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Frrirclz
verlztitıe= Terz
iz sellkare memmeeeier Acker:
Adder Banı.
u bi feiteiter,.
| Brockhaus’
Converlationgs= Lexikon.
— DC u —
Dreizehnte vollſtändig umgearbeitete Auflage.
Achter Band.
Gewinn bis Heddesdorf.
Holzſchnitte aus ber Xylographiſchen Anflalt,
Karten aus ber Geographiich - artiftifchen Auſtalt
F. A. Brockhanus In Keipjig.
Brockhaus’
Converlations-Lerikon.
Allgemeine deutſche Real-Encyklopädie.
Dreijehnte vollftändig umgenrbeitete Auflage.
Mit Abbildungen und Karten.
In ſechzehn Bünden.
| _——
Achter Band.
Gewinn bis Heddesdorf.
Leipzig:
F. A. Brodhans.
1884.
204 4. 3330
un
Holzſchnitte aus ber Xylographiſchen Anfalt,
Karten aus ber Geographifc - artififchen Auſtalt
F. A. Brockhang In Keipsig.
Brockhaus’
Lonverlations-Lexikon.
Allgemeine deutfhe Beal- Encnklopädie.
Dreizehnte vollftändig umgenrbeitete Auflage.
Mit Abbildungen und Karten.
In ſechehn Bänden,
Achter Band.
Gewinn bis Heddesdorf.
Leipzig:
3. A. Brodhaus.
1884,
»0a.d. zu".
J
©.
Gewinn (( (engl. und fry. profit) ift im wirtſchaft⸗
ken Sinne ſowohl ber Grtrag einer einzelnen Ges
Ioäfttsperation , sis bez auf de gewii I Beriobe
gemein ein Jahr jene Grtrag eines dauern⸗
Sn Unternehmen Se ee richiebene
Zeutungen erf ehren. —A weitern
Eiune ihließt er Den Mrheitetshn des Unternehmers
an, ik imiofern alſo feine — — Frust des Kapi⸗
ES Te ea
ingewinn 0) ettogewinn.
Der Rob: ober —ã — — iſt der Unter:
Gied Herftellungstoften eines Pros
br Auait Einfäluß der Abnugung ber Werkzeuge
andern einerfeit3 und dem
Breife obme R
t auf die ben leptern
* Untoften andererſeits ber Rein: oder
Nettogewinn der Untericpieb jwiſchen ben Her ·
2tojten einerfeits und bem erlangten Breife
sa ber vorhin gebachten Unkoſten anderer-
va, tur der lestere iſt alio ber eigentliche ©.,
der an reinem Ginlommen ah
des ©. ijt abbängig von bem Verhältnis
Bingebot und ch ber in Rebe
Leiftung, ſowie von dem Maße der Sichers
semlichteit ber bezüglichen Kapitals
bei einzelnen ‚Operation 7 wird fie
Zeitdauer der Kapitalauslc age be
de Kapitalum —X —
eines —
maß Be das Kapital — var} zur Grzeugung
witgewirkt hat, und im Im groben und gans
ftefit ſich diefer Beosentfap bei allen Arten von
1, bie bei freier Konkurrenz beliebi
— robukte erzeugen, annähernd leide
daun ben Tanbesüblichen KRapitalges | P
winn, ber fid) wieder in Kapitahing und Unter:
nchmergewinn iſ. d.) Solde Unter:
Dagegen, — ober regelmäßig
ürre Bredulte bei —— ‚ober aufgehobener | di
KRonturgenz abzufegen im Stande find, erzielen
einen mehr oder weniger ben gewöhnlichen Rapis
überflei, TR
Gewinnbeteil (industrial partnership)
ber Sirbeiter ift meb: —T ve Bern
ber Lage berielben empfohlen und auch praftif
werimct werben. Bie die höhern Beamten großer
Mtiea: und fı —E meiſtens
ud gime joy. Zum angefpornt werben, das
Gedcihen des be
5* man auch —— ah Op ea |#
Sehngnleoe verihafen aud den
Arbeigehern dafür ein Yolles Saiioalent | [4 dem
Immun ts
EEE Basfce hen ge irn, Bu en
fen. Bu den befanns
Gowrrfetiond- Besten. 18. Huf. VEIT.
teften Verſuchen biefer Art h gebürt die 1842 von bem
Be Stubenmaler Leclaire gegrünbete ©., bie
i
ich (allerdings in einem wejentlic auf Handarbeit
berul jerbe) außerorbentlich bewährt hat.
Das nad ires Tod unter der Firma,
only
u. Comp. fortgefepte Unternehmen beichäftigte fe
1081 Arbeiter, an wel genannten ‚Jahre
ein barer Geminnanteil von 112500 Fr3. bezahlt
wurde, außer einer Zumendung von 56250 rd.
an _bie ebenfall an dem Gefchäft beteiligte Hilfe-
tafle. Der gejamte Geminnanteil betrug etwa
168760 Its. bei einer Geſamtſumme der Löhne
von 889575 . Die von ben Herren Briggs
in Yortihire_organifierte ©. in ihren
&reindo ‚lenbergwer! fen fchien einige Iahre hindurch
en Erfolg zu verſprechen, it aber 1874 wie:
t aufgegeben worden. Böhmert hat genauere
Nachrichten Mber dieſe beiden Verſuche und über
zehn andere gefammelt, in-benen ſanitlich eine G.
im engern Sinne, nämlich mit Anteilen bee über
am Geihäft vorlag. Diefe Form der G. läßt ſich
jedoch N ut unter beſonders günfti en Um:
inben ducchführen, denn Tonfequentermeife müßte
ie auch eine Beteiligung der Arbeiter am Berluft
einichließen, wozu noch bie Schrierigfeit kommt,
daß Vertretern der Arbeiter Cinficht in die Ges
jet —58 geſtattet werben müßte. Weit leichtet
die ©. ohne Anteil am Geihäft, die von dem
Ye, itgeber einfeitig Former: wird. Böhmert giht
Eingelfeiten über 69 folder Falle, zu denen auch
die von J. 9. von Thfinen (f. b.) 1847 auf feinem
&' [) 5 eingefihete ie t gehört,
2 jeht aber faft unmertlich in noch
4 en mi er, in denen die G, nur noch ale
satifitatfonen, ‚Hilfetaffenbeiträgeu. dgl.
e von ben Arbeitgebern freiwillig nad
il fen gezahlt werden. Im allgemeinen
r wohl nicht mehr zu erwarten, ald
gut fundierten —5 — eine Clite
von iii Arbeitern feithält, wei En für Die Aber
dv mallohn nous el lage aud) ent»
1} mehr leiften. A— iſt bei der
b en Produftionsorbnun, Meinung ge:
re 3, baß auf dieſe Meife den Arbeitern auch
ei il, an ber durch Ausdehnung und Ver—
be des Mafcinenwefend_hervorgerufercn
S. ag ber Broduttivität ber Arbeit zugewandt
werben Tonne, Bol. Böhmert, «Die ©.» (Bd. 32
und 33 der «nternationalen wiſſenſchafili— midi
bliothets, 2p3. 1878); Robert, «Le Dariage di jes
fraits da travail» (War. 1873).
—— Du ober dugrorbeis
ten —8 ergbau, Vo. II, ©. 802,
mung, |. ” unter Beiden,
un
1
23 Gewifien — Gemitter
—8 nennt man die Vernunft des Men⸗
injolern fie mit unmittelbarer Gewißheit
über e ba erhältnis feiner Handlungen und feines
Krk Zuſiandes zu dem Sittengefeke, welches
der seligiöfe Menſch ala Gottes Geſet betrachtet,
urteilt, d. 5. das unmittelbare Willen bes Untere
jdieden zwilchen Gut und Böfe in unjern Hand:
ungen. Da nad Berf iebenheit ber Bilbung bie
Ausiprüce der Vernunft bei dem einen bunller
bei dem andern verftändlicher lauten, fo A fd
auch dad G. entweder als duntleg Gefüpl, un
mat häufig um fo mächtiger als eine innere
timme, je mehr und Quft und Gewinn zum Böfen
binziehen, oder als Nares —— welches auf
einer unparteiiſchen Kritik unſers ſittlichen Zuſtan⸗
des beruht und alle Taͤuſchungen ber Gitelleit über:
wind gun „dem em Danbein upert es ih —X8
welchen man für den beiten hält. Das Gegente
von Gewiſſens. und Glaubensfreiheit ift der G
wi N end: und Glaubendzwang, der in ber röm
kath. Kirche prinzipiell herrſcht, dem Geifte de
evang.:prot. Rirce aber prinzipiell wiberfpridl
Die th. Kirche verlangt, daß der Staat außer i
fein anbere tirhengemeinf aft dulden und al
ichende Lehren mit Gewalt unterdrüden fol
babe, Pius IX. ganz konjequent in ber Encyclic
vom 8. Dez. 1864 gie Glaubenzfreibeit für Wahı
ver erflärt at. Nach prot. Grundfägen bagege
teht feiner Regierung das Recht zu, barauf zu dri
pen, daß die Unterthanen gerade die Lehren alö r
öfe oifden Bi annehmen Iellen, welche in de
liſchen Büchern als göttliche Dffenbarunge
audgegeben werden. Blaubenzebilte, die in biete:
Sinne von 1 prot, Regi apen, weldye die Religio
nur "eben Fade Wr madten, erlafien wur
hund H Befall hab Label ee hen eine and: an Reid ar entgegen eich te Rittung g
lungen mit moͤglichſter Sor gfait ihrem Ber: 29 fi ben legte
yaltuiffe zu dem more Beiene | rteilt, das abehunberten m bonn. hämpfen enbli
r wrerge en ſich elbſt i bft I, und ndein nur jur allgemeinern ft, wenigftens in de
— — ew * aftigkeit, Kultu —— elbe bild:
es mit biefer eurtei ung nicht | eine Hauptaru ex modernen Gefittun
genau —— nd manches, was das Gele ver: und eine der fid) tem Bürgichaften für eine fter::
bietet, fich leicht nnig erlaubt, wird ein weite ©. | und u yemmmte ntwidelung des menſchl.
umd Öemitjen —— Am haͤu⸗ Geiſtes
figſten verſteht man unter G. die nachfolgende Beur⸗
teilung unſerer Handlungen und redet in dieſem
Sinne von einem guten und einem böjen ©.
Begriff des ©. ift Abrigend einer weitern Aus
nung fäbig, indem man darunter eh Het
Beurteilung gewiller Hanblun m. Su —
den Regeln und Zweden verſtehen dann.
fem Sınn nd men auch von einem logif en,
einem äfhetiichen ©., einem ©. der Klugheit u. j.w.
} Gemifenafall it ein fo (der
, bem ber Kr et
larheit en Heheibet,
Re es Sim m —— e bleibt, ‚mas 15 Best und was
das Gemüt beun:
—5 und an ein Er maden nennt
man Oewiliensitzupel
tet ber Caticpeibu ng i
ne S wierig«
t un a ber Fra
we o w iſ⸗
Ken
ew —* ei die prot. —I —— der —
penjation bi e
—* er er —— — techlichen Zrmung **
wurde; dann im engern ee ed pro
Sürften, * ber er An m, von ber
—*
iſt —
— *
ME dung mit 8. 72 find in
land — 4 —
fi: A ichtli
der Religion, oder
eht in dem Rechte, Vor⸗
n denen
+
Olanbensfteipeit,
° nge, weldje von
ftellungen über religiöfe
der anerlannten Religion
abweichen, nicht bloß (was niemand hindern kann
begen, ſondern auch 2
Kultus, „meler der Glau
Ai ee
ten en en ſich Fe ch zu lönnen,
B
infhaiten 5* ber Drt €
en | die üble Wirtſcha
* enögeri t, ſoviel wie Schwurgeri
Gewißſſendrat, ſoviel wie tvater.
Gew 45 unten 0 ewiſſen.
enöbertr frühern gemei
nen Civilprozeh —* man —* dem Zwang, eine
s | zugeichobenen Eid zu a leihen, urch entziehen, ba
man mit andern Mitteln (3. B. mit Zeugen) de
Beweiß ber Behauptung führte, welche an au h
hwören hatte: dies nannte man ©.
ng au baß beutige Red Gib. bei
f. unter Bewiffensfrei
Gewi —* —— als Praͤdikat eines Urteil
foviel wie Wa bebeite anf —— jedoch bedeut
es einen öl Iuftand ber Üüberzeugtbeit, we
mal, ah man bie Widerfprüde aus de
Berkelunge entfernt unb bie baraus entitandene
Fragen beantwortet bat, und beöbalb | re uf
aud) ba eintritt, wo bie Wahrheit nod nicht gi
if. Mm biefem Sinne unterjheidet ma
ubjeltive G. (öürmahrhalten) von objeltiver €
Debldein ee haͤltnis beider gilt, ba
au der hochſte Grad fubjeltiver G., wie er i
‚und ®laubens eugumgen, 0a
a
ewitich (flaw. Jeviöko), Stabt im norbweft
ya tmannf : eild
Erben (1881) 2719 oe * 83
ie I. Bes ci allen, ift Sig eine
‚®
ube bed ehemali inertlofters (117
gearünbet, 1784 aufg oben) bie Ihöne far:
irche, 1766 et erinnern an bie Beben
18 Eeiden db
e den
—— die — Entlabungen i
Form von Blig (f. d.) und Donner (ſ. d.). Da
Gewohnheit — Gewohnheitsrecht 8
0. in in der von einem Regenguß, öft — F | —— j daher vorberrfchend in den
ze einem : und felten von warmen Zonen und zu ben warmen Jahres» und
begkeitet. ie Wollen (k d.) meiden | das G. ent: | warmen hebäeiten. Die Wintergemitter ent
beißen Regen s ober : Gewitterwolten (Rims [peingen mei ide gen Stürmen mit aufiteigenden
beteben aus di Gewölt des Cumu⸗ nden. Auch die &. über Vullanen verdanken
= v. %) mit eigentämili dunfeln Orundflähen | ihren Urfprung ben großen Mafien Waflerdampf,
zab zeigen ber Unterfuhung mit freier | weldye fih aus jenen erheben. Obwohl demnach die
etricitãt , bald poſitiv, bald nega⸗ Dampf auffteioenben uftiteöme, fowie bie Ber;
r⸗ häufig ihr eichen wechſelt. mpfung Gewäller bei der Bildung der ©.
E. Gleftricität, atmoiphärilde, , Bor dem | eine Rolle zu ſpielen jcheinen, fo liegt denn bie
Enäruh Dei ©. bie va ich in_ber | Erfenntniß ber wahren Entftehung be3 G. no
Sit enthaltenen fowohl das Aus, | Dunkeln. Als wefentliche und aratteriftifche‘
ve des Waſſers aus bem menfchlihen Körper, | male der G. gelten allgemein ie glettrifchen Bhäs
—— beffen Bärumausftrablung, woher bau | nomene besfelben, ſodaß Blig und Donner ohne
guet WBärmegefühl und ents | Regen auch ſchon ein G. genannt werben. e en
beit, welche man nennt. kalten gibt ed eine Auffaffung, welde den plögli
Jayteigeit ift bie — der G. on einen Regengub ala 1 weint Hr ut, anficht derart,
Togebjeiten ezu dies bab 5 Bil —28 eitifle ©.» beißen
[be , auf bie Jahres⸗ lig neb Donner nur ald leiter bes ©.
‚ ia weldger bie gelten. nad diefer Anſicht entftün . das
— den Gebi ändern treten ©. en al daß in den obern Schichten der ——ã—, —
als im den ‚nel in Mind fich fchnell mit einem von anderer
ge, Wa a en bie Wollen, —— — warmen Winde vermiſcht,
er
wird. eg die von legterm berbeigeführte Feuchtigkeit
der Bone find bie ©. & t R d la
AT
nur die e 59
5. Ya dert ungleich heftiger als Magnetif es 8 Gewitter Geikt na
uf
—*ã* bad Rorbli t(f.b. 3) weil es e anal w
der Blißg ober das ele 51 atmotphä: ie
—* ktricitaͤt —— — mit
ismus (f. db.) ber zufam ingt.
L, Klein, « G. und bie dasfelbe begleiten:
den heinun en» (Grab 1871
mob ift bie durch ö tere Wieder olung
berfelben —— * entſtandene Leichtigkeit
st. | ihrer Wiedervollziehung. Jene Wiederholung ſelbſt
t Gewöhnung. Die ©. wird verftärkt, je
ter eine tigleit dieſelbe Richtung nimmt,
und dadurch, wie man jap t, zur andern Natur.
Auf ihr hr alle Ferti keiten, Tomoht bie bie geil
gen m wie Die körperli ie ftumpf t die Eindrü
macht uns art und gemankt Sie lann
wur abfhtid) ob oder unabſichtlich fein; im eritern Falle
die | ift Re ae ei entliche lie Gemöbnung ; ebenfall be:
zu ismus be igen
te⸗ Fr 8 Ka erAen in ein ieh
. vermenbet inbem an ungäreiben, welche —
Ns | erfte mal durch bemu Aufmerten verbunden
und jo ihren hren eignen Gliebern befeitigt wurden,
—— ber en Ay ohne le N
ein von felbft zufammenhaften
—5— ie eine Vorſtellun ie mit ihr —ã
_ in. ka bie ——— Int wer: ee ie ie filide Fahr
’ e Inder n
E euch * ben Erblärger fi) | von ber hr ichtigleit. Denn und eine ab:
über
urylanzen — —— an Ordnung, garjamtei,
, ſowie die Geſchwindig ha ———— man Ace ehr bie
i i usübung dieſer Be tag er eine unab⸗
Slide — an die ——
—* unabläffige Hemmun en
und —5 — erfäbtt, Da ex hab es —A—
e der denen der
— auswaͤchſt.
t (consuetudo A Ein consue-
om | tadinarium) ift ein 363 von No denen
1 | nice bi ie or —ã— geſeßgebende —8
Near — —— die in der es Menſchenkr eiſes lebende
schen ſerner beſonders da, wo eine Rare VB —* Bestehen das Dafein vrarden bat. Es it
Ein:
ui
Geridtebraud v Ni
n bie Anhänger des roͤm. Rechts in ihrer
feligteit Dean 3
men beru und weil fe bie ſpaͤtere röm.
Hk told; —* Kt in bieer Ale anfaben,
5 —* — ‚ ein abſolutes
(Swangb)Bcie m Game io Sarrec-
‚been enblichen Zu Beben ehe: je een lei
allgemeinen
Ben als —55* — dem Boll:
für unwir!
—
ee
geomelr.
mit cy —— — —** kugelfoͤrmi⸗
—E nachſtehende Fig. 1) nennt
im Querichnitt einen Halbkreis
bilden, da aber biejelben bei
e Höhe erhalten
formt man fie oft nur na
erhält fo die Kappenge⸗
egmen
(be. lle
Mauern, als and iin Gurtogen cn (ak
N —*
e abholben . auf Gebieten, | fa . Rugelgemölbe ober n find
x Se Geſeß noch gar wicht a at, fl Ole beren Dure nitt_ einen Salt is ober
blermad eine Bewoh consustado Ellipfe (auch Barabel) und deren Grunbriß
tiva) völlig neue ilben bürfen, ba ber Belek» | einen vollen Kreis ober eine Ellipſe bi
geber bie Bürger nit bindere, von feiner Gleich | venb Chor⸗ und a net ölbe „die Hälfte
gültige Nupen zu ſondern vielmehr ober ben Heinern Zeil einer ober halben
eloft bel rän fo werben gemöpnli Hohllugel darftellen. Aus 3873 gie Ton.
Dispe ehe (f. Befes) der Hbänbern nengewölbteilen aufanımenge epte
dat erle n preißgegeben, weil bier (don bie | Kreuz⸗ 810 ers ven: und —
einze na Bebraug einer Brivataufonomie nad gemb. be. in auß fog. Kappen oder
maligen if entgegenftebenbe
teiedigen Gemwölbteilen, Widerlagsp uni,
——
en treffen la en nur eine 3 — beſtgen.
— —8 ee nur bie Don ine Fe vierediges 8 ewolbe . 35 3)
Deich 6; wen ⸗ Da anche genen ‚Bew ohnbeiten gel: ai von fih auch aus der Durchdringung zweier
Sen beftimmt bas Nefteipt vom t Zonnengewölbe_ eniftanben heulen.
1. — — bie Unerlennung, weiche das N Sur fnittälinien ber e Sreiglappen, welde
— vb * 55 —— ——ã— ae liegen beim — — elle
e nvorban : liegen v en
— ertiari aber en Ding
Ku herein Deu Fe ee timmungen in
ee — Der:
ben —X De — — als
Gewöltt — Gewürze 5
Teile bes
enge
genden,
Bei den Een) ‚ober Ri
mölben werben nad) unten vorf;
und fid) mannigfach durchtreigenden
oder Reihungen) aus Werks
Die ſich —— einſpannen⸗
ben Lappen aus ſchwachen Ziegeln gemölbt; Ieptere
auben bisweilen auch ganz weggelafien, wenn
de darüber befand. Klofters
anbengemwölbe (ig. 3) beftchen aus
akaeifchen dreiedigen welche eine
Birrlsgölinie, bay nur einen Scheitelpuntt
eigen uud bie man Wangen nennt. Sie bilden
einen Gegenfap zu ben Kreusgemölben.
ni
Tas
B ebrend fi leztete nad) allen Seiten b
n und
tiger Räume auf Säulen
‚ Schließen ſich erftere nad)
en ringsum Widerlagsmauern.
find das Muldengemwölbe
aus zwei halben Kloiter: und
pwihenbefindlien Stüd Tonnengemwölbe
md das Spiegelgemwölbe (j.‘yig.5), das
ih mer aus gaben Hodttehlen ‚gebildet wird,
[hneiden und oben eine glatte ebene
tragen. Bei den leptgenannten
Rosen die benachbarten Gewölbflähen
J unter nach oben vorſpringenden Winkein
— jufammen. Abarten von Kuppelge⸗
wilben bi ie zwilden geraden Mauern ober
Saregen ſich einjpannenben Hängetuppeln
5] die Böhmilhen Rappen auch
lagelgemwölbe genannt), wel tere flache
von Ruppeln find. Als befondere Arten
muB. ſiad die feltener vorlommenden Regel:
wc Inter, rs, Schrauben:, Ring:, Horns
gerälbe u. |. 1. zu nennen (ein Zädergewölbe,
—A der Staͤrle der ©. und ihrer
e bildet eine der wigtigften, Aul ter
ur Im allgemeinen muß die Stärte
ans 8. (oder Bogen) um fo gröher fein, je größer
Sie Epannweite und bie Belaftung und ie geringer
Su (Su V5öbe bes ©.ift. Di
r
2; ie genauere Beurs
igleit eines ©. und der Stabi:
lager3 erfordert entweder eine
Batiihe Beredinung ober die Aufzeichnung und
Usteriudgung der jog. Gtüglinie, welche bei ftabis
ken ®. fet3 innerhalb des britten Teils der Ge:
wiöhtärte unb innerhalb des dußes der Wider⸗
en.
Iag&mauern verbleiben muß. Stark belaftete ©.
werden rit durch Zunahme der Gemölbitärte
nad dem Wiberlager hin ober, wie bei Tonnen⸗
gewölben, durch nach oben oder unten vorjprins
‚gende Gurtbogen. Um die Laft ber ©. felbft und
mithin ihren Schub zu vermindern, werden dies
felben entweder aus poröfen , leichten Ziegeln, aus
Hohlziegeln ober Zöpfen (Topigewölbe wurden
{&hon unter den Röfnern angewandt) konitruiert
oder durch Trags und Beripannungsrippen mit
quabratifchen Vertiefungen (Rafletten) unterbrochen,
die zugleich ein wirtſames Delorationsmittel bils
den. Die Aue kabeung ber meilten ©. erfordert ein
fog. Lehrgerüfte $ erüfte), während manche
G. 3. B. Ruppeln und Böhmiſche Kaps
pen, ohne ein ſolches aus freier Hand
jewölbt werden lönnen, Vei den, au
fon den Römern befannten Guhoewol⸗
ben bient dieſes Lehrgerüite als Stern
form für die darüber gegofiene oder ges
amprte Mofle aus Beton oder Gements
mörtel, “
Der Gemwölbebau ift nad neuern
Sorfäungen Ion den lgyptern und
fiyrern befannt geweſen. Beiden Gries
n findet ſich außer einigen Mauers
tborbogen in Keilfteinen nur dievon dem
Schatzhaus des Atreus befannte gemölbs
artige Übertragung. Bon den Etrus⸗
tern im Abendlande eingeführt, wur⸗
u die ©, — — Omen
auf eine tufe technifcher Boll:
tommenpeit gebracht. Ihre höchfte Boll:
endung aber erhielten die ©. in Form
von Sterns oder Nippengemölben in der Gotik,
in Jorm von Kuppeln in der Renaiſſance (Dom in
Slorenz, Beteräficche in Rom u. a.). Die Theorie
und darauf bafierte rationellere Ausführung der
©. gehört erft der neuern Zeit an.
Litteratur: Ningleb, «Lehrbuch des Steins
ſchnitis der Mauern, Bögen, Gewölbe. u. |. w.»
h jerl. 1844), Schubert, «Theorie der Ronitrultion
sinerner Dogenbräden? Dresd. 1847); Hofjmann,
«Form und Stärke gemölbter Bogen» (Berl, 1853);
cheftler, «Theorie der ©., Zuttermauern u. |. m.»
Graunſchw. 83. Culmann, « Drud kreisformi⸗
ger Tonnengewölbe auf ihre Lebrgerüften (Bür.
1858); Schwedler, «Theorie der Stüplinie» (in
ageitiänitt für Baumefen», Berl.1859); Gottgetreu,
Vehrbuch ber Hochbautonitruftionen» (Berl. 1880);
Vreymann, «Allgeneine Bautonftrultionzlepres
(neu bearbeitet von Lang, Stuttg. 1881). ,
Gemwölft nennt man die Yarbenzeihnung bei
manchen Mineralien, 3. ®. beim Marmor, Achat,
bei welcyer verichiebentlich gefärbte, rundliche und
woltenähnlihe Partien eines und desjelben Mines
rals durceinandergemengt find, wobei die gegens
feitigen Farben eahlie ineinander übergehen.
ewdile nennt man im allgemeinen die von
Vögeln ausgemtraten, unverbauten a oe
‚ganz befonders aber Ballen von Haaren, Federn
und Rnodyen, welche die Raubvögel auströpfen.
Gewärzbiene, |. unter Birne, Birnbaum.
Gewürze nennt man im allgemeinen alle dies
jenigen Genußmittel, welde ber Wenic, feinen
Speifen und Getränten in Meinen Quantitäten zus
feßt, teil? um ben Wohlgeihmad zu erhöhen, teils
um bie Verbauligteit der Speifen zu beförbern.
In diefem Sinne gehören außer den aromatischen
6 Gewürzertrakte — Ger
und fcharfen Bflanzenftoffen auch Zucker, Eſſig und
Hopfen bierber. Die $ ind beinahe ausſchließlich
aus dem Pflanzenreihe entnommen; aus dem
Tierreihe werben nur im Drient wenige Stoffe,
wie Moſchus, Ambra und Zibet, zu biefem Zwecke
— u Det . zu —55
es gewoͤhnli ieht, iſt ni anz logiſch; n
das Salz ift ein ehe 8 und gen
Nahrungsmittel. Die Pflanzenteile, welche ald G.
dienen und als ſolches im Handel vorlommen, find
außerordentlich verichieben. Bald find es die Wur⸗
zeln, wie vom Ingwer, Galgant; bald bie Blätter
(oft nebft den Gtengeln), wie von Dragon, Satus
rei (Bfeffertraut), Majoran, Lorbeer, Galbel, Peter⸗
ſilie, Kerbel, Beifuß; bald die Rinde des Stammes,
wie vom Zimtbaume, dem Canellbaume; bald
bie Blutenknoſpen, wie Gewürznelten, imtblüten,
Kapern; bald allein die Narben der Blüten, wie
beim Safran; bald die Früchte, wie gift, Neue
Würze (Piment), Spaniſcher Veffer, anille, sen:
del, Anis, Sternanis, Kümmel, Dill, Koriander;
bald allein die Umbüllung des Samens in der
Frucht (der Samenmantel), wie die Muslatblüte;
bald die Samen, wie vom Genf, Karbamomen,
Muskatnuß. Der übermäßige Gebraud ber ©.
überreizt und ftumpft die Berbauung ab und 78
überdies leicht eine nachteilige Erregung des Blut
laufs und der Nerventhätigfeit, währen ein mäßis
er Gebrauch bei ſchwacher Verdauung und über
aupt zum Berdauen, befonbers [hwerverbaulicher
Aabrungämittel (4. B. fette Speifen, Gemüfe und
Salate), dienlich iſt. Kindern follten die ftärlern
G. durchaus —— vorenthalten werden, da die
legtern im jugendlichen Alter die nadhteiligften Fol:
gen baben können. Die Bewohner heißer Länder
ieben fehr RT ®., wie die Sübamerilaner
den Spaniſchen Pfeffer. Auch bie Zwiebeln, ber
Knoblauch, Schnittlauch, Rettich Meerrettich
die Kreſſenarten und andere ſcharf aromatifch
fhmedende Pflanzen müflen zu den Gewürz:
pflanzen gerechnet werden. Die teäftigften Ge⸗
— finden ſich in den hei ndern
(Gemwärznelfen, Mustatnüffe, Bimt, Pfeffer yo
wer und Kardamomen); doch aud) die nörbl. Yans
der find nit ganz arm an G. Bu den Gewürz
pflanzen in Deutfchland, welche auf bem Felde (am
bäufigften in Thuringen in der erfurter Gegend,
in Franken bei Bamberg und Schweinfurt, und in
Böhmen) angebaut werden, gehören Kümmel, Fen⸗
del, Anis, Dil, Hopfen, Koriander und Safran.
In ben Gärten kultiviert man al Gemürzpflanzen
Salbei, Beterfilie, Kerbel. Saturei (Biefertrant),
Majoran, Dragon, Thymian u.f.m. Die &. tom:
men auch als Arzneimittel in Gebrauch, nament:
li bei Verbauungsftörungen, Blähfucht und Rer⸗
venleiden, ober ala geichmadverbejjernde Zuſäße
zu den übelihmedenden Arzneiftoffen,
G@ewürgegtrafte find — e der weſentlichen
ſchmeckenden und riechenden —*8* der
wurze, welche je nad) ihrer Natur und Beſchaffen⸗
heit mit Zucker oder Salz verrieben, das Aroma
der Gewürze in konzentrierteſter Form enthalten,
ober von den nublofen Zeilen derfelben frei find.
Gewürzinfeln , ſ. Molutten.
Gewärztilien, f. Scitamineen.
geiwärgnäglein, f. Gewürznellen.
Gewürzne oder Gemärznäglein (Ca-
m hen bie noch ungeöffneten Blüten
oder Ölütenfnofpen bes Gewürznellenbaums
(Eugenia caryophyllata, ophylius aromati—
cus L.) au3 der Familie der Myrtaceen, der auf
einem 1,3 bis 1,6 m hoben Stanme eine fhöne
tegels ober Pyramiden örmige Krone von 5-7 ım
Höhe treibt. Die inımergrünen, punttierten, eilan⸗
ettförmigen, gegenftändigen Blätter, die im Dat
[rofenben f&harladroten Blüten und die Rinde
sen einen aromatifchen Geruch. Diereife Arucht,
weldhe man Mutternelte nennt, gleiht an Geſtalt
und Größe ber Dlive, ift von Farbe ſchwarzrot und
beſteht aus einer bünnen Bed , welche einen
ober zwei Samen einſchließt; fie befist einen ſchwa⸗
den, den G. ähnlihen Geruch und einen gleichen,
nur etwas zufammenziehenben Geſ . In deu
Tropenländern lonferviert man die Früchte mit
Buder. Die Blüten fammelt man vor ber Entfals
tung ein, folange bie Blumen noch ein rundliches
Kö de am Ende bed un efähr 1,3 cm langen
Kelchs bilden und ehe ein Zeil bed anfangs farbs
Iofen ätheriichen Ols, bes Nelkendls, verfiegen
kann. Dieſes Ol beträgt etwa 25 Proz. bes Ge⸗
amtgewichts, ift ſchwerer als Waller und gibt im
erbindung mit einem harzigen Stoffe (Cary o⸗
B53Un den G. ihren brennenden Geſchmack.
5 Sammeln geſchieht in ber Weiſe, daß man bie
Blüten vor ihrer Öffnung famt den Stielen vom
Baume abnimmt und hierauf an ber Sonne trodnet.
Die Amboina⸗Nelken und bie Snaliige-Eompagnie-
Nelten werben als bie beften Sorten gan: 3
Heimatland bes Bemwürznelfenbaung find die Mos
uflen; doch wurde er durch bie Sranzofen aud auf
Isle⸗de⸗France, Bourbon, Martinique, St.:Bincent
und Cayenne, durch die Engländer auf Trinidad
durch die Spanier F San:Domingo und dur
die Portugieſen, jedoch ohne bejonbern Erfolg, in
Brajilien ang flanzt. Die ©. Tamen ſchon im Als
tertum und Mittelalter durch morgenländ. Kauf:
leute in die Häfen des Mittelmeer und von bier
nad) dem übrigen Europa. Sie finden Verwendung
als Gewürz, zur Darftellung des ätherifchen Ols,
ſowie in ber — *
Gewärzuelfendl, |. Nelkendl.
wärspflanzen, f. unter Gewürze,
Gewärzrindenbaum, |. Wintera,
@ewärsfalze, |. unter Gewürze.
Gewärzftraudger, ſ. unter Ca jeanthus.
Gex (lat. Gesium), die Hauptflabt des gleich⸗
namigen Areonbiffement? im franz. D . Ain,
liegt 647 m über Meere, 15 km norbnorbieits
lid von Genf am Fuße des Mont:Colombier
Saar m) und an der Straße über ben Col de la
ucille (f. d.) auf dem linken Ufer bes SYournant
ber, mit der London vereinigt, fi) 11 km weitli
von et in den one ergießt, ift der Sig eines
Gerichtshofs erſter Inſtanz, eines Friedensgerichts
und einer Aderbaulammer, bat ein Hofpital und
ein Zellengefängnis und zählt (1876) als Gemeinde
2719 G., deren Haupterwerböquellen die Alpen:
wirtihaft und die Gerberei find. Die Stabt if
ſchlecht gebaut, bietet aber eine prachtvolle Ausſicht
auf den Benferfee, ben Jura und die Savoyer
pen mit Montblanc dar. Das ehemalige feſte
Schloß ift längft verſchwunden. G. bildete mit
einer Umgebung in alter Zeit ein befonderes Ger
iet (Pays de G.), über ri na nadjeinander
Genf und Savoyen ald Nachbarn bie gkeit Ans
maßten, und murde 1601 von ber Schweij an
grantr ch abgetreten, doch behielt es feine eigene
erwaltung bis 1789 und blieb auch feither als
Geyer — Geyfir 7
eine Art neutralen Landes außerhalb ber franz.
un |
„* ..
ng.
cher, Stadt & erungsbezirt
Serdau, Amtspauptmanı \ *5 —— *
uralte Bergftabt im N —E kli
HER» ®
en; und
zull:, ⸗,
55 und bat
Znyuntlöppelei und —— * Be bau I.
‚a, Biämut, Braunftein und air
h.stben hebt der. aus ofen Granitfelien aufge⸗
turmie in, in Dften ber an
er ——
Werius), Landſchaftsmaler, geb. 1826
ve Xũn, —— — fh —— * Susbibung | li
* — nl bi el ze ſich ein A
tn in
An —** * Ice ne Ratur
inn reiche
nd er —— a Reiten auf * welche ſich Aber ben größ- B
—— —— owie auf Agypten und
—— als zu vi, miese
x) Öscmalden und Aquarellen verivertete.
cı Nlhrftratisnen zu dem 1852 in London erfchienes
nea Zierte Dem : «Aya Sophia in Constanti-
Duplee, X veren Reftauration durch den Sul;
an Aal Andere feiner Arbeiten bein
Ö Im IV. von Breußen. Er
(Flebearb) mußtolifcher Theoretiker,
sed. 1. März 1811 gu ee wo er aud) zeitlebens
mirite und 30. April 1872 ſtarb. Cr war Schüler
von arg, Theorien er im Unterricht wie in
Sr.rles und Sgeiften verbreitete, doch obne bes
ſendern Grfolg. Bon feiner s.Rompofitionälehre» | her
er Zum game ber erite Band (Berl. 1865).
Geyer (Florian), ein fraͤnk. Gdelmann von
ſaicbelnadt Wärzburg ‚ ber von der romans
sisen Überli erung „ielgepriejene Bauernführer | fi
im Zeutichen ege Don 1525. Seine Ge:
art und frü —— e find völlig dunkel. Als
txaburg ſich ber ‚anfchloß, übernahm
a ne iefer Stadt, die er
durch — eg zu der —*
ern, 5 om beiten biäciplinierten Schwarzen
Sogar ausbilbete. it dem ellen Haufen unter
wu Wepler vereinigt, eroberte er Weinsberg,
2: alhelfenftein d aß bie Spieße gejagt wurde,
Sr —— — operierte er, wie es
"amt, eine Zeit lang getrennt, bid er Anfang Mai
ter zur Belagerung des Frauenberges zu Würz:
2.2 u Megler Ki. —— er früber der Ber;
na 2 ala bie ‚Bauern jun Do das Bort
‚rt hatte, begann er je eigt
3 ncıden. Ülnterdes Tale F 13 Heer des a ein.
; &.n Bundes unter Georg Truchſeß heran. ©.,
vrsıa Lanbtage in Schweinfurt und von hier zu
TIctaf Kafımir von Brandenburg gefchidt war
m Sertanblu Kiruleiten, vertäumte
u be utige Könige ofen (2. uni),
** * fg — 2 fe bei Sul | &\
Sr uı 0 abt e apferm Kampfe
wre u ih mit ein paar Getreuen durchzu⸗
* „an, am 9 ni wurde er auf dem Spel:
übe ae Zimburg, von Wilhelm von
einem eigenen Schwager , überfallen
2a) mit ai allen feinen Genofen getötet Rob. Heller
Be
So lieferte | lium. Au
machte Florian ©. zum Helden eines Roman
3 Bde,, Frankf. 1848); aus, 9 wurde der Stof
andelt von W. Genaft ft (185 G. Fiſcher
(1866) und Dillenius (1868).
Geyer (Johann) bi Genremaler, geb. in Augs⸗
burg 7. Jan. 1807, bildete ſich an be Alademie in
Münden, in Frankreich und auf Ionfipen Reifen,
kehrte aber in feine Geburtsſtadt zurück, an deren
jetzt aufgehobener) Kunſtſchule er auch ala Lehrer
eit 1833 wirkte. Seine genrehafte Auffaſſung ift
ch freittice ip Auagepeichnet, obwohl er
3* —55— 7 chichtliche Stoffe tuchtig
ehant Im —78 it außerordentlicher vos
ebe erging er fi in Scenen aus ber Zopfs und
Hofotojeit, benen er meilt einen fcherzbaften Ans
ſirich zu verleihen wußte und wobei da3 Haupt-
augenmert auf die maleriihe Darftellun
Koitümen gerichtet war. aaa tommt bei einen
ildern noch ber Borzug, daß er bie arditeltonifche
Geftaltung feiner önterieure böchft wirfungsvoll
zu geben Teiß. anze Reihe feiner Kompoſi⸗
he | tionen ſchildern Spiehfhrüerfsenen, Barbierituben,
er | Delage, aslenbälle u. |. w. Sein beites Werl (im
der mündener Binalothel) ift das ärztliche Konzi⸗
die Mufilprobe, die Verlobung und
va 2 Fünf. orzimmer hören zu den gelungenjten
Er ftarb 26. Nov. 1875 in Augaburg.
Sein "0 (Karl), Glodmaler, geb. 23. Febr.
181 ien, Sohn eines immermalers, trat
hler in die wiener Alademie ein, wo er fih
aber derzu ugsweiſe mit dem Studium bes
Ken ftsfachs — Seine ſchoͤnen Er:
folge verſchafften ihm öffentliche Anerlennung, bar:
unter zweimal den alt ferpreig, 1842. Schon 1840
wurde ©. beauftragt, für den Pavillon der Raiferin
—— Anna m Warte m Bar Larenburg Glasfenſter
uftellen. Im großen Salon und einem abi:
ei Ntellte er in 28 Bildern Anfichten aus Boh⸗
Men, Zien und der ital. Heimat der Kaiſerin
vor. eringe Dauerbarkeit dieſer auf enkau⸗
“X de Art Art bergehtelten Malereien veranlaßte G.,
gänzlich dem technifchen und künftlerifchen Stu
Id der Olasmalerei zu widmen. Zahlreiche Aufs
träge erhielten ihn in fteter Übung. So fertigte er
für die Yürftin Kinsky Fenſter für mehrere Kirchen
in Böhmen, 1847 für die Kapelle des nieberöfterr.
Stänbehaufes brei Bilder nad, Kartons von Jul.
Schnort. Seitdem beforgte ©. ala Chef feiner
enden Glasmalereianſtalt in Wien ‚zahlreiche Ars
eiten, bie vielfach zu den beiten im Fache gehören.
Es entftanden unter andern 13 Fenſter für den
Dom in Kaſchau, 20 Grijaillen für die altlerchens
beder Kirche, für bie Krönungslirche in Prebburg,
ür die Seminarlapelle in Gran, die 10 großen
Ian bed Presbyteriums bei &t. Stephan in
bie genler für St.Elifabeth, St. Brigitta das
ſelbſt, für tier; auch die koloſſalen Lüncttenfeniter
mit der Auftria” nad 3. Laufbergers Zeichnung in
der Notunde des wiener oneltausitellungspaLnite®
1873 find eine vorzügliche Leiftung G.s. Seine
ale Leiſtung indes find die nad) Entwürfen
En ih3 und Dombaumeifterd Schmidt gefertigten
60 Feniter, melde im Auftrage de3 Kailers von
Oſterreich für bie Grabkirche feiner Ahnen zu Nancy
in Lothring entitanden. Auch die in der eutichen
Kiche in Baris find eine Widmung des Kaiſers
und 9.3 Arbeit; fie haben aber unter ber Commune
haut gelitten. 6. ftarb 2. Jan. 1880 in Wien
Geyſir, ſ. Geiſer.
Gezäh —
wie ed Bergmannd), f. unter Bergbau,
8b. I, ©. 802.
Gezeiten ift nach neuerer Auffafiung ber ges
meinfchaftlihe Name für Ebbe und Flut (f. d.).
Im Gnglifhen fagt man Tides, woraus Leiten
und ©. geworden iſt. Früher verſtand man unter
G. die Heit der höchſten Flut bei Neus und Boll:
mond oder die Springflut.
Gegeugftreden find bie unterhalb eines Stol:
lens auf einer Lagerftätte getriebenen Läufe, Gaͤnge
von regelmäßigem Querichnitt, auf welchen nad
dem Schachte zu zugleich die Abführung der Gruben⸗
wafjer erfolgt, welche dort dur Wa erhebungd
maſchinen, jog. Kunſtgezeuge bis zum Stollen aus:
gepoben werden und auf diefem zur Abführung
gelangen.
Gezogene onen ulm. Gefhüse, Ge⸗
wehre, Kanonen u. f. w. haben eine Einrich⸗
tung, um ihren Geſchoſſen eine brebende Bewegung
um eine mit ber Achſe des Rohres zulammen:
fallende Linie zu geben, wodurch ihre Wirkſamkeit
erhöht wird. ( — Geſchoß, Ge⸗
ſchuß, anbfeuermaffen, Kanone, Düne)
G@fälerwald, Teil des Böhmermaldes ( ).
Gfrörer (Aug. Friedr.), deuticher Geſchicht⸗
ſchreiber von weſent et ‚stirhlider Ten end.
eb. 5. März 1803 zu Calw im Schwarzwalde, a
olvierte, zum Studium der evang. Theologie bes
immt, raſch die theol. Bildungsanftalten feines
aterlandes und verließ im Herbft 1825 die Unis
verhtät Tübingen. Nachdem er fih bis 1826 erft
zu Zaufanne, dann als Gefellidhafter Bonſtettens
zu Genf aufgehalten, widmete er ſich feit dem Früh:
jahr 1827 zu Rom dem Stubium der ital. Sprade
und Pitteratur, erbielt 1828 die Stelle eines Res
petenten im evand. Stifte zu Tübingen und wurde
1829 in gleicher Eigenſchaft nah Stuttgart veriept.
Da er bie Neigung für den Kirchendienſt bereits
verloren hatte, fo bot ihm 1830 feine Anitellung
an der Landesbibliothek die erwunſchte Gelegenheit,
der theol. Laufbahn zu entjagen. Als erfte Frucht
feiner Studien eridien «Bhilo und die jüdiichs
alerandriniiche Theofophier (2 Bde. Stuttg. 1831),
welchem fpäter die ⸗Geſchichte des Ürcpriftentumg»
(3 Bde, Stuttg. 1838), fowie « Guſtav Adolf, Kö:
nig von Schweden» (2 Bde., Stuttg. 1835-37;
4, Aufl., be orgt von Klopp, 1863) jeten In
dieſen drei Werken, die ihrerzeit Aufſehen erregten,
pad fid) eine fortfchreitende Neigung zum Kathos
izismus fund, die er endlich in feiner «Allgemeinen
Kirchengeſchichte (4 Bde., Stuttg. 1841—46) offen
betannte. Im Herbit 1846 folgte er einem Rufe
an die kath. Univerfität B Breiburg wo er zum
Katnoliziemus übertrat. Bei den Streitigkeiten, in
we'che die bad. Regierung mit dem bifchöfl. Stuhl
und infolge deſſen auch mit der freiburger Univerfis
tät geriet, verfocht er die Anſpruche bes Papftes
mit größter Heftigleit. Unter feinen ſpaͤtern Arbeis
ten & die «Geſchichte der oft: und weſtfraͤnk. Karo⸗
linger» (2 Bde., freiburg 1858) die bedeutendfte,
Roch find hervorzuheben: allnterfuhung fiber Alter,
Uriprung, Zwed der Delretalen bes falichen Iſido⸗
zus» (‚jreiburg 1848), « Urgeſchichte des menich-
lien Beichlehts» (2 Vde., chaffh. 1855), «Ba N
Geegor VII. und fein Zeitalter» (7 Bbe., Schaft .
1859—61, Negiiter, 1864), « ejgniste des 18,
Jabrh.» (herausg. von Weiß, 4 Bde, Schaffh.,
1.62— 74), «Zur Geſchichte deutſcher Boltärechte »
(yerausg. von Weiß, 2 Bde, Schaffh. 1866), «By:
Gharbieh
zant. Geſchichten⸗ (aus feinem Nachlaß berausge
heben, ergänzt und big t von Weiß, 2 Bde,
rap 1872— 74). ©.ftarb 6. Yuli1861in Karlsbad.
Ghbadämes (ſpr. Rhadames), HSauptitadt
der weſtlichſten Provinz der turk. Acentihait Tri
olis in Nordafrila, 495 km im SW. von Tripos
i3 und 660 km im NW. von Murzuk in Fezzam,
bart an ber Sübdoftede der alger. Sahara und an
der Rorbgrenze des Tuareggebietes, in 428m Höhe,
am Kreuzpunlte wichtiger andelsftragen inmitten
einer Daſe gelegen, iit ein anſehnlicher Handels⸗
lag und der Gi bes Raimalanı. Die Dafe_ift
aft kreisrund von einer Dauer umgeben. Tie
engen Straßen find faft durchweg bebedt. Der Ort
bat ſechs Moſcheen, fieben Schulen unb etwa
1000 G., worunter viele Kaufleute, deren Handel
fi hauptſaͤchlich nad) Tripolis, Ohat, ano, Tim⸗
buftu und Tuat ridtet. Es wohnen darin zwei
Zuaregftämme, ein arabifcher und einer aus Negerz
miſchlingen, jeder in einem ummauerten Quartier.
Ausfuhrartikel find Eifenbein 3 und Rinds⸗
äute, rot: und gelbgerärhte 8 elle, Straußs
edern, Bold, Baumwollzeuge, Gummi u. f. w.
agegen bringen die Karawanen Seide und Glas⸗
perlen aus Benedig, Wollitoffe und rote Stappen
aus Tunis, Papier, Buder, Bint und Kupfer,
Schwerttlingen, Spiegel
Deutihland und andern
Wa
iegen
w. aus
fommen
Nadeln u. f.
ndern. Au
jAbrii etwa 500 meilt weiblide Sklaven an.
itten in der Stadt entipringt eine Duelle von
80° C., ber die Stadt ihre Criſtenz verdanlt und
bie mit zur Bewällerung der Gärten benugt wird.
Der Boden biefer immergrünen Gärten voll Pal⸗
men, Seigen, Aprilofen, Duitten, Oemüfe und
Getreide, befteht aus einer leichten fandigen Mergel⸗
—5 — ein großer Teil daneben aus einem kleinen
eden quaternärer Formation mit tbonhaltigen
braunen Mergeln und gelben gipshaltigen Kalten.
Die Brunnen haben im allgemeinen eine Tiefe von
20 bis 25 m und laſſen ſich leicht vermehren, indem
mit einer Tiefe von 120m das unterirdiſche Waſſer.
beden erreicht wird. Das Klima gilt für ſehr ges
und. Regen fällt äußerit ſelten. Während acht
onaten de3 Jahres hat man eine Hige von
85 bis 40° C., während es im Winter faft jede Nacht
[iert und das Thermometer bis auf 5° unter Null
intt. Während der Uquinoftien wird ber Sudweſt⸗
wind zum gewaltigen Sanditurm. Die gänzlich
gerbrocgenen Lager von Dolomit⸗ unb Duaniblöden
n der Umgegend verleihen dem fog. Plateau
der Idole den täufchenden Anblid einer Ruinens
ftabt. ©. hieß bei den Römern Cidamus und wurde
19 v. Ehr. von Cornelius Balbus, 646 von ben
Arabern erobert.
@bag?, Ganbo oder Gogo, Land im weſtl.
Sudan, im Gebiete der Songhah, Hftlih vom
Niger, 17 Zagereifen unterhalb von Zimbultu,
Die oleihnamige Hauptitadt im Reiche der Songs
bad im 11. und 14. Jahrh. ſchildern bie arab. Geo
geaphen ala die ſchoͤnſte Stadt bes mohammed.
udaͤn. Sept iſt fie ein Haufe von 300 ober 400
elenden Hütten mit einer en roßen Mo⸗
Idee Nur Mungo Park und H. Barth haben dieſen
t befucht.
Gbara im Benb . b.).
Gharbieh (0 ar GB), ein —* Kuſten⸗
provinz, im Delta des iis zwiſchen den beiden
Hauptarmen Dee nem gelogen: im D. trennt ber
e
Damietteitrom davon rovinz Dablalieh, im
Ghardaja — Ghazipur 9
B. der Refetteftrom bie Provinz Bebera; fübli
graut die Brovinz Menufich an. Zahlreiche Kanäle
ız) Rılarmıe gehen hindurch, ſowie aud) die Ciſen⸗
babacn von Kairo nach Alerandria, die von Tanta
ash Samanub und Damiette, die von Tanta nad)
Ecxbin⸗el. Aoin, und einige andere. Die Brovinz | G
bir ame Flache von 5689 qkm und zählt (1877)
IIIE. Der ausgezeichnete Boden liefert Baum:
ex, für weldye es die mwidtigite nroving ift;
ꝓcerroe Sefam, Niee, Weizen, Mais, Rei
Yon, Sinien, FL *
Bere, Riererbfen Helbe, Gemuſe Srüchte Tas
det, fasf. Man zieht aud) Dichten, Büffel, Bferde,
Rancı, el, Maultiere, Schafe und Ziegen.
Haupti abt der
eis,
‚ Supinen, Zwiebeln,
Gbsrraie, eni⸗Mezab (f. d.).
Elek an a ebregebiät ber Name
einer beisubers bei ben ern a ürfen ſehr
ichten Form des lyriſchen Gedichts. Es —28
poeggeiligen mir oder Be, ‚bie durch
erzen gleiches Reim der zweiten Zeile miteinander
verbunnen Ind; Sufo wird nad) dem Reim auch
ein uunidyseres ja ein Heiner Sag wieber:
In der legten Strophe finden fich ftet3 der
wurlde sder alo Ti gewählte Name (tachal-
Ins) des Berfalers. 3 ©. ift durch feine kunſt⸗
vera Reimueri vorwiegend auf finnige
it gewieien ; man lönnte e8 das Sonett
meunen. Als Meifter in dem ©. gilt
Rs. Glũckliche Berfuche der Nach⸗
gaben unter den Deutſchen
Audert, Daumer, Bodenſtedt u. a.
Ghaus (auch Ghasni oder Ghisni; engl. und
Shapaa oder Ghizni), Stadt in dem fabulis
Teile A iſtans, an der großen perſ.⸗ind.
‚130 km im SSW. von ſtabul
uns SO km im RO. von Kanbahar, am weſtl.
Ausläufer einer 2865 m über dem Meere, doc)
nit bedeutend über bie Ghene hervorragenden
Höbenkette 3. — von den Quellen hi *
ixerſſes © gelegen, iſt zwar jebt ſehr her⸗
zutergelommen, aber noch immer für die ni
ame Arghanitans ein bedeutender und durch jeine
xage in kommerzieller wie in ſtrategiſcher Hinficht
wiciart Dirt, wie deilen Einnahme durch bie Eng:
Cader unter Lord Keane 23. juli 1838 bewies.
rüber war G. eine ſtarke Feſtung, aber 1842 wur:
za die Werte von den Briten geicleift. Die Stadt
zit ah 15000 Häuier, jedoch nur 4000 G., hat
an Ciayelplag weitläufige Bazars und in der
ira viele Dörfer. Wegen ihrer Lage auf
CORE
cimer
ga848
—
De dee .
Platen,
.
ja
Blateau ift fie den äußerften Tempe⸗
ausgeſeßt, ſcharfer Winterkälte und
ige, die der Afghane der höllifchen
sergleihe. Die Trümmer von Alt⸗Ghasna, wels
fane Glanzperiode unter ben Ghasnewiden
butte, unter denen es eine der größten und jchön:
Exädte Ahens war, bid fie im 12. Jahrh. zer:
‚G 5 km entfernt. Alle die Denk⸗
mil, die der te Mahmud errichtete, die
drrlichen Bäder, prächtigen Moſcheen, reichen
Yaläfte, Ihönen und zahlreichen Vazars, find vers
sesunden, Außer zahlreichen Zrümmern in der
Umgezenb geben mut nody zıvci hohe Minarets, die
rider Rahmuds, lolis des Meilen und Ha:
m Suaais, fomie der Damm Mahmub3 Beugnis
iherr i k und Herrlichteit. Indes
bat fie wegen ber großen Zahl mohammed. Heilis
ven, Die in ihr begraben liegen, noch immer einen
BEER
;
großen Ruf, wie fie denn früher auch wohl das
zweite Medina genannt wurde. Als Ahnherr der
nad) ©. benannten Dynaftie der Ghasnewiden
wird Alp⸗Tekin (geft. 976) betrachtet, ein horikiſcher
Zürle, der ih als Statthalter der Samaniden zu
. unabhängig machte. Der bebeutendfte Herrſcher
aus dieſer Dynaftie war der erwähnte Mahmud,
mit dem Beinamen der Große, der 997—1030
regierte und fein Reich nicht nur über große Gebiete
von ran und Turkeſtan erweiterte, Tondern auch
ſeit 1001 wiederholte Feldzüge nad Diten gun
unternahm und fih den ganzen Nordweſten In⸗
biend unterwarf. Unter Mahmuds Nachfolgern
verfiel die Macht der Dynaſtie wieder, bis fie mit
Khosru:Melit, der 1186 bei der Groberung von
Qahore durch den Ghuriden Ghaiath⸗eddin in deflen
Hände fiel, —8 — Die Bewohner des Landes
von G. bildet der Afghanenſtamm der ae oder
Ghilji. ſſien (geſchichtlich).
—— ſ. unter Ghasſsna und Ber:
Ghasui, |. Ghasna.
Ghafr⸗Eggomo oder Birni, die ehemalige
Hauptſtadt des Negerteichs Bornu (f. d.).
en Gebirge, f. unter Dftindien.
Ghattas, ein Toptifcher Ollenbeinänbier aus
Chartum, welder feine Jagden im Welten des
Weißen Nils abhält. Seinen Unterftügungen haben
mehrere der neuern Entdedungsreifenden weſent⸗
liche Hilfe zu verdanten, wie z. B. Schweinhurth.
Zwiſchen den Flüfen Tondj und Diur, in 7°
15’ nördl. Br. und 28° 26’ öftl. 2. von Greenwich
liegt feine Handelöniederlaffung, Scriba:®hat:
tas, welche wie alle Ortſchaften Innerafrikas von
einer Hecke dürrer Dornen umgeben iſt, und von
welcher aus er feine Elefanten: und Stlavenjagden
unternimmt.
Ghawaſi (Singular: Shafieh), herumziehende
Zigeuner, |. unter Almée.
base (ipr. Shje), auch Ohafidfän (orab)
aza (ſpr. Saja), au aſidſcha (arab.),
heiliger Kampf; Olaf i, der Siegreihe, Kämpfer
im beiligen Krieg, ein Ehrentitel türt. Feldherren.
azi Mohammed, Sohn Schamyls (1. d.).
Ghazipur (Gaſ ipur), Diſtrikt der Divifion
Benares ber brit. ind. Lieutenant-⸗Gouverneurjchaft
der Nordweſtprovinzen, wird mit einem Areal von
5615 qkm im N. und NW. von dem Diſtrikt Ad⸗
Kanu der Norbmeitprovinzen, im NO, vom
[uß Gagra, welder ©. von dem Diſtrikt Sarum
der Untern Provinzen trennt, im SO. von dem
Diſtrikt Shahabab der Untern Provinzen, im ©.
teil3 von Shahabad, teild von dem Dir Bena:
res der Norbmweitprovinzen, im W. von leptgenann:
tem Diftrikt ſowie von dem Diftrift Dſchaunpur der
Divifion Allahabad der Nordweſtprovinzen begrenzt.
Die Lage von ©. ift zwiſchen 25° 17’ und 26° nördl.
Br. und 88° 8’ und 84° 40’ öftl. 2. (von Greenwich).
Obgleih ©. reih an Jaſen iſt, indem dasſelbe
von dem Ganges, der Gagra, der Karamaſſa, den
Tong, Bir und Manghi teils durchſtrömt, teils
nur begrenzt wird, fo bedarf das Land, für den
Aderbau einer fünftlichen Bewäflerung mittels Ras
nalijation aus den genannten jslüffen, einer An:
ahl von Quellen, Landſeen und überall veritreuten
Seien. Der Boden von ©. ift nämlich, obgleic)
das Land im ganzen flach und eben iſt, feine Ers
pebung über dad Meeresniveau auch nur 90—120m
eträgt, beſonders troden, namentlid) in der vom
Dttober bi März des folgenden Jahres dauernden
10
trodenen ober Talten Jahreshälfte.
fi) in, einigen Gegen
Ghazzali — Gheel
er findet | auſchließende
in ber he — — ehe
: «Ad-durra al
%
«Die ie bare re) in arab. Zert mil
4-5, in andern aber von 15—20 m. Das Klima — —— audg. von Liic.
allein im Herbft find | Gautier Gen] y 19, Go t in Ieinex ———
G.s eis
ift in allgemeinen geſund
Sieber, wenn auch feine bef
ncmein. Kulturgewädjie —*
Gemüuſe vielerlei Art, Olpflanzen, Bein, Be
Safran, Opium, Baumwolle und
tere3 von vorzüglicher Büte. Die enöler
trägt 1345570 Seelen, wovon 1 M
F ende Hindus ſind, während der Beh mit Aus
e von 40000 Aderbau treibenden Roham.⸗
me anern fi) auf andere Weife beichäftigt.
G. bildet einen Zeil des Territoriumd, welches
in ſehr alter Iu8 Maha⸗Kaſala genannt, zuerft den
yü —58 vodhia ge gehör
die Fürften von Slanouj überging.
von Mohammeb dor g.bor über
und dem
unter bie ee der
Baber entrungen wurde.
Reichs von Delhi
riums, welches an Shuisoub-Pomleh, ben Rabob»
BejieroonDube, gelangte.
jer Shah: Allun G. an bie brit. Oſtindiſche
yagnie ab, w
wieder dem ob: Bezier von Oude überlieferte.
De legtere aber trat 1775 nebſt andern Bihctten | ei
Mais, Reis,
tanen,
ad der Au
G. wieber an die Eng
Be y dasſelbe für immer blieb,
hazipu r, die gleihnamige
Diitrilts, biegt unter 25° 32’ nördl.
öftl. 2. 8. (von Greenwich), auf dem linken Ufer bes
Ganges, in einer Gegend, bie Fi befonders gejund
onders ee all⸗ «fi
'uldm»
be: | das in Bulal 1278 ber Sfr ae n.ch
bau | in 4 a — —— a Som
mobhammeb
Sp ec
—A Bags
m 3.1764 tratder Hai: | Schmö
länder ab, in deren sn dinfe
und
auptitabt beß | «H
r. und 88° 3 gab, und feine —e werben
tet das f Be 1
ei « el
Biffenfche rs
und ausg
tin arı-
In dieſen wie in ber
8 y Er: ein 14 und fdharfer
er, welder ex Die ie meiften Alle
(ine
— die kannt
rte und an Diejen auf | find Dr bervorragt. ee
Siege | ethifche
—X "Chandra Hüdtigt, wird es bei ©. allenthalben
Ranoujbgnaftie gelangte ®. | na drndlich betont und in ben Borbergrund geftellt,
denen e8 von | überall jucht er die Myſtik mit den Lehren
flöfung des lam in Einflang zu
i bildete es einen Zeil des Zerritos | einen fpelulativen G
M t der Religion fi volllomen ver=
omen igion fi a ea
bei Is⸗
en und biefen durch jene
ewinnen und
neuen, friihem Leben * verhelfen. (
r8, «Essai sur les &coles philoso
chez les Arabes et notamment sur la
hiques
es aber in bem tolgenben. abre | d’al-G.», Par. 1842; Munt, «Mölanges de philo- philo-
sophie 3 jaive ek et arabe», Kr 869.) G. wird als
des Jolam an er genoh ein fo
ala 7 FA wie alo Bhilofoph
reift, daß man ihm ben enden inamen
h-dschat el-isläm» (Beweis bed lan)
®.3 Bedeu 8 —*ã no
Pooh oo. —8 —— de nciences
er
gilt und fih aud dur den eichtum ihrer Vege⸗ Pre u (Bb. 2, 852); Nitter, «Ges
tation, namentlih au an riefigen Fei enbäumen En er 2 Ban * 8, m 1845).
aus der Gattung Urostigma, wie U. in de im onbifiement ber Grohe
religiosa, auszeichnet. Die Beoölterung. — der re tovi — n, li
38853 Seelen. An bem öftl. Ende der Stabt ee Nethe, 40 km offübd Don Antwerpen
finden ſich die Ruinen eined Palaſtes, welche auf | Linie An n⸗ —* der belg. —— ——
—— frühere Groͤße und architektoniſche ö
ur:Cof e Shi ei
beafelben ſ Lieben —8 ft er des or
der Schauer fein.
Nabob von —
des feiner brit. fangenen
find außerdem ein gut ges
Bemerlendwert in G
bautes, luftiges G ange enbaus, bie red) ve
Bazare, einige engl. enbhäufer für Das Vedarf⸗
nis der Engländer, die Wohnungen ber engl. Civ
at — ot. Rirdyen (eine davon der beil.
mphna nee, ein Gymnafium, eine große
renanſta — rifation von Leder, Tuch, Spigen,
olzjihuhen und Wachslichten und —5— 10569 &
ie unter der Verwaltun GStanted ſtehende
ebenen | aIrrenkolonie⸗ von G. foll ber Legende na mit
ber von Vaters Hand vollbrachten rdu
im 6. oder 7. Jahrh. zum Chriſtentum rten
beamten, fowie ber Kenotaph des 1806 verſi een iriſchen deriegie Blochter hen zufammenbäns
Genreralgouverneurs Lord Cornwallis. Mehrere
hundert Acres in nädjfter Nahe von G. werben
allein mit Rofen bepflanzt, aus denen man in G. Die Beiltestranten, deren
Noienöl —5 bereitet, von bemfoviel wie 1 Rupie
ſchwer 10 Bfb. 6
Ghazzali —* ib Muhammed el:
al:Zuft), berühmter arab. Theolog und Philo
wurde 450 oder 451 der Gehirn" (1068 or 108
n. Chr.) bei Zu in — 3 eboren.
er ſeine Studien in Niſapur vollendet —* ae
er von 484 an als Lehrer in Bagdad, gab b aber 488
an — E des
vB, pebenben Ortſchaften unb Öchöfte, mo fie mit und
pen, an der dann (durch den Crorzismus
r Briefter) ie Irre Heilung gefunden hätten.
Der hl über 1600 Ki,
um weitaud größten Zei — eine ſtaatli
[te Entſchaͤigung untergebracht bei den
es ©. felbft, fon ber ums
den Yamilien ihrer Pfleger arbeiten und wie
—3— ehörige behandelt werden. Im engern
Minden fi fi etwa 500 die am leichte en
handelnden. en m fi
zu be ie am
biejed Lehramt auf, um b um die Pilg erteife nach Mella paderde und zu bisciplinierenden Au geregten ind
zu unternehmen Melka * er na
cus, Jeruſalem und Mleranbria lehrte
Tuß jurdd, wo er 506 ber H edichra (111—12n.
Chr.) ſtarb. Bon feinen jofireiden Werten ‚find nur
wenige im Drud e
ftail
maß» | in ber großen
nn nad) | von Winlelom, in Heinen voneinander entfernten
sihienen, wie bie ethiihe Ab: | Ien»
banblung «D Kind», herausg. von —— Bei Me or
(Wien 1838) und die im böchiten Grade inters | bei dem Hervor
eſſante und an die Göchatologie bes Koran eng fich | baltenbe ärztliche Behandlung notwendig mahen,
ben drei Biertelftunden entfernten Heide
gl li ter t.
jermen (geidjom 3 en, der ( Mr
enverpflegung als ·Gheelſches⸗ —5 —
rkerer Grregung mit gefährlichem Charalter,
treten von Symptomen, bie eine ans
Ghega — Gherardesca
werben bie Irren vorf in ber «Infir-
bradt, —ã— — ſpezi⸗
dr Gi bebrend
nrichtungen entbe en enan
im Orte ©. ſelbſt. Das Gebiet der Irrenkolonie
t ungefähr 37 km im Umfang und ift in brei
ttionen eingeteilt. Die ärztliche Oberleitum
übt ein « Mödecin - inspecteur» aus, welchem br
Seltionsärzte, eine Arahl Irrenaufſeher u. f. w.
nd, bat ih i
ee re fi . im Laufe von
N derten und unter Beihilfe günftiger ört
Berhältnifle zu dem entwidelt, was es gegen:
wärtig in Beziehung auf Irrenpflege iſt; es iſt
rmäß unmöglid), diefelben lnzihtun en an
beiiehigen andern en plögli ind Leben zu
rujen, wes e3 biß jept eine wirkliche Nah:
abmung wicht gefunden bat.
Bol. Barigot, « Thörapeutique naturelle de la
folie. L’'air libre et la vie de famille dans la
commune de G.» (Brüffel 1852); 3. Duval, «Q.
Une colonie d’aliönds vivant en ille et en
libertö» (Bar. 1860); Brandes, «Die Irren⸗
tolonien» (Haunov. 1866); Ruedy, «©. Beitrag
jur Geicichte ber praktiichen Pigdiatrie» (Bern
1874); a«Loi et röglements sur ]
etablissements d'aliönss et la colonie de G.»
on el 1879).
(Karl von), Eivilingenieur, geb. 18. Juni
1800 in Benedig, ftubierte 1817—19 in Padua
Ma tit und trat dann in die Waſſer⸗ und
Straßerbauinfpeltion in Venedig. Cr war bei
ng ber Gebirgsſtraße in der Provinz Bel⸗
ig, leitete 1824—30 eine Straßen: und
uliſche Abteilung in ber Provinz Zrevifo,
ward 1850-33 Delegationsingenieur in Novigo
und 1833—36 Amtsingenieur kei der hydrauliſchen
Abteilung der Landesbaudirektion in Venedig.
Hierauf war er bei der Kaiſer⸗Ferdinand⸗Rordbahn
und 184042 in Tirol befäftigt. Nachdem ©.
eine Stubienreife in den Vereinigten Staaten von
Amerila gemadt, entwarf er den Blan zur Sem⸗
meringbahn. Er wurde 1849 Zoritand ber Gens
on fer Staatdeifenbabnbauten in Wien
und ftarb bajelit 14. März 1860. ©. fchrieb eine
«fiberficht über die Hauptortiehritte bes Eiſenbahn⸗
weſens 184050» (3. Aufl., Wien 1858) und ers
fand eine verbefierte Nivellierlatte, fowie einen Ok⸗
tanten mit Ronius zur Ausftedung von Kurven.
®& ‚, wiener Buchdruderfamilie, ftammt
aus alen. Schon 1520 führt ein Hanna van
O das am en an men uhbruden:
um 39€ in An en fort. Um
1590 ee Sojamn von ©. und A Bruder
wegen Annahme der reformierten Religion die
Stadt. Ein Sohn Johanns, Jeremias, tehrte jedoch
in den ß der lath. Kirche und nad Antwerpen
zurüd. Gin Entel beajefben, — wurde der
Gründer des wiener Buchdru eageläft2. Kaiſer
Leopoſd I. ernannte ihn zum ital, Hofbuchdrucker,
erteilte ibm das Brivilegium zur Herausgabe einer
itaf. und latein. Zeitung und 1678 das Diplom als
Univerfitätbuchbruder. Im J. 1690 begann er in
wanglofer Folge die Herausgabe einer Art polit.
ebuchs und neben demfelben 8. Aug. 1708 uns
ter dem Titel «Wiener Diariums» ein zweites regels
mäßig erfcheinenbes beutiches Blatt, welches bald
das erfiere verbrängte.
Johann Beter ©. führte, als fein Vater Jo⸗
—* 13. Rai 1721 ſtarb, deſſen Ka fort. Dem
obann Leopold wurbe von der Kaijerin Maria
It | lebte das Belchäft leitende war
Nach dem ih; R
11
Thereſia ber erblaͤndiſche Abel in Anerkennung —*
ner und ſeiner Vorfahren Berbienite verliehen; der
ob, Edler von G.
öfhen des Mannsſtammes wandelte
ih die Firma in aGhelenſche Erben». Das «Dies
ner Diarium» nahm fpäter den Titel «N. k. privi⸗
legierte Wiener Zeitung» an und wurbe das Öfterr.
Staat3: und Amtsblatt. Seit 1813 erichien fie
taglich, Sonn: und Feiertage ausgenommen, 1858
wurden zu ihrem Drude die erften Schnellpreilen
in Wien aufgeftellt, feit 1848 änberte fie mehrere
mal ihr Format und ging 1868 in den Verlag ber
Staatsdruderei über. Dieſer Übergang erfolgte,
weit bie eg m unterlaffen „hatten, i
pographi usftattung zeitgemäß zu verbeſ⸗
fern. I — Geihäft wurde vers
aubert u fe von Bang, dem Eigentümer der «Breflen,
ange
elutse, Dorf im Bezir! Ypern ber beig. Bros
—* —*5
eſtflandern, mit 14 km im OSO. von
pern, hat ein Ku erichmelswert, Smirnfabril,
nitbrehßlerei, Flachs und Getreibehandel.
Gberardedca, eine Familie, die eine beveutende
es | Rolle in der toscan. Geihichte fpielte. Wahrfcheins
lich deutfchen Urſprungs, erwarb fie bie ihren Ras
men tragende Grafichaft &. nebit Donoratico und
Montefcubaio in der pifanifchen Diaremma. Gegen
Anfang bes 18. Jahrh. ſchloſſen fi die Grafen G.
an bie mädhtige und reiche Republik Piſa an, wo
fie auf feiten bes Volls ftanden, welches geoen bie
um ſich greifende Ariſtokratie Tämpfte. Bei dem
oßen Kampfe zwiſchen den Ghibellinen und Wel⸗
& hielten fe ed mit den eritern. Zwei Glieder
iefer Yamilie, die Grafen Gherardo ©. und
Galvano von Donaratico, begleiteten Konra⸗
din von Hobenftaufen ar feinem Buge nach Neapel
und ftarben mit ihm auf dem Blutgerüft. Wegen
diefer Anhänglihleit waren die ©. ſchon um 1287
mit den piſan. Visconti, welde der Partei ber
Guelfen angehörten, in Feindſeligkeiten geraten
und ganz Piſa hatte ſich infolge deſſen in zwei
Bartelen geteilt. Endlich beſchloß das Haupt &.,
olino, fi der unumfchräntten Gewalt über
nn u bemädtigen. Bu diefem Bwede näherte
er fih den Guelfen und gab deren gaupte Gio⸗
vanni Visconti ſeine Schweſter zur Gattin. Der
Plan wurde jedoch von den Piſanern entdeckt, und
Visconti ſowohl als Ugolino wurden verbannt,
Ugolino verband fi) nun mit den Florentinern unb
Luccheſern und nötigte Durch mehrere Siege, die er
über bie Bifaner erfocht, 1276 feine Landsleute, ihn
zurüdzurufen. Als die Piſaner 1282 mit Genua
in Krieg gerieten, veranlaßte er dur, wie es
heint, abſichtliche Flucht in ber Schlacht bei der
el Neloria (6. Aug. 1284) bie allgemeine Flucht
der Ylotte, infolge deren 11000 Piſaner in, Ges
fangenſchaft gerieten und bie Seemacht vernichtet
wurde. Auf diefe Nachricht erhoben ſich alle Feinde
Fl, um mit einem eniſcheidenden Schlage dieſe
auptftüge der Ghibellinen in Italien zu vernichten.
Der Staat warf in die Arme treulofen
Ugolino, der bie Feinde durch die fibergabe meh
rerer Caſtelle zufrieden zu ftellen wußte und nun
unter ihrem Schube über Bifa herrſchie. Alle feime
Seinde in der Stadt wurben geächtet, und um die in
enua in Gefangenschaft befindlichen Piſaner dort
eftzuhalten, ſchloß er mit biefem Staate leinen
ieden. Zwar entipann fi) in Piſa felbit unter
nführung feines Neffen Rino von Gallura und
12
mehrerer Familien beider Faltionen ein Aufitand
egen ihn, aber durch Lift und Gewalt gelang es
nach breijährigem Kampfe feiner Feinde mächtig
zu werden. Gr wäütete nunmehr ärger als je, miß⸗
handelte das Bolt, bedrohte das Leben von Freunden
und Feinden und ermordete unter andern auch den
Reffen des Erzbiſchofs Aug ero Ubaldini. So viele
Frevelthaten empörten endlich alle, ſodaß ſich eine
neue Verſchwoͤrung bildete, an beren Spige der Erz⸗
biſchof ftand. Am 1. Juli 1288 wurde auf deilen
Beranitaltung plöglich Die Sturmglode gezogen und
ierauf ©. 108 bartnädiger Gegenwehr mit ziweien
einer Söhne und zweien feiner Enlel gefangen ge:
nommıen. Der a ließ die Ungluͤdlichen in
den Turm der Gualandi, jeitvem Torre della fame
genannt, einfperren und weihte fie dem Hungertobe,
indem er bie Schlüffel zum Gefängnis in den Arno
warf. Diefed Ende G.s und der Seinigen wurde von
Dante in der «Divina commedias geichildert. Nach
ihm haben unter den Deutichen Gerjtenberg in dem
Trauerfpiel «Ugolino» und andere Dichter und dar⸗
ftellende Künftler dasſelbe gm Gegenſtand —8
Den übriggebliebenen Söhnen und Enkeln G.s
eelang es bald, teils in ihrer Vaterftadt, teild ans
derwärtö wieder zu Glanz und Anjehen zu lommen.
Schon 1329 fteht wieder ein Neri Donaratico
an der Spise ber Verwaltung in Bila. Ein natüur⸗
licher Sohn des legtern war Manfred G. der als
Feldherr der Piſaner Cagliari mit geringer Kriegs⸗
macht gegen Alfons IV. von Aragonien tapfer ver:
teibigte. Erſt ala er bei einem Ausialle den Tod
gefunden hatte, gelang es den Aragoniern, Cagliari
einzunehmen. Bontfazio ©. war Capitano von
Piſa zu der Zeit (1829), als diefe Stadt das Joch
des berühmten Gaftruccio Eaftracani und Kaiſer
Ludwigs des Bayern abwarf. Einfiht2voll und
rechtichaffen in feiner Berwaltung, Ichloß er einen
vorteilhaften Srieden mit ben Ouelfen, Pifas alten
Feinden, und unterdrüdte eine Verichwörung der
(deligen gegen bie greibeit der Bürger. Er jtarb
1340 an der Vet. Die danlbaren Pilaner-ernann;
ten feinen elfiährigen Sohn, Rainerio, zu feinem
Nachfolger im Amt eines Capitano, doch aud er
itarb ſchon 1348 an ber Belt, worauf die Familie
G. ſich auf ihre Stammbefigungen in ben Marem⸗
men zurüdzog. Nah dem Sturze Piſas begaben
fie fi unter den Schuß (Accomandigia) ber Res
publil Florenz, indem fie ſich viele Sonberrechte
vorbehielten, die noch unter Großherzog Leopold I,
langen Rechtsſtreit veranlaßten. Gegenwärtig bes
welnen Due ieder der Familie ©. Florenz.
Gherardl Dei Teſta (Tommaſo), namhafter
ital. Luftipieldichter, geb. 1818 zu Terriciuola im
ebenen
wiflen zu Bija und ließ fich hierau
als Advolat in Flore nieder. ſich augleich mit
bramatijchen Arbeiten befchäftigend. Sein erſtes
Luſtſpie : «Una folle ambiriones, wurde unter
Mitwirkung von Adelaide Riſtori aufgeführt und
hatte bedeutenden Erfolg, ebenſo wie die Luftfpiele
eVanitä e capriccio» und «Un viaggio per istru-
zione». Im J. 1848 kampfte ©. in den Reihen
der Nationalen bei Montanara, dann als Offizier
bei San⸗Silveſtro, wo er gefangen genommen
wurbe. Nach feiner Befreiung lehrte er nad) Flo⸗
senz zurüd. äter nahm er feinen Wohnſih in
einer Billa bei Alto, und ftarb dafelbft 13. Olt.
1881. Er ſchrieb fiber 40 iele, melde Ay
durch mufßterhaften Dialog und Wahrheit ber
Gherarbi Del Teſta — Ghetto
ralterzeichnung auszeichnen, aber eine größere We
Ichiedenheit und N Aka der Charafter
eine beiler angelegte Intrigue und eine wenig:
verbrauchte Fabel vermilien laflen. Die populä:
en find: «ll sistema di Giorgio», «Il sistema <
ucrezia»r, «Con gli uomini non sischerzar, «l
padiglione delle mortellee, «Promettere e man
tenere», «Il regno di Adelaide. Ernſter gehal
ten find bie fpätern: «Le false letterater, «Is
moda e la famiglia», «Le acimmier, «Oro ed or
pello», «Il vero blasone», «Vita nuova»r u.a. Ein
Sammlung feiner Luftipiele erihien unter dem
Titel «Teatro comicu» (4 Bde., Ylor. 1856 —58),
Der bebeutendite feiner Romane ilt: «La povera e
la ricca» (lor. 1858). Als Igriiher Dichter ift er
unbedeutend. Mit mehrern Freunden gab er bis
1859 die Zeitſchrift «Scaramuccia» heraus, für
welche er unter dem Pieubonym «Aldo» zahlreiche
geiftvolle Arbeiten fchrieb. _
Gherardini (Giovanni), ausgezeichneter ital.
Philolog, geb. 1778 zu Mailand, widmete fi bem
Studium der Medizin, und war darauf eine Zeit
lang praktiſcher Arzt in feiner Vaterſtadt. Seine
Neigung war aber mehr auf litterarifche und philol.
Studien gerichtet. Zunächſt fchrieb er einige Dich»
tungen und überjebte Crasnıus Darwins «Loves of
the plant» «Amori delle piante», neue Aufl.,
Mail.1844). Bon 1806 bis 1814 war G. Redacteur
des «Giornale italiano», 1819—21 Brofefior der
Geſchichte am Lyceum zu Longone, dann Nithers
ausgeber ber mailänder Sammlung ital, Klaſſiker,
bis er 1824 durd) eine reiche Seöiäe in die Lage
verfegt wurde, ausſchließlich feinen Lieblingäftudien
fi) zu widmen. Er lebte feitdem zu Mailand und
itarb dafelbft am 8. Jan. 1861.
Durch feine zahlreichen Arbeiten auf dein Ges
biete der ital. Philologie nahm ©. unter_ den
Sprachforſchern Italiens eine hervorragende Stelle
ein. Cr ſchrieb: «Serie di voci italiane aınmis-
sibili benche proscritte dall’ elenco del Bernar-
doni» (Mail. 1812), «Elementi di poesia ad uso
delle scuole» (Mail. 1816; 3. Aufl. 1847), «Voci e
maniere di dire italiane, additate ai futuri voca-
bolaristiv (2 Bde., Mail. 183840), «Lessigrafia
italiana, ossia maniera di scrivere le parole ita-
liane» (Mail. 1843), «Appendice alle gramma-
tiche italiane» (Mail. 1843; 2. Aufl. 1862), «Ma-
nuale lessigrafico » (Mail. 1843). Sein Haupts
wert ift da3 umfafjende «Supplemento ai vocabo-
lari italiani» (6 Bde., Mail. 1860 - 67), das jpäter
al3 «Vocabolario della lingua italiana, proposto
a supplimento a tutti i vocabolari finora pubbli-
cati» (6 Bde., Mail. 1878) neu herausgegeben
wurde. Geine dramatiiden Arbeiten find gelanıs
melt in «Componimenti drammatici» (Mail. 1818),
Gherry, ein Heines bengal. Längenmaß, 4
des Goͤß ober ber Elle und demnach = b,115 cm,
Verwandte Maße bedfelben Namens lommen auch
in einigen andern vorberind. Drten vor, in Länge
zwiſchen 5Y, und 6%, en. (S.®irre)
Ghetto (ital.), wahrſcheinlich vom talmudiſchen
Ghet, d. h. Abfonderung, tft die Bezeihnung des
in verfchiedenen Städten „taliens, aber aud)
Deutichlands (Brag, Grankturt a. M. „ Hanau,
Mainz u. |. w.) und anderer Länder den Juden jur
Bewohnung angewiefenen Stadtteils, iſt alio slide
bedeutend mit: Judengaſſe, Jubdenviertel,
yubenquartien und bem fpan. Juderia.
ie in ben Berbältniffen begründete Neigung der
She — Ghika (Geſchlecht)
‘ N d bie 8 ä
Ba ne nk ana
€
elben aus der Bemeinfchaft mit Shi n begüns
igte die Entſtehung ber Ghetti. Rüdfidhten auf
einlichleit, Geſundheit und —— der
auf engem Raum Zuſammengedrängten fanden
nicht flatt. Die Ghetto⸗Ordnungen wurden feit dem
Ende des Mittelalters in egejegliche» Formen ges
bracht, die Thore desselben des Nachts geichloflen
a. j. w. obne daß durch derartige Dlaßregeln den
Juden ein aß gegen Überfälle und PBlünberuns
gen ſeitens des Pöbels geboten wurde, In Man:
tua eridien 1620 eine von dem Herzog Yerbinand
Goczaga beftätigte Ghetto-Drbnung. Die bei
Schudt (Jũd. kwurdigleitene, Bd. 3, Frankf.
1717 fg.) abgebrudte «Der Juden zu Srandfurth
Stättigleit und Ordnung» enthält auch die Namen
aller Häufer der Judengafle (darunter auch «Roth;
Bi In der Reuzeit find alle derartigen Bes
&eänkungen aufgehoben worden.
On (Bietro Leo), ital, Maler, geb. in Rom
1674, Sohn eines tuchtigen Malers dajelbft, den er
jebody anfehnlich Übertraf. Cr war mit Treviſani
und Lutti vom Bapite Benedikt XIV, beichäftigt und
malte unter anderm die Figuren ber Bropheten in
der Kirche San:Biovanni in Laterano. Der Papſt
ernannte ihn zum Direltor der Mofaiziftenfchule,
dann der Galerien. Größern Ruf aber als feinen
Malereien verbantte ber originelle Künitler feinem
Zalent als Zeichner von Karilaturporträts,
in benen er ben Charalter der Driginale auf das
Komifchite wieberzugeben veritand, Sammlungen
* en een 3160 und ern 1766
aus. G. elber a abierungen nad) eiges
nen Werlen und ſolchen feines Vater geliefert.
Nah Guercino radierte er einen beil. Bhilippus
Reri, nach eigener Zeichnung die Anatomieſchule.
Er beſchaftigte fi) auch mit antiquarifhen Studien
und zeichnete manches, was dann im Stich erichies
nen iſt, jo von F. Aquila 40 Blätter «Camere se-
polerali de Liberti e Liberte di Livia Augusta»
(Rom 1731). ©. ftarb in Rom 1755.
Shiaur, |. Siaur.
ibellinen, im Mittelalter ber Barteiname
für die Anhänger des Kaiſers, im Gegenfaß zu den
Guelfen oder Welfen (j. d.), der dem Kaijer fein:
lihen Bartei des Bapited. Der Name kam jebod)
erſt im 18. Jahrh. in Italien auf, angeblich 1215
in den Parteilänpfen von Florenz, und ift in
Deutidland nie gebräuchlich geweien; er ftammt
nad) Stälin von Waiblingen im Remsthal, einem
Hofgut der fränl. Kaifer, weiches mit ihrer Erb⸗
ſchaft an die Hohenitaufen am. Rach Sepp dagegen
ft er bie arad. Üiberfegung des Wortes Hohenſtau⸗
fen, das die Araber ald Monte⸗Gibello (Hochgipfel)
auffaßten. Der blutige Kampf beider Parteien,
weldyer befonders in Dberitalien beftig wütete, und
die Bürger faſt aller größern Städte fortwährend
in feindfeliger Zwietracht gegeneinander erhielt,
dauerte nicht bloß während der Regierungszeit ber
N) ufiſchen Kaiſer, ſondern faft bad ganze
ittelalter hindurch, die Barteinamen erbiel:
ten fih in Jialien, obfchon bie Anwendung derſel⸗
ben bereitö bu Benebilt XII. 1834 bei
rate bes Banns verboten worden war. Zum
Symbol Hatten die G. eine weiße Roſe oder eine
rote Lilie, bie Quelfen einen Adler, welcher einen
Blauen n, deſſen Haupt ftatt ber Krone mit
einer Lilie gichmädt war, mit feinen Klauen zerriß,
13
Ghiberti (Lorenzo), einer ber berübmteften Pla⸗
ftiler des 15. Jahrh., wurbe zu Florenz 1878 gebo«
ten, lernte fen) von ſeinem Stiefvater Bartoluccio,
einem geſchidten Goldſchmied, Zeichnen, Mobellie:
ten und Die Kunſt, in Metall zu gieben, und genoh
fpäter wahricheinlih Beichenunterriht bei Star;
nina. Gegen Ende bes 14. Jahrh. mußte er der
gi wegen Florenz verlafien. rend er um dad
. 1401 zu Rimini in dem Balaft Bandolfo Mala⸗
teftad mit der Ausführung eined ogemäldes
beichäftigt war, forderten bie Brioren ber Handels»
punit zu Florenz alle Bildgieber wegen eine? Mo:
US zu einer bronzenen Thür — Daptieriumd
San⸗Giovanni zu einem Wettftreit auf. Das Probe:
find G.s, Abrahams Dpfer, it im Mufeum be2
Bargello in Slotenz noch erhalten. Brunelleschis,
Donatellos und ©.8 Arbeiten wurden von den Rich:
tern als die vorzüglichften erlannt, und freiwillig
räumten bie beiden erftern ©. den Vorzug ein. Yu
Ende 1408 begann er die Arbeit, die er erft im
April 1424 beendigte; im Januar folgenden ahres
wurde ihm die Thür mit den Geſchichten der Geneſis
hbertragen, die er im Aug. 1447 vollendete, worauf
er mit feinem Sohne Vittorio bie reihe Einrahmung
ausfuhrte, welche im Juni 1452 aufgeſtellt wurde.
Auch lieferte ©. dann noch eine andere Thür mit
ber Geſchichte Jeſu und der Apoftel, welche jedoch
eier unb weniger im altertümlichen Charalter als
ie eriten komponiert YY Michel Angelo fagt von
biefen Thüren G.s, daß fie den Eingang des Para⸗
dieſes zu ſchmucken wert jeien. Gleichzeitig arbeitete
®. einen Johannes den Täufer für die Kirche Dr
San⸗Michele, zwei Vasreliefs für die Zauffapelle
des Doms von Siena, bie Statuen ded Matthäus
und bes heil. Stephanus, ebenfalls für Dr San:
Michele, und für ben Dom ben bronzenen Reliquiens
taften des heil. Zenobius. Alle dieſe Werte find
noch vorhanden und geben von ber Entwidelung
des Meifterd ein anjchauliches Bild. Reinheit der
Umriffe, hohe Anmut der Oeitalten, eine Ornamen⸗
tit obnegleihen machen ihn zu einem ber eriten
Künitler des 15. Jahrh., aber in feinen Reliefs ift
on bie Grenze erreicht, weldhe das Plaftiiche vom
aleriichen ſcheidet. Auch in der Glasmalerei hat
G. trefjliche Arbeiten geliefert, nomentlid) für die
Kirche Dr San-Michele und den Dom. Überdies
ift von ihm ein Werk über die Bildhauerkunft vor:
handen, aus dem Cicognara und die neuefte florentin.
Ausgabe des Vaſari einen Teil mitgeteilt hat. G.
ftarb 1455. Seine Thüren, in 12 fchönen Um;
riſſen geägt, gab Feodor Iwanowitſch 1798 heraus,
fpäter ©. $. Zafinio. Hagen «Künitlergefhichten,
oder die Ohronit feiner Vaterſtadt vom Florentiner
Lorenz &.» (2 Bde., Lpz. 1833; 2. Aufl. 1861) find
ein gut gefchriebener Roman, in welchem bie bei
Bafari und andern zerftreuten Nachrichten zu einem
Ganzen verbunden wurden.
Ghika, ein aus Albanien ftammendes Fürften:
geſchlecht, das ber Moldau und Walachei viele res
ierende szürften und Staatsmänner gegeben bat.
er Ahnherr besjelben Georg G., ſtammte aud
Köprili in Albanien und wurde ur feinen Lands⸗
mann, den Großvezier Mehemed Köprili, 1658 auf
den Thron der Moldau berufen, den er 1660 mit
bem ber Walachei vertaufchte. Doch ward er bes
reits 1661 abgeſezt. Ihm folgte in der Walachei
fein Sohn Gregor, der 1661—65 und 1672—73
regierte und fih um das erihöpfte Land große
Verdienfte erwarb. Als er fi 1665 in eincı
14
bip — Sendung ua Bien — — —— er
are
en erbo einziger So 2
—3 — war ber Bi bed Für ten Albrander
reg: II, u. ‚ weiche Stifter zweier Linien bei
—S ea Lesterer, Gregor II., war 1783
Moldau, 1734—86 in der Wa:
ei — 1736—46 abermals i in der Moldau
1748—52 wieberum in ber Walachei. Bon
feinen beiden Söhnen regierte Matthias ©. 1768
—58 in ber Moldau, Kari G. aber gweimal, 1758
—61 und 17 in Ba Septerer | wu
—— Bart 0 Alerander ®,, 1766—68 zum
Gregor IL. Ö,, ein Sohn des
—— n —28— nder I., bed Bruders Gre
yes I egierte in ber Waladei N und
der —X 1774-77. 5
vübentchen feines aueihlehte Ara er * Er⸗
gel ungen aller Art große be Heichtümer julammens
qhte; bei ber Abtretung der Bulowina an Oſter⸗
reich hatte er aber eine zweibeutige Rolle geipielt,
und überhaupt laſſen ihn die Do e aus
wiener Staatsardjiv, bie auf Deranlaffun der tus
män. Regierung feit 1876 in Bulareſt verd
werben, in einem ungünftigen 2i
Gregor wurde 1777 bing eridet, or IV.
G., ein Sohn des Demeiriuß und ein Ente Alerans
ders I., war 1822— 28 ber Walachei, in wels
er beſonders für Hebung des Aderbaues wirkte.
ftarb 1884 mit Sinterla ung von a Söhnen,
Bon denjelben werden Konttantin ®., geb. 1804,
und Demetriuß G., geb. 1816, in "der neuern
—* der Malacei Ööfter8 genannt. Nament⸗
lich dat Demetrius G. ala rähbent der konſerva⸗
tiven Ranımer unter dem Minifterium $. Gatargi
1871--76, fowie als Senatspräfident unter dem
he
eine ruhigere Ge ng ber innern Bo
Landes erworben. &
t fand 22. 6
—— ech
au
— X, 0. ., geb. 1. Mai 17,
88442
en |
Ghila (Helene) — Ghilan
nad dem Regierungsantritt Gufas in fein Bat
jurüd, wo er feitbem verſchiedene Miniſt
ber ften unb höhere Staatsämter befleibete. Gr
Dinifterpräfibent, als 22. März 1871 in Aufar
Strafenauflauf gegen die beuti
Kattfanb, m G. — damals bei ee
F naſtiſchem Intereſſe den ——— ti
und —8* auf Befehl bes
Fine Entlafl fiung geben, worauf das niſteriu
geateg Au Nude * * een in,
einer nung u obn
auce nu d * * — a: G., * 7. Wu x
eran eo regor
Me ‚Den Gr (060 ef erander % wur
wies
3 Nach — —— ——
dem — Ki nA 47 er * 2** 33
0 Hate
entlicht Gähne, von a Fe ältefte, Konitantin, Mits
lied am Cafſationshof zu ‚fareft, fi 1874 eben:
alls ſelbſt entleibte; der zweite, Jean G.,
war Diplomatifdher Agent —— in Konſtan⸗
tinopel, dann in Peters und ſtarb 2. April
—E a )
banesi in Rumenia. Storis dei prineipi G.
nei secoli XVII, XVIII e XIX» (flor. 1873).
— (Helene), Schriftſtellerin, ſ.
ſtri
een nzen Ber — meilichere ber geibent
tout end, weldhe am n aſpi⸗
3* —22 en; von ber Kuſte bis zu dem füd«
in das Land geengenben „albunbgebirge bat es
30-10 km Breite; zent eb mit
dem in bie —— Br —* er bie wir i müns
benben nT era an das Heine Gouver⸗
nement 2a 6 und nad) D. mit dem Flußchen Ges
ora
ein er @®regors IV., regierte 1 in der fid Temiſch⸗ ‚Sur An an MafenDeran, von einen:
Waladei. Da feine nationale Bolitit den Inter | zum andern 200 km lang, 110184 kom ums
efien wiberfirebte, mußte die forte zus | taflend und — 160000 & ®. iR
It | dem Andringen des Nilolaus nach⸗ffruchtbarſte T Perſiens —AR— — —
—* : ber Fürſt Alexander warb Mer feines mige, Nur vom unters
mis entfebt, und an befien Gtelle Bibesco brochene @ebirge Ken Kamm bis Sn gelber Eile mit
ieren den Fürften ernannt. G. ging dem bißkeften Bel
i una Wien, wo er bis 1858 lebte. Später | von on Uferlond ten trenn
er nad) der Walacei zurüd, deren Yingele: | Walde. ani.baß — N ee den
iten er feit zul 1866 bis zur Wahl Eufas | falls walbige Küftenebene; au
n. 1859) als Kaimalam leitete. Gr ftarb im | jelben tragen ulbeerbäume , Feigen ich,
Jan. 1862 ohne nn Hadıto n v1 Ri Imen, Urn und Rof . "ber —*
Bruber ael G., geb. e un a jahlreichen Bergitrömen
1792, iſt der Bater von brei Söhien (Matthias, ub, b. h. ae us, im Dberlaufe
und Wladimir) und von brei Töchtern, 8! alen, d. h. Roter Fluß genannt; er lommt
eiben, Helene, feit 1849 Gattin bes ben kurdiſchen Ber nimmt von SB. den
ten Kolzow⸗Ma helity, } ih unter dem Pfeubor 66 . auf, und i anf} 160 km von feiner
num Gräfin d.) als geiftvolle | Mü e ſchiffbar. Das
Shriftitellerin einen europ. Ruf erworben. Gin ur * t, im Gommer bradenb,
Te 19a u ve Beh | "OR ERBE qua
ogn Ge biefer vier Brüder, geb. bil —— e —Ar Denen
1817 zu Butare- "bat als Vibescos Berar nad ihren
einen n erw 3halb nad) der Revo» iranischen —— * e, In,
kution von 1848 aus ber Waladei ı verbannt, gino —*8X t in vier alte, Phyfiſch ſteht
er nad) der Türlei, wurbe Ar ttbalter, dann de Geſch böber als das —2
1866 Furſt von 3 und Muſchir, kehrie aber | bie Weiber find und von fhöner orient,
Ghire — Ghislanzoni 15
Bilbung, bie Männer von olivenfarbiger ober ku
iger Hantfärbung: die MHeib Ai blauem Bi
neu, an Feſttagen aus Tuch, ift höchſt einfach. Die
Selxchen oder Gebirgsbirten haben offenbar ben
ältıten Typus aus den Zeiten der Arjaciden bes
wahrt. Die zu veridhiebenen Beiten eingewanberten
—— ae De
GR Au n e
kei Sehe: Aub verfekt, und
beibihen, nach einer 1830 in je zu Ende ges
gas Spibewie ins Land gef rt. Die Ghi⸗
>) Mobammedaner. Im 16. Jahrh.
im bad er Sera Abbas 1. legte die
‚ e
Se
. noff, « . Ufer be
Due zur def Mehr der HABE
0 ichte r
Küfteniknber des — eeres⸗ (8 Bde.,
„einer ber
——— 9— größten
mens i
der feiner Geſchiclichkeit in
von Geirlonben zum Kopfpuß ber
nnt wurde.
olbarbeiter be;
er der Malerei zu
unter ber Baldesinettib. feheint Durch
den Eins
biete Schale eine behimmtere, du
Kub bes im Stalien mächtig pirlenben gie
berlänbiidgen Realisiuns zu tenbe, wahre ⸗
des ber Ratur in G.⸗ Unterricht
worben zu fein. Damit hängt auch ‚feine
bas Porträt in das Hiftorienbi Ri
zerichten, , inben er auf dieſe Art Zeit:
und Inehmern
te. Dabei waltet in feiner
le, ideale Behandlung des
der weh das hei⸗
enz geboren bief
berliner Mufeum. Geine Brüder, Davide und
Benedetto ©., erreichten ihn nicht. Sie beteiligten
f0 oft an feinen großen Unternehmungen, bei denen
hn eine Zeit lang auch Michel Angelo als fein
Schüler und Yrancesco Granacci unterftüßten.
idolfo G., Sohn Domenico ©.8, geb. 1483,
geft. 1561, wurde Schüler des Fra Bartolommeo
und Freund Rafaeld. Zwei ausgezeichnete Bilder
von ihm in den Uffizien, Scenen aus dem Leben
des heil. Zenobius, laſſen in ihm ein bedeutendes
Talent ertennen, das aber bald in Handwerksmaßig⸗
keit unterging.
Shifi, Name einer Künftlerfamilie, welche fich
nad ihrem Seimat2ort Mantovano nannten.
Mit Giulio Romano, ber 1524 nad) Mantua fam,
fte e mehr oder minder in Berbindung; für ihn
un jeine Schule find fie dad, was Marc Anton
und feine erften nacfolger für Rafael waren. Ab:
eſehen von jonitigen, orzügen ihrer Stiche, find
he auch noch dadurch intereffant, daß in ihnen ber
Übergang von der Schule Raimondis zu der Stich:
weile der Caracci ſich ertennen läßt. Der erſie
er Künftler war Siovanni Battifta Man:
tovano, geb. 1508, get. 1575. Vaſari erwähnt
ihn und feine Kinder, ohne den Yamiliennamen
anzu eben; neuere haben ihn, ftatt G., Briziano
und Seultori enannt, doch mit ſchwachen Grün:
den. Er bat nad G. Romanos Entwürfen nament:
lich im Palazzo del Te zu Mantua in Thon und Stud
viel gearbeitet; jein Altefter helannter Kupferftich ift
von 1538. — Seine Zodter Diana, mit dem Archi⸗
teten und Bildhauer Francesco da Volterra ver:
mählt, dem fie 1675 nad) Rom folgte, wo fie bis
1588 thätig, war eine fleibige und talentoolle
Stecherin, zum Teil_in der ältern Ieengern Weiſe,
um Teil bon nad maleriſchem Effekt ftrebend.
ir —5— es Blatt (auf drei Platten) iſt das
ötterga l aus Giulio Romanos Eros und
Pſyche⸗Darftellungen im Palazzo del Te. — Dias
nas Bruder, Adam, von deſſen Leben wenig be:
tannt ift, bat Eng rch feine tüchtigen
Blätter na [ Angelo einen Namen gemadıt.
— Db Giorgio ©,, ber 15. Dez. 1582 in Mantua
im 62. Lebenzjabre ftarb, mit den obigen berfelben
en. Sein Hauptwerk find bie ſechs Blätter nad)
Propheten und Sibylien der Sirtina. Er war
unter Baul IIL in Rom, wo er auch Buonarrottis
noftes Gericht in 11 Blättern a obne jene
rbeiten zu erreichen. Gr begab ſich dann nad
ntreich, wo er nach Brimaticcio in Fontainebleau
thätig war, hierauf in die Niederlande und wieder
na ih zurück. — Ein anderer Kupfer⸗
‚ xeodoro ©. (geb. 1587), ftarb 1601 zu
ntue. l. Arco, «Di cinque valenti incisori
Mantovani» (Mantua 1840).
ermein tk Stabt mit 8399 G. im
irt Mons der beib, rovinz Hennegau, an der
Bahnlinie Mons⸗Quievrain, ft Mittelpunkt eines
bedeutenden Steinloblenhandeld und hat geh
Kohlenbergwerke unb Kohlenlagerftätten am Kanal
von Mond nad Sonde. G. war einft Sig einer
ehden Bernhardinerabtei.
Slatı vr Familie), |. unter Rexode.
Slanzeni (Antonio), ital. tfteller, geb.
494, la angehört, läßt nicht mit Sicherheit
08
iftftell
B- Recco, ftudierte in Bifa Me ui 1 gab aber
3
1846 da3 Stubium auf und ließ ſich al Sänger für
daB Theater zu Lodi engagieren. Im 3.1848 gab er
in Mailand zwei revolutionäre Beitfchriften heraus,
5
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Bene
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Giacometti — Giani
ala Abgeorbneter der Stabt Komorn in das Haus
der Abgeordneten und wurde Mitglied der Kom⸗
mijtion für eine detaillierte Sormulierung bes Aus:
gleicy3antrag3. Hier zeigte fich wieber der bereits
früher beruorgetretene, Gegenjag der ſog. Adre
und der Beihluipartei, an deren Spike nun ©.
und Koloman Tisza ftanden, ©. ſah ſchon 1869
Da& Unerjprießliche der jteten Dppoſition gegen den
Ausaleich ein und ſprach das Öffentlich aus. Auf
dem Reidyatage 1870—73 trat er oft als Bermitt-
Let auf, obne jedvod immer, durchzudringen.
Harz 1974 übernahm ©. im Minifterium Bitto
Daa ortefeuille der Zinanzen. Rüdhaltlos bedte
er Die Schäden der Finanzwirtſchaft auf und fchlug
tiefgreifende Mittel vor zur Behebung bderjelben,
ohne jedoch gründliche Abhilfe ſchaffen zu lönnen.
Nachdem dad Ninifterium Bittd 11. Sehr, 1875
ſeiae Gntlafjung eingereicht hatte, wurbe ©. wieber
zum Bräfibenten des Abgeorbnetenhaufes gewählt.
Seit dem J. 1879 zog er fi jedoch aus Geſund⸗
heits rũdſichten ins Srlontieben zurüd,
@iacsmetti tPaolo), ital. dramatiſcher Dichter,
geb. 19. März 1816 zu Novi in Ligurien, ftudierte
wn Genua die Rechtswiſſenſchaften und trat 1836
mit feiner n dramatiſchen Dichtung «Rosilde»
bervor, deren Bühnenerfolg ihn beftinmte, ſich gänz-
lich der Dichtlunft zu widınen. Bon 1836 bis 1840
Schrieb er die Trauerfpiele «Luisa Strozzi», «Paolo
de’ Fornari», «Godeberto re dei Longobardi»,
«La famiglia Lercari» und die Dramen «Il Do-
Piola»; dann fchloß er
chauſpielertruppe als bes
oldeter Dichter an mit der Verpflichtung, jaͤhrlich
ne neue enjtüde zu liefern, Mit dem dreis
attigen Schauſpiel «Il poeta e la ballerina» (neue
Aufl „Mail. 1880), welches 1841 zum erjten mal
aufgeführt wurbe, errang er auf allen Bühnen Ita⸗
liens außerordentliche Erfolge. Darauf folgten das
jweiteifige biltor. Drama «Cristoforo Colombo»
und bie Yujtfpiele: «Quatiro donne in una casa»,
«Un poema ed una cambisle», Yür bie Schau;
ipielergefelichaft Domeniconi, welcher er ſich ins
zwiſchen angeichlojlen, ſchrieb &. das Traueripiel
«Isabella del Fiesco», welches 1843 mit ungeheuerm
Eriolge zu Rom aufgeführt wurde. Nachdem er,
unermüblich ſchaffend, ein unftätes Wanderleben
geführt, nahm er 1861 feinen bleibenden MWohnfiy
in Gatzuolo im mantuaniihen Gebiet. Bon den
fiber 80 Stüden, die er geichrieben, ragen befonders
hervor bie Tragödien «Elisabetta regina d’Inghil-
terra» (Dlail. 1853), «La oolpa vendica la colpa»
(Mail. 1854), «Lucrezia Davidson» (Mail. 1854),
«Torquato Tasso» (Mail. 1855), «Giuditta, Tra-
gedis biblica» (Mail. 1867; 2: Aufl.1859), «Bianca
'ıscontis (Mail. 1860), «Sofocle» (Mail. 1860),
«klaria Antoniettas (Mail, 1870), «La morte ci-
viles (Mail. 1880), «La trovatella di Santa Maria»
Mail. 1880); die Schaufpiele «La donna» (Mail,
1850) , «Il fisionomista» (Dlail. 1850), «La donna
in seconde nozze» (Mail.1851). Eine Sammlun
feiner ausgewählten Stüde ift unter bem Tite
«Teatro scelto» (8 Bde,, Mail. 1869—66) erichie:
„. Als lyriſcher Dichter, namentlih aber als
ten Jetoniſt bat ſich ©. gleichfalls einen genchteten
cento' erworben. Cr ftarb im Aug. 1882 in Rom.
elite apmotti (Felix Henri), franz. Maler, geb.
@iauiS23 zu Duingey (Depart, Doubs), bes
burdp beit:cole des beaux arts und war Schüler
eingebürgse behandelt meilt mythol. Stoffe, wie
* ‚ion&-Legilon. 13. Aufl. VIII.
| Stiftslirde von
17
Nymphe und Gatyr, ber Raub ber Amymome
(1865); unter feinen religiöfen Bildern find *
Ion: Chriſtus fegnet die Kinder und Chriſtus
lehrt im Tempel, in der Kirche St.-Etiehne du Dlont
in Paris. Auch als PBorträtmaler bat fi ©. ber:
VS acaia (Biufeppe), ital, Bat dichter, geb
coſa (Giufeppe), ital, Bühnendichter .
21. DU. 1847 zu Golleretto Barella, im 83
—5 erhielt ſeine Vorbildung au Jurea, fhubierte
arauf an ber Univerfität zu Zurin bie Rechts⸗
Im | willenichaften und ließ fi, nachdem er die juriſt.
Doltorwürde erlangt, dajelbit als Advokat nieder.
Bald verfuchte er je od fein Glüd ala dramatiſcher
Dichter mit dem Stüd «A can che lecca cenere
non gli fidar farina» (Zur. 1872). Dieiem f
ten: «Storia vecchia» (Zur. 1872), «Affari di
Banca» (Zur. 1873) und «La partita a scacchi»
(Zur. 1878). been Stüd wurde auf allen Dub
nen Italiens au ipeführt und fand großen Beifall,
ebenio auch «I figli del marchese» (Tur. 1874),
«Arturo» (Zur. 1874), «Tristi dubbi» (Tur. 1875),
«Trionfo d’Amore» (Zur. 1875), «Il marito amante
della moglie» (Zur. 1877), «il fratello d’armi»
(Zur. 1878). Später ſchrieb er noch: «Il conte
Rosso», breialtiges Drama in Berfen (Tur. 1880),
«ll file. Scena filosofico-morale per marionette»
(Zur. 1883). Gine Sammlung jeiner «Scene e
commedie» erichien in Turin 1877.
Giallo (ital., ſpr. Dſchallo), gelb; G. antico
ober Giallantico, ber gelbe, aud) rot geäberte
numidishe Marmor, welchen bie Römer verbauten;
G.diNapoli over Giallolino, Neapelgelb; G.
e Nero, gelber Marmor mit ſchwarzen Flecken; Q.
di terra, Oder.
Siambullari (Pier Francesco), ital. Schrift:
fteller, geb. 1495 An Hlorenz, war Kanonikus ber
anstorenzo dafelbit, 1540 Mit:
begründer der florentinifhhen Alabemie und ftarb in
feiner. Baterftadt im Aug. 1564. Cr fchrieb: «ll
Gello, dell’ origine della lingua fiorentina» (Flor.
1546 u. öfter), «Lezioni lette neli’ Accademia»
(Flor. 1551; befte Ausg. Mail. 1827), «Del sito
forma e misura dello Inferno di Dante» (Flor.
1544), «Della lingua che si parla e scrive in Fi-
renze» (Flor. 1547; neue Ausg. 1551), «Storia
d’Europa» (Bene. 1566; ſeitdem ſehr oft gedrudt,
beſte Ausg. 2Bde., Piſa 1822, und 3Bde. Livorno
1831), ſein Hauptwerk, das aber nur 618 zum J.
913 n. Chr. reicht. Eine Auswahl feiner ungedrud:
ten Gedichte gab Moreni («Saggio di poesie in-
edite», Flor. 1820) heraus; eine Auswahl feiner
Berle iſt 1842 zu Cremona erfchienen. u
Giaubellin (Abtürzung für Giovanni Bellini),
venet. Maler, 1. Bellini.
Giani (Giulio), ital. Schriftiteller, geb. 26. Dez.
1841 zu Bifa, ftudterte daſelbſt Pitteratur und Phi⸗
loſophie, war hierauf Lehrer an verſchiedenen Orten
und wirkt feit 1867 ala Beofellor am Gymnaſium
zu Perugia. Außer zahlreichen, in verſchiedenen
ital. Zeitichriften veröffentlichten Arbeiten fchrieb
er: «Tributo di dolore e d’amore» (Oneglin 1863),
«La pena di morte» (Oneglia 1863), aLa peine de
mort. Lettre & Victor Hugo et r&ponse de Victor
Hugo & l’auteur» (Oneglia 1863), «Il colleggio-
convitto di Porto-Maurizio» (Oncglia 1864),«Padre
e figlia. Due innocenti in una prigione di stato.
Dramma» (Oneglia 1865), «Doveri 6 diritti dei
eittadini» (Oneglia 1865), «Iscrizioni» (Oneglia
1868), «Dell’ importanza degli studii della lingua
2
18
e storia nazionale, della geografia, e dei doveri 6
diritti dei cittadini» (Oneglia 1868), «La marchesa
Marianna Florenzi Waddington» (Perugia 1870),
«A. L. Boué de Villiers» (Siena 1871), «I martiri
della liberta a Perugia» (Bologna 1875), «Fran-
cesco Petrarca precursore e iniziatore del ri-
nascimento» (Perugin 1875), «Il concetto dell’
unit& politica nei poeti italiani» (Perugia 1876)
«il canto di Atlinell’ Edda» (Perugia 1876), —
vocabolo Perugino Savia» (Berugia 1878), «Pim-
pernelisn Giovanni soldato e prete Olivo nella
— en (Berugia 1878), «Raffaello»
erugia 1 1878
nibelli oder Biambelli (
„Slanie Kriegabaumeilter, * Fig
machte ſich beſonders durch bie Verteldigung von
Antwerpen gegen ben H —5 Alerander von Parma
berühmt. hatte früher als Kriegöbaumeifter in
Italien gedient und bot ſpaͤter dem König Bhilipp IL
von Spanien feine Dienite an. Da man ihn aber
—F leeren prechungen hinhielt, ſo ließ er ſich
Antwerpen nieder, wo er beſonders als Phyſiler
nd Mecaniter grobe Achtung genoß. Bon bier
aus wendete er ſich an Eliſabeth von England, bie
ihm, na dem Ye Äh, durch mehrere &rperimente von
feinenau alentenüberzeugt hatte, ein
—— i (81584 der Herzog von Parma
als ſpan. Generalkapitaͤn Antwerpen nn einer Belas
gerung bebrobte, wurde G. von der Königin beauf:
tragt, bie Stadt durch Nat und That zu unter
füben. Gein Plan zur Verproviantierung der
tabt wurde be verworfen. Als der Herzog 1685
an der Herftellung der Schelbebrüde bei Kalloo ars
beitete, wurde diefelbe
Pinenichiffe me mal zerſtort. Nach der Übergabe
der Stadt ging land. De befeitigte er
did 1588 auf die "geiejidte te Weile die Küjte von
Greenwich und einige andere Punkte, auf denen
man eine eine Kanbung der ſpan. Flotte beforgte. Als
die Armada (j.d.) im Kanal erichien, rüftete er acht
Brander aus, die der Admiral Howarb in der Nacht
vom 7. zum 8. Aug. unter Anführung der Haupts
feute Young und Prowfe gegen den Bebrängteiten
Teil der feindlichen Flotte auf der Höhe von Dün- | 8
tircden losließ. Als die ae die Hommenben
Brander erblidten, ſchrien fie: « Antwerpener
und juchten fich X die Flucht zu retten mobei
eine ae ne une ang, Di begann, bie ei ein heftiger
Sturm nod echenden
Tage wurden “obann bie Fear ee der Ars
maba von ber Flotte veriolat, enommen und
vernichtet. G.s weitere Schidfale ganz
fannt. Gr ftarb zu London.
Giauni (Grancedeo), ite ital. Dichter und
vifator, geb. 1760 in ber Romagna, war Schneider
von Beruf, las dabei fleißig die 2 Werte von Arioft
und Taflo und übte ih im Improvifieren ital. Berfe.
Dur eine tzeffende Antwort in Reimen z0g er bie
Aufmerkfamleit Giambattiſta ar auf d, weh
her ihm bie Mittel verſchaffte, ſich ganz der cite
ratur widmen zu können. trat zuerft in
dann in Mailand als Imwroviſator auf,
& die Gunft Napoleons 1., der ihn zu feinem Hofs | 1
ter mit reichem Honorar und zum Mitgliede bed
eggebenben Rats ernannte. Im J. 1799 in Eat:
taso von den Rufien gefangen genommen, e te
er nad) feiner Befreiung in Paris ala roviſa
tor großes Aufſehen und ſtarb 17.Rov.1 . Mebr | a
noch als durch feine Gedichte machte er fc durch
erwarb
uch G.s Brander unb Land,
unbes —— Tur. 100) rn
Bianibeli — Giannone
feinen beftigen Streit mit Dionti (f. d.), freili
nicht zu feinem Vorteil, belannt. SG PAR: 2
von idm erſchienen: «Versi» Jei .1791), a
poemetti, sonetti e canzoni» Flor. 1793), «Eteocle
e Polinice. Poemetto estemporaneo» (Flor. 1795),
«Leda e Giove. Canto estemporaneo» (or. 1795),
«Galleria di ritratti poetici» (Flor. 1796), «Versi
estemporanei» (Bar. ohne Jahr). Sammlunge
einer «Poesie» erichienen in 5Bänden (Mail. 1807),
n 3 Bänden (Flor. 1827),
107 ren 8 ietro), — S— geb. 7 a
ietta, einem Dorfe in der neapolit. Bro:
n) Sapi itanata, ftnbierte in Neapel die Rechte.
Machbem er ih als Abvolat ein b eutendes
mögen erworben, 308 er ih zurfid auf eine Billa
Due ‚Borte be bei Neapel und ebeitete da, elbſt feine
«Storia civile del |regno di Napoli» aus (4 Bde.,
Neap. 1723 u. d befte Ausg —5*3 Dil
1838). Das W ite ſolchen ei
ord. Rechtsanwali der neapolit.
nannt wurde. Gegen ihn erhob WR er bie pe
amte Geiftlihleit, weil er mit großer Schärfe die
oft der Räpite verurteilt hatte, er wurbe vom
bio in den Kirchenbann getdan und mußte
bie egreilen. & nach Wien, mo er
vom Raler Karl VL. ein denen. erhielt und feine
— —— Als 1734 ben
Thron von
eapel beftieg, verlor * feine Benfion
und verließ Bien i in Fo Fond, fi fi wieber nad
Neapel zu Venedig angelangt, ward
er durch bie en der Bei ei t verhindert,
[eine ne elle fortzufeßen; er mußte ſich Beit lang
Dtobeno ver Fi en beiten. non w * er a Mai:
bannt "eina er nad) Ganf und veröffentlichte dafel
nnt, ging er nach Genf und veräffentli e
dh ei Bert Ki ren \ del regno ter-
= Kurie nbern auch mehrere lath.
ogmen bekaͤmp ei und prot. Anfichten vertrat.
Ein —a der in ſein Vertrauen einaufchmei.
t | deln ve ihn auf feine ne Bil uf
een
und au ob Miolan 99
on h — wurde er in das Fort von Ceva 5 —
bann Fr Sitabelle von urn, Ar de 17. Sat
1 ar MWähre einer langen
begann er: eine ital. fiberfegung des Living, ſchrieb
Betrachtungen über die Religion, bie Bott und
bie Sitten, fowie Wert «La chiesa sotto il
eng Gr: rio il Grande», Dieſe Arbeis
ter veröffentliht worben
enfihaft verfohte Wie t das eben:
18 in der Gefangenſchaft verfaßte Wert «Delle
ottrine morali, ter teologiche e sociali degli antichi
—* della chiesa»,. Rad G.s Tode erſchienen
noch von ihm: «Opere postume in difess della sua
storia civile del regno di Napoli» ( ra 1755;
—* Ausg., 8 Bde., Mail. 1824), aus denen die
em Stel tellen gegen den röm. ierus ſchon vor:
* «An 6siastiques » (Haag 1738)
be als — tmorben waren. Eine Sefamtau
105 N erihien zu Mailand (14
«N .alor
iaunoue (Pietro), ital. —— —
und — geb. 1790 in Sampo-Santo
dena, biente feit 1809 mp
trat nad) deſſen Gturz ae als
auf. En polit. RN IE zogen ihm X
und längere Haft zu. Nach feiner Freila
eere Rapoleog.r Fe
868 02 Iebte
4
J
19
ex bis 1848 im Veris, we er Präfibent der Amscla- | eigentlich ſchlechthin einen Ungläubigen, d. i. Nicht⸗
zions talisna wurde. © fteh ex ſich in Flo: | mohammebaner, ift aber durch den tät. *
wieber, me ex 2 1875 Rarb. Geine | gebraud auf 9 ber Rajaberiften, un
vers —— ———— — *5 bs
ã a 1039). und don ben Da ——
itel Hißisriler und Staats Yen Armeniern eins es offigteller
3 ‚ wurbe 1527 mm —— a tiert, wurde der Aus⸗
Eiche, weiche Bahiune bis
P au | nun us
Jette. Nachden bie Medici 1530 den, für beleibigenb erflärt und ber —* e⸗
wurde ©. verbannt, hielt } Be Eren verpönt. Gia ur⸗Daghi, Chriſten⸗
Grenzen Tescanas anf und berg, ein in Snatofien fid) wiederholt findenbee
meh Benebig, wo er ſich mit itchen | Rame von Gebi nben, in benen den Chriſten
ftä uud 1665 Barb. Gr ſchrieb: | nad) der mo . Sroberung noch längere Zeit
«Della i Venezia» (Ren: 1540; feither | eine Art von ieben war.
ieht «it gebruait), «Delia repubblica fiorentina us, Fleden der ital. Provinz Turin,
lübei IV» (Beneb. 1721 u. öfter), «Discorso delle to Piemont, unweit finte von dem
eose d’Italias, » Vita di Niccelö Capponi», «Vita gem fließenden Sangone, 88 km im DSOD. von
—— Seine ſaͤmt. Suſa, wit Seidenſilaturen und Yayentefabritas
lſben Verbe ı Roini (3 Bde. Piſa 1819) und ton, zählt ala Gemeinde (1881) 10117. €,
am beiten 25 r. —*2* Ar PR Fe Be zual, —
— 2— .Dicheiut⸗paud chreiber „27. April u in Surrey,
" die bei : ien und Res | befuchte bie Weitminfterkdpale nd Aubierte feit 1708
voda gebräudhlidhe für Dyuamit (f.b.). | pı Orford. Am 8. Juni 1758 trat er in
Giants Gauseway (engl., b. i. der Riefen: | zur lath. Kirche über. Tief Darüber gefräntt, fhidte
kaum) heit am der Rorbeitede Irlauds, in der Ihm fein Water, ein ang ehener Gutäbefiper, nad
i Autrim, eime 276 m weit ind Meer | Laujarme zu tm. Beiftlichen Namens Pa⸗
aD bis 46 m breite und 6 bis 12 m | villard, ud im Den. —— © jur prot. Kirche
über den bernotragenbe Reihe vom ed. Bis 1768 beidhäftigten ihn in Lauſanne
——* der Welt —* her Tochter er Fred ‚Cuchob, De nad (iden
e⸗ nachmaligen
zen Reihen Bier rer fo regel: | Gattin bes berühmten Reder, die ©. geheiratet
mäßig unb gebiſdet, dab man in der Vor: | ben würde, wen Iebe Bier wicht bie Einwilligung
zeit diejen Dan den Riefen zuſchrieb. Die zen verſagt hätte, Nach feiner Heimkehr erſchien von
eite und bi ihm ber ima teinften Sranpöhl
—
‚Station (@.: ) ber
Golan, 1881) als Girlie
wor⸗
— ie.
km ndet man ben Heft des
I Gutfermung fi Tg
— u ecke andere über 1000 Safe des Druds
Roman di alen lem bie tart. Yorm bed
itiſchen Kationen
—— arab. Gottesleuoner, bedeutet
. | 1783 nieberl
deß ae, Lond. — öfter;
den —2 — 335
ao 119). Can «Kasai
sur Etude de Sein bei ber
— gegen gegen Fran ih erfo
ala Hauptmann in bie ires ver⸗
ea ‚he War mit dem Rilitärweien zu Il er
don 1768 gine er über ‚Paris wieder
we: 2 20 | und von bier nad) n Am
faßte er 1184 den Entihluß, die hie
des Roͤmiſchen Beh zu fchrei n. zug
Neapel geſehen, am er 1765 nach Eng⸗
‚woer fäine Stelle in der Rationalmiltz
aufgab b und Fo en bie ch na Rom
fasten a obe feines
(1770) per ra London zu feinem Aufent:
serte und ſaß 1774—82 im Parlament, ohne
sen an den Debatten zu beteiligen. Als Ans
nger bes Miniſteriums be er er das eins
glich, Ant eines Lord Kr 3 mit 16
eingezogen w anne, wo er fi
ai —8 vollendete er 1787 feine «Histo
of the decline and fall of the Roman empires
am beiten von
12 Bde., W.
8 Bde., BL 6b: deutich don Wend, Echreiter
——ã— ein Wert, baB e 6 ae
ein ich ebenſo
Ir Du einen unmahahml ichen. Stil als durch
ehrſamleit unb philof. Blid auszeich⸗
net. an —8 wohin er ſich zur Beauffichtigung
8 begeben, ging er wieder nad) Lauſanne
und lebte dort, bis ihr ber Krieg 1793 nad Bonbon
pt ieb, wo er 16. Jan. 1794 farb G.a
chlafſe Beröffentlichte Lord Sheifielb «Miscella-
et | neous worksr(8 Bde., Lond.1799— 1815; neue Aufl,
2”
16
weshalb er zuerft eingelerlert wurde, dann aber
nad ber i3 flüchten mußte; 1849 wurde er
von den Franzoſen yon und nad) Corlica ge
uhrt. Nach jeiner Befreiung ping er wieder auf
a3 Theater, zuerft in Baitia, dann in Paris, wo
er 1851 im Stalieniichen Theater zum eriten mal aub
trat. Drei Jahre fpäter verlor er die Stimme un
lehrte nach Italien zuräd, um als Journalilt und
Schriftſteller zu leben. Geine eriten, für das mais
länder «Cosmorama pittorico » geichriebenen Ar:
beiten hatten bereit großen Erfolg. Fur die gleiche
Zeitſchrift ſchrieb er —* die Romane: +Gli ar-
&isti da teatro» (6 Üde., Mail, 1865; neue Aufl.
1872), «l rapporti di parentela», «Le Vergini di
Nyon», jomie mehrere —** m J. 1887 war
er Mitbegründer ber humoriſtiſchen Zeitiärift
eL’uomo di pietra», für welde er außer zahlrei⸗
hen Artileln den Roman « Memorie di un gatto»
ſchrieb. Lange Zeit redigierte ©. die «Rivista mi-
niman, die er nahezu ganz allein ſchrieb; [päter gab
er in Lecco das «Giornale capriccio» heraus. Von
feinen zahlreichen Schriften find zu erwähnen:
«Giovanna di Napoli. Dramma lirico» (Mail.
1869), «Scritti piacevoli» (13 Bde., Mail. 1869—
72), «I promessi sposi. Melodramma» (Mail.
1869), «Capricci letterari» (Mail. 1870), «Le
donne brutte. Romanzo comico sBentinentale»
(2.Aufl., 2 Bde., Mail, 1870), «Racconti proibiti»
(Mail. 1870), «Un capriccio di donna. Melo-
dramma serio» (Genua 1370), «Gli artisti alla
Gera» (Turin 1872), «Adelinda. Dramma lirico»
(Mail. 1872), «Angelo Marianni. Cenni biogra-
fici» (Vecce 1877), «Libro allegro» (Mail. 1879),
«Libro proibito» (5. Aufl., Mail. 1859), «La moda
nell’ arte. Commedia» (Mail. 1881), «L’arte di far
debiti» (Mail. 1881), «Nuovi racconti da ridere»
(Mail.1882), «In chiave di baritono. Storia di Mi-
lauo dal 1836 al 1848» (Mail. 1882), «Libro se-
greto»(Mail. 1882), «Libro bizzarro» (Mail. 1882),
Gpißni, ſ. Ghasna.
@pizän, arab. Seeſtadt, ſ. Df gl An.
‚ @hör, SI:G hör iſt die arab. Bezeichnung ber
tiefen nordſudl. Ginfentung, welde im Alten Te:
ament die Araba (Luther Nberjegt Heide, Ger
(de, Blachfelb) genannt wirb, Paläftina in eine
weitl, und öjtl, Bee trennt und von Banias am
jüdl. Fuße des Dichebel eſch⸗Scheich (Großer Her:
mon) an, ben Jorbanfluß mit feinen brei Seen in
ſich begreifend, bis zu dem Meerbufen von Alabah
(Hanitif er Dteerbufen) ſich erftredt. Im engern
inne begreifen bie arab. Hiftoriler unter ©. nur
das tiefliegende Langenthal vom Ausfluſſe des
Jordan aus dem Sce Gennezareth bis etwa brei
Stunden übwärts vom Toten Meer, wo bie füb:
wärt3 wieder anfteigendbe Gbene (das biblif
«Salzthal») durch eine dieſe quer Durchfekende bo
fanbige Stlippenreihe, die «Storpionenhöhe» bes
Alten Zeftaments, von ber höbern Erhebung bes
ſadlich bis Alabah ſich fortfegenden Thals, das die
heutigen Araber ſpeziell Wadi el⸗Araba nennen,
abgeſchloſſen wird. Dieſes Thal zu beiden Seiten
des Jordan, daher in ber Bibel auch «Der Umkreis
de3 Jordan» (die Jordandau), von Griechen und
Römern ber «Aulon» genannt, ift 7—20 km breit
und bildet überall da, wo Wafler vorhanden, bes
jonbere in feiner nörbl. Hälfte, mo viele Bäche von
iden Seiten von den Bergen ber zuflieken und
künftlicde Bewaͤſſerung ftattjindet, eine in üppigfter,
faft troviſcher Vegetation, in welcher einft Loͤwen,
Ghisſni — Ghyczy
uſen, prangende, an andern Stellen jedoch, be⸗
onders in feiner Sudhälfte, von dem ſich vor⸗
rängenden Karn Sartabeh an, eine nadte und
wülte, falzige Thonebene: nur einzelne, von bes
ondern Quellen getränlte Dafen unterbrechen hier
ie traurige Bde. Es hängt diefe Beichaffenheit
füblihen ©. urſaͤchlich zuſammen mit dem Mangel
an Überfhwenmung infolge des fehr tiefen Tor:
danbett3 und mit bem ägypt. Klima dieſer stieiften
Depreifion der Erde» (j. Jordan und Totes
Meer), wo (191—894 m unter bem Meeresipies
el!) die Temperatur oft auf 85° R. und mehr im
tten ſteigt. Das ©. ift daher au zu allem
Zeiten nur wenig bewohnt gewejen.
Ghal, auch Ghol, ein urſprunglich perſ. Wort,
bebeutet eins ber Fabelweſen, mit welchen die Phan⸗
taſie der Drientalen die Einoͤden bevöllkert. Der G.
wird als ein mit feindſeliger Argliſt Menſchen und
Tiere überfalienbeß Mefen —18 dert, welches ver⸗
ſchiedene Geſtalt annehmen lann und feine Opfer
verfchlingt, weshalb man in ihm bie altiranijcye
orm des Werwolfs der Slawen und Germane.ı
t erfennen wollen. Degri verwandt find die
gleichfalls für den Morgenländer die Schreden der
de perfonifizierenden Dichinn (böfen Genien), Diw
(Zeufel) und Yfeit (Popanze). ſſchichtlicho.
Ghur (Sultane von), ſ. unter Perſien (ge⸗
Ghnutah, fruchtbare Ebene um Damascus (f.d.).
Ghyezy (Koloman von), ungar. Staatömann,
geb. 2. Febr. 1808 zu Komorn, wo fein Bater, Franz
von ®., als erfter Bizegeipan des Romorner Komi⸗
tats lebte, erhielt feine Erziehung erit in feiner Ba:
terftadt, dann in Raab und widmete ſich hierauf
jurift. Studien. Nachdem er 1828 das Abvolaten:
diplom in Peſt erhalten, wurde er 1883 zum eriten
Bizenotar des Komorner Komitat mit dem Titel
eined Obernotard, 1889 zum Stomitatäobernotar
und 1843 zum Neichötagsbeputierten gewählt. Auf
dem Neichätage entfaltete G. ala Diſtriktualnotar
eine ſolche —— und Wauigten daß er in
kurzer Zeit den Notabilitäten des Reichsſtags bei:
gezählt wurde. Während berfelben Neichstagsſeſſion
wurde er ah zum erten Bizegeipan feines Ko⸗
E no Panther, wilde Schweine und
mitat3 gewählt, Anfang Nov. 1847 zum Brotonotar
an ber lönigl. za und noch in demjelden Monat
zum Brotonotar (ordentlichen Richter) an der Sep⸗
temviraltafel, dem oberiten Gerichtshofe bes Lan⸗
bes, ernannt. In diefer Gigenfchaft na
damaligen Staatsrecht gemäß, eit Der.
dem Reichätage 1847 Anteil. Na
bes eriten ungar. Minifteriums wurde ©. vom das
maligen Yuftigminifter Dest zum Unterftaats»
felretär ernannt, aud tieherum sum Reichotags⸗
beputierten bed Romorner Komitats für den in Peſt
aulanmengetretenen Sommerreihdtag von 1848
gewählt. ALS Deal im September zurüdtrat, lei:
tete er felbitändig das Suftiäninifterium bid Ende
Dezember, entingte bann ebenfalld ſowohl feiner
Deputiertenftelle als auch feinem Amt als linter:
aatsjelretär und je fid) vollftändig in dad Privat;
ben zurüd. Als 1861 das Öffentliche Leben in
Ungarn wieder ermadhte, ward auch ©. von einem .u
Wahlbezirte des Komorner Komitats zum —A
neten erwaͤhlt. Das A netenhaus berief HL u
zum Bräfidenten, in weldher Gigenfchaft er viel Drwiſat
und eine von allen Seiten anerlannte eRfelgun;;
keit an den Tag legte. Ms im Herbft 1866Mung ieh
Reichatag wieder einberufen worden war, tra
als
der Waeotoneten
nſ̃on für eine detaillierte Formuli
cedasantrags. Hier zeigte fich wieder der bereitä
Tut
223 ver Beſchlußpartei, an deren Spiße nun ©.
.:) Nooman Zi }
%< Useripriebliche der jteten
Giacometti — Giani
's Abgeorbuseter ber Stabt Komorn in das Haus
und wurde Mitglied ve Boms
Us⸗
ne Gegenſaß der ſog. Adreß⸗
den. G. ſah ſchon 1869
Dppofition gegen ben
Aznzulaih ein und Ipradı da Öffentlich aus. Auf
sem Reichetage 1870—73 trat er oft ald Bermitt
\.r cat, obme jedoch immer burdyzubringen. Sim
Sär, 1374 übernahm ©. im Minifterium Bitth
Tis za ſtan
— Mittel Pr: rn y nun ee en,
2 jedoch grüändli ilfe ſchaffen zu können.
Vote das Miniſterium Bittö 11. Fehr. 1875
jane g ei icht hatte, wurde G. wieder
zura Srönkenten des Abgeorbnetenhaufes gewählt.
Dit dem 3 1879 er fi jedoch aus Befund»
ins Seioatlehen .
@iecsmetti tBaolo), ital. dramatiſcher Dichter,
geb. 19. Räry 1816 zu Novi in Ligurien, ſtudierte
u Geraa bie Rechtäwiflenichaften und trat 1836
Piola»; dann ſchloß er
wch einer wanbernben ufpielertruppe ala be
| an mit ber Berpflichtung, jährlich
fänj newe zu liefern. Mit dem dreis
E&anjpiel «Il poeta e la ballerina» (neue
Al ‚Mail 1880), weiches 1841 zum eriten mal
auigefährt wurbe, errang er auf allen Bühnen Ita⸗
lien3 aurbersebentli —A en bins
olge. Darauf fo
ꝓeiteiige a A ombo »
und die Luitipiele: «Quatire donne in una casa»,
«U poema ed una cambisle», Für bie Schaus
er j Domeniconi, welcher er ſich in
iichea angeihlofien, ſchrieb ©. da3 Traueripiel
«isabelladel Fiesco», weldyes 1843 mit ungebeuerm
Griolge zu Rom aufgeführt wurde. Rahdem er,
uncrehblich , ein unftätes Wanberleben
peruutt, mahım er 1861 feinen bleibenden Wohnfis
in 10[o im mantuaniihen Gebiet. Bon den
ka Stiden, Die er gel
berver Die Iragöbien «
chrieben, ragen befonders
lisabetia re d’Inghil-
terra» (ail. 1853), «La colpa vendica la colpa»
(Kail. 1854), «Lucrezia Davidson» (Mail. 1854),
«Torgasto Tasso» (Mail. 1855), «Giuditte, Tra-
gedia biblica» (Bil. 1867; 2.Xufl.1859), «Bianca
Vacenti⸗ (Beil. 1860), «Sofocle» (Mail. 1860),
«Maria Astonjetea» (Mail, 1870), «La morte ci-
rıles (Rail. 1880), «La trovatella di Santa Maria»
Mt. 1890; bie Saufpiele «La donna» (Mail.
ltr, sl fisionomista« (Mail. 1850), «La donna
n seconde nezze= (Miail.1851). Cine Sammlun
jeiner ausgewählten Städe ift unter bem Tite
Teaus scelto » (8 Bde., Mail. 186966) erichie-
. Us Iprüdger Dichter, namentlih aber als
ws Jetonin bat fich ©. gleichfalls einen genchteten
ausker ben. Ge hard in Dub. 2 in om.
Repmotti (‚seliz Henri), franz. Maler, geb.
Giaw1323 zu Quingey (Depart, Doubs), bes
ker) der cole des besux arts unb war Edjüler
engebtsgr behaudelt meift mythol. Stoffe, wie
‚isaS»Leziton. 33. Kufl. VIII.
K
17
Nymphe und Satyr, ber Raub ber Amymome
(1865); unter feinen religiöjen Bildern find —*
p eben: Chriſtus fegnet die Kinder und Chriſtus
kehrt im Zempel, in ber Kirche St.-Etienne bu Dlont
in ver Aub als Porträtmaler bat fi ©. ber:
vorgethan.
iacofa (Biufeppe), ital, Bühnendichter, geb.
21. DU. 1847 zu Golleretto Parella, im Bezirk
vrea, erhielt feine Vorbildung 5 Ivrea, ftubierte
arauf. an ber Univerjität zu Zurin die Rechts:
willenichaften und ließ fi, nachdem er die jurift,
Doltorwürde erlangt, dafelbjt ala Advolat nieder.
bedte | Bald verfuchte er jedoch fein Gluck als dramatiſcher
Dichter mit dem Stüd «A can che lecca cenere
non gli fidar farina» (Tur. 1872). Dielem toig:
ten: «Storia vecchia» (Zur. 1872), «Affari di
Bancs» (Zur. 1873) und «La partita a scacchi»
(Zur. 1873). Legteres Stüd wurbe auf allen Buh⸗
nen Italiens aufgeführt und fand groben Beifall,
ebenio audy «I figli del marchese» (Zur, 1874),
eArturo» (Zur. 1874), «Tristi dubbi» (Tur. 1875),
«Trionfo d’Amore» (Zur. 1875), «Il marito amante
della moglie» (Zur. 1877), «il fratello d’armi»
(Zur. 1878). Später ſchrieb er noch; «Il conte
Rosso», dreialtiged Drama in Berjen (Zur. 1880),
«ll flo. Scena fllosofico-morale per marionette»
1840 | (Zur. 1883). Eine Sammlung feiner «Scene e
commedie» erfchien in Turin 1877.
allo (ital., ſpr. Dſchallo), gelb; G. antico
ober Giallantico, ber gelbe, auch rot geäberte
numidilche Marmor, welchen bie Römer verbauten;
G.diNapoli ober Giallolino, Neapelgelb; G.
e Nero, gelber Marmor mit Schwarzen Flecken; G.
di terra, Dder. en
Siambullari (Pier Francesco), ital. Schrift:
fteller,, geb. 1495 zu Florenz, war Kanonikus ber
Stiftslirche von Sanstorenzo daſelbſt, 1540 Mit:
begründer der florentiniichen Akademie und ftarb in
feiner. Baterjtadt im Aug. 1564. Cr ſchrieb; «ll
Geilo, dell’ origine della lingua fiorentina» (Flor.
1546 u. öfter), «Lezioni lette nell’ Accademia»
($lor. 1551; befte Ausg. Mail. 1827), «Del sito
forma e misura dello Inferno di Dante» (Flor.
1544), «Della lingua che si parla e scrive in Fi-
renze» (Flor. 1547; neue Ausg. 1551), «Storia
d’Europa» (Bened. 1566; ſeitdem fehr oft gedrudt,
beite Ausg., 2Bde., Piſa 1822, und 3Bbe,, Livorno
1831), fein Hauptwerk, da3 aber nur 618 zum 9.
918 n. Chr. reicht, Eine Auswahl feiner ungedrud:
ten Gedichte gab Moreni («Saggio di poesie in-
edite», Ylor. 1820) heraus; eine Auswahl feiner
Werke it 1842 zu Cremona erſchienen. u
Giaubellin (Abkürzung für Giovanni Bellini),
venet, Maler, f. Bellini.
Giani (Siulio), ital. eeleler, geb. 26. Det.
1841 zu Bifa, ſtudierte bafelbft Litteratur und Phi⸗
Iof onbie, war hierauf Lehrer an verfchiebenen Orten
und wirkt feit 1867 ala Brofefior am Gymnafium
u Perugia. Außer zahlreichen, in verſchiedenen
ital. Zeitſchriften veroͤffentlichten Arbeiten ſchrieb
er: «Tributo di dolore e d’amore» (Oneglin 1863),
«La pena di morte» (Oneglia 1863), aLa peine de
mort. Lettre & Victor Hugo et r&ponse de Victor
Hugo & l’auteur» (Oneglia 1863), «Il colleggio-
convitto di Porto-Maurizio» (Oneglia 1864),«Padre
e figlia. Due innocenti in una prigione di stato.
Dramma» (Dneglia 1865), «Doveri e diritti dei
eittadini» (Oneglia 1865), «Iscrizioni» (Oneglia
1868), «Dell’ importanza degli studii della liogua
2
18
e storia nazionale, della geografis, e dei doveri e
diritti dei cittadini» (Uneglia 1868), «La marchesa
Marianna Florenzi W n» (Berugia 1870),
«A. L. Boué de Villiers» (Siena 1871), «I mern
della libertä a Perugia» (Bologna 1875), «Fran
cesco Petrarca precursore e iniziatore del rie
nascimento» (Perugia 1875), «Il concetto dell’
unit& politica nei poeti italiani» (Berugia 1876)
«it canto di Atlinell’ Edda» (Perugia 1876), Di
vocabolo Perugino Savia» (Berugia 1878), «Pim-
pernelle, Giovanni soldato e prete Olivo nella
leggenda populare» (Berugia 1878), «Raffaello»
Berugia 1878) u. |. w
Fe ribeili oder Giambeili *
—8 *
gezeichneter Kriegsbaumeiſter,
machte ſich beſonders durch bie
Antwerpen een ben —X Alerander von Parma
berühmt. —57 als Kriegsbaumeiſter in
Italien gedient u — bot ſpaͤter dem Koͤnig ꝓnupar
von Spanien feine Dienſte an. Da man ihn aber
unter leeren Beriprehungen inbielt, 1 ließ er ſich
ju Antwerpen nieder, wo er fonders ala Phyſiler
und DMedaniter * — nd Don bier
— wende E 3 an : ee er land, die
‚ nachdem fie ſich Durch mehrere Srperimente von
—— — — e— hatte, ein
ahrgeld bewilligte. Als 1084 der Herzog von Barına
als ſpan. Generallapitaͤn Antwerpen mit einer Bela⸗
gerung bebrobte, wurde ©. von der Königin beauf;
tragt, tadt durch Rat und That zu unten
ügen. Gein Plan zur Derproviantierumg ber
tabt wurbe aber veroren. Als der He Dersog 1585
an der Herftellung der Scheldebrüde bei Kalloo ars
beitete, wurde diejelbe eh G.s Brander und
Pinenichifl iffe me * zerſtoͤrt. Nach der Überga
der ging land. Frl b eftigte pi
dis 1588 auf bie "gef idteite Zeile te bie * von
Greenwich und einige an auf denen
man eine Landung der ſpan. Slotte eos. uls
die Armaba (f.d. Y im Kanal erichien, rüftete er a
Brander aus, bie der Abmiral Howarb in der N
vom 7. um '8. Aug. unter Anführung ber Haupt
feute Young und Prowſe gegen den gebrängteften
Teil ber feindlichen Ylotte auf der Höhe von Dun⸗
tirchen loßließ. ALS Die er die flammenden
Branber — Antwerpener Feuer l⸗
und ſuchten ſich burg Die Sucht zu tetten, wobei | beg
ung be begann, bie ein befti eftiger
eine grenzenlofe Uno
t dem anbrechenden
Sturm noch vermehrte.
Tage wurden fodann bie en Schiffe der Ar⸗
ee
vernidhte weitere Schidfale ganz u
tannt. Gr ftarb zu London
Gianni Gran), ital. mem um
vifator, geb. 1760 in der Roma
son Beruf, las dabei fleißig die Werte von Arioft
und Zafle — übte Der fi im mproviſieren ital. Verſe.
Du twort in Reimen zog er bie
—— Giambattiſta er auf —35
er ihm bie Mittel verichaffte, ſich ganz der eite
ratur wibmen zu lönnen trat zuerft in Genua
dann in Mailand als "Improvifator auf, erwarb
d) die Gunſt Rapoleond 1., der ihn zu feinem Hof« | 1
ter mit reichem Honorar und zum Mitgliebe bes
engebenben Rats ernannte. Im J. 1799 in Cats
tazo von ben Ruſſen gefangen genommen, e te
er nad) feiner Befreiung in Paris als Improvila:
tor gr F eben und ſtarb 17. Rov. I822. Mehr
noch ſeine Gedichte machte er ſich durch
Gianibelli — Giannone
feinen heftigen Streit mit Monti (f. d.), fr
nicht zu —5— Vorteil, belannt. Sn Brut
von i chienen: Vervn Mail. a Dir
—— sonetti e canzoni» (Flor. 1798
e Polinice. Poemetto estemporaneo»
«Galleria di ritratti poetici» Ce 1796), «v
estemporanei» (Bar. ohne
einer «Poesie» } —— in
n 8 Bänden (F
NH 8* — Hiſtoriler, eb: 7.
180 —— einem Dorf in ber neapo tt‘
pitanata, ftudierte
Rarkdem er fi aid Abvolat ein ——e—
mögen erworben, er fih zuruck auf feine V
Due Borte bei Hebel und arbeitete Ki
«Storia civile del regno di ——F 3. 4%
Neap. 1728 u. öfter; befte Ausg Er
1828). Das Wer potte ſolchen tr bag G. —*
ord. Rechtsanwali ber neapolit.
nannt wurde. Gegen ihn erhob ſich über bu bie
ante te Beintihteit, weil er mit großer Schärte di
itik ber ‚Büpit verurteilt hatte: er wurbe vor
da hof in den Sirhenbann * und mußt
ae g egeeiten. oe Wien, wo c
g} Fon m chi und fein
— — 1784 Don Carlos de
Thron von Neapel beftieg, verlor ° . feine Benfioi
und verließ Wien in 358 —5 — ſich wieber nad
Neapel zu begeben. t, wari
er durch bie N ve gr ri it verbin
Im Diode Reife — er mußte fi eine Zeit any
dena ver halten, von x * Si nod Mai.
‚ dann nad) Zurin ging Biemont ver
ba 76 {cn et Tg Genf und — dajelb]
—— ossia del regno ter
De Ce et — di
” of
get. Ru on th
e und 8* an
* H Fe er fi in fein ge eirgufäme
deln verfianen b atte, feine
ee Aliens
u Miolan 6
Von bier wuchs er in das Fort von Ceva rad)
ar einer langen
ann er eine ital. — 1 jene
Betrachtungen über bie vote Religion, bie bie —
chiesa Bott
ur Sitten, owie das
rio il en ee Arbe
2 5 Tur. rn ee Bee
—— iſt das ebeı
Us in der Gefangenſchaft verfaßte Wert «Dell
dottrine morali, teologiche e i degli antic)
padri della chiess». Rad 3 Tobe eich iene
noch von ihm: «Opere postume 2 difesa de
storia civile del regno di Napoli» ( ra 1706
befte Ausg., 8 Bbe., Mail. 1824), a
98 ten Stellen gegen den röm. — ſchon 00
« Anecdotes ecolösiastiques » (Hang 1738
geröffentficht worden waren. Eine Gel amtaußnal
feiner nüperen erſchien zu —X (14
— (Biere) tal, Dichte, ——
und Bolititer, geb. 1790 in Campo
bene biente jet 1809 im eere Rap —— Ri
uf ee ot * jogen lim Ü i
unb längere Saft zu. Sad feiner Sera 0,7»
Giamnstti — Gibbon 19
er bis 1848 ia Bari, wo 2er Beäident ber ber Assoeia- eigentlich — Kelehthin einen Analanbioen, d. i. Nichts
zume kalianı wurde. e B7B hard, Eöine|ge bammebaner, ift aber turk. Sprach⸗
— — wo er eG 1878 farb. Seine | mau ih mg * Bohren, und
orben.
rd ferri trietismus; find: Übmmoht feiher, Ki m Re letftil d te Ode
ide —— — 14 er von ae 1 s ae db
Ginzuatei ), ital. Hiftoriter und Stant$: 2 den zn ben — een al offizieller
mazı, geb. 1494 im ‚Floren, wurbe 1527 am Fr ruchaltslos acceptiert, wurde der Auds
— Girle, melde Mahiancii 618 1513 = 26 — —* ide Bar 19 der Sur
, i bi au i ie veraͤchtli zeichnung der Ju⸗
um satte. Nachdem bie Medici 1530 beleidi erklaͤrt und der fernere Ges
nweren, wurde G. verbannt, hielt ſich Beiden nt. Giaur⸗Daghi, Ehriftens
inige I n in Anatolien —8* wieder hot findenber
vden su Benedig, wo er ſich mit litterariichen Dr von Gebirgsgegenden, in benen den Chriften
igte und 1563 Er fen nad) der mohamm . Eroberung noch od) längere eit
eine Au von von Autonomie geblieben
ital. Provinz Zurin,
del | Gmperime ento Piemont, unweit fine von dem
um Po fließenden Sangone, 88 km im OSOD. von
ufe, mit Seidenfilaturen und ——
tion, zählt als Dee « (1881) 10 TE.
Gibbon (Gbiwarb), berühmter engl. Geſchicht⸗
ſchreiber, geb. 27. April 1787 zu Butney in Gurrey,
befuchte bie Beitminfterfepule unb ubierte jet 1762
gu Orford. 8. Juni 1758 trat er in London
re Tath, Aicche über. Tief darüber gefräntt, ſchickte
der | ıhn fein Vater, ein angelebener Butäbefiger, nach
Lauſame zu einem reform. Geiftlihen Namens Bas
villard, und im Dez. 1754 kehrte ©. zur prot. Kirche
zurüd. Bis 1758 beichäftigten ihn in Laufanne
Sprade und Gedichte, nebenbei auch die Fan? zur
Tochter des Pfarrer Curchod, der na
Gattin des berühmten Neder, die ©. ——
ben wurde, „Denn 1 fein — nicht die Einwilligung
verjagt hä a nee erſchien von
ihm der rn Nahe — eſchriebene «Kesai
3 de in are 1759). Sein bei der
egen Brant ich exfol Mi Eins
tritt hen Hauptmann in die Hampfbire: Ders
anlaßte ihn * mit dem — zu pr chäf⸗
tigen. 84 chon 1768 ging er über Paris wieder
8 25 m Höhe finden. Diele Glieder, von | nach Lauſanne und von bier nad) Italien. n Mom
inen einzigen | faßte er 1764 den Entſchluß, die Beichichte
t tergangs des Römifchen Ha zu fchreiben. zug
bem Neapel geiehen, Tam er 1765 nad) Eng»
fand zurüd, wo er feine Stelle in ber Nationalmi 3
aufgab und 1768 an bie Ausführung feines in Rom
en Entſchluſſes ging. Nach dem Tode feines
ters (1770) wählte er Zonbon zu feinem Aufent⸗
It3erte und ſaß 1774—82 im —* rlament, ohne
jedoch an den Debatten zu —— hr beteiligen. Als Ans
or
nger bed Mini ar ex bad eins
—2— Amt eines — of trade, das mit Norths
Sturze eingezogen wurbe. In Saufanne, wo er ih
1783 wieberich, volenhet er 1787 feine «History
of the deeline and fall of the Roman empiro»
6 Bbe., Lond. 1776—88 u. öfter; am beiten von
152
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1837:
. * durch einen aa, ca Stil
gründliche Gelehriamteit und philof. Blid auszeich⸗
di | net. Bon London, wohin er ſich zur —— —
des Drucks bey eben, ging er wieder nad Baufanne
und lebte bort, bis ihn der Krieg 1793 nach London
purddtrieh, © 8 er 16. Yan. 1794 farb. 63
adjlafie beröffentlichte Lord Sheifielb «Miscella-
et | neons workss(8 Vde. Lond.1799— 1815; neue Aufl,
20
1837), deren Hauptinhalt G.s Selöfbiograpbie
(deutich, Lpʒ. 1801) bildet. Bol. Milman, «Life o
G.»(Pond. 1839); Morifon, «Gibbon» (Lond. 1878).
ibbons, Langarmaffen (Hylobates), heißt
eine fleine, aus wenigen Arten beitehende Oruppe
ind, Aifen, welde die Urwälder des ſudl. Kontis
nents und der Inſeln eo und durd) die uns
geheuere Länge ihrer Arme ſich auszeichnen, die bei
aufrechtem Stande die Erde erreichen. Sie Hettern
und fpringen mit großer Leichtigkeit und Schnellig:
keit in den Wipfeln der Bäume umber, watjcheln
aber auf dem Boden höchſt ungeſchickt und tölpıich,
indem fie die Inngen Borberarme wie Balanciers
Kanpen beiderieitö in bie Höhe und nad außen
treden. Durch ben runden Kopf, den Bau des
E chädeld und Bebilles, der Arme und Beine, ſowie
durch den pänglichen Mangel des Schwanzes ſchlie⸗
en fih bie ©. an die großen menfchenäbnlichen
(fen und zunächſt an den Drang ( d.) an, unters
jpeiben ſich aber durch Heine Gejäßichwielen an
en Hinterbaden." Sie haben meiſt dichtes, dunkles
Haarkleid. Die Hände und ai find je mal,
In Tiergärten find fie fehr n und laflen fi
nicht lange halten. Genauer kennt man ben ganz
ſchwarzen, haͤßlichen, laut beulenden Siaman
(H. syndactylus) auf Sumatra, ber bis 1 m 009
wird und an deſſen Hinterfü eiges unb Mittels
finger miteinander verwachſen find; ben Unglo
H. agilis, f. Tafel: Affen ber Alten Welt,
19.2), mit weißem Augenttreifen, ber auf Java vors
kommtund angenehm fingen foll, indem er biechromas
tiſche Tonleiter einer ganzen Oltave beberricht; den
ulod (H. leneiscas), mit weißer Stirnbinde und
chwarzen Zähnen, ber nur auf dem Feltlanbe vor;
fommt, und den in Siam und Malakla heimiſ
gar (H. lar), mit weißlichem Gefiht und Händen. | li
Gibbons (Orinling, nach andern Karl —
engl. Bildhauer, deſſen Herkunft in Dunkel geht
üt. Nach den einen ftanımte er aus Holland, war
1651 geboren und lam im Alter von 19%. nad)
England, nad andern wäre er in London 1648,
oder in Notterdanı oder in Flensburg geboren. Gr
war zunächſt Ornamentiker und als Holjichniger
thätig, in welcher Beziehung er Borzügliches leiftete;
bejonders reiches Blätterwerl, Blumenguirlanden
ſchnitt er meifterhaft. Die Empfehlung des bes
rühmten Malerd Peter Lely, welcher feine aus⸗
gezeichneten Arbeiten in einem Theater gefehen hatte,
verſchaffte ihm den Auftrag zur Dekoration
aläjte, welde heute noch,
Windforpalait, von G.s Tuchtiglei
ter wandte er ſich auch ber Steintechnik mit
u, wobei ihm aber das Ornamentale auch
eſſer gelang als die Figur. Beifpiele find bas
Monument Rewtons und Priors in Weltminfter,
bann bie Reiterftatuen Königs Karl II. in Windjor
und Charing Groß, deren Piedeſtale er mit Attris
buten des Seeweſens Ihmüdte. Zu erwähnen it
ferner bie Statuedes Königs Jakob IL in Whiteha
Chapel, die Figuren in ber Dant, das Monument
Camdens in Erton, fowie die Brunnen Ir Saints
James. Geine techn. —A verleitete ihn
zu allerlei Künfteleicn, welche dem Geiſte der Plaftit
widerſprachen, bie er aber fpielenb bewältigte: fo
Ichnigte er Vögel mit den zartejten Federchen, Fi
ren mit Spigenfraufen. Gr war auch nod für
Aönig Wilhelm IL. und Georg I. beichäftigt und
üt überhaupt ber bebeutenbfte unter ben ältern
engl, Blaftitern. Er ftarb 3. Aug. 1721 zu London,
olg
£ | keit, Budel
chen | Stadt in ber ſpan. Brovinz
vorzüglich der
zeugen. *
ets ber
Gibbons — Gibraltar
GSibbõo (lat.),budelig; Gibboſitàt, Buckelig
del, Verbindungen
Gibbſit, Thonerbehybrat, ſ. unter Alum iniuß
. unter Gibeon. |
Gibel, Fiſch, |. unter Karpfen. |
Gibeon, d. h. Hügel, ift der altteftamentiich
Name einer Stadt, 12 km norbmeitlid) von ia
lem, im Stammgebiete Benjamin, deren ur)prüng
liche Einwohner zu den Hevitern, einer Tanaanıt
Bölterjchaft, gehörten. Um der Vernichtung, nel
welcher der anrüdende Joſua fie bedrohte, zu ent
geben, teideten fie fih al3 Fremde, begaben ſich in
a8 iörael. Lager und errangen durch biefe Lift das
iörael. Freundſchaftsrecht. Als fih bald darauf er:
gab, daß fie in der Nähe wohnten, machte ſie Joſua
zur Strafe zu Hörigen der iörael. Gemeinde und
ſchutzte auch ihre Stadt gegen den Angrifj der fünf
tanaanit. Könige, Noch beute führt das terraiien«
förmig auf einem Bergräden aufgebaute Dorf den
alten Namen. El⸗Dſhib. — Zu un iden find
davon mehrere auf Hügeln gelegene Etädte Na;
mens Gibea (Geba), von benen eine im Stamm;
biete Benjamin füdlih von Michmas gelegene,
ept noch Dicheba genannte, ald Geburtdort und
idenz Sauls am bekannteſten if. -
ißraleon, Stabt in Andalufien, in ber fpan.
Provinz Huelva, 14 km nörblih von Huelva, auf
den Abhängen eines das linle Ufer des Odiel be;
chenden Bergs, 30 m über dem Meere, zählt
1877) 4808 G. und bat in der Nähe Ruinen eines
—A— — eine 330 m lange, niedrige Brüde
über den Fluß und ftarten Drangenbau.
Gibraltar, Borgebirge mit einer berühmter,
feit 1704 den Engländern echörigen eitung und
diz in Andalujien,
egt 22 im RO. von deren und von ganz
Europas ſudlichſtem Bunte Zarifa. Der Berg
Gibraltar oder ber Gibraltarfelſen ift durch
den fog. neutralen Grund, eine niedrige, mit La:
nen erfüttte und aus alluvialem Slugiande bes
ebenbe Tandzunge von 2,8 km Länge und kaum
1,3 km Breite, mit bem Feſilanbe verbunden und
ſcheint daher, von ferne geſehen, mitten im Meere
zu liegen. Er erſiredt ſich faft genau füdwärts
4.45 km weit, ijt 4,02 km lang, 1245 m breit und
erreicht die Höhe von 425 m. Seine Felämafie iſt
auf filurifhen Schiefern ruhender Juralalt, Der
mehrere Höhlen einſchließt, wie die burch ihre ſchö⸗
nen Tro fiteinbilbungen berühmt gewworbene Mi⸗
aelöhöhle (Cueva de San Miguel), Der Kamm,
Fengret, fpaltet Ad) In brei hlebilge Ruppen, of
engrat, fpaltet ſich in brei niedrige Ruppen,
N ‚ dem kulminierenden Punkte, Die
Gignalwarte (Si house) fteht. Gegen Süben
verlängert ſich Fels in ein zungenförniges
Blateau, welches allmählic) immer niedriger wird
und auf ber Außberit ! roff abgeichnittenen Sud⸗
fpige, ber ſehr ſtark befeitigten Bunta de Cu⸗
ropa (36° 6' 28” nörbl. Br., 12° 19° 56" öftl. v.
von Ferro), einen Leudtturm trägt. Der Weit:
abbang, zwar auch fteil und felfig, boch regelmä>
Big als bie Gübfeite a ebacht und an den meis
ten Stellen noch puoäneli ‚ bat, wenn auch unter
großen Schwierigleiten, die Anlage der Stadt 3.
geitattet. ni ftürzen der Öftlihe und ber
en ntittlerer
nöordl. Abhang falt ſenkrecht ab, erfterer zum Meere,
lepterer zu jener flachen Landzunge, bem Ianbigen,
Linea genannten Iſihmus, bie, wo fie fi) an das
Feſtland anſchließt, von ben fpan. Gebiete früher
Gibraltar
vr} eine bauptfädhlic zur Beſchränkung bes
zumelbandels aufgeführte Mauer mit zwei
Zu neaen und Forts an den Eden ahgeiperrt war,
wırend jezt nur nod ein Erdwall und einige
vw zöthäufer bie Grenze bilden, hinter welcher
Une bie ſpan Stadt San-Roque auf hohem del⸗
ven fizgt. Durch Natur und Kunſt bildet der Gis
traltarie eine uneinnehmbare Feftung, in den
item übers
eu af Bar
teren, forte,
gencſierte
5 it die olbten und
——— lerie: ia i heiß Testen {pan.
&.1genung (1779—81) im einer abfoluten Höhe von
17) unb 244 zu auf ber Rorbfeite durch ben Fels
“ —— ‚mit 100 der ſchwerſten Geſchuße
sen. riaet find. —— — ern Raum
245104 Mann Garnijon. Adıt bombens
'e, 40000 t faflenbe Cifternen
ierbrunnen. fi den
Yelagerung gel ©. hat das
imander binlaufende bebedte | ©
und ein reicher
Blog im Falle | cho de G.
21
wärmite Rlima in Gurope, ‚gehört aber mit fu den
geſundeſten Orten der Erbe, abgefchen von dem
endemiſchen Gibraltarfieber und dem die Nerven
angreifenden Dftwinde. Die zwar völlig afritag
riſche, aber durch die ablühlende Luftitrömung des
Meeres gemilderte Hihe läht alle Kulturgewädie
Sübeuropa3 bier gedeihen. Der Berg ift fein
nadter Feld. Rindvieh, Schafe und Ziegen finden
Lopograpbiidie Lage dom Gibraltar.
an den $elfenfpalten eine immergrünende Vege ⸗
tation, und überbied ift jedes dleachen Frudhtbas
ten Landes mit den mannigfaltigjten, teil wild:
wachfenden, teils verebelten druchtbaäumen bejeht.
tt auch der einzige Punkt in Europa, wo ſich
Affen aufhalten (ber nordafri. Inuus ecaudatus),
die meift auf der unzugängliden Oftfeite haufen.
Der Gibraltarfeien ragt hinein in die Meers
enge ober Straße von Öibraltar {EI Estre-
je G.), bas Fretum Herculeum der Alten,
den Berbinbungstanal zwiigen Mittelmeer und
22
dem Atlantiſchen Drcean, ler dem 417 m hoben
Monte: Pa auf r und ber 855 m
hohen Löwen pipe au „Panifge 14 Seite. Die Meer:
ge hat 275 m mittlerer zie e, ohne Klippen und
ntiefen in der Mitte, fhmalften Stelle
m, weiter öftlich 900 m m Tiefe iſt aber : Dennoch
Sciifen, befonderö wenn fie aus ben Mi
tonımen, leicht gefährlich wegen der ern im
Mittel 4,5 km, aber his 10 km mellenden Strö:
mung, bie aus bem Ocean bereindringt; unter:
(b_ dieler t eine in en engejebter Ric: | Art
— Sp." ren
tung nad) außen.
Pontes Gadirides), 13 km breit, ift zwi
Trafalgar und Kap Gipartel, "der
20,35 kın breit, —7 — Bunta de Europa und
der Bunta de Afri
Ipruns nge bed Felſens von Ceuta (NRons Avila).
malfte Stelle, die nur 12,.5 km mißt, bes
ee ich zwiſchen Punta Canal
unta be Cire3 im Süden. Während das afrif.
eftabe ber Meerenge eine ungegli
bildet, ift das euro sche mehrfach aufgeriflen,
nament lid an ihrem de durch den Solf von
Gibraltar, na enüberliegenden ſpan.
Stadt Algeriras ni Doll, von ! 03
annt. Diefer
örmiges, 7 kmi im‘ Jura fer haltendes Beden,
welches tief i in. Das 5 Land einſchneidet, fi ringsum
von — Molen v cheuen ern um⸗
geben i ‚sei en 16. und der Punta dei Carnero
bei A 3 ji) Öffnet und einen ber geräumig:
ten (herften de der Welt abgibt. Gin Zeil
esfel n iſt die Neede von Bibraltar, vor
der erwähnten Landzunge gelegen und geräumig
genug für eine große — „Die elbe iſt, mit Aus⸗
nahme des Sudwindes, e Winde ziemli
gehen, obwohl wegen I“ * afrit Küfte au
ı Südwind leine ſchwere Se n lonn.
fteigt an Er eite des
ſtungsbergs bie avi Bibraltar
glei naͤſcherung währen
ten legte —— —
fe lines ie Seinen befonbers lid va dar.
tere.
obere Zeil liegt bebeute bedeutend gi der uns
Sie ift fehr di | Bekung
Gaſſen find eng, untl, "Saulker — — ie
Däujer —ã im 78 hi ie ehren ber
ben de nblid aus ber e fr (Deren
und um * Blenden und bi
, meift dunkel a —2 a or ber
rauen Farbe des Felſens veiſchwinden ar
ier und da werben bie Käufer von Gärten und
Gen Rap
mediterrane,
der q
ob au
Terraſſenf we a de
het
or der Stadt liegt | Darm.
grünen —— eingefaßt.
ein prachtwoller, mit exotiſchen Bäumen und Sträus
chern geihmüdter Part (Alameda Garden), von
dem aus längs des Bergabbangs eine 1 Chaufie
wilden Beftungäwerten, Kafernen, nen,
Bilen und Bärten bis zur Punta de Guroma habt
Efientlihe Gebäude von Dede
handen. Bon den einft zablseihen, aber jeit der
engl. Herrſchaft N wagt: und in Magazine
. m. verwanbelt und frommen
St [tungen ift nur nahe bie, Tat a nentivche
übrig. Außerdem befigt ®. eine ute
Unterrihtöanftalten, eine aus ejeihne te öf entlice
Bibliothet, Gafthöfe, Cafes, Ichöne Bäden und *
feines beater. oͤne neue Gebäude find das
Givilbof Be und das Aiyl für Geiſteskranke. Auf
einer Erhöhung am ber Nordſeite der Stadt befins
utung find nicht vor:
dem nordöftlichiten Bors | aller
e3 im Norben und | ©
an min: la
Gibraltar
ben ſich bie Artiflerielafernen ımb das Militäe
gefän is in dem fog. mautiihen Koftell aus dem
—— —— e und in Ruine:
eble Aubenieite von | aligen Bebesa
ng zeugen. Die at SH a, 0 ne bi bie Gar
37 18381 &, Die Halbinſel der ganz:
er Befiß, der unter einem onen: Jouverneiz:
Ob —— le Sheabär — All! ner
gleich fait alle Lebe r wer
den mäfjen herrſcht ee üben
ee ben ih Si
man abren eben ihre
von der Er He ar
ten Blage mit oben
1704 ein Sreihafen
—A treibt anfehmfichen
del, namentlich auch Harten Schleichhandel mit
Spanien. Der Hafen wird befonders
— Ergänzung ihres Ko Iemvortats b ber
fucht. SS 3.1879 liefen 5613 Schiffe ein wit
bielem Hazibel want er Alla Car hi en. et
tiefem ind baup n
nien gel, Marofte, Fran ib und Staliem
Im * ieß der Gelb von ©., der zu
Hispania le Babe, und in se
meinfepaft mit Pi bem jeb i — auf
der afrik. Küfte bildete er bie ſ fäulen.
Als 711 die Araber bei ihrem indrud) in in Spas
nien an biefer Stelle (28. April) landeten, grün:
bee Tarik, ber berr des Kalifen walid zur
Deckung des fiber angs feiner Böller aus Arrita
bier ein feftes Kaftell und nannte dies und den
Fr ihm Dei (Diehl) al Tarik (Vera des
war pe long e3 dem König Ferdinand Il.
von Caſti nn en Mauren bie Feſtung 1302 zu
entreißen on 1333 eroberten fie dieleive
auf? neue, si ihnen unter inrich IV. durch
Guzman, Herzog von Medi ibonia, 1462 auf
immer entrifien wurde. Sieramf tam 6. junädt
—*X —— ——————
ie altma F e du en be:
rl uten en Angenieu Spedel aus Straßburg nad
rundfäßen ber europ. Belefti funft unı:
Sm Spamilden Erbfolg wurde bie
m | defune ben Spaniern durch die Geefander ent:
Eine engl. Flotte unter Admiral Rool, d
21. Juli 1704 in ben Gewäflern von G. erf im,
ein kleines, aber tapferes Korps von un:
gefähr 1800 engl. unb bolländ. Kriegern, da® bes
reits 4. Aug. unter Fangen ben kaiſerl. Feld⸗
marſchalllieutenants Bringen rg von Heſſen⸗
ſtadt die Jeftung bu wen überraichenden
Streidh nahm. König Bhilipp Y. ließ mar biers
auf G., um es wieder zu erobern, vom 12. Dit.
1704 an mit 10000 Mann von ber LSandfeite an:
greifen, während ber Admiral Poyez dasſelbe zu:
ges mit 24 Schiffen an der Seeſeite einjlop-
Hein das Unternehmen wurde teild burd di
Batterien des Plaßes, teils buch bie Silfeleiftung
ber engl. «boländ. Fiotte vereitelt. Auch die Mies
derholung des Verſuchs 1705 hatte nur bie Folge,
baß der Admiral Bontis im ofen von ©. felbit
eine —e— ra erlitt. Im Utrechter Trieben
wurde hierauf Durch aratverteng vom 13. Juli
1714 ber Belis G.s den Engländern bejtätigt.
Seitdem that England alles, um ©., das Vollwert
I eine3 Handels auf dem Mittelmeere, unüberwind»
ih zu machen. Mit der Surchtbarleit be3 Plares
Gieboldehauſen — Gien
of —5* —* — — unir Ran Dito 1.
entte ganzen
um Sal Rirce 3 zu Blapdeburg, und
= —— ne e —
Saft Zandgraien — II. von
—** eiprung in die Saale
immer Du * eine wird jest felbſt die
Ihatiadhe | t aus chronolog.
Gründen Kart bei bezweifelt. . rg wurde 1442 nen
befetigt unb war — ie gemöhn iche Reſidenz und
Kanzlei ber öfe von —— — — bis biefe | du
it —
ai —— — —5 —
* zu 1502 —— fe Dura
und —S
oͤrten 1686 die Fr unter er ui
die Srhaltung ber noch immer bebeutens
den Ruinen forgt die preuß. ‚ bie 1844 die | I
Drobenben uern untermauern ließ.
ehört zum Teil ber neuern
geitam Das bier 29. Juli 1846 eröffnete Solbab
ittelind wird von Aurgäften und al3 Vergnü⸗
oungsort zahlreich beſucht. Vol. Hendel, « Chronil
von ©.» (Halle 1818); Gräfe «Solbad und Sa lz⸗
ittelind bei &.» (Halle 1840); Hagen,
a Die Stadt Halle» (2 Bde. Halle 1867); Mülde
ner,«G., yeittefinb, Shlmige (
vinz Hannover, —*
tode am Harz, 16 —Aã von Oſterode, an
—— TR ee —5 — kp end
Am at eine Refielmeberei u
(1880) 2107 6. Schon 946 befanb >14 bier eine | I
Kirche; 1343 lam der Ort an
‚Bieh, ein lest fraͤnk. old reih8unmittel;
iege Än in der Umgebun
t, das
bare area Geſchlech feine
bergö bat, 1125 zuerft urku
und als ertles blei ibenbes —— Ellern (jept
Burgellern) bei ei erwarb. Gegen 1350 teilte
a ſich in min en von denen bie ältere,
Ah
egenmwärtig
eme Er ber 1564 Am Mannesftam
erloſchenen Barden n u —— kam der ae
mau mit anderm
zur Häffte, 1731 aber ganz an das Haus G., wel,
ches imwiſch⸗ chen 24. — 1695 in ben Rei tafens
kim erhoben worben —ã— Seit eit 1781 ne nun
urnau mi er
den ntlihen Mittelpuntt | 3 G.ſchen Beſißes,
ſich das aͤltere tum des Haufes,
das fih im reichsritterichaftlichen Verbande befond,
anſchloß. Karl GBottfrie ‚oral von ©,,
jührte 1723 das eburtsrecht in feinem Haufe
ein. Schon vorher (1629) hatte berfelbe zur endlichen
Bejeitigung hunberti ndertjäh ähriger Serungen und Streis
veleiten mit benachbarten fürftl. Haufe Bran-
denburg⸗Kulmbach einen Vergleich abgefchlofien, in
ibn Ki Die
vi Auflöfung des Deut
tenden Grundbefig exit | He
Fl
welchem den Grafen von ©. von feiten Branbens
Fr bie Landeshoheitsrechte über bie Herrſ
u zugeltanden wurden. Als wirkliche
Ba der he eshoheit und als Landesherren ers
auf 17. Sept. 1726 Sik und Stimme
an Ya Sgrafenkollegium. Jedoch entzog
bie ne Br m, weil jener Rezeß von 1699 mit
ins | Boanbenbusg. Aula bach ohne Preußens Einwilli⸗
abgeichlofien, dem Haufe ©. 1796 die Landes»
in | Doch, grmähte demfelben aber vermöge einer
1708 pr —* — — Dom — fünf,
ehr wejentliche e, Borzüge und Ein
wohl fuhr das fränt. Grafentollegtum bis
n Reichs fort, ben Gra
von ©. als ein 1 be pen lied zu betrachten.
it jenen durch die preuß. Staatäalte zugeſtan⸗
rã niven ;ging das ©. nenn, (dr nicht nur
te an bie Landesabminiftration, ſondern
aud 1810 an bie Krone Bayern über. Lebtere au
erlannte und orbmete bie eh en erhält:
wife b bei 5 Daule | n der ie in ber
hemais veichöftänbtfee une ah Ei
e re en um u
einen Sik ehändi ‚feit 1831 das ilat «€
to genießt und ala ſtandesherr
ale die Nechte übt, welde ein S
ern nach den befte nden ——
— befipen kann. Die Stanbedberrlige
eit des Hauſes im Sinne des Art. 14 der beutfchen
Bundesolte wurde 9. April 1861 * Bayern aus⸗
dructlich anerkannt. Chef bes Haufes iſt Graf
Karl Bottfried von G. geb. 15. Sept. 1847
der Sohn des Grafen Franz Friebrid Karl
von G. (geb. 29. Dft. 1795, geit. 2. Febr. 1868).
Lepterer war erft Regierungsrat, dann Negierungd:
direltor in Wurzbur Ah er 1838 ald Regierungs⸗
räſident von Mitte franten nad Nürnberg über:
iebelte. Sein Austritt aus dem Staatsdienft
(1840) beilen Motive er offen dem Könige in einer
ohne fein Willen im Drud eridjienenen (Stutt
1840) Dentiäritt darlegte, erregte allgemeine Auf⸗
merkſamkeit. Noch ge eigert ward das Intereſſe,
als er feine «Anfichten über Staats⸗ und öffent:
lichen Leben» (2. Aufl., Nürnb. 1843) herausgab.
s Broteftant nahm er an bem Knicbeugungss
—* mit einigen Schriften thätigen Anteil. &
ward 1848 in das frankfurter Barlament gemäßlt.
Seit dem Tode feines Bruders (1846),
Befig von Thurnau und der Würbe eines eröliden "
Rei Brota hingen beteiligte — An an den 1 wichtige
iten Berhand
Daneben beäftige — im bie Berwaltung des
milienbefi ie Drbnung ber ſtaatsrechtli
Verhaltniſſe ſeines Hauſes. Das von ihm entwor⸗
fene “Hauögefeh im Geſchlechte der Grafen und
ren von ©.» (1855) ift eine in ihrer Art bedeus
tende Arbeit.
Bien, Stadt im franz. Depart. Loiret, Hauptort
eines Arrondiſſements, 154 km von Paris, rechte
an der 2oire, über welche bier eine rüde von 12
Bogen führt, in 126 m Höhe und an ber Linie Parids
Revers-Cyon der Baris:Lyon:Mittelmeerbahn, an
welche hier Die Orleansbahn nad Orleans anfehlicht,
iſt Sig eines Gerichtshofs erfter Inſtanz und eines
—— at ein 1494 von Anna von
aujeu erbautes Schloß und zählt 6493 (als Ge
meinde 7555) E., weldye Fabriken in Fayence⸗ und
Töpferwaren, Gerbereien, Faͤrbereien und tk
weinbrennereien unterhalten und mit Holz, Ko
34
on Tune ernannt, Als Schriftfteller det er 5
durch veridiedene Werte, befonders auf dem
biete der engl. Archäologie und Geſchichte, Belannt
gemacht. Unter denfelben verdienen Erwähnung:
«The prize essay on the history and antiquities
of Highgate» (1842), «llistory of the monastery
founded at Tynemoutl»(2Bde., 1846—47;2.Aufl.
1871), «Remarks on the medieval writers of Eng-
lish history» (1848), «Notices of some remar-
kable No umbrian castles and churchess (1848
2. Aufl. 1854), «Dilston Hall, or Memoirs of J.
Radcliffe, Earl of Derwentwater» (1850), «Me-
moirs of Northumberland, its scenery, monu-
ments» (1860) fowie «An historical memoir of
Northumberland» (1862). Auch erſchien von ihm
«The certainties of geology» (1840), «The mar-
vels of the > globe, two lectures on the structure
and physical aspects of the earth» (1856), «A
letter to the Lord Chancellor on the amendment
of the law of bankruptcy» (1848) und «A brief me-
moir of Lord Lyndhurst» (1866, 2. Aufl. 1869).
einem Hutmad er
Gicht ober ipperlein (Arthritis urica) he
Adgemeinkrantheit, welche fi de hauptſaͤchlich
ſchmerzhafte Affe ftion der Gelente ausipricht und
auf der Ablagerung barnfaurer Salze in den Ges
lenttnorpeln und den umgebenden Beichteilen bes
ruht. Sie geht von einem trankhaften Zuftande
der Verbauungswerlzeuge aus und wirb ad re
durd die naturwibrige Lebensmweile ber böbern
Stände und dur übermaß in finnlihen Genüflen
bei zu geringer Körperanftrengung, wie burd) bie
Entbehrungen, melde die Armut auferlegt, und
gleichzeitigen Ginfluß des Ditterungd: und Tempes
raturwechſels Aa Nr Das Alter vom 80,
bis zum 60. Jahre, das männliche Geſchlecht und
ftarte, kraͤftige onftitutionen find am meilten dazu
Bieponiert; 0 oft iſt erbliche Anlage nachzuweiſen.
dat eine afute und chroniſche Form. Die
alute Gicht beginn! mit überaus heftigen bohren«
den oder ftechenden Samergen in einem
8 nlich zuerſt im Gelenk oßen
Podagra genannt), welches mit den Zeichen
berön ündung anfhwi I dunlelrot, heiß und gläns
F ge annt erfcheint. Die Schmerzen micberpten | 4
(ent,
zen Zwiſchenräumen, Marke, ann
chwacher und ören enblid) gay Denſelben
erlauf haben das den Anfall begleitende Fieber
und die Verdauungsbeſchwerden, die meiſt dem An⸗
fall ſchon vorausgehen, und in Zeit von einigen
Woden ift bie Sitantheit u Ende. Dabei findet
fih in dem Blut der Rranfen bie Menge der Harns
äure betraͤchtlich vermehrt, weshalb man gewöhns
N die &. als den Yolgesuftanb einer eigenüms
lichen — fog. harnſauren
Dyskrafie, betrachtei. Die chroniſche, irre⸗
puläre oder atoniſche Gicht beiteht darin, daß
iefe Anfälle mehrere, oft viele Jahre hintereinans
der bejonber rs im m ühjafe er ee
un gem tg ngen merzen und obne
mind m andauernd. Die fog. vers
nett nt son Mi berielbe ee Auftan,
ſpricht ſich cht in den Knochen, ſondern in
andern —e— durch Vverraumgebe
—— u.f.w. aus. Gewoͤhnli befälit
2.8 bie Heinern Gelenle, die Beben, Finger, b
Anie u. ſ. w., bei unregelmäßigem Verlaufe —
aud die Ropftnochen, das Rudgrat und bie Areup
Alapp: Gylinderhut, benannt nad
ehe (be j Und
Gibus — Gichtbeere
gegen; auch zieht fie von einen Stelle jur andern.
chroniſche &. bat oft Ablagerungen feiter,
Bi ai aus "Harnjauren — eſtehender
* zur Folge entweder in den Gelenken (Die
fog. Gidumsten), oder Außerli an den Kno⸗
den und den Ohrknorpeln, oder in innern be, u
dem Herzen, den Häuten der größern Gelbe
weilen aud) Nieren: oder Blaſenſteine. ieweit en
bricht bie entzündete Haut über einem Karte. n
auf, a en es bildet fi) jo ein Gichtge⸗
(mar, aus welchem ſich mehr oder minder rec.
icher, mit weißen mörtelartigen Maflen vermijchter
Citer ‚entleert
Bei ber Behandlung ber ©. muß ber Arzt
hauptſãchlich diefelde vom Rheumatismus (j. d.)
zu unte dee wiflen und mehr die Verhütung
weiterer nfälle, denen am beften durch zwed»
mäßige, ftrenge Diät unb angemefiene lörperliche
ng Man A wird, berüdjihtigen, als
cher eine Art, Kriſis bildet
forte —— Mittel in nz
hemmen wollen. Während de3 Anfalls
et Iagere man bad erkrankte Glied mäßig erhöht
das entzündete und geichwollene Gelen
ne mit einem milden Fett oder Bl und ums
widele es mit gemärnmter Watte, Flanell oder Werg:
— er A nur eine ſchmale ftidjtoffs
rn ft (am beften Waſſerſuppen, Gemüje, ge
trodnetes Obſt), trinte viel Selter3: oder Soda:
wafler und f ‚dere durch Kiyitiere oder milde Ab⸗
führmittel elmäßige <tuhlentkeerumg: bei
Borkum S —E— und Schlafloſigkeit iſt das
rphium oft nicht zu entbehren. Die eigentliche
Kur muß nach vollendetem Anfall ‚beginnen,
und bierzu ift beſonders der Gebrau eini er M
neralbäder, namentlich der Schwefe
liſchen Quellen zu Yadıen, Teplig, Wiesba aden, Ga⸗
ſtein, Wildbad, auch der Sol: u 1b Dampfbäder zu
empfehlen. Jedoch gelingt es Selten, die Krantbeit
kommen zu heben, da, wie jhon die Erbli keit
Derfelben zeigt, ihr eigentlicher Keim fehr tief im
es | Körper —** hne eine gründliche und dauernde
derung feiner Lebensweiſe lann der Krante nicht
offen, von weitern Gichtanfüllen verfchont zu blei⸗
eine einfahe und mäßige Diät, beionbers
or ten im Genuß ftidjtoffreicher und fets
le leiſch, Gier, Käfe) und allos
er Getränte, KA Waffertrinten, anges
meflene ! örperliche Bewegung im Freien und bei
kraͤftigem Atmen find hierzu ganz unerläßlich er⸗
forberlih. Gegen bie aurndbleibenbe Öelentiteifg:
feit erweiſt fi die methodiſche Anwend ung ver
Btaflape ( (f. d.) — Unter liegender icht
e akute Form des Rheumatismus verſtan⸗
den. a Gelentrheumatismus.)
eima
—
Gicht (in der Huttenkunde), die zum Aufgeben
der Beihidung beitimmte Offnung eines Schacht⸗
ofend. Der um diefe befindliche Raum wird Gi dt ts
Be gen — abge ung,Bd. V
Aud h eme oder abs
ene Teil ber due welder um ben
Bien chacht vollzubalten aufgegeben Be und ji
einer Groͤße nad) dem Dfengange rich
chtaufzsug (frz. monte-charge, en ni lift),
bei der Cifererieugu ein Aufzug, mittels deſien
— — Sufchläge nd Gola zur Siht hinaufbeiör-
t werben. Über bie Konſtrultion besfelben ſ.
Beben tt
ichtbeere, f. unter Joha nnisbeere.
Gichtel — Gidel
Oiqhtel (05 Georg). en uorgitiler geb. zu
Reynsburg 14. rag: 1638, ftudierte auf der Uni⸗
serntät Straßburg juerft Ziege, nn bie
—— — zuerſt in Speier, dann ſeit 1664
m feiner Saterftabt ale Redtsanwalt. Bon Zus
end auf fi fhen Gemüts und bald, wie
dowärmeri
e meinte, des unmittelbaren Verkehrs mit ber
— * Welt in Träumen und Viſionen ges
wire, er zuerit durd) einen Baron Weiß,
der ah wit 2 dem Plane einer durchgreifenden Re:
ira ver prat. Kirche trug, auf den «Schaden Jo⸗
io m Zutbertunte anfmertiam gemadt, und
hemitte ſch feitdem, im enger Verbindung mit
Sei Die erieltiente © jfterhauliche Jeſusgeſell⸗
ſart ine Sehen zu Bei ſeinen zu dieſem
unternonmenen Reifen —F er mit verhie:
denen andern © de:
chwaͤrmern in und
riet in immer — It mit nit der luth.
— einer Hüdtehr nad nad) Regen?
Wiebertäuf ataufer fer angelt t, wurde er zur
RES — line
r verluftig er:
] Ede > efen. Nach vorüber:
ecbendern Aujenthalte in —* im Babiichen
ehe 1666 nad) Zwoll in Hol:
er wegen feiner Verbindung
redfin ausgewieſen, 1668
ürftigen U Umft aͤnden
war —— mit den Säriften alob
‚die er zuerit vollitän-
big (10 Bie., Mehr. 16 1682) herausg Seine
agene Lehre ft nur eine 2* Beiterbildun
bez Zheofop —— —— aber i
für @. einem Kampfe gegen die
* ** * * En te Kurden
ſchwaͤrm re vom Melchiſede
— ch, und an:
ft —— in Nach⸗
abeeg bed erben Leidens Chriki Seelen
a rmie u erlöfen. na 6 ein Abfcheu
ca Geringi chäßung theol. Willen: | 5
1 bern no 5 he
afceti ihtung, welde die
—— ihn genommen bat, Seine
Anhaager, Gi —— oder Engelsbrudet
‚wel fie d Enthaltung von ber Che
xD Bella, ‚Kontemplation und andere
Rate ven Engeln gleich zu werden badıten, haben
. ———— nicht eh ih, in Amſterdam und
Sehen, fowie bier und da in Deutihland biß in
de Rexjeit er Bon G.s «Briefen» wurden
shne fern Wiſſen durch Gottfr. Arnold 1701 zwei
Bine ad 1708 no bel Bin ein Drud gegeben;
az erichien Die ganze san Gamanlung un unter dem Titel
«Tbeosephia practica» (6 Bde. Yeib. 1722). Vol.
, 8.3 Lebenslauf und Lehren» (1732),
Serie iu der «Evan itunge (1881),
Gykad in and emeiner Ency⸗
eier t. 1,80. 66, £p rt
— Gt d.) —E
ngange ab t.
Sie betchen aus einem Gemenge von ‚nängie ii
—— Kahn —— Slsälon), Bur
Inlausung der ms die G. verloren geben en
NER
KE
f
ie
25
Wärme werben dieſe auf verfchiedene Weife benupt,
z.B. um inberbiben, zum Kalkbrennen, zum Heizen
von amite ein, indem man die G, an ber Gicht
abfaͤngt GGichtgasfang), weiter leitet und erſt
dort zur Verbrennung gelangen läßt, wo ihre Ver:
brennungswärme außgenugt werden foll. ol
—— d. V, 96.)
tgeic chwür, |. unter Sidt.
8 oten, ſ. unter Gicht.
Gichtmittel (von Savilie in Davis), f. unter
9 ptpapier (cha II,
apier (Charta an A antirheuma-
tica),e ein mt Schiffspech, Terpentin und Kolopho⸗
nium getränltes Papier, welches zum Cinhüllen
ichtfranter Glieder benußt wird. Das fog. Ham⸗
urger Gichtpapier enthält außerdem noch
alnyaribenpuloer, Z Zotubaliem Le und Peru⸗
ſmit 659°,
gen Binden) ſ. u. Ben
äonie
an. chwammige Anfäbe (Dfens
brüde), ale N fo, namentlich bei Verarbeitung
von zin alt eis und Cifenerzen über Schag)t:
fen in der Stäbe ber Gicht bilden und, weil meijt
fehr zinlorybreich,, zur A und Bintfarbengewins
nung verwendet werben.
8 tftaub, |. Flug
ttaft, eine Art htaft, der zum Gins
Sl gichts und eheumatismustranler Körperteile
ient und burd) Minvegung b der Hautthätigleit eine
ableitenbe Wirkung entfalt
GSichtwatte (von Battifon) f. unter Geheim—
mittel, Bd. VII, ©.
Gickelhahn. kaetbahn oder Kikelhahn,
einer der höchſten Berge des Thüringerwaldes im
Großherzogtum Sadjen:Weimar, ſudweſtlich bei Il⸗
menau, 862 m hoch, mit einem 24 m boben, 1
erbauten Ausſichtsturm. Das unweit nordweſtli
des ie gelegene alte Jagdhäuschen, in welcher
— oft verweilte und 7. Sept. 1783 an bie
win wand mit Dieiftit fein Lied «tiber allen Gipfeln
iſt ſchrieb, brannte im Aug. 1870 nieder,
wurde —X im Aug. 1874 in der alten $ Form wieder⸗
hergeſtellt und auch das Lied Photographic: autos
eapih wieber an der frühern Stelle angebradit.
„Dſchiddah, ein älteres Kleines Ge:
ae in einigen Orten des brit. Ojtindien, Sn
Mafulipatam iſt das ©. = 14, Gentiliter; im
Norden von Myſore hält dad G. an Gewicht 84
MadrassRupien oder iebige, Britiih -Ditindirche
Kompagnie:Rupien Schwere, d. 1. 979,78 g.
Gide (Theophile), kan. Maler, geb. 15. März
1822 zu Paris, war Schüler von Paul Delarodye
und Leon Co niet, Gr widmete ſich hauptſaͤchlich
der Genremalerei, Iieferte aber auch hiſtor. Ges
mälde. Hervorzuheben find: Die Verurteilung
Eing:Mar3’ (1855), Erwedung des ünglingd von
Rain (1857), neapolitan, Sänger 1864), Itudies
rende Mönche (1865), die S ahpartie (1865),
Karl IX, unterfchreibt den Deie l zur Ermordung
ber Dugenotten (1876) u
idel (Charles Antoine), , franz. Litterar itoris
ter, geb. 5. März 1827 zu Gannat im Depart. Allier,
beiudıte da3 Gymnafium feiner Geburtsitabt, war
nad) Erlangung der alademijchen Grade als Lehrer
an verschiedenen Lyceen thätig und ging 1860 nad)
Paris. Hier war er ſeit 1872 Tireltor des Gyms
nafiums Henri IV. und jeit 1878 des Gymnaſiums
26
Louis⸗le-Grand. Er veröffentlihteN «Etude sur
Saint-Evremond» (1866), & iscours sur Jean Jac-
ques Rousseau» (1868), «Eitudes sur la litterature
grecque mo derne» (2 Übde., 1866-78) «Histoire
e la litterature francaise» (1874) u. |. w.
@idton, iörael. Held aus ber eriobe ber fog.
Richter, war der Sohn bed Joas aus ber milie
Abieſer, ein Manaſſit, und wohnte zu Ophra jen⸗
jet des Jordans, als er angebli durch einen Engel
en —2* erhielt, Israel von dem Drude
Midianiter zu befreien. Bevor er bied that, ſoll er
den Baaltultus in einer Familie ausgerottet und
fi dadurch den Namen Serub:Baal, d. i. Baal
tämpfer, erworben haben. Als nun mibianit. Hor⸗
ben in bie Ebene Esdrelon einfielen, ſammelte ©.
ein Heer, aus dem er jedoch viele durchi ame ent⸗
laſſen nıußte, und überrumpelte das feindliche Las
ger durch Lift. Diefer und ein zweiter Sie bei
artor ſicherien den Israeliten eine Mjahrige Ruhe | Fa
und braditen ®. in joldpes An! —I ba man ibn | 1
um König erheben wollte und
— Söhne, te en) den der⸗
ey, Dorf im franı. Depart, Loiret unmeit
, Dorf im Fon. epar ire une
der großen Straße von Orléeans na
wurde während des Deut: SG Ganöh en Arienk
geihihtih nambaft durch den blutigen f de
70 gegen Orleans orbringenben
—— 5 ee gegen die abziehende
Loirearmee.
„bei naturwiſſenſchaftlichen Namen Ab:
“ide Giebel (Ehriftian Gottfr. Andr.).
tebel (frz. fronton) heißt zunaͤchſt bie ſenl⸗
rechte Begrenzung eined Dachraums bei Bults und
Satteßädhern, dann aber auch, ala Abfürzung für
Öiebeimaner und Giebelwand, die bad Gebäude
an der fchmalen Seite abiäiehenbe Wand famt
dem darüber befindlichen Dachgiebel, Je nachdem | «
das Dad) fattels oder pultförmig, hoch ober niedrig
it, den &. überragt oder von emfelben überragt
wird (berbedter und freier G.), belommt der
eine verſchiedene Form, ift jedoch meißend ein
Dreied und kommt in allen nur möglichen Arten
besjelben vor. Nur audna Sweife, wenn ber
Surafamitt des Da bogen drmig iR, Tommt wol
aud) ein G at re Abgrenzung 3 ogens
form bat. Der Di nton genannte Stirn;
(9. wird tn allen Seiten von Ge⸗
ſimſen umrahmt dem Aritektur bes
—— war er, ve 4 m no Marmordach bes
empels ent end, jte de oben ſtumpfwinle⸗
——— ——803 Grundlinie
iges
r Höbe in nen ne ehimmten Verhältnis ftebt.
Das @iebelfelb (Tympanon), d. 5. der Raum zwi⸗
den ben begrengenden Gefimfen, wurbe bei größern
empeln oft mit Statuengruppen, deren einige,
Ko vom Tempel zu er vom Barthenon zu
then, vom Zeustempel zu Dt wia u. |. w., In
Reften noch erhalten find, bei Fleinern Gebäuden
nit Reliefs geſchmudt Die Darftelungen waren
ſtets mit direltem Be Zu⸗ auf ben Tempel gewählt.
Cine „uelonbere Bierde ber antilen Zempelgiebel
find bie an den untern Enden und ber Spiße be:
findligen Alroterien, Aufjäge in Form von
galmetten oder Figuren, we Fr ein 1 akbetiichen
egengewicht genen bie fchiebende Wirkung ber
(hrägen Seiten bilden. Im fpätern röm Alter:
tum und im Zeitalter ber iffance hatte ber &
feine konſtrultive und fombolifche Bedeutung Ders
ber uaacoflen
Gideon — Giebichenſtein
loren und wurde oft eine nio ofe arditeltonifche
Dekoration, erhielt in der eit Boluten und
anbere ge mungene Linien und wurde oft fogar
in der Mitte durchbrochen, die Lüde aber Durch
Büften, Bafen auf offamenten. u. Y w. ausgefüllt.
Mittelalter wurde Dach und G. lebterer ge⸗
woöhnlich nad) der Straße gerichtet, ſeht hoch und
meift als gleichſeitiges Dreied ober noch fpiger ge⸗
bildet. Der ©. iſt dann nicht mehr von Seimien
fondern in freier 34 gan ſelb⸗
„Bat arditettonifh a Im
den ber Gotik wurde er mit —e
innen, Maßwerk, Turmchen u. ſ. w., im Zeitalter
der Renaiffance mit pebe Pfeilerſtellungen und
Gebaͤlken übereinander, Fenſtern Rüden, cliefs,
an den Rändern mit Boluten, O tu
en, Statuen,
Büften u. |. w. — Er bet fe dann bis;
weilen \ über die Dadlinien hinaus. In dieſem
e: in in alter geit Schild. Im 15. und
Kent we en | Schmud
ber “ bie 16 anne Me eier Haufes nad) der Straße
enben Facade (Biernicheh, Dor höne
Berlaiee von got. und Renai fancegiebeln nden
N in Dranbenburg, he nberg u.a. O.
Giebel (Chriftoph Gottfr. Andr. * namhafter
goole und Baläontolog, geb. 18. Sept. 1820 zu
uedlinburg, beiucteb das — e —A und
(fin iS 1sdı Hapen — ——
aften zu Halle. Hier habilitierte er und
3 anfangs über Paläontologie, Geognoſie und
ralogie, dann aber audy über Boologie Der:
eigene natomie undallgemeine Naturgeii ia
1858 erfolgte feine —ã zum außer:
ord. und 1861 zum ord. er Zoologie
und Direltor des oolog. sicher in Halle. Gr
ftarb daſelbſt 14. Nov. 1881. Unter feinen zahl—
reihen Schriften fi Ind beſonders hervorzuheben: die
«Baläozoologie» (Merfeb. 1846), umpeozbeitet indie
«Allgemeine Baläontologies (En, 1852), die un:
vollendet gebliebene «yauna der Borwelt» (Bd. 1,
Abteil.3, £pz.1847—48; 90.2, Abteil.1, 1866, Bd.
Abteil.1,1856), die«Odontographie» (2p;. 1854, mit
52 Tafeln), «Die Säugetieren ( 1863 —55) und
in neuer, zu Bronns «Rfafien und Ordnungen bes
Tierreichs⸗ gehöriger Bearbeitung (Lpz. 1874 fg.)
die erfte Monographie ber «Insecta epizoas (Vpʒ.
1874, mit 20 Tafeln), «Gaea excursoria germa-
nica» (£p 1 1828), ‚Lehrbuch der Zoologie» (Sarmil.
1881: 5. Aufl. 1872), «Kosmos für das Bolt» (vor.
erh), "Angekftn en aus ber Raturgefäpichten (Di:
nun aturge dichte des Tierreichs⸗ (5 Boe.,
), «Der Menſch⸗ ( Lpj. 1868), «Bogels
| buch» (4. uf Berl. 1877), ——6
iche Zoologie⸗ (Sion, 1868 ; neue eier 873) und
esaurus Ornithologiae» (3 Bbe., Lpj. 1872
7, Den von ©. 1847 u Halle ins Leben 06
rufenen ——— n Verein erweiterte
thürin
en 1655 zu einem fü 9. Verein für Natur:
willen
ie elfelb |, unter Giebel.
Giebich —— an *5 Saale, im Res
ierungsbenet helm er preuß roving Sach⸗
en, im Saallreiſe, unnittel ar nör (ih bei Halle
gelegen, Centrum einer ber größten preuß. Domaͤ⸗
nen, zählt (1880) 8020 G,, bat eine Strafanitalt,
Gijengießerei und ara — Dradtieil:,
Rettenfabrit Baummoll pinnerei und Bierbrauerei
und i urd f feine reizende Lage, beionder® aber
— "mertwürbig wegen ber Auinen bed alten
Biebolbehaufen — Bien Fl
Ban et Sehen, We | Board Gruner re
, P rg8 die Landeshohe er bie
Fr 961 unter Kaiſer Dtto I. | Thurnau zugeftanden wurden. Als wirkliche
Otto G. 965 nebft dem ganzen | haber der Landeshoheit und als Landesherren er⸗
ehem eaifonb am Zube ber Burg bie fehe Mes | im Tränt: Seichegrafentollegium. Sehak ankes
am es | im frän rafenlollegium. Jedoch en
ber i Seit Kaiſer Dr die Krone Pr ‚ weil jener Nezeb von a
ie ia 1015—14 bier zerft lombard. Brobe in» | Brandenburg-Ru obne gerutzn Einwilli⸗
‚ biente das obere Schloß wegen ſeiner abgeſchloſſen, dem Haufe ©. 1796 die Landes»
ieten mb ijefierten Lage als Staats 13, in t, gewährte bemfelben aber vermöge einer
wihen unter andern noch unter ihm Heinrich | eigenen Staat& und Aſſekurationsakte vom 10.Non,
vn ieh, fpäter Herzog Eruſt von 1796 ſehr weientliche Rechte, Vorzüge und Einkünfte,
a a
gs wur uflöfun eu eichs fort, ra
—XXX —* hi
& IV. Bier ebenfalls in ſtren⸗ von ©. als ein Kollegialmitglied zu betrachten.
erhaltenen Bandgraien Ludwigs IL von | Mit jenen durch die preuß. Staatsalte zugeſtan⸗
— in bie Saale | denen Brärogativen ging das G.ſche Haus nicht nur
eine ‚so wird jest felbft die | 1806 an die franz. Landesabminiitration, ſondern
nf aus chronolog. | auch 1810 an bie Krone Bayern über. Sehlere an⸗
ie wurde 1442 nen | erlannte und ordnete bie ſtaatsrechtlichen Verhalt⸗
unb war bis 1467 gewöhnlicheRefidenz und | nifie des Hauſes in ber Art, daß dasſelbe in ber
a von Nagde na, ‚bis bieje Kammer der Reichgräte unter ben Häuptern ber
t eibburg ehemals reichaftändifchen fürftl. und En Häu
NR
j
n.
4
:
Halle 2* toanien. 16. h. verfiel fie | feinen Sig einnimmt, ‚feit 1831 das Brädilat «
‚ 1572 wurde pe burd tter] t» geniebt und als ftandesherrlihe Familie
wm um eißigjährigen Kriege | alle die Rechte übt, welche ein Stan re in
yokiren fe 1 den unter Baner vol: | Bayern nad den beftehenden verfaffungsmäßigen
i Beftimmungen befigen Tann. Die Standesherrlic-
den Ruznen —— Regierung, bie 1844 die | leit des Hauſes im Sinne bes Art. 14 der deutſchen
ben — erohenben ern untermauern lieb. | Bunbesalte wurde 9. April 1861 von Bayern aus
zu 2 ört zum Teil der neuern | drüdlih anerlannt. Ce, bes Haufes iſt Graf
Jeit an. Das hier 29, 1846 eröffnete Solbab | Karl Gottfried von G. geb. 15. Sept. 1847
Sittelinb virb son äften unb als Vergnü« | der Sohn bes Grafen Franz Friedrich Kar
gungiert zahlreich heſucht. Bol. Hendel, «Chronik | von ®. (neb. 29. Dft. 1795, geft. 2. Febr. 1863).
von G⸗ (dee 1818); Bräfe, «Solbad und Salz: | Lebterer war erft Regierungsrat, dann Negierung®:
beunaen Bit bei ©.» (Halle 1849); Hagen, | direktor in Würzburg, bis er 1838 als Regierung3:
« Die Otabt Halle» (2 Bde., Halle 1867); Mülde | präfident von Mitte Franten nad) Nürnberg über:
ı,«G., Bittefmb, Gröllwig» (Halle 1874). jiebelte. Sein Austritt aus dem Staafsdienſt
‚Giedoischaufen, Fleden in der preub. Pros | (1840), befien Motive er offen dem Könige in einer
baanover, beim, Kreis Dftes | ohne ſein Wiſſen im Drud erſchienenen (Stutt
ste em Serz, 16 km fübli von Dfterode, an 1840) Denticrift darlegte, erregte allgemeine Auf⸗
:&ts zur Zane fliebenden Rhume, iſt Sig eines | merfjamleit. Noch geiteigert warb bas Snterefie,
elweberet und zählt | ala er feine «Anfichten über Staat und öffent:
fih bier eine | liche Leben» (2. Aufl., Nürnb. 1843) herausgab.
fam der Ort an Mainz. ALS Proteſtant nahm er an dem Kniebeugungs:
i m reihöunmittels | ftreite mit einigen Schriften thätigen Anteil. @.
iege in der Umgebung | warb 1848 in ba3 frankfurter Barlament gewäblt.
urkundlich i Seit dem Tode ſeines Bruders (1846), dem er im
s erſtes bleibendes Befistum Gllern (jest | Beſiß von Thurnau und der Würde eines erblichen
len) bei Scheßlik erwarb. Gegen 1850 teilte | Reichsrats folgte, beteiligte er ſich an den wichtige
‚„ von denen bie ältere, | ſten Berhandlungen ber bayr. Erften Sammer.
Daneben beichäftigte ihn bie Verwaltung Fi 8
erloſch, während bie —
tt Edern⸗ ſtxrattendorſ) noch gegenwartig blüht. | milienbefipes und die Drbnung ber ftaatöre
<urd eine er bung en im Banneöitenme ben iA Icinen — vom ifm entmon
isidenen Forts rnau Tam der t | jene «Hau im Geidle ragen u
Zerasa mit anderm Vedeutenden Srunbbefig erft | Herren von ©.» (1855) ift eine in ihrer Art beden⸗
a gälite, 1731 aber ganz an dad Haus G., wels | tende Arbeit. ,
2:3 wzwücen 24. März 1696 in ben Reichägrafen: | @ien, Stabt im franz. Depart. Loiret, Hauptort
23 erhoben worben war. Geit 1781 bildete nun | eines Arrondiſſements, 154 km von aris, rechte
<israge mit dem frübern Gi chen | an ber Loire, über welche hier eine Brüide von 12
Li entum ber Fo
ꝛ eigentli are be —S Bogen führt, in 126m Höhe und an ber Linie Paris⸗
1 weichen ba3 ältere Gigentum bes Haujes, | NeversLyon der PBaris-Lyon;Mittelmeerbahn, am
>24 Ad im reichbritterichaftlichen Werbanbe befanb, | weldee hier bie Orleanebahn nach Orleans anichliekt,
rälss. Karl Botifried, Graf von ©,, | if Sig eines Gerichtshofs eriter Inſtanz und eines
"00 1725 dad eburtsrecht in feinem Haufe griebenögericht2, dal ein 1494 von Anna von
2, Schon vorher(1699) hatte derſelbe zurenblichen ujeu erbaute Schloß und zählt 6493 (ala Ges
Srtügung jähriger J und Gtreis | meine 7555) E., weldye Fabrilen in Fayence⸗ unb
Aenen mit benachbarten —* Haufe Bran⸗Toͤpferwaren, Gerbereien, Färbereien und Branm⸗
Siangfulmbad, einen Vergleich abgeſchloſſen in | meinbrennereien unterhalten und mit Holz, Kohlen,
Wolle und Getreide handeln. Im 3. 1864 wurden
bier die Subitruftionen gallosröm. Bäder entdedt,
Giengen an der Brenz, Stabt im württemb.
afttreile, 10 km im SD. von der Oberanitsſtadt
eidenheim, an der zur Donau gehenden Brenz,
tation der Linie Halen » Heidenheim: Ulm (Brenzs
bahn) ber Württembergiichen Staatsbahnen, zäblt
ss) 2900 E., welche Wollfpinnerei, Lein⸗, Holle,
ud: und Baummwollmeberei, Bleicherei und
pierjabrilation treiben; dabei ift ein Wildbad.
Chedem war G. eine Freie Reichsſtadt, welche 1802
an Württemberg fam. In der bier 19. Juli 1462
eichlagenen Schlacht wurde Markgraf Albredt von
Beanbenbur durch die Bayern beliegt.
Gierke tto Friedrich), Lehrer des deutſchen
Rechts, geb. 11. Jan. 1841 gu Stettin, ſtudierte
1857—60 in Heidelberg und Berlin die Re te, trat
dann in die Praxis, wurde 1865 Gerichtäafiellor
und habilitierte fi) 1867 als Brivatdocent de deut⸗
ichen Rechts zu Berlin, wurde 1871 bafelbit zum
außerorb. Profeilor ernannt und 1872 als ord.
Profeſſor der Rechte nad) Breslau berufen, Sein
beveutendftes Werk ift «Das beutiche Genofiens
ſchaftsrechto, Bd. 1: «Recht3geichichte der deutſchen
Genoſſenſchafto; Bd. 2: «Geſchichte des deutſchen
Korperſchaftsbegriffs; Bd. 8: «Die Staats: und
Korporationslehre ded Altertums und Mittelalters
und ihre Aufn me in Deutichland» (Berl. 1868—
81). Außerdem Rind von feinen Schriften zu ers
wähnen: «Der Humor im beutichen Recht» (Berl.
1871), «Johannes Althufius und die Entwidelung
der naturredhtlihen Staatätheorien» (Bredl. 1880).
Ferner ift G. Herausgeber der «Uinterfuchungen zur
deutihen Staatds und Rechtsgeſchichte Gresl.
1878 fg., bi? 1888 16 Boe.). J
Gierd (Nikolai Karlowitich von), ruſſ. Minifter,
geb. 9. Mai
angejeflenen ſchwed. Familie. Cr abfolvierte das
taiterl. Lyceum in ZarslojesSelo und wurde nad)
feinem Gintritt in das Miniſterium der auswärtis
sen Angelegenheiten (1838) dem Departement für
aſiat. Angelegenheiten zugeteilt. ührend bes
ungar. Feldzugs (1848—49) war G. dem rufl.
Hauptquartier des Generals Lüders als diploma⸗
tiſcher Funktionaͤr attachiert. Bald nad Abſchluß
der ungar. Campagne zum eriten Botichaftsrat in
Konſtantinopel ernannt, befand er fi während des
Krimtriegd als Ranzleichef des Benerallommiliars
in.ber Moldau: Waladei, 1857 in Beſſarabien.
3m 3.1858 ging G. als Generallonful nad) Agyps
ten, Ende 1859 al3 Generallonful und biplomatis
ſcher Agent in die Donaufürftentümer und 1868
im ber Eigenſchaft als außerorbentlicher Geſandter
und bevollmädhfigter Minifter nad) wo
es ihm gelang, den bis dahin mädıtig gemejenen
engl. Einfluß vollftänbig zu überflügeln. Nach ſechs⸗
Khrigem Aufenthalte am Hofe des Schah ging ©.
als Geſandter nad) der Schweiz, 1872 in gleicher
Eigenſchaft nad Stodholm, und wurde 1875 nad)
teräburg berufen, wo er in ber Gigenichaft als
bilfe des Miniſters ber auswärtigen Angelegens
beiten zunädhft die ſchwierige Aufgabe erhielt, das
zufl. Konſularweſen neu zu geftalten. Später über:
nahm G. auch den Verkehr mit den Gejandtichaften.
Die diplomatifhen Streitigleiten Rußlands wegen
einiger Gebiete in Diittelafien wurden vorzugsweiſe
von ©. geführt. Im J. 1878 verhandelte er mit
gelan wegen Afghaniſtan und 1881 wegen bes
dens gegen ; sugleid erledigte er nach
1820, entſtammt einer in Yinland | f
Biengen — Gieſebrecht
mehrjährigen Unterbandlungen den wegen des
Ku uihagebictee entitandenen Konflilt mit China
durch luß des Vertrags vom 28. Febr. 1881.
Nach der Thronbeſteigung Alexanders ILL. richtete
G. im Auftrage destelben, 16. März 1881, ein
Rundſchreiben an die Vertreter Rußlands bei den
auswärtigen Regierungen, worin er die Bolitit des
neuen Kaiſers ala eine volllonmen friedliche, dee
innern Entwidelung des Staates hauptſächlich ges
widmete bezeichnete. Beider Zufammentunft, weldye
Kaiſer Alerander III. mit Kaiſer zaithelm 9. Sept.
1881 in Danzig hatte, war G. anweſend und kon⸗
ferierte mit dem Yürjten Bismard fiber bie polit.
und foziale Lage. Als der Stjährige Fürft Gors
tſchalow von der Leitung bed Minifteriums des
Auswärtigen entbunden wurbe, entftand die Frage,
ob der intriguante, panflawiftiihe Graf Jgnatiew,
Minifter des Innern, oder der friedfertige G. deflen
Nachfolger werben ſolle. Der Kaiſer übertrug
9. April 1882 das Minifterium des Auswärtigen
G., worin die öffentliche Meinung, namentlid) des
Auzlandes, eine entjchiedene Demonftration für
den Krieden und gegen alle panilawiftiichen Kriegs⸗
elüfte ertannte. en diefem Sinne wirtte ©. bei
einen Beſuch bei dem Fürsten Bismard in Barzin
17. Nov. 1882, bei feinem unmittelbar darauf je
genden Aufenthalt in Rom, wo es fih um Ver
anftaltung eines Ausgleichs in der Frage der Bes
jeßung ber poln. Biſchofsſitze und anderer lirchen⸗
poiit. Dinge handelte, und bei feinem Beſuch in
ien 24. Yan. 1883. In einem NRundidreiben
vom 9. Juni 1883 ſprach ©. ben kaiſerl. Dant für
bie bei Krönungsfeit kundgegebenen Sympa⸗
ien des Auslandes aus, biefelben als ein neues
and der Eintradht und des Friedens bezeichnend.
Auf einer Reile, welche ©. im Nov. 1883 zum Bes
uche einer tranlen Tochter nad Montreur unters
nahm, hatte er von neuem eine Zuſammenkunft
mit dem YFürften Bismard in Friebrihsruß: den
Nüdweg nahm G. im an. 1884 auf Wun & des
Kaiſers Din ofeph über Wien.
@ier Ak! anze, |. unter Aegopodium.
@lefe (Chrütian Hof. van ber), Dialeltbichter,
or — SEN blreide Schere
, abte a viele, zahlrei erz⸗
und andere Gedichte, fait fümtlich In dürener Wunds
art, und mar aud) Mitverfaſſer eines Wörterbuch
diefer Mundart. Seine «Gefammelten Werte gab
Dernees heraus (Bd. 1: «Gedichte, Düren 1879;
Bd. 2: «Dramatiihe Stüde», Düren 1854).
@iefebredht (Wild. von), ausgezeichneter beuts
[der Geidichtichreiber, geb. 5. März 1814 zu Ber«
in, erbielt feine Vorbildung auf dem Gymnaſium
Grauen Klofter dafelbft und ftudierte dann auf
Univerfität feiner Baterftabt, wo ihn Ranle
befonders für das Stubium der Gefchichte gewann.
Kurz nad Vollendung feiner Univerfitätsftubier
er als ord. Bebrer am Joachimsdthalſchen
Gymnaſium zu Berlin angeitellt, an welcher Ans
alt er, zulegt mit dem Titel als Brofefior,20 Jahre
indburd wirkte. ©. widmete jeine Muße biltor.
orſchungen, als deren Frucht unter anderm die
eichichte des Kaiſers Otto LI. in Ranles «jahr:
bachern des Deutichen Reichs⸗ (Berl. 1840) und die
Heritellung der «Annales Altahenses» (Berl.
1841), einer verloren gegangenen wichtigen Quel⸗
lenſchrift des 11. Ja * zur Veroͤffentlichung ges
langten. Dieje Arbeiten erregten die Aufmerlſam⸗
keit des Miniſters Eichhorn, ber ihm einen längern
- ni. 0 US an_ — af
— — —
Gieſecke —
Urleuß und Die Mittel zu einer wiſſenſchaftlichen
Heike nad Sitalien (184345) gewährte. Die Cr»
gebrifte bieder Reife fanden bauptiählich ihre Ver:
derteng in G.s «Gefchichte der deutichen Kaiſer⸗
ze (BP. 1—5, Braunſchw. 1855—80; bie 5. Aufl.
ves erten Bandes 1881, bie 4. Aufl. ber Bhe,
2—4 1375— 77), ſeinem Hauptwerfe, das wegen
der Sründlichleit der
sıler Charatteriltilen und ber meilterbaften Dar;
Kelury verdienten Beifall gefunden bat. Au
wei —— en große , —5 en A
rei ausge ete Zeitungen a
der Bibiete der chen Geſchichte von: der ber:
Isar Alademie zuerlannt. ©. hatte 1857 bie Pro:
four der Geſchichte zu Königsberg übernommen
ua) folgte 1862 einem: Rufe als Profeflor ber Ges
ſeidxt uns Sirettor bes Hiſtoriſchen Seminars an die
Uswerktät Ründyen,, wo er auch nach Sybels Ab»
De Geiäfte der Hiltori Kommij
eberttogen ri Du Y den nehm ' veröffentlicht.
erhoben, und 1872
Ala in bemieiben —* ein oberſter Schulrat für
wu berief der Köni
ieher neuen Behoͤr
ketär der dox. Kaffe der königl. Akademie der
Vrreniktaiten, Im
daltior der großen, von Heeren und Ukert begons
menen ( ber europ. Staatengeſchichte.
Son feinen —* find außer ben bereiis ges
naantzs x erwähnen: -«De litterarum studiis
3 Ka primis medii w saeculis» (Berl.
I, die Überfehung des Gregor von Tours
(BL 1851; 2 Auf. 1878), «
ewendando»
ri VII re-
GBraunſchw. 1868), «Dentiche
entro
Ardem» (pj. 1871) und «Arnold von Brescia» |
‚eine —— ——
Rctad. 1873); viele feiner Abhandlungen find in
Den | berichten Der münchener Afademie und
in Liter. Zeitichriften zerftreut gedrudt.
eh —— — geb. 9. guni 1er zu Dis
2, feſſor zu Bremen, feit 181
am Graum Klojter zu Berlin, geit. 20. Sept.
IS oehhrte ben etern ber romantifchen
Esul. Ws Hihter bat er ſich befonder8 durch
nebrere en, wie «Armida» (1804), «Serto-
rass (1897) u. |. w. befannt gemadt. — Gin
Bruder desfelben, Ludwig G., geb. 6. ya 1792
Mirew, feit 1816 Lehrer und Profeſſor am
zu Stettin, geft. ji ofenik bei Stet⸗
ou 18. Airz 1873, bat Fr als Schulmann, Dich
wer uud Gelehrter einen geadhteten Namen geſchaf⸗
Rex: er mar ber Bertreter Stettins in ber frankfur⸗
dichten» (3 Bde. .
2. Aufl, 2 Bde., Stettin 1867), die Zeitfchrift
Danmaris· (5 Bde., Stettin 1860-65), Vol. Fr.
Are, ig ©. als Dichter, Gelehrter unb
—— edlen “ei iftgießer⸗ und Bud
„verdiente Schriftgi u uch⸗
deagerfamilie in Lei ip. Der Name ©. trat zuerft
1819 in bie Offentikh it, als Johann Gottfried
Edꝛoiter (geb. 24. Juni 1786) und Chrijtian Friedr.
Girede (geb. 81. März 1793) eine Schriftgieherei
war der sirma J. G. Schelter & Gieſece
erioteten; 1839 trat Schelter aus der Firma, welche
G. ellein fortfährte. Die erite —— wurde
1545 aujgeftellt. Nach Chriſtian Friedrich G.B Tode
Quellenforſchung, der geiſt⸗
.des Mitbegründers der S
1: Siejede, lernte Die Buchdrucke
®, | del bei
1874 fibernahm er die Re⸗
‚ein eigene Gebäude ‚für das
Gieſeler
12. Juli 1850) ging das Geſchaft an die beiben Söhne
Ta efm — ©, (geb. 7. April
1817) und Bernhard Rudolf ©. (geb. 23. Nov.
1826) über, welche dasſelbe mädhtig hoben ; die Zahl
der Gießmaſchinen wuchs auf 50 heran; 1870 wurde
der Dampfbetrieb für diefelben eingeführt. Im J.
1876 übernahm der Sohn Bernhard, Georg ©.
(geb. 9. Febr. 1853), welcher in Amerika techniiche
Kenntniſſe gefammelt hatte, bie technijche Leitung
und begann fofort dasfelbe nach amerif, Syſtem zu
reformieren. In ber Zeit von drei Jahren wurben
.82 Gießmaſchinen ameril: Ronftruftion in der eige:
nen Fabrik gebaut, für welche die Matrizen a
neu bergeitellt werden mußten. Die Anftalt befi
160000 Matrizen, 15500 Stahlitempel und eine
Maſchinenfabrik, ‚welche alle Utenfilien für Buchs
druder und Schuiftgieher liefert. Die neueiten Pro;
dufte ihrer Thaͤtigkeit werben in einem eigenen pes
riodiſchen Organ: «Typographiſche Mitteilungen»,
Hermann G. geb. 9. April 1831, dritter Sohn
—5 — Schelter &
und den Buchhan⸗
.Tauchniß und verband ſich, nachdem er
a auf Reifen ausgebildet hatte, 1. uni 1852 mit
fon3 Devrient, geb. 21. San. 1821, welcher
bie Buchdruckerei bei Nies in Leipzig erlernt und
ch in der Imprimerie royale in Paris ausgebildet
tte. Die Firma Biefede & Devrient er
warb ſich bald burg ihre geichmadvollen Arbeiten
einen guten Auf und erweiterte fich, nachdem 1867
eſchäft errichtet
worden war, zu einem Inſtitut, welches alle gra⸗
phiſchen Fächer vereinigt; e3 befigt neben ‚einem
entiprechenden Material an Schriften, Steinen und
Sen 26 Sönellpre en, 52 Handpreſſen, 56
ilfsmaſchinen und befchäftigt 400 Berfonen: auch
iſt damit verbunden. Die
hervorragendſten Leiſtungen find die Neprodultion
von Tiſchendorfs «Codex Sinaiticus» und des
«Bapprus Ebers » in Lithographie, außerdem lies
[orte die Abteilung für Wertpapiere eine bedeutende
nzabl folcher für Regierungen, Behörden und
Altieninjtitute, bie Fartogeaphlige Abteilung topo⸗
fa iſche und geologiſche Spesialfarten für Sach
won
en, Baden, Belgien u. ſ. w. Rad) Devrient3 Tode
21. April 1878) übernahm Hermann ©. das
Geſchäft anfangs allein; vom 1. Yan. 1879 führt
er e3 mit jeinem Bruder Dr. Bruno ©., geb.
14. Sept. 1885, der ſchon von 1867 bi8 1877 der
Anftalt al3 Teilhaber angehörte, und feinem Sohne
Raimund G., geb. 15. Jan. 1856, fort. .
@iefeler Soh, Karl Ludw.), ausgezeichneter
Kirchenhiftorifer, geb. 8. März 1792 zu Peterds
bagen bei Minden, befuchte die Waifenhausichule
und bie Univerfität zu Halle und wirkte feit Dis
chaelis 1812 als Kollaborator an der Lateinſchule
dafelbft. Nachdem er feit Nov. 1813 am Freiheits⸗
kriege teilgenommen, trat er nach dem Frieden in
fein früheres Verhältnis zuruck, wurde 1817 Stons
tettor am Gymnaſium zu Minden unb 1818 Diref-
tor des GOymnaſiums zu Kleve. pn diefer Zeit
erichien fein « Hiftor.-tritifcher Verſuch Aber bie
Entſtehung und die (ven Echhidjale der ſchrift⸗
lichen Evangelien» (Lpz. 1818), der feinen Ruf
als gelehrter Theolog begründete. G. wurde 1819
Profeſſor der Theologie in Bonn, 1831 in Göt.
fingen, 1837 Konſiſſorialrat und ftarb daſelbſi
8. Juli 1864.
if bas 1894 begonnene, in ben
erſten Bänben —* DIR aber erft
inf voll
el.1,4.Aufl. * ae 4.
. rt
Bd. 2, Abteil. 1,4. nel aha, 1888:
Abteil. 3,9. Aufl. 188; Bei 4 1885; V 8,
Abteil. 1, 1840; Abteil 868: Bo. 4 Derausg.
son Bebepenming, 1 1857: sn 5,1865; 8b. 6 [Do
—— — —5 — namentlic
tigen
eine
li
* end IE: lehninſche Weisf
‚1s49), und u unter bem n angenommenen
namentlich «fiber
eh jr den
ber «Nar-
Zygabenus
icheorum sen
—*
(Sit. 1842) Fr de «Historia
icianorum» be3 Petrus Siculus (Goͤtt. 180)
Gichbad, ein linter Zufluß Ba Brie
im Berner land, entipringt in ber
fette, 2670 m über dem Meere, in bem Se
dem Schwarzhorn und dem Wild
t na taum 1 11 km langem Laufe —5 gegen
über in Unmittelbar vor ber M
Bilder: er 13 ftufenförmig en
Atoll b @ruppierun
pe Uurhmung | mung
von
aan tangiehungspunft e des Berner Dberlanbes ge
Balejeben übenb Bengali blank, Se unter |
N iſch beleuchtet. Auf einem
inen Blateau am rechten Ufer des Bachs, 660 m
über dem Meere 100 zu über bem Seejpiene, el, Di | gem
das große, wohleingerichtete Hotel
1883 abgebrannt), ein viel er Suftku
Mit dem Landungsplage
ber Mündung des
Sem und eine Drabtiei
—— oder —*2 —
Br e Glen
weihe zur An ——æ—
tallproben dienen.
—— (frj. mouler, fondre, „eonler, jeter en
moule, Jever, en fonte,_.e [m
foending), bie ie in ber Zenit unft
we für de Imede * Bemühen Oehens aus⸗
gebehnte Anwendung findenden Berfahrunggarten,
mittels deren man feſten Körpern, Bi verſchie⸗
—* Arten von Detallen Glas,
f. w., durch Einb ngen d
elben in 5*
hmolzenen Su cine b Elm ae SE
%
ef
ee nad ee ae “ bene ?
Hauptitabt ber gro ro⸗
vimz Oberheſſen und des ii namigen Kreiſes
einer ſchoͤnen, fruch Aumgeben von
Wäldern und fanften Anhöte n ben un inken Ufer
ber Lahn gelegen, in die bier bie Wiefed münbet,
Station ber Linien Kaflel: Marburg Zran 0.M.
und Deutz⸗G. der seubifchen Sraate nen, ſo⸗
wie der Linien G.⸗
Dberheffif en, ift Sig eines —*8*
beifen | Eher auch —æ— if, des Sands
gablt (1880) 16855 6, Die Str
ie =
neben | fchen Orden Ten |
berg und
he Kupfer, [em Se
r dieſe Brovinz, eines Amtsgerichts und
ben. ber Innern
Gießbach — Gießhabl⸗Puchſtein
Stadt find eng und winlelig, außerhalb der
Zhore find neue Stable mit —— a
anden, Außer ben Bauten bie Unis
am ‚ bie 1921 an ber Stelle
alten (1208 abgetragenen erbaute evang. Stabt-
—— die neue Synagoge und
en
und das
zett Fiegen
— gr Ep
vieiana) —*8 das —
—ãAã— been Mini er Re ee
belannte, durch den La
bet, 12. Pre 1607 von Kai — —** u. ——
A —55 — —525— ——
n un gen
te Univerfitäts» u
IE Biber et mit it westgollen band.
iftlic em, atom. Theater, ein
emi Ges Hofpital mit Alinibem, ein Entbins
bungdin titut, ein dem. vatorium (von ee
t), ein botan. —— — 6 ——
enſchaften, phy
bemie mi — u. ſ. w.
— os eine
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Unter
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Spinnereien ‚ber e⸗
Es -} eine ur ale T
unb —— —
a — en * — vs gi
e die Ruinen der Burgen Gleis
‚ ber Badenburg und bed Stauf-
nden ſich ergiebige Manga
enſteing
—— i 12.9 ch. aus ben Dörs
re au Deren hub
m von bei
abzutah 9 diesſeit der Lahn bi —
exbaute Auch Vermählune kam die „Derigaft
ner bie fie iu
an den Landgrafen Heinri von verlaufs
ten. Bereits 1 yes —— am
63 wurbe 1580 m
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m
‚ engl. Dichter und Schrift⸗
beler geb. 8 il 1756 za Aſhburton in Des
— ehe, früh verwaitt, muz büs en Uns
af ei on feinen Baba e ber zu Flle
—* 5 Lehre —*5 ‚on m ai lte
und Gcchlichen eh Ass bereits na
Hi
reif njür ve er, jene € Studien au
— aigante ihm
fein — — ek im Greter;
55 — Ay Role tum je
Guni bed —— Dui mit Gehen Gohne er
verf bereifte. Rad) feiner
* een
S
«Te Bari — unb bie gen bie 33
derden den vom 20. —* 1797 bis
% Yıli 1798 den, die revolutionären
«Anti-Jacobin» zebigiert. | gun
deu Hufbören en Journals widmete er
feine Stube norzugäwei engl. Dramas
tilern und —— 180 1806 neue Ausgabe von
—— und 1816 von BY onfond Werten;
haus
—— —S — Für die
y Review» war er bei
31
jeinem unermüdeten Fleiß, feinen Kenntniſſen und
—* nem wütenden Haß gegen die Demokratie ein ber
partei erwunſchter Nedacteur, bis zunehmende
Krank ichteit ihn 1824 nötigte, die Rebaction nieder:
zulegen. Die tonjervativen Staatämänner belohn⸗
ten e Dienfte mit einer Sinekure. Cr ſtarb
3. — Sein Jugendleben hat er in Por⸗
—* eu Teuer fiberfegung des Juvenal erzählt
44 ein dee Jehenfuß der Arve in
ber * t Faucigny des Tram. ‚Departement
Hochſavoyen, entfpringt mit zwei Quellfluſſen, ©.
haut und ©. bad, bie fi) unweit Girt (743 m)
bereinigen, am Dont Auan (3078 m) und am Buet
ba m), durchfließt in weſtnordweſtl. Richtung
3 breite Thal von Samoens (700 m) und Ta:
(645 m), wenbet ſich dann bei der Mündung
iſſe ſcharf n ach ©. und erreicht nach 48 km
—* Laufe bei Antherne, 6'/, km oberhalb
Bonneville, die Arne. Das Duellthal des &. haut,
das Bal de Eirt, bildet in feiner oberften Stufe den
a en — ee berühmten großartigen
cheval.
— tadt in ber preuß. Provin
Hannover, ner, Sanyo tei Lüneburg, 87 km ſüdli
von Lüneburg,
und moorreider
einer Heinen nböhe i in wiefen;
e Öcgenb an der Mündung der Iſe
in die Aller, ‚Sig eines Amtsgerichts, Station
der Sinie Berlin: heie der Preußi chen Staats⸗
bahnen, zählt (1880 2325 fe nur prot. E., und
at Öntten. und Gemüjebau, Fabrilen von Tabat,
8, Woll: und Baummoll pinnerei, Chemalg
war 6. eine jtarte eſtung
rt Kreis Gi born "zählt auf 1807,5 qkm
(1880) 52 755 meiſt prot. ©.
Gift (virus, venönum) heißt im allgemeinen
* ubſtanz, welche, dem geſunden Koͤrper auf
nd welche —* einverfeibt, mehr oder minder
were Ernaͤhrungs⸗ und Sunttionäftörungen bes
ner Organe veranlaßt und damit entweder
net oder im ungünftigen Falle felbjt plöß:
lien Tod verurſacht. Streng genommen lommt
erdingd dem Worte G. nur eine relative Bedeu⸗
tung zu, da es keinen Stoff gibt, welder unter
allen Umftänben u und unbebingt giftig wirkt, wie
man am beiten daraus eriehen fann, baß gerade
die als beftigfte G. belannten Stoffe, wie Blau:
— enige Säure, StryYnin, orphin, Atro⸗
uedſilberſalze u. a., innerhalb gewiſſer Gren⸗
zen en bie beilfamiten Wirkungen auf den Organiss
mus audüben und deöhalb ala Heilmittel hochge⸗
ſchaͤtzt find, und daß anbezerjeitö Diel viele Tiere von
aewiſſen ESubftangen, we Ice auf andere entichieden
eiitig wirten, gar nicht oder nur Außerit wenig
influßt werden. Bor allem Ipielen hierbei das
Loͤſungsmittel der betrefienden Subitang, die Art
ber Ginverleibung, die Individuelle Diöpofition,
wie nicht minder er Grad der Gewöhnung, wie
Beiſpiel der Arfeniteller in Gteiermarf und
der Dpiumefier im Drient beweilt, eine enti
benbe Rolle. Die ©. können mittels bes
Bprogeteß, bes Einatmens und der Cinfau:
—— Haut in den Körper bringen;
anche. a Ve das amerik. Pfeilgift, erweiſen
fi nur dann erit giftig, wenn fie mit dem Blute in
unmittelbare Berührung (auch 8 Wunden) gebracht
werben, während fie bei der Einführung in den
Magen völlig wirkungslos bleiben. Zur befiern
Uberſicht teilt man die große Reihe der G. in vers
ſchiedene Gruppen, weide fih aber weniger auf bie
GIFTPF]
— ——
1. Wasserschierling (Cieuta virona). 2. Gefleckter Schierling ıC
Ponium maculatum). 3. Kater Finzrthat
6. Herbstzeitione
Rrockhaus' Conversations- Lexikon. 13. Aufl. 1
je purpurea,. 4. Wolfemilehkrunt Rupuorbia eypa
2 8stumnaler
Artikel; Girmptlanzen.
GIFTPF.
or
1. Wusserschierling (Cicuta virona). 2. Gefleckter Schierling ‘Conium maculatum .
Roter Kinzertunf
6. Herbstzeitio
Brockhaus Conversation
‚oxikon. 13. Aufl
=. 1a parpurea. 4. Walfsmilchkrant (Euphorbia Eyparıssne
2 anramnale
—
Tm Artikel: Gitiptlanzen.
GIFTPF
1. Wasserschierling (Cicuta virosa). 2. Gefleckter Schierling ‘Conium macnlatum). Roter Finger ha
6. Herbstzeitun
Brockhaus Conversations- Lexikon. 13. Aufl
ANZEN. I.
. parpurea. 4. Wolfamilehkrant (Fuphorbia Cvpariasianı. >»
vinaler.
Küchensehelle An
wre Pülnatillas,
zu Artikel; Gittpflanzen
GIFTPFI
1. Toltkırache ( Atropa Bell
Brockbaus' Conversation,
3. Bilsenkraut (Hyos(
Stechapfel «Datura Stramoni
Tezikan. 13 Aufl.
xZE
xt Kellerhals (Daphne Mezereum). 5. Hundsgleifse ( Aethusn Cynaplamı. 6. Einhrere ( Parıs qualrıfolin»
70 Artikel @iftpflanser
—
— — Er er
Giftſchlangen — Gigantomadie 95
ben Gonvolsulaceen find zwei Arten ver | Siftſumach, |. unter Rhus.
Giftwur ziel. |. . unter Dorstenia.
"Ben den Apocyneen ift der gemößnliche @ig teng ) ift > jpeziell für den Kapitän eines
— (Nerium Oleander) als gig anzufüß- Schiffs beftimmte Boot. Es zeichnet ſich von den
uläg
Hi
5
3
Hi
#8
Er
1
mu; von ben A der Hundswürger ( | Bbrigen Schiffsbooten durch leichten, ſchlanken Bau
mschem Vincetoxienum) unb die in Bärten als und äußere Schönheit aus. Im Verhaltuis zu
vielfach Periploca ;| fine Länge ift es f ach, En m größere Schnel⸗
sen den i mehrere | Arten der ligleit zu geben. feiner geringen Breite
Lebelin; sen den Thumeläcceen bie Arten be nd fene uberbänte richt wie bei den größern
Echeibe (Depkue), beſonders D. Mersarenm ooten mit zwei, fonbern nur mit einem Nuberer
(st: Giftpflanzen IL, Yig. 4); von den Hriftos ka gun Überfeigt t die Zahl der letztern nicht
\ntyereen Ve Hafelmurz (Asarum europaeum) unb —— —*8*— elbſt ſind bei den Gigs
vie gemihalihe Ofterlugei (Aristolochia Clemati- * Brehna länger als bei den übrigen
ts! Bo ben Pri Bas ſog. Alpenveilchen, oten, um groͤßere Hebellvaft und bempenii aß
(ydazen europaeum. (©. Zafel: Alpenpflan: Schnelligteit zu erzielen. Die bdurdichnittfiche
er 10.) Bon den Euphorbiaceen alle Arten | Länge der Gigs von größern Schiffen beträgt 8—
Euphorbia (Tafel: Biftpflans | 9 m, ihre Breite 1,6 m, und fie werden beim Nichts
al, Ge.) und Mercurialis, ber Wunderbaum gebrauch entweber hinten quer vor dem Hed oder
itimss communis); von ben Gannabineen der | an der Steuerborbieite des Schiffs an Kraͤnen
* (Cannabis sativa) und ber Hopfen (Humu- | (Davids) geheißt.
ia @ig (vom engl. igue), ein leichter,
Unter ven onen find zu erwähnen einfpänniger —5 — eriger A rn ner gag
uns der amilie der ibeen Rarzifien | wagen, eine Art Kabriolett.
(Sarciusıs Pesudonarceissas und N. poeticus); VOR iganten (ch ), nad Det ein en een
wildes, den Ööttern verhaßte® und von biefen
L Preudaceren, von den Colchicaceen bie Herbit: | wieder "vertilgtes Geſchlecht. Bei Heſiod erſche
— sutumnale, Taf. I, Fig. 6) und | nen fie ala Goͤtterweſen, als Eähne der Gän (f. x
e Yrten der Verstrum (V. album und | weldye durch bie von ben abgefchnittenen Ge:
we), ber veine unh \warze Germer; von den | fchledhtsteilen des Uranos herabgefallenen Bluts⸗
bie Raiiertrene (Fritillaria imperialis und | tropfen befruchtet worden war, verjehen mit gläns
F. melengris), bie Beerziwiebel, (Scilla maritima); | genden Wafien und mädjtigen Speeren. Grit *
Die verichiedenen Zutpenaxten (Tulipa) find vers | tere Autoren berichten von Ihrem Rampfe 9
son ben die Einbeere (Paris | Jeus und bie een Dt da nö
quedriiolie, Tafel II, Fig. 9); 5 von den Arvibeen | jo erzählt Apollodor den —**— über vr
der iron (Aram macnlatum) und die gewöhnliche | Einkerkerun per 3 — in den Tartarus,
Gsße (Calle palsstris); von den Alismaceen die gebe dem ee, unbeheen, mit
öteihiäiielarten (Alisma); von den Öramineen iR | Om Benfhmänien en ve Riefen, wel 2 ben
vn Tumdleid temalentum) verdäditi eus und bie in melde tter belämpfen Teiten,
rd bauptfächli bie Ei den ohlegt räifchen Behiben, die in der Regel in
der Sadebaum (Juniperus | vullaniiche Gegenden verſetzt werben, ——
** anb der
Ya Yußer den genannten ©. ges N Felsbloͤken und enden Eichſtaͤnmen
Ken hierher nach eine da —F [ eiftiger Diymp. © Es en ein furchtbarer Kampf,
Sir, wie Fran tanspilz, Schwetellopf | in welchem aber nachdem Herafles zu Hilfe
elommen, bie ae en ieg davontrugen. Al:
re, iden — — —A dneus wurde vom Heralles getötet, orpbyrion
224 Pfeilgifte lies | vom Zeus durch den Bliß er agen. er wers
* wie dad im —— — Ze hiende ro- | den als Kämpfer, deren Zahl Hyginus auf 24 an:
vie fübamerif. Coriaria myrti- gibt, or angeführt: Gphiated, Eurytos, Klytios, En:
enden Arten ats llas botes — Horios
Dftindien wadiende | und Skoon, welche ih men und
, fänıtficde ——e— (Strych- | Teil unter vultanischen Infeln begraben wur en,
me, su FR. Bux vommica ſtantmen bie befannten | wie Enlelados unter Sicilien, Polybotes unter
) ud die * berieben ilie eh: einem Stnd von Kos, aus welchem die Inſel Ni:
ne Hbeirık, T omie ſyros wurde. Einige vorher unbelannte Namen
x Rpaskeum in Yava Antiaria toricarta) Außer t auch das Relief von 1 pergemum eliefert. (©.
—— Rs find Ser ermahe nen % Arten | Bigantomadie.) baden biefen
Semad), de Cuphor⸗ Kampf vielfach bejungen. FE der Kunft wur:
Icczen —— 4 I fo unter die ©. in ber ältern Zeit als ein riefenhaftes
— illobaum (Hippomane Manci- Selengfäteh in der fpätern in B eo auf ir
alle), die ne (Croton tiglium) unb ber | Erdgeburt ald felſenſch leubernbe eh olangenfüßler
. 8 Minbbaum Agallocha); ‚aus der bargeltellt. Schon 2 wurden die ©. mit den
ceen die Summigutt liefernden | Zitanen, fpäter aud mit andern and en Unge:
. j Per ˖ . Cam- | beuern, wie mit Typhon, den Aloaden un Hekaton⸗
\ogia u.a. Bon vielen andern erotifchen Bilanzen | deiren verwechſeli und vermifät.
——— ne it befkmint angehen, obfie| Gigantifch, Eiefenbaft tolofla
* @. find oder (ae da diesb —8* — —— —— orh.), b. Ölgentntemp,
esien. — 2 if der griech. Name für n amp
nannten Desiellen Artitefn.) wider die Giganten (f. d.). Bon ben zahlreichen
Giftfglangen, | * 8* Darſtellungen der ©. in antiken Runftwerten ift
8*
i Hi
l
er
L
ax
36 Gigliato
manches erhalten, ſowohl in Vaſenbildern als auch
in plaſtiſchen Darſtellungen. Die älteſte erhaltene
laſtiſche Darſtellung iſt die neuerdings aufgefun⸗
ene vom Giebelfeld des Schatzhauſes ber Mes
areer in Olympia, Die Metopen der Oſtſeite des
arthenon, welche eine ©. enthielten ſind zerftört
und vermwittert. Don bem Frieſe mit einer ©. zu
Briene find erft wenige Refte aufgefunden. Weit
am grobartigfien ift der jebt im berliner Mufeum
befindliche driee des Altarbaued von Pergamum
(' d.) in überlebenggroßem Relief, Diefer Bried
ollte gleih der in Statuen von balber Lebens:
röße dargeftellten ©., die Attalos I. nach Athen
chenkte, von der aber nur eine Figur erhalten ift,
nicht ſowohl den Sieg der Götter über die Gigan⸗
ten felbft verherrlichen, als vielmehr die von den
pergamenifchen Königen über die Gallier bavonge:
tragenen Siege, die mit bem der Götter über die
Giganten verglichen wurden. Auch Phidias ftellte
eine ©. im Innern des Schildes feiner Athene dar.
Dal Preuner, «Die pergamentihen Skulpturen»
in den Verhandlungen ber 35. Verſammlung deuts
ſcher Philologen» (Ep. 1881) und Koop, «De Gi-
gantomachiae in poeseos artisqua monumentis
usu» (Bonn 1883), .
Gigliato (Zecechino gigliato), Alienjedine,
ältere Holbmünze in Toscana = 9,173 Marl,
Siglingen, |. Süglingen.
Giglio (ital, fpr. Dicilio), die Lilie; —F—
Verleihung des Königs Ludwig XI. von Franlrei
an Reter von Medici in dad Wappen der Mediceer
und aus diefem in ba3 von Florenz und Toscana
übergenangen. j
@iglio, dad Igilium oder Aegilium der Rd»
mer, eine 15 km meitlich von ber Halbinjel Argens
tario im Tyrrheniſchen Meere gelegene und zur ital.
Provina Grofleto gehörende Inſel, mißt von NM.
nad) SO. 8 km, fteigt his zu 496 m auf, ift 5*
bar und bat berühmte Granitbruche. Sie hat (1881)
2114 E., meift an der Dftlüfte im Orte G., mit
Reiten röm. Prachtbauten.
Giglioli (Enrico Hillyer), ital, Naturforfäer,
—* 13. Juni 1845 in London, wo feine Eltern ins
olge ber Creignifje von 1830 in ber Aerbannung
lebten, erbielt feine Vorbildung in Genua un
Pavia und ging dann nad London, wo er in ber
Royal School of mines dem Studium der Natur:
mwillenichaften oblag. Später feste er feine Stu:
dien in Bavia fort, und wurde 1864 zum Profeſſor
der Naturgeihichte am Snftitut Leardi in Caſal
Monferrato ernannt. Im J. 1865 machte er auf
ber Korvette Magenta eine wiſſenſchaftliche Reife.
Nach drei Jahren heimgelehrt, erhielt ex eine Ans
ftelung am naturgefhichtlihen Mufeum in Flo⸗
renz, und wurbe 1871 außerord., 1874 ord. Pros
feſſor der Naturmwiffenfchaften am Istituto di Studi
superiori bafelbit, wo er ſeitdem wirkt. Unter feis
nen ſehr zahlreichen Arbeiten find die bebeutenbiten:
«Note intorno alla fauna vertebrata dell’ oceano»
($lor. 1870), «I Tasmaniani» ($lor. 1871), «Studii
craniologici suiCimpanze&e altrescimmie» (Genua
1872), «I vinggi di Odoardo Beccari-(Slor. 1872),
«Zoologia della Magenta: I Cetacei» (Neap. 1874),
«Ricerche intorno alla distribuzione geografica
dei vertebratis (Rom 1875), «Relazione del viaggio
intorno al globo della pirocorvetta Magenta»
(Mail, 1876), «Iconografia dell’ avifauna italica»
(Prato 1830 fa.), «La scoperta di una fauna abis-
salc nel mediterraneo» (om 1882).
— Gila
@igoug Hegn Sranci®), frany. Maler und Li
thograph, geb. 8. an. 1809 zu Befangon, beſucht
die Akademie bafelbft, dann die Ecole des beaus
arts in Paris, war Schüler von Gericault uni
Sigalon und bildete ih dann in Stalien weite:
aus. Er zeichnete fich befonderd ala Hiftorien= und
Genremaler aus. Hervorzuheben find bie Gemälde
der Tod Leonards da Binct, Antonius und Kleo
patra nad der Schladt bei Actium, bie Taufı
Chlodwigs, der Tod der Kleopatra, Charlotte Cor:
day, Napoleon am Abend vor der Schladht bei
Aufterlig u. f. w. Außerdem lieferte ©. fehr ge:
lungene Porträts von Zaillandier, Charles Fourier,
Samartine, Eonfiderant u. f. w.
Gigue oder Gique (franz.; ital. Giga, engl.
Jigg, Springtany), ein älterer, bis tief ın das
18. Jahrh. (damals befonder auf der Dpernbühne)
epflegter Tanz, fowie ein in Suiten und Bartiten
bau zu findendes Tonftüd im Charalter dieſes
anzed. Im allgemeinen haben diele Arten Ton:
ftüde einen muntern und lebhaften Charalter und
müflen mehr oder weniger ſchnell, mitunter fehr
chnell vorgetragen werden. Meiſtenteils ſtehen fie
in gerader Zaftart, aber mit ungeraber (breiteiliger)
Gliedteilung, alſo 3. B. im '*4: ober im %-ZTatkt
mit Triolen, oder im %sTalt. Seltener find Bei⸗
piele im a oder zufammengejekt breiteiligen
alt, alfo im */,» oder «Takt. it die Melodie
zum Zangen beitimmt, fo beftebt fie aus zwei Repe⸗
titionen von je acht Zaften und pflegt feine ges
\öminbern Noten als Achtel zu enthalten, da diefe
ei dem jchnellen Zempo undeutlich werben würden.
NY größern Tonftäden, ald Sag ım Charalter der
., it ihre Umfang nicht allein an keine beftimmte
Zaltzahl gebunden, fondern aud das Metrum ge:
ftattet Abweichungen. Im 12. und 13. Jahrh. war
G. auch ein Saiteninftrument ber franz. Meneitrels,
welches fih in dem deutſchen Namen Geige (ftatt
Bioline) erpalten. bat, obwohl bie altfranz. Gigue
zwar ein DBogeninitrument war, aber bod von
unferer Violine oder Geige bedeutend abwich.
Gihon, arab. Name des Amu (f. d.).
Gijon, Stabt in der fpan. Provinz Afturien
(Dviedo), 20 km füdöftlih vom Cabo de Peñas auf
einer Halbinfel zwilchen zwei Buchten gelegen, ift
die am beiten und regelmäßigften gebaute Etabt
Afturiens und ein beſuchtes Seebad, befipt eine vom
ben fieben fönigl. Tabalsfabriken Spaniens und
dad von Jovellanos 1794 geftiftete Inſtituto⸗Aſtu⸗
tiano zur Ausbildung von Seeleuten und zählt
— 30591 E. G. wurde durch Pelayo vom Fi⸗
cherdorfe zur Stadt erhoben, war eine Zeit lang
Hauptſtadt Aſturiens und hat den beſten Hafen der
Provinz. Mit Leon fowie mit den Steinloblen»
und Gilenbergwerlen von Sama be Langreo fteht
es durch Eiſenbahnen in Verbindung. Seine Auss
fubrartitel find Steinkohlen, SHafelnüfle, Eiſen,
of, Fiſche, Vieh und Produkte der Viehzucht.
Dauptfaßlihe Def aftigungenmeige find Tifchlerei,
©erberei, Olasfabrilation, Zöpferei. Regelmäßige
Dampfidiffahrten verbinden ©, mit übrigen
Häfen der Norbiffte und mit Sevilla und Borbeaur.
Gila Rio Gila), leßter linlsſeitiger Nebenfluß
de3 Rio Colorado im SW. der Vereinigten Staa⸗
ten von Amerika, entipringt am Nordende der
Mimbres: Mountains in 1325 m Höhe über dem
Meere, durchfliebt in weſtl. Richtung in 955 kn lan⸗
gem ‚gewundenen Laufe einen Heinen Teil vom
erritorium Neumerilo und ben ganzen Süden bes
Gilan — Gilbert (William Schwenck)
Zeritoriums Arizona und mündet bei Arizona⸗
6iry in 35 m Höhe. Nur die legten 150 km werden
von Kähnen befahren, doch hat er troß feiner ver:
höltnigmäßig geringen Waflermenge ein Strom:
ebiet von gegen 178000 qkm, Auf feinem und
Feiner aufiofe Laufe finden fi, namentlich im Thale
des Ealado, in Der Umgebung bes Dorfes Phönir,
beim Dorfe Tempea, bei den Caſas grandes des
Rio Gila, Scherben von Töpferwaren, Ruinen,
Srunbmauern, Reſte von Bewäillerungalanälen
u. . w., die auf eine ehemals große Bevölkerung
hindeuten. Jet aber hemmen die a len.
den Apachenhorden bier allen Verkehr und die Aus:
ausung bed Landes, ſodaß in feinem Gebiet faum
3000 anäjtige Bewohner wohnen.
Gilan, |. Shilan.
®iübert, ein bis zur Einführung ber jetzigen
deutihen Maßgrößen (1872) in Frankfurt a. M.
üblich geweſenes großes Brennbolzmaß; es begriff
im allgemeinen 2 Steden, und enthielt bei der ge:
wöhnlichen Scheitlänge von 3 Fuß 75,788 franffurter
Kubitfuß = 1,7772 cbm oder Ster; beim Tannen:
ſcheitholz für die Bäder hatte der G. 8 Steden.
Gilbert (Babriel), Zeitgenofie Eorneilles und
bramatijcher Vorläufer Racined im rührenden
Stil, war eine Zeit lang Sekretär ber Herzogin
von Roban dann NRefident der Königin Chriſtine
von Schweden am franz. Hofe, nach deren Tode er
in Armut umd Bergefienheit geriet, und ftarb 1675,
Er hatte ein verzäglihes Talent für das Rhetos
— und obgleich feine Stüde jept nur
mod) ben Zitterarhijtorilern befannt find und fchon
zu ihrer Zeit Corneilles und Racines Dra-
men verdrängt wurden, findet man boch viele
wahrhaft fchöne Gtellen in ihnen, von denen fo:
wohl Corneille als Racine in «Rodoguner und in
«Phedre» beeinflußt worden zu fein Icheinen. G.
verjuchte ſich auch in andern Gattungen der Poeſie.
Tie Tragödie «Telephontes enthält mehrere Verie
des Kardinals Richelieu, Nach Dvib3 «Ars amandi»
fhrieb G. eine «Art de plaire».
@ilbert (Sir John), engl. Maler, wurbe 1817 in
Dladheath bei ‚conbon geboren. Schon 1836 ſtellte
er fein erftes Bild in Waflerfarben in der Suffoll:
Street:Balerie in London aus, und in demfelben
bre brachte die Ausſtellun ber Royal Heabemy
ein erſtes Olbild. —— — von ihm zahl⸗
reiche Aquarelle und Olbilder in den Ausſtellungen
der Royal Academy, ber Britiſh Inſtitution und der
Gejellichaft der Aquarellmaler. Friſche Farben, freie,
lebhafte Behandlung zeichnen feine Bilder aus, die
nd meift auf dem Gebiete des höhern Genre be:
wegen, mitunter aber auf das Feld der Hütorien-
malerei hinüberftreifen und von einer reichen Phan⸗
taſie zeugen. Seine bekannteſten Bilder ſind; Don
Quirote dem Sancho Panſa Rat gebend, die Er⸗
hung des Gil Blas, Scene aus Triſtram Shandy,
thello nor dem Senat, der Mord Thomas a
Bedetz, — der Cavaliere bei Naſeby, ein Re⸗
gm roya ii cher Reiterei, Rubens und Teniers,
Wolſey und Budingham, Cinzug Seanne d'Arcs
m Orlean3 , Karl I. nad) feiner Verurteilung zum
Tode bie —— e verlaſſend u. ſ. w.
war außerdem viele Jahre mit Illuſtrationen au
Büchern (Shaffpeare, Longfellow u. a.) und als
Ritarbeiter illuſtrierter Zeitungen, beſonders ber
slllustrated London News» beichäftigt. Im J.
1871, nad) feiner Grwählung zum Präfidenten der
Geſeliſchaft der Maler in Waſſerfarben, wurde er
37
von der Königin zum Ritter gefchlagen und 1876
zum Mitgliede der Königl. Kunftalademie gewählt.
Gilbert (Kohn Oraham), genannt Gilbert—⸗
Graham, Hiſtorienmaler, geb. zu Glasgow 1794,
bielt ſich feit feinem 24. J. in London auf, wo er
die Alademie befuchte und für ein Gemälbe, der
verlorene Sohn, prämiiert wurde. Er madıte dann
eifrige Studien in Venedig und an andern Orten
Italiens, begab ſich aber nad) zwei Jahren in fein
Vateriand zurüd, mo er zuerſt in London, dann in
Edinburgh auf den Gebieten der religiöfen, hiſtori⸗
ſchen, Genres und Porträtmalerei thätig war. Der
Charalter feiner Malweiſe ift ſowohl in foloriftifcher
als zeihnender Hinficht ein fehr gediegener und
jorgfältiger, indem die großen Müſter der alte
venet. Schule feine Führer bildeten. Er jtarb in
Glasgow 5. Juni 1866. Auf den verichiedenen
londoner Außftellungen erregten befonders fein
Ehriftus am Ölberg 1846, das röm. Mädchen 1864,
die Weiber am Brunnen 1845 und mehrere Por:
trät3 die allgemeine Aufmerkſamkeit.
Gilbert — engl. Maler und Schriftſtel⸗
ler, geb. 7. Okt. 1814 als Sohn eines independen⸗
tiſchen Geiſtlichen in Rotherhyam in Yorkibire, ſtu⸗
dierte in der Königl. Kunftalademie zu London, und
war einige Jahre ald Borträtmaler thätig. Im.
1843 zog er ſich auf da3 Land, nad) Ongar in Eſſer,
purad, wo er feitdem feinen litterarifchen und fünit:
eriichen Beichäftigungen lebte. Es erfchienen von
ihm: «Art, its scope and purpose» (1858), «I'he
olomite mountains: Excursions through Tyrol,
Carinthia, Carniola and Friuli in 1861—63 »
(1864), «Cadore, or Titian’s country» (1869), «Art
and religion» (1871) und «Autobiography of Mrs.
G., ed. by J. G.» (1874).
Gilbert (Nicolas Joſeph Laurent), franz.
Dichter, geb. 1751 zu Fontendi⸗-le⸗Chateau in
Lothringen, wandte Jih, nachdem er feine Stu:
dien vo enbet, nad Paris, hatte aber bei feinen
religiöfen Grundfägen, die der damals in Frank⸗
reich herrſchenden Philofophie der Encyllopädis
ften entgegenitanden, als Dichter wenig Grfolg.
Ein Sturz vom Pferde brachte ihn ins Hötel-Dieu,
mo er arm und verlajlen, fait wahnlinnig 12. Nov.
1780 jtarb. G. befaß ein kräftiges Talent, und
nicht mit Unrecht hat man ihn den franz. Juvenal
enannt. Unter feinen Gedichten zeichnen ſich be:
onders aus: «Le debut po6tique» (ar. 1771;
vermehrte Aufl. 1772), «Le carnaval des auteurs»
Kia 1773), «Le 18° sitcle, satire & M. Freron»
(Bar. 1775), «Le genie aux prises avec la for-
tune, ou le poöte malheureux» (Bar. 1772), mit
dem er fich um einen Preis der Alademie bewarb,
«Mon apologie; satire» re 1778). Daß er nicht
bloß Anlage zur Satire hatte, fondern ein echt Iy:
riſches Talent befaß, bewies er in feiner legten
Dde «Le poëte mourantr, die er 14 Tage vor fei-
nem Ende ſchrieb. Diele ift eins der vortrefjlich-
ften Inriichen Gedichte der Franzoſen. G.s Jämt:
lihe Werfe wurden fehr oft, am beiten von Ma:
ftrella (Bar. 1822) herausgegeben.
Gilbert (William Schwend), engl. Luitipiel:
®. | und Voijendichter, geb. 18. Nov. 1836 in London,
erhielt in Great Eating School feine Schulbildung,
graduierte als Bachelor of Art3 an der Univerfität
ondon und arbeitete dann von 1857 bid 1862 als
Beamter in dem Bureau des Staatdratd. Im J.
1864 wurde er an bie Barre des Inner⸗-Temple be:
rufen, trat jedoch nicht in die advolatorifche Prariz,
38 Gilbert (de Ta Borree) — Gilboa
fondern wendete fi ſchriftſtelleriſcher Thätigleit
u, beſonders Ir das [age Theater, das er
—* mit friſchem Talent durch eine große An⸗
lwieiſt komiſch⸗poſſenhafter Stude bereichert
i. Nachdem 1866 fein exſtes Luſtſpiel «Dulca-
mara» mit Erfolg auf dem StJames⸗Th
Aufführung gelommen war, vollendete ©. in raſ
Folge «An old score», «The Princess» (Barodie
von Tennyſons gleihnamigem Gedicht), «Ages
agos, «Creatures of Impulse», «A sensation no-
vel», «Happy Arcadia», und die Zauberftüde «The
palace of thruth» (1870) «Pygmalion and Gala-
tea» (1871) und «The wicked world» (1873), die in
bem 8 marlet⸗Theater und fpäter auf andern
engl. Bühnen ein und danlbares Publilum
fanden. Ernſter gehalten waren die Schauſpiele
«Charity» und «Sweethearts» (1874), Dod kehrte
G. bald zur Komödie und Poſſe zurüd mit dem
Zauberftüde «Broken Hearts» und ber von Arthur
ullivan komponierten komiſchen Oper «Trial by
Jury», die zuerft auf dem Royalty⸗Theater (1876)
über die Bretter ging. Hierauf folgten bie eben
falls von Sullivan tomponierte lomiſche Oper
«The sorcerer», die Luftipiele «On bail» (1877) und
aNe’er-do-Weels (1878), und 1379 die wieder von
Sullivan fomponierten fomifchen Opern «Her
jesty’s ship Pinaforen, «The pirates of Penzance»
(1881) und «Jolanthe» , welche fi grober Popula,
rität erfreuten._ G. war auch längere Zeit Dlitars
beiter an dem Wigblatt «Fun», aus bem er eine
Sammlung jeiner Beiträge unter dem Titel «The
bab baliads» veröffentlicht hat.
Gilbert (Gislebert) de In Porrde (Porretas
nus), nambafter Scholaftiter, Bilhof von Poi⸗
tiers 1142—54. Wegen der in feinem Stommens
tar zu den vier Büchern des Boẽthius «De trinitates
niedergelegten Anſichten wurde er von zwei Geiſt⸗
lichen feiner eigenen Kirche der Kegerei angeklagt
und vom PBapit Gugen ILL. auf zwei Synoden zu
Paris und Rheims (1148) zur Verantwortung ges
ogen. An der Spike feiner Gegner itanden der
eil. Bernhard von Elairvaur und der Monch Gal⸗
red oder Gaufred (nachmals Abt von Clairvaur).
Jier Säge wurden aus feinen Schriften als lebe:
riih ausgezogen. Dieſelben beziehen ſich auf das
Verhältnis der drei Perfonen ber Trinität zu dem
Ginen göttlichen Weien, ſowie auf das Verhältnis
ber göttlien Natur Chrifti zur Menſchwerdung.
Die Sinwendungen ber Gegner, die an philoſ.
Yildung weit hinter ©. zur@ditanden, beruben zum
Zeil auf Mißverſjtaändnis, zum Zeil aber allerdings
auf ertlärlichen Bedenken, welche die einem abitrals
ten Vlatonismus entiprungenen Verſuche G.s, von
dem innern Weien der Gottheit alle wirtlihen Uns
terichiede fernzuhalten, hervorrufen mußte. Doch
kam es nicht zu der von den franz. Viichöfen ges
wünfcten Verdammung ©.8: vielmehr durfte er,
nachdem er ji im voraus dem Urteile des Bapites
unterworfen hatte, unangefodten in feine Diöcefe
jurüdtebren. Bon feinen fonitigen Schriften find
noch eine Unterfuhung «De sex principiis» und
eine bieher noch ungedrudte Sammlung von pa:
triſtiſchen Belegitellen für die von G. vertretene
Auffailung der Trinitätslehre zu nennen.
itbertinee hießen die Mitglieder einer im
123. Jahrh. im England entitandenen geiſtlichen
Verbrüderung. Ihr Stifter, ber heil. Bilbert
oder Builbert, geb. 1083, geft. 1189, beilig ges
ſprochen 1203, vereinigte als Pfarrer von Sem⸗
i 1185 mehrere Jungfrauen in einem Hauf
und dee zugleih eine Genoſſenſchaft vos
‚ weldye nad) einer beitimniten [eb:
ten. Da_Papft Eugen IL. den Anſchluß an bex
Eiftercienferor t geftattete, bildeten fie ein«
eigene Berbindung. nnen lebten nach der
Negel Benedilts, die Männer als Chorherren
Auguftins. fiberall entitanden Doppelllöfter mit
einer were Rirche, boch murbe 2 ren:
ſtreng beobadtet. Zur Zei
der Reformation tten die G. in England 21 re
berlafhungen; doch haben fie biefe Bewegung nicht
Gilbertinfeln, ein von W. nad) SD. 850 kmm,
langer Archipel im Großen Dcean, im SSD. von
ben Marihallsinfeln, von 8° 22’ nörbl, Br. bis 2”
40 füdl.Br., zählt auf 480 qkm 85200 E. Es find
18 niedrige Roralleninfeln, von denen nur 2 ohne
nen find, überdied die trodeniten in Mikro⸗
nelten; fie befigen mur Roloß unb Bandenushaine
und eine arme Yauna. Das Klima iſt gefund. Sie
aerfallen in vier pen: bie nördliche oder di
carborougdinie n (die gröbten Apaiang oder
Charlotte und Zarama oder
cheninhalt), die mittlere oder bie Simpjon»
nfeln (drei Heine), die füblidye oder die BifhofS 2.
infeln unb die beiben füdlichiten ein, die
Kingsmill. Arorai oder Hopeinfel hat 30 qkm
mit 60068,, woven 268 Bro ; Nukunau oder
Byroninſel 25 qkm mit 2000 prot. &.; Peru oder
Franzisinſel 85 qkın mit 2500 E., wovon 789 Bros
teitanten ; Onoaton oder Elertöinfel 25qgkm mit %5O
&., wovon 173 Proteitanten; Zamana ober Notchers
infel 10 qkm mit 500 E.; Nawodo oder Pleaſant⸗
&land, auf 5 qkm 1400 G. Die Inſeln Makin
7 qkm) und Dlarali „25 gkm) gehören ben Ver:
einigten Staaten von Amerifa. Die Bewohner find
von Farbe die dunteliten, groß, kraͤftig; fie geben
nadt und tätowieren ſich. Bei ihnen bericht die
Zolpgamie, Zuerft entdedt wurbe die Iniel Rus
nau 3. uni 1765 durch Kapitän Byron, die
nädjten Entdedungen madıten die Schiffe Scar:
borough und Charlotte unter den Kommandeuren
Marjhall und Gilbert. Im J. 1799 wurde eine
Karte des Archipeld gezeichnet durch die Offiziere
Simpfon und Bas von dem Schiffe Rautilue, Aa⸗
itän Biſhop. Die beite und ausführlidite Be⸗
chreibung lieferte Rogebue; näditvem 1841 bie
amerit. Erpedition unter Kapitän Willed,
Gilbkranut oder Belbtraut ilt in einigen
Gegenden die volldtümliche Bezeichnung für Farbe⸗
giniter (f. unter Genista), in andern für Schoͤll⸗
aut (f. unter Chelidonium), in nod andern
für Bau (f. d.). [Leiage (f. d.).
Sil Bias, Titel eines berühmten Romans vom
@ilbon hieß ein Gebirge Baläjtinas im Stamm:
ebiete von Yllaichar, an der Südoitgrenze der
Sbene Jesreel (Merdich Ibn Amir), auf welchem
der erite israel. König, Saul, mit feinen drei Soh⸗
nen ben Tod fand. Bon Zerin (Jesreel) aus
jicht fi bieie Hügelreihe, 10-15 km breit, fübs
oitwärts biß zur iteilen Gebirgswand im Jordan⸗
tbal, weiche füdlid von Beiſan (Scythopolis) die
Weftieite des Ghoͤr (ſ. d.) begrenzt. In alter Zeit
ſcheint das Gebirge ftark bewaldet geweſen zu fein.
on diefem Waldreichtum ift heute nichts mehr
übrig; dagegen liegt der fable Kallfelſen häufig
offen zu Tage, und nur an ben fanften Gübabhän«
gen trifft man grünes Weideland, Getreibefelder,
Gilbwurz — Gildemeifter
von Öl: und Fei⸗
a
I
BE
u
Fi
f
Hr
irges, erhalten.
Sie, ci ellgerman, ort, 5
itelater eine @enoflenichaft, Die i
m auf Serzichafeänerhältnifen, \
‚berußenden, —e— ei Wil
bereihtigten Ritglieder zur Förderung ı
und ‚gebilver
» f. unter
&r
jen —9
Iwsbildung ſcheint das Gildew m
‚gemeimihaftliche Beiträgeveranftalteten Trints
‚plommenpubängen a —S
In Berbindung wit gottedbie ten,
—e—— und andern 75
m pflegten. .
[ Bedeutung von ‚ober @elage bei
u Anjang des Wittelalters erf
ven 3 Fhlichen und, moh igen Zeden
wgenfeitiger Unterftügung; u
% — fie jedoch mehr und mehr den
pol von Schusgenoficnfhaften an,
—— —— 7
0 gewährten Ned)
ihren Witgliedern durch gemeiniame Seibithilfe zu
verihaifen juchten. Neben den durch einen &-
(dwur verbundenen Bollgenofien der ©. ftanden
aud bloße Schußgenofien, zu denen auch die Grauen
und fonftinen Hausangehörigen gerechnet wurden.
Jr allen genotjenfchaitlicyen Angelegenheiten übte
bie. über ihre Angehörigen eine wirkliche Gerichts ⸗
barkeit; fe Mgte aber auch ihre Genoſſen vor
dem öftentligen Gericht, ihrte ihnen Gideshilfe,
nadlie bei entichuldbaren Zoticlägen das Bergeld
1.1». In England wurden die ©. diefer Art vom
Stante anerfannt und in feinen Organismus auf ·
genommen. vielen engl. Städten bildete eine
«Merchant guild» dad eigentliche Öemeinwejen, an
welches ih dio abrige Bevölterung ald Schudgenoſſen
»er Hinterſaffen anlehnte. jen traten im
Zrintricen ‚und aud im Deutſchen Neih Staat und
ırde anfangs ben G., namentlich den durch Eid—
Ewur verbundenen, mit Berboten entgegen. Doch
finden fuh bald aud in Deutihland in manden
Städten Altbürgergilden als privilegierte Genoilens
Idaften und Zräger des Regiments. Neben bieien,
jumeilen auch mit ihnen zuiammenfallenb oder
gerfihmelgenb, finden fi Kaufmannsgilden oder
Hanien, die im eriter Linie gereinfame —5
liche Interefien verfolgten. Auch für das vandels·
ıntereiie und die Sicherung des Rechtsihupes im
Auslande bildeten fid) foldye Raufmannägilden, bie
FE
E.
iste hödjite Gmtwidelung in ber großen beutichen
3a . i i
nje sereißten, Gablich find au ie —R ih
m
tu
wen, wenn viele berfelben urfprüngli aus
unfreien, lichen Innungen hervorgegangen
jein der Ausbildung bes mo!
taats· und Stäbtemeiens verloren bie G. ihre
usfprüngliche Bedeutung —* vos Wort kommi in
neuern Beit nur nı ichnung fs
manniſ⸗ orporationen vor. eh land
noch beftehenden ©. (Raufleute erfter unb zweiter
©. und leinhändler) find im wejentlihen nur
Steuerflaffen. Bol. Wilde, «Das Gildenwefen im
nem
1 | Mittelalter» (Halle 1881); Gierke, «Recht te
der —— en (Berl. ag ni
—— (ie namhaft
Safen und Seryag ori, Epr den nd Te
jen un tag orient. 27 un
dann behi ber Bar) Ichriftenbiblios
ten ein Jahr in und Leiden. Nachdem
. fi 1. Bonn als Privatdocent für orient.
;pradhen und Sitteratur habilitiert hatte, wurbe
er 1844 zum auherorb. Profefjor bafelbft ernannt,
1845 als ord. Profefior der orient, Litteratur na⸗
arburg berufen unb 1848 ihm bie tellung old
Univerfitätsbibliothelar bajelbft übertragen. Seine
Borlefungen eritredten ſich auf daß Alte und tells
weife auf das Neue Teftament und auf bie fenzitis
ſchen und bie ind: sprachen. 3.1869
wurbe er al3 ord. Profefior für bie genannten
Disciplinen, nad Bonn berufen. Bon Gs willen
ſchaftlichen Arbeiten ift zu erwähnen « Bibliothe-
cae Sanscritae specimen» (Bonn 1847); ferner
gab ex Kalibafas «Meghaduta» unb «Crii -
tilaka» (Bonn 1841) heraus. Bon Laflend «An-
thologia sanscritica» veranftaltete er eine neue
Ausgabe (2. Aufl., Bonn 1865). An den Fird:
lichen Wirren der Biergige R% se nahm er lebhajs
ten Anteil, wie feine Schrift «Der heilige Rod zu
Trier» (Düfleld. 1845) beweilt, fowie er auch in den
durch Bilmar erregten theol. Streitigleiten durch
fein «Gutachten der theol. Fatuitat zu Marburg
über die heiiiiche Katechismus: und Belenntnid
frage» (Marburg 1855) mit verwidelt war.
Sipemeiiter (Otto), Senator der Freien Stadt
Bremen, ein Verwandter des vorigen, geb. zu Bre:
men 13. März 1823 ald Eohn des Senators
Friedrich ®., widmere fih 1842—45 zu Berlin
und Bonn philol., hifter. und phifof. Studien und
trat 1845 in die Redaction ber damals neu bes
ündeten «Wcler:Jeitung» in feiner Vaterſtadt.
im J. 1850 ward er Hauptredactenr derſelben.
del Jahre darauf erfolgte G.s Grnennung zum
tretär des bremer Senats unb 1857 feine aan
zum Mitgliede des Senats. ftand 1871—75
und 1877—81 und ftebt für 1883—87 als Bürger:
meifter an der Spige des bremiſchen Staat?. Eeu
1867 bat er feine Baterftadt im Bund:srate bes
Norddeutſchen Bundes, fpäter des Deutichen Reichs
vertreten. Yitterariich it ©. befonders ala treij-
licher Überfeper Yaiüiher engl. Dichter belamrt
geworden. Vor allem ift zu nennen feine fiber:
tragung von Lord Byron Derten («Lord A-renz
fämtlihe Werte», 6 Vde. Berl 1854: 2. Ari.
1860), ‚An der von der Yirma 5.4. Yan:
in Leipzig unternommenen, von Arie;z &
benftebt._berauägegebenen Überiefang der 2
tüchen Derte Shatipeores hat er nd als Mit
arbeiter beteiligt und für deielbe «Koni Johanna,
«König Richard IL», «Konig Being IV m, «Re
ig «Rönig Heinrich VL», « Rönig
Henri V.»,
40
—— IL», “König Heinrich VIIL.», «Was ihr
t», «Berlorene Liebesmähr, «Das Winter:
märden», « Julius Caſar⸗, «Eymbelin» geliefert.
Diefen Tramen ließ ©. eine Übertragung von
Shakipeares «Sonetten» (2p3. 1871; 2. Aufl.
1876) folgen. Auch erſchien von ihm eine Über;
[esung von ot «Ratendem Roland» (4 Bde.,
. 1882-83).
Gildezwang. Wenn aud bie Gilden (f. d.)
ihrem Weſen nad) ala frei gebildete Genoüenichaften
anzujehen find, ſo findet fid) doch bei denjenigen,
die für gewerblidhe Zwede beitimmt waren, ein ©.,
der damit zufanımenhing, daß der Betrieb eines
Gewerbes als frädtiihes Amt, von öffentlicher Na;
tur betrachtet wurde. Für die Handwerfergilden
ober Zünfte (f. d.) ift dies der Zunftzwang, der bei
ben laufmänniichen Genoilenidhaften dem ©. im
engern Sinne entipridt. Uriprünglid hatte ber:
felbe nur die Bedeutung, daB niemand ein beitimms
te3 Gewerbe ober eine beitimmte Art bes Handels
betreiben dürfe, ohne der betreffenden Zunft oder
Gilde anzugehören. Monopoliſtiſche Zendenzen
waren aljo mit diefem Zwange anfangs nicht ver:
bunden, und m) in der Folge find ſolche, fofern e3
fih um die Zulaſſung zu dem Bejchättäbetrieb han:
deite, bei den laufmännifchen Gilden weit weniger
bervorgetreten als bei den Handwerlerzünften. Als
ein Reit des ©. ift die noch in der preuß. Gewerbes
ordnung von 1845 beibehaltene Beitimmung anzu:
jehen, daß, wenn auch der Handelöbetrieb an ſich freis
gegeben war, die Ausübung der faufmänntichen
te in großen Städten von dem Eintritt in die
laufmaͤnniſche Korporation abhängig gemacht war.
ilead, Land und Kaltiteingebirge jenſeit des
zorban in Baläftina, von vielen Schludten und
ern durchſchnitten, mit treiflihen Weiden, die
reich an aromatiihen Kräutern find. Aus diejen
Kräutern bereitete man einit töitlihe Salben. Das
von feiner höderigen Geftalt nad) dem «Stamel» bes
nannte Gebirge, deilen Name fi) in dem Dichebel
Dſchilaͤd füdlid vom Wadi Zerka (Jabbok) erhalten
bat, erftredte ſich durch das Gebiet der Stämme Nu:
en und Gad bis weit nach Norden in dag Stamm:
gebiet Manaſſe. Weitlich Fällt e8 gegen die Jordans⸗
aue(Hhör), ſuͤdlich gegen Die Ebenen von Hesbon, Öfts
li gegen Hauran und die arab. Wuſte, nördlich aber
gegen die Hochebenen am Nandhürab. (S.Bafan.) | &
Gile (Ernit), engl. Neifender in Auftralien,
begann 1872 mit Carmichael und Robinſon eine
Reiſe in den Welten Auitraliens, auf welder das
Liebiggebirge und der Amadeusſee entdedt wur⸗
ben. Im J. 1873 ging er wieder au, und zwar
von der Station Beate am transauſtral. Telegras
pben, mußte aber wegen ‘Mangels an Wafler wie:
r umkehren. Gine dritte Neife 1874 batte den
Zwed, im Norden Weideland zu finden, ©. durch⸗
og eine gewaltige Strede Scrub: oder Buſchland,
ann 350 km weit den ſchlechteſten Boden, wo bie
Werbe ftarben, aber bie mitgenommenen Kamele
tetteten bie Erpedition. dm 1875 ging er von
Port: Augufta am Spencergolf mit 18 Kamelen
nad) Weiten aus. Er durchzog an 4000 km weit
ganz unbelanntes Land und erduldete übermäßige
Gefahren und Gntbehrungen, bis endlich ein erites
Wajlerloh gefunden ward. Er erreichte endlich
bie öjtlichiten Farmen Weitauftraliens und 18. Non.
1875 die Hauptitadt Perth. Seine Reife zeigte,
ba ganz Weitaujtralien ein waſſerloſes Gebiet ift.
Gr jelbft ging zu Lande nach Adelaide zurüd, feine
Gildezwang — Gilgenburg
Gefährten dagegen zu Waſſer; er hielt ih zwiſchen
24 und 25° füdl. Br. und fand aud bier ein«
ganz öde Landidaft. Am 23. Aug. 1876 erreichte
er eine Zelegraphenitation und 29. Sept. Adelaide:
Seitdem lebt er in Melbourne. Gr ſchrieb «Geo-
graphical travels in Central Australia» (1874) und
«The journal of a forgotten expedition» (1881).
Giles (John Alen), engl. Schrütiteller, geb.
26. Oft. 1808 zu Marl in Somerietihire und im
ber Charterhoujes Schule zu London vorgebildet,
vollendete feine Studien in Drford und wurde
1836 ald Direltor an die City of Landon⸗School
berufen. Dieſen Bojten gab er 1840 auf, um eine
Pfarre anzunehmen, und als Pfarrer iebt er noch
jegt in Sutton in Surrey. ©. ift ein außeror:
dentlih fruchtbarer Schriftiteller auf dem Felde
der Theologie, der Pädagogik und der Geſchichte.
Erwähnung verdienen unter jeinen Werten: « The
life and letters of Thomas a Becket» (2 Bde.,
1817), «History of the ancient Britons» (2 Boe.,
1848), «Hebrew records», eine Kritik des Alten
Zeitament3 (1850; 2. Aufi. 1853), «Christian
records», eine Kritit des Neuen Teftaments
(1854; 2. Aufl. 1877), «Heathen records of the
jewish scriptural history» (1856), «The writings
of the early christians of the second century »
ae «The story book of English history»
1857), «Poetic treasures, or passages from the
poets» (1879) u. |. w. Auch gab er Teren und
andere Haffifche Autoren, ſowie Lanfranc, Beda und
Roger Alam und zahlreihe Schulbücher heraus.
ilet (fr3.), ärmellofe Jade, Weſte.
@ilgal war der Name mehrerer Orte Valäfti«
nas, von denen das 40 Winuten öftlich von Jericho,
auf dem nördlichen Ufer des Badıes Krith (Wadi
Keit) gelegene, in der israel. Beihigte feit Joſua
am berühmteften geworben iſt. ©. tet wohl
uriprünglich einen geweihten Kreis, der von toben
Steinfäulen umitellt war. Und fo galt auch dieies
G., deilen Stätte no burd Ruinen von unbe
bauenen, über einen kleinen Hügel (Tell Dſchel⸗
dichul) zeritreuten Kalt: und Feuerſteinen bezeichnet
wird, no im 4. Jahrh. n. Chr. den Bewohnern
der Jordanaue (f. hör) ald ein heiliger Ort.
Ein anderes Bilgal, das heutige große Dorf
Dſchildſchilia, auf einem der hödjiten Buntte des
ebirges Ephraim, fübweltlid von Silo (Eeilün),
5 km weitlich von Sinbidjil, tft durch die Prophes
ten Slia und Elifa belannt geworden, melde mit
ihrem Süngertreis ier ihren Aufenthalt hatten.
@ilge, der linke (füdliche) der beiden Mündungse
arme der Memel, in welche ſich 8 km unterhalb
Tilſits diefer Strom teilt; 87 lang, 100 m
breit, führt er etwa ein Drittel ber gefamten Waſſer⸗
maſſe mitteld vier Mündungen ins Kuriſche Haff,
nämlich mittel3 ber Loye, ber Inſe, der auf 11 km
[Bifidaren Zamwe und der G. beim Dorfe Gilge;
eptere wurde ald Neue Gilge 1613—16 gerade
aeient und ſchiffbar gemadıt.
ilgen (St.), Flecken am weſtl. Ende bes
Aberſees (f. d.). [(f. d.) in Oberfranten.
®ilgenberg (St.), Irrenanſtalt bei Donndorf
®ilgenburg, Stabt in der preuß. Provinz
Ditpreußen, Regierungsbezirk Königsberg, Kreis
Diterobe, 80 km füd ig von Dfterode, an der
Widen, bie ben durch die Welle abfließenden Großen
und Kleinen Dameraufee verbindet, mit (1880) 1859
meiſt prot. E., ift Siß eines Amtögeritd. mJ.
1278 wurde die Burg, 1826 die Stadt geqrundet.
Gilgentag — Gillray
Gllgentag, Gebähtnistag des heil, Agidius
oder Gilig (fra. Gilles).
Gilgit, ein 450 km langer, rechter Nebenfluß
des Indus, welder von W. aus dem ſüdlich von
Haitudih gelegenen Schunder⸗ und weiter aus
um Bandariee als Ghizar berfommt. Ebenfo
heist das zu Kalchmir gehörende, von dieſem Strome
durchfoſſene Land, zwiichen Sirikul im N., Balti⸗
kan im O., Tichilas im S. und Tſchitral im W.
etwa 6500 qkm groß, mit 26000 E., welche ſich
zum ſchutiſchen Glauben befennen. Der 200 Häu⸗
ler jüblende Hauptort Gilgit liegt recht? am ©.
in 1590 m Höhe. Das in 1460 m Höhe gelegene
sort ilgit, mit fieben vieredigen Türmen verjeben,
it der feitelte Bunt des Maharadſcha von Kaſch⸗
mir im Dardiitän; und Die 1200
Glgitbrigade liegt in dem au? einigen undert
Heinen Hätten beſtehenden Dorfe Aſtor, in Hazora.
Gilia Ruis et Pav., eine zu den Bolemonia:
ceen gehörige Gattung meilt einjähriger Pflanzen
Galiforniend, mit gefiederten, halbgefiederten oder
boppeltshalbgefiederten Blättern und monopetalen,
tihterlörmigen Blumen. In den Blumengärten
werden borpigämeije zwei Arten kultiviert, G. tri-
eolor und G. apitata. Eritere wird nur 30—40 cm
ob und i umen find auf dem Saume ber
zone blakviolett oder bläulih, purpurn im
Sqhlunde und gelb an der Röhre, und ſtehen zu
4—5 am Ende der Zweige. Dan bat von ihr
weibe, rolenrot oder jchön blau blühende Barie-
täten. Bei der boppelt fo hoben Bouquetlilie, ber
goeiten Art, find die Blumen_blau und Meiner,
aber in großer Anzahl an der Spizte ftengelartiger
Zweige geſammelt. Niedriger Wuchs und reicher,
Ci ondauernder Flor machen dieje Pflanzen zur
dann zäblende
allung von Rabatten geichidt.
il * ein wh But —— chen, —
wahrf zur buperboreiihen Raſſe gehören:
der Vollsſtamm des öftl. Sibirien. de wohnen
am unten Amur und auf dem nörbl. Teile der
Inſel Sachalin, auf beiden Punkten ungefähr zwi:
den 51 und 54° nördl. Br. Obwohl ihre bisher
nicht erforichte Sprache auf ben eriten Anblid we:
ber mit dem Zungufiichen, nod) mit dem Japani⸗
Ichen u mit der Spracde ber Ainu, mit denen
die ©. auf Sadalin zufammen wohnen, zujam:
menubängen ſcheint, fo iſt es dennoch jehr wahr⸗
ſcheinlich, daß die ©. mit den Ainu eines Stam-
mes find und den aus jener Zeit, wo die Ainu die
word, Inſeln des Japaniſchen Meers zu bevöls
tern anfingen, auf dem Feſtlande zurüdgebliebenen
Überreit des ainu-giljafiichen Vollsſtamms dar⸗
Bellen. Die, Befamtheit der ©. dürfte die Zahl
5000 nicht viel überiteigen. Sie find Schamanen
und ſchoͤpfen aus ber ad und dem Siölanee
ihren Lebensunterhalt. Die am Meere wohnen:
den G. find treffliche, unerfchrodene Seefahrer und
treiben auch Handel, indem fie mit ihren Kähnen
sch dem Süden von Sadalin fahren, um Selle
von ben Ainu zu erhandeln und dieje Dann wieder
an bie rufl. Kaufleute in Nikolajewst zu vertaufen.
(©. Ei Aſiatiſche Menſchenſtämme, Fig.
19.) L Benjulow, «Die rufl.saliat. Grenz
lande⸗ (deutſch von Krahmer, Lpz. 1874).
GIN, das Ueinſte brit. Hohlmaß, ſpeziell Fluſ⸗
Rgleitäamaß, , des Pint oder Y,, des Smperil-
Sallon = 14,20 Gentiliter. Bis Ende 1825 (Lin:
—* der Iehigen Maßgroͤße) war das ©. eben:
Y bes Bint oder Yı, bes alten Weingallon
41
= 11,83 Centiliter = etwa V jebige G. Bis
eben dahin galt in Schottland ein beſonderes G.
als Meinftes Flüffigkeitömaß, Y« des ſchott. Pint
oder Yu des fchott. Ballon = 10,59 Centiliter.
es, franz. Borname, foviel wie Ugidius.
Gillies (John), engl. Gefhichtichreiber, geb. zu
Brechin in der ſchott. Grafichaft Borfat 18. Jan.
1747, ftudierte zu Glasgow Theologie und Philo⸗
logie und bereilte als Führer der Söhne des Gra⸗
fen Hopetoun einen großen Teil Europas. Nad)
feiner Ruckehr widmete er fih von neuem hiſtor.
und philol, Studien. Das unter Guthried Na:
men damals erichienene hiſtor. und geogr. Leriton
foll von ihm fein. Unter feinem Namen gab er
zunädjit eine berfebung ber Neben de3 Lyſias
und Iſokrates (1778) und dann der «Ethil» und
«Bolitit» des Ariftoteles (1786 — 97) heraus.
Hierauf fchrieb er fein Hauptwerf, die «History of
ancient Greece, its colonies and conquests»
(2 Bde., Lond. 1786; 6. Aufl., 4 Bde., 1820;
deutſch, Lpz. 1787 — 94), der er feine legte Arbeit,
die «History of the world from the reign of
Alexander to that of Augustus» (3 Bde., Lond.
180710), folgen ließ. In Anerlennung des Wers
tes feiner rien, Geſchichte und des monarchiſchen
Geiſtes, in der fie geichrieben, warb er 1794 zum
tönigl. Hiftoriographen für Schottland ernannt.
Auch lieferte er eine Parallele zwiſchen Friedrich
d. Gr. und Philipp von Macedonien in der «View
of the reign of Frederick Il of Prussia» (Lond.
1789). Cr itarb 15. Febr. 1836 zu Clapham.
Gillisland, Nordpolarland, nordöltlid von
Spigbergen unter 811° nörbl. Br. und 36° öltl. 2.
von Greenwich, 1707 von dem Holländer Cornelius
Gillis geieben, aber noch nie betreten. Neuerdings
wurbe ©. mit Konig-⸗Karls⸗-Land vermedielt,
einer Inſel unter 75—78° nördl. Br. und 27—32
öjtl. 2, welche 1617 vom Engländer Wiche zuerft
geſehen, 1870 von Graf Zeil und Heuglin neu ent⸗
dedt wurde.
Gillik (James), amerit. Aſtronom, geb. 6. Sept.
1811 in Georgetown im Diſtrikt Columbia, trat
1827 in die amerik. Kriegsmarine und wurde 1833
Lieutenant bei derfelben. Nahdem er hierauf in
Charlottesville und Paris Mathematik und Phyſik
jtubdiert, wurde er 1836 beim Karten: und Initrumen:
tendepot in Wafhington angeitellt und bald darauf
Direktor dieſer Anjtalt. Er bewirkte 1842 beim
Kongreß die Gründung des Naval Observatory zu
Walhington, bejuchte jodann die hervorragenditen
Gternwarten Europad und leitete 1849—52 bie
amerilanijdhe ajtron. Erpebition nad der füdl.
albfugel. ©. wurde 1861 Tireltor der Marines
ternwarte zu Dafbington und ftarb dafelbit 9. Febr.
1865. Gr fchrieb: «Report on the erection of the
depot of charts and instruments» (Waſhington
1845), «Magnetical and meteorological observa-
tions» (Waſhington 1845), «Astronomical obser-
vetions» (Waſhington 1846), «The United States
naval astronomical expedition to the southern
hemisphere» (6 Bde., Waihington 1855—59).
Gillray (James), berühmter engl. Karikaturen⸗
jeichner und Stecher, geb. 1757 zu Chelſea, war der
Sohn eines Inſaſſen des dortigen Militärhoipitals
und zum Schriftitecher beitimmt. Dod da ihm-
diejer Beruf nicht gefiel, ſchloß er ſich an eine Kos
mödiantengefellichaft an, mit welder er eine geh
lang das Yand durchzog, bis er endlich Gelegenheit
fand, fich in der Atademie von Somerjet-Houfe zu
42
London mit Gifer ben Kunftftubien ergeben.
Anfangs ſtach, äßte und malte er mei fte
Dinge, bald aber gab er feinem Hange zur Karilatur
nad, in welcher er fi einen europ. Ruf erwarb.
Seine zahlreichen Karikaturen, von welchen 1779—
1811 über 1200 erſchienen find mei voll treffenden
Wibes, zu deflen ielfcheibe er die Franzoſen, Na⸗
oleon und die ber er wählte.
: des 19. Jahrh. Nerein waren ©.8 Blätter bas
% wa Gnglanb in diefem Fach heruorgebradt | und
Er ftarb in London 1. Juni 1815. Nach
— Tode geißienen (eine eine Beidmungen («The
caricatures of G. with poetical
illustration», Con, 1816-26: neue Ausgabe mit
Zert von Th. Bri rigdt, I 1849—50 und 1874 mit einer
ur hie io and times) de mit (1881)
gewerbrei emeinde
17 7%. im Bezirt Charleroi der belg. Provinz
Hennegau, an ber Cifenbahn von Charleroi nah Na:
mur, bat Rob l ben, Gifen: und Glasinduſtrie.
Eins Bar * Arkitelt, geb. 16. Gebr. 1771
Altdamm bei Stettin. war feit 1788 Schüler
In. Er führte
iteltur ein und
— groben —5 — 5 feinen Söler Schinlel.
© Sim in Wofenesg (dem. von), Igriher
u Rofene erm. v0 ri
Dichter a . 1. Novp. 1 3 u Ra —*— —A—
rch,
ih
t mit der Poeſie beſch chaͤfng te. In
trat er 1837, wurde 1847 aus
Roveredo nad) Wien berufen, 1850 beim Miniftes
rium bes Innern, 1856 als Statthaltereifefretär
zu Linz angeftellt und ftarb bafelbft 31. Mai 1864.
Er beröflentlichte «Tiroler S Shüpenleben» Sanöbr.
1863); feine ⸗Gedich — ienen n feinem
Tode gelammelt mit Biographie (2 Bbe.,
1864—65; Nadıtrag, Innsbr. 1868),
Gil vᷣoio (Gaspar), ſpan. Shhter, geb. zu
Valencia zwiſchen 1530 und 1540, zuerft Stadt:
chreiber feiner Bateritadt, wurde durd feine ge fi
chidte Amtsführung dem König Philipp IL. felbfi
tannt, von ihm 1572 zum Koadjutor bes Bor:
Iteherd der Oberrechnungstammer bes Königreich
lencia ernannt und 1580 nad Barcelona ges
fandt, um das königl. Batrimonium zu regulieren,
wo er 1591 ftarb. Außer einigen lyriſchen Ges
dichten («Biblioteca de autores espaholes»,
Bd. 42) lieferte &. eine Fortſeßung der «Diana»
bes Diontemayor (f. d.), die zuerft unter dem Titel
«Primera parte de Diana enamorada; cinco
libros. que prosiguen los siete de la Diana de
Montemayor» zu Balencia 1564, in bemielben
Jahre wie eineanbdere Fortſetzun deöfelben Scäfers
tomand, von dem Arzt Alonjo Bere, erſchien.
Sie übertraf nicht nur die lehtere, fondern in den
metriihen Zeilen, d. h. in den reichlich ausge⸗
ftreuten Hirten edichten, Liedern und Can onen,
wie auch was die glüdliche Einfügung interelianter
Cpifoden betrifft, telbft dad Wert des Montemayor
und nimmt fiberhaupt eine jo ausgezeichnete Stelle
unter ben Gedichten biejer Gattung ein, dab das
von Cervantes im «Don Quixote» G. gefpendete
Lob zwar übertrieben, aber nicht ungegrundet iſt.
Sie wurde im 16. Fahrb. noch zweimal ins Fran⸗
zoͤſiſche, im 17. ins Lateiniſche überſetzt von dem
elehrten Küftriner Kaſpar Barth. Unter ben
usgaben der «Diana enamorada » ift bie beite bie
puoleic (eb
Siaats dienſt
is ın den Ans | halten
Billy — Gil Vicente
von Cerdaͤ y Nico beiorgte unb mit einem Aommer:
tar veriehene (Madr. 1778; neue Aufl. 1862).
G. hatte einen dleicmamig en Sobn, weldyer 31
eier Zeit als juridiicher Shriftftell er und Bro
eſſor des Griespiicen in feiner t Balencic
erühmt war und mit bem der Tichter falt vo:
allen biöherigen Biographen für Eine Berfon ge
worden ift.
icente, ber „outer der ortug. Dranım
dpfer bed modernen Sue in ber ®@e-
fpan. Litteratur ebenfo berühmt wie in
art , wurde um md geboren. Sıst:
maräeß, Fr 08 und Liffabon fireiten um bie
Ehre, feine Beburtäftabt zu fein. de eritern Stadt
entitammte das abelige Geſchlecht bo Ganto, welherrz
er angehörte: in ber zweiten Icbten Io lange 2 eit
Nachtommen des Dichters; in der dritten endlich
bielt er felber fich bereit3 vor 1495 auf, um Juris
— zu ſtudieren. Beim Herzog von Bela, den
tern König Emanuel, nahm er die Stellung
ent — der — 7 — ein. Seine poetiſchen⸗
Anlagen, leben —— und jovialer Sinn
zogen ihn zu fen bin, beionders nadı der
ünftigen ufna$ me feiner bidteriihen Ber-
[nie om am Sole 0 ee .©r. Sein erites Stand
* —2 ier ber Geburt des nach⸗
ni
hann —* ein Scäferfpiel,
genannt, das vor dem
ofe aufs —5 nord an und {7 mob efiel da man
eine Wieder olung am nädhiten ——
verlangte. G. aber verfaßte ein neues Stud, wie
das erſte in jpan. Sprache, doc in mebr drama⸗
tiſcher rm, «Auto pastoril castelhano ». So
datiert die Einführung des Dramas in Portugal
vom J. 1502. Seiten fuhr G. von 150% bie 1636,
mwährenb ber Regierungszeit Gmanuele und feines
Nachfolger fort, zu a en gröbern. jährlichen Hof⸗
und Kirchenfeften ähnliche dramatiſche <piele zu
bichten, an deren Aufführung er felbit und feine
Tochter Baula, die als Schauipielerin, Zonkünit:
lerin und aud als Dichterin verühnt war, teil:
nahmen. Doch fehlte es G. nicht an Neidern, welchen
er einft, um jeine Grfindungsgabe zu beweiſen.
in einer Hofgeſellſchaft über ein auigegebenes
Sprihwort die launige, finnreihe Farce »Inex
Pereira» improvifterte, bie vielleicht fein beites
Städ if. ©. ftarb in Sürfti keit um 1536.
Seine zuerft nur in fliegenden Blättern verbreis
teten Werte wurden nad jeinem Tode von feinen
flindern Paula und Luiz Vicente herausgegeben
ie. 1562) und dann mit Verbeflerungen deö
eiligen Officiums, d. i. Durd) von der nuuifitiom
unterdrüdte Stellen verftümmelt (Yilab. 1585).
NY neuelter Zeit veranitalteten Barreto Feio und
onteiro einen Wiederabdrud ie Bde., Hamb,
1834), nachdem Böhl de Faber in dem «Teatro
espaüol anterior & Lope de Vega» (Hamb. 1832)
bie in ſpan. Sprache geihriebenen «Autos» und
Scenen au3 einigen andern caltilian. Stüden ber:
ausgegeben hatte. Die vierte Ausgabe (Liſſab. 1852)
ift ein Neudrud der dritten; eine den Anſprachen
moderner Sritit entiprechende Textausgabe erütiert
noch nicht. Auszüge aus G.s Tramen finden ſich
in «Döma, Trauerfpiel. Aus dem Portugichicen
überfept» (Halberft. 1824); neun Städe uberiegte
Morig Rapp (Hildburgh. 1868). Es ift nicht zu
verfennen, daß bei G. in feinen 17 «Autos», wenig-
Itend in formeller Hinficht, die lat. und fram. mits
(olterlihen Mofterien und bei den Schäferjpielen
en
Gil y Zaͤrate — Gimpel
pastoris») insbefonbere bie feines Zeitge:
Sdcı Yan bei Gncina Bufler gemein fa; au
Smun franz. Farcen au en 12
Gab gemeien fein. jo
gen en
— und 3 Komödien, in benen el
ver kipaniiche Romanzenvers vor t, zeigt
2 viel Lebendigkeit und Laune, a alle
—⏑
trog oft noch rohen Anlage un
= ng von bramatifchers Genie
Farcen des G. als die
es Nationalluſtſpiels anyufehen
at eine Schule mehr
2* Dromatiker nach ihm, darunter An⸗
zu Beeiteh, Shiabe Simäs Gamoens.
‚ Geſchichte der drama⸗
Kunft in Spanien» (8 Bde,,
Sal 18451; Ihzopbilo Braga, «Historia othea-
wo ——* 1870) und «Questöes de
Eitersiura € arte portugueza» » (Liffab
Bil Bicente ehich and) ein portug. Bulhiänieh,
ver bed&berähmten, aus dem eriten
% geiertigten Custodia di Belem,
anız Roukron;, die König Emanuel zur Grinnes
ung an Wie | Snbiene für das glei
Fee Serougmitenllofter zu Belem bei
2Uaben gekuitet tar (1502). Neuerdings hat man
Dichter uns von Sohn
se
Pie
ce Be er!iiren wollen: hit * —*—
OR er Cren iſt der vollgultige
Sxxeis für dıeie bisher nicht erbracht.
‚Jdentität
68 Sarate (Ton Antonio), ſpan.
tler, geb. L Dez 1786 im Gscorial, kam ſchon im
R nad Frankreich, wo er in einem
— wurde, aber ſeine Mutter⸗
Bu er noch feiner Andtehr ins
en he von neuem erlernen mußte.
120 eine Anftellung im Winifterium
us) wurde Ardhivbeamter, verlor aber
volit Befinnungen bald feine Stelle
sine Zeit lang aus der Hauptitadt vers
fräber batte er ſich im Dramatifchen
außer einigen Überjegungen einzelne
Unzusilukfmele: «Le cömico-mania» und «La
'amıha catalanan, rieben; belannter wurde er
Ex tar Die drei Zuitipiele «El entremetido»,
dıncıle con las novias» und «Un afo despues
“hieie Im I 1832 wurde er Redacteur der
zen Ver dande siunta genründeten Zeitjchrift «Bo-
2 de amercio-, die fpäter den Titel «Ecu» ans
am Sob drei Jahren gab er die Redaction
x Dipektionsblattes wieder auf und wurde
Jarzeid als Beamter im Minifterrum des In⸗
TR are. Er wandte ih mın feinen drama:
der Asteiten wieder zu, und 1835 kam jeine
‚ngitie «Daka Blanca de Borbon» in Madrid
ER, , die, obwohl noch ganı im ſtren
RHi dem Iten, doch mit Beifall aufs
ua wurde. Um die Angrifie der romans
‘a Scale zu widerlegen, bichtete er bald Darauf
: russsstiidhe Tragödie «Carlos II. el hechizado»,
ver enticinedenem bramatiichen Talent zeugt
» ou in der Diction große Schönheiten hat.
‚ae blieb er diefer Richtung treu, nur fuchte
Pink mebe dem alten Rationalgeihmad zu
en: Trab feine 1840 im Liceo von
die «Rosmunda», die Tra⸗
m « e Lunas, «Masanielo» unb
namen ei barass, welche legtere für fein beftes
"
e
Hlr
Pt
den % nnern angeftellt und erhrelt den Titel Kine Augt
at
43
Std gilt, bie Komödie «Carlos V. en Ajofrin»
und das Melobrama «Cecilia la cieguecita», das
1848 aufgeführt wurde. G. war bald im altiven
Dienfte, bald auf Wartegeld im Minifterium des
3. Er ſtarb 27. Yan. 1861 in Mabrid. Au
feinen poetifchen Werten veröffentlichte er and) das
eManual de literatura» (8 Bde., Madr. 1816;
8. Aufl. 1874), ein Ichr — Handbuch der
inenez —5— beſte Werk über bie
Unterriptöanite alten —22 («De la instruccion
publica en ala», 5 Bde, Mabr. 1855) und
fchrieb eine Heike von Abhandlun en über altipan.
Dramatiker (Alarion Tirſo ve Molina, Zope u.ſ. w.)
für die «Biblioteca de autores espahioles». (ine
N feiner dramatischen Werte erfchien zu
aris
Silke, Barietät bes » Ghloritiäieiers (f. b.).
Gimborn, Dorf in der preuß. Nheinprovinz, .
Regierungsbezirk Köln, Kreis Gummersbach, 8 km
im RN. von diefem Orte, mit (1880) 8216 €., einem
Schloß Raffinierftahlhämmern, einer Rulverfabrit,
einer Bollivinnerei im Leppethale und bedeuten:
den Steinbrüche
Gimel (}), GE Dritte Budftabe des hebr. Aly
bets, g entſprechend, als dehlzenn en Are
eichne
imelblätt azarbfpiel,
©imiau (tür go er toftbarer % ann
Gimignano (Bincenzo da San) war einer ber
andgegeicinetiten Sönke Nafaels, unter deſſen Leis
er an den Loggien bes Zatifan arbeitete,
Au rdem beforierte er mit dem Maler ei one
ge je Br Haufen in Rom. Er ber] Ö ie od
ajae eiſe gut an spanet, nel eigte aber zu no
größerer Milde alß der M Meiſter. —X
mung und Plunderung Noms 1527 erfor 5 Wr
nen ganzen Befig. In Schwermut kehrte er nad
[cinem eburtsort San: :@tmignano im Tosca
hen zurüd, wo er wohl nod) einiges lieferte, das
aber feinem bern Ruhme nicht entiprad. Das
rn feines odes it ungewiß. Seine Werte find
hr teten, eine ie ige „gamilie von ihm findet ſich
in der Galerie ju Dresden. — Giacinto da G.,
geb. zu pieg 1611, geſt. 1681, bildete ſich zu Rom
in ſſins Schule "und ging dann zu Pietro da
Cortona über, deſſen Fertigkeit im effeltvollen
Scurzzo er fich aneignete, ohne jedoch Pouſſins
Grundjäge in der des nung aufzugeben. Auch
Guercino diente ihm hä un zum Rorbi de. Er malte
viel in Fresko, unter anderm im Lateran zu Nom
und dem Balaft Nicolini Florenz. Dan
außer vielen andern Rupferftihen aud von G.
27 ſehr geiuchte malerische Blätter, die mit zierli
Nabel neiertigt find. — Gleiche Adtung erwarb ih
jein Sohn und Schüler Lodovico G., geb.
* om 1644, geſt. 1697. Er fand in Stesten
vielen Beifall; "die in der Kirche delle Bergine zu
Rom wurden von den Dlalern ber Lüfte und Wol⸗
ten fowie der Engelöflügel wegen ſtudiert. Andere
Arbeiten von ihm fieht man in PBiltoja im Tom
und San: Giovanni. Caylus, Roullet u. a. haben
ihm geitochen.
impe (fr3. guimpe; engl. gimp, loop), eine
aus Yeinen: ober Baumwollgarn anche mit
beliebig gefärbter Seide (Trama) über|ponnene
Sanur, die ald Kleiderbefag verwendet wird.
&impel (Pyrrhula) ift der Name einer Bo
gattung aus der Familie ber Finken und dur)
44
furzen, diden, an ber Wurzel runden und an den
Geiten_ auigetriebenen Schnabel audgezeichnet,
beifen Obertiefer eine trumme, abgerundete Firite
eine hatenförmige Spipe bat. Die Gattung
ift felbft zum Typus einer befonbern, freilich den
beißern fehr nahefiehenben Sami ie geworben.
ierher gehört ber befannte Rotgimpel oder
ompfaffe (P. vulgaris), ber den größten Zeil
des nördl. und mittlern Europa bis an die Alpen
bewohnt und in Gebüicdhen und Wäldern niſtet.
Beide Geſchlechter haben einen angenehmen Ges
fang. Das Männchen lernt, wenn es noch als Net:
vogel eingefangen, leicht andere Melodien flötens
artig nachpfeifen. Ter Handel mit gelernten ©.
wird vorzinlie in den Dörfern des Thüringerwals
be3 betrieben. Der G. nährt fih von Samen ver:
hiedener Bilanzen und wird im Zimmer mit Rüb:
en und wenig nf unterhalten. Oben iſt er bell:
grau, dad Wännden an Bruft und Borderbals
innoberrot, an Kappe, Schwingen und Schwanz
chwarz; dad Weibchen bat ftatt Zinnoberrot nur
eine vötlih:graue Färbung. (6. Abbildung auf
Tafel: Singvögel IL) Der mehr im Norden
lebende größere Haken⸗ oder Fihtengimpel
(P. enucleator) fteht durch die Form ſeines Schna-
bels bem Kreuzſchnabel näher. Gegenwaͤrtig züchtet
man in vielen Tiergärten einige, durch prachtvolles
rotes Gefieder ausgezeichnete Gimpelarten (P. ery-
thrina, rosea, purpurea) aus bem hohen Norden
der Alten und Neuen Welt.
is, Branntwein, welcher vorzugsweife in Ir⸗
land bereitet und von Iren fonfumtert wird. Er
ift dem Genever (f. d.) ſehr ähnlich,
Biudely (Unt.), Hütoriler, geb. 3. Sept. 1829
pr Drag, madıte bafelbft feine Gymnafinl- und
niverfitätäftudien und erhielt 1853 eine Anſtel⸗
lung als Brofeflor für deutiche Sprache und Litte⸗
ratur an der böhm. Oberrealſchule in Prag. Einige
Monate darauf ward er zur proviforifchen. Über:
nahme des Lehrſtuhls für Geſchichte an die ol:
müger Univerfität berufen, als jedoch 1855 deren
Aufhebung erfolgte, lehrte er in feiner frühern
Eigenſchaft an bie Öbertenlfcule jurüd. Im %. | der
1857 veranlaßte ihn ber Plan zu einer größern
biftor. Arbeit zu einer längern ardivaliihen Stu:
bienreife, auf welcher er alle bedeutenden Ardyive
in Deutichland, nei den Niederlanden,
Belgien und Spanien bur forfchte. Nach feiner
Rüdlehr wurde ©. 1862 zum außerorb. Brofefior
für öfterr. Geihichte an der prager Univerfität und
zugleich zum Landesarchivar bes Königreich® Böh-
men ernannt; 1867 erfolgte feine Ernennung zum
ord. Brofeilor. G.s erite bedeutendere hijtor. Ars
beit if die « Geſchichte der Böhmiichen Brüder»
3 Bde., — 1856 — 57). onſt bezogen ſich
eine Iiveli chen Studien auf das
17. Jahrh., auf die Zeit, welche bem Sreibigiäbri.
riege voranging, und auf dieſen felbft. 8
Brad diefer Studien erichienen die Werte: «Ru:
af U. und feine Zeit» (2 Bde, Prag 1862 — 65)
und ⸗Geſchichte des Dreikigjährigen Kriegs » Gd.
1—4, Prag 1869—80). Außerdem veröffentlichte
G. eine überfihtlihe Geſchichte bes Dreibigiähri:
en Kriegs (3 Abteil. Lpz. 1882), ſowie zahlreiche
ufläge in den «Abben lungen» der wiener Aka⸗
bemie und mehrere geichägte Lehrbücher der Ges
ſchichte für den Unterricht. Auch gab er «Monu-
mente historiae bohemica» (Tl, 1—4, bie Zeit
1618— 28 umfafienb, Brag 1864—67) heraus.
Bin — Ginglobaum
GSinẽvbra, der ital. Name von Genf.
©iuevra, die Bemahlin des kelt. Sagenlönig!
Artus (f. d.).
@ingang, f. Gingham.
Ginger eer, ein erfriichendes, mouffierenbe:
Getränt, weldes fehr viel in England genoijen
wird, ur Bereitung besfelben wird eine Zucker
loͤſung unter Sufap von Ingwerwurzel in Gärung
verjegt und nad) Beendigung der Hauptgärung ir
thönerne Flaſchen gefüllt, deren Stöpfel mit Bind
jaben zu befeltigen find, um dem Trud der bei dcı
adgärung ji) entwidelnden Kohlenfäure genügen:
den Wibderitand bieten zu können.
®ingergrasdt oder ind. Oeraniumöl wirb
dur Seitillation von Andropogon Schoenanthus
gewonnen und vielfad für Barfümeriegmede ver⸗
wandt. (S. Geraniumöl.)
Gingham, gewoͤhnlich Gingang geſprochen
und öfters auch jo geſchrieben, vom japan. ging-
gang (frj.guingan ; engl. gingham, Bengal stripes),
eigentli ein feines engl., uriprünglid oitind.
Baummollzeug, jest die mannigfarbig geftreifte,
eflammte oder germürielte engl., ſchott. oder wiener
inwand, ein Baummollitoff von leinwanbarti:
gem, fehr dichtem Gewebe, der, aus gefärbtem
am erzeugt, zu Frauenkleidern benupt wird.
Einige leiten den Namen ©. auch von der franz.
Gtadt Buingamp (f. d.) ab.
Gingibrachium, Storbut am Arme; Gingis
podium, Storbut am Fuße.
@ingiro, ſ. Dihändiharo.
Gingkobaum, eine zu der Familie ber Taxi⸗
neen, aus ber Gruppe der Nabelhölger, gehörige
Gattung. Man kennt von ihr nur eine einzige
Art, Gingko biloba (Salisburya adiantifolia).
Diefe ift ein großer zweibhäufiger Baum Chinas
und Japans, der fi von allen übrigen Nabelhöl:
ern durch breit=keilförmige, zmei:, biöweilen vier:
appige, am obern Saume geterbelte, Iederartige,
einlähripe Blätter unterfcheidet. Seine Frudt if
eine jteinbeerenartige Ruß von ber Größe einer
Damascenerpflaume und fchließt einen Kern ein,
in China und Japan gegeſſen wird.
Diefer in mehr ala einer Beziehung intereffante
Baum wurde 1712 durdy Kämpfer belannt, aber
erjt 42 Jahre fpäter in Europa, zuerit in England,
eingeführt. Gegen das Ende bes vorigen gebe:
bundert® kam von bort eine männlide Pflanze
nach Montpellier, wo fie 1812 zur Blüte kam, nas
türlih ohne fruchtbar zu fein. Erſt viel fpäter,
als diefem Baume ein Zweig eines weiblichen Sins
dividuums derfelben Art eingefept wurde, brachte
er von Jahr zu Jahr Früdte in Menge zur
Reife. Gegenwärtig ift der ©. aud in PBarkgärten
Deutichlands ziemlih häufig und wird durch Aus:
faat, wie auch durch Stedlinge und Beredlung
vermehrt. Er ift ziemlich hart und gedeiht faft in
allen Sagen und Bobenarten wärit aber viel
langjamer, als die meiſten übrigen Radelhölzer.
Er kann Jahrhunderte seleigt Jahrtauſende
leben und dann toloffale Dimenfionen erreichen.
Bunge ſah um Beling herum Bäume dieſer Art,
deren Alter er auf mindeitens 2000 Sabre Ichäpte;
einer derjelben batte einen Umfang von 13 m.
Diele Stammitärte ift aber vielleicht einem andern
Umitande zuzufchreiben. Der Same fließt näm:
lid zwei, drei und noch mehr Embryonen ein,
welche gleichzeitig feimen, und fo mag es oft vors
tonımen, daß mehrere Stämme zu einem einzigen
Ginguene — Gintl
verwachſen, was bie Chinefen und Japaner aud)
durch Kunft herbeizuführen willen. Übrigens wird
von mehrern Bflanzenforfchern, welche China und
Sapan bereiiten, übereinjtimmend berichtet, daß
fie den G. niemal® wild, fondern immer nur in
den Gärten angetroffen.” _
Ginguene (Pierre Louis), franz. Litteraturs
bitorifer und Krititer, geb. zu Rennes in der Bres
togne 25. April 1748, eignete ſich früh ältere und
neuere Sprachen an und zeigte lebhaften Sinn für
Malerei, Dichtlunſt und Muſik. In Paris, wo er
feine Etubien vollenden wollte, nötigte ihn feine
dürftige Lage, eine Erzieberitelle anzunehmen und
[päter in einem Bureau des Contröle general fid
anitellen zu laſſen. Er gewann einigen litterari:
ſchen Auf, ala er fich für den Berfaller eines im
«Almanac des muses» anonym abgedrudten Ges
biht?, «La confession de Zulme», befannte, und
lieferte hierauf mehrere Gedichte, 3. B. eine Clegie
auf den Tod des Prinzen Leopold von Brauns
(hweig, «Leopold, po&me» (Par. 1787), und
« Eloge de Louis XII, pre du peuple» (ar.
1788). In den «Lettres sur les confessions de
J. J. Roussesu» (Bar. 1791) fällte er über Roufs
fean ein günftiges Urteil. eine Schrift «De
Pautorité de Rabelais dans la rövolution pr&-
sente et dans la constitution civile du clerg6»
(Bar. 1791) zeigt ein eingebended Studium der
ältern franz. Sitteratur. Während der Revolus
tionszeit beiprad er bie Tagesereigniſſe in dem
«Feuille villageoises ruhig und maßvoll, Das
mals begann er auch feine litterarifchen Beiträge
jum «Moniteurse (1790 — 1816) und die Bearbeis
tung de3 zur « Eincyclopedie möthodique» gehö⸗-
rigen «Dictionnaire de musique», Als Gemaͤ⸗
Bigter wurde er 1793 eimgefertert er aber ins
b e Robespierres Sturz bie Freiheit wieder.
ah dem 9. Thermidor wurde ©. im Minijterium
dee Innern angeftelit und übernahm Garat3 Stelle
als Generaldireltor des öffentlihen Unterrichts.
Gleichzeitig gründete er bie «Decade philoso-
phique, httcraire et politique» (Par. 1784 —
1807), die nach Aufhebung des republilaniichen
lenders den Titel aBevue» annahm und 1807
mit dem «Mercure de France» vereinigt wurde.
As Gefandter ging er 1798 nad Sardinien.
Roh dem 18. Brumaire wurde er Mitglied des
ribunat3, aber jhon 1802 wegen häufiger Op⸗
poſition ausgeſchloſſen. Er ftarb zu Baris 11. Nov.
1816. Bon feiner «Histoire litteraire d’Italie»,
der er ben größten Zeil jeines Ruhms verdankt,
eridienen bei feinem Leben ſechs Bände (Par.
1811—13), nad feinem Zode zwei Bände (1819);
an neunter Band wurde von Salfi hinzugefügt.
Fine zweite Auflage des Ganzen (14 ’Bde., Bar.
1824—35) bejorgte Daunou. Meiſt nad) ital. Vor:
nldern gab er auch die durch
Schärfe ausgezeichneten «Fables» (Bar. 1810) und
ie « Fables inedites» (Bar. 1814) heraus.
®inuungagap ift der Name für die Urans
Inge der (t in der nordifhen Mythologie,
orachlich und inhaltlich dem griech. Chaos, wie es
eſiod und die andern älteiten Dichter auffallen,
tiprehend. Das Wort bedeutet eigentlich:
Inffen Ginnungs; Ginnung aber war der perjo-
fuierte öde Beltenraum. Diefe tautologifche
u ammenftellung | ollte die vollitändige Leere recht
minnlidden. Das Zuſammenwirken von Hige
ad Kälte in diefem Raume erzeugte das erite Ge:
igrammatiſche
45
bilde, den Riefen Ymir, aus welchem bie Welt ex
ſchaffen wurde.
infenginrgel oder Schinfengmwurzel, als
Drogue gebräuchliche getrodnete Wurzel von Pa-
nax Ginseng Nees, einer Eleinen 8 mit
etwas kriechendem Rhizom. Sie iſt in China ein⸗
heimiſch und wird dort fo hoch geſchaͤtzt, daß fie
einen wichtigen Artikel des Binnenhandels bildet
und fabelhafte Summen in Umlauf ſeßt. Für ein
Zael (640 Grains) diefer Drogue werben durch⸗
fohnittli) nicht weniger als 300 Taels Silber bes
zahlt, was nahezu 2000 Mark augmadıt. Obſchon
man bisher keine befondern arzneilich wirkenden
Stoffe in ihr hat entdeden können, N ält fie doch
ber Chinefe für ein unfhäsbares Mittel, dem er
bie außerordentlichſten Wirkungen auf den menſch⸗
lien Körper zufchreibt, indem fie den geſchwächten
in wunderbarer Weife ftärfen und dem gealterten
träftige Jugend zurüdgeben fol. Der chineſ. Name
Oin eng bedeutet Weltwunder, und dag Wort
anax i
„ff dem Griegiigen entlehnt und bezeichnet
ein Heilmittel für alle Krankheiten, eine Banacee.
Eine der genannten Pflanze verwandte Art, Panax
quinquefolium, findet ſich nicht felten in mittel
europ. Gärten.
@infter, ſ. Genista.
Suter (Spanifcher), |. unter Eſparto.
©infterfate, ſ. unter Zibettiere,
@inftuieg, |. Geltvieh.
Giutl (Julius Wilh.), Phyſiker, geb. 12. Nov.
1804 in Prag, beiuchte dort dag Gymnaſium, ftu:
dierte in Prag und Wien, war dann Adjunft ber
Lehrkanzeln für Mathematik und Phyſik an der Unis
verfität Wien und wurde 1836 zum orb. pte or
der Phyſik und angewandten Mathematik an der
k. k. Univerfität Graz ernannt, wo er 1846 auch
noch die Lehrlanzel der Naturgeſchichte übertragen
erhielt. Im J. 1847 wurde er zum Dekan
philo, atultät gewählt, im felben Jahre jedoch
als k. k. Zelegraphenbauinipektor nad) Wien berufen,
in welcher Eigenfchaft er die Anlage und Einrichtung
ber eriten ölterr. Telegrapbenlinien leitete. Im J.
1849 wurde ibm die Direltion der Staatste
graphen proviforiich übertragen und 1850 wurde
er als wirklicher k. 8. Telegraphendireftor bei der das
mals beitehenden Generalbirektion für Kommuni⸗
tationen ernannt. Im J. 1863 trat er in den Ruhe⸗
tand und lebt feither in Prag. Seine meift in
en Berichten ber wiener Alademie veröffentlichten
Arbeiten bewegen fich teil auf dem Gebiete ber
Meteorologie und Klimatologie, teild auf dem bes
Magnetismus und der Gleltricität. ©. ift der Be:
gründer der für das Telegraphenweſen fo ot
gewordenen Doppellorrefpondenz, für deren Einfuh
rung er bei der Induſtrieausſtellung zu Paris 185F
mit der großen goldenen Chrenmebaille ausgezeich⸗
net wurde. Gr iſt Mitglied der Laiferl. Akademie
der Wiflenihaften zu Wien.
Giutl (Wild. Friebr.), Chemiler, Sohn des vo:
rigen, geb. 5. Aug. 1843, wurde, nachdem er in
ien Chemie ftubiert hatte und mehrere Jahre als
Dabrithemiter thätig gewejen war, Affiftent Rod):
eders und Privatdocent an der Univerfität Prag.
gm J. 1869 übernahm er die Supplierung ber
ee für allgemeine Chemie an ber deutichen
techniſchen —3* zu Brag und wurde 1870
zum ord. Profeſſor für allgemeine und analy:
tifche Chemie ernannt. Seine in verſchiedenen Zeit:
ſchriften veröffentlichten Publikationen bewegen fi
Gicherti
46
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Gioconde — Giorbani
„9 Saharl biograflci e carteggio
—X —— Zur. 186063); berielbe,
Fa di V. (Bist. 1848); Bilanelli, «Elogio di
TG» (Zur. 1853); Spaventa, «La filosofia di
T 255 1863); Prisco, «G. e l’ontologismos
(Neap. «Della mente di V. G.»
As. i 171).
Gissende (and; Gioeondoso; ital.), mufila
”
Nie Bemagte geihmung: ausgelafien uftig.
_ ( t Fra) einer ber vorzüg:
Bis uıb Baumeifter und Altertums
we 1. von deſſen Lebenſsumſtaͤn⸗
des wenig klaut iR. Gr wurde in Berona geboren
|) icher Renner der alten S
u he —e— Altertums. Au feiner Zi.
gehört eine in N
ä Ba te er bie
ei Sue feinen andern Arbeiten
er deu vollen ital. Renaiflances
bervorzutreten wagte,
ten und wandte
y die Ausführung
mer B⸗ bem Ausfluſſe ber
Orenta eine aubere Kuktung zu geben und dadurch
der en vorzubeugen. Als
men rannden
wandte er nen im Kir
vor —— Tode
Bu
, ur eit,
80. Zebensiahre ch.
Nirmals tabte er während feiner baulichen Thätig:
ke son fei erifhen. So ers
Bund eine Lüde
* eine een | 6
—A
li
—Sm—
de Bet al
dem m Safer
en,
Knifchen | 1894
17016 &., welche bebeuten:
ein und Ö treiben.
Sir oder Gira genannt,
e — bei Amalfi,
wurbe lang ei m mit Unrecht
F ital. er oph — Stati⸗
cenza, wurde im
— * bie e geitliche Lauf⸗
u e aber e tert 1783 in Bavia
——2 lebte nachher zurück⸗
der on Piacenza. Im J.
* das geiſtliche Gewand ab und gin
SRaileıb, we er ER mit polit. und nationa
ch befor
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Bir
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41
Btonomilchen Stubien bei Iqefti te und 1799 von
der franz. Regierung mit eitung des ſtatiſt.
Bureau bean tragt wurde. Bugleid begann er
eine fruchtbare litterariihe Thätigkeit auf geſchicht⸗
lidem und nationalölonomiichem Orb biete, indem
er in feinen Arbeiten den Wert der Statiftil für
moraliſche und —— — Forſchung her⸗
vorhob und der Begründer der Moral⸗
ftatifti wurde. la Mitarbeiter an dem von Sil⸗
vio Pellico gegründeten «Coneiliatore» wurde er
1820 verhaftet und ala politiſch —53 — neun
Peper lang gelan ngen gehalten, Nach feiner Bes
freiung veröffentlichte er diejenigen pbilof. Schrif-
ten, um berentwillen er von Gioberti u.a. 8
—A rs murbe, nämlich die « Ideolo-
1822), —* er ſich wie
3 an ven Rantf en Aritiziemus Roh,
den er mit Elementen der an Condillac fih an:
ſchließenden ram. Se Semiuntiitenfule Bet Ale er:
ner «Elementi di filosofa ad uso delle scuole»
4 2 Bde., Mail, 1822), «Esercizi lo
deologia e di zoologia» (Mai
sofia statistica» (4 Bde, Mail. 1826; neue, mit
Noten unb Aufägen von Romagnoft mjehene
Ausg., Mail. 1829-80). Bon feinen übrigen
Schriften ift bie wichtigfte «Nuovo prospetto delle
scienze economiche» (6 Bde., Mail. 1818—19).
G. ftarb 2. ‘jan. 1829 in Mailand
181, Inſel in Dänemarf im Bimfjorb, Stift
Aalborg, Amt Hjörring, dur einen Damm mit
dem Delle verbunden.
bei naturwiſſenſchaftlichen Namen Abs
Hr un für Siorna (Michael, geb. 1741, geft.
als Brofefior zu Turin
——— —5 —8 Schriftſteller, geb.
dierte daſelbſt und in
1. Jan. 1774 in jacen a,
Parma Philoſophie echtswiſſenſchaft, trat,
enachdem er Rd bie kurif. t. Doktorwurde erworben,
in den Benediltinerorden, verließ aber denfelben
wieber und ging 1800 nad) Dia Mailand. Nachdem er
verfchiebene untergeordnete limter in Mafia und
Ravenna belleidet, wurde er 1803 Brofeflor der lat.
und ital, Sitteretur und Unterbibliothelar in Bo:
ar 3. 1808 feiner Amter entiept, irrte er,
Haaren entblöbt, in Stalien umber,
bis er * zum tär der Kunſtakademie in
Bologna ernannt wurde. Als er 1815 aud) diefes
Amt verlor, begab er fih nad Mailand, wo er als
Pitarbeiter der «Biblioteca italiana » wirtte. In:
folge bes 1817 erfolgten Todes jeines Bater3, der
ihm ein betraͤchtliches nesmögen Yinterlich. fab er
fi) in eine unabbä: ige Lage verfegt und lebte feit
1818 als Brivatgelehrter in Pincenza. bie
Intriguen feiner Gegner verbannt, et fih
824 nach Florenz, wurde aber 1830 aud au?
Eodcann verwieien und ging nad) Parma, wo er
1834 wegen eines Briefd über die Ermordung des
Dat fan Sartorio verhaftet und A
* sugli errori
1823), «Filo-
t gefangen gehalten wurde. Nach feiner
ung lebte er in Parma, wurde Her zum Gbren:
identen ber Alademie ernannt und ftarb da:
elbft am 1. Sept. 1848. ©. gilt ala einer ber
deutendften neuern ital. Proſaiker und verbienit:
vollften Wieder eiteler der ital. Sprache. Er hat
fein größeres eichrieben, übte aber durch
ahlreiche Heinere 8 riften großen Ginfluß auf bie
itteratur feiner Zeit aus. Seine Ders find ſehr
oft gedrudt worden: «Opere» (2 2 Bde. Flor. 1846,
1857 u. öfter), «Scritti» (8 be., Pr 1841),
48
«Proses (Beneb. 1832), «Prose inedite con notizie
sallavitzele diP.G.per Malaspina» (Parma
beforgte G.s Euler und ;sreund Antonio Gunalli
(sOpere di P.G.», 14 Bde., Mail. 185462). Seit:
dem find noch eridjienen: «Il peccato impossibile»
iXond. 1862), «Lettere scelte», heraudgegeben von
lini (Alor. 1869), «Lettere ed arti per l’Acca-
demia di belle arti in Bologna», herausgegeben von
Scarabelli (Bologna 1874). Bel. Romani, «Deila
vita e delle opere di P. G.» (Mantna 1868).
; Giordãus un), ital. Dialer, geb. zu Read
632, hatte zu pagnoletto, dann ın —* ie⸗
tro — zum Lehrer, dem er bei feinen groben
Arbeiten half. Später gewannen die e des
Baolo Beronefe grosen Ginfluß auf ihn. Cr ahmte
die berühmteften Dialer mit einer ſolchen Bolllom-
menheit nad, daß felbft Kenner dadurch getäufcht
wurden. Wegen der Schnelligleit, mit welcher er ind»
befondere auf Antrieb feines eigennüsgigen Vaters
malte, erhielt er den Beinamen Luca fa presto.
Das große Altarblatt bei den Jeſuiten zu Reapel
(Franciscus Zaverius, ber die Japanefer tauft) foll
er binnen 36 Stunden vollendet haben. Er war an
Erfindung reih und mit der Perſpeltive grundlich
vertraut, fein Kolorit fanft und harmoniſch und ſein
Binfel frei und fe. Wunderbar war feine Fertig:
keit, die Manieren ber verſchiedenſten Meifter anzu:
nehmen, weshalb man ıhm aud den Beinamen
Broteus beilegte. Aber ihm fehlte vorerit bie %
tenfivität ber Charalteriſtik, und er bewegte ſich
meift innerhalb weniger Charaktertypen, welche in
—* (one nee Sand Ber Nadyläftigleit
rte ihn feine leihte Hand zu grober Nachläſſiglei
I Kompofition und Ausführung. Allerdings aber
war er in feiner guten Zeit der Dann, die PBaläfte
ital. und fpan. Großen raſch mit großen realen
und Ölbildern j fhmüden und obne Brätenfion
auf hoͤhern Stil bie ngen Wände zu füllen. Luca
fannte die wahren Gelege der Kunft recht wohl
zeichnete auch ſehr richtig, trieb aber Mißbrau
mit feinem eminenten Zalent, Seine erſten
Schöpfungen (wie die Dedenfresten der Satriftei
von San:Martino u. a.) ftehen bei weitem böber
als feine eilfertig gemalten Sadıen. Er folgte 1679
einem Rufe König Karla II. nad Spanien, wo er
das Escorial mit nicht weniger al3 neun Kuppel:
emälden zierte und die Gunſt des Königs in hohem
rade erwarb. Aber fo vollendet, wahr und im
garen groß und hinreißend feine Arbeiten in Sans
orenzo dei Eicorial waren, trug er doch zum Vers
all der Kunſt in Spanien viele bei. Nach dem
ode Karls II. ging er, alt und reich geworden, in
fein Vaterland zurüd, fand noch an Clemens XI. in
Nom einen Gönner und ftarb in Neapel 4. San.
1705. Nädıft dem Escorial haben Rom und lo:
ren; Freslen von ihm aufzumeifen. Seine zahl
lofen Bemälde find faft überall zu finden. Zu ben
vorzüglichiten gehören: der Cyllus aus dem Dlarien;
leben und der gigantifche Engelſturz im wiener Bels
vebere, Die Samariterin am Brunnen und ber beth:
lehemitifche Kindermord in der Pinakothek au Mun⸗
den, Suſanna im Bade in Dresden, das Paris:
urteil im berliner Mufeum, Venus und Mars im
Louvre, die Entführung der Guropa in der Eremis
tage in Petersburg, eine Pietä im Museo nazio-
nale in Neapel. Die beiten und berühmteiten
Rupferftecher haben nad ihm geftodhen; auch er
felbft Hat mit leichter, geiftreicher Nadel gearbeitet.
und vollitäudisfte Gefamtaudgabe ' der
ehren. Sodann ver: | Ba;
Giordano — Giornico
‚eigentlih Gio
gio Barbarelli, einer Ka
Benetianiihen S
der berühmteiten Mal
Aule, war wabrſcheinlich
tanco im Zrevilaniidhen um 1477 geborı
und ein Sctiler Giovanni Bellini, auch hat
Antonello da Meſſina auf ibn Einfluß. Bon Butt:
ericheint er in feinen frübern Bildern noch abbaͤnci⸗
aber ſehr bald erhob er ſich zu felbitändiger Freide
in Auffaffung und Farbe. Er wurde der einentiid
Gründer des venet. Noloritö, das bei Bellini zıv:
ſchon klar und leuchtend, aber erit bei G. red
warm, kraftvoll und lebendig ift. Ferner vervol
tommnete er die ſchon bei frübern venet. Nalcı
vorhandene Tendenz nad) dem nenrehaft Lebendige
bediente fi des Landichaftselements als Hinte
grund auf großartige Weile und Ienfte die Maler
\einer heimiſchen Schule zuerit auf das Glanzvoll
Prächtige, das für die Zulunit ihren Charatter bi
ftinmmte. In —— —— er mehrere Gebaͤud
mit ausgezeichneten Wandgemälben, z. B. die Facad
des Warenlagers der Deutſchen (Fondaco de’ 7
deschi), von denen aber die meiften zu Grunde gı
gangen find. An Tizian fand er hierin einen b
tenden Rebenbubler. Gr ftarb ſchon 1511, ar
an den Folgen feiner Ausfchweifunacı
eblich
Seine Borträtd gehören zu den fchönften der Ite
lieniihen Schule. In feinen Bildern findet jic
bisweilen ein eigentümlich phantaftifches Glemen!
das fi bald mit NRaivetät, bald mit glühende
ten 78 u er es mit Hiſte
vermi usgezei e ſeine
Hand, die nicht häufig erhalten find, beſiten di
lerien der Uffizien in Yylorenz (das Urteil Salo
mo3, bie Feuerprobe), Wien (die Felbmefier), di
Sammlung Siovanelli in Benedig (die Familie dei
Künftlers), der Palazzo Bitti in Florenz (Konzert|
gerner bat der Dom in Zrevifo einen wunderbare!
ihnam Ehrifti von Engeln beftattet, der zu Caitel
franco eine Madonna mit mehrern Heiligen. Sei
Schüler war Sebaftiano del Piombo, der ſich abe
in der Folge an Tizian und Michel Angelo weite
bildete. Troß feiner kurzen Wirkjamteit iſt G.
Schaffen einer der Angelpuntte der ital. Munſtore
duftion, indem auf feinen reformatoriichen Gin
flüflen ſelbſt die Kunft Ziziand und der geſamte
Benetianiihen Schule ruht. Bol. Schaufuß, «Ju
Beurteilung der Gemälde &.8» (Dresd. 1874); Y
Thauſing, «Wiener Kunftbriefes (Wien 1883).
Giornäta (ital.), d. i. Zagewert, hieß die Cin
heit des bis zur Einführung er franz. metriſche
rößen (1. April 1850) im feſtlaͤndiſchen Sardinte
üblich gewefenen Feldmaßes. Dasſelbe wurde i
100 Tavole oder Quadratpertiche (Quadratruter
geteilt und war = 88,01 a, J
Giornies (deutſch Irnis), Fleden im Den
Leventina (Livinen) des fchweis. Kantons Zeit
liegt 404 m über dem Meere, 15 km norbwef
fi von Biasca, 16 km fühöftlih von Faido a
der Gotthardftraße und ⸗Vahn zu beiden Seite
des Ticino und zählt (1880) 2171 meift dath. E
deren Haupterwerbäquellen die Seidenzudt, d
Feld⸗ und Weinbau und bie Alpenwirtichait fin!
Der Ort ift uralt und befigt mehrere intercian!
Baumerfe, fo einen hohen, ftarten Langobardrı
turm, bie ehemals befeftigte Kirche Sta.- Maria |
Gaftello und die frühroman. Kirche San⸗Nicolo d
Mira, angeblih auf einem heidniſchen Tempel e
baut. Wie der Yleden, fo trägt auch die Umgebun
eine üppige Landſchaft mit Weinbergen, Obftgärtei
Giotto — Giozza
uni eigen s 2 Bub: und Maulbeer⸗
— reichen durchrau d
* über —— —
— * vurchaus ital. Geprãge. Bei ©. ſchlugen
1478 bie Urner und Voiner ein weit übers
—— ſches Heer.
—— — ital. Maler, eb. 1276 in dem
l Dorfe Beipignan 7% n des Bon»
wow, nes Bauern. Die Die Au ndge hi te bieleh
Butererneders ital. Malerei it legendenhaft über
es, da er Schafe hütete,
orentin, Maler Eimabue
Deren wie er eins berfelben mit einem Jpipen | u
Era auf ein Stüd Schiefer zeichnete, bat er
Bez, u den Sohn zu überlaifen, und nahm ihn
zınh y wo er ihn in der Malerei unter:
3 glädfiche —— entwickelten ſich
dab ex ın kurzer Zeit ſeinen Meiſter und alle
übertraf. Er drang zuerit unter
einer Art von Naturwahrheit
—— welde die Schranten ber bisherigen byzan⸗
—— Jar Darkellung durchbrach. Mit
— tudium der —— — eit; er rngte
n
neue —E
eübaren
[4
en
we —— Kg da er rn des Darit
49
gann feine —— | in Innsbruck, fekte
iefelbe als Landesgerichtärat in Bozen md als
Dberlanbeägeri tsrat in Innsbruck fort. Seit
1861. gehört ©. dem tiroler Zandtage als Vertreter
ber Kandgemeinben um Bozen, feit 1867 dem Ab:
eordnetenhaufe als einer ber —— der Herilulen
artei an. [Bologna (Giovanni da).
Giopanui da Bologua, ital. Bildhauer, ſ.
Siovinazzo, Stadt in der ital. Provin np Bari,
18 km im . von Bari, am Adriatifchen Deere,
Station der Linie Bologna :Otranto der Stalieni:
ſchen Sudbahn, Biſchofsſitz, zählt (1881) 9797 €.
und bat Kabrifen von Hanfs und Baummollzcug,
fowie Steinbrüdhe.
ovine Italia (junges Italien), f. unter
Junges Europa, ſvini.
Giovini —8 Biandi), |. Biandi:Gio-
@iovio (Paolo), ital. Selchichtichreiber, eh.
19. April 1483 in omo, verlor jeinen Bater f on
in der Kindheit und wurde von feinem ältern Bru⸗
der Benebetto G., Gef ihtiöreiber feiner
Baterftadt Como, —53 rß Nachdem er
Padua unter Bomponazji Boicf bie und in
avi ia Medizin ſtudiert hatte, lie I uerſt in
darauf in Mailand als pr TA Arzt
ner, Um 1517 ging er in gleicher Eigenicait
erweitert hatte und für feine neuen om, gab aber feinen Beruf auf, um der Se:
Aazten ya Zeil gar teıne Borbilder beſaß. So —— feiner Zeit zu werden. Seine
a ed end zu arlläten, daß er beſonders auf das istoriarum sui temporis libri XLV» (ital.
aralier nde auge und einen | von 2. Domenichi, 2 Bde., Flor. 1551—68 u. öfter),
ei: hijter. m genfe u dem Keen behandelte bie Geſchichte vom J. 1494 bis 1547.
Seelen ber Erchlichen Kun begründete, An: | Hadrian VI. verlieh ihm ein Kanonilat an ber Kathe:
schung uub find meift edel und würs | drale von Como und Glemens VIL ernannte ihn
“, ve u ſchon ir — Durchgear: | zum Biſchof von Nocera. Da er ſich aber in feiner
heizt zu wahr. —38— vorzuglichſten Werken — en Kardinalhut zu erlangen, getäufcht
arhiren bie berühmte, aber gegenwaͤrti jebe mo: | fab, ging er 1550 nad Florenz, wo er 11. Des.
Yulerte Naricella in Rom, die Daritellung des
Apoßeis Petrus, der auf dem Wafler geht, in mus
spicher Arbeit; in , außer zahlreichen Tem:
serabilkers, ein { im NRefeltorium zu
Sta£ree und eine Ailtaria el, die trönung ber
Aaria barfellenb, in ber Kirche bieſes Klojters, bas
ange mit 9.3 Ramen bezeichnete Bild; Die eslen
tber der Grabe des iskus zu Aſſiſi fein
zaaptmert: in Babua Die fen in der Kapelle der
Scrasezui bei ben Gremitanern (1306). Neuerdings
ze in Florenz ein Teil feiner Freslen in ber
indie des Palaftes des Podeltä, darunter das
—** Dante, der ihm Sefesunbet war
Seine Aecöten | im päpftl. Ba fat
großenteils untergegon en, die in
er 1330 vom Könige Robert berufen
* u, mad 5 bieß von ihm beeinflußt. er
Glodenturm am Dom (Sta. Maria del Fiore)
* Asten Rus — feiner Zei ung gebamt und die
find _von ihm ausgeführt. Cr
md 1836 zu Florenz und wurde im Dom
rg no nadmals bie Republik ihm eine Denk⸗
mit
feinem R Retieibilbnis (von Benedetto ba
—
rg een Pa diterr. kleri⸗
ze Sohn von
„sieph reiberrn von 0; ‚änbigem 2 geord⸗
wen des an 84, geft. 1845), im
iege thätig, nel be berühmten Jo⸗
oh, Sreiherrn von ©. (geb. 7. Mai 1750,
* inð. ber die —e— 1809 mit
‚re srganinerte und die finanzielle itung *
—— — führte. G. ftubierte die Rechte, be
stigus - Legitom. 13. Aufl. VIIL
1552 ftarb und in San =2orengo Bi eſeßt ward.
Außer feinem Hauptwerfe fchrie iographien:
«Vitae virorum illustrium » (tn Don Domenidi,
7 Dbe., or. 1549—57), «Elogis virorum docto-
rum», «Elogia virorum bellica virtute illustriun»
(ital. von omenichi, Flor. 1554 u. er. fowie
mebrere Zandeöbefchreibungen, eine Schrift: «De
piscibus romanis» (Rom 1524; ital. von Zanca⸗
ruolo, Vened. 1560). w.a.m. Geinei italieniſch ge:
fchriebenen Briefe gab Lodovico Domenidji (« Let-
tere Ft di Paolo G.» (Beneb. 1560) heraus,
A: Giacinto), ital, (keine Bor
⸗ * 1846 in Turin, erhielt ſeine Vor
ildung auf em Gymnafium von Mondovi, ſtudierte
Philoſophie und Litteraturwilienfchaft auf der Uni:
verfität zu Turin, wirkte fodann als Gymnaſial⸗
lehrer in Ballanza und Benevento und iſt gegen:
wärtig Profeflor der ital. Litteratur am Lyceum zu
Cremona. ſchrieb: «Le pergamene arboresi »
(Zur. 1869), «Grido dell’ anima » (Carmagnola
1871), «Un’ eco del cuore» (PBallanza 1873),
«Come dettava amore» (Benevent 1876), «
metamorfosi del pensiero poetico di G. —
o carattere del suo scetticismo⸗ aeoenepent 1876),
«Eleonora da Toledo» (hiftor. Drama in 4 Alten
in Berfen, Benevent 1876), « Notizie sulla vita o
sugli scritti di Angelo Costanzo e di Galeazzo di
Tarsia» (Benevent 1877), «Fantasie -scintille »
(Cremona 1878), «Excelsior » (Gremona 1878),
alddio nel Paradiso Dantesco» (Mail. 1878)
«Curiose indagini sopra il puema di Dante: it
sorriso di Beatrice» (Cremona 1879), «La leg-
: | genda dell’ Inferno » (Cremona 1880).
4
>)
B@iyfeldärre nennt man eine an Holzgewaͤchſen
nicht jelten auftretende Krankheitserſcheinung, bie
darin beftebt, daß die oberften Bartien allmä HF
dürre werden, ihre Blätter een und ſchließli
abfterben Die &. kann au a r veriäjiebenzrtigen
ae beruben, in den mei Ken len wird
denfalls buch ungünftige Ernä —
Ken —E ich durch Mangel an hervor⸗
— jedoch auch eine teilweiſe —* der
Wurzeln durch paraſitiſche Pilze, welche Die Wur⸗
zelfäule (f. d.) u. dgl. bewirken, oder auch von Ties
ren herruͤhrende Berwundungen ber — kön⸗
un je 8: „verandafl en. àwaſſerhal
oder Gyps, ein aus wa
— Rat(CaS6, Pe * et. |
Schmwefelfäure und 8 95 Me] Wafjer) befte
Mineral, das aber auch zugleich als Geſtein
Der G. Teyftaliifiert, im monollinen S
ftehende Fig. 1 zeigt eine ber gemöhnlichiten Kröftall;
formen, welche von den vertitalen Priamenflähen, ber
m
rechts und links von
Klinopinaloid, oben und
unten von der negativen
Semipgrantibe begrenzt ift;
bisweilen find die Flächen | n
der legtern lan
ausgedehnt.
und breit
ei den aufs
ewachſenen Kryftallen er:
— die Mr en | 95
vielfa willingt, indem
zwei en mit ihren | w
vordern Ouerfläden, wie Fig. 2 angibt, zufammens
gewachſen find, wodurch dann an bem einen Ende des
nt 3 ein einfpri ender Wintelentitebt, die v8
nſchwanzzwillinge. ‘Bei den eingewad)
nen m Arge en kommt ein anderes Seitingsgefeb
vor. Cine hoͤchſt volllonmene —— got
dem Alinopinakoid, eine viel minder gute
ppramide. Der ©. hat mur die Härte er 5 Ar 2
(äh fi mit dem Fingernagel rigen), und ba3
pez. Gewicht 2 — reinen Zuſtande it er farb:
08 und oft *83 erhell, auch ſchneeweiß, eine Bei⸗
gung von Thon, aitum moſer Materie oder
Sileno d färbt ihn aber oft grau, bunte! Tal,
gelblich ober rötlich. Bei der Erhikum
Waſſer, wird trübe und weiß, guartern fi auf und
(hmilgt. zu wei ail. Er iſt aufloslich in
360—480 Waſſer (weshalb alle aus Sips:
lagern —* Quellen damit beladen find), in
Säuren nicht viel befier.
nf et den G. in folgenden Formen:
** 8tryſtalle, ifofierte ‚oder aggregierte große
Snbividuen‘ rundum ausgebildet, bisweilen (fen:
förmig abgerundet, eingewa fen in Thonen und
alergeln oder au gemadiien, . — der
Gips: und Salzgebirge. Gipskruyſftalle bil:
den ſich noch immerfort, zer * fie denn in Hoͤh⸗
lungen von Huttenſchl
lunſtlich aufgehaͤuften Thonmaſſen als ganz jugend⸗ derart verzwillingt
liche A Such e aus fen hen beobacht
tet e bat. Be:
fonder# fhöne und große Kryfta
vr 09. Kryftallichlotten ed Im haft
und im Herzog: Ormit » Stollen bei einharböbrunn
am Thüringerwalde
did und 2 m lang.
‚am lestern Be
Die du
Gipsverband
Kryftalle erhaltenen perimutterglän ig Feen band der häufig i in ſolchen
nennt man Fraueneis oder Marienglas;
man bat fie, wie den Glimmer, 8 Fen
benugt. 2) Faſergips, der in ber
28
nden ſich in lingsebene bildet
Manäfeld — der Baculitenſchi ten. son Leneſchiß bei
tericheiben — völlig unbewegl
orm von | brannter Bios
Gipfeldürre — Gipsverband
Platten oder Trümmern gewohnlich Spalten aus
füllt. 8) Rörniger Gips, ein Eeoftalliniieh för:
niges Geftein, welches unter der Benennung Ale:
er (j. d.) zu mandherlei Kunſtwerlen benupt
wird. 4) Dichter Gips, eine ziemlich feltene
Barietät dieſes Öeteing, — durch Thon
oder en a ee gefärbt. ö) Norpbatarti:
er Gips cher Törniger oder dichter G. ift mit
n der affe jerftreuten oft rofettenartig zufam:
mengeſchoſſenen Gipskryſtallen. 6) Shaumt *
oder Gipserde, aus lauter inen bey a en,
nur Iofe zufammengehäuften (ättdhen beit
teitt als Seftein vorzugsweiſe 75 in jr
| fgichteten Sebimentärformationen_ auf, und zwar
in —— a mit —RX anıs
, men in der fein:, Buntfand Hein, l⸗
kalk⸗ und —E—— — In
manchmal mauerartige Ber
fen bildet. In vullaniſchen ildet a
G. durd) Die Simwirtung be r Erbalationen von
innetelmaflerfto und ſchwefliger Säure auf die
Kalkſilicate des Bodens, und die dortigen Tuffe find
oft rei ic mit N Anollen und Schnüren von ®. er:
fat. Biel G. tft im Laufe der Zeit durch Auf:
nahme von Wafler aus unbubrit, d. i. wafler:
eiem fchwefelfauren Kalt, entitanden,, und fo
eſihen viele ipäberge | in Ihrem Innern nod) einen
— en Kern von A Anhydritpulver,
ter euft end, ſich mit mitzofte:
Are fe von ©. en wird ange:
euen im gemabl enen 3
* Darm hi ee Der, „befonbers der Ale efelber
und, na a m —ã th Gluhen von einem
pe vu Spartalt Mörtel)
en, nt, al Oman und be
* u \ A iffen von Natur» und Kunſt⸗
genenftänden, 3.8. Statuen. ferigen G. ver:
arbeitet man zu Perlen und andern Schmudgegen:
änben, bichten und Denementen, Ya. Sr zu Bafen, Säu:
en und andern Verrocchio zu
Slorenz, —— war einer der erſten. ber in
der neuern Zeit Teile des menfihficien Körpers in
&. abformte. Die berühmteften Sammlungen von
Gipsabdrucken alter Werte find die von Raf. Menge
— in no „und Dresden.
bgaſſe.
Male ips.
Frau, Gypsophila.
Gipätreyftalle, |. unter Gip2.
eiweltufen nennt man biefenigen Gipstryſtalle
welche, indem die Flächen des Pribmad fat gang
urüdtre * und die Pyramiden⸗ und Orthodomen:
* ehr ober weniger gefrümmt ineinander
iehen eine Tinfenförmige Rundung gewonnen
He m Ichönften fr find die Über fußgrohen wein
‚ gelben, © bem Kiebihiefer und binten
ipögebirge "Harifer Tertiärbedens
‚ auf Grubenholz, * Montmartre) eingewachſen vorkommen un oe
ind, daß die Abftumpfung?:
‚ fläche ber erösnligen“ Hemipyramide die Zwil:
ndere finden ſich 5. B. in den
owie zu Katſcher bei
—— ner Otureaturarbeit.
‚ein fefter immobilifierenber Ber:
Uen Anwendung fir:
n denen ein kran es [ied längere Zeit hin
ic erhalten werden fol. Ge⸗
(fchwefelfaurer Kalk durch Erhigen
8*
Gique — Girandole
ras Argkallwallerd beraubt)
x: Ggenfhait, mit etwa dem glei
Sıfer I &t, in wenig Minuten
t befanntlich
Bolumen
lönnen)
ben Chirurgen auc) ni
snärte i des
katten euızat, fo hat die od den Kahl dab
der Berbasb, wenn ex nicht abiolut genau add
Drud Ohaden veru
en nl
vor Anle
Bid ak aacı Maneltinde en t
ee
und Beha
Die elben durch in den 0.
man
b
oeidmittene Aden 47 loß. —— anen
En
—æe—
— * ta und
es und
—— J ae den Ele⸗
a 5% nei an Höhe, ift vorm mit dem
2m Helfe 8, hinten 8m hoch und an Beichnung
ka eleich „ indem lblichwei
onders am —A Halſe irn
t:xelmäbig * dunkelbraune Fleden bat. Au
—— hen
— fuodige, hornfoͤrmige Auswüd 6,
veiße aiß der untere Tei t zur Entwide
2* —— — zu —— find. Bor
Be ch noch Sale z Mitteltinie
Au
zu | gen violetten Zunge —A
de weihe fe
gglammell erfchienen; aus feinem
51
Blättern, von denen die der Mimoſen ihr Lieblings⸗
futter find, und bie fie mit ihrer gegen 20 cm lan⸗
im rd men guftarde
nährt fie ft 1: auch von Smiebehn,
N r ‚het, und Nee an a.
in | Ki Sl ius Cäfar brachte 46 v. Ce
ie erſte —*— G. nad Europa. In neuerer eit
lamen ©. zuerit als Geichente de Bizelönigs von
Ägypten nad). Konftantinopel (1822), nad) ‘Paris,
nah Wien und nad) England (1827). Eine herum⸗
— Menagerie brachte 1844 die erſte nad
Yet werden fie in allen Tiergärten:
man —3 und gedeihen, wenn man fie vor Kälte
und alle * bt.
Giraldi Eintio (Giovanni Battiita), ital, No:
yeliftı und Zragöbiendichter, geb. 1504 in Ferrara,
ftubierte daſelbſt Philofophie und Medizin, war
4-3 längere Zeit Arzt und Profeſſor der Ana⸗
tomie in feiner Vaterſtadt, vertaufchte aber 1541
den Lehrſtuhl ber Medizin mit dem ber lat. ie
ratur. r3 1543 ernannte ibn ber Herzo
Ercole U. zu feinem Geheimichreiber. Dasfelbe
Amt verfah er eine Zeit lang auch bei deſſen Rad:
folger Alfonfo II., bis ein Streit mit dem Übers
| De Hof nu oe Giambattifte Pigna ihn veranlaßte,
en gef zu verlafien. Der Streit betraf die Schrift
discorsi intorno al comporre di romanzi»
(Bene 1554), welde G. im Manuftript dem
igna gewibmet hatte, —B erſchien die
nt «al romanzi» { in welcher
gna den gleichen Shan in derſelben Form behan⸗
en G. beichuldigte 2 nun des Plagigts, wor:
auf e8 dem Beten Y: nern ge ang, ©,
vom Hofe au entfernen. 6 als Bros
efior der Veredſamkeit * Brent, nad) drei
abren in THE Eigenf Bavia und
a ſchließli errara a wo er 80.
1078 tarb. — berũuhmteſte unter feinen
—ã*s feine von Shalipenre vielbenugten
undert tovellen («Gli hecatommiti», 2 Bbe.,
onteregale 1565 u. öfter; neue Ausg, „3 Bde.,
Zurin 1858). Außerdem fchrieb er neun Trauer
n | fpiele h diev, 2 Bde., Vened. 1582—83 u.
den), ei atyrfpiel («Egle», errara 1546 u.
öfter), ein unvollendet gebliebenes Epos zur Ber:
relihung des Herzogs Ercole II. («L’Ercole»,
dena 1557 ; von den 50 elängen, auf wel e das
Epod berechnet war, find nur 26 vollendet un ve:
— more worden), «Poemata» (Baf. 1540)
mme» (2 Bde. Beneb. 1548) u. a. m. Sie
«Scritti estetici» find zu Mailand (2 Bde., 1864)
Naclaf gab
Ferraro heraus die Komödie «Gli Eudemonin
(Serrara 1877).
Girande (frz.), vielröhriger Springbrunnen,
Waſſerrad, bei welchem Waſſerſtrahlen im Rreife
bernoripringen; auch ſoviel wie Girandole.
Girandöle (ital.) heißt das prachtvolle Feuer⸗
wert, welches am Konfuionse (2. Juni) abends
an der Engelöburg in Rom veranitaltet wird; früher
fand e3 am Dftermontag ftatt.
ver eine ftung Girandõole (vom frz. girand e, Beuerrad, Ra:
— ante Hals, bie oben 1 örberbeine der ketenkranz) nennt man Suftfeuermerten eine
Nah binden asheffige ber im Berhält: | Zeuergarbe, beitehend aus einer Menge Raleten,
ms ber Höhe Turze und —— Körper geben | die, auf eine Latte gehängt und mit einem Leit:
um Tiere wie feinen en ein jeltjames feuer verbunden, zu gleicher Zeit parallel zueinan:
Aniichen. Der , dünne dmenı trägt am ber aufiteigen. sat man die NRaleten dDivergierend
Ende eine —— Die ifthe —TX gitenen ſo entitebt der Pfauenſchweif. (©,
km, leicht zu zähmen und lebt von —** un Feuerwerk.)
4*
52
@irant, f. unter Giro.
@irard ( an Baptifte), als F
Pere Gregoire, hervorr dagog, geb
17. Dez. 1763 zu Freiburg im der Schweiz, trat
1781 in den Franziskanerorden, vollendete feine
Stubien zu Würzburg, wo er aud) die Brielterweihe
empfing. Gr war dann ein Jahr lang Profeſſor am
Symnafium zu Überlingen und darauf Prediger in
feiner Vater bt feit 1799 in Bern; 1804 wurde
er Vorſteher der Brimärfchule in Freiburg. Diefe
richtete er den ee jäpen Peſtalozzis gemä „ein,
von weldyen er fi orf perjönlid
nid verichafit — "on en ule — er
die Atetgobe des —ãA— enſeitigen Unterrichts ein,
ußte dieſelbe jed wanziger Jah⸗
ven infolge 5 der von en Biſchof — zwang Klagen
aufgeben, legte ba aD Darauf F Amt nieder und
og ſich in dad Klo Freiburg zurüd.
5 1827 als Brofefer bee nilofophie mad) Luzern
berufen, wirkte er dort bis 1834._ Gr ſtarb rz
1850 im Kloſter zu Freiburg. Sein —
Wert iſt die Schrift «De l’enseignement rögnlier ier
de ia langue maternelle dans les &coles et la f
milles (Freiburg 1844), eine von ber Sranyfichen
Alademie gelrönte Preisichrift, Die Unterrichts:
methode, welche er darin empfiehlt,iit als die genes
tifche zu begeichnen. See burg bat fein Andenten
bund) ein 2 ein Standbild
Girard (Jules), Bere tanz. Gelehrter, geb. 24. Febr.
1825 zu Paris, ftudterte an ber eier Normal:
ſchule unb an der ranzöfifchen in Athen,
war dann Lehrer der Rhetoril an verfchiedenen Oym-
nafien und feit 1867 Brofeflor der griech. Litteras
tur an der Normalſchule, ſeit 1874 an der Sor⸗
bonne. ©. ift Mitglied der Akademie der Fiori
ten. Er verfaßte aMémoire sur !’ile d
(1852), «De Megarensium ingenio» und “Des ca-
ractöres de l’atticisme dans l’&loquence de Ly-
sias» (1854), «Thucydide» (1860) — mit ba
Gobertichen Preis ausgezeichnete Schrift
ride, sa vie et ses &crits» (1861) n och F
corruption chez les Athönlenon 1862), «Le sen-
timent religieux en Gröce» (1868; 2. lufi. 1879
«Etude sur l'öloquence attique, Lysias, H
ride, Demosthöne» (1874),
Girard on DL e Sen be), bebeutenber from.
e
duftrieller und kehaniter er neb. 1
pr Lourmarin im D Bauclufe, —5 —
zur der Fran —* n 1 Revolution, lebte dann
als Maler, als ibenjabritant, als Chemitalien⸗
fabrifant, als Lehrer der Naturgef eſchichte und
Chemie in verfchiebenen Städten un ee unter
Napoleon I. nad) Bari zurüd. Hier wurbe er ber
Begründer ber mechan. tach? pinnerei, inbem er
die erfte wirffih brau achsſp —*—
erfand, auf welche er 1810 atent nahm und
die er in der Folge vielfach verbeſſerte. Nach
Sturze Rapoleons ging G. nach Oſterreich, wo er
his 1825 eine Spinnerei in Birtenberg ei Wien
betrieb. Später leitete er im Auftrag der ruſſ. Re:
gierung, das ergmefen in Bolen. 2.00) Paris
zur&dgelebrt, ſtarb er bier 26. Aug. 1845
Bon feinen jahlreicer n enden find noch zu
nennen: ein Röbrenteilel für Dampfmafchinen, ein
adıromatif es Fernrohr, vi welchem bie Glaslinfe
surd) eine Fluſſigkeit erſeht mar, eine rotierende
aſchine, eine Dampflanone, ein Apparat
* vinnung und Eindampfung von Runkel⸗
benfaft. Seine eigentliche Bedeutung beruht jes
an: Peek Fla
dem | Berbienften um bie
Girant — Girardet
doch auf feinem Berdienft um bie Entwidelung |
—
ierre Simon), fran enieur,
4. Rov. 1765 in Caen, machte feine erten ©
in feiner Baterltadt und ni es Bun in
zaftlofen Wiſſensdrang bald zu tüchtigen Leiftun
auf dem Gebiete der echniſchen Mechanik. Bere
1789 erhielt er die Stellung eines Ing&nieur ı
ponts-et-chaussdes; 1792 wurde ibm von ber |
rifer Alademie der Wifienichaften für eine Abba
lung über Schiffahrtsſchleuſen ein Preis e te
In Ügypten, wohin er-1798 die Erpedition Bo:
artes als iii ber will enf ftliden Komn
ordentlich thä
leitete, selge er ih
und ftellte *5* — in mise Unterfuchungen ı
Nil an. Nah Frantrei
% zurüdgelehtt, wurde
zum Ing6nieur-en-chef
ponts-et-chaussi
m | ernannt, in welcher Eigenfchaft er er mit der gr
rung des Kanals betraut wurde, der das Wa
uſſes Durcg bis in ein Baffın bei n
4. den Waſſerbedarf der Hauptſtadt, teils }
ben Bwed der Schiffahrt ableiten tollte, weld
Bau er von 1802 bis 1820 leitete. „a
wurde ©. Mitglied ber Akndemie. Das ii
bes Innern übertrug ihm 1819 Die irn |
Gasbeleuchtung für Paris und fandte ihn R
London, um die bortigen Einrichtungen —*—
beleuchtung und Ba —— zu ſtudier
"Als Sören nad * —* G. erſt bela
Als eller ma i zu elan
dur fein Werk «Traité analytique de la resi
tance des solides an (Bar. 1798; deutich bea
beitet von Krönle, Gieß. 1808), in welchem erd
betreffenden mathem. Theorien einfacher darz
ſtellen und die Reſultate durch eigene Verſuche
beftätigen oder zu berichtigen ſuchte. Roc me
Erfolg hatte er mit feinem «Rapport des ponts-
chaussees sur le projet general du canal
l’Oureq» (Bar. 1808); in biefem Werte bri einge
den Gedanten zur Ausführung, bei ber Aufft
einer Gleihung, un das vorteilhaftefte Gefä
eines zu projeltierenden Kanals zu ermitteln, t
‚| Goufombjgen zweigliedrigen Ausdrud für it
* | Berftan er Bewegung feiter Körper | im Waſſe
benußen. Sowohl um bie Löfung der 9 ed
Beage 3 in Drug eur die gantig te Verteilu
ei geneb ener Län ge machte ſich
Deebient — handlung — sur le mi
vement des eaux courantes et la figure qu’il «
vient de donner aux canaux» (Par. 1804). All
was fi) auf die Beichichte und das PBrojelt i
ebengenannten Kanals, ſowie auf Berechnun
und praftifche Angaben bei der Ausführung b
selben beiie t, faßte &. in den «Me&moires sur
canal de l’Ourcq et la distribution de ses ea
etc.» (War. 1831) zufammen. Bon feinen übrig
echanit find befonders fe
Verſuche i ber die Gefege ber Bewegungen bes Leu
gaſes in langen Nöbrenleitungen zu erwähnen.
Birarbet (Abraham), franz. eritecher, a
1764 zu Locle im Kanton Reuchätel, lebte fat {
mer in Paris. Rach Dutertres fta tad) er 1
Transfiguration nad Rafael und ben Hand |
Sabinerinnen von Boufen nad) ber Zeichnung |
a beide für das Muses francais. And
einer ftet3 durch eine Pite%e wa —X
ten Blaͤtter ſind der ichram
Sarto, der Fly: bes Zitus Be Sin 9
mano und ber Tod des Winkeirieb. G. ſtarb
Sirardin (Familie) — Girardin (Emile de)
fir 2. Jan. 1833. — Sein Bruder Charles
Samuel G., geb. zu Locle 1780, war ebenfalls
wipteritchher und lieferte namentlich das Belt des
darns und den Einzug Aleranders in Babylon,
u den Gemälden von Lebrun. Er ftarb in Ber:
varkes I
Sheried &., der Sohn des lehtern, geb: zu Locle
13, Rai 1810, lam in Paris in die Schule Cogniets
wo a Kb zum Senremaler außbildete. Zuglei
er er im Landichaftsfache Bolllommens
et, von ihm feine weiten Reifen im Süden Euros
var, \ewe in Rordafrika, pten und der Türtei
we er öhale boten. Aus dieſer Zeit ſtammen eine
große Sahl Irefflicher, lebenswahrer Schilderungen
ker ji Kater, mit charaltenitiihen Staffagen
ri. Unter jeinen hiſtor.
Smmpsitionen a3 1842 in Parid ausge⸗
itlte Gemälde: Überfall der beim Gottesdienit
srinameten Hugenotten, außerordentlichen Bei⸗
‚eh. Des Bild t ſich jest zu Zocle. Auch als
Ri tot hat ©. u mit Slüd verfudt. Er ſtarb
4, Apr 1871 ia Paris.
Edouard Henri &., Bruber bes vorigen, geb.
21. Juli 1819 in Reuchätel , war ald Kupferſtecher
und Gcntemaler thätig. Huch ihm hatten längere
even un Diien terhliche Gelegenheit zu landſchaft⸗
\xhen Stuben gegeben, zog er meit vor, Bolls:
wenen yes Urums in genrehafter Weiſe darzuitellen.
Reben diejer Tremhlaubiien Richtung entfaltete
der Rünkler aber anch eine befondere Befähigung
gen ent dem Leben des ſchweiz. Land⸗
relles jeiner tDas beſte Wert dieſer Gat⸗
ung is fern Hart im Berner Oberlande. Als
Steiher leinete er weniger Bedeutendes, doch iſt fein
Kodere nad) Gerosne ein verdienitliches Blatt. Er
zarh 5. Jar. 1880 in Berjailles. — Auch der dritte
Örsber, Baul, geb. 8. März 1821 zu Neuchätel,
hat als Rupferitedyer
Gisela, cine {ranı, Samilie, bie aus de
eine n3. Familie, die aus der
Äsrentn. Rielsfamilie Gherardini jtammt und feit
dem 13. Jahrh. michrere im Öffentlichen Leben un
de Schrinkeer hervorragende Vlänner aufweilt.
Neue loais, Marquis de ©,, geh. 25. Yebr.
trat itig in die franz. Armee, biente
des entihronten polnifchen Kö:
nd Gtenislaus zu und erwarb fi im
igen Kriege den Brad eines Kavallerie
dem Frieden führte er auf feinem
Zue Grmenonville (j. d.) im Depart. Dife den
mer großartigen Landesverihönerung auf.
er bier feinem Freunde Rouſſeau
Lebenstagen einen Zufluchtäort und
auf der linſel ein Dentmal
große Überihwenmung und die
Serstitung feiner Anlagen durd) die revolutionäs
Berfäle zwangen ihn, bis zur Ridkehr der
Ruhe Ermenonville zu verlafien. Er
12. Dit. 1808. Seine Schrift «De la
empesition des paysages» (Bar. 1777) wurde
wemale überjept.
Cecile Sianislas Zavier, Braf von G.,
älter Sohn des vorigen, geb. zu Auneville19, ‘an.
1T6R, wurde fehr jung Kavalleriehauptmann
m us Umgang. Als die Aranzöfis
"x — ausbrach, wendete er ſich —X
ud veröff ichte eine «Lettre da vicomte
‘ ille aM...» Im J. 1790 wählte ihn
u
E35
x Depsrt. Diſe in die Nationalverfammlung, wo | (
= iqh auf der Linien bei allen Fragen lebhaft bes
53
teiligte, ſpaͤter aber feinen Gig auf ber Nechten,
unter den Konftitutionellen, nahm. Die Betannt:
ſchaft mit Joſeph Bonaparte verichaffte ihm nad)
dem 18. Brumaire bad Amt eines Bräfelten im
Depart. Dife und darauf eine Stelle im Tribunat,
in welchem er für die Abfichten der Yamilie Bona-
parte ſehr thätig war. Nachdem er 1804 als Haupt:
mann in die Armee wieder eingetreten, begleitete
er Joſeph Bonaparte 1806 nad Italien, fpäter
nad) Spanien, wo er als Brigabegeneral am Kriege
teilnahm. Nach feiner Rüdtehr trat er wieder ın
den Gejeßgebenden Körper, und 1812 wurde er
Präfelt im Depart. Niederjeine. Er üt.cnahm
1819 die Präfeltur im Depart. Cötesb’Dr, und
wurde gleicheitig in die Kammer gewählt, wo er
feinen Sig auf der Linken als eifriger Verteidiger
ber Eonftitutionellen Freiheit behauptete. Er ftarb
27. Febr. 1827 und hinterließ «Discours, journal
et souvenirs» (4 Bde., Bar. 1828).
Alerandre, Graf von G., franz. General,
des vorigen Bruder, geb. 16. . 1776, nahm an
allen zügen des Kaiſerreichs teil und erhielt
1814 den Brad eined Divifionsgenerals. Später
bewies er fi) als entidiedener Royaliſt und über:
nahın dad Amt eines oberjägermeiiterd am Hofe
Karl's X. Auch trat er als polit. und ökonomiſcher
Schriftſteller auf und veröffentlichte unter anderm:
«Memoire sur la situation politique et militaire
de l’Europe» (Bar. 1844). Er jtarb 5. Aug. 1855.
Sein natürliger Sohn iſt der Publiziſt Emile de
Girardin (ſ. d.).
Erneſt Stanislas, Graf von G. derältefte
Sohn des Grafen Cecile Stanislas Zavier G. und
Beliger von Ermenonville, geb. 24. Juli 1802, faß
feit 1830, wo er ſich aus dem Militäritande zurüd:
309, zweimal als Deputierter des Depart. Charente
in der Kammer, wo er mit der liberalen Minorität
timmte und auf der Linken jeinen Sig hatte. In den
1848 und 1849 Mitglied der Konſtituante und
der Legislative, gehörte er zu dem royalijtiichen
d | Berein der Rue Poitierd. Nach dem 2. Dez. 1851
ernannte ihn Ludwig Napoleon zum Mitgliede der
Konjultativtommilfion und im Jan. 1852 zum Se⸗
netor. ©. jtarb zu Paris 3. Jan. 1874.
Girardin (Emile de), franz. Publizift, geb. 22.
zum 1806 zu Pariß, führte zuerit ben Namen
mile de Lamothe, bis er 1827 bei feiner Mas
jorennität den Namen Smile de ©. annahm. Cr
ttedarauf, wenn aud) feinen rechtmäßigen, fo doch
einen reellen Anſpruch, wie aus der von jeinem na-
türlihen Vater, dem General Grafen Alerandre de
G., gemachten Ertlärung in der Kammerkommiſſion
erhellt, die 1837 beauftragt war, über die von der
DOppofition angefochtene Nationalität des neuge⸗
wählten Deputierten von Bourganeuf zu entſchei⸗
den. Nach Beendigung ber gewöhnlidien Schul:
bildung auf einem College zu Paris wurde ©. in
der Lönigl. Kämmerei, dann bei einem Börſen⸗
maller angeftellt. Er trat 1827 mit der Jugend:
chrift «Emile» (zueritanonym; 4.Aufl., Par. 1853)
ervor, die in Form von Bruchſtücen den Roman
einer Geburt und feiner eriten ‘jahre enthielt.
nter dem Minifterium Martignac war er als
Kunftinfpettor angeftellt. Er begründete zwei ‘jour:
nale: «Le Voleur> (1828) und «La Mode» (1829),
machte aber mehr Glüd mit dem von ihm heraus:
gegebenen «Journal des connaissances utiles»
1831). Gleichzeitig milote er fih in allerlei
Unternehmungen, die teilweije einen fchlimmen
64
2 ang und Rachhall für ihn hatten. Er
336 als Dr ‚Drgan ber —A— Poli unge:
«Prosen Gründung im franz. Zeiten
weien eine Revolution He peroorbrade, "ne heftige
Boiemit, die ſich hierüber zwiſchen ©. und feinen
polit Gegnern en pen, veranlahte fein Duell mit
rmand Garrel, Hebacteur des « National »
an den Folgen f feiner cu 1834 in» ftarb. Bon den
indete
Wählern zu Bourganeuf 1834 in die Deputierten
lammer abgeoranet und nachher immer wieder:
gewählt, legte G. einige Tage vor bem 24. Febr.
1848 fein anbat nieder. In den J. 1849 bis 1861
vertrat er ſodann das Depart. Niederrhein in ber
Legislativen und ſtimmte bier mit den
des Bergs, die feine Kandidatur neafinftigt hatten,
Nachdem er das Guizotſche Minifterium, die Pro:
viſoriſche Regierung, Die mona
te gemäßigte R able abwechſelnd in der «Presse»
perteibigt und belämpft, fegte er alle Hebel in sen. | fe
Kigteit, um Gavaignac zu ſturzen und befien Reben:
bubler, den Prinzen Ludwig Napoleon, and Ruder
ji bringen. Dod wandte er ſich banın auch gegen
Yen ab feindete ihn aufs Außerfte
dem Staatäftreidh vom 2. Dez. "1851 wurde
ii: zufolge bes et? vom 9. Jan. 1852 aus
Frankrei verbannt, durfte aber zwei Monate dar:
auf, als feine Schwiegermutter fard, dahin zurüd:
tehren. Cr widmete fih wieder der Nebaction
feines Journals, die ev erit 1866 aufgab, als er
feinen Cigentumsanteil an ble Bankier Millaub u,
Comp. für 800000 Frs. verlaufte. Doch übernahm
er 1862 nochmals dieRebaction er«Presse», welche
er 1866 von neuem aufgab, um bie i erialifti-
ſche «Libertö» zu begründen. Auch — er ſich
in der Dramatik und erlebte die freude, daß über
feine Theaterftüde «Le supplice d’une femme» und
«l,es deux sours» (18656) ein leidenfdhaftlicher | de
Streit entbrannte. Die Berufung feines ndes
Emile Dlivier zum Winifter des Innern 2. Yon
1870 eimmke —A —— ja ſogar entäufin tifch
für den f mperialiamus
und ma * aus ihm einen — i ten Beförderer
des Plebisʒits. ga chen verlaufteer fein SJourna
an ben Bonapartiften Detroyat und erhielt 27. 27 Juni
Anm Lohn für die energifche Verteibigung ou:
Dernementalen Politik einen Sig im Senat. a
rend ber Commune ließ er vom 5. bis zum 25.
Mai 1871 ein Tageblatt eriheinen mit dem Titel
«l’union francaise, journa) de la röpublique f6-
deralon, worin er © ne föderative Einteilung bes
Rationalgebietes i in 15 unabhängige Heine Staaten
mit eigenen Baird: und Deputiertenlammern vor:
flug. ov. 1874 wurde G. Chefredacteur bes
ebemald aiſerlich⸗ tonferoatioen, n,iept gen ublifanifch
liberalen Journals «La roglie und
Fourtou 16. Mai 1877 um Rinifterium gelang»
ten, ertlärte fi ©. fogleich gegen das realtionäre
Kabinett und belämpfte es Yet und unerbittlich.
Sechs Monate hindurch fehrieb er täglich mehrere
Artilel, um die im Namen der «moralifchen Ords
nung» begangenen Mißbräuche und Ausfchreituns | (6 Bde
ben zu rügen. Die «France» fand darum unge:
euern Abſaß, und G. wurde an Grevys Stelle
im 9. Wahlbezirk von Paris zum Teputierten ers
nannt, Er nahm aber an ben „erganblungen der
Kammer keinen bedeutenden Anteil. ©. ftarb zu
Paris 77. April 1881.
Seine polit. und fozialen Ideen erörterte ©. in
"ielen Buchern und Broſchuren, unterdenen «Ktudes
ne | Mein
* Reattion und ves
| Bam
3
Girardin (Delphine Gay) — Girardin (Sean Bierre Louis)
politiques» (Bar. 1838; 2. Aufl. 1849) und «el
politique — 35 de l’avenir» (Art
1862; 4.4 orzupeben find. &
grobe Anza i en —æ el N
n den «Questions de mon temps, 1836 &
(12 Bde., Par. 1858). Ferner ift noch zu erwähne
‚ ber | «HorsP. Paris» (Bordeaur 1870),«L’union francaiı
extinction de la
«L’homme et la
femme vassale, r£ponse & l’homme-femme ı
Mr. Dumas files» (1872), ein —— zu ſein
— Sgrift «La libertédans le mariage p
es enfants —— in mören (1854
ac) dem Tode feiner erſten
Girarbin (f. d.),
mine —— Graͤfin
civiles (Bar. 1871) u
e, l’homme suzerain,
nleitung ihrer itterarifche &
Kr = ja beachte =
en, den eral Sen, Beran —
Eine Reife, bie ei 1827 = ——
lien ‚war einem < zemmphg, Ahnli
Rom wurde fie in die A
nommen und auf dem Kapitol befränst.
Sammlungen «Essais postiques« (1824; 4 Aufl
— und —— biete are so (5
nen 90 i e iode. ti
Fir om (1883), batte feinen arokcı
Hu — iſt jedoch das Beſte "was fie im Igrifchen
geleitet ale en e ſich 1831 mit Gmil
erſten Berjud in
enre mit « en, 2. Aufl. 1832|
dem fi verihiebene Romane und Novellen ar
reibten. Es findet fi darin ein Gemiſch roma
bafter Em et em und "ironifcher ——
Romangenn
dad von diefer Zeit an ihr Talent dharalterifiert‘
e Brofa ift beftimmt Im ſcharf und klar
tſaͤchlich zu ihrem Ruhme trugen über « «Bari
riefen bei, die 1836-48 im
unter dem erbichteten Namen Fe de Saum
und fpäter in wieberholten Auflagen geſamme
erfchienen («Le Vicomte de Launay, lettres pari
siennes», 8 Dbe., Bar. *5 Cine drit!
Phaſe, die dramati de, begann fie mit Den Zrı
gödien «Judith» —* und —3 — 1847
die nicht ohne Vorzüge find. oc) yeiste ich 6
Talent bauptfählich im eleganten prichmörte
Ipid, und ihre zwei Stüde biefer Art «C'est 1
faute du mari» (1851), befonbers aber «La joi
fait peur» (1854), machten t entjehiebenes Old; au
das —*5 Stüd «a Ladı 7 artuffe» behauptete fü
mit del Glauck auf der —8 Delphine ©. ftar
zu Baris 29. Juni 1855. Später erichienen zw
Gefamtausgaben von en «Denrres complete:
ar. 1862 fammelte man ibı
«Po6sies —— Fe 1857). Bgl. imbeı
de Saint:Amand, «Madame de G.» (Bar. 1874).
Girardin (Francois Augufte Saint: Marc
ran # Bubliift f. Saint:Marc Birardin.
in (Sean Pierre Louis), Chemiler,, gel
16. en rt zu Paris, trat 1821 in das phaı
maceutifche Centrallabotatorium ber Hofpitäl
von Paris, 1825 in dad dem. Laboratorium vo
Girardon — Girgenti (Stabt)
Ikssth am wolöge be France und wurde 1828
aa Keofeſor der ten Chemie in Rouen
muuud. große ifall, den bier feine Bor:
(ungen fanden, veranlaßte ibn, 1885 einen Sonn:
f andten Chemi
4
eine und übte Daburd einen
per bie Fortſchritte der Kultur in
ver Inmanbte aus: er erbielt er eine profeil ur
i 8358 Rektor der
idörations — sur les
— 1830), «Filöments de de. Ser
ner zux sciences chimiques» (2 Bde,
ar
4 1851).
aber Bildhauer, geb.
1630, war ein Schüler von Francois
er weit übertraf, dann war
Seine Blütezeit fiel in die Glanz⸗
—8 für welchen er viele Arbeiten
Gere. I J. 1659 wurde er Profeflor an ber
Yönigl. Hlabemie, ipiter dere Kanzler.
deren Gieg davon ah
er den Si
| f end blieb. Bmar if &, mi
be von pe beichräntt ſich dieſe auf eine
seitestiöje Auffeftung, rend die Aus:
m made uns und „Feiner iſt alö die der meis
ait entfernt von der manie:
— ung der Werke Ber⸗
then aberall ein. genaueres Studium
ia da3 ibm zur wenigitens reln:
nötigte. * vielen ften ars
mte, in ber Revolution bertehm,
— aber et Dad Io ö Her Ber
ne Grab⸗
in der Sorbo hi noch vor:
X Is von i elbit, unter Lebrun,
mwurben bie meilten
ich auier feiner =. Safncn
Susan iR geiertit; | die namhaf⸗
— —— die Entführung ber —* na
v3 Bad des Apollo, eine ber aid
der neuern Runft. Er ſtarb
L Sg. 1715 . Direltor und Kanzler der Alas
Rune in Bol Eorrard de Breban, «Notice
w la rie et los eures de G.» » (Bar. 1850).
— — i), ital. 2 dicht
vanni), i ultipieldichter,
2.23. 00.1776 en von fra Kr folgte
rer für daß Theater, aud) als
= nah dem 1793 33 arte en Tode ſeines Baters in
und eine Offizierftelle erhal: | f
za hatte, er ſechs Komödien geichrieben,
icntlich im — zur Aufführung famen und
u aufgenommen wurden, ernannte
a Rapeleon 1809 zum Generalintenbanten aller
Ukecher im nt jenjeit ber Alpen. Als
= 1si$ *
LER
ln
le verlor, fiedelte er nad) To8s
2a an iber, :, DO er ec bu glädlige Handelzunte
Vermögen erwarb.
: I «Commedie del
65
farb 1. Oft. 1834 zu Neapel. Bon feinen zablrei:
ee Luftipielen iſt das befte «L’ajo nell’i —ãæe
ch von Th. Hell unter dem Titel «Der Hof:
ee in kauferb Singften», Dresd. 1824). Seine
Komödien erfchienen ala «Teatro» (3 Bde., Mail.
1823) und «Teatro domestico» (9 Bde., Mail.
1822). Spätere, unvollitänbige Ausgaben find
nte G.G.» (4 ‚ Slorenz
1828), «Commedie scelte.» ar. 1895
Girand Pierre Franco
Iet, geb. 9, ug. 1806
des beaux arts Dajelbit
Ma:
et
Leit jt ngere ei
nad Paris
in n Stalin auf und ! 1882 wieder
—5— Auch bereiſte er 1844 Spanien, 1847 den
ient. on einen
nteiten Gemälden ee:
die Re be Daupbins Karl durch
— (1836), Übergang ber —* —2 ke
Solignpa über die Loire (1837), Ta
‚der fterbenbe Pintador (1869) Suwelen:
Andi erin im Farm ar Be Büchertröbler 1875),
lumen — 2 chenke
(1877) u. ſ. 4 % tarh e3. 188 1 "in Paris,
Siraud (Sebaſtien Charles), franz. Maler, Bru:
der des vorigen,_geb. 18. an. 1819 zu Paris, ſtu⸗
dierte auf ber Ecole des beaux arts und bereijie
184347 Beitindien, 1866 mit dem Prinzen Na:
Be den euzop. Rorden. Unter feinen Gemälden
nd beroorzubeben: Crinnerung an Haiti (1853),
Seehundsfang 1857), Spinnerinnen in der Dre:
tagne (1873), Landung (1874), vlä:
———
e), eine der * Brovin:
zen —— en Siut im * und Dench
im ©.; umfaßt die vier Diftrilte G. Tadhtat,
Zama und Bardis, und zählt (1877) 417869 Be:
mobner. auf 15703 qkm, auptort iſt Suhag. Ter
oden ift jehr gut Eultiviert. Die Bewohner ge:
bören dem großen Stamme ber reh an, fin)
alfo Berber. Die Heinen, Nagbe genannsen ei.
ler enthalten arab. Bevölterung. — Die Sta
Girgeh, links am Nil, liegt 33 km im SO. on
Subag, ın 57 m Hö "und zahlt etwa 10000 €.
Bor int war ed Hauptitadt von Oberägypten,
Di au auch noch jest von Wichtigkeit. Au erhalb
Tr liegt ein lat. Kuoher das ältefte rönı.:
—* a Rubel itfeite der Stadt
wird vom Ni 9 efährbet. 2 km füdlicher liegen
an einem Kanal die Ruinen bes gu intereffan:
ten —— (f.d
Girgenti, | das alte Agrigent 13 w uptitadt
ber gletchnamigen Provinz und A t3 im
—5 — Sicilien, liegt in 330m Pen von
in feuchtbarer Umgebung, am Zujamnıen:
—— a Dinge ( gpjaB) und San Biagio (Alta:
—8 che den up Girgenti bilden, und an der
w n von Paſſofonduto nach Borto Enpedocle.
Die Stadt " Sig der Provinzialbehörde, eines
Aeiminalgeriehtäbofe und eines Biſchofs, zählt
(1881) 19380 (ald Gemeinde 21274) E. und hat
ei ine ſchmutziges Anſehen, beſitzt aber ein
eſtes Sch ip, ein Lyceum, eins der beträchtlichften
—S er Inſel, eine bedeutende Bibliothek
Id Luchefiana) und viele Kirchen, darunter die
oehliegenbe roße Kathedrale, in welcher ein an:
ag mit dem Basrelief aus der Ge:
—— be 4% Bpolytoa und der Phädra als Zauf:
n dient. Her von ©. 6 km entfernte und mit
der Stadt durd) eine Eifenbahn verbundene
einen 1885 m langen, aus ben —E ber
56 Birgenti (Graf von) — Girodets Triofon
Tempelrefte aufgeführten Molo gefätbte und mit
einem Leuchtturm verjehene Ha
die Regio catojo oder bie größten Kornmaga⸗
sine Siciliens, in Fels gehauene Gewölbe, befin:
den, bieß ehemals Molo di G., jest Porto Em;
pedocle, ift 0,7 ha groß und 13 7,9 m tief und
bringt außer Getreide, livenöl, Mandeln und
Soda etwa ein Sechstel bed ſicil. Schwefels zur
Ausfuhr, der aus den ringsumber in dem Gips
und blauen ri liegenden Schwefelgruben un:
andgefegt dur Hunderte von Eſeln und Maul:
tieren zur Küfte ge Saft wird. ©. nimmt nur einen
Leinen Raum der Rielenftadt Agrigentum ein, ben
Abhang der Höhe, welche diejelbe landeinwärts bes
berrichte und die Atropole bildete. Im oͤſtl. Teile
der Stadt erhebt fi die Rupe Atenen, und von
diejer fübwärts bis 2,5 Miglien von Meere hin
breitete fich die alte Stadt aus, deren jetzt bewach⸗
fene Stelle noch viele Altertümer, herrliche Übers
reite mehrerer Zempel, Seliengräber, Sartophage,
Etadtmauern u. |. w. birgt. Eine bejondere Natur:
merkwurdigkeit find peei benachbarte Quellen, auf
welchen eine öligeSubitanz ſchwimmt, die ſchon Pli⸗
nius erwaͤhnt, und der nordwärts gegen Aragona
hin elegene Schlammvulkan Maccaluba. Faſt
ein Ort Siciliens gibt fo viel Stoff für den Lands
ſchaftsmaler ald G. Im J. 872 wurde die Stadt
dem oftröm. Reiche durch die Araber entriflen; erſt
1087 wurde fie durch den norınann. Grafen Ro:
ger I. von den Sarazenen befreit und zum Gig
eines Biſchofs erhoben.
Die Provinz Girgenti zählt auf 8861,72qkm
(1881) 312487 E. und zerfällt in die Diſtrikte G.,
Bivona und Sciacca.
Girgenti (Graf von) war ber Titel bes Prins
zen Gaëtan von Neapel (geb. 12. Yan. 1846, geft.
25. Nov. 171), eined Halbbruders des Königs
Franz U. von Neapel. „ibandie (f. d.).
Girid oder Kirid, der türk. Name ber Iniel
@irieren, einen Bechfel, eine Forderung ober
ein auf Namen lautendes Wertpapier fhriftlih auf
einen andern übertragen (vr: iro).
@irlig (Serinus), ein finkenartiger Singoogel
mit furzem, bidem, ftumpfipigigem Schnabel, kur:
zen Füßen mit mittelmäßig langen Zehen und Hei:
nen, ipigen Nägeln, fpigen Sylügeln und tief einge:
ſchnittenem Schmwanke, Die typiiche Art (8. hor-
tulanus) ift grün, die Unterſeite gelblih, mit
hwärzlichen Fleden und Streifen, ſchwarzbraunen
Sudeuropa im April, hält ſich gern in Baumgarten
auf, baut ein kunſtreiches Reit und nährt fi) fa
nur von Sämereien. Sein nädjiter Berwanbter i
der Sanarienvogel (f. d.). _
Girmar, Bergaruppe in Guzerate (f. d.).
Girudt (Otto), Schriftiteller, geb. 6. Febr. 1835
Mn Landẽberg a. W. , beſuchte die höhere Bürger:
Aule zu Lübben, die Öymnafien zu Ludau und
Verlin, ftubierte erft die Rechte, ſpaͤter Philoſophie
und Weichichte in Berlin und Heidelberg, und war
hierauf Redacteur, zunädhft der «Zeitung für bie
elegante Welte, dann des «Fluftrierten Panorama»
und des von Ruppius gegründeten «Sonntags:
biatteds. Im J. 1858 errang er ald Dramatiter
einen erften Erfolg mit «Leffing und Menbelöjohn»
auf dem Wallner:Zheater, dem 1859 ein weis
terer auf der Friedri ‚Bibeln taͤdtiſchen Bühne
mit der Tierlomödie «Cäfar Bod» anreibte. —
das Luſtſpiel «2) 1» ward fein Ruf als Luſtſpiel⸗
Schwing: un m Der 8. kommt aus
en, bei bem fich | bi
bichter begründet (1865); auch bie folgenden Kom
en «linde, «Bolitifhe Grundfäper, «Am ander
Tage», «Strafrecht», fanden viel Anklang. M
«Drientalifche Wirren» gewann er 1877 ben zweit
Laube: Preis in Wien und 1880 ben münden:
Preis von 1877 mit jeinem Zrauerfpiel «Dande
mann» (Oldenb. 1888). Außerdem find zu nenne
Kaiſer Karl der Fünfte, geſchichtliches Trauerſpi
(Berl.1857), «Cäjar Borgia», Drama (Berl. 1864
«Novellen» (Berl. 1867),. «Bramatiiche GBeftalten
Novellen (2 Bde., Berl. 1873), «Gemütliche Gefel
fchaft», bumoriftil Erzählungen (2 Bbe. Lpz. 1871
u. ſ. w. Seine «Dramatifchen Werke» erfchiene
geſammelt in 2 Bänden (Hamb. 1867 — 74).
Giro oder Agito, ein Gewidt in Pequ un
überhaupt in Birma, ein Viertel der Gewichtsein
get Pehtha (Baitha) oder (bei ben Engländer
iß und = 0,91 engl. Sandelapfund = 413,9 g.
Giro (ital.), d. i. Kreis oder Kreislauf, nen
man häufig daß Indoffament oder den Bermert de
Übertragung eines Wechſels ober einer Anweifun
auf einen andern. Ein girierter Wechſel ift dem
nad) ein von dem Inhaber an einen andern indo
Nerter oder übertragener Wechfel. Der, welcher eine
girierten Wechfel an einen andern indoffiert (der Jr
doflant) beißt au Girant; der, an welchen ba
ndoflament gerötet ift (der Indoſſatar), auk
iratar. (©. Indofjament.)
Girobanten ſind Kafienanftalten, melde wi
der Kredit nehmen noch neben, fondern von ihrei
Kunden nur bare nen annehmen, bii
denjelben auf einem olium gutgeſchrieben
und vollitändig bar zu ihrer Dispofition gehalter
werden, während die Bant im übrigen nur das Ge
ft beforat, auf Grund von Anweilungen be
nmte Summen bis zur Höhe der Altiva der Ein
leger von einem Conto auf das andere zu über
tragen. Die legte reine ©., die ſich in der neuer!
Zeit erhalten hatte, die hamburger, ift Ende 187:
— worden. (S. Banken und Giro
vertebr.
Giroconto, f. unter Giroverkehr.
Girodet⸗Trioſon (Anne Louis de Couſſy
franz. Hiftorienmaler, geb. zu Montargis 5. Jar
1767, machte in dem Atelier des berühmten Davi
feine erften Studien. Im Alter von 20 J. gewanı
er in Rom ben großen Preis. Nachdem er beniel
ben 1789 abermals für fein Gemälde: yolend, de
fih feinen Brüdern zu ertennen gibt, erlangt hattı
ging er im folgenden Jahre nach Italien, wo e
1792 den Endymion malte, eins feiner berät
teften Gemälde. Ebenſo ausgezeichnet ift fein Hij
ofrates, verfehlt dagegen in der Erfindung fei
Difan (1801). Andere berühmte Gemälde von y
find die große Sintflutsſcene; Atala, nach der
jblung Chätenubriands; die Empörung in Kairo
apoleon, wie er die Schlüfiel der Stadt Wie
empfängt; die Heerführer ber Vendee, Sonden
und Cathelineau, bie er 1824 in ganzer Yigu
malte. Sein leptes, fehr großes Bemälde war de
il. Ludwig in Hgunten. . war Mitglied be
ftitut8 und der Atademie. Cr ftarb zu Bari
19. Dez. 1824. Wie faft alle Schüler Davids, wa
auch ©. nie hu einer rechten Wahrheit der Darſte
lung durchgedrungen, obwohl feine Empörung ı
Koiro von einem tüchtigen Streben nad) derjelbe
jeuet. Bei aller plaſtiſchen Vollendung und Abrun
ng fehlt feinen Geitalten häufig das rechte Leber
zum Zeil fhon wegen bes erdfahlen Fleiſchton
Girogeſchäft — Girondiften
!ad beneift ber tiefe Auzorud feiner Geftalten,
3 mehr als bloß ein tüchtiger Alademiler war.
ige «Veuvres posthumes» (berausg. von Cou⸗
&,238e, Bar. 1830) enthalten feine Korte:
Ben and fein Gedicht « Le peintre».
di (der Banten), |. unter Banten,
“1 E.439; vgl. Girobanken und Giro:
serient.
Giesmetti (Gi ), ital. Gbelfteinfchneiber
73 cbeilkeur , geb. zu Rom 1780, geit. daſelbſt
r. 0. öl ala Pireftor der päpftlicen Münze.
name son ihm find: Stamee mit dem Kopfe
x Gens im Grabmal Clemens XLII., Kameen
zu comme Berieus, Terpfihore, Magdalena;
am Erfindung: Hebe, Meduſa, Dlinerva,
na nde Sudnifie berühmter Männer.
Eirornde, das fiber 75 km lange Aſtuar des
zes Garsame (}. d.) oder richtiner: der mit der
ersane vereinigten Dordogne; fie hat dem Depar:
arst G. den gegeben. Der Fluß befigt
a w:&ironde 12 km, bei der Mün:
um zwiigen Rogan und der Pointe de Grave nur
5 kım Breite, bei 32 m Tiefe, hat links die niedri-
arı Höhen uon Nedoc und Die 20 km langen Pol:
ver von Er-Bivien, techts bie Hügel von nlape,
re Stmpie von Gier, Miranıbeau und Die
xrobeiel\en des St.-Unge, von benen fie unebläflig
Lumen reit. Des Bett des unreinen, fchlam:
engen Muhes A veler wechielnder Inſeln, auf
deren einer Bat , ſich ein Fort erhebt,
satıdıen Dem 500 und von Blaye.
Ms Teyartement Gironde, dad größte
, beitebt aus dem eigentlichen Guienne
eder Borbeleid und dem Hauptteil der Landſchaft
Sesam, werd weſtlich vom Meere begrenzt und
se af NW qkm (1881) 748703 E. (gegen
‚522 im I 1876 Zunahme 1,8 Proz.). Der
Soden iit mer im Welten, wo fidh an dem 150 kn
IR Dünen und Sandfteppen (les
andes de la G.) hinziehen, die jebt jedoch teil-
zer bemaibet und durch Anpflanzungen an wei:
Eos | en ihre Flugſandes verhindert find,
zscuiüg, heidig und unfruchtbar, im Oſten aber
Taster und erzeugt bier bei der Milde des Kli⸗
2 suche Brobulte, insbejondere ausgezeichnete
= md Weibwerne. (6. Bordeaurweine.
= gebaut, de etrefli . Gemaf
TEE o vortrefilide e, Obſt,
= und viel Hanf. Die Waldungen be:
42. 3600 qkm und liefern Holz, Zerpentin, Teer
fte Punkt des Departements ift
gel von Samazeuil bei Crig:
, malerifhfte und Feuchtbartte
Su die Eutre⸗deur⸗Mers genannte
ichait bei und zwiſchen der Bereinigung ber
t onne, deren großen Reid):
sı »
:
L
Ä
= 0x Reben Die Heblaus bereitö zur Hälfte ver:.| End
Eier bat. Rindvieh, beſonders aber Schafe wer:
“ırı eraßer Dienge gezogen, und außerdem ift die
dererʒucht, die Geefalzbereitung und bie Fiſcherei,
irtriang und Zucht, Blutegelzucht von Belang.
3 Tepartement treibt —— Be
t eAtraglichen Aderbau und unterhält auch eine
—— — Induſtrie, namentlich die
2. ꝛea Werften zum Bau von Handels⸗
"a, Jabriken zur Bereitung von Nahrungs:
z An für Seefahrer, für Terpentin, Teer und
wi Zuder, Glas, Fayence, Papier, Konjerven
‚ne $exberei, —— nereä Töpferei, Weberei
>
) | ich fort in dem Antrag, das Vaterland in
57
und Spinnerei, Slodengieberei, Eifenhütten. Der
Schwerpunkt der Induſtrie und bes Handel liegt
in ber Hauptftabt Borbeaur (f. d.). Das Depar⸗
tement bildet die Diöcefe des Erzbifchofs von Bors
deaur, zerfällt in ſechs Arronbifiements- Bordeaur,
Blaye, Lesparre, Libourne, Bazas und La Neole
und zählt 48 Kantone mit 547 Gemeinden. Die in
den Heiden gelegenen Drtichaften find arm, wäh:
rend an den Ufern der G., wo üppige Weinhügel
fi „ingieben, viele blühende Städte, Flecken und
Dörfer liegen. Bol. Feret, «Statistique de la G.»
(4 Bde., 1874—78); Joanne, «Geographie de la
6.» (1877); Gabriel, aGeographiede 1aG.» (1882).
©®iroudiften (Girondins) wurde in ber Franzoſi⸗
fhen Revolution die Bartei der gemäßigten Nepubli-
kaner genannt. Als im Okt. 1791 bie ehgebenbe
Verſammlung zufammentrat, wählte das Depart.
Gironde zu Abgeordneten die Advofaten Bergniaud,
Guadet, Genfonne, Grangeneuve und den jumgen
Kaufmann Ducos, die ſämtlich in ber Verfamm:
lung dur ihr Rednertalent und ihr agitatoriſches
Auftreten für die republifanifhe Staatsform gro:
Ben Einfluß gewannen. Mit ihnen verbanden IF:
die Partei Briſſots und der Anbang Roland; au
fchlofien fich ihnen viele Häupter des Centrum an,
wie Condorcet, Fauchet, Barbaroux, Lafource, Is⸗
nard, Kerſaint und Henri Lariviere. Das parla:
mentarifche Übergewicht diefer, als Girondins be:
zeichneten Abgeordneten richtete ſich anfang gegen
die royaliftifche Politik des Hofs, ſodaß der Köntg ſich
genötigt ſah, Die Gemäßigtern Roland, Dumouriej,
Claviere, zu Miniſtern zu wählen (April 1792), So
ſchien der Hof mit der Majorität der Kammer aus⸗
geföhnt. Aber die G. wollten die Gewalt nur be:
nugen, um ihre Macht feiter zu begründen. Nachdem
fie Ofterreih und Preußen den Krieg aufgedrängt
und ihren Barteigenofien Servan al3 Kriegäminiiter
durchgeſetzt hatten, tevolutionierten fie dad Land
buch eine Reihe von Delreten gegen den Klerus,
durch bie Gründung einer republilanifchen Zeitung
und andere Daßregeln. Das alles war aber nur
Vorſpiel zu dem Hauptangriff. Diefer begann mit
dem Verratgeſchrei gegen das «öfterreidhiiche Ko⸗
miteen, d. h. die Königin und deren vr welche
mit den fremden Mächten konſpirieren ollken, ie
efahr
zu erllären , dem Verbannungsbelret gegen die ei
vermweigernden Priefter und dem Beihlup 20000
Kantonzdeputierte zum Schuß der Hauptitabt zu⸗
ſammenzuziehen. Letztere ſollten die Nationalgarde
in Paris, auf welche ſich die jeßt royaliſtiſchen
Feuillants ftügten, in Schach halten. Als der Hof
den Zwieipalt im Kabinett zur Verdrängung der
tronbiltüichen Mitglieder benugte, provozierte bie
Barteiden ufitand des parifer Pobels am 20. uni.
{ Srfeig hatte der Verſuch Lafayettes
e Juni, die Radilalen in die Schranken zu weis
fen, vielmehr kam es unter Vergniauds Führung
im Juli zu der offenen Forderung nad Abſchaffung
bes Königtums durch einen neuen Nationalkonvent.
Der Aufitand vom 10. Aug., welchen die ©. mit
den Salobinern gemeiniam vorbereitet hatten,
machte dem Königtum ein gewaltiames Ende.
Dbgleich fortan nominell im Beſiß der Regierung,
traten die G. jedoch in Wahrheit die Gewalt den Ja⸗
tobinern ab, von denen Danton als Juſtizminiſter
ungefcheut die Septembermorde vorbereitete. Die G.
ftanden machtlos der entfefjelten Wut gegenüber.
Zwar wurden fie in den Slonvent wiedergewählt,
Nicht beſſern
58
beherrichten die Majorität, erfohten rebnerifche
Triumpbe, magten in verblenbetem Selbitvertrauen
Angriffe über Angriffe auf die Partei Robespierres,
aber unaufbaltfam gelangte die —** an bie | part.
auf den anardiichen Böbel der Ha
ftühten Ge ner. Jeder neue ae ——
ward zum e derſelben über die G. au
von beefen —*9— eingebrachte Antrag, —*
zen von Orleans zu verhaften, alle "Emigranten
und Ropaliften mit der zobehtafe pa | zu treffen.
Denn ihm folgte unmittelbar der Schlag der Jako⸗
biner gegen ben König felbit. Die ©., ie ben
König geftürzt hatten, wa medien nicht offen für fein
. eben zu lämpfen, fondern ftimmten größtenteils
für den Tod, um ihn dann durch eine Appell ellation
ans Bolt zu retten. Diefer Ap ppel au peuple, den
Bergniaud, nachdem er für den Tod geftimmt, burch
eine hinreibende Rede unteritügte, wurde in einer
vierten Abſtimmung verworfen, und bie ©. faben
ſich nun mit einem Schlage vor allen Parteien
bloßgeftellt. Dennod wmagten fie im Sei, 1798
Marat mit einer Anklage auf Aufrubritiftung zu
bedrohen. Diefer vereinigte ſich hierauf mit den
wütenditen Häuptern ber Corbelierö und Jakobiner
zu einer Verſch it m welche bie Ermordun ber
zen Majorität im Konvent bezwedte. Die
(Gmorenen benugten die Unfälle der Storbarmee,
Abfall Dumouriez’ und den Au tanb der Roya⸗
len um bie Pariſer gegen bie ung
ſeßen. Am 8. pr erichien zum eriten mal eine
Deputation ber parijer inde vor ber Ber:
fammlung und forderte bie Reinigung des Kon⸗
ventö von 22 Mitgliedern. Robespierre befchuls
bigte die Däupter der ©. des Verrats; dieje legten
dagegen die Beweile von Marats Berf mwörung
vor und erwirkten zwar 18. April deſſen ntlage,
bereiteten bemfelben aber durch feine Freiſprechung
nur einen neuen Triumph.
83 Guadet bei den Beitimmungen über Auf:
zubr die Unterdbrüdung der revolutionären Munici⸗
palität der Hauptitadt verlangte und die ©. die
Bildung einer Stommiffion von 12 Mitgliebern
durchſeßten, welche — die Komplotte der Haupts
ftadt übermahen ollte, brad ber Sturm von
neuem los. Die aus ©. zufammengejeßte Kom⸗
miffion machte den Anfang mit der Verhaftung
Hebert3, des fanatifchiten Revolutionärs der Ges
meinde. Darauf betrieben Marat und Nobeäpierte
einen allgemeinen Aufitand der Seltionen, im Eins
verftändnis mit den Häuptern ber Commune und
mit den Nädelsführern der Sektionen, die im bi:
Ihöft, Palaſt ihre Zufanmenkünfte hielten. Am
1. Mai, als im Konvente ber Tumult aufs höchfte
Deiieg egen, trat ein Pöbelhaufe vor Die > ranken
und forberte die Anklage der G. w enriot,
der Anführer der Sansculotten, den unnepalaf
mit feinen Kanonen bebrobke.. Am 1. Juni ver:
Water der Konvent, den oohlfabrtsausihub zu
ate zu ziehen. Am fol enden Zage machte Barere
im Namen des Ausſchuſſes ben ©. den Vorſchlag,
ſich zur Herſtellung der Nube freiwillig aus ber
Berfamnlun m auszuſchließen, wogegen jedoch Lan:
juinaid und arbaroug heftig protejtierten. Unter:
defjen hatte Henriot nit feiner Artillerie den Balaft
beſetzt, und als fi) Die Deputierten zeritreuen woll:
ten, wurden fie zur Andtehr inden Saal gezwungen.
Couthon ſeßte nun ein Dekret dur, das 80 ©.
und die Minifter Clavitre und Lebrun mit vorläus
figem Hausarreſt belegte, eine Gewaltthat, gegen
Girouette — Giroverfehr
welche 73 Mitglieder des Honivents | lei Drotef
einlegten. Der größte Zeil ber G. hatte ſich da
mals fchon in bie ‚Arovingen gerettet, Sn den De
Eure, Calvados unb der frühern Bretagne
erhob ſich zu ihren Surfen das Voll, und unter
ber Leitung des an der Küifte von Gherboz tom:
mandierenden Generals en
* og. foͤderaliſtiſche Armee, welche die Republik —*
ben Handen des pariſer Poͤbels retten wollte. Die
Onergie der nunmehrigen Leiter des Konvents, ber
2. Sun die aufgeflandenen Departements außer
ben Geſeß erklärte, verbinberie den Fort:
gang ber Inf nfurreltion. li nahm die
olutiondarmee Beſiß aan nn dem Haupt:
orte ber Inſur enten, Pa bie —— des
Konvents an en in die
angenen IM bin bie Said
ihr Ur Haupt wi Igen zu können.
5 ala Organ bes Deb Wohl:
k ——*—* Darüber Bericht
agte bie I bie ©. der Verf en ie fe Kepubli
mit Ludwig XVI., mit be „mit dem
Herzoge von Orleans, mit —— und dem Bi:
nifter Alk on und forberte bi bie —— der Ent⸗
fe ‚ fowie ber 73 D erben, prote:
tiert em Di „an Die A
gann 7. deö CH een,
zu Paris — Deputlerten orſas
wurde der Proze —* vor dem Tribunal eröffnet. Sem
Langen, olänge ——— der G. maqte *
Konv indem er die —
der —* Noch in
wurden Brifiot, Vergniaud, — Ducot,
nfeibe, Lacage, Lafouree, Valaze, Sillery, Fan:
t, Carra u. a. zum Tode verurteilt und außer
ln, ber fich bei Anhörung des Urteils erdolchte,
iHotiniert. Später wyrder oh in Paris Con⸗
rg Manuel, Eufiy, Roel, Kerfaint, Rabaut⸗
Saint:Gtienne, Bernard und — — 5 —
ge Borbeaur beitiegen das Schafott .
tangeneuve, Guadet, Salles, Sarbarour: 2 zu
Brives Lidon und Chambon, zu Berigueu Balabg:
u Rochelle Dechezeau. Nebecgui ertränfte ſich zu
feille; Betion und Buzot erbolchten und Con:
borcet vergirtete fi. Roland fich ebenfallz,
nad) ddem feine Frau auf dem Schafott getorben
war. br vier Monate fpäter, nad dem
Stu de hredensherrichaft, traten bie Geädhte:
ten, darunter Lanjuinais ermont, Pontecou⸗
iani, Louvet, Isnard 8* Lariviere, in ben Kon:
vent wieder ein. lit. Tendemroman.
ebenſo falſch als glängenb chrieben ont Lamar⸗
tine in feiner «Histoire des Girondins»
Bar. 1847; neue Aug. 1870; dentſch, 8 Bhe.. 2p;.
1847). Pal. Guabet et, «Les Girondins» (2 Bpe.,
Par. 1861); Batel „Recherches 3) storiques sur
les Girondinss (2 de., Bar. 1
Giroustte (fr;.), —S auch bildlich
zur Bezeichnung eines Wetterwend diſchen.
Giroverkehr. Der moderne G. wird nicht
ur bejondere Girobanten (f. d.), fondern durch
Depofiten: und Notenbanten neben ihren fonftigen
Geldäften betrieben. Die Bant ift nicht verpflichtet,
bie bei ihr von den Girokunden eingezahlten Sum:
men bar vorrätig zu halten, muß aber jeberzcit
Girre — Giſeke (Nikol. Dietr:)
ws Inweifungen des Runden entiprechen, ſowohl
2 deyag anf bie füiberfchrei en von einem Fo⸗
ca af bas andere, ala aud) auf bare Auszah⸗
dem ©. im ftrengen
Sup gibt Die Dank —E leinen Kredit, Ion
zumt von den Gonteni außer ben
.
den
m:
reiben und
ng desſel⸗
——
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— Betrag nicht bar
Übertragungen auf Conten an bemifelben | ex
ax nem anbbern Banlyplas find bie roten Chec⸗
beitimumt , unverändert bleiben. Es
Bant felbft in
von en *
Stuck gelieferten Chedformulare
neben: ——— aus —— fra | rg
ung —— ec ichtet iſt, fin
—— —
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Au je, das
Hölder m zu
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Hr
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n beträgt,
nur de Su ung MY fondern
or dem Berlehr mit ihm gan „ob:
werden von der
aber nicht verzinft; fie —
5 die Girotunben ftet3 ein ihrer Muhe⸗
weechendes Guthaben jtehen laſſen, res
ihren Befugnijlen Gebrauch machen,
felbft ICH i t für dritte erfonen,
das
t vor, den Vertrag ohne
au
* 1, wenn * ar⸗
u
mit dieſer an —— W
ſammen⸗
Linien
ten
Glearing> met
d | dung bes Or Fri in ben Firth of Clyde und an der
59
Reichsbank 14. Febr. 1883 in Berlin mit 16 geos
ben Banlbäufern eine « Abrechnungsftelle» (8
ringhaus) ‚gegründet und in mehrern anbern
Städten, 3.2. in Frankfurt, Köln, Hamburg, Leip⸗
g, find Ähnliche Einri tungen geſchaffen —588
ter demjelben Impuls baden auch viele Bank⸗
. m. | häuier einen provifondfreien Ehed: und Girover:
—* organifiert, in der —— auch das nich:
fmännijche Bublikum mebr und mebr für die
Gabe u intereifieren. In biefen Fuüllen wird aud)
* A ae ſehr mäßige Berzinfung der Ein:
Tagan Hemd Gh ive, ein Kleines er: Längenmaß,
20. des Zer, des Ärſchin oder des Göß, und wie
e | leBteres an den verſchie enen Orten von abweichen:
ber chen er ı hauptſãächlichen Ellenmaßen:
dem lön ichen Ser
dem I
pariier in anien.
ent an in P. ſchott. Grafſchaft
im W. von Ayr, an der Mün-
er von 7 cm oder 31,03 parifer
a Fr u 6°/, cm ober 28%
Gifenbahn AyrsStranvaer, mit 4700 E., bot Kat:
tunfabrilation, Roblenabbau und Rüftentii ifabrt.
a ital. sol diesis: ; fra. solditse; engl.gsharp),
fit ber um einen balben Ton erhöhte Ton
eat dur g und vorgezeichnetes # be:
= auf Ta tinftrimenten füllt e8 mit AS zu:
an dur er pol diesis maggiore, frz, sol
sharp — bie. Dur:
Tomarı kim welcher =D. Grhöhungäzeichen vor:
Pa net find. Der unbequemen Vorzeichnung
wegen wird diejelbe als Hau unttonart nicht verwen:
det, fonbern tritt nur im Laufe der Modulation
alö Nebentenart auf.
„ @ilee ins Dietr. ), deutſcher Dichter, wurde
ril 1724 zu Gunz in Niederungarn geboren,
Toben fein Bater ala evang. Pfarrer gegangen war.
Mit feiner Mutter lam er nad) dem Tode des
ters nad) Hamburg, wo er fi) das Wohlwollen von
Brodes und Hage ven erwarb. Bon 1745 an ftu:
dierte er in Leipzig Theologie, und feit 1748 lebte
ala Erzieher in Hannover und Braunfchweig.
it 3.9. Schlegel ſetzte er die von Cramer on;
nenen «Neuen bremiſ iträge» unter
zitel «Sammlung vermiſchter Schriften» bis 1754
[prt. Er wurde 1753 Prediger zu Trautenitein im
raunſchweigiſchen, im näditen Jahre Oberhof:
prebiger in Quedlinburg und 1760 Superintendent
2, Sie wo er 23. Febr. 1765 ſtarb.
n
feinen Gedichten verband er mit Tunitlojer
ihtigkeit des Ausdruds eine gefällige Moral und
ein inniges Gefühl für Religion und Freundſchaft.
Auch feine erzgäh enben Digtung en empfablen ſich
durch eine reine, erfihlation.
erwarb er fi durch feine Berbindun
abten ftterarifchen Männern ala du
Produftionen einen Namen. Nach feinem Tode
en jeine «Poeif en Werke» (Braunſchw. 1767)
von feinem Freunde Gärtner herausgegeben.
Auguſt Ludwig Chriſtian G., des vorigen
zweiter Sohn, geb. 21. Juli 1756 zu Duedlinburg,
geit. 17. Apri 1832 zu Braun! a3 ala dan.
brigens
mit be:
eigene
Stat3: und braunſchweig· bevernſcher Hofrat,
ch durch eine Reihe Erzählungen und poetiiche
rbeiten ebenfall3 in der Litteratur einen Namen
bat die | erworben. Zu feinen Poeſien gehören die Idyllen
00
«Gemälde BD 1791 J
see | —— — 12
Legterer, Dtte G. geb. 4. .1763 zu Sonders
hauſen, war bis Ds *
und ging 1859 1863 nad) Berlin,
aber 1866 ala tsfrant in das Kiofter
Zeubus in Schlefien bie er in
Breslau, feit 1875 in Görlig. einen Ro:
ma bervorz : aMoberne Titanen»
(3 Tle., 1850; 2. Aufl. 1853), «Pfarr:
(2 Bde. Örem. 1861; 2. Aufl., 1854), «Car:
ritre!» (2Bde., 2pz. 1853), «D. 2. Broot» (2 Bde.,
Lp chen» (4 Bde. Bresl. 1864). Als
dramatiſcher Dichter hat fi ©. in «Johannes Ra;
thenow, !Bürgermeifter von Berlin» (2pz. 1854),
«Die beiden Caglioftro» (Lpz. 1858), «Morig von
GSadıfen» (£pz. 1860; in neuer Benrbeitung 3
1872) und «Lucifer» (2p3. 1860) belunbet. Hieran
matitchen Bilder aus deuticher
worin Stoffe aus der frübeften preuß. Geſchichte bes
werden.
ndeit
@ildie, Hermann III.
des
von Schwaben (1003—12), heiratete um 1007 nah | R
dem Tode ihres eriten Gemahls, bes ſaͤchſ. Grafen
Bruno, von dem fie einen Sohn Ludolf hatte, den
Ba er Ernft L, welcher nach dem Zode Her:
manns biefem im Schwaben nachfolgte, aber ihon
1015 auf der yon umlam. Gr binterließ Eei
—* —2 II. und Hermann IV. Dem
ern
ſich ſelbſt die vormundſchaftliche Regierung in
waben; fie mußte jedoch I wieber abgeben,
als fie noch 1016 den rheinfränl. Grafen Konrad
heiratete. Diefe Ehe wurde anfangs, weil der Ver:
wandtſchaftegrad nach kanoniſchem Rechte fie aus⸗
ſchloß, von der Geiſtlichleit bemaͤngelt. Als Graf
Konrad 1024 deutſcher König ward, übte G., welche
mit Konrad zugleid 1027 in Rom die Kaifertrö:
sung empfing, au pellen Regierung einen bedeu⸗
tenden Ginfluß. Ste ſuchte jolange als möglich
Bo ihrem Gemahl und befien trogigem Stief:
ohne Ernſt von Schwaben (f. d.) zu vermitteln
und wußte dann, als Gruft in feiner Auflehnung
17. Aug. 1030 zu Grunde ging, deffen Bruder Hers
mann IV. das ſchwäb. Herzogtum zu verſchaffen.
Als diefer 1038 ftarb, lam e8 an ihren Sohn britter
be, den nachmaligen Kaiſer Peincih UI, Au
bie Erwerbun Burgunds für das Deutſche Rei
iſt zum Zeil G.s Werl. Denn als Tochter der mit
—* Il. von Schwaben vermaͤhlten burgund.
Berberga, ber Schwefter des legten Königö von
Burgund Mubolf III. bewirkte fie, daß er ihren
Semahl Konrad II. alö Erben von aner⸗
te. Sie überlebte auch dieſjen und fämtliche
: mit Ausnahme Heinrichs IIL, wel
8 nad feiner
[4
1089 r⸗
reihen ſich die «
Beididte (41888; 2.Bul. 20m. Oy 1619) Tob
fite &. vom Raifer die Belehnung, | ben
Gifele (Heinr. Zubw. Robert) — Giskra
db.) und
—— ——
8
{
f
x
8*
£
;
en, und verlieh das
Tode 944 an ben treuen Grafen Konrad, den Sieger
Anderna
von
Gifewin® oder Bifeviusz (Germ. Matt.
Guft.), poln. Batriot und Schriftfteller, geb. 181
zu Johannisberg in Dftpreußen, ftudierte in Ro
nigäberg Theologie und war dann Baftor unte:
prot. Mafuren zu Dfterode. Rad) dem Bor
ange von Mrongovius ließ er fi die nationaleı
efien dieſes vernadjläffigten Boltäftenme
eifrig angelegen fein, verteidigte fie bei den Bebor
den und in der Preſſe, fchrieb Gedichte im maſu
riſcher Mundart und gab zu Lyck eine Zeitun,
«Przyjaciet ludu lecki» (Lycker Boltäfreund »
heraus. Auch nahm er an der gefamten flamw. Be
wegung ber vierziger Jahre teil _durdy Reifen un:
litterarifche Berbindungen mit Warſchau, Pofen
Prag und fchrieb in Jordans «Slawifche Yabı
bücher»; 1848 wurde er in feinem Wohnorte zun
Abgeordneten für den preuß. Landtag gemähli
ftarb aber wenige Tage darauf, 7. Hai 1848.
@istrn (Karl), ölterr. Staatömann, geb. 29
Jan. 1820 zu Mahriſch⸗Trũubau, beſuchte Die Bia
riftenfchule zu Zrübau und da® Gymnaſium 3
Brünn, besoß 1837 die Univerfität zu Wien, mo «
ch dem Studium der Rechte widmete, und ermar!
ereitö 1840 die philof., 1843 die jurift. Doktor
würde. Im J. 1844 trat ©. bei der damalige
Soltanmer: Broßuratur in den Staatsdienſt und di
echtspraxis, und furz darauf wurde er auch zun
Affütenten und 1846 zum fupplierenden Brofefio
für bie Le fe der Staatswiſſenſchaften un
polit: Verwaltung an ber Univerfität berufen. \}:
Märztagen 1848 war er unter den Mitglieder:
Gislaſon — Gitſchin
ZT
— — 8 an und nahm an den —
lungen bis zur edelung nach Stuttgart
— * 1 dann in freiwilliger en 12
nate im
— —2 ð. naqh Oper uräd,
— —
und wur vielfachen
* — n im Dit. 1860 zur
iebo nicht in Wien, fordern in
ter zagelaften, |
ka. Set dem —— em ei 1861 gebörte er öfterr
‚zu en bervorragen *
8 * 67 —— —— —— ae cds
EEE: — e. Land
beutfchen Hbealen i des
— — * — bc.
Anfang 1868 bis April
—— Bon 1868—78 vertrat
a de imee Stadt Wien, ein Mandat, das er
in Bien uud wurde zu —* ee
tsz ber — öfter. Sparlaſſe. ſtarb 1. Juni
in Baden
(Rentad), island. Linguift, geb.
zu in Island, wurbe
an der Univer:
rofeſſor dafelbft.
li — bes Altislan⸗
banblungen in in Beitierif:
r tungu
——— * med
‚ fomwie eine
—— äsrmenlehre (Ho ), von wel:
zur das erde —ã— ——* iſt.
on Mons, war der Kanzler
T. von Hennegau (1171-96)
eh anf Srmb der Kenntnis, welche er im
Dienfte feines feit 1188 auch in
Sm mb feit 1191 auch in Flandern regierenden
ra guaun, eine mit 1086 beginnende und von
158 eu Ins zum Schluſſe 1195 ausführlicher wer⸗
wie Gheouik Des Hennegau, welche bei ber bedeu⸗
ar Stellung bes Grafen Balduin auch für die
— wichtig iſt, Wonder Kr ber
in bie geheimen nge Einficht bes
ta Germaniae
gebrudt in « Monumenta
*
— Bd. XXI). Vgol. Hantke,
Au Crecct —— . von —* ap — ho, |
Glan ein Ber we Q,
ek ſich 6 en at aufd dem lin⸗
km
tr Ufer der Aare zu 774 m Höhe über dem Meere
=> wich fewohl von Aarau wie von Schinznach
= ihrer weiten Fernſicht wegen oft beitiegen.
sol is minore;
. g sharp minor), bie
2t. bei weldher f, c, g, d und a um einen hal
aa 5 voran net find;
©. unter
. sol
dur
de Me * diefen Ort fe gelegt bat,
olls | d
61
Giſors, Stadt im franz. Depart. Eure, Arron⸗
te | biffement Les Andelys, an der Epte und an ber
Linie G.⸗Beauvais der Franzoͤſiſchen Nordba N,
owie an den m Linien Baris » Bontoi es Dieppe
acy⸗ 4 Sure und ©.Bont de lArche der
hn, ift eines Friedensgerichts, hat eine
—ãä 5 the mit fchönem ortal, Glas⸗
malereien und Skulpturen, ein Schloß aus dem
.. Jahrh., Baummollipinnerei, Seinweberei,
Bleicherei, Gerberei, Getreides, Lob: und Säge:
müblen unbzäblt 1876) 8590, ais Gemeinde 40476.
Die Stadt, mittellat. Gisorz, gehörte —
we dem zur Rormandie gehörigen Zeile des P
ilcassinus (Vexin normand). Bei ©. beficnte te
1195 Richard gömenberz bie Seangoien. Die de
malige Grafihaft &. wurde 1566 dem Herzog
ranz von Alencon, 1710 dem Herzog Karl von
erry als Comte⸗ "Bairie übergeben, kam 1714 wie:
der an die Krone und wurde 1742 Deraogkum. Bol.
Charpillon, «G. et son canton» (Undelys 1867).
Giffelfeid, Fräuleinftift im dan. Amte Sorö
@iffen (engl. guess) ‚beißt in ber Schiffſprache
mutmaßen, Thägen. wird aber meiſtens Dur mit
auf den augenblidlichen
6 fa gebrauht. Wenn man Baar at Gefti m.
—A nem
man biefe itimmun wahres B
s | folde Beobachtungen iſt man gegwun ge „ben Done
ma a Ort aus dem gefteuerten Kurſe und der
ki gelegten Entfernung auf trigonometrifchem
ege zu berechnen. Dieſe Berehnung i
egen —A er Strömung u. }. m. nicht zuver:
man d ewonnenen efultate nur mit
allg cht ne und nennt diefe Ort3beftimmung
gegißtes Befted. Ebenſo gibt man u Entfer:
nung von Land, einem uerturme u. f. w, wenn
man nur nad Auge en:
Gifteinthal, wildes. Hochthal der Pyrenäen auf
aragonefifcher Seite, das fi mit dem Cincathale
vereinigt, ur Ipan. Koving Dueden gehörig.
Sin en „2 ihajab eva.
6
Sure (czech. kin). Seuptfabt der Gitſchiner
Bezirkshauptmann nichaft in Böhmen, an der Cyb-
fing und der Öfterreichiichen orbiweftba ‚ Sib
ber Besieläbauptmannichaft, eines Kreis und
eined Bezi ir ögerichtö , eines Hauptfteueramts md
anderer Behörden, beſtehi aus der eigentlichen
Stadt und vier ng" eh (1881) 8071 meilt
czeh. E., ein ehemaliges Jeſuitenkollegium, das
jest als Raferne benugt wird, ein Gymnaftum, eine
nterrealichule, eine große Buderfabrif und ſtarie
Getreidemärkte. Die ſchöne Delanatskirche der
Stadt iſt nach dem Muſter der Wallfahrtskirche zu
San⸗Jago de —— — in Spanien erbaut; he
wurde von Wallenftein begonnen, aber erit lange
feiner Ormorbung —35 — vollendet. ©. F
ein „nie Haupt: und eſidenzſtadt des Dergpgfumd
iedland. Als Wallenftein 1627 ben ur
eſidenz erbob, zäblte derjelbe kaum 200 el
mit Schindeln gebedte Häufer; doch feiner Thätig-
feit gelang es, den unanfehnlichen Flecken bald in
ein ftattliches, wo bobendes Staͤdtchen umzuwan⸗
ein, mel es er urch ein 1630 erbautes pracht⸗
volles Schloß (jet dem Fürften Trauttmansdorſf
gehörig) zierte. In ber nahen Waldiker Sartauie
sieht rovinzialitrafhaus) wurden 1636 Ballen
teins Gebeine beigejekt; daß 1689 der Ichwer.
62
Beneral Bande ben Kopf und bie redite Hand bei-
jelben habe abbauen und nad) ‚Soeben, bringen
Beilgenoflen ehaupteten, ift durchaus
arauf blieben die e bei A
ahre lang unbeadhtet,, bis fie auf Ber
anlafiung Grafen Ernft und el von
Walbſtein 1785 in dad —E der Schloß⸗
tapelle St. Anne Fa —— — v erjest un em
chichtli ®. im Deu
Striege von 1866 burg Has Treffen am 29. Aut
Am genannten ale die 5. Fe Diviſion
erhalten, ſich in den Veſiß
eneral von Zümpling teilte
bie .
torps, Graf Clam⸗Gallas) ein fiegreihes Waldges
fedt Beh und bie linte ihnen abends bie Ort:
ſchaften Zames und Dilek entriß. So ftanb das
tum 7% Ubr abends, als ein vom Feldzeug⸗
meilter Benebel auf dent Schladhtfelde eintreffender
—* den Kronprinzen von Sachſen F
8 Gefechts nötigte.
mit ber rmung ber Stellung — Fin
Ka 8 Iıbt abend? durch die —— beB
ed von —— ie folgte Pick —*
an welchem die inzwi eingetrof⸗
—* kon (von Daerber —2 und das
die Gefangennahme von Bataillonen in
oetg getrennten —— — in G. zur Folge
loß den
Iſergebiet ah, ——e— urch, daß Geueral C
Yallas das Trefien verlor, die Bereinigu
Sehen and Zweiten preuß preuß. Armee und babarrch ben
bei König rap (I. 5. (fd) möglich machte.
—4 braunſchw. Kreis Gan⸗
derſsheim, am eftfuße Gebe Harzes, 12 km ſüdlich
von Seelen, Station ber Seeien:Kfteroder Bahn
Braunihweigiiete Bahnen) t (1880) 1286 GC.
Dabei liegt dad Eifemwert hütte im Harze;
im R. die Ruinen der Staufenburg, wo ein
ein Bogelberd Heinrichs I. ftand, und 6
rich ber Jan ere feine iebte, Eva von Srett,
erbaut H J a hr fine Sr von me Burg aus
a ie Witwe Herz
1600 die Anlage der un und bie Geöf
nung des — im Harz.
itter find Brüden, deren Träger aus
einem Ober: und einem Untergurte beit tchen, zwi⸗
ſchen denen fi kreuzende Sube, in dichter Anorb:
nung eine Art Bitter bildend, eingeſch haltet find.
Sie haben ſich au ben — Lattenbruden (Sy:
ſtem Tomn) entwidelt. Die Rheinbrüde zu Köln,
die —— zu Dirſchauu. a. bieten 2
An ihre Stelle ſind in neueſter Zeit die Fach⸗
werlöbrüden getreten, bei denen bie Gitterftäbe
als YJugbänder und Drudf teeben in minder dichter
Anordnung ſich oorfnben In ab jebed Glied für den
von ihm zu ebildet iſt.
(S. Brüden und — rüdenl, Fig. 1 u. 2.)
@itterflü hip ‚ foviel wie Nepflügler.
@ittertiel, f. unter Kiel (des Schiffs).
@itterpfil epflange (Onvirandra fenestralis), eine
jur Familie der Najadeen gehörige, auf Mabagas:
far einheimische Pflanze. Sie wird im Warmbaufe | d
kultiviert, ni t fomoh ihrer Blüten wegen, welche
mit benen des verwan ten Aponogeton i ereinftims
en, als wegen ihrer im ler untergetauchten
aglichen Blätter, bei denen das Bellgewebe der⸗
ug im | Cm
Bittelde — Ginliani
Florenz verhalf. Im J. Tr eier U
ment gewählt. & ftarb rend einer Reife na:
land zu Turnbridge 8. Sept. 1872. ©. ſchriel
talia» (Flor. 1848
&
«Storia delle belle lettere in I
der | j Ipäter unter dem Titel «Storia della letteratura ita
lianas, 2 ®be., ler. 1855, 8. Aufl. 1868), «Con
pendio.dellastoria della letteraturaitalian an ( Flo
1861; 2. Au „Mail. 1861), «Storia del teatro
Italia» ( 1860; 2. Aufl . 1869, unvo|
enbet), «Storia dei comuni i in ( 185;
2. Aufl., 3 Bde., Flor. 1866), ben ben Rosa
I. or. 1261). “Belöidte überfepte er ind
—
(2 BER, for. —E 2. zur ee In Bol eBi
grafia di Paolo E. G.» (Slot. 1874).
@ingliaus in ‚Sampanie, Stadt in der itı
Provinz Neapel, 1 ch son Cafor
zählt (1881) als "Gemeinde 12894 ,
Sinliaui (Gi
tal. Bhilolog u
—— — geb. ee 1818 iu Same int
piemont. * Aſti und Te
cana
trat 1886
den Somaßlerorben, wurbe 1887 p7 Brofeflor a
Mathematit und Phyſik and Collegium
tinum in Rom berufen, ging Sude 1839 ala $ 8
User am eich bie ana nad Luganı
S = ad —— * u
eine mwädte Ge e 14
feine ee le a — — Er C
rasco, 1843 nad Rom und 5 wo er ſi
gehenb mit — —e—— — —
wurde ex Brofeflor ber Fed bie u
ber geiftlihen Beredſamkeit an ber ——
Genua, wo er bis 1860 verblieb. Seit 1860 wi
en als Brofeflor der isal. Litteratur und Erkle
Werle Dantes am Istituto deli andi super
in 1 Sloreng, wo er im Jan. 1884 fta
on feinen meift der — von Dar
«Divina —ã— gewidmeten Schriften
bie bedeutendſten: «Alcune proser (Sapona 18
Giuliari — Giunti
la Divina Commedia⸗
‚ For. 1861), «Delle
verso !’ Italia e la civiltä»
ita Nuova e il Canzoniere di
High nd idotti a miglior lezione e com-
1863; 2. Aufl. 1868), «Bal vivente
zeugge della Toscana» (Alor. 1865), Arte,
'ııa e religiones (Slot. 1800), «ll Conrvito di
Alighieri nel testo con nuovi
reintegrato
umeatı (3 Tle., Flor. 1874), «Opere latine di
Algkieri reimtegrate
63
tennen laflen, gehören bie malerifhen und dekora⸗
tiven Ausfhmüdungen der Billen Madama und
Lante, welche ex beide, erftere a er ing Anlage,
erbaut hatte. Außer feinen Ta überer
geit iſt ald Hauptwerk die Steinigung iu beil,
Stephan auf dem Hochaltar der nach biefem Hei:
ligen benannten Kirche zu Genua anzuführen, das
in der Farbe an bie Transfiguration erinnert. Ein
jehr befanntes und beliebtes Bild aus ber erſten
zeit 1 feiner ee igteig it ift eine ee ilie
umte All nel testo con nuovi | (in Dresden), welche die Mutter im ‘Be zeigt,
umneesn (2 Bde, Flor. 187882), «La Comme- | dad Kind zu — — Von ihm iſt au das für
un & Dame Al nel testo giusts | bie wager 9 emalte Marienbilb des Hochaltars
* eritien e l’arte dell’ autore» Cor. | Kir Anima in Rom. Rafaels Tode
91 Se feinem noch ungebrudten ——— — vollendet de er mit Benni die Bemälde des Konſtan⸗
u Ruszmemiar zu «Divina tinfaales im Batilan. Eine neue Ri trat bei
*2* Grobe in nerjdhichenen ital. Beit: ihm vo: als er vier Jahre fpäter 1 Rufe bes
m “Sahebud ber deutichen Dante: | Dia derigo * aga ka Rentug ieiet
erjhienen. wo et Te nun weder Rafael, n Muitern
Guleri (Giambattita Carlo, Graf), ital. | der Antile gegenüber bef Dar en wi wich nr
Säcätärlier,, geb. en im Verona, ers | mehr ber —A —— — ehr merfbar
heit feine Ber Rubierte hierauf i in | Mantua führte er eine e von irhen —
Yu iR feit 18656 und Biblio: | ter das von Sant’-Anbrea 1b SBeläften
nelar der ĩ zu Verona; 1867 | auf, leitete deren reiche ——
zurıe ex pen Mitglieh berliner Alademie der | mit aroden ten und verfammelte Boet
x ernannt. ichte: «Me- | eine eine große nzahl von Seülern um eh. Fir
ʒ (Berona 1868), | nen önner erbaute er den berühmten el
u ade & rime stimate inedite del- | Ze, den er mit einer Fülle von Gemälden (Sturz
ra » (Seuma 165), «Cinque discorsi del-
TAlgkieri della sun zatsa in Verona» (Berona
15-69, «Degli stndüi di Glologia comparata»
— «Dei Veronesi cultori delle lingue
1867), «Colpo d’occhio sulle
. 1867), — ine-
Seipieme Maffei in argomento i onen
AXIXLXXVR
Eee
, «La conrersione di San Paolo
(Berona 1881), «Istoria monu-
paleografica ea della capitolare | alte
— & Verona» Bened. 1882) u. v. ca.
ae, Hanx l
Giutie U ag miliennamen
®
ee ehafeeis, ale wire I 3%
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238) geboren. n
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) find ahrere
E unter ſeiner
us des er
der Gi ann, ‚neben eſchichten der Götter, Amor
und Pſyche diefen Bildern findet nd
ein 339 N je, ſelbſt wildes Clement, d
eo indes nicht zu leugnen it.
einem bei immer ftellte er den Tri
ijerd Sigismund dar (gefto
Bas er ziier z gemalt — —5
en 10 Ratler Karl V te, in
, anni ale
l na Scene e an en
is en 4 — — —E
Fr bie * en Delorationen
waren Die Berichönerungen, ee bie Stabt unter
I an) ungen, nd erfuhr. Diefe Wirt:
Kr ic) jogar über bie ganze Lombardei
aus. Zu feinen "een Leinwandbildern gehören bie
Madonna della Gatta in Neapel, bie heil. Marga⸗
. | tete im wiener ‚Belvebere und bie Marter bes heil.
Stephan in Genua. in Mantua 1. Nov.
1546. Marc Anton Entwiirfe ®.ögefio
Mina ober Tunte (auch Zunta, De:
gionta im Denetion. Dialelt Zonta) berühmte
dieſ * ili en ‚14. —A— and) dli
e ilie {don im urkundli
konmmi. Nach dem Patent vom 22. Sept. 1504
—— die Bruder Luca Antonio und Fi
ippo er mehrere Jahre
panbel betrieben, al3 Luca
Blorenz dem *
ntonio (1480) nad)
edig ebelte, mo er 1482 fein erſtes We
verlegte. Bis 1510 ließ er bei verfchiedenen Bud
brudern druden, das im}. 1510 erj Gienene «Pon-
tificalis Liber» trägt die Unteriärift «Cara atque
sumptibus Lucae Antonii Juntaes, Bon 1522
bis 1625 erſchienen in diefem erlag 11 lat. Aus:
gaben des Galen, während bie griech. Ausgabe
desfelben Autors von Aldus Manutius keine neue
Ku ge erlebte; die vier lebten Auflagen find bie
Wären. Sucas Antonius ftarb 1537 oder 1588.
terließ drei Söhne: Mariotto eher
und ne der legtere führte das Geihäft unter
"oo nr
* ben L Antonius t tt.
SI Se — —28 pie —A de bu — a
64
andern Tommafo, einem Entel des Gio⸗Maria, fort:
gerahrt, dann von einem florentiner Verwandten
odeſto. ben J. 1644—48 lautete die Firma
ta u. Baba, ber legte Drud der venediger Of⸗
im ſcheint 1657 geweſen zu jein.
Filippo G. der in Florenz gebliebene Bruder
bed Luca Antonio, errichtete 1497 eine Druderei, in
welcher mit den berühmten florentiner griech. Typen
deö 1488 erihienenen Homer «Zenobil Proverbia»
erichien, bald Darauf (1500) mit benfelben Typen
«Orphei Argonantica», lesterer Drud ift ſehr felten
und wird auch höher als «Zenobius» geihäßt. Hier:
auf drudte er bie berühmt gewordenen lat. und ital.
Oltavausgaben der Klaſſiker mit Aldinifcher Kurſiv;
erit 1514 lieferte er wieder griech. Drude. Ra
feinem Tode 1517 festen jeine Söhne Benedetto
und Bernardo, bie ihren Bater ſchon früher unter:
frügt hatten, das Geſchäft unter der Firma: Erben
des Filippo Junta, fort. Sie veröffentlichten bie
berühmte Dunrtaudgnbe von Boccacciod «Decame-
rone», welche als Muſter der Ipätern Ausgaben
diente, big die Entbedung eined Manuſkripts vom
%. 1384 ihren Wert verringerte. Bernardo gab
aud einzelne Werke auf eigene Rechnung heraus.
Die florentiner Familie erwarb zwar nicht ben
Reichtum der venetianiihen, aber größern Ruhm
in dem Kreiſe der Bücherfreunde. Bernardo ftarb
1550 oder 1551, ein im legten Jahre erjchienenes
Bud trägt die Firma: Erben des Bernardo Junta.
Die Druderei beitand bis ind 17. Jahrh., ein im
. 1604 ausgegebener Katalog wurde von ben
rben Silippne veröffentlicht.
Ein Jakobus Franziskus G. machte ſich in
Lyon von 1520 an als Nachdrucker der Aldinen
bemerkbar; er hinterließ zwei Töchter, Jeanne und
Dacaneline‘, welde Buchdruderei und Buchhandel
ortführten; das Haus beitand 1600 nod. Gin
Jacopo de G. drudte 1525 zu Rom, 1527 zu Bes
nedig. Ein Eofimo Junta drudte zu gorenz, ein
an Junta 1526 zu Burgos, 1534 zu Salantanca,
lippo Yunta.1582—93 zu Burgos, Luca Junta
1582 zu Salamanca, Giulio ©. 1695 zu Mabrid,
ftarb 1618; Thomas Junta, 1594 ebenfalld zu
Madrid, wurde 1621 königl. Buchdruder und
drudte Did 1624. Auch Pierre de [älrziveg, ber
1579 nad) Zroyes in der Champagne kam, Aſtro⸗
logie lehrte, Almanade und Komödien madıte, foll
ein Sroeig diefer Familie mit franzöfiertem Nas
men fein.
Dal. Bandini, «De Florentina Juntarum typo-
graphias (Lucca 1791); A. A. Renouard, «Annales
de l’imprimerie des Aldes» (3. Aufl., Par. 1884).
Giuntinen oder Yuntinen, die Grzeugnifle,
welde aus ben Dffiginen ber vuchorn amilie
Gun (f. d.) bervorgingen. Bitifa Y F
upang, eine der Claphitiſchen Inſeln
@iure, das antile Gyarss eine a en
Cylladen, zwiſchen den Inſeln Zjia und Tino, ber:
ig, fahl und unbewohnt, war ein gefürdhteter Ber:
nnungsort zur Zeit ber Römer. Heute ehört fie
zur Eparchie Syro ?er griech. Nomarchie Cykladen.
Binzgewo (rumän. Biurgiu, ſpr. Dſchurdſchu),
Jauptitadt des Diitrikts Blaichla in Rumänien,
int3 an der Donau gegenüber von Ruſtſchuk und
60 km füdjübmeltlih von Butareft gelegen, ift der
Gi der Kreisbehörden und eined Gerichtshofs
eriter Jnfton; und bat mehrere Kirchen, eine Nor:
maljöne und ein Opmnafium. Bis 1829 war die
Stadt eine ſtarke Feftung; gegenwärtig bat fie nur
Giuntinen — Giufti
nd) auf der mit der Stadt burd eine Brüd
verbundenen Donau⸗Inſel Slobofia eine Xı
Befeitigung. ©. ift einer der wichtigiten Landung«
pläge der Dampfichiffe, gleihiam der Hafen vo
Yulareft, mit dem e8 durch Eilenbahn verbunde
it, und ein Stapelplagp für ben walach. Donni
bandel, der bier mehr und mehr fteigt und eine
großen Zukunft entgegengebt. Die Einwohnerzah
in frühern Zeiten beträchtlidher, war 1856 auf 800
berabgefunten,, feitbem aber vermehrte fie fich ſeh
raſch, fodaß fie 1888 auf 22000 gef < wurbı
Ungeadtet des lebhaften Verkehrs ift die Stat
noch ebenfo ſchmutzig und unanſehnlich wie frühen
Eine Donaubrüde ijt projeltiert, welche G. mit den
ch | gegenüberliegenden bulgar. Ruſtſchuk, Endpunkt De:
Eitenbahn Varna⸗Ruſtſchul und der bald zu vollen
denden Bahn Konſtantinopel-Schumla-Ruſtichnl
verbinden foll, wodurd die direlte Eiſenbahnver
bindung Wien-Bulareft:Stonftantinopel hergeſtell
fein wird. — Der Drt wurde 1416 von Sultan Mo
bammed I. erbaut, 1594 dur ben walach. Fürfte:
Michael erobert. Bei ihm erfodten 27. Dit. 169:
biejer_und Sigmund other, einen großen Sic,
fiber Sinan⸗Paſcha, worauf G. abermals erober
ward. Am 27. Febr. 1770 wurde die Stadt voı
den Rufen unter Stoffeln nad der Niederlan
Tſchelebi Paſchas erſtürmt und verbrannt. In
März 1771 ging fie unter Ohliß abermals dur.i
Kapitulation an die Rufen über. Am 30. Ma
1772 wurde zu ©. ein Waflenftillitand geſchloſſen
und 3. Febr. 1773 befiegte Romanow hier den Sc
raslier. Die Ofterreicher belagerten bie Stadt in
yni 1790 und Icrofien hier 19. Sept. 170 einen
affenitillitand mit der Pforte. Die Rufien erioch
ten 1807 unter Michellond einen Sieg über du
Zürten und zwangen ©. 1. April 1809 zur Rapi
tulation. Auch 27. Sept. 1810 ergab ſich die Stad
an die Ruſſen. Im 3. 1822 wurde bie Stadt vor
ben Ruſſen belagert, fowie 1828 unter Geismar
Am 11. Nov. 1829 räumten fie die Türken unt
jchleiften die Werte. Im Herbit 1853 beickten ſi
die Rufen, lonnten aber im November den Strom
übergang der Turken nicht hindern. Am 7. Jul
1854 ſchlug Dmer Paſcha bei G. die Ruſſen. In
Ruſſiſch⸗Turliſchen Kriege von 1877/78 war (%
ein widhtiger Stapelplag für die VBerproviantie
rung der ruf). Armee. u
infti (Giuſeppe), der bebeutendite ſatiriſch
und polit. Dichter des modernen Italien, geb
12. Mai 1809 ın dem Flecken Monfummano be
Piſtoja, widmete fi auf der Univerfität Pila nad
dem Wunfche feines Vaters gegen feine Reigum;
dem Stubium ber Rechte. Rad) erlangtem Dottor
tab begab er ſich nad) Florenz und arbeitete einig
dei unter ber Leitung bes fpätern Yuftizminijter:
>apoquadri. Schon 1835 cirkulierte in zahlreiche:
Algen ein Gedicht von ihm («Il Dies iraen
auf den Tod Kaiſer Franz' I. So kühn und fr<
batte fich feit langer Zeit niemand in Italien vo:
den Feſſeln der Furcht, des Vorurteil und de
Herlommena in ajndalt und Yorm loszumache
ewagt und gewußt. Raſch rolgten, in ähnlichen
inne gefchrieben, «Insulto», die «Legge penal
er gl’impiegati» (1835), gegen die bureaufrati
Fhen Übergriffe gerichtet, und «Lo stirale» (1836
worin er die nationale Unabhängigkeit Italien
verberrlichte. Lebteres geſchah auch in aIncoronu
zione» (1838), während «Vestizione d'un carva
liere» (1839) eine bittere Satire auf die Orden:
Ginfina — Givet 65
1) machte beſonders «Gi- 3entf en Ge eitmaß, we e> berouszufinben
sels+ (1840) Born ce —8 lit. ae en und —— le des Si ober Sängers
— ld waren G.s Poes | Aberla
in die ek Alpen bis zum Atna, Sisei Ober Gel, eine Dynaftie ta tan he
de zur e genannt ober ein einziges feiner | welche in ber Krim lin ger als 300 „jahre berrichte.
22 * Bar. den nädjften Jahren | Hadſchi te fih von ber enen Horde
Ychtete er ello» und «Scritta» | unabhängig, "und arb 1466 mit Hinterlafjung von
dase 1841), —— «Reums d’un cantante» und | acht Söhnen; von biefen war Mengli ®. ein
«] Brindisie (1843), in denen er bie Rachahmungs⸗Bundesgenoſſe bes Großfürften Iwan III. von
für en und ausländiidhe Sitten | Moslau gegen Polen und bie Wolgatataren, warb
gadt, «Gii —— (1841) und «Gli immo- | aber bes lehtern Tode Moskaus Feind, welche
Ms silssmoremtio (1541) gegen bie Bumanitaris Font eine Radioiger for AR „Sein alle
ea u iſchen Litopiften, «La terra de’ | Nobammep © a um in
Barta ETTIC gegen Lamartine.
in ben. Bädern von Liverno (Soms
ien obne fein Borwiflen
Ausgabe —
es ‚RioR —— feiner an a tia
abre bi tete
* vo on beichrieb
er on — in Ga Lebenslauf eines toscan.
Serteaulrateg von ber Biege b bis zum Grabe. Dem
va Bure ——* en — ne Salt 1
nge ien.
Dat tremiuike (einer gai te, «Sant’ " Ambrogios,
uns dei € «ll sortilegio» ents
handen nd 1844, in der Bu ala dei einer geöbten Reife,
sad der ius eine neue
Eta für ln u be zu —* chien, machten unter
anderm «il congresso de’ Birri» und bie «Spettri
dei 4 sestembres Aufiehen %. 1848 wurde
—— Zeile zum iede ‘der todcan. Deputier⸗
Sommer 1849 ging er
kiumer Irest, von Biareggio und arb
31. Kg 15 1850 * 25 Gino Capponis in Flo⸗
su; GHz Denfmal j Donjummano (von Fans
Ischisth) wurde 20. Juli 1879 enthüllt,
8.3 pol. und fatiriiche Poeſien verdanten ihre
„ die fie auf den Geilt der Nation
ten, jeboch Zt allein ihrem Inhalt, fondern
der genialen Kühnbeit,
toscan. Vollsſprache für feine
audgebeutet 1: Die vollitäns
oienen zu
Berl.
12 ab zu Berona 1877; Ni war
‚ne früher (2 Bde., Flor. 1859) en ienen; eine
dm begonnene 6
vun örterfammlung, von
6. —— geordnet und vervollitändigt, wurde
dann Schr bereichert 1871 veröffent icht. Vgl.
* «Giuseppe G. o il suo tempo» (Verona
dione.
5*3 Silbermunze, |. Duca⸗
eine alte ital Familie, ber meh⸗
von Genua und Venedig angehörten
aud der Marcheſe ©. abitammt,
Ende bes Anfan des
zu Rom lebte und bier auf ben Trum⸗
Bäder des Kaiſers Rero durch die Archi⸗
dsstana und Borromini einen der größten
— elle an CH desſe %
feine ilie nad) Baris, wo fie
Beunemaifon verlauft wurde, 1815 der
Ne Gegenwärtig befins
a ablau
en be Da richti
Das Gem Gharafter ded Tome
a ammatter
ur
i
N
Hi
A
5
h
|
Ki
|
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und machte feinen
vor Kaſan. Seadet G — DS Si Hau
nee ann in die jübru ‚Länder; | ein er Sahih
-51),- füngere © ngli3, ver⸗
mi urn hear ber — et Imans des
Schreckllichen das moslauer Neid). Dewiet® .(1551
—I7}drang 1571 bis Moslau vor und verbrannte
die Stadt, wurbe aber vom en en Worotynslij
geſchlagen. Unter Hadidi Se im ©. (1671—
1704) Hr wei ungl gücläe Bejig ber Ruſſen
unter olizyn) in die Arm alt; 1744 ſeßten
ie Nullen en geltürzten Mengli @1l zum
Ehan ein. Der legte, in ber Reihenfolge ber zwei:
und — — Schahyn G. trat 1783 die Krim
an t Stadt im franz. Depart Ardennen, an
beiden Ufern ber Maas, 37 km oberhalb Namur
in einem gebirgigen Terrain, durch die Zweigbahn
nach Rheims mit der Franzoͤſiſchen DI bahn und
durch be . Bahnen mit Namur und Eharleroi ver:
bunden, i t eine ber ftärkiten Zeitungen Frankreichs,
welche Ar ein doppelter Brüdenlopf, am weiteften
gegen Nordoſten in das belg. Gebiet vorgefhoben
am Bereinigungöpunfte mehrerer Straßen ge:
legen, auch von h ober Itrategiücher Saichtigfeit MR.
Durch Kaiſer Karl V. wurde loß
Chariemont Karlsberg) erbaut, —* T V,,
dem e3 im Frieden von Jimmege en zufiel, a den
am unb Chr des Bergs gelegenen Ysleden ©. befe tigen
und Charlemont verjtärten. Der Plazß befteht ſeit⸗
dem aus drei Teilen, von denen Charlemont und
Groß. oder G.⸗St. :Hilaire auf dem linken, Klein:
oder G.:Notres:Dame auf dem rechten Ufer der
Maas liegen, beide durch eine fteinerne Brüde mit:
einander verbunden. Charlemont erhebt fi) auf
einem jchmalen, 215 m hoben, faft überall dominie⸗
renden, ſenkrecht nach der Maas und nad Weiten
zu abitürzenden, auf der Nordſeite ehr fteilen und
nur oftwärts ſanft abgedachten Felien, iſt mit ſechs
Baftionen, auf der Oftieite, dem einzigen möglichen
Angriffspuntte, mit einem Horn: und einem Kronen⸗
wert und außerdem mit mehrern betadhierten Wer:
ten befeftigt; faft alle Gräben find in Felſen ge
ven und die meiften Werte kajemattiert, Groß⸗
. bat vier Baftione und brei Ravelind mit trodes
nen Gräben, Klein-G. vier Baſtione und nafle
Gräben, edoch keinen Gebedien fig, An dem rechts
von der Mans gelegenen Hügel Mont d’Or finden
ih Spuren eines alten Fort. Die Feſtung iſt auf
11000 Mann Befagung eingeridtet, kann aber
25.000 faſſen und nötigenfalld mit nur 4000 Mann
verteidigt werben. Wenn auch die beiden ©. einen
minder jchwierigen Angri elagen IF it doch
Charlemont faft unangreifbar, wie ed denn au
noch tänen eigentlichen Angriff a bat, Bei
Feitftellung bes neuen Sanbeabe igungsplanes
ı
t.⸗
und zählt
D fierß GL.
1876) 10356 (als Gemeinde 11910)
ieges
großes u. ſ. w.
@.i ohlen des Gierthals.
Der bauptiädlic für ven Kohlen⸗ Bein: und Eis
——— im Depart. Loire iſt 21,5 km
wovon 108 m unterirbifch geführt find.
Givry, Stadt Im franz.
Loire, —— * Chalon,
lon⸗ſur⸗
Sadͤne, beim ,
he, zaͤhlt (1876) 2071 —— 2957) E.,
mten Weinbau und Gteinbrüde.
der Giſeh, ein früher
luken ige ter Ort, jegt Hauptort ber glei
en aͤgypt. Provinz und a ———— ubbir,
Abt 10500 6, Bat einige Cafes. —— Ba:
zaͤhlt 105 einige v ene Ba:
rs und Nefte von alten Land
a und reiher Bewohner von Kairo,
er noch wegenfeinertünftlihen®
ũderichreitet eine prädtige eiterne Ürehbräde bier
den Wil, 406m lang. Am Ufer ſteht, gegenüber von
der Injel Röde, ein Palais mit dem Haremägarten
und Park des Gelämlil. ©. ift der Sanbungsplap
für ale Reifenden, bie von Kairo aus die Bra
miben (f. — n, daher diefe bie Bgramiden
von Du genannt zu werden pflegen, obgleid)
ſie noch 8 tend der fi R wo
ber Weg Im "weit answeihenden Dämmen
bie —8 fo ‚ gber * In davon entfernt
nd un er patien an ihrem m Qube
liegenden Dorfe Kafr:el-Batran
Hauptſachlich Verl man unter pr en
von G. die beiden größten des (Chufu) und
ER poren (CH (Char), men der weit Heinern des
ieher (Dentera).
ellernp (Karl Adolf), bän. Romanfdriftftels
ter, ein Anhänger der jungen renlütiihen Schule
in Dänemart, geb. 2. Juni 1857 zu Robolte in
Seeland. Bon feinen «En Idealiſt⸗
(1373), «Det unge Danmark» (1879) und «Antis
gonode (1880) ijt nur legterer von Bedeutung. Die
philoi. Abhandlung «Arvelighed og Moral» (1882)
it fa —55 — nur ein de Spencericher Anfichten.
ölbe ‚in Splien, weder m unfern
der Hüfte —2 dem alten VPhelloo und Anti⸗
syütten, Ooböfen, Cilengichereien, eine
riten,
G. und dat | auf be
Kanal von Biuors nad) | tötet
lang, —*
von den Dam: Frohe
I bienter jerb
en. Seit1872 | 1844 in
Sivonne — Sjorgjevie
* ppelns und Myra
ten en Stadt ſich befinden, waͤh
rend auf dem Ditendbe der nach Rorden weiter au!
igenben 1 rg ein Heroon (Grabdenkmal eni
deſſen Skulpturen 1882 nad)
gebnadt wi worben mi ‚zus Heroom beiteht au
einem nicht gen us gen Mauerviered vo
20—24 m —ãS — —* Statuen na
—— einen groben Stein! ci
inwendig ringsum auf ben be
Ducheräißnen mit fortlaufenden
Trämmer —
—E —
*
a
ehr ſtark verwittert
lung noch dentlich erlenn
die verſchiedenarti
nebeneinander —28
dem u untern und obern Reli
nder übergreifen. Die
von n dem Schmuck der ber Ahr, *
Be Bel
Penelope mut | enerimmen, &
38* ben Haub der
piden durch die Dioskuren, Tief
— das Wert vericiebena:
raten biefe —— — She bar,
gabe von der attif
ufter Künftler find, wird weite
* 7 en müffen. Vol. Bennborf, «Borläufige
— über mei Dei DAR. &rpeditionen nad) Aleın
alten»
Sierpient (Ir. 5 ſchordſchewitj, Dlaban), vet
fgiers Bi), a Com frum zu Belgrad un
offigier3, beſuchte das zu un
ſtudierte in Wien Viedizin. Als —8 nahm €
am Slawentongreß in es teil und ſprach hie
bei die Annahme chen als allgemein
ſlaw. Schriftiprache. Nach —8 ſeiner Stubicı
war erin ——— in Prag und Wien als Opero
teur dwatig nah * am Deutich: rar
söhihen riege 1 m in der deutſchen Armee ie
veröffentlichte chte feine Erfahrumgen während be:
(Elben in «Vojno-lekarska pisma» («Militärärz
lie Briefe», Belgr. 1872). Darauf ging er na
Pete zurüd, trat in die Armee ein, ward 187
des Fürften, nahm am Serbifh-Türtiih:
Ariege rulept als Sanitaͤtschef im DOberlommanı
teil und iſt feit 1819 Chef der Sanitätsieltton ıı
Minifterium des Janern. ©. iR der Schöpfer ein
medizin. Literatur in Serbien; ſchon als —
—* er Hyrtla «Deikriptive
Billroths «Ailgemeine chirurgiſche
—5 — Landsber Kriegschirurgiſch
ſchrieb aber Vollsmedizin in Serbien, über v
Die e tleiner Kinder u. a., indbejonbere aber üb
iitärfanitätswefen in Serbien, um bei:
Organifierung nad preuß Di ex er fich groi
gm eebienfie ern ermoroen bat: au er, ala d
Krieg drohte, die —A bed «Noten Kereuze
Slabelle — Gladbach
Giehniaht, ‚ @lche.
Gase 6; \, u, zum Genuß u
7*
Geftorenes te Zouillo
— 3 an un
‘ e, r Spiegel; G.
met
de werbjeidener
Su
Schal uab |
— Herſtel
8* tn rilation. "
[4 [4
für
Sid Seht aus Date Borläume, 238 g ‘Borar,
gm. g Zucker in ı 1 Wafler gelö
ind. zom 4. Aug. 1876.)
Öscieiperispe,, |. Eiszeit, Diluvium,
Giselse (frz), Sleticher. [Drift.
), gefrieren machen; mit einer
— — (Bleijchglace, gucer⸗
rer (fm. — — heißt eine
ehe eh Gierung Ban
———
„Glacistrete genannt, 23 — 8 m
20
ein | praltiich ift ba
ehr —— welche Die reif
tum der —
ein von Grier in Glasgow anges | Betrieb,
ber | im Kreiſe
67
Aber dem gewachſenen Boden und wird zur beſſern
Sicherung gegen Seitenfexier bäufig im ierad (om
cremaillere) aeführt. Der franz. General or
bat feiner Zeit zur Erleichterung der Ausfalle das ©,
en eontrepente in Vorſchlag gebracht, bei dem bie
Eontrescarpe e bampenföcmig arfteigt, was aber un:
bie Werte dadurch an Sturmfreiheit
berlierem. Die obere Flüche des G. wird im Arie;
meift zu Anpflanzungen benust, die im Kriega⸗
ne befeitint (tafiert) werden, deren zurdbleibende
Wurzeln aber dem Feinde baa Sa Sappieren erſchwe⸗
ren. (5. Feſtungsbau.
6 ⸗wntlich anchen⸗Gla db a *
tsamts, eines Amtsgerichts mit
einer Kammer. fur Hartbelsfachen ; eines Gewerbe:
gerichts, eines — — mit Realabteilungen,
einer Nebenftelle ——— und einer Han⸗
—— Greven⸗
ich und einen Teil de a Kempen umfaßt.
Yon ——e— * Werte iſt die Ableitirche
mit dem ſchönen, von Albertus Magnus einge
weihten Chore. Die Stadt zäblte 1816 erſt 7ORO,
1858 fon 139665 180 aber 81 887 und 1883 enb-
lich 41180 mei ieſes — Wachs⸗
gleihem Ber:
Aufſchwunge der Senbelß: und
Gewerbihätigtät: bie Stabt bildet jegt mit dem,
2» | umliegenden nbelslanmerbeirte einen der
ls | Hauptfige der rheinländ. Tertilinduftrie. Diefelbe
umtapt befonbers Spinnereien in Baummolle,
olle und ——* Webereien in halbwollenen, fei⸗
onen und leinenen Waren, fowie in Kurzwaren,
nebft Bleichereien Appreturen, Drudereien und
den fonitegen Nebengewerben der Zertilindnitrie.
Die Daummwollipinnerei hatte 1833 200000 Spin:
bein und die Weberei Über 5000 mechan. Stühle in
‚anber den in dem Hausgewerbe thätigen
Sandftühlen. Bebeutend find auch bie Berbereien,
Eiſen⸗ und Meffinggiebereien, Baihinenfabriten,
Bierbranereien, Dampfbuchbi inbereien, lithograph
ſchen Aunftinftitute 6. — Die Stadt ©. ein ehr
alter Ort, der wit der zuerft zur Zeit Kar 3d. Gr.,
dann zum zweitenmal durch Erzbiieho f-Gero 972
geltifteten berühmten Benediktinerabtei entſtanden
ft und 1366 bereit3 Stadtredhte beſaß. Un dem
—8 Aufſchwunge haben faſt afle Gbrigen
e des Kreiſes Gladbach mehr oder minder
Anteil genommen. Der Kreis zählt auf 240 akm
1880) 123485 E. An der Iubuftriethätigleit des
zirks nehmen alle Städte des Kreiſes lebhaften
Anteil: Bierfen, Rheydt, Odentichen und Rhein:
bahlen. Die — in der gewerblichen Thätig:
feit —— den ölferung geſtattet bei ziemlich
tertem Grunbeigentum eine intenfive und
nende Ader: und Sartenfultur.
Gladbach oder Bergiſch⸗ Gladbach, Stadt
dalheim des Regierungsbe irts Köln
in ber preuß. Nheinprovim, an der Zweigbahn
Mülheim: Bensberg der Preußiſchen Staatsbahnen,
zahlt (1880) 8046 ©. (gegen 3142 im J. 1855),
welche arten an Bapier, Bappvedel, Padpa:
— —3— chmiedbare Sifengufwaren und
er, olgfarb emühlen,, eine Streichgarnipins
nee Gifengieberei aſchinenfabrik - Zinthütte,
5*
68
Drahtwebereien u. |. w. unterhalten, und Eifens
fteins und Braunlohlengruben, ſowie Kaltiteins
brüde bearbeiten.
—— leden in ‚ser preuß. Provinz
Heiten-Raftau, or asbeʒirt Wiesbaden, Kreis
Biedenlopf, 18 km im BER, von Biedenkopf,
mit (1880) 1224 E., ift Sig eines Amtsgerichts.
In der Nähe befinden ih Eiſengruben, das Eilens
wert Juſtushütte und das verfallene. Schloß
Blankenſtein.
Giadiatoren, von gladius, d. 1. das Schwert,
hießen b bei den Römern bie (echter, welche in öffent:
ihen Schauftellungen miteinander auf Leben und
Tod lämpften. Der rohe Gebrauch —— aus
Gtrurien ber, wo ſolche Kaͤmp Aenhenopfeen getre bei Leis
chenjeiern an die Stelle von
ten zu fein ſcheinen 00 wor er ——— in een
verbreitet, namentlich in Capua eifrig —5
In Rom -gaben nerft 264 v. Cr
Decimus Brutus der Beftattung ihreh Baters
das Schaufpiel von Blabiatorenlämpfen (munus
ladiatorium); balb wurden fie häufiger, auch ohne
olchen Anlaß, , veranftaltet und von Rom aus in
den Provinzen eingeführt; in der Kaiferzeit wurden
fie auch na Griehenland und Mleinalien über:
tragen. In _dem lepten Sabebunbert der Republil
und in ber Kaiſerzeit gehörten u den Luftbars
Teiten des Volls, das fie leide he tlic liebte und
von Magiftraten, namentlich den Adilen und Kai⸗
fern, immer "Se Up er dargeboten erhielt.
Schon 183 v. Chr. fämpften bei einer Beitattung
. Diele Zahl gebot Augustus auch den
Kehtoren, welche ud im bie — e für bie ö ent:
lichen Spiele erbielten dintorent
nur außerorbentfichermeife un Mr höchſtens al
im Jahre geben durften, nicht zu überichreiten, aber
ſchon vorher waren weit größere Mailen aufgetre:
ten, und die Zahl fteigerte np roh unter den fol:
genden Kaifern, unter denen Galigula, Claudius,
tero, Trajan und Hadrian, bann namentlich Com;
moduß, der felbit ale Sladiator auftrat, durch ihre
Neigung zu Diele mpfen belannt find, nter
Trajan wurden 3 Tage lang Gladiatoren⸗ und
Zierlämpfe, bie oft mit jenen verbunden waren,
veranitaltet, bei denen man 11000 Ziere tötete und
10000 G. ea, Gordian ließ in 12 Spielen
bie er ala Adi F b nie weniger ald 150 aare,
mehrmals 500
n der ten ae war ber gewöhnli
biele KA iele ba8 Forum, bei attungen
auch unmittelbar vor bem Scheiler⸗
— m 4. Bustuarii geläm
richtete man möhithen ter (f. . waren
in der Hegel Sklaven, fir oft au Area
außerdem verurteilte Berbrecher, ſowie auch Leute,
bie ih, was in der Kaiferzeit nicht felten geſchah,
freiwillig anwerben ließen. Habrian verbot, Slla⸗
ven ohne Angabe eines Grundes an Glabiatoren:
ſchulen zu verlaufen. Die ©. wurden in Searen
(familiae) in Rom und andern Städten, wie
Capua und Pränefte, unter jir trenger Disciplin In
eigenen Anftalten (ludi gladiatorii) unterhalten
und geübt. Diefe Anitalten wurden durch Aufs
ſeher (lanistae) geleitet, „oe teild ein Gewerbe
aus ber Bermielun auf von ©.
machten, teil3 im * reicher Römer tanben,
vide in den Barteilämpfen ber Republil ber
Rei von vielen G. nit ob niet fons | tra
nauch als Waffe bei polit. en widtig
Ort für
-SGladenbuch ˖ — Giadiohus
—X Se führten Globius und Milo durch ih
ren
Die ©. wurden nach der Weife der Bewa
bes Kampfes u. ſ. m. unterfchieben. ber
ſache zerfallen fie in ſchwer und in lei t beaffnet
Zu lebtern gehören bie retiarii, melde als Schul
wafe nur einen Armel am linten Arm mit eine
er der Schulter in die Höhe ftehenden Stüd Led:
(at bes Schildes) führten und mit einem Ne
das fie dem Se überzumerfen ſuchten, eine:
Dreizack und Dolch kämpften, aber nie miteinande
fondern ftet3 mit andern 9. Ferner waren lei
| waffnet die velites und bie secutores, ſchwer bewa
net waren Galli und myrmidones, ferner die Samn
tes ‚Die namentlich an ihrem toßenvieredigenSchilt
tenntlich waren, wie die Threces an ihrem kleine
‚runden Schild und geboge nen Schwert. Am ſchwe
i
ſten bewaffnet waren, die hoplomachi Die d
machaei fämpften mit zwei Schwertern, bie ess«
daril fochten von (briti en) —— Fa vn
a
ie oquites und andabatae zu Pferde.
J trugen Bifierhelme, Die andabatae ab«
ſolche, durch welche fie gar nicht ober fo gut wie ge
nicht fehen konnten. Die gopiele wurden vorh
durch Anzeigen (Libelli), die an den Mauern vo
öffentlihen und Brivathäufern angebracht und i
Abſchriften verſchickt und verlauft wurden, belanı
gemacht, begannen gewöhnlich mit einem Voripiel
mit ftumpfen Waffen, dann griff man zu ben ſcha
fen Waffen und fämpfte auf Leben und Tod. F
konnte der Schwerverwundete vom —
ober ſchon feit ber legten Zeit der Republit [repe
mäßih bie Entſcheidung bem Dillen bes zuſchauer
den Volls überließ, an daß der G. ſich wendete, ir
dem er einen Singer, erhob vor "dem Tobesitrei
gerettet werben. egreiche G. erbielten Belo
nungen, 3. 2. Rn und Gelb; lang erprob
wurden ofter auf Wunfd bes Bolts „von ihrei
Herrn mit einem Rappier (rudis) bejhenft und D«
mit fernern Dienftes eiobe 5 n der Kunſt Tin
man — fe auf 7 ongefüben, Ka
Glaͤſern In Reli auf | Gemmen, n größer
elheiß, Mofaiten malereien, aud in St
tuetten: in Statuen an feinen ben ben Ri
mern G. nicht dargeftellt worden hu ‚en Bi A
diatur ift erft unter bem wa Einfluß Du
Ehriftentums, frübeftens zu U ang or 6. Jahrh
außer Gebrau Deko en
Friedlän en a aus ber Si
en te Roms» (B
Marauarbtd «Nöm, ker maffänge Far
Jus et potestas (lat.), «ba3 Rec
und die Gewalt des Schwerten», d. b, das Red
Todesſtrafen zu verhängen.
lad poma lot. die Tobesftrafe durch de
Schwert oder Beil; bei den Roͤmern bie Berurt«
lung, al als Gladiator — fechten.
chwertel, Siegmurz ob
Sieomar- au, zur Familie der Sribeen ge ri
Pflanzengattung mit einer großen Anzahl meijt
jübafrik. Arten. In Europa und im we fi
ift fie buch G. communis, imbricalus, byranı
nus u.0. pertreten. Sie ift 'gefenngeichnet burd) ei
1 [päter er: | 2pı. 1
awiebelaeti es Rhizom, einen aufrechten
Stengel, ſchwer rn * —— Blätter us
etmaß 8 unzegeimäßig he am Steng
der & Arten: Ta Aue Arten fir
in en ah bar und
Gladſtone
Ya Stelle der in ben Gärten bä Bi
urten G. communis
ge Nirten eine fie Bebeutung als ——
n Sudeuropa
deiwiich sen G. communis Buch größere, Lebhafter
— gefürbte Blumen unterſchieden; 2) 6G.
vom Kap, der 60 60 cm hohe ‚Stengel ift
nn om ‚Zänge eine einzige ihre roter
untere Blumenblätter in ber
—— cn einen länglichen weißen aber. roſen⸗
uten, et Burpur eingefabten Yleden verziert find;
— ober natalensis, vom Port Nas
el, € lm , mit einer langen,
baden —2* gelber, au ben untern Ylumenblät:
ne —— ie
u Arfernlande einbeimuil , un; 2 e Pflanze,
heren 2 ok —— eh fchieferblaue Ban, | De
und geitreift und auf ben
a find; 6) G. —5
leden —— Yen — un:
Biumexblättern; —— 6) Br 737 mit a
— — 8) ©. ac * Bag —*
© un 8
— —— © eſe und viele an⸗
ver nen —— Den eingeführte
er ver Te eine olte —*— wie (Te
—— una (ige Baries
ren Versorgebeaäk, weiche fü
—— —
ellen oben angeführten Iren ift ©.
ve 6.
—6
. Bon
cardinalis in
Hi
“ d
— ser elen andern Ki bon 6
jene Ihbae und bucht bie Größe die Fülle
and bei Kolorit der > bie davon
da unbe. d
län
us
4%: 6 &
Derden felten wird
nes * —— unt und die — der
Sarhen beirifit „ von feiner andern Art oder Form
ja laum erreicht. Bei der urfprüng:
—2* orm finb bie Blumen zinnoberrot,
, auf den untern Blumenblättern
werben gelben verziert, bie Staubbeutel
pi
Biätenfarben lebhaft Ton;
die ee ladiole Iron ihrer
htbar r ver⸗
Ei Ale (höne ober mod ſchonere
ter G. citrinus mit leb⸗
been bie drei untern pur:
Ku
u
sau geſect uub, floribundus befruchtet,
vedhte he cbenſo — und „reihblühende or⸗
er n chen Blu Blumen mb burg
— — ie Bermifdung eine
mu be fende enge von Blend Dr
X Beni Beten. 3 Blumenjüchter
. Sweife fol
69
Bon ber in Sübeuropa . einheimifchen Art 6.
communis L. und der aud in ‚Deutjdiland baufi
voorlommenden Art G. palustris G war ſonſt
die Wurzel al$ Radix Victorialis rotundae, vom
Volle A Alermannshernifg oder runde Sieg»
le genannt, in mei, ebrau
adftoue (Willie m Emwart), hervorragender
engl. Staatsmann zourbe 29. Dez. 1809 als der
Sohn Sir John eines veihen Kaufherrn in
—— —— erhielt feine erfte Erziehung
— volienbete feine Studien mit großer Auss
yihn ung in Orforb und trat, nachdem er einen
usflug auf den Kontinent gemacht, 1838 als Abs
georoneter für Newarl ins Varlament. Peel ers
nannte ibn während feines kurzen Miniſteriums
Dez. 1884 zum Korb de och und bald darauf,
au ber-Gtelle bes bei ben hlen unterlegenen
Stuart⸗Wortley, zum Unterſtaatsſekretär für bie
Kolonien. Die Abdankung Peels im April 1835
bra te auch ©. un fein Amt, und dem neugebildes
higminiſterium Prelbourne a Gmpfte
Pi von nun an wieder auf feiten der kon
Dppofition. Bon tiefen religidfen — E
ncen ſchloß er ſich —5— der damals um
greifenden puſeyiti (hen ewegung an und vers
Semi in die em Sinne zwei bedeutendes Auf⸗
erregende Werle: «The state in its relation
with the church» (£ond. 1838) und «Church prin-
ciples considered in their results» (Bond. 1840),
in welden er für die Reform der Hochlirche in bie
Schranken trat. Als die fonfervative Bartei 1841
unter Beels Führerfchaft wieder an die bie eitung der
jurüdtehrte,, erlangte ©. den Bolten des
Bizepräfibenten des 3 Sandelamtg, in welcher Stels
lung er, ba fein Chef, Lorb Kipon, in der Peers⸗
fammer faß, bie. nbelöpolitit der Regierung im
Unterhaufe mit Erfolg verteidigte. Ym Mai 1848
wurde er ‚hräfibent bes Sandeldamt und Mi lied
des Kabinetts, legte jedoch im Febr. 1845 fein Amt
nieder, um nicht ehr die Maynooth⸗Dotation ftims
men zu müfien, da er nad) den in feinen Schriften
ausgeſprochenen Grundjägen die Fundierung geilts
liher Anftalten durch die weltliche Regierung nicht
billigen tonnte. Schon im Dez. 1845 lehrte er indes
als Stantsfelretär für ie die elonken Bir Miniftes
rium zurüd, hatte a d, bei der das
durch notwendig gemordenen E feinen Sig
für Newark zu verlieren, und konnte baber in dem
großen Frei —— der bald darauf aus⸗
* wurde , nicht mitwirlen. In — polit.
—— an en blieber bei ber durch den Freihandels⸗
f berbeigeführten Spaltung der tonfervativen
Bar einem Führer Peel treu und war, nachdem
er mit diefem im Juli 1846 fein Amt verloren und
bei den Wahlen von 1847 die ve Auszeichnung erlangt
batte, zum Vertreter ber Univerfität Orford ges
wählt zu werben, das hervorragendſte Mitglied der
neu entitandenen Bartei der Peeliten.
Einen weitern Schritt auf der Bahn jeiner Ent:
widelung begeihnete im Herbft 1860 feine Stelle
nad) Italien. ch feiner Rüdtehr veröffentlichte
&. fein berühmte, an Lord Aberdeen gerichtete?
S reiben über die polit. Verfolgungen in Neapel,
en Anklagen gegen bie graujame eattion König
non 8 außerordentliches Aufjehen erregten und
Da von dem damaligen Miniſter des Auswärtigen,
vor » Balmerfton, an alle Höfe Suropeß verfandbt
Eine Iruc t feines Aufenthalts in Jtalien
mar X die Überſezung von Farinis Werk über
710 Gladſtone
bie newere rom. Beldyichte («History of the Boman | Was glänzende Berebfamleit, unermüblicher Eife:
states, 3 Bde. Lomd. 18512). Das unterbeilen | gewanbte parlamenteriidhe Taltit und zübe Au:
tande gekommene To
æcoeli nunmein au G. ei der Allein feine ®ı
Gear Kenb Die Tmansieon Nenntrifle mie Die | mähangen maren sergubiih, Sie Mejprisäten b
glanzenbe Berediammleit, Die er in einer Rebe gegen | Regierung wurben burd ben iduwanfenben Liber:
De 1862 gebildeten Hintere Aberbeen zur | Niederlage ber Reformbill entidyieben war. yrook
Delge, in en e Die Zarifreformmen Peels mit ver: | Diefed Audgangs kündigten bie Blimifter 18. Tu
Ierarad) Inbe Die firbiiche Tätigkeit, amp ein | bafb priamgee ac bad hierauf gebibeteenferkatt
er ’
Wiktrauemduotum gegen bie Ari bes Wi: | Rinifterium Derby : Disrasli zu der Aberzeugun⸗
niiterums Aberbeen im San. 1868 Os }
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eupfangen wurbe ex ſich bald, daß eine ——— ir Neſelutisnen vor
Br a | ——— ine T das Barlament ‚di langen Debatten
— Zeil Bob Geipicklihe fi, weihe i — Ethamnen
2 4 2 [L =
tzat G. den Tories nicht | Inge nicht zum Abtreten bew Jused war ci
um G.
neuem bie
traue er ©. wi
lisernlem Rangler
ir
oe er
einfligen
Reform der
fein Bruch mit ;
‚ihm denn auch bei den Reuwablen
(4. von Gkb-Banceihire gewä neues Miniſterium gebildet,
Tode Lord Pal dem erſte
bie Aüheung bed Unterhauieh und ſomit bie einfluß: | Mini ibete. |
reichſte Stelung in bem von Lord Aufiell neu ge | Die Seiten von 1869 6 für G. unte
bildeten Miniſterinm zu. ben glänzendften Auſpicien, und er zogerte nich!
Oboleich nontnell dem Grafen unter: | feine Macht zum Zwede einer geobaztipen Reform
egen. Das Haupi
rheit bie leitende | geleßgebung in Thätigleit zu 0
‚ welches fo, | ereignts ber Seffion von 1869 war ie Gatitaa!
7* Kraft an die Loſung bes | lichung der anglikan. Hochkirche in Irland mittel
yarlamentarifchen Reformproblems zu jeßen und | ber von G. burchgefühzten Irijchen Kirchenbill. Ti
ale bie Hauptmaßzegel der Geifion vom 1868 eine | Seiſion won 1870 zeitigte neben manchen kle
anlündigte. Die Au nern Reformen bie Jrüche Yanbbill, bie den eritei
durch Das Unterhaus. zu führen, fiel &. anbeim. | Berfuch machte, für die wirtihaftlihen Schäbe
Gladſtone
bes Gebiete 8
Sn bes internatio ,
Dentich⸗ Kriege ents
yaungen, nahın G. eine texeflien e⸗
den rende vermittelsibe an. Neben ben
Ucheiten feines Amts er überbies
su der Beröfientli eines neuen
des gri («Juventusmundi»,
Euub. baS zu dem i
Bee Ban —
bildete. Die Seffion von 1871 be-
} UMÄEE weniger
{ ge. reichte
em; pa indes ——
ein lonſervatives Miniſte⸗
i wurde ex ſchließlich zur Fortführung
bewogen. Eine längere Amtödauer
ER ent von neuen geiichert,, und groß war
* — al er im Jan. 1874 kurz vor ber
Ichifuumg Der mentsiefton allgemeine Neu⸗
verauftaltete. Der Ausgang ber Wahlen,
w wie Ronjervativen * einer Majorität
au muche alö 100 Stimmen hervorgingen, recht⸗
jene, ofienbar auf die Kenntnis der
Ace ge begründete Maßregel. Sinanberer,
zu wi nder Schritt G.s folgte, in⸗
= ex nicht allein von der Berwaltung abtrat,
Ä
ot | provozi ,
——
N
fonbern zu Ende des Jahre auch ber
liperalen Partei entfagte, bie an ben
von Hartington überging. Doch zeigte ſich bald,
daß er ud in feiner — aus der
Arena polii. Kämpfe Gange ber Greignifje
folgte und keineswegs gewillt war, ber Geltend:
madung jeined Ginflufleß auf bie ö entliche Mei⸗
nung in ben großen Beitfragen zu enttagen,
— wandte er ſich von neuem den ſo lange
betriebenen Lieblingsſtudien über Homer wieber
u und veröffentlichte als deren Frucht die um:
em. philol. Arbeit «Homeric Synchronism. An
enquiry into the time and place of Homer» (Lond.
1876). Aber zugleich fand er Mube, mit den Bro:
jhüren «The Vatican decrees in their bearing on
civil allegiance», «Vaticanism, an answer to re-
proofs and replies» (beutih, Nörbl. 1875) und
«Rome and the newest fashion in religion» (deutfch,
Nördl.1875), die in zahlreichen ajladen weite Der:
breitung JE en, in den friſch auflobernden Kampf
iſchen Staat und Kirche einzugreifen und, als im
mmer 1876 bie Drientlige age brennend zu
werben anfing, burch bie Bro dire « Bulgarian
rs and the question of the East» bie öffent
liche Nein
in England in einem Sinne zu bes
—I— welcher ben Plan feines Gegners Disraeli,
ie Macht Englands für bie Erhaltung der Sntegri:
tät des verrotteten turt. Reichs einzufeben, vereitelte.
Der bergebrachten Bolitil Englands im der Drienta;
liſchen oge fellte er bie Forderung der Befreiung
ber Ba ölterung von dem türl, Joche gegen:
über und erhob durch feinen perlönligen nuh
biefe Forderung, bie er noch im Sept. 1876 vor
einem Maflenmeeting feiner Wähler in Blacheath
eruenerte, zu valen Partei,
verji
arquis
dem Progranm ber libe
Bü der Selfon von 1877 eridien ©. felten
im t. gen befünspfie er in der Seſ⸗
ion von 1878 mit Gnergie alle Raßregeln ber Ton:
erpativen Regierung, welche bie Vorbereitung eines
i Rußland, das inzwiſchen bie Zürlei
in Guropa und in Men befiegt hatte, in Ausficht
Senken daran geriätet‘ ber uirienrerundficien
gerichtet, der türtenfreundlichen
Lord —* — israelis) ſoviel als
befreienden Re
lich en en und die
nb Fulkıte ven Keab In Bezug auf bie Ballanvöller
im ur Geltung zu bringen. In
ber außerorbentlichen Eeffion vom Herbſt 1878 be:
lämpfte &. den von ber lonfervativen Regierung
erten Krieg gegen Afgbaniltan und über:
e imperialiſtiſche Politik Lord
als Solche ben ‘beiten Traditionen
und Intereſſen Englands zumiberlaufe, warf er
‚Rov. 1878 in mehrern Ma jemper{omms
u in denen er von feinen Wäblern in Green:
mid Abiäieh vol jener ganzen Politik offen ben
ebdebandichuh bin, San. 1879 kündigte er
eine Abfiht an, bem Wunſche ber liberalen Wäh⸗
er von Midlothian zu willfahren und bei den näd):
—— — dieſen großen Wahlbezirk, der bis
in vorwiegend unter fonfervativem Einfluß ges
ftanden, für die Liberalen erobern zu helfen.
Am 24. Nov. 1879 brady G. von feinem Land:
fige Sawarben zu einem vorbereitenden Wahlfeld⸗
uge nad Midlotbian auf. Kurz vorher hatte er
eine kleinern Schriften unter dem Titel «Glea-
nings of past years, 1843 — 78» (7 Bde., Lond.
1879) heraußgegeben, während feine Borliebe für
bomeritche Studien einen neuen Ausbrud gefunden
Mi
H
5
—
Eine andere Raßregel war de
muß wit den Boers nr (Mär 1881), den €
karz erlittenen Schlappe be
anzuordnen, ſobal
eit der —
——— von Transvaal ftati
hatte. Aunbererjeiid ſchwanlt
24 (DIL. 1881) yurd ihr
ihr:
ve Onnbalte und die Keröfient
wurde daher ſchließlich mit ber Bildung eines neuen em Aue Beacontfield
Niniſteriums x errichtete ne azleibe auf,| (April 1881) befürwertete &. deſſen Begräbnis i
len de veidiäenen Chatirunge &ı4 ba
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celbjt übernahm außer
riums und der Fü ber Debatten im lnters | eine der feniichen Brüderfchaft weiter fort, währen
ufe das Amt des Echaplanzlers. Im Beginn der | er zugleich die beruhigende Wirkung der Lanbatı
[ungen des neuen Barlament3 11880) durch die zum temporären Schuß der ärmfien Kla
erregte fein Brief an Kärolgi, den her ae fen der irtichen Pächter beftimmte Arrears Bill eı
Londo , Re der ten Methot
(harten Huberungen” in einer een e Batlcen Ber Verlaxsrstartißen Berhanplungen, welde dur
eb — (inne Bol be 8 die De⸗ a Ren —— —** —
a ee A Er
i e
een Affırmation zu [eiften. wede once Procedare Bin Dur. De 6
Angel tt, tr di iechiſch⸗tüurk. © d d
ee ——
von vorn
e —* —5* er die —— An erfter hebung Der auswärtigen Boli i befeftigt und.
entslomitee, er 0
bes
riſchen * der | läffigten innern Reform einlenten. Sein Amt a
durch die Neuwahlen zerftüdten n feine Zeit. | Schaglanzler hatte er kurz —F niedergelegt. R
Nur das Zubgel und die damit zufammenhängens | fonderes chen der Seffion von 18:
den laufenden Geihäfte tonnten erledigt werden. | feine hr —F en der Parliamenta
* Anfang Auguft nötigte ein dur Überarbeitung | Dnths ‚ meidhe ben we hatte, ben theiftifch
— 5 — gefaͤhrlicher Krankheitsanfall ©. | Probeeib zu — Die Bill wurde jedı
eine iwillige Muße auf; * er erholte fh verworfen, o 2) inbes 8.8 SteHu
während ei einer e meirmöhentlic eefahrt hinteis | erichüttert nn wäre. Die verfchiedenartigfi
dem Echlufle der Seſſion ee erfuhr ©. 8 bald nah der Bertagu
N. Et) —* fein und die orient. Politik | des Parlaments (Sept. 1883) unternommene (
Berlaflen der von Lord olungsreife zur See, befonders die Fahrt von d
Neuenbfield ein lanenen Bahn friegeriicher Mneginieln n, m ihm nebft feinem Reifegefähr:
Unternehmungen und gi Ne Räumung A Tgbaniftand | U Tennyſon ie ie t verliel
bemedie, Im ‚ar ede erläutern zu en — nach Kopenhagen, wo er an Vord feiı
Während farlamentsferien von 1880/81 bes Shifie außer der ae Königsfamilie den Bei
pn ne — in Irland, die bald | des in Kopenhagen anweſenden Kaiſers Aler
Berhältni le und eine jo drohende Haltung | ber TI. von Fuplanb un des Königs Georg x
Er daß die —* umfaſſender geſet⸗Griechenland empfing. entieh en Niet
ale zu Tage trat. Von lonfervas | lagen, welche Inden 0 * 8 3 dm Bo int in 2 den erf
lea Pr empfa ÖL man das alte Heilmittel außer: | Wo neh 18 erfuhr —— — ——
orbentlücher ? —— T aus Def Herftellung der Ruhe: m
laubte ikrenb das —— ein —
doh ©. nr 5 — n Bolitil | © u,
weber nd nod Faber gedient jei. ol. (€ SR ne eeiht tlid
Die Herr⸗
&a li
I e a erhalt Ai —— rien Eu, De ie —— * —8 1879)
ee 1 ae | Der a in:
länder Rechnung trug und ihre bre durch Jahr⸗ —— (4 Be dond, 1888).
Slagolica — Glaize (Augufte Barthelemy)
Boa 8.5 Edbuen if der ältefte, Stephen G.,
Borrer in Damwarden. Der zweite, Biken
dearg G., geb. 3. Juni 1840 und er; in Eton
ud rford, jap 186668 als Pit eb fr Cheſter,
65-80 für Whitbg im Unterhauſe und bekleidete
u 1369 3 1874 den Boften eines Lords der Schap:
zer. Bei den Reumwablen von 1830 wurde er
un du Borceherfbire 8 It. Bon bedeutenderm
zaht. Talent ift der fAngite Sohn, Herbert john
3... 1. Jam. 1854. Derielbe empfing feine Er:
um in Eton und Orford und war zur Zeit des
Lens Kr allgemeinen Neumahlen von 1880
vn dr Geſchichte im Keble ege in Oxford,
a: se iafforderung ihn erreichte, die liberale Hans
Koss fir die Graffäpaft Dido er zu übernehmen.
sea Bohllampf mit feinem konjervativen Begner
3) Gestge Hamilton erregte aligemieined Auf:
een duch dab Zalent und Die Snergie, womit G.
me ſcawierige Aufgabe durchzuführen juchte. In
Adler 03, wurde er jtatt bejien in Leeds
gewählt, weihe Stabt er feitdem im Unterhauie
bat. Bon feinem Water wurde er zum
Sasariehretär und zu einem ber Lords der Schatz⸗
Glegstica (ipr. Blagoliza) ift der Rame eines
ber beiden —AS dem bie ältejte kirchen⸗
er u alt n r. —— li
yrammea wird, pPannon.-ilowen,) Spra
—— iR; beb anhere ift die Kyrillica, d.h.
daB der Gage nach vom Slawenapoftel Eyrill
. mit einigen —— für die Schrei:
bung bei Slewiiden angewendete griech. Alphabet.
Die Aafıhten über den Urſprung jener von allen
Deinen Pa oh gar ——
E&rifigeitung verichieden; aufgegeben i
Er ein Gemifch verſchiedener
srient. Mpbabete ji —— be fe s jlaw. Ru:
n
|
|
|
seudrät cheinlichſten üft, daß
Re ame deentänuliche, freilich ehr entitellende Stiti-
Rerung ber griech. tetichriit jei. Neuerdings
aid miblungen zu bezeichnende Verſuch ge:
usct werden, die G. mit einer nur aud jungen
Usellen deiannten nationalsalbanefiihen Schrift in
Ser zu bringen. (2. Geitler, «Die albanefi-
. Schriften», Wien 1883.) Die ©. iſt
wei fl. Stämmen in Gebrauch geweien: bei
und bei den Kroaten; bei den eritern
se der Schrift rund (daher runde oder
velgsraie &_), bei den legtern edig, außerdem aud)
SER deh etwas modifiziert (edige ober
snide G.). Bulgarien ift die &. früh, wohl
“os m 12. ., außer Gebrauch gelommen.
Tu sed erha ‚nicht — handſchrift⸗
üben Dentmäler findet man aufgezaͤhlt bei Milloſich,
+Ridiswen. re in Baradigmen» (Wien
1914; & den bebeutenditen gehören das jog. Evan:
Rolli
ziem «Evangelium Vaticanum», ber:
von , 1865; von Ernäc, Rom
1878), der «Gisgolita Clozianuss (genannt nad) feis
zu , einem Grafen Eloz, herausg. von So:
viter Wien 1836); neuerdings find im Sinaitlofter
echedi um herausgegeben ein glagolitiiche® Cucho⸗
sgixe (heransg. von Beitler, Agram 1882) und
au Bfalterium (berausg. von demielben, am
Kroatien wurbe die ©. e
Hexe, wohriöriniich (don Dur unmittebare
d d8, und blieb hi i
nr in Gebrauch, ——————
bern auch zu
anen Zweden. Ginige Gemein;
13
den erhielten nad) der Kirchenfpaltung in occibent.
und orient. Kirche vom rom. Stuhle das Privi⸗
legium, die Liturgie in jlaw. Sprache und glagolis
tiſcher Shrift zu behalten, und haben ſich dies zum
Zeil bis jegt erhalten; für dieje find in Rom kirch⸗
liche Shi ten in Loader Schrift gedrudt wor:
den. Die krainifchen Reformatoren, Truber und
Genofjen, ließen ebenfalls in troat. Sprade glago⸗
litiſch druden, zum Unterricht der Kroaten, ſodaß
auch eine kleine prot. Litteratur in glagolitifcher
ses eriftiert. Teile der ältern kirchlich⸗glago⸗
litiſchen Litteratur find geſammelt von Berdc:
«Ulomei svetoga pisma» (Brudjitüde der Heiligen
Schrift, Prag 1864-66), die glagolitiichen Urs
tunden von Kululjevic Safcinfli: «Acta croatica»
Agram 1863). Vol. Schafarif, «Über den Urfprung
und die Heimat des Glagolitiamus» (Bray 1858);
derjelbe, »Geſchichte der ſüdſlaw. Litteratur» (Bb.1,
Prag 1864); Mitlofich in Erich und Gruber «All⸗
gemeiner Encytlopädie» (Selt.1, Bd. 71, 2p3.1860).
Glais⸗Bizoin (Alerandre), franz. Politiker, geb.
zu Quintin (Depart. Cöte3-du:Norb) 9. März 1800,
trat 1822 in die Advokatenlaufbahn und gehörte als
Demokrat und Republifaner zu den eifrigften Geg⸗
nern der Rejtauration. "Na der ayulitenolution
von Arrondiljement Loudeae zum Deputierten er;
wählt, vertrat er feinen Wahlbezirt bis 1848,
Gteihwie gegen die Reftauration, jo war ©. aud)
egen die Orleansdynaſtie feindlich gefinnt; er ges
hate beitändig der äußeriten Linken an und vers
angte unter allen Minifterien die volle Ausübung
ber Prinzipien der eriten Revolution. Nad ber
Vebruarrevolution wurde er vom Depart. Coͤtes⸗
du:Nord in die Sonftituante gejandt, wo er größten:
teild mit der Bergpartei ftimmte. Das N 1863
brachte ihn wieder als Oppoſitionsmann für dad
Depart. Cätes:du:Nord in die Kammer. ©. unters
lag zwar 1869 gegen den offiziellen Kandidaten, den
General La⸗Moiterouge, wurde jedoch im Nov. 1869
während einiger partiellen Wahlen von der republi:
kaniſchen Partei in Paris durchgebradht und fo von
ben Bänken der Oppoiltion nah dem Sturz des
Kaiſerreichs 4. Sept. 1870 in die Rrovijoriiihe Res
' gierung berufen. Am 12. Sept. 1870 begleitete er
als Mitglied der ‚Delegation gi die Verwaltung
der Brovinzen Cremieur nach Tours Ipielte edoch
daſelbſt nur eine ſehr unbedeutende Rolle. In die
Nationalverſammlung von Bordeaux gewählt, fie:
delte ex mit derjelben nad) Berjailles über, ließ fich
aber fait nie auf ber Tribüne hören. Huch als
Scärittiteller hat ic G. verſucht; man hat von ihn
zwei Luitipiele: «Une vraie bretonne ou un cas
pendable» (1862), fowie «Le vrai courage ou un
duel en trois parties» (1868), die nicht ganz ohne
dichterifchen Wert find. Im Juni 1868 rief ®. im
Verein mit Herold, Pelletan u. a. die demokratiſche
Wochenſchrift «La Tribune frangaise», deren Her:
ausgeber er wurde, ind Leben. Im J. 1872 vers
öffentlichte er ein Wert: «Dietature de cing mois»,
einen Beitrag zur Geſchichte der Regierung der na:
tionale@ Verteidigung. Gr ftarb 6. Nov. 1877 zu
@laive, |. Sleve. Zamballe.
Glaize (Augufte Barthelemy), franz. Maler, geb.
15. Dez. 1813 zu Diontpellier, war Schüler ber Bru⸗
der Deveria in Paris. Bon feinen Bildern, in denen
ex ſich als entſchiedenen Realiſten aeipt, find hervor:
ubeben: die heilige Elifabeth von Ungarn (1844),
nie (1847), Gallierinnen im Kampf mit Rös
mern, der Pranger, Schaufpiel der menſchlichen
14
— 1872), bie
inde und ber
wert find auch feine elle in ben *
St.Sulpice, StJacques bu Haut Bas und St.⸗
Merry zu Bari,
—2 (Pierre aul Lion), franz. Maler, Sohn
des vorigen, geb. 8. Febr. 1842 zu Baris, war Schü;
eines und Geedmes. Unter feinen Se;
n find zu nennen: der Verrat der Delila,
n und Aumpke, Aſop im Haufe be3 Samiers
gen un Hercules am Säheibemene, bie Verſchwoͤ⸗
rung ber rom. Junglinge zur Wiedereinfegung dei
Tarquinius Superbus, bie Flucht der Athener u. ſ. w.
Olamorgan, im ichen Morgan oder
Gwlad Morgan, Grefideft : in Sübwales in 88
britannien im R. an
e Annnan an Ga m mit
mit Fr
dem — an
den Briſtollanal,
— Bad aber
im irgig,
in a 2b Us je dab ga bee Faſſen
ind gut den en —* der Taf und
tung. Der bet Borat ı von
able ah Siien bat eine
—— —A— Be⸗
von ⸗
fen; diefe find bunt on aan r⸗
i in englii geiproden
of, lin G.
der Wali
no6 | han a Ki . Die Eprade % ee
gi
am Boderdrge m
nnbet
Sid a u Türen und, ud Di Baur | I
von Rai
Bionbersberfleislorntäfer ſJ. —— 6—
—— en⸗
‚ wie fe ſich an
vefnben. er
kteriftil der Mine
*
En —
t Be U ber nad) der
tärle und nad ber Art. Seine Gtärfe i zwar
ablrängig von iz iten (3. DB. von
Ylätte oder —— et, Gr r Fein t des
one, fıheit je —* it), und daher
oft ven —5* rt di anche; doch
man in dieſer Hi a tabe: Marlglän. |
glängend, no w eo ,
matt oder glanzlos y * benugen.
Sharaliteriftiicher —* bie —— Arten des
G., deren man folgende unterſcheidet, welche jedoch
duch allmäbliche Abitufun ineinander vers
laufen: Metallglanz, der ſehr intenfive und be:
fon re &. der etalle, weicher ſtets mit völliger
udurchfichtigteit verbunden AuSr Diamantglanz,
der ebenfalls ſehr lebhafte ©. des Tiamant3,
dyer auch bei manchen Varietäten anderer Nineras
lien 1. B. Bintblende, Weißbleierz) vorlommt;
Glasglany, wohl die häufigite Art des G., der
Ne gemeibte Dich Aſche —38— der >
Kr ——— ne | Denken:
Glaize (Bierre Paul Leon) — Glanzgold
G. des send oͤhnlichen Safe 4. 3. am Bergkryſtal
mar ular); Settel anz, ber G. einen mi
fetten Körpers (3. B. am Schweic!
Sat) Se BE he eigentämlid
ſich ——
auf folchen laden ‚ —* eine ſehr volllommen
Spaltbarleit oder eine Inmellare ——
lung von bes onbern bb Refuhat ve
Glimmer. Gips,
entipricht, u und iſt OR ben b Spien
Spiegelu Te
ng yebl face
mellen eines du ichtigen gürpens —
ei ei
ern lebha oft nur f ae Abart bes 6
ie Lg 14 de in ber feinfaferi en tion
bisweilen a un
ek h birfte ber @®. aller ungleid)
wertigen Flaͤchen Nö alle eine Berichiebenhei
verhchwin i
a |iotn ever Bahrnepmung entoehe. Ralffpat un
ER en u
ft | Apopbyllit zeigen fo auf ihren baſiſchen Endflachen
de ‚ auf ihren vertilalen zigmen
achen Blasglang. Diele aralteriftifche
leichtert t bie Deutung d
—5*— —— ———
ar — en verbalieı
des G. meiſten
3 it.
ist: alte Kam e für ein
welche in erfler Linie
ehmetalke. aud Gen: und. etalle
„een, Sobitus ——
ro
haften ——— ſich 3
u
beufalld aus Schwefelme
. en und Blenden Zu den er
lan; , Wismut
"3, Bleigları
1 rad
J Ari
— lienefan
j — —XR wie Blasen,
are Sie n (). b.).
gleichbebeutend mit Weingeiſt
te | Ernis (f. Zirnis) und _befteht aus Lölungen vor
Sıellad,
—
Körmerlad, Aopal in Weingeift, —*
oder
Reg w.
—— das durch einen mit —EE Hau
enblaſe ——— — Eee
ein zum Bededen von Bildern
3 Baum:
arten bei jet mo
keit befigt und Den Staub nicht Durdläßt.
Glauzgold bient zum Berziesen von |
angegenfänben. bei denen es weniger auf Dauer
* igleit ber Vergoldung, ala 3— peringe Heritel
mostciten anlonmt, g bei der Anfertigung vol
Nippfiguren, bei Berzierung von billigen Ge
ſchirren u. bel. am Daritellung bes ©. loͤſt mei
10 g Gold in Köniaswaſſer, verdampft bie Loͤſung
um alle freie Säure zu nerie en, im Waſjerbad
* ne e mb Lö den Ru in 90 we
balſam; Iepiern erhält * Bun Grhigen voi
1 zeit Schwefel mit 5 Zeilen Terpentinöl, Dad get
der einige Zange lang in bünner —— ———
er Luft audgefept geweſen if.
Glanzgras — Glarner Alpen
n
a van Ben Don etc ee
serbännt wird, "die 2 fie leicht —
Wüjcl darf Verdounnungen u
* —— et weil ſonſt —8R nt
wu & entfteben würden. Das
auf Die Glaſur des fertig
aufgetragen und dann
|
Js
ul
i
IK
r
pa Biie wird —— etin und —
ılberumenbt. Grſteres erhält man durch
rıben vu trocenena Platiuchlorib mit Rosmas
auıl ıb Berbünnen ber Da Taed Dei benben bee
na Ache wi Onvendbe Slaaflter en ensfeht
nun Berseiben sun Hölenhein mi
Du Seraenbung des Hr gen
\
Fi
h
ni
— enthaltenen
—
—— — mancher
ae one Ans hoben Glanzes benußs
wu Uppretur, Bd. 1, ©: 786°.
er hoba Bebaltolanı. aus Ro- 80:
für bie Bieufarbenfabrilation og
der parallefllädiig : hemiẽdriſchen
‚ namentlich in
deren Rembinationen
—— —
ie meiſt eingewach⸗
—— —A—8
‚ vötlid filberweib,
b,; und Pac *
Co As, ‚nsit86 Hrop.
9,0 wer:
en
J
** , ca Rineral
ii
ni
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j!
94
*
®
&
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alfo a
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Solutien. GEs findet
eden tte⸗
15
Kaulafus
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hai
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—* Ehe "engl. Hr
päne te ornartige
abe ib ae
en und buch Süne, De
Pepe oben Glanz erhalten bat
Zucdprefien, zum Glattpreften
Bapiers fowie au den Weberkarten
‚|. unter Glanzg old.
A
ben A na TEN
—— — eng
7b
Oftanzrinbe, |. Eihenrinde.
©lauzruf, |. unter latterruß unb Ruß.
Glanzfilber, I unter Slanzgold
©lauzflärke ilt eine e Mifgung von 1 kg Wei:
zenftärle mit 60— 70 g Stearin, welches im gepul-
perten en Quftande der Stärke zugerü t wird. Die
bient jum ypretieten der Waͤſche und erteilt
—ãA im eln eine fhön weiße Farbe und
nen Glanz, an wird das Bügeln bei Berwen:
die im übrigen ganz ebenfo wie bei
gewöhnlicher Stärte erfolgt, bedeutend erleichtert.
©lanztaft, ein leichter, art mit Gummi ap-
pretierter und geglätteter & art.
Glanztapeten ober fatinierte Tapeten
(fr. papier Batind, engl. satined hanging), f. un
ter Tapeten.
Glanzvergolbung, f. Slanzgolt.
Glauzzwirn a (Im. coton coton cordonnet, fil glae&;
L, ginzed thr thread, patent bobbin), baummollener
Räbzwi durch auberlt egelmäßiges Auf:
pn au ee beſondern —— einen ziemlich
arten Glanz erhalten hat.
Glareaund (Heinrich, eigentlich zorif),
Humaniſt, geb. im Juni 1488 zu Mollis im Kan⸗
ton @larus, fiubierte in Rottweil und Köfn Bhilo:
opbie und Theologie und wurde 1512 vom Kaiſer
I. zum Dichter gelrönt. Er nahm teil an bem
Rampfe ge ge gen die Bunlefmänner und begänftigte
anfangs bie —— wandte ſich aber 528
von Ihe ab und verlieh Bafel, wo er ſeit 1522 ſich
aufgehalten hatte, mit Eradmnd von Rotterdam
1629 nad dem Siege ber Reformation in Baſel.
Er fiebelte nach Freiburg i. Br. Aber, wo er bis
1560 ——— | der Sen he und voeni war und
März 1563 ftarb. ine Hauptwerke find:
« Helvetise descriptio» (Baſ. 1514), «De geogra-
= liber» (Baf. 1514), « in mäsicam »
Del: 1516) ) «De arte mbsica» [- 1546). Au
E trieb F «Ännotationes» zu vielen fat. un ‚griech.
5. ſ. Clarence.
iden oder Glariben (die), ein Bergiod
X. Glarner Alpen (f. Alpen 21), von der Todi⸗
ppe durch ben ridenfi enfirn und das Glariden⸗
45000 =) une nörblich durch den en aan
ber Ovenge ber chweiz
den
—F 270 m 46 ber
au —— der
ha ee —
deſſen Mittelpunkt die — bes te
(3270 m) einnimmt. des fudlich q
das Glaridenjoch hinziehenden Arms ſteigt
Felspyramide des Glaridenhorns (3104 a) auf; uf
nad R. ſenkt fih ein zadiger Beat gramm
rffüfteten Glari aleticher: Arm Ba
üpft die &. mit der Nette der Me eufelaftäde
(8049 m) und des Gemdfayrenftod® (2974 m),
der weitlihe mit derjenigen des Scheerhorn?
8295 m) und der Windgälle (3192 m). Die Be:
Neigung g des Glaridenſtods if nicht ſchwierig und
wird fowohl vom Maderaners als vom Linththal
aus ala felten au2gefährt.
@larner Alpen heißt biejenipe Gruppe ber
Schweizer Alpen, bie fi jid) von von der Neuß oͤſtlich bis
zum Rhein eritredt un vom Schächenthal,
dem Klauſenpaß, dem —2 dem Walenſee
und der untern Seez, im S. vom Dberalppah und
dem Rheinthal begrenzt wird. Der Hauptgipfel iſt
der Tödi, 3628 m hoc. (S. Alpen 21.)
——
78
Raltkein und ent Die
nige: nt in Form von Braunftein ſo⸗
en als zum En färben meilt jedo
wed, inden es a ——
wer n färbende 46 ſilicat in das
Ar elblih färbenbe Siienorpbfilicab vermans
Weiten untjärbungsmitte mb Nidels und
— dationsmittel dienen ferner
Salpeter, —* 8 en oder arſenige Saͤure. Die
heim Beſchneiden von Zafel \ und zpiegel las ents
hehenden Abfälle (Schnittglas), db
von Blasgefä en —
ex: laufen 0. (6 —eSe Poker Barmen
ene ex n Verwer⸗
mi Bemuenge zugeſegt werben.
ne neuerer Zeit, 3 Einführung ber ve
Dfenfpiteıne n de Giemenäl
Wannenofens, werben ned) eine Amahl zoher
t l
—3 — End, Er
20, Salat ve viele — und —8
zum
fr —*
ſorten a —* gepulverten und in be⸗
ftimmiten en verwendeten Rohmaterislien.
ar gl heißt —— Glen,
ei e ee im bie ln I (Slas dfen) | ren
— wurde, in beſondern Glähöfen
chw lut erbigt, ſodaß es —8 n⸗
terte Tele dritten ——ã— an
innt die Schmelze. Beer bie Ts
Brad
u And — a ————
t, fin e e © iefelfäure
det fid) —8 vor nen Vaſen und gibt
die Säuren frei. Unter Einwirlung von
wird die Schweielläure in in ‚ömeflige re und in
Aoblenfäure e yerlegt. Di oblenfäure ber
Bettaidhe, der und des Kalls vereinigt, ent:
weicht dieſelbe aus der Maſſe in Beftalt von Bas:
blafen. Durd die im Anfang des Brozeiles ſehr
lebhafte Gasentoidelung wird ein ſtarkes Auf:
malen, — Auffhäumen der Naſſe hervorgeru⸗
organ bei fortihreitenber 6 har.
un Benge ine wird unb zulept ganz aufhoͤr
eration Fri
daS Gemenge in bie
oble
Während eigen? pilbet fi aus den u
ient gebliebenen bes Gemenges die
8 lasgalle, — er die Herſtellu —*
ehr erihwerte die man durch Abſcho
db rennen) entfernen muß; neuerbings iſt d
ng gereinigter Soda oder, wenn man
Hauberf anmendet, durd Singufügung einer
entipred Kohlenpulver die Bildung
von Glasgalle be ein Kin zebujlert. Bis
* Ende des Schmelzprozeſſ damit die
laſſe moͤglichſt dunnfluͤſſig lest un fo das Ent;
erden der Cafe erleichtert wird, die höchite Tem:
»ratur erhalten werden; bie effende Arbeit
eai man Heibihüren. Da bie innige Vers
3 der einzelnen Teildden bes Gemenges durch
15 "Auf ber Maſſe ſehr begünftigt wird,
f
—tX
...ı man am Ende des Schmelzens dieſes Wallen | fi
indem man einen waflerhaltigen
vver an ein * ſpießt und mit — auf
+4 Grund Schmelghafens fährt; dur das
Mliche Berbanpfen des Waflers ih ein außer:
je! lebhaftes Aufl umen der Maſſe be
Wo — Ben einzelnen Ge |
Berbi
2 * —— Gewicht ver⸗
aniich hervor
Bruch Fate iſt. Als lebte
als Bleiglätte und Men; ! mieden. Man bezeichnet Diele Operation mit beu
Ausdrud Blafen bes Glaſes. Go worteilbe|
indes das Aufichäumen der Mafle für bie innig
Dermildhung elben ift, fo —— anbererjci
den Nachteil im Gefolge n den Hafen nidı
: —E —5* —* — nf di
afle überihäumen würbe; man
site in brei bis vier Schichten.
man di
sugib wen di eis
r one Jar und N miedrigfieh re
ns —X *
südl mu bes — mi
einem | beransgenommmene
bünnen Faden von beur Stat rar dr
teing einen Blafen um uun dem ©. bi,
eg ber zweite —X —— * — Dj a
Dasfelbe befteh
— en
roden hinzu. i
tur —— —— wirh. ibe (Glas
SL en) m — * ge
nus 222* — wöf
"Golge hat, Bit Shdfct dermur bap ein Date
aut e ba
etwa 800 HIN ®. aufzunehmen und den Prud bie
fer Maſſe in weißglühendem Buftanb auszuhalteı
hat, eriejeint es begreifli), daß Material und Ar
beit von bejonberer ick it ind. Di
hen mi
Häfen n auß
einem Zuſaß von tie: Doch it bie genaue Au
fammenfegung der Maſſe, ebenfo wie die des Bla?
jages, ein meiſt ängftlid) gew muis de
ensclnen Hütten. Die Form ift gewöhnt ein
tiegelaztig e, und zwar find bie Gefäße oben ent
r offen oder geſchloſſen. Die oben geſchloſſene
Häfen haben an der Seite eine Öffnung, durch weldı
der Glasmacher feine Pfeife einführen kaun, un
find in diefer Weile lonftruiert, um bei den alte
Steintohlenöfen eine Verunreinigung der Glo
maſſe durch umberfliegende Aſche zu —— 2
der neuerlich angewendeten Gasfenerung eiı
⸗derartige Verunreinigung ausgeſchloſſen iſt, ſu
jegt meiſt offene Häfen in Gebrauch.
gute Nefultate werben mit beim von ; Frie
rich Siemens ——— ind ‚lund2ber Tafı
Glas I (Habrilation) da tontinuie
lien Hafen erzielt. Dohe wie Die A
bildung zeigt, aus den Abteilungen kB B und
A — fe
von denen A zum Berfchwelgen, B zum Zäute
dient, mäheenb a aus C die Glaſmaſſe an ei
wird. Unter ſich find bi bteilun « bernrt v
bunden, beR bie in mafie, !
ſich auf dem Boden —8 durch den Stanal
mit welchem A am Boden in Verbindung iſt in |
Höhe Neigt, bis fie e oben nad überlebt. Die !
ale > Di mei ungen ng vor Eu ‚ge
e unreinen
wi der Uberfläde fanmeln, ſteht uch e A
Offnung b unten am Boden, mo ſich Die geläute:
Maſſe befindet, biveft mit © in Derbinbung ; set
alsdann die geläuterte Ma —*
aus welchem ſie verarbeitet wird, Der Drud,
ı her bie een Maſſen Be er den sngegeben
men, wird
EN verielben in ben eimelnen ——
3. Ofen für Steinkohlenfeuerung, Längsschnitt.
5. Runder englischer Ofen für Steinkoblenfenerung,
\ Durchschnitt.
in
18. tan!
r englischer Ofen für Steiukohlenfeuerung,
oberer Teil.
Ofen für S
vekhaus
ing, Querschn
13. Ant
(Fabri kation I
10. Formen eines Bierglasen.
1?
7. Arbeit an einem runden englischen Ofen für
Steinkohlenfenernng.
2 Pi
nn
hen Betrieb, aufsere Ansicht. |
Zu Artikel: (las,
>: Betrieb, Darchschnitt. 9. Siemensscher Waunenofen für kontinuierl
— —
Glas
ben von dem kontinuierlichen
rteil Mean Häfen fen horn,
*
* een
„2er mit ber Pleite —e holt, er voll
28 reine fans.
Tue am Schmelzen .8 bienenben Ofen
Siasöfen) find in ber verſchi Weiſe fon:
et Die Herftell —— ba ve ‚Oien wird durch
ve Ian erſcvert ed —* elben ſowohl den
— widerſtehen haben, ſodaß ber
er en ee — & er ih
— Er aus te alesmafe
auf den
[* — mike nad felben.
4: Aeteriel um werben für bie am
—— — tellen —— wie u bien
erureeine gensmunen; teilweiſe wird zu biefem
zei time — e zubereitet. Man
urraribet Im fen mit direlter
—— mit imbigelter en aber Gasfenerung;
um Hafen: umb Wannenöfen. Der Form
men 7 svale und vieredige Ofen
von denen bie legtern in neue er Seit
den haben. Die Fo
göfen mit direlter
a verwesbenben als bedingt. zu
Dirnte R ——— das Rn
mer mod) — waldreichen & hen
berupt wird; beöfelbe
werben. a
langer Zei ro Eteint —— Ion
o rend Braun:
dei m ſelten Bun | Direften Seuerung |b
Durch die Ein
Qräienerung für — if die * ichteit ge:
— ud) De nen en unb jonft i h
Ir —A ſtoffe
= deien, em — auf die Eitwickelung
7 — vom günftigiten Einfluß geweſen
“6 ce — Benin, Shin,
Fadenti ce or nini, Schiny,
saıe ——— allein erſt durch das von
Freie. Siemens audgebi Syſtem der Res
. unter Feuerungsanlagen)
* dieſe Ofen eine ſolche Bervolllommnung,
wirklich nugbringend wurde,
Jr Aig. 3 unb 4-ber I: Glas I(Fabrikation)
aR Konftruftion für Steintoblens
Querſchnitt dargeſtellt.
die nach hinten ge⸗
— —— ſchiefen Wand⸗
‚ den ſog. Sattel,
die ent? Dede des Dfens,
ꝛede wi ** der Offnungen © ganz ges
en dienen zum Heraus⸗
nen ladmafen u und A find
533 unte un⸗
s aufzuftellen. Die gemauer:
‚ welde eine e ung von ber
den Srbö B t,
Erhöhung B ke,
en is Her Dfen für Steintob:
in Sig. 5 und 6 veranfhaulict.
Bane Ofen im Schnitt gezeichnet,
lass | fcher Darfte
—— — hochft forgfä Jorgfältig Schmel
ig der neueß a hinzu, bis der
iter, welcher
79
während Fig. 6 nur den Aber das Niveau bes Ar;
beitöraum® Binandeagenden Teil in perfpeftivi-
zeigt. Das Feuer wird auf bem
Roſt D unterhalten; die zur Verbrennung erforber:
liche Luft tritt durch ben Kanal I in ba3 Aſchen⸗
gemötbe H ir dort angewärmat ı und ftreicht fo:
dann bu sad oben. Die fh bildende
Flamme 385 in den Ofen, bricht ſich am Gewölbe
und entweicht durch die Fuchſe E In die Schorn⸗
fteine. Zwiſchen je zwei Schornfteinen ſteht ein Sa:
{em B auf der Sohle des Dfens, seiihe man die
ant nennt. Durch die Offnu
die Hafens
thore, „Deren bie —— In ben —5 — btadt; wäh:
rend elben un auf eine
Heine g, —* er A, vermanert, Das
in — des Ofens angebradte hr beim An F
ift em gi Ben 1 unb wirb
been die Arbeit ah einen
oldyen sh tere
ie Wannenöfen find entiocbet für periodi⸗
Ben oder für kontinuierlichen Betrieb Kirigerichtet:
.8 und 9 3, ein Siemensider Ban:
m ofen mit Regeneratiognsfeuerung für ons
tinuierlichen Betrieb bargeftellt, der vom Erfinder
fonftruiert wurde, um ben mannigfa en mit der
1, | Anmenbung von "Häfen verbundenen Übelitänben
iu enk eben. Dem Prinzip nad ift ve Dfen ein
b£erter kontinuierlicher Hafen.
de elben ift durch zwei Querwänbe in drei danein:
ander getrennte, aber kommunizierende Näume (die
Glaswanne) geteilt. Die Abteilung B dient zum
zen, C zum Läutern und A zum Berarbeiten
ber Glaſsmaſſe. Der Glasfag wird durd die Off:
nung e in die erite Abteilung der Wanne gebracht
und a ne fe in berjelben auägebreitet; ſobald
aſſe zu ſchmelzen beginnt, gibt man periobild)
oben des Schmelz
raumes mit einer 45 cm hohen Schicht gef mol:
jenen Glaſes bededt ift. Das G. dringt dann durch
ie unter der erſten Querwand ausgefparte Öff:
nung, jteigt an ber entgegengeſetzten Seite der Wand
in engen Kanälen in bie Höhe und fließt in dünner
Schicht über eine au emanerte Bank in den Läu-
terraum C. Währen infließens über die
Bank iſt das ©. der zen 26 e von zwei auf das⸗
ſelbe gerichteten Daditrömen ausgeſeßt und wird
daher möglicjit ſtark erhigt, wodurd; alle etwa nod)
ungefchmolzenen Glastei den geihmolen werben.
Das geläuterte und von Gasblaſen befreite ©.
ſinkt vermöge feined größern ſpeziſiſchen Gewichts
auf den Boden des Lauterraums, worauf: es durch
zwei Offrungen der Duerwand in ben Arbeits:
raum A ge langt. Während die Räume B und C
durch die von den Gencratoren lommenden und
durch die Kanäle hund b eintretenden Gas: und
LZuftitröme direkt geheizt werden, erhält der Ir:
beitzraum A feine direlte Heizung, fondern em:
pfängt die erforderliche Wärme vom Raume B,
und zwar ift, um dies zu ermöglichen die Scheibe:
wand v nicht biß zum Scheitel des Gewölbes hin:
aufgeführt. Mit e find die Arbeitäöffnungen be:
zeichnet, durch welche das G. der Wanne entnommen
wird. Der aus großen Formfteinplatten gebildete
Boden der Wanne wird von Heinen Pfeilern ge:
tragen. Hierdurch wird unter der ganzen Wanne
eine Luftfchicht £ gebildet, bie in der günftigften
Weiſe auf die Erhaltung berfelben einwirlt, ins
dem beitänbig ein Luftſtrom unter ihr civänliert
und fie abtählt.
80
Bei der neueften Konſtrultion biefer Öfen ift bie
ben Läuterraum vom Schmelzraum trennende
Scheidewand fortgel aflen und find an Gtelle der:
jelben bireihe Ringe von Hafenmaſſe derart in
dm eliraum eingelegt, daß fie, in der ichmel:
den Glaemaſſe f wimmend, mit ihren Rändern
Ni auberhalb berfelben berühren und fo dem dire:
Abfluß des ©. aus dem Schmelzraum m den
Yirbeiteraum ein unüberfteiglihes Hindernis bar:
bieten. Die an ber eriten Reihe der Ringe anlom:
mmenbe finjfige Glasmaſſe ftaut fih bier an ben
udern.
Wührend_diefes Verweilens feigen bie einge:
“ enen Basblafen in bie Höhe und entweichen;
„wird dadurch Ina a chwerer, fintt au
anne binab unter ben untern
—* Dr Hinge, fteigt hierauf durch ben Drud der
nor den Ningen ſich ftauenden Glasmaſſe in den
Bingen in die Höhe, erfährt hier eine abermalige
Zäuterung;; finkt in ben Ringen wieder zu Boden,
um dann in bie pm weite Ringrei einzutreten, und
nimmt fo, in Wellenlinien fortichreitend, fi) dabei
mebr und mehr läuternd, endlich feinen in
den Arbeitraum, in weldem vor jedem Arbeits:
loch wieder ein Ring ſchwimmt, wie bei o in
0. 9, der ſeinerſeits eine Wartie bed geläuterten
. von ber Geſamtmenge abicheidet. Aus biejem
ing nimmt ber Arbeiter alsdann das &. mit ber
Pfeife heraus.
Die Verarbeitung bes geſchmolzenen ©. zu
den gewöhnlichften wie zu ben Tchmierigften Gegen⸗
ftänden erfolgt mittels ſehr einfacher Werkzeuge
und Apparate und es hängt das Gelingen im we⸗
gntlichen um der Gelhidtichteit des Arbeiterd ab.
wichtigfte Werkzeug des Glasblaſers iſt die
—X laſsmacherpfeife), da mit I Duönabine
derg gene oflenen Scheiben und & reßten Gegenſtaͤnde
alle Glasartikel mittels derſelben geformt werben.
Die Pfeife beſteht aus einem an beiden Enden
wulfttärmi — eiſernen Rohr, deſſen eines
Ende dem Arbeiter als Mundſtück, deſſen anderes
ihm Bun Herausichöpfen und fthalten der Olaß:
mafje dient. Das Hefteilen, aud Nabel: oder
Bin rien genannt, ift ein mafliver eilerner Stab,
mittel® W en G. an ben berzuitellenden, bereits
balbfertigen Gegen
oder auch dieſer jelb
koͤnnen, ge Yale wird, oder Gerte
dient au F afien br een | fertigen Artifel.
ei "din leifen it ein am ertrog der Arbeits:
tigteß, nach oben gabeliörmig auslaufen:
" Giien, das der Bieife als Auflage dient und an
welchem gleichzeitig dad zu dem m zu ertigenben (de;
enftand eriorderliche ©. über bad Ende der Pfeife
—X7 reip. gi 39 wird, ſodaß etwas
) an der en bleibt, das
Bean ende be
gen gebraucht der
Olasmader noqh verj dage angen und: Scheren,
nd angefügt (angeheftet),
um a ibn nie mo vollenden zu
erhere 3* Abrunden —— ber Dbe ädye un an —
tere zum neiden
—— —— nie auch —* mit
hnen veriebenen bi, auf welchem ber
Dläier manche feiner Arbeiten Nipenb verrichtet,
und endlich verfchiedene
Das gewöhnliche G. das orbinäre *
las (Flaſchenglas, Bouteillenglas), bei
en Fabrilation es nicht fo genau auf die
fımmenfegung des Glasjages anlommt. Die
Glas
Rellung ber Flaſchen it in ben einzelnen Fabrite
einigerm verihhieden, je nachdem mit ein
zwei oder brei Gehilfen gearbeitet wird. Der Ola
macher fängt mit der Sei ein zur Herfiellung de
betreffenden Faſche genügended Quantum ®. au
dem Dfen und gibt — elben durch Rollen un
Wenden in den V Dertiehun n einer biden Gile
platte (Mope) unter glei güeitigem Hineinblaie
eine fommetriiche Form. Der an der Pfeife bär
"2 Glasllumpen wird aladann einen Momen
ſſer eingetaucht (abgeſchredt) und mit Hill
fableifens das zur Io bild ung er erforde
fr e Ölasquantum über 8° Gele e hinwe⸗
geihoben. Nachdem ber Bu vor feife ba
gende Glaskoͤrper am Arte itsloch Bee ni vol
inein
len worden Pi ‚erhält berfelbe bu
afen und glei jet 3 Hin und Herſchwente
eine verlängerte, birnfoͤrmige Geſtalt, wird al;
ann in. eine olin indrif Form m bineingeblajen un
at nun im allgemeinen bereitö bie eicenforn
er Boden der fo weit vollendeten Flaſche wir
angernärznt und mittels eined.en eforn
innen hineing
ten Werkzeugs, des Einſtichs, n
drüdt. Sierauf wird das Hei teifen an die Flaid
geheitet, oder biefe felbit mit der Zange gefaßt un
von ber Pfeife eile elprend t, indem man mit eineı
Eifen einen * e eropie en an bie betreffende Stell
en Nachdem das obere Ende des Flaſchen
halle angewärmt ift, wird mit dem Hefteifen ei
lodjaben um hasielbe gelegt, worauf ber Glai
mad er mit Sil ilfe einer entiprechend eſtaltete
Schere dem Mundftäd die gewüni er Form eı
teilt. Die fertige Flaſche 8 nad dem Kuhl
ofen gebracht, net übermwölbten, mit en. un
eitenmauern verjebenen Kammer, bie beim Gin
bringen ber nu fühlenden Gegenftände auf die Ten
peratur berfelben erhist fein muß. Iſt der Kuh
ofen gefüllt, fo wird das euer entiernt und
ninmt nun die Temperatur langfam ab. D
Dauer bes —— beträgt zwei bis br
Ten nach welcher Zeit der Dfen entleert wird.
chwieriger als die Herftellung gewöhnlicher Fl
ſchen iſt die der groben, I runden Glasballon
welche namentlich zur Aufbewahrung und Verſe
bung von Säuren dienen. Da die Lunge des A
beiters das zum Aufblafen der ziemlich großen Gla
maſſe gent ügenbe Luftquantum nicht zu liefern v
mag, bedient mn Al ‚le nit, wie Dies.
neuerer Zeit in Fr ebräu (dh, Appara
zur Berfügun nt ve ein Blafen mittels for
rimierter Luft geltatten) eines beſondern, alle
ings einen gewiſſen Grab vor von Ani idlihleit ve
aus ebenben unſigriffs. betreffende Arbeit
nimmt nämli er bie ae einig
maßen aufgeb afen t, ein wenig in d
Mund, treibt dieſes 2 Dlajen i in bie Bfeife ui
den begonnenen — und haͤlt mit dem Daum
die Mündung der Pfeife zu. Der ſich alsbald er
widelnde Waſſerdampf treibt den Ballon bis zu d
gewäünfchten Größe au
Mehr Seieidlichteit als bie Flaſchenfabrikati
im all emeinen erfordert Sr die Anfertigung b
aus halbweißem un em Soblol«
bergen eftellten Gegenjtände — ——
** n, —— gel de me
auf dem —— Bolenbun ihr
derm ‚et tem Big 10). ke ae Bi
von bilden bie
welche neuerbings f ingläfer unb Sa in ——
Glas
alle Vertiefungen der leßtern als Erhöhungen auf
a Auseinanderllappen eingerichteten Formen ge
asien werben, ſowie bie aus freier Hand an
erblafenen Ballon3 und Retorten für den Ges
iten und Laboratorien. Fi
s Beifpiel der Stublarbeit die eben
—8 wobei die einzelnen Pha
bildung klar zu e
= ales Hohlglas Bee um in in den den job ges
dem es geformt und
a u einer ! weitern m Bearbeitung, Sal,
welcher oft nur in dem A
5* ae ober in dem Gin leifen des
is den Stathenhale beſteht. Bei vollftäns
nung ällt diefe mechan. Bearbei:
obiglashütten ein sahlreichen
in drei „DENT geionberte Dperati
tichleifen und das
Bien —8 bei gewöhnlicher Hans | bem
e erfte zus Anwendung kommt.
rotierende Scheiben, und zwar
Nauhſchliff eine Scheibe aus
Ijeiſen, auf welche beftändig mit de tig em
er träufelt. Soll
zabel eines Glaſes abgeſchliffen werben, F
—— Arbeiterin das Glas mit betreffend en
are dene Scheibe. Um an den
e gen „ eeilen,
Fre —* Ben ae 2 sic Pi
wer nn vielfa
— 60 SICHT unanfehn FE
enttehen, werben befiere Artilel, ie ar
eiſen, —— — ltenen Schei
= na Sandflein tet bouciert
ser bejliert, mad ihnen mittelß Scheiben von
uch Dolz, Blei ober Kork, unter Zubilfena
Rn * Eijenoxyd, Enzlife rot), die Bolttur
alt
Kufmertfemteit muß auf bie Hertel:
——ã— werden, da dieſe
a weit fein müflen.
üchft eine ges
an Ne einer Pfeife und formt
hir en Körper. Während
bilfe mit jeinem tabe
G. Tod em Hafen und hatt es fo
bis ber Blaͤſer fertig
ns er z fein ã— der Pfeife gegen⸗
Arbeitaftüd und beide en ihre
® aber volllonmen gleichmäßig ros
en hierauf Een in entgegengeſetzter
nder. Die eifürmige Maſſe vers
in ihrer Mitte und nimmt dann
Form einer Röhre an, ala welche
von 20—30 m bat.
zeigt bad lafen einer Kryſtall⸗
rm. Dieſelbe beſteht, wie erjichts
Zeilen, von Denen ber obere erft
die Glasmaſſe in den Innen⸗
Der untere Teil der Form
tüd dar und ift nur mit einigen
, bamit bie eingeprebte
5 Formſtũd für den Hals
Half ten, bie um ein Scharnier dreb:
ken älften fließen zu konnen, find
Anfäse an ebradht, ‚in weice bat
Grab mer e wei
—— ingeblafene Luft an die |f
Form gebrüdt und es treten baber
wunenetisaß- Bezilen. 15. Hufl. VIII.
au
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Ki
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Hal PERNTE
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:
1
A
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J
2
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3.
&
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ara
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H
4
Rt
&
der | dem fertigen
ganz alatt und rund ift, wird die Glasmaſſe wäh
8
tüd hervor. Wenn bie Form innen
rend des Blaſens gedreht, woburd die Politur we:
entlich ſchoͤner ausfällt; bei gerieften oder kantigen
ormen, wie bie in Sig. 11 dar vgel eitellte, muß dieſes
ehen felbftverftändlich unterbleiben.
nen ganz 3 bejonbern Zweig der Glasmacherei
bildet bie Herftelung des Fenſter⸗ ober Tafel:
glaſes, das als Mond⸗ und ala englas an⸗
osfertigt wird, Während früher han ächlich Mond:
Beh 08 tabrigiert wurde, ift dasſe ah dur) das
a lieng las faft volftän ig verbrängt worden.
der Herftellung des Mond ale nimmt
ber Slasıma er eine Heine Men 3 dem
Dfen und bläft dasſelbe auf, (äräntt biefes iermuf
ab und fängt nun nad und nach unter fortwährens
Drehen der Deile das erforderlihe Quantum
ehilfe bläſt die Maſſe weiter auf, wäh:
rend der Meifter die Pfeife und mit ihr den Glas:
Humpen auf der Mope fortwährend dreht, worauf
ber Glasklumpen wieber am Dfen angewärmt wer:
den muß. Alsdann wird der Durchmeſſer des
Hohlraums dur Beiterblnjen unter beftänbigem
mdrehen vergrößert, dad G. von neuem ang
wärmt und Pfeife be ®. "mägli ft roh 5 bei bo
zontaler Tage der ieife gedreht. infolge der Cen⸗
trifugalkraft ftreben die Teilchen der weichen —5 —
maſſe nach außen und die —I— plattet ih "09
und nad zu einem flachen Eylinder ab
Mitte des Bodens etwas dider im ©. ift. A *
er Stelle, dem ſog. tee e, beftet der —
einen Stab an, worauf ber Eleamaner die
abfprengt. Das f fo weit vollendete Stüd wird du
bie aus der Mündung bes fog. Audlaufofend ber,
e | auzfchlagende Flamme erwärmt, und bei fortwäh:
genbem ſchneilen Drehen ber Pfeife ftredt fich ber
anze Eytinder in engen Augenbliden zu einer
faden, See ter vom SHefteifen abge:
prengt u nad —— lofen ge alt mind.
Ber Herfte Iung ber 0 astare es Walzen:
glaſ —38
Fig. 12), befeſtigt der G Im, be undicht
eine J iit große Menge G. derart an den Knopf
der Pfeife, Daß fie mittels eines Halſes an derfelben
hängt und vorzüglich nad) dem vordern Teil, von wo
aus die Austreibung zu einer Walze ftatt ndet, zu:
fammengebrängt ift (a). Nachdem die Maſſe ebörig
vorgemärmt ift, hält fie der Blaͤſer entre über
feinen Kopf und bläft hinein, wodurd) ein Ballon
von tinger Höbe und größerer Breite entftebt, in:
ni beſonders der dünnere Hals augbehnt (b).
— — jo der richtige Durchmeſſer des zu e
enden Cylinders hervorgebracht ift und ber Fate
A ch fo weit abgefühlt hat, daß er feine Form nicht
mehr verändern kann, ringt der Arbeiter die Pfeife
in die e umgetsbrte Lage und bläft unter fortwähren:
bem Schwenten kräftig Luft hinein, damit ſich bie
Glasmaſſe in bie at eier trede und bie Form eines
oben und unten gejchloflenen Salinbers annehme
(e): Hierbei kuhlt id die Glasmaſſe fo weit ab,
daß fie ihre Form nicht mehr ändert. Alsdann wird
up untere Zeil im Dfen wieder glühend gemacht
und fo viel sul eingeblafen, daß die erweichte Stelle
plagt (d). Die fo entitandene Öffnung wird mit
einer Schere gerade geichnitten und mit ber Auf:
treibfchere (f. d.) erweitert, ſodaß der Eylinder nad
unten vollitändig eöffnet und nur nad) oben ges
ſchloſſen ift. Gnblid wird derſelbe, um ihn von der
Pfeife abzufprengen, mittel eines rotglübenden
6
82
Gifens am ber beirefienden Stelle erhigt (e) imb
bierauf Pure einige Tropfen Waſſer raſch abge:
table, | er buch einen kreisförmigen
von der Pfei ie
tion in folgender
rere Cylinder werben
rallel sur Achſe —8 en au oben joe find
nacheinander in den Stredofen_g y
jeder bien, — Fon ehe Stellen der rg
Weiſe ‚Dorgen
8
liert. Das let tohlt d
= —
o fanft au
jelbe tchne Beoähigung erleiden rauf
werben bie Tafeln nach einem Fate heben aut
109 wur seite * —* Sifenftäbe an
u enftäbe
gun et em Serie Saum mi
8 men n
— — A ai ben. „Dad zu mar.
wird
Üt, da ; east den Glas
——— De Par eln ver:
ber rm einb
Ne egerne en if m das
—
Von den bleihal
—— die Sur
ve
olute Yarblo
asien en
ein
Pr breajunge Spermögen.
Gegenflänbe — (08 Kino
enftänbe, n 23 a e
werden, in der bereits befchriebenen en fe; Denegen
werben d elben ar einem außgedeh ntern
unterw
Ein —8— ga nliches bleihaltiges
G., das — — en ömed Bine Has
nußt wird, it bes DaB las (f.d.). Da es hierbei
baup tädlid bara a om, Slate u IE ern,
Seniät ul gab 7” Bufammesfepung, al a aud
vermögen zeigen, muß auf
die —* ieler © Glasſorte gen befonbere | Neih
0 nien eines op⸗
tiſchen Inſtruments Beer teil3 aus —
Flint⸗, teils aus bleifreiem Crownglas
Bon Straſſer in Wien wurden zuerſt
farblofe und ſehr bleireiche Ralialäfer de
welche zur Imitation von Ebeliteinen Berwen
man ihnen Be Duo — **—
ner Metalle und Detalorgbe die entiprechenben
tben 1 verleiht. Diele a male ‚nad bem Er:
Straß genannt, bildet in geh enem Bus
ftande bie earaite 2 oder Olaspa aller aus
welchen bie Gteine BT werben, die ſich von
den — an durch ihregeringere Härte und ihr
größeres | Semi t unterſ
tofer Stra ie nli — en, bient zur
erftellung ber Ölasdiamanten. Gine
— haben die Schmelzglaͤſer
chlich von Salviati in Murano bei
‚von ber Fabrik Waticana in Rom und
von ber taiſerl. Moſ nitfobrik i in Petersburg herge⸗
nad
rung
t wi ertige
Glascylinder auf „gelvedt men werben, we de Fi 2%
ommen wird:
m fie durch einen p0: chen o
und | 3. 1874 von dem
ber | wechiel. 37
ER ‚Ges, Sehr dl Pre ä
Glas
pet werben. Diele Gläfer fanden fchon früh zu
Sihmüdung von Metallgegenftänden oder an
bern Glaͤſern Anwendung, namentlih auch zu!
ritellung von Gla8mo ai, Unter lehterer ver
t man gemäldenrtige Darftellungen, die au
——— undurchſichtigen —3—
derart zu —— werben
ß un Bier einer mit weichen Slitt Aberzogene
tüdehen berfelben entfprechend neben
bie Oberfläche abfchleit und polier
un ſchlie Toll ve. bie einen ugen mit paflend ge
Handel kommen bi
er läfer in Geht von Stangen runden ode
IE: gen —— ſowie als Paſten voı
nterſcheidet verſchieden gefärbte, durchſichtig
—* —i (opale) Emails,
über abafterolaß, ‚Sisales Milhela:
und Mufielinglas, nad i usiehen bi
nannte Glasarten, deren Herfte ungämeile keine b
Vonbern Eigentümlichleiten hat, |. die Spezialartile
Große Hoffnungen —5 energeit j0 das ir
oyer
erfundene Hart glas geſeßt, weldye ſich indes nu
sun Teil erfüllt 5. Ei ichleit 8
Hartglaſes beſteht in erhöhter : Dibertanbalähigte
gegen Stoß, S und plöglihen Zemperatuı
altie ftellt fein Ha 8 in de
Weiſe bar vr ber fertige Glasartikel bis zu
\öma achen Koig ut erwärmt und alsdann in ei
aus Fett, Harz, OL, leicht ſchmelzendem MR:
tal n. ſ. w. von 2—300° C. getaucht wirb, in wc
chem man ihn vollftändig erlalten läßt. Nac
de Ia Baftie traten zahlreidhe andere er au
deren een. jedoch I& aß ‚dem bezeichnete
nlich waren; fo nament ieper in ——
ſel in © Geieräthal, Kr ofephin
Stahl in Berlin und 1 ve in ari
Arster rih Siemens in Drehen fte — for
—— dar, indem er rotwarmes
Preffen ausfebte, weiches Berfahee
—— zur u! von gehärtetem Tafe
glas a findet.
Herit aller beichriebenen Slasarte
unb rd eflgt nen Glaspatten; in Fig.1
ber Tafel ift das Jnnere einer ſolchen ‚Hütte ur
des bie Mir beikaoc le 1 derſelben veranſchaulicht.
e Vorgaͤnge in das Gebiet bi
eigentlichen Slasfı ilation gehören, gibt es eiı
e von Dperationen, 5 bie mit dem fertigen (
vorgenommen werben unb die man mit bem G
famtausdbrud Siastafiinerie bezeichnet, Gi:
Ibarfe Grenzlinie läßt ſich allerbings nicht gie
a manche Verfahren mit gleichem Recht zur Gla
abrifation wie zur Glaßraffinerei gezählt werd
önnen. Eine der wichtigften Raffinierarbeiten
das Schleifen jeinever Inswaren, welches n
Hilfe Seiner A eifieiben und —E— a
einer A bant vorgenommen wird, wie a!
Bö
bie Ummanblung ber ber Iphärifchen ober eplindrifch &
en ber Übjelte in edige ober prismatıf
„andern Arbeiten, wie bad Ausheben x»
fchiebener Berzierun ngen, bie Hervorbringung 3
—— chliff (Bri —— bu Kae verihted«
gen wiihenrä w
Duabrate, — ober andere Ipgonfguuı
bilden, welche dann wieder facettiert werden,
‚hes Trinkglas
hundert).
w
7. Deutsches Glas mit gemalter
Verzierung.
16. 17. Moderne englinche Krystallgläser.
Brockhaus’ Conversations- Lexikon. 19. Aufl.
Nunsterzeugnisse.)
1 Antıkes musivisches Glas. !
6. Venetianisches Glasgefäfs mit netzartiger
Verzierung.
Ilgläser.
Zu Artikel: Glas.
»Teallgläser. _ 24.—80. Moderne englit
Glas
kungen gefräm gelrümmten
kn rtilel gehören
. Ruglerd, ber ganz
leifer anwendet.
den Raffinierarbeiten gehört bie
ion ber —— weihe ur
ſachigen Stäbchen en bergeftellt wer:
L&edengla8); der unter dem Namen Dille-
Heinen G egenftände (Briefbe
— Edelen u w.), welde im m
— — anbere ierliche Ornamente
des oder Flimmerglaſes, we ches
richt, als ob Sol untergelegt wäre; bie Sabrita-
tirader Glasperlen, die entweder aus Glas aftäbs
ka er Glaẽ ‚ober aud) Durch Blafen an der
Slaähläf Mäierlampe — — einer Art Lötlampe — er
wird auch die Proze⸗
—— * Glasſpinnerei) vorge⸗
er Glaſer erfolgt durch Zu⸗
us serigiehener ‚iena er
era tan mom gelbes, braunes, blaues,
etxs und in ben verfchieden
ialität dea roten ©.
durch jede Gold⸗
miſchen
die dem S
än, ai Ba, Golbauspur
Zılleratur. «Die Öiasfabri ation»
(rausidm, „ab Sto Nuss
3
(3. —— — — —2 kenn Aid und
ade erens Techniſches Wörs
—*
Die Auaf vd 3. berubt auf breierlei äfthe-
Somenten,
——— ben chen weile Das 6. lt nahen
Susitzpeigen, die Ye; 8 t fein — y Di
ran eigen. Die
—— melde er arm ib
gm beachten. ift.
ig spe grmadited G. nad) Art Se
Ve — Runfepoden
ung ns See beobachtet. Diele
: das bie eh
— — ei je ben ahr
Seren:
Art wie
aan gmiite G. begann ı um hochſten
Agopten, deſſen bereits
der Bearbeitung mit ofen
Gebläte ging von Hgypten
äljchlich bie Sendung efchries
Ber Blüte in ben 3 ale
ein
iſerzeit. Das ®. der Re:
. und 16. einen be;
abrifftätten
’
u]
Er
E
|
*
J
—38
—
me
SU]
.
—5 fih oche,
des 17. Jahrh., das böhmifche | übe
bis in bie neuefte Zeit folgte.
19. ann man eine
En — iR biefeiie ned nid in
ebt nicht in
f in e und Weiter:
ondberheiten ber IE ang eBangenen
en genannten 6
Soden ae
Ehe |
hatt
fe H
I
BR.
H
ften | Bänbe
ber | dag ä
ober fie bei de Gelähen fe
als dieſes venetianifche | Fa
verſchieden nach Technik und nad) äußerer Erſchei⸗
nung. Allen breien zwar iſt bie Bea
meljung, durch Herausblafen der Form und
nachtraͤgli € Behand ung mit Cifen, mit Schleifen
oder Grnvferen emeinfam, aber indem eine j
Epode auf die eine ober anbere Technik den Bad
drud legt, find bie ralteriti m Unterfdjiebe
entitanden. So läßt fi 3 ndener
Auffaffun da3 antile ©. as as m iwiſch zus
Tammengeldn chmolzene bezeichnen, das venetioniffhe
als das (vorzugsweile) geblafene, das abe
bohmiſch⸗engliſche als das geichliffene. Was fonft
anderswo in andern Ländern an Glasgegenftänden
abriziert worden ift oder heute rabegiert wird, das
olgt der einen ober der andern Richtung. Das
ittelalter bat feinen befonbern Glasfil gelannt
oder geübt, das ©. für Gefäße wurde im jenen
thunberten bis zum — Gmporblühen der venet.
riten ſehr weni ober ar nicht in tümitlerifhem
eifte behandelt. tte das Mitt
Norden feine —S und im Süben feine
dedenbe —— and Kan te, bie
mehr bet er Malerei angehören ala abrite-
gewerbe.
nn antite@. alfo, fünftlerifch betrachte R ei das
muſiviſch zuſammengeſchmol ne. Das ofait fegt
feine Steine oder Glaswürfe — uſam⸗
men, dad antile ©. verichmil t farbige en zu
einer Maſſe. Die Technik ift feine andere, als wie
fie heute in.antiter Tradition bie Venetianer üben.
Die Baften in Form von cylinderföürmigen Stäben
werden aneinander geſchmolzen, gebrebt, Durch
Sen auseinander gebreitet, oder ed wird bie
Yorm aus ber fo bereiteten Mafie hohl ae
geichtifien. Die farbige nung, Dane dur
ie ganze verfchmolzene al) bindurchgeht, He
icte künf Hertiihe Dia, Si Form
n zweiter Linie. Die Zeichnung
bildet laden. ee geometr. gr
mente, Laub, Ranten, Blumen, felbft Köpfe und
toben, alles in Anb etracht der Technik von
+ erster Kunſtfertigkeit. Die Yorm ber Gefäße
uien fi denen der antiken Terracotten an; nur
nb die Profile mehr gerundet, weniger far an
Kanten und ae rei
— —
iali⸗
und dann die Griechen und Römer
ei len
das antite ®. daneben noch mannigfache S
zum Teil mit vie —
te
täten. Ungefärbt in verſchieden geformten
und Flaſchen,
Wandung, fand e3 in der som. Kaijerzeit vielfach
im häuslichen Gebraud, wie bie rei ammlung
de Nationalmufeums in Neapel lehrt. Farbig
einfag F in ea Bet efärbten Schichten über:
einander ( murde es zur Imitation von
re ran und diente ala Daterial fir
in dieſer
meen. 3 wurden aber auch Gefä
rund weiß
Fran bergeftellt,, indem ein dunkler
n war, und der weiße Überfang nach ge:
— —2* hinweggeſchliffen wurde, ſodaß
Ornamente, Pflanzen, im Rel Reüefe tehen
blieben. Von dieſer — t die berühmte P Bortlanb.
vafe in London, die im Mufeum in Neapel ein
Seitenfind befist. Auch wurden aus dem Überfang
Du chſtaben hohl ber —A (vas diatritam),
a nur mit Kopf und am runde feſt⸗
a n, eine bloß muhſame, — Arbeit.
Eine beſondere Art, der rom. ſeiſedeit angehörig,
84
haben bie Katalomben ans Licht gebracht, Schalen
von grünlicpem G. mit hriftl. Darftellungen,, mit
Emblemen, Figuren und Köpfen aus Gold, welches
ic eingeichmolzen inmitten der Glasmaſſe befin⸗
et. Alle diefe und andere Arten des antilen ©.
aben heute die venetianiichen Fabrilanten auf der
njel Diurano wieder zu beleben verjucht zugleich
mit ihren eigenen Kunſtweiſen aus dem 15., 16.
und 17. Jahrh. .
Dfienbar ruht dieſe ſpezifiſche venetianiſche Glas⸗
fabrikation auf antiker Grundlage. Die Fabriken
der Inſel Murano find früh im Mittelalter be⸗
tannt, aber erft mit der Renaiſſance fcheinen fie
ihren _eigentümlichen Kunftftil gefunden zu haben.
Das Menige, mas 9 von venetianiſchem G. aus
dem 15. Jahrh. erhalten bat (Früberes iſt kaum
nachweisbar), ift noch wie fuchend nad) der rechten
Meile. Es find Trinkgefaͤße mit tonnenförmiger
ediger Geftaltung auf hohem Fuße (Fig. 2), meift
von grünem oder blauem ©. und mit allerlei
Scenerie oder Medaillons in bunten, eingebrannten
Gmailfarben verziert. Diefe bemalten Glasgefäße,
bie Borbilder der deutſchen bemalten Gläjer bes
16. und 17. Jahrh., find ihrerfeit3 ohne Frage
a orent, Gefäße des Nittelafter3 mit emaillier:
ten Farben angeregt worden (ig. 8). In Venedig
verſchwand aber dieſes Genre des bemalten
dem 16. Jahrh., und nun wurbe, gas dem Geifte
ber Renaiſſance entiprehend, aller kanſtleriſche
Wert auf bie Außerite Zierlihleit und Schönheit
der Form gelegt, fowie auf bie papierene Seichtig eit
und Dünnbeit des Materials, das in der Regel
—9— ihm Faͤrbung behielt, alfo, anders ges
G. mit
agt, feine Farbe erhielt. Die Form, bloß durch
Gebläfe, Eiten und Anſchmelzung bergeltellt, ohne
nadträglihen Schliff, erforderte von feiten
Arbeiters eine geihidte Hand und volles Veritänd:
nis der Form, die noch heute auch in unſern Augen
ben Reiz dieſer Glasgefaͤße bildet (Fig. 4). Im
fiß dieſer Birtuofität gingen aber Die venetianifchen
Glasfabritanten weiter. Sie ſeßten an die Stengel
der Gläfer die fog. Flügel an 8 5), legten in
das ©, ſpiralig, nach Art der Allen, weiße Fäden
ein, ließen dieſe im Nep ſich durchkreuzen (Fig. 6),
wedhielten barin mit ben Farben, ahmten Cheleine
nad, wie den Aventurin, Chalcedon, Jaſpis, Opal,
und übten aud) wie die Alten das Genre ber Mille:
fiori. In allen dieſen Künften blieben fie bie Meifter
im 16. Sabrh., ungeachtet der Nachahmungen in
den Niederlanden und in Frankreich. Die Deutfchen
hatten daneben (mit bem Hauptfig im Fichiel⸗
gebirge) ihre Humpen von weißli und grüns
ihem ®., bemalt mit Kaifer und Kurfürften
und Reid» und Landeswappen, mit Gmblemen,
Sprüden und Gentebildern (ig. 7); aber es war
eine derbe Art, die ſich an fünitleriidjer Bedeutung
in leiner Weiſe mit ben gleichzeitigen venetianifchen
abrilaten meſſen kann: ebenfo wenig bie fog.
ömergläfer, eine originelle Form, deren Ur
jprung (wie 3.8. der gleichgeformte Tpaffiloteid
n Kremsmunſter zeigt) fih im Grau des Alter
tums verliert.
Das 17. Jahrh. brachte eine Underung; das
venetianiſche G. ſank in den Vorzugen feiner Art,
und Böhmen mit feinem «Stryftallglafe» lief ihm
den Rang ab und begann damit die neue dritte
Epode. In Es batte Kaifer Rudolf IL Kryſtall⸗
ſchleifer angeliebelt, deren Arbeiten heute noch die
kaiſerl. Schaglammer füllen. Als mit dem Dreißigs
”
s | der alten Muſter. Die Benetianer, unter Führun
Glas
äbrigen Kriege biefer koſtbare Erwerbäjweig au
örte, warfen ſich bie Arbeiter auf das billige Mc
terial de Glaſes, das nun gereinigt, entfärbt un
an Klarheit und Helligkeit dem Kryftall ähnlich gi
gan wurde. Darauf wurde die Manier D«
Kry eng Abertragen, Obwohl die Forme
ber Gefaͤße nicht ohne die Pfeife des Glasbläſer
entitanden, erhielten fie doch ſpaͤter Weiterbildun—
Berfeinerungund Vollendung durch Schliff und Grı
vierung. Die Formen waren anfangs mehr runl
[päter mebr facettiert und die Ornamente mit der
ädchen tief eingraviert (Fig. 8). Auch fo Habe
dieſe Gefäße, obwohl an Feinheit, Eleganz, Leichti
keit binter ben venetianischen weit zurüditeben
doch eine tüchtige, dem Material entipredende Gi
Kaltung, Art und Dorn adoptierten Die Enj
nder im 18. Jahrh. und gaben ihrerfeit3 dei
Genre eine Erweiterung. Sr weres Flintgla
bat die Eigenjchaft, bei prismatiſcher Schleifung i
henbien eine Bigenfehaft welche sem ahten Aral
en, eine Eigenfchaft, welche dem echten ta
wie dem böhm. Stryftallglaie abgeht. Mit Hilf
biefer Eigenſchaft, welche fie formell kunftgemä
ausbilbeten, trugen bie Engländer über das böf
miſche ©. den Sieg davon. Die Böhmen, fidh ne
den Markt wieber zu erobern, färbten nun ih
@. ober überfingen es mit anders gefärbtem ©.
aus welchem fie Ornamente herausſchliffen. |
nella —A— me r eine ung be
Erf a na arbigen ung) al
die Begründung eines neuen Glasſtils ober eine
neuen Epoche. Material und Formen blieben die
elben, nur Pa: bie legtern mit dem Übergange ii
8 19. Jahrh. mit jedem Jahrzehnt plumpeı
fhwerfälliger, unichöner wurden, 3 ganı
Genre bes gefärbten ee? wie e8 damal
bis Aber bie Mitte bed 19. Yahrh. betrieben wurde
at etwas durchaus Unedles, um nicht zu fage:
dinäres. Dazu kam nun noch die ——
Blumenornamentation, wie fie gleichzeitig in allcı
weigen ber Kunftinbuftrie betrieben wurde.
ie auf G. wo fie gar nicht paßte, anwendbar 31
macden, wurde das ©. möghihft opat gehalten
weiß gefärbt und dem Porzellan aͤhnlich gemach
mit dem diefes bunt bemalte G. konkurrieren follt«
Den Blumen folgten Tiere, Portraͤts, Landicha
ten, Genrebilber und andere Gebiete ber Malerei
Dies wäre ein neuer Kunftftil des ©. geworden
wenn es nicht eben eine reine und vollftändige Ver
irrung gewejen wäre. Das ©. iſt eben tein Unter
grund für Malerei und wird es nicht Dadurch, da
man es ein andered Material nahahmen läßt. S
war um die Mitte des 19. Jahrh. die Slasfabrila
tion künftlich in jeder Beziehung gefunten, im Stil
in ber Form, in ber farbigen Deloration. Umleb
nad) rihtigem Verftändnis that dringend not. S
erfolgte, wie es bei der ganzen Reform bes mc
bernen unftgemerbes ber Fall ift, auf ®runblag
Salviatis, waren die erften. Sie riefen alle ibı
einen und eblen Formen be3 16. Jahrh. mit de
eichtigleit des geblajenen Materiald wieder i
das Leben und vereinigten bamit bie verfchieb
nen farbigen Delorationsweifen bes antiken
Sie übten und üben fie alle mit gleider Bollton
menbeit, wenn aud mit weniger Briginalität;
Glashutten von Murano blühen wieder wie 3
Ende des 16. Jahrh. Ihnen konnten bie England
mit ihrem ſchweren Material nicht folgen, obıooh
Glasachat — Glafer (Adolf)
eRerfuche maditen. Sie hielten fi an die kry⸗
ichelle Her ihres Flintglaſes und an feine
x?ante hlung. Waͤhrend ſie, der erſtern
&iheit entſprechend, die Gefäße in feinen For:
ri zı gehalten fuchten und diejelben mit geſchlif⸗
zen md geästen Ornamenten verzierten, über:
ya ke, um der andern Eigenſchaft willen, die
aan mit ausgeichliftenen Brillanten in ganz
stur Weile, ſodaß fie mit diefen Gefäßen
deera; eine außerordentliche Licht- und Farben:
wehus erzielten,
use Art Iounte das böhmiſche G. nicht
win, ebwohl es (namentlich mit Hilfe von
Yrrmg den Beriuh machte. Unter dem intelli-
ga ans aergiichen Borgange von Ludwig Lob⸗
wex (rm J. u. 2. Lobnieyr), dem dag moderne
dide G. feine künjtleriihe Richtung, feine
Ei cu feine Erfolge verdankt, wurde die andere
Exaseit, die Irpitallene Helligteit, Klarheit und
Euden in den Bordergrund geftellt, und nach dem
Aruer der Aunitarbeiten in Bergfryftall aus dem
I. sahrh. die größte Echönheit ber Formen in
nit gravierten Ornamenten angeitrebt.
3-15, Lshmepriche Släfer.) Auf diefem Wege
ya Sdalra mit untermärts vertieft eingegrabenen
es una Draamenten, welche den Effekt machen,
«is \ügen Ye erhaben anf Der Oberflaͤche, wohl das
Tkiste na ehe, was Die moderne Fabrilation
Vernergehtadt bat. Uber Lobmeyrs Streben ging
Gr woÄte ebenjo, wie er dem Kryſtallglas
peigt, and) dem farbigen ©. eine edlere
u gu ud Berzierung geben, und auch
in vielfacher Weile, insbeſondere
sand Delorationen nach altorient. Art.
Verſuche, die fi & wahren Cr:
gaben nach allen Seiten hin An-
‚ zut bloh in Dfterreidh, jondern auch in
(so man auch dem deutichen ©. des
ch. Bufmertiamteit fchenkte) und felbit in
machte mit feinen großartigen
ebenfalls Anftrengungen, zumal in
aber bis jet hat es nicht? vorgebracht,
ei und bebeutungävoll zugleich ericheint.
ii Reben an der Spise des modernen ©.
eit3 Venedig: Murano, anderer:
(Fig. 16—30) und Oſterreich.
ur. «Catalogue of the collection of
by Felix Siade» (Lond. 1871); Froͤh⸗
verrerie antique. Description de la
s te u. ſ. mw.» uttg. .
26 «Ratalog der —X des Oſter⸗
Te Aufeum?», ©. 322 fg.
, foviel wie Obfibian (f. d.).
Ballon, Bd. IL, 6
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. unter Glas, ©. 88*
Gisöbset (300 ), . Argonaute.
— (bl ſ. Ölabbrenner.
Gieddady it die meift in Berbindung mit Eifen-
> er vorlommende Cindedung der Dach⸗
ketes zit ftarfem (fog. Hagel: oder ——
* Ei allen, Gewaͤchshauſern
—2*2. es bei ©. uptfählich mit auf gute
ag ber Fugen gegen Regen anlommt, ber
= re in ber Sonne riſſig wirb und fpringt, fo
® man neuerdings durch geeignete Befefti:
sa
ti
ra und Aberdedungen ber Glastafeln (ob
ze Sindedungsmeile) alle Kittfugen. Auch
85
für die Ausdehnungsfähigfeit der Eifenteile, ohne
daß die Glastafeln Gefahr laufen zu zeripringen,
jowie, für_ Ableitung des Kondenſations⸗ oder
Schwißwaſſers an der Untenfeite des G. muß ge:
jorgt werden. Den libelitand des Tropfens bejei-
tigt man am beiten durd) Anwendung zweier Ober:
lichter (Deden: und Dacdhoberlichte) übereinander.
GSlasdiamanten, f. unter Glas, S. 82*,
Glasdruck oder auch Nyalographie war
früher im allgemeinen die Bezeichnung für die
Kunit, durch Flußſäure in Glas geäßte Zeichnun:
gen mit Schwärze einzumalzen und dann auf Ba:
pie abzudruden. Das Verfahren ift von Prof.
oettcher in Frankfurt a. M. und Bromeis in
Hanau erfunden worden, hat aber eine allgemeinere
Anwendung nicht gefunden. Die wiener Staats:
bruderei hat mit Erfolg eine Modifitation des Ver:
fahrens verfucht, bei welcher von der geägten Glas:
platte ein galvaniſcher Abklatich in —8* genom⸗
men wird, und die jo erhaltene Glasplatte zum
Abdrud benugt wird, Neuerdings wird mit ©.
eine Aobiitafion des Lichtdrucks bezeichnet, welche
e en dichtglasdrug genannt werden ſollte.
Lichtdrud.
Glaſer (Adolf), belletriſtiſcher Schriftſteller, geb.
15. Dez. 1829 zu Wiesbaden, war zum Kaufmanns⸗
ſtande beitimmt, wandte fi) aber frühzeitig litteras
riſchen Verſuchen zu und ftudierte feit 1853 Philos
fophie und —5 te zu Berlin. Unter dem Pſeu⸗
donym Reinald Neimar ließ er das Zrauerjpiel
«Kriembildene Rache» (Hamb. 1853) und das
Drama « Benelope» (Hamb. 1854) erſcheinen; ein
dramatifched Gedicht «Noſes in Sgypten» ges
langte in Wiesbaden zur Aufführung. ®. leitete
1856— 78 die Nedaction der Weltermannf en
« Illuſtrierten Monatshefte», fpäter hielt er ſich
größtenteils in Italien, vorzugsweiſe in Rom auf
und trat 1882 wieder in die Nedaction der «Weſter⸗
mannſchen Monatähefte» ein. Bon feinen Dramen
ift das beliebtefte «Galileo Galilei» (Berl. 1861;
2. Aufl., Braunſchw. 1862); außerdem find zu nen:
nen: «Der Weg zum Ruhm» und «ohanna von
landern». Bon feinen Bearbeitungen nad) dem
olländifchen wurden befonderz befannt: «Han:
hen Siebenftern» nad) Lennep (2 Bde., Braunſchw.
1867), «Doktor Helmond und feine Frau» nad
Cremer (2 Bde., Braunfchw. 1874) und «Der
Schwiegerſohn ber grau von Roggeveen» nad) Jan
ten Brint (2 Bde. Braunfhw. 1876). Selbitän:
dige belletriftifche Arbeiten von ©. find: «Familie
Schaller» (2 Bde., Prag 1857), «Bianca Can:
diano», Sräblung (Hannov. 1859), «Wa3 iſt Wahr:
beit?» (2 Bde., Braunfchw. 1869), «Der Hausgeiſt
der Frau von Eitobal» (2 Bde., Berl. 1878), « Er:
zählungen und Novellen» (3 Bde., Braunihw.
1862) und «Leje: Abende» (4 Bde., Braunidw.
1867). Aber erſt der kulturbiftor. Roman «Schlitz⸗
wang» (2 Auflagen, 1879) lentte die Aufmerkſam⸗
keit größerer Kreife auf ihn. Diefen folgte «Wulf:
bilde», ein Roman aus dem 12. Jahrh. (1880),
«Aus dem 18. Jahrhundert», Tulturgeichichtliche
Novellen (1880), «Eine Magdalena ohne Glorien⸗
fein» (1879), «Weiblihe Dämonen» (1879),
«Moderne Gegenfäpe» (1881), «Aus hohen Regio:
nen» (1882), «Savonarola» (1883), «Das ent:
ſchwundene Dokument» (1883), teils kulturhiſtor.
a teil® moderne Romane mit jozialen
erfpeftiven. Auch eine ⸗Geſchichte bes Theaters
zu Braunfchweigs» hat er verfaßt (Braunfchw. 1861).
86
fin, d
shere. Sur und Glaatömann, gb, 19: Mn 1881
je
zu Boftelberg in Böhmen, war von jüb. Abkunft, | Bd. LI
trat aber fpäter zum Chriltentum über. ©. erhielt
eine Gymnaſialbildung zu Leitmerig und Wien,
dierte in Wien und Zürich die Rechte und ver:
öffentlichte außer mehrern Abhandlungen ein Wert
über «Das engl.:fott. Strafverfahren» (Wien
1850). Auf Grund biefer Arbeiten habilitierte ſich
en im DR. ae Fi oe — Pre r
err. Strafrecht. Zwei Jahre fpäter erhielt er eine
außerorb. und im Sept. 1860 bie ord. Profellur
desſelben Fachs. Bon feinen Werlen aus dieſer
Zeit find zu nennen: «Abhandlungen aus dem
öftere. Strafrecht» (Bd. 1, Wien 1858), «Über
—— —— (Wien 1859), « uber die Frag:
tellung an die Geſchworenen » (Bien 1863), « Zur
Jurgfrage» (Wien 1865; diefe zwei Schriften 1875
in 23. Aufl. vereinigt), «Anklage, Wahrſpruch und
Nechtämittel im engl. Schwurgerihtöverfahren»
(Erlangen 1866) , «Gefammelte Kleinere Schriften
über Strafrecht, Civil: und Strafprogeß » (2 Bde.,
Wien 1868; 2. Aufl. 1888) u.f.w. Mit Unger und
Joſ. Walther gab er eine a Sammlung von civil:
rechtlichen Entſcheidungen des k. k. oberiten Ge:
richtshofs (18 Bde., Wien 1867-83) heraus;
auch beteiligte er fidy an der Redaction der « Allge:
meinen öfter. Gerihtäzeitung®. Vom Minifter
Pratobevera wurde ©. mit wichtigen legislativen
Arbeiten betraut ( Strafprogeßorbnung, Preßgeſeß
u. f. w.). Im J. 1868 als Sektionschef in das
Unterrichtsminiſterium berufen, lehrte er, als das
Miniſterium Hasner abtreten mußte, 1870 zu fei:
nem albemilhen Lehramte zurüd und wurde vom
nieberöfterr. Landtage in das öfterr. Abgeordneten:
haus gewählt, zu befien bervorragendften Mlitglie:
dern er gehörte. Bei den Neuwahlen von 1871 ward
er von der innern Stabt Wien in den Landtag und
von dieſem in ben Reichstag gewählt, 1873 direkt
in den Reichſsrat abgeorbnet, bem er biß 1879 ans
gehörte ®. wurde 25. Nov. 1871 zum Minifter der
uftiz in das Miniftertum Auersperg berufen. Als
toldher ift er der Schöpfer einer neuen Strafprozeß-
ordnung (Sur) und der Entwürfe des Strafgeleb:
buchs und der Civilprogeßorbnung (münd ice
Verfahren). Bei Riederlegung des Amtes als Juftiz-
minifter wurde er 1879 zum Beneralprolurator am
wiener Caſſationshofe ernannt. Spätere willen:
ſchaftliche Arbeiten von ©. find: «Studien zum
Entwurf des öfterr. Strafgeiekes» (Wien 1871),
«Sammlung ftrafrechtlicher Enticheibungen bes k. t.
Oberſten Gerichtshofs» (8 Bde, Wien 1872),
«Handbuch des (beutichen) Strafprozeſſes⸗ (Bd. 1,
ip}. 1009) «Beiträge zur Lehre vom Beweis»
(£pı. 1883).
läfer (Stanz), Opernlomponift, —V 19. April
1798 in Böhmen erfieit feine mufilal. Ausbildung
auf dem prager Konfervatorium, wurbe ſchon 1817
Mufildirettor am Sofepbftädter Theater zu Wien,
tam 1830 an das Stönigftädter Theater nad) Berlin
und 1842 als Hoftapellmeifter nad) Kopenhagen, wo
er 29. Aug. 1861 ftarb. Seine zahlreihen Kompo⸗
iitionen beziehen ſich auch hauptſächlich auf das
Theater und waren zu ihrer Zeit beliebt; Doch ift von
feinen Opern nur «Des Adlers Horft» allgemeiner
belannt geworben.
Gtaferkitt oder Fenſterkitt ift eine Miſchung
von Leinölfirnis und Kreide.
Glaserz, |. Silberglanz.
Glaſer (Julius) — Glasgow
Glasfabritation, ſ. unter Glas, S. 73 fa.
Glao e nigreit (des Auges), ſ. unter Auge,
Glaeflugler, |. GIasſchwärmer. |
@la8 ale. unter Glas, S.82*,
G@ladgalle, |. unter Glas, ©. 78°.
GOladgefpinft, |. Glasſpinnerei.
©ladgieheret it das Verfahren, durch Guf
der flüffigen Glasmaſſe auf eine ebene Tafel große
Glasplatten berzuftellen, welche namentlich zun
Spiegelfabrilation, aber auch als Schaufenſten
Spiegelſcheiben) u. |. m. verwendet werden. Tir
®. wurde im J. 1688 von Louis Lucas de Notror:
in Baris erfunden und hat feitdem die ältere Dia‘
nier des Blaſens ber Spiegelicheiben vollftändig,
verdrängt. Die in ®., reip. Spiegelmanufalturer:
zum Schmelzen ber Glasmaffe dienenden Ofen ſind
derart eingerichtet, dab man die Häfen mit dem
flüſſigen aterial mit Hilfe von Gießereikranen
aus denjelben berausheben fann. Der Kran wird!
aladann mit dem Hafen nad) der Gußplatte, einer,
gebobelten und an den Seiten mit Leiften verſehe⸗
nen eifernen Zifchplatte, bewegt und ber Inhalt
bes vol auf die Platte entleert. Hierauf wird
eine hohle, oft innen mit Waſſer gefühlte Metall:
walze über Die Glasmaſſe binbewegt und diefe da⸗
durch gleichmäßig auf dem Tiſch verteilt. Sobald:
die gegoflene Spiegelicheibe einigermaßen erftarrt.
ift, wird fie in den Kühlofen gef ‚um nad ge:
nügender Ablühlung, welche drei bis fünf Tage in
Aniprus nimmt, in entiprechende Größen — **
ten, eventuell auch noch geſchliffen zu werben. |
Gladglanz, aud Sprengglas, nennt man.
äußerft důnne Blättchen farbigen Glaſes, mit denen:
Indierte Holzs oder Bapparbeiten beitreut werden.
@ladgotw, dem Range nad) die zweite, der Be:
völterungszabl, dem Umfange, der Induſtrie und
ber Ausdehnung bed Handeld nach bie erſte Stadt
Schottlands, in ber Grafſchaft Lanark (ein Meiner:
Zeil der Stabt erftredt fih in bie benachbarte
Grafſchaft Renfrem), Municipalftadt und Parla⸗
ment3borougb, auch Sig eines kath. Erzbiſchofs,
mit dem 71 km oftwärt3 entfernten Ebinburab
durch einen Kanal und zwei Gifenbahnen verbunr:
den, in einem frudtbaren Thale am Clyde, 32,5 km
von defien Mündung gelegen, beſteht aus der Alt:
und Neuſtadt und mehrer Vorſtaͤdten. Bis 1866
tte die ältere Stadt (das Centrum und ber öftl.
eil) hmubige Straßen und ärmlihe Hütten; feit-
dem wurden Die Straßen erweitert und befier &:
pflaftert_und viele jhöne Häufer gebaut. ie
neuern Stabtteile unb die Borftäbte h
Straßen, aus Quadern erbaute Häufer und fchöne
Squares. Unter den öffentlichen Gebäuden ver:
dient befonbere Beachtung bie prädtige Haupt:
fire, 1100—1400 gebaut, mit jhöner Krypta.
Außer biefer hat G. noch 250 gottesdienftliche Ge:
bäude, darunter 19 lath. Kirchen, von denen Die
1816 erbaute St. Andrewskirche die bedeutenbfte
ift. Ferner find bemerkenswert: das öffentliche
Gefängnis mit einer Säulenhalle, äbnlih dem
Barthenon in len, das Magdalenenipital, bie
1829 gebaute Börje mit einer korinth. Saulen halle,
bie 1811 erbaute Sternwarte. Alle diefe Gebäude
wurden faft in3gefamt von Start nach antiken
Muftern erbaut. Bon neuern Gebäuben find füni
Iheater, bie 1877 erbaute Neue Börfe und befon:
ders die von Scott errichteten, Rov. 1870 er:
öffneten Univerfitätägebäude zu nennen. G. bat
Glasgow 87
20 Rranlenhäufer, ein Blatternhaus, ein 8 tuts Unter ben Vorftäbten Kelvin Grove,
— eine und viele anbeı Ande id und Dowanhill die hu nn Im
Seihitigfeitsanftalten. Gebäude ven iegt Kart 2 Dunbas mit unbaß wit großen Waren,
%uerweltung werben (1883) am am Beden bes
yanıe errichtet. Auf dem be —— — —A—
mer ih viele Statuen, in ber Mitte eine 20 m Stadt ift eben gabe,
wi Sale mit dem Stanbpilbe ‚Balter Scotts, | winteli — — — —
mnigin Victoria und | die —S Eine
Als (von Marodeki), ———
BEE rn
Seren 8. Ye mt mit
54 km im Horn, De
über 2 3 hd. ‚Hettoliter
Maßstab 1:11000
L S.. — — —
Topographie Sage von Glaigem.
%ız: Zixman), Robert Burns, Thomas | Die Stadt iſt für ben Hanl ———
za, Dawn Bivingftone Außerdem l Eteit Tengruben
N 6 m hohen it San bag von Fre
uni
om
nn
a en HE Di die
rat: vie von TMaclellen geftiftete Gabe,
ame * von Tizian, Gior⸗
— — Rubens, Rembrandt u. a. Außer:
au
mu erwähnen bie von Cwing und Be von
m ‚Silbe Bemäldefemm
159 eröfmete Sammlung des — mi
ben Renfreifhire fteht fie den Eigde mit
dem Alla tlantiichen et RT jee durch
den & delanal und ben Fluß Forth in Berbin-
dung, jowie durch Cifenbahnen mit Gbinburgh,
Lanark — Greenod, Perth, Dunfermline,
Dundee u. ‚Ihr, lebhafter Handel mit Rorb:
amerita und Meflindien begann gleich nad) der
Union 1707 und bewirtte ihr raſches Emp:
Seitdem hat die Einfuhr von Kolonialwaren ans
8
x eigenen Zabri⸗
foba5 ©. er für Den Deuvttunbelzplag
Die
5
aller an
pt
ut. t: und ——
aftle und den
can ift der *
iffe von 391 934 t vom
find bier bedeutende
Die Einwohnerzahl, die 1801 noch 77385 betrug,
war 1861 auf 894864 geltiegen und betrug 188
hr das Parlamentsborough 487 985, mit ben Bor.
äbten 674095. ©. hat aud) bebeutenbe wiſſen⸗
chaftliche Anſtalten aufzuweiſen. Die Univerfität,
welche 1881/82 von 2320 Studenten befudht wurd
M 1450 von König Jakob II. und dem Bi hof
Zurnbull geliitet und befigt, wie bie andern fchott.
Univerfißd ien eine ben utschen ähnliche Einrich⸗
tung. niverfitätdbib iothet zählt 110000
Bände, a r Univerfität gehören eine Sternmarte
und das Hunterian Museum, 1783 von William
unter gegründet, welches anatom. und natur:
itor. Sammlungen enthält, außerdem 12000
nde feltener
gro
üher und Handſchriften, eine
Münzenfammlung und eine Anzahl wert:
er Hemaͤlde. Anderſon's-College, gegründet
1796, ift ein Inſtitut zur Serbreitung natuemif ens
&aftlicher Kenntnifle. Außerdem bat ©. ein
anlichrerfeminar, eine Arzneifchule, eine Latein;
Kaule, eine Kunſtakademie, eine große Bibeldrude:
feit 1819 einen berrlic en botan. Garten, vers
Er elehrte @efellf alten, 18 iterarifd
Men tlihe Inſtitute u. ſ. w. Auch für die
hönerung und mohnliche Berbeflerung ber
eu t ift in Tangiter Zeit viel geichehen. Bis in
die neuefte get war G. eine 5 ungeſundeſten
Staͤdte bes ereinigten on Rönigreiäe (Sterblichleit
in einem Jahre 81 tellung eines
unfaflenden Eoftems von Abzugslanälen jebodh,
ereien (en ——
Glashaien — Glasmacerpfeife
x
lUmben enger und fdmmukiger Gtabtteile und
bie Grrihtung von Auiterwohnungen für die Ar:
in dieſer Hinicht bereits viel gebeflert,
jegt (1883 die Sterblichleit 23: 1000 beträgt
Ye Schottii
ein, AR
. | dat bedeutende lhrenfabrilation, eine 1878 ge
Uhrmacherſchule, Strohfledterei unb Berg:
Blafiren obere lafuren fr, versimage, L
afuren en
glazing) —** übergle —A— mad) hen.
henen Degenhä Den Anen Sartigen fiberzug
Giosistenfitienen, rt Berzieru ung,
Haben Beuautbn SET ee
ouquet3 u. au
(de ——* ——— ———
aufeinanderg
en werden, wobei dieſe Objekte mit
e, ſ. unter Kirſchen.
— (wohl au8@lastopf entftanden), alter
ber für gewifle Erze, welc
halbku eligen und traubigen Aggr mit alat-
t, glänzender Oberfläche auftreten, wobei
im Innern eine ſchalige oder faferige Zu⸗
t. Dazu gehört: roter
Susbibungdart des Eiſen⸗
oryds, im tompatte n — tahlgrau ——
die einzelne Faſer lirſchrot iſt, ber Di
— ent mit einem toten od n auge ;
rauner Glaskopf, en u auB
H,Fe,O,, welches aud) in —* dichten Brauneiſen⸗
ſtein vo ie t, her an ber Oberfläche nueift
——— ſo
etwas dunner gefärbt; dieſe beiden find 39 eich⸗
net jalerig; ſchwarzer Glastop ilos
melan genannt, eiſenſchwarz bis (äuli ſchwarz,
im Innern nicht faſerig, ſondern mit mujcheligem
bis ebenem Bruch, iſt eine waſſerhaltige Sauer:
Hoffoerbinbung. von Mangan, namentii wohl
ORTE DEEDEN auch anganorybul o ton:
Rante Zufammenjeßung.
@laötöryer, |. unter Auge, Bb. I, 6. 197®,
Gladlava (f warze), ſ. Obſid ian.
@®laslaven, alle als zufammen ngende größere
Ken 3 Mafien oder als lofe Auswütrflinge im
Feten Zuſtande erftarrten vullaniichen Brobufte,
im: oder größtenteil® auß glafiger Sub:
an be bazu gehören Obfidian, Bimzfteir,
er * Pechſtein. Dieſe elafgen oder balbglafı figen
ven befigen ein San berfeth —X —— ale
hieienigen en von erfel —8 * uſammen
egung, welche zu einem Iryftallinifhen Mineral
aggregat erftarrt find. Eine reichliche Entwidelung
von Glasſubſtanz ſcheint bei einer feitwerdenber
geihmolgenen Mafle namentlich da zu erfolgen, zo:
iefe Na raſch von ftatten gebt, we
halb bie Oberfläche der Lapaftröme vielfa
he ausgebildet ift, und diefe —E e
allmählich nad. dem Snnern zu in bie gewöhnlich
kryſtalliniſch⸗ſteinige übergeht.
Glaemach eife (m felle, canne; „engl
pipe, blowing iron), f. unter Glas, ©. 808,
melde
Glasmalerei
Gisämalerei ift bie Aunft, durchſichtige Far⸗
ie wa Umriffe durch Einſchmelzung auf da3 Glas
x — oder ganze Bilder aus Stüden far:
rzn Glaſes zufanımenzuieken. Entweder wird
ne Balerei auf farblojen Glastafeln ausgeführt,
wer werben farbige Glasplatten von verſchie⸗
Größe durch Bleieinfaſſungen miteinander
wobusden und Die en mi Schwarz Mi
ememalt, woburd) e Kompofitionen mögli
ich, es wird ein farbige® Glas an
j
x
3
ws ederäfsrbige geidimolgen (von ibm «über: | ®
Ä
x», wie ber techniiche Ausdrud lautet) und
we Sisttierung oder Abtönung dann durd Aus:
Weis mit Schmirgel bemirlt. Die Glasſtuce
seta wöglihft nad) den in der Kompofition vor:
Iicara Umrifien zugefchnitten, damit bie dun⸗
khı Keirien wit dieſen zufammenfallen. Schon
kerzai ergibt ſich Die Notwendigleit einer ftrengern
Erunal für fie monumentale G., weiter aber aus
ker Iaschmung des Stabwerls und der Duerbäns
kr, melde dem igleit geb
Aen und denen fr bie ——— — *
ws, vah fe dieſelben moͤglichſt wenig geftört
wird.
eG. in m Altertum bisher unnadhweißbar,
wet aber ciuer der bebeutenbften Aunitzweige bes
Audalterr, Vielleicht ift man bei Anlaß der Mo-
—— Anm frühern Mittelalter fortwäh-
a ın Web, darauf gelommen; auch find
That reine Glas:
H
in
meieten, d. b. Ummiße in Blei, welche von farbi-
vs, burdictigen Gläjern ausgefüllt werben. Die
ame , weldye erwähnt werden, be:
haben kb im dem bayr. Kloſter Tegerniee; fie
Rama aus der lebten Zeit des 10. Jahrh. Durch
heute Reiter verbreitete fich dieſe Kunſt in der
sige Bar das ganze Abendland, jcheint aber ihre
in Jranfreid) pa baben. Aus dem 11. und
„eich, der Zeit des roman. Stils, ift und nur
äuberh weriges erhalten, 3.
vs Zemb von Augsburg, be ftrakburger Mün:
wert, ber Runibertöticche in Köln; Dagegen hat die
wet Hälfte des 13. Jahrh. und die erite bes fol:
um elfo die Zeit der höchiten Blüte des got.
seunls, zahllofe Denkmäler zurüdgelafien, 3.
we Kanierbilder im Rraßburger Münfter, die mei:
‚a Auer ber Dome in Rheimd, Amiend und
imaenn, der Gliiabethtirche in Narburgu.|.m.,
Kö des kölner Domd. Denn bie
—X die Mauermaſſe in Fenſter auflöſt,
aM xdurch der G. ſchon mehr Raum, als ihr die
ür aihig großen Runbbogenfenfter des roman.
us einräumen. Die meilten der frühgot. Sen;
er Velen reiche, bunte Teppiche dar, vor welchen
prãchtigen Baldachinen Heilige,
rapketen, Könige u. ſ. w. in erniter ftatuarif
—X Auf eigentliche Kompoſitionen in
ae cciichem Stile lied man damals nicht ein;
Kresg Ihieden die hohen Feniteritäbe Figur von
"est. Rur in den untern Fenſtern, meift von
* — ige — ee
riaes geſchichtli ellungen, welche
zen Scenen aus der Geſchichte Chriſti und der
Ertsßeifigen vorftellen, während bie obern Fenſter
wer Kepel einzelne Seilige enthalten. Bon den
“urben if —38*— bad dunkle An inot durch
ea tiejen, igen Glanz ausgezeichnet.
Nu dem Enbe des 14. und dem 15. Jahrh. wer:
iz die Dentmäler immer zahlreicher, unb aus dies
ß
RK
B. mehrere Fenſter
89
ſer Zeit ſtammen bie Fenſter der Frauenlirche in
Lübed und die bes Doms Noten, wahrſchein⸗
lich beide von demſelben Meiſter Francesco Livi
aus Gambaſſi, der ſich von Jugend auf in Lübed
aufgehalten hatte. Die Kirchen in Nürnberg ver:
danten einen Zeil ihres Schmuds der dortigen
Glasmalerfamilie der Hirſchvogel. Auch die Schweiz
it reih an Glasgemälden jener Zeit, obwohl die
Reformation hier, wie an den meiften Orten, Uns
zaͤhliges zerftört bat. Höchſt maſſenhaft tritt die
>. in England auf, wo fie überhaupt ſich jo feft
eingewurzelt hatte, daß aud) in den legten Jahr:
hunderten doch wenigitens bie Technik nie ganz
verloren ging. Das glanzvollfte Denkmal der ©.
des Mittelalter befindet ig in Deutichland; es
find die Feniter des nördl. Seitenſchiffs im Dom
u Köln vom J. 1509. Hier zeigen fi) am beut:
ichſten die ungeheuern Fortichritte in der Technik,
wenn man bie Fenſter des Chor, bie vor 1322 ge:
arbeitet wurden, damit vergleicht. Auch fieht man,
wie mit der übrigen Malerei auch bie ©. ein Stre⸗
ben nad Darftellung der Wirklichkeit angenommen
bat, meiches ſich nicht bloß in einer kräftigern Cha⸗
ralteriſtik ber Siguren ausſpricht, fondern aud) zu
eier, bewegter Kompoſition fortichreitet und ftatt
ed Teppichgrundes einen reichen arditeltonifchen
oder landſchaftlichen Hintergrund entfaltet. r
die Zeiten nach der Reformation waren Frankreich
und die Niederlande bie nalen Gegenden für
die ©., während felbit das kath. Deutichland fie
und mehr vernadläffigte, nachdem kurz zuvor
hervorragende Meifter Zeichnungen zu dieſem
Bmede gefertigt batten.
Auf der Grenze zwiſchen dem mittelalterlichen
und dem modernen klaſſi —* Stile, der auch hier
eindrang, ſtehen die herrlichen Glasgemalde in ben
Chorkapellen des Muͤnſters zu Freiburg i. Br. und
bie im Deutſch⸗Franzoöſiſchen Kriege von 1870— 71
vernichteten des Dom? 5 Mep um 1530, fowie
me
diejenigen mehrerer Kirchen in Paris und die in
der großen nördl. Nebenfapelle der Oudulakirche in
Brüfiel. Leptere, welche zumal, durch ihre ardjitel:
toniſchen Hintergründe ım reidhiten und ebelften
Nenaiffancegefhmad berühmt find, Übrigens den
B. | echten Stildaralter des Fachs ſchon gänzlich ver:
loren haben bilden durch große abigung des
Tons den Übergang zu der legten Epoche biejer
Kunft. Fortan ftellen fih nämlich die Glasmaler
die Aufgabe, ſich möglichit der Ölmalerei zu nähern
und bdiejelbe in Kompolition und Farbe nachzu⸗
enmen. Diefer Epoche des Mißverftandes gehören
fon die berühmten franz. Glasmaler Henriet, geb.
8 Chaͤlons an der Marne 1551, und Monier von
lois an; in ben Niederlanden die Brüder Dirt
und Walter Crabeth, die Meifter der Glasgemälde
in der St. Jahnskirche zu Gouda, die Glasmaler
der Florisſchen Schule und Abraham Diepenbeede,
welcher felbit KRompofitionen feines Lehrers Rubens
auf Glas übertrug. Als man fi endlich von der
Unmöglichkeit, die Effekte und die Beleuchtung des
Ölgemälbes auf Glas anzuwenden, überzeugt hatte,
gab man die G. mehr und mehr preis, bis fie im
18. Jahrh., von der Mode verdrängt, faſt ganz auf:
hörte. Nur in England wurde fie, jedoch meilt von
ausländiihen Künitlern, fortgetrieben; unter Ja⸗
kob I. ftiftete ein Niederländer, Bernd. von Linge,
den man al3 den Vater der neuern ©. anjehen
kann, eine Schule, die fi) bis auf die Gegenwart
erhielt. Namentlich zeichneten fih ala Glasmaler
90
aus Eginton zu Birmi
am, Bol! ang Baum:
gärtner aus Aufftein in Zirol,
1761, und der
jeichgeitige A In Deu Hans eritanb bie
& tb. wieder, namentli bie
Dane, in Dreöden und Fr eis
Bemübun
nert3 ın In Biken, Wild. Vörtela in Dresden und
hauptfählih Mich. Sigm. Franls aus Nürnberg,
ber zuerft die Glasſ mei malerei wieder emporzu:
verfuchte. „diejen ließ König Ludwig
von a die Jen fer des Doms jr Regensburg
mit ©. Deren Sehr bald entitand nun —
Münden eine eigene Anftalt für dieſen Ku
zweig, welche unter ber Leitung von Gärtner und
von Heb und unter ber Inſpeltion von ainmiller
bald kräftig emporblühte. Die größten Aufga
wurben unternommen, bie neunzehn 16 m keken |
fter für die Kirche i in ber Borftabt Au bei
, die vier Sm ale, ©
ind ben rain om AR te, u.
der mie Fellner he
hen —— Sie Geitentapellen des Dlün:
ſters zu Freiburg i. Br. ſchmuckte Helmle mit einer
ateiben oigE Heiner Darftellun en aus Diirers Pal:
ion. Oftereig zeugen bie zahlreichen neuen
N Geylings für St. Stephan und jene für bie
otivtirche in Wien von einem ichen Auf:
ſchwunge, wobei bejonder# ber ne orbene
aler 3 Klein im Stile Fuhrichs ichner
Treffüches leiſtete. Au befigt Fe
dem tirol. ®fasmalereiinftitut von Reubaufer eine
Ich tüchtige Vertretung bes Fachs. Außerhalb
Deutihlands erfreus ſich Capronnier in fiel
eined namhaften Rufs. Die Kathebrale ba —
t Arbeiten aus feiner Werkſtatt. Für bie
ankreich find die Arbeiten der Anftalt zu Store
von Bedeutung; ihre lunſtl eriidhe Richtung ift die
naturaliti :malerifhe. Behaltener und ftilvoller
find die Bilder von jevenot in Paris; noch be:
deutender bie —— in St.:Bincent be l
u Paris, wel [ in Meß fertigte, deſſen
nftalt zuglei mit ber münchener in techniicher und
fünftleriicher Hinſicht die größten Verbienfte in ber
Ausubung ber ©. bat. In neuefter Zeit bat mit ber
Vorliebe für altertümliche —— aha
bie ©. ſich auch auf dem Boden ber Bro ak
wieder ein größeres Gebiet erobert, indem man nad
der Manier der deutſchen Meifter des 16. Do
ern Heine Rabinettsftüde als einzelne Schei
Genfter ausführt. Beſonders Gutes nad) len
jener Zeit liefert die genannte Anftalt in Innsbrud.
Litteratur. mithals, «Die ©. der Alten»
(2emgo 1826) ; Geflest, «Geſchichte der G.⸗ S tuttg.
u. zb. 1839); berjelbe, ie Kunſt auf In zu
malen» (Stuttg. 1 a Laſteyrie, «Histoire de In
peinture sur verre d’aprös des monuments en
France» (Bar. 183866, mit 110 Tolorierten Ta:
feln); BWarrington, «The history of stained glass»
(2 Lond. 1850); Levy, «Histoire de la peinture sur
verre, —— en Belgique» GBruſſ.
1853 fi endet, «Die deutihe ©.» (Lpj.
1 her «Histoire de lapeinture sur verre»
(Bar. Age «die ©. in ihrer Anwendung auf den
Profanbau⸗ (Berl. 1874).
ehe Ko Fr Hui
ürnber
Sins wi ‚unter @ 4— er rfiadt
nönchin, € emals Dorf, jebt Bo von
Dusin (E b d. V, ©. 603*
Bias ke ' unie Glas, ©. E ch ſei⸗
asopal oder Hyali er auch nad) fe
nem Entdecer Müllerfhes Glas genannt, ein
Glasmoſaik — Glaßbrenner
Glied der Atineralgrn
loſe, ——— —
von kleintraubiger nier
iſt wa erhaltige 130,
Ipesif In Beui "2
der bildet farb
dateien —5
—2 — Dann be
—5 — ch — fa eine On * ein
—5 — e Zere und vollkommene ton
jentrilch e Schichtung, womit aud bie negativ
Kr ar sufomme net. Der ©
öhlen und Kl wamentlic
afalti ber ER ». F * th in Böhmen
Bohuniß in Ungern, — ntfurt a. ‘Dt.
an im u pentin vom a bei Sorbansmübl
if; — —— —
ine; ei
f Geftein auffipende Flechten
a Kreis öftabt Im fi. Gouverne
ment Wjatka, 228 OR FEDER: Pi der Stad
Biatla, Tinfs‘ an der —— be ba 1970 €.
Seberfobrifen, Zelgfiebereien und Getr del
Bis 1780 war ©. iſche Anfiedelung
worauf biefelbe bie Hechte ein einer Stadt erhielt.
u — (im. papier verr6, re Bias
paper), ein mi Spulvei
* Bapier
, das zum Ba von Hol;
, unter Glas, 6.83
Glasperlen. „unter OL las, ©. Fr
õi⸗ Glas, 6. 82».
— —— — ſ. unter las, 78*.
waren verwendet ı
wen tet
— * Ber, geb. 37. Mär 1810 in Berli
ne do or —* Gymmaſien in Dein
dem — Rh, u orten on früh zu poetifche:
ee Sa * bin — Sroputtı
bald ihren Weg in die berliner Journale fanden
Schon 1831 redigierte G. die Zeitichrift «Don Qui
zote», melde 1833 durch den Minifter von Brem
unterbrüdt wurde. Ginen Hu ug aus dem Blat
— TEE
ingerichteten» (2p3. unmehr
unter dem Ramen Adolf Brennglas eine:
ganz neuen Litteratu
«Berlin wie es ift u
den belannten
trinkt» (83 Hefte, Berl. v
1832 —50, teilweife vielfa ec aufgelegt) un
«Buntes Berlin» A Hefte 83652); e
wurbe bamit der Begründer ber dern en Bumor
Diigen und fatirt eben Beriinen $ Bolltlitteratuı
erwandte Arbeiten von ®. find «Leben und Tre
ben der feinen Belt» em Fer und «Berlin«
Boltsleben» (8 Bde. 2pz. 1 Die Frucht eine
iebenmonatlichen Serial je Wien 1835 ware
ie anonymen «Bilder und Träume aus Wien
‚ 2p3. 1836), melde vom Bundestag ve:
oten wurden. ©. verheiratete fi 1840 mit di
am Königftädtifchen Theater in Berlin engagierte
Schaufpielerin Adele Beroni (geb. 17. Jar
1816 in Brünn), mit welcher er 1841 infolge ir
lebenzlänglihen Engagements nad) Neuitrelik
Hier fchrieb er feine «Berbotenen Lieder» (Si
1843), die in der dritten und fünften Auflage (Ber
1870) den Titel a®ebichte von ®.» erhielten , um
bae 08 komifche Epos «Neuer Reinele der » (Ep
845 u. öfter). Diele beiden Werke nb vo
—5*— Bedeutung und ſtellen ihn in bie eibe dı
vorzüglichften unferer fatirifhen Dichter. ®. wur!
Glasſchleifen — Glafur
und Mittelpunkt ber demokratiſchen
in MedienburgsStrelig. Als er nniolge
1260 Deb Landes verwielen wurde, Iebte er
—— bis —— wider na Berlin aru
er die Redaction der «Berliner Mon⸗
— feinem am 25. Sept. 1876 erfolg:
? Bon „feinen | übrigen Schriften
i Komiſcher Volkskalen⸗
haub. Die vertehrte Welt»
Kur, Berl. 1873), {par der Menich» (Hamb.
var, aa Sufipiel; «Reue Gedichten (Wien —
le enbunbeine Naht» ( here Ri
Fer en riften « nde Kin:
ie, de Tiere» und «Die Infel Mar:
aufge werben find.
— Cabanis, «Adolf n biogra⸗
der Ca» in ı alinfer ein Jahrg.
im, 1 Häffte). eits 1850
m und 1d bildete feitdem
pielerinnen au2.
fr. eniliage ei verre, engl.
. unter Glas
— oder — — (Sesia),
a), we urch ihre
——— lenel. bi die nur lm] ®
gefäumt u DD, ienen um Du
J
in
del:
\
91
bie Seasbtrfen ber Bergolder und Golbarbeiter
u. |. w.; außerdem benugt man es al? —A
für feidene Jeu euge, welche dadurch, je nachdem das
Glas gelb oder weiß —* ben here und das Au2-
fehen von Gold: oder erhalten. Auch
zu Fadenkreuzen o ente können
Glasgeſpinſte ihr ber‘ 1 al verwendet wer:
ben. EL weſentli — der Glasgeſpinſte
und Glasgewebe eruben von ee
außerordentlihen Schön beit un —ã auf
ihrer Haltbarkeit, Unentzünblichkeit und ihrem be:
beutenden Wärmehaltun nosv en, endlich auf
der Faͤhigkeit, leicht und vollftändtg wieder
nigt werden zu tönmen, welche Iehtere Ci —
fe namentlid ala Siltriermaterial vorteilhaft ers
cheinen lä Fnen
©lasdthränen, ——n Glasklumpchen mit
langen Spitzen
wenn man ger
— * © Sins "m a Safe an eher *
—— m Jane ern I fo grober &
e Te im Innern An o großer B»
mmg, baß Be uberflen Spike yon
Er Maſſe in Perg rat te mit De her
walt um er et [. Grafſchaft
adt in en r
Some et, 40 km f im SW. vn Balk und 19 km
find bleihaltige und durchſichtige Glaͤſer, die ſchon
melgen, welche niedriger ist
wa en im D. von Bribgewater, a (1881) 3719 E.
beuifien € —X den anal welche Dee und Leder abrigieren un und Zim:
eines Bikahels n. Die Schmetters | merhol Sandſtein aus och
Imge a ken meift rubig an den Rin: | ftehen Iniefanı Auinen feiner mittelalterlichen
ka ber ‚an weldyen fie ihre Eier ablegen, —J ne welder die Legende ben König Arthur
—— aloe furblofe Räupchen mit hornigem Kopfe zuben Tapt
elkälkyken, die ſich in u Rinde und das Holz Kenenntman ——— Überzug auf
eıbelzen, meil mÄytere —ãe— leben, lange Gänge kerami en Gegenftänden und Ge um ben:
— * —* ie Rau⸗ — lanz au perlei verleihen, deren O al iche zu ver:
u vie —* hinten Hinten Stndetränge ieren und das Eindringen von sa iten zu ver:
5* za ehr beweglichen Puppen indern. Alle Korten D von G., w dei in der Her:
—2 der Gänge — 3 — fobaß | ftellung von irdenen Waren Anwendung finden
x: Edmeiterfing beim Ausichlüpfen fog 2 m aflen N unter folgende vier Abteilungen bringen:
des war Imsmt. Manche 1) Er ——ã— in der Regel durchſichtige Glä⸗
<reizcher gehen durch fie g Grunde. Der Bien iefelerde, Thonerbe unb Alte sen beſtehend,
&atıaer (S.apiformis) bohrt in n, anbere of trengrtäffig und no ungei6 ühr bei elben Tem.
u Ipkihkreen, Stachelbeeren, Syringen u. f. ı. | peratur ſ me neigen biehftene e Gare
Gishjeide, ein feibenartig weicher unb glänzen: | erlangt; a ech Bien harten. Bor. ellans ift
x: naden, ber Auszieben eines Glasftäb: | eine folde Sroglafur. 2) Alethaltige lajuren
—— — eugt und ſowohl weiß
zu Gmb.
etten, Franſen
Ay Slasfpinnerei.)
; lasipinnerei.
ja 34. de Brunfaut
ches Glas in
bete Bert
Xxvdentlich und ein, bieglame | Süden
zcabelt wird. diefem zwed wir
2 , vefp. einer Olasröhee im der
"zum emeß läfes erweicht, von bemiel:
= > Jaben ausgezogen, dieſer an einem Hafpel
“az unb der tere in Umdrehung verfeßt,
rm man das aftad in der Flamme all:
iR mdrädt. Der hierbei fat ohne Unter:
"sung (mit einer Geſchwindigleit von etiwa 30 m
der5 erzeugte Faden (Glasſeide)
eines Strähns auf den Haſpel
wer in
= te Tite eines ſolchen Fadens beträgt 0,006
"ısmm, if alfo n etwas geringer als die
⁊2 on⸗) 3. Aus
—— Glas * t man Quaſten, reiher⸗
itan gederãhnſiche Kan hr Gürtel,
— * Coifffu Arm bänber,
:, Urrtetten,, nen, Säle, Beläke, fowie
bei einer Temperatur
F diej — Beet —2*
3 gewöhnliche Toͤpfergeſchirr u
erhalten eine — dar Für ordinäre irdene
Mare wendet man ich in den meiften Ge:
genden Deutichlandg ein Gemenge von Bleiglanz
e fih gar brennt;
die feine Fayence
Ende | (Glafurerz oder Alquifour) und Lehm an, wel:
Ser eingemablen auf die Oberfläche der ufttrode:
are gebracht und dann eingebrannt wird.
R das Bleioryd i im richtigen Berhältnis zur Kiefel:
erde bed Lehms oder Thons vorhanden, fo it das
entftebende Bleiglas in den gewöhnlichen in der
Haushaltung vorlommenden Säuren, wie Eſſig,
nicht löslich. Iſt hingegen ein Teil bes Bleioryb:
mit der Stiefelerde nicht gehörig verbunden, jo kann
der Yall eintreten, daß ein Teil des Bleioryds ſich
ſchon in heißem Eifig öft und zu Vergiftungen An:
laß gibt. Die Benußung von mit folder Bleiglajur
verfehenem Geſchirr ift offenbar nicht unbedenklich.
3) Die Email lafuren find teils weiße, teil3 ge:
färbte —— meiſt Zinnoxyd neben
Bleioxyd enthaltend; ie f
zum Mastieren ber häu
melzen leicht und dienen
6 unangenehmen Farbe
ber barunterliegenben Mafie; fie finden Anwendung
bei ber ‚gewöhnlichen 8 — — und fanden ud bes
reits bei den Majolik ermenbung. 4) Die 20;
Rer find meiſt Erd» und artaligl afhren: ide
ice bie Mafle ala äußerit. DD nne Schicht
ec am als Dat ‚und follen nit nur a dar:
unter een | e fügen und undurchdringlich
en (wie bie ©. des gewöhnlichen Stein eug?
ineralwaflerfrüge, mit Hilfe von Kochſa iD
— hervorgebracht), ſondern auch haͤufig
wenn Li für nde Metallo h, enthalten, neb benbet
En nahen ſtand rieren Goidi dluſter,
— und Blei an Bol. bie —6 Hand⸗
und Lehrbücher von Karmarſch⸗Hartig, ud, von
Wagner und Fr. Knapp
lafur * —8
Glasv ernug, in eu
eutihland si siemlich
neuen EI in Frankreich und England bereits
jeit ne der e funfgiger Nas, d in und, bezwedt
Schadens an el, Spies
*8 —* — * en in m * üren
öffentliher und Brivatlolale, — sogen
und Wohnungen dur Berbreden und 6
Sturm und Hagel ß Glasdaͤchern). —2 —
durch Brand, Blißzſchlag oder Gaserplohon werden
nur dann vergütet, wenn „ge iefe Gefahren
nicht bereits anderweitig ( —
geieliäiten) ichert_ if. Ausgenommen von
Verſicherung iſt der —33 — wel er die Folge
eines —— Überfalld durch bewaffnete
Macht, bürgerlicher Unruben, Pufrubre und Erd»
bebend ift. Schäden durch grobe Fahrlaͤſſigleit oder
Abſichtlichkeit des Verficherten oder mit feinem Bor:
willen von dritten herbeigeführt durch Umzug, Um⸗
ung ober Transport der Scheiben werben ge:
wöhnlich nicht vergfitet. Im Berfiherungsantrage
muſſen die zu verfichernden Gläfer Me tüdzabl,
Höhe und Breite, Art (Spiegel:, Doppel, Robglas,
Zrumean), die Solalitäten, in denen fie ‚N befins
den, ber Wert, jebe barauf ſchon anderweit geſchloſ⸗
jene Seh erung gegen euer, Erplofion oder Has
gel, igentums» und Beligverhältnis, ſowie
jeder gr Gefahr eines Bruchſchadens erhöhende
Umſtand angegeben werben. Die Gefahr, gegen
wel Dedung 9 eſucht wird, fhäst man ab n
der Breite der Straße und des zokteird, ‚der Höhe
vom Grbboden, in welcher fg bie S de ben be N
im erfigerungaio ale en
werbe u. ſ. w. Wenn im Laufe der Berfiherung
Veränderungen eintreten, durch welche die über:
nommene Gefahr vergrößert wird, überhaupt wenn
ein Umitand eintritt, welcher die urfprün lihen Ans
gaben im Antrage änd ert, fo ift ber Be il erungds
Eehe haft Anzeige zu machen. Falle eines
ns ift der Verfiherte verpflichtet, für Auf:
bewahru nt Erhaltung der Bruch tüde und Ver:
pätun weitern Schadens Sorge zu tragen und ber
"haft alle über Entitehung und Umfang des
Schadens verlangten Nachweiſe zu gewähren. Die
Geſellſchaft hat die Wahl, ob fie dem Verficherten
die bel ädigte Scheibe durch eine andere von glei:
Größe und ‚Düte, or —ãA möglich, erſeßen
oder ben *8* n pi abe der Berhherung
bar vergfitigen will.
vie rämienfäße für ©. bewegen fih nad)
lädeninhalt von 1—1'% Proz. des Werts
3. Die einfachen Saͤße gelten nur für Spies
Fast, iben —e— — rn
Fenftern und Gelchäftzlolalitäten in Straßen von
Glaſurerz — Glatt
minbeften? 10m Geiamtbreite, Gleichartige Schei
ben in Straßen von Denig 5 Breite, in ons
raͤumlichleiten, Die nachts nt gegen augen geſchutz
find, Edhäufern, Ei el unge —5 — uni
andern ben, mo _bejondere en r. des Berbre
gend 5 beitebt, in Kaffeehäufern, en nr
ergnü ung8lotalen, fowie lofe an ber Band hän
gende oder verjchiebbare Spiegel werben mit höhe
ter Brämie belegt. Für Thür: und gebogene Schei
hen wird in der Regel die Praͤmie verdo peit.
Doppelglas wird das Dreifache bere
Glasdä es welde nur gegen dagel:, Blis- um
Wetterſchaͤden verfichert werden, beträgt die Brä
mie etwa 3—4 Proz. Außer der Deutſchen Hagel
—— — für Gärtnereien zu Berlin
denftericheiben (inclufive lei) in Mift
— HF ohn⸗ und andern ge
bäuden verfichert, d. h. nur de egen Hagelſchlag,
teben Olasverfiherungagefe ften auf — a
erlin feit 1878, Hannover jeit 1878, Stuttgari
feit 1861, Mannheim feit 1868, Köln feit 1881:
auf Ge egenfeitigleit — a. 9. ſeit 1869
Bremen feit 1867 od it 1864, Wien feit 1867
und in rag. Der Deu Slaferverband befißi
eine eigene Kleine Binsveriherunge: Btengee
fhaft unter ber Firma Hammonia zu Hamburg
Eine neue Suddeutſche Glasverſicherun 8. Atien
geſellſchaft entftand noch in Stuttgart. ien:
inftitute biefer Drand e haben alle nur ein tleinei
Kapital. en he ftigen ſich nebenbei nod
munde Altiengefelligarten anderer Branden mit
Da dieje in ihren Abſchluſſen nur ungenn:
ende Details über die Glasbran u, iſt eine
lbwegs richtige Schäbung der in * vertre
tenen — row: unmöglie.
aſswanne, |. unter
— aus Glasgeſpinſt —— Watte.
Glaswolle, ein aus einem Glas von befon:
derer Sufommenfepung bergeitellted kaufe Ge:
fpinft von fchneeiger Weiße und blendendem Schim
mer, das beſonders als Aluihäpnlicher Auspus, in
oefilztem Buß ftand als Filtriermaterial, fowie feine
eigentümlichen Wärme erzeugenden Wirkung we
gen ala Gicht: und Nheumatiömusmatte . Glas
watte) Verwendung fin
Glatt heißen zwei — der norböftl. S wei
von denen ber größere den Kanton Zürich
fließt und ein linker Nebenfluß bes Rheins 3
Heinere den | Kantonen EN u
angehört und ber Thur zu —58
Kantons Zürich iſt der bffuß (bes Greifenfen
burdfließt in viellad gem ewundenem Laufe mit de
ehe . ein breites a da
—8— en Über —— au ——
von ber Linie Züri Bilad:Eglilau der S
riſchen Rorboftbahn burdhjoge: n wird, und —*
im untern Teile analiſiern ei R eindfelben 5 u
aher dem Meere, 6), km weſilich von Eglifa
21, km unterhalb Biottielben) | in den Rhein.
Sreifenfee (439 m) bis zur Mündung beträgt v
Flußlange 26/, km, das Gefälle 104 m. Die ar
dere ©., ein techter Bufluß ber Thur, entfpring
mit zwei { Duellbäden unmeit Schwelbrunn (972 1
über dem Meere, 4/, km fübweltlid) von Heriias
im Kanton Appenzell, tritt bei der Vereinigum
arele elben auf das Gebiet von et. Gallen über un
fließt Durch A tief ein
—— Feldi es T
der Thur zu, die fie b ae m über über dei
Meere) unweit Oberbüren errei ‚1496
Glattbutt — Glatz
Gietibutt, Brill, Biered (Rhombus laoris),
— A hriger Sif, ber kh
mbus er ,
ru em verwandten Steitbutt ober Zurbot .
srukatus) durch ben Mangel der nagelartigen Hauts
vqen untericheibet. ., der an allen Küften
34 der Rord⸗ und Öftfee vorlommt, bat
ve Sozen linie, in mit Meinen Schuppen bebedt
en
ze: men warmoriert. Cr wird nicht r groß als
in Steiabutt, und fein Fleiſch ift weniger geſchäßt.
Gitte, f. Bleiglätte.
Oiaieid entfteht in der Regel, wenn nad) län:
gar Bilte ein Regen auf den noch ſehr falten Erd»
ine Akt und diefen mit einer glatten Eisdecke
it; ſeltener tommmt es vor, daß nach wärmerm
uw Agrad laltes und dennoch fluſſig gebliebes
zer Igenwahier berabfällt und an dem wärmern
Susan valdı geiriert. _
Glätten (franz. lssage , engl. smoothing,
ikeckiag), ber Garuen, eben und Bapieren
Ieiyeräge Iippeeturverfahren: , mitteld deſſen durch
Beertenge mit velltonımen glatter Oberfläche, bie
verh Barker Druc, zum Teil in Verbindung mit
* wuien, ec nur, eine —* *
wich m oder min ober Glanz
ey wu. — Blätten wird auch in ber Bedeu:
von Yahrıea (f. d.) gebraudt.
‚.uter Arrhenaterum.
= Gruppe Re Stebermäufe (fd)
—B eine Gruppe der
A die feine Auckenflofſe und leine Bauch
beiten, einen unverhältnismäßig großen
‚ Yimpe turye Bru en und eine (ehr bes
- um drper haben. Die
si von ben beiben Arten von Walfifchen
velche bauptjächlih zur Gewinnung des
des Fiſchbeins gejagt werben, bem nor:
{ (Balaena mysticetus)
tem Süäbwal (Bal. australis), der die um
rel Eismeere bewohnt.
Sattzehu, |. unter Buhbinderkunft.
Nag, eine zum Regierungsbezirk Bredlau ber
au Frevinz Schlefien gehörige Grafſchaft, um;
ve Kreiſe yet Habelihwerdt und Neurode
aa lt (1880) auf 1636 qkm 178496 E., wovon
—W liken, 6691 Proteſtanten und 345
‘2 das da ringsim von hoben Gebirgs⸗
de emngeben und nur im Innern von niedrigen
Weiz durchzogen, bilbet wie Böhmen, dem ed an
/aait ſehr ähnelt, einen an Naturſchönheiten rei:
= el. Derfelbe gehört zu dem mittlern
5 ebirge3 und Kim N. durch den
Scıkepaf, im ©. durd) den En von Mittelmalde,
= 3. durch den Paß von Nachod mit Schlefien
m e Böhmen verbunden.
Fazer Schneegebirge üft der höchlte Teil der
* —8 den Bergletten. Deſſen
Ti, ber Große Schneeberg (1424 m), bildet
* de, auf ihm entſpringt die
—— die file ler (Norbfeegebiet)
= We Rarch (Gebiet des Schwarzen Meers). Die
dene der Grafſchaft wird durch den Paß
ꝛi in zwei faſt gleiche Zeile geteilt, von
2:1 ber fübd das Menfes oder auch Erlig:
ee (f. Hohe Renfe), ber norbweitliche bag
vohenergebirge (f. b.) bildet. Den Norboftrand
93
bildet daß Eulengebirge (f. d.), den Süiboftrand das
Reichenfteiner Gebirge, welches an Reichenftein und
dem Bad Landed vorbei fi an ber Auellengegenb
der Biela mit dem Schneegebirge verbindet. Das
Land ift reih an Dtinerolquellen (Reiners, Cudova,
Langenau, Alt:Haide, Landed). Die Bewohner find
rößtenteild Deutiche, nur im weſtl. Teil an der
öhm. Grenze in Brzefowie, Schlaney, Tfcherbeney,
Gaufeneg leben etwa 4000 böhm. Slawen ober
Gehen. Die Hnuptbeichäftigung der Bevölferun
üt die Landwirtſchaft und Viehzucht. Umfafiend i
auch die Leinen: und Baummollmeberei in den höher
Icgenen Bergdörfern, die Tuchweberei und der
oblenbergbau im Kreife Neurode, die Holznägel:,
Holzdraht⸗ Streihholz: und Zündbhölger: und Apo-
tbe erihadhtel abritation im Kreiſe Habelſchwerdt
und ©., die Blaswaren:, Zuder:, Bapier:, Cigar⸗
ren: und Mafchinenfabrilation, die Handſchuh⸗ und
Gamaſchenfabrikation, ber Betrieb der Brett: und
Sägemüblen, ber Ralt: und Sandfteinbrüde und
Cementfabrifation. Der Hanbel des Landchend if
nicht unbedeutend und bat diefer durch die Eiſen⸗
bahnen Breslau: Mittelmalde und Dittersbach⸗Glaß
an Bebeutung noch zugenommen.
Die Gra (ef at ihren Namen von ber Streiss
Robt G. (böhm.
rt an der ehemaligen Haupthandelsſtraße von
Böhmen durch Schlefien nad) Polen wahrſcheinlich
im 10. Zabrb. durch böhm. Fürften erbaut und mit
einem feften Schloffe verfehen worden ift. Bur ſou⸗
veränen Grafſchaft ©. wurde das Gebiet durch den
König gobiebrab von Böhmen erhoben und ver:
blieb als ein jelbftänti e3 Ganzes bis zum Jahre
1742 bei dem Koͤni rei Böhmen. Doch wurde es
oft an frembe Seren verpfänbet. Im J. 1742
wurde bie Grafſchaft ©. zugleich mit Schleiten von
Friedrich II. von Preußen erobert und wurde zuerft
im Frieden zu Breslau und dann 1763 im Huber:
tugburger Frieden dauernd an Breußen abgetreten.
ladsko) überlommen, welcher
Kirchlich ift das Land noch jept mit Böhmen ver:
bunden und gehört zum Sprengel bes Furſt-⸗Erz⸗
bifchof3 von Sag
Der Kreis Ola zählt (1880) auf 527,95 qkm
64769 meilt Tatb. E. und enthält drei Stäbte: G.,
Reinerz und Lewin
Die Hauptſtadt Glaß (böhm. Kladsko) liegt
79 km im SSW. von Breslau, an ber Linie Bres⸗
lau:Mittelmalde der Obe hieſiſchen Eiſenbahn, von
der hier die Preupifche taatsbahn nach Ditters:
bad abzweigt, und auf dem linken Ufer der Reife,
wiihen den Mündungen der Biela und Steina,
n einer Höhe von 294 m über dem Meere. Die
Stabtbefeitigung it, feit 1878 ganz aufgegeben,
ebenfo die Außenwerke der Seftung ; dieſe beichräntt
ſich fomit nur noch auf die Haupt: ober alte eitung,
welche fih unmittelbar Über der Stadt, in Die Tel:
fen eingeiprengt, erhebt mit dem bie Stadt um
a3 | 90 m überragenden Donjon unb ber Statue des
eil. — von Nepomul, von wo eine berr:
iche uaficht ‚über den größten Teil_ber Graf:
ſchaft ſich darbietet, und auf die Meine Zeitung am
rechten Neiſſeufer, auch Schäferberg genannt. Die
Feſtung bat ihre alte aebeubung verloren und ift
nur noch als befeftigter aaflen? ab beftimmt, die
Verkehrsſtraßen und insbejondere bie Cifenbahn
p beherrſchen, und ſo den Durchbruch einer feind⸗
ichen Armee nach Schleſien durch die Grafſchaft zu
verhindern. Die Stadt erhebt ſich in ihrem alten
Teile mit engen Straßen bis an den Schloßberg.
86
@lafer (Julius, vorher Joſua), hervorragender
öfterr. Jurift und Staatdmann, geb. 19. März 1831
zu Bofelberg in Böhmen, war von jüd. Abkunft,
trat ſpaͤter zum Chriftentum über. ©. erhielt
eine Gymnafialbilbung zu Leitmerig und Wien,
dierte in Wien und Zürich die Rechte und ver:
öffentlichte außer mehrern Abhandlungen ein Werl
über «Das engl.:fhott. Strafverfahren» (Wien
1850). Auf Grund dieſer Arbeiten habilitierte ſich
a en Fi S — Page für
öfterr. Strafrecht. Zwei Jahre fpäter erhielt er eine
außerord. und im Sept. 1860 die ord. Profellur
destelben Fachs. Bon feinen Werken aus diefer
Zeit find zu nennen: «Abhandlungen aus
öfterr. Strafrecht» (Bd. 1, Wien 1858), «fiber
Friedendgerihten (Wien 1859), «fÜber die Frag:
Kellung an die Gefchworenen » (Wien 1863), «Zur
Surpfrage» (Wien 1865; diefe zwei Schriften 1875
in 2. Aufl. vereinigt), «Anklage, —A— und
—— im engl. Schwurgerichtöverfahren»
(Erlangen 1866), «Gefammelte Heinere Schriften
über Strafrecht, Civil: und Strafprogeb »(2 Bde,,
Wien 1868; 2. Aufl. 1883) u. |. m. Dit Unger und
Joſ. Walther gab er eine a Sammlung von civil:
rechtlichen Entſcheidungen des k. k. oberften Ge⸗
richtshofs » (18 Bde., Wien 1867 —83) heraus;
auch beteiligte er ſich an der Redaction der « Allge⸗
meinen öfterr. Gerihtäzeitung». Vom Minijter
Bratobevera wurde ©. mit wichtigen legislativen
Arbeiten betraut (Steafprogehorbnung, reßgeſeß
u. f. w.). . 1868 ala Sektionschef in das
Unterrihtämtnifterium berufen, lehrte er, als das
Minifterium Hasner abtreten mußte, 1870 zu ſei⸗
nem akademiſchen Lehramte zurüd und wurde vom
nieberöfterr. Yandtage in das ölterr. Abgeordneten:
haus gewählt, u befien bervorragendften Mitglie⸗
dern er gehörte. Bei den Neuwahlen von 1871 ward
er von der innern Stadt Wien in ben Landtag und
von biefem in den Reihätag gewählt, 1873 Direlt
in den Reichſsrat abgeorbnet, bem er biß 1879 ans
ehörte. G. wurbe 25. Nov. 1871 zum Minifter ber
ſtiz in das Minifterium Auersperg berufen. Als
folcher ift er ber Schöpfer einer neuen Strafprozeß⸗
orbmung (Sur) und der Entwürfe des Straf ich
buch und ber Givilprozeßoronung (mündliches
Verfahren). Bei Niederlegung bes Amtes als Juftiz-
minifter wurde er 1879 zum Generalprofurator am
wiener Caſſationshofe ernannt. Spätere, willen:
Ihaftlicde Arbeiten von ©. find: «Studien zum
Entwurf bes öiterr. Fa ha (Wien 1871),
« ung ſtrafrechtlicher cheidungen des k. k.
Oberſten Gerichtshofs⸗ (3 Bde., Wien 1872),
»Handbuch des (deutſchen) Strafprozeſſes⸗ (Bd. 1,
Lpj. 1883), «Beiträge zur Lehre vom Beweis»
(Ypy. 1883).
Gläfer (ram), Dpernlomponift, geb. 19. April
1738 in Böhmen, erhielt feine mufilal. Ausbildung
auf dem prager Konjervatorium, wurde fhon 1817
Mufildireltor am Yofepbftädter Theater zu Wien,
kam 1880 an da3 Königftäbter Theater nad) Berlin
und 1842 ald Hoflapellmeifter nad) Kopenhagen, wo
er 29. Aug. 1861 ftarb. Seine zahlreichen Kompo⸗
fitionen beziehen fi auch baupejächlich auf dag
Theater und waren zu ihrer Zeit beliebt; doch ift von
feinen Opern nur «Des Adlers Horft» allgemeiner
belannt geworben.
Glaſerkitt oder Fenſterkitt ift eine Miſchung
von Leinölfirnid und Streide.
@laserz, |. Silberalan;.
Glaſer (Julius) — Glasgow
Glasfabrikation, f. unter Glas, S. 73 fa
Glasfeunchtigkeit (des Auges), f. unter Aug
Bb. LI, 6. 197.
Glao abe: f. Glasſchwärmer.
®laafläffe, |. unter Glas, ©. 82°,
©ladgalle, |. unter Glas, ©. 78,
©ladgeipinft, |. Glas lpinnerei. |
®ladgiekerei it das Verfahren, durch G
der flüffigen Glasmaſſe auf eine ebene Tafel gro
Slasplatten berzuitellen, weldhe namentlid ı
Spiegelfabrifation, aber auch als Shaufen]
(Spiegeliceiben) u. |. w. verwendet werben.
G. wurde im %. 1688 von Louis Lucas de Notr
dem | in Paris erfunden und bat feitbem die ältere Vi
nier des Blaſens ber Spiegelicheiben vollitänt
verdrängt. Die in ®., reip. Spiegelmanufalhır
zum Schmelzen ber Glasmaffe dienenden Ofen fi
derart eingerichtet daß man bie Häfen mit de
flüffigen oterial mit Hilfe von Gießereikran
aus denfelben berausbeben kann. Der Kran wi
aladann mit dem Hafen nad) der Gußplatte, ein
gebobelten und an ben Seiten mit Leiften verfel
nen eifernen Zifchplatte, bewegt und der Ynbı
des ol auf die Platte entleert. Hierauf wi
eine hohle, oft innen mit Wafler gefühlte Meta
walze tiber die Glasmaſſe hinbewegt und biefe t
durch gleichmäßig auf dem Tiſch verteilt. Soba
die gegofiene Spiegelicheibe einigermaßen erftaı
ift, wird fie in den Kuhlofen efchafft, um nad);
nügender Abkuhlung, welche drei bis fünf Tage
Anſpruch nimmt, in entiprechende Größen gefchn
ten, eventuell auch noch geichliffen zu werben.
rengglas, nennt mı
farbigen Glafed, mit den
ladierte Holz: oder Papparbeiten beitreut werder
@ladgote, dem Range nach die zweite, der 7
völlerungazabl, dem Umfange, der Induſtrie uı
der Ausdehnung des Handels nad) die erſte Sta
Schottlands, in der Grafſchaft Lanarf (ein Hein
Teil der Stadt erftredt fi in die benadbaı
Graffhaft Renfrew), Municipalftadt und Par
ment3borougb, auch Sig eines lath. biſcho
mit dem 71 km oſtwärts entfernten inbur
durch einen Kanal und zwei Eiienbahnen verbi
den, in einem fruchtbaren Thale am Clyde, 82,5 I
von beilen Mündung gelegen, beiteht aus der A
und Neuftabt und mehrern Vorftäbten. Bis 18
tte bie ältere Stabt (das Centrum unb ber ö
il) ſchmußige Straßen und ärmlide Hütten; |
dem wurden die Straßen erweitert und befier
pflaftert und viele jchöne Häufer gebaut.
neuern Stadtteile und die Borftäbte haben brı
Straßen, aus Duadern erbaute Häufer und ſchi
Square. Unter den Öffentlihen Gebäuden v
dient beſondere Beachtung bie prädtige Gau
fire, 1100—1400 gebaut, mit fhöner Kryp
Außer biefer bat &. noch 250 gotteßdienftliche (
bäube, darunter 19 Tath. Kirchen, von Denen
1816 erbaute St. Andrewskirche die bedeuten!
ift. Ferner find bemerkenswert: das Öffent!i
Gefängnis mit_einer Säulenhalle, ähnlich d
Parthenon in len das Magbalenenipitat
1829 gebaute Börle mit einer forinth. Säulen ba
die 1811 erbaute Sternwarte. Alle diefe Bcba:
wurden faft indgefamt von Start nah antı
Muftern erbaut. Bon neuern Gebäuden find f
Theater, bie 1877 erbaute Neue Börfe und bei
ber die von Scott errichteten, Nov. 1370
öffneten Univerfitätägebäude zu nennen. G.
ladgl au
äußerft dünne +
Baer
Srantenhäufer, ein Blatternhaus, ein
— Eine Zlindenan alt und viele Fr
—* — (1883) u Die
Saure errihtet. Auf dem George © ve
ma ih siele Statuen, in ber Mitte eine 20 m
xu Säle mit dem Standbilbe Walter Scotts,
an ie Reiterftatuen der Königin Victoria und
w Sp — (von arodelt), Statuen von
Yan Bett, Robert Berl, Lord Clyde, John
Maßstab 1: 11000
fl _.
87
tut. Unter ben Vorftäbten Grome,
gillkead und Dowanhill —— 8
Teak — eg mit großen We
iufern am Beden bes Monflanblanals, ber unter:
der Stadt in ben Elybe ge de ſudl. Zeil
Stadt ift eben und hat — ſich recht⸗
dinten ——— — napart und
Sekopoliß, fer om Loche
ne 54 km im Anden . —X mit
über 2 MRiU, hennolner Pa
Lopograpftihe Sage von Gladgom.
ko 0m I, Robert Burns, Thomas
—. —3 fone u.a. Außerdem bat
” a sm hohen Obelist zum Andenten Nel:
23 Reiterflatuen Beil — und Wil·
al Die Khönten Ka: it bie
a iſt bie
Die von ın geftiftete Gemalde ⸗
— Maclellan gefiftete Gemälde:
Die Stadt ift für den Handel Auf
legen. In der Nähe ber reis Erlen
und ee don art re und bem J — —
ven Ren ire fteht fie durch den mit
im Atlantiihen Meere und mit ber Norhfee buch
den Elgbelanal und den Fluß dorth in Verbin:
dung, ſowie durch Siienbabnen mit Gbinburgh,
Lanart, Paisley, Greenod, Perth, Dunfermline,
Dunbee u. |. m. Tebhafter Handel mit Rorb:
amerita un Deltindien M4 — a be der
ion 1707 und bemirkte ib raſ orſteigen
ie | Sxitbem hat die Einfuhr von Rolonialwaren und
94 Glatzer Schneegebirge — Glaube
Seitdem bie Stabtbe gefallen, entwidelt
ein fhön und —— Siadtteil vor
eingeebneten Feſtungswerken bed Grünen
Thors, während Das zwilchen dem oh en und
Grünen Thor eue a alige Feftu cis in
eine Schöne Parka hf je n Ge⸗
bäubden find range u arrkirche mit
lichem Geläute grober —5 ruft mehrerer
— vn an erberg und Grafen von Glaß
d bem Grabmal des beil. — Erneſtus
(gef. 1864), die Tath. Garnifon-(Minoriten-)Kirche,
Die evang. (Franzislaner:)flirche, dad R 3 mit
obem Turm, das Gymnafium (früher einiten:
tolle ium) und Konviltorium, Die
ffigiercafino, das Bur erhoipital, —
a ſtãdtiſche Arbeits haus, —58
Sand: und Amtsgerichtögebäude und le Sof, Di
fieben Kaſernen und das Proviantamt. G. 3ä
(1880) 18307 meift tatb. E. und ift Sig des dands
ichts für Die Kreiſe „S Habelſchwerdt, Reurode,
Srantenit in und Müniterberg, eines Amtögerichts,
einer Kreißbauinipeltion, Betrieb eböbauinipektionen | ber
ber ——— Tea unb der Aieberiälehichen Eifen: | Vermittelu
n
bahnen tatdamt, einer manbantur,
Ka eriehend t, einer fen und Lazarett⸗
. W. Par Gemerben blühen die
—— und 6 chuhfabrikation, fünf Bier-
brauereien und ſechs Orauntweind tillationen, eine
große Gamaſchenfabrik, Majchinenbaufabrit
und Metallgieberei, eine —e emũhle und
Dampfziege owie zwei Cig abriten. ©.
wurde mer eingert und erobert, fo 1622 im
rigen
Dreißigi Schleſi Reese
murde es 1742 bur Rapitulation den 9
übergeben. Im Sieben; en Kriege nahm
don 1760 bie, itabelle bur berrumpelung. Auch
1807 war G. obgleich eich) e& durch feinen Komman⸗
danten, ben Grafen Bößen, tapfer verteibigt wurde,
—* —* von b ben N und Württembergern | u
der Friede zu Tilfit
a 1807) eig, BL Wedelind, 3 vo
te der lg eurode 1859; 8
ft (Bios 1873); « Diertelj
li fü et i und ——— Bel Saar. ⸗
ſchaft ©.» (Habelſchwerdt Kan | ag:
1a —— —
ung e
* Pr al
— ebirge, |. unter Glas und
iöfen Sinne) bebeutet eine
nit ei, auf rer Erkenntnis als
vielmehr auf innere ungen bed Gemüt3 ges
gründete, pr einen 2 —*— innern Erhebung
über dad matt Tele, fof gewonnene
Gewißheit Ger aud jem jenen Akt jelbit, fofern er
joliher Gewißhei Sofern jene innere
bung, zu ihrem le ie ke immer da3 Überfinnli
Überirbiige und Überweltliche hat, fällt ber ©. mit
ber religiöjen Funktion des Beiltes überhaupt u
fammen und berubt auf! Rn gleichen —
den wie alle Reli ern aber in der —* D
das —— ſein N auf Gott bes
poen, das prafti ten des Menjchen aber
urch ben liche —* normiert weiß, hat der
G. ſeine notwendige Ergänzung an ber Annahme
einer göttliben O —5 Oil nun bie Bor:
— le der nielben Ofenbarun un von
em Inhalte elben pfy ejegen uns
terliegen, wie ar religidfe Bewußtſein Aberhaupt,
es | bie von Abä
fo it doch die naͤchſte Weife, in welcher der religiöfe
—V peut her Glaube an * enbarung
* eine unmitielßar —8— une Ibare Bes
—— — RN Hr em, jeiner —* nach ſchlechthin
nbarungsglauben unter:
geist —* aber ein eoretifchee und ein prafti:
Moment, ein beſtimmtes religiöfes Fürwahr⸗
ten und eine auf Vertrauen beruhende Gemüts:
Ge Nur jebtere üt das eigentlich religidie
oment, wel ber jederzeit feine g ——
Beſtimm mmtbeit (ei (einen gpolitigene Gehalt) innerhalb
PR — — ya Gemeinschaft und —* ge⸗
achen, welche man für wahr
lan nun jene gefchichtlich bebingte
* jr religiöfen Borfte Ark ala unmit-
telbar göttlich offenbart galt, e3 nabe, unter
bem ©. fogar vorzugäimeife ehe Borftellung zu
eben. Schon im Neuen Teſtament fpielt die:
fe3 —— | in bie Bedeutung bes ©. mehr
ober m minder mein; ja Di — — Din A
€ on DOR objeltiusgeidji
ber ri. fe Zebrüberlieferung je durch deren
ng der ©. —— exit feine lonkrete
Beitimmtheit als hriftlicher G. erhielt. biefer
doppelten Bebeutung wurbe das Wort G. bereits
in ber älteiten Kirche ebraudit, fubjeltiv ala An:
nahme der pofitiven Lehrverlündigung über das in
Chriſtus e — —J— objektiv diefe Lehr:
Dean gun ng, feibh m Unterfchiebe von Br. und
heidniſchen Meinung en. Als danach bie Riler
\: d.) von ber geichichtüichen tüberlieferung
irche zu deren tieferm pbilof. sperftändnifie fr
Iöreiten wollten, begann umter den — — geſiun⸗
ten Lehrern der Streit über das Verhältnis von
Glauben und Biflen, wobei die philoſophiſch ges
bildeten unter ihnen (befonder3 die Alerandriner
Clemens und Lrigenes) leßteres als bie höhere
Stufe betrachteten, wogegen anbere, wie Irenãaus
nb Zertullian, vor allem bie Unverfehrt it der
tirchlihen Zehrüberlieferung zu fihern fuchten.
a meine wurde es feitdem, den G. aus:
a li oder vorzugsweiſe ns hi seiten, G.,
ufttmmung F irdien hre und als be
mötige Unt r deren Autorität ;
offen. ®. biek eitden. Obiettio bie Birchenleh,
jektiv Fürwahrhalten berjelben auf Grund
nertennun ihres ſchlechthin Verbin: —*
de, und — Auguſtin konnte es ausſprechen,
ßz er auch dem Evangelium nicht glauben würbe, |
wenn ihn nicht die Autorität der Kirche hierzu be:
möge.
intellectum («der ©. gebt dem Wiflen vorher») und
credo ut intelligam («i ube zuerft, um
Die 377 Säbe: fides praecedit |
[a ı
zum Wiſſen — gelangen»), blieben auch für_die
—— ee allgemein eilig. Auch
lard ge Vorangehen bed G. vor
dem Wiflen angerenten Bweifel Toilten nur dem
willeniaitlicen Zwede bienen, das Recht ber
kirchlichen Autorität durch Unterfuchung zu recht⸗
jertigen, eh ã dasſelbe wankend zu machen.
licher — olaſtik, weit
entfernt, an demſelben u — wo te nur durch
ein nachträglich angeite tes, freilich überaus
ſcharf⸗
en das be |
Bee —ã— es vorausgege HE |
a3 ferausbri n.
aber —5* 5 * der bloße Verſ Berfuh, ben den «Blau:
ben» wiſſenſchaftlich au begreifen, eine Bebrohung
der firchlichen Autoritätt in ſich, da legtere nur dann
anze lath. Mittelalter kirch⸗
KR nie I thi/ |
Glaux — Gieditschia
re en —— bh,
— — —
* rare
99
Bunben waren, baß fie auch, wenn dieſes in andere
mit demjelben verbunden blieben.
ig aus 334 —————— ch nd
en be, u
* Vermögen ae Ju ber Art zum Gute,
daß es ohne
veräußert 1 — (©. la nicht
GSlebos (vom lat. gleba, Erdſcholle), voller
obann Gottlieb), Botaniker und
. } Schollen
1770 übernahm er auf befondern
ni ben —— — ——
rar in Set. 6
————— —R
——6
Ir r *
em Arbeiten N namentlic
e Einleitung in die neuere,
a Den beroeieteie Yorkuifenfhafte (2 Den
geleitete ifien e.
Berl, u), In bet „Hauptiache de Sa —*
rede Sottlie Bi led; d.) benannte,
zu den 208 On neh hörige 10,1. 2) Beam,
ihre Arten 33 ſich durch ſtarle Bewehrung,
feingefiederte Belaubung u ci ten Rronenbau
ans, en find ihre grünlichen Bfüten je hi
bedeutend. Die Gleditfchten werben weniger ufig
ch als Part ehöl; benugt, als fie es verbienen, un
die | eignen ſich eigentlich auqh nur für Heine ifofierte
** Gruppen, in denen die Eleganz ihrer Erſcheinung
‚a6 des Minos, ſiel in ein sol | zur vollen Geltung kommt, was in Maflenpflan:
— ward aber von Bol ‚ der | zungen nicht ber Fall ift
w ze eine eine andere von ihm ge | Die in den Gärten hufigfte Art it G. triacan-
m burh em Kraut wieber Ve —* os, zugleich auch die ſchonſte ihrer —— ein
—— hat Guripibes a Pe BR ———
ein ttachfeln fie n eiligen Dor:
E L., —— damilie | nen find nichts anderes als verfümmerte Aſtchen:
iz fenmulareen. Ban kennt nur eine einzigeArt, | fie werben mit ber Zeit fehr lang und außerordent:
ı zuräms L., Die an fi tigen Orten, an ben hart. Auch am Stamme entwideln ih Dornen
Seritußen ver nörb gemäßigten aus Apventivfnofpen und bilden eine ganz ernft:
zus. GE iR eime niebrige tartige P ange he Bewehrung, welche Gartenbeſitzern oft ben
ws Erinen Beten Blättern und rötlidiweißen Sehanten nabegelegt hat, biejed Gehölz zur An:
Rue Die einen glodenförmigen | legung von Zäunen zu ben Einen Ihr pitto:
regen Rei, der ie Garbe ber af ei öt, | veäten Anblid gemährt der aum im Herbit, wenn
IE ie lt. Die ——— von ſeinen Zweigen die platten, leberartigen, glaͤn⸗
im ax ver Baſis des Kelchs inſeriert ts | genb d braunen Hülien in —— — Von
i frei und euf (ci einem — fipt Ih s triacanthos hat man auch eine J mit
— Griffel Sie grad Mi ift eine fugelige | hängenden Zweigen, var. Bujoti, welche wie bie
weazjamige Sapfel. Fr ee er Blanze war | Stammart ifoliert und in winbfidherer Lage ange:
her ofizmell. pflanzt zu werben verdient. Die Stammart ift in
— ), das breite fchott. Schwert. | Saneda und ben nördl. Teilen der Vereinigten
„d. d. der Scholle, | Staaten einheimilh, wie and) G. monosperma,
u Boden dyieben, den Be bi feit dem | ein gleichfalls fchöner und wetterharter aum,
U Jatrh. m Ehe. im Römilhen Reich die Arbeiter | deffen kurze Hülfen mur einen einzigen Samen ent:
en) auf Gütern, welche yerfönlich frei, aber an | halten. Die übrigen Arten, welche fi) in der
u Benen des betreffenden Guts in der Art ge
Hauptſache faft nur durch die reale Länge und
ji: zurug — Gleideniaceen Ä
» |
„een, ne zur Dez 1298 Dem Dauie v G ber Iegte Ge
“ me „er "ma werzuelle Denb Cubepig, Sercmiie meer
ou mg Demut, vermeb Hcuies
mut 4 SZRE EIERLIFE Aulbe,
j 5 ie 208 rer iartem borm, MRüciter unb Ben jan ————
4 au me ie gem m Ermangelias nEnTmeX
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un N wandten I
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an ee ze liriränl Zer- | mont und
” . 2. ma Dot tere Dann 2
. F me xades —X ⸗ eıme lawite, .
nu me 2 00: ur erene mals mit | Sraiidait ©.
Yon, 8 eurre ver ne burg; Graien von
ang uteudet, legiere — 535* tig unter
. euike ID viel ; um Den ; bie ſachl. Dep
Tau va zuichtige bafaltiiche —* u. |. m.)
"Ton sage amer Aultusftätte in früherer | burg Die heimgei
Sn. unit aber (Blanfenhain, Siede
— Ber Fame oder —*** er na ern Mus
u: v einer
nr FOR drei Burgen, drei im ——
— biefen Burgen iſt hen und Sad .
u Santenbur ‚ euı m bob, bie feit bem 11. Hellbady8 «Archiv der ft G.⸗ oh 8 e(llienb. 180
Surcı dem Stift eröfelb, fpäter den Grafen und besfelben En — Dom ben Bet
exccg mwarzburg, feit aber ben en *
—— zugehoͤrte und ——* mit bem 5
— Hinte \ teröhanfen vereinigt |
rien —— ber Burg it ff hin Fe 3 ai enfäldtfer bei *
renauriert. tift ⸗ſtehen wit ben in feiner Beziehung
hend Boihaufben(brunbfon älti * 0 * ht — (des
und bis au rund forg außgema: ‚ti
Die weſtlich davon in maleriſchen T —— ide 10 ſudlich von Feldbach (Station der eimi
Burg Vlühlberg war feit des 11. Jahrh. im Gteinamanger :Graß Ungarijhen Weit
Befih der Brafen und Herren biefes und Se mit dem Dorfe Sulz (1881) 749 E
ihrem Abfterben teilten ſich in ben Nachla I das Dorf mit dem gräfl. TrauttmansSdoriſcher
main; und Erfurt, unter Deren dereihaft noch lange | Schlofle grenzt am ben Kurort, iſt aber ala Drt?
mebrere Burgmannsfamilien, namentli bie von | gemeinde von dieſem geſchieden und F 662 6
Hellbach, als Ganerben die Burg Innehatten. Ge⸗ ee vater * jest —5— Gleichen
enmwärtl ‚Hldeı fie eine zum Regierun rt und ftalt erſcheint als ei:
reife t gehörige, rings von Fat nlagen, fhönen 2i!
ae Enklave.
biete umfchlo
Die eigen be Burg G., au bas Wanders⸗
leber Schloß genannt, nörbl & von ber gr Iehlern
und gegenwärtig ebenfalls zum Reife
Aa er von ber nur noch ein —X m u:
uftande erhalten, mar N Haupifi ber ehem ebem
pen Orafen von Blei hen, w
en wg Saöflern feinen til en. "ice
gugtet. .Familie nannte fi vor dem
th. nach Ihrer Stammbefipung ne
Orte zu ben Viergrafen Thüringens, Indem
einen er vier Dingftühle diefes Dandes, ben zu
Gotha, zu verwalten hatte, Fruhzeitig entwidelten
die Or 3 ‚von G. —8— es Uhnen nie gelang,
„er land betherl D gemalt — u ent
„eine anſe adıt an Land und Deuten. | den
ef * vn —3 — als der Sage reichen
Ka
den Bereich ber legtern gehört
—— oft wieber olte Sage von jenem
Grafen von G. wel aldftina gefangen, von
einer Jungen Tuͤrkin 34 eſelbe mit ſich genom⸗
men und mit Erlaubnis bei pites neben feiner
sübern Öemaplin geebelicht da nfol. Durch mehr;
—8— ernselgungen. in die Gleichenſteiniſche, Blan⸗
enbaini ig onnaiihe und andere Nebenlinien
Ind durch Grbionderungen en ſchwaͤchten die Grafen
ihren Guterbeſin. Veſonderd gingen auf diefe Meije
ihre bedeutenden Herrichaften auf dem Gidyäfeld
Hr ae prä gen —
— —— usſichtspuntien und ſcha
Im paziergängen und ift ur bie u Gi
——— dor ran vor rauhen Winden geichlikt.
eingenden len waren ſchon ben —E b·
Iannt, gerieten aber fpäter in Vergeſſenheit un
wurden erft in ber neuelten Zeit wieder entbed
Bon ben fünf Duellen find die Arufttranfen beio:
ders zutraͤgliche Konſtantinsquelle die etwe
wachere Cmmaquelle bie belannteften. Gie en
bie in 10000 Zeilen Waſſer 27 freie Koblenfäu
e eitanbteile (25 toblenfaure® NRatro
ei. Der Alaufen: und ber Jobeanni
he e eifenbaltig, find 1 Stunde entferr
Bon allen brei Quellen werden jährlich über 8OO Or
Flaſchen verſendet. Die Die Umgebungen von G. Diet
fudern (46000 Aurgfite, I Rapfen zei
— — n bie
nach dem ſchön gelegenen ‚an be Bu 8a
infelb Dep bed ——
ammer) zu Bate in bei Derteliteine 78
namentlih in die durch richtır
merkwürdige —S Ba Brafil der Sı
ort ®.» (Wien 1 «Boden, Bafler mr
eu ft von @.» — iso 6 ; Haus von Hauferz,
lofier, « "Stei
—— Baͤder nd Bu —* Is“ 1883).
@leicheniaceen (Gleicheniackae
familie aus der Gruppe ber
Gleichen⸗Rußwurm — Gleichgewicht
betaunt, deren Arten ämtli
Ne a mr it
inter mit kriechendem —ã—
oder doppelt gefiederten Wedeln. Die
ee Befgen einet oolfbnbigen dr | a
— Ring und t einem Längs
7 ee —— 88
Schillers
— lie von)
jes Kind und ihrem Bater unter
— iſtig und korperlich am ähns
Dali 1004 1804 zu Bema rt, fam 1827
‚ bann in bie Familie von
Don Humboldt und verl
RB niit dem bad. Rammerheren Freiherrn
herrid Delbert von ©. (geb. 28. Rov. 1803). Sie
Bart ven Schloß GSreifenftein ob Bonland im
urmaidteis, wo ihr Sohn Heinrich Lubmwii gon
&.%. 08. 1836 geboren wurde und fie 25.
1872, halb exblindet, ftarb. Man Derbantt ie intere
— Berlfentlihungen zu der Bebenägeicichte | e8
ua ven Berken ihres Baters. Unter ihren fi is
is Eiler und Lotte. Briefe
nie lEtztig. und Augeb. 1856; 2. Aufl.,
wR. Tein,3 Bre., Stuttg. 1879), — 58
— — —8 und
on Balapnı
tußt.,
% 1806» (Enrttg 1865), « Sähillers PA e
J En? 1867). t mar fie ein
m ve 1. Haufes. Rach
dweu Ice eb B. von ın auß ihrem Nach:
ni L73 — chillers mit hiun
— jeinem Schwager Rei
ze 182).
nie "Blei
** jener Zuftan! er Aube,
mehrere einander entgegenmwirs
bradt wird, von denen jede
Bei
* sereimigte aller übrigen aufbebt.
us win ®. Kane Er vn age, an
\er ideen Ebene u. an unters
det em ), ein labiled (unficheres)
u m afkerenteb ©.
"»ı Bi
Mu kebilem Bleihgewiät hat ber Körper
wie me —e—
ft) ů
— man hun egt
ſer je heraus⸗
ira: | bei, wel⸗
101
‚bracht wird, fein S unkt höher als früher zu
fiegen lommi ee ae wird — Air
#4 immer wieber in feine eine ge zurüdzufallen
hen; hierher gehören alle aufg ae und mins
de —* in einem Dreied unt — Körper und
Körper, welde in einer wagerehten Adie
(age) ober in zwei zueinander unter rehtem Wins
jel gerichteten, wagerechten Achſen, mit barunters
Tliegendem Schmwerpuntte, Bingen en, wie 3.8. bei
der Gardanifhen ingung für ——
SHiffstompafte, Schiffsbaromeier u. ſ. w. Mandıs
mal jcheint ein Körper unt zu fein, und ift
dennoch, weil fein Stügpuntt Ye als der "Schwer:
puntt fegt, aufoehängt; dies ift 3. B. ber Zall bei
einem auf eh Spipe zul eben Regel Ede. 2),
m mittels eined tbogend MN zwei
glide leitugeln P und P fı mit zu beiden
ten bes Kegeld derart befeitigt find, daß ber ger
meinſchaftliche Schwerpuntt der ganzen Körpervers
bindung unter den Stügpunkt zu liegen fommt,
Infolge deflen ift or eigentlich aufgehängt,
a in im ftabilen ©. auch licher de verbale
(& mit vielen Balancierfiguren, Di . mit den
betannien galoppierenden Pferden, Sägemännern
Bat, . m., welche an ber Tii Tante au) gehängt find.
Bei en — i bie Stabilität oder
Standfeftigleit (}. d.) um fo bedeutender, je größer
ihr Gewicht und ihre nterfinpungafläce — und
je tiefer ihr Schwer ft liegt.
Im labilen Sle i
—8 hat der Körper eins
folde 88, x
gunit init 5 vertil 1 über am
ungöpunfte
n t) biegt (f. de dab
aber, wenn ber Körper
duich eine Heine Drehung \
aus dieſer Lage herausge⸗
bracht wird, ſein Schwer:
punlt ftets tiefer als früher
zu liegen tommt (bei #),
mobei er Mörper fo umfäll,
iner
ie3 | daß dann fein Schwerpunft
möglichfttief liegt; bierz. B.
ee Brett ne iner LE
Umbrefung durch den Fall in bie ftabile La;
e wie
bei Fig. 1. Hierher gehört auch ein auf ber
dep Ein. [. m
piße
Indifferenten Gleichgewicht befindet
ic) ein Körper, wenn ber Drehungs: und Stübpunft
ve jeinen aömerountt seht (f. Fig. 4), ſodaß
werpunfts
durch eine Dres 0
bung des Körpers
weber gehoben
noch gefen! tmwirb;
Ir us Iced
in . 4, wel
im ®. bleit, es
mag die Lage AB,
ruhen!
Big
ober CD, oder Irgenb eine beliebige Du durch
in!
Drehung ı um bie Achſe annehmen; ferner find hier
nennen Wagenräber, Kugeln auf wagerehtem
Üoben u. ſ. w. Au da3 ð r auf einer Fluſſig⸗
teit ſchwinimenden Slörper Tann ftabillabil ober ins
different fein. (6. hierüber Metacentrum.)
Die Teile der Medanit, die fi mit den Bebin«
‚gungen bejchäftigen, unter benen bei felten, flüffigen
102 Gleichheit — Gleihunz (yerfönlie)
ber örmigen t:rubet, nenut lichen wollen. Unsbertroſſes an T:'aRil un torte
Ha —— tatıl df Yu —— at tez Zunhiührung ber ans bem nn gr iviene
(ii * hart (ſ. d.). ‚eben darum aber auch en en un
gewicht der Staaten ſ. Bolitis mittelbar einleuchtender Wahrheit umb
es Gleichgewi
ı® * Bas Berbältuiz, t.ruısae bien |
von irgend einer Art da2ijelbe gilt. Se
Foridt man son ®. der Dinge, wenn fie dieielben
on ©. ber ei
durch dieſelben Mertmale
Sn von ©. ‚mcier , "Den
lem
ee A er die ©. aller he feine
erfejjung 1 au be Schon ba? Natur:
* üpte fü der G., indem
es lee eriten Grund:
en u Bet zur Zeit ber
Me Hevoluten nach bie G. aller förm-
A ee in einer Beile,
unb balb eine Realtion
* rij itte hat ——
0 n)
Se "heiten hab
in anerlann! ift die
mäßig
ar
ta ſchmu Beis
se
um Kunltf peadhe heil) —* —5 —
5 —— 66
8 einfache G
F beiden Bege ände
ur Bergleid
Sen iſt wie
8 unmittelbar
(fein deu DB von ig, vo onmıt alles bara
bes ©. treifend u
lach ei Bild für das (heuer
lie Na (ih von agos Ginflüfterungen: «
es —2 t um mich fo wie ber Rab’ um ein bin
aus.» «Man wirb wie die Trauben reif
in der Seele.» Aus bem 0. entfteht, wenn
a weiter au rt un wur Gryählung *
———
Grzählungen aus ben Ratur: uub Men)
Isben gemäß ber dem M
en * orgenlaude eigenen
bie —
‚ ben vergli
erbeigegogenen, außeinanbes (fein
tein): hir ſ.
*
—
d.) vers | fo
nde he die Wurzeln ber ©. durch
Dorfielungsform veraufdaus | i
iind bie
man zur immer feſ halten
eine Bug aus;z auäjubeuten iR,
A|
ie Ürbnung
MH
N
&.8.
ft
ii
N:
2
he
j
:
|
i
—
or
.,
ante ein = o
Wurzeln bat
%- uber der Un
betannten feinen Buöftaben en F koönnen ihr
urzeln mit beliebig Heinen Fehle
en. Wenn bie G. nicht numerif Au u fünfte:
oder höhern Grades, jo lönnen (abgeſehen non
nern G., .B. Kreisteilung leihung, ——
urzeln von G. dei
oder niedern Grades nicht a drüdt weı
en. Eine ©. für mehr als eine Unbelannte Dei
unbeftimmt, denn fie beitimmt nur eine Unb«
fannte — bie übrigen, welche unbeſtimmt Dleiber
das Syftem von zwei vonein
be Unbelannte beim:
bängigen G. werden
Es iſt unmöglid), me rere Unbelannte durch ei
ftem zu At G. voneinander un
ab ängig und in Überza egeben find.
ah ee Monbea f.
nt eidana — u ER audperf ri ort
ebler genannt, iR ine nenerer
—— — Be
el extann!
—— wurde fi
es ſich ftellte, —X Sternwaſage
Gleichung ber Vahn — Gleisweiler
se, md Beat | früber aber old. 2. — und
Same, beobachtete. Wenn auch im Laufe der Jahre
ade Jcbler veränberlich zu fein heine A
ad in kürzen Intervallen fo tonft ——
ai zuiige Beobachtung
werden
103
fein vertenuteiker Freund wurde und es biß zu feinem
de blieb. Im folgenden Sabre wurde er Selretär
des Fürften Leopold von Dejlau;.ba er fich aber mit
deſſen raubem Charalter nicht befreunden konnte,
er dieſe Stelle auf und lebte dann einige Jahre
er ange
zen. SGeitdem — bis er 1747°al3 Domſekretaͤr nach Hal:
wche bisndere kei berftabt berufen wurde. Bor bier aus ee er
x fe in ben verichiedenartigfien mit allen Männern, melde an der Spig
zödäyen linearer Maße fo gut wie bei Zeitab> (dem Entwidelung in Deu land ag: Berbin-
älngen; fie iR i ungen an; über aupt war nbfchaftfein Lebens.
kuye, von ber . usweſen bejorgte feine geiftreice
m ax Nichte, Sophie Dorothea G. welde unter
Vauuag, von ‚| Ramen Gleminde häufig befungen worden ur
za ım Nach Friedrichs II. Tode wurde &.3 Enthufiagmus
ia &e Ir n großen König zur glühenden Baterlonds-
uch ini ber iebe. Unaufbörlich prebigte er ben Deutfchen Einig⸗
zugımm in Betradt Üftän- | leit und Kampf auf Leben und Tob für bie Rettung
ie Setahtuug and de3 Vaterlandes. Zwei Jahre vor feinem Ende er:
SEminTegungen 6. | bimbete er; boqh auch bann noch nahm er an den
Olsitung gt toßen polit. Begeben feiner Beit ben leben,
re Robert igften Anteil. Er ftarb 18. Febr. 1808. er
—* 11% in Guirling, i DR | Kung gm gemä wurde er in feinem Öarten bei
Ax
za Wi ah Oli fein eier «Berjud in fcherzhaften —*
— Gerl. 1 er —* pure mit Ent 2 amus auf be
vun Kommen, eich feine anakreontiſche Poefie n
4 felten in eine etwas fade Tänbelei anbariete, Es
folgten feine «Lieber ernſter » und
«Romanzen»,. in welchen — * et in ben Ton
IA m ber Romanze verfehlte. Das — lichſte aber
Feen ili find feine oRriegdlicber» (Berl. 1758), welche er
| zum A er dem Ramen und im — eine3 preuß
ke I⸗ — ſang, die in Ton, Schwung, Kraft und
ah un Beb Beneralinfpeltors Der Militär: lebendi er morbmung 5% weit über feine übrigen
Inden, in dem bie Hebung | Bro In «Halladat, oder das
der Gelbe i rote Bude ($ 1774) er Welt: und Lebens⸗
folge ai ern sra und zog fich in ben Ruhe⸗weisheit in orient.-parabolifcher Art vor. Seine
zutd. Die lange Reibe feiner en er: In uud Gryäbfungen n, goße fbene Sprüde und
6. 1835 mit der humsriſtiſchen —* Lieber fitr Kinder» * ituchi⸗ — (Balder.
Sıhalteras, in ber er bie Griebnifle ſeines 1810) z auch «8.8 * aus ſeinen Briefen und
Btketindei in Spanien ſchi umb ber« Sch 1811) und deſſen «Sämtliche
Jens #Wachi and New Orleans» und «The | Werte» (7 Halberft. 1811—18) berausgab, &
wur d of Waterloo» folgten welchen die edichte von 1789—1803 als
um i re ( 1801) binzufamen. Bol. 9.
Sen 5 ne tn On | ae HER GE
von i « opadie⸗
wie Qeea Co the Pen- @leite (dei (Aethusa L.), P gattung aus ber
wer: (1829), «Lives of eminent British oom- | Familie der Umbelliferen. Dan lennt nur eine
mniam ‚ «History of the British Empire | einzige Art, A. Cynapium, ©., auch Hunbb:
a kisı (4 Bipe., 1830-34), «Chelsea Hospital — oder Garten —X —7—
alämditions® (3 Bbe., 1838), «Memoirs of | die in g ‚m nordm
Ihn Hestingn» (8 She. 1841) «Campaigns of | fehr ende are elben —* bis
ana army» (1847). e life of Lord Clive» 1 m Fe Met (ätter en Fa gefiedert, bie
of the British eolonies» (1860), 1 B ie act AR ‚fie haben einen äbmlichen
gerne ot w » (1858) u. |. —e ie Pe terfilie. Das ganze Kraut ift ‚ats
x feiner Heinern verö nt: und kann leicht mit ber Beterfilie verwechfelt werben
re in «Kannys, biographical, historical and vumal es ſehr paul als Unkraut in den Gärten
zaesilsneoeun» (2 Böe., 1 vorlonmt. (Bgl. Tafel: Siftpflangen I 39.5.)
un „in | babe, eL un Dleim» Gleißen, el in. ber preuß. P Provinz Bra Ns
ben im | burg, Regierungsbezirk Geantiunt, Kreis Oft⸗Stern⸗
2. Ki — Hude, na Vet 110 5 km füb ic bon hart hit (1880)
— 785) bie Säule in abe und evamg. € b Pr ee erei, ‚eine
icce ee enden bleibe und eine raunkohlengrub
ie Ns in bem e eines Ober: vs eiöweiler, © * im bay —
zı sea Schetz in lernte ihn Prinz Wil: —— gm hp von
ia, ber Gele bed Markgrafen von benburg« dau RL Habe ver ba kr mit 560 €,
nr, Sennen uub nalen | ihn ei Sekretär in je, eine — E viele
Diebe biefer bie Bekannt⸗ ienpflanzu ‚ ver:
—2— von Fre balb —— — befist eine große afferbei beils
100
Stärfe der Dornen unterfhheiden, find auf dem
alten Kontinent zu Haufe, alle aber find wertvolle
Bierbäume, werben jebocd weniger häufig benugt,
als fie es zu fein verdienen. r eine eigentliche
Ginfriedigung der Gärten find fie troß ihrer ftarlen
Dornen nicht geeignet, da fie zu raſch in die Höhe
eben und troß des energilchiten Schnittes am
runde kahl werden.
Gleichartig, ,gompoen. .
Gleichen, zwei Berge im ſchwäbiſch⸗fränk. Ter⸗
rafjienlande, im D. von Romhild im Herzogtum
Sadien: Meiningen, beides Bajaltluppen, die eine
678, die andere 641 m hoch; die eritere ehemals mit
der Bärenburg, die legtere mit ber Steinsburg;
eritere faſt ganz bewaldet, letztere eine umfaliende
Ausſicht gemährend und baber viel beiucht; um den
Gipfel laufen drei mächtige bafaltiiche Ringmauern,
wohl zum Schuße einer Kultusftätte in früherer
Zeit aufgetürmt.
it der Name einer Burg in Thüringen,
zwiſchen Gotha und Arnitadt, oder vielmehr einer
Gruppe von Drei Burgen, welche auf brei im Dreied
liegenden Berglegeln jtehen. Bon biefen Burgen ift
die Wahjenburg, 481 m hoch, bie feit dem 11.
ya rh. dem Stift Seräfelb, fpäter den Grafen von
äfernburg und Schwarzburg, feit 1366 aber ben
Landesherren Bee und gegenwärtig mit bem
gothaifchen Amte Ichtershauſen vereinigt ift, am
eiten erhalten. Das Innere der Burg ift fehr ſchoͤn
reſtauriert. Veachtenswert ift der gewaltige Ciiter-
nenbrunnen, bis tief unter den £ bes Vergs reis
end und bis auf den Grund forgfältig ausgemauert.
Die weſtlich davon in maleriſchen Trummern liegende
Burg Muhlberg war feit Ende des 1. Jahr, im
Belik der Grafen und Herren biefed Namens. Nach
ihrem Abfterben teilten fi in ben Nachlaß Kurs
mainz und Erfurt, unter Deren Herrichaft noch lange
mebrere Burgmanndfamilien, namentlich die von
Hellbach, als Banerben die Burg innehatten. Ge⸗
enmwärtig bildet fie eine zum Regierungsbezirk und
teile Gefurt gehörige, rings von gothaif Ge⸗
biete umſchloſſene Enklave.
Die eigentliche Burg G., auch das Wanders⸗
leber Schloß genannt, nördlich von der leßtern
und gegenwärtig ebenfall3 zum Kreiſe Erfurt ge:
—5— von der nur noch ein Flügel im leidlichen
uftande erhalten, war der Hauptfik der ehemalis
gen Örafen von Bleihen, melde an den bei⸗
den andern Schlöflern keinen Anteil hatten. Diele
altgräfl. Familie nannte ſich vor dem Ende des 12,
In rh, nach ihrer Stammbeligung Tonna und ges
örte a ben Biergrafen Thüringens, indem
einen ber vier Dingfitühle diefes Landes, ben zu
Gotha, zu verwalten hatte. Hrübzeitig entwidelten
die Grafen von G., eblhon ed ihnen nie gelang,
ih der landesherrl. Obergewalt gänzlich zu ents
ieben, eine ie Macht an Land und n,
odaß fie ſowohl der Geichichte ala der Sage reichen
Stoff lieferten. vn ben Bereich ber legtern gehört
namentlich bie oft wiederholte Sage von Tenem
Grafen von &., welcher, in Baläftina gefangen, von
einer jungen Zürkin befreit, Diefelbe mit fi) genom⸗
men und mit Erlaubnis des Papſtes neben feiner
[elbern Gemahlin geehelicht ba n ſoll. Durch mehr:
ade Berzweigungen in bie leichenfteinifche, Blan⸗
kenhainiſche, Tonnaiſche und andere Nebenlinien
und duch Erbſonderungen ſchwächten die Grafen
ipren Guterbeſih. Beionders gingen auf dieſe Weiſe
ihre bedeutenden Herrſchaften auf dem Eichsfeld
eu. Er Aa Te ——————
Gleichartig — Gleicheniaceen
1294 dem Haufe verloren. Erſt ber leßte Graf,
and Ludwig, vereinigte wieder alle Befigungen
eines Haufes, welde teils beim Reihe, teilß bei
Ida, Hersfeld, Gandersheim, Kurmain, Bader:
orn, ajter und den ſächſ. Fürften pe hu gin:
en. In angelung männlider Nachkommen⸗
haft ſchloß der Graf mehrere Erbverträge mit ver:
wandten Häufern, benen zufolge nad) ſeinem Ab:
leben 1630 die Grafichaften Spiegelberg und Pyr⸗
mont und die Stammherrſchaft Tonne, weldye letz⸗
tere dann 1677 der Herzog von Sachſen⸗Gotha er:
taufte, an die Orafen von Walbed; die fog. obere
Grafſchaft &. (Ohrdruf, Wechmar u. f. w.) an bie
Grafen von Hohenlohe, deren Nachkommen fie noch
pegenwärti unter achien«gothaiicher Hoheit be:
ip: bie Ta. Lehne der untern Graff ®.
unthersleben u. }. w.) an bag Haus Schwarz
urg Tamen. Die beimgefallenen Eurmainziichen
ehe aber (Blantenhain, Niederkranichfeld und das
loß G.) wurden an bie Grafen Haßfeld⸗Trachen⸗
berg verliehen, nad) deren Augfterben 1194 fie wie:
derun an Mainz Aurldfomen, bis fie 1802 an Preu⸗
Gelbads eBhko per Graffdiatt @ > (iltenb- 1800)
ellbachs «Archiv der .» (Altenb.
und besfelben « Hiftor. Nachrichten von ben Berz:
fhlöffern &., Müblberg und Wadienburg» (Erf.
1502); Bald, «Wachfenburg, Müblberg und G.»
N) .
Die beiden Gleichenſchloͤſſer bei Göttingen
ftehen mit den G. in Thüringen in leiner Beziehung.
— ———
annſchaft un liegt
10 im ſudlich von Feldbach (Staton ber Oine
Steinnmanger Grab ber Ha Meitbahn)
und zählt mit dem Dorfe Sulz (1881) 749 G.;
das Dorf mit bem gräfl. Trauttimandborffichen
Schloffe grenzt an den Kurort, iſt aber ala Dri2-
emeinde von biefem geihieben und zählt 662 G.
r Kurort G. liegt an ber fübl. Lehne Der Gleichen⸗
berger Kogel; die ganze Anſtalt ericheint ala ein
tober art mit prächtigen Anlagen, fhönen Bil:
en, leiht erreichbaren Ausfichtöpunften und ſchat⸗
tigen Spaziergängen und iſt durch die nahen Be
birgskuppen vor rauhen Winden geihüpt. Die heil:
bringenden Quellen waren ſchon den Römern be:
kannt, gerieten aber fpäter in Vergeſſenheit und
wurden erſt in ber neueiten Zeit wieder entdedt.
Bon ben fünf Quellen find die Brufttranfen befons
ders zuträglicde Konftantinaquelle und die etwas
chwaͤchere Sntmaquelle die belannteften. Sie ent:
ält in 10000 Zeilen Wafler 27 freie Kohlenfäure
und 58 fire Beitandteile (25 Tohlenfaures Natron,
18,5 Kochſalz). Der Klaufen: und _ber Johannis:
brunnen, beide eifenhaltig, find 1 Stunde entfernt.
Bon allen drei Quellen werben jährlich Aber 800 000
Flaſchen verſendet. Die Umgebungen von ©. bieten
ben Beluchern (45000 Kurgäite jährlich) reigende
Ausflüge in die Klamm, in die Burg Hapfenftein
nad dem fchön gelegenen Boppenborr, BR Schloß
deinfel bucht im De bes Drientalilten von
ammer), zu den Baſaltfelſen bei Bertelitein und
namentlihd in die dur Lage und, Einrichtung
merkwürdige Riegersburg. Vol. Brafil, «Der Kur:
ort ®.» (Wien 1865); Clar, «Boden, Wafler und
Zuft von ®.» (Brap 1881); Haus von Haufen, «@.
in Steiermart» (Wien 1882); Schlofler, « Steier⸗
ee Däber und mM Fer en Fra
eichesiaceen (Gleicheniactae anzens
familie aus der Öruppe der Farne. 68 Al nus
104
anftalt mit Trauben» und Mollenkur und bat m
ber Rab⸗ die großartige Burgruine Scharfened,
Igwie ben en wegen feiner Fernſicht vie — **
ren
© den (fra. coulisseau, patin; engl. guide-
block, slide), |. unter Gerubführung en,
@leitflä eu der Kryftalle nennt man bie
außer den Spaltungsilä darin vorhandenen
Rühtungen, welche dadurch außgezeichnet find, ba
allel benfelben ein © eiten, eine gegenfeitige
Berisiebung oder Drehung ber Teilchen mit bejons
a a Kalt von ftatten geht und welche, wie
pierft © euſch nachwies, durch einen zwedmäßigen
d hervorhebro t werden. Das heraẽdriſch f al:
tende Steiniah 5 igt \ o bie Rhombendobela
flaͤche al n peeigneler Weife gepreße
N ultfoat —5 — 136. iejenige, welche de Bol:
lante des Spaltungs rhomboẽders gerade abitumpft
— 4} R) und nad) der audy bie oft die Spaltungs⸗
de huräfee egende Ri erfolgt.
chſcher hr Bergbo Fer
Saupifeht bei heriies zoft:®,
ei,
Regierunge ezirk Oppeln der preuß. Provinz Säl
m Mabößlih von Dein. lints an
—* * am FR niglanal, 227 m über dem
Station der Linien Roid- Ranbrin Auf
wip, ©. Beuthen:Schwientohlowig und G.⸗Guido⸗
—8 der Dberihlen] Eifenbahn, it Sig
eine? Land: und eines Amtsgerichts, eined Lands
rat3amts, eined Hüttenamts, einer Reichsbank⸗
ftelle, eines Steueramt3, einer Handelälammer und
einer Bauinfpeltion, bat eine
latholiſche und eine evang. Kirche eine Synagog e,
ein mnafum eine Ober⸗Rea f&hule, womit en
Fachſ für Mecaniter und Hüttenleute verbuns
ten ON im Böen Zöcterfchulen, ein Seugbaus,
ofpita Krantenhäufer und zwei Waiſen⸗
Auer und . It (1880) 15077 meift tatholifche und
ehr gewerb eibige C. Es befteht hier eine königl,,
1794 gegründete Gifengießerei mit zwei Hobd en,
orobßartiger Mafchinenbauanftalt, Keſſelſchmiede ıc.,
zwei Drabtfabriten, ein Gasröhrenmwal ‚ drei
ripatmafeinenbananftalten, amei Brivateifengies
eien, eine Glashütte abrit, Cement⸗
mpffabrit, Chamoktefabrit, amftif hlerei, das
brik zur Herftelung von Def inenteilen, drei
Dampfmehlmüblen u. f. w r Kreis Toſt⸗
Dieinis zahlt auf 906 kn ( (1880) 92474 meilt
len, in Schottland Bezeihnung für ein enges,
tables Thal, im Gegenfag zu Strath, was ein
breites, angebautes I bezeichnet.
GBlenandinfeln, neun ie t Heine Infeln an ber
Sonkale Des bed franz. D inistöre, 14 km von
der Trevignorfpipe. ören zur Kommune
douesnant. Auf der CH et fteht ein 20 km
weit tragender Leuchtturm; auf einer andern
Heine Heine Gort Cigo ogne. ee nf ein jollen ein Heilig:
leucoe, — in der = nl 5 Sinne, m ne ||
— Linnhe, von ft
N)
en N efied 2 von em Armli en
pm re m bo ben g.
itt
b über den Loch Leven bis
iel Etive, 16 km weit.
en barin liegt ber Heine See Treachtarn, aus
ber büftere Fluß gr: —5 in großartis
„ Begrengt von von faft ſenkrecht zu im m
—“ ian
Fl ben werben. Das Fr em
tholifche, eine alts | den Terra
Sleitbaden — Gletſcher
übt durch die Ermordung ber Anhänger Mac
bonalba 12. Febr. 1
®lend —* Ifddete Stadt in der iriſcher
Grafſchaft Widlom
Gienmuze, ar 8 & ottlanı durchzieht bi
nad) RD., vom 2od
Inverneß von S
Sinn bis zum Dtorag Si Innerha thalb desfelbe
verbindet in geraber Linie er Caledoniſche Kano
ßzdie Seen Lochy, Dich und Neß. Der geſamte Spal
dat von Meer zu Meer 160 km Länge und fein Ba
80 m Meereshoͤhe. '
Glenuer (ber), ein vote Nebenfluß des Vorder
rheins im Ober ande bes ſchweij. Kantons Grau
bünden, entipringt mit zwei Quellflüffen, den
Briners und lſerrhein, in ber dulas ode
Rheinwaldgruppe, bur ieft das Lugn .
und mündet bei Ilanz (692 m) in den Rhein.
Briners ober Schwarze Rhein, ber eigentliche @
(goman. n. Gioan), de bat kei ine ‚Ouelen 2400— 2900 ı
re am
des Piz Scharbokeı
re ben und am Pa ER (2424 m) wi
m | Burchfliebt | in nosbölll Ihtung das hohe, weiden
reiche Vrinthal. Bei Dberenftela —2 — m) vereinig
fe mit ihm ber Daljer, obe oder Meike Rhein, der mi
jwei Quellbaͤchen aus dem gentagle her nördlid
vom Rheinwalbhorn und aus dem Kanalgletice
entipringt und zuerft in norböftl., dann in noͤrdl
Richtung das Balfer: oder St. terihal durchfließt
Bon ber Dereimigung ber ber beiden Quellfluſſe flieh
der G. in tief obel zwiſchen den begrafte:
Abbängen des Pig Mundaun (2054 m) weitlid
errafien der wild zerrifienen Rieinerhörne:
(2874 m) öjtlich, durch das Lugneß dem Borbercheil
ju, in den er 691 m Über bem Deere, 1 km öftlic
von Ilanz einmündet. Sowohl der ©. jetbit wi
feine beiden Duellflüffe find wilde Bergwaſſer mi
ab ablegen Stromſchnellen und ällen, Bo:
Duelle alfercheind am Lenta *
(2200 w) bis zur Münbung beträgt die Flu
40 km, bas Gefälle 1510 m, Das Slußgebiet *
faßt etwa 875 kn, wovon 26 akm (7,2 Bro;
eu Gletſcher
Glen⸗ in der fchott. Graffchaft Jr
verneb, ‚Di ie & aber, Kommune Kilmanivaii
31 km D. von Fort William, berühmt wege
jeiner drei 13 km langen Uferterrafien, welche a
abi nen übereinander binziehen in 26:
826 und 850 m H eo Ache in ben di
er find Eisftröme, w Fi
Keen der Ho L: e und — ont
nente entipringen un in langfamem Zlui
thalabwärts —S r Material —
harten Eislörnern, welche Au einer fompalten M
verihmolgen find, die jedoch nach allen Sichtung,
von außerorbentlich —5— * palten durchzog
er Gle —— entf eht aus dem Zuſamme
d ð der unter rude der a
ihm hen Gmeemafjen n und unter dem Einflı
der Erdwärme vereiſt. Den Geſeßen der Schwe
olgend und von oben gebrängt, Ihn diefe SU
ereismaflen beftänbsg tiefer in bie abäler bina
weit unter bie Region des eigen Schnee. A
em Wege find J einem beftänbigen arihm
ku unterworfen; i usdehnu mung nad) Dide
ge, ihr Hinabrei — iſt da
Refultat einer Ausg eidhung biefer beiden —*
d. h. fie ſchreiten fo weit vor, biß der Bros
Auftauens dem bes Vorrüdens daB Blei
bes | gewicht hält. In ie —* und ſchneereich
nn ii ie 5 3 Su ee Pen
104
— mit Trauben⸗ — Molkenkur und hat in
Nähe die großartige Burgruine Scharfened,
(mie den wegen feiner Yernficht vielbefuchten
ren
Gl den (frʒ. coulisasan, patin; engl.guido
block, slide), ſ. unter Gerndführungen.
@leitflä eu der Kryſtalle nennt man bie
außer ben Spaltungsflä darin vorhandenen
Richtungen, meice dadurch außgezeichnet find, daß
ae ben ein Gleiten, eine gegenfeitige
—* ro Drebung der Teilen mit bejons
* * Hafeit von fitten geht und welche, wie
keit 6 euſch nachwies, urqh einen —
d heruorgebra t werben. Das beraedriich | ipal-
tende Steinjalz bejigt jo die Rhombendodel
flaͤche als ©.; bei dem in geeigneter Weile geprehs
ten Kallipat entftebt als ©. diejenige, welche de Bol
Laute Ay —— Srhombotberd gerade abſtumpft
) und nad) der auch die oft die Spaltungds
* —e Bee erfolgt.
©leit: uud Nutfchf | u.Bergbo TER *F
Bleiwin, Haupiftadt des eifed Toſt⸗G.
veuß. Provinz 6 ler
NegierungdD ir! Dppeln der
18 von Oppeln, links an der
Mob und am ur niglanal, 227 m über dem
Meere, Station der Linien Rofel: Kandrzin⸗Auſch⸗
wiß, . Beuthen⸗ ie lowig und G.⸗Guido⸗
Morgenroth ber Dberjäleni en Eifenbahn, ift Sig
eines Land» und eines Amtögericht#, eines Lands
ratsamts, eines Huttenamts, einer Reichsbank⸗
ſtelle, eineß Steueramts, einer Hanbeldlammer und
einer Bauinfpeltion, bat eine tatholifche, eine alts
latholiſche und eine evang. Rirdhe eine Synagog e,
ein G mneum eine Ober:Rea ſchuie, womit en
Fachſchule für Medaniter und Hüttenleute verbuns
ben it zwei höhere Toͤchterſchulen, ein Zeu eugbauß,
ein Ho fpital, zw wei Kranlenhäufer und zwei Waifens
häufer und zählt (1880) 15077 meift katholiſche und
—* gewerbfleißige C. Es beſteht hier eine ha
1794 gegründete Gifengießerei mit ine Hobödfen,
großartiger Mafchinenbauanftalt, Rei ige X.
zwei Drabtfabrilen, ein Gasröhrenwalzwert, drei
rivatmafchinenbauanftalten, Br Srivateifengie
eien, eine Glashütte * ierfabrik er
mpffabrit, Chamottefabri — —E
brik zur —55 — von Ma inenteilen, drei
Dampfmehlmüblen u. |. w r Kreis Toſt⸗
Dleimib zählt auf 905 ln ( (1880) 92474 meilt
len, in Schottland —— für ein enges,
tables Thal, im Gegen Ip zu 51 trath, was ein
breites, angebaute En eiämet
Glenand inſeln, neun jehr leine Inſeln an ber
Sadkuſte des franz. Depart. Finistere, 14 km von
der Trevignorfpige. ehören zur Kommune
Gouesnant. Auf der RE et ſteht ein 20 km
weit tragender Leuchtturm; auf einer andern das
Heine Fort Cigogne. Diefe nf ein follen ein Heilig»
tum der Druiden geweſen fein
armienene, Ehe in ber hot. Grafſchaft Argyle,
Diſtrikt Lorn, im D. des Loch Linnhe, von ſteilen
fen eingelte Lofien, eritredt ſich von em —— en
örfchen ullfh über ben Loch Leven bis
km 774 m hoben ® uchael Etive, 16 "weit.
itten barin liegt ber Leine See Treachtarn, aus
Frl een üftere Fluß Cona ftrömt, in großartis
egenb, Begrengt von von fa fentreit u 100 m
oufegenben age
Fluſſe Are werben. 3% * Im
Gleitbaden — Gletſcher
mt durch die Semorben ber Anhänger Macs
* — 8 bäng
* — ums —* Stadt in der iriſchen
*
leumore, 3 8 an burdhgieht,b bie
5*
— — er: a hi *
verbindet in geraber &i Ku — —
die Seen Lochy, Dich und Neß. Der lan Spal
at von Meer zu Auer 160 km Länge und fein Bo⸗
* F m Meereshöh
wer ie, rechter Nebenfluß des Border:
Ph im Oberlande des jchweiz. Kantons Grau⸗
Bänden, entipringt mit zwei Quellflüffen, bem
Briners und alferrhein,, in der dule; ober
Abeinmalbgruppe, durchfließt a Lugnetze
und mündet be lang (6 m) in den Rhein.
Vriner⸗ ober S Rhein, der eigentliche ©.
(zoman. © Glogn), bat eine Quellen 2400—
te am Fuße des Biz 1) Eharboben
m) und am Paß Diezrut (2424 m) und
1m | Dundflieht in nosböftl ichtung das hohe, weiden⸗
reiche Vrinthal. Bei Obercaftels ec m) vereinigt
ſich mit ihm ber Valſer⸗ oder Weihe Rhein, der mıt
zwei Duellbähen aus dem Lentagle der nörblid
vom Rheinwaldhorn und aus dem Kanalgleti
An gt und zuerft in norböftl., dann in nörbl.
Hi tung das Baljer: oder St. terthal durdhfließt.
Bon ber ereinigung der beiden Quellflüffe Richt
der ©. in tief obel zwifchen den be
Abhängen des Pig Mundaun (2054 m) wef ih,
den Terraſſen ber wild zerrifienen Rieinerhörner
(2874 m) öjtlich, Durch das —— dem Borberrhein
au, in den er 691 m über dem ‘Meere, 1 km öftlid;
von Ilanz einmünbet., Sowohl ber G. jekbft wie
feine beiden Quellftüfle find wilde Bergmafles mit
ahlreichen Strom chnellen und Wafle fällen. Bon
oo Duelle des Salferzheins am —F * her
m) bis zur Münbung ie Flußlänge
km, das Gefälle 1510 m. Das Flußgebiet um:
Mn gie 800 875 ns wovon 26 qkm (7,2 Pro;.)
au
@len: * Er Tin der ſchott. Grafſchaft In⸗
verneb, Diſtrikt 2 ber a Kommune Kilmanivaig,
21 km im RO. von Yort William, berühmt wegen
jeiner drei 13 km langen Uferterrafien, welche an
Bergabhängen übereinander binzieben in 262,
826 und 850 m Höhe.
@leticher find Estetme, welde in ben Firn⸗
fchneefeldern der Hoch I: rge und arktifchen Konti⸗
nente entipringen un in langjamem Fluſſe
thalabwärts a & e Material beit aus
harten Eislörnern, welche hu einer lompalten Maſſe
verſchmolzen find, die jedoch — allen Richtungen
von — feinen Haarſpalten durchzogen
iſt. Dieſes Sen chereis ‚entiteht aus dem Zuſammen⸗
ſchmelzen bes Simß, b er unter dem Drude der auf
In laſtenden Öneemaflen n und unter dem Einfluß
ber Erdivärme vereilt. Den Geſetßen der Schwere
— und von oben gedraͤngt, Heben dieſe Glet⸗
reismaſſen beſtandig tiefer in die abäler hinab
weit unter die Region des ewigen —ãA Auf
ejem Wege find fie einem beftändigen Abſchmel—
——— {5 ihre Ausdehnung nad Dide und
ge, ihr dinab reihen in die Thäler iſt baber bas
Reulft einer Ausgleihung biefer beiden Wirkun:
d. 5. fie fchreiten fo meit vor, bis ber Kr rozeß
—ãäA—————— leid»
gewicht hält. In fehr talten und fchneereichen
Gletſcherfloh — Gleve
Eiern Degen baber bie meiften ober alle ©.
— — zu wachſen, fie ſchieben ihre untern
5 Bir: in warmen un
weichen etwas nurbd Die Malide | Man
etwa3 zu e tägli
äuwserzug der alpinen ©. A tt zwifchen
em Auf dieſe Eisftröme fallen von den
Steinblöde und Schuttmaffen,
si en berfelben die fog. Moräs
an iesn. Da Das Eis fidh Stets, wenn an uk:
r Sulabwärts bewegt, jo tr
zun:md & Ue mit fidh. B0 wei G.
orzeea, bilden ihre Seitenmoraͤnen auf dem
erg G. eine moräne, welche ebenfalld
= ir wittlern Lage bis zum untern Ende
„aa wird. Zuweilen zahlt man auf dem uns
22 — eines G. mehrere ſolcher Mittelmoränen
2 izae daraus erkennen, daß er aus ber Verbin⸗
El En — il. m —
un u en
und bilden eine Enbmoräne,
0 on ob wird. Sn diefer
igen — teinmaflen au allen
et vs Thals der Zhäler, ın G.
——— bineieig Pr
Aınie 6. erreichen e von mehr als
Gm, — polen (her, und in ihrer
stern Yoga ide von De al3 800 m
zur Cude Krimen oft die Schmelzwafler in Som
1m be ilgstie, br —
rotte or, ne
tie blane auszeichnet, bie | 1a
a «len den Ken € Tage t, "von
ft burdigogen nad, et t über biefe
‚fo werden werben fe eh
—— ſehr gefaͤhr *
zuweilen ein
—* mit ſi rahrt
——
Fo man Gl et
Gletſ erober:
— Eisſtie n, in⸗
6
ii
ie
2
Eu, J
555
SE
Li
Esch
Ri
J
N
E
—— Gi —58*— als das
ren Stein die Sonne Say, fo nem
Set ae Öberflähe Durd viel —* er⸗
wie Eiäzaden und Eis Tadeln I fi
gi nadeln n auf ihr
232. fberichreitet ber ©. einen An Feldab⸗
bildet er eine Ciſtastade, einen Blets
** Die G. der pen eh oft, bis zwis
——
— gen reichen is in
Sr. * ——ù́ù—— man ſie Wader, in
rg inet — in Sal g und Kärn:
at * in den ital. Alpen Vedretto, in Sa:
Est Dauphint Blacier und Blacidre, in
|
Ce: dem berühmten nforfher R.B. Saufs
Ieben — tudium der G.
je tier, later
. , ntwei
Sie Sie oben e —5 daß die
en am „Zreiften einem Iebt
Fe: wenn au
läßt
—*
ie eben.
a ei Fi man nachge⸗
de aller eg
aan
sat
N:
Hi
i
d Ki ‚ na lung der Felso
ort: | fonders: Aoaffi, “Öystime € lacier
105
nach | nen, Ange geologifch neuen Periode eine viel größere
n fein muß al3 jet, da man ihre Wirtungen,
che let:
M und Moränen, bis an die Ab:
nge vu en olgen kann. Zur nämlidhen
eit war auch ber größte Teil Rorddeutfchlands
ollands, Dänematls und des europ. lan
von ®. bebedt, welche in Skandinavien entfprangen
und fih in rabiärer Ri tung nah SW., ©. und
SD. bewegten. Ihre Moränen werben als nordi-
ſches Diluvium Beirläne (S. Diluvium, Eis⸗
zeit, Erratifhe Blöde,)
außer den Werten von Schlagintweit (f. d.),
Studer und den verichiebenen — e
r.1 ;
Forbes, «Travels through the Se Alpe (a nd. 1843;
—— Beonberb, Gtuttg.1845); suflon, «Die
©. — Ur. 184); Emmrich «Geologifche
en (in Schaubachs « Deutiche
talk Jena 1 Tyndall, “Das
Waſſer nn als Wollen und Flüfie,
Eis und G Fr d. 1 der « internationalen willen;
—— — Bi liothel», 2. u 2p3. 1879); Pend,
«Bergleticherung der deutfeh en Alpen» (2p3. 1882).
erfleh (Desoria saltans) wurde eine
von Deſor auf dem Aargletſcher entvedte Art von
Spri wänzen (Podura) genannt, bie wie alle
Arten der Familie durch einen eigenen, am Hinter:
leibe angebrachten Apparat flohartig fpringt, fonft
aber mit Ylöhen gar nichts gemein hat, namentlich
en hi t und die Menſchen in feiner Meife be:
er ©. lebt unter ben Steinen ber Moränen,
en en be — und len fih bis zu 3000 m Höhe.
warz, ſehr ſchlank und zart.
an, ter —— a —
Koftmef sten) ind zäomeler zur ef mmung
Dichte de Das am Rhein am meiften
ver reitete Infumient von Dechsle ger in feinen
an unmittelbar das fpezifiiche icht in abs
efürgter Form, finkt es in einem Mofte bis zum
Grabe, 10 jet der Moft 1,075 Ipeni ifiſches Ge:
Be icht u. uf ie iofterneubusger oitwage von
von Babo ſoll unmittelbar die Menge bes
ie rungöfäbigen uders im Moft anzeigen. Da der
oft außer Zuder noch eine Menge von andern,
toffen entbält, 0 ift dem Rechnung zu tragen.
von Da ngabe kommen durchſchnittlich
oſt auf " — Keil Zuder 8 Zeile fonftige Subs
fen Hiernach i
Stala an ben
d er auf das fpezifiiche Gewicht wirkenden
der eine Fundamentalpunft
unkt verlegt, bis zu weldem
das Inſtrument in reinem er einfntt, wäbs
trend zur, Yirierung des zweiten — *
punttes eine Juderlöfung von 20 jewählt
wird. Der en diefen beiden unkten iegende
Zeil der Stala ift in 17 gleich große Grade geteilt.
Nah neuern Unterfudjungen von Billig ift das von
Babo angenommene Berhältnis von 17:3 jedoch
ni t richtig, ſondern ift in 15,7: 4,3 abzuändern,
es ift diefe Zahl durch Hunderte von Beob:
adhtungen von Haas beiätigt. Billig hat demnach
ein ©. konſtruiert, deſſen Stala auf Grund biejer
Date graben i db. A
Gleve glaive), anze Spie e⸗
zeichnete ae fowohl bie m lange
Hauptwaffe der Ritter, ald auch die einen Ritter
(Slevner) begleitenden Bewaffneten und Diener;
Blevenbürger hießen die eine ©. führenden uns
berittenen Patricier der Stäbte,
106 Gleyre — Glied (Lünfliges)
gienee \ (Charles), franz. Diltorienmaler, geb. | Soldat La Violette (1761) u. a. In ber neue
9%, Ma * Chen an Ram iS, hatte, | Zeit iſt die Anfertigung lünftlicher FH
18 5%. alt —S in In Sale orgfälige Of Stu folge der großen ihre te der er Zehn, ber, Gi
dien nad den gr Meiftern des führung geeigneterer aterialien, wie des
und ber Renaiilance u maden: ferner bot im ante, 6 des Hartgummis u. dal., und Aut
auf einer Neile durch bie europ, Türlei, Border: | jabrilmäbigen Herftelung, befonbers du
alien und Afrika, n ameril. Bürgerkrieg angeregt wurde, zu boy
ouber3 in Ägypten und Abef:
finien, ein weites Feld der Beobachtung bar.
malte Vollsfiguren, Roftüme und Landichaften aus
diefen Gegenden, Ai; 1833 nad) Baris und errang
1810 mit feinem bannes auf der niet Da Bat:
mos und ber ee — ition: der Abend,
* ,eee Sant | et
mei m — i offe, wie die ⸗
durch die Helvetier am Lacus Les
— (Kar das das Kuleum o von Lauſanne, 1858), Die
nen (1849), König Pentheus und nd bie
feler H
ete,
Auf der wie eier Weltausftellung ftellte er 1873 das
lie Bild la Charmeuse aus. Gr ftarb 5. Mai
Darit. G. beherrſcht bie 8 mit sit gro
Gr rtuofität Der ehe
ren In ibealiftifch in der af,
waltige e — ihm weniger als ſolche vo von
ndu
en ſ. —8 4 Ren
„ Wollgewidt i
Glied (Areal), ein einzelner, — be⸗
Heid tierüfchen u und —— —
‚ namentlih
55 *8 —— 8 =
ab zum K — auch ein ein
er Rii michi Ye
n e
tat, ber "ad dem —— |99
al. nen des be:
e vollonmen zu
Mm
de
mike einen Haken Gran Erſaß bei —
866 ebdren
—e— t; — Se da — 28 von
—— —— bah er fi als
Crfap r € n ege ver⸗
* NK and ein ine ı indie nd von cifen
ben fol. A Pelannt
ift Ari bie shit 35 ee
te unb te im Schl
ah fe
vollfonmen aus &
von Berlichin⸗
nit nur
en
vebogen Iiapfen in
ein Fr on Gelent — ee neh Mad ein;
Pine d fo das G. in der gegebenen f
ellte. dark Drud auf einen andern Knopf Ipran:
n bie Finger wilels einer Feder in bie geitredte
tellung zurüd. Da ber Daumen men einen aͤhn⸗
(iden innreichen aeg a v —*
@ös I vo Mommen fie
itere bar arüber, | fowie eine a:
eifernen Hand, ſ. unter re
. 884.) ‚wenn aud minder
Vorrichter trugen ber Seeräuber Ar 1,
ber Herzog ſtias von ——6 (1622), ber
l und
34 eine bohi⸗ Schiene am Borderaem bei t, Aus
efts | einen außerorben
Volllommenbeit 9
Ein —* ð. fol im allgemeinen fo to
truiert fein, daß es die Amputationsnarbe nirgen
re und bei einem Bi Gi un
— Gewi
—— und Dan
meinen die Form bed verlorenen G. nachahmt
agemb feit und dauerhaft fein muß, aus be
ah ehaniömud ı nei bie einzelnen Hülfen
teile miteinander verbi durch ier
gelenke, Metallfedern, Pe Damiini:
ten u. bel. gew ————— derjſel⸗
ben vermittelt, und den ba Tan itfdapparaten,
ſtli
ſog nie oder > Hülfe, — im =
denen bie Befeftigung bed den ©. am Am:
s | putationzftumpfe obliegt
Hin lie ber untern Ertremi⸗
uß re Zeit der Stelzfuß
ae ittel, ein bin:
an gen eine
die zur Aufnahme
ern | tiondftumpfes bient (f. beif
die. en in ber er Eher ı aan
— Eu *
A abnorme Dre
gen vorzunehmen, und bie bei —*
gen Individuen hieraus entſprin⸗
de Gefahr einer dauernden Ver⸗
mmung MWirbelfäule als -
fhwerwiegende Nachteile heraus: Sl. 1
ee erhe
Das erfte brauchbare lünftlide Bein rührt
für ben Dora Sngielen aertigte und guerk
en Mechan es
— ee ie he d
@ n |
——
ehr verbreitete Bein beſteht aue
einem —— —* ar
wiegt 8,0 kg und foltet un
als A mictige Be — fin ind ae Bene: *
Bein des has in Am — weichen [io | Du
ſinnr und fonıp
Mechanismus auszeichnet, aber ge Repa:
raturen erfordert (Breid 150 Do Js Sa Bein
von —ãA ho in — weldyes ih ve von
kunſtlichen Beinen durch ———
a; — —— Di —
—
— 3 —
—* ** —* en
ne aus —— al
Glied (militäriſch)
;_baB Bein des Prof.
mar mit finureichen Ruiegelentmechanlänuud,
hr
de) Umeriiamers U. Maris, deilen aus
va behender uch mit dem nterien dr
—⸗ ertituliert ımb eines
a (entbehrt (Breiß 100
.. jur Veranſchau⸗geſtat
Gidung be innern
Die haniemns von
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et: einer r peraben
wel⸗ vr an ba} = — ren. Die
Be eafoelenis und fer | bei
und jel
Be nen, ;
107
Am kunſtvollſten iſt der von Charriere verferfigte
tanftlicde Arm deöTenoriften Roger in Baris, der
dur) einen ähnlichen Mechanismus nicht mır jede
ige Bergung-und Stredung der Finger, be
— unb des Borderarms, ſondern "auch
inſchaltung einer reı — 5 zur Achſe des
Fa ftehenden feiten ibe, an deren
bie sr: b bes Deu 5 verlaufenden Saiten
angrei ie rel jungen (Bronation
uns —— kr 9 and und des end
t. Deitere Sehe
— dieſer Art Führen
von Graf [genu ort,
— *8 . tb I,
ter! 101 u.0, t.
Der Preis eines künftli
Arms —58 2
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ten) ober eine febernbe Oreifs
an, u om —3 und leichtern Arbeiten)
— ine, ‚Herftellung und Anwendung
von
M iger G. wird ala — the
irteratur, Frige,«! a im
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Site 10 1, mit 2 ng —
Bly, «Artificial r and arms. Remarkablo in-
ventions» (( —— 1860); €, Meier, «Über lanf ·
Ihe Beine (Ort. 11, mie 34 Sahianiten);
lieber mil
Hm dem — — (nad dem Ameri⸗
and
um
eifernen
;|t —— ati, «Studie
über Kirhlde Sllben" im Bulk L
im Al ftrag bes Tönigl.
peu Areodminieriuns Tan (Berl. 1881,
— eißt An der Militarſprache bie Aufftel:
lung Een Fußmannigaften oder Reiter in
m An ihren Rebenmännern haben,
fanterie wird
tegel nad) in zwei drei Gliedern, die Ra;
— mei in in zwei Gliedern rangiert. Die bins
tern lieber ne Auen fiehen von ben vordern
in einem Abftaı den verſchiedenen
Reolements ‚wilden 40 und 64 cm vom Rüden
des Vorbers jur Bruſt bed Hintermanns f_hmantt,
bei Märichen aber erweitert werben lann.
Ravallerie beträgt der Abſtand vom Schwarze bis
108
um Kopfe ber Bintereinanber ft n Bferde
240 cm, wobei fidh die große Differenz burg
re fementarifche, bier nicht zu erörternde Einze
ten erllärt. Die in den Bliedern unmittelbar
intereinander fte
otte. Haben die Infanteriſten keine Yühlung,
fondern Zwiſchenräume voneinander, fo entiteht
aus . eine Kette und aus der geichloflenen
bie geöffnet: Ordnung. ,
liederbälfe ift diejenige Form ber Öts
hüfle der Leguminofen, welche zwiihen den Samen
iufammengefehnärt ift, ſodaß eine querteilige, in
mebrere Stude zerfallende Spaltfrucht entitebt.
Eine Glieberbülfe befigen unter andern bie Arten
von Eüßllee (Hedysarum).
@liederkeffel en Harrifon), f. unter Dampf;
feffel, 3b. IV, 6. 8ı2®, Abbildung auf der dazu
gehörigen Tafel Fig. 8,
Bliederpuppe, Gliedermann (frz. manne-
uin), Buppe mit beweglidden Öliedern, welche den
alern al8 Modell für Gewandftudien dient.
@liedberreifien, |. Gelenkrheumatismus.
@liederfchote nennt man diejenige Form der
Schote der aus zwei Yruchtblättern gebildeten
Frucht der Eruciferen, welche zwiihen den Samen
jufammengefchnürt ift unb beshalb bei der Reife
nicht, wie die gewöhnliche Schote, der Länge nad)
auffpringt, ſondern in der Quere in einzelne eins
famige Stüde auseinanderfällt. Eine ©. befigt
j. B. der Heberidh.
Slleneripinnen (Arthrogsstra) nennt man
eine große Ordnung ber Spinntiere (Arachnoidea)
welche ih von den eigentlichen Spinnen (Arachnida
dadurch unterjcheidet, Daß der Hinterleib in deutliche
Ringel geteilt und nicht fadförmig und ungeringelt
ft. Im übrigen find biefe Tiere fehr verſchi
gefaltet, und aud) der außzeichnende Charalter der
iederung des Hinterleibes ift in fehr verſchiedener
Weiſe ausgebildet, denn währe i den After
ipinnen die Ringe nur anbertig) In der Haut anges
deutet find, ift die Teilung Hinterleibes in
9—10 Ringe bei den Storpionen 3. B. ebenfo voll
tommen in Beziehung auf bie Anordnung der
innern Organe, Nervenſyſtem u. |. w. durchg Art,
wie bei den Krebſen. Ale ©. find räuberiihe
Tiere; bie meiſten, befonders bie großen Arten der
wärmern Honen find giftig. Es gehören u die
Kanter o After pinnen (Phalangida), bie
Walzenfpinnen (Solpugida), die Slorpionss
ipinnen (Pedipalpes), die Scherenfpinnen
ober ap ionen Chernetida) unb bie
eigentlihen Storpione (Scorpionida).
@liedertiere (Articulata, Arthrozoa) nennt
man eine außerordentlich zahlreiche Abteilung der
wirbellofen Tiere, deren ſymmetriſcher, meilt ges
itredter Körper aus Ringen beiteht, welche meiſt zu
ungleihwertigen Abteilungen (Nopf, Kopfbruit,
Bruft, Hinterleib) fi vereinigen. Die Körpers
bebedung biefer Ziere beſteht aus einer harten
Haut, die von einem befondern Stoffe, Chitin ges
nannt, gebildet wird; die Muskeln feßen ih an der
nnenfeite der von ber Haut gebildeten, hohlen,
rings oder ftabförmigen, ineinander gelentten ebel
an. An den Hörperringen figen gegliederte Ans
Ynke: bie bald als eigentlihe Füße, bald als
Fahler, Raumwerlzeuge ober Flügel ausgebildet find,
und zwar je nad) den einzelnen Klaſſen in ſehr ver:
ihiedener Weife. Urfprünglich ſcheinen nur drei
Paar Gliedmaßen vorhanden, welche aber einer
enden Mannſchaften bilden eine | w
Gliederhulſe — Gltederung M
feits f5on bei bem Embryo vermehrt, anden?
vielfach umgebildet werden.” Das Nerven
der ©. befteht in einer fiber dem Schlunde
— gelegenen größern Nervenmaſſe, einem?
elcher den Sa und umgibt, und einer Net: *
Nerventnoten, die auf der Bauchſeite in ber I: }
linie fi) hinzieht und durch Längafäben verb ""
it. Die Sinneßorgane find meift fehr entn ::
beſonders häufig machen fi) zuſammeng'
Augen bemerklich. Der Kreislauf iſt infofer :
vollftändig, als meift nur ein an der Rüde:
gelegenes Herz ohne Gefäße exiſtiert und ni.:
ein vollftändiges Syſtem zum Herzen rüdfühı:*
Gefäße ausgebildet iſt. Das Herz bat, wen
danben, feitlihe Spalten, durch welche das fe;
lut eintritt. Die Atmung findet entweder
bie äußere Körperoberfläche oder durch beie .
Drgane, Riemen ober Luftröhren, ftatt. Tie
wertzeuge wirlen ftet3 von den Eeiten berg -:
einander, werben aber häufig zu Saugorganeı -
gewandelt; der Darm bat faft immer jnd--
nungen, Mund und After. Die Gefchlehte..
meiſtens getrennt, doch findet auch Herma
ditismus und ungeſchlechtliche Jeugung in
nahmefaͤllen ſtatt. Der Dotter ſteht bei der.
widelung des Jungen in bem Ci auf der Rüde.
des Jungen; meilt kann man Larven: und $
auch Buppenzuftände bei ber weitern freien _
bildung unterideiden. m
Man teilt Die G. welche vielleicht drei Vie
ber gefamten Artenzahl des Tierreich! umfe
in drei Hauptklaſſen ein, zu denen noch eine zw
8 e Abteilung Sommt; dieſe drei Hauptlla
ind: Kruftentiere (Crustacea), mit jwei Zu
paaren und mehr als vier Fußpaaren, mit ©
maßen an dem SHinterleibe und bald getrenn
bald mit der Kopfbruft verfchmolzenem Ko
Spinnentiere (Arachnida), ohne gettent
Kopf, ohne eigentliche Fuhler, bie zu Kiefern
andelt find, meift mit vier Yubpaaren; ,
(etten ober Kerfe (Insecta), mit getrenntem &
ruft und Hinterleib, einem Fuhlerpaar, brei d
poaren, die an der untern Seite, und meilt
einem ober zwei Binde paaren, bie an ber 0b
Seite der Bruft ange ftet find, ohne Gliedma
am Hinterleibe. Die binfichtlich ihrer Stel
weifelhafte Abteilung wird von den Zauit
(aber n (Myriapoda) gebilbet, welde nur
blerpaar, getrennten Kopf und Atemmerl;
wie die Infelten befigen, dagegen burd) die —
Anzahl von mit Fußpaaren ich m Ringen fi
!
J
Kruſtentieren anſchließen, ſodaß man fie bald
der einen, bald mit der andern Klaſſe vereinigt
jest aber meiſt als befondere Klaſſe behandelt.
@liederung der Kontinente nannte 8. R
1826 in, feinem Vortrage «fiber ge: Stel
und porgontale Ausbreitung der Erbteiles di
ben lompalten Stamm, angelegten, durch
ober weniger tief eingreifende Küfteneinfhnit!
bifbeten und —— —5*
ndzungen oder (heutzutage) ganz er
Inſe ebiete, Diele —5* de3 Kontinentlo
verleihen dem Erdteil Europa einen Kuſtenum
welcher im Verhaͤltnis zur geſamten Größe
Kontinents bedeutender ift, als bei einem de
bern Erdteile. Den Gegenfab dazu bildet dai
ganz ungeglieberte Auftralien, welches Ritter
gerundet nennt. Diefe überaus paſſende B
nung «der Gliederung eined Stammes» hat )
Gliederweh — Glimmer 109
2 a feinem «Niken» (I, 32) weniger glüdlikh unb die Entlaftung ber Tranten Gelentenben durch
uewenbet, indem er dort nad der oris tenfionaverbände nüglih, während in vorge:
* alien auch von der —8 alenſchrittenen Stadien oft nur nod von ber rechtzeitis
hendelt. Er fagt: «Gefamterhes pen Ausſchaͤlung (Reſektion) des ergriffenen Ge
in vertilaler Hinſicht ben fi) vom | lenks oder von der Amputation bes Gliedes bie
oblöienden vertitalen Stamm; die Bars | Erhaltung des Lebens zu erwarten ift.
aber bifben bie vertifalen liedwwafler, foviel wie Gelenkſchmiere,
Sinnen biefer Stämme, bald ihnen aufs | f. unter Gelent,
I ze oder, ihre Abfälle um: | Glimmer ift der Name für eine Mineralgruppe,
‚ und wo fie für fich, o * deren einzelne Glieder ſich unter anderm durch i ve
— fe, an aus außerordentlich ae Spaltbarteit parallel, einer
fie, anal Nichtung auszeichnen, vermöge deren b6 N in uns
ae ehe —ã— für iich beſte abe gemein Kine, greift e ai biegſame Lamellen zer:
teilen laſſen. Saͤmtliche G. gehören, wie die neuern
"taneh, |. Gelentrbeumatismuß, Unterfuhungen von Tihermal dargethan haben,
„weiße Gelentgei ade raphiſch dem monoflinen Syitem an, in:
Aningiie Belenlentzündung ( deſſen mit einer eigentüimlichen Annäherung ſowobi
—XXX articelorum), zuweilenaud), weil an das heragonale als an das rhombiſche Syitem
v3 lent davon ergriffen wird, | indem einerfeit3 die Prismenwintel fat genau 190°
shngeihmulft genannt, heißt eine jebt betragen, und durch das Hinzutreten der Laͤngs⸗
erlasienbe, von der © vialichlei ädhe eine ſcheinbar heragonale Entwidelung be:
— ch bu a mudernde ingt wird, andererſeits die eigentliche ſchiefe End⸗
die umges | fläde der Baſis nahezu ganz genau hozigontel Neht.
—— & elentent tzündung, —* Baſis folgt die monotome Spaltbarkeit.
Inöchernen Ge enfenden — die G. Silicate von Thonerde und
Ban: und d bang buch Fie⸗ Ft r Natron), wozu aber in vielen aud
ze anfen auf Wagnefie (und Eifeno Puns tritt; bisweilen be-
Wen. Diefes — Ubel beginnt | gleitet —7 das Kali und findet ſich Eifenorgb
ira von Schwere und Spans | neben T mente; Kalt fehlt gewöhnlich. Immer
3* Gelent, welches nach und | ift ein it an ae ir anden el es An
za an an der Haut liegenden, ſchwam⸗ beim Si en entmeiht, oft auch an Fluor.
mr april rihroulit umgeben wird. Day | Ta en ſich mande © , noch nicht recht —ã
6 keiger und Hipe in der affis | auf die bei ihnen vermutete dormel zurüdfitheen,
1 Once, axberbem A inleiden des Koͤr⸗ fer for die Analyſen von andern zur Annahme
a r unter bem Gelenk [cr komplizierter chem. Berbindungen nötigen.
——C mager? "beträ tlich ab, bie | Die Härte N ering, das fpezifiiche Gewicht 2,7
Ts ihr ke bei — mir fchließlich rot und | Hi8 3. Ale ©. find optifch zweiachlig, und bie Früher
ar sad De gene egend —6 urch u als optiſch einachſig geltenden haben ſich als ſolche
ber das Blut; aendführenben mit äußerjt Heinem Achſenwinkel herauzgeftellt; der
"wer an, Bricht endlich ie Geihmulft Winkel der optiichen Achfen ift indeſſen hoͤchſt ver:
S. ergeht hd Eiter in Menge, ber bald durch ſchieden und aus die Qage der optijchen —e
— ehe zur übelrieden, weiſt — bei Vorkommniſſen desſelben Fundorts
= Nxde wird, und ba e Knocengelent | manche Berihievenheiten auf. Nur felten bilden
— » wire auf dieſe ei e 3er: | die ©. wohlge ormte Kryftalle, bisweilen erſcheinen
Mt. Iche wirh der Kranke burch rot eihendes | fie als kurze ebrungene, fehsflächige Säulen,
un. Scmeibe — ** lofigkeit und Schmer; | m mehr noch als dameiü en, Blätter und Schuppen,
—** ber Erfhöpfung gebracht weihe vielfach zufammengemwoben find,
er Zod, mandimal freilich erft na Die beiden Hauptarten find zunachſt: 1) Der
aan ah Raliglimmer oder Muscovit Ei ‚gerötojen,
bejallt mehr Frauen ala Männer, meift | gelbli H graulichs, grünlid: rötlichmwei über:
Bil ben 30. und 60. Jahre, obwohl auch daB | hau
P pt lichter &. von metallartigem Perlmutter:
xer, nomentlic, Rinder von 2—5 Jah: | glanz, gewöhnlich durchſichtige paltiamellen er»
ER ui Denen veridiont bleibt. Strofulöne amd 9 benb en gemeinen enthält er 46—48 Proʒ.
———— ijche, tuberluldſe und ſtor⸗ elfäure, 8186 Proz. Thonerbe, etwas Eiſen⸗
| töponieren vorzügli un diefer ‚ unter ben Altalien vorwiegend Kali (etiva 10
; hubere Beld ngen (Stoß, Schlag, Wer 03.), Heine Mengen von Wafler und Fluor; bie
ee ober Itungen bes "Gelent3, | meiften Bort ommnifle ordnen ſich der einfachen
—* gewohnter Abfonderungen | Formel R,Al,Si,O, unter, worin R Ralium und
en me das (Übel zum Husbruch. Selten iſt ben n Wafterftof bedeutet. Salzfäure oder Schwefel:
rei möglich, da ber Krante jelbit im Ans | fäure greift dieſen ©. nicht an. 2) Der Magne:
x Me firafheit nicht beachtet, und wenn er bann faglemmer, ber wieder in mehrere Arten ke ällt,
— die Mittel ni t mebr | deren bäufigfter der Bigtit ober Reget en iſt, von
Ka)
?
2 bad übel zu heben. Das Beſte, was grüner, braumer oder ſchwarzer, meift Fehr dunlier
2 “za nd) erreichen läßt, Ze mit zurüds harte und ft ftartem Pleochroismus; chemiſch unter:
Anfang bes Lei⸗ſcheidet ſich dieſer durch tonzentriert schweieljäure
A
Ka
einer zwedmäßigen ftärs | völlig zeriegbare G. von dem Kaliglimmer dur
wa Tr abfoiute Ruhe und Unbeweglichteit | den geringer Gehalt an Kielelfäure (38—43 Pros.
Tanken Gelents, kräftige Hautreize, energifche | und Thonerde (11—20 Proz.), namentlih durch
kucdung der Kälte, methobiſche Komvreition | den größern an Gifen, fowie duͤrch bie Gegenwart
110 Slimmerdiorit — Glinka (Sergij Nikolajewitſch)
der Magneſia, welche mit 10—80 Bros bünnfte Schieferung. Acceſſoriſch ſinden
aber 5 Don a8 Kali b ei anhand — ) Granat ud ANAL und
(es und Schuppen bief eien beiben ineralien find | fiefel, Zalt und , ,
ehr weit verbreitet, weſentliche Gemengteile/ idot, Zurmalin, Stanrolith,
man „ tn Beline, — Granit, „Lone, — * i 7 Di Ei
merſchiefer, iſſen serien u.ſ. w., alfo eine
Dioriten u. f. w.; Fit Wer — mehr de Raltefi i *
ndet fi Er in Ian ern Eruptigefteinen wie — bei zurucktretendem Quar⸗
rachyt, Baſalt und den nr teriſiert. t dem Gneig, in t |
Laven. ae — Gneiſe beherbergen
beiderlei Glimmer nebeneinander. gela⸗ dem Phyll je in 6 G. as hervorragendſte ð
gerte winzige Glimmerſchuppchen find es oh | aus äifche Formation, ‚biejer
viele Tebimentäre 0 Geſteine, wie Thonichiefer Sands | der trofaliniiden Shi aufgebaut wird; ı
ein,. auch kryſtalli e odieler, ee ibe —338 — verbreitet iſt e m im Brzgebirge, **
eriges Gefüge und leichte Riefengebirge und den Subeten,
latten gewinnen. Raligli immer ri daneben | tiroler, Lärntner unb Tämmeige Hpen, in Schottta
vielfad als Umwandlungsprodult anderer Mines Norwegen, dem U
zalien, z.B. von Branıt, Cı Gore, Drtbollas, en enthält der G. oft Kallſteine, Dar;
Turmalin, Andalufit, K ri
wie
—ãæe— Glinmergruppe ab | an le und ee
ber Dhlogopit, ‚ir einfoß ge ber freier Mannehas eifenlager,, Kupfer: und
eafi
olimmer, der nevih omelan (fu | Gl yenit, 64 unter Syenit.
reich an — kali , aber äußerft am | Giinte i orjewit| ein n
Er * eiſe le balige Binnmaldit häftsträger in — it B
et yes blätrote gepibolith, mehrere Jahre Geſandter in , beat ı
—ã Koltumer, sat Ian wei on a im Gebiete der Rechtsphiloſophie
mit a von Rubi «Esquisse d'une thöorie du droit naturel> (%
und Ihallium, ber ip aragonit, Fr m fis | 1836) und «Philosophie du droit, ou
immer ganz entiprechend zufammengelehter Ras | des rapports —— 2.1843; 2. Aufl, Bri
—— der * ein eigentümlicher u. £pı. 1862 —— 870) auf.
Kallglimmer u. |. w @linte Pe — rei. er
Der burdifi tige e und in oft „mehrere Quabrats | fteller, geb. 1788 im Gouvernentent
fub eroßen eln vorlommenbe ©. dient in Peru wurbe, nachbem er int Rabettentorps feine Borb
und Sibirien zu Fenfterf Pr ud gebraucht bumg ı erhalten hatte, Offizier und machte 1806 I
Fr ® l hi tige u als bjeltträger oder —* mit. Seine Voruebe für fitteraril
8 läöden dei milroſtopiſchen Präparaten, 5 bewog ihn, feinen Abſchied zu m
* en en, ftatt men woran er 16 Landgut im 6x
gläfernen oe — als Lichtroſetten, den lenslifchen mi
gepulverten ©. als reujand; | bex fein gepulverte, | 1812 trat er wieder in das nad deer an und nahın ı
mit Galzfäure ausgelochte und au jene ©. | Adiutant bes Milorabowitieh, jpäter in !
wird —A zu Brolatfarben 0 immers | Garde an den ee igen der Nuflen pi8 1814 I
Dann wurbe er 28 — le — Bilitärgt
lmmwersisrit, f. unter ne ent verneur von Petersbu ten Riloradowi
Glimm — all 2 aeihmumg Fir beigeordnet. © ge ——— Verbindung
verichiebene i namentlich be ber Deka i
fiert find, daß in einer dem A € homogen | wu nad Betrofamobst verwieſen,
erfheinenden Brundmafle ven ige en bräuns ala Beamter beid ftigt und durfte 3* na 1
fidper ober grünlicher Eee lan — —— urüdiebren. Gr ſtarb in
von dunlelbraunem o
mer (Bietit) en halt bie — — ruſſ. Offizier über die Feldzuge von 1805-
unter vom 3 iroitop —5 — alien Fed pol N) * — (8 Bde, Most. 1815—16) und!
Hana hher G. gu ber un t das «Otscherki Borodinskawo srashen enija» (Mo
unte t vE ei u der I ſche Ve F —5* —S— Gehe a —2
un p gen! oflopi icht « a
lagiotlas, Der ®. in —A— er Arly ve Mare a («Rarelien, o (eRarelien, bene ie
aa ori [Be ft der Marth
— e— eine ausgezeichnet ſchieferige
Gelsart, weiche aus ® fi — ah he ad or. Ba Bude 5
sart, welche aus einem Bemenge von Glimmer ie poe
teils heller Raliglinemer, teils dunkler Dognefa- (Betersb 1 1859) und auch Arad ——
glimmer) und — wechſelndem Berhälts Gedichte. — Seine Battin, Ambotja a
nis befteht; die extremen en Snbalieber find ein faft —8 G., geb. 1796 * der Familie 8 |
nur aus Ölimmer behehenber Dielen und ein u Twer 7. Hu gleichfeit 9—
glimmeriger Quarzitſchief limmer bildet Bei 'itteratur Tore at veüh A von SAN
vjolierte Schuppen un Bldt oder zufammen: «Lied von der ® (Most. 1882), fowie
bängende Wembranen; ber Uuarz, in linſenfoͤr⸗ sahlreice — belann Ber
migen Körnern und dünnen Lagen, tritt gemöhnlih. | Giinf (Sergi Nitolajerwitich), liere &
erit auf dem Querbruch hervor biöweilen formt er | des vorigen F ge 1774 im ——
größere Knauer oder Wulſte arzarmen und | lensk, trat in die ruſſ. Armee und nahm Bor!
nicht ſchuppigen G. befigen die vo vo tommenfte und | Major feinen Abfchied, worauf er fih in
Glinka (Michael Iwanowiiſch) — Globigerina 111
sie Hiltere Hrbeiten mit der Ausbildung | bemädhfigen unb ba3 Land ber
unteriwerke
Modlaus
er Beute . Belannt iſt G. auch als n wolle, tem ihn in . Kus
uwilerter Beiriot, «der erfte Arieger mo%: | Radye trat er im bie Di des Raiktij
Yper im 3.1812. Beionderö hat er | Iwanowitſch von Moslau, d 1507 mit einem
i eia er einen Ramen erroorben. | rufl. Heere in Litauen ein, Oberh &r und
Seizrht wurden «RUfl. ze Jin die Se erſchlug feinen Hauptverleumber Sabrzezinsti; auch
m>it0 Obe., 1817—19; 2. 1822) und | brachte er feinen Bruder Waffilij ©. und mehrere
zu «Atäre imber» (12 Bde., Most. 1891). | Ktauifche Große auf feine Seite, wurbe aber fehlieh-
| tn Ba Tee aihfegen wab Se Der Kt
m e fuchte, agen, u
1508 mit Bolen n. ©. lebte nun wit feinem
Bruder und mit feinem ganzen Geſchlecht in Mos⸗
. | Tau, aller feiner Güter beraubt. Er ſuchte fich wie:
der mit Sigismund zu verföhnen, wurde aber in⸗
lich beim Zaren ‚der ibn ge:
us elt ins Innere von Au bringen lieh. Erſt
urch die * des Kaiſers Karl V. und der
Nichte G.s, Helene, welche 1526 die Bemahlim des
garen gemorben Wat, veit, ist Sen zum
rutund tigen Zarewitſch Iwan er:
nonnt. Als er jedoch das a Leben
Helenens tadelte, ließ ihn dieſe und ins
Banane werfen, wo er 1584 ein tx Ende
nahm. Sein Schicſal bildet den Stoff zweier pol:
niſchen Dichtungen , eines hiſtor. Liedes von Riem⸗
ig und eines Dramas von Weiyt. Sal. Barnta,
«De ducisM. Glinseii contra Sigsmandum regem
. | Pol. rebellione» (Bret. 1868).
©tism (Gli Ma
bes & vorfindet, durch Wudhernng ber nor⸗
malen Rervenlittfußftang oder Reuroglia (f. unter
®ehirn) entfteht und, wie dieſes, unter dem Mikro⸗
flop betradhtet aus rundlihen Kernen und Zellen
I . und einer außerorbentlidh zierlichen feinmafcht
Ne dur i Deka weiter zu ftubieren, ftarb agmihengellfubftang zuf noelebtericheint. Das
best In 2. Febr. 18657. Seine Leiche wurde nad) | ©. des Gehirns entwidelt fi) gewöhnlich im mitt:
— gehcadgt leen Lebensalter und verurfacht meift die Symp⸗
(Hlinst) Stabt im ruf. Gouverne- | tame der Gehirnerweichung (f. d.); Basjenige be
amt Saltııpa, Ryeid Nomen, rechts an der Sula, | Augapfels lommt orzugämeile bei Kindern vor,
un: 59" 40’ ubrbl. Br. und 51° öftl. 2. von %., | führt unrettbar zur indung unb erfordert zur
—XI it (1882) tung ‚weiterer Nachteile die möglichkt früb-
6, weiße jeitipe operative Entfernung bes erkrantten Auges.
weile, namentlich 18, ſ. Siebenichläfer.
@tiffade (fr3.), gleitender Tanzpas; beim Stoß⸗
fechten eine —ER oder Finte an ber Klinge,
Gllssande (auch glissato, glissicato, glissi-
. | eando, von dem franz. glisser, «gleiten», abgeleitet)
bezeichnet bei eiinftrumenten . einen glatten
Vertrag ohne Accentuation (bei Baflagen), auf dem
Klavier das fehr ſchnelle Spielen einer auf den Un;
tertaften auf: oder abwärts laufenden Baflage in
der Weile, dab mit einem Finger fchnell fiber die
Taſten geitrihen wird.
Ger (F Francis), engl. Anatom, geb. 1597 zu
Rampisham in Dorjetfhire, war Profeller ber
Medizin und Anatomie in Cambridge und ließ fi
ter in London nieder, wo er 1677 ſtarb. Ra
m ift die Gli fonibe Kapfel ber Leber be
‚nennt Ge feorieb: «De rhachitider (Lond. 1650),
de3 | a Anstomia hepatis» (Londb. 1654), «De natura
1 substantiae energetica» (Lond. 16%), «De ven-
triculo et intestinis» (Lond. 1677).
Sisbeoil (engl.), ein in Amerika aus Petro⸗
leunwheftänden angefertigteß Scämiermaterial.
ist eine Gattung von Fora⸗
ewalt | miniferen (j. d.), mit runder, ganzer Schale und
J!
ji
!
ti
112
nur einer Öffnung, welche in neuerer Zeit beſonders
dadurch Ar eworden it, ald man in ihr den
beuptiäd) Fehandteil dteil der weißen Nreide und
—— in bedeutenden Meerestiefen ab erter
Schichten ertannt bat, die man deshalb aud) Globi⸗
erinenihlamm ' ) genannt bat.
verit wurde dieler S
ben Zi Guropa und Hordamerita und fpäter bei
n Ziefjee-Unterfudhungen in „rait allen Meeren
llenweiſe nachgewieten. G. find demnach we
Kentlich fel3bildende Weſen, "Die feit der Kreidezeit
rorigewirft haben. Hurley bat darüber unter dem
Titel «A piece of chalk» —88 Stüd Kreide») einen
lebrreihen Bortrag veröftentli
Iobigerine- mu
Globoide nennt nıan Fuge hirmige Aggregate
von Inden asıen Heimen Kryſtallen, welde in
manchen nzenzellen vortomnten.
g ynaebräudlice Bezeihnung für Ni⸗
cerin (f
Far
os at tugelig, Eugelförmig, aus Kugeln | w
beſtehend; —— tat Stugeligteit” Kugelform.
Giobofen sation nannte man in früdern Pac
Zeiten die Kallſteine der alpinen Trias.
@lobuline find eiweibartige —8 die ſich
im Blutſerum, in den Blutkoͤrperche d der Peri⸗
lardialflũſſi —8 — in der Hornhaut des u.f.w.
—AX umin ähneln, aber von ihm ſich da⸗
urch un en ba obgleich ihre e folpali n
Ldfunge en ‚bein 80 —E fieren, fie in Baler
nicht lö find. Ge werden durch verbünnte
—— ehr lei Syntoninen, Kr vers
dimnte Allalien —A ia — ten gelöft.
Gie martiales
(Stayitugeln), ai ein jegt — * r offizinelles
Eifenpräparat, peilebenh aus zu Kugeln geformten
Eijenweinftein (j. unter EifensBerbindungen 13),
e vielfad aut Anfertigung von lünftlichen | den
le bafiten erben miteoftopif Meine, opti
w heißen mileoflopi ine, op
ifotrope fphäreidale Gebilde, we u den fog
ftalliten gehörend, bie Srimittoe Form *
ellen, in der ein ——
ch aus einem Medium ausſcheidet, welches ibm
einen gewillen Widerſtand entgegenfekt. Die rund:
liden ©. reihen fi mitunter b gegenfeitige | w
Anziehung in einer inearen oder etwas gefrümms
ten Richtung kettenförnig aneinander und erzeu⸗
gen fo die garen, ee iunmen fie durch
direlte Berühru bei zu Tängt hen Rabeln, Ab
—— bie te bie fo bs Bor iten. — Schmeie 8
können 3. B. beobachtet when wenn man eine
aan aus zwei Zöfungen bereitet, beren
el in Sie ff, dere
SR an
adabalianı oenfa 8 in Son
ee Wire ebt, und dann a —
Fr ir Io Sen 2 —* ng auf einem ©
unter dem M op verdunften lä ra Gen
aus Gilicaten beftehenbe & . fchei
lich öfter —* in den Füuhlichen
1 Dohnfenfchladen
le a ee a
ndlihen, mei
Körnden, weide ſich oft
al u mancer 9
den * mit Recht zu
wie bie runbiichen winzigen Partitel, aus welchen
fo viele kiefelige Augelchen jufammengefcht erichei:
nen. Bogeljang, «Die Kryftalliten» (herausg.
von Birlel, Bonn 1874).
Melaphyre, finden, 8*
mm beim Legen ber Kabel | Ober
reich | Deu —8* namentlich in zeigt
aus,
Frl Kr ft in bietet,
als unvolllonmen gebildete
Kur —88* ro —* in der —— 3. li
den G. gerechnet, ebenfo t
Globoĩde — Globus
t), Kügelden; Globuli m
ler © Stab ein, ſ. Globulitartarif
- Globuli sanguinis, Blutkugelchen; g
bulös, foviel wie globos.
Gtobns 8 nennt man in ber Geographie ı
Aftronomie eine drebbare fünftlihe Kugel, auf do
fläche, wenn e3 ein Erdglobus, die ber
tenditen Länder und Orter der Erde, wenn ei
Simm el3globus, die belannteiten Eternbi!
nd Sterne, auberbem die widtigften Kreiie,
man ſich auf der Exde und am Himmel gezo
denkt, verzeichnet | find, ſodaß eine ſolche Kugel
Rachahmun g oder Bild der wirklichen Grod- l
Sinmelsuge fowobl zur Berfinnliyung der w
ichen oder fcheinbaren Bewegungen berfelben |
auch zur Erlangung einer Kenntnis der Sterne |
nen ann. Ginen Grdglobu3 beſaß ſchon Ptolema
wie aus befien «WAimageft» hervorgeht. Hi
* nen nn die —— An ime K
018 ipparch von Ma 0
gehabt haben ‚ erſterer wenigftens ı
Die beiben ä älteften loben, =
auf und gelommen, find arab. Hıfprım
Den vom — Beler, br wird i im Deufeum
= — * 16. 16. Jahr wendet
tor u.
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von Blaeu (1. b.) ‚un Amftexbam dem ft
fanermö 2.
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ren und in Gotto Ep aufft n lich, ber De abi
feit 1713 in —* r ne nb
Kupferblech und ie Och —X
——— — — gemein die ſcht grobe
enwär man allgemein die ſehr
Globen, welche unbequem und en den Ile
— bi 2 8 Decimeter er nad, dur
man, wenn fie rich auöge eführt, bie "eice
Beet erreichen ke uch ie im 18. Jahr!
&Sbejonbere in Rürnberg von Ludw. Andrei un
Homann errichteten I Inen von von Hinmeld- un
Erdku wurden namentlich
[ed * tet. een neuern
—* fh ie 1775 von —58 1780 von
er in Baris, beſonders aber bie von Robe beio
ten Himmel Sgloben aus, w au ie leit —
1 | Rürnbeng, fpäter auch in ee ee
und —2 Genauigkeit und Stich
Sehr brauchbare GSloben von veridii
dener Größe, auch R
eliefgloben werben i
‚ BBeimar, Bei
egen ber Schwu
A für die Kun rung bei
elben bisweilen ander
melich ben Regel. Sterntegn
ieferten 3. . Bimm 1692 und Funk u
Leipzig 1777; od) fin find d fie wenig in Gebraud ge
ommen. Gine eigentü ice und kolofjale Art oe
Grögloben ift dad Beorama, ein bobler
beflen Innerm Galerien angebracht find, ei
lin, und Wien
rigfeiten. welche bie &
t man ftatt
Störper gewählt, namentli
aus man bie auf der Oberfläche in er
und loloriert Dargeftellten Länder, „M
Sloceſter — Glocke 113
u. f. w. gleichſam umgekehrt Einen } folge ber Spröbigleit des Metalls Außerft ſchwi
red Relte unter anberm 1851 ag in London — * hängt da das gute Erg ®. *
ai einem Maßſtab von 1 Zoll auf Oengl. Mei⸗ * der igen Konſtruktion des Kippe ab.
a. Ein in neuerer Zeit von dem Bolytechniler | Derfelbe befteht aus einem im Innern ber ©. frei
3U Srandegger in Gllmangen erfundener ©. zur | hängenden, unten verbidten Stab aus Schmiede:
wutihhen Ginfahrung in ben mathem.sgeogr. Uns | eifen, ber beim Läuten der ©. gegen den Schlag:
u iR ber 100. Smbuftiondglo us eine ring ſchlagi Iſt der Klöppel a leicht, ſo ſchwi
ca im Itende und mit fün lichen er mit der G. und ſchlaͤgt Inf nrolge deſſen gar nt
belegte ugel, welche dad —— oder nur unregelmäßig an ben Schlagring an. EN
* Griffel o der Kreide, fowie das ſpurlo in Nordamerila un England nicht ganz. feltenen
Laläden des Gegeichneten geftattet. Stahlftabgeläute, bie ſich durch ohtfeitbeit
Guußer, ſ. Slouceiter. und eelhe eit auszeichnen, haben bißjeht. in
Une (son gloden, altdeutidh clochon, d. i. Deutihland feinen Eingang gefunden, ba ihr Ton
iin; fon. cloche, engl. bell), ein hohles, ges | zwar angenehm, aber nicht weit genug vernehmbar
m.
aisihmeinlienes Gerät rät in Geſtalt eines tumpfen, ft. Dagegen feinen. die in Bochum in neuerer
— gebogenen stegel mit einem Klöp: it verfertigten Stablgloden fi) langſam Bahn
Auihen, weicher, wenn bie G., veip. er felbit | zu brechen; diefelben haben einen ſchönen, reinen
img wird durch — einen all ber: | Klang und find weit billiger als tonzegloden,
ut Das zu den meiften ©. und “ innmer | Freilich find gelprungene Stahlgloden ‚wertlos,
—* na benupte Metall, Glocken⸗wahrend Bronzegioden umgegoffen werben können.
ame Biodenfp eite, enannt;, ift eine Koms Son on im IH Altertum bebiente.man ſich
von Kupfer Sinn (Bron e), wie fie | dee Eymbeln flen und panbilingeln zu ji
eier A auch zum ——— erwendung pidien Gehrähden‘ KA 2 weiß man, da
öterd Sch moesoien |, n Haypten das Ofirisfeft durch Glockenſpiel hen
zuden (vie — . * ölner Dom a | fündet wurde; bronzene Glödchen wurden in Aſſy⸗
a isan Yen Die Meinung verbreitet war, daß rien gefunden, ſolche von Bold trugen Aaron und
wert, uuen Ihes von Silber zur Blodenfpeif e | die Ho enpriefter ber Juden am Saum des lan
= ehe ©, ein (hanee: und reinerer werde, eibenen Öberlleides, und in Ithen bedienten 7
olt beim Gießen einer Kir⸗ | der ©. die Cobelepriefter bei ihren Opfern. Tas
gleihfam als Opfer: Hlöfterfiche Gemeinleben der Buddhilten in Indien
aube Burzubeingen. In neuer eit hat man jes [ahrte fie ſchon frübzeitig dahin, zur Bufammen:
ia Gnglazb durch Gießen von vier G. aus | berufung der ® äubigen große metallene Gloden
gen (die erfte aus blokem I benugen. Auch die Römer fannten für die An: _
zit fteigendem Silberzujag) ſundi ung Fenuiger Verſammlungen den Ge:
x ben Ton der G. nid | brauch von man nannte fie tintinpabula, und
adezu een, ins | Sueton berichtet daß Auguitus eine folche vor
ilber verjehte G. am mes | bem he bes 5 Yupiter au ngen en ließ. Yür die
ne aus bloßem Slodengut am | hrift eine gleiche Verwendung ſehr
* troß der ſorgfaͤltigſten — m er er eihen Beit freilih und ſolange der
fih kein Silber nachweiſen —EX nur im geheimen ſtattfinden konnte,
‚daß das Gießloch, in welches mußte der Curſor bie Öläubigen rufen, und selbjt
ihr Silber —5* — 1, ‚gar nad) dem Siege bed Chriſtentums mochte nod) ges
S maſſe fſchrt raume Zeit vergehen, bis G. in ausreichender
eine —— —* von Gtöße a ir an die Stelle ber mit dem Ham⸗
22 Teilen Zinn; iſt v gelb» | mer gefchlagenen Holz» oder Metaliplatien zu kre⸗
einlörnig im Bruc, f it ten begannen. niſches Erz, ſchon bei ben
ye bünnflüffig, wodurch Alten in großem niehen, wurde
n des Models im Suß (ir & jenditen gefunden und fpäter nach ihm bie ®.
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usdrud fommen. fiber da ft (campana) benannt; ob und inwieweit jedoch
er Metallguß. eil. Paulinus von Nola in Campanien für
einen Kreuzhenlel, bie iog. die Einführung der ©. in ben kirchlichen Gebraud)
e im Glodenftuhl ftubl (f. db.) be |t ätig een wie man annimmt, muß bei beim
hnlich ift Für die zu gießende 6. ngel jeder Andeutung in feinen Schriften da⸗
ie : zonhöbe e vorgeichrieben und * e —* bleiben. Hohl. aber werden ſchon in
odells hierauf Ruck⸗ ahrh. auch außer Italien G. erwähnt, naͤm⸗
en ie Größe der ©. richtet a in Frankreich durch Gregor von Tours, ebenſo
Gewicht, während bie Zonhöhe burch | auf den brit. Inſeln im Leben des Schotten Da:
Ber Wandungen und namentlid des | gäus; bie Kapitularien Karls d. Gr. deuten Schon
— — en Teils, an den der Klöppel | auf bie allgemeine Verbreitung der G., wie denn
die F Form der G. wird | au in Pontifikalien des 8. Jahrh. ſich der Ritus
Ser a nn beeinflußt. Meift find | der Glodenweihe bereit3 ausgebildet vorfinbet; in
bes Sirdytürmen ganze Seläute, d. b. eine grö: | der Mitte bed 10. Jahrh. bei pri — man 2 'hon u viels
— n6. — —— die uniereinander fach die Harmonie de3 Geläute Wort
— ** Zomverbältni ſtehen, fobaß | cloca kommt zuerjt als ia Wort in a Brief:
e ©. harmoniſch zufammentlingt. fammlung des Bonifacius aus dem 8. Jahrh. vor;
er ®. den geforberten Ton nicht | als deutfches «giogga», aclocca», erfcheint es nicht
Er t, Tann man fi bur nehme vor dem 9. Jahr
= * doch iſt dieſes Auskunfts.Die berühmten. Glodengiekerfamilien zu Nürns
X nur ſehr ottpig, Jonbern auch ins | berg und Augsburg datieren aus dem 14. Jahrh.;
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Ginden (als ge nennt man eine Maxis
Mn Rencis (Blokeifen enannt) eiche
es an —— fo geplättet
were, bap Fine halbrumber Bogen entfieht. | gegen
inne; Ceampanula.
5 ‚Com anularten.
obernieimehe — *
ſieht man in den Yen San Armen hängen.
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ei, f. nn Bellen
ſpeiſe), f. Ei Biden Ba au en
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n Aultuähand lung, fondern aus au
Sehen —ãi — 1 GBargerſprachen, an
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Marttgloden), o lag auch — ten Bnlab
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vielen dienen
kirchlichen und i» profanen weden, * zwar finb fi
Baht an bem Rirchengebäube und ber
x, alſo auch an den Bloden, wirh
ben polit. Gemeinben
‚zo bad nicht der Zu if, ehasen Be
ikte e Be den —— der
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in vielen
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"ln eureht (Droit sur les cloches) war ſo
auch die Bezeichnung für ein altes Herlomme
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a? des Fürftentums. Arie.
Bar in der Nacht vom 9. zum 10. März
u cin und lieh fie nun noch ſtärler
—— — t von Jena 1806 wurbe
Bi des Dreisigjährigen Sriegs bis
. —— . 1814» (Glog.
y chte ber n in Groß:
Bu 183). .[(1880) 75307 €.
Bu Siogan mfaßt 935,7 qkm mit
aber), \.Dberglogau.
sa Slodnis, alter
2 eineh Gerihtäbez
Schloß war
——
- Werfebril —— —* einer
N, Sieden im ungar. Komitat Arad,
U.00n Arab ‚, Station ber Linie Arab»
Babe Grien Siebenbürger Eifenbahn, mit
BR kt. unb deutichen G., die blühenden
keiben; be bier erzeugte Tabak geniekt
größter Fluß, 567 km
t
—
ten Gtromgebiet von etwa 40430 qkm,
Inte Drontheim im Bigelniptjernet,
—— —
reichen er Oſterbalen,
Dielen, bie zu ben ergiebigſten Wald:
Ausnahme der geichlofienen Zeiten nad bem n⸗
troitus . Gr gründet
.2, 14 und iſt ſchon früh, man weiß nicht
von wem und wann, in feine gegenwärtige Form
gebracht worden. Zum Unterſchied von dem «Gloria
patri, filio et spiritu sancto in secnla seculorum»,
das die alte Kirche am Schlufle ihrer Pſalmen und
Wechſelgeſaͤnge anftimmte, wurde er auch die große
Dorciogie (f.d.) genannt.
. @lsria (Andrea), ital. Geſchichtsforſcher, geb.
1821 in Babua, ftudierte Rhilofophie und Hechts«
wifienidaft, wandte ſich aber Ipäter hiftor. und ans
tiquariſchen Stubien zu, war Profeſſor der Palaͤo⸗
gran ie an der Uni t und wurbe dann Direktor
tadtmufeums zu Badua, wo er feit einer lan:
gen Reihe von.Sjahren wirkt. Gr veröffentlichte
zahlreiche Schriften, namentlich über die Gefchichte
von Padua. Yu nennen find unter andern: «Il
territorio padovano illustrato» (4 Bde., Babua
1859), « dimora di Dante in Padova» ( Padua
1865), «Compendio delle lezioni teorico-pratiche
di nafeografia ı e diplomaticar (2 Bde., Babua
1869), «Proposta di un Glossario latino-barbaro
e volgare del medio evo d’Italia» (Habua 1877),
«Codice diplomatico padovano» (3 Bde., Bened.
1878—81), «Documenti inediti intorno al Pe-
trarca» (Padua 1878), «Speronella e la riscossa
dei Padovani contro il Barbarossa» (Pabua 1880),
«Del volgare illustre dal secolo VII fino a Dante»
deren | (Beneb. 1880), «L’agro Patavino dai tempi romani
alla pace di Uostanza» (Bened. 1881).
@lorie, Bloriole, f. Heiligenſchein.
Gloriette (frj., au das Bloriett), Laube,
Lufthäuschen. [Berberrliung.
Glorifigieren, verherrlichen; Slorifilation,
@loria® (lat.), ruhin⸗, glanzvoll, herrlich; auch
rubmrebig; gloriosae memoriae, — —
Angedenkens; gloriieren, prahlen, großſprechen.
lofſa (Kap), ſ. unter Avlona.
Glonsao Malbergioae, Malbergiſche Gloſſe,
ſ. unter Saliſches Geſeß.
Gloffar (glossarium) wurde in der roͤm. Be
zeit ber Ausdrud für Sammlungen von Gloſſen
(ſ. d.). Auf uns find nur G. aus ber fpätern Kais
jerzeit und dem frühern Mittelalter gelommen.
Diefe enthalten wertvolle Mitteilungen aus Werten
älterer Grammatiter, wie des Aurelius Opilia, des
Alius Stilo u. a. al. Löwe, «Prodromus cor-
poris glossariorum latinorum» (en 1876).
@tloffe (dr. YAüsca, Zunge, Sprache) wurbe
in fpeziellem Sinne bei Griechen und Römern, die
dr.
«
116
ihren glodenförmigen Körper, ihre ſchnellenden Bes
n und ihre Bef eiejtigung burd einen Stiel
ausjei en an dem der k der Spike der
Glocke ang obeftet ift. An bem ai breiten Saume
ber Glode ſtehen lange Wimperhaare, die einen
Strubel erzeugen, welcher in ben trichterförmigen
—5 führt, der meift mit einer ſpiralförmigen
eihe von Wimperhaaren ausgeltattet if. Der stern
bat bie Geftalt eines Hufeiſens. In Der Gattung
Vorticella hat jedes Tier einen langen, tontraltilen
Stiel, ber ſich in Form eines Korkziehers durch einen
innern, ber Zänge nach verlaufenden Mustel bligs
ſchnell ufammenzieht und langjam durch eigene
Glafticität wieder ausdehnt; bei Carchesium bilden
die Tiere mit ihren verwachfenen und veräftelten
Zweigen einen wahren Blumenftod; bei Epistylis
jind die Stiele fteif und die Tiere tniden ſich ein;
noch andere Gattungen, beſonders auf andern Tie:
ren ſchmarotzende, haben gar teinen Stiel, aber doch
fchnellende egungen. ©. finden fi Towopl i im
Sußwaſſer als im Deere ſehr häufig und ſehen Nic
häufig auf Korallen, Kru entieren, Würmern und
Näbdertieren felt.
Siodentuem. [.
sup ralte), f. unter
Gampanile und Turm.
„sonpape en chapeau, engl.
til,
lockner oder Broßglodner (ben), nachſt bem 7. April
ier (8906 m) und der Königsfpihe (8864 m) ber
—* ipfel der Oſterreichiſchen Alpen, erhebt ſich
in der Gruppe der Hohen Tauern (ſ. (pen 27) an
ber Grenze von rot und Kärnten zu 8797 m
Höhe über dem Meere. Der Berg, eine der ſchlank⸗
ften und ben ben Eispyramiden der aipen, ge⸗
ia nicht dem auptlamme ve Hohen Ta
ondern entfteigt dem 11 km en Grat, der ſich
— Giälögele (3439 m) füböftlich bis zur Müns
Leiterbachs in die MÖU unweit Heiligen:
u. d.) erftredt. Die Dftfeite dieſes Grats, in
dem fich zum legten mal gegen D., ſowohl was Höhe
un: rm, als was Berg eticherung der Spiel bes
bie ganze Großartigkeit ber ee a *
— An. en den mächtigen
)ab;
—— he
jenten fi vom —*
* a, — — „(8522 m)
locknerwand —* —*
—2 unb be ber Fra —* ty
and bee Beiternietfhe a Sm) Mi Den
um e er en bie gleichnamigen Thaͤ⸗
erab. Der ga ad Befte t aus Chlor
Be ‚ber an ber eite na
etjcher „non „gelbligweihen —— —
niszteuft wird.
Der erfte Verſuch, den G. zu b n, wurde
fon 1799 von bem enfurter ED Eee Grafen
wart gema —— nur bie 8768 2 m
hohe öftl. Spike ben Rleinglod ner, erreichte. Der
oberfte Gipfel, ein tleines nad) W. geneigteg,
nad allen Seiten feil abfallenbes Plateau von
etwa 6 m länge und 2%, m Breite bildet, wurbe
zuerſt 1800 von vier Männern auß Heiligenblut er: | Du
reiht, die auf demſelben ein Sue © aufrichteten.
Seither wurde bie Beiteigung, wel 3bauer und
Schwindelfreiheit erfordert, jedoch nicht außerges
wöhnlide Schwierigleiten bietet, owohl von Hals
wie von Heiligenblut aus häufig ausgeführt. Zur
Erleichterung berfelben fü And von ben alpinen Ber:
einen Öfterreih3 und Deutſchlands die Stüblhütte
(2600 m) auf der Seite von Kals, bas Glocknerhaus
-Stodenturm: —- Slogan: (Groß⸗)
bie Hoffman 2488
a ‚von Dein er e et re m
zur oberften Spike durch Pa ifte und Drahtien
verbeſſert —8 Die Ausſicht erfiredt fi ‚an
den nanzen Kranz der Alpen vom Terglou bis;
ben Bündner Alpen, und bis zum Abriatifchen Ser
ben Kleinen Karpaten, dem böhmifd:mähr. Ber;
lande und ber bayr. Hochebene.
Die Gruppe des ©., bie böchite und am ftärtite
vergleticherte ber Hohen Tauern, wirb weftlich va
der Gruppe bes Granatlogls (3082 m) durch ba
gorfesthal, ben Kalfertauern (2596 m) und ba
Stub achthäl, öſtlich vom Brennkogl (3015 m) ber
die Pfandlſcharte (2668 m) und das
an: ndlih fchließt fih beim Bergertho
en 2 sie —8 es — chober (3243 m) ar
nach N. ſchieben ſich vom Hauptlamme der Hohe
Tauern 1 beiden Seiten des Stapruncrtbals d
Ketten bed Kisfteinhorns (3194 m) und deö Wie:
ba —F (8577 m) bis zum wegn vor. |
K. von Sonklar, «Die Hohen Tauern
Bi 1866); Ruthner, "Berg: ind Gletſcherreiſe
in den öſterreichiſchen ‚50 halpen» (Wien 1864)
Rad « ie, |.00 oradnerführer» (Wien 1831)
Glocknit,
@iderfen ( Ehriftian), norweg. Dichter,
1838 zu Kriſtiania, Borftand einer Dr
terſchule zu Kragerd, bat nebjt mehrern Heiner:
— und Gebihten, bie meiſt anonym ii
Beitichriften eriehienen, die Romane «Sigurd» (187 i
und «En Fremmeb» (1880) veröffentlicht.
Glogau, auch Großglogau zum Unterfchie
von Oberglogau in Dberieh (dien, Kreißftabt um!
ng zweiten Hlanged im Regieru ngab Kiegi
rip der preuß. Provinz Schlefien, am linfen Ufe
der Oder und an ben Eitenbahnlinien Breslau
Stettin und Liſſa⸗Hansdorf, ift Sig eines Land
ratsamts, eined Lands und eines Amtsgericht:
einer Reichsbanlſtelle unb einer Kriegsſchule uni
bit 18650 meilt evang. E. (1880). Die Stab
at zwei evangeliiche und_brei la Kirchen (dar
unter der Dom auf einer Dberinfel), ein Ratbaui
und ein Schloß. Bon höhern Unterrichtdanitalter
befist ©. ein —8— und le 2% evagt Soma
fium und eine höhere rich
thätigleit ber Bewohner ee ch uf a
nen, l⸗ Thonwarenf tion, Gijen
guß, Tabak u. f. w.; ; au beitehen eine Rüben
u rit — rauereien. „nie ud
be ung von lem ming ha einen
ndlartenverlag. Handel und — en!
Kemlid lebhaft, weniger die Wollmärtte.
egu und tterung —*
ſein —2 —* an Ausbehnung febr gewonnen.
©. Hauptitabt des Ötrentumt
— 345 lei
‚der britte Sohn des
—8 deinri II. ober bes —— Kon
rad in dem Teilungsvertrag von 1252 erhielt
Es begriff damals den ganzen nörbl. Zeil vor
Nieber eſien oder 0, Sagan und Kroſſen in fich
rch ben Dass Konrad, ber viele beutidx
Koloniften ins Land 308, wurde bie Stabt anfebn
lich ae am Mi em beutichen Recht begabt,
Sein einrich IIL., erweiterte fein
Beſi Ne Durch ee im es ardhien Teils dei
— entums 7 do
n
on ni ber anfehniich
rkompler unter
in * Tele, Die damals von Przem allem ge
ftiftete Speziallinie ©. ftarb mit deisfelben 188:
Glogau (Dber:) — Gloſſe (ſprachlich) 117
Saoan und von Steinau, | plögliy gegen Weiten, durchfließt den See Ojeren
wiber au, werauf bie beiben andern glogaujſchen siteitten 18 jählen, biegt bei Rongävinger
nunmehr unter böhm. Hoheit, | und geht dann, verftärlt durch die Gewaſſer des
Das nunmehr unter | Bormen-Glo unb Miöfenfees, wieder in ſadi. Rich⸗
gebildete ses, tum | tung. Bei dem Gute Hafslund, unweit des uralten,
mehrere Zeile de 1567 von ben Schweden zeritörten, 1839 neu privis
ee Es EEE
Pi ‚m.hoben Fal ot und müns
——— Johann ven-Sagan mit ©., jebodh mit | det bei Jreberifaftab in ben Olager Mit. Der Zluß
— von , Züllihau und Keoffen, | ift von der Mündung bis Garpen (12km) ſchiffbar,
a t Achilles von Brans | fowie oberhalb bes Falls 32 weit; er bat
mt wurde, Mit bem gemalts | einen reikenben gauf, und. entjenbet bei hei
Bafferftanbe_einen feines Waller an den
i ſchwed. See Wenern.
1506 hörte | @lomsin, f. Aitroglgcerim
dem böhm. | @leria im ber tath. Kirche ber fog. «Eng-
ber Fi liſche Lobgefang» oder ber Hymmuß, der mit den
—1481, war bie Sust — *— Tre — beginnt und mit
von Te: | Ausnahme gi jenen Zeiten nı ine
Fürftentums. ied» | teoitus Mefie angeftimmt wird. u. gründet
t vom 9. zum 10. März | fi) auf Luf.2, 14 und # on früh, man weiß nicht
und ließ fie mın noch ftärter | von wen und wann, in feine gegenwärtige Form
ber Schlacht von Jena 1806 wurde | gebracht worben. Zum Unterjchied von bem «Gloria
. Truppen umter Banbamme pub Alio et spiritu sancto in secnla seculorums,
Kı ‚bie alte Kirche am Schluſſe ihrer Pfakmen und
"geringem DB te, wurde er auch die große
den Fran: | Do
h
— ch 1 reußen zus | - € 1. Geichichts b.
— —AãA —————
aber fpäter hiſtor. und ans
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— Gabe be a | ie inderüniserhtätunb mich! Dank Dieeor
zu J 5 jean Iniv und wurbe dann Direktor
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tabtmufeums zu Babua, wo er feit einer lan-
Olga Kine. 1878) 018207 & | Kahl Erifen, na — Aber ve Die
* 4 namen! ie
Leis @lo ‚qkm mit don Padua. Serennen find unter andern: «ll
*Glogan Dber.), 4 Dberglogau. territorio vano illustrato» (4 Bbe., Babua
Alter Martiieden | 1855), «Sulla dimora di Dante in Padoras (Badua
wh Seaptort einek Gerichtäbgirts der Bezirib: | 1865), « io delle lezioni teorico-pratiche
Sn nagerng aaa Ira De dia
CR. von Wien nad | 1869), «Proposta di un io latino-)
= — Der Ort zählt (1881) | e Yollare dal medio evo d’ltalia» (Babun 1877),
06 & ums hat son inbuftriellen Gtabliffements | «Codice diplomatico padovano» (8 Bbe., Bene.
= türt, Kappen ($e2) und mehrere Holz: | 1878—81), «Documenti inediti intorno al Pe-
Die bei dem | trarca» (Pabua 1878), « peronella ela
\nnkherten Dorfe Ingenreut feit 1881 auf: | dei Padovani contro il Barbarossa» (Babun 1880),
den Des „gelegene Gchlok mar | «Del volgare illustre dal secolo VII fino a Dante»
Eike (fi 1808) eine J ‚abtei, beren | (Weneb. 1880), «L’agro Patavino dai tempi romani
Grafen Gäbert von Pütten | alla pace di Costanza» (Beneb. 1881),
. zurädreiht. Die Kirche enthält | @lorie, Stories, 1 Heiligenidein,
der
ferner bie Gruft unb Denkmäler Gloriette (fri., auch baß @loriett), Yaube,
Wermbrand feit 1265. Smilden ©. und 28* I er
igt bie Gübbahn 974 m hoch teren, verherrlichen; Slorifilat *
“ ; | zt —— en meiden
ig; orliosa: D
il — ED ee — gloriieren, prahlen, gro| sprechen.
betrieben. . Ioffa (Kap), |. unter Aotone hie la,
Giogsaäg, Zleden im ungar. Komitat Arad, Glorane mal Ibergione, De!
Yka zu D..00n Arab, Etation der Linie Arad |. un Set! EEE in der umge
bürge lossari
tath. unb deutien €, die biühenben | get der Fusbrud für Sammlungen von m RR
Wein iniben; ber bier erzeugte Zabat genicht | (.d.). Auf und And nz alter gelemmen.
—— —— — größter Fluß, 567 km Se enthalten wertoodle Mittelun io, de
las, nit einem Gteomgebiet von etwa 40480 qkm, | älterer Seammatiter, mie Di, * — cor-
Erst im Amte Drontheim im Bigelniptjernet, | Alius Stilo u. a. MLorams (2p}. 1876).
ea
en aatehien Bat | in Ipenielem Sinne bei @ “
116
ihren glodenförmigen Körper, ihre ſchnellenden Bes
den , en zund ihre Beie nee burh einen Stiel
auszei an dem d mit der Spibe der
Glocke ange ftet iſt. An dem freien, breiten Saume
der Glocke ſtehen lang e Wimperhaare, die einen
Strudel erzeugen, we eier in ben trichter Örmigen
nb führt, ber meilt mit einer ſpiralförmigen
eihe von Wimperhaaxen ausgeltattet ift. Der Kern
dat die Gejtalt eines Hufeifend. In der Gattung
'orticella hat jedes Tier einen langen, kontraltilen
Stiel, der fi in Form eines Korkziehers durch einen
innern, der Länge nad) verlaufenden Mustel blig:
ſchnell zuſammengieht und langſam durch eigene
Glafticität wieder ausdehnt; bei Carchesium bilden
die Ziere mit ihren —A und veräftelten
Zweigen einen wahren Blumenitod; bei Epistylis
jind die Stiele fteif und die Tiere niden ih ein;
noch andere Gattungen, beſonders auf andern Tie⸗
ren fhmarogende, haben gar feinen Stiel, aber doch
ſchnellende Bewegungen. G. finden fi Towohl i im
Süßwafler als im Dleere fehr häufig und fegen fi
äufig auf Korallen, Kru entieren, Mürmern un
Pi tieren feſt.
Glo — Campaniie und Turm.
Glockenventil (fr}. soupape en chapeau, engl.
“loan f. unter Fe
gietur ober Großglodner (der), naͤchſt dem
Iex (8906 m) und der —— (8854 m) ber
—* ipfel der Oſterreichiſchen Alpen, erhebt ſich
in det Gruppe ber Hohen Zauern (ſ. pen 27) an
ze von Tirol und Kärnten zu 3797 m
öbe über dem Deere. Der Berg, eine der ſchlank⸗
en und zierlichiten Eispyramiden der Alpen, ges
drt nicht dem Dauptlamme der Dohen Zauern an
ondern entfteigt dem 11 km langen Oira ber fi
vom Giötögele | (3489 m) füböftlich bis * Man⸗
dung des Leiterbachs in die Moͤll unweit Heiligen⸗
blut (f. d.) erſtreckt. Die Oſtſeite dieſes Grats, in
dem En Tehten mal ge 5— — was Hoͤhe
Ri Ri: Serung der Gipfel bes
der Dodalpen ent;
— den an Bafterzengleticher
.d.) ob; a6. nd ich gegen das Dorferthal, Die Ober:
8, Icnten ſich vom neewintel;
kopf (5739 m), Romariswandlop „(0022 m)
1b der —
8780 m) ber
Srusnip: und ber Teifi letſcher; Me ngen
vom ©. und der Adlerdrube (3463 m — 5 —
und der Leitergletſcher gegen die —— —*
ler herab. Der ga t befteht aus hlorits
fhiefer, der an der Uftfeite na m Paſterzen⸗
oleticher icer son „gebligweißen telimmerichiefer
Der erite Verſuch, den G. zu befteigen, wurde
ſchon 1799 von dem enfurter Domberrn Grafen
Önigömwart gemacht, Iebed nur bie 3765 m m
bobe öftl. Spike, ben Rleinglod ner, erreichte.
oberfte e Wipfel, rein t nad W. geneigtes,
nad all en Seiten fteil abfallendes Plateau von
etwa 6 m Länge und 2'/, m Breite bilbet, wurde
juerft 1800 von vier Männern auß Heiligenblut ers
reiht, bie auf bemfelben ein Kreuz aufrichteten.
Seither murbe bie AeBung, 00. usdauer und
untere
Schwindelfreiheit erfordert, jedoch nicht außerges
woͤhnliche Schwierigleiten bietet, owohl von Hals
wie von Heiligenblut aus häufig ausgeführt. ur
Grleichterung ee a Porn ben a Ipinen
© nb8 bie tnalhätte
2800 m —— — von ie bas Blodncrhaus
ißs, der thatioteit der
Glochkenturm· Glogau (Groß⸗)
83 IRRE auf d
te von Heiligen bi und ber Supen
zur oberften Spike ite unb ae Ce uf
verbeflert —8 en —— fi) Db«
den en ‚ga nzen Kranz der Alpen * 78 lou bis J
ündner Alpen, und bis zum —— —
Kleinen Karpaten, dem böhmiſch⸗mähr. Berg
lande und ber bayr. Hochebene
Die Gruppe bes G., bie hödfte und am ftärtite
vergleticherte der Hohen T auern, wirb weitlich v
der Gruppe bes Granatkogls (3082 m) burch
Dorferthal, ben Kaljertauern (2596 m) und ba
Stubacht al, öftlih vom Brennkogl (3015 m) dur:
die ‚Blan icharte (2668 m) und das Fufchertbi
eſchieden; ſudlich ſchließt beim Bergertböi
0048 2649 m) bie e oruppe ober (3243 m) aı
N. Ichieben fi vom Haupilamme der Hobe
Tauern zu beiden Seiten bed Kaprunerthals di
Ketten des Kitzſteinhorns (3194 m) und bes Wie⸗
en (8577 a) bis zum Pinzgau vor.
K. von Sonklar, «Die Hoben Tauern:
(Bien 1866); Rutbner, «Berg: und Sletfcherreiiei
in pen öfterreihiichen Hodhalpen» (Wien 1864)
Hußrierter Glodnerführer» (Wien 18311
Se nis, |. olong niß
en ( Chriftian), nommen Dichter , get
7. April 1838 zu Kriſtiania, Vorftand einer "Tod
terjhule zu Kragerd, bat nebit mehrern Meiner
äblungen und Bebihten, die meilt anon
Beitiehriften eriepienen, die Romane ende dar
und «(in Fremmed⸗ (1880) veröffentlicht.
Glogan, auch Großglogau vum. Unterfepid
von DO ——ã— in —*
Feſtung zweiten Ranges im —— bat Se
& nig ber preuß. Sronr nz Schlefien, am —*
der Oder und an den Ei babnlinien —2
Stettin und Liſſa⸗Hansdorf, "ih Siß eines Land
ratsamts, eines Land: und eines Amtsgericht:
einer —— und einer Kriegsſchule un
—— 18650 meiſt evang. E. (1880). . Die Sta
t zwei evangeliſche und _brei lath. Kirchen (da
unter der Dom auf einer Dberinjel), ein Rathau
und ein Säiop. 2 on höhern UnterrichtSanftalte
befigt ©. ein a und ein evang. Gpmne
fium und eine öchterfhule. Die Gewert
ohner erftredt ſich auf Moich
nen, Anodenmehls, Zhonwarenfabrilation, Gifer
guß, Tabat uf. w.; auch beitehen eine Rüber
u brit und —* nen „ie Bud
ung von Flem ming Dat deutendDe
ndlartenverlag. Handel und Öbenitber fan
Kemlid iebbaft, weniger bie Drum⸗n Duri
legu iterung der ————
ſeit 1880 hat — an — ſehr gewonnen.
Ehedem war G. Hauptſtadt des Sürkentu m
®logau, welches ber dritte Sohn bei
——n deinri I. ober bes Sronmien. Kor
in dem Teilungsvertrag von 1252 erhiel
63 begri Be damals ben ganzen nörbl. Zeil vo
—*— nen oder er Sagam und Kroſſen ini
Roloriften ins Fr 33
—88 ‚ ber viele deutſ
, wurb de die Stabt anjebı
lich erweitert und mit em beutiihen Recht begerb
Sein Sohn, — Deinrih TIL erweiterte fei
Befistum Dur ed gröhten Teils De
entums 37 doch zerfiel ber anſehnlich
nde leg unter deflen Söhnen 1309 wied«
in vier Zeile. Die Damals von Praemiflaw
ftiftete Speziallinie ©. ftarb mit bemfelben 133
Blogau (Dber:) — Gloſſe (ſprachlich) 117
zer ans, — oa ie bie beiben —— —
wit Dazb — te —XS —5
galt im Ste, 1bed num R r Das nunmehr unter
furag Heinrich v nen hen Herzo tum
Snten eure Bla wis in men See
, en j m
Beh langen Streitigleiten 1481
von Sagan mit G. jedoch mit
wiebus, Zullichau und Kroflen,
Ihrecht ie von Bran-
nt wurde. Mit dem gewalts
Eshne jenes, Johann I der 1489 feiner
Bass srtuftig wurde, ft iaſtiſche Stamm
LE son ©. allen aus, Wr eit 1506 hörte
— ein er Dersatum in in bem böbm.
legten Periode der
, 1829 1481, war die Stabt
Ib den Herzögen von Te:
des Fürftentums. en
il fe in der Nacht vom 9. zum 10.
Ka turm ein und ließ fie nun noch Härte
ĩ —3 — von Jena 1806 wurde
Truppen unter ——
it und von dem preuß. Kom⸗
inhard nach geringem Wider⸗
Wen ih F Ben San [2
an Preußen zu⸗
Yusbt, «Geſchi pe ver Stadt he
erften Sahrb.>
«@el Ei ber Shan vb:
„Beige e
Ei
A
Se
wa A
ber
j Kriegs b
een im J. 1814» e Eloe.
dichte ber ıben in Groß:
*75** 1873). . [(1880) 765307 6.
reis Srogan a umfaßt 985,7 qkm mit
‘Glsgen Dber:), 1. Dberglogau.
Gisgguig oder Slodnip, alter Marttfleden
m) Seuptert eines Gerichtäßeirts der Bezirke; | 1
kerzemaunfchaft Reunlicchen in Rieberöfterrei
—— D Bil
n. Der 3
5 & zus bat von inbuftriellen —A
am Febrit tier. Kerpen Ges) unb mehrere Holz:
—— Die Braunkohlengruben bei bem
5 Erzenreut * 1881 auf:
Des ro ifch gelegene Schloß war
A (bi8 1808) ein ediftinerabtei, deren
XX Grafen ade von. Pülten
il. . irüdreiht. Die Kirche enthält
‚ ferner bie ont und Dentmäler ber
Burmbrand feit 1265. Zwiſchen
‚Aberfeigt bie Sabbahn 974 m "6
b.); 4 km vom Flecen und
dual) an ber liegt bie pro roße, ehemals | ru
ießt v
insride —— — bbelmahl. on einer
—— I im ungar. Komitat Arad,
I D. — Etztin &i —* Arad:
tebenbürger n, mi
kath. und beu tigen E., die blühenden
: der bier erzeugte Tabak geniekt
größter Fluß, 567 km
um an car m Giromgebie von etwa 40480 qkm,
a
im Amte Drontbeim im Bigelniptjernet,
m Beinen Bergier unweit Röräd, burchfließt
mm bie waldreichen Thaͤler Oſer⸗ alen,
Zar zub Qbalen. die zu den ergiebigften Wald:
ufchen | diſtrikten Norwe
3-zählen, biegt bei Kongsvinger
plögli gegen Weften, dur t den See Ojeren
und geht dann, verftärkt durch die Öewäffer des
Bormen-Elv und Mijöfenfees, wieder in fühl. Ric):
tung. Bei dem Gute Hafalund, unweit des uralten,
1567 von den Schweden zerftörten, 1839 neu privis
legierten Staͤdtchens Sarpsborg, bildet er den
21 m.hohen Fall Sarpen ober Sarpsfoß und mün:
bet bei Frederilsſtad in den Stager:Rad. Der Fluß
ift von der Mündung bis Sarpen (12 km) Kinder
jowie auc oberbal) be Falls 82 weit, er bat
einen reißenden La Kun entſendet bei hohen:
Mafferftande einen eil feines Waſſers an den
Kuh. See Wen
@lousin, f. Riteogigcerin,
Gloria part in ber tath. Kirche der fog. «Eng-
liſche Lobgefang» oder der Hymmus, der mit den
Worten «Gloria in excelsis Deo» beginnt und mit
Ausnahme der geſchloſſenen Zeiten nad) dem Sr
troitus jeder Meſſe angeitimmt wird. gründet
fi auf Luk. 2,14 und ilt \gm feüb, man weiß nicht
von wem und wann, in feine gegenwärtige
gebracht worden. Zum Unterfchied von bem «G rin
atri, filio et spiritu sancto in secula seculorum»,
a8 die alte Kirche am Schlufie ihrer Pſalmen und
* 2 tie wurde er auch die
oxologie
loria —*8 ital. Ye) ichtsforſ
1821 in Padua, ftudierte Philoſophie un
wiſſenſchaft, wandte ſich aber ſ habe Ku ans
tiquarıfcen Studien zu, war Profeflor der Paläos
pbie an der Unive kt und wurde dann Dirchor
tadtmufeums zu Babua, wo er feit einer lan:
en Aeibe von ‚Jahren wirkt. veröffentlichte
zablreiche erden, namentlich über die Gefchichte
von Padua. Zu nennen find unter andern: «Il
territorio padovano illustrato» (4 Bbe., dun
HN «Sulla dimora di Dante in Padova» (
dio delle lezioni teorico-pratiche
di 866), «Compen e diplomatica» (2 Bde., Padua
1869), «Proposta di un Glossario latino-barbaro
e volgare del medio evo d’Italia» (PBabua 1877),
«Codice diplomatico padovano» (3 Bde., Vened.
1878—81), «Documenti inediti intorno al Pe-
trarca» (Padua 1878), «Speronella e la riscossa
dei Padovani contro il Barbarossa» (Padua 1880),
«Del volgare illustre dal secolo VII fino a Dante»
(Beneb. 1880), «L’agro Patavino dai tempi romani
alla pace di ost (Bened. 1881).
Glorie, Bloriole, f. Heiligenſchein.
Giloriette (frj., auch das Gloriett), Laube,
Luſthaͤuschen Verberel ichung.
a zieren, verberrlichen ; Olorifitation,
GSlorioð (lat.), ruhm:, g nzvoll, herrlich; aud)
huredig; gloriosae memoriae, A Hana
Fr edentens; gloriieren, prablen, großiprechen
ale a (Kap), ), ſ. unter Avlona
ao Malbergloae, Malbergif che Slofie,
f. 3. er Saliihes Geſeß.
‚@loffar (glossarium) wurde in der roͤm. Kaiſer⸗
zeit der Ausdrud für Sammlungen von Gloſſen
(ſ. d.). Auf uns find nur G. aus ber fpätern Kai⸗
ferzeit und dem frühern Mittelalter gelommen.
Dieſe enthalten wertvolle Mitteilungen aus Werten
älterer Srammatiler, wie bed Aurelius Opilia, des
Alius Stilo u. a. Bol. 2 Löwe, «Prodromus cor-
poris glossariorum latinorum» (er 1876).
Gloſſe (dr. YRüsca, Zunge, ae wurde
in fpeziellem Sinne bei Griechen und Nömern die
118
—
e ganz
allgemein ge
Sammlung und
für unbelannte oder dunkle, insbefons | rühmteft
im einer beſtimmten Bedeutung ni nicht | ift
* 48 —3— Woͤrter. ala
rung Io older Wörter
, die der Griechen über>
—* * die uhr Erklärung
8 dicke on und murbe | in —
ſpaterer ae ber
Sr
und man begrifi — un: |
* en Es di die fpeziellere ——
nerer
erhalten, denn die Franzoſiſche Ala⸗
aid das ng aan Gine andere
a 1 Bram
—* X En — das — er
fondere —5* man ef nor in ben ; —
ee A ) cn Glo Die⸗
— —— Ben we Bei angerichtet,
—2* 4 in en von Bandit en, Feng mik
Il ie ae —2* Angie den Tert "Sen (of ge
* ſodaß es eine * Hauptaufgaben der en
te der alten
Heler gemerben IR, De en entjersen
—X
Si der ot ER
——— und —— hinter he
nden worden die
erſten wiſſen —— — I der Sr Grlans nid
ee ablarien tele puilden bie Bellen
ie in den riften
glossas interlineares), teils auf ben Band (glos-
aae *x geichrieben wurben. Der erite eher
lee in bieler
eine nähen und
nolloren
bie ©. —* —* in ein San
, es n
—— ordinaria), welch
us > Jurie abe
in Den 0 Der 31 flat
Tu te o1Jatoren
— 3
ie t mit ihren Grläuterun serfahen,
auch ER a mi hatten, nah dem IF
Qui non it josan, nec
Cäiahi em u auf bi
olaftit i
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mit dem A Au ber bumani
wie
ſchend wurde. © dos öm. x *
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heiten (libri 5* und *
*— der Se ee » gloffiert.
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interlineares unb marginales). Die be;
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Gloſſe (bibliſche) — Gloſſop
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1879).
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nicht mebe gen Friede 3329 der
AR aa ——— teodene, am
ober felbR gef (
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nungen, bald und He den dab konz nu!
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2572
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@loffop, —XR in I engl. Beufläaft
— para Pe
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Sheifelb, akt 1881) 18 195746, unb it Mitte
de nfabrilation ber ‚ bu
—*
außerbem Bleichereien, ade.
und Gifengteberei. Unmeit davon fiegen
Glossopharyngeus nervus — Glouceſter
ee 08 Denen Mans
N ber
—— nee Die ee men | den
— —
e .
naislun 8 u bad meunke Hirnn
sur, welches Teil des Ra;
— weichen Saumens verſorgt. ( S. unter
im
in), f. unter © Denzlingen.
AR Rehitopf);
—** en rampf.
ST *
A
2 ige Bber en
unb beB SKchlbedeis, toburd
Gngas zum Kehltopf außerordentlich verengt und
Isigebige Atemnot oder icku
we. DaB ., ze — de
h ganz ?
‚ def * 5
mie Fe denb mu er t ent:
| — la), durch Dens und
es 2 Bencchenfplitten "be [udte
3 im Kehllopf ober
oberen
der
=. — erfordert bei ein trelen
ver Grüktungägehahr —æe— Einfüöneen ini e
— — ammelte —8
— —5 — Säfte ung jo |n
0 [)
wird
* indernis * Kerr iR.
J. « t
8 daimus Bafedowide |
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Rrentheit.
Otsgbiume, ſ. Tr
Ä —— (fpr- ne.
mit WBorcefter das — breite
des Severn, hat ein Areal von
el
—X un fd ve A nen Be
ak, den Ihal- und ben Wal
Bere
——
—*8—
all
Bath, hat ein fühles Kun
ber
e,
nicht fruchtbaren, aber bei
den. | baltene Barlament die Glouc
srößern, aber immer dr} mit
Forest of Dean
Pt bad das Sand weit * an em
W. des Leabon bis
. Die wis
Severn und der untere Avon,
— die re
Glo
en die
GEGEN
ellung feine
119
ei b
32 Ei Be EEE
ry mit feiner Berühmte en Klofterruine unterhält
Baumwoll fweberei, — — Gerbe⸗
⸗ * CGrenceſter iſt durch
rom. A t. Die Grafſchaft
1081) ing und ſchickt 4 Abgeordneie ins
11 andere die genannten täbte,
ort Glouce ter, Municpalitadt,
gparlament ongh und Biiofäfig, 149 km im
NW. von London, an ber Sifenbahn, auf einer
fanften Anhöhe am Unten Ufer des überbrüdten Ges
vern gelegen, ber bier die große Alneyinfel bildet,
ift im ganzen aut gepaut. ° u den — —e— netſten
Bört bie gegründete u 1518
reien,
Englands, mit einen
— ‚1457 bis 1518 gebaut
a tgot. Chor mit einem 24 m hohen enter ung
er prachtvollſten Blasmalereien, einem Kreuzg
(von 1301 bi Di 1592) mit —— und un
den & — nn Wilhelms bes
obere, Gi Gar rburton, em
aan mertwü Ge⸗
ken
u.a, rdige
Binde —35 — die Ehe, Hall ar die Die lien, das mit
ftenaufwande von 40000 Pfd. St. erbaute
eur daB Theater des Caſino und dad Kran⸗
aus, ©. dat außerbem dre gateinjhulen, ein
Irrenhau —— eine Öffentliche Bades
anftalt nk yabıt 86552 G., deren Hauptnahrungs⸗
weige Nadel e ießerei Seitens
fer Warn abrilation — —— *
t won rei und Ha
cher durch ben chi . aufwärts bi
reichend ti En tel Fe und vefien aa
mit dem ben Ihemfje:Severnlanal,
ben a erinnnf fowie durch Gifenbahnen
bedeutend gelörbert wird. Der Hafen ift mit Duais
und einem Dod verfehen. — G., die röm. Station
päter Castra Claudia erhielt von König
—58 — eines Borough und war ehemals
Unter Eduard I. faßte das hier 1272 ge
tatuten ab. Hein:
rich III. wurde bier gelrönt; Richard III. nahm den
—
t | Zitel eines Herzogs von G. an. Durch bie Belage⸗
eung von 1643 wurden mehrere Kirchen zerftört.
Ioucefter (me, ‚Biofter Rob., Graf von), ein
natürlicher Sohn 8 1. ‚ erfocht i im Bürger:
der | friege 1139 zu 88 en feine Schweſter Mathilde
den wichtigen Sieg bei Lincoln über Stephan von
Blois, nahm letztern gelangen, geriet nachher aber
eibft in angenf&aft und flarb 1146. — Gil:
ertde Clare, Graf von G. und Hertforb,
ocht in der S t bei Lewes an ber Seite Simon
ontforts. Grafen von Leicefter, de Schwagers
ae II,, der ch gegen biejen empört hatte:
aachen jerfie {fiel er mit dem n Grafen, befreite den
Kronpringen Ebuard aus deſſen Dr ftellte Rd on an
die Evibe der Eönial, Partei und fdlug 1265
120
Grafen bei Evesbam, wo berfefbe blieb. In Ab;
weienheit Eduards wurde er von Heinrich ILI. kurz
— deg Tode ode zum Reichtverweſer ernannt und
ein einäiger Sohn, Gilbert,
—A— von G den ihm die Prin fin Johenna,
ter Ghuards I., geboren "Gatte, he 1813 in ber
Shlaht bei Bannodbum. — Thomas von
Moodftod, Der og von G., jüngfter Sohn
Cduarbs III. an. 18585, heiratete Eleonor
Bohun, —* Zohte „Sumphtens, Grafen von
Hereford, Eſſe Nortfampton, weldhe ihm
reiche Güter un die are eines Grobsonnetab le
von England zubradte. Bon feinem Nefien Ri
hard II. 1377 zum fen von Budingham und
1385 zum Herzog von ©. erheben, beugte er ala
Führer der hohen Ariſtokratie König und Staat
unter feinen Willen An ne Gegner erbarmungslod
vernichtend, bis es Richard ge de un, G. verraͤteriſch
feitnehmen und in Calais, wo bin er gebracht
wurde, un ehört —8 zu laſſen (Sept. 1397).
Humphrey, deriog von G., der jüngite
Sohn Heinrichs IV. aus feiner Ehe "mit der zwei⸗
kn zochter umphrey Bohuns, wurde nach dem
de feines Bruders, Heinrichs V, 1422 mit dem
Senne von Bebforb Vormunb über befien Sohn,
inrich VI. und während Ir den Krieg
ni führte Reichsperweſer in England und,
Bedfords Tob de, 1435 alleiniger ormund.
88 Vermaͤhlung 1425 mit Jacqueline von Hol:
land, von der er ſich 1480 —— lie , oeranlaßte
—— ‚mit Burgund, und d Hein
rid VI. fi mit Mar arete von Anjou vermäblt,
benußte nA der Biſchof von Windeter, um ges
meinſchaftlich mit Mar, guet ab des Rönigs Ganſt⸗
ling, dem Herzog von Suffoll, 0. u fiürzgen. Er
wurbe 1446 des oe an e last und tags
2a feiner Verha m. tt gefunden. —
Nidarb, Der ” von® peftieg 3 1483 als Ris
charb III, (f. d.) den engl. 5. Set} William
Henry, 'Herzo von 6, eb. 25. Nov. 1748,
der dritte Sohn iebrichs, ringen von Wales,
ein Bruber Georgs III. und durch Lönigl. Brotl:
mation 1764 zum Herzog von G. ernannt, ſchloß
1766 mit der verwitweten Gräfin von here
eine geheime, im rlament Tebhaft beſprochene 6
und ftarb 25. Hug. 1 — Defien Sohn,
illiam Frederid, erzo yon ‚eb. zu
Rom 15. Yan. 1776, ei Dnete fi m Feldzug von
1799 in Holland aus und vermä I ch 1816 mit
der Prinzeffin Marie, Tochter Georgs UI., blieb
deſſenungeachtet bei ber Dppofition, befonders im
Prozeß der Königin Karoline, ging aber (ba päter zu
un Zorieb „aber und ftarb kinderlos zu Bagihot:
Olouceftertäfe, ſ. unter Gloucefter.
Glover (Rid.), engl. Dichter, geb. zu London
1712, verbanb mit feinen Handelsgeſchaͤften litteras
riiche, befonders gi riech. Studien und fchrieb fhon | erft
im 16. Jahre ein Xobgedicht auf Newton und 1737
eLeonidas», ein mit großem Beifall aufgenomnie:
nes Heldengebight in neun Gejängen, wovon 1770
eine völlig gimgearbeitete und mit drei Sefängen
vermehrte A usgabe erſchien (deutid von Ebert,
Hamb. 1778). Obwohl nicht ohne einzelne Schön;
beiten, iſt dasſelbe gan in dem zwar lorrelten, aber
falten Stil jener geit gehalten. Er Fortſ fegung
binterließ 9 bei nen ge . (28. Nov. Feen ein
anderes, 08: «The Atheniadz»,
in 30 Gelängen (8 Fe a 1787). Außerdem
Glonceſterlaͤſe
— Goxinia
befißt die Litteratur von ihm zwei Gedichte: «Lon-
don, or the progress of commerce» (Lond. 1739
und «Admiral Hosier’s ghost» (Lond. 1739), *8*
Trauerfpiele:«Boadicea» (Lonb.1758)und «M
bug 1761), und einen Auszug aus feinem Tage
: «Memoirs of a distinguished Jiterary and
polia character» (Lond. 1018), Auf Grand dei
n ausgeſprochenen Anfıchten haben einige u
ihm den Teriafler der Briefe bes Junius (f. N )e
bliden wollen.
Gleverturm, Borrihtung der Schwefeljäure
abrilation, welche ‚gie eit zum Berbampfeı
Kammerfäure ob gm Denitrifijieren, de
—— — d.) dient, beſteht aus einen
bob uadratiſchen Behälter von ftartene Wal;
lei, deſſen Wandungen vor der Wirlung Der Hitz
und Säure durch Berlleidung mit Gteinplatteı
eſchuht find, und defien Innenraum mit fäure
A eiten iegeln gitterförmig audgefegt iſt. An lei
nem obern Ende fommuniziert der ©. mit be
Beuptlammer, während unten bie heißen, von ber
brennern komm Safe eintreten. Di
Säure wird durch eine oben auf dem Zurm ange
brachte Verteilungsvorrichtun np über bie Steingitter
verteilt und ſtroͤmt den be
wobei daß, ar ent AA: ft unt
be en bie Nitrofulfonjäure je eh. —S—
Säure ift fo gu regulieren, daß die Säure
ah des Apparats — eine Konzen
—2 von 62° B. hat.
Gio —— * az ee ge
neriaceen gehörige nzengattung,
Glori in a benonnt, welcher 1786 botan
Beo Gie ift harakterifier
durch een n tnol ig⸗ ‚Mei Figen Wurzelſtod und ein
piod ig trichterförmige, unten baudige, ſchief ange
epte Blumentrone mit fünf außdgebreiteten un
en, fünf f Drüfen im Grunde und mit
iden ittelbandes paarweife verwad
Sof da entgegen
leihen
4 eines
ſene Staubbeutel.
Die wichtigſte Art dieſer Gattung ift G. 8
speciosa ‚ in Brafilien einheimifd), —
los, mit gr großen violettblauen, Hart, nad) unten ge
rien (umen, anfangs von ziemlich beicdeidene:
choönheit, —F genwartig die Stammmutter eine
überaus zab reichen Nachlommenſchaft, weiche we
en ſchoͤner Form, ‚‚prähligen a und intere|
anter Zeihnung ber Blumen n Warm
ufern hıltiviert wird. Unter 3— inflüffen de
ultur veränderte ſich allmählich ihr urſ nalich
Eharalter; aus Samen entitanden verſchie
enden deren Mertmale fih nad und nad b
Helen; untereinander und mit andern Arten b
Ale, erzeugten biele e Formen mit jeder neuc
usfaat zum Teil volllommenere und [hönere Bi
rietäten, und dieſes Spiel mit Formen und Farb
bat Die zur Gegenwart fortgedauert. Bon jene
eriten Formen Tat die in England aus Samen c
pogene G. Tyfiana auf die blumiflifge Entwidelur
G. großen Einfluß geübt.
In neuerer Zeit werden vorzugdweile zwei So
ten kultiviert, Deren Spielarten regelmäßigere au
rechte (var. erecta) oder horizontale Blumen (va
horizontalis) tragen. Das Kolorit der
außerorbentlid mannigfaltig unb befteht in ein
zarten, bald kräftigen, oft ſehr feurigen, ni«
[siten famtartigen Nuance des Rot oder Blu
t minder mannigfaltig ift Die Zeihnung, wwei«
bald in einer bellern Einfaffung der Saumlappı
Gluchow
ns in einem aus bem ©
un nn einem —— —
o guren im
cinude 7 ——— der Blumen
wenclich Außerdem ‚find —5 um vieles
zöüc geworden us auch das Laubwert bat an
ehe und Subſta —ã— — (var. grandiflora
awsdelia). ** euerer Zeit pfiegt man alle diefe
—5* — unter Namen G. hy-
en.
Te Siopinien müflen im Warmhauſe kultiviert
mh und erforbern, wie viele andere Knollen:
(miiit, eine uohlonımene Aubezeit, welche bei
dan m Snde Oktober bis Enbe * bruar dauert,
mi nat werden und in geichlofles | |
ur vi ihre T ausbilden. Abgefehen von der
Sit, werden Die Glorinien vorzugäweile durch
Sr vermehrt. Zu diefem Behufe nimmt man
sch ertidelte 3 ätter ab, terbt art untern
* —— ein ein und — fie flach in eine
geeigneter Er ale, wo man
be au Hälcgen befeftigt. as 6-8 Wochen haben
Du beten Rechen Reötden mit Wurzelchen und
Gruhew, Breißfinht im . Souvernement
Tieugs unter 61 1 ar Pnöehl Br. und 51° 85’
HL km im OND. von Tſcherni⸗
gun, ex vn * — des Fluſſes Jamana,
us UG 1399 €. Bien von tern,
ub⁊ brauereien und Zie⸗
uud bebexenben w mit Getreide, wel:
—— Binden den Genpernements Kurst und Drel aufge:
isst ed ned Mobile verlauft wird. ©. wird
us m a. In den m — und
en; im a
52* —— ber itauer ı und nd Bolen, unter
. Hetmane.
DBilkbalb) neben
—— nr —— hr
Fr falz, war
Ba —5 — Kind
— hmen, wo er an ver⸗
alte — Bam
Deren rag eine winen chaftliche un
a Im 5%. 1736
Ai
ra ler örte
En See, — in ber interef erte
n mit nad) Mailand, w
zn Bono tionsausbilbung bem
ita San⸗Martini
5 — — noqh fieben andere fü
n andere für ver:
Uperene stal. Bühnen, bie 1 ven Auftrag eins
ugez, für Ponbon eine | fomponieren. Er
neu Sch 1746 dahi jr te 1746 bie Oper
«la caduta de’ Chem > jur ae ber Text
jur Ber Poeben über
a en un, ou
e waren dama I e
Ile: batten w olg, obwohl fie Auf:
uzrkamleit —* "Be —* e Rolle ar
x m Ludon ſpielte, machte ihm um ſo ⸗
vwenn er auf Händel blidte, ber gleichzeitig
usstıiche Werte zu derielben. polit. ier Pros
* Haͤndels Kun madıte < einen überwältigen;
HR
— Gluck 121
Schlunde auffieigenben 1747 verlieh G. London, berührte Hamburg, Aopen:
jagen und Dehen, wanbte fi aber 1748 nad
ien, mo er fh nun dauernd nieberließ, und von
wo ihn nur Reifen zur Auffabrung feiner Werte
jeitweitig entfernten. Die erfte Oper, welche er in
er Kaiſerſtadt auf bie Bühne bradjte, war «Semi-
ramide riconosciuta» (1748). Dann folgten in
Rom und Neapel «Telemacco» und «La clemenza
di Tito» (1750 und 1751), darauf in Wien mehrere
Gelegenheitsopern, endlid) in Rom 1755 «Il trionfo
di Camillo» und «Antigono», infolge deren er vom
gonite den Orden vom Goldenen Sporn erhielt.
on da an ſchrieb er ſich auch Ritter von ©, Bis
1762 lieferte er für Wien und Italien noch ver:
ſchiedene Dpern, von denen zulept in Bologna «Il
Keen di Clelia» aufgeführt wurbe.
— war in * die Überzeugung gereift,
daß nod) andere und höhere Wirkungen erzielt wer:
den könnten, wenn man von ber f ablpmenhaften
Einrichtung "und Beichafienheit ber ital. Libretti,
wie fie ar feit Metaſtaſio ftabil geworden,
abgehen und fich entichließen wollte, neben dem Ay:
— auch das Dramatiſche mehr in Betracht zu
ick Raniero von Calzabigi ging mit Eifer auf
eine Shen ein und ftellte ihm den nad) der neuge:
wonnenen Anfchauungsweile gearbeiteten Opern⸗
tert «Orfeo ed Euridice» zur Verfügung. ©. kom⸗
Een u dieſen Text, und 1762 wurde bie Oper in
ien zuerit ge ee eben. be folgten 1769 aAlceste»
und 1772 «Paride ed Elena», ebenfalld von
Calzabigi gebichtet. Diele drei Heformopern mit
ihren einfadyer und. knapper gehaltenen Arien, ſorg⸗
fältig dellamierten Recitativen und ihrer tiefern
Charalterifierung hatten anfänglich nicht ben durch:
greifenden Erfolg, den Dichter und Komponiſt erwar⸗
tet haben modten; in folgenben Werten («kizion,
‚La Covona» u. a.) wandte er ſich auch wieder mehr
frübern eile zu. Neu belebt wurde fein re:
formatorifcher E ifer Durch Bailly bu Rollet, damals
bei der franz. Geſandtſchaft in Wien ‚angeelt, der
ihm Paris als den Ort nannte, wo feine Tendenzen,
im weſentlichen eine Weiterbildung und
fommnung der von der franz. Oper verfolgten, bie
meilte Ausficht auf 55 Verwirklichung
Bervolls
baben würben. ©. beriet ſich nun mit du Rollet
über bie Umgeftaltung von Racines «Iphigenie en
ulide» gem Dperntert, Beide auch von du Rollet
ins 3 Werl gefegt wurde. ©. ging im Spätjommer
1773 felbft nad) der franz. Hauptftadt, wo ed ihm
nach Befeitigung vieler Schwierigkeiten gelang,
14. Febr. 1774 «I hi nie» zur Aufführung 5
bringen. Der Erfolg blieb nicht ohne Wiberſpru
Diefer kam von zwei Seiten: von den Anhängern
ber auf der Großen Oper nod immer h enden-
Schule Lullys und Rameaus und von den extre⸗
tern ber ital, Weiſe. Den Angriffen beider Bar:
teien in der Journaliſtik ftellte Fi) als Derteibiger
8.3 — ber Abbe Arnaud gegenüber. ©.
jelbft, um feinen Erfolg zu ihern, earbeitete zaleı
«Orph6e et Euridicen, ve che Dper im Aug.
mit großem Succeb aufgeführt wurde.
ließ er 1776 «L’arbre enchantee» und «La
6e» folgen, jedoch mit geringerm Glüd, und
gab er 1776 noch eine Neubearbeitung ber
zu ber du Rollet ebenfalls den Zert be:
und
ern
obamn
endli
— Darauf G. nach Wi rũ
orgt hatte. Darauf ging G. nach Wien zu
war A eben beichäftigt, die Dutnaultigen
auf ihn und gab den nachhaltigen | «Roland» und «Armide» in Mufit zu ſeßen, als er
ash ze feiner fpätern Dvernreiorm. Im J.
erfuhr, daß feine Gegner aus dem ital, Coger den
122 Süd (philoſophiſch) — Glad (Ernſt)
berühmten Piecinni Baris gerufen hatten, ber | biefe Kußere Jugung in dem Sinne, daß ſie
mi de Open afelande, her vor —— Benfihen ine günkige, fe
bearbeitet, als ten ven befri it. «Gr bat @.» Heißt,
foßte. Darkber @®. in ver «Annde | Dinge laufen jo, wie er ed wunſcht. So n
littsraire» von 1776 einen Drief an feinen man einen Blüdspil; ober em Bladsti
du Rollet, in dem er fich heftig bas 3 [ alles gelingt, was er anfan
. —— ————— — Beet
ng a
side. DigerGenäbe eit Ui chen
deshalb, weil der Lauf des Sehens end
Bedaurfniſſe wen mo
ebeufo ſchneil voribergebenber
; aaher bie Sta —— ——
U. J. W.
Eon mo 1790 Hofrat, 1809
i icci { . i fultät, 1820 Beh. Sefrat *
einigen liegen la 778 einen | geilen . Seine «Au ide
3 «iph läuterung der Panbelten» (Bd. 1--34, Er
8. | 1796-1830; fortgefept von ,
Grfolg ten fünf | 58; 8 43; bie brigem igen Bänb
; von , Bd. ; bie
m ——ã—ſ vom Beit Burdberb) ik ein Dentma
55 Berner find zu erwähnen fein
- «Hermeneutifch>fgftematifche Erörterung ber Lehr
von ber Inteſtaterbfolge⸗ (Grlangen 1808; 2. Aufl
1822) und das «Hand bes neueſten röm. Pri
i8» (Brlangen 1812).
embaher heilen Wilhelm von
bezog ——ã—— od oil Fun
{
N
f
H
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43
ii
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ee
.1787
1755 Batte er ben Titel eined —— wm bie Rectswilien |
ers und 1774 ben eines Hof» Ronıs | zu ſtudieren, ging [päter nah Tübin To
. Aufer feinen Opern, weldhe | 1838, weil er in gegen bie —— ein
ne antwidelung ber ! von entſcheldendem eiteten Hocdhverratäproyeh verwidelt war, nad
Sinfusfle wurben, mpenierte G. nur noch einige Schweiz flüchten, wo er q̊ zu Bern als Kriont
fa ar docent für gi ii Nahen
n
von letn? Pd Damıde bei Breittopf u. Härtel —— hiſtor. und lingu iftifchen Studien, er
—— pour servir & P’histoire de la | und Staatsbibl .
ion oper6s ls musique M. le | 1866. Die Reiultate feiner lelt. Forſchungen legt
Chevalier G.» (Bar. 1781; deutſch von er); | &. nieder in «Die bei Juli ar vorlommende:
«fiber den Ritter G. und feine in Briefen | telt. Namen» . 1857), «Renos, Moinos un
von und anbern Männern feiner | Mogontiacon, bie gallifchen en u. ſ. w (Mund
&r 19): A Schmid, Soritopd illi. 1866) und einer großen Anzahl ber let. Phil ologi
alb von ©.» er 1864), Marz, «&. und | angehörenden Monographien. Berner veröfien!
bie Uiper» (2 Be. 1863); Desuoiredterres, | [i ie biftor. dhbeit: «Die Bistümer Ner
«G. et Piceinnis 1873). cumö, befonbers das lorchiſche, zur Zeit ber ron
Elac im _objeltiven inne air der vom deni —5 1060). tie Di ge
menf ngige &ußerer a u Hterin, ſ. Bao
Borgänge und bie Berlettung äuberer Umflände | GSlüäck (Seat), Yheoion, Bilegerater ber Kathe
infojern genannt, als bie Nefultate besfelben ‚in | rina Babendiel, der fpätern Hailerin Katharina |
Beziehung zu ben Wunſchen und doffaungen ber | von Außland, eb. 10. Nov. 1652 zu Wettin ir
Menfchen gefegt werben. In dieſem Einne ift &. | brandenb. Saallreis, ftubierte zu Wittenberg un
leichbebeutend wit u. 6 von | Leipzig Zjeolog und war von Benera
ladsgütern als ſolchen, beren Beſiß niät | fuperinten Joh. Fiicher 1673 nah Liplan
* *5 reihe Kaf Griemung ba
m von s egen, und reiſte na ung be
elen als ſolchen in denen nur ber Bufall über Snnbebiprache er Hamburg, um bei Sebat
der Berluft entf und fo nennt man | Edyardi die orient. Spraden zu fiubieren. Naı
einen Bihdsritter n ne ernſte Bes | feiner Rucktehr 1680 wurbe er Garnijonäprebig:
— dem Bu eine Lebens: | in Dünamlinde, wo er Katharina Babendiel ai
vertraut. In engerer ng beißt ©. | Pflegelind annahm. Im J. 1688 zum Pfarrer wo
Er
Stunden — Gtüdsfpiele
in Lioland ernannt,
tifche, (den: verwendet. —
123
als Symbol des mehlett im Geſchice des Men:
man auch bie
Zrommeln a Apparate, aus
*
Fob. | denen em bei Glüdsfpielen bie Bofe, Gersinne n. [. m.
i ber | gegogen werben,
1
(B. 7 pferglucke (B.
Ken Arabia)
a
Eitent ein
im Kreiſe de
wi
emen.
einer
ſtein
ſens in
—— — Um⸗
= *
3 ** ie b ätularl-
ven Subo-Kisfters (us re
aid Añcy einer —— — * se Shled: | te
Herzöge von
3. 1722 enäßnzben, die
Nat, uud Rice Ei — Düne:
6. Des. 1826 das He ne dem
wa G. au Wilhel
——
des neuen Hauſes
4 .Olbenburger Haus. auf
a Shih zehbierte olt König
=& VIL sen Dänemark und flar 5* 8 Fa
u Ye 5. 1870 wurbe das Schloß vom König | a
Ska von Breuben dem [von Schles⸗
verlieben.
—
— Sa Bat tale
ee
ni
daß ie jedes
*
* auf etwas
Er —S S
ehren das Streben na
as Den
ner cab b ber G. mit pfgchol. Knaturnotmenbig:
77
te8 it. Während deshalb die e
2 it erft bei d —— —
der em ber iedenen ünfche
zum, Iinedymet man ei Bine eligkeitslehre
u deimentsmus (f. d.) den Verſuch, aus jener
we formalen Veſtimmung auch ben ven Inhalt der
FH:
Oiitsrab, ein Rad, — deſſen rang m menfh-
nb, Um
—— Haha , abw EN hau, und
Diagı; es wuerde in ber mi ichen Kunſt
It
dern eg
Beth ein eines milden,
in pen
Kümmelblättchen u. Ni w. Das eg
Ye de e der An A man
Tem erg von | Erworbene.
m | zwar .einige Gi
Bafuna der mit
wr N phief. Rund: |
a ai Nehtaftreben Berficht
@ia — — verfteht | 3
beis hrenteäte:
eigen Spice oder ee rdipiele nennt man
pa —* ber Spieler, fon:
oder doch wefentlich vom Hufall ab»
um den Gewinn oder
r bie Spielenben (nad
Verhaͤltniſſen) nicht völlig bedeutungslofen
ielobjetts handelt. 'o gehören dahin: Bharao,
5 Rouge et noir, oulette, Landstnecht,
Grobhäufern quarante, Biribi, Tafledi,
rliche und
zu feinen
icht des Staats,
das G. nicht in
zur Teilnahme her⸗
„weil es dann
i
yx | öffent ider, ta —* BR
ausfordern 3 etri
nur & ‚ehe ger gnet i a Boitömohtfhr chwer
igen und * untergrab en. Denn nidt nur
Der er e und umdgenbe reöpmt dann der Leis
bes Spiels, au Di Bemittelten
uns Be en jr en der Bevölterung werden in
auf leihte Weiſe etwas zu gewinnen,
von — 5 erg und opfern — ihr das mühfant
tiger Erkenntnis diefer Demo»
$ Spiels rar Sao das
alte röm, Recht enge St Strafen au
ſtimmte au), dab daß im uner ne —*
lorene Geld zuruckgefordert werden lönne Ein
— iſt es dagegen, wenn ber Stäat
(eb Dem dem ©. Dur Konze Iomierung von von Spiel:
—— et, und leider tſchland
mi feinen pielben anken in Baden-Baden, Doberan,
den, Homburg, Nauheim u. w, in
7. Dertehung ein trauriges Schauſpiel,
ftaoten durch Kündi igung 0 Der
n Spielbantpächtern geichlofle:
nen Rontralte bereits ein nahe tel getedt hatten,
en de Ga
e end bie ießun entlichen
Sn elbanlen, D ui 108 u nad Wieder:
n eins
de ge:
or
ralifierenden AH
di Krb ein pt aͤndiges
4 —E Be rafgefehbuch bedroht den
Smbaber —8 en Fe ammlungsortes,
her Ri ** Ri jur erbeim:
Kihung Kofiger piele mitwirkt, mit Geldftrafe bis
zu 1500 Mark, fowie benjenigen, welcher unbefugt
auf einem ð entlichen Ziege, ei ner Straße, einem
öffentlichen Plage ober in einem öffent ichen Ber:
[mmiımgSorte hi mit Gelditrafe bis zu 150
Ta ober mit Haft bis zu ſechs Wochen.
ärtere Steofe, ni mar en ängnis bis zu zwei
abren „neben welchem auf Gelditrafe von In
owie au) Berluft der bürgerli
annt werden kann, drobt das deu he
Strafgejehbuch aber demjenigen an, ber fei es als
Bankhalter, aus dem. cm ilfe — 2 — en, fei a
als vieler, aus dem
beftimmt überdem n ber he Ri
Ausländer ift, Die —— — einst gein
ol benfefben aus dem Reiche zu verwei
eten von Waren im Umberziehen ie der un,
b biefelben verfteigert ober im Wege des &. oder
126
ei unter Aufnahuıe ber Glemente bed Bafı
ſich in einfa
- Glumae — @©lümer
Bravelotte, ſowie in vielen leinen *
cher Tomjtihuierte Berbinbungen zu | ten vor Meb, bis er am 8. DE. an die €
egen, wobei unter ben —A vie —F— erzogl bad. Diviſion berufen wurde.
ke ofe ober eine diefer —52 — rbindu mals an ber Ruhr erkrankt und tonnte ee
auftritt. Das belanntefte Amyodalin 9. —* in Dijon das Rommande der iſion
( d.), welches durch das Emulfin Pe Ders überne ‚ lieferte 18. De. bad bintige nd eg:
ment in Bittermanbelöl —8 und I reiche Gefe ht bei Ruits, wobei er am Döeraı arm ver:
wuder geipalten wird. bie tm | wundet wurbe, jedoch das tommanbo weiter brie.
enfiamen enthaltene weiße ihrer | An den ruhmreichen Tagen bes rps
erſezung ätherifches — a ei fäure und | die nun folgten, nahm die bad. Divifion in der
uder liefert. Gtärle von 18 Betaillenen, 12 Esladrons un
Glumae nennt man in ben Blütenkänben des | 10 Batterien thätigften Anteil, In ber —
anne e Siätden, m weiche. unterhalb der dungsſchlacht an der Klaine 15. bi8 17. Jan. 1871)
ftehen; bie iefelben werden au ald Ded: | lommanbierte ©. iarb ielt Diele
len en Begins, (©. Sramineen) durch bie örtlichen Ber altniffe wenig i
accen (Glumacäae), eine in botan, | Stellung gegen alle fei Angriffe. bem
Syftematit häufige Bezeihuung für bie Samilien | Frieden zum en 29, Divifion in Frei:
der Öramineen und der Eyperaceen zufannmen, weil | burg i. Br. ernannt, wurbe G. 1878 Gouverneur
i der
ee a
n ern, DER Ns
—36 ————
unter Cyperaceen
—2 x Bol om $. General ber In:
anterie ein —* ſchweigiſchen an⸗
äf fon ham a 0, geb. 5. Sun 1814 u
TEN 18 d
u bes früher b — 25 — ua a6. |ein
preu
Symnafium und
uptmann® von G., befuchte
ſchule au bt u nb Degbeburg und trat
1831 in das 26. nfanterier iment, In we er
Ju _den a | 2
1832 Selonbelieutenant, wurde.
ben Jah |
wurde zum BataillonBabjut u * —
darauf für brei 3 *
. Abtei bes General 8 tomman⸗
dert ade terauf G. einige e als bar
wehr:Rompagnieführer unb wehr⸗Vrigade⸗
X Dienſte Kies: nabm er 1849 am
zuge in Baben tabsoffizier und
—— — —— 1001 —
remierlieutenan m
—* unb 1856 in den ee —
General
Generalſtab verſegt und
anfan Divi⸗
ſtabsoffizier ei der 11
— ſpaͤter (1858) im Seneralfiabe be des 6. Armee
verwendet. Im J. 1869 wurde er zum
Kommandeur bes Yüfilierbataillong des 23. In⸗
piärig gun Di zu Reife, neben biefer Stellung
gm Direltor ber bortigen Divifionss
darauf zum nt 7
—— el ſchon 1861 mit b er Fuh
pri —e—
— — T
ber Img. me hin. rte G. eine B
ii iom des Generals von Beyer (Main:Xrmee) un
rde zum General ie ernannt. Die Brigade
von &. nahm an allen Zü gen ber Divifion Bene
bi3 zur Rapitulation von ——
an dem Aber die —5— an
von Hamme urg 7 — t, Kopb ßbrunn *
— — — endi nd. ‚bes Feldzugs zum
ade in Trier
—— blieb G. be zum Ausbruch bes
Deutih Sranzöfif ſchen 5. Bei wo er 18. Juli 1870
das Kommando ben 13. Divifion überna I
nahm am Abend des 6. Aug. an der 6
aaa teil, —— 1. * au und I
bierau
l —*
A AH ac
ber ns bald barauf als l
der —— — und Dr — zu
Slümer (Slaire von), beutihe Echriftftellerin,
ge. 18. Dit. 1825 zu 3 —E en bie
ter Karl Weddo von G.s, der als
lin an verſchiedenen Orten ber Schweiz und nt
lebte, bis er endlich feinen
Beibenburg im Elfoß nahm, wo von
te. Zede der Mut:
ter * am biefelbe 1841 nah Deutihland in das
en ibeen Großvaters zu ttel,. Als nad
ung von 1848 ibe Bater nadı
Y er nad Fran —** ig
Bm Sage Be
» u ar a
be Bu bien ihrer I **
—J— lamen ; Mberf n unb
Fand fe bier — a
teilten Bruber Boke
bes * ee en mar, —* en aus Husten
ebte num in Wolfenbüttel, bis fe
eh Bruder mieberum
üen Ban Ben in ae ı ‚Unter been
—— * n find be;
in zu nennen: ta Morgana. Ein Roman
aus bem J. 1848» ( 1861), «Aus den *
naͤen (2 ide. ., Deflau 1864), « T
Deutichen» » (&p 1866) , —*
1356), a Srinneru m Wilhelmine eben
18er ee ee 1 Kae «Aus ber Dre (Wien
‚Düftere M . en» (Berl.
8 Aufl. 1870), «Rove » (8 Bde., Berl,
186 „ae Mu der
«Lieb
FR Del: ——
—2 Bel 1878), «Bus
‚u
1008),
en |erfn Be leer, (2 uhr. Dresd. 1881),
Kuh der Zeit. Bier Hauellens (Dres, 1888).
Unter, ihren Tiberfegungen find bie von George
«Geichichte meines 3», von Swi ts
een an Ötella», von Lanfreys «Gefchi
oleond», von Turgenjews «Bäter und
(Ein rvorzuheben.
.3 Mutter, Charlotte von G.
Ohne»
Blair von
eb. Spohr, hat fi erit unter dem Pfeubonynt
olftey, dann unter I eigenen Ramen
ebenfale als Schriftftellerin belaunt gemacht.
An — Gfufofide 126
ober Walzen) [onbers nennt man
jo den ‚beim art Cijens in Schuppen
abfpringenden —S— der als lei:
— jum en di er Netallmaren, fomie, al 4
nun zu den- —— Bulvern bei der
Suse bereitung verwendet wird.
Sina, ein durch Gluhen von weißem Roh⸗
eiſen zwiſchen ieee rmioen Metalloxyden unter
Pr erreugter tahl, der jept nur noch felten
age dient in ber. Bijouteriewarenfabris
tation bazu, um golbenen ober vergolbeten
ftänden eine rötliche Farbe zu erteilen. Bon
vielen zu feiner Darftellung gegebenen Vorſchriften
fei nur eine bier mitgeteilt: % 6 Zeilen geihmols
nem Wachs fügt man unter jtetem Umrühren das
jeingepulverte- Gemilh_ folgender Subftangen:
8 Teile Gran] pan, 17% Teile Rupferorgd, 3 Teile
Sinfoiteiol, Y 1 Zeil Borar, 8 Teile —28 — und
eil Eifenpitriol. Beim Gebrauch wird das ges
ſchmolzene ©. mit einem Pinfel aufgetragen, wor:
auf bie Werlitüde über Rohlenfeuer bis zum Vers
brennen des Kr BR in Waller abgelöfcht und
mi pet
— Necus ober Ricus
gem ein Et Erwärmen von Rotwein mit
Sim, — und Juger bereitetes Getränt. -
ügtourn nennt man im allgemeinen meh:
rere — welche die Samigd haben, dab
ER phosphoriiches Licht im Dunkeln Teuchten
ſonder bt die Gruppe ber Leuchtläfer
die in Amerika durch Drei
eg je Kom ſich auszeichnet, die
Sonft. on der Gehhung Johenkismärm: en
(Lampyris) fennt man in Deutſchland zwei Ar
ten, eine größere {u ‚noctiluca), bei zoı das
Männden taum leuchtet, und eine Tleinere (L.
splendidula), mo das Mieginde Männden ebenfo
ftart leuchtet als das ibchen. Merktwürbigers
weile mei 1 3 un gefügele an bunfeln, grafigen
ide au) haftende Beibhen dem Männ
FR " undbnlic, —* —* einem
geglieberten urme mi jeinen Ahnli
woher der Name, Das Naar ne bläulichweihe Lit
de3-Johanniswürmchens formt aus den zwei vor⸗
legten’ Ringen des Bauches, welche auch am Tay
durch eine gelbliche Färbung ausgezeichnet fin!
Die gelblichweiße leuchtende Subſtan⸗ „ in zwei
Heinen Säden unter ben Ringen einge ia offen und
beſteht aus —— Bellen, die von vielen
— len — ei * Id en tt
eu nos nit Binlänglid) aufoe
Bringt man jene Sädchen unter ER Ag
ten fie Ne wohl 48 Stunden lang ununterbroi
Die Larven freien Schneden unb verpuppen on in
den auögefrefienen Gehäufen. Außer dieſen bei⸗
den Arten gibt e8 noch viele verwandte Gattungen
bei ung, die aber mur fehr ſchwach leuchten.
opifchen Amerita leben viele Arten von Spring»
— Elater), die am Bruſtſchilde zıwei heller ges
färbte n tragen, aus melden bes Rachts ein
jehr ſtarles Licht augftrömt, Vorzüglih iſt der
zuauio (Elater noctilucus) Serübmt, der in der
Degeneit in 1 in Menge herumfliegt
Ka je, ? "Teaubenzuder,
Siuto ofibe nennt man eine be
Gruppe im —— ih, aber nur, ſparli—
Tierreich, vorlommender Körper, welde bie —
ſchaft haben, bi bei der Einwirkung nicht organifierter
. 1755 batte er ben Titel eineb
jeur® exbelten, Mrber feinen Dpern, weiche
auf Die Gutwitelung ber Huf von entf—heibenbemn
—3 wurden, lomponierte G. nur noch einige
— a eren einer Ginsgabe | —
bei Breitlopf u. Härtel | ausl
a Se. servir à l’histoire de la
operse Jans ls musique M. le
Chevalier Eee (Bar. 1781, beutfch von %
«fiber Nitter G. und feine
12
Desn sg
“lie im Fa nn air ber vom | Herri
äußerer
mflände
Kr:
benen | ein ebenfo ſchnell ——
Gen 6
besfelben .in | rina Babe
Glüd (philoſophiſch) — Glück (Ernſt)
biete &ußere in dem Ginwe, daß fie
rege
—* 3 wä
man einen X aan * ce tr
den % ü
—S A inne ii der anf der Sul
vo
nice. Diefer Genuß der Mei On cbe
deshalb, weit ber Lauf des Lebens fortwä d gri
ober Bedaurfniſſe weu mad)
er ——— ———— de
¶ Chriſtian Eu vom), an um das eh
—ã ‚alone fh ji 1771
. au Ball an
—— m Sram der
1796— 1830;
3 von
vatrechta (Erlangen 1812).
orihien wubelm von ©.
—** , geb. 81. 810 ve
mi
vi (ac Baterkat, m een fe fi
zu ging fpäter m a Tab mußt:
1833, weil er in ein
re we verwidelt war, nad
ten, wo er & ya Bern ala Keivat
——— g ern
Er hiſtor. Ss BER — F
ee ltate fein. ur Aare ha Forſchu —*7
u
G. nieder in «Die bei lin far verlorenen
telt. Ramen» .1857), «Renos, Moinos un!
Mogontiecon, bie en u. ſ. w. (Munch
1865) und einer „großen Amahl der keit. Bhiloloni
unb | angehören onegraphien. Ferner veröflen!
lichte er bie ihr t: «Die Bistämer Nori
cums, befonbers das lorchiſche, zur Zeit ber rom
@ — ** Bi), Deut ‚Dieterin 4.80 > *
abe n, ao
Gläd | en iog, ® Statha
eubiek, —* ſpatern — — |
e ngen ber Don on Aubland, geb * „0 Rov. 8 Wettin in
Menſchen ‚u,den Beben: KT, biefen nne iR @. G. ittenberg um!
(adsgütern ur ken ae nic nit Gare & Ne Fit er von dem. Livları'
vom innern Wert bes ‚ fonbern von ber | berufen. Hier faßte er den Plan, die Bibel inz Let
Umftä ftänbe abhängt von Glads. tiſche zu & n, und nad Griernung de
elena Zufall über | Landesfp ‚ um Sebaſßt
‚in denen
ein nahe Bet a ticheidet, und fo nennt man
5 bem — — —32
1680 —* er Garnif
wo er Katharina Babendiel er
Bilegefind annahın. Im 3. 1688 um Pfarrer vo
Glucken
— Glüuͤdsſpiele 123
* und —— in Anland gmannt, als Symbol bes — im Geſchicke des Men:
ttifche, chen verwendet. — ee man auch die
‚von ei einer ae Bram —8 der, Trommeln ee i rate, aus
con ‚Job. | denen bei Glüdsfpielen bie Bofe, 2 Seine |. m.
I, — gezo 7 werden.
Peterd. Or., 6. Gau — e oder Ha Fi piele nennt man
gime bielenigen iele, bei welchen Saang nicht
fährt von ber Kunft und Ge —38 — ber ee, fon:
dern Iebigli oder d ir lich vom Bufall ab»
| Dampf, um werden ne m den Gewinn oder
uſt X wirklichen, fur die Spielenden (nah
igeen —— nicht völig — oſen
ielobjetts handelt. @# ar
Baffette, Rouge et noir, te
| Grobhäufern, ne guarande, u —5 —
Kammelblãttchen rlich und
A e le Spie at Ing men. F teinen
Zeiten v Seht 2 *
ET: Tu by | öffentlicher X bas B re = ni
ombyx | öffentlicher ublitum zur na
ee —28 (B. anf forde ender trieben werbe, weil es dann
u ehr geeignet ” bie Boftemehlfahtt | chwer
Gluck. nun un tergraben, Denn nidt nur
—— emen. de und Dermügenbe ‚fröhnt 6 dann der Leis
ober Altenjteiner 8, aud bi ittelten
ein (Schloßh). ums a hen Hi en der —— — werden in
und Seebad im Beciie der Sucht, auf leichte Weife etwas zu gewinnen,
von derſelben ergriften und opfern ihr das mühfam
11 km norböltlich Don Erworbene. higen er Grleaanee diefer Demo»
ger njend In bee irhung be Spiels ih Soon dad
&önen und wald alte röm, R ge Strafen
ofante 3 ſtimmte ch F das im —ã ah ai
telle des lorene Geld zurüdgefordert werden könne. Ein
(us regis) erbaut —* diente — es dagegen, wenn der Stäat
24 Iten, einer Rebenlinie des —* Sch Konze ee en von Spiel:
dieje Herzöge von —* en Bor et, und tſchlund
mit jun! pielbanlen in Baden. Baden, Dobesan,
Der. loß nebft dem
\ son @. an Her iebrich Wilhelm
Al Zusseld Dow — in⸗Sonderburg⸗
Ercqher fomit © es neuen Haufe?
A zue. ad; Didenburger Haus. —
= zeibierte —
son Dänemart I unb Nas bei 15, Nov.
—
von s
—*8
3835*
. wenn a *
= m gung verbunden ift
Le in jedes —* das Streben na
zu deal ber G. mit piychol. Raturnotwendig:
= iſt. wäh —*— deshalb die Frage
—* ik erſt bei dem Werte beginnt, wel⸗
2 m it der verfhiedenen Wün ſche beis
au, bezeichnet man ale Slüädfeligleitslehre
z Serimeniäwns (f. d.) den Berjuch, aus jener
= formalen Betimnmung auch ben Inhalt der
Zei kerzuleiten, .
Ohr, cin Rad, an beflen Kranz menſch⸗
igrren —E welche, m Um:
unge bei Nabe , abw ——
Zuges: es wurbe in ber mi
baden, Homburg, Rauberm u. f. w. in
—* — ein trauriges Schauſpiel, dem
war einige Einzelſtaaten durch Kündigung oder
ung ber mit den Spielbantpächtern loſſe⸗
nen —* bereits ein nahes Ziel geſtedt
dem aber doch erſt durch das nor che Bın es
eſetz, betreffend die Schließung ber Öffentlichen
Sn eiesanten, 1 28 i 1868 und Kr Wieder:
au en Reichs durch defien ein
—— ein voll andiges Ende ge⸗
ee —X Reihe traf eßbuch bedroht den
ber 8 rſammlungsortes,
welcher ©. ba N —5— oder ge — 535 —
folder ziehe ch, mit bis
rt, fowie denjenigen, welcher unbefugt
| 1000 einem m of entlihen Wege, einer Straße, einem
—— Be Inbe ober in.einem öffent ichen Ber:
amm
gsorte , mit Belsitrafe bie zu 150
Mark oder mit Safe bis zu ſechs Wochen. Weit
ärtere Strafe, und zwar Gefängnis bis zu zwei
abren neben welchem auf efhfrafe von 30
6000 Park, owie auf Berluft der bürgerli
q Dee —
jeböug aber demjenigen an, der, fei ed als
Santa alter, begiehentfich ilfe desſeiben ſei es
als pieler, aus ne ‚ ein @ewerbe macht; es
beftimmt überdem , dab, wenn ber Berurteilte ein
Ausländer ift, bie banbeopolleibepörde befugt fein
ſoll, denielben aus ben Reiche zu verweifen. 3
bieten von Baren im Umh iehen in der Art,
Kunft | daß biefelben verfteigert ober im @. ober
annt werden kann, droht das deu he
124
der Auslofung abgefeht merken iR nad) er de
BET mie ung bed Jahres 1883)
mit Gelditrafe bis zu 180 Mark, bezie unge
meife esalt bis zu vier Wochen bedroht. Rach einem
Reichsgerichtserkenntnis vom 29. April 1882 ift dag
og. Buchmachen bei PBferbewettrennen und das
— am —— far ein ©. zu erachten. Auf
Ginziehung bes ums G. aufgelegten Geldes tann en
kannt werden. & in allen andern europ. La
dern find jept ‘die. Spielbanten, welche zuerſt in Has
lien aufgelommen find, verpönt, in Frankreich be:
zeitd F 1839, nur bag Fürftentum tonaco befikt
Yu die meilten Civilrechtögefeße
Berbalten (id abmehrenb gegen das G., indem lie
bie Einllagung bes Spielgewinns nicht zulafien,
dagegen bie Zurüdforderung des im unerlaubten
SR Beriorenen nen geitatten,
ber Spiel und Wetten (Greifsw.
ſchied zwiſchen Epiel und Wette» (Lpʒ. 1869);
Edufter, «Das S el, eine Entwidelung und Bes
beutung im a
nen. (®b
ß.
mei — E. in der fru
BR. ca —7 «Über den b der (in Unters.
Hrift ift für, bie ( bie geiamte Straf⸗
— Arei
Seife e Steinburg der
chtb aren
am Ausfluß der —— in —8 bier 3 tet Elbe,
46,5 km unterhalb Altona, Station ber Holiteink
fen Marihbahn (Einie „Emsborn. Hehe)
[3 Feſtung unb der oberften Belörben
bes Herzogtums often insbefonbere des vor;
maligen jo og. Löniglihen Anteils, weahalb bie etönigt
dan. Linie der Herzöge von Schleswig-Holitein im
ee zu der ee a inie befor: | Speltrum
Fir auf dem Deu tage ih Holftein: | rei
Otadiiabt nannte (6.D venburnen Haus.)
G. iſt Gi eines Amtsgerichts, eined Nebenzoll:
amts erfter Klaſſe und eines Rrebitvereind Sowie
der Direktion der Holjteiniichen Ma
eine luth. Kirche, eine Tath, Kapelle, eine Synagoge | a
und ein Gymnaſium; auch iſt hier ein Brovi jals
frafgefängnis, ſowie eine provinzialftändifche
reltionsanftalt. Wegen der niedrigen Lage bat die
Stadt wiederholt, betonders 1756 und 1825, durch
Sturmfluten und Über hwemmungen elitten. Der
Außenbafen ift durch zwei Molen geſichert und mit
einer zum Überladen der Waren beitimmten bierbe:
bahn ve eden der Hcıle in elnen ® Binnenhafen iſt durch
eine mä leufe in Dodhafen verwans
Das — er wirh in Eifternen gefammelt
und Bar, 64 eiet Die Ginmohner treiben
Schifibau, Sirio art, © en del, bedeutenden Fiſch⸗
ang in der Elbe, aud) brifation von Möbeln,
gen, en 6 iegeln olbleiften Eigarren und
Auch hier eine Da feingofen:
el, eine fengießerer, fowie zwei Dampffär:
ien und Sattundrudereien. Seit 1876 wirb
en Dane von bier wiel Vieh nad) Lon⸗
n audgefü
G. iſt oc Bd König Ehriftian IV. von Däne:
mart angeleot beteitigt (1620) und mit befondern
ndelsprivil egien mut peilattet um einen Teil des
burger Handel3 dahin zu ziehen, was a nichtwenig
ee ſchnellen Aufblühen beitrug. Auch brachte
Mugen, daß fie He um Stapelplaß der 18:
en erllärt und daß 1680 ben portug. Ju⸗
ie folgenden Jahre den Mennoniten ge
Battet —2 ſich bafel t —E und dan.
echt» (Wien 1878); Liszt,
zovinz —— mit (1880 en
t | Darüber hinaus (1200°
Glückſtadt — Glühen
8 und Gewerbe zu treiben. Die Errichtung }
Igolllommer 1680 verwidelte den König in ei
er hbe mit Im Hamburgern; erft 1645 bob er d
auf. Im Dreibigjä iege wurde
von den Kaiſerlichen ſdringer 1627 u
1628 durch Tilly 15 Wochen long vergeblid
lagert, fomie fowie e3 —Aã ons — im Bi
Am 15. De. 1813 wa
bie Stabi oo vom General von Bo odiert ui
von einer engl. Brigg bommbarbdiert, worauf |
5. Yan. 1814 an bie ecbündeten tapitulierte: af
infolge bed Kieler Friedens zogen diefe ichon 9
Jan. wieber ab, und die Demolierung der Feſtung
werfe begann 92. uni 1814. Bol. Lucht, «G., K
Beiträge zur Gedichte Diefer Stebts (Kiel 1854)
Gluͤhen wird die Eriheinu Leuchten q
nannt, welche man and Fe dee art erhiäten feſt
und tropfbarflüffigen ad —— bemertt und wel
eben eine Folge ihrer Erhitzung iſt. Unterha
der Gluhhißze ende die erwärmten Körper nı
dunkle, das find ultrarote Wärmeltrablen au:
Bei gefteigerter Erhigung wächſt die Gtärte b
—A , I — jedoch aus einem Gemiſ
von Wa der verſchiedenſten Vrechba
keit Me ep erhiste Kalt, Cots, Luhip
und ver etalle, und * ergab fi
& | diefelben — C. begannen bunlefrote *
len etwa bis zur Fraunhoferſ en einie B oußj
enden (dunkles Rotgluhen). ‚wahridei!
ib, daß auch von den ftärter > —* arbigt
Strahl en je eine Seitimmte rt bei je einer us
derſelben höhern Temperatur bervortrete, fo ve
ſchieden auch die chem. atur ber (ü enben fe
oder tropfbarflüfftgen Körper 1 ein m
eineh lot lühenden (otinbr
te bei 655° C
ur Fraunhoferſchen Linie
im rün, bei 125° C ‚Glen ho Rot) bis he beginne!
ben Blau, bei 1170°
erftredte €
fih fo weit wie das & F es —
.) tritt reines Weißglũ
ul Nach der bisherigen Erfahrung nimmt man a
daß alle feiten und tropfbarflüffigen Körper, wen
je chemiſch noch fo verichi ind, bei einer un
eiben böbern Temperatur eine beſtimmte Al
fee trablen auegufenben anfangen. Rebe
ieſen leßtern treten aber au mod) andere Warm
[rabien von der ar neben en Brechbarleit un
nter maflenha j überwiegend dunkle Wärmi
fire len auf, fodaß man fagen Tann: der Begin
e3 Auftretens einer beftimmten Art farbig leud
tender Strahlen ift nur abhängig von ber Zemp
ratur und nicht auch von der chem. Beſchaffen
ber Körper, dagegen ift bie Menge und bad
ärmeftrablen Derfhiehe
rehbarteit ie nad der Natur ber ausſtrahler
— Some F Ganze glühen, fo bleibe
hierbei ihre Moletüle chemiſch Ange zlegt und ma
nn annehmen, daß Die Sefamtwi ng bes
pas Kontinulgril peltrum (f. Speltralana
fe ngöverbältniß von
Infe) fei. Das eibe f findet noch hatt in ben gl
wöhnlien Kohlemvafferftoffflammen unferer A
s und Gaslampen, in welden bie glühende
— * Roblenteilcken leuchten. Eine Flanme .
ohne gi enbe fe — —E ohne einen
et
ober ar ehr —5 Lepteres iſt oe je Hub
33 Vrenners d
Lin welchem Die Roblenteilhen zu gasförmig
Glühende Kugeln — Glukoſide
re derart, ba bau bie
Zamme au glühenden en ⸗
zuı WON dagegen einen hohen Hiße⸗
eu werden in ſo
been. . legtern
<mmen Die Moleklile zerſ t (f. Diſſozia⸗
i vera, wobei die auftre:
den FIlamme charalteriſtiſch
iına usb, je nach ihrer materiellen Verſchieden⸗
——
ir:lanalayſe. em rper 3
we denkelſten ve
ur I roten Strahlen auftreten,
wiiicem in3 G. kommenden Körper bie zuerit
XX rotbraun, und dieſe geht bei
wane Schi Durch die zuwachſenden Spel:
zulbrn ih in Kirſchrot, Hellröt, Gelb:
a %3 und Weiß über. Die zwei Haupt:
ewigen ber Gluhhitze unterfcheidet man des⸗
1) die ennungen.Rotgläben und
Scizlähen (Rot: und Weißglühhige). Die
er At: und Gluherſcheimnungen (f. d.) ent:
n Ver igung ber betreffenden Koͤrper
“inkese Kugeln. glübenn gemachte Cif
» olübend gemachte Eiſen⸗
tayla, weiße man als —5 — bei
eu beuugte. (SG. Brandgeſchoſſe.)
m f.u. Eifenerzeugung, Bd.V,
er ’ 5. 900.
pe forge, engl. glowing
ap, un un biampe a 3*
tuhtung ur Demeſtration ei unfidtbarer
Berieramng esfelgenben Wärmeprobultion, bes
Rebt and einer ewöhnli Spiritußlampe, über
in einem Abſtande von 1—2 mm, fi)
im den Docht geſchobenen Draht ge:
E
X
lati ndet.Ent⸗
Fand mus pe cn ——————————
is su das Biatin zum Gluhen erhist, wird Die
buch momentanes. Aufiegen und
ber Berid) fel zum Ver⸗
‚ fo wird ber aufiteigende Wein⸗
gefkua im .mit ber Blatinkugel ver:
kxızt, wobei die frei werdende Wärme genligend
bs ıt, um das Blatin im Glühen zu erhalten,
x mi um ben Altobol zu entfam,
die Waͤrm ung der Platin»
2 von Altoholdampf vom
u enößrämsen, fo lann das Blüben erhalten
Yaseı felange noch Altohpl vorhanden ift. - -
Sihiampe , beſſer Gluhlichtlampe, au
Jtazbescenzlampe genannt, f. unter Elek⸗
de Lampen, Bd. VI, ©. 18°,
ſ. @lüben ler Licht⸗
enqhei anag en Glettrif es Slüben, Elek—
ı1,&: Beleuchtung und lablämpden.
ſ. unter Elektriſche
turen, Bd. VI, ©. 18.
Gübefen, im allgemeinen ein Dfen, der bazu
kaat it, Materialien oder Gegenftänbe gleich
Inden
.1
allz x3 zur Rotgl y erhi d in diefer H
" u igen und in die ige
kön Fr bare Belt u erhalten. Nicht nur bei
ver itung, jon auch bei andern
R iezpeigen, wie bei der Glas⸗ und Thon:
zıenjehritation, Tommen Gluhbfen verfchiedener
eh (fr3. Scaill aille de fer, battit
. e, paille de fer ure
dir, mäcbe-fer: engl. scale, crust), bie beim
Ges unedler Metalle unter Luftzutritt auf ber
Uuräde ſich bildende ah welche bei der
maerigea Bearbeitung z Metalle (Haͤmmern
135
oder Walzen) ſich abblättert. Befonbers nennt man
o den ‚beim Schmieden bed Eiſens in Schuppen»
orm abfpringenden Hammerſchlag, der ala Schleife
pulver, zum Busen der Metallwaren, fowie als
eimengung zu den orgdierenden Pulvern bei der
Bubfahlbereitung verwendet wird. -
“ @tähftahl, ein Durch Gluhen von weißem Rob:
eifen zwiſchen pulverförmigen Metallorgden unter
Luftzutritt erzeugter Stahl, ber jet nur noch felten
bargeitellt wird. - -
Blühwachs dient in ber Bijouteriewarenfabris
tation dazu, um goldenen ober vergolbeten Gegen:
ftänden eine rötlihe Farbe zu erteilen. Don den
vielen zu feiner Darftellung gegebenen Vorfchriften
fei nur eine hier mitgeteilt: Br 6 Teilen geihmol:
jenen Wachs fügt man unter ftetem Umrühren das
eingepulverte- Gemilh_ folgender Subftanzen:
8 Zeile Grünfpan, 1”, Teile Rupferoryd, 3 Teile
Zinkvitriol, Y, Teil Borar, 3 Teile Eiienoryb und
1 Zeil Eifenvitriol, " Beim Gebrauch wird das ges
ſchmolzene G. mit einem Pinſel aufgetragen, wor:
auf Die Werlitüde über Kohlenfeuer bi3 zum Ber
brennen des ©. exhißt, in Waſſer abgelöfcht und
mit Sffig abgebürftet werden.
Gluhweln, auch Regus, Recus oder Nicus
enannt, ein durch Ermärmen von Rotwein mit
imt, Nelken und Zuder bereitetes Getränf. -
Slühtsurm nennt man im allgemeinen meh⸗
tere Inſekten, Wer die Eigenſchaft haben, daß
e durch phospborifches Licht im Dunkeln leuchten:
efonders befißt die Gruppe ber Leuchtläfer
(Lampyrida), bie in Amerila durch ‚zahlreiche
und gro rten ſich auszeichnet, dieſe Eigen⸗
ſchaft. Bon ber Gattung Johannis würmchen
Lampyris) kennt man in Deutſchland — Ar⸗
ten, eine groͤßere noctiluea), bei welcher das
kaum leuchtet, und eine kleinere (L.
splendidula), wo das fliegende Männchen ebenſo
ftark leuchtet als das Weibchen. - Merkwürbiger:
weife das ungefifgelte an bunfeln, grafigen
Orten ſich aufhaltende Weibchen dem Maͤnnchen
ans unäbhnlih, larvenartig langgeitredt, einem
gegliederten Wurme mit kurzen Bernen ähnlich,
woher der Name. Das ſchöne bläulichweiße Li
des Johanniswurmchens fontmt aus den zwei vor⸗
legten’ Ringen be3 Bauches, welche auch am Ta
durch eine gelbliche Yarbung ausgezeichnet find.
Die gelblichweiße leuchtende Subitan it in zwei
Heinen Säden unter ben Ringen eingeleh offen und
beſteht aus durchfichtigen Zellen, die von vielen
Qufteöhren durdygogen find. Die nähere Urfache
des Leuchtens ift noch nicht hinlän We Au
e
Mann
Bringt man jene Sädchen unter Walter, ſo leuch⸗
ten fie wohl 48 Stunden lang ununterbroden fort.
Die Larven freſſen Schneden und verpuppen ſich in
den außgefrefienen Gehäufen. Außer diefen bei-
ben Arten gibt es noch viele verwandte Gattungen
bei ung, bie aber nur ſehr ſchwach leuchten. Im
tropiſchen Amerika leben viele Arten von Spring:
fäfern (Elater), bie am Bruftichilde zwei heller ge
färbte Fleden tragen, au3 welchen bes Nachts ein
jehr ftarkes Licht ausſtromt. Vorzüglich iſt ber
Eucujo (Elater noctilucus) berühmt, der in der
Regenyat in Menge berumfliegt.
f. Traubenzuder.
Intofe oder antole,
. @lntofide, Blylofide nennt man eine grobe
Gruppe im Pflanzenreih, aber nur fpärlid im
Tierreich, vorlommender Körper, welde die Eigens
ſchaft haben, bei der Einwirkung nicht organifierter
126
te unter Aufnahme ber Elemente bes
Kr in einfacher Lomiihlierte © Berbinbungen zu
75 wobei unter — *
Glukoſe ober eine aa a — rbindu
—5 it, lches * I nat Smulfi ben *
we ur n annte sets
in Bittermandeld ——
und
de geialten wi, wird, die tm
RR Ar Nike Senföl, —— bh und
it nennt man in ben Blütenftänben der
Gramineen e Blättchen, welche unterhalb der
; biefelben werben auch als Ded⸗
— 9 ne ‚eine
matit bau ei
be ; Ruinen und aa
der
Ion ben 55* Üben
Allipel ,
eisen — ». Sala ſ. cn —*—
r
I dol Genera
—— — — —— om
er han 5 ech. ne ei 1814 mim
ngere v
Cohn bes früher — w., banz preuß. | eine
—2* — 8 G., nd
Een
Sch ndelieutenant merjjen ir { Inn * *
—
deartilleri e un baauf für brei Jahre
. Abtei bes Genera lomman;
dem — G. einige Sehe
wehrt unb
abjutant Dienfte gpienfe getan, 35 er 1840 am Sei
GE ben 2 Divifion deb ——
Dremierlieutenant, 1861 vum Hauptmann bes
Irdet und 1866 in nera
—
1869 wurde er yum
—ã— ù des —I—— des W.
— zu Reiſſe, neben Wale Stellung
sannt, aber (de
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en ö. mi Bepinlaton on, Song
an dem M de Die r bie en, an
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—5 — 18, Dis — 53
6 lderen tel be bejegte 7.4
* grade Eu —5*— == plachten am
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ulllg und
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kn, de: 10 ler Eee, weh 2* *
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achten em |. Zoi
Gravelotte, fewie in vielen kleinen
4 ten nor a bis a am B. DE. an De Gpie
L bad. Divifion berufen wurde.
re. erfranlt und —
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ie num folgten, n e on in
Stärke son 16, Bat —— ——— un
du mosfäjadt an ber sin (6 aine ã *8
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Senera
Sr ung gegen ale alle feind! ü
ken 1 Di. ernannt
Kr Kun Som ‚mie, ee
br Vefanteie einen Abſchied und lebt ſeitdem ;
Giämer ci (Claire von A deutiche ——
—8R Karl Be von 83 der Äry polit. —3—
li —55 —
Ting an der Ach Eee,
lebte,
Behenburg im Sb nahm, wo Claire von
Tebe der Ru
ter lam nn Ban Fr: Deutihland in da
an ibeeh 0) Großvater ttel, Als nad
g von 1848 ihr Bater nad
berief er im
Art ———— eb
en Der Roller Bei
fonders zu nennen: Romo
aus dem J. 1848» Epi. 1851), «An ben Bor:
nüen» (2 Bde., au
| ee uno”
Devrient- (2pg. 1869).
Mälte
pe
2 er der (er Bei, 8 * di (Dreik
ei von On
— een », en Swi
«Briefen an Stella⸗e, von Hi
oleons », von —— (äh —*
— — —— rzuheben.
Claire von G.s Mutter, Gharloste von G
Spohr, bat fi erft unter dem Pfeubony:
olftey, n unter ihrem eigenen Rame
ebenfalls als Schrififtellerin beiaunt gemacht.
. 127
Glume — — — Glyeine
Baaiseagapggsg ggssauusae ieyagange J᷑ —
KELLER NE EL rl zaasıaı, Srasiiss
Kuk he] & h Kiel RE
Kir Bach, na Bi ih] Hi EHI REIHE
Kult In i un Br
— ——— Halle
{ A ht ll; El — Ser
Er 322 su TER
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TEL TE er FE # i N E
283 j HE ala gan a: Kl: 14: |
asreasr 9 a al Er
A ii Ay Bf
Bel; *— fell 4 Eh mil n | Il:
128
5 Sie liebt wie die Stammart einen jandigen
oden. .
©lyeion, |. Glycyrrhizin.
‚@lyeionerde, Glycionoryd, |. Beryl;
ium.
Glyeium, Metall, |. Beryllium.
Giyoirrhiza L., Sußholz, eine zu den
Schmetterlingsblütlern gehörige Kflanzengattung,
welche durch eine. fchmale, gerade geitredte Blüte
und ein frei:zweiblätteriges Schiffen (Stiel) ge:
kennzeichnet ift. Die zu ihr gehörigen Arten ftellen
aufrechte Stauden mit etwas Elebrigen, gelbgrü:
nen Blättern dar. Ihre daumenſtarke —8 — l
dringt ſenkrecht und tief in den Boden ein und ihre
Seitenwurzeln kriechen oft viele Meter weit hori⸗
zontal unter der ue bin und find mäßig
* diden Striden vergleichbar, innen gelb und von
ſuhem, etwas Irapendem Geihmad. Durd Aus:
kochen derjelben und Cindiden des Saftes wird der
als Bruſtmittel befannte Lalripenjaft (Succus
Liquiritiae) gewonnen. .
ie gebräuchlichfte Art ift G. glabra Z., mit fur:
jen geftielten YBlütenähren mit voneinander ab:
itehenden Blüten und mit glatten Fruchten. Sie
kommt zwar im füdl, Curopa wild vor, wird aber
in Spanien und Calabrien wie au in Deutich:
land, } B. in Bamberg, im großen angebaut (die
Wurzel biefer Art ijt als Radix. Liquiritiae offizi-
nell). G. echinata Z. unterfcheibet ſich durch fa
ftielte topfförmige Blütenähren und borftig:ftadhe:
lige Fruchte und liefert das ruſſ. Sußholz, welches
bei uns faft nicht im Gebrauch it. G. verlangt zum
Gedeihen ein feuchtes, mäßig warmes Klima, jan:
digen Lehm⸗ oder lehmigen ds, in jedem Fa
aber einen tiefslodern, etwas friſchen Boben und
wird durch bie Wurzeln fortgepflanzt. Die Wurzel:
De von 12 bi 15 Jahren geben in der Negel deu
trag.
yrrhizin, —— Sußholzzucker, ein
Glukoſid C,,H,sO,, welches als Ammomialverbin⸗
dung in der Saßhol wurgei von Glycyrrhiza gla-
bra und G. echinata und bem baraus bereiteten
es
Grtraft, bem Lakrigen, fomwie in der Moneſiarinde, | zeffes findet
von Chrysophylium glycyphleum: vorlommt und
biefen den Tüßen-@e hmad_ erteilt. Diefer Ge:
Ihmad if aber nur ber Ammonialverbindu
n;.f&heibet man das Blutofid daraus dur
uren ab, fo erhält man ed ala in Waſſer laum
lösliche, zulammentiebende, gefchmadiofe Maſſe.
Sidtochsl, Glycin, Leiming, Leimzuder,
Amidoeſſigſäure C,H,NO, oder CH,(NHA,)COOH,
wurde 1820 von Braconnot beim Kochen Don Leim
mit Säuren zuerft erhalten, dann von Deſſaigne
als a paltungäprobutt der Hippurfäure und von
Streder als paltungöprobutt ber Glykocholſaure
ertannt. ©. ift eine Eſſigſäure, in welcher ein
Baflerftoffatom ber barin enthaltenen Methyl:
gruppe durch Amid erfegt ift, und von ihr leitet ſich
die Hippurfäure ab, indem ein Waflerftoffatom ber
Amidgruppe des G. durch das einmwertige Rabilal
der Benzoeſaͤure vertreten wird; auf gleiche Weiſe
entfteht die Glylocholſaͤure Durch Subfitution des⸗
ſelben Waſſerſtoffatoms durch das Nadilal ber
Cholalſaure. Wan erhält G. am einfachſten durch
anhaltendes Kochen von Sippurfäure mit Salz;
fäure, wobei unter Yreimerden_von Benzoefäure
eine Berbindung von G. mit Salzſaͤure entfteht.
Nach bem Grlalten wirb bie Flaſſigkeit von der aus⸗
kryſtalliſierten Benzoefäure getrennt und mit einem
der G.
(le | übt ur im freien Zuftande kaum bie Wirku
und me
Glycion — Glykoneiſcher Vers
fiberihuß von Seyd gekocht, wodurch die ſal
aure ndung je * und das Chlor als ſchw
osliches Bleiorychlorid abgeſchieden wird, D
hiervon geſonderie oſaei wird durch Einleit
von Schwefelwaſſerſtoff von Blei befreit und dan
jur Kryſtalliſation verdampft. Das G. bildet ſchon
große, glänzende Kryſtalle, deren wäflerige Lölur
neutral reagiert und deutlich fühen Geichmad je
Es iſt leicht in Waſſer, Schwerer in Alkohol,
Ather nicht loslich, ſchmilzt bei 178° und wird |
höherer Temperatur zerjegt. Das ©. hat bie b
merkenswerte Eigenschaft, ſich ſowohl mit Baie
wie aud mit Säuren, ſowie mit mehrern Saly
zu verbinden. |
Slytocholfäure C,,H,,NO, ift eineaus Glyl
Hollj.d.Jund olfenwe(f D.) Bepanrte Säure, nei
jih in der Galle aller Wirbeltiere, in reichlichſt
Menge aber in der ber Grasfreſſer findet. Zur Da
ſtellung wird friiche Ochfengalle ınit Ather Aberici
tet, mit 5 Broz. ihres Volums anlongentrierterö
fäure verjegt_und Träftig umgeſchattelt, woraı
nach einiger Zeit bie ganze Flaffigleit zu einen
Kryſtallbrei erſtarrt. Die von dem Sfofigen N
trennte Säure wird aus Waſſer umkryſtalliſte
und bildet dann farbloje, Außerft feine, verkli
Nadeln, die in 300 Teilen kaltem und in 120 2
(en heißem Waller löslich fand. Die mit Schw
felfäure und etwas Buder vermifchte Loͤſung far
ich intenfiv rot. (6. Galle, gereinigte.) Sie
eine einbaſiſche Säure, deren Allaliſalze in d
Galle enthalten find. Die Salze berjelben werdt
durch andere Säuren leicht zerjegt unter Abjche
dun Da die ©. ſehr ſchwer loslich iſt,
ng ei
Säure aus, und es wird Daher im tierifchen Orgi
nismus ber aus bem Magen kommende ftarl ſau
Speijebrei im Dünndarm durch bie dort mit ih!
zujammentreffenbe Galle neutralifiert. |
@lytogen C.H,.0,,, eine der Stärke und dei
Dertein nabeitehende Verbindung, welche im |
ben Tierkorper erzeugt wird und ſich in reidhlic
Menge in der Leber während be3 ———
. Bur Darſtellung wird die ganz frijh
noch warm aus dem Kö des während der Ve
dauung geichlachteten .Tiers genommene Leb
raſch verbal, in lebhaft kochended Waſſer gemorfi
rmala mit locdhen fler. ex
Die gellärte Zlüffigkeit wird dann, um gelöfle €
mweißiteffe, Leim und fonftige Subſtanzen zu er
ernen, abwechſelnd mit Heinen
äure und Loſung von Quedjilberiobid in Jod
lium verjegt, bis kein Mieberiihlag
und nad) der Filtration mit Alkohol gefällt. D
G. ſcheibet fich dabei als rein weißer Niebe X
ab, der mit Alkohol gewaſchen wird. Das G.
icht in Wafler, nicht in Alkohol und Ather !ösli
Seine ie ige Lö un A nie Bar fonen, :
eutli aleszenz, die jedoch auf Zuſaßz DON
lali verſchwindei. Es hat ein f a rech
ſeitiges Drehungsvermögen für den polarifien
Lichtſtrahl. Durch * — Fermente, Spei
Pankreas, Lebergewebe wird es leicht in Dern
und Maltoſe verwandelt, beim Kochen mit Säut
liefert e8 Traubenzuder. . [to
IyEole, zweiatomige Allohole, ſ. unter
@lyfon von Athen nennt ſich ald Meifter t
fog. Farnefiigen Hercules (f. b.). Gr lebte et
gegen Ausgang bes 1. Jahr
Sistoneifiper DBerd,
v. Er.
.Usklepiades.
Glykoniſcher Vers — Glyjeride
Onkonifdher Iglonei Ber
ee ne he neh dem Haider
Saon benanzte Verszeile von der Form
E belauateſten iſt feine — Bermenbun in den As⸗
iadeiichen Strophen des in denen er in
—**2 ea. Heinern —E (. As⸗
tezra des)
Etoſe oder —— Traubenzucer.
Onteüde,, f. @lutofibe.
. unter
, in ber Baukunſt ſoviel wie
—XX (gi.
[
** 2 man eine beſondere Me⸗
=
date ae Aut —* Km Die ie im “m
ee uf gewöhnliche Weile radierte e wir
m um 2—3 cm hohen Wachsrand umgeben
me mi Berägmwafier (deitilliertes Waller mit
riner Salpeterfäure und ein Zehntel ſei⸗
Beingeift) übergoflen, wel o lange
die radierten Strich che ſich braun
wird dann mit Spülmaller
mit dem britten Zeil ſeines
wer niit) ewaſchen und
Luft mitteld eines Blaſebalgs
— wieder Voraͤßwaſſer aufgegoſſen
un aleichmãßig braun ericheinen.
en ein, fo wird _die Flaſſigkeit
Ügwa er (30 Zeile deſtillier⸗
Beingeift, 6 Zeile reine Sals
Jal Höllenitein) erfegt, welches die
— von 15mm bebeden muß.
bleibt jo lange auf der Platte, bis
eine Schlamm die ganze Fläche
worauf die Platte, mit reinem
—— *— ilfenahme eines weichen Haar⸗
m cc lange gewafchen n wird, bis a I Striche
taz 227 deinen. Je nach der beab⸗
e wir ie Apung auf
Beife eins ober mehreremal wies
ai Se Ed ein Stellen werden im
— Zeitpernft duch Auftragen von in Ter⸗
— yeah Hsgrund get ededt. Bebingnis zum
Ange Der Asuna ift, daß biefelbe bei einer
lameatur Son ft
fihft annähernd 16° C. aus⸗
yaut Es mabe De *8
iabetes.
füffigfeiten find nicht lange
nit in größerm Borrat
gie, ein von Palmer in London
era und von dem jtecher Abner in
Sy vervolllommmetes Beriren, für Buchs
æicnete Galvanos in go! chnittmanier her
‚ und zwar in der Meile, daß bie Zeich
‚genau wie fie aus ber Hand ed Zei ers
virelt zur Herftellung von Reliefgalvanos
ur, er ‚Berjahren ift folgendes. Eine
latte wird mit Schwefel:
Gdyweielleberlöfung behandelt. Das
Säpmeieltupfer gibt der Platte einen
nd; nachdem fie mit Wafler
net, wird fie mit einer fchreibs
a t oder einem weißen, aus
lop —— und
—— —* adiergrunde übergos
die Zeichnung mit der Radiernadel
a Grund, wie ſie im Drud erſcheinen
t veriechri is auf den ſchwarzen
und auf keinen Fall das
freigelegt werden. Die radierte
Sexiton. 13. Wufl. VII.
N
Ri N
Hi
Hua
ES,
H
129
Beiämung ext loc alsdann tiefſchwarz auf weißem
runde Iatte wird nun graphitiert, und-
im —— —— eine Hocddrudplatte ers
eugt, welche es Druckens einem Holz⸗
o —8* —* line befe
lyptit ( grch.) nennt man bie Aut in Metall
ober in Stein zu graben oder zu fteche 8. Stein:
föneibefunt.) Glyptothek bezeichnet dem⸗
eigentlich nur eine Sammlung er chnittener
Steine; die Glyptothek in München (f. d.) umfaßt
— oo v Er ntmäler ber ten Blaftik.
don bat man eine jept in mehrere Uns
En (Chlamydotherium, Panochthus) ges
teilte en rien er ſoſftier Pan elkeren In era,
Ide zwar eutigen Gürte
Beziehum na : Ranben, aber doch in — oe
entlich abwichen. Sie erreichten die Groͤße von
apiren oder Nashörnern, hatten einen runden,
abgeſtutzten Kopf wie die Faultiere und mit dieſen
auch einen Ki enden Fortfag am Jochbeine ges
mein. Die iete er trugen nur wurzelloſe Bade
Kebne, bie durch tiefe Einkerbungen von beiden
eiten ber in rautenförmige Prismen zerlegt fcheis
nen. Auf dem oben nur ſehr dünnen Schäbel bes
fand fih eine, wie ber übrige Panzer, auß einzels
nen Stüdchen lan menge este Dedplatte, er
autpan F welcher den panzen Körper vom Halfe
Gmange umjchliet eßt und nur am Bauche
allen ‚ jeigte Leine
ürte tiere, Ionbern bil de ei
gendes, aus einzelnen, mei edigen, oft
mehrere Gentimeter biden. Snochenftüdchen zus
fammengejegtes Schild. Die Her fonnten ich
alſo ct zufammenrollen, wie die Gürteltiere.
Der Schwanz fat in einer ebenio gebildeten Röhre,
die bald aus Ringen, balb aus einem Stüde ge:
bildet iſt. Die en „Nämmigen Füße waren
mit großen, zum S n geeigneten Sichel⸗
krallen bewaffnet. Die Pete ieſer Tiere finden
ſich häufig in den Pampasſchichten Enbameritas.
—* Skelette find jeht nicht nur in dem Mus
feum von Buenod:Ayres, dad eine audge eichnete
Sammlung entbält, fondern auch in ver Diebenen
Mufeen von Europe,
Iyzeride nennt man bie zuſammengeſeßten
—— des Glyzerins. Dieſelben ſtehen zu
dem dreiläurigen autobel Glyzerin genau in dem:
felben Verhältnis, wie Die gewöhnlichen zuſammen⸗
geliebten silber um einfäurigen Sltbylaltohol. So
wie aus d Cifofä fäure und dem Ütbhylallohol der
—— laͤther hervorgeht, indem das Ra⸗
dikal der Eifiofäure, das Acetyl, an Stelle eines
Dafferftoffatoms der Hybrorylgruppe bed Uthyl⸗
alkohols tr
Pe — * ——
20) +H,0
o wird as das Glyzerin zu dem entiprechenden
1 ber, indem ein Säurerabilal fubitituierend ir
ein Wafleritoffatom einer Hybrorylgruppe bes
kohols eintritt. Es findet nur ein Unter chied fat,
der durch die Sreitäneigt feit des Glyzerins bedingt
if. Das Glyzerin C, H,(0B) , enthält drei Hy:
drorylgruppen mit drei vertretbaren Baflerftoff
atomen, von denen entweder nur eind, ober zwei,
oder alle drei durch Säurerabilale erfeht werben
können "und man evhält —5 drei Reihen von zu⸗
FH — Glyjerinaäthern, fo von der Eſſig⸗
äure ausgehend:
18 zum
By ber Panzer ber
—— haͤn⸗
130
B.o
Monacet⸗Glyzerinather C,H, jon
0.C,H,O
DiacetsÖtgzerinäther C,H, 10.630
0.C,H,0
Triacets@Iuzerinäther C,H, | and
Mon —— Die biefet elben he „abge
bem man bie & [be «yl⸗ bed
radilals in sin — der
er wird demnach Monacetin
Diace Mi ie ift — ae.
ex Triftearinfäure-Olygerinäther u
Rn das Rabila ae Säure Waſſer⸗
4 —c— ns Glyzerin eintreten kann,
bie Zahl ber barftellbaren ©. ungemein pro.
Bo diefen find Sera, welde die Rabila
fetten Säuren enthalten, von —— und aloe
ter ‚go ins
enden Säures
nacet⸗Glyze⸗
enannt,
tearin
Ölyzerin — Gmelin
. 1 Gewicht, d
ar 2e [pe dem © Me
emperatur feſt w
ſcheidet. Bis * ir C. erhigt — es Fer
und verbrennt mit blauer, nicht —8
mittels eines Baummolld läßt
ebenfalls verbrennen. Die ð
fowie der Umftand, dab D, bei
in md nicht Khan
ein
arte. fo auch das Löfenermögen
Sto to ur die gro Mengen, die man fl zu
en teilen verf n kann
dem
tele m N mbuftrieler Gtafdt vet Deriche
Amwendungen die bad
"Unter de n | jahirei die
nden Det find als die ie michtigern u
interefiantern fo (gende jubeben: es eigı
& zur Konfervierung fol rungsmit!
mei im ven (uchten uftande er alten werden follı
3. B der Liqueur⸗, Punſcheſſe
und raten findet es zum Fe
Anwendung, ferner als Zuſaß zu Bein, Eifiy u
meinfter De deutung, es find b bie im Pfl und
rg — Bette, ({.d.), wel e fänts Bier; Ds bes @ als Ban —88 *
neutrale Triglys erden
Chenſo wie die ©. nad) ihrer Entfte Hung fi ſich auf gt und a Sufap Fra in Reine dan ur enorm
Säuren u Glgperin hen aflen, I tränfen m in örper,, Subflan) etreffenben 5
man fie audy wieder durch Aufnahme der — erteilt. ©. ift aud (8 iermittel von
Dafers in Säuren und Glyzerin verwandeln,
104. B. dad Zriftearin in Stearinfäure und Gly⸗
C,H, (0.0,,8,,0), + 3,0 =
CH, (OB) +80 Hu 0(0M).
t 18 burd) Ba ird diefe Zerſ
Dre ltelijpbrate . 9 Ralitebrat KOR be
wirtt, wobei ee feel m werdende Säure als Kalifalz | a
austritt. Die Altelifalge ber tohlenftoffreichen
lieder ber Fettfäurereibe nennt man Seifen,
und daher die Spaltung der Jette in Glyzerin und
fettfaures At 3*6 ifung. Der Prozeß der
Seifenbildung bei eitung ber Seife ıft eine
Spaltung des in ben n fee enthaltenen Stearins,
Balmitins, Oleins u. in Glyze — und ftearins
faure3; — — ölfaures Allali.
Glyzerin ober 0 (fü6C, H,O, ober C,H,(OH),,
ein d äuriger Attohol, „Amber Sa in Geftalt von
neutralen Athern ober ð Inzeriden (f. d.) der feſten
und faffi GH Fettſauren in den Fetten bes Plan:
s und Zierreich® (in der Butter, im Zalg, im
Imöl, im Dliven: und Rüböl) in der Menge von
8-9 Vroz. und ſcheidet ſich daraus bei ber er:
fesung ber Fette und Ole mit Kali, Natron
oder fonzentrierter Schwefelfäure ab. Das 6. bi
bet ns erner als konſtantes Probult bei der geis
ärung neben 26 den Kaas Sohlenfäure und
nfteinfäure, aben von Bafteur
beträgt die Menge {er bei ber &8 rung entitehenben
. etwa 2—8 Deo, vom Gewicht des Zucers.
Das &. wurde von em ſchwed. Chemiler Scheele
1779 bei der Bereitung des Bleipflaſters entdeckt,
von ſeiten der bthaͤtigkeit fand es erſt Beach:
hung, als es durch die Einführung der Stearinters
jentab ritation und durch Berarbeitung der Unter;
augen der Seifenfabriten maflenhaft auftrat. Das
8 ben bei ber Verſe
G. wird aus fung der Fette mit
Kalt zum Zwede ber ner q von Stearinfäure
bleibenden wäflerigen en (Glyzerinwaſ⸗
er) ur Abdampfen m ie mit dod
ruddämpfen onnen.
nt inr
Buftande als eine — —** —2*8
ſchinenteilen, beſonders bei Uhren und Chroi
metern anwendbar, da es an der Luft nicht aı
trodnet und verharzt und Afffns und ähnlı
Aupefegierungen niät ung angre Ält, Bez Eig
art wegen, Die gm
Iten,, findet e3 in der zei url 3.2. ala Glu
rineffig, Glyzerinſeife, zur Alec des aars u.d
außgebehnte nwendung. Zum Ronfervieren d
Det erſcheint e8 befonder3 beachtenswert. |
— von G. und Leim dient zur Herfieln
ruderwalgen. Mit feingepulverter Bi
gäte gem emifcht nt ®. einen tönen erhärtent
it einer ifsung von Ipete änte u
Schwefelfäure behandelt, geht das ©. in das
ER —8 über, bas zur Sabsilation vl
nami un en ngmitteln
roßer Menge verwendet wi * n der Nedi
Inder das ———— — werbung: J
ufbemahru ng von Fermenten der verfäiedenit
a und Lymphe hat es ſich vorzüglich
Dal. —* emei er, «Das ©. und feine am
bung? . 1871); Kraut, «Die ie |
Mdroer ib des 6: (im amtlichen wiener A
—* Sberiht: dofmann, «Die . Induſtt
saun fhw. 1877).
Gm., bei nennen Namen Ab!
eh Gmelin
Hs, nam ee Geutfe Gelehrtenfami
gobenn Georg G., bedeutender Botani
Tübingen 10. Aug. 1709, war der 6
—ãA—— Ghemifers Foba nn Gei
®., geb. 17. Aug. 1674, geft. 22. Aug. 1
Raddem er in Intingen tiert, wandte et
nad) , wo er bei ber Atabe
ber wife aften Fe E thätig mc war und 1781 |
Profeflor der C F und eſchichte wu
Auf laiſerl. er ——x in Begleitung
lisles, Tech an —ES ibirien,
bieſes Land genauer zu ae a, von wel
beſchwerlichen Reife er erit 1748 zuehdtehrte, 5 {
auf madıte er 1747 eine Iß e nach ſeinem Ve
lande, nahm dann feine Entlaſſung und wurd: 1
Gmelinſches Sal — Gmünd (In Kärnten)
a Prefeſſor der Botanik und Chemie zu Tübins
m, we er DO. Dei 1756 farb. Seine « Flora
9—68) und — Befhreibung fein pr —
ci Silirien· (4 Bde., Goͤtt. deiner —52) find
m Deuptwerte,
‚loben eis G., Neffe des 3 vorigen, geb.
1804 atd
—— Dan um und 37: —2* —
* 3 18. nn. * von Fan beforgte
U Iusgebe dei plantarum»
wu are Jei ee ih. Außerdem
T e zaturwillenfchaftlihe und
ur
£ — zu Zabing: —— —
en, ge
ud Seiler der a *2* chrieb —— an⸗
4 —— Gläubiger bei dem Gant⸗
793).
Emdostitien G., ein Neffe von Johann
Ehen 2 ola Ohentile *. et 1
ais iter betannten Arztes
u Sypothelers — Konrad G., *
ri 107, ge. 1769, erwarb i
en ab rn er die mediz. Dolt —*
were Verla deun Holland und Branch folgte | Gr
dam ie en die Alademie zu Beteräburg
a KT art las, Güldenftäbt un
eile durch Rußland an.
a 1769 et Seite bes
wie per), Provinzen an ber
Seite des Kaſpiſchen Meers,
der Woiga und 1778 bie
be Ehen i gi der en ji
n der Ehmitaten feſt⸗
Rarb zu Admetlent 27. Juli.
Schriften find feine «Historia fu-
. 1768) und feine «Reifen durch
Bir. Betersb. 1770—84).
ein Neffe bes
SB
He
u
A
J
&
IE
Gottlieb von G.,
.10. —8 iss zu Tübingen, wo er
Studien madite und 1802
te, bereifte Deutichland,
‚ wurde 1805
ord. Profeſſor ber Naturges
in zu Tübingen und ftarb 21. Dez.
13 beſonders um die allgemeine
derdient gemadjt. Seine befannteften
ib: [ogie des s
Bet Selen, Mir Di
antheiten de enfchen»
der Prinzipien der Homdo⸗
ed
*
*
4
an
Hl
u
#:
i
2
u
+ J
35
t
eridia a ob G., Bruder des vorigen,
ı2 DR. 1792 mu Zubingen bereile 1814—18
‚ RAuschbentihland, ‚ Rorw en
und wurde — vrofefſor
3 Zübingen, wo N 13. Mai
bedeutenditen Ches
Det unb nt viele Schüler hinters
— a
ie»(2Bde,,
.. Sohn
aöttinger Profe
DIET
f
Dt
——
*
“
“
om
4
8
jr
Be
J
* en und Wien. Im
er ih zu Heibelberg, wo er | mit —*ã—
131
1814 zum außerord. 1817 km ord. Profeflor ber
Chemie aufrüdte. gezeit wurde er Hof:
tat it Hofrat un m ri Fahr 1851 bei Gele⸗
genheit | einer a eheimrat. Er ftarb
Heibelbe Eeinen Ruf als
er in verkiemeen beut utjen Chemiler begrüns
bete ©. ut ein er th —— Che⸗
mie»
ie 119: en uf. vollendet
von Eälokhener und if, 1 ;
neu bearbeitet von Kraut in 2 Tfteilungen unter
dem Titel: « Handbuch der Chemie. Anorganische
Chemie», 6. Aufl., 3 Bde. Heidelb. Im g., und
ndöuchber organif m eher, 4 % 4
Pt 1860-75). Wichtige Beiträ . zur organis
&en Chemie Tieferte ©. —— ch mit Tiede⸗
mann in Werſuche fiber die regt, e, auf welchen Eubs
fangen aus ben Magen und Darmlanale in da3
ut gelangen» (Heidelb. 1820) und «Die Vers:
baunn » An Bde., Heidelb. 1836-27). Auch iſt
Verfuch eines neuen chem. Minera
* (Geibeih, 1825) zu nennen.
Wilhelm Friedrich ©., ein ausgezeichneter
Rupferiecher, „geboren au Badenweiler i. Br. am
arb in Rom 22. Sept. 1820.
im —S toßen und Jong! fältig gearbeieten
Aupie erjtiche gehören zu dem Sei no was ber
tichel bernorgebracht bat, un in einigen
fpätern ro nen bemerftman eine barteund zu
itarle Betonung einzelner Stellen. Auch lieferte
er_viele ſchoͤne lei nungen. Unter anderm
erfand A) a Rafeine f ar Deren.
Sein Bruber, hriftian ©., geb. zu
Badenweiler 18. an ns bad. Hof: und Medi:
zinalxat, Direltor des botan. "Gartens und des Na:
turalienfabinett3 Profefjor der Naturgejhichte und
der tank au tlarube, wo er 26. Juni 1837
ſtarb, verfa he die «Flora Badensis» (4 Bde.,
Rarlär. 1805—26) und eine «@emeinnübige Raturs
gefchichten (2. Aufl., Mannh. 1839),
Omeliufeged infches Salz tft aum. :Gifencyanid, f.
RN (eoteB).
(ital. sol Rere; frz. sol mineur;
engl. g minor), die Moll:Zonatrt, bei welcher hunde
m einen halben Ton erniebrigt werden, alfo zwei
vorgezeichnet find; Die parallele Dur:Tonart iſt
B-dur. (S. unter Ton und Tonarten.
münd, —* In fen, ve terreiä, 5 Kr
auptmannſcha aidhofen, rechts an der Lainſitz,
die in Böhmen als Luſchniß rechts zur Moldau
Sat Baal (1880) 2439 E., von denen viele in den
en ber ang Zofephabahn bef aftigt find,
bie bier ihren größten Stations la der Linien
—— — ilfens&ger und rag) und bie
a erforderlichen Berin aufer bat.
ud eh au Wr: ln in der
Um — ih große —5 ri en. * zit
eite feiner alten Schtob
mit —E Grundbeſiß ae Ne: Erzherzog
Sigismund.
Kar in Kärnten, Bezirtshauptmann:
Et Spittal, ift — eine Bezielögeri t3, bat
enbammer Sande mit Ho unb
Di und zählt — ee E. deutfcher Zunge.
Der Name der Stadt kommt von ohren & Lage am
— der Malte 2 und —— d biefe
nee
e am
Reize gusaen Fr
kte vieler en
Grundbefip aebent Fer Grafen
um 8
133
von Lodron. (ine oh nörblich ber Stabt trägt
die Refte des alten Schloſſes.
Gmind over Shwäbild:Bmünd, Stadt | K
in Württemberg, Hauptort eines Oberamtsbezirts
264 qkm mit [ieso} 31741 meilt lath. E.), im
agittreife, 51 km im SO. von Stuttgart, an der
iſenbahn Cannitatt Nördlingen, in dem reizen
ben und fruchtbaren Thale der von einer ſchönen
Brüde überfpannten Rems, it Sig eines Amts⸗
gerichts, hat (1880) 13774 G. und trägt mit ihren
Kirchen, Zürmen und einigen Bruchſtucken der ehe⸗
maligen bedeutenden Ringmauer immer noch das
Gepräge einer alten NReichsitabt. Unter ben ſechs
Kirchen find beſonders merkwurdig bie neueitens
renovierte, im voman. Stil erbaute St. Johannis⸗
fire und bie got. Heiligkreuzlirche. Die aubers
halb der Stadt auf einer Anhöhe gelegene, teil:
weife in Selfen gehauene Salvatorskirche ift ‚eine
fehr befuchte Wallfahrtsſtätte. Bon den vielen
Kapellen beitehen nur noch bie zu St. Joſeph und
Herrgottöruhe, und Die Gebäude der 1803 eingezo⸗
enen Klöfter werden zu andern Zwecen benußt.
3 befinden fih in ©. ein Realgynınafium, eine
Zeichens, Cifelier: und eine gewerbliche Fortbil⸗
dungsſchule, ein kath. Schullehrerſeminar, eine
Tönigliche und eine rivattaubftummenanftalt, ein
Blindenafyl, eine bedeutende Jrrenanjtalt unter
ber Leitung der Barınherzigen Schweitern, zwei
Hoipitäler, ein mufterhaftes Zuchthaus (in dem
ehemaligen, 1240 erbauten Dominilanerftauen:
kloſter Gotteszell). ndel und Gewerbfleiß, im
Mittelalter in hoher Blüte, fanten feit Anfang des
17. Jahrh. mehr und mehr, haben I aber in
neuerer Zeit wieder fehr gehoben. Neben Obſt⸗
baumzudt, Aderbau und Hopfenbau herrſcht eine
lebhafte Gewerböthätigleit, beionders in Fabrika⸗
tion von cilelierten und gravierten Gold⸗ und
Gilberwaren, von Kupfers, Bronze» und Meffing:
waren, Kinberfpielzeug, Bacsarbeiten Zabal,
Mebilien, Tabletteries und andern Holichniger:
und Dredslerwaren. Auch beiteben viele Muͤhl⸗
werte, Gerberei und überhaupt viel Kleingewerbe.
Die Stadt hat ſchoͤne Spadier änge und Geſell⸗
Kanitägärten. Eine Stunde im Südmelten erheben
ih zwiſchen bem Hohenftaufen und dem Stuiffen
majeftätiich die zwei Auppen des Rechbergs, Die
eine mit einer Wallfahrtslirche, bie andere mit ber
Ruine des ehemaligen Schloſſes Rechberg oder
Hohenrechberg, ber Stammburg ber Grafen
von Rechberg, in deren Herrichaft viel Schnitz⸗ und
Dredslerarbeiten, } B. die fog. Ulmer Pfeifen:
save aus Mafenholz, verfertigt werben. G. hieß
ſonſt Staifersreutd und machte fihb nad dem
Aussterben des bobenftaufigen Hauſes reichöfrei.
Ungeachtet der innern Fehden zwiſchen Patriciat
und Zünften, bie felbft noch zu
njang des 18.
Jahrh. fi erneuten, blieb es felbftändig, bis es
1803 an Wurttemberg kam. Bol. Kaißer, «Führer
durch ©. und jeine Umgebung» (Gmünd 1882).
Art (Heine. von), Baumeifter, |. unter
rler.
Gmunden, Hauptort ber gleichnamigen Bes
irlshauptmannſchaft in Dberöfterreih, an ber
nie ©.» Banıbad) der Kaiſerin⸗Eliſabethbahn und
an der Salzlammergutbahn, liegt 430 m hoch an
dem Ausfluffe der Zraun und dem Nordende des
Zraun: oder Gmundenerſees, zienlich gegen:
über dem faſt ſenlrecht emporfteigenden, 1691 m
boben Zraunftein. Die Stadt ift Sig der Bezinfds
Gmünd (in Württemberg) — Gnade
behörben, fowie einer do ⸗und Domãanendire!
tion, zählt (1880) 6631 G. und ift befannt al
urort und angenehmer Sonmeraufenthalt. ©.
Kurmittel beitehen in Sce: und Eolbädern, Fichten
bädern, einem Inhalationsſalon, einer pneumati
hen Kammer und einer Kaltwafleranitalt. Unte
n Gebäuden zeichnen fi) aus die 1876 vollendet
evang. Kirche, bie tat. Pfarrfirhe mit einer
treijli geihnigten Hochaltar Schwanthalerd au
Ried, das Hathaus und über 60 Billen. ©. zãhl
zu ben fchönitgelegenen Städten Oiterreichs um
ift reich an Ichönen Spagiergängen und herrliche
ebirgätouren. Vom Kalvarienberge und vo
den fehr ſehenswerten Satorifchen n au
bat man eine herrliche Ausſicht über den See un
das ihn umgebende a abe Sn de
Nähe der Stadt liegen bie Schlöfler Ebenzweie
und Orth, lepteres im See felbit und durch ein
130 m lange Brüde mit dem Lande verbunder
Dampfer ſehen ©. in Berbindung mit dem Dorj
Gbenjee (f. d.) am Südufer. Bol. Feueritein, «De
F 6. yufl., © unben 1879); Geute
« und feine Umgebungen. Unter gleichzeitige
Berüdfihtigung ©.8» (6. Ku „Gmunden 1883 ı
Onadan Sieden im Kreiſe Kalbe a.d. aa:
des preuß. Heg erungsbezirts Magdeburg, Etaticı
ber Linie —— der Preußiſche
Staatsbahnen, 21 km im SSU. von Nagdebur.
peleaen, bat 630 E. und ift eine Herruhuteı
olonie, bie 1767 gegründet wurde. G. bat ei
BenfionsErziehungsinftitut für Mädchen, ein Zu
tiehungsjeminar für Lehrerinnen, Fabrilation vo
—* uhen, Wollwaren, Feuerſprigen und Bac
waren (Onadauer Bregeln). Die Unitätöbuchhant
lung bafelbft verfieht alle Brübergemeinen un
Miltionsftationen ber Erde mit ben meilt am Ort
gebrudten Schriften. .
Gnade beißt in der religiöfen Sprache die göt
liche Güte, fofern fie an dem Menſchen ohne deiie
zuvorkommendes Verdienſt fih wirtiam erweiſ
insbeſondere ihn von Sünde und Schuld befzei
und mit fi verföhnt. Da für die fronıme Ar
fhauung alle® Gute, was dem Meniden zutı
wird, auf göttlicher Nitteilung beruht, fo ftelle fü
im weitern Sinne jede förderung des leibliche
wie des geiltigen Lebens für die veligiöfe Betrad
tung unter den Geſichtspunkt ber freien göttlich
G. Im engen Sinne pflegt man unter ©. di
— goöttliche Urſaͤchlichleit ju verlichen, weld
en Menichen in das rechte religiöfe Verhältnis |
Gott einfegt und zur religiös: Attlihen Lebın
vollendung führt, Sofern nämlich jur G
kenntnis der fittlihen Ordnungen Gottes oder d
öttlichen Geſeßes etangereifte Menid den Wid«
pruc feines thatfählihen Bultandes mit be
vom Geſeßg geforderten oder feine Sündigfeit ei
räumen muB, fich felbit aber durchaus unfah
ndet, bem Geſeß aus eigener Kraft zu gene
o fährt er alle Berföhnung bes Herzens mit (nr
und alle diefer Verföhnung entquellenden fittlidg
Kräfte allein auf die unverdiente göttlihde G.
rüd. Dielen Gegenfag von Sünde und G.
namentlich der chriſti. Froͤmmigkeit ihr eigentät
liches Gepräge und bedingt für diefelbe den Uns
ſchied des « Werlebundes» und des « Önadenby
de», oder ber Gefegesreligion und ber Grlöiu
religion. Mind nun an I im — Sei
und feinem Entwidelun e ndet iſt;
Fortſchritt von ber stnchtichaft bes endli
Onabe
Sets unter dem Gefeh und der Sünde zu freier,
md gotterfüllter Seiftigfeit (Gottes:
watt), ſtellt der religiöfen Borftellung in
vr Aura VOR | Borgängen dar. Daher
ent and die göttliche Gnadenwirkſamkeit in
kan deen von äußern, übernatürlidhen Einwirkun⸗
:3 des göttlichen Geiſtes, welche an äußere götts
—— —— zum Heile der Menſchen ſich
ira. Auf Srund dieſer Vorſtellungen bat
’4 >: krliche Lehre von der ©. und den Gnaden⸗
wenn (operationes gratiae) entiwidelt.
‚Sn die Bredigt des Apoftel3 Paulus bewegt
Maya Gedanien, baß bei der gleichen Sünds
ur son Juden und Heiden und bei der allge:
en Inmöglichfeit für die Menfchen, durch
Sc wi Beießed gerecht zu werben, bie Recht:
ud ſittliche Crmeuerung des Sunders
cn xqij die G. nãher auf dem mittels Chriſti
2 m Auferſtehung durch freie goͤttliche ©.
Gasben angebotenen Heildwege erjolgen
x. Te ältern Kirchenlehrer knupfen bie Wirt:
vezeeit der gottli &. noch beitimmter an bie
Seretuaft der Taufe, welcher von feiten des
Seen die gläubige Aufnahme der kirchlich
ichen
X en muſſe, behaupteten
ar cm Ritwirtung der auch durch den Sun⸗
al ur willig verloren gegangenen natür:
bc See ad Menfchen zum Werte der Belkeh⸗
23 16. Eyuergismu3.) Grit Auguftinns
wir u Erite mt Pelagius die Lehre auf, daß
er erh Bed Fall völlig verderbte und aller
Adeit zum Guten verluftig gegangene Menich
derch die unwiberfteblich wirlende ©. (gratia
) belehrt werde, ſodaß ber göttliche
ae Aitwirtung von feiten de3 Men:
es dab Bert der Wiedergeburt in der Geele
‚ Ieträhre und vollende. Aus der Glaube
at Standpunkte ausſchließlich ala
. Da aber nach der
Heinere Zeil des Menſchen⸗
wurde, fo behauptete Auguftinus
nad feinem freien Willen bie
er zur Seligleit vorberbejtimmt
ahle und fie durch die ©. belehre. Die:
nannte man die Onadenwahl.
nation.) Troß des großen Ans
Augufin in der lat. Kirche genoß,
der Synergismud die herrfchende
war man darüber, wie viel die
der Menih gritmirten —
ng. Speziell über die Frage,
te Kraft befige, entſtand zwiſchen
old Anhängern bes yomaß
. 1274) und den Franzislanern
des Duns Scotus (geft. 1808) ein
er Gtreit. ſch aus religiöfem 8
Iaben aus religiöfem Bes
„ des Auguftinus Vorftellung von
G. wieder aufzunehmen. In Feiner
servo arbitrio» verteidigte Luther
bie Lehre von der abjoluten Uns
den und von ber alles allein
ſchroffſten Geſtalt. Diefelbe
Katechismen Luthers und der
Konfeſſion von 1530 zu Grunde.
iser aber weilderte Vielanchihon diefelbe im
und behauptete wenigften? eine
udeit des matürlihen Menſchen, die ©. anzus
wmez sder abjulehnen. Die Konlorbienformel
1
E
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8.
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&
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[3 ®
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133
.d.) wies jedoch dieſe Milderung des ſtrengen
Auguſtinismus zurüd und ſetzte feit, daß ber na:
türlihe Menſch, folange ihn die ©. nicht befehrt
abe, derfelben nur widerſtreben könne, in ber Be:
ehrung jelbft aber ſich Ihlechthin paſſiv verhalte.
Nur eine fog. «bürgerlihe Gerechtigfeit» geitand
fie ihm I .b. die Fähigkeit, grobe Sünden, welche
dad Geſetz verbietet, zu meiden, jedoch nidyt aus
Liebe zu Gott und zum Guten. Diefe Lehre blieb
innerhalb der luth. Kirche die herrſchende. Der
Widerſpruch, daß der Menſch aus etgener Kraft
die G. nicht annehmen könne, diefelbe aber beflen:
ungeadtet nicht unmiberftehf wirlte, wurde von
der luth. Dogmatik nur Fünftlih durch die Be:
bauptung verdedt, daß dem natürlichen len
wenigftens freiltebe, die ‚Drebigt des göttlichen
Mortes fleißig zu hören und die klirchlichen Sakra⸗
mente zu gebrauchen, durch welche Mittel (Una:
denmittel) der Heilige Geift infomweit unfehlbar
wirle, daß der Menſch die Freiheit zuräderhalte,
die ©. anzunehmen oder abzulehnen. Namentlich
wurde die Wirkſamkeit der Taufe als eine magifce
MWiederberftellung der Freiheit zum Guten befchrie:
ben. Die reform. Kirche dagegen bielt an dem
Tonjeguienten uguftinigamus, namentlich auch an
dem Sate von der Unmiderftehlichleit der Gnaden⸗
wirffamteit und an der ftrengen Lehre von ber
Gnadenwahl feſt. Auch Luther und die älteiten
| Qutberaner waren Anhänger der Prädeftination,
die erft Melandthon im Zufammenbange nit fei-
nem Spmergiömus Ipäter zu mildern fuchte. Noch
bie Kontordienformel lehrt die Brädeftination, ob:
wohl fie zugleich die Unmwideritehlichleit der ©.
verwarf und bie ernftliche Abficht Gottes, dieſelbe
allen Menſchen zuteil werden zu laflen (gratia
universalis), behauptete. Später wurde es jedod)
in der Iuth. Dogmatik ganz allgemein, die Wirk:
famleit der G. ausſchließlich an den ðebrauch der
Gnadenmittel zu knupfen und die Abhaͤngigleit der
Gnadenwahl von dem vorbergelehenen ums en
Glauben der Ermwäbhlten zu behaupten. Abnlid
lehrten die Arminianer (f. d.) in der reform. Kirche,
wogegen die Synode zu Dordrecht den ftrengen
Calvinismus kirchlich fanktionierte. In der rönı.:
kath. Kirche wurde zu Trient feſtgeſetzt, der Menſch
muſſe durch die ©. zur Belehrung disponiert wer:
den, könne aber dann dazu mitwirlen. Da indes
die Dominilaner ihre frühere Lehre feithielten, die
Sefuiten aber Ioneraittiic lehrten , fo entitand bar:
über zwifchen beiden ein langer Streit, zu deſſen
Erledigung der Bapft Clemens VIII. 1598 die Con-
egatio de auxiliis gratiae niederfebte, die aber
feine Entiheidung ausſprach. Der Streit, ents
antreih und den Nieder:
landen durch das von dem Bil T Sanfen (f. d.)
von Ypern gefchriebene unb nad) feinem Tode bes
kannt gewordene Buch «Augustinus» (1638), worin
die ftrenge, aber von ben Jeſuiten befämpfte Theorie
Auguftind vorgetragen war.
ie neuere Entwidelung ber prot. Theologie hat
auch die Lehren von der ©. und Gnadenwahl viels
fach umgeftaltet. Während die Supranaturaliften
Ignergiftiich lehrten, die Nationaliften aber bie
Yirtamfeit der N einer leeren Formel ber:
abdrüdten, lehrte Schleiermacher, daß die aus
dem Gefamtleben ber Sünde herauggenommenen
Chriften durch die G. mitteld des Glaubens an
Chrifti Perſon in ein neues Gelamtleben einge:
pflanzt würden, in weldhem das göttliche Leben das
brannte auf? neue in
134
besriehenbe Peinaip, die Sünde aber immer wahl
m Verſchwinden begriffen ift. Die Gnadenwahl
befchrie Sihleiermader als eine Ina unbebin te,
aber auf alle ohne Ausnahme ſich eritredende. Die
neuere Vermittelungstheologie hat diefe Schleier:
macherſchen Gedanlen mit den ältern kirchlichen
Borftellungen von ber Erbfünde, ber übernatür;
lihen Geüteswirffamleit und der wunderbaren
Kraft des göttlichen Wortes und der Sakramente
notdürftig auszugleichen gelndt binfich tlih ber
Bräbeilinafion 0 aber meift Fonergt tiſch ge de —F
doch die Erwaͤhlung vom —** Fr I 5 brand
der Onebenmitl abhün Dane gemacht
ſequenzen d Web hrten au 8 zu in
einer 9 ieh de altorthovogen Lehren
von ber un 1 bat bie freie prot. Theologie
bie göttliche On Gnadenwirkſamleit als die geſchichtlich
ih vermwirklichende Pi ne Bordmung Gottes
be Arieben, — den — urch das Be⸗
wußtſein ber Sünde und der Knechtſchaft unter
dem Gefek hindurch zur Anerlennung der geiftigen
Hiljfofigkeit des endlichen Subjelt und zur, un:
bedingten Hingabe bed Herzens an ben göttli
Liebewillen fährt, wie er in Chriſtus * ich
offenbart derianbigt wird, in den
Gläubigen aber als Macht bes göttlihen & ——
ſich beurkundet.
Guadenbilder beipen | in ber lath. Kirde wun:
berthäti ‚oilber der Maria, Chriſti und der Heis
ligen. Stätten, an benen ©. fi befinden,
beißen Gnabenorte.
Guadeufeld, Herenhuterlolonie in der preuß.
groving Schl achlefien uuegierungäbe bezirt — n, ſtreis
ofel, 12 km SW. von ojel, 3 — — 880) 440
E. und hat ein ein eol. Seminar A Eiſengießerei
mil Ma rear abrit und eine Bierb brauerei.
deutſche Kolenie im rufl. Gous
vermestent —— Kreis Melitopol, 40 km nord⸗
öftlih von Melitopol, an einem uͤnten Nebenfluſſe
der Molotſchna gelegen, mit 550 evang. E. wurde |
1835 zum Zeil von württemb. Auswanderern, zum
Teil von Leuten aus ben benachbarten Aolenien
egründet. Die Koloniften bauen hauptfä en
eigen gen, Gerfte, Hirfe, treiben Obft
—ã t, feit — neuer Zeit au Se idenzucht.
Herrnhuterkolonie in der —*
F lien, 7 regierungäbegirt Breslau,
— km im SD. von Reichen⸗
bad), Fri "Oimie Yrantenftein:Raudten ber
Breslau Schweibniß Sreiburger Gifenbahn, mit
750 E., ſchließt fih dem obern Zeile von Beilau an
und bat eine Dampffärberei und Appreturanftalt,
eine mechan. Weberei und Erziehungßanftalten für
Sinaben und Mädchen.
Gnadenjahr, Gnadenhalbja r ober Önas
denquartal beißt in ber evang. irhe je nad
ihrer längern oder lürzern Tauer die Friſt, inner:
b das Einfommen einer een en Pfarr;
telle ganz ‚ober teilweife der Witwe und den Waiſen
bei veritorbenen farrer3 zugute lommt. In der
. Kirche beanſpruchen die Bifhöie das ganze
Hin anzgut für ben von ihnen verwalteten Inter⸗
kalarfonds, was freilih in Preußen ber beitehen:
den tnatlichen Geſeßgebung wideripridt.
Quabeuf eier |. unter Önadenpjennig.
denfirchen, foviel wie Friedenslirchen.
‚ Gratiola.
Gnadenmittel bei n im firdliden Sprach⸗
gebrauch diejenigen orbnungsmäßigen Mittel, an
| mittelö ded Glaubens der Ve
Gnadenbilder — Gnaphalium
welche ſich bie Wirtiamleit des Heiligen Geift
pr 3 Bueiguung der Gnade an bie Einzelnen g
nben hat, im Gegenfage zu ber |hwärmerifch-
tung einer unvermittelten Gnadenwirtiar
feit. Sämilide Kriitl. Kirchen bezeichnen ai
olche &. das Wort Gottes und die Sakramen!
. bie beiden allgemein en der Da
Y ung und Darbietung gemeinfomen rel
N Bewußtſeins, Wort und Handlung.
che Lehre betrachtet diefe Gnadenwirtſamke
ne nicht als eine natürlih und geihichtlich ve
mittelte, fondern als eine abjolut Abernatürlich
doc hält bie prot. ir * daran feſt, da
fubjeltive Bedingung für irkung der
Glaube des Empfängers fin
@uadenorte, |. unter Gnabenbilder.
dv
. Di
@uabde ig, eine goldene Medaille mi
dem Bildnis Verleihers und an der fog. Gna
bentette hängend, wurde im 16. Jahr. entipri
hend den jebigen Srdenddelorationen von Fürfte
als Auszeichnung verliehen.
Guadenguartal, j. unter Gnadenjahr.
Guadenſachen heiben diejenigen, in denen vo:
dem Inhaber bes egnabi ungorechtẽ Milderun
ober vd Eh Erlaß einer verhängten Strafe erbetcı
wir Begnadigung.)
— (status gratiae) heißt nach prof
Lehre der Zuitand derjenigen Individuen, welch
Höhmıng und Recht
[ee ung, (f. d.) teilhaftig geworden und in Da:
Bert ältnis ber Kindſchaft bet Bott eingetreten find
Qutberaner und Reformierte ftritten, ob der
wie erftere behaupteten, verlierbar ober, wie [egterı
lehrten, ee
@nadenwaßl, f. Bräbeitination.
na eit nennt man bie verfhieben be:
mefjene Periode (Monat, Ouartal, ſelbſt ! Jahr),
r weldye den Erben firchlicher Beamten ie dem
mte zuitehenden Früchte über ben Tod des Erb:
laſſers hinaus gewährt werden. ber latb,
Kirche war fie namentlich in ben Kapiteln von Be:
deutung, wo fie zugleich eine Entſchaͤdigung defhr
gewährte, daß der Kanoniker das erfte Jahr feiner
führung feine yrüchte bezogen hatte (Caren;:
a) te dient fie befonder# in ber evange.
Kirche zur Unterftügung der binterlaffenen Witwen
und finder von n Biostern.
L., Rubrlraut, Gattung ber
Hangenfamilie der Kompoliten, filgige, b—40 cm
ohe Kräuter mit figenden Blättern, darunter meh:
tere Arten mit ſchon gefärbten Hüliblättchen, die im
trodenem Zujtande ihre Farbe behalten; fie gehörem
N omit zu denjenigen Gewaͤch en welche als Strob«
lumen oder Immortellen (}. d.) einen gewiſſen in⸗
ſtriellen Wert haben. In ra Deutſchland4
it "eben eini igen andern“ Arten am meilten belannt
.dioicum L ‚das Fruhlin srubrfcauf ‚Perennies
sende B Pfla mit einfachen Stengeln und wurzelns
den Ausläufern, fpateligen, unten weibfiljigen Wur⸗
zelblättern und weißen oder rojens bis purpurroten,
zu drei bis fünf in Zolbenripen Aebenben Köpfchen,
al3 «Stagenpfötchen» überall gem g eieen und auf
un Hohen Hlpenmet Hügeln vom ielfanbe bis auf Die
enmweiben ae! gen
ie ichtigfte Urt dieler Gattung it aber 8
Leontopodium L., das Edelweiß, von man
Botanilern von 6. abgetrennt und Leonto
dium alpinum genannt, ein wolliges —*
deſſen Blutenkdpfchen in Dolden auf ber Gyige des
Gnathalgie — Gneis
inem Strange ſternförmig aus⸗
bicht weißfilziger Dedblätter um⸗
Roh nur au hoben Rallaipen.
ei: Alpenpflanzen, 2.)
find durch eine beſonders
ausgezeichnet und bed
eingeführt, wo fie zur Geritel:
m Sartenrafen Verwen⸗
beinnnichte derfelben iſt G. lana-
L.), das Bollruhrkraut,
be3 Kaplandes, welche
H
h
ik
J
ĩ
Hi
in
Baterlande eine * von 1,0 m
zur mb fh Rark weräftelt, aber durch Rieber«
ee — Bean a ang fer
va fe Diht bekeden und mit Dem Grün bed
Year iele Met gruppiert wird,
= schien Tontcaft bilden, ihnlich iR ©
(gr.), Kinnbadenfchmer;; One:
!horeare sie es
t Mund ͤhi ⸗
Guathorrhagie böblen
ug; Seatheipasmus, Kinn frampf.
Ges —— — — Architekt,
rar 1. Suli 1840, uchte das
nn wi item feiner
ver Ih mn auf einer Etubienreife Ii 1861 —68 X
Nahen aut nad) Wien und zum zwei⸗
‘ea unal ah er 1864 und 1865 in Ges
—— ee € ma men und Ber;
zusagen der * Bat «Flat r ——
an ehe in teltar von
—*22 — — Ger —*
** in Baris en g 1066 4
= Seugenertiule nad
u Yu Somwermamaten Dr au he 1067-69
+23 u üb ebermals in Suliene au mit Au
u: 5 Bamnrellen für die Arun Arundel Society | n
sense beickäftigt, worauf er 1870 zum
.Aszr der Urchitettur am Stu Dei
uam mwurbe, welche Stellung er 1872
@. wurde 1876 zum 208 ber
zu Nürnberg ernannt, 1882 zum
1875 unternahm er eine Stus
— aa) bem Orient, ber ſich 1882 eine weis
e wh Gpauien und Südfranfreih anſchloß.
e bebentenbern Bauten und Entwürfen
"Air: Bien Siegle (1 —— Bauſtile XII,
7) mb Gonrabi in —
—— ———— daſelbſt, Villa
lm
zebers in im, Palais von Gramer:
a u Saucen, Fre der bayr.
achentfelung zu eiögehrön:
r
7 Extsurf für einen ae —— in
5* — mit Zin ae aet ı hir
aux erg ellung für
-ı6 kim). G. if A feiner Arciteltur ein
Des Renaiſſanceſtils, wobei
7 meer Rbhuheit in ber Kompofition eine reiche
— einzeinen
gt Rıtolai Donomid) Die
oltawa, erbtelt jeine erite
“2 1784
—— — r und dann im ae
"u zen Rollegium. Bon 1800 bis 1808 ftudierte
= x Boilaz, oo —— Ainpaet
⸗ nio s —17 biente er erium der
Inngufliizung, mußte aber wegen körperlicher | t
135
Leiden biefe Stellung ı aufgeben. Gr ftarb zu
teräburg 15. Febr. 1833. Am berühmteften 3*
G. dur de gebiegene Aberjepung der Iliade in
rufl. Herameter (Peteröb. 1829; 8. 1862).
Der von ihm geichaffen —— iſt an Lebens
digkeit, 5 9— und Ausdrud mufterhoft;
außerorbentlich v trug aud das Det jur
reiherumg ber Sprade vermittelt ber bem Gries
chiſchen nahaebi beten neuen Wörter bei. Bon
den übrigen Urbeiten G.s find zu nennen: bie
Überfegung von Shalſpeares «Lear» und vor
Boltaires «Tancred», ſowie das originelle Gedicht
«Rozdenije Homöra » («Die Geburt Homerb»),
bie « Prostonarödnyja p}esni n nyneänych Grekows
Petersb. 1826 eBoltliehe —E Grie⸗
inal u erfegung) u e Yoylle
aR — iſcher * 0
neiß oder Oneus geichrieben,
ift ein —Eã ſchieferiges enge au (mo⸗
—— einem) line, ——
(dunklem und hellem rat
unterſcheidet fi 2 Bezug auf Di Di
BZufammenf en vom RER nur durch fein fchie:
[erisen oder flaferiged ®efüge. Man kennt jedoch
ehr viele Varietäten des G. je nad) dem Vorherr⸗
den bes einen oder des andern Gemengteils, der
—— Art ber ad Fagpär der een Die
oße, mei Zwi
ausgebildete — a vom Gnei
menge hervor, ſo entſteht ein porphyrartiger
(dm miegen ſich bie Glimmerihuppen alfeitig um
infen am je Selbipate herum, fo gebt der Augen»
eis hervor. Neben ben ausgezeichnet —5 —
—æä gibt es 3 re, geologi
dieſen untrennbare, welche bei gleicher —
Konſtitution völlig richtungsloſe Struktur beſigen
und koͤrniger G. (minder gut Granitgneis) genannt
werden. Hornblendegneis, eine in Deutichland
feltene Abart, ift derjenige, in welchem ber dunkle
Olimmer ganz ober zum größten Teil durch Horn⸗
blende eriegt wird. Im allgemeinen pflegt man
die ganz übereinftinnmend wie beim Granit, den
ae (grauen ©. a Musconit neis (roten
mweiglimmerigen ©. und Hornbiendegneis zu
ha beiden, je na dem bie Velbfpate und ber
— bloß von bunflem Magnefiaglimmer, oder
bloß von hellem Kaliglimmer, oder von beiden
ornblende begleitet werben,
ineral, wel 3 den Glim⸗
mer vertritt, ſo nennt man das Ge rotogins
gneiß, aus weldhem 3. B. der ontb nc, die
Grimfel, ber Gt. Gottharb zum großen Teil ber
ſtehen. Außer in Granit bildet ber ©. auch Übers
änge in Glimmerſchiefer, ſchieferigen Syenit und
di erigen Granulit oder Weißſtein. Der ©,
enthält außer feinen weſentlichen Gemengteilen
ehr oft auch noch andere Mineralien acceſſoriſch,
o namentli Turmalin, Granat, Anbakufit. Cor⸗
ierit, Pyroxen, Graphit, Gifenglang, Rutil, Jirton,
Apatit u . dgl. Am häufigften tritt er in Gebirgs⸗
ge enden auf, die zumweilen, wie 3.8. das Er
irge, vor errfchenb aus ihm unb aus Glimmers
| $öhie er befteben. Oft wird er von Erzgängen
durchſeßzt. Reich, find die G. aller Länder an ‚of
umfan inlagerungen frember Eryitallin
her Geſteine, wie Duarzit Sornbienbeichiefer,
törniger Kal aüthei Ghloritichief chiefer, Serpentin,
Brapbit it irgel, aud bie Dagneteijenvon.
ommniffe * andinaviſchen Halbinfel Ingern
Slimmern oder von
it es ein tallartiges
vorwiegend im ©. Der ©. ift eind ber älteften Ges
Peine ber Erbe, ein &lied der archaͤiſchen Gruppe
tryftallinifchen Schiefer, indem er noch unter
den älteften verfteinerungsführenden jebimentären
Schichtgeſteinen feine Stelle einnimmt, weshalb
man auch früher, wiewohl mit Unrecht, in ihm die
anfänglide Eritarrungstrufte der Erde zw erbliden
eneigt war. Biel wahrſcheinlicher ift es, Daß der
ö. den kryſtalliniſch umgewandelten Thonſchiefer⸗
und Grauwackeſchlamm darſtellt, her ih als
Abfap auf dem Boden ber allerälteiten Meere
bildete. Ver Name ftammt von Freiberg, wo bie
Bergleute urfprünglih nur das mürbe zerfebte
Nebengeftein ihrer Gänge ©. nannten (vielleicht
von gnisch im Wendifhen, gni6 im Polniſchen,
faulen), eine Bezeihnung, welche jpäter auf das
frifche Geftein übertragen wurde.
Gueiſenau Aug. Graf Neitharbt von), preuß.
Generalfeldmarichall, geb. 27. Okt. 1760 zu Schilda
in der preuß. Provinz Sachſen, aus einer alten
diterr. Samilie Neitharbt, welche Schloß ©. bei
Efferding befaß, war der Sohn eines ſaͤchſ. Ar:
tillericlieutenant® von Neithardt, dem die aus
Mürzburg gebürtige Gattin in den Krieg gel t
war. Diefe blieb in Schilda zurud und ftarb bald,
während der Vater bei der Reihearmee gegen Preus
Ben im Felde ftand. Der Anabe wurde von fremden
Leuten aufgenommen, bütete die Gänſe und ging
barfuß zur Schule, bis er, neun Jahre alt, von
feinem möütterlihen Großvater, dem Artillerie:
Dberitlieutenant Müller in Würzburg, der erit jebt
Kenntnis vonfeinem Dafein erhielt, abgeholt wurde.
®. erhielt nun in Würzburg feine Erziehung in einer
Sefuitenfhule und lehrte nad) dem Tode des Groß:
vaterd, 1772, ins väterliche Haus nad) Erfurt zus | nad)
rüd, beſuchte 1777 die dortige Univerfität, trat
1779, namentlich durch Geldnot veranlaßt, in ein
zu Erfurt een diterr. Regiment ein, 1780 aber
ın ben Dienit des Dartgrafen Alerander von And:
badj:Bayreuth und wurde hier 1782 Offizier unter
dem Namen Reitharbt von G., nad dem Gute in
Öfterreich genannt, das früher feiner Familie ges
bört hatte. Noch in demfelben Jahre ging er mit
den Crfa pen für bie bei Jorktown gefangenen
martgräfl. Regimenter nad) Amerila, lam dort
r nicht zum Kampfe, da ber Briee 1783 ers
Pie gewann aber neuartige Anichauungen über
3 Kriegsweſen, den Volkskrieg, die Vorzüge eines
Vollsheers und eine veränderte Kriegführung und
Tattit. Nach feiner Rüdtehr bewarb er ſich bald
um eine Anftellung in der preuß. Armee und wurde
1786 von Friedridy d. Gr. ala Premierlicutenant in
das Sefolge aufgenommen, im Auguſt desfelben Jah⸗
res aber in eins ber neuerrichteten Freiregimenter
nad) Löwenberg in Schleften verfegt, welche Friedrich
Wilhelm IL. in Füflliere verwandelte. ©. wurde
17% Stabglapitän, marſchierte 1798 nad) Polen
und wohnte dem Feldzuge von 1794 bei. In dem
folgenden Garnifonleben in Jauer bis 1806 wid:
mete er ſich militärifchen und polit. Studien, ver:
heiratete fih 1796 mit Karoline Baronin non Kott⸗
wis aus dem Haufe Kauffungen und marfdierte
1805 mit feinem Bataillon nad) Franken.
Im Kriege von 1806, deſſen Unglüd er voraus
ſah, wurden zuerit feine Talente bemerkt. Er nahm
an der Schlacht bei Saalfeld, fowie im Stabe
— an der Schlacht bei Jena teil, wurde
zum Major befördert und führte dann eine Prigade
von vier in Litauen neu aufgeftellten Reſerve⸗
Sneifenau
bataillonen. Im Maͤrz 1807 wurbe er von König
berg nad Danzig und von bort im April an Stel
bes hochbetagten Dberjten von Lucadou nach Ste
berg al Kommandant geihidt, wo er durch zwe
mäßige Anftalten alle Angriffe des Feindes zuris
Klug und in glänzender Verteidigung, auch dur
usfälle und Segenarbeiten, die Feſtung bis zur
zilfiter Frieden hielt. Noch während der Belagerut
war er zum Überftlieutenant befördert worden ıuı
empfing den Orden pour le merite; nach dem Fri
den berief ihn der König in die Heorganifation
fommiffion und ernannte ihn im Sept. 1807 zu
Chef des Jmgenieurtorp. . entwidelte nun, 7
den ausgezeichnetften Männern, nanıentlih Ste
und Scharnhorſt, in Berbinbung, eine umfafien!
Thätigteit für die Wiedergeburt des Staats uı
wurde 1809 zum Dberften ördert; aber von d
franz. Partei verdaͤch at, erbat er nad der Gr
lofiung Steins feinen Abſchied, den er auch für d
Dauer bes Friedens erhielt. Cr bereifte hiera:
England, Schweden und Rußland und wurde vi«
ach zu wichtigen geheimen Sendungen gebraud)
ei der Erhebung 18183 lehrte er aud England 3
rd, wurde ald Generalmajor und Seneralguartie
meiiter des Blücherſchen Korps angeltellt und no
Scharnhorſts Tode Chef des Generalftabes di
{chlef. Armee. In dieler Stellung hatte er bervo
ragenden Anteil an ben Orfolgen der Befreiung
triege. In volllommenem Einverſtändniſſe m
ſeinem Oberfeldherrn drängte er immer zur en
— That, Doc) exwog er ſtets in ſorgfaältig
echnung die Kriegslage und war Metiter i:
Entwerfen fühner, dabei aber jedes vermeidfid
Wagniß ausfchließender Operationspläne: fo 181
dem Waffenftillitande bei dem Zaubern d«
Kronprinzen von Schweben, fo 1814 in Franfreiı
gegen ga enbergs Anſichten ben Bien zuı
ormarf auf Paris. Nah der Schlacht va
Leipzig wurde er Generallieutenant. Nady dei
Pariſer Frieden erhob ihn der König in ben Strafe:
ftanb und geftattete ihm, fih eine Domäne vo
10000 Thlr. jährliher Einlünfte auszumählcı
m Sabre 1815 war er wieder Chef ded Bluche
hen Generalitabes. Er ordnete nad) der Schlad
ei Ligny den Rüdzug wegen Blüchers Erkrankur
elbftändig und derart, daß die Armee zwei Ta
arauf durch ihr für den Feind überraſchen des G
[Beinen die Schlacht bei Waterloo entſchied, ui
ewirfte durch die, troß der Ormübung ber Trupp
mit Nachdrud unmittelbar vom Schlachtfelde aı
begonnene, von ihm felbft geleitete Verfolgung, di
bieler Sieg ben Widerftand Frankreichs brach ui
dem ganzen Striege ein Ende machte. Als heſo
dere Auszeichnung wurde ihm neben der Ernennu:
zum General ber Infanterie ber hohe Orden vo
Schwarzen Abler verliehen, weldher in Napoleoı
Wagen gefunden worden war. |
Nah dem zweiten Einzuge in Paris nahm
teil am Friedensfchlufle und wurde zum Tomma
bierenden General des 8. (rhein.) Armeelorpg \
nannt. Hierauf begleitete er Blücher nah Enalan
Schon 1816 fühlte er indes teild aus Geſundhei
rüdfihten, teild aus polit. Gründen fid) bervog«
einen Abſchied zu — der ihm für die Dau
es Friedens gewährt wurde. Er jos fih nach f
nem Schofle Erbmannsborf (bei Warmbrunn |
Schleſien) zurüd. Nach Kaldreuths Zode ernanı
Ihm der König 1818 zum Gouverneur von B
lin und Mitglied bes Staatsraths und 1825 zu
Gneiß — Gneift
Semtalfelbmarfchall. März 1881 wurbe ihm,
ker poln. Kan fih der preuß. Grenze
der Oberbefehl über die vier öſtlichen
1., 2., 5. und 6.) anvertraut.
ofen und flarb dort an der
t von 23. auf den 24. Aug.
ısı Am 21. Mai 1855 wurde ihm auf dem
in Berlin ein von Raud) gefertigtes
dbiſd errichtet. Mit den umfajienditen
Srzzinen und allen Eigenſchaften eines groben
«ara vereinigte &. Die —— e⸗
"exsbeit und Menichenfreundlicdhleit, und fein
eier Charalter, ſeine feine geiellige Bildung
we we Tugenden ala Familienvater erwarben
im de egemeinfte Achtung und Liebe, Eine
atä an urkundlichem Material fehr reich
“x Aisgraphie G.8 veröffentlichte Berg (3 Bde.,
Ja y6t-69; Bb.4 und 5 von Delbrüd, 1880;
amı Iatsng daraus Delbrüd, 2 Bde. Berl. 1882).
er: deitter Sohn Bruno, Graf Reibhardt von
. 2 Rai 1811, führte während des Deutſch⸗
AAÆmichen Kriegs die 31. Brigade des 8. preuß.
Armedtsepa, wurde nachher Generallieutenant und
Lurmanbant der Zeitung Magdeburg, ipäter Gou⸗
we ver ehung Ulm und ilt jeit 1882 General
er \steztere & D.
pe .&neis,. .
(Ra), auagezeiähneter Rechtögelehrter
ww teltder, eb. 13. Aug. 1816 zu Berlin, be-
tafıte das Ggmasiumı zu Eisleben und widmete
ab vet 1833 zu Berlin jurift. Stubien. Nachdem
a De Eimstäprüfungen beitanden und ſich die
u. Snltersürde erworben, begann er 1839 die
sigbemiie n, woneben er feit 1841 erit
als Saerer beim Kamımergericht, fpäter als Hilfs:
nster bei dem Obertribunal in allen Zweigen der
ur htig war. Bon einer Reife nad)
Julien, und England zurüdgelehrt,
na a 1944 außerord. Profeſſor ernannt.
E is} zit Sg über röm. Recht (Pandekten),
Rrızmasiredt und Progeh, fowie über öffentliches
Gersträserfahren und Schwurgerichte. Als Schrift:
äer izat er zu jener Zeit unter anderm mit den
Srhenen Aber «Die formellen Verträge des neuern
=. Üsligationenrechtö » (Berl. 1845), fpäter mit
X itutionum» (Qpz. 1858,
kl 1880) auf. Neben feiner Wirkſamkeit ala
Auer: zub alabemifcher Lehrer war er auch in ben
ke Rouumemalangelegenheiten thaͤtig. Bei
ver Selen zur preuß.Rationalverfammlung 1848
me x aufselöften Zweiten Kammer unterlag er
2 ursigen Stimmen gegen oh. Jacoby. In⸗
At ber Renftion 1850 trat er von feiner richter:
es Steftung im Obertribunal zurüd und wid:
mute a jeine Lehramt, ſowie ausgedehnten Stu:
Burn über Biientliches Reit. 1% nich in dem Der;
Fr Aliteite alle Parteien auf ba
—— berieien, fühlte ſich ©. zu öffent⸗
Eder unb wielbefuchten Borlelungen über die Ver:
fnigisridjichte Englands und Frankreichs und
bab heutige engl. und franz. Staatsrecht veranlaßt.
Kl Gyhnis eingehender Studien erſchien zunädjit
ee Ersaere rıft über «del und Nittert haft in
Engler» 1853), welder die umfafjende
lerhung «Das heutige engl. Verfaſſungs⸗ und
Ierzeitungärecht» (Bd. 1 u. 2, Berl. 1857 — 60),
m Hauptwerk, folgte. Als Mitglied des Abs
uurzaetenhaujes , weldem er 1858—61 für Stets
=, jen deu Neuwahlen von 1862 für ben Kreis
137
Mansfeld angehörte, entwidelte er als eins der
Häupter des linken Centrums fowie ald Redner
eine hervorragende Thätigleit. Auch in den Gel:
ſionen der folgenden Jahre war G. einer ber erſten
Redner der liberalen Majorität im Abgeordneten:
Fe jedoch fortwährend bemüht, die Möglichkeit
riedlicher Berftändigung offen zu erhalten. Im
Sommer 1864 erregte er als Verteidiger im großen
Bolenprogefle die Öffentliche Aufmerfiamteit. ALS
Mitglied der Konftituierenden Norddeutſchen Bun:
beöverfammlung arbeitete er mit feinen national:
liberalen Sreun en an dem Zuſtandekommen ber
deutichen eihäverfalfung, mit, ingbefondere an
der verfaflunggmäßigen Regelung ber deutfchen
Heeresverfaflung. Im Landtage war er vieljäh:
riger Vorfigender ber Petitionslommiffion.
Eine bejondere Thätigfeit entwidelte ©. fodann
Br die Reform der innern Verwaltung Preußens.
ie neuern Auflagen feine engl. Berwaltung3s
rechts (2 Bde., Berl. 1867; 3. Aufl. 1883) und des
engl. Selfgovernment (Berl. 1871) find mit befons
berer Nüdfiht darauf umgenrbeitet. Es ſchließt
ih daran eine vergleihende Darftellung des Vers
waltungsrechts unter dem Titel «Berwaltung, Ju⸗
Rip, Rechtsweg» (Berl. 1869), eine Schrift über
«Die Selbftverwaltung ber Boltzihule» (Berl.
1869), über «Die preuß. Kreidordnung» (Berl.
38 über ben «Rechtsſtaat⸗ en 1872; 2. Aufl.
1879), «Zur Berwaltungdreforn in Preußen»
(2p3. 1880). Die Schrift über «Die preuß. Kreis⸗
ordnung» enthält das umfaflende Programm der
tiefgehenden Reformen, welche in der Staats⸗ und
Provinzialverwaltung Preußens demnächſt zur
usführung gekommen und mit einem oberjten
Berwa tungägerichtabofe abgeſchloſſen find, zu
deſſen eritem Nat ©. 1875 ernannt wurde. In
mweitern Kreifen war ©. aud ala Präfident bes
Deutichen Gentralvereind für das Wohl der arbeis
tenden Klaſſen, ſowie ald Mitbegründer und Präſi⸗
dent des —53 Vereins für ojialpolihit (18173)
thätig. Einen ſehr eifrigen Anteil bat ©. als Re;
ferent an den Tirchenpolit. Deichen und an der
neuen evang. ee jallung reubens genom⸗
men. In dies Gebiet ge ören die Kleinen Schriften
über die konfeffionelle Schule (Berl. 1869), über die
Givilehe (1869) u. a. An der deutfchen Juſtiz⸗
reform mar ©. feit 1840 als Fürſprecher des mund⸗
lihen Anklageprozeſſes und der Schwurgerichte bes
teiligt («Über die Bildung ber Geſchworenen⸗
gerihte», Berl. 1849), dann als Mitglied, feit
1868 ald Präfibent des Deutichen Juriſtentags.
n feiner Schrift über die «Freie Advolatur»
(Berl. 1867) hat er bie Geftaltung der Rechtsan⸗
waltichaft, bes Juſtizperſonals, der Amtögerichte,
der Landgerichte jo befürwortet, wie fie in ben
neuen deutfchen Geſetzen zur Geltung gekommen ilt.
An diefen Geſetzen felbft war er als Mitglied der
Reichsjuſtiztommiſſion und durch die Schrift «Bier
Fragen zur Deutichen Strafprozekorbnung» (Berl.
1875) beteiligt und hat in ven Verhandlungen des
Deutichen Juriſtentags (1876) darüber einen aus⸗
führliden Bericht eritattet. Aus jüngiter ge das
tieren die Schriften über « Geſeß und Budget»
(1879), «Die preuß. Jinanzreform» (Berl. 1881)
und «Engl. Re affungsgejchichte» (Berl.1882). vn
Spätfommer und Anfang Herbft 1883 befand lid)
®. in Norbamerila, wo er auf Einladung Henry
Villards, des Präfidenten der Nord⸗Pacific⸗Eiſen⸗
bahn, mit andern deutſchen Gäften an den anläßlich
138
der Vollendung diefer Bahn ftattfindenden Feier:
lichleiten teilnahm.
@uefen goin. Gniezno), Kreisjtadt im Regie
rungäbegirt romberg ber preuß. Brovinz Poſen,
liegt 48 km oftnorböftlid) der Stadt Pofen, an ber
Dberfchlefifhen und der Ols⸗Gneſener Cifenbahn,
zwifhen Hügeln und Seen und zählt (1880) 13826
iC., von denen die Hälfte Polen find. G. ift Siß
eines Land: und Amtsgerichts, fowie einer Reichs⸗
bantnebenftelle. Außer einer evang. Kirche und
einer Synagoge befikt die Stadt acht kath. Kirchen,
darunter eine altertümliche Kathebrale, in welcher
Boleflam Ehrobry die von den Preußen erlauften
Gebeine des heil. Adalbert nieberlegte und bie
zwei aus dem Mittelalter ſtammende Eunftoolle
bronzene Thüren befist. — ©. gilt fir die ältelte
Stadt im Lande der Bolen und wurde der Sage | tile
nad von Lech gegründet. Mittelalter war fie
cine Zeit lang Refidvenz_und bis 1820 Krönungd:
ort der Könige. Im J. 1038 eroberten fie Die
Böhmen und beraubten den Dom, follen aud) die
Gebeine des heil. Adalbert nad Prag, entführt
haben, Seit dem J. 1000 iſt ©. Sig eines Cry
iſchofs, ber als Primas und erſter Reichsſtand
von Bolen bei Thronvalanzen Reichsverweſer bis
zur neuen Wahl war. Noch j — ber Erz:
biſchoff bes Großberzogtums Bofen den Titel
eines Erzbiſchofs von ©. und Bolen, obgleich ders
felbe gegenwärtig zu Poſen refidiert. Dod be:
finden 6 zu ©. noch ein rei) dotierte Doms
tapitel, das Metropolitangericht und das Prieiter:
feminar der Grpbiöcele: Dad Gymnafium- der
Stadt ift fimultan. Gewerbthätigteit beitebt
vornebmlid in einer Zuderfabrit, einer Dampf:
nıühle, zwei Buchbrudereien, einer Mafchinen:
fabrit, ſowie in Bierbrauerei und Branntweins
brennerei; wiätig find die Pferdes und Viehmürlte
der Stadt. — Kreis Gneſen zählte 1880
auf 1150,5 qkm 65709 €.
end, |. Gneis.
@uidoß, f. Knidos.
Gnuiewkowo oder Gnifkow, Stadt im preuß.
Ne —— Poſen, ſ. Argenau.
ien oder Gnoyen, Stadt im Großherzog:
tum Dediendurgs Schwerin, Amt Ribnip, 25 km
im WNW. von Demmin, an einem zum Trebel
ebenden Bache, mit (1880) 8474 G., iſt Siß eines
Imtsgerihts und hat eine fehr alte Kirche. Die
Bewohner treiben Aderbau und unterhalten zwei
Daichinenfabriten. ©. ift ſeit 1291 Stadt.
Gnome (geh) heißt die ſchon bei den älteften
Völtern des Orient? vorfommende Art kurzer, finns
reich und oft bildlih ausgedrfidter Sprüche, welche
irgend eine allgemeine Bemerkung, Erfahrung, eine
Hegel oder einen Orunbjab enthalten. Solche
©. find die Sprüde Salomos und ebenfo zum
großen Teil bad Bud Sirad. Diele le beiges
ente ©. enthalten die Gvangelien, beionders bie
VBergpredigt bei Matthäus. Auch bie ind., arab.
und perf. Litteratur iſt veich an G. Unter Ddins
Namen bat die Saemundiihe Edda treifliche
Sprüche dieler Art aus dem Norden aufbewahrt.
In Griechenland blühte insbefondere im 6. Jahrh.
v. Chr. eine an G. Side Poeſie innerhalb bes
Kreiſes ber elegifhen Dichtung. Denkſpruche und
Lehren für das öflentlihe und für das Privatleben
wurden in elegiihen Diſtichen vorgetragen unb fo
dem Gedaͤchtnis überliefert. Die berühmteften un:
ter biefen Dichtern waren Solon, Theognid und
Gneſen — Bnofis und Gnoftifer
Juofplibes, Auch die Sprüde ber fon. Sieben
Beifen gehören hierher. Uber aud) außerdem iR,
die are Sitteratur von Homer und Heftod ab
reih an G. Cine größere Anzahl ift burd) eigene
Sammlungen überliefert, die am vollftändigftun
von Drelli (2 Bde. Zür. 1819—21) herausgegeben
Ind. Aus der aud) an G. ungleich ärmern röm.
‚ Zitteratur iſt namentlidy die im 3. oder 4. Jahrh.
In. Chr. angefertigte Sammlung ber «Disticha »
| des fog. Dionyfius Cato hervorzuheben. Zu den G.
ehören audy die deutfchen, durch Kraft unb Yin-
— ausgezeichneten Priameln (ſ. d.) des
14. und 15. Jahrh. M
| Guomen, eine im 18. Jahrh. aufgelommene,
dem Franzoͤſiſchen entlehnte geihnung für bie ojt
| vohähe bewachenden Erd: unb Berggeilter. Die an:
Mythologie kennt ebenjo wenig als die beutfche.
diefen Namen, ber nad) feiner meologie noch
dunkel if. Wenn berfelbe für die untergeordneten
elementaren göttlichen Weien ber Grieden, Jt«-
ler und Germanen von neuen Schriftfielleen und
Dichtern gebraudyt wird, fo geſchieht e8 ohne ge:
Ihichtlihe Berechtigung.
Gnomiler, Gnomendichter; Bnomologie,
Gnomenſammlung. |
Onomon (grch.), ein aftron. Bnftrument zur Gr:
mittelung von Sonnenhöben, beftehend au einenn
lotrechten Stabe, der auf einer horizontalen Ebe Re
fteht, auf weiche er feinen Schatten wirft. Die
Länge dieſes Schatten3 nimmt von Sonnenauf:
gang biß zum Durdgang der Sonne bur ber
Reridian, alfo Mittag, beitändig ab, von da aber
bi® zum Untergang wieber zu; ber fürzefte Schatten
tällt in die Mittagslinie. Um biefe zu beſtimme at
ermittelt man zur Beit des Solititium3 vor und
nad Mittag Schatten von gleiher Länge und er-
hält dann in der Halbierungslinie dei Bintel-,
den biefelben einichließen, die gejuchte Linie. Ryt
ber ©. dur Angabe dieſer Linie vervollitändiat,
fo fann man an jedem Tage, an weldyem die Sonne
ſcheint, die Mittagszeit finden als den Aupenbli:t.
in meldem der Schatten auf die Mittagslinie fällt.
Gleichzeitig ergibt fi) aus ber Schattenlänge Dic
Mittagshöhe der Sonne. Da wegen des den Herıı
|Satten umgebenden Halbichattens die Beitimmianı 2
ee Schattenlänge unfiher wird, fo bradte mazı
(dom frübzeitig in dem oberjten Zeile de8 G. eure
leine Öffnung an, durch welche Sonnenftrablen
auf den Boden fielen. Der Abſtand des fo erbat
tenen Sonnenbildchens vom Zube des G. trat Datz:
an die Stelle des Schattend. Aud in Kirden firsc
auf dieſe Weile eingerichtete ©. bergeltellt worben
fo im Dom zu Florenz, in der Kirche des heil. >
troniu3 zu Bologna, in ber Kirche St.:Sulpa_«
zu Paris und in der Rathebrale zu Wailand.
Gnomonif (nrch.), die Lehre von der Slo:2
ftruftion der Sonnenuhren (f. d.).
Suofid und Gnoftiter (ad... Gnoſis D>
zeichnet bei ben alerandrinifchen Juden und bei pe ı
älteften Chriften eine tiefere (efoterifche) Grlennntin ı .
der religiöien Wahrheiten, wie man fe äbhni zci
aud) im griech. Myſterienweſen zu befiten glaubte
im Gegenſatze zum religiöjen Bollöglauben. gg,
äußereö Rertmal war bie allegoriiye Ausleme wz.
eiliger Urkunden, deren Autorität man auch kan.
erwerfung ihres buchitäblichen Sinned noch fryı
hielt. Als im Laufe bed 2. Jahrh. das Ehrift yı
tum in Berührung trat mit der griech. Bhilofop Ly;
und fi) aud vor diefer als die Bollendung aXı .
Gnofs und Guoſtiker 139
— zu Iegi eren fuchte, beichäf: | worden fei, bafb daß er fi Ru yeitweifi mit bem
ce eh Die t loß wie zur Se ge ber Menſchen Fefus verbunden Mit beſonderer
beitel mit ber allegoriſchen Ausbeutung bes Borliebe aber vertieften fi bi Onoftiter in bie
—— fondern fuchte and, bie ereide e | Geheinmifle Der «obern Welt», melde fr, angeregt
Serüeierung felbR mit ben philof. Ideen der Zeit | durch alte toamogoniiche —— als eine
aizlieng zu ſegen. Schon bie ſog. —* de, lieberte Vielheit (Bleroma) von Geiſtesweſen
sh mehr aber die aleyanbrinifchen ® Aeonen) beſchrieben, die auß dem unbelannten,
Eiaten Died, und lehtere untericiehen —— ie — unfichtbaren rgolie oder Urgrunde hervorge⸗
! en) und Gmofi3 (Willen) als bie niedere und ; gangen (emaniert feien. Die Entjtehung der mas
2 here Stufe er Exfenninid. Angeregt teriellen Welt unb ber fie be eberrihenden niedern
ana hierbei durch eine Reihe von tieffinnigen, ' Mächte warb meiftens durch einen all eines unters
3c und ben chriſtl. Gemeingl: georbneten Weſens aus der obern Welt, zumeilen
== Syfiemen, weiche im ber auch durch einen Lichtraub erklärt, und die Bi
sinkt ven Ramıen ber ſtiſchen im engern | des Stermenhimmels (des «Ortes ber Mitte») u
suxiähren, und Deren « bäretifche ne jene | ber irbifchen Welt als eine Nachahmung bes obern
X n durch eine «tatholifchen, | Beroma url bie untern Mächte, um bie ge:
"2 che ef (tenbe, zu vers mienen ab) unten zu feijeln, beichricben.
Kan iehten. Diele haͤreti Gnofis, grwöhn: en einzel nen find ih Er en Lehren über:
4 —— — * —— du ih | aus mannichfach aus daher eine Menge
= om 1 | gmoftiicher Syiteme entflanden, deren eins immer
"iezılmse und orien a3 andere durch noch tiefere Crkenntnis der himm⸗
Ryteiage ſuchten bie en Onohiter bie ab» uden Dinge zu überbieten fuchte. Man pflegt eine
'astz Beteztung ber chri tum Fe Er | Ideben un eine teen — — An
m Untergiede vom tum. feftzu en; Iene einen ftrenger dualt n Cha:
“erh bed nicht lt ala hoͤchſtes ralter, während eb Er bie diefe Die Materie nicht Sowohl
sehayrucie, Venbern aud) ala abfolutes Weltprins ofitive Gegenja des Göttlidhen, fondern bas
> a aueben — —— eſer Gnoſtiker We Sen loſe ober Rgties im Gegenſaße r goͤtt⸗
beuge Th uigräingfich fe ausf ausſchließlich bie lichen Lebenzfülle iR. Die älteften uns befannten
ciuchemeniiie Yeligiondg beren Syſteme find die bes Kerinth, des Menander, bee
AIde Deutung den —— bieten he Sarurnin und ber vielgeg iederten Ophitenfette;
um bie | Weltihöpfung, diefelben gehören im weſentlichen der ſyr. Onohis
und Weitsolenbung, db über Ur; er Seen h — de are, bie ee aber —
"TER, Exlöfung des endli zu u em Einfluffe griech ofophie dur
er X mehr aber bie Far reg tiefem | die Syſteme des Valentin und 4 Bafılidianer.
üger ei —* ward, | Die alten kosmogoniſchen und aſtralen one
xu elle warb A das Wiſſen ala find hier burch ftoifche und ——ã— een zu
eh gelegt. Die nben oder Gnoftifer, wie | einer mytholog. Geſchi Sntwidelung bes
"eu Ki mazınten, meinten ueinten eben in biefem ihrem | ©eiftes überhaupt vert hit, er gemeinlkirchliche
zer glei Die Bargſchaft ihrer höhern Abs | Boden aber fo grundlich aufa egeben, baß die Ems:
TE, m Usterfchiede von ben gu bad a Gläus | ftiler als « Pneumatiker⸗ allem fih im Befige bes
gr, ;e Inden, und bie ganze dinge Dee wähnten und auf bie einfady Gläubigen ale
‘Am für be aur darauf binauszulaufen, den außs: | « Biychiler», die nur zu einem befchränften Grabe
Samen zur none und | der Seligleit beftimmt find, herunterfahen. Neben
leine wahren göttlichen ‚der altteſtamentlichen —— — wurden
Weſen ber Erlöfung | von ihnen auch die Ausſpruche Jeſu und die neu:
in bie Mitteilung | teftamentlihen Schriften, fomeit fie diefelben aner:
«> Grienntuis ht "und bie geſchicht⸗ Tannten : Fa gebeutet. Im lehten Stadium
„An bie aubte, | der gnoftiichen Bewegung wurde zwar der Gegen:
bloßen Beiden, unb ilbern | faß wilden Biftis und Gnofis wieder gemildert,
* ver Deireiung De Geifteömen: | die gnoſtiſche Grundanſchauung aber nit aufge:
"3 5 er —— der Materie und mate⸗ ge und bie miythiſche Einkte'bung der Gedan
"nr Gepalten. Die mytbelog. Darfiellung biefer | eher noch weiter ind Bhantaftiiche ausgeſponnen.
t i Die ältere orient. Gnoſis verſuchte in ber Lehre des
B iehen ——* Marcion mit philoſ. Ausbeutung ber pauliniſchen
. —** —8 ſelbſt die ndlage | Ideen zugleich eine Kirchenreform, und hat es we⸗
x MM: Difenbarungsglanben 8. Um bie | nigitend zu iu einer vielverbreiteten Seite gebracht,
Xiche erden des Ehriftentum gr begründen, | während die belleniftiihen Gnoſtiker faft nur S
7 _2e ber höchite Gott von dem Weltichöpfer und | len gegründet haben. Später verſchmolzen die Mar:
Echer unterjcjieben und lesterer als ein unters | cioniten mit den Manichäern (f. d.) und pflanzten
euureiei, ja als ein feinbietiged Weſen befchrie: Ihre IJdeen bis tief ins teilen fort. Die erh
2, die der obern Welt entiftammten Geis | Kirche, die im Kampfe mit dem Gnoltizigmus zu
Ei; an feine ine Def ef een huchte, eine fefere Form erhielt, hat denfelben natürlich in
u igeinung Eh Den allen feinen Geitalten eifrig beitritten, ohne
+ Sigel ward , die Bei —— Le 4 jedoch jeiner Einflüfle völlig erwehren zu können.
zu Ber Imofis zum erlöfen. Ba bie dualiſtiſche Litteratur. banber « Genetiſche Entwide
von Geift und Materie keine wirt: | lung der vornehmiten ‚gnoftifchen Syiteme» (Berl.
Chriſti zu geftatten Iohlen, fo 1818); Fe Histoire critique ue hr gnosticisme»
* gelehrt, iſtus nur einen Schein: (2. Aufl. Bhe., Bar. 1843: beu von Dörner,
az angenommen babe und ſcheinbar gefreuzigt | 2 Bde., Sehe 1833): Baur, — riſtl. Onofiß»
138
der Vollendung diefer Bahn ftattiindenden Feiers
lichleiten teilnahm.
fe (poln. Gniezno), Kreisſtadt im Negier
rungsbesirt Bromberg der preuß. Brovinz Poſen,
Kost 48 km oftnorböftlidy ber Stadt Poſen, an der
Gnefen — Gnoſis und Gnoftiter
hokylides. Auch bie Sprüde ber ſog. Siebe:
Beifen gehören hierher. Aber aud) außerdem ii
die griedy. Pitteratur von Homer und —* a
reich an ®. Cine größere Anzahl ift durch eigen
Sammlungen überliefert, bie am vollitändigftei
erfchlefifchen und der Ols⸗-Oneſener Eiſenbahn, von Drelli (2 Bbe., Zür. 1819—21) herausgegebei
zwifchen Hügeln und Seen und zählt (1880) 13826
ı find. Aus der aud an G. ungleich ärmern röm
(&., von denen bie Hälfte Bolen find. ©. ift Siß | Litteratur ift namentlich die im 3. ober 4. Jahrh
eineö Land» und Amtsgerichts, ſowie einer Reichs⸗
bantnebenftelle. Außer einer evang. Kirche und
einer Synagoge befipt die Stadt acht kath. Kirchen,
darunter eine altertümliche Kathedrale, in welcher
Boleſlaw Chrobry die von den Preußen erlauften
Gebeine des heil. Adalbert nieberlegte unb bie
zwei aus dem Mittelalter ftammende kunſtvolle
bronzene Thüren befigt. — ©. gilt für die ältefte
ın. Chr. angefertigte Sammlu
der «Disticha
bes ſog. Dionyftus Cato hervorzuheben. Zu ben Q
ehören auch die deutfchen, durch Kraft und An
haulichteit ausgezeichneten Briameln (ſ. D.) dei
14. und 15. Jahrh.
Onomen, eine im 18. Jahrh. aufgelommen«
dem ranzöfiichen entlehnte Begeihnung für die oj
Schaͤtze bewachenden Erd: und Berggeilter. Die an
Stadt im Lande ber Polen und wurde ber Sage | tile Diythologie fennt ebenfo I — die deutich
nad von Lech gegründet. Mittelalter war fie
eine Zeit lang Refidenz und bis 1820 Kroönungs⸗
ort der Könige. Im J. 1038 eroberten fie Die
Böhmen und beraubten den Dom, follen aud) die
Gebeine be heil. Adalbert nah Prag entführt
aben. Seit dem J. 1000 iſt ©. Sitz eines Erz
iſchofs, der als Primas und erfter Reichsſtand
von Bolen bei Thronvalanzen Reichsverweſer bis
zue neuen I war. Noch jegt führt ber Erz⸗
biſchff des Großherzogtums Bofen den Titel
eines Erzbiſchofs von ©. und Pofen, obgleich der:
felbe gegenwärtig zu Poſen refiviert. Doc be:
finden ſich zu G. noch ein reich dotiertes Doms;
lapitel, das Metropolitangericht und das Prieſter⸗
ſeminar der Erzdiöceſe. Das Gymnafium- der
Stadt iſt fimultan. Die Gewerbthaͤtigkeit beſteht
vornehmlich in einer Zuckerfabrik, einer Dampf⸗
mühle, zwei Buchdruckereien, einer Maſchinen⸗
fabrik, ſowie in Bierbrauerei und Branntwein⸗
brennerei; wichtig find die Pferdes und Viehmärkte
der Stadt. — Der Kreis Gneſen zählte 1880
auf 1150,5 qkm 65709 E.
Guens, |. Gneis.
Ouidos, |.
Gniewfkowo over Gniftow, Stadt im preuß.
Ne ——— Poſen, ſ. Argenau.
ien oder Gnoyen, Stadt im Großherzog⸗
tum Medlenburg⸗Schwerin, Amt Ribnitz, 25 km
im WNW. von Demmin, an einem zum Trebel
gebenben Bache, mit (1880) 8474 G., it Siß eines
Amtsgerichts und hat eine ſehr alte Kirche. Die
Bewohner treiben Aderbau und unterhalten zwei
Maſchinenfabriken. ©. ift ſeit 1291 Stadt.
Suome (geh. beißt die fchon bei den älteften
Böltern des Orient? vorfonmende Art kurzer, ſinn⸗
reich und oft bildlich audgedrüdter Sprüche, welche
irgend eine allgemeine Bemerkung, Erfahrung, eine
Negel oder einen Srundjab enthalten. Solde
©. find die Sprüde Salomos und ebenfo zum
roben Teil das Bud Sirach. Diele Jeſu beiges
eate ©. enthalten die Gvangelien, beſonders die
„ergprebigt bei rat büun Aud bie ind., arab.
und perj. Yitteratur ilt rei an G. Unter Dbins
Namen bat die Saemundiihe Coba treifliche
Sprüde diefer Art aus bem Norden aufbewahrt.
In Griechenland blühte insbeiondere im 6. Jahrh.
v. Chr. eine an G. reiche Poefie innerhalb des
Kreifes ber elegifhen Dihtung. Denkiprüde und
Lehren für dns öffentliche und für das Privatleben
wurden in elegüfchen Diftichen vorgetragen und jo
dem Gedächtnis überliefert. Die ber miehen uns:
ter biefen Dichtern waren Solon, Theognid und
den diefelben einichließen, die gefuchte Linie.
ſchon frühzeitig in dem oberſten
diefen Namen, der nad) feiner melogie nod
dunkel iſt. Wenn berjelbe für die untergeordneteı
elementaren göttlihen Weſen ber Griechen, tr
ler und Germanen von neuen Schriftftellern un!
Dichtern gebraucht wird, fo geſchieht es ohne ge
ſchichtliche Berechtigung. |
nomiker, Gnomendichter; Onomologie
Gnomenſammlung. |
Guomon (grd.), ein ofteon. Suftrument zur Gr
mittelung von Sonnenhöhen, beitehend aus einen
lotrechten Stabe, der auf en Eberi
fteht, auf welche er feinen Schatten wirft. Di
Länge diefes Schatten? nimmt von Sonnenauf
gang bis zum Durchgang der Sonne durch den
Reridian, alfo Mittag, beitändig ab, von da abcı
his zum Untergang wieber zu; der fürzefte Schatten
rallt in die Mittagalinie. Um diefe zu beftimmmen,
ermittelt mıan zur Zeit bed Solititium3 vor und
nad Mittag Schatten von gleiher Länge und er:
hält dann in der Halbierungsiimie bes Dintens
In
der G. durch Angabe dieſer Linie vervollitändiat,
fo kann nıan an jedem Tage, an weldyem die Sonne
ſcheint, die Mittagszeit finden als den Augenblid.
in welchem der Schatten auf die Mittagslinie füllt.
Gleichzeitig ergibt fih aus ber Schattenlänge die
Mittagshöhe der Sonne. Da wegen ded den Kirn:
ſchatten umgebenden Halbfchatten die Beſtimmunq
ber Schattenlänge unficher wird, fo brachte mau
Zeile des ©. eine
Heine Öffnung an, durch welche Sonnenftrahten
auf den Boden fielen. Der Abitand des fo erhal:
tenen Sonnenbilbchend vom Zube de3®. trat dann
an die Stelle des Schattend. Aud in Kirchen fina
auf dieſe Weile eingerichtete ©. bergeftellt worben,
fo im Dom zu lorenz, in der Kirche des beit. Pe—
tronius zu Bologna, in der Kirche St.:Sulpi.e
zu Paris und in der Kathebrale zu Mailand. |
Guomonit (ncdh.), die Lehre von der Ko:
ftrultion der Sonnenuhren (f. d.). |
©uofid und Gupſtiker (grch). Gnoſis bei
zeichnet bei den alerandrinifchen Juden und bei ben
älteften Ehriften eine tiefere (efoterifche) Erfenntwia
der religiöfen Wahrheiten, wie man fie ähnlich
auch im griech. Myſterienweſen zu befigen glaubte,
im Gegenſatze zum religiöfen Volldglauben. Ihr
äußeres Dierfmal war bie allegoriiye Auslegun
heiliger Urkunden, deren Autorität man auch be
erwerfung ihres buchitäblichen Sinnes noch feft«
bielt. Als im Laufe des 2. Jahrh. Bas Chriſten⸗
tum in Berührung trat mit ber 79 — Philoſophie
und ſich auch vor dieſer als die Vollendung al
Gnoſis und Gnoſtiker 139
ze Iegitinieren fuchte, beichäf: | worden fei, bald daß er ſich nur m yeltweifig mit bem
wie zur Zeit der | Menfchen Fefus verbunden habe eſonderer
ed ber allegorfden Ausbeutung d —* Vorliebe aber vertieften ſich die To iter in bie
imementd, fondern fuchte aud bie — old | Geheimniffe ber «obern Welt», welche fie, angeregt
Uberlieferumg felbR mit den philof. bern eit For alte kosmogonifche Borkellungen, ala eine
a Eisflang zu open. Schon bie fog. Kot eten, — — Vielheit (Bleroma) von Geiſtesweſen
2:4 meße aber alezandrinifchen Stirchenlehrer Rn; eonen) beichrieben, die aus dem unbelannten,
rıindten Die, und exe unterfchieden Piſtis umfichtbaren otte oder Urgrunde hervorge⸗
schen) 1zD zu Önofis ( iſſen) als die niedere und | ; gangen (emanier) feien. Die Entftehung ber mas
:ı where Stu er Erfenntnis. Angeregt , teriellen Welt und der fie beherrſchenden niebern
Per 7. —* durch eine Reihe von tiefſinnigen, Mächte ward meiſtens durch einen Fall eines unter⸗
den chriſtl Gemeinglauben | geordneten Weſens aus ber obern Welt, zuweilen
pi Soitemen, 8 in der auch durch einen Lichtraub erklärt, und bie Bild
ihae ven Namen der n im engern des Sternenhimmels (des «Drtes der Mitte») u
uw jühren, und beren baren er Gnofi jene | ber irdifchen Welt als eine N Er bed obern
gend * «fa ‚|, Pleroma durch die untern Mächte, um bie ge
re sche Glaubensregel zu vers | jallenen Geiſtesfunken unten zu feljeln, befchrieben,
zig iuchten. Diele büreti de One, m 2* Im einzeh zen nd biefe de old en ehren übe über:
Mekizismu? genannt, ging a aus manmichfach ausg t, daher eine Menge
zu cm verwandten Streben aus gmoftüiher Syſteme a deren eind immer
num Tszmogonifcher Theorien und ie 3 andere durch noch tiefere Grienntnis ber himm⸗
Kteingie fuchten bie en Gnoftiler bie ab» (urn — zu überbieten ſuchte. Man pflegt eine
‚ze Bedeutung ber Religion vornehmlich | eine aleranbeiniiche Gnoſis zu unter:
2 — vom Kuben num fefgufel en und | 5— jene tr trä gt einen frenger bualiftiichen Tha⸗
des Ehriftentum nicht ala hoͤchſtes ralter, während Ohr Diete aterie nicht ſowohl
* ſendern auch als roten een ber pofitive Gegenſaß des Böttlihen, fondern das
aaneten. Der Gedankenkreis biefer Gnoſtiker Wefenlofe ober Nigtie im Gegenſatze zu goͤtt⸗
* 3* ausſchließlich um die | lichen Lebensfülle F Die älteften uns belannten
— — onsgeſchichte deren 7— Syfteme find die des N erinth des Menander, des
ei be 6 (üffel bieten follte, | Saturnin und ber vielgeg — O hilenſeite
* * leme Weltihö phung, biejelben gehören im weſentlichen der ſyr. Gnofis
und Weltvollendung, über Ur; n yhren oͤhepunkt erreichte die Onoſis bagegen
ung, jei ub Grlöfung des enbli iden de ed a erf unter dem Einfluſſe gried. bitofophie ur
„ıı mes aber die Phi ie bei ‚ die Syſteme des Valentin und der Bafılidianer.
ai Gewicht wart a Kraft bewußt ward, | Die alten kosmogoniſchen und aftralen Trabitionen
Die
2 auf das Wiſſen ala find bier durch ſtoiſche und platonifche Ideen zu
is Siehe. Die Biffenben oder Gnoftiler, wie | einer mytholog. Geſchichte ber der Entwidelung bes
eben in dieſem ihrem Geiftes überhaupt vert in der gemeinlirchliche
- #2 zugleich Die —S ihrer hoͤhern Ab» | Boden aber fo gründlich aufgegeben, daß die Gud⸗
‘xt, a limterfdyiebe von den gemeinen Gläus | ftiler ala « Pneumatiker» allein fih im Befige des
3, a iinben, unb bie ganze tentwidelung Heild wähnten und auf bie einfach Gläubigen ald
re nur darauf binauszulaufen, den aus⸗ ar ifer», bie nur zu einem befchränften Grabe
— zur —ãS eligleit beitimmt find, herunterfahen. Neben
Bewubtiein feine® wahren göttlichen * altteſtamentlichen plante hichte wurden
das Weſen der Erlöju ins von ihnen aud die Ausſprüche Jeſu und die neu
mer amßfchliehliher in bie Mittei teftamentlichen Schriften, ſoweit fie diefelben aner⸗
oeiekt, und bie geihicht, kannte egoriſch gedeutet. Im leßten Stadium
— Rh mu welche bie Kirche glaubte, | der gnoftiihen Bewegung wurde zwar der Gegen:
fch zu bloken Beichen und Bildern jab zwithen Piſtis und Gnoſis wieder gemildert,
Befreiung des Beilteömen: | die gnoftiiche Grundanfhauung aber nicht auf
ri ns ber ‚Ser ber Materie und mates | geben und bie mythifche Einkleidung der Geda
as Diemy ‚ Darftellung biefer | eher noch weiter ind Phantaſtiſche ausgeſponnen.
*. mar dem eitalter gt Die ältere orient. Gnoſis verſuchte in ber Lehre des
ie en eidnifcher ; Marcion mit pbilof. Ausbeutung ber yaulinifchen
— rundloge Ideen zugleich eine Kirchenreform, und hat es we:
—* Um die nigſtens zu einer vielverbreiteten Sette gebracht,
Seuheit des —ã—— u begründen, | während die helleniſtiſchen Gnoſtiker faft nur Schu⸗
* fer bochſte —— Gott von dem Beltihöpfer und | len gegründet haben. Später verſchmolzen eat
Sazxher unterjchieden und leßterer als ein unters | cioniten mit den Manichäern (f. d.) und N flanzten
2 ja als ein —— — Weſen beichrie: | ihre Ideen bis tief ins Mittelalter fort. Di
bie der obern Welt entftanmten Geis | Kirche, bie im Kampfe mit bem Gnoltiziamus zuer
B an feine — —5 —5 eine feftere Form erhielt, hat denfelben natürlich im
! Te dei ftes, € allen feinen Geitalten eifrig beftritten, ohne
Bud ward, die ie Gei menſchen jedoch jeiner Einflüſſe völlig erwehren zu koͤnnen.
= ex 3 sr erlöfen. Da die bualiftiihe | Litteratur. Neanber, «Genetiide En twides
und Paterie keine wirt: | lung ber vornehmften gnoftifhen Syiteme» (Det
7 i zu geltatten ſchien, jo 1810): Matter, «Histoire critique Fr gnosticisne»
rar riſtus nur einen Schein: 2; Aufl., 3 Bde, Bar. 1843; beutfch von Dörner,
— sugnsumen ba af ſcheinbar gelveuzigt | 2 Bbde., Heilbr. 1883): Baur, "Die riftl. Onofiß»
9.
EL
u
e lath.
140
(Tb. 1885); Lipfius in Erſch und Grubers «Hl
gemeiner Gncyllopädies (Selt.1,2b. 71,293. 1860);
derielbe, «Zur Duellentritit bes Epiphanios»
en —* Eee — ber ültejten dam
eichichte» (Lpz. ; Nißtzſch, «Dogmengeſchichte⸗
80 1, —* Harnad, «Zur Quellenkritik
ber Geſchichte des Gnoftizismud» (2ypz. 1873);
Manfel, «The gnostic heresies» (berausgeg. von
Bightfoot, 1875),
5)
Suoflos, bebeutendfte Stabt ber Inſel Kreta | S
im Altertum, war von Doriern gegründet und lag
etwas oberhalb des Meeres und der jegigen —
ſtadt Candia; ˖ mit dem ſudlichen Oztan teilte ſich
ie Stadt in die Herrichaft der Inſel. Bon einigen
Mauerreften führt die Stelle jest den Namen
Makron teichos, d. i. lange Mauer. Wie auch die
alten Münzen der Stadt andeuten, verlegte bie
Sage hierher das Sabyrint ſ. d.).
noſtizismus, Guofliker, ſ. Gnoſis und
Gnoſtiker.
Gnöthi seautön (grch. Tvoo ocauroy
Erlenne dich ſelbſt), Ausſpruch des Chilon
Gun (Catoblepas) nennt man eine Heine, aus
zwei Arten (C. Gnu, taurina ober Gorgon) zuſam⸗
mengefeste Gruppe der Antilopenfamilie von der
des gemeinen Eſels, welche in ihrem Hußern
merkwurdigerweiſe das Mittel zwifchen Pferb und
Ochſen hält, indem dad ©. dem eritern burd) bie
allgemeinen Umriffe, Hals, Schwanz und Mähne,
dem legtern aber durdy den Kopf und die Hörner
leicht. Die Hörner, welche beide Geſchlechter bes
pen krummen fi) erft vorn über die Augen herab
und ftreben dann a it jurüd. Die erwähnten
d. h.
dʒb
Arten unterſcheiden ſich beſonders durch die Größe
und die Farbe der nen und der Haarbüfchel
am Schwanze und dem Kopfe, weldie den Tieren
ein grimmiged Anſehen geben. ie ©. leben
denweiſe in Sübafrila vom Kaplande bis zum
quator, find vorfichtig, fchnell und wild und ftels
len fich zuweilen gegen den Jäger; auch gegäbmte
erwachſene Tiere zeigen nicht "elten Anfälle von
Wut oder boßbaiter une. Dan macht auf das⸗
abe häufig Jagd, weil fein Fleiſch als ſchmad⸗
ftes Wildbret geichäpt iſt. In Menagerien find
in neuerer Zeit zahme ©. oft in Europa gezeigt
worden; je E hat man deren faft in allen zoolog.
@ärten. (©. Zafel: Antilopen I dig, 0)
Guubberfrantheit, Vo Bausbrud für jene
Rudenmarkskranlkheit der Schafe, welche man ges
wöhnlich Traberkranfheit (f. d.) nennt.
o, das Nationalipiel der Japaner, das ältefte
aller betannten Spiele, um 2000 v. Er. in Ehina
erfunden und um 700 n. Chr. nad) Japan gebracht,
wo es bald populär und, wie in Europa das
Shah, dem ed an genen und Reiz nicht nachiteht
witienichaftlich gepflegt wurde. Es ıft ein Brettfpiel
und wirb von zwei Perſonen geipielt, von welchen
bie eine 181 6 warze, die andere 181 weiße Steine
erhaͤlt. Das Bret iſt eine nahezu quadratiſche Tafel,
auf welcher 19 horizontale und 19 ſenkrechte Linien
fi befinden. Die Steine werben nicht auf bie
elder zwifchen ben Linien, ſondern auf die Durchs
chnittspunlie derfelben gejebt. Die Spieler ſetzen
abwechſelnd immer einen Stein auf einen uns
beiepten Durchſchnittspunlt. Die Steine derfelben
Farbe bilden eine Nette, wenn fie eine Anzahl freier
oder aud) von Steinen ded Gegner befegter Punlte
vohlommen einschließen. Die innerhalb einer Kette
befindlichen Steine bed Geaners find getötet, wenn
Gnoſſos — Goa (portug. Kolonie)
außer benfelben kein freier Bımlt mehr in ber Fett
ift, und merden dann vom Sieger weggenommmert
8 banbelt fih nun für den Spielenden dbaruır
jeine Steine nad) und nad) zu Ketten zu verbinden
e möglichft viele freie Punkte einihlieken, wur
dem Gegner möglidjit viele Steine zu töten, da De
Gewinn der Bartie fih nad der Summe biete
Puntte und Steine rihtet. gl. Korſchelt, Da
japaniſch⸗chineſ. Spiel ©.» (Sotohama 1881 )
a) G., das Nationalfpiel der Japaneferı
Bon, ortug. Befigung in ber brit.sind. PBräf
dentſchaft Bombay in Borderindien, zwiſchen 14” 5-
und 15° 45’ nördl. Br. und 73° 45’ und 74° 2
öftl, 2. (von Greenwich) gelegen, enthält auf 327
qkm (1881) 419998 E. Bmei Drittel davon fir
ur röm.:tath. Sue fi betennende Hindu, Kaſti
Creolen) und Meitizen. Die Zahl der Curopä.
ift gering. auptergen nifje des Landes find Mei:
feffer, Kolos. und Betelnuſſe, Say in groß:
enge. Das Gebiet G. aus ech3 dr en und De
Brovingen Salſete und Bardez beitehend, bildet nı
iu (f. d.) und Damäo (im Korden von Bonıbaı
mit zufammen 85 qkm und (1881) 61474 &. Da
egemmwärtige portu, Generalgouvernemen
Snbien als et des ae Vizeldnigreich
ndien. Die öffentlichen Einnahmen de ganzen &
neralgouvernementd betragen (1883) nur 2956 45
Mark, während die Verwaltungstoiten 3302101
Dart betrugen. ige Sauptftabt P Mn
te gegenwärtige Ha a angam, Banit
him Borto Bangı oder Billa nova d
Goa (Neu⸗G.), Sitz des Generalgouverneurs, De
Erzbiſchofs und des oberſten Gerichtshofs, liegt a
der ndung des Fluſſes Mandava, auf eine
achen, fandigen, injelartigen Küitenftrede und i
uch einen 300 m langen Dammmeg mit Alt- ©
verbunden. Die wohlgebaute Stadt hat einen {eh
Ihönen Hafen, treibt aber gegenwärtig nur no«
geringen Handel und zählt 9—10 000 E., welche b:
zühmte Arrakbrennereien unterhalten. Alt: ou
öftlid von ber neuen Stabt gelegen, wurde 151:
von Albuquerque erobert und zur peuptlabt de
ortug. Vizekonigreichs Indien beitimmt. Set
ald zog G. den Handel von Calicut und ander
Küftenftäbten an ſich, wurde 1559 der Sig des Wi;
tönig3 und des Erzbiihof-Primas von Bortugiefij:
Indien und hieg zu großer Macht, Wohlhabenne
und Brodit Die Stadt hatte ohne die Vorſtad
gegen 10 Umfang, ählte 200000 E. war na
em Meere hin ftarl eFeitigt und bejaß viele gro
artige Gebäude, wie den prachtvollen Balaft d
Dizelönigs, den berüchtigten Inquiſitions Pala
oße Lagerhäufer, Bazars, zahlteihe Kirchern u
löiter, ein muterhaft eingerichtetes Hoſpit
u. ſ. w. Der befeſtigte Hafen, einer ber geräum;
en und f&hönjten in Indien, war, beſonders f.
en die Kern iefen 1641 Malaila verloren
ten, ber Mittelpunkt ihres großartigen ind. Hu
deld. Unter dem Bizelönig von ©. ftand allez,_ m
bie Bortugiefen vom Kap ber Guten Hoffnung £
Macao in China befaßen, und die Macht Dez e
1815 aufgehobenen Inquifitionggerihts in (93 |
ftredte fih über alle Bortugiefen in Indien und ;
eingeborenen Ehriften, ausgenommen Den Ar,
tönig, ben, Brimaß und beffen ir,
Über der Glanz war, j on nad 150 Jahren u
eh gröbtenteild durch das Treiben Der _
uiten und ber Inquiſition, durch bie unvorficht:
Goa (auf Eelebes) — Göbel
g
niebrigften Kaften und bie
ngen an die Holländer und
— ent velenbeie | bie
ima3 und eine
ufang des 18. Jahrh. ausbrach
Eat und Grün;
tadt trieb, Der Vizelönig ver:
Pangani. Ba
PER REGEN
Hi {
Ki
in der Näbe — A auf y
ob e.
i IE, weidhes bie mit
u Barıta -Gallinas in in 12° 34° nördl. Br.
Halbinfel Südamerilas bes
im NW. des Golfs von Benes
zu 0 37 Marncaybo), der in einem weit: | Ian
tal Bai Ealabozo heißt, it 220 km lang
x: zer 15000 akın groß, Die Mitte erfüllt das
ch Ku
E
PWacuira, von welchem Ausläufer
ben; bie Heinen von bier
verlieren ih in Sande.
gute Häfen, wie Bahia Bortete
Zelte Anfiedelungen haben bie
ihlenden ©. ni hre Sprade
3* ——* — Sie ſelbſt nennen ſich
Sal uiru. Golumbien und Bene
mager beide auL bie —— Anſpruch.
zecheet zım Stagte Zulia das Territo⸗
@. ii zz einer Säfte, die am
«adslume endet, 10928 qkm mit 33864 E., un
€: das zum Staate Magbalena geb
in
IR
H
later G. mit 9000 D, tal die ganz
wc bezipendyend. In ber That aber, iſt die
ig. Rio Hacha
Cchuiel aach wie vor
& be fanptert auf columb nahen Ein namaica auf | d
Seite.
(Sowalpara), ein Diltrilt des
er :ı, Ehef- Aommillariats Aſſa am, mit einem
ira sem 11481 qkım unb einer Bevoͤllerung von
"122 444 761 Seelen, wird im. von Bhutan, ges
«0. con dem Diftrift 9 Kamrup von Unter, Alfa,
g=ı 5. won dem jelbitändigen Staat Garu und
&z ku. Diſtrikt Dlaimenfing der Untern PBrovins
wa B. von dem Diltrilt Rangpur derfelben
a dem tributären Staat Kutſch⸗Behar
eu dd dem brit. Diftritt gleiches Namens bes
gu & od zwiichen 25° 40' und 26° 31’ nörbl,
sur 89° 42° und 91° 8 öftl. 2. (von Green:
w2 B. wurde von dem Kaiſer von Delhi 1765 an
&: cfänder abgetreten, ald dasſelbe noch au Ben;
perı gerzainet ward. Haupterzeugnifle des Lan;
ber u Beummolle, Tabak und Zud errobr. Die
$:rr hebt Goalpara unter 26° 8’ nörbl, Br.
ze 77 M/ öhl 2. (von Greenwich), auf dem linken
En. — zählt meniger ala 5000 €.
(Poudre de Goa) f.u.Yrraroba.
Ges (Santlt), —8 in preuß. Rhein⸗
ĩ 83 —— fram Devart.
Sain im franz. Depa
* 2* einer Höhe, Bund die Bahn nach Chaun
ix ienmzöhiichen Norbbahn verbunden, „gabtt
x 1357, ald Gemeinde 2198 &, und hat
u 1558 dete „Berühmte Glashütte, einer
—— rig. Dependenzen davon ſind
Ge im Aiöne und Eirey im Depart,
141
Meurtbe und Mofel, ſowie bie Spiegelfabril zu
Stollberg bei Aa en, welde mit neun Dampf;
maidinen bie — Glasſcheiben berftellt.
Gobar alte ara oa schrift» Für
gaben, m —— bie 2 Nullen n Bunte ienen, , B.
Kt unter 55 enta u
(Samuel), anglitan. Bifchof in Jeruſa⸗
an. 1799 zu Cremine, einem Dorfe
Wr ie tbal® in ber Schweiz, wurde, 22 I
alt, in das bafeler Miffiondhaus aufgenommen,
von wo er 1825 nah Paris und ſpaͤter nad) London
Sm Ar wurde „ut ernung der orient. Sprachen.
ftrage der londoner Common Church Mis-
ary Society teilte er 1826 nach Abeffinien, wo⸗
fen: Rh bie tesa „erilte Bevöllerung fein erftes
rbei töfelh bilden jollte. Wegen der innern Kriege
eoelfiniend mußte ©. drei Ja Ibre lang in Kairo bleis
ben, und erft 1830 erreichte er das abeffin. Gebirgs⸗
fand, wo er ſich das Vertrauen des Nas (Häupts
ling3) von Zigre und bes Gtichegua (Primaz) ers
word; die von ihm überbradhte ambariiche fiber:
fegung der Evangelien wurbe gern angenommen.
—5 Erfolge aber wurden durch die ordung
bei Nas und ein Wieherausbre en Sur are
geiänitten; 18 . febrte na
En Ber; te, welche die erfte —
dem eigentümlichen Geiſtesleben der ät iop. Chr
tenbeit boten, in beutiher und engl. Sprache zu
afel und London erichienen waren. Gine aber:
malige Erpedition nach Abeſſinien in den a) 183536
verlief wegen ſchwerer Erkrankun 3 ziemli i
vehultatioß. Die Soc verjeßte —X hierauf n
Malta, wo er einem Miſſionsgymnaſium vorſtand
und ſich an der Herausgabe der Bibel in mehrern
orient. Sprachen beteiligte. Inzwiſchen war bie
engl.:preu Ar tiftung eines a Nah Bistums zu
Der olem e rjo Igt, beilen J nhaber abwechſelnd von
onen On go und Preußen ernannt werben
Follte, Dur © en im J. 1846 erfolgten Tob bes
Ile von England eingefebten, VBiſchofs wurde
Preußen zur Wahl berufen, welche, ba der zu Waͤh⸗
nde Anglilaner jein mußte, ni t ohne Schwierig:
teit war, aber in ber Ernennung bes beiden Nas
tionalitäten gleichm mäßig gegemüberite enden Sänen
erd ihre glüdlichite Erledigung fand. im
1846 in Serufalem ein, um von feinem Anne
Beip zu nehmen. Gr betrachtete es als feine Le:
benaaufgabe, den Chri un „zalditinab, Griechen,
Armeniern, Syrern die Kenntnis der
evang. Lehre zuzuführen und — eine innere
Kirchenreform anzubahnen. Fur die chriſtl. Ge:
meinden Palaſtinas gründete er Schulen mit vor-
wiegenb religiöfer Aufgabe und eu um Bildung
anglifan. — bemübt, ©. ſtarb zu Jeru⸗
Ne Sobei (Yean Bas tifte Joſeph), konftitutionell
obel (Jean Baptijte Syofepb), Ton oneller
Biichof von Paris während ber dien Revo:
Iution, geb. 1. Sept. ar u Thann im —— murbe
1772 tularbifdo ri von —* und 1789 ala
putierter der Geiſtlichleit von Belfort in die Tıtate
generaux gejenbet. Die Ratiomalverfomminng ers
Bannke ihn zum Bischof von Paris. Er ſchloß fi
immer med h ben Jalobinern an und legte 7. Nov.
1793 fein Amt in die Hände des Skonpentß nieder,
wurbe jedoch Robespierre verdächtig, ber ihn ver:
baten und 13. April 1794 guillotinieren lie
Göbel (Karl), Aquarellmaler, geb. in Wien
1824, ber Sohn bes trefflichen Aquare malers Karl
146
und Id» und Seomfaltige Salzquelle
Birken mi mit Babeanftalt,
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von ‚Seine Länge beträgt 196
km, fe fein nt iet 280600 qkm.
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Slanell, Zried (Slaub, Coating) und andere
vage aus Bales = 701,66 mm.
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geb. 1. — Rn trat 1830 in
166_von feinem Großvater gegründete @s
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li die Samoa» und Ton jeln; mit
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ie, = namentlich ei
zique compar6 de Ia langue de Corneille Fr
la langue du XVI* siöcle en general» & Bde.
1868), eine «Histoire de la litioxataro francaise
Gobert — Gobi 143
Kiiuirgeuvernement in ber i d | in ſieben
— 34 n hatt. Improving un in ur Rünbigem Kampfe io na —— chlug,
‚im Nov. 1868 zum
Decten ernannt
RegTER
andern zen. der gegen
Surılie im Felde ftebenben ſpan. Armee u
Ciomell a melde h ehe bem |
jenes Jahres un iell an den Gefechten
En un eben Tom an ber et
I teilnahm.
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einen ——
bat G. em f * Det serspeni
e au nien unb vom
“m. Derre — 2 Bde., Hannov. 1868).
1 pm © Generalmajor und 1868 zum
26. Iufanteriebrigade ernannt,
Almen er Pe an deren Spige im Feldzug
a iinemart, indbef adebüll, bei
X Chur bie Züppeiet er Schanzen und "dem
Jufel jen alängenb aus.
Sen. 186 murbe G. A "ar Kommandeur ber 10.
i 1865 aber zum Pd
wur der 18. 18 Sipikion in im Münfter und 18. yunl
um nt. An ber Spipe der
YL Tessa sperierte ©. Sim Deurf tichen Ari e von
voh —— und ſchlug dann im
age
zımzuiich lL
ig eine Reihe von Gefechten,
Dermbad, Killingen
Eideisbarg, Umber-Bilchofs im,
— säber einige * en
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u ber ße
nDeräftent ichte
) bed Sa Franzofiſchen
li 1870 zum
—— Ne 8. Armeelorps und
rn an Gt ber anterie ernannt; er
mi pur ae unter Steinmeß
2—— ———
Ing zon 6, un. 1870, Gelegen:
kr. iinen alten Bub on zu erneuern, indem er mit
chez Korvs der hart bedrängten 14. Di:
ram m Hilfe lsmamen, den Sturm auf die Höhen
wa Eyiheren anorbnen und ihn mit größter
X — konnte, bis die Ankunft älterer
dem Sch elde den Oberbefehl in
zz Ginbe übergehen ließ. G. nahm an
Saale son Dlardla:Zour ımd von Gravelotte
zu em an Der —— von De mit fets
= fx;6 teil uud 309 nad) der tulation diefer
—— Manteuffels nach dem
der Hallu * Der 1810, * Bier
aa e owie
bie zum Entfas von Baris
Rorbarnee unter Faidherbe zus
deutf ruppen brangen bis
vor, en die nicht zum ges
General von ©. zugeichrieben
ihm befehfgt muren. R
von i € wurden. Na
Fahre der Eibarmee a
9. Jan. bis 6. Juni 1871
der Erſten Armee beaufs
übernommen, als 16
An En teuß. Rorra und
—— vor —* een
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e 1864 des Orde
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rdarmee in v
nad) Lille er Balenciennes fliehen ruhe ud
über die Schlachten von 1 Spiheren und Mars⸗la⸗
Z our, ſowie Die beutfchen Operationen imnörblichen
eich G. wertoolle Auffäge in der «All:
gem einen hen Armee veröffentlicht. Nach u
(sfeng der Erften Armee ward ©. mit dem Bro
euze des Eifernen Kreuzes (außer vielen andern
Drben) —— md Ar Chef de3 2. rhein. In⸗
ht | fanterieregiment u mie zum Ehrenbürger
von Minden —8 auch wurde ihm eine bedeu⸗
tende Dotation verlieben. Danach führte er das
Generallommanbo bes 8. ß. korps mit
dem Gig in Koblenz. Im J. 1878 wurde das bis⸗
ige Dueuleu bei Dieb nach ®.
enannt und 1875 der General durch Verleihung
ns vom Schwarzen Adler ausgezeichnet.
Am 15. Oft. 1880 begleitete G. den Kaiſer in voller
geile e nad Köln zur Feier der Vollendung des
ues t ie baraıf na na ‚Kobien zuruck und
ftarb dort na 09. 1880.
Ihm wurde { her er Bei und Beamten des
8. Armeelorps im Dit. 1883 auf‘ dem Friedhofe zu
Koblenz ein enfmal gejeh t. Bol. die Biographien
De von Yernin (Darmſtadt 1881) und Hänifch
Gobert (Ferdinand, Graf AspremontsLinden),
diterr. eur. Belobert, |. unter A3premont: :ginb den.
jet ober Robi A ber mongol., Schamo,
d. * dmeer ineſ. Name für das weite
ng» | Steppeti und Gele au ——ã wollen
nö und 88—11 Kant (von
— | Seid) weides wenich an — an (hian:
—— an⸗Lu), ſuͤdlich an das Kuen⸗Lim⸗ und das
Nan⸗Schan⸗Ge Gebirge oſtlich an Das Land der Ortos
das Ale: Ns un Gebirge, nördlich
an die vier ate ber lag: Mon ngolen und die
Dfongarei (Thian⸗Schan⸗Pelu) —T8 ——
aber on ben begrenzt ıft. Dieſes über
kn unfafenbe Gebiet bildet weder eine
bunden glei ige Ebene noch eine völlige
r Ste —8 ſondern es treten drei ver⸗
Pre Landſtriche in ihm hervor. Der nördt.
und der fühl. Strich, mit einer Seehöhe von 1500
—1800 mm, haben feften Steppenboben, vielfa ge:
gliederte Bergletten und Hügelteihen,, welche
58
ben | tergräfer und Geſtraͤuche tragen. Nur dieſe belhen
Regionen nennen bie Mongolen &. Die tiefer ge:
ene Mitte zwifchen beiben, eine 870—740, im
Se 518 km breike, von burchbrochenen Fels:
mwänden eingefaßte D fion von nur 8—900 m
Meereöhöhe gi eine vo ige Sand: und Steinmüfte,
die eigentlihe Schamo, wahrſcheinlich der Grund
eines jrübern Binnenmeers, deſſen Boden übrigens
nicht aus Flugſand, fondern aus einem mit Salz:
teilen geſchwaͤngerten Sande befteht und hier un
da von Robrarten und Salgpflanzen bebedt, auch
von Heinen Salzjeen durchzogen wird. Le mehr
man fih von der Mitte den Seiten des Bedens
nähert, —X mehr veriihruinbet der Sand, und EN
Be den fit a N r Steintehmenern und
ieben, meift Porphyr und Jaſpis, au
88 trecden auch mit Chat cebon, Karneol und!
bebedt, zwiſchen denen nur niedrige,
Mani, are Deren und Geh ek
ehm mit leitem Salzanflug
an eh un mit niedrigen Sal anzen
adfen. Sm ganzen aber hat das Ian Im
*
144
Norden und Süden ber Depreifion ben Charalter
einer Steppe mit unabfehbaren Weiden.
Ebenfo dürftig wie die Flora ift auch die Fauna
ber G. Der Dſchiggetai, das wilde Schaf Argall,
Antilopen und Hamſter find die bemerlenswerteiten
Tiere. delle Wohnſitze finden ſich in dem ganzen
Ste ende iete nicht. —— —
ſäͤchlich Mongolen, die hier ihre eigentliche Heimat
haben. durchziehen e8 mit ihren Herden, welche
jutterfräuter in Fülle, felbjt im Winter unter dem
Schnee finden. Bäume fehlen gänzlich, ſodaß die
Nomaden während des Winters, der ebenfo alt,
rauh und ftürmifch wie der Sommer heiß ift, allein
auf den Viehdünger ald Brennmaterial angewieſen
find. Anden Wegen, welche durch die ©. führen,
finden fi) einige, oft nur fpärlich mit Waller ver;
ſehene, in der Negel vermahrlofte und monatelang
efrorene Brunnen. Die Kenntnis der G. beſchränkt
N auf die wenigen Anramanenmege ‚bie feit Jahr:
underten ben Verkehr zwiſchen bina und dem
orden Aliens vermitteln und in neuerer Zeit bie
beiondere Aufmerkſamleit der ruf. Regierung er:
regen. Die Hauptjtraße ift die von Kiachta und
Maimatſchin über u und Stulgang oder Tian⸗
tſia⸗lẽu nad) Peling. Die älteften Berichte find die
be3 Jeſuitenpaters Berbillon von feinen acht Miſ⸗
ionsreifen 1688 — 98, des Holländer Ysbrand
es 1692—94, von Lorenz Lange, der im Auftrage
eters d. Gr. nad Belin reife Ihm fchlleßen
fih an bie Reifeberihte Zimlomflid (1819 und
1821), des rujl. Botaniter3 von Bunge und Aſtro⸗
nomen von Fuchs (1880—81) und, 80 Jahre ſpaͤ⸗
ter, des Sngländers Grant. Aus neueſter Zeit find
namentlich die Reifen von Prichewalstij (}. d) und
Pjiewzow (1878—79) hervorzuheben.
Gobinean (Joſeph Arthur, Graf), franz. Diplos
mat, Schriftiteller und Drientalift, geb. 1816 in
Bordeaur, widmete fid) ber biplomatiichen Laufs
bahn und erlangte in kurzer Zeit den Grad eines
Kabinettöchef3 im Minifterium der auswärtigen
Angelegenheiten. Im J. 1851 zum eriten Lega⸗
tiongfefretär in Bern ernannt, wurde er vier Sabre
jpäter Geiandtichaftzfelretär erfter Klaſſe. Nach:
dem er drei Jahre als franz. Botichafter m Teheran
zugebracht, wurbe er beauftragt, als bevollmächtig-
tigter Öefandter feine Landesregierung am Hofe
von Athen, nachher 1868 in Rio de Janeiro und
1872 in Stodholin zu vertreten. Cr be fi) 1877
ins Privatleben zurüd und ftarb 17. Dit. 1882 in
Parid. ©. machte ſich durch mehrere hiitor. und
tritiiche Werle befaunt, von meiden das wichtigfte
betitelt ift: «Les religions et les philosophies
dans l’Asie Centrale» (Bar, 1865). Unter feinen
andern Schriften find zu erwähnen: «Essai sur
P’inegalit6 des races humaines» (4 Bde., Par.
1853—55), «Trois ans en Asie, de 1855 & 1858»
(Bar. 1869), mertwürdiges Sittengemälde im Rab:
men einer Reiſebeſchreibung; «Trait6 des 6cri-
tures cun@iformes» (2 Bde. War. 1864, mit 18 Ta⸗
fein), «Histoire des Perses d’apr&s les auteurs
orientaux, grecs et latins« (2 Bde., Par. 1869).
Bon feinen novelliftiihen Arbeiten ift zu erwähnen:
«Les Pleiades-{ Par. 1874).
Goblet (Albert Joſeph, Graf von Alviella), belg.
General, geb. zu Tournai 26. Mai 1790, bejuchte
die franz. Militärichule zu St.-Eyr, dann die Poly:
tedhniiche Schule und trat 1811 als Genielieutenant
in bie Artillerie: und Geniefchule zu Me über, aus
weldyer er 1818 zu ber in Spanien ftehenden Armee
Gobineau — Gobryas
verjeßt wurde. G. zeichnete ſich bei ber Vertel
digung von San:Sebaftian aus und nahm an de
Schlacht bei Bittoria teil, trat nach der Rejtaura
tion in bolländ. Kriegsdienſt und focht 1815 in Dei
Schlachten bei Duatre:Brad und Waterloo.
bem zweiten Pariſer Frieden ftellte ©. die Feftuuger
Nieuport und Menin wieder ber und wurde 1821
zur tenileiitung bei dem Prinzen von Dranie
tommandiert. Beim Ausbruche der Revolusio:
eilte &. 1830 nach Bruſſel und übernahm dort da
Kriegaminifterium mit ber Abfiht, bas Heer 3
reorganifieren und dem Prinzen von Dranien zuzu
führen. Im Y 1831 leitete er die Operatione
ziemlih unglüdlih und wurde 1832 Miniſter De
auswärtigen Ungelegenbeiten. Er beitimmte Tran
reich zur Belngerung der Eitadelle von Antiwerp::
und brachte einen vorläufigen Friedensvertrag mi
Holland u Wege, wurde 1833 Geſandter am ber
iner Hofe, trat aber von diefem Poiten zuruck un
bearbeitete den Entwurf eines Verteidigungsſyſtem
ber Nordgrenze Belgiens, der ihm die Ernennun
um Generalinfpetteur der Seltungen eintrug. In
. 1837 ging ©. ald Gelandter und Berater be
jungen Koͤnigin nach Portugal und wurde dort zur
Granden und Grafen von Alviella ernannt, tra
nad) zwei Jahren wieder an bie Spige des Genic
bienfte3 und war 184345 Minifter der augmwär
tigen Angelegenheiten. Im J. 1854 trat er au
dem aktiven Dienfte aus, nahm jedoch als Abgeord
neter an den Staatögefchäften aud ferner regen An
teil. Bon 1854 bis 1862 gehörte er der fiberaleı
Bartei der Hammer an; feine 1858 vorgelegten Ent
würfe zur Verftärtung ber Feltung Antwerpen wur
den fchließlich angenommen. Er ftarb zu Brüfie
5. Mai 1873. ©. fchrieb: «Des cing grandes puis
sances de l’Europe dans leurs rapports pol. ei
milit. avec la Beigique» und «Dix huit mois de
politiguen, Bol. Juſie, «Le Lieutenant-Genera,
.» (Haag 1872).
Goblet ( Rene), franz. Staatsmann, geb. 26. Nov
1828 zu Yire-furslas? & im Depart. Pad-be-Calaia,
war erit Advokat in Amiens, und begründete unter
dem zweiten Kaijerreich eine liberale Zeitung « L«
Progres de la Somme», Nach der Revolution de:
4. Sept. 1870 wurde er fogleich (7. Sept. 1870) zun
Generalproturator am Gerichtshofe von Amien—
ernannt. Im J. 1871 trat er in die National
verfammlung als Abgeorbneter für dad Depart
Somme; er gehörte zur republilanifchen Linten
Bei den Wahlen von 1876 fiel er durch, wurde abe
1877 (und ebenfo 1881) wiedergewählt und w
Febr. 1879 zum Unterftaatsfelretär der Juſtiz »x
nannt, Am 81. \jan. 1882 übernahm er das Borte
euille des Innern in dem von Freycinet gebildete:
inifterium; Freycinets Rüdtritt (29. Juli 18832
batte auch ben feinigen zur Folge. |
Gobryas (altperf. Gaubrura, wahrſcheinlie
Kuhaugenbraue), ein mehrern Perſern gemeinfame
Name, — Xenophon ern in feiner romanbai
ten «Cyropaedia» («Grztehun Eyruß») vo
einem G., aflyr. Reiterhäuptling, ber von feiner
König feindfelig behandelt, zum Berferlönig übe:
gebt und demjelben bei ber Ginnahme Babylon
ebilflih ift. Merkmärbigerweife baben neucı
dings entdedte babyloniſche Keilinſchriften gezeig
daß Cyrus allerdings ſchon vier Monate vor feiner
Einzuge in Babylon, im Dltober 688 v. Chr., Die
Stadt durch einen®. (babyl. Oubara oder Ugbaru
Statthalter der Guti, eines mediſchen Sta
Gobu Leobu — Goczalkowitz
Die milde Behandlung,
wege ale Es,
kalter der eroberten ——— late ik wohl
‚ inbeflen auch nicht zu bemeijen
* identiſch iſt mit den ®., & obn |i
enb von ber In⸗
ulum (1. b) unb Serobot ala einer
gegen den Magier Go⸗
falichen Smerbis 621 H Chr.), genannt
—— mar 6. fr (eu
urpa unb ran
— erzählt, hatte biefer im fins
en G. erfaßt, und leßterer forderte
aufs Geratemohl hl zuzuftoßen, was
hierauf glüdlicherweile ben Ma:
begleitete er den König gewor⸗
, en! San ae auf feinem
Sy t ift.er auch der
he vn von Bifutun ald ben Unter
ufftandes in Sufiana erwähnt. Er
bes bei Platää 479 v. Chr. befieg-
Auf dem Grabe Darius’ L zu
g: noch heute fein Bilbnis zu
aus dem aamım der (au von
Berfergeihleht erwähnten) Pa:
I
one, befebligte 4800. m. Go:
Maren bie Narian!
ver Gert —
gi
I
5242*
Mt
En ae
a:
A
Zät
ih
von ber
Srenze, iſt Sig eines —
ent 8, bat eine lath. und eine evang.
Se, eine —— und ein Mennonitenbethaus,
cm Gewerbeba Waiſenhauſer, eine eltos
S mb eine ortbildungsſchule und
Subiperterf
N Q BED) 5 5253 meilt lath. &., welche infels,
au zub zu Eigarrenfabrilation, Gerberei,
Size, Arudyt= und Mehlhandel treiben.
der Stadt liegt das Rittergut Slava⸗
—— an ber Riers, der altabeligen Fa⸗
zz = en angebörig. Nordlich von ©.
bis Kleve ber Reihömwalb.
eö von), Prior des Auguftiners
ats Thabor bei Mecheln, ſchrieb
eier Saritten gegen ben ſcholaftiſchen Ratholis
feiner G. beißt er nad) feinem Ges
wi bei, e im | erumgsb irk Duſſeldorf.
e iſt Pupper oder Capupper.
ı Lebensſumſtaͤnden iſt ehr wenig bes
Seo mag bald nad) 1400 fallen, in
rüber vom gemeiniamen Leben
und ftubierte in Paris.
©. das Auguftiner ‚ Rononi ens
—X und übern deſſen
inem beſchaulichen Leben n jugen
ich nicht hervor und ſtar
38. März 1475. Seine Schriften
nur wenig verbreitet.
18. Huf. VIIL
l
—I
I
ji
#
Hr
5
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H
145
e | vielleicht nur handſchriftlich. Erſt 1521 gab Cor
nelius Grapheus, ein junger Sekretaͤr bes Rats Ip
ae, Be ie beraus mit einer —
: pauptihrift iſt bie idlung «De
Die wahre chriftl. *
* die Sabe 6: Gottes, eb, buch welche der Menſch in
tand u wird ‚feinen Willen von den Bay
ben m zu iem unb für bi bie Gerechtigkeit zu, en ei
ber «Epistola apologetica» fpricht es
ehr entichieben aß daß bie Heili e San
ige —— e der religioſen
allem Nachdrud eiferterau en bie
von der bejondern a eit des Möndhtums
und feiner Gelübde, Ulmamn, © « Regetoren
vor der — Erg 1, Hamb
Gochsheim in Baden, Stadt im rg Kreiſe
Karlarube, Amt Bretten, am Kraichbach, 4 km im
NE. von Station ehingen ber Linie örd ingen⸗
Eppingen der gobi en Staatsba Se &h 1588
mer mare. C und bat we ifab ken, —T
große Mahlmuhlen F— mehrere © Ipamäblen ieh⸗
a t, Obſt. und W ‚tam 1804 an Baben
ochöheim pr —*88 Dorf im bayr. Her
—* —* Unterfranken, Bezirlsamt Schwein⸗
im SD. von Schweinfurt, zählt 1890 E.
von ‚denen ns Proteftanten find. emal3 war
—— den edr. Günther von), beuticher
Dichter, eh. 18. —— u Groͤningen im Hals
berftäbtiichen, befuchte bag abagogium zu Halle,
wo er fi mit feinem Sandömann
G. A. Bürger gemeinſchafili pr ‚ber. Dichthum | ven.
— und ftubierte auf der Aniverfität bie Ne
68 wurde er Referenda
und —— in —* 1m an i
direktor zu Ellrich im Hohenfteinifchen, 17 86 Krieg:
und Domänenrat bei der Kammer zu M urg,
1788 Tönigl. Kommiſſar und Land⸗ und Gteuerrat
zu —— 1798 ‚oe, Smararat m Berlin
Aüriten von
—— ger des Konigs. ®. Reichsd
rn des Darius 1. von ber
Su ap ou —* von Seien BL
nn I Nebel, ſchri be em: von ®.
auf Da und be päter 0 er
aus bet be 6 Öfienttigjen Leben zurüd und bielt fich
in, dann zu Wartenberg in Sch
no er Pa Güter der jün ten Brinzeffin von Kur
land verwaltete und 18. 1828 ftarb.
Unter feinen «Bebichten» (8 Bde., Frankf. 1780
—82; neue Aufl., 4 Bde., 1821) erlangten beſon⸗
berö bie poetifchen Gpifteln, bie zwar etwas ge
ſchwaͤtzi breit, aber voll gefunder Moral ſind,
namen ih d je «An Fritz⸗ und «An meinen Bediens
ten», bie pularität. Biele feiner «Sinn
gebihter ale, 1772, 2. Yu 1778) unb fatis
riſchen In jeihnen ſich durch damals noch ſel⸗
tene polit. Sinfpielungen und lörnigen Freimut und
eben Iran ieland hochgeftellten «Lieder ei
ebenden» (Lpʒ. 1777, 8. .1819) durch
it und Innigkeit bes Gefühl & und Ai Ge
prache aus. Auch gab er Ramlers «Poetiſche
Werte» (4 Bde. , Berl. 1800-1: neue Aufl. 1826),
Nicolai «Leben und (itterarifchen Nachlaß⸗ (Berl.
1817) und von Bretichneiders «Neife nach London
und Paris» (Berl. 1817) bean.
Goczalkowitz, Dorf preub. Dr
6 een, Aialerum be a * reiß His,
6 5 von Ne 9— anz n abe ber 5
—— en ads 6) der Linie Breslau:
Diiebig ber HehtenOberuferhabn, zahlt 1040 G.
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» (1640), «Para-
e nament!
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den Samoa⸗JInſeln
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«La chasse 33
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—— (1629), “Par
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1818 in Namur
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Godegiſel — Godesberg
ra le XVI* siöcle jusqu’& nos Jours» (5 Bde,
w3—T7) und ein « Dictionnaire de ae
7 frangaise» (noch —— © ehe en
Rängel ein unentbehrli ilfamittel für
bet Stubirnm ve es Altfranzd ſiſchen iſt.
zweite Sohn des Konigs Gun⸗
Ge Rrtege gegen bie Burguner rüftee
ege gegen die Durgun ete,
aa slhuite burd) offenen Abfall von feinen
Fe ee ben entf den Sieg bei
2 konnte er ben fo gewonnenen
ht gegen feinen Bruber behaupten, wel;
HN
su aach rfürmung ber Stabt tötete,
* ug eg a belannte ie Aönig b ber Van⸗
eines Stammgensffen, bed
nie ers Stilicho —2** ihren
gen Mine A wurde aber
** den —— angegriffen
‚ worauf Fler
— zus mit pi ber Alanen
ie. os dom ildes
ohn eines Dienſtmanns
im Ba rn und feit 996
—— Der Nachdru * mit mer die
——— — , da
Ku mh dene Klößer, wie ‚ie Zegenfe us und sah
25 — ze
a
= ee
feiner Wolfher
in Ra le —— —
i elbe machte nad) dem
Its &2 cine —— IR welcher au
kai be anb — ar bebe
ink. 23 in —— onnmenta
nun kistarica » ‚Bb. 11). Bi. Sing
a der e wıb Stebt Fa
her Litterar:
le Ron
1839), welches ein PAY der —ã
Meeteten — und mit feinen,
* — e 1841), benen
Almanach)» (Sannon, 1842) folgte.
ernung ©. in Bienne eins | Di
ebs pa —5— und Goethe, 1865
ß * der Mundung —
147
Später wandte f G. ber deutſchen Litteraturs
geſchichte zu und lieferte zunächſt auf biefem Gebiet
eine e von Monographien und Sammlungen,
die durch forgfältige Kritik und gefchmadvotle
Behandlung einen hervorragenden und bleibenden
Wert befipen. Dahin gehören, aftnigges Leben
unb Ser! en» (Hannov. 1844), « ilus
Gengenbach⸗ (Hannov. 1856) und «Every: an,
Somalus und Helaftus» (Hannov. 1866); ferner
bie litterarhiſtor. Chreftomathien: « Deutichlands
Dichter von 1813 big 1843» (Hannov. 1844), «Elf
Bücher deutſcher Dichtung von Ge Brant bis
auf die Gegenwart» (2 Bde., 1849) und
«Deutſche Dichtung im ittelalter» (bannen, 1854;
2. Aufl., Dresd. 1871), «Gejhäftzbriefe Säillerä»
(2p3. 1875). Sein Hauptwerk bildet der ungemein
rei haltige « Grundriß zur Geihiäte ber deutichen
4 Bbe., Dresd. 185981). ©. lieferte
iographien ab Einleitungen zu den
arter Ausgaben ber deutfchen Rlaffiter Schil⸗
g) ), aus denen auch
fein Buch «Goethes Leben und often (Stuttg.
ge PR Are F bie a or..tritifche Aus⸗
en bie
abe von «S ften» (17 Bde.,
Erg ne 11) er: * ulius Titt⸗
mann ( tan. 1883) ie Samm⸗
lungen: | zutfäe ichter vs x Sata (Bd. 1—
3. 1867 — 83) und «Deu In Dichter des
17 gg En. » (8b. 1—15, 2p3. 1869-—83) heraus.
Godelheins, Dorf in ber preuß. Provinz Weſt⸗
[alen, Hiegierungabegizt Minden, Kreis —
km ſudlich von Hörter, unmeit links ber
Jeth he, in freundlichem, zu
Station der Linie Dits
—— —
been 5 — ie * erahnen
I. 69a ja ER et. E. — hat Sagemuh⸗
en und Die f starten ei en
und —X — eher find ausgebli
Goderich, Stadt im brit. Nordamerila, Do.
minion of Canada, Staat Ontario, Ha tort der
Grafſcha Huron, 214 km weitlich von Toronto,
an der Münbu 1 Maitland in ben Huronfee
23. mit Eu ea treibt Handel in
nd führt Fiſche nach Buffalo
— —— und ‚Roceiter aus,
ingen
— ipon (Srederic on Robinfon,
Godesberg, fartborf im Re erungsbeniet
Köln ber meub. — Rheinproving, im fe und 6,8
km oberhalb Bonn unweit som linken Rheinufer
in der Ghene e dem Ausgang des en enge En bene
mpel, | thalß geleg oeleg station ber rei e Köln-B
der Breu —* Staatsbahnen, hat eine her beuts
hen Kaiſerin gehörige Burgruine auf ei einem 75m
— Bergtegel, gkattlice Beivatgebl Fa de rhein.
ne von
Saat im im Spit jene erbaute Ei of he und zwei
neue eva —*— eine höhere —— — eine
engl. Kn enerziefungsan alt, mehper en:
dro« | penfiondonftalten eine frequente Kaltwaſſerhei
7 Benin und eine ſchon den Roͤmern bekannt gewe ehe
altalinifch ſaliniſche Stahlquelle, Drait & ober
Sauerbrunnen genannt, mit eleganten Babes und
Zeinteinrichtungen, und hit (1880) 2815 €. Das
Schloß &. wurde vom kolner Erzbiſchof Dietrid) von
Heingberg 1210-13 großenteilß aus Dem Material
der dort geftandenen uralten Michaelislapelle ers
baut, war 1582 ber Buſſuchtzort *2 proteſtantiſch
148
ewordenen und baber abgeſeßten Erzbiſchofs Geb:
ard, wurde aber 1
von Bayern eingenommen unb teilmeife geiprengt.
Später demolierten es bie Franzofen faft gänzlich;
nur der 30m —— um 1340 vom koͤlner —*2
Walram von Julich erbaute Schloßturm iſt unver:
ſehrt und gewährt eine ungemein reizende Ausficht
auf da3 Siebengebirge und einen großen Zeil des
Rheinthals. Nahebei an ber Straße nah Bonn
fteht das Hochkreuz, eine vom Erzbifhof Walram
von Julich erbaute got. Spikfäule, 10 m YA
1854 reitauriert. Die Einwohner betreiben Kunft-
ärtnerei und ein Alaunwerk. ©. ift wahrſchein⸗
ih) die Ara Ubiorum des Tacitus. gl. Gerber,
«Kurze Mitteilungen über den Kurs und Badeort
©.» (Bonn 1874); Langewieihe, «G. und feine
Umgebungen» (Godesb. 1874).
Godetia Sp., eine zu der Pflanzenfamilie der
Dnagraceen gehörige Gattung Nordamerilas, den
eigentlichen Bnotheren Eh nahe ftehend und von
diejen dait nur durch die Farbe der Blumen verichies
ben. Die Gattung G. wird deshalb auch von vielen
Botanilern zu Oenothera gezogen. Sie ijt in den
Blumengärten durch mehrere einjährige Arten ver:
treten. G. rubicunda Sp. bildet einen hübfchen auf:
rechten, 50 cm hoben Buſch mit violettrojenroten
Blumen, beren Blätter innen mit je einem purpurnen
Tleden geziert find; von ihr unterjcheidet fich var.
splendens durd) größere purpurfarminrote Fleden
und var. Schamini durch milchweiße Blumen mit
purpurroten Makeln. G.Lindleyana Sp. hat etwas
größere, in ährenförmigen Trauben stehende, blaßs
purpurrofenrote, am Nagel ober in der Mitte ber
Stronblätter mit einem breiten karminroſenroten
oder purpurnen Fleden gezeichnete Blumen. Au
von ihr gibt ed mehrere Varietäten, von denen var.
Tom Pouce wegen ihres zwerghaften und ſehr dicht:
buſchigen ae ſowohl, wie wegen ihrer großen
Gträuße lilarofenroter, innen atlasweiß refleltie:
render Blumen ein wertvolles Einfaflungsmaterial
liefert. G. Whitneyi A. Gray endlich, die ausge:
zeichnete der Arten, ift nur 80 cm body und trägt
go e, zart rofenrote, auf ben verlehrtherzförmigen
onblättern mit großen, leuchtend purpurroten
geden verzierte Blumen, welde ben ganzen obern
eil der Pflanze bebeden. Die beliebtefte ihrer For:
men, var. Lady Albemarle, bildet einen dichten
Bulh mit außerorbentlih zahlreichen, leuchtend
tarminroten Blumen, welche einen Durchmefler von
8 cm erreidhen
Alle diefe einjährigen Arten find ein Schmud ber | Samil
Blumenbeete. Dan fät fie mit Vorteil Ende Sep:
tember auf ein forgfältig zubereitetes Beet, piliert
die P nöchen und bebt fie im März und April mit
dem Gröballen aus, um fie an Ort und Stelle zu
it Man fät fie au Bon! Ende Mär; an den
ab, auf welchem fie blühen follen, möglichſt dunn
und entfernt die zu dicht aufgegangenen Pflanzen.
n Töpfe gefeßt, find die Godetien gern gelaufte
6: ER des Noͤrdlichen Inſpek
vodhavn, Hauptort des Noͤrdlichen Inſpekto⸗
rats ber dan. Kolonie Grönland, f. unter Disko.
din (Amelie), Jergonom der Romanſchrift⸗
ſte Amelie Linz (f. b.).
‚ Stadt im fübl. Mähren, recht? an ber
Mar), we ö bier ſchiffbar wirb und gegen Ungarn
bie Grenze bildet, Station der Hauptlinie Wien«
Kralau ber Naifer: —R ⸗Nordbahn, mit
(1881) 6512 E., größtenteil3 ſlaw. Zunge, bie
von Herzog Yerdinand | ba
Godetia — Godolphin
meiſtens Aderbau treiben, ift Sig einer Bezirtt
tmannſchaft und eines Bezirksgerichts, deur
ort maͤhr. Familienguter des kaiſerl. Haufe
und hat eine der größten aͤrariſchen Tabalsfabriler
Das alte weitläufige Schloß beherbergt die Mil
lieder des Taiferl. Hauſes, bie jährlich zu ba
Ibjagden hierher kommen.
Sobdiva (Lady), |. unter Coventry.
Gobdölin, eigentlih Boubouli (Pierre de
der ausgezeichnetfte der languedocſchen Dichter
geb. 1579 zu Zouloufe, ftudierte die Rechte un
wurde Advolat, doch feine Reigung zur Poeſie, di
durch das Lefen ber röm. Dichter noch gefteigeı
wurde, 309 ihn bald von feinen amtlichen Beſcha
tigungen ab. Cr dichtete nidht in der franz. Sar
besfpradhe, fonbern zuerft wieder in ber wohllar
tenden Sprade feiner Heimat, der langue d'o
und zwar anmutige Liebeslieder, zarte Idyller
fein fpottende Epigramme, in norbfranı. Sprach
ein Chant-royal, der in ben Jeux floraux dei
Preis erhielt, und eine Ode auf Heinrichs IV. Zot
die ein unübertreffliches Meiſterwerk iſt. Diel
Dichtungen wurben von ©.8 Lanbsleuten mi
Beifall aufgenommen unb fogar ins \talieniid
und Spaniſche mehrmals überieht. Der Rat feine
Baterftabt verlieh ihm ein kleines Jahrgehalt, ii
defien Genuß er bis an feinen Tod blieb; er far
10. Sept. 1649 in einem Sarmeliterllofter. Auße
den ältern Ausgaben feiner Werte (Touloufe 164
u. 1698) ift eine neuere won Cayla und Baul (Tou
loule 1843 u. 1853) vorhanden.
BB8Nd, Marltfleden im Belter Komitat i
Ungarn, Station ber Linie Bubapeft :\Jozfefväros
&a 96: Tarjäns Ruttel der Ungartfhen Staats
& | bahnen, 25 km norböftlidh von Budapeft, mit 366(
ar. E. reformierter und Tath. Religion. G.
N eit 1867 Sommerrefibenz ber Tönigl. Familie.
3 königl. Schloß wurde zur Zeit Maria There:
ſias vom Grafen (nachher en) Anton Grafial
tovih erbaut. Ra usſterben bes Ge
lets ging G. an ben Baron Sina über, vor
ed ber ungar. Reihdtag 1867 für den König
anlaufte. Das Schloß liegt in einem nicht gehe
aber jhönen Park; um fo ausgedehnter iſt der fid
daranfchließende Tierpart. nz nabe liegt ü
bübfcher walbiger Gegend das von ben Graſſalle
Bich gef ete Kapuzinerllofter Beanyöd, in ber
3. 4. Feßler (f. d.), ber Hiftoriler Ungarns, 177:
—75 14 Monate lang vermweilte. Ä
Gobolphin, alte in Cornwall anfäf fige eng]
lie, deren Name urfprünglid Godolgha
ver. Ein John ©. wird als Orundbefiger i
Gornwall fon zur Zeit der normann. Eroberun
genannt. Ein anderer John G. war Sheriff vo
ornwall und Verwalter der bortigen Bergwerl
unter Heinrich VIL Während ber Regierung Hei
richs VII. empfing Billiam ©., Sheriff un
Barlament2mitgli r Cornwall, bie Ritte
mwürbe. Später eriheint ein John G. ala eifrig
Buritaner und Republilaner während ber Revolı
tionszeit bes 17. Jahrh. Diefer, ein ausgezeid
neter Zurift, wurde 1658 von Crommell zum Al
miralität3richter ernannt. Er ſchrieb ein bamal
fehr geichägtes Werk über bad Seerecht, wa
Kronanwalt unter Karl IL. und ftarb 4. April 167
Am berhihmteften wurde Sybrey G. bes vorige)
Großneffe. Geboren um 1635, war er mit Karl
ſchon —I deſſen Verbannung belannt un
kam nad) der Reftauration an ben engl. Hof. Zur
Sodomar (Könige von Burgund) — Godunow
Sriementömitglieb erzählt, ‚geramg er im Unter:
mb cimen Ruf als Autorität in ben Yinanz-
5%. 1678 ging er als Ges
irre aa Holland, 1679 trat er mit Viscount
Fe mb Graf © Sunderland an bie Spige der
; 1684 ftieg er ald Baron ©. von
mürbe al De Eng se
er
ob IL Deich G. bei Hofe
‚wurde 1687, nad) Klaren) ons i
Guter der Sdhaplanmer nd unterha elte
m Icttzage des —— in Gemeinschaft mit
: mit Wilhelm von Dre:
London vorridte von
er zuerft zum SKommiflar,
ber Schaß er ernamnt,
eine verräterifche Korre:
unb wurde 1696, alö des
—e— 0 en ben König
* BE Mehr der Aal es
u Eu 11700) te von neuem ald
az Lerd der — Macht und bes
—— wahrend
* a en eine Kanon Sera
zu 31 1704 wurde er zum
— — Viscount Rialton und
olae des allmäbli
rlboroughs kam be
** ou — neben hm 3 zu Ans
1710 r 1710 purde er in ben Sturz der
Er ftarb 15. Sept. 1712.
Son Esha Francis, zweiter Graf eb.
R Exp. 1688, fi mit einer Tochter
bet ferzugd mom orough, war 1735 —40
Gchärgebenahrer, dann Ronitab abler des Towers
zu) erh 17. Jam. 1766 ohne Nachkommen, worauf
ie Sufezmärbe erloſch
Gstsusr L, König von Burgund um 473,
SH ama 485 burd) feinen Bruder Gunb
** — Sobomarll —— Gundobads
, —— nah, si feinem Bruber Sigmund 524
als derfelbe von dem meros
*3 (Shlobomer von Drlsans mit
un mei Göhnen getötet war. Er Ihre
us Krieg mit den Franken glüdli ort,
wuhe Chiobemer gefangen und ließ ihn * en, e en
u Ser allmählich ber Ubermacht.
=ı 534 zerfchollen ift, erloſch das von Sunbing
be-iebete Kömigsbaus der Burgunder, deren Rei
2 zit Sem der
anlen vereinigt ward.
red „ber Vebe Biken, ſ. Alcudia (Ma;
de Heryog von
Geären (frz), Rundfalte, namentlih an Des
ein länglicher oder er gelchmaun ener
tabceniert, mit Aundfalten verſehen.
Eu 5. B. eins von den Kennzeichen ber jog.
3
Ge save the King! d.h. Bott erhalte den
Buzg! ü ver Refrain und die Benennung beß bes
there engl. Königsgefangs, welder fait in allen
Saserı ala Melodie zu yatriotifden Zerten ſich eins
zit Omar im Srühling 1748 gebichtet
von Henry (f.d.). Unter
Radla5 vo erjchien er zuerft im
53282* im dem a ESammelwerte «Thesaurus musi-
i Sombon gedrudt mit ber einfachen fiber:
er zwei Stimmen» und wurde dann 1745
der fchott. Rebellion in ben koͤnigl. Then: | 3
fpiter {
I
ei
+
hi
ad Yannt; vielleicht ilt er, wie au ug 6
149
tern gelungen und hierdurch zuerft allgemein be-
kannt, aud fofort von ben Safobiten mit ber
Änderung od save great James our king ange:
nommen. Bei ber Duft. für zwei Singftinmen,
Melodie und Baß, nahm Carey, nachdem er fie zu
apier gebracht batte, bie Silke feines Freundes
mith in Anſpruch, eines Schäler3 von Händel,
der ihm den Bag korrigierte, Die fonderbare Ber
zeihnung «National anthem», d. h. National:
motette, rührt herr baß ein Anthem von Händel
mit demjelben Anfang, welches das vierte feiner
1727 fomponierten Krönungdanthems bildet, 1745
aus patriotiihen Gründen in londoner Theatern
und Konzerten eine Beit lang täglich gelungen
wurde, unmittelbar vor dem Belanntwerden von
Gareys Lied, und fo erbte Iehteres ben Namen.
Diefer merkwürbige Urfprung ift aufgededt und das
Leben des Autors beicrieben | in — Ab⸗
andlung: «Henry Carey und des
õnigsgeſangs «God save the pe Iern 1 feiner
ahrbüdher für mut, ainenldaibe, 1863).
odſcham, ber jübl. enlandes
—** im —** — —E wird
im Lande mit dieſem Namen ber vom Libat oder
obern Blauen N (Babr:el-Asrat) umfloflene Teil
peritanben von feinem Austritt aus bem Tanaſee
bis Fazo (. Im Sm engern Sinne ilt ©. die größte
ber vier Provinzen dieſes Bereich, neben Maticha,
Damot und Agaumidba. Diefelbe bat bie Geftalt
eined großen Hufeifend von etwa 270 Ent:
widelung, von der Einmündung des Iba, an der
Nordfeite, bis zum Godfcheb und Bir. Der Abni
trennt fie von Begemeder und weiterhin von Schoa
und den Gallaländern. Es ift ein hohes, „entwals
detes Kr yauptithlich ein Weideland
ber Goͤdapa ber Bewohner von
Raffa, a hub des öſtl. Afrika, „reicher das füd:
lich von Abejfinien de Sinn Land burctlicht, Sein
Unterlauf und feine Mundun 9 fin nod unbe:
r Gibt, * der
Quellftäffe des Dichube, welder in den gIndijchen
Ocean mündet. Cr fließt nad Oſtſüdoſten bis zu
feiner Bereinigung mit Kam Bi 55 oder 60 km
nördlich vom erge W
odthaab, bän. —7— an der Weſtkuſte von
Grönland, in einem 287 km langen, bis in 63° 30'
nördl. Br. reihenden Diltrilt ©., welcher reich ift
an Reiten flandinav. nbaues. Hier_ landete
Hans Egede und a nee die jetzige Koloniſa⸗
tion. Dieſen D bewohnen 880 Eingeborene
und 83 Europäer. Auf der Halbinfel Noot,
welche den Hafen bilbet, liegen, nicht 1 km von:
einander, die Kolonie ©. und der iſſionsplatz
Neu⸗ Herrn ut, mit 110 G. (7 Europäer). Er ilt
1721 von Egebe angelegt worben. Sechs andere
Feste find gußerbem bewohnt.
dũus w, ehemalß ein angefehenes ( geihlecht
in Rußland, tatar. Abftammung. erübhm:
teften ift Boris Feodoromit © + ne 1552,
ber feine Jugend am Hofe des ve Sıman IV.
ober des Schredlichen ver ebte und von iefem in
den Beirat berufen wurde, den derfelbe für feinen
geiftesihwadhen Sohn Feodor I. einfebte. Und in
ber That gelang es G., ſchon vom Anfang der
Regierung dieſes Haren” an (18. März 1584 bis
7 Lu 1598), der G.s Schweiter Bige jur Ge:
lin hatte, ſich zum eigentlichen egenten des
A aufzuwerfen. Bereit? am K öfeft,
i 1584, wurde er zum Großbojaren erhoben
150
und zum Statthalter der ihm bie reichſten Ein⸗
fünfte eintragenben artümer Kafan und Aſtrachan
ernannt, Bon mſucht durchdrungen, beeilte
ich, moͤglichſt alle, die er als Gegner ſeines
perlönlichen Ehrgeizes glaubte betrachten zu muſſen,
feitigen, m Fr ängni2 zu fteden ober in bie
je een zu f So namentlich wurde
die verwitwete an Maria aus dem Geſchlecht
Nagoi mit Ihrem Heinen Sobn Dmitri Iwano⸗
witih, dem legten Sproß bes moßlauifchen Hert-
ſcherhauſes ber Ruriks, nebft ihren Brübern na
Nelirich verwieſen. Sur Befeſtigung ber unter
Iwan IV. durch Jermak mit feinen Kofaten be:
onnenen Eroberung Sibiriena gründete er Tobolsk
(sr). Di Die damals no bäu bad —A— Ruß⸗
nd aubeinfällen beimfu krimſchen
Tataren, bin 1591 fogar Mostlau wieber er Sehr
kr e, „ unterftüpt von Mitiflawfti, ih
—— nd ge gen diefen Feind fuchte er "Die Gremien
es —**— uch Schutzwalle In fihern.
vielfahen Bemühungen, Rußland u pa dem
Verbindung zu
—E
‚vom Patriar⸗
civiliſierten Guropa_ in
verdankten die En Anber —3 —
(1687). Die rufl.
chat zu Ronftantinopel Re i em er mit Hilfe ber
von ihm gewonnenen atrinrchen von Antiodien | ein
und Konftantinopel, Joachim und Jeremias, bie
Errichtung eines befo nbern A Batriorhate zu
Wege bradıte (1689). m Ro den Weg zum
Thron pt bahnen, ließ er 16 ni 1591 den Yares
witſ itri ermorden und nahm nach dem Tode
des Zaren Feodor auf Bitten der Bojaren und ber
Einwohner von Moslau 21. Febr. 1598 bie ruf).
Krone an. Auch jetzt führte er feinen Plan, Ru
en u heben, Träftig weiter fort, eröffnete ben
namentlich ber Hanfa , den Zutritt in
feinem Rei und batte fogar im Sinn, i in Moskau
eine Univerjität zu gründen. Aber feine Strenge
gen Böllerei, manche Neuerungen, beſonders bie
(don unter Feodor I. 1592 und 1597 angeordnete
ufhebung des Treizügigleitäredht ber Bauern, | 3
womit der Grund zur Leibeigenichaft derſelben
gelegt wurbe, und Au inneigung zu den Fremden
ervegten im auf. D en a —— Hmlllen,
und fo fand ber * Demetiuß (1. d.) fehr I echt
Glauben. Er war 1604 in Rußland eingebru
ie Fa gatte 16 gr Zeil bes fühl. R Shan
®. 13. April 1605 —2*
Ken a —* en Stoff zu einem
— von Bodenſtedt
i ih Ds Berl. 1855).
oh, n, Feodor © 8. 00. 1589, ber nad) des
Boterb Tode zum Zaren ausgerufen wurbe, mußte
infolge des Verrats bes Geerfüßrers eter-Basmas
now nad) einer Regierung von zwei Monaten bem
falihen Demetriug meiden und ftarb 10. Suni|«
1605 eine3 gemaltjamen odes.
Gobwin (M wi geborene Wollftonecraft, engl. |
Sähriftitellerin u Epping bei London 27. April
1759, war bie ter eines ungebilbeten Farmers.
Mit 16 dern verließ fie das elterliche Haus,
ging als Nfchafterin zu einer Dame nad ath,
errichtete dann — me Schweitern eine Schule
zu Selington ( päter Nemwington Green) und
wandte fi) enbli einer kurzen zpätigfeit ai
Erzieherin im aufe es Lord Kings ee gu
London ber berufsmäßigen car riftfteller
nachdem fie JSon n vorber (1786) «Thoughts on fh
education o ghters» veröffentlicht hatte, Unter
ent
& | der fie dann in Keiratete; ‚fie ftarb jedoch 10.
eburt einer — Ye met
Godwin (Mary) — Godwin (William)
anderm überjehte fie Schriften von Salzmann un!
Lavater, wurbe aber erft allgemein befannt durd
ve Entgegnung auf Burkes «Reflections on th«
ench revolution» und ihre «Vindication of the
rig hts of woman» (1791). Im folgenden Jahre
te fie in rankreih „wo fie in ein intimes Ber:
haltnis zu dem Amertlaner Im Jmlay trat Ind. alt
biefer dazfelbe abbrach, —FJ Se ftmordverfuch
machte. Nach London zurüdgelehrt gmnpfte ai
eine Verbindung mit Billion Gobinin (f. d
1797 nad der
Shelleys Gattin wurbe. Tobe gmal
ihr Gatte i ve «Memoirs» und — «Posſhumou
works» * Lond. 1798) heraus.
3, Qudi (rt, amerif. Schriftiteller, geb
25. Febr. Fe in Patterfon im Staate Reufer eu
erhielt feine eh eo Ausbildung in deu
Princeton Coll one und tubierte iöpruben;g
übte fie aber pra fd nit u & on 1887 tra
er in die Rebaction der Post
ein deren Beſitzer und —— ſein
pätere
Sägmieneruater, Bm. E. Bryant, war. Cr gehört
latt mit turzen Unterbrechungen bis 188
an De Ieht t feitbem in ober bei Reuyorl. ©. ij
ewanbter, aber teineswegn:
bebeienber ehe t. Seine. «Geſchichte Frani
—53— von welcher nur der erſte, bis zum Tod
.Gr. ende Band erſchienen iſt, gas
" Auf teine telbikänbigen Stubien, feine «Poli
cal Essays» (2 Bde. 1856 u. 1870), meiften!
Bieberabbrtde von Beiträgen zu «Putnam’:
Monthly», find anregenb geihrieben. G. ba
Europa breimal befucht und unter anberm aud
einen Teil von Goethes „Dihtung u und en
gut ind Englifche ——ã—
und Kompilationen find ohne befonbern
Godwin (William), engl. Schrütfteller, "geb
8. März 1766 zu Wisbead) in der Cam
bri e und gebilbet in ber Lehranſtalt der Difienter:
orton bei London, wurde 1778 Diſſenter
Srebiger, gab aber 1782 feine Stelle auf und lebt:
von 1788 an in London, wo er fpäter unter den
Minifterium Grey eine Anfte elung erhielt. 3
N 1797 heiratete er Mary Woliftonecraft
obwin, Mary), deren polit. und an a
ten ex teilte, die aber f [don tm erften oenbei
b. Einige ahre nachher ver tete er fu
jum zweiten ma Bau ein Hi
n London an; hauptiäglich verlegte ge)
Schriften, bie er meift felbit unter dem Ramıe
Edward Baldwin . Er ſtarb 7. A
1836. Seine erſte Schrift waren bie «Sketeh
of history in six sermons» (Lond. 1784), bene
nad mehrjähriger. ee a fein We
Inquiry concerning Lon
8. Aufl,, 2 Be. en) fölgte, das viel
uffehen erregte. Nicht minber Caleb Willen
durg die philoſ. illi;
‚ Zond. 1794; neue Aufl. 1864),
Leon» (4 Bbe., Lond. 1799), «Fleetwood» (3 3b
Lond. 1806), «Manderille» (3 Bde., Einb. 181
und «Clou —7 (3 Bde., Lond. ovi
namentlich —— ſich eben ! —*
—* Int als durch here
auszeichnet. Unter feinen ü ae
ervorzubeben: «History of pr life en
ffrey Chaucer » (2 Bbe., Lond. 1803; 2. R
4%9Bbe..1804), «Lives ofEdward and J obn Philliy
Godwine — Gog und Magog
woiers and pupils of Milton» (Sonb, 125),
‚airy equcerning the power ofincrease in the
of (2ond. 1820), worin er gegen
Sıtas‘ tem auftrat; «History of the com-
zuvealth of from its commencement
1 ıbe restoration of Charles IL»
(4 Bbe.,
SB), its
Baal disenrerien (ont. 1891) Me einen
Bemerkungen
ẽcn — und reifer Lebens⸗
f von n Deflen, mar von von —
HE
— nn
161
ierauf „oimete er ſich ſechs Jahre in Pabua,
tom unb andern Orten IK lien? ganz hiſtor. Stu⸗
dien, dann kehrte em bern zurüd, mo er
eine Dame von nieberländ. Mel beiratete unb
ie Tehte. MI im
zwiſ intreich 1543 feine Sta!
von d wi wurbe, leitete er bie
artille: ig, geriet aber in bie
Er Er mi ihn 10% chen
Jel
* er zwei Jahre
burg Eu daB Amt als Bene Fr Ehdalsachios
und Hiftori
iograph bes Köni 3. Die mit der
kamen aus. rend bei Gegenteformation neu erhan te Inquiſition unters
Ye Beleuners, ber il bra Bad 1571 die Stille foft 30jähriger Eiabien ®.
ie har at in in Sen am in 8.8 feiner Sum, jeraubt und in einem Klofier
va &helte ‚Die Bub un — und —2 — —A Er eint er |päter bie Erlaubnis
ET 1 Kung | erhal ten zu haben, in jein Haus Beim — 7— un
u Iedden —ãA ne une aa | hi toben fein em 1578).
veziht (cam 55 Sol me —— die jonder& Biftorifi Kl An
— ſtand ——, Biden) tert er als — im porfug.
ker Höhe feiner wels je beiden Chroniten der Könige Dom
der amen Teil Don Merci * — hund —* 9 Dom Jote! Io. Serfipmter wich
me Gemalityatzm großen Unmillen in 4 n van ter nieberlänb.
— auch auf ©. felbit s ne Maler, Sa und Machfolger eb Jan var Gut,
— 63 wit von Doulogne Über fein ‚ben weiß man wenig Sicher
— — bie Örafen von | fcjeint ber. een Ui — einer Meg —
Antambeieie und ercien, um @. zur Flucht | zu fein; doch nennen uns ttaliener Time Indie,
uch Fazerı ya weranlafien. Run aber trieben (Hugo von Xı nt er die &e
64 jenber yie Fremden an Ebuard3 Hof te ber Fugen 3, ei fo, Ga in Ol auf die
es jeles Umperea, ba, als einem e &. | Mauer im Haufe bes Bürgers Jakob Weytens ges
z amer Fistte vor Zonbon erihien, er mit Sjubel | malt haben daß diefer — ſeine din, Tochter zur
su ben Gnglänbern aufgenommen wurbe. Cbuarb au [7 Deren Abbild er in ber Abigail vorgeftellt
zubı ia du Berbaunung ber roman. Geiftlihen 18 Schmerz über ben Tod diefer geliebten
za? Suflente einwilligen und ©. in feine jern benägefüßrhe fol er ins Reiter von Rodendale
ar aueen. ©. 1062. bei Brüffel gegangen und bort 1482 im Itrſinn ges
Gectette, franz. and ital. Ausdrud für Mleinere | ftorben ein. Sein Hauptbild befindet jid in der
* it Ki a Maria ova in Florenz und heit
bie Geburt Chriſti mit ben anbetenden Hirten und
Gseh (fpr. Gas), aud Tergoes genannt, | einer Engelögruppe darüber dar; es wurde für die
Stalt im ber wi ang land upts | Familie ——ã— gemalt, In ben üffhlen befins
za If — Bevel 9 km 1 . von | det fi) eine thronende Madonna zwiſchen mufizies
— Etation ber Linie Soofenbant Sf: renden Snoein; m in ber ee ne — anchen eim
—— ae, mit 6700 gobannes, in idiger Felsge neben einer
durch ihre 1422 Quelle, rhit Nomen bes Dialerd en und der ah —
die | 1472. pr geliehen unb allerbinge au fi
*— in ber efigt | nem Stil tl rechend find die Bilder r der Snnene
28 —— und | feiten bed oben eüquienſchrants im Dome von
er Hatten aus m Aachen. berliner Mufeum wird eine Verkan⸗
Pe (gras *3 — in !ünchen ein Bild desfelben Ger —8
—— und eine pol er San 5 ihm Bei 4 Kon — erreichen nididi ar
* —— ———— „im entief⸗ 3, find auch von wenig ge
den Kern der nachberigen Stabt ©. men, ar von örpahrheit im Ausdrud.
—— —— d. Gröf ch.) —E Beier Bauberel,
arı fcgern be a Wurde, find nur unbedeutende Bee mörung; —— zur al Zn ie
“.. —— be lomat und (ital.), Tötpel, Sl ich, eine lomiſche
Säcke, ‘ 1501 in Den Alempug,, | So u eg I ind die 9 OR, eine Te:
= Geſchlecht ftammend, lam mit — Arten fe ) 13 deſſen Landes,
ra Yalzza au Rn — 5ep Amiga Dom Manoel | die 6 Aertreter des gefamten Heibentums” ber
= ehe bier als jeine Gr: | Bropl . 38 und 89 weisfagt. Er
A nn IH. ernannte ihn 1528
2 ang Sehen in _$landern, wo er
bes Inf
uber der ie von ®ı l von Noah
2 m Ransel — ten Maler in
Später wurde er an
igismund von Bolen nach
art und Schweden gejandt.
—
fer 00 u Dun torden berlommenb bar und
erfündii noigt ihm ei feinem Cinfell ind Sand Jsrael
—* — * us gi A on Kr
r. Schriftftellern, ſowie in ber 0 f
werben ©) Gog und Magog erwähnt, bod) hier fo, dab
ie bloß Namen für berbarifche ®i älter des Norbens
nd wie man denn guch Gog mit ben Stythen in
Öindung gebradt hat
152
&og und Magog heißen aud) bie beiben fteis
nernen Riefenfiguren im großen Saale der Guild;
in der City von London, die der Sage zufolge
Sieg eines ſaͤchſ. Riefen über einen Rieſen von
Cornwallis verfinnlihen follen. Der eine trägt
um das Haupt einen Kranz von Eichenlaub, der
anbere einen Lorbeerkranz, und jedenfalls ftellen | (deutich
e Krieger dar, ba beide gepanzert und mit
chwertern umgürtet find. Wahrſcheinlich datieren
ſie aus der Römerzeit und follen ein Denkmal der
von den Briten erlangten Gleichſtellung mit den
Nömern fein. Bei der jihrlien Projeſſion des
Lord: Mayor, 9. Nov., begleiten ebenfo genannte
pappene, grotest auöftaffierte und von
getragene Nahbildungen den Zug. _
@ogeln (Gugeln, Kogeln), bie fpigen Schnä;
bel der Schube, welde im Mittelalter lange Zeit
beliebt waren.
Döggingen in Bayern, Marktgemeinde im
bayı. Yegierungsbezirt Se n, Bezirksamt
Augsburg, ſudſudweſtlich dicht vor Augsburg lies
nd, unweit Ku der Sinmünbung der Singold
ännern
dic Wertach, zählt (1880) 2568 meiſt fath. G., bat
viele Villen und Gärten augsburger Bürger, eine
Gementfabrit cc Biegelbrennereien, bie gröbte
wirnerei un — 35 — in Deutſchland und
ne orthopadiſche Heilanſtalt.
Gogol⸗·Jauowſtij(Nikolgi Waſſiljewitſch)
einer der berühmteften rufl. Schriftſteller, na
uſchlin die einfiußreichite Sriheinung ber neues
ruff. Sitteratur, geb. 19. (31.) May 1809 im
ouvernement Boltawa, trat ſchon ala Schüler im
Gymnaſium bes Fürften borodlo ala Schri
Reller und Schaufpieler auf und verjuchte, Anfang
1829 in Peter2burg angelommen, beim Theater
aufgenommen zu werben. Da jedoch) fein erftes
Debüt erfolglos blieb, beichloß er in das Ausland
u gehen, kam aber wegen Mangel an Gelb nur bis
amburg. Nachdem er wieder in Petersburg eine
eit lang gelebt und aud) eine Anftellung in einem
inifterialdepartement bald aufgegeben hatte,
wurde ihm endlich durch Bermittelung Dane,
des damaligen Inſpeltors des Patriotiſchen N
ſtituts, im März 1831 die Oberlehrerftelle ber Ge⸗
ſchichte an dieſer Anftalt zuteil. Yugleich wurde
er bure) Pletnew mit Delwig und Bufafin be:
fannt, die fi für feine eriten litterariihen Ver:
fuche interejfierten. Eine Profeſſur der allgemeis
nen Geſchichte, die er durch Uwarow 1834 an ber
petersburger Univerfität erhielt, bekleidete er bloß
anderthalb Jahre, worauf er in das Ausland ging.
Meiſt lebte er in Stalien, namentlid) in Rom, Tehrte
dann nad) Rubland zurüd und ftarb, in Schwermut
verjunden, 19. Febr. (2. März) 1852 zu Mostau.
IE — gi beſte — ber aan
n Auffafiung und humoriſtiſchen Schilderung
ber Zuſtande feines Daterlandes. Sein Talent
bat drei Entwidelungsitufen aufzumweilen. Zur
erſten gehören bie «Abende auf dem Meierhof un;
weit Dilanla» (2 Bde., Petersb. 1832), Schöpfun:
gen eines entſchiedenen und fen gen. aber jungen,
noch nicht geien Talents. Als Schilderungen des
Heinruf]. Lebens, find fie fämtlih von hohem eth:
tr. Wert, Die zweite Entwidelungsftufe da:
rafterijiert «Mirgorod» 48 Erzählungen voller
Poeſie, die ebenfo durch die Kraft der Grundidee
als die treffliche Durchführung der Charaftere fef:
jen. ‚Unter denfelben behauptet « Taras Bulba»
ein hiftor. Roman aus ber Heinrufl. Gefchichte bes
Gogeln — Gogra
17. Jahrh., deutſch nad) Biardot von Bode, 2pz.
1846) die erfte Stelle. Die dritte Periode feiner
Dichtung beginnt mit dem Luftfpiel «Revisor»
eutſch von Biebert, Berl. 1854), welches die Be:
Kränktheit und Korruption ber rufl. Beamtenwelt
veranihaulicht, und endigt mit den «Toten Seelen⸗
von Löwenftein, Lpz. 1846), einem ſati⸗
riſch⸗ komiſchen BZeitgemälbe, welches bas rohe ma⸗
terielle Leben der ohner der Provinz und bie
damit verbundene Engherzigleit berjelben mit
außerordentliher Wahrheit darftellt. Außer den
genannten wurden noch mehrere Arbeiten G.3 in
«Null. Novellen» (2 Bde., 2py. 1846), in «Ruf.
Leben und Dichten» (%pz. 1851), in Reclamd «lini-
verjal:Bibliothel» und in der «Kollektion Spemann»
ind Deutſche überfegt. Geſammelt erfchienen bie
Merle ©.3 (mit feinem Briefwechſel) in ſechs Baͤn⸗
den (Most. 1856-57) und (ohme Briefmediel) in
vier Bänden (Most. 1862). Ausgewählte Schrijz
ten mit einer Biographie enthält die «Ruſſ. Biblios
thet» (Beterzb. 1874).
Gugelin, Dorf in der preuß. Provinz Schle⸗
en, egierungäbegiet Dppeln, Krei3 Grob: Streh:
ig, 20 km im SSD. von Oppeln, zählt (1880)
3% meiſt polniih Iprechende und kath. G., iit
Station der Linie Breslau:Oderberg der Oberſchle⸗
ſiſchen Bahn und bat 26 fehr bedeutende Kallbren⸗
nereien mit Rumforbichen Öfen. Das Material wird
einem mädtigen Kaltiteinlager entnommen. Die
Gogolin-Soradzer Kall:Attiengejellichaft, das weit⸗
ö am Orte, bat eine T
eine gefördert und mit einer eigenen
Selundärbahn mit Lolomotivbetrieb nad) ben Bren:
nereien transportiert. Außerdem bat ©. eine Gas⸗
anftalt und eine Kunitfteinfabri, in welcher aus Salt:
aſche und Cement Steinplatten verf werden.
ogra (Gagra, Sarda, Sardjchu), einer
der Hauptnebenftüffe des Ganges auf deflen lin:
fer Seite, en bene unter 30° 238’ nördl. Br.
und 80° 40’ öftl. 2. (von Greenwich) von den jüd:
weitl. Abbängen des Gebir ugs welder die
Grenze zwilhen dem füdweltl. Tibet und dem
Diſtrikt Kamaon ber brit.:ind. Lieutenant-Gouver:
neurſchaft der Rordweitprovingen bildet, auf unge:
Ihr 6000 m Deerezhöhe. In jeinem oberiten Lauf
ißt er Kali oder öftl. Kali. Sein Lauf iſt zuerit
ein nordweſtlicher, bald aber ein füböftlicher durch
hal von Becans in Kamaon; 50 km unter:
bald feiner Duelle nimmt er lint3 den Ralipani und
unterhalb biejer Stelle, nachdem der Fluß eine fiLd:
weitl. Richtung angenommen, unter 29° 57' nördt,
Br. und 80° 28 öftl. 2. rechts den Dhauli auf. Der
Kali behält feine Richtung bei gegen SH., bis fi
unter 29° 45’ nördl. Br. und 25 öftt. 2. au
feiner rechten Seite der Gori oder Goriganae , ein
ebenſo maͤchtiger Strom wie der Kali jelbit, in ibr
ergießt. Weiter unterhalb ergießt fi in ihn an ſei—
ner linten Seite die Chumalea aus Repal und ſpa
ter bei Pucheſar, 29° 27' nördl. Br. und 80° 1»
öftl. L., an feiner rechten Seite der Surgoo, der be:
beutendite aller feiner Nebenflüffe. Nun erhält der
Kali den Ramen Sarda, Surjoo oder Gogra
Unterhalb von Pucheſar wendet die ©. fi) gege:
SD. nimmt alddann auf ihrer Linlen Seite Der
aus Nepal berabfließenden Loghat auf und nur
eine mehr biete Richtung gegen S. an. Auf der
rechten Ufer ber G ergiebt ſich in biefelbe nur Di.
Gograf — Gök⸗Irmak
Bei Birimbeo, 29° 6’ nörbl. Br. und 80°
, betritt die G. die Ebene von Hindoftan
m Meereshöde, pilbet Fr ie Orenze gut
und Ramaon in ber kung von
verläuft fpäter che udlich. Don
= 40 nörbl. Br. und 80° 18° öftl.
6 ne Schi Sci fabrbar,
ber. eben Ofen
u uf a be aus Nepal kom:
t8 die vorher zufammenges
Shoufa und Woel dann wieder links den
Sobann fli e G. an ber alten
— Dude vorbei berührt den brit. Di:
ech Gncaflıpı ber Rorbweitpravingen und bildet,
we eine ſndoſtl. Richtung annimmt, in einer
son 120 km Die Örenze zwiſchen Hude und
Die &. nimmt weiter unterhalb links
ieuf, formt alsdann, ihre füdöftl. Rich:
zb beibehaltend, bie Grenzen zuerſt zwiſchen
m rh mb ergiet de me
ipore und ergießt fich endli
Br. und 34° 40’ öftl.2. in den
linter Seite nad) einem Def
ausi ebtid durch bie Norbive
—— — —E den Banane
erzreden Schwänke,
va Geung, —*5*— von pariſer Sänger:
. Ted in ber ſachſ. ehr 1 und Amts: | 2
beustmennicheft — m un 1 nord⸗
murbueRich som Leipzig, &gange bed Nofen: | 1
jet ein ſchones — loß mit Ge⸗
möüber son m Beier, eine ftattlicde neue Kirche in
ame gule Saul, eine Dampf» Altien:
— 38 warenfaͤr ook ein
r Drabtieilbahnen,
murtafif her — —5 — viele Kunſt⸗
iegeleien, Mahlmuhle
xub ide andere gewerbli
#
"IR LHE
I
AH Ahr
25
Gtabliffements. und
Yu) 9804 GC. Mit Seipaig it ©. burd)
verbunden. NL G. dichtete Schiller
m Seummer 1785 bas «Lied an bie Freudes. Das
swerin er wohnte (feit 11. Rov. 1856 Eigen:
— iſt mit einer
i Gedenltafel verſehen; auch ent⸗
ik iein — Wohnzimmer einige Erinne⸗
Dichter
ir The ein 270 qkm roßer wildreicher Eichen
— — in e Dannenberg (füdmeit:
E preuß. Landdro air |.
‚iM ala denkwurd ch den
KEN
1
Ar
En = Bei unter Walmo I pi die
Te, Diniton Pechenx 16. Sept. 1818, ‚wobei fih
2 em *8 „Pegeiligte m erften
55 "das Dertige fönigl te de
ortige lön agds
i&lst Göhrbe (mit Dtafion er Ein ittens
chholz ber Berlin:Hamburger
, æxj meiden 1700 Herzog Georg von Celle
mu Srıig Karl von Schweden und den Ge:
writosien Hollands ein Bündnis gegen Fried
= IV. su Dänemart ſchloß, ließ König Ernſt
tellen
„A ritulturdhemiter,
va. 35. sehr. 1836 zu en, uchte dad Gym:
2 in Beimar und ftudierte feit 1855 in Jena
Sein —— Nachdem er
zu Aſſiſtent am Laboratorium in Jena
usa, wurde er 1859 Leiter ber mähri —*
153
agrikulturchemiſchen Verſuchsſtation in Blanslo,
1864 Profeſſor der Chemie und Technologie an der
landwirtſchaftlichen Sehranftalt Tetichen-Viebwerd,
1872 Direktor der landmwirtid Se! ftlihen Lehranftalt
(Srancisco:Sofephinum) in Mödling. Unter fei:
nen Werten find hervorzuheben: «Anleitung zu
chem. Unterfudungen mit befonderer Beziehung
auf Landwirtihaft» (Prag 1867), «Tiber lands
wirtſchaftliches a ra OPrap 1867),
aDie Naturgefeße der „Fütterung der landwirt:
ſchaftlichen —— 1872), «Die naturgeſetz⸗
lichen Grundlagen des Mar enbaues» (2p3. 1877),
«Boden und Atmojphäre» (ip, 1877), «Methos
diſcher Leitfaden für den chem. Unterricht an land:
wirtihaftlihen Fahichulen» (Wien 1883).
ot, zahl Sojim, ein hebr. Wort, wel:
ches im allgemeinen «Bolfo bedeutet, nad) befon:
derm Sprachgebrauch jedoch die Heidenvöffer int
Gegenfaße zu dem augerwählten Gottesvolf Israel,
in der neubet Rabbinerſprache jeden Richtiuden,
Heiden und Chriften bezeichnet ( Heiden); wie
denn aud der Ausdruck Schabbes-Goi (Sab⸗
bat⸗G.) fpeziell von dem Ehriften gebraucht wird,
welder am Sabbat die dem Juden verbotenen Ar:
beiten für ihn verrichtet.
Goisrant‘(Ciro), ital. Dichter, geb. 21. Jar.
1834 in Pescia in o8cang, erbielt feine Borbil:
bung dafelbft und in Piſtoja, mußte wegen feiner
nahme an revolutionären Umtrieben aus To3;
cana ſich entfernen und. ging nach Turin, wo er
1851—54 dem Studium der Re tsmiffenjcaften
oblag und zugleih an mehrern revolutionären
eitichriften mitarbeitete. Aus Piemont ver:
annt, ging er 1855 nad) Bellinzona und von da
nad Genf, wo er die «Societ& italiana di mutuo
8occorso» gründete. Später erhielt er die Erlaubs
nis, nad) Hiemont zurüdzulehren, und wurde zum
Brofefot der Geſchichte und Geographie anı Kol:
Iegium zu Ivrea ernannt. Er wirkte bierauf
83 Lehrer an verichiedenen Apceen, nahm 1870
jeine Dimiffion, trat 1875 wieder in ben Staats⸗
ienft und wurde Stubienbirektor ber Provinz Um:
brien. Bon feinen zahlreichen Schriften verdienen
Grwähnung: «L’apoteosi del lavoro» (Bellin:
zona 1855), «Il grido d’angoscia» (Genf 1856),
«Il cigno morente» (San-Remo 1862), «I quietisti
della en (Tur. 1862), «Il clero e il popolo
romano» (Piſtoja 1862), «aMartirio e speranza»
(Biftoja 1863), «Canzoni a Dante» (Piſtoja 1865),
a letteratura educatrice» (Flor. 1865), «La
chiesa di tutti» (Flor. 1865), «Il deputato ventri-
colo» (Cagliari 1866), «Sulle condizioni del)’ is-
truzione primaria della provincia di Messina»
Baghari 1869), «A une amie absente» (Cittä bi
all o 1881).
Oolto, eaent in der ital. Provinz Mantua,
Compartimento Lombardei, 7 km im ©. ber Be:
zirksſtadt Volta, recht? am Mincio, äblt (1881)
ala Gemeinde 5378 G. Hier befiegten die Piemon⸗
tefen die Ofterreicher © 8. april und 30. Mai 1848,
®ojim, f. unter G
Got Irmat (d. Blauer Fluß), der lebte
Iintafeitige Nebenfluß des Kiſil⸗Irmak (Halys) in
&einafien, entipringt in etma 1000 m Höhe am
ins Dagh und heißt im Oberlaufe Kara:ju (d. 5.
chwarzer Fluß). Schon bei Kaſtamuni verliert er
ben Charafter KR Gebirgeitroms. Unfern feiner
Mündung bei Beytiöi wird er durch Felſen en nein
geſchnurt, und fein Thal bildet hier das Defilé
154
Nara:Dereh, das vogſt malerifch und zugleich von
—z Wichtigkeit iſt
der Kalyladnos ber Alten in Cilis
cien, in Kleinafien, im türk, ae Adana,
Siwa te ⸗Ili, entſpringi am Geik⸗ Zeggung mun⸗
det nach einem Lauf von etwa 200 RD.
vom Kap Lifan el Kahbe in das Mittelländifche
Meer. — Ein anderer ( ölsfu, ebenfalls in Klein
afien, im türf. Bilajet und Liwa Chodamwenbiljar,
entipringt füböftlich von orufle und münbet unters
Lefte linl3 in den Salaria.
Ooktſcha oder Goͤlt hailarıen, Sewanga),
See im armen. Hochlande, im ruf]. Bouvernement
Criwan, im Kreife NeusBajazet, zwiichen 40° Fund
40°37'ndrdl.Br. und 62°41’und 63° 22’ dft[.2, von
De | liegt in einem Stefielthale, 200 I über dem
eere , mgeben von bis 4000 m hoben Bergen,
it 79 km lang, 45 km breit, 1393 qkm gb und
Mes m tie. 3 G. fließen 28 Gebirgs⸗
flüffe, dagegen 8* F A Kr die Sanga,
welche ſich in ben Arad (Arares) ergießt. Der See
ift reich an Fiſch er namentlich an einer Vorellenart,
@BI beißt im Türlifchen «See», wie z.B. Raras,
Ide⸗ ua⸗ Petit, Zus, Köpek, Külts, Seghla⸗,
er⸗ Bulul:G
Gold, —* achen Au, Atomgewicht 197.
IL. Eigenſchaften. G. ijt das _ebellte und am
höchſten geihägte der Metalle, bejigt im ah
ten, geſchmolzenen Zuftande eine ihm eigentümliche
elbe arbe, die Sul ihren Namen erhalten
uftande, Io wie ed durch
at: im feinverteilten
Jungen jeiner Salze ab»
chem. Agentien aus den
geſchieden wirb, bildet e8 ein braunes mattes Buls bei
ver, welches bei febr icht
mit blauer Farbe allen läßt. Kompalt ift es
‚von jhönem, hohem n Ölanz nimmt
das Pulver beim Reiben und Bolieren an, wobei
Kae bie braune Farbe verſchwindet. In chem,
br * er Verteilung das
nz, lei
einheit erhält man das G. durch Aufloͤſen vonlä
Munzgold in Rönigsmofler, wobei Ohlorfilber uns
—35 — und Einträufeln eflärten
Goldchloridloͤſung in eine Rat! verbünnte jaure Lö;
jung von Eijenvitriol, Sind d
| Löfungen genügend
verbünnt, To
bewirlen bie "erften tropfen ber
einfallenden Goldlöfung eine intenfiv blaue
bung ber ET bei archerm uſaß en tebt
der braune Niederj {ag von fein verteilten, in mis
troflopifchen ar ern und Wurfeln kryſtalliſier⸗
km etall, der fi nur langiam zu Boden fentt.
Bei ‚größerer Konzentration fällt der Niederichlag
weniger verteilt und kompalter aus. Der yon ber
(af Be teit getrennte Niederſchlag wird mit falz-
äurebaltigem Wafler gewaschen und entweder in
m habacle unmittelbar verwandt, oder, mit fau:
vem | mwefellaurem Natron gemengt im Borzellans
nebet eingefhmolzen. Das ‚paitide € a t bed
ejhmolzenen ©. beträ R ‚bdurh Hämmern
Dir ed bis zu einem benihr t von 19,5 bis 19,66
verdichtet; nad ee O . bat ein fpe 9— Ge:
wicht — 20,7. Im reinen Zuſtande iſt
G. weicher Kr Silber, aber härter ala Zinn
gen feiner hoben Weichheit und wegen ber damit
in Berbinbung ftehenden leigten Abnugbarleit wird
®. nie im reinen Buftande zu Gebrauchsgegen⸗
ftänden verarbeitet, janbern tet3 in Legierungen
mit Silber oder Rupfer Goldlegierungen),
welche eine bebeute e Widerft ——
befigen. Es iſt das —— aller Me
lattgolb (f. d.) zu Aufammenbän,
grö
laßt fih als
4
Gok⸗ſu — Gold |
Bar Zafeln von Yon mm Dide, die b
t mit blauer Farbe burchfallen (affen, au
uagieben vergold
en; bur wirberholten
I ilberbräbte läßt ſich die darauf befinbli
Boris icht, ohne ihre Farbe einzu Yanooe'
ide reduzieren. Cine Beimifchung von uns
edeln Metallen verringert die Dehn rien unb Ges
[ümeibigte igkeit it febr; fo genügt ein Gehalt von a so.
* er en Yn nation, ober Arien, um —*
igun r Münzzwede ungeeignet zu machen;
am wenigſten nadtei wirfen in gieler Beziehu
Kupfer und namen dig ©i ilber. G. gehört u näce
bem Silber zu ben _be ** ktriſchen
Stroms ſowie der Wärme. Beim ad aa von
0 bis 100° dehnt es fi np um 0, m 0,001466 feiner
beträgt 0,05 m.
Samt bel 1840” 6. Slüffigteit,
mi |
ie en — ren —ãx im weg
durch das G. zur A
wodurch zur Anfertigun —8 — Ba m ums
taugli wird. Beim
fung in laum bemerfbarem Grade ftatt; in ber
bear ochſten Temperatur, welde man orbringen
ann, 1, Jomie beim Dura lagen von torien delt
trömen, au nge andau
une wie im darf ber ——
kann es bageq en ol
Gegen die mehen de m. ie entien t G. große
Wideritandsfähigleit, es * a Bau nicht
gnacori en, behält baber in einen
Being n3, gelöft wird ER er (Sal:
F alzſaͤure), ſowie von allen Chlor entwickeln⸗
Miſchungen, ebenſo on freiem Brom; ferner
eim an en mit
IL Borlommen bed nldes: Golberze.
Das ©. findet fich in ber Ratur ſtets im gediegenen
‚al le ⸗
fe Ben ee 8 reguläre Ary —* (Oftadder mi
enmärfel), weihe oft F eitig — v
Ange ‚auch bei einer wi 5 abe ae
er verzerrt ew in der
von 1 Bleden und en
; fetunbär ala ® —— in
Iofen Rörnern Blechen und Klumpen. Ganz che:
mi ri ö. ſcheint nicht vorzu ommen, indem
bie Analyfen ſtets einen geringern oder 9
Silberge Be 1 bis faft zu 40 Fi ), ou eine
(purenha eimengung, von Kupfer und Gifen
nahaemie| en haben. Sein Auftreten ift ein zwie⸗
fa ed ericheint einerfeitd ald Berggold auf
u ln licher vageritätte, und zwar bier entiweber
eingewa fen in Gängen und Lagern von Uuar;,
oder dir eingefprengt | im Gebirg ögefein 4.B. in
den ungar..fiebenbürg. Trach dinten); rerſeits fin⸗
det es ſich als Waſchgold oder Goldſand auf ſe⸗
tundärer Lagerftätte in jenen Anſchwemmungen
von Schutt und Sand ber Fluſſe, bie aus der der:
trümmerung feherer gelobaltiner Gebirge ber or⸗
gegangen ind (Ural, Ali, on en seafilicn,
2 auch im Sand
Donau, —8 Iſar, Edder, —— — KH ge⸗
We⸗ bite andere Mineralien, befonders Eijenlies, Kup⸗
ferfie3 und Brauneifenftein, find. ab und zu etwas
goldhaltig. Der bei weitem gr Es Zeil alles ges
wonnenen ®. iſt Wafchgolb, wel einen Namen
bavon bat, daß es bur ©öläimmen —— au?
bem Sande u. f. w. abgeſondert wirb Gold:
amalgam; Bold, faules.)
HI. Gewinnung bes Bolbes. Se nah dem
ch ber größern
Borlommen bed G., je na oder
GOLDGE'
|
| 3. Sortiermaschine für Goldsand. 5. Pochwerk zum Zerkleinern von zoldführendem Quarz.
8. Sidlamerikanische Amnlgammühle.
Iirockhaus' Conversations- Lexikon. 13. Auf
4
2
\NUNG.
— — u
rechts äufsere Ansicht.
11. Tellerofen zur Destillation des Amalgams.
1. Batea oder Waschschüssel der Südamerikaner.
Yu Artikel: Gold.
Gold 155
ber enten, je 200000 kg Sand, wobei in ber Rinne 6000
— —* Ahr — —2*— oder grauer Schlie
verbleibt, der dann für fih von neuem auf mit
— ſich das G. 3. im Aluvium, Duerleitten belebten chiefen Ebenen weiter verwa⸗
iſcht mit Sand, alle [dem wird. Um ber beſchwerlichen und ne
) ee — * rbeit des Grabens des Sreʒ oben 7 —3—
t — ichem verluſt, eine ei wendet man in Californien die rau
—* —ã wobei | Abbaumethode an. Bei dieſer ieh ein de
„Sand tm. chen | Waflerftrahl aus einem etwa 80 m hoch geftellten
* 5* * qwere ð. — ** —A mittels eines —— —— mit
werenbenbe Mppazat 1 Da einen Munbftüd von 30-40 mm Weite, gegen
baden Saar, die wit dem G. führenden | bie Grundlage ber enben Sardicit 06
einer richtet, um fie zu n. Wenn
—— —— wird, bei ber die Sanblörner eo, ie gel da das —— Waſſer bie
i e in lange
Gedtiener Rh am Boden onfenmeln. Dieen Bonkle, In bern Ach das ©, oerandge Finn oben
Jwede bieut in Gübamerila bie Batea. (6. Genie dit an ber —A abſetzt und hier
ei: Golbgewinnung, * 1) Da wo geſammelt wird.
Das Beranslb wird aus ben Crzen, worin eß
a u peringem Anteil enthalten ij, mit dem
B leih, in Geſtalt goldhal guldiſchen)
dcheh au eher ober B Cäber ab öichen, mobe bie zur ung bes
zz, auf beiien Boden mehrere Querlei en Brogefle angewandt werben. Die
dann bie Trennung des G. vom
*
* —** 5* * * — 6 eibfdeibung * ehe Fe
Mi Silber un —— —— Kupfer ,
chende Material wird auf ein | läßt aber das G. ala Pulver Auch trennt
t mon das ©. vom Silb Silber der Dur) Behanbein ber *
ltenen Legierung mit „ehlore
ilber in
, während das G. una iffen bleibt. Beim
tden ; Bene dem Berwaiden eine möglich
arünbliche Zerkleinerung bes G voraufgeben,
ten in P — erken Viebbe in Quetſchwer⸗
. 6) oder auf ermühlen (ig. 7)
rt wird. Bei befler ei teten
ben et man bie brei Arbeitsweiſen berart
Pochwerl
cp ei i be3 Duetichw chwerks Mi enblich im
kauen Maßen bewirkt wirb. 6 ber Kollermühle fein gema em wird, worauf daß
ꝛi Dusch Dres übereinanber bilde Giebe von Feine zur Verwaſchung om
zum —— ar endli eine mit | Bei dem gewd lien Waicverfahren find Ber
erieiiten dene Ebene. Auf ben Sieben | Iufte an ©. nicht zu vermeiden, ba _bie Heinften
gröbere lörner untermijcht mit Solbkörner und ⸗Flitter mit dem Wafleritrome
&czı Gaxb: und örnern, bie Leilten ber ſchie⸗ fort eführt werben, es kann unter nden bier
* i us gle ſe wi urch ein Verluſt von 40 bis 50 Proz. der Geſamt⸗
vabsle. im ‚in großen Dimenfionen | menge des ©. eintreten. Um biejem een
sgeführter Apparat .4) dient im Ural bei | nimmt man bie Amalgamation (f. d.) zu
srandeowäl zur Anreicherung des Sandes. Das | bei welcher das fein verteilte ©. von uediilber
Iztemal wirb burd) einen jeitlich angebraditen | mr aufgenommen und zu einer einzigen, leicht zu ſam⸗
ngen lo: nden Mafie vereint wird. Die Amalgamation
vwelcher durch Übertragung von Andet Verwendung zur Nudziehung des G. aus
cm WBofferrade eine Rotati &windigleit | Sanden, Schliehen, Quarz und geröfteten Etzen.
hier wen, en en in je un erteilt Beim Duary we die Ama alyamaton eine im
zb, 8 afler auge: ulverten tein au ober mit der
a zur, Alles dei aeg durch bie 1 mm feinerung ver ig. 8 giebt bie =
ZeLER ber Trommel geſpult, während eine: füdamerit. Amalcammehle für Du
was , i Öffnung der auf Pochwerlen groͤblich jerlleinert, fonb-
“zumel heransgleitet und nad) dem Ausleſen Die üblen 80 je einem mit h 18 hohem Da
z xiech felten barin vorlomm groben @olb: | verfehenen, aus —X em Material gef
. nn en] Di bie ‚Dalbe gekürzt wird. das Gieb; | Steinbett,, in befien Ditte eine vertilale |
.. —— ab in einen mit Duers buch Maultiere in Drebung verfegt wird. Die
„m befegten, geneigten Trog, in deſſen einzelnen | Melle trägt vier horizontale Arme, von denen gebe:
xeüungen ber abgelagerte Sand durch penbels | mittel® einer eijernen Bette einen ſchweren Stein
* —— — eine —— —X — nach ſich ſchleppt. Da bearbeitende Material
= meldhe tommt, zujammen mit ue — in —F Stein⸗
Ser Apparat verwäldt * 2 —E bett, worauf leßteres mit Wafler gefüllt vird. IR
—
—
t
156
der Duary völlig jermalmt, fo läßt man unter ſte⸗
tem rn: von Wafler das Zrübe ab und beginnt
nah Abfhlämmung des Quarzmehls eine neue
Dperation, wobei dad Amalgam in ber Mühle
verbleibt, bis es ſich genügend angereichert t.
Swedmäbiger betreibt man die Bertleinerung des
arzes als felbjtändige Operation und bringt
das in Wafler aufgerührte Material zur Ama
gamafion, wobei nur ein Mifchen nötig ift, um
ie in dem Schlamme enthaltenen Goldteile mit
dem Quedfilber in innige rung zu bringen.
Hierzu dienen eijerne Schffeln (dig. 9), von denen
minbdeftens zwei terraflenförmig nebenemanber aufs
geftefit werden. In ben S fen bewegt fi, ans
ieben durch unterhalb befindliche Raͤdervorge⸗
e, ein hölgerner Läufer, deſſen untere Seite mit
iſernen ern beiekt it. Der Boden der Schuſ⸗
ſeln wird mit Duedfilber bebedt und dann, na
bem die Läufer in ® egung geſetzt find, ber gold⸗
ende Schlamm in die oberite Schüflel geleitet.
hier m ein Teil bes G. der Amalgamie⸗
zung entzieben Tann, fo fließt der Schlamm in eine
reits Schuſſel u. ſ. f. Iſt in ber, oberften Schäffel
Amalgam genügend angereichert, fo nimmt
man es heraus, bringt dad Quedfilber der untern
Schuſſel in We obere, befhidt die untere mit fri-
ſchem Duedfilber u. |. f. it diefen Goldmuhlen
wird 3. B. in Zell in Tirol ein kieſiger Duarz vor⸗
teilhaft verarbeitet, der nur O,00035 Proz. ©. ents
hält. Eine andere Boldmühle (Amalgamierappa:
tat mit Rührvorrichtung), bei welcher bie Pochtrübe
mit dem Quedfilber mitteld eines eifernen Rechen
gemiſcht wird, ift in ig. 10 dargeftellt.
Zur Gewinnung des ©. aus dem Amalgam iſt
dies jrrääft durch Preſſen von dem überſchuſſigen
Quedſilber zu befreien. Das von den Goldmuhlen
tommende Amalgam wird getrodnet, in trodene
Beutel von Rehleder oder ehem Zeug gebracht und
bierin einem ftarten ausgeſeßt, wobei das
nicht gebundene Queckſilber abi, waͤhrend breiig
teyitalliniihes Amalgam zurüdbleibt. Letzteres
wird bis zum Siebepuntt des Duedfilbers erhitzt,
wobei das Gold aurndbleibt, Bur Deftillation dies
nen vielfach Telleröfen (Fig. 11), in denen das
zu Kugeln geformte Amalgam auf eijerne Zeller
egt wird, die fidh in einer eilernen, in einen
Inbojen eingefepten Glocke befinden; die Glode
wird oben durch einen Dedel verichloffen und kom⸗
munigiert unten durch ein Abzugsrohr mit einem
in Waller eintaudenden eifernen
man die eiferne Slode zum ſchwachen Slühen, jo
entweichen die Quedfil erbämpfe urch das Ab
kugsrobr, werden verdichtet und es ſammelt ſich
ad Metall im Wafler. Dem gleichen Zwed bient
die eiferne Retorte (Sig: 12).
Kommt das ©. in kiefigen Erzen frei vor_(lor:
poraliſches ©.) und lohnen die weitern Beſtand⸗
teile der Kieſe eine Aufarbeitung nit, fo find
[pic Erze auf gleiche Weife wie Goldquarz durch
Igamation zu ertrabieren. Häufig iſt das ©.
der Kieſe an Schwefel, Arien, Antimon, Tellur
gebunden, in welder Form es nicht durd Smalgo:
mation zu gewinnen ilt, es müflen dann dieje ſchaͤd⸗
lichen — durch Röjtung entfernt werben.
Lestere Operation wirb mit größtem Erfolg in
Stetefelds Röftofen ausgeführt. Leßzterer behebt
aus einem vertilalen Schadhtofen,, der dur
ung zum Gluhen Wh
ı eine fein gelochte
08:
wird, und ift oben
tte abgebedt, durch
ohr. Erbipt L
Son
deren Öffnungen das fein zerfleinerte Erz beftän
big zuriefelt. Durch Einwirkung der glühend hei
n Luft werden die Erzbilder orybiert und ver
tigt, worauf das abgeröftete Erz durch Amalga
mation entgoldet wird. Enthalten die Erze nebeı
dem ©. andere nugbare Metalle, wie Blei, Silbei
Kupfer, jo werden diefe für ſich ausgebracht, wo
bei das ©. fich in bem meift nicht fehlenden Silbe
anfammelt, von dem es dann durch Scheidung ge
trennt wird. (S. Goldſcheidung) Mande am
e, bie ein Dermafehen oder Verſchmelzen nid)
lohnen, laſſen ihren ofbgebalt nad einem vol
attner angegebenen erfahren auf nafien
jege noch Gewinn bringend zu Gute machen
Die Erze werben volljtändig abgeröftet, dann in
ſchwach angefeuchteten Zuſtande mit Chlorgas be
banbelt, wodurd das ©. in Goldchlorid verwan
belt wird. Lepteres wird durch fuftematifches Aus
waſchen ala möglichft fonzentrierte Löfung gewon
nen, aus welcher mittel3 Schwefelwaſſerſtoff te
®. gerält wird. Das fo gewonnene Schwefelgo
wird ausgeglüht, wobei der Schwefel ſich verflach
tigt, worauf das verbleibende ©. unter
fammen gefhmolzen wird.
gl. Kerl und Stohmann [Muspratt], «Encytio
ädiſches Handbuch der ee en Chemies (30.3
rt. «Gold», 3. Aufl., Braunſchw. 1875). |
IV. Verbindungen des Boldes. Das ®
hat, wie die meiften Edelmetalle, verhältnismäßi:
geringe Affınität zu andern Elementen, feine Der:
indungen werben baber leicht unter Abſcheidung
orar zu
be3 Metall zerfekt, fo 3. B. dur wache galva:
nifhe Ströme, du geinbe —„* in
ihren Loſungen durch leichter oxydierbare Körper
wie —— 7 — Dralfäure u. ſ. w. In den
Verbindungen funltioniert das G. als dreiwertige⸗
Element und bildet peei Reihen von Berbindun
gen, die dem Drydbul unb dem Dryd entiprehen
on diefen find zu erwähnen:
1) Gold und Sauerftoff: a) Goldorudul
AmO entiteht als violettes, in Wafler unlssliche
Aulner beim tibergießen von Goldchlorur mit Al
alihydrat. Es verhält fich inbifferent gegen Sal
peterjäure und Schwefeljäure, von Sal re mil
es in ſich abſcheidendes G. und Goldchlorid ver
wandelt. Salze desfelben find mit Sicherheit nid)
befannt, vielleicht gehört das fog. Bolbjalz de
Photographen (}. Boldf ld) biecer b) Solb:
oryd oder Boldfäure Au,O, wird gebildet, weni
öfungen von Goldchlorid durch Magnefia zerich
werben und ber ee braune Nieberichle;
durch Behandeln mit ſtarker Salpeterfäure voı
chemiſch gebundener und Aberſchuſſiger Magnelit
befreit wird. Das Golboryd gibt ſchon bei gewöhnt
licher Zemperatur unter der Einwirkung des Lid!
Saueriteii ab und zerſetzt ſich bei gelindem Ermär
men in ©. und Sauerftoff. Behandelt man obiger
braunen Nicberiehlog mit verbünnter Salpeter
Ianure, jobinterbtei t®oldosydbhydratAu(OB),
it Säuren gebt Goldoxyd keine Verbindungen
ein, e3 verhält fich vielmehr gegen Bafen wie ein!
Säure. Trägt man Golboryd in Kalipybratlöfung
% löft es ſich und bildet goldſaures Kal
Au0)OK, welches nach dem bei niederer Tempe
ratur und zuletzt im luftleeren Raume vorgenom
menen Berduniten in hellgelben Radeln mit 3 Mo
letülen Wafler kryſtalliſiert. Die Löjungen des gold:
— Kalis geben mit löslichen Erd» und Metall
alzen unloͤsliche Nieberichläge der entſprechende
Gold 157
olviauren Salze. ——— iet läßt ſich Gold⸗die Entbedung neuer — Alluvialſ
ch richt — zu Ge [dchlorid | bedingt werben. Nur auf diefen felunbären
Izzsminl, fo ne ı Goldory d ähnlicher | ftätten fommt das G. in —A tonjentrier:
—— ‚bei eicht —ãæAE tem Zuſtande vor, inbem es en einen
—** , , befien 3 ar noch nicht | natürlichen Shlemmung emadt -
n Aber wenn dieſe Golfen Inder ae Ange eine
— — Goldſulfid. Beim | lang einen rdentli trag liefen,
son Schwefelwa —* — lorids | jo müflen fie ſich andere is der mehr ober we:
Kranz ict — —2 a — ‚in Waſſer | niger tale erichöp fen und es folgt bann ber Flut
azötuber, in Lit Fa her | der Goldprobultion wieder eine Ebbe, während
Y:o0erihlag ic ufammens | welder man auf bie Sörwiert e und loftipielige Bes
Be Desjel ren genden Erwärmen —— — Wi nur geritzeute t — enthalten⸗
e int u e un anberer unergiebiger Junb:
: Geld und Dr ftätten andemwiefen it. So find bie Solbfand ger
* in Bafler unloͤsliches Pulver, bildet
vr. wehhtigem Erwärmen vom Goldchlorid au
2; ‚wiegt ich in kochendem Wafler in a
— Sion G. b) Goldchorid Aucl
zit em Löfen von G. in Königdwafler und
= ah dem Berbampfen ber Löfung beim Er:
* 2 ſchõnen, Alanenc ſehr zerfli
122 Abeln am bei geringem ärmen
Krlen und unter bgabe von Wafler fi in
ex wtraune Hafiev on waſſerfreiem Sal; verwans
blos: a) Gold lorür 2
ber 68 gibt leicht Chlor ab und geht in Bold:
Cxi ser. Das Salz Löft fi, aufer in Wafler,
ca æhel und Plther und wird feiner mäfles | f
Karte derch Schütteln mit it Sinber entgone ogen.
Eier Bern Ib Stahl geb acht.
am olben von gebrau
Ser der deu Ehloriden ber Allalien und be Ammos
* re bes Goldchlorid leicht Truftallifierende
von denen das Natrium⸗Gold⸗
dit aniers chlorasım Maine ii. Da dem Ra:
—— — zinell
ei
sid uns Cyan: a) BolbcyantirAu(CN).
Ammonial in Go
lorid ergeugte e Nies
Ib (f. unter 1b) löft fi in
bar ung zu Kalium: Golbcyanfır
A25 (X, welches bur * von Salzfäure te jr
ur; 5 beim Peg en zur Zrodne und
ndes mit Wafler bleibt das
kryſtalliniſches unlögliches
Se — Au(CN),. Beim
nzentrierter
* en bildet en Doppeltal
—— a HE
Tofeln von —
sH,O —** ird die hung
—S— ee
auch i g
8 na dem Wachen
unzureichenden
— —ã MG Iorüuber, C
unb Goldcyanib zerfällt.
iltrat interläßt nad) dem
weißes erpftallinie
Kr, Baer und Altoh ol oL leicht lösliches Gold:
22. Des Goldcyanid bildet mit andern Cyani:
u Doppelfalze. Das Kalium⸗Gold⸗
* — jo wie — als Loſung beim Vermiſchen
mit Cyanlalium entſteht, bient
f galvaniſchem Wege.
— 5 iſt ——
— —
an⸗
8
—
rfen, welche namentlich du
eß⸗tion Brafil
rch nere von —* in Betracht, jedoch iſt
dot und
Strabo berichten, an t erichöpft, ebenfo viele
reiche ftätten in Amerika, die von den Spa:
niern im 16. Nr 4 auögebeutet wurden. Dat:
felbe gilt hr tlich der in ber erften Hälfte des
vorigen Jahrhunderts fo bedeutenden Gold
liens. den erſten Jahrzehnten des 19.
Sabr). war bie jährliche Zufuhr von neuem ©. auf
em relatives Minimum geſunken, unb erftin den drei:
E iger Jah ren trat dur bie außgebehntere Erſchlie⸗
in Kleinaſien und Arabien, von denen
go — lluvionen in Sibirien eine
erung ein. Cinen ganz außerordentlichen Auf:
(mung aber nahm die Golbprobultion durch d
fait gie * Seite (1848 unb 1851) in Californien und
tralien erfolgte Gntbedung ungewöhnlid
rei er —— — Aber auch hier war
eruntt nach weniger als einem Jahrzehnt ſchon
über! titten und mehr und mehr trat an die Stelle
äfcherei der wenig einträglihe Abbau der
—— — So wurden z. B. 1878 in der Rolonie
Victoria nur 264458 Unzen in Alluvialgruben unb
493587 Unzen in Duarzgruben gewonnen, wäh:
rend in ber zweiten Hälfte dei des J. 1852 durchſchnitt⸗
lich jeden Monat 276.000 Bari unter Eskorte aus
den Goldfeldern abgefübr wurden. Der Gr
fhöpfung der Alluvia — ſteht natürlich Kine
Neubildung gegenüber. Da nun aber die Ent:
bedung bisher unbelannter Lager dieſer Art in dem
Maße weniger wahrſcheinlich wird, wie bie Erde
erforſcht un ‚den —— zugän fi gemacht
wird, jo werden in der Zulunft ſtarke erungen
der Goldproduttion, wie fie bisher in ber — te
vorgekommen Ind, immer weniger zu erw
jein, ‚ vielmehr ift es Rimen — ba biefe dieſe
uktion von einem beftimmten 8
mehr abnejmen, ober bo immer Tonieae mer wer:
den wird. ohne Zweifel no jebr viel G.
in zugän fiher dee ber die Erde ver beiten aber
es fragt Fi, mie viel von dem au uf feiner urf rung⸗
lichen Lagerſtaͤtte befindlichen bei den beſtehenden
Preisverhältniffen unter ſolchen ‚Debingungen ge
mwonnen werben kann, dab der Ertrag bie often
bedt. In den alten Kulturländern wer fiher 16
feine leicht außzubeutenden Goldlager mehr 6
den Werben, und dasjelbe darf man von In ien
—F ‚wo neuere Verſuche engl. Dergmertögeiell
haften namentlich in der Praͤſidentſchaft Madras
weni befriebi enden Erfolg gehabt en on Au
in China und n würden Golddiſtrikte von der
at der valifomifh hen oder auftraliichen wohl fon
ngft entdedt fein. In Aften bietet überhaupt nur
OR eihirten einige Ausfichten auf eine ned) fort:
Shreitenbe Galbgewinnung. Außerdem läme auf
der öftl. fugel nur noch das —I In⸗
er nicht zu
a —
bi —
haben. Ya
er — eat wa bei fans
—* — ſchwerlich —335
ie aͤl⸗
für bie Als
IE. Merk
1856—1360 2874,5
1861—1865 2582,5
1866-1870 2677,0
1871—1875 2380,»
2768 ,4 1876—1880 2376,53
Sufammen gie 28 751 Mil. Marl. Bon dieſer
Summe bat Beriode 1851—80 eine
größere —8 —e— 15647 Mill. geliefert, als
ober egangene Seitsaum non a Sabren. 1
pbeit in dieſem
hundert, — 5* der Durch⸗
ttöwert. ber auf
nur
81 982000 Marl, in ber Beriode der größten Exs | Union
giebigleit Yale Bi 185660 gs 574901000 Mar,
nb „nieler
000 Mari 0 —— 1879
te bie Bro
uf AT4300
am. ren
Fr
bie ei Meere
länder mie folgt: Ei nt
i Staaten 163, Au
hen 121, Ru 120, Columbia 16, Venezuela 7,
alien 4. Nerilo 4, OR
B
neba 3, andere —— —
frila 6 Mill.
on 1850 bi 1890 wer Die Bun
And Surepa.
Ben a bl a Ge Mogamn) in | mar
das ©. ift London, we bas
nah yUlnze Stanbarbs ober
Münzgolb von "2 Karat (B16Y, Ion enbteile) nos
tiert wird. Da land
und Luxusger
1, Kakao; he
ben | beer (mit Abzug
Gold
14 376 000
Die Ausfuhr betrug:
1 1540880
& bemerlenswert ift das „io völlig
— * der Goldeinfuhr aus den Vereini
Ar den J. 1879-81 und bie glei
son ©. (nidt nur aus en
fie Sad fondern Ber! unb ander:
Ländern nad mer i einerjeit:
mit ber Aicherperfellung ber en in „in be
nd andererſeits mit ber durch iBernten
nohsenbig ewordenen ftarlen
ammen. Im J.
bung ein und
12028800 Da. 61) Bih ee blieb ine: —
Hl J. form put —— ng aw —
—— — en
J 5, Geli 2, zung.
aller Kat
ben feinen, beim h de
ide der —
— Di he FAR
rg 2 ms 1gm i
tg be SReler, oe uldel
5* ber Abfälle von der Bolt
Geldbplatiierung und dei
— u. ſ. w. — IR
ie feinen ©ilber:
Außerdem
(Bratteald) m
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und unchte —5 ——e und me *
im geplättetens
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————— „os Solbaeisie
Stiden, yusı Beben ber onen Kun = Fr
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und die Unze — au 77 SSH. 10; 10% nr eher Bent Ioderes era
* m eprägt wird, während
und Reibung 1
bie | eine e wich. Die m
* img ange ——
de 1871—80 ttlih 334
viob —— — h
Bold (faules) — Goldau
ib. Die kleinern Goldſachen find der Ab:
mung unb Sbreibung no mehr ausgelegt ala
Aünzen, unb ba3 zu Bergolbungen verwenbete
faR nölich verloren.
teratus. and, «Das ©.» (%p3. 1852);
,, «Die Zukunft des G.3» (Wien 1877); Soet:
‚ Aemetallpcrobuttio
n und Wertverhält tnis
— mb uab Silber⸗ De a — Er |,
* — « ungen»); « Report of
* —— of the mint —— the statistics of
— „of the E10), metals in the
* — a , iſt dag
——
iiber ntbnlterbe Gold —
33 Fe eimer, auch Similer, nennt
ncı ghlarhige en von n Rupier mit Zink
we za 3 81 . 16 Rupfer, Jink,
13 int, 8 Binn, oder 70 Kupfer,
TE Rufingold.
il
>
Ei
‚süärnberger, Egon ai een gen
Grernkuben e erun
ich ni X er und 5Y, Teil Sol,
Gel, ıateB, nennt man das mit — le⸗
ven th, (.Golblegierungen.
Gcharler wirb zuweilen der alte männliche
eh —— — ehr aͤhnliche
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aus der Gruppe Ned Spinner
Porthesia gehören,
wi Fluͤgel und Körper
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28 befreit werben, indem man es in
Bextel zuu famsifchem Seh Beben bein not buch befien Bo:
u dal Unedfilber —— — n beingt wäh;
— — alt re rüdbleibt,
ie —* die Ge⸗
TS
ergolbung
serwenbende wird bergeftellt,
vie 2 Teile friſch ausgeglühtes, noch heißes
159
Gold mit 1 Teil angemärmtem Duedfilber zuſam⸗
menbringt und ſofort nach erfolgter Löſung in kal⸗
tes Waſſer ausgießt, um durch das raſche Erkalten
Bildung größerer Kryſtalle, die ein gleihmäßis
ges Auftragen des Amalgams erfchweren würden,
vorzubeugen.
Sorbamfet, |: Pirol
Goldap, Kreisftabt in ber preuß. Provinz OR;
prauken, — — — Gumbinnen, 36 km im
von Gumbinnen, ünts an ber Bolbap, welche
2 km oberhalb der Stabt auß bem glefönamigen
See entfpringt und rechts zur Angerapp flieht;
147 m über dem Meere, Station der Linie Snfte,
burgs ud der veubifhen meipapnen 196
(1 0) 6818 meijt evang. Siß einer e
ant-Rebenftelle und eines 2 Untsgeiäns und
Scubmaderei, Töpferei, Bierbrauerei „amp
en Dampfmahlmühle, Aderhau, V
ers Bferbejuct ſowie Ausfuhr von S *
material, etreide, Vieh und Butter; 2 km ſüdlich
vom Orte erheben fich die Goldaper Berge zu 272m
öbe. — Der Kreis Goldap zählt auf 994 gkm
290 E., davon etwa 1000 8itauer und 2100 Polen.
Gofbarbeiten. |. Goldſchmiedekunſt.
Voldaſt (Meldior), genannt von Heimings⸗
feld, eher ublizift und Hiftorifer, geb. 6. Jar.
1578 zu Espen bei Bifchofszell in der Schweiz, ftu:
bierte F ngolſtadt und Altdorf die Rechte und
gin em er fi) eine Zeit lang in der franz.
de aufgehalten, ala Se Sn des Herzo em von
Bouillon na Heidelberg und und Frankfurt a.
J. 1604 wur De er Hofmeilter eines Freiherrn zu
enfar, trieb ſich aber AN wieder in der Schweiz
umber und lehrte 1606 nad) Fraukfu a zurüd, wo
er mit Schriftftellerei und Orrefturen fein Geben
ete. ©. wurde 1611 ſachſen⸗weimariſcher Rat,
verlieh aber ſchon 1615 diefe Stellung gegen einen
Ruf ald bei. Hiftorio m 5%. 1625 privas
fi hente er wieder in Frantfurt in ber Folge trat er
5 eier und fur eriiher Kat bei mehrern Mii:
onen auf. Zuletzt war er in heſſen⸗darmſtädt.
ienften und Ttarb 11. ve 1635 ala Kanzler ber
Univerfität zu Gießen. Sein unftätes Leben und
feine ut zwangen ibn zu vielerlei ariftitelic
riſchen Arbeiten, die nicht immer das Gepräge der
Gebiegenheit trugen. nagegeih chnet durch neue
orſchungen au Gebiete der mittelalterlichen
bite und des Staatsrechts fin die «Scrip-
— rerum Suevicarum» (Frankf. 1605), Sranft
tores rerum Alemannicaram» (8 Bbe., f.
1606; neue Ausg. 1730 —eS impe-
rialium collectio» (4 . 1607; neue
Ausg. — Auch 8 Ei 53* und be
Thous S ften von neuem 5
„Gehälter oder Selstinftur A eine ätberi:
von Golbdchlorid (f. Bold[-Berbin-
Do a. wee d zum —2 namentlich
von n Sieh waren d
Golden, ein Weiler in der Bemeinde Arth des
Kgmehz Aantond er H
liegt 526 m Vers dent
te, 2%, En Arth an der Gott:
rdbahn der en n Kan eitulm | in bent
eiten ale zwifchen m Rob:
oder Au En ir anne vu bon unge:
euern 1806 das ehemalige Dorf
. und den he zwifchen ben beiden Bergen
begrub. Der * beſteht aus diden Nagelfub:
haͤnken, die, mit Ihon:, Mergels und Sandſtein⸗
fdhichten wechfelnd, 20—80° gegen SSD. getieigt
160
find. Durch zahlreiche ſenkrechte Spalten in ber
oberfien, 30 m N den Nagelfluhſchicht drang bad
reichliche Schnee: und Regenmwalier jenes ‘Jahr
durch bie Nagelftub bis auf ein 2—8 m mägnen
Vtergellager ein unb burchweichte dasſelbe. Nach⸗
bem ſchon einige Tage ſich eine Bewegung im Bo⸗
den des Abhangs gezeigt hatte, öffnete Rd am
2. Sept. bald nad) 4 üb a bends quer über ben
Der eine mägtige Spalte, das unterhalb befind:
liche Berggehänge geriet in gleitende Bewegung
und ge egen 5 Uhr ftürzte bie Selömaile ber oberften
Shit, in Zaufende von — Bloͤcken zer⸗
ſchelenb, mit einem mal zu T Die Gewalt der
nden Maflen war fo Fer daß viele Blöde
ni an ben Abbang des gege enüber er Riel
inaufgefchleudert wurben. Der Schutt, deſſen B
umen auf etwa 15 Mill. Kubikmeter gell Eich,
ſchoß ftrahlig auseinander. In wenigen inuten
waren die Dörfer G., Bufingen, Röthen gänzlich,
Lowerz teilmeife verſchüttet, ein Teil des Lowerz⸗
6 ausgefüllt und durch plö iches Übertreten bed
aſſers das Land bis nad) even } in verheert.
doc Kirchen, 111 ee ne eunen und
tälle mit vielem Vieh und 457 Meniden wurden
unter Erdſchutt und Felstrümmern begraben. Nur
wenige von den Bewohnern, welche der Zufall im
Augenblide des Bergſturzes von der U
entiermt gehalten, konnten das nadte Leben retten.
—5— eine E dablreihe Gefellihaft Reilender, welche
tand, den Rigi zu ‚ji Deiteigen, Iurbe an
ber lt Briide vom Verderben ereilt. Der
Schaden an Gebäuden, Wiefen und Wäldern bes
trug über 2 Mi. Fl. Das Berltörungsgebiet, eine
zum Zeil mit Gras, Moos und Wald überwachfene
Steinwäfte mit 30-70 m hoben Trümmerhügeln, | ih d
umfaßt etwa 20 qkm. Mitten in demſelben Tegen
die Station ©. ber Gotthard und ber Arth⸗Rig
bahn und eine 1849 errichtete Kapelle. Maie
am 2. Sept. wird in Arth zur Erinnerung an bie
«Sduttzeit» ein Gottesdienſi abgehalten. Bol. tel
«G. und Ice en, (dar. 1807); Heim,
Ber roltürze» (8 Det
olda usen , or egen.
—— — adt im Regierungsbezirk
niß ber preuß. —5 Schleſien, an der Kaps
— ne ſudwe ki „von Lie nip, hoch und
tie gelten, he eined önigl. —*X
amts un Himtogeri t3, bat eine lath. und eine
evang. K — die ſchon um 1212 gegründet Kirche
zum beil. Michael und Unſerer Liebe auen
außerbem eine evang. Begraͤbnislirche (Gt. itolai)
ein Baifenhaus, verbunden mit Realſchule,
bie « Schwabe: Briefemuthice Stiftung» genannt,
deren Gebäude 1870—76 aufgeführt wurden. Die
Stabt zählt g 830) 6460 mei iſt ang. E., welde
bedeutende Zuchmanufalturs, Handihu jfabrita: | a
Yon, Strumpfmislereien Bärseeien e erhatt
tation, Bierbrauerei, Getreibeha handel und höch
erg piebipen en Obſtbau unterhalten. Der Drt verdanlt
feinen Urfprung und Namen ben Icon | in frübefter
Zeit bebauten reichen, feit dem Itenfriege aber
gänzlich Singegangenen Goldgruben. Nachdem die
tadt 1241 von den Tataren, 1334 von ber Belt
und 1428 von ben Hufliten ſchwer heimgeſucht
worden, ſchlug Herzog Heinri von Vrieg
1441 — 54 Y Bar ſt feine Refidenz auf. Herzog
jedrich ſtiftete 1523 in G. die einſt fo be:
rühmte Schule, welche beſonders zu Anfang bes
17. Jahrh. unter dem Rektor Valentin Tropenborf
* sftätte | Zabel
Goldaugen — Golddruck
in hoher Blüte ſtand und uni e andern Ballenflei
feine erfte Bildung gab. en Arie,
atte die Stadt von den Bien ichen an
n Schweden viel zu leiden. dm A 1813
bie 27. Mai eiiden den ranzofen unter
onalb und ber Nachhut unter En aittgenie
und 23. Aug. ein lem zwifchen Macbonatb
Blücer ftatt. Die aber tertümlich Imiid geben
Stadt ift 1868—74 häufig von großen
unglüden beimgefudt —* und beſteht jeßt fc
burdweg aus majfiven Gebäu
reis Go lbberg-Hapnan zählt (188
49251 E. auf 609,5 qkm
Goldberg, Stadt i im ‚Großherzogtum Medle
bur Schwerin, 27 km im SSW. von Guſtror
oldbergerfee und an der Mildenig geioge
Der art ift Siß eined Amtsgerichts, zählt (
2986 E. und het eine alte Kirche, eine Syn 98
eine Stahlquelle und Badean talt, eine Bhrer
und — chule, Beten, Sad Strobbut: un
Tabaksfabrik. pegg « Nachrichten über da
Stahlbad ©.»
Geinbera (0 ob, DÖnlehrter geb. 18015
Haloton in Polen, wanderte nah Köni aber
r. und fpäter nad) Berlin, in
Städten er (1842—45) verf erißiebene al —
en, außerdem bad «Chofes Watmonim
eine Sammlung bebr. Anekdoten, herausgab un
fih an der in Berlin 184546 erfchienenen Au;
k bes mathem.chronol. Werts « Jeſod Diam
teiligte. Bon 1848 an verlegte er feinen Wohnſi
ch auf längere Zeit na«
Sondon und Drforb zu Arbeiten in den dortige
eibliothefen begab. Durch Selbitftubium hatte ı
ie Kenntnis des Arabiſchen angeeignet, um
befonderes Berdienft durh bag m
Sachlenntnis ausgeführte Kopieren älterer Werl
a Sanbih hriften der genannten unb der pariiı
@oldblatt, |. Chrysophrlium,
Goldblech, |. unter B
@olbbiume, |. Chrysanthemum unb He
lichrysum.
Goldblumenkãfer, [unter Golbläfer.
Golbbarte, |. unter Bortenweberei.
Gelsbeone, te der bio, —
I Darktellı ewie, we |
bei der Darftellung bes —E ) bei
—5*—
inſchlagen ergibt. Sie bient ur,
* (op el; ober Ma wo die Bron
mit via uderlöfung 0 —8 oder Sunm
Ian gleiyförmig verrieben und dann in Muſch
len ı Kingetzodnet wird.
zonie unechte, nennt man ſowohl d
and S une (attgold ber. ergeielte Mufhelbron;
[a aud) HE ber ARE n Aupferlegierunge
Prachtfinken.
3— und Golddlorär, ſ. u. Go
(Verbindungen 3). [(-VBerbindungen 4
Goldeyanid und Goldeyanär, |. u. Go
Golddraht, f. unter Draht.
Soibbre tel, en in Golb Sit
i
dodruck.
* * j. w._erfolgt ſowohl auf dem Wege
⸗wie des Steindruds in der Weiſe, da
mit einer konſiſtenten Yirnisfarbe bie Sar
u. f. w. vordrudt und bielelbe dann entweder u
fein pulverifierter Bronze Aberreibt, bie auf }
Bordrudfarbe feft haften bleibt, oder fie mit fı
aris, von wo er (6
erwarb fi
en — Goldener Schnitt
5 Blattmetall belegt. Gin fpät
öht der ‚Blonz ber Bro
neuerbing3 au iR
— fie alſo glei
Se i 6 en — —
her Der @, auf Bucbeden erfolgt
—— —— t man in letzter
= — od an aaa
rar u verſchiedenen Nuancen benugt und bas
u he Ki ie erzielt. Ye in diefem Fall
wi N nigemube ven)! 38
—— re TR
‚f. unter —
wviiſelephantin.
ng für diejenige Materie,
—⸗ iſten vorgaben, Me⸗
ts a deld verwandeln zu können; dann aber
— ——
Geßene Mer, ſ. Haämorrhoiden.
Goßene ine ober Guldene Aue, ein größs
G
eh Sa Je:
—— ——— ——— Amt
der Pro
nover eher ge, Durch
tz: auiberkeit e breite bene, welche
die —A renze wiſchen
za ve Harze bildet, aber zu eriterm
serien weh. Die — jiebt als eine tief
enyctaln Eye von 147176 m Seehöhe zwis
den den Berbergen des Harzes im Norden unb
Den Zuge bed fer und der Echmüde im
Edier = nehö g von ztorbhaufen b bis
Serzzaxs, son der me burcfloflen, e bes
beuzchken Ortichaften Fa die Städtchen Herins
vs Sre nad Roßla. Die Thalebene wurde
= Fat Isktiviert, weil bier zu Nemleben und
ScYarien Die Railer-aus dem ſaͤchſ. Haufe ihren
—7
. Am weitern Sinn
EI ur Goldener Aue bie yerbigpait von Nords
kr ui a. Peach Del.
Pest «Se lan mb, aeihich rider
REnigteiten der —
Bund, |. al
Gsrromen.
Bud, im alten Venedig das Bud),
2 wdes Die rd Teilnahme an ber Regierung Dr
az seihlehter eingetragen wurden.
Gitene Bulle (bulla aurea) heißt zunädft
te: aah Art einer ehaille boppelieiti eprägte
oe Siegel, welches feit dem . Sobrh
are befonders wiätigen ober — X
— namentlich be der Railer, angehängt zu
aber auch eine mit dem gols
7 —* 5* Urkunde Telbft Die bes
rkunde felbft ie Goldene
Suse Bader Karls IV., welde nad) längern Vor⸗
—— im ihrem Haupttei auf dem Reichstage
E Sunberg 10. Jan., in einem zweiten Teile auf
Acätage zu Mes 25. u. 1356 feftgeftellt
=) Sgeapnrmen wurde
HE
era be Tentihen Heiße, eihes al8 fol in
* olches in
bis zum Ende — J.
* olten bat. 63 find bier namentlich die
Vxite der fanttiomiert morben, vor
Con ıkr awöj —55 — ben rom.⸗deutſchen
u en 539 zu nähen, wie ed 19 |m
Ze dem großen num allm melden ee
üie: hatte bie Sjormen, in we
—— seiöchen hatte. vol von Bel *
Ganrristisns. u. Huf. VII.
161
«Neue Srläuterung ber Golbenen Bulle» nt,
1766); D. Harnack, «Das Rusfüritent: rftenlollegium bis
ur Mitte des 14. Jahr fritifhem Ab:
rude ber älteften Ausfertigung der Goldenen
m Boldene Bocaeit, {.unter 5
oldene Hochzeit, |. unter Hochzeit.
Goldene Horde Reich der), ſ. Fler at.
Goldenes Horn (ac &. Chryioteraß), r Ha⸗
fen von Ronftantinope
Ool 8 Ralb, in nhers Bibelüberfegung
—* für * goldene oder vergoldete Stier⸗
bild, unter welchem -bie Sraeliten ben
Jahre zu verehren fl ten, und deſſen Kultus feit
Trennung ber Heide durch Jerobeam zur offi⸗
ziellen Form des Gottesdienſtes im Reiche Isxael
erhoben wu Der ftreng tbeofratiihen Ans
ſchauung erichienen bie beiden Stierbilder Gottes
u u Dan und Bethel als Böpenbilder, doch
ie Propheten erft fehr rabi die bi —*
neh Jahves darchgeſezt. Ob daB Verbot,
ch ein Bildnis von Gott zu machen, } on von
—*— ſelbſt errthrei iſt weniger eeiba aft, her
bie geſchichtliche Grundlage ber &
Haton {hen in ber = te auf Verlangen bed EN:
n goldenes Kalb errichtet habe. Wenn aud) bier
bie urhdverlegung fpäterer Verhaͤltniſſe in ältere
eiten vorliegen mag, fo fpricht doch viel für die
nnahme, daß bier unter dem goldenen Kalbe
Rahbildun ed ä pi. Apis zu verftehen fei, ob»
wobl der Stierkultu — auch ſonſt in den
ſemit. Slaturrefigionen arallelen findet.
Goldene Mark heißt die Umgebung von Du
berftabt in ber Provinz Hannover, Landbroftel
Hildesheim, Kreis Ofterode, im Cichäfelbe, weil fie
im Örgenjahe zu ber fülih, ge en unfrucht
baren bene ergiebigern
go eue Mitte (Goldene eiitielkraße)
Begeihnun bes richtigen Maßes zwifchen dem *
vie uwenig; der Ausbrud Ma FAR
«surea mediocritas» des Horaz (Oden⸗, 10, 5).
Goldene Noſe (rosa aurea), die —55 am
vierten Faſtenſonntag oder Sonntag Lätare, wel⸗
er deshalb auch der Rofenfonntag beißt, vom
ſt in Gegenwart des Kardinaltollegiums ge:
weihte golbene Rofe, welche er nach der Meile in
feierliher Prozeſſion in ber Hand trägt, alsdann
ala ah ondere Aus Sgeiönung ewoͤhnlich einer fürftl.
fchentt. ann diele ei aufgelommer
it Rn ni x fer. Einige behaupten, fon Papft
abe eine golbene Roſe geweibt: andere
fen ie Gebr erft um 1400 auflommen.
Verſchenkt murbe die Nofe an angeiehene Herren
am päpftl. Hofe, an Staaten, Städte und Korpo⸗
tationen, Inc met an Füriten. Cine Deutung
berfelben gibt Papſt Innocenz IIL in einer ine Dre
digt: wie die Rofe aus Gold, Moſchus und
ſam zufammengefegt je, fo " peftebe auch Jeſus
Chriftuß aus drei Subftanzen, aus der oithel,
ber menſchlichen Seele und dem menſchlichen Kö
Goldener Schnitt einer Strede heißt der ei
berfelben, welcher zwiſchen ber Strede und dem
andern geil das geometrifhe Mittel if. Den
at bagoräern war es betannt, daß beim Kreis ber
oldene Schnitt bes Radius die Seite des De he
" riebenen regulären Zehneds gibt.
an Theorien find an ben ae en Sin
worben: —— 3 bot geifing in ihm
rinzip der nt gu in geglaubt, inf ofen
bei em menfälichen Körper ber golbene Schnitt
11
162
ber Länge siemlic) enau von ber Sohle bis zur
Taille reiht. Vg Beifing, «Neue Lehre von den
Taszortioten be menf fülichen Körperd» (0Lpz.
). Die Broportion des goldenen Schnitt zur
Etrede ift in ganzen Zahlen nicht volllommen,
Eh aber annäherungsmeije ausbrüdbar durch die
oportionen 8: 5,56:8, 8:18, 18: 21 u. ſ. w.,
e man antrifft i in der Reihe i, ‚2,8,5,8,
1, 21,34 u. f. w., in welcher jedes fo Be ende Glied
en® lieber
—— wird. Ka
imperjehe Geſeß Pe Bleiitekurn an flans
ält, fo hat man vermutet, daß aud) bei der
> ation berfelben das Brinsip des goldenen
ch Aodition ber Beiden —A
nitts mitwirke.
oldener Sporn heißt ein päpftl. Orden
defſen Stiftung nicht genau belannt iſt, ——
aber dem Bapite III. oder defien
Kay IV. (1559) 3 a elahene wird, und wide
Belohnung mte, ©
* e ſich zur Religion — beſtimmt iſt.
Die Ritter des Ordens führten e 3 den Namen
«Lateranifhe Hofpfal arafen und wurden aud) | ©
«Ritter ber goldenen — (Auratae militiae
oguites) genannt. der Jahrhunderte
Batten au 4 die Brälaten u "oberften päpftl. Ges
fr man "bie apoitoli een Nuntien und dad Haus
rivilegium erhalten, Ritter
a E Drb end n enennen. apft Gregor XVI.
—* 81. Dit. 1841 alle Ur niefe rivtlegien auf und
immte wegen des Mibbrau , weicher mit der
Erteilung des Ordens getrieben worben war, bie
der Komture auf 150, der Ritter auf 800.
Drdenggeichen welches an einem rot und
ſchwarz geſtreiften Bande getragen wird, beitebt in
einem goldenen, weiß emaillierten Malteferkr euze,
in deſſen blauem aRitnetfelbe fi bie bie Sigur des heil,
Sulvefter mit der Umſchrift «Banctus Bilvester
Per Magnus» befindet, an ben beiden —*
en ii ein kleiner goldener Sporn befefti
regor XVI. gab dem Ordenstreuʒe Die —*
* er dad Mittelfeld hinzufugte un
x r roten Bande bie jebigen — verlieh.
oldenes Vlieo⸗
rch. —— u.
Argonauten; als O
oldene Zahl numerus aureus) nennt
die Periode von 19 Jahren, nad) deren Ablauf bie
Neumonde und ebenio bie Ob en Mondphajen
wieder An biefelben Tage des Sonnenjahres als
— e Jahr dieſer Periode das,
—2 * eumond auf ben 1. —* faͤllt, A
feine ®olbene ahl ft 1. ges
gebene Jahr zu finden, —8 * 1 zur Ja vb
[ und dividiere die Summe durch 19, fo i
eft die Goldene Suhl. „£ Bleibt kein Reit —8
es epſ. 884 erhält man fo bie Gol,
Sie Übereinfimmung mit ben wirt:
Reumonden ift aber nur eine ans
ernbe, da ber Dlondlauf Nee Ungleich⸗
been bat und die 19jährige Periode ih nur auf
den mittleren Monblauf besteht: fie wird aber zur
Berechnung des Diterfefted und zur Dorausbeftims
tung der Mondphaſen benupt.
Golbenes Zeitalter, Bezeichnung für bie in
den Dotbologien der meilten Völter u Religios
findende Sage von einer beilern Zeit
mb Schilderungen der griech. und röm. ih.
Erde Bemeingut der Menſchen war und von
felbft alles zu einem heitern Genußleben Nötige
und Rünf e,|®
Goldener Sporn — Goldfiſch
ervorbrachte, mo Milch und Honig floffen, reißend
Ye noch friedlich unter ben ü en Geſchoͤpfe
= auften und der unfchuldige Menſch od nicht durd
fter und Leidenfchaften entartet war. Die Bric
hen und Römer festen dieſes Goldene Seitalkı
unter die Herrſchaft des Kronos oder Satum-
und viele ihrer Dichter, wie Hefiob in feinen «Br.
ten und Tagen», Aratus, Doid und Birgil hab:
Diefen poeti iicen Stoff bemup erupt und bene a, dr:
Verſchlech wg: elt al
und —— Beitalter ——
Vpt anderer indogerman. Voͤller in
nder, Perſer und Germanen finden ſich Ar
F e an bie Sagen von dem Goldenen Zeitalte
ag er altteftmentlichen Sage vom Pambiei
mit Ro ein ähnlicher Gedanke aus. Vgl. Rot!
efü
Mythus von ben n fün —— elchled
Weltaltern» (Tüb. 1
ud Bi von ben ai
eiderer, «To
bene ann Be 1879 2.
tadt im nörbl, Mähren, in
—— tin dt der ——
‚an einem bache der Narch, mı
gas Ar: beutjcher. , bie namentı:
—2— find unbe mi base. |
e fin
Golbeuthal (9a .), geb. au — 1816
su Wien 1868, war —88 efior ber oriental, len
an ber iwiener Univerfität und
dierendes Mitglied ber wiener Aabemir. ur hr
Rn beionders verdient gemacht die Herausgal
ter handichriftliher Werte der füd. Pitteranı
ie er er meift Ax nſtruktiven Ginleitungen und Vi
ngen v
@oldeulen —2— eißen zu den 33 b
gehörende Nadtiämetterl en —* meialliſch gloͤn
den Igen auf ben Be . Eine Ar
®. itt bie Gamma⸗Eule |
Sb be, f. unter Es —
Gold ‚Gymnogramme.
@old fan, . unter gefe
Goidfeber, |. unter em ——— n
ſt N aber and) ber Gm manne °
elfint, aber audh ber Gimpel genann
Soldfirnis oder Boldlad nennt man id“
an | Sieniße, mit weldhen man zu vergoldende Ho
enftänbe, Leiften, hen ober auh N
ka waren überziebt. Man bedient fi dazu mr
einer meingeifigen un be ber bu au
von Gummigutt, taroi
delbo tt eine —5 oder De jr as
tft. .B. 1,5 kg blonber in 3
geift oe, 260 ne Sandarach in 0,75 1 ae
Maſtix in O0, 1 Meingeit,, 29
051 Weingaift, 50 adpenbl
Weingeiſt gelöft, 150 8 Sandeibol; u
0,151 Weingeift ertra ert, 200 venetianer 7
tin in ber gleihen Menge Weingeift ge
Löfungen werden, wenn fie nicht ganz ler fi
triert und dann vermifcht.
Boni (Carassius auratus) beißt eine tet
urfprünglich in China gesüchtete Warietät ed
Karauſchen, die durch ine prachtvolle goldrote
bung fe m beticht immer: und affinflh
wor In der Heimat foll der G. bis 30
Länge en bei uns bleibt er —2
15 cm Länge Reben, Er pflanzt ſich in allen Bei
mit ftehendem Waſſer und reichlichem Prlany
wuchs, worin Karpfen und Schleihen gebe
tern Eon Hefiod und a
Goldfluß — Golbhähndhen 163
ee leicht fort, variiert vielfad; in ber Zärs | Reliefs bie Figuren abheben. Mit der fintenden
ee geiledte, braune und filberweiße gibt, | Runft des Aitertums in ber Zeit bed röm. Kaiſer⸗
I ı) a Glasgefäßen halten, wo man | tums und bes beginnenden byzant. Reichs wuchs die
u Fur dei Wafler wechſeln und ihn mit weißen | Schägung bes koſtbaren Materials in umgelehrtem
‚Naies aber weibem Brot von Zeit zu Zeit füttern | Mabitabe. 2 mehr der äfthetifche Wert fiel, um fo
m. Te Ehimeten haben daraus höchit miertwürs | mehr hob ſich die Bermendung von Gold und Edels
ug Sügrßalten en, mit boppelten Schwäns | fteinen. Die Kunft, das Leben, die Dichtungen von
a, wihenden & gen u. f. w., die aber bei | den Zeiten der Böllerwanderung an bringen die
er hist son Garbonnier in Bariö burchgeführten | Wertihäbung des «roten Bolbes» gleicherweile
m Typus zurüdtehrten. | zum Ausdrud. Gefäße, Geräte, Gewänder, alles
betreibt C Wagner | mußte von Gold glänzen. Aus biefer a A
igen Zeichen. der Zeit, die in Byzanz und in der byzant. Kunſi
. Üventuringlas,. ihren Höhepunft hatte, ift auch die Entitehung und
ger R Anwendung be3 goldenen Grundes bei Gemälden
orellen.
g5
—
1
\ oder Nelief3 zu erllären. Bald waren bie gemalten
.), verbienter Raturs | Heiligen, wie nidht ohne ben Rimbus, fo kaum no
Thurnau bei Bay: | ohne Goldgrund denkbar. Bon dem an hielt fi
riwatdocent in Cr« | Diefe Sitte in der Kunft durch das ganze Mittel:
ber ng der Unis | alter bis an ben Ausgang bdesfelben. Sie murbe
iben Brojeflor der Zoologie | gebt ebenfo in ber Miniaturmalerei der Berga:
eich Direktor des Zoologiſchen mentichriften, wie af Tafelbildern und Wand:
Veirefaltenf ung, fowie | gemälben. Als die Altäre in der got. Epoche im
Seminars: er dafelbft | Hochrelief aus Holz geſchnigt wurden, ftellte man
feinen anfänglichen z00log. | ihre gefärbten Figuren aud) wohl vor einen ver:
: «Enumeratio insectorum | goldeten Grund, wie man dann aud das ganze
1806), «Bandbud) der | arditeltoniihe und_ ornamentale Holzwerl ber
‚ neue Aufl. unter | Altäre vergoldete. Die Technik, wie fie tm Mittels
Zoologie», daſ. 1826); | alter geübt wurde, befchreiben die alten Kunftbücher
i der Im; Theophilus «Schedula diversarum artium»;
ini, «Das Buch von der Kunft oder Traftat
der Malerei», beide überfept von 4. Ilg). Man
nahm, wenn man irgend ben Preis erſchwingen
enfte | tonnte, echtes Blattgold, fonft vergoldetes Zinn,
nicht aber vergoldetes Silber, weldyes leicht ſhwa
wurde; Gennini warnt ausdruckich davor. ah
Theophilus diente zur bindenden Unterlage ges
ſchlagenes Sillar, auf welches bas Blatt geſchwind
und Fiber aufgelegt werben wußte, um nidht ver:
1
af
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Isbilitierte
h
J:
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Fein
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BI
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weht zu werden, ein Dorgang, der, wenn nötig,
Blatt auf Blatt wieberholt wurde. Dann wurde
and | Bei größer läden murben bie gleien Shaker
wu e gleihen Muſter,
wie —3 e und Wände verzierten, in das
Ger ber zenlififihen, nad dem Sqhein natürliche
or der reali ‚na n r
Wirklichkeit ſtrebenden Malerei der Renaiſſance
mußte der Go nb wieder verſchwinden. Das
eſchah alſo nad und nad) im 15. und 16. sah.
an neuerer Seit hat 45 bie Rirche, wie fie fo
vielfach wieder in die Kunft des Mittelalters zurüd:
griff, auch diefe Sitte wieder aufgenommen. Es ift
auch nichts dagegen einzumenben, wenn anders das
Gold nicht zu hell und gelb in feiner Bolitur er:
glänzt, da e& ja der Kirche in ihren Heiligenbilbern
richt um bie realiftifche it zu thun ift.
N) en, |. unter Gulden.
@oldhaar, Mooart, {. unter Polytrichum.
Goldhãhuchen us), eine Gattung klei⸗
ner, ftämmiger re mit geradem, dün:
nem, ſehr ſpißem deſſen Oberkiefer vor
ber abwärts gebogenen Spite ſanft eingelerbt iſt,
mit ſchlanklen, boden Füßen, mittellangen Beben
und fehr trummen Nägeln, mit lurzen, runden
Flügeln, wenig ausgefchnittenem, kurzem Schwanze
und einer —864 gelärbten, niedrigen Haube auf
dem Scheitel. tichland kommen zwei Arten
vor: das Winter-Goldhähnchen (RB. flavi-
capillus), mit gelbem Oberfopfe und orangefarbiger
Holle, und das Sommer⸗Goldhähnchen (R.
11*
164 Solbhammer
illus), mit _bunlelorangefarbigem Scheitel
ab n Ofntertopf Beide Arten leben vorzugsmeife
in Nabelwäldern, find außerordentlich lebhaft, brü-
ten zweimal in einem kugelförmigen Nefte, leben
uptlächlich von Kerbtieren, fchreien mehr als ſie
in em a Gehen a Schwer im Bauer halten.
Dhammer (Karl Reinhold), Hiftorifer und
Di ter, eb. 26. Aug. (7. Sept.) 1808 zu Lemjal
ioland, beſuchte das rigeer Gymnaſium und
ftubierte 1829 —32 in Dorpat bie Rechte. bes
ann feine amtlihe Laufbahn in ber Kanzlei des
(iolänbifejen Civi ilgouverneur®, wo er ſchließli
Direktor der Kanzlei mit Hofratsrang wurde
überfebte aus dem Rufftiihen: «Memoiren des Ads
mirals A. Schiſchkoff aus den J. 1812—14» (Spy.
102), «Beihichte bed ruf. Reich® von Karamlin»
(2p3. 1888), «Dentw tuürbigteiten aus bem Feldzuge
vom J. 1813 von A. Michail owäly:-Dantlewäty»
(Dorp. 1887) und Boom die be3 vaterlänbifhen
Kriegs im 8 von Mi aa dr
(4 Tle., Riga Als Dichter
machte 6. ſich an buch (eine, kzöne des
aend> (Riga 1833) und durch die Überſeßung der
ä Fo hr fir a Kaiſak von Waſſily
yalorj» rd als penfionierter
5. at 19. 02 dem 11851 zu Riga,
oibha wird zuweilen das aut (. d.) ge
nannt.
Golbhenne, Ar Golbtäfer.
Goldingen (lett. Ruldiga). Kreisftabt im ruf.
Gouvernement Kurland, an der Windan hat eine
evang. und eine roͤm. aih. Kirche 6 eine S —
eine Kreisſchule, eine jüd. Schule, ein Theater,
Krankenhaus und eine Armenanftalt und zählt
(1881) 4752 E., worunter etiwa 1200 Juden. G.
üft feit dem 17. Jabıh. —* mt durch den eigen⸗
tumlichen Lachs⸗ un , (yprinne Winmba
L.) Fang, der * —5*— ſſerfalls durch
ausgehaͤngte Körbe betrieben wird. Bereits bie
alten heidniſchen Kuren chen bier am Kuldijöggi
Goldfluß), einem Nebenflufie der Windau, den Den
eutſchen Oldenbele nannten, bie Burg Aulbin
ALS die Deutichen Orbengritter im 18, Jahrh. aud
biefe Bur rg ben Kuren abnahmen, erbaute der lin:
ländifhe Drdensmeiſter Dietrid von Gröningen
1248 auf der gegenüberliegenden linlen Seite der
Windau eine Burg. Die rdendburg G. war bald
wegen ihrer Sage und Größe bie erjte nei
Kurlands und chte Über ein gro ed Läns
bergebiet, welches bi 1328 ſebt m — Ge⸗
biet Memel umfaßte. oß wurde 1709
K Kür. Bol. Hennig, —*6* der Stadt ©.»
itau 1
Goldfäfer, —5* Ey verfchiebener Kaͤ⸗
ferarten, bie ſich meilt durch einen grünen ober
bräunlien Goldglanz auszeihnen und eine fehr
verfchiedene Rolle ber ment
en Ölonomie ge⸗
San er fpielen. ra ift I feine —* ige
er⸗
agd auf andere Kaͤfer u en,
egenwürmer ber zu leifchfre —* Lauf⸗
kaͤfern gehörende — täfer (Carabus au-
ratus), auch Seuerfäbler, olbhenne oder
Gärtner genannt. (Gr A lang ſchmal, hoch⸗
beinig, von hellgrüner Netallfarbe mit braunen
Beinen, läuft ſehr ſchnell und —3*— Ergreifen
einen braunen, ſtinkenden Saft ausfließen. Kaum
ſchädlich ſind die zur Maikäferf RE gebörigen
Goldblumentäfer (Oetonia aurata), breit und
did, Hinten quer abgeftußt, Die meift in Blumen jipen,
— Goldküſte
beren Saft und Blutenſtaub fie leden und ben
Sngerlingen äbnlidhe Larven in Mulm und faule
90 — — ern aud in Ameifenhaufen Tebe
edingt mbls ſind bie, die Gold Laul
täfer — Lian ), eine artenreide Gattu
furzer, m ark⸗ und —* Slöfer m
kurzen, * en, nur vierglieberigen Füßen u
mei ra toollem Goldglanze, deren — eben
wie die Kaͤfer beionberd Sr man e grü
Pflanzenteile frefien unb enhaftes A
treten rot ft fehr jeritörend ch ma
dkrähe, 1. Manbelträbe.
Soipfräße ober Golbidemine it ber
bere, für bie Bereitung von 2 Sol one *
genügend feine Abfall der Da rin. Wie be
oldes, ber wieder ei a a iſt. SE
Damen be ie fi
fowie den 3 Mi t ht ber ——— —
a zu verſchmelzen find
kronach, Stadt im bayr. Regierungs
Dberfranten, BesirkBamt Berned, 8
von Station Marktſchorgaſt der Ze Dlünde
pn Iabt» Bamberg 8 ber Bayrif Staai
n im Se Berned, li
Akmi
Main, an ber Rronad
er ae au en und Silb
r und Gerpentin gebro
Goldkroue nennt man zum Unterſchied vı
Silbertrone eine urſprunglich mit einer Krone vı
ſehene Dale, Die Dune o in m meifken euro
Staaten nah dem M Couroni
d’or, welche König 6 5 un on Balois fi
1339 prägen ieh, geil Fra wurde. Die &., welc
Kaiſer Ka Spanien ausgeben lie
waren von Dulzengee, 22 Karat fein; auf hr
Marl gingen 68 Stüd. Die in Deutf land
geprägten, bie im Gehalt nit den oldgulb
übereinftimmten, aber fi waren, waren jede
ept when
meiften® nur 18 Karat
Infüfte (engl. Gold Coast, fry. Cötes de 1’O:
ein Landſtrich bed noͤrdl. ober obern Guinen
Weſtafrika, welcher, zwiihen ber Elfenbein ob
ahnkuſte im Weiten und der fog. Stiaventüfte |
iten gelegen, nad) der ältern Annahme von &
der drei piben oltwärts bis jur Dün Anbung h
Volta, nach der neuern von
Tando bis über ben Volta und bag — —
inaus an ben 6.° nöordl. Br., etwa 400 km u
Re eritredt. Das Land ift an ber am Weſt⸗ u
tenbe mehrfach ſchwach eingebuchteten und
nenreichen, ſonſt aber ein örmigen Küfte nad, fi
big, nur bier pr F fo, zum ungelu
Lanbeinwärts et den hügelig \
überaus frudt n bem nod wenig
Hintergrunde von „ralbreichen ketten gu
ee ober An dieſer Küfte münben bie SD!
der Dulumprab, Mniffe, Feccu ar
ua Adire; keiner ber Fluſſe biefet
brauchbare Äpaferftuahe abe in das an Den
men bat das Land von dem Go wel *
Balmöl, — und andern
neas das Haupthandelsprodult und |
urfprün Hi bie Anfiedelungen ber dort ie
De Ne srbringnbe Selänbe, ber Bei
nen un er dran tger bervorger:
indes früber
t. Der Goldreichtum zeigte
Dar leinesmegs fo —X —E bie Guro;
Soldlad — Goldleiſten 165
kadeı vielmehr eine ergiebige Quelle bes Gewinns | zu erzielenden arbennuance, entweber rote ober
22 Seit bem Verfall bieles Hanz | weiße oder gemifchte Karatierung angewandt. Für
ws auch die ©. in merfantiler Hinficht jehr ges | die verfchiedenen Farbungen verwendet man fol:
nee A Ne den verfe de benen Rationen e mals gende Miihungen: Silber Kupfer Stahl Gab
er Sta ad⸗
uhrenben u anti, Ahanta, mium
Gne6soß«Cafle und Elmina. Grunes Gold .. 26 1 = —
‚1. Boldfirnis,. . > Me re 5, — 4
—S 19% 9 — 13%
Grbiahe, er r ⸗ ⸗
——— ſ. unter later, Dßoelbe⸗ Gold 1 2 — — —
Gold lanr fih mit faft vochgelbes Sol 4 ss ı — —
din ner Retallen zuſammenſchmelzen unb bie 1 H j =
a ren —— geringem Gehalt ſich, a Blafrote Solb. 2 11 — —
—* on dem reinen Golde Hochrotes Gr vw 1 1 H — —
pie Sehigleit, — * 1 1Iı3 Iı
Bausung. Yu em Grunde wir .
—58 nenals im reiner Form zu Gebrauchs⸗ Graues Bold. . * 8—22—
—*R verarbeitet, fonbern erhalt immer alt ı [ 1 —
am von andern Metallen und zwar m . — —
* —— — ober don Siiber Blaues Gold... 18 — — 1 —
ober von beiden Metallen
— 535 Die Goldfilber: fomie e
legerunger en Eigentümli keit,
RN ** wicht nicht mit dem | pen Sen
(melde —* Eule m
le ondern
ds das mitte PR ihrer er
her ficht es wörtlich, Silber eo : man
Perry idee in der Goldfämiebehn : Fe
— in den —ã— en Farben⸗
er der „de ©. diente ber in
5* bolniſ —— 233 8555 g) a Ein⸗
ee Bu le lei 24 en nn 288 Grön ges e⸗
allgemeinen rung de
— hat man bie alte unbequeme He:
am fuel and) hier bier verlafien und legt gegenwärtig
in 1000 Teile e Gramm, reſp. Kılogramm
ib Eabeit alien en zu Grunde.
Gltapferlegierum en dienen allgemein
Rlvertigung der Golbmünzen und zwar in ben
Eiaten mit einem Feinheitsgrade 900, bie
Sarreigns haben einen | nbeitägrab 916,
Sen
ebalt unterfcheiden fi
— Dat br Ind (erbe,
‚Die hellere
x
f
ung, |
X Open ber Färbung 3
t in allen ı Müngiätten glei,
—* den deutſchen Münz-
bei einem eingehalt von 900 (To⸗
aus 1000 g E Seingolb 27% Mark oder
Golb 2511 Mark geprägt;
—— oder Doppellkronen wiegen
Städ Bwanzigfrancäftide wiegen ges
—— — een in era lan
Karat), — folde mit Fe
‚fr tere ſolche von 260 ie
verarbeitei und wi eb babel, je nad
Be
Eu
I
#
gr
28
2
Y Fr
Das Färben der ©. und Goldwaren, eine
Operation ber Goldſchmiedekunſt, wird ausgeführt,
um aus geringwertigem Golde gearbeiteten Gegen:
Duden. das uefehen von weit wertvollern zu ges
Zu diefem uk werden die vollendeten
Werlſtucke durch Eintauchen in verbünnte Salpeter;
[une zunädft von anbaftenbem Dryd befreit und
ann in der Goldfarbe gekocht.
Die Soldfarbe, zu welcher verſchiedene Res
iepte eriftieren RN fmmer eine Chlor entwidelnde
Biigung von 16 en und Säuren. Das ſich ent:
widelnde Chlor eraift bie Gonsierung, aus welder
die Goldwaren beftehen (Gold⸗Silber, Gold⸗Kupfer
oder Gold⸗Silber⸗Kupfer), an; ; Rue und Silber
bleiben ala Ehloride, dag ‚Silber rid burd Mits
wirkung von vorhandenem — geloͤſt , während
das Gold als feine Schicht ſich wieder a lagert und
damit dem Arbeitsftüäd das Anſehen von feinem
Gold gibt. Eine der am häufigften angewandten
Goldfarben wird folgendermaßen bereitet: Cine
Mifhung von 2 Zeilen Kochſalz und 4 Teilen Sals
peter wird in einem irdenen Topf in wenig kochen:
Waſſer gelöjt und dann unter beftänbigem
Nühren bis zur Trodne verdampft. Der Salırüd:
ftand wird mit 8 Teilen rauchender Salsfäure über:
gofien und erwärmt, bis fich deutlicher Chlorgeruch
Ki a bie Werkitüde eingebracht werden.
ad fünf Minuten nimmt man eins der Werlitüde
erauß, „jpakt in einem Gefäß mit kochendem
ſſer und überzeugt fi, ob die gemün au Sarke
erreicht ift. Iſt dies noch nicht der Fa kocht
man von neuem und nimmt von Minute zu —5*—
eine Probe. Sobald die leßte Probe die iätige
arbe zeigt, wirft man bie ſaͤmtlichen Werkfi
eißes Wafler Ai pült in oft erneuertem Pl Waſſer
und trodnet |ı ließlich zwiſchen Saͤgeſpaͤnen. Je
nach der Dauer des —8 laſſen ſich verſchiedene
a onen bie zwifchen ber der urfprüng-
Legierung und der des feinen Goldes liegen,
—5* — doch iſt zum Gelingen der Farbung ein
oldgehalt nötig, der nicht weniger ala 14 Karat
ober 683 Seinben beträgt.
9 nennt man die beſonders als Gold⸗
men (Bilder: und Spiegelrahmen), Vorhangs⸗
mie u. |. w. verimenbeten, mit Blattgold vergol⸗
eten Holzleiften. Die Gebr on der ©. umjapt
die Heorftellung ber Rohleiſten, die Profilierung
170
ſchen Altertum fanden ſchon alle drei Zweige in
großer Blüte und Vollendung, nur 6 ber nit, F
die Behandlung und Verwen un
anderer Weile ald heute. Die —X —— em
kunſt fucht Das den Steinen immanente euer: und
— durch dreuie ——— auf den
— Grad zu bri 8 Altertum benubte
ber den Stein, um Fotze erzierung in den⸗
felben einzufchleifen oder demfelben heraus
varbeiten. (5. Gemnte, onen, teins
hneidelunft.) Por Steine wurben zu Ringen
und verfhiedenem Schmud und Berät verwendet,
diefe Kunſt überhaupt im Altertum (auch in Ägup:
ten: Scarabäen und andere Schmud verwen;
bete Zierbilbijen aus Steinen "ineiner Ausdehnung
und Bo Bollenbung genbt, die niemals wieder übers
boten. Beifpie ee able in allen Aunftlabinetten.
en: bluhte ebenſowohl mit außer:
orbentlicher & önbeit al als Bolrmbung. iergefüße,
Schalen, Kannen, > del 7— en, getrieben, ciſe⸗
liert in Silber und old een ‚nie Zafeln b der
Großen; bei t auch teilweile
Dergolbung zu er nen ehe en Bon
dieſen Begenftän ie in ‚der som. Kai erzeit
überaus Johlreic vorhanden ala reiche
in bie Hänbe ber german. —— fielen, m
heute nicht alu u viel —8 eutenbfte | Mer
vielleicht 33 ve De
iſt ne
(f. Zafel: — — 8.1
in jüngiter Zeit
eltion antiler Eilergeä
Sons, jegt zu Berlin im Mu A, he,
ebenio zur 3 ſchoͤne und eble 1, Geiäe |
bie reiche austretenbe Seren aus:
eis ohne weirel antile Arbeiten der Au Ira
d lediglich ald Bermutun
—ã — — das
rus — —5 — von a
I brb. nad burt verfegt. Eine weite,
ft eigentünli unbe interefiante Stolleltion von
ke afiat. Her:
ö
Ben in Ungarn gelun Pe =
ürdiger iſ lleni
oa —— chriſtl. und — german.
mente (Kreuz, Aunen, orie ‚gi ‚uhr Aaron fi
zu Wien im Müng« un
Eine dritte Kolleftion oldener Geräte und —*
riſch⸗ german. Elementen,
mit nt. und
wohl ehemals Schaß eines oenlönige, — wurde r
Betreoma in Aumänien gefunden un
zu Bulareft. Am hödften, was Senkung 1
Goldes in Feinheit und Vollendung betrifft "and
im Altertum vielleicht bie Bijouterie, ber enttiche | un
Shmud. Die Arbeiten ber Etrusler und ber Grie: | bi
hen leiften das Hoͤchſte im Siligran; fie jeichnen
Io aber ebenio Bu die Schönheit, Gigentümlid;
eit und Angemeflenheit der Formen aus; leßteres
gilt ganz insbefondere von ben D rgehän en und
en reidbe ängten Halsletten. Sie willen auch
figürli chmud in zierlichſter Weiſe mit orna⸗
aaa Motiven zu verbinden. Beiſpiele find in
Gtrurien und Unteritalien (Mufeum in Neape
vielfady gefunden; vieles in ben griech. Kolonie:
ftädten der Krim, jebt im Mufeum der Eremitage
Maria aug ben eine gute Kollektion im Louvre zu
s aus der ehemaligen Campana:Sammlung;
mandes in ben Samnılungen zu Berlin, Wien,
London u. f.w. (6. Shmud.)
Mit der 3öllerwanderung trat nach allen Seiten,
[emeit es nicht ſchon in der röm. Kaiſerzeit ſta
nden hatte, ein Verfall ber &. ein Sie wur
ar anfilen or
Goldſchmiedekunſt
—5— barbariſiert, Schönheit und Technik ve
chlechtert. Die yzantiner (Fig. 3) hielten einige:
* die Traditionen aufrecht und überlieferte
fie dem Mittelalter, welches das, was —*
Abrig war, in dem Kunſibuch des deniſchen
— ilus, —— artie am —
a *— trierte. Byzanz liebte außerordent
reihe Verwen dung von Edelmetall, ——
Gold in Verbindung mit Zellenſchmelz (f. Email
owie mit —— — oweh an Kronen, Armbaͤ
sen, Schmud, & als u beionbexs an de
flleidern. Aber b Ei tbeit de fchledt:
und 2 lechter. Die Gbeifteine ı wurben micht mel
vavierung verziert wie in alter Zeit, no
nid und übte man bis & egen Ende bes Mitte
alter den Irpftallinifhen Schliff. Man fchliff f
runblich, halb geilormig, in 0g. amugeliger Form
und faßte fie meiſt og Ein gutes Beiipi
biefer Art ift die alte jog. ei ferne lombarb. Stron
im S von . Nur bie 2
ne hatten no eh noch eine ne (dr Bist Saflı
fie die Steine auf Heine durch abe
Ken von Gold ftellten und mit —* —ã
e | Bberteften Die e rede Beute, welde bie germa:
Römifchen Meihe mb unb befonde
in in Sale on nat hatten, bewirtte, bafs unter de
ern und b Rnzolingern eine -Guberor dentlid
Gier a Sol
en lic
zi d 23 A de it
4 7 ber ar
—5 (ieh hilber —3
ein Geräte mi do und e un
erfreute: am en Schein; von Kunft war wi
nig ober gar nicht bie Rebe dabei. Es mar in dx
Heuptt e barbarif Deriahren. So der Sch
von @uarrazar, die bei biefem Drt u Spanien ge
fundenen Botinfronen ber weſtgot. Könige Reccare
und einiln, fo bie Gegenftände dieſer Jeit (Rreuy
Donna (mbar —— Si Mer u Bach)
on i im Manſter
eu be 8 bayı“ Herzog!
®. IR, 9), urfprünglihe Ku, „u Ser
abrb.), u pi ein in Römerform
Oehaltenen Gegenfä 20 (ab Salve der 9 *
enen enitä zahlrei in Bronz
Denn in edelm Metall), Armbän vielmeh
& | Yrmeinge, Fibeln oder Drogen, Radeln. Kopl
[mug „zeigt vielmehr das Be antiler (ettu
klden) totive, die Fortdauer barbarif (keltiic
germanif Icen) als bereitö * Au itere neue
e dem Mittelalter eigentüml Eine neue uı
originelle Periode ber — mit Dem neui
abrtaufend, weni ens für den Welten Europe,
umal für die Kirche wurden hlreiche und iu
tobartige ‚Gegentänse ntependien, Re
en reine u. ſ. w) gemadit, in eigentümlich
ormen und neuer Ornamentit roman, Stil), vo
wiegend aber nicht in edelm Metall,
D Bronze und Kupfer mit Bergolbung und Eine
champlev6. SHauptftätten waren am Rhein
Köln und Trier), fodann in Limoges. (56. Emai
Diefe Periode dauerte bis gegen Enbe des 13. Yabı
Gin berüh mies und musgejeichneted Beifpiel der ı
in roman. e ift der niellierte Speifefeich «
borium) im 0 ter Wilten bei Inndbrud (Fig.
Erhalten ift namentlidh von en Ser
e Münden ſehr vieles und zum Zeil fehr
ie großen Neliquienfchreine in Köln, —— u
10. Pokal von Silber, vergoldet,
16. Jahrhundert. Dresden,
Grünes Gewölbe.
GOLDSCHM
7. Cruei
Mas
2. Fiasche von Gold, Zeit der Völkerwanderung,
gefunden im Banat, asiatischer Herkunft,
‚Wien, kais. Sammlungen.
4. Lombardische, »0g. Eiserne Kron
8. Achatschal», montiert mit Gold und Email,
16. ‚Inhrhundert. Wien, kais,
Sammlungen.
erschale, englische Arbeit, 18. Jahrhundert. 5. Speisekelch im Kolster Wilten bei Imashr-
ur Conversations- Lexikon,
13. Auf
SIDERUNST.
kl, von 3. Buchdeckel, byzantinische |
ar
. getriebene Arbeit. Venedig.
Kanne von vergoldetem
Silber, 15. Jahrhundert,
Wien, Schatz des
Deutschen Ordens.
9. Goldschmuck aus Steinen
und Email, 16. Jahrhundert.
FR Dresden, Grünes Gewölbe.
1. Antike römische Silberachnle ana dem
Funde von Bernay in Frankreich.
1 Dinzlinger, IS. Jahırhun
DR zer 7 — Grünes Gewölbe,
Zu Artikel: Gold
dehnt
Goldſchmiedekunſt
anders rhein. Orten. Der Reliquiarienſchatz bed
Rimp von Hannover (einit ag der Domlirche
Sramjchweig, gegenmärtig im Öfterreihiihen | &
Rem in Wien) enthält beſonders niederſächſ.
Sı bearbeiten aus ber Zeit Heinrichs des Löwen,
un SamuSuegenftänben aus biefer Zeit
Is eule — iR unhebe als J ol, welches eine feinere
uag erfordert, lam erſt mit dem 14. Jahrh.
m. zu feinem Rebe. Nicht nur find Die Gegens
G. noch zahlreich erhalten, in
‚ Eiborien Reliquiarien, Erus
ages, ber aus einem Gefäß be
es biıritg aber irgend ein ıpbantaitiices Sebi
mit fingenden Bögeln, eine beftürmte
$ırz ober einen minytholog. —— — vorjtelle.
\ r batte frei telraum.
aber 1 pätere Not *
De — in die
Auch —* ſind die weltlichen
Fan 2> Eilbergegenlänbe nde (größere ſtens)
= vaıı web 15. . Jelten im zu
Ya Ihre. Gotij rings mit Te
au igeiriebeuen auch
@ wohl noch wit Gmail,
kuben ah wohl, aber Telten. ae der | en
=» it der fog. Corvinusbecher (von
Kom Gervinus) auf dem Rathauſe in
Ex (1450 — %); aub b derſelben Zeit
zus ne von om bergolbetem ilber mit
—* I, im Schap
Leu ie ee ne —— in der
| —— der große tallpofal Karla des
| um® Während in diefen welt
: Erbeiten ber — dem Material und der
ĩez a —** Arbeit mit Gmail ts
— kb von dem SE Per nf de
—— — i
ur oft ſo damit. verziert find, baß fie faſt
—— werden, Monſtranzen gewinnen volls
Leg pie Geftalt rtürmiger durchbrochener
ze unb er eine Figuren in ihren Öff:
=. einge Gegenden verwandelt ſich auch
.: ihe Stangenwert in dürres Geäſte
“ 6 dem GBeäfte wieder in ftilifierte Ranken,
- 2 aus Blumen, peze letztere aus Gold: und
ormen gebogen werden.
— in 14. ‚ Jahrb. ,
nit hinzugetreten,
F Silbergrund *
rm Relief; auch fing man an, leine reie
— a mit Gmail zu umgeben; desgleichen
sem De ital. —— im 16. "gehe vom
"28 ame reichere,, aber aͤußerſt zarte Anwendung
- Per fiberhaupt on ber weitere Fortſchritt
." +. zerzugsweile den ital. Gold| {der Uns
an ei nis
Taca der bamali Krallen, die in einer Ber;
u es ſich De ae en,
(ten
171
—*— In em Metall arbeiteten, ober bie Golb:
(mich ifdhauer und Maler waren, fo.
Bi rd MA Em uerra, Pollajuolo en
Francia, der ſich auf Teinen, Bildern felbft aurifaber
nennt. Bon Maſo Finiguerra ift ein wundervolles
Grucifir in Silber mit Relief und Email im Ofterrei
qh ee Mufeum in Wien (ig. 7); ein anderes
3 Wert im Bargello in Florenz. Mit die en
proben Künitlern kam veidhere Anwendung bes
ir en Slements in die Werte ber G. und ſelbſt⸗
Bert MR aus größere Durchbildung und Vollen⸗
nad Unioertn alität der Golbfchmiebe ging nur teil,
weife in das 16. Jahrh. hinüber, me, was
Ausdehnung und en betrifft, al3 die Blüte,
eit der ©. betrachtet werben muß, und zwar
a8 für alle drei Zweige, für bie eigentli e G.,
die Bijouterie und Jumelierkunft in gleicher Deife.
Der Reichtum deſſen, was in biefen drei Zwei
geichaffen unb was noch heute bavon in ben Muſeen
und im Privatbefiß erhalten (obwohl 3 — einen
Heinen Teil des Geſchaffenen bildet)
beutend und legt ebenfo r Kante Beugas ob ab
bie a aid igleit der Künitler Arbeien,
für_den Kunitfinn und Beihmad des Publi⸗
— Verſchiedene egen Momente kamen hinzu,
einmal —* allgemeine Orüebun und
Ausbreitung der Runf im Beitalter der Renaitlance
fodann bie neuen Mengen eveln Metalls, die d
Entdedung des Seewegs nad) Indien und Amerilas
ne ‚Suropa famen, bi die allgemeine, aufs Au
fteigerte Sch ie im Schmud vor
Ringen, Broſchen —2 Medaillen
u. f. w. ausſ nd endlich bie jegt erworbene
pra
Geichidlichteit, die Sbelllene kryſtalliniſch zu ſchlei⸗
deö | fen. urch brachten fie ein neues a Ka
Element in den Schmud, daß farbige Stra —18*
das ſeinen hoͤchſten Effekt im Diamanten hatte
Dieſes Feuer, dur gunteniegte olie noch „erhöbt,
bildet eitvem im chmuck E yumeni ierhunit
einen neuen, ben Bauptiächlichften eſichtspunkt.
Amſterdam iſt im Laufe der legten Jahrhunderte bie
auptitätte für antenſchliff geworben.
brigen® wurde der Stein nicht bloß in dieſer Weiſe
verwendet. Die ©. der Nenaiflance liebte ed gan;
bejonberä aus den Halbebdeliteinen (ig. 8), aus
en, On £, Jafpis, Lapis lazuli, ebenſo aus
dem n Bergten tall Gefäße in reichprofilierten, Höhn
eleganten Formen zu bilden und fie mit der rei
zendften, Smailierten Goldſchmiedearbeit zu verzie⸗
ren. Gefäße, die in großer Zahl erhalten,
bilden Ar beute die Bierden der Kabinette und
Schaplammern (fo die reiche Kapelle in Munchen,
das Grune Gewölbe in Dresden, bie Schaplammer
in Wien). Einen eigenen dmeig davon bildete bie
Kryitallichleiferei, weiche Ihe Gefaße Ihuf und
mit den vollendetiten Ornamenten in edelitem Ge:
ſchmad in eingelhliffener Arbeit verzierte. Begon⸗
nen in Italien, wo Balerio Bicentino Hauptmeifter
war beionbers in ne geübt, ging ie unter
Raifer Nudolf II tag, ftand hier in Beater
Blüte —28 Be Ice in ber wiener S
fammer) unb wurde fpäte die Beranlafiung zur
eigentümlichen böhm. euftallglasfabrifafion.
Die G. der Nenaiflance gab keine Technik ber
Bergangenheit auf; fie wußte fie alle zu üben und
zu verbinden: Trei en, Gijelteren, Tauſchieren,
vieren, Gmaillieren u. ſ. w. wozu ber Beſaß von
Steinen kommt, ſcha en jebt getabe dur ihre
172
Berbinbung bie reichften Kunſtwerle, bie eben ac
e Verbindung, mit Abfiht, eine vielf ere
Gr\deinung bilden. Dies ift gerabe
See ga ber —3— die vom 16.
au
tergege en ine der Tafeln A der Are denen,
nd Kauiarien ( öne Sammlung ‚zus ge ‚Re
natfjancezeit in urglapelle zu Wien
andern kirchlichen Geräten. In ber erften Hälfte
des 16. Jahrh. hatte bie ef N, — noch die
Oberhand. Der er iſt der univer:
felle Benvenuto Gellini {ax .) Ze dere bedeu
als Bildhauer Fagerz n in Soreng) Gryaicher wie
im leglicher Zechnit er feinen
eigentlichen —— mit Sicher
nur ein einziges © ‚das hm | fü
Salzfaß in der wiener — ; vieles zwa
eht unter feinem Ramen 1 Ch weriges an müßt | le
ji aber auch nur mit, Ba —
a
abe ung En 2. u ——
waren zunächſt Nürnberg und Augsburg. burg gr fe fie
Pads in Grhnbung die aus Dürers
ngenen, unter em Ramen der Klein⸗
—— Sicher, Mh ever, Altdorfer,
bie Hopfer, die Be irgil Eolis u. a.
Dürer und Holbein —ã— en darin —
gangen. Dann —— als — rikont
bie beiden
iger,
—— — tern ber — for, ae
teht im Belt des Baron ——J n
bes zweiten bie große Schale mit en riumph⸗
e Amors in der Schaßzlammer in Wien. Auf
13 und Aug3burg folgte Fa wo Raifer
Aubdolf Il. eine blühende Go eh F (Ant.
und Alefl. Abbondio u. a.) beſonders d ital.
Künftler geſchaffen hatte. (Zu ben Saup
eehören die Kroninfignien Kater Rubolf3. y Slam ı
itig blühte die ©. auch in ben Niederlanden, wo
ie ſchon aus den Zeiten der burgund. gr äge her
ine gewiſſe felbftändige Bebeutung
Eine hen het Richtung g m fie a au
m Ungarn ein, deflen u feinem Koftüim un
Kinn © Waffen eines fehr reihen Schmuds bedu
—8 verwendete reichlich Edelſteine,
Maler und Gmail und ift fomit fehr farbig. V x
bavon ift in den Familien erhalten. Hauptzeit war
das 16. und 17. Jahrh., Hauptitätten die deutſchen
Stäbte in Siebenbürgen und Ungarn, Kronftadt,
Kaldau u.a.
Eeit dem Beginn des Dreikigjä den Kriegs | f
muß man die Geſchichte der ©. im allgemeinen und
insbeſondere in Deutihland als einen fortmähren:
den Verfall betrachten, aus der nur einzelne Künft:
fer bervortagen, wie 3. M. Dinglinger (geft. 1731),
ber feine meiften h beiten Arbeiten Mn Art und
El der tfiance, aber in minder reinem
St zu Dresden für den Hurfürften ausgeführt bat
.11). Zwar madte die Juwelierkunſt Forts
ritte im Edjli Hi aber nicht ın ber ———
Ich * ormen (Schleifen nber,
Blätter m. BDie getriebene Arbeit,
namentiicd pa en wurde weit plumper und vers
legte Ah als Kunft "mehr barauf, Koloflalgegen:
-, denn feine Arbeiten au ſchaffen, fo Tiſche und
. gewaltige Bajen und Schalen. Im Gold⸗
a bl erbalten —— 9, Be Deitsahl | Beiimad ek der
—— 5 ten fi ( R —— Di
Goldſchmiedekunſt
ſapu lebten noch Traditionen aus ber Renaiflent
aber fie verwilberten, gingen in das *
Fis. 12) und fliehen af und na bie einen
ab, wie Riello, tarbiges — „ar ran
land und Stali Bra ah Inn Zeit
n im au Frankrei ergi an
ich hatte ahrh. fur die — —
wenig geleiſtet und, nur ın — fc
außgezeichnet. Unter Subwig
Sn Sn ee im —S—
e t
—* —ãaùſY ———
tenb | io. if ten fi in der ®. bie barode Manier, da
toto, ber Stil Ludwi Wine XVL, die 5 —
ng und
en 5 — on ie = ie fin
* i auch ihre Erfindungen
er ai en "Ei Kunert sh
e aM n ne u
bildete im 18. Jahrh. die Dofen abrifatio n, bie er
eine gewiſſe, ſehr feine Art a is, nod le
big erhielt. A die Dofen, fo die Eiern d d
Uhren, welde namentl &
Neucjätel u. f. w.) eine im 19. Jahrh. —
6 nrudiebritation geſ
ie die ©. 9 * weſentlich verände
‚jo And ci au die Se berfelben ag ganz a
geworden.
kommen —
fitäten wieder
ng Paris in all
zur Mitte des 19. —
weigen —— voran; ſeine zum * willtü
der natur: n, 0b
den, m —X formen galten ku
Begenwärtig ift e8 zum großen Teil anders gewe
en | öihenen Dt verfäicene Bege Smiälägt u
iebenen iebene
nicht beendet ift. Am Niederrhein, 3. 8.
Rat N en a t man eine Reform 1
fter ber _mittelalterlid
5 er Sr Son we ee: a *
n und jegt au on ri
alten befiern A Ju Gnpiond bene
in den großen —I noch viel Will
Naturalismus, auch feine ſehr bedeutende ben,
jouteriearbeiten können keinen rein Stil
beftimmte Richtung finden. Die Silbergefä \
Geräte der berliner ©. madıen gegenwärtig ı
Schmwentung von dem er ierenden Stil zu
nenn fehr zu ihrem Borteil. Im di
a Pforzheim, Gmi
—* — Off enbadh, bat Ä
eit eine Bijouteriefabrilation mit
altet, aber fie bewegte ſich bis in fing
auf den parifer Wegen und ift zu ber leid en ı
fürlihen Behandlung antiler Shmudmotive
fommen, weldye in Baris au ‚Orur ech der nei
worbenen Ca ‚na, S fand. Be
richtiger und volllommener find ——
tilen —— wie ſie in Italien
uerſt durch die ellani geſchaffen wurden
Bann „vesiejiebentlid Nachahmung farben. “
R um feiner [hönen Formen und fe
Ki rbeit in Filigran willen; foneuerding
ien und Kopenhagen. Italien hat übrigens
andere Spegialitäten im nd, fo bie
au
& erft in neueit
8, erworbe
eine
Goldſchwamm — Goldſmith
Moſaiktafelchen rom. und
rt; ren har nalen
wieder zum Handelsartilel gewordenen
nd
We Au Rußland hat in —5 Zeit
wish, ſich — loszumachen und
* ichen Ornamentation ſeiner för.
affen.
a Ir
kart.
ei
einen a
SEA:
nung, aber die Ormen
2 z iawer und zu phantaſielos. Sin Wien,
in ift man mehr auf bie
Is be Formen ber beutihen Renaiſſance zus
Mlezıra und im ner nicht ohne Slüd.
Gona Bl ben ©. jegt in Särung und Um⸗
nen bem mli iſt überall
3a, aber ein beſtimmter Stil noch nicht zur
Gem gelangt. Die enanmigteltigteit zu vermeb»
m, wm andy die Arbei 3 Orients auf ben
—— haben Intereſſe erwedt
uden. Und in ber That bieten
vu und Gigentümliches. Driginell in
8 uab ganz vortrefflich als Arbeit Iinb
„8
N
ww leea der Japaner; ihnen zu
Sa jelk der chi chmuck aus us Gob: und il
ix —* — find die Goldſchmiede⸗
eırarı Ya a4 In len Se Zweigen. Reisenbe
nen Formen, ganz mit getries
bean ; besten und Ylımen überbedt,
bunız a3 dem Vendſchab; Golbtaufchierarbeit
mia xt und mit wunderbarer
und Gerät benußt; trans⸗
——— —5 bp ſteht noch in
; vor allem aber willen die Juweliere
x sung ber Steine, aus der Er⸗
rn Ihres Glanzes durch Folie, Mitbes
Gray sa Gold und mail | bie —— Effekte
A ci fiberhaupt iſt bie indiſche 6, mins
Kr ou gamyen Orient, wenn nicht die ‚vollen. Pr
bern, Dach Die itereffentet unb ori
di Liiteratur über ©. ift bei em erhöhten
Ze, weldes dieſe Kun ni in der neueften Zeit | d
Fa uzd aud in der Gründung von Gold:
‚wie in —5* , — —5 zum
—“ lich, wie Rheine) m
8 i wie äftheti um
—— —5* — ſund igen Werken, d
t find, wie in Zei
* = bie Altere Technik vgl. Theos
“=, «Diversarum artium schedula» (überjegt
W u Bien 1874); Gellinis «Zrakat über die
. som Brinfmann, Era.1 Bo); Gaftellani,
der oreficeria antica» ( 862); für bie | fchri
Liz: me «Die Kun be older eiterö»
SR 1672, mit Atlas); Bous, «Traitö d’orf-
— EB. r. — — Ga ellani, Dein
» F 7 on den za
wa Becen, welche ben Gegenftand arhäolos
b. An Bikori ch h behan In, find die Merle
Dod, Linas, die Fublifationen ber
€ oder eigentlih des Southsfen: | 2
‚rt Aujeums («Examples of workmanship»
** Sammelwerle von Hefner⸗Altenech
— Gerätigaften bed bes Mittelalters und
ve kasfiances M. 1862); Lacroiß und
7 "Le moyen-Age et la renaissance- (5 Vbde.,
M1—62), Louandre, «Les arts somptuaires»
* 28* ’
173
(4 Bde., Bar, 1852—57); Labarte «Histoire des
arts industriels» (9. Yufl., 8 Bbe., Par. 1872—73),
pernorzubeben. Den Gang und bie Veränderungen
er ©. in der neuelten Zeit Tann man am. beiten in
den illuftrierten Werken über bie großen Weltaus:
ftellungen feit 1851 verfolgen.
Goldſchwamm, zum Plombieren ber gahne
bienend, wird erhalten , indem eine 10proz. Loſung
von Golbölorih mit boppelt toblenjaurem Kalı
d | verfept nad Zugabe von Draljäure zum Sie⸗
ben erbigt wird, wobei das rebuzierte Gold ſich ala
Ihnonmi Mafie abſcheidet.
Goldſchwefel (Sulfur auratum Antimonii) if}
nffach — ML „unter Antimon
sBerbindungen), Bb. I
—— ager, ſ. unter rslagerftätten,
* mith MHliver) berühmter, en engl. Dichter,
geb. 10. Nov. 1728 het a8 ober Das ice in det
if en Grafſchaft Longford, war ber Sohn eines
eiftlichen, der ihn, al Verwandte die Ro
bay ergaben, 1745 nad) Dublin ſchidte, um T *
ie zu dier Eine Ohrfeige, die er von mm
Lehrer erhielt, trieb ihn aus ber Stadt: der Hunger
brachte ihn zurüd, und nachdem er 1749 promo:
viert und fi dann als Hofmeifter v Hude ie,
ging er 1762 nach Edinburgh, um 9 zum
auszubilden. Se unrubige Neifeluft trieb i
von bier nach Leiden, wo er ji (a ein yahr hindurch
beſonders mit Chemie und — e beſchaͤftigte
und bierauf, von Gelb entblößt, den Ent]
faßte, a Heer zu geben. an "x {ötenfpiel
m Sur landern, Frankreich und Seutölend
we, imo * einen Teil feines —
* —* er» Bon dort wendete er
nach Italien und Kr . Padua Doktor der Medizin
geworden ſein. 3.1756 nad England zurüd:
Die cin trat er bier Si einem vi eter als Ge:
iM e ein, bis ein —— ihn ermutigte,
in London als praktiſcher Arzt aufzutreten. Ohue
axis und ohne Geld, bemühte er ſich umſonit,
eine e Stelle als Schiffe iur zu erlangen, und ver:
riffiths, dem a eber
er «Monthly Review», von dem er fich aber don
nad) acht Monaten trennte. Nachdem er fein «
quiry into the present state of polite learning in
Europe» (Lond. 1759) hatte erſcheinen laflen, ver:
olgte er nun ausſchließlich die fchriftiteflerifche
ahn, auf der er fih großen Ruhm, aber nur
kärglichen en gewann. Unter anderm lieh
er jeine Chinefiichen Briefe, die dann unter dem
Zitel «The citizen of the world» Cond. 1762) er:
ihienen, im «Public Ledger» abbruden und voll
enbete feinen « Traveller» (Sonb: 1764 sa). Darauf
Si er: «Essays» . 1765), e vicar
of Wakefield» (Lond. — u. N deutſch von
Bode, Lpz. 1776; von Sufemihl, 2pı. 1841; von
Delönik, 3. Aufl, „Lpz. 1851), ein erließ —3 —
ſiadTho 8,800 natured-man» (Lond. 1768), ba?
Gedicht «The deserted village» (Lond. 1770;
deutſch von Burde, Bresl. 1802), bie — of
Eu and» (Lend. 1771; deutih von Schrödh,
de., Lpz. 1774—76) und «Roman —
Cond. 1769; deutſch von Kofegarten, u Die. Fl
1795— 1802: von Stabel, 4. Aufl., 2
1835), jein ‚zweites — une tel she
stoops to conquer» (Sond. 1773), bie «History of
Greece»(2Bde.,Lond. 1774), enblih dieunvollendet
gebliebene «History of animated nature» nad
band fih daher mit
174
Buffon (8 Bde., Lond. 1774; neue Ausg. von Tur⸗
ton, 6 Vde., Lond. 1818). Er war mit einem allge
meinen Wörterbuche der Künfte und Wiſſenſchaften
beichäftigt, als er 4. April 1774 ftarb. .
Der Breis unter &.8 Werten gebührt ohne Zwei⸗
[el feinem «Vicar of Wakefield», einem Roman,
ein Siebling: buch der ganzen civilifierten Welt
geworben ilt. G. war ein kindlich⸗liebenswüurdiger
edelmuͤtiger Charalter; außer einer harmloſen Eite
feit war fein größter Fehler ein genialer Leichtſinn,
der ihn oft in Berlegenheiten ftürzte. Waſhington
roing, der auch G.s «Miscellaneous works»
erausgab (4 Bbde., Bar. 1825), hat eine anziehende
iographie von ihm geſchrieben Kon. 1849). Da
von Prior im «Life of Oliver G.» (2 Bde., Lond.
1837; 2. Ausg. 1848) gelammelte reiche hiogra⸗
hie Material wurde in Forſters «Life and times
of Oliver G.» (2 Bde. on. 1848; 8. Ausg. 1862)
geſchidt verarbeitet. Außerdem vgl. Karſten, Oli⸗
ver G.» (Straßb. 1873); Laun, «Dliver G. Sein
Leben, fein Charakter und feine Werte» (Berl. 1876);
Blad, «Goldsmith» (Lond. 1881).
@oldfofidns oder Solidus, die roͤm. Münze,
melche Kaiſer Konftantin d. Gr. um das Jahr 830
n. Ehr. an Stelle der ältern röm. Goldmünze, des
Aureus (f. d.) prägen ließ; e8 wurben 72 Städ aus
dem röm. Pfunde von 24 Lot gel lagen. Teilftüde
bes Solidu waren der Triens oder vomisein (1,8 g)
und der Semis ae g). In Bezug auf diefe Zeile
wurde die neue Münze eben Solidus, d.h. Ganzftüd
enannt. Fe trägt fie auf der Andfeite tm Ab⸗
mitt die Buchltaben CONOB, welche den Anfang
der Prägeftätte (Konftantinopel) und das Wert:
riger (Ya des Solbpfundeß) bedeuten.
oldipinnerei, das Verfahren, nach welchem
Seidenfäden mit Golbbraht ummidelt (Aberjpon:
nen) werben. 6. Bortenweberei.)
old⸗Steinbrech, ſ. u. Chrysosplenium.
®otlpftoff, foviel wie Brotat.
Goldſtücker —2 — Sanskritforſcher, geb.
18. Jan, 1821 zu Koͤnigsberg i. Pr., von lercei.
Abſtammung, befuchte 1829—86 das Altſtaͤdtiſche
Gymnaſium daſelbſt, widmete ſich ſeit 1836 auf der
dortigen Univerfität philol. und insbeſondere orient.
und philof. Studien und ſetzte dieſe ſeit 1888 in
Bonn unter Laflen, Freytag und A. W. von Schle:
gel fort. Nachdem er 1840 zu Königsberg promo:
viert hatte, begab er ſich nach Paris, wo er unter
der Leitung Burnoufd die Schätze ber dorti
Santeit-Danbiähriftenjanmlung Br te.
„1816 nad Deutſchland zurüdgelehrt, lebte er
ere Zeit in Berlin; 1850 begab er fi nad
London, wo er durch Bermittelung Milfond, der
ihm zugleich eine Neubearbeitung feines « Sanskrit
Dictionary» übertrug, 1851 zum Brofeflor bes
Sanskrit an der lonboner Univertität ernannt
wurde. In diefer stellung verblieb er bis zu feis
nem am 6. März 1872 erfolgten Tode,
Bon der Bedeutung der einheimiſchen Tradition
und Eregefe der Inder hatte G. eine etwas zu hohe
Meinung. Sein Hauptwerk ift «Pänini, his place
in Sanskrit literaturen (Lond. 1861). Bon der er:
wähnten dritten Ausgabe von Wilſons « Sanskrit
Dictionary» find nur 6 Hefte (Pond. 1856—64) er:
ſchienen. Aud feine Ausgabe de3 «Jaiminiya-
nyAya-mälß-vistaran (5 Hefte, Lond. 1865—67) iſt
unvollendet geblieben. Mit ihr ward eine Serie
von Publikationen der Sanskrit-Text-Society ein:
geweiht, welche ih auf G.s Veranlafiung in Eng:
3 | Essentia duleis der Hall
Goldſolidus — Goldwährung
land 1865 bildete. Bon feinen fernern Arbeiten
find noch zu nennen: die falfimilierte Ausgabe
einer Hanbichrift eines Kommentar zum ei.
nava-Kalpasütra » (2ond. 1861) und bie nad} fei-
nem Tode erit (1874) fertig gewordene, ebenfalls
affimilierte Ausgabe des «Mahäbhäshya» in brei
änden. Kleinere Arbeiten erfchienen von ihm in
Beitfchriften, wie der «Westminster Review u.a,
Geldfuifid, f. unter Gold (Verbindungen 2).
Goldtinttuer ober Tinctura aurda war
früher die Bezeihnun
teil$ nur angeblid) Gold oder Goldſalze enthaltend:
Heilmittel; dahin gehörte insbeſondere bie ©. oder
t hen Waifenhausapothete,
auch die Beitufcherofche Sifentinktur u. m. a. — Dft
bezeichnet man aud) mit ©. ben Bolbäther (f. d.).
Goldtropfen, Lamottes, identiſch mit Beltu:
ſchews Eiſentinktur (ſ. d.).
@oldverbiudungen, ſ. unter Gold IV.
Goldvogel, |. Soldhähnden.
Goldwage (fr3. tr&buchet, biquet; engl. gold-
weights), eine tleine Wage zur Gewichtsbeſtim⸗
mung von Edeliteinen, Gold und andern ebeln
Metallen, bei deren Herftellung mit Rudſicht auf
den hohen Wert der zu wiegenben Gegenftände bie
äußerfte Genauigkeit erftrebt und die baber, wie
die Präzifionswagen der Chemiler, ierwage
u. ſ. w., mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln zur
Srreihung eine® hoben Empfindlichkeitsgrades
ausge attet ift.
oldwährnng nennt man dasjenige Gelb:
ſyſtem, welches nur Goldmünzen als ag Ar z⸗
eld, b. h. als Gelb mit unbeſchraͤnkter geſeßlicher
—— zulaͤßt, Gilbermünzen aber nur al⸗
idemünzen mit engbegrenzter Zahlungskraft
verwendet. Schon im 14. und 15. Jahrh. rechnete
man im Großverlehr infolge der Verjchledterung
der Silbermänzen ger ausfchließlich nad Bold.
Durch die große Vermehrung des Silbers im
16. Jahrh. wurden jedoch wieder die groben Silber:
münzen zur Grundlage bes europ. Geldweſens
und felbft in England betrachtet noch Lode dieſes
Metall als den eigentlichen Geldſtoff, währen
Gold nur eine fetundäre Rolle fpielen fol. vr
des fammelte fih in den eriten Jah n de
18. Jahrh. das in beträchtlichen Duantitäten aus
Bralilien kommende Gold in immer größere
Menge in England an, ba ber Wert der Guinee
gegen Silber dort höher ftand, ala dem in den
chbarlandern des Kontinentd geltenben Wert:
verhältnis ber beiden Gbelmetalle entſprach. Da
das gute Silbergeld ausgeführt wurde und nur
bie abgenusten Stüde zurüdblieben, fo wurde
1773 die unbebingte 2a kungstraft ber Silber
münzen auf 35 Pb. St. befhränkt indem ba
größern Sahlıngen ber Wert der Münzen nut
nad ihrem Metallgewicht berechnet werden follte.
Seitdem beftand in England Kb ich ſchon die
©., und gefeglich wurde fie eigentlich Ichon 17%
durch das Verbot der Brägung von Silbermünzen
für Privatrechnung berg eilt. Indes blieb das
engl. Geldweſen während ber Dauer bes 1797 de
kretierten Zwangskurſes ber Banknoten (f. Bant:
reftrittion) in einer abnormen Lage, und
dur das Geſeß vom 22. Juni 1816 erhielt e⸗
eine neue definitive Ordnung auf ber Bafis ber
reinen &. Gilber wurde fortan nur in zjiemlid
ftart unterwertigen Scheidemunzen mit auf 0
Schilling befchränkter Zahlungskraft geprägt.
für mehrere teild wirklih,
Goldwäſcherei — Goldzunder
ine yit kanb —— : mit biel em Syſtem allein,
—— un Doppelmährung ober
— m free hen
ben keine Schwierigs
bed zwar Do Y
* —— 3.8. ſehr wenig Anklan
Feng Goldentbedungen in Californien und
Ian fdienen anfangs eine für Die G. nad)
pe don Birke ae
—* le
no r
Gig a tusen Gilbermährung vor. Andere
au chöen gerade in ber Berallgemeinerung der
6.30: fee ‚ ber allgemeinen Preisfteiges
BD. —* ber uflüffe aus Californien und
troben {chien, ent iri
A se Ne Ks
N e
— en bed Gier I ben beis
zb za Men Bereinigten ne bie PAR
ix immer mehr Das fÜbergewicht erlangte
iu Yale uber in ben fechziger Jahren fattijch
a ee &. gewonnen fhienen. Wenn aber
d der drei wirtichaftlidh am höchften
amkte ! au wu
u ben —ã — und
nn) a e
Eakz Dazu —— zod) die Bes
ehr einer internatio
e der ®., bie auf der
haben (dien. b iemli
ienen. 6 ervei
— eis Dad Weiden Feiltminar:
aan enau a .
en und auf bie Sa der op⸗
* *
ordert, läßt
panz ober nahezu
ie Schwierigleit ber ©. liegt
nicht Gold genug vorhanden i
ib» (8 ,
AR —— —
175
und nicht genug new produziert wirb, um es ben
Ländern, die als Bewerber um bie 6. auftreten,
Ib | möglich zu maden, ihre jeßigen Cirfulationsmittel,
namentlich) bie noch vorhandenen Milliarden Cou:
rantfilber in das neue Währungsmetall umzu:
jegen. Sind einmal die Hauptkulturlander voran:
gegangen, | fo werden alle übrigen ebenfall3 prin-
jipiell die ©. erftreben, und wenn fie dieſelbe nicht
erlangen tönnen, fih noch lieber dem Papiergelde
zuwenden, als bei ber *Silbermährung bleiben,
wenn fie aud) bie vorhandenen Silbermünzen, um
nicht allzu große Destufte zu erleiden, noch auf uns
beisümmte ei t beibehalten müfien.
Daß wirklich ernitliche Schwierigleiten der G.
entgegenitehen, beweiſt ſchon die einfache That-
ſache, daß bie Ageeitun derſelben re feit
me Jahren ftodt. och immer beftebt fie
en — in 8 5. in Portugal —7— fie 1854
eingefüh nur wenig old beißt, und
(gemäß ber —ES vom 18. Dez. 1872)
in var drei ſtandinav. Reichen, bie aber ebenfalla
nur wenig Gold Marge baben. Deutfchland hat
mar prinzi ie angenommen, befigt aber thats
ale noch Milch dnährung, indem es eine
tende ee Ei nzen mit gefek-
licher Zahlungskraft im Umlauf [aß t und —*— 1879
die meitern Subervertäufe —* t hat. Holland
ndet ſich in einer ähnlichen Lage, hat aber von
einen zu Krebitgeld en ea e ilbermünzen
& und feine
iäher noch nichts verfa
Müngverbünbeten —— rägungen
1874 befhränlt und 1876 ‚gen eingefte n und 5*—
gen ſomit eine ſog. — ——
mit einer ſehr bedeutenden
Vereinigten Staaten een 1873 die ©, bringt
piell —— find he 1878 wieder zu 1 einer
unvolltändigen Dop brung 3 eke
dem fie au rund ber ſog. Bland- Bu bie Sri
ng von NSilbereourantmänen, aber — auf
—2*8 des Staats und in „beihränttem Um:
fange, wieder aufgenommen haben
«Die Lehre vom Gelbe»
Berl. 1888); «Der Übergang zur ©.» (Preis:
chriften, —*8— vom Be bes Deutſch hen
Zeer
—5 ——— (8; Bimetal.
eld
Soinwät erei, . unter Gold.
Goldwaſſer if ein un feit langer Zeit in Danzig
Bufoh on queur, ber feinen Namen nad) einem
ag von Flittern von echtem Blattgolb
Chrysidae) nennt man br icb—
Ben: Bi nei, grün, rot und — Ihimmernbe
Sohlen einen breit anfıgenden, ri
Grm an ögehöh n interleib bet —— und Ni
—* Ele Beben ee
eben e befigen eine re, aber
inen eigentlidhen Stachel, und legen ihre Gier in
bie Nefter anberer Weipen und Bienen, befonders
ber Mauerbienen. Die ausfhlüpfenden fußloſen
Larven töten zuerft bie Larven ber rechtmäßigen Be:
figer des Neſtes, zehren dann die Vorräte auf und
verpuppen fi nun in dem Refte ſelbſt. Man kennt
etwa ein Dugend Gattungen, jede mit vielen Arten
(Chrysis, Hedychrum u. |. w.).
Golwurz, ſ. Cheiidonium,
Goldzunder dient zum Bergolden von Metallen
auf taltem Wege, derielbe wird gewonnen, inben
176
leinene Lappen mit Golbdhlorid getränft und nad
dem Trodnen verbrannt werden.
@Bier von Ravendburg (Gramı MBHID. N
Deere), bad. Öeneralmajor und Militaͤrſchri
telter,, geb. zu Sulzfeld in Baden 28. April 1809,
wurde 1829 Lieutenant im bad. Artillerielorps, in
welchem er allmählih bis zum Oberſten aufftieg
und zuletzt ald Direktor der großherzogl. Kunftans
ftalten eine feiner auf antiquariſche Studien mit
befonderer Vorliebe gerichteten wiſſenſchaftlichen
Thaãtigkeit zuſagende Stellung erhielt. ©. trat mit
dem Range eine Gcneralmajord 1858 in den
Ruheſtand und ftarb zu Karlsruhe 10. Juni 1862.
Seine Schriften waren bie Ergebnifle langjähriger
und grünbliher Studien über die Arien ng
Caſars; bejonders find zu erwähnen: «Cäfars
Kämpfe bei Dyrrbadium und P us im
48 v. Chr.» (Karlar. 1854) und « Cäfars gallifcher
Krieg in den J. 68—53 v. Chr.» (Harlär. 1858).
©oledch Mitol.), rumän. Staatömann, geb.
1810 zu Campu⸗Longu in ber Walachei aus einer
Bojarenfamilie, erhielt feine Erziehung zu Genf in
ber Zöpiferichen Anftalt und kehrte nad Vollen⸗
dung feiner Studien 1829 in bie Walachei zurüid.
Hier trat er in das einheimifche Militär und wurde
Dberit und Adjutant des Füriten Alerander Ghila.
Später widmete er ſich dem Civilbienfte und bes
tleidete unter dem Fürften Bibesco verjchiebene
bere Civil⸗ und itärämter. In ber walach.
evolution von 1848 fpielte G. eine Hauptrolle
und war einige Monate hindurch oberfter Leiter
jämtliher Angelegenheiten des Aürftentums. ALg
25. Sept. desſelben Jahres der türf. General Fuad
Paſcha durch die Beiegung Bukareſts ber Interims⸗
regierung ein Ende machte, entzog ſich G. der Ver⸗
folgung, indem er nach OÖfterreich entwich. Von da
wandte er ſich nach Paris, wo er fortan lebte,
im Juli 1857 lehrte er in die Walachei zurfd. Die
Stadt Bulareft wählte ihn in den Diman ad hoc,
ber 21. Oft. die Bereinigung ber beiden Donaus
ürftentümer unter ber Negierung eines gewählten
riten ausſprach. Unter dem Fürften Cufa übers
nahm ©. zuerit dad Minifterium des Innern, fpäs
ter das Kriegsminifterium, fchieb jebod 1861 aus
ben Kabinett. Seitdem der äußerften Op ftion
angehörend, war er im Fruhjahr 1866, nad a8
Sturz, eins ber brei Mitglieber ber proviforifchen
Negierung. Gr ftarb 1878. — Stephan ©.,
vorigen Bruder, geb. 1809, erhielt feine Ausbil:
dung ebenfalls in Genf, trat ſodann in vaterlänbis
hen Dilitärdienft und verfah unter dem Yürften
be&co mehrere höhere Givilämter. Auch beteiligte
er fih, glei feinem Bruder, an ber Renolution
von 1848, fodaß er mit diefem nach Frankreich in
bie Verbannung geben mußte. nad ber Ruckehr
wirkte er ald Abgeordneter in dem Diwan ad hoc
und übernahm fodann das Amt eines Präfidenten
der vollswirtihaftlich-finanziellen Centrallommifs
fion, das er 1861 nieberlegte. Er ftarb zu Nancy
8. Sept. 1874, — Ulerander G., ein Better der
vorigen, geb. 1819, war mehreremal Yinanzmis
niſter unter Cufa und Karl I. und ftarb 1881.
®oletta, widhtigfter Hafen der Re entichaft Tu⸗
niß, an ber ſchmalen Meerenge, welche bie Bucht
GL, Bapira mit dem Golf von Zunis verbindet, von
welchem legtern ein 4,9 m tiefer Kanal zu bem 19,5
bis 40 m tiefen Hafen dent, nen von der Haupt:
tabt Zunis, mit ber G. durch Eifenbahn verbun;
en ift, 18 km entfernt. Die Citadelle wurde von
Göler von Ravensburg — Golfſtrom
Kaiſer Karl V. begonnen und durch Don un
d’Auftria vollendet. Der von Billen der tunefild«
Großen umgebene Drt zählt 3500 E., meift Ma
tefer und Italiener.
Golf (ital. und fpan. Golfo, Golfe, eng]
Qulf) bezeichnet große und Fleine bufen, oul
[ple von größtem Maßſtabe, bie als beſonder
eereöteile, als Binnenmeere angefehen werdei
So heißt das Adriatiſche Meer au ©. von V
nebig, und in Amerika verfteht man unter ©. vo
puosmeife ben Meerbufen von Mexiko. Daher au
ie Benennung Golfftrom (f. b.) für die aus bei
leptern bervortretende Meereöftrömung.
Gol „ſ. unter Golfkrom
Gol m, su wohl $loridaftrom, heil
eine nad dem Golf von Mexilo benannte, gaı
%. | eigentümlihe Strömung im nörbl, Atlantüd:
Dean, die großartigfte und merfwürbdigfte Waſſe
ftrömung der Erde, welche für die Rautik und d
Entwidelung unſerer phyſik. Kenntnis des Ocear
von Bedeutung iſt. Der ©. iſt ein fortwährende
majeftätifcher Strom warmen Waflers, der reibeı
ber fich bewegt, ald der Miffiffippi und Amazona
und befien Wer und Grund aus faltem Waſſer b
ftebt. Nach der feit 1878 durch Bartlett ausgefüthrte
neuen genauen Unterfuchung des ©. brängt fid ei
Zeil der nörbl. Hquatorialftrömung des Atla
tifden Dceand polihen der Norbtüfte Südamerif:
und der Snfel renaba bindurd; ein viel gröber
Zeil aber wird durch die Inſeln gesungen ei
nörblicere Richtung zwiſchen Barbaboeb und d
Grenadinen einzufchlagen. Ein Teil des auf folc
Weiſe in das (nach Balcher) mit einer Dberfläde
temperatur von 30° CO. verfehene Karaibiſche Me
elangten ler tritt zwifchen Guadeloupe ur
aiti wieder heraus und zwar mit erhöhter Ten
tur. er geht eine bebeutenbe Engs
den ben pamabänten und Haiti nad ? et
und gelangt Durch die Windwardpaſſage in
Weſtteil des Karaibiſchen Meers, während wied
ein anderer Zeil den Weg längs ber Norbtüfte vı
Cuba bis zur Floridaftraße fortfegt. Nachdem t
Strömung aus dem Karaibiſchen Meer in den Oi
von Meriko eingetreten ift, in welchem fie, wie H
gar bewiejen bat, leineöwegs ben Kreislauf lün
er Hüften beichreibt und mit keiner andern Eh
mung im Golf in Verbindung tritt, läuft fie noı
ed | wärtö und oftwärts in berfelben aligemeinen? *
tung wie das Yucatanplateau und tritt bur
otidaſtraße mit Verftärtungen hinaus, wie |
olche aus dem Kanal zwiſchen Cuba und ben *
nabanken zuftrömen. Im nordl. Zeile ber Stro
it das Waſſer faft unberoegt, nur im ſudlichen laͤ
ber ©.; jomit üt er bier, bei feiner en Kro
nur 64 km breit, unb bie obere fich bewegen
Shit, im Juni und Juli im M 28,3
an ber Oberflähe warm, fcheint fi nur auf
Drittel der ganzen Tiefe zu erftreden.
Der Strom wenbet fi) dann, von ben Ba
fein zurüdgeworfen, zwiſchen dieſen |
albinfel Florida nordwärts und ift bier in !
gen (narrows) zwiſchen Kap Florida und !
Beminis:Infeln, wo der Raum durch bie Fow
tippen und bie Beminiriffe auf 75 km beſchro
wird, fo zufammengepreßt, baß ſich bie eich
digkeit ber Strömung in gewiſſen Monaten ı
7,5 km in der Stunde (faft 2,ı m in der Setun
fteigert, während fie im Durchfchnitt 4,5 km in
Stunde beträgt. Am Austritt aus ber Straße
Golfſtrom
ſich an 1%
136 a pro 2:
reicht offenbar n in, um
— Waller, welche ſich über ben grös
rbatlantif Oceans von Cuba
ausbreitet, „und welche manche Na⸗
G. zu ergaͤnzen. Der
Er feigt r mo allgemeinen der Füße
wı üıhzmerifa, innmer von berfelben durch ein
falten Dauer) geichie:
Guss kiten
—38* Höhe von lefton, wo er teils ins
ie sränberten Küftenrichtung, teils infole e
bg aller Strömungen, auf ber nd
ihen, in eine nordöftt, 2
iR,, Aimmt die bis dahin vers
plöglich wieder zu, was
Peer Kap — abermals geichieht,
miben er hier über die von N. kommende Sabre:
sciinng fsrtgeflofien ‚Me Die Breite variiert
m&% nn & bis 160
tlicher in der
—— ei ſchnitt mag bie Strös
Far u ber Stunde betragen, an einigen
% —— ber G. überhaupt durch feine
Vene tiefblaue Smbigofarbe welde
bes — geſuheen feinen Schlamm⸗
u wird, To fcharf vom Waller des
Gr gridieben, daß man die Grenze mit dem
Sag came sun. De, wo er mit dem arktiſchen
Som giemmentrifit, find bie Gegenfäbe fo
', bei ein Schiff, welches bie Grenze quer
un ‚zu gleider Zeit am Bug 21, am
Cara 14° C. meſſjen faun. Jenſeit Kap Satiero,
ma we Sähexlinie wieder mehr nordwaͤrts [rei
fh ein linter Arm des ©. ebenbabin, bis
et ter geiamte ©. in ber Breite von Neuyork
ber Rantudet:, Georges: und
G.
eine faft öftl. Richtung annimmt,
ũ an ee Tiefe und
Bel
Yalmbiben! Aue vn dm Ol keit rg
. or igleit, nament⸗
Hier erfen Monaten des Jahres durch das
| ne trömung aft auf die
Abnahme ber ——
36 ende: in der Sloriba,
m Sinter das Wafler 25° C. 7 in 83°
* nörbl. Dr. 22,25°, in 40°
in 42° nörbl. Br. 16,85° C. Die
ermaite A nad) Findlay
land nur 60 m
Ar
itte als in den
Ina
ne
Sn
.
|
i
A
u
JelkkE:
Meridian von Ferro, noch ers
er eine Dide von 60 m, ftrömt des
ud feine Gehwindigkeit ift der dt,
nötig würde, um na Kp|M
der —
Allantiiden en
en. So gering i
nad) ber lange Seit allge
ben ganzen nörbL
ah von feiner Eig
—— bes ODceans aufge | f
——
nor 8
ai — 13, Haft
; Schnelligkeit und Tem | bur
wo 2 ber — weiteſten nachd
Veſteuropa erwärmen ſollte. Oft: | der flu
entumlich⸗ bad Karaibiſche und Merilaniihe R
177
mung. Griterer läuft nördlich von Kap Drtegal in
den iscapifchen Buſen; Venen har I end A
er nordwaͤrts um und ift ule
3. | Smfeln gerichtet, der Schif ort ae äh, Dr
nordaftıt. Strömung ift urſ zipen I— er.gegen die
. | Aaoren nad Südoften umbiegende Teil, welcher,
an die Canarifchen Inſeln und die Küfte von Ma:
rolto gerichtet, wegen einer Herkunft aus höhern
Breiten abtühlenb wirft und weiter Ar in den
Agın vatorial: und den Guineaftrom übergeht.
ergleiht man die bedeutende Abnahme feiner
Temperatur im Winter auf der verhältnismäßig
turzen Strede von Florida bis Neuſchottland mit
bem (5% Monate dauernden) langen Wege, den
ber ©. noch 5 is zum Dftufer bes Oceans —25 —
legen hat; bedenkt man ferner daß mit dem zuneh⸗
menden Ausbreiten und Seichterwerden desſelben
ber abluhlende Einfluß der Luft immer mehr I
b erſcheint es unmöglich, daß berjelbe an den
en von Schottland noch einen lee
ber Meereötemperatur über bie der Lu —
ter) von 3 c. verurfachen könnte, der fich am
Nordlap auf 8,1? C. fteigert. Schon Lenz in Peters:
, der leiter Kotzebues auf feiner zweiten
Reife, ftellte 1845 bie Theorie eines allgemeinen
vertilalen Kreislaufs im Meere auf, die aber erft,
nad) ben Grgebniflen der —— Im in
neueſter Zeit, Dur Carpenter und Wyvi
fon wieder aufgenommen und zur 5 ge⸗
bracht wurde. Die zahlreichen und ſorgfaͤltigen
Deo achtungen der Dieereötemperatur in verichie:
benen Tiefen zeigen, daß ein allgemeines Ab:
Bieben ber warmen Ob ächenwaſſer der beißen
one nach den Polen zu ftattfindet, wogegen von
da her in ber Tiefe dad kalte Waſſer lang! am, aber
ftetig zum Aquator zieht und dort auffteigt. Leßz⸗
tered zeigt ſich namentlich barin, daß die falten
Waſſerſchichten (unter + 5° C.) unter bem qua:
tor dichter an ber Oberfläche des Meeres liegen, als
en | im Atlantiſchen Drean bis 60° nördl. Br.
hinauf Die warmen, norbwärts abfließenden
ermafien find es, welche durch ihren Überfchuß
an otafionßgefhminbigle it allmählich oſtwaͤrts ge:
—5 werden und ſo die Temperatur der europ.
e ah ben. Diefe allgemeine Bervegung,
— ur ie nördlich von dem Wendekreiſe vor:
berr hend en Weit: und Sübmeftwinde veritärft
Bi — 8 man an old Golfftromdrift.
‚ wie der G. entftebe, hat die Willen:
f ar Y on lange beichäftigt, aber erft u neuere
Sungen wi einiged Licht auf dies Problem
PN Miifffippi kann ben ©. nicht, wie
man er —— hervorbringen, da das Bo:
Iumen welches biefer u in den Meri-
kaniſchen as anal Attet, noch nicht Yuooo VOR
em ift, welches ala G. aus bemfelben entweidht.
füberdies ift das Wafler bes G. ef das bes
Di ſiſſi füß, „und man gergoß, Da erade fo
aus dem Solr von
erilo entf Men Dir , ven — wieder durch
einen andern Kanal eindringen muß, denn ſonſt
müßte derſelbe im Laufe der Zeit ein —
beden werben. Auch Franklins Anſicht, w
G. des durch die ——— in
eer —I5 —
u einem bö Niveau aufgeftauten Waflers
ann nicht als Urſache bieler bmung ange:
—*** werden, weil eine Erhebung ber
Waſſermaſſen zu bedeutend kin müßte, um ein
12
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Golizun — Golowagkij
kam Bamerbemb vor bie Front
ua inberie_ einen ber — mit ihm zu
ie. Siemanb e den außer De:
ma dieſer bewaffnete fich nur mit feinem Hirten: | Ru
in an feiner Hicten] f glatten
Gramm un mit einem ber lehtern bie Stim
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* ern eier mr bie ö Flucht ber Philiſter
im
—
iR ber eines ber Kreiſe —
brit ind. Baf aats des
— —
nben | bergrechtliche Oberhof
er Ober ehenden Ihna, welche aufwärts bis
IT durchgängig prot. E.,
Mandelkraͤ ®
ehr Gslbl. ”
Ban ben tin der vn ae *
———— —
% unter 36 Yan ſal
in r. ,
—
—5 8 erinnert.
den im öfterr. Herzogtum
der , 416 2m über dem
Dein, in einer an
ie ©
t. | Eönigl. Freiſtadt
eis —5— Drahtfab riten u. ſ.
. son
3landf
—55 —ãA— —
irsgerichts und d
Nähe itt der vielbeſuchte
orods-
$ | koj golowa), dem aber nur bie Bonnie Der:
179
Königsfees bei Berchtesgaben fei, iſt eine alte
Sage. Wenigitens foll der Fall ausgeblteben fein,
8 oft — des onigsfees unter dem fog.
5* (Karl), Muſilſchriftfteller und Kom⸗
pomife , geb. 19. März 1796 zu Deflau, ftudierte zu
tra burg Theologie En ui, und trat 1817 in
terorchefter zu Fra ta.M. Er wurde
— penſioniert und ach 8. DR 1866 zu Frank⸗
fart a. M. Als Komponift lieferte ©. Pr auien:
werte und Lieber; unter feinen Beh ind ber-
vorzubeben: «Sandlerilon ber 7 a
180 und A Autobiographie apie (jean
VBerafiabt in Ungarn,
gute —— A Ai Hufe glei Bamend.
%, 1964 erhielten die gö niper Ber
* ein 347 Privil
zu deren Jurisdiktion ſieben um:
liegende Detfchaften gehörten; feit 1486 war G. der
für das aD ganze Gebiet ber
34 N Tr nie
geraume Zeit ihre municipa eibei ei
1628 geriet fie Fi das erbliche de Boch je
natenfamilie Cſaͤky von —A und —5*
litt auch das Deutſchtu ürgerichaft; ber
—— verſchwand mit der Ergiebigkeit ber
Der werke; boch werden noch immer Gilen: und
ergruben bearbeitet, „enenfe befinben Th ih Ser
w eb
d 2 jum Zeil noch Deutfche, der Reit an
Golusw, Stadt in der preuß. Provinz Pom⸗
men, Megierungäbegir! Stettin, Kreis Naugard,
im SD. von diefer Stabt, an der rechte zur
ierher
von Stettin aus mit Dampfern befahren wird, in
waldiger, fandiger Gegend, —5 (1880) 8708 5 fat
m
geiffenen, Yltbamm Rolberger Bahn, *
egium; 1276 wurde
oberungar. Montanftäbte.
mtsgerichts und einer Superintendentur, ha t eine
Rebenanftalt ze naugarder Zuchthaufes, Dampf:
—— MWaffermüblen, einen Kupfer ammer,
erbau, Viehzucht und Holzhandel. Die Stadt
) | entfland 1190, erhielt 1268 hr ehe, gehörte zur
Hanla ı und if jet. 1720 preupi
Gollub, Stabt in Der — Provinz
preuben, MO egierung Zbezirk Rarienwerber. Kreis
trasburg, 30 km m MW. von Straßburg, —
an der Drewenz, zählt (1880) 2893 meift kath. E., it
Sig eines Amtögerichts, eined Nebenzoll amt3 und
einer Oberförfterei und. bat Handel mit Getreide
und Vieh aus Polen. Auf einer Anbö er ſteht das
1296 erbaute alte Schloß, um welches ſich bald bie
Stadt bildete. Gegenüber am Tinten liegt
bie oin. an Dobrzy Di, Saf at N N, Tiefe
6 enftadt in Theſſa
8 AN e (eu . Kopf, Haupt), Name für gem
Wahlbenmte in Außen, insbeſondere feit Beter
. &r. und neuerbing? nach der Stäbteorbnung
von 1870 für dag Oberhaupt einer Stadt (
waltung der Stadt obliegt. Neben Iekterm beftand
unter Katharina II. ein burgomistr (Bürgermet:
jter) 2) ale Borfigender des ftädtifchen Gerichts, (©.
een j, tleinruſſiſch: Solo a
niſch: ee Pen Fedorowitſch)
Gelehrter, geb. 29. (17.) De 1814 in (opt ie e,
Kreis Zioczow in Ditgaligien, beſuchte das GC hym⸗
naſium zu Lemberg und ſtudi ſerte m hau . Peſt,
wina, wit Biftor. fat
gen der —Se X von Balls
en ımb Trachten und einer . Razte,
und bebeutendite über den FM
tand (« Narodnyja Psni galicke; i en
», «Bollöliever des galiy. 2. Behr
land«, 3Xie. in 4 Bon., Most. sem), ——
—— —— —
auf lgien un
km. baden Kr us eine aa
. Sprade in g Bali ien» (rufl., Lemb. 1849)
— law. Ehreftomathie A 1854), El:
deutich « über ben Heereszu; au» (Lemb.
Programm), «Die Stadt dem 8 1809» (Lemb.
1seh, «Sweipolt Fiol» (Wien 1876) u. a.
Sein Bruder Jwan ©., geb. 1816, Arzt in Lem:
berg und Wien, war ebenfalla in ber matli
Litteratur ald Dichter, Redacteur und Hera,
Aus FR Leſe —2 — Stade mit
er ung, Wien
Goiswin, ein ruf. Bojarengeicleät, dad im
1 —E— ber Krim nad — un, wo es
ar
—— —— ®, 6. 1% "1680, chloß
27. Yu Den Bern von Nertfcinst mit
China eh, er 1698 Mitglied der Geſandiſchaft an
bie eutop. Höfe, der fih Peter d. Gr. incognito
aid, und kn 1702 von Kaifer Leopold I.
erhoben. Gr ftarb ala
4 Kt ei fenftand
are een Seneiolobminel unb Minifter ber | Orient
Asien Anl
Iwan G,,
Berlin und at Yamn beim rufl. Bine
— en in Dienf. Als Schrütfteller verfuchte
In ber er Anen Hasflıg nad Gdpe
ex J
un er An von dem Wirifter Ref
ie, jo nahm er 1848 ie
ut ‚glaubt
Se
EEE hen 1b in
jehen erregte, feine «Russie
sous ae Aue 1845), beren
nen er auf eiten aus ind verbannt
wurbe. Db Mer bon von au sanber II.
bigt, Behrte ı
dem * ine in ——
Li} rin n —8 jeine «Types et carac-
‚ 2p3. 1847) und «Mömoires
d’an preis, rüsse» (£pj. 1649) veröffentlicht hatte,
eins, er nad Salien mo wo er 186152 ba «Jour-
= er em bie ee und —æS ſchrieb.
Golowin — Golſpie
rxtigen Alexandre Is CLpi.
Guropa zurüdgelehtt, «Btars
— Fe — pt
in benen er ein leinesweg:
fies il ber ameritanifchen
—8 fpätern Schi
En F ——— — —
Bei hin Pie Micailowitfch), ruf.
(aber Qeb 29, Sepı 1rze aa Miafan chi
hung ttorps zu Rronitadt
Se Ran
mit ber an mehtern m ie?
solen teilnahm. Ruplaı Jurbäberufen,
er 1806 mit vom 3 mg, eines —— —
— DE ——
* Afen und norbmdl
er Hüften ‚bes BE
1811-13) 9
— Gefährt
—* — und die Aufn
Infeln CBerenit, 1si9).
lung führte er auf ber. Korvette
Bee —
er —ãe age
zu urg. Cine
Berte, te der Ohifibrüch
gior, —— — Sohne in für
Sein Sohn, Hieranber Waffiliewitig
wurde mit dem Grobfürften Konſtantin px
den er auf feinen Zeifen burd 6 —— nn
lei wa
unb Staatäjelretär, 6.
ınb | rihtäminifter ernannt,
—— —
aus feinem Amte, blieb aber no 9
— I
— —
Te Be
— An * die *
—4 * Mate * Dam
Soljhen — man
Siiderhlbigen ix ber (datt. @rc
oe * Bi I
Golßen — Golt (von der, Geſchlecht) 181
Odlen, Steht iu ber preub. Brovin; Branben: ——— 1 18. 1787 und im Mai 1789 zwei
a a rg er Haufes in den Grafenftand
TER von Onden, linis an ber zur Spree | erhoben. Aus dem Geſchlecht find viele bedeutende
anılız Station der Linie Berlin-Dredden | Männer, namentlid) Militärs, hervorgegangen.
= en, zahlt (1880) 1543 Sreiberr Günther von der G. war faiferl.
wi amg. €. zus bat eine Kartoffeltärtefabrit, | Gen Seneraliifimus und Statthalter von Böhmen zur
iss. ah Tabeliban , Iswie in der Umgegend — Freiherr Joachim
hdigervon per S eb. 1623, geft. 1683) war
turbranbenb. General
55 narj lllieutenant, kur:
alfelbma chall u. |. w. und beteiligte
⸗ hear allen Kriegen fi einer eit, unter an-
—* auch bei der Entjesu ng von Wien gegen bie
Zürlen. — —— onrad von der G., geb.
1705 zu Parrow in Pommern, geihmete fid als
Diplomat und Militär, beſonders nach dem Regie:
zungsantritt Iriedrigs d. Gr. aus. Als General.
| major trug er wejentlid) zum Siege des Königs bei
Soor bei, und im Nov. 1745 ſchlug er an ber Spike
einer Ravallerieb rigade bei Denmeräborf vi er ſaͤchſ.
Neiterregimenter in die Flucht. Cr ftarb 4 Aug.
t. | 1747. Er war einer ber Bertrauten Friedrichs d. Gr.
de jeine — hidäste und ein eigenes
able, as in an ber Plabemie
Sorgdlefen m en Auf Ra beB gro:
Ben Rönigs zu Berlin i f 6 in en er Sr r⸗
echt: a
| 0 et err Karl Franz v0 dei er G.,
i eß vor, wona Generallteutenant der Raval-
ze u Var, ad Berhältnis des vi * De un und 64 Staats⸗ und Kriegsminiſter, zeich⸗
ai um Wege ber er nete fih ala Militär ſowohl im Siebenjährigen
1862), und b (pe E e, namentlich bei Sornborf, als auch |päter in
— taat unb Kirche | den Revolutionätriegen
en +9 eine | Gegenwärtig blü abebas Sans us in ſechs Linien, von
n
tnifies. Bei der 8 die Cinie zu richs pc ‚ die Linien
Karl (1864) wurde —& Gieſen und —2— frei find, wäh:
und 1866 zum ſich die Linie Sortlad in ſechs 1% Zwei e, einen
a Schein ts t. Als | orä Gortlad) und ‚
Ib — Stanbpunttes {ah er Ka Deranay, vormals Mertensborf, Orop-
tt
nu * 1871 t Entia die Linie Clausdorf aber Site, einen
* —— — ben mterabteilungen
ernannt. Gr ftarb 17. Sept. 1876 | Schellin, Sonabrud und Pagdanzig [Ropricwe]) und
mr Uns G.s Rachlaß ver enttichte einem jüngern gräflidenteilt, D Dermeberländ. (ältere)
be Etabie «Der moderne Beilimismu weig der gräfl. Zinte Heinrichsdorf ift im Manns⸗
a 5 anne | feit De. 1863 mit dem Ableben de3 6. Dit.
(som der), ein gegenwärtig in fämtlicyen | 1798 geborenen nieberländ. Oberſtlieutenants Gra⸗
Vmmages det prezh. Giants und mit einem Öweige {en n Wilhelm 3 obann von der ©. erloichen. —
abe teils frei ne einrichsdorf gehörte an Graf
bluhendes teils freiherr⸗
t, weldes ‚feinen Ur: Ruılaler Terander von berG,., geb.1747 in Süb:
8 von us eft. 1817 als preuß. Generallieutenant.
am 1123 nd, Bolen, wo er 2 | Bee date Bat e fi zu den en Friedrichs d. Gr.
bie Herrichaft Golczewo iebenjährigen und Ba
An
H;
Ant
ah
El
ir
ae hen Grbfolgelriege,
Pe au au au kam en ohaun —— — um —— e achfolger —— —ãA au —*8
fd von nterli —X Grafen Heinri
—* SH m nieder und ftiftete | von ber © 8. Juni 1775, get. 13. Ott. 1822
tlinien | ala a een und preuß. Geſandter hr
—* eppow und Baris, welcher Bater des gegenwärtigen Ha
com. Bon erft der beinrich chsdorfer Linie war, des Grafen el
a 5. Sahrh. I nun: iedrich von der = Selb (f.d.). — Der Bruber diejes
Mi X
Ga 8 ebtern, GrafRobert Heinrih Ludwig von
= gr abc. bob Haus Bro der G. geb. 6. Juni 1817 zu Paris, widmete fi
u v1? gr Häufer Heinrih3; | der diplo matiihen Laufbahn, wurde Legationsrat
= Pad Enctied ab. e der Hauptlinie Wub: | und 1865 ala Dlinifterrefident, 1857 als außer:
— heben Häufer an (feit Mitte des | ordentliher Geſandter und beuoflmädhtigter Mis
X ab Glauädorf (feit Ende des 16.% Eh. nifter zu then verwendet. 7 Febr. 1859 fiebelte
ZBelen Hälfte des 17. und ben erften Jahr: | er in gleicher Eigenſchaft nad; Konftantinopel über,
Bei 18 . erlangten fäntlihe Damals | wo er Gelegenbeit fand, zu Qunften der von den
Eizien di Sreiherrenwürde. Bon König | Drufen 1860 verfal ten Chriſten zu wirken; 1862
— BI] Don reußen wurden 19. Sept, | wurde er an Stelle Bismards nad) Betersburg
Ei ame Zacie er das er und zwei ber bein und 17. Yan. 1863 als preußiſcher, vom 1. Yan.
12
|
BAT Eh) ala norddeutfcher Bunbesboti
Yale verſett. Er war —— Seid
belubt und vertrat mit großem Geſchick und unter,
namentlich ſeit Anfang ſehr ſchwierigen Ber:
yalın n die deutf en bis zu feinem
ihn Er ſt ie beutichen Jrierfien Charlottenburg
ie —S
vafl. Zweige des Hauſes Sortlad entſprang
Graf en ugu Sriebrid derbinand von ber
&., nambafter preuß. Staatömann, geb. 20. Juli
1765 zu Dresden. Nachdem er in Leipzig und Frank⸗
jurt a.D. ftudiert, trat er 1787 in preuß. Staat»
ienft und wurde 1788 . Zegationsrat in War:
[den, 178 1791 ®efandter in Kopenhagen, 1793 in
inz. Rad) feiner ee von ba erhielt er
1797 eine Sendung nad Stodholm. Seit 1802
Gefandter in Petersburg, folgte er 1807 dem Kai⸗
fer von Rußland in das Dauptquaztier und über:
nahm hierauf, da Rap bei den Friedensunter:
hanblumgen nu zit die Zuziehung des Minifters
wärtigen Angeleo enheiten * er gemeinſchaft⸗
lich mit dem Oruien von eu ieden zu
Tilſit und 1808 Preußen auf
ls nach dem erften
Tarie —— * des And
wieber übernahm, wurde
us: eranf 1816 Befandter am Bundestage und
1817 itglicb des Staatsrats. Nach feiner Ab:
ndeötage 1824 trat er wieder als
De arihal ein und ftarb 17. Yan. 1832.
aus der ine GSortlad (Zweig Yeilfinen) find
ſ. d.) und fein Bruder
ben von be Bo d.) hervorzuheben.
—— —— 8* Moral,
riftit len)
Bat Sr ärz 1801 zu Wars
| au, wo jein Bater damals Stadigerichtäbireltor
war, befuchte die Gymnaſien zu Marienwerder un
Nönigäber und erlernte 1817 auf dem poln. Amte
Die ocin bei Thorn die Landwirtſchaft. Ein inne;
edürfniö nad wiſſenſchaftlicher Auzbilbung
Fährte ihn 1821 auf die Unwerfität Breslau, w
er fih in die theol. Fakultät einſchreiben ließ, "ober
nur pbilof. und philol. Borlefungen hörte; 1823
faufte er da3 Gut Liſſowo an der poln Gren
unweit Thorn. G. gab jedoch fpäter den Butzbehp
auf und übernahm Pachtungen in Bolen und Breus
ben. Nachdem er aud hiervon fi wieber -zurüd:
gezogen, wandte er ſich mit dem geringen Vermoͤ⸗
gen bad er erettet, 1830 nad dem Städtchen
Boltub, und febte dort philof., eher und äjthetis
ſchen Stubien, fiebelte aber 1847 nad Thorn über, | ü
wo er 12. Nov. 1870 ftarb.
Seinem «Bud der Kindheit» (Frankf. 1847;
4. Aufl., Berl. 1877) folgten: «Deutiche Entartung
in der lihtfreundliden und modernen Lebensart»
(Franff. 1847), «Das Menfchendafein in feinen
weltewigen Zügen und Zeichen» (2 Bde., Erlangen
1850; 2. ‚ Berl. 1868), «Ein Jugendleben.
Biogtaphifheh Poll aus Weftpreußen» (3 Bde
en). 186 Aufl., 4 Bb .‚ 1866) unb «Ein Klein:
ftädter In doyptens (Ber "1853 1877).
Ein Wert von großer Driginalität und bleibenbem
der au& |i
Durch
au
dann Geh. ge —— F
Lebens.
b febelte aber dann 8 18 auberonb.
Goltz (Bogumil) — Golg (Herm., Freiherr von der)
—— Th | (6
ner “Der Menſch —————
ei: Sie der * Bölter et
„Bel 1 1260; 2 Aufl. unter dem
Raturgefhihte De3 dent
f Genius», 1864). — — jeians Stubim.
——— (in zu
een Ic —— Lit. zt L
————
Gen ee au ch fran One
au nz
Bon 1861 bis 3 etieibete @ . da3 Amt ein
Brebigers bei ber . Geandtfi ft in No:
rofefior Der Th
ie nach Bafel ü Sn dieler zeit veröfte
ni 1er einen Cofluß dom Borteägen «Got
heilige Gefchichte » (Bat. u
handi ascetif
U
en Band eines g
Bern dogmatiſchen Werks: «Die Grit. „or
mahrheitene (Gotha 1873). Im J. 1 um i
Brofeilor ernannt, hielt &. 1872 458 Rett vor
iverfität Da ed De a —X
über «Die ſittli it in te
(Deutfehe — aa "Diem 1873 nad B
erufen, vertrat 8 ie foftematifchen E
Aplinn, Abgefehen Don Meinen Abhan
r «Die Grenzen der kirchlichen
Familie», gab er 1874 und er mit
zwanglofen Heften bie —— zur
— über die bevorſtehende Synode» ber:
An den Berbandlungen F —.
neralſynode von 1875 nahm G ‚ol ——
der theol. Fakultaͤt zu Bonn Anteil.
Schluß der mine ie ine Ruf y
Dberlonfifto:
4 des ——8 ſchen £
nrats und ord. Honorarprofefior an “
tät, weldye Stellung er im 1876 qar
rat —8
fir
da
Goltz (Theod., Freiherr von der) — Goltius
183
1883 warbe er orbenslichen Mitglieb ber | zogen und trat als Dffisier 1861 in das pr
— Gr te nod) eine Samm⸗ — * egiment. In den ern
ums — «Tempelbilder aus dem Leben ine bie Ariegsalabemie zu Berlin und nahm
[ @. Berl. 1879). m %. 1866 in jeinem 2 iment,
Gclg d., Yreiberr von der), Bruder bes weides Armes rmee⸗
2 beuticher Vollswirt, geb. 10. — gehörte, teil, wurde jedoch —8 zu Beginn
rt bezog 1853 Die ü ü ber Dperatiomen 27 . Juni bei Zrautenau verwun:
and fpäter , gr und Staats⸗ Im J. 1868 wurde ©. A Dienitleiftung bei
i i 1855 infolge 3 topogr. Abtei Generalſtabes
exe 5 das ee vorläufig auf | lommanbiert und gr ben, ſowie dem fol:
wu rumtte ich ber Landwirtſchaft. dem er | genben Jahre an ben eben ber Landesauf⸗
vu dh Lenbgütern im , in nahme teil. Bei ber ung im . 1830
Yamzı ab Dürttemberg praltiich * tte, | trat ©. als Fa re aD —* —
un 2156 abermals nach Bonn und | te manbo der a Armee rinz ——
a ie Shbemie om Beeuben), m As bei Dion:
ae pi e— ur von —— — der Ein⸗
8 —* on Mep bis zur Kapitulation, fowie
chlachten bei 3 — den Kämpfen an
landwirt⸗ De Si und —8
n em en
t | bie —S zu Ei
ta da | neralitab verfegt und
t bee
teil, lam
e tie — ala Lehrer an
tsdam, wurbe 33 ſchon
hau in PH 0 en Se
r kriegägef
eilung [ben überwiejen. Denn tellung
veröffentlichte er zwei wertvolle Werle: «Die Ope⸗
tationen ber Zweiten Armee bis zur Kapitulation
von Mep» (Berl. 1878) und «Die fieben Tage vor
Le Mana» —8 3 welche Aufmerkiamleit
— arſtel⸗
le bie * en ee und Objeltivität bes
1874 wurde ©. zum Generalitabe
chende Form ber
372, Sie 6. Die! ion verfegt und veröffentlichte abermals
= | zwei Werle: «Die Operatis
nen der Zweiten Armee
Ars | an der Lsire» (Berl. 1875) * «Leon Gambetta
Ye erregte wegen einiger, über je
LT";
= wu Breupen unb 1848 Abjutant des Prin⸗
an; Srenben (jebigen Beine Milk), mei
221349 ın Baben begl —3 — urde 1849
ier der vrimeſſin Al⸗
Daher. —— zum Dir | * * —
in * * 1 ge
Sum des Königs Wilhelm.
® = 14 Sanallerichrignde, * 1868 Kom:
ung der SarbesSlavalleriebivi und nahm
— Kader Debe 1558 zu M
55* Aa in Die achte, wo ſich bald
und jeine Armee» (Berl. 187
Sprache erſchienen). Das a Gennme Bert
t genannte Wert
auer der altiven
Dienftgeit und Gambettas Wirken ausgeiprochener
Meinungen Ürgernid. Es oigte die Pofortige
|| Berfepung bed 5 Berfafiers in Infanterie⸗
regiment. Doch wurde G. ſchon 1818, len in bie
kriegsgeſchichtliche Abteilung des Groben Generals
ſtabes zurüdver eht unb ‚gieiipeitie 8 Lehrer ber
gegegiigee an — Kriegsalademie verwendet.
eiter vieler, namentlich militäriſcher
ef chriften und fucht buch populär gelhriehene
eh und öffentliche Vorträge dem größern Bus:
blifum das richtige Verſtändnis —* militaͤri
Zeitfragen zu vermitteln. Fa tel verfolgt au
«das Voll in Waffen» (2. Au [. 1883), Bon
hervorragender tciegbwifien Eu —*
iſt die — in en ne
——
« un Pen er
1883 wurde ©. nad nftantinepel
urlaubt, um dort, einem Antrage ber türl.,
dem | rung entiprechenn, bie ie Drgeniiation unb —2
neben a Man Yen ne Hunuß aid Dierk-
en, und ſchied ge e a
lieutenant Si: ; bern altiven preuß. Militärs
bienite —8 um inte ben der Bforte zu treten.
Golgind (He rare), Di A — olländ. *
ren, wo
NIT. — — aim *
u helfen, war bie e
M . Später, als fein Vater
en mu e, lam er zu
ater ala
je —
glänzend en ten. Im Ulter von
«
184 Goltzſch — Gomberville
eine ältere Witwe, deren Ver⸗
21%. Yen in er eine ältere Wi r
mögen
in den Stand feste, eine gute Rupfer:
druderei anzulegen; ber Sohn, den fie ihm zu
bradıte, Jatob atham, wurde fein eifeigfter & *
ler. ©. entwidelte eine Ich, an angeitreng
feit, die aber, verbunden mit bem Ar des ik,
verhältniffes zwifchen feinem und feiner Frau Le:
bengalter, Gemüt und Gefundpeit fo Iche: angriff
daß er in feinem 24. Jahre eine längere Reife Burg
ufe zurüdgelehrt, Träntelte er von neuem und
Deutſchland = unternehmen mußte. N
nte nur du
und zu großen Arbeiten fähig gemacht werben.
die forgfältigfte Pflege geitärtt
ftarb 29. Dez. 1616 zu Harlem. ©. brachte die
fee erei, was die Technik anbetrifft, auf eine
Er bildet den Übergang von der
kiönenden; ur koloriftiihen Behandlung N des Grab:
irtwofentum im
—38 — und lieferte Borzaa iches in leßterer Hinfiät.
ihm beginnt da
welches in raichem Fortichritt K danach ſtrebte,
alle Tinten und zur bes —* mit dem Stiche
Stich,
erreichen. Sn einen altern Besten gebt er in
nb Haltung von Dür
Göolizſch, rechtsſeiti der Bei Eliter,
nl ei
mannſchaft Zwidau und mündet o
erhalb Greiz.
Bei fau überfchreitet die Linie Leipzig-Hof ber
adden tante hn das Thal ber ©. auf einem
großartigen, 1845—51 erbauten Viadukt. Derfelbe
iſt 579 ım lang, über dem tiefiten Punkt der Thal:
ſohle 78 m er aben und beſteht, indem fi) Bogen
über Bogen wölben, aus vier Gta en, beren uns
terfte von 20, deren oberite von 24 er getra:
gen wird. Die Koften beliefen 52 auf faft 7 Mill.
rt. (©. Tafel: Brüden I,
Goluba 3 boez,
d. i. Tauben
untern Donau | in Serbien, von dem noch
ehemals feſtes Schloß an ber
vorhanden find. ©. fpielt in den mittelalterlichen
Kämpfen ber Serben, Ungarn und Türlen
bedeutende Rolle, Man führt die erften Anlagen | ftimm
eine
ber Befeitigungen bis auf bie Römerzeit zurüd.
Bon 1428 bis 1688 war der Ort türkisch; ſeitdem
verfiel derfelbe. Das Schloß ©. wird a 8 bie Hei:
mat er olumbäcier Müden betradtet, die
Sage nad) in einer ber Selfenhöhlungen am
ee ber Set entitehen. Dort liegt nämlich der
von St.
org getötete Dradye, aus deſſen Rachen
die den Pferden und inbern ori bi en —
ril
un er⸗
t
—5 — en af oft in abtreten & Schwärmen
verurfadhen großen ——
Goludyowfli ( von), dfterr.
Staatsmann, 8. geh IL 1812 —* N an.
erhielt feine Erziehung und erfte Pi
Studien an ber Hochſchule
ung in dem | teil
—— zu Tarnopol und vollendete eine
ort trat er nad emplangener Do tormürbe in
ben Staatsbienft. Während Graf Franz Stabion
einen maßgebenden Einfluß auf die Verwal
Gouverneur in Galizien war, a] he ®. allmäblid
tte, Daß er na
des Kronlandes, der zur Folge
tun
Stadions Aüdtritt (1849) an die Spike bed Gou:
vernements gehzut wurde. Am 21. Aug. 1859
wurde er zum Miniſter bes Innern ernannt.
diefer Eigenfchaft bat er an dem für Hfterrei
bedeutſam Nena —A m an
einen maßgebenden Anteil. Am 13. Dez.
wurde ©. feines Amts enthoben und Durch
1860
mer:
fing eriebt. Am 18. April 1861 wurbe er zuı
Mitglied des Herrenhaufed und 20. Sept. 186
gem Statthalter in Galizien ernannt und blieb ei
i8 er unter dem fog. Bürgerminiiterium (1867
diefer Stelle abermals entyoben wurde. Unte
dem Diinifterium Hohenwart (1871) wurde er zun
dritten mal Statthalter in Galizien, welche Ste!
lung er aud unter dem deutſch⸗verfaſſungstreue
Ainifterium Aueräperg bis zu feinem Tode (3. Ay
1875) bebielt.
©olzermäble, ſ. unter Grimma.
& a a — öfterr. Ba: und Mautamt auf Dei
er Joch
Gsmadl, ein oem Dlivenöl ähnlies OL, we
es durch Preſſen der Samen einer in Californie
einheimishen, Goma genannten Urticee gewor
nen wird, If. Arminiane:
®omariften oder KRontraremonftranten
I martgumm oder Gomartharz ift d
im getrodneten Zuftanbe in ben Handel fomment
[| bal amifche ‚gait ber Bursera gummifera Jacg
eines au r Familie ber Burferaceen gehörende
ums Weftindbiend und Sübamerilad. Dieſe
auch Chibous oder Cachibouharz genannte un
t Elemiharz ausgegebene Stoff wurbe früh«
aleid dem Elemiharze zu Wunbfalben und Rauch
rungen verwendet, dient jet zur Bereitung vo
Firniſſen. (6. Bursera.)
Gomarud (Franz), reform. Theolog, Saup
gegner bed Arminius und der Arminianer, gel
80. an. 1563 zu Brügge in Flandern, in Gtra
burg unter Job. Sturm vorgebildet, ftubierte fe
1550 — in Neuſtadt, Drfo ed, Gambri
idelberg, ward 19T Srebiger ber bel
Gemeihe in gr anffurt a. M eflor be
Theologie in Leiden. Er —3— ——* ——
onders auch in der Lehre von der Praͤbeſtination
lehrte bob Gott vor dem Fall ohne Rudiich
auf daB Herde Iten der Menfchen, bloß nad feiner
— einen Teil derſeiben zur Seligleit b
einen andern ber Berdammmnis überlaffe
e, oh daher der Menſch zur Erlangung de
[8 aus eigener Kraft gar nichts thun Tann:
onbern alles von Gottes Gnade und Wirkfanıtei
abhänge. Als nun 1608 Arminius als PBrofefia
ber Theologie nad) Leiden berufen ward, war d«
Streit unvermeiblih. Zwei Kolloquien der beide
Gegner, 1608 und 1609 im Haag ten, ware
obne Erfolg. Als na Neminius’ ode defien ®
Enmungögenofie Kon Boritius als Brofeflor na
iden berufen wurbe, Ienke G. feine Profeſſur ni
ber, lebte feit 1611 in Middelburg und ging 161
018 Brofeffor nad) Saumur, 1618 nad) Öröninger
Bon bier aus nahm er an der Dordrechter Synoi
und wirkte bier als einer der entihiebenite
Gegner ber Arminianer. Auch an der 1688 in Leid«
. | vorgenommenen Revifion ber Bibelüherfepu b
teiligte IH ©. Er ftarb 11. Jan. 1641. Seine
erfhienen gejanmeit Amiterdam 1645 unb 166%
ombersille (Se — de), eigentlich Maı
tin Le Roy, —* mandichter, geb. 1600 i
Baris, lebte meilt auf jeiner Befigung in Gombe
ville bei Verfailles und ftarb 1674. Cr war ein
ber erften Mitglieber der Franzöfiiden Alademi
chrieb nad) Veröffentlichung Ichrhafter und galantı
ejien in den J. 1621—51 vier unter dem (ij
ufle des griech. Romans ſtehende große Selbe
romane, worunter «Polexandre» (1632—87) d
berübmtefte ift. Durch diefelben wurde im —
Gombetta — Gomm
ginn Roman eine ber Wirklichleit
um segenbe und zugleich ariſtokratiſ
ausehrt und erhielt die gleichartige
in —— — im 1 abrh. Ihren Anftoß.
franz. mes
Pr
omandich⸗
— Ge, —— 1847) ein ns Getreide: | d
des Quarto oder %,, der Mina,
——— —** chen) und nach ber Größe
en Praxis = 1,381,
ya aber zur =
Gesiin, Stadt im Fu Gouvernement Wars
keit Goftynin, i in Bolen, füblih von Block,
um ge som linfen —* ‚antiermt, mit
&,ieranter viele benzuders
Fre Sht- unb Eäienfabriten. und Brannts
EHRTEBETEICH.
l einer im Drient, na-
— fern.
Kreröftadt im ruf. Bouvernement Mo⸗
rt. uud 48° 41’ öftl. 2.
—* 2 a
ben und fteilen Ufer bes
hen von m Wohlen nad) 7 der;
wa u der von er Ming
* — — mit (1889
[ mit Bau Su
** Terſon, ferner mit Wolle, Han
2 | a) Rig Warſchau, außer:
2 ederfabriten unb fünf
et Ruf ben ne hen i Sahrmärkten
Ismumes Imupeiächli a re aus Mob
az zu Seäimaren aus Tula jum Berlau
betzigt etua 524000 Rubel. &., auch *
—— — Com, wird in
ſehr wech⸗
ide Dial
Eysplf An
|
Hi
unter poln,,
ad ‚nude e
land einverl
———
1 Ise 50 on erſter © begeichn nen, deß
— der EA öfter (
bet) a — da [be ift wohl iden⸗
der Klaſſiker.
— mn, die —— —
Beet au q
€, i# von 1 Geftalt und erfüllt
Hi
15
me am hohen alten Plateau, das mit
sun. ae dm den Sewäflern eingejönittenen Küften
Sure ebfältt. —8 m body. Der hoͤchſte
7
der 1340 m hohe obe Gumbre de Gerjon.
Baäche, mit Kasladen zum
haben * m den en de ;
I
4
Denen Ba
JE,
5 U}
2* Seide und Sartoffeln. ausge⸗
on Wein, Zucker und Coche⸗
— 8 An der Ditfeite liegt
are e Gomera, mit 2400 €. und
Unterplag, von wo Columbus 7. Sept.
Bz Gutbedung von Amerika außfubr.
—— Joas Baptiſta), einer der beiten portug.
Zeit geb. zwiſchen 1770 un
die Handlung und war
einem größern Hanblungähauf e. In
tete er die Tragödie «Nova
KR durch welche allein er
LE
ii 86
IE
a
verwendet, ein ſehr [hönes | H
Sapbeıs, Bei in Der Böllertfel M
a t teigenbe Zhäler Sp
‚ während da
—— * —— er wird viel Bi d
185
erühmt geworben ift. Das Stüd kam zu Anfang
des 19. > yabrb. auf die Bühne und wurde das Lieb:
lingaftüd der Nation. — — Zragöbie iſt unver:
tennbar eine Jugendarbeit, aber eine in ber That
vielverſprechende und don dadurch epochemachend,
aß der Dichter die franz.⸗klaſſiſchen Feſſeln ab:
füttelte und wieder mehr dem Nationalgeifte
jo te. Ins Fran ofiſche wurde Je von Ferd. Deniz
n «Chefs-d’@uvre du thöätre portugais»
(Bar. 1828) und ins Deutiihe von Wittich (Era.
(Ben) übertragen. Aus lieferte er metrifche über:
feßungen ber franz. Tragödie «Fayel» von d'Ar⸗
naub und «Die Maltabäer» von Tamotte. Der
Dichter ftarb 20. Dez. 1803. Vgl. Braga, «Historia
do theatro portuguez» (Bb. Yu Porto 1871).
Gomed de Amorim (Francisco), unter den
lebenden Dramatilern Bortugals der 7 ber
noch ber —— Schule angehört, ale
von Almeida:Garrett, geb. 13. Aug. 1827 in
lomar (aRinbe) erlernte 18jä rig in Brafilien den
andel. D ktüre von Almeida⸗Garretts Ge⸗
dichten erwedte fein Dichtertalent und trieb ihn
in die —* zuruck (1846), wo Garrett ihm ein
treuer Freund und Berater ward. Die Revolution
von 1848 begeifterte ihn zu jeinen erften Liedern
«Garibaldi» und «A queda de Hungria». Im J.
1852 ‚ga er fein erftes Drama heraus: «Ghigi»,
das in Liffabon unter raufchendem Beifall zur
Darftellung kam. Ihm folgte 1858 eine Samm:
lung lyriſcher Poefien: «Cantos matutinos» (2. er:
weiterte Ausg., Liſſab. 1866, unter dem Titel
«Versos»), und fpäter ehr Dramen, unter
welchen die hervorragenditen «Odio de Raca v,
«Figados de green, «A prohibigäo» unb «Aleijöes
sociaes» find. © ‚wel er bereit 1851 ein Kleines
Staatsamt erhalten hatte, wurde 1859 Bibliothe:
far des Marineminifteriums und Konfervator im
Museo de antiguidades navaes, Neuerdings vers
öffentli lite er ben günftig auf enommenen No:
man «OÖ amor da patria» (Liffab. 1879) und eine
Lebensbeſchreibung feines toteltor: «Garrett.
emorias biographicas» (Liſſab. 1881). Cine
* amtauögab x feiner Werte erfchien 1866 — 70
e., Lillab.
3 — Zeilneömer am Attentat Dr:
nie (f. 38 auf Rapol eon I
GSomm (Sir William Maynarh), brit. Feldmar⸗
ſchall, geb. 1784, trat als 8 1ehmjähriger Knabe in das
brit. Heer ein und an dem Zuge nad
bem Helder, im folgen n Sabre an ben Grpebitio-
nen na Frantr ei und panien, 1805 an ber
Unterne mung _gegen Sannover, 1807 an ben
mpfen bei Stralfund und dem An viffe auf
Kopenhagen teil, tämpfte dann 1808 und 1809 in
anien und Portu al, machte den Zug nad) I ber
bolländ, Inſel Wal eren mit, kehrte jedo
ort wieder nach Spanien zurüd und wurde "im
Stabe Wellingtons "ala Generalftabäoffizier ver
wendet. In diefer Stellung nahm er an dem weis
ton Verlaufe bes Franzöfiich- A; aniſch GBortug iefis
den Kriegs 8 bis zum —* uſſe teil, —*
63 bei Wellingtons Heer in ven ieberlanden
und machte 1815 die Schlacht bei Waterloo mit.
G. wurde 1842 Gouverneur von Mauritius und
übernahm 1851_an Stelle von Sir Charles Napier
in Indien den Dberbefehl Nber das gegen bie Bir:
manen kämpfende Heer, welden er bis jum Ende
des Kriegs 1853 führte; zwei Dei oe darauf fehrte er
nad England zurüd. 1863 wurde er mit
186 Gommeline
dem Ehrenpoſten eines Oberſten der Coldſtream⸗
Guards betraut und fünf Jahre danach zum brit.
Feldmarſchall ernannt; daneben wurde ibm 1872
das Amt des Wardeind vom Tower verliehen. ©.
ſtar zu Bri abton 15. Mär 1208.
Bommeii ine, techn. Bezeichnung für ein buch
Nöften von Stärleme { bargefees Dextrin (f. d
Gommeru, Stabt in der preuß. Provin od
fen, „negiern Nerungbesict Magdeburg, Kreis Jerichow J,
von Magdeburg, an ber Ehle, äblt
(1880) 221 meilt evang. E., iſt Station der Linie
Dagbeburg:öerbft-Seipaio der Breu iſchen Staats⸗
bahnen, Sig eines Amtsgerichts und bat ein altes,
von König inrich I. gegründetes Schloß, welches
jest als Strafoefän nis — —— — Dampf:
mal die FR Baflermo und Schneidemühlen,
oh —ãS Y
— hen Düngemitteln un Die
mie ie grobe teinbrüche auf Oraumade, bie
Waſſerwege nad) Magdeburg Hamburg Wil
—— und Berlin geht und beren iche
usbeute einen Wert von etwa 6000 ri hat.
@ömör, Komitat im diesfeitigen Theiblreife bed
ande! mit
‚ ſo⸗
auf | der
— (Gomphrena
des Siddimthals, bie in alter Zeit bei einem furcht
baren Nabuzereignib vom Toten Meere verichlun
gen worden fin
—— bene), 9 Pbiloine —— 29. aha
n, befucht
——— in Wien ra, —* opbie und —
und habilitierte 1867 in Wien, wo er
außerord. 1873 ord. — or ——— *
[ogie wurde. Seit 1867 lorreſgondierendes Mi
glied der wiener tabemie F — A wurd
er 1882 zum wirllichen derſelben ernann
Die Sucht feiner — mit vs Pailsie opb
John Stuart Mille war die unter &.' Redactio
erihienene Fra von Mills ei
Merten» (12 Bde. —80). Mitte
unkt von ©.' oiltog Erbin bildete bie griec
insbeſondere der empi tum,
Namentli me tee — Entzifferur
ven b tlich
— urei Pr lofepbie. Außer
chen Beiträgen Big itf * —— ——
veröffentlichte er: «Demofthenes Ser Stentsman
(Wien 1864), «Philodemi e ira libere (Lypg. 1964
Königrei Ungarn, | hat einen Ylächenraum von | «Traumbeutung und Zauberei» — 1866), «He
1418,02 q —* en iſt größtenteils (durch | culaniſche Studien» (2 Er 1865-66), «
weige der Rarpaten) gebirgig. € Der 1600 m Döbe teäge zur Kritik und ringe San ick
rg ift ber Köni göberg do Hd be., Wien 187576
Die bei dem Dorfe I gtelet (1. 6.) S) befindliche Zropf 18» (Wien 1876), «Di a Die Drudküde der ont
fteinhöble ift eine der nerhoürbigften Guropa3. ©. | giler und Gobets a ai
wird nad) allen Richtungen von flößbaren Gewäflern | 1878), «Beroboteif he Etubiene 22le., Wien 18&
durchſchnitten, unter denen namentlich die in die| Gem ‚ Amarantine ein Nan
ip8 führenden Fluſſe Due und Goͤlnicz, ber | der ſich auf die Bermenbtigaft Hefe flangeng«
ran» und der Sajöfluß roorzube ben find, weldye | tung mit dem eigentlichen zieht, vi
zur Belebung der Gewerb⸗ Handelsthätigleit en G. nur ber
viel beitragen. Der Aderbau ift wegen des ges | zenz ve hieben iſt. Be ; jenem find bie Blüte
birgigen Bodens nicht jebr pebeutiam; beito aus: | zwar fehr Hein und un ‚ aber in 3
gedehnter aber iſt Die Obſikultur, ber der Bergbau amd ahl zujanmengebrängt und von * redenhäutiger
die durch treffliche Weiden begünftigte iehpudt. ‚prächtig gefärbten Bracteen
Die Erzeugnifle der lebtern ee ebören su den beiten | Die Gomp zenen IDerben berienig
in Ungarn und bilden einen ſehr gewinnbringenden | Kategorie von welche als Kr
andelsartikel. Der Aderbau liefert in den nörd-
ichern Teilen bes Komitats nur Hafer, Heibelorn
und Kartoffeln; im Süden u pe man ſchon Rog-
gen, Weizen, Maid und Tabak, felbit die Wein
traube fommt an einzelnen Orten da: vorteeflic
ift der Anbau von Hanf und F Der Holz:
reihtum in den ausgedehnten Waldungen ift be:
beutend, Betreffs des Mineralreichtums gehört ©.
u den —X Komitaten; an Eifenerzen iſt es
as reichſte daher auch zahlreiche Gifenhämmer und
Gijengießereien beſtehen. Die At Berg:
werfe find u Theiß chau und Roſenau.
Unter den übrigen a des ſehr ge:
werbtbhätigen Romitat3 find namentlich hervorzu⸗ b
geben bie Bap ierfabrilation, die Berfertigung von
einwand und von TZöpferwaren, fowie die Glas⸗
fabrilation in Kolawa. Überaus reich ift Das Ko:
mitat an Mineralquellen. Die Bevölkerung beläuft
ic) (1880) auf 165268 E.; der Nationalität nad:
ven (48,2 Broz.), Siowalen en, ‚s Broz.) und
Deutiche (3,4 ron): in Be; das Religions:
Belenntnis Katholilen (42,5 103) Soangelif
Sup dburgiicher Konfeffion (36, 3 Proz), Evangeliſche
Helvetiſcher Kon efion(18,5®ron.) und 4261 ben:
bie Katholiten haben einen Diteof zu Rojenau,
Stadt mit 4737 G. tort ift der Flecken
Rima⸗Szombath (Gro Ste en ——
Gomorrha, hebt. '"Amora, d. tung,
iR der (nachmalige) Name einer * pi —
mortellen (f. d. * für Dauerbonguets unb 8
Bindereiartitel Verwendung finden. Während ab:
die Infloreszenz bei dem eigentlichen Amarant lang
veräitelte ihren bildet, Äch fie bei G. einfady und ve
a * oft ſogar hugelig und ——
ttung G. ift an Arten ih reich, d
ber * nach ber Kultur in In Blumengatt
ent — — —— od), nicht alle eingeführt. D
ft G. globosa L der Kugelam
7* du mat Indien gehalten wird. S
ift eine weichbehaarte, weißliche, ſchon an ber Del
veräftelte Pflanze von etwa 30 cm Höhe : die fl
tragen glänzend violette Blätenkö d einzel
zu zwei bis brei in den Adi n zweier Hein
Blätter auf 8-10 cm langen Steelen. Man bat
ben Gärten mehrere Barietäten, mit rahmweiße
—5*— „ weißen und mit Biolett iit
lumen erdinge⸗ iſt non dieſer Art auch eine V
niaturform, var. nana compacta, erzogen word:
pie Gompbrenen find einjährig ober werben ı
tens ala Cinjäbrige f kultiviert. Wegen ihrer E
> ndlichkeit ift G. globosa zur Kultur im frei
Lande wenig geeignet, befto befler aber für Die 8
tur in Töpfen oder, wenn bie Blumen in größe
enge für Zwede der Binberei gebraudyt werd
auf abgetengenen Miftbeeten unter Glad. And
Arten, . B. G. Haageana Klo ‚mi oran,
farbenen Blätentd then, werben weniger bau
Tultiviert alß bie obengenannte Art.
Gomutifafern — Gond
—* [mt unter Arenen Tab für
7) ‚ein a
Spree in Arnam, welches 0 Handelst
‚chäkelen) enthält, amtlich = 191,06 za.
Dul weicht aber in ber PBraris bis zu Ungefähr
men Maftel ob, indem es ſich bei Unterfuchu
— ——
7) |; n
das betrefienbe Thuol zu 63,88 man.
Eee lies,
ad mIihieite der 2 km im
Susit Bort:au: wen ein Birrfal vom
—X ; en, die über eine Sand:
Der dem Außenhandel sig,
öpt ki
—** eines —— — — ——
PETE eldmen.
Republi Hakt (en, me
Mae be be —— bes Bufen 3 gelegen
und Sur oo vom Sande — — PR
mim am Bat von Bortau: »Beince De bei
emxke 60 km weit von NW. nad) SO
=. ana Bir beträgt 743 gkm. ©. ift das alte
—— non. ber Indianer von Kas
—*
fyl.
Mmeond Louis Antoine und Jules
Sih Bari, kanz. S eller, zwei Brüber,
zu ar ir ere 26. ai 1892 fm Nancy, der
a 3. 1830 in Paris geboren —8*
ia eines Mitglieds der Konftituieren:
vn von 1789 und eh ve aber
: — ( I81), «Salon de —
Le uyaiıen des thöhtres» (1858), «La lorette»
1m. da riwolution dans les maurs» (1854),
lu ginee & l’exposition universelle de 1855»
A, des actrieees (1856), «Une voiture de
(1868). Romentli ‚ober haben fie Bin
Romandichter einen
7 in
Bay Rode u — ie Ser I N
Studiums — Se
2 Detail und häufen
ehrreiche Einzelheiten
de zuſaminen. In dieſe Mich»
: «Portraits intimes du XVIIIe sidole⸗
* * neue Aufl. 1878), «Sophie Ar-
Taptts sa correspondance et ses m&moires
0 187, «Histoire de Marie Antoinette»
"Ar te), eLes ehrt, ie F re Ye XV»
‚ eine t, die in drei Baͤnden
* exhdien unter den Titeln: Du Barry»,
— de Chateauroux
rg (1878— « «La femme au
—Ræ 55 2 art du XVIII* sidcles
2194; 3 *— ea, Pie «Idöes et sen-
— — et artisto⸗
X ehoͤren ſie zur eh
— m —— —
omane
nt —— ner gib ecl «Charles
un —* «Seur Philomene» (1861),
2,
Nuzperin» (1864), «Germinie Lacerteux»
anstie SET) eMadameGer. Ger-
187
vaisais» (1869). Nachdem Jules ©. 20. Juni 1870
zu Auteuil geftorben war, veröffentlichte Comond G.
noch L'oœuvro de Wattean (1876) und «L’euvre de
Prudhon» (1877), und drei Romane, die feinen Na⸗
men berühmt madten: «La fille Elisa» (1878), «Les
fröres Zemganno» (1879) und «La Faustin» (1881).
Goud, ein eigentümlicher Vollsſtamm, welcher
den größten Teil der Bevöllerung in ber Landfchaft
Gondwana (f. d.) bildet und für den Überreit der
urfprünglihen Bewohner von Borderindien, na:
mentlich des Delhan, vor ber Ginmanberung ber
Arier gehalten wird und von der ſpeziſiſchen, durch
rleßztere verbreiteten ind. Kultur nur ot wenig ober
gar nicht berührt worden ift. Die nb’im allge:
meinen nicht unter der mittlern Ko ae hen der
Hindu, aber von ganz ſchwarzer Haut
eine breite Stirn, Heine ti Hefliegenbe 3
ne, bie Lippe en, Gmubige, —* ähne,
es, langes, gendes, lat aupt:
baar mitunter * rotes, mehr ober weniger
wollen ei eine breite Bru und fange entel.
Bart ift bei ihnen nur — entwidelt. —
en | Schriftfteller Ben das Aubere der ©. günfti
und erwähnen ihres fchönen und RER K ie wohl
geftalteten Körperbaues, des angenehmen Geſichts⸗
ausbruds bei vielen HPännern, ihrer glänzenden
lebendigen Kun. ihrer r fchönen ähne u. f. w.
aus wird die Reinlichleit und Zierlichkeit ihre
Uußern hervorgehoben. Diet G. fteben im all
nen auf der tiefften Stufe der menſchlichen Ku (hrr
und wie einige ller über fie berichten, we⸗
nigſtens teilweife nicht —* den wilden Tieren. Sie
leben in den abgelegenſten und am wenigſten zu⸗
gängli lichen Rä und DebirgSgegenben der
fog. Gondwana gehörenden iftrifte in
&lechten Gatten in Ich einen Dörfern, außer:
alb der religiöfen und ſozialen ftitutionen bes
induismus, haben feine Kaſten, feine eigentlichen
riefter, verehren Dämonen, denen fie Menfchen:
opfer bringen, follen Strante und altersſchwache Fi
milienglieder ſchlachten und verzehren, find je Ich
ſcheu, aber gleich zäuberi(h un eben‘ faft nadt,
Hau Haslıh ben fie von der Jagd und verzehren
das Fleiſch aller, auch der von den Hindu für un:
tein en Tiere und find teilmeife berauf m
— 3
ben Getränken, die fie ſich zu bereiten verſtehen
febr ergeben. Aderbau wird von den ©. mır ehr
unvolllommen und wenig getrieben.
Ihre Sprache iſt nicht bei alten einzelnen Stäm:
men, in welche die ©. zerfallen, und zwiſchen denen,
außer ihrer ethnogr. Verwandtſcha H un Sl
mengehoͤrigkeit feine andern Beziehungen ſtattfin⸗
den, nicht diefe be. Es ift aber noch nicht feftgeitellt,
ob das verjchiebene Idiom ber einzelnen Gond⸗
ämme, von denen die Kola, Sours und die Khond
es —— an ber Dftlüfte des Dekhan
heben find, allein auf Dialeltverjchieden:
eit oder auf einem tiefern und wejentlichern
Interfchiede beruht. Mit dem Sanskrit fit feine
einzige Der Gondſprachen verwandt, wiewohl von
einigen derfelben mehr, von andern weniger Sands
kritwörter aufgenommen worben find. Nur äußerft
langfam verlaffen bie ©. den Zuftand der niebrigs
ft | ften menſchlichen Kultur, in dem fie bisjetzt lebten
und größtenteil® aud) noch leben. Ein gewiſſer Fort
(pri ir in diefer Hinficht rnbet vorzugsweiſe bei den
in TihotasRagpur, Qriſſa und Wi —
fett. Die &. dafelbft verehrten die Gottheit, welche
e erzeugende Kraft — Natur beherrſcht un nd leitet,
188
und allein durch bad Blut von Menfchenopfern
— eſtimmt werben Tann. So opferte be
een von Baftar, ein Bonbhäuptling, a er
eine Reije antrat, 1826, zuvor 25 Menſchen
Reich ober Sch ladhtop er aber wurden —*
r 50—80 Rupied per Haupt von armen
Dias gekauft. mE iſagapatam wurden bieelben
i den Opfern, welde ber Erbgottheit gebracht
wurden, von bem au biefer Fei er yulammenftr Ömens
den volt⸗ te Dust in Ende — iemais
aber waren die Meriahs © ufende von Men:
fchenleben waren auf diefe Weile Ihon tet
worben, als zuerſt 1886 Schritte zu ui hung | geb
gi Sr und zur Eivi era ber
ah unter Leitung von Oberſt
Ko gelang es, die ©. zu überreden,
den Ziere ber Grbadttin zu opfern.
ns und 1854 wurden von ben Engläns
dern 1552 von ben G. zum Dpfertobe b —**—
Meriahs los etauft, unter denen 789 Mädchen
waren. get bi en diefe Menſchenopfer in Nagpur
o gut wie au —8
re bie Abſ Ayigehung be enſchenopfer k Wiſaga⸗
tam und aipur war a: bie 1861 wirkſam.
1868 wurbe unter den ©. in den abgelegenen Ge⸗
genden der genannten Diltrilte eine geregelte Boll.
Ka anifiert und Teitbem | haben die Menfchenopfer
elbſt ebenfall aufgehört
©snbar, von ber Mitte des 17. Jahrh. (d. h.
Hit König —2 — und Johannes) bis gegen 1860
he — ae —5 — In Abel nie, jeßt
Geiſtlichen
* —S va uptitadt des —58 — aAmbaro,
in einer —— egend der Landſchaft D
1904 m über dem Meere, km nörblic vom
Tzanaſee, auf einem 149 m über deflen Spiegel en
kabenen 6 Hügel zwilden den Fu den Daba und
gareb gelegen. Die einzelnen Zeile der Stadt
find durch weite und wuſte Streden und Trümmer:
geftein voneinander ge In und das Ganze bilbet
* engl. Speziallommiſſion
— — Ga Mn und Heinen Häufern mit
rei eden umgruppen un
ieh chenhainen. Rertwin rdig AR ber auf be ber
bes Bergrüdens liegende, — t —5 ende
oder Beit-Negus (Königshaus), oße, von ben
ortugielen erbaute Schloß ber def. —*— mit
ürmen, Kuppeln und Zinnen. — Der
Stadt liegt im Süben und Ehbioehen 2:
auf ber Höhe des 35 8 und im Thale ber or
An dem rg e zugewandten Bergabhange
he be das Haus va Abuna, im Thale felbit, am
des fübl. Bergrandes, das obammebaner;
viertel (Yalam:Beit), ienfeits auf einem Hügel, am
rechten Ufer der , das —— Falaſcha
Beit). In dieſen un allen anbern Stab tteilen find
bie Straßen amtlich ſehr eng, krumm, fteil und
ſchmußig. Die Häufer, aus Steinen gebaut, find
niedrige, nur zum Zeil aoeiftödige eplindrifce
Türme mit einem legelförmigen Si ober Stroh:
Fach nur wenige Gebäube haben Dächer i int re
Die beite Beichreibung der Stabt en ai
Ei, bie neuefte Rohlfs. Der größte Teil alten
abt ift jeht verödet ober unbewohnt. Bruce
Kdahte (wohl zu boch) die Einehneridaft auf
10000 Familien; um 1840 batte fie etwa 6000,
jest noch 4000 E. Sie wurbe von König Theodor | 1
täßlih verheert und unter König Johann fi jmd die
obammıebaner meilt ausgewandert, eine Minder⸗
zahl ließ fih taufen. N
)öhe
imb
bat fie 4 Kirchen und ! Um
Sondar — Gonbolorg
viele Sumberte 1 von m ud Ye du (San
—— ie
riftgelehrten verfhiebene Spesi
(nen (ME Ban Bere, —
— ne Alte Teſtament u. ſ. w
Mehrzahl der feine find — welche
ae Godſcham und Damot einerfeits, Mafaue
und Sualin andererfeits ben Verlehr vermitteln
n G. felbft werben WAleiberttoffe aus Baumwolle
chmuckſachen und andere Goldarbeiterwa zen, Fer
sament, Sättel, ec tene Sonnenfhirme, Gf
Kid e unb andere twaren verfertigt. Dia
ei! t du 8 mit Go ria⸗Thereſiathalern un
hei ‚goru Sweile die Barlen a
ben andlen N ie find flad, etwa 9 ı
le 1m breit mag warz angeftrihen; auch d
r Mitte befindliche Hütte ‚die entfernt we
F kann) iſt mit ſchwarzem Tuch bekleidet. Bun
G. beten m nurder Doge unbbie fremden Geſandte
t (Edmond), franz. Dramatiker, ge
7. Dan Sn Sauritre im Depatt. Haute-Bienn
batte * Anſtellung im Finanzminiſteriarm,
mete ſich aber ſpaͤter ausſchli üh m Zheate
Seine —* olge erzielte er ben en Ginakte
«La cravate blanche» (1867 und «Les grand
demoiselles» (1869). Es folgten bann unter a
bern die Stüde: «Gavaud, Minard et Cie.», «I
* heureux des trois» gemeinfänftic mit y
ice), «Le roi l’a dit» (1878, lomponiert von T
libes), «Libres!», «Gilberte» u Namentli
.ſ. w.
d | aber ſchrieb er für das Tpenter bed Bolais- Roy
me ere ber beiten und an lomiihen Situation:
en Buffonneries, wie: «Le chef de divisioı
und «Le homard» (187 4), «Le panache » (1875
«Le tunnel», «Les convictions de » und al
professeur r hour dames» (1877), «Les vieill«
couches» Tant plus ca changen (1878).
Goudjaren, Einwohner von Darior (1.
Gonbelörn, —— — Feen i
lath. Niffionsftatien im Gebiete Bari: Ner
am ‚ bier Zubiri ober Kidi genen!
unter 4° 54’ Ar nörbl. Br. und 91° 46' öftl.
von —— in 609 m —— auf be bo!
en, war von alters ber
u 1 Bau bach für die Elfenbein» und en
ice, bier ih re A ihren Raubzü,
die u ebiete bes ben Rilß gema:
—— in zur teen Rn oͤr n
Chartum zu ver en Aleotem. ier ——
1853 bur®) ben Hrovifar rt, wel:
fhon 1849 5" Ber hut hatte, eine Riftonzjtari
naͤchſt der Station Heili entre | im Lande ber $ti
bie füblichfte in ben Nilländern, g et. Di
Anlauf eines Ueinen Terrains wurde ber Bau e
Heinen Kirche, einiger Häufer, fowie bie An!
eines Küchen: und botan. Gartens für bie Drii
ermöglicht. Das graufame Zreiben der europ.
türl, Havenbänb er veranlaßte indes diezgur N
gier und Raubluft geneigten Bari zu Reprefio
egen ihre Beiniger und fäte Mibtrauen geger
Feigen Abſichten der ne von denen ı
buch bie verf ef ften U Ufer —2—
Klima in den Landſcha
Die öfterr. — Degen Ih I
—
ft un seh u
r aha nad) Sem
erjongte ode K Knoblecher De
last, 16 50 owohl bie Miffon in ®., aud
übrigen u r ſtromabwaͤrts gelegenen aufaxıl:
venbandel ein Ende zu .xi
Gondola — Goniometer
einixe 1871 eine Grpebition unter Bater (f.b.)
a. siher bie uml Landſchaft im Namen
* anneltierte und Ehren desſelben den
jimeilia nannke, unbe te und mit Gar⸗
en Rachfolger, verlegte
wm Kimad wegen 1875 die "Station nad tabd am
has Kafufer. Dies i das in 5° 1’ 33"
.%. und in 465 m gelegene Generals
ur ib Enden Fe dr der Brovingafpeuptor
Fım ri und eine Hans
— Rau —— — welche hier zwei
n
Gala (tal). die Gondel.
Tr (Giovanni), f. Gundulit (Soon).
— d. h. das La Kan der „Bonds {f. *
wiqtliher, geographiſch weder genau bes
zul befimmbarer et im Süben ber vor:
te = uihmiel, deſſen Bevöllerung größtenteild,
kkuck jet ganz aus den Bonds ober Khonds
ech iſt G. das groiichen 1 19° 60’ und
Br. fowie 77” 88 und 87° 207 öftl. 2.
— Sand. 8* umfaßt
Sangor ar⸗
Zi a und Giriuje
* —* Staaten an der Süd»
Provinzen und die größere
—* rail der Divifion Nagpur der
eg (1.d.).
SEE ois Paul de), Kardinal von
ng Depart. ——
—— 32 ſudoſtlich von
* in NRO. von Paris, am Crould,
AIG. bat eine aus dem 12. und 18,
th Inmarzbe Kan und ift Geburtsort des
lem
tal), Arieasfoßne anne; Com-
„eine 1264 zu m gegrünbeie
lade hie m ode im en
t
Ir Sekigngen utben 1548 von Bapft Paul LIT. I
Die ce yem in mehrern Ita ital,
. in ologna un
Dauer und Ber (niit
Sn Florenz wur
ei ben dab en inont führenden as | i
—— gewählt. Der:
= waeltete Sen Amt, welches ein Ehrenamt
nacheinander und konnte
Jahren von neuen ———— werden.
=
* en — 5 —3* J. in
ir
i nd Berfellung | 6
war
Bande den eat arma.
⸗ Im Tran). Bar, Ars
, km im SO. von Sri
— * vom lien Thale
tgen fließenden Mi in 192 m
63 far dem Meere, © ber Baris.£po YORs
Pr ‚ Kane) 9197 a rat Gemeinde
L Abe (der von
Ruinen bes Be ah und die
—— —
Atimentſ. Ton tam.
ober Bon
ie
ein aus dem Ori
ie
Gef
41T
'T7:
per hai ——
einer en mit Baer —8— Sgt
189
gongmetall, eine Legierung von 80 Tei:
(en Ku * und 20 Teilen Zinn, aus welcher die
durch ihre Klangfahigleit —— onen ind. und
Sing, | onggong3 (f. d.) berg werben,
ugora 9 Argote AH be) "Dan. Dichter,
A en Rn 1561 zu Cordova, bezog, 15 , alt,
die Univerfität zu Salamanca, um die R te zu
tudieren, verfabte ſchon damals ben größten Teil
einer erotifchen Gebichte, Romanzen und ſatiriſchen
illen, worin fich fein Genius am en 8 aus⸗
ſpricht, vernachläſſigte aber darüber ſeine Vorbe⸗
reitung zum Staalsdienſte, zu welchem ihn feine
vorne Geburt berief, und ſah ſich genötigt, im
re in en eilt) en Stand ER treten, 0
durch er fidh eine San e an ber Kathedrale von
Cordova und fpäter die Stellung eines Ehren⸗
Kran ‚Poitipps II. in der Refidenz verſchaffte;
doch war er bereits im Alter zu weit vorgerüdt,
um böbere Ehren zu erwerben, wurde dur Rrank:
eit gemöbigt, en Hof zu, verlaſſen, und ftarb 24.
ai 1627. Sein dichterifhes Wirken iR in zwei
Berioden zu ſcheiden. Die Lieder und Romanzen
aus feiner dug end zeigen den alten Nationalſtil
und ge Me eſonders die burlestswihigen und
Leu Teen unter die vortrefflichiten dieſer
Gattungen. Doc wollte ©. alle feine Borgänger
überbieten, Neues, Unerhörtes leiften und einen
Stil in derer Bildung (e estilo culto) in bie
ernftbafte Boefie ‚einführen. h biefer Abſicht dich:
tete er den «Polifemo», die «Soledades» und die
bein von ‚Poramus und Thisbe, Produkte der
ebanterie und Geichmadlofigleit, Überladen mit
ildern und mytbolog. Anfpielungen, in einem
get t dunleln Stile und einer fo gesiwungenen,
ltklaſſiſchen nachgebildeten Sprade, daß er
Rn befondere Interpunktion bazu erfinden mußte
und Kommentare nötig machte. Gerade aber burg
biefe Dichtungen wurde er epochemadend un
Stifter einer neuen Schule, ber nad ihm ge
nannten Gongoriften ober Eulteranilten,
Diefer og. Gongorismus wirkte, wie der gleich:
eitige, ihm ſehr analoge Marinigmus in der ital.
‚| 9 dene, fo anftedend, daß ſelbſt bie frühern Gegner
elben unb no lange aud) bie beiten Köpfe Ihm
ben. — Die ältejte Ausgabe der Werte ©
te von J. Lopez de Vicuña (Madr. 1627):
fände er ft bie von Gonzalo de Florez y Coͤr⸗
doba (Madr. 1683). Eine gute Auswahl gab Luis
Ramirez y lad Caſas⸗Deza (Madr. 1863) heraus,
eine an ee beforgte Adolfo de Caſtro für „pie
«Biblioteca de autores espaholes» (Bb.
e der Romanzen wurden von Ri —8
ins eutfche überfept B (Sale Le). gl. Ghurton,
«Bongora» (2 Bde.,
Gr befcalte Repfalopoben, die Bor:
Täufer der Smmoniten (f. d.); weit verbreitet und
baute im S ilur und Devon.
nidien nennt man in ber Botanik en
Mlgenzellen, welche im Thallus der HN
ommen und den flechtenbilbenden Pilzen la
Mabrpflangen b ienen.
sniometer nennt man bie te, mi
welden der Neigungswintel zweier Alfächen
(deren Kantenwinkel) beftimmt wird. n unter:
heidet biefelben ala Kontaltgoniometer und Re
onzgoniometer, je nachdem bie ung dur
en unmittelbaren Kontalt zweier auf di all⸗
fa en aufgelegter unb mit einem — [bs
eife verbundener Lineale ober durch die Neflerion
*
1%
bes Lichts Borgenomumen ei, wobei alödann bie
ftallflädhen als Hein bienen.
a —ã ober nlege-Bonigmeter
— 1783 Sud Gar — TE ES
Die tt — von Vol⸗
6 1
—E “erE
— und Seien um
rein anf 0 wi 34
wind. A Öl
Feen one —— *
ment, bes — Winlele den Rormalenwintel
ak
Goniometrie — Gonne
gchſe lie ben meiſten inftrumen
ſteht ber vertilal (tie in der Figur), lom
0 die zu mefienbe Kante horizontal zu liegen (€
flem von ). 18 gibt man den’
ade — —
je von .
). —E wurde but — J
u , von Malus (meider o
das mit Zat
Bey ierte) durch Babinet und im neuefter ;
euer
Rrei — —* —— — Beate,
Pt Ge ——
Ion diru = ale en bis hr
&
ats
is
fe
£
und Kun!
Ohhgemict in der Bewegunge, Dresb.
Gönner — Gontaut 191
Kitsl. Thaddaus von), beutjeher oder Halbiträuder mit windenden oder nieberlie:
sblizift,, geb. 18. Dez. 1 nie | er enden ztengeln und ziemlich großen, meift leb⸗
ft gefärbten Blüten. Bon einer fn Gcuador
feine wiflenicaftliche BL einbei fen Art, G. Condurango Tyiana, ift die
ker Rackkehr in feine Bateritadt wurbe | Rinde offizinell als Cortex Condu urango und wirb
wie: ad Regierungsrat, 1792 ord. Pro: | gegen krebsartige Leiden angewendet.
——— Nehee, dann Br or bes Staatd: | Gonserböe, f. Tripp
a taatsrechts an der | Oonſalvo \ grande de "Sorbova rft von
Jugolfinbt, mit ber er 1800 nad) | Maratra, fi ‚trat: jung in en fpan.
ndiger Brot Mifitärbienit — — Spinola in den Rieder:
als Mitglied * ee ligte —* Diem Felbgeren bie f
bes neuen bayr. z te 1 ug | im —— Ai Ei
fen von
erichts im Yjarkreife, | Baden 2 —* na den Nlicberlanden urud
oben er und erfocht bort bei Yleuruß abermals einen Sieg.
Geheinirat und dann Staatsrat. is —— — in Mailand gelang 08 G.
ꝓhiloſ.⸗juriſt. Schule Abernahm | de eden zwi Ben ntreich und Spanien 1638
tät Münden das Lehramt und amit di ndigung des wegen des Beltlin
ai ©. ftarb üns | entitandenen Kriegs herbeizuführen. Im Mantua-
erarifcher Beziehung | niichen — ege eroberte G. Montferrat und
i d deln erte Cafale, d biefem,
Be 1a DS, Sad. tt) (et be Aümane nat tu or page
emeinen » urkd und wur alb fein
a let y —S «Deutiche in e J 1682 wurde ihm jedoch nod)
Saumesitı (Qanbäb. 1804) und a «Arhiv für | mals ber —3— Aber ein n Der i in ben iederlanben
—2 und Reform des juriſt. Stu: anvertraut. br. 1645.
—x 1808-14) ausg Gonſalvo bes e Gorbona y Aguilar),
eiſt jpan. Felbherr, geb. 1448, nahm unter König Fer⸗
inand un Se om Kriege gegen Portugal
und Oranaba teil, fü 195 Ipa n. Hilfstruppen
* ecchen 55 bet, nad) Neapel und Aka 4 Di, oegen bie üran oien.
BS-17), der « Rommentar aber bas Bei Reggio gelandet, vertrieb ©. raſch bie
ern» (2 Bbe., fen aus Unteritalien und wurde vom Römige v von
. Graf, 8 Boe,, an | Reapelzum um Herzog von Sant Hngelo, ernannt, Fünf
ie * Berein mit —— ber» Jahre danach verbündete fi S spanien Frank⸗
Geſetzgebung und | reich jedoch gegen Neapel, ‚m —A NR an.
Fi Bayern» (3 Bde., Er: | Flotte send gem 5 Zürfen, tebrte je
== 1501 nach den ital Gewäffern urüd und eroberte
| eigentlih Arthur be | Unteritalien; Tarent wurde zu ande und zu Waf-
an — u. Briffac. | fer blodiert und ergab fi 1. März 1502. Die
—8 Bar? dm 5 tabt ber Pers | Sieger Tonnten ſich jedoch über un Teilung be3
GEingange des Bafles | eroberten Gebietes nicht einigen und ftritten gegen:
kam a en ers des Fluſſes Pe⸗ einander; im Jan. 1508 gelang_e3 a8 franz,
been en Wichtigkeit war | Heer unter bem erzoge von Nemourd urüdzu-
efte ihrer Mauern ben en und 38. April bei Gerignola entſcheidend
* Hagela zwiſchen den m glagen, wobei ber kann. efe Iapaber den
Nach diefem S iege 100 Neapel
Bertt mit SCHE in ber — ein a wurde 8 ganzen Lande als Gebieter ans
erfannt; nur Gadta wurde von den Do ge:
— eitigen —— lten und, geftügt auf dieſe re Feſtung, hielten
I S und und gabe 1881) ch auch die Trümmer des ei Gerignola geichla:
j flowen. vor⸗ genen Heeres bei Capua und am Garigliano, wur:
8 Bi Beindbau befteht. | den jeboch im Des. 1603 von G. auseinander ge:
Gonobigberg trägt bie Ruinen michen worauf (eh Gaẽta ergab. G. wurde nun:
der Herren von attenbad, | mei nk Vizelönig in Neapel und erwarb fid)
‚Hens ® Gratmuß, 1670 wegen tige Verwal jr bes — und kluge
Das fonfiszierte Bu m tung bald in Be das Vertrauen
Geig und.nad) | des Volks, erregte dur Tine ergebe das Miß⸗
bie fürjtl, Linie | trauen deB Königs Ferdinand und wurde beahall
Gegend häufigen | umter_Berleihung äußerer Auszeich mungen 1
Drt von Römern bes | nad; Spanien zurädberufen, wo er in völliger Bu.
rüd 5 lebte und 2. Dez. 1515 ſtarb.
die tatrennung bei awa, Stabt in ber u zoving Bo
Be m Tieren, im —— nr Bmwitterbils | Regierungsbezirt Brombe ubin, —3—
* ——— * itismus.) rablid von Schubin, an nen amafeen, aus
, ttu 8 R der die © fa nörbl
— been Die ——— erh re 818 Senn vr ee th. Ha
IR weden im Gere Be Eimer - Gontant Charles de, Herzog von Biron), ſ.
Raul Ro Biron,
192 Gonten — Gonzaga
Gonten, Torf und Bad im ſchweiz. Kanton
AppenzellsSinnerrhoben. Das Dorf, aus wenigen
ufen und der Wallfahrtiskirche Maria zum zrof
eftehend, liegt 904 m über dem k
li von
der Babnftation Umälh, u der Mittelpu
einer ausgedehnten, weit m N —* Wieſen⸗
rund zwiſchen dem Kronberg (1640 m) und ber
Sunbropferhöhe (1298 m) jerjtreuten Gemeinde oder
Rhode mit (1880) 1562 mei tatb. E. Das Bad,
884 m über dem Meere öftlih vom Dorfe
an der Straße Appenzell - Amar gelegen, befte
aus einem großen, 1830 errichteten Ho und
beji vier „erbige Eifenquellen, deren Waſſer jo:
rint: wie zur Babelur namentlich
enden uftänden und Rheumatismus verwens
det wird. Auch ala Molken⸗ jomie als klimatiſcher
Aurort wird das Gonterbad viel befudht.
Ein anderes Gonten Hihtiger er Bunten 1,9
ſchrieben, liegt Im — zbun es ſchweiz. Kan:
tons Bern, Meere, Thh km ſud⸗
öſtlich von 7 un, au N ham De hten Ufer des Thuner⸗
feed, und ilt deö milden Klimas und ber geihügten
Lage wegen ein beliebter Kurort, namentlich zur
—— und Herbitlur für Bruftfrante.
chaͤrow Mn ler Alexandrowitſch), vor:
züglich wei ruf. Schrift tler, ge eb. 6. (18.) Juni 1813
zu kg ftudierte in os, erhielt dann
eine Anftellung im Finanzminifterium, fpäter in
ber Oberpoftverwaltung zu & (6 fin erh Reptere
belleidete er bis 187 leich fein erfter Roman:
«Obyknovennaja istofija» (in der Zeitihrift «So-
wremennik», 1847, unb in ber Separataudgabe,
Beteräb. 1858) ftellte ihn in die erfte Reihe der
Schriftfteller; ben größten Erfolg und die leb:
ba * nertennun erreichte er aber mit ſeinem
weten Roman «Oblomov» (2 Bde. 6 Pe 1859
öfter; deutſch von B. Sorto, &p
ala jelbftänbiges Bud no
de Betersb. 1870).
entnommen und
«Obryv» («D De Einfturz», 2
* drei ſind dem ruſſ. Leben
eg fi fe rfe ber Charakteriftit, poe⸗
Schoͤnheit und hen y er S ade a us.
he folgte:
durch Schä
pr
6 begleitete 1852—54 al? Re ierungäfekretär bie
—* — auf ihrer Reiſe um bie Welt; er
sielelbe dann in origineller DWeife in
allada» (2 Bde., Petersh. 1858; 2. Aufl.
Inch dem — * er: «Cetyre 'oterkas
(« Vier — ersb. 1881).
Gonzaga, Fleãen in ber ital. Provinz Man:
‚ Compartimento rdei, 80 km fühlich von
Mantua, im einer fruchtbaren Ebene
und Gechia, Station ber Linie on: an
der Dberitalfenifchen Bahnen, zä
meinde 7492 G. bat Ruinen m Bee ae *
inen vo
—— weiches bie ne d erühmten das
‚en altes FL t, bas
einen pe prung vom Kaifer du dat Baict De Den
or um treit mit ber Beni © Bonacoffi (Ben
corſi) um bie Herrſchaft in Mantua enbigte ubos
vico G. 14. Aug. 1328 durch Ermordung Bafle:
kann de’ Donacoff und Bertreibung von deſſen
Dre nunmeir e Capitano von Mans
kun, 1, Si. L, vom da er Sub dem Dager | na
u um laiferl. Bilar ernannt, erwar
eh diefe Belle ufe die ft über
jeinem Bela
sfelbe, ſeit unter
an en äh feit 1530 unter bem ber:
Dantun,, in de
Appenzell, halbwegs en biefem ab,
Ma | ih. Kar
(Anfelmo Guerrieri)
zogl. ‚Zitel, bis 1707 verblieb. Durch Lubovicot
ico, Giovanni Francesco und
bo h- "te te fi das Haus ©. in brei Linien.
de erico ftammten bie Mi artgrafen von Mai
die 1530 unter Karl V. zu Derzögen eh:
mwurben und 1708 auöftarben: von Biova
Brancedco und Ridolfo die e von
—A und Caftiglione, deren tümeı
Sailer 1692 einz cd, Om Die Linie von Guaſt
du h Serrante rneur bes Herzogi
für Rarl V „or, erlofch 1746.
—— en Glieber bielet „Familie find 2
vicos L Sohn ern er, da
los ſchon 1358 fta
von tua ro "Guides
Betrino ober Feldrino iſt der kommvate
en von Novellara , foeldhe 1728 außitaı
Nach Guido regierten Lubov coll, 1369-
drancesco, 1382— 1407, Giovanni hi
cedco, 1407—44, ber fi un Kaiſer Sigien
fehr verdient machte und bafür zum Marlgı
von Mantua ernannt wurde; Yubovico
1444 — 78, wegen feiner —75 — Rämpie
General ber Florentiner und Benetianer gegei
Ungläubigen «der Türle» er? Sederic
1478— 84, Francesco IL, 1484—1519,£
ar lehaber des verbundelen ital, Heers in
Schlacht bei Bornguo (am Taro) gegen Karl vV
von remain eberico IL, von Karl V.
Mi g erhoben und 1536 mit
Ma * at belehn
ſeinem ſechſten Hasler Bin
[of roh bie ältere Linie. Der nädfte
der og von Revers, Karl L, * eweien, f
Ferbinand I. von Gua ia machte Anfprü
die ganze Erbſchaft Karl Emanuel ı
Savoyen auf Mon ertat, n bem hierüber a
bem | gebrochenen mantuanifchen Grbfolgetriege 1630,
welchem bie dt einer furätbaren kom
rung durch die kaiſerl. Truppen une
ftügten Frankreich, Venedig unb ber
og von Neverd, Spanien und herren
erjog von Savoyen. dem 1631 abgeſchl
F drieben. erbielt der er308 von Revers die
Ichnung m t Mantua und Montferrat.
Karl Folgte 1637 be en Gnlel Karl IL, )
Karl I. war bereit ei Lebzeiten bed Vaters
ftorben. Karla — 2 war Anna G.,
lin bes "Sera Eduard am Rhein,
eine m fan 9 Hofe eine bebeulı
Rolle riet, zu , Boris 1684 und 7
de « Memoiren, Zonb. u. Par. 1686
Nachf Pre IV ae 108, Bahn Be
achfo ar 1708, nahm in
dig, — — trat im Spa van
gene Hit Franteige Seite. Deshalb erll
Kaiſer Joſep e —— — worauf
ntferrat a Ofterxeich das
1707 beftätigt den. Di
ginge Fü "die Benegtime Buafı
d neta Fürften
Caſti —— nahm. die Kaiſerin Maria 1
nad) bes Herz0g8 Tode gegen eine jö
Apanage von 10000 ulden m A ag
n Quig . Die
Oberitalien
* — —— nd Ku f. Guesci
Gonzaga (Thomas Antonio) — Gonzen
Thomas Antonio), bedeutender por:
wc, gb. im Aug. 1744 ın Borto, ftammte
«sl Etern, die fid) vorübergehend auf
an. Sehen befanden , verbrachte feine Tugend
s tzumbuco unb Babia, und beſuchte dann
trzal,»e er in Coimbra die Redte ftubierte
mer!it lang ala Richter tbätig war. ym
i@twurbe er zum Auditor in Billarica, in
ai Ninas⸗Geraes, ernannt. Unter dem
"a eines Schäferd Dirceu feierte er feine
da Sarilia in Berfen, die in Ländern portug.
u u große Bopularität erlangt haben.
az as Amıt eines Tribunalrats in Bahia
exgir:, wurbe er 23. Mai 1789 gefangen
um sater Der falichen Anklage, an der
X von Minad:Geraes beteiligt
sa kunde zu lebenslänglidher Verbannung
ws verurteilt, ſchließlich aber zu zehn
Russ Inientbalt in bique begnadigt.
Sat zecheigen fchweren Kerler, in bem er bie
Fe iiner Lieber bichtete, wurde er nad
Nas zenigertiert. Geiſiig gebrochen, lebte er
a ztlien Babafınn noch 15 Jahre; er ftarb
X. San Ruhm gründet ſich auf ein Meines
Sasdrı Gedichte in zwei Zeilen, zu
ws ir ein dritter binzulam, an beijen 6a
wnänt limmecht gezieifelt wird. Cine erite
Yan siien vor 1800, die zweite 1800, bie
vera CBariß), em a), fe
Gem Loui3 Sean Emmanu an).
Senzkäßfer , geb. 25. Dit. 1815 zu Gaintes,
ber iu ſium zu Nancy und widmete
ĩa ꝝ m Ehriftftellerei. Cr war Mitarbeiter
st veizienen Zeitungen und mehrmals Bräfts
2er 5 Joch des gens de lettres. Bu feinen
pie Rssnnen gehören: «Les fröres de la
tan. las franes-jages», «ksatı le löpreux», «Les
Gere d’orr», «Les sabotiers de la Fort
var. ıla maitresse d’un proscrit», L’hötesse
eeuszbles u. |. w.
Genie, (Banuel), Praſident der NRepublit
Ns, ab. 18, Juni 1833 zu Matamoros, jeich⸗
—RX igadegeneral in den Kämpfen gegen
W En aus und erhielt vor Puebla
= 'ögere Bermundung, infolge beren er einen
Sa zise. Raddem er feit 1876 Gouverneur
« NRichoacan, feit 1878 Kriegsminiſter
= der Präfidenticheft von dor rio Diez ges
28 Dr, wide er 1880 an Stelle bes leßtern
& Seönbenten der Republit Mexiko gewählt. Ex
Lie fen Amt an, während Diaz bad Minis
We der ihen Arbeiten, Mariſoal das
— Adern ‚und leitete feither die Res
en, Sinne, für ihre wirtſchaftlichen
ia hervorragender Weile forgend.
o (Don Luis), fpan. Staats;
SE, gb. 1811 in Gadiz, ftubierte zu Alcala be
Nã die Rechte und wurde dann Aboofat zu
®. begann 1839 feine polit. Saufbahn
* des vevelu onen Pualich ell
olgenben Jahren zu
— ——
n ie
25 1942 ihloß er ſich ben gemäßigten Libera⸗
®, deren berebtefter Barteigänger er wurde,
"un, made das SRinifterium Dlazaga 1848
an bie Spige des neugebilbes
er außer dem Bräs
des Auswärtigen fiber:
198
nahm. Jedoch fand er an ben von ber Königin
Chriſtine begünftigten reaktionären Monardilten
[0 bartnädige Gegner, daß er im April 1844 aus
em Amte 1ieb und als Geſandter nad Lillabon
ing, in welder Stellung er bi3 1847 verblieb.
m J, 1848 wurde er unter dem Vorwand, gegen
das Minifterium konſpiriert zu haben, verhaftet
und in Cadiz interniert. Nachdem er jedoch im
Auguft desfelben Jahres entlaflen worden war,
ging er nad) Paris, dann aber 1849 nad Spanien
zurüd. Nachdem 1854 das Minifterium D’Dons
nell geftürzt worden war, wurbe ©. wieder pm
fpan. Geſandten in Liffabon ernannt. In bei
von Narvaez gebildeten Kabinett übernahm er
16. Sept. 1864 das Minifterium be3 Innern, legte
a im Juli 1865 mit den übrigen Miniſtern
ein Bortefeuille nieder.” Im Juli 1866 trat er
wieber in das Stabinett aez, in dem er aber
mals das Portefeuille des Innern erhielt, welches
er jeboch en dem Tode Narvaez’ 24. April 1868
mit der Praͤfidentſchaft vertauſchte. Beim Aus:
brud der Revolution 20. Sept. 1868 erhielt G.
von ber Königin Iſabella IL. feine Entlafiung,
worauf er fi nad ayonne begab, um fchließli
in das Lager ber Karliſten Aberzugehen. Gr
zu Diarris 2. Sept. 1871.
Gonzalo de Berces, ber älteite caftilian.
Dichter, war ein Weltgeiftlicher aus Derceo in
rovinz Logrofio, und blühte zu vr bes 18,
ahrh. (geb. ungefähr im 53. 1198, geſt. 1268). Gr
it ein Kunftdichter, beiten Poeſien die Heilige
Schrift und bie myſtiſche Litteratur des Mittels
alter zu Grunde liegen: bie Stoffe, welde er
denfelben entnahm (Leben ber Jungfrau Maria,
eiligenlegenden u. f. w.), hat er mit treuhberziger
ömmigleit, ſchlicht und einfach, doch nicht ohne
unit behandelt. Es find von ®. neun Reimmerte
erhalten: «Vida de 3. Domingo de Silos», «3.
Millan», «Sacrificio de la Misa», «S, Lorenzo»,
«Loores de Nuestra Sefiora», «De los XV. Signos»,
«Milagros de Nuestra Sefora», «Duelo de la Vir-
gen Maria», «S. Oria», Vom ſprachlichen Staub;
punlte aus als Erzeugnifle des 13. Jahrh., fowie
vom, litterarhiftoriihen als Muiteritüde bes
mpftiih:religiöfen Epos find fie hochbedeutſam.
Herauögegeben wurben fie zuerft von Sandes in
feiner «Colleccion de poesias castellanas ante-
riores al siglo XV» (2. IR ., Bar.-1842), zulegt
von Florencio —F in der «Biblioteca de autores
espaholes» ( Bb.
Gonzen (der), ein Berg ber Thuralpen (f. Ai:
pen 23) im ſchweiz. Kanton St. Gallen, erhebt ſich
nördlich von Sargans (485 m) in ber an bie Chur:
en anfhließenben Gruppe e3 Faulfirſi und bes
Ivier zu 1833 m Höbe Der G.
beiteht auß Kalkſtein der obern Juras und ber un:
tern reideformation und iſt mertwürbig durch jetn
bis 6 m mädhtiges Lager von Noteifenftein, das
ſchon zur Römerzeit ausgebeutet worden fein fol,
egt aber nicht mehr abgebaut wird, obwohl aus
Erz in dem Hüttenwerle und dem Hohofen vor
Plons (bei Mels) ein borzbglichen Bolstoblenelien
ewonnen wurde. Indeſſen joll das Bergwerk, das
eit dem 15. Jahrh. mehrmals in Betrieb er
—A — Ad —— und Fon
pieligleit ber Holzbe ng aufgegeben wurde,
bald ieber au genommen ierben. Als Außerfte
Erhebung einer zwifchen zwei Thalebenen (Mbein
und Seez) halbinfelartig vorfpringenden Stette,
13
er dem Deere.
194
mitten wii en ben Glarner, den Graubündner unb
ben Vorarlberger Alpen am Güben r Thur⸗
n * ietet der G. eine weite —** und
wid nicht felten fowohl vom Rhein: wie
laus in etwa vier Stunden beitiegen.
3* (Frederxich), Maler, wurde
17. Sept. 1822 in — geboren. & begann
feine fünftleriichen Studien im Alter von 13
unter ber Leitu hung feines Baters, Eomars O0. jack.
1870), eines ruhmlich belannten Kupferfte
Sa 1000 ward ibm von ber Society of Arts
r eine Stigge von —ã—nù
2 bald darauf erhielt er von bemiel-
palm, = einen Preis für fein erſtes Ölgemälde:
die Leiche eined Bergmanns, bei Facellicht gefun:
den. Sm Gept. 1838 befuchte er die Normandie
und lehrte mit einem Bortefeuille voll Seidmungen
nad) England zurüd, worauf die königl. Alademie
in der Ausftellung von 1839 ein Gemälbe von ihm | 3
aufnahm: franz. Soldaten, in einer Schente trin⸗
tend, in bem ar jenes Talent für die Auffaffung pos
(ärer Züge ofienbart, welches G. fpäter eusges
* und entwicelt [t Bat. Gr unternahm da
alljährlich Ausflüge nad) der Bretagne und andern
Teilen Frankreichs, ſowie nad) Wales und Irland,
um Sujet3 zu feinen ‚Aunftwerten 0 Iuchen, von
denen viele ſehr At:
mung ee: Bari: dor Ay (1847), 5
FE der Traum bed ten, Hunt the
slipper, das Poſthureau, bie Bufrlanung des
Meibaums (1851) unb bie Schaufel (1854).
Größere Rei ijen nach Italien 1857 und na ao
ten 1859 lieferten ihm reichliches Materi u fr
nern Arbeiten, Wovon namentlich bie Rüdtehr
Pilger o aus Melta (1862) und das Balmfelt (1868),
chwemmung bes Nils (1865) und Hagar
bie mad (1867), el und ihre Herde (1875),
bie fi er (1877) und die Töchter Labans
(1878) Beifall fanden. G. warb 1852 vum Affociate,
1863 zum Mitgliede der Königl. Alademie erwäblt.
Gsobeniaceen (Goodeniackae), Pflanzenfas
milie aus der Gruppe der Diko 'bonen, beren
Arten, ungefähr 200, fon jämtli in Auftralien | da
vortommen. 8 find frautartige oder ſtrauchar⸗
tige Gewaͤchſe mi wei iben elben oder blauen, ie
tener roten Blüten. iefeiben find nd zwi und
gemwöhnlid unregelmäßig, doch en au
einigen Gattungen reg mäßig vor. Sie be *
aus einem röhrenförmigen fünflappigen Kel
in der Regel in feinem untern Zeile mit dem Frucht
knoten verwachſen ift, aus einer fünflappigen
menlrone, fünf Staubgefäßen und einem ein bis
pelader: en rudjtinoten, auf dem ein einfadyer
—*8* auffitzt. Die gut fft entweder eine Steins
frugt oder eine apfel.
os drich (Sammel), ameril. Schriftiteller,
beffer befannt unter bem angenommenen Namen
Peter Barley, geb. 19. Aug. 1793 in Ridgefield
im Staate Eonnecticut, war Verlagsbuchhaͤndler,
zit in Hartford, danr in Bolton. Er gab eine
von Jugendicsriften unter dem Zite *
— heraus, welche einer
—— ät erfreute und mehr ala 100 en
über belebrende ®egenftände aus der Geographie, | 1
Geichichte und Reiſen oder Grgäblungen enthielt.
Ihre Aufnahme war eine fo glänzende, dab vers
ne Rachbildungen unter denifelben Pſeudo⸗
erſchienen. In den J. 1811—54 veröjients
lichte G. eMerry's Museum and Parley’s Maga-
Goodall — Goor
zine», eine neue Zeitſchrift für Die 8 wel
gleichfalls weite Verbreitung fand. Im „ 18
zum Konful ber Bereinigten Staaten i Paris
naunt, gab ©. 1868 f framzoͤſiſch „Les ats Un
apercu statistique, historique, g pbique, i
dustriel et social» heraus. Später Ihrieb er no
«Recollections of a lifetime» (1857) und «ll!
strated natural history of the animal kingılo
(1859). ©. ftarb 9. Mai 1860 in Reuyorf.
Goodbwin-&aub8, die große bewegliche Sa
nt im N. der Straße von, Dover, vor der if
Bfte der —— — wiſ den Kaps Rı
Gie ſchließt vie Reede
—* ein, — 600 Schiffe faſſen kann.
treisförmig sieht fie fih, bei 2 km Breite, 16
weit hin, und Bat Wafler von 1-7 ım Tiefe; a
ur Ghbezeit liegt ein großer Teil außer dem —
er Geteilt wird fie durch die Trinitybai und
Pl 16,05 m tiefe Paflage des odwin⸗
vol. € u ber ſchwimmenden unb mit Glo
läutenben haben diefe bemwegli«
—8
Sande in Zeiten bern rc zabllofen zur Ther
mändung fahrenden Schiffen Be
et
ole, Marktſtadt in der en
8 Ridieg 32 Sul, am ech von „
. von Hull, am ehten er
baren Dufe, 11 km o ündung
den Humber gelegen Her Yard Eifenbahn
Leeds, Walefield u. |. w. verbunden, war 1
ein Dorf, ift aber seht ein bedeutender H
delshafen mit (1881) 10889 &. Es verbantlt
nen Aufſchwung der Aire: und Calder⸗Compa
weiche mitteld der Waflerdufte von Leeds ı
field im Beſiz ber innenſchiffahrt auf ?
Aire und Calder, es d e m machte
von Hull unabhängige Verbindung mit bein
w erlangen. Die Stadt hat zwei prädtige D
Hr Segelſchiffe, Dampfboote und Barten, von
nen der feit 1851 erbaute zu den au egei net
Englands gehört; ferner große Spei *
werfte, Gifengieberei, geltuchfabriten ,
müblen, rab rien von —— u. fi |
—* von Maſchinen, W u uab — *5 —
ſtoffen und Einabr von 7 von — Ser
und Buder. tes
bei | Dunkirchen ſteht ©. in re rege mäßiger Dampffı
— On
sonze, Guhns, ein lleined Bold: und
agent in Bu &:Oftindien, namentlidy in
— Bombar gebräulid und bier
ola ober des Gewicht einer ältern Bom
Kup = 114g a8 ©. wird bier in sch
Eſchobhs ) geteilt. ne einigen Gegenben ift da
ve der — rt etwas Ihwerern, und int «
meinen = 2 engl. Troygrän oder 12,9 cg zu
®ovr, Sta tadt in der E nieberlänt, Ay ovinz
Mi an ber Regge, 28
pen, Station der Linie Toten
rgen der Rieberländifchen een
1879) 2467 G., eine prot. und eine la
ebereien, Blei ichereien und Yarbereie
Beittelalter gehörte & ‚ben Bilhöfen von "ur
263 wurde e3 vom Biſchof Hei von Vie
jur ar One erhoben, 1421 Sig eines gex:
1510 vom Herzog Karl von *5 Io
von den Spaniern, 107 vom
Dranien erobert, 1665 und 1672 u — Roru
Bifchofs von Wänfter, Bernhard Salen, beie
Goplenit — Gbpel 196
I, Gpirivion), | länder gelommen; G. reiſte bald nad) feiner Be;
freiung bahin, war ige der Borgänge
und {drieb «Die ignife in Slgypten 1882»
fin «linfere Beit», 2pg. 1888, I). YUußerdem
ereifte er fat alle Länder Europas, Marotto,
Kleinaſien und ſchrieb ferner nod «Die franz. Gr:
pedition nach Agypten 1798—1801» (Berl. 1880—
81), verfhiebene militariſche und nautiſche Artitel
a ———
n ern u eitſchriften lerreichs ur
@öpel (frz. baritel, engl. whim), ein Be
u» | wegungämedanismmus, der im weientlihen aus
J einer meift vertilalen, durch Menſchen⸗ oder Tier:
Se träfte mitteld langer Hebel in Drehung veriepten
f e anptwelle beftehend, zur Aufnahme, Umjepu:
jeinen enitten und Nugbarmadung jener Kräfte für den Vetrie
, ie | von Arbeitmafchinen zum Heben von Laften dient.
itte ber gegen bie Nan unterſcheidet zunächft bie wenig gebräudlichen
ihre Artillerie. | Handgöpel für Menichenkräfte von folchen für
janbte Siehe Kraͤfte, welch legtere, weil meift Pferde
ein Getreidbege pm trieb dienen, ferbenöpel (frz. manege,
ie fi, ohne au itel & chevaux; engl. horse-capstan, whim-gin
Regierung genannt werben. "Beide Urten von ®. find au
urch ihre Dimenfionen verfdieben. Da die Bewe:
te er mit gen ber treibenden Kräfte langſam fortfgjreitende
fm meift auch eine Underung ber Bewegung
ine, TE 1851 | richtung erforderlich wird, ift ein Mechanismus,
tartinovie | aus Stirn: und Kegelrädern mit entipredienden
>
*
*
—
Her
B
2
mit
\amarile in den Werlen: «Montenegro und
— (295. 1877; au Tag) unb :
— ni jeg» (8 Boe.,
En IKB i blieb er aber od) für
% jtieb gegen
ten und ihre »
. wohlmollen
. 1880 nabın
— —*
t Cioenſhaft an dem
in ben vocche bi Cat.
Gelegenheit wirkte er Be. 2
ejen mit Montenegro,
i t, & u soerhältnifien beftchenb, zwilchen Haupts
* a (eh * — Yen trananiiton engen als zwei⸗
der wegen feiner Schilde: | ter mefentlicher Zeil des ©.3 zu betradten if.
nde, in ul Ssihe Genügt derſelde nicht, um eine geforderte Unis
alten. wilden war e3 | dı eihiwindigleit zu liefern, ſo werden in
— or sum unideh ng der Eng; | die eng der Gmgelesten Venegung von ©.
13
196
Eifenwellen oder Niemen erfolgt, tere
Näbdermerle, fog. Zimildengeftelle, eingefhaltet.
Le nah der Angriffsweiſe der Kräfte unters
ſcheidet man ferner Nundgangs und Xretgöpel,
je nad) der Art ber Aufitellung feititehende und
tranaportable, endlich liegende und ftehende, fog.
Säulengöpel. In Deutſchland wenig, mehr in
Amerita gebräuhli find bie Tretgöpel; ein
folder wird als geneigte, endlofe Bahn gebadit,
welche das Tier zu_erllimmen ftrebt und die [7]
bierbei unter dem Drud ber Hinterfüße unter bem
Tier fortſchiebt, wodurch eine horizontale Welle in
Bewegung geſeht wird. Bei ben al in üblichen
Rundganggdpeln tommt die Zugkraft ber Tiere
zur Verwendung, welde in ber freißrunden Bahn,
Bid
bem Rundgang, an ben Hebebäumen ber vertilalen
Hauptwelle ziehend, fortigreiten. Mund jöpel
eißen — end, wenn fie einer Anlage 14 ein:
gefügt find, daß fie ohne erhebliche bauliche Ver:
änderungen nicht verlegt werden können, trands
Auntaber wenn dies ohne Schwierigleiten ausge⸗
führt werben fan; dem entipr. erhalten fie
im erftern alle ein gemauertes, bleibenbe3 Jun
dament, in leptern ein Holgrahmengeftell, das oft
noch auf Näder geiegt wird, Liegende Göpel
und Säulengöpel unterigeiden ſich dadurch
voneinander, daß bei eritern bie ortleitung der
Beweoung von einer horizontalen, bei lektern von
einer geräitaen ade Mr ® aus eafolat, zn
awar im erftern alle meift durch gelenkig gekup⸗
elte Wellen, im zmeiten durch — —F
tehenden Sig. 1u.2 geigeneinenliegenden, Fig.3u.4
einen ftehenden transportabeln Runbganggöpel für
Vferbebetzieb. (Bol. auch Art, Bergbau, Bb. IL,
©. 806%, und Zafel: Bergbau IL, Sig. 6.
Goplo, ber größte Gee im ehemaligen Bolen,
unweit des Staͤdichens Krufhmiß, NKrei Jos
Goplo — Böpyert (Heine. Rob.)
aux Nrbeitsmafeine, bie entweber durch geluppelte } wrazlaı
1m ber preuß. Broving Bofen beginnend mh
bis nad Ruſſiſch Polen 30 km fang
und bis 4 km breit, war früher mahrideinlic de
deutend größer, ſodaß Durch ihm bie Warthe mit da
Beichfel verbunden und auf ihm eine bebeutenr
Schiffahrt getrieben wurde, Die Nepe, welche km
See bei Arufhwig unter dem Namen Montoq
entfließt, wird von bier bi8 Natel Durch Kanaliiatin
wieber ſchiffbar gema⸗ och ſtehi am See cn
Wartturm, wahren Überreit einer alten Seit,
in dem nad) ber Sage in vorchriftl. Zeit ber König
Vopiel von Mäufen gefreiien wurbe, melde an
ben Leihen feiner von ihm ermordeten Obeime, be
er unbeerbigt hatte vermodern laſſen, entfanden
waren, —8 anl Sagen, % dem
.b.), . ne
it im eil abgelafien worben, worurd
ire Wielen an feinen Ufern entftanben.
„bei nat ftlichen
Abbreviatur für Böppert. ,
ert (Heinr. Mob.), verbienter Votanila
PR — om ai a
juhte 1812—1 inafium zu Ologau
Non pn RN in Yrestan J —
ich dann au Sprottau, [päl
zu Neffe und nad) kutzem Bejud) des Gun
nafiums zu Neitie im Herbft 1821 bie Univerftüt
Breslau, feit 1824 auch fin, um Reisin m
n. Nachdem er 1825 promoviert und 18%
reslau zu feinem Aufenthalt gewählt, habilitierte
er fih im er 1827 mit ber Unterfuhung «he
scidi hydrocyanici vi in plantas» (Breäl. IR}
an ber Vortian Univerfität für Medizin und dor
Fr an 1880 bad a —
ji inftitutionen an mebig.schirurgt:
Den San falt, das er his zu beren Auflöjung
1850) betleidete. Inzwiſchen wurde er 1831 zum
außerorb., 1839 zum ord. Profefjor ber Botanit
an ber Univerfität ernannt. Gr erhielt 1862 da
Direltorat des botan, Gartens und 1856 ben Zitl
eines Geh. Medizinaltats. ©. leiftete Borg
insbefondere auf dem Gebiete bufiel. und
tomparativ:anatom. Botanik, vor allem aber mit
feinen orfhungen über die foffife diorg be
jeinen Schriften find hervorzuheben: «über ir
Wärmeentwidelung in ben Pflanzen» (Bredl. 180,
«fiber Wärmeentwidelung in den lebenden Por:
en» (Wien 1832), «fiber die diem. Gegengitte?
(2. Aufl., Bredl. 1848), «De coniferarum structun
anatomica» (Bredl. 1844), «fiber das Übermalen
der Tannenftöde» (Bonn 1842), Die foffilen Con
feren verglichen mit benen ber Septwelt» (Dart
1850, mit 58 Tafeln), «Stij der Urmäle
Böhmens und Schlefiens » (8 le., Dresb. 19
«tiber bie foffilen Yatnkräuter» (Bredl. 18%)
«fiber bie Entftehung der Steintohlen aus Mar
en» (Düfjeld. 1848, mit 28 Tafeln), «fiber br
Befiaffen eit ber foffilen Steinfoplenflora in un
iniebenen Steinfohlenablagerungen eines und bei
jelben Reviers» (mit Veinert, Feid. 1849), «fiber
Einfchläfie im Diamant» (Hang 1864), «Beitrigt
ur Zertiärflora Ghlefiens» (Kafj. 1852), «D
ertärflora von Schohnig in Schlehien» Goil
, «Die Zertiärflora auf der Inſel Yanıı
(Haag 1855), «fiber bie foffile Flora der ſiurh hen
voniſchen und untern Kohlenformation
(Jena 1860), «Die foffile diora ber Bermilder
Formation» (Kafl. 1864 fa.), « fiber Strulturuen
Altniie ber Gteintoßfes (Brest. 2867), «Be Sı
—
Goͤppert (Heinr. Rob.,
u Aiſteins (Bd, 1, Lpz. 1883). Eine Zu⸗
cxvelng aller bis 1850 belannter foſſiler
Bayı vit sellftändiger Synonymit lieferte er
ı ku23 «Index palseontologicus» (2 Dde.,
= 1858-50). Unter G.3 seilung wurde der
xa Surten zu Breslau zu einem erinſti⸗
= ck. Die Ginrichtung desſelben beſchrieb
eıde Aonigl. Botaniihe Garten in Breslau⸗
A161; 5. 1875). Über dad 1850 von
ua enitete Botaniiche Muſeum, das erite feiner
1- adeete er in ber Schrift « fiber botan. Mu:
men (betar. Rob), Reitägelehtter, Sob
int. Rob. tögelebrter, Sohn
rincgen, geb. zu Bredlau 14. Dlärz 1838 ſtu⸗
Eæ m der Univerfität feiner Batertadt , owie
din uud deibelberg die Rechte, habilitierte
“BR zı Breslau Brivatöocent für röm.
Sa re 1865 zum außerorb., 1868 zum ord.
deielbſ ernannt und 1874 al3 vortragen:
us ins Riniſterium für geiftliche umd Unter:
da3 Reſſort
jad zu nennen: «Beiträge zur Lehre vom
Saigıte> (Halle 1864), «liber die organifchen
Sg (Halle 1869), «tiber einheitliche, zus
angiepe und Bejamtfachen» (Halle 1870).
ifo, Oberamtsitabt im württemb. Do:
ae
te Bretten: Sriedrihöhafen
ver Bitniaächen Stantäbahnen, mit (1880)
many G., iſt der Sip eined Dberamt3,
eat Iusgriäls, eines Hauptiteueramts, hat ein
na fung Chräoph 1659-67 erbautes Schloß,
an a Kirn, eine tath. Kirche und eine Syna⸗
eat, an Öcmerbebanl, eine Oberrealſchule eine
, eine höhere Töchterichule, eine Fort⸗
und eine Frauenarbeitsſchule. ©. iſt
en Fabrik⸗ und Inbuftrieitädte
.
ei Ehrikophsban ©. mit einem erdig⸗
rd Eiueling Nördlich von ©, liegt der
"werfen (j. r) . «Beihreibung und Ges
—— dt .» (Göppingen 1884).
Gera (ch. Hora), in Ilaw. Sprachen Bejeich⸗
e, 3. B. Czernagora
SAmerg Berg, jlam. Name von Montenegro).
— Baia des gleihnamigen Dis
*
7*
SEE
-
Lin e3 ber brit.-ind. Lieute⸗
{1ber Nordweſtprovinzen, liegt
e. und 83° 23° öftl. 2. (von
ba Kane m Aber. ber See, —X
‚ einem reiten un iffe
— han it angenehm und
no
54 rd
m
an a Met legtere aber al in einem
| ein, wenn der allzu üppigen
—— 8* Nähe der Stabt mehr
würde. Bon Gebäuden in ©. find
bie eine uam Baraf genannte, von
Dawlah, Nabob von Hude, im 17.
und moblerhaltene ber beiden Haupts
dns jort Bafantpur, dicht an dem
des Rabti. Als die Engländer 1802
nahmen, befanden fich ein Zeil ber
übrigen Feftungswerfe der Stabt in
wurden von ihnen aber teils
teilweife aber abgetragen. Die
1
Li
Eu
T
.
fei
}
*
und
Sohn) — Görbersdorf 197
Wohnungen ber Guropäer liegen an ber Dft:, Süd:
eite der Stadt, namentlich an ber leßtern,
wo fih auch das engl. Truppentantonnement bes
findet. ©. hat (1881) 58599 E.
Gorälaja Sopka, Bullan in Kamtſchatka, f.
unter Awatfcha.
Goralen, in ſlaw. Ländern fovicl wie Berg:
bewohner. vn Weſtgalizien in3bejondere heißen
ſo die Bewohner der Karpaten in den Bezirken
Neumarkt, Neu⸗Sandec, Grybow und Gorlice.
Man untericheidet weiße und ſchwarze ©. Die
von ihnen beroodnten Gegenden zeigen bie dichteite
Bevöllerung. Hoch und kräftig ım Wuchle, mäßig
in ihrer Lebensweiſe, gelten fie ala lebhafte, ents
ſchloſſene und verlaßliche Leute. Ihre Kleidung
beite t aus einem langen, braunen, grobhaarigen
Überwurfe, einem groben Hemde, weiten, weißen
Beintleidern undlebernen Dpanten (Schnürihuben).
Die Weiber tragen dunkle, kurze Röde, rote oder
gelbe Stiefel, und bei Seitlichfeiten Belze, die mit
Gold⸗ und Silberjranien verziert find.
Gorbatow, Kreisſtadt im rufl. Gouvernement
Niſhnij⸗Rowgorod, am rechten, hoben Ufer ber
Dfa, 84 km weitfübweftti) von Nifhnij-Nomwgorob,
Station der Linie Mostau:Nifhnij:Nomgorod ber
Großen Ruffiichen Eiſenbahngeſellſchaft, mit (1882)
2780 E., hat anfehnlihen Fiſchfang auf der Ofa,
Gartenbau, zwei Seilfabriten, eine Stahlfabrit,
Ziegeleien, eine Fabrik für Stahlwaren, erner Des
beutenden Handel mit Schmiede: und Schloflers
arbeiten, Häuten und Brodulten der Landwirt⸗
Ichaft. Die Brodulte des hiefigen Gartenbaues gehen
nad Niſhnij⸗Rowgorod.
Örbersdorf, Dorf mit 867 meilt evang. C.
im Kreiſe Waldenburg des preuß. Regierungsbezirtg
Breslau, 6 km nordöftlich der Station Friedland
Breslau⸗Schweidniß⸗Freiburger Bahn) und 9 km
udweſtlich der Station Dittersbach (Schlefiihe Be:
birgsbahn), 534 m FR in einem engen Thale des⸗
jenigen Teild der Sudeten gelegen, welcher das
iejengebirge mit dem Culengebirge verbindet. Hier
rünbete 1854 Dr. Brehmer feine Heilanftalt für
Sungentrante und bewies durch feine Erfolge, daß
die Zungenihwindfucht beilbar iſt. Seine dahin
führende Methode ift weientlich egründet auf der
hügten Lage im höhern Gebirge, wo Schwind⸗
che, wie er na geilen Yakı nicht mehr vor;
kommt; ferner auf fteter ärztlicher Überwachung und
Regelung der Lebensweile, dem Genuß von friiher
Bergesluft, fettreicher Koft und ber Hautkultur durch
Abreibungen, Douchen u.f.w. Die mit der Anftalt
verbundenen Anlagen, die in ihrer Zweckmaͤßigleit
unerreicht find, unterftügen die Heilung weſentlich.
Bon ben ungefähr 700 Batienten, bie jährlich ©.
beſuchen, bleiben viele daſelbſt aud im Winter.
Große erwärmte Wintergärten geftatten den Kran:
ten jederzeit Bewegung. Auch im Winter ift bei
ruhigen Wetter den Sturgälten ein Ausflug geitattet.
Die Promenadenwege in einer Ausdehnung von
6 km werden audy im Winter fchneefrei erhalten.
Die das Thal umgebenden Tannen: und Buchen⸗
waldberge find 900450 m hoch. Bon der Burg:
ruine Freudenberg auf dem Noten Steine bietet
fich eine lohnende Ausſicht nach der böhm. Seite
des Rieiengebirges. ©. gehört zum reihagräfl. von
Hochbergſchen Wajorat und ie Im Beſiß des Fürften
von Pleß. Bol. Salst «Der Kurort ©.» (Berl.
102): Buch, «Die Börbersborfer Heilanitalt»
(2. Aufl, Berl. 1870).
198 Görchen — Gordon (Geſchlecht)
Gorchen (poln. Miejska Görka), Stabt in ber
preuß. Provinz und im ierungsbezirk Poſen,
Kreis Kröben, 10 km im AO. von Station Ra:
gie der Linie Schehip: Wofen der Oberjchleſiſchen
a
fiberwiegend V oln. und kath. E. und h⸗
chuhmacherei und S —ã—
Gorczwaſti (Adam), poln. — geb.
1805 in Galizien, ſtudierte in und ien,
bewirtichaftete dann ein heimatliches Landgut umd
beichäftigte fie zuc zugleich mit ber Literatur. Er ver:
faßte mehrere Dramen, die ein ungewöhnft ichen Zus
lent behunden_ und Aberfehte & Schillerihe vichtun⸗
gen. Große Beliebtheit erlangten feine {uns
gen «Powiesdi Jadama» (Lemb. 1838 u. 1841),
denen er «Sylwa rerum» (2emb. 1842) und «Far-
mazon» (Lemb. 1844) folgen ließ.
Gperdiäunß ift ber Name von brei rom. Kaiſern
des 3. Jahrh. n. Chr.
Marcus Antonius ©. IL, aus angeſehenem
Sefchledht (deffen Abkunft auf Horc ehrt —*5
die bie Drachen und bie Antonier zurüdgeführt
welcher perjönfih ein Abtömmling des Fin ben
Atticns war, ſenatoriſchen Standes, ausg ine
durd) Reichtum, Aunftliebe und fitterart tde
dung, bekleidete, nachdem er ÜUdil und Bräter ges
weien war, das Zonen zweimal, unter Cara⸗
calla und (229 n. Chr.) Severus Alerander. Fe
ben legtern wurde er Prolonful ber ber Frov oning Meike
Seine Bermaltung erwarb ihm bie Liebe der Bros
vinzbewohner, und als zu Thysdros der graufame
Broturator des biutgierigen Kaiſers Mariminus
durch erbitterte Bauern ermordet worden ride
bieje und die Truppen im Februar 288 n. Ehr, be
ſchon SOjährigen ©. famt jeinem Sohne u ed
ten, Marcus Antoninus ©. II, als Kaiſer
aus. Der ‚röm. Senat erlannte beide an und er:
Härte den in Bannonien abwejenden iminus
far einen Feind des Staats. Aber durch Cape:
danıB, ben Marthago geil von Arm Bin 1. a
vor fl go geichlagen un
®.1. tötete fich auf diele Nachricht el, „ nahen
er wenig über einen Monat Kaifer
Eein nod tnmfnbiger Entel an Ans
tonind D. iu8 Selig (16%. alt), wurbe
nun in Rom auf erlangen bes olt3 und der
Garde den beiden nunmehr zum Kampfe gegen
Mariminus gewählten fenatoriihen Kaifern %
pienus Maximus und Balbinus als Cäjar beige:
geben und noch in bemfelben Jahre, nachdem ſo⸗
wohl jener alö die beiden legtern durch ihre eigenen
Soldaten gefallen waren, im Juni 288 von ben
Grätorianern unter Zuftimmung bed Bolts und
enats zum Auguſtus erhoben. Geleitet ſeit 241 von
ſeinem vortrefflichen Schwiegervater Timeſitheus
der Bräfelt ber — wurde, zog er 242 na
Aſien gegen die Perſer, die unter Sapon I. Dielopo:
tamien eingenommen hatten und in Syrien ei
fallen waren. Antiodia, das fie bedrohten, wu
von ®. entfegt, bie Berier mußten auß Syrien und
über den Euphrat jurüdmweichen, wurden bei Reſaina
ſchwer gelingen, und fon bereitete fih G. zu
einen infall in {hr Land, als Timeſitheus (243)
ftarb, Der neue Gardepräfett, ber Syrier oder | rüd
Yiraber Philippos aus Boltra der an des (ebtern
Stelle trat, erregte fyftematifh bie Un ufziebenbeit
des Heers gegen G. wurde ihm zum Kollegen oder
Bormund gegeben und ließ ihn zu Anfang des J. 244
ermorden, um fich felbft des Throns zu bemädhtigen.
n, linls an ber Dombrozna, zählt (1880) 1792 | der
Gordinge nennt man an Bord biejenigen Tar
mit welchen man bie sufammenfchnürt, wer
fie feſtgemacht werden jollen. rend man ı
den Geitauen (f. d.) untern Eden (Schoote
er Segel Mitte der Naa und unter die
Inaufzieht, nb bie G. an verſchiedenen Bartıı
eB beieftigt ‚ burdh welches das Segel ci
Are ® ‚(Liel). nadıbem fie das untere ot
eitliche Lied und damit daS Gegel bis an die N
in die PR bringen, damit die Leute dasſelbe
greifen und zufammenwideln können, werden
als Baud: Ober Ri Nod: gGordinge bezeichnet.
Gordiſcher ten, ſ. unter Gordium.
Gorium ( (ar 24, Gorbieion ober Gordion),
alte Stadt im Quellgebiete des Sangarios im nöt
tygien, die in röm. Zeit zur Provinz Dale
örte. Der Sage nad) hatten die
e in uralter Zeit unter innern Zwi een | in
urch * das Du — ten,
ben, ber ihnen j
in einem Wagen — — — ech begeane, hm
madıen. So wurbe ber Sandmann Gorbius
Thron von Phrygien erhoben unb ga
Su: —8 den Namen. re rd bannt
Wagen, en fünftfi
ten an der Deichfel, denfog. Sorbif Mar |
an deſſen Löfung die pen von en a
fein follte, berühmt tft. AL
A Fon dadu
Fr (vor eb, De im Bra an
von ra Dr ‚Anoten mit dem —— jerh.
Gordins, ein mehrfach vorlommender Ram
der alten, mit bem 6. Sabrh, v. Chr. zu Ende —9—
den Dynaſtie der Landeslönige von en
865 Fe hau 4 Namens, der —* * |
aftie ieß die einheimif ge durch
Gunft der Gottheit auß der Loge eines ſchlich
Bauersmanns zur Herrichaft gelangen. G. griind
an der Rundung des Stopos in der Sangarios
wurde Stadt Gorbium, weihte feinen Ochſenwagen int
Tem pel des Beus, und foll den berühmten ed
ninste aus Baf von Hartri um ‘ob u
chſel des Dagen & geichlungen Als fein
Sohn tennt die #2 er goldreihen Midas, U
Im ji im 8. Jahrh. v. Chr. Horb 738 v. CH
m folgte ein Ri "Midas. Mit dee ler:
Heglorımen ®. und deſſen Sohn Abraftos erir
aftte im 6. Ja
Gordon, ein altes tt. Geſchlecht deſſen!
ſprung in Duntel lt if. Wahrfcheinfic, tan
die &. mit Wilhelm dem Eroberer aus der R
mandie nach England und li nf fpäter in
Kae Grafichaft Berwid ni uptli
b ſchon mit Udam ©. Kitterson untl
aus, der 1402 in der Shladt von Homildon
Seine einzige Tochter heiratete ieranber Set
Urentel des Chriftal Seton, eines Gefährten ı
Wallace und Bruce, deiien Raclommen den ‘
men ber Wutter fortführten, und von denen
fpätern Herzöge von ©. abflammen. Die ge
märtigen Grafen von Aberdeen haben ihren
fprung nicht auß dieſer weiblichen Linie, ſond
führen ihn auf einen männlichen Seitenzweig
deſſen Stifter der 1445 in der Schlacht zu
broat‘ gefallene PBatrid ©. war. Näadıit |
Douglas hatten früher bie G. von Huntley di
ihre Verbindungen und A achmer in Scyottu
ba orößte Gewicht; fie waren eifrige Sat
fen unb Salobiten und beteiligten fi$ daher
Gordon (Charles George)
wien den Religionstriegen ſowie an den dyna⸗
am käupfen ya Stuarts
kırge G., vierter Graf von Huntley erhielt
Sg Ne Würde eines Kanzlers von Schott and
i eis lolcher alle auf, um bie Berbreitung
22 Iinhrarefermation zu unterdrüden. Später
ehem Enrihluh, fh gewaltiam der Königin
Ee u bemädtigen biefelbe mit feinem
ea za vermählen, weßhalb er von Murray ge:
2:7 gersumen und 28. Dit. 1562 erdroſſelt
ser. — in Enfel degfelben, George G. Mar:
sısaon duntiey, vereinigte fich 1594 mit vier
2 ızbera Öroen zur Ausrottung des Proteftan:
0851, ben gegen die Meuterer abgefchidten
auız wurde aber fpäter bezwungen und
wizzzt. er 1596 zurüdgelehrt, veräns
une felbh feinen Blauben und ftarb 1635.
Ins Rarl L verloren drei G. das Leben für
wine der Sturtd. Sir George ©. wurde
nd enthauptet; gleiches Schidial
Ist Gestge, Marquis von Huntley,
a2 18; een Sohn George, Discount
3 24 165 zu Mford an der Spipe der Tönigl.
aan. der Revolution von 1688 hielt
Geste, der 1684 zum Herzoge von ©. er:
wg, de} Eloh zu Edin vo) mit Ko:
lan Gunter Yatob IL. befeht und Abergab
ze Une, ushden fernerer Widerfiand unmög-
a man. — Batrid ©., geb. 31. Mai
22 Witte des 17. Jahrh. im die
< ma Alerei von Nußland, ın befien
Zumrisen. Zaltit einführte. Als Vertrau
= Sup kefirderte er die Thronreoofution von
«GP ige lan 1696 den Strieg gegen die Türken
ZW BÖLL D 1699, Das von ihm binterlaflene
ne Most. u. Petersb. 184950) ift
u Gcdihte von ober Wichtigkeit.
„ve George O,, geb. 19. Dez. 1750, ber
ZI 36 kitten Herzogs Cosmo George ift bes
EI 58 ber Anftifter des großen Aufruhrz von
XRXSE Strehen von London. rüber See
IR, machte er fich im Barlament durch den hefs
88 Ber gegen den Bapiamus bemerkbar und
ER Bialge bee 1778 den Statholilen bewilligten
time prot. Aflociation. Cine von ihm
* ferlement 3, Juni 1780 überreichte Bitt-
m der Bill wurde verworfen,
Ede Böbel im verfchiedenen Stadtteilen die
Rur der Bahmungen und Kapellen der Ka:
Hr beggan. Amı 6. zogen bie Aufrührer nach
Bug, Beften die öffentlichen Gebäude in Brand
> ezaten 300 ne. Am folgenden Tage
“8 die Gefängnifle von Rings Bent und Fleet
und angefiedt, eine Men äufer ein:
‚und ein Augrifi auf die
%
BET
2 gemacht. a annte London
am B. ließ nad, unbegreif
77 dern die Regierung den Aufftand durch
.' Ama Truppen dämpfen. ©. wurde ver:
„es vor Bericht des Hochverrats angellagt,
* Oräfines Verteidigung freigefprochen.
‚#8 Erjbiihof won Canterbury 1786 wegen
* extonmuniziert, ging er nad) Frant:
50 2 1788 wegen eine Pamphleis gegen
"kugiz zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt
_* vr entfloh deshalb nach Holland und fol
Mer I — fein An äter
Neyierung a Birmingham feſtnehmen
If Remgate bringen, wo er 1.De.1798 Imen
19
Mit George, fünftem Herzoge von G.,
geb. 1. Febr. 1770, geft. als brit. Gencral 28. Mat
1836, erlofch die männliche Linie der Herzöge von
G.; doch wurde der Titel 1876 zu Gunſten des
Herzog? von Rich mond erneuert, der feitden ben
Titel Herzog von Rihmonb und ®. führt. Der
Titel eined Marquis von Huntley und Grafen von
ie ging an den Grafen George von Aboyne
(ge . 98. Sumt 1761) über, der von Lord Charles
.‚ einem jüngern Sohne des 1649 bingerichteten
Marquis, abftammte und vor der Revolution von
1789 am franz. Hofe unter dem Ramen Lord
Strathaven belannt war. Er ftarb zu London
17. Juni 1858 und hatte feinen Sohn, Ohaztes
®., zum atoiger nach deflen Tode, 18. Sept,
1863, fein ältefter Sohn, Charles G., geb. 5. März
1847, ben Titel Marquis von Huntley erbte.
Sir Robert G., ausgezeichneter Diplomat,
Bruder des Grafen von Aberdeen, geb. 1791, ftu:
dierte zu Oxford und wurde 1810 als Attache bei
ber Gejandtichaft in Perſien angeftellt. In der
golee war er Legationsfelretär im Hang und in
ien, 1826 Geſandter in Brafilien und 1828 Bot:
ſchafter in Konſtantinopel. Durd das Whigminis
erium abberufen, blieb er längere Beit außer
Harigfeit, bis ihn Sir Robert Beel im Dit. 1841
zum Botſchafter in Wien ernannte. Cr wirkte hier
im Sinne der Politik feines Bruders, nach deſſen
Rüdtritt 1846 er dur Lord Bonjonby erjept
wurde. Rad) feiner Heimat zurfidgelehrt, ſtarb er
zu Balmoral bei Aberdeen 8. Dit. 1847.
Über die bem Geiclcät der ©. entftammenden,
Herzöge von Aberdeen |. Aberdeen.
Gordon (Charles George), engl. Offizier, be:
kannt al3 der «Chineſiſche Gordon» oder «Gordon
Baldya», wurde 28. Jan. 1833 geboren: In der Mi:
fitäratabemie zu Woolwich gebildet, trat er 1852
als Lientenant in das Gentelorp3, diente 185456
im Krimkriege, wo er vor Semwaftopol verwundet
mwurbe, arbeitete nach dem Frieden bei ber Kom⸗
million, welche in Kleinaſien die ruſſ.⸗türk. Grenze
regelte, und nahm dann 1857—58 und 1860 teil
an den engl. Tran Kriegen gegen China. Nach
dem Frieden von Zientfin bereijte er einen großen
Teil des Chineſiſchen Reichs, in der Richtung auf
die Chotow: und Kalgan: e an der Großen
Mauer und kehrte zuräd Aber Schenfi und Tiayuen.
Als die Tai:pingd Shanghai belagerten, trat ©.
(Febr. 1863) an die Spitze eined Korps von Chi:
neſen, und in weniger ala 18 Monaten (bi3 Juli
1864) gelang e3 im in harten Kämpfen nicht
nur die bedrohten Küftenftäbte zu retten, fonbern,
von kaiſerl. hinef. Truppen veritärkt und zum
Oberbefehlshaber der Armee ernannt, bie Rebel:
lion der Tai:pings vollftändig über den Haufen
zu werfen, Später trat er in die engl. Armee zu:
rüd, in der er unterbefien zum Oberftlieutenant
aufgeftiegen war. Bon 1871—73 fungierte er ale
engl. Konful an den Donaumundungen. Hierauf
fibernahm er den Auftrag des Vizekoͤnigs vor
Agnpten, das von Sir Samuel Baler begonnene
ber Unterwerfung der obern Nilufer bis ar
die großen Aquatorialſeen weiter zu führen, un?
marſchierte im Febr. 1874 an der Spike von 2009
Agyptiern und Negern nad dem Sudan ab. ©.
nehm fein Hauptquartier in Gonboforo, errichtete
von bort aus eine Reihe befeftigter Poſten bis an
die Großen Seen, kämpfte mit Erfolg gegen bi:
Stlavenhändler und Iegte fo einen feitern Grund
HEN
|
|
Roma |
«utaludenie eruatyit war, wurde er 1850
SR he Arendt a 1601 Ball
as olher die RXuts ER ü
I Romyl. Kunıtadadentie ibır za iberue —&ex
Wlan U Nuıd in Giindurgd 1. uni 1861.
vera, ). wahr Vohuderk
Brrdenttuneg ren Ridmond(i.d)
Suranaa. ). Vorduene, j
Gore Wutderime), engl. Schrütitillerin, 1799
Im @u-Artteıd in der Wrafiait Nottingham ges | Goube:
Woody
darvin, war die Tordter des Windandlere
und IR an den Cardetapitan Arthur 8. Ders
deinutbet, der In Row. 1845 IM Vrajfel Rurd, Wit
einen anyenödnlien Duritellungstalent und nic
jentuner Snmdungsgube ausgeituttet, widmete f
Be udfte vorgunsweile dem eure bes fon, Fabio.
walten !Honan, In dem fie eine außerordentli
imbibartelt entiwidelte. Won ihrer eriten Grzäl
Iı 1, «Uborosa Narchmiont» (1833), dis zur lepten,
«le two aristocracioss (1889), ließ fie nicht wes
niner ala 70 Werte In etwa 2300 Bänden erfeheinen,
die ein treuch Wild von dem Leben und Treiben
der höhern Klaflen Englands geben unb daher trop
;hemeren Gharatterd ein gewilleß_kultır-
di R intereffe befigen. Bu Irene jern Prod
tan gehören «Women as they are» (1830), «&
a and daughters» (1881), «Mrs. Armytaı
"), «Cecil» (1845), «The days we live :
—8 «Mammon» (1866). meiften 9
Gerton (Eir John Watſon) — Görgel
mane wurden aud) in das Deut —J
dramatischen Fache ſchrieb fe ie been
die Lufipicle «Lords and commonerss und
school of coquettess (1831), das filter. Iren =
«Dacre of the Bonths (1841) u,0.m, Kalnyp.ıl
Rufil und Rompofition bevieß fie in den Prlo“ =
3a Burns’ «And yo shall walk in silk atüree =
anbern Liedern, Die beliebte Boltameiien german 2ı
RN ihren lehten Jahren erblindet, Rarb je =
od in Hampihire 29. Jan. 1861. |
Sorecti (Ant.), poln. Dieter, geb. 1787 a
Bilna, nahm 1812 im in Heere an Rapoleı 1
nad Roslau teil. Mit Kapitinirng ı m
, bexeilte er Deutichland, Srantreih und S:—1
Üien und bemirtichaftete dann ein Gut in Lim v
mußte aber infolge feiner an der a
lution von 1830 flachten fein Vermögen mu =,
konfiäziert und er begab ft} nad) Baris, wor -:
eng an Mictiewicz anjchlo. Serme Yabeln find 3
originellen ſcharfen Wipes, fie Ipben meift eine 'y
triotifche Tent und hinter —WRWR
Gewande birgt fid) oft ber biterfte Schmen, 1 x
ſonders beliebt feine «Poezye Litwina (4
bite eines Litauerde, Par. 1834) und jene) "y
bein «Bayki i poezye nowe» (Bar. 1839), med,
gelungen find die fpätern «Siejba» (Bar. 1801) 3
—⏑⏑⏑
Sorte, Hear fan nel au der Site &
ine franz. Inſei an der 2
36 ha Eingang: €}
Q
enerben Babinfel umfhlohen way, 1i65
insel umfchlofien wird, 115°
im S®. von St.&ouis, ift Er madter Zafalt
mit Sand, bis 880 m lang und 300 m breit. °.
der Norbfeite greift eine kleine in vet
Bi lsreihe und ftellt den Hafen her. Die
htbare Infel ift geiund, hat peilden 11 u
Be C. Temperatur und A tiges Do’
. Biwei Drittel ber Inſel
Stadt Goree, früher Hı
räs | ment3Goree, mit(1879) set. Fort St..jrar
verteidigt den Hafen und_Äft telegrapgüich mit :
Louis verbunden. ©. ift Freil en, Ander ge \
Handelmehr und mehr auf far über. Die
mean! der Infel wird auf 8500 gefchäßt, won !
750 Muluten und 2800 Ichwarze Djolofen, ı
lebten bier, ald das Gelbe Fieber ausbrah
uropäer, von denen der größte Zeil erlag.
Rame der Injel fol von dem holländ. |!
‚tede berftammen, ber Negername ii
Das Küjtenland entdedten 1360 Schiffe von‘:
1446 festen fi hier Portugiejen und ;
ten 1455 ein Hort auf Arguin, weldes 11
Holländer nahmen. Jin J. 1677 haben eð d
joſen den Holländern genommen; britiſch
1758—63 und 1800—14.
Das Arrondiffement Sorte zahl!
69487 —8 iſt Satar, weſtlich von ©. |
Feitlande, Sig des Kommandanten.
ger N; — Dule n =
3.), Kehle, Gurgel
(any Be ort wie Alan (. d. .
örgei (Arthur), ungar. Revolution:
ash 20, Jan, 1 m — im gi fen
ımgarns, ftubierte in Leurtfchom,
8 und trat 1832 ald Radett bez 6
ıterieregimentö in die Pionierfort
In. Rach Beendigung Des vierjäbr
!hrte er im Herbit 1896 in jenes
lucht.
— — —
m — — —
far Odlacht end unentſchieden blieb,
ahead zjowie KR bie ung 6. Dis⸗
War, die für den darauffolgenden
Ian; hiater En 3, hatten bie Übertra.
‚Na 3 an Better zur Folge, ber
2 Iicben a Bang Ar an G. als den rang»
2X General abtrat.
ten Aprilfel ug lieferte in einer
iegen, wie zu Gs⸗
| il), Wa alten ”o. April), Nagy-Sarlo
— be Sat esung von Komorn (24. April),
R Ehiedt Hei Ac oder Wai a (28. April), wo:
— 8 burg genötigt
I, Jänende Beweiſe —* 8.3 —* errntalente.
kann pie xdoch jent offenfio ge egen | die ölterr, Orenie
Wairayı, wendete er Den, welches
4 unter 3 * beſehi hielten,
Sue nad dreiwochentlicher Belagerung
i
Görgeny -
Lieutenant in bie lönigl.
1} und widmete fi in Wien
wehren ©t —— er im hr
| ent a ber:
Armt zugeteilt wart. E29) ee des can.
mare 1845 and der Armıee
— peak tüihen Kur Kurud re € Sem
1837 35*
abſolvierte und
2 7 die feſten, flüchtigen und ne —
% ixunhölds in den «Sigungsberichten der
E Uaemie der Wiſſenſchaften zu Wien»
Ku schenke März 1848 kehrte er
ee it wegen nad) Ungarn
u. jurlieh er * zum Eintritt im die ungar.
—XRX und erhielt den Rang eines
—— im 5. —28 aillon zu Raab.
——— einer Zoeꝝ und Zundhulſen⸗
at, I i 1848 wieder
—— ng Rna zurüd, wurde
Seit, d gar suöbilen Ratio:
nis
mi
des Öberfien Doris
on aus ua, won bei
im Oberen e ernannt 6. Dit. tt),
SEM ei Sch
manbo ber mh —*
ein) ) nd wurde zugleich zum General
Erz ‚als —— —X 12
RE m ** dann jet die en —
EL Ida Teilung der Armee führte er mit
bie 5* Aufgabe, dur
— te ben Feind von ber
in A en
Sereugsäße, abzul ‚in geſchickter Weiſe au
—2* Frl be Sasse igungsausſchuſ⸗
WED dr , namentlid) feit
w Dcihener — * bie Übertragung
Cherissrmandos an den Bolen an an.
1; icbrnar 1819) * e. In ſeinem
ed Groll —2—
—— bis 28, — * er mit feinem
irn ;u fpät — —— die von Dembinſti
201
21. Mai, die ofener Feſte mit Sturm. Die Würde
eines Feldmarſchalls die ihm, Kofiuth zum Lohne
anbot, lehnte ©. ab, aber er ü bernahm das Bortes
feuille des Kriegs im Minifterium Szemere. h⸗
rend G. nad) der Einnahme von Ofen drei Wochen
untbätig veritreichen ließ, waren die Rufen infolge
des Interventionsvertrags mit Oſterreich von meh:
tern Seiten ber in Ungarn eingedrungen. Jeßt
lam e3 zwiſchen ©. und Kofiuth zu Meinungsdiffe⸗
zenzen, und G. weigerte fi, Komorn zu verlafjen.
Durch das weitere Bordringen der Ruſſen von der
Hauptitadt und dem Regierungsſitze Segedin ab-
— wagte ©. 11. Juli 1849 noch die Schlacht
ei Komorn, er in aber eine Niederlage, mußte ſich
in bie deltung $ —— gecziehen und endlich
den Ah marſch nad der Theib beginnen.
Die ſſen folgten, ohne daß fie ihn wir ide: er:
reichten, bis er endlich, duch die Niederlage Nagy
Sandors bei Debregin (2. Aug.) beveutend e
ſchwächt, 8. Aug. in Arad eintraf wogin ſich des
zeitd die Regierung geflüchtet Dembiniti,
ch friegamintiteriellem Be eöle gemäß eben:
aus nad) Arad zurüdzugiehen, hatte fid) nad) de
eindlihen Feſtung esvar gewendet und bier
9. Aug. eine völlige Niederlage erlitten. Die offi-
zielle unbe von erielben traf 10. Aug. in Arad
ein. Schon vorher hatte ©. ai bie end gesen:
einer Fortjegung des Kampfes eifend, gegens
über Koſſuth ertlärt, daß er, falls fi die Hieders
lage Dembinfti beftätige, fotort die Waffen —*
werde. Zug ih hatte, namentlich auf G.s Dräns
gen, die ungar. egierung den Beichluß gefaßt, dem
aifer von die ungar. Krone anzutragen,
und ©., der mit den Ruſſen ſchon feit dem 21 gut
in —— 7 war, ſollte mit der Aus⸗
ir rung des Beichlufles betraut werden. Unter
hen Umjtänden nun richtete ©. an Kofiuth,
welcher gegen die Waifenftredung feinen Wider;
ſpruch e 44 aber fie felbit zu vollführen leine Nei⸗
ung zeigte, die Forderung, in aller Form abzu:
anten und ihm die behne Gewalt zu übertragen.
Am 11. Aug. erhielt ©. die Diktatur, ergab ſich
aber bereite 13. Aug. bei dem Fleden Vilaͤgos mit
20000 Mann Infanterie, 2000 Mann Kavallerie
und 130 Geſchuͤtzen den Ruſſen unter Aübiger auf
Gnade und Ungnade. (S. Ungarn.) ©. jelbit
wurde nad) feiner Ergebung begnadigt und i in Kla:
genfurt interniert, wo er bis 1867 als Brivatmann
und Chemiler in "der Moroſchen Tuchfabrik lebte,
um dann nad) Ungarn zurüdzufehren. Ende 18
wurde er bei der Linie Schäbburg:Re B der 5 Sie
benbürgüichen Djtbahn angeitell, Sein : «Mein
Leben und Wirken in Ungarn in den ir Tal und
1849» (2 Bde., Lpʒ. 1852), i ‚gi t die Nehtiertigung
©.8 gegen den oft erhobenen Verdacht des Verrats.
Neueſtens (1881) bat er feine Handlu unge Sweile vor
und während der Wafjenitredung bei Bilägos ge:
genüber den ungeredhtiertigten Angriffen Koſſuths
in deſſen «Schriften aus der Gmigration» erfolg
vi ie er lebt aurüdgegogen Ü in Bijegrad.
örgeny, Fluß⸗, Ber Drtänante in Sie:
benbürgen. Die Duellen des Flufies ©. liegen auf
ben Höhen ber Öörgenyger Alpen, bie im Ko:
mitat Maros-Torda die Hauptlette öftlih und
nördlidd von der Maros bilden und über 1700 m
oh find. Sie heben mit ber Hargitta:Kette in
erbindung. Unter den Drtfchaften dieſes Namens,
bie entlang des G. Fluſſes in befien romantiſchem
Thale liegen, iit die — ————
202
"Imre, Marltfleden mit 1640 größtenteild magyar.
E., die teilö zur fath., teils zur reform. Kirche ge:
hören. G. hr reih an ausgedehnten Waldungen
nit Hochwild und bildet den Dlittelpunft eines
großen Jagdterrains, Eigentum des oͤſterr. Kron⸗
prinzen, Erzherzog Rudolf. Die freiherrl. Ya
milie Borremiſſa hat hier ein habſches Schloß. Die
alte Burg G. deren jpärliche Reite auf einer Ans
höhe ung fihtbar find, wurde zu Anfang bes
18. Jahrh. zeritört. .
orgeret (fr;.), Leitrinne, in ber Chirurgie eine
Art Sohfionde, um das Meſſer bei Stein: und
Fliteloperationen zu leiten. ,
Gorgiad, griech. Sophift und Rhetor zur Zeit
des Sofrates, geb. zu Leontini in Gicilien, gebildet
in den Rednerfhulen bed Korar und Tifiad kam
427 als Geſandter ſeiner Vaterſtadt nach then,
wo er durch feine blumenreiche Redelunſt großes
Aufſehen machte und längere Zeit verweilte, bis er
nach Art der ſophiſtiſchen Lehrer ein Wanderleben
durch Griechenland antrat, welches ex um 380 v. Chr.,
über 100 J. alt, in dem theſſal. Lariſſa beſchloß.
Gr 308, von den Lchren bes Empebolle3 und ber
Gleaten ſtark beeinflußt, bie nihiliftifchen Konſe⸗
quenzen der So Ph am rüdfichtölofeiten, indem
er lehrte, es jei Nichts, und wenn Etwas wäre, ſei
ed unerlennbar, und wenn es Erlenntnis gebe, lei
fie nicht mitteilbar. Bon feinem geöbern Merle
«fiber das Nichtfeiende ober über die Ratur» ift
nichts erhalten. en find unter feinem Namen
noch zwei Reden vorhanden, bas Lob ber Helena
und die Verteidigung bed Palamedes en Ct:
heit jedoch ftark bezweifelt worden ift. Sie find,
wenn auch in etwas fteifem, body in Hinſicht des
Veriodenbaues und bed Ausdruds geia igem Stile
abgefaßt und in ben Sammlungen der griech. Red⸗
ner abgedrudt. Del. Foß, «De Gorgia Leontino
commentatio»(Hnlle 1828); Spengel,«De Gorgia
rhetore» (Stuttg. 1828).
BGorgs heißt in der griech. Mythologie ein weib⸗
liches Ungeküm, deſſen grauenvolles aupt ſchon
Een erwähnt, in lias als auf ber Ägis bes
nblich, in ber Obpflee al in ber Unterwelt weilenb,
Während aber bei Homer, wie auch bei Euripides,
bemgufolge fie von der Erde geboren und von Athena
erlegt wurde, nur von einer ©. bie Rebe ift, kommt
bei Heſiod ſchon die Dreizahl der Gorgonen vor,
Stheino oder Stheno, Euryale und Meduſa, Toch⸗
ter des Phorkys und ber Sleto, beren Aufenthalt er
jenfeit des weſtl. Oceans verfegt; nad) Spaten,
wie Herobot unb andern, ift ihr Wohnſiß ibyen.
Sie werden dargeſtellt als gelte Weſen mit
übermäßig geobem Kopfe, bie unge berauögeitredt,
bie Zähne fletſchend, oft mit Schlangen am Kopfe
oder Leib oder Händen. Apollodor beichreibt fie
als geflügelte Jungfrauen mit ehernen Klauen und
Gherzähnen, und außerdem mit Schlangen um
ben Sopf. Bon ihnen war Medufa, vorzugs:
weile G. genannt, bie huscotbarke, deren fchlangen:
haariges Haupt auf ber Yigis der Athena fich be
funden und veriteinernde Kraft gehabt haben foll.
Diebufa war allein unter den brei Schweltern fterb:
lid, weshalb ihr auch Berieus ben Kopf abichla⸗
en tonnte. Aus ihrem früher von Poſeidon be-
ruchteten Blute entiprangen, als ihr Berjeus den
Ropf abichlug, Chryjaor und Pegaſos. Tiefer Kopf
pielt in ber Mythe die bebeutendite Rolle: er ver:
teinerte alles, was ihn erblidte oder berührte. Gr
wurde unzähligemal gebildet, lange in der be:
Gorgeret — Gorilla
ſchriebenen abſchredend haäßlichen Geſtalt, ſpa
nachdem ſchon Binder die Meduſa ala ( ön
I dert hatte, ald Schönes, aber grauenvolles (
iht regelmäßig mit Flüugeln oben am Kopf ı
Schlangen in den Haaren und um Wangen u
Kinn. Über die Deutung der Mythe find ſchon v
den Alten verschiedene Anfihten aufgeltellt word
Roſcher hat in «Die Borgonen und Verwandt
(Lpz. 1879) zu ermweilen geſucht, daß der ©. 1
dufa nicht, wie bie meiften annehmen, bie Anſchau
des Mondlichts zu Grunde liege fondern dab
Gorgonen als Gewitterweien aufzufaflen feien.
orgöna, eine Inſel bes Tyrrheniſchen Becı
zur ital. Provinz Livorno gehörig, 40 km im 35
von Livorno, ein 301 m hoher Fels von 7 kml
fang, mit zwei Forts, einem Kloſter einer Ai
und etwa 800 Fiſchern in Heinen Ortidaften.
@ergonso FIlecken in ber ital. Pro
Mailand, 23 km im OND. von Mailand am I
tafana-Hanal, welcher die Adda mit bem Lan
verbindet, zählt Ir als Gemeinde 4711 6.
ift der Hauptort für die Bereitung des Stracg
ſes. In der ſchoͤnen modernen Kirche ft
44 prädtige korinthiſche Säulen. |
ori, Kreißftadt im ruſſ. Gouwernement Z
unter 41° 59 nörbl. Br. und 61° 21° öfL®.
Ferro, am Zufanmienfluffe der Liachwa und 1:
bihuba mit bem Kur iſch gelegen, in eine
foluten Höhe von 700 m, mitten in dem Ha -
niſchen —8 an ber imeretiſchen Heeresſttaße
Station der Transtaufafiihen Ciſenbahn
Zifis-Babu), mit (1882) 5219 C, meit Ga
und Armeniern, welche hauptſächlich Wein: -
Dbftbau betreiben. ©. Liegt am Fuße eines f
Hügels, der fih gerade am Zufammeniub dı '
nannten @ewäller befindet, und beilen Gipfe
Ruinen einer Feite zieren; das Bert «U.
peibt im Grufiniihen «Hügelv. Die Stadt :,
chon im 7. Jahrh. erwähnt, fiel abmehielnd
in die —* der Perſer, Türten und der W -
und gehört feit 1801 zu Rußland; fie hat noch J
reig Wtertünser. .
orilla (Tro 1odytes gorilla) heißt die | N
und furdtbarfte ft menjchenähnlichen Fa
die wahricheinlich ſchon dem larthaginenſ. !'x
tal Hanno befannt war, aber erit 1847 3*
Miſſionar Savage in den Waldern am —
ufje wieder entbedt wurde. Das erme. .
änndhen erreicht die volle Höhe eines P::,
ift aber ungleid) breiter in ben Schultern (WE.
und namentlidy find feine Arme un t
und mustuldd. Der männliche G. it min,
kammartig gewölbten Naden, der ”
hoben Si auf dem Schädel fortfebt, ber Harraka
nochenbogen umgebenen Augen, pur >
der Witte mit einer tiefen Langefurche ven
Nafe und der voripringenden Schaue, ei *
cher ein furchtbares Gebiß mit darf
hervorfleiſcht, den gewaltigen, mit diden A
verfehenen Händen und ber fhmarzen at
Die auf Dem Naden fait zu einer ſtruͤuben e 1
ſich verlängert, eins der ſcheußlichſten ib
das man fidh voritellen lann. Wei nd
len der Scheitellamm und die vorfpring? gt
zähne:; die Schnauze fieht weniger vor, * en
ringe der Augen treten zuräd, es ſieht au 9—
lich menfcpenähnlich aus. Der ©. lebt In nn.
ten Wäldern feiner Heimat, in Bam“...
Männhen, Weibchen und ein bi MOM \
. ini
—
w y
N
ur
p
Gorillagarn — Gorkum
die), nähert Int Ab von &ten, Eiern und jungen
Ye und gilt Prag ae als der Furcht:
5 Bäume, auf
mund von nous weigen gebil:
ar —5— ft, en meift an der Erde,
len en 75 elten aufrecht. &
nit nen. Die genauere,
chluen — — na⸗
Unterfudhung bat nachgewieien,
6. dur ben Bau ferner Gliedmaßen, be:
“ws kiner Hände und Hüße, fowie des Beckens
— — I Schwankun⸗
et dei Bet hu ein junger weiblicher ©.
wo er im berliner
ingt ficher
az *iond, aber A ein er Beit
eichusrch farb. Alle e Hnmen
mem, daß bie G. i *
* Nee teen ee en Fr $
Umtiupaufen. Die im dreäbener s0olog, | be
—* — u *5, welche man für
e hielt, war
ein Schimpanfe (6.
bergeftell:
de in eini:
nötchen zeigt.
*
Seen FJoſephus), f. Jo:
— Stadt und Gerichtsbezirk in der Be;
ft Komotau im nörbl. Böhmen,
= “ 531 €. beutfdher Zunge, liegt in anges
inzbeng von fhönen dungen an
—— — und ber yuffis: Teplitzer
za ben bedeuntendſten Induſtrie⸗
und hat drei Baumwollſpinne⸗
.. 5 eine Watte⸗ und Decken⸗
fmäblen. Einen lohnen⸗
Bewohner bildet die Obſtkultur,
IL befonders nad) Berlin und Ham:
. Zriedr
in
de —
auheiten und
en
7*
.), preuß. Generalſtabsarzt,
zeußen 3. Mai
rg und bafb zum Kom⸗
- gnie der Leibgarde
m ir hörte in Den ie Borlefungen beim
An medico-chirurgicum und wurde wäh:
28 Erbfolgekriegs nach Breslau geſen⸗
Sir die Leitung eines Zꝛgett zu über⸗
a: ge in Frantreih 1792 lernte
zum —5* ber preuß.
De Milde preup. Lazarettweſens
MM erreichte 1793 die Einrichtung Hr
16 1000 1000 Bermunbete und Kranke berech⸗
— Vermehrung und beſſere Aus⸗
onals und veranlaßte die
— *
(rest Mediziniſch⸗Chirurgi⸗
arte du
OR
s Inftitut) zu Berlin, hob
ifttärärzte und verbe erte
203
Haböchirurgus ber Armee. Selbſt in der ſchweren
geit nad 1506 gelang es ee ihm, erbefierungen im
nitätäwefen Ind u rufen; er erreidte
1811 die Errichtung —* mebiz. —— Ala⸗
bemie für das Militär, PA Fe en
des zmilitär dirurgüjchen
wurde. — des ——
war er unermudlich hate, Te at te zw
maͤßi m urüften und mit tigen Arzten zu
verie . ftarb zu Sansſouci 80. Juni 1822
und Dar er kurz vor —— Tode MAR dem altis
ven Dienfte geichieden. Bol. «&.3 Leben und Wir
ten» Berl. gen G.s SOjährige Dienftjubelfeier»
(Berl. 1 ); Richter, «Geſchi des Medizinal⸗
weg ber pien, Armee» (Berl. 1860).
errfchende Boltsfanm im Inb.
Sta ehal ft. Jr in den ſüdl. Abhän
Himalaja. Die G. bilden ben kriegeriſch geſi —**
votzugsweiſe kriegfüͤhrenden und —
oölte auf nr nr id. Rp Gelben 9 na
völferung bie eichs und unterfcheiben
einigen meht, nad) andern weniger in Poyi! Dean
vchiſcher Ben von den fibrigen
nannten indomongol. ober inbotatar Bolero
angehörenden Bewohnern von Nepal.
behaupten a Dindu, vn zwar aus ber Rate u
—— en im allgemeinen nur
mittlere Sr e, aber vpiten Bruſt und Schultern,
ein rundes, platte Geficht, Heine, fcharfblidende
Augen, eine offene, beitere Bhufiognomir, Ihre
Naſen find niedri breit gedrüdt. Hamilton ve
ber Meinung, dab die P —— der © gro
Ahnlichleit mit jener der Ehinejen und Molaien
zeige. Ihre Hautfarbe fteht zwiichen dem Graugelb
und Kupferbraun in der Mitte. Ihre Frauen De bes
Ka He ein en enrot.
u gif
Jar batiya.
Se befolgen on die ati eiten vb
bexehren auch die Brahmanen. (©.
Gorkha heißt auch eineStabt in Nepal, im Pe,
von der Hauptitadt Katmanbau, unter 27° 62’ nörbl.
Br. und 84° 28° öftl, 2. (von Greenwid).
®orfi oder Dory:Oorti, Kreiöftabt im ruf.
Gouvernement Mobilew, an ben hohen Ufern der
Bronjaı und an den -lühchen ‚Porofige und Kopylia
138 km norsöik „on „uno ilew, zählt (1382 882
6036 6. O. fanden ämpfe zwiſchen
6 —** unter Karl Sr md den Nufjen ſtatt.
orfum oder Borindem, Etadt, Feſtung
und Hauptort eines Derichtäbenrte in ber nieder,
länd. Provinz Güdholland, 22 km dftlih von
750, Dordrecht, an der Mündung der Linge in bie Mer
webe, mit 9981 €., die ftarfen Getreide⸗, dal:
und Viehhandei treiben, beſitzt ein Arſenal,
Pulvermagazin, Kaſernen, Stadthaus, ein A
Mi —2 ein Zeũengefan nis, eine ſehenswerte,
Kirch e mit dem Grabmale der Herren von
(el, welche in frühern Zeiten die Bewohner bes
ifcherborfs Wolfori hierher verpflanzten. In dem
aufe von Daetjelaer fand Hugo Grotius nad) ſei⸗
ner studt aus dem benadbarten Fort Loevenftein
auerli Aufnahme. Die Stabt wurde oft du
Uberſchwemnnungen ——ã und war eine der
erſten, welche die Meergeuſen 1572 ben Spaniern
abnapmen, General Würz hinderte 1672 die Gr:
oberun Stadt durch die Franzojen; 1787
wurde ßkdg von den Preußen, 1795 durch die Fran⸗
jofen exo erobert und 20. Febr. 1814 ergab fie fi) den
erbiinbeten.
204
©orlice, Stadt im fühl. Teile von Weitgaliien,
Hauptort der Bezirtshauptmannjhaft un Ge
richtsbezirks 9. m der nörbl. Hi ung der Kar⸗
ten im Thale ber Ropa an ber von Grybow nad)
Babe jiehenben Straße, die von alters her ein be:
ter
Dean) 2630 geilen In KR: und Ei
war, zäblt (1881) G. poln. Sprade. In &
befindet ſich eine Raphthadeftillation, eine Dampf:
le und eine ameril. Getreidemüh hie in der Um:
ging Leinwebereien und Seinwandb leihen. Die
Etat bat ra beiuchte Märkte für Leinwand, Ges
treide und Vollsmunde beißt die Stadt,
ihres Sanbels wegen, — — anzig.
Gõrlitz, Stabt und Stadtkreis im esierun *
bezirt —* der preuß. Provinz Schleſien,
zweite der ehemaligen Sechsſtadte des —*8
tumß Dberlaufig, am linken Ufer ber Paufiger Neiſſe
m fiber dem Meere, Anotenpunlt von jan
Sienbahne en (der Linien Berlin.®., Roblfurt»G
„Bittau und G.⸗ vn erg der
“ eifden und Dresben:®. der Saͤchſiſchen Staats;
dn), ift Siß des Landratsamts für den Landkreis
eines Land, Schwurs und Amtsgerichts, eines
— iriebsamis, eines Bergreviers, eines
Hauptſteueramts und galt (1880) 50307 @. (dar;
unter 5267 Katholilen und 683 Juden). Die Stadt
befigt eine vorzü tiche Maflerleitu ‚ Tomie eine in
drei Linien die Stadt durchlreugen e Pferdeeiſen⸗
bahn. Unten ben fünf evang. Sirden sehnet ſich
aus die gro —J öne Hauptlirche zu St. Peter
und Paul (aus dem 15. ar, ‚mit N Rliherk De⸗
gel und ſehr großer Glode. Sonſt find von Baus
werten noch bemertenswert: KH ae (1450
—%0 erbaut) mit ſchoͤnem durchbrochenen Portal
und Chor, die 1853 vollendete neue kath. Kirche,
das Rathaus mit dem Wappen bes Königs Mats
thias von Ungarn, einer mertimürbigen Gteins
tzeppe, fowie einet tunftvollen Dede von Holz
ſchnißzwerk aus dem 16. Jahrh., erft 1873 bei Reno;
vationsbauten wieber — — die alte Baſtei
Kaiſertruß (zur Hauptwache eingerichtet), das
Etändehaus inmitten ſchoͤner Unlagen, dag 185
erbaute ftäbtifche —35 — das 1866 im got. Stil
aufgeführte Gymna halgebäube das hattliche neue
Mittelihulgebäube, die 500 m Tange und und 40m hohe
Eifenbahnbrüäde auf 32 Bogen u. |. w. —XE
iſt die Nachbildung des Heiligen GOrabes zu Jeru⸗
falem, welches fi auf einem Hügel bei der Keinen
Kirche zum Heiligen Kreuz befindet, ſowie der fehr
ausgebehnte Friedhof mit vielen Srabmonumens
An Dentmälern befipt ©. das des Dberbürger:
meilters Demiani (geft. 1846) auf dem Marienpla,
das Schiller: Tentmal, Humboldt: Denkmal, das
Kricgerdentmal für, 1813 und das Kriegerbentmal
x 1870/71 mit Fried von Siemering. Bon höhern
nterri —— beſtehen zu G. außer dem Gym⸗
naſium noch ein Realgymnafıunı, eine Mittelfcule,
en öbere Toͤchterſchule und mehrere höhere Pri⸗
vatſchulen, darunter wei Inſtitute für Vorberei⸗
tung zum Militärdien ES Naturforfhende Ges
jelihaft ars reiche Sammlungen und — — die
een 1790 neugeltaltete Dberlaufiper
Beleg at ber Bilienicaften, welche eine anſehn⸗
liche Bi liothek nebft Sammlungen von Kunftfachen,
nzen un Haturalien befist und außer einer
ee auch einige erban Werte zur Gef Sichte
Em
der biefigen Induftrie
51 niden, Ci enbahn hat G
gegen bat. Ein habtiiced
Gufsiiier We Nertümer ift (1884) in Na
Sorfice — Gorm der Alte
t die Tuchfabrilation mit Erport nach Ja ei
indien, der Levante, Südeuropa und St
navien nebft ihren Nebengewerben (Fü (Fü
Appreturen u. |. w.) obenan. Daneben *
onders noch viel Wollwaren Tabal, Cigare
ourniere, auch Maſchinen und namentlich ie
abhnmaterialien, Spiels und Pofamentiermas
und Gifenbeinfchnigereien fabrügiert, Der fehr U
fte und in jtetem Wachstum begriffene Ha
er Al: befonderd auf die Brodulte der ftädtij
duftrie und Getreide eritredt, wird durch e
Danbelalummer, eine Rei 3bantftelle und diey
den Ständen ber Oberlaufig begründete Aonımum
tänbijoe e Bank unterftügt. Nabe bei der Stadt
ndet eine Heilanitalt für Nerven: und !
mätslrante. ©. gehört wegen feines Befiged 1,
27558 ha ort. und vielen Gutern und Vorwen
zu ben reichſten Städten Schleſiens
G. war ‚Ion zu Ende des 12, Fahrh. eine
Feſtung u nb ve uerſt boͤhmiſch; 1250 —1319 gch
es zur randenburg, 1319—29 zum der.
tum at feit 1829 wieder zu Böhmen: 1
wurde ber Stabt durch bie Darigrafen von g
benburg magbeburg: iſches Recht zuteil. Ihre?
entfaltete fie unter Röri Johann von Böhmen :
Raijer Karl * 8 mit koſtbaren Brivile '
egabten. ete aus ©. und einem '
(inliden © — ete ein eigenes Sürjtentum d.
mens und gab dasfelbe feinem Sohne ‘ob -
der aber die Börliger zur Unzufriedenheit reizt
daß fie ihn 1390 verjagten. In die bald barar |
nenden langdauern eligionszwiſte w
als zu Böhmen ehörig, unmittelbar —* |
Durd den Prager * von 1635 gelangte
elbe an Sachſen. Am 7. Sept. 1757 fand i
übe ber Stadt ein Zreijen amüden. Preußen
Bfterreichern ftatt, in welchem Friedrich d. Or. -
General von Winterfeld verlor. Im). 1818 -
die Stabt mit einem großen Zeil ber Oberlauf...
—5* n. Seit der Entwidelung des over
onder3 aber feit Sesitell ung der Sädfiih:E:.
„eine nene Blütezeit bi
nen. er Näbe liegt foliert die Landölt
ein se m hoher kegeljörmiger Granit: und B-
berg, der früher eine 1402 zeritörte Naubburg -.
und eine trefiliche Ausſicht gewährt. Auch
Stadt ſelbſt an ihrer Dit: und Sühjeite ausge) .
Promenaden mit ſehr ſchoͤnen A lagen -
lebte dub ers der Theofoph Jakob öhme \
ülching, «Altertümer der Stadt ©
Me Neumann, «Gefdichte von Or ——
und KWegweifer du .» (Görl. 1850); G
feine Umgegenb» (2. ufl., Görl. 1875). J
m Landkreiſe © rlip, der auf 67
(180) 514 51437 218 zoahlt, liegt die Stadt Rein
a
Bdrlinen er Rechtöbud i Ri eine 7 *
des —— aus dem Anfang de “
Es entiiand wahrſchein Ih. zu Gar, ai 5
die einzige Son ſchrift de 3 befindet.
beiten iſt es herausg eben von ar \
Ss en) ee (TI. 2, Bd. 2, Ber 184) :
cher Brozeh, . unter Gel DR:
Fe
Gorm * Alte ward lange, wahrſche
aber mit Unrecht, für den erſten König D bes 6:
ten Daͤneniark * ten. Er —* um 9
me und der feiner Gemahlin, Zyra Tür
find mit Dänemarls vorzüglichiten Altertũ
Börner — Gorod
großen T: , nordı
* le
a Sole Grabfammer enthält.
«ur m — —— und Buh· | den
an. ‚iu Berlin, empfing
— Devrieni ben erften dramatiichen
= kettete 1824 das küthener Hoftheater und
Wi am fircliger Hofthenter engagiert, deſſen
Li wurde. Seit 1854 war er Regifieur
lbelmftäbttihen Zhentersin Serlin,
5 3 hamburger Gtmbttbenters. 1867 fam
Überregifieur an das hamburger Thalias
—e. Eeiz erfted Bühnenftüd: "Sirne, und
bet wurde 1 fen u Freiburg un efübrt | be
w u. j. w. geſchrieben,
ee ER
« ine feine
ne,
passante, Bprgeobeite
sung mad den Mi *
a. —E — ein *—
—— Dale) und 9a EN Bart
SE ei 1865—56) heraus,
— er auhmenipiele | der
1851—!
—8 a (om bg
* jpieler (Ham!
—5— 1872)
Fer Ele und Privat; —E
A) big den Bumoriftis
fand und auf Helgoland»
| Eu einer ber mögtigften Eis⸗
pen, liegt nörblih vom Montes
Mech vom Zermatt ober Rilolaithal
en und und I da3 Sammel:
iSmaflen, welt
Bone: eHA und feiner Nach⸗
em) biz zum
fe Kr — ft
e jentt ſich alß fanl
Hüftefer Firnha — dem
bi Jayyi und dem Jägers
der mittlere, ber Ich in
—* und lint3 vom Montes
fa: und ben Grengaletiher,
Zwillings· und Schwärze:
den Breithorn:, RE
eodulgletſcher aufnimmt, iſt
von mächtigen Moränen
jielen Bletiherbächen durch⸗
in Gißfeen und Teichen vers
p — — Wr —— wen⸗
al male Eiszunge
Sehen (2931 m) teht3 und den
(2867 m) Eh 2 und endigt
den Meere, 2), km eftlich von
uß deö FR ine Matter: oder
Sänge 2. ga! dem
Ye Den — en, a de
N 1 en bis zum Eni
beträgt 13", bie ®ı 3
ben gewaltigen Gia ttom, den
Ober Benninf en Alpen, und
Gebirgsummallung bietet ber
ai
| die
205
Dorner tat (3136 m), ber dam sehten Glet:
ſcherufer i — t und von Zermatt
et vom Ri ifet Hotel — Stun:
— — erreicht wird.
auf bean im en kamemannafansn
namen oft vun
Gorohomı
ment Wladimiı
der Kijasma,
Station ber Li
Großen Ruſſiſe
2574 G. und
Mönds: und ei
bau; berühmt f
Kohl von ©.
fpinnen fel — fe
niten | zuerft 128 EL im Rufff Siabt.
ıtet im
u mit einem Eu ade umge
ne 3 oder Auf attımg eines
Hi m den fü de Bewohner
ein hutze vor einbficen Dan
gl n, und wo auch
Dandel und wol — * *
Si der kei Stammesäficten war. Eine A
2 1on vor der a
Nowgorod, Kiew, Tihern!
0m U. a. Die St —* geinbefen nod ee
En: ‚und fe ten in alle Statthalter pomaduik)
murden die Städte Mittelpunkte
fir die — er Landſchaften. Man un
terfchieb zwiſchen de Kits ISiadt und ben Nes
benftädten — — Die lehtern find Kolonien,
ae ans, gab es
welde zum ©: entfernterer Teile der Land⸗
ſchaft oder hin und wieder zu Senbeleumeden 8 ges
gründet wurden und von ber Mutterftadt Kan abi
gm Eine einfache Beieftigung m Shui ne der
enzen nannte man gorodok ung) Die Ber
Ellen! ber Nebenftäbte konnten teilnel en an ber
Vollsverſammlung der (Mutter:)Stadt, dod gab
F teinerlei geregelte Vertretung. Bei ber
jeriplitterung Rublands in —— en
ten o ziel städte dadurch eine dere Bebeus
tung, daß fie fürftl, Nefidenzen, d. ie Verwaltungds
—E für größere Landidaften wurden.
Eine felbftändige Bebeutung als ‚Hanbefspläpe has
ben nur wenige Stäbte an der Weltgrenge erlangt:
Nowgorod, Plestau (Pflom), Smolendt, Volopt.
Im mostaui chen Zartume haben bie Städte nur
die Bedeutung abminiftrativer Mittelpunfte der
einzelnen Seile (Ujesd, f. d.), Die Stabtbewoh:
— unterſchieden Hal nur wenig von ben Landbe⸗
wohnern; erft mit dem Ende des 16. Jahrh. begin-
nen bie Bemühungen ber Denken, De und
Inbuftrie zu heben, und zu Ende 17, gebt,
ergriff die Regierung Maßregeln, um Bi Verwal
tung ber Städte vor den Vebrüdu ingen ber Wols
woden I» fü Oben eu d. Gr. griätete gie
Gentralbehörde at,
abe war, den 8 Den hau meh n und vn au
lühen ber Städte mu üben, As Vorbild füı
rganifation ber Stäbte bienten bie beutf
Ginritungen, vornehmlich Nigas, Crft unter
Katharina II. Tam e3 Qu.giner definitiven Organi«
fation in ber Stäbteordnung von 1785, bie Abris
gend einen abſtratten ſchematiſchen —— trug.
Eine "ice Orpantatan mit ber Stäbte wurt
durch diefe panifation nit erreicht. Die Ver
waltung erfelb ;en wurde nad) wie vor nach dem
efoni
206
Srmefien ber ng, bee
Stabtmann, einer Die Stadt verwaltet) und
Gouverneure q ur ch mehr
in weniger enlädten Heorpani) Bir und Doc
Beters 1846, in Mos
1868 ya auf Grund des legten im J. 1870 eine
neue Stäbteorbnung erlaſſen. Diefe ließ die bis⸗
berige Steuergemeinbe u bie ftädtifchen Korpo⸗
rationen der Kaufman ufmannfiaf (kupeczestwo), Hand:
werter (remeslenniki) un tger meszczane)
befteben, wenn biefelben a I en meiften
Städten nur auf dem Ba Rapier eftanden und nur
in ver * ig wenig
Bedeutung erhalt ten n baten und übertrug
bie Bermaltung der ölonomifchen 1 Ungelegenb genen
der Stabt einer von den Han
treibenden oder Häufer befigenden ea
| (geroinichs etwa
nad) drei Steuerllaflen gewählten Stabtuerorb-
netenverfammlu gran a duma, d. i. Stabt;
sat). Diefe wählt aus ihrer itte b da3 Stabtanıt
(goro ja uprava , Kinen Verwaltungsaus ſchuß
en Bo aber tchthaupt (gorodskoi golowa
Drgane ber Selbſtverwaltung ver:
Se e dirette Kontrolle der R ierung über
adel, ftellen die ſtaͤdtiſchen
rg nungen in wohlf —— n
aber troßbem teinerlei obrigfeitli e
Gewalt, und — der von ihnen bezahlten Poli
teinerlei Dorieriten erteilen: biefeibe ſteht *
Tai rar den Regierun
Sfr, Kır A im ai Souvernes
nen ah 1“ eis Zicherlallg, e Dl:
Kdant a, 70 km im BSW. von Sicher aſſy, mit
000 &., bat bebeutende Fabrilen, darunter eine
—— Rübenzuderfabrit, welche brlih für 8 —*
lZuder liefert eine Maſchinenfabrik
———— Ziegeleien und eine *
le. Nahebei inmitten des Waldes Pos
w seat bie ee ber 10 m |
m Tiefe, er Überlieferung Zus
—— —— sat im ruf. @
oro , Krei im ruffl. Gouverne⸗
ment Penfa, an n Ufern des Fü ens Kitfchli:
neila und am reden er des Fluſſes Inlowa ges
657 km öftl. von aͤhlt (1882) 3617 €.
5 eleien, eine Guß⸗
ap ruſſ. Gouverne⸗
en von alten heidniſhhen G
eben, in welchen ſich menfchlidye Knochen nm] an
ve dhiedene metaliene Begenftände den.
in ber Nähe befinden die Überreite ei
id alten Pi e und cin fin 0; inch bie
ieferung fo awl zu ier ges
den baben. Am Ufer bes Sees liegt * *
I y m hoher, —2— au gemorienet Hügel, ges
nannt der anderbügel wabriche eins
lich noch zur eit mans iv. ein er beja
Goroduaja oder Gorodno, ieden
Gouvernement Rinsl, Kreis Pinst, 76km *
von Pinsk, am See —8 — mit 987 4 te
Be Den. Pogorinfchen Gtädten, welde ot In
Ichreibungen der en ber —
erwaͤhnt werden. yon 12. Jahrh. wurde
5 t eines beſondern ing wels
Ye dat zwiſchen bem und Gorgn
roßen Städten eine | Geleb
öſtl. Na "be
Gorodiſchtſche — Gorove
einnahm. Im 17. biu litt der Drt ſehr dumı
den Hetman Ja
—— —*8 pr rufl. Souvernemen
Witebzt, 39 km im NRW. von Witebät, az Mi
roßen Stzabe von 5 F Peteröbung, sad
1382) 4449 &. und bat Lebe eien
iegeleien umb Bibteundn fowie Di einigen Dan
del mit Getreide unb 5
ten fumpfigen Ufer Kin ofen befinden iu
inen eines alten Schl ‚Ale
—— — —8 ſtent⸗-Reſidentſchaft d
— Refid enäbo auf der uf
Areal vo
27860 qkm, Oh aus den Di rilten, Kontro
leurſchaften Gorontalo, Bone, tto, Ama
dang und Yognat, mit einer Gefamibenölteru
von 55 Suropi em, 16 Chinefen, 36 Arabern ur
98703 Ging Haupterzeugnih e And di
jenigen, a der ind. Archipel üb
vorbringt. Der Hauptort Gorontälo *
Reſidenten und alten rden, ift and
beat te bes Mifißent- Ref identichaft unter 0° 2074;
nordl. Br. und 123° 2’ 50° ðſtl. X (von Öreenmic
gelegen, ein kleiner je von uneäht
mit einem Sort, wel
ar ee treibt.
es in Fra mit einem
a y Cepeda (Don Emanuel Eduari
be), Diplomat und pielbi hier, geb. 13. No
791 zu Be 10 Rn Baker, a bekannt
ſpan. General, —— er 18]
trat er zuerit zu Madrid ala als Sufipi er au
wo feine Romöbien «Indulgencıa para todos
«Don Dieguito», «Las costumbres de antaüc
—— cual —E cual» bald — au
geführt und mit Beiha
wurden. Als ein rn Aubäi ber Ronltin
tion von 1820 mußte er
1823 na
uns mg abiloh a dit mi förieh e fc
gierung abſchlo ex Beit et ei
beſtes Städ, bie Komd K- „Contigo pa bolla
der Scribe die ee zu en
ran et son cur» entnahm. —8*
Merilo, wo er bie Stelle eines Staat
ivete und bie Direltion bes dorti
* |
38
Hinſicht uf rache unb jenem
ein tlaffiiches Nrufer ai. = Bed — [
Bruder bed vorigen, ebenfalls ala Lujtipi
dichter, wenn auch von 3 Bedeutung, |
kannt gemacht. Einige feiner Dramen finden
Im ‚Tea moderne. espahel» (4 Bie., Ma
Gorore (Stephen von) . Minifter,
1819 De wo e feine tubien erde
uud Rd) and frühzeitig mit ber Litteratus beſch
a wurde er im Temeſer Komitas 731
- er oppoftionellen Bartei. Bon 1842 bis 13
machte er eine größere Reife in Weſtenropa, der
Ber 25 CH rin
i 0
t
Be « Nemzetitgs Yan *
wurde ſchon 1848 in die Ungariſche
eh murbe er itglies
e; übrigend opponierte er ent-
«dr der ertremen binden, bließ 5 ch der Bars
jedo
v bich gefren. An —— — |
vom 14. Wpril 1849
Le, ohne fie idea ba zu ‚digen,
pe 2 Türlet
von om dort — urepe
23 166 e er In In Heimat en
we Sentaufieben ve dafungemäßi Zuftände
imzı (1861) oh ih G. —* riei an; er
we er ſtets ed des umgar: i Reichstag,
url ungot. ne er für Aderbau, Gewerbe
a jubl, ſpater für ommunifation und Wirk
Sgrfehemer Rat, trat 1871 aus dem Kabinett und
mal ar der Spipe ber liberalen oder Res
rät G. a * Mai 1881 in Peſt.
Yu sieliehhor Gelehrter
5 —* bien San. 1776,
au ——
an kesbru 5 des Kriegs mit
us vollen:
am niverhtät
Er
* trat in Fu m und Bo en
und rebigierte aud) ein
et Blatt, Als fich indes der da⸗
son Heſſen in einem Auflage be:
Sime, wurde das Blatt unteebedt, bad
sea Paris ausge An a1
— (Rob. — (Reli. 1508 Aph
8 « Os
a über gan. 1806 gas
en Mind). 1Bie
eine
* Ir a arte und
= ei os er» (He eb.
er 1er nad akt
tie, —— * er bien . Ken
— Ba
= Se ihn zur at «toben
a
Gorres (Jak. Joſ. von)
Depu⸗die — 53— zeit Blätter» Kr
vorzubeben: «Die
73
* er auch im Gebiete der Politik,
207
Koblenz zurüd. In biefer Zeit erfchienen feine «Alt⸗
beutichen Bolla: und —— ankf. 1817).
Durch den Generalgouverneur des Mittelrheing,
Intu Gruner, wurde er zum Direktor des öffent:
hen Unterrichts in beilen Bouvernement ernannt.
Nachdem er indes ſchon durch eine 1818 von ihm
verfaßte und dem Staatskanzler von Harbenberg
übergebene Adrefje den Unwillen der preuß. Regie:
rung erregt batte, ‚ge ab er diefer durch feine Säit
«Deutihland und Revolution» (Kobl. 1820)
Beranlaflung zu dem Bele HL, ibn auf eine ‚gelung
zu bringen. G. et desha 1 nad Frankreich, lebte
ke San eit in Straßbur und begab fich dann nad)
—— se biefer Reit eriölen von 1 Ihm «Das
—58 eur aus d em Shah ameh des
irdufi⸗ a —* tl. 1820), eine rbeitung des
alten Gedichts für deutſche v bilderreicher,
zum Zeil dunkler Sprache fehrieb er odann «Europa
und die Revolution» (Stuttg. 1821), «In Sadyen
ber Rheinprovingen, und in ei eipenet Angelegenheit»
(Stuttg. FE «Die Beilige anz und die Völter
auf I dem X Rongreh zu Berona» (Gtuttg. 1822). In
verfaßte er «Emanuel Sweben:
* eine —* und ſein Verhältnis zur Kirchen
(Speier 1827) u na jeigte darin entſchiedene Hin-
neigung zum Ruftiz mus und zum Ultramonta⸗
ni3mus. Bon der einheitlidien Macht der lath.
Kirche die Verwirklichung feiner Hoffnungen erwar⸗
tend, trat er ald Kämpfer für bie Intereſſen diejer
Kirche e ein. Dies hatte 1827 feine Berufung auf
ben Lehrftuhl der Geſchichte an der Univerfität zu
Münden zur Folge. Die kölner Wirren gaben ihm
Beranlaflung zur Derausgabe 1 bei vielbeiprochenen
Werls «Athanafius» (Regensb. 1837; 4. Aufl.
1838), worin er — — und die
preu . Bureaufratie aufs beftiofte angriff und viele
Gegen &riften hervo — er 1838
e er ſelbſt eine
roße Anzahl in ihrer Art son! * — | ie
arte. Bon feinen a 6
tiarier H
und 8. Bruno» (Regenzb. 1800), "die De a
ſtib⸗ (4 De. ie ensb. irhe —
—— nach Ablauf der —— —523— Weißenb.
u Gunſten des kölner Dombaues ſchrieb
er Iner Dom und der ftraßburger Münfter»
(Münd. 1844); durch «Die Wallfahrt nad) Trier»
Regensb. 1845) griff er mit entiheidender Sprache
in die Zeitbewegung ein. Im J. 1845 zum Mit:
lied der munchener Alabemie ernannt, veröffent:
lichte er die Abhandlungen über «Die Ja ahetiben
und ihre gemeinfame Heimat Armenien» (Dlünd)
1844) und «Die drei Grundwurzeln des telt. Stam⸗
mes in Gallien» (Münd. 1845). Lehtere Schriften
find als Vorarbeiten einer umfaflenden «Welt: und
enfchengeichichter zu betrachten, an deren Aus:
rung er durch ben Er verhindert wurde. Er
> 29. Jan. 1848 in Münden.
. war einer der g lm und ei mlich⸗
Ren Bubliiten Zen In, beflen ftarte Seite
eine unerjchöpflicdde Ironie gege En ben modernen
Beamtenftand und deſſen fünft eſſur ift. Wo
35 te und My⸗
umherſchweifte, er war Romantiker geblie⸗
er nicht zur klaren Auffaſſung des Gegen:
elangen tonnte. Gine Geſamtausgabe feiner
| Säit ten (8 Bde., Münd). 1864—60) wurde von
Marie ©. veranitaltet. Binder veröffentlidhte feine
gefanimelten Briefe (Bd. 1—8, Munch. 185874).
Io
| ben,
208
Bol. Dent, «Joſeph von &.» (Mainz 1876);
Sev, aG. —8* Zeitgenofſen⸗ Moͤrdl. 1877).
Am 100jähr. Geburtstag ©.’ 1876 wurde in Mun⸗
hen die Gorres⸗Geſellſchaft geftiftet zur Förs
benung wiſſenſchaftl. Lebens im Lath. Deutichland.
@ödrred (Guido), Sohn bed vorigen, geb.
28. Mai 1805 zu Koblenz, führte nad dem Tode
feine Vater in deſſen Geifte die Rebaction der
sHiftor.:polit. Blätter» allein fort und machte ſich
ſonſt namentlich als Fugendichriftiteller im Legen:
denfach und als Dichter bekannt. Bon feinen Ar:
beiten find zu nennen: «Die Jungfrau von Orleans⸗
(Negensb. 1834; 2. Aufl. 1835), «Schön Röslein»
(Vlünd. 1838), ein Märchen mit Zeihhnungen vom
Grafen Bocei; «Feitlalender in Bildern und Lies
bern» (mit Pocci und andern, 3 Bde. Münd). 1835
— 89), «Das Leben ber heil. Cäcilin» (Münch. 1843),
in drei Gefängen, gebichtet zu Albano 1842; «Mas
rienlieder» (Munch. 1842; 2. Aufl. 1844), «Ge
dichte» (Münch. 1844), «Der hürnene Siegfried und
fein Kampf mit dem Drachen» (Schafib. 1843), mit
Lithograpbien nad) Kaulbach. Große Verbreitung
erhielten die Gedichte «Die Gottesfahrt nad) Trier
und des Teufels Mg Ta (Kobl. 1844) und «Die
arme Pilgerin zum heiligen Rode» (Kobl. 1846);
beftweife ala illuftrierte Sei rift erfhien «Das
deutſche Hausbuch⸗ (2 Bde, Münd. 1846—47).
©. ſtarb 14. Juli 1852 in Münden
Gorreſio (Gaſpare, Abb, Sangtritift, geb.
20. Juni 1808 zu Bagnasco in Piemont, ftudierte
zu Zurin und Wien, wurde 1832 Profeſſor der
Geſchichte an der Militäralademie, 1834 Bros
feſſor der Philologie an ber Univerfität zw Zus
tin. Ginige Jahre fpäter ging er nad) Paris, wo
ce fi unter Burnoufs Leitung dem Studium bes
Sanskrit widmete, während er zugleich bei Stanis⸗
las Julien Chineſiſch hörte. mi 1852 nad) Ita:
lien auchdpetehrt, wurde er Profeſſor des Sanskrit
an der Untverlität Turin, 1869 zugleich Bibliothes
far an derjelben Univerfität. Sein Hauptwerk ift
die Ausgabe des «Rämäyana», zugleich mit einer
ital, Überfegung (6 Bde., Par. 184370); eine
Vorarbeit dazu, die «Studii sull’ India», war 1840
im «Subalpino» zu Turin erfchienen.
Gorton, Stadt in der engl. Grafſchaft Lan:
cafter, 6 km im DSD. von Vendeer. am Stod⸗
port:ftanal und an der Gifenbahn Mancheſter⸗
Sheffield: Dloham, zählt (1881) 33091 GC. und
bat Baummwoll:, Chcemilalien: und Stärlefabrifen.
Gortihaton, eine ruſſ. Familie, welche dur
ben beil. Michael von Tſchernigow (ermordet 1246
von Auril und Wladimir d. Br. abſtammt.
Furſt Beter G., Wojwode von Smolensk, vers
teibigte mit bem Vojaren Schein biefe Stadt
1609-11 zwei Jahre lang gegen Sigismund IIL
von Polen, bis fie von biefem mit Sturm erobert
wurde. — Furſt Dmitri G., geb. 1756, ein ge:
ſchaͤßter ruſſ. Dichter, fehrieb Oben, Satiren und
poetifche Epiſteln und ftarb 1824. — Farft Aleran:
der G., geb. 1764, biente unter feinem Obeim
Sumorom in der Türkei und Bolen, zeigte beim
Sturm von Braga große Sapfer eit und warb 1798
Generallieutenant. Im Feldzuge 1799 nahm er
unter Korſalow an ber Shladt von Zurich teil,
ward dann Militärgouverneur von Wiborg, führte
1807 unter Bennigien ein Korps und warf ben | I
Narſchall Lannes bei Heilöberg zurüd. Bei Fried:
land befehligte &. den rechten Flügel, Er ward
1812 an der Stelle Barclay de Tollys Dirigent bes
Görres (Guido) — Gortſchakow (Familie)
Kriegsminiſteriums und wurde nad) den Triebene
Schlufe 1814 zum General ber Infanterie und Mit
glied bes Reichsrats ernannt. ftarb 18
gürR Andrei ©., geb. 1768, kämpfte 1799 al:
eneralmajor unter Sumorow in Sttalien , befeb:
ligte 1812 eine Grenadierbivifion unb wurde bei
Borodino verwundet. In den Feldzügen 1813 umı
1814 führte er das 1. Infanteriekorps und that fıd
namentlich in den Sölaten von Leipzig uund Pari
ervor. Gr warb 1819 General ber Infanterie, 30
ich 1828 aus dem aktiven Dienfte zuräd und tar
27. Febr. 1855 zu Moslan.
Peter G. ein Sohn Dmitris, geb. 1790, mad!
bie Feldzuge gegen oleon in tſchland un
Frankreich mit, focht dann im Kaulafus unter Je
molow und warb 1826 Generalquartiermeiiter di
Wittgenfteinihen Armee. Bei der Überfchreitun
des Dallan 1829 befebligte ex eine Infanteriediv
ion, ſchlug ein türt. Korps bei Aidos und fchle
ie Bräliminarien des Vertrags von Adrianop
ab. Er wurbe hierauf zum Generallieutenant, 188
zum Generalgouverneur von Weſtſibirien und 184
zum General ber Infanterie ernannt. ai
1851 nahm er feine Entlaſſung, trat jebocdh na.
dem Ausbruch de Drien g 4 wieder in Dier
und ward an die <oite des 6. Armeelorp® geitell
init dem er in ben Schlachten von ber Alma und J
kerman Tot Im Frühjahr 1866 legte er fein Kor
mando nieder und wurde zum Mitglied bes Heich,
rats ernannt. Gr ftarb 18. März 1868 zu Mosta
Michail G., Bruder des vorigen, geb. 173
trat 1807 als $unter bei ber Gardeartillerie ei.
diente 1810 gegen die Berfer, 1812—15 gegen d
— en und wurde 1824 Generalmajor. Sı
ürtentriege 1828 leitete er als Stabschef de
Rudſewitſchſchen (naher Kraſſowliſchen) Korp
ben Übergang über die Donau und 1829 bie Be
lagerungen von Siliftria und Schumla. Im polu
Feldzuge 1881 war er Stabschef des Orofen Pablen
wurde bei Grochow verwundet und für Die Dort be
wielene Zapferteit zum Generaflieutenant beför
dert. Als Befehlshaber der geiamten Artilleri
jeiönete er fich bei Oſtrolenka unb beionders hr
er Erftürmung von Warſchau aus und ward nad
dem Nüdtritt des Grafen Zoll Chef des General
ſtabes ber altiven Armee, welden Bolten er übe
20 jahre hindurch verwaltete, nahdem er 184
noch zum eral der Artillerie und 1846 zuı
Militärgouverneur von Warſchau ernannt worde
war. An dem ungar. Striege nahm er 1849 al
a efehlehaber der Artillerie hervorragenden Anteı
Ber Ausbruch bes Orientkriegs übernahm G. d«
Oberbefehl über die in Befiarabien ftehenben Zrus
pen. Mit einem Heere von 60000 Mann —
er im Juli 1858 den Pruth und beſezte die WRolda
und Walachei, ging im März 1864 Nber Die Donaı
mußte aber die Belagerung von Siliftria aufbeb«
und feine Truppen nad er rufl. Örenze zurg
ten. März 1855 übernahm er ben Obe
efehl in der Krim, fchlug 18. Juni einen Stur
auf Sewaſtopol blutigzuräd, unterlagaber 16. An,
an ber Tihernaja und räumte 8. Sept. nach mä
berifhem Kampfe den fühl. Teil von Sewaſtope
behauptete fi auf ber Rorbfeite bis zum Frieden
ſchluſſe und rettete dadurch bie Krim für Nußlan
m Febr. 1856 erfepte er Paslewitfh als Dbe
befehlähaber der Erſten Armee und Gtatthalt
von Polen, wo er ein mildereß Regiment einzufa
en fuchte, was inbes ben Konflilt zwilchen 2
el
Gortſchakow (Alexander Michailowitſch)
h xigen Scenen vom 8. I nicht verhindern
tue. Kach kurzer Krankheit jtarb er infolge eines
30. Mai 1861. Seinen lebten
Sr jelge ward feine Leiche Sewaſtopol
grxöt und dort neben feinen bei ber Verteidigung
ke jeie gefallenen Rameraben a
Guitafow (Alerander Michailowitſch), ruffis
Ye utemmnun, ein Better Michail ©.8,
I. 211798, war Zögling des Lyceums in
ine. Scie ud dort Otubtengenoije des Di
tr Er betrat fpäter bie diplomatifche Lauf⸗
ists, wobate als Attadhe des Grafen Neflelrobe
ter Insırellen von Laibach und Verona bei, wurbe
Da zgshsnbleftetär in London, 1829 Geſchaͤfts⸗
Tas und ber nm 2 Son Febr. 1861 und
1.
sea Horem, 1832 Botſchaftsrat in Wien und
Ya fester in Stuttgart, mo er bie Vermaͤh⸗
in ‚Dige. mit dem Kronprinzen
m Bürltemberg einleitete. Im J. 1860
srxe sit Beibehaltung feines biöherigen *
Ka mundi. Bevollmaͤchtigten am Deutſchen
u ernannt, wo er in nähere
Scizay sit Bigmard kam. In Wien wirkte
©: Sameiter 185156 während bes oriental,
Bad zit jelder Geſchicklichkeit und Energie, daß
In Vaude IL, nach Dem Abgang Reſſelrodes
wbeilgt ie zum Minifter der auswärtigen
Irspiea hob, Sein Haß gegen Öjterrei
np einer Ausföhnung mit Fran)
ara in Den gebilbeten reifen Ruß⸗
krieken Gefühlen. Dit feiner Auße⸗
a: Org ik kein Stant, das ift nur ein
Oma!» empfahl er fich bei der National;
res Herzen?. Do
benteuer, ſondern
Wort: «Hupland grollt nicht,
(«La Russie ne boude pas, elle
ete die Grundlage feines polit.
in
ä
*
5
war er
RR
"
F
g
*
ir
nachſten Jahre. Die Durchs
t in den J. 1866— 76 hat Ru
ı einem mächtigen Staate eritarten
Annäherung an Fa ber:
inktaltete er pie Du ammentunft
*
‚dB
hi
(0 0m
>
Bunbestag, we er, um ihn von
& zitäriihen —— an in —
bes ebmbalten, Aber den ausichliehlich defenfi-
Ben ea
von .
De tihtige Antwort. Aber ber poln. Aufs
EU 305 1863 mötigte ihm zu einer Frontverande⸗
% ganz den Anichauungen ats
ers der national
wae: «La Russie pour les Russes»,
diplomatiſche Cinmiſchung ber öfterr.,
ngen in bie poln. Frage
— ben Ant Hab, wert Die Die
t gab, ie Mi
—— Rändern ae In⸗
ündete Preu⸗
ehren zu
iniſter
en Partei, deren
* tg eichs⸗Vize len ebene
— “ auch im J. 1866 und den fol⸗
wnterfägte, war zwar nicht nach
(eerntien.Seriten, 13. Ku. WELL.
Bors | Fri
209
dem Geihmad ber nationalen Heikfporne, da dieſe
ihre Hoffnungen auf die Allianz mit Frankreich ges
fept Hatten, aber feine Popularität erhielt dadurch
keine Schwächung, zumal da er im Herbft 1870 bie
Niederwerfung yrantreiche und die Iſ oiferung Enge
lands geſchidt dazu benupte, um in einem Hund:
ſchreiben vom 31. Dft. die Erklärung abzugeben,
daß Rußland fi an die auf die Neutralität de3
geb. | Schwarzen Meeres bezüglihen Beſtimmungen de3
gerifer Vertrags nicht mehr binden werde.
ismard feine volle Autorität für bie Forderungen
feines Verbündeten einjegte, fo wurde in dem Ber:
irag vom 13. März 1871 von ber Bontustonferenz
in Zondon ben Wünfhen Rußlands entiprocden.
Zur Belohnung für diefen Erfolg wurde das bisher
«erlauchter Haus des Yürften ©. zu einem «durch⸗
lauditigften» erhoben, womit. er die höchſte Stufe
in der ruſſ. Adelshierarchie erflommen hatte. In
ber Borausjiht, daß nad GErlebigung ber beut:
ſchen Frage die orient. Frage werde auf bie Ta⸗
esordnung ber eutop. gott geſeßt werden, vers
Ööhnte er fich mit Öfterreih, das bei einer Altion
an der untern Donau nicht Rußlands Feind fein
durfte, und half in Berlin das Dreilaiferbünhnis
ftiften. Seine Eitelleit veranlaßte ihn, bei der 1875
zwiihen Deutichland und Frankreich eingetretenen
Spannung, zum Mibvergnügen Bismards, als
nunerbetener Friedensſtifter auftreten zu wollen.
Seine einfeitige Behandlung ber orient. Frage warf
das Dreifaijerbündnis Aber den Haufen. Wäh—
rend der ganzen orient, Krifis, von 1875 bi 1878
entwidelte G. große diplomatische et be:
fonder8 England gegenüber. (S.Rujfiih: Tür:
tiſcher Krieg.) verweilte vom Beginn de3
egs an im Hauptquartier des Kaiſers und
lehrte mit demielben 22. Dez. 1877 nad) Peters:
burg zurüd. Nur ungern willigte er, da Rußland
keinen neuen Krieg unternehmen konnte, in die Des
rufung des Berliner Kongreſſes, der die Prälimi:
narien von SansStefano mit den Intereſſen Euros
pas in Einklang bringen jolite.
G. nahm zwar perfönlid an dem Kongreß teil,
fpielte aber auf demfelben eine wenig bervortres
tende Rolle und pet: die Verantwortung für die
von Rußland zu bewilligenden Zugeftändnifie mög»
ht | Lichft von fich abzumälzgen. Infolge der Beftimmuns
en des Berliner Vertrags war 1879 die ruf.
Üreffe, felbft die ofmöfe, voll von heftigen Aus:
&llen gegen Deutfchland und hauptſaächlich gegen
ie Perſon des Reichskanzlers Bigmard, obwohl
derjelbe in Wahrheit für ſämtliche auf dem Ber:
liner Kongreß von Rußland erhobenen Forderun⸗
en eingetreten war. Die Ideen und Pläne des
Bantlamismus mwurben ofjen ausgeſprochen und
in Baris insgeheim Unterhandlungen angelnüpft,
um eine ruft <fran . Allianz, zum Zweck eines
gemeinjamen Angrifs auf Deutihlan anzubab:
nen. ©. a fagte zu einem franz. Fublisiften,
er habe fi} die Seindichaft des Fürften Bigmard
zugesogen, weil er offen die Anſicht vertrete, daß
Srantreid ftart fein und die ibm gebührende
tellung unter den europ. Mächten einnehmen
müfje, und weil er aus feiner Vorliebe für Frank⸗
reich fein Hehl gemacht habe. Die Antwort Bis—
mard3 auf diefe iplomatijchen Zeinbfeligfe ten war
die beutfchsöjterr. Defenfivallianz, ©. war übrigens
bei feinem hohen Alter nicht mehr der Monn, um
oße Unternehmungen burchauführen. Schon längit
e er an bem Geheimrat und Senator von Gier
14
210
(f. d.) einen Abfunlten, ber in ber Leitung ber aus:
wärfigen Beihäfte feine Stelle vertrat. Diefe Bers
wurde immer mehr zur Rotwendigfeit, da G.
—— und ben größten Zeil des Jahres im Ausb
ionse ch aufbielt. Au En Anſu en men er
Ah, 1882 von ber eriums
uswaͤrtigen entbunden ı und ichs jr Ges
—2* Giers Abertragen. Am 11. März 1883
ber in ‚Baden: Baden; feine Leiche wurde nad)
eräburg gebradit.
G. war jeit 1838 vermählt mit der Fürktin Mas
ria Uruſſoff, der Witwe des Grafen Johann Mufs
— Puſchlin, welche 1853 Hard, Aus di *
ammen nal So he: Prinz Michael
5. 5. Gent. (24. Aug) ug.) 1809, ec in Bern, DE
in Ronfantin [1
Fi geb. 100, (oa meifter in Bes
teröburg, feit 1868 mit einer ter des moldauis
ſog Fürften Michael Sturdza le
Gortyn (Goripna), alte Stadt dor. Grün:
bung im Süden Kretaß, 1 —— De des —*—
—*8* ge —5— beim D oe Da pet
(db. ol „ie —5 — m Jchn) Tee Toon 5: ER An RL
— ben Cr —* am ne en e or
ber mit einem sllepioßtempel inBerbindung
Gortyn —
Gort
verleitet, bei
hlechte Shane
uten — Bi I
«Hettung der Ehre und Unſchuld a
fig, genannt von @.» (Band.
er Shenerwähnte Job. B Pr 16
uberr ber beiden noch b ar!
In feinen Eöhnen 36 2 Sehe v
— —— ——— ——
thoben, während deſſen —æe En
Hi, — von G., geb. 4.
8 tarbrou
mungen
wegen, [dich
er, wie fo häufig, eine —— den * zu — uder
ſein dein. n der alten 3 Du von Ah Lini * Nittm
ſich Reſte, im ——— —52* ich haufen. Der Linie zu Schlitz, bie 1804 in:
der alten Lage, hat tterauiſche Reichdgrafentollegium aufgenom
@örk (von Sale, —5*— von on Or), wurde und bu beſchluß feit 1829
altes deutſches Ri Ahlect Buchenlande at Erlaucht , rien an: Graf Ir
Buchon De Herrichaft | ri Karl Adam von G., 1738 1797
ea bce 9
Sal re t Bereits egen Anfang des
* —8 ee e Geist tunbli Ir und | d
von F Ile —— die Glieder des Geſchlechts ve
führen in Urkunden diefer Zeit die Bezeihnung
ingenui unb nobiles, Berthous war 1132 ein had | 1
verdienter Abt von Fulda. Die Yamilie war in
mehrere Zweige geipalten, wel eo (den. Sm
biß auf die mit dem Beinamen or erlo
J. 1548 war nur ein einziger am a!
von Sal, genannt von eft. ft. 1560, F
ſeinen Enkel Wilhelm vauchaſar geſt. 1686, ber
en der noch blühenden sin nien be3 Hau es
wurde. Drei Söhne des Leßtgenannten hinterli
Rahlommen. Bon diefen ndeten Dtto und
‘ob. ne wel. beionbere inien. Otto Hart;
mann von ®. 0 als Geheimrat und
Statthalter zu —*8R8 war der Vater von
Georg ‚Lubroig, Sittig von G. heſſ.⸗laſſelſcher Genes
ralmajor, belannt durch bie ru moolle Berteidis
gung von, Rheinfels gegen 2 rd, 1692, und
von Philipp Friebrih von ©,, geit. 1695 als
Domherr zu Halberitadt. on bes Ichtern war
Weorg Heinrih von © geh. 1668, al
Geheimrat und Hofmarſchaii bolftein. Bienen
ftand, als er 1706 eine Sendung an Rönig Karl XII.
von Schweden erhielt, der fi damals in Sachſen
befand. Er erwarb fich bei diefer Gelegenheit das
Vertrauen bes e dir wedenlönigd, trat nad Karla
Nüdlehr von der Türlei (1715) in deflen Dienfte
und wurde erft Finanz, dann Premierminifter. ©.
wurde zu den an ten diplomatijchen Senduns
gen verwendet, Ichte otte und Armee in guten
Stand, achte aber Schweden durch feine finans
lien Naßregeln in die größte Münzvermwirrung.
Ron ftland (j. d.) aus, wo er als einer der ſchwed.
Bevolimädtigten mit Rußiand um Frieden ver⸗
preuß, General der Kavallerie, und
a} Johann Euftady von Görg (f. d.). Der S:
uptes en Tg,
Beinridt ad Pr Meet 23. Rov. 1752, geh. 10. z
onbter Sep
Sher bieler a: Feet ie von Shlig
—* A vorigen, geb. 15. 8
Generalmajor alas
und ü dar be Sr!
Er —
ächſ., Bann und be. ofe und 3
Ihhrieb «
a at ten 184447» (3
— 1852—54).
jerbeiratung "nit en Gebt
here
fl. Linie,
des
— ** ſeit 1787 GörzWrisberg —8—
wird gegenwärtig durch den Grafen Plato
G.⸗Vrisberg, geb. 24. Mai 1816, Dertreie
@örk (Joh. Enſtach, Graf von Säli gen
von — Staatämann, geb. 5. April
au Sclik, bein das un | Braunfdı
und ftubierte bann auf den Univerfitäten zu: 2
und Straßburg. Nachdem er bei der Regieru:
3 | Weimar und feit 1756 bei ber zu Gotha an
geweien, folgte er 1761 der Einlabung ber
gin Amalia von Sadjen Weimar, bie Erzic
ihrer Söhne, des nachmaligen 008
uguſt und bes Prinzen Konftantin,
nehmen, welche Stellung hi bis 1776 inmel
Im J. 1778 a ihn der en dedanıen
von Preußen zu feinem geheimen sanet
in Münden und YZweibrüden.
— — die Abtretung eines FR Yon x)
fterreich, in welche nad des. Kurfüriten !
Hr on Dofeeh Tode (1777) der Kurfürft vo
Pfalz, heodor, bereitä eingewilligt „ zı
hindern. In ber That gelang es ibm, ben y
Gorup von Belang — Gdrz und Gradiska
weibräden teftatio bi
a; —— ——————
ſeiner he nach
er zum Geſandten beim Kaijer von
diefer Cigenſchaft lebte er
e, und nur mit Mübe er;
Ab Als nach Fried»
Unruhen triotenpartei in
wurde er von Friedrich Wil
gefandt, um eine Ausglei⸗
bem Prinzen⸗Statthalter (dem
) und der Batriotenpartei zu
vermochte er nicht? auszurichten.
Be 3 eihen hen in
welchen en er mit Auszeichnung
belleidete. In dieſer yait wohnte er dem
ngreb und der zur Vollziehung
Wan Friedens in Regeneburg zufammens
Ei auferordentlichen Heichödeputation bei.
Frieden nahm er feine Entlafjung
UL) Weaeaburg 7. Aug. 1821. Unter feis
m Eichen zu erwähnen: «Me&moire ou
i la neutralitö armées (Baf.
actes authentiques relati
ont pr&c&d6 le partage de
e
& ie nkpnsien m 1778» (Franif. 1812 3
7 eren Fe oitae
egrbigfeitene (2 Bbe., Stuttg.
Ref Eugen, Freiberr), Che⸗
De abi ns in Wien,
Medizin und abſolvierte 1844 die
um ſich von ba an gänzlich
jell der phyfiol. Chemie zu wid:
Alain Göttingen fortepte. Cr habil
in ebte. ilis
ter Io m Winter 1846/47 m langen. wurbe
IS und nad) Raftner3 Tode 1865
oc. Praieher der i ftacb dafelbft am
4 2.1078, Geine Stubien bewegten fi auf
un Gebieten der Chemie, vorzug%
se sie auf dem ber phufiol. Chemie. Seine grös
: «Anleitung zur qualitativen und
⸗ Analyſe⸗( Braunſchw. 1860;
— —
1862
w. : 6. Aufi.,
buch ber phyſiol.
——
eitiger uflu ripe
Ya nel. Gomwernements Volhynien und Minok,
Sen bed Duniepr gehörig, entipringt uns
ee 3, in einem Außläufer ber
izyn, hält im allgemeinen norbnorböftl: Rich⸗
Sy ie zub mehnbet nach einem Laufe von 815 km
A voneinander entfernt
G. bat eine Tiefe von
624 km (hinter. bat abe Einen
von iffbar, er feinen
ale feuf; die Schifibarleit beginnt 12 km ober:
08.
Grabiäte, te G t
Rrulenb deB Aa ie Ari
=5
u
sgEfr
SH
Kuh
|
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&
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288
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—— 7 — iſchen Monarchie, iſt mit ber
en D ber Stadt Trieft zu
* —— — dem fog. Külten:
*T:e, gereinigt. Das Land ift größtenteils ges
“a, wid von verfchiebenen Süftenflüflen, unter
}
211
benen ber Iſonzo ber bebeutendfte, burchzogen und
bit (1880, obne — auf 2953 qkm eine
evölferung von 211084 faſt ausſchließlich lath.
&., die (mit Ausnahme von etwa 2000 Deutichen
und 400 Juden) zu zwei Dritteln bem flaw. und zu
einem Drittel dem ital.<friaulifchen Stamme ans
gehören. Landwirtſchaft ift der Hauptnahrungss
eig, im Süden insbeſondere Weinbau und Seis
enzucht. Die Induſtrie konzentriert fich in ber
Stadt Görz und in der Unigebung des Dorfes
aidenſchaft. Das Land zerfällt in ben Stadt:
zirk Goͤrz und in vier Bezirkshauptmannſchaften
welchen fih 13 Gerichtsbezirke unterordnen), deren
eitende polit. Behörden der Statthalterei in Trieft
unterſtehen. Görz und Gradisla hat feinen beſon⸗
been Landtag, welcher (nad der Landesordnung
vom 26. Febr. 1861) aus dem Furſt⸗Erzbiſchofe von
Goͤrz, ſechs Abgeordneten des geoßen Grunoͤbeſitzes,
fieben Abgeordneten ber Städte, Märkte und der
Handels⸗ und Gewerbelammer und oo Abgeord:
neten ber Landgemeinden aufammengefegt iſt und
zufolge kaiferl, Cinberufung in der Regel jährlich
einmal fich zu Goͤrz verfammelt. Das Land tritt
uerit in der Geſchichte 1001 auf, als Kailer
tto TIL. dasfelbe zur Hälfte dem Patriarchen
obann von Aquileja und zur andern Hälfte dem
trafen Verihen — von Friaul verlieh, deſſen
Nachfolger die Kärntner Cppenfteiner (1031—%)
waren. Bon leptern ging (die nunmehrige Graf⸗
haft) Gorz an die Lurngauer Grafen über, welche
rch den mit dem Patriarchen Pilgrim II. abges
(offenen Vertrag von San »Duirino (1202) aud)
e andere Hälfte und fomit das volle Eigentum
der Srafihaft erwarben. Graf Meinharb IH.
erlangte durch feine Gemahlin, eine Todıter des
Srafen Albert IV. von Tirol, reihe Beſißzungen
in dieſem Lande. Seine Söhne teilten ſich in den
Pa Meinhard IV. erhielt die (vom ihm, zur
Gra Saft erweiterten) Befißungen in Tirol;
Albert jene von Goͤrz. Im 18. Jabrh. war
dieſes Grafengeſchlecht rei und mächtig; Die Tis
zoler Linie erlangte Kärnten, fpäter vorübergehend
Böhmen, Mähren und Schleſien; bie Sörger bes
faßen das Buftertbal, Dberlärnten, Zeile von
ftrien und die Windifche Marl, und erreichte unter
af Heinrich II., dem Neichöverwefer der Mark
Trevifo, ben Gipfel feiner Macht. Erbſchafts⸗
teilungen, unglüdliche Kriege und Heiratsausſtat⸗
tungen führten au dem Berfalle des Gefchlechts,
defien legter Graf Leonhard (1500) kinderlos ftarb,
worauf infolge von Erbvertrag Kaifer Marimi:
lian I die Grafſchaft in Belig nahm. Seitdem
wurde 1809
blieb Görz bei dem diterr. Haufe.
jwar un grntrei abgetreten, durch die Schluß:
alte bes Wiener Kongreſſes (1815) fiel e8 aber
wieder an Öfterreih zur&d. Als Görzer Kreis
verleibte man es dem triefter Verwaltungsgebiete
ein, mit welhem es auch nad Wiedererlangung
ſeines alten Titel «Gefürftete Grafichaft» (1849)
verbunden blieb. Bol. Freiherr von Czoernig,
«Hörz, Oſterreichs Nizza» (Bd. 1: «Das Land Börz
und Gradisla», Wien 1873).
Die Hauptitadt Göorz (ital. Gorizia) liegt
ber [reunblich auf dem linten Ufer des Iſonzo und an
er ſterreichiſchen
Sudbahn, in einer fruchtbaren Ebene, 86 m ſiber
dem Weere, und ablt (1880) 20920 E. Sie iſt
der Siß eined Erzbiſchofs, einer Bezirtsbaupt:
mannfchaft, eines Kreisgerichto, Hauptiteueramts
14”
Linie Nabrefina :Cormons ber
214 Göſchen (George Joachim, Staatsmann) — Göſchen (od. Friedr. Ludw.)
Pflege zuteil; die Werke von Hufeland, Eharpentier
Griesbah, 5. U. Wolf, — arezoll
u. a, zeigen die Vielfeitigleit des Geſchaäfts. G.
war auch felbit fchriftitellerifh thätig. 33
einem Luſtſpiel und verſchiedenen Eryählungen 14
das «Brimmaifche Wochenblatt» rebigierte er auch
eine Beitihrift: «Die_Sonntagsitunden» (1813),
ſowie «Amerika, bargeftellt durch fich felbit» (SBde.
1818—20). ©. mar verbeiratet mit Johanna
Glijabetha Heun, einer Schwefter des unter dem
Pſeudonym H.
G. ſtarb 5. April 1828 zu Grimma, wohin er ſeit
1823 feine Buchhandlung verlegt. batte nachdem
er bereit3 1795 in der dieſer Stadt bad
Landgut Hobenftäbt erworben hatte. Die Vers
lag3handlung wurde unter Leitung feines jüngiten
Sobned, Hermann Julius G. geb. zu Leipzig
4. Sept.1808, für Rechnung der Erben fortgeführt;
nachdem fie nad Ditern 1832 wieder nad Leips
do verlegt worden war, gr ie 11. Nov. 1838
uch Kauf an die J. G. Eottafche Buchhand⸗
lung in Stuttgart über, von ber fie 1. Rov. 1868
Gerd. Weibert erwarb. Diefer fiebelte mit ihr
nad Stuttgart Aber, wo fie jebt unter der
alten Firma G. J. — erlagshandlung
beſteht. — Der aͤlteſte Sohn, Karl Friedrich G.,
eb. zu Leipzig 28. Juni 1790, errichtete unter der
rma Göoſchen⸗Beyer eine Berlagshanblung in
rimma und übernahm 1828 bie väterliche Drude⸗
rei, erwählte aber bereit? 1824 einen andern Bes
ruf. — Der zweite Sohn, Georg Joachim, geb.
zu Leipzig 24. Dez. 1791, ftarb als Afiocie ber
trieiter En ma Srampagna, Kern u. Comp. zu Wien
16. Juni 1856. — Der dritte Sogn, Wilhelm
Heinrich ©., geb. zu Leipzig 3. Juli 1793, wurde
1814 Mitbegründer und 9* des Haufes Fruh⸗
ling u. Goͤſchen in London, als angeſehenes
Bankhaus weit bekannt, gab aber 1868 bie Leitun
bes Geſchäfts auf und fiedelte nah Deutſchlan
über, wo er fi durch Begründung zweier bebeus
tender Stipendien für die Furſtenſchulen in Grimma
(1860) und in Meißen (1865) ein bleibendes Ans
denten gejtiftet hat. Er ftarb 28. Juli 1866 auf
einer Reile in Gent. Sein Sohn ift der engl.
Staatsmann George Joachim Böfchen (f. b.). Val.
Lorenz, «Zur Grinnerung an Georg Joahim ©.»
Sorinima 1861); Buchner, «Wieland und Georg
bachim G.» (Stuttg. 1874).
Göfchen (George —5 — engl. Staatsmann,
Sohn des Banliers Wilhelm Heinrih G., wurbe
15. Aug. 1831 in London geboren, Nachdem er
die Schule in Rugby bejuät und feine Univerfität3;
ftudien in Orford mit Autgeichnung beenbet batte,
trat er 1853 ald Aſſocie in das Bankgeſchäft ber
irma Frühling u. Göfchen ein. Wügemeiner bes
annt wurde er zuerft 1863 durch fein Werk «The
theory of foreign exchanges» (Lond. 1863; 9.
Aufl. 1876), das ihn als einen Finanzmann von
ers em Scharffinn und ungewöhnlicher Weite bes
chtstreiſes Tennen lehrte und deſſen Eindruck
ed vorzugsweiſe zuzufchreiben war, daß 1864 bie
City von London ihn als einen ihrer Vertreter ins
Barlament wählte. G.s tüchtige Kenntniffe, bie
praktiſche Richtung feiner Denkweiſe und fein un:
zweifelhnftes Rede⸗ und Debattiertalent erwarben
ihm bier bald eine anertannte Stellung, fobaß
Lord Rufiell ihn ſchon 1865 als Bizepräfidenten
des Handelsamts ind Minifterium berief.
Jan. 1866 wurbe er zum Stanzler des Heriogtums
Sauren befannten Schriftftellers. | Ref
Sm | verbeflert und.mit ©8 Namen (
Lancaſter ernannt, woburd er Sig unb Stimme
im Kabinett erlangte; er befleibete dieſes Amt bis
gm Fall des Minifteriums Ruſſell im Ya 1866,
(8 zwei Jahre nachher (Dez. 1868) die Liberale
fahr Imker, hal" 8. '0n Keine
uber ehrie, er . ierigen
often Din ers bed Armenweſens. Gem
Berwaltungss und Organifationstalent fanb bier
ein fruchtbares Feld der Bethätigung, und er ent
widelte auf demſelben einen umfidti en, energiichen
ormeifer, ber ihm allgemeine Anertennung er:
warb. im Mär; 1871 ber Dlarineminifter
Childers fein Amt wegen Kränklid;keit nieberlegte,
wurde er zu deflen Radfolger ernannt. dieſer
wichtigen Gtellung erzielte ©. in ber Berwaltung
und Reorganifation der engl, Marine bedeutſame
Erfolge. Unter anderm war bie Errichtung
ber höhern Geefchule (Royal Naval College) in
Greenwich zu dan Er verlor feinen Bolten ala
Marineminifter bei bem Falle des Minifterinms
Gladſtone im Yen 1874 und kämpfte feitdem wie
ber in ben Reiben ber Uppofition. Im Dit. 1876
unternahm er auf ben Wunfch der engl. Aktionäre
ber ägypt. Staatsanleihen eine Miſſion an des
Bizelönig von Agypten, er Vorſchlaͤge zu einer
umfaflenden Reform der daypt. Finanzen vorleste,
welde in aller Sauptpun en von dem Bizelönig
enehmigt wurden und die Herftellung der eng!.:
tanz. Kontrolle zur Solge batten. In das im April
1880 gebildete zweite Viinifterium Gladftone trat
G. nicht ein, weil er in Bezug auf eine durch Glad⸗
tone in Auäficht geitellte wichtige Neformmaßregel,
ie Affimilation des Wahlrechts der Srafichaften
mit dem ber Stäbte, abweichender Meinung war.
Dagegen übernahm er im Mai 1880 den Roſten
eines auberordentlihen Geſandten in Konftantis
nopel, mit dem bejondern Zwede, bie ſchwebende
montenegrinifche Frage zur Srlebigung zu bringen,
und trug durch ein ebento energiiches als tattuolies
Auftreten viel zu dem befriedigenden Audgange
der Unterhandlungen mit der Pforte bei. Bei den
Neuwahlen von 1880 zum Abgeordneten für Ripon
ewählt, nahm er nach feiner Rüdlehr von Ken
tantinopel von neuem feinen Play im Parlament
ein, wo er ſeitdem, als unabhängiges und im Sen
en einem mäßigen Fortſchritt geneigte Mitglied
er liberalen Bartei, öfters in wirlungsvoller €
feinen Einfluß geltend gemacht bat.
Goſchen (ob. Friebr. Ludw.), einer der tüd:
tigften Kenner des röm. Rechts, eb. zu Königsberg
16. Febr. 1778, empfing feine Borbildung auf ber
Domjchule zu Magdeburg, worauf er in Königs:
berg und 1796—98 in Göttingen bie Rechtswiſſen⸗
[Beft ftudierte. Nachdem er einige Zeit dem Stu:
ium unb Betrieb ber vattilchen ndwirtſchaft
obgelegen, ging er nad) Berlin und wendete ſich
bort unter Savignys und Niebubrs Leitung mit
[olhem Gifer den römifchsrechtlihen Studien zu,
aß er, der erſte, von der neu geftifteten Univerfität
zu Berlin 1811 die Doltorwürde empfangen und
alsbald zum außerorb., zwei Jahre fpäter zum ord.
Profeſſor ernannt werden konnte. Im J. 1817
wurde er durch bie Pnigt- Alademie der Wiſſen⸗
[naften auf Savignys Antrag mit Beller nad
ona gefanbt, um bort die von Niebubr ent:
bedten Schäße außzubeuten. Dieſer Reife verdantt
man bie zuerft (Berl. 1820) ohne, dann vielfach
rl, 1826) erſchie⸗
nene Ausgabe ber Spaftitutionen bes Bajus. Im
Goſchel — Göſchen (Georg Joachim, Buchhändler)
lnhtierte er fich neben feiner. Bibliothelar:
——
213
gelſchen Schule durch bie Schriften: «Bon den Ber
ug für eidiäte und Drientalia, | weifen für bie Unfterblichleit der menfchlichen Seele
= 860 Lehrer der turgeſchichte an der | im Lichte der Ipelulativen Bhilojophier (Berl. 1835),
teeisiabemie, 1861 — Brofefior | «Die ſiebenfaͤltige Difterfrage» (Berl. 1836), «Zers
⁊ ielbe Jach an der berliner Uintverfität und | ftreute Blätter aus ei Hand» und Hilfsalten eines
(x 3063 aid od. —2* — der oriental. Spra: | Juriiten» (3 Bde. Erf. u. Schleuſingen 188249),
tarı u die Uminerfität Halle verfegt. Hier hat er | «Der Eid ch jeinem Prinzipe, Begriffe und Ge⸗
ee —— baren beionders | brauche» (Berl. ), «Das Partitularrecht im
—* Deutſchen — Verhaͤltniß zum —— Rechte und der juriſt.
—— die oriental.
— wart nee nie der Lit:
—— Er —ãA auf
Eedici der criental. —— außer | einer
—— noch; «Die Alhambra und der
anezzumg ber Araber in Spanien» (Berl. 180%,
u dad Zi an ———
2 el Be a
irater abgebrochenen «Wilienicha je
Aber die mosgenlänb. Studien»
im Romen der Deutichen Mor:
— —58 tie. Sein
„enturgeidißte» (Berl. 1865)
das Archiv für Litteratur:
3 welchem er jedoch nur bie
— —— jelbit heraus⸗
» wis tevidierte und kommentierte
Wr Ausgabe des Shal: | Fri
ed (Berl. 1875), mit Bor⸗
» (Berl. 1875, ohne Illu⸗
dr.), ter loſ.
— —ã Y tu
otha und
ie
Ode
—XI
6: ymnafium zu
(bet, I 1807
— dt leben, ig, ihn
ii
S
u
f
Aats
erwaͤhlte. "Nachdem
Elbergegan
angen war, folgte
erihtärat na
a een im Ju⸗
Berlin und wurde daſelbſt 1887
1839 Mitglied des Obercenfurtolle:
1843 des Dbercenfurgericht3.
des Staatärats 3 berufen erbielt
bentjaft deb bes
Ken! —*
ETUI EI 32
Beel ii ii
m benj
—— —
Ka in ie en —
— t an das —— ——
® Jam 1948 di a erhalten, lebte er
ku , nahm dann 1849 feinen Bohn:
va fiebelte aber 1861 nach Naumburg
3. man Sept. 1862 ftarb.
4 Ütterariihe Thätigleit begann mit einer
rei de 6 t Sangenjalgor — , ———
2
Bi
50
=
übr ie gerzehmflen Ginwenbungen
A (Berl. 1828) veröffentlicht, t, er
28 über Richtwihen und abſo⸗
—— — gem riſil. Glaubens:
—* Herl. 1829) als Anhänger und Ver⸗
in Vhiloſophie Hegels auf, indem er bie
Ss —— eich Be
e. «Der
— * Gedankens (Naumb. 1882) ver:
el und ſeine Zeit, mit
l. 1882), in we
Be AN. — nach⸗
päter zeigte er als einen
N iuptgertzeier Dex fog. techten Seite der Hes | b
& | unabhängig Tom tab au "maden,
—— und Öktanius, oder Geiprägge I
Bantheismus» (Berl. 1837), «Beiträge zur ſpekula⸗
tiven — von Gott, dem Menſchen und
dem Gottmenichhen» (Berl. 1888). Seine An:
—* Aber Goethe und deflen Verhältnis zum
nn BE Bon u
nter: ngen zur Schilderung Goet icht⸗
und Denkweiſe⸗ (3 Bde „© leufingen 1834-88).
Bi: als einen gründlid enner Dantes bewies
ch in mehrern Schriften, wie bejonder3 «Aus
Dante Ali äghieris Böttliher Komödie. Von den
öttlichen Dingen in menſchlicher Spradhe zu einem
Fa en Ausgange» (Naumb. 1834) und «Dante
* Untermeifung über Welti pfung und
Seltorönung» Berl. 1842). Unter feinen ehten
ften ift «Die Konlordienformel nad ihrer
— Lehre und —5 Bedeutung» (Lpz.
1800) en ben. gl Schmieder, «Karl
or »
St ——— — pten, ſ.Goſen.
en (Georg Joachim), verdienter deutſcher
—*8— udler, geb. 2, April 1752 zu Bremen als
Fr eines Raufmannd, erlernte in der Kramer:
hen Buchhandlung dajelbft den Buchhandel, war
ierauf 13 Jahre ang be tegfr.! — Grufius
in Leipzi ” leitete —8* hre hindurch
die Ge Kat ndlung in Deſſau. Dieſelbe
warb 1781 ai —— gegründet und
wollte den P ben Scrittiteller
d.h. den
I organifieren.
Schriftſteller von Bedeutung, wie
be Herder, Wieland u. a., an dem
Selb tverlag in ee Umfange zu
Troß
Im‘. Unternehmen beteiligten, "hatte doch dag Geſchäft
keinen Fortgang. Die Gelehrtenbuchhandlung
mußte nach großen Verluſten 1788 liquidieren. ©.
dem | hatte ſich ſchon 1784 von n Deilan zurüdgezogen und
n | gründete im März 1785 in Leipzig ein eigenes
Geſchaft, welche er bald durch feine erbinbungen
mit den damals — deutſchen Schrift⸗
— einer der angel nitenBerlagsbandlungen
eutichlands erhob. Mit Goethe trat ©. bereits
1786 in Verbindung und brachte die erfte Ausgabe
von deſſen gelanımelten Schriften (8 Bde., 1787
9). Auch Werke von Schiller, Wieland, Klop⸗
ftod, Junger, Iffland, Stolber ‚ Böttiger, ‚Seume,
Uringer, Moltmann, Apel, Laun, F. Kind,
Müllner, Houwald u. a. erihienen i in 6.3 Ger! 08.
Auf bie. äußere Ausftattung verwandte ©. eine
bis dahin im beutichen Buchhandel nicht gelanıte
Sorgfalt; die meilten feiner Werte wurden in
einer von ihm in Grimma mufterhaft eingerichteten
Dffin gedrudt. Die Prachtausgaben von Wie
lands « Säamtlihen Werten» (36 Bde. und 6 Sup:
plementbände, 1794—-1802), von Klo tod, des
Homer mit Anmertungen von 3. 4. olf, bes
« Novum testamentum» (vom Griesbach) —*
{chem hi den beiten Leiftungen der
deutichen Thpogra⸗
—— — ae unucke
od auch der eigentlichen Wiffenfchoft förbernde
216
für die Stadt eine befonbere Vorliebe. Bei be leß⸗
tern Anweſenheit 1063 kam e3 zwiichen dem Biſchof
von Hildesheim und dem Abt von Sub wegen
Rangitreitigleiten zu dem fog. Goslarſchen Blut⸗
abe, felbft ber Kaifer nicht zu wehren vers
mochte. Die Goſslarſchen Statuten (herausg.
von Goͤſchen, Berl. 1840), um 1350 entworfen, ers
Iangten vielerorten Geltung, und die Bedeutung
der Stabt wuchs nody, ala fie um diefelbe Zeit dem
Hanjabunde beitrat. Nachdem die Reformation be:
reits 1521 Eingang gefunden, wurbe bald darauf
die Stadt wegen Zeritörung bed Georgenlloſters
und bes Beteräftifts (1527) in die Reichsacht erllärt
und von dersos einrich dem üngern von Brauns
fchweig, iefelbe zu vollſtreden beauftragt war,
1552 zu einem sl nadteiligen Bergleiche oe
jwungen. Im Dreibigjährigen Kriege wurde ©.
1625 erfolglos belagert, 1632 aber von den Schwes
den beiegt und ſtark gebrandſchatzt. Durch öftere
Feueröbrünfte, namentlich 1728 und 1780, jowie
durch eine Ihledhte Verwaltung des Stadiweſens
von ihrer frübern Höhe ganz herabgekomnien, fiel
fie 1802 an Preußen, 1807 an das Königreich De
falen und 1816 an Hannover.
Bol. Cruſius, «Oeihicte von G.» (Goäl. 1842
—43); «Die vormals laiferl. Freie Reicpaftabt ©.
am Harz fonft und jebt» (Gosl. 1863), Mithoff,
«stunitdentmale und Altertümer im Hannöver⸗
ſchen (Bd. 3, Hannov. 1874).
Soflawfti (Maurycy), poln. Dichter, geb. 1805
in Bodolien, erhielt feine Bildung in Krzemieniec
trat in das ruſſ. Heer und machte unter Diebiti
den Feldzug nad) ber Türfei mit, dann begab er
ſich nad Warſchau und verfaßte das bejchreibende
Gedicht «Podole» (Warſch. 1828), in dem er feine
Heimat Podolien in ſchwunghaften Verſen ſchil⸗
derte. Im J. 1880 trat er ins poln. Heer, wurde
mit einer Abteilung desſelben in Zamosc einges
chloſſen und gefangen, entflob jeboch und ging nad)
rig, wo er 1833 die «Poezye ulana polskiego »
herausgab. Unter galimitgs Führung verſuchte
er 1833 mit andern Gmigranten einen neuen Auf:
ftand in Polen zu erregen, wurde aber in Galizien
gelangen genommen und ftarb 17. Aug. 1834 in
tanislawow im Gefängniſſe. Gefammelt ers
fchienen feine «Poezye» als Bbd.26 der «Biblioteca
pisarzy polskich» Cpʒ. 1864).
Gospit (ipr. Soapitih), Stabt und Vorort bes
Lila-Otocacer oder Gospicer Kreiſes der biöherigen
kroatiſchen Militärgrenge, im Lilathale, etwa 600 m
och gelegen, mit 1600 E., Ratholifen und Griechiſch⸗
rientaltfche (eritere find Kroaten, legtere Serben)
it erhebliche Vieh⸗, namentlih Schafzucht, au
ienenzucht und lebhaften Handel mit dein nabe:
gelegenen Hafenorte Garlopago (ſ. d.). Die Um⸗
gebung ift größtenteils unfructbare3 Aurforbiet
spoädj, gospodin, gossudar, gospo-
dar (hospodar), im Ruſſiſchen Begeiänung für
De Ai — Herr an So von Ott; Gos-
ın (Mehrzahl gospoda), Herr in privatredit:
licher Beichum 3. B. Herr einer Sache; auch An;
rede: mein Herr! Gossudar, Herr, in der Bedeu:
tung Herrſcher. Diefen Titel Tegte fich Groß⸗Now⸗
orod bei, zum Zeichen feiner Selbitändigfeit. Ihn
(rin erner bie moslauiichen Großfürſten, unb
elbe kommt mehrfach im jegigen Kaiſertitel vor;
er wird bei gewiflen Anreden an ben Kaiſer und
bie Glieder des Kaiſerhauſes gebraucht; ohne weis
tern Zuſaßz bedeutet dieſes Wort den Kailer und
Goſlawſti — Goffe (Edmund Willem)
fis | heißt ein in
bient als lurze Anrede an benfelben, wie das Eine,
Gospodar ift bie fübjlam. Form von gossudar
biefen Titel führten Die von der Pforte eingeiegtm
ober beftätigten Kürften verfchiebener Landicartes
ber Ballanhalbinfel, 3. 3. Moldau und Walde
wa (S. auch Hospodar.)
Goſport, jeite Hafenſtadt in ber engl Greh
Ioeft ampibire oder Southampton, Komm
eritote, 32 km im SSD. von Windefter un
106 km im S®. von London, weftlid; gegenüber
von Portsmouth (f. d.) gelegen und mt dieſen
durch eine fliegende Brüde, ſowie durch Eiſendah⸗
nen mit Southampton, Wincheſter und Saliäbug
verbunden, ift eine im ganzen nodı junge Stadt mit
7420 &. Die am Hafen liegende Bäderei, Arauerd.
und Proviantmagazine der Marine nebit Bao
reſervoir zur Verproviantierung der Marine, ſaut
den damit verbundenen Gewerben begründen dit
Wohlhabenheit des Ortes. Unweit ©. befinden fd
ba3 große Haslar⸗Hoſpital für 1800 Seeleute, grob
Kaſernen, Bulverfabriten und Eijengiebereien.
@öfr (engl.), Guz, Bas, Ges, Fers, 8
Dftinbien, verſien und Arabien ick
verbreitete Ellenmaß von ortlich abweichende
Länge. 1) Das G. von Bengalen und Nadras i
dem engl. Yard glei, = O,sı m. 2) Das ©. ım
Bombay = . eng . Dardz = 0,em. 3) Td
perſiſche &., eigentlich Ber, Ser, auch Arſchin ge
nannt, in den verſchiedenen Orten abweichend, d
hauptiä (id in zwei Arten —A a) je
chahi (tönigl. Fer), befonders für ven und
namentlich in Tabris üblid, = 1,12 m; b) der Rx
täfär oder kleines Zer, bejonders für perl. Jcu
und im Kleinhandel, und vorzüglid in Sims
und Zeheron üblich, = 1Y,, m. arabiſche
®. (in Motta und Beit el Fatih = 0,0 m.
Goffaert, der eigentliche Name des Nalers
Joh. von Mabuſe (f. d.). .
fe f Pit in — ältere Städte,
meiſt zwiihen dem ängerwege und |
den Mogenvertehr beftimmten ee — ange
legte Rinne, welche außer dem Abwafler der runs
fihde aud) das auf die Oberfläche der Straße me
erfallende Regenwafler auf unchmen hat. 2u
©. befipen große Übeljtände, das ſchmutige vu
Urin, Bferdebünger u |; w. verunteinigte Bor
läßt bei mangelhaften Gefälle feine Sinlſtoffe ja
len, deren Jerlebun bie Luft verpeftet, dad Ci
ieren im Winter bedingt Stodungen in ber X
r, die offenen Rinnen vermindern bie Breite dt
flage und erfchweren die Zufahrt in bie Häule.
n neuerer Zeit werden die ©. wedmäßig dur
anäle erießt. (S. Kanalifation.)
Goffe (Edmund William), engl. Dichter md
Rrititer, geb. 21. Sept. 1849 in London, wurde it
Devonfhire erzogen und 1869 an ber Biblio
bes Britiichen Mufeums angeftellt. n den 3.160
und 1874 beſuchte er Norwegen, Schweben nn
Dänemark, zum Zwede flandinav, Studien, 18
Holland, um feine Kenntnis der holländ. omai
und Litteratur zu erweitern. Im J. 1875 nn
er eine Anitellung als Liberjeger beim Hand
minifterium. Bon ihm erfchienen die viel feine
Formfinn und warmes bichterifches Gefühl De
tenden Gebichtiammlungen «M *3—
sonnets» (1870), «On viol and flute» (1873) W
«New poems» (1879), fowie bie Dramen Ben
Erik» (1876) und «The unknown lover» (188.
Roc mehr zeichnete ©. ſich aus durch feine 19
Goſchinen — Goslar 215
ı28 einem Rufe ala orb. te Ei Es iſt niedrig, Kanaͤlen
Fr rei ‚wo e 100 | gr t —— zu u Seifen u —* und des ba febr
5** Erfo —— leder bad — See bie b ehe a ee
ia) i der —— rung beiteht aur lfte aus —— Ara,
® Lehramt 8,
w6.mngöweife beisegte, und feine Schriften, | bern aus ber angrenzenden Wü Au e
Hugos Tre ne Fönnte leicht bewaͤſſert Serben, Bike 2ufer gen
za san ber von ihım mit und fpäter | wüft, und das Land könnte no eine Rillio on
= ine ge: mohner mehr ernähren. 96 km i
ondahahr ei fchafte abgerechnet, als von Rain, 77,7 km im NND. Don Sue und] 15 km
betzacdhten, naments Si an ben von ae gebt der Sußwaſſerlanal
sc «Oeunbrig zu Banbelten: onlejungen | nörk nörbli ſchreichen Maramaſee vorbei nad
. i ben | dem Leinen Drte "s :Mazama und zu ber Ruinen:
wuiegchenen «Borlefungen über bad gemeine Böbte Tell⸗el⸗Madluta, bie neuerdings ihren alten
—ã— a do; | Ram men ap wieder hd —5
* — zeichnen hier war, wo ſich Joſephs Va
10 9 me . Brühe im Lande ©. anfebeiten 1Mof.47, 1
ang wit der. britten. Ausgabe des Gajus un von wo ihre Radlommen den Tuug 106 nad
m jaris antejustinianei», die Böding | Kanaan (2 Mo}. 12, 37) antraten. Bol
ir Bu) sollenbete, farb Rarb er 9. Sept. 1837. Binlon, er na und bie ih anztenyabe
Gätinen over Säichinen, Dorf im fhweiz. | 24 Halle 1841 3; Babe « G.
— — zum. ln —* 1872); — — —*
ud Rittergut — in ber preuß. (a I: «Unterägypten», 876),
Regieru reslau, Kreis ®odlar, € emals rei + ſtadt, jebt zur
un, 12 km nm . von en tation a Landdroftei Pr eöbeim ber pre Brovin Hans
ber Öld-Önefener Bahn, 157 m | nover, Kreis Liebenburg, gehörig, am nörbl. Fuße
ae aan li (mit Mt 1086 nur | De be —* &berg3 und an der &of fe gelegen, durch
eigb * it d
ST. —— — — ehe —* 5 — ap ienenbu mit der Braun
H
ijenbahn verbunden, ift altertümlich
Grafen von Reihenbad:®. | gebaut, zählt (1880) 10791 meift pro. G., it Si
‚1760 —— — ß, eine Cine ——— und einer Han eisiammer un
ier⸗, | bat ein Realgyinnafium. Su ihren Merkwüurdig⸗
re De m eine * keiten gehören: die 1844 abgebrannte, ſeitdem
bier, daB urfprängli aber völlig wieberhergeitellte larktlirhe mit dem
—A er ter 200 in Dälln ig | reihen ftäb —E iv und einer ür das Refor⸗
5 auberr Urkn in ber See mationgzeitalter widtigen Bibliothek; das Rats
a 2 den us mit dem Huldigungafaale und verfchiebenen
— bt; ee) ah es ehe Itertümern: die Kaiferwortb mit acht Stands
„rubgkie Sek, bilbern beuticher Raifer; ber feite Zwingerturm
_ Gem, a Satan bie aus dem Alten | mit 6 m diden Mauern; bie von Heinrich ILL. er:
—— befeuie — Umterägyptend, in | baute, jegt in n würbiger Weife veilauvierte und mit
SEE be Rüke Sc erben melbeien, geobaniioen Wandgemälden von Wislicenus gezierte
* au ber mach: unb ofmärt ——— — geleg ala, nebſt der Doppelkapelle zu St. Ulrici;
=zubideft, der ache — © in Dem *— De e bes Klofter8Nteuwerl, ein hervorragendes
—— Denkmal des roman. Bauſtils mit hoͤchſt wertvollen
—— Sılermd 02 der be fee elle Des De en —* war Malereien, ſowie bie neuerdings reitaurierte Fran⸗
— Seine Dftgr fenberger Kirche. Der ehrwürdige Dom des 1040
eca der heut; nal. Es ift ungefähe durch Seinrich III. von der Harzburg hierher ver:
Pe Be Saerlich (« bie dftliche»), | legten Simon: Judagitift3 wurde 1820 bis auf eine
—* an ber ‘el bis zum | Stapelle abgeb rohen, in der fich unter andern Al-
— zub vom ee bis zur | tertümern der angebliche Altar des Krodo befindet.
u I und om end bas That bes alten | Die Bevöllerung betreibt Bergbau im Rammels:
——— Am Nil muß ©. gelegen ha⸗ber —55 ſilberreiche Erze in den Hüttenwerlen
=, iu bie Siraeliten Bemäflerungsgräben an; | am und Graue verarbeitet werben, beutet
ne ‚ eigen Wein und moin ergiebige Scieferbrüde aus und unterhäft außers
u Fiſche aben; fie lebten in $lgypte bem Fruchthandel und Fabriken für Marmorwaren,
eg ae heute Icben. —— r | günbhdlger, ‚Chemitalien, Spieltarten, Hüte, Stärte,
a Dörfern verfir zwiſchen El “ im, Watte, Cigarren. An Stelle der früher zu ©.
a med nn ni hen ben rauten berühmten Goſe tft in neuerer Zeit ein ges
— ſie borgten Gold und Silber häptes Lagerbier getreten. Die von dem 1866 ver:
— barn. Sie waren wohl an⸗ enen Raturarzt Lampe gegrundete Kraͤuterheil⸗
2 Hirten, melde ihre 9 Herben anftalt wird noch immer m.‘ aahlreich befudht.
. Büfenwabid binau Seinen Urfprumg verdankt G —5 . um 920;
auch jepe deſchieht; | aber — ſie de unter Otto I. wurde 968 der Bergbau begonnen und
a7 228 maimen fcfte ZBohnpläge ein. Noch | mit foldiem Grfolg durch eine feänt. Rolonie betrie
22 — —— — bei ben, daß bie Stabt rafch emporblühte. Die fädl.
\ ei ıa und bauen Ib fränt. Kaiſer weilten oft in G. und hielten bier
⸗ 6 de Reichsta
ENT * De SE
216 Geflanffi — Gofle (Edmund William)
Bir ze Sit eine beiszzdere Berliebe. Bei des Ich: | Dient als lurze Anrebe an benfelben, wie i
xx Irmerexheiz i1u3 lama &3 zwircdhen dem Biſchof Gospodar ift bie ſubſlaw. Form von hend
wem Züeiöewe und dem Sbt won Fulda wegen | biejen Zitel führten bie von der Pforte eingeient
Bmytmzziecen are iog.GoslarihenBluts | oder beftätigten Fürften verſchiedener Sandicaite
2277, beme jeict der Auiſer wicht zu wehren vers | ber Ballauhalbiniel, 3. B. Moldau und Balsdı
mix Te Getlarihen Statuten (beraudg. | u.a. (S. auch Hospodar.)
ser Sütben, Verl 1S4>, um 1350 entworfen, ers | Gsöpert, Teite Hafenftadt in der engl Sr
—— — Seitang, und die Bedeutung Kaft ampifire oder Southampton, Kommm
i 106
vum k im SW. von London, weſtlich gegenüt
wer- -:2i Fumpeng gefunden, wurde balb darauf | von Portsmouth (f. d.) gelegen und Int Die
zen Jertsrung bes Geo: Werd | durd) eine fliegenbe Brüde, fowie durch Eiſend
a Krtersizitd L5IT) in Die Reichäccht erllärt | nen mit Southampton, Wincheſter und Salishn
zus Derzeg Inter Bew Jüngern von Drauns | verbunden, ift eine im ganzen noch junge Stadt
kuarız, de j gt war, | 7420 €. Die am Hafen liegende Bäderei, Braue
Ix2 & mem mshtarligen < unb Broviantmagazine der Marine nebit Ba
tejervoir zur Verproviantierung ber Marine, fa
{ diuses | den damit verbunbenen Gewerben begründen
gedrendichatt. Derch öftere | Wohlhabenheit des Ortes. Unweit ©. befinden
jewie das große Haslar-Hofpital für 1800 Ceelente, grı
e ernen, Pulverfabriken und Ciſengießereien
fradern Sode nung beratuelsumen, el Göß (engl.), Guz, Gaz, Ges, Ger3, 6.
IN? am Trruien. IVi am dab Nönigreich Weis | Beibt ein in Ditindien, Perſien und Arabien it
\ veiteted Gllenmaß von örtlid abweiden
UL Erafüns, euiünhte ven & > (GosL 1343 1) Das ©. von Bengalen und Madras
— . «Tu wermuis hijerl. Irre Xeichnadt G. L Yard gleich, = O vi m. 2) Da G. ı
WR nz tan mb iepte (Sei I): Ritdon,
Hp
d
x R bay == P. engl. Pards = O,es m. 97
Nu: elsmie wid Alteroimeer UN PRERBÜNT: G. eigentlich Jer, Ser, aud Aridin
van» 30 3, Summen IS). in ben verfchiedenen Orten abweihend, d
Duitamiti Rune), palm Tubter, geb, 1505 ählid; in zwei Arten gebräudlih: 2).
ir tie, ertint cue Tuirung in Krzrmieni i (lönigl. Ber), befonders für Bollwaren ı
u MANS Tut DONE ur? wandte wrer Dieditich | mamsentlich in Tabris üblich, = 1,13 m; b) der ].
Ru id and Wer Tuztıı mit, Dann begab er | Läjär oder tieines Ber, beſonders für perl. Jcı
Ku 5:9 Nurıdam und veraßte das beiihreibende | und im Kleinhandel, und vorzüglid in Sir
ist elwdeiee (Mucd. INS), in dem er feine und Teheran üblich .m. 4) Das arabi)
Wumae fhil | @. (in Molla und Beit el:5atih) = sm.
xæ ZI. INS) mat er ind poin. Beer, wurde | Geffaert, der eigentliche Name bed Male
ut dee Adiriung derelden in Zamesc einge: 3% von Mabuſe (f. d.).
Na urdgehttuch, entHod doch und ging nad i
Ken wett NÖ Ne el’veaye ulana 1ego» | meift : jrügen dem Fußgängermwege und bem |
Kae naua Unter Jaliwſtys Hübrung verjuchte | den Wagenverlehr beitimmten Straßenteile anı
eu nit wit andern Ohnigranten einen neuen Hufs | legte Rinne, welche außer dem Abwaſſer ber Orun
Nu ıd 1m Ralen zu erregen, wurde aber in Galizien | ftüde aud) daB auf bie Oberfläche ber Etraben
wenn gertontuten und farb 17. Hug. 1834 im | derfallende Regenwafler au unchmen bat. ?
R
a:
e
gan men und Re
Leu im Gehimmnile Geſammelt ers | &. befiken große Übelftände, das ſchmutige, du
—XX 88 «l'vearus als DD. 26 der «Biblioteca | Urin, Bferbebünger a“ & w. —— — DIN
ymuay polskiche (op, 28H). läßt bei mangelhaften Gefälle feine Sinftofie
pe, Bommitiid), Stadt und Borort deb | len, deren erjebung bie Luft verpeftet, bad \
dr teurer eder Hospiier Kreiſes der bisherigen | frieren im Winter bebingt Stodungen in der
Moanden —B im Yilatbale, etwa 600 m t, die offenen Rinnen vermindern bie Breite
Ra träge, Rt LEO G. Katholiten und Oriehii flage un erſchweren die Zufahrt in die Hor
Kaamlide (eiltere ind Kroaten, Iehtere Serben n neuerer Beit werden die ©. zwedmähig d
ir aelı.de Viede, namentlich Schafzucht, aud) | Kanäle ei (S. Kanalifation.)
KORAN und lebdaften Handel mit dein nahe | @offe (Comund William), engl. Dichter
unluuren Mienorte Carlopago j. d.). Die Um⸗Kritiler, geb. 21. Sept. 1849 in London, wurt
geruı iR guohtenteild unfruchtbares Karftgebiet. Devonfhire erjogen und 1869 an ber Biblie
j Kou pol a, Are gospo- | bed Britiihen Muſeums angeftellt. In den J.!
dar adeepelar), Im Ruſſiſchen Bezeichnung für | und 1874 beiuchte ex Norwegen, Schweden
Wan dt Demutet dert im Sinne von Bott; Gos- | Dänemarl, zum Zwede flandinan. Stubien, |
peslia (Nrdrnadl guspoda), Herz in privatrecht: | Holland, um feine Kenntnis ber bolländ. S
G Wratedu, dB. Herr einer Sache; aud Ans | und Litteratur zu u ba 1875 e
vun Wein Nein) _ Gossudar, Herr, in ber Bebeus | er eine Anftellung ala Überteger beim Han
Wan Daraden, Dielen Titel legte fich Groß:Noms | minifterium. Bon ihm erſchienen bie viel ft
—8 zum Jeichen feiner Selbſtaͤndigleit. Ihn Formſinn und warmes bichterif Gefühl v
NW ner die moslaulichen Oropfüriten, und | tenden Gedichtſammlungen «Madri song!
—8 nt mebrfach im jegigen Kaiſertitel vor; sonnets» (1870), «On viol and flute» (1873)
a Aal yewilien Anreden an ben Kaiſer und | «New poems» (1879), fowie bie Dramen «|
Des Reiferbauieß — ohne weis | Erik» (1876) und «Ihe unknown lovers (1!
Yuap bedeutet dieſes Wort ben Katler und | Noch mehr zeichuste G. fih aus durch fein:
H
Goſſe (Nicolas Louis) — Goßler
(el Magaziner, «Fortnightiy Review»,
damerary Reviews unb andern Beiticriften
evanken Arbeiten über Gegenftände der alt:
fo —— un bolläud, —AI Rad
Sicht dienen von in ra
a en en end!
SEN DEOPIES. 1875), «Stud-
u ade literature of northern Baron (1879)
zus Ser century studies. A contribution
u de kitery of poetrys (1883),
x (Nicolas Louis), aler, geb. 4. Dit. 1787
u ers, ierate im der Ecole des beaux-arts und
tige
enitänden, bie
* vn elabemij ie der Zeit behandelte.
7 — und: —— ber robulfion
—— De tgiöfen Stoffen, die er
. ankreichs malte, gebör:
28 * ne Yale in Vannes, Ane Ge⸗
der heil. drei Könige,
aa il Sacıaz de Paula fhrt einen ——
irche
rd) endlich die Freslen in einer
» Seen Die hifter. Sujetö find ber ältern
uncsen Seichichte feines Baterlandes entnom:
una wehem Stil, wenn auch mit wenig
a Befte ift im Mufeum zu
Yan und die Königin Luife von
m üht, Napoleons und Saifer Aleran
—2** a Erfurt. Außerdem gehört zu
* ww delſinn des Biihofd von Pifieur
X — —— in der Zariholomausnacht
er gemalt wurde, 9. ftarb in Soncourt
—— Dar) 9, Febr. 1878,
az Lam Dean), engl. Raturforfcher, geb.
3210 ya Borceiter, wurde Kaufmann
üb aber nebenbei der Entomologie zu. Au
Gabi szehen 1827 —38 i ⸗
m. 6 hr Y f —— er in Neufund
n
- ..
u ma, fpäter aud in Ja⸗
— 1850 beſchaftigte er ſich vor:
Kagiah mir bez Crior] ng des Tierlebens in der
Önter feinen Berlen find hervorzuheben:
Canadian naturalists (1840), «The birda of
Jamuizas (1847), «A naturalist’s sojourn in Ja-
mess (1851), «A naturalist’s rambles on the
coast+ (1859), «The aquarium» (1853),
«mze) of marine 5— Bde., 185556).
!
EN
Goffer (Gramsis Zof, n3. Tonfeßer, geb.
m Eergnies (einem Dorfe —e 17. Jan.
GES, erhielt meuilali; Bildung ala Chorknabe
us der Rutbehrale von Antwerpen und ging 1751
wu $aris. Hier trat er zuerft ala Boripieler in
"= Irwetlapelle des reihen Generaipachters La
Iupdimiöze ind fhrieb in dieſer Stellung (um
"1 Dre erden Spmmpbonien im eigentlichen Sinne,
—— 7 aufpmeilen hatte. Cinige Jahre
iR ung er Aldireltor in die Dienfte des
won Conti. Nachdem er feine erſten Quar⸗
KEr zub fein berühmt geworbenes Requiem kom:
m er 1764 mit ber Operette «Le faux
Bühne zu arbeiten. Dieler folgten
Bickenreı, «Toinon et Toinettex, «Sabinus»,
«Hylas et Sylvie», «La reprise de Tou-
u{m, Im %.1770 errichtete ©. ein Lieb:
überlagert, bei dein ber berühmte Chevalier von
um Besrges als Borgeiger wirkte. Für diefes
Mia fdgib er verfchiebene feiner größern
uien uind machte es überhaupt durch feine
Ieniungen pm eigentlichen Audga
x Seraoiiommnung der Orchefter:
=
U
I
217
in Frankreich. Verdienſtlich wirkte er auch durch
feine Direltion der Concerts spirituels, die er 1773
übernahm und in Gemeinſchaft mit Gavinies und
Leduc vier Jahre lang führte. Im J. 1784 ers
hielt er die Oberleitung ber nad) feinem Blane vom
ron von Breteuil gegründeten Ecole de chant
et de declamation, des eriten Keims zu dem nach
berigen Konfervatorium der Mufit, nad deiien
Errichtung 1795 er eine ber Aufpeftorftellen und
päter eine Profeflur der Kompofition erhielt.
ährend der Revolution erregten feine Hymnen
auf die Göttin der Vernunft, ſowie die zu Ehren
bes hoͤchſten Wefens großen Enthuſiasmus. Seine
Thaͤtigkeit am Konfervatorium , die fi) auch durch
die Beteiligung an der Herftellung verfchichener
Lehrbücher diefer Anftalt, 3. B. der Geſangſchule,
bes Soljege-Werls, äußerte, war unermüblid) und
wäbhrte bis 1815, wo er in Venfion trat. Seitdem
lebte er in Paſſy, wo er 16. Febr. 1829 jtarb.
Goffellin (Pascal Francois Joſ.), fan. Alters
tumsforſcher, geb. 6. Dez. 1751 zu Lille, machte
1772—80 wiſſenſchaftliche Reifen durch einen gro:
Ben Zeil Europas. Beim Ausbruch der Revolution
wurde er von feiner Provinz zum Deputierten bei
der Nationalverfammlung erwählt, worauf der
König ihn 1791 zum Mitglied der Centraladmini⸗
ftration des Handels ernannte. Der Wohlfahrt:
ausſchuß berief ihn 1794 in da3 Kriegsminiſterium
und beauftragte ihn mit geogr. Arbeiten. Im J.
1799 erhielt er die Stelle ala Mitaufieher des Mes
daillenkabinetts zu Paris, welche er unter dem
Kaiferreich wie unter der Reftauration bis zu ſei⸗
nem Tode, 7. Febr. 1830, behielt. Seit 1816 war
er einer der Hauptredacteure des «Journal des sa-
vantso, Seine Hauptwerte find die«G&ographie des
Grecs analysde» (Bar. 1790, mit 10 Karten) und
«Recherches sur la g&ographie syst&matique et
positive des ancieng» (a Bte., Par. 1798—1813,
mit 54 Karten). IL
Goßler (Guftav von), preuß. Kultusminiiter,
geb. 13. April 1838 zu Naumburg a. S., Sohn
des Kanzlers der Provinz Preußen und Neffe des
Kultusminiſters von Mühler, beſuchte die Gym⸗
naſien zu Potsdam und Königsberg i. Pr., ftudierte
in Berlin, Heidelberg und Königsberg die Rechte,
arbeitete 1864 als erihtsaffeflor bei ben Kreis⸗
gerichten zu Snfterburg und Gumbinnen, ſowie bei
den Staatzanwaltichaften zu Tilfit und Inſterburg
und wurde 1865 zum Landrat in Darlehmen er:
nannt. Seit 1874 als euer im Minifterium
des Innern befhäftigt, ſchied er 1878 aus dieſer
Stellung, trat junaäft vorübergehend ala Rat in
das Dberverwaltungsgeriht ein und wurde 1879
durch den Minijter von Buttlamer als Unterftaat3»
jelretär in das Kultuäminifterium berufen. In
leßterer Sioenjhaft trat er namentlich bei den
Verhandlungen über die elbinger Siniultanſchu⸗
len in den Vordergrund, indem er fich als Ne:
gierungstommiflar im preuß. Abgeorönetenhauie
mit großer Entichiebenheit für die unbebingte Aufs
rechterhaltung bes Tonfeilionellen Charakters ber
Volksſchule ausiprad). Seine eigentliche parlamen⸗
tariſche Thaͤtigkeit begann ©. 1878 ala Reichstags⸗
abgeordneter Ahr den Wahlkreis Golbap:Stallupd»
nen, Gr ſchloß fi) hier der konfervativen Partei
an und vertrat die Anficht, daß dad zur Herbeis
führung eines Siegs der konfervativen Prinzipien
unzelägli e Bündnis zwifchen den Konjervativen
und den Ultramontanen nur durch die Beilegung
220
Rodeſund in den Bottenjeg, dann durch eine Schleufe
Een in den See Wiken (91, m), den höchſten
unlt des ganzen Kanalfyitems, und das Baſſin
diefer Seltion, und ſodann mittel® einer beitim:
menden und 19 Senkſchleuſen hinab in den 44 m
über dem Meer gelegenen Wenerjee. Beide Linien
zuſammen betragen mit Einfluß der Seen etwa
190 km, wovon 87,8 auf den wirklichen, teils ge⸗
tabenen, teild geiprengten Kanal entfallen. Der;
elbe ijt fiberall 2,97 m tief, am Boden 14,35, am
Waſſerſpiegel gewöhnlich 26,7 m breit. Die Schleu:
fen von behauenen, Granitquadern find 85,6 m
lang und 7,ıs m breit, An 34 Brüden von eigen:
tünlicher Konftruftion, Darunter viele eiferne, Tüb:
ren die Landſtraßen über den Kanal, der bei dieſen
7,3 ın breit iſt. Die ganze Linie zählt 19 einfache
Sulvert3, 2 mit doppelten und 1 mit vierfachen
Gewoͤlben, 16 Boden:, 8 Seiten: und 2 Wielenbes
wäilerungzabflüffe, 11 Stemmpforten mit 21 Thor:
Hügeln, 20 Baffind mit Laftagien und 3 Repara⸗
tionsbods. Der ©. gehört einer Gefellihaft, an
deren Leitung der Staat auf Brund namhafter
Subventionen teilnimmt. Im J. 1881 ftieg der
Verlehr auf 2662 Segelichiife und 1728 Dampf:
hiffe, an Kanalabgaben wurden etwa 160000
ronen (175000 Markh) — Als ein Ganzes
mit dem G. bildend ſind auch die zur Umgehung
von Waſſerfällen angelegten Kanäle an der
Götaselfzu betrachten, namentlich der Karlsgra⸗
ben bei Weneröborg (8 ıkım lang mit 2 Schleujen),
der GStallbadafanal (1188 m lang), der neue
Trolldättalanal (1,85 km lang, mit 11 Schleufen),
der lurze Kanal bei fileritröm mit einer in den Berg
gefprengten Schleufe und der Kanal bei Ström
1188 m lang, mit 2 Schleujen) neben dem 2,67 m
oben Waſſerfall rien dem Gute Ström und
dem Fleden LillasEdet. Durch dieſe Wafjerbauten,
in Verbindung mit ben genannten Seen, nament:
lih aud ber über 118 km langen Fahrbahn des
Wenerſees und der Göta:elf, wird durch ganz Goth:
land, durch die ſchönſten und_reichiten Provinzen
Schwedens, ein bequemer Waſſerweg zwiſchen ber
Rordfee und Oſtſee bergeitellt, der etwa 400 km
lang ift und, indem er: etwa 1500 km llfer
von Landfeen nebit den baranliegenden Städten,
Ortſchaften, Cilenhütten und Gütern mit dem
Meere ın Lerbindung jet, für den Binnenverlehr
Saäiuebeng große Bedeutung hat.
ötaland, Gothland, Göta Nike oder das
Got hiſche Reich, einer der drei Beitanbteile, in
welche Schweden in hiſtor. Hinficht zerfällt, ums
aßt ganz Sudſchweden und enthält jomit die Land:
haften Oſter⸗ und Weſtergötland Dit: und Welt;
othland), Smäland Dietinge, Stäne (Schonen),
Sallanı, Bohus: Län und Dalsland
beiden Oftfeeinjeln Gothland und Sland.
Gõta Nike, |. Sötaland,
@öteborg, |. Öothenburg.
@öteborgd: und Bohus-Län, ſchwed. Lan:
deshauptmannſchaft, f. Bohus-Län.
sten, ein german. Volt, weldes ſchon im
4. Jabrh. v. Chr. in den Küftenländern im Süden
ber Ditfee wohnte, wo fie auch noch im 1. Jahr.
unferer Seitrehmung bei Blinius und Ptolemaͤus
unter dem Namen der Guttonen oder Guthones
tm Often der Weichfel erwähnt werden. Sonft wirb
ihrer in der Geſchichte nicht weiter gebacht, nament⸗
lich auch nicht ihrer großen — [ebörttic
um bie Karpaten herum, bis fie zu An
nebjt den
ang des
Götaland — Goten
8. Jahrh. im Norden ber untern Donan erſchienen
und mit den Römern in feindliche Berührung %
men. Obgleich fie, von den fpätern roͤm. Geſchicht
ſchreibern öfter mit dem Namen ber Geten (id)
belegt werden, fo ftehen fie doc) zu biefem Wolke in
feiner Beziehung. In röm. Gebiet bradyen he 6,
ke 238 n. Chr. ein. Kaifer Decius fiel, nahen
ie Thrazien vermwüftet hatten, in Wöjien gegen ſe
251; fein Nachfolger Gallus erlaufte den Friebe,
Aber ſchon unter Valerian (253—260) begann
ihre Züge zur See, an beiten auch andere Bölter
teilnahmen. Damals wurde auf der Rorbtüfte Klein
aliend Pityus und Trapezunt von Ah verwälte,
Bei einem zweiten Suge erlitten Chalcedon, File
media und Nicän am Bosporus und der Bropontis
das gleihe Schidſal. Unter Gallienus fuhren fe
mit 1000 Schiffen in den Archipelagus, plünberten
Athen, Korinth, Argos, Sparta und vermülteen
dad Land. Im J. 263 wurde durch fie ber berühmte
Artemistempel zu Epheſus zeritört. Noch Härte
erſchienen fie 269, wo fie ihre Snhrt bis Rhodr⸗
und Kreta ausdehnten, dann Macedonien un
Thrazien verwüfteten, bis fie bei Raifiuz in Ober:
möfıen Kaiſer Claudius befiegte. Aurelianus trie
fie hierauf über die Donau zurüd, überließ ibam
aber 274 Dacien. Bon nun an trat ein frieblickd
Verhältnis ein, indem die G. gegen jährlice Zah
lungen fih ruhig verbielten und Kriegabienit Ir
fteten. Exit 321 überjchritten fie wieber bie Donau.
Kaifer Konitantin ſchlug fie damals zurüd; auq
raͤchte er jpäter die Hilfe, die fie dem Licinius ge
gen Mn eleiitet, durch einen Einfall in ihr Land.
ſ Frieden mit ihnen, wie —* Valenb
369, nachdem dieſer fie, weil fie ſeinen Gegner
Procopius unterftügt, von 367 an belämpft hatte.
In Seen Zeiten begann das Chriftentum, und zwar
die Lehre der Arianer, bei ihnen zuerft unter ben
german. Böllern Wur {au afjen. Um 370 über:
trug Bischof Ulfilas (ſ. d.) Die Bibel in ihre Sprad
ür welche ex zuerit ein Alphabet ſchuf. Ex erwe
& dadurch um die Verbreitung und Vefeſtigun
es Chriftentums bei feinen Volle wie um beta
Bildung und Oefittung unvergängliches Verdit
wei Zeile des got. Volks treten ſeit biefer det
ervor: die Terwingen oder Weitgoten (Bin
mit bem Nebenvoll ber Thaifalen, dad fie ipile
auch nach Gallien begleitete, von der Donau did il
den Rarpaten und dem Dujeſtr über das ditl. Un
gan, Siebenbürgen, die Walachei, Moldau und
eſſarabien ausgebreitet, und im fühl, Ruklır
wilchen Dnjefte und Don die Greutungen ode
ftgoten (Auftrogoten). Der König der lehtem,
Hermanrid, aus dem Königsgeſchlecht der Amalk,
—8 über beide Zeile, und weit ind innere duß
nd hinein waren ihm anbere ſlaw. und finn. ©
fer unterworfen, al3 fein got. Reich bald nad 3
durch den furdhtbaren Andrang der Hunnen j*
trümmert wurde. Hermanrich, 110%. alt, tötet
fich felbft; fein Sohn Hunimund untermarf ſich a
Hunnen und betämpfte mit ihrer Hilfe einen
enlönigWinithar, weicher in ber Schlacht fiel. D
. Köpte, «Die Anfänge des Königtums bei da
8.» (Berl. 1859); J. Dahn, «Die Könige der I
manen» (Bd. 1, Münd. 1861).
ie Weftgoten, von Hunnen und auswandern
den Ditgoten bebrängt, wichen bamald, ein Ä
unter Atbanarid) in bad Gebirge, ein anderer, 7 |
200000 weitenfähige Männer mit Weib und An,
unter Fritigern und Alaviv über die Donau NR
. Goten 221
Sarifien. Gie baten Kaiſer Balenz um Land | caya und Navarra), deren viele vor ihm über die
meriten es ‚bie Harte und fchimpfliche Bes | Pyrenäen flüchteten (in die Gascogne), und unter:
mämg ober, Die ihnen bei der Anfiedelung von | brüdte mit Gewalt den Aufitand ber Anhänger des
ı 2x Beieblshabern Lupicinus und Marimus | ath. Glaubens, der in der röm. Zeit in Spanien
mike, zeiste fie zur Empörung. Gotiſche Heer: | verbreitet worden war und ber jet aud bei den
zu, We in zöm. Solde ftanden, auch oitgot. | arianifhen ©. allmählich Eingang fand. Sein
Sxen unter Safrach und Niatheus, die von den | Sohn Hermenegild, der fi jenem zugewandt,
eſen worden waren, ftießen zu ihnen. | wurde in Sevilla nad meitäfriger elagerung
8 it Schlacht bei Abrianopel, 9. Aug. gefangen. Als er auf der Flucht aus feinem Ber:
SR Mi Balene gegen fie. Weit und breit verheer: | bannungaort Valencia ergriffen worden war und
&2 & zum das Sand, und heobofiu d. Gr. mußte | den fath. Glauben nicht aufgeben mochte, ließ ihn
\mes, weldhe audy noch durch die Haufen des Athas | der Vater hinrichten. Die Sueven, die ihn unter:
zur (geh. 331) Deritärt wurden, fchliehlich die | ftüßt hatten, wurden 585 unterworfen, die Sranten
—— der Donau gegen Anerlennung feiner | aus Septimanien vertrieben. Leuwigilds zweiter
N förmlidy abtreten; 40000 traten in röm. | Sohn, Reccared, der dem Vater 586 folgte, nahm
R. Rech dem Tode des Theodojius 395 bras | mit ©. und Sueven den kath. Glauben an. Unter
en wrbech den Bertrag; Alarich (ſ. d.), au dem [einer und feiner Nachfolger ruhiger Regierung er:
a ver Bolten, vereint die Stämme unter | folgte nun raſch bie Verfchmelzung der german.
zur ft, md feine Heerzüge, welche die | mit der roman. Bevölkerung des Landes, deren
up Ummzhalbinfel train, richteten fi 402 | fat. Sprache das Gotifche unterlag, ſodaß jene in
zu Ralien. Alarich, der in Sttalien feit | der fpan. Spradk, die fich fpäter allmählich bildete,
008 fake Sul gefaßt, ftarh bald nach der Grobe: | fehr überwog. Keccefuinth, 649672, vollendete
rung msa As 410. Erin Schwager Athaulf | die feit Curich begonnene Aufzeichnung der Gefege.
dab Boll 412 ins ſudl. Gallien, dann, nach⸗ Das Geſetzbuch Forum judicum (Lex Visigotho-
vem a Web Auilers Honorius Schweiter, Blacibia, | rum) enthielt, lateiniſch gefchrieben, ein gemein;
GL deetzt, nach Spanien, wo er nach der Eins | fames Recht für die ©. und röm. Provinzialen:
we wa Yarrelouc 415 ermordet wurde. Si: | unter bem Namen Fuero juzgo wurde e3 im
uud der Balten, der nad am die Herrs | 13. Jabrb. in? Spaniſche Aberjegt und bildet die
unit Sch ennaite, wurde ſchon nach fieben Tagen | Grundlage des fpan. Rechts. Durch die Gewalt
u Wallia erhoben, ber in Spas | der Großen und bie fibermacht, welche die Biihdfe
mus Die Bias klänpfte, die Sueven in bie nord: | auch in weltlichen Dingen erlangten und in ihren
weit. Gehe, be Bandalen nach Afrika fortzus | Konzilien zu Toledo ausübten, wurde das Reich
irn und von den Römern einen Teil | innerlich [hwad), wenn es auch 616 durch Erobe:
z0u Imakarı erhielt, wo nun Zolofa (Zouloufe) | rung der Nordfpige von Afrita (mo Septum, jept
2 Betgotiihen Reichs wurde, | Geuta) und 624 durch Vertreibung ber Griechen
Bad Eisperid L. (feit 419), ber 451 ge en Attila | aus den ſudſpan. Küftenländern noch erweitert wor:
ine auf den Catalauniſchen Feldern feinen Tod | den war. Nach dem Tode bes Königs Witiza 710
Sohn Thorismund befeftigten. | riefen deſſen Söhne, bie durch Roderichs Wahl vom
eb 453 fein Bruder Theodorich UI., | Throne ausgefelojfen waren, burch Witizas Bru⸗
in Bruder Guri ermorden, der die | der, Dppas, Erzbiihof von Sevilla, und feinen
weile und kraͤftige Regierung, bid | Schwager Julian, Grafen zu Septum, die Araber
, Geſeße des Volks uns Ahle aus Afrika berüber. Mufa, der Statthalter des
HR
jet
ia Gallien bis zur Loire und Ahöne | Omajadiſchen Kalifen Walid, fandte feinen Feld:
Hüfte (Provence) bis an die Scenlpen heren Tarif, Dieſer fiegte in dem neuntägigen
Axtelate Piries) wurde fein Sig. Nad | Kampfe bei Kerez de la Frontera 17. bis 25. Juli
se Mari I. der für feine röm. Unter: | 711, in welchem ! oberidh [ef fiel und ber Unter:
cines Audjug rom. Rechts hatte zufammen: | gang des Weltgotiihen Reichs entichieden wurde.
Breviarium Alaricianum), gegen den Die Groberung bes Tandes vollendete dann Mufa
N verbündeten granten Chlod> | jelbft 7183, bis auf Galicien und Afturien, wo viele
in ber Schlacht von Bougle bei Boi: | G. unter Belayo eine Zuflucht fanden; doc) wurde
Leben und ben größten Teil bes geliichen auch Galicien diefen 734 entriſſen; nur Aſturien,
aumeb. Dura den Dfigoten Theodorich feinen | mo Giion fein Sig war, blieb frei von ber Herr:
mugeruster, der bie Brovence mit Arles dem Naar der Araber. (S.Spanien.) Val. Aſchbach,
einverleibte, wurde Septimanien | «Geſchichte der Weltgoten» (Frankf. 1827); Helffe⸗
urb Roufiillon) den Weftgoten gerettet, | rich, «Entftehung und Geſchichte des Weftgoten:
unter bes Dftgoten Theudes Bor: | redht3» (Berl. 1858); Roſenſtein, «Bejchichte bes
rich, Alarichs Sohn, hereihte. Woſtgotenreichs in Gallien» (bis 466, Bött. 1859);
gegen die Franken, 531, erlofh das | Dahn, «Die Könige der Germanen» (Bb. 5 und 6,
chlecht ber Balten. Würd. 1870—71); derſelbe, «Weitgot. Studien»
wurde von da an durch freie Wahl | (Würzb. 1874); von Eiden, «Der Kampf ber Wet:
**. * häufig innere Berrüttung veranlaßte. goten und Römer unter Alarich⸗ (Lpz. 1875).
— 548, Theudegifel 549, Agila aber | Die Dftgoten ftanden feit dem Tode Herman»
vn ei (Bid 667) beſiegt und getötet, | rich8, bis auf einige Scharen, die fich mit den Welt:
tiner un sten, Diefe benup: | goten vereint hatten, unter der Herrichaft ber Hun⸗
ea! der fübl. Küfte von | nen. Nach dem Sturze Attilas, deſſen deeresnng
ucene ih Lagos feitzufegen. Gin neuer Auf: | fie gefolgt waren, wohnten fie in Pannonien (Un:
tret nach der kurzen Regierung Liumas | garn, füblich der Donau), von wo fie häufig in
—* Bruber Leuwigild ein (569—586). Roricum und in das — Reich ein⸗
“ehe wer ſiegreich gegen die Vasconer (in BIS: | fielen, unter drei Brüdern, Walamir, Theodemir,
Hl
ya
e
SE
8
„REUF
FE
Ai f
=
Goten
. Amaler, und miber | au
Ne Su; LEN fowie 470 der
2... Mamannen und der
“. * vchnenden Sarmaten,
r Ber. ; Selamirs 2 Tode führte
gun Italien. Cx farb auf
dAnamigen Sohn bewog
1x 5 en Weſtgoten anyfäle
Fa Xit hatte Kaiſer Leo
x . 1 Sohn Zheodarid), der ar ala
en N, Beinamen ded Großen erwarb,
Kr u. Hofe erzogen. Als er von ba
5.00, rad) Theodemir, ber bald nach⸗
000 Na in das Bozantinifche Reich ein.
b u nd Theſſalien wurden von ben Die | ger
tt; darauf erhielten ie Si ne e in Ober;
am often neben denen tgoten, bie
ν — von früher
vun sad ſich unter dem
ande wiuores, AU mio
N RR sıhielten. Beide Bö
in Nic den Namen
ut des bugant. Kaiferd Zeno zu entziveien.
as ur unvolllommen gelang, veranlaßte Ind
den oftgot. öl mit jeinem Volle,
88 x Rugo 5 an Frag N nad Italien zu ziehen,
doalar berrf e Bepiben, bie ihnen bei
> wall den a —* wurden zurũdgewor⸗
doalar wurde 489 eh bei aan: boh dann
N Rerona 490 an ber Adda geſchlagen; hielt
ex ſich, wä tenb Theodorich 84 ien und ck lien
einnabm, 1 n en u 2, go er A er ab
und ermordet wurbe. Auch d ieö haft in
Tonauländern, die fein Bruder Honulf für ihn =
altete, kam jebt größtenteils an Theodorich, be
Ne außer 3 Italien und Sicilien non, das
a (da8 Land an der Sau), Dalmatien, einen
dei! von NRoricum, das hohe Rhätien und feit 507
die Provence umfabte. Die Oberhoheit des
Kai ers Anaftafius, die Theoborid — bil⸗
dete für ihn feine Schranle. Sein Ruhm und Eins
fluß IP weit über diegerman. Welt, und von Ra:
venna aus ordnete er, ber König ber G. und Staler,
er —* eblieben
men Kleinere ©.
ogoten) bis ins
er und ihre Fürften,
nannte, die innern Berhältnifie | ©.
wie er felb of j9
mit weiler Schonung bes Id aber bebech Ha hung
vor röm. Bilbung, ugleich aber 6
beren 200000 Krieger ein “Drittel “ EN te
erhalten hatten, in ihrem arianiſchen Glauben, ihrer
erman. Gitte und Tapferkeit rein zu bewahren.
talien blühte, aud) in ſeinem aderbau, unter ihm
wieder au für die Entſcheidung der Reitäjtreite
kailden | ; und Stalern wurde 500 das Edictum
eodorici erlafien.
Nach Theodorichs Tode, 526, führte feine Tochter
Amalajuintha für ihren minberjährigen Sohn Athas
larid) die Regierung; als dieſer 534 ſtarb, nahm he
ihren Better Theodat jum Ditzegenten an, der jie
aber umbringen ließ. Da ſandte Kailer Yuftinian
den Belifar aus, „ialien wieberzuerobern. Theo
dat wurde, dieſer in Unteritalien vorbrang,
von feinem Fed abgeiept und erſchlagen, nachdem
Vitiges 536 zum Koni erhoben worden war. Die
lath. Jtaler neigten nö ben Griechen zu. Rom und
inum gingen den ©. verloren unb wurden
von Pitiged vergebens bela ert, dagegen nahm
Brain, deiien Neffe, Mailand ein, das abgefallen
war und vermüitste eB 539, Bitiges batte durch
ie Abtretung der Provence an die Franken unzus
Deeläffe Bundesgenofien erlauft, die unter dem
Theoborich trugen, fuchte die —
ſiſchen —S alien durchzogen
— am Sũ yuhpa ne ber guen Te fefti
er gelang der Be ud, ven Koni
Chosroes, zum Einfall 17
wegen. Als tro ndem Belifar in
machte, erbot ſich Vitiges zw ars ( Fa
i udanlen; leterer nahm auch, aber
ie Krone an und bemädhtigte
des feiten Ravenna (540), wor 608 ı
bie vornehm miten © ©. gefangen mit fh nad Konß
tinopel führte. Die G., die in Oberitalien noch
befiegt waren, wählten nun den Jldibad und ı
deſſen Tode ben edeln Zotilas, der in Treviſe
ie ligte, zum König. Das Land war bald wid
wonnen „90h ube tanben bie großen S
Dom wurde von To lange belagert,
546 durch Lift enommen, bald aber wieder
Belifar erobert, Der, 544 nad) Stalien geihidt, (
Binlängliche Macht ns bis 549 nur * behaup
aber keine Entſcheidung berbeiguführen vermo
Diele brachte erſt — von Juſtinian, der
’ Friedendanträge 552 mit ei
eere gejenbei das namentlich aus Hun
0 | Serien und Longobarben nd. Bei Tag
weil en ubbie und Nocera, nin lar
lacht , in der Narfes fiegte te und Totilas
* derwundet wurbe, Tejas, den die G. zu u lei
Rachfolger wählten, ging nach Unteri
Cumä, wo be3 Totilas Schäge lagen, entie
pesen Ion ihn 18, von 1 Rom, das nun zum jeh3ten
ot. Kriege eingenommen war, Narſes. D
gemann ben nfü — der got. Blake ſodaß 7
lan Zufuhr die gute Stellung, bi
am Veſuv genommen, verlafien mußte.
bei Rocera — von Gaftellamare zur Sl
Auch nachdem Tejas länıpfend gefallen war, jet
feine Krieger die Schlacht —— am dritten T
rlangten, die noch ü cig mo A ien u
Storben. Sue ihrer Ierauf von ®
aus zwei Herzöge ber aren re m Hille;
—3 — talien, bis Narſes, der nde
ſten ja ten Bläge ei enoummen Ka —
befiegte. Im 3. kat Ten
in Con. ber got. Anfabre ver Bibin wurbe
6566 geichlagen a bamit ber beendet. :
G. traten in ben —— — —5 T;
nad Aätien u rim
(dichte es Dftgotif Reichs in am Ye
d. 1081 re nige ber anen» (
Band, 16 d. 34, Würd. 1866).
Oftgoten ben get a Dee Pa tettariee.
goten figen geblieben, die fog. te rariti,
®oten, in der Arim und am Auban
— * ee von ie Sunne,
nen. Reſte von ihnen feinen '
den Gebirgen ber Krim bis in das 16. Jahr
Iten zu Bol. Tome) del, «Ethnol:
orſchungen⸗ (Wien 1881), Mehrere ander
öller waren den been e und unmittelbaı
wanbt und werden babe je — Gewöhnlich unte
Namen ber gotiſchen E pulem meng
Unzweifelbaft k en hie die Baflarıerz ,
ciner, epiben, er, Heruler, Avionerr.,
balen, welde jo ämtlich wie die G
gegangen find und nidt einmal unter gero
tem Namen fortdauern. Zwiſchen dem
und ber Ditiee an Weichfel und Donau, ı
ihre Sihe hatten, haben fit) Slawen und 12
eingedrängt,
-—
Goth — Gotha
bie ©. überhaupt: Krafit, rs
german. Böller» (Bb. 1, Berl.
Stich und «Allgemeine
(ec j, Lg
e, ®otte — jebiel wie
Gehe, — des —— namigen Herzog⸗
wei v ig R Herzogs von
Fer On ra an ber Linie ae
tr Bere s nel der nach, Sehneieie und en
** ndrb elde
u Ckchruf —— in einer Ginfentung bet
Eu
, welcher in einer Längenausbehnung
m % ad im einem Abftande von 10 km den
se fab des Thüringermwalbes begleitet. Bon
ad zaäcdt gelegenen Teilen jener Höhentette
wie erg(Arnolditurm, 380m
kam teere) und ber moöitliche Seeberg ehe:
tan), Ki —— 11 : — *
m), Irpterer ann vorzügliche
eht x aus der —A—
dnen
un Gärten weitlich, nörbli —2 ht Die bie:
im Süben (oßberg mit
——— ——ã————
etwa 150 Steuer nd heie Mage,
x des 19. b t;
* 3 ahrh. —
eng ver
* . — ihres mittelafterlichen Us
sılaum Bela eh und en Braͤn⸗
BE,1632 un Gepräge der
2 iubern radialen namentlich ber
die, gemißen ein fchöneß und ftattliches Aus:
‚von Sriebrih 1.(1691— 1732)
ve L 30, 1880 einfchli —* —— fon
ießlih der Garnifon
—— * A— 36.
—— Ratboli iten und 236
Io Kirchen (da — eine * ae
* 5 „men
n egen
— —— ande en nt, in gegen:
wirtger Gehalt feit 1652 beftehenb) mit den Sal
en, Kine Qemablin und
the (aus dem Anfan
in 12. Jahrh.) mit einem Altarbilde (Kreupigung
I m Breit) von Emil Jacobs, einem
Des Schloß, ber Sriedenftein gs
ü ommen erbaut an Stelle
Scommenfeins), if ein Loloflaler vietediger
ter immere Hofraum, — 6330 qm) mit
“utcuftein befinden Kaclse bie Eälobtirde —
— cher,
Bureaus der Lan *
* mn be ume für fehr wertvolle mi en:
vr ahjonmmlungen u wel er⸗
LT rund ie uns
— ee et von er 300000
r eng
— en namentlich vielen ar
Ei] * liche Manzkabinett mit etwa
ien und München das be:
s es enthält Selle aͤchlich röm. und griech.
— ſerner r, Bracteaten und
— * Das neue Mufeum,
. * 75 ren im seiten Re
3 ein mit prachtvoller Façade
77 Dberbaurat Reumann aus er:
ne, hält bie übrigen, früher im Echlofje auf:
223
bewahrt gewefenen Sammlungen: 1) ba3 Kunfts
tabinett mit 5000 Nummern (darunter ägypt., röm.
und german. Atertümer, eine Sammlung griech.
Bafen, eine Gemmenfammlung, Miniaturen und
eine reihe Sammlung von Renaiffance: und Nofoto:
arbeiten in Gold, Sil en Bernftein, Elfenbein, Email
u.f.m.) und das Chine id: -Sapanelif he und Cine:
grapli be Kabinett mit über 4000 Nummern; 2) die
egalerie mit etwa 800 Bildern, barunter
außer einigen ital, feanz., pan. und deutfchen M
& | ftern (Benc Cranad . m.) befonders rei Ne
beb | nieberlänbilien (van Ina Nembrandt, van
Rubens n.f. m.) vertreten; bie — ng
zahlt über 53000 Holzfchnitte und Kupferftiche und
E00 Danbaei nungen; 2 das Naturalienkabinett,
enthält 50 487 Nummern (darunter eine . Kondylien:
——i— Nummern, von Cumming als die
drittbeſte Europas erklaͤrt); ferner zeichnen ſich aus
Vögel (3000 Stüd) und eine Sammlung von Ka⸗
fern und Schmetterlingen befonders von Thüringen.
Endlih eine Sammlung von Gipsabgüſſen (300
Nunmern), deren Kern unter Ernft II. gebildet ift
nad den Formen, welche Rafael Mengs hatte an:
[ertigen laſſen. Bon andern hervorragenden Ge:
uden find zu nennen: das Rathaus (Renaiſſance⸗
bau, 1574—77 erbaut), D ba3 hemalige —329
Lukas Cranachs (am M das Landſchafts⸗
gebaͤude, das Theater ———— gebaut, 1861 er⸗
neuert, feit feiner Erbauung ftatt des 1775 im 5 Frie⸗
denftein eröffneten Hoftheatera benußt), die vier
Bantgebäude, das berzogl. Palais (mit Gemälbe-
fommlung), der Marftall, "das Balais Friedrichs:
thal (nad) dem Mufter von Verſailles) gegenüber
der ron Kr das ftäbtifche Krantenbaus, das
——— —* dem Park), der Bar avillon,
bie neue, ik badfteinbau und mauriſchem Stil
au geführte FH (Ernit zum Kompaß), das Poſt⸗
und Zelegraphengebäude, das Schießhaus mit herr:
lihem Saal, die neue Sternwarte, bie Feuerbeſtat⸗
tung3balle nebft Kolumbarium (1878 erbaut, in
welcher bis Ende 1883 bereit3 144 Leichenverbren⸗
nungen ſtattfanden) auf dem Friedhofe und die
neuen Bürgerjchulen
©. ift der Sih —8 herzogl. Staatsminiſteriums,
eines Landratsamts, Landgerichts, Antogeri
Statiſtiſchen Bureaus und anderer Amter und
börden. An Unterrichtzanftalten beltehen: das Gym.
nafium Erneſtinum (gegründet 1524 als Gymnasium
illustre und feit 1861 vereinigt mit ber Realfchule
erfier Ordnung), eine höhere Toͤchterſchule (Haus
Cranach), ſehr gute Buͤrgerſchulen, eine neun:
dem Hoffe Mittelſchule, eine Handelafchule (gegründet
1818), ein Schullehrerfeminar (gegründet 1780),
eine Jaugewerl- » und Gewerbefchule, eine Freiſchule,
Brivatpenfisnate (Marieninftitut, Thiels Inter⸗
nationale® Seminar), Konfervatorium für Muſik
und Muſikſchulen u. w. ferner befist ©. auch eine
Entbindungsanftalt, eine Klinit für rel und
Augertrante, eine Waifenverforgungsan alt, eine
Unftalt für verwahrlofte Knaben, ein Armenhaus
mit Siechhof, eine Arbeitsanftalt für Bedürftige,
da3 Maria: DMagdalenen: gl ipital für Hochbetagte,
die Rarolinenfe ule zur orgung unbemittelter
Mädchen, eine Kleinkinderſchule, ein Kinderfrantens
hau? (Marienpflege, daB Aſyl für alte Männer) und
andere Stiftungen. Die Sternwarte, 1787 gegrüns
bet, bennbet fich feit 1857 in einem neuen Gebäude
an ber Südoftfeite der Stadt. Die Geographiſche
Anftalt von Juſtus Perthes (gegründet 1785) iſt eine
224
der hedeutenbften ihrer Art. Andere großartige In⸗
jtitute find Die Feuerverſicherungsbank für Deutich:
d und die Lebensverliherungsbant, welche beide
von Ernſt Wilhelm Arnoldi (f. d.), 1821 und 1827,
ins Leben gerufen wurden. Ferner beiteht eine
Privatbank, eine Grundkreditbank, eine Landes:
treditanftalt (Staatzinfitut), eine Gewerbebant und
eine Spartafie. Bon den zahlreichen Bereinen find
hervorzuheben: der Gewerbeverein (gegründet 1823),
der Thüringer Gartenbauverein, ein Landwirtſchaft⸗
licher Verein, die Oemeinnügige Geſellſchaft, ber
en Oäne cine ein Kunſwerein, Ders
Önerungdverein u.f.w. G. ült einer ber lebhaf-
teiten Handels- und Speditionspläge Thüringen?.
Die Gewerbthätigfeit eritredt ſich beſonders auf
bie Fabrikation von Porzellan, Tabak, Zuder, ges
räuderten Sleiihwaren (berühmte Cervelatwürfte),
Schuhmacherwaren, Sprigenihläuden, Maſchinen,
mechan. Inſtrumenten, Fortepianos, kunſtlichen
Früchten, Lampen, Mafchinen, een Wollſpinne⸗
rei und Binnfpielwaren, Der Buchhandel ift durch
11 Birmen vertreten.” Dem BWaflermangel ©.
wurde zuerft Durch ben 1369 unter Landgraf Bal⸗
thafar zugeleiteten Leinatanal abgeholjen. Seit
1874 wird ©. direlt vom Thüringerwald mit vor:
aglihem Trintwafler verforgt. Die weitl. Stadt:
ba fte ift lanalifiert und der übrige Zeil der Stadt
nody in Ausführung ber Ranalijation begriffen.
Suͤdlich vom Schloß und neuen Mufeum erftredt
ih der mufterhaft angelegte, bu rachtvolle
rt. Auf der Inſel
umgruppen ausgezeichnete 2 .
des Parkteichs ruhen die Gebeine des Schöpferd
diefer Anlagen, Herzog Ernſts II. und zweier Söhne
desfelben, ferner des Herzogs Kuguf beilen Ge⸗
mahlin Staroline und Herzog Friedrichs IV., des
legten Der30gB der Gothaiſchen Linie.
Der Urfprung von Gothaha, Gothawe, Gotau,
Botha läßt ich bis auf Karls d. Er. Zeit zurkdfüh:
sen. Der Sage nad wurde es vom Abt Meingoth
von Hersfeld, p welchem Stift ed 900 gehörte, mit
Mauern umgeben. Ber Abt Gotthard (10060 - 22)
erweiterte ©. und wurde Schuspatron der Stabt
(Bildnis desselben auf dem Marltbrunnen). Als
Stadt wird ©. zuerft 1109 genannt. Im 12. Jahrh.
lam ©. an die Landgrafen von Spüringen und 1247
an bie Markgrafen zu Meißen. Noch vor der Zeit
der thüring. Landgrafen wurde die Caminata er»
richtet, welche zur feften Burg, Grimmenjtein, ers
®. . 1440 fiel ©. an den Kurfü von
Sadjen, Yriedrid den Sanftmütigen, und befien
Bruder Herzog Wilhelm, darauf durch Teilung an
logtern und nach dem Tode desielben 1485 an Kur⸗
Iahlen rüd., Im J. 1524 begann, nachdem ihr
vorher ſchon Eingang verſchafft war, in ©. bie Re;
formation (Friedr.
bei Müblberg (1547) wurde der Grimmenftein auf
Befehl Kaiſer Karla V. zum Teil geichleift, 1662 —
54 aber vollitändig wieberhergeftellt. ALS fi von
ben drei Söhnen Johann Friedrichs, welchen bie
Srneftinifgen Länder von der Albertinifchen Linie
um Zeil zurüdgegeben waren, Johann Friedri
Mittlere um Deich r Grumbachs (f. d.) aufs
warf, wurde G. nach mehr als dreimonatlicher Bes
Iggerung durch Erekutionſstruppen 18. April 1567
übergeben und der Grimmenſtein geiprengt. G.
war danach bis 1672 im Befik des zweiten Bruders
Johann Friedrichs, Johann Wilhelm, dem Weimar
gebörte und fel 1638 an leßteres zurüd, alß bie in
Ihe Grbe wieder eingefehten Söhne Johann Frieb:
tonius). Infolge der Schladt | Seit 1858 in Rubeftand verf
Gothaer — Goethuls
richs des Mittlern linderlos farben. Seit Dery
Ernft dem Frommen (1640) wurbe G. Reſiden;
Herzogtums Sachſen⸗Gotha; feit 1826 teilt es die
Ehre mit Coburg. (5. Erneftinifche Linien
Sadien:Eoburg:Botha.)
Das Herzogtum Gotha bilbet den nördlich
(gröbern) Zeil des Herzogtums Sachen: Eobur
otba und umfaßt 1408,00 qkm mit (188
137988 meilt evang. €.
Bol. «G. und feine Umgebung » (Gotha 1851
Bed, ⸗ Geſchichte der Stadt ©.» (Gotha 18%
Kühne, « Beiträge zur Geſchichte ber Entwidelu
ber fozialen Zuftände der Stadt und bes Her
tum ©.» (Gotha 1862).
Gothaer nannte man die Mitglieder der €
maligen Mehrheit der Deutichen Rationalveriam
lung (der jog. Erblaijerpartei), Die nad) dem Sd
tern der in Frankfurt beſchloſſenen ungd
26. bis 28. „juni 1849 in Gotha tagten und |
dahin einigten, den von Preußen en, b
franfurter weni ähnlichen Gntiwurf ei
bundesjtantliden Berfaflung für Deutſchland
unterftügen. Die beiden Gagern, Olma!
Bederatb, ©. Beleler, Dudwis, Graf Giech,
Grimm, Ballermann, Matby, Kt. Mobil, Soir
Simfon, Rieſſer, Wurm, Biedermann, Waik, Y
denbrugt u. a. beteiligten fih an diefen Beichlnii
Bon 147 bei ftimmung anwelenden 7
nehmern ftimmten 180 bafür und un ichne
eine Erklaͤrung, worin fie ausſprachen, ſie fühl
ſich unter den gegebenen Umftänben, um wenigſt
etwas aus ber Bewegung von 1848 zu retten,
ihrem Gewiſſen gebrungen, unter gewiſſen Bora
fegungen auf den Anſchluß der noch nicht beige
tenen Staaten an ben berliner — binzumir!
ſowie an den Wahlen zum nädjiten Reihstage |
u beteiligen. Gleichzeitig ward eine Organitatı
er Bartei in ganz Deutſchland vorbereitet und
der Preſſe und in den Bereinen dieſes P
gramm gewirkt. «Gothaer» hießen ſeitdem alle
welche eine bundesſtaatliche Verfaſſung für Deut
—— unter onunenen men au nit eir
. aifertum erftrebten. ü
de Sefurter Parlaments, wel &
fchen tfafiungdentwurf” 17.
annahm, aber nicht durchfu
fer Bartei den parlamentaritchen Boden.
sthaifche Genealogiſche Talgeabäd
ſ. unter Genealogie.
@öthet
4. t erte
un 1825 Gehilfe bes G Eu
in Brüffel und 1842 Stabtbibliothelar bafı
1 n anb verſeßt, ftarb er 1
1872 in Brüfiel, Bon feinen vorzüglich Die
derländ,. Heraldik und Litteraturgeihichte be
deinden Werten find zu erwähnen: «
latives & l’histoire des sci arts, lettres
de la Belgique et des pays limitrophes» (4 fi
Brüff. 1837—88), «Histoire des lettres, seie
et arts en Belgique» (4 Bbe., B 1840—
«Dictionnsire göndslogique et h qus de
milles nobles du royaume de Belgique» (4 |
Bruſſ. 1849—52), «Miroir des notebilit@&e ı
liaires de la Belgique, des Pays-Bas et Au ]
de la Frances (unvollendet, Lief. 1-9, &
1857-61). Seine an heraldiſchen und gene
Handſchriften überaus reihe Bibliothel afr :
——
Böthe — Goethe
ige Berfügung in den Befig der Tönigl. bels.
be (Colanbee Von), on), 1, Gofanber.
„Inthe —5— Bolfgang von), eins der größten
3 ur! a. * — — Wo fein Bater Wolter | Zm
—— Dt, In angeeheten Be
ö ne n n
— Ihe. Ka
Br er — wie —59 —
2 seid bewegliche Natur, eine würbige bäuss
Se Umgehung, * die Baterftabt mit ihren
Rzmsten und Smwürbigleiten, das rege
sun der jährlich wi renden Mefien und die
uppentbenters im väterlichen
gen auf das Gemüt
chnelles Ergreifen,
Id dem
Ei
are
in) * =
on
Ir N Ra ne Der
zn ui Eedag von a
ae Ra sei ‚ndnis PAR die lee
—*** ung abaeben burfte pie
zasem Auflage zwölf Bilder, we
** barftellen folten von benen
erihaitte @. bie Grlegrmbiit
e ie Gelegenhe
—— Dur zu lernen; &
erhi den Beſuch eines in
heaters eine neue
5* Anregungen 1 wirkten vielfach auf
‚ wie einige Zeit
erften
. Fit den Jahren entwidelte fih immer
ee “ Jaiperlaist eined Geiſtes. Beichnen,
rohlunbe, nterfuchung natürlicher
bad Hebräifche und die damit verbun«
tais der Bibel, endlich eigene poetilche
— ihn abwech ſel lieben ihm
binlänglich Zeit, u. im bür erlic
zu erwerben, namentlich da ber
orgung mancher Geſchaͤfte übers
innen feiner Schweiter kam
mit dem ‚eiblicien Geſchlecht.
als Enwickelungsmoment nicht
Seen werben. Die Gretchen. ifode in feiner
Prey kann al3 Symbol einer Knaben;
Sa ri bildet begab Mis
—— al:
t wo
er Yhriptign Br rd echte bei ber
SL ia Sriege neu —ã Iniverfität
waren es von ben ‚Profeilgren nur
Gellert, denen er ſich beſonders zus
= Ihre Bortr örten zu bem Gegen»
<a, dem tu jenplane feines Vaters
— 5 —— orleſungen lam es
5 zu2berlid vor, dab er bie Geiſtedoperationen
© om auf mit größter Bequemlichkeit | g
vereinzeln und gleichſam zerftören
Kara
3
ff
‚10
\werietiong.Berityn, 13, Hufl. VIIT.
fein Sinn für lich u
vor
fänge des Rio —X Al
ſollte, um ben rechten Gebrauch davon einzufe
Den furibif hen Kollegien fühlte er ſich Br u
wachſen, und ſchon Damals an er bie Anfichten,
welde er na er in der Schulerſcene bes «yaulfe
fo draftifch Der Zeit Gottſched ned nic
wo er Bei noch nicht
len Ca verloren atte, war bie ‚Borliebe für
franz. Mufter 5
erichen bie Uſthetik in ben unbe:
u en Händen und in den Berbältnifien Pingöum
wa
taſi es ters hätt
Fruchten fönnen: "Daher {oh aan —8 auf oh
felbft
Dee 1 und bi b — e n0,
von ber er fein ganze binburchenkche abmeis
hen konnte, indem er das, was ihn erfremte ober
quälte oder fonft befchäftigte, in ei —* ein de
—— um eh feine Begrife se m
en ingen im In:
nern zu Dernbigen. die Gabe — — war niemand
nötiger als ihm, den feine Natur aus einem Eyrtrem
ins andere warf. Alles sam von ihm befannt ge:
worden, find baher glei Sam, nur Bruchftüde einer
oßen Beichte, wel —* iographie zu vervoll⸗
Anbigen geluät bat. önlichen Erfahrun⸗
gen entitand damals «Die Laune bes Berliebten»,
ein Schäferfpiel, welches, in Alexandrinern abgex
10%) dem Geichmad ber @ellerti
. Bartheit ber
tive Sue und weit binau en
Dem jungen Dichter boten ber Aufenthalt zu
‚ bem er in ſeiner Selbftbiographie einen *
ereflanteiten Abſchnitte gewidmet, und gewiſſe
änge in feiner Bateritabt Gelegen —* in der ber
enehmüung, wie Religion, Sitte, G
unb Berhältnilje nur bie Ob äche bes —*
Dajeind — „oda & alles im dlußern rein-
Im yon ern aber beito wuſter
dm ber hun dieſe Beobachtung veranlaßten
a — — zu werden, entwarf er
en Schauſpiele, von denen jedoch nur «Die
Mitſchuldigen⸗ erhalten find. ud dies Städ iſt in
erandrinerngeichrieben und lehnt ſich in der Form
an —8 Moliereſche Luſtſpiel an. Dies zeigt ſich be⸗
ſonders in ber fruheſten der drei uns erhaltenen Be
arbeitungen in welder der burleäte Ton überwiegt.
Der wynthalt in Leipzig war ein grober
winn für er trat bier in ben Mittelpunlt der
deutſchen (itterarifchen —* ung, Seil np ti inne
von Barndeim» und auf
Laoloon⸗ gaben feinem Geifte eine neue Ri *—
feine ſuddeutſche Natur beruhrte ſich hier mit dem
geidulteen norbbeutichen Geiſte und er erhielt da⸗
urch die Durchbildung, beren er bed * um ein
univerſeller Schriftſteller zu werben. Oſer
ge er in Bindelmanns —
eweiht, und bei einem Ausflug Fk Pag Dres en
buch bie —* Kun tichäpe ga
rd Bier, Ar in
u Sa, bi — N pi GE feinen
en prach bie ner ge :
tehungen. Bud ande biätetifche U en nen
eit zog er es eine Kranfbeit zu, von welcher
er kaum genejen war, als er, durch a erfahrung nd
Beobahtung gereift, Ende Ende Aug. 17 sig ver:
ließ. Seine geitörte Gefunbbheit, bie ud elter:
li en Haufe nicht fogleich wieber ind Gleichgewicht
angte, führte ihn zu y einem neuen wichtigen Durch⸗
angöpunkt feines Lebens, indem er fih auf das
15
— ee n bramati
—— * Dr nel, fan “le
etiglei
7 Soethe
Stublum von allerlei :öpeuniich -aldhimiftis | fhjaft und lud ihn, als er 1778 bie Sie 2
(en Gen Werten legte, auch eine eigene, Er der | getreten hatte, an feinen Hofein. ® kur m
— — gegründete den tonfiruierte Ber mit ben Brüdern & Stolberg Be Ohm
Man erkennt hierin Begeniag zu | uni bert Envater ben beſucht patte, {ol len
einem Leben in — ig, einen notwendigen Ga⸗ ladung und kam 7. Nov. 1775 in a an. Der
rungoprozeß, nuch auch dee ® Ablklarung feine —*28* Veſuch verwandelte ſich in einen dauernden Aufent,
tun —** eine mehr innerliche und gemutvollert Be aus dem Dichter warb ein Gtantsbeamte,
en ſollte, ala fie bis dahin und namentlich i in | Der Herzog ernannte ihn 1776 zu gm m Geh. Legatiort
jig geweſen war. rat mit Sig und Stimme im Far um
Straßburg, wohin ®. ging, um feine jurldis | und 1779zum Geheimrat. Kt
—— Studien zu vollenden, machte er nicht dieſe, | res bereite er in Geſellſ bes RA zum zei
Chemie und Anatontie und den Beſuch des ten mal bie Schweiz. Nachdem er 1782 Ramme
Klinttums zu feiner Lieblings » ımb Hauptaufgabe. | präfitent und geubelt worben mar ——— ch er
Um ihn fammelte A or ein großer Kreis ftreben« | im Sommer 1786 das Geſchaft —— —
glinge. og wurde jebod det, um in Ion 19 08 — zu nude
ji die Gerbinbun Eie rief in borthin, mei ch Sicilien erftredt:
hetiſchen en — voitonmene befonders —e in — (Bid
Ummanblung hervor; feine Vorliebe für das Frans | 22. April ae —8 epochemachend für feine
snjde, welde 2 hr Leipzig Nahrung „gefunden geiffige Ausbildung für Gewinnung höherer Aurkt
‚ verkoe fh fel Ham m genug enug bier an der franz. | anſichten, eines fid) daraus ergebenden klaſſiſchen
Charm e got. Baufunk, das | Kunſtſtils und einer alle Net ‚Schöpfung
vi Vollslied und Difler, Sterne und Golds | organisch verbindenden Raturlehre, «ohlaeic
—F begannen auf ihn mächtig zu wirken. Daß kam hier zur Reife, e Egmonte wurbe vollendet und
elbft mit Dramatifcher — ges | «Taflo» een eitet. Zu ben in Rom —
(ben iebesverhältnia mit ieberife Brion | Betarmtichaften gehört die bes Schweizers Heim.
enheim beflt berg eine bichteriihen | Meyer, der bis zu feinem Tode ihm als treun
ii, Nach einer Bramotio . Aug. 1771 tehtte | Freund und Gehilfe im Gebiete der Kunſtkritil und
Frankfurt gute um zunädft unter bie die ſtgeſchichte zur Seite fand, Die «Detamorphok
Sara ii * dbvo ber Stabt auf ber Bilanzen» erichien alsbald nad der Rüdicht
und dann im Sommer 1772 bei dem Rei Blammers u), bie «Beiträge zur Optits folgten (1791 und
gericht zu Weplar befchäftigt zu werden. Hier follte | 1792 ro einem nochmaligen Aufenthalt in
er die äußere Anregung zu jeinem aWerther⸗ finden. Dberitalien ‚ beſonders in Venebig Hut m
Bon beiden Orten aus Inüpfte er jeßt unb einer Reife nad Schleſien (im Sommer dei
firterarifche Verbindungen an, fo namentli mit She), wohn mie v im J. 1792 in erh ae
Merd in Darmſtadt, F. a: zero in —— en ‚nes — Felhzuge in Frankre
Klinger und Savater. Die etanntjejoft mit ber Belagerung von Mainz bei. & 2 m
und . Wagner batiert ſchon aus Straßbu un. (1794) ben Er: nenboürbigen DD Yunb mit
Al3 Organ der neuen, weientiid) auf Hamann den nur ber To —ã
Herder zurkd, ufübrenden ab er bamalß | welchem ©. en —8 "bildet De
(1772) niit biefem, Mer, — nem Ipätern Schwa⸗ | ihrer gemein amen Thaͤtigkeit. Kt ee 19, Dit
ger Schloſſer u. a. bie «Sranfurter gelehrten Ars | 1806, (te er fi mit Chriftian —*
jeigen», außerdem anonym den Aufſaß «Von beuts | mit Seide en er Ion ı 18. ul 1m 1 eine *
qer Baulun no unbanel ag ſchriften * halts ehe eingeg |
her aus, nachdem ſchon Der (1770) fein Freund Stnatamimiftere auf.ie Ka it Te Nee
reitkopf in Leipzig ſeine ——* ammlung, eben⸗ liche Thaͤtigleit mehr
falls anonym, publiziert hatte. lentten erft | für Wiſſenſchaft und Kunft. u een nei |
fein «Göp» (guerit rn Ann gm] 1774) und | lihen und brieflichen Vertehr mit feinen Baitgeni
(cin «Merther» (Lyz. 1774), bie ebenfalls ohne den | jen lebte er, beglüdt durch das heiterfte tem
Namen des Verfaflers exicjienen die Aufmerlians | ım Belis der Achtung bes ge bilbeten — u
feit von —F Deutſchland 18 Dieſe beiden | ausgelegt den Studien der Natur, ber Kunſt ft und
Erſtlingswerle —— — pe dem Widerſpruch Ieinen poetischen Arbeiten biß zu * feinem i in Fer
ber ältern Generation, zugleich mit Heinern Stüden, | 22. März 1882 erfolgenben Tode. Seine —
dem «Glavigo», der «Stella», mehrern Singipies rubt in dem fi begraͤbnis. Seine DU,
a Saftna teftünden und Gedichten in dem von 3 Meilterwert, dert b bie weimarifce ya
ihm wieder belebten Han? Sachsſchen Tone, bie | thel, mo auch die Kolofia (büfte vo
nad) einem Stüde Klingers benannte Sturm: und ftellt it, während das bortige ufewm bie sah
Dran ngperiobe, al8 beren ertremfte Vertreter biefer | einer Ibee von Bettina von rm Amin 9 Er St
und gelten tönnen, während ber erfte Zeil | fer ausgeführte ſihende S !
von G. 3: auft» fie am vollendetiten außbrüdt. Stanbbilber ı in Marmor ober Brom ern |
Auf G.8 « vert er» ſpeziell folgte die Periobe der | liche läge in feiner Vateritabt (von Schwanttaltt
Empfindfamteit. 1844), in Weimar (von Rietſchel 1867), in ae
St tan in jener eit bes Rationalismus und den Berlin (von Schaper 1890) u Rare
dea franz. — B ‚plögtic ale das lebendige, (1883). Bon Büften find, außer den fhon d |
über äufe eln ſich erhebende Genie, als Vers | ten, heruorzuheben bie von Klauer (1778), von *
treter der Deu heit, der Raturwahrh eit und der ne t 1801) Schadow (1817) un Rauc) (18%)
Inutern Empfindung, eines nur durch inneres Maß | ebe Me des lehtern Statnette ( (1828); 1 von as
gebändigten Subje vismu8. Borna in Ol die von Kraus (1776), De u a
Der erg0, von Sachien: Weimar, Karl Auguft,
a
al pe (1787), Angelita Kauffmann (1
einer Reiſe ©.8 perfönliche Belannt«
machte eher (1795), Bary (1800), Augelgen (£
| Goethe
227
1682), Gebbers (auf Porzellan einer ital. Reife erſcheint. „Awar mar ein Entwurf
Larıtıd), Rolbei
wub Stier (1838), won in kaum überfch
es iDpuiffe m Zeichnungen, Kupfer:
ine Schattenrifien, ün:
a Nhalens und Gemmen aus allen Perioden
| ei hend tueten, abgeichloflen durch bie Toten⸗
Fe. Breller.
Berisben des Au Leben? ©.3 hängen
mit ie Berisben feines Dichterlebens aufs innigite
em. In dieſem unterfcheidet man deren flig:
ui, die man bie fentimentalsnaturafiitifche, Die
ge u die auf das Bebeutiame gerichtete,
öl, ERNER . «Wöp», ein Drama voll treu:
zu citbenticher Ginfalt, aber auch geiftiger
—— and iheitfinnes, und ber ſchwaͤrmeri⸗
a
mentale «Werther» waren
a rem
BE Bla m est
ie ae
38m 16. Jar. 1838), hier die Gelbftbiograpßie
:sucheiten Göp. Ebenfo liegen dem «Elavigo»
Eee non Denumardaid er, e.
22 — 2 3 fe. 8 fcheint,
Bu urmittelbarer — —
aem Guſſe mi, mehr ein
6 ein Wert a. Das pro
Sdet®.s, ſich in bie Zuſtande anderer
welche Stüde jed
ei niet —2*
7 IBinniger erſcheint in diefer
| a ir Finen Piedern und Nomamen, in
ber verllungene Bollston
mm zu wieber
| ihm in biejer
man alles von
H
|
war
Leſſing bereits männlich gelämpit
aber erreichte die um jene Zeiten
Barben. Diejes —
ala Oppo
J
ſition gegen das Her:
Werther» verfloſſen 12 Jahre
ale '
edeutenbes vernommen
war bie füberrafhung,, ala er
anımelter Schriften bers
erten der damit bezeich⸗
der erſten Geriobe batte ein uͤber⸗
Ger sa Säfte Tees
ei ei
, unter dem Ginflufie feiner weimarifchen
—j pe es ei a
t
BIST HE
oft
abgemwa t
trat er dem Gebiet
—— — tlafß-
eis bie Ichöne goldene Frucht
f
H
4
T
it
AN
i
B 2
&
"u am
Zn N
&n Beige, ze
’ t ⸗
— 3*
«Iphigenia⸗ in rhythmiſcher Proſa ſchon aus
[rüberer eit (1779) vorhanden, auch ein zwei
fte umfafjender Entwurf zum «Zaflo» (1784),
aber die vollendete Form, worin fie ung jegt ent:
gegentreten, verbanten fie ber harmoniſchen Stim⸗
mung, die fich feinem Gemüt unter dem ital. Him;
nel mitteilte. Der unvergleihli Zauber ber
Sprache, die Melodie des dramatiſchen Jambus
in beiden Stüden find bis jet unerreicht gebfieben.
Beide Dramen löfen bie ſchwierige Aufgabe, die
dramatifchen Konflitte mit Berthmähung aller
äußern Handlung’ auf dem rein piychol. Gebiete
fe auslämpfen zu laſſen und die Handlung allein
n die Charaltere zu verlegen. Dieſer Periode der
Neife und Idealität gehören außer dem fchon 1775
begonnenen «Gamont», in beflen Volksſcenen eine
pe unbe Realität bie ibenle Haltung des Ganzen
urchbricht, noch Die beiden Hauptwerke « Wilhelm
Meitter» (1794— 96) und «Hermann und Doro-
ihen» (1797) an. Sie esiienen in ber Zeit des
Bundes mit Schiller, «Wilhelm Meiſters Lehr:
jahre» geben, mit Benugung freimauterifcher Ten:
nzen, den Humanitätsibeen des 18. Jahrh. vollen
Ausdrud, indem fie beftimmmte Smbividuen in ihrer
Gntwidtelung zu Menjch en im höhern Sinne ſchil⸗
dern. Auch ın biefem Roman fpiegelt fi) jene Unis
verjalität bes ©. den Geiſtes, welche noch groß:
artiger im «Fauſts, ber Frucht feines ganzen Lebens,
ut ejheinung tommt. Das Höcdjite und Tiefite,
8 Lieblichſte und Ruhrendſte was eine ment:
lihe Bruft bewegen kann, ift im «ya
legt, dur ngen von ber ti Poeſie. Gerade
darum, weil diejes Weltgedicht in feinem inner:
ften Kerne beutfcher gerantt und gedacht ift als ſonſt
ein poetilchen Erzeugnis ber deutfchen Nation, bat
ed eine imopclitiiche Stellung und Bedeutung‘
gewonnen. Bu dem Epos « Hermann und Doro:
thea» tt zwar ber Stoff dem Bude seusführ:
liche Hiftorie der Emigranten ober vertriebenen Lu⸗
tberaner auß bem Erzbistum Salgburg» (2p3.1732)
nt, zugleich aber durch die Veränderung des
lien Hintergrumded und die geiftige Be:
ng des trodenen Materials bie \höpferifcfte
Dichterkraft erprobt: fa es, welche, in Berbin:
uft» nieberge:
bung mit tgpifcher Behandlung der Charaltere, die:
em Gedicht vielleicht hoͤchſten allgemeinmenfch»
ichen Wert unter allen Werfen &.3 verleiht.
Gegen das Ende des zweiten Periode feines
Dichterlebens gab ©. zugleich mit Schiller mit den
«Xenien» (1796), einer Sammlung polemifcher Zeit:
gebiähte, die Lofung zu einer neuen poetifhen Epoche.
ie enge Berbindung mit Schiller, über welde
ber Briefwechſel beider mwilltommene Aufſchlaſſe
ibt, war nicht ohne Einfluß geblieben. Gleichwohl
onnte e8 fcheinen, als fet die ſchaffende Straft in
ihm uicht mehr diejelbe wie früher. ©. bearbeitete
oltaires «Mahomet» und «Tancreb» (1802), und
nur in feinen Rom und Liedern ſchien die alte
Eigentümlichleit und Sale fi zu erhalten. Seine
«Natürliche Tochter» (1804), ein Spiegelbild ber
ranzoͤſiſchen Revolution, wurbe nicht vollendet und
eh die Menge kalt, obfchon fie nad) Gehalt und
rm zu den reifften Werten des Meiſters gehoͤrt.
agegen erfchien er in der vollſtändigen Ausgabe
des erjten Teils des «Fauft» (1808) und in ben
«Wahlverwandtſchaften⸗ (1809) ganz wieber als der
reiche ſchoͤpferiſche Geiſt von ehedem. Unftreitig ges
hört jener Roman der Kompofition und Darftellung
15
Bei
ubıe wu Belieuketlien. ub he sumtiche Fre:
eur u eher‘ zetup, ui mer BEE UE
new uinten ! NSTUEEE aUngpEmerIett, ee
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Zaun 3319,
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jumal erfüllte Ep ganzes Leben, und es gi
bahın gehorige Tisciplin, der er völlig
——— ae 3* beim Ienfchen (17:
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Nlarurf solle a ie 2 cl
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Drama bearbeitete
5 dieſes Gebiet
ben tönnen, ebenfo das —
Gattung an sis Im —— n dem Deu
feiner unvollende Den bei here
«Adilleiß».
auf bie bie höhere —— Bilbe —8
von * an ar Boll —X Lebens um!
Poeſie erfchien, wieß er in neue Bahn ar,
Goethe
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& —A RR t8 *
Despo
* feine & * ken ——
ei *8 burchaus notwendiger Iugen anmenbet,
if
ka — womit früher bie 9 —5 —
ergen, bie
Karıi behauptet wurde.
— namentlich bie früher einerſeits
—— Pr noentionelle Sn joe
P unberechen ar n jels
ua Wie finden wir ihn immer noch mit Glüd
Sy af dem Bebiete ber litterariichen und artiftis
Arzt, und namentlich) weiten feine Beftres
—— Weltlitteratur auf
egen den Schluß ſeines
IE —— ankun⸗
n man nicht v
© vi Yulem Streben antinafinucl verfahren, ſei,
wa veimehe entſchieden ausſprach, zur Ber:
wlan jener Beltfitteratur fei keine andere Littes
wc und berufen GIB bie Deut de. Um
ur zu den, horchte er im
Yarı Luz mit ine fa ängftlicen annung
ji
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acer ei Die einheimiichen — d di di
to och die
—A des beutfchen National:
und nur gegen das
er Altertum, nieht aber gegen die
dena bimspolitiicye ung zu
us fenbrern und Na folgern In fittera,
den Gegemomie vorbehalten. Konnte man i m
2 die polit. Entwidelungen
en bie Erheb 1813 und
Bapotens one Grund
= richt
o durfte man dabei "die Nüds
vernadläffigen, welde ein fo gewal⸗
zı) um bie vaterländif itteratur jo uns
ud derdienter Mann in An ruch zu nehmen
= Diufig begegnet man bei ihm einer freiern
Kar peiit Dinge von feinem mehr losmopolis
a als bei vielen feiner Gegner,
wa: com deutich:nationalen urteilen.
Læ der mächtigen ‚Birkung, 2 Ei G. im Ins
7
u
a = tallanbe — geabi t einen bie Bil
rare: über ihn ſchon währen
Zend, mei ‚aber nad jeinem Tode
a wajenbem Ber:
es nicht
— s ya eit —**
—3 nn. profaifche Ricolai, Kogebue und
. —5 bene utiuchen; aus fpäterer
ES a Im befien ge * ——
Beisftend war am au
dr sänge Guplom und polit
kp mb Gervinns: aus * e
—— —
durchweg
229
u den Schriften, welche über G.s Innerſtes
Au —*— — gehören. vor allem feine Aberaus
zahlreich er Yaltenen riefe: aus den frübeften Beis
ten an leipziger Freunde und Freundinnen (herau
von D. Jahn, Epz. 1849; 2. Aufl. 1867), an 84
mann (Stöberd «Altu ftunt, Enümannr, 1868), an
Herder («Aus Herders N ankf.
1856), an Lotte Buff 23 eftner (« 18 m Wer:
„Stuttg. eh), an Frau von Stein heraus.
von € öl, 8 Bde., Weim. 1848—51; 2. Aufl.,
von Fielip, Ds 1, 1883), an Lavater don ‚1833),
%. 9. Jacobi (Lpʒ. 1846 ‚Merd (in ben beei Wag⸗
ne den Sammlungen, Darmſt. 1835 un
2p3.1847), an Gräfin Stolberg (Lpz. 1839. 2. Aufl.
1881), an feine a (« au Nat», 2p;. 1871),
yohanna 3 Fahlmer (Ly ) und an Sophie La
ode (Berl. 1879). Ka treten die von Schoͤll
herausgegebenen riefe und Auffäße» (Weim. 1846
u. 1857) und Freiherrn von Biedermanns «G. und
Leipzig» (2 Bde. 1866). Aus den Junglings⸗
jahren bis ins —— erſtrecktt ſich die Korre⸗
St mit Anebel (2 Bde., Lpz. 1851) und mit
ed Karl —A— (ehr derbe Ausgabe,
ei ©.8 Lebzeiten erſchien,
* i A — und mit einer Zu⸗
rift an König Ludwig I. von Bayern gealeitet, der
a mit Schiller» (6 6 Bde., Stuttg. 1828
* 1829), been vierte Ausg erausg. von Boll:
mer, 2 Bde. . Stuttg. 1881) nit nur eine Menge
anfänglich außgefallener Nummern nadhbringt, ſon⸗
dern auch einen nad ben Driginal ndf riften
berihtigten Zert bietet. Auch den Brief:
we —* mit 35 ter, den Zeitraum von 1796 bis 1832
aflenb (6 Bbe., Berl. 1833—85), hatte ©. felbft
be; — im Bel an —5 — u erwä nen bie
va angehörenden — el m
(Stuttg. ‚dem Rat Grüner
Stontörat ea 3. 1853), mit
erft 8 * 2 Ri 3 — mit Graf
i
iniſter von neigt
&pn. 1868) den Bhlole jen $. A. Wolf (Berl. 1868)
und —— — 1872), mit Porlanıe von Wille:
mer (heraus ‚vonGreigenad), Gtuttg, Aller Bing,
g°
mit — ing beraudg. von K
1880), endl eue Mitteilungen A 2. 3 han
aclaffe» von Bratranel
3. 187416), Returmifjenihft:
* —* pondenz» und den «Briefwechſel mit den
Seoräbern von Humboldt» enthaltend. An den
G.ſchen Briefen, die Bettina von Arnim in ihrem
oefievollen «Brie fel mit einem Kinde⸗ (8Vde.,
erl. 1836) veröffentlichte, hat bie Heraußgeberin
nachtraͤglich viel geändert, odaß die Echtheit im Ein:
einen nicht feitfteht. Als Leitfaden in der Korres
* bienen » ‚8 Briefe überfichtlich bearbeitet
von Fr. Strehlke⸗ (2 3 eri. 1882 u. 1883).
Aus der umfan npriden Litteratur über ©. ver:
bienen hervorgehoben zu werden: bie «Mitteilun:
gen» von Riemer (2 Bde. Berl. 1841), Edermanns
ne äche mit ©.» (Bd. 1 u. 2, Lpz. 1836; Bd. 8,
eb. 1848; 6. 8 Fu, mi nfeitung und Inmers
herausg.
feine
tungen von 9. Dünder, 3 de., 1884), Joh. Falks
a G. aus Onichem Ging ange bargeftellts (2p.
1882; 8. Ra . in den J. 1771
76» (Banno. Ic): —*8 G. und bie Ius
ftige Zeit in Weimaro (Lpz. 1867); die «Unter
tungen mit dem Kanzler von Müller» (Stuttg.18 0),
athentas | «G.8 Tagebücher aus ber erften a hen Seit»
(in Bd. 1 von R. Keil «Bor hundert Jahren», Lpz.
230
1870) und kritiſche Schriften, wie RB. Schegers «Aus
3 Srübzeit» (1879), Freiherrn von Biebermanns
a ranff. 1879), ba8 feit 1880
in Srant urt jährlid) erſcheinende « B,.jahrbud »
von L. Geiger und Minors und Sauers «Stus
dien» (Wien 1860), worin die durch DM. Bernays
Haffil e Schrift «Kritit und Geidichte des ©. ihen
Serteön 1866) begründete ſog. Goethes Philologie
ebenfo druck findet mie oß den —A
welche etwa ſeit 1840 in immer wachſender An nehl
über ®. und feine Dichtungen auf dbeutichen Uni⸗
verjitäten regelmäßig gehalten werden. Eine Menge
Heinerer Aufjäge find inZeitſ Griften, Zajpenbäihern, | 1
Memoiren u. ſ. w. zerftreut. Diefe finden fich nebft
fämtlidyen Geſamt⸗ und Einzelaußgaben der G. ſchen
arte jorgfältig 3 Biotiote in dem «Neueiten
Verzeichnis einer G.⸗Bibliothek 17671874» von
irzel in Leipzig. In Dee nad bem Tode
Hirzeis (1877) der dortigen et Bei —
Sammlung werden neben mehrern hundert G. ſchen
Autographen aud das ältejte Liederbuch &.3 und
eine ältere Handſchrift der «Mitichuldigen», beide
von 3.1769, aufbewahrt. 9. Rolletts « Goethes | me
Bildniffe» (Wien 1882 u. 1883) erfüllen benjelben
Zwecd in Betreff der Porträts G.2.
Gejamtausgaben von ©.3 Belen erfdienen zus
erit in 13 Bänden (Stuttg. 1806—10), dann in 20
Bänden (Stuttg. 1815—19), eine Husgabe leßter
Hand in 60 Bänden (Stuttg. 1827—42), in 8 Ban⸗
den in Hochquart (Stuttg. 1836—47), in 40 Büns
den (Stuttg. — in 30 Bänden (Stuttg. 1850 u.
1857). Von ben !pätern Cottafchen Außgeben Ic feit
1872 verdienen die mit a eihungen von K. Goedeke
verſehenen rũ ipmenbe Grwäh nung. Den reinften Tert
bietet die bei G. Hempel in Berlin von 1867 bis 1879
in 36 Bänden erjchienene, ii eit 1882 neu aufgelegte,
mit Grilärungen verfehene Geſamtausgabe, und für
die Trnbeite, Reit —— das gemeinſchaftliche
erk von S. Hirzel und M. Bernays: «Der junge
©.» (3 Bde., Opy. 1875). Eine Biogr Por .3jebod),
die fein inneres und äußeres Leben er — barı
jeilte, gehört noch zu ben ungelöften Aufgaben.
erſuche ‚uaßten iehoff 18 Bde., Shuttg. 1847;
3. Aufl., 4 808) I und Schäfer (23 Brem.
1851; 9. Kufl. 1858). Einen gedrängten F riß bies
tet Goebeie in feinem «Grundriß zur Geſchichte der
deutſchen Dichtung» (Hannov. 1859), b bem eine feld»
ftändige Biographie (G.s Leben und Schriften»,
Stuttg. min geielet | t.
belt am anziebe en ften 9. Grimms «Goethe» (Bor;
Icfungen, 2 Bde., Berl, 1877). Dünsgers a Frauen⸗
bilder» 1852), beffen «Freundesbilder » (1858),
Stahrs «Weimar und Yena» (2Bde. Oldenb. 1852),
- von Beaulieu:Marconnays «Anna Amalia» Weim.
1874), Ariegts «@®ebrüber Sendenberg» (Frankf.
a. M. 1869), defien «Deutfche Kulturbilder aus
dem 18. Sehe » (Epʒ. 1874), Dinkers «G. und
Karl Augufts (2 Boe,, £p3. 186165) u. a. m. find
als bio grapfifche Borarbeitenzubetrachten. Bunädjft
füllen Vene Züde aus bes Engländers Lewes «Life
and works of G.» (2 Bde. Lond. 1855, au) 2
1858; 3. Aufl. 1882; deutich von Srefe, 14. ur
orjhungen »
Denfelden Stoff behans | der
Goethe
Meyer: — 18007, 9
1870 u. 1888 hin 1809. Ca dad Fr
Bifcher 1875, — ber 1 erg, 7 — — 1880
vu. 1881, O. bach und Shreyer 1881 u.c.m)
und u iert 2 welcher zur Beit feines Ciki:
nen vielfa a iert, hen un
verherrlicht —— Werther m
feine Seit», 2. Aufl. — Über «Herman
und Dorothea» f de & . von Humboldt ein eig
ned Wert (Braunihm. 179: 3. Aufl, mit Im:
wort von Hettner, 1861), "über eine Yusoat!
von G.s lyriſchen Gedichten Kannegieher (Breit.
‚ über «Wilhelm Vteilter» —— (Ki:
ns 1849), Aber die « Iphigenia⸗ Otto Jahn u.|.m.
ER und Dünker haben Erläuterun ngen pi
Gedichten, lekterer außerdem zu faft a
®.8, namentlih zu «Dichtung un ehrt u
ur « Stalieni hen Reife» aerandgt agsgehen,
noch mehr ala Schi uhm ade
Weiliet es und Deutfcher —* im "Huplanbe u Im
Bon «Werther» aibt. es on? 2% ber:
—* n (die neuefte vo 8),
ere — Helen Fpanifce, —2
— —* her find bie übe:
Iebungen —*5 ie ins Engliiche (ir
vorzbgliähe von dem Amerilaner Bayard Zayin,
eile 1874 u. 1876). ine bibliegr. Zulam:
menftellung aller ( G.ſchen Schriften und beren Kom:
urteilungen und fiberfeßungen au:
ölterer er Heit enthält Wenzelö «us Weimars coll
en nn Sn Re
ungen (beitebenb in ichnungen
Ölgemälben, geichnittenen Steinen, Brongen, Pin
zen, Maiolilen, Mineralien u. f. w. ) gab ſein hundi⸗
ger Sekretaͤr S uhazht ei einen ferofältig gearbeits
ten Katalog (8 1848—49
G., das ältefte PER bürgerlicher Gitern, amt
väterlicherfeitö auß Artern in Thü dtied⸗
rich Georg G., Sohn des Huffchmieds Hand Chri-
ſtian G. au tern, geb. dafelbit 7 tue) tom
als Schneidergef fell nad Sranffurta. we el
ürger wurde und fi) 1706 in geile: Di
ebenfalls verwitweien Cornelia Schell m
1754), bern
— eb. 1668, ‚geht 26. —— —
en Gaſthofs
drwahlte un ala 8 lter 13. Febr. 1780 ve
ftarb. — Deflen Sohn, Johenn Auipare (ge:
tauft 31. al 1710, geft. 27. März , gott
Rechte und fi 1742 faiferl- Hat. war 1.
Bater des Dichter yobenn Kaſpar vermöhlt
fi 20. Aug. 1748 nit atharine Glifabeth *
(getauft 13.
zu Frankfurt), weicher am
der Nechte, kaiſerl. Rat und © Gt
(ach zu Frankfurt flarb, ©.3 einzige Schicke,
Corneli a Srieberi e Chriftiane, geb. 7.28
1750, verm
Binder 1 a, 1862,
1777, bald nad) der G
ftorbenen Tochter Julie.
(geb. 1774) ward 1794 die a preu
rats Nicolovius und hinterließ bei ihrem Tode(1811)
Tochter Luit
—S————
2vde. Stuttg. 1883), befien «The story of G.’5
* —— und «G.s —44 von H. Duntzer | zahlreiche, noch blühende Rachkommenſchaft.
), eine durch Genauigkeit und Treue in n der She mit Johanne C hriftiane Sophit
allem That !äclicen ausgezeichnete, auf höhere | Bulpius( ochber bed weimant hen Yimtsarcivet vatt
alım 36 bob verzichtende Arbeit. Zaft alle | Job. —* Bulpius), eimar 6. Juni 170%,
Schriften G.s haben eine eigene gitteratur, Die ef bai ton —— Rage 1816, maurben De
zahlreichſte «auft» (befonber® bearbeitet von Ed. | Dichter nıehrere Rinder geboren, weldye jedoch), bi⸗
te fih 1. Nov. 1778 mit obere
Georg Schloffer (1. d.), ftarb aber fon 8. Juri
Geburt ihrer zweiten, 179
Golden — Goethit
am Sohn, in ber Rinbheit verſtarben. Dieſer,
a at ©., geb. 26.
roßher
ß eo
batte
un — elbelmins ern Bermählt
* 38 —S— Chalm
96 —* itut, mehr
. ua Rast —— {jo
———— Sie iſt bekannt als die Pflegerin
—— — Perg deſſen Dingeng fe als
u ha Bien, zulegt in Deimar Die, wo te
it. 1872 farb, rt brei flindern, den
ꝛað i ſatb das iüngfte, Alma Sedina Hens
‚ae bernelia von ©. (geb. 29. Dlt. 1827),
23 9, 1844 ma Wien am Zyphus. Bon
* Fur — oligan
April 1818), der Miu
—— unter
oewe in Stet⸗
a wu „8,
ı &
—— hm
„auch hier, mo er er längere Seit verblieb. Meh⸗
——— —— t. „ach
ver i
weni: ali Sammer sn Weimar.
«Der Men
Raturs Stuttg. u. Tub. er
* und Dichter aueleid
ex nod) eine größere Fr
er Stutig. u Tab. 1851) und eine
Zum: Imilder « —* Stuttq. u. Tab.
—— tionsrat und weimar.
a un — zu vn. 20. Jan. 1888,
er —8 Seeſtadt,
tele un der ſchwed — pre
* an dem
x in der Bier von
Mölndalik und Safweaͤ
zu an: ud der Inſel ar — in 10
bübichen
aa: und und wird dur bie
4m lange er mit Stodholm, durch bie
" im lange « banan» mit den großen
—— ſowie den Bötalanal (f. d.)
wit ber Dftfee verbunden. Der
* 1 va (hönfen ute und nad) Stock
2* zu hie, —— und bedentendſte Stadt
—— — geoharti in der Ans
—— von
keit, mach en einen ſehr günfti igen
Sr dere Straße ift von einem
—— mb 90 Brtldenäben
X.
1660 farb, bas Rathaus, eug:
Borie, das Bollamt, das — rie
ſ. Raute
—2*— 880 auf Beine), 0 „sine Societät ber Wiſſenſchaften,
künftlerifcher Ausbil | Mal
terte | wert und
231°
Gtohlifjement bie großen Magazine,
bie Poſt, bie
pe Waßerleitung das Theater, ber
G. befigt ein 1648 — — ſfleies Öinmnafium
Öbere techniſche — (bad
ſtitut), eine Ravigafiondfänule
ere Banken, Wo ——5 —
und Kr en. Die Zahl der Einwohner,
unter denen feit alter Zeit aus Spelulations⸗
— St emde,beionders Englaͤnder und Deutſche,
Bayer an, a belief nd 1 1805 a 1865
—* und Far Lt 8 pl Daupinn ahrunhe
zweige. Die Hanbelsflotte ber Stabt zählt (Ende
1881) 247 Schiffe von 81966 t, davon 66
fchiffe; 1881 liefen in den Hafen ein: 1376 Segel.
und 2860 Dampfichiffe von 855926 t, und auß:
1387 Segel: und 2877 Dampffcifie von 748781 t.
Megen ber günitigen Lage und des teefilichen, ft
immer eisfreien Hafens nimmt die Stadt ben e
Nang unter ben ſchwed. Bandelsplähen ein. Mit
md, Stodholm, Kriftiania, Ko nen
titahaon, Samburg, Notterbam, ter
werpen, Dan: Det zonbon, ‚eiverpool, = —
—*57— und Hu elmaͤßigen "Damp .
Biffabrtönerte 1 Maßen be bem Hande find and vor von
Husen von Segeltud, Zau
ei —— und mechan. Berl:
hätten, darunter bebeutenbe für Tiſchlerarbeiten.
vu fabriziert man Zabal, Zucer, Borter, Papier,
[Sig und fig und unterhält Baummwollipinnerei und Kattun⸗
Der Geſamtw rikate betrug
1881 on 16 Mill. Kronen (18 ‚Marl. Die
Fiſcherei, namentlich der Heringsfang von G. und
von Göteborg: und Bohus⸗Lan überhaupt, war
abet außerorbentlid wichtig und hebt ne, Veit
neueiter Zeit wieder. Ehemals war ©. ſiark
jeligt aber 1807 wurben die Werte es m
vr alten wichtigen Feſtung Gamla⸗(Alt Elfs⸗
borg, die man 1660 ſchleifte, iſt kaum noch eine
Spur vorhanden. Der Cingang zum Hafen wird
heinbar verteidigt burch die 1646—54 auf einer
eljeninfel erbaute Feſtung Neu: oder Rya:Clf3:
org. Schon Guftav Baiı erfannte die Wichtig:
feit eine® Hafenplatzes in vieler Segend und fuchte
bie 2 km nördlich gelegene alte Stadt Nya :Töböfe
in Hufnahme zu bringen, bie fpäter als Gamle—
faben (Altitabt) zu_ ©. gerechnet ward. Karl IX.
egte1608 ein G. auf Hifingen, im Kirchſpiel Lundby,
an, das aber 1612 die Dänen eroberten und zerftör:
tem. Sultan Adolf gründete dann 1618 ©. an ber
iegigen Stelle, m rch feine wie feiner Nachfols
ger Brivilegien blnhte u Stadt raſch empor, uns
geachtet zahlreicher Feuersbrunſte. Im Sommer
1676 wurde bie Stabt von bem norweg. Statthal:
ter Guldenlöwe belagert. Im daͤn. Siriege 1788
ward G. abermals von Norwegen aus bebrebt,
vom König Guſtav III. aber gerettet. Die 1731
* errichtete und 1746 erneuerte Oftindiſche Kom⸗
ie Löfte ſich 1817 auf.
oethe-@tiftusug, eine 1849 bei ber Feier von
* 100. Geburtstag zu Weimar gegründete
fein Daß bei welche in zweijährigem Turnus abwech⸗
e Probult ſchoͤnen Litteratur,
erei, ot und ‚Duft mit einem Preile
——
© , ti
Goethit, ein von Lenz nad Goethe benanntes
Gifenerz, das im rhombiſchen Syftem, mit Wanganit
ein Dhufeum, eine
e Sm
*
"232 Gothland — Gott
iiemschh teyalißet, zb einerfeits fAulenför« | Gpruden geiärichen find unb cn 6
ann a | Da Lei
Mi engere hen 1 hemmt re
und biamants Qt. oriehiig) 4 b,
heint (oe. Rubinglim- k3,Q, —
— 7* em tät: e ei GRAN
en Gruppen, au. fhuppig-faferigen tefprache be ab, baß ex ba3 urgermen.
jaten verbunden. ches das
rd. au ben Die ——— — un Be
reicher on — [8 das He liche Brauns | noch eine — BER das hand
A ——
, auf dem Weftermalbe in —*
en an a I in a. x e uns — der —— hai 3 Er nn R
Fr Alan fel ini Im Dis (ei non jen in Quarz). | Sprade
Set N Östalan deB got. —A 0.r Bein. a
‚1. Bötaland,
jtedus, & tfteller, abelin 881 been umfangreichjtes
FH * a0, She, Ich “ mie Goten (f.b.). | zu weile: Ena Fr
Sothcher al, ile, Erna enthält. Andere Bru ide, namı
Bstilse 86 Schri Di Tannten, als | lich der Briefe, finden fich zu Wolfenbüttel, U
Ulfles das Neue Mina in r Bot, —5 La Turin, iente einer got. Grilärung
—8— die Schrift; fe 55 iebene Ges gehfunes.Ghan ums zu Rom. u 1
;e und bebienten —* Runen. i von ee und 2öbe Ars
alten nehmt feine‘ geil — aus en eh Krane Hund gerilon, aba 6 { Ba; — —
ncial le 1876
m H ee —5 — und tg ah ine (7. Aufl., —8— 1878), ce
«Die got, Spra abe » (Ber. 1869) J
Pe ana de Den on, Yntee — — Zul, ‚ Sale u lat
erglei
it folgendes - ar, —— 18. Eule, or Gin!
13 lad, 1. Bottland.
|, Bet. un jen —— liegt
Als bo Baht n — igteit von ber Na
Freie m P IS
” » ” Bi —— Dagegen
jet — galt BER Ta See
Albvus . ‚le lels 90 ee ————
Qarthr .. url 6 r |100 een ——— Seiſtiges —
—æ—— 7 s [200 | fung mit —— —
Naale ....[h*n| 8 t 1800 des iftes entnimmt, fo gen
[p*th| o en v [400 | der Glaube an diefe höhere Mat mit bem
U [1 [10 «= "JE 1900 | Hden immer eeihern und tele an sg
k h 3 vr mo | Bin mieten Stufe wich bie al Sen mu
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aeg nm Eid übe bt Bien Sr ——— ver een,
ıprıhen oder ne Sutluns —— zwien jener bohern und ber freien, ee dar, e
untte ausgebrädt, ten Hu su bewahren febt, wird
teuen Teftamen! Ye Ha — ferünalide vor dem imnisvoll m
Iino nur Mi — — Leben in im Der Rabız zum otteßglauben.
erhalten, PT —— Bingen Urfprung Glaubens an ©. if er ei
don —E bald vee mod) eine wißkärlihe Sas:
Wntlige Zweig ber Be Se im Da eb nmfälihen &
ge Ton AR Tr den en | mie im m —— mie 16
ot. Vollern sen wurbe, liche anzuertennen, zu wahren unb mit i
— 35* mein! in biefer Gem.
Han Dun KH Ehrm bang 2 ——
—— —— — I en a —
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Ott 233
Gebebun ihre Tontrete | eins wußte, und durch Die der Gotteslindſchaft
Fer ai [bergen Se 9 —128* a m | 9 das * Benin Dr t Rene eit Dollenbeh
ug ab Wille bleiben im eigenen
* 2 en Innern des Menichen A verfühnende Liebe. Das
23 welche der Menſch feinen theoretiſche Gottesbewußtſein in Gemaͤßheit des
Ei ſcht Reit velägiöfe en neuen teligiöfen Bewußtſeinsgehaltes auszugeftals
als folchen darf die ber religidien bie Aufgabe der drijtl. Theologie und his
Surıdung oder des fheoretiichen Gottesbewußt⸗ Iofap ie * en, die AH te noch nicht vollen
en ude verwechſeit werben, 0| obwohl beibe, aufs ber zit —— pie anlhonn ift en
— — e Geha nfluſſe der antiken Weltanſchauung und Phi⸗
keridenbend anf fehr seid en Stufen | lofopbie Seh be ll des eigentümlicpen
HS
ve Borftellung der nämliche fein. Das | religiöfen Ge tentums: der unendliche
‚stehe in für ba Fromme Gefühl eins und das: | ©. als liebender Bater N denſchen, in feiner We⸗
de nat e8 Die el unß nun im eine Bielbeit | jensfülle offenbar im Sohn und mit Teiner Geiſtes⸗
m Euzeiweien zerſplittern ober zur Erkenntnis macht wirkſam gegenwärtig in ber Gemeinſchaft
e cebeit 8.8 — fein, möge fie das⸗der Gläub nbigen. enn bie ortbodore Theologie
de in ber eines periö nlichen Weſens oder | dabei eine Dreiheit g göttlichen « erfonen» ver tand,
u Macht, Weisheit und Güte aufs In warb bi die Einheit und Abfolutheit des geilti
Die vereint, was die Borftellung | Weſens G.s nur um fo energiicher betont. ber
\ber da das Gottesbewußtfein, obwohl im | diefed göttliche Weſen ward überwiegend unter der
des den begründet, immer | von den Platonikern entlehnten Kategorie de reis
mu cıfen ber angeregt wird, fo fteht ©. dem Wiens | nen beftimmungslofen Seins gefaßt, mit welcher
sa gen in der Form ber Ginzelheit äußerlich | die kontreten Beſtimmungen ber icchlichen Preis
weniber, che ex Leu aD der —* uber Ibm, Jon einigteitäle te übel pers. zufammenitimmten. Daß
dan ch ofienbaren des eiges | der reine ©. felbft ebenbiger einheitlicher Wille ei, .
t wird. — find e8 | warb me r vom feonımen Gefühle geglaubt als
enda küsıber — mächtig ge Eindrüde des äußern willenfe ia ründet. Daher bie unperjönliche
ulmen dem 2 Benin die Ahnung eines Kung bes z orten en (ieuerdings gewöhnlich a 3
ot Des wird unbe Ban —A beseichnet) bei Philoſopben
sus m des 3175 Lebens ſelbſt, | und Myſtilern uch, fand und den chriſil. Gottes⸗
meh ungeorbnete Phantafie die Göts | glauben ſelbſt bald mt Berfingtgus in die abfolute
kupcale in) ere, und wunderlich fließt | «Subftange, bald mit Be jun abjoluten
m Sklung in bi andere. —5 wenn das Idee⸗ au bebroßen | ien. a Ne lie de Aus:
* a erkennung ei Drbnung | führung der Gotteslehre, von ber ogmatil
— — en iR hal t der Botteds | und der Wolffichen Bbitofophie (im er ahrh.)
ono — Pi Fr Asian vollendet, ftellte die er⸗
** 2 al. ern Bono rillicen Gottesbegrifig nur um
aber bie — na
— — —* a
—— — ne um ers ihrer Leerheit noch widerſprechenden Borfte
älteften hen en if bie geglies | lung «bes höchſten Weiend», d. h. eines übermeits
— un ba fe 3 ein Sorts | lichen, aber in die Welt nicht ein reifenden Ginzels
U. € wi ſelbſt FH duch weiend, fortfchritt und in Demonftrationen für die
Gutmädelung empor ten beajelben ı un beiten vornehmite «Eigens
— * d.), das Side im in eine — ften» als «Beweife für das Daſein ©.8» ſich
Crideinungsform fefthält, ba in fe
rblofen un
Kr abmühte. Das Ungenügende aller biefer Berftans
MB anen True, die elheit zu beöbeioeife bedte Kant auf, ohne die Vorſtellung
. Der, febafo daB Leben fi) mit fittlihem | des allervolllommenten Einze weſens, für die er
Odeite eriüt, immer beftinmter monot iſtiſche, ſelbſt im ſittli en Bewußtſein des Me den eine
Oezeute iu A aufnimmt. Bei aller Mannigs | neue Stüße fudt IR verlafien. Um ‚ mächtiger
Meet ber t Ende de3
geikigen Guter tft doch bie fittlide ma te ſich ber Einf Spinpzas [
Eine. Die griech. Philoſophie hat | 18. Jahrh. geltend. Leſſin "2 und Herder erinnerten
an ihn, Scleiermader, nen und Fichte in
* ohl fie entweder in ben polys | feiner Ipätern Zeit ſuchten feine Lehre, die Sehre
Sa ien Borausl en bes Bolläglaubens | von der abjoluten Subitanz, weiter zu bilden.
ieb oder feinen seligiöfen Gehalt ver: | Schleiermadher war ©. die abfolute, in fi fe ft
Geſchichtlich iſt ber mionotheiftifche | einfache und beftimmung3loje Caufalität alles na⸗
Be ze bei den Seracliten bie Grun lage | türlichen und geiftigen Geſchehens; ; Side befinierte
n Bubrefigion en. Doch ward auch bier | ihn ala die moraliſche Weltordnung, Schelling als
Schigkit GB e G.8 erft allmählich ertannt | die ewig fich ſelbſt aus der Beftimmungsleft igkeit
=D Wh für Has vollebewuhiſein noch Lange durch | der reinen ar zu beitinmtem, immer
—— —— * an das altfemit. | höher organifi tertem Leben ſich ausgebärende Nas
Ru
He
B°
s
Er
Ser
E>
m verbunlelt. Urfprung, des ißrael. | tur; Hegel endlich ala die abjolute Bernunftidee,
aus der = eines Stam; | weiche in ber Natur ſich ihrer felbft entäußert, um
Wins zerrät fich auch nachma N in ben | in der endlichen Beifterwelt als abfoluter Geift zu
8 agemijchten finnli und K ſelbſt zurüdzufe Ben. Das dem religiöfen Ges
“es bat — Dur ben Glaub A oh —— sdrud — Br Mr
auben an |’pbilofopbiichen Ausdruck das «Abjolute» faſt völlig
— tere, mit dem ber «Sohn» fi | zu verſchwinden.
234
Gegen die Bedre ed religiöjen Sinterefios,
welches ein perfönli ale rn berlangt
unb dieſen nur ala abjoluten, über den Weltlauf
erhabenen, aber in ihm ſich wirklſam erweifenden
Willen verftehen Tann, erhoben Theologen und
tbeiftifchen bilofophen Widerſpruch. Die mit
egelichen Vorftellungen neuverzierte "altkir li
ee keitslehre warb von bem einen, eine ftart
—— — des Gottesbegriffs, welche
ogar bie tung einer aim lichen Gntftes
ung und Dervolllommnung G.8 nicht ſcheute, von
ben andern, die einfache Ruͤckkehr zu den — 5 —
doxen Beltimmungen von ben dritten empfohlen.
Auch für die unbedingte Unzuläffigleit jeder nähern
Beitimmung des göttlichen Weſens, alfo für dag
Verharten auf dem Standpunkt eines unvermittel⸗
ten Glaubens, erhoben I ee eachtete Stimmen.
Die neuere «pantheiftiiche» Philoſophie ift bisher
mehr aus einem Gefühle innerer Ungenfige zurüds»
RAN als wiljenfchaftlich Abermunden worben.
as Bbilofophieren war auß ber Mode gelommen
und bie aKirche⸗ hatte zu Dem Einflufe & ragen
feine Zeit. Während unter bem Ginfluffe der mos
bernen Naturwillenfchaften eine immer weiter fi
verbreitenbe Seite! tung auch bie pantheijtiiche
Uuffafiung als Halbheit verwarf und zum erklärten
Atheismus fortichritt, arbeiteten einzelne Denter
in der Stille an dem großen Problem, die Forde⸗
rungen ber amobernen Deltan(auung mit bem
[rommmen Bebürfnis des Chriſten zu verfühnen.
le Worftellung eines «außerweltlichene ©.8, wel
cher, mehr oder minder als ein ins Un eheuere ge:
Ielgerter Done gedacht, von außen her bie Welt
n Bewegung ſeht und, wenn er will, eingreift in
—* Verlauf, kann dem heut en Standpuntt ni
tuchr nenliner N Die bio dıbe t G.s tann nicht als
ulllturliche lacht tbnungen ber Welt zu
nichbrechen, fon A I als in telen Den — en
—9 I nethätig end begriffen mer
ebenbige Oele eit 9,8, he Intelligenz ab ei
non Licbewillen in bie Kategorien bes enbliden
Geiſteslebens iu faffen. bat ‚jeine falt, faft unüberwinb:
lichen Schwier leiten, bie 6 jebem Verſuche, ®.3
Gigenfdaften tüber — na u Tage treten.
ann ber a banon n ot ablafjen, fd Nic
dus Welen G.s nad) ber
Analo eigenen DBe
end vorftellig zu machen, und *
u ber Erlenntnis, daß ber endliche Geiſt he! bay
Geift die D enbarung bes une lien ift. Vor
allem das veligiöfe Bebürfnis verlangt einen leben:
bigen G., zu bem wir beten u — der Be⸗
ch un
tende vertrauensvoll wie J ge enũber⸗
tritt, Leere — bringen dieſes Bedurfnis
mienmale zum Schweigen. Die Spelulation hat das
ANMecht — anzuerlennen, nicht tot zu reden,
aber auch auf ihrem eigenen Rechte zu beſtehen
bie notwendige lblichteit aller religiöfen Bo *
lungen nad uumeilen,
lebens aber forbert ben Aufbau einer einheitlichen
en welche bie natürliche (caufale) und
bie religidaiſit he (teleotonifce) Weltbetrachtung
verföhnt Inbenafie ben unenb ichen Geiſt als ben höch⸗
inhellogrund ber natarlichen und der fittlichen
belt hunleid) aber als den erſt in lepterer fich voll»
ollen asenden I al nden Willen auffa en lehrt.
e neuerbings erhobene Forderung, ben gan
ana bes Goltesbegriffe au Sen Öshanten De D
beſ
wedſehenden Willen⸗ Pr endlichen
er
esfelben aber lebigli
den Den. |
Die Einheit unferd Geiſtes⸗ lei V
Gott (oh. von) — Götterdänmerung
Chriftentum zu entnehmen und a
metaphufiihen U r den
bes Se Freien des ewigen ? —
von Natur —58 Geiſt beiſeile zu ſielle
—* keine — der dem menſchlichen Teni,
fe von alters ber aufnö
ern mur ben eblichen ud, die Dekan
mit jenen Problemen als eirreligiöss u
tiftlih» verbieten zu wollen.
©stt oh. von, portug, 3 Fuan di Dio) 1—
ende Beiname, we —— geht
Ciudad, der Begrünber er
.d), hen Sei feinen Sehe
8. er 128 zu ee
Grziefung nl beruht f ſich ſchon als Anabe ın
Probleme, is!
nen bramati Stüden in Ir
Bötti en wo er 1763 die Rechte
er die nntſe des * ẽthe
—3— bafelbft ein J.1
ſellſ
wurde er als Archivar ellt; ı
ging er als eis ichretär —5 — |
näditen Jah Sabre beg are
ch auf ie Univerfität zu Göttingen, wo er mil
den «Muſenalmanach⸗ begründete, lehrte aber
nad) Gotha und 1770 au feinen Bo ten nach
far zurüd, Radıbem er 1771 zu Gotha De ie
beimen Kanzlei (feit 1782 * Gelretär) angel
worden, unternabu er 1774 eine Exholunr::
nad) Syon und lernte hier das f Em
tennen. In den näditen 19 Yalren nad ſe
Nüdtehr lieferte er feine ern dramatil
—— A beiah ——— &
lerta tens Diherend
Grade
t | bo y4 —* zu 8 18. Mär 17
. war ein in den neuern Litteraturen woh ri
vener Mann. Beſonders waren ed bie franz
ter, deren Qlätte I orm umd Vers er zu erreic
Frebte, bob daber : auch eine Vorliebe jür den ae
riner. verfuchte fich in allen Gattungen
bramatifde en Kunft, im Zrauerfpiel wie im
Iiel im Singfpiel und in ber ‚Ba Seine ü
vefien im Fache ber Epiſtel, des Liedes
35 (ung und Glegie an Gar burd) ben !
drud za jarter und edler Gefühle und Ihalthafte U
aus. Bon ihm erſchienen «Wedichtes (2 Yoe., Ci
1787— 88), «Eingipiele» (Bd. 1, Gorhe 1'
«Schaufpiele» (293.1795) und eingelne theatra
Arbeiten, meift Überjegungen, unter denen «RI
(1775) burqh Bendas Munt (1778). am meiltd
annt wurde, nach feinem Tode ein dritter
feiner aWebichten, auc ala «Nachjlap» (Gotha I
Götterbaum, Pflanzengattung, |. Ailaı
—— — (Ra narött) iſt i
erman. Nothe ie der Jüngfte Tag, an mc
Götter und nichen hen im Kampfe mit den
Mächten unterliegen und die Weit tuntergeht..
orzeichen kunden diefelbe an: Baldr ftirt
tter Winter tritt ein, unter den
Mord, Treulofigleit und Che
Ke Sturmriefe ( dhis die
ri Wi
ENTE
und ber tet
Loki hat feine Feſſeln rengt und zieht (
Seite der Mid —** ie. m welche die Er
saller hberihüttet, gegen Die 0 e Bötter. Di
eien kommen heran und Surte führt bie |
tielen zum Kampfe; an ber Spite feines Schi
Gottergeruch — GBottesfurät
—2*
255 Saybm
ungen.
us und Mytbologie.
| ‚Gangheufärege
ber preuß. PBroving
au, Kreis Wals
eines
Gruben" ——
Apoſtel.
älterer Sprache foviel wie
— 1 Indult.
Gemini, |. Rultus.
Gesuffursnbe nerhe nn mil
0) allgemein
Sen Wlleren jener Beit in ber
tn reale t Bott Friebe t
munden Ürien * & ei ws
, us nee
Schriften
onen von
Männer
2. 1797 | ftebler
auße | (Straßb.
255
deuten. Diefer Behauptung ift jeb ve et
it Recht widerſprochen * worben. Die =
weiche unter nter dem Namen bes —e— et
8 gelommen find, find offenbar aus weten
— des de ee erwachſen und
Ken mar ber Som Sohn
eineß re Hben Sa * je m einem Vater
weite, Rei en a: —* il, in Die Be
| une Später eu es
ab gt) diem m usjöne
Der Dell mu —
—2 ei ee ai ey und
woftif Den tungen zu wibmen. In enger
haft ftand er ep Nebin, dem
ale bes Buchs «Bon den neu eljenn, und
eit 1357 fammelte er oleihgefimte
ch m einem ein. as D rt feines 3 Birtene
gm wohrideinfihften bie Gebt ange ba © 5
am w einli ie Gebir raubun⸗
dens und bie Stadt Chur an. Gr ſtarb ala Cin⸗
um 1882. Bol. G. Schmibt, sie G.» (Un
hang u aauierd Leben», Hamb. 1841); berfelbe,
— . (m ben «Beiträgen zu den
der K Bifenfächen Jena 1854); Denifle, «Der
im&berland und Nilolaus von Are
(im — hen spolit. Blättern», Münd. 18
berfelbe, «Zaulers Detebrung iriti ch untrjußen
„1879); Junbt, —X
quatorziöme siöcle» (Bar. Teer
Öotteöfeiebe, Treuga Dei (frz. tröre de
Dieu), nannte man im Mittelafter bie ſchraniung
ber Fehden, welche von der Kirche ausging, um ein
übe welches fie nicht außrotten konnte, zu mildern.
Kraft bes ©. follte 5 er jede Gewalttbat, nas
merelich jede Selbithilfe durch en verpönt ſem.
200 ) beanügte en ir vorerſt, weni an den
oche, welche — den Tod und die
9 erfebung bes Grlöfers gebeiligt waren, von
Donnerstag Abend Ka ins Bong 4 ede Fehde pi
unterfagen und den, ber in —— eit —
thaͤtigkeiten übte, mit dem Bann zu toben. Uns
fangs bloß durch a und Gewohnheit eingeführt,
und zwar zuerſt in Aquitanien um 1038 und | obann
in Sadfraukreich unb Burgund, wurbe ber ©. dann
auf uf Rongilien des 11. und 12. Jah .mittels aus⸗
rucklicher atigt um eingeihärtt
ungen beft
uplag —5*— dehnte man denſelben auch auf den Don;
nerßtag aus, ſowie auf bie Beit von: erften Advent
utendften jonnt e bie zum Seite der Erſcheinung Chriſti,
ai We —B
ae an ae der bet —*ã
war;
Laie und der —— Kaufmann Rulman
Say in die
"uni Pig —— und 438
Die merlwurdigſte und —
Ei bieſer Kreiſe war «der grobe Gottes⸗
—— — Wie er et bieb und wer ex mar,
nge glaubte man, es jei Riko⸗
= —— de — zu Wien verbrannt
—— Re
>, ne es feibaher 78 bie
Steift men
% una über Seit: und Detäverhältnifie or
Ten (0;
ea
bes
m Aſchermittwoch bis zum Montag nad) Trini:
tat, auf bie Duatember, Diariens un —5—
u. ſ. w. Auch wurden —5 — Rohe, pitäler
und Gottesäder, Beiftliche, Aderleute m Yyelde
und Aberhaupt alle Mehrlofen, jowie befonder# noch
n ) auf dem Konzil zu Clermont die Kreuzfahrer in ben
S. engeichlofen Thatſachli * er jebocd)
häufig mißachtet; auch die in eutjorland t 1048
üblihen, von ber meittihen Gewalt quögehenben
Sandfried en (f. d.), welche das gleiche Bi a verfolg:
ten, errdißten nur mangelhaft ihren Zwed, und
eit Ende Mittelalter8 gelang es der er:
flortten * — die Se cha —*
— ludhohn, «Bei
— t heißt die feomme Orun adſtimmung
Gemuts, — an bie fm Bewußtiein ber Gr;
Denen beit Gottes und ber —5— feines Willens
orgebt. Ste geigt fich in der fronımen Scheu,
Betisägeh — Gottfried von Bonillon
:
I
l
Ri
)
|
un
Fr
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|
u Bett
uub
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! a1) 2841
es rauben Klimas
bie Haus⸗
Gtäbtchen liegt
——
, ein
als $ Ber
die dort ehemals
Soon Sadien Int ber inbefi
von en diesmal Gna
4 ei kei mb 1546 | ließ. In Stalien u ie Nacht =
eines mit | der ichs IV. immer weit
jenen Kite u den F * ‚erhielt er 88
erzogtum Spo i ein Bruder Fri
feit des — Dur) eine | wurde — Ra als X. acer
Feu 1808 werarmten die Bewohner. In | dieler ion 1058 farb, tern Baı
der jüngften —— —— doch den —A— barn w
heben; eb abriten * 97 welcher für die Kirchenpolitik eintı
un dee Se Drdali — Sr — J
R rdalien. e , r Heinrich
Gotteöguaben, |. Dei gratia. ‚f mit dem g ichen er
‚1. Gratiola. dadurch ab, daß fie ihm nad) dem Tode
der brei ‚aus | Herzogs Friedrich von Nieberlothringen 1 Q
Denen ber Kanton Graubünden | diefed Herzogtum überließen. Als G. 21. Der. 1
er das ehemalige Gebiet ber | in Berdun ftarb, blieb alles, was er unter fehr ı
Biſchoͤfe von Chur die Stadt Ghur mit ihrer Uns Be en titeln in feiner Hand vereinigt hai
gung, Rein, Bergün und | d ulem en, da fein Sohn Bottfrieb der Bu
verd, Ober: und Unterengadin, Bergell, Puſche lige (1. d.) ſich mit feiner Stieft ilde x
lao und € puren eied Zuscien verheiratete. ©.& einige I ter Ida,
Bundes laflen 1867 zurüdführen Gattin des safenGuRadius e,wı
der Willlür ber ia fe und ber nbergier r Öfen bie Mutter der beiden He: al Aömiae von’
reiches entnenenyutveten, fich Die Gemeinden der Zhals | falem: Gottfriebs von Boni on und Balduin: |
alten mit der Stadt Chur, dem Domlapitel und | G@ottfrieb der dur) den Tod
van weltli en Di ofxat bes Bistums verbanden. | nes Vaters oki bes tigen .b.) 1069:
Hi elgentliches Er ngölahr wird je jedoch *282 von —— oleto oleto unb d
1800 Se An ap aber eine Heirat mit hide oo von Tuscien auch
N ef aus dieſer eilt nachweislich wäre. Mit den | 9 ber ben größten Zeil von Dber:
beiden andern Bünden, dem Grauen und bem Zehn⸗
unudtenhund, trat der G. fchon früh (1425-50) in
ennere u ebun ‚und 1498 fchloß er ein Bünbnis
an den Cidgeno
(Ayttentn en. "Dehältnia ur Mufbewaßrung |
des einor Miıche aebörlıen 9 oder in berfelben geſam⸗
melten (Beibes; auch das Vermögen, welches eine
iech an barem Selb, ausgelie enen Rapitalien
aber ſonſt evenen be hat.
ih fterung, —
——— Utbeliomus
uſlesufrunia Han deitauf.
uianriell, 1. rdallen.
„J. Rultus.
Bann “Li inzenart, ſ. unter Ballota.
Mr 44 AN ‚ann Shhrififteller, f. unter
Wi
Avtige war ber Sohn bes
ale 2 .. ee hs oh dem
kr I ein f' u geteilt wurde, (ec . von
M —56 "ie mit Oben Befehle |
— Igerg u
u — mit Nieder
Sneltaien berufen, 9
—ã
unterih
andere Wege als
war fern baven. — Politik G ors
n; dies mag ber naͤchſte Grund ger:
weshalb Mathilde fi von ihm trennte
®. feib & mehr auf feine Stellung in De
lanb Gräntte, Nr trat entſchieden auf Die
inri ügte ihn im Rampfe m:
achſen und nd billige rn ar Deinwich burch b &
befreundeten Bifchöfe auf b e Bormfer S
Gregor VII. abjegen ließ. Gr wollte felbft, uı ı
jen u pelämvien, nach Italien ziehen, wurd:
* 6 in Utrecht von einem Dienf mi ı
Seen: en Solar wart
——e— —ù n |
fie feinen Re en rich vonBouillore (f. ig |
—— ae td
n i oſſa⸗
—— von * —*X
nb Z3pda
ehringen, — et
Gottfried von Reifen —
wären,
n ge
Can bee in der Ebene don
ben er bier erfocht, ſegte
außgenommien,
ten Bandes. Er —* einen
omlapitel, erbau
See Sept und — förberte bie
* er vom — u fe 3
. u
“= Ügmmistion des Gtantes ift er nicht ge
== 5 li 1100 Rarb er. Seinen ——*
enberge neben dem
Sr bei Exfölers, Auf eine Dee Weiſe preift
| m — 2 Kuf, En 1881); Done,
les assises de Jeru-
m, "Bar. 1874): — «Godefroi de Bouil-
> ı Ders Ist); I), Broböle, « Gottfrieb von
von Reifen, Dlinnefänger, aus
erg Süttergeichlecte, befien ® Burda (Hohens
San: ach beute in ftattlichen Auinen vorhanden
& ericheint urtundlich von 1230 bis 1265
ph ber Umgebung von König Heinrich, dem
* Bon feinen Liedern trägt der
Mr: ben böfle rakter und zei
* — ft, durch große Kuuſi⸗
Heimtänbeleien aus; ber
—— — ein paar von durchaus
bie Leben und _Zreiben
Seine ieher gab ‚Saupt in
2p3. 1851) heraus
8, von ben nambafs
ohheuhichen Beit neben
Walther von ber
——A rt deine n —*
——— hatte gelehrt
unb gehörte dem Bürgerftande an,
miles), fonbern ſtets nur mit
* begab, Ge m 1 nt oz
ochia — auf
Gottfried von Viterbo 237
— rl! Ra «Beifter» (ma-
vr en nt wird. Ge
me Ylye 2 ofen te, vor deſſen Bol:
er zwei Drittel der
At er um
ber
lanbeß belannt war. Schon um 1170 hatte San
Don m Ober e, ein —— oder mittelbeu bes
Ba dar ae ander, wer ji 1 feansöffäen.
ke a verlorenen, in einer can
——— erhaltenen Quelle folgte G.
omas vor Britanien (b. i.
Bretagne) nennt.
G.s unvollendetes Gedicht fand reicher:
in Ulrich von Türheim, um 1240 et ”
Ar ſich —— bt die 74 * nbe zu Bringen,
h. in ri ‚ DOR
ie ber, Di
Cafolg ©
rüten vor
nur —— I hs Bebichte te übrig gen der «Lob:
"gen ihm nur unter:
—* * ter und zu⸗
ya, mo irgend er einer infe, 8
ler. &: ep eine lebha A banta is
und Humor neben weicher Empfindu unb eine be:
in den | wunbernswürdige Kenntnis bes menſchlichen Her:
end. NRedegewaltig wie fein zweiter, iſt leing Dar:
| helung, en ee Synne⸗
ter, und —X
* an er mit größter Rein eit —* —S
riſtan⸗ darf in jeder —2 als der Glanj
untt der häfifchen Poefie bezeichnet werden. Seine
er im Stil und bie einzigen Dichter, die
im Laufe des 13. Jahrh. noch Nennenswertes lei:
fteten, waren Konrad Flecke, Rudolf von Ems und
Konrad von Würzburg. G.3 Werke mit den beiden
Sesilebun en des «Triftan» haben von der Hagen
2 resl. 1828), den «Triftan» mit Ulrichs
ortfegung Groote (Berl. 1821) und Makmann
2p3.1843) herausgegeben, Eine Dichters wur⸗
bige neue Auspabe von R. Bechftein erſchien in den
eutihen Klaffitern bes Mittelalters» (2 Bde.,
Lpz. 1869; 2. Aufl. 1873). Überfebungen lieferten
Kurk Stutte. 1844, zit binzugedichtetem Shlup;
8. Aufl, 1877) und Simrod (2 Bde., Lpz. 1
2. Aufl. 1875, ebenfalls mit einem Schluß oben):
eine oerfürgenbe „ders IS tuttg. 1877)
Ed von Viterbe, ein treiber
be3 12. ahrh. Gr führt feinen Beinamen von,
daß er, nad er Konrad III. und Friedrich 1.
als Kaplan und Notar gedient hatte, endlich in
Viterbo einen Rubepoften erhielt. Bon Geburt aber
war er ein Deuticher. Bon feinen Werten find be:
fonbers zu nennen: «Gesta —— über die ita⸗
lifhen Kriege und Die Thaten Fri 3 I. bi8 1181;
eine aus 28 Peofa und noene 0 Kar Itgel ihte
«Memoria seculorums, wel he er 1185 Heinri
wibmete „und eine in ihren Icpte n Zellen nicht Im
bez Yamen Reubearbeitung berie nn bie 1191 unter
«Pantheon», Seine We Bais
in «Monumenta Germaniae Kistorica» «Scripto-
res», Bd. 92) heraus.
f. Sankt Gottharb.
®o u ſ. Santt Bottharbbehn.
it, . tk.
® o ..
—ã— —— * —
renj 16. 1834, Rubierte zu
er: ai p
Ginsi> (6: 1854), «Volgarizzamento
SER Eenaide di Vıreilto —
Ugurgieriv (Flor. 1858), ‚„Diperä d’un maestro
di scuols, eralo>
(Fler. 1860 ——— oe lavoro» 1871),
« Saoria gallerie di Firenze» re. 1872),
«La vita di Mi o Buonarrotti» (2 Bbe.,
St. 1875), «La vita di Vittorio ellre
"Göttine (far Sri of.) Big ied des
yreuß. Abgeordnet ſes, geb. 238. Febr. 1819
Dildesheim, beſuchte da3 dortige Symnaltum,
Bubierte 1836-89 in Göttingen, und Heis
deiberg zunäh Raturwifienidaften, daum die
Rechte und lieh ſich 1844 als Anwalt in Hildes-
beim nieder. ber «6
Mir
8:
3
F
Ä
se
ai
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H
E
RK
:
J HEE:
IHEEE
ap |
I
3
1;
T
—
Kultus miniſter von
und ven Sebler. Seine Streitichriften
«Genofla» (Berl. 1:32) und «Eis wird in dem
ch“ bed Jejuiten Sury
7 Yahgung, Chebruch und Meim
Gotthard —
Göttingen
eid für erlaubt erſlart⸗ (Werl. 1882) zogen Ihm
—— en e dt In Landdtoſteil
rovinz Hannover in
chtbaren und ſchoͤnen Thale, an ber — *
des Hai und an den Linien
ee
——— Seihäbautnebenfteie einer Or
Reuenthor das Denkmal für Die im et
1871 Gefallenen ı
-Dentu
des mit Lind
alleen beiegten und We
immer mehe aus und (1880) 19963 m
evang. ©., in Tuch⸗ und W
waren, Leber ‚ „oft. und optiſchen
Arumenten, ven, Bi x. um
halten. ie
Die Univerfität 3u Göttingen, eine
Böttinger Dichterbund
er we gu Infitut._ Auch das
ES — Betläichten und de
eaner Auswahl rofhüren und
Litteratur und zugleich Ges
327 —— ſte t mit
ıtncchtät im Verbi on
* ich die Untverfität burd) die Vielfeitigkeit ber
er, vorzüglih in ber hilef- fultät,
— ae her bem
— N
55
em een bet in el
beiten berfelben eins
Er * eyne,
2 —
ter und
—* zus 35* th Stu:
— oh und 1818) unb die
pessahre 823 die Zahl der Studenten
J 14. u —5 1831 noch 1128, ala
immer no rüb:
Eteß er
* die Une 3
— großer Gelehrten
zu beſchen, wie Blumen⸗
* Diſſen, —2 Gauf Gervinus,
Yhen, diie Gebrüder a. und © ih.
Tr 23
*
Himly,
de, — "Rat bruc,
15 — 8
ag 5*
bebene
—88
ablmann,
Gebrüder Ks, u Wilh,
See, bie 2 Au ng der
Det teren fi gedrungen
340 durch ben Tod
die it wieber einen
a von dem fie nd nur —
ui. Das J. 1848 von den Bertrieben
ud ®. Weber wieder —ã au bene
Ä ** ei neets
—— der Univer⸗
— Nachfolgers war eifrig
aufs neue zu heben,
hl ausgezeichneter Ges
, die neuen Treibhäufer, das
ai das 1865 vollenbete ——
—— mit grober Um
mit großer Unts
Bann on der Anftalt,, insbeſ Dabere durch
— ude, neues natur⸗
Muſeum, —R Ala⸗
* — ſim x. So iſt u |#
en
* betrug Bin Winter 1833-84 wieber 1086:
icheten 3 der Hochſchule 61 a, =
on
%
Docenten und
Pt, her den tofefioren zählen *
Due
X
‚ Weber, von Klein zu
8 in ihrer —57 — Bol.
einer afabemi hen Gelehrten:
» (2 Bde., Bött.
——— von an hatte, Hannoo. 1820,
die Stadt viel zu leiden.
239
und von’ Oſterley, Gott. 1800): Möbler,. «Die
Grundung ber Univerfität & v (Goͤtt. 1855); Unger,
«G. und die Georgia Me (Sött. si);
Bene rofefjoren» tha 1872);
nen t und Gedennarts (Sött. —*8
Univerſitaͤt hat zu ihrem ganpie einen alljährlich
von den ord. und außerord rofeioren aus der
Mitte der erftern erwaͤhlten a Aa tor.
G. wird fchon im 10. genannt mb erhielt
—F Pfalzgraf Heinrich und Kaiſer Otto IV.
ſtaͤdtiſche Gerechtſame, welche Otto das Kind 1292
eg t1288 beftätigten. Inden J. 1286
rt Haupts und Reltbenzftabt des
nad) ihm benannten braunfäw.:lüneburg. Füurſten⸗
tums und ftand als wichtiges Glied ber 5 anſa be:
ſonders wegen feiner Tuche und anderer annfol:
turmaren in großem Anfehen. Seit 1531 wurden
die lirchlichen Derhältn e im Getite der Reforma⸗
tion_geändert. Im Dreißigläßrigen Kriege, hatte
einer 7. Juli 1626
begonnenen Belagerung sam fe 9. —8 Tilly in
er | feine Gewalt, und fie blieb Händen ber
Kaiſerlichen, bis ſie im Febr. ss wieder an bie
Schweden unter dem Herzog Wilhelm von Weimar
ing. Infolge biejer sreignife ind äußerfte
Elend verfunten, gelangte bie Stabt erft wieder
Sur bie Stiftun ber Univerfität zu Wohlftand.
Auch im Giebeni rigen Rriege, B eniet es tabt
wiederholt in Feindes at dem Frieden
nahm ©. einen erhöhten fung und bie Ja W
von 1770 biß zum Ausbruch ber Fanpöfifhen
volution bilden bie Zeit feines hochſten (anze®.
en en l. Beit zeigt ein tiefes Sinken, die nad)
Beeibeitöfrieg gen einen um fo böbern Auf:
jömung | ei nders der Univerfitätsfrequenz.
3 ungen zahlt (1880) auf 835
da, 74168 mei
kinger Alptesbinb bieß ein Bund junger,
AR tr en ftubierender Dichter, die, wie ver ei
den fie auch fonftmaren inihrer Berehrumg op⸗
ſoge vaterlaͤndiſche Dichtung zuſammen immten
und dem franz. Weſen entgegenltanben: a
Bunde gehörten namentlich an: Boie
Miller, die er en, Gorilion und —— eop.
von Sioiber iſewiß u. a. Bitrger ſtand
dem Bunde nahe, oe eigentiiches Mitglied zu Ion
Bob, der Dit 72 nad Göttingen kam, fand
bier ſchon Fe Heibe gleihgefinnter Jünglinge vor,
die bei ihren Buf ammenfünften unter Boies orfig
fi ge —8 yore Obi te vorlafen und fritifier:
ten. Sie ftanden bu oies Bermittelung, der
als derausg eber des “ oͤttinger Mufenalmanacır
jeit 17 einen bedeutenden Briefwechſel unter⸗
in Verkehr mit Ramler, Knebel, Denis, Wie⸗
Iomb ‚ Sleim, — Michaelis, Duſch, Ebert, Lei:
Weiße u.a. Bon den göttin er Docenten
Fin fih Diese, —* Käftner, Mi
Nein Me. Sm ty
ngen die n Miller, ahn
ppat nad bem dem nabegele enen® ehnbe.
Hier fanden fie Stäbe nen Heinen Eichen⸗
grund, mil — HAN X ihnen allen ein, den Bund
unter en umen zu
er und einige
‚ | [6m ren. Sie umkraͤnzten die Hüte mit Eichenlaub,
egten fie unter den Baunt fa ten fih alle bei ben
2 nden, tanzten um ben Baum berunt, riefen ben
onb und bie Sterne zu Zeugen re Bundes an
und gelobten ſich ewige Freundſchaft. Bon nun an
wurden die Verſammlungen noch regelmäßiger und
240
Iten und Voß durch das Los dl:
—— — ft. Voß ruhmt ſich, und wohl mit Recht,
Bundeögewelenzu fein. Die vom Yunde
cken Gedichte wurden in ein gemeinjames
Mn warzes Buch eingetra en. Durch die beiden Gras
fen Stolberg, die mit ihrem Hofmeifter Claufewig
[m Herbft 1772 nach Göttingen kamen, trat ber
Bund in brieflichen Berlehr mit dem von ihm ver:
ötterten Klopftod. Am 2. pul 1773 wurde beilen
Geburtätag auf Hahns Stu ogeit. Dben fta
ein Lehnſtuhl ledig far Rlop tlopftod; eine —*æ
Werke lagen darauf, W riß», zerri en
darunter, Auf Klopitod "TDurde ein Bivat, auf
land ein Pereat ausgebrad) cht, « Ir zu —38—
verwendet und zuleßt ſamt nn elands Bildnis vers
brannt. Ebenſo daralteriftiih war der Abſchied
von den Stolberg3 11. Sept. 1773; alles floß in
Ihränen. Am 2. Juli 1774, Hi opftod3 60. Ges
burt3tag, wurbe Leiſewiß aufgenommen. Der hödhite
Chrentag für den Bund war der > icnd [opftod®
rchreiſe nach Karlsruhe, Michaelis 1774.
darauf zeuten ſich die Mitglieder des Buns
des und trugen bie erhaltenen Anregungen in bie
verfchiedenften Gegenden des beutichen Baterlanbe3.
Den Namen Hainbund, mit dem der Bund aud
genannt wird, haben die Bunde lieber felbft nicht
gebraucht, und es in nicht befannt, von wenn
unb wann er aufgebradht worden iſt. Nach dem
Kr an J Mops 8, I he grad als ben «bein | b
ieß, en fie fidh biefen Namen
«Der Opel mi
en Der Name, Klopitod3 Ode
der Hain» entlehnt, follte fie ala die Anhänger der
german. Bardenpoe te im Gegenſaß PR Den Nach⸗
ahmern der Alten Te EN a1 ‚ «Der
Ontinger Dicsterbund» ( 184
®ottland, ſchwed. Got and, ie an nfel
ber eigentlichen Dftfee, etwa 90 km von ber ſchwed.
Kaſte entfernt und von der Inſel Oland durch. ein
60 km breites, hoͤchſtens 100 m tiefes Meer ges
trennt, bilbet mit ben Kleinen, fie um enden Cilans
den ein eigenes Stift und Län, Wisby⸗ ober G.⸗Laͤn
genannt, wege auf 8115,68 gkm (wovon 45,5 a
bie Gemwäfler mmen) 63293 €. (1. 1882
zählt. Sie ift ein ebenes, nur 80-50 m, in einzel:
nen Hügeln etwas höher und meiſt mit ſteilen
ſten aus dem Waſſerſpiegel emporiei endes Hall
plateau, mit milbem Klima, welches felbft die Wal:
nuß und bie Maulbeere gedeihen läßt, mit frucht⸗
em Boden, mit einer —*5 der Inſel aus⸗
ee egentümlichen Pflanzen und außgebehnten
nder# vo
{einer 3 Dig Hufe und Be eit berühmt it. er
Date neuerer ei außerordentliche Forts | n
Ks gemacht burd Einführung einer nalen
aft us durch Austrodnung bedeutender
perinnt —— —
emein, die
er betrieben
a Aatofel: br
Sieh t außer 38 Ar mir
nen fudht, unbebeutenb, ischerei, Robben⸗
flag, auf Gewöi d, Steinhauen und Kalk
Drenngreien find Grwerbözweige von Wichtigkeit,
del und Schifjahet (eb aft, bie Induſtrie und
Sandınerte auf einer niedrigen Stuf fe. Die Sitten
und Bebräude ber Sottländer von denen im
abrig en Schweden v er ieden; bie Vollsſprache iſt
er een, rn öfe Fehlen bie Häufer find
eben er dem Sande fait alle von Stein, ſogar bie
Bauerhäuf er — hat ſeine eigene Mi iz, bie
nur zur ng ee Inſel verwendet werban
Hicten, beren 5 Holz wegen | thelar
Gottland — Böttling
darf. Der Sauptort iR bie om ber etape
legene Stabt Wisby bee .). Unter ben ES:
üfen 7 der iept t Aigle Stitehamn (an ber
e) nzen Dftiee. Seit 1878 6
G.eine &i = "late dene, von 57 kmfängı
Die Inſel gehörte feit der älteften Zeit zu Schwi
ben, und zwar zu Bötaland, hatte eigenes Toni
seht und te jpäter den Titel einer GSrafihei
Bon 1361 bis 1645 war fie mit einigen Unte
b | breungen bänifh und wurbe dann in Gemäßh
ieden3 zu Drömiebro an Schweden zurü
Dede Nur noch einmal, 1676—79, kam fie vı
übergehenb wieder an Daͤnemark. Dänemart, Wäh vend d
Kriegs von 1808 landeten bier bie Rufen, wurt
aber bald wieder von bort vertrieben.
Gottleuba, Stadt in der ſächſ. Kreishau
mannicaft Dresden, Amt2bauptmannichaft Ri
im Erzgebirge an der Gottleube en, bat
alte, 1871 Fetauzierte Pfarrkirche un zählt (18
1037 €. itation von Holz: und Dra
waren, Gerbere, tbau und etwas Bergbau tı
ben. Seit 1880 eeht zu ®. ein Heilbad mit ;
groben ben £0 ierhäuf ern, einem Kurſaal und bh
stena ‚(Dante Atigbie
Göttliche Komödie (D (Divina Commedia),
Gottlieben, Dorf im Bezirk —— |
weiz. Kantons Ai ven liegt 399 ın
* F km, me ih von Konftanz an der
n den Zeller⸗ oder Lnterjee, jä
TeE 256 Y da Ratho iten) und befigt eine De
farrlicche, eine lath. Kapelle und ein m altes zu
tarmiges Schloß, ber bis 1798 Siß der bijchöfl
ann Dbervögte war und vielfach als (
faͤngnis für ungehorjame Geiftliche diente 1414
aß in bemielben So ohann Dub (f. d.), 1415 —
= any —— 454 ber gelehrte zürid
Chorherr —5 gefangen. Zebt ift d
rivatbefig
Salon Arie! (Karl Bin. ), verbienter Philolog
Altertumsforicher, geb. 19. Jan. 1793 zu en
ſuchte 1808—11 das Öymnafium u mar u
begann dann in Jena dad Studium ber Philolo⸗
welches ex, nachdem er 1814 im a Korp ber N
willigen ſachſ.⸗weimar. Sage am gelbaun | gt
genommen, zu Bun unter Wolf, B5
mann fortfebte. Mio 1816 wurde *
6608 am Gymnaſium zu Rudolſtadt, Dftern 1
iteltor des Opmnafiums i in Neuwied, 1822 a
ord. Brofefjor der Philologie in ‚1826 €
tor des philol, —2 und Univerſitatsbi
1829 Honorarprofellor und 1832 ord. :
—— elbſt. G. reiſte 1828 nach
„1846 und 1847 nı
ee und 1852 abermals nad ri
Konftantinopel. Auf feine Anregu
ein archäol. eum in Jena gegrün
lien, 1
Paris
land
wurde 1
belhreibenbes Beneidnis Ey
er ein beichreibenbe nis |
Sem 1854) VE Ai 20. Jan. y
8.8 Werten fi szubeben die I
gaben der «Politica» (X (ne 1 1834) und der 8
Domica» (Jena 1830) des Arie, ſowie die
Gedichte des Hefiob (in ber «Bibliotheca gra,
von alob3 unb Hof, &otha 1831; 3. Aufl. bei
von Flach, Lpz. 1880), fobann bie «Sefchichte
röm. Staatöverfaffung bis auf Cäfars Tod» *
1840). Ferner veröffentlichte er: «fiber d
ji hichtliche im Ribelungenliede- ¶ Rudolſt. 181 3
elungen und @hibellinen» ( Rudolſt. 1817), «
gemeine Lehre vom Accent in ber griech. Spro
—
Gotto — Gottſchall
aa 1835), ———— — söm. Urkunden» (Halle
Öl), «Thuönelda, rminius’ Gemahlin, un jr
2:8 Ihnmmelicu? in gleichgeiti en Zi on en na
zen (Jena 1843; «Gefants
m: Abhandlungen aus em Honide Altertum»
. l. Sale 1851; Bo. 2, Münd. 1864), «Opus-
zı stademicas (Dp3. 1869). De er “Briefwechel
= In Goethe und G.» erihien 1880 in Münden.
vchholg, «Karl Wilhelm 16. » (Starg. 1876).
Ustte, eın älteres, bis zur Einführung bed
a särifchen Epftems 1869) üblich geweſenes
er: Aldingleitämaß in Bicenza = 0,34 1,
Gstterf oder Gottorp, ek er und ſehr
= ruhe * an ber orhme —S Stabt
Avig vwij tadtteilen Friedrichsber
2 laß anf einer Inſel der Schlei belegen und
=i we Daͤmme mit der Stadt verbunden,
zer nach 1161 erbaut ala Refidenz der Biichöfe
2 Schimig, welche bis dahin die 4 km nor
=» eesgene, damals aeriörte Burg Alt G. bes
—— und 1268 durch Tauſch in den
Ir Serzöge eG hleamin
vu ser) es im DRittelalter und jpäter wieder:
= Teiibeuplag. Geis der Landesteilung von
mr 6, die —— der Herzöge von Schles⸗
2.* wurde namentlich unter
"Ta mens TI (geft. 1659) mit Kunſtwerken
Sr rei ausgeihmüdt; unter Hers
N. (geft. 1708) erhielt das Schloß
Tu am Umbau feine jegige Geltalt.
Ser Anteil ded Herzogtums Schles⸗
23 3 tg erft 1721) mit der daͤn. Krone
—— diente G. 1731—1846 als Refidenz
= 2 Statthalter von Schleswig⸗Hol⸗
"= ma Sig hoͤchſter Landesbehörden; doch
Mu des Schlofied war verblichen. Der
ntiorpiiche Globus kam 1714 nach Pes
Y Er Bibliothek 1749 und die Aunftlommer
mız =6. nad Kopenhagen Nah dem eriten
Senat Kriege li die dan. Regierung
eH ausräumen und 1853—55 als Raferne
22 Son 1864 His 1877 diente ein Zeil bes
2 Sig Der fönigl. preuß. Re ierung für
uagpolitein, melde dann nady dem in ber
"2 Sdileewig nen erbauten Negierungdgebäube
Ste und dad ei wieder ganz dem Mi⸗
«Geſchichte bes Schloſſes
* Seite, Schlesw. 1865—66).
‚ein Wenbenfürft bes 11. Jahrh.,
EAnchluß an die benachbarten chriſtl. Mächte,
3 Swen Gftrithfon von Dänematl, defjen
**
Er er heiratete, die Herzöge ber Sad en
a 1045 ben —8 von Hamburg und
Salbert, den Verſuch machte, bie Wen⸗
a — zu made en und zu einem Ge⸗
de
* Anteil — den ——
2 rg, Ratzeburg und Oldenburg
22crichten. Aber mſtand, bob bie
Stier Reuihöpfungen ben gehn nten und
vu ker sahne € Sachſen t ee
anbererfeitö jenjeit3 wollen e und Beene
rn #2 Glaube, De 2— ltus und
der 3 earee ungebrochen
tzzb, war bem Borgeben 8.3 hindert „ umb
“.. anne der Sachſen
7 her ‚meins —* und eß
= ER —5 et 1066 jeiner einflußreichen
beraubi mar, n ih bie Wenden
—— Da erbo vm.
er. Als feiter | Mai
241
en ihren Fürften und a den ihn mit feinen
Srieftern 14. Juni 1066 en, Jede Spur
bes Chriftentums wurde nun * er vertilgt, und
erſt ain Ende des J hundert gelang es feinem
Sohne Heinrich Y ber benachbarten Deut:
ſchen Stellung des Vaters wiederzugewinnen
und bis an feinen Tod (1125) zu behaupten, ohne
daß das Chriftentum bei den Wenden feiter begrüns
det worben wäre, . Giejebrecht, «Wendiſche
Oeidichten» (Bd. 2, Berl. 1843): Dehio, «Geſchichte
des Erzbistums Hamburg: Bremen» (2 2 Bde., erl.
1877); Dannenberg, «Erzbi a hof Adalbert und der
vatriarchai des Rorbens itau 1877).
Gottſchalk oder —A d. h. r
Diener oder ok Diener, Theolog bes 9. deſ .
Sohn des ſächſ. Grafen Bern, wurde von einen
Eltern —2 — Fa elübbdes des ſchon als Ki
Kloiter Fulda übergeben. Zum Mann nel
wachſen, forderte er die Löfung feine Gelübbes,
da er wider eigenes Wiſſen und Wollen zum
Möndyeftand gezwungen jei. Die Synode von
inz vom J. 829 entband ihn des Gelübbes, aber
Rhabanas Maurus, Abt des Kloſters zu Fulda,
wanbte fi mit einer Beſchwerde an Ludwig den
Srommen, und der Spruch der Synode wurde wis
derrufen. trat in das Klofter Drbais in ber
Diöcefe e Soiflons und widmete fich mit allem Eifer
tudium der Slirchenväter, befonbers bes
Auguſtin. Dadurd gewann er die üb erzeugung,
daß bie Präbeitinationglehre in ibrer Toroffiten
Faſſung anzunehmen fei, und lehrte ſeitdem auf
wiederholten Reifen durch Italien eine doppelte
Prädeſtination, der Erwählten zur Seligteit, der
Berworfenen zur Verdammnis. t. 848 er:
Härte eine Synode —7— Mainz dieſe Le "hr fege:
no und übergab ©. feinem Sicher inlmar von
Rheims zur weitern Beftrafung. Dieſer enttleibete
in auf einer fränl. Synode zu Duierzy 849 feines
rieftertums, ließ ihm durchpeitfchen, bis er eine
Verteidigung. feiner Lehre den lammen übergab,
und verneieilte ihn zu lebenslänglicher Einiper:
rung. Als der Büceie 9 warb er dem Klofter Haut:
villier8 in der Diöcefe Rheims übergeben.
wandte fih mit einer Beſchwerde nad Rom, aber
ohne Erfo Ir und ſtarb 30. Dit. 868 oder 869, ohne
von feiner Überzeugung zu laflen. Was von feinen
Care auf uns gekommen iſt, findet fi) gelam:
melt bei ©. Mauguin, «Veterum auctorum, qui
saeculo IX de praedestinatione scripseru ai, opera era
et fragmenta» (8b. 1, Par. 1650). Vol.
raſch, «Der Mönd ©. von Drbais, fein —2 und
feine Lehre» (Thorn 1868).
ottſchall (Rub. von) bernoragenber beuticher
Dichter und Schriftiteller, geb. 30. Sept. 1
Breslau, von mo im bie ienftoerhältnifie feines
Vaters, eined preuß. Artillerieoffizierd, „ren nad
Koblenz und Mainz führten, Schon auf d em main:
zer Gymnaſium fanden die von feiner Mutter ge:
näbrten Anfänge dichteriſcher Thaͤtigkeit Anerken⸗
mung. Seit 1841 ftubierte G. in Königsberg bie
Aecte. Seiner lebhaften Beteiligung an ber da⸗
maligen liberalen Bewegung Dftpreußens gab er
in zwei gebiätiommlungen, «lieder ber eaen
wart» (2. Aufl., Königab. 1842) und «Eenfurflüct:
linge» (2. Aufl., Zür. u. Wintertb. 1848), bei
anonym erfcienen, Ausdrud. jugenblidye
iſche, mit welcher der Modeton des zolt Liebes
ehandelt war, erwarb dem jungen Dichfer raſch
einen glänzenden Namen innerhalb der Bartel. Gin
16
243
bentifches Charivari mit polit. Färbung führte
re ihn das consilium abeundi herbei, ein ahr
paͤter geine Berweifung von ber Univerfität Bres⸗
u. Rad) längerm Aufenthalte bei dem ihm be:
freunbeten Grafen Reichenbach, während befien er
fein Drama « Robe3pierre » vollendete, wurde ibm
die Fortfegung feiner Studien in Berlin geitattet;
1846 promovierte er in Königsberg ald Doltor der
Rechte. Sein Plan, fi zu babilitieren, fcheiterte
en orderung des Minifters Eichhorn, dab er
binnen Jahresfriſt Beweife veränderter Gefinnung
beibringen follte. Seitdem widmete fi, ©. gänz:
lid der Litteratur und Kunſt, nebenbei in ber fö-
nigäberger ftäbtifchen Reflource polit. Vorträge
baltenb. Der dortige Theaterdireltor Woltersdorif
übertrug ihm bie dramaturgiiche Leitung en
Bühne. In dieſer Stellung fchrieb er die mehrfach)
mit Beifall gegebenen Dramen «Die Blinde von
Alcara» und «Lord Byron»; auf Baiſons Beran:
laffung bramatifierte er aus der hamburgiſchen
Geſchichte « Hieronymus Snitgers. Bon feinen
Dramen «Die Marjeillaife» und e Ferdinand von
Schill» wurde das letztere u ofinftiger sh jnahme
im Spätberbft 1850 von ber Bolizei in Berlin und
Breslau von der Bühne verbannt. Andere dra-
matifche Arbeiten G.s aus biefer Zeit find «Die
Rofe vom Kaulafus» und «Lambertine von Meri:
courtv. Lettere, feine bedeutendite Schöpfung aus
jener Epoche, und «Gdill» erfhienen gedrudt
(Hamb. 1850 uw. 1861), ebenfo G.s «Gedichte»
(Hamb. 1849).
Mit «Die Göttin» (Damp. 1852; 2. Aufl., Bresl.
1876), einer poetiſch kraftvollen und farbenreichen
Epifode aus der eriten franz. Revolution, ſchloß ©.
jeine erfte, mehr oder weniger von der Tendenz
durchdrungene Sturms und Drangperiode ab. Den
Meg einer objeltiven Darftellungsmeile, zum Teil
mit anerlannten Vorzugen epiſchen Stils, betrat
G. in «Carlo Zeno» (Berl. 1853; 8. Aufl., Brest.
1876). Diefen beiden Werten gebührt einer ber
bervorragenditen Pläge unter den epifchen Dich
tungen ber. neuern beutfchen Litteratur. ©. nahm
1853 wiederum feinen Wohnfik in Breslau, wo er
feinen Studien und Arbeiten lebte. Lestere eritred-
ten fih auch auf Litteraturgefhichte und Boetil.
Seine «Deutihe Nationallitteratur in der eriten
Hälfte des 19. Jahrh.»(2Bde., Brei. 1863; 5. Aufl.,
4 Bde., 1881) ergriff, namentli gegenüber der
einfeitigen Auffaflung Julian Schmidts, Partei zu
@unften ber jüngern Vrodultion und eines «mo:
dernen», in Sorm und Geilt den Ideen des Jahr:
bundert3 huldigenden litterarifchen rinzipd, deflen
äftbetiiche Berechtigung er nad allen Seiten in
feiner «Poetil» (Bresl. 1858; 5. Aufl. 1882) durch⸗
zuführen fuchte. In feinen «Neuen Gedichten »
(Bresl. 1868), denen man große Formvollendung
nadrühmen muß, iſt der Verſuch bemerkenswert,
die antiken DOdenitrophen zu reimen. Gleichzeitig
dichtete er mehrere Luſtſpiele und Trauerfpiele, von
denen einzelne über die meiften deutſchen Bühnen
ngen, andere nur in engern Kreiſen Kritik und
ubliktum beſchaͤftigten. Am meiſten Gluͤck machte
das Luſtſpiel «Pitt und For», welches, 1864 in bag
Hepertoire der wiener Hofburg aufgenommen, zu
den Lieblingsftnden der Wiener gehört. «Mazeppa»
fam 1858 unter anderm am bresdener Hoftheater
zur Aufführung. Bon den Quftfpielen find noch zu
erwähnen: «Die Divlomaten», «Die Welt bes
Schwindeld», «Ver Vermittler», «Tr Bater auf
Gottſched
Kündigung», «Der Spion von Rheinsberge; vond
Trauerſpielen: «Der Nabob⸗, « König Karl XII.
«Katharina Howard», «Herzog Bernhard von We
mar», «Arabella Stuart», «Amy Nobfart>; ei
patriotiiches Schaufpiel ift das Drama «Auf rote
Erde». Vgl. die Sammlung feiner « Dramatiiche
Werte» (12 Bochn., Lp3. 186580; 2. Aufl. 1884
G. verließ 1862 Breslau, um die Redaction di
«Dftdeutihen Zeitung» in Pofen zu übernehme
trat aber noch in demſelben Jahre von diefer zurü
Nachdem er 1863 eine Reife nad Italien ggemad
bie er in iebenbigen Skizzen befhhrieben («Reijebı
nach Stalien», Bresl. 1864), folgte er 1864 eini
Rufe der Firma F. A. Brodhaus in Leipzig ;
Übernahme ber Redaction ber «Blätter für litten
rifhe Unterhaltung» und der Revue Unſere Zei
Als eine weitere Frucht diefer journaliftifchen TI
tigteit Tönnen die «Borträt3 und Studien» (6 Bü
Bd. 1,2, 5 u. 6: «Litterarifche Charakterföpie
Bb.8 u. 4: «Paris unter dem zweiten Kaijerreic
£p3. 1870— 76) betrachtet werben, welche dem V
** einen Plat unter unſern exſten Eſſayiß
einräumen. Als Lyriler eröffnete G. 1870 mit
nem in der «NKölniichen Zeitunge abgedrud!
Kriegslied den Igriichen Feldzug gegen Frantrei
er bat durch feine Kriegslieder, die faft in alle {
Bern Sammlungen übergegangen find, feinen
ala ſchwunghaſt⸗feuriger und formbeherrſchen
Dichter bewährt. Seine frühern serzäblenden D
tungen» erſchienen in einer Bolldausgabe, we
«Garlo Beno», «Die Göttin» und ben farbenreid
Sotosblumenkranz « Maja» (Bresl. 1864; 2. Xı
1877) enthält, ine jatii -humoriftifche D
tung iſt «König Pharao». Neuerdings hat ſich
au Roman zugewendet; fein erfter geſchi
liher Roman: «Im Banne des Schwarzen Abdleı
(8. Aufl., 8 Bde. Bresl. 1876), wurde von der K
tik fehr günftig aufgenommen. felbe gilt aı
von den fpätern Romanen «Welle Blätter Bi
Bresl. 1877), «Das goldene Kalb» (8 Bde. Bri
1880), «Die Erbſchaft des Blutes» (3 Bde., Bre
1882), «Das Fräulein von Saint A mazanı)
8 Bde., Berl. 1881) und « Die PBapierpringel
8 Bde., Breal. 1883). Im J. 1864 wurde er u
— von Weimar zum Hofrat, 1875 ı
Geh. Hofrat ernannt, 1877 von dem Deutfchen Ha
in den erblichen Abelftand erhoben. ©. ıft ein ri
begabtes dichterifches Talent voll friiher Kraft
lebendiger Phantalie, Gedanlenreihtum und vie
tiger Bildung. Seiner litterarhiftor. und kritii
zT atigleit verdantt bie jüngere Litteratur ma
fruchtbare Anregung. Vgl. Silberftein, «Rubdol
Studie zur Litteratur ber Begenwart» (Lpz. 18
‚@ottfcheb (ob. Ehriftoph), ein um Die Deu
Litteratur und Sprade hochverdienter Geleh
eb. 2. Febr. 1700 zu Juditten bei Königäber
—8 erhielt durch ſeinen Vater, einen
diger, den erſten Unterricht und bezog bereits
die Univerfität zu Königsberg, wo er das tl
Studium, für weldes er beftinmmt war, fehr
mit dem der Bhilofophie, der fhönen Wifieni
ten und Spraden vertaufchte, übrigens auch
dichte und einige Abhandlungen philof. Ini
druden ließ und 1723 Magilter wurde. Um
Militärbienfte in Preußen zu entgehen, flüchte
1724 nad) Sepp, wo der berühmte Gelehrte
Mende ihm die Erziehung feined Sohnes aı
traute. Im J. 1725 begann er Borlefungen
bie ſchönen Willenfchaften zu halten, im den
31026 zu ihrem
/ inne Barte
Gottſchee
and Defame etufhen Schwulſt
chma —— —— So
m zud deren vermeintliche Nachfolger, bie Fran
zu, ci Aufter empfahl. Die damals ſehr ein-
hend Boetiihe Geſellſchaft Fon Leipzig, welche
mählte, wurde im fol:
|
texidaft verwandelt; doc fagte er fich jpäter
Iiftete Dafür eine neue,
zig er die Geſellſcha freien Künſte nannte.
x. sure 1730 auBerord. Profeſſor der Philoſophie
e: hut, 1734 ord. Profefior der Logik und
azspbgnl und Rarb ala Decempir der Univerfität
ı = üs Senior der philof. Fakultät und des Gro⸗
zn zurteslollegiums 12. Des. 1766.
4, galt and gi um Teil noch ala NRepräfen-
ale ie nterie; doch hat er große
\zeke um die beutiche Litteratur gehabt. Die
Ixu nat uch Hofmannswaldau und Lohenſtein
exteis mb Ehr. Weile audererieit3 und deren
Warzsiezı bis zum Übermaß von ungefunder Über:
wu nd geihmadiojer Roheit gebracht wor⸗
u; ie sofa war in einen Wuſt der uns
eialtes Unarten und Blumpbeiten ausgeartet,
wen ir Aufpup von allerlei Bhrajen und
Yen aifemden Sprachen, beſonders der fran-
—— m ie feltfamer abitah. Aus den
ur e Alten Geſchmacsregeln abzuleiten
Near ifje der Altern deutichen Kits
kraz ad utſame litterarhiſtor. Quellen zus
ſd laum jemand mehr ein. Zu einer
Karabır fir Yiefe fübelftände war niemand ges
2 en fo volltonmen nüchterner, phan⸗
=, der mit ſcharfem Verftand und Eritiichem
Yemen ausgeftatteter Gelehrter wie ©., deilen
AR¶e Berienft darin beitanb, wenn aud) den
Ad jelbit nicht weientlich Mu verebein und zu
ner, dad) die bauptiäd) iciten Hinderni
Surzizmen, welche ich der Verbreitung eines
= m feiner Geſchmads in Deutichland ents
iten. Man bat öfters bedauert, auch Aa
horn, gemacht, bab O. Ian in Hemeindc t
von ihm protegierten pielerin Frau
Ins 2* durch eine förmlich feierliche Hands
X deu Sansmwurit von ber Bühne vertrieb.
L22 8 galt or allem, bie Bühne aus ihrem er:
wanemerten Zuftande, in welchem fie nur für
zo des Bo genichbar war, badurd) einer
ev Zubunft entgegenzuführen, Daß man fie we:
A vom ihrem alten Schmuß ſäuberte und
* u des Anftandes für fie geltend machte.
* —— * 3 auch das — ne
weien, gegen we öbhere
—* Drama lang Be
Genie eriolaread ehnte A br Olfen
o erio zeigte er,
x neben Thomaſius und Wolf, defien Ans
8. in Sachen der Philofophie war, für den
‚ver beutichen Sprache dad Wort führte
Ye Nie Ausbildung und Reinhaltung der hoch:
rache und für ıhre Verbreitung
dd nad wirkte. Unterftükt wurde
22 Ihätigleit Auch die umfafienbiten litterari«
a ver ‚die ihm an faft allen deutſchen
genialen, Höfen u. f. w. unmittelbaren
‚5 veriafften. Zugleich riefen feine Cinſei⸗
>=i2n deu notwendigen G©egenia hervor, ins
v2 wer die Schweizer Bobmer und Breitinger
ilichkeit für die franı. Negelmäßtg:
—
Ts
—
243
leit und Korreltheit beſonders durch die Empfeh—⸗
lung engl. Dichter, namentlich Miltons, zu Felde
jogen. o — freilich, daß bei dem Schwunge,
den die deutſche Dichtkunſt und Kritik nahnien, der
in ſeiner Einſeitigleit verharrende G. fortwährende
Niederlagen erlitt, und daß ſeine Autorität noch vor
ſeinem Tode faſt gänzlich gebrochen war.
Eine gewiſſe litterarhiſtor. Bedeutſamkeit wird
man G.s Zeitſchriften: «Die vernünftigen Tadlerin⸗
nen» (2 Bde., 1725 fg.), «Beiträge zur kritiſchen
Hiftorie der —5 Sprache, Poeſie und Bered⸗
ſantzt (8 Bde. Lpz. 1282 44), «Neuer Bücher:
aai der ſchnen Wiffenſchaften und freien Künfte»
(10 Bde., Lpz. 1745—54) und «Das Neuefte aus
der anmutigen Gelehrfamteit» (12 Bde., Lpz. 1751
—62), nicht abjprechen lönnen. Don feinen vers
Ichiedenen Sammelwerten iſt der «Nötige Borrat
zur Geichichte der deutfchen dramatischen Dichtkunſt
von 1450 an» (2 Bde., Lpz. 1757—65) noch jeht
unentbehrlich; «Die deutihe Schaubühne nad den
Regeln und Grempeln ber Alten» (6 Bde., Lpz.
1741—45; neue Aufl. 1746—50) enthält an fiber:
feßungen und Driginalarbeiten das Bebeutendite,
was wähvend 6.8 litterariiher Diktatur für das
beutiche Drama geleiftet wurde, und führte mehrere
tüchtige Kräfte, 3. 8. J. €. Schlegel, in die Öffent:
lichleit ein. Bon weſentlicher Bedeutung und ihrer
Zeit nicht geringem Werte waren G.s verſchiedene
Lehrbücher: a Verſuch einer kritischen Dichtlunft »
Lpz. 1730; 4. Aufl. 1751), « Ausführlidye Nede:
nit» (2p3. 1728; 5. Aufl. 1759), «Deutfche Sprad;:
tunit» (%p3. 1748; 6. Aufl. 1776), «Handleriton det
ſchönen Wiſſenſchaften und freien Künite» (Lpz.
1760), welches jpäter durh Sulzer Werl ver:
drängt wurde. Außerdem gab er «Reben» (Lpz.
19. « Ördichte» (Lpz. 1736; neue Aufl., 2 Bde.,
1751), zahlreiche Überjegungen, 3. B. Bayles «Wörs
terbuch» (2p3. 1741—44), und ältere und neuere
Merle anderer Verfafier heraus, Am meiiten
Iedete er fih durch feine eigenen poetiihen Vers
uce, unter denen namentlich das Tirauerfpiel
«Der fterbende Cator, welches 10 Auflagen erlebte,
ala abfichredendes Beiſpiel der wällerigiten und
poefielojeiten Korrektheit gelten fan. Vgl. Danzel,
«©. und feine Zeit» (Üpz. 1848).
Seine erfte Gattin, Luiſe Adelgunde Pics
toria, geborene Kulmus, geb. zu Danzig 11.
April 1713, feit 1729 mit ©. in Briefwechſel, vers
era feit 1735, geit. zu Leipzig 26. Juni 1762, .
tand ihm in feinen litterariſch-tritiſchen Beſtre⸗
bungen wejentlih bei und war überhaupt eine
durch Geiſt und Gelehrſamkeit ausgezeichnete Frau.
Ihre kleinern Gedichte wurden nach ihrem Tode
1763 von ihrem Manne mit einer Widmung an
die Kaiferin Katharina und einer Lebensbeſchrei⸗
bung ber Beritorbenen herausgegeben. Dbre Be:
arbeitungen aus freinden Sprachen, ihre Trauer:
fpiele, bierunter gan ea», und ihre Luftipiele,
worunter fi) «Die Hausftanzöfin» durch gefälligen
Tialog bemerkbar madıt, haben weniger Wert, ald
ihre von ihrer Freundin, grau von Runkel, heraus⸗
gegebenen «Briefe» (8 Bde. Dresd. 177172).
ie trug viel dazu bei, die G. ſche Gelchmadäriche
hung auc) in der Frauenwelt augzubreiten..
ottfchee, ein Landſtrich von 705 qkm im
öftere. Herzogtum Krain, ſeit 1623 eine Graiſchaft,
ging 1641 an bie Grafen von Auersperg über,
denen Staifer Leopold I. auch die gleichnamige Stadt
ichentte; due Johann Weikhard von Aueröperg,
16*
243 in FOR
dentiſches Eharivari mit ” ud, wo er 4. Des. 1876 ftarb. ©.’ Dyer «Ti
e ihn das consilium -" Sderſpenſtigen Zähmung» ging feit ihrer erite
ter feine Verwei uführung zu Mannheim 1874 über alle größer
u. Rad lär „ deutichen Bühnen; eine Oper «rancesca von Ki
freundeten (© . Ne, mini» binterlich er unvollendet. Außerdem ſchriel
fein Dran' »e | ©. eine Symphonie (F-dur), eine Duverture, Kla
die Fort‘ 900 | vier: und Geſangsſtücke.
1846 r „emit| Götz (Joh. Nitol.), beutiher Dichter geb. 9. Jul
Ned “sc der | 1721 zu Worms, ftubierte feit 1739 Theologie j
an „imal$ ers | Halle, wo ihn gleiche Neigung mit Uz und Glein
von 1863; | befreunbete. Seit 1742 Hauslehrer bei dem fire!
\ 9 DU Sraf bern von Kaldreuter, Kommandanten von En
ng dei Reifni | den, wurde er 1744 durch die verwitwete Gran
ca und Thürins
.v. ur Beltrafung
„en hatte. Vie) Pr
una nich auf ihren Ho
ns von Glamen einges
arueſte Zeit herab ziem⸗
.und ihren Dialekt, der im
tder der bapr..öiterr. Ober⸗
arken Zuſatze von Schwa⸗
hu ve verfertigen grobe Holz
.matlııd Haufierhandel mit Sid:
“nn oft jahrelang in ber Fremde
vater in ihre Heimat zurhdlebren.
ms dar der Haufterhandel größtenteile
RXaw fich die Gotiſcheer dem Handel
„aendfteter Schweine und der Gts
wur Holzwaren zuwenden.
"sr die Stadt Goͤttſchee, am Rinſche⸗
pen, mit einem von dem Grafen Joh.
2 von Auersperg 1650 erbauten Schlofie;
u 1880) 1332, als Gemeinde 3042 E., ift Sit
pt Vehörden ber Be irfähauptmannigaft
eben il, Symnakum eine Fachſchule
vobinduſtrie und eine Glasfabrit,
wurtweih, berühmte Benediktinerabtei in Nies
Anonerreid), unmweit ber brei Städte Mautern,
< twin und Krems, nahe dem rehten Ufer der Dos
nun auf einer weithin fihtbaren aböRe elegen,
wurde 1072 von Bifchof Altmann von Hau ge
turet und 1088 als in allen Teilen vollendet feier:
Ind eingeweiht. Das Stift fam ſehr bald zu fo bes
deutendem Reichtum, daß es das Stift zum klingen⸗
den Pfennige En Dasſelbe ftand früher unter dem
Miſchof von Paflau, gehört aber jept zur Didcefe
von St. Pölten. Wie im Mittelalter wegen ber
titterarifchen Thätigkeit der Mönche, fo ift es noch
negenwärtig wegen feiner bebeutenben Bibliothek
und feines an mittelalterlihen Urkunden reihen
Archivs in großem Rufe. Nachdem es 1718 abge:
brannt, wurde es im folgenden Jahre wieber aufs
nebaut, Berühmt ift das von Gottfried von Beflel,
eigentlich aber von Franz ‘of. von Hahn bear:
beitete «Chronicon Gottwicense» (Bamb. 1782),
burdh, weichen juerft eine lichtvollere Bearbeitung
der apbie Deutichlands mit Berhdfichtigung
ber ſucceſſiven Zerritorialveränderungen angebahnt
wurde. Das vom göttweiher Benediktiner Carlin
bearbeitete Saalbud) ber Stifter (in ben Schriften
der kaiſerl. Alademie it eine Fundgrube für die
es (Dem), 9 Rt, geb. 17. Dez. 1840
on (Derm.), Komponift, geb. 17. Dez. 1840 zu
Königebe ‚ erhielt den erften Muſikunterricht bei
Louis Köhler und befuchte 186063 das Sternſche
Konfervatorium in Berlin. Hierauf wurde er Dr:
aaniſt in Winterthur, fiebelte 1867 nach Kürich
über und zog fi 1870 nach Gottingen bei YArich
x x
%
von Strahlenheim als Schloßprediger nad ‘50
er] in Lothringen berufen. Zugleich Fuhrer d«
in franz. Dienſten ftehenden Entel der Gräfin, ich
er abwechſelnd in Saarlouis, Meg und Straßbur
und begleitete fodann feine Zöglinge 1746 auf d
Alademie nah Luneville; 1747 wurde er Feldpr
biger bei dem Regiment Royal:Alemand, 174
jarrer zu Hornbad im Zweibrüdiichen, 175
ehe und Inſpektor in Meifenheim ur
1761 Pfarrer und Konfiltorialaffeffor in Minte
burg. Daſelbſt verblieb er auch, nachdem Winte
burg 1766 an Baden: Durlach übergegangen, al
Superintendent der evang.⸗luth. Nirhen und <dı
len de3 Oberamtes Kirchberg und der Simter Wi
terburg und Sprenblingen (feit 1776), bis
4. Nov. 1781 dafelbit ſtarb.
Am beften gelang ©. das fcherzbafte und er
pfindungsvolle Lieb; doch lieferte er auch mehre
gute Oben, Elegien, Idyllen, poetiihe Erzählung:
und Sinngedihte. Die Hauptvorzüge feiner Iyı
chen Arbeiten, denen e3 freilich an Ziefe fehlt, b
tehen in zarter Empfindung und Ginnigfeit, i
elodie des Verfed und Reinheit und Korrekthei
ber Sprache. Mit Ausnahme der frühern Gedichte
welche er teild im Anhange zu feiner mit Uz' Ve
hilfe gearbeiteten liberfegung ded Anatreon (Front
1746; 2. vermehrte und verbeflerte Aufl., Karls
1760), teil® in einer anonym herausgegebene
Sammlung a he eines Wormferö», 0. £
1752) veröffentlicht hat, find feine Dihtungen b
einem Leben nur zerftreut in verihiedenen ei
hriften, Anthologien u. dal. und zwar ſämtli
anonym erihienen. Sein gefamter bichterifch
Nahlak wurde, G. Willen gemäß, feinem Freun
Ramler aeg ber ih 8 «Bermiihte Gedid
von ©.» A: de., Mannd, 1785) in einer Auswa
berausgab, wobei ſich jedoch Ramler manche B—
aͤnderungen erlaubte. Vul. J. H. Boß, «Tiber ı
und Ramler. Kritiſche Briefe» (Mannb. 180
Außer der metriichen Überlegung Anakreons u
der Sappbo find von ©. auch profaiicdye fibert:
gengen von Greſſets «Vert-Vert» (1752, unter bi
itel « Baperle») und Monteöquieus «Tempel
Onidos⸗ (1769) anonym erfdienen.
@öR von — ſ. Berlichingen
Gõotze, ſGobrendienſt.
Oochtze (Peter Dito von), Hiſtoriler und Di
ter, geb. zu Reval 17. (68) DE.1798, ftudie
1810—12 in Dorpat die Rechte, bereifte foba
einen großen Teil Rußlands, verwaltete 1817 —
als Geltion bie prot. Abteilung m Depar
ment des Kultus in Peteröburg und war 18
Delegierter bes Departements bei der Draani
tion des evang.:lutb. Generallonfitoriums. <
1826 wurbe er Mitglied bed gelehrten Komit:
bes Finanzminiſteriums. Gr überjegte« ES erbii
Götzen — Gotzkowski
bole liederꝰ (Petersb. 1827) und im Jahre darauf
eh. Reltsfieder ind Deutfche unter dem Titel
mumen ded uff. Boll» (Stuttg. 1828), welche
cum Ramen bekannter machten ala feine eiges
zı Gedichte, die in verfchiedenen Zeitſchriften ers
ara. Wertvoll find aud) feine gie Werke:
Lert Suerbeer, Erzbiſchof von Preußen, Liv⸗
u m Ciland» (Petersb. 1854), Zwolf Ur⸗
Laer zur alteſten livlãnd. Geſchichte von 1225
3137. (Riga 1855) und «Fürit Alerander Ga:
kn und feine Zeit» (Lpʒ. 1882). ©. ftarb al
inaent der Reih3ichuldensZilgungslommiifion in
ker:burg 20. Dez. 1880 (1. Jan. 1881).
Gögen (Hand, Graf von), Taiferl. General im
irägäbrigen Ariege, geb. im Lünehurgiichen
5, nahm 1615 böhm., dann als Oberitlieutes
ww 1625 kaiierl. Dienfte und wurde von Wallen⸗
xı zu Überiten und zum Statthalter von Rügen
em, vermochte dasſelbe jedod) 1630 nicht gegen
nSimeen zu balten. ©. fiel 1681 in die Ries
wiegen, e Guben, brandſchatzte Ludau,
iur: Cabben nieder, zog bis in die Nähe von
Tess un wich dann vor den Sachſen unter Ars
zu Böhmen zurüd. Der Sailer erhob ihn
Konten jreiherrenftand und 1635, nachdem er
wtringen mit dem rechten Flügel den Sie
oe, ia den Grafenftand. Im J. 1634 fie
eırazam, vereinigte ſich nach der Schlacht
Sein Hasfeld, mußte aber vor Baner
1636 wurde ihm das Kommando
kr ker su dem Grafen Gronsfeld geführten
f> mit der er den Landgrafen Wil:
* vjen en ac ; 1637 ent
e: ã oß, mit Hapfelb vereinigt,
—— bei Torgau ein, ben er, nach:
se: :=jelbe burchgebrochen, bis nah Pommern
x:3. Unglüdlid, war er 1638 gegen den Her«
* von Weimar, der Breiſach belagerte;
* —* I ihet un ee
| er ericht geſtellt, jedo eige⸗
war. Rechdem er 1643 wieder an bie Spibe
ie wel Truppen in Schlefien getreten war, jäus
we e bad Land von den Schweden und focht
Sit zegen den gürtten Ralkoczi in Ungarn und
* (3 Torſtenſon in Böhmen eins
zn ı ©. dahin berufen, fiel aber 24. Febr.
&- m der Schlacht bei Jantau. Cr war der
er einer in Böhmen und Schlefien reichs
errten Samilie.
er (Jalob), Hiftorienmaler, geb. zu
Neaeiberg 1800, trat 1820 in Düijeldo in die
ule Deb Cornelius. Cine zwiſchen 1828 und
ER: fallende ital. Reife vollendete 6.3 Schulung,
= Conelius Stil und Richtung felbitändt
® Laräland repräfentierte. So beteiligte er fi
= weitem andern Schulern besielben an der
2 autalen Ausichmüdung ber Aula in Bonn
endete eine Reihe Wanbbilder in ber Nier:
Be: fapelle in Rheinheſſen, nahdem er zum
— Galerie in Mannheim ernannt worden
A
ut
bie Freslen der Trinthalle d Baben:
entanden 1844 nad) feinen Entwurfen.
Achltrittes wegen gezwungen, feine amtliche
* geben, verließ er Hland und
Sn eine Zhätipfeit in Snolanb mit gro m Gifer
en erreichten dieſe ern Zeiltungen
' ® ‚Jagenberbeiten nicht, mi denen er Cornelius
co aur gleihtem, fondern ihn, bejonderd im
| rei — bedeutend überragte. In Lon⸗
ge
245
bon ift fein Merk 3. B. ber Fredtenfhmud von
Northumberland⸗Houſe und eine Halle in Bridges
water: Houfe. Während der legten Jahre feines
Lebens befand er fi in der Schweiz; er ftarb in
Darmitadt 6. Dit. 1866.
Götßenbdienft, heißt in ber religiöfen Sprache
im allgemeinen die Verehrung eines falſchen Gottes
oder baottes (Abgötterei). Nach ftrengen
Sprachgebrauche aber verfteht man unter Gößen
oder Idolen nur die als belebt vorgefteliten Götters
bilder aus Holz, Stein oder Metall, unter ©. oder
dololatrie die diefen Bildern gewidmete göttliche
erehrung. Der G. ift geihichtlih aus der Vers
ehrung von Naturobjelten, die man als belebt und
mit geheimnisoller Macht ausgeitattet dachte und
um Zeichen der Ehrerbietung bemalte oder mit
littern behängte, hervorgegangen. Dem gegen:
über bezeichnet ed ſchon eine höhere Stufe, wenn
das Naturobjelt nur als der Leib erfcheint, in wel:
dem der Gott eingelörpert ift, und noch eine höhere,
wenn eritere3 als die Behaufung des Gottes ge:
dadıt wird. Beide Vorftellungen finden fid) aud
im ©. Das Bild % nicht unmittelbar der Gott
felbft, fondern fein Leib oder feine Wohnftätte, in
welche er wohl durch geierlihe Belhwörungen
bineingebannt wird. Die Odtterbilder der «Heiden»,
deren Verehrung in den heiligen Schriften der Ju⸗
den alö ©. befämpft wird, waren bildliche Daritels
lungen perfonifizierter Naturfräfte und Himmels
mädhte, der Sonne, des Mondes und ber Sterne,
deren Ziergeitalten nur ſymboliſche Bedeutung bat:
ten. Auch die griech. Sötterbilder galten den Yu:
den ald Gößen, obwohl zu der Zeit, als die Juden
mit den Griechen in Berührung famen, der Götter:
glaube der legtern längit über die bloße Belebung
von Naturobjelten binanägemadifen war und unter
idealen menſchlichen Geſtalten die himmliichen Bor:
bilder, des den Kulturlebens nad feinen
verfchiedeniten Beziehungen hin verehrte. Die alt:
teftamentlihen Bropheten erllären in ihrer Polemik
eden die Heidengötter dieſe Götter unmittelbar
ß it für tote Gebilde von Menſchenhand, ihre Ber:
ehrung alfo für G., obwohl ihnen bie heidniſche
Unterfheidung der Götter und der Göbenbilder
nit unbelannt ift. Sie wollen aber durch jene
Identifizierung ausſprechen, baß die Heibengötter,
abgejehen von ihren Bildern überhaupt nichts
MWirfliches find,
@ögid, Marktfleden im vorarlbergiichen Bezirk
Feldkirch, liegt in anmutiger fruchtbarer Umgebung
am Saume bed Bregenzermaldes und ber Ahein:
ebene, 431 m über dem Meere, 11 km nörblid) von
Feldkirch zwifchen dent Göpnerberg und dem Rum;
merberg (664 m) an der Linie Bregenz:Bludenz der
Vorarlberger Bahn, zählı (1880) 2701 meift kath.
€. und beligt eine neue zweitlirmige Kirche in ro-
man. Stil und zwei Burgruinen, von denen bie
eine, Neu:Montfort, füdlid von ©. an der fog.
Klaufe, dem Eingang des Walgaues, fich erhebt, die
andere, Neuburg, 1%, km ſudweſtlich vom Orte auf
einem vereinzelt aus der Rheinebene aufiteigenden
Hügel liegt.
oizkowoti (oh. Ernit), nambafter berliner
Kaufmann, durd) jeine patriotifche Geftimung hoch⸗
verdient, geb. zu Konig im preuß. Regierung®:
besirte Marienwerder 21. Nov. 1710, tam 1724
als Lehrling in eine berliner Daterialhandlung und
trat 1730 in da8 von feinem Bruder in Berlm er:
öffnete Galanteriewarengeichäft ein. Hier wurde
246
&. mit Friedrich d. Or. befannt, welcher ihn 1740
bald nad) jeinem Regierungsantritt nach Charlot⸗
tenburg berief unb ihm auftrug, geſchickte Künft:
Icr und Handwerler ins Yand zu deen, um
die heimatliche \nduftrie zu heben. ©. verjorgte
bald halb Deutſchland mit feinen in Berlin gefer:
tigten Shmudwaren beitimmte 1743 den Hofliefe:
ranten Blume, eine Samtfabrik nad) genuejer Art
zu errichten, beiratete befien Tochter und erwarb
1744, al3 Blume ftarb, dieſe yabrit, welche er durch
Heranziehung geichidter Arbeiter erweiterte. Im
%. 1753 übernahm G. eine auf des Königs Beran:
laffung errichtete Seibenfabrif;; im —5— Jahre
gewannen bereits 1500 Perſonen in feinen beiden
Werkſtatten ihren Unterhalt. Rach der Schlacht bei
Nunersdorf 1759 reifte ©. im Auftrage bed berliner
Magiſtrats zum Könige unter großer perjönlicher
(Sefabr nad) Reitwen bei Lebus und brachte deſſen
Verhaltungsbefeble nad Berlin. Als im folgenden
Jabre am 3. Oft. ein ruſſ. Korps unter Gene
Graf Zotleben vor Berlin erfhien, die Stadt be: | felte
ſchoſſen und deren Thore beſtürnit wurden, forgte
G. für die Verpflegung der preuß. Belagung und
des vom Herzog von Württemberg in Eilmaͤrſchen
bevangefübrten Hilfslorps, und beftimmte 8. Dft.,
nachdem auch ein öſterr. Korps vor Berlin einge
trojten war und die preuß. zruppen abgezogen
waren, den Magiſtrat, mır mit den Ruſſen über die
Kapitulation zu verhandeln. Es gelang ihm, den
Grafen Zotleben zu bewegen, die beanfpruchte, Tür
damalige Berhältniffe unerichiwingliche Kontribu⸗
tion von 4 Mill, auf 17, Dit. Thir. berabzufegen
und die vom Feinde beiekte Stadt vor Bliunderung
zu bewahren. ©. brachte für die Zahlung der Kon:
tribution große Opfer und geriet durch viele für
andere übernonmene Bürgichaften in völligen Ber:
moögensverfali, ſodaß er 1766 banfrott wurde. Er
jtarb zu Berlin 9. Aug. 1775, nachdem er feine Le:
bensbeſchreibung in franz. und deuticher Sprache:
»Memoıres d’un negociant patrioter (-Geſchichte
eines patriotiichen NRaufmanns⸗, Berl. 1768, neu
a,yedrudt im 7. Hefte der Schriften des Vereins
tür die Geichichte der Stadt Berlin, 1873), ver:
öjfentlicht hatte.
Gonachemalerei heißt diejenige Art Malerei,
bei welcher man die Farben, mit deitilliertem oder
filtriertem Regenwajler und Gummi verfegt, als
Tedfarben auftränt, ſodaß man den Grund des
Papiers völlig mit der Farbe zudedt und die Lichter
aufvöht, Bu diefem Behufe werden bie meiiten
Farben mit der ſchweren dedenden weißen darbe
verm:ſcht. Man übt dieſe Malerei in Miniatur,
auf Elfenbein und Beraament und auf Papier zu
Bildnifſen, landichaftlihen Darftellungen, aud) zu
Blumen, bei weldyen ınan ſich jedoch häufiger der
Halbyouade bedient, indem man den Grund des
Paprers, jei er weiß oder mit einem Ton gefärbt,
etwas bervorfehen läßt (auäfpart) und zur Um:
gebung benupt. Bgl. «Die Mmiaturmalerei nebft
Bemertungen über G. von Manſion, Schüler Sia:
bey⸗⸗ (deutich vom Heidemann).
Gonde (ipr. Gauda), bolländ. aud) Ter Goumwe
0b. b. an der Gouwe), Stadt in der niederlaͤnd
Fi ae ha Ei hrt ımb Ha
„ar iffa un ndel
belebten bolländ. Yilel und Goume, Etation ber
Zinien Utrecht-Rotterdam und G.:'3 Gravenhage ber
Riederlaͤndiſchen Rheinbahn, zählt 18.430 G., die
Danbei mit Getreide, Butter und Kaſe fowie mit
Gouachemalerei —. Goudimel
Feingarn treiben und Topfwarenfabrikation, des⸗
gleichen Oeneverbrennerei unterhalten. Die einft
erühmten Thonpfeifenfabriten , welche da3 Mate:
rial aus Namur und der Gegend von Koblenz bes
ieben,, find bedeutend in Abnahme gelommen.
agegen gibt es in ©. und in der Nähe, nament:
li bei dem Dorfe Moordredit, nod fe bedeu:
tende Biegelbrennereien, für deren «Stlinter®» das
Material der Schlamm im Bette der Yilel liefert.
Die Stadt hat den größten Marktplaß in Holland.
Ra berübmteites ®ebände ilt bie reform. oder
t. Janstirche (Groote Kerk), 1485 ndet,
1552 neu erbaut, musgegeichnet dur ihre Größe,
tige Bauart, berrlihe Orgel, iht ®loden:
piel und ihre Glasmalereien von wunderbarer
rbenpradit, welche von verſchiedenen Künſtlern,
eſonders unter Philipp II. und Margareta von
Öfterreidh feit 1555 —77 von den Brüdern Dirt und
Wouter Crabeth, ausgeführt wurden. Pie Kirche
ral | enthält die Stadtbibliothek mit vielen toftbaren und
Beionders bemertenswert find
außerdem noch das fchöne 1449 erbaute Rathaus
mit got. Façade auf dem Marltplag, das ftädtiiche
Muſeum mit hauptfädhlich ftädtifchen Altertimern,
das 1862 verlafiene Korreltionshaus für Meiber,
das ftädtifche Progymnaftum, bie € Kajernen,
dad St. Ratharinahofpital, ber aufpiel: urt
Kongertiaal, das Butterhaus mit der ſtädtiſchen
Zeihenichufe und dem Kantonalgeriht. Dem bier
geborenen Begründer des holländ. Handeleverlehr:
mit Oſtindien Corneli3 de Houtman unb feinen
Bruder Frederik de Houtman (Ende des 16. Jahrh
it 1880 ein Tentmal errichtet worden, Bronzeitanın:
bilder von Strade,
Gou ag (Michael), franz. Stnatimann, ach.
1797 in Paris ala Sohn eines jüd. Kaufmann,
deilen Gerhäft er nach demTode besielben leit.te.
Gr wurde 1826 in die Deputiertenlammer gewählt,
wo er zur Dppofition gehörte. Nach der Qulirevo:
lution wurdeer VWitglied de? Beneralrats der Seine,
jpäter Kriegszahlmeiſter in Straßburg, aber fdy- :ı
1834 abgeieht. Im Febr. 1848 übernahm er das
Finamzminiſterium, legte e3 aber fehr bald wenn
Si . . .
Dinferenzen mit Louis Blanc nieder. Au 28. Tun:
bi 25. Dt. 18485 und De. 1848—51 war eı
dimanzminifter. Er jtarb 27. Dez. 1862.
Gondimel (Glaube), ausgezeichneter Tonfeke:r
des 16. Jahrh., geb. 1500 & Bailon bei Avignon.
Bon feiner Jugend und Bildungsgeihichte weif
man nichts. jedenfalls aber bat er außer de
muftlaliihen aud eine fehr tüdhtige willenfchair
lihe Schule gebabt, wie feine in gutem Latein are
Saul Melifin:
nen Berten.
ſchriebenen und an feinen Freund
erichteten Briefe beweifen, die dieler in ben «Schr
jasmatum Reliquiae» bat abdruden laſen. J—
feinen erften Rannezjabren war er in Rom, wo e
fur vor 1540 eine ikſchule erritet hatte. ;;
welcher unter andern der fpäter fo berübmte ıo
ſtrina feinen Unterricht gen Man findet im:
1555 in Paris, mit Nicolas Du Chemin zum Pe
trieb einer Rotendruderei aflociert. Später gin
er vom kath. zum reform. Religionsbelenntn ii
über und bielt fi in Lyon auf, wo er in der x
tholomäutnadht 1572 mit den Abrigen Galvinifre
getötet und fein Leichnam in ben Rhöne orfe
wurde. Gedrudt find von G. Meilen, Motertor
geiſtliche und weltliche mehrftinmige Lieder. Urzee
den leptern befinden fich auch die in Muſik gefente
Den des Horaz (Par. 1856). Yerner lomponier;
m
Goudouli — Goulard
ale parifer Fler Hanbelärats und wurde 1831 im
en Davibs (
Werte vermi
von Marot een
tere realen, | 5
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(oben mir.
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8,
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G.
wurde 8. Nov. 1779 ‚geboren,
tmee ein, biente 1796 bei ber
Guten $ı tung, dann in
ingriff auf
i Bparien das 87. Regiment
Zalavera, Barolja, Vittoria
fowie bei den Belagerungen von Cadiz
Im 3. 1830 zum Generalmajor bes
elt ex na dus b Anmmnbo r bie
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on} He und den Gouvers
Karat [uß einer ——
26. Aug. Amoy, bejeßte
(önfan, 7. Dt. Ziein,
um Generallieutenant
77 — bie Chinefen un:
, bemädttiy —38 am 18. ie
ng Yang-ties
und en
bei Serogeiä
‚x: nich dem Geinde 10. Se abe 66.
aezeveliftänbige Niederlage bei. r
se daher: ein. &. erhielt ben Dant *
zum wurde 7. Sopril 1846 unter bem tel | ©
€. son Itchintiang-fu in China und Maha: | u
„au und dem Setledſch in ı Ditinbien zum Beer
ser. Als im Herbft 1848 bie Siths abermals | etia;
; 4 beit. Gebiet, einfielen, "Tieferte @ i
. je. 1849 die blutige Sch
a, in der bie länder
D aber jo
= eins
wicht verfolgen tonnten. Die Anord-
‚a 8.3 erregten in England
eft | ſchofſen worden, ala er im Loı
ber qum € Seatzum | ielt;,
ge | rüft arbeitete,
— 1844),
ve ,
2 | Gonlard (' Ach
217
— ire Indie Kammer
Inn er zuerit für bie R une
a Im Mi
1840 übernahm. er
Sue ULB folder war ex für bie Ummandlung
Renten thätig, trat aber fon im Dit. 1840
mit allen feinen tollegen ab. 3. 1848 wurde
er Mitglied ber Rationalverfammlung, wo er fih
im Mai wurde er Pröi ben?
der Ratiomalverjorsmbun
Aug. 1851 Sat der Permanenzlommii om
3: wurde 1852 und 1857 als in die Geſed⸗
‚benbe Berfammlung gewählt und 1867 zum Ses
— ernannt, Cr ſiarb zu Tours 17. Mai 1872.
Sein Sohn Eugene, ‚geb. 18. Sept. 1818 zu
St..:Symphorien bei Tours, war während bes
Kriegs 1870— 71 Maire von Tours und ift feit
a4 Senator. Er gehörte dem linken Centrum an.
Son; —F jean), —— von dem man
nur wei ei Paris am Louvre
beichäftigt Fr Seine —— — Ausbildung
verbantte er Jtalien; fein Stil hat mit dem or
ab n bie meifte Verwandtſchaft. Aber durchaus
kein jHlavifcher ihmer, wußte ©. durch geile
| reihe Verbindung des florentin. Renailjanceltils
mit —Se Auffaſſung einen ihm eigentumilich
angehoͤrenden zu ſchaffen. Seine Siguren find vom
grober Unmut, die fie auch durch die bei ihm, wie
ei allen Franzofen und Stalienern feiner Zeit, 1
Anbenben Seeriätanten, Verhältmil je, night verlies
ten. Obwohl er ſich indern am meiften
vom antilen Stil ne und dieſe oft auf eine für
Malerei mel für Bildhauerei geeignete Art
angeordnet find, fo weiß er fie doch zierlich —
it. Hier
dem
legen; der Itenwurf it gina bt gu
ben Umtiflen der m it
Zenit, Seinheit ber handlung, jumal des —3 —
Nelief?, dartheit der Bolenbung iind. I Borige, Die
©. in hohem Grade bi Sein Meifterwert ift
im‘ Laune, im Saal der Die
ext Schweizer.
tiben, de ier "die Mufikantentribüne
m en Heft es Mufter monumentaler
oe ftatue der rubenden Diana,
eier, — ie Darm einem Brunnen im Stel 2 amt
ach rend jeßt im Louvre, DA in ber Stell:
mgenes. (S. kai tel: Bildnerei Kr
dem feinen Kopfe biefer Statue mit
een Augen von halbgefclofienem, eroti-
usdrud Sans man ohne “Srun]
—— ana von Poitiers, der Geliebten
Sa —3 gu ale en Sam vorzüglich bes
(h der Meifter an ben Relief ber ‘Sontaine
— von denen drei in das Mujeum des
dem | Louvre verfept find. Die Seenymphen ımd bie auf
hinen reitenden — erinnern au bie
Figuren ber Zarnefina. Die Sage, daß
Morgen der Beschofomäusnaht 1572 er:
Kunsecbüsgt Dal aöenrre de
unver!
von Reveil und mit
gerät achten
248
und nahm an den Friedensverhandlungen teil. Im
ebr. 1872 wurbe ©. Handels, im April 1872
inanzminifter. Am 7. De. 1072 zum Minifter
Innern ernannt, nahm er 17. Mai 1873 feine
Gntlafiung. Cr farb 4. Juli 1874 in Paris.
Gonlardiſches Waſſer — lumbi Gou-
lardi), f. unter Aqua und Bleiwaffer.
Goulaſch, eine auf Speijegetteln häufige, aber
irrtümliche Schreibweile für Gulaſch (1. d.).
Gould (Benjamin Apthorp), amerik. Aftronom,
eb. 27. Sept. 1824 in Bolton, ging, nachdem er
Jarvard-College abfolviert hatte, 1844 nad) Böts
tingen, wo er unter Gauß ftubierte und 1848 pros
movierte, und dann nad Altona, wo er eine Zeit
lang Aſſiſtent von Schumacher und Beterfen war.
Nach feiner Nüdlehr in die Heimat wurde er zuerſt
bei der VereinigtensStaaten-Stüftenvermeflung ans
geftellt unb mit der Beftimmung der Längengrade
auftragt, beren telegrapbiiche Methoden er wes
entlich verbeflerte. Bon 1856 bis 1859 war er
Tireltor de Dudley⸗Obſervatoriums in Albany.
Im J. 1868 erhielt er den Auftrag, die nationale
Sternwarte der Argentiniihen Republit in Cor⸗
dova einzurichten, und begann 1870 ſeine Arbeit
mit vier amerit. Affiitenten Rod, Thome, Davis
und Hathaway, deren Refultate in ber epoches
machenden «Xrgentiniichen Uranometrie» vorlies
gen. Seine Hauptſchriften find: «Report ofthe dis-
covery of the planet Neptunes (Mafhingt. 1850)
«Discussions of observations made by the United
States astronomical expedition to Chili, to de-
termine the solar parallax» (Wafhingt. 1856) und
« Uranometria Argentina» (Buenos-Ayres 1879).
Bon 1849 bis 1861 gab ©. «The Astronomical
Journal» heraus.
Gonld (Yay), nordamerik. Finanzmann , geb.
zu Rorbury im Staate Neuyork ald Sohn eines
unbemittelten Farmers, wandte fidh feit 1859 dem
Eiſenbahnweſen zu und erwarb fi durch glüdliche
Spekulationen bald ein großes Vermögen. Die
Länge ber Eifenbabnen, bei denen G. maßgebenden
Einfluß bat, wurde 1881 auf 11714 engl. Meilen
(18742 km) angegeben. Seit Breeley8 Tod ift ©.
auch Haupteigentümer der «New-York Tribune»,
Gould (John), engl. — geb. 14. Sept.
1804 in Lyme⸗Regis in Dorſetſhire, erhielt —
eine Anſtellung in den königl. Bärten zu Windſor
und 1824 eine Stelle als PBräparator bei ber 300;
logiſchen Gelellichaft in London. Aus den Bors
bergen des Himalaja gelangte 1880 eine Vogels
fammlung in feinen Beh, Es war bie erite größere
Sammlung diefer Art, die nach England fam, und
©. beichrieb diefelbe in «A century of birds from
the Himalaya mountains» (1882), eineur Pracht⸗
werle, zu welchem feine Frau die Jlluftrationen
lieferte und wodurch er feinen Auf als Drnitbolo
begründete. Hierauf folgte ein zweites Prachtwerk,
«The birds of Europe» (5 Bbe., Lond. 1832—37).
Bon 1888 his 1839 machte ®. willenihaftliche Reifen
in Auſtralien, deren Refultate er in «The mam-
mals of Australia» (Rond. 1845) und in dem achts
bändigen Prachtwerke «The birds of Australia»
(Lond. 1848—69), welches Beichreibungen und Abs
bildungen von mehr als 600 Spezies enthält, nies
derlegte. Außerdem erfhien von ihm «Handbook
to the birds of Australia» (2 Bde. 1865), «The
birds of Great Britain» (5 Bbe., Lond. 1862-73),
«The birds of New-Guinea and the adjacent Pa-
Goulardiſches Waller — Gounod
gewählt, wo er I Bei rechten Centrum anfchloß, | p
uan islands» (1875) und «Monograph of the Pit-
tidae» (1880). ©. ftarb 7. Yebr. 1881 in London.
Gould (Sabine Baring), engliſcher philof.-theot.
Sähriftiteller, geb. 28. Jan. 1834 in Lewm:Trendard
in onfhire, ftammt ab von Kohn Baring, ben
Gründer des berühmten Handelshauſes Barına
Brothers, und erft fein Großvater, Billiam Ba⸗
ring Neffe Sir Charles Baringd), nahm den Ra:
.. an, al er die Güter der feit dem 14. Nahrb,
in Devonihire anfälligen Familie feiner Putrc:
erbte. Sabine Baring ©. ftudierte in Cambridae
wo er 1855 den Grad eines Bachelor, 1857 dcı
eines Mafter of Arts erlangte. Als Schriftitelle:
trat er pet auf mit dem Werte «Iceland, its sce
nes and sagas» (1868), der Frucht einer 1862 nad
jener Inſel gemachten Reiſe. Im J. 1865 ala Pre
diger orbiniert und 1867 als Pfarrer in Dalton iı
Vorkſhire angeltellt vertaujchte er 1872 diefe Pfarr
mit der von Eaſt-Merſey bei Coldefter, in ber e
noch gegenwärtig tbätig 1 In demfelben Jahr
men
erbte er nach dem Tode jeined Vater die Güte
jeiner milie in Devonibire. Es eridhienen vor
hm: «Postmediaeval preachers» (1865), «The bool
of weirwolves» (1865), «Myths of tbe middle ages:
(1867; neue Ausg. 1881), «Curiosities of older
times» (1868), «The origin and development of re
ligious belief» (1870; neue Auag. 1882), «In exitı
Israel: an historical novel» (2 Ybe., 1880), « Lic
gends of the Old Testament characters» (2 Bde.
1871), «Village conferences on the creed» (187:
«Yorkshire oddities and strange events» (1874
«The lost and hostile gospelss (1874). Außerden
veröffentlichte er einen Band Gedichte unter Den
Titel « The silver store» (1868), ferner «Villae
sermons» (1876), «Sermong to children» (187%.
«Village preaching for Saints days» (1881), «T’h«
vicar of Morwenstow (1876), bie Biographi.
eines ercentrifchen engl. Seiftlichen, und »Germany
present and past» (2 Bde., 1879; 2. Aufl. 18821
welches leptere Werk ein mit vieler Sachkenntni
gezeichnetes Bild deutſcher Zuftände entwirft.
Gounod (Charles Frangois), einer der hervor
zagendften franz. Komponiſten neuelter Beit, geb
Pr Paris 17. gun 1818, erhielt feine Ausbildun
der Kompofition auf dem Konſervatorium je
ner Vateritadt, vornehmlich durch Halevy, Reiche
Badr und Pefueur. Der große Kompofitiondprei
wurde ihm 1839 zuerlannt, vermöge bejien er al
Gtipendiat der Regierung nah Rom ging. His
beſchaͤftigte er ſich eifrig mit dem Stubium d
ältern ital. Kirchenmufil, und feine Borliebe fı
diefen Zweig der Kunit ließ ihn fogar in ein Priefte
feminar treten. Nachdem er 1843 wieder nah Par
ueüd etehrt, wurde er Mufilvireltor an ber Stird
issions étrangères, bekleidete diefe Ste!
echs ah lang, erwarb fidh während diefer 3.
rch kirchliche Kompofitionen, namentlih durch ei:
«Messe solennelle» (1851), einen geachteten Staınc
Seine am «Sappho» wurde 1861 in der GroR,
Dpet geführt, hatte aber feinen bebeutenden G
folg. Den eriten wahrhaft großen und nachhat
en Bühnenerfolg erlangte er 1859 mit «Faust
er in der That audy ala fein Hauptwerk betradhı
werden muß und auch in Deutichland Platz gegriff
get, trop der Protefte gm das Zertbuh als ei
erunglimpfung des Goetheſchen —— 27
®.3 Dpern ſeit 1860 find zu nennen: «La colomb
(für Baden s Baden komponiert), «Philemon
cis» (beide 1860), «La reine de Saba» (183
Sour — Gournay
«Mireille» (1864), «Rom&o et Juliette» (1867,
sah «Fauft> fein erfolgreichites muſikaliſches Werk,
ach in Deutfchland an verichiedenen Orten ge:
sen). Der Krieg trieb ©. 1870 nach London;
ke Dort entworfene Oper «Polyeucte» (nad) Cor⸗
sches gleichnamigem Stud) kam 1878 nur in
Years ohne nachhaltigen Erfolg auf die Bühne;
ancs beſſer wurde bort 1881 «Le tribut de Ze-
au: aufgenommen. In London, wo er biß 1875
armeilte, brachte er 1871 aud) feine patriotijche
Imwrrentate «Gaillia» Fi Aufführung, und feit
sca Zeit grüäbelte der Kanſtler, der jeine beiten
xritaitichen Verena Deu ptiüc li Deutichland
xrdantt, Ach immer e in ben pariler Deut:
trıch binein. Sein Oratorium « Redemption »
sctöfungs), welches, für die londoner Verleger:
iaa Rovello geichrieben , puerit 1882 in England
me ipäter ou in Deutichland aufgeführt wurde,
ar nicht burhgugrd en, obwohl G. es aus:
ich als «das ſeines Lebens» bezeichnet
w. Der Mangel eines großen einheitlichen Stild
mit #6 bei dieſer «Crlöfung» beſonders fühlbar.
} öetern und fonftigen Heinern Stüden hat ©.
in t entihiebenem Glüd udt, da er die
un werfelben meifterhaft beherriht und bie
« umeinbe Tiefe bed Ausdrucks durch Eleganz
we er: verdedt.
ee ), aus einer alten Adels
(Straf von), aus einer alten Adels:
ſarie vr getagrıe ſtammend, geb. 11. Nov. 1780,
gen. 19. Ra 866 in Paris, erwarb ſich Durch feine
ws Aykörie Leitung der Compagnie des assu-
samen generales große Berdienite um das Ver:
Sherzrzepeien in Frankreich.
Geuzten, Stadt im franz. Depart. Lot, Haupt:
22 mei Arrondiſſements, 47 km im NNM. von
Kurs, um einen hoben Hügel gelegen, auf wel
wrs chedem ein feſtes Schloß Itand, in 258 m Höhe,
serruls des Bleuthals, welcher Fluß mittels des
zu az Torbogne fließt, ©. zählt (1876) 2688
Feuzizte 5098) G., beiigt zwei got. Kirchen und
5: Xcatung von Trüffelpalteten. Ein Boulevard
=z-i eu Stelle der alten Wälle die Oberftadt von | B
"Geuzgaun (Srangois Sofe), Schauſpielerin,
oje), Schaufpielerin, ſ.
—— Bazn) an He
‚Baron), franz. eries
. 14. Sept. 1788 zu Berfailles, trat
ieutenant in bie Artillerie, nahm
—— — von 1805, 1806 und 1807 teil
bei Aufterlig verwundet und bald na
w Schiadst bei Friedland zum Kapitän beför:
gyeidnete er ſich 1808 vor Saragofla
jch⸗Ofterreichiſchen Kriege von 1809
1811 nad Danzig gejendet, um den
aueıe bieſes es und feine Stärle für den all
zart Sriegd mit Rußland zu unterfuchen. infolge
ms Beridhtd nahm ihn der Kaiſer unter feine
iere. G. nun beftändig in ber Um⸗
leons itete Ib
—— n nach F IR —— Emnlend
si
Kr
t an der Moskwa
t ber erfte war, ber
— ae on —
ie ng dieſes Rieſen⸗
i Dieler Dienft wurde mit dem
Sussmäsitel belohut. Uls eriter Drbonnanzoffizier
(dzüge 1813
nub ex bei —25* während ber
ah 1814. Gin Bericht G.s über bie erteidraungd:
249
fäbigleit Dresdens beitimmte den Kaiſer Napoleon,
aus Schlefien dorthin zu marſchieren, und nad) der
Schlacht bei veipäi ‚verzögerte ©. die Berftörung
der Unjtrutbrüde bei Freiburg bis zum andern
Morgen und rettete dadurch die franz. Nachhut
(Dudinot) vor der Gefangenſchaft. Im J. 1814
rettete er im Nachtgefechte bei Brienne dem Raifer
das Leben. Zum Oberiten befördert, wurde ©.
Anfang März mit zwei Bataillonen der alten Garde
und drei Eskadrons entjendet und nahm Rheims,
was jedoch wegen der Niederlage von Laon ohne
Folgen blieb.
Ludwig XVII. ernannte ihn zum Chef des Ges
neralitabe3 der Artillerie der 1. Militärdivifion.
Bei der Ruckkehr Napoleons von Elba übernahm
er wieder feinen Poſten bei dieſem, wurde nad) der
Schlacht bei Ligny pm Generaladjutanten ernannt,
fämpfte bei Waterloo und begleitete den Slaifer fo:
bann nach Rodefort, von wo er deſſen Brief dem
Prinz egenten nad England bringen follte, aber
Dt landen durfte. Zulest, ala Napoleon bie
Offiziere, die ihn nach St. Helena begleiten durften,
auf drei Berfonen beichränten mußte, war ©. einer
von dieſen. Cr lebte mehrere Jahre auf St. Helena,
bis ihn Mißverhaͤltniſſe mit Montholon bewogen,
Longwood zu verlajlen. ©. zog ih nad) England
zurüd und veröffentlichte einen « Recit de la cam-
pagne de 1815» (Bar. 1818), welche ihm Wel:
ingtond Gegnerſchaft zuzog; er wurde aus Eng:
land nad) Cuxhaven gebracht. Nach feiner Rüdtehr
nad Frankreich 1821 gab er mit dem General
Montholon die «Memoires de Napoleon à Ste.-
Helöne» (8 Bbe., Bar. 1823) heraus. Außerdem
|&rieb er ein «Examen critique» der «Histoire de
a grande armöe» des Generals Segur (2 Bde.,
Stuttg. 1828; deutich, 2Bde., Dueblinb. 1827 —28),
melde Schrift ein Duell zwilchen den beiden Gene:
talen veranlaßte. Nah der Julirevolution 1830
trat er wieder in altiven Dienit, wurde zum Kom:
mandanten der Artillerie von Paris und Bincennes
und 1832 zum Adjutanten des Königs, 1835 zum
Generallieutenant befördert; 1840 begleitete er den
ringen Soinville nad) St. Helena und geleitete Na⸗
poleons Leiche nad) Frankreich. Infolge der Revolu:
tion 1848 aus der Liſte der disponibeln Generale
eftrichen, wurbe er nad) den Juni⸗Ereigniſſen von
ber 1. Legion der parifer Nationalgarde zum Ober:
jten und 1849 als Abgeordneter in die legiälative
erfjammlung gewählt. Nachdem ihm der Staats:
jteeih vom 2. Dez. 1851 alle feine Funltionen ge:
taubt, ftarb er zu Paris 25. Juli 1852.
Gourmand, Sourmandife, |. Galtro:
nomie. ſſonders Weintenner.
Gourmet (frz.), raffinierter Feinichmeder,, be:
— Jacques Claude de), franz. Ver⸗
waltungspolitiler, geb. 1712 zu St.⸗Malo als
Sohn eines reihen Kaufmanns, ſelbſt fur den
Handelsſtand beſtimmt und durch Reifen in Spa⸗
nien, England und Holland vielfeitig ausgebildet,
wurde 1749 zum Handeldintendanten ernannt und
wirkte in diefer Stellung eifrig im Sinne de3 da:
mals den berrihenden Anſchauungen noch durd)s
aus entgegengeiehten Prinzips der Handelsfreiheit.
Gr nahm das « Laisser faire, laisser passen als
Wahlſpruch, wenn aud) dieje vorne chon früher
elegentlich ausgelprochen fein fol. Mit Duednay
o d.) und den übrigen namhaften Phyſiokraten
war er befreundet, und allem Anſchein nad) ift es
feinem Ginfluffe zuzuschreiben, dab diefe Schule bie
2%) Gournay:en:Bray — Govone
folute Handel in ihr Programm auf: vernor). ber —— en ex officio den Borfig
nahm. Gr teilte ——— derſelben Senat führt. — chen
über die Bedeutung bes Der Aderbeneg wa bie Grub, Bringen und in gleid Grid ke Hufe
ftener als impöt unique, nicht aber ihre Anficht jeher der Zöglinge in ein Militärerziehungs:
über die fog. Sterilität von Gewerbe und Handel. | anitalten werden ebenfalld G. genannt.
Als S —5 — it er nicht aufgetreten, ſondern ), © regieren len⸗
—— rtung auf die Wiſſenſchaft war Saint:Eyr.
ji eines perfönlichen Verlehrs mit ven | Geusisn (Louis), Marquis be Saint-Eyr, |.
noch als eine Art won Gelte betrachteten «Ccmo- | Geuuy (eu, todore), fran onif,
miiten» — feiner praltiſchen Zhätigfeit zur geb. 21. Juli 1822 fontaine bei Saarbrüäden,
derung ber wirtfhaftlicyen Jutereſſen des ander. ftubierte ſeit 1840 ın Paris, wandte ſich aber ſchon
Er Hure 13, ‚nachdem er ihon vorher feine Stefle | 1843 nad) Berlin und bildete ſich beſonders nach
auf Mendelsjohnichen Muftern. Seine frühelten Kom:
—Ea -®ray, Stadt im franz. Depart. pofitionen gehörten meiſtens ber inftrumentalen
Seine-Jnferkeune, —— Reufchätzl,45 km an, er «Requiem»,
im SD. von Neufdätel, rechts an der in bie Seine
miündenden Epte, in 102 m Höhe, Station (Geier |
tiere3) der Pinie "Baris-Bontoile-Dieppe ber
zöfiichen Weſtbahn und der Linie
Nordbahn, zählt (1876) 3064 (al (al8 Gemeinde 3521)
GE. und ıft ein | midhtiger „ welcher berühmte
Yutter und Räfe nad Faris ab London liefert.
In feinen Wertitätten wird Blei verarbeitet, und
Nupfer, Blei und Zink gemalt. Die St.:Hildenerr:
tirche ftammt aus dem 11. bis 13. Jahrh. Bemer-
tenewert find nod) die eifen- und tohlenjäurehaltige |; man
Onelle —A— und der Waſſerjall du Goufre,
welchen die Epte macht.
Gonrock, Torf in ber ſchott. Graff
frew, 5 km im WRW. von Greenod, am üd Le
des Clyde⸗Aftuars, zählt 2940 E., meiſt Fiſ
und Walfiſchjäger.
Goßt (ir;.), Geſchmad geutieren, foften,
ſchmecken; Heihmad an etwas finden gutbeißen,
billigen; Goüter (Gohte), Beiperbrot: uch Im⸗
—2*8— hitũck und Nitiagsbrot
utte (frz.) Tropfen; auch Gicht, Sipperlein‘
6.-3-G., tropfenweile; Goutte d’or («Go (d:
tropfen»), Name eines weißen Burgunderweind.
Gouveruante (fr3.), Erzieherin, welche in einer
Familie den ihr anvertrauten Kindern zugleid
Unterridt (namentlid) in den neuern Sprachen und
Diufik) erteilt. Die G. muß einen höhern Bildung:
grad beiigen als die Bonne (f. d.).
@ouvernement (fr3.), Regierung, Regierung®: | ü
gewalt. (5. auch unter Gouverneur.)
Gouverneur (ftz.) heißt ber oberite Militärs
befehl2haber einer up: und Refidenzitabt oder
einer Feſtung eriten Ranges. Derfelbe hat einen
Gouvernementöftab, beitehend aus einem Ad⸗
jutanten, Plagmajor (bei Feltungen Artillerie und
Jngenieuroffgier vom m rniſonsauditeur,
bsarzt und anderm onal. Der Wiriunge⸗
—*— eines G. umfaßt die allgemeinen Garniſon⸗
verhaͤltniſſe, den Wachtdienſt, bie —— ng
ber Urbnung, Beleitigung von Unruhen unb
Feſtungen die Verteidigung i im Kriege. G. iR auch
der Titel des Statthafters einer Provinz oder einer
Kolonie welche danach oft ec beißt,
: jämtlih in Deutichland verlegt.
"Der | mung und Bi bung entiprechend, vereinigte &.,
| Kompoftionen framjöfiiche und beutfdhe
f
«Stabat maters, die Cantate «Golgatha» und an-
dere größere Chorwerte:; dieſelben wurden fait
Seiner Abſtam⸗
der ın Paris bei
al3 Privatmann lebt, nen
afe,
— (it ttal.),
Governo (ital.; a Gouverne), —— Bez:
mon 16 im Handelsweſen eine Witteilung, wonach
zu richten hat; per (grato)governo,
zu ( en Racachtung.
—— unter Gouverneur.
vernor’® Jöland, eine feite, dem Vereinia⸗
ten 55 gehörende Inſel im Hafen von Neu:
—— Eingange in den — Sie liegt
um 800 m entiernt von der B ſuͤd⸗
lichſten Endpunkt der Stadt — und it von
Broofign durch den —— ansl getrennt.
G. hat etwa 1,,km im Umfang und zäblt drei sorte: |
Caſtle Rilliom, et Columbus und South Bat:
, von denen das zulest genannte bie Einfahrt |
Buttermill-Stanal beherri
+ (Gilberto), —— — tal. Ratur:
forfcher und Schrirteller, geb. 1885 in Mantua,
widmete ee 1 dem S |
und ber Zitteratur, he Brofeflor Bbunt
zuerſt in Florenz, dann an ber Univerfität zu Iu-
Ein von wo er nad) Neapel verfegt wurde. Seine
zablreihen wiſſenſchaftlichen Arbeiten find
meiftenteilg in ital. und franz. Zeitihriften erich:e:
nen. Selbitänbig find unter andern veröflentlicıt
worden: «Delle scienze nella societä» (Tur. 1857,
«Della fisica e del modo di studiarla ed’inseg -
narla nei tempi e ai di nostri» (Zur.
1862), «Metodo per determinare la lungbezza ıle]
pendolos (Zur. 1866), «Galileo Galilei» (Zur;
1864), «Della proprietä intellettuales (Jlor. 1867 ),
«Volta e il telegrafo elettrico» (Zur. 1868), «Ko-
6 TVelettzo- o» (Zur. 186%
« nano Ofizio, Copernico e Galileo» (Zur. 1872 )
«Leonardo letterato e scienziato. sul ge:
nio e sulle scoperte di Leonardo da Vinci» —
1872), «Teoria dell’ elettroforos (Rom m |
tie früher in Frankreich und noch jekt in KRubland Gosis und Goviuda, f. unter Kri
(5. Guberntja) Sn pen Cingelfianten laaten — (Biufeppe ital. General, Men
ameril. Union beibt &. (Governor De ie v’Afti in —— 00.1825, Gefn
Staatäbeamte, dem verfaffungamäßt 2 die voll: tarfhule und trat aus bi 15a al:
Hiehende Bemalt übertragen if. Die @ ) Du werben | SI —— in ben R —e ein. De
qualinzierten v en Ofterzeich ma 1848 ınter Ta
ernannt „mit „Kubnahme von 6A ling, wo —— de en Bertrauen er in hohem Ma.
ufer ber Bollövertretung den | erwarb. Im hr .an ber.
5 wählten. einer großen Anzahl Staaten gibt | Feldzuge in Schledwig: Holftein im H rtae
n
auch ——
des ppreuß. Generals von Wrangel teil, ebenſo IR!
Gower — Goyaz
=» 1864 amı Drientlriege im Hauptquartier Omer:
Shes, fpäter des —*X Saint⸗Arnaud. Als
55 General Eu marmorn ein farbin. Hilfskorpẽ
3 ber rim führte, wurbe G. als zweiter Stabs⸗
3 dielem zugeteilt "und blieb auch im ital.
.2 1859 am defien Seite, übernahm dana ein
iitärfommando in den neuerworbenen Provin:
.S ERd —— ſich auch hierbei durch Feſtigkeit des G
on 1863 wurde G., nach nur
‚zum General befördert und
nad Berlin gefendet, wo er
ndnis abfchloß; feine
t Lamarmora 1878 in
es 75, 26
* se Une Unterknbfee
* en polit. Berichte
acer veröffentlicht. Als
2 Sorte «Un po piü an
— a Juni der, Öfterreih und deſſen
⁊Adete ausbra ‚ übernahm G. ben Befehl über
: Tisinon, we he er in der Schlacht von Eu:
a at Ausyeihmmg hrte. Nach dem Friedens⸗
Ati 6. an die Spite bes Seneralitabes, 1867
= Teputierterrlanmer Da. 1 1869 über:
— @, yie Zeitung des Rips minifteriumd und
> 'extende Griparniffe i im Bereiche b der Ari
*R eintreten, welche die Stage et
* — ſtart beeintraͤchtigten. Als dann
"ch ver Dentſch⸗Franzoͤſiſche Krieg ausbrach,
= kerral Cialbini ©. vor, Italien durch feine
- Sam von Cr armen 8 gerichteten Maß⸗
—— g . madıte in
xt Serambang erde: nen —ãS“ u
xd we nii ben Tod; doch blieb fein
Er ehe, Gr ftarb 235. Jan. 1872 zu Alba
0 „ älterer Dichter, aus einer
Geha) engl. id F u
wahrtcheinlih von A
: Ben in —— — zur Zeit‘ der normann.
kammenden Familie, war 1325, alfo
—— (ſ. d.) geboren. Man bat von
= e3 wetitcheö Wert in drei Zeilen, welche die
«geculum meditantis», «Vox clamantis»
"eiessio amantis» führen, und wovon nur
* iz engl. Sr geihrieben it; die beiden
sb ungedrudt, der dritte wurde zum erjten
"adt von C arton 1493; eine neue Ausgabe
ve Lebensbeſchreibung 8 und einem Gloſ⸗
ete Reinhold 8 Bde., Lond. 1857).
= ed Mi iſt die Liebe, in metaphufifcher
“ Arteriier Weiſe bargefeli t, und obwohl an
Er
öhem Bert nicht mit den «Canterbury tales»
8 Kam man darin doc Ofkere Spuren
{8 ui richtigen Urtei ucer
= I den emoralilchen Gower⸗ und Shafipeare
= &x feinen er es⸗ als Chorus einführen.
=» 1498, wa Rem er einige Jahre zuvor ers
"mer. — ben Familie gehören nod an:
john @., en Dom des Fenyen Eduard
von Tewiesburg 4. Mai 1471. Er
um feinem Herrn gefangen engmmen und
hingerichtet. Ein tonıme bes:
2 — bomas ©. von Stitten m, erbielt
Kingiton zur Frau batte, 1742 zum Gr
bemwahrer, 1746 zum BiscountXrentham un
fen G. ernannt ward und 25. Dez. 1754 ftarb. —
terlaflend, welcher eine Tochter des er. von
d» | Sein ältefter Sohn, Granville, geb. 1721, ward
1747 Barlamentömitglied für Weftntinfter, nachher
—— hrer, Oberkammerherr, 1 naöbe
Rats und fpielte eine bedeutende Rolle in
den —— jener Zeit. Cr erhielt 1786 ben
Titel eined Marquis von Stafford und ftarb 26. Oft.
1808. Durd feine Heirat mit der Schweſter det
Herzogs von Bridgemater, die ihm jerte achfol⸗
er, eorge Branville (f. Sutherland), ge
erwarb bie Familie ©. fpäter einen Zeil der
großen Beligungen dieſes Haujed. Aus feiner zwei:
ten Che mit einer Tochter des Brafen von Gallomay
entiprang ng der nachherige Graf Branvifle (f. F
ungarh, ‚die Feſtung von Amritfar(i.d.).
Boya (Srancidco), ), ausge eichneter ſpan. aler
und Kupferitecher, geb. 31. März 1746 zu Anuende:
t0d08 in Aragonien, "wurde nad ber Künftler:
anefoote auf das Zureben eines Moͤnchs, der ihm
zufällig mit einer Koble einen Ejel an die Wand
zeichnen fah, einem Maler zur Ausbildung über:
peben, ing jobann ni Reifen ftubierte eine Beit
ang in Rom und lehrt b Eranien juräd, wo
er in Madrid fchnell er machte. Er wurde
Gunſtling Karla IV., ber ihn 1789 zum Kammer:
maler und 1799 zum eriten Hofmaler ernannte,
Brte einen glänzenden Haudhalt und bejaß in
er Rähe von Madrid ein Löftliches Landhaus, wo
pi Feſte Ba und fein Utelier hatte. ©. malte "viel,
Kirchenbilder egorien, Porträts, Genreitüde,
vor allem aber bat ö. ſich als Rupferftecher ausge⸗
jeihnet. Seine Behandlung bat Ühnlict et mit
er Rembrandtichen und beftebt in der Berbin mel
von Aquatinta: und Ügmanier, wobei mand
noch der Grabſtichel nachhilft. Worherrj end h
in jeimen Kompofitionen ein allgemeines
woraus ſcharf einfallende Schlaglichter bie Figuren
bervorfpringen laſſen. Sein bebeutendite Wert
jind die ae tüden (Ca pri ichos), * Folge
von 80 allegoriſch⸗ſatiriſchen Radierungen aus den
93—96. uberdem find bementenämert: bie
“Stiergefechte» (Taaromaquia),
«ftriegsleiden» (Desastros de 1a euer, © Pe
ter, Bilder des Jammers, ber nad) der Abdankung
Karla IV. und Serbinand 8 über Spanien berein:
brach; bie «Sprichwörter» (Proverbios), 18 Blätter.
®. ftarb zu Borbeaur 16. März 1828. Die Kalle:
galle be3 madriber Muſeums befigt den größten
einer Kupferplatten unb ma t davon Für den
ſthandel neue 3 bdrücke. iarte, «G., aa
—— les fresques, lee marke, et cata
logue de ’auvre» (Par. 1867).
GSoyaz, eine der innern Provinzen rafilteng,
im N. an Gräo Pars, im D. an Maranhäo, Ba
und Minas Geraes, im S. an leßteres und Matıs
Groſſo, im W. an Matto Groffo und Gräo Bara
grenzend, hat ein Areal von 747311 qkm, zählt
Zum I. die Würde eines Baronet2.
.‚ Sr Billiam 9. erbte die ans aber (1882) nur 191 711. G., darunter 6711 Stlaven
— Dheims, Sir Richard Leves | Bu beiden Seiten ihres großen auptfluffes Tocan⸗
c* und — m Leveſon⸗ſins (ſ. d.) ausgebreitet und weſtwärts bis zu deſſen
beiratete Jane Oranville, Tochter des | Nebenfluß Araguay oder Rio Grande, ber die WeR-
= von Bath und eine ber Erbinnen diejer reis bis zur Waflericheibe mi
von
wie, worauf fein Sohn John 1703 zum
— 6G. nn Stittenhamerhe ne dorb
Barb im Eept. 1709, von feiner Gattin, T ter
derzo4⸗ von Autland, einen Sohn John hin:
hen bem Tocantindgebiet einerjeite u und bem
Francisco, Paranahyba und —X *
ſeits, im 6. aber bis zum Rio Para
ausgebehnt, wird bie Brovinz teils an ber Oftgreuge,
(on bildet, oftmärtd
an:
262
teild an ihrem fühl, Teile von höhern Bergletten
berührt und durchzogen, dort von ber Serra das
Mangabeirad, Serm bo Duro, Serra ba Taba⸗
tinga, Serra do PBaranan, bier: von ber Serra
Cayapo, Serra Divilöes de Rio Claro, Serra de
Sentinela, Serra Dourada, Serra 608 Pyreneos
und andern. Im ganzen aber gehört ©. dem Tafel:
(ande Brafiliens, den Chapados, an, das meilt mit
Gras und Buichwert, den fog. Satingad und Ca:
rasquenos, bededt ift. Die Bergflähen oder Cams
pos bieten ganz vortrefilihe Werbepläge dar, daher
aud Viehzucht, befonders Schafzucht, einen Haupt:
nahrungszwei abgibt. Der Snigreichtum ber
Ströme ilt auberor entlich groß. öne Wälder
find vorhanden, aber nicht gleihmäßig über das
anze Land verteilt, am ausgedehnteften im Weſten.
ie Bodenkultur liegt jeb? banieder, wenn aud)
nicht in dem Maße, wie in ben noch weitlidhern Ge:
bieten. In ben ehr zahlreichen Thälern, aber auch
in andern Landesteilen ift der Boden fruchtbar und
dann bie Blantages und übrige Feldarbeit reichlich
lohnend. Ungeheuere Streden des Landes find völs
eere Wuſten. Die meilten Anfiebler
nden fid) an den Ufern bes Zocantind, und unter
ihnen bilden die Baqueiros oder Biehbefiger bie
ochſte Schicht ber Oelelicaft, die in dem vom
üftenverkehr abgejchlofienen, landwirtichaftlid) und
induftriell vernadpläffigten Lande ohne Straßen, Ka:
näle, bebeutendere Städte u. |. w. geiltig außers
ordentlih niedri Ale Erft jegt verſucht man,
durd) Dampfihif, rt auf dem Yraguay (f. d.) den
Verkehr der Provinz zu beben. Bis 1748 ein Di:
ftrift der Provinz Säo-Paulo, ift G. berühmt, aber
eben deshalb Iandwirtichaftlich vernachläffigt wor:
den durch feine freilich größtenteils erjchöpften Gold⸗
minen und durch die Diamanten, bie hauptſächlich
in den aus ben Stalolumitgebirgen ftrömenden
Flüſſen vorlommen. Den Namen bat das Land
von einem icht erlojhenen Indianerſtamm, den
Buayazed. Die Zahl der noch vorhandenen India⸗
ner beträgt faum 20000,
Die Hauptftabt Soyag, früber Villa Boa
enannt und erft 1739 an Stelle des Dorfes St.⸗
nna erbaut, nördlich von ber Serra Dourabda, am
goldführenden Araguayzufluß Vermelho, unmeit
vom Mblicften Quellfluß de3 Tocantins gelegen,
ift Siß der Regierung, eines Appellationstribunalg,
eines Biſchofs und einer Fakultät der Theologie.
Der Drt ift eine der freundlichften Städte Brafilieng,
mit hübfcyen Kirchen, großen Plägen, gutgebauten
einitödigen Häufern und 8000 €. Nur 15 km im
BSD. von ©., am Araguayzufluß Rio Claro,
legt der Ort Elaro, ein Hauptfundort von Gold
Diamanten.
Gohyen (Jan van), bolländ. Landſchaftsmaler,
ee. 18. Jan. 1596 zu Leiden, geit. im Hang 1656,
nte bie Malerei bei verfchiedenen Meiftern, qulent
bei Jeſaias van ber Belde zu Harlem. Er malte Land⸗
—8 ten und Anſichten von Holland, hauptſächlich
ie
und
lig menſ
er der Fluſſe und Kanäle mit vielen Figuren
ähnen, in der Ferne ein Städtchen oder Dorf,
mit gro Wahr eit und Leichtigleit, Seine ziem:
lich verbreiteten Werke find ungleich audgeführt, aber
immer geiftreidh behandelt. Zuneien verfällt er in
einen blaͤulichen Zon, welder bem Bilde etwas
Manieriertes verleiht. ©. iſt einer ber Hauptmeifter
der eigentlichen holland. Landſchaftsmalerei.
l von Mefopotamien, tft eine ber
ſszau, ein 0
Gegenden, wohin, nach ven. bie 10 Stämme | 3
Goyen — Gozlan
Srael von den aſſyr. Königen verpflanzt wurden
n den Keilfchriften kommt fie ebenfall® unter ben
amen Guzana oder Gilzan, vor, und noch Ptole
mäus erwähnt den Landſtrich Gauzanitis, Bei
Strabo und Plutarch erfheint der Name unter der
aramäifierenden Form Mygdonia, als deſſen
Hauptitadt die Stadt Niſibis (j. d.), die unter dem
Seleuciden Antiochia in Ntggbonien genannt wurde
Das Land ©. ift vom Ehabur, dem Chaboras de:
Griechen, durchfloſſen. In den ältelten Zeiten eri
ftierte auch die Stadt G., die in den Keiljchril
ten neben ber Stabt Nafibin erwähnt wird; doc
cheint dieſelbe fpäter Durch lebtere verduntelt wor
en zu fein.
Boeze (oh. Meldior), ein unter dem Name
«Bionswächter» zu feiner Leit befannter lutl
Theolog, eig auch Bibliograph, geb. zu Halbe:
ftabt 16. Dft. 1717, ſtudierte zu Jena und Hallı
wurde 1741 Prediger zu Aſchersleben, 1750 ;
Magdeburg und 1765 Hauptpaftor an ber Kath
Anentire zu Hamburg, wo er 19. Mai 1786 ftarb
Seiner Neigung zur Polemik folgend, geriet er i
jehlzeice litterariſche Streitigfeiten mit Bertreterr
t Aufllärung. Befonder hatten jein Kollege Al
berti in Hamburg, Dabnt, Baſedow, A. %. Bü
fbing, Goethe (wegen «Werthers Leiden»), Leſſin
und Seniler feine Kampfluſt zu empfinden. Er ba
viel geſchrieben, namentlich Predigten und Strei
Ichriften, die aber größtenteils vergeflen find. Sci
aVerſuch einer Hiltorie der gedrudten niederſach
Bibeln vom J. 1470 biß 1621» (Halle 1775) un
andere bibliogr. Arbeiten haben indes aud heu
nod ihren Wert. Am berühntteften ift er durd) ie
nen Streit mit Lefling geworden, den er wegen di
Herausgabe der «gragmente eined Ungenannten
Hermann Samuel Reimarus) in den a«Wolier
ütteler Beiträgen» 1777 angriff. Diefe Fragmen
waren aus einem Merle Reimarus’, « Schusicr
fir die vernünftigen Verehrer Gottes», entichr
ejling verteidigte fi dagegen durch feinen t
rühmten « Anti: Goeze» (1778). Vgl. Röpe, «|
dann Meldior G. Eine Rettung» (Hamb. 1860
oden, «Leiling und ©.» (Lpz. 1862).
Goeze Auguſt —8 Bruber bi
vorigen, geb. zu Aſchersleben 28. Mai 1731, ge
27. Sum 1793 als Hofdialonus der Stiftslirche
Dueblinburg, Schon über 40 J. alt, wurde er du!
pufällge Verſuche mit dem Mikroſtop veranlaßt, |
en Naturmwillenfchaften zu widmen, und mac
darin jolde dort hritte, dab er bald unter
vorzüglichiten Naturbiftoriler Deutihlands daı
liger Zeit gezählt wurbe. Unter jeinen gelchı
Serten ift der « Verſuch einer Raturgeichichte,
Eingeweidewürmer tieriiher Körper» (Deii.
«Nachtrag» bazı £p3. 1800) zu erwähnen. 9
bem veröfjent ichte er Volksſchriften, wie «
liches Allerlei» (6 Bde., Halle 1785-88), «I
Menfchenleben und Borjehung» (6 Bde.,
1789—92) u. ſ. w.
Gozlau (Leon), franz. Romanſchriftſtelle
Theaterdichter, eb. 21. Sept. 1803 zu Ma
wandte fih, 18 jahre alt, nad) Algier und v
nad) dem Senegal, wo er Handel trieb. Na
Nüdlehr in feine Baterftadt erbielt er eine :
ftelle am Gymnaſium und ergänzte nun beim
richten anderer feine eigenen mangelhaft ge
nen Renntnifie. Im J. 1828 ging er na
wo er feine eriten | rijtitellerti en Arbeit
ournol «L’Incorruptible» veröffentlichte, do
Gozzi — Gozzo
e am«PFigaro» und «Corsaire» Aberging. Er vers
rratlihte an Romanen und Novellen: «Le notaire
& Chantillys (1856), «Les M&öandres» (1837), eine
komelleniammlung; «Le medecin du Pecq» (1839),
eı Charalterroman; «Aristide Froissard» (1843),
.le» chäteaux de France» (4 Bde, 1844), «Le
von Tougee, «Les nuits du Pere Lachaise»,
ıbswire de 130 femmes», «La comtesse de
| names», aLa famille Lambert» u, f. w. Außer | Ab
oa Romanen, Erzählungen und Novellen, bie
= elle ind Deutſche überſeht wurden, bichtete er
'... Itamen und Baubdevilles: «La main droite et
-.uiagauche» (1842), «Le lion empaill&», «Une
.swte dans an verre d’eau», aUn cheveu blond»,
ıL- eitean des reines», «La famille Lambert»
58) G. fchrieb gewandt und geiſtreich,
jeine ellung leidet an zu großem Bilder⸗
"m, Gr ſtarb in Paris 14. Sept. 1866.
ceʒʒi (Carlo, Graf), ital. Luſtſpieldichter, geb.
1780 zu Benedig, madıte ſich zunaͤch t durch
zer Gedichte belannt. Die zerrütteten Vermoͤ⸗
zurande jeiner Familie führten ihn in feinem
„se nah Dalmatien, wo er Kriegsdienſte bei
water nahm. Drei Jahre nachher kehrte er
ze ach Benedig zurlid. Der allgemeine Beis
Chiaris dramatiſche Machwerke fanden,
=: a Kampfe wider dieſe Geſchmackloſig⸗
tagif er auch Goldoni (f. d.) an, der an
x irzmımg Der alten Commedia dell’ arte
EHER un gewaltigen Aufruhr erregte feine
«frau dei influssi per l’anno bisestile»
Ins‘, een welde Goldoni in einem großen
ea a Zerzinen auftrat, fi) aber nur neuen
ana jaten ©.8 zuzog. Als Sacchi, der treifs
= ferktın Italiens, und feine in der Com-
224 dell’ arte ausgezeichnete Gefellichaft Durch
— dem Untergange nad gebracht waren
=: 8. ihre Sache zu der jeinigen und schrieb
2 1%1 unentgeltlich Ar fie. Statt aus dem bur⸗
7a 2!cden Jchöpfte ©. den Stoff zu feinen dra⸗
== Arbeiten aus den Seenmärden. Unter
- es iR in Deutichland beſonders «Turandot,
= or von China» durch Schillerd Bearbeitung
= redautfche Bühne bekannt geworben. Alle feine
=. ind auf ben Efelt berechnet, von leder Ans
‚Wastaftiich und nur figgenbaft ausgeführt.
ten dem damaligen Geſchmack der Italiener
= isuzten ſich aber nicht lange halten. Nachdem
| T v2 Geiellichaft Sacht Uneinigkeiten entitanden,
— — —
— —
"age deren mehrere Mitglieder ſich trennten, trat
1771 auch eine neue Schaufpielerin,
‚in bie Gejellichaft, die G. bald der:
gewann, daß er, um ihr tragifche
' “=, bie ihr am meiſten zufagten, zu verichaffen,
Sr hung, melde er früher angenommen hatte,
Traız. und andere Stüde zu überieben
veranftaltete eine Geſamtaus⸗
(10 Bde., Bened. 1772—74),
war tus fie öfter gebrudt worden (3 Bde., Berl.
Zr, vollftändigite Audg., 14 Boe., Vened.
— Seine uſpiele wurden von Wer⸗
us a3 Deutiche übertragen (5 Bde. Bern 1796)
wm 6 von Stredfuß nachgebildet (Berl.
ee en kn
en Reiftungen geben
«Memories inntili della vita I are G.»
Nee, Beneb. 1797) Auffchlüfle. Bol. Magrini,
G. e le fiabe: saggi storici, biografici &
» (Öremona 1876).
263
Gozzi (Gasparo, Graf), ital. Schriftfteller, Brus
der des vorigen, geb. 20. Dez. 1718 zu Venebi
übernahm, nachdem er ſich mit der Dichterin Luiſe
Bergalli verheiratet, eine Beit lang das Theater
Sant’:Angelo und wibmete ſich fpäter litterariſchen
Arbeiten. Einige dramatiſche Arbeiten, die er ver:
öffentlichte, fanden nur geteilten Beifall, deſto mehr
Auffehen erregten feine moralifhen und kritif
andlungen und bie «Gazzetta Veneta», welche
er faſt ganz allein fchrieb. Bald geit er für einen
der ausgezeichnetften Kritifer und den reinften und
eleganteiten Stiliften Italiens. Nachdem er läns
gere Zeit das Amt eines Cenſors und Auflehers
über die Drudereien in Venedig verwaltet, erhielt
er 1774 einen Ruf nad) Padua, um dort einen Plan
—F Reform der Univerſität zu entwerfen. In Padua
türzte er ſich in einem Sieberanfalle 1778 in ben
unter feinen Senftern fließenden Kanal, wurde je⸗
doch gerettet. Nachher lebte er wieder einige Zeit
zu Venedig und ftarb zu Padua 25. Dez. 1786.
Als Kritifer zeichnete fih ©. durch Tiefe und
Schärfe des Urteils wie durch Unparteilichkeit und
Beicheidenheit aus. Sein «Giudizio degli antichi
poeti sopra la moderna censura di Dante etc.»
eng 1758) ift in dieſer Hinſicht ein Fi Mu-
ter. Die berühmtelten feiner übrigen Schriften find:
«Osservatore Veneto periodico» (Bened.1768; neue
Aufl., mit G.s Lebensbeſchreibung von Gherardini,
Bar: 1870), «Sermoni», «Il mondo morale», eine
erſ onifigierung ber menſchlichen Leidenſchaften, mit
eingeflochtenen Dialogen in Lucianiſchem Stil; «Let-
tere famigliari» (Beneb. 1755; neue Aufl., 2 Bde.,
1808). I ahmte er die Boileaufchen Satiren in
ital. Spradhe nad. Unter den Ausgaben feiner
«Opere» find dievon Venedig (6 Bbe., 1758,12 Bde,,
1794, und 22 Bde., 1812), Padua (16 Bde., 1818—
26) Bergamo m Bde. 1825—29) und Mailand
(2 Boe,, 1832) heroorzubeben. Zur Ergänzung dies
nen: «Alcuni scritti di Gasparo G.» und «Racconti
di Gasparo G.» (Beneb. 1830). Eine Sammlung
feiner Gedichte gab Gargiolli (Flor. 1863) heraus.
Gozzo, von den Alten Gaulos genannt, brit.
nfel im Mittellänbifchen Meere, ſcheint in ältefter
eit mit Malta, wovon es jeßt durch eine 6 km
reite Meerenge getrennt ilt, zujammengehangen zu
haben und allmählich durch Erdrevolutionen auf
ie gegenwärtige Größe von 94, qkm reduziert
worden zu fein. Wie hierdurch und wegen ihrer
Produkte, namenttic) der auf dem nahen Fungus⸗
jelfen wachſenden biutjtillenden Schwämme, für
er Naturhiſtoriker, fo tft fie wegen ihrer Überreite
phöniz. Kultur (Cyklopenmauer und Riejfenturm,
vielleicht ein großer Aitartetempel) und fpäterer
tarthaginienfiiher und röm. Denkmale für den Al:
tertumßfreund von hohem Intereſſe. Nicht weniger
beachtenswert ericheint fie aber auch wegen ihrer
gegenwärtigen trefflihen Kultur, woburd fie im
tande ift, mit Conıino (1871) 17891 G., au2ge:
ichnete Seeleute, binlänglich zu ernähren. Die
& el erzeugt viel Getreide, Baumwolle und Bieh,
darunter beionders eine Art großer Eiel, und bat
wegen ihrer beiden Häfen auch eine kommerzielle
und nantiihe Wichtigkeit. Der Hauptort der Inſel
in der Mitte derfelben, ift der Zleden Rabato mit
dem 174 m hoch gefegenen Caſile⸗Rabato. An der
Sudkuſte liegt das ftarte Fort Chambray, Somnter:
ſiß des Gouverneurs. An der Nord⸗ und der Dit:
füfte befinden ſich Batterien. Das zwiſchen ®. und
Malta gelegene Eiland Comino (Kummelinſel),
8km kun Breit, di bie Beer] € «be Saite,
enge — und Sat Eich, hat ten ( Ser ini
— 1780
an ber Süboftfpipe ebenfalig eine Be a der ı Se Day ta
* Don dem Keen Aller der land —F eben· ee | om * Son &
fus Ya erriflen au fein. Nabe | Sci A i
lich babei erheb; t Torjojaal ds ı TE
weilli ei erhebt n tto; im | Torjoj m Im.
Den, Hi — — — nur 16 +7
Goszöli (Beno; au eichneter toscan. Ma; — irmaler, i
—R * ir Sefe gebeiben | bildete fih in der rn mia
be3 Hoftpeatermi F 3*
d., | mie aus und 488 1838 Die Eieile eines
Be —
lin Ne er jedoch Romatra mi
9 geb In: era
dem anl Beenden zu un
Beate —ã od) fol folgte e feinen } Meijter nicht nehmen. 3
im deſſen fronumer Weile, ‚fon ern ilberte biblifgpe | fir —8 mit T
— Iin beiterſten dewandedegt ibn um: | Ytelierg, vs bernahm r X
ben! n ber te mit | bie vollitändi, Del —— fir ı
ae — lie licher — A Siehe N ——
e mit den wirttenberg — —
berliner ‚Brivatbefig), ferner das bes halberi
oms in der bortigen Rati ie umt
iebene ehropinzialbühnen, nen n va
in ber 9 Neigung feine 5; Ölguren mit freund! lichen —* als — —— ———
Landichaften unb p, Fradtvollen Gebäuden u um: | bam von feiner Hand dag —*
af er feinen flandr, Seitgeno {en zu verglei; | denfmale ber Grafen —— ar
ihnnie er denn einer der erlten taliener war, | firdhe zu Giglehen, Wofür ibm bie gaben: Ra
bie en ren einen zeichen Landfi aftlihen Ober erteil” wurde, Yuf Beitellumg der Stndı 9
t9eihihtlicen Hintergrund ga, Cr hat | vollendete er 1867 Eine Anfiht des alten ber
feht viel, ramentlid) in Sxesco, —*X in in Rom, wo | Stabthaufes (im Sigungsjenle dei Magik
feine Arbeiten in Araceli unte ergegaı find, in | In elben Jahre war fein Bid auig
ieto, wohin er feinen nt fe begleitete, el won Seitmerig zum
im Montefalco in Umbrii Gemignano | wurf bat. 1870 machte auf der I
Bene fatbal, wo jene Set ten ji ganen eher Zum aus) lung — a fein —S *
Annutigften Arbeen ehört ring di Ame ſehen einer
ai Hape {im Sala De i 8
—— Medi —I wu Hore venz, liden Gemälde ift dag ‚Innere der tübinger
‚großen —
eſtament do zechſten | prager Samagoge, im
‚gen verziert Hat. Das erfı t eine von en von feiner 5
Mn, Roahs Beinfefe, malte er 1469, dag — — :Anfichten, en
die Königin von 1, 1481, m. Ihe Arbeiten dur: —*— — ten von Sanzfenc u. j. m.
ildmi e von Beitgenofjen of nem fie rungen Sriebrich ber
Familie Cofimog de3 Alten ebici bargeltel M Hi in add von über 100 Bzardien |
Bueifade —— ©. ftarb Say ap hletonifher ce
„(aun, Ivenhorft 12 t Mustau. ©. wı
> bei aan Namı Senf 3, } ni —— 1855 um Brofciior a
Alabemie Fennt und 1869 in den Sena
— ermählt. — Sein — vanl Giem
En in —— * tiſcher
riſtian raınai
eb. 11. De Aral au au Detmold, 2120 fein Bater |
unb Leibbantvermalter war. Aubierte ir
md | jig und feit 1821 in Darin m die ie Reite, auc
ine e aa mit geitei Männern und
I B eb, este eisernen, Uzed
ließ fi bann als Aut in Dei Set ri un
Hard, Seine ie alien tbeiten — fen bie
ee
Hi eine X mit nt. in Berlin mir
ba 1201 ae Efienen zu Oelde 677, Inmfters Fr x — Dresden fuchte er Da
ao Be 1205 Su, 2m. Tb)" —2 —* Während er alle e
FR ber bri en, ne ropinz Mid, FH ‚Seite durch feine Genialität anzog, jı
ob mit nn Teolonie in Enar km | fie auf ber anben bin ucch feine unliebensiou:
apifi h 16 & auf. —— 7356 Weiße, erfönlicen Cigenfdaften ab. Cynif in @
a HR aa — mit 4562 @. — in jeiner Genialität, ratlos über fi
der Schneeberg
banı
geasff f A em ober 5; Sotlitel. ſ unter | male mit großen Cifer jur ie wurd
—— en ner ohne und beiratı
Grab, der Dirt, wo li ” i
geleht —8 S. nis ei Arad —
Grabe — Gräberg von Hemfö
Hd:
14
35
334 auch
tete endlich
—— wu er in a e
wider verlöhnten Gattin 12. Sept. 1836 ſtarb.
Shen in feinem 18. Lebensjahre dichtete ©. fein
lcnı «Der Herzog von Gothland⸗, worin er nad)
in Ente des Wilden, Häklichen und Unwa
J ke tolliten A usidhweifungen verlor, zugleich
Br ce Dr nu Süke von von Gemalität und ein originelles
dete. Seine «Trama-:
DEH
—— — — Franff. 1827) l⸗
Burrehl dieſe Tragödie die —— —
Die Karate —* Jein —— wie AI
Serrrungen gelten als au
kan und ſchwaͤchliche Tragödie «Ranette und
8* das mit tökl Sumor und ı rei⸗
—— — ein teilmeife aus
dm 2 u igen 3
bas dramotiſche ———
chenbrodel⸗ (Süileld. 1835), vie
übrige | mann (Suftavı).
, | widmete fi anfangs dem S
255
sven wird. Der emen Erdfoͤrderung halber
liegt der % ber Anſchuttung meiltenteild unmittel-
bar an. Liegt er babei hinter derfelben , fo trägt
er zugleich zur gebedten Aufitellung des Berteibi-
gers bei (1. Bruftwehr); vor ber Anfchüttung
ift der ©. bei gehörigen Abmeffungen und ent:
ſprechender Einrihtung ein Sinderniämittel. Die
Ginridtung des ©. bei Feldſchanzen f. unter
seldbefeltigung, trodener und nailer G. in
gen fowie Grabenverteidigung f. unter Fe:
tung3bau. Tirodene Gräben bedürfen unbe:
dingt einer Rauerbelleidung, um fturmfrei zu fein,
und beaniprudyen daher einen großen Aoftenaui.
wand. Bei najien Gräben it Revetement entbehr:
li, fie ergeben bei geringen Anlagekoſten fo lange
Sturmfreiheit, al3 das Wafler nicht zuiriert.
Dann bilden fie aber fein Hindernis mehr. Naſſe
Gräben erſchweren dem Angreifer ebenio gut den
fübergang als bem Berteidiger die Kommunifation
nad außen. Der wechſelnde Waſſerftand macht
die niedere Grabenverteidigung ſchwi Wo
: | der nafle ©. auf zugeleitetem Waſſer beru t, kann
der Angreifer durch Zerftörung ber Stauanlagen
unter limftänden den G legen. Die Mög
—— — naſſe Gräben ——— beruht auf den
werhaltniſſen; ihr Izrig wird daher
chränktes fein. Dit find fie dann, der
er im Winter halber, nod) mit Revetenıent
Graben fohle ih die untere horizon-
u äche der Mo diefe ganz wegiallt,
bie vordere unb —* Boſchung alſo ummittel-
bar zufammenftoßen, entſteht der Spitzgraben.
Hauptgraben ift ber die Hauptenceinte einer
Feſtung unmittelbar begleitende ., im Gegenſatze
zu den Gräben der Außenwerke. über S Gen:
*8 ſ. den Srenialartitel und Feldbefeitis
gung, Bd. VI, 6
Graben: Heffmaun, Liedertomponikt, |. Hoff:
ann f. Defcente.
ein namentlich in ber alt:
frau. —— — — gebrauchliches ber Cour⸗
tine unmittelbar vorliegendes Wert, in Form einer
* en oder auch baftioniert geführt.
(6. di: Seitungsban, © Fig. 7-10.) Die G.
bedt das Diauerwert der Courtine und die durch
= | Diele Boterne und ergibt eine frontale
—— Ye des Grabens dd der vorlie:
Werte, Don be hai aber eritere als mangel⸗
Dei beseihmet Die G. if ein Reit
ber San nebraie vi.
ſ. unter
Gräber —— f. Bekattung der
Toten.
von Demfö (\jalob), Gelchrter, geb.
1.Rai 1776 in dem gotländiichen Kirchipiel Hemfo,
und war feit
1811 al ichwed. Bizetoniul in Gene. Nachher
fungierte er in Tanger als tontulatäielretär (1815
— 2), und in Tripolis (1823—28) als Kontul. Er
fiedelte dann nach Alcrens über, erhielt vom Bapit
den Titel eines Gomes Zalatinn3 und vom Grot:
enes | herzoa von Toecana aufr der Kammerberrenwärde
: | feinen Ecritten ſind zu nennen: «Anraui
eine Arttelung als Overbitlicthster bes Palazio
Pitt Hier widmete er fi) bis zu feinem 29. Ror.
1547 eris!;ten Tode gan; den Winenica ten. Ben
di geo-
grafia e di statistica» ı!Fenza 1802), «haygi9 iste-
rico sugli sc«. ‚liearticbiporuScardinasis (1811),
254
3 km lang unb 2 kn breit, bu e bie Meer:
enge in den Nord⸗ und S ablano —* t wird, hat
an der Shudoſtſpiße ebenfalls eine Batterie und
gehört einem einzigen Beſiher, ber danach Pfalz
af von Comino heißt. Diejed Eiland ſcheint eben:
Fl gewaltjam von alta abgeriffen zu fein. Nabe
weitlic) b dabei erhebt ſich der Felſen Cominotto; im
Diten der ec, e zeitet N die teilmeife nur 15
bis 20 m tiefe Ball’3 Bank aus.
Go3zÖli (Beno; — auögegechnete toscan. Ma:
* f at Agent 6 eno330 di Lefe geheißen
aben. Er wurde 1420 zu Florenz geboren und
* unter die Malerei Kinnftfer de3 15. Jahrh.,
welche die toscan. Malerei der herrlichen Blüte ent:
gegenführten bie fi in Leonardo da Vinci und
Sichel elo fo glänzend entfaltete. Mit ziem⸗
licher Gewißheit ift anzunehmen, daß er ein Schüler
Fieſoles geweſen; doch ‚ol te er ſeinem Meijter nicht
in deſſen frommer Meile, rl ſchilderte hibliſche
Begenitände im beiterften Gewande be3 ihn um:
gebenden Lebens. In der Kunft, eine Gedichte mit
n
einem Neihtum lohticher Motive zu Ihmüden, und | fd
in der Neigung, feine Figuren mit freundlichen
Landſchaften und prachtvollen Gebäuden zu um:
geben, iſt er feinen flandr. Zeitgenoſſen zu verglei:
, wie_er denn einer ber eriten „Staliener war,
die ihren Figuren einen reihen landſchaftlichen oder
kulturell tlicen Hintergrund gaben. Er ba
ſehr viel, namentli in Fresco, gemalt in Rom, wo
feine Arbeiten in
Drvieto, wohin er feinen Meijter
in Montefalco in Umbrien und
.>
eo e begleitete,
an:Gemignano | w
im Glfathal, wo feine Fresken im ganzen wohler:
bie Kapelle im Palaſt Medici Riccardi zu Florenz,
wo er 1459 den t heiligen brei Kon e malte;
fein Hauptwert uber find die großen Wa emälde
ım Campo santo zu Pifa, den er mit 93 großen
Bildern aus dem Alten Teftament von der reichiten | p
Grfindung und ber anmutigiten Lebendigleit ber
Ebaraltere und Bewegungen verziert hat. Das erfte
elben, Noahs Beinleie, malte er 1469, ba3 legte
die Königin von Sabe, 148
bie Bildniſſe von Beitgenofi en (auf einem iftdiega
Familie Cofimos des Alten von Medici dargeltellt)
zwe poeijadhe Bedeutung gewinnen. ©. ftarb zu Floren;
ie für Gravenhorſt (f. d.).
ar an naturwi nidaftlicen Namen Ablür:
Regnier de), berühmter Anatom, geb.
sin zu de oonhoven, ftubierte zu Löwen, Utrecht
und Leiden Medizin, lebte einige Beil in Baris und
ließ ſich dann als Arzt i in Delft nieder, wo er 1673
zb. Seine widtigften Arbeiten betreffen bie
uchſpeicheldruſe und bie weiblichen Geſchlechts⸗
uge befonderd bie von ihm entbedten und
ihm zu Ehren ald Graafſche Bläschen (ovula
raafiana) benannten Yollife be Eierſtods. Seine
«Opera omnia» eridhienen zu Leiden 1677, Amiter;
dam 1201 und 1706 (deutfch, Lpz. 1752
Oraaf:Re „Div ion der
land der brit. aptolonie i in Sub
Die Hau mit (1875) 169410 E.
halten find. "Zu Hat anmutigſten Arbeiten gehört | Ma
Vrovinz Mid;
ifa, 9821 qkm
worunter 7356 Weiße,
tftabt Graaf: Re net mit 4562 E.
t am unbe und am Fuße ber Schneeberge
treibt lebhaften Handel.
Scasl,(-Ora —— ober Sollilel,f. unter
Gierit od.
Grab, ber du "no menfchliche Leichname bei:
gefebt werden. (6. Beftattung ber Toten.)
| Borta
vaceli untergegangen find, in J
1, welche Arbeiten durd Schlo
Gozzoli — Grabbe
Grab der Seipionen, bie Gruft bes br
gen Se viemengeid echts in Rom, welche 17x
Der au Cine en wurde, Gie liegt an der.
an eltan in Rom, der eben
Via Appia — efundene —5 —
Scipio anne a 298 v. Chr.) i
Zoriofaal des Belvedere im Vatikan zu
Grab bed ilins, f. unter aufı
Gräb (Karl Georg Anton), Landi ai
Arditelturmaler, ge geb. zu Berlin 18.
bildete fih in der Delorationsmalerei im
des voſtbeatewaler J. Gerſt und an der
mie aus und übernahm 1838 F Stelle ei.
torationsmalerd am Königitädtiihen The
Berlin, bie er jedoch nad) 14 Monaten wie:
peb, ‚um eine längere Studienreife nach derẽ
em fl. Frankreich und den Pyrenäen zu
nebnten. "Später beſuchte er nod) Jtalien ur
lien. Er teilte dann mit Gerft die Leitun
Ateliers, doch übernahm er auch auf eigenen
bie vollitändige Delorationzausftattung |
iedene Provinzialbühnen. Außer
auch als Staffeleimaler thätig. So war in
dam von feiner Hand das Bild Zegeen
denkmale der Grafen von Mansfeld in der X
liche zu Eiäleben, wofür ihm bie goldene *
erteilt wurde. Auf 8 Beitellung ber Stabi
vollendete er 1867 eine Anſicht bes alten
Stabihaufes (im Sitzungsſaale bed Mag
n elben Jahre war fein Bild au:
wel e3 den Marktplatz von Leitmerig zu
bat. Fin J. 1870 madıte auf er
Runkaus ellung feine fein ausgeführte
alfı tufiehen, Gind feine
lichen Gemälde ift das Innere ber tübinger |
kapelle mit den württemberg. Yamitiengräb
berliner Privatbeſitz), ferner das bed halbe
Doms in der bortigen Natio ie v-
KR Synagoge in breslauer
beibt eine
Stolzenfels⸗Anſichten, Interieurs von
rina di Am
ge ‚bed
rich ber Nie
r Herrichaft M
zum Ho
an ernannt und 1869 in den Sen
$lau. ©. wurde 1
i
ba 11. un Fein ju De ‚wo fein Vaten
und feit 1 in Berlin die te; au
und F. von Br: in Dresden fuchte er d
enes in der Art des Vater.
rabbe (Chrikian Dietr.), ‚dramatischer‘
o
tverwalter war ſtudierte i
y te er viel mit ‚Seiitreichen Männern un
tern, in Seipnia mit A. Wendt, in Berlin mi
Tied ſich anzuſchließen. rend er alle ı
einen
vorzü ner Aquarellift; die — ww
eihe von Aquarellen von ſeinet
7
ſſern, Anſichten von Sansſouci 8 A
u & ein sen Geiebri 100 Agua rede
icher und orditettonifeher —*
ofmaler, 1855 zum —8 9p—
elben erwaͤ en — Sein Sohn Baul ©. ld
Site durch feine Genialität anzog, I
fie auf der andern durch feine unliebenau
erfönlichden
n ab. im
hen in jeiner —— rare AN
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Zen auf die Abrine | md —
- Fer 5 SRH) zeugt von fee | Arnhenuts hun her:
‚es kt. Umücht und von feinen | @rnlunfihete NEIN
— Sem Scharsimn. Seinen Dramen | ran N le juni nl
- zei De Arditettonit; feine Sprade | Ins nella llun sn
“II Rama han Altarl unten demutihoon
an. Ihr Bater, Tiberind Semproniuß ©,
ein im Ariegs: unb Staatsleben iger,
tonfervativer Dann, der bad Konfulat zwei
und bie Gerfur betfeibet hatte, = war, als fle noch
waren, en; die Mutter Cornelia, bie
be2 Suktins Gornelius Gcipie Aricanns
des Altern, eine oebebeutenbe Bean, bilbete bu
ge ung b bie teeffi den Gemüt: und
teßanlagen
tberius: * Im ——
v. Chr.), 3 rih.
* er Ya ing er bem em Gate | fer Sn nelen,
Buhl rnelius nel
egen Kartha (146) unb — under! un
or den Lucius Hofilins Mancinus
[di er Hnbern gegen —X
Beh m feiner Nüdtebr fa be ex ben von jenen
roter Appius
an eben — der Nobilität gebilligten Blar.
bem Bipe 18 zwifchen Rei bs Armen
a
en
befiper wieber vermehrt zu
bau in Italien wieder —5
* trat er 188 als Vo — ** te
alten,
er was Fri HR Mob binaus im im Beis
einen! fei, lle oe ihnen, 6 — — für
nbau verw un Au
von je 80 Diorgen * und
rliches
een als unv
tum (aljo eine Art Erbpacht) gegen * mä ine
be zugewieſen werben. DEwohl b ed Geſeß
tein Brivateigentum erlebte, ee an auf den
Ager | publiens fid bezog, d .b das Land, welches
Staate dem einzelner a unter ftetem
Vorbehalt des Eigentums fien worben wa
{o erregte e8 boch ben „Seinen iin Hiderftand der
Optimaten, welde atalandes
5
rach
— Formen, indem er 5 feinen Amtägenoffen
teus Octavius, ber fein Veto Rn Bee | 10
vorſchlag einlegte, bung das Volt — Amts
fepen ließ —— e ⁊ *8* G. den Sieg en
ringen.‘ Das jest darch; mit
Ausführung re He und Fajue ©, und
Appiuß Slaudius ar rg Da fi) aber Tibe⸗
riug nun, bem n Derionmen zuwider
auch für das n —8 r ums Tribunat bewarb
und neue populäre eßvorſchlaͤge vorbereitete,
brad) ber Habt der = Dptimaten in offene Oewaltth
aus. Nachdem ber [er Bubliua —— 83
vola ſich —— ba
Strebens nach ber kanal. —8 bi — rd
fort töten au laffen, folgten am Zage be r ——
wahl die verſammelten Senatoren dem
ervejenen s Konfule blius Scipio Sana har
türmten, mit Knitteln bewaffnet, auf die Gegen:
partei (08. Im Handgenienge wurde Tiberius ©.
am Abhange Des Hapitols mit 300 feiner Anhänger
erihlagen. Denn bie Aderverteilung fort,
Irei ich nur langſam, teile infolge des Wideritandes,
den fie fand, teil infolge der Schwierigkeit der
rch | färfiten Sta
ehe frumentaria
6) den Hter d
ehem er b —— ——
u Keil .
—— — mi Dienfte de
ntrag, nachdem
at linden © Tempel dargebrachten O
Graeichus
—— an ——— —
nach deſſen und des Ups
bins Tode Marcus 6 Fulotnd Zacrab und Guins
Garbo ke, —— —
181 vos Och ieberwahl ber Tribanen
ver,
das fpäter, 335 der —— — eine der
gen ber Opti Ä
morben war, —— che. ng. Eier Flacıus
oa | 6 ag, den Derek ze
gewähren, wurbe j er oc) befe
aiud G. je füngere
236—124 in Gardinien
J. 128 aber trat
Bruber (geb. 158), der
Duäftor geweien war unb nun Tribun wurde, auf,
Sloffen ie Wege feines ers, den er au
len onberd ar feuriger Beredlamteit wie
= chin — ide, Be
u einen
durch —— ng und 5
n
u eged (Lex —— in feinem vollen Im
als durch ein neues , billigen Ge⸗
a durch den m Stat m das
amerbmet, er das Bell m
t 122). 2a
ee us
itärbienftes
lichſt beſchrnkt be Bien bes Senat |
Berteilung ber Provinzen , ih je
richterlichen Funktionen, bie in ben Hänbeı
ber Senatoren geweien waren, ben
bed Ritterſtandes übertragen wurben. gegen
fcheiterte auch jet wet wieder ber von Gajus G. i
Gemeinschaft Marcus dulvin
es Flaccus gemachte et ie bisher meilt d
Tehtigten unter ben italiichen Bunbeigenofien I J
n und ben andern v*
—— beflere ©. vie — han
ren, und entfrembe
tbärgern
befonber® auch buzch ze; Ki
Rolonien zu gewinnen, rei
Zumbsgenofie Marcus —**
g von —e
en nicht aus, als it
Drajud, welder
ten und unter Juftimmung !
Senats Senbele, dem Bolle weit Boru
ed in Busch t ſtellte. Huch feine Entferm
e neu angelegte Kolonie Junor
ei. | Bates engurihten —— ut wußten feine dv
nbang zu ſch n.
—* er —X 8 ni t wieder Ind
Dagegen fein entf entfchiebener ind Lucius *
um n Ronful erwäblt. Diefer er Kolauik
atralen Borwänden bie Kufgabe der Kolowila
Rarthagod umb rief am Tage |
dieſen A — von ihm im!
er en
richtsdiener, ber die Srachaner als «fchledhte !
ger» hinwegwies, von einem elben getötet
den war, bie Optimatenpartei zu ben en.
Als dann die unter der Jührung des acer
Tempel der Diana auf dem Uventinifchen 1
verſchanzte —— (G. war nur wider
und unbewa mitgegogen) bie geforderte
dingte Ergebung verweigerte, lieb er das %
zum Angriff auf den Avenfin geben und #
Tem, der vor Beginn ed Kampfes
der Gegner verlafien —* —
ſichern, eine Maßregel, vᷣourxch Die Reihe
Oriee — Graecostasis 259
ſchrieb mehrere moraltſch⸗philoſ. mb theol. Werte
bars | in diefem Stil, wie «El heroe», eine Anleitung ein
Bunde; Anmut; Dank;
wit Berlaub, bitte! de
ig; demauvaise
„Gott fei Dant!
<
R
*
4
M
*
*
—— —
„Griechenland; G. magna,
‚ bei den Römern ber Scham.
Kolonien in Unteritalien und
4
—
1
|
f
[
Hi
F
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——
. en
iler — * Juan he:
it ir badurd —*
Eee dien Sa ande ae
wurde. Geiſtreich und wipig wie Goͤn⸗
begierig, Neues und
, Yulbigte ex deu Iranthaften
am i :Dunteln, Afeltiert:
— Darin, Wr &
der | affeltierten
Du
eld zu werden (fein Erſtlingswert, 1630) und bag
et fo mte «Criticon», ein allegoriſch⸗
idaltiſches Gemälde de3 menſchlichen Lebens, ein-
geteilt in Krifen —* und in Romanform ein⸗
delleidet; ferner das nicht minder hochgeprieſene
«Or&culo manual», eine Sammlung von Lebens⸗
regen; «Et discreto», eine Auseinanberfeßung
ber Eigenſchaften eines hoͤfiſch⸗gebildeten Mannes,
«El polftico Don Fernando el Catslico», einen
Panegyrikus auf diefen König, und «El comulga-
. | torios, ein Kommunionhuch. Auch brachte er die
neue in ein formliches Syſtem und gab eine
Anleitung & dem estilo culto heraus unter bent
itel «La apudera, 7 arte de ingenio»,
Lehre und Beifpiel wurde er das Haupt der
proſatſchen Böngoriften, und feine «Kunft, geiftreich
zu denlen unb zu Ichreibens blieb faſt dur das
17. Ri a das Geſeßbuch des Nodege⸗
Gen, Frankreich und Deutſchland wurden
feine Werle durch Überjegungen verbreitet, Scho⸗
& fibertragung ded «SHanboralel» gab
uenkäbt heraus (8. Aufl., 1877). Eine
mmlung ber beliebteiten ber Werke ©.8 erfchien
in zwei Duartbänben (Mabr. 1664 u. öfter), Neu
abgebrudt wurden «Ber Höfling», das «Hanb>
gratel» und der «Helb» in der «Biblioteca de Au-
geb. | tores Espahioles» (Bd. 65). Mit Ausnahme bes
Kommunionbuchs wurben alle feine mehr melt:
liden Schriften unter dem Ramen feines Bruders
Lorenzo ©. geraußgegeben (weshalb ihm oft
falſchlich dieſer Zaufname beigelegt worden tft) und
zwar von dem aragonef. Ebeimanne Laſtanoſa.
Graciad oder Gracias a Dios, Stabt inber
mittelamerit. Republit Honduras, Departements:
— — 120km meitlich von Comayagua, im Thale
ejocote, in 760 m Höhe, mit 4000 &., weldye
Tabak bauen und Golb und Silber gewinnen. (3
iR 1536 gegründet und war biß 1544 Sig der Aus
diencia von Guatemala und Nicaragua. Denfelben
Ramen führt auch das Rorboftlap Mittelamerilas
am Karaibiſchen Meere, an ber Dftfüjte Nicara⸗
auas, im 15° nordl. Br.; e8 ift ber äußerte Puntt
am Delta des Rio Coco. Columbus entdedte dies
. | Kap auf feiner vierten Reife, 10. Sept. 1502.
Sracıl (fm) ‚ Schlant, geſchmeidig, ſchmaͤchtig:
bavon: Bracilität.
Gractdß, |. Orazidß.
Gracivſo, in der fpan. Comedia Name ber
lomifchen ie des ba verjäjlagenen, bald poſ⸗
feris einfältigen Bedienten, welcher gewöhnlich
ri ſeines Herrn parodiert.
ie T
® ‚ eine dem Sriechiſchen eigentüm⸗
liche Ausdrudsweiſe oder Woztfügung, namentlid)
wenn eine ſolche in eine fremde Sprache übertra:
gen erſcheint; gräcifieren, nad) gried. Art ein;
richten, reben, Ihreiben; Sräcität, die Eigen⸗
titel, dad Weien des Griechiſchen.
© let, Sräco:italifhe Volls⸗ und
Spradgemeinihaft, f. u. Griechiſche Sprade.
Gräcomanie, |. Srälomanie.
Graooo more bibere (lat.), nad griech.
Sitte trinfen, d. b. erft den Göttern und ben Zreuns
ben ein Glas weiben.
Graecostasis (lat., «Grichenftand»), im alten
Rom Name eined Gebäubes auf dem Forum Ro-
manum, mo die griech. und Überhaupt fremden
17?
260
Gejanbten fi verfanmelten und ihre Einführung
in den Senat erwarteten.
Grad nennt nıan einen der gleihen Teile, in
welche ein Ganzes abgeteilt wird. In ber Geome⸗
trie wirb der Umfang jedes Kreifes in 360 G. ein:
geteilt, die abſolute Größe eined G. aber hänge von
der Gröfe de3 Halbmeſſers ab. Da man die Wintel
durch Kreisb mißt, weiche aus der-Spige von
einem Schentel zum andern beichrieben werben, fo
ibt man die Größe der Wintel ebenfall® nad) G. an.
Cin rechter Winfel hat 90 ©., d. 5. feine beiden
Schenkel umfaflen den vierten Zeil eines aus feiner
Spitze als Mittelpuntt beichriebenen Kreiſes. Ein
G.(/) wird nad altem Brauch in 60 Minuten (),
jede Minute in 60 Selunden (N und jede Selunde in
60 Tertien (N geteilt, neuerlidy gibt man ber Deci⸗
malteilungden oräuß. Alle matten. undaltronom.
Anitrumente, mit welchen Winkel gemeflen werben,
wie das Aftrolabium, der Quadrant, Sertant,
Transporteur u. a., haben dieſe Einteilung, und
ebenfo werden alle Kreiſe, melde man um die Him⸗
melstugel und um die Erde gt. B. der Aqua⸗
tor, die Mittagskreife, die Ekliptil, die Parallels
kreiſe, die Scheitelfreife, der Horizont u. f. w., in
©. geteilt. ÜUhnliche Bedeutung haben bie ©. ber
Temperatur, 5. Thermometer.) Bon anberer
Bedeutung ift der ©. einer Gleihung ( d.).
Grad, in flaw. Ortönamen foviel wie Burg
(entipredhend dem ruſſ. Gorod, dem poln. Grob);
3. B. Belgrad, d. i. Weißenburg; Stargrab oder
Stargard, d. i. Altenburg u. |. w.
Grad (Charles), etäf Reichſstagsabgeordneter,
geb. 8. Dez. 1842 zu Türkheim im Elſaß, beſuchte
da® Gymnaſium in Golmar, ftudierte an ber
Univerfität und der Ecole des mines zu Baris
und unternahm dann Reifen durch Europa und in
Nordafrita, die beionders geolog. Forſchungen
in den Bogefen, den Alpen, bem Atlas und der
Eahara zum Zwed batten. Die Refultate feiner
Beobachtungen legte er hauptſächlich nieber in
den Sitzungsberichten ber pariier Alademie der
Wiſſenſchaften, welcher er ald auswärtige Mits
lied angehört. Ferner berichtete er über die
Sorte der Baummollinduftrie auf ber wiener
eltauäfellung , über den Zuftand ber Arbeiter
fiftungen und die Anlage von Waflerrefervoirs im
Elfaß, in Spanien, Algier, England und Belgien.
©. iſt an der Verwaltung ber Baummwollfabriten
der Firma Herzog u. Comp. au Logelbach beteis
ligt, Mitglied des Landesausſchuſſes von Elſaß—
Lothringen und bes Bezirlätag3 von Oberelſaß.
Seit 1877 Mitglied bes Neichstags für den Wahl:
bezirt Colmar h beteiligte er fich befonbers an den
Budgetverhandlungen, an der Reform des Zolltarifs
und an ber Optantenftage. Gr gehört zur elſaß⸗
lothring. tion. Von ſeinen Schriften ſind
hervorzuheben: aLe foyer alsacien. Légendes et
traditions populaires» (Colmar 1862), « Cou
d’eil sur l’exploitation des chemins de fer de
l’Alsace-Lorraine» (Colmar 1875), «ltudes sur
le regime des cours d’eau de l’Alsace» (Colmar
1876), «Les for&ts de l’Alsace et leur expleita-
tion» (Colmar 1877), «Considerations sur les
finances et l’administration de l’Alsace sous le
regime allemand» (Par. 1877), « Heimmatstunde,
Schilderungen ayd Cliaß ‚über Pand und Leute»
(Golmar 1878), «Etudes statistiques sur l’industrie
de l’Alsace» (Colmar 1880), « Les assurance ou-
vrieres en Allemague » (Mülhaufen 18833).
Grad — Grabbogen
‚ Orababteilung wird bei Londesvermeſſunger
ein durch benadhbarte Meridiane und bdurd
i benachbarte Baralleitreife umſchloſſenes Star
r Grooberfläche genannt. Cine ©. wird behufi
Rartierung derart ın jeteilt, daß jedes der
jelben. ungeachtet feiner in Wirklichteit gefrünmier
Oberfläche ala ebene Horigontalfläche augeichen wer:
ben fann. In Breuben (und andern Ländern glei
her Breite) teilt man zu dieſem Zwed ben Weri
diangrad in 10, Breitengrad in 6 gleiche Zeil
und verbindet die Hegenüberliegenden Teilpunlte
Jedes der 60 fo ausgeſchnittenen ‚yelder ift nabez
ein Quadrat von 11, geogr. Meilen Seitenläng
und bildet bei den Drigtnalaufnahmen des preuf
Generalitabes (in 1:25000) ein Mebtiichblatt Ti
preuß. Gradabteilungs⸗ oder Beneralftabätarte (i
1:100000) zerfällt für jede G. im 8 Seltione
deren jede alſo 72, der entiprechend reduzierte
Mebtiichblätter enthält. Eine Seltion iſt ein ur
16 Minuten bed Meridians und 80 Minuten d
Paralleltreiſes umſchloſſener Zelbr@. JKJ.
@radabzeichen find die an der Uniformiern
angebrachten Unterſcheidungszeichen zur Kennzer
nung_ber verfdjiedenen Grade in einer Arm.
Sie find bei den einzelnen Armeen fehr verid :
benartig geltaltet und beitehen 3. 3. bei dem ve
ſchen Heere für die Offiziere aus Gpauletten (1.
und Feldachſelſtücken (f. d.) in verichiedener 50
und Ausitattung (vgl. Gradftern), für die? :
teroffiziere aus goldenen oder filbernen Tre:
um den Kragen und Aufſchlag und aus Anöp::
am Kragen. In der diterr.sungar. Armee beitel ,
die ©. aus Borten um Kragen, Auficläge v-
Kopfbebedung und aus Sternen an bem Nrag
In der engl. Armee eriftierten die ©. bit in .
neuelte Zeit in Sternen und Stronen auf dem Mı
gen und in Zreilen an Dem A und Auficht
en, werben aber gegenwärtig auf ben Schult
füden getragen.
Gradätim (lat.), ftufenmeife, allmählich.
Gradation (lat.) beißt überhaupt foviel ı
Steigerung. In der Rhetorik veriteht man un.
©. das allmähliche Hortichreiten der Gedantenn
bem innern Verbältnis ihrer Bedeutung und ib.
Gewichts, wodurd die Teilnahme bes Hörer!
enweiſe gelteigert und fo eine lebendigere Birh.
er Rede erzielt wird. Geichieht dieled aufwä
fodaß man von dem Schwächern zu dem Stä
gebt, fo beißt dies Alimar oder aud vorm.
weile ©.; folgen aber die Borftellungen in ab
genber Ordnung aufeinander , fo nennt man
ntillimag. In den bildenden Künften zeigt
bie ©. in der Anordnung der Gegenftände, in
ormen, Charalteren, megungen, en
fleivung und in ber Abftufung der Yarbe.
@radatiouöftempel, f. unter Stempel.
Gradbogen ilt die Bezeichnung für zwei
ſchiedene JInitrumente; dieſe find N ein in G
und Unterabteilungen berfelben eingeteilter Ki
bogen an einem Winlelmeßinftrument. Um
Mittelpuntt des G. ift das Viſierfernrohr de
ftruments drehbar. Mit dem Fernrohr ift ein J
verbunden, mittels beilen die Winkel auf den
abgeleien werden. Behufs Ablefend geringerer
beiten, als durd birelte Zeilung auf dem ©.
eftellt werden können, ift mit dem Inder gew
ich ein zweiter, kürzerer ©. verbunden, weld:
eingeteilt ijt daß Feine Einheiten um das lie
abzulefende Maß von denen bes feſtſtehender
Gradel — Bradieren
krerieren,. Der Ichtere wirb Limbus, der beweg⸗
we Roniud oder ier (f. d.) genannt.
2 Su yrument m Meflen der Neigung:
ziel don Bebirgsihichten, nerftätten uf... ch
æmi nird. Dasſelbe, auch Martigeidermage
Emt, ik einem halbkreisformigen Transporteur
==, nr dab um den Kreismittelpunkt drehbar
=r Sstengebradt if und am Lineal pa Haten
== beisden. Mitteld lekterer wird der ©. an einer
Nietung ber Boſchung entſprechend geipannten
‚ tar angehängt, worauf das Pendel an dem
| a 2a Ritte aus nach den Inden zu eingeteilten
an den geſuchten Reigungswintel angibt.
Eræcrdei over Gradl, bunter Halbdrillich oder
| aim
Orudener (Aal), Komponift und Mufikichrift:
22, xb. zu Roftod 14. Jan. 1812, ging erit auf
= woeriät zur Mufit über, in welcher er fich
ze entodidaltiih bildete. In Kiel wirkte er
„er lang als Mujildirettor, 1862—65 war er
oe u wiener Konſervatorium, die Übrige Zeit
©. am damburg. In feinen zahlreichen Kom:
za berandeite er ſaͤmtliche Inſtrumental⸗
ae, Dad mit geringem GlNd, während ihm
m Zi: ımd Chorlieder recht gut gelungen
m % Sriiten ließ er druden: «Gemiſchte
Is eff» (Hamb. 1872) und eine «Dar:
—— 1877). Er ſtarb 10. Juni
Wa — Sein Sohn Hermann G.,
= £ Sri in Kiel, wurde vom Vater und
ar as fen wiener Konfervatorium gebildet,
= 5% de Biolinift in die wiener Hoftapelle
= m @ it ald Lehrer an dem genannten
ze mitrumentaler Art.
Gudevöls (ital), mufitalifche Vorttagsbe⸗
EI mutig, geiällig.
Gemirnt (barometriicher,, oder Barometris
=sönalle). Die Linien gleicher (reduzierter)
—Arde heißen Iſobaren. Zwiſchen zwei
elben Jobare findet alfo fein Unter⸗
22hruc ſtatt. r größte Unterſchied
ↄV (reduzierten) Luftdrude zweier Punkte,
= eaen baitimmten Abftande voneinander
A ht ihr barometriiher ©. ober ihr
wer Gerälle. Die Richtung ded G. wird
A hurd) eine Gerade, welche ſenkrecht Wr
‚zirze Hecht und von dem Punkte höhern na
Serigern Luftdrucks binzeigt. Die Größe
sr durch bie — angegeben,
2e Ber (reduzierte) Barometeritand ab⸗ oder
man längs des ©. um eine geogr.
endern um einen Dleridiangrad, d. i.
=. Sleiien) fortichreitet. Stellen die Iſo⸗
Aextriiche Kreife vor, deren gemeinjamer
| ein barometrilches Marimum oder
| — fo fällt die Richtung der G. mit
| BES: jeibefer zuſammen unb zwar zielen fie
wie nach außen, im zweiten nad) innen.
Iſobaren laufen auch bie
jedoch zu erftern jentrecht.
? für die Erklärung
des Windes (}. eh widtig.
ils
aus in und zu —A — Zwedcen
— — —
—
297
4
L
|
%
durch wel
von fremden
befreit, teild auf wirtiame Wetie
Seren. Bon den verihiedenen Metho⸗
aierung ift nur nod) die Dorngradies
261
rung in Gebraud. Diefelbe wird ausgeführt, in:
dem die Sole durch Ninnenleitungen über lang
ausgeitredte Reiſerwandungen, die durch Aufipei:
ern von Dornenbindeln jmifcen Baltengerüften
von verichiebener Höhe (den Sradierwerten
oder Gra \grbäuf ern) gebildet werden, verteilt
wird. Die Sole, welche dabei von der Höhe der
Wand herabriefelt, überzieht die Afte und Zweige
der Reiter in fehr bünner Schicht, fommt dadurch
in innigfte Berührung mit der die Wandung durch:
treihenden Luft und fammelt ficy in einem unter
er Dornenwand befindlichen Reiervoir. In Be:
rührung mit der Luft werden zunädjft die in der
Sole enthaltenen Bicarbonate unter Freiwerden
von Kohlenſaäure zerſeßt und in unlößliche einfad)
tohlenjaure Salze verwandelt, Eifenbicarbonat wird
pleichseitig orydiert, wobei ih Eiſenoxrydhydrat ab:
heidet. Die fo gebildeten unlöslichen Verbindun:
en: Eiſenoxydhydrat, koblenjatırer Kalk, kohlen:
[ur Magneſia, lagern 9 in feſter, kryſtalliniſcher
Form auf den Reiſern a und verwandeln dieſelben
in Dornftein (f.d.). Gleichzeitig findet eine lebhafte
Berdunitung von Waller jtatt, und in dem Maße,
wie die Sole konzentrierter wirb, fondert ſich dann
auch ſchwefelſaurer Kalt als in Waſſer ſchwer lös⸗
liches Salz auf den Dornen ab.
Die Gradierung wird gewöhnlich mehreremal
wiederholt, fodaß die ganz ſchwache Sole auf bie
erfte Dornenwand geleitet wird; nachdem fie dieſe
paffiert hat, wird fie auf ein zweites Gradierwerk
gepumpt und von bier auf ein drittes, um dann
verfotten u werden. Der Effekt des Gradierens ilt
yauptiäd ic) bedingt durch alljeitige Berührung der
ole mit der Luft und möglidhft Starten Luftwechſel.
Die Wände müflen daher jo angelegt werden, daß
ihre Langſeite möglich rechtwintelig gegen, die in
der betreffenden Gegend vorherrſchende Windrid):
tun gefehrt ift. Dede Ableitung der Luftitrömung
Durch öfchungen, Gebäude u. dgl. ift zu verhindern.
Die Gradierung erfolgt am wirfiamiten in trodener,
warmer Luft, alfo am beiten im Sommer, weniger
im Herbft und Frühling; im Winter ift fie bei Froſt⸗
tälte zu unterbrechen, weil die Berdunftung bier auf
ein nicht lohnendes Minimum berabfintt und weil
außerdem, fobald die Sole eine beitimmte Konzen:
tration erreiht bat, fogar nadteilige Folgen eins
treten können, indem in der Gole vorhandene
ſchwefelſaure Magnefia bei Froſtlälte mit dem Rod):
je! , Ehlornatrium, in Wechſelwirkung tritt unter
Sun von ſchwefeifaurem Natron und Chlor⸗
magneſium, wobei alſo zwei für die Re
wertiote Stoffe entftehen. Um ein Beilpiel für die
Wirkung der Gradierung zu geben, fo jeten die aus
vielen Jahresdurchſchniiten fich ergebenden Reſul⸗
tate der Saline Dürrenberg angeführt. Die dort
geförderte Sole go einen Salzgehalt von 7, cs Proz.,
derſelbe wird auf dem erften Gradierwerk auf 11,473,
auf dem zweiten auf 16,108, auf dem britten auf
23 Broz. angereichert. Diefer Zunahme des Salz:
ehalts ftehen aber andererſeits beträchtliche Per:
uſte entgegen, bie teils durch mechan. sortführung
durch den Wind, teils durch unvermeidliche Undicht⸗
peiten ber umfangreichen Nefervoird und Röhren:
eitungen herbeigeführt werben. Diefe Verlufte va:
riieren in den einzelnen Betrieb3jahren und bei den
verichiedenen Salinen zwiichen 16 und 33 Proz, der
geiamten Salzmenge. Dieled und die Auffindung
der mächtigen Steinfalzlager ift Beranlaflung ge:
weien, daß die Gradierung in neuerer Zeit mehr
262
un m — kommt und daß man bie
nicht Hahme entweder gar ni
— itet oder ſie en zöjen von Öteinjalz ans
reichert.
Sind die Salinen mit Auranſialten verbunden,
ſo errichtet man Gradierwerle, um die Batienten
die mit Sole beladene Luft Inbalienen * laffen, wos
durch —— — gün ige Sri bei Kranl:
heiten der Schleimhäute der ne ran erzielt
w
erden.
Gabler iexfeh ( ee f. unter Eſſigfa⸗
Grabier Grabierhänjer J unter Gradieren.
oe (Sal, alj: —** Soli inbel),
ein —— zur
einer 6
Grad ieeisext, | . unter Öradieren.
Grabiichäf * Finde tf Gilde, Stadt im
ruſſ. Gouvernement P oltawa, im Kreiſe Kremen⸗
RER unter 49° 18’ nörbl, Br. und 50° 47’ öftl. 2.
(von Ferro), am n Girman, nicht weit vom
linfen Ufer des * 85 ka nocbimenli von
Krementſchug, mit (1882) 7107
Mai, wo der eu Rem De: Baier, fo *
anſchwillt, daß er ſi hd mit
vereinigt und infolge vehen 6 die BT: hr *
leichter! it, wird ın ©. ein lebhafter Jahrmarkt
abgehalten, zu w viele Armenier und Gries
den erideinen, und a —— ein | grober Un Umfap
von Bgreibe, * Pferden, — Bra
wein, Teer, H
Butter und
Gradista. Städtchen eb Hauptort der gleich⸗
namigen Denirtähnuptnannfchaft unb eines Ge⸗
richtsbezirls des öfter. Kronlandes Goͤrz und ©.,
liegt recht? am Iſonzo und an der Linie Nabres
fine» Cormons ber Öfterreichiichen Tıssofı uns
weit ber ital. Grenze, und zählt (1880) 1564,
als Gemeinde 3201 G., die Seidenjpinnerei treis
ven. Die alte Gitadelle ift in ein Strafhaus um:
neitaltet worden. G. war ber Hauptort ber ehe⸗
maligen Reihögrafigaft gleihen Namens,
Naiier Ferdinand ILL 1641 den Fürſten (Eggenber
verlieh. Rah Auöfterben dieſes Hauſes 1717 fie
dieſelbe an Oſterreich zurüd,
Alt⸗Gradistka oder d⸗ Gradiska, Marft:
fleden und Feltung im Diſtrilt G. des kcoat. :flas
won. Grenzgebiets, mit 1560 E., liegt links an
der Same, gegenüber der ehemals türk. Feitung
Berbir (Türlifh-Bradista) in Bosnien und
ſudweſtlich vom Marktfleden Neu⸗Gra diska oder
Uj⸗Gradi — Sta, dem Hauptorte des Diſtrikts G.,
mit 2000
Gradi, königl. preuß. Hauptgeſtut, beſonders
belannt durch ſeine Vollblutzucht, in der unmittels
baren Nähe der Stadt Torgau (Brovinz Sadjen)
gelegen; zu bemjelben gehören bie Geitätövorwerle
Sradis, Döhlen und NeusBleejern auf dem
rechten und Repitz auf dem linlen Clbeufer, wo
fi) bis 1877 das Landgeitüt der Provinz Sadjen
befunden hatte. Die Sejamtzahl der Einwohner
beliej jih 1880 auf 540. Das Areal unfabt 5072
Diorgen 171 Duadratruten, glei 1295,23 ha.
Der Berwaltung des Hauptgeftüihs fteht ein Sand:
ftallmeiiter und Geſtutsdirigent mit einem Gejtüts:
injpeltor und einem (Geftütörobarzt vor. Rad) dem
Etat an Pferden zählt das Hauptgeitüt G. 8 Haupt:
beichäler (darunter 4 Bollbluts, 4 Halbblutbengite),
2 Brobierbengfte, 190 Zuchtituten, davon 40 Voll⸗
efäben, Diatien, Flachs, Sant Land
welde | den nur die eigenttt
Gradierfaß — Gradmeflungen
blut: und 150 Halbblutſtuten. nterbält
— —— —— aus Zucht ei
ne am nu | bervor.
Tönigl. —— — — —
—— * en ein a
ausgewählt und o
it, Eh a end est unter be he
a a en er 8
—5* — G. und 444 wurden 1722 — 9
errichtet. Bis 1814 wurden bier bie
den nigl: (ad
und für bie Sax
"| fbrung er Lande beſchaͤlung
Neujtadt aD. auf bie. de Zahl von 8 ——
des Stammes geſchah reine
Dengfte, zue arabilchen und arab.: engliide
Beftandes des aufgeköft:
iedrich⸗ s⸗Geſtuts (zu Reufladt a.
m —8 Fe merben fowohl Reit:
enpferde gez G. felbR nur Bollbi
als juchtmateriat 6 hieraus tollen Voll blutbeſchal
peeongeben. welche durch ihre vorzäglichen Eige
haften veredelnd auf das emöba che Halbhlı
und Landpferd eimwirten. — *
Mutterſtuten mußte 1870 noch immer auf Pd N
blutituten zurücgege ngen werben. Im übrig
Halbblutpferde 3
wovon die geeigneten den te —5— ig in Die u
ſchiedenen L ne werben.
repräjfentiert den — —2 — auf den til
En ormerten der ftarte Reit: und Wagenich
Achtet wird. Die gradiger Pferde tragen mebı
la Habitus engl. Bollblutpferde an ich. 7
Beitütszeichen pefteht aus zwei Bfeilen, die in Fi
eined Andreaskr euped 1 übereinanderliegen und.
einer Schlange um find. Val. J.von Schw
«Das königl. gr Hauptgeftüt &.» (Berl. 18
Gradmeffungen nennt man bie Wieiiuz
von größern oder Heinern Bogen m auf der Erds
fläche, zum Behuf em ng der &
und dann aud) ber Gehtalt der Erbe. "Benan e
Grad zu meſſen, iſt nicht gut ausfuhrbar, aber:
nicht nötig, denn wenn man bie uge are
gen3 und zugleich fein Berhältnis zum |
Kreisuntfang, d. ı. die Anzahl ber Grabe,
ten u. |. w., bie in ihm enthalten find, ten
ergibt ſich daraus fofort die Länge eined ein
Grades fomohl als des ganzen Kreisuntre
Man untericheidet, je — von Norbere
Süden oder von Often nad Beiten gemeflen
Breiten: oder Längengradmrilungen, wei
eritern Falle die Dijjerenz ber reiten -
legtern bie engrabe in BIP
kommt. Die id de
reitengrabm
— — ————
Gradmeſſungen
— — weil bie Wilronomer Breitens
xierenjen vi als Längendifterenzen lies
time. Gi ei i Meribianbegen
enau in
& beträgt, was
tig iſt ac den heife
6000 Stabien Fragen
, e
ria hodus (nach ihm
was zu viel if) glei —A
beiben Fallen iſt freilich nicht genau
das gemeinte Stadium war.
ordnete zuerft der Kalif
A um 837 n. Chr. an; zwei Abteilungen
minßen in ber Wüfte Ginger
en einen Grad, ben Die
A de aubere 56% arab. Meilen, deren
sie ucht genau belannt ift, lang fand.
fpäter, 1526, maß ber Arzt
an Breitengrad zwifhen Bari und
kusiuih Der Umdrehung eines Wagenrades
u ke ihm, wie angegeben wirb, zu 57047
An as che genau fein würde. Der holländ,
iur Eneitiinıs zeigte zuerft, wie man bie
ek} geinchten Gogens durch Berbindung
vu Dreiede finden lönne, maß 1615 einen
“nee 1° 11 '%’ zwiſchen Allmaar und Bergen;
"a web beftimmite daraus die Länge eines
"2528500 rhein. Ruten ober 55074 Toiſen
«en. In Auftrag der Alademie ber ens
“a a Saria maß der Seometer Picard 1669
= 5) einen 1° 22° 68” betragendben Bogen
3 008 Amiens und beitimmte die Länge
5 3 57060 Toiſen. Gine von ihm vorges
tz umfafhenbere Meſſung durch nis
"a m Neridian von Paris wurde dur ni
“ı Te ahire 1680 angefangen und nad) längerer
Tag 1700 fortgefett. Aus der damals
2 0a Barid angeltellten Mefiung ergab ſich
cqhe eines Grades zu 57097 Toiſen, dagegen
* w mwöden Paris und Dünfirden ausgeführ:
22 580 Toiſen, wonach alfo Die Grade nad
"$saen zu abzunehmen ſchienen, was mit New»
% Diese —X der Gr in birettemn
2vxxch und vielfache Zweifel an der
int derſelben, dadurch aber einen langen
® keügen Streit bervorrief, Um demfelben ein
“= zmaden, ordnete die franz. Regierung zwei
” = eine unter dem diquator, die andere
ze ven nordi. PBolarkreife. Die erfte führten
ur uud Gondamine feit 1735 in Peru, Die
* is, Clairaut u. a. feit 1736 in
a aus. Die Größe eine? Grades wurde
Rey Aamator gleich 56 768, unter bem Polar⸗
DB 75457437 Foifen gefunden, wodurch alfo
22: Gtreit zu Gunſten der Nemtonichen
kan gei wor. Alle fpäter angeftellten
„5a Die Sunabme der Meridiangradbe vom
Kar per len gu beftätigt, und *
22 af der nördlichen, ſondern auch auf der
=:
3H
pP
1
+
*
2
263
æt Halbkugel, wo Lacailie eine ſolche 1760 an
Ehdfpige von Afrila ausführte. Le Marie
und Boscowidh tellten 1751 — 53 im ſirchenſtaat,
Beccaria 1768 in der Ebene von Turin, Ließganing
elebrt | in Ungarn und Mähren, Mazon und Diren 1764
teine | m —— ab Dal
17% in
oder minder günftigen Reſul⸗
taten ®. an. jt in China wurde 1702 in ber
Ebene von Beling von dem Jeſuiten Thomas auf
efehl des Kaiſers Camby unter Beteiligung eines
erl. Prinzen eine G. ausgeführt, und 1798 ließ
der Damalige General Bonaparte auf feinen Feld⸗
8 in Ügypten durch Rouet in ber Eile meſſen.
ei weiten bie ausgebehnteſten finb die nenere
fie, die oftindifche und bie große ruf. .
tandinaviide ©. Die erftere hatte die genaue
ftimmung bes Meter ober ber Einheit des neu⸗
franz. Längenmaßes, bie bem zehnmillioniten Teil
eines zwifchen dem Aquator und einem Pol ent:
altenen Meridianbogens gleich fein follte, zum
wed und wurbe von 1792 an durch Delambre,
chain, Biot und Arago auägef . Der ge
meflene Bogen eritredit fi von Dunkirchen bis zur
Baleariichen Inſel Formentera, beträgt 12° 22'138”
und bat eine 2änge von 706189 Toiſen. Die
oftinbifche ©. ftellte Major Lambton feit 1808 erft
im Heinern, von 1805 im größern Maßſtab an;
Evereft dehnte fie aus Aber einen Meridiand
von 21° 21’ vom Kap Comorin bis zum Zuße
Hi 7 *
e onom
Dftinbien mit me
wald.
In Rußland hatte ſchon 1787 der
der Alademie in eteröburg, De U’ den Bor:
[ae zu einer ©. gemadt und auch eine Orund-
inie auf dem Eife zwiſchen Sronftabt und Beterbof
emeflen und einige Dreiede angejehlofien. Doch
bei blieb es, bis 1816 faR gleichzeitig General
Zenner und ber Aſtronom W. Struve in Dorpat
die Genehmigung pi Srabmefjungsarbeiten von
Kaiſer Alerander I. erhielten. Tenner begamı
1817 im Gouvernement Wilna feine Operationen,
deren tat bis 1828 die —32 — eines Bogens
von 4.” zwiſchen Briſten in ſturland und Belin
im Gouvernement Grodno war, während Struve
und von Wrangell 1821 die Weflung eine? Bogenz
von 3%° von Jakobsſtadt an der Düna biz zur
zuiel Hogland im Finniſchen Meerbufen leitete.
ie Wrbeiten beiber Geobäten wurden in J.
1828 — 36 zu einer einzigen G. von 8° 2’ zwifchen
dem 52. und 60. Breitengrade vereinigt und von
1832 bis 1845 bis zum Anſchluß an den Sübpunlit
der Maupertuisſchen Mefiung ın Lappland
Dberg, Melan und Woloftedt verlängert. D
noch weiter follten diefe großartigen Meflungen
erweitert w hrend Tenner mit
Triangulation der Gouvernement3 Volhynien,
Podolien und Bellarabien die fübl. Fortjegung ber
G. von Belin bi? Ismael an der Donau 1844—50
vollendete, begann durch Struves Bermittelung die
ſchwed. Regierung die noͤrdl. Fortſezung der ©.
von Torneä bi3 Fuglenges (70° 40 nörbl. Br.)
bei Hammerfeſt auf der Inſel Kval-O, welche durch
anfteen, Selander, Klouman und Lurdh in den
. 1845 — 52 glüdlih zum Abſchluß gebracht
wurde. Somit war in . vom
europa eine
Eismeer bi3 zur Donau in einer Ausdehnung von
25° 20’ Breitengraden beendet, wobei 225 Zrian:
ulationen auf ruſſ. und 34 auf flandinav. Gebiete,
0 Srundlinten gemeflen und von 18 Punkten die
Bolhöhe und das Azimuth beftimmt wurden,
264
Unter den zahlreichen ausgeführten G. bes
19. Jahrh. ift noch zu nennen die von Svanberg in
Schweden, welcher 1801—8 bie von Maupertuis
bei Torneä wieberhofte und erweiterte. In Engs
land, wo General Roy bereits während ber beiden
legten Decennien des 18. yaheb- riangulationen
unternommen hatte, wurde durch Mudge die ©.
von Dunnofe auf der Infel Wöigt bis Clifton
fortgefeßt; durch Colby wurde die Zriangulation
über die vereinigten Königreidhe bis zu den Shet:
lanbsinjeln erweitert und in Gemeinſchaft mit
Airy die engliihe ©. auf 10° 16’ mit ſechs ge⸗
mefenen Grundlinien beendet. Durch dieſe engl.
Meſſungen haben wir, in Verbindung mit den
franzöfiichen, einen gut gemellenen Meridianbogen
in einer Ausdehnung von 22 Breitengraden, Der
von ben Shetlandsinjeln bis Formentera reicht.
n Deutihland war bereits 1802—5 durd) von
Fi und von Müffling eine Gradlinie von 8000
oiſen im Meridian der Sternwarte auf dem Sees
berge bei Gotha gemeflen worden; die Arbeiten
wurden jedoch durch die Invaſion Napoleons
unterbrodhen. Epochemachend wurde in Deutſch⸗
land bie Gaußſche ©. in Hannover 1821—24, an
die Schuhmacher die holſteiniſche und daͤniſche, von
Andrae über ganz Dänemark ausgedehnt, anſchloß,
und bie neilel] e in ah 1881, an ber
Baeyer mitwirtte. Gauß und Beſſel gaben neue
Methoden pi Berehnung mit Anwendung der Mes
thode der kleinſten Quadrate an und erweiterten die
höhere Seodäfte durch Löfung neuer Aufgaben.
ie bier erwähnten Arbeiten waren ausfchließ:
lich Breitengradmeſſungen; von den Anpengrah
mellungen find zu nennen die von Caſſini und
Maraldi 1733—84 in drntzen im Parallelkreiſe
von Paris, dann bie von Caſſini de Thury und
2a Gaille mitteld ‚Ruloerfignale zwiſchen St.Clair
bei Cette und dem Mont⸗St.⸗Victoire bei Aix aus⸗
geführte. Bon wiſſenſchaftlicher Bedeutung zuerit
war aber diejenige, weldye auf franz. Gebiete unter
dem 45. Parallel von ber Mündung der Gironde
bis zur favoyiihen Grenze durch Broufleau und
Nicollet, dann im Anſchluß daran von der ſardin.
und Öfterr. Regierung durch Carlini und Plana
über Zurin, Mailand bis Fiume 1811—20 aus⸗
geführt wurde, während Pictet und Gautier bie
Yängenbeftimmungen auch auf die Sternwarte
von Genf, welde mit in das Dreiedäneg gezogen
worden war, auöbehnten. Bei einer zweiten *
garallelbogenmeilung gwichen Breit, Paris un
traßburg, 1804— 23, ſowie einer Längengrad:
meilung in England zwiſ⸗ den Dalentia (Irland) bis
Greenwih kamen nod die alten Methoden ber
Sangenbijerengbeltimmung in Anwendung. Die
großartige, von W. Struve 1857 im Auftrage ber
rujl. Regierung angebahnte Längengradmeflung
auf dem 52. Parallel, welche unter Zeitung von
D. Struve, Baeyer unb Argelander 1863 zur Aus:
[übrung gelommen ift, gebt von Orsk jenſeit bes
rals bis an bie Beittünte Onglands und umfaßt
63 Längengrade; bei ihr find die Längendifferens
zen mittelS der telegr. Leitungen beitimmt. Eine
ganz volljtändige Kenntnis ber Geſtalt unſers Erd;
balls ift überhaupt erjt dann zu erwarten, wenn
man Vreitens und Längengradmefiungen in genü⸗
ender Anzahl befißt und dieſe, da über Die Meere
olche Meitungen nicht möglich find, in Verbindung
bringt mit Pendelbeobachtungen auf ifolierten
Infeln. Um mwenigftens über Europa zunächſt die
. | Haupterwerb in ber
Sradneg — Gradfterne
Reifungen Auszubehnen, reichte Baeyer 1861 der
preuß. Regierung einen Entwurf ein, in welchen
er eine Verbindung der bisher ifoliert auage:
rten Meſſungen in verſchiedenen Meridianen
zeitengradmeflungen) mit denen in mehrern
arallelen (Längengrabmeflungen) behufs einer
vollitändigen Beitehun der Arümmungöverbält:
niſſe des zwiſchen dem Parallel von Ariitiania unt
Palermo und dem Meridian von Warſchau un)
Bruſſel eingeihlofienen Flächenraumd von etw:
2900000 qkm vorſchlug. infolge der Aufiorde
zung, der preuß. Regierung traten Baden, Bayerı
Belgien, Dänemarl, Frankreich, Hannover, di
beiden Helen, Holland, Italien, Medienbur
Öfterreih, Oldenburg, Polen (Rukland), Preußze
Sachſen, Schweden und Norwegen, die Schwe
und Württemberg dem Unternehmen bei, weid
auf der im Herbit 1864 zu Berlin abgehalten:
Konferenz_durd) Delegierte vertreten waren; 18
ertlärten Spanien und Portugal, 1867 Rußlan
1870 der Kirchenſtaat ihren Beitritt. In jen
eriten Verfammlung wurden die Grenzen ber
erreihenden Genauigkeit und die anzuwendend
Methoden feftgefegt, und feitdem find in_den :
n der genannten Staaten Relognoszierung
Rivellement3 » und Zriangulationsarbeiten te
in Ausfiht genommen, teild neu begonnen, te
begonnene Triangulationen weiter fortgefü
worden. Die Relultate diefer Arbeiten wert
durch jährliche Generalberichte vom Centralbure
der europäiihen ©. veröffentliht. An der Sp
des Unternehmen ſteht eine permanente Ko
miſſion, welche ſich alljährlidh verfammelt, u
das Gentralbureau unter Leitung von Gene
Baeyer. Allgemeine Konferenzen finden in i
Regel alle drei vor ftatt (bie } 1880
Münden). Infolge deflen erichienen bereits vi
wertvolle theoretiiche und praltiiche Arbeiten. _
Gradnen, Entwurf der Längen: und Breit
kreiſe auf der ebenen Fläche eine Landlartenbia
um danach die einzelnen Zeile der Erdoberii,
nad) ihrer geogr. Lage einzeichnen zu lünnen.
unter Yan tarten) |
Grado, Stadt im öfterr. Hüftenland , im
richtsbezirt Gervignano der Bezirtihauptm
ft Gradiska, an der Nordküſte des Adriati
eereö, liegt auf einem aus dem Vleere bei
tragenden Fels und gt 1881) 3015 €E., |
: Geefiiherei_befteht. Won
—A Serrlichteit der Stadt Zeugen
ochſt bedeutende Denkmale. Die Kathe
ta.⸗Eufemia wurde 456 vom Patriarchen 9
erbaut; die Kanzel in derſelben gilt als eir
intereflanteften Kunftbentmale jener ‚Beit.
Gründung von ©. fällt um 169, wo die Bew
bes Slüftenlandes vor den eindringenden Baı
De Bon 575 bis 1451 rejidierten Dajet
atriarhen von Aquileja.
Graädskoi sakon heißt in Rußland D;
miſche (byzant.) Recht. Dasfelbe wurde v»ı
tried. Geiſtlichleit nad) Rupland gebrad;
and vielfad Anwendung, beſonders zuı
der moslauiihen Zaren; dod hat ed niem«
en Einfluß ausgeübt, wie im weftl.
urh Peters d. Gr. Reformen wurde jer
tere Einwirkung besjelben auf bad ruf. A
geſchnitten.
Gradſterne gehören zu den Sradbabzeiche
in der deutſchen und der oͤſterr⸗ ungatr. Mxıyı
Gradual — Graf (der)
ter bautfchen Armee trägt ber General ber znfan-
wie und der Kavallerie, der Überft und der Haupts
neue, teip. Rittmeifter zwei Sterne auf den Cpaus
kt, rap. Seldadhielftüden; der Generallieute:
st, der Oberftlieutenant und der Premierlieute⸗
uzt azen Stern, der Generalmajor, Major und
Sc«sndeltentenant Dagegen keinen Stern. In der
wer. :ungor. Armee tränt außer den Diſtinkt⸗
krea on Kragen und Aufichlägen ber Feldzeug⸗
ze, General der Kavallerie, Oberit, Haupt:
zu und ‚selbwebel drei, der Feldmarſchalllieute⸗
ca, Überitlieutenant, Öberlieutenant und Kor:
gwei, der Generalmajor, Major und Gefreite
2: Stem am Airagen des Nod3.
Etaduai ineulat.), auf einen Grad (lat. gra-
ww tegüglidh; Grabualdisputation, Dispu⸗
ea u Erlangung eines alademiſchen Grades;
ı Iwseligtem, „Srbioige nad der Nähe des
& . ft
æadtichafte grades.
becdrãle heißt in der kath. Kirche der kurze
zugang, welcher bei der Meſſe nad dem
Ira der Eoiitel gelungen wird, während der
ka ich auf den Stufen (gradus) des Altars
werzten Leiepult befindet. Diele Ruhepauſe
se rdlihen Handlung iſt von den alten
euiwposilten vieljad zu kunſtvollen Ges
va ung,
Ya, ein Graduierter.
Gansl, grad, ſtufenweiſe.
Orte (frz. graduer, engl. graduating),
z sie spenichaftlihen Sprache gebräudhlicher
Senf ie die Heritellung und Bezeichnung ftu:
ir fertichreitender Cinteilungen (Grabe),
‚2 Ihermometern, Barometern, Quadran⸗
zı' m, auberdbem in Obertranenet Bedeutung
x rlang einer alademiichen Würde.
Gessuiexs heißt derjenige, welder einen ala:
es Grab, d. h. die Würde eined Baccalau:
=. veemtinten, Magiſters oder BDoltors er:
Ex bat.
kradns (Iat.), Stufe, Brad, in eigentlicher und
euer Bedeutung, per gradum, ftufen:
'r.. pre gradu biöputieren, zur Grlangung
=: iademstichen Grades biöputieren; G. com-
wıtionis, leichungsgrade (grammatital.);
wimemitionis, die Grade der Abmonition
t.G.cognationis, Verwandtichaftägrade;
ssrubibisa, verbotene Grade (ber Verwandt:
u. velche ein Ehehindernis bilben).
Gadns ad Parnassum, wörtlih: Stufe
& jernab, nennt man ein lat. Wörterbuch mit
B.:: der Ouantität jedes Wortes, unter Hinzus
=; ber gleichbedeutenden Worte, paflenden
%7 72 umb poetiſchen Ausdräde, zum Gebraud)
Szalse bei profodiihen Übungen. Den eriten
“ru. ad Parnassum» (Köln 1702 u, öfter)
it Baul Aler (j. d.). In neues
erte benjelben Sintenis (2 Bde.,
1814; 4. Aufl. von Friedemann, Lpz.
> & Aufl. von Koch, 2 Bde. Lpʒ. 1879).
Oräen (gech., d. i. Sreilinnen) beißen bei Hes
Zöchter des Phortys und der Keto,
Bephrevo und Engo, fhönwangig, aber
Zr von Geburt an. Nach Spätern gab
v2 &, mämlid) jene beiben unb Deino. Sie
alle Brei zujammen nur ein Auge und
: che, und wußten allein den Weg zu den
„welche die Ausrüftung bewadhten, deren
3 Deberzfte, um bie Meduſa zu töten; nad)
a
u.
gu
‘
265
andern bewachten fie den Weg zu ben Gorgonen.
Die ©. haben mit ben Gorgonen gleihen Uriprung.
Bol. —* «De Graeis» (Bött. 1868).
Graf, nad Jakob Grimms Bermutung gerefa,
Dauegenofie 8 König3, alfo auch nad) Herkunft
um
edeutung entiprehend dem Comes, dem Be:
für diefen
gleiter des röm. Statthalterd, welcher
an feiner Berwaltung war, wie für den fränk.
König der ©. Auch Comes war im Staiferreidye
zum Umtstitel geworden. Nach dem im 5. Jahrh.
aufgezeichneten ſaliſchen Geſetze erſcheint der G.
als über einen Gau (f. d.) geſetzter, vom Könige
nah Willfür gewählter Beanıter, welcher anftatt
des alten, vom Bolt ernannten Gauvorſtandes bie
Erelutivgewalt handhabt, vor Gericht ladet, die
unter Zeitung des Thunginus oder Centenarius
(fpäter Schultheiß) gefundenen Urteile votlitredt
und den öffentlichen Frieden aufrecht erhält. Mit
dem Steigen der königl. Macht wird ihm auch der
Vorſiß im Gerichte, unter Herabjegung bes Cen⸗
tenarius (weiterhin auch Centgraf) zum rechts⸗
tundigen Beiltanbe und rügepflihtigen Beamten
mit Gerichtsbarkeit in geringern Sachen, ferner die
Abnahme ded Huldigungseides, der Schuß Aber die
Kirche und mitleidswerte Berfonen, die Führung
des allgemeinen Aufgebots (Heerbanns), die Gr:
bebung der Lönigl. Einkünfte und bie Aufiicht über
bie fönigl. Villen anvertraut. Zur Stellvertretung
bei Abwejenbeit oder fonitigen Behinderungsfällen
fteht ihm ein Vicarius (woraus in der Folge der
burgund. Viguier entitanden ijt) zur Seite, wie
denn ber ©. einzelne Geſchäfte auch befondern
Vertrauensperfonen (Missi comitis) übertragen
kann. Als Einkommen empjän t der ©. einen
Anteil an den gerichtlichen Stratgeldern und die
Nusnießung eines für die Amtsdauer verliehenen
Landbeſitzes. Diele Verbindung deö Grundbeſißes
mit dem Amte führte allmählic) zu einer gaͤnzlichen
Umgeftaltung des Verhaͤltniſſes. Auch zwei da⸗
malige Hofbeamte führen den Grafennamen. Dem
Stallgrafen (Comes stabali, woraus ber franz.
Connetable unb der engl. Constabel hervorgingen)
oder Marihall ftand mit der Aufficht über den
Marftall die Führung des Fönigl. Dienftgefolges
zu; der Bfalzgraf aber (Comes palatii, Comes
alatinus) unterftüste den fränt. König bei der
andhabung der oberiten Gerichtsbarkeit. Endlich
eriheinen ziemlich oft außerordentliche Kommiſſare
des Königs, Sendboten, Missi regis, welchen bejon:
dere Geſchãfte aufgetragen werden, als: bie geitörte
Ordnung einer Provins herzuſtellen, aufrühreriiche
Große zu betrafen, Gehorfam gegen neue Steuern
u erreihen und Beſchwerden wegen Amtsmiß⸗
rauchs von feiten der G. abzuftellen.
Unter Karl d. Gr. bildet die Örafihajtäver:
fafjung mit ihrer Beauffichtigung durch regelmäßig
ausgejandte Missi die Grundlage der ganzen
Regierung; Marks oder Grenzgrafen wurden
auch mehrere Grafſchaften anvertraut, und ihnen
nebit der Beauffichtigung der angrenzenden, meiſtens
ebbänei en tributpflichtigen Landſchaften größere
Befugniſſe eingeräumt. Schon Karl b. Gr. aber
hatte die lübergriffe der ©. zu belämpfen, welde
wie andere große Herren (seniores, seigneurs)
Ihre Bafallen und Dienitleute hatten, und bie
ingeſeſſenen des Gaues in Abhängigkeit zu bringen
ftrebten, fowie das Grafengut fi anzueignen
bemüht waren. In den Fr Zeiten nad
Karl d. Or. gelang ihnen das mehr und mehr. Noch
U
266
im 8. . werden De Bra aftägüter von
ber. ra 2 unterfchiebe ala ein Amt
Namen honor ran nat ‚be feit der Mitte des
MN "Sabrh, trat bie si
bergeitalt in den I Sad rund
wie andere Arongfiter verliehen unb bie —* —*
honor und beneficium gleichbedeutend wurden.
Da zugleich bie Erblichleit zur Regel wurde, bildete
jih aus dem Örafenput und andern Lehnen bes
Inhabers ein ung Werd Banbbeib, 1 t den
jpätern, von der Gaugrafſchaft völlig verich ebenen
Grafihaften zur Grundlage biente.
Unter den fädhf. unb zweiten fraͤnk. Kaiſern
erjoigte bie Berge ebung von Gütern mit der Graf:
haft unter an dern fönigl. Rechten an geiftli
Stiftungen in immer größerer m A indem
zum fronmen Cifer ber polit. Grundjag fam,
weltlichen Adel durch bie Beiftlihleit in Schach zu
halten. Die geiftlihen Stellen waren nämlich noch
bei jeder Be Belehung leicht in ergebene Hand zu
bringen, während ſich Die Übertragung ber weltlichen
Umter und des Damit verbundenen Beſthes auf
Kinder er Verwandte der Vorgänger fchon in
dem Karls des Kablen von 877 als
Hegel nnerfannt t und allmählid) immer mehr
in ein wenn auch beichränttes Erbrecht überging.
Zu den Bistimern gehörten bereit? bedeutende,
wenn auch nicht immer zufammenhängende, mit
pflichtigen Hinterfafien bejegte Güter. Wenn nun
die Bitchöfe mit rat aft auch bie Gerichts»
barkeit über bie dazwiſchenwohnenden Freien un
bie Selbſtwahl der Kirchenvögte erlangten, fo
bildeten fie ſich, was zuerſt der Biſchof von burg
im 11. Jahrh. erreichte, ein völlig geſchloſſenes
Zerritorium, Die weltlichen Großen rurben
duch dieſes Beilpiel zu gleichem Streben veranlaßt.
Nicht felten brachten G. oder auch Fürften mehrere
Örafihaften in eine Hand zufammen, während
{ran mander alte Gau in mehrere Graf
7 da ten fich gufhe, m te, —* in verfejiebenen Händen
mwaten, und denn, daß bie alte
Gaueinteilung gi —8 34 und —— ſeit dem
11. Jahrh. die Lage eine Guts nad) der Grafſchaft
bezeichnet wurde. Unter Graffchaften verſtand
man aber jept nicht mehr Uimter, fondern Bezirk e
deren geiftlihen oder erblichen Beſihern gewiſſe
Rechte und darunter als beſonderes Hoheitsredht
die Gerichtsbarleit als Zubehör des Grund und
Bodens zulam. Aus fehr verfchiebenen Beſtand⸗
teilen zufammengejebt, oft räumlich getrennt, galten
fie als ein Ganzes, weil ſi de erbliches Beflbtum
beblelben Se Heren waren. Daher nennen fi lie
G. jeit dem 11. Jahrh. nur nad) ihrem Hauptgute.
(degen Ge bes 15. Jahrh. nahmen auch die freien
Herren, welche ohne Zeilnahme am Öffentlichen
Dienfte die Reichsfreiheit iyrer größern Befikungen
behauptet hatten, den Grafentitel an, um fi) von
dem inzwilchen aus den Nitterbürtigen hervor:
negangenen niedern Adel zu unterfcheiden. Den
Grafentitel führen feit alter Zeit viele G., melde
eigentlich nur Vizegrafen ber Yürften find: ie er:
halten die elehnun mit dem Gerid)te ala fter:
lehn von ihrem Sebnäheren. die Belehnung mit
dem Banne aber noch unmittelbar von Könige.
Doch verwalten fie gleich ben vormaligen Gaugra⸗
[em a8 Richteramt nicht mehr perfönlich, fondern
urch für jede Matftätte befonders beitellte Beamte,
Die feit dem 12. Jahrh. vorlommenden Land:
grafen (Comites provinciales) feinen nad ben
m I Dotabion des La
ben | ®
Graf (der)
Dante chen en —— —
t
—2 — a —— — wait It gu Handhabung
innerbafb di immten
ndfriedens
Sprengels übertrug. Eine Org —*
arolingiſchen Zeit X5
pewanmen bie Da ne ——
afſchaft erobertes — urlprängfi der XL ven
nden. AR waren ben neuerftanbenen
der; na ans cl ofrihter und Bermalter
nigl. Gtamme
pe worden; mah aber ber. (hr Amt fon fi fräß
eine Bedeutung verlor unb fpäter
—5 — —A wurde behauptete Hr —
nur durch groben
Beſiß, een Diter ae 9 umb bei
ebinderu nasfällen Stellvertreter des Kaiſers ein
wirkliches Hehdamt ortbetieibete, Sn der fpätern
Reichsverfaſſung gehörten fie, bi
bi fie wirklich eine Mark hatten und
loß den Titel von berfelben führten, und Balz
fen, von den Landgrafen aud ber von
hüringen, mit ben Herzögen rem 51 enſtande,
während die G. un ie die Deite
Klafie ausmachten. Die
—— üben dur:
ftentümer und vafichaften lieh ſich — Nrfprung
nad eigentlih nicht teilen, da ein ——
jerlegt werben barf. Wie aber ——
ie aus einer Bereinigung mehrerer mter — *
angen waren, wieder in ihre urfprängliden
—* — gefpalten werben bonnten, fo wurden
‚je mehr fih die Srinn an das
Fade aͤlmis verior entümerund “af:
ten auch in folchen Fa en unter mehrere Erben
BE wo fie urfprünglid nur aus Einem Amte
eftanden.
Seit dem 18. Jahrh. erfuhren zwar bie Rechte
der verſchiedenen —A und —28 Herren in
Deutſchland eine ſo bedeutende —— ‚var
im 17. Jahrh. fogar_ bie wichöritterfhufticher
Grundherren in ben wen der meiften Sand.
hoheitsrechte über interfaffen gelangten
aber die Standes altniffe blieben im weſentliche
unveränbert. Denn obfchon bie Kaiſer ſeit Kari IV.
unter Annahme eines in Frankreich ſchon laͤnge
nblihen Brauchs, Adelöbriefe erteilten und De
Grafens und Fürftentitel verlieben, fo befreite
diefe Erhebungen doch weber PBerjonen noch Büt:
von ber Tandeshoheit und Be peten auch keir
Neiheftandihaft. (S. Faurſt Die älter:
reichsſiandiſchen, aber nit gefürfteten G. Immt«
eit Anfan des 15. Ja —8
eren anfangs vor
wetterauiſche und die ſchwabiſche, gu denen ©
eine fräntiihe und 1658 eine — Grafenba
hinzutam. Mit den Mebiatifierungen im erit
iertel” des 19. Jahrh. hörte die Souveränct
diefer G. völlig auf. Bon biejen vormals ſouven
nen Neihägrafen find wohl zu untericheiden 1
von den Deutſchen Kailern oder deren Bilaren ı
hobenen Grafen, denen heutigentags vielfach. t
eihögrafentitel beigelegt wird Bas e daß die!
na den ftaat3rechtlihen B t ebemalic
Reichsverfaſſung zutreffend iſt
Die Durografen, denen neben dem Bei:
über eine Bur eine gewiſſe Gericht&ba rl
übertragen zu ein » egte, gehören zu feiner cin:
nen der bisher abgehandelten Kategorien, weil
Amt nad) Urfpruna und Ausdehnung fehr verſchiet
— — — — 7—
——ñ ⏑——
Graf (Arturo) — Gräfe (Heinr.)
ya tout. So war z. B. ber Bur N,
». ein Wi Hot
Ragbeburg
samen, ber zu aber ein * Nur
u 2 einen nd ‚in an en und
j fenlande, batte ſich, be
— buch bie itterung bes Befisftanbez,
as Yet ber alten lingiihen Einrichtungen bis
am Gabe des Mittelalters erhalten und eigentüm-
E | in ben ne rafen und Go⸗
ctafen des »,v on denen bie
en wie bie alten &0 en den vom Raifer
‘ and Eigentum au 3 —
25* — uns erſt allmählich
— nicht — eie
gab e beR
et. * den —æãù — Gerichten des
aicherrn iert — —F ae anbern
S
er ve —8 die —* —
Ze n ben Gemeinden oder
1 ivafen. —* iefe mußten
a u Gadten vor den Rat
ne „not Beten kr —— —— in
verbindungen | f
ebenfalls ©.
— — — * B. bie bolıs,
sch sell-, Deih:, Mühl: und Baffer:
reis wiler DO anBgra| Bortanbbes Sanbelß
ze, a Ha abgel eitet) zu Regensburg.
Ikea vVer a n Orten vorlommenden
Ssuigtefen hatten eine Gerichtäbarleit über
x elite. gar feiner Beziehung zu ben
ten Pa fenfiehen blefeitbem 14. ahrh.
l Comites
aa) DIS Hi mer ein aus Der
=. jeierbaung entlehnter itel für eine völlig
x ng non Beamten, benen die uanbımg eins
„2 Iaiferi. Rechte teils in — Auftrage, | |
.: mu freier Verfügung übergeben
3 — bie Grteilung von —*
eren, iſchen Warden und Ind Ehren bie
von Rotarien, bie Arönung von Dichtern
— eher Kinder. Ihre
‚ das ſog. große Komitiv, wurde
= 9a ‚ Univerfitätöbebörben n und o
* SuEeR, und zwar meift nad te
vererblich Dertiehen ur 2» fchloß Die
— ein, —* feine ‚Romitio auf andere
—— F— war mit dem gro⸗
hy Adelſtand zu ver:
En a, seröunben * —E im 16. Jahrh.
assiebigfter Weiſ⸗ Gebrauch gemacht wurde.
en (Arturo), ital. Dichter und btlolog, ab.
ne m Athen, von väterlicher Seite beuticher
—— ea eine erite Ami in Rumänien,
ZeesshenfWalt un ermarb Ach bafelbt bie jn
22 t und erwar aſe ie ju⸗
Zelterwürke. achftudium be:
m © Raturtunde und Litteratur und verjuchte
= dei als Dichter. Nah Vollendung feiner
= un lehrte er nach Rumänien zurüd, vermeilte
* us 1874, ging hierauf nach Kom, habilitierte
zu ber derfigen niverfität und wurde dann
Stehor ber Litteratur und ber vergleichenden
eat in Turin. Er verö öffentli te:
rule (Braila 1874), «Poesie e nov e» (Kom
61, «Dei? epica neolatina» om 1876), «Delle
_ " sini del dramma moderno» (Rom 1876), «Dello
bs | und 1852 zu dreijä
267
spirito poetico dei tempi nostrie (Tur. 1877),
«Di una trattazione soientifica della storia lette-
raria» (Zur. 1877), «Provenza e Italia» (Tur,
1877), «Studi drammatici» (Tur. 1878), «I com-
plementi della chanson d’Huon de Bordeaux»
(Halle 1878), «La leggenda del paradiso ter-
restre» (Zur. 1878), «Prometeo nella poesia »
(Em. 1880), «Il vino» (Zur. 1880), «La leggenda
ell’ aurore» (Zur. 1881), «Roma nella memoria
e nelle immaginazioni del medio evor (2 Bde.,
Zur. 1889-88), «La superstizione dell’ amore»
Zur. 1888). Dit Francesco Novati und Rodolfo
enier gibt er feit 1883 zu Turin das «Giornale
storico della letteratura italiana» heraus.
Gräf (Guſt.), Hiltorien, und Borträtmaler, geb.
* . 1821 uf minebe rg, fiudierte 1843 —4u
ei unter Hildebrandt und Schadow und
trat 1846 eritmalg mit einem Bilde aus dem Ribe:
(ungenliebe auf. Dann begab er Ne) über Ant:
merpen, Barid und Münden nad) Jtalien. Nach:
dem er ſich 1852 in Berlin niebergelaflen, malte er
im Kuppelſaale des Neuen Drujeumz daſelbſt die
in | Sagt Wittelinds mit Karl dem Großen nach
Kaulb Far ntwurf und mehrere Bilderausden beut:
—— eit 1862 widmete er ſich
Kae dem aeteät 186870 malte er in der
Yula der Univer tät zus nigäberg bie Freslobilder
Solon, Phidias und —ã Auf der berliner
Ausftellung 1879 lieferte er ein A enus⸗
bild. G. der noch mehrere Kunſtreiſen nach Paris,
Wien, Gen England und Schottland madıte,
ist 88 eior und M tglied der Akademie in Berlin.
e (Heinr.), verbienter beutfcher Padagos,
1802 zu Buttftädt, befuchte feit 1815
DaB a, zu Weimar und widmete fich feit
1820 zu Jena erſt mathem., dann theol. Studien.
Rachdem er ſeit 1823 al Kollaborator zu Weimar
ar gemeien, ding er 1825 ala Rektor der Stabt:
Jena, die er zur Bürge Abk e um:
alten Durch einige Schriften über Schulweſen,
Fomie die Zeitichrift «Die deutiche Schule» hatte e er
ſeinen Namen vorteilhaft bekannt gemacht.
hielt 1840 zu Jena den Charakter als Bür RM
direftor und wurbe zum auberord. Profejlor der
Univerfität ernannt. Im %. 1842 wur h er als
Rektor der Bürgerfchule na Kafiel berufen, und
übernahm bald darauf die Direktion der von ihm
dort eingerichteten Realihule, Im J. 1849 zum
Adgeordneten für die Stän everjommlung ählt,
wo er fidh der bemofrafüjchen Linken ‚wurde
er 1851 wegen Ieiner Schrift «De | faj ſſungs⸗
kampf in Kurbeilen» ( 1851) und wegen feiner
Thätigfeit im —ã—. Ausſchuſſe durch das
permanente Kriege ericht zur Unterſuchung gezogen
tiger a e verurteilt.
Bereits 1853 frei gegeben, eing ©. nach Senf, er:
richtete dajeihit eine Er zjiehungsanftalt, Pate aber
1865 einem Rufe nach Bremen, wo er jeitdem bie
von ihm organifierte pöbere Bürgericule leitete
und 21, Juli 1868 ftarb. G.s widtigite Schriften
find: allgeme ine Bädagogils (2 Bde., Lpz. 1845),
aDdeutiche Vollsſchule⸗ (3 Tie., ps. 1847: 3. Aufl.,
bearbeitet von Schumann, Jena 187879), «Nas
turgefchichte der drei Reihe» (2. Auil., 2 Bde.,
Bres 1841), « Geometriſche Anfhauunmslehren
(auf, ‚Sp. 1850), «Allgemeine Samnılung von
„ulen en aus der Fang an en
m. Rechentunft» (Lpz. 1852 umgear:
beitet von Klusmann, 1872).
eine
G (Karl Ferd. von), ausgezeichneter Chi⸗
zurg, 0 8 März 1787 in Bar 38 dierte zu
Halle und zig Medizin und wurde bereits
1807 1807 Beibarzt ed Herzogs Alerius von Anhalt
zu Ballenjtebt, in welchet teilung et er
Ka an m das leriöb bab im Seltethale
tünbete. Cr folgte 1811 einem Rufe als Pr ae ||
dor der Chirurgie und Direltor ber irurgij
Klinik nah B —*
kriege wurde er 1813 als Diviſions⸗Generalchirxur⸗
gus mit der Adminiſtration der Militärheilanſtal⸗
ten Berlins, —— aber mit der Inſpeltion
face Qazarettivef end zwiichen ber Weichjel und
erlin. Im Beginn der
r beauftragt, wozu Het noch vie Aufſicht Ober f
die Lazarette bis an den Rhein, im Oro gerzogbum
Niederrhein und in den Niederlanden fa
beendigtem Kriege trat er wieber als m. e6
ein, wurde Mitglied ber willenidaftlihen Depus
tation im Minifterium ber eiſtli 1, Unter:
richts⸗ und Mebiginalangelege eiten, der Ober:
Graminationdlommilfion,, eneralftabarzt der
Armee mit dem Ra nae eines Oberiten und Mits
bireltor des Friebrih: Wilhelms: Inititutd und der
mediz.⸗ Kar) en Aademie. ©. wurde 1826
vom Railer Aitolan uB von — in den Adels⸗
ſtand erhoben; der von Preußen erkannte
die Standeserhöhung A: in demielben Jahre an.
Er ftarb 4. Juli 1840 plögli zu Hannover, wo⸗
Ya er nic J einer Augenoperation des Kironprins
en bat
Es zählte zu ben berühmteften unb um bie Wiſ⸗
enſchaft verdienteften Wundärzten neuerer Zeit.
ehrere Inſtrumente und Operationämethoden
wurden von ihm neu erfunden, andere, wie z. B.
Hr Abinoplafit, von ihm verbeflert. Der chirur⸗
e Unterricht in Deutichlanb verdankt ihm zum
* n Zeil feine beſſere Geſtaltung. Unter feinen
gröbern Schriften find vorzüglich zu nennen: «Ans
giektafte, ein Beitrag zur rationellen Kur und Ex;
nntnis der Gefäßausdehnungen» (Lpz. 1808),
«Normen für die Ablöfung großer © iebmaßen»
(2p5. 1812), «Ahino laftite (Berl. 1818), «Die epi⸗
demiich-tontagiöfe Augenbiennorrhöe Üiguptens» | ba
(Berl. 1823), «Jahresberichte über das Hiniichschis | S
rurgifchaugenärztliche Inſtitut der Univerfität zu
Berlin» (Berl. 181734). Mit Bh. von Walther
redigierte er feit 1820 das «journal für Chirurgie
und Augenbeiltunder.
Graefe (Albr. von), berühmter Augenarzt,
Sohn ded eh en, geb. zu Berlin 22. Mai 1828
ftudierte here eit 1843 Medizin und wibmete id
dann zu Prag, Wien und Paris befonders ophtha
mologüjchen stubien. Gr errichtete 1850 in Berlin
linit für Augenkranke, wurbe 1858 Docent an
der dortigen Univerfität, 1856 außerord. und 1866
ord. mr eilor der Augenheiltunde. G. iſt der eigents
lihe Begründer der neuern Dpbtbalmologie, zu
beren jan Onellem Emporblügen namentlidy auch die
in
des ugenf —* mädtig
Epoche lennzeichnenden Arbeiten be nden fi meift
in dem von ©. in Gemeinſchaft mit ‚oonberd my
Arlt feit 1855 herausgegebenen «Arhiv für D
thalmologier, Seine großartige zhätigfeit, H 3
Lehrer und Arzt fand durch feinen am 20. A ug. |:
1870 zu Berlin erfolgten Zod einen frühen A
ſchluß. Sein Dentmal (Brongeitandbild von Siemes
ein wurde 22. Mai 1882 im Garten der Charite
erlin enthüllt, Vgl. Alfred Graefe, «Ein
beitrug. Die dieſe
pet jene Belmholgiche Erfindung | Di
Gräfe (Karl Ferd. von) — Gräfenderg
Wort zur Erinnerung an Albret von G. (Halle
1870): Midas, « bredt von G., fein Leben
und — (Berl. 1677).
raefe (Alfe. Karl), verdienter beuticher
* * Better des vorigen, geb. 23. Nov. 180
rtindfirchen bei [berg an ber Eibe, be
ucte die Realſchule und das Gymnafium *
anckeſchen Stiftungen au Halle und widmete
id dann zu Halle, eibe berg, Bürgburg,
ig, Berlin und Paris mediz. Studien
on 1854 bis 1858 an er Aſſiſtent Albrech
von G.s in Berlin, habilitierte ſich 1858 zu Halle
ward bier nad) einigen Jahren zum außerord. Bro
eſſor ernannt und gründete ein kliniſch⸗o phthal
| es Privatinititut, welches auch den alade
miſchen Xehrzjweden if oweit ala möglih zu diencı
beftimmt war und allmählih an ee un)
Frequenz fehr bedeutend zunahm. &. gehört zu deı
eriten, welche der Augenbeiltunde auf den preuf
Univerfitäten ihre berechtigte Stellung erlämpiten
und als 1873 dieſe Wiſſenſchaft an denfelben ein
offizielle Vertretung fenb, erbielt er bie ord.
fellur der Augenheillunde zu Halle. G. iſt Y
arbeiter am «Archiv für Opbtbalmologie», gab
die «Kliniſche Analyie der ’ oriliräes nngen dei
Auges» heraus und wurbe mit Sä ründe
des « Handbuchs der gefamten —5 be
(7 Bde., Lpz. 18724- 77).
Srafeuan, Stadt im bayr. Regierungsbezir
Niederbayern, an ber Kleinen Obe auf dem Weit
abbang des Böhmerwaldes, 87 km nördlich voı
Baflau, ift Sig eined Bezirksamts und eine:
Amt erichts zählt (1880) —* kath. E. und ha
eine Papie abrit und Holzbandel.
Gräf exg. Städtchen im bayr. Regierung‘:
begirt era nien, Bezi samt orchheim, 17 kun
im SD. von gr cf eim erbach und Fiſch⸗
bach, die zur Regnig ge en Wr Sig eine? Amtäge
richts und einer Öriterei, zahlt (1880) 1111 E,
bie Obft: und Gemuſebau treiben.
Gräfenberg, ein berühmter Weinber
N eingan ‚bes preuß. Regierungsbezirls
m Dorf Kiedrich mit der Burgruin
Seren, liefert einen vorzügligen Rheinwein
räfenberg, eine Kolonie der Stadt Freiwo
dau (f. d.) in Onterreichiich: Schleſien, 2 ke Ir im AV
von Freiwaldau, berühmt wegen der z baielbit fe
1826 von Bincenz Prießnig audgeübten Wafſſe
beilmethobe, liegt 632 m hoch im Subetengebir|
und zieht ſich mit feinen 46 Häufern vom Etari
tbale auffteigend bis auf den Gräfenberg, eine
Vorberg des Hirihbablanımes. Auf dem Si Latec
befindet ſich die erfte Wafierheilanftalt von 182
einige Kurbäufer und Villen. Hinter diefen Ha
fern fteigt der 992 m hohe Hirihbadlamm —
von dem das zum Bade benupte Waller kom
Bon den 42 Quellen find einige in Marmor gefui
Die Zahl der Badegäfte beli A) 1882 auf. 173
ie Umgegend bat große Wälder von Kiefern u
Tannen mit Schönen Bromenaden; das Klima
wegen ber ftaubfreien, veinen Luft und der Selt
beit ftarter Winde troß ber ae Lage mild.
Leip
Prag,
Mr
nennen. Dem Öründer ber Anltalt find von vi
Idiebenen Nationen (Unge hmen, Preuß
rn
Die Kaltwaſſeranſt«
u. a.) Denkmaler errichtet.
ent im im Befige des Sohnes des Gründer. 2%,
per, «Der Kurort ©.» (Prag 1871); Kutjchei
«Gräfenberg» (Wien 1878); Beder, «Der Huri
&. und Umgegenb» (4. Aufl. ‚ Beutben 1880).
Grafenfehde — Graff
Gestenichbe (daniſche), f. unter Danemark,
8. IV, 8. 846.
, akt j —5
au Sabien, el
Auterfeld, ee von a Drte, an der Linie
Se —— —— (1885) 2868 | bi
= 7* &., welche Acer⸗ und trei⸗
eine Grärfefabrit unterhalten. ©. ift Ges
at des Di art in Der prauh, Bi Schl
Gestenset, Dorf in der preuß. Prov e⸗
—2 B Kreis Habelſchwerdt,
—— — —* an der Glatzer ber ei,
21200) 1540 G., — Schloß | N
cı $erten und eine
Kikutheal, Statt im Bee e Saalfeld des
cams Sadyfen, Reiningen ng an ber Zopte
ı cam tief —— & iſt ſeit dem
be son 1853 jchöner u eb reelmäßge, aufges
Er Si eines Ange eig — —
* eßtern i e Ge⸗
TUE von 2 und — 3 Griffelſchie⸗
eSqſteinen und Farben omwie biehe *
= wa Schiefer⸗ und —*8
\mmisend des — — egt der alte Dyna —*
‚ teild in Trum⸗
erhalten. jie 6 ieferindus | 1
far ümtliche Bewohner des Amts»
Sergei beläu —8
8 * aufı Mill. Ctr. mit
ne= su en 2 Mill. Mark, Außer der
7 56 a3 Städtchen Lebeften mit er 2 ein
Sera der Schieferinduftrie. Unter den bes
zcze Schieferbrüchen find die auf dem Unnüg
a zus und greßartigfien Deutſchlands
Ouuienwöhr, Städtchen im bayr. Regierungs:
= Derwalz, — Eſchenbach
x: — AN — —* ——
mnt ein un
(Ant.), einer der berühm Mr Borträts
2 ſeiner Zeit, geb. 20. Dez. 1786 zu Winters
Sen Usterrict Sch, Ulrih Schellens
benn m — a Als
vie Ma
da ala Beides Oofma fmaler3 Schnei⸗
Sbadh. ih war er
E x: Bildern von Rigaut und Nupepty in ber
des es zu veroolllommmen
ar wirtte — van Dgd auf ihn ein. Seine
> Nadtehr nad Augsburg, mo er mit dem
tlih wirlte, und eine
”r ze Manchen, wo er mit Riedinger bekannt
iz mb bie leisheimer Galerie ftubierte,
= um m ejegter Tätigkeit im Bildnis:
2 er Ruf, den er dadurch be⸗
XI te ihn 1766 ala ‚Hofmaler nad) Dres;
Muse ted ber Alabemie wurde. Gr ents
Sei im 2* Stellung eine enorme Thätigfeit.
zer berühmter Männer, unter —*
“ wsnbere — beutfcher Gelehrten
= tahhänbler Reid) en aus feiner H and
nn Na feinen Hu ihnungen — er
Femälde ( (über &, 3 ien itgerehnet),
= 2 ungen unb noch einige
- = Saiten in DL Die vorzüglichften deutichen
—— „Lips, Baufe u. a., haben
*9 &x ftarb 22. Juni 1818.
nr — —— irton G., geb. zu Dresden
. 324 1954, get. bafelbit 9. März 1832, erlerrtte
Hit —* engagiert, auf dem er 1793 als
269
bie Sanaiepartemalerel ‚dei ding in Dresben unb
bildete ih au auf Bei fen in der Anmeiz und Italien
einem täcd) den Vertreter feines Fr aus, dem
Ionders bie Bebir natur vortreftlich gelang.
Graff (Eberh. Bottlieb), verbienter beutf
prachforſcher — 10. Mär 1780 zu Efbi
bierte feit 1797 zu Königsberg, wurde 1802 als
erin au, 1805 in Clbing, 1810 * Regie⸗
rungs⸗ un ulrat zu NRarienwerder angeſtellt
und 1814 als ſo nach Arnsberg, dann nach
Koblenz verjent: terauf wurde er 1824 Brofefior
der den Sprade an der Univerfität Ringe
berg, durchreifte 1825-—27 mit Unterftü er
Ne on A wiſſenſchaftlichen ER Er
‚bie weiz und Stalien und
He ag zu Declin einen wiſſenſchaftlichen
Arbeiten. Er ftarb 18. 1841.
G. ſchrieb: «Die für ve Einführung eines er:
pedenben Unterri B open Be Ummanbdlung
e en 5 (92. ap ofen er sub *
althochdeutſchen ofitionen ¶ Köni ,
—E Dentmäler deu a Srrade und
Sitterahur „aus alten, Hand —* 8 Bde.,
Zub. 1826 29), «Altho beuticher
Spradidun » (6 Bde., Berl. 1835—48; ‚den
—— en Inder enthaltend, von "Ma akmann,
1846). Außerdem verö entlichte er eine Ausgabe
von tfriebB Evangelienharmonie (Königsb. 1831),
Ausgaben der althochdeutſchen —— — und
Erlaͤuterungen von zwei Ariſtoteliſchen Abhand⸗
lungen, von Boẽthius und von Narcianus
a (Berl. 1837), ſowie ber «Deutſchen Inter⸗
inearverfionen der falmen» le 1839).
Auch fchrieb ©. über die «Theorie der ſchwachen
Deklination» (Berl. 1
836).
@raff (30 —8 berühmter beuticher Helden⸗
len” ber MN ee zahlreicher Hai) e
eb. 23. Sept. 1768 zu Georgenthal
Colmar nad andern in Köln), ftubierte in Straß:
but Theologie und wandte ſich 1789 über Holland
Köln, wo er 1789 ald Caffio (im «Othello »)
bei er Doblerichen —— auerft die Bühne bes
trat. Bom — — ahre ab bereiſte er mit der
Boſſaſchen Geſellſchaft eine Reihe fübbeuticher
Städte und wurde dann für bas meimariüe ah
ofra
old (in lands —— debütierte.
len gehörte er der weimarſchen Hofbühne bis
1841 an. ©. ftarb 20. März 1848 zu Weimar.
Wardevolle Rollen gelangen i Dale als legen
ſchaftliche, in denen e er leicht unru sig wurde.
trefflich gab er neben ®ög, Alba, König —5—
Odoardo u. f. w. alienftein; Goethe wie
Schiller wurden auf feine ſchauſpieleri de Ent:
widelung von beftimmenbem ft 6. Aber au
im Luſtſpiel lei —8 RER
Phi (Karl 8 ich Rund Shulmann,
u Grabow in — enbur 4. Mai 1844
| Peih 83 ſeinen Oheim, den — —5 Deminler
Schwerin, Manftlerifchen Unterricht und beiuchte
dann die Polytehniihe Schule in Hannover und
die berliner Alademie. Seine eriten Arbeiten,
Bauten und Konitruftionen von Kirchen, gehören
dem gotilchen Stile an, feine fpätern ber Re:
naiffance. m J. 1870 "begab ſich ’ 6. nad Wien.
Er war daſelbſt zuerft unter van der Nül am Bau
ber Oper bef Säftigt und entwarf dann unter Haſe⸗
nauer vieles an der Ardhiteltur des Weltausitels
[ungepalaftes 1873. Im Jahre 1874 wurde er
210
nad) Dresden berufen, um nad bem Muſter des
Eiterreihiihen Muſeums und wiener Kunſt⸗
ewerbeſchule analoge Anſtalten zu organifieren.
ie Runftgewerbefchule in Dresden, welche er d
Berufung niet neter Kräfte aus Wien empor⸗
uheben wußte, edle va und ge ebört Ey den
* beutichen ati uten dicker Ki wie
dies unter ande ie Bubliletion ie z Scaler | 48
arbeiten von 1881 bis 1883 (Dreöden) bewei rn
©. ift aud) als Ahbetiter in dent Fache des Kun
aewerbes nit Erfolg hexvorgetreten.
Graffiguy (Frangoiſe Te es pon⸗
court de), franz. Sri ellerin FE ney
13. Febr. 1695, verheiratete ſich ehr ung mit
Francois Hu ueB be ©., Rammerberen de Her:
093 don Lothringen. Nachdem fie ih von diefem
Bier Roheit und Unmürbigleit wegen hatte f
den —98 kam fie in Geſellſchaft ber Mabemoifelle
de Gui 2: nachherigen ein von 8 Une
Paris. Sie farb zu Paris 12. Dez. 17
teilten Beifall fanden ihre «Lettres viennes»
(Far. 1747 u. öfter; am beften 2 Bde. Bar. *
u. 1826-82), N mit Monte —2—
sanes» wetteifern, von Lo
gebracht und ins Gngliiche,
und iüfenet) Berl. 1801) überfeßt wurben je)
Iohrieb fi Ne bie tamen rain ar. 1751 u.
und «La Ariesiden Sammlung
Merle er fen zu ee, 1788 u. a a
SI : nachge aflenes et ie privse de Voltaire
adame Duch htelet» gab Dubois de Cars
30 e (Bar. 1820
raffito , fovi ine Sgraffito (f. *
Grä nburg (Greiffenberg), Shlo in Trar⸗
a
eäfle (Albert), Mal geb. 2. Mai 1
br im Brei l, blhel fich feit 1827 —
er Alademie zu ter Gorneliu u
chnorr au und arbeitete han unter inter;
all in Paris. Nachdem er nod) das Elſaß und
ngland bereift, —* er J 1852 in Munchen nie⸗
der. Unter feinen Bildern find hervorzuheben: ber
Dius | Hermannd (Runfthalle | in Karlarube
Altarbilder in Lahr und Dunbenheim
bie vier Jahreszeiten (Schlo
bie Porträt der Königin Victoria,
Kronprinzen und feiner Gemahlin, ber Großher⸗
zogin und des Grbgroßhergog8 von Baben u. |. w.
Gräfrath, Stadt in der Kai reuß. Nbeinproving,
Regierungäbegiet Da ſſeldorf, in So a ann, 4 En
im RO. von diefem Drte, zahlt
(1880) 5881 meiſt prof. 6, und B bat ——
Eiſen⸗ und Stahlwarenfabrilen, Seidenweberei,
Baumwollſpinnereien und fabriiation. G.
wurde 1866 zur Stadt erhoben
Grafſchaft, das ea reichſunmittelbare
Zeſiunm päter bie Stanbesberrichaft eines Gra⸗
auch ame der Kreiſe in Droßbritannien, Ir⸗
land und Nordamerila. (6. County.)
tee f. unter en ti Ihe Ber:
faljung, 9
rafſiröm (Anders Rraham), ſchwed. Dich⸗
ter, geb. 10. Jan. 1790 in Sundavall, ftudierte in
Uniala, promovierte bajel elbft 1815 und wurde
1819 Amanuenfis bei der Bibliothel, 1820 Docent,
1821 Lehrer an ber Kriegsalademie auf Carfberg
bei Stodholm. Nachdem er 1830 zum Geiftlihen
ordiniert worden, übernahm er 1833 das Amt als
Leltor ber Geſchichte am Gymnaſium zu Hernd⸗
Sei
VE ‚Spanij Schloſſe Car
nd | pen» (1860).
in Rarlerube), ferm „ferner | Jugend 1765
Graffigny — Graham (fett. Familie)
den Brefefloriitel und de
aftor in] in Umeä, wo er feitbent ver
ls * Die:
un
land, erhielt
endlich 1835
Ex ſtarb 2. Suli 18%,
ter trat ©. zuerfi in verf
Beitfchriften auf.
«Skal o-Förzök A Ba
« —— land» Get
bonn — Ang a
fall am oem 1839
ei, ‚u
8p rak» (Stodh
nie seines.
—2— für die neue
3. —8— ſowie den Tert
1827—85), herausgegeben 25
este er Grillparzers « (Stodh.
12 | Me" a nur: 1a) ins Ole
a ehe G., geb. auf den
ann heraus
2 art und
—— 1841
Fre und «Christe
‚ Außerdem 7 er die Bio
ervaters, a een
38 von beiten Schri
6 837 al;
und Homiletiler 107, ji I ee ge
id erte in Mpfala, empfing 1857 bi
K er
ihe, war als Legationäprebiger i
ang | el Franzen» 1
lee Alademie getönt, fowie au) bie Ge
Dichte «Sängens framtid» (1852)
Auch gab er eine Sammlung ei
ner Brebigten: «Minnen frän St.-Clara kyrka,
(2 —*
heraus.
caſto⸗ Lord Ayı —— von
engl. Staatsmann, 2 Berka Re
ic ein et ne Karls ir wer,
ve e
165 als tantöicveiir 1a das Minist
dann aber
um Nodingban: ein, führte beil«
83. 5* und bilbete ein newed Rabinett ett, beit:
Seele der ältere Pitt wurde. Die Dimifon Bir
Dit. 1768 fiherte ihm zwar bie
bie Rojerität beö Parla ament und * he *
—
N,
erihtet war
nieber, nur, um fchon im Frühling 17
in daß Niniſterium North wieder einzutre te
befien Mitglied er bis 1775 blieb. Geitsem |
hörte er ber Dppofition an: nur 1782 übernab ren
noch einmal au ig re eine mwinifteri«
gun on. In ſeinen legten Sjahren entfernte
ich non ber anglifan. en bis vum Auſchluc
die Socinianer, eine der er * a0
Srreiibeiften {riftlichen end cab. Er ac
Stadt in ber ital. Browsing BT
von Sattellamaze di Stabio, ar
(1881) 13902 €., deren Weine und Maccaroniũ
rühnıt find.
GBrahamı, ſchott. Familie, nennt als ihren OX x
herrn den caledon. Helden &raeme, der 40%
oe Eagnano,
vel, 3 km öftli
aten en (mn
Ballace,
von Selfit. Mei David G. vm ont
— mit dem König David Bruce 1846 bei
in Gefangenfchaft. Deiten Sobn, Bas
zweiter Egidia Stuart,
legtere 1487 König Tr 1.
der °: 3 von GEL
au d war. ee
wmecr u Sir William ° i
werss\Il, wer — von Batrid
t. (©. Montrofe.)
nos Robert, war
der Stu
ß,
Satz 6. — f (der 1648
verhoufe, we
ie, hc un 2 m onde zum Rieger bite
9 2 2 ebenie jehr du enilitäriichen "achte
tt. mit Mt dem AR Deneral X
271
1811 beftanb er ben Marjchall Victor dag
Treffen von Be 8 weite er den Dank bes Par;
laments sehe Bittoria an igte er den
Unten nien Fiüoel San. 1814 landete er mit
ann in Holland lieferte in ı Werbinbung
Thümen das eindfiche
Gefecht bei Merrhem und unternabm 8. Mär;
1814 einen Sturm auf Bergen:o sen.op- «Boom, der aber
zurüdgeichlagen wurde. ai 1814 ward er
als Lord Lynedoch von Tacıwan zum Beer er:
oben und 1821 zum GeneralensChef befördert.
Er ftarb zu London 18. De 1 yon yo Graham,
«General G.’s memoir» Korb
Die G.s von Est und erben eben gleichfalls
mehrere ausg ugaein eichnete Mänver hervorgebra t
Sir Richard ©. auf Esk, geb. 1648, war
anbter Karla LU. in —* erhielt 1680 den
itel eines Viscount Pre ton unb beffeidete
unter Jakob II. das Amt eines Staatsſekretärs.
e | Rach der Renolution v von 1688 ward er im Tower
285 gehalten und 1691 bes verrats ſchul⸗
befun von Wilhelm IH r. begnadigt.
—AI ſeiner Haft überfegte er ——8 «De
consolatione philosophiaes meifterhaft Ins Gng-
e, | tier Sr ftarb 1695. Die Peerage erlofch mit
em dritten Biscount 1739, die Guter bes Haufes
aber gingen nad dem Willen ber Lady Widdring⸗
‚und ! ton, Tochter Richards, an bie G. von Net
. Bord O. den Zitel eine Rb nr he en
AR die im Jan. 1783 den ‚Baronettitel erhielten,
Der ältefte Sohn bed eriten Baronet3, Sir
James Robert Georg G., belannter Staate-
mann und Barlamentsredner, wurde 1. Juni 1792
geboren, trat zuerit 1818 ind Parlament, ——5
1830 im Miniſterium
Grey fi
Lords der Admiralität und —— ſolcher nen
=) meridhendene —— it bemerklich m Verb eherungen in der Verwaltung des Seeweſens
" wrhligte 1679 ein gegen. Cove⸗ ein BD. gehörte damals zu den Stügen der Whig⸗
wer, erlatt zwar bei eine Dirberiage, | part er Entfchluß eineß Teils Ieiner Kollegen,
=; «ber daB weilte zum Siege von Bothwell; F tt der Staatskirche in Irland Reformen vor:
zur bei unb verfolgte nachher den überwunde: aunehmen, veranlaßte jedoch G. 1834 ſich von ihnen
m mb wit et Sraufemteit. Yas zu trennen. Bon num an näherte er fich immer
»1 emamte ihn ißcount Dunbee, | mehr den Konfervativen, trat Sept. 1841 als
ah ver Ilacht des ammelte &. in den | Staatöfelretär de3 Innern in das Minifterium
abhanden eine Armee, mit ber ex die Rechte ber | Peel und haff in bieler Gigenihaft das Hanbel3:
zzeaten machen wollte, | ſyſtem einführen, ußzoll ein Ende
2’ Jen weit ——— bei Killies —** Die —7 — ee "Brief chen Mazzinis
he an und fiel 17. Juli 1689. "Papier (1844), durch welde die öfterr. Regierung Kunde
denorisis amd letters iliustrative of the life | von dem Unternehmen ber ‘Brüder Bandiera er:
mes umes af G.» (Ebinb, 1 ielt, ‚nie einen Sturm des Unwillens gegen ©.
a ben fünften Str William GL, Wil; und bie Auflöfung bes Dnifteriums Berl
ER, das (echt Der G. von Balgos | im 1 Yulı 1846 führte auch den Rädtri 3 herbei.
u Thomas G., Lord Lynedoch, einer Im Koalitionsminijterium berdeen Sufell ward
usegeiczmetiten engl. Generale neuerer Zeit, war | er im Dez. 1852 abermals an die Spige der Admi⸗
open ı und einer
un und wur
pi feinem 42. on 12 Sup
35
lo
—** X Feme
e —2R ein
—— eigen Überftenrang
1796 unb Er machte er die
Stalien bei ber ofterr. Armee unter
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A
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BE
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4
rare wit und — ee aladann die
"Is6zde von Malta, wel es fih im ee 1800
0 einer zweijährigen erung ergab
ohn ve in ranten
„33 ward 1810 Generallieutenant, Am 5. März
valität üt geitellt, ‚erlag aber im Febr. 1855 nebſt fei-
Kollegen dem von Roebud beantragten Mi:
tranensuohm. Er ftarb auf einem anbfibe Nes
therby 26. Dit. 1861. Bol. T. M’Eullagh Tor:
rend, «The life and times of the Right Hon. Sir
James G.» (3 Bde., Lond. 1863), und Lonsdale,
«Life of Sir James G.» (Lond. 1868).
Graham (Thon), Derbienftoller Chemiler,
. zu Glasgow 20. Dez. 1806, ftubierte auf der
niverfität feiner Vaterſtadt, Yromovierte 1826
und feste dann feine Stubien in Edinburgh fort.
Rach Glasgow zurüdgelehrt, errichtete er hier ein
Laboratorium für dem. Unterfucungen und wurde
bald barauf zum Profeflor der Chemie an der An-
dersonian Institution erwählt. Diefe Stellung be:
Heidete er bis 1837, wo er in gleicher Eigenſchaft
272
an die Univerfität in London berufen wurde. Unter
den zahlreichen Entdedungen, die jeinen Namen bes
rübmt machten, ift die über die Diffufion der Cafe
bervorzube en, für welche er 1834 den von ber
al Society in Edinburgh ausgeſetzten Preis ers
hielt: ferner bie Unterfudgungen über die Bildung
der Phosphate und anderer Salze (1836), über die
Verbreitung ber ten (1861 und 1861) und
über die osmotiſche Kraft (1854). Hochſt wichtig
waren aud) feine Beobachtungen über die ſchlagen⸗
den Wetter in den Kohlengruben bei Newcaitle, die
er 1848 im Auftrage der Regierung anftellte. Seine
meilten Abhandlungen find in den «Philosophical | fü
Transactions» und den Memoiren der londoner
Chemical Society enthalten; ein anerlannt Elafs
fiiches Wert find feine « Elements of chemistry»
(neue Aufl., 2 Bde., Lond. 1865; deutfch von Otto,
4. Aufl., 5 Boe., raunjom. 1863 — 73). Im Febr.
1855 ward ©. als Nachfolger Herichels zum Master
of the mint (Direktor des königl. Munzweſens) ers
boben, infolge welcher Ernennung er feine Brofellur
niederlegte. G. ftarb zu London 15. Sept. 1869.
m wurbe 1873 zu Gladgow auf dem Georges
Square eine Statue errichtet. Vgl. Hofmann, «
dädhtmisrede auf Thomas G.» (Berl. 1870). _
rahambrot, ein nad) der Borichrift des amerik.
Arztes Sylveſter Graham aus geichroteten, nicht
nemablenen Getreibelörnern (Weizen oder Roggen
rejp. Mais mit Weizen gemilcht) ohne Gärung bes
teitete8 Brot, das namentlich durch die Vegetaria⸗
ner Verbreitung gefunden bat.
Graham: Gilbert (John), Hiftorienmaler,
f. Gilbert (John Graham).
-Orahame Dielyfater, |. unter Dialyfe.
Grahamd:Fdland, |. Ferdinandea.
‚ SOrahamöland, ein gebirgiged Land im Sud⸗
lihen Eiämeere, vom Walfiihfänger Biöcon 16,
Febr. 1832 entdedt. Die über 250 km lange Felſen⸗
tüste liegt etwa 10° füdlih vom Kap Hoorn und er:
ſtregt fi von NO. nah SW. zwiſchen 63° bis 68°
jüdl. Br. und 43° bis 50° weitl. 2. von Ferro.
Orahamötown, Hauptitadt der Divifion Al:
bany in der Süpoftprovinz der brit. tolonie,
am Kowie:River, Sig eined Bilchofs, bat eine
tath. Kathebrale, eine öffentliche ibfiothet und
bedeutenden Handel und zählt (1875) 6903 €.
Grahı (LZucile), Tänzerin, geb. 1821 in Kopen⸗
bagen, trat 1838 zuerft in Hamburg auf und war
dann lange Zeit in Paris engagiert. Seit 1856
nit dem Zenoriften Young vermäblt, leitete fie
1858—61 das Ballett am Stadttheater in Leipzig,
1870—75 das des Hoftheaters zu Diünden.
Graiu, |. Grän.
Grainbungen, f. unter Bunzen.
Grains (vom frz. grains; engl. grains, seed),
der Samen, die Gier der Seidenraupe.
Grainsilie (Jean Baptifte Zrangois Kavier
Couſin be), franz. Schriftfteller, geb. 8. April 1746
in Havre de Bräce, war Geiftlicher und belämpfte
bie philoſ. —* ſeiner Zeit; nach dem Ausbruch
der Franzoͤſiſchen Revolution rettete er ſich nur
durch eine ſcheinbare Givilehe vor der Guillotine,
geriet aber in Armut und ertränlte fd 1. Febr.
1805 im Sommelanal. Unter feinen Werten iſt
das befanntefte das Gedicht « Le dernier homme »
(2 Bde., Bar. 1805).
Graifivandan, das 50 kın lange, bis 8 km
breite, herrliche und fruchtbare Thal des luffes
Iſere in den franz. Alpen des Dauphine, oberhalb
Grahambrot — Gral
Grenoble, umfaßt bie ehemaligen Landſchaften
Salmorene, Difans, Mateyrine unb Balbonnais
mit Rattier
@raiffieren (frz.), mit Fett einfchmieren, ein-
fetten: Braiffage, das Einſchmieren.
ee f. unter Alpen (1,459.
Grajweorun (Hrajworon), Kreisſtadt im
ruft. Sousernement Kurek, lints an ber Worstia,
mit (1882) 5160 ©. , bat Handel mit Wolle, Scha⸗
fen, Pferden und Fleuch. ſowie drei Ziegeleien.
Grakomanie, auch Hellenomanie (greh.),
allzu große Vorliebe, leidenſchaftliche Schwärmere
r das Griehentum, Griechenland oder überhaup!
alles Griechiſche.
Gral (von dem altfranz. Worte graal, greal
provengel. grazal, mittellat. gradalis gebildet) be
eutet Schüffel, Gefäß, Trinkſchale. An dieieı
Namen Intpite ſich im Mittelalter ein beiondere
Sagentreid. Der Heilige Gral iſt die Schüiiel
daraus Chriftus bei der Stiftung des Abendmahl
mit feinen Yüngern geſpein hat; er befteht au
einem Jaſpis, dem edeln Steine, von deſſen Srai
ber Phoͤnix aus der Aſche ſich veriüngt, deilen öftı
rer Anblid Gefundheit und 200jäbrige Jugen
verleiht. In demielben Gefäße bat Noiepb "0
Arimathia das Blut aus den Wunden Chriſti auf
gefangen. Engel haben ihn vor alter Zeit zur Erd
gebradht und anfänglich elbft bewahrt, fpäter tu
er unter die Obhut der Zempleifen, einer Genoiicı
{haft auserwaͤhlter Ritter, die einem Könige unte
anden und ihn in einer tempelartigen Bura aı
unnahbaren Berg Mont: Salvage bewachte
und verehrten. Die Sage vom ©. iſt uriprüngtü
jpan. Urſprungs und ſcheint fih aus einem Zı
Inmmenfluß arab., jüd. und chriitl. Elemente, untı
litwirfung von Zeitereignilien, namentlich d«
Stiftung des Zemplerordend gebildet zu habcı
Guiot, der die Gralsſage in einem verlorenen
wilden PBrovencaliih und Franzoͤſiſch in der Mir
febenden Gedicht behandelte, nannte als jei
uellen die Schrift eined Mauren (Flegetaniz , |
er zu Toledo will gefunden haben, und eine I
Chronik von Anjou. Ziemlich gleichzeitig bemä
tigte ſich Chretien von Troied des Stoffs u
brachte ihn mit den Sagen von Artus und '
Zafelrunde in Berbindung. In die deutiche Po
wurde bie Sage vom heiligen ©. zuern bu
Wolfram von Eſchenbach (f. b.) eingeführt; f«
Quelle war Chretiend «Conte del graal» ı
Guiots Wert, woraus er die Befdichten von %
zival und Ziturel ausichied und umbichtete.
Geſchichte Joſephs von Arimathia behandelt
«Roman du Saint-G.» ug. von Mi
Bar. 1839), der fpäter in Brofa aufgelöft wı
(deraudg. von Huder, 8 Bde. Bar. 1875).
weiterer Ausführung, aber mehr äußerlicher |
[eilung behandelte die Gralſage fpäter, um 1:
—— F en a ure sn eo.
iebung au rieſte Johannes einfi
indem er zu dieſem den —* den äl
Dichtern wieder zum Hi emporgeichwebt ı
wandern läßt. Auch die Sage von Lohengrin (
fchließt ih an die Sralfage an. Altengliſch,
franz. Grundlage, wurbe ber Stoff bearbeite
«The Holy Grail» (berausg. von ber #
English Text Society, 1874 fg). Bel. Uhl
«Schriften zur Geſchichte der Diähung und S
(DB. 1, Stuttg. 1865); Lang, «Die
ng, e vom
igen 6.» (Münd. 1862); Caſſel, «Der ©. unt
GRAM
⸗
1. Festuca ovina. 2. Cynosurus cristatus. 8. Phalaı
9. Briza media (Zittergras). 10. Oryaza
eanarienris. 4. Anthozantham odoratum. b. Melic.
va (Reis). 11. Alopecurus pratensin, 12. Apera apica x:
Brockhaus Conversations- Lexikon. 13. Aufl.
INBEN.
rası. 6. Nardus strieta (Borstengras). 7. Cynodon dactylon. 8. Lolium temulentum (Taumellulch),
xmı 13. Bambusa arundinsces, 14. @lyceria fluitans (Süfsgras). 15. Stipa pennata (Federgras).
Zu Artikel: Gramineen.
Grallae — Öramineen
dcat· (Berl. 1865); Droyfen, «Der Tempel des
um O. (Bomb. 1872); Zarnde, «Der Gral:
and: (?p3. 1876); von Bird: Hirfchfeld, «Die | hal
ze om ©.» (2ps. 1877).
6rallae, Grallatores, f. Stelzvögel.
Orem (Hand), dan. Philolog und Sikoriter,
8.2. Dit. 1685 zu Biergby in Vendſysſel (Jũt⸗
. mnde 1714 Frofefior de3 Griechiſchen, 1730
wirhelar, 1731 Geheimarchivar. Er ftar
e:.118. G. war einer der Gründer ü
x «Köbenhaunfle Selflab» (nachher «
wen Selilab» genannt), in deren Verband:
zyı ve meilten feiner kritiſchen Aufſaͤtze erichie:
ad Luch als —— enge (ce Mr ** „yon
«Chriftian III.v), e («Ebriltian IV.r),
varus a. a. bat er vieles zur SM ellung dun
= kalte der Staats⸗ und Kulturgeichichte Düne:
ar beigetragen.
‚Fumen (lat.), Gras; gramina, Gräfer. (S.
lagen, .
iseen (Oraminéae) ober Oräfer,
Nezsiımilie aus der Gruppe der Monolotyles
2. Tiejelbe umfaßt etwas über 3000 Arten
= "mit eine der größten bed ganzen Pflanzen:
=, it zugleich auch Die wichtigfte Familie für
"oben, denn faft alle Getreidearten (f. Ge:
: 3. VII, ©. 927, nebit dazu gehöriger
2 me die wichtigften Futterpflanzen (f. un:
=cı und Yutterbau) für die Haustiere
Sriaher, re Berbreitung ift eine außers
“x-riaft Aberall, wo überhaupt noch phanes
Srkgähie gebeiben,, finden ji auch Vers
"aber —* der d fie finden ſich noch
“röien in ben lälteften Partien der
= Iegionen , ſowie in ben heißeſten Gegen
„2 stpenzone. Da bie meiften Arten ders
"" Pelig vorlommen, fo beveden fie oft große
A, wie die zahlreichen Steppengräler und
= nelde den Sauptbeftanbteil der den
S Siele der mehlgebenden ©. find ſchon feit
'— it in Rultur, daß man über ihr eigent:
*: Nterland nichts Sicheres angeben kann, zu:
tig in der Geftalt, wie fie jeht ala Kultur:
* banden ſind, nirgends mehr wild wach⸗
„taten G. find krautartige einjährige, zwei:
3 der perennierende — nur in der
— der Bambuſeen finden — baumartige
ea. Die ausdauernden Arten beſitzen in der
‚ die entweder mit langen Inter⸗
verieben find und kriechend fortwachſen,
* wodenſormige Geſtalt mit verkürzten und
a jüternodien befigen. Da aus ein und
ns Ahizom zahlreiche Halme hervoriprofien,
„2a dieſe ©. meift dichte Rafen und werben
— als arafenbildende» bezeichnet.
„s übnlihes findet ſich bei ben Getreibearten,
en Oder zweijährig finb und fein Rhizom
2; bier werden aus den unterften Bartien der
X Seitenknoſpen gebildet, ſodaß aus
x ‚dorne eine größere Anzahl von Halmen her:
„ofen ſcheinen; man bezeichnet biefe Vers
als sBeftodung». Diefelbe ift felbft:
für den Gefamtertrag ber Getreide:
an bober Wichtigkeit. Einige im lofen
zn Dünen ſehr t gedeibende Graͤſer ba:
„AR ihrer Sigenfehaft, durch reich verzweigte
1 kun Sand zufammenzubalten und ges
‚rauhen zu befeftigen, eine große Wichtigteit
Friezeeg-Begiten, 13. Mu. VIII.
5
273
r manche Küftenpartien erlangt; je werben 3. B.
er Sandbafer (Elymus arenarius), ſowie ber Sand:
m (Ammophila arenaria), an den Kuſten ber
Nord: und Ditfee im großen Maßftabe angebaut,
um bie Damme zu [hüßen.
Die einjährigen Arten befigen ſtets eine fog.
Safer: oder Zaferwurzel, die dadurch entfteht,
daß die Hauptwurzel bald nach der Keimung ab:
Rn. first und an Stelle berfelben ſehr zahlreiche faben-
iden⸗
örmige Nebenwurzeln treten. Die mit Rhizomen
verſehenen Arten befigen utgede oder ebenfalls
faferförmige Wurzeln an den Internodien ber Rbi:
zome. Die oberirdiihen Stammorgane, auch Halme
enannt, find bei den einheimifchen Gräfern mei:
tend unverzweigt, wenigitens in ihren obern Par:
tien, bei den größern Bormen der wärmern (Segen:
ben, hauptjä tie bei en baumartigen Bambufeen,
ift Dagegen die Verzweigung bäufig eine äußerſt
reichliche. (©. Talel: Gramineen, Bambusa
arundinacea, Fig. 13.) Die Stengel ſaͤmtlicher ©.
find mit Knoten verfehen und haben in der Regel
bobfe Internodien. Wenn Biegungen, Krümmun:
gen oder dergleihen an den Stengeln eintreten,
etwa durch Sinwirlung des Lichts oder der Schwer:
kraft, fo finden diefelben ftet3 in der Nähe ber
Knoten ftatt, da an diefen legtern Orten auch an
ausgewachſenen Halmen noch wachstumsfähige
Zellgruppen gelagert ſind, die infolge jener Ein⸗
wirkungen Wachstum in beſtimmter Richtung zei:
en. Es iſt dadurch dem Halme der G. die Mög:
ichkeit gegeben, ſich geotropiſch (ſ. Geotropis⸗
mus) wieder aufzurichten wenn er durch äußere
Ginflüffe, wie Wind oder Negen, an den Boden an:
gedrüdt worden ift; eine Ericheinung, die beim
Getreide belanntlich fehr häufig eintritt.
Die Blattorgane der ©. find in der Regel
lang und ſchmal, und befigen eine den Halm voll:
kommen umfchließende Blatticheide, melde ringsum
den Knoten, auf dem das Blatt inferiert, angewach⸗
fen ift und das barüberftehende Internodium meiſt
bis fol zur Hälfte feiner Höhe oder auch noch höber
hinan umgibt. niele Scheide ijt jedoch nicht voll;
ommen geichlofien, jondern if nichts anderes als
der cylindriſch eingerollte Bajalteil des Blattes,
fodaß fie alfo an der dem Blatte gegenüberliegenden
Seite aufgeſchlitzt iſt. An der Stelle, mo die eigent:
lie Blattfpreite an die Scheide anjegt, findet ſich
in den meilten fällen als Fortſatz der röhrenför:
migen Scheide ein zartes, farbloſes, oft in zwei
oder mehrere Lappen geipaltenes Häutchen, die
fog. Ligula, deren Größe bei den verſchiedenen
Gattungen eine fehr variable if. Die Ränder der
Blätter find bei vielen G. fhneibend fcharf, melde
Eigentümlichleit ihren Grund in kurzen, zaden:
artigen Fortlägen der an den Rändern liegenden
Epidermizzellen bat; da zugleich diefe Zellen ver:
tiefelte Wände haben, fo erflärt ſich daraus ihre
Schärfe. Überhaupt zeichnen fi die G. durch
en oroßen Gehalt an Kiefelläure aus, und zwar
ilt es vorzugsweiſe die Epidermis ber Halme, in
denen fich dieſelbe ablagert, dieſelbe erhält —
eine gerille Spröbdigleit und trägt jo wohl aud
ur Öefantfeftigleit der Stammorgane etwas bei,
och jedenfalls nicht weientlich, denn auch ohne Zu:
jag von Kiefelfäure kultivierte ©. können ſich nicht
minder gut aufrecht erhalten, als die unter nor:
malen Berhältnifien aufgezogenen. un
Der Blütenftand der ©. bietet große Verſchie⸗
benheiten dar. Die Blüten ftehen zunächſt in fog.
18
274
Ahrden, bie —— e Blüten ten, häu⸗
fig foger bloß nd. Diele sn
van wiederum he mannigfach ind de De
oreöjenzen vorzagsweiſe in
ihren und Tauben. (©. Zafel: Blüte Ind
Blütenftandb unb Tafel: Bramincen.) Die
einzelnen Blüten haben einen u;
in der Diefelben fo fo Ammengeieht, wie
eö bie ande Stizze der Blüte von Bromus
mollis (Fig. 1) und das Diagramm | art
berfelben (Sig. 2), dad aud für
bie meiften andern ®. gültig ift,
zeigt. Das in ben beiden Figuren
mit.b bezeichnete Blatt ft das
a in
gen eſteilt,
das Junere der Blüte deutlicher
er ur Dedinelge (Fi ( Palea
nferior) genann
mete Blast it or Borblatt
Een bie die Serip elze (Palea zu- | Bambu
perior), bi e beiden Heinen Blätt-
hen, die mit ]
nennt *. bie Lodiculae; fie
— das ei entlüche Berigon bar,
bie baefähe fin n ber ⸗
und ie Griffel | nur
(105) Be
vo
zu zwei, fie krummen fich
94: r
wit re |
feberigen oder anders
Narbe nad) unten und
Sie 2. ouben. Bon diefem Blütenbau
gibt e3 nur wenige Ausnahmen;
jo befigen eini — — wie een drei
Narben, eine Andere.
ſ. Zafel: ra:
mineen, 18.6), 6), nur eine Ra , bie Reidarten
(Uryze) fe Staubgefähe, die Gattung Anthaxan-
ham Dagegen mr zwei. Der Arudtinoten ift eins
ng u ipe. Die
und zwar eine ſ
—— Me —— umbülit von ben
Spelzen und oft auch noch von ben darn
den. H ‚blättern, ben Kelchſpelzen
einigen Arten, wie bei Den und eigen,
fältt fie bei der Reife nadt aus den Spelzen heraus.
meine ſpſtematiſche Einteilung, der, ©. in
ere Umterabteilu teilungen iſt zwar nicht in allen
Sultemen die gleiche, —ã aber ſind die wich⸗
tigiten Bruppen ziemlich fidyer umgrenzt: diefelben
find folgende: 1) Oryzese, hierher der Rei, Iıyza
—88 2) Maydese, biecher ber Mais,
/ea Mais; anicene, hierher d ie Hirſe, Pa-
zicum miliscenm; 4) Androprogoneae, hierher
das YZuderrohr, Beccharum officinarum;; 5) Pha-
larideae, hierher dasjenige Gras, weiches den Gas
uarienfamen iefert, Phalaris canarionsis (Fig. 3);
ferner eimige Wicfengräjer, wie Alopecurus pra-
tensis (ig. 11) und das duch feinen Gehalt an
Gumarin (f. d.) ausg oxantkum
odoratum 4), ee Dem Heu den befannten
Cumaringe verleigt: 6) Agrostidese, hierher
ba3 zu getrodneten Bouquet vielfach Bermendung
findende Jedergras, Stipa pennata (Yig. 15), jowie
der zu ähnlichen Zweden benußte Windhalne oder
Nindfahne, Apera spica venti (Fig. 12); 7) Ave-
nese, zu denen die neridiebenen Dalerarten ge⸗
hören; 8) Chloridese, hierher das durch feinen
eigentümlichen Blütenjtaud — nete Opno-
don dactylum (Fig. 7); 9) Festucese, zu denen die
meilten Juttergräjer gehören, wie das durch ſeine
iden
.Ca- 16
Gramm — Grammatik
kammartigen Dedblättchen dharakterifierte Cyno
suras cristatus (Fig. 2), ferner das Pittergras
Briza media (Fig. 9), die schleichen Feſtucaarte
Festuca ovina (Fig. 1); aud das gierliche Per!
ra$, Melica nutans (Fi 5) ſowie Das im daft
* —A Glyceria fluitans (Fig.
Mannagrüge oder Mannobiee, r
Smittel Verwendung finden, gehören hie
dr; 10) Herden welche bie wichtigiten Getreib
umfaflen, wie Woggen (Secale cereale
— (Triticum volgare), Dinlel (Triticu
Fr berg (Hordeum deichum), ferner 9
ren bierber der vielfach betra«
tete Taumelloich, Lolium temlenkum (fg:
und das Borftengra®, Nardus strieta (ig. €
—— wie ſchon erwähnt wurde, dadurch chare
ert iſt, dab in ben Blüten nicht wie bei di
meike übrigen ©. zwei, ſondern nur eine Nar
vorhanden ii: 11) Bambusene, zu die
—— — —* wie die Arten ber Gattu
offile Gräfer lennt man nur wenige; zroc
viele Arten befchrieben und in ene Sa
ungen, wie Bambusium, Culmites, Poacites ı. ı
—— ar worden; ift Die gemaue B
er Hefte gewö ih reicht möglich. \
tenitände erhalten 1 m
r wenigen
die | bern la über bie f Iematüfche Steliu
a lönnen, von ben ——
r ober vi
Litteratur. Linne, « Fundamenta agrosi
graphiae» (lUlpfala 1267); Kunth, « Eaumerai
——— etc.» (Bdo. 1 grostographia &
Stuttg. 1883) ; ehe «Distribati
mbodiiue de ia famille des gramintes» ¶ P
1835); Reichenbach — Floras germanic
et helvetine etc.» 0.1 pr. 1823—70); Stı
dei, ‚ «öynopeis Dlantaranı glumasearum» (2 Tl
1
Gramm (dad franz. Gramme) iſt die nomin
be der Gewichte des metriſchen Syſter
3 dem G. werben durch becimale Bultiplitat
* Diviſion die größern und Heinern Gewi
geuibet, jene griechiſch, dieſe lateiniſch benan
ekagramm = 108; Heltogramm = 100
Kilogramm = 1000 8; yriagramm
10000 g; Decigramm = Yı, g; Genti gar
= ee 8; Milligramm = "eco B-
tiſche Gewichtseinheit ift bad Kilogramm (S. DB) ‘
Name ©. it bem bes um bie Hälfte ſchwer
altgriedh. Gewichts Yazıızan un entnommen. (©.
und Gewicht.)
Grammar soheols, aussahmbveile «
College, heißen in —— — die Unterrit
anſtalten, welche gleich den deutſchen Gyaınc
auf die Univerftät vorbereiten.
Grammtaticad (arc.), bei ben Griechen
hpäter au bei Gehrer, Romern der den höhern Uı
e e
zammatit A bie Darftellung bes vorba
nen Wateriala der Sprache, ihres
Geſetze ihrer Entwidelung und Be eänderung,
frühere philoſ. oder allgemeine ©. fuchte Dieie
jehe zu konſtruieren, ohne im Befibe eines hinl
lichen Materials von Beobadtungen der vor
denen verjchiedenen Sprachtypen zu fein, »«
baher in vorzeitige Berallgemeinerungen, ir
fe Säge, bie aus einem beichränften Kreiſe
beobachteten Thatfachen gezogen waren
Grammatiker
a emein gũltige Eine ausreichende materiell
—— —— — gewinnen, —
ich vorhandenen Sprachen in
is der Unterſuchung Seins m (rem
v3 * entfteht vergleid ende
ram:
ul Da aber bie Spm ein Gewordenes
wen ‚ alfo ein fortſchreitend Derän;
wi mb und mur im vollen Berlauf ihrer
zrıeelung genügend begriffen werben können,
si ſich als weiteres notwendige Glied bi
Kane Gzommaotit. Diefen una
ecliungen wiederum gegenüber die beion:
wie Se as ihre tik, welche die Einzelne Spra
—2 be | die enſchaftliche G.
u Eprache gewöhnKid in tolgenbe Bahr 1 zauk
— pe Zautfoftems
einzelnen Saute ——
| orzmäßigen een elben, bei, —*
| zarher Behandlung —* I bed Berbältm e8 ber:
he | fpradye (befonderer Abdrud,
275
Zeit an dem boppelten Gebrechen, baß fie einer:
ſeits das Berhältnis der Logik zur ©. teils über:
jaben, teils nicht binreichenb ertannten, und an-
ererjeit3 fich fajt nur auf das Gebiet der indo⸗
germaniihen oder gar der Deutfchen ober einer an:
dern Einzeliprache beſchränkten. Unter den ältern
Werfen dieſer Art find zu nennen die Schriften
Auguft —— Bernhardis, Karl Friedrich
Beders mitthenners u. a. Tas Bein ige bedeu:
tende er Frag die Philoſophie der Eprade if
W. von Humboldts epochemachendes Buch «Tiber
bie Verſchiedenheit des men ichlihen Gprahbaues»
ala Einleitung zu feinem Werte über die Kami:
l. 1836; neu
heraudg. u und erläutert von Pott, 2. Aufl., 2 Bde.,
Berl. 1880; herausg. und tommentier von Gtein-
tbal: «Die ſprachphiloſ. W W. von Hum⸗
boldtö», Berl. 1884). Seine 5 Beitrebungen wur:
ben fortgefeht gon n Degle in «Syſtem ber Sprad;-
willenichaft» (Berl. 1856) Fr von Gteintbal in
«Charalterifti —A chlichſten Typen des
na L ken Lau tem ber aim Spra ee dkkn ler ee u Te br *
—— Urfprache — prachwi » u rl. 1881
w.36tasımbilbungslehre( ortbildum we I zent e SBegrünbung er ielt die vers
audi ie Wurzeln und die aus ihnen du gleihende wie bie hiftoriihe G utichland,
wm Guffire gebildeten S nachdem bur ve übungen "ber Engländer
gi JAerions⸗, Formen) Lehre, ok bel bie Wilkins, W. Jones, Colebroole, Wilfon u. a. die
und Toniugation; ntag, behandelt Sprache und Litteratur des Sanskri eriäloiien und
ne Samy und Die Sormen des Satzes ‚ [augänglidh gemacht worben war. Die durch Bopp
ji {pr er Unteriu im 2 —— iſt zu datieren von deſſen
ingen aus von ben griech. Philoſo⸗ Das Konjugationsſyſtem der Sans⸗
vo, 2 ihre Forſchungen nicht ig Br —8*— mit jenem der griech., lat.,
entli erman. Spraden» (Berl. 1816). Hier
* ſondern De hate fi
x — ot erhä ia *— —
* auch wohl nach der Entſtehung
ak: ee ae tele3 , den Stoilern.
27. naqhte man ——— 3 Beo ugen und
x Kategorien auf, die fpätert in Die eigentli
‘ kızu er in ——— Ind * Kris
der Alten» | 8 Fi Soma den
Fe ——— "fände ver der
— — nen
a ogie und war onder
der praltiſchen Seite mit Fleiß und Einſicht
eꝛedert. wit folgten die Römer
= — i Sprachen, 1 bie Iateinifche
die gri —ã 3 überlommene Verfahren
—2 ohne einen weſentlichen Fortſchritt
A bemirlen. Das
ht zuerft der leitenbe Ohrunbiah aufgeltelft und
durchgeführt, die Verwandtſch Haft der Spraden aus
ihrem Bau zu _erfo rigen. Die biltoriiche G. hebt
an mit Jak. Grimms durchaus auf felbftändigen
5 eigungen berubender «Deuticher ®.», deren eriter
eil 1819 erſchien. In glei Geiſte behandelten
Diez die romanischen und Mikloſich die flaw. Spras
n. An Bopp aber jchloß fi, durch uınfängliche
pad | Seridung — Hi Pott. Weiter ward die
leihende © Fol. gewöhnlich in Ver⸗
bin ng m en der en a neförbert durdy Aufs
recht, B mie, Cal Gurtiug, Diefen-
bad, Se, du, Kto, Dar Müller, Sgiei⸗
er, Ebel, Job. , Brugman u. a.; ihren
weden dienten Sam een jest, in Deutsch and
folgende Zeitihriften: Kuhns « Beitichrift für ver:
gleihene Spradhtorihung» (Berl. 1852 fg.); K
el 3 ittelalter begnügte | und Schleicher, «Beiträ —— —
2 wii den Elementarhüdiern r ätlat. Oramma- | foridung» (8 Bde., Berl. 1858 — 76); genen,
a. — —2 der Wiflen- | «Orient und Dccidentv (Goͤtt. 1862 68); Dessen:
era m 15. er) men die G. nur zu al berger, «Beiträge zur Kunde der indogerm
dem Bude be doch erweiterte Spraden» (Gött. 1876 fg.). An biefen ift nur die
2 ver Reformation wenigftens äußerlich der ee über die indogermaniſchen Spradyen ver:
\rSielreis, indem man für bie Grllärung ber | treten; die vergleichende G. ber übrigen Sprad)
el nun C Kenntnis der bebräijcen und ein flümme legt noch in den Anfängen. (©. auch
ber griech. Sprache bedurfte. Im 17. wiffenidhaft.)
nn man mit einem zunädhit
2 noch ahnungsvollen als bewußten Verfahren,
w Sprade um ihrer felbft willen zu betrachten,
⁊ dr im e der Philologie ftehenden ©. der
waxra Sprachen * der * im a
28 ehen, und es zeigten ſich jeß
eruen Spuren der allgemeinen und ſogar ſchon
“= ern den ©. }
——e — ſeit a lan dee ey or.
a
St ater, «Litteratur der Orammatilen, Lerila
unb Wörterfammlungen aller Sprachen der Grden
(2. Aufl. von Jũulg, Berl. 1847); Trübner, «Cata-
logue of dictionaries and grammars of the prin-
cipal 1 ages and dialects of tlıe world»
2 ul, Lone. 1882),
Grammatiler hießen bei den Griechen und Ro:
mern biejenigen,, die fich mit der Wort: und Ead):
erllärung der Werie der Litterntur beſchaͤftigten.
a u che taR durchgehends und bis in die neueſte Won den ©. unterjchied fi der Elementarlehrer
18*
216
(ypapparoııis oder ypauparodıdacxakoc), der den
Glementarunterricht, zunächſt den im Lelen und
Schreiben (der ypapparxrı im engern ober nies
dern Sinne, bie ald ſolche auch ypappararım
hieß) erteilte. Die Wiflenfchaft der ©. gebörte
neben der der Rhetoren und Pbilofopben zu den
böhern Lehrgegenftänden, wenn aud die Grant:
matit unter Dielen bie unterfte Stelle einnahm.
Schon feit alter Zeit hatte der Umſtand, daß in
den Schulen dad Leſen an ben Werten der Tichter,
namentlich der Homerifchen Gedichte, geübt wurde,
dazu geführt, mit dem Lefen die Erklaͤrung derfelben
ni verbinden. Außerdem veranlakte der Zuftand
r Üiberlieferung der Homerifchen Gedichte eine
Art kritiſcher Behandlung der überlieferten Texte.
Endlich veranlaßte der philof. Sinn der Griechen
fie frübgeitig (fo Schon Plato) au zu ſpekulativen
Betrachtungen über die Sprade und einzelne
Mörter. Aus folden Anfängen entwidelte na
dann, nachdem noch zulept Ariltoteled auch au
dieſem Gebiete das bisherige Willen in fich ver:
einigt und vertieft hatte, in dem Alexandriniſchen
Zeitalter (f. d.) der griech. Litteratur die Gram⸗
matik als eine eigene felbitändige Willenichaft.
Det wurden auf Grund der vorhandenen Hand:
riften in ſtreng methodiſcher Weile die Terte der
Schriftiteller, vor allem wieder der Homeriſchen
Gedichte, von den eingeihlidenen Entitellungen,
Sehlern und Zufägen gereinigt, fowie die in eins
jelnen Zerten vorhandenen Lüden foviel ala mög:
ich ergänzt und Ausgaben hergeſtellt mit kritiſchen
eihen und Anmerkungen. Damit verbanden ich
Uinterfudhungen über den Spracdgebraud, ie
über, den „inhalt der Autoren und litteraturs
geſchichtliche Arbeiten.
Diefe eriehijchen G. waren aljo keineswegs
bloße Sprachgelehrte, ihr Willen umfaßte vielmehr
alles, was den ‘inhalt der Litteratur bilbete und
was zur ſachlichen Erllärung der poetiihen und
roſaiſchen Litteraturdentmäler erforberlih war,
odaß ihre Zhätigfeit ungefähr Dem entiprad), was
man jebt unter Philologie (f. d.) begreift. Die
Hauptbegründer der griech. Grammatik in Aleran:
dria waren Zenodotos (f.b.) und nad) ihm Arifto:
phanes (f. d) von van: ber größte von allen
griechiſchen ©. aber war Ariſtarch (f. d.). Manche
alerandrinifhe G., wie Philetad, Aratos, Apollo
nios, Kallimachos u. a., zeichneten na aud) als
Dichter aus, während Gratofthenes (1. d.) noch
höheren Ruhm durch feine Forichungen in ben fog.
exalten Wiſſenſchaften erwarb.
Der zweite Hauptſiß der grammatikaliſchen Thaͤ⸗
tigleit der Griechen war in Kleinaſien in Perga⸗
mum (j. d.), wo die im 3. Jahrh. v. Chr. raſch zu
groͤßerer Bedeutung gelangenden Könige auch in
der Pflege der Wiſſenſchaften und Stünfte ſich aus:
zeichneten. Hier gründete Krates, der übrigens
den Begrift der Grammatik befchränfter faßte und
fi Krititer nannte, im Gegenſaße zu ben Wleran:
brinern, welche durchaus empirisch verfuhren, aber
auf Grund bes kritiſch feftgeftellten Sprachgebrauchs
nad dem Geſetze der Analogie ftrenge ſprachliche
—5— aufftellten, eine eigene Schule, welche im
Anſchluß an die Stoifer von einem vermeintlich
höhern phyſiſchen Standpunkte aus die Sprache
betrachtete und von diefem aus auch ftärtere lin:
regelmäßigleiten und Abmweichungen von ber Regel
begreifen und erllären zu können glaubte und fo
der Anomalie einen großen Spielraum einräumte.
Grammatiker
Weit bedeutender für bie Fortbildung der gram
matifhen Dizciplinen war die Schule Ariſtarcht
der Ariftarcheer. Unter ben unmittelbaren Schu
lern desſelben ragt Apollodor, unter den fpäters
der am Schluffe dieſes und dem Beginne des folgen
den Zeitraums wirkende Didymos hervor , der it
feiner gelehrten Thätigleit das im Laufe der Jahr
hunderte aufgebäufte Material in feinen Schrifter
ufammenjtellte und verarbeitete, fo dab aus ihn
bernad bie Spätern vorzugsweiſe ſchoͤpften.
n der röm. Raiferzeit, an deren Beginn nod
Didymos lebte und wirkte, konzentrierten die &
ihre Studien balb auf die grammatiiden Die
ciplinen im beutigen engern Sinne, Spradlehre
—— — Metrik, welche teils durch Mono
graphien über einzelne Buntte, Zeiten, Schriftitelle:
und Sähriftitellergruppen, Dialefte u. dgl., teili
in zufammenfafienden Werten bearbeitet wurden
Ariſtonikos allerdings war noch mehr als Erklären
und Kritifer thätig und ber ruhmredige Apion ar
beitete in den meiften Disciplinen der aleranbri:
niihen Philologie. Schon Pamphilos aber ermarlı
ſich feine Bedeutung durch ein großes lerilograpbi:
ſches Merl «über Gloſſen⸗, Nikanor durch ſpezifiſch
rammatiſche Arbeiten über die Interpunttion.
amentlidy aber waren es die bebeutendften Sram:
matiler ber röm. Kaiferzeit, Apollonios Dysko
108 (f. d.) und Herodian (f. d.), melde durch ibr:
Tbätigleit ala ©. im engern Sinne des Wort:
groben Ruhm und bleibende Bedeutung erlangten
er eine al8 Begründer der fyftematiihen Gram
matit in ausführlicher Darftellung, der ander
durch feine umfaſſenden Arbeiten über die Formen
lehre, namentlid fein großes Hauptwerk «Ile:
wposwölas», über den Accent, in weldhem er alles
was die Ausſprache der Wörter in ihren verfcie
denen Formen und Berwendungen betrifft, zu
[ammenfafte. Die fpätern griehiihen ©. zeige
ih von „ten Vorgängern durchaus abhaͤngi
deren Werke ſie excerpierten, und aus denen
Lehr: und Hilfsbucher zuſammenſtellten. So fer
tigte ſchon der Seitaenofte Herodtand, Diogenian
aus dem Werke des Bampbilos einen Auszug, be
dann den Grundftod des erhaltenen Werts de
Heſychios bildete. Eine Art Aufſchwung, namen!
li für dad Studium der Attiler, bradte bie for
weite Sophiſtik mit fi, da die Schriftiteller dieſe
t bung bemüht waren, in reiner attiiher Sprach
zu fchreiben.
Die römiſche Grammatik ift wie die geſam
funftmäßige Litteratur der Römer abhängig vo
ber griechiihen. Grammatifhe Studien gelehrt:
Art wurden bei den Römern inäbelondere dur
ben Bergamener Krates angeregt, ber 159 v. Ch
als Gefandter nad Rom kam. Sie wurben bi«
zuerſt einerjeit3 von den Männern aufgenomme:
welche wie Accius (j. d.) und Lucilius (f. d.) al
Dichter thätig und bemüht waren, die röm. Sprad
und 2itteratur funftmäßig auszubilden, andere
feitö von Juriften und Bolititern, weiche fich m
den alten Rechtsquellen beichäftigten. So blie
längere Zeit grammatiſche und juriftifche w
ſtaatsrechtliche Schriftitellerei eng verbunden. Di
erite röm. Philolog im vollen Wortiinne voc
Lucius LAlius Präconinus Stilo, der eigentlid
Begründer der lat. Sprach⸗ und Altertumsfo
hung. Auf ihn folgt dann eine größere Anzal
roͤmiſcher G., wie Aurelius Opilius, Plotius
lus, der auch Rhetorik lehrte, Servius Clodiu
Grammatismus — Grammont
mmatiler Ennius. Der bebeutenbite roͤ⸗
der das gefamte Gebiet der ſprachlichen
Digciplinen Bernrbeitet at, war
tus Barro (f. d.). Neben und nad)
der ehr gelebrte, aber p phantaftifhe
* lus, Atehıs Präteratus er fih den
—— (ogu8 gab, Santra, Gavius Ba:
vr.e Auch Gäfar 4 ein grammatifches
St («De analogiar) ve
der erften Kai aifergeit Ib "rt und fchrieben
%3 Öoginus und Slaccus, hernach
Ar 8, Memmius —
miie⸗ Gelfus, Asconius Pedianus, Valerius
es, im 2. Jahrh. n.Chr. Belius Lonqus Caper,
w sch die erhaltenen Kailerbiographien allge:
- beiannte Suetonius, Terentius Scaurus,
zu, am Ausgang des 2. und Anfang des 3.
sh, ro, im 3. Borphyrio, Teſtus, Cenſorinus,
2 Solinus, Nonius Marcellus. In der {pd
* na Railerzeit ten ſich aud die römi:
aus dem von den Vorgängern Gelieferten
er "er Grammatik, artes grammaticae,
Tammatiten», zufammenzuftellen (jo Alius Do:
uB, Diomedes u.a.), oder auch Kom:
* is Tiberius Claudius Donatus, Servius,
v ⁊ dialogiſcher Form Macrobius. Samm:
zzıe «Grammatici Latinis gaben Gothofre:
u 81595, 1622), Putſche (Hannon. 1605),
—— 1831 —40, unvollitändig) un
Satan (7 Bde., 2p3. 1876— 79) rau,
a8, grammatifce Vorſchrift, mit
ber Schaiune Des
— Erch.)
Starren, Pedantiſchen
en 9), ber Sprade ein Lehrer
—— oder Tremolit ift ein Glied ber
. der Hornblende oder de Amphi⸗
. mudet weiße, graue und begring, lan a
TZz uns breite Kryftalle, fowie ftengelige
, welche befonders in koͤrnigen Kalten ur
* * — 5 — find (ausgezeichnet z. B.
Zumpolones am am St. Gotthard); es iſt ein faft
z Magnehe. ⸗Silicat weichem der
Inn ein oder Attinolith am ad ten ſteht.
Gremmatslatrie (grch. a ehabräbienft
es zeithalten am Buchftaben.
Grammato Beurteilung bes
nd (orch.),
‚223 vom Hand —— — die allgemeine philoi.
mmetit; — ie chaftliche Anmweifung, wie eine
tt . Grundfägen abzufaflen ift.
unter Salorimeter.
Fleiihwarenfabris
ta umdb T (Slciamarenjabritatien
rast F huc, hu. Bleter Ir
aſchine, f. u. Elettrifche
ober Stanmidele, Stadt
? Sxüien, in der ital. Provinz Catania, 12 km
= son irone, auf einer Höhe bei ber
=% inch Zuflufles der Gurna Tonga, zählt
+: als Gemeinde 11804 E. und wurde nad
= Orbbeben von 1698 durch Carlo Caraffa,
Ten von Butera, an Stelle der, zeritörten
:sbarftadt
ald erbaut. Man bricht eine, ft
mar Topferthon und Beer trefflichen Wein.
Geammeont (vlaͤm Geertsbergen oder Ges
| ee en), Stadt im Bezirk Aelit der belg.
| gen der Dender, die den Drt
* ce Ober: und Il nterftadt teilt, Station der
2.22 Braine-le6omteGent und Denberleeum:Ath
x Seigiihen Staatsbahnen, mit 9439 E. und bes
Aulus ! 9
277
beutenber Yabrifation von Spitzen, Schwefelhöl;-
Tabak, Baummwoll: und Wollzeug. Y der
ehe St. Bartholomäus befinden fid) zwei Bilder
von de Crayer; im Rathaufe ein altflandr. Bild:
Ghriftus ala Weltrichter.
Grammont, eine alte Adelsfamilie aus Hoch⸗
burgund (Franche⸗Comte), Zweig des erlofchenen
Haufes Granges, die nicht mit dem aus Südfrant:
reich ftammenden Geſchlecht Gramont (f. d.) zu
verwechſeln if. Die G. führen ihren Namen von
einer zwiichen Veſoul und Montbeliarb im Depart.
aute:Sadne gelegenen Herrichaft, die ein Herr
von Öran e8 im 13. Jahrh. erwarb und König
Philip pp . von Spanien 1656 zur Grafſchaft ers
bob. Mit der Franche-Comté aelangten die ©.
und ihre Beſitzungen 1678 an Frankreich, wo fie
fih unter Ludwig XIV. im Kriegsdienſte hervor:
thaten und bei Hofe großes Anſehen gewannen,
Das dem Stammgute benadhbarte Landgut Willer:
jerel wurde 1718 zum Marguifat erhoben zu Gun:
iten Michel de ©.3, Generallieutenants im Dienfte
Ludwigs XIV., der ihn fehr ſchähte. Ein älteıer
Bruder Michel befleidete damals ebenfall3 dieſen
open militärifchen ae und war Oberbefehls:
er in der Franche-Comte. Auch der Sohn
ichels, Pierre de G., ftarb 1795 als Generallieu-
tenant. Noch größere Vopularität wie in elde
erwarben fich die ©. im Dienfte der Kirche, indem
drei Mitglieder der Yamilie als Erzbifchöfe von
Beſançon ruhmvoll ihren über bie ganze Srande:
Comte fidh erftredenden Sprengel verwalteten. Es
waren died: Antoine Pierre de ©., geit. 1698;
Krangnis Joſeph, geit. 1717, Bruder des genannten
ichel; ——— der legtern Neffe, get 1754.
Zwei andere Mitglieder ber Hamilie machten fid)
ala Staatsmänner befannt: Alerandre Marie
Francois be Sales Theodule, Narauiß
von ge. . 26. April 1765 auf dem Schl ofie
Dracy: ‚le: ouches (Depart. Sadne: ” :2oire).
fayettes Schwager, ergriff er wie dieſer Die been
von 1789, wurde 10. Aug. 1792 bei der Verteidi⸗
gung der Tuilerien verwundet, lebte jodann auf
dem Lande in ftillee Zurüd egogenbeit, verjöhnte
fich nicht mit dem Mi egierungsipften und
erklärte fih, einer von den eriten, für Die Wieder:
einjegung der Bourbons. Im J. 1815 wurde er
vom Arrondiffement Lure in bie Teputierten:
kammer gewählt, wo er bis 1839 bejtändig feinen
Siß hatte und während feiner ganzen parlamenta-
riihen Laufbahn mit der konititutionellen Oppoſi⸗
tion ſtimmte. Gr ftarb 22. Mai 1841 auf feinem
Schloffe zu Villerferel (Depart. Haute:Saöne). —
Sein Sohn Ferdinand, Marquis von ©,
geb. ebendafelbit 6. Juni 1805, wurde Deputierter
des Arrondiffement3 Lure an feines Vaters Stelle
und behielt feinen Sis im linten Centrum, folange
bie Julimonarchie dauerte. Im J. 1848 vom
Depart. Haute-Sadne in die Sonftibeierenbe Ber:
fammlung gewählt, trat er vom linten Centrum
zur Rechten über und verlor in olge diefer polit.
Sinmesänberung fein Mandat. Nad) dem Staat2:
reich im Dez. 1851 wurde G., welder die ont
des Präfidenten an enommen hatte, als
ungötannibet im Arrondiffement Lure gemä lt.
i den abahlen von 1859 und 1863 erneuerten
ihm bie Wähler fein Diandat. Im Febr. 1871 in
bie HN: zu Bordeaux gewählt,
hielt er ſich bier zur Rechten. Bei den folgenden
ablen trat er nicht mehr als Kandidat auf,
278 Gramont (Gefhleht) — Gramont (Antoine Alfred Agenor, Herzog von)
Gramont, ein altes franz. Abelsgeſchlecht,
welhes von einem Stäbtden G. in Navarra
Depart. Niederpprenäen) feinen Namen glahrt.
Im 3. 1525 lam dieje Herrihaft an einen Neben:
zweig, die G.s d'Aure, durch die Berheiratung ber
Erbtochter Claire von G. mit Menaud von Aure,
Vicomte von After; beide ftarben 1534. — hr
Sohn, Antoine von Aure, genannt Antoine I.
von ©., warb Stammwater der Herren von G.,
die feitdem in der franz. Geſchichte eine Rolle ſpie⸗
{en und noch gepenwärtig ortbeftehen. Die be:
tannteiten Sprößlinge aus biejem zweiten Haufe
G. find folgende: Gabriel von G., Prälat,
Diplomat, Sohn von Roger von G., wurbe als
Biſchof von Zarbes, zur Seit ber Gefangenſchaft
Stanz’ I. nad Spanien, fodann zu Heinrih VIIL
von England als Unterhändler in deſſen Chehandel
geſchidt und bei feiner Rüdiehr in Frankreich zum
Erzbiſchoſ von Borbeauz ernannt, verzichtete jedoch
auf dieſe Praͤlatur zu Gunſten ſeines Bruder? und
begab ſich als Geſandter nach Rom, wo Clemens VII.
ihm die Kardinalswürde verlieh (1530). Hier leitete
er die Berbandlungen wegen ber Vermählung des
Dauphin (Heinrich UI.) mit der Nichte des Bapftes,
Katharina von Medici, und wurde dann Erzbiſchof
von Zouloufe. Er ftarb 26. Mär; 1534 auf bem
benachbarten Schlofie Balma. — Bbhilibert von
G. Sraf don Quiche, Sohn Antoines I., ver:
mählte fi 1567 mit der «Schönen Corifande»,
Diana von Audouins (geit. 1620), der berühmten
Jugendgeliebten Heincih3 IV. Philibert ſtarb
1580 infolge einer vor La Fere erhaltenen Ber:
wundung. — Cein Sohn, Antoine Il, Graf
von G., war Bater von zwei Söhnen, die zu den
nanthafteften feines Geſchlechts gehören.
Der eine, Antoine LI., Herzog von G.,
Maricyall von Frankreich, geb. 1604, hieß anfang?
Graf von Guide und heiratete 1634 eine Nichte
bes Kardinals Richelieu. Die glänzende militärijche
Zapferleit und Tüchtigleit, die er während der Feld⸗
züge in Flandern und Holland bewies, verjharften
ihm 1641 den Generallieutenantsgrab und Mar—⸗
ſchallsſtab. Seit dem Tode feines Baterd (1644)
Graf von G., Fürft von Bidache, Statthalter von
Navarra und Bearn, wurde er 1648 zum Herzog
und Pair erhoben. Er ftarb 12. Yuli 1678 zu
Bayonne, Der Marfchall hinterließ Memoiren,
die von feinem Sohne herausgegeben wurden und
in diplomatiſcher wie in militäriicher Hinficht nicht
unintereffant jind: «M&moires du mar6chal de G.»
(2 Bde., Bar. 1716), wieder abgedrudt in den
Sammlungen von Betitot (1820—29), von Michaud
und Boujoulat (1835—39). — Philibert, Che:
valier, nachher Graf von ®., Bruder des vo:
rigen, geb. 1621, biente al3 Freiwilliger unter
Conde und Zurenne, bewies mehriad gro e Tapfer⸗
keit und erfühnte fi, Ludwig XIV. das Herz eines
Hoffräuleins der Slönigin- Mutter, ber Ville. be
Lamothe:Houbancour, fireitig zu machen, weshalb
er verbannt wurde. Gr begab ſich 1662 nach Eng⸗
land, wohin er ſchon unter Cromwells Broteltorat
eine Neije g t hatte. Bon ftattlicher Berfön-
lidhleit, ein freund des Spiels und der Frauen,
fand er eine gute Aufnahme an dem Hofe Karls II.
der mit dem Beiſpiel leichtfertiger Sitten voran:
ing. Während jeines Hentai in England
eiratete er Miß Hamilton, die ihn nach Frankreich
begleitete, als ihm die ARäückehr geftattet ward.
Yady G wurde Hofdame der Stönigin Maria The:
refia. G. ftarb 1707. Er war 80%. alt, ala |
Schwager, Ant. Hamilton, um ihn zu zerſtreu
unter dem Titel «aMemoires du chevalier de (
die Abenteuer feiner "jugend beihrieb. Der hi
betagte Greis hatte nicht allein nichts einzusmen!
en die Deröflentlihung dieſes Merl, welc
eine Liebeöftreiche und Spielbetrügereien erzä
ondern bellagte ſich aud nody bei dem Nanı
darüber, daß die hinfichtlich feiner Ehre weit «
pfindlichere Genfur den Drud verbiete. Diele
moiren erſchienen in verjchiedenen Ausgaben (Lo
1713; Bar. 1867 u. 1859).
Armand von G. Graf von Guide, Be
tal, der jüngfte Sohn des Herzogs Antoine |
von ©., geb. 1638, mußte zweimal infolge ı
Hofin en in bie Berbannung, kämpfte bier
gen die Türken und 1666 unter Nuyter gegen
Engländer, begleitete nad der Heimlebr 16
Ludwig XIV. im bolländ. zuge, wo er un
den eriten ben Rhein bei dem Tolhnis üüberfchr!
erlitt Nov. 1673 durch Montecucufi eine Riederle
und ſtarb 29. Nov. 1693 zu Kreumalı, Er bint
ließ «Memoires concernant les Prorinces-Unie
(Lond. 1714). — Antoine V., Herzog von (
Marſchall von Frankreich, geb. 1672, Ente ı
pleihbenannten darſchalls und wie diefer zu
efannt unter dem Namen Graf von Buiche. ©
1688 machte er bis zum Frieden von Aysmijt (16)
faft alle yeldzüge mit, ſowie er auch in den erſ
Campagnen de3 Spanien Erbfolgelriegs ı
Auszeichnung diente. Im J. 1705 zum Geſand
in Spanien ernannt, wurde er bei feiner Zuri
funft nad Frankreich 1712 Statthalter von !
varra und Bearn, folgte 1720 feinem Bater
Herzogtume,, erhielt 1724 den Marfdallaftab ı
ftarb 1725. — Seine zwei Söhne und Nachfol,
waren Antoine Louis Armand, Herzog v
G., geb. 20. März 1688, feit 1734 Generaltieu
nant, geit. 16. Mai 1741, und Louis, Her;
von Ö,, Pair von Frankreich, geb. 29. Mai 16
von einer Kanonenkugel getötet bei Fonter
11. Mai 1745. — Antoine Antonin, Her;
von G. geb. 17. April 1722, vermäblte ſich
gweiter Che mit Beatrir von Choiſeul-Stainvi
ie 17. April 1794 auf dem Schafott ftarb. 1
war die einzige Schweiter des Herzogs von Choiſ
unter deſſen Minifterium fie großen Einfluß ül
yor Gemahl ftarb 1801. — Antoine Loı
Marie, Herzog von G., General, geb. 17. 2
1755, Leibgardenlapitän vor der Revolution, w
derte aus, lehrte 1814 mit den Bourbons zur
wurde Pair von Frankreich und flach 28. A
1836 zu Paris. — Antoine Gencvidve |
raclius Agenor, Herzog von ®., Scene
geb. 7. Juni 1789 in Berfailles, Sohn des vori:
er ihn bei feiner Answanderung mitnahni, mıi
bei feiner Nüdtehe nah Frankreich 1814 Adjui
des Herzogs von Angouleme, mit welchem cr 1!
amı Yeldzuge in Spanien teilnahm. Er beglei
1880 die fönigl. Familie nad) Cherbourg, kam b
wieder zu ihr nad Schottland, Tehrte 1833 v
Frankreich zurüd und ſtarb März 1856. !
Gramont (Antoime Alfred Agenor, Herzog vi
franz. Winifter, geb. 14. Aug. 1819 in Pa
wurde 1838 Artillerieoffizier, nahm aber 1840
nen Abſchied. Nach der Kevolution von 1!
chloß er fi an ben Bring» Präfidenten Lud
apoleon an und wurde 1850 bevollmächtigter ‘
niſter in Kafſel, 1852 in Stuttgart, 1868 in Tui
Gramota — Gran (Komitat)
T Getanbter in Rom. Nach ber Gründung des
Stalien fam er 1861 als Botichafter
hren i
ei eu ben Zuſtandekommen einer gegen en
Arten Allianz „vi Frankreich, Ofterreich
Y Yallen. i 1870 übernahm er das
etm des Auswärtigen. Schon bei der Bes
ie Aufftell
t geeignet ſei. Um fo | des
z die fpan. Zheonlandi:
ater an Be und
. in
Y. — ; 7T. Juli gab er dem
x: ‚ujhafter | in Berlin, Grafen Benebeiti, die
zz, u Dem König zu verlangen er dem
zaben Befehl erteile, feine e Yunahme. ber
= « Brinzen ftellte G. an den preuß. ‘Bots
=zi}ali die Zumutung, er folle ben König
er an den Frl fen einen ur Beröfient;
* ziumten entſchu rief ſchreibe,
xag⸗ 323 vom "ern König u verlans
„si xcnelbe Die Berficherun erteile, daß er
728 :2 einer jpäter wieder au tauchenden Kan⸗
as Bringen feine Einwilligung geben werde.
‚= Zörig Diele Zumutung 13. juli ablehnte,
2 ne Berbandiungen abgebrochen. ©. verlas
a den Hammern eine Denlidrift, worin
: werkalt und Die Borgänge in Ems vollitän-
—cit DaIen, von einer Beihimpfung des
Eers ‚dem man die Thür gewie⸗
«t, und von einem die Würde Frantreichs
"turen Zei egramm an die auswärtigen Mächte
x war, und forderte einen Kredit für die eriten
-DEitungen. Darauf folgte die offizielle Kriege:
mg. Tas Tadelsvotum, welches der Gejch-
æ Xöcper in Paris 9. Aug. wegen man
"yerMungen ausſprach, zwang —** das M
CDuiier⸗Gramont zuni Ruͤatritt. ©. *
Gglandund veröffentlichte 1872 die Schrift:
+ Trance et la Prusse avant la guerre», Auch
“ hätt «Le prösent et l’avenir» (Bar. 1875),
RSemard und gam Deutſchland als die F Frie
“ber bezeichnet wurden, ſcheint Don ©. verjobt
=_ Cr karb 18. Jan. ei in Bartd. —
“2 Brüder des Miniſters, ‚geb. 1. *
Sepnt. 1877, —Se— och eb. 2. Juni
“1%, De. 1881 in Paris, Örafen von ©,
Mn; ge von — franz. "Armee und wur:
Diege Bon Belangen genommen.
kamota, das griech. Ta ypdypara, Brief, Ur:
= eb in nd in älterer Zeit iede Mr:
ia welcher Hechte verliehen oder anerlanrt
* >». Gnabenbriei (shalowannaja gra-
—— (u ad gramola); jest:
2 rivilegien
unpiangebirge, bie fteile oramitiihe Rand:
fi bie ſchott. Hochlande gegen
*
in Baier ber
du zu it 1248, der Gairntoul 1294 m
einem ‚Preußen ges Gebi
279
©. an das Tiefland angrenzen, reicht vom Loch
Etive in Aenpleihire im W. bis zu einer Stelle
emündung und Stonchaven an der
ofleite une en fteiler * „rallen fie ge n he 0 a ©.
n Strathmoretha
‚umd it bie — zwiſchen Dort, Zay, ‚San
Esk nebſt beren Zuftäilen und
"ohmen gehören
menden Spean, Spey en
die hödhiten ( Gipfel Shettlana nädit dem 1332 m
hoben Ben⸗Newis. Es find dies der Ben⸗Cruachan
am. 60h: Xm ame, 283 m m bod; der Den-Tomonb,
55* ‚am : der
— am m Glen — "1164 m : der
bo; m
rs, vom Loch: T 1214» m
—AA der oh in, 1076,3
m hoc), q am 1 Ditense des Loch⸗Rannoch. Der böchite,
bei. der —* gelegene Zeil — die Berge der
——7— in welchen der 12001 m hohe
Den: ch Ohne der Baneben gele en
nad D. nimmt bie ie 55 des Gebirgs ab bis zum
—æ— hier u —— — ——*
z an wm:
brud troftlofer Ode, aber fie e t nirgends die
Schneegrenze tragen r nod die
puren der. chemnligen ‚Sie Unter den
Yan en iſt der berühmtelte der , lange, 24 km
n Dumlelb imüberführenbe illieeranteejaß: er
begleitet ben lub. Am NRorbende Deöfelben
jiegten 1689 die Tönigl. Zruppen unter Graham
von Claverhouſe über bie revolutionäre Armer
unter Maday. Tacitus —— ein Gefecht Agri⸗
colas gegen den Kelten Calgacus im Innern Cale:
doniens beim Berge Graupius, einer nicht näher
zu beitimmenden Ortlichfeit. Die faliche Lesart
rampins (ftatt Graupius) bat Lolalgelehrte des
18. h. veranl das Gentralgebirge Hoc:
ſchott —8 Grampian Mountains zu nennen.
Gran war als früheres deutiches Goldgewicht
foviel wie Y, Loth, als früheres Apothelergewicht
fe eineh Sttupelö und Y;, einer Dradhme, alio
en (ungar. Esztergom, flaw. Ostrihom,
mittellat. Strigonium), ungar. Komitat i im biesiei:
tigen Donaulreife, 1123,53 qkm groß, ijt zu gleichen
Teilen an beiden Donmuufern verteilt und, wiewohl
eins der kleinſten, doch eins der Ihönften und Frucht:
bariten Komitate des Landes. Aderbau und Ubit:
t= | zucht find bebeutend; now ihren Erzeugniſen wird
ein großer Teil ( ausgeführt. Henptpeodult G.s ij
aber der Wein, ber an Güte und Kraft faft dem
Neſzmelyer gleir tommt. Bon den (1880) 71665
meih lath. E. find mehr ala vie: nfteile Magya⸗
ven. ‚die übrigen Deutſche und Slawen.
Die königl. Freiſtadt Gran, der ——
des Komitats ae een
ten Ufer der Donan, 6 km oberhalb
töniet. $ ao in bie, — * N
önigl. Frei in die bt,
in die e t. Ihomasserftakt —** in die
St. Georgenield. Die
teile find reich an fdhönen Gebäuden und öffent:
lichen Blägen. Die bedeutendfte Zierde Brans if
Of Dee befimdlichen
die nach Dem —— * der Fr
‚Beterätirdhe angelegte Ba bexen Bau unter
Furſt⸗Primas — Rudnay 1321 nad
dem —— lane des Architelten Kühnel von Palh be:
gann und Die 31. Aug. 1856 vom Kardinal
towsty eingeweibt wurde. Sie if die ſchön te
220
Kirche Ungarns unb eine ber großartigften über:
kaupt. elegen auf dem Feftungöberge, erreicht
e eine Länge von 106, im Querſchiff eine Breite
von 49 und eine Höhe von 2 m; über ihrer | fi
Bierung erhebt fi eine 78 m hohe Kuppel von
26 m aurmeier, deren Dach von 24 810 m
hoben Säulen getragen wird. Die gegen bie Do:
nau gerichtete Vorberfeite weift ein ſchoöͤnes Fron-
tiſpiz auf, welches von 10 forinth. Säulen und 26
Pilaſtern getragen wird. Auf dem flachen Dache
befinden fi) die Statuen ber vier Cvangeliften und
viele andere Standbbilder. Im glänzend aufge:
ftatteten, auf 54 Säulen rubenden * find
hervorzuheben: das Hodaltarblatt, Mariä Him:
mellabrt vom Benetianer Grigoletti (eins ber
größten Ölgemälde, 12 m body, 6 m breit); ein an:
deres Altarblatt, die Taufe bes heil. Stephan,
vom Ungarn Heß; die Orgel, ein Wert Moiers;
die Statuen des Friedens und der Unſterblichleit,
von Schrott, am Eingange in die Krypta. Die
Balacsſche Kapelle aus dem J. 1507, 1827 bier
wieder aufgeführt, ftand ehemals an einer andern
Stelle der Stadt. Großartig ift auch die mit der
Bafılila verbundene Gruft, zu welcher 66 Stufen
führen; die Scaglammer weift viele Merkwurdig⸗
keiten auf. Die St. Annakirche hat ebenfalls eine
Kuppel. Ausgezeichnete Bebäude find ferner bie
galäfte bes Primas und der Domberren, jowie das
omitatd: und Stadthaus. ©. ift Sig eines Erz.
biſchofs, welcher zugleih Primas des Königreich®
Ungarn ift und ſeit 1716 den Yüritentitel führt,
der Komitatsbehörden und eines Bezirksgerichts,
befist ein höheres geiltliches Seminar, ein erz⸗
biichöfl. Lyceum, eine Lehrerpräparande, ein Gym:
nafium, eine Unterrealihule, ein Benediltiner:,
ein yranzislaner: und zwei Ronnentlöfter. Die
wertvolle hiefige Gemäldegalerie enthält 209 Rum:
mern. Die (1880) 15600 E. betreiben vorzugs⸗
weile Ader: und Weinbau; auch beſitzt ©. mehrere
warme Dineralquellen, zum Teil ſchwache erdige
Säuerlinge von 27° C., welche Ay Bädern benukt
werben. Eine 1822 angelegte Waflerhebemafchine
verjorgt den 57 m hohen Seltungabeg mit Waller;
3 km ım NW. von der Stadt liegt Station Gran-
Näna (ungar. Esztergom-Näna) der Linie Marchegg⸗
Budapeft:Verciorova der Ölterreihifchlingarifchen
Dtaatöbabn. Durd eine Schiffbrüde ift G. mit
dem am linten Donauufer gelegenen Marttfleden
garte ny verbunden. ©. ift eine ber älteften
tädte Ungarns und war im 10. Jahrh. Refidenz
des ungar. Fürften Geila, wo auch fein Sohn,
fpäter der erfte ungar. König, Stephan I. der Hei:
lige, 979 geboren und 1000 gefrönt wurde; gleich:
zeitig wurde hier von lekterm dag Erzbiätum ge:
ründet, weldes im Beginn ber Türlentriege nad)
yenau verlegt wurde, während der Erzbiſcho
jelbft feinen Sig in Preßburg nahm, bis beide
1820 nad) ©. zurüdlehrten.
Grau (Daniel), einer der bedeutendften Maler
des 18. Jahrh., war wahrfheinlih in Mähren
1694 geboren. Ein Verwandter de3 berühmten
Abraham a Sancta:Elara in Wien, kam er wahr:
jcheinlich Durch deſſen einflußreiche Berwendung in
den Schuß des fürftl. Haufes Schwarzenberg. ! uerjt
lernte er bei den wiener Landfchaftsmalern Wernie
und Ferq. In Italien war ©. anfangs bei Se:
baftiano Riccı in Benedig, dann bei dem Neapolis
taner Solimena, beflen Richtung ihn auf bas Stu:
bium der Werte des röm. Malers Diaratta Ientte.
Gran (Daniel) — Granada (Königreich)
Dieſes Studium führte ihn zur Veredlung bei
berriihenben Manterismus dur die Vorbilde
et A en Ginquecentiften. Im J. 1726 be
and fih ©. wieder in Wien. Zunähft ſchmüdt
er nun ben Kuppelſaal des von Filder von Ei
la dem filtern erbauten Schwarzenbergſche
Sommerpalais und einen zweiten Saal bajelbi
Um das %. 1730 entitand fein größtes Wert, de
&lafond er Hofbibliothel; 1742 malte er be
aal im kaiſerl. Schloiie Hetzendorf bei Wien m
der Allegorie de Sonnenwagend. Werte erite
Range Find ferner feine Dedengemälde in di
Kirche am Sonntagsberge (5 der Härefie
das im Stift Herzogenburg, dad Alterblatt Hin
melfahrt Marias in Lilienfeld 1746, die beil. El
jabeth in der wiener Karlskirche, ber Plafon
der St. Annakirche, die Schloklapelle in Schoͤr
brunn, da8 Landhaus in Brünn, anderes iı
Klofter Brud bei Znoim u.f.w. Seine Kompı
ittonen bewegen jih nur im idealiten Stile d«
legorik, des religiöjen Gemälbes, und zeichne
fh dur vornehme Wirkung und Pathos aud
Gegen Ende feined Lebens zog ih ©. nad Sı
En ten in Nieberöfterreich zurüd, mo er in de
omlirche malte und 14. April 1757 ftarb. Sein
üresten in der Hofbibliothet find von Seblmay
(Wien 1787) vorzüglich geftochen. ,
Gräu, Gran (m. und engl, Grain, ital. un
n. Grano, portun. Gräo, niebderländ. Grein
ame eined Altern Heinen Gewichts vieler Land:
(au8 dem lat. granum, Korn, Getreibelorn, won
der Urfprung bezeichnet ii für feine Wägung:
(Edelmetalle, Arzneien u. ſ. w.). In Franfreid
Spanien, Bortugal und Brafilien, Peru, Chil
Bolen, der Schweiz und Benedig war das ('
Yır Pd. ober /,, Mark, im übrigen Stalien ii
allgemeinen Y, fd, oder 4,, Marl, in Bologn
und Modena aber '/;, Pfd. oder Yın Mart, in Sp
nien früher (ein leichtes ©.) beim Golde ";, WE
oder Yıs Marl. Das englifhe ©. (Troygrän) |
Ysrco des Troypfundes oder des Handel
pfundes (des Pfundes avoirdupois), Yn Preuß;
war das ©. des Bold: und Silbergewichts Ma
oder Y,, älteres Pfd. In Oſterreich war das
(Dulatengran) Y,0 der Schwere des Dukatens
3,9 g (f. unter A 8). Beim Gewicht der Diama
ten und Berlen war das ©. überall Y, Karat (f. |
Diamantengewiht. Beim Probiergewidht war d
G. ziemlih allgemein für Gold
Ys Karat, f
Silber Yıs Lot, in Fr t
ankreich 4. ier, m
bin ",, der Einheit (Marl). Beim Medizin
ewidht war das Gran meilt Y,, des beſonde
Medisinafpfundes, in Spanien, Bortu al, X
cana und im Kirchenſtaat aber Mebizin
pfund. In Belgien war Brain ber frühere Na;
des Decigramms.
Grana (lat., Plural von granum), Körn
Beeren; G.chermes, ſermes; G.lycii, Ge
beeren; G.paradisi, Baradieglörner; G.tigl
Grotonfamen.
@rafia (La), Fleden gegenüber El Ferrol (f.
in der ſpan. Provinz La Coruña.
Granäde, eins ber zur Krone Eaftilien gel
renden Königreiche Spanien? von 28653 akm ı
1877) 1327804 E., zerfällt feit 1833 in die d
rovinzen G. (12787 qkm mit 477719 E.), |
meria (}. b.) und Dtalage (j.d.). Es umfaßt I
peößten Teil Oberandaluſiens, d. i. des Gebir
es von ©. oder der granabin Bergterra
Granada (Stadt)
&, Spanien.) Das Webiet bes frühern König:
ch ©. war zur Zeit der Römer ein Teil ber Pro:
za Baetica und Hispania Carthaginensis und
arte im 5. Jahrh. n. Chr. nacheinander ben
Scdelen, Alanen, Sueven und Weftgoten, die
Lmtädte 534624 den Dftrömern. Rad) der
Rx Spaniens durch die Araber (7 11) de:
re feit 755 zum Sultanat (feit 929 Kalifat)
imma; nach dem lintergange der Dmafiaden
1:3) den Zeiriben (Granada), Edrifiden (Malaga
25-86) und BeniSomabih (Almeria 1041— 91),
21338 ober bildete e3 ein jelbitändiges mauri:
de: Rönigreich unter der Dynaſtie der Albamaren.
Inh umfaßte zur Zeit feiner größten Aus⸗
wen 33 Bezirke, ebenfo viele größere und 97
rn Städte, zählte 8 Mill. E. und ftellte 100000
en ind Feld. Der frudtbare und Neibi be:
Sr Asden nährte volllommen dieje große Dienge
vier, und außer Südfrühten und Getreide,
%r: 25 Dliven war vorzüglicd) Seide der Haupt:
qried eine? einträglicen Handels, der beſon⸗
aut Italien getrieben wurde. Schon feit 1246,
uch ‚jsen abgetreten ward, mußten die Könige
w;. caſtiliſche Hoheit anerkennen und Tribut
z=2 Ws Mulei:Abul-Hazen bei ber von ihm
L ten Erneuerung des Waffenftill-
ze Fortentrichtung der Abgabe vermwei:
rıryar Zabara, eine den Spaniern gehörige
iz sitigte Stadt Andalufiend, 1481 durch
Ssejsberte, begann 1481 zwifchen den Be:
eressen ©. und Ferdinand dem Katholiſchen
srger Krieg, der nad) Eroberung ber ein:
a2 aAdiete und no) Befiegung des lehten mau:
"x tanigs Abu⸗Abdallah el⸗Zaquir (Boabbil)
2 1492 mit ber —— der Stadt G. und
uchtung ber Herrſchaft ber Mauren in Spa:
== verhanpt enbdigte. In kirchlicher Beziehung
der größte Zeil G.s zum Sprengel des Erz:
== 8. wit den Suffraganbiätümern Almeria
seadig (Acci), dagegen iſt das Bistum Ma-
ser Provincıa Hispalensis (Erzbistum Se:
"= geteilt. Bol. Waſhington Irving, «Chro-
r+ A the conquest of G.» (2 Bde., Lond. 1829);
ze u Alcantara, «Historia de G.» (4 Bde.
— 1813), Müller, «Die legten Zeiten von
ranäde, Hauptiftadt der gleichnamigen fpan.
“3 ab gay 9 andaluſiens, eine om
” 187) 76005 E., liegt ungemein reizend am
= 3er Sierra Nevada in 686 m Seehöhe, auf
- des Genil und zu beiden Seiten des
= son Diten ber zufließenden reißenden Darro
23 Dauro), am Anfang der fruchtbaren Ebene,
\:sıde ®ranada, die zwei Jahrhunderte lang
’ erainmt ala Kampfplatz der maurifchen und
71 Shrterfdaft war. Zur Beit ber maurifchen
"> saft hatte bie Stadt 15 km im Umfang und
220 deren Zahl fi, als allmählich die
=eimge aus den abrigen, von den Chriften bes
„a mourif isungen dabinzogen, auf
O0 erhöht fol. Es beftanden 50 g ehrte
en, 70 Bibliotheten, unzählige Mofcheen, Bü:
eıi.w. Die Stadt war von einer mit 1080
zu Mauer umjtoilen, von ber
z Ur den. Die jebige Stadt, Endpunkt
—— —
zwi rei Hügeln, von denen der
u wi dem Genil und dem Darro ben
nl nigspalaft, die weitberühmte Alham⸗
eh
231
bra (f. d.), und die nach ihr benannte Vorſtadt trägt.
Um den Alhambrahugel zieht ſich die Stadt terraf:
fenartig anfteigend in ger eine® Halbmonbes
berum und jendet ihre Vorftäbte noch weit in die
von üppiger Vegetation erfüllten Thäler der beiden
Frafie hinaus. Am Abhang bes zweiten Hügel:
iegt der Albaicin, der ältelte, jegt meift von den
ärmern Klaſſen, beſonders von Zigeunern bewohnte
und viele Höhlen enthaltende Stadtteil, mo vor
Erbauung der Alhambra das Schloß (Alcazar) der
mauriihen Emire und der erften Könige von ©.
ſtand. Am Fuße des Albaicin, der durch feine
terrafienartige Lage und feine weißen, meilt von
Gärten, Cypreilen und Weinlauben umringten
Häufer einen fehr anmutigen Anblid barbietet,
iehen fich zu beiden Seiten des Darro, der dic
lhambra und einen großen Teil der Stabt mit
Trinkwaſſer verfieht, die ftattlihen Häuferreihen
ber alten und neuen Alcazaba, wo früher der mauri⸗
he Adel wohnte. An diefe ſchließt ſich im Welten
die eigentlihe Stadt, ganz in der Ebene gelegen,
von dem bier großenteild überdedten Darro durch⸗
jhnitten und von den weitläufigen Borftädten
Elvira und Antequeruela umſchloſſen.
Das jeige ©. beiteht aus einem Labyrinth von
engen, Irummen, unebenen Gaſſen, bietet jedod)
mit feinen zabllofen Türmen, Kuppein und der
ſtolz über dem Ganzen thronenden Alhambra von
allen Seiten einen impofanten Anblid. Die ältern
Bauten haben nod ein halb maurifhes Anfeben.
Ganz im maurilden Stil renoviert ift der ehemalige
Bazar oder die Alcaiceria, welche nebit dem be:
nachbarten Zacatin, der belebteften Straße, nod)
jeßzt das Centrum des freilich nicht mehr bedeuten:
en Verkehrs ift. Der ſchönſte Plag ift die Vivar:
rambla, jest Plaza de la Conſtitucion, auf welchem
die Volksfeſte der Mauren, fpäter Die Autos de Ye
der en fattfanden. Die prächtige Promenade,
el Bajeo de la Alameda, am Ufer des Genil, mit
ihren großen, herrlichen Bäumen, wie man fie fonft
nirgend3 in Spanien findet, und der dichte Wald
hoher Buchen auf dem Alhambrahigel verleihen ©.
einen befondern Reiz. ©. ift Warlenplag eriten
Ranges, Siß eines Generalkapitäns (mit Juris:
diction über Öranada, Almeria, Malaga und Jaen),
eines Erzbiichof8, eines Obergerichts und einer
Univerfität und hat neben der Kathedrale 23 Pfarr:
firhen, 18 Nonnen: und 20 ehemalige Moͤnchs⸗
Höfter, 10 Hofpitäler, 1 erzbiichöfl. Balaft, 1 Then-
ter, 1 Stiergefechtscirkus, viele Gafthöfe und Cafes
u. ſ. w. Die Induſtrie und ber Handel find ziemlid)
unbedeutend. Das merkwurdigſte Gebäude nädjit
der Alhambra ift die 1529 von Diego de Silve
begonnene, 1560 eingeweihte, aber unvollendete
Kathedrale, ein mit Marmor ausgefhmüdter
Prachtbau florentin. Stils, mit einem nur 56 m
hohen Zurm und mit den Orabmälern der «latho:
liſchen Könige», Ferdinands II. von Aragonien
(N- von Caſtilien) und Iſabellas I., fowie Phi:
ipp3 I., des Schönen, und der Johanna der Wahn:
finnigen (ber Altern Karla V.). Außer der ſeit 1531
beftehenden Univerfität befigt ©. ein Inſtituto
ur) eine Normalſchule, eine Kunſt⸗
Aule und ſechs Kollegin. Auch bat bie Statt
eine Bibliothel, ein Kunftmufeum und eine Olo⸗
nomifche Sejelihaft, Die Bega de Granada
hat über 68 km ang und birgt außer aahllef en
ndhäufern und Heinen Weilern 88 blühende
Drtichaften mit mehr als 40000 E. ©. wurde
282
unter dem Namen Sarnatha , bie Feſte (Granata),
156 von Arabern aus dem Hecre des von Abder-
rahman gefchlagenen Juſſuf gegründet, einige
Stunden entfernt von den Ruinen des von ihnen
zerftörten Biſchofsſitzes Illiberis oder Gliberi, an
deſſen Namen noch die Vorjtadt Elvira erinnert.
Granada, Hauptitabt des gleihnamigen De:
partements der mittelamerif. Republil Nicaragua,
am nordweſtl. Ufer des Nicaraguajeed, am Nord:
fuß des 1670 ın hohen erlojhenen Vullans Mom:
bacho, defien Abhänge faſt gänzlich nıit Kalaoplan⸗
tagen bebedt find, in 66 m Höhe über dem Meer,
zahlt etwa 8000 G., meijt Indianer, führt ‚mbig,
Farbhölzer, Kakao, Häute und bier geerti te Gold»
arbeiten (sBanamaletten») aus. G., einit Haupt:
ftadt des Landes, wurde 1522 durch Hernandez de
Cordova gegründet. Durch einen vom Mombacho
in ben Nicaraguafee abgeflojienen Lavaſtrom
haben fi viele Meine Inſeln gebilbet, Corrales
oder Jsletas genannt, welche mit Begetation reid)
bededt find und von Fiſchern bewohnt werden.
Granada : Konföberation (Confederacion
Granadina) war 1858—61 die offizielle Bezeichnung | Baume
der jegigen Bereinigten Staatenvon Columbia (ſ. d.).
Grauadillholz, |. Grenadillholz.
©ranualien, |. unter Granulieren.
Granät iſt ein veguläres Mineral, welches vor:
wiegend im Rhombendodelaẽder, aud) in dem Ilo⸗
fitetraeder (faft gar nicht im Würfel oder Oltaẽder)
iryſtalliſiert, auch in Körnern und derb vorkommt,
von blut⸗, colombin: und bräunlichroter (roter oder
edler, orientaliiher oder böhmiſcher G., Almandin
und ‚Puron, Karfuntel), wein: und honiggelber
(gelber G., Zopazolith), pomieranzengelber bis hya⸗
cinthroter (Saneelitein), oliven:, lauch⸗ und berg:
grüner (grüner G. Allodhroit, Aplom und Groſſu—
lar), rötlich: und leberbrauner (brauner G., Kolo:
»honit und Bechgranat) und endlich ſamtſchwarzer
Farbe (ſchwarzer G., Melanit); I felten kommen
aud) völlig wallerhelle und farbloje Varietäten vor.
Der ©. hat Glas: und Yettglanz, iſt mehr oder
weniger durchſichtig, durchſcheinend oder, undurch⸗
ſichtig, im Bruche muſchelig, ſo hart wie Quarz,
von dem ſpezifiſchen Gewicht 3,4 bis 4,3 und er:
Tcheint, fehr allgemein verbreitet, als weſentlicher
oder Doch mehr oder weniger bezeichnender Gemeng-
teil vieler älterer Yelgarten, namentlich im Chlorit:
Iciefer, Glimmer| |
idiefer, Granit, Gneis, Oranulit, Serpentin
u. |. w. ſowie auf Gängen und Lagern, Die dem.
Zuſammenſehung ber berjöiebenen Öranatvarie:
tüten ift äußerft nvanten
stiefelfäure quantitativ und qualitativ Ir abwech⸗
ſelnde Stoffe verbunden find; indeß führen fänt:
lie Granat⸗Analyſen auf die allgemeine Formel
3RO, 302, worin RO vorwiegend Kalk, auch
Magneſia, Tifenorydbul, Manganorybul Ghrom:
orydul, RzO, vorwiegend Thonerde, auch Cifenorpb,
Chromoxyd bedeutet. Die Kiefelläuremenge liegt
gewoͤhnlich zwiichen 35 und 40 Proz. In einigen
Granaten iſt Titanfäure nachgewielen worden. Die
Spefiartin genannte Varietät enthält big 34 Proz.
Manganorydul, der fchön [maragdgrüne Uwarowit
bis 22 Proz. Chromoryd. Bor dent Lötrohr ſchmel⸗
zen die G. ziemlich leicht zu_einem dunleln Glas,
welches ein geringeres ſpezifiſches Gewicht hat ala
bie kryſtalliſierte Subſtanz, aud von Salzfäure
leiht und vollitänbig zerfeßt wird, während dieſe
Säure ben rohen ©. nur wenig angreift. Uralt iſt
chiefer, Taltfchiefer, Hornblend: | P
‚indem darin mit der | Blu
Granada (in Centralamerifa) — Granatbaum
die Benutzung des G. als Eoelftein; zu Ringfteiı
u.f. m. eignen fi vorzüglich die grönländifd
und oftindiſchen ©., welchen zuweilen große Ne
beit und überaus ſchöne Bärhund eigen it. MA
den fteiermärliihen und tiroler &., welde nı
unter die Größe eines Kinderkopfs erreidy
werden Tabatieren und andere Zartilel
ihliffen. Die Granatlörner (darunter |!
etwas hrombaltige Pyrop), welche beionders
Böhmen häufig vorlommen und aud) bei Tharo
in Sachſen, weshalb diefer Ort früher den Sları
«&ranaten» führte, gefunden werben, benußt nı
iu. Hals; und Armſchmuck, zu Ohr nu. f.
e geringern ©. dienen ſtatt des Schmirgels
Scleifpulver; die ganz unedeln braunen und gı
nen geben einen Zuſchlag beim Eifenfgmelzen.
Grauatapfel, ſ. unter Oranatbaum.
Graustbaum, Punica granatum L., ein
Nordafrila einheimiſcher, aber ſchon im grauen 3
tertum in Griechenland und Italien felbft «
den |ndL. deutſchen Grenzen verwilberter dornige
ummältiger Buſch, der erft Fünftlih zu eine:
‚geihnitten wird und dann eft eine ſel
anfehnfiche öbe erreicht. Bon einigen Botaniter
wird er zur familie der Cythrarieen, von ander
u den Fiyrtacen gerechnet. Yu Kleinaſien ur
erfien bildet er ganze Wälder. Im Norden, u
man auf reife Frucht nicht rechnen darf, wird
nur feiner prächtigen hochroten Blumen wegen Eıı
tiviert, und zwar vorzugsweile in feiner geful
blühenden Form (var. plena), ber auch obı
Blüten macht er im Schmud feiner gegenftändige:
elliptiih-lanzettförmigen, gangrandigen, glatte:
glänzenden Blätter einen angenehmen Eindruch, d
aber, wenn dieſe abgefallen find, in dad Gegente
umjchlägt. Um ihn zu reichlicherm Blütenanfar ı
juregen, muß man zu dicht ſtehende fijte aus. ce
den, um den übrigen ein um fo größeres Maß vo
Licht und Luft zu fichern. Unter den Einflüjlen ©;
Kultur find_auber der genannten noch andere X:
rietäten entitanden: var. plena latifolia, mit g.
füllten bochroten Blumen und breitern Blätterı
ganz beſonders gut zum Treiben geeignet; var. a
bescens, mit weißen Blumenblättern und gelblid;eı
Kelch, auch biöweilen gefüllt; var. flavum, mit ge
ben Blumen, und var. Legrelliae, nit hochrote
Blumen, deren Vlätter aber gelb geläumt ſinml
. nana, der Zwerggranatbaum, flammt von De
Antillen und aus Drafilien, wo er wahrideinlü
aus dem dort eingeführten gemeinen G. entitand«
it. Gr blüht willig und jehr reich, doch ind d
men kleiner als die der Stammform. Auß«
diefen Varietäten gibt es auch ſolche mit größer
füßen, fauern und jüßlauern Fruchten.
Der Granatapfel hatte bei deu Öriehen un
Nömern eine ſymboliſche Bedeutung und war de
Juno pronuba, der Chegöttin, gewidmet, Die ſie
faft immer mit einem folchen in der Hand dargı
jtelit findet, wahrſcheinlich der zahlreichen Samen
ferne wegen, die auf große Aruchtbarleit deuten
Man pflegte auch die Srußk beim Hodzeitämahl
auf bie Tafel zu ftellen. Das Fleiſch ıft fühlen:
und durftlöichend. In Trebifonde wird die Fruch
eleltert und ber St in großen Mengen ausge
führt. Diefer ift ber Hauptdeftandteil des Scherbe
oder Sorbet, einer Art Limonade auß dem Saft
des Granatapfels, aus Citronenfäure und Zuder
Diefes oder ein ähnliches Getränk war ſchon bei beı
alten Kulturvöltern beliebt, wie aus dem hohenlied
Selrmet, Bap. 8, 2, hervorgeht: «Sch wollte die
ink wit dem of R meiner Granatüpfel.
Te, wird im Stübeln unterhalten und nur eben
ra, ur Rot in einem trodenen Heller, über:
et Da ib während ber Ruhe it aus einer
—— a 8 —
“m anzuvaten, nicht zu ın das
und nicht zu Fpät aus demfelben zu
er andernkall3 geile Triebe und vorzei:
wi ‚wieder abfa
träftige Erde und während der
— Begieen Dan vermehrt | &5
ingen von Ömeigen
da in dieſem Fa — ne
wird ; Die Barietäten au dur Pfropfen
Tome N. 2 Ba len Pa auf Bei mn
is
x
= Sranatdraun
Ep
fest
Ei
ag35
g®
BR
Er
Er
<a, nie ohne Arztliche Bererbmung geicheben.
‚ne
msibraun, rote, ins Bräunfiche siehende
— (ital. gramata, fr}. grenade, gebrũnuch⸗
um) nennt man mon ein Fr Mt Pulver —
»xcemem Bänder verſehen
xx. Yluffions-, Spreng = und 88 ———
Bux S. Bel 8 un
| & .
a —— und — Br
" meäge beitimmt find
z an einem Dleimantel
re. Wenn ſie eine im Verhältnis zum Fa:
* nd ala Doppelte Zänge haben, fo nennt
ey niaus canaten, wenn fie mit Dranbjag I
D, betr ihrer Fuh⸗
»Toppelwandgranaten Rd die Ring:
setze 15, 2. @19on) 0 nnien
ben i —— ka en Bertu kon und
u ei ihnen die mi:
Bari Spren — im "Ziele —* maßgebend
ftionsverhaͤltniſſe betrachtet. Die
re Se
u tot ranaten waren
leifugeim) gefüllte Shrap:
— 7 dee man ftatt ge:
—— olche au A
* ſolche aus 3 ©: hl oder
an. Stahl⸗ ee ort
Wende Blumen erjengt. Er
mit Aupferringen
n fie Brandgranaten. Bon,
wer Sirtung gegenüber lebenden Zielen find
283
feinförnigem Granat beiteht, wozu ſich aber in der
Regel noch gr® uſchwarze Hoinblend⸗ und Magnet⸗
eiſenerz geſellen; —— —— manch⸗
mal ſchone Granattryftall e. © nd noch
andere Silicate, wie Augit, hmefelnetalle
und Kalfipat Binzugemengt. Der ©. bildet unter:
geordnete Ein! n namentlich im Bereich der
ten kryſtallin ifhen Schiefer, 2. m am nn
d Klobenſtein bei Schwar berg, bei €
Frieberähorf und gießhübel im Sadien, bei
a oz Abertgam unb Joadimb:
auf dem Erzgebirge, wo die Lager im Glim⸗
merichiefer ſtellen weiſe 15 m Mädhtigteit gewinnen.
—— dienten im 18. Jahrh. 3
Schichen von Handgranaten;, der war tur
und weit, ähnlich einem Mörier: oft ftand noch ein
erwöhnlicher Sewehrlauf damit in Berbindung.
[3 veriteht man unter G. em zum Schie en ef:
plodierender A — Gewehr;
wehre find aber
— Granberg
ſolche Ge⸗
Petersburger Kon vention
-] von 1868, ben ee völferreät:
Jlich unmöglich
Erpl oſionsge⸗
gemacht
ktion ſtamnit
hoffe) Eine a anchbare
von Yranz von Dreyfe in Erg
®ra gel, }. unter Oranate.
Graua exe, der anfängliche Name ber Bre:
nadiere (ſ. d.).
ranatkanonen find verfärzte glatte Kanonen
müttlern und großen Kalibers, welche Granaten zu
{hießen beftimmt find. Bei größerm Kaliber bei:
n fie auch Bombentanonen 1} d.). Man wollte
in Geftalt der G. die Vorteile des Hohlgeſchoß—
feuerd auf die geftredten Bahnen der Kanonen
übertragen. 2 cm:G., um deren Kon:
jtruftion fi Ge andern Na oleon IH. verdient
emacht hat, h I man eine Zeit lang, das Ein:
itägeichüt der —ã efunden zu haben.
ermöge ihrer geringen 3 und &r ar
mußten fie Ne zen en Gehfigen Bald i das Feld
räumen. “ Shrapnel, |
®ran .i Hartä e, Soviel wie pnel, ).
865* und Shrapnel,
Granatkörner, j. unter Granat.
Gramnagtokder iſt ein kryſtallographiſches Sy⸗
Bonnm für das Rhombendodekaẽder des regulären
Syitemt, nn weit ber Granat in3befondere
in dieſer Sarm fr ryſtalliſiert
Sranatſtücke eine Art langer Haubigen,
welche im vorigen "oahrhunbert der kurfürftl. ſaͤchj.
Artilleriegeneral von Doper tonftruierte, die Bor:
RX — eine — — und | Läufer der Grana Fig
u den en , nm die Sprengla- ‚Sranberg (7 er Moolh), ſchwed. Dichter und
> ii durch bie Erhigung des Geſchoſſes pi —5 — ge F Atherburs 17. April 1770, ſie⸗
= Zurdi — fi — dung nad Sto todholm Aber, war eine Zeit fang
'sögramaten find . ehe inern urde 1826 zum Sekretär der land:
*ers und ht ), ke mit ie ernannt und ftarb 5. Febt.
"mb dem Aeinde engeworfen merben. ] 1841 zu Stodholm. Mehrere feiner Gedichte wur:
F it. uud 18. Jahrh. * man am felhei im Belbe den von ber Schwediſchen Afademie gekrönt. Er ver:
*. unb Wichen die mit dem Werfen derfelben be
2a Zrupen Örenadiere, die ſi
Granatgewehrs (f. 6.) —*
22taes n zum Werfen
Im bepienten. Später —— man bie Hand⸗
—— — gölriege. Ei ne größere
von Hau noten weiche gleichzeitig aus
a ſqweren nlich einer Kartätſche ge:
— wurden, Granathagel oder
'sadtelwurf.
ein Seſtein, weiches vorwiegend
24 raunem oder seblihem, mehr ober weniger
öffentlichte unter anderm: «Dramatiska skrifter»
(1811), «Nyare dramatiaka skrifter» (1837), «Kal-
mare-untonens historier(3 Yde., 1807 —11), «Göte-
borgs Historia» (2 Tfe., 1814—15), «Utkast till cn
svensk Statistiks (1816—20). Auch gab er das
«Journal für konster, moder och seder» (1815)
unb da3 «Archif för Hushällningen och Närin-
garne» (fpäter «Archif för landtmän och träd-
gärdsodlarer, 1828—34) heraus.
Seine Töchter “feanette (geb. 19. Dit. 1835,
get. 2. April 1857) und Quife (geb. 1827) haben
284
teil3 durch Driginalarbeiten, teild als Überſetze⸗
rinnen (von Cherban, Augier, Dverslou u. a.)
viel für die B
ältern Schweiter heiratete deren Gatte, ber Theater:
direftor und Scaufpieler Eduard Stiernftröm,
feine Schwägerin, die, 1877 vermwitwet, einige
Sabre das durch ihren Mann gegründete Neue
Theater zu Stodholm leitete.
Grau Canaria, die zweitgrößte ber Canari⸗
ſchen Inſeln
nern in 21 Drtichaften. Die Injel, von 56 km
Durchmeſſer, hat eine rundliche Geftalt und ift ein | fi
bomförmiger erloſchener Vulkan; an die Norboft:
feite f liebt die Heine Halbinfel Yaleta von neuerer
vulkaniſcher Bildung. Zwiſchen dem 1951 m hohen
Pico be [08 Pechos, dem 1862 m hohen Nublo und
dem 1849 m hohenSaucillo ift der weite, tiefe Schlund | t
der fog. Ealdera eingeienlt. Wegen ihrer Brodul:
tion ih dieſe Inſel die wichtigfte des Archipels;
es gebeilhen auf ihr alle Kulturpflanzen Europas
und des Drient3, und bie Bilanzungen find überall
in gutem Zuftande. Auch Rindvieh⸗, Schaf: und
Biegenzudt find erfolgrei. Die Inſel befigt mehr
ald 100 Seeſchiffe und zahlreihe Fiſcherboote.
Las Balmaz, Hauptitadt der Inſel und der ai
Civilprovinz des Argipeld, an ber Norboftlüfte,
äblt (1877) 17661 E. und ift Feſtung mit einer
Schönen got. Kathedrale, einem biſchöflichen Palaft,
Schiffswerften, Seebäbern und Schulen. 1
del ift lebhaft. Der alte canarifche Herricherfig ift
das Städten Saldar. ©. wurde 1478—83 von
ug, EL ), d 5 Bes dgebiet
rau⸗Chaeo (El⸗), d. h. gro agdgebiet,
auch Chaco Gualambaͤ oder ich El:
Chaco (richtiger Chacu), ift der Geſamtname für
die weiten Ebenen (Llanos) im centralen Südame:
rila, füdlih von ber Waſſerſcheide zwiſchen dem La
giata und Amazonenftron. Nach Süden reicht der
. bi3 zum Rio Salado ($uramento), ber ihn von
ben Pampas ftheidet; nach Norden geht er allmaͤh⸗
li in die höher liegenden Zlano8 de Chiquitos
(2lano8 de Santa:Cruz) über, durch welche er mit | ©
den Ebenen ded Amazonas in Verbindung jtebt.
Früher ven man ben Chaco großenteil3 für eine
waſſerloſe Wüfte; nähere Belanntfchaft hat aber
peseint, daß der größte Zeil desfelben außerordent:
id) fruchtbar iſt; die Ebenen find abwechſelnd von
Wäldern und Wieſen bededt, und die Wälder eigen
namentlid an ben Ufern des Bermeio und hi co
mayo eine Üppigteit, die fie den brafil. Urwäldern
an die Seite ftellt. Zahlreiche Lagunen unterbrechen
die Flaͤche, verfiegen aber gegen Ende der trodenen
Jahreszeit. Mit dem im Oltober eintretenden Re:
gen beginnen die Fluͤſſe zu ſchwellen und Aberfluten
einen breiten Gürtel zu beiven Seiten, der infolge
deflen eine außerordentliche Stuchtbarfeit entjaltet.
Für die Viehzucht eignet fi) das ganze Gebiet in viel
höherın Grade als die Bampas, da beim Eintreten
der Dürre das Vieh in die Wälder getrieben wird
und fi von den Früchten der Chañar, Algarrobo
u. ſ. w. ernähren lann. Das Klima zeichnet ſich
durch ſchnelle Temperaturwechſel aus, die in einem
Tage 18° R. betragen koͤnnen; die hoͤchſte Sommer⸗
temperatur iſt +36°, bie tiefſte im Winter +7°.
Die „nbianer de Chaco, auf 30—40000 geſchaͤßt
zerfallen in mehrere Stämme, bie fih hauptfädli
an den Ufern der Flüfie aufbalten. Politiſch ges
hört der Zeil des Chaco, welcher nördlid von
22° füdI. Br. liegt, zu Bolivia; füdlich davon bildet
ne geleiftet. _ Nach dem Tode der | erj
1667 qkm groß, mit 90080 Bemwoh: | W
Der Hans | Fr
Gran⸗Canaria — Granden
der Bilcomayo bie Grenze zwifchen Paraguay unl
Argentina. Die Kolonijation im argentin. Chact
tredt fi nur auf einzelne Anfiedelungen läng:
bes Bermejo und Salabo; darunter find die wid)
tioften Avellaneda, 1879 gegründet, 1880 mi
1077 €. ; Refiftencia, 1878 gegründet, mit 878 €.
Grand, grober, aus Heinen Steinen befteben
ber Kiesſand; im Bergwefen: mit ein gepochten
Duarze vermifchter Lehm; nieberbeutfch auch fein:
eizenlleie, daher Grandmehl, grobes, mi
Kleie vermifchtes Mehl; grandig, ®. enthaltend
iefig. Chariton
rand⸗Chariton, lub in Nordamerika, ſ
Graud' Gombe (da , Gemeinde im franz. De
part. Sara, Arrondiffement Alais, 14 kmim AND
von Alais, am Gardon d'Alais, in einem Gevennen
bale, an der Linie St. Germain des Foſſes⸗Nime⸗
ber Baribı£gon. Dittelmerrbahn, zählt (1876) 5342
ald Gemeinde 10152 E., die in den Steinkohlen:
werten ber Umgegend arbeiten, aud) Bint: und
Bleihütten und eine Glashütte unterhalten.
Graub:Eouroune, Fleden im franz. Depart.
der Untern Seine, Arrondifiement Rouen, 12 km
im SSW. von Rouen, nahe am linten Seine:Ufer
und dem Rouvraymwalde, an der Eifenbahn Eibeuf:
Rouen, zählt 1400 E. und hat Fiſcherei und Zul:
fabrilation. Hier beftand 31. Dez. 1870 das preuß.
erſte Armeelorps ein fiegreihes Gefecht gegen die
anzofen.
Grand-äuco (fr}.), Großherzog, auch Großfürft:
Grande-duchesse, Gro ogin, Sroßfürftin.
Grande Chartrenfe (2a 7 Obartreufe,
Grande Eau (La), ein rechter Rebenfluß des
Rhöne im Bezirk Wigle des Ihweiz. Kantons Waadt
entipringt al8 wildes Bergwaſſer etwa 2400 m übeı
bem Meere aus ben Gletſchern des Creur be Champ
am Norbabfturz ber Diableretö (f. d.), empfängt
vom Oldenhorn ber den Dard, ber einen prächtigen
Waſſerfall Dildet, fließt dann in weſtnordweſtl. Rich
tung durch das liebliche Alpenthal Drmont, wen
bet fidh bei Sepey Ormont deſſous, 1129 m) nad
W. und tritt bei Aigle (419m) in die Rhöneebene
um 3 km weiter weitli, 400 m über dem Meere
nad) 27 km langem Lauf u münden. Durd da!
Thal des G., das namentlich in den obern Stufe
herrliche Alpenlandſchaften bildet und von Zourifteı
viel beſucht wird, führt von der Station Aigle de
Linie Saufarne-St.: aurice der Schweizerischen
: | Weitbahn eine Fahrſtraße zum Pillonpaß (1652 m
und nad) Gfteig im bernifchen Saanenlande. Be
Denen zweigt von berfelben nördlich die Poſtſtraß
über den Paß Les Mofies (1809 m) nach Chäten:
d'Der im waadtländifhen Pays b’
Granden (pan. Grandes)
Reiche fit dem 13. Jatıh. die Vornehmſten de
hoben Adels oder ber jog. reihen Leute (Rico
hombres), zu denen außer den Verwandten be
königl. Hauſes alle die durch Güterreihtum un
Ahnen ausgezeichneten Männer aus den Rico
hombres gerechnet wurden, weldyen ber König burc
Erteilung de3 Banners das Recht gegeben hattı
eigene Söldner zu werben. Die ©. vererbten ihr
ürde auf ibre Nachlommen und teilten alle Bor
rechte des ir en Adels. Sie beſaßen gemwilfe könig!
Lehne , wofür fie dem König, neben einer verhält
nismäßigen Anzahl von Lanzen, deren jede au
einem Ritter mit vier bis fünf gerüfteten Leute
beitanb,, zum Kriegsdienft verpflichtet waren, un
tonnten biefe Lehne nur in gewiſſen, gefepli
baut ab.
ießen im caftıl
Grande nation — Grand-prevöt
kirmnten Füllen verlieren. Auch warenfie freivon
Stzuern, durften obne befondern Auftrag des Kö:
ng: vor kei erlichen oder zeinlichen Richter
zrdert werben und konnten famt ihren Bafallen
usehabert das Heich verlaſſen, um einem andern
res felbft gegen ipren Lehnsherrn zu dienen,
*deũ es ihnen als ——
ister dieſen allgemeinen Vorrechten des hohen Adels
a m Anſpruche auf die erſten Staatswurden
ern ihnen noch andere Auszeichnungen zu, wor:
zn deionders das Recht gehörte, bei allen öffent:
sa handlungen in Gegenwart des Königs mit
er Erlaubnis das Haupt zu bededen, ein Bor:
x. les fie mit den jog. Titulados, den Her:
‚ca ınd Grafen, teilten. Der König rebete den
'zd mi primo, d. i. mein Better, an, während
zen andern vom hohen Adel nur mit mi pa-
di. mein — , anzebete. b In en
sserfammmlungen faßen fie unmittelbar na
e külsten unb vor den Titulados. Sie hatten
1 3atritt ın den Balaft und die Gemädher des
=. Dur Ferdinand und Iſabella wurde
x ver Leitung des Traftvollen Ximenes bie
ka ni Lehnadels gebrochen, ſodaß am Ende
8. . mit den Vorrechten der ©. auch
en dohen Adels fait ganz befeitigt waren.
ar Nachfolger, Karl V., machte aus bem
znsgen Lehna (einen abhängigen Hofadel.
San anden nun drei alungigen Bot Den
® mem Klafie befahl der König, fich zu be:
er ie ihn de hatten; die der zweiten
Ik aneten dieſen Befehl, fobald fie geredet
ı € mb hörten des Königs Antwort mit be:
2 Saupte; bie der dritten Klaſſe empfingen
= enhdem fie des Königs Antwort vernommen,
4, ſich zu bedbeden. Alle ©. führten den
Srellenz. Die brei Klaſſen blieben; doch bie
tuuzterichiede veralteten allmählich. Unter der
uug Joſeph Bonapartes und durch die Ne:
"m wurde die Srandenwürde gaͤnzlich auf:
=, m Ben [pätern Reitaurationen aber wieder:
ut, j ohne befondere mejentlihe Bor:
— Bol. Hopf in Erfh und Grubers «Allgemei⸗
- Sxyllopädie» (Gelt. 1, Bd. 79, Lpʒ. 1865).
Grande nation (frz., «Große Nation»),
-"Seaihuung
RL efımbener
der granzofen, ift ein von Rapos
Ausdrud, den er zuerftin der 1797
2 Berfaffen Italiens an die Italiener gerichteten
-Asmatıon gebraudte und der namentlich vor
2 Teutih- Aranzöfiichen Kriege von 1870 unb
IJein Stichwort des franı. Chauvinismus war.
Graubes Nonffed, ein Maſſiv der franz. Al:
= 528 ich durch feine auſsgedehnten Bletfcher aus⸗
mei; es t fih auf der Grenze der Depart.
-20gen unb
Iſere, und gehört zur Waſſer⸗
x zwiſchen Arc Und omande. Die beiden hoͤch⸗
:Bapfel meſſen 3473 m, nämlich der Pic de l'Eten⸗
=) oder die Cofta:blanca im W., und La Scie im
w Drücke der ©. Die Eiämeere der ©. fpeifen
ı Asmandde und deren Zufluß Cau d'Olle; nur
EteSorlin⸗Gletſcher den Arvan, welcher ober:
w een St.⸗Jean⸗-de⸗Maurienne zum Arc flieht.
&randsur (frj.), Größe, Hoheit, Orhabenbeit;
= Iıtel der franz. Biichöfe (feit 1630) und folder
ger Herren, welche nicht den Titel Altesse oder
:eBence hatten.
Grandeza (ipan.;, ital. Grandezza), Größe,
‚ter; Werde eined Granden (f. d.) und dieſer
Svxcrqhendes gravitätifches Benehmen.
285
Graudidier (Phil. Andre), Geſchichtſchreiber,
geb. 9. Nov. 1752 in Straßburg, mar dort Ardhi:
var, fpäter Kanonilus am Münfter und lönigl.
itoriograp). Er ftarb 11. Oft. 1787 in der Abtei
üpel im Sundgau. G. fhrieb: «Histoire de
V’&vech6 et des Ev&ques de Strasbourg» (2 Bbe.,
Straßb. 1777—78) und «Histoire eccl&siastique,
militaire, civile et litt6raire de la province d’Al-
sace» (Straßb. 1787). Aus feinem Nachlaß gab
Liblin heraus: «Oeuvres insdites de G.» (6 Bbe.,
Colmar 1865—68).
‚Grandiflorus (lat.), großblütig, Beiname
vieler Pflanzen, die fih durch große Vlüten aus:
zeichnen, wie Prunella grandifiora, Epilobium
grandiflorum u, f, w.
Graudidß (ital.), drokartig, in großem Stil;
Grandiofität, Grobartigfeit.
Graudifon, der Helb eines engl. Romans von
Samuel Rihardfon.
Grandiunction-Kanal, Kanal in England,
beginnt bei Brentford an der Themfe, burchzieht
die Grafſchaft Midblefer, Hertford, Bedford,
Buckingham und Northampton und endigt bet
Brauniton in den Orforb: Kanal; er ift 163 km lang.
Graudlien, See im franz. Depart. der Untern
Loire, etwa 15 km im SW. von Nantes, 7000 ha
groß, 9 km lang, 6 km breit, ift von ſchwammigem
und fumpfigem Boben umgeben und bat im Mittel
nur 90 cm Tiefe. In ihn ergießt fih der Ognon
und die aus der Vendee kommende Boulogne, und
aus ihm fließt bei Bouaye ber Acheneau oder Che:
neau, welcher jhiffbar it, und unter bem Namen
Gtier de Buzay links in die Loire mündet. Der
ſchreiche See fällt in der Hige, fteigt nach dem
egen und überſchwemmt feine Ufer.
and-malitre (frz.), Großmeiſter; G. de la
garderobe, golamt am franz. Hofe (feit 1669
und fpäter auch an andern Höfen), deflen Sn:
baber urfprünglih dem Koͤnig beim An: und Aus:
leiden behilflich war und für defien Garderobe au
forgen batte; G. des arbalötriers (Grob:
meiſter der Armbruſtſchutzen), hatte in Frankreich
vor Einführung der Artillerie den Oberbefehl über
die Armbruftihügen und fpäter alle Truppen,
melde die Kriegämafchinen verfertigten und band:
babten; die Würde beitand bi 1524; G. de
l’artillerie, eine 1515 in Frankreich geſchaffene
MWürde (von 1479 bis 1515 gab es aber bereits
einen Maitre general de l’artillerie), deren Sn:
baber den Oberbefehl über die gefamte Infanterie
und die Aufficht über alle Belagerungsarbeiten
hatte; die Würde beitand bis 1755; G.de France,
im monard). Frankreich ſoviel wie Oberhofmeilter
des König?.
Grandpre, Fleden im franz. Depart. ber Ar:
dennen, Arrondilfement Vouziers, 17 km im SO.
von Vouziers, an ber zur Aisne fließenden Wire,
und an der Solalbahn Vouzier3:Apremont, bat
Gijenerzgruben und Schmelzhütten undzählt 14006.
Unmeit im Argonnerwald ıft das Defil€ von ©.,
wo 14. Sept. 1792 bie Franzoſen von Glerfayt ge:
Schlagen wurden. ,
GSranbprt, dog im brit. Rorbamerila, Do:
minion of Canada, Provinz Neufhottland, Graf:
(haft King, am linken Ufer des Baſſins des Mines,
ie erfte europ. Anfiedelung in Reuichottland, 1604
gegründet, belannt geworden durch Longfellows
Gedicht rvangeiine
Grand vöt (fr3.), Oberbofrichter.
286
Grand Re
im nordam
lich Don Mi
Faͤllen des
&, Hauptſtadt des County Kent
— — Sm john | "ee
nfee entfe an en 5m
ja Awer beiben Seiten
u Im J. 1870 He jr 16507 G., 1880
aber bereits sie ®. ner Ken freu 6 Gifew
bahnen: die Detrsit und Rilwaulee um Sn
diana, Grand River:Divifion der Midi —* en⸗
tral, a idee of Ihe Michigan
und Midigen:
* N) 16 und Zafe: Share Die to often —
* durch die F
zweier Kanäle — induftrielen * en —*
welche hauptjaͤchlich Bretter, Fenlter und Jalouſien,
Fäffer und Dauben, Wagen und —— fabri⸗
zieren. In der Nähe finden
Stalllager von ausgezeichneter
te. G. iß in adt
Bezirle eingeteilt und Siß ber Bereinigten-Staaien: |
Gerichtshöfe; es hat zwei Banken mit 700000 Doll,
Kapital und 20 Kirchen. ©. wurde 1833 angelegt
und 1850 ala Stadt inkorporiert.
er Grand-Seigneur (fr;.), Großherr (Titel bes
ulta
ns)
Graudfon oder Sranfor, beuti
fee, die Hauptitat des aleidnamigen
ſchweiz granlong Waadt, liegt 445 m
Deere, 3 km nördlich von Hocrkon auf dem Tinten
Ufer des Reuenburgeriees an der Linie Reuenburg-
Dverdon :Laufanne ber Deijericen. ——7
beſitzt eine alte Kirche, Is vieltürmige
Schloß, eine große Giarsenaie und ahlt Re)
1742 meilt reform. €. (88 4 s). Das Schloß} «
G. war einft der Stammfis des in ber jchweis. | m
Geſchichte betannten Rh reiheren gleihen Namens,
ging nad) den Grlöjden berie 1397 an das
Haus Chalons über und wurde 1475 nom Bern er:
obert, 1476 aber von Karl dem Kahnen eingenom-
wien, "der gegen fein gegebenes Wort die bernijche
Befapung teils auffnüpfen, teild im See estränfen
ließ. Drei Zage naher, 9. per} 1476, wurde uns
weit ©, bie S son ©. in welcher
20.000 Eidgenotjen 51350000 Data: burgund.
Heer — und das ch Lager des Herzogs
an inbemielben Sabre Kein Stat und
G. durch deu — von Freiburg als
—— — Herrſchaft an Bern und Freiburg, deren
Landvagte bis 1798 auf dem Schloffe Grandton re:
fibierten. Durch die Staatsumwälzung von 1798
fam die Landſchaft G. an den Kanton Leman der
Helvetiſchen lil, durch die Mediationsakte
1803 an ben fhweiz. Renton Waodt, in dem fie
einen eigenen Bezirt bildet Dom Ufer bes Neuen:
r
Gran:
irl3 des
t dem
13018 E. meift reform. Konfeſſion und Zunge,
deren Saupieswerböquellen ber Ar und
Weinbau, die Alpenwirtſchaft, bie Tabalsfabrita:
tion, u und die Fabrikation von Uhren und Spiel:
Graub-Terre, Teil von Guadeloupe (f. b.).
Grandtrunt:Kanal, ein 1766-77 erbauter
Kanal in England, burd iebt die Grafſchaften
er, Staflerd und Der y und verbindet den
2 nit dem Treat, ſomit die Iriſche See mit
bat bei einer Zänge von 150 km
30 Schl —* — uf 2633 m weit durch einen
Berg bei dar
ranb- Dentton, MWinterung, cin 1427 m
hoher Gipfel der Bogefen bei Wildenltein im Kreife
*
Saß-, Gips: und | ber
gerfeed bis zu den Kämmen be3 Jura auge —— R
dehnt, umfaßt berfelbe ein Arcal von >” aa nit lee |
Grand Rapids — Grangemouth
= — Dbereifeh, oſtlich wor
som © Gerard, ge
aturgeichser
ne und Karit
Sex, 1808 —— im Nancy, „ping vo feinen
ben erſten Unterrich
———
feige 55 —
zu Derübemtheit durch a t
polit. —S —
— ae Bit, Se
innt die
—F Hr een n
**
3, — won
wit um
un
rn
a mit —— Sinbilbungstzeft
‚ wie «Scäues de la vie priv
publique des animaux», «Les cent proverbes
Lea petikes miiseada ia vie —3 «L’ —*
ölli — ——— erhal G ee
* ig Neben ve im RS
jun und
ris 17
ru Cam oiß Marius), Blaler, geb. i
ig 1774, nahe zwar bei David anfärgli Unte
richt, bat ſich jedoch auf ganz eigenartige Wet
von ber teniiche
itellung ausgehend, mit berfelben hier. St
* verbinden wußie. Gin Bild eines —
ang ihm 1801 den Fer Preis der Aladeri
* —A ihm den in Rem. Na
ri rüdgelehrt ex eine auine
fruchtbare tbare Rrobuliion. us alien bradte
Anzahl Kompofitionen mit, meift romantif
—— von Bauten, Ki Krenjgängen u...
in en Aolocit has vie Sattheit und ie dur burd «
**
obſcur
inakothel zu Ranchen
in
und angene x,
a Bir die Galerie Leuchtenberg nach Pete
burg — Der Gang Beatrice Ceucis
—3— eine durch jeine Forugebu
* —2*— n, wenn auch nicht frei m
—2— ——— —— find: Kettit
Bouillon hängt bi Wafien
Heili Grabe ——— — der Shriften
ben röuL. —* bie befreiten Chriſten
lebte in deu leßten Jahren wieden in feiner
terabt, wo er 21. Roo, 184 184
rangemouth, Torf in der tt. Grafſch
Stirling an ber Mündung be3 Carron und |
Glydelanals in den Forth und an der Schottiid
Gentralbabn, 29 kn im BRD, von ECdinbu
Granger — Granier de Caſſagnac 287
eh, iſt ein aufblabenber, erft 1771 gegründeter | villy ein neues Wochenblatt: «Le R&veil», wel
* mit 2600 E., der hauptfä u Silen. aber teinen langen Beftand hatte. G. übernahm
, Bolle und Koblen au hiffe | nun die Leitung des days, fodann 1. Yan. 1863
m fertigt. Es iſt der Dafen für | die der «Nation», en Wahlen von 1863
som am Forth geworben und fteht in regel: wurde er wiederum *— Bit. Im %. 1866 als
B 227; Berblabung. m mit London, Rotterdam,
wahrrg und Stettin. ‚Sauptoegenftände der Eins
ahad: Getreide, Hanf und Lein.
Geanger® cheun enbefiher, foviel wie
lee, von , Scheune) namnte fich eine
am oh Gtaaten nordamerit. Union
⁊ *raj
** welche Die n
‚ct ver Daß beiweglii e Kapital für gefährbet
-: od von der Einmi ber „gelebeebenben
ed Abhilfe für —— — den erwartete
= erlangte. eten fi ihre An:
aegen bie Fear ecke Frachtſaͤße fe
recht willen und ven Monopol A brechen ®
21. Die nn dehn dehnte ſich von Illinois
* 8 rbauenden Staaten,
pe 3 —— Winde Fe
einen langen Beſtan
, * erli zwar Geſete, welche den
weine niedrigere, von den G. diltierte Fracht⸗
erpangen; indeffen lfen ſich die geſchä⸗
x Sahmen damit, daß fie in diefen Staaten
wxt feine Sroöien annahmen, ſodaß die ©.
mat das Geld für neue
afiht auf Gewinn ni
nit auftreiben ließ. Die
itation, die eine Frucht
— Bunt 1873 war, geriet jebt bald
Nade bet Handwerfsyolititer, worauf dann
* wieder in den beiden großen Barteien
‚mm. Schon bei ber —— von
—** die G. A en In Metz —— 5
bemier de Gaffagnae (Abo Eigentii
! —* da der Beiname de F fagnac
eu , irrtumlichen Angabe, er ſei in
ee Drie Gaflagnac geboren, berubr, franz.
12. Aug. 1808 zu Bergelle (jet
un im Depart. Gers, Bene ba3
wär zu — „ging 1882 nad) Ba
* hin Bor &r 9 os A ——
ittor a ufpicien Mitarbeiter
al des Débatas. Die raube und biffige
3 kiser Kritit mißfiel dem ültern Bertin, war
Eee Empfehlung bei @. de Girarbin, ber ihn
! ie «Premes auwarb. Far biejelbe fchrieb er
ie und mb erregte viel Lärm durch
> olios (dalt. I. "8 pl. Sasabn =
oli
Pe ach —E an
jomal «Le Globe» und begründete 1846,
ar) ine neue, ebenfo ulteas
* —* : «L’Epogne», Na
—— begab er ſih
—
Zu
feine Heimat umb
bis 1850, wo er die Redaction des
' ar ſbernahm und leich Mitarbeiter am
'" “titationnels wur d
187 mienergemd lt, ice, aa ye
wit größter n ichkeit, au
Skin wie in der Journaliſtit die konſer⸗
Jarereſſen und ftiftete mit VBarbey d'Aure⸗
hefredacteur zum «Pays» zurüdgelehrt, beri
feinen Sohn Paul als Mitredacteur, und die
emit dieſes Blattes erreichte nun einen immer
öhern Grab der Heftigfeit; 1868 wurde G. mit
eröme David eins ber Häupter bes ——
tiſtenvereins der Rue de Arcade, der ſich zum
Zweck eines entſchiedenen Widerftandes gegen libe:
tale Konzeſſionen gebildet hatte. Na ben Sturze
des zweiten Kaiſerreichs ging er nd Def, und
gründete hier bas das Journal « weldyes
die « Appellation ana Bolt> als einziges und un:
tenglihen Rettungsmittel für Frantreich forderte.
Bei den Deputiertenwahlen im Febr. 1876 wurde
. file das Arrondifleıment Mirande (im Depart.
Gerb) gewählt. ©. verfaßte a0 veiche hiſtor. Werte,
unter denen zu nennen find: «Histoire des classcs
ouvritres et des classes bourgeoises» (Par. 1837),
«Histoire des classes nobles et des classes ano-
blies» (Bar. 1840), «Histoire des causes de la ré-
volution francaises (4 Bde., Par. 1850), «Histoire
du directoire» (3 Bbe., Bar. 1851—56), «Histoire
de la chute du roi Louis-Philippe, de la revolu-
tion de fövrier et du rötablissement de l’empire»
(2 Bde., Par. 1857), «Histoire des Girondins et
des massacres de septembre» (2 Bde., Bar. 1860)
u. ſ. w. Troß fließender und dabei fraftooller it
ftellung treten in dieſen Arbeiten Mangelbaf
teit der Forſchung und Barteilichleit des —
er ©. ftarb auf feinem Landſi ib G oufoume bei
laiſance im ea Gers 31. Ja
Grauier d Teller (Baul Adolphe Maric
Prosper de), ‚Fran Publiziſt, Sohn des vorigen,
jeb. 2. Dez. 1848 zu nis» batte ſich vor feinem
ten in der polit. Journaliftit durch feine
ma loſen Kritilen und die dadurch veranlaßten
häufigen Duelle einen Namen pema At. ©
ter bra Me In 1866 Tender, it. De don des * in
imperialiſtiſcher Ten ierten «Pays» an
Hier entwidelte CR einen fan on Berteiiien fr
die Sa Familie.
ben erften An der franz. Armee, trat. ji
als enmilliger Gemeiner unter bie Yuaven, wurde
bei gefangen genommen, na 9 Deuifchland
abgeführt und in der ——e Ieali { interniert.
Nah feiner Ruckehr nad) Fran trat er an die
Spipe bei „Bayan M um fofort mit allen Kräften auf
die Rackkeht Kaiſertums binzuarbeiten.
Febr. 1876 Ne ehe er für das Arrondifiement Con⸗
dom (im Depart. Gers) in die Deputiertentammer
g It und o eiNi nun feine polit. Degner mit maß
Iofer Deitigtett Im DE. 1877 wiedergewählt,
der Yes | riet Marical Ric. Maben zu einem
— und warf ſi Ir zum Verteidiger ber
offiziellen Kandidaturen Bei den Mandate:
peüfungen wurde feine Wahl im Oft. 1878 zwar
für ungiltig erllärt; G. warb aber 2. sehr. 1879
vom Arron ement Condom wiedergemwäßlt.
Einen großen erzente er am 16. Juni, in:
dem er Jules at Faͤlſchung von Attenftäden
befchuldigte un bie Regierung für eine infame er»
Härte. Er wurde dafür a rl drei Tage aus der
Hammer ausgeſchloſſen. Nach dem Tode bes Prin⸗
zen Louis Napoleon forderte er die Anerlenmung
des Prinzen Bictor Rupoleon. des Altern Sohnes
288
eröme Napoleons, als Chef der vonapartiftifchen
artei. Bei den Wahlen vom 21. Aug. 1881 ward
er im Wahlkreis Mirande, an der Stelle feines
Bruberd Georges, ald «Kandidat des Hafled gegen
die Republiks von neuem in die Kammer gewählt.
Granit, in der Mehrzahl Granili, d. h. Gran:
en, bis Ende April 1849 (Einführung des rufl.
Mapiyftems) ein Meines Gewicht im Königreich
Polen von 8 mg und auch fo eingeteilt, Y,, des
Gran. Das Pfund hatte 50688 Granili.
Granikus (grch. Granikos), Heiner Zluß im
norbieitl. Kleinafien, der von der Norbleite des
Gebirges Ida vom Berge Kotylos ber zu der Pro:
pontis flieht, mo weltlid von feiner Mündung die
Stadt Priapos lag. gebt führt der Fluß den Na:
men Kodſcha⸗tſchai. Berühmt iſt der G. dadurch,
daß Alerander d. Gr., nachdem er über den Helles:
pont gelebt. an ihm feinen eriten Sieg über die
Perſer im Mai 334 v. Chr. erfocht. Die per. Heer:
führer waren die Satrapen von Jonien und Lydien
und von dem bellespontiihen Phrygien; wider ben
Eugen Nat des zu ihnen baltenden griech. Feldherrn
Memnon vön Rhodos, der fie zu beftimmen fuchte,
Alerander durch Berwültung des Landes zum Nüd:
zug zu nötigen, machten Sie ibm den libergang
itreitig und jtellten ſich zu einer Schlacht, welche
mit ihrer Niederlage endete.
Granit (von grenum, das Korn) ift ein grob:
förnig: bis feinlörnigsfryftallinifches Geftein, an
welchem ſich überall Orthoklas, Duarz und ein
Plagioklas beteiligen; zu Dem wefentlichen Beitande
der ©. im allgemeinen gehören ferner Magnefia-
glimmer, Kaliglimmer und Hornblende, welde in:
deſſen nicht in ſämtlichen Varietäten vorlommen.
Diele Gemengteile find völlig regello® und ohne
Varalleliamus angeoronet. Der Orthollas ift auf
ben frühen Spaltungsfläden ſtark perimutterglän-
zend, meilt rötlihweiß, fleiichrot, gelblich: ober
graulichweiß, in einfachen Kryftallen ober Zwillingen
vorhanden, und wird manchmal von Mikrollin be:
pleite Der geitreifte trilline Feldfpat, wie es
ıheint meiltend Oligoklas, unterfcheidet fih von
ihm oft fhon durch feine geringere Pellucidität,
dur mattern Glanz und geringere Friſche, röt-
lien Orthoklaſen gegenüber auch durch bellere
Farbe. Der an milrof topiigen Flaſſigkeitsein⸗
ſchluſſen meiſt ſehr reihe Quarz bildet rundliche
oder edige Körner, hoͤchſt ſelten nur Kryſtalle, und
ift wohl im Granitgemenge das am fpäteften feſt
newordene Mineral. Der Magnefiaglimmer (Bio:
tit) iſt dunkelbraun oder eifenfchwarz, ber Kaliglim⸗
mer (Muscovit) filberweiß. Als zwar unweſent⸗
lidje, aber faſt konſtant vorhandene Gemengteile
find Apatit und Magnetit, aud Zirkon, ala manch⸗
mal reihlih vorhanden Zitanit, Augit, Calcit zu
nennen. Indem in dem fonft gleihmäßig lörnigen
Gemenge große Orthollaskryſtalle heroortreten,
entwidelt ih ber porphyrartige G. Ab und zu
tommt aud ein poröfes oder cavernöfes Gefüge
vor, wobei alddann die Innenwände der Drufen
mit Kroftallen von Selbipat, Duar; und andern
Mineralien auögelleidet find. An ben Grenzen grö:
berer granitifcher Ablagerungen gewinnen bie @ltm:
merlamellen manchmal eine mehr ober weniger pa-
rallele Lagerung, wodurch Varietäten enhehen,
welche man am beiten als fchieferigen ober flaſeri⸗
gen G., minder gut ald Gneisgranit bezeichnet, um
die — fern zu halten, als ob dieſe Geſteine
geologiſch etwas mit Gneis zu thun hätten. Die
gepadt ſind, oder auf den Gipfeln
Granik — Granit
Granitmaſſen behalten in der Regel die Größe
Korns auf weite Gritredung bin bei, und ein rat
Wechſel Desfelben gehört zu den ESeltenbeiten. €
reich ıft der G. an accefforifhen Gemengteilen: ,
ter denen namenttih zu nennen find: Zurma
Epibot, Eordierit, Beryll und Smaragd, Gra
Andalufit, Cyanit, Korund, Wernerit, Flußi
Gifenglanz, Wolframit, Sinntein, Gadolinit,
lumbit, olpbbänglany, tapbit. Übergänge
den insbeſondere ftatt in Quarzpor Ir in Sy
und Diorit, in Greifen. Als typiſches Mittel
dem. Zufammenfegung, berechnet aus ſehr
—5 Analyſen, kann man betrachten: 72 P
Kieſelſäure, 16 Thonerde, 1,5 Gifenorybul co
Orvd, 1,5 Kalt, 0,5 Maognelia, 6,5 Rali, 2,5 Natr
jodaß der ©. im allgemeinen eine ganz ähnl
Subſtanz darftellt, wie ber Ouarzporphyr und.
Rhyolith; dach gibt ed au ©. (Sodagranı
genennt), in melden das Stali vom Ratron ük
wogen wird. Das Ipegifiihe Gewicht ſchwankt
Mittel zwiſchen 2,63 und 2,6s.
Nach den neuern Unterfuchungen und Geſich
puntten gliedert ſich Die Oruppe des G. folgend:
maßen: 1) Biotitgranit, mit Orthollas, Magi
Ha3, Quarz und bloß Ma nefiaglimmer,, ba
bornblendefrei, bald acceſſoriſch Hornblende fi
tend, ift die verbreitetite Abart (deshalb unzw
mäßigermeife als Granitit bezeichnet), wel,
ſtark zu porpbyrartiger Yuabilbung neigt, relaı
viel Plagioklas hält, aber weniger Quarz führt «
der Diuscovitgranit. 2) Muscovitgranit, ı
Orthotlas, Plagioflas, viel Duarz und bloß Ha
glimmer‘ bildet meiſtens keine ſehr unfangreidı
Maſſen, gewöhnli nur Gänge, neigt zu drufig
Struftur und pflegt entweder ſehr feinlörnig (da
recht glimmerarm) ober ſehr groblörnig zu fein ti
legtern Falle reich an Accefiorien und Begmat
genonnb). Aees aneriget Granit, m
thollas, Plagiollad, Quarz, Kaliglimmer uı
Dtagnefioglimmer, lange nicht fo weit verbreil
als der Biotitgranit (deshalb minder gut ala eigeı
liher G. bezeichnet), faſt ſtets —
een deeanitedg Amp ibolgrani
mit Orthollag, Plagiollas, Quarz und Hornblent
bald biotitfrei, bal ee und dann wo
in die erfte Abteilung übergebend. Geſteine, wel«
neben den lonitanten Gemengteilen noch Hox
blende und Biotit in gleihem Maße enthalten, h
man als fünftes Glieb, ald Hornblende-Bi,
titgranite, unterfchieden. Der in den SI
verbreitete Frotogingramit ift eineAbart, wel
ftatt oder neben dem Glimmer Tallk⸗ oder Chlor
Inmellen befist, wodurch häufig eine gewiſſe Sch!
ferigleit bervorgebradht wird. Der fog. rif
ranit, welder nur he von untergeoroneli
ngen, Stöden oder Bartien derfelben erfchein
beſteht aus Kalifeldfpat (Orthollas oder Mikroklin
durchwachſen von zahlreihen und parallelen ſch
ligen Duarzitengeln, die im Querbruch mit bebrä
ſchen 3 Bnlichleit haben. |
Der ©. ift ein maſſiges Geftein, ohne eigentlid
Schichtung, dagegen vielfach mit einer Zerkinftuns
auch mit einer bankförmigen, polyebrifchen,, bie
weilen mit einer fäulenförmigen oder tugelförm!
nen Abfonderung verfeben. Die banlförnige At
jonberung liefert bei beginnender Berwitterun
matrapen: ober wollfadähnliche Sefteinblöde, weldı
oft zu mächtigen cyllopiihen Mauern ufamen
et Berg
Granitelo — Granitit
—— Lee bie mil
— ——
der V g werden die Al⸗
Car anfernt * ber daB —— beiel ti
nor ald das Kali), der Kalt nimmt ab
en aub Ei ft mächft, um ein — wohl
24 die Kieſelſaͤure, die T ee bleint
-iih tsmftant. Ehliehlic —*— bie
‚tang bes ©. in einer Umwand feiner fe
Beranbteile zu Kaolin oder E bon, we Fa
en Dun törner noch enthält.
erfcheint der ©. bisweilen
ng_in fehr weiter Ver:
nb, in der Lau⸗
in Sibirien).
orftellung ge
lagerungen
—— find, bald aber 2 die
en p
nit
* * bif ——
25. hpeburten Gruptio
ein Erftarrung we
—
it An hr —
erabeet Re — uueelbe, a
bie U tafl db
u em; bie at ern de SAH
— von ſog. inoen
ger
ondere te
ee nolakomt, ® em, *
— Spinell;
Ki *8
= Edi es,
re, bie Einfhliehung von en durch⸗
Senen eins welche aus ber Tiefe ſtam⸗Im
xı, und andere Itnifle laflen an der
ber meiften Granitvorkommniſſe nicht
find bi 8 ir I niemals in See
'nı beutigen baren nbe ge
zen: Die Homefenheit vi von m ihe erden
ru sitiffien in den Gemengteile nel
zerer echt kauſtiſchen —— auf dad Neben,
Vssrdistisns- Beriton. 13 Hufl. VIII.
, — zu Paris u. ſ. w.); bie 7
289
geftein, das Fehlen einer glafigen Ausbildungs⸗
weiſe des mas, dieſe Punkte erweiſen, daf die
G. nicht als eigentlich geſchmolzene Maſſen empor⸗
gedrungen find, ‚ mogegenbic außerordentliche Menge
von wäflerigen m Meinen bei Einfchlüffen in den
Aus en berielben auf einen bebeutend durchwäſſer⸗
uftand bes eruptiven Granitmagmas bin:
—RX Bezüglich des geolog. Alters find faſt alle
®. jünger y die älteften kryſtalliniſchen Schiefer:
pekeine (3. B. Gneis, Olimmerfchiefer), die meiiten
ogar jünger ald die filurif :bevoniiche Formas
tiondgruppe. Wenn aber auch bie Haupteruption
ber ©. in die paläozoifche Zeit fällt, fo find doch
au Bunte befannt, wo ber & relativ al&
vie finger erweilt, indem er z. B. in Sudtirol erft
während be abgelagert wurbe, in den Pyre⸗
bes | näen ben — durchbricht, und in der nord⸗
amci. Fi Nevada jura fiichen Alters ift.
0. piegt am bäufgjten i in Gebirgägegenben
oe u jeb oft bildet er Kr am den in:
nern Kern ber Gebirge, 3. B. im Harz, Riefenge:
3 | birge, — ——e— Beachte, ben Pyrenä.n;
anbin avi iuien, 1, hinla bie unnetogne Gornwall,
—
Elba und —5 — find
ehr ehe Gebiete. Shen in e Zeit
iente der G., namentlich
ber Opypkiihe rote —8
—— der —— ri
kei nicht poliert iert wurden. So b eftehen bie Hann
ine Norbländer ons wenig ober gar
nicht —— Granitblöden. Gegenwärtig
—5— man den G., obwohl derſelbe eine vor⸗
olitur — 5 — im ganzen Ieltener,
— * earbeitung ſehr ehe, mübjom am if: indes zer⸗
— und poliert man bie Blöde und Gefchiebe der
hönen Branitabänderungen dei Be (a
granits, zu Tiichplatten u. —5 als Mate⸗
rial zum Bau von Haͤuſern „Waſſerlei⸗
tungen, zum Pflaſtern von —— als Trottoir,
Ge | fomie in apfenlagern Qubtteinen auf Meifing-
.@. wird er häufig benußt. ne Gra⸗
nitblöde dienen oft als —* koloſſaler Saͤu⸗
das Piedeſtal ber äule Peters d. Er. in
—— beftebt aus einen 80.000 Er. — *
(od ſingandi chen G.s. Auch wird der G. zuweilen
den Säulen ſelbſt verwendet ( Säulen auf dem
—— zu eier Dbelisten am Lateran und
Beteröplag zu Rom, auf ber Blace de la
7 m im Durch⸗
mefler haltende Schale vor dem berliner Mufeum
‚| Üt aus einem erratiihen Granitblod gearbeitet.
Hoital.), exaltete Begeihnun für dies
= — (el nam e eier te ini
oder faft gänzlich) fehlt, namentlich für jo
bu völlige rüdtreten beö @limmers bloß
— u Sum befteben.
®r Name für einen Gneis, welcher
fx in feiner Struftur dem Granit nä t, indem
Snmellen von & —*— und kleine ĩafern und
Lamellen von Glimmer zwar nicht ſo vegelloß um:
bengetreut wie im Granit, aber auch nit fo pa:
Sn — find, wie in dem typiſchen Gneis.
Zuſammenhang damit „out bie Spaltbarteit
nur recht unvoll gen aus.
fe und unverbunbene, meiſt et«
was vermwitterte Gemengteile bed Granits ober
Brödkhen desfelben, melde auf gröhern Maflen
dieſes Geſteins aufzuliegen pflegen und aus ber
Auffoderng der Oberfläche hervorgegangen find.
Granitit, ſ. unter Granit.
19
290 Oranitmarmor — Graue
au 1 ‚18 B Dlättern r beitchenbes — von
has:
:
der
liberalen Stun, er vorher (don als Mi iften bes Avi G. gravierte auch ei
rebacteur bes * », eines d trali i welche 1889 beenbi t wurd
Bolitit Schmerl Ber unterftüpenben Seural, ha ieh ne Baris zuräd unb verbeffen
U} mw
wählt, verfaßte er die Adreſſe an ben Raifer. wei Granse (Ariste) nennt man in ber Bota:
& —A ie —8 und bas Konlordat richtete iſſe borftenförnige Fortfäge an Blattorgamı
Beh Miftelbach in ben | Am en finden ſich diefelben in der Fami
ae HT meh ielt er 1871 die bes | ber an den jog. Deiipelzen (Pales i
deutendſte Pr Sroteftrebe obenwarts Sunba: ferior), wo Ad ba an der — balb * in?
an nien on.
ie ver —— en, — ber ee eibieie neen, al ın —— He fe die ganz ART:
ön ‚in ber G. auf 91 m hohem ge | lie Länge Don Pd Ber den m
liegt dab 1886-46 erbaute te Jagdſchloß Branıy | fien andern Grä 23 ihre zwiſch
des Furſten zu Putbus. Der 88 ın hohe Wartturm | 1—5 cm, ——— kei
brt von feiner Plattform eine umfafiende Kus: G. Bel andern Jamilien bei den cee
gi jebchli bi N uum de Seutturm auf Artona, füdr finden fich eremnenestige Q @ebilve an ben Anther
haben 0 Bedeu
Grauind ae here mehrerer zöm. rift⸗ bur ften. (©. Zar Beſtaͤrn
ller Aber Deren Leben zud w an —* Ai Sale r
weile ob @. YlaccuB färieh zur Beit Ba ben & sen Iommen ©. Ts
be zälar —e— — (oe Papirianum ab über ten vor
« tamenta» fral alts im piralig 0 ranben üt.
De Be Boni Baker Diele wid au ein —* ni En —— 0 len zu
Scdälirche G. Licinianus genannt, von | wie bei ber ; 160
deſſen —*— ee bie Geſchichte Roms 1853 ein ferner bei den weiften fe 3 5
Grano — Grant (James Anguflus)
fpiralige obe be
——— ——
ie die Dan an
b.).
as biefer Stabi, Ay: — in
zu ayı Thale oft
* *. von ie bie —JJ
| ng. Bas —RX
A wd halt wichtige Märlte. ein 3 Jurm und
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—— © en Schnee bis mer a be em uni Die: *
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— m, 8 —— abraten € Seile eſehen
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Granfee, tobt in ber Be Rrooi Brans
denburg, an,
—— und an der
82 km von N
Linie Berlin:Stral Äh der Ben reußiſchen Staats⸗
bahnen —28 3 t ein Dentmal
ve en ife unb (1880 Beoe jeR wur
nb ich
t. &., welde m
eben, and eine — unterhalten.
(et 1262 6 Die ganze Ringmauer in
aft ——
*3 —* Romanfäriftteiler
‚ engl. Roman ‚
1. Aug. 1832 in Soinburgh, begleitete als
Knabe feinen Vater einen Offizier in
ee, nad) Neufundland. Rad England
züsdgetebet,, zuurbe er in in einem
um ih li terariföper 2
romantiihe 6 — „fir die Rö Be
Kr Eure un Die mit vr: Gebt Drehen
langen
— ee —— on Be «The
1846. Hierauf * — — *
Hier en: « ers in Bel-
um (1847), « alter Fenton or the Scottish
cavalier » (1849), « Bothwell or the days of Mary
Queen of Beots» (1851), «Jane Seton or the
king’s advocate» (1858) “«Philipp Rollo, or the
Scottish musqueteers» (unse), «Harry Ögilrie,
or the black dragoon» (1857) «Arthur
or the hundred cuirassiers» (1858), «Lucy Arden,
a tale of 1715» (1869), «Mary of Loraines (1860)
«Captain of the guard» (1862), « Adventures .o
Rob Roy» (1863), «The king’s own borderers »
1865), «The white cockade» (1867), «The Royal
ent» (1879), «The I Duke of Albany’s om
. | kigblanders» (1880), «The Scots bri
Me m kalosı (1882) u. |. 8 ge“ aus
— ne Romane neuere Gegenftände,
1868) und «Lady Wedderburn’s
Crimean war» (1870). Außer
veröffentlichte er die ft lernen
ifter. « entiquariiche 6
Yen » (1850), jewie bie hiſtoriſch hefchreis
ai Bee «British battles on land and son»
| est und « British heroes in foreign wars»
‚usa. Die von 8.8 Romanen wurben
, mehrere aud ind Frans
1875 trat er in Lonbon
, enber, geb.
—* 845 in bie 4%
on Guzerate
unter Gen General
ER:
1868 leitete
de and
* teilnahm, dest
warb und bis zum —e—
a losen gms. sm.
292
er ala Chef bes Intelligenzdepartements bie abeffin.
Grpebition unter Lord Napier von dala.
Bon ihm erfchienen: «A walk across Africa»
(1863), «Summary of the Speke and Grant ex-
pedition» (im «Journal of the Royal Geogra-
phical Society», 1872), «Botany of the Speke
and Grant expedition» (in den «Transactions of
the Linnean Society», 1872). Für feine Ent:
bedungen erteilte bie londoner Geographifche Ges
ſellſchaft ihm ihre Goldene Mebnille.
Grant (Sir James Hope), engl. General, der
fünfte Sohn von Francis G. auf Kilgrafton in
Berthihire, wurde 1808 geboren. Gr trat ſchon
1826 als NKornett in die Armee, diente 1840
—42 unter Elliot und Gough im Dpiumttiege
egen China und ward dann nad) Indien verjebt,
m Major aufgerüdt, Lämpfte er in der Schlacht
von Sobraon (10. geht, 1846) mit großer Aus:
zeihnung gegen die Sikhs, befehligte das 9. Dras
gonerregiment in ben Selbsügen 1848 und 1849
zeichnete fih in ber Schlacht bei Ghillionwallah
abermal3 aus unb wurde 7. Juni 1849 zum
Dberftlieutenant, 28. Nov. 1854 zum Überiten
befördert. Der ind. Aufitand gab ıhm neue Ges
legenbeit zur Auszeichnung. An der Spike eine
fliegenden Korps ſchlug er bie Rebellen 10. Dez.
1857 am Didamna, eritürmte 23. Febr. 1858 bie
Seltung Mingundih, vernicdtete 23. März bie
gar ed Rabſcha Dicadfelal-Gingh bei Kari
und erfocht 13. Juni einen glänzenden Sieg zu
Rawalgandich bei Ludnow, worauf er 9, Aufl
Fyzabad beieste. Mit der Vorhut Lord Clydes
Aberichritt er 25. Nov. die Gogra und trieb bie
Reſte der Aufftändifhen über bie Grenze von
Nepal. Diefen Erfolgen verbantte er die Ernen⸗
nung zum Generalmajor. Als dann zur Genug:
tbuung für die den Englänbern im Peiho zugefügte
Niederlage ein neuer "8 gegen ina Beil en
wurde, erhielt ©. ben Vberbefehl über die Lan:
bungdtruppen. Mad) Groberung ber Tangku⸗
Forts beiekte er 25. Aug. 1860 Tien⸗tſin, fchlug
18. Sept. das Zatarenherr bei Holo:tfhuang, am
21. zum zweiten mal bei Yan⸗tſchang und rüdte
18. Dkt. fiegreih in Peling ein. Der bier von
Lord Elgin geſchloſſene Friede fekte den weitern
Operationen ein Ziel. G. empfing den Dank beiber
Häufer des Barlament3 und ward 1861 zum Ober:
befehlshaber in Madras ernannt, welden Poften
er 1865 verließ, um das Amt eines Seneralquartiers
meiſters der brit. Armee zu übernehmen. Diefen
Bo vertaufchte er 1870 mit dem bes Ober;
befehlshabers des Lagers von Alderihot, wurde
1871 zum Generallieutenant unb 1872 zum Genes
ral beförbert. Er ftarb in Alderfhot 7. März 1875.
über feine Thätigleit in Indien hatte Knollys
nad G.s Tagebuch veröffentlicht: «Incidents in the
Bepoy war 1857—58» (Xond. 1873).
Brant (Sir Francis), engl. Maler, Bruder bes
vorigen, geb. 1808 in Edinburgh, ftubierte feit
1827 in ber Scottifchen Akademie zu Edinburgh.
In den dreißiger Jahren fiedelte er nach London
über, ftellte feine Bilder in der Fönigl. Kunfts
alabemie aus und wurde 1842 zum Aflociate, 1851
um orbdentlihen Mitglied der Akademie gewählt.
G.s kanſtleriſcher Thaͤtigkeit laſſen fich zwei
erioden unterſcheiden. Waͤhrend der erſten malte
er beſonders Gruppen von Jagern, Pferden und
Hunden, maleriihe Illuſtrationen der engl. Bars
forceiagd, während ber zweiten wenbete er fich ber
Grant (Sir James Hope) — Grant (Alyſſes Sidney)
fafbionabeln Porträtmalerei zu. Seine Ausfül
rung ift im garen etwas oberflählih und dünı
aber Har, frilch, leicht und ungezwungen. In de
Borträtd vornehmer Damen & ng im befonber
die Grazie ber Haltung und Gewandung; von fe
nen Männerporträt3 waren die Generale un
Sportämen am beiten, während er mit Staati
männern und Gelehrten weniger Erfolg hatt
Im J. 1866 zum Bräfidenten der koͤnigl. Akadem
ernannt, em fing er bei diejer Gelegenheit den ül
lichen Ritte . Er ftarb 6. Dit. 1878,
Grant (Ulyſſes Sibney), ameril. General ur
18. Präfident der Vereinigten Staaten, geb. 3
April 1822 in Mount-Bleafant (Elermont-Count
im Staate Ohio, trat 1839 in bie militärifd
Alademie von MWeftpoint und verließ Diefell
1848 ald Lieutenant im 4. Vereinigten: Staateı
Infanterieregiment. Gr nahm am meril. Krie
von Anfang an teil, und zwar zuerft unter Gener
Zaylor, wohnte allen Selechten von Palo⸗Alto bi
um Sturm von Monterey bei und zog fpäter, mi
einem Regiment dem General Scott zugeteilt, mi
iejem in die Hauptitadt ein. Rod während de
—5 — erhielt er wegen tapfern ltens be
Molina del Rey und Chapultepec ben Oharatte
als Kapitän. Ende Juli 1854 nahm er jedoch je
nen Abſchied und ließ fi zunächſt in St.⸗Lou
in Mifjouri nieder, wo er eine Zeit laug ala Ge
meter arbeitete. Da er bierbei feine Rechnur
nicht fand, übernahm er die Bewirtichaftung ein
Farm in der Nähe von St. Louis, gab aber au
diefe balb wieder auf und trat 1859 in das Lebe
geſchäft feines Vaters zu Galena in Jllinois.
eim Ausbruch des Bürgerkriegs bot G. de
Gouverneur Yates von Illinois feine Dienfte a
fand aber erit 17. uni 1861 als Oberſt bes 2
linoifer Freiwilligenregiments Verwendun
unachſt diente er in Miſſouri, ohne zum Zufaı
menſtoß mit einem Feinde zu kommien. Im Augı
wurde er zum Brigadegeneral ernannt und no
Cairo am Bufammenfluß des Ohio mit de
Miſſiſſippi geihidt, wo ed galt, bie zweifelhaft:
Staaten Kentudy und Tenneſſee niederzubalt
und womöglid dem Feinde zu nehmen.
mac te ſich ſofort des widtigen Pabucab ı
Ein ub des Zenneflee in ben Ohio, erlitt jedi
bei Belmont, einer gleichfalls wichtigen Bofiti
des Feindes am Nirkinp. gegenüber Columb
eine Niederlage und mußte ſich mit Berluft wie!
zurüdzteben. Dagegen olgte auß ber Wegnah
von Paducah die Einnahme von Yort Henry ı
Tenneflee 6. ehr. 1862) und Fort Donelfon ı
Eumberland (16. Febr.). ©. warb zum Gener
major in der Treimilligenarmee ernannt und fu«
nun weiter vorzudringen, ſah fi aber 6. Nr
Net Bid Ser) län we
ipfe aa iſſiſſippi) geſchlagen, wei
die Ankunft des Generals Buel Km abgemwaı
batte. Erſt am folgenden Tage, nachdem er
mit Buell vereinigt, vermochte er ben Feind ı
Verluft wieder jurädyutzeiben. Halled überna
nun ben Oberbefehl, ließ indes ben Feind
nt entlommen unb wurde wie!
abberufen. ©. trat jept an _bie Spike ber W
tenneſſee⸗ Armee, in welder Stellung er im Sı
und Oft. 1862 die Schlachten bei Yula und Cori
gemann. Sein Departement umfaßte das ga
u igebiet bis Bidsburg, deſſen ſtarke EN
den Fluß verſperrten und genommen werben miaaß
rl
au unetalmajor in ber
Grant (Ulyifes Sidney)
usı die Bundesregierung die mächtige Ders
rider wieder ganz in Ihre Gewalt bringen
r.. 6. nahm den widtigen Play 4. Juli
=, die Operationen, welche endlich I biefem
A: fisrten, dauerten länger als ein halbes Jahr
-! Den durch die Kühnheit ihrer Konzeption
=ı % Bebarrlichteit ihrer Ausführung ein glän:
s Oreignid in der Geſchichte des ameril,
‚ufrege. Durch den Fall von Vidsburg war
> Zerihon die Grundftüge gebrodhen. ©. wurde
reinigten : Staatens
tx ernannt und trat nad) der Niederlage Roſe⸗
=n ft Ebicamauga (Sept. 1863) an die Spike
z mtr dem Ramen Milfiffippi: Departement
= soten Armeen des Cumberland, Obio und
a Geine Korpslommandanten waren
‚an, Thomas, Hoofer und Burnſide. ©,
u den Feind in den Gefechten vom 23. bis
: 5.1863 aus ben Ehattanooga beherrichenben
zen von Miffionary- Ridge und Lookout⸗
‘an urd zwang ihn zum Rüdzug auf Dalton
ie Daburb wurde zugleich Burnfide in
rue gerettet, den Longſftreet in Knoxville
2x: ſentucky und Tenneſſee waren geitchert | I
£ wa, fowie der ganze Süboften des Sezeſ⸗
ze ım RMicken bebrobt.
x und wBräfident erwieſen ih 2. März
S ufegreichen Feldheren durch Ernennun
æ ellieutenant (foviel wie etwa Genera
7 zarte) und Dberbeiehlähaber aller Armeen
ze Sherman trat info de defien an G.s
> a Seorgia; dieſer aber übernahm im Fruh⸗
St das Dberfommando der Botomac; Armee,
cher er 3. Mai den Feldzug gegen Richmond
—ıe Lee, der feindliche General, beitritt
- sd des Bodens, und der im ganzen 11mos
* Aeldjug war einer der blutigften und
Ecken aller Zeiten. Nach den unentſchie⸗
-.: Sadhten in ber Wildnis (5. Mai) und bei
“ asantasCourthoufe (10. Mai) flantierte ©.
2) und drang 29. Mai über den Pamunkey
‚Sm 80. griff Lee wieder an, um die Linie
<ebomuiny p behaupten, richtete aber nichts
rad G. obgleich einige Tage |päter (8. Juni)
ab: Harbor geſchlagen, gelang es, 14. Juni
x Srmee über Jamesfluß zu werfen, Lees
-xwrungsverfuhe 18. Juni zurüdzufchlagen
> rationen mit ber Belagerung von
"erg und Richmond zu Ichließen. Erſt am
271 1865 ergaben ra beide Bläge, und 9. April
- ze mit den Reften feiner Arnıee dem Sieger
tsyomator De ahaufe in irginien in die
‚e. went ber Krieg fein Ende erreicht hatte.
- x nahm ©. ala Obergeneral aller
== Armeen fein Hauptquartier in Wafhington.
zurbe ihm 25. Juli 1866 der ausdrũdlich für
—
3 ng eines Generals der Vereinig⸗
= teten Armee (joviel wie Generaliffimus) ver:
er MS der Bröfident Johnſon 12. Aug. 1867
: Zegiumtmifter Stanton willkürlich feines Amts
:. kbermahm G. die procif orifche Berwaltung
».2 entd und blieb darin bis zum
„ Y=@. 1868, wo Gtanton wieder eingefeht wer:
- wsite, weil der Senat feine Abfegung nicht
58 hatte, am 20. und 21. Mat 1868
umge verfammelte Rationallonvent ber
wuandertiden Partei erhob ©. für die im Nov,
ar Bräfidentenwahl ala feinen
“raus je den Schild. In den Urwahlen wur:
2
;
293
ben 5716082 Stimmen abgegeben, wovon ©. eine
Maiorität von 309684 Stimmen erhielt.
Um 4. März 1869 trat ©. das Präfidentenamt
an und erklärte in feiner nauguraladrefie, daß
er zwar über die verjchiedeniten Punkte politifche
Mapregeln empfehlen werde, daß er aber niemals
feine eigenen polit. Anfihten «gegen den Willen
des Voll3» durchichen wolle. In einer Botichaft
an den Kongreß vom 6. Dez. 1869 empfahl er
unter anderm eine Ranalifierung des Iſthmus von
Darien, Neutralität in der Cubafrage und eine
allmäbliche Rüdtehr zur Barzahlung. Am 5. Jan.
1870 legte ©. dem Kongreß eine Botjichaft vor, in
welder er die Annerion von San:Domingo brins
gend anriet. Allein er ftieß hierbei nicht nur in
der Bundeslegislatur, ſondern auch in der Preſſe
und bei dem Volle der Vereinigten Staaten auf
ben entichiedenften MWiderfprud), ſodaß er den Plan
in der vorgefchlagenen Form zurüdziehen und die
thatfächlihe Unterfuhung für feine Ausführung
einer vom Kongreß verlangten Kommiſſion über:
weiſen mußte. enn ber Bericht diefer Kom:
lg: auch günftig Dr die Annerion lautete, fo
ieß ©. doc) in feiner Botſchaft vom 5. April 1871
bie beabfichtigte Maßregel fallen. Zur Schlichtung
ber Streitfragen hoifden England und den Ber:
einigten Staaten trat 27. Febr. 1871 eine von beis
den Staaten gewählte Kommiflion zufammıen , die
24. Mai desjelben Jahres ben Vertrag von Waſh⸗
ington zu Stande brachte, durch welchen die fo lange
ſchwebende Alabamafrage und verſchiedene andere
Streitigkeiten in friedliher Meife durch das genfer
Schiedsgericht 14. Sept. 1872 gelöft wurden. Die
Beitimmung der Grenzen zwischen dem Territorium
Waſhington und der Inſel Bancouver, die fog.
Dan: Suanfrage, ward durch den Schiedẽ ſpruch des
deutſchen Kaiſers 21. Dt. 1872 zu Gunſten ber
Union erlebigt.
Am 5. Juni 1872 von dem republifanifchen
Konvent in Philadelphia einitimmig für einen
zweiten Amtötermin wieder ernannt, wurde ©.
im Nov. 1872 mit 268 gegen 80 Mablitimmen
oder mit einer Majorität von 762991 Urwahl⸗
ftimmen gegen feinen Gegner Greeley (f.d.) ers
wählt und blich Jomit acht Jahre im Amte. Sein
Nachfolger war Rutherford Birhard Hayes (f. d.),
weldyer 5. März 1877 als Präfident inauguriert
wurde Wenn G.s Erfolge in der auswärtigen
Politik auch glüdlih und bedeutend waren, fo
elang e3 ihm währen feiner zweiten Präfidents
haft doch nicht, ſeinen Einfluß im Innern uns
gel mälert aufrecht zu erhalten und namentlid
ie jchroffen Gegenfäße zwiſchen Norden und Süs
den zu verföhnen. Im Gegenteil war die Wahl
einiger leiner eriten Beamten fo unglüdlid, daß
infolge ber jaljchen Maßnahmen ©.3 und feiner
naͤchſten Ratgeber die republilanifhe Partei alles
Anfehen und allen Einfluß im Lande verlor, und
daß dur die von ihnen begangenen Fehler bie
alte demokratiſche Partei in der Bräfidentenwahl
1876 wieber fiegte. ©. führte keine der von ihm
wiederholt perheibenen Mapregeln, weder die Res
form des Eivildienftes, noch die Beru igung des
Saudens, noch die Wiederberitellung ber | olbvaluta
aus; feine nächte Umgebung ober feine Repoten
und fogar im Teil feine Diinifter (Bellnap und
Robeſon) ließen fi die gröbften Unterſchlagun⸗
en zu ran tommen unb biälreditierten das
Pur den Bräfidenten, bem es feinen Oünftlingen
we
bra
FAST der = Bad vd aa des ebene ———— ae
Gelhderen und Befteg ie; Den vom
—2 ſeinem ——
4. Bar 189 1877 Ba ee
der — von
1880 Yun In I ein p BG unbe dritten
(üen Partei
..; on Pr Unpopulart
deiterten aber
J. 1882 trat &. an die Spike einer Ges
je gar * Ausbau der Eiſenbahnen und zur
usbeute der reihen Hilfsquellen von Mexi .&.
Bereinigt te Staaten von Amerila.
ort of the operations of the Union
army from March 1862 to the close of the
rebeilion» (Neuyork 1866); Babeau, « Military
history of UI Sidney G.» —— —*
na und Wilſon, «Life of Ul
—— 1808); — «Life 3
ey G.» (Boſt.
nes en Kat Stanton and G.» (Lo
‚«General Dieses Sidney G.» ——
Grant-Duff ountftuart Gip — eng
Staatsmann, 829 zu ara in Ditindien
als Sohn des rtigen engl. Nefibenten, ber fi
auch durch eine «History ofthe Mahrattas» belannt
te, wurde nad) Vollendung feiner Studien
arten enge in gorferb 1854 an bie Barre
le ein und trat 1857 als
neter für. Cigi n ind Barlament.
— Korn debütierte er ala Autor mit
ET of Bicily» in ben «Oxford
Easaysr, . 1866 erſchien von ihm «Studies
in Er po itics », 1867 «A political survey
of Europe, Asia and Äfrica, Northern and Cen-
tral America and South America», fowie bie
«Inangural address», mit ber er als Lorbrek
tor der Unive en im März 1867 fein
Zmtejebr eröffnete. Im 1868 wurbe er
Iabitone zum Unterfinatöfeetde für Indien
ernannt ftand dann biefem Boften vor bis
um m Ende bes Minifteriums Gladſtone im Febr.
In der Zwiſchenzeit hatte er eine Samm⸗
Pa ber vor feinen Wählern gehaltenen Neben
unter bem Titel «Elgin Speeches» (Cbinb. 1871)
in
usgegeben. Später erfhienen von ihm: «The
astern question. A lecture» (Cbi 1876),
aNotes of an Indian journey» (Lond. 1876),
«Miscellanies, political and literary» (1878) und
«Foreign policy» (1879). Bei der Nüdtehr ber
Liberalen an bie Führung b ber Deigäfte ü in lab:
ftones zweiten Ap 880) über
nahm G. wieder das Un
ien und wurde zugleich Mitglied des Staats⸗
rats. Im Oklt. 1881 vertauſchte er dieſen Poſten
mit dem des Gouverneurs von Madras
tadt in der engl. Grafſchaft
Lincoln, 87 km im SSL. von Lincoln, am linten
Ufer des zur Waſh fließenden Witham, am Ende
eines Kanals, welder Witbam und — bei
verbindet, an der Großen Norbbahn,
hat eine fehenswerte Kirche aus dem 18. Jahrh.
ei einem m hoben Zurm, ‚u eine Lateinif
welder ogen wurbe, uni
ee 6. Der Dh treibt t Han
** 5 km im RW. von be (datt, Orafigan Höhen Sale Helle
taatsſekretariat für | Gi
d | en (Follikel), welde in ber Augen
Grant: Duff — Granulation
ef oe, mit Pe E., dat Werften und Bl F
n fejipen gewaltige Mo
wa ) vorzüglihe Zängerin,
um 1840 zu Braunfchweig, wo fie, von ihrem
ter, einem verdienten eifter, in der Tanzku
unterri tet, vs 1867 wirlte. Bon 1867 bis 18
bes Hoftheaters in Dannover u
war fie
Bervotändigte dann unter minique
* ſtleriſche —— Zunach
a — dann in Petersbu —
auf, gaſtierte 1872 und 1873 in Berlin, ebenio
Ange 1875 in Kairo, gehörte 1875—76 dem b
liner Hofthenter als engagiertes Mitglied an u
308 m le te von ber ne zuri
um fi 2 ver en. — ‚fe usführu
dieſes Entſchluſſes kam, verf 7. Juni 18
u Berlin an —— 5 Ru fat
ndelten
an ine pathol. —— bie :
Anm für alle törncend nlihen Geb
rperd; vorzugsweiſe aber für bie Dunn t
8 Fleiſchwarz auf Wunden chwure
e eines
een ey — tern 6 rt wir
ee oder en
— beſteht aus zal
ula), t
nen den ober warz Enli
‚wie tob
Fleiſch ausfehenden Bebilden, welche aus übera
ten neu eten aargefähen und jungem
mreichen e befteben. Das Ausſe
biefer © G. läßt einen Fr By auf bie ie Beibait
— rs oder Subftanzo
A Die cunden finb et rot, mit ein
binnen Sci * —— lters beb«
und fie in he Gem n Subftanzv
Iu Haben die ©. das Niveau der z umgebi
den Zeile erreiät, re fo Abeziegen
rande aus nı
Ne fi in den m
aut und vermanbeln allmaͤhlich in Bin!
— Narben gemebe (1 (1 55 ih en Yall
fie über Niveau empor (wild
Fleiſch, caro — und müflen dann du
-einen Drudverbanb ober durch ägende Subltan;
(Höllenftein, — RN n Ipeem Mad)
aufgehalten werben. die über das
emporragenben Gef * ——ã* von g
Umgebu eingefhndrt, © e es z. 8 bei den fi
eingewachienen Fell, o in das (
[ode in in feiner —— ed nt man m
en G. b Megfchneiben ber Umgebu (3.
* neiben bes Ay vr Blog madhen macen, ehe m
dverban Das Gefhwär befin!
m in feinem * * uſtande, wenn bie ©. bi
und ſchlaff aus gen unb mit nit einem dünnen, grau
iter bedeckt . tritt biefe Beide enh
auf, „Denn bie allgemeine Gefund ran!
; in andern Yällen hat —3 te 2
fen! ch ihren Grund in rein örtlihen Ding
und mn durch Reizmittel, feudtwarme Gib
f Säge uf en edoben werben. en der frei
sten utgefäße bluten die G. ſehr lei
—— ber vor ‚Berlepungen geſchuzt w
ee —8* —— — Augenentzünbuı
ober dem Trachom treten bie Heinen Druſenblo
bindebaut v
borgen liegen, ftarl als Heine indtchen und BI:
chen hervor und nn Dielen ein koͤrniges Anie
e ——
—* nur —S te Ert
Grannlieren — Granvella
ur; beider bösartigen granutöfen Augenentzün-
rum, wie fie namentlich häufig in Kaſernen, in
Ben auftritt, ht in Ichr vielen
verloren, — Auf der, wei
ſehr häufig warzena
oder in traubenartigen
Free und IR in de
n
— —* — — 288 a⸗
HIER
—
eten mei am ci nad)
13 wog
hin 9) Beer Gehlende 8
Lenſchen, Beiterhin nimmt bis⸗
die Oberfläche ber
* uk 24 Shmunb ihrer Trab ea
Zi. ala 338 —* laute
ber Horn; | obe
*
je aus lauter Leinen,
‚a Böyfen von ähnlichen Hödern
Summngefept wäre Sgubimedenieher,|g
rımlierte Leber Ober ge ercirrbofe). Gin
—— — am ber or.
zümdernden Drüien und Preis ba u fi —*
ach abe 3 Körnen (fr). granuler.
Fwagl, granula rag) bien iberfü be
—— en in bie et I
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leitgtern
nen Rai i 23 , bu
a ee
silkenb Zellen 1 nel. ob. Be (Amer | ou
Sale, Hlegt man bie@in der ei aus Führen,
zen auf Die aus dem Dfen tretende e
Karten Str —— ode
— —*8 nn. De 555*
ae 8 —
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* die alsdann —5 Koͤr⸗
* —
Ser — ſchmilzt man, um um fie zu anulieren,
in einem
5 irienen Gefäß,
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——2 deſſen zu
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Ir ge n.
3 — ——
um man fie
Ast, welche, um das
‚mit einem Ka Mr
B Nee in beftige fhüttelnde oder rotierende Be:
verf ben @roßbetrieb bat man
au enuliermafhinen, die im allgemei-
2 uf dem legtgenannten Verfahren bafleren.
ung und Ora⸗
Wette Leber, [, unter Granulation.
— ober Beibfiein, ein ebenfciefe
AX weißliches bis
* in einer om nlid; I * *
ch
sd Granat beſte er normale
anlit enthält ben — vielfach in einer
As
vie
296
eigentümlich faferigen a ebene ‚we
Iroperthi — unb t, 5 vobl au laus⸗
gegeichn neten Mitroflin; —8 — 4. did
ach Kinferförmi e Körner oder bünne,
Rena papierdide Lamellen, in einzelnen ara
gen verteilt der braunrote Granat a —
voße Partifel, Acceflorii erſcheinen fpärliche
Blätthen von ſchwarzem Gli ne ot) Höt:
blaue platte Körner von Leiften von
Vlagiollas, Prismen von an und Rutil,
Aggregate von Spinell; Total ftellt fi) auf ben
—5*— 8 den ober in dem © ein filjartig
Be di rolith oder ziegelroter Andalufit ein.
Der file fäuregebalt dieſer Varietät beträgt im
ng —— een
immer reichlicher beigemengt
dadurch die un noch beutli
DE Srano t, und — das es e Burideie
einem fein nach erigen Gneis. Im oftbayr. —
ebir — gu dm. von G., in denen
Fonat ewiflermaben durch Turmal
— urmal In-Dzonutit ‚genannt). Das
er als TrappsÖranulit, neuerdings *
Arie ober ÜoropenGranutit bezeichnete
bunlelgraue oder grünlichfchwarze Oeitein, mit
fplitterigem Bruch entfernt ih, trozdem es
dünnen Shichten n ben erftern — ——
eingeſchaltet vorlonmt, weſentlich von dieſen, in⸗
dem es in ſehr mantenden gungsv
aus Ballogerigem ® vopen
1 fdfpat, O t,
ugith, inem p uarz, Grana
gnetfieh und & enied zufammengefeht wird,
auch b eljäureärmer und eijenret
it. In 1 Sarhfen bi h ber a als geil
ben erigebirgifchen 5 eriebenbeB ds
—28 3 Kern des Mittel⸗
gebirges; * he It Diele KA a Ginlagerun:
Er von Gneifen, —— 55 bros,
entinen und wird von der ——*
und —— ——— bedeckt. Andere Gegen
wo echte G. auftreten, ſind das oſtbayr.
und ber Donau, um
elafın | ci zwifchen Siricengen
le und Kaaden in Böhmen, Ramich I in
Mähre ten, die Bogefen, Zinni day pmart en.
auvella 8 Antoine err von)
fangjähriger Minifter Karls V. — Philip
geb. 20. Aug. 1517, verdankte feine Lanfba
naͤchſt feinem V ater, der, aus einer —55*—
Bürgerfamilie (Berrenot) ftammend,, im
arls V. emporgelommen und als Gert Ir
feit 1530 bis an feinen Tod (28. Aug. 1550) ber
. arubreiöe Minifter des Kaiſers geeejen wer.
der nad) theol. Studien in Paris, Padua
Witich mit 28 Jahren Biſchof von Arras wurde,
war auf den Reichstagen ber vierziger Jahre bes
reit3 die rechte Hand feines er Aud trat er
ſchon in felbitändigen af ionen bervor, fo ala
Geſandter in Trient und beionbers während bes
S maltalbijchen Kriegs. Ihm waren bie
hand ungen mit bem en von Sadılen und
here» Sandaraf fen von Heflen nach ber Schlacht bei
erg (Mai — Juni 1547) 9 m Nele und Ai
ner —2— perbanfte ga d
ef en. Nah d feines
anz in deſſen Stellung ne Er teilte die
— be wi Kaifers in Snnöbrud (1552) und
vermittelte no & |ämeren Niederlagen wieder den
Aufſchwung "der aiſerl. Bolitik in der Verbindung
296
mit der tat, Maria von England. Die Abdans
tung Karls V. ward für ihn nur der Wechiel
—8 Unter der Regentſchaft Margaretas
von Parma ſtieg G. in den Niederlanden zu neuen
Würden: 1560 warb er Erabijer von Mecheln,
1561 Kardinal, Uber aller Haß, der ſich jebt
gegen die Spanier in diefen Provinzen anfanımelte,
richtete fich zunächft gegen den Kardinal, der die
univerfalen Tendenzen ber abfoluten Monardie
unter Nichtachtung ber nationalen Bewegung näbrte.
6. ward das erite Opfer der Empörung; Margas
rete verleugnete ihn, und er zog fi im Fruhiahr
vo in feinen Kalaft zu u Belangen zurüd. Im
. 1565 nahm er an Conclave teil, das
Jiu V. zum Bapft mäßlte, Sie Jahre darauf | (
hrachte er unter demſelben die Liga gegen die ale
fen zu Stande. an vermal tete er als Vize:
—— und kam ſchließlich nach dem Sturz
des Antonio Bere führender Minifter in bie
näd)ite Umgebung bn II., der Ey bis 1584
in dieſer Stellung ei Weientli auf ©. ift
die nterventiondpolitit , Bollipps in a A *
Gunſten der Guiſen und igue zurüd uben,
ebeno auch der Fies gegen — (1680
J. 1584 wurde ©. zum cho A: 2 Sean
erhoben. Gr ſtarb in Ma nd
®. war ein Mann voll Geift und it, uns
Mn in den un entſchloſſen und mut⸗
voll, voll Ehrgeiz, doch unwandelb bar in der Er⸗
fi aegen feine errſcher; babei im molbeib
Bildung feiner Beit, wie ſchon fein Dater,
ſſen reihe Gemaͤld efammlung er eig De
ehrt ‚feiner Urbeitöfcaft ind bie
eugniffe
Altenichäße, we ge in Beſançon von ihm aufbes
wahrt werden und aus denen die Sammlu bon
Weiß, «Papiers d’&tat du Cardinal G.» (9
Bar. 1841—61) nur ein kleiner Auszug if.
Granubille, Seeftadt i im franz. Depart. Manche, | denen
Arrondiffement Avranches, 26 km im . von
pen ek an ber Mündung be3 Bos „auf dem
eilen
hoch gelegen, iſt ein Kriegsplaß zweiter Klafie, Sik
eines Hanbel gtribunals und einer Handelälammer,
Enditation der Linie Paris⸗G. der Fra naöfifchen
Weitbahn, jet eine Hybrographiiche le. viel
befu te See en 1er lt l1876) 12527 E., welde
Sci abau, S hang und ent erei treis
Seile, Sch an ran, Kerzen, robulte
—2 und en nit unterbal:
G. it ein wichtiger Handelshafen; bie beiden
Seide Kane he gröhten Segelſchi e und
mpffregatten aufnehmen. Die Auzfu hubr
in Auftern, bebauenen Steinen, Korn und [,
Fettwaren, Fiſchthran u. f. w., bie Einfuhr in
nordiihen Hölzern, Dünger Anodenlohle, 5 Harzen
Weinen en u (, 103 uns ftall,
namentli Ai Steintoblen. he alalı
fhönen Auftern eine der eichlte en: Ab wurden
1042839 Stüd — cht. Bu Anfang des 11. FR e
entwidelte fi um ein normann.
Karl VII ga MWälle und Privilegien. GE
Bewohner —— ten erfolgreich 1798 gegen die
Vendeer und 1808 gegen bie länder. Vol.
Thevenot, «Notice ort de
Graubille (Granville velon: ‚Öower Graf),
engl. Diplomat, der jüngfte Sohn G.8, Marquis
von Stafforb (. ð Gower), wurde 12. OH. 1773
geboren. Im J. 1793 trat er für Lichfield ing
tlament, und Pitt ernannte ihn 1800 zum Lord
elien fen du Roc oder Kap hon 40 m | la
elteht dem
Granville (Stadt) — Granville (George Levefon-Gower, Graf)
in weldyer Stellung er bis 1802
des Schapes
bes verblieb — Pitt 1804 wieder ans Ruder trat
G. als außerordentlicher Geſandter nad
urland, um ben Bertrag abzufchließen ee
den Selda: ug von Aufterlig erben rte. Nov,
1813 erhielt G. eine Sendung nad bem Haag,
1815 wurde er zum Viscount und Peer erhoben
und mit dem wichtigen Amt des Botſchafters in
Paris betraut. Y 1828 von ——— ab: ab:
berufen, wurbe er von dem Minifterium Gre
wieder nad Paris gefandt, wo er das gute imder
nehmen mit ber neuen en Negierun re ie
bis er endlich ntritt Peels durch
ro Gomlen ee egt ae Er war unterdeſſen
1833) zum Baron Leveſon und Grafen ©. erhoben
worden. Er ftarb zu London 7. Jan. 1
Granville (George Levefon:Gower, En
vorragender liberaler Stantömannn, So es
vorigen, geb. 11. Mai 1815, verbrachte feine Kind»
beit in Paris unb ftubierte dann in Orford. Er
wurde hierauf feinem Vater als Attache beigegeben,
1887 für Morpeth ind Parlament gemäblt und
189 ‚gum nn aatsjelretär im Ausmärti en
melden en Polten er 1841 durch
—ã der — ver Yu dieje Juli 1846
wieder ind Amt traten, erhielt G. ber kurz vorher
die Peerage geerbt tie, die Stelle des D rjäger:
meifterö (Master of the.buckhounds), die er im
Mai 1848 mit der Bizepräfidentichaft des Handels⸗
amts vertauſchte. Nach dem Ausſcheiden Lord Pal⸗
merſtons im Dez. 1851 zum Miniſter der ausmär:
tigen Angelegen eiten ernannt, rechtfertigte ex die
von ihm gehegten Erwartungen durch die Seftigteit,
mit der er, die Politik feines Vorgängers verfolgend,
in ber 5 tling3frage den Kontinentalmäcdten ge
"| men at, während er Durch offenes Entgegen:
n bie mit ben Bereinigten Staaten enitan:
Mißbelligleiten beizul legen wußte.
ſchon 29 Febr. 1852 na em Falle bes Dig:
minifteriums ®. mit —F —28* ſeine Ent⸗
ſſung. ‚In dem von Aberdeen gebildeten Koali⸗
tionsminifterium wurde er Jan. 1853 feit 1855
bes Geb. Rats, welches Amt er Fu ie eit 1855
unter — ortführte. r. 1858 in
den Sturz Balmerftond verwide Fig Gehtie er mit
diefem 1859 an feinen frübern Boi en zurüd und
übernahm fpäter den Borfig in ber Rommilfion für
bie internatonale Ausftellung von 1862.
Nach Lord Palmerſtons Tode (Oft. 1865) wurde
ihm in dem Minifterium Ruflell das Staatsſekre⸗
tariat für bie Kolonien übertragen, das er auch in
inifterium Gladſtone (Dez. 1868) wieder
übernahm. Außerdem wurbe ihm an be& gealter:
ten Grafen Ruſſell Stelle die Leitung der Debat:
ten im Oberhauſe übertragen, zu der feine welt
maͤnniſchen Sormen und feine rebneriihe Gewandt⸗
eit ihn vorz oh eigneten. Als im Juni 1870 der
inilter bed Auswärtigen, Graf Clarendon, ftarb,
folgte ©. nn in dieſem m michtigen Amte nach. Die
allgemeine Lage ber Dinge Idien damals volltoms
men friedliher Natur. e aufregenbfte Angele⸗
mt. in London
gen — welche das Auswaͤrtige
geld ätigte, war die Verhandlung mit Gri
rdung engl. Reifenden in
—Xx Aber —* darau auf begann ber Deutſch⸗
Franzofiſche Krieg, und bald forderten drei ſtaats⸗
männülbe Probleme eriten Rangs Grlebigung: das
Verhältnis Englands zu den beiden triegrührenden
Mächten, bie Bontusfrage und bie Differenzen mit
Brio — Graphiſche Darftellungen
Imerila. allen dreien war eine frieblie und
cine friegert * oliit möglig, entichied für
eine Politik bes ß. —S dieſelbe zur
Auiführung, indem ee Deut land und Frankrei
xgeüber die Neutralität wahrte. pr ber Bontuds
age trat er dem Anfpruch Rußlands auf eine
ägnmädhtige Löfung vertragsmaͤßiger Verpflich⸗
tungen mit Entf Miiebenbeit entgegen, bot aber die
Hand zum Bergleih, als jener — zurüdges
en wurde, und % ein der im San. 1871 in
Yondon gebaltenen onferenz durch zeitgemäße
Jugfländmiffe ein Übereinlommen berbei. Die
ven dreien feiner Borgänger (Rufjell, Stanley und
Usrendon) ihm unerledigt hinter affenen. Differens
va mit Amerika in Bezug auf die Alabamafrage
mdte G. weientlich zur Schlichtung, indem er eine
Hu Rommiffion nad Amerita f aie, deren Be⸗
— mit einer zu demſelben Zwed ernannten
—— im ri 1871 den Vertrag von
Idington zur
er in bief —— pema achten Zugeftändnifle
warden Ihm —* rg 2 8 ber Diebe Englands
wäber, vorgeworfen. Man empfand es in Engs
lead wi ihe Tribunal,
Vertrag von ington gemäß, zu
chen Entſcheidung ber waltenden Streit:
Genf zufammentrat, im Sept. 1872,
ellngen Verhandlungen, England bie Br fahu
aa Sntihädigun 3fumme von 8 Mill. Pfd. St
So lebhaft man fih daher "einerfeits
me [tung bes Friedens Gluck wunſchte, fo
zmeielbaft trug andere ee das Gefühl, daß
Unlands Anfehen im Ausiant de burch die gemad)
va Mändnife gelitten ha tn hab e, jur Shmädung
Rinifteriumß bei. Mit dem Sale desſelben im
In. 1874 erreichte auch ©.8 Verwaltung des Aus⸗
Birtigen Amts ihr Ende. Während bed dann fol:
den Minifteriums Disraeli⸗Beaconsfield (1874
0) verwaltete er ben jchwierigen Voften des
Nhrers ber liberalen ‚Dypofition in dem üiberwie-
ab tonfervativen Dberhaufe von neuem mit Ge⸗
si Rad dem Sturze des Minifteriums Beaconds
(April 1880) beauftragte die Königin zuerft
‚mit ber Bildung einer neuen Regierung, doch
* er dieſe Aufgabe ab und wies auf Glabſtone
n dem Minifterium Gladitone Abernahm er
una wieber das MHusmwärtige Amt. Die von ihm
„ote Bolitit war jedod namentlich hinfichtlich
ver Ägupt. Frage von verſchiedenen Mißerfolgen
iegleitet, fobaß im Febr. 1884 das engl. Oberhaus
emen 1 Dee Politik verurteilenden Antrag mit gro:
rajorität annahm, während das Unterhaus
tragtes Tadelsvotum ablehnte. (6. unter
Bern ben ober Oran.
ortug nung rän
ie (Öillanneva el), Stabt in ber ſpan.
i lencia, am Mittellandiſchen Meere
an ber Münbung bes Guadalaviar (Turia
in badjelbe, zählt (1877) 4488 E., treibt Handel
nit Bein, Geibe, Bradten und Go t befuchte
— und einen Leuchtturm und iſt burch eine
Dierfache ‚happel; und Ulmenallee fowie durch Eifen;
Joh mi Sie km) Balencia verbunden.
ao·Para, brafil. Brovinz, ſ. Bard.
Oräpel ober Spanne nannte man den achten
Sehe rühern Bergmerts maßes Sachter (f. d.).
ten ‚Sie
ala das —
—— (Graphiädas) oder Schri t:
—8 an ie aus der Gruppe
en gegen 200 Arten, bie fat
frei) | gebogene Oeltalt, „jobaß fie joft m
297
nd, bie meiften
äume unb ihre
Apothecien haben eigentümliche ftrichförmige oder
wie ed talige
ausfehen is scripta, Tafel: ten,
SB. 8), daher at auch der Name —2 —
ie Gonibien der G. gehören mei der Algengat⸗
tung Chroolepus an. Einige find daburch
intereſſant, daß fie in ihren Jugendzuſtaͤnden keine
Gonibdien befipen,, alfo nur ald Pilze vegetieren;
erft fpäter wanbern die Gonidien ein ober werden
vielmehr von dem mehr und mehr ſich außbreiten:
den —— des Pilzes umſchloſſen.
le ), * Griffel, —X
über die ganze Erde verbreitet
wachſen auf der Rinde lebender
55— dreib: und chenkunſt; Iper
it bie Roman! he Scriftentunde, welche neben
er Zeichen: und Sormelfunde einen Hauptteil der
Diplomatit —
aphis Adans., Flechtengattung aus ber
emitie ber Graphideen ie meiſten Arten
den Tropen egenden an, nur drei finden fh
n Deuttäland alle leben auf der Rinde don En
men. Die gemöhnlichite Art, welche in Deutichland
faft an allen Arten von Bäumen ng it De
@. scripts. 6 Tafel: Ind abe ig. 3.)
Upothecien find ſchwarz und haben die mannig ve
tigften, S —3 — aͤhnlichen Formen.
Gr ſch m or roh, Yalpeın, een): vie
Schreib: oder — unft, S æͤrift oder Zeichnung
betreffend, dazu gehörig; —5 — Zeichen oder
Figuren, ſoviel wie Schriftzeichen.
rap tfche Darfiellungen dienen dazu, die
iffermäßtgen Ergebniffe der Beobachtung von Thats
I en anfeulie zu machen, ald died durch Ta⸗
bellen geichehen Tann, und mülfen deshalb einfach
und nad) prattiijen Geſichtspunkten angeorbnet
fein, wenn fie ihre Aufgabe erfüllen follen. Die
gear aphifchen anaielungen fegen Bilder an bie
telle von Tabellen und ftellen ori Sahlemmerte
räumlich dar, fie bieten I Anſchauung ber beob:
ahteten Thatſachen und geſtatten, mit einem Blide
Vergleiche zwiſchen ben einzelnen Beobachtungs⸗
ergebni * anzuſtellen und das Negelmäßige und
Unrege mäbige, das Erwartete und das Unerwar⸗
tete in diefen Ergebniſſen ſcharf zu erkennen. N
grapbilhen © darkellungen ind deshalb ein vo
iches Mittel, der Statiftit Freunde zu neh
Die erften graphüicen 2 Darftellungen finden fi
einem von Donnant in Paris 1802 ind Franzö an
überjegten Werte von Wiliom Blapfair: «kl&ments
de statistique». In diefem Werte werden als
Borzüge der neuen ‘Methode bezeichnet, daß dieſelbe
das Aneignen ftatift. Kenntniſſe erleihtere und das
Gedaͤchtnis im Feſthalten der erworbenen Kennt:
niffe unterftüge. Das menihlide Auge ift zum
fhnellen und richtigen Vergleihen von Größenvers
haͤltniſſen befonderz gu au t geeignet; benn es übt ſich
während des ganzen Lebens It ununterbrochen in
dieſer ertigteit unb erlangt eöhalb eine ſehr hohe
Ausbildung in derſelben. Playfair brüdte, bie
Staatsma t jedes Landes durch bei Geemädten
weiße, bei Binnenftaaten rote Kreisflächen auß, in-
we en durch die Länge von Linien die Größe der
olkszahl und der Staatseinnahme dargeſtellt
Kae Derartige graphiſche Kae ne nennt
man Diagramme im Gegenfaße zu den Karto⸗
geammen, den ſich bei der Anwendung ber geogr.
ethode naturgemäß ergebenden nraphifchen Dars
ftellungen. Es iſt nicht zuverläffig befannt, wer
296 Granville (Stadt) — Granville (George Levefon-Gower, Graf)
mit der farb. Maria von England. Die Abdans | bed Schatzes, in welder Stellung er bis 18
tung Karla V. ward für ab nur der Wechſel des verblieb. — Pitt 1804 wieber ans Ruder tr
Gebieters, Unter der R egenti tihaft Margaretad G. als aufßerorbentliher Gefandter n«
von Parma ftieg ©. in den Niederlanden zu u neuen ueLn land, um ben —— abzuf on.n werd
Würden: 1560 ward er Erzbifchof von — den Feldzu ug von Aufterlig herbei
1561 Kardinal, Aber aller Haß, ber fidh jebt | 1818 erhie &. eine Sendung nnd an —*
gegen die Spanier in dieſen Provinzen —e— 1816 wurde er zum Viscount und Peer erhob
richtete ſich zunächſt gegen den Kardinal, ber’ die | und mit dem wien Amt des Botichafters
univerfalen Tendenzen der abjoluten "Monardie Baris betraut. 1828 von Wellington a
unter tihtadhtung dernationalen Bewegungnäbrte. | berufen, wurbe er von dem Minifterium Grey 18:
G. ward das erfte Opfer der Empörung; Margas | wieder nad Paris gefandt, wo er das gute Einv«
rete verleugnete ihn, und er zog ſich im Fruhjahr nehmen mit der neuen franz. Regierung unterbie
vo in feinen laft zu Belangon zurüd. sim | biß er endlich 1841 nad) dem Antritt Peels dur
. 1565 nahm er an dem Conclave teil, da& | Lorb Cowley erfeßt wurde. Er war unterbefli
N V. zum Bapft wählte, Se Sabre darauf (1833) zum Baron Levefon und Grafen Ö. G. erhob:
brachte er unter demfelben die Liga gegen die Zürs | worden. Er ftarb zu London 7.
fen zu Stande. | verwa alkete er als Vize: | Grausville (George Leveſon⸗ er, ra De he
tönig Renpel und lam ſchließlich nach dem Sturz | vorragender liberaler Staatämannn, So
des Antonio Perez als führender Miniſter in die | vorigen, geb. 11. Mai 1815, verbrachte feine Kin!
nädjite Umgebung Philipps II., ber i IT, bis 1584 | beit in Baris und ftubierte dann in Orford. €
in diefer Stellung erbielt. Weſenili G. ift | wurbe hierauf feinem Vater als Yttadje Di igegeber
die Interventionspolitit Abilipps in Fran eich; u | 1887 für Morpetb ind Parlament It un
Gunjten ber Guiſen und der Ligue — 1859 jum U — ekretaͤr im usmärti ei
ebenio auch der Krieg gegen Bortugal (1580). Im | Amt ernannt often er 1841 durch
3. 1584 wurde ©. zum von 2 Benin tee der —*5*— ver A biefe Juli 1844
erhoben. Cr ftarb in M —* wieder ins Amt traten, erhielt @ ber kurz vorhe
G. war ein Mann voll Geift u m Si en uns | bie Beerage geerbt ie, die Gtelle bes D jägeı
ermüdlich in den Geſchaͤften, entſchloſſen und muts | meifter® (Master of the.buckhounds), bie er ir
voll, voll Ehrgeiz, doch unmwandelbar in ber Er⸗ Ha 1848 mit ber Bizepräfidentichaft des Handels
fe ai gegen feine Beriae: dabei im Babe amts vertaufchte. Rad) dem Ausſcheiden Lord Pal
Bildung feiner Zeit, wie ſchon fein Pater, merſtons im Dez. 1851 zum Minilter der auswär
deilen reihe Gemaldeſ ammlung er ei Trient, ver tigen Angelegenheiten ernannt, rechtfertigte er bi
mehrte. Zeugnifle feiner Arbeitskraft find bie von ihm gebegten Erwartungen durch bie eftigleit
Attenihäge, welde in Beſangon von (m aufbes | mit der er, die Politik feines Borgängers verfolgent
wahrt werden und aus benen bie Sammlung von | in ber Flüchtlingsfrage den Kontinentalmächten ge
Weiß, «Papiers d’&tat du Cardinal G.» (9 Bde. ., | genüber auftrat, während er durch offene Entgegen
Bar. 1841—61), nur ein Heiner Auszug ift. ommen bie mit ben ereinigten Staaten entitarı
Grauville, —S im franz. Depart. Manche, | denen Mißhelligleiten beizulegen mußte. Allein
Arronbifiement Avrandes, 26 km im NW. von | fhon 2% Febr. 1852 nahm bei dem Falle des Wbig
Avran an der Mündung bes Bosq, auf dem —— G. mit ſeinen Kollegen feine Ent
fteilen eifen ein bu Roc ober Kap Lihou 40 m | laflung. In dem von Aberdeen gebildeten Roali
hoch ge egen, \ t ein Kriegsplaß zweiter Klaſſe, Sig —— wurde er Jan. 1863 Praͤſiden
eines Handelstribunals und einer Handelslammer, | des Geb. Rats, —*— Amt er er feit 185:
Enbitation der Linie Suhrep 8 bilde anzöfiichen | unter Balmerfton fortführ it %e t. 1858 in
MWeftbahn, bat eine H chule, — den Sturz Palmerſtons — elt, tehrte er mi
beſuchte Seebäber und 3 FA a1) Pe welche | biefem 1869 an feinen frühern Voften zumd un!
Einsb au, Stodfifchfung und Aufternficherel treis | Abernahm fpäter den Vorſiß in ber Kommilfion fit:
eile, Leberthran, Kerzen, em. Brobulte | bie internaktonale Ausftellung von 1862.
vefertig en und Branntweinbrennereien unterhal. Nah Lord Palmerſtons Tode (Oft. 1865) wurd
® ift ein wichtiger Hanbelöhafen; bie beiden | ihm in dem Minifterrum Ruffell das Staatsſekre
fönnen die größten eaeiifie und | tariat für die Kolonien one (Dei ‚ ba8 er aud) iu
—A aufnehmen. Die „uöfuhe tet dem Minifterium Glabftone (Dez. 1868) wiebeı
Auſtern, behauenen Steinen, Korn und Mehl, | Mbernahm. Außerdem wurde ihm an des gealter:
Settimaren. Fiſchthran u. f. w., bie Einfuhr in ten Dre en Nufiell Stelle die Leitung ber Debat:
norbijchen Bölern, Dar ee Anocenlohle, garen berhaufe übertragen, zu ber feine welt:
Beinen, en und Glas Rn ftall, männifen Formen und feine vebneri che Gewandt
namentli in "Eat —* Kühe it an beit m vorzhglich ei eigneten. Als im Juni 1870 der
fhönen ne der reichſten; 1875 wurben | Mini uswärtigen, Graf Clarendon, ftarb,
1042839 5— — — Bu Anfang des 11. a) Ei folgte ©. ihm in dieſem m wiähtigen Amte nad. Die
0B,
entwidelte id um ein normann. ; | allgemeine Lage der Dinge ſchien Damals vollkonz
Karl VII. gab ibm Wälle und Praodegien. Die | men friedliher Natur. Die aufregendfte Angeles
gemohner 1 timpiten erfolgreich 1 0 gegen RT I vr de daB Auswärti e Amt F London
ndéer und 1808 gegen bie r. war die Verhandlung mit Griechen⸗
Thevenot, «Notice sur le ie Engl land wegen ber Ermordung engl. Reiſenden in
Gransille (Branville on: ®ower
Attila. Aber barauf b der Deu
engl. Diplomat, ber jüngfte Sohn ©.8, Dura a turz darauf begann tſch⸗
ee Krieo, unb bald forderten drei ſtaats⸗
con Glafford 68 @owen, wurde 12 robleme erften Range Gr das
De de 98 trat er für — — Ins en —e den — ———
rlament. min, in ernannte ihn 1800 zum Lord | Mächten, bie PBontusfrage und bie Differenzen mit
Graão — Graphiſche Darftellungen
iurie. Sn allen breien war eine friedliche und
cx tiegertiche Politik imöglic lid. entſchied für
u Bohıtil des 8. —E en zur
teitbeung, indem er Deutſchland und Frankreich
nider die Neutralität wahrte. In der Pontus⸗
ax trat er dem Anſpruch Rußlands auf eine
EEE
amähtige Löfung vertragsmäßiger Berpfli
wa mit Entf sebenbeit entgegen, bot aber le
w am Bergleih, als jener — zurüdge:
zu pırde, und e in der im San. 1871 in
* gehaltenen onferenz durch zeitgemäße
e ein Übereinlommen herbei. Die
n drien keiner Borgänger (Rufjell, Stanley und
rdon) ihm umerlebigt hinterl affenen Differen
seit Amerila in Bezug auf die Alabamafrage
= 6. weientlich zur Schlichtun ‚ Indem er eine
xl kommifion nach Amerila ſ idt e, beren Bes
zit einer zu wed ernannten
elben
reifen im In 1871 den Vertrag von
de in di de gie baten emachten Zugeftändnifie
en im mehrfach, ala ber Würde Englands
ze, vorgeworfen. Man emp empfand es in Eng»
am, ald das ſchiederi terliche Tribunal,
Vertrag von Waſhington gemäß,
ir Entſcheidung ber obwaltenden Eich:
297
über die ganze Erde verbreitet find, bie meiften
wachen auf der Rinde lebender Bäume und ihre
Apothecien haben eigentümliche ftrichförmige oder
gebogene Geftalt, ſodaß fie fait wie Schriftzüge
len j. Graphis scripta, Tafel: Flechten,
82) baber rührt auch der Name Schrif echten.
onidien der G. gehören mei m 8 gengat:
tung Chroolepus an. (inige find dadurch
intereflant,, daß fie in ihren Sugenbzuftänben feine
Gonibdien befigen, alfo nur als Pilze vegetieren;
erft fpäter wandern die Bonidien ein oder werden
vielmehr von dem mehr und mehr fidh ausbreiten;
den Supbengefiecht bes Pilzes umfchloffen.
Srappi Dion (gr a), Or Friffen — 535—
aphit Tr teib: und Zeichenkunft; er
get die die — >) tiftenkunbe, welche ne
r Zeichen: nd Yormellunde einen ‚Hauptteil der
——— il
Adanı., Stehtengattung aus ber
em der Graphideen ie meiſten Arten
ren den Tropengegenden an, nur drei finden ſich 5
n Deutiäland, alle leben auf der Rinde von Bäus
men. Die gewöhnlichite Art, welche in Deutichland
faft an allen Arten von Bäumen NT it bie
@. seripta. (6. Tafel: Flechten, Fig. 3. —5*
Apothecien ſind ſchwarz und aben die mannigfals
x: jufammentrat, im Gept. 1872, | tigiten, Schriftzügen ähnlichen Formen.
an Berhandlungen, Englanb — bie ie Jabtuns rap (vom gr. ypdpewv, Ihren), oe
x Shäbigun Söäbigungsfumme von B Söreib: F — unſt, Schrift ober Zeichnung
ma Fr A en men fi bahn "einerfeits betreffend it ge — —— Zeichen oder
edens Glud rg fo a oviel wie Schriftzeichen.
Ber rn en eits das Gefühl, daß Darftellungen dienen dazu, bie
*2 Auf im Aus ande durch die gemadh: Pe & ebniffe der Beobachtung von spe
:rdänbniffe gelitten ha zur Shwädhung I en anfgaulie zu machen, als dies dur
⸗Ineriunis bei em alle desfelben im | bellen geſchehen Tann, und müffen beshalb a
2094 den —* © 8 Verwaltung bes Aus
= Amts ihr Ende. Während des dann fols
Tr Rnifteriums Disraeli»Beaconsfield (1874
"® wrwaltete er ſchwierigen Poſten des
Rz der liberalen Dppoſition in dem uͤberwie⸗
* Ssiervativen Oberhauſe von neuem mit Ges
* Xod dem Sturze des Minifteriums Beacons⸗
= Il 1880) beauftragte die Königin ve
zu ber Bildung einer neuen Regierung, d
ne biie Aufgabe ab und wies auf home
⁊ Indem Miniſterium Gladftone Abernahm er
rieder das Auswaͤrtige Amt. Die von ihm
xx Bohtit war jedoch namentlih hinſichtlich
* mt. Frage von verſchiedenen Mißerfolgen
=2:4, fobab Im Febr. 1884 das engl. Oberhaus
* Politik verurteilenden Antra trag mit gro:
e Aaierität annahm, während da3 Unterhaus
Skeztragteß Tabelvotum ablehnte. (©. unter
wiritannien, oder Gran.
var, portug. & Beridnun ran (f. d.)
— Bande, an ei), bt: in den *
Mittellandiſchen Meere
ah EHRE: Senke
t eibt Hande
Sraäten unb Soba
u te
chttu
nd und lnenale jomie Kung ne
3 km) Balencia verbunden.
‚ brafil. Brovinz, |. Bars.
her Bergners naher tadtr (id)
| (Graphiddae) oder et ts
er
“m, amilie aus der Gruppe
au ge gegen 200 Arten, bie fait
u
—
x
zn
—
F3
und nad) prattiihen Geſichtspunkten angeorbnet
fein, wenn fie ihre Aufgabe erfüllen follen. Die
grapdilchen, 2x Darſtellungen ſeßen Bilder an bie
telle von Tabellen un felen Kon BZablenwerte
räumlic) bar, fie bieten die Anichauung ber beobs
achteten Thatfachen und geſtatten, mit einem Blicke
Vergleiche zwiſchen den einzelnen Beobachtungs⸗
ergebniſſen anzuſtellen und das Regelmaͤßige und
Unregelmäbige, das Erwartete und dad Unerwar⸗
tete in dieſen ẽðr ehniſſen ſcharf zu erkennen. Die
grapbilhen Daritellungen find deöhalb ein Derhen.
ihes Mittel, der Statiftit Freunde zu erwer
Die eriten graphücen Darfte ungen finden ſich in
einem von Donnant in Paris 1802 ind Franzöfiiche
nberjepten Were von en Blayfair: «Elements
de statistique». In diefem Werte werben als
Vorzüge ber neuen Methode bezeichnet, daß dieſelbe
ba8 Aneignen nee Kenntniſſe erleichtere und das
Gedaͤchtnis im Feithalten der erworbenen Kennt:
niffe Umterfüpe, Tas oleiden Auge ee zum
—28 und richtigen Vergleichen von Groͤßenwer⸗
ältnifien beſonders gu au t geeignet; denn es übt ſich
während des ganzen Lebens It ununterbrochen in
biefer Fertigkleit und erlangt deshalb eine jehr hohe
Ausbildung in berfelben. Playfair brüdte bie
Staatämad jedes Landes dur bei Seemädten
weiße, bei Binnenftaaten rote Rreisflächen aus, in-
welchen durch die Ränge von Linien bie Größe der
Bollszahl und der Staatseinnahme dargeftellt
wurde. Derartige graphiiche Darftellungen nennt
man Diagramme im Gegenfape zu den Kartos
grammen, den ſich bei der Anwendung der geogr.
etbode naturgemäß ergebenden grapbiihen Dar⸗
ſtellungen. Es iſt nicht zuverlaͤſſig belannt, wer
298
uerft Kartogramıme angewendet hat; doch erwähnt | 6
Yon paar einer zu Deflau im J. 1782 erſchiene⸗
nen dultenlarte von Guropa. Gegenwärtig
bedient man ſich für gr — Dar tellungen der
Rartogranme mit Vorliebe, und nfelben
meiftend ati. Srgebni e nad ermaltung a I
ten bar; do eignet bieje Drethobe nit
alle Zwede, ba bie Orengen biefer burhaus
nicht immer zulammenfallen mie ben finden, welche
gleichartige Zuftände abgrenzen. Alle auf Bolts:
dihtigleit oder andere, von ber Naturbeichaffenheit
bedingte Verhaͤltniſſe lichen graphiſchen Dar:
ftellungen follten deshalb, ſofern man dieſelben als
Kartogramme —88 will, von der altun *
einteilung ganz abſehen und, dem bargeftellten
jeft zwedmäßig angepa evable 5 ormen wäblen, mas
*— viel praktiſches ſa
tens des Bearbeiters vorausſeßtt.
B. Minard hödjft tree e Kartogramme
er Warenbewegung, bei benen farbige Streifen
von Der hiebener Breite die Gattung und Menge
er au
ten Güter erfichtli dieſe Art von
Rartogrammen ılt B auf bie neueſte rar b bie
auf ähnliche Objekte bezüglichen geeohiic en Da
ftellungen vielfach verwertet wor wobei man
dann noch die Größe ber „yabredprobuftion in ben
einzelnen Produktionsgebieten (3 9 . bei Darftel:
lung des —— er er Bemegung » von
Stahl: und Eifenwaren u. f. w.)
von Kreiſen oder Duabraten am ——
der farbigen Streifen außbrüden und baburd die
robußtion gleichzeitig mit ber Konfumtion in je
berſichtlicher Weiſe da ellen fo lonnte. „ozapkı
Darftellungen, ner ht allein in der Stati
fondern in vielen he Wiſſenſchaften benu t,
3 * Dur anſchaulichen Darftellung meteorologif
d ſonſtiger naturwiſſenſchaftlicher ——
gen geſchichtlicher Zeitangaben u. f. w
niſchen Yweden fehr mann ae he fit, 38 als
Eiſ ae al frierenbe Ron:
eh u. gi an Beulen Bergleis
San von n Ddben A u wie dies 3.8. auf dem
er Karte: berligt ber Kipen | mas
‘ enflufen ‚28.1,6. 4
Pe ftellt man 1 Aud) verjäihene baten a
miden, Türme, Kirchen), ſ. w. ne
o lieferte
id und Geihmad feis | Werte
n verfchiedenen made, u Sftraben beförders | li
Graphiſche Darftellungen
207, Bevölferun ih teit im Deu
(den 234 che, B v6g 1; ;Aruufrieter
es D —38 — 213; Gthn
ri Karte von Europa
439; Biatiokeit ber Benätlsrung Y
@uropa S. 448. gehören au
bie — Karten ing ‘E Afrit
Amerika, 638 u
*. —58 — I, 6.852 I; Garne, ® BD.
©. 437) ſowie die Meeresiarten mi Gang
B. die Karte Atlantiiher | Deran,
.139). Die Zahl ber Farben darf keine
fein, da anbernelld die Deutlichleit bes Bi 8 ve
oren geht und fi die Drudloiten muB aus techniſch
Gründen bedeutend er den. € * jonbexe
keit bietet Eis nie BL inch der Gruppen d
biefe ie einge Bertrautbe
mit ben vorlommenben Ders voran:
auch Signature
r beftimmte, örtlich bebeutfame Thatjaden (3. 2
n Me bie Zanb be
—— Glgnabusen fer Saderfobr‘
ten, Geftüte u. |. w.) oder Diagramme (namentlid
treisförmige Diagramme, welche 3. B. in Karto
— über Yy igteit ie Verteilung „oe
evölferung na en ı
—— m. I ſehr anſchaulich daı
den, um eine direli
ng „poeier a edenartiger Beobad
7
l
108 stamme —— —
—— entworjen jein, wogegen | m Ki
verftoßen wirb. Ha if I
Daritellung einer in fi glei ‚ste
tift. Werte, fo eignen ſich gera Shen ober Ha
chen zur Herftellung eines ‚Tihtigen und gleichjei ti⸗
anſchaulichen Bilbes. Auf einer magereden ru rund
linie ſenkrecht ftehende gerade Linien n Laͤng
bie einzelnen Zahlenwerte tiefen ein fol
des Bild; ſofern Die Abftände dieſer Binien vonein
anber find, muß Dies und ber für biele An
ordnung ent ene Grund erfitlich ge
AR von die runblinie (1. 8 1) ode
fe; Mayrempf eb Hit Dreiede von on gie i runt
n Flaͤchen ſich ekanntlich wie ige
e
einander, um bie Gihetverbälmife berfelben dem Fre jueinanber verhalten. Die Dreiede la!
Auge fofort anſchaulich zu machen. Die Zahl der für | fi J * es ſich um di
Si apbi ante uns en zur Berfügung itebenden | g en einer nur geringen Bat
ittel i "fehr gr gro 6,006 erforbert die Husmwohl beö | von ten banbelt, da —**— die —— — de
dem Darſte —2— am be en a epakten Mit: | Dreiede noch th unterſ nn⸗
tels einigen Takt und wird as Studium | und, weil deren en ae
guter Mufter am eheſten erlernt. or allem it be bei 1% be Raum ‚beaniprudt wi. —**
graphiſchen Darſtellungen barauf zu achten, daß ſich beſonders dann, wenn Abweichungen vo:
die Klarheit und leichte ertandli teit der Bilder | einem tonftanten Werte ber Beit nad) dargeſtell
nit durch die vereinte Darftellung allzu vieler ver, | werden follen (3. B. die wir Heeresftärle in
ehe. | Verlaufe des Jahres ald Abweichung von der durc
ſchiedenartiger Zahlenver alnige verloren
Im allgemeinen eignen ſich Dia ramme beſonders
zur Darſtellung von Verſ
und —— zur Darſtellung von räumli
Verſchiedenheiten.
e nur eine einzi —A——F
iehtigteit, —E eit,
Kartogramme, wel
ſache v ——*
chtbarkeit der Bevöl erung ‚ Anbau beftimmter
landen, Stand beftimmter Tierarten u. f. w.)
d für jedermann fogleich perftänblic,
ea artogramme find 3. B. die Karten;
Beologifhe Karte von Deutfhland, Bd. V,
iedenheiten in ber ge TFriebensftärte).
i
die äußere Kreislinie bargeftellten etatömäßige:
Handelt es ſich um bie graphiihe Daritellun;
einer in fi ungleihartigen Er e flatit. Werte
allo um die grapbi Darfte en mehrere!
ihen von auf ganz verſchiedene Thatſachen be
—2 n Verhaltniszahlen, welche miteinander i
eziehung gebracht und auf ihre eränberunge:
bin miteinanber follen , fo wiri
es für die Ausw pafienden Form de:
Diagramnız entfcheidend fein ob bie bargsitellten
Graphiſche Darftellungen 299
en NIS netlonen der Zeit het man die
——
X
— gebräuchlich ift,
eden, Kreifen) gebilbeten Diagramme gelten bie
bereit3 mitgeteilten Grunbfäge, wobei jehr viele
verſchiedene Kombinationen möglih find und
Sache des Taktes und des —5
i und es
hen Gefuhls des
ild
@ gewinnen.
r Diefe oa
ci ER auf dieſe ®
-muftion der Kurven „0
axbihmitte find, über bie Marima
ızögehen und unter bie Minima
r Üxbinnten perabfinten möäflen, um
gewählten itabs
* anspidriuden. 358 Kon
rdie 2
—* einer auf en, deren b
Atete Werte ſich auf Beitabihnitte
nraum
x fein weuß ber Summe der Rechts
& weiche Die Jeitabichnitte zur Grund⸗
= und bie —ã Mittel⸗
w.).
Sollen bie Hei ungleichartiger
Derte ala Funktionen des ma Fig. 2. Rurkbewegung der RöIn Mindener Stammaltien.
ill hi
gehelit werben, und man will hier⸗ Bearbeiterd ift, die bem barzultellenden Gegen:
ut vamme benugen, fo eignen ſich
n s | ftande n Mittel zu wählen Golaun
zuien, Wintel und ebene Flächen (hr die bezüg —F A intel seht gut ie Stärfe und
: bie K nkrutrion der aus
hend ebenen Gaben { ehteden, Drei: | Richtung des Windes für eine beitimmte Gegend
300
zum Ausdrude bringen, wenn man Polarkoordi⸗
naten, deren Länge die Windſtärke ausbrüdt, in
den beobachteten Winbrihtungen zieht. Wollte
man bagegen bie a der von je 1000 wohlhabens
den oder armen Perſonen gemwifje Alterdgrenzen
7000008
4300088
a000 0 — ——
Pr.
*......
D. R.
Pr.
0 7]
2073 78 B 777 2873 ass
ea une
— Zreschliefning
Bio 3.
(iLerlebenden barftellen, um ben Einfluß der Wohl: | &
o würden fi hierfür Piniendiagramme eignen, be
enen die Summe ber Reichen und Armen als kon⸗
ant zu nehmen wäre, und dann ber Unterfchied
r Sterblichkeit reiher und armer Berfonen un-
mittelbar erfichtlih gemacht wäre. 8 Erfinden
ut angepaßter Diagramme zur Darftellung be:
Fimmter abellen fann zwar durch das Studium
guter Mufter und Übung im Entwerfen von ber:
artigen Zeichnungen entwidelt und geförbert wer;
ben, fcht jedoch ſeitens des Bearbeiters rege Phan:
tafte und inniges Vertrautjein mit dem in ben Tas
beilen behandelten Gegenftande voraus und kann
deshalb nicht von jedermann erlernt werben. Wo
nicht beiondere Berhältniffe Abweichungen bebin:
en, wird man ſich bei Flaͤchendiagrammen be3
uadrats ober der Redhtede von gleicher Grund:
linie, bei Liniendiagrammen ber gebrocdhenen Linie
oder der Kurven zur Berbinbung der Endpunkte
von Drdinaten des rechtwinteligen Koordinaten;
ſyitems bedienen und die Hauptachſe ber Dia:
gramme ſenkrecht ftellen, Kartogramme aber nad
orden orientieren; doch läßt ſich dies bei Ber:
öffentlihungen wegen der gebotenen Rüdfichtnahme
auf das Format nicht immer erreichen. Werben
bei der Anwendung von Rediteden einzelne Fiqu⸗
ren allzu body, fo hilft man wohl ausnahmsweiſe
durd, Anwendung einer breitern Orundlinie biefem
Ubelſtande ab. ält ein Liniendiagramm meh⸗
tere Kurven, fo müflen biefe entweber farbig ober
dur) die Art der Zeichnung deutlich unterfhieben
werden. Im allgemeinen eignen fich für die graphi⸗
hen ungen Berhältniszablen befier als ab;
olute Zahlen; doch muß deren voller Wert bildlich
dargeitellt werben und nicht nur derjenige Zeil
diefe® Wertes, innerhalb deſſen Schwankungen
beobachtet worden find, auch finb die Drbinaten
arithmetiſch (1,2, 8,4, 5...), nicht aber geometriſch
(1,2, 4, 8, 16) einzuteilen und dem entiprechend zu
bezeichnen.
( wire auf die Sterblichkeit zu veranſchaulichen
Graphiſche Künfte
Graphiſche Darftellungen können auch noch dan
benugt werden, um fehr rafch einen Überblick übe
die Haupter ebniffe einer großen Erhebung zu er
langen und darauf hin zu erlfennen, ob es lohnen!
fein werde, nach bejtimmten Richtungen bin wei
tere Rechnungen überhaupt ausführen a laſſen
dieſelben ermöglichen alſo eine jmedmä ige Aus
nupung der verfügbaren Arbeitälräfte, Geldmitte
und Zeit. Zur Bearbeitung folder graphiiche
Darftellungen bedarf man einer Zabellen, jonder:
man gewinnt fie direlt aus dem Urmaterial Durd
Einzeichnen der bei der Aufbereitung allmählich ge
wonnenen Zahlenwerte in quadriertes Papier.
Fur bie vergleichenbe Statiftit it die An
wendung ber grapbiihen Methode von beſonder
hoher Bedeutung; doch iſt e8 deshalb durchaus nich
erforderlich, daß in allen Ländern derjelbe Maßſtal
für die Kartogramme und Diagramme angemende:
werde, wohl aber erwünfcht, daß moͤglichſt nur nad
Metermaß eingeteiltes quadriertes ier für dir
nad) dem rechtwinkeligen Koordinateniyfteme Ion:
ftruierten Diagramme zur Verwendung lomme.
——— Künfte nannte man früher ge:
woͤhnlich da8 Schreiben, Zeichnen, Walen, jebt die
vielen verfchiebenen Reprodu Ionsverfabren, durd
welche von Schrift, Zeihnung oder Bild Stempe!
oder Platten bervorgebradht werden, von weldyer
viele einander vollftändig gleiche Kopien auf me
an. Wege durch den Drud in einer Preſſe erziel
werden können. Die Zahl diefer Reproduktions
verfahren, die in frübern Zeiten fidh auf das rylo
typo raphiſche und In ographilche, päter noch au
da3 lithographiſche beichränlte, hat in neueiter Zei
durch den Hinzutritt bes photographiidhen eineı
uwachs erhalten, durch welden bie ohnchit
ehr zahlreichen Abzweigungen ber brei genanntei
Kunitverfabren fi) außerordentlich vermehrt haben
Nach der Produltionsweile untericheidet man zwe
Hauptarten graphiſcher Kunft , die Herftellung mit
tel8 Handarbeit (Zeihnung, Schnitt, Singrubung
und die mittels em..pbpfi- Methoden (Aßung un
Brefiung). Nah dem Drudverfahren zerfallen di
ge hiſchen Künfte in drei Gruppen: Hochdruc
ehr und Drud aus der Ebene (Steindrud).
aupteigentümlichleit des Hochdruds iſt dv:
Notwendigleit, dab von bem Gegenitande, we
ber durch den Druck vervielfältigt werden fol
erſt ein erbaben ftehendes Bild geichn en werde
muß, während alle andern Teile der Platte od:
ber Type ausgetieft find. Die Heritellung derfelb:
geläiht in ber Rene! durch Gravieren mittels d:
tichels oder bes Meſſers (Metallhochſchnitt, Hol
ſchmit [1. Holgiegneidetunft], Stempelichneid
rei N d.)), oft aud unter Benußung n. Hilf
ma — | ohr⸗ und Fraͤſsmaſchine, Guill ochie
maſchine); Doc werben auch chem. Plittel (iißun
zur Hervorbringung von Hodbdrudplatten ang
wandt (Chemitypie, Onlvanograpbie und ande
odhägungen, |. die Spezialartilel). Das Drudve
abren, das bei den Erzeugnifien dieſes Zweigs
nwendung fommt, faßt man gewöhnlid unter d
allgemeinen ‚Begeihmung Bud drud uſammen.
eim Tiefdrud wirb die SHeritellung d
Drudplatte gerade auf dem umgelehrten Be,
wie im typographiſchen, namlich durch Tiefgravi
rung, erzielt, indem ber Gegenſtand, welder iĩ
Drud als Bilb eriheinen joll, vertieft in ei
Platte eingegraben wird, während bie nicht
drudenden Zeile ber Blatte ihre glatte Dberflä:
Graphiſche Statit — Graphologie
kejelten., Man nennt dieſes Berfahren nach dem
keuptfählichtten dazu verwendeten Material ge:
vobalich Kupfer: oder Stahlſtich, obwohl auch
zat:, Sinn: und dergleichen Platten benutzt wer:
ya Auch hierbei wird die Arbeit hauptiähtich
sutel3 des Stichels und ber ToR. ten Nadel
aführt; doch wird auch unter Anwendung der
wiermmbel die Ipung vielfach benugt. ALS dem
deen nach bi ehörig, wenn auch die Eigen:
men des Materiald gan verichiedene von denen
m Retaliplatte find, Tann Gravierung in Stein
guannt werden.
di der Lithographie geichieht das Heritellen
sp beudenden Bildes teils Durch die erwähnte
sam, welche jept meift nur für lartogras
wo Arbeiten angewendet wird, mittelö ber
icnernadel und des Schriftbiamants, teils ein:
y
Kt Zeichnen mit Kreide oder ber Feder A|
ai ichnung, Federzeichnung), oder dur
ruck, utogeanbie): das Bild liegt
„.nättiefer ala die Platte, jondern auf ber
selade derſelben. Die Mögli keit, ein fol
a iaden zu können, liegt in Befege der
„eunborleit der fetten Farbe mit Wafler, fos
ach die glatte, feucht —2 Oberflache des
za, ſondern nur bie Zeichnung beim Einreiben
ße Grfnbung, mit Hilfe ded Site ei
a ung, ilfe de ein
77 Wege ohne mechan. Zuthun ber:
zungen (Daguerzeotgpie, N: bat
zxren Zweig, bie photo⸗mechaniſchen
ataethoden, gei
Teen der erwähnten Zweige einrangieren,
xi gehoͤren, was das Drudverfahren betrifft,
aka einen, bald bem andern an. Sie beruhen
se Röglicpleit, durch die verſchiedenartigen
wrtungen be3 Lichts auf verfchiebene veränder:
a —— —A date )
.Prozeſſes zu erzeugen (Pho
ie, ibertotypie [Lichtdruch, d. J Helio⸗
ER: dailastypie, Aubeldrud, Woodbuͤrydruck
2) Das Nähere ift in den verfchiedenen Spei
„tee ausführlicher behandelt, wo auch die
rt iſt.
beeyhiſche Statik (deſkriptive, zeich—
ade Statik) heißt bie El Infofern zur Lo⸗
A der Ratifhen Aufgaben ftatt ber Rechnung die
aritt. Betrachtung und Konftrultion angewendet
2 Bie hat auf Grund der neuern (projeltivis
Q Gesmetrie größere Ausbildung erhalten, und
«tt feit dem Grlheinen von Culmanns «Braphis
— 1866 ) — Kg Lehr⸗
m techni ulen.
Waphit oder Harte ift ein beragonalen
llifierendes , hoͤchſt volllommen bafıfch
eiſenſchwarzes bis bleigraues, metall:
ig anzufühlendes, ſehr weiches
ſtarl abfärbendes und mit dem Meſſer
Mineral von 1,8 bis 2,00 fpezifiichem
welches weientlich nur aus Kohlenſtoff bes
Art
245
meiſt mit etwas Eiſen gemengt, und
Kefel — Kalt und andere Stoffe ver⸗
M. —5 — daher den Kohlenſtoff
andern Modiſikation bar, als er im Dia:
a* Gereinigter G. von mehrern Fund⸗
ht beim Verbrennen nur 0,25 bis 1,97
ni ®. findet fi einers
0 ſeldſandiges fchieferiges Aggregat, fog.
Senridiefer, eingelagert in Gneifen, Glimmer:
K
ER
$
en. Diefelben laſſen fidh | i
301
ſchiefern, Phylliten und Kalffteinen, fodann als
einzelne Blätter und Heine Partien eingewach en
als acsefjoriicher Gemengteil in Graniten, veridjie:
denen Schiefern und Kalkſteinen. Der teinite ©.
tft der von Borrowdale in der engl. Grafichait
umberland, von der Inſel Geylon und der aus
Sibirien, wo im Diſtrikt von Semipalatinst und
an der untern Tungugla, au im tunkinsker Ge:
birgäzuge neuerdings fehr viel G. geiwonnen wird,
Meniger rein fommt er in Bayern (bei pallau),
Böhmen, Sachſen, der Laufig, Steiermart, Salz:
burg, Tirol, Italien, Spanien, Norwegen u. f. w.
vor. Auch im Meteöreifen findet ſich Bin und wie:
der ©. auägeidieben. Die Hauptanmendung des
G. beiteht in deſſen Verarbeitung zu Bleittiften
(f. d.). Mit Thon vermiſcht bildet er die Maſſe
ber Schwarzen (Baflauer oder pfer) Schmelztiegel,
in einölfrnis angerieben eine vortreffliche und
vielgebraudite Anftreihfarbe (Diamantfarbe). Min⸗
ber erhebliche Benugungen find die al3 Schmier:
mittel zur Verminderung der Reibung bei Maſchi⸗
nen, zum Schwärzen der eifernen Stubenöfen und
anderer grober Gußeiſenwaren, zum berieben
der aus Gips Doh, Guttapercha und andern Nicht:
feitern ber Glektricttät beitehenden Formen für die
Salvanoplaftit, zum Polieren von Bleifhrot, in
olland auch zum Polieren von Schiekpulver, als
andteil der Bafte für das Schärfen der Raſier⸗
meſſer u. |. w. In den Eifenhohöfen und aus fehr
toblenftoffreihem Roheiſen, wenn dieſes nad) dem
Schmelzen hoöͤchſt langſam erkaltet, deiden ſich oft
n Menge grauſchwarze Blaͤttchen welche che⸗
miſch mit dem ©. übereinftimmen und baber Hoh⸗
Age⸗ hit, kunſtlicher G. genannt werden.
uch ud Kochen gewiſſer Eyanverbindungen mit
Apnatron jchei 4 unter Umſtänden ein Teil
bes Koblenjtofiß des Cyans al8 ©. aus; z. B. in
den Sodafabriten bei der Bereitung de Atzna⸗
trond. Der ©. tft unfchmelzbar und verbrennt
beim Gluhen an der Luft zu Kohlenfäure.
—— — nennt man einen Kitt, wel
namentlich zum Verbinden von Eiſenteilen, z. B.
m Dichten von Roͤhrenleitungen verwandt wird.
erjelbe_wird bereitet, indem 6 Zeile Graphit,
3 Teile Kreide, 9 Zeile Schweripat, alle im fein
gelölemmten, teodenen AZuftande, mit 3 Teilen
inölfirni3 zufammengelnetet werben.
Graphodrom (grih.), Schnellfchreiber.
Grapholit, Tafelichiefer.
Graphologie (ard.) oder Handſchriften—
deutung ift die von dem Abbe Jeans Hippolyte
Michon (geb. 21. Nov. 1806, geft. 8. Mai 1881)
jo benannte «Kunft, Die Menſchen aus ihrer Schrift
fennen zu lernen». Diefelbe unterfcheidet ſich von
der Chirogrammatomantie (f. d.) dadurch, daß fie,
während ebtere auf ſubjektivem, inftinttivem Ge:
fühl beruht, feſte Regeln bejigt, nach benen aus der
Schrift geurteilt wird. In neuelter Zeit hat Eugen
Schwiedland bad Geſetz aufgeltellt und wilienichaft:
lich begründet, daß in jedem ments lichen Bewe⸗
gungsimpuls («Innervation») und deſſen Ergeb⸗
niſſen (allo Gang, Stimme, Ausdrud der Augen,
Mienen, Handſchrift) ein p uhiichee d. I, per Ön:
li eigenartiges, fomit chara eriftilche oment
enthalten fei und Bat dadurch eine pſychol. und
poll: Begründung der &. gegeben. In Baris
eiteht bereitä feit 1871 eine Soci6t6 de Grapholo-
gie mit einem eigenen Fachblatt «La Grapho og
redigiert von A. Varinard in St.⸗Etienne. Bol.
802
Shwichland, —8 F Seien ihte, ae und
— tung» (8. Aufl,
se Ride, e de Grap *
55 «Methode 2
— ei (2. Au Bar. 1879);
Trait6 complet et pratique de Sole.
Lies en (Senf ıı 1884
Bei, ‚gine von dem Engländer Hitch⸗
cod erfundene Ma —— Herſtellung von Illu⸗
ftrationsbrudplatten. felbe befteht_in Folgen
bem Mit pulverifierter, mit einem Bindemittel
ter Kreide wird eine . Detalplate überzo beriegen
R obann —— on ei —3—
reſſe ausgeſeß u o — parierten
arbeitet der Wthie mit einer ei
—5 Tinte und mittels Feder
5* Tinle bat It be en
en, leicht
infel
er zu ſehen wünfet.
aft, —* in die unter
iegenbe Breibeihie 2 ein⸗
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—— un — Beier en Berfteineruns | ri
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Seas (rer Sram a
za in Soviel wie Ehina
Gras, big 1871 en
chen uftems)
Pr — 8
— zweierlei: Das 33
hatte 200
ober Rammermap "hatte 80 80 Duabrats
* za up
@rad ‚Stadt im art. Doubs,
Bra Ei), Bontarlier, 1 an a —**
Doubs fließenden
Ei Beate Henn Bade 0 Fahr
kation von Eifenwertzeugen, von Kup ergerätjihafe | badıe
—
Si ch
P —— —— ge
ſe ſchwerielartigen oder binſenſoͤrmi
* d.).
en mn
gen
Den jolen. Der ziemlich
Mm die gemeine Art, 8. me ba . bat
inien⸗ſch rmige, faſt graßartige Blätter und
aroel ib vier —J— ne Ben, man wehl
(hnebigen, jek ri ram Schafte. 8.
if ina en ilen eimaß größer unb ber iſchnei⸗
ige, äßige, bebiät beblätterte vie Stengel oft vierblumig;
fultiviert man 5 Douglasii (8. grandi florum
Dougl.) aus Rerilo, eine zierliche Pflanze von dem
——
ſpiral ein⸗ſchienen.
ea er
ae a das ©. Gros | bem Benloer
en Qua
i öfch lönnen.
ke
7 km im . VOR , am Ulfe
Graphotypie — Grafer
A Iris Xi t violettblauen B
—2— net —— abi —8 bitus der
3 Art —E aber wit —A— **
und einige
—*— — Kun
in Bit — ——
und ** geb. 2. Si 1886 1 ui
marl, wurde 1848
ift &t. Lamprecht, befucte vis
ction b
873 Reil
te u. |. w. aus Italien fchrieb. Gine vetifd
einer en war au
865 9 er ber
«Brefle> an, für —4— er von 1867 bis 187
. Fnlungen 23 und ©
@
(Wien 1869), «Aus dem Karneval ber
64 1878 Side: in fı
ſch⸗arutne » (Bien 1880).
"Armeris.
einer), —— au ein
—— oeftaht EL. 1a. L
‚En ge
Pi. Greöbenst (Kiein
—* Fang
Das Große RER ot
Nor ,
ba —— lb G. In ber EN
re
1766 zu Eltmann Be n
erfean ten, be
Bamberg das Gynmaſi um und be 4 —
a a
ier ee n
unb wurbe 1790 Dcemtiat ber Theologie,
bu erwaltung ber Gt Ele eines LM bi
er einem Ru
—— Lehrer, dann a
Baperie und d
wurde.
er Vireltor der eribiſchoͤſi.
gilianiſchen Kollegiums a
1804 erhielt er einen Ruf als Profeſſor
ie zu ; bal
des D
. & wurde 1825 in Au beitanb ”
und ftarb zu Bayreuth 28. Febr. 1841.
uldenmter wirkte er e. für Me H des Bolt
ſchulweſens und des Lehrerſtandes. Bhilofophil:
Ä —2
| „t. in 1884; 2. Rurfus, 80. Kufl.,
unab l
Se De een ie
in ınd — ts
ste Sei , over das
nhren Renfgenbildung» (
— ek er
; , «Slementarfchu fürs Leben
rde —5 (2 Abteil. —28 von
Graͤſer — Graß 303
2; «The simpiest method of acquiring
2 knowledge of the French lan-
20. Aufl, pr 1 1881), «A practical and
ki, > 1878), «Nouvelle me6thede pour
vedre ia langus anglaise» (1.
of the French
Grammaire compläte de la
wa Ob. 1, 14. Wfl, — —
(2 Bde. — — er
be⸗ ttung Sä Ivia), Die ebö
| Yen ma ie —— RER
Grasbleinen oder chineſ. Leinwand (frz. batiste
de Canton, engl. grassclo h), f. Ehinagras.
GSreosl lie, um.
. Grenze, 500 m
ig einer eirtshauptmann-
ſchaft, eines Bezir egerihtB und eine? Hauptzoll:
ats mtß und Ahle (18 (188 —E der Vorſtadt Glasberg
dſtation der Linie altenau
h —ER ber Buſchtiehrader Eifenbahn, i
einer der wichtigſten Babrtlorte Böhmens and
de | Mittelpunkt der en Des © ebirg8;
außer mehrern Sabrilen für W t be On:
ders die Yabrilation von ———— Blasinftru
"Scehmäpemalgin Dabemaſqhi
en emaſchinen.
322 ‚\. unter —*
Grasmenat, ſ. April.
Grasmäde nennt man eine Bruppe ber Sing-
dund
leiten Au Ichteen —
TE ee en Gie
or oder braͤunlich⸗graues Eder, an
die Mittelze en Länge eiwas übers
reifenbe ei fe, kurze lagei ‚ geraden, dunnen,
grimenai en Schnabe etwas Abergebogener
— und ſi I eat Vögel, Ohr in Gärten und
hen vorz e von Inſelten, Ungeziefer,
weichen Beeren Bar — —** Unter 35
iſt in —e bejonderb die Garten Ihnen
müde (8. hortensis) als Singvogel „ihr häpt,
ba fie einen zwar mh febr lauten, ab er t anges
nehmen, flötenden Geſang befist. Das Männdyen
tft oberfeits bräun 5— von der Kehle bis
um —* g⸗weiß, und die ußern Schwing:
dern ſind einfarbig alhgran. Sehr ähnlich ift die
DEngraämüde (8. cinerea), aber durch bie
s | gelb lichweibe Färbung der Unterfeite und durch bie
— Sinfaffun ber Au Schwing⸗ und
Fr e Möndsgras:
en (8. —E iſt allgemein unter dem Ra:
Dis Pr belannt —53 — als — ſe
mn
n röftbraune K ie ar *
—*8 Sie laßt 1a im Bauer halten und
ngt von Weihnachten bis zum Sommer. h
terland erftredt ſich durch ganz Mitteleuropa bis
und | zu den Canariſchen In, Fe größte deutf
teone | b
dem Enten @ 3
— — fen) Rattgefun |
—
» f. unter Heuſchrecken.
Art ae Sperbergr ne etön —X
deren Geſang unangene arrtöne ie
ft oben olivenbraun unten en: ingen
und Chmargie i ‚untefbronm weiß ge
* indiſches, Koi wie indiſches Gera⸗
atumöl (f.d.).
©radro „Re und —ã
er *
Dig» ge el uf ber ie
08) oe 1767, te das *
ſtudierte zu Jena end eol
aber tue nd
ia» er unter anderm den
lieferte. Nach einem kurzen Aufenthalt
Heimat lebte ©. feit 1796 längere Zeit in
bee Schweiz, wo er fi) unter ber Leitung von
mit Be eit 1706 im — und fr
er sähe die T
304
. Heß zum Landſchaftsmaler ausbildete. Hier
eine «ragmente von Wanderungen in ber
88 » » (Bar. 1797) heraus. Nach einem kurzen
Aufenthalt in Paris 1801 lebte er einige Zeit bei
feinem freunde Salis in Graubünden und begab
ji mit Rehfues 1808 nad) Italien, wo er jid na:
mentlid längere Zeit in Sicilien aufbielt. Seine
beroorragenditen Olgemälbe find: Fruhlingsmorgen
im Thale San: Angelo di Brolo, der Konlordiens
bei Girgenti, ber Wafferfall von Carcacci
unter dem Atna, ein Idyll aus bem Theokrit mit
einer Küiten anfıcht von Taormina, ferner zwei Bils
der des Atna, die er für Cotta 1811 malte. Seine
—— Reife» gab Cotta mit 26 Kupfern
Sigen Handjeihnungen (Stutig, 1815) heraus.
Tielemann, | müb
en (Riga 1818).
don Gyarak, füritl. Familie
einlich kroat. Urſprungs, bluhte
G. ftarb in Rom 4. Au
«Karl G. Gine biogt
Grafſalkovi
in br arn, wahr
ein ter war Anton I. ®., geb. 1694 zu Ürmeny,
te als Bettelftubent feine Studien, ftieg abe
zu hoben Amtern und Würden empor, wurde
ie Rameral fislal zu
nal, 1786 Baron, 1748 Präjident der ungar. Hofs
fommer, 1761 Kronhüter, Wirkt, Geheimrat, koͤ⸗
nigl. Oberſtallmeiſter, Obergeſpan bed Neograber
Komitat und Graf. &r ftarb 1. Dez. 1771.— Sein
Sohn Anton II. G., geb. 24. Aug. 1788, erbielt
— deutſche Reichöfürftenwür e, war außer
nad | blätter und 16000 kg D
rei Generationen (1841 ausgeitorben). Der | de
en, 1781 königl. PBerfos | du
Graſſalkovich von Gyarak — Graefie
Bürfe, ein Theater, ——— ein
Seminar, a Tengefängni eine 186\
pre Gefellihaft ber —— aften
chichte und eine oͤffentliche Bibliot a
11000 Bänden, mit fehr wertvollen, aus
tei ber geriniicen « Inſeln tnmmenben Manuf
ten. Die Iterung kultiviert wohlrie
—— wie — Saal Nofen, Helio!
uberojen u. |. w., und fabriziert b te E
en und Barfümerien für welde G. nuͤchſt Y
er wi te Ort in Frankreich üt; die To vor
denen h liffement3 ‚lonfumieren im Mai, r
man bie Öle —5 täglich 45000 kg R
rangenbluten. Ein kle
Bewäller treibt zahlreiche Dlivenöls und Get
Ferner werben Seife
=, gu Ausfuhr bereitet unb Binenmußt,
eidenipinnerei, Zöpferei, —
wi tige Marmorbrühe betrieben, Lebhaft ift
a Anfa bes 10. Jahrh. war @, (mitt:
rassa) no zen Heiner Ort im echo 4
—** —* ichs Burgund,
rch blu bald zu einer A)
tigften Städte der Provence. Bon 1244 bis
wor es Die ofafig, den Innocen; IV. von Ar
hierher verlegte, und jeit 1570 tort
eigenen Banboogiei, zu 12. und 1 B
afrit. Seeräubern, 1536 bei Annäheru |
von den Einwohnern felbit zerftört, murbe,
Kämmerer, Hoflammerrat, Obergeipan | feiner jegigen Stelle wieder auf
der Romitale Bodrog und Sohl u Wirt, Be Ir Hände der Liguilten und bes — 8 re .
rat. Gr ws d. Zuni 179. — Fr Cohn voyen, befreite fi aber 1598 wieder. J.
nton IL. G., . Sept. 1771, war Dbers | belagerte es Pri Gugen und ber Herzog
geipan des Roniitate Ciansd und Wirkl, Beheims | Savoyen ver —
Er ſtarb 29. Sept. 1841. Seine Ehe mit| Graeſſe (Jo eorg Theodor),
Maria Leopoldine —— —2— geſt. 1864) — und Litterarhi oriler,
war EinberioB she en; hir i ie männs | 1814 Fer rimma, erbielt feine Bi
liche Linie des engelchl ts. EN En orat n Sürften enf an we fein ter
Goͤdolldo ift kb an ſiß. loſſe daſelbſt — Gottlo G. geit. —— rofeſſor wat |
jeigte, Wer nd) lange drei irdene a ge, in denen | wibmete 16 feit 1832: in ig unter
nder des Reichtums und ber Größe des S di ne wandte ı
— Steh: 9 Anton 1. G. feine Nahrung im Frans | n
ie n ofer au —— erbettelt hatte.
Gra t eined Dirronbi ements im
—* en, im WSW. von
dem ie edlen Keimen us 825 in *8
gelegen, durch eine Zweigbahn
) Cannes mit der Paris⸗Lyon⸗Mittelmeer⸗
verbunden, breitet ſich ampbitbeatraliich am
Sübabhange des Mont, Roeavi n aus, von dem
aus eine reiche Quelle t und ihre fhönen
Fontänen 1 owie bie rei Ben Garten ber lnge ung,
in denen Ora ngen und — ‚sei Balmen im
Bein en wadjien, mit Wa
1876) 9673 (al Fre os . und it im
n gut gebaut, bat aber enge, krumme und
Rele Straben, bagegen ſchoͤne Beomenaben mit
Marmorobeliäten und berrlider Ausficht.
Dun Stadthaus ijt bie ehemalige Bdöf.
die Parochialkirche und zwei ien ropten bie
ere Kathedrale. Die alte Kapelle St.:Saus
veur oder St.:Hilaire ftammt aus dem 11. Jahrh.
Die Kapelle eines ber drei vorhandenen Hofpitäler | 1
enthält drei Gemälde von Rubens. on ben niit»
telalterlichen Lneleiigungen ftebt an noch ein Turm.
G. ift eines Gerichtshofs eriter nftanz,
— Sande und eines Friedensgerichts, einer
Aderbau⸗ und einer Gewerbelanmer, befit eine
tubium der Philologie.
Dresden, wo er einige Jahre fpäter
borator an der Kreuzihule, daneben 1848 *
bibliothelar ber Königs ri Augufi IL. r
dem er 1848 ala nipeltor des —*
in —ã— übergetreten, erfolgte 1852
Ernennung zum Direltor der Borzellans und (
fammlung, worauf ihm 1864 auch noch ba:
eines zweiten Direltors des Grunen Gewolbe?
tragen und er 1871 zum erften und aleinig,
reltor besfelben ernannt ward. Im J. 18
ibm auch noch bie Direltion be ei 6
ammlung 5 übertragen. Seinen Auf al ala e
iftoriter un Bibliograph begründete |
ein en hrbuch einer a ——— rie — 5 —
von welchem
Dresd. u. —88), ber —* * ie
—48) das — ber dritte (3 Tle. 185% |
eit, ein Biere 472 bie |
———
beitung besfelben —E b
allgemeinen —— 4 ——
844-60). der
meinen en Anand —E u. Lpz.
(06. G.s zweites Saw
e va 8 de *— rares et pr&cieux» h |
resd. 1858—69). Kleinere bibliogr.
find die «Bibliotheca magica» (Ypy. 1848) u
Graſſeyieren — Graßmann 306
Hüpthech peychologica» (£p3. 1845). Außer) Graf (Anton), Bilbhauer, geb. in Wien en 1750,
ea ———
* o
„a sıea> bei Jacobus a Voragine (Dresd. er &a den a Darmorahun, we ee
> xhüren biet an bie — zu ſch
———— über «Die Sage vom Ewigen Ju⸗ ete. Gr a dann als Modellmeiiter an
- Id. 1844) und «Die Sage vom Ritter | die kaiſerliche Porzellanfabril, für weid welche feine
zmiTtesd. 1846; 2. uf. 1800) fowie bie | Thätigleit von hödjiter Bedeutung werben ſollte.
ALiuccatur undSa Mittelalter» | ©. fertigte zahlloſe Modelle zu den für die wiener
180. Dieſen 5— —ã an der «Sagen | Brob buttion {0 ifchen ganz weißen Bis⸗
an Sadien» (Drezb. 1854—55; | hits, gr er in den elegantelten Formen behans
., 2. %e., I) die in Gemeinjhaft mit Ite. eſonders berühmt ift bie G
| * veranftaltete Märdenfammlung «Rord | Barisurteild, die Grazien u. |. w
. m (Dresd. 1858), fein «Sagenbuch bes
. Zautae (2 Bde., Glogau 186369), r euts
| —— Geſchlechts⸗ und Wappenjagen»
io), «Bierftubien» Dresd. 3 *
. (Dresd. 1857; ufl., Wien 1869),
wem (Dre2d. sen), «Hubertusbrüder»
: "5 unb «Des beutihen Landmanns Prals
==.1858). Außerdem verö mtlichte 8. G.
auch der alten Numismatik⸗ —
—— Dur az Beicichte ber , Geit nerei,
nn.f.w.> (Dres
0.1853), — Franz LI
„us deporcelaines et de poterieg» Dresd.
is. 1881), «Guide de Pamateur d'objeta
"=, 1872; 2. Aufl. 1877), «Beichreibens
—* — Grünen Ö Gemwölbes» (Dresd. 1872;
Si; frz. 1872; [. 1874), «Beichreis
Prog ber — —2—
3), «Orbis latinus» 861),
ten aus dem Haufe * —
<ıe Vor⸗ und Zaufnamen» (Dresd.
x 1880 publizierte er für den Lit
‚rein Bu Stuttgart zwei lat. Fabel⸗
er3, das «Speculum sapien-
a unb ben «Dialo crea-
- = Kilolaus Pergamenus. Seit 1878
" ze ame «Zeitihrift für Mufeologie».
| == Hugenkranfpeit legte ©. 1882 jeine
— (fe3.), den R:Laut ohne Vibration
: Gaumen- oder Kehllaut ſprechen.
nennt Jobb.) Da tteller auf bem Ges
2... an. 1836 in
TITCAete ſich anfangs ber alerei, ipäter
F —— Hier beſchäftigte ihn namentlid
z Regatio: und Bohtioretouch che
m : szößere Zahl —— Mbhansfungen
Rraphiſchen Mitteilungen» (yahre.
Xqentlichte, die auf Die Entwidelung
Al großen Einfluß ausübten. Seine
tz Eu) engefaßt in bem Buche
ie an tographien» (Berl. 1868;
| uzseitet von Hartmann, 1877). ©. ftarb
. .&1 u Berlin.
* Ingela) ſpan. Sariftiellerin, geb.
F "3 js Crema in Stalien, ftammt von
aber balb nad) Barcelona übers
2 E“ 15 Jahren fie das Drama
in Barcelona zur
unb dem balb eine Reihe Komös
orgullo», «Los ultimos
w. Hauptftä
des ans und der
caters beliebt hub «Riquez as del
am de «Los que no siembran,
ei sapital de ia vi » und «Marina.
U.
it
tie | foph, Bruder be vorigen; 9
Die
ernannte den Künftler zu ihrem itgliebe. Im x
1792 fanb er Ge Iegenbeit, talien zu befuden, we
die Canovaſchen Meiſterwerle ibn m feiner antilis
ierenden Richtung beitärkten. Bon den vielen Mo⸗
ellen aus ber folgenden Beit befist das Oſter⸗
reichiſche Myfeum für Kunft und Fnduftrie in Wien
einen reichen Vorrat, baruner die ſchoͤnen Re
tionen der Niobiden; au va hat er porträtiert.
Vorzüglich find ermer eine Be entit gehaltenen
Cäfarenbüften er Joſephs ( Iearm )
‚bes En er3008 Karl. Sat 1794 leitete
er das Direltorat der wiener —*5 und ſtarb
81. Dez. 1807 in Wien. ©.3 Schoͤ fungen t 78
ſentieren den Übergang des zierlichſte
wigs XVI. zum vornehmen Gmpire, und baben
durch feine Geſchmacksrichtung ſowie durch tedh«
niſge eiſterſchaft t bebentenben Wert.
Sein Bruber pp © geb. in Wien 1768,
war gleichfalls Ehler er Hlademie bajelbft, ars
beitete bann aber in Warihau, von wo er 1799
als Brofefior an die Alademie nad) Dresden bes
rufen wurde. Später übernahm er die Zeitung
ber Kunftpenfionäre des ſächſ. Hofs in Rom, kehrte
aber 1821 nad Dresden zurüd, wo er 7. Jan.
1838 ftarb. Er ift ein ginge eiltreicher Vorträtift beffen
—58466 von großer Naturwahrheit und Sartheit
des Vortrags zeugen. Ein ‘Borträt feined Bruders,
bes Bild auere , befißt die Alademie in Mien,
das der in Bauline Metternich, jpätern Her:
zogin Hr ürttemberg, gemalt 1790, Fürft Det:
dernich in Wien, andere, namentlich ihöne Damen
bildniffe, find in Dresden.
Graffieren (lat.), um ſich greifen, ſich verbreiten
(von Epidemien) ; davon Graſſation.
Graßzmaun (Hermann Günther), Mathematiter
und DOrientalift, geb. 15. April 1809 zu Stettin,
ſtudierte 182730 in Berlin 2 Iheologie und Bhilos
Logie fpäter Mathematil. Er wurde 1834 Lehrer
er Dathematit an ber berliner Gewerbeichule, 1836
Pi der Ottoſchule zu & Stettin und 1852 am Gynt
nafium dafelbit. Cr ftarb 26. Sept. 1877 in Steh,
tin. Seine Hauptwerle find: «Die Wiſſenſchaft der
extenfiven (oröbe 0 ober bie „Außbebnungälehren | (Erb
‚2. Aufl., 1862), «Lehrbuc der A
ey (2 Bbe.., ., Bi 1861 — 65) —*
zum Rig:Veda» (Lpz. 1875) Siebe, „ober ept
und mit Aumertun en verjeben» (2 3
187677).
ben und feine
Sal. 5 ae, grann G. Dem
ten (ip
Grafmaun (
Ro Bert) Hathe mat und Philo⸗
ärz 1815 in
Stettin, ftubierte Theologie, Wbilofophie, Mathe:
matil und Naturwi enfchaften, war 1841 und 184:
Lehrer und ift ſeitdem Nedacteur der «Stettiner Bei
tung» und ber «’Bommerichen Zeitung». Unter feinen
Werten find hervorzuheben: «Die Zeltwienſcheit
306
ober Phyfil» (Bd. 1—2, Stettin 1862—73), «Die
Sermnlene oder Mathematit» (Stettin 1872), «Die
benslehre oder die Biologie» (Bd. 1, Stettin
1872), «Die Willenichaftslehre ober Philofophie⸗
(4 :Bde., Stettin 1875—76), «Das Weltleben ober
die Metaphyfil» (Stettin 1881), «Das Gebäude des
Willens» (Bd. 8 und 4, Stettin 1882-83).
adwangthal, ein von der Ammer (f. d.)
durchfloſſenes Thal in Oberbayern.
Grat und Gratbogen (architeltoniſch), |. unter
Gewölbe,
Gräter (Friedr. Davib), ein um bie nordiſche
Altertumstunde verbienter Yorlcher, geb. 22. April
1768 in der Damaligen Reichsſtadt Schwäbiſch⸗Hall,
war feit 1789 am Gymnafıum feiner Baterjtadt au:
eitellt und wurde 1818 Rektor des Gymnaſiums zu
Alm und fpäter zugleich Paͤdagogarch der gelehrten
Schulen de3 Donautreiies. Nachdem er ſich 1827
Er in Ruheſtand verfegen lafien, ftarb er zu
ornborf in Württemberg 2. Aug. 1830. Zur
Herausgabe feiner «Rordiihen Blumen» (Lpy. 1789)
wurbe er vorzugsweile durch Schlözer veranlaßt,
der in feiner «Ullgemeinen nordiſchen Beichidyter
über narelide atyiholneie ums Di thunft vieliach
irri ichten dargelegt hatte, Der allgemeine
Berall, mit weldyem man bieje Schrift aufnahm,
veranlaßte ihn, mit C. &. Bödh ein allgemeine
litterariſches Magazin für die deutſche und nordiſche
Borzeit zu begründen, das zuerft unter dem Zitel
«‘Bragur» (8 Bde. Lp3. LI 30) ericien, und dad
er dann mit Hablein unter dem Titel «Braga und
Hermobe> (4 Bde., Lp3. 1796—1802; nebit Mi,
emeines Repertorium⸗ von Heinze, Lpz. 1804) forts
’ te. Im J. 1812 begann er bie Altertumszeitung
«Dbina und Teutona» (Bd. 1, Bresl.), an beren
Etelle dann die Zeitſchrift Idunna und Hermode⸗
(4 Bde., Bresl. 1812-16) trat. Unter feinen
übrigen Schriften find zu erwähnen bie Üiberfegung
von Suhms «Geſchichte ber noralichen Habelgeit»
(2p3. 1804) und «Seritreute Blätter» (2 Bde. Ulm
1822 — 24). Der «Briefwehjel wiſchen Jatob
Grimm und ©.» wurde (Heilbronn 1877) von
H. Fiſcher herausgegeben.
(lat.), Gunſt, Gnade, Anmut, Dank;
G. gratiam parit, Gunſt erzeugt Gunſt, ſoviel
wie: Eine Liebe iſt der andern wert; ex mera
gratia, aus bloßer Onabe; ex speciali gra-
tia, aus befonderer Gnade.
Gratial (neulat.), Grienntligjleit, Trinkgeld.
Gratiauspoliß, alter Rame von Grenoble,
Oratiauus, röm. Kaiſer, geboren als der ältefte
Sohn des rom. Feld (fpätern Kaiſers) Valen⸗
tinian (I.) 18. April (oder 20. Mai) 859 n. Chr.
zu Sirmium, erhielt feine Erziehung von dem Did;
ter Aufonius. Bon feinem 364 mit dem Burpur
geihmüdten Vater am 24. Aug. 867 zu Amiens
Hm Auguftus ernanut, mußte ©. die Regierun
elbſt antreten, als jein Bater 17. Nov. 875 ylögli
in Bannonien jtarb. Unmittelbar beberrichte er
nur die weitl. Brovinzen Britannien, Gallien und
Spanien; fein kleiner Stiefbruder Salentinian IL.
(über den ©. aber eine Art von Suprematie aus⸗
übte) erhielt die illyr. und die italiihen Länder.
Be önlid, ein frommer Ehrift, gab ©. fofort die
luge, tolerante Kirchenpolitik auf, bie fein Vater
befolgt hatte. Die Auffallung der Homtoulianer
wurde für katholiſch erlärt, zunaͤchſt den Arianern
und Donattiten der Krieg erllärt, die Arianer na;
mentlih in Italien aller Rirchen beraubt. Der
Graswangthal — Gratianus
Ausbruch des ſchweren Striega zwiſchen ben DI
römern und den durch die Hunnen nad) der Donaı
balbinfel gedrängten Weitgoten veranlaßte ©., fe
377 ſeinem Oheim Valens den Haifer des Often
nambafte Hilfötruppen zu ſchiden. Die Kataſtropl
bei Abdrianopel vermochte ©. jedoch nicht zu verhi
. Schon mit feiner Sauptmadht auf Va
he nad Thrazien begriffen, wurde er durch di
usbrud) eines Kriegs mit den Aamannen aufge
halten. Allerdings gewann ©. im Mai 378 d
roße Schladht bei Argentaria (jegt Horburg an d
U) und drang tief in den Schwarzwald ein. Eife
üchtig auf biejen Sieg wagte aber Valens vor d
ntunft des Neffen den Kampf bei Abrianop
9. Aug. 378) mit den Ooten, in welchem er ei
tbare Niederlage erlitt und felbit ben Tod fan
unmehr alleiniger Herr des Reichs, ernannte (
ben Theobofius zum Kaifer bes Oſtens (19. Ja
879) und unteritügte benjelben zwedmäßig bei db
Zurüddrängung ber Goten. Im J. 382 legte €
die Stellung ald röm. Pontifer imus niede
welche die chriltl. Kaifer feit Konſtantin b. Gr. noı
immer beibehalten hatten. Bel ben Artanern wi
bei den Heiden gleich unpopulär, wurde er endli
auch bei den Orthodoren mit Mißbehagen angeiche:
weil er die neue aßcetifche Sekte der Arie taniit«
nicht verfolgte. Da aud) die Armee verftimmt ıwa
weil ©, als eifriger Jäger die neu in feine Dien|
getretenen Alanen übermäßig bevorzugte, fo €
ng es einem ſpan. Offizier, Clemens Magnı
ırumus, im Sommer 888 zuerft die Legionen
Britannien zum Abfall zu beftimmen und nun a
Ufurpator aufzutreten. Dann ging er nad) Gallı
inüber, gewann Heer und Bolt bis zur Sei
ei Baris gingen ©.’ legte Zruppen zu Maxim
über, Der Raiſer flüchtete nad Lyon, wurde bi
aber 25. Aug. 883 in dem taiferl. Schloſſe daı
den ihm nadjagenden Reitergeneral Andragath
bei Tiiche niedergehauen.
©ratiaund, Gegenlailer des Honoriug, w
ber zweite der beiden Uſurpatoren, die in ber N:
get des Jahres 406 n. Chr. nacheinander in d
rit. Legionen erhoben und bald wieder geſtir
wurden. ©. hatte nur vier Monate den Pury
getragen. Gludlicher war nachher ein dritter Mi
pator, Namens Konftantin.
Gratiauus, der Sammiler bes fog. Decı
tum Gratiani, von Geburt Staliener, war |
malduleniermönd) des Kloſters San⸗Felice in ‘
logna. Seine Bedeutungberubtdarin, daß, sodhır
vor ihm das kanoniſche Recht nur ala Beitanı
der Theologie Uinterrichtögegenftand bildete, er t
—* zum Range einer eigenen Disciplin erhob, ı
0 Begründer der kanoniſtiſchen Wiſſenſchaft wu:
Er fchrieb um 1145 einen Örundriß, in welchen
canones aus frühernlirchenredhtlihen Samntlun
[pftematiich zufammenitellte und durch kurze eig
usführungen (dicta Gratiani) miteinander ı
band. Tas umfangreide Werk teilte er im |
Abfchnitte (partes), von denen der erfte, fpäteı
101 distinctiones geteilt, die Einleitung und
Lehre von den kirchlichen Perf onen und Umtern (ı
Der zweite Zeil befteht aus 36 Nechtsfällen (caus:
die da hauptſaͤchlich auf die kirchliche Beridytxt
feit beziehen, und an welche anfnüpfend ber \
[elier Fragen (quaestiones) aufwirft, die dann ı
er in canones beanthivortet werden. Doch hi
causa XXXIII. quaestio 8 eine eigene Abhanp!
über die Buße (de peenitentia), welche ſpäter
Gratias — Grattan (Henry)
7 J.-ıinetiones geteilt ifl. Der dritte Teil, fpäter
m > distimetiones zerfallend, ift mwejentfich liturgi⸗
..ı Inhalts. Der Titel des Ganzen iſt «Coucor-
1:3tig diseordantium canonum», weil der Berfafler
x Abit hatte, bie Widerfprüche der lanoniſchen
ngen in Harmonie zu bringen; fypäter tft
x: Berl Deeretum genannt worben.
üler Gratians, PBaucapa= | 1
Lg Ari ee eanones eing — — worden,
se fıh in fpäterer Zei it biß auf bie bi von 166
nzachrt haben und Paleze genannt wurben. Ob:
da3 Werk niemals jeitend der Päpite mit ge-
Charalter belleidet worden ift, fo ift es
ihnen beugt und von der Schule zu Grunde
..2 worden, und hat fo auch einen tiefgehenden
: :ab auf Die W —— andge ‚ der exit feit Be⸗
s-ı der ver Ri eilen Detretale afanımlungen eſchmaͤ⸗
PN bat es nur rechtshiſtori ide Be:
— Die weueſte und zugleich erſte kritiſche
in von —— m Finale il feines
| juris canonici» (%p}. orgt wor⸗
en Eehrerkehng durch Die Ihm
Bezeichnung
r 1161 nicht
—2* der Quel⸗
echts (Bd. 1,
y
„ das Dantgebet, welches nad Tiſch
zu se beim Schlafengehen in allen Klöftern ge:
za wird, benamtvon dem Anfang: G. agamus
. Acht ums Gott danten).
Gentiitatisn nennt man —— —
zig Beginritigung, welche emeinfchuldner
u) Ber Kontucägfänbiger at zuteil werden lafien.
= Safebtung.)
Gratiöie nannte Linne nad) der unter dem Ra:
za Östtedgnade, Öottesgnadelraut in
und Schweden befamnten Pflanze eine
zx Aczeitie der Scrophularineen gehörende Pflan⸗
tung, deren Arten, lauter Krüuter, meift in
LEnbien, DEM schen Nordamerila und Aultras
is sertommıen. Die gemeine Gottesgnade, G. offi-
ans L. Bursier,, Armenman nslraut), | 6
K,
ja
par —2* wirb
un eriebt. Bal. Schu ,
Zitteratur des — eãS
wie in faR ganz Curopa im Gräben, im naſſen
langen, ehe nr —*
Kt eımen igen, viel-
und beſchuppten Wur⸗
Xc, amd dem — —— aͤſtige,
2 :gegenftändigen, lanzettförmigen, ges
— beſegte Stengel entfpringen, welche
u ica allen Blattwinteln einzelnſtehende, geftielte
!iten tzagen. —— beſtehen aus einem funf⸗
en Blumenkrone mit
cin gelber, in (hmarigekrichelter Röhre und
u<chreiteten wierlappigem, zweilippi-
ra, neben Saume. Die it eine zweillap⸗
zue , sielfamige Hapfel. Die Gottesgnade ift eine
viaxtihe, wart —— und drechenerre⸗
sense mu St: 1 In der Medizin
uber mau bloß bie — (Herba Eratiolae)
en berfelben werden in ſchwachen
"in größern unter Aluftiere gemiſcht
* er zwar bei Störungen der Wenitruation,
Sumserheiben, weibem Fluß, Waſſerſucht, Wär:
arm, atonifcher Zu große Gaben ( efonders
—*55 tönnen ſehr bedenkliche Zufälle, heftige
57 nbung u. f. w. veranlaflen. Bei
—* Vergiftungen durch G. iſt weiter nichts zu
Sur, als die an und für ſich vorhandene Neigung
Kiel
Y,
307
zum Erbrechen burd) Trinken von warmem Waſſer
möglichit zu befördern.
Gratiolet (Rouig ck franz. Naturforſcher,
eb. 6. Juli 1815 zu Sainte:$ ‚09, Vepart. Sironde,
tudierte Medizin und wurde räparator am Div:
eum in Paris, 1863 Profeſſor der Anatomie und
Aonfologie an der Sorbonne. Er jtarb 16. Febr.
©. ſchrieb: «M&moire sur les plis cere-
Drake de !’homme et des primates» (1854) und
«Recherches sur le systeme vascnlaire» (1862).
Gratioſin, C,.H;,O;, ein tryftallifierbnrer, nod)
wenig erforichter Beftandteil von Gratiola offici-
nalis L., wa mt ein Glukoſid.
Gratis (lat.), umjonft, unentgeltlih; davon
Oratift (Gratuift), einer der etwas (namentlich
Unterricht und Koſt) ohne Bezahlung erhält.
Gratiud Faliscus (rihtiger Grattius, ohne
den Beinamen Faliscus, d. h. aus ca Salerit, da Dieier
mit Unrecht aus einem Verſe feines Lehrgedichts
gefolgert wirb) jchrieb zur geit be Auguftus in
trodener und fchwerfälliger ung ein didal:
tiſches Gedicht fiber die vegetican), das
roͤßtenteils erhalten ift. (fe e tt namentlich
berausgegeben in der «Poetae latini minoresr von
urmann, Wernsdorf und Bährens, fowte mit an:
dern Heimern röm. Poefien von Hauy t (2p3. 1838).
®ratry (etuguite ten Alphonje), tat, franz.
X. ee März 1805 zu Lille, widmete
zunäd) volit en Studien, "trat aber
RL in den gei den Stanb em, wurde 1861
Senernlotiat ber Kr von Orleans, 1863 Pro⸗
feflor der Moral in der Sorbonne und 1867 Wit:
glieb ber Alademie. Seinen gelehrten Ruf begrün:
ete er durch die Schriften: «Cours de philosophien
(7. Aufl. 1864), «Philosophie du Cr&do» (1863—65)
und «Ronrmentar zum Spangelium bed Warthäus»
(186368). Syn der Schrift «La morale et la loi
e P’histoire» (2 Bde., 2. Aufl. 1871) feierte er die
Franzöftiche Revolution * bie we wa Zee Mbiedergeburt
der menſchlichen Geſellſ iege Kon⸗
zil betämpfte er in ſcharfen en untermwarf jid)
—5 25. Nov. 1871 —— — en und ſtarb
br. 1872 zu Montreug.
rattau (Henry), berühmter iriſcher Redner,
geb. 3. Yuli 1746 zu Dublin, ftudierte in Dublin
und London die Rechte und wurde 1775 ins irtiche
Barloment gewählt. Er ftand bald an der Spike
der Dppofition, der es 1782 gelang, die Wider⸗
rufung der Alte von 1721, welche Irland von der
engl. Legislative abhängig madte, zu erwirken.
Weniger glucklich war er mit dev. Gmancipation
ber Katholiten, die er, obwohl jelbft peotejtantiih),
energiich befirwortete. Nah Ausbrıch ber
bellion von 1798 zog fi ©. von der Öffentlichkeit
rüd, aus ber er nur hervortrat, um 1800 die
nion mit England zu befämpfen. Im J. 1805
ward er für den Flecken Malton und 1806 für
Dublin ing brit. Unterhaus gewählt. Auch bier
verfocht er namentlich bie tath. Emancipation. Cr
bar in London 14. Mai 1820 und ward in der
eitminfterabtei begraben. Seine Reden wurden
von feinem Sohne gelammelt (4 Bde., Lond. 1822),
welcher auch «Life and times of Henry G.»(5 Bde.,
Lond. 183945) herausgab.
Henry G., Sohn des vorigen, geb. um 1790,
wurde gleichfall⸗ 1826 für Dublin ins Parlament
gewählt, unterlag aber 1830 gegen den Tory⸗
Standidaten Frederid Shaw. Seit 1832 mar er
Bertreter der Grafſchaft Meath und machte fich
20*
308
1851 im Unterhaufe durch die SHeftigleit feine®
Widerſtandes gegen die Ecclesiastical Titles- Bill
bemerflich. ie 16. yuli 1859.
Grattan (Thomas Colley), engl. Novellift, geb.
1796 in Dublin, lebte feit 1817 auf dem Kontinent
und wurde 1839 brit. Konful in Bolton, 1853 in
Maſſachuſetts. Später lebte er in London, wo er
4. Juli 1864 ftarb. Cr fchrieb: «Highways and
byways» (8 Bde., Lond. 1823— 27), fowie die hültor.
Nomane «The heiress of Bruges» (3 Bde., Lond.
1828), «Jacqueline of Holland» R Boe., Lond,
1830) und «Agnes of Mansfeld» (3 Bde., Lond.
1836), ferner «Civilized America» (2 Bbde., Lond.
1859), worin er die ameril. Zuftände in ſehr ſchwar⸗
zen Farben ſchilderte. Eine Art Autobiograpbie gab
er in «Beaten paths and those who trod them»
(2 Bbde., Lond. 1862). ,
©rattiere (von Grat, ſcharfe Gebirgslante),
Bezeichnung für die meift vereinzelt in den oberften
Alpenregionen ſich aufhaltenden Gemſen.
©ratuift, ſ. unter Gratis.
Gratuit (fr3.), umfonft, unentgeltlich (vgl.
Don gratuit); Sratuität, Gnaden eſchenk.
Gratz, Hauptſtadt von Steiermark, |. OGraz.
Sean (aud) Gräz, poln. Grodzisko), Stadt in
ber preub. ‚Provinz und im Begierungsbegirt Poſen,
Kreis Buk, 10 im SSW. von Opalenica
(Station der Maͤrkiſch⸗Poſener Bahn), zählt (1880)
8701 E. (davon 2175 Katholiten, 859 Evangeliſche
und 656 Juden; 1800 Polen), iſt Station der
Secundärbahn Dpalenica:©. der Preußiichen
Staatsbahn, Sig eined Amtsgerichts und bat
Aderbau, Viehzucht, eine Briefumichläge: und
Dütenfabril, eine Danıpfmahlmühle, eine Färberei,
Lederfabritation, ftarle Bierbrauerei und Getreides
andel. Das Nittergut Schloß:G. und die ganze
mgegend treiben bedeutenden Hopfen: und Flachs⸗
bau. Am 28. April 1848 nahmen preuß. Truppen
mit zwei Gefhüßen die von poln. Infurgenten ver:
teidigte Stadt mit Sturm.
Graetz (Heinr.), namhafter jüb. Hiftorifer, geb.
31. Oft. 1817 zu Xions in der Broving Pofen, bes
fuchte dad Gymnafium zu Oldenburg und 1840—44
bie Univerfität Breslau. Im J. 1853 erhielt er
einen Ruf an das jüd.=theologtihe Seminar zu
Breslau, warb 1870 zum Profeilor an der Univerſi⸗
tät dajelbit ernannt und übernahm 1869 die Re:
dactionder «Monatsichrift für Geſchichte und aller
Schaft des Audentums». Don feinen Schriften find
bejonders hervorzuheben: aGnoſtizismus und Ju⸗
dentum⸗ (Rrotefein 1846) und vorzüglich Die aGe⸗
ſchichte der Juden von den älteften Zeiten bis auf
die Gegenwart» (11 Bde., Lpz. 1853—76), die in
mehrere fremde zpraden überjegt wurde. Außer:
dent gab ©. eine Überfepung und einen Kommentar
des Predigers (Lpj. 1871), des Hohen Liedes (Wien
1872) und der Pſalmen (2 Bde., Bresl. 1882
—83) heraus.
Gran iſt bie durch Verdunnung ober durch Bers
feßung mit Weiß aus dem Schwarz entitehenbe
Sarbe, melde in verſchiedenen Abitufungen als hell;
au, dunkelgrau, ſchwarzgrau erfcheint, von Heinen
eimiihungen anderer Farben (blau, gelb, rot
braun, grün) mannigfad) nuanciert wird und banad
die entſprechenden Namen blaugrau oder blaͤulich⸗
prau, gelblichgrau, rötlidgrau, bräunlichgrau, grüns
ihgrau erhält, auch nach mehrern grauen Raturs
gegenitänden charalteriſtiſch benannt wird, wie perl:
grau, eifengrau, jtahlgrau, bleigrau, filggrau, fchie:
Grattan (Thomas Colley) — Graubünden
ergrau, aſchgrau, mausgrau, raudgrau. Vi
— und der Seugbru erzeugt graue Farben
rfelben Me
töne ber ven Art mittels
terialien, welde zum Schwarzfärben dienen, jedo
mit mehr oder weniger verbünnten Farbebrühen un
oft unter Zufas anderer (blauer, gelber, rote:
arbeitoffe, weshalb die grauen Töne auf be
eugen meilt ind Grünliche, Bläuliche oder Ro
iche fhimmern. Auf Wolle erhält man G. dur
Sieden derjelben in einem Galläpfelbade mit etwa
Gifenbeize; gibt man vorher der Wolle einen blaue
Grund, fo erhält man eine bläulihe Nuance. Ar
Seide und Baummolle wendet man meift zur Grje
gung von ©. Anilinihwar und graue Zeerfarb
wie 3. B. Gris d’Alsace und das Rigrofin an.
Gran in grau, |. Brifaillen.
Graubraunftein, |. Braunitein.
‚ Graubünden oder Bündten (frz. Grison
ital. Grigioni, roman. Grischun), der größte Kan
ton ber Schweiz, bat ein Areal von 7185 qkm un!
grenzt einerjeits an die Kantone Teſſin, Uri, Slarui
und St. Gallen, andererjeitd an Liechtenſtein, Tiro
und die ital. Provinz Sondrio (Beltlin und Chin:
venna). Der ganze Kanton iſt ein Gebirgsland, auf
gablreichen Ketten und Maſſiven gebildet, welch
url tiefe fpaltenartige Thäler voneinander ge
f&hieden werben. DerNiordrand gehört den Glarne
Alpen an (Tödi 3623 m), der Weſtrand ber Gott
rd: und der Adulagruppe der Sepontiniihen Alpeı
Rheinwalbhorn 3398 m). Den ©. und D. nehmen
die Rhätiichen oder Graubündner Alpen ein, welch
durch das Bergell und das Engabin in die beideı
Gruppen der Sudrhaͤtiſchen (Pig Bernina, 4052 m
und der Norbrbätifhen Alpen (Piz Keſch, 3417 m
geteit werben. 60 Bros. des Areals fallen auf bai
beingebiet, 24 Proz. auf das Gebiet des Inn
7 Proz. gehören zum Zeflin, 6,5 Bros. zum Adda
und 2,5 Proz. zum Stichgebiet. Größere Seen bei
ſißt ©. nicht; der größte der zahlreichen Heinen Hoch
jeen, der Siljerfee im Oberengabin, hat nur 4qku
Flaͤche. Die Hauptthäler find dad Oberrheintha
und das Engadin, beide Längenthäler mit nordöſtl
Richtung. Die Zhalitufen des eritern find bai
Tavetic bis zur Mündung des Mittelrheins, bai
Borberrheinthal bis zur Mündung des Hinterrhein!
und das Churer Rheinthal, welches ſich bei Chu
nad) Norden wenbet und zum Querthalwird. Ti
nördlich gegen bie Glarner Alpen anfteigende:
Seitenthäler find ſchmal, ſchluchtartig eingegraben
die meiften ohne Winterbörfer. Die füblichen fin
länger und breiter, ftärler befiebelt. Die wichtigfte
find dag vom Mittelrhein bewäfierte Val Medel⸗
a3 Lugnek mit dem St. Peteröthal, das Safıen
tbal und das Thal des Hinterrheins, welches all
beinwaldthal am Rheinwalbhorn beginnt und be
Reichenau in das PVorberrheinthal mündet. Zı
feine zweite Stufe, da3 Schams, mündet dad Jet
rer, im obern Teile Avers genannt; gegen bi
unterjte Stufe, das Domlefhg, mit dem Scham!
durch bie großartige Schlucht der Viamala verbun
den, öffnet fich durch bie Thalenge bed Schyn bai
Thal der Albula (f. d.), das fich wieder in bie dre
Hodthäler Bergün, Davos und Oberbalbftein Ipatı
tet. Bei Ehur münden das Thal von Ehurmwalden
und das von ber Pleſſur burchfträömte Schanfid
weiter abwärt3 bei Malans das Prättigau, bai
Thal der Landquart. Das zweite große Längenthal
das Engadin (f. d.), wird burd die Duerjhmelli
des Maloja vom Bergell (f.d.) und Durch ben Satte
Graubünden
14 Bernina vom Puſchlav (Poſchiavo) getrennt,
= beide zum Gebiet der Adba gehören. Nach Süds
‚.ı gegen ba8 Thal der ed öffnet fich jenfeit
vs Cienpaſſes das -vom Rambach durchfloſſene
Arterthal na) SW. gegen das Thal des Ticino
»: Ihäler Stifog (Mefocco) und Salanca. Das
.zı iR nad) Höhenlage und Thalrichtung fehr
«röieven, am mildeiten im Churer Rheinthal und
ze und in ben nach Süden geöffneten Thä⸗
+ ®üor und Calanca, Bergell und Puſchlav;
»tcuh ın den Hochthälern Engadin, Avers u. ſ. w.,
-x Kinter fait acht Monate dauert. Für Rove:
xım Mitog (297m über dem Meere) beträgt das
-smittel 11,5° C., für Caftafegna im Bergell
ı m äber bem Deere) 104°, für Chur (599 m
"‚zibrend es für Klofters im Prättigau (1207 m
=:v’, fir Davos (1650m) 2,53°, für Sils⸗Maria
z.xtagadin(1810:m) 1,93° und für die Paßhöhe
= \eaharbin (2063 m) nur 0,96’ erreicht. Sowohl
tele: ind Waldgrenzen, als die Schneelimie
nad. fehr hoch; eritere fteigen bi? zu 1950
E30), lektere bis zu 8000 man.
töllerung &.3 belief gs 1880 auf nur
4 Seien, fodaß ©. mit kaum 13 Menſchen
sr Cuadratlilometer der am ſchwächſten be:
X unton der Schweiz ift; 58168 E. gehören
x ierten, 41 711 der kath. Konfellion an;
ke Seraeliten beträgt 88, bie ber Anders⸗
14 Die Mutterſprache tft bei 48664 E.
weite, bei 12976 die italieniſche, bei 37 794
:zaiihe; 567 8. bedienen fi) anberer Spra⸗
3 de Italiener bewohnen die Thäler Miſor
= celanca, Bergell und Puſchlav; die Romanen
“une das Engadin und nanterthe, bad
=: uud das Ferrerathal, das Domleſchg, das
1 und Oberhalbſtein und das Bündener Ober:
S.die deutſchen das Churer Rheinthal, das Präts
zıu) Danes, das Thal von Churwalden und
2a man, und italien. Gebiet umichlofjenen
arieln von Rheinwald, Vals, Safıen, Ver:
=, dallendas, Thufis, Dberjaren, Averd und
un; 46,4 Proz. des Areals find unprodultiv
“tiber 5 Broz.), 17,5 Bros. find mit Wald bes
E 3%, Broy. fallen auf Ader: und Gartenland,
ezerge, Wieſen und Weiden. Haupterwerbs⸗
Sa find die Viehzucht und Alpmwirtichaft, die
*aatlich im T & und Heinzenberg vorzügliche
E: ieiert, Bei der Biehzählung von 1876 zählte
* Ranton 8411 Pferde, 78075 Rinder, 19622
au, 82878 fe, 49368 Ziegen und 9158
-mlörhe (den beiten Honig liefert Tavetſch).
2 kr füdl. Gebirgen werben ausgebehnte Alp:
a an Bergamasterichäfer ut Sömmerung
baden verpachtet. An Jagdwilb findet man
ta Socalpen die Gemie, das Murmeltier, den
“= daien und mehrere ühnerarten, in den Bor:
1:2 bier und ba das * der Steinbod iſt aus⸗
2m, dagegen iſt ber Bär in ben oͤden Hochge⸗
"2 des Unterengabin nicht fehr jelten. Bäche
2 Sem liefern trefflihe Forellen. Bon nußbaren
van bricht man Blattenichiefer, weißen und
X Gips und Kalk, Lavezſtein und
Denn Grze finden ſich häufig, befonders Cifen,
*S, Aupier, auch Silber und Bold, aber nirgends
2 kunürdiger Menge; von den jehr zahlreichen
ea it feine mehr im Betrieb. Sehr reich ift
— zum Zeil weltberäßinte Eilen-
. auerlinge beiigen St. Vioriß, uls⸗
urabp, dideris Beiden, in Bernardino u.ſ. w.,
309
kräftige Schwefelwaſſer Alveneu, Serneus, Tarasp
und Le Preſe (Puſchlav). Unter den ſehr zahlreichen
klimatiſchen Kurorten nimmt Davos die erſte Stelle
ein. Der Ackerhau liefert beſonders Weizen, Rog⸗
gen, Gerſte, Hirſe, Kartoffeln, in den mildeſten La:
pen Maid und Tabak. Die Obitlultur ift am ſtärk⸗
ten im Rheinthal, wo der Kirihbaum bi? zu 1400m
anfteigt; Miſor und Bergell liefern Edellaſtanien,
die «Herrichaft» (Rrei3 Maienfeld) und Mifor Wein.
Der Wald, welcher Holz zur Ausfuhr liefert, bejteht
vorherrihend aus Fichten, Lärchen und Arven.
Die Induftrie iſt unbedeutend; eigentliche Fabri⸗
ken (Baummollipinnereien, Gerbereien, Brauer
reien) finden fich faft nur zu Chur. Biele Grau:
bündner, befonder® aus dem Engadin, wandern
ala Zuderbäder, Kaffeewirte u. |. w. ind Ausland,
um fich im Alter mit dem draußen erworbenen Ber:
mögen als wohlhabende Leute in der Heintat zur
Ruhe ſetzen zu können. Der einbeimifehe Handel ijt
meijt Vich-, Käſe⸗, Fell:und Holzhandel. Der Tranfit
bat feit Eröffnung der Gotthardbahn abgenommen,
obwohl er durch ein ausgedehntes Sultem chauſ⸗
ſierter Alpenũbergaͤnge begünftigt wird. Die Grund⸗
linien dieſes Syltens waren durch die Hauptthäler
des Vorder: und des Hinterrheins und des gen ge:
geben. Ein großer Straßenzug,
die vereinigten Schweizerbahnıen anfchließt,, durch⸗
zieht das Aheinthal und führt zum Anfchluß an bie
Gottharbbahn einerjeit? über die Oberalp (2052 m)
nad Andermatt und Geſchenen im Kanton Uri,
anbererjeit3 mit einer füdl. Abzwei ung, über den
Lukmanier (1917 m) in das teffinifce legnothal
und nad) Biasca. ‚Bei Reichenau, wo der Hinter:
rhein mündet, zweigt fi ein anderer Straßenzug
ab, durchzieht die Thal tufen des Hinterrheing und
gabelt fi im Rheinwald, um nad Süden über den
plügen (2117 m) Chiavenna, nah Sübmelten
über den St. Bernhardin (2063 m) das Mifor und
Bellinzona zu erreihen. Das Engadin wird ber
ganzen Länge nach von einer Boftitraße Durchzogen,
die nad) Weiten überden Maloja (1811 m) ind Bergell
und nad) Chiavenna, nad) Diten über Sinftermünz
nad) Tirol führt. Zahlreiche Verbindungslinien und
Abzweigungen biejer drei Hauptzüge vervollitändis
en dag Straßenne G.3, dag im panzen 13 fahr:
bare Alpenübergänge zählt. (S. Alpenitraßen.)
Die wichtigſten Ortichaften find außer der Haupt:
ftabt Chur und den obenerwähnten Kur: und Vade⸗
orten: ım Rheinthal Difentiz, Ilanz, die oberfte
Abeintabt, eihenan und das Städtchen Maien⸗
jeld (1208 m), im Hinterrheinthale Splügen und
uf (1126 m), im Brättigau Kloſters und Schiers
Ne E.), im Engadin Samaden, im Pufchlav
oschiavo, im Mijor Mefocco (1259 €.)
Die Berfaflung iſt rein demokratiſch. Gejeb-
gebende Behörde ift der Große Rat, je ein Mitglied
auf 1300 E., volljiehende der Kleine oder Regie
rungdrat von drei Mitgliedern, der bei wichtigen
Gefchäften und Borberatungen für den Großen Rat
ich durch neun weitere vom Großen Rate gewählte
itglieder zur Standestommiflion erweitert. Die
Amisdauer beträgt zwei Jahre. Alle Gelege unter:
liegen dem Referendum. Fur bie Initiative find
5000 Stimmen erforderli. Der Kanton zerfällt in
14 Bezirke mit 39 Kreifen, von denen jeder feinen
Kreisrat und fein Kreisgeriht unter einem Land:
ammann oder Kreispräfidenten hat. Zweite In:
ſtanz find bie 14 Bezirksgerichte, oberite das Kan⸗
tongericht mit neun Mitgliedern und breijähriger
der bei Chur an
312
welche in manchen Gegenden (fe am Harzrande) bie
Scichtenreihe der untern Dyab (1. d.), alfo des
otliegenben nad} oben zu abſchließen, auf welche
fomit die Zechſtein ormation folgt.
Graumachen Der Edelſteine, ſ. unter Edel⸗
ſteiaſchleiferei, Bb.V, 6. 754.
Graumaunfcher Münzfuft, ſ. u. Münzfuß.
Graun (Karl Heinr.), deutſcher Komponiſt, geb.
7. Mai 1701 zu Wahrenbrüd in Sachſen, befuchte
jeit 1713 die Kreuzfchule zu Dresden, wo er vom
Kantor Örundig in der Bolalmufit und vom Orga⸗
niſten —J auf dem Klavier unterrichtet wurde,
unter der Anleitung des Kapellmeiſters Schmidt
die Kompoſition ſtudierte. Nachdem er 1720 die
Schule verlaſſen, begann er für die Kirche zu kom⸗
ponieren. Im J. 1725 erhielt er die Stelle eines
enoriften zu Braunfchweig. Da dic von ihm fonts
ponierten und feinen Rollen eingelegten Arien, fo:
wie aud) ganze Dpern am dortigen Hofe großen Beis
tal fanden, wurde er fehr bald zum Vizekapellmei⸗
er ernannt. Sein Ruf veranlafte ben Kronprins
zen von Preußen, nadhmaligen Köni Sriehri IL,
ıhn 1735 bei feiner Kapelle zu Rheinsberg als Kam⸗
merjänger anzuftellen, wo er fehr viele Cantaten
ſchrieb. Als der Brinz 1740 den Thron beitieg,
ernannte er ©. zu jeinem Kapellmeifter fdidte
ihn nad) Italien, um für bie nem zu errichtende
Dper bie nötigen Gänger unb Sängerinnen zu
engagieren. einer Rüdtehr war er ununter:
brochen mit Rompofitionen für bie Der beſchaͤf⸗
tigt. ©. Rarb zu Berlin 8. Aug. 1759.
Als Sänger war er am ausgezeichnetſten in dem
Rortrage bes Adagio, wiewohl er auch fräftige
Partien mit Geihmad und Leichtigleit vortrug.
Seine erften Kompofitionen waren Motetten
die Kreuzichule in Tresden, dann ſchrieb er
den Kantor Reinboldt eine Menge —XRX e.
Die U feiner Werle, die er in
Braunſchweig, Rheintberg und Ber: |
lin tomponierte, iR ſehr groß, und
e8 find darunter allein gegen 30
Dpern, bie ihrer Zeit neben ben
Haſſeſchen große Berühmtheit erlang⸗
ten und weſentlich zu der Pracht der
damaligen ital. Oper in Teutihland
beitrugen. Seine SS
in ber Kompolition fo gediegen und — BE 7
meilterbaft, daß noch nad feinem
Tode auf benfelben eine große Samm:
lung «Duetti, Terzetti, Quintetti,
Sestetti ed alcuni cori» (4 Bde.,
Berl, 1773—74) gedrudt werden FN
Ionnte. Den größten Ruhm erwarb ‘rm
er fih durch fein Paſſionsoratorium
«Der Tod Jelu» (1760, von Ranıler
ihtet), welches die allgemeinite
Sraumaden der Edelſteine — Graupenmühlen
ober Körner bes Binnerzes ober Zinnſteins, wel,
Durch Boden und Auswalden aus bem umgeb4
ben Material (Granit, Oretfen u. |. m.) gewonn
werden. Bijiergraupen nennt der erjgebirgift
Bergmann bie Zwillingskryſtalle des Zinnſiein
welde, indem die Byramidenflächen ber beiden v
wachſenen Individuen einen ein: und ausjpringe
ben Wintel bilden, eine gewifle ihnlichleit mit 4
Viſier eines Ritterhelms haben. |
Granpen, Dergftabt in der Bezirlähauptman
chaft Teplig in Böhmen, mit (1880) 2904
tiher Zunge, 7 km im AND. von Teplik,
einer langen, jhmalen Kastanie bes Erzgebirge
deren Ränder fchöne Ausfichtäpuntte bieten; &
Rofenburg und die Wilhelmshoͤhe, legtere nad) be
König Friedrich Wilhelm III. benannt, deſſen Lie
Iingsplag fie war, find vielbejuchte Punkte d
tepliber urgälte. Die Gründung der Stadt, bur
bie reichhaltigen Zinngruben in der Umgebung b
bingt, fällt ins 12. Bahrb. Vom König Wratii
lav erhielt fie 1478 die Vorrechte einer Fönigliche
Bergſtadt. Später mit der Herrihaft Teplis ver
einigt, ftand fie unter dem Schutze der Beliker der
. Die Bewohner find zum groben Teil bein
blen: und Binnbergbau und in den Sabriten vo:
Wirkwaren, Da pe und Strohgeflehten bi
fhäftigt. In der Naͤhe die Babnftation Roſentha
Graupen ber Dur:Bodenbadher Bahn.
Grau len (fi. moulins & monder ı«
ler l’orge, engl. mills for peeling barley) fir
ſchinen, mittel3 deren aus Gerfte, felten:
and Weizen, durch Schälen derfelben das unt:
dem Ramen Graupen bekannte Nahrungsmitt
bergeftellt wird. ©. find ſtets Mafchinen mit Ste
nen, zu weld) lektern man, je nady der Sorte d
erjeugenden Graupen, grobs, mittel: oder fei:
rnige Sandfteine wählt, die dann ſchaͤlen, roll«
Opern find _ >
breitung erlangte und mit Recht Bis. 1 Big. ı
als ein Meifterftüd angeſehen wird. . In
Granpeln jind unburd ichtige, erbiengroße Kü- | ober polieren. Die befannteite und zwedmäßin
gelhen aus ziemlich feitgeballten Schnee und Gi:
näbelchen; fie lommen meift im Se: (März und
April) und aud) im Herbit vor und find nicht zu vers
feln mit Schloßen unb Hagel.
(fra. orge mondée, engl. peeled bar-
ift die in ben voritehenden Figuren 1 und 2 darıı
ftellte Graupenmühle von Morig Marti
in Bitterfelb, welde eine —— mit box
zontaler Welle ift. Bei diefer Maſchine bezeichn
C den Sammellaften für die Berfte, J ein Regı
R
ley),, enthülfte und mehr ober weniger abgerundete | lierungsbleh: KK find Walzend au
hm in feltener Bu enlörner. Her bie Her» | Ginlaflen, L L ebenfolde zum YAuslaflen des G
Rellung f. unter Meblfabrilation. treides.
Graupen oder Binngraupen, alter berg:
männifcher Nanıe für bie eingelprengten Kryſta
ie Bewegung erfolgt durch die Schnede a:
der Welle i und bie Kurvent
die Antriebaftufenicheibe, we Melle
iben
auf ber
Graumade — Grävell
& At Säuferkein, ber gemöhnid; 210 bin 260
—— — —— ——
„Zi
—— — —— ——
— — ein ——eú—ù von 3 ver⸗
arın Arten des Korns, zujannmengeicht aus
21 ber ürnern von Quarz,
it: atiſt vorwalten, aus Fragmenten von Kie⸗
andern und Thonfchiefern, ‚wozu fi micht ſelten
æ it jatlörner und in einigen Abänderungen
r:.% Gimmerblättdhen geiellen, verfittet durch
2 Xx welches bald mehr kieſeliger, bald
toniger Katur it, bald ein Quarz⸗Glimmer⸗
Zeit —õñ bald auch zum Teil aus Karbo⸗
deieht und vielfad) durd) feinverteilte Kohle⸗
=-.ıtımlelaefärbt eriheint. Unter dem Rifro:
alle
x tl, Zufon, Zurmalin, Apatit, Öranat,
iede, — Meiſtens "haben die gröbern
Rbxe über die Bindemafle das Übergewicht. | halb
das de fiefeligen Cements befigt das Geftein
wid eine große Zahigleit und Därte. Graue
Sa in die gewöhnlichen, bod) bedingt die Bei:
zu ven Eiſenoxyd und Eifenorydhydrat and
Sue und ihbraune Färbu ung.
ichetdet man bie törnige
a xchr deutlich geici
— reiche lc erige ©., ‚ud den
glim-
= —— — it. Die *
a 3* ——— zur als Mbdrüde oder
bar. ©. bildet neben Thonſchiefer und
— das Hauptmtaterial, aus welchem die ſilu⸗
a4 12) devoniſche Sormation aufbaut find; auch
tete, an parallelen
ee
I 0) v
* =» mächtige Ablagerungen von eh 5
Die G. ſteht übrigens dem Sanditein
52* und unterjcheibet fh von dieſem vor:
Apr ‚zur burdy Die mehr verſchiedenartige Ratur
ente.
et ſ. Feh.
5— lat.) hatte in ber
| Ve Bebeutung von Bet ea ‚Po
* wurden um ältern Staatsrecht bie Ve⸗
»scden der Lanbitände über Juſtiz⸗ und andere
em genannt, daher mande ältere Geſetze
x: em Kollettipnamen « Resolutio gravami-
= Stledigung der Landesgebrechen) ergingen.
: !ondere nannte man Graramina nationis
zanicae feit dem 14. Jahrh. alle Beſchwerden
— Volks über ıber Beeinträchtigung von fei:
us Hapfles; Hundert berfelben wurden 1522
ern überi und erfchienen in demfelben
amd. Gravation, |. Öravieren.
—5 urafitalifche Bortragsbezeidhnung:
Dr häbt im ber nieberlänb, Provinz Rorb-
Fabant, STD Di 13 km im 68.
313
guit gehörig, lam 1323 unter bie Dberhoheit von
Brabant war 1400—78 in der Hand der Gel⸗
driſchen. Bei dem Abiall der Niederlande von Phi:
lipp I. geriet ©. in die Macht der Aufitändiichen,
wurde zwar durch den Herzog von Parma 15% zu:
rüderobert, doch 1602 durch Moritz von Oranien
den E paniern wieder entritien, 1672 und 174
wurde die Stadt von den Franzoſen genommen.
In G. wurde 10. Dez. 1536 zwiſchen Kaiſer Kerl V.
und Herzog Karl von Geldern Frieden geſchloñen.
Gravedona, ausgedehnter xieden in der ital.
Provinz Como, Compartimento Lombardei, 46km
im RAD. von "Como, maleriih am Weitufer des
Comeriees ge gelegen, mit (1881) 1627 €. Tabinter
erhebt ſich an Zurmalinfryitallen teihe Za%)
acuto. Außer vielen Candhäuiern gehört sum Drie
ber große Palaſt de? Kardinals Gallio, jest del Veri,
‚| mit vier Gdtürmen. Neben der alten, im lomb; ard.
Stil erbauten Kirche Santo:Bincenzo erhebt ſich ein
eier Baptiiterium aus dem 12. Jahrh. Eier:
am Bergabbange li Sörfer, 5.9. 6
ku, “über welde3 der Joriopaß von bier Gas
Uinzona führt.
Gravelines (vlaͤm Gravelinghe, hochdeutſch
Gravelingen, d. h. Grafengraben, weil dort Graf
Theodorich von Flandern einen Kanal graben lieh),
fefte Seeftadt zweiter Klaſſe im franz. Norddeparte:
ment, Arrondiſſement Dünlirchen, 18km im MEN,
von Düntlirchen, 2 km von der Mündung der lanali⸗
fierten mittlern Aa, Station der Linien Calai2:©.:
Dünlirden und ®.-Batten der Franzoſiſchen Rord:
oftbahn, hat ne Heinen, nur zur Zeit der Flut
mittel3 eine3 durch die Dünen führenden Kanals
zugänglichen Handels⸗ und Fiſ fen mit einem
Leuchtturm auf dem Heinen Yort Bhilipp, einen
Ihönen MMtt, große Magazine, eine Kirche aus
dem 16.5 Sahrh. und ein modernes Stadthaus. Die
Stadt zã gott (1876), 4182 (alö Gemeinde engen E.,
welche Schif̃ſbau, Ausruſtu Kung zum Hering3: und
andern Fi Fücrang, fowie Fi Sigigerei betreiben,
auch Saltrafinerie, Segel: und Leinenfabrika tion,
Dampfichneide: und Tumpfmehlmühlen unterbal:
ten. Außerdem eht Handel mit eigenen und
Landesproduften, namentlid mit Apfeln Oemiien
und Eiern nach Zondon, Einfuhr von Ealz,
materialien, Fäſſern, Holz und Holzftäben aus
Standinavien. — Der Drt wurde 1160 vom Grafen
Theodorich von Flandern angelegt, 1383 von den
CEngländern unter dem Bifchof von Norwid erobert
und verheert und gelangte 1405 an den Herzog von
Burgund. Tie Friedentunterbandlungen mit Erz:
land fanden bier 28. Juni bis 10. Sept. 1439 ftaıt.
Berübmtbeit erlangte ©. durch den denkwürdigen
Sieg der Eranier unter Egmoͤnd über die dran:
zojen unter Marihall Thermes 13. Juli 1558. Tie
Stadt wurde 1644 von den Franzojen, 1652 nach
—— vom Erzherzog Leopold, 1653
abermal3 von Franzoſen erobert. Nachdem es
im Byrenäifchen Frieden an Frankreich gelommen,
lieh es —— X! V. durch Vauban neu befeſtigen.
rim. Pd Friedr. Wilh.), polit.
u 8* chriftſteller, ‚geb. 28. Aug. 1781 zu
Belgard in Bommern, ‚[ubierte zu Halle die Rechte,
3 Rım 2750 &. Die 1290-1308 er: | wurde 1805 Aſſeſſor, lebte feit 1806 erft auf ſei⸗
Maiz das Grabmal H og8 nem Gute zu Storfow, dann als Advolat zu Kott:
Ind yon Geldern 1473). Das 6 10%, bus, wo er ala Juftigbeamter , in fähf. Dienfte
Beihem 9. 1466 — —5 ſeines trat, bie er jeboch 1811 wieder mit preußiſchen ver:
eened Abolf gef wurde, ift 1674 | taufchte. Nachdem er als ne an den Be:
3.eit w —— urſprunglich zur Herrichaft ft | freiungstriegen teilgenommen, führte er im preuß.
310
Amtsdauer. Fur das Kirchenweſen ber —
ten ſorgen der evang. Kirchenrat und die Synode;
die kath. Kirche ſteht unter dem Biſchof von Chur.
Ron böhern Sehranitalten beftehen die Kantons
fhufe, das kath. Briefterfeminar St. Luzi und die
hohere Tochterſchule zu Chur, das Lehrerfeminar zu
Schiers und die Stiftejhule des Kloſters Difentis,
Bei den Relrutenprüfungen von 1882 nahm der
Nanton den 15. Hang ein. Die Staat3einnahmen
befiefen fih 1882 auf 950000, bie Ausgaben auf
1450000, die Staatsſchuld auf 9200000 Irs. So:
wohl das Defizit in der laufenden Rechnung, wie
bie Staatsſchuld rühren hauptſächlich von dem
enormen Anitrengungen des Kantons für Straßen:
bauten und Flußkorrektionen ber. In militäriicher
— gehört der Kanton zum Stammbejzirk der
8. Divilion. Das Wappen zeigt im weißen Felde
drei nebeneinanbergeitellte Schilde, von denen ber
mittlere, im weißen Felde ein ſchwarzer aufiteigens
der Steinbod, den Gotteshausbund, der rechte, von
weiß und ſchwarz geipalten, mit einem gepanzerten
St. Georg ald Schildhalter, den Grauen Bund, und
der linte, im von blau: und goldgevierten Schilde
cin blau und goldene? Kreuz, von einem wilden
Mann gebalten, den Sehngerichtenbund bezeichnet.
Geſchichtliches. Ob die Nhätier, die Urein:
wohner de3 Landes (Hodrhätien) Teltifcher oder
tustiicher Abftanımung waren, bleibt unentichieben.
Rad langen, a Kämpfen gelang es den Nö:
mern (15 n. Chr.), das ſchwer zugängliche Land zu
erobern, dad nun als Rhaetia prima 400 Sabre un:
ter ihrer Herrichaft ftand. Nach dem Sturze des
Rümtihen Reichs gelangte Rhätien 490 an das
Oſtgotiſche Reich Theodorichs d. Gr. und 536 an
das ‚sräntische Neich, unter welchem e3 von eigenen
Srajen verwaltet wurde. Das Ehriftentunm, das
in den untern Teilen fon im 2. wa} Ei
efunden hatte, wurde unter der fräntiichen
haft aud) in den obern Zeilen verbreitet, naments
lid) durch die Glaubensboten Sigisbert und Pie;
cidus, die 614 das Kloſter Ditentis ndeten.
Durch ben Vertrag von Berbun 843 fiel das Land
Ludwig dem Deutichen zu unb gehörte fortan zum
alamann, Herzogtum. Die mädjtigiten Herren in
Rhätien waren die Biſchöfe von Chur, die vielfach
auch die gräflihe Gewalt in Händen hatten, die
Abte von ee bie Herren von Mätj und Vaz
als biſchöfliche Vogte, bie Grafen von Werdenberg,
Zongenburg, Sax, die Freiherren von Belmont,
Rhäzund u. |. w., und unter ihnen baute in zahl:
reihen Burgen ein raub: und febdeluftiger dehn:
abel. Daneben beitanden mehrere rei und halb;
freie Thalſchaften und Gemeinden, ſo die deutſchen
Kolonien in Rheinwald, Safıen, Oberſaxen, Vals,
bie Bemeinden bes Bergell und die Gemeinben der
Freien Walfer, bie im 13. Jahrh. wahrſcheinlich
aus dem Wallis in Davos, Schanfid, Avers u. ſ. w.
eingewandert waren. Als bie tönigl. Gewalt zu
erſchlaffen begann, befonderd vom 14. Jahrh. an,
entipannen fich zwiichen den verfchievenen Dynaſten
gaulzeiche Sehden, unter benen das Bolt ſchwer zu
eıden hatte, bis endlich die Bündniffe der Gemein;
ben mit den großen geiftlichen und weltlichen Ge:
walthabern geordnete Zuſtaͤnde herbeiführten. Im
3.1396 wurde der Sotteshausbund, 1424 zu Trung
ber raue oder Obere Bund, 1436 ber Zehngerich⸗
tenbund geihlofien und 1471 beihworen zu Ba:
jerol bie drei Bünde ihre ewige Bereinigung, nad):
n fie [ham feit bem Siege über den Schwarzen
Graubünden
Bund bes Adels 1451 öfters gemeinfam gchande
batten. In ben J. 1497 und 1498 fchlojien fich de
Graue und der Gotteshausbund, 1567 der Zehn
erichtenbund als En reg der Eidgenoſſer
Kart an. Am Schwabenfriege 1499 beteiliaten füi
die Bündner mit größtem Ruhme und 1512 erobe
ten fie von Mailand die Landſchaften Bormio, Vel
lin und Chiavenna, die fie bis 1797 als Unte
tbanenländer durch Sandvögte regierten.
Die Reformation fand ſchon 1521 Eingang ; 152
erllärte der Bundestag zu Davos Religiongtreibei
Du Gotteshausbund und den Zehngerichten ſchlo
en fi) die Mehrzahl der Gemeinden ber Nero
mation an, während der Graue Bund größtenteil
bei der kath. Konfeflton blieb. Der Zmieipalt zw
fchen den beiden Konfeſſionen gab häufig Anlat; ;
gegenfeitigen Berfolgungen, Go. Strafnerichter
und 308 das Land in Die Wirven bed Dreibigiahrige
Kriegs, welche von 1621 big 1639 ſowohl Öjterrex
wie Frankreich willlommenen Vorwand zur Be
fegung ©.3 boten. Zwar gem ed ber Staats
klugheit und ber rüdjidhtölojen Energie des bündne
riihen Wallenftein, Georg Jenatſch, durch geichidt:
Benugung bald einen, bald der andern frica
führenden Macht die Scloftändigleit des Landei
mwiederzuerlangen, und 164953 gewährte Oiter
reih den Loskauf feiner lezten Beſtizungen in G
mit Ausnahme einiger unbedeutender Herrſchaftẽ
rechte; die Zwiſtigkeiten und Strafgerichte hörte:
aber deshalb doch nicht auf, ſondern ſetten fich bi
in das 2. Drittel des 18. Jahrh. fort. An der Spik
der reform. oder franz. Partei ftanden die Salis
an derjenigen der tath. ober öfterr. Bartei bi
Planta. Im 3.1797 verlor ©. feine ital. Beftkun
gen, die ſich der Gieatpinifpen Republik anfchlonen
und 1798 wurde ed als Kanton Rhätien von Franl
ng | reich mit der Helvetiichen Einbeitsrepublif vereinigt
eine Vereinigung , die dem ausgeſprochenen, durd
die phyfifche Geſialtung des Bodens bedingten Bar
tilulariamus des Volts widerftrebte und Reibunge
berovorrief, die von 1798 bis 1800 ©. zum Tummel
plap Tran, öfterr. und ruſſ. Heere machten. Durd
die Mebiationdatte trat endlid G. 1803 als 15. Kan
ton der Ciogenotienjchaft bei, ohne indes wieder u
feiner ital. Länder zu gelangen. Nach de
Reftauration gab fi der Kanton 1814 eine Ber
faffung, auf deren Grundlage die Konititution ne:
1820 eingeführt wurde. Nach derfelben zerfielen di
drei Bünde in polit. Beziehung in 26 Hochgerichti
Die jouveräne Gewalt ftand den Gemeinden zu, bi
in legter Inſtanz über Gelege, Verträge u. 1. w. em
fchieden. Bei jehr ſtark entwidelter Bemeindeaute
nomie war die Gentralgemalt eine fehr fchwache, de
ulammenhbang ber einzelnen Zeile ein lodere
fter geeinigt und etwas mehr centralifiert wurd
der Kanton durch die Verfaſſung von 1854, bie ir
weſentlichen noch jegt gültig iſt, obwohl fie 183
durch Einführung der Ynitiative und bes Finanzvet
tepibiert wurde. Immerhin ift auch jekt noch di
Centralgewalt ſchwach und der Partikularismus de
Bündner fpricht fi nur zu häufig durch Kerwer
fung der von der Regierung vorgeichlagenen Gefes
aus. Im Sonberbundtfeldzug ſtand G. auf dei
Seite der Eidgenoſſenſchaft. Bei den Abftimmungcı
über die Reviion der eidgenöffiichen Berfahung 18°:
und 1874 ergaben fi im Kanton G. — chieden
Rejultate, und zwar 12. Mai 1872 eine Majoritat vo:
11206 Nein gegen 8390 Ya und 19. April 187
cine Majorität von 10624 Ja gegen 22 Nein.
Graubündner Alpen — Grauliegendes
Sitteratur. Röder und Z Garner, «Der Hans
on 8.» (51. Gallen 1838); Planta, «Die legten
Sirten des reiſtaats der drei Bünde» Chur 1857);
Not, Ardio für die Gefchichte der Republik G.»
sur 1888 fg); C. von Moor, «Beichichte von
amiben und Der : Republit G. (2 Bde., I
m: Zheohald, «Tas Bündner Oberland» (Chur
uunß «Naturbilder aus ben anatiiden Alpen»
Sur 1860); von Bra — a * drei
„u im 18. Ja (Chur 1877); . von
‚sea, «Das Se Nätien» (Berl. 28 der⸗
., «Die currãtiſchen Herrſchaften in ber Feu⸗
Sv (Bern 1881); außerdem die Spezialwerke
Reinjelne Thaler von Lebert, Lechner, Leonhardi,
ea i.a. m.
bearranduer Alpesn oder Rhaͤtiſche Al⸗
:i.Alpen 10) heißt das im ſchweiz. Kanton
—8* und den anſtoßenden Teilen von Vor⸗
zes, Liechtenſtein, Tirol und Veltlin gelegene
Be das fi vom SHinterrhein und der
— be zwiſchen dem obern Rhein und der
mail bis zum Srittferioc, der Neichens
zu, dem Vberinnthal und dem Arlberg ers
2 m weitern Sinne werden zu den ©. au
“auf Bündnergebiet gelegenen Zeile der
asımd der Gotthar
dgruppe gerechnet,
— (poln. Grudzigdz), Kreisftabt im
egi
zer Der ** ſel, üb
ngabegit © Da arienwerder, am
lche eine 1092 m
-ünbabnbrüde führt, 3 im SSW. von
Merder und 64 km im NND. von Thorn,
ar der Linien Laskowitz-Jablonowo und
2:8, dee Preußiſchen Staatöbahn, ift Sig
Ardratsamts, eines Land», eined Schwurs
2m Amtsgerichts, einer Reihsban itelle,
=: idwirtichaftl. Kreditvereind, hat fünf Kir⸗
a sorunter eine evangelifche, zwei mei für kath,
"ung. Kultus benupte), zwei jüd. Tempel, ein
‚ Spmnafium, ein lath. Schullehrerfeminar
"4 aufgehobenen Sefuitentollegium), eine
+ löhterihule mit Lehrerinnenieminar, zwei
.“.ztiufer, ein Rettungshaus, ein Zuchthaus
2 Srovinzialbeilerungs: und Landarmen:
velche nach Konik verlegt werden foll. Die
"lt (1880) 17321 E. (davon 10859 Evan:
* 5190 Katholiken und 894 Juden), welche
:tvdetreides und Holzhandel eine nicht unbebeu:
* ‚röuftrie (Sifengiebereien und Maſchinen⸗
A, Dientbüren:, Büriten:, Biegel:, Tabaks⸗
Ssarrenfabrifation, Wagenhau Teppichwebe:
srerei) betreiben. Wolle wirb nah Danzig,
‚26 Berlin und London ausgeführt.
.arheint zuerft unter dem Namen Grudenc
* * 1291 Stadtrechte. Von der 1231
deutſchen Ordensburg (Komturei) find
idamente und ein Turm vorhanden. Die
: vom mit Anlagen gefhmüdten Schloß:
: za das Inundationsgebiet der Weichjel, die
“and ihren meilenmweiten Umktreis zählt zu den
2a in Deutichland. Im Frieden von Thorn
‘um 8. unter ‚voln. Schutzherrſchaft; 1655 —
-xı Schweden im Belig von G. und 1772 kam
A'freuben.
BI getung Oraudenz, 1772 —76 von Fried»
.2.0e, angelegt, liegt 1,5 km ftromabwärts auf
| sch hoben Anhö Berühmt ift ihre 35
"sg unter Gourbiere gegen bie Franzoſen.
'1%6 alle3 verloren fhien, bielt Courbiere, obs
=: au Teil der Garniſon unzuverläffig war und
311
bald franz. Truppen G. auf beiden Weichſelufern
einſchloſſen, bie ihm anvertraute Feſte bis zum Til⸗
ſiter Ftieden. Seit 1873 als Feſtung au 'aggeben,
dient fie jegt ald Kaferne, Depöt und Militärftrafs
anftalt, und zählt (1880) 2121 6. wei kleine, die
Cijenbahnbrüde m Sorabepfa Merle werben nod
erhalten. Auf dem Baradeplage der Yeltung wurde
1815 Courbiere ein Dentmal errichtet.
Der Kreis Graudenz zählt (1880) auf 831,53
qkm 63141 E. (davon 35 791 Syangelifche, 25 827
Katholiken und 1374 Juden, 17000 Boten).
raue Brüder und Schweltern ift der ge
meinfame Name, den die Barmberzigen Brüder und
Schweſtern (f. d. ) und mehrere ö —7 — Verbru⸗
derungen wegen ihrer grauen Tracht führen. Ins⸗
beſondere heißen Graue Schweſtern (Saurs
grises) die von Bincentius de Baula und der Witwe
Legras 1634 zur Sirantenpflege vereinigten Filles
de charite, Auch die Laienbrüder de3 Ciſtercienſer⸗
ordend werden raue Brüder genannt.
©raner oder Oberer Bund heift der Ei
ältefte der drei Bünde, aus benen ber jegige | weis.
Kanton Graubünden entitanden ift. ums
ch jabte das Bündner Oberland, das Mifo or. und Cas
ncathal, das Rheinwald⸗ und das 6 mfertbhal
und wurde im März 1424 unter dem Ahorn von
Truns von dem Abte von Diſentis, den Grafen
von Werdenberg und Gar, den Freiherren von
Rhaͤzüns, der Stabt Ylanz, ben freien Gemeinden
von Rheinwald und Laax und ben Ammännern
der übrigen Gemeinden beihmworen, nachdem ſchon
eit 1319 einzelne Landesherren und Gemeinden
er Part sura (Überland) teild unter fid, teils
mit den Waldftätten und Glarus —5— ge⸗
ſchloſſen hatten. [Balombrota,
Graue Möuche (Balombrojaner), f. unter
Grauer Ztar, |. unter Star.
Oraueifentieß, |. Markaſit.
Granfint, f. unter Sperling.
Graufifcher, |. unter Eisvogel,
Grangand, |. unter Band.
©rangiltigerz, f. Fahlerz.
Oraugolderz, joviel mie Hlättertelur,
®raufchichen, ſoviel wie Braunelle (f. d
Graukupfererz, |. Kupferglanz.
Graul (Karl), Fbeolog, geb. 6. Febr. 1814 in
MWörlig, ftubierte 1834—38 in Leipzig Theologie
und wurde dann Hauslehrer bei einer engl. Familie
in Stalien. Gr übernahm 1843 die Leitung ber
Miliionsanftalt i in Dresden, welche 1848 nad} Leip⸗
ig verlegt wurde. Auf einer Drientreife 1849-53
—* er Sanskrit und das Tamuliſche. Nach—⸗
em er 1860 aus Gejundheitsrüdjichten feine Stel⸗
[ung aufgegeben, ripatifierte er in Erlangen, wo
er 10. Nov. 1864 864 farb. ©. gab eine Sammlung
von Überjeßungen tamnfifcher Schriften unter dem
Titel «Bibliotheca Tamulica» (4 Bde., Lpʒ. 185%
—65) heraus und fchrieb: «Die Unterſcheidungs⸗
[ehren der verichiedenen dhriftl. Belcnntniffe» (10.
Aufl., Lpz. 18 Te), | «Reife nach Ditindien» (5 Bde.,
Lpz. 1854—56), «Die riftl. Kirche an der Schwelle
des !jrenäilchen Beitalterön (Lpz. 1860).
Graulhet, Stadt im fran;. Depart. Zara, 19km
im OND. vom Arrondiffementshauptort Lavaur,
am Dabou, in 159 m Höbe, zäblt (1876) 4485 (ala
Gemeinde 6940) E. und wichtige Hutfabriten,
Mablmühlen und Wollipinnereien.
Grauliegende® oder MWeipliegendes nennt
man diejenigen lichtgraugefärbten Konglomerate,
316
4. Korps mit fort. Marihall Bazaine hatte zwar
ber Kaiſergarde ben Befehl erteilt, zur Unterftüßung
des 6. Korps vorzurüden, doch vermochte diefelbe
nicht mehr rechtzeitig beranzulommen und das
Schidſal des Tags zu wenden. Zeile bed preuß.
10. Armeekorps, deften Artillerie bereit3 am Nach⸗
mittag zur Unterftügung des 9. Armeelorp3 vorges
gangen war, tolgten den Garden nad) St.:Privat,
und das weitere Aufrollen der franz. Schlachtlinie
ließ fich nicht mehr hindern , nadıdem deren rechter
Bügel geihlagen war. König Wilhelm hatte das
i Rezonville nad) langem Marſche eingetroffene
preuß. 2. Armeelorpa durch den Grafen Moltke
zur Unterftüßung der Eriten Armee auf der großen
eeritraße über ©. han St..Bubert vorrühren
ſſen, und mit Einbruch der Nacht drang dies
Korps ftürmend gegen Point⸗du⸗Jour vor, wäh:
rend gleichzeitig die vordere Linie des 7. und 8. Ar:
meelorp2 abermals angriffen; doch gelang e3 nicht,
bie Franzoſen auf dem linken Flügel aus ihren
Stellungen zu vertreiben, und die beiderfeitigen Li:
nien biwalierten, als die Nacht und die allgemeine
Erihöpfung dem Kampfe ein Ende gemacht hatten,
in getinger Entfernung voneinander. Marſchall
Bazaine hatte auf dem Gt.:Quentinberge ber
Sgladt peigemohnt und feine Aufmerkamteit
ausſchließlich dem Verlaufe ber Kämpfe auf dem
linten Flügel zugemwendet, woraus ſich das ver:
fpätete Borrüden der Kaiſergarde erklärt. Als bie
im Mofelthale belafiene Infanteriebrigade bes
preuß, 7. Urmeelorps um 5 Uhr nachmittags nad)
ur vorbrang und darauf Su fowie die dortis
gen 53 en erftürmte, auch auf dem rechten Mofels
ufer die 4. Ynfanteriebrigabe bes preuß. 1. Armee:
korps fi) den vorgejchobenen Werfen von Meb
— ließ der Marſchall einen Teil der franz.
Reſerveartillerie auf dem St.Quentinberge auf:
fahren und dieſe Truppen durch mehrere Batterien,
fowie die Geihüge des Fort St.Quentin beſchie⸗
ben. Die Nacht machte auch bier dem Kampfe ein
Ende, und König Wilhelm verbrachte diejelbe in
dem mit Verwundeten erfüllten ©. auf einen Train:
wagen bed Großen Hauptquartier. Am 19. Aug.
el räumten die Sransofen ohne Kampf die noch
während ber Nacht beſeßt gehaltenen Zeile ihrer
Etellung und zogen fi) hinter bie derts von Dieb
urüd, wo fie I im Laufe desfelben Tages voll:
andig eingeihlofien wurden. Hiermit war ber
Untergang der franz. Rheinarmee beficgelt. (5.
Deutid. Sranzd ifher Krieg von 1870
und 1871, Bd. V, 6.191, und die Tafel: Die
Kämpfe um Meß zu Artitel Mes.)
In der Schlacht von Gravelotte-6t.Privat
tten die beiden Heere außerordentlich ftarle Ber:
ufte erlitten. Tas deutsche Heer war 178818 Dann
Infanterie, 24584 Reiter und 726 Geſchutze ftart
und verlor 899 Offiziere und 19260 Dann. Das
anz. Heer war, abgeichen von ber in Die ſtehen⸗
en Befapung, 120000 Dann ſtark und verlor
595 Dffiziere und 12678 Dann, Die Nähe der
Feſtung ermöglichte e8 dem gefchlagenen Heere,
alle —38— und Fahnen zu retten; nur 2000 Ge:
fangene fielen in deutiche Hand.
avelure (fr3.), verblümte Bote.
'8 @ravenhage, Rejidenz bes Königs der Nies
derlande. (S. Haag.)
Gravenhorit (job. Ludw. Chriftien), Ento⸗
molog, geb. 14. Nov. 1777 zu Braunſchweig, geit.
14, San. 1857 ala Profeſſor der Naturgeichichte,
Gravelure — Gravesenb
und Direktor des Boologifhen Mufeums in Bres«
lau, fchrieb unter anderm «Coleoptera microptera
Brunsvicensia» (Braunſchw. 1802), «Monographia
coleopterorum micropterorum» (Gõtt. 1805), «Ich-
neumonologia Europaea» (3 Bde., Berl. 1829).
Graveniteen Nör, ein in die daͤn. Inſel Arröe
(. d.) einfchneidender Ford.
@ravenfteiner, ein zu den geitreiften Kalvillen
gerechneter, durch ganz Deutſchland beliebter und
wegen feined ausgezeichneten Aromas berühmter
Apfel mit fehr ſaftigem, loderm Fleiſch von füh-
weinigem, ſchwach ananasartigem Geſchmack. Die
Scha e it ſchön gelb, auf der Sonnenjeite gerötet
und mit dunklerm Rot geſtreift. Baum kräftig,
fruchtbar und dauerhaft, doch nur für geſchutzte
Gartenanlagen geeignet, da die yrüchte leicht von:
Winde abgeworfen werben. Der Apfel zeitigt ſchon
im Herbit, hält ſich aber mehrere Monate lang in
unveränderter Güte. Cr ilt auf dem Obitmartt
ehr geſucht, und von Holjtein werden alljährlich ſehr
edeutende Mengen davon nach Beteröburg verſandt.
Der ©. iſt dem Blumentalvill Diels identiſch.
Graveolent (lat.), übelriechend. _
Graves, Gattung der Bordeaurweine (1. b.).
Graveſande (Wild. Jalob vÄn ’3), Philofoph
und Mathematiler, geb. 27. Sept. 1688 zu Herzogen⸗
bush in Holland, ftubierte in Leiden anfangs die
Rechte, wendete ſich aber bald den phyfil. und ma⸗
them. Wiſſen ften zu. Schon feine erſte Schrift,
ber «Berfuch über die Berfpeltive», die er in feinem
19. Jahre a erzente Aufieben. Im Ber:
ein mit mebrern jungen Gelehrten gab er dann 1713
—22 das «Journal litt£raire» heraus, weldes in
Leiden als «Journal de la r&publique des lettres»
bis 1736 fortgeicht wurde. Nachdem er 1715 die
Geſandtſchaft ver Generalftaaten als Selretär nach
London begleitet, wurde er 1717 Brofeflor der Dias
thematik und Aftronomie und 1734 aud) der Philos
opbie in Teiden, wo er 28. Febr. 1742 ftarb. Cr
chrieb: «Physices elementa mathematica i-
mentis confirmata » (2 Bde., Leid. 1720; 2. Huf.
1743), «Philosophiae Newtonianae institutio-
nes» (2 Bde., Leid. 1723; 2. Aufl. 1766). Seine
«Oeuvres philosophiques et mathematiques» gab
Allenıand (2 Bde. Amiterd. 1774) heraus.
Gravedend, Dunicipalitadt und feit 1868 Bars
lament3borougb in der engl. Grafichaft Kent, am
füdl. Ufer der Thenife, 82 km unterhalb London,
an ber Nord: tent: Bahn, hat im ältern Stadtteile
enge und Irumme Straßen, aber ſchoͤne Gebäude in
den Vorftädten nad Weiten und Diten, wo ſich
Milton als Badeort Fran Aa Der Ort befist
ein Stadthaus, ein litterariiches Inſtitut und ins
folge des beſonders Sonntags fehr ſtarken Beſuchs
von Einwohnern Londons und Touriſten und des
Verkehrs der hier mit den Dampfſchiffen vom Kon⸗
tinent Ankommenden und Abreiſenden zahlreiche
Theehäuſer, öffentliche Gärten, Hotels u. ſ. w. ©.
ählt (1881) 23375 E., welche ſich groͤßtenteils mit
giebt, Schiffbau, Fiſchfang und Handel mit
Schiffsproviant a Unterhalb der Stadt
liegt New: Zavern: ort und gegenüber Tibury⸗Fort,
von Heinrich VIII. zum Schuß der Themſemundu
erbaut und ſeitdem vergrößert und verftärlt. No
weiter unterhalb verteidigen zwei Forts, jedes von
650 fchweren Stanonen, und zwei ſchwimmende Bat:
terien den Eingang in die henfe. G. gilt ala End⸗
puntt des londoner Hafens und ift ber Sammels
punkt ber großen, in See gehenden Kauffahrer.
Graveur — Grapität
le einfahrenden Schiffe nehmen bier die Zolls
beamten an Bord. Die limgegend verfieht London
mit vortrefflichen Gemüfen, namentlid mit gutem
Epargel. Früher gingen jährlidh von ©. und Lon⸗
ven über 200 bebedte Fahrzeuge auf ben Fiſchfang
en:, um bie Hauptitabt mit len Fiſchen zu vers
en; g hat dieſer Erwerbszweig ſeit der An⸗
2: non Eſenbahnen von London nach den vers
ituwdenen Küftenorten jehr abgenommen.
Grabenr, |. unter Öravieren.
Grasidität, Schwangerſchaft; gravibieren,
Krangern; Gravida, eine Schwangere.
Grabieren (fr}. graver, engl. engraving), eine
Sesnung, Berzierung oder Schrift in eine Flaͤche
erihreiden, eingraben, vertiefen oder auf berfelben
meben autarbeiten. Das @. bezwedt entiweber bie
Imamentierung von Gegenftänden oder die Hers
way von Vorrichtungen, welche zum Abdrud
xt Abguß in wei ajjen, ſowie zum Drud
w: xarbe beitimmt find. Zu den Gravierungen
ww: erftern Art gehört das ©. von Gold⸗, Silbers,
m andern Dletallarbeiten, von Waffen, von Eifens
ne Stablwaren, von Elfenbein, Schildpatt, Horn,
teimutter, Mufcheln und Leder, Dad en
ars, das &. von Linienteilungen auf mathem.
= odern Snftrumenten, im weiteften Sinne au
wixlieren (f. d.) und Guillochieren (f. d.), das
Geszeiden und Steinſchneiben (f. Steins
'dscaetunft), bie Smailgravierung, die Holz
Acanſt (1. d.). Die Gravierungen ber zweiten
27x93 ba3 Stempelfäneiben der Medailleure und
..sapeure (f. Stempelſchneidekunſt), das
Som und Siegelitechen, bie Stanzengravierung
2 von Metalitnöpfen, Bijouterien, Me:
en ũ. ſ. w., bie Gravierung für Buchbinders
=: vodergalanteriearbeiten, das Ausſchneiden von
Ss:4lmen, die Anfertigung metallographiſcher Ar:
scan, der Kupferſtich, —28 Notenſtich u. ſ. w.
Ei den zur Ausführung aller dieſer Arbeiten die⸗
uden Werkzeugen find die wichtigften: die Radier⸗
2:2, ber Grabitichel, bei welchem man nad) Quer:
yır und Form der Schneide zahlreihe Arten
irciheibet, Meibel, Bunzen, Schaber und Poliers
“L Der Arbeiter, deflen Beihäftigung das ©,
... mb Graveur genannt.
Graviermafdhinen finden häufig dba Anwen;
223, wo es fi darum handelt, genau gleidy weit
zueinander abitehende Linien zu reißen. Zu den⸗
m gehören bie Teilmaſchinen, die Schraffiers
chinen, die Guillochiermaſchinen, bie Panto⸗
Aeben, welch leßtere, ſowie bie auf dem gleichen
„TIP —— ſog. Kopiermaſchinen, zur Her⸗
ige ten unb Brägeftempeln in neue:
m . Auch zum Fertiggravieren von Sie⸗
sein werben öfters Majchinen verwenbet.
Grawieren (iuriftiich) heißt belaften. So fpricht
mer im Strafprozeß von gravierenden Momenten.
(neulat., d. h. fhwerfällig Eins
de), von Owen gebrauchte Bezeichnung
ser urweltlichen Rieſenfaultiere.
‚@xrawimeter (lat.⸗grch. «Schweremefler»), for
viel wie Aräometer.
Gravina, Stadt in der ital. Provinz Bari,
ismpartimento Puglia, 14 km im W. von Altes
zura , au ber Bravina, einem lintsfeitigen Nebens
fe des Brabano, hat (18831) 16905 E., ggwie bes
seutende Vieh⸗ bejonbers Pferdezucht. Über dem
Urte ich ein von Kaiſer Friedrich II. erbaus
3 Schloß mit weiter Ausſicht.
317
Gravina (Domenico Benebetto), ital. Kunſt⸗
fhriftfteller, Sohn des Fürften von Comitini aus
normann. Königäftamme, geb. 28. Sept. 1807 in
Palermo, nahm 1818 zu Monrenle das Drbenztleid
der Benebiktiner, bei welchem Anlaß er feinen urs
Iprüngliden Zaufnamen Francesco mit dem Na;
men Domenico Benedetto vertaufchte. Als Lehrer
in feinem Klofter zu Monreale las er 1834 über
non und Philofophie. Seit 1839 wirkte er in
ontecaffino mehrere Jahre als Lehrer ber un
[opbie, etleidete fpäter in verfchiedenen Klöftern
ie Stelle des Abt und kehrte endlich in gleicher
a nad Montecaffino zuruck. Seine Haupt:
arbeit ijt «Illustrazione del duomo di Monreale»
(Palermo 1859). Außerdem fchrieb er: «Alcune
ore sulle antichitd di Sicilia» (Neap. 1839),
«Su l’origine e ristauri della chiesa di Santa
Maria del Monte presso Cesena» (Montecaifino
1847), «3opra un’ antica immagine della Imma-
colata esistente a mosaico nel duomo di Mon-
reale» (Palermo 1855), «Virtü curativa del lino e
maniera probabile di agire dei medicamenti»
(Balermo 1855), «Il duomo di Monreale illus-
trato e riportato in tavole cromolitografiche»
(Balermo 1870), «Su la origine dell’ anima umana,
6 le veritä teologiche che ne dipendono» (Pa;
lermo 1870).
Gravina (Gianvincenzo), ital. en
Dichter und Kritiker, geb. 21. Jan. 1664 im Schlofje
Rogiano bei Cofenza in Calabrien, ftubierte zuerft
Mathematik, ade und Oitteraturmiflenichaft
unter Privatlehrern, dann in Neapel Yuri3prudenz
und Gedichte. Cr ging 1688 nad) Rom, wo er
Mitbegründer der Alademie der Arkadier (f. d.)
wurde, warb 1698 Profeflor der Rechte an der
Sapienza in Rom und fchrte 1714 nadh feiner Hei:
mat zurüd, kam aber 1716 wieder nad Rom und
ftarb dafelbft 6. Jan. 1718. Sein berühmteftes
Merk ift die Poetik (aDella ragion poetica libri
due», Rom 1708 u. öfter), wozu feine Abhandlung
über das Trauerfpiel («Della tragedia libro uno»,
Vened. 1731 u. öfter) kommt. Seine fünf Zrauers
fpiele(aCinque tragedie», Neap. 1712,1717; Bened.
1740 u. öfter): «Palamede», «Appio Claudio»,
eAndromeda», «Papiniano» und «Servio Tullio»,
nd fteif und nüchtern. Aufgaben feiner Werte er:
ienen zu Neapel («Opere italiane», 1757) und zu
ailand («Opere scelte», 1819); eine vorzügliche
Auswahl beforgte Baolo Emiliani-Giudici («Frose
di Gianvincenzo G.», Flor. 1857). Bl. Balleri,
«Della vita e delle opere Gianvincenzo G.»
(Mail. 1819),
Gravis (lat., d. i. eigentlich ſchwer), vom
Ton: tief. (S. Accent.)
Graviscae, alte Stadt in Etrurien, welch einſt
zum Gebiet von Tarquinii gehörte und 188 v. Chr.
zur röm, Kolonie gemacht wurde, die ſich aber trog
erneuerter Rolonifation unter Auguftus hauptjäch:
lic} wegen ihrer ungefunden Lage in den Dlaremmen
niemals emporgefhwungen bat. Den Namen ©.
leiteten bie Alten von der —— Luft ab (aer
gravis), welche über bem fumpfigen Gebiet lag. Tie
mgegend von ©. lieferte indes eine Weinforte,
weiche von Plinius gerühmt wird. fiber die Tage
der Stadt iſt nicht2 Sicheres ermittelt worden:
Abelen Br diefelbe etwas oberhalb der Mündung
bes Fluſſes Mignone. a
Gravität (lat.), Würbe, feierlihes, gemeflenes
Weſen; gravitätifch, würdevoll,
316
4. Korps mit fort. Marihall Bazaine hatte zwar
ber Kaiſergarde den Befehl erteilt, zur Unterftügung
des 6. Korps vorzurüden, dod vermochte dieſelbe
nicht mehr rechtzeitig hberanzulommen und das
Schichſal des Tags zu wenden. Zeile des preuß.
10. Armeelorp3, defien Artillerie bereit3 am Nach⸗
mittag zur Unterftügung des 9. Armeelorpd vorges
gangen war, folgten den Garden nad) Gt.-Privat,
und das weitere Aufrollen der franz. Schlachtlinie
ließ ſich nicht mehr hindern, nachdem deren rechter
Bügel geihlagen war. König Wilhelm hatte das
ei Rezonville nach langem rſche eingetroffene
preuß. 2. Armeelorps durch den Grafen Moltle
jur Unterftüßung der Erften Armee auf der großen
Heeritraße über ©. Man St.-Hubert vorführen
lafien, und mit Einbruch der Nacht drang dies
Korps ftürmend gegen Point:dbu:jour vor, wäh:
rend gleichzeitig die vordere Linie des 7. und 8. Ar-
meekorps abermals angriffen; doch gelang es nicht,
bie Franzoſen auf dem linken Flügel aus ihren
Stellungen zu vertreiben, und die beiderfeitigen Li⸗
nien biwakierten, als die Nacht und die allgemeine
Erihöpfung dem Kampfe ein Ende gemacht hatten,
in getinger Entfernung voneinander. Marſchall
Buzaine hatte auf dem St.Quentinberge der
Schlacht beigewohnt und feine Yufmerkiamteit
ausschließlich dem Verlaufe der Kämpfe auf dem
linken Slügel zugewendet, woraus fi das vers
jpätete Borrüden der Kaifergarde erflärt. Als die
im Mofelthale belaflene — des
5 7. Armeelorps um 5 Uhr nachmittags nad
Deur vorbrang und darauf Jul) fowie die dortis
gen 63 en eritürmte, auch auf dem rechten Mofels
ufer die 4. Sinfanteriebrigade des preuß. 1. Armees
korps fih Den vorgeichobenen Werfen von Meß
— 2 ließ der Marſchall einen Teil der franz.
Reſerveartillerie auf dem St. Quentinberge aufs
ahren und dieſe Truppen durch mehrere Batterien,
owie die Geſchutze des Fort St.Quentin bejchie:
ben. Die Nacht machte auch hier dem Kampfe ein
Ende, und König Wilhelm verbrachte diejelbe in
dem mit Verwundeten erfüllten G. auf einen: Train:
wagen bes Großen Hauptquartierd. Am 19. Aug.
el räumten die Sramiofen ohne Kampf die noch
während der Nacht beſeßt gehaltenen Zeile ihrer
Stellung und zogen fi) hinter bie Jort3 von Dieb
urüd, wo fie noch im Laufe desfelben Tages voll:
ändig eingeichlofien wurden. Hiermit war der
Untergang ber an: Nheinarmee befiegelt. (S.
Deutid: Sranzd ifder Krieg von 1870
und 1871, Bd. V, ©. 191, und die Tafel: Die
Kämpfe um Vlies zu Artilel Metz.)
In der Sad von Gravelotte-St.:PBrivat
patten die beiden Heere außerordentlich ftarle Ber:
ufte erlitten. Tas beutfche Heer war 178818 Mann
Infanterie, 24584 Reiter und 726 Geſchütze kart
und verlor 899 Offiziere und 19260 Mann. Das
[ran Heer war, abgeiehen von ber in Meß ftehen;
en Befabung, 120000 Mann ſtark und verlor
595 Offiziere und 12678 Mann. Die Nähe ber
Feſtung ermöglidte es bem gefchlagenen Heere,
alle Gefüge und Sahnen zu retten; nur 2000 Ges
fangene elen in deutihe Hand.
avelure (fr3.), verblümte Zote.
8 Gravenhage, Refidenz des Königs der Nies
berlande. (S. Haag.) ..
Gravenhorft (Joh. Ludw. Shriltian) Ento⸗
molog, geb. 14. Nov. 1777 zu Braunſchweig, geſt.
14. San. 1857 ala Brofeffor des Naturgeſchichte
Gravelure — Gravesenb
und Direktor des Boologifhen Muſeums in Brei
lau, fchrieb unter anderm «Coleoptera microptera
Brunsvicensia» (Braunſchw. 1802), «Monographia
coleopterorum micropterorum» (Öött. 1805), «Ich-
neumonologia Europaea» (3 Bbde., Berl. 1829).
Gravenſteen Nör, ein in die dän. Inſel Arröe
(f. d.) einfchneidender Fjord.
Gravenfteiner, ein zu den geftreiften Kalvillen
gerechneter, durch ganz Deutſchland beliebter und
wegen feine? ausgezeichneten Aromas berühmter
Yprel mit fehr faftigem, loderm Fleiſch von fürks
weinigem, ſchwach ananadartigem Geſchmack. Die
Schale ift Ihön gelb, auf der Sonnenfeite gerötet
und mit dunklerm Rot geſtreift. Baum Träftig,
fruchtbar und dauerhaft, dod nur für geichlikte
Gartenanlagen geeignet, da die Früchte leicht von:
Winde abgemorfen werden. Der
im Herbit, hält ſich aber mehrere Monate lang in
unveränderter Güte. Cr ilt auf dem Obſtmarkt
jehr geſucht, und von Holitein werden alljährlich ſehr
bedeutende engen bavon nad) eteröburg verjandt.
Der ©. ift dem Blumentaloill Diels identiſch.
Graveolent (lat.), übelriechend.
Graved, Sattung der Bordeaurweine (f.d.).
Gravefande (Wilh. Jalob van ’3), Philoſoph
und Mathematiker, geb.27. Sept. 1688 zu Herzogen⸗
bush in Holland, ftubierte in Leiden anfangs die
Rechte, wendete fi aber bald den phyfil. und ma:
them. Willen!
ber «Berfuch über die Perſpektive⸗
die er in feinem
19. Jahre
|
|
|
\
«
pfel zeitigt ſchon -
aften zu. Schon feine erfte Schrift, .
erausgab, errente Aufichen. Im Pers
ein mit —2 jungen Gelehrten gab er dann 1713
— 22 da3 «Journal litt£raire» heraus, welches in :
Leiden als «Journal de la republique des lettres» "
bis 1736 fortgeſeßt wurde.
achdem er 1715 die _
Gelandti ft der Generaljtaaten als Selretär nad)
London begleitet, wurbe er 1717 Brofeflor der Dias
thematil und Aftronomie und 1734 audy der Bhilo»
Ierdie in Leiden, wo er 28. Febr. 1742 ftarb. Er
chrieb: «Physices elementa mathematica experi-
mentis confirmata » (2 Bde., Leid. 1720; 2. Aufl.
1743), «Philosophiae Newtonianae institutio-
nes» (2 Bde., Leid. 1723; 2. Aufl. 1766). Seine
«Oeuvres philosophiques et math&matiques» gab |
Allenıand (2 Bde., Amijterd. 1774) heraus.
Iament3boroug
in der engl. Grafſchaft Kent, am
—— — und ſeit 1868 Par⸗
ſudl. Ufer der
an der Nord: Kent: Bahn, hat im ältern Stadtteile
enge und krumme Straßen, aber ſchoͤne Gebäude in
den Borftädten nad) Weiten und Often, wo jidy
Milton als Badeort auszeichnet. Der Ort beſitzt
ein Stadthaus
eniſe, 82 km unterhalb London,
ein litterariiches Inſtitut und in⸗
folge des beſonbers Sonntags ſehr ftarten Beſuchs
von Einwohnern Londons und Touriſten und des
Verkehrs der bier mit den Dampfſchiffen vom Kon:
tinent Anlommenden und Abreijenden
Theehäuſer, öffentliche Gärten, Hotels u.
zählt (1881)
Schiffahrt, Schiffbau, Fiſchfang und del nit
Schiffsproviant AHaltigen. Unterhalb der Stadt
liegt NewsZavern: ort und gegenüber Ziburg: Sort,
von Heinrich VIII. zum Schug der Tbemfemündung
erbaut und feitben vergrößert und verftärlt. Nody
weiter unterbalß verteidigen zwei Forts, jede Don
50 ſchweren Kanonen, und zwei ſchwimmende Bat⸗
terien den Eingang in die Themſe. ©. gilt als Ends
punlt des londoner Hafens und ift der Sammels
punlt ber großen, in See gehenden Kauffahrer.
pehfreiche
. w. G.
23375 E., welche ſich größtenteils mit
Graveur — Grapität
«de einfahrenden Schiffe nehmen bier bie Zolls
vermten on Borb. Die Umgegend verfieht London
zit ihen Gemüfen, namentlich mit gutem
Spergel. Früher gingen jährlih von G. und Lon:
ten über 200 bededte Fahrzeuge auf den Fiſchfang
sum die Hauptitabt mit ren Fiſchen zu vers
un; og bat biefer Erwerbszweig feit der Ans
:: von Gſenbahnen von London nad) ben vers
srenen Küftenorten ſehr abgenommen.
Örebenr, f. unter Gravieren. ,
Graviditãt, Schwangerſchaft; gravidieren,
ingern; Gravida, eine Schwangere. .
Örsbieren (frz. graver, engl. engraving) ‚eine
sumg, Verzierung oder Schrift in eine Fläche
ꝛ cneiden, eingraben, vertiefen ober auf derſelben
Sen ausarheiten. Das ð beswedt entweder bie
‘-mentirung von Gegenftänden oder die Hers
..a von Vorrichtungen, welche zum Abdrud
„.aguß in weichen Maſſen, ſowie zum Drud
= äarhe beitimme find. Yu den Gravierungen
sahen Art gehört das ©. von Gold», Silbers,
cm Metallarbeiten, von Waffen, von Eifens
»:ablwaren, von Elfenbein, Schilbpatt, Horn,
“zittert, Muſcheln und Leder, das en
23,5 8. von Linienteilungen auf mathem.
2 em Snfterumenten, im weiteften Sinne aud)
ı zieren (ſ. d.) und Guillochieren (f. d.), das
wien und Gteinichneiden (f. Steins
Sun), bie Gmailgravierung, die Holz»
exit (f.d.). Die Gravierungen ber zweiten
"28 Stempelfchneiden ber Medailleure und
par (i Stempelfhneidelunft), das
.x and Stegelftechen, bie Stanzengravierung
- Sgung von talifnöpfen, Bijouterien, De:
ten u. ſ. w., bie Gravierung für Buchbinders
tersalanteriearbeiten, das Ausfchneiden von
zum, die Anfertigun metallograpbifcher Ars
= kr Kupferſtich, tablftich, Notenftich u.f.w.
"a zur Yusführung aller diejer Arbeiten die:
“ae Verfjeugen find die wichtigften: die Radier⸗
xt Grabſtichel, bei welhem man nad) Quer:
"und Korm der Schneide zahlreihe Arten
" det, Meißel, Bunzen, Schaber und Polier⸗
— 2er Arbeiter, deſſen Befchäftigung das ©.
aD Graveur genannt.
Fariermafchinen finden häufig da Anwen⸗
=, 20 68 ih darıım handelt, genau gleich weit
“amder abftehenbe Linien zu reißen. Zu den⸗
-" gbören die Teilmafchinen, die Schraffiers
in, die Guillodiermafdinen, bie Panto⸗
»xi, welch Iektere, ſowie die auf dem gleichen
“ beruhenden fog. Kopiermaſchinen, zur Hers
„290n eigen ten und Brägeltempeln in neue:
: dienen. Auch zum Fertiggravieren von Sie⸗
#: Serben öfters Maſchinen verwendet.
dewieren (juriftifch) heißt belaften. So fpricht
22 Etrafprozeß von gravierenden Momenten.
Nırigräde (neulat., d. 5. fhwerfällig Ein-
artende), von Omen gebrauchte Bezeichnung
Riejenfaultiere.
kesimiter (lat.sgrch., «Schweremefier»), for
Tre Nröometer,
Habige, Stabt in ber ital. Provinz Bari,
Sceimemto Buglia, 14 km im W. von Altes
=, u der Sravina, einem linksfeitigen Nebens
36 Brabano, hat (1881) 16905 E., ſowie bes
Diss: Vich⸗ bejonbers Bferbeauät ber dem
emieht hd ein von Kaiſer Friedrich II. erbau⸗
05 mit weiter Ausficht.
317
Gravina (Domenico Benebetto), ital. Kunſt⸗
fhriftiteller, Sohn des Fürften von Comitini aus
normann. Königaftamme geb. 28. Sept. 1807 in
Palermo, nahm 1818 zu Monreale das Drbenztleib
ber Benebiktiner, bei welchem Anlaß er feinen urs
jprünglihen Zaufnamen Francesco mit dem Na;
men Domenico Benedetto vertaufchte. Als Lehrer
in feinem Klofter zu Monreale lad er 1834 über
hyſik und Philoſophie. Seit 1839 wirkte er in
ontecajfino mehrere Jahre als sehrer der Philo⸗
opbie, bekleidete fpäter in verſchiedenen Klöftern
ie Stelle des Abts und kehrte enblih in gleicher
Stellung nad) Montecaffino zuruck. Seine Haupt:
arbeit ih «Illustrazione del duomo di Monreale»
(Palermo 1859). Außerdem fchrieb er: «Alcune
ore sulle antichitd di Sicilia» (Neap. 1839),
«Su l’origine e ristauri della chiesa di Santa
Maria del Monte presso Cesena» (Montecaifino
1847), «Sopra un’ antica immagine della Imma-
colata esistente a mosaico nel duomo di Mon-
reale» (Balermo 1856), «Virtü curativa del lino e
maniera probabile di agire dei medicamenti»
(Balermo 1855), «Il duomo di Monreale illus-
trato e riportato in tavole cromolitografiche»
(Palermo 1870), «Su la origine dell’ anima umana,
6 le veritä teologiche che ne dipendono» (Pas
lermo 1870).
Sravina (Gianvincenzo), ital. Rechtsgelehrter,
Dichter und Kritiker, geb. 21. Jan. 1664 im Schlofie
Rogiano bei Cofenza in Ealabrien, ftubierte zuerft
Mathematit, Philologie und itteraturwifienihaft
unter Privatlehrern, dann in Neapel Jurisprudenz
und Geſchichte. Cr ging 1688 nad Rom, wo er
Mitbegründer der Alademie der Arkadier (f. d.)
wurde, ward 1698 Profeflor der Rechte an der
Sapienza in Rom und kehrie 1714 nad) feiner Hei⸗
mat zurd, kam aber 1716 wieder nah Rom und
ftarb dafelbft 6. Jan. 1718. Sein berühmteltes
Werk ift die Poetik («Della ragion poetica libri
due», Rom 1708 u. öfter), wozu feine Abhandlung
über da3 Trauerfpiel («Della tragedia libro uno»,
Bened. 1731 u. öfter) kommt. Seine fünf Trauer;
fpiele («Cinque tragedie», Neap. 1712,1717; Bened.
1740 u. öfter); «Palamede», «Appio Claudio»,
«Andromeda», «Papiniano» und «Servio Tullio»,
ind fteif und nüchtern. Ausgaben feiner Werte ers
ienen zu Neapel («Opere italiane», 1757) und zu
ailand («Opere scelte», 1819); eine vo ngliche
Auswahl bejorgte Paolo Emiliani:Giubdici («Prose
di Gianvincenzo G.», Flor. 1857). Dgl. Paſſeri,
«Della vita e delle opere Gianvincenzo G.»
(Mail. 1819).
Gravis (lat., d. i. eigentlich ſchwer ) vom
einit
Ton: tief. (S. Accent.)
Graviscae, alte Stabt in Strurien, weld
zum Gebiet von Tarquinii gehörte und 188 v. Chr.
zur röm, Kolonie gemacht wurde, bie ſich aber trog
erneuerter Rolonijation unter Auguſtus hauptſäch⸗
li wegen ihrer ungefunden Lage in den Dlaremmen
niema —— hat. Den Namen ©.
leiteten bie Alten von ber fchweren Luft ab (adr
gravis), welche über dem fumpfigen Gebiet lag. Tie
Umgegend von G. lieferte indes eine Weinforte,
welche von Plinius gerähmt wird. fiber bie Tage
der Stadt ift nicht? Sicheres ermittelt worden:
Abeken fucht diefelde etwas oberhalb der Mündung
bes Fluſſes Mignone. u
Gravitãt (lat.), Würbe, feierlihes, gemeflenes
Weſen; gravitätifch, würbevoll.
318
Gravitation oder allgemeine Schwere
nennt man die gegenseitige Anziehung der Welt: diefe
förper. Schon Kepler ſuchte nad einer Kraft,
welche die Planeten in ihren Bahnen um bie Sonne
feitzuhalten vermödhte, und der fchott. Aitrenom | trag ber
Horrog glaubte die irdiſche Schwere bis in bie wei:
teiten ‚sernen wirlend und lieb durch eine von der
Erde ausgehende Emanation den Mond anf dieſelbe
Weiſe um die Erde führen, wie dieie Kraft einen
auf ihrer Obertläce geworfenen Stein in feiner
Babn führt. Ebenjo nahm aud) ſchon Borelli eine derſel
Anziehung an zwilchen dem Hauptförper und feinen
laneten, ſowie zwiichen diejen legtern und ihren
onden „ welche diefelben in ihren ‘ en erhielt.
Tod erit Rewton gelang e3, die Idee der allgemei« | rung‘
nen Anziehung oder allgemeinen Schwere in ihrer
ganzen Allgemeinheit aufzufailen und ihre irfuns
gen richt nur in den Räunten bed Himmeld,
m auch in den Gridei n auf unferer *
ſelbft mit aller Beſtimmtheit im en —5
weiſen. Rewton fand, daß alle materiellen Tei
bo egenieitig anziehen, daß diefe Kraft ſtets er
de ſich gegenjeitig anziehenden Körper pro:
yortional ft, daß dieſe Anziehung fich auf jede au) | erie
no jo große Sutiernung eritredt und ihrer Stärte
mit dem Quadrat der Sntfernungen ber fi
anziehenden Körper in umgelehrten Verbältniffen
Rebe, ſodaß alfo, wenn die Entfernun ng poeiez
per auf das Doppelte, Dreifache und Terrarien Der
mehrt wird, die wilchen onen ftatıfindenbe ? Ans
ziehung im erfen e nur ein Viertel, im zweiten
ein Neuntel, ritten ein bntel ihrer ans
ang ihen Stärte beträgt. Diefe Kraft ift ed, welche
Blaneten, Kometen und die Meteore in ihren
Bahren um die Sonne, ben Mond in feiner Bahn
um die Erde, die übrigen Nebenplaneten in ihren
Bahnen um ihre Hauptplaneten erhält und auf der
Erde alle Koͤrper gegen die Erde zu fallen nöti
fobald fie i * Unteritügung beraubt und fich fe it
üderlaften fin
Indes dieſes Geſeß der G. allein noch nicht
hin, die ge dachten frummlinigen Bewegungen zu
erflären: enn wenn auf die Planeten feine andere
Kraft wirkte, to würden jie fich in gerader Linie der
Sonne nähern und endlich auf Die fürgen. Es
muB daher noch eine zweite Kraft geben, welche jes
dem Planeten im Anfang feiner Bewegung (ohne
Zweifel im Augenblid jeiner Entitehung) einen feit-
warts gerichteten Stoß erteilte, ber i n ohne bie
Wirkung der anziehenden Kraft der Sonne in ges
rader Linie jorttreiben würde. Beide Kräfte, der
augenblidlide geradlinige Stoß oder die aus ber
Bewegung bervorgehende Zangentialfraft und bie
jorrmäbrenb wirlende, nach der Sonne gerichtete
nzteyung ober Gentraltraft vereinigt, bringen die
Irummlintge, und zwar elliptiiche ahn der Pla⸗
neten hervor. Die Ratur der krummen Linien, in
welchen fie ſich bewegen, iſt durch das oben enges
führte Gefen nad) welchem bie Centrallraft wirft,
bevingt. Da nämlich die Gentraltraft in umgelehr:
ten Berhältnis des Dundruts der Untfernung mähit wädit
und abnimmt, jo muß die Bewegung, wie
nachgewieſen bat, notwendig in einem Kegelichnitte
ſtattſinden; ob derfelbe eine Parabel oder Hyperbel,
oder, wie bei den Haupt: und Nebenplaneten, wahr:
Iheinlich auch bei allen Kometen, eine Ellipie iſt,
bangt von der Größe der Ta ntialtraft ab. Die
Bewegung in Kegelichnitten fegt ftreng nur zwei
Korper, 3.3. die Sonne und einen Planeten, vor:
Gravitation — Gray (Aa)
aus; Durch die Anziehungskraft anderer lörper wirb
Bewegung etwas verändert, geftört (f. Ber:
turbationen), hoch geht mau immer von der de:
megung in Stegelfchnitten aus und vermag den Be:
Störungen zu ermitteln, fobalb” man die
Stellung der Himmelslörper und die Mailen der: |
jclhen kennt. ch die Entdedung des Geſeges der
vieleicht des wichtigſten und allgemeinften aller
befannten Naturgeſetze, musde Newton bes Schöpfer ?
ber koufigen Atronomie, d. h. besjenigen Teils
en der es mit Erforkchung der gegemfeitigen
Sue der Simmeläförper und der ihren Be:
nen BL. Brunde liegenden Kräfte zu bat. --
Ö. gelan 2 Boten uud u ber Erilä:
renz ber ':
— unter den —— 5 —— auf
der Oberflüche der Erde, der Erſchei en ber Ebbe
und 2 ut, der Präceffton der Nachtgleichen u. ſ. w.
avitidten fr3.), vermöge der Anziehungs: =
Terre einem untfte binftreben. |
% 8 der
arte t Ger) eigentlich rape er
n der Saale , erhielt je Pine 3
Sep Becte, fühlte fd) 1eboc) mehr mon den
ie Re te i ze von den :
philcl. Sifenrdäften angezogen. Durch J. Fr. *
Gronor —— widmete er fi) in Deventer
umantitiiden Stubien, jepte dann im Leiden bie: «-,
elben fort, bis er 1656 einen Ruf ala Brofeflor nad):
isburg erhielt. Zwei darauf übernahnt.-.. E
te
er Gronovs Stelle am m zu Deventer. .
Nachdem er 1661 als Profeſſor der efchichte nad) ., f
Utrecht gegangen, ernannte ihn Wilhelm LII. von .,
Gngland —— Hiſtoriographen. Gr ſtarb zug
Utrecht 1 Jan. 1708. —— Sprach⸗
forſcher bewährte er ſich in den Ausgaben vieler
Klaſſiker. Zeugniſſe ſeines Fleibes find ſein «The-..
saurus antiquitatum Romanarum» (12 Bde., Utr. F
1694—99) und der nach feinem Tode ven vur n
mann beenbete «Thesanrus antiquitatum et histo-
riarum Italiae» (45 Bde., Leid. 170425). Sein“
Leben beichrieb Burmann (Leib. 1708). R
Gravefa (flam. Grus), Dorf im öfter. Iron: —
lande Dalmatien, ana Hagufa , nahe nordweſt⸗9
lid von Ragufa, Yandeplag der Üloyddampiboote, u
as einer vor Binden geſchuͤzten und für bie aroi;
ten Seeſchiffe zugänglichen Bucht des —
Meeres, einem der ſicherſten Häfen Dalmatien!, ”
zählt (1881) 677 &
Gravure (frz), Erzeugnis ber Gravierhui
ur Stmblitic.
eay, Hauptitabt eines Arrondiſſements in‘: "
franz. Depart. Haute-Saöne, in 220 m Höhe, linl: -
an der Saöne, über bie eime fteimerne Brlde au: "
dem 13. —5 — und eine Haͤngebrucke führt, Sta‘:
I ber fangen Oben d ein —8
a ſt er Linien Labarre
Dugney:&. und Auxonne⸗G. am, ber Einien Yabarı e
telmeerbahn und ber 2otalbahn G.⸗Gy⸗Bucey⸗les J
vet 69 km füdmweitlich von Befoul, bat Mlofter = :
Schloßruinen, ein Kommuna „eine Bi er \
—* von 15000 Bänden, em uaturhifter.
binett und zählt (1876) 7401 €. fh ii. y
Schiffbau, Holzichneiden, Spik ‚Bade:
en Serben, Färben, Yofbinen m und Mühlen. a.
bau beichüftigen.
Gray (Ilja), amerik. Botaniter, geb. 18. Nov.“ H
1810 zu Part? in Dneiba-County im Stante Reu
york; er jtudierte zunächſt Medizin, widmete fig," ”
„
wx Jufüge erhie
ı tt ——
Stay (George
Gray (Henry) — Graz
aber Ipäter der Botanik und wurde 1842 zum Pro:
kfor am Harvard College in Gambribge (Mafla:
aufettä) ernannt. Er machte größere Keifen nad)
be, zum erften mal in den “Jahren 1838—39
ud Ipäter 1850—51. Die wichtigften von feinen
piliden Beröftentlichungen find: «Elements of
yı (Reugort 1836), weldye Ipäter ala «The
ktanical text-book for colleges etc.» in m
Iuilagen erichtenen: ferner «Manual of the bo-
tar for the Northern United States» (Roftoh und
Genridge 1848), defien Ipätere Auflagen meh:
iten «Genera florae Americae
Wreali-orlentalis illustratan (2 WBde., Bolton
, 8-49), «Botany of the United States expe-
don
ing the years 1838—42 under the
wsmand of Charles Wilkes» (Vhilad. 1854),
‚larrnis. Essays and reviews pertaining to
Irenism» (Reuyort 1876), «Synoptical Aora of
Ietb America» Reuyor 1878).
Yrap | ), Marquis von Dorjet, fpäter Her:
an Euffoll (f. D.).
Grey (Jane), Kön gin von England, f. Grey.
Gray (; be Edward), engl. Zoolog, war ein
Sa 3 Chemiters Sanmel — G. und
x 1800 in Walſall in Staffordſhire geboren.
b für die mediz. Laufbahn beitimmt,
3.181 mit feinem Vater das Werl « The na-
u ent of British plants» heraus, das
mragl. Sprache, welchem das jegt allgemein
apamsene natürliche Syſtem zu Grunde gelegt
x 5%. 1824 wurde er ala Affiltent in ber
essiihhtlichen Abteilung des en Mu:
aa mgeitelt und erlangte dann, allmählich aufs
ra, 1840 den Poſten des Guftos der zoolog.
19, den er feitdem biß zu feinem 7. März
Su aisigten Tode belleidete. Im feiner amtlichen
Ag veröffentlichte ©. eine nge Reihe du
Fatetlihe Grundlichkeit und Bolftändigteit
Ssmahneter Kataloge der feiner Obhut anver:
er Eammiungen. Außerdem erſchien von ihm
«srtiens of Indian zoology» (2 Bde., 1833—
A. «The soology of Capt. Beechey’s voyage»
,«The soology of the voyage of H. M. ship
“pure (1843), a The zoology of H. M. ships
es and Terror » (1844), «Handbook of Bri-
= rıter-weeds or Algae» (1864) u. f.w. Von
gay aud), feiner eigenen Behauptung aufolae,
x ente Borichlag zu der Heform des . Bolt:
v5 durh Cinführung der Penny⸗Poſtmarken
« zländiiche Briefe aus und noch 1862 bethätigte
—— ür dieſen Gegenſtand, indem er
"2 «Hand of postage stamps for col-
te.
obert),, engl. Sootop, Bruder
"rigen, geb. 8. Juli 1808 in Chelſea, janb
Some Anfellung in der naturhifter. Abteilung
% deuiſchen Nuſeums und war dann in diejer
Abis zu feinem 6. Mai 1872 erfolgenden Tode.
*. 30 befonder8 Gntomolog und Drnitbolog.
= dedeutenditen Werke find: «The entomology
TAosralia» (TI. 1, 1838), «Synopsis of the spe-
= of inseets belonging to the family of Phas-
wlan (1835) und die für die Ornithologie epoche⸗
teqenden «Genera of birdas (3 Bde., mit 850 Tas
22, 189749), Später veröffentlichte er « Cata-
u of the British birds in collection of the
"tb Maseumn» (1848 u. 1863), «Catalogue of
d biris of ihe tropical islands of the Pacifie
Vs ia the British Museum» (1859), «Cata-
319
logue of the mammalia and birds of New Guinea
in the British Museum» (1859) und «Handlist of
the genera and species of birds» (1870), in wel:
chem lehtern Werfe 2915 Genera und 11000 Spes
cies aufgezählt werben.
Gray (Thomas), engl. Dichter, geb. zu London
26. Dez. 1716, gebildet auf der Etonſchule und zu
Cambridge, begleitete dann feinen Jugendfreund
Horace Walpole auf deſſen Reife durch Frankreich
und Italien, trennte ſich aber von ihm in Reggio
und dehrte 1741 allein nach England zurüd. Gr
lebte feitdem meift m Cambridge, ward 1768 Bro:
feffor der neuern Gefchichte an ber dortigen Uni⸗
verfität und ftarb dafelbit 30. Juli 1771. Seine in
faft alle Sprachen, ins utide von Gotter, Koſe⸗
garten, Seume u. a. überiepte « Clegie auf einem
‚orflirchhofe», die er 1749 vollendete, hat ihn in
die Reihe der beften epriter geiteflt. Seine übrigen
Gedichte find teils Oden, als «The progress of
poesy», an die Eton⸗Schule, die Rhapiodie « The
bard», teil Hymnen. fiber feine Reile in Italien
hinterlich er intereflante Briefe, Eine vollftändige
usgabe feiner Werte beforgte fein Zreund Maſon
(4 Bde., York 1778), deſſen Korrefpondenz mit ©.
von Mitford veröffentlicht wurde (Lond. 1853).
Bon „jpätern Ausgaben der Gedichte G.s find die
von Mathias (2 Dde., 1814), von Milford (1814)
und die bei Pidering erſchienene (1835) zu nennen.
Bal. Gofſe, «Thomas G.» (Lond. 1882).
Graz oder Gras, früher auch Graͤß gefchrie:
ben, die Hauptftadt Steiermarfa, liegt in einem
weiten, fruchtbaren und mit Naturfchöndeiten reich
auageltatteten Thale an der Mur, 356 m fiber dem
Meere, an der WiensTriefter, det G.:Röfladyer und
der Ungariichen Weſtbahn. Die Stadt ift der Sip
de3 Statthalters für das Kronland, des Oberkın:
beögericht? für Steiermark, Kärnten und Krain,
des Landesgerichtd und anderer Behörden, ſowie
des Furſtbiſchofs von Sedau mit feinem Kapitel
und Seminar und zählt (1880) 97791 &., Darunter
an 2172 Svangelifde und 1200 Juden. Vie eigent:
liche Stadt liegt auf dem linten Ufer des Fluſſes,
über welchen fieben Brüden, darınter eine Ketten:
brüde und eine Gifenhahnbrüde (Berbindungsbahn
des Weit: mit dem Sabbahnbofe) führen, ringe um
den bid 1809 ſtark befeitigten Schloßberg, ber in
neuerer Zeit bu die Bemühungen des Yyeldzeng-
meiiterd Baron Welden (geit. 1853) in Schöne Part:
anlagen mit entzüdender Rundſchau umgewandelt
worden iſt. Bor dem fog. Schweizerhauſe erhebt
fih feit 1859 Weldens ehernes Standhild, model:
ltert von Hand Sailer. An den Schloßberg reihen
ih die Anlagen des Stadtparks mit einem Ichönen
runnen und einer DMarmorbüfte Schillerd von
Oafler. Auf dem Hauptplage der innern Stadt be:
findet fih das fhöne Denkmal des Erzherzogs Jo:
bann, Statue in Erzguß nach Bönninger, umgeben
von den Rymphen ber vier Hauptflüffe der Strier:
mark, Ennd, Mur, Drau und Save, ebenfalls in
Erzguß, enthält 8. Sept. 1878, mit Inſchriften
von Anaſtaſius Grun. Die alten, die Stadt ein:
engenden Baftionen findfaftdurdgängiggefallen und
haben modernen Bauten (Burg: und Karl Ludwigs-
ing) Plap gemadt. ©. beftgt 23 fath., 1 evang.
Kirche und feit 1865 auch 1 Synagoge, außerdem
noch 10 Klöiter. Darunter verdient bejondere Aus:
zeichnung der von Kaiſer Friedrich ILL. 1446 erbaute
got. Dom mit guten Altarvlättern, neuen Glas—
malereien, zwei merkwurdigen Neltquienjchreinen
320
und einem Freslobilde aus bem 15. all an ber
ſudl. Auben geite Das daneben befindliche Mau⸗
ſoleum des Kaiſers Ferdinand II. (mit dem Sarko⸗
phage des G —* Karls II. und feiner Ges
mahlin, der Eltern
eine reiche Facçade. Die Stabtpjarrlirde, aus dem
15. Jahrh. 1876 im Innern jtilgeredht (gotifch) rer
ftauriert, beſißt ein Altarblatt von Tintoretto. Die
got. Marienlirche murde 1865 vollendet; die kleine
got. Lechlirche ftammt aus dem 13. . Under
merkwüurdige Gebäude find: das Lan haus, in we
dem nad der Verfaſſung vom 26. Febr. 1861 der
fteiermärf. Landtag alljährlid tagt; das daneben
befindliche wegen "nes außeror entlichen eich
tums an Waffen des 15. bis 17. Jahrh. einzig das
ftehende, 1664 erbaute Landeszeughaus; bie kaiſerl.
Burg, bad 1807 erbaute Rathaus, das "Balais be
Graberzog3 Johann (ſeit defien Tode im Belige ſei⸗
nes Sohnes, des Grafen von Meran), das Landes⸗
theater am Franzensplaß (feit 1841 mit dem von
Marcheſi ——— ehernen Standbild des Kai⸗
—— Franz J.) und das Stadttheater auf dem Karl⸗
udwigs⸗
An der Shiie ber mwiflenfchaftlihen Anftalten in
G. jtehen die 1827 reftaurierte und im Nov. 18
mit einer vierten (mebdiz.) yalultät vervollftändigte
Karl: Franzens-Univerfttät er — anatomiſch⸗
Kate 5 — einem ufilalifhen und einem
nitut), ), welche — von Studierenden
De at aus Friaul, dem Küjtenlande und
Dalmatien beſucht m her Diet, technifche Hoch⸗
ſchule; an diefe reiht fh das Joanneum, von
berzog Johann 1811 gegründet, welches ein Sans
deömufeum mit einer reichen und vortrefilic ges
orbneten Wineralienfammlung, anſehnlicher Biblios
the? ‚100.000 Bände), botan. Garten (hier Büfte | P
von Mohs, geit. 1839), Münz: und Antilentabinett,
Archiv u. |. w. iſt. Außerdem beſtehen von höhern
Unterrihtäanftalten zwei Gymnafien, eine Hans
beläafademie, eine Landes: und eine Stantöober:
realſchule, eine Lehrer: und Lehrerinnenbildungs;
anftalt, ein Maädchenlyceum, eine Staatsgewerbe
ſchule, eine Landeszeichnungsalademie. Die —8*
desgemãldegalerie iſt von keiner großen Bedeutung.
Die Humanitätsanſtalten (Kranken⸗ here Ges
bär: und Wailenhäufer, Srrenanftalt, Taubitu —
meninftitut u. |. m.) ind wohl dotiert. Unter zah
reihen Bereinen find zu nennen: bie Sanbmirts
fhaftögelellihaft und der Gewerbeverein, ber His
ſtoriſche Verein, der een der Kunftinduftrier
verein, der Naturwiſſenſchaftliche Verein, der Mu⸗
filverein, bie Nännergefang. und Qurnvereine,
gefen und Bun find im Aufſchwung bes
jien. Seit der ©.:Köflacher Kohlen⸗
an nimmt bie Kg der Fabrilanlagen raſch
n
E Die bef Iuöteften kte der fchönen m Imgebüng
ind: der Hilmerteih, Maria-Grün, MariaTroft,
ein Wallfahrtsort, das Kaltbab Radegund F en⸗
berg mit Schloß und Raltwajle eheilanftalt, £ Hal.
3 Brünnel bei 6t. Martin, Tobelbad, die Pl aa
mit präctiger Ausfiht, der Rainerlogl Meierei)
mit ſchönſtem Blid au ð. ber 656 mm hohe
mit 11m hohem eifernen Runbfcauturm x.
Vol. Schreiner, «Hiftor.zftatilt..topogr. Gemälbe
ber Stadt G. und ihrer Umgebung» (Öraz 1843);
Weidmann, «Slluftrierter ren bucd) G.»
(Graz 1866); Ilwof und Peters, «G., Geſchichte
und Zopographie der Stadt und ihrer Umgebung»
(Graz 1876); «B.und feine Umgebung: (Graz 1880).
Ferdinands) imponiert buch ar
63 | erhielt die Graf
uchlogl | Bilde
Gräz — Grazien
Sräs, Stabt in ber ron
alema, Stadt in ber pam. Provinz Gas
* in —— 90 km im DND. von Cody, im
ben Duellen bes Duabalete, zählt
d bat Tuchfab rilation; e km
—* het 16 der hoͤchſte Gipfel Sierra
Pinar, der 1716 m hohe Peñon de San: Crifobat
@raziani (François), Saritonift, geb. 26. April _
1829 in Fermo, trat zuerft auf ital. Bühnen Hi
war 1856—61 an ber Italieniſ Oper in Paris,
1861—64 in melerBlne und ilt feit 1866 wieder
Bofen, ſ. Gräs
an der Stalieni ſchen Oper in Paris.
Graziani (Luigi), Tenorjänger, Bruder bes
vorigen, geb. im Aug. 1828 in Fermo, fang meift
au ital. ahnen gab aber audy mit Erfolg Gaſi⸗
vol en in Paris (1858), — und Wien (1860).
ſtarb im Sept. 1869 zu Hom burg
————— Tom, Graf), ital. Dichter, geb.
1604 zu Pergola im Herzogtum Urbino, erhiet in
Dtobena eine Erziehung, um ſodann in bie Dienfte
— Eſte zu treten. anz I. ernannte ihn 1647
elretär feines Eobneb Alfons, mit wels
hem er fih nad) Frankrei b. Nach der Rüds
febr wurde er zum Staaisſe Ka befördert ab
haft Garzano im He votum m Regs
gio. Im J. 1664 z0g er a Den D pole mm
vermä HR fh mit ber Gräfin Lavinia Pong
Die lehten Jahre feines Leben? brachte er zurüds
ezogen an jeinem Geburtöorte Pergola zu und
h arb dafelbit 1675. G. nimmt als epiſcher age
eine hervortn ende Stelle ein. Sein erſtes
Erzs | dengedicht: «Cleopatra», in 13 Gefängen (Bened,
1632, 1670; Bologna 1652, 1658), hatte war mes
nig Erfolg; ‘aber mit dem eCongui uisto di
in 26 Öejängen n (Modena 1650, Neap. 1651; DBbe,
ologna 1673; 2 Bde., Vened. 1789;
Veneb. 1825 u. er war fein Ru begrundet. Der
König von Frankreich, Ludwig XIV. verlieh ihm
ur Belohnung dafür eine anſehnliche jährliche
Den ion; die Beitgenoflen wieſen ihm bie britte
telle unter den epiſchen Diätern Italiens nad
Arioft und Taſſo an, obwohl das lyriſche Clement
in feinem Gedicht allzufehr soriiegt. Auter ſei⸗
nen zwei Heldengedichten ſchrieb « Rime»
(Parma 1621; Modena 1672 u. öfter). «La Cal-
listo» (Bar. 1654), «Il colosso sacro» (Bar, 1656),
«Varie poesie e prose» (Modena 1662), «L’ 'Ercole
Gallico» (Modena 1666) und ein Zrauerfpiel «U
Cromuele» (Nodena 1671).
Grazie (Gratin, Charis), f. Anmut.
Grazien (lat. Gratise), die röm. Bezeichnun
der von ben riechen Ghazited (in der Einza
—5 enannten öttlihen Weſen, welche ale
Verfe oni ation ber Anmut, Heiterleit und Lieblid;:
leit in der Natur wie im Menichenleben zu be:
traten find. Die gmeräjche Toche bat fie nod
in unbeitimmter [ aufgefaßt (eine ber
«jüingern Chariten » wir in der Ilias Paſithes
ber Rute i Hefiod aber ift (wahrſcheinlich nad)
er Kultſage von Orchomenos in Böotien, wo fie
einen fe : alten Zemnpel hatten und unter bem
roher angeblic in, a Himmel gef fellener
Steine vereftt mwurben ahl auf brei
—F a5 —5 phroͤſhne —8 mm)
um Thalia (blüßenne ” Sig a ter deö
Eurynome. Diele ER enennung *
bahn die allgemein übliche in der Yoefe und der bil»
benden Kunit geworben, welche lehtere je in älterer
Beit belleidet, fpäter ganz nadt in jungfräulid
| ſdlanten Formen, meift mit verfchlungenen Armen
uppe vereinigt, tellte. Nach Baus
Be wurden in einigen Gegenden Griehen:
lund8, abweichend von der gewöhnlichen Tradition,
zır jwei ten verehrt; fo in Sparta, mo
Kleta und Bbaenne, und in Athen, wo
Auro und Deaemene Fa ae rd
n diee e wal nlich irrii ie es fchei
xutden — Fr Attila in der Dreizah) ven
art, unb führten dort Namen, welche aud ben
den doren bei jelegt wurden: Thallo, Auzo und [m
xcrpo, b. bie Göttin ber Blüte, bes Wachs⸗
ım3 und der Früchte, während Hegemone ein
Same der Helate war, welche mit den Grazien u
NEUER rt murbe. Robert, «De
smäss im Den «Commentationes in honorem
| Koumseni» (Berl. 1877). — P in Rom find die G.
mas Gegenftand religiöfer Verehrung gen eweſen,
vdern HUT na gie. Dort Vorbildern von Dichtern
an Aunftlern
| Graziäß (lat.), anmutig; Wewracioſität, An
— tt) my — —
ital),
dea niai (Anton genannt, 3
usa), ital.
Ale Knal an — En
",muzbe ſchon als ne
Fe — im Fi in Biefem 14
—* ber « Umidi» te, wobei er fidh
der isenifchen Namen «il Lascas |
Same ie binbte ſchnell empor,
mies Mitglied er bis an fein en Air
br. 1583. Won feinen
viele Schlüpfrigleiten ents
aber durch formelle Bollen! ſich außs
„22m, fünd im Drud erſchienen; Gebichte, meift
wien und burlesten Inhalts («Rimer, ‚ge,
ar. 174142; «Egloge ed altre &
:7 1799; «Stanze in dispregio delle here
-e», Slor. 1579); bie Meinen lomiſe ben,
: eLa Nanea» ($lor. 1566 «la
dei mostri» (dlor, 1584; beide aufammen | Be
2. 1612); 21 Novellen («Le Cone», Bar. 1756,
run 1793; befte Ausg., 8 Bbe., Mail. 1815);
‚<a 2uftipiele in Broja el gelosia», Fior.
1, FAR ‚Slor. 1561; «Commedie
2 prosa», {ylor. 1581, wou als Niebentes tam:
waeveelon, % r. 1760). Eine porpealiie
feiner Werte beforgte Fanfani
Km altre prose», Flor. 1857; —
— 3
‚Set st (engl. fpr. —& groB; G.
‚harter, ſoviel wie M:
* »); — 8 («dad gro —
des größten Dampfſchiffs ber Welt (209 m
860 erbaut und urjprünglich zur Fahrt zwi⸗
Snalanı und Auf ion befimnnt gegenwärtig
von Iegropbentabeln gebraudit).
d, St in ber engl
efhaft jord, ſ. Bertham heap (Grab).
PR Grimsby.
. WreatJ0laud, AR: 1 im ber Bai von Cart in
<zzab, wit ber Siadi Queendt
Seworziezieub- Begilen, 13. Hufl. an
Grazids — Grebenftein
Sn
821
n Ar
hem
in feis
Sreat· auawha, bebeutender
Bereinigten Staaten von Amerika,
morbweitl, Zeile von Norbcarolina
Blue Ridge und Ba u
nem obern Laufe ‚River Zuerſt
fließt er morboRtid in den —8 oun!
Grayfon in Virginien und wendet fid dann dure
die Höhenzüge ber —X mies von Norbweiten.
Nachdem er im County Weftvirginien
de —8 aufgenommen IR: führt er den Nas
‚ burchfchneibet als folder Die Kohlen: und
—R von Weſtvirginien und mündet bei
geint Plenfant in an Bemiel en Staate in ben Ohio.
ift ungefähr 640 km lang und zu allen Jahres»
ee biß 8 km unterhalb der Mündung des Gans
— ſchiffbar. Same ge tzufläfie find der Green
ir, Ganley und — rechten und der Eoals
Her auf ber Hinten,
Great-Marlois, Stabt in ber engl. Fſtze
ER lints an der Themfe, zählt (1881)
—8 u ier_ fertigen,
mit jetreide handeln. Im Di. fin —
bier ne fatt.
@reat-GalbLate, |. Salt-Late,
@rent-Slavesfafe, f. Stlavenjee.
Grent-Yarmonth, ſ. Yarmout
—* Garl Friebe. .), ausgezeichneter
ın, geb. 20. i 1816 zu Gro⸗
de itte am ——ãn—ſ — wo fein Vater dorſter
mar, bie feinen höhern Üinterricht auf der
tie ffel und wibmete ſich
zu Melfungen und der
—3 — Studium der dorft·
ward er als Docent
In . inter Mal
A Sie an ei ee um landwirt
A neh y Ta}. 8 let
[8 auf kurze Zeit als Pro⸗
feflr unb Bora ter au Greifswald und Eldena
gewirtt 3 Zurüdberufung in weis
mar, Dienfte, ES —E und Vorftand ber
oberiten foı ferfteänifäen Behörden und zugleich ala
Direktor der von König begründeten Foritlehranftalt
zu Eiſenach Er wurde 1865. ler Geh. Ob
*
Untverfität
Hecken 2
Fr
Nac
trat,
1880 zum De ne er und Geh. Etante:
mt ernannt, Seine wich! Berte find: «Die
auf —5 — von feiten
vere ee en nn 1844), eine gefrönte Breit
chrift; "Bean, Bodenkunde unb Alima»
iehre in ihrer Anmenb u auf ——
(3. Aufl., Wien 1872); «Der Bi nwaldbetrieb ·
Eiſena 11850), «Die Betriebs: und Ertragdregus
lierung 4 ten» (2. Aufl., Wien Fl Die
en er „oifenadier Forftihule» (Eifenadh
). beforgte ©. die Herausgabe von N
Er or ung» Sul, Bien 1882),
mathematit» (5. Auf Gotha 1864) und a
vier, (8. Aufl, otha 1875, unter dem %i
Waldſchuß und die Waldpfleger).
Grebenan, Stabt im Großherzogtum Heflen,
Provinz Oberheffen, Kreis Alsfeld, an ber Sofia,
16 km Oft mon At, jählt (1880) 660 meift
Bad &., welde Leinmel namentlid von
Badleinmand), Aderbau und wich ınbel betreiben.
Grebenfteln, Stabt in ber preuß. vrovim
Heften. Raflan, Regierungsbezirk Kafjel, Kreiß Hof:
jeigmar, 6 km füdlich von diefem Ort, in 182 m
Sühe an ber zur Diemel und bamit "par Beier
21
— — — — — — 7
194 ——— —2 — ——
Hin Hari
1er | ae leere
Air, Hr il: HRREBEH Ar] 5 j IE
Kleist al 1f —6 iin
BL LIE. ji in le
ai in oo fh ll Aktie,
ji Hr a N. 4 4 i H AH f
a han ni. a ii H Hl h in
| n —
3 \ H T ni 8 Hi Hip Hr 6 Ey hf ul
EHER Hl: Hain Ar kit Ah: il
Green (Mary Anne Everett) — Greene (Nathaniel)
Keibilbung der vom Magnetismus unb ber
t 2 erk, —* die —*
ettricitũt Haupt
votentialfunktion behandelt wird, i
* the — of mathematical —E of
tte theories of electricity and magnetism» ( Not⸗
zb. 1898 und in Grelles «Mathem. I»,
R.4 u. 47); hieran reiben c feine banbdluns
—— — ei bes
Bald der Htäffigleiten und der (et
ba bie Reilepion
Mellenbewe
u, Gene mathem. Schriften gab
**
— 5 —
im
.1818 in 6 N von
Neigung für bier. Stubi
* arbeite —— Bibliothelen de (
zen Ze überiebeiten. Hier
1845 nit bem Rünftler ©. B. | (1
a ngen
we fort und ver i alien Beet Bi
ui ästrieus ladies (1 unb «Lives of the
das
weitern Kreifen beiannt
erner
deren und Dredung bes San 3 0 glei
Anne Everett), engl. G Gold
az Ann el Pre. I
323
10000, bemnädjit auf 5000 Doll.; anfänglich waren
bie größten bie zu 1000 Doll, Um 80. Juni 1888
waren noch für 346 740001 Doll. ©. in Umlauf.
Gie cirkulierten troß des gebotenen Umlaufs mit
wechſelndem und Ian ere Beit Icht großem Verluft
gegen Goldgeld, welder 11. ein Mari
mum mit dur m 185 Broy. erreichte (100
Doll. Gold = 285 Doll. G.), laufen ae feit
einigen Jahren (zuerſt 17. . De. 1878 bem leptern
um, wie es amtlich für ben n des J.
1879 verfügt war. Gie bilbeten feiner Zeit bie eigeni⸗
enB hets liche N Redhnungswährung der Bereinigten Staaten,
mit Ausnahme
währung feit
—— Hauptſtadt des — Brown im
rdamerik. Staate Wisconſin, liegt auf einer nie
drigen Halbinfel amtjäen ben Fa em dor und Dart
—— — —æ— Schulen — zaͤhlt
880) 7 Ar 6 ©. en vo
Hormiend, , welches an ber reinen
in welchen bie größten
ein
vortrefflichen Safer,
Shiffe des Michganſees
laufen fönnen ber En t der Mil ⸗
eearen Hehe Sale De nen in u
treibt Er olgs und
Dieb ber eine Zeil ber Etodt Navarino, der ans
Inn Baer in
——— fie für die Camden Society | dere Aſt or; beide wurden 1889 unter dem Namen
Ally of John » berans, bem 1857 bie | ©. inforporiert und 1864 zur Stadt erhoben.
‘4 of Queen Henristta Maria» folgten | Greene (Rathaniel), nach Wafhington der bes -
Sauer hatte fie von bein Dberkanzleibirektor beutendfte amerit. eral evolutiondgeit,
* erhalten, die in dem iv in geb. , 37. Mai 1742 in Bot mmet in Warmwid:
Bohmente zur engl. Geſchichte nt in n Rhobes3Blanb, zu —* Gehilfe ſeines
* Haffifigieren und im ußzug ber: | B wu mieds, heran und
| te dieſer Arbeit waren bie verbantte fe Feine le ätere Em: ya ließlich fei-
“alırı o[ state papers ofthereign of James I» | nem eigenen 5 Se Quaͤker angehoͤ⸗
'&, 185759) unb bie «Calendars of state
and the reign of Charles Il» (7 Bbe., 1860
= Ben Demon. einen m fie auch bie Vollendung
Ben einen anbern beiter im
zen, unfertig interlafjenen Kalender
ber
—— * , nebſt
— ern —
und Jakobs I., ammen Baͤn⸗
u u Nach ‚Merian uß he ae
xR ie nit der Drösung ber Stantspapiere ber
Kahl und bes Bro beſchaͤfti von
"alereitö neun, bie Jahre 1649—55 umfaflenbe | Ge
"2 (Bond. 187682 veräfientlicht Kind.
engf., d. b. Ortn ) ift ber
um zn ihrer Rückſeite Rammende
iergeldes ber Bereini
: Ennsten von Amerila i nei
3 «Nsten ber Bereinigten
wur’ Kotess) ift ober
Al Tender
A
Kein:
5
berv bie ar finanziell
anzi
* Brud v c
eg —8R — allem
verbanten. Die ©. haben
Tender
— men — een.
bezahlt. Ar
erite
von G. v
Sr 1862. Die Stüde De hr
©: 2j1 Toll, bie wertvollſten (feit 1878) auf |
“yes Dürten, führte
861
6 1861)
4 ser
f
Tiee
wa. ei
*
rig, wurde er von irn wegen feiner Befürwortung
bes bewaffneten Widerftandes gegen England aus⸗
eftoßen. Beim Ausbruch der Revolution war ©.
(den ein angelehener Mann im Staate und führte
‚Zruppen zur Kontinentalarmee vor Bofton.
Waſhington ertannte bald feinen Wert und betraute
G., der inzwiſchen Brigabegeneral geworben war,
nah der Räumung Boſtons mit der Verteidigung
von Lono⸗Island. Beim Angriff der engl. Truppen
— Aug. u var ®. wegen Kante nicht im
ommando. September dieſes res zum
Generalmajor Pa, zeichnete er ſich bei Trenton
(24. Des.) unb Princeton (3.%an. 1777) aus, deckte
am RE (11. Sept.) und Germantown
(4. Dt.) den Rüdzug ber Armee und ward 2. Mä
1778 am Generalaguartiermeifter ernannt. Na
ber Rtiederlage des Generals Gates bei Camden er:
bielt ®. dag Kommando der Armee des Südens
führte nad) Reorganifation derſelben dort den
Ari ee nachdrucklicher Weile, daß in Jahres:
feit ie Briten gezwungen waren, Georgia und bie
beiden Carolina zu räumen, obwohl er die Shah
bei Guilford Courthoufe (15. Mä 1781) gegen
Lord Eornwallis verloren geben mubte
dieſer General ſich nad Birginien —**
tte, ſchlug ©. die engl. Streitkraͤfte bel, Eutam
prings. . blieb bis zum Ende des Ari le
Kommando und 308 fi nad dem Friedens ſchluß
auf feine Pflanzun ulberery Grove am Da:
vanna im tante Georgia zurüd, wo er 19.
1786 ftarb. Der Kongr vatierte ihm ben an
bes 1 ee ibm zu Ghren eine Medaille prä:
füre bie t bei Eutaw Springe) und
font m zwei v8 füge. Die Staaten Georgia,
ord: und Sb: Carolina verliehen ihm wertvolle
21*
524
Landſchenkungen. gl. Greene, «Life of Maj. Gen.
Nathaniel G.» (3 Bde., Neuyort 186716).
Greene (George Bafhington), ameril. Geſchicht⸗
ſchreiber, Enkel des vorigen . 8. April 1811 in
Gaft:Greenwid im Staate Rhode⸗Island, ging 1827
nach Europa und blieb bort bis 1847. Den eriten
Teil feines dortigen Aufenthalt3 verlebte er im
Haufe des Generals Lafayette, des alten Waffen⸗
gefährten feines Großvaters; von 1837 bis 1845
war er Konful inRom. Nach feiner Rucklehr wurde
er Lehrer der modernen Spregen an der Brown⸗
Univerfität in Providence, veröffentlichte und übers
jette verſchiedene Schulbücher und ſchrieb auch eine
«Geographie und Gerichte bed Mittelalters» (Neus
vort 1849). Seine Bedeutung beruht aber in feis
nen Beiträgen zur Geſchichte der amerif. Revolu⸗
tion. Außer feinen «Biographical studies» (1860
find zu nennen: fein Sauptwerl «Life of Nathanie
Greene» (3 Bde., Neuyort 1867— 76), eine Quellen:
ſchrift erften Ranges; fein «Historical view of the
American revolution» (Neuyorl 1865; 4. Aufl.
1876) und «The German element in the war of
American independence» (Neuyorl 1876), wel
jedoch nur ein Auszug aus den engl. und beutf en
Schriften von Friedr. Kapp fiber die ameril. Her
volution ift. In den legten Jahren feines Lebens
war er al? «Nonresident» Profeſſor der Gefchichte
an der Cornell:Univerfität in Ithaca. G. ftarb
8. Febr. 1883 in Eaft-Greenwid).
eene (Robert), engl. Dramatiler und neo Ki
geb. um 1560 zu Ipswich (nad) andern zu Norfoll),
jtudierte zu Cambridge und hielt fi dann eirige
Jahre auf dem Kontinent auf. Nach feiner Ru
kehr foll er kurze Zeit Geiftlicher geweſen fein, ging
dann aber nad) London, wo er fi) der ee:
rei widmete und ein höchft ungeregeltes Leben führte;
er ſtarb 5. Sept. 1592. Als Dramatiler gehört ©.
zu ben vegebieiten Beitgenofien Shalipeares, konnte
edoch nicht zur Kunftvollendung durchdringen. Von
einen Dramen find am bekannteſten «Orlando
Furioso», «A looking-glass for London and
England», «Friar Bacon and Friar Bungay»
und «Alphonsus, king of Arragon». linter fi.
nen Proſaſchriften ift Die Novelle «Pandosto, the
triumph of time» (oder «The historic of Dorastus
and Fawnia») hervorzuheben, da fie als Quelle für
Shalſpeares « Wintermärcden» gedient hat. ©.3
poetiiche Werke find herausgegeben won Dyce (zuerft
Lond. 1831, 2 Bde., jpäter zufammen mit denen
von Peele in 1 Bb.).
Greenfteld, fürftl. ſchoͤnburgſche Villa bei Wals
benburg (f.d.) in Sachſen. [Bermwid f: d.).
Greenlaw, Hauptitabt ber ſchott. Grafſcha
Green: Mo 8 (engl., Örüne Berge),
ber noͤrdlichſte Zug ber Appalachiankette oder des
Alleghanygebirges, laufen von Canada aus in
ſudl. Richtung durch Vermont und bilden dann als
Taconic⸗Mountains die Grenze zwifchen ben Staa:
ten Connecticut und Maſſachuſetts einerfeit3 und
dem öftl. Zeile des Staates Neuyork andererfeits,
Vermont bat von ihnen jeinen Namen erhalten, da
die eriten franz. Anſiedler die G. «Monts verts»
nannten. Zwei Parallelketten zwifchen den Flüffen
Houfatonic und Connecticut, von denen die weltliche
in Maſſachuſetts den Namen Hoojac: Mountains
führt, die öftliche am linten Ufer des Connecticut:
fluſſes Hinläuft, vereinigen fich in Vermont. Die
bedeutendſten Höhen find Mount Mansfield, 82 km
nordweftlich von Montpelier, 1329 m hoch, Gamels
Greene (George Wafhington) — Greenough
Hump, 1276 m, und Killington nahe Rutland,
1120 m. Das Gebirge tft rei an Gifenerzen,
Mangan, Marmor und Kupfer.
Greeuod, einer der bedeutendbiten Seepläge
Schottlands, Marktitabt, Parlamentsborough und
Station für neiepaihifie in der Braffchaft Renfrew,
34 km im WRW. von Glasgow, an der Lorenzbai,
am linten Ufer des hier 7 km breiten Elybe-Siftuars,
5 km unterhalb Port: Glasgow ſchön gelegen, ift
zwar nicht regelmäßig, aber fonft gut gebaut und
zählt (1881) 68897 E. Die Stadt hat einen guten,
jest für Schiffe jeder Größe zugänglichen, 1707 bes
gonnenen und 1834 mit einem Leuchtturm BE
nen Hafen, trefflihe Dods, Werfte, ein ſchoͤnes Jo:
haus und andere außgezeichnete Gebäude, zahlreiche
illen und in der Umgebung eine 5 km lange Wal;
ferleitung. Dem bier geborenen James Watt wurde
1888 eine Marmorftatue errichtet. G. befikt 26 Kir⸗
gen und Kapellen, ein Stabtbaus, verfchiebene
oblthätigleit3anftalten, eine Lateinfchule, ein
ſchoͤnes College (Watt⸗Inſtitut), eine Stabtbiblios
the von 10000 Bänden und ein Hanbmwerlerinfti-
tut, In dem nahen Gebirge hat man einen See ge
Schaffen und defien Wafler längs ber Berge, in 169m
Höhe fiber ben Clyde, 11 km weit fort eleitet, bi
e3 fi) in ber Nähe der Stadt in afferfällen er
giebt , A 8 über 20 Berte treibt. or beheben in
. zahlreihe Zu nerien, Gifengiebereien,
Anker⸗ und ehrt Maf 7
li in eifernen S
Seilerbahnen, Böttchereien, Töp
und Bapierfabriten,
und Sattlerwaren, für Seife und Lichter.
tend ift auch noch immer bie Heringsfiſcherei, waͤh⸗
rend der Betrieb bes Walfiſchfangs aufgehört bat.
Wichtiger jedoch als der Fiſchfang iſt die Reederei
und der Handel, beſonders nad) Amerila und Oft⸗
und Weſtindien. sp: Graf).
©reenod (Lord), ſ. Cathcart (Charles Mur:
Greenodit, ein beragonales, mit Wurgßit ifos
morphes Mineral, gelbe, fehr Heine Aryftalle von
ftartem, fettartigem Diamantglanz bildend, welche
aus Schmwefelcandmium (CdS) mit 77a Cabmium
und 22,2 Schwefel befteben und fich zu Bifhopton im
Renfremibire ( Hottland), Przibram in Böhmen,
Kirlibaba in der Bulowina und Friedensville in
Bennfylvanien finden.
Greenough (Horatio), amerit. Bilbhauer, geb.
6. Sept. 1805 in Bofton, ging ſchon 1826 nach Rom,
nachdem er fi zu Haufe notbürftig vorgebilbet
tte, kehrte 1826 in die Heimat zurüd, wo er bie
üften von John Duincy Adams und Nichter Mar:
ball modellierte, 30g aber 1826 wieber hy Italien
und ließ ſich in Florenz nieder. Seinen erſten Auf⸗
trag, eine Gruppe ſingender Cherubs, erhielt er hier
von Im Fenimore Cooper. Im J. 1881 fertigte
er in Paris eine Buſte von Lafayette und erhielt bald
darauf durch Vermittelung Coopers vom i
Kongreß ben Auftrag, eine Koloſſalſtatue von
Wafhington anzufertigen, die 1848 v0 t wurbe.
Während diefer Zeit führte er verſchiedene Statuen
aus, fo die Venus Victrir für das Athenäum im
En ton un Fi for on imore.
uftrag für Waſhington, eine Gruppe, bie
Seimat barftellend, führte ©. 1851 wieber in feine
ereien, Strobbuts
eimat zurüd. Hier ftarb er in Somerville bei
ofton 18. De3. 1852.
of Horatio G.» (Reuyort 1868).
bereien, Sabritenfür Schub
m Su
gl. Tuderman, «Memorial
hinenbauanftal
ten, Spinnereien, desgleichen Schiffbau (nament:
ifen), —ã— — u
Sreen:River
‚ GreewRiser, Name zweier Fluſſe in den Ver:
einigten Staaten von Amerila, deren einer im
Couatg Lincoln des Staates Kentudy entipringt,
et in weitl. Richtung an der Mammuthoͤhle vor:
beinießt 7 N Barzen-Niner aufs
xasmmen bat, na . wendet und etwa
12 km von Gvansville in Indiana in den Ohio
zinbet. Gr ift 470 km lang und auf 320 km ſchiff⸗
ker. Gin anderer ©. iſt einer ber Ducliflüffe bes
zäl. Colorado (f.b.). Mountain?.
Green River: Mountains, |. unter Nodys
Grreuwwid (ipr. Grinnitſch), Stadt und Par:
larents bo in der engl. Grafſchaft Kent, am
Al Ufer der ſe und an der ord:ftent:Bahn,
‘skm unt b London, zu welchem es jett als
Sertabt net wird, able (1881) 46623 €.
de Ort ift befonders wegen feiner Sternwarte und
ws croben Hofpital3 für verftümmelte oder dur
Ler invalid gemorbene Seeleute berühmt gewor⸗
w. Das Gebäude, in welchem bis 1865 das Ho⸗
a! Ah befand, wurde von Karl II. 1667 als
Swgl elegt, erit von Wilhelm III. 1694
zu Scehofpital kimmt und barauf von ben Ko⸗
SGIENEN ia, Wilhelms I. Gemahlin, und
Yan weiter auögebaut, Durch eine 270 m lange
he son ber Themſe getrennt, ganz von Sand-
zawgeführt, mit vier Säulenportalen, befteht
5 we wer abgejonberten vieredigen Höfen und
Seisiinarre3, welche die Namen der Regenten
Kim, unter Denen fie gebaut wurden. Die Hi
ver ber unterhaltenen Watrojeninvaliden im Haufe
is-Pessioners) , urfprünglid auf 800 beftimmt,
ne ipärer allmählich auf 8000, bie ber Invaliden
asz dem Haufe (Out-Pensioners) auf 82000.
Bu dem Hauptgebäude, dad mit feinen zwei Dos
m, jemen Kolonnaden, feiner großen Galerie von
Eesrmälden, feinem ſchonen Bart mit Wiefen und
£us &uben einzig in feiner Art ift, fteben ein
tuzienbans, das Schulgebäude und das Waifens
—* a: * —⏑ ⏑⏑———————
eres, geſtiftet, unter
eWder. te über 2700000 Mark betragenden
Szänfte biefer großartigen Anftalten floflen teils
gen Stiftungen, teild aus Staats:
zen und Dem Crtrage der lonfiözierten Lände⸗
za des Grafen von Derwentwater. Infolge man:
se von der bröherigen Berwaltung unzertrennlichen
!:etänbe wurde jedoch das Hofpital für Seeleute
.55 durch Barlamentsverorbnung geſchloſſen und
* äntänfte in einen Penſionsfonds verwandelt,
a fertdem einer größern Anzahl von FAN
Ante getemimen it als früher und beiten Wohl⸗
Auen die Benfionäre nicht mehr in jener allgemei⸗
= Berforgungsanftalt, fondern im Kreife ihrer
Isxwhörigen und freunde genießen. In den von
ie :invaliden verlafienen Räumlichkeiten wurde
wa) eine See:Alademie (Royal Naval College)
ur Seelabetten und Seeoffiziere eingerichtet.
Ze 1675 von Karl IL im Park zu ©. unter 51°
3 usrbl Br. erbaute Nationalfternmwarte ift
mt den ausgezeichnetſten Inſtrumenten ausgerüftet
zb Rebt unter der Berwaltung des Admiralitäts⸗
i über biefetbe Hegen die Engländer und
dem Borgange bie sten überhaupt ihren
F
r
ber Erdoberfläche
ro = 2° 207 9
er
‚ bie geogr. Längen
&
Blape vor dem
ı? &. = 17° 39 61" oſtlich von
weitich von Paris). Huf dem
ü .b. dem Bunt aus,
Sliriagbferuzoßt Deh greenmüßer Obfernater | Urhu
— ÖGreffiers 325
Hofpital Nebt die Marmorftatue Georg3 II. von
Nysbrad. Außer der von Wren 1718 erbauten
Hauptliche bat ©. auch den Ibn Diffidenten,
ein litterarifches Inſtitut, eine Frei aule, zwei Spi:
täler, fowie da3 Seamen’s-Hospital für Seeleute
aller Nationen, 1865 vom Dreadnought, einem in
der Themfe liegenden alten Kriegsſchiffe, hierher
verlegt. Bedeutende Schiffswerfte, Mafchinenfabri:
tation, Seilerbahnen und Eifengießerei befchäftigen
viele Hände. Eine Waflerleitung verfieht die Stabt
mit gutem Waſſer und zahlreiche Landhäufer be-
leben die Umgebung. Der Park von ©. bildet einen
Lieblin Sausftug der niedern londoner Mittelklaſſen,
während die großen Hotel an der Themfe wegen
ihrer Iururiöfen Fiſchdiners von ben Reichen frequen:
tiert werden. Südlich vom Part liegt der zu ©. ge-
örige Ort Dlodheath mit einem litterarifchen
ch ft tut und mehrern milden Stiftungen (Morden’s
ege iu verarmte Kaufleute). Die Nord⸗Kent⸗
Bahn führt von London mit einem langen, auf 878
Bogen rubenden Biadult über die Straßen und
Häufer der füdöftl. Vorſtaͤdte hinweg nad G.
Greetfyhl (Greetſiel), Flecken in der preuß.
Provinz Hannover, Landdroſtei Aurich, Kreis Em:
den, 18 km im ANW. von Emden, am Oſtufer des
Em3:Aftuars, unweit der Leybucht, an einem Tief,
welches aus dem Neuen und Alten Sieltief gebildet
ift, mit 920 reform. €. t einen guten Hafen,
Hiffbau, Schiifahrt, Hindvieh: und Pferdezucht,
Seefilcherei, Kalfbrennereien, Ziegeleien, Getreide:
und Butterhandel, ift Landungsplatz des 1871 zwis
hen Deutfchland und England über Borlum ge:
ten, der Bereinigten Deutfchen Telegraphengejell:
daft gehörigen —ã— abels und Stammort
1744 ausgeſtorbenen oſtfrieſiſchen Furſtenfamilie
Cirkſena.
reff (Joachim), deutſcher Dramatiker des 16.
Jahrh. Verfaſſer von Schullomöbdien, die zu refor⸗
matoriſchen und pädagogiichen Bweden dienten, war
aus Zwidau gebürtig und warb um 1545 Schul⸗
meifter zu Defiau. Gottſched (in feinem «Nötigen
Borrato) führt eigene und Rberjekte Stüde von i
aus ben Jahren 1535 bi3 1645 auf, darunter spe
dithr (Wittenberg 1536), «Mundus, von der Welt
Art und Natur» (Wittenberg 1537), «Abraham»
Wittenberg 1540), «Lazarus» (Wittenberg 1545);
erner «Eine fhöne, newe Altion auf dag 18. und
19. Kap. des Evangeliften Luck» (Zwidau 1546).
Bon ihm ift auch «Bormanung an ganke Deutiche
Nation, wider den Türdifhen Iyrannen» (Mitten:
berg 1541) und eine Überſetzung von Plautus’
«Aulularia» (Magdeb. 1535).
Greffiers beißen in grankreid die Beamten
der Gerichtälangleien (grefles), beftehend aus einem
vom Staat3oberhaupt ernannten Borfteher (gref-
fer en chef) und zwei bis vier, auf Vorſchlag des
Varſehe⸗ vom Gericht vereideten und von jenem
beſoldeten Gehilfen (commis - groffiers). Es liegt
dieſen G. ob, die Regiſtrande (le röle) über den
Ginlauf der Brozeffe zu halten, in ben Gerichts⸗
igungen das Protokoll Rn führen, die Bibliothet
e3 Gerichts und bie Alten aufzubewahren und
bie Urteile nad) beren Driginal auf Derlangen
ber Parteien ausjufertigen.” Außerdem find fie
ig bei Aufnahme des Echtheitsbeweiſes von
Urkunden, fowie Hanbichriftenvergleihung durd)
Sachverſtaͤndige und Verhandlungen N über
eine vom Gericht erforderte Bargſchafts he
als über die Ablehnung eined Richters. Endli
326
ben fie Berzeichniffe Aber die Statiftil der Juſti
Men Itung be en e —A über De | ar
unter polizeiliche Aufſicht geitellten Perfonen aus⸗
jufertigen. Die greffiers en chef — e⸗
richte und ber Tribunale erſter Inſtanz brauchen
nicht ftubiert, dan, nur längere Zeit ald Gehil⸗
fen auf he tanzlel die nötige Tr IS ih an nge:
eignet et du Haben Dagegen muſſen
lin chte licenci6s en droit fein, beim Caſ⸗
tionshof auch die commis-greffiers
nennt man mitcoften {he Schma⸗
—*—* welche vorzugsweiſe im Darm, befon,
ders wirbellofer Tiere, aber auch in a
anen und bei Wirbeltieren fi finden. Sie bes
huber weſentlich aus einer —— Belle, deren | J.
äußere Umdalung oft Faſerfor üpe
itzen u. ſ. w.
Se in wel: | die
Gregarinen — Gregor (Päpfte)
förberte bie Errichtung bes Süngenbur reau unb bes
Ronjervatoriums der Künfte und Handwerle, bie
—— von von —— und e anderer
der Aufllärung er In:
— ai war bonn Mitglied De en ber Sönf.
hunbert und kam in ben Beiepgebenben Körper.
ac dem Abſchluß des Konkordats mußte er auf
Befehl bes Bapites fein si öfl. Amt ——
Später wurde er Mitglied Senat? und von
Napoleon in den Grafenftand erhoben. dem
Sturze des Kaiſers entwidelte er in der ift
«De la constitution franęaise de l'an 1814» (
1814; 4. Aufl. 1819) die Grundfäge, auf welchen
bie tonftitutionelle it beruben mäle Am
1819 wurde er vom Depart. Iſere in die Kam⸗
mer gewählt. Die Royaliften gerieten barüber in
zeigt, aus em ee wei igite Bewegung, und ed nen, feine
gem. ein großer heller bläachen —* Kern n Aal ießung burchzule er ganz
ernlörperchen enthalten, it. Gie können fih, wie | den Wiffenicaften, Gr Karb = Mai 1851 u Au:
Snfuiorten, —— ‚Di en häufig Doppelgeftals | teuil bei Paris. Bon jeinen Schriften verdienen
ten dur dur jp o (Konjugakton) I und ver: nm Grwähnung: «Histoire des sectes enses»
mehren fi örmige Re ‚ Bar. 1810; 2. Auf.,5 b Bde. 1888), «His-
mA 1o0- Bee —** lien, ecke be bei einigen Loire du mariage des en Frances (Bar.
n entlesrt werben. N ges 1826) «De la traite et —8 des noirs et
—8 een mit andern mitroflopijchen | d blancs» (Bar. 1815), «De la littärature des
Fre en, ben 1 109. — iſt * nicht nögres» (Bar. 1808; beutich, X üb. 1809), «Essai
Bat, sus neuerer Beit warb oft | historique sur les libertös de l’eglise gallicane»
(2. Aufl., Par. 1826), «De l’infduence du chris-
— uf 8 * Ie r re in 375 ⸗
— —5 — De bon uch und ver *
aare
—— —
aarkrankheiten, ſelb telgopt, n. Ge
Unt t t, da
Bermeselung mit miloftopifien Bi —
Hab en als unfhäbli n, Iattgefund
Grogätim (|
), ,
Grege ober re eide, —* * Ziohſeide.
— unter Seide.)
vreger —8 —— Muſilſchriftſteller,
geb. 7. Ron. 1822 zu Turnhout bei Antwerpen,
wurbe durch Chr. —E in Biebrich als Pianiſt
ausgebildet und tomponierte aud) nenftüde,
Somphonien und akerien ae in“ aber na:
mentlih burch zahlreiche Schriften über mufil:
geidihttie ne een in denen befon:
über ältere und neuere belg. nieberländ. und
Kaps Muſiker wertvolle Mitteilungen enthalten
G. lebt in Antwerpen.
@rtgoire (Henri, Graf), Biſchof von Blois, geb.
4. Dez. 1750 zu veho unweit Luneuille, machte fi
zuerft durch einen von ber Alademie zu Meß 1788
efrönten «Essai sur la r&ögeneration des Juifs»
Mep 1789) belannt, ber bie toleranten Ideen des
eitalters widerf iegelte. Als Landpfarrer zu Ems
bermesnil in Solingen wurde er von ber Geiſtlich⸗
keit des Bezirks 1789 zum Abgeoröneten für
die Generalftände ‚gewählt, wo er balb als einer
der eifrigften Anhänger des «tiers parti» wirtte
und ſchon 14. Fr zu demſelben übertrat. Syn ben
Tagen bed illeſturms (13. bi3 15. Juli) Pet
dierte er der Berfammlung. Bon ben
des Sprengel® Blois nad) den neuen Befepen Ile
die Kirchenverfafiung zum Biſchof ernannt, war “x
der erfte, der den Buͤrgereid leiftete. Als A
neter im Konvent trug er 1792 b eine on | fa
Rede zu dem Beichluffe bei, der bie Koönigswurde
abidef und bie Republif gründ ete. 8 Ko⸗
— ent ——— sent a, tiber:
er eritörumgäfu
ber le gegen Kunſtdenkmale wütete, bes
tianisme aur la condition des Gum» — nat.
1821). Seine "Memoirene wit einer
2 Bde., 1
ie re — 16
Gregor L, der Große, rom
rche und En beine
t auf bie Öehaltung der tath.
a
ften ne *
geiehe en röm. — —— nicier. Sein Vater
us war Senator, feine Mutter Sylvio
wurde wegen frommen Lebenswandels ſpaͤ⸗
ter heilig geſprochen. G. wurde um 540 geboren,
erhielt eine vielſeiti Bildung, widmete fih ber
Rechtslunde, las aber daneben bie Schriften ber
Kirchenväter. Um 6574 ernannte ihn Kaiſer Justin
zum röm. Prätor. Durch den Tod bes Vaters
in ben Beſiß eines proben Vermögens gelangt,
ftiftete er ſechs Benebiftinerllöfter in Sicilien, ein
fiebentes in feinem Haufe in Rom, in welche er
8 auf die He
aſchalis IL zum Diakon u
arius 579 nach Konftantinopel jenden, wo er mit
Erfolg für die Ausſoͤhnung des Ruiferb mit dem
Bapit thätig war. %. 585 nad) Rom 5
tehrt, wurbe G. Abt des von ihm een
terd und vom apit zu allen —
angezogen. ihn
ſſionsreiſe nach Britannien zuruck. Am 8. Sept
690 wurde G. auf Grund ein iger Wahl von
Klerus, Senat und Volk auf den Stuhl ex:
ben wußte ſich
ben. Mit de
5 werigfiend Is mei mi ertänßigen, ‚bie tatb.
ihren
bayr. ri en die Rad:
Königin zbeobelinde, eine
tehr zu ihren Sitzen zu geſtatten und fe inen Sohn
loff 608
felbft eintrat. Ungern nur ließ er hd von Bart
| *
Gatten Agilulf bewog, den lat
Gregor (Päpſte) | 827
nach mache unter ben Streitigkeiten. welche iſchen ers eu der Heilige, vom 19. Mai
@. und dem Patriarchen von Ko —* * — Ha Fe ner vi Namen Ser:
des rim. tat ausbradıen. — — ch, war mit und Geile
kaznes IV., Foſter, hatte fi ach den Titel ben roͤm. —e zu befeſtigen.
aus «öhmenifchen Iscopas uni- —5— —— — des griech. —3 —
versalia) beigelegt. —— Died m tgenläns riers trat G. entſchieden entgep
94 37 erl. Patriarchen von Kon —E
Fer n ben Dann, Den Longobarbenlönig
eo . burch eine perfönlicde Un;
an F u Sngie wandte er fih um
Schut an ie Stanten und bereitete dadurch die
fpätere Berbinbun bes —— Reichs mit dem
ik, m tt. Stuble vo cius fellelte ©.
päpftl. Stuble vor. a a el lan
deutſche Kirche
bs | nahm bie röm. Zeit ber Dfterfeier und andere Ge:
A an. ©. ſtellte das von ben Longobarden
törte Klofter Monte⸗Caſino wieder her, ver:
charfte bie inchliche Zucht und veranlaßte die Zu⸗
ammenſtellung des «Liber diurnus pontificum
mManorum», — anne Formel. und Cere⸗
ti montenbilder ber
nb re or IIL, * eig ein Syrer von Bes
but, Sant vom 1 781 bis 23. Nov. 741,
teat ina en Oinden in De 5 en feines Bor
pängere. —— — ab gegen bie —— ft
den —— Um ilfe Pe — 5*
barden ſandte 9— an Karl Martell
ben bie Sale um zum — des heil. Betrus nebft ein
Wi Aufiicht entzogen waren, eine bem Papft⸗ Reliquien und bot ihm — ürde eines roͤm.
—XR* an, fedlih vergeblih. Den Bonifacius
bte —e5— bes Aerus bat ſich ernannte er biſ
ber die Pflichten ber Geiſtlichen ver | Gregor IV. ein Römer von Geburt, Papſt von
* feine ⸗ Rogula pastoralis». Als Theolog | 827 bis 844, il in den Gtreitigfeiten —35 —
ſit And die «Di de vita et miraculis | Andente rte er das Gregoriusfeſt
pirum italicorum et de aeternitate animarum | (f. b.
Kbri IVo. Die Bilber ibigt ex, will fie aber nur Gregor V. von Geburt ein Deuticher, Bruno
es Hi üttel für bie Unwi gelten laflen. | mit Namen ein Vetter König Ditod ., wurbe
©. deyei das [ ala eine auf defien Anorbnung 8. Mai 996 5 Jum Kart, ge;
i ers Chriſti am Kreuz. wählt und — es is 18. Febr.
beiligen⸗ und Reliquienbienit hat er ftarl begünftigt, | tung von Elu zugetban, eng er mit du
hängenden en» oder Totenmeſſen weiter gebildet. | einfegung des Erzbiſchofs Arnulf von Rheims und
‚Tür bie bes Gottesdienſtes a en Bes en * — en feiner
zer daß ©. — — — ft Ge⸗Gattin Be erlag aber bald dem Widerftande
aies’ baß er una) jeine ger: | bed röm. Abel gegen ie beutihe © Herrſchaft.
— bed bi bis — ichen « —— — ch Gegenpapft Bene
ben jog.«@regorianifchen» ei ee in L neide 1018 von den Gredeentiern auf
feierlidge, recitative Vortragsweiſe. en — wurde, aber vor ſeinem
die wel nd
—— und da ee Gas regor 8 ‚en me oa —8— Yobannet
anben fein, er habe die | oder Gratianus genannt, Papkı von 1044 bis 1046,
liokhet en fowie die Mos | war ein frommer Pri efter, dem wegen feiner Sit;
tatuen Roms umftürzen laſſen. G. ne reichliche Gaben zuflofien. Er glaubte
ä yon Bon feinen Werten (4 Boe., | das Gelb n ber Kirche J —— wenn
ie «Moralia, aive ex- | er baburd den lafterbaften ik IX. zur
positiones ia — eine msraliſche — Niederlegung feiner Würbe a “ —* urde als⸗
‚die «Dialogi, sive de vita et miraculis barın ner R Kal Da aber die jan
ne Lehre vom Fegfeuer und den damit zufammens greifen enden Reto ar änen, erreichte auch bie ‚Dirber:
FH
ii
%
H
85 1
——
J
fr
*
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R|
&
Ä
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—3
V
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328
Gregor VIL, Papſt von 1078 bis 1085 harf
mohlalhder größte Dichnet werben, Sqhho
ehe er ſelbſt den stuhl beftie, Selonbers ei
1058, hat er bie Bieten 3 Bapfttums
geleitet und feinem Ziel Da ber Herrſchaft ber Kicdhe | Laien,
über ben Staat,
brand. on feiner
warb um 1020 geboren, war von niederer Herkunft,
fam früh nad) Rom, wurbe hier Benebittinermönd,
dann Bertrauter des Erzbiichof8 Laurentius von
Amalfi und ſchlieblich Kapian des Papftes Gre⸗
gor VI. Mit diefem ging er nad) Deutſchland und
trat ‚ode in das Klofter Clugny ein.
Bapit Leo IX. bradte ihn 1049 nad) Rom zurüd,
made ihn zum Subbialonus und zum vertrauten
Ratgeber in allen wichtigen Geſchäften ber Kurie.
Als Leo IX. 1054 ftard, wollten die Römer Hildes
brand_auf den MM Stuhl lerheben. Diefer weis
gerte ſich, bie junel den um | 8
eine Gefanbticaf na Deutihland u Ichiden, um
den Raijer um Grnennung eines Naotigen ieh
ju bitten. Heinrich III. Belönee be den Biſchof Geb⸗
eb von Gichftätt, Victor IL. —F war Hilde:
rands Ginfluß gering, aber Victors a
panusIx- (105758) erhob Hildebrand zum %ı
nalonus und fanbte ihn nach —A um in
nachtragliche Beitätigung des Kaiſers eben —
Ehe er zurüdtel ehrt, , ftarb Stephanus, und die Oro:
ben von Zusculum — ‚den Bife ef von Velletri
als BenebiltX. zum‘ —5 — ilbebrani irlte unter
uſtimmung ber agern gnes die Wahl des Bis
chofs Gerhard von diorem als — 3
welchen er veraniaßle, bie Papſtwahi influß
Sursee
—X iſt tannt,
Gregor (Päpfte)
Einf & mit bei Durhfü
a A Seit au her Iye "ten ha
Fr te ber riefterehe mehrfach erneuert worden,
aber ol ol 1074 verbot nun ©. den
lie —5 — 339 te3 und die Spen⸗
er Salraniente durch verheiratete Prieſter zus
Bi jen. Bolt und Monge ftanden auf fe ner Seite; ı
ie a ce: mußten | ich fügen und ihre Srauen ent»
1075 erlieh ©. ein Gefeß, das jei Bo
En ‚on halten wurde, 8 der
Bl, rlommen war, baß der nelelihe
u F um! Bde Kemli wiltürlih emannte
und mit Ring und Stab inte, ©. verlangte,
daß die Biihöfe von Klerus und Volt gewählt ans
vom Erzbilgof inveftitiert, bie Abte von ben Möns
Sn jewählt. a a vom Rn Ha Imnefitiet mirben,
ihrer Zehn König.
Sec eitig erlieh ©. A — gegen
m Kr Dura —5 — R verfuh,
urführung. biel e formen r
ale verichieben. —— fügte
ſich zum Schein, —8 m von Kran änberte gar
nichis; beibe li O. gewähren, In deutſchland da-
‚gegen ſchienen Verhaltniſſe unter ber Her
sierung 1 und einen
Bin der —— on
hatte mehrere Räte Heinrichs IV.
—— mit dem Bann belegt. Der König
— an und war — —A— vers
Beftätigung
— Wahl nicht nad. Die Kaiſerin Agnes vers
mochte Heinrich, 1074 m Nürnberg vor dem päpitl.
u % ‚m demütigen, worauf er vom Bann
der ital. Großen daburch zu en! — er durd ein Aber I 16 verllagten bie befiegten
neued Gefep neben bem Kaifer dem Rarbinald | |ü = IV. beim Sant, baß er cin
tollegium die entfcheidende Stimme Abeetragen Lei re. ©. ſchicte eine Befandts
ward, und bie Macht des Adels Dadurch zu bre id Beurihlan and, u um bieje Sache zu unters
Normannen mit —X u irũber erbit zu Worms
daß er die Herzöge
Fed — — I. 1061 ſtarb, wählten de a
Kardinäle auf Hilbebrands Antrieb den a of
felm von Lucca ald Alerander II um Ban v oje
die Raiferin Agnes zu — iefe wählte den
Biſchof Kandalus von Barma als Honorius IL,
wurde aber durd bie hmenden Unruhen in
lan ‚gehindert, i md een a au er
tämpfen. Unter Alerander II. war Hildebrand ebens
iuis bie eigentli je Seele aller päpftl. Maßregeln.
geit a — io a fa ex jelbft ala
tegor
Dit je — My Gute it dat er | e frtan Dar
das Ziel feines Lebens alte
vi der geiſtlichen Gewalt über die wel — ober
apittums über alle Furſten. Der Papit als
berhaupt hy Rice Ken le Stellver:
ın. 1076 den abjegen, worauf diefer
den Bann egen — an die Unterthas
nen bed ber Zreue entband. Died benupten
die mißgünftü ben Fürften, beſchloſſen auf dem Tage
a a tt. — einen andern König zu wäl abe
wenn Hein nach einem Jahre nodi gebannt
fei, "und Tuben Fl ein, 2. Febt. 1077 über den ae
in Augabu: Serigt zu halten. Died zu verhüi
dern und Fr vom Dann zu löfen war. eh 33
go So Sorge. Heimlih Ic oo g « — fuchte
Canofja auf, Nartoräl in
ilde, und wur! —F Dreitägger itrenger Buße
(25. bis 2. ‚Jan. 1077) unter harten gebingungen
vom Bann befreit. Raum aber hatte Heinri
Gegentönig Rudolf von Schwaben 1080 bei
burg bee t, ba ließ er auf ber Synobe zu Briren
Heer Cprifti auf Kirche ift eine Unis | 1080 ben J der ihn wiederum in den Bann ges
verfaltpeoftatie, we — Voͤller umfalen foll. San, te, und ben Erzbiſchof von Kaserne
Ihr fomımen beide Schwerter zu, das geiftlihe und € mens II . zum Parſt erwählen.
das meltlic Jenes führt u ‚ei Bieies übers —I Feurg nad Italien, aber erft 8. Juni 1088
trägt fie ayy die weltlichen Fürften. m wie der | tonnte er Rom einnehmen; 21. März 1084 brachte
mu fein Li it vom ‚ber Sonne belommt, fo erhals | er feinen Bapft Clemens in ben Lateran. ©. war
abet = —— a Gewalt "ön , | tn der Gngelöburg —AA und
en von Go! , auf ungen ein; wur]
Saber ige wel | Bann no den Rormannen —
a ach “ Burns en lerno tarb.
— —
Be
jen!
—A
Gränbliße Reinigung —X
1
{
j
J
Gregor (Päpfte)
she. Das Monchs⸗ und Kloſterweſen hat ©. eifrig
„törbert. Gr ſchrieb für dasſelbe die «Religio qua-
Jrata> (gnadriga, quadratura), eine Verfaſſung [ir
die vier Klafſen ber Möͤnche, der Qaienbrüder, Der
Rennen und der Saienjhweltern, welche beſonders
a Zeutihlandb Verbreitung fand. Cine kurze Zus
usmerftellung feiner Grundſaͤtze enthalten die jog.
stri sive epistolarum libri XI», deren zehn:
ft fehlt, und die «XX VII Dictatus», welche
von einem feiner Sn ober
|
r =,
es Index capitulorum einer von ihn gehaltenen
Esasde enthalten. I. Boigt, «Hildebrand als
Layiı Gregor VII. und fein Zeitalter» (2. Aufl.,
2 Sde., Weim. 1846); Floto, «Raifer Heinrich IV.
ww) ſein Zeitalter» (2 Bde., Stuttg. 1855 — 57);
&kterer, «Ss der Siebente⸗ (7 Bde., Schaffh. 1859
—$1, Aegifterband 1864); Billemain, «Histoire de
Grezeire VII» (2 Bde., Par. 1872); Langeron,
eoire VII et les origines de la doctrine ultra-
meztaine» .1874); Delger BEN Gregor VOL
zus die Biihofawahlen» (2. Aufl., Dresd. 1876);
ebrecht, «Weichichte ber deutfchen Raiferzeit» | Friedri
12
3,4. Aufl., Braunihw. 1877).
Gregor vi, früher Mauritius Burbinus, Erz«
Wet von Braga, wurde als Gegenpapit Gela:
w I auf Beranlaflung Kaifer Seinriß V.
⁊.X 1118 gewählt. Mit Hilfe deutſcher Trup⸗
axe er ſich gegen die Bannflüche Gelaſius' II.
bebezen, aber deſſen Nachfolger Galirtus Il. nahm
@. ı1n a Sutri gefangen und fchleppte ihn von
anen ſerler zum andern, bis er 1125 ftarb.
Orezoxr VIII., ein Beneventaner, Albero mit
kan, 21. Dit. 1187 zum Bapft a war be:
mist, eine ſtrengere Kirchenzucht einzu bren und
cine⸗ zzug zu veranlaſſen, ſtarb aber ſchon
I. Dez 1187.
Gregor IX, ft vom 19. März 1227 bis
N.%sg. 1241, vorher Ugolino, aus dem Geihledt
es Grafen von Anagni, ein Neffe Sinnocenz’ ILL,
ser bereit3 achtzigj rg als er auf den päpftl.
erhoben ward. Er hat den Reit (ed e⸗
ber an den großen Aamf zwiſchen Papfttum und
Raiiertum gejebt und alles getban, um die Ideen
@regora VAL. und Innocenʒ II. zu verwirklichen.
As Hardi tte &. ben Hohenſtaufen Friedrich IL
p Aachen gelrönt und ibm gleichzeitig das Der:
rechen eines Kreuzzugs abgenommen. Friedri
pᷣgerte unter allerlei orwänden mit der Ausfuh⸗
ng. Schon am dritten Zage — ſeiner Weihung
forderte G. die Ausfuhrung des verſprochenen Kreuz⸗
. Friedrich ſchiffte ſich im Sommer 1227 in
indiſi ein, landete aber ſchon nach drei Tagen
wieder in Otrankd wegen ausgebrochener Seuche
und eigener Krankheit. ©. jah barin bloßen Vor⸗
wand , that Friedrich 29. Sept. 1227 in den Bann
uud entband feine apuliihen Unterthanen von der
Bficdyht des Gehorſams. Die Ghibellinen erregten
im Rom einen Aufitand, fodaß der Bapft nad) Vi:
terbo und jpäter nad) Perugia fliehen mußte. Fried⸗
rich trat 28. Juni 1228, obgleich gebannt, den Kreuz⸗
an, und wiewohl der Sata von Jeruſalem
fie die Johanniter und Zempler ihm im Auftrag
es alle möglichen Schwierigkeiten bereite:
e
ten, er ſchon Febr. 1329 mit dem Sultan Kamil
von Hgypten einen Bertrag ab, wodurch Jeruſalem
und nebft einem bedeutenden Landgebiet
an die ften abgetreten warb, und feste fich in
der Kirche des heil. Brabes bie Krone eines Königs
von Jernſalem auf das Haupt. ©, war erzümt
329
darüber, daß Friedrich ben Kreuzzug unternahm,
ohne vom Bann gelöft zu fein, erregte die lombard.
Städte gegen ihn und verſuchte Unteritalien zu er:
obern. edrich vertrieb nach feiner Ruckehr raſch
die päpftl. Heere, und 1230 vermittelte ber Deutic):
ordensmeiſter Hermann von Salza eine Berföh
nung ber beiden Häupter der Chriftenheit. Frieb⸗
rih wurde vom Bann gelöft und verſprach, die
Kirche nicht mehr zu fchädigen. Der Friede dauerte
jedoch nicht lange. Als Friedrich gegen die lombard.
Städte mit aller Härte — und Sardinien, das
G. als paͤpſtl. Lehn in Anſpruch nahm, feinen
Sohne Enzio übertrug, ſprach G. 1239 zum fünften
mal den Bann über ihn aus. Friedrich aber eroberte
Rom, wo ©. 21. Aug. 1241 faft hundertjährig
ftarb. Durch Raymundus de Pennaforte ließ ©.
aus den Entjheidungen der Päpfte die fünf Bücher
der Dekretalen jammen (1234) als kirchliches Ge:
gen tüd der weltlichen Öelenaebung Sriebriche U.
ol. Balan, «Storia di Gregorio IX e dei suoi
Far (Dlobenn 1872); Schirrmader, «Saifer
& II.» (4 Bde., Gött. 185965).
Gregor X., gebürtig aus Pincenza, Tebalbo de
Bisconti mit Namen Map t vom 1. Sept. 1271 bi3
10. Jan. 1276, bemühte ih auf dem Konzil zu Lyon
1274 vergeben? um einen neuen Kreugug und un
bie Union der griech. Kirche mit Rom. Um Deutſch⸗
land machte er ſich fehr verdient, indem die Beendi⸗
gung des Interregnums und die Wahl Rudolfs
von Di »ourg zum deutfchen König zum Teil fein
erk it.
Gregor XI., ein Franzofe, Pierre Roger, aus
dem Geſchlecht ber Grafen von Beaufort, wurde
—* 1371 zu Avignon zum Papſt gewählt, 1—
auf die Mahnung der heil. Brigitta und der beit.
Katharina von Siena 1377 nad) Rom zurüd, itarb
aber die ſchon 17. Dan 1878. Grfolglos waren
lee emübungen, eine Union mit der griech. Kirche
erbeiqufübren und das Abendland zu einem Kriege
gegen bie Zürlen aufzubieten. Die Lehren Wicliffes
verwarf er.
Öregor XU., Angelo de Corraro aus Venedig,
wurde 30.N00.1406 von den röm. Karbinälen zunt
opt gewählt, tonnte ſich aber mit Benebitt XIL.
(f..d.) in Avignon nit zu einer Beilegung de3
ismas einigen. Dad Konzil zu Pifa ſprach des:
& | Halb 5. Juni 1409 die Abjegung über ihn au, aber
erft das Konzil zu Konſtanz vermochte Ibm 4. Juli
1415 fein Amt nieberzulegen. Er ftarb a 3 Kardinal:
Biſchof von Porto 18. Dit. 1417.
Gregor XIII, Hugo Boncompagno aus Bo:
Iogna, Papſt vom 13. Mai 1672 bis 10. April 1585,
wirkte mit großem Eifer für die Reſtauration des
Katholizismus. Das Abendland zu einem gemein:
famen Kriege gegen die Türken zu veranlaflen, ge
lang ihm nicht. Grfolgreich Dagegen war fein Eifer
ür die Wiedergewinnung der orient. Kirchen und
r die Unterbrüdung des Proteftantismus. Im
ntereiie ber Gegenreformation gründete er zahl:
reihe Bilbungsanftalten für Br unterftüßte
den Sefuitenorben u. Die Ba olomäusnadt
feierte er durch Brozeffionen und Denkmunzen. Ein
bleibenbes Verdienſt hat fi ©. erworben durch
die Einführung des verbefierten, fog. Gregoriani⸗
{chen Kalenders durch eine Bulle vom 13. Febr.
1582. Auf feinen Antrieb eridien 1582 eine ver⸗
befierte Ausgabe des «Corpus juris canonici»,
Die ne ften und Künfte hat ©. in freigebig⸗
fter Weite gefördert,
330
Gregor XIV., Nilolaus Sfonbrato aus Mais
land, Papft vom 6. Des. 1590 bis 15. Dt. 1691,
war Tomm und fittenrein, aber unbedeutend. m
den miele Se gab er fich ganz der fpa» | Mit
ui den Harte hi
GregorXV, 4 [eflandro Ludoviſt aus Bologna,
Papſt von 9. en. 1621 bis 18. Juli 1628, vers
ordnete Das no jet übliche Geremoniell ber Bapft:
wahl, begründete die —— de propaganda
fide und unterftügte nachdrudlich die Gegenrefor⸗
mation in Ofterreid und ‚Bayern,
2. Febr. 1831 bi
Gregor XVI., Bap
1. Suni 1846, bieß eigentlich "Bortolommieo Alberto
Cap ellari. eb. 18. Sept. 1765 zu Belluno im Ge⸗
biet epublit Benebig, trat ©. mit 18 B yapren | in
das ulenſerkloſter San⸗Michele bei Venedig
und wurde 1795 als Begleiter des Generalvikars
ſeines Ordens nach Kom Lgelanbt. Dier fchrieb er fein
apologetifches Wert «Il triomfo de la santa sede»
(Rom 17 1799; deutſch, 2. Aufl. 1848), wurde — En
itglied ber Acca emia ecclesiastica in
1801 Abt feines Ordens im dortigen Alofter San feinen Sob
Gregorio, 1815 Kon ultor mehrerer wichtiger Kon⸗
gregationen, 1828 al feines Dr
Kardinal u und det Rt ber dere Scan Bes
ju mandıer
Erle mund wurbe er heran sogen; Ai . ba8 Kon⸗
fordat mit den Niederlanden a sten, mit der
peeuß. R jerun über bie gemi ee ven verban:
It und ante Breve vom 25. Mä
—e & vorbereitet wurde ©. nad) dem Gobe
Pius’ VIIL 2. Febr. 1831 zum Papft gewählt. Km
ben Kirchenſtaat war es eine bewegte Zeit, denn
Beift ber Revolution griffinmer weiter um A
nur durch öfterr. und franz. Snternen tion 2 e
mieberberge tellt werden konnte. Auch nachher
G. es an ben nötigften Reformen fehlen, und die
innere Berrüttung Ma ae — der
ſchlechten Verwaltung wuchs
brüdenden Staatsſchuld. auf oe Dar ®.
eifrig ‚bemüht um 4 Ausbreitung des Tath. Glau⸗
ben3 in allen Weltteilen. Im Verhältnis zu den
weltlichen ten machte em mit ern — — wenn
auch verſchiedenem Erfolg, die An ſpruche
geltend. Portugal und Spanien —* na mans
geriei Wirren Veit 1844 zur Dbebienz au
—— ſt in I 6 der Einfluß der fa „Riche
erg old wuc3 bie Sabl der
bedeutend. Auch in Breuben mo
Die —* Degen er gemiſch 5 — en zu energiſch
Ma zegeln —* n bie Gräfe Dr oite Bil eclen
und Duni oc ae —— — ———
an edri elm r nmaßun
den Sieg. Nur der Konflikt mit Ruß and en d a
Nüdlehr einiger Millionen Griehen ur ru Rinde
ae nicht au en —A —— Bgl.
Nielien. Die Gyno Ringe im 18 10. * —* a |
von n Dißelfe, Bd. 1, Gotha 18
Gregor — — genannt iſaworitſg,
Phoſter, Fi uminator, ber Erleuchter, Bes
ründer bes Chriſtentums in ——ã war nad
er Degenbe ein Sohn „o arfa n Sarften
Anal, Diefer ermo en önig
roes I.; von feiner Familie wurde nur ber jüngfte | ti
Knabe, Öregor,, von feiner chriſtl. Amme gerettet
und in Gäfaree in ocien chriſtlich e
Ehe wit einer
Na riger
Maria trennie er ih von feiner trat
mr einiäte
mit ber Berti be ber Eher eh
3— * it
Chos: | bie ehe Goiei Gil ei, ein, daß er
Gregor (der Erleudter) — Gregor von Nazlanz
in ein „onnenklofter, er ging nad Rom und nahm
Dienfte unter Tiribates, dem Sohne Ehoßroes’, um
die bie Sanib feines Waters A] zu jühnen.
Tiridates
Hilfe des —J
es Reich. Kin’ G. —
— ——
£ en ußg
nie legen, weigerte ſich di ex und befannte
als Ghrif, “Darüber a ide ließ ihn Fa
in eine * Grube werfen, wo er 18 Jahre la
ubrachte, von einer chriſti. Witwe mit ben nötig:
ten Speijen ve eiehen. Gegen Ende diefer Zeit ver:
ber König in ahnfinn; feine eo pure
urd) einen Traum bavon unterrichtet,
lebe unb allein im Stone ſei, den Knie En
G. warb geholt, heilte den König und unb Im
OR: ni tes wirkte gt mit
brung be des Chriſtentums. dee A
Erzbiſchof von Caͤſarea, Leontius, zum ı Batriarden
von Armenien geweiht, und war mit —— und
ie um bie Dr ganifation Det armen. Kirche
bemüht. "Als er er fe wer bef 5** weihte er
olger —
Ordens, 1826 eini
und zog A ne Ginlanlet zurte —ã
igen
erwieſen iſt, da —— *
Kom oem Mi Pr er Satans — die ge
gung einer erhalten
t fi jeit bem 14. geh. Er
Möndaorden in in Armenien,
380 | jan andte mehrere Dominikaner nad)
ie dortige Kirche für bie Bereinigung mit Km zu
gewinnen. Gie errichteten ein Klofter unb gewan⸗
ehrere Kloſtervorſteher, bie bisher bie Regel
—5 beit Bafilius beobachtet Hatten. Sie wählten
®. zu ihrem S tron und nannten fi «Ber:
rüber des heil. Gregor des ——
er von he griech. Kirchenvater,
Hide N me u it eifriger
bigleit, geb. um
rianzuß bei ber Stadt Ra:
bocien: von feiner frommen
wibmete er fi)
bann in
an En hr Kap
tter Ronna fo Mt ia eraoden 3
im for. und im Eiferen
Aleranbria und men "in en willen‘
Studien. Um 860 lehrte ©. in die Heimat zurhd
umb em die Taufe. Fur ü e eines
t8 konnte er fich jedoch richt ent:
lihen
— ren
eine "Bintenlde aus den Sch
hervor —** genannt. Bon feinem Vater
der Bifchof i e war. wiber feinen Bund
861 zum ter geweiht ention er fi aber:
mals bem — te durch ie Flucht in die
Ginfamtlei —5— 2 ud Er fein Freund Bafılius,
unterbes Bi —A— war, feine
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Feb * nicht entreiße Pe trat er feinem
Fa en Dale ur ei Ru
er ſi cia und an von ben Geg⸗
nern nn nad Konftantinopel berufen. am fr
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\ca rät. Hönigen Gi t, dem Gemahl Brune:
Mes, bei Fang Ghilbebert IL in hohem
„ziehen nud verteibigte die Inter en feiner Ai Rirhe
ude.
en» in
rieben, bie ‚Sauptauele
nger bi
ei er mit jei Einen, —— ſen
t mehr in chern von
—— een der Märtyrer und Bet Bekenner, befon:
wr3 des heil Bari Geine Werke wurben
sa Gb. inart (Bar. herausgegeben, in
nutreih — zulept von Migne — Bb.71).
ne 1a Be, 5 anlen» ü —53 ð „oil
recht a2 de., Berl. 1549-51). Loebe
. von Tou feine Beit» (2p3. 7 2. Kur
1369); Mo —— es critiquos⸗ (in '«Biblio-
de l’6cole des hautes 6tudes», Aa
Kg ehe) bygant. B chicht⸗
æ die Geſchich
werden,
ichen Amte —5— die
881
Chora —— mo er bis sum Sturze bes Kan⸗
takuzenos 854) bleiben mußte. Ein viel.
feitiger * —5 deſſen Perz num Teil nur
et ih belannt fi er "er befonbens
tig —— Ip nt. Beisiär. Seine
« Römifche @eihihten Dei ehanbelt in dern
eit von 1204 biß 1859; bie 24 Bücher. welde
die Zeit von 1204 bis 1831 f ildern, wurden ber:
— re Boivin zu Paris (2 Bbe., 1702),
—2* ebig me) , und n dem bonner «Corpus
u
iſchen Sch chiedene Briefe, eine
rift von der Konftrufti ton des Aſtrolabiums auf
einer ebenen Se und anderes befannt.
veg f. Brüder bes gemein,
famen Leb en
Seegeriani ſcher Gef f. unter K ten.
Oregoriaund, zöm. Juriſt auß ber Zeit des
Diocletian (284—805 n. Ebr.) ober nad bemjeiben.
t Son ihm in nichts weiter b
einer von ihm verfa und auf * Mia voll
ftänbig gelommenen Zufammenftellung ber ale
beiche, von hy bis ef Diocletian (dad jüngfte
vom vom . 286), Codex Gregorianus, ol
Sammlung 39 er in den Rechtsquellen der
ſpaͤtern rom. Kaiſerzeit oft citiert und liegt ver:
mutlich auch nr andern) dem SJuftinianeifchen
gr don
egorisutgal (Bantt), f. Rünfterthal
Geeberias, Patriarch der griech. dei
— — end Der een Opfer ve eb. 1789
en gegen bie e geb.
Dimigana im Di fa —* in Arkadien
nd in ber Klofterfchule auf dem m Berge 3 m
en, wurde er in Smyrna se ep
y einige —8 ſpaͤter um Bild ho t.
on
—* be, Se Vie mr bie Tarkei bedräng:
ten, in den Berbadht, mit den Landesfeinden im
Bunde zu fteben, und wurbe deshalb 1798 na
bem e Athos verbannt. Hier widmete er fi
mit gr Gifer Stubien *
war auch nad) feiner Zurüdbe FR tan:
tinopel um die Förberung —*8 de ften Ichr
bemüht. Als die ee ſich frei mabbängie-
teit erhoben, kam ©. als geborener Grete
Verdacht, ihre en zu een
fiel 1821 einem tobenden Bollöhaufen zum Si
Gregsriuöfelt ift ein aa und Schuifeft.
Sein Urfprung geht bis ins röm. Heidentum zu:
rüd. Dort bie Duinquatria, weil es
Tage, vom 9. bis 3 März. gefeiert wurbe, ober
Minervalia, weil zu Ghren der Göttin Minerva
Aulgde e mit @elängen „und dem See veranftaltet
wurden. Gregor I e um 830 eine
tirhliche Bedeutung, in * er es a ls Grinnerung®:
feſt an Gregor b. Gr. feiern ließ, deſſen Gedächtnis:
tag auf den 12. März fällt, und der ih um die
Gimrihtung von Schulen und bie Förderung ges
—— große — erworben hat.
dieſem Feſt wurden manche Mummereien vorge:
nommen. Ein Knabe wurde 25 Biſchof, zwei
gu feinen I Dein Satin welche Bi-
Eu in
—— gu prot.
332
besfelben iſt das an manden Orten am. britten
3* ngitfeiertag REN —5 Vol. Mude,
riprung des ©.» fchte «Die relis
giöfe Bildung der und | im ie 3 ch. Brest.
1846); Pr Düringafeld, eitliche
— (Ferd.), ausgezeichneter deutſcher
Geſchichtſchreiber, geb. 19. Jan. 1821 zu Neiden⸗
burg, wo fein Vater auf dem alten Schloß der
Deutichritter als Direktor des ) Rreiögericht jeinen
Mohnfip hatte, wurde auf dem Gymnaſium zu
Gumbinnen vorbereitet un bezog 1838 bie Uni⸗
perität Königsberg, wo er ih dem Studium der
ologie und Phrlojopbie widmete, als einer der
eifeigften Schüler von Roſenkranz. Nah Bollen:
Bun 95 des a abemülcen Kurſus leitete er auf die
Lau Ran. Verzicht und wandte fich ber Littes
— und Geſchichte zu. Seine erſte bedeutendere
Arbeit war «Goethes Wilhelm Dreier in feinen
ſozialiſtiſchen Elementen» (Königsb. 1849), in wel,
der er nit nur ein tiefed —— — des großen
Dichters, ſondern zugleih auch eine eigentümliche
Auffaffung bes modernen Leben? nbergaupt | bekun⸗
dete. Zwei kleinere Arbeiten: «Die Idee des Po:
lentumsv (Koͤnigsb. 1848) und die «Bolen: und
Magyarenlieder» (Königsb. 1849), waren zu Guns
Ken jener Nationen gej rieben, „gpei Sabre fpäter
bien fein Drama «Der Tod bes Ziberius»
in Hamb. 1851), dem ſich fa a —RE die «Ge;
ichte des roͤm. er ian und feiner Zeit»
ea 1851) anſchloß. Diefe Schrift iſt von
ihm gen umgearbeitet und neu gebrudt unter dem
Titel «Der Kaiſer Dabrian, Den Gemälde der röm.sbel:
leniſchen Welt Fe einer Zeit» (Stuttg. 1884).
‚Im Fruhjahr 1852 verließ G. Königsberg und
ing, einer langen Sehnſucht folgend, Aa Rom,
einen Weg über Eorfica nehmen. 0 entftand
fein Buch Corficas ( (Stuttg, 1854; 8. uf 1878;
auch ins Englif en im) e und, anf Cor Free
ſelbſt von ber Alademie der Wiflen:
(haften haften in —33 ur Franzöfiiche aueh).
on Rom aus durchwanderte er im Lauf
nädjften Jahre Italien und legte feine Shubien
und Beobachtungen nad und nad) in der Samm⸗
lung feiner Wanberjabre in Italien» (6 Pde.,
Lpz. 185777; teilweife e jhon in 6. Aufl. eelden
nen) nieber. r die a elelung biefes reihen
Stoff? erihuf fi
orm und Behandlungsweiſe. Die Landichaft
t ©. zuerft mit der geichihtlihen Figurenwelt
armoniſch durchdrungen. Cr wibmete den Wuns
dern Porweig ſein epiſches Gedicht in Serametern
«(Suphorion» (2p3. 1858; 5. Aufl. 1883; illuftrierte
Prachtauſgabe 1872; Silhouetten zu aGuphorion»
von M. Rebiener, 1882): ferner üü erfeßte er und
führte in bie deutſche Sitteratur ein die «Lieder des
Giovanni Meli von Palermo» (2p3. 1856). Seine
Arbeit «Die Grabdenlmäler der Päpfte» (2pz.
1857, 2. Aufl. 1881, aud) franzöfifch und italienif )
ift eine Drientierungafchrift zum Bwede beöjenigen
erfaßt hatte: «Die Gefchichte der Stadt Rom im
Mittelalter» * Bde., Stuttg. 1859—72; 8. Aufl.
1875 re.) Diefe große originale Arbeit, weiche
eine in der Litteratur u: Helle
aus ben unfa los, ungen in ibliothe en
taliend unb — neutihlanbd.
veranfta
Fee ber päpftl. Der aft eine Sorfahrung ber
G. eine "si eigenartige
Gregorovius — Gregr
ital. fiberjegung des Werts in Benebig auf öfferts
lie Koften, und 8. März 1876 wurde G. durch
einftimmigen Beichlub bei Stadtrat? zum Ehren⸗
bürger der Stadt Rom ernannt, der erfte Bros
teitant, ber dieſe hohe Auszeichnung erhielt.
®. fehrieb erner «Lucrezia Borgia. Nach Ur:
tunden und Korte eſpondenzen ihrer eigenen Zeit»
(Stuttg. 1874; 8. Aufl. 1875; aud) ttalieniich T ans
A und ungarifch erſchienenſ, «Urban VIII
iderſpruch zu en und dem Kaijer», eine
Epijode des Dreiß tpigjä rigen Kriegs (Stuttg. 1879;
von ihm felbft ttalien nn. überfeht, Rom 1879),
«Korfu, Bir ionifche dylle v, Seitenftüd zu ber
Separataußgabe der Idylle «Capri», «Athenniz,
Geſchichte einer byzant. rzeg „1882: allen“
und gie . Ausgaben, Rom und 3 en). ©. gab
auf Wunic der Familie von Humboldt heraus die
«Briefe Alexanders von Humbolbt an feinen Brus
ber Wilhelm» A 1880) und verfah fie mit
einer — chen Einleitung. — J. 1880 reijte
G. nad Griechenland. t_ feines Aufents
alt in Athen war, Peg an —* Studien die Ab⸗
andlung «Athen in den dunkeln Jahrhunderten »
.1881, 1, eh! griechiſch in
u m chienen). ©. lebt abwechſelnd in Rom
ünden wo er auch für die beiden bor«
tigen Arabemien ber Wiſſenſchaften thätig iſt. Yür
die römische gab er einen von ihm aufgefunbenen
Stadtplan Roms heraus: «Una pianta di Roma
delineata da Leonardo da Besozzo Milanese »
(Rom 1883).
@regordorden (Drben bes heiligen Gre⸗
go: des Großen), an G Drden, wurde am
in «linfere Zeit»,
1. Sept. 1831 vom Papſt Gregor xvi zur Be⸗
lohnung für Civil: und Militärverdienft geftiftet
und hat feit 1834 brei Klafien, Großfreuze, Kom⸗
mandeure und Ritter. Die Deloration it. ein rot
emailliertes, achtipigiges Kreuz mit dem Bildnis
des beil. Gregor auf blauem Grunde und der Um⸗
ſchrift «8. Gregorius Magnus». Das Band ijt rot
mit gelben Randftreifen.
‚Bregr (Eduard), eigentlih Greger, Oröger,
— fir der Betr, ein Deuticher, fchrieb, czechiſcher
Politiker, zu Biezh rab bei öniggräß 1829 ge g oren,
wurde, nad) —I Studium der edizin,
—— des Phyſiologen Purkynẽ in Prag und
ilitierte ſich 1869 an der prager Univerfität.
it dem ——— des konſtitutionellen Lebens
in Öfterreih (1860) wandte ſich ©. ausſchließlich
der ublizini und Politik zu und verſtand es, auf
dieſem Gebiete Al
im czechiſchen Vo
Generation und den untern Schi
kerung zu verſchaffen. Er iſt der Mitbe
nach dem Tode Sladkowskys ber beg
fe, beſonders bei
wegen ihrer Bunbesgenoflenf:
nären, ultramontanen und feudalen Fraltionen.
in einem unverjöhnli m Öegenjabe —
deutſchen Partei des Landes.
bau eines erclufn hen a en un
—— im Gegen ten zu Rieger, neueltens
n einer Bro qhare die Sud
—5 eitens der
Mitglied
treter bes raubniker Bezirk
Reichsrats ALS Ghlogfertiger und tudfichtälojer
einen nicht geringen Einfluß
er jüngern
ichten der Bevöls
ründer und
hrer ber Jungeiedifden Martel, and belämpre
übrer der jungczechiſchen ei, und belämpft
De Altezechen und deren Führer Rieger befonders
ft mit den realtio-
wiewo I liberalen Prinzi —7— uldigend, ſteht G.
Werks, weiched er er unterde ala feine e.Sebensaufgabe d ’ ’ &
ernung ber beutihen
G. iſt feit 1861
böhm. *5 feit 1883 als Ber:
$ auch Abgeorbneter bes
Greguß — Greifenbagen
RKedner wirb er von ben Altczechen gefürchtet,
von ben Klerifalen und Feudalen gehaßt, von den
Deutſchen aber mit gebotener Reſerve beachtet.
Julius ©., Bruber bes vorigen, geb. in Die
brad 19. OR. 1831, widmete ſich nad) kurzer juriſi.
vraris beim Gericht und ala Advolaturstonzipient
in Friedland der Journaliſtik und gründete 1861
das Blatt «Narodni listy», das Organ ber jung⸗
sehiihen “Partei, das unter allen. czechiſchen
Fitungen das verbreitetite-und einflußreichite iſt.
Unter dem Miniſterium Schmerling wurde
mederbolt in Preßprozeſſe verwidelt; 1862 vers
bihte er eine Gefängnisitrafe von 10 Monaten.
Sat dem Syſtem Taaffe richtet ©. feine heftige
Eprache weniger gegen die Regierung ala vielmehr
sen das Deutihtum und gegen bie Altezechen
ınd deren Berbündete. ©. iſt böhm. Landtags:
daordneter und war Mitglied des Reichsrats.
ars legterm trat er im J. 1880 aus, da er ber | f
alxzechiſchen Majorität im czechifchen Klub mit
ze Brinzipien fich nicht unterordnen mochte.
Jia Rebner trat er feltener hervor.
(Aug.), hervorragender ungar. Uſthe⸗
3, geb. in Eperies 27. April 1825, erhielt feine
x Ausbildung in ben prot. Kollegien von Preß⸗
m Rofenau und Cperies, worauf er feine philof.
Sen ın Halle abſchloß. Seit 1846 lebte er als
ya in Szarvas. %.1849 flüchtig, bald zu
weemsatlicher Kerlerhaft verurteilt, war G. als
Jeracm̃ thätig, bis er 1870 zum Profeffor der
asber] an Der bubapelter Univerfität ernannt
sure. Cr ftarb 18. Dez. 1882. Seine Arbeiten
x: under. Bollalieder» (Lpʒ. 1846), «Villany-
sako (0 iſche unten», 2py. 1847), «Edzda-
ak» (eBeparnızerte Lieder», Szarvas —— «Az
ssthetika alapvonalai» («Grundzüge ber Slithetif»,
Set 1349), «Magyar verstan» («Ungar. Verälehren,
tet 1854), «A längeszr («Das Genie», Peft 1860),
«‚ısulmänyokr („Studien», 2 Bde., Belt 1872),
r denen eine Auswahl in dbeuticher Überſeßung
ersten («Heden und Studien», überfeßt von Guſt.
* zrih, Zerbſt 1875), «Magyar költöszettan»
isgar. PBoetil», Peft 1880). ©. war feit 1868
Xclied ber Alademie, feit 1860 Mitglied und
Setretär, zulebt Bizepräfident der Kisfaludy⸗Ge⸗
haft. Als Stilift zählt er zu den mufterbaften
srAaitern Der ungar. Litteratur.
Sein Bruder Julius G. geb. 1829 in Eperies, | zäh
24.5. Sept. 1869 als Direltor des evang. Gym:
wrums zu Budapeſt, war einer ber feinfinnigiten
12) —* vollendetſten Naturforſcher der Un:
am. Seine «Naturwiſſenſchaftlichen Studien» er
Zeren gelammelt zu Budapeit (1876), auch übers
312 er die — bes Camöes ( en —*
Greif ro at. gryphus) heißt ein fa⸗
es Tier des Altertums nach der
Sa:e an Größe und Staͤrke einem Löwen gleich,
x: vier Krallenfüßen, gei Flügeln und dem
men Schnabel eined Raubvogels verfehen, jes
cells Dem Drient ſſchon auf Relief? von Nims
2 im alten Aſſyrien ähnliche Gebilde) feine
=t%eyung verdankt, von da in den Decibent ges
men unb in den Kunſt ebrauh übergegangen
Die ©. erſcheinen häufig auf den ältelten its
mm Gefäßen neben ähnlihen Phantafiegebilden
> werben von Ariſteas um 560 v. Chr.
: Bad Soldes im tiefen Norden Euro:
‚ia tbien, im fteten Kampfe mit den ein:
tengen A sven (j. d.) erwähnt Nach andern
re
x
tiker
333
Erzählungen iſt das Vaterland ber G. Indien, me
fie der Sonne heilig und ebenfalls Wächter der
Goldgruben find. chriſtl. Bilderkreife ſymbo⸗
liſieren fie die Auferjtehung, fo an — 323 —
in Webereien, an Portalen, z. B. von St. atob
in Regensburg u. ſ. w. Bon Herder und andern
werden fie mit des Moſes Cherubim verglichen.
Der ©. tommt häufig als heraldifche Figur vor.
Greif (Martin), Pfeudongm für Friedrich
Hermann Frey, beutfcher Aguiter und Dramas
eb. 18. Juni 1839 zu Speier, fiebelte im
16. $a re mit jeinen Eltern nad München über,
wo er ein Jahr das Lubwigsgymnafium befuchte.
Er_trat dann in den Militärdienft, wurde 1859
Offizier, nahm aber 1866 feinen Abſchied. ©. gab
1868 einen Band tiefempfundener unb formge
wandter «Gedichte» heraus (3. Aufl, — 1883).
Aud im Drama bat er h mehrfad verfudht: 1867
chrieb er «Hans Sachs», ein Igrifches Drama,
1869 «Bayard» (ungebrudt), 1878 «Gorfiz Ulfeldt»,
Zrauerfpiel in 5 Alten (2. Aufl, Wien 1876),
«Nero» (gebrudt Wien 1877) und «Marino %a-
lieri» (Wien 1879), Sn nein Cugen, de Aufl,
— ſchuf er ein oͤſterr. Nationalſchauſpiel;
auch ein Luſpiel, «Walthers (von ber Vogelweide)
Rudkehr in bie Heimat», erſchien im Drud. Uns
gedrudt find «Liebe Nber Alles» (1876) und «Fran:
cedca da Rimini» dr ©. lebt in Münden.
Greifenberg in Bommern, Kreisflabt in
ber preuß. Provinz Pommern, He ierungsbezirk
Stettin, links an der Rega, Station der Alidanim⸗
Kolberger Gifenbahn, zählt (1880) 5860 meiſt
evang. E., ift Sig eines Landratsamts und eines
Amtsgerichts und bat ein Gymnaſium, eine Höhere
zööterfhule, Aderbau, Bieh:, beſonders Schweine:
ucht, berei und ftarfen ao aner, nad)
Berlin. Der Ort wurbe 1262 burch Herzog Wra-
tislaw IIL gegründet und war im 14. Sehe Mit
glied ber Sana. — Der Kreis Greifenberg
zählt auf 764,26 qkm (1880) 37968 E,, darunter
102 Katholiken und 381 Juden.
Greifenberg in Bayern, Dorf im bayr. Res
gierungSbenict Dberbayern, Bezirksamt Landsberg,
2 weſtlich von ber Norbfpige bes Ammerſees,
5 km füdlihd von Station Zürlenfeld der Linie
München: Buchloe Lindau der Bayrifchen Staats:
bahnen, an der Windach, beliebte Sommerfriſche,
It 230 6. und dan ein Arſen⸗ und Schwefelbad
(Shberefienbab), owie ein Schloß mit ſchönem
rten.
‚Greifenhagen, Kreizftabt in ber preuß. Pros
ing Damen: Regierungsbezirk Stettin, 20 km
ſudlich von Stettin, rechts an der Großen Reglitz,
einem Arme ber Oder, Station ber Linie Breslau:
Gtettin der Breslau:Schweibnip: reiburger Gijen:
bahn, zählt (1880) 6906 E., von denen 58 Katho:
lilen und 163 Juden find, und ift Sit eines Land:
ratsamts und eines Amtsgerichts. Die Nikolai:
tirche ftammt aus der Mitte des 18. Jahrh., der
Bahner Thorturm aus dem 15. Jahrh. ©. hat
Tuchmacherei Dampijcneibemühlen ‚ Raltöfen,
Korlichneiderei, einen Kupferbammer, eine Cicho⸗
tiendarre, Rüben: und Cichorienbau, Viehzucht,
ifherei und Schiffahrt; es führt Vieh nad) Ber-
in, Getreide und Dbft nad Stettin aus. ©. üt
feit 1254 Stadt und fam 1679 an Kurbranden⸗
burg. — Der Kreis Greifenhagen zäblt auf
963,9 akm (1880) 55087 Bewohner, darunter 199
Katholiken und 885 Juden.
354
@reifentlauen wurben Tierbörner verf *
bener Art in ben en Rircen —5 genannt, welche
man mit Tierfußen Bund au —— | Botdbam
en able * —I8 A
weiger Dom in on einer Ans
le ere befist das Welfen⸗
—— — Häufig find es urſprung⸗
lich Blas⸗ oder —ã von mit
in die Heimat gebracht und dann den n zu
beiligem Gebrauche übergeben,
Smyl, amı rechten Ufer bed Sees, zählt (1880)
17 mei 5 6. Fr befigt eine 1850 et
baute 16 Seh ehe und dm alich [oß, das im 18.
Edeln von
en 5 do PL yi Sea von e
* Sanbuögte um Die |
4 ol 1586 I emfelben refibierten. Im
J. 1444 wurbe Im ı alten Bürichtriege die Burg ©.
von den mer unb bie zurche⸗
tapferer Verteidigung auf
ae ee —
en Siegern eine Blu ie
der Mord von ©. in der S te bes
tannt it. Seitdem 1800 de ber Amts oh
Ufer verlegt wurde, it das ß Ind.
ee, ber nach d em Erkbipen —** iſt,
8* Ion m über dem ’iReere, Sfttich vom Zuricherſee,
von dem er durd einen eden, € 8 km breis
600-850 m
* ‚is Eh km m hoben * km breit, den gern em
834 m tief und erftredt fich, techts von
Eineie| ) umpfigen Ebenen, lint3 von Hügeln ums | Grn
mt, von nah NW. Seine Hauptzuflüfle
r zwei Bäche des Namens Aa, von denen
obere in das jüböftl. Ende des Sees eintritt, wäh:
rend ber untere, bie Pfaͤffiler⸗Aa, ber Abfluß des
äffiterfees, 2 km fndöjtlich von 6. am rechten
er mündet und als Blatt den See an feinem
nordweſtl. Ende wieber verläßt.
Greifeufou von — (Samuel), ſ.
Gel ei
ein, ein 730 m bober Berg im fädl.
55 Ehrenfriedersdorf, welcher ſeltſame
Oranit en fen trägt,
ie Se
7
Soma Eher bei Zabern (f. d.)
Seife hen 6 Aederungseir ee het
preuß. Provin erun i nig,
Breis ed Sbwenber am vecht en Ufer —— 826m
Meere, Station a8 2 km vom Orte) der Linie
Ki Bei 1 Blantenburg
Robifurt -Altwafler ber Breugifchen Staatsbahnen,
36 km imSSd. von Rohlfurt, zü u (1880) 2974 €,
— 645 Ka en), iſt eines Amtsge⸗
richts, hat eine Ciſengießer ei, Seinmeberei, Reins
wonddruderei und arberei, Beiden Fabrikation
* kunſtliche —A et (Hegulatoren Ab
—— wefelſaͤure, Peitſchenriemen,
en, ker, © Strumpfs ( un Welmern, (op Sole
Ihnen ben
üb auf —e —* —ã lee bie
Zrünmer oe Burg Greiffenftein (427 m über
r
arich⸗ en Fluſſe
—— von Breitenlans Gemälden u
Greifenklauen — Greifswald
an an in der Ukermark, Stabt in
ber preu Reit —— 9} „Regierun bezirt
—— MR ngermünde . von
, Stalin der Linie
— der een Fre rn rn zäblt ae)
1484 Ei nur evan
re ern JA gräfinburg), Schloßruine
tier
ewald, iverfitätös, Handels⸗ und
—8* im Regierungöbegist Sealtu unbber preuß.
mern Ungermün
In rauhen — Gtaatsbahnen und em
unterhalb in den Greifswalder Bobb en, einen
en ber Di —— iſt Si ——
—— u eines
fowie einer Reihsba e und gählt (1 1880|
924 6. (morunter 697 Ratboliten und 167 Jus
Ki Die —— im ganzen
en, en. au denen 1871 eine
ahelide — 555 iſt. iſt die Hauptlirche zu
t einem 100 m oben Turıne urme, einigen
oder khervo
Am Marlt “chen das Ra
—— ad 4: | [möne t. Gi aus
nio At wart 1456 beſon⸗
— —8 Thaͤtigkeit bed ——
— de.
Boriilan IX von Toner ge eier unb —
ſem ümede an der Ritolailicde ein Do apfel ee:
richtet, bei welchem die Ste Bun) —5 —
be est wurden. aͤhrend des Gindringens ber
Lehre in Bommern ae die re in Be
warb aber 1589 du I. von Bam.
mern als proteitantilche —S a Seh
ft Ludwig erbaute 1591 ein neue Uni
gebäude für ſie, und XIV. *
der | ihr 1684 einen großen Zeil naifchen
Gen ae deren Eintünften fie noch jeßt ihren Un
ne
rößtenteil3 bezieht. Das Sretinitde
an ui — ——
as no e Be
den nädhii en Subren ie Biblio aus
bemfelben in ein eines ehaube © verlegt ift, durch
ein anſtoßendes Kollegiengebäude vergrößert und
im Innern umgebaut werben joll. niet ber preuß.
Herrichaft errichtete man 1 dem Univerfi:
tätögute Eldena (f. d.) eine it er Univerfität
verbundene bene der Staatswirtihaft und
Landwi n deren Stelle 1877 eine land:
ah oe 1 Yoitelfcnule trat. Seit ber 400jäb:
et bie r das
856) wurden em Daher für die
Saboratorium,
odann für rg ol. —52 — m bie
fliche a Van im gefi —ã ollen —
owie auf pe vor der Untverfung
— Fer Mary en ein a ein Denkmal mit dem Era s
enows und Gt Statuen erriähtet, wel
— Fa bie Geſ ice | der Univesfitdt wichtige Re.
enten und als ter der vier Yalıltä
er Sommer Bugenbage, und 3
mter Brofefi e oren . 3b riften Me:
dc — ediziner Arndt, der
Greilih & mit geben ai gun) 1800--12 zu
lehrte 888 beirug
ei
bie i ahl der — und Docenten bie der
enden 741, wovon nahen die ie ber
| an Talultät angehörte,
Greifswalder Bodden — Grein (Gewicht)
eine 136009 Bünde, gt Aofeere,
te Se Bi 0: 0 ®.» en * 8w.
75 ein ——— eine Mänbifde
und drei Hofpitäler, neuen u
, Ir ei 1 1881 ein S
Stadt —— —
und
innere Srabt 5
bedeu
en befnbet fi am *
u
mit gegen 900 6. Si gegenüberliegen das
Edena mit gegen 700 G.
md di —— cn Dreikigiährigen iege
Aoſters , —— be ena genann
als Marktfleden Kl
t unb mit — ne
ut au Nieberrhein (mo
achfen und
ein Dorf Gripswalb Düfieldorf I
— — =
von
ſeſtadten hund, Yallam, 1 Dem
und Wismar. Sie nahm teil an ben
jpiele Gtäbte gegen bie ie Rönige von
—— — 2 Erit
rten ©.
ng Gr Magnusion, 1812 gegen den
In den 3 1826 1837
—— 5 —R IV Xobe
1325) Rügenz bemädhtigen mollten, und bewirlten,
jenes Furſten —— an die Herzöge von Pom⸗
zure —— Heinz A verdienten Bär
ielt ©. 1451 *
and im A dk ae J wenn
Aescmation in eilen 1651 Fri —2 G.
Se = 8 d —— Kan an
u und e durch einen
neuen Stabtreeeh ne & verändert wurde. Der
er, A sem Fr
r ——eãùſYt Ser
Stralſunder Fri Siden Lahn 150, m ns I m be
pe 15. a:
reg dur dh bie
—— — —
und —— —
füriten (1659 und a ungen omie absor ben 33
Page in bem fie 2 1 von Auflen, Bolen und
fen beiegt 36 uers — 118)
vergeezt ma ward —— ſich aber unter der
— die Stadt
dm Dr 16a) mit ber weitl. | gr
neuer
Ber Fe
an r aat gelangte.
zeis Sreifsmalb Bat ein Areal von
962 44km, einſchließlich der@ewäfler von 998, Akm
e 3as | beifpielaweife Durchm
‚und beutf
885
— t (1880) 59 655 meiſt prot. E. Bal. Geſier⸗
trag sur © e ichte der Stadt & —3 —
—* ghaus, «Landbuch der
rovinz Sommer ia, 4, Anflam 1865).
Greifowalder Bodben,. unter Bodden.
Grei I ( frꝛ. compas d'épaisseur, engl.
ealiber-compasses), in ber Praxis o Tafter ge:
nannt, ein Inftrument, at, beflen män ſich bebient, um
von einem Körper Län gen gedachter Linien, "alfo
er von on Erlindern und Rus
geln, abzugreifen, zu dem Zweck, den Gegenſtand
auf er * verzeichnen, ober ned den ‘ ach⸗
einer angeferti en Zeichmung körper:
In barzuftellen, woraus ru on bie piide
t | Form eines ©, ergibt. (6, ns tehenbe
Figs. 1. Big. 2.
den | Derfelbe befteht, wie jeder andere Zirkel, auß zwei
egeneinander verftell ren Schenleln, weldej jeboch
* um eile bei beh Körperd vor und hinter ber
wiſchen ben — — —E zu können,
— u beei geaſonm rmig gerogen
I äßige Art bes eigt
59.3 2: tie Ei hell ung ii es njtruments erfotat
und, daß mitteld einer feitlih angebrachten
Heinen Schraube federnde Bügel am obern
an — beziehungsweiſe nachge⸗
en wir
ohne Auf fen
Aquarellmaler und Zeichner,
jr: | geb. eb. in &in in Wberöfterrei 27. Mär, 1841, bil:
er wiener Alademie unter Ruben aus.
it in Wien thätig als Illuſtrator für öfterr.
e Blätter, feine hauptfächlichtte Bedeu:
tung beru t indes auf der Yquarellmalerei. Auf
tete kultiviert der Künftler einerſeits die
rung des diterr. Vollslebens, andererfeits
e Rulturbilber vortreff:
er | bie em
fi. "Uni 33 miktelaeri
der großen Menge Ieiner Arbeiten
feien ähnt: Krieger aus ber Seit | des Dreibig:
jährigen en Br (ra, ber Cinzug Die arimiliond
in Gent zeitsalb um bes err. Kron⸗
pri gen), ber een (auf ber * ternatio⸗
nalen Kunſtausſtellung 1802). er aifer von
Krb im und ber Kronprinz den Reichs
ter3. Bon
gi zahlreicher in be bes an
Quftrationgarbeiten erlangten neueltens
ein ein Zn eau auf das Hababurg.ubiläum und Die
ers —c die here Diend ae,
welde in Zylograpbie ausge wurden, beſon⸗
bern Bei *
Grein, bie niederland. Bezeichnung für unſer
Orän (f. d.) oder Gran. Beim Probi er twar
da3 ©. für Gold Y,, Karat, für Ei 1, Ph.
336
(Penning), für beide Metalle alſo, was das Grän
in Deutichland, Yrss des Ganzen (in den Nieders
landen nominell der Troy: Marl). Beim Juwelen⸗
ewicht war das G., wie anderwärts, ein Viertel
bes Karatd und = 5,1508.
Grein, Stadt in der Bezirlshauptmannſchaft
Perg in Oberöfterreih, am linlen Ufer der Donau,
mit (1881) 1391 €. Die Stadt mit der auf einer
Anhöhe ftehenden Greinburg bildet einen der ans
ziehendſten Punkte auf der Donaufahrt von Linz
nad Wien. Das Schloß, an ber Stelle der alten
Greinburg im 16. Jahrh. von den Herren von
eagan erbaut, ift feit 1828 im Beſitze des —5
von Sachſen-Coburg. Auf der Höhe noͤrdlich von ©.
liegt das Kaltwaſſerbad Kreupen; unterhalb ©.
find zwei Stromſchnellen, der Strubel und Wirbel.
Grein (Chriftian Wilhelm Michael), Germaniſt,
eb. 16. Dft. 1825 zu Willingshaufen bei Ziegen:
bin, ftubierte in Marburg und Jena vorzugsweife
thematif und Naturmiflenfepe ten, body baneben
auch Germaniftil unter Vilmar. Nachdem er Leb:
rer der Raturwifienichaften in Darbura. und Rins
teln, dann Beamter an ber kaſſeler Bibliothel und
am büdeburger Archiv geweien war, wurde er 1859
zu Marburg Beamter an ber Univerfitätöbibliotbel.
Gr habilitierte fi 1862 an der Univerfität zu Mar:
burg, wurde 1864 Sefretär und 1865 Archivar am
turräentl. Haus: und Staatsarchiv in Kajlel und
fiebelte bei der Verlegung des Archivs nah Mars
burg 1870 dahin über. Gier wurde er 1873 Pros
feffor. Nachdem er 1876 nad Hannover verſeßt
worden, ftarb er dafelbft 15. Juni 1877. Seine
Hauptwerke find: «Bibliothek der angelſächſ. yecie
(4 Bde., Gött. 18657—64), «Dichtungen ber Angel:
ſachſen, ftabreimend überjegt» (2 Bde., Gött. 1857
— 59), «Die Quellen des Heliand» (Gött. 1869),
«Bibliothek der angeljähf. Brofa» (Bd. 1, Kaſſel
u. Bött. 1872), «Das got. Verbum⸗ (Kaſſel 1872),
«Das Algfelder Paſſionsſpiels (Kaſſel 1874). Aus
feinem Nachlaß gab Wälder eine —32—
Grammatik⸗ (Kafjel 1880) heraus. Ebenſo erſchien
eine ganz neubearbeitete Ausgabe ber «Biblio
the? der angelfähi. Poefie» von Wülder (Bd. 1,
Kaſſel 1883).
reine (2a), ein Paß der Abulagruppe (f. b.)
an der Grenze der ſchweiz. Kantone Graublinden
und Zeilin, au der Waſſerſcheide zwiſchen Rhein
(Somvirerrhein) und Po ( venno) gelegen, Ders
bindet das Vorderrheinthal mit dem Blegnothal.
Der Weg über die G., von Truns bis Dlivone
10—11 Stunden lang, anfangs ein ſchmales Fahr:
fträßchen, dann ein rauber Fußweg, überfchreitet
bei Surrhein (895 m) den — und ſteigt
durch dad maleriſche Val Somvix ſudlich zu dem
arünen Hochthale G. hinauf, das ji 7 km lang
zwiſchen ben vergletfcherten Medelferbergen im N.
und den Ausläufern bes eigentlichen Adulagebirges
im ©. De W. Beh überichreitet in bemfelben Die
Baphöhe Paß crap (2360. m) und fentt fih vom Welt:
ende ber beiderfeitig abgebachten Hochfläche fteil in
das felfige Val Camadra hinab, um bei Dlivone
(893 m) das abe! und bie Lukmanierſtraße
zu erreihen. Auch von Stan ( b.) führt ein Weg
durch das Lugneß unb das tbal und über ben
Paß Diesrut 2424 m zum GreinathalundGreinapap.
Während früher ſowohl bie ©. wie ber Diesrut
vielbetretene Alpenpäfle waren, find fie num beide,
namentlich feit der Eröffnung ber Qulmanierftraße,
verödet und werben felten mehr begangen.
Grein (Stabt) — Greis
OSreinerwald, Teilde3 35 yme rwaldes(f.b.).
Greid wirb der Menſch während der Beriobe
ber Abnahme ober des Welten genannt. Auf bag
törperliche und geiltige Wachstum und auf die Zeit
der volliten Straftentwidelung folgt belanntlich bei
jedem belebten Weſen eine Meriobe des Verfalls,
in welchem alle Fähigkeiten allmählich wieber er
löiden, dad Greifenalter oder Greifentum
(senium, senectus). (3 ift dies die Zeit, wo bie,
auch gerinse, Abnubung bed Körpers größer ift als
der Erſatz für das Berbraudte, bie Ernährung.
Mit Beitimmtheit läßt fich nicht angeben, wann
das Greilenalter bei bem einzelnen beginnt, da
biefer Zeitpunkt je nad) der Indivibualität in weis
ten Grenzen ſchwankt. Auch lafien NR hierfür
feine beitinmten einzelnen törperliden Berän
rungen als Merkmale angeben, unb nur bei ber
Frau bezeichnet das Ausbleiben ber Menftruntion
das Ende der Blütezeit. Doch läßt fih im allges
meinen fo viel Ken, baß ber Mann peijchen bem
45. und 60. Jahre, die Frau zwiſchen 40. unb
55. Jahre in das Greifenalter tritt; bei Säufern
und abgelebten Subjelten pflegt das Greifentum
ſchon früber zu beginnen,
Das augenfälligite Kennzeichen bed Greiſentums,
das Tiberwiegen der Ruckildung olution)
über die Ernährung, macht ſich an allen Organen
eltend. Das Gehirn atrophiert, es tritt Gehirn⸗
chwund und an bie Stelle des Feiten eine größere
Dienge Gehirnflüffigleit (Gehirnwafjerfudt) ein.
Dem entſprechend leiden auch bie geiltigen Fähig⸗
teiten. Das Gedächtnis wirb un ide, einzelne
Erinnerungen ſchwinden ganz, während andere mit
Hartnädigleit feitgehalten und mit Vorliebe ges
flegt werden; die Aufnahme neuer Wiflensgegen-
tände und neuer seen iſt geſchwaͤcht, die Kombis
nation erlahmt u. |. w. Daber die geiftige Stumpf»
beit und der Gigenfinn ber Alten, die Schwaßhaf⸗
tigfeit und Reizbarkeit, bie Vorliebe für Bergan
enes (die goldene Zeit), die mangelhafte —
—8 äußere Verhaͤltniſſe, endlich der Bloͤſinn,
er im hohen Alter eintritt. irnſchwund
disponiert außerdem zu Erkrankungen bed Be:
hirns, zu wirklichen Geiftestrantheiten, zu Blutuns
en in das Gehirn und feine Häute (Apoplerien,
ebirnfchläge). zn gleiher Weile wie dad Ges
irn leidet auch das übrige Mervenfpftem. Die
inne8organe werben ftumpf (hebetudo) , es ftellt
ih Schwerbörigleit und felbft Taubheit ein; das
uge wird fern vet ‚ weil die Accommodation ge:
ſchwaͤcht und die lihtbrechenden Medien verändert
werden. (©. Autersfintigteit.) Nicht felten
bildet ſich auch Grauer Star aus, und im Um:
kreife der Hornhaut dig & ein gelblicher Ring
verfetteter Bellen (Oreifenbogen, arcus senilis).
Bon ben Kreislaufsorganen leiden namentlich das
Herz und die Schlagadern. Die innere Austleis
dung des Herzens und ber Klappenapparat verfet:
tet und wird ftarr. Der Puls ift nicht mehr fo
häufig wie im Mannesalter und härter. Die Ar
terien werben durd bie Berfettung brüdig unb
zerreißen leichter, namentlih an ben bur
websſchwund dafür geeigne gemorbenen tellen
(im Gehirn) und unter I tnifien, welche bei
jungen Leuten feine ar ben (3. 8. beim Gr:
breden, bei ich? tarlem Preflen während ber Kot:
entleerung). Auch nehmen bie Arterien einen mehr
gewunbenen ala geitredten Verlauf an, was na⸗
mentlich an den freier liegenden Arterien, wie. DB.
Greifen — Greiz
tbar iſt. Die Bluts
———— ek * und
or. n
er gelegenen Sie en, wie den 3*
, varices). Gine allgemeine
En dieſer äßveränderungen find meilt Bluts
Kodungen und eichte Gerinnung des Blutes in den
Gefaͤßen e wieder Waſſerſuchten, Geſchwuͤre,
Brand Kan Land) nad) ſich ziehen. Die Lun en
etrophieren, das Lun engeiebe wird ſchlaff,
Bronchien erweitern fi, und e3 treten jomit de
mung3beichwerben ein, bie namentlich bei Katarrh
find. Lungenfatarrhe und Zungenentzüns
dm find aus biefem Grunde im Alter haͤu ber | il
ugenD, bie Katarrhe — e
—*2 ngen ſcheinbar nicht ſehr ſchwer, | al
* viel Diel gelähı rli ie Verdauun verminbert
(gang if träge, bie Leber ſchwind
on ie Gollentekreion wird geringer, aber haͤu
lsmmt e3 zur Bildung von Gallen einen: dagegen
serihwinben die Hämorrhoiden aus Blutarmut.
—— —* en hört gone 3 die Harnab⸗
entlich geſtoͤrt i
Bei der Frau beginnt mit dem Eintritt des Als
ter: die Menftruation unzegelmäbig zu werben
m endlich ganz aufzuhdren, eine Ummwandlu
&ı häufig mit großen — 35 — Ye 1älıe i
BNlimalteriſche Dem ſchließen
na Atrophie der Gierftöde und ähnliche Veraͤnde⸗
nagen der Gebärmutter an. Der
od via in ein hohes Alter fru F Rede 0b»
wohl in ber Hegel auch bei ihm die Geichlehtäthäs
tialeit abnimmt, die eigum jur Ausübung ders
jeiben erliſcht und bei le —— Unterhaltung der
Ertritt des 8. beihleuni t
md. Di Bor — — ai, 6 E,, mob)
im Darniale ——e — —
Blug gefellen een dam geh
ie — * wer⸗
——
—
(aud bie der "Bunge) unſi "Sie Knochen br
den im Greifenalter | leiter nis in —2*
— A F ein — des Daniederliegens der
————
allen der Haare zu en
dies nicht immer eintritt ud na oft bei jus
wbividuen zeigt, ar daß es daß Grei⸗
e von Grölihtein).
Das a8 Seit chwindet im Öreifenalter, die Haut wird
weit und Frauen fhwinben bie
Bruſte. (©. Iteraihwäde.)
Der G. vermag ber Dann viel weniger Anſtren⸗
zu ertragen ; es tritt im gefuns
und en Bu ſtande vi elle ter Erſchoͤpfung
ein. Dlutverlufe find bei ihm gefährlich, weil en
fuel enug erjegt werben; Hunger äußert
raſcher weil der Körper fein ober nur
es Ausbi Grit befist. Die Krankheiten
ters verlaufen deshalb im allgemei⸗
nen Diet jgieihenber He langfamer, unb Gemütd«
en viel beftiger ein, weraud fs eilt
* — alte rate oft nach dem Tode
zafch binfiehen unb een Boat, ala
(ter er e Im ſuchen rnſien⸗
oplerien), Krebs, geis
Krankheiten, wie
(hier 0 info
—E un
„Scharlach, Boden, Typhus,
len Alter nur bö MN — a ie⸗
Gonverlations« Sexiton. 13. Aufl. VIII.
* eden Orten, wo ©. auftritt, find gewöhnlich
wies | 50
als | Reiche ein. Es — —528 fi
e
837
ber der ©. hat im allgemeinen einen mildern Cha⸗
ralter. fiber die geeignetfte Lebensweiſe bes Brei:
fenalters |. Diät.
Ritteratur. Durand⸗Fardel, «Handbuch ber
Krankheiten bed Greiner beutic von Ull⸗
mann, Würzb. 1858); Geift, «Klinik der Greifen:
trankheiten» (Srlangen 185760).
teifen, ein Eörniges graues Geftein (daher
ber alte bergmännifche Name), beftehenb aus beil:
grauem Quarz und grauem, gelblihem, auch öls
rünem Glimmer, welder m it ehmaß Lithion ent:
* nie groben Quarz drner walten durchweg be:
lich über bie Glimmerblätter vor. Gewöhn⸗
6 Te a ber ©. mit Granit im Zuſammenhang,
elbfpatfreie Modifikation er wohl be:
—* werden kann. Feldſpat und Zinnſtein bil⸗
den acceſſoriſche Gemengteile darin. An den ver⸗
innerzlogerftätten unmittelbar mit ihm pft,
—* zu Binnwalb im ebirge, in der Nähe von
er in Sadjfen, von Schla genwalb i in in Böhmen,
in oral auf der oftind. Binninfel Ban
©reifen Bra | Gerontoron.
Gret enbranb, Brand d (mebip.).
Greifen nter Cerous.
fIteräring,
Greiskrant, f. unter Erigeron.
Greidler, in Öfterreich Fopiel wie Biltualien«
ann kann | händler.
Greitufchte ober Kleiner griebriäßgra,
ben, f. unter Sriedbrihsgraben.
reis, 5 Haupt: und Henjeh des
tums Neuß &.2., liegt zu Mer zeiten ber
eier, 261 ın über dem ————
. RHeumart und ——— chliß der Saͤch⸗
ben | filcen Staatsbahnen, der oberiten Landes:
örden (in dem auf nen ringaum freiftebenden
Felslegel erbauten, inmitten ber Stadt befindlichen
alten obern Schloffe mit altem Wartturm), ſowie
eines Landgerichts, eines Amtögerichts, eined Land⸗
ratamtes, eines Steueramteß, einer Reichsbank⸗
—— und einer Handelatammer zählt
(1880) 15061 €, (bavon 166 Katholilen und 20 Ju:
den). Bon Gebäuben verbienen Erwähnung da3
alte und das neue Zyueß legteres Refidenz des
‚ das fürftl. Sommerpalais im a das
1841 erbaute got. Rathaus mit Anbau von 1883
bis 1884, die Stadtkirche mit fhönem Turm und
herslicher, neuer Orgel 8 1874 vollendete Große
, bas 1884 vollendete Grobe
e, das 1884 voll
ar, der fü aritall unb in der
Nabe ber Stadt das Jagdſchloß ‚Waldhaus
und das fürftl, neue Mau — . dat ein ftäbtis
ſches Gymnaſium mit Realab 0, erher Drbds
nung, eine ftäbtifche höhere Soöterjänle, en rſtl.
Schullehrerſeminar, eine Burgerſchuͤle, eine kauf:
männijde Sortbilbungsfcule und eine Fortbils
bun ule r Sand wert er eine Fi bere Web»
ſchu äh⸗ und Stridfchuf
Krantenhaus, Waifenhaus Deitungehauß und an:
dere Wohl ätigf teitsanftalten. Der furſtl. Bart
mit feinem ale. von ber Elſter du han und
von bewaldeten ergen einge) eng, Ha ber
(arten von ganz Mitte —28
ſtrie G.s iſt ga 2 beb bedeutend. In ber 3 ae an
brande nimmt p Stelle im Deutichen
bier 7000 medaniiche
in Gang, melde Tibets,
eine
und über 2000 Handſtũh
Grell —
kr namen —— Faire ——e—
bereien, — Appretura
Steeihgarn fpinnerei, Bolllämmerei, Gehen, | 2
und Ciga — Bier⸗
en, eine Reffeliämmiebe und
chinenbau⸗
dh ia win eßerei unb drei Schneidemuhlen. gebildet
loß G. 1225, * Stadt 1359
eher, «Rogtländifche Wars
‚Blauen 168 1881). — Dos Zr;
Rentum 33 — —* ft und
o un
Tieren, gi en Kam als S
Organ ee sie von Belter, beflen
Singntapemie & er aud feit 1832 als Bizedirigent
und nad) Aungen end Zobeo von 1851 bis 1876
als * —— Si ein gelebeter
zetiler 3 vi nel rer
pad —*
rien und
Berker cn Sehe, er 1 5 ——A—
namentlt ni
e ohne Beoleitum meine —— er
* — ** —* —E— * Fight | m
8 und fu ng in ber
Muh ift fein Frege von Der
reminle (neulat.), das Tuch, womit ber
u: des meſſeleſenden Biſchof⸗ bebedt iſt, waͤh⸗
er
„K
II —— 8 and tun
foviel mie H ammer
Vin de d.), ein ftarler buntel:
zoter, dider — lonwein.
©renäbe, eine der Kleinen Antillen in Weſt⸗
—— auf,
inbien ‚ zum, brit. nt abe er
ober der Wi n , 1881,
mit den Grenadinen) auf 480 ak 42408
worunter etwa ein Beike, Die Anfel
wurde 1498 von C entbedt unb 1650 von
Martinique auß du jen bevöltert, bie
nach und nad bie er, bie Raraiben
pi lid) verbrängten. si erobenteilß —
t. —— in der Mitte 1
enthält aber
auch d chſt fruchtbare
Etwa fünf Achtel bes Bodens befinden ſich pr a
tur, und man erzeugt Yuder, ‚Ralao, Baum:
wolle, auch etwas Kaffee, Tabat und Indigo. Die
Ausfuhr beli —W 194000, die Einfuhr
auf 12 182000 fd. tliche Cinnahme auf
usgabe auf. 89000 Bf. St. Vie
* —* 1762 von den Eng —8 erobert, die
im Lörieben ı von 1768 behielten, Hauptitabt
ntergouverneurd {ft St Beorge| dr
mit 238 Pe cd Hafen (einem der beften
Beftindiend) und dent Fort St.George.
ie ei n — und 1 Bincent liegenden, eben:
falls den gehörenden Grenadinen
oder Grena len Rad meiſt unbewohnte, nie
drige und wafierlofe ahlanke, erzeugen aber
etwas Baumwolle und
Greuade-fur-®arsune, Stadt im franz. Des
are: Dber:Garonne, 25 km im NRW. von Tous
e,
in 119m Höhe, am rechten Ufer der Save und | den 1
nabe den linfen der Saronne, zählt (1876) 2
als Gemeinde 3973 E. wel ndel mit Getreide
Tuch Fu und Jabritationvon Hütten, viehl
und Stärle treiben. e 1291 erbaute Stadt at
den Euyus des 18. ne: vdllig rein bewahrt.
ſchone Stirche hat ein Schiff aus bem 14. Jahrh.
Grenier
e waren u die zum Wer:
nbgranaten —* der In⸗
—8— —5 anfangs Oranatiere genannt.
wi ed. Oberſt e gelhne nete pie bei be ber
ee ——— oe von
—— aus.
urden wen fpäter bei —— me einge e
erlefene Leu Der er anaten be:
immt, ae 18. Abb, dee Gera von
otllene Cure zog m
tige Mannfcaft in befondere RL
ab | posn zufammen; jedes — erhielt eine
ompagıie. Sie bildeten eine Art Kerntruppe der
fanterie und wurben nachher in ben beutfchen
erh Ba —— rewi ert, anfangs nur im
der franz. Armee be:
* * —38*— ſeine
ompagnie bis 1868 bei. NRußland
— ein beſonderes Grenadierkorps. In Breuben
wurden die nach der Reduktion von 1807 noch ge:
bliebenen ſechs Grenadierbataillone 1814 zu den
beiden, dem Gardekorps einverleibten Regimen-
tern Kaif aifer Di Dr De und Kaiſer Fram formiert
aub benen bei der Ne —** — 1869 noch we
Gardegren —— — gebiſdet Tauchen.
Außerdem erhielten bie 1 12 en fanderieregi⸗
menter bie Benennun fpäter 38
nwei ſaͤchſ ae chem be 1 zroei bad,
und zw eng Regimenter
Grenadilien (Ötenabinen) alande bei
Grenada (f.d.).
Greundiäholg oder Granadillhol
—— ein — * erg tes,
dem ließ, aber rotbraunes
% 1: kam aus > dien von Anthyliis cretica.
renadine g, auch eine
damaſtartig —* wand.
Grenadinen (Gre nab il (en), Felseilande bei
Grenada (ſ. d.).
e (Grainaille
3. B. Vogelbunft; in der nen
hl: grenait ieren (gralma Dieren), Metall tör
nen, granulieren (f. d ya arten,
Dreuelieren rien, fen.) eeber 75 ig
renelle, ehemal | Bari
ein Teil vom 16. Arrondi ——n— Haupktedt.
Das Held von *
des Blachfeld zwiſchen dem alten Dorf und *
Seine, diente In als Stelle für bie Bollftredun
militärifcher F onen. es mit —X
ern bebaut und in einen En ! umathchien.
abe dabei Kent die Straße som N aus
NA ), Ueine Abenden
——— —— Gemeßel bekannt,
—5 — die polit. Pa 5 zu
Sn nen 2 de t —X
—*8* Arteſiſchen Brunnens, der * *
worden iſt. Anfang 1834 begann der Ingenieu
Mulot die Arbeit und 1841 gem | das Wafler fo
reichlich r, da es eine 9 2. Überi@werumng
verurſachte. an
Kreideſchicht, worauf Paris * * Pe nad:
bohren m üffen. Der iefert ale: tun⸗
Be ———
reuler ( Edonard), franz. er,
Baume-led:Dames im Sen — ward Ges
fandtfchaftsfetretär und bmete ſu ber
riichen Arbeiten, | bie ei eine günftige 55*
Ea find: «Petits po&mess (1
——e— (1861), «Amijeiss liase) S6meis»
Grenoble — Grenville
3. —— au
onbomme» (1879
A—
te Chan 5 uding
der | (worunter das SHlof
en ven ee Fuchs» von —— *
—— — Zeichnungen).
alter | und die Gi enbahnen na
bery
ts — Kaſe von Saſſ
gen.
a ne rom. Zud
a [Inf
t | des
Is it
une Anime) u |
sah —*
todulte, unterhält
auch Strohhutf Sen, Gem Hanfbereitungsanftalten,
(14 immensen Gementfabriten, 4 Eiſengieße⸗
teien und Schmieden u. 2 Die | fibare Iſere
Lyon, Gent und Ehams
unt en einen be utenden Ha ee it den
Liqueuren ber Grande Chartreuſ Hr Eifen,
e und eigenen ER
— ine stadt ber Allobroger, Ro;
ielt von den Römern img. 288
neue Mauern und wurde von Kaifer Gratian 379
unter deus Namen Gratianopolis utend erwei⸗
Der Unterbau der Ringmauern von Diocles
tian und on il it noch deutlich vorhanden.
yon u an Bilhofafig, kam es im, "oa rb. an
Burgunder, 534 an Die Franken, fpäter an die
Goafen des Dauphine, weldye die weltliche Ge:
richtsbarleit lange mit dem 3 Bischof teilten, und
wig XI. errichtete dafeloft
ment. ©. war bie erfte bedeutende
e im März 1815 Napoleon die Thore
e aber 9. Sul 1815 8 nad br dreitägiger
an ‚bie Öfterreicher lapitul
rn bedeutenbiten en T. Adels;
hon unter Heinrich I. in der
m anfäifl blieb aber mehrere
Duntelheit des Tandfunfers
u ce pr una die Helrat Ri oe (pc 8.8, Fr
ge
lamensemitgliebe Ehe —
1 nn mit ter, 2 —
eh ie ichtigteit &
Die Die Richard G.s erbte nämlıd
Tode ihres Bruberd Riharb Temple,
Biscount Cobham, 1749 feine Titel unb Güter
N ee
au r emple erhoben, Sie ſtar
1169. — 3 Ihr ültefter Sohn, Richard G., Graf
5. war 1757 Großſie perbemabrer und ed:
nete fi in ben pol Kamp Yen jener Zeit ei 8
der nd ner Chathams aus,
der eine Gämeher 9 ebeiratet te
Bon einigen wird nn die —— der
N: — Er ſtarb ae
Ind e G., Bruder bes lehtgenannten
Se oraß LIT, geb. 14, Di 12 erhielt *
id zu Ca e und trat
Erfolg lach walter af
im Witer von 35%. mit
tan. | Nach einer gusacıe neten an ment hen Lau
ba egi
ſtets ergeben
nebſt eigte, 3 er = 1144 I 3 Admiralitätsamt, wurde
£ | ner Berwaltung das Se über das Berf
1747 Lord des Sqc und 1762 nach verfchiebe:
fen erfter Lord ber Abmiralität. Nach
, nen
nbeibeiaung Georgdꝰ — er im April
ei
diei St it ji ap A une
ee Stellung wur —5 nlich un
—— Gin der Urheber d
— — die den ‚ofen ne der nord,
amerit. Ro — herp Auch lam en ei eis
a
Wahlen (Grenville act) zu Stande. Im:
Pia: je amerit. Händel trat er 1765 fein Amt an
a one anche con:
er «Consid -
—A— ofE
land etc.» (Lond. 1766).
er 18. Rov. 1770. , Bol Emiit, «Th N The Gren-
ville papers» (4 Bde., Lon
——
340
Fi omas G., zweiter Sohn bes vorigen, geb.
3. 1755, trat nad) vollendeten Studien für
bie Stadt Budingham, wo bie on von feiner
Bamilie abbing, ind Parlament, mußte aber 1784
fen Sig au geben, weil ‚feinen Dermanbten bie
enge Verbindung mißfiel, in ber er mit For und
den Whigs fand, bie ihn 1782 nad Paris janbdten,
um mit ranklin und ergennes zu unterhandeln.
Grit 1790 gelang e8 ihm, feine Wahl in Abingbon
burchauieben, worauf er, mit feiner Familie w
ejöhnt, 1794 von neuem für Budingham ins
Bar ament trat. Seit 1798 Mitglied des 1 Se
men Rats, erhielt er den Auftrag, den Dre
zu einer neuen Berbindung gegen bie fr
blik zu bewegen Cr fcifte th zu — 33
im Iitengen inter 1799 ein, litt aber bei Neumwert
Schiffbruch und konnte nur mit Mühe fein Leben
und feine Depeſchen retten. Durch dieſe abge
zung war ibm ieyes, der bie Abgelanbte
n zuootgelommen, 1] 2 feine Sendung durch»
aus keinen ‚orte Ig hatte. In dem 1806 von feingm
Bruder ebilbeten 9 inch Dar er erſt Präfident
bes ind, *8 dann erfter Lord der Abmiralität,
308 fi aber 1807 mit jenem zurüd, ba er ebenfalls
ie Emancipation ber tholten unterftüßte,
3. 1818 legte er feinen Barlamentäfip nieber und
widmete den Reft ſeines langen Leben? einen Büs
dern unb ber Bohn vet. Gr ftarb 17. Dez.
nachdem er feine koſt late, aus 2020 Bänden
beiteßenbe ae an ber er 70 Jahre geſam⸗
me, bem Briti ic en — 5 — verma t 8
William Wyndham, Lord G., ber dritte
Sohn George G.s, geb. 25. Dit. 1769, ftubierte,
u Eton und Qrford tüchtig vorbereitet, in London
ie Rechte. Nachdem er 1782 ind Unterhauß ge
treten, gins er mi ‚ehem älteften Bruder
Po ganlen nad been Dos Marauiß ı von aan:
der um b Lord Lieutenant
gen San Bevor hen, F aa be 7 ee Fr
. on ein Jahr darau a m
it dus Amt des Generalzahlmeiiterö ber Armee.
eine gründliche Kenntnis ber orlomentöueriafs
jung veranlaßte 1789 feine Wahl zum Sprecher
des Unterhauſes. Im folgenden Jahre warb er
zum Staatsfelretär des Innern mit ber Peers⸗
würde ernannt und übernahm 1791 das Pini
— eigen, In nei her —2—
n aß gegen die e Revolu⸗
e Tegte. ad) der Hinrichtung Sub-
tu
mins 08 KvL. on gab er dem ranz. Gefanbten, — —
von Muhr — den Befehl zur Abreiſe.
Der Au 8 und d unverfö nl
8 Bed Arion gegen Frankrei
aft mehr das Werl G.s als —
ft 2001 mit Bitt aus dem Mi,
Re en Gemäbtaten Yo den Whigs und wurde
durch Fox bewogen, an bem berühmten Noalitions:
minifierium von 1 tei
Spipe er fogar trat. Bid, 08 ac dor’ Tobe war
n Glementen
indes in dieſem, aus fo ver ber
—— — esten ntseid) Unein z Sie Unterhanb»
ungen mi neinigleit ausgebrochen.
Da überbies zn mit Pr Rah —— 16 | mu
ür die dem Köni widerwärtige fa
eſteides und die Emancipation ber Kat ol en .
Härte, fo erfolgte 1807 de Auflöfung ber ganzen
Verwaltung. Seitdem beichräntte eine Teils
nahme am öffentlichen Qeben auf bie irkſamleit
ode näherte er ſich mit ben jeiner
an befien | zei
Grenzbezirk — Grenze
im a echanı ftarb 12. Jan. 1884 kinderlos
auf feinem —ãe— Dosen one Bude. ©. zeich⸗
nete re aud durch feine ” nelehrten Kenntnifle aus,
She 800 veranftaltete er zu Orford auf feine
einer Brüder Koften eine mit Anmerlungen
ver ebene Ausgabe bed Homer, ber in feinen legten
Jahren eine Ausgabe des Horaz 7a die aber
mi t in den Buchhandel gelommen ift. Im J. 1804
er die Briefe bed Grafen Ehatham an feinen
teffen Thomas Bitt berauß: 0 au feferte er in ſei⸗
nen « Nugae metricae» (1806) Überfeßungen alts
L., ttal. und griech. Gedichte,
Örenzb —— nt bie "en be Zollgeſeß⸗
— innerhalb der Zollgrenze oder
—5 egenen Raum, be * reite nach der
rtlichkeit beftimmt wird, und der von bem übrigen
een) burch die befonders bezeichnete Binnens
nie (f. b.) getrennt auch da, oo Stra Gtra
e dienen, d
einem erbebli Berte Binnen
(inie überfchreiten, durch Tafeln mit ber Inf
«Grenzbe N »(Örenzta ejein) ten gema kenntlich —— —
alb G. unter
tereſſe ben —— in ——
fungen hin Kontrollen und rankungen.
Insbeſ onbere kann in Anfehung ' olcher Waren, bei
weichen es nad ben en Berbältnifien zur
Sicherung gegen Heimiche infubr ober Ausfuhr
notwendig. erheint, von ben oberiten Landesftnange
bebörben eine Transports ober A jean ro
tontrolle in ber W m Bei angeorbnet werben jes
ber, wel diefer Art im G. trandpors
tiert, ſich bush em eine amtliche Beſcheinigung (Trans⸗
portausweiß Legitimationsſchein) ken au
weifen bat, das er zum Transport ber fragl
Maren in einer gewillen Friſt unb auf ben vorges
ſchriebenen Wegen be —5— iſt. Hauſierg
welchen auch das Halten von Wanberlagern ges
hört, bürfen im ®. Ar mit befonderer Erlaubnis
Ich her ben ben zum Smede be2 bes — anuorbd⸗
en Nach
nb ch d a ra und ber ftebenbe
Sehnde eng Im ®. ber Amt 3b Ref
ber
— hat, bemerkt und —— der ans
genen Waren
—— enthalten Va muß. Bol Bereinszo
vom 1. Yuli 1869 ss, 16 —— ins
t | Dotomit (. d — —— ng —
führt unter anberm * tlich Myophoeia
ei * ee Doc mb ar den
aß, am in Ben
um Sa argbure, in Zhfzingen, a am bt Sarzrande,
au im fa Den en entw
(Grüne u € sncbe, Alte,
Aget deutet unägft e a einer
—X Sr, Sam Dn Sant ® —*
an welchen die mehrerer
ſammenſtoßen. Da nun —— Wunkte mi
Grenze | 341
Linie bilden, fo wird ber Ausbrud mathematifch | Alle Gegenftände, welche Naturgrenzen bild
son ber ——— der Koͤrper gebraucht D daben v0 a bie bermutung für Fr Ga fr fie, ben
Sinne aber zumeift von der Linie, in weliher djecenten auf beiden Teilen emeinf aftli ⸗
e Gru mmenſt bien wobei zu bemerken if daß One ee
beuti Wort —— 1 welches feit dem 14. em ya | — — den Einfügen Grenzzeichen zu:
bie gleichbebeutenden Ausbrüde
beängt bat, ſtammt aus dem Eee und ift | hand an ber Erkennbarkeit ihres Grenzcharakiers
in ben an Nam. Gebiet ie enden Ländern bus) «Ablöpfen», «Schnebelns, «Anlafcdhen», «An:
lands, und zwar am frühelten in Wefts | lachtern» nach geholfen hat. Und felbft bei ber
gecuben, alfo 42*. Bei, Fe ‚ aufgelommen. —* von —2 — die doch die Dauptart
ie tulmer Handfeſte hat on «grenis, Een er der fün tlichen Grenzzeichen ausmachen, ilt ed, wo
was das ſelbe ift ich ui oln. Wort granica (f es auch ein Geſeß ausdrũclich BE IR Ge⸗
a), nn biefe ae ange h ab von — der Erkennbarkeit des ðGrenzcharatters ſpe⸗
. Lrana. gell nachzuhelfen, indem man das « Geheinmis»,
—*8 ET —8 —* war bie «8 re » «Gier», «Steineier» (ovula, testes)
—— — ch im deutf den Privat: | unter den Stein legt. Solche Beigaben beitehen
vita erhalten, beſonders lömart | aus Glasſcherben, Kieſeln, auffallend teinen, be:
e während ber Raatsredi iche Bes | fonder3 in ber Gegend feltenen Steinen, 'Biegel:
3 rt al3 eined Grenzlandes ſchon im | jtüden, Kohlen, Cierihalen, Haaren (und zwar
chen Mittelalter allmählich verloren ging und | immer mindeften® brei von jeber Gattung, über:
ichtlih in den Namen einzelner deutiher | haupt ſolchen Gegenftänben, bie minber er Ben
ortlebt, Die Linie, in welder Nachbar: | wefung aus efeht Anb und deren Anblid die abſicht
el berühren, braucht übrigens nicht liche Sebung es betreffenden Steins ſofort kundgi
ide zu fein, welde die Trennung her: | Ein fernerer Un ied der ©., welchen ber des
an (ih nur eine ge are , unlörperliche, | öffentlihen und des Privatrechts bedingt, ift ber
nie. Bu einer oͤrperlichen wird Die öffentlihen und Brivatgrenzen.
ß ein von men te zum | Derjelbe iſt nicht zu verwechſeln mit dem Gegen:
denber erorfden mit eine | faße der legtern und der Staatögrenzen. Zu den
en, mit ber gehn ten | öffentlihen ©. gehören neben den Staatsgrenzen
* ——A— —5 — aß Jauch bie 1 mouingial: Bezirks⸗, Departements⸗,
Grenzlini rund⸗Krei 3 und Kantons⸗ owi⸗ die Kommunalgrenzen,
per rer oraus fich ergibt, u. iefer kurz bie Scheidelinien der innern Staatseinteilung,
— die ©. ee Das war der Fall | b 2 bie Umgrenzungen ber Gebietöteile, wie die
ver: = werben, namentlih wenn_bie tenfchon:
Pu
—
Mi
Bar
len
Ki
wi Kg ann 5 Suf, wel 82 dem ältern | bes Ge amtgebietd Be a “ gichen
n ben Adern verſchiedener Eigens | Während aber einerſeits bie oͤffentlichen nur
iiımer chen tb bleiben mu en i eine Unterabteilun der Staatögrenzen bilden,
Der Dirt, fei es körperlich rei t ihr Begriff andererfeits über er Staatd:
$
a:
—2 haß bie Grenz: | territorialität hinaus, indem die ©. eines Bundes:
ſcheide, naf eidung. & bedarf zu feiner gebiet öffentliche, aber nicht Staatsgrenzen find,
den Bi —28 erkennbarer Zeichen; ba3 | oder doch nicht notwendig mit ber Summe der
unter auberm bie Grenz⸗,, Mark⸗, Munds, otnatögtengen be ber ** gelftanten ufammen:
Schied⸗ Rainfteine (lapides üinales, terminales). allen. Bei des aud jur Mn
Dan nimmt an de Grafen weien folcher Steine | des alten is ri —— — war, zur Zeit
immer nur Gine abe Sin binziebt; frumme | des Deutichen Bundes (1815 — 66) vorwiegend
Geenzlinien find ern bie Ks nicht ganz | den Charakter, eines Staatenbundes befaß und im
. er ‚ ein Ausnahmefall, den | neubeutichen Reiche _fih zu einem Bundesſtaate
Ratur bed Bobend, die von Natur gebotene mit monarchiſcher Spige umgeitaltet bat, war
r urlunbliher Bes | niemald die einfache Identitaͤt des Reichs⸗ und
een Bi ide o
Die Sadver ältnıs führt | Bundesgebiet? mit der Summe der Einzelſtaats⸗
von je auf ber Tan Ihen en vor nden, d. b. mit dem teiönifchen Aus:
Sten jen m ie = Raturasenien ird bie | druck: das Deutf e Reich ift nie ein territorium
—— — clausum (geſchloſſenes Staatsgebiet), geweſen.
jenen | mit a A ner nder Zu Das deutihe Reichsgebiet war ſtets ein offenes,
— dem andern mit yon ens | deflen Wi amteit keineswegs mit dem Umfange
wie Steine, Blan. ber einjelnen Zerritorialgrenzen abſchloß. Dagegen
8 Heden, | waren die deutſchen Einzelitaaten immer und find
.w., angebeutet, jo ift eine font fiche fämtlich territoria clauss, dur Staatevertrüge
ee eöloflene © Gebiete. Auch bei
f ume, | ber nordameril. Union, weiche außer den Einzel:
e, Bäche, Seen, Teiche | ftaaten noch eine ganze Zahl des Stantäcaratters
t Ein von Raturgvenzen | entbehrenber Territorien enthält (während bas
Grunbftüd bieß bei den Römern meubeutiche Neich nur eins: das Reichsland Elſaß⸗
‚im ſaß Ya iimitatus (bei Enden, das neuerdings dem Staatöcdaratter
t », «verfteinte &.»), ſich —2 get ebenfo menig bie bentität des
—ã ber Summe ber Einzelitants:
9° Sine a en ei Kige aber er jehr ittene Rolle im
fen pielen aturgrenzen.
—5 Wa ſtik, ven Rheingelüften bes
342 Grenzen der Hoͤrbarkeit
bie inber an ber
Franzofentums —— — hat en ER es Kan dh,
— auf bes Üfentide Grenzen ber Dörbarkeit oder ber Touwahr⸗
auögeiprochen. tive und a wei, eine nad) ber abfteigenben
—— — nn RE mad Ver Lonhäher 4U nal ben
Die Grenzen der —E bat mar mei
wer — eben des inc an diene
d. b. der das Fahrwaſſer ftets En palm ftärtfte —
Halle Stromitridh dee ala uf, m war.
Beifall bat in von fen
National, prenuen sel m man als
pttriterſum ber —X die ©: =
— t man beuticherfeitd vielfach mit einem Holghämmerchen an, fo gerät
Bödh —— oe, Yorke = zu ins Zönen mit Transverſalſchwingungen.
und ee Berl. 1869) bie —8 wobei je zwei Schwingungdinoten entftehen, welche
renze ald die wahr! te Naturgrenze 344 ande bes Kotabee von jedem Ende des
!lein vom Stanbpuntte ber Staat&prarid Ra mzer ber Stab, beito höher
dieſe Lehre immer in den Bereich der Wünfi He us —— — ton, Ka die Far
‘9 Si noen: fie madt auf feinerlei —XX durchmeſſer, dem Quadrat
Geltung Anſpruch. Nicht minder hat ber in ber ee eilig telben umgetehrt ortional if. Mit
Bolitit häufig vorlommende Begrifi ber ftrates | Hi konnte —— is ginge
ifhen Grenze nur eine relative N Bee | nl Ey ne —— feiner Stäbe berechnen
A len folchen Derhent le ‚bie [A die Berti , [einem Stab bie Länge von
dioung des — hungen und ee mm Ton c, mit 4096 s0ss Schwingungen
Sentungen ber‘ Sehen dein ern een (Hin: m Gerpängen Im Sehnde elle
und bie Linien bes Waſſerlaufs wobei a, zu 426,66 pumgen für bie ide
Inlofern fie ben biesiehtigen —X zu Grunde liegt. Die Röntgfden ibe find je am
bed Teinblic ihen em Racıbard erfhmeien. ve
Sehebungen ber ind immer ber Berteis
digung günkig, ai im len wie bie
fi —— ben Kamm ber Gubeten ent«
ia) für Breuben und Öfterreih. Gbenjo Ei
ite ne 6 ine ine que ieategif H ed
Fr höhen die Wie an ifmen beige
feiten Bollwerte, get eine geeignete
bafis und —8 —— o pin fees as
Yen —8 ber und
Br, @.; Tiere dem
Auge von fi —5 Jane Spar
Duiß, gel, Be, eſte gen, :
jendften n Sn
dit omnıen Bene vor, baß bie
zur Planung von Militärtolonien —
[0 zur Militärgrenze erweitert wird. Eine
ß ;e waren ſchon bie agri decumates ber altröm.
Der vöm. Rafeeli unb Ei que, Seierung Year
Kom. Ralferei 18 zur Regierun
L —* Donau unb Bann
1] t., ‚
Bi Ka, —— Einen im Sin bp
ir —— iicen
Aürtenteiegen
u des 18. =
Dante Eines Be find un Nenn
* auithärijchen Anfiedelungen ber Beinten, FH
uplanb und Feten kb
das en Volend als europ. a —* wahı
Sanalıer der biatii ilitärbeoölt r vn
weni; , a . Aber
Romen «Ukraine» (Ü Y
Begri beb — in bie
—2 ee Sie unb
ot.
ben beiden Knotenlinien mit ‚eine ſchmalen Nut vers
ſehen und ruhen entweder mi it lepteen auf fonnesgies
tenden Kautſchutrohren (mie in in uprftebenber
ober, was beionders bei ben drei —
ie | der dat , fe bängen (mie in ig. 2) am Oihnüren.
Der je Stab ertönt mit c, , b. 5.
1096 Gähmingungen in ber —
£
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de
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Grenzfaͤlſchung — Gresley
Grenze mit 14—24, für 6 bie obere mit eva 40.000
br er er ee —7 — e —6
—— ‚uns
kenntlich macht, ober Fall fest. Ge:
Me nd Rss, ae | Il
nie, neben welchem t Bis 8000
Part extannt werben — L Brenze:
vor.
. Bourtanger! ®
e.
“ ade ober,
et ung aufs neue
2, Im N erbeben, ift
Eigentümer eines hy den Grunds
nicht bloß
Rade, fonbern auch ber Nupnieher, fandgläubiger
Sadıer derielben Es Ringantrng
tellung d
Fa ter vi —5— e te lung er Zelung : *
un and —— —— — den mu Der ‚gen, —*
die Piiht, Daneben zu perfönlichen Leiſtungen, z. B.
ya Gries von Derwenbungen u verurteilen.
Srenz⸗Sigeth, |. S
rere Zeil
ze nennt KA ben Waren verkehr,
njoweit er ſih innerhalb bes Grempbeniei —8
kleinen venzuerfe r Eder ——
kehrh, fofern er nur ber
zfniffe ber Grenbens ont
— nennt man die
Ba m uniformierten und bewaffneten
zum Zwed ber Aufficht über ben Waren,
eingang un Aus ans nes der Bollgrenze und
* ae ůſche —33— (Po opranitschnnie | 5
dem, Der:
richt — en Am en Au
put ee gehörige? Storps, we
bie Weßtgrenge des — * ewadhen und ben
verhindern fol, Die Orenzwädter
ober Straf hnile find teil beritten , teil3 unbes
rittem; fe werben aus Interoffizieren bed Heer3 er:
AAnzt und laͤngs ber Ohren e in Heine Poſten vers
teikt, a 16 Bri ., beren jede aus einer
4 e t. Die Boften der G.
—* d dafür So tra daß lei
im un r en, eine
7 Waren in. bas vo n ber fog.
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Gren ebiet ⸗
gen. Die Errofönits —* ** I 8, namentlich
an der kitauifchen f
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r fe folde Ahmpfe Chi nen ter
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eee vor. Boni ber Feb —8* von
nr eben Hogaben it
—8* 8 ——A franz. De⸗
if flement ar ne, 13 km
im ev von on Bnlenfole, am zechten IN u a2 des gur Bi
Durance den Berbon,
wenngleich weniger erregend, find
lem. Schon bie Römer nußten Diet
ti eins ein großes en Douken um erbaut; wo bie Waren
zum aben, und Inbalieren
nupt —5 Großartige F eines Schloſſes
der Tempelritter liegen auf einem Hügel.
Greſham (Sir Thomas), der er der Ions
doner Börfe, rn u London 1519, war der zweite
=: n bes Sir Richard ie neh —*8 neten
chaͤftsmannes. Er erhi ridge eine
—* chaftli —— — — hierauf bei ſei⸗
ruder die Kaufmannſchaft und erwarb fi
al dur ante fiende Unternehmungen ein gro
Vermögen. Wie fein Bater unter ber Regierung
einzi sun ‚ fo leiftete er ben Königinnen
nb Cliſabeih ationen die wich⸗
— — a aa ae
u e au rau, und die
leihen b er Krone wurden fortan im Sande voll:
zogen. Die Königin Elifabeth erhob gm 1559
zum Nitter. Als ein Denkmal feines Reichtums
und Edelmuts gründete er 1566 | au feine often
die Börfe zu London. Bann ‚bei wel
bie Borſe zu Antwerpen wa Mufter Biene
eigentlich vollendet worben fe, ſt uns uni,
peife 23. Jan. 1570 die Königin
n das neue Gebäude und ie es Dit —
5* als die — Bir De ärien ausrufen.
u zn Raub ber
lanımen, le in gröberm
ie errichtete neue
44 ebendafelbft bie jepi Birk au we
ige e erbaut wa
bie "mit der Bibfäule ®.8 — 6. farb
21. Now. 1 In fein ufe wi
aufoioe (ins Teflament "ein ſſenſchaftliches
llegium errichtet we im 17. yo .
dern ausg ete Lehrer befa
r n
Die ng kau —8 ee G.s, das
er Beſtimmung nicht mehr en un
[eine das Roll in F Borſe.
Vrande rd man
wieber ein —— — **
—— Fran, lg
34 Greſſenich — Gretna⸗Green
———— nd 24 idten. b
ine Ei Iechnigue zu 9a — ein und aus kenne — —— Veen
biefer tenant in ben franz. Generals teln «A ma Moso» unb « ugeante,
— Ihem er ununterbrochen an eg if. Ei das Meifterfiüd « Epitre — sur ma
an 185 zum Aapitin Kr „Örgleitete e Snnvalescencen. Später trat ©. aus bem Orben
1847 ben Gereral Her wurde | au3 und ging hir wo er bald ber heoling
wurbe. Auch die Alabemie
184 Beim Bag ua —e—— ber guten Gele
bis zum 1870 in der dortigen Lanbesverwals | nahm ihn 1748 zu ihrem — auf. Bald
tung (in den Bureaux arabes) verwenbet, wobei er | barauf wandte Pr nad Amiens, gründete hier
i 1865 zum Galabronäcef und 1865 zum | 1760 bie Alabemie yerbeiratete und ion
en — Hab ad und zuleht’ale einem Landgui t nahe bei I sl
geiter des ja, Eure in Algier zur —X wurde er ee ohne a tin
baren Umgebu a en jar« | Akademie zu | feiner hronbefei jung Glad nie
ee
m ‚von 1870 u sehn Gel », dor,
a — In & Generalftabäch: exit 1810 a Brud u edlen. Bon Lubwig XVI.
weldes nr: befehl le — er in den Abelsſtand erhoben. ©. ſtarb
nahm an der Schla, t bei Seban teil und “is dann | in arlme 16. Juni 1777. Gr jchrieb auch fan
bis zum ER) Bi deu ers gefangens | vere Theaterfiüde: «Edouard» (1740), ap ehe
ſcha lernach wurde ©, des Genes | (1745), «Le mechant» (1747) u. J. w., von des
talitabeß ins een Serulen unb bort | men aber nur aß Ieptere wirklichen Wert hat.
ws Bearbeitung de3 Entwurfs zur Reorganifation Die vollfän le Ausgabe feiner Berte beforgte
a Derrmelens berangeiogen 1874 zum Chef bes | Renouard (8 Vbde., Bar. 1811). Der «Vert-Verts
Generalftabes im Kriegami, fterium ernannt und | wurde von Got ins Deutfi FM (Rarlar.
im „folaenben gabe zum Divifionsgeneral beförs | 1752). Vol. Sayrol, «Essai historique sur la vie
Bei ben —* lamentariſ eronbiunnen et les ouvrages de G.» 2 Dbe, Bar. 1845).
dee mi —ã— nifation eſehe fpielte getiug!. Grandlin
©. ald Bertri Bus —3 — np ende | Sreiho ⸗GStenoch ine, unter Steno⸗
ne —* be, die Prog
Sale ent —8
Als 1877| Eretna· Green Ber in ber ſchott. Graf
vs Gala Birken Ro — zur Res | Schaft Dumfries, en feiner nahen Lage
te ©. feine Stellung nieder. Am — ein — derer, bie hne
3.3 In. ee ©. das Kriegsminiſterium — ums dee tern ober Bormünder eme
als Nachfolger des Generals Borel und wurde bald | Ehe eingehen wollten. In Schottland nämlich eilt
danad, 27. Mai, aud zum Iebenälänglich — noch das alte lanoniſche Recht, nach wolchen jede
ein Fang Senats erwäßlt, in ah Eine zweier Kerjonen vor einem Pries
ich der linten Gentrums anfchlo) Friedensrichter, Notar oder andern unvers
semied ea Je, —5 — as bie zei. et pet, Zeugen als eine vollzogene Che anges
jondere gegen Em a Als dieſes Gefeh unter der Regierung
neun Armee! —— KT: gland aufgehoben wurbe, wens
*7* auf FL langen ab, führte bie Mars it 1768 die, wel ohne Einwilligung
feilaife bei ber Armee ald Nationalhymne ein und Ya ee eine gewifiermaßen vom Geſeh ges
erweiterte bie Befugnifie ber Civilverwaltung beitiote Verbindung [Ar wollten, nad Schoit ·
a Geha men, Dancben, — ©. an beſonders nah G. Zufällig war längere
toßem Gifer bafür ranls | Beit ber Sfriebengrichter des Orted, vor bem bie
als —* er —
Erllarungen legt wurden
— unb beſchleun migte ran Sahatspändle —— 3
— ler, Namens Paisley (und mic N cin ein
Me 28. De. "es & , wie gemöhnlid) angenommen wird), weBs
—— —8 Tinten Centrums bie Meinu entftand, ald habe berjelbe ein
leichen Chen zu fi lie
Darauf wurbe
! * en
Jeit R —
Bat:
ren, die —
car&me i lich, “ ine
geiſtreiche ——————— in biefer Weife gefchlofienen
era. Bine uch Brake Hann wi een
| En en Se
atte an dem freien Ton jener 777 unter Ah 89T Soc von
jenommen unb vertla: Gapua, 3 I. von Neapel,
ur Olrafe ala — ae ee a en lape Gmb” trauen.
Sretry — Greuze
Gettey (Andre Erneſt —— berüßmter
franz. Komponift, geb. zu Lütti 8. Febr. 1741,
— hen ner an be Air Er,
nterriht unb wurde durch ben Or:
ganiften Renelin und ben Kapellmeifter Moreau
weiter geförbert. Sobann ging er, mit einem Sti⸗
—— vom lüttiher Domlapitel verſehen, nach
Hier ſtudierte er unter ber Leitung Caſalis,
ſchrieb einige ital. Scenen und Symphonien, „ie
mon mit Beifall aufnahm, und lieferte für da
Iheater Aliberti das Intermezzo «La —
wicer, welches ebenfalls gefiel. Anfang 1767
wandte er fi ‚wo er mit Beifall bie
Dper «Isabelle et e» aufführen ließ. Sein
wshes Ziel war Paris, mo indes feine muſilaliſch⸗
deamatiſche — keit, auf die fein ganzer Chrgeiz
gerichtet war, 3 nicht recht in Fluß ommen
Dur bie en des ſchwed. Ges
ohren, Grafen gm überließ ihm endlich
Fe —— — Gele Huron» on e im
1768
fein unter € —— getan;
bleau parlant», denen fi) bis
m). 1206 | ante © Stel erung eines Ruhms noch
woran 50 auf en. & diejer Reihe find ber:
weruseben: «Les deux avares», «Z&mire et Azors,
«Laie de la maison», «La rosiöre de Salency»,
Ja bame magie», «L’amant jaloux», «Les évé-
», «Aucassin et Nicolette», «Ri-
card Ceur-de-Lion», «La caravane du Calre»,
—— nanacrdon chez Polycrate», «Raoul
A m. ’ > Be —— und
Ichenbige ach und @eift reichen, ha
Es geleiftet Nr für das Öroße und 2
zeigte feine Kraft nit aus. In ber
barum aud) nur die komiſche Dper und
3 u 32 bie semi-seria das Selb feines
Ggentlichen Wirlent. G.s Büfte wurde no
—— — im Hoyer ber Großen Oper, jeine
er Opera comique aufgeftellt.
ng des Ronjervatoriumö er it er
Inipeltorftellen, die er aber nur kurze
Leibe hr En ‚Jahre feines „neben? | we
verbrach Bumei auf Rou emitage zu
mern, Die € er Bauflic) anf ebracht
ein am murbe
ine bronjene
Außer leinen ern publizierte
onen für Ki it e und flammer.
indem er 33*
Bde.,
1800) ) vers
— ae beig. Re:
—— veranſtaltende Gela —— einer
wurbe 1888 durch Breitkopf u. Hürtel in
nnen.
‚Qucile &., geb. zu —— um
Iren.
an —— sur — musiguen (0. Aufl., 8
deutich von 1 Spapiet,
Gine mit Un
170
Ve ee re Te Baeponiin it [2
et RL, fi. Schriftfteller, geb. 14.
Breit zu
Eng 1 — , war 1809 809-218 Ober
Ein Bitteratur an ber deutſchen Haupts
—— 1elı ha am Yukıaa der
vie
Be ie, um en, bi
ey eier Rndlehe In den & hulen der Dolonk:
345
flerten Zruppen, in ben Regimentäfhulen ber
Garbe und in ben Schulen des Findelhaufes ein:
führte, und wurbe 1829 in dem Minifterium des
nnern angeftellt, deſſen Journal er gründete,
ein e ter literarifder Verſuch war eine über:
fegung «Deutichland in [einer selen
Gentebrigung» (1806), wegen deflen Palm erfchoflen
wurde. Im Sept. 1812 gründete er die Wochen:
fchrift «Der Sohn des Vaterlandes», die er biß
1838 vebigierte. Seit dem 1. an. 1825 gab er
alzdann mit Bulgarin die Beitung «Sewernaja
Ptschelä» («Die nordifche Biene») heraus. Sein
verdienſtlichſtes Werk iſt dad « Handbuch der ru
Litteratur» (4 Bde., Beteröb. 1819— 22; 8. Aufl,
1844), das nebit den Proben aus den beften ru
Brofaiften und Di en eine Rhetorik und Voetit,
fowie eine kurze Gefchichte der ruf]. Sitteratur
enthält, welche e lebterei in Ottos «Lehrbuch der ruf].
Citteraturn ( 3. 1837) überfeßt wurde. Auch ver:
öfenttichte er mehrere Lehrbücher der ruf. Sprache
Romane. Seine Reifen beichrieb er in «Reife:
73 n aus England, Seankrei und Deutſchland⸗
— 1888) und «Briefen von einer
64 na and und talien» (3 Bde.,
Petersb. 1843). feine in Petersburg gebals
tenen doriefungen er ruf). Litteratur» erjhienen
im Drud (2 Bde., Petersb. 1841), und 1843
Iien eine Beleu fung von Euftines Wert «In
ussie en 1839» & eutih von Kogebue, 2. Aufl.,
ibelb. 1844). Seine fozial:polit. Ridtung war
eit 1825 eine Tonfervativ: zrolgeliäe Im San.
1860 zog er ſich von der Leitung ber ‚ Rordilcen
Biene» zurüd, blieb aber noch immer jchriftfte
riſch un ACH Mitglied des wiſſenſchaftlichen Kos
mitee beim Unterrichtöminifterium thaͤtig und ftarb
12. (24.) Yan, 186
Greufen, Stat im mie Schwarzburg:
Sonders ulm. ‚ Unterbe ‚ Landratsamt
Sondershauſen, 24 km ee 8. von Sonders⸗
auſen, an der er Selbe in flacher, reizlofer Gegend,
tation ber Nordhaufen:Erfurter Ba n, Siß eines
—— ts, It (1880) 8296 meift. evang. G.,
ften Handel und Aderbau treiben, hat
Ei derart Malzfabrik, landwirtſchaftliche
Maſchinenfabrik unb zwei Brauereien. Bemerlen3:
wert find bie Zu
fteingräbereien, welche ein gutes
Baumaterial un
Grottenfteine zu
u.
en (Jofeph) ), öfter. Herilaler Abgeord:
neter, geb. 1817 zu Larrenz i im Oberinntbal, iſt
Seiftli er und Oymnafiallehrer in Innsbrud. d. Exit
1861 lieb des tirol. Landtags, jeit 1864 Plits
* bes bgeorbnetenhaufes, ift er einer der Wort:
menten
brer ber alen Partei im Reichsſsrat und ein
rer na Ulteramontanen Tirols.
franz. Nabierer,, geb.
aris, war Schüler von Gleyre und wid»
mei eh anfangs ber Delorationsmaleret, feit 1860
ber unter a char > Gaucherels der Radier⸗ und
——— Fi mt. Bu een ehe Drei:
i gehören bie pariſer A en, wie ba
nnere von —— ag der Pr ber Kirche
t.sGtienne du Mont u. |. w. Zu feinen übrigen
Arbeiten gehören bie Side fürLitores «Collections
cölöbres d’auvres d’art» unb NRabierungen nad
tifte), berühm. Genres
—— (jean Bap ik Tournus —ã
(Depart. Saöne: et+Roire), erhielt den eriten
(Buftave Marie),
346
Unterricht von bem (goner Molee Osorsbon bez ihn
is mit
— 3 as en —8 —
———— 18
anna een ine Fr
— aus ber N ichte bed —
ihm zwar die Mit der Akademie, ber
ſtand war ee feinem natürlichen en Kol ni
entiprechend. loe nahm er bie u
zu feinen nen si aus dem Damilien jenleben
des bürgerlichen Mittelitandes. Unbere Bilber
enthalten Partelung —* von m Dei ———
Vorfaͤllen is eigen?
— hr fl —
rob mahl mer ,
öple und {bilder junger a u rn
en, wie bad prächtige tige Wäbchenbi id im berliner
Dufeum. ©. ur 21. as ju
‚Seine Gemälde find meift durch the bes
tannt, „oon denen angeführt zu werben zerhienen
unter ben @enebilbern: ndcordde de villı
1e 8 paralytiaueı la lecture de ia Sainte-: Bitle,
me bienfaisante, le gdonner de et,
Ir ‚ateau des rois, je fils
, zwei Seitenftüde:; unter a Sinzelfiguren:
ja cruche cı ia Fritre du matin, la jeune
ame au aien, Ih kallo Inititre, ls pleireme | 0
’oiseau, lo; "’amour. Die isteften
Mafjarb, Gaillard, Flip:
Stiche nad) ©. lieferten
—— natur —52 — Namen ab ·
ichen Namen
Ki won für — (Robert
tt,
Foren, bi
+), Sebehteinhedung, Strife.
„ga woich, Stadt in der Nheins
air Dafielbort, Seis 9% an
im S SER.
Negierungsbe;
| 52 m über dem Meere, 14
= Biden —— 18301659 me meih
eu]
ta. 8. WE eins 6
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ummoll imerei und s A mi
— en — von da
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Sid, ma
lichſe mar et A wur!
gene jtürmt und faft gänzlich
eis —A lt auf 287,08
et — 40676 €., unter melden 6098 Bros
teftanten und 875 Juben find. Der aubgeeidmeie
Boben iR das jallcher Kornland,
—— if Benin —A es
revenmacher, ogtum
Jurem burg Diſtritishauptort Sm tm 5b von
Xugemburg, am rechten Ufer bt
(1880) 2454 em Wein s ds
Babe a murbe e6 cd vi 1
Sugemburg verfauft; = 14. Jat
En —AA
jen von Branbenl
F *33
belannt ale ne
re
renidm: en),
Großherzogtum Mi «Säwerin, 80
ec K Beuer faft m Grunde.
" — — Name ber
te | war ſchon vor 125
J——
1708 durch bie Bam, unb 1823 ging | batten über
Grev. — Grẽvy (Frangois Paul Jules)
ARD. von Säm “
Ken mi Ben der *
4597 mei) us
und bat
handel. @,, IH
dieſer Famili ben
Geesille (Henro Bel! eure
en lo ee — — Durand, geb. 12,
1842 als Tochter des Litterarhiftoriler und
ven og Ken eine Ban ge
> folgte ifeem Mater nad)
(iSTT), «Liamies (1878), «Le violop russes, «Les
mariages de Philomäne», «La Nianias, «Arisdnes,
«Bonne Marie (1879), «Croquie», «L’höritage
de Xönion, eLmcie Bader (1880), «Le monlin
ier», eLesd „ «Madame
de all (1881), ea «Louis
Breuil histire Nun
—— &o —
—— — ie —* (ind.
1822), «Flora Ken 1a «Algae
botan.» (Gbinb. 1830) und gab mit W. Hosler bie
«loones filicum» (2 — gen, — heraus.
3), Prüfibent ber
Greoy (Albert) — Grey (Geſchlecht)
Dieler Antrag —— en
dur) ein Plebiszit bes
— — er art |E5
e⸗
munpstesbengen bei Sol — Su 1 Subeig Bones | er
—— andern in ber Mairie Deb 10. Ars
en
nn * er 1868, sine
er Advo tenftande ewor
ven Ballen im rabepartement 2.
orität
2 fiegte
ch im —— hre in
PA olgenben Ya
ven Gefepgebenden Störp ot t wurde
Rad dem Sturz dei PA ri erlärte er ie:
gegen bie Errichtung einer Diktatur und für bi
* einer neuen Conſtituante, daher er auch
—— den Beh forifchen Regierung fein Amt ans
und bie Wahl eines Präfis Saubre
347
Staatsmann, Bruder
F * u 3 Btont: one
als
* oa! in Ba —— en vdter na ad Belangen
er
Doubs in bie —
an die republ itan — —
ber mmer 1873 1 räfidenten *
wurde er in —** ger M on mit ben
nen eines Cinilgenera! gouverneurd von gerie
beauftragt und ehlshaber ber Sand. unb
——ã und Win Bermaltungsämter ber
Suropäer und ber Eingeborenen ihm m unter eorb»
net. Er men fich jedoch ben An en dieſer
zit 1 be hi en und nahm im 3 DB. 1881
nifterlums Jerry feine Ent:
März ht wurde er zum lebens⸗
re
ator
after engl. Botaniter
län ü
des 17. — I b 1628,
rh,, wurde e. pe oren um
8 potter Arzt I feiner
zechiin und | und ileß ſich
28 Unternehmungen: 1672 — er
Grevy (Albert
des vorigen, * PH
8 hi no
Coventry ni
nebe ir
ebr, 1871 wurbe er | nad Lonbon über und wurde 1677 Sekretär ber
önemünbungen unb | Royal Bociety, weicher er ſchon eit 1670 als Mit:
ers für weiches legtere er ih ents lied —— — F— 25. März 1711 in Lon⸗
Um 17. Dee . berief ibn bie Nationalvers neben ‘Malpighi Kl Begründer ber
7332 orbeaur auf den Rräfibentenftubl, ae — 5— zu nennen.
meide Imt er viermal nacheinander bekleideie bei, Sein uptvert in i ichtung iſt «The ana-
Bei 1873, als bie Rechte gegen tomy of —* etc.» (Lond. 1672), das balb in
von ibm enen Vrdnu bmungsruf, bee den den Nbger F gen — und Io in ‚ameiter
ozbueten vom Beammont bei, Fmall, me den
Sechs ringen 3 und bie Wiebermahl, weil la
ni a er Majorität erfolgt war, nicht ans
ne Brofdh fire «Le gonvernement nöces-
* ds) iR ge gepen die
monarchi ⸗
r Wahlen 20, Mehr. 1876
rar daz eonbiffement Döle Surabeyartement)
sbpeochnet, murde er nad be bem Zufammentritt ber
Seratiotenfommer 3 mit 462 gegen 6
* nad dem Dean Zobe Ei et en
iefem
* Nach dem ———
Ructritt
—— re 30. Yan. 1879 m
—* Republi fieben Jahre
— er in dieſer Eigenſchaft unter anderm
radetrete gegen bie vom Staate nicht an⸗
lsnnten Kongregationen, ſprach fi) 1882 gegen
die von dem vadilalen er —— em
* — einer — aus unb
nicht offiziell, der von Gambetta
en, deflen « Bolitit der
upt gemißbiligt wurde.
—— a 83138
ubin
derviniiſch gefiunt eral i
—— in die F aufeinander folgenden
ieres und Ferry zu und unterzeich-
neie das won Zhibaudin ihm vorgelegte en bie
Sragen von Hrltans tete Deine vom 15.
Kap nich zuglei mt dem 1673 zuerſt gebrudte
«An idea of a philosophical 23 of
—5 — eraudgegeben wurde. Auch mit p
eriuhungen pi —5* G. I fo
E N ber Frage na.
er Schlin fan en, mit ber Serualitht ber
zen, doch fi ab (ein Arbeiten auf biefem Ge iete
einge deutung als feine anatom. Un;
Be erübmtes Adelsgeſchlecht welches auf
hung, 3 € ben engl. Thron einnahm, fol von R
einem ſammerherrn Roberts, Herzogs von —
mandie, abſtammen, der das Schloß Croy in der
Picardie zum Lehn erhielt und ſich daher Seigneut
de Croy nannte. Giner feiner adıfommen egleis
tete Wilhelm den ee land, wo der
— ſich im Lauf der Zeit in — bisweilen
Hi trieben) verwandelte, Henry de G. er:
bi von Richard I. die Ländereien von Turroc in
fier._Deflen Entel, Reginald, ward als Lorb
®. de Rutdyn 1323 ins Oberhaus berufen und
Intertich u be 0 Söhne, Sohn und Edward. Tebterer
Lord Ferrers de Groby,
— Sohn @., Lord Fer:
rers ap: —— fiel 1460 in ber Schla t von
St.⸗Albans, worauf feine Witwe, Cliſabeth
ville Tochter des
vafen Rivers und Jac uelimes
invon Bedford,
8* in Imeiter — mit —A Eduard IV. permählte,
emfie — V. unb bie er, Eiifabeti, D
mann in
te fi de ne, deren —8 Tho⸗
ma 8 rs 1471 um 6 Grdien o von Huntingdon und
1475 vom Baranis 33 jet erhoben wu &r
e
behind —— Den
if | farb 19 peit 1601. 101. Deri ‚heiratete te Scancek ®. +
rden nahen, be ter bes —2 von Suffolt and
von
te *
i i XII. von
Srantreid unb % Heinrich VIL, und murbe
1551 bem Tode feines ter?
12. 12 Sehe. 1504 — tet. Zi Gatte und ie | Gens
093 von Euffoll,
br G. —RX chlecht fort. go moi
obn n3
enry Lord ©. of Oro y, ward 1628 zum Gra:
en von Stamford erhoben. Gr befebligte auf feiten
Barlaments gegen Karl I. 1644 und ftarb 1673.
— ua © Sohn, Thomas Lord G., der vor
ihm ne e ebanfel zur Volks artei und
a datee — Ru T nu En rüber
flammt —8* arry raf von
on ord und —— en 7. San. 1827. —
Ter ine Sohn —— 6.3 de Ruthyn,
John G., war Ahnherr ber Lords ©. de Bilton,
die mit Thomas, Ras
der in bie
Tower endete, auöftarben, und der Grafen von
Kent (1465). Henry G., Graf von Kent, ward
arquis unb 1710 zum Herzog von Kent
ber 1240 obne männliche Erben.
‚ Tochter des Grafen von
Harbwide und Witwe Sorb Polwarths, ward 1816
ur Oräfin de ©. erhoben, weicher Titel nad) ihrem
ode 4. Mai 1888 an ihren Neffen Thomas
dl Robinfon Lord dan, üben:
in — De —
KR, en, a Ba! Sir omas obinfon,
war ein Nachkomme William Robinfonz,
a
uf:
mannd und Lord⸗Mayors von Norl 1581, befleibete ihrer
nacheinander bie Umier eines Staats efretär3 und
Generalpoitmeifterß, ward 1761 Lord Grantham
Thomas Philip, Ora be G., geb. 8. Dez.
1781, war 1834—35 rd ber miralität,
184114 BVizelönig von | land und ftarb 14. Nov.
1859 zu London. Er war Bräfident des Inſtituts
der brit. Architelten, Mitglied ber Royal Society,
der in, Ba Antiquaries und anberer pelehrter
Dereine. Bon feinen — Ach eiten ift
eine 1853 erſchienene Lebens feines vieljährigen
Sreunde ed Herzogs von ton, belamnt.
3 Graf de ©. ointe ID ihm fein Neffe, Beorge | u
teberi Samuel obinfon, Marquis von
ipon ft. 1827, früher als Lord Go⸗
* Karla ——e— für VYorkſhire, der 1859
m Unteritantzfelvetät und 1863 zum Staats:
ee das Kriegäbepa artement im Minifterium
on ernannt wurde. Dielen Bolten befleis
* er bis zum Febr. 1866, wo er zum
inifter
Grey (Jane)
und trat bald barauf zum Katholizis⸗
ratö nieber
mus be —— —— en des G
———
ach er im 1008 eier des zweiten
Di — — ladſtone die Ernennung zum Vize⸗
* die durch ihr tragifches Geſchid
geb. 1535, war
2. canbon, Marquiſe on
— on kreich,
—— ne en FA bie
Der
junge Köni ward \ VI. Sohn und Aasfolge
Seinzich® VIIL, ‚hatte beeinflu flußt durch Graf Wars
— erzog von land, der als Proteltor
die in Händen hatte die Succeffionäatte
feined Vaters willlürlic) geänbert und (ein beiben
Schweſtern, Maria und Glifabeth, ITepiime
Sprößlinge von ber Epronfoge, auge
Statt ihrer follten die männliden Nachlommen der
ane Rorthumder nd 1653 mit einem
einer Söhne, zd Guilford Dubleg, vermäblte,
die engl. Thronerben werben. Der Gedanle Ed uarbä
und bes Proteltors dabei war, bie Seformasien,
— durch die kath. u efährdet erjchien, in
erhalten. nbeffen entwide ie ſie die
töbliche — an Nu Eduard litt, nb
Ih; ders Be diefen Plan aufgeben und "Jane 3
ft vn ee ernennen
Hafffchen un A ei he Jene bie fe it
u ichen ien 2 eine
m. | Renntnis von 9 108 u len Ohr 32* er
weigerte angs, ihre ene
lajien; erft durch bie ringenbften Boritellungen
näditen Verwandt ten bewogen, „willigte fie
unter Thränen in bie plöpliche Erhebung. Sie
wurde nad) London in den Tower, den gemöhnlißen
Aufenthaltsort ber Könige vor ihrer Krö
rt und ließ fi 10. Juli zu London und er
gegend als Königin ausrufen.
ndes ervied fi) alsbald die Anhänglidleit bes
Volks an die Legitinität fefter ald alle Machina⸗
tionen bes note ertora , und alle rn vor der
tath. Realti de ſich
jurüdgejogen | tte, — [mad Ei a
neffi uub orderte ben Abel
auf. > tte erllärte nd io fogleid
feißh oe Broteftanten traten unter Uhherume
feier Be — auf ihre Seite. Ein von
rthumberland zuſammengezogenas Trup
von ungefähr 10000 Dann lief fon 5 am erften
Tage des Ausrüdens auscinanber, und ber Herzog
eriet in bie — e 2a e. Die — be⸗
lo lofien 19. N Die Aringel Fin Maria
dies auf ber Siehe I ini
u beiaß,
e | uageufen, und
Indien ernannt wurbe, ein Amt, das er aber fchon | bindung mit Ale oben ten DogiltratSperjonen von
im Juli besfelben n Jabıee durch den Sturz be3 Sonden u er bem allgemeinen Volla
niſteriums Kuſſell ſtone verlor Bei der Bi uk ber 832. von Si toll ei feinen
bung des Minifteriums Glabftone im Des. 1868 er und ne legte
erbielt g bie elle bes Bräfibenten bes Staats in Die Krone nieder.
Zu An le I 1871 age im Auftrage ber Eat al * «Bi attung Rorthumbers
—— ober orfige von Gngland er — u eines 3 wurben
Aealern oben Rommif ion nad) Wafhington und Sufielt, feine A "ie rar deren im
brachte nad) längern en mit den ameril. | ben Tower gebragit, umberland mußte ala
aren im Mai 1871 Bertrag von | Anftifter (dom 23 fott .
Balbin n zum Abſchluß. Anerlennung für | während Euffoll —— die Freiheit 5
die eit Dienfte wurde | Über Jane G. und ihren Demahl wurde zwar das
2. 871 zum Tauiß von ipon erhoben. Tobesurteil tocen, aber noch ohne die Abs
& 1878 fein Amt als Bräfibent bes Staatös | fidht, es zu vollitreden, Die Teilnahme des Herzogs
» ”
:[ » ...„ . “ iı.
Men
Grey (Familie)
von Suffoll an ber offenen Gmpdrung bes Thomas
— —— mare En \
eine uf al
ihres — ra, in nen
* —
gia te e3 mun ihrer
lerin aus bem
— wurde jur Hinriätung © —8 Eng Guilforbs
kftimmt. Um — ihrem Gemahl, den fie zaͤrt⸗
die zu bewahren, weigerte
von ihm Abſchied
* —— —ã einer
Jeiner Leiche
ingnii Ay Kr Tonnte,
—— be ter das
— wurbe Bater
Nicolas, «Memoirs and
—X G.» (neue Aufl., Lond.
5 ents Jittöraires de Lady
. (Rouen 1832). Das Schichal ganch
Rum mehren Di Did er Bean iſch und in Romans
‚ in leßterer Beziehung von
“= (auf nn 5 eh id) fit
lingdam unb How:
br. 5 Rorthumberland ine
un ie Jo ne der 1872 lebte, war Vater
& ihomas ©.3 von Chillingham, der eine Toch⸗
101 Hart. Selen Alter Sohn, Sohn
tar! jen n, John,
Fr von Tanterville in ber‘ gear ie
Boa bem imeiten, EN omas
Die 1706 erlofi —A und Si er
Erwerd G. auf — ), deſſen Urur⸗
aid, er HE 1746 die Ye eines Baronet ers
vierter Sohn war Sir Charles
De 833 Militärdienfte trat, fih
des
—5
1807.
BEER —RA *
mil
ie ward 18. März 1764
Fr dem ag onen be bei Alnwid in
Sabiene vollendet,
dem er zu en
e
eh K ohnliche Bilbu: ee anf
Beil u Kata dat ab
Ban 5 —A ine ii —
— füge Kae
Rene olution Zwie.
min urte mit
Mr
fie | einen Entwurf zur Abſchaffung des Tı
ah⸗ — e ‚Kriegäfelretär mi
349
dreijährige Parlamente antrug. Die Motion wurbe
vermot Ais 1806 nad) dem Tobe Pitts
arteien qh einander ‚ nahm @., der
bei ing feines Vater zum — den
Titel Sord owid erhalten hatte, an dem
«Minifterium der Talente» teil. Gr trat nos
12. | al eriter Lord ber Amieotität ein und übernahm
jartenent des Aus:
efürmwortete er 1807
ibeß unt
zur vollftändigen Gmmancipation der Katholiken, ber
an dem Wiberftand des Königs fcheiterte und ry
Auflöfung des Minifteriums zur Folge hatte. G.
nerlor fogar feinen rlamentafig s Rerigumber:
nb. Da er aber von feinem ehe {m Nov. N
8 Grafentitel erbte, jo trat er in das Den
Während ber 18 ahre, di bie ©. nun in der
fition qui Br ertocb jebte er. beharrlich feinen Kampf
RR nben Torpismuß fort. Belons
EG here
x renbill un pen] er
gabenssorpus;ühte, Dei dem 0 die
yanigin Raro Raroline übernahm er tigung
®. wurde 16. Nov. — als erfter
—— * De an bie Spibe eined neuen, aus
ben Bhi ilbeten Miniſteriums berufen. Cr
begarın feine
Bermaktung, indem er einen umfaflen:
ben Entwurf zur Nein har Maslaments vorlegte.
Nach einem langen mben Rampfe,
mel ‚en er ſamt fei rober Energie
ihrte, wurd m gend 1832
FH en. 4 bi geiase
jedoch die Schwierig is um fo mehr,
als die Vollsparte auf Re —
igs
Stellung und
erweiterte. G., all
— dadurch in
legte 9. Juli 1884 Seiner Ben
waltung folgte das weneruum nuelbouene, bem
er DEE Interftüßung nicht verfagte. ©: —
a hanlemann dern valt
Führern n finer D garten, Ge farb Yo
— ——— in Rorihumberland.
Leben beſchrieb jerer Sohn Ben!
«Some account Bi the life and opinions of
second Earl G.» (2onb. 1861). Sein —A
mit —A erſchien als —S— with
King William IV. 1880—82» (2 Bbe., Lond. 1867).
Henry George, dritter Graf 6., ber ältefte
Sohn bed vorigen, ft früher als Lord Howid bekannt,
wurde '28. Dez. 1802 geboren. Rachbem er in
auf | Cambridge ftubiert hatte, trat er 1829 1 Dindelfea
unb fpäter für Rortbumberland ins uterfaud, ber
Hleidete unter dem inifterium feines Waters 1830
—88 dad Unteritaata jefretariat ber Rolonien unb
war dann bis tlofiung bes Miniterhum
Dielbourne, im hehe
iel
dann na ode da a;
weten FR Stelungbe
weldjes Amt er jedoch 1839
ven | Tür unberland ins Unter
1842 in der Minorität für
— Abſchaffung der Kornz
Freihandels und dem Stur
rb Homid, bet feinem zsurer unittevruen uld
| Graf ©. gefolgt war, im Juli 1846 als Staatdı
fetretär für bie Kolonien ins Minifterium Ruffelt,
e
ESBAERER
ıf | Er zeigte auf biefem voſten bedeutendes Talent,
namentlid) ald Redner, machte fich aber durd
Eigen:
finn und Hochmut unbeliebt und 308 ſich, be)
jonders
durch gegen die Koloniſten am Kap
der Buten Hoffnung und durch ) die ae a | —
rung bes
0 trug er einen (der em le des
Kabinetts Nuflell im Febr. 1835 und veröffentlichte
N ae unter Titel «Colonial policy of Lord
Russell’s administration» (2 Bde. Lond, *
eine Verteidigun einer m olitil eine zieml
tonfervativen Anſichten Aber parlamentari
gierung und Wahlteform legte er in der
«Parliamentary — considered in re Pi
rence to Reform» 2. 2 „Lond. 1864; beuti
vom Grafen zen rag 1868) nieder u
tzat ſeitdem ſaͤm ormmaßregeln ber libe⸗
ralen Driherien e
Sir George u bes vorigen, Neffe bes
zweiten Grafen, 11 179 zu © altar acc
o fein —— mar, tab
1826 uerf als Barriiter auf.
Devonport Ina —— a0
li 1834 dad Unterftaats —E
ien, welches er im April 1836, nach dem
eintritt — er Melbourne, qum X allen
ei
mal 8*
———— — Sal ie) u
—— ech Gehen. Den 5—
miniſter, ein Po En mc
desselben Jahres dur: lien
riums verlor. Unter Lord a u er vom
1846 biß zum Febr. 1862 Gtaatsielretär des
Minifterium Aberbeen wurbe er 1
—— Für b bie‘ Kolonien und mb war banın 1 unter
merſton 1865
ka Bei der Reubiihung Ges Hobinetis l
im ni 1809 trat er anfangs als Kanzler be
ogtums Lancafter ein, tehte aber don 1861
nen alten ee zurü Gr belleidete den⸗
ei bis zum To
ons und bierauf
auch in dem Mini ell⸗Gladſtone bis zu
befien Sturze im eg 1866. In daß 1868 geb
intern Slabiton one pure er nicht aufgenoms
men: entfagte bei
en von ‚en Fre
feinem De nentötn be Mr
9, Gept. 1882 882 In ——
Sir John G an neter Genera
1785, diente unter Well naton in ı in Spanien und bei
Baterloo, erhielt dann ein
warb 1888 Generalmajor un f
bei Bunntar mit 2000 Mann
aratten, wodurd er viel zur Untermerfung
dieſes Bolt bei an Gr warb 1850
z er in Bomba aber 18 wegen eines
Hlaganjal ch sopa zurüd und farb 19.
1% if 1812 ad dem Tode jene es Balei, der
beritlieutenant beim Sturm
“sn ent ge G., ethnogr.
3 4 ril 1812 fiel.
a g im Keot bie
tan im Mineurlorps
— be Wen 8 nach Berlin
um über die von eineciührke
ildete leichte —— — — zu erſtatten
ommando in Indien, | des
Oberbefehlös | Maria T
Gr erhielt feine Graiehung n ven
Oreyergerland — Gribeauval
— *— man eu na Den Say 5
1ö0 —* und wurde 18 1861 von dort aber;
oe 0 suschgeführt, worauf er 1867
®r —— — HR .S
Juan el Rorte, - \e.« ei (be)
GSrezſeide ober 1 antge, 109 ui wie Rohſelde
Or Provinz Berona,
18 km Im R. von 2 an ——— e der
Etſch It Tex also 428 6.
it berühmten Freien von
5 dr pe ** *
a: @. cauliflora L. tom Sog
ben Pintiien vor, 3 iR ein Ir
Sb —— —— wei eben Die te And
Fi ‚von ovaler ——
—* — —* in —
Baptiſte Baquettebe), franz.
** —ãES
1715 zu Amiens, teat 1782 in die frang. Artillerie
1762 als Kapi vom
%. 17657 wurde ©,
und trat bald darauf al General —— —
I [ee ——
f dungen
1760 iſt die @roberu es
f ann vie — Ing biel wichtigen
ber Militäralademie zu Sandhurft und trat 1829 | ©. ſchuf
in die drit. Armee, in ber er zum Hauptmann flieg, en bzüge er 1764 feitftellte, unb we
Bon 1837—39 unternahm er En noSreifen m ſich in den Kriegen lik und bes Kaiſer⸗
das Innere von Au en, bie erin « reichs trefflich [agerımgsartillerie
expeditions .W.and ser in dd — wurde von der getrennt, legtere
(2 Bde., Lond. 1841) beſchrieb. ©. wurbe 1841 | beftanb nur a Sofünbigen. epfünbigen unb
zum Gouverneur von Säbauftralien und 1845 zum | Apfünbigen ab tigen und
Gouverneur von Neufeeland ernannt, wo er durch ndigen Amäjetten als ataione ta hen. Die
[eine energlichen Mabregeln bie eingeborenen 6 Häupls bre wurden verlürzt und erl die größte
inge 1846 zur Unterw Ra Schußweite für den ſchu * 0 m m herabges
jurüdgelehrt, veröffentlidte er feine ee fept, für den Kartätſchſchuß Dagegen auf 877560 m
—
-
Griblette — Griechenland (geographiſch⸗ſtatiſtiſch)
ber de ndert, d
Beer
eerräbeige Wuntionsmagen
— —— ı En en
eben ee en *
hei etillerie wurden bie
ieden, ebenfo die 1m0b
1 een 330% Bel daete un
*
ä aber ſchon 1774 durch —
—— n r
mini
—— Dale ei
ony ein €
nberung ;
auswärtigen Unge
angeftellt.
nad) de dem Kaulaſus zu bes
legenheiten in Petexdburg
* —8 va (den in —— eini
en ſein be⸗
1
G. in geiſt⸗
—— ee
re or und ſi
hr ara Keiſe m Außland Ic hildert. ah
1826 aa oen m 5 achdem er
in Petersbu t hatte, wurd
an Be ne Teheran se
12. (24.) Febr. 1829 bei einem
f allen ande bafelbft wohnenben
08
— 1 d vollftändiger i fin (1888;
R — 1. Man gr m Sin 106; |
e», Petersb. 1858). Eine gute
J
—— BEE ee
Geidtrom (enol.), daS ameril. Sternen: und
oder Griden ieben in Rußland in
Ma ‚ welde zur
„unten gehörten
gr
&
idnisa
mit Gefolge aufbielt.
nn unter Fleiſchwarenfabri⸗
per. Serie and ber ont ant as eilt (nad (einem Ben
Hellas im weitern Sinne | kimmt fchei
Duell — hat je he
‚| ren, die * vereinzelt auf dem F
Hwörung
351
Ebenen als Furchen oder vertiefte Beden zwif en
den G re en, ober als SKüftenebenen,
ch, —* uſchwemmung an den Fluß nen:
ungen — an den er der Gebirge angefept
en. erhältnismäßig aufig find bie rings von
anbgebirgen wäh enen, daber, weil die ein-
heginenben Gewä einen ausreichenden Abfluß
aben ‚zum Teil von uebelen bededten Tiefebenen,
wie fie in größerer Ausde nung im innern T effa⸗
lien, Bootlen und atolien, in geringerm Umfange
mehrfady, befonders in Eptrus und Artadien er:
— Der Charakter des Gebirgsſyſtems, das
n den beten ipfeln des Lalmon, Tympl —
—5 — Paraf 83* llene und Taygetod hc) b
2300-—2500 m erhebt, 4 ganz der
hen Bebirge der illhr. Ha wie tele
(bin
et Fi bauptfählih aus grau und ober gel
. a ihem ten —* der *5
robe
—— —— und —— bilder je
tener weite T oße Längenthäler.
rge und mit ihm
Land nebſt einem Teil der umliegenden
ſchnelle Erhebung aus dem Meere ge-
De Diejes beweift die gr erliüftung des⸗
jeiben und fein ri um ide offes —DE
3 Meer, wodurch eine Men Fe andzungen und
Meerbuf fen entftehen, ſowie die e vultaniichen Sp:
ftlande, häufiger
auf ben Sfelbe umgebenden Inſeln (von denen
— wie Melos, Kimolos und Thera ganz
Infol — * eſtalt erfaäͤllt ©
nfolge feiner Bodengeſtaltung 3
ae ile: dag tontinentale ©, ‚den faft —*
Votes fel bildenden Bel ponned und die
beide ungebenden Infeln. Das eritere (deffen fadt.
Hälfte au) Hellas im engern Sinne nam
wird) wird hauptfählich in feiner ohofifchen ©
altung beftimmt durch ein mädhtiges —
5 eſ mit den illyr. Gebirgen zuſammen⸗
Land in der Richtung von NNM.
Perg dur ieht, mannigfache Geitentetten
bis ins Meer hinein ausfendet, verjhtedene Halb:
infeln bildet, aulent im ©. na) den Vleer ujen
von Korinth, und nad dem Saronifchen abfällt.
Aut ein ſchmaler und niedriger Felsdamm, der
og. Iſthmus oder die Landenge von Korinth, ver:
Ko, dann das Feſtland mit dem Beloponnet.
— entſteht eine dreifache Gliederung des
ontinentalen G., welches von See her durch
un | gableeiche Golfe und Buchten ebenfalls ih geglie:
t wird. Der erwähnte, von NRW. herlommende
Gebirgs zu 9, ‚ Welser mit feinem Gintritt in ©. die
Namen {2 mon, da indos annimmt, entfendet
* ogleich als Seiten ette nach D. die Rambuni:
rge, welche, im Olympo3 endigend, Thefie-
ne von Hacedonien Irennen. Biel weniger ne
dei im W. die Kerauntichen
welde in das Atrofermunifche Borgebirge beim *
—— abgeleb eben), wird von
be Gala gebilbet, ee edige on Mocebemien tigen Meerbufen von Avlona auslaufen, Cpirus von
zum 86.° nördl. Br. | Jlgrien, Cine tiefe, vom Peneios ( est Salamorid)
— * Meere im * und dem 0 | Durötzömte Säluct (das Zempet I) ſcheidet den
aan | dem 37.” und ſud Olympos vom ndrd —F des
BR. 2. (von = dee Michtun von - —*— ober Ri fiovo), welcher du
en in as 3 itel länbt be Meer hinein er⸗ be niedriger Hügel (jept Mavrowuni) E dem
* — w ns Gebieatiand 6b. —— var — ———
e i us an birgsʒ et die inſel Magne
—— — erſcheinen im —ã— nicht RA mit ihrem nördlichern Teile die oſtl. Flanke The 0:
Begrenzung ber Gbenen, fondern die Thäler und
liens dedt, mit dem füdlichern den Bagafalkı
562
Meerbuien (ent Golf von Bolo) imD. und SD.
umfchließt. Der Pindos geht ziemlich genau in ber
Mitte des Landes, in der Richtung von N. na
S., bis zum 89.” nördl. Br., wo er die Kette des
Dtdrus nad O. ausfendet, die bier in bie Land:
zunge zwischen bem Maliſchen Meerbufen (dem heu⸗
tigen Bufen von Beituni) und dem Pagaſaͤiſchen
ausläuft. Die nordöſtlichſten Dergmeigungen des
Othrys begegnen den weſtl Ausläufern des Pelion,
ſodaß der große Thalkeſſel Theflaliens entiteht, der
vom Peneios durchſtroͤmt wird. Auf der weitl.
Seite von Nordgriechenland bapegen tritt das Jo⸗
niſche Meer unter demfelben Breitengrad wie der
De im Golf von Ambralia (jet dem von Arta)
tief in das Land ge und begrenzt jo im ©.
Spirus, das öftlih von biefem Golf durch das
Acjelooathnl mit dem weſtl. Teile Mittelgriechen
lands (Alarnanien und Atolien) in Verbindung
fteht. Bon dem Tymphreſtos Gent Veluchi) ziehen
ſich fübweltwärts Bergtetten zum Acheloos.
Sadlich vom Ausgangspunkte ded Othrys wen:
det fih bie Hauptlette des Pindos, indem fie füb-
lich nad dem korinthiſchen Golf den Korax (jebt
Barbufia) endet, der das mittlere Griechenland in
eine öftl. und weltl, Hälfte teilt, num füböftlich und
ſpaltet fi} in zwei Ketten, in die des Ota (jept Kata:
wothra) und in die des Parnaſſos (jebt Liakura) mit
bem Helifon (jeßt Zagorä), von denen die erftere mit
dem Othrys das Thal des —* — (des heutigen
Hellada), dann aber vom Engpaß von Thermopylä
an ben Kallivromon, den norböltl. Abhang bes
mittlern ©. nad) ber von den Fortfegungen de?
Kallivromon begrenzten Meerenge von Eubda bil
bet, während die leßtere, der Parnaſſos mit dem
de iton, den Sübabbang be3 mittlern ©. nad dem
orinthifchen Meerbufen und mit jener öftl. Fort:
feßung der Otakette ein Binnenthal bildet, das
bes Kerbifior (ber beutigen Mavroneron), ber fi
in den Kopaisjee (den heutigen See von Topolias
ergießt. Sädöftlih von dieſem Binnenthal treten
die beiden Bergletten wieder zufammen und vers
{perren bem Kopaisſee jo ben offenen Ausfluß ins
eer, bann gehen fie in den Kithäron (jet Elateas
und Barnes (jeßt Ozia) Über und dachen fich endli
im Brileſſos teliton, jeßt Menbeli), Hymettos
est Trelouuno) und dem Sauriongebirge, in ber
üboftipige des mittlern G., im orgebirge Su
nion (dem heutigen Kap Kolonnaes) endigend, füb»
Or nad dem EU äilchen Meere, fübweftlih im
galeos und Korydallos nad) dem Saroniſchen
Bulen (jet der von Agina genannt) ab, während
fie weiter weftlich in Megaris in der fette ber Ges
u
eia (Ma ⸗
* —5 —A Kon a
Griechenland (geographiſch⸗ſtatiſtiſch)
ortſetzen und dadurch vier beſondere Halbinſeln
(hie! argolifhe, die öftlichere und eigene lolos
& | nifche, und die mefjenifche) bilden, welche dem
loponnes feine eigentümlich außgezadte Geſtalt je
ſchon alte Geographen mit der bez Blattes einer Bias
tane berglichen — geben. Den dritten Haupiteil
G.s bilden die Inſeln, welche teils in unmittelbarer
Nähe, teils in größerer Ferne um ©. ſich ausbreiten
und teils durch Hebung, teild durch Losreißen von
a un teil Do auch in der Urzeit bei dem
Durchbruch der Pontifchen Gewäfler nad ber &er
gend die jebt das Ülgäifche Meer auzfüllt, entitans
en find. gu ben eritern gehören unter andern bie
Sonifchen Inſeln im W., Kythera im S., Hydra
und Spegä, Agina und Salamis, Gabda im D.;
u den legtern Kreta und die ſaͤmtlichen Inſeln bes
rchipelagus, insbeſondere die Kylladen und Spos
raden. Neben ben Bebirgen und dem Meere Igie
len bie Hiaffe eine unbedeutende Rolle in ber Bos
bengeltaltung G.8, da feiner von ihnen eigentlich
ſchiffbar ift und die meiften bloße, in ber R it
anjchwellende, im Sommer gänzlid) austro
Gießbäche find. Außer den fhon angeführten, dem
theſſaliſchen Peneios, Sperdeiod, Adyeloos und Ke⸗
phiſſos, find nur noch der Eurotas, Pamifos, Als
pheios und der eliiche Peneios im Peloponnes zu ers
wähnen. Das Gefamtareal G.8 in der oben ange
nommenen Ausdehnung beträgt ungefähr 88000
qkm, wonon 53.500 aufbaz Feſtland, ziemlich 22000
auf den Peloponnes, der Heft auf die ve kom⸗
men. (Hierzu Karte: Das alte Griechenland.)
Das Klima ®.3 iſt bei der verfchiedenen Höhen:
Inge bes Landes fehr verfchieben; während es in
den hoben Gebirgögegenden und nebelreichen
Sumpfthälern ſehr raub ift, zeigt es fi in den nie
bern und tiefern Gegenden ſehr mild, und zwiſ
beiden Außeriten Bunlten gibt es eine Menge
ufungen in der Mitte. Im ganzen kann man
agen, dab das griech. Klima etwas Fälter ift ala
a8 ber weltlichen, unter ‚pleihem Breitengrabe lie
enden Länder bed Mittelländifchen Meerd. Doch
nnt man wenigftend in ben tiefern ben kei⸗
fche Bob in einer Bogengeit ———
in einer er
nat ber Sebruar) während in ben Sommer⸗
monaten, von Anfang Suni bis Snde Zunft, außer
in den hoͤchſten Gebirgen, kein Tropfen Regen fällt
unb bei der Sie immerwährenb der
inmel berieht. ber fommt es, daß Troden
it das griech Klima, Düne Ya . Boben,
unifchen Bers | Rur ber dann
en, bem Pindos, bem ee Belion und Dffa | etwas, unb nur bie i täglid abwechſeln⸗
tegt Theſſalien; ihm weit enüber zwifchen | den Land: und Seewinde mäßigen bie Hige, die in
ben Keraunif gen, dem Pinbos und bem | den von Ranbgebirgen umfchlojienen K
Bingen Dagegen Eiiruß un rDIih haben Babe | urhulih IR. Dean arme anderen
u i on das mitt: | erträglich i en gewahrt man nir in
lere ©. mit Alamanien, ltolien, Doris, dem aleicher reite eine —ã ere, trodenere Luft,
öftl. und weſn. Lotris, Bholis, Böotien, Mega:
Ol. und och u So onen, Rega
‚Ver —A— G.s, der Peloponnes,
iſt —— * durchaus Gebirgsland. en fern
deafelben b ein großes Hochland (Arladien),
befien Randgebirge im R. und W. in den San
ſchaften Ahaja und Elis in terrafienförmigen Stu:
jr zu den ebenen Küftenfäumen herabiteigen, im
. und S. dagegen fich in felbitändigen Bergletten
d= | die Fauna G.8 betri
eine tiefere Bläue des Himmels und gröbern Glan;
der Farben an den Gegenftänben und in ben Luft⸗
tefleren. Richt minder ſchoͤn ift das im mannigfals
tigen Bufen in das einjcjneibende und bie
beiten Häfen bildende Meer. bie giom und
i ifft, ſo haben ſie (die Korinthen⸗
ſtauden ausgenommen) keine herv enden Eigen⸗
tümlichleiten und komme
n im allgemeinen jekt gan
mit denen be3 Bedens be3 —E—
Griechenland (geographiſch⸗-ſtatiſtiſch)
Sbeſondere denen von Italien und Spanien
iserein. In oryltolog. Degtehum find außer den
st wieder angebauten Silbergruben des attiichen
xnuriongebirges und der Due Siphnos befonders
xe vielen Marmorbrüce hervorzuheben, von denen
die des attifchen Brileſſos (Penteliton) und ber
niet Baros den beiten weißen, die bed attiichen
"gmetto3 bläulichen, die des Ocha bei Karyſtos
.ıt Euböa bläulich geäderten (marmo cipollino),
e am Kap Zänaron in Lalonien roten (rosso
wlco), die von Krofek in Lalonien und auf ber
Inſel Tenos grüns und fhwarzgefledten (verde
sıtico) Marmor liefern.
Man fieht alfo in G. einen Erdſtrich von dem
auägeprägteften geogr. Charakter, durch hohe Ge:
birge gegen das Ausland abgeſchloſſen und in fi
ielbft getrennt, dagegen durch bie das Land übera
umgebende See unter feinen eigenen Teilen und
it dem Auslande verbunden, auf einer Stelle ges
\egen, die nicht geeigneter fein fonnte, um einen
Lermittelungspunkt zwifchen den Kulturftaaten des
Crient3 und Occidenis zu bilden, mit einer fchönen,
ht Appigen Natur und mit den verſchiedenartig⸗
va llimatiſchen und ee men , vorherr⸗
'iend aber ſolchen, bie ein Leben im Freien begün:
on. Die Rüdwirkung fo beftimmter Verhältniſſe
mußte auf dem Charatter des dad Land bewohnen:
den Volks eine ſehr ausgeſprochene gen. Bis auf bie
Gegenwart — blieb in G. auf Grund der
Landesnatur ber Gegenſaß zwiſchen dem Hirtenleben
in den Gebirgen, dem Gutsherrentum in den rei⸗
bern Niederungen und dem Seeleben ber Kuſten⸗
oölter. Der Bug zur See hat ſich ftet3 hoͤchſt maͤch⸗
tg erwielen, wie andererfeitö das vielgeteilte Land
ket3 zahlreiche Städte, daneben aber einen außer:
ordentlih ftarlen Zug gm ih Tori mus er⸗
xugt bat. Unter dem Einfluſſe der ben Charalter
des Landes immenden Verhältniſſe offenbart
ER beiden Berioden des griech. Altertums, ber
achaiſchen und der hellenifchen Beit, der dem griech.
Bolle eigentümliche Sinn woeher ſich in feiner
Au elfung verftändiger Beurteilung und geichids
ter Be lung der äußern Begenftände und Vers
daͤltniſſe außfpricht,, die plaftif geitaltenbe Plan,
tafie und die Empfanglichkeit der Griechen für finn
liche Schönheit. Ebenſo geht als eine Folge der
von der Raiur —8 erhaͤltniſſe durch beide
Perioden der Grundzug ber Trennung der zahl⸗
reihen Stämme und Staaten, fowie der mannig-
faltigften Berichiedenheit ihrer —— —
minder ſpricht ſich in beiden gemeinſam die wach⸗
jende Neigung ber Griechen zum Leben auf ber
Dee aus, und teils infolge ber Natur bed Landes,
teild infolge des angeborenen Vollscharalters bies
ielbe Mäßigleit im Genuß von Speifen und Ge:
teänten, verbunden mit großer Reigun kum bei:
tern, farbenreichen Lebensgenuß. So En et man
in beiden Berioben eine Menge einer Staaten,
vu: dur) gemeinfame Sitte und das erft allmäh-
& fi entwidelnde Nationalbewußtfein gegen
** ‚im Innern aber einander haufi
egend und unterjiodhend. Man finbet den Dien
Fi bie Serehung derjelben Gottheiten und einen
ide en Aultus; Monogamie, aber nicht mit
8 —3 tigung des Weibes, und Geſtattung
son Veihläferimen: das Prinzip der perſonlichen
öteibeit ‚ben Sreigeborenen und eine Neigung
IN Einer zeichen [tung bes Lebens, welche
mehr noch den Genuß als bie Arbeit ſuchi. Doc
Üonperistiong.geriten, 13. Kufl. VIII.
853
ehr verfchieden modifizieren fi diefe Grundzüge
le ben beiden Perioden. Als unterfcheidendes Merk
mal zwifchen beiden muß gelten, baß in der adjäis
ſchen Zeit alle jene Grundeigentümlidhleiten noch
mehr unbemußt im Charakter des Volks ruhten
und durch gewifle herkoͤmmliche Gebräuche und fitts
lie Zuftände gebunden waren. So findet man in
ber ältern Zeit in öffentlichen wie privaten Verhälts
niflen nn einen patriardhalifchen Zus
ftand, in dem fich die einzelnen Drgane des Staats
und der Yamilie noch nicht gelondert zeigen, noch
EN beiondere Rechte erworben haben. ‚Daher bas
Beitehen von Königen, die gemeinſchaftlich mit den
Ülteften und Angelebenften des Stammes nad) als
tem Brauch, die öffentlihen Angelegenheiten ords
nen, Recht fprechen und den aefenl im viege üb;
ren; dehe der Mangel aller Gliederung u er
ſchiedenheit der Rechte der
einzige Unterfheibung be
Untesie, welche aus Unterjochung und Gefangen:
nehmung hervorgegangen, oder aber gelaufte kla⸗
ven waren. In privater Beziehung aber findet man
ein unbedingtes Vorwiegen des Familienlebens,
ſomit eine groͤßere Bedeutung der Frauen und ihres
Einfluſſes auf das ganze Leben, die Beſorgung
aller haͤuslichen Geſchafte durch bie Frauen, die
ach Heiligleit aller Berhältniffe der Pietät, fos
eigeborenen und die
olks in Sec und in
n
wohl zwifchen dem Menfchen und der Gottheit ala
auch zwiichen ben Dienichen felbft, insbeſondere ben
Verwandten; ferner ein patriarchalifches Verhälts
nis zwifhen Herren und Knechten und die audges
dehnteite Gaftfreundfchaft. Gewerbe und Sünite
ſtehen noch auf einer ziemlich niedrigen Stufe ber
Sntwidelung und zeigen eine nit unbedeutende
Abhängigkeit von den in diefer Beziehung weiter
—ãA— Voͤlkern ber Levante, beſonders
niziern.
Betrachtet man dagegen ben Zuſtand ber Gries
&en in ber bellenifchen Zeit, [o treten im Gegens
fage zu der adhäifhen Zeit und noch ned in dt
Kultur der afiat. Völler die dem griech. Weſen
eigentümlichen Züge in voller, bewußter Entwides
[ung bervor, bie ig in allen Verhaͤitnufen des Le⸗
hens und in allen Bethaͤtigungen bes Geiſtes aus⸗
s [pridt, Faſt aller Einfluß des Yamilienlebens auf
3 öffentliche at aufgehört, und bie öffentlichen
Verhaͤltniſſe beftimmen das ganze Leben. Dahe
da3 Zurüdtreten der Häußslichleit und der bamit
in Verbindung ftehenden fittlihen und gemütlichen
Berhältniffe; die niedrigere Stellung des Weibes
und dafür jpäter (namentlich mit bem 6. ehr
das Emporlommen ber Hetären und ber Knaben⸗
liebe, welche bie ältere Zeit nicht fannte. Ebenſo
aben ſich bie Verbältniffe ber Individuen zur
fientlichleit nah Herkunft, Geburtsort und Beru
aufs mannigfaltigfte in den einzelnen Staaten ge
lieder. Man findet eine ganze Stufenleiter von
ftceng beftimmten D erechtigungen (Herrenftanb und
Gemeinfreie, Volle und Halbbürger, Schupver:
wandte und Hinterfaffen, Leibeigene ober Hörige
und Sklaven), welche nad und nach auß ben ut:
[prüngligen Berhältnifien der Urbenölferung und
eingedrungenen Groberer ober der hinzugelom:
menen Ginwanberer ſich beraußgebilbet haben, und
welche wiederum bie größte Mannigfa tigfelt ber
Staatsverfaflungen zur Folge gehabt haben. Bon
der entſchiedenſten Dligarchie bis zur ‚üaeltoie:
fen Demokratie (nur immer ur r Unterlage
er Sflaverei) findet man Berfaffungen in allen
354
Abitufungen, je nachdem das eine oder ba3 andere
Element Im Gtaate überwiegend war. Nirgends
hat Fe —— in —e ais Ge⸗
jtaltung der affu mehr veriu in
den griech. Staaten. Ri I Mannigfaltigfeit der
ftaatsredhtlichen Befeßgebung mußte aud) die Ent:
wide der privatredıtlichen Hand in Hand geben,
obihon diefe in G. nicht zu der hohen Bedeutung
gelangte wie in Rom. Der weſentliche Unterſchied
aber des öflentlihen Lebens der helleniiden Pe⸗
riode ift ber, daß hier feit Mitte des 8. Jahrh.
v. Chr. die monarchiſch⸗patriarchaliſche ——
weiſe allgemein der republikaniſchen Pla gemacht
und zwar dem Weſen nad) auch da, wo Könige no
dem Ramen nad) beftanben, wie in Sparta.
In der Litteratur, der Kunſt und der Religion pet
fi) in diefer Periode der griech. Geiſt zu einer hohen
Stufe und zu großem individuellen Geſtaltungs⸗
reihtum entwidelt. Nach Seiten der Gewerbe ſchei⸗
den fih liberale Gewerbe, bie ein Freigeborener
treiben darf, von denen, welde nur von Sklaven
geübt werden, Diefer Unterihied war indellen
nad) dem Kulturzuftande der einzelnen Staaten
ſchwanlend. In denen, wo die polit. Intereſen
allen andern vorſtanden, wie in Sparta, galten
nur Jagd: und Kriegsäbung und die Beichäftigung
mit den Staatsangelegenheiten eines Bollbürgers
für würdig. Durch folde Steigerung des fozialen
Zuftandes der Freien mußte an vielen Stellen die
Yage ber Leibeigenen und Sklaven beito mehr
herabgebrüdt werden. Das patriarchaliſche Ver:
haͤltnis zwiſchen Herren und Sklaven verſchwand in
ben entwideltern Staaten mit großer Danbei: und
Sabritthätigleit natürlich faft ganz. Wie durch die
Verſchiedenheit der Berfafiungen in politiicher, fo
hatte fi) aud) durch Die Verſchiedenheit der Lebens:
und Gewerbsweiſe in fittliher und fozialer Be:
ziehung eine große Mannigfaltigleit herausgebildet.
(63 gab daher Staaten, in denen dad Bauern: und
Hirtenleben vormwaltete und die auf einfacherm Kul⸗
turitandpunlte geblieben waren, wie Arladien; ans
dere, in denen Danke und Inbuftrie dominierten,
wie Milet, ſelbſt Athen, Ugina, Korinth; wieder
andere, welche fi) zu Kriegerftaaten ausgebildet
hatten, wie vorzugeweife Sparta. Bei den meilten
waren jedoch dieſe Verhältntfje gemischt. Wo, wie
in Athen und in manden Inſel- und Seeltaaten,
dieſe Miſchung den lebhafteiten Verlehr und die
woylthätigite Neibung hernorDrachte da gelangte
bie griech. Kultur zur ſchönſten Blüte. Wo das
gegen Abgeſchloſſenheit und einförmige Lebensweiſe,
wie im innern Peloponnes und Nordgriechenland,
herrſchten, wo der Einfluß barbariſcher Voͤller und
ne Miſchung mit ihnen wirkte, wie namentlich in
Epirus und Macedonien, da blieb fie am meiiten
zurüid und gab einen auffallenden Gegenjaß ab zu
jener hohen Entwidelung.
‚ Litteratur. Mannert, «Geographie des nörb:
lihen G., des Peloponnes und der Infeln des Ars
hipelanus» (2pz. 1822); Kruſe, «Hellayv (2 Bde.,
Ypz. 1825 — 27); Leale, « Travels in tlıe Morea»
(3 Vde., Yond, 1830; mit Nachtrag: « Peloponne-
siacas, 1346); derfelbe, + Travels in Northern
Greece» (Lond. 1835); Hoffmann, «G. und die
(driehen» (Lpz. 1841); Bobril, «G. in altyeoar.
Beziehung» (Vpz. 1842); Curtius, « Beloponnejos »
(2 Boe., Gotha 1851—52); Burſian, «Weographie | fi
von ©.» (2 Bde., Lpʒ. 1862— 72); F. Tozer, «Lec-
tures on the geography of Greece» (Lond. 1873);
Grieddenland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
| Kiepert, «Lchiösuc) der alten Geoyray hie» (Berl.
1873); Suhl und Koner, «Tas Leben der Griechen
und Römer» (5. Aufl., Berl. 1882).
Das gegenwärtige Königreih Griechen:
fand beiteht aus dem größten Zeile der oben be:
ſchriebenen griech. Halbiniel (nämlich Peloponnes,
Vittelgriehenland und [feit 1831) den ſüdöſtl.
Zeilen von Epirus ‚joe ait ganz Theſſalien), den
jog. Joniſchen Inſe eln (ſeit 1863) und den der Dit:
türte ©.3 näher liegenden Inſeln des Agäiſchen
Meers (Kylladen, ein Zeil der jüdl. Eporadcı,
Cubda und die nörbl. Sporaden) und bat einen
Flãächeninhalt von 64658 qkm, wovon 33932 qkm
auf da3 fontinentale ©. (davon 13369 auf die Gr:
werbungen von 1881 in Theflalien und Epirus),
21466 qkm auf den Peloponnes, 6633 qkm auf
Eubda mit den übrigen zu G. gehörigen Inſeln
des AÄAgäiſchen Meer: (Archipels) und 2507 qkm
‘auf die Joniſchen Inſeln kommen. Es gren;t im
N. an die Vilajets Jannina und Salonidi ber
europ. Türkei, wird im D., ©. und W. vom Meere
(eitlich vom Ügäiichen, weitlid vom Joniſchen
Meere) umgeben und erjtredt fi) einjchließlich der
dazu gehörigen Inſeln von 35° 50° bis 40° 32’
nördl. Br. und von 36° 55’ bis 43° 44 oitl. v.
(von Ferro) und ohne die Inſeln von 36° 23 bis
40° wördl. Br. und von 38° 23’ dis 41° 44° oſtl. X.
(von Ferro). Die Bevölterung beläuft fih aui
1979147 E. (31 auf 1 qkm), davon kommen auf
die alten Landesteile (1879) 1679470, auf Die 1881
dazugelommenen Teile von Epirus und Theſſalien
(1881) 299677 €. Die Zahl der ‚sremden betrug
1879 in ©. 31969, davon waren 3104 Italiener,
2187 Engländer, 534 Branzofen, 314 Deutjche
(deren eine Kleine Dorjtolonie, Heraklion am Ben:
teliton, beſteht), 364 Öſterreicher, 101 Rufjen, 71
Serben und 23 133 Unterthanen der "forte, ©. iſt,
aud die Inſeln nit ausgenommen, ein ſehr ge:
birgiged Land; die bedeutenditen feiner Gebirge
find auf dem fontinentalen ©.: der Kiſſavos oder
Oſſa, 1954 m, das Wlefjidigebirge oder Pelion
(1618 m), der Hieralovuni (im Oſtteile der Othrys⸗
fette, 1727 m), der Elatias (Kithäron, 1410 m),
der Ozia (Parnes, 1412 m), der Mendeli (Pentes
liton, 1110 m), der Zrelovuno (Hymettos, 1027 m),
der Korar (höchſte Spitze die VBardufia, 2490 mnı,
der Barnaß (hoͤchſte Spike die Liafura, 2459 mı,
der Oria oder Öta (höchſte Spike dee Grevenos,
1926 m), der Tymphreitos (höchſte Spike Veluchi,
3320 m), der Heliton oder Zagora oder Paläo Buno
(höchſte Spike 1749 m); auf den: Peloponnes: der
Taygetos (2409 m), die Kyllene (höchſte Gpiße
Siria, 2402 m), der Erymanthos (höchſte Spise
{ono8, 2224 m), ber Chelmos (2354 m).
An Flüſſen it dad Land wenig geſegnet. Keiner
jeiner Flüſſe it für dehrzeuge von nur einigem
iefgang Ichilfbar. Die bedeutenditen derfelben
find: in Spirusder Arachthos (jest Arta, Örenzilun>,
in Theſſalien der Deneiog (jet Salamvria), in
Numelıen der Acheloos, jept Aspro Potamos ges
nannt, welder auf den Bergen von Epirus ents
Ipeingt, das weitlihe G. (Alarnanien und einen
eil von Utolien) durchfließt und im Welten von
Miſſolonghi in das Joniſche Meer mündet, und der
Sperdeios, jegt Hellada, der auf dem Tymphreſtos
entipringt, die Phtiotiihe Ebene durditrömt und
ih in den Zitunigolf oder den Maliihen Vuſen
(Ugäifches Meer) ergießt; im Peloponnes ber Al:
pheios, jebt Ruphia, der auf den Bergen Arladiens
GRIECH
” Kärpather
ITI, KRETA, KI .c Am ——
EI KRETS
ET
Zu Artikel: Griech.
Griechenland (geographiid: ftatiftifch)
feine Quellen bat und unterhalb Diympia in das
Joniſche Meer mündet. Um fo reicher ift das Land
an Reerbuſen, Darunter bie bedeutendften: der von
Solo, der Maliſche (von Zituni), der Saroniſche
(ägina), der Argoliſche (Rauplia), der Laloni
Golf (Marathonikt), im Agaiſchen Meere; ber Me:
feniiche (Koron), der Arladiſche, der von Patras
und der Korinthiſche im Joniſchen Meere; ber Am:
brafiiche (Golf von Arte) ift nur teilweiſe zu ©. zu
rechnen, ba ein Zeil der Küfte zum türt. Gebiete
gehört. gr abminiitrativer Hinfiht üt &. in
16 Kreiſe Momarchien), diefe zuſammen in 67 Be:
jirte (Eparchien) und diefe wiederum zuſammen in
543 Gemeinden (Demen) geteilt. Die SHreije find:
1) Attila mit ‘Böotien, 2) Euböa, 3) Phthiotis und
Pholis, 4) Alarnanien und ltolien, 5) Achaja und
Elis, 6) Arfadien, 7) Lakonien, 8) Mefienien, 9) Ars
golid und Korinth, 10) die Kyllaben, 11) Kerkyra
(Rorfu), 12) Kephaldnia, 13) Zakynthos (danke)
14) Arta, 15) Zrilala, 16) Lariſſa. Die Haupt:
kadt des Landes, Reſidenz des Königs und Gik
der Sentralbehörden ift Athen. (Hierzu Karte:
Griechenl and.)
Der Boden G.s gehört nicht zu den Kuätber:
Ren Sübeuropad. Bon der gefamten Oberfläche
and etwa 25 Bros. ganz ame Rultur, wirklich be:
baut indeflen, —* die Hälfte brach liegt, kaum
15 Bro); 18600 qkm find natürliche Meiden,
1436 qkm Gärten, 8349 akm Seen und Sümpfe;
ungejähr 5420 gkm find bewaldet, und zwar be:
fonder3 mit Sieden, sichten, Binien, Eichen und
Lliven; bie ſchlechte Forftwirtichaft vermindert
übrigens mit jedem Jahre die Ausdehnung der
Bälder; die bedeutenbiten befinden fi) noch an ber
Beittifte des Peloponnes und zwiſchen dem Ota
und Tomphreſtos. Der Reſt bed Bodens fällt auf
Unland, wie Berge und Felſen, auf Gewäſſer und
Eumpfe, deren Austrodnung übrigens bedeutend
vorgeihritten ift und die ſich auf kleine Streden
beigränlen werben, wenn erft bie projeltierte Aus:
ttödnung des Kopaisſumpfes in Böotien ausgeführt
fein wird, dDurdy welche bem Landbau über 50 qkm
des Ihöniten Bodens gewonnen werben dürften. Die
ſtuchtbarſten Teile bes Landes find die Ebenen von
ibetialien, von Livadia und Ier in Böotien, die
Kaſtenthãͤler an der Süb-, Weit: und Norbküfte des
Veloponnes, die Ebene von Argos und die große
Hochebene von Arkadien, die Zlußthäler des Alpheios
(Cli3), des Sperdeios (Bhthiotis), des Acheloos
(Alarnanien) und emige ber Kylladen. Den weit: | Lande
aus bedeutenditen Zeil der Bodenkultur bilden bie
Korinthenpflanzungen auf mehr als 160 qkm; die
Troduftion ift (1883) auf 122891616 kg geitiegen.
zer Export biefer ©. fpeziell angehörigen Frucht
belief ſich 1883 auf 2330000 Pf. St.; davon geht
weıtans der größte Zeil nad) England, fleinere Wars
tien nach Deutichland und Nordamerika. Die Korin⸗
wenkultur wird an den Küſten des Peloponnes und
eur den Joniſchen Inſeln getrieben. Auch die Rebe
t Ueinafiat. weißen, fernlofen Sultanie:Traube
verbreitet fi) in der neueiten Zeit bedeutend, in
Ataolis beſonders und Elis, und der Erport be:
tügt bereitö mehrere Millionen Pfund Sterling.
Beniger bedeutend als Grportartifel ift der Wein
N tiehijhe Weine) Weiteres wigtige
odenproduft,, deſſen Erportation ſich jährlich hebt
(1882 für 89 760 Pfd. St.), ift das Öl der überall
m Lande ten Dlivenbäume, movon man
bereits über 5 Mill. zählt. Seit 1830 hat fich biefe
yow
‘ at)
Kultur verdreifacht, die des Feigenbaums ver:
ſechsfacht; Die des Weinſtods iſt auf das 28fache
geltiegen. Außerdem werben erportiert Orangen,
itronen und Citronat (Poros, Naros), Feigen
(Mefienien); auch Tabak wird viel erportiert (Argos,
Alarnanien, Phthiotis), zumeiſt nad) der Türkei
für 42070 Bid. St.). Der Aderbau ijt vernad;:
ſſigt, da außer in Theſſalien, Arkadien, Böotien
und Whtbiotie der fruchtbare Boden gewöhnlich zu
eblerer Kultur benußt wird, übrigens aud) ber hefio:
diſche Pflug noch nicht durch vollfonmenere Wert:
zeuge verbrängt iſt; zum Zeil trägt auch ber Mangel
an Waſſer, ſowie die unbillige Beiteuerungsart und
die größere Neigung des Bollscharafterd zum Han:
bel und Gewerbe die Schuld, daß ber Nderbau
nicht gleichen Schritt gehalten mit der übrigen Ent:
widelung des Landes. Daher dedt aud) die pro:
duftion an Cerealien bei weiten den Qandesbevarf
nicht, und Brotitoff wird zum Werte von 25--30
Mil. Dramen (über 1 Mill. Pfd. St.) jährlic)
eingeführt, und zwar größtenteild aus Rußland.
Weitere Ausfuhrartitel liefern die Marmorbrüche
auf Paros und dem Pentelikon (Attila), Die Schmir:
ge pruben auf Naxos, die rannte von Marto:
ulo in Attila, von Kumi auf Euböa, foweit deren
re nit im Lande felbft verbraudt wird.
Kohlenlager (im Zuftande von Ligniten) find aud)
in andern Teilen de3 Landes, befonders auf ben
Kykladen entdedt, aber noch nicht ausgebeutet. Das
Land ift reih an Mineralien, wie Eiſen, Blei und
Kupfer, auch an nüslichen Erdarten; doch hat die
Ausbeutung nicht begonnen und Huttenwerke find
nur in Attila (Laurionwerle), namentlich m Erga:
jteria, in denen man Blei (12000 t jährlich) und
etwas Silber gewinnt, größtenteils aus dem Schutte
der bereit3 im Altertum ausgenugten Minen. Die
Diehaucht ift unbedeutend, am wichtigſten noch in
den Ebenen von Theſſalien, Eli3, Alarnanien und
Phthiotis. Einen bedeutenden Betriebszweig bildet
an den aungebehnten Küjten der Silcfang.
Die einheimiihe Induſtrie beginnt fich zwar
trog der Konkurrenz der europ. Yabrilate infolge
des ftrebfamen Meilen der Bewohner allmählid)
zu beben, und in neuelter Zeit find bereit zahl:
reihe Baummollipinnereien und Webereien im Bi.
raus, Syra, Patras, Livadia und anderwärts,
auch einige Ölaafabriten, Cifengießereien, Bapier:
und andere Fabriken entitanden; deſſenungeachtet
wird aber body der bei weitem größte Teil der im
verbrauchten Fabrikate und Manufaktur:
waren aus Deutſchland, Öfterreih, England, Bel:
gien und Frankreich eingeführt, und jo überfteigt
nn aud) der Import: den Erporthandel um mebr
denn 60 Mill. Dramen jährlich. Handel und
Schiffahrt bilden den blühenditen Teil der gan:
zen Nationalthätigleit und haben ſich nad) den har:
ten Schlägen, welche fie infolge des reiheitstanpfs
erlitten, raſch wieder gehoben. Sie Handels;
marine beitand Ende 1883 aus 3224 Sahrzeugen
mit 270143 t Gehalt, wobei 60 Dampfer von
307821. Außer ihren eigenen Fahrzeugen beman-
nen die are Seeleute, durch Gewandtheit und
Ausdauer beſiens befannt, viele fremde Schiffe im
Mittelmeer und der Reebereibetrieb inı Archipel und
an den benachbarten Küſten ift größtenteils in ihren
Händen. Der Wert der Einfuhr belief ſich 1882 auf
128 Mill., der der Ausfuhr auf 72 Mill. Dark. Die
Hauptbandelspläge find Patras, Hermupolis auf
Syra und feit neuerer Zeit der Piräus; der Warens
95*
356
betrieb von ben Häfen ins Innere des Landes wirb
bebeutend erſchwert durch den Mangel an Straßen,
für welche indeſſen in neuefter Zeit mandes gethan
worden ift. Bon Eifenbahnen find in ©. im Be:
trieb: bie 12 kın lange Linie Athen-Biräus und bie
61,5 km fange Linie Bolo:Larijla; im Bau voll;
endet ift ferner: bie Linie Pyrgos⸗Katakolo in Elis;
im Bau begriffen find die beiden Beloponnefiichen
Linien Piräus: Eleufis: Megara : Korinth: Agium ⸗
Vatras (220 km; Fortiegung nach Pyrgos projele
tiert) und Korinth:Yrgos:Nauplia mit Jmeigbahn
Argos: Myli, ferner in Theſſalien Veleftino: Phers
fala:Zritala und in Attita Athen:Laurionbergwerte
mit Abzweigu g nach Rephifia. Die Länge der Teles
orapbenlinien 1881 betrug 5079 km. ‘ür den See:
derleht ift durch ein mohleingerichtetes Lotſenweſen
und fr gan gejorgt. Gin fehr wichtiges
nſtitut
tationalbant, die für ©. (außer den Joniſchen In:
feln) das Privilegium der Emilfion von Banknoten
bat; außerbem beitehen an Kreditinftituten bie Jo:
nifhe Bank mit dem Brivilegium der Gmiffion von
Banknoten für die Sorikben Safe eine Gpirotiich-
Theſſaliſche Bank mit Banknoten-Privi
die 1881 erworbenen Zeile von 2 n und
Epirus, ein Credit mobilier und eine \nduftrielle
Grebitbant ohne Privilegium. Die Gelittung der
Bewohner des Landes hat ſich feit Errihtung bed
NKönigreich3 bedeutend gehoben; dieſelben find in
hohem Grabe intelligent unb bildungafähig, lerns
begierig, ientgları, [nariam, teuf und gaitfrei;
ber große inkl eit an ihre Kirdye äußerit toles
rani gegen Underdgläubige; in diefem Geilte macht
auch das griech. Gefeg keinen Unterichieb zwiſchen
den verſchiedenen Belenntnifien und es berricht für
diefelben völlige Gleichheit ber tantabürgerti en
ie
ıd
und ber Cipiltechte. Man kann jebod den
anbernteild einen Bug von Schlaubeit und Neues
rungsfunt in polit. Dingen nit abipredyen.
. Berfaffung nad) bilbet das Königreich ©.
Ainen gafütutonellen monen Ar Stat ı ler
lönig Georg I., wel auf Bo: 12 bs
mähte —5 — Frankreich, nn he von der
1862 zur Nevifion ber beftehenden Verfaflung und
Wahl eines Königs berufenen Nationalverjammlung
pemäbtt wurde, Nady der durch bielelbe Ver:
jammlung revibierten Berfaflung befteht gemäß ber
Konftitution von 1864 dad Cintammerfgftem mit
vierjähriger —E de, —— &effionen,
allgemeinem, direftem Wahlrecht; die Krone vererbt
in ber Iegitimen Radtommenfhaft des Aönigs
Georg, mit Bevorzugung der männlichen Nachlom⸗
men; verfafjungsmäßig muß jeder Nachfolger bes
Königs ber gried. Binde angehören. Bräfumtiver
Xhronfolger it ber Kronprinz Ronftantin. dm
Falle fein Thronfolger vorhanden ift, wird berfelbe
durch Gefep ernannt, zu welchem Behufe bie Kam:
mer }peziell berufen und ber Gewählte zwei Drittel
der Stimmen ber 186 Deputirten vereinigen muß.
Bird der Zhron vatant, fo ſchreitet Die Kammer air
Wohl einer Regentichaft, und wirb binnen zwei Mos
naten eine
Bertretern berufen, bie, mit ber Kammer vereinigt,
ur Königswahl zu fchreiten hat. Ein permanentes
kat tögefeß für ben Fall der Abmwefenheit bes
Königs befteht nicht, deshalb wird in jedem eins
seinen Falle ein Spezialgefek von ber Kammer
votiert. Die Eivillite beträgt 1125000 Drachmen
Drachme = 90 Centimes), bavon 800000 dem
ür Handel und Gemerbe ift bie Griedilche | al
jammlung mit boppelter Anzahl von | für
Griechenland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
König auch für den Fall feiner Entfernung vom
Throne garantiert Eye Der Titel iit ehörig der
Hellenen». Die Staatdangelegenbeiten werden von
fieben Diiniftern (Inneres Hußered, Krieg, Ma:
rine, Juſtiz, Kultus und Unterricht, Finanzen)
beforgt. Der unverantwortliche König beruft, vers
tagt die Kammer, löft biefelbe auf, ernennt und
entläßt bie Minifter, deren Verantwortlichteit dutch
Geſeh vom J. 1876 geregelt wird; er erteilt Gnade
(nur bei Shnatönerbreden mit Buftimmung der
Kammer), Amneſtie aber nur bei Staatöverbredien.
Die Verfafiung kann nur in ihren nichtfundanien ·
talen Zeilen Gbgeänbert werben, und zwar auf Bes
ſchluß einer Mehrbeit von drei Viertel der Vers
treter zweier aufeinander folgenden Legislaturperios
den. Mbelstitel find nad) der Serfahung nicht zu⸗
[A glich aud für die Joniſchen Infeln als
it zu_betrachten. Als hochſtes Gericht
f — —E hu en;
a ıgil u ellationdgerichte (Athen,
Ei Rauplia, Korfu, Yarifja) und fo viel Kreis
u... velögerichte ald Kreile, außer dieien aber
noch zu Amphiſſa (Phokis), Pyrgos (Clie), Leutas
ta.-Maura), My ei (De jenien), enblich istier
densrichter nad) Kan. ufter in [em Diſtrilt.
Für Verbrechen und für Vergehen der Preſſe und
gegen ben Staat beftehen Geihworenengerichte.
‚Der Konfeilion nad gehörten 1879 von ber
Civilbevölterung 1635698 ber griedh.:orthodoren
Landeskirche an; außerdem gab e3 14677 andere
für | (Si
Chriften, 2652 und 740 andere Nichtchriſten
Die orthoboge ober anatoliihe Landes lirche gehörte
big 1833 unter da8 Patriarchat von Konftantinopel;
feitbem ift fie felbftänbig. Im 3.1852 wurden bie
Religiondangelegenheiten georbnet; danach wird die
Kirche geleitet durch eine zu Athen refibierende Heis
lige Synode, beitehenb aus fünf Mitgliedern unter
Borfip bed Metropoliten von Athen; fie zählt, abz
eſehen von ben 1881 erworbenen Zeilen von Their
jalien und Epirus, 24 bifhöfl. Site, von denen
11erzbifchöfliche find: das Feſtland und Cubda haben
4 Erzbiötümer (Athen, Dregara und Sgina; Chaltis
und Guböa; Phthiotis; Alarnanien und Utolien)
und 4 Bistümer; ber Beloponneß 6 Grjbistümer
(Argolis, Korinth, Patras und Eli, Mantinea
und Rynuria, Mefienien, Nonembafia und Sparta)
und 6 Bistümer; die Infeln des Igäiihen
1 Sepbistum — und Zinos) und 3 Bistümer;
die ion. Infeln 5 Grbiötümer und 8 Bistümer
Korfu, Rerhalonia, Zeutas oder Sta.-Maura und
1508 ober Bante, Gerigo ober Kythera). Die
römifch-tath. Kirche hat R
Korfu) und 4 Bistümer (Zinoa und Mylonos,
torin, ©: jante und Kephalonia). Geit 1833
war für ntlicpen Unterricht alles zu tfun;
von ben Au: im Budget tommen 5 Pro;
den Unterriht. 3 beftehen Gymna|
den Lyceen und Colleges in Franl
le nlich den böl I Ä
nbd;
Säulen, ähı ven höhern .
2,
und demotiſche oder Glementarjdul
des J. 1883 gab es 1375 öffentlihe Volta!
taben und 252 für „ außerbem über
100 Brivatföhuen. . 1877 bie Zahl
der Schüler beider Geidlechter in ben chulen
89114. Selundarſchulen (hellenifche) waren Ende
1883 vorhanden 294 mit 11502 Schülern und 440
Lehrern. Die 33 Gymnafien zählten 4161 Scht-
ler und 191 Lehrer. Im J. 1885 wurde die Unis
verfität zu Athen gegründet, mit vier Gakultäten;
Griehenland (geographiſch⸗ſtatiſtiſch)
fie zählte 1888: 2611 Studierende und 97 Docen:
ten. ge das theol. Studium eritierten dad Rhi⸗
ſari⸗ inar und 3 Spezialſchulen in den Pro:
singen, zufammen mit 115 Zöglingen. Zur Uni:
serhtät gehört eine Nationaldibliothel von 90 000
Bänden, ein numismatiſches und ein naturhiſt.
Nuſeum, ein botan. Garten, eine Schule der
Bharmacie; die Sternwarte ift Brivatgründung,
ebenfo das Arhäologiihe Mufeum und die Schule
ber Polytechnik und der fhönen Kunſte. Es be:
Rechen 1 Aderbaufchule, 6 Navigationzfchulen,
i. Hebammen ſchule unb die Kriegsſchule der Cvel:
piden in Piräus; mehrere Akademien, gelehrte
und Htterarüide Geſellſchaften Drudereien und
riften.
Die Finanzen bes Staatd beginnen erft in
neuefter Zeit ſich günftiger zu geftalten; das Budget
pro 1883 weiſt eine Einnahme von 73113610 und
eine Ausgabe von 72072008 Fr3. auf. Die Staats⸗
ſchuld belief fi auf 898834870 Dramen, von des
nen 81284250 auf die äußere, 316 750620 auf bie
innere Schuld kommen. ©. ift feit 1867 der fog.
—— Maunzkonvention (}. d.) beigetreten und
demzufolge ift der legale Kurs an ben öffentlichen
Kaſſen nur den Münzen der jene Konvention bil:
en
denden Staaten (alfo den auf Frankenmunzfuß ge: | |
rägten) ttet. Seit 13/1. Nov. 1882 iſt das
Keen em obligatorifch. Der Franc (f. d.) heißt
dyme und zerfällt in 100 Lepte (Gentimes). Die
—— | bie Doppelwährung; der feit
1877 beitebende Zwangshurd von Banknoten ber
Rationalbanf wird bald aufgefoben.
Heerweien. Während des grieh). Befreiung?:
fampfes wurden 1822 das Philhellenenbataillon
und bad Regiment Tarela als die erften regulären
Zruppen ®.8 errichtet, 1828 ftellten der franz. Oberit
gepiet und banadı der bayr. Oberjtlieutenant von
ded deren noch weitere auf; doc) wurden Heer
und Flotte &.3 erft 1828 unter dem Präfidenten
Kapodiſtria feft organifiert. Unter König Otto L
das Heer bis zum Drientlriege hin aus der
(Offiziere aus der Zeit deö Befreiung:
8), 4 aillonen Infanterie, 4 Batail:
Ionen ——7 — 2 Schwadronen Reiter, 8 Kom:
1 Genieabteilung und 1400
Gendarmen, im ganzen 8900 Mann einfchließ-
6 ver Stäbe und Invaliden. Nach dem Orient:
kriege wurbe der Friedensſtand bes Heers bis 1862
auf 10000 Mann erhöht. Gelegentlich der Revolu:
tion löße ſich 1862 das Heer vollftändig auf und
wurde 1867 neu organifiert. Heer und Flotte ©.8
behielten jedoch im Bergleih zur Bevöllerungszahl
einen auberordentlich niedrigen Stand wegen ber
, der Staatöfinanzen. Im %.1867 wurde
Ne a ine icht mit 12jähriger Dienft:
serpfiätung und Loſung 3 geieslich eingeführt, doc)
blieb | tung und Loslauf geitattet; bie
nicht in das Heer eingereihte Nannſchaft war vom
13. bis 60. Jahre zum Dienft in der Nationalgarde
t e 0000 Mann ftarle Rationalgarbe
Bar riſch unausgebilbet und befaß feine Fries
Außerdem follten im Striege Frei⸗
SER Ee 186 1b wie 0 ler Rs
, wirlli v orp
aufgeßellt worben. Das Heer befah im Frieden
weder Generalſtab noch Train ober Ganitätdabteis
Bee Ranalierie und Betüllerie batte Ur febr
e waren nicht in Briga
fefommengeftellt, fonbern x
ftanben unmittelbar uns
I
357
ter dem Kriegöminifter, und es fehlten fomit alle
Bedingungen für eine rafche Mobilmachung und an:
griffsweiſe Kriegführung. Diefe Verhältniſſe bärf-
ten G.s Neutralität während des Ruſſiſch⸗Turkiſchen
Kriegd_1877 mehr ald die Rüdiihtnahme auf
olit. Verhältnifie erklären. Im Drieben beitand
a3 Heer aus 10 Bataillonen Infanterie, 4 nur
aus Freiwilligen ergänzten Bataillonen Bergiäger,
einem Regiment (5 Schwadronen) reitender Jä⸗
er, 5 Batterien und 1 Handmwerlerfompagnie
rtillerie (in ein Regiment formiert), 1 Sappeur:
bataillon, 1600 Mann Gendarmerie (200 be:
titten), in Gefamtftärte von 10679 Mann, 770
Aierben 48 VDlaultieren und 82 Gefchügen. Im
riege follten die Truppen die Zahl ihrer Kom:
pagnien u. |. w. vermehren und außerdem acht Ba-
taillone Bergiäger neu aufgeitellt werden, ſodaß bie
Linientruppen die Stärle von 26372 Mann erreich-
ten, welche 20 Bataillone Sinfanterie, 12 Bataillone
Bergjäger, 6 Schwadronen reitende Jäger, 10 Bat:
terien (faft durchweg Gebirgdartillerie) mit 50 Ge:
hügen und 5 Sappeurlompagnien bildeten. Die
agazine und milit. Werkitätten befanden ſich in
Nauplia, der einzigen deftung de3 Landes. Nur bie
Bergjäger und Freiwilligenkorps trugen die kleid⸗
ame Nationaltradht, alle übrigen Truppen Uni:
ormen franz. Schnitt. Die Bewaffnung ber In⸗
anterie war noch 1876 fehr verichieden und beftand
teils in gezogenen Borderladern (Minie), teils in
Shaffepot: und Remington-Hinterladern; Doch wurde
feit 1877 die Neubewafinung mit dem in Belgien
angefertigten Mylona3-Hinterlader (griech. Mobell)
begonnen und bis 1883 für fämtliche Linientruppen
durchgeführt. Die Artillerie führte Vorderlader
Kan Modells (La Hitte); die Reiterei war mit
alla und Piſtole, das erfte Glied mit Lanzen, das
weite Glied mit Remingtongemwehren bewaffnet.
r die gefamte Nationalgarde waren nur Minie:
vorberlader vorrätig. Troß der fehr mangelhaften
Drganifation waren indeflen die Truppen wegen
ber guten Eigenfchaften ver Mannſchaft im Gebirge:
triege und namentlich zur Derteibigung des eigenen
Landes recht gut verwertbar. Der Berliner Kongreß
(. d.) 1878 bradte ©. 1881 einen beträchtlichen
Gebietszuwachs und veranlabte dadurch eine ke
greifende Reorganifation des Heerweſens, welde
rc) das Geſeß vom 21. Juni 1882 zum Aof luß
ebracht worden iſt. Alle Griechen ſind danach 19
ahre lang wehrpflichtig und gehören die erſten
9 Jahre dem Heer, die leßten 10 Jahre hindurch
der Landwehr an. Die gelamte dienittaugliche
Dannjeaft wird im Frieden militaͤriſch ausgebil⸗
det; die altive Dienftzeit beträgt bei der Infanterie
ein yabr, bei denübrigen Waffen zwei Jahre, worauf
die Mannfchaft zur Reſerve beurlaubt wird. Dice
Friedenzitärlte des Rai beträgt 29869 Mann,
3618 ee und Maultiere nebit 64 Geichügen.
Das ftehenbe Heer beiteht aus 27 Bataillonen ar
fanterie, 9 Bataillonen Fäger, 3 Bataillonen Rei:
ter, 5 Bataillonen Artilerie (2 Teld:, 2 Gebirgk:,
1 Feftungsbataillon), 3 Bataillonen Pioniere und
der Sendarmerie (4865 Köpfe); die Bataillone be:
ftehen bei allen Waffengattungen aus 4 Kompag⸗
nien, Schwabronen oder Batterien, zu denen bei
der Artillerie noch eine Traintompagnie binzutritt.
Bei den Batterien find je vier Gefüge beipannt.
Der Seneralftab und einige höhere Stäbe find ſchon
im Frieden organifiert, ebenfo Stämme für bie Ver:
waltung und das Sanitätäweien. Die ſtaͤrle
273 Griechenland (Geſchichte)
Ft . berech⸗
reꝝ ——— ‚müßte ein grober Zeil der Heer
v r ung neuer Truppenlörper,
nice feine en tämme vorhanden find, Ber:
wendung finden.
n
Die Kriegsflotte G.s befteht au 2 Banzers | Er
fahrzeugen, 2 Dampflorvetten, 6 Ranonenbooten,
1 Jacht, 1 Transportſchiff mit zufanımen 6730
indizierten Pferdeſtaͤrlen, 32 Geihüsen und 1311
Mann Beſaßung; doc werden im Frieden nur 71
Offiziere und 560 Matrofen, fowie eine Abteilung
Werft: und Arjenalarbeiter {m Dienft unterhalten,
Auber den vorbezeichneten Schiffen find noch drei
Segelfhiffe für die Ausbildung der Mannſchaft
und den Hafendienft vorhanden.
Das Wappen ©.8 iſt ein Schild, welder, ein
ſchwebendes filbernes, griech Kreuz im blauen Selbe
jeigend, von zwei wilden Männern gehalten wird,
um den Schild, auf welchem eine mit roter Mübe
ausgefütterte golbene Königskrone ruht, iſt der
griech. (Srlöferorden an weißgerändertem bellblauen
n
ehängt. Unter bem Schild trägt ein hell:
blaues Band die Devife loyus you Sram roũ oũ
(d. h. Meine Macht beruht auf der Liebe des Volls)
Die Nationalfarben find blau und weiß. Die
striegäflagge enthält fünf blaue und vier weiße ab»
wechjelnde Hortgontalftreifen mit einem weißen
treue in blauem Felde in ber obern Gde, die
Handelsflagge biefe teeifen ohne dad Kreuz. Der
einzige Landesorden, ber des Grlöfers, wurde zwar
erit 4, uni 1888 von König Oito geitiftet, gut
aber feit der im Aug. 1868 vorgenommenen Ab:
änderung auf ber Vorberfeite das Chriftusbild und
auf ber Rudſeite bie Inſchrift: «Beftiftet von der
IV. griech, ationalverfammlung zu Argos 1829».
(3. Grlöferorden.)
Litteratur. Außer den vielen ältern und neuern
Reiſewerlen über G. vgl. Thierſch, «De l’ötat actuel
de la Groce⸗ (2 Vde. 2p3. 1834); Maurer, «Das
ariech. Dolt_in öffentlicher, kirchlicher und privat:
seArtliher Beziehung » (dei . 1885); Steub,
„Silver aus Gb.» (2 Bde, Lpj. 1841); Strong,
«ircıco as a kingdom» (Lond. 1842); DBranbis,
“Hıtteilungen über G.⸗ (8 Bde., ep 1842); Dora
y’ sitcta, «Kixoursions en Roumsölie et en Morée-
(4 Bur,, Bür, 1863); Schmidt, «Das Vollsleben
ner MNUeuqriechen⸗ (Bd. 1, Xpz. 1871); Wyſe, «Im-
promaiunm uf Urcece» — erausg. von Stanley, Lond.
1#711,; Iuderman, «Ihe Greeks of to-day» (Lond.
Inızy, Xoyer, «Lectures on the geography of
(irerssn (Xond, 1874); « Rapport sur l’ötat de la | de
slauustiyus ufßcielle en ‚ prosent6 au Con-
nu ınterustional de statistique de Budapest en
Iniue, Faucher, «Gin Winter in Stalien, G. und
Hunftantinopel» (Bd. 2, Magbeb. 1876); J. von
Usher, vGriech. Küftenfahrten» (Bielef. 1876); von
Narsberg, «Döyfleeiihe Landichaften» (3 Bhe,,
Auien 1574-79); \ebb, «Modern Greece» (Lond.
im), Schweiger⸗Lerchenfeld, a G. in Wort und
Yılo» (vpy. 1882); Dieyer, « Der Orient » (Bd. 2,
Lpj. 1882), Baebeler, «B., Handbuch für Reifende» | Schaft
(kpy. 1883).
d. ch ichte. A. Exſte Sauptepode. Bon
benälteften Ünlänge ver den Herr;
€ L
id von emem D ‚i en
t bucd die vergleichende ——
dann durch die kritiſche Prüfung ber Stamm:
gebe a ⏑
auf einigen altberühmten Pläen, eim t
. ® ® Licht £ ht i o
;
*
g
#
*
Chronographen
chronol. Anfäge und Syſteme aberwiegend auf mehr
oder minder illtäre inati
Erſt von dem Zeitpuntte an, wo ſchriftliche Auf⸗
ichnungen gleichzeitiger Ereignifie einen feiten An:
altepuntt für die dhronof. Firierung der Begebens
eiten zu geben beginnen, db. 5. von der eriten ge
zählten Oiympiabe (776 v. Chr.) an, lann von einer
Geſchichte ©.3 im firengern Sinne bes Wortes
einigermaßen bie Rebe fein, und bei der Kärglichleit
ener Aufzeichnungen aus ben beiben erften Naar
hunderten der Diympiadenrehnung ift das i
elben immer noch vielfach —**
is zum Beginn der Olympiadenrech⸗
nung. Die Griehen (ber Rame «Hellenens i
feit dem 55— des T. Jahrh. v.Chr. allgemein auf:
ekommen) find ein Zweig der großen indoeuropãi⸗
(den oder ariichen ölterkamilfe, alfo mit Indern,
raniern,, Stalitern, Selten, Germanen, Litauern .
und Slawen Ginem Urftamm entiprofien und mit
ihnen wahrfcheinli in uralten Reiten in gemein:
famen aoohnfiben vereinigt, wo fte fhon einen nes
willen Grad der Kultur erreicht hatten. Die Bil⸗
dung ber ilie unb ber Berwandtidaftägrabe,
die Gntwidelung ber Viehzucht und bes Hirten-
lebens, die Anfänge des Aderbaues und des Hüttens
und Häuferbaues, auch fehon bie Ausbildung ges
wiſſer religiöfer Ideen ‚ wie bie perſonliche Auf⸗
afiung der Raturerfcheinungen,, insbefondere die
3erehrung des himmliſchen Lichts (Tageslichts) als
einer Gottheit, gehören, wie bie vergleichende
Sprach⸗ und Myſhenforſchung geyeigt hat, dieſer
Beit des gemeinichaftlichen Lebens der oe
manen» an. Das «inbogerman.» Urvolt fchied fich
zunaͤchſt in zwei große Hälften: in eine afiatifche
und eine europälide; als die verfchiedenen
Zweige ber leßtern gelonbert en, blieb dann der
griech. Zweig noch längere Beit mit dem italifchen
als gräcositalifcher Vollsſtamm in gemeinihaft:
lihen Wohnfigen verbunden und entwidelte die aus
n Urfigen mitgebradhten Anfänge der Kultur weis
ter. Die Ausbildung bes Aderbaued duch Anbau
verſchiedener Arten von Getreide und Hulſenfrüch⸗
ten, von Ol und Wein, bie Feſtſezung eines Grund:
plans für die Anlage des Haufes, bie Aufitellung
ewifler Flächenmaße, die Anfänge des Schiffbaues,
es Mauer: und Burgenbaues, ber Herftellung von
Waffen und andern ilien, endlich die Bildun;
einer durchaus auf ber Familie und Ihren Grweis
terung, dem «Gefchlechte, beruhenden Grmeins
aft in dom der patriarchalifgen Ronardjie
find Errungenichaften dieſer gräco-italiihen Periode.
Mit der wahrſcheinlich durch bie allmählich begin
nende Wanderung nad) Europa hinüber, beziehent:
lich nad} dem Innern der Balkan⸗ und der Apenmi⸗
Ibinfel, Er der
ee neben, Ve felbhänbige
Griehenland (Geſchichte)
. der griech. Nation, die fi Fade damals
Far ld ei ein einheitliches V hlte und ſich
Daher auch noch lange Zeit fpäter mit feinem pe:
meinfamen Namen bezeichnete, während man
den Italikern einen vermutlich auf alte Grinnerung
zurüdgebenden Geſamtnamen für ihren griech. Bru-
berflamm findet: | Dröci woraus unfer «Briechen»),
ein Name, der bei riechen ſelbſt nur als die
Ion früh vericollene Bezeihnung eines einzelnen
Stammes im Gpirus erfcheint. Mit einem andern
Gefamtnamen werben die Griechen von den Driens
talen (Arien wie Semiten und fpäter Türlen) be:
van (in ber Böltertafel der Geneſis ein
m ben apbet), d. 6. omiet, „er ae
eines bedeutenden Brudt er rich Nation,
desjenigen, ber die —5 a hhafteiten Bes
gen zu —— des vordern Afien,
onders zu den Semiten hatte
In G. ſelbſt, in welches jeden alls die verſchie⸗
denen Gruppen der Nation nicht gleichzeitig, ſondern
ec in Zwifchenräumen eingewandert find
mar u aeinih bon ber Nordſeite der
Baltarhalbinfel ber ie t man in den älteften
Zeiten eine ganze von Stämmen wefentlid
gleichartiger Ratur, die man fpäter unter bem Na:
ladger zufammenfoßte. Es i
38 daß Siefelben von den fpäten Wr dr
chaern und Hellenen ethnographiſch nicht Derichieben
waren. € — das Ri htigere zu tein, von ben
Griechen in den ura Iten), der achaͤiſchen
und 5 en. Zeit zu i ja Ipre n. Die Griechen
—— ten in primitiver Einfachheit,
—— — uftänden unter Häuptlingen,
ei —— — ddr Auer teild noch ald Hirten:
— 3 — ihre — wur⸗
hr t, aber noch als Naturs
Die allmählich —— — — e und
—— —
malen
—F e zwiſ en Hirtenſtaͤmmen und auern
iederungen im Innern, dazu verſchiedene Ber:
(unge der Stämme in ben griech. Ländern
ana beionbere von Afien ber der Einfluß der
A erten —* bie al 8 385 und Han⸗
delsmacht von rn ber u v. Chr. Kreta
out beſa en. die aber das —322— Meer
eit 1200 v. Chr. auf vielen Stellen
eh DR: und Sudlkuſte fich feſtſehten, führten
: og zu einer gewaltigen Ir innern Beränderung der
A.tgrieden. den peladgiihen Bauern und
Sirten gehen die —ãE und kri erijhen! Achäer
(die Glen) hervor, ie elmaplic ärlere Staats⸗
weien unter Königen, namentlich im
‚Peloponnes, ausbilden. viele Kulturelemente
R phönizif en Lehrmeiftern annehmen, ftatt:
* Sur durgen oder Lariffen (w ww ie zu Mylenä) auffüb:
ich (ſeit 1100 v. Chr.) die Bhönizier von
ibeen Kaſten gänzlich verdrängen. Als mächtigere
Staaten tennt man die ber
( omeno3), der Jonier in Attila (mo die Sage
den eus als Gründer des Cinheitsſtaats nennt)
und ber Achaͤer im Öftl. Peloponnes. Nach ber
unter Dee vereinigten ſich au mebrere Sronten
535 FR eined mä —* ern 3 Bi. grö en
eei ionen, wie ſolche vielleicht den
biſtor. der Sa
Een! Sen, gen vom Trojaniſchen Kriege
uch die internationalen Ber:
Staaten Ra wurben
yamancn runbfägen
— philtgonien, d ®. ee e
Minyer in Böotien | 5
359
benachbarter Staaten, weihe Fi dem SHeilighum
einer Gottheit, unter deren Schuß die —
des Bundes geſteüit en gi einen re igiöfen
nit hatten, wie die nordgri Amphi ee
Foäter (nad der er Dinbung mit Orale
tum zu Delp Pi i feit Beginn des 8. Jahrh. v. —*
die angeſehenſte und einflußreichſte
allen, im
Heiligtum der Demeter zu Anthe den Thermo⸗
len und der Bund mehrerer (meif peloponnefi:
} Seeltaaten i im 1 Dempel des Poſeidon auf ber
niel Kalaureia. Bon ben Innern polit. und ſozia
en Berhä Hältniflen — der cn moi Staaten geben die
omerüicen dichte l — etreues
id; denn wenn dieſelben au geraume & eit fpä-
ter nad der dor. Wanderung, entitanden ge jo
ind fie doch unter den nach Kleinaſien über ebelten
ngeböri en eben jener Staaten und im Nachklange
älterer Lieder gedichte. Dana war bie Regie:
rungdform burdgängig die monarchiſche. An der
Spibe iedes Staats ftanb ein dem angefehenften
Geſchlechte, das feinen Urfprung gewöhnlih auf
eine Got theit zurüdfübrte, etfpröfene önig,
deſſen Würde erblih war; PR war 9 er im
Arie: e und hatte im Srieben Recht zu ſprechen und
en für das ganze Bolt, wie der Hausherr
r hr feine mili
e, darzu en. Seine Obliegen:
beiten übte er unter Fa ichın ber Häupter ber
Keen, me Familien, der Edlen, bie feinen Rat
Bien, welcher fi in der Hegel in der Behaufung
Königs able, wenns immer ein Opfer
Me war, verfammelte. Bei bejonders wid;
tigen ragen wirb auch die Gemeinde zur Bolläver:
fammlung berufen; in derfelben ſprechen aber nur
die Edlen, das volt gibt nur ſeinen Beifall oder
ſein viißfallen zu erlennen, eine Abſtimmung findet
nicht ſtatt. Der Fremde ift ohne beſondere Verträge
rechtlos, nur durch bie Scheu vor den Göttern vor
Verlegung Be t; ebenfo die unfreie Dienerjchait,
Sklaven un innen, deren es wenigſtens in
ben ufern ber Herricher eine ziemlich bedeutende
gab. Überhaupt ift das Recht in biejer Zeit
* nicht in 355 Formeln, Geſeße, firiert,
fondern aufs e engite mit ben religiöfen Anſchauungen
verbunden: Recht und Sitte fallen noch zuſammen.
Faſt alle Wergeben und — unter Umitän:
den auch Morb und Totſchlag, könmen durch eine
Buße an ben Berlegten ober ber feine Rechtsnachfolger
gejühnt werden.
Die mein der alten griech. Staaten und Stämme
wurden be ee hüttert oder auch —F zertrüm-
mert durch die Wanderungen, roel eue, noch
rohere, aber Träfti d. Stämme herzufü ten, "dur ch
welche neue poll. hen entitan F die frei⸗
lid vielfach an das Frühere anknupften. Der erſte
Anſtoß zu Bien ed a als die dor. Wan:
derung oder auch ala Rüdtehr der Heralliden (f.d.)
bezeichneten Ummwälzungen kam von Nordweſten
er, indem (vielleicht durch Illyrier gedrängt) der
urfprüanglih in T peöprotien Lin Opirus) febbafte
Stamm der nd, ie gegen Diten über den Pindos
in bie jpäter nach ihnen Thefialien genannte Land⸗
ſchaft 08 und bie bisherigen Bewohner berjelben
teils zu börigen Bauern (Beneften) machte, teil zur
Auswanderung nötigte; namentlich 30g ber Stamm
ber Aol. Böoter ober Arnäer fühwärts bis nad) der
in en eogr. Geltaltung Theflalien fehr ähnlichen
kt, melde von ebnen den Namen
ei Diefe vew egung gab wohl auch den am
ymp fisenden Hortern den Anftoß, nad Süden
dotien
Ten ke na ber Zbiiem I cncm | nd
esphonted und
ſtodemos, bu Arm.
— 53 an aber | Rah ven
tiefe Tradition leidet aber
Unwahrſcheinlichleiten und fteht
mit manni Ba Sc ————
—
oberer (die na
pe 12. vordri Are 3 «tr Feigen aber
erſt gegen 1000 r.nd in Bewegung Vepten) nur
unter langen und ſchweren Kämpfen bie neuen
Herren im Beloponnes geworden. Sie Dorier
tcheinen von Utolien aus über die Meerenge von
Rhion nad) Elis, von da, am Fluſſe Alpheios auf:
wärte, nad) dem fühl. Arladien non = ein, wo
ihr di ern —— — —*— teten,
* deſen teil teilten ſie cheinlich in
Deerhau en, deren einer In ei ter abe |
die friedlichen Einwohner ber reihen Ebenen M
niend unterwarf, während der andere, dem Laufe
des Eurotas fo gend fi) an der Stelle, wo dann
die Stadt Sparta fich erhob, feſtſeßte und von hier
aus lange und Yan Rämpie mit der achãͤiſchen
Bevolkerung von amp befteben hatte. Cine
andere Schar ber Dorker unternahm von bier aus
ihren Eroberungszug gegen die Halbinfel offenbar
Is le und fegte 173 an der Suüdkuſte von Argos
18 feft, beim jog. Zemenion, von wo fie nad) längerm
e die Stadt Argos gemamnen und von dieler
Aue maͤhlich, meift auf ihem em Wege, die Hei:
nern Staaten ber —R oriſierten; an er
Rordkuſte eroberten fie endlih von dem Hügel S
Iggeiod aus Korinth. Die nachſte Folge dieler —*
oberungen war eine ftarle Auswanderung, beſonders
der angeſehenſten Geſchlechter der alten völlerung,
aud den eroberten Staaten. Die Ausgewanderten
in an febten ic zum Teil in der nörblidy
ften La ft des Peloponnes, die von ihnen den
Kamen Aal erhielt, feſt und nötigten wieder bie
ältere ion. Bevölferung dieſer Landſchaft, über den
N us zu ben ftammverwandten At thenern zu
ſichten; ein anderer Zeil verließ den Peloponnes
aa und og in Verbindung mit Angehörigen der
at tänme ı unter Sührung von Fürften aus
der Belopiden gen Dften, wo fie auf
der —5 el —* und Auf der Küfte des orbiweitl.
Kleinaften ſich anfievelten (dol. Kolonien). Don
Aorint aus verfuchten die rarier auch nad dem
. vorzudringen. Es gelang ihnen, bie
ei cam daft Degaris 5 u unterwerfen; aber
ihre Verſuche zur Eroberu Atlas ( eiterten an
dem 5 beibenmiütigen Wiverfland de ner. Die
Sage läßt in biefen Kämpfen ben atti den König,
Kodros, den Helbentob terben. Bald nach dieſer
Aurüdwelfung ber Dorier zogen dann zahlreiche
ion. ten, ebenfall® mit abenteuerluftigen Ge⸗
noflen aus andern Stämmen. vermiſcht, aus bem
Eu *
den DOrglo3 en. [genden
Griechenland (Geſchichte)
dringen, zuerf nad) dem Ota unb Bars armen und
großenteild wenig fruchtbaren Attila
den reichen Kuſtenlandſchaften Kleinafiens
Fr wo fie 12 Städte gründeten, welche unter
einem Bunde (ber i ion. Dodelapolis) zuſam⸗
iletos riene an der
dene von sen Rare, a 08, A Sroth on, Li Lebedos,
Bholäa un tä an ber
un en und € Samos und Chios auf den gleich:
Frühere —5 — 8 55 "anfätoh,
nglih äo a anſchloß.
bald eine en de tufe de Sach cht und d Aul:
e wurden |päter bie udgangdpunite neuer
wie namentlidy die Mileſier
n Periobe an ber Pros
ontis und an den Küften des Schwarzen Meers
delöniederlaflungen gründeten; in ibnen ent⸗
widelte fi aud) zue di serie Voefie (Homer) zu
ber Blüte. Auch Dorier beteiligte nr an
ielen Seezügen nad) den Küsten Kleinaſiens, indem
fie, Arie von Argolis aus, die jog. borifche
Herap ſechs zu einem Bunde vereinigte
Städie (Halitarnafios und Anido3 auf ber far.
Küfte, Kos auf der Inſel dieſes Namens, und Jas
Iofoa, Kameiros und Lindo3 auf der In ei ee
pri ndeten. Alle diefe Kolonifationen jcheinen
900 v. Chr. vollzogen zu haben.
Bon den bor. Staaten im Beloponnes war jahrs
ndertelang Argos der mädjtigfte und blühendite.
Meflenien hatten die Dorier ſich mehr alö
irgendwo fonft mit den ältern Cinwohnern ver:
Ihmolzen und unter dem Einfluß der reichen, Appi⸗
gen Landesnatur ihren kriegeriſchen C ralier mehr
zurũdtreten laſſen; i ihr r Herrſcherhaus ſchloß fi —* eng
an die Stämme bes ſudl. Arltadien an. In
waren neben den langen ämpfen mit ber —
Bevoöllerung, bedeutende Unordnungen und Partei:
tämpfe zwiichen den Doriern ſelbſt eingetreten, benen
erft durch die (von der gewöhnli R Chronologie
auf 884, richtiger erft nad 825 v. , angeleste)
Gefesgebung * kurgos (f. d.) ein Ende gemacht
wurde, welche bie Verſaſſung und Sitte der Spar⸗
taner neu regelte und ihre militärifche Kra a): ſehr
ſteigerte, daß ſie etwa 770 v. Chr. endlich das
mittlere und ſudl. Eurotasgebiet erobern konnten.
Gin Zeil der beſiegten Achäer wurde zu freien aber
ner ogen, un vol rechtlojen ntertbanen
Beriöfen) der Bauern (Heloten) zur
—— era t.
Von der erſten gezählten DIympiabe bis
zug Beginn, ber Berfertriege (776—500
Chr.). Die in Olympia (f. d.), einer Chene
Sandichaft Piſatis am A "und am untern
Alpheios, alle vier Jahre zu Ehren des Zeus ges
feierten —RX chen Fe —* deren —*—
ſpaͤter tief in die mythiſche Zeit binein veriegt wurde,
und feit Anfang bed 8. Jahrh. v.
Oeitalt erhielten, haben haup PEN bu bie ao:
liche Zeilnabme partas an der Feitfeier (etma ie feit
744 v. Chr.) eine große Bedeutung für bie Ent-
aonnef, des nationalen Lebens zunächft bee pelos
ponne] riechen erlangt. Dan hatte, De wah
ich bei einer neuen Anordnung lben, befeglojien,
die Namen der Sieger im Wettlauf (der und
urſprunglich einzigen Gattung von We
för aufzu a nen, maß auerit im 3. 776 vor
unferer Beitre un mit dem Namen Ceers
—— ein —— Tom ern
tigfeit, 1a el eie e Uifen der Olympionilen ben
&hronol. Kb t für die griech. Gefchichte geben.
Griechenland (Geichichte)
Sauptäpanakterzüge der Beriode, die man von biefem
Greignis an datiert, bilden die Ausbreitung ber
Sriechen nad Often wie nad) Weitenauf der Hüfte de3
Mistelmeers, durch Gründung —* er Kolonien;
ber Sturz des alten Königtums (um die Mitte des
rise ‚dem eine mehr 0 ale undertjährige Herr:
fchaft der Ritter folgte; das Auftauchen und ber
Sturz berT tannenkerrichoft in vielen griech. Stans
ten; —S— Emporſteigen von Sparta zur
—2* 2— Begemonie) im Man Mas zus
vär ft die nien n anlangt, allt in ben Anene
er
iode I, ins a rh. v. €
Srundu —5 — ——— em
der afiat. ber — der Düleier), in der
Hropontis und an ben Geitaden ded Schwarzen
eers —Aã— ** Kyzitos, Kardia,
Apollonia, Odeſſos, Tomi, dm Tyrag, Dlbie,
Sinope, af, anttfapaion) und die
mehrerer bebeu tender Kolonien in denfelben Gegen:
ben von —A Challedon, Byzantion, Selymbria
ferner die Beſiedelung der thraz.
—ãA le von den euböijchen —5
Chaltis und Eretria aus; endlich Die Anlage pe griech
Städte in Unteritalien und auf Gicilien, Fin air
an welchem ſich die verichiebenften griech
Stämme beteiligten. o wurde zuerft um 125
u. Chr. Cumä von dem eubäil en Kyme, 715 Rhe:
gion von tern und Mefieniern, 735 Naxos
auf —— Challis, 784 Syrakus von Korinth,S
7283 das ſicil. (Hybläa) von den Megarern
in Hellas, 720 Sybaris von den Achäern, 710 Kro⸗
ton von benfelben, 707 Zarentvon Sparte, 6% Bela
(auf Sicilien) von Rhodos und Kreta, um 700 Lori
(mit dem Beinamen Gpizephyrii von der Sage der
Stadt am Borgebirge Zephyrion) von ben ozolifchen
Lokrern gegründet, | und mebrere diejer Städte, wie
6 und Syrafus, fandten wieber neue
Kolonien aus ſodaß das griech. Element in Unter;
italien und Sicilien völlig zur Herrichaft gelangte.
Auf der Rordlüfte Afritas wurde von einer Schar
Anſiedler von der Inſe | Abera aus unter Fuhrung
des Battod um 630 die griech. Stabt Kyrene be;
Det, bie ur ber —E eines blühenden
wurde. Aaypten, das fi fo lange Zeit hin:
gegen bad Sl usland abge nk offen hatte, wurde
den zit Sie griech. ner auf den Thron
König ei (na 655) den Joniern
nur zu Ireiem Verkehr Jon auch zur Nies
derlafiung in Naukratis erö
Mit nk biefer er gem ewaltigen Entwidelung des ra
außen war ein mächtiger Au
Ken, im Innern verbunden, der zu bedeutenden
altungen, namentlich in den polit. erhält:
rien —8 den meiſten griech. Staaten
Argos bilden eine Ausnahme
cheint in dem leptern feit dem Tode
des —2 — lb um — itte I 8. Jahrh.
die Landfchaft Argolis unter feinem Scepter
vereimigt hatte, dad Königtum zu einer bloßen | Se
Rosa Berabgelunten zu u fein) wurbe die monardiiche
f nr and ima te ber ori alas
welche alle polit. Macht und ben
— Lei Orundb eb in ben Hänben einer | bar
geri ern abeliger atribi-
Nittergeſch erte. At
ſ. wurde die anfangs ebenslänglide Amts:
Kö 162 auf 10 yahıe beſchraͤnkt,
712 das ausſchließliche Recht bed Geſchlechts der
NMedontiden auf biefe — aufgehoben, 688 aber
then adden er zunaͤchſt bu
361
ein Kollegium von neun Archonten (bie nur aus
ben Eupatriden gewählt wurden) mit einjähriger
Amtödauer an die Spige des Staats geftellt. *
Korinth war längere —* die Regierung in den
Händen Eines gro n Adelsgeſchlechts, des ber
Bakchiaden. ruck, den ſolche berrichenben
Geſchlechter allmählich auf die übrige Bürgerfchaft
ausübten, ftelenweile auch die Härte, womit fie
ge gen arme Schuldner einſchritten, erregte in vielen
antonen eine heftige Ungufeiedenbeit der Mafle
be olt8, welche bann meift Männer von hervor:
— em Talent, gewöhnlich Mitglieder der Ari:
atie felbft, die aus irgend welchem Grunde wit
—* Standesgenoffen zerfallen waren oder ehrlich
mit dem Demos ſympathiſierten, zur Befriedigung
ihres perjönlichen Chraeijes audbenteten, indent fie
ſich an die Spitze der Unzufriedenen ftellten und,
nachdem fie mit Hilfe berfelben die beitebende Ber:
fafiung umgeftürzt, fich felbit zu Alleinyerrichern
(Ayrannen) aufwarfen und gewöhnlich mit Hilfe von
ietötruppen dieje Herrichaft behaupteten. Einige
biefer Tyrannen vererbten fie auch auf Kinder und
—— fo Orthagoras, der 665 v. Chr. in
Eure eh der Herrſcha bemädhtigte, die bis zum
de des Kleiſthenes (665) bei feiner Familie blieb;
Kypfelos, der nos dem Sturze der Balchiaden
he egierung von Korinth gewann, bie er 30 Jahre
bis zu feinem Tode behauptete und feinen
ee Beriandros übergab, der fie 40 yore lang
6856) führte; erſt deſſe n Radfolger, \ ſammeti⸗
08, wurde 581 Dertricben und eine ‚gemäßigt ari:
ftofratiiche Derfeilung eingefübrt, wie fie in vielen
Staaten nad) Bertreibung der T yrannen oft als
Übergang zur Demokratie wieder vorkam.
Die Entwidelung dieſer Ietern fann man nod)
näher in dem Staate verfolgen, der gegen das
Ende diefer Periode neben Sparta entſchieden in
den Borbergrund ber griech. Geſchichte tritt: in
Athen. Hier hatte fih, etwa 621, die herrſchende
Aiaiie genötigt „aeien, durch einen aus ihrer
Mitte, Drako (f. d.), eine ——— des beſte⸗
henden Gewohnheitsrechts vornehmen zu laſſen,
um dem Volle * e Garantie gegen die BWilltür
ber Gerichte zu geben; allein dieſer Zweck war
durch die übermäßige Härte der ala Gelee aufge:
ftellten Beftimmungen vereitelt worden. Kurz
darauf (616) fuchte ein ehrgeiziger Mann, Kylon,
mit Unterkübung, feines Ohtniegervaterd "<heage:
ne3, welcher ih in Megara zum Tyrannen aufge:
worfen ee fih der athenifchen Burg und bamit
Ft über bie Stadt zu bemädtigen;
ein a erſuch mißglüdte und gi unitglicher
ber Nriftofratie, Pi ber Spibe 6 ſchlecht der
Altmäoniden, nahmen nacbem —— elbſt ent⸗
kommen war, in treulofer und graufamer Weile an
= Anhän ern Race. Hl deſſen wurde
er etant ja relang durch Die beftigften Partei:
errüttet, bi8 594 ein du Aßigung,
Mi. igkeit, Eelſinn und polit. Klugheit aus⸗
—— Gupatribe, olon (f. d.), zum erften
on gewählt und mit au erorbentlicher Boll:
madt zur Schlichtung der fozialen Wirren und
dann on) zur Schöp ng einer aa ee Berfaffung
eſeßgebung betraut —* Der elbe fee fa,
rere durchgr
doeree Fregelm| (bieten. —— when =
eine neue ‚ber Grmern der "Bürg er nad) Vermögens
klaſſen, welche das Maß dei polit, Rechte und
862
Pflichten nad) dem Grundbeſi — den nen
[A den Staat regelte, eine wohlberechnete Mi
e3 ariftolratifhen und demokratiſchen Clement
herbeizuführen. Allein feine Verfaſſung, bie den
einen nicht weit genug, den andern zu weit ging,
vermochte nicht, dem Staat auf die Dauer den
ieben zu geben; bie Kämpfe zwiſchen den drei
arteien der Wedider, Baralier und Diakrier bra⸗
den von neuem aus, und der Führer der leßtern
Piſiſtratus (f. d.), bemädhtigte fi , nachdem er fi | zung
burd Liſt eine bewaffnete Leibwache verichafft, mit
Hilfe berfelben der Tyrannis (560). Smeimat Du Durch | Ber
eine Konlition feiner adeligen Gegner vertrieb
kehrte er endlich 588 ala Sieger —* u —*
tete ſich bis zu ſeinem Z0be —2 in ber 5
die er im welentliden zum Beſten
führte, inbem er — der Kunſt * Na e de
werbthätigleit Athens einen bebeutenden Auf:
ſchwung gab. Sein Sohn Hippias folgte ihm in
der Regierung, wurde aber, als er Er:
mordung feines Bruders Hippardo3 Durch die
Gdelleute Sarmobios und Ariftogeiton (514) hart
und gemwaltthätig antrat. 510 mit Hilfe der Spar:
taner vertrichen und 309 —*— Sigeion in Troas
unter den Schuß des perſ. Hofs ‚zurüd. In Athen
gelangten nun zunächſt wieder Die Gupatriden an
uber; allein ein hervorragendes Mitglied beriel:
ben, der Alkmäonide Hleifthenes, trat im Aampfe
mit der fchroff neitofamiihen Be enpartei zu
Demos über und gab auf Grundlage der old:
niſchen Verfafjung, die er in manchen Punkten in
weſt demotratiſ em Sinne umbil te, der Ber:
waltung eine Organifation, melde bie fibermadit
des Adels brach (508—507 v. Zwar wurde
er auf Vetrieb feines Gegners fünoras mit Hilfe
de3 fpartan. Königs Kleomenes au? Athen vertrie⸗
beu, aber vom Volle bald zurüdgerufen, und ala
ein Heer aus Peloponnefiern, Thebanern und Chal:
kidiern in Attila einbrad), um N ee wider fei-
nen Willen die Ritterherrf haft wieder au ergen
triumphierte das Gluͤck Athens und der Mut feiner
Bürger über bie drohende Gefahr: das peloponnef.
Heer Töfte fih auf Beranlafiung der Korinther,
welche die allzu große Machterweiterung Spartad
fürdteten, auf, die Thebaner und Challidier aber
wurden von ben Athenern ge ejölagen, 05 Challis ge:
demütigt, ein Teil feines Gebiet unter athen.
Bürger verteilt (506 v. Ehr.). Diefer Sieg erfüllte
die Athener mit Hohe elbftgefühl, un als bie
baner fid) mit ben Bewohnern von Agina, das,
ſeitdem es ſich (681 v. Chr.) von feiner utterftadt
Gpidauros emancipiert hatte, nabezu bie erfte See:
macht von Hellas geworden war, verbündeten, ba
wandte auch Athen größere Mittel auf die Flotte
und begann mit Haina einen Kampf, ber “is
erſt Ipäter zur Enticheibung fam.
Weit früher an Ithen erhob ih Ste Mi
Range einer hellen. Borma
Bid nn affung innerlich ge Läftigt te e he
aft nad außen über die Grenzen 2a koniens
ceide reiten, und zwar war es befonbers das
reihe und fruchtbare Nacbarlanb Meſſenien, bas
feine Blide auf ſich 309
und blutige Kriege gelang es den Spartanern, fi
dan | Beeie u unferierfen. N
eſſeniſchen Striege w
wöhnicen paran. Bing 743 richtiger aber 206) über
dur bie ff
A
pompos m —— der meffenifchen Stadt
rch zwei langdauernde Kleina
Griechenland (Geſchichte)
Ampheia eröffnet. Die Meſſenier zogen
zwei lan auf ben befeftigten n dipl be 8* Fi
es Ithome wid und leifteten bier bis 724 ne
ideritand, wo fie, nachdem ihr König Ariftobes
mo3 ſich felbft den Tob gegeben, die Feſte und da⸗
mit das ganze Land Spartanern übergaben;
die Bewohner wurden, Ionait fie nicht ihre eimat
verliehen, zu leibeigenen Bauern (Heloten) gemadtt.
Aber 685 14 tiger 645) erben fie fi) unter In
des beldenmütigen Ariſtomenes
—— 8 —— jogen he & 1a 206 nach
uft einer Schladt in bie an Grenze A
bien gelegene Bergfeftung Eira zurüd, die fie Sie
zum %. 668 (631 v. Chr.) hielten; die durch Ber:
tat berbeigeführte Eroberu befienelte
für Jahrhunderte die Knechtſchaft Dtefleniens. Cime
weitere Ausbreitung ihres Gebietes g
Spartanern im Diten und Norboften," rg ie *
urſprunglich den Argivern gehörige Oſtkaſt
Kar, ılbinfel, en u aus die en
en er
rifie n en "das bit dahin der erfte
Staat der —ã— on, be rattiic (denn recht⸗
lich bat Argos die Fuhrerſcha ft Spartns nie aner:
fannt) zum zweiten berabdrüdten. er verfuch:
ten fie fih aud an ihren nördl. Grenmadbnm,
ben Arladiern, mußten aber infolge des tapfern
Erperftanbes von feiten Tegeas, ſich mit einer un:
bebeuten en Gebietäermeiterung im obern Euro⸗
— er mit einer Bunbedgenoflen] ber
en (556) Dagegen gelang es ihnen, bie zus
et u nfang des 6. Ja Xä im ‚Innern bie bar:
ten Formen in Disciplin, FKriegsweſen und
olitit vollftändig au en "hatten, die ihrem
taate den eigentümlich fchroffen Gharatter gege:
ben haben, den ganzen Peloponnes (außer Argos
und Adaja) unter ihrer Hegemonie zu einer ftar-
fen Symmachie zu verein igen. Sparta galt als
die —— cht der griech. Ariſtokratie.
YA Hinſicht auf Fitteratur und Kunft if
Yen üben 3 eine Zeit — ra Se Fortſchritis und
ufblüben
ſtummt a —2 Ka an ihre Stelle tritt bie
Lyrik in den man — — ormen: bei den Jo⸗
niern als Elegie (Kallinos, Mimnermos, Solon)
und Sambenbiöjtun Gcdilocot 08, Simonides von
Amorgo3, Hipponar), bei ben oliern als Lyrik im
ERBem Sinne, Di tung d er Bi ee der Freund⸗
ſchaft und bes beitern Leben? gern fies ( appbe,
Alkaios, Anakreon), bei den Doriern endlich
choriſ ſche ril, bie I De Verbindung mit —X
und zanı nit (Orchelti Ruhm der Götter
Menſchen an den öffentlichen gelten verbert:
lhte (Steidhoros, „oytoR, Simonides von Keos,
indar). Aus einer befonbern Gattung biefer
orifchen Lyrik, dem von Arion aus Lesbos erfun:
denen Dithyrambos, entmwidelte fi dann in Attile
die dramatifche Fe Ipe eziell die — die
am Ende diefer Periode eben aus ihren erſten An:
fängen beraustrat. Auch die profa Ice © Mr
beginnt jebt, und zwar hunächft bei b
Beziehung am grreitehen Dorzeffritienen An
fiend. Aus ee —— von
Namen ünd — en entwickelt
noch ziemlich entare Geſchichtſ
grap ven), und bilof. Deuter ta
ung der We [tauß iroen
—— — einige einem Kreiſe von ——— I
münbfl mitteilten (Thale, Pothagorae), fhriftfich
e Dichtung zwar ver:
Griechenland (Geſchichte)
re — — bt 8 von den ER Dane
fängen im Dienite der De igion
——————— Stattliche Tempel in den
beiden —— — dem doriſchen und ioniſchen,
allerorten, in manchen täbten von bedeu⸗
tendem Umfang (wie die Tempel ber Artemis in
Ephefos, Hera auf Samos, de3 Olympiſchen
gene in "Atben) errichtet und mit Skulpturen in
elief in den Metopen und Giebelfeldern verziert.
Götterbilder werden zunädjt in Thon und in Holz,
dann in Erz, befonders ſeit ber Ausbildung des
Grygufles durch Rhoilos und Theodoros au
Inſel Samos, und in Marmor (defien Bearbeis
tung von ben —* eln, beſonders von Chios
ausging) fangt man ſchon an, her⸗
vorragende — ** namentlich die Sieger in den
ODlympiſchen Spielen, burd) Errichtung von Sta⸗
tuen zu ehren. Die Malerei endlich, die lange
Seit nur als Dienerin der Gefähbilbnerei in den
or Iöpferwertftätten von Korinth und Athen
*— iſt, beginnt ſich von dieſen Feſſeln zu
* und als ſelbſtaͤndige Kunſt aufzutreten.
on den vetſettieen is zum Ende
des Peloponneſiſchen Kriegs (600 - 404
v. Che.). Bis zum Beginm dieſer Periode, der klaſ⸗
* —55 8, batte es den entmwidelten Aul:
Griechen (die feit dem 7. vorchriftl.
— ben nee Gelamtnamen ber Hellenen
he an eineräußern reranlaflungge ehlt, welche
ben moraliihen Clementen be ationalein:
beit (wohin — die deigen Seh tgemeinichaf-
ten und Rampffpiele Sein ympia, auf dem korin⸗
thijchen Iſthnus, in Delphi und in Nemea, die ge:
meinjame Seligion bie delphiſche Ampbittyonie
und das ig Maler de Bratel au rechnen find) die Mafle
öfle au politifch nähen Juan men
Eine er „Deranlaffung ga gig
die fahr, — che di erkriege allen chen
—5 au — Bee * ten. Wenn auch in
Ben — parta und Athen die Borkämpfer
loſſen fi doch Die meiften übrigen
Staaten (mit Ausnahme von Argos, das aus
Kilerfucht t gegen die Führerfhaft Spartas fi von
en Sache dauernd fernbielt, von The:
ben "heflatten, ber Infel Korcyra u. a.) an, fodaß
& für einige Zeit völlig zu einer Bereinigung der
Kat kam Beim Beginn dieſer Kämpfe (500
.) ak Sparta eine unbeftreitbare fiber:
an äußern Mitteln; Athen 5% follte
feine —— A erſt beweiſen. riech.
uerland mit Perſien ſelbſt nie in un⸗
mittelbare —8 gekommen war, wurde durch
feine Pangitäbte in Kleinafien in den Kampf ver:
widelt tftagoras von Milet war, als er um
Beh ng der 500 v. Chr. von Berfien abgefalles
nen ion. Städte nachſuchte, von Sparta kalt zurüd»
gewielen worden, Die Athener, welche ihm Gehör
Ichentten, landeten vereint mit den Eretriern In
örten 499 v. Chr. mit den %0s
Hm bs Bl a —— ben Si vet ver
ergertonig ⸗
rius ließ nun aber Aund ft die Stäbte Kleinaſiens
nd die Infeln, wel ? & an dem Aufitande be:
vigt tten, . Dur eine elbherre n unterwerfen | fti
bean ollte auch 8 europäiidhe ©.
Obſchon ein e
Ser des Marbonius 493 mißlang (die Flotte
005 durch Schiſffbruch am Berge Athos zu Grunde,
Zug unter | In
863
das Sanbheer wurde durch fchwierige Käm F mit
dem thraz. Bolt der Bryger aufgehalten),
die grieh. Staaten dur Herolde wur he
fung au ordern und, da Athen und 5 arta f of
die Fehde aufnahmen, ein gewaltiges Heer zu
fer unter Datis und Artaphernes gegen at,
breden. In der erften Beftürzung aten fi na na:
— die Inſelſtaaten der unvermeidli
nenden Knechtſchaft; aber die Athener allein, o ne
bie Unterftügun Spartag abzumwarten, ra gen,
nur von 1000 Sriegern der böot. Stadt iatad
unterftügt, unter des Miltiades Anführung in der
Ebene von Marathon 12. Sept. 490 das weit über:
S ene Heer ber grinbe, & die fie zur Rüdlehr nad
Aſien zwangen. An die Spike des athen. Stant3
trat nachmals der geniale ihemiftoffes. der mit
Hötigem Blick für das zunächft Notwendige die
thener veranlapte, nunmehr alle Kräfte auf bie
geh ng ih ihrer Seemadt zu verwenden; denn ber
eier önig Zerre8 machte zur Unterwerfung 8.3
die furchtbarſten Anftalten. Ein ungeheuereö Heer
ließ er nach Zhrazien überfeßen und von da durch
Theflalien bis an die En
vorrüden, mo demielben
äſſe von Thermopylä
onidas anfangs tapfer
und glucklich widerftand, aber (Ende Auguft) 480
mit einer kleinen Spa rianerſch char den ———
ſtarb. Auch die griech. Pe fotte He fih nad) mehr:
tägigem Kampfe beim euböifchen Borgebirge Arte:
mifion zurüdziehen, und Athen felbft, deſſen Be:
wobner fi), mit Ausnahme einiger ftartföpfigen
Oreile, nad der Inſel Salamis (die Weiber und
Kinher bie Berfer verbr urüdgezogen hatten, murde
erfer ver —* och Themiftolies
—F durch die entſcheidende Seeſchlacht bei Sala⸗
mis 20. Sept. 480, infolge deren Xerxes ſelbſt nach
Aſien zurkdging, d die Stottenmact ! der Perſer, wor:
auf die von dem vereinigten Griechenheer unter
Ynführung des Sparlaners Pauſanias gegen Mars
donius gewonnene Schlacht bei Platää 19. Sept.
479 und bie greih eitige überwältigung bes perl.
Ylottenheers argebirge Mylale in Jonien
die Befreiung G.s vollendcten.
Als nächte und wichtigſte Folgen der Berfer:
kriege kann man die fehnelle Entmwidelung der athen. .
Seemacht und die dadurch veranlaßte Stellung
Athene an der Spitze eines mädhtigen Bundes der
öftl. See: und Inſelſtädte, feit 476 v. Chr. (defieu
Mitglieder ans‘ unbeagenoffen freilich fpäter mehr
und mehr zu tributpflichtigen Hnterthonen Athens
berabgedrüdt wurden) betrachten. Vorzüglich von
Kimon nunmehr frä tig erfabt, und mit Beharrlich⸗
feit verwirklicht, wurde die Secherrfchaft die Grund⸗
lage der neuen polit. Größe Athens. In kurzer Zeit
übertrafe3 feine mächtigen ?teb benbu bler ‚Agina, Ro:
Ki ht und Korcyra etzbeftomeni er galt S
eit Platäu ſtaatsrecht {er al3 bie fh uhrende
R ®., und der attiſche — nur als ein au
rer Bund in ber panhellen. Symmadjie. Aber der
mädtige Aufſchwung der demokrafi chen Athener
und das für das damals überall zurädbleibende
>) via ehr unangenehme [, von der jugend:
li ebenden See⸗ und andeismacht ſtarl
aberfin eit gu werden, führte nach und nach zur bit:
teriten dei anbjgef zrotichen beiden Staaten und be:
ftimmte nachmals die Parteiftellung des fibrigen
G. beim Ausbruch des Beloponneftichen Kriegs.
der eriten Zeit nad dem üdzuge der Perſer
aus &, felbft waren bie Gri namentlich bie
Athener, noch durch die Fortfehung des Kriegs zum
864
Schub der Heinafiat. Gtäbte in Anſpruch genom⸗
wobei vor und nad des Themiftoties Ber: Ber:
bannung urn. v. Chr.) bejonbert Kimon ſich ſehr
thaͤtig — 466 ſchlug er bie Perſer wieder ent⸗
cheidend I Waller und su Sande am Zluffe Gurg-
mebon in amp lien. Als nach längerer Unter:
brechung 449 der Krieg noch einmal ernfthaft wie:
örte der
tſaͤchlich für lange de au, wenn
—* — 33 zwei ende
hatte 6 erfudt * —— —
nacht im Bu unter Hr tbe {don lange zum nude ges
farb I durch einen gefährlichen
—— ir Biene (dritter eilenifcher | Des
Krieg chwer bedroht, hatten 462 die
Sife e ber —*5 I der Belagerung bes Ithome
nfprud) genommen. Die verlegende Zurüd:
Köln dieſe Hilfätruppen wurde zu urbe zu Ende dieſes
ahres then partanern die
Au anz auftündigte und nun een) feinen Bund
auch auf Die Bel tlande „eudzube nen fudte. Die
durch den Meſſeniſchen Krieg noch lange beichäftig-
ten Spartaner fuchten zunaͤchſt (feit 459) mittelbar
durch geheime und offene Zeilnahme an ben ehben
Athens mit Agina, Korinth und Epidauros Athens
Macht zu ſchwächen. Ja 457 erihien ein pelopon:
nef. Heer unter Yührung der Spartaner in Mittel,
griehenland, zunachſt um bie Bewohner ber Hei
nen Landfchaft Doris am Parnaſſos gegen bie
bofer zu unteritüsen; ala ka bie Arhener den
ſthmus fperrten und auf dem Rüdwege in Böo:
tien ein Heer entgegenftellten, wurde dasſelbe bei
Tanagra geihlagen. Jedoch erholten ſich die ande:
ner bald von diejer Rieberlage; fie fielen ſchon
wieder in Böotien ein und befiegten die Böotier *
— ta, worauf dieſe, domie bie Photer und
opunti den Lokrer dem athen. Bunde beitraten.
In bemielben Jahre (BE) murbe Agina zur Unter:
werfung gezwungen, die langen Mauern, die Athen
mit feinen Häfen verbanden, vollendet, und der
tühne Tolmides unternahm einen Seezug um ben
Peloponnes, wobei er die fpartar. Shifenerten
in Ontbeion ‚verbrannte und die Infeln Zakynthos
und Kephallenia für den athen. Bund gewann.
. 455 erlitt dagegen Athen einen Phweren
lag durch Vernichtu ng bes Heer und ber
Slotte, wel e ed na aypten zur Unterftüßung
des Fü naros, ei gegen die Berier em⸗
— 6 ent batte, Im . 451 wurde durch Bers
mittelung bes Kimon ein fünfjähriger Waffenftill-
Rand wiſchen —32 und Sparta abgeſchloſſen,
4 448 wurden durch delphiſche Streitig⸗
teen, bei denen Sparta auf ber Seite Delphig,
Athen auf der Seite der Pholer ftanb, bie Feind:
feligleiten inbirelt wieder erneuert. Die Reibun-
gen dauerten ſeitdem fort, der Abfall der mittel:
griech. Stämme und die Stiederl lage bei Koroneia
447 radhte ie Athener in arge Berlegenheit, und
mut einigen glüdfichen Unternehmungen des Reri:
ber Euböda wiebereroberte, no = r aber
feine Klugheit war es zu ba nfen, „19 bie
Spartaner 445 zu einem sojährigen
ande bewegen ließen, ber freilich ſchon m Fahre
päter durch ben usbruch bes eloponneffchen
Kriegs gebrochen wurde, 8 die wichtigiten Ver
änderungen für bie Berfaffung ber beiden Haupt:
Friedens (de3 | wel
Griedenland (Geſchichte)
Raaten in find di immer
Gewalt —— —2** gegenüber Dem den
Aönigen * ie immer entidiedenere
m ben Staatöform A
17:
— —— ana —8
weiter
rde.
Das groͤßte Sind
daß gerade jest ein
her feinem Zeitalter den Ramen gegeben bat,
die überaus reihen Kräfte dieſes Volls und Staats
Bi leiten wußte. Durch die . Beute und aurh
- Zribute der Bundesgenoflen, über welche Athen
@utdünten verfügte, feitvem der Bun:
» (160) von Delos nad) Athen verlegt wor:
, war dieſes in ben Beſiß eines unermeblihen
ofen Reichtums gelonmten, von beflen
mäßiger Verwendung der Ruhm und bie eöhe
des Staats für die —28 abhing. Ohne irge
etwas zu vernachläſſigen, was Athen die durch *
—— ge ewonnene Machtftellung fidern konnte,
ng es Berilles, der faft 30 Jahre lang teils als
— teild dis Staatöbeamter in Athen
die polit. Suprematie eführt bat, dem Sinne und
der Zhätigfeit der u ne 7 Nihtum auf die
Vervollkommnung der Kunft und Die Deredl lung
des geiftigen Leben? zu geben, weldye diefe Glan;:
periode des griech. Altertums auszeichnet. Wenn
auch ſchon früher in andern Teilen &.3 der Grund
zu einer eigentümlichen Ausbildung ber bildenden
und redenden Künfte gelegt war, wie 3. B. durch
die Kunftfchulen zu Korinth, Eityon und auf Agina,
o war e3 och für ihre höhere Entwidelung ent:
heidend, dab ſich ihnen ein Mittelpuntt in einem
Staate barbot, in welchem ein großartiges polit.
Leben, eine vielfeitige geiftige Thätigkeit und ein
Lnermehlicher Reihtum an äußern Mitteln in bie:
fem Grade vereint waren. Die Malerei belam
uerſt durch Die groben biftor. Darftellungen bes
Mr gmotos von aſos und feiner le in der
Sit le und bem Theſeion in A Im in ber
esche zu Delphi eine höhere fü Weihe
und nationale Bedeutung; andere Mein fer, wie
Apollodor von Athen, Beuriß von Heralleia, Bar:
rhaſios von Epheſos, bildeten je banın jn inficht
auf Feinheit ter —5 — und Glanz der eben
meiter aud. Die Ba unit feierte in den
eines Iktinos und — auf ber Akropolis Au
Athen (Barthenon und ———— ihre —*—
Triumphe. Ebenſo erreichte die Bildhau
den Merten des Pheidiad ihre höchfte —
und neben und nach den ſeinigen waren es d
Shöpfungen eines Myron, Alamenes, Sto os
u. a., welche Athen auch auf biefem Gebiete
eriten. Rang verſchafften; damals konnte fid no
Argos mit feinem Meifter Hi yHeitos mit ihm
meſſen. Uhnliche Verhältnifie gelten für Poeſie
und Berebfamleit, welche ebenfalls in We ihre
onge P Fi und böchfte Vollendung erbielt
Griechiſche ee aa Das die ©
pilten Gorgias, Brotagoras und Barmenibes It
i Ra SA timmterer Denkformen und
llarere Ipra ie ober vielmehr ftiliftiihe Dar:
legu dachten gethan hatten, bean eine
weit öbere Ausbildung in der Bhilofophie des
s | Atheners Sokrates, welche dann w am meis
ften dazu beitrug, {n dem Geifte des Platon jene
ri es tig,
ann ie Berities (1 By
Griechenland (Geſchichte)
unvergängliche Friſche der Jugend und ben dichte⸗
—— — Phantaſie mit der maͤnnlichen
Schaͤrfe des Verſtandes zu paaren, durch welche in
ſeinen Werken Ideal und Wahrheit in ſo ſchoͤnem
Vereine erſcheinen. 65 Griechiſche Philo:
fopbie.) brend Uſchylos, Sopholles, Curi:
pides und Ariitophanes in der bramatifchen Kunft
das Bollendetite leiteten, vervolllommmnete Hero:
dot, der Geihichtichreiber ber Perferkriege, die
formlofe Proſa der Logographen, bie fodann in
dem Werle bed Thucydides über den Peloponnes
ſiſchen Krieg ihre edelite und marligite Beftalt ers
reichte. Mit ihr zugleid bildet fich die Kunft der
freien Rebe als ein für längere Zeit faft ausſchließ⸗
liches Gigentum der Athener; und wenn die Glanz:
periode der öffentlichen Beredfamleit au in eine
Seit fällt, wo fie die legte Waffe gegen ben Verfall
des Staats fein mußte, jo gedieh fe doch ſchon jetzt
durch große Staatsmänner, wie Perikles, und aus⸗
gezeichnete Redeklünſtler, wie Antiphon und bald
darauf Lyfias, zu großer Vollendung. Freilich darf
man dabei nicht vergeflen, daß ſich in_berjelben
Zeit, wo Athen in polit. und geil er Beziehung
an der Spige der Entwidelung der Bellenen itand,
au die Reime bes Verderbens entwidelten, wels
ches G.s Blütezeit zu einer ſchnell vorübergeben.
den Eri&einung gemacht bat. Der Berfall der
alten Zucht und Sitte, Der wütende griech. Parti:
tulariämus, der taufmänniiche Neid, wie der oli⸗
iſche Hab gegen das reiche, blühende und des
oe ni Pan ben Immer wadjlenbe
{ 3m und Sparta murben die
Motive des Berberbens.
Der Beloponnefifche Krieg, in welchem die
h zwilchen bor. und ion. Eigentümlichtett,
wie zwiſchen Dligardhie und Demokratie am befs
tigften gegeneinander kaͤmpften, brach die Blüte
8.8. Gegenjäge wurden repräfentiert durch
die dor.{partan. und die ion.attifdye Bundesge:
nofienjgait, an welden faft ganz ©. teilnahm,
Die Stärle der erftern berubte auf der Landmacht,
während bie legtere bie Überlegenbeit zur See bes
. Der Krieg begann 431 v. ch. zunädjft
veranlagt durch die feit 435 ſchwebenden Händel
d Rorinther um Epidamnos, an
‚und nächſtdem durd den Abfall
(432), welches als korintb. Pflanzftadt fich der Bun⸗
ſſenſchaft mit Athen zu entziehen fuchte und
baber von den Athenern belagert wurde. Korinth,
bierkurd auf das böchfte erbittert, veranlaßte eine
unbesverfaumlung der Beloponnefier zu Sparte,
obgleih bi . anbte und bie ge:
mäßigte Bartei ber Spartaner für feiebliche Ent:
ſchedung n, fo drangen doch die kriegeriſch
und trieben die Dinge zum Offenen
Brud. Der Krieg brad im April 431 v. Chr.
aus. Die erften Jahre vergingen ohne Entfcheis
Yung unter gege eitigen Einfällen und Verhee⸗
zumgöjtoen. Wahrend die Spartaner das offene
won nktitn ruinierten, juchten die Athener
i55
&
inbii iche namentlih im Peloponnes
—— ihren Schiffen heim. Die Vorteile, wel e bie
Athener bier gewannen, wurben aber weit durch
das Rißgeſchick aufgewogen, welches eine furdt:
here Baker bes Merilis Sob (499) Ober Hiken
braten. Dabei wurbe ber Krieg mit fteigen
von beiden Seiten fortgeführt; Beweiſe
dafür gibt die Graufamleit, mit welcher 427 das
365
abgefallene Mitylene durch bie Athener und das
durch lange Belagerung zur Übergabe gezwungene
Pan von den Spartanern und Thebanern be:
andelt wurden, während in Korcyra ber Demos
mit Hilfe der Atbener in erbitterter Bürgerfehde
einen blutigen Sieg durch die unter abſcheulichen
Nebenumftänden volle ene völlige Vernichtung
der den Spartanern befreundeten Ariftolraten er:
rang (425). Ein großer Sieg der Nthener über
bie Lacedaͤmonier bei Sphafteria an ber Kuſte von
Meſſenien 425 bemog die lektern, den Athenern
einen ehrenvollen Frieden zu bieten; allein Kleon
und andere Demagogen vereitelten bie Doffnungen,
welche friebliebende und Flügere Politiker an bieje
günjtige Gelegenheit Inüpften. Vielmehr fteiger:
ten die fihtlihe Schwähe der Spartaner und
einige noch weiter errungene Vorteile, wie die Eins
nn der Inſel Kythera, den ibermut der Athener.
Erit als der fpartan. Feldherr Braſidas mit vieler
Klugheit den Kriegsihauplag nad) den Küften von
Macedonien verfegte, um Athens Macht durch den
Berluft der bort liegenden Bundezftäbte zu ſchwaͤ⸗
hen, und in kurzer Zeit fich mehrere jener Städte
rt Sparta erllärten (424), veritanden ſich die
thener zu einem einjährigen Waffenftillitande
A, welcher bald darauf, zunaͤchſt auf Beranlaf:
ung eines für die Athener unglüdlihen Treffens
bei Ampbipoli3 (422), in welchem ſowohl Kleon
als Brafidaz fielen, unter des Nikias Vermittelung
Ende März 421 in einen 50jährigen Frieden und
Bündnis verwandelt wurde.
‚ Allein diefer Friede, ohne Zuftimmung der mädh:
tigften Bundesgenofien Spartas (namentlich der
Böotier und Korinther) abgefchloflen, konnte ſchon
deshalb nit von Dauer fein, weil die Schwierig:
keit der Ausführung mehrerer Bedingungen zu
neuen Konflikten führte, und weil in Athen Ali:
biades, ber Damals überwiegenden ——
nur in ber Fortſezung des Kriegs Befriedigung
feines Chrgeized zu finden hoffte. Er brachte
ein Bündnis Aroifhen Athen, Argos, Elis und
Mantineia (420) zu Stande, das fruchtbare Keime
u neuen Berwidelungen zwiihen Sparta und
then enthielt. Der Plan des Alcibiades, mit
Hilfe der Argiver den Einfluß Athens auch über
den Peloponnes au&jubehnen, war kaum durd
einen entjheibenben ieg der Spartaner über bie
Argiver bei Mantineia 418 vereitelt worden, ala
die Athener die bis babin neutrale dor. sel Per
[08 eroberten 6 und mit graufamer Härte ges
en bie Bewohner verfuhren. Im J. 415 veran:
aßte dann das hauptjählic durch Alcibiades bes
fürwortete Hilfegefuch der Egeftäer auf Sicilien
gegen Selinus und Syrakus die Athener zu dem
unbeilvollen Zuge nad Sicilien, welde: binnen
brei Jahren ben Stern der athen. — ver⸗
nichtete. Der bald darauf Im Sea) ing 412 er:
olgte Abfall feiner mächtigften Bundesgenoſſen in
onien nötigte Athen abermals * einem ſehr er⸗
höpfenden Kriege, während parte dur ein
ündnis (412) mit Tiffapbernes, perl. Satras
ven in Sardes, jeine materielle fiberlegenbeit er:
weiterte. Zwar lämpften die Athener von Samos
aus nit ohne glüdlichen Erfolg geaen bie Abge⸗
allenen und gewannen durch die Ausſicht auf bie
cklehr des Alcibiabes, ber fich, um einer Anklage
wegen Religionsverlegung pn entgehen, 416. au
nädft nad Sparta, dann (tm Dit. 412) zu Tiſſa⸗
phernes geflüchtet hatte, neue Hoffnung. Da
366 Sriehenland (Geſchichte)
jedoch lekterer fein Erſcheinen und den Abſchluß
eines Bündnifles mit Berfien von der Annahme
einer oligardiichen Verfaſſung in Athen abhängt
madte, ( ante es nidt fehlen, daß (im pe
411) in Athen endlid eine, dabei aber auch dem
Alcibiades feindliche, oligarchiſche Revolution aus: | E
brach. Aber trop der Niederlage bei Eretria und
des Abfalls von Euböa erhob ſich die finkende
Kraft Athen? nochmals zu unerwarteter Höhe in-
folge ber Herftellung einer gemäßigten Demolratie
(im Juni 411). Drei glänzende Seefiege der Athe⸗
ner im Hellespont beim Borgebirge Kynosſema
und bei Abydos unter Alcibiades und bei Kyzikos
(411—410), welde die Wiedereroberung von By:
jantion und Chalfedon und anderer Städte zur
olge hatten, ließen für Athen eine fiegreiche Ent⸗
Fhefbung hoffen, al3 durch das Mißtrauen der
Athener und infolge deilen, daß ber athen. Unter:
befehlshaber Antiohus bei Notion unweit Ephefus
duch den fpartan. Feldherrn Syjander (f. d.) ge
ſchlagen wurde, Alcibiades im Sommer 407 des
Oberbefehls entjebt wurde. An feine Stelle traten
nun jehn Strategen, Konon an der Spike.
einmal fiegten die Athener in der mörderiichen
Seeſchlacht bei den Arginufiihen Inſeln (406);
aber faum hatte des Kallitratidas Tod den Lyfan-
der wieder an die Spige ber peloponnef. Seemadht
ebracht, als die furdhtbare Niederlage bei Agos⸗
otamoı im Aug. 405 Athens lebte Doffunden
vereitelte. Don allen Bundesgenofien verlaſſen
und durd) die Peloponnefier zu Lande und zu Waf:
fer belagert, von der eigenen Dligarchie (Therame⸗
ned und feinen Oenoflen) verraten, mußte Athen
im April 404 fi) nad) zähem Widerjtande ergeben.
Lyſander ließ unter Kriegsmuſik die Diauern der
Stadt und die fog. Langen Mauern, die fie mit
den Vefefligungen der Hafenftabt verbanden, nie
derreißen; alle Schiffe, bis auf zwölf, wurden dem
Sieger übergeben. Das attiihe Reich war aus
ber Geſchichte verſchwunden. Athen mußte in die
Bundesgenoſſenſchaft Spartas eintreten und wurde
nun durch die Dligardie der fog. «Dreißige regiert.
Bom Peloponneſiſchen Kriege big zur
Schlacht bei Ehäronen (404-338 v. Chr.)
Ten Hauptinhalt diefes Zeitraums bildet die allmaͤh⸗
lihe Auflöfung und der Berbraud) der griech. Volks⸗
traft in den unaufhörlichen Kämpfen gegen ſolche
Stuaten, die bie Hegemonie zu führen bemüht was
ren. Spartas allgemeine neue degemonie mußte
nit allein für Die neuerdings Unterworfenen
ochſt drüdend werden, ſondern verführte auch die
partaner ſelbſt zu einem thörichten Übermut ges
gen die alten Verbündeten. In Lakonien aber wurde
es immer ſchwieriger, die unterworfenen Schichten
ruhig zu erhalten, je mehr die Boltzzahl der Dorier
hinſchwand und je ſchwieriger es für dieſe jelbit fich
zeigte, in Verfaſſung und Sitte die alte Strenge
und Starrheit auch ihrerjeits zu bewahren. Die
zum Zeil blutige Einführung der Oligardjie in allen
prich. Staaten durch Lyſander brachte wiederholt
Yewegungen 5 welchen Sparta ſelbſt auf der
Höhe feiner Macht nicht immer gewachſen war.
Zunächſt jtürzten athen. Ausgemwanderte von ber
demokratiſchen Partei unter des Thraſybulos Fuh⸗
rung 403 die Schredensherrſchaft der Dreißig Ty—
rannıen in Athen und ftellten unter Erlaß einer all:
gemeinen Amneſtie Die Demofratie wieder her. Die
Erneuerung de3 Kampfs gegen PBerfien, zu welcher
ſich Sparta durch die Bitten der von Tiſſaphernes
bedrängten griech. Städte Kleinaſiens (399) genö-
tigt fh , veranlaßte mehrere bedeutendere griech.
Staaten: Zheben, Korinth und Argos, (395) zu
offener Feindſchaft gegen Sparta. renzitreitig-
feiten zwijchen den opunt. Lokrern und ben Pho⸗
ern wurden von den Thebanern benupt, als Bun:
besgenoijen ber erftern offen gegen Sparta aufzu⸗
treten, weldes den Pholern Hilisvölter ſchidte.
Was den Spartanern durch die Schladt bei Ha:
liartoß, in welcher Lyſander fiel (395), und den
Seeſieg ber Berjer unter Konon bei Knidos (394)
verloren gi wurde durch bes aus Ajien herbei:
geeilten geh Sieg bei Koroneia nidht entfernt
(fm Aug. 394) aufgewogen. Weitern teil
rachte den Spartanern Honons GEntichlofienheit,
ber 393 in Attila landete und mit peri. Gelde Die
Langen Mauern feiner Bateritadt wiederherftellte.
Der Krieg, deflen Mittelpunlt nun Korinth wurbe
(daher gewöhnlich der Korinthiſche Krieg genannt),
308g (id mit wechſelnden Erfolgen der Spartaner
und der Berbündeten hin bis 887, in welchem die
Spartaner durch ihren Gefandten Antallidaz ſich
Noch | mit Berfien verftändigten und den Perjerlönig ver:
anlabten, den gried. Staaten den Frieden zu ot:
troyieren, in welchem beitimmt wurde, daß die bel:
len. Städte in Alten und die Inſel Eypern fortan
dem Perjerlönige unterthan, die übrigen griech.
Staaten aber jämtlidy politiich felbitändig (auto:
nom) fein follten. Sparta, dem die Aus hrung
des Friedens in ©. übertragen wurde, erhielt da:
durch die Möglichleit, feine Hegemonie auf neuer
Grundlage wieder aufzubauen. Die Art aber, wic
e3 die ihm durch den Frieden zuerlannte Gewalt
mißbraudte, namentli die Unterwerfung und
erjtörung Mantineias (384) und ber Zug nad)
hrazien, um Olynths Macht zu bredden (383),
mußte die übrigen Staaten Doppelt empören. Die
verräterifche Einnahme der theban. Burg Kadmeia
dur den Spartaner Pböbibas (383) und die 379
erfolgte Unterwerfung des demokratischen Phlius
vollendete die neue Machtitellung ber Spartaner.
Da wurde zu Ende des %. 379 die Bertreibun
der Spurtaner aus der Kadmeia durch mehrere na
Theben zurüdgelehrte Demokraten unter Belopivas
das Zeichen zum Aufitande gegen Sparta. Vorzug⸗
lid) durdy die Seemacht der Athener und deren neu:
ebildete Symmadhie (feit 378/877) unterftügt, zeigte
heben (ſ. d.) gleich anfangs eine unerwartete fol»
datifche Kraft, welche wahrhaft großartig ſich bes
währte, al3 die übrigen gie. Gegner 371 mit
Sparta Frieden ſchloſſen. Die Schladt bei Zeultra,
in weldyer die Thebaner unter Epaminondas' (}. d.)
Führung die Spartaner aufs Haupt ſchlugen (6. Juli
371), die Wiederheritellung des von den Sparta:
nern dismembrierten Mantineia, bie Gründung von
Megalopolis als Mittelpuntt eines arlad. Cinheit::
ſtaats, die Wiederherjtellung der Unnbhängigfett
von Wieflenien (369), endlich die ſiegreiche Schlacht
bei Mantineia (362) waren die Olanzpunlte in der
kurzen Zeit, wo das auch nordwaͤrts bi3 nach Bella
müchtige Theben die Hegemonie G.s führte. Der
Schlacht bei Mantinein, wo Cpaminondad el,
folgte der Abſchluß eines allgemeinen Friedens;
nur Eparta weigerte ſich, demſelben aud) formell
beizutreten, weil e3 die Unabhängigkeit Meſſeniens
nicht anertennen wollte. Athen erlitt bald nachher
buch ben dreijährigen (357— 355) Krieg gegen
einige von feinem jeit 37/377 neu formierten Bunde
abgefallene Staaten (Chios, Byzanz, Rhodos und
Sriehenlard (Geſchichte)
Aos), welcher mit der Pr Hi endigte,
r
einen ſchweren Stoß. weres Unheil brachte über
G. der Phociſche oder fog. Heilige Krieg (355 — 346),
der zwiſchen den Bholern, die ſich des beiphifchen
Heiligtums bemädtigt hatten, einerfeit3, den The:
baaern und Thefialiern andererſeits, mit entſetzlicher
Graufamtleit geführt, mit dem oänzlichen Ruin der
Landicheft —1*— und mit ber offigiellen Anerlen⸗
nung der Einmiſchung des Königs Philipp (j. d.)
ron Macedonien in die Angelegenheiten G.3 endigte.
Tiefer hatte 358 faum fein väterlihes Reid vom
Sande des Berderbens gerettet, als er feine Blide
nad) außen richtete und, um fi) zunächſt die Ver:
bindung mit dem Meere zu ur die griech. Städte
auf der Hüfte: Amphipolis, Pydna, PBotidäa, die
chaltidiſchen Orte und enblic 348 aud) das mäd):
tıze Olynth eroberte und teilweife Fi törte. Da:
neben verfolgte er Tonfequent den Plan, feine Herr:
haft aud über ©. auäzubehnen, und
Gelegenheit, ihn auszuführen, welche ihm die gegen
die Bholer 353 Hilfe Juchenden Theflalier boten, um
fo bereitwilliger, je mehr da3 religtöfe Moment des
VPhociſchen Kriegs viele Griechen über bie macebon.
Gefahr verblendete. Als endlich Phocis (346) über:
wältigt und aus ber Reihe ber Amphiltyonen ge:
hoben war, erhielt Macebonien die bisher jenem
äftehenden zwei Stimmen in Amphiltyonenrate.
Shikppe \ n waren feitdem offenkundig; no
aber arbeitete ihm mehrere Jahre lang mit genialer
ergriff Die
Kraft der große attiihe Staatäntann Demofthenes | mefl
und bradte zum lebten Kampfe der Athener
gegen Bhilipp aud) die Thebaner und andere Gries
hen unter Die Baften. Aber die Hellenen unterlagen
in der Schlacht bei Chaͤronea (2. Aug. 388), und Bhi:
Iipp von Macedonien, von den Hellenen auf einer
Kationalverfammlung in erh, zum Fuͤhrer ge:
gen Berfien ernannt, ſchrieb ihnen fortan Geſetze vor.
De a Aoon ber
Schlacht bei Chäronen bis zur Unterjochung
Griechen durch die Römer, 338—146 v.Chr.). Das
Sci ®.3 war jest ganz an das des Maceboni:
ee getnupft. Zunäadft aber hatte nicht
das Bell der Macedonier, fondern bie Perſoͤnlich⸗
keit Philipps G. beſiegt, und jo war die neue Herr:
nie noch manchen Schwankungen
Als Bbilipp (Aug. 336) ermordet
worden war, genügte dad bloße Erſcheinen Aleran-
ders d. Gr. (f.d.), die darauf hin in G. entftandene
gung zu unterörüden: er wurde auf einer alls
gemeinen ammlung auf dem Iſthmus ebenfalls
Sum der Hellenen gegen Perſien ernannt.
Als Bırz darauf dad Gerücht von Aleranders Tode
bei einem Zuge gegen die Triballer die Ihebaner
sum Abfall brachte, mußte die Berftörung biefer
Stadt (335) den Griechen zeigen, was Widerftand
jar die Zulunit zu erwarten habe. Als aber fpäter
Alesander durch die Schlacht bei Gaugamela (331)
Rerſiens Macht gebrochen hatte, dagegen Thrazien
v3 nude begriffen war, glaubte ber junge König
Agis Ill. von Sparta, unte süpt von den Gleern,
Addern und Sirlabiern, den Be ponnes der Herr:
Denurätiger, aber unglädtiger Rampf bei Diepalo
, aber unglüdliher Kampf bei Megalo⸗
yolis bie Üibermadht des ſchnell herbeigeeilten
Stat 3 von Macebonien, Antipater, vernich⸗
tete im Juni 330 abermals die Hoffnungen ber Grie⸗
den, bie ſich fortan ruhig verhielten, bis Alexanders
znerwarteter Tod im Juni 823 von neuem fajt ganz
G. in Bewegung brachte. Athen und Sltolien traten
367
diefes mal an die Spike des Aufftandes, und Leo:
ithenes führte das Heer, welches bem Antipater zum
jeiten mal die Spike bieten follte. Nach mehrern
tegreichen Gefechten fiel Leofthenes Anfang 322 bei
ber Belagerung von Zamia, wo Antipater mit den
Trümmern feines Heer? Schuß geſucht yatte. Das
zunbegleer, welches des Leoſthenes Nachfolger,
Antiphilos, führte, fiegte zwar bei Meliteia über
die macedoniſchen Krieger des Leonnatos, mußte
aber die Ginfchließung Lamias aufgeben und wurde
von dem durch Krateros verftärkten Antipater bei
Krannon geihlagen (Anfang Aug. 322); die ver:
bündeten Staaten unterwarfen fich einzeln, meift
unter milden Bedingungen, dem Sieger; nur Athen
wurde ſehr hart behandelt, mußte feine Verfaffung
ändern und eine macedon. Beſaßung aufnehmen.
Die Verwirrung, welche Alerander3 Tod in Afıen
veranlaßte, und die tiefe Berfeindung unter den ma⸗
cedon. Machthabern griff bald auch nad) G. herüber.
Nach des Reichsverweſers Antipater Tod (319)
jritten deſſen Sohn Kafjander und Antipaters mit
er königl. Familie befreundeter polit. Nachfolger
Bolyiperhon um die Herrichaft über G. Kaſſander
machte fid) zum Herrn von Athen (318), wo an jei:
ner Stelle Demetrios von Phaleros zehn Yahre
unter oligarehifchen Formen waltete. Auch in dem
brigen ©. bebtelt Kafjander die Oberhand. Cr
ü
ch | ftellte 316 Theben her, gründete an der Stelle des
alten Botiväa Kaflandria , gewann Argos und die
en. Städte und erhielt felbit nach einem un-
gradlichen Kampfe gegen Antigonos, weldyer von
Alien aus Polyſperchons Partei unterftügte, in dem
allgemeinen Frieden zwiichen Alexanders Nachfol:
gern 311 die Herrſchaft in Macedonien zuerlannt,
während in demſelben Frieden den Griechen dic
Freiheit verbürgt wurde. Allein der Unitand,
daB nun alle Teilhaber an dem zeritüdelten Reiche
Uleranders ala Beichüßer dieſer Freiheit ihren Ein:
fluß geltend machen wollten, brachte nur neues
Mipgefhid über G. Denn während Kaſſander die
meilten Stäbte mit macedon. Truppen bejeßte und
der Lagide Ptolemäos als Herr von LAgypten Si:
tyon und Korinth 308 einnahm, erichien des Anti:
gone? Sohn, Demetrios Boliorletes, ala Verkün:
er der Freiheit 307 zu Athen, vertrieb den Te:
metrios von Phaleros und empfing ala Herfteller
der Demokratie die unbeichräntte Suprematie und
die aualchmeifendften Schmeicheleien der Athener.
Auch Sikyon, Korinth, Megara und mehrere ahäifche
Stäbte erfannten feine Herrichaft an. Seine Rüd:
kehr nad) Aſien und die unglüdlidhe Schlacht bei Ipſos
(301), welche feinen Vater Antigonos das Leben,
m ie meüten aſiat. Beſißungen koſtete, machte
ihm auch die griech. Städte und vor allen Athen
abmendig. Schneil wurde zwar der größte Teil des
Beloponnes und jelbit Athen wiedergewonnen (295).
Allein da Demetriog 294 fi des Throns von Ma:
cedonien bemäd)tigte , fo wurde er von diefer Seite
in VBerhältnifje verwidelt, unter denen er ©. bald
aus den Augen verlieren mußte. Athen wurde 288
durch Olympiodorus von der macedon. Beſatzung
befreit. Demetrios, durch den Krieg gegen Lyfi:
machos und Byrrhos bebrängt (288) und endlid)
von feinem Heere verlafien, war (287) genötigt,
nad Aſien zu entfliehen, wo er 283 als ngener
des Seleukos ftarb. Schnell nadeinander bemäd):
tigten fd feitvem Pyrrhos von Epirus, Lyfimad)og,
Seleulo® und Btolemäod Keraunos des macebon.
Throns; in G. hielt des Demetrios Sohn Antigonos
368
Gonatas einen Teil feiner Beſitzungen feſt. Der
Einfall felt. Horben unter Brennus 278 brachte
den größten Teil der Griechen noch einmal zu un:
ermarteter Vereinigung, und ihre Siege an den
Thermopylen, am Öta und am Parnaſſos waren
der Thaten der Vorfahren nicht unmwert. Nachher
zeigte 272 einen Reit der alten Kraft noch einmal
Sparta in einem Kampfe gegen Pyrrhos von Epi⸗
rus. Pyrrhos' Tod (272) ficherte dem Antigonos
Gonatas, ded Temetriod Poliorketes Sohn, den
Thron von Macedonien, ber nad langem Kanıpfe
fid) Athens bemächtigte (262) und im Peloponnes
die Suprematie ausübte. In diefer Zeit fanden die
legten Reſte griech. Freiheit einigen Halt an den
wieder auftebenden Bündniflen ber achaͤiſchen Städte
und der Gitolier.
Der Achäiſche Bund, 280 v. Chr. durd die
vier Städte Tyme, Baträ, Tritaia und Pharä er:
neuert, umfaßte bald nicht nur alle altachäiſchen
Bundesftädte, ſondern erhielt auch nad} außen, vor:
züglid unter der Leitung des Aratos aus Sityon
(251—213), durch den Beitritt von Sikyon und
jpäter (243—227) von Korinth, Megara, Epidau⸗
ro8, Trösen, Megalopolis, Argos, Hermione und
Phlius bedeutenden Sumadd; mit Athen das mit
Hilfe des Aratos 229 fi der macedon. Befagung
entledigte, ftand er im Freundſchaftsverhältnis.
Der Zwed de3 Bundes, die gefamten Beloponnefer
von der Herrſchaft Macedoniens zu befreien, wurde
indes bald nad) feiner Wiederbelebung dadurd) ver:
eitelt, daß er einerſeits mit dem Atoliſchen Bunde,
der um dieſelbe Zeit feine größte Ausdehnung er:
bielt, und andererjeit3 namentlih mit Sparta,
welches bie Erweiterung bed ahätihen Einflufies
im Beloponnes nur mit Unmwillen ertrug, in offene
Feindſchaft geriet. Sparta, um biefe Zeit durch
den miblungenen Verſuch des Königs Agis IV.,
dem zunehmenden Verfall der alten Sitte und Kraft
durch Heritellung ber Syburgifhen Verfaflung und
der innern Gleichheit Einhalt zu thun, im Innern
heftig erfchüttert (245— 241), bekam bur
menes III., der nad den Siegen über die Achäer
am Lyläon und bei Megalopolis (226) des Agis Plan
um großen Zeil ausführte, neue Kraft, welde in
ortgeſeßtem Krieg den Ahäern hoch gefährlich wurde.
Als nun Kleomenes ſchnell nacheinander vorzügliche
Städte der Achäer, wie Korinth, Argos, Mantineia
u. f. w. gewann, 108 e3 Aratos vor, ftatt den ihm
von Kleomenes gebotenen, bie gubrung des Pelo⸗
ponnes für Sparta fordernden Ausgleich anzuneh⸗
men, mit Antigonos Dofon, König von Macebos
nien, in Berbindung zu treten. Sobald diefer 223 | NR
im Veloponnes ericien, wendete ſich Spartas Glüd.
Die eroberten Pläge fielen in kurzer Zeit in bie
Hände der Macebonier und Achäer, und wenn aud)
des Kleomenes kühner Schlag gegen Megalopolis
bie Macht Spartad wieder zu heben ſchien, fo ent⸗
ſchied doch die Schlacht bei Sellafia in Lakonien (221)
abermals Macedoniens Suprematie in G. Die
Idäer wurden mit den Epiroten, Pholern, Böo:
tiern, Alarnanen und Theflaliern zu einem unter ber
fattifchen DOberhoheit Macedoniens ftebenden Bunbe
vereinigt; Spartas Berhältnis zu Macebonien wurde
durch ein beſonderes Bündnis feftgeftellt. Nachdem
aber ber Nadıfol er des Antigonos, ber erft 17jäb-
DR Bhilipp V., den Thron (zu Anfang des J. 220)
beitiegen hatte, brach ein Arie zwiſchen ben Achäern
und ltoliern (220) aus; aber Philipp, ber bie
Acer kraftvoll unterftügte, beenbigte ben Strieg
Kleo: | ü
Griehenland (Geſchichte)
217, um gegenüber ben Römern und Karthagern,
die damals in ſchwerem Kriege miteinander ftans
den, freie Hand zu haben.
ie Römer hatten fih um biele Zeit, durch bie
Frevel der illyr. Piraten zum Kriege mit der Koö⸗
nigin einiger illyr. Aüftenftrice, Teuta, genötigt
(229), bereit? in Illyrien und auf Korchra feftges
fest und waren für die Unterbrüdung der illyr.
Seeräuber von den Korinthern mit einem Ehren⸗
plabe bei den Iſthmiſchen Spielen beichenkt wor;
en und nachher auch mit Athen 228 in ein Bündnis
etreten. Nach der Schladht bei Cannd gewann aber
annibal 215 den König Philipp zur Teilnahme
am Kriege gegen die Römer, ohne daß ber junge
Fürft hier befonbere Thatkraft zeigte. Unb nun (211)
hloffen die Romer Bundesgemeinſchaft mit dem
Ütoliern gegen Philipp. Sie befegten Zalynthos
und einige alarnan. Städte, und nun traten auch
die Spartaner, die Meflenier und Eleer dem röm.
Bündnis bei. Solange indes bie Römer noch durch
Sannibal zu fehr beichäftigt waren, fchwanlte ber
ieg zwilchen ber röm. und der macebon. Partei;
auch die Achaer gewannen unter Bhilopömen durch
einen mörberifchen Sieg über die Spartaner b
Mantineia (207 v. Chr.) wieber ein entichiedenes
Übergewicht im Beloponnes. Gleichwohl fchrieb in
dem zwiſchen Philipp V. und Rom 206 zu Phoͤnike
in Epirus abgefchloffenen Frieden ber röm. Konſul
Sempronius bie Sebingungen vor. Die at
bei Zama (202 v.Chr.), die Karthagos Macht brady,
gab Rom freie Hand gegen Philipp, der feit 201
in der Levante und gegen Athen mancherlei Fehden
führte, die endlich den Römern den Anlaß zu einem
ernithaften Kriege gegen Diacebonien (im Herbft 200)
boten. Anfangs waren die röm. Waffen wenig gläds
lid. Als aber 198 der Konful Titus Quinctius
Flamininus in G. erfhien, traten zuerft die Epis
roten, bann 38 die ahälien Städte zur röm.
Bundesgenofienihaft, und die Schlaht bei Kynos⸗
kephalaͤ (197) vernichtete die Herrſchaft Maceboniens
er G. Frieden (196) wurden die griech. Staa⸗
ten für frei erklart und dieſe Kerala Pte durch
röm. Herolde bei der Feier thmiſchen Spiele
verlündet. Rom konnte feitbem feine Herrihaft in
®. um fo leichter befeitigen, je geteilter die “Inter:
eſſen der verichiebenen Staaten und Parteien G.s
waren. So geihah e3 im Kriege der Eltolier und
Königs Antiohus III. von Syrien ges Nom und
die Achäer, welcher 189 die polit. Vernichtung ber
Atolier zur Yolge hatte. Der legte und für G.s
Selbftändigleit vernichtende Krieg Dagegen zwiſ
om und ben Achäern erfolgte erfimehr al840 Jahre
fpäter. Bereit3 aber wurden unter bem Zuſammen⸗
wirlen röm. Brutalität und griech. Parieiwut nad
dem Kriege geiichen Nom und Perfeus, dem legten
König von Macedonien, taufend ber angeleheniten
Achaͤer, als macedon. nung verbädtig, 167
nah Kom ehrt En abet dem — *
erer Unterſuchung in 17jaͤhriger Gefang
alten. Später gaben neue Händel in —5—
ſſung zu weiterer —— — des Mala
Bundes, indem ein Senatsbeiluß 147 Korinth,
Argos, Sparta Orchomenos und Heralleia am Ota
die fernere Teilnahme an bemfelben verbot. Bon
Kritolaos fanatifiert, befchloß hierauf die Maſſe der
Achaͤer im Mai 146 den auf oder Tob
egen Rom und Sparta. Aber das Blüd war
Waffen ni tgl tie: Nachdem bie bei Star:
pheia du tellus gänzlich geichlagen worden
Griechenland (Geſchichte)
waren, vollendete des Mummius Steg bei Leuko⸗
in ber Nähe von Korinth und bie hierauf er
—5 te Serftörung diefer Stabt den vollitändigen Uns
Freiheit (im Sept. 146 v. Chr.).
gr Bom Beginn der
eömi| hen Herrſcha R is zn Untergang
des Byzantiniſchen R Mit den Siegen
des Metellus und tust 146 v.Chr.) beginnt
bie ‚eite Hauptepoche der Geihichte G.s, während
das Land einen Zeil de3 ömifchen, fpäter
= zantiniſchen Reichs bildete, bis zum Unter:
ge ben legtern und der enblicen Unterjohung
ig dur die Osmanen, nach der Witte des 15. Jahrh.
ng der griech.
weite Hauptepo
Unmittelbar nad} der Ferftörung von Korinth wurbe
®. von Rummius und ber in Kai en Hüllen übs
lihen Senatslommilfion von iedern für
Ron in Befig genommen und ir Au KR t des röm.
Statthalterd von Macebonien — t leine eigene
Ptrovinz A ia mit beſonderm Statthalter wurde
eh 27 v. Auguftus Tonftituiert), eine
Tributzaßlung. an Rom eingeführt und bie Bundes⸗
—— do von Achaja — und Böotien auf:
gehoben. Doch wenige Jahre nachher (nach dem J.
140) ließ ſich ber röm. Senat vorzüglich durch bes
mit dem mädıtigen Scipio Africanus dem Jungern
ten Geidiätißreiben Polybios Vermit⸗
ung beitinnmen, feine Itrengen Be laffe in Bes
—* 8.3 zu mil iffe, einzelnen Staaten
auferlegte, zum Teil fe t bedeutende Strafzahluns
gen wurden erlafien und die Bundesverfammlungen
ala 18 weientlid zu feſtlichen, geiltlichen und lofalen
zufi Iakemnentretende ulanımentünfte) fors
wieber geftattet. Bon den Römern unb durch
befonbere Berhältnifje begünftigt, hoben damals
wenigftens einige Orte fid) wieder zu hoher äußerer
Blüte. Delos, ſchon an fich für den Handel or
gelegen, — jetzt vorzüglich dadurch,
ein erheblicher Teil des Handels des rſtörlen Kos
rinth he ‚juoen dete. Athen behielt ItantSrechtlidh | f
feinea erfaflung, jedoch mit mehrern Einſchraͤn⸗
(Schon nad
kungen in sriftofratifher ichtung.
des Perfeus hatte ed übrigens neben ans | Ben;
tegung
derm dad Gebiet von Baliartoß ir in Böotien ald Ges
ihent der Römer erhalten.) Uber nad) und nad
eriet es, zu erſt infolge der Stlavenaufitände in
ttila um 133, Defonbere aber e je feiner thörichten
ası ben striege hei Mithridates Eh
Kom (jeit 88 v. Chr.) in llägli en Verfall.
Athen hatten ſich damals auch die Achäer, Pr
monier und Böotier, bes röm. Druds müde, für
tes erlärt und gm durch Silfanälfer ge en
er unteritügt; doch waren fie bei Sullas
at (zu Anfang des Fruhlings 87 v. Chr.)
78 wieder u Unterwürfigleit zurüd eiet.
Bee burd die Zolltühn et
Athen
ald Gewal haltenden Philoſophen A ei
ten Widerſtande
ſtion en) u Ari ermeiel
wurde, mußte feinen —5— ſchwer büßen.
a Sulls mit Sturm genommen, wurde es 1. Dlärz
& der Schauplag eines furchtbaren Blutbabes und
—— Plunderung, erhielt ebod) aber
nicht nur feine Sreibeit und feine fr eſihun⸗
on, Ienbern auch die in _ biefem Arge e ſchredlich
el Delos zurüd. Der Hafen Piraͤeus,
in Reh. * —A Beldberr eöeland |
* einige en Sulla 5 Hi ‚ wurde na
ie ich germültet, fun: vor dem ine
Ser e Pen Truppen bei Chäronen,, im
elcher zuerft wieber bie Unterwerfung | de
—— 13. Aufl. VIII.
von ganz G. unter bie röm. a
ficherte. ‚(Eine zweite Schladht im J. 85, bei Orcho⸗
menoß, fiel ebenfalls zu Sullas Gunſten A *
eben mußte den Born des Siegerd ſchwer em⸗
pfinden, indem es die Hälfte feines Gebieig verlor,
um Suila die Mittel zu gewähren, die Zwangs⸗
anleihen der Römer bei den Tempeln von Olympia
und Delphi zu erfegen. Dagegen bekamen andere
Stübte, wie Elaten in Phocis, für die Stanbhafs
Hipleit, womit fie 12 geweigert, zu Mithridates
utreten, Steuerfreibeit. Kaum war bet *
Mi ribatifehe Krieg vorüber, fo wurde G
vor ug‘ sweiſe von den auf Gilicien und Area ne
fübenb en Seeräubern beimgeln Dt „welde na oh
uflöfung ber Flotte bes ridates he
das Mittelländifhe Meer beunrubigten. Sie —*
ſich nicht allein auf einigen Inſeln, wie Samos,
Samotbrafe u.f.m., feft, andern brangen felbft ind-
Feſtland ein und Jlünderten ee bie an
wertvollen Beibgeiihenten noch reich en Tempel, wie
ben der Demeter zu Hermione, bei ? Ast 1epios bei
Epibauros, des Yofeibn auf dem ‚auf
dem Vorgebir e Zönaron und auf der * Ka⸗
lauria, des Apollon am Vorgebirge Actium und
der Hera in Argos. Pompeſus a nenn fie
enblih (67 v. Chr. ) und gab ihnen an verfchie
Orten des bereitd veröbeten Feſtlandes, z. B. im
— in Achaja, feſte Wohnſiße. Athen, welches
1 durch bie Seeig igleit des röm. Bankiers Titus
3 Tener tticus und durch ben zahlreichen Bes
he einer philof. Schulen ee hen wieder
erholen begann, wurde auch von Pompejus I:
audgezeichnet aber ſpäter, gleich dem fibrigen
mit in ‚den Bürgertrie polen Cäfer und Noms
ejus perpidelt. Obgleich durch hartnädigen Wis
eritand Ey verzie Calar als Sieger bei Phar⸗
falog ( ennoch den Nihenern und ges
währe ihnen er a beträchtliche Summen zur Vers
dönerung ihrer Stadt. Megara mußte feinen fa
De en Widerſtand gegen bie Cäfarianer mit der
beinahe gänzlichen Bernihtung ber Bewohner bi:
agegen erhielten die Theilalier zum Lohn
treuer Hilfe röm. Freiheit. Korinth wurde, nad:
bem e3 mehr ala 100 Sabre in Trümmern gelegen,
m J. 44 neu gegründet und gelangte fpäter als
Colin Laus Julia Corinthus zu hober Blüte.
Die Bewegungen, welche Cäfard Ermordung ver;
anlaßte,3ogenau ©. in ftarle Mitleidenfchaft. Brus
tus wurde zu Athen als Befreier rl enommen und
gefeiert, und als er und Caſſius bei Bhilippi 42v.Chr.
egen Antonius und Octavian lämpften, befanden
fi wie früber bei barfalos, in beiden Heeren
viele © vieden. Antonius übte als Sieger nament:
lich gegen tben Großmut; deögleichen Inhter De
tavian nad) der Schlacht bei Nctium (31); doch ver;
lor ed (21 v.Chr.) den Befis von Eretria und Agina.
Dagegen hatte fih Sparta für die ihm bei Actium
geleitete Hilfe der befondern Qunft des neuen Bau:
aiſers zu geireuen: Sparta erhielt den Borfig b
en Feitipielen u, dem Dorge *
nbenlen des Siegs dem alti-
ſchen Apollo geweiht wurben. at, wegen feiner
Lage für den Verkehr mit dem eften von Wichtig,
keit, wurde anfehnlich erweitert und mit einer röm.
Kolonie bejegt. Das auf der Südfpige von Epirus
neu angelegte Nikopolis erhielt röm. und griech.
Bevölkerung und wurde als freie Stadt in den res
organifierten Amphiltgonenbund aufgenommen, in
en Berfammlungen es gleich den —** und
den fünfjähri
Actium, welde zum
870
, — w* —— Ganze | ab
Eesidarn, wie wie Gpirus, Alarnanien, ltolien,
tige Städte, wie Theben, Lariſſa lopolis x.,
boten in den eriten Zeiten der Kaiferberrichait laum
den tten ihrer ehemaligen Größe dar. In⸗
deſſen dat ih ©. bis zum Ausgang des 2. Jahrh.
a. Chr. unter der ausgezeichneten Gunſt der Kaiſer
noch einmal zu neuer jhöner Blüte empor arbeitet.
Sinnlos war ed reihe ‚ daß 67 n. Chr.
einmal den Gri bie « Sreibeit, bei der Yeier *
Iſthmiſchen Spiele —*5 — bielt ı er Kid
eich berechtigt, di *
beſonders Delphi, nd ur und die 323
zatben, in rüd ichtälofer Weife zu plündern.
13 oder 74 n. Chr.) dieje nicht
eiheit mieber — in deren
Veſiß ſpaͤ enae nur are, Sin 8 tädte, wie Athen,
harſalos, en u. a. m. er⸗
Das monliätige Beer des Zraian
inte * * —— Digmpin erridies | ba
ein Den in Diympia errichte⸗
ten. Der größte Wohlthäter aber
abien, waren faft entoöllert; einkt mäd) | Heer
ero no) | &
Griehenland (Geſchichte)
—— — de Xx mahnte die
ie n
felbft an ihre ng zu denlen. hie griech.
wurde an die 5 ee) lee
ner fteliten ihre Befeſti
— — ben hrs wi — me
er diejen Borbereitungen vergingen bie nä
—* ru ae da die Goten mb Sender ihre *
jest vorzugsweiſe na —2
——— — 267 unter —* — ſie ins
gäifche Meer, beſeßten mehrere Inſeln, landeten
auf dem ‚gried Feſtlande, ftedten mehrere Städte,
wie Korinth, (it Nude Argos und Tegea, in, Brand
und eroberten jelb Zeild durch ein Auf:
—* der A: X — des ——
eibers Deripp ng In
Olwald unmeit ber Siabt i in —
gelegt hatte, teild durch das rom. &
gaiſchen Meere wurben fie in bie — **
und —5 —— Ballen 7— 8 Ylufle
don ım J. 269 on
ten ne; —— * a
baren Ginfall in die Donauhalbinfel. Seit *
r®. überhaupt Niederlage bei Raifius in Obermöfien durch Kaiſer
und für Athen indbejondere war Hadrian, der Elaudius is) beträntten fih die Heerzfige der:
ieh. Kunit und Literatur begeiitert, das Sand jelben auf Moſien. Kaiſer Aurelianus trat ihnen
Herb — — und überall ftattli Dentnräler fei- | enblidh 200 Dacien jenfeit der Donau ab. Mehr
denn I lang wurbe nun ©. weiter
ebigfeit, und feiner wirt ftlihen Ginficht
ch. arin wetteiferte mit ihm ein rei
rivatmaun, Heroded Atticus von Marathon, der
unter feiner und feiner Nachfolger Regierung Hrhen
und andere griech. Staͤdte mit neuen Bauten ſchmũ
Die —*8* —S * ebenfall? nicht bloß
darauf, einigen Ürten das Geichent der Kent zu
machen. (Unter ihrer — bereiſte Pauſanias
aus Lydien G., von deſſen Zuftänden, beſonders in
Bezug auf bie nod) fehr zahlreichen. Sunftwerte, er
uns in feiner Reiſeb eihreibung ein intereflantes
Bild binterlaflen hat.
e3, daß die im 2. Jahrh. neu erwachte griech.
Aunft der Beredjamteit ober "Sielmehr Wohlreden⸗
heit, die zuerſt in Aleinaſiens Öriechenftäbten aus
gezeichnete Bertreter jand (die fog. jüngern So⸗
poilten), zu höditer Aa me ausgebildet wurde.
is ae sum 5. Jahrh. wurde * ſelbe mit den
zugehörigen Srubieh ann die Grundlage aller ben
geilen Familien der antiten Böller geläufigen höbern
ildung. Athen aber, wo dieſe Kunſt neben ber
Bhilojophie a be onberet Borliebe gepflegt wurde,
war jet Marc Aurel (176 n. Chr.) für mehrere
Jahrhunderte der Sip einer vielbefuchten philoſ.
und etoriſchen Alademie oder Univerfität gewors
uch fonft hielt ſich hier das antite Yeben, der
Haube an bie alten Götter und Heroen vorzugds
weile lange mit großer Zäbigleit. Freilich hatte
basfelbe Volt, das vordem durch die Werke eines
Afchylos, Sopholles und Suripideg begeältest wurde,
unter ber -Hömerberrichaft angefangen, auhanTiers
echten und Sladiatorentämpfen Beihmad zu fin:
Aber noch immer verherrlichte man durch jährs
liche Feſte bie großen Tage und Die Helden der Borzeit. | Ad)
immer blieb G. für die Alte Welt bad vor⸗
Bweile geliebte Land alten Ruhms und alter
önheit. Sein Wohlftand erhielt aber einen
ſchweren Stoß, ala feit Vlitte des 3. Jahrh. die
Boten für mebr denn 20 Jahre ihre Raubzüge gegen
bie griech. Welt begannen. Als Kaijer Decius 251
im Kampfe gegen die Boten gefallen ıwar, bielt nur
(258) die zaͤhe Ausdauer der Stadt Theſſalonich die
icher | von —**
„aclonbers wichtig wurde | größere
nicht
heimgeſucht; dagegen blieb es im
nnern nicht frei von der Bewegung, welche in dies
— erichlitterte.
welches fett etwa 53 a. Chr.
bu Jedi nad ch Macebe en und Korinth
gebracht worden war, ma längere Zeit
Hr geri Inge ori chritte. — ſich auch im ——
2. Jahrh. einige Ch
—* fie wentaftene keine 2 Sa
nung; erit feit der un bb 2 * —
Gemeinden zu Theſſaloni ee —X —
Korinth, Sparta, auf Kreta und
Konſtantin d. Gr. und Licinius 318 terre
erlajiene allgemeine Duldungsedilt brachte aud) den
Ehriftengemeinden in Achaja volle it der Re⸗
ligionsübung, ohne daß dadurch a der al-
ten Bötter, welche bier noch i in Ha jeheuerer Überzahl
waren, zur Annahme riſtentums ‚beitimmat
worden wären. Kuh —* hei a
(cöfe auf dem il zu Nicäa (325), de
nsartitel von allen Ehrüten G.5 angenommen
wurden, ein Umftand, ber vorzüg lid) deshalb von
Wichtigkeit war, weil er ni t wenig zur Ben
Entwidelung der rütl. Kirche in ©. beigetra
het, wo ed feine Arianer gab. 8 Sriebifhe
Rirde) Wie Konftantin die Provinz Achaja, na⸗
idy Athen begünftigte, jo hatte dieſes fich auch
ber Gunſt jeiner Nacdrolger zu erireuen, deren
firenge Gefege gegen die Kulte der H eben hier ee
lativ wenig Anwendung gefunden zu baben
nen. Bihateh an denn a — —*
Die e Pan iden vorzug&weife
bauführen hoifen. Durd neuplato wifche
Blajep hie gebilbet, „wurde Sulion, n
feine 3b ihten offen erllärt hatte, vom "Den —*
Städten mit bel begrißt (361); m Be Bentrauen
auf jeine Proflamationen wurden zu A
ſelbſt 365 ſtudiert hatte, und in ganz — die
Tempel der alten Götter wieder geöffnet, ihre Al-
bäre wieber errichtet, Does dar bracht = aD Gche
gefeiert in alter Weiſe. Nach
Griechenland (Geſchichte)
verſchwand zwar dieſe Herrlichleit, doch dachten
Joevianus um d Balentini aus,
* —— Kulte zu Umterbrüden "Des
—— a bier nur ſehr langiem *
weder bie furdibar ſtreugen des Kai⸗
errungen
T fit 881 ı Chr.), d ⸗
— aller |
dius und deö Theodoſius, die eos
ni be 5. wurden Sole; er einen
Iempel in di nbeit,
529 Chr. die —*— von Athen, —
des Heibentums, durch ein Gift des Kai⸗
ian chloſſen. Den wahren
oß aber dem antifen —— in G. 8%
— 396 der Gotentönig Alaxich (f. d
©eit 876 a. Ehr. wämli Waren ee OB ehigsten,
burd die —— gedrängi
die untere Donau und > fehr e bald —E die
Bolitil ber Sömer zu tbaren Feinden
ker Aaiſer —— bei Adrianop
en unb gefallen war, wurde alles
den
werd vermochte Haifer —õæ engel,
1
Frieden ö nd fiebelte
* — en ber unten Dor
en
dem ne — außeinanberfalienben
öl. 2* den beiden Duni
und namentli
Kern Rufinus uligo,
— lie a aber doch völlig
ihrem Ric Ala 8 mild, 56, 505 un 06 ‚auf | ren
* = —5*— 45 Dim —— len 28
eher we beide Baar (uber | 9
ieb er, wahrſcheinli eine
ee rt; Dagegen zeritö
in x ben Belaponneß | nern
arta uns alle Otte,
o jelbft aus
laſſen vVer⸗
und Alar⸗
397 auß
—— — Arab zum kom⸗
mandierenden Dee bes öftl. Illyricum, welches
ja umfaßte, ersannt,
bis zu feinem zeiten
tete. Gin großer
ſchon damals wüft | vo
—— ner
erhoben wieder aus ihren
rel der end! erung drängte ſich
Gedttäbsen —— Eine
e bare
Se —5
aber wa —
at
Adayas bfieb ee
tern — unter —
rich (70 480) wäh bloß bis in das nörbl.
ten, während die räuberiichen Einfälle ber
Bandalen unter Geiſerich von Süden ber (467
43) nur einzelne Städte an ben Slüften von Illy⸗
e | trat, bie X
rte | and
571
Epirus, Mittelgriehenlandb und bem Belo:
onnes betrof haben werden. Der Bulgarens
* unter Kaiſer Anaſtaſius führte nur einzelne
ufen der Bar ‚ namentlid, 617, bis nad)
irus und bis an bie Thermopylen. Et unter
Kaiſer Inſtinian I. wurde ©. 539 oder 540 wieder
durch einen Barbarenhaufen, deſſen Kern aus Ele:
en beitanb, erreicht und bis zum Iſthmus aufge:
plnder, vurch denfelben Kaiſer aber wurden die
—*— ngewerle vieler griech. Städte und Bälle
geftelit; ihm verdankt auch G. die Einfü
rung einer neuen, Arihtigen Induſtrie: bed
ibenbaues. - Im J. 659 brang eine Horde kutri⸗
guriſcher Hunnen bis zu den Thermopylen vor. Noch
—* Inmen 5 577—588 bie Slawen (Slowenen),
an der untern Donau ſich gehalten
* freiere Ausdehnung nach Süden hin
ſie jedoch erſt, als Kaiſer Heraklius mit
he und Berfern in langen Kriegen lag und
620) die Slawenftämme der Kroaten und Ser:
rien,
ie Da matien, Dardanien, Illyrien und Ober:
möften bis an bie Grenze von Epinus befegt hatten,
l da d t ter öftl
reader in —8 4 der —E —8*
Dacia Ripenſis, ein
Tekfente: Seit biefer et breiten fi die Slawen
—3 alkan gb größern Hälfte bes 7. abeh. Reben
ifer ber ern Hälfte a ehen
mit ihnen wiederholt in — und namentlid das
Ben oe ir
wir wenn auch ohne Erfolg, von
a HA neuen Summen * —* — Fe ar au
olchen Kriegen für aiſer nod) die Au
Araber im Diten und Sadoſten ab Aueh
waren die Slawen aflmählid bis ie hin inein
ee und Thejlalien vorgerfdt. i dem
675 auf T ei! onich fpielten fie
r bedeutende Wahrſcheinlich
en in dieſer ar der folgenden Zeit
rittweife fübwärts bis nad) bem ins
* ponnes gezogen. Der Drud, der die Sla⸗
—* en füdmärts ſchob, erhöhte ſich ais bie in lang»
famer Slawilierung begriffenen Bulgaren endlid)
679 in der noch heute nad) ihnen benannten Land⸗
ft ein Reid bildeten, von welden aus fie ſich
Kr füdweitlich immer weiter auszubreiten
ucht haben.
aber behaupteten die Hellenen in ©. ihr
Übergewicht, zumal die Rot der Zeit fie fehr oft
zwang, auf Brund ihrer alten muntcipalen Selbits
verwaltung nun auch im Kriege ſich jelbit zu helfen.
Bon feiten der byzant.Regierung aber fam zu Hilfe
die feit Herallius eingeleitete, wa beiheinlich unter
Leo 111. (feit 718) vollendete Öliederung des Reichs
in ki men oder Kleinere, militärisch organiiierte,
tegen verwaltete Militärgouvernements.
Das wei Her jdon zu Juftinians 1. Zeit militäriich
zerlegte G., befien Name Achaja jebt wieder auf den
nördl. Bei onnes beichräntt ward, zerfiel in bie
Themen B eloponnes, Deine, Rikopolis, —
Meer und Samos, wä brend T efjalien meift zu dem
es | Ebene Thefintonic) Gebörte ie nod) vorhandene
Kraft der Hellenen aber, die jept mit Gifer der or»
thoboren Kirche san en, zeigte ſich beionders
beutlih 797 b ufftanb gegen den aufge:
zeichneten, —8 aber als «Bißderitürmer» verhaß⸗
ten Kaiſer Leo IIL Allein das verwegene Unter⸗
nehmen der Bewohner des griech. Feſtlandes und
der Kylladiſchen Injeln, durch einen Seezug nad)
24*
völterung bleibend
on eine feh
Aha
372
Griehenland (Geſchichte)
Ronftantinopel diefen Kaiſer zu ftürzen, endigte mit | Kolonie; nachher verhielt fidh das friegeriiche Boll
a (öimpfücen Nieberlage. Mehr jedoch als | lange Zeit ruhig und ertannte felbft 971— 975 ges
3
durch das Unglüd vor Konſtantinopel wurde die
befte Kraft der Hellenen durd die furchtbare Peſt
gebrochen, welche 746— 747 ın G. wütete. Noch
war biefe nicht vorüber, ala ſich die Ginfälle der
Slawen erneuerten, welde, von den Bulgaren ges
drängt, jest ungehindert ganz ©. überfluteten, den
Ithmus in Da überichritten urfd fid) in mehrern
eilen des Peloponnes, namentlid in Arladien
und Elis, im nördl. Mefienien, in Zalonien und
auf dem Zaygetos, feitiegten. Thatiache ift, dab
feit diefer Zeit neben den griedh. Stabtgemeinden
in bem offenen Lande * reihe ſlaw. Gemein
weſen entitanden, melde 1 unter eigentüämlicher
Stammverfafiung nad und nad) zu bejondern Zus
panien verbanden allmäblih jwar in friedlihem
Verkehr von griech. Sitte, Art und Sprache viel
annahmen, dann aber, bei weiterer Ausbreitung
ihrer Niederlaflungen und ihrer Madıt, zu den
grieh. Städten und zu der byzant. Regierung in
ein a oe Verhältnis traten. Gie wurden dann
nur nach hartnädıgem Kampfe von den Byzanti-
nern unterworfen und fpäter für das Chriftentum
gewonnen. Der erite fürmliche Heerzug gegen die
Slawen in ®. von Konitantinopel aus geihah un;
ter der Haiferin Irene dur Stauralios 783. Cine
höchſt gefährliche Erhebung der Slawen fand zu An-
fang des 9. Jahrh. ftatt; die Niederlage der Slawen
vor Paträ (805 oder 807) bezeichnet den Punkt ihres
beginnenden Niedergangs, obwohl die Lage der Öries
hen dadurch militaͤriſch vorläufig erichwert wurde,
daß ne 825 Die Garagenen auf Kreta feitgeiest hat:
ten, die nun von der Geefeite her ebenfalls ©. heim:
juchten. Um die Mitte des 9. Jahrh. wurden u
Theoktiftos Bryennios fämtlide Slawen bis au
die zwei Stämme der Milinger und Gzeriten am
Zaygeto3 (Pentedaktylos), welche ſich nur zu Tris
but verftanden, unterworfen. Noch einmal kam e3
341 zu Händeln mit den Milingern und Gseriten,
während die Slawen des Binnenlandes längit die
Oberherrſchaft von Konftantinopel anerlannt und
unter Kaiſer Bafıliu3 L (867—886) das Chriiten:
tum angenommen hatten und feitdem immer mehr
mit der griech. Bevöllerung zu einem «romäijchen»
Ganzen verfhmolzen waren.
Dieſe Vereiniaung war aber für ©. jelbft von
großem Nupen. Cine große Lebendigkeit in den ver:
ihiedenen Zweigen wirtfchaftlicher Betriebfamteit
erzeugte bald, namentlich in den Seeftädten bes
Peloponnes, einen anfehnlihen Wohlftand. Für
zwedmäßige PBerteibigungsanftalten der Romäer
auf dem Feſtlande und für deren Seetüchtigleit zeu-
gen mißlungene Verſuche der Sarazenen, ſich ba:
jelbft feitzufeßen. Unter Kaiſer Baſilius L hatten
fie ſich vergeblich gegen bie Inſel Guböa verfudt;
als fie dann 881 mehrere Buntte des Peloponnes,
Baträ, Korinth und Metbone bedrohten, wurden
fie auch bier mit bedeutendem Verluft zurüdgeichla:
gen, ‚Dann aber lam eine ſchlimme Zeit, in welcher
ie bie Inſeln, 896 Demetrias in Thefialien, 900
Lemnos und 304 dad damals fehr wohlhabende
Theſſalonich ausraubten. Ihre Macht fant feit 924
nach einer Niederlage bei Lemnos, und 961 verloren
fie in großen Kriegen enblich wieder Sireta. Dagegen
erreichte im 10. Jahrh. der Bulgarenſturm, welcher
veit langer Zeit Ichon Macedonien und Thrazien be:
unrubigt hatte, aud) G. Schon 930 nahmen die
Julgaren Nikopolis ein und bildeten hier eine griech.
jwungen die Dy;ant. Oberherrſchaft an. Grit 978
erneuerten fie unter ihrem flönig Samuel ibre Heer:
züge nad) Süden, drangen verwültend in Theffalien
ein und plünberten Yarıija völlig aus. Ein unglüds
licher Feldzug (981) des Kaiſers Baſilius IL gegen
je gab ihnen nur um a0 ine ju neuem
nternehnungen. rangen fie zum zwei⸗
ten mal in Theijalien ein, überfchritten den Peneios
und durchzogen Böotien und Attila. Beim Rüds
zuge erlitten fie jedody am Spercheios eine vollitäns
dige Niederlage, worauf alien von ihnen gaͤnz⸗
(ich befreit und mın von bem gewaltigen Kaiier
Bafilius IL (976—1035) in langem, furdtbaremm
Kriege Bulgarien unterworfen und 1019 dem By⸗
zantinifchen Reich einverleibt wurbe.
Sehr bart wurde ©. durch bie deerfahrten ber
apuliiden und ficiliihen Rormannen offen.
HHichnel VII. (Parapinales) wieder zum Shrone
i wi zum
zu verhelfen, erſchien Robert Guiscard 1081 mit
Heeresmadt an der Küfte von Cpirus, beickte
einige Infeln, eroberte die wichtigften Küftenftäbte
Aulon und (1082) Dyrrhadium und drang vom
bier aus in das Binnenland ein. Als er durch die
Berbhältnifie in Italien zur Rüdlehr genötigt war,
feste fein Sohn Bohemund die Croberungen f
bis er endlich nad) einem unglüdlichen en
Larifja durch Kaiſer Alerius I. Komnenus im Juni
1084 zum Rüdzug genötigt wurde, was den Berluft
fämtliher Eroberungen zur Folge hatte. Bei
einer zweiten Heerfahrt im Herbit desfelben Jahres
gemannen die Rormannen zwar nochmals Kerkyra,
ulon und Buthrotum; allein infolge des plögs
lien Todes Guidcard3 mußten fie fhon im Soms
mer be3 folgenden Jahres ihre fämtlidhen Crobes
rungen wieder aufgeben. Der Heerjug, wel
Bohemund fpäter (1107) ala Yürkt von Zarent
unternahm, batte nur eine vorübergehende Bes
ſetzung der Umgegend von Dyrrhachium re
und fcheiterte 1108 gänzlid). Sehr verderblid, für
©. wurde dagegen ber Raubzug einer Flotte (1147)
bes König3 Roger II. von Sicilien. Bon Ko ra
aus umfegelte die Flotte der Rormannen,
Küften des Peloponnes, machte einen vergeblichen
Angriff auf Monembafta , eroberte und plünberte
aber Ktorintd, das ala Handelsplag und Sig bes
Statthalterd des Peloponnes fehr wohlhabend
worden war, und die reihe Fabrik: und Handels⸗
ftabt Theben. Jedoch ſcheint fih G. von dieſem
Schlage fchnell wieder erholt zu Neben
den alten Ginwohnern beförderten damals bie
Sudengemeinben in mehrern größern Städten
duftrie (namentlich in Seide) und Handel. R
kann annehmen, daß ©. in ber zweiten Hälfte des
12. Jahrh. zu den a enaien Zeilen ded By
antiniſchen Reichs gehörte, und daß ed im ae
—** der Bildung mit Italien gleichen S
gehalten haben würde, wenn nicht bie Franlen⸗
jtürme des 18. Jahrh. eine ungeheuere .
über das Land gebracht hätten. ©. fing um biefe
Zeit an, bei der innern Schwäche bes Hauſes
Angelos in onftantinopel und bei bem leit der
fpätern Zeit der Komnenen aud in da3 Byjanti⸗
nifche Reich eingebrungenen Feudalweſen, ſich
politiſch dem Ongantinifchen Reihe zu ent
und ae ih hätten ſich bier wie in Italien
einheimifche Yürftentümer und freie Stäbtegebilbet,
KG ee a
Griechenland (Geſchichte) 373
wenn nicht bie Groberungen ber Franken andere
Berbältniile herbeigeführt.
Nach der Groberung von Konftantinopel 1204
Durch die Strieger des vierten Kreuzzugs erhielt der
Markgraf Bonifacius IL. von Montferrat Theſſa⸗
lonih und ©. mit dem Titel eines Könige. Von
Theſſalonich aus begann er im Spätionmer 1204
eine Groberungdzüge, bejegte in kurzer Zeit dad
Adl. Macedonien und Theſſalien, ſchlug an ben
bermopglen das griech. Heer des peloponnel.
Machthabers von Nauplia und Korinth, Leon
Sguros, und 308 fait ohne Schwertitrei) in The:
ben und Athen ein, worauf auch Euböa feine
Oberherrſchaft anerfannte. Sein Plan, aud in
Morea, wie jeit dem Anfang des 13. Jahrh. der
Beloponned (zuerit bei den Abendländern) genannt
wurde, Eroberungen zu machen, | cheiterte an den
Mauern von Korinth) und Rauplia, welche von
Eguros mit Erfolg verteidigt wurden. Nad) einer
vergeblichen Belagerung riefen ibm die unterdeflen
im Norden eingetretenen Verhältniſſe 1205 nad
Diacedonien zurüd, wo er kurz et 1207 im
Kampf gegen die Bulgaren feinen Tod fand. Je⸗
doch —*8 dies Morea nicht vor der Herrſchaft
der franz. Ritter; denn ſchon im Spätjahr 1204
gelte von Modon aus der Ritter Gottfried von
illehardouin die Weltlüite gewonnen. Nachher
durch eine Erhebung der Griechen bebrängt, war
er 1205 nad dem fränt. Qager vor Nauplia ge:
zogen und gewann bier feinen Freund, Wilhelm
von Champlitte, aus dem Haufe der Grafen von
Champagne, mit einer Schar franz. Ritter ſich ihm
anzuschließen. Champlitte, in deſſen Hand jetzt
die Oberboheit fam, erhielt von dem nad) Mace⸗
bonien zurüdtehrenben Bonifacius die Anerlen:
nung der zulünftigen Groberungen und wurde fehr
nell Herr von Adyaja, Elis und eines Teild von
efienien. Eine Iapreie Schlacht gegen ein aus
aried. und jlam. Bewohnern des Binnenlandes
gebildetes Heer bei dem Dlivenwalde von Kondura
in Meilenien entidied 1205 die Herrſchaft ber
Franken über den weitl. Teil Moreas bis zu dem
Fuße des Taygetos. Champlitte verteilte das er:
oberte Land nad) fränt. Weile ald Lehn unter bie
mit ihm eingewanderten Ritter und eroberte Mei:
enien (mo nur in Modon und Koron 1206 bie
enetianer ſich feſtſetzten), Arkadien und die Stadt
Lacedämon. Als er fi) 1209 genötigt fah, nad)
ranfreidh zurüdzufehren, übertrug er dem Gott:
ied von Billeharbouin als feinem Stellvertreter
ie Oberlehnsherrſchaft bis zu ber Zeit, wo er
einen neuen Statthalter aus feiner Familie nach
Morea Ichiden werde, unter der ausdrüdlichen
Beitimmung, daß fie jenem erblich verbleiben folle,
falls dies nicht vor Ablauf eines Jahres geichehe.
Zur Erhaltung und Verteidigung de3 Landes
wurde nad franz. Feudalgeſetzen der Kriegsdienit
ber Barone geordnet und ald Grundlage redjtlicher
Entieidungen die Gewohnheiten der Champagne
angenommen. an geijtlihen Dingen Dagegen be:
famen mit der Einführung des abendländ. Ritus
bald das kanoniſche Recht und die Entſcheidung des
roͤm. Stuhls vorherrſchende Geltung.
Nachdem Gottfried von Villehardouin durch
fortgeſetzte Eroberung und kluge Behandlung der
Griechen feine Macht erweitert und befeſtigt hatte,
fonnte er den Plan, für fih und fein Haus die
Oberherrſchaft von Morea zu behaupten, um jo
leichter ausführen, je mehr er dafür Empfänglichleit
bei den franz. Nittern und jetoft unter den alten
Einwohnern des Landes fand. Durd Lift, fo iſt
bie Tradition, wußte er den von ber Witwe bes
bald nach feiner Abreife geftorbenen Champlitte
nady Morea abgefchidten Ritter Robert über den
beitimmten Termin eined Jahres zurüdzuhalten,
legte am nachdem derſelbe endlich angelangt, bie
nut Champlitte abgeſchloſſenen Verträge vor und
wurde hierauf (1210) duch den Ausfpruch der
Barone zum D ee von Morea erklärt. Er
eroberte 1210 aud Korinth und bis 1212 aud)
Rauplia und Argos, welche beiden Städte feinem
Verbündeten, dem burgund. Großherrn Dtto (de la
Noche), von Athen als Lehn überlaffen wurden,
und ftarb, allgemein betrauert, 1218. Sein erft:
geborener Sohn war Gottfried II. (1218— 46),
er auf Grund feiner Bermählung mit der Tochter
des lat. Kaiſers von Konftantinopel, Peter von
Sourtenay (1217), des oberiten Lehnsherrn aller
fränt. Fürften in dem lat. Reiche, den fürftl. Titel
legitimiert erhalten hatte. Sein ihm in ber Herr:
ſchaft [olgenber Bruder Wilhelm (1245 — 78) er:
griff die Waffen gegen die noch nicht untermorfe:
nen Moreoten, eroberte Monemibafin (1248) und
machte fidy die Bewohner der Maina unterehtnio:
Dagegen wurde er in üble Händel mit feinen
Lehnsträgern außerhalb Moreas, mit dem durch
Bonifacio von Montferrat eingefeßten Örobheren
Megaskyr) von Athen, damals Guido I. de la
oche, dem Markgrafen von Bodonika in Böotien
und den Dynaften von Eubda (Negroponte), ver:
widelt, welche jedoch mit der abermaligen Aner:
tennung feiner Oberberrichaft endigten (1257—59).
Der Großherr von Athen erhielt bei diejer Gele:
enheit (1260) den Titel eines Herzog, der auch
Finen anlolger bis zum Untergang ber Fran:
tenberrihaft in ©. verblieb. ehr nadhteilige
Folgen für Wilhelm date bagegen fein Anteil
an einem Kriege des Deſpoten Michael II. von
Epirus gegen den Wiederherſteller des byzant.
Kaiſertums, Michael VIII. Paläologos. Er fiel
(Oft. 1259) in die Gefangenſchaft des lehtern und
mußte durch bie Abtretung der drei wichtigen
Plätze Monembafia, Maina und Mifithra feine
Freiheit und bie Herrſchaft über Morea erfaufen
(1262). Noch mehr verlor er in einem kurz darauf
zur iebereroberung der abgetretenen Städte be:
gonnenen Striege. Da um diejelbe Zeit der aus
dem 1261 von den Griechen zurüderoberten Son:
ftantinopel entflohene legte lat. Kaifer, Balduin II.,
dem neuen franz. König von Neapel und Sicilien,
Karl von Anjou, in der Hoffnung, mit deſſen Hilfe
das verlorene eich mwiederzuerobern, bie Über:
lehn2berrichaft über Morea, wie auch über Epirus
und die Inſeln, abgetreten hatte (1267), jo wurden
von dieſer Seite Anfprüche erhoben, welche durd)
die Vermählung von Wilhelms Tochter Iſabella
mit Karla zweiten ne Bhilipp Audgleihung
fanden (1271). ALS Lehn des Haufed Anjou ver:
blieb hierauf das durd) das Vordringen der von
ben Eingeborenen unterjtügten Byzantiner immer
mebr ſchwindende Yüritentum Achaja bis um bie
Mitte des folgenden Jahrhunderts der Iſabella
Villehardouin, welche fi) nad) Philipps Tode nod)
weimal, mit Florenz von Hennegau und (1301)
hilipp von Savoyen verheiratete. Als ber leg:
tere.(1307) ſich entſchloß, die Herrrihaft in Morea
aufzugeben, ging diejelbe unmittelbar auf die Linie
Anjou:Tarent über, die das Land meilt durch
314
Griechenland (Geſchichte)
Statthalter regierte. Im J. 1364 ſtarb der lebte Furſt wurde Marino Dandolo Herr von Andros, Anbrea
von Achaja aus dieſem Hauſe, Robert von Tarent.
der aber fein Fürſtentum nie betreten hatte.
Das Herzogtum Athen blieb bis 1308 Eigentum
der Zamilie Laroche, kam dann (auf Grund ber
Verheiratung Iſabellaẽ ber Tochter des Herzogs
Guido J. mit Hugo, Graf von Brienne) an deren
Sohn, Walther von Brienne, in deilen Hand es
einige Jahre blieb. Als aber diefer fühne Ritter
in der blutigen Schlaht am Kephiſſos mit der | Aufrech
Blüte des franz. Adel (15. März 1311) durch die
; on. —e
wilden ſpan. Abenteurer der cata n
pagnie⸗ vertilgt worden war, fiel Athen und Mit
telgriedyenland für mehr denn zwei Menfchenalter
in die Hand biefer nordſpaniſchen Hidalgos, die ſich
dann unter bie Hobeit der Damals in Sicilien regies
renden önige aus dem Hauje Aragonien ftellten.
Im nörblihen G. hatte der frühzeitige Tod des
Marfarafen Bonifacius von Montferrat, ala König
von Thelialoni (1207), glei anfangs die Herr:
ſchaft der Franken fehr ſchwankend gemadt. Seine
Witwe Margareta und ihr unmündiger Sohn
Demetrius konnten ſich um ſo weniger behaupten,
weil in dem benachbarten Epirus ſich ſeit 1204 ein
Seitenzweig des byzant. Hauſes Angelos feſtgeſent
atte, deſſen energiſche Fürſten raſilos gegen die
ombard. Herrſchaft in Theſſalonich arbeiteten.
Der Deipot Theodor Angelos eroberte wirklich das
ganze Land ſchon 1222 und nannte fi) im nſaß
zu den Laskariden in Nicãa auch ſeinerſeits Kaiſer.
Theodor verlor jedoch 1230 ſeine Freiheit im
Kriege gegen die Bulgaren. Sein Bruder
(1230—40) behauptete alerbingd Theſſalonich;
aber 1237 riß fein fühner Neffe Michael (II.) Epi⸗
rus wieder an fi, welches Land nun, ähnli
wie Theilalien, noch lange im Befis des Haufes
Angelos und feiner, bund Frauen angebeirateten
Rechtsnachfolger blieb. Erſt 1358 erfolgte bier
der allgemeine fiegreihe Aufitand der Albaneſen
gegen das Griechentum und 1430 die Einführung
der türt. Oberhoheit. In Theſſalonich dagegen
hatte 1240 der alte Theodor den Manuel wies
der geltürzt: nun erhob er hier feinen Sohn Jo:
hannes zum Sailer (bis 1244), dem dann jein
Bruder Demetrius folgte. Diefer wurde endlich
1246 durd) Kaiſer Batapes von Nicka geftürzt, ber.
Theſſalonich wieber mit dem griech. Reich verband.
Die Injeln des Archipels, welche bei ber Bes
gründung des lat. Kaiſertums ben Benetianern
— en worden waren, wurden verſchieden
ehandelt. Der Senat zu Venedig erteilte im all;
gemeinen 1206 die Erlaubnis, daB bie Nobili und
alle, welden dazu bie Mittel zu Gebote ftänden,
auf ihre Koſten Seezüge nach dem Ardipel machen
tönnten, und zwar in der Art, daß ihnen ihre
Groberungen al3 erblidhe Lehne unter der Guze:
ränetät der Republik verbleiben follten. Die auf
Koiten des Staats ausgerüftete Flotte Dagegen
eroberte zuerjt vorübergehend Korfu, meiden das
mal3 von dem genuej. Zreibeuter Leo Vetrano
bejest war, gewann bie meſſen. Hafenftäbte Mobon
und Koron (1206) dauernd und begann nach län:
gern Kämpfen mit Genua im J. 1212 ſyſtematiſch
ie Stolonifation von Streta (Candia), welches Bo:
—— von — 120 an —— abge»
eten hatte. Inzwiſchen batte fih au 8
Ugäiſche Meer mit kleinen —— — der venet.
deln gefüllt, weldhe mit glüädlihem Grfolg bie
Groberung der Heinern Inleln verjuhten So
und Geremia Ohifi von Tenos, ufenos, Etoroß
und Skopelos. Kepbalonia und Zante blübte,
unabhängig, feit Anfang
von biefen Beziehu 88
auf,
e I Der
bes 13. Jahrh. ba w
Fürſten von Achaja den Lehnseid leiſtete
tigſte von allen ital. Furften im Archipelagus
wur arto Sanudo, weldyer das reidye Raxos
1207 bejegte, hazt b befeftigte, bie Einwohner durch
u riech.
wann, feine Berrica
Santorin, Anaphe, Kimolos, Milo, Giphnos, o3
und Bolylandreo ausdehnte und ſich
nung an das lat. Neid) der Lehnshoheit Venedigs
zu entziehen wußte. feinem Tode (1227)
erhielten fidy feine Radıtommen auf dem Throne
bis 1383, wo bie Herzogswürde durch Mendhels
mord auf die Zamilie Crispo fiberging. In biefer
vererbte fie ſich fort bis 1566, wo ber Ichte derſel⸗
ben, Jacopo IV. Crispo, durch Sultan Selim IL
abgei est und das Herzogtum einem aus Antwerpen
nad Konitantinopel geflüchteten portug. Israeli⸗
ten, dem SHofbantier Miquez oder «Don Joſeph
Nafi», in t übergeben wurde; nad) befien Tode
(1579) kam es unter die unmittelbare Herrf
der Pforte. Dagegen war die Herrichaft ber venet.
Nobili auf mandyen der übrigen Inſeln zum Teil
nur von kurzer ‚ da der griech. Kailer
Vatatzes von Rica aus ſchon feit 1247 wieder
mehrere ber Jnieln, wie Lesbos, Chios, Samos,
Yrarie und Kos, mit feinem Reiche vereinigte.
brigens bildet die Herrſchaft der Abenbländer in
®. eine traurige Periode feiner Geſchichte. Die
materielle Kraft des Landes wurbe, vorzugäweife
feit der catalon. Croberung, durch die Kriege mit
Byzantinern und Türken und bie unaufbörlichen
Beben ber Franken untereinander fafl ganz er⸗
höpft, währenb das gewaltſame Aufbringen frems
der Sitte, Art und Sprade, fowie bie tung
des abendländ. Kultus den Bewohnern
Leid bereitete. Rur Attila unter dem Haufe de la
Node und Moren unter den drei Villehardouins
erfreuten ſich beiierer Berhältniffe.
or har bed 1 Fi eo. Ay das eigentliche
., da jtentum ja, da8 Herzogtum Athen,
bie fränf. Inſelſtaaten unb bie venet. Kolonien,
nod immer in fränl. Hand. Die Diftrikte des
Sponne Da egen, welche bie Fürjten von Adyaja
ihael Paläologos abgetreten hatten, wurden
Reichſslehn oder «Gecundogenitur» taijerl.
ringen zur Apanage üiberlaflen. Aber um bie
itte des 14. Jahrh., wo das a pgantinifche Reit
durch innere Unruhen und durch das Vorbringen
der Dömanen in Kleinafien ſtark geſchwächt war,
fel (feit 1831) der König von Serbien, Stephen
dan, in das Reich ein, eroberte beinahe ga
Gpirus, Dacebonien und Theilalien, nahm (1
den Kaifertitel an und übertrug (1349 — 50) bie
ſchaft über Thefialien und Epirus einem feiner
dherren, bem «Gäfar» Gregor Breliub, währen»
er Ütolien und Alarnanien als befonderes Deipotat
feinem Bruder Simeon überlif. Als aber
Duſchan zu Ende 1355 ftarb, zerfiel dns Neid.
Simeon (geft. 1371) und fein Sohn yobanzea
behaupteten Theſſalien (lekterer dieſes db bie
1393 gegen bie Zürfen) und bie Hoheit über bie
Adheloosländer und Epiruß. Aber in legterm Ge:
biet regierten feit 1858 in Wahrheit teils ſerbiſche,
teils ital. Dynaften, teils albanef. Häuptlinge,
Be
an
ala
Griechenland (Geſchichte)
bis 1430 bie Türken bie Suprematie in dem
Deipotat Epiruß gewannen. ährend Venedig
die Hüfte des Adriatiſchen Meers behauptete, uns
terwarfen bie Turken allmählid Albanien. Nur
ein Heiner Teil der Albanejen behauptete unter
de : — — —— von
roja Fuhrung einige Jahrzehnte eine ehren⸗
volle ae are 638 gänzliche —**
und Tod dieſes Helden auch ſein Gebiet zur
Bleides Shidial Yatte nad fach
ei idfal hatte nah mannigfachen
Drangſalen und öfterm Wechſel feiner Beherrſcher
das Herzogtum Athen. Der lebte franz. Herzog
(au3 dem Haufe Brienne) erlag 1311 im flampfe
gegen die Gatalonier, weiche als Dlietätruppen des
Kaifers Andronikus des Altern gegen die Osma⸗
nen zu Anfang des 14. Jahrh. im Sypantiniicten
Neid Eingang gefunden, fih dann mit ben By⸗
zantinern übermworfen und hierauf unter bem Na⸗
men der «großen Kompagnie» das Neid, plünbernb
durchzogen hatten. Sie waren endlich ala Söld⸗
ner in Die Dienfte des Herzogs Walter von Athen
getreten; bald genug mit ihm zerfallen, wendeten
fie ihre Waffen genen ben Herzog felöft, ber in
einer Schlacht am See Kopais ın Böotien (1311)
Sieg und Leben verlor, worauf fie fi) des Herzogs
tums (Attila, Böotien, Phokis, Phthiotis) bes
mäcdhtigten. ur Sicherung ihrer Ichwierigen
Stellung in ©. ſtellten fie ih dann unter die She
des auf Sicilien damals zegierenben Zweigs
aragon. Konigshauſes. Endlich aber fanden fie
einen ge energifchen Degner in einem moreoti-
ſchen Baron. rch die Verbindung mit bem in
Neapel und Morea regierenden Haufe Anjou war
je Nitte des 14. Jahrh. ein Zweig der florentin.
ntierfamilie Acciajuoli in Achaja mächtig ge:
mworben. Und nun eröffnete ben Strieg gegen bie
Gatalonier 1384 Rainerio Acciajuoli, welder um
diefe Zeit Korinth und Voſtiga beiaß; er eroberte
1885 das Herzogtum und wurde 14. jan. 1894
von Ladislaus dem König von Neapel, als neuer
von Athen legitimiert. Bei feinem Tode
(im Nov. 1394) vermadte Rainerio dag von den
Zürten ſchon hart bebrängte Athen ben Benetia-
aber fein natürlicher Sohn Antonio, ber
aeben erhalten batte, riß auch Athen 1402 an
. Us Antonio, der 1416 Bafall der Pforte
werden mußte, 1435 nad) langer und friedlicher
Regierung ohne männliche Nachkommen ſtarb, be:
fih einer feiner jüngern Verwandten,
Nerio IL, der haft in Athen, welhe ihm
dann wieber einige Seit lang von feinem Bruder
Antonio IL. ftreitig gemadt wurbe (1439 —41).
Nach Nerios II. Tode (1451) führte deſſen Witwe
eine Zeit lang im Namen ihres unmündigen Soh⸗
nes die Regierung, bis der Sultan den Sohn An:
tonios II., Francesco, als Herzog nach Athen
ſandte (1455). Als dieſer aber die Witwe feines
Oheims töten ließ, benußte Sultan Mohammed II.
bies als Bormand, um feindlich gegen ihn aufzu:
treten. Gin türl. Heer ımter Omar erſchien im
Juni 1456 vor Athen, zwang den Herzog nad)
tapferm BWiderftande zur Kapitulation umd ver:
einigte das Herzogtum im Sommer 1458 mit dem
Osmaniſchen Reih. Francesco, der zunädft no
heben behalten * wurde 1460 reg ve
Heft feines Landes ebenfalls annettiert.
Um biefelbe Zeit wurde auch die Unterwerfung
von Morten durch bie Türten vollendet, wo das
ı gen.
875
(4 tentum U nb bas b .
[ein Fürftentum Achaja u en
otat von Lacebämon ihre fümmerli
efriſtet hatten. Das tentum Achaja war
nach dem Tode Roberts von Tarent als
ermächtnis an deſſen Witwe, Maria von Bour⸗
bon, gelommen, weider es aber ihr Schwa
Philipp II. (LLL.) von Anjou-Zarent jtreitig machte
und 1370 wirklich durch Vertrag abgewann. Als
biefer 1873 ftarb, follte ber Sohn feiner Schwefter,
atob von Baur, auch Achaja erben, aber bie
Barone bed Landes zogen es vor, der Königin
Johanna I. von Neapel zu huldigen. Erft 1380
warb Jakob von Baur eine große fpan.»franz.
Soldnerſchar, bie f . Ravarrefiiche Aompagnie.
die ihm 1381 wirklich Morea eroberte. Da aber
auch Baur 1383 ftarb, fo regierten ſeitdem bie
Chef3 der Navarreſen, Maiotto de’ Eoccarelli bis
1386, und nad ihm Peter Bordo von Saint:
Superan als «Bilare» da3 Land. Lebterer bes
hauptete fich gegen alle Ainiprüche abendländ. Praͤ⸗
tendenten und erkaufte endlich 1396 von Köni
Ladislaus non Neapel die Anerlennung ala Fü
Peter von Achaja oder Morea. Als er 1402 ftarb,
wußte 1404 unter neapolit. Zujtimmung ber in:
trigante Neffe feiner Gattin Maria, der Genuefe
Genturione Zaccaria, ber mädtinfte Baron bes
Landes, feine Tante und ihre Kinder der Herrichaft
zu berauben , mußte diefelbe aber wieder den Gries
— ie . Fürften gu Mifithra ober Laceda
ie . en zu Mifttbra ober Lacedaͤmon
hatten * der Mitte des 14. Jahrh. einerſeits das
— Jehben und turk. Raubzüge veröbete Land
durch Albanejen neu kolonifiert, anbererfcit8 aber
den Franken ein Gebiet nach dem andern abge:
nommen. So batte der friegeriiche Theodor I. Ba:
läologo8 (13835 — 1407) im J. 1395 namentlich
Korinth wiedererlangt, während Venedig 1389
und 1394 die Städte Nauplia und Argos gewann.
Als Theodor I. ſtarb, folgte ihm in Milithra fein
eh, des Kaiſers Manuel Palaͤologos zmeiter
Sohn, Theodor IL, dem nachmals noch die Bru⸗
der Thomas und Konſtantin zugeſellt wurden.
Seit 1428 dehnten dieſe ihre Eroberungen au
Koſten der Franken immer mehr aus, und endli
nötigte Thomas 1429 den Fürften Genturione, im
bie Hand feiner Zochter Katharina und mit ihr
das Fürftentum Moren zu geben (1430). Damit
hörte bie Frankenherrſchaft im Peloponnes auf.
Als Genturione 1432 ftarb, nahm Thomas feine
Reſidenz in Glarentza, Konftantin in Kalavryta.
Zwiſchen den drei Baläologen in dem Peloponnes
bejtand aber viel Zwietracht. Sie envigte, ala
1443 Theodor II. refignierte. Nun wurde Son:
ftantin Defpot von Mifithra. Als der leptere
dann 1448 (lehter) Kaifer der Griechen wurde, er:
hielt der jüngfte Bruder Demetrius Mifitbra.
Nah dem Fall von Ronftantinopel (53) erfauf:
ten Demetrius und Thomas den fernern Beſiß
ihrer Deipotate durch Tribut an den Sultan, wel:
cher kurz darauf unter dem Vorwande, fie gegen Die
Angriffe der in großen Mafien in der Halbinjel
angejiedelten, feit 1453 empörten Albanejen iu
fhNgen, ein Truppenkorps nad Moren fchidte
(1454). Zu ihrem Unheil ließen ſich die beiben
Deipoten 1457 durch das Gerücht einer Koalition
der ;yürften des Abendlandes gegen die Dämanen
verleiten, eine feindliche Stellung gegen den Sal:
tan anzunehmen und ihm den Tribut aufzukundi⸗
Da drang Mohammed II. 1458 ſelbſt in
376 Griechenland (Geſchichte)
Morea ein, eroberte Korinth, verwuſtete das Ins
nere ber Salbinjel und zwang bie Deipoten, in
einem Bertrage das von ihm eroberte Gebiet ab⸗
zutreten. Nur nod zwei Jahre behaupteten fie
eine kümmerlide Herrſchaft. Eine abermalige
unbefonnene Erhebung (159 bemog Mohammed zu
einer zweiten Heerfahrt na Moren. Demetriuß
unterwarf ſich fofort, während Thomas nur mit ben
Baifen in der Hand nad) und nad) Achaia, Elis, Ars
labia und Lacebämon aufgab. So fiel 1460 ganz
Morea mit Yusnahme der von Venetianern beiehs
ten Seefeftungen und ber un ngönglichiten lakoni⸗
ſchen Zehirg egenden in die Gewalt der Osmanen.
Nicht ſo war die Eroberung der (1462 noch
durch Monembaſia vermehrten) venet. Beſitzungen
und der Inſeln des Archipels. Schon 1462 ver⸗
wüftete Dmar die Gegend von Lepanto, während
ber Pafcha von Morea, fa, Argos 1465 durd)
Berrat gewann. an J. 1463 rüfteten hierauf Die
Benetianer eine Flotte unter Luigi Loredano,
welche 11000 Mann Landtruppen unter Bertolbo
d’Eite zur Belagerung von Argos führte, bad nad
burzem Widerftand fiel. Mit der Seemacht ver⸗
eint, ftellte Eite hierauf die Schußmauer bei Heras
milion auf dem Komme ber und jchidte dann eine
Abteilung feines Heers in bad Innere von Morea,
um fi gegen Mifithra und Leondari zu verfuchen
während er felbit_mit ber Hauptmadt Korinth
belagerte. Sein Tod unter den Mauern dieſer
Gtadt (Ende Dt. 1463) hatte die Aufhebung ber
Belagerung zur Deiße, worauf fid) der Krieg zu:
nächſi auf gegenjeitige Verwüftungszüge und auf
nußlofe ingrifie der Venetianer auf Mitylene
welches die Osmanen 1462 bejegt hatten, un auf
Miſithra beichräntte. Erft im orühjahr 1464, wo
bie Türken in Morea wieder mit Üibermadt auf:
traten, erhielten dieſe wieder dad Übergewicht.
Auch der Benetianer Victor Capello, der jeit 1466
den Unternehmungen im Ägäiſchen Meere mehr
Nachdrud gab, aber jhon 1467 farb, richtete nichts
aus, Diefer Umftand und die Kriege der Osma⸗
nen in Epiruß verhinderten in den nächſten Jah⸗
ren bie kräftige Fortſetzung des Kriess. rt nad)
dem Frieden mit den Gebirgsvölkern in Albanien
wendete der Sultan, erbittert über neue Erfolge
bes feit 1468 operierenben Venetianers Nicolo
Ganale, feine ganze Macht wieder gegen Venedi
und nahm 1470 Euböa. Ein für Venedig Khimpe
licher Friede fam endlich 1479 zu Stande. Im
%. 1499 erneuerte Bajazet II. den Krieg und er:
oberte innerhalb zweier Jahre Lepanto, Modon
Koron und Navarin, während er ſich vergeblic)
bemühte, nun aud) die lebten Beſitzungen der Ve:
netianer in Noxea, Nauplia und Monembafia,
mit feinem Reiche zu vereinigen. Im J. 1503
wurde ein Friede unter der Bedingung abge:
ſchloſſen, daß beiden Teilen die gemachten Erobe⸗
rungen , welde fi) auf feiten Venedigs auf Ces
alonia und einige Heinere Inſeln im Agäiſchen
eere beichräntten, verbleiben jollten.
C. Dritte Hauptepodhe. Vom Beginn
ber Zürlenberrfhaft bis zum Ende des
Unabhängigteitstampfe®. Mit dem Frie
den zwilchen ber Pforte und den VBenetianern 1503
war bie Herrichaft der Pforte in ©. entidhieben,
und das türf. Regierungs⸗ und Verwaltungsſyſtem
fing an, die Reſte europ. Civilifation nach und nad)
zu verdrängen. Das Verhältnis ber Griechen zu
ihren turk. Herrichern war anfangs kein fo brüdens
be3 wie fpäter, namentlich litt G. bis zum Zobe
Solimans I. weit weniger von ber türf. Unter«
ochung als dadurch, dab es das Streitobjelt zwi⸗
chen der Pforte und ben abendländ. Seemädten
war. Die noch felbftändigen ober den Venetia⸗
nern noch unterworfenen Teile G.s wurden in
mehrern glüdlihen Kriegen feit 1522 von den
zürlen unterworfen. 3.1540 wurden Rau:
plia und Monembafia ihnen übergeben. Mit dem
1573 abgeſchloſſenen Frieden, der den Venetianern
nur no eimige Feſtungen auf der albanef. Küfte,
Candia und bie Sonifchen Inſeln ließ, war die
Unterwerfung G.s unter bie Zürlen vollendet.
Es wurde nun völlig zur türl. Provinz, ber ein
Deglerbe vorstand, und welche nad) oaman. Weile
wieder in mehrere Sandſchaks geteilt war, von
denen das von Morea, von einem Vaſcha ver:
waltet, unter weldyem mehrere Wojwoden ſtanden,
da8 bedeutendfte war. Doc, blieb den Unterwor⸗
fenen wenigitens eine Art von Gemeindeverfaflung
unter felbitgewählten Drtsvorftehern (Archonten
oder Demogeronten). Die Cyfladen zablten der
Pforte anfangs einen nen jährlihen Tribut
und blieben infolge ber häufigen Angriffe der Mal-
teferritter faltiſch unabhängig. ud den geringen
Tribut entrichteten fie nur, wenn der Kapudan⸗
Paſcha mit jeiner ganzen Flotte, ihn einzutreiben,
im Igäifchen Meer erichien. Ein neuer Krieg der
Türfen mit den Benetianern (1645 — 69) bradte
auch Candia in die Gewalt ber eritern. Doch
waren bie Benetianer in ihrem nädlten Kriege
(1687— 99) glüdlicher, in weldem fie den Beiik
von Morea erwarben worauf fie in kurzer Zeit
durch Anlegung von Baumwerlen, durch Behörde:
rung bes Aderbaued, Weinbaues und der Geiden:
zudt und dur Einführung einer georbneten Ber:
mwaltung ben Wohlitand ded Landes fürderten.
Aber fchon durch den Turkenkrieg von 1715 ver:
Ioren fie Morea wieder und mußten es im Paſſa⸗
rowiczer Frieden (1718) förmlich an die Turken
abtreten. So war ©. wieder ganz türkiicd una
wurde in Paſchaliks eingeteilt, dem Numeli:Balejfi
Großrichter von ARumelien) untergeorbnet, wähs
rend 31 Infeln des Agäiſchen Meers dem en
nad zum größten Teil dem Kapudan⸗-Paſcha und
andern türl. Beamten pur Verwaltung oder viel
mehr Nusniekung Aberlafen waren. Dieſes Bers
waltungsiyftem artete bei der Käuflichleit und dem
häufigen echſel in ben Beamtenitellen, bei der
Willkür in Erhöhung der Abgaben und beider deſpo⸗
tifchen Weife ihrer Eintreibung bald in ein ſchred⸗
liches Ausfaugungsfyitem aus. Teils hierburd,
teild durch den Umſtand, daß ber größte Teil bes
Grundeigentum in bie Hänbe ber Türfen ge
fallen war, trat eine völlige Lähmung in der pro»
uttiven Thätigleit des Landes ein, daher die
Griechen ſich fait nur dem Handel wibmeten.
Unter ſolchen Umftänden würde die Nationalität
ber Griehen nad und nad wahrſcheinlich zu
Grunde gegangen fein, wenn nicht zwei Inſtitute
fie erhalten hätten: bie griech. Religion und Kirche
und ihre jelbitändige Gemeindeverfaflung. Die
Religion gab den Griechen einen ideellen Schwung,
der fie mit Mut zur Ertragung ihres unglücklichen
Loſes und mit Hoffnung auf die Zukunft erfüllte;
bie Kirche, die eine Art Gerichtsbarkeit über ihre
Religionsgenofien behalten hatte, nahm fich durch
ben Patriarchen und die Heilige Synode zu Kon⸗
ftantinopel der Rechte derfelben gegenüberber Pforte
Griechenland (Geichichte)
an, fie allein bilbete einen Mittelpunkt ber Ration
* abte einen Einfluß auf bie innern Angelegen⸗
beiten berfeiven aus, ber um fo größer war, ba
7. und weltliche Elemente ſich in demſelben
vereinigten. Die Gemeindeverfaſſung der Grie⸗
den unter felbfigewählten Lokalbehoͤrden ermeitte
unter ihnen ben Fi ber Selbitregier und
Seibkönzigfeit, verhinderte ihre olit. * chung
mit den Turken und gewährte bie Grundlage zu
einem fpätern polit. gentämuß. Yür die Er:
Unab matölen (10)
haltung u ber Se
auch bie f rmatolen (I
und — noch die in den — ugäng ge |!
den einen fortmährenben Ken ieg gegen
die Unterbrüder enden Klephten, während in
den, ben Dienften ber Pforte ſich wibmenben Jo:
narioten (f. d.) eine mit europ. Bildung,
euh mit allen Ränlen der Diplomatie und bes
Hoflebend vertraute Adelöllajie fi ausbildete.
wirkten auf die Hebung ber *
bung der Gri das im aufe bed 18,
überall in ©. ſich entwidelnde Sheeben 3106 U eh
richt und bie Ausbreitung des griech. Handels.
Von griech. Handel — ging auch die Grün:
— der erften g bungöanfialten in der
Ahrleı Fach u“ ri , anfang durch die Türken
— Ende des 18. Jahrh. durch
ch immer mehr erweiterten.
das machtige Band der ortho⸗
rt, Griehen verbunden, wurbe
(de fei b. Gr. von denfelben immer mehr
als ihr natürlicher Beihüger, von bem ihre Be:
freiung —— werde, betrachtet. Entſcheidend
wurde ber rufi. Einfluß auf ©. aber erſt durch bie
Raiferin nen Ban ei die den ſchon lange in Ruß⸗
land | Plan einer Eroberung ©.3 zuerft zu
en ſuchte. Schon gedachte diefelbe ernit:
Li an bie Ausführung zu gehen, als ihr die Pforte
unb 1768 ben Krieg erklärte. Rußland
este nun alles in ‚Demegung ‚ um bie.Oriechen zu
. Doch gelang bies
Kufreisung be derfelben beauftragten
bem Bi
ruf. Sendling Pappadopulos nicht; erit ala ein
Teil der rufl. See⸗ ition, Ne von Kronſtadt
uch dem Mittelmeer gefandt worden war, unter
or Orlom 28. Febr. 1770 in Borto Bitulo in
bainien landete eichen I Dt Orte einne nu, er:
in Morea u im
—2 G., namentlich in Miſſolonghi und auf
den Sr Allein bald nahm die Sache eine
; benn die von der Pforte anges
en eroberten Miflolonghi und
brachten den Aufien in Morea eine Nieberl age bei,
worauf die türk.-albanej. Soldatesfa aufs urcht
barſte gegen bie perlaflenen Griechen hauſte: 8000
en
Abanef ndernd und morbenb
Rorea, hieben a Dein erungskorps vor
Meodon nieder und gen avarin, 100 eos
der Otlow mit den ken feinen einer Yanbungstruppen
in größter Gile na einſchiffte, bie Griechen ihrem
Schcſal e Bernie tung der türf,
Aleris —5 — be Eden atte feine
. So war bie ganze Uns
Befreiung G.s tes „inige
Frieden von Kutiſchuk⸗Kai⸗
* wii. De en one ‚Buniten vl Griechen
giomölr ei
nd Sreizügigleit)
18 bee
tande, dieſe Bedingungen zu
al
Iben. Allein die
377
balten; benn bie Albanefenbanden, welde Moren
wieder ber tür. Herrſchaft unterworfen batten,
aben ſich ala Herren des Landes an, das neun
abre lang ihrem furchtbaren Treiben preißgegeben
lieb, bis die forte enblih Mafregeln gegen fie
ergriff und Haſſa 35— aſcha die a amelen 10. Juni
1779 bei Tripolisga ft ch aufrieb. In dem
bald darauf von neuem zwiſchen Rußland und der
Pforte außgebrochenen Kriege wurben die Sulioten
und Chimarioten in n Yan die ohnedies mit Alis
Sepelenti gu aſcha von Janina, in einen Kampf auf
neben und od verwidelt waren, von ruſſ. Sends
Lingen gegen die Türken aufgewiegelt. Don den
Auen von Jaſſy 9. en 1792 wieder
fien, mußten fie auf eigene Hand ben
Rrieg Ka ren, ber noch in bemielben eb mit
Ba ihrer. Unabhängigleit von Ai Paſcha
endete. Der Friede von Jaſſy beftätigte ihnen die
im Frieden von Kutſchuk⸗ Ranardfh: bewilligten
Vorteile mit der Beitimmung, daß fie freie Schiff:
fahrt unter ruff. Flagge trei en durften.
Mä ährenb ber folgenden Zeit der Ruhe nahm der
Pande G.s einen außerordentlihen Aufihwung,
eſonders auf ben weniger bedrüdten Inſeln.
Viele griech. Schulen, ſowohl in den_ griech.
Städten der Türkei felbft ala auch in fiherern
Yuslande, wurden begründet. ud verfehlte Die
durch ganz Europa gebende große polit. Bewegung
nicht, die Griechen ihren Einfluß zu äußern
und den Gedanten an bie Befreiung vom tür,
Joch mit veritärkter Energie zu weden. Männer,
wie Aler. Maurolordatos ber Ältere, Aler. Yplis
lantis der Altere, Anthimos, Gazis und vor allen
Konftantin Rhigas aus Pherä in Thefjalien, ber
en der eiheitälieber, von dem bie erite Idee
des Oeheimbu unb2d der Hetärie ausging, ergriffen
diefen Gedanlen mit einer Wärme, die ſchon ba:
mal3 die glänzenditen Erfolge gehabt hätte, wenn
man mit mehr Vorficht zu Werle gegangen wäre.
Allein die Hinrichtung des von der oͤſterr. Polizei
an die Türfen aus elie erten Rhigas (1798) ver:
läne zur Befreiung G.s.
Bald darauf brad ein neuer Krieg zwiſchen Ali
golde und ben Sulioten aus, der, ebenjo von
reueln, Treuloſigkeiten und Schandihaten wie
von den aufopfern rndſten dandlungen erfüllt, ınebs
tere Jahre hindurch dauerte und 1803 mit alt
vollitändin iger Vernichtung der Sulioten und
Fk en Unterme ung ganz Albaniend unter bie
ger haft Ali Paſchas endigte. Die noch übrigen
ulioten flüchteten unter Photos Zzavellas üb:
rung nad) Parga, und erit 1814 Lehrte ein Zeil
berfelben in die Heimat zurüd. Aud) von feinen
übrigen Gegnern wußte Ali Paſcha einen nach dem
andern zu Itügen, jobaß er 1810 Herr faſt des
nzen nörblidien ©. war und felbjt in Morea
uk gefaßt hatte. Das widerſtrebende Garbifi
mußte feine Stanbhaftigleit 1812 mit der Bernid):
tung aller feiner —38 büßen, und nur das
Felſenneſt Parga hielt ſich tapfer bis 1819. ni
ungünftiger ſich jo die Verhältniffe für das grie
Bolt geitalteten, deito erfreuliher waren die Fort:
Xi bie e3 in feiner innern And an madıte.
eitelte vorderhand
n Berbinbung mit ben fortwährend an Zahl und
ebeutung wachienden Unterrichtsanſtalten ent:
widelte fi eine gigene neugried). Rationallittern-
tur, welde, der Befreiung ©.8 vorarbeitend, ba
eine hohe polit. Bedeutung erhielt und zur kn
der efelichaft der «Bhilomuien» in Athen führte
378
(1814). Tabei war der griech. Handel fortwährend
im Steigen, und ſchon 1813 belief ſich die griech.
ndelömarine auf 600 zum Zeil_gutbewafinete
chiffe mit etwa 2000 Geeleuten. Hier bildete ſich
eine Pflanzſchule für die ſpaͤtern Deetriene.
Am meilten aber wurde bie Erhebung des Bolls
vorbereitet Durch den Geheimbund der Hetärie(f.d.),
ber Ende 1814 in Ddella, damals dem Mittelpunkte
griech. Neihtums und Nationaliinnes, unter Mits
gliedern des Staufmannzitandes geltiftet wurde.
Mit groher Schnelligteit verbreitete fich die Hetärie
über ©. ſelbſt wie über alle Handelapläße —5—
und Aſiens, in denen ſich Griechen niedergelaſſen
hatten. Schon 1817 gehörten alle griech. Primaten
von Bedeutung, ſowie die vorzüglidhiten Armatolen
und Klephten zu ihr, und fait in jeder Gemeinde
zählte fie Anhänger. Wit jedem Tage nahm die
Gärung unter ben Griechen zu. Die Klephten bes
nördlichen ©., insbefondere die Sulioten, die von
dem durch ein Exekutionsheer der Pforte bebräng-
ten Ali Paſcha zurüdgerufen worden waren, glaub:
ten in einer Verbindung mit diefem thre Pläne am
beiten in Ausführung bringen pi fönnen. Schon
hatte eine im Nov. 1820 gehaltene Hetärijtenver:
ammlung zu Voſtißza Vorbereitungen zum Los⸗
brechen getroſſen, ſchließlich aber die Anſicht ge⸗
wonnen, daß die Zeit noch nicht geeignet ſei, als
der 1. Febr. 1821 erfolgte Tod des Hoſpodars der
Waladyei, Alerander Sutzos, den Aufitand uner:
wartet zum Ausbruch brachte, wobei die Griechen
auf die Hilfe des ruſſ. Kaiſers Alerander I., deſſen
Minifter und Günitling ihr Landsmann, Graf
Kavodiftrind aus Korfu war, rechneten. Fürſt
Alerander Ypfilanti, welcher in Bellarabien eine
Schar Hetärüten um fich gefammelt hatte, rüdte
6. März in Jaſſy ein, rief alle Griechen gegen bie
Türken unter die Waffen und kündigte die Erhe⸗
bung 0.3 und ber andern riftl. Provinzen und
die Hilfe Rußland an. Mit einem Heere von
etiwa 5000 Dann, deſſen Kern bie 109. uge
Edarr, eine Anzahl von Freiheit begeiſterten
griech. Junglingen, bildete, zog er gegen Bulareit.
Allein der Wideritand, ben diefed Unternehmen
bei den walach. Bojaren fand, die Desavouierung
besielben durch Rußland, die Planlofigleit und
Kraftlofigkeit, mit der Ypſilanti dasſelbe betrieb,
und der Verrat bes Walachen Wladimireslo lieben
dasjelbe fcheitern. Die Türfen nahmen Galacz und
Bukareſt, jchlugen bei Dragaſchan (19. Juni) Yp⸗
flanti zurüd und inangen ihn zum Übertritt
auf oͤſterr. Gebiet. Den Neft der Truppen führte
Georgios in bie Moldau, befekte das Kloſter Selta,
verteidigte mit 350 Mann gegen 1500 Türken brei
Tage lang den einzigen Zugang zu bemielben und
fprengte, als er fi umgangen H ‚fi und feine
eli noch übrigen Genoſſen famt bem hereinftürzen-
ben Feinde 26. Aug. in die Luft.
Ynamifchen war 4. April 1821 ber Aufftand auch
In Morea ausgebrochen, vorzüglich vom Erzbiſchof
von Patrag, Germanos, und deſſen beiden Freun⸗
ben, Andreas Zaimis aus Halanryta und Andr.
Lontos aus Boltika, geförbert und geleitet. An:
fang3 ging alles glüdlih von ftatten. In mehrern
Gefechten fiegten die Inſurgenten, deren Hauptan:
führer Theod. tololotronis und Petros Mauro:
michalis waren, nahmen mehrere Städte ein und
bildeten in Kalamata, ber Hauptftadt Meſſeniens,
eine proviforische Regierung unter dem Namen
des «Senats von Meijenien», der 9. April feine
Griechenland (Geichichte)
Sitzungen eröffnete und ben Aufftand zu organis
fieren begann. Zu gleicher Zeit war auch au ben
Inſeln der Aufftand ausgebrochen. Noch im e
des April erklaͤrten ſich Spezzia, Pſara und Hydra
für unabhängig, und ein Geſchwader ber ⸗
penten unter Zombafid gewann bie Abrigen Inſeln
Archipels, mit Ausnahme von Ehios, für ben
Aufitand. Im norbweitlichen G. befeftigten bie
Sulioten ihre neuen Groberungen, und im nord»
öftlihen waren Lolris, Böotien, Cuböa, Attila im
vollen Aufſtande, Athen genommen und bie türt.
Befakung in der Akropolis blodiert. Selbſt über
die Thermopylen binaus_eritredte fi) der Auf⸗
ftand; in Magnefia und Macebonien fahen fidh bie
Zürlen angegriffen. Anfangs war bie Pforte über
Art und Umfang des Aufftandes ziemlich im Un⸗
Haren, bi3 das Gintreffen der Nachrichten von der
Erhebung der Griechen in Morea und die Ent
bedung einer Berihmwörung in Konſtantinopel felbit
ihr die Augen öffnete. Furchtbare, vom türt. Böbel
ausgeübte Mepeleien in ben von den Griechen ber
völlerten Teilen bed Reiche, vorzüglidy in Konitan:
tinopel, wo ber Parriarg Gregoriod am Diterfeit
23. April nebit andern Geiftlihen am Thor ber
Kirche aufge ängt wurbe, in Smyrna unb auf
Copern und Kreta, die gegen drei Dionate dauerten
und hauptſächlich die Angefebenern trafen, waren
die Folge diefer Entdedung, Metzeleien, welche zum
Abbruch ber diplomatifhen Beziehungen zwiſchen
Rußland und der Pforte führten. Ilnterdes machte
der Aufitand zu Waller und zu Lande ——A—8 —
Die Flotte des griech. Admirals To 6
die türkiiche bei Mitylene 8. Juni, während ein
anderes griech. Geſchwader Mitiolonghi und Ana»
tolilo und dadurch Atolien und Altarnanien zum
Aufftande bewog. In Mittelgriechenland konnten
die Türken nicht vordringen; fie wurden im Diten
von dem fchlauen Döyfieus, im Weiten von ben
tapfern Sulioten unter Markos Bone
getrieben. n Morea konzentrierte ſich fait aller
anıpf um Zripolisza, bie Reſidenz bed Beziers.
Die Stadt wurde 5. Dit. von ben Griechen er:
[türınt und für bie Greuel in Konftantinopel u. ſ. w.
he geübt. Die Türken hatten nur noch ſechs
efte Bläge in Moren; auch auf Akrokorinth wurde
ie griech. Fahne aufgepflanzt.
Tie von Demetrius Ypfilantis zufammenberus
fene Rationalverfammlung, weldye unter dem Ber:
fige von Waurolordatos anfangs in Argos, bann
in Biada in der Nähe von Gpidauros tagte, beriet
eine Berfaffung für &. Das von ber Rational:
verfammlung angenommene und zu Anfang bes
%. 1822 promulgierte Grundgefeg, bekaunt unter
dem Namen «Drganifches Geſeß von Gpibauros>,
da3 in 107 Artiteln ſehr freifinnige, aber für bie
Bildungsftufe des griech. Volta zum Teil uman
wenbbare Beitimmungen enthielt, blieb ohne Wirt:
Ha und die Danad) eingeleßte Regierung von
ünf Mitgliedern, mit Maurokordatos an ber
Spitze, ohne Einfluß. Durch Beidluß ber Ber:
fammlung vom 22. Yan. 1822 wurde die Vereini⸗
pung G.s zum unabhängigen Föbderativftaat er
lärt und über jeden von den Türten bei
giech Ort der Blockadezuftand —
e Militärpartei, an deren Spiße Kolokotronis,
hlanti techn re Aer eine Pi
edingte Militär ngeführt willen i
terte aber mit dieſem Bone Nah Vernichtung
des aufrübrerifchen Paſcha von Janina konnte bie
Griechenland (Geſchichte)
Piorte 1892 alle ihre Kräfte gegen ©. menden.
Gin größeres Heer follte durch Dfthellas über dem
Jihmus in Dlorea eindringen, ein kleineres, aus
Yibanefen beftehend, Wefthellas unterwerfen. Dra⸗
mali (Mahmud Paſcha von Drama) IX mit 30000
Hann durch die Thermopylen nach Mittelgriechen⸗
land und Moren, beſegte Rauplia und Argos,
mußte fih aber aus Mangel an Lebendmitteln
n Korintd zurüdziehen und erlitt in dem Eng»
pajle von nali durch Stolofotroniz eine Nie:
derlage. Die Griehen nahmen wieder Nauplia.
In Weſthellas dagegen erlitten die ®riechen 16. Juli
1822 dur) den Berrat des albanef. Häuptlings
Gogos eine Niederlage bei Beta, in ber Nähe von
Arte. Doch konnten die Türken nicht gegen Miſſo⸗
longhi vordringen, und 20. Aug. 1823 wurde ihre
Vorhut durch den Überfall bei Karpenifi vernichtet.
Bozzaris fand hier ben Heldentod. Siegreid mar
dagegen in den J. 1822 und 1823 bie griedh. See⸗
macht unter Dliaulis. Die türk. Flotte vermochte,
in mehrern Gefechten von Miaulis gefchlagen,
durdans nicht das offene Meer gegen ihn zu be
haupten,, und wenn ed auch dem Kopuban-Safchn
xara-Alı im April 1822 gelang, fidy Chios zu bes
mähhtigen, das er auf bie grauſamſte Weile vers
würtete, {0 wurbe biefer Sieg Doch aufs glänzendite
in der Kacht vom 18. zum 19. Juni 1892 durd) die
Vernichtung der türl. Flotte in der Meerenge von
Chios von Kanaris gerächt
Zu Gnbe des 3.1923 war es zwifchen ben beiden | ©
Barteien, an beren Spike Stololotroni3 mit ben
meilten Heerführern und Maurokordatos mit ber
Medrzahl der PBrimaten und der Mitglieder des
neiepgebenden Körpers einander gegenüberjtanden
zum völligen Bruche gelommen. Es ftanden fh
‚wei Regierungen gegenüber , wovon bie eine, die
miltäritche, auf bie Klephten ſich ſtuützte, die andere,
die Ionftitutionefle, die Flotte für fich hatte. Die
legtere, an deren Spike der Bräfident ber Regie:
tung in Raupfia, Konduriotis, ftand, fiegte zulest.
Ju diefer inneren Zerrüttung lam noch die ſchlimme
Stellung G.s zu den europ. Örokmächten; die Ge:
ſandtichaft, welche die Griehen an den Kongreß
von Berona fchidten, fand infolge bes Cinflufjes
Retternichs weder bei Oſterreich noch bei Rußland
Gehör; Frankreich verhielt ſich neutral, England
geradezu feindfelig. Doc erhob ſich um diefe Zeit
die öffentliche Meinung um fo energifcher & Gun:
ken der Griechen. In Deutichland, glanb,
‚rantreich u. |. w. bildeten id ereine zur Unter:
iſtürung der Griechen, deren Dlittelpuntt feit Herbft
IS25 Genf durch die unermühdliche Thättgfeit des
Janfier® Gynarb (f. d.) wurde. Philhelleniſche
‚steildarenzüäge wurden organifiert, denen ſich auch
ınyelne angeiehene Männer, vor allen Lord Byron,
anſchloſſen. Cine erite Folge diefer günitigen Stims
mung war der 21. Febr. 1824 in Pondon zu Stande
:etommene Abſchluß einer griech. Anleihe von
>000 Bfd. St., deren wirklicher Ertrag ſich frei:
uch, unter Abzug von 56°/, Proz, qur auf 348000
„rd. St. belief. Allein alle dieſe Unteritügungen
teridiwanden vor ber Befahr, die von einer andern
ete ber drohte. Ibrahim Paſcha, Stieflohn des
„syelönigs von Ugypten, Mehemed Ali, war näm:
1:4 auf das Hiliegelud) bes Sultans im Juli 1924
son Alerandria mit einer Flotte von 30 Fregatten,
i Hleinern Kriegs⸗ und 160 Transportſchiffen
"et 22000 Bann Landungstruppen gegen bie
‚riechen ausgelaufen. Zwar gelang es Miaulis,
879
ſowol den Kapudan-Paſcha, der Juli 1824 Pfara
mit Feuer und Schwert verbeert hatte, als auch
brahim Pascha nach mehrern für ihn aindlien
efechten zum Rüdzuge zu zwingen, jenen nad) den
Dardanellen, diefen nad) Kandia, welches, nachdem
es ſich mehrere Jahre im Aufitande befunden,
größtenteild wieder von den Türken unterworfen
war. Allein im nächſten Jahre (1825) war es ben
Griechen troß der größern Cinigfeit, die durch
das energifche Auftreten der Regierung hergeſtellt
wurde, und ben größern Mitteln, die ihnen aus
dem Abſchlu e einer neuen Anleihe in London ent:
fprangen, nicht mehr mö wi die ägppt. Übermadt
von ©. abzuhalten. Ibrahim landete 24. Febr.
1825 bei Modon, nahm bald Navarin und mar am
Ende des jahres, ve aller Anftrengungen ber
Griechen, Herr von ß t ganz Morea, bad er num
—55— verheerte. Hierauf wendete er ſich gegen
iſſolonghi, welches er im Verein mit dem von
Norden her operierenden Redſchid Paſcha, troß der
heidenmittigiten Verteidigung, 22. April 1826 ein:
nahm. Der Strieg begann jeht einen immer fürch⸗
terlihern Charakter anzunehmen. Ibrahim Paſcha
fhidte die Griechen als Sklaven in ganzen Schiffs⸗
ladungen nad) Agypten, vermäete alles, wohin er
dringen konnte, und im Herbit war Morea eine
Einöde. Nedſchid paſcha wendete ſich darauf na
Ditgriehenland, ba3 er falt ganz unterwarf, u
wo er, ungeachtet der größten Anitrengungen der
riehen, 17. Aug. Athen mit Sturm nahm unb
die Akropolis belagerte. Die innere Zerrüttung
unter den Griechen war damals auf den höchſten
Punkt geftiegen.. Der Sig ber Regierung wurde
von Nauplia nad Agina verlegt. .
Zwar ſchien bie Ankunft des Lord Cochrane eine
Ausgleihung ber Parteien auf der im Frühjahr
1827 in Zrözene wieder zufammengetretenen Ra-
tionalverfanmlung bemirlen zu wollen. Man ers
nannte den Lord einftimmig zum a
der griech. Seemacht und einen andern Bhilhellenen
Sir Richard Chucd), zu dem des Qandbeer, endlig
ben Grafen Joh. Ant. Kapodiſtrias (f. d.) 11. Ap
auf fieben Sabre zum Regenten des griech. —*
ſtaats, bis zu deſſen Antunft eine Regierungstoms
miffion bie Leitung ber Geſchäfte führen follte,
Allein diefe Übereinftinmmung dauerte nit lange,
und bald trat die alte Zwietracht, jeßt noch dazu
durch die Eiferſucht der griech. Häuptlinge gegen
die angeftellten Ausländer geſtachelt, wieder ein.
Die Ciferſucht war es auch hauptſaͤchlich, welche
alle die vielen Anftrengungen, bie zum Entſatz ber
Akropolis von Athen gemacht wurden, vereitelte
und noch zuleßt das Mißglüucken der großen, vom
General Churdy zu dieſem Zwede unternommenen
Dperation herbeitührte: 7. Juni 1827 mußte die
Alropolis Tapitulieren. So ſchien denn ©., das
bis auf die Inſeln und einige Punkte in Poren
wieber in ber Gewalt der Türfen lag, ganz ver
loren, al3 auf einmal fein Schidjal eine Wendung
zum Beſſern nahm. Die Berlängerung des Kanıpfes
mußte nämlich die europ. Großmädte am Ende
wider Willen zur Einmiſchung bewegen, zumal da
England ein einfeitiges orgeden Rußlands fürdy
tete, wo der von Metternich abhängige Kaijer
Nlerander 1. Dez. 1825 geftorben und jein that:
träftiger Bruder Nikolaus an deſſen Stelle getreten
war. Daher eröffnete England Unterhandlungen
in Perzeurs die bereits 4. April 1826 zur Untep⸗
geihnung eines Protokolls führten, in welchen bie
380
beiden Mãchte über eine gemeinfame, ber Pforte
anzubietende ermitteln, zur ı
übereinfamen auf der Balis, dab ©. zu einem,
völlige Geroifiend: und Handelsfreiheit genießens
den, aber ber Pforte Iributpllichtigen und unter
ihrer Oberhoheit ftehenden Bafallenftaate mit
SR ftgemählten Obrigteiten gemacht werben follte.
ieles Brotofoll blieb aber anfangs ohne weitere
Groebnilje. Allein das ablehnende Verhalten ber
Biorte, inbefonbere ihr Ultimatum vom 9. Juni
1827, weldes jeberlei Einmiſchung ber auswärs
tigen Mächte aufs beftimmtefte zurüdwieß, verans
labte die Unterzeihnung bed Londoner Vertrags
vom 6. Juli 1827 zwiichen Rußland, England und
Prankaib, der in feinem erften Artikel beftimmte,
ab die drei Mächte gmeintoaftkiä, ber Pforte
ihre Vermittelung zur Verföhnung mit ©. anbie:
ten unb zugleich fofortigen Waltenftilftand vers
langen, nötigenfalls gramingen würden. Infolge
deſſen erteilten die drei Mächte ben Abmiralen
ihrer im Mittelmeere ftationierten Slotten ben Bes
jehl, ich in die griech. Gewäfler zu begeben, jeder
ruppenfendung aus Ülgypten nad ©. 4 zu
——æe Seinbfeligteiten jedoch nur dann zu bes
innen, wenn bie Türten den Durchgang erzwingen
wollten. Durch eine eigentümliche Vertettung ber
Umftände fam es indes ſchon 20. Dit. 1827 zur
Schlacht von Navarin, in welder die tür, sägypt.
Flotte vernichtet wurde. Die zweideutige Art, mit
der bie vermittelnden Mächte diefes «leidige Er⸗
eignis» betrachteten, bewirkte jedoch, baß bie Pforte
fogleich wieder ihre Forderungen erhöhte und ind:
befondere bie Unterwerfung der reoten Ders
langten. Da bie Gejandten ber drei Mächte nicht
darauf eingingen, wurben fie in einen fo heftigen
Streit mit der Pforte vermidelt, bap fie Konftan«
tinopel 8. 2,1 verließen. In ©. ſelbſi er⸗
mutigte der Sieg von Navarin das Voll. Am
2. Febr. 1828 fam ber lange erwartete Graf Kapo⸗
diſttias in Nauplia an, in defien Hände die Regie:
rung3tommiffion zu gina die ausübende Gewalt
niederlegte. Jeht galt e3, bie innere Drganifation
des jungen Staatd und feine äußere polit. Stellung
auf einen feiten Fuß zu bringen. Das leptere
hatte feine großen Schwierigteiten, befonders we:
ven Rußlands das bald nad ber Schlacht von
avarin eine eigentümliche Stellung einnabm und
ein Jahr Bara den Krieg gegen die Pforte ers
Härte, ber bie Entiheidung von G.s Schidfal um
zwei Sabre hinausſchob.
D. Vierte BHauptepode, Das Königreih
GSriehenland. Kapodiſtrias machte ben fort:
mwährenden innern Kämpfen für den Augenblid ein
Ende. Gr umgab Ja mit einem Staatörat (Ban:
jellenion) von 27 itgliedern und begann bie Mi⸗
itärs und Civilvermaltung des Landes zu organi⸗
fieren. Der Sieg ward jegt beendigt; ein Feldzug
Ghurch8 im weltlichen ©. enbete im Mai 1829 mit
der Wiedereinnahme von Mifolonghi. Schon
vorher hatte ein franz. Becifiationstarpe von
14000 Mann unter General Maifon, das nad
einem Beihluß ber Londoner Konferenz abgeſchigi
unb 29. Aug. 1828 bei Navarin gelandet war,
Jorahim Balkıa zur Räumung Moreas (Ott. 1828)
segmungen, und auch die legten türk. Feſtungsgar⸗
nilonen mußten abziehen. Die Mädıte nahmen
Morca und bie Inſein zufolge des Vertrags vom
16. Nov. 1828 unter ihre Garantie. Zu größerer
Sicherheit blieb eine franz. Divifion von 5000Mann
cifitation ©.3 | Löft
Griechenland (Geſchichte)
im Sande, bis fie 1838 durch bayr. Truppen abge⸗
wurde. Die Rationalverfammlung, welde
23. Juli bis 18. Aug. 1829 in Argos tagte, beitä:
tigte bie erefutive Gewalt. An die Stelle des
inhellenion trat ein Senat, beilen Mitglieder
faft ausſchließlich burh den Vräfidenten ernannt
wurden. So ward eine monarchiſche Ordnung der
Dinge angebahnt, und bald darauf wurde ®.,
nachbem e3 durch das Protofoll vom 22. März
1829 ala erbliche Monardjie, aber als der Türter
teibutpflichtig ertlärt worden war, durch das neue
rotololl vom 8. Febr. 1830 der in London zur
jegulierung ber rich. angel enheiten veriams
melten Ronferenz rei zu einem fous
veränen Königreich erllärt und feine Grenze feft:
gelest; bie Pforte trat dieſem Protokoll 24. April
ei. Zunaͤchſt warb bie gie, one dem Bringen
Leopold von Sadjfen:Coburg:Gotha, nahmaligem
König der Belgier, angetragen. Diefer aber Iehnte
ab (21. Mai). Der Ausbruch der franz. Julirevo⸗
Iution und ihre Nachwirkungen führten eine längere
Unterbrechung ber Londoner Konferenz herbei, wäh:
rend ſich inzwiichen die Dinge in G. immer ſchlim⸗
mer geitalteten._ Rapodiltrias hatte gemiß den
Willen, eine beffere Orbnung im Innern jchajien
mu wollen, aber bie Art und Weife, wie er verfubt,
erregte Anftoß. Im das bureaufratifch -ablolu:
tiſtiſche Regierungsſyſtem Rußlands eingelebt,
be er dasſelbe nach ©. zu verpflanzen. Tas
a der Gemeindebehörben wurde beichräntt,
bie Nationalverfammlung aufgelöft und jahrelang
keine neue berufen. Die regulären Truppen (Tal:
tifer) wurden verftärkt, während man bie Frei—
(Baren (Balilaren) ohne jede Sürforge ließ, ſodaß
iefe, von der bittern Not gezwungen, fid zum Teil
in bie Gebirge warfen und Räuberbanden bildeten.
Die Mehrzahl ber einflußreichlten Häuptlinge fühlte
[I beleidigt, baß der Präfident Verwandte und
ienftwillige Nreaturen bevorzugte. Namentlich
mußte auch die allerdings unvermeiblihe Durd:
führung eined regelmäßigen Steuerſyſiems in
einem Sande, wo man dies nid)t gewohnt war,
viel Unpueiebenbeit erregen. Schon 1830 empör:
ten fi die Mainoten; bald fündigten auch Hydra
un orfam auf unb beftellten
eir 19 (Jan. 1831), meld:
dei neief, Ein förmlicer
Bi : bybdriotifhe Admirel
mM auf ber Reebe won Bo:
zo: der abgetalelten gried.
5 te Truppen gegen ihn
UN. my win wie ven zul, Aomirals ber im
Arcipelagus ftationierte, in Anfprud. In bieier
verzweifelten Lage, und weil er fürchtete, Die e
mochte den Ruſſen in die Hände fallen, ließ Miar.
1i3 13. Aug. ſamtliche 28 griech. Ariegsfahrzeuge 17
Brand fteden und vernichtete fo die ganze gried.
Seemadt; er felbft entlam nad) Hydra. Unter io
fölimmen Verhältnifien fuchte Kapodiſirias einz.
jenten und beit die Nationalverfammlung; aut
‚ehe diefe noch zujammentrat, fiel er felbit als Eric:
der Brivatrade des Geſchlechts Mauromicalis
(9. Dt. 1831). Die Nationalverfammlung beſtelue
nun 20. De. 1831 in Nauplia feinen Brude:
Auguftin Kapodiſtrias zum proviforiihen Proñ
denten; aber Dagegen Tonftituierte ſich eine rum
liotiſche Nationalverfammlung in Perachoro und
ernannte eine Öegenregierung unter Kolettis. Die’?
erhielt nad} mehrern Monaten des Bürgerkriegs die
Griehenland (Geſchichte)
Dberhand. Am 2. April zogen ihre Truppen in
Argos ein, und Huguftin Kapobiitrins jeb ſich
ar zur Abdankung genötigt. Hierauf wurde
eine entenungatommifkon von fieben Mitgliedern
aus beiden Parteien aufgeftellt.
nzwiidhen war der Vertrag vom 7. Mai 1832
zwiſchen ®., den drei Mächten und Bayern abges
ſchloſſen worden, durch welchen ber Prinz Otto von
Vayern förmlich zum König von ©. beftimmt, bis
zu defien Bolljährigteit eine Negentichaft angeords
net, die Sarantie einer Anleihe von 60 Mill. Fr2.
von feiten der drei Mächte ausgeſprochen und von
Yagern die baldige Abſendung der Regentichaft
und eines Truppenkorps von 3500 Mann ver:
Iprohen wurde, worauf 8. Aug. die einftimmige
Umennung des Königs Otto durch bie neueröffnete
Rattonalverfammlung in Rauplia erfolgte. Am
6. Dt. kam in Münden die Ernennung der aus
dem Grafen von Armandperg, dem General von
Heidegg und dem Staatsrath von Maurer zuſam⸗
mengeteßten Regentfchaft, welcher ver Geh. Lega⸗
tionsrat von Abel ala Gehilfe beigegeben war, zu
Stande. Am 30. Yan. 1883 langte diejelbe mit
dem jungen König Otto I. (f. d.) vor Nauplia an,
und legterer hielt, nad) Ausſchiffung der mitges
braten bayr. Truppen, 7. Febr. feinen Einzug
in die Stadt. Die energiſchen Mafregeln ber Res
gentihaft bemwirtten fehr bald bie Derudigun des
Landes, und alle feiten Bläge wurden ohne Weige⸗
rung den bayr. Zruppen eingeräumt. Ein förms
liches Minifterium wurde nun errichtet, General:
gouvernente für Morea, Livadien und den Archipel
ernannt, drei Gentralgerichtöhöfe gegründet und
(5. ganz auf occibent. Fuß organiftert. Nur die
Nlephien im Rorden G.s und die Mainoten wollten
ſich nicht fügen und febten ihre Raubzüge und ans
dere Gemalt thätigleiten fort. Gegen lebtere bes
durite e3 einer Srpedition der bayr. Truppen 1834;
die erften wurben Durch Anlegung von Blodhäufern
an der enge und durch eine Erpebition 1835
resändigt. So ſehr aber auch die Regentichaft fich
bemühte, durch mwohlthätige Mabregeln und Eins
richtungen aller Art den Zuftand bes Landes zu
heben, zeigte ſich Doch immer wieder die alte Zwies
tracht. Im lärg 1634 wurde eine Verſchwoͤrung
m Umiturz der Regentichaft entbedt, die für Kos
kotronis und Kolliopulos bie Verurteilung zu
p% m Gefängnis zur inte batte. In bers
ſelben Zeit trat G. mit ber Pforte wieder in diplos
matiſche Berbindung, während bie kirchliche mit
dem in Konftantinopel durch Errich⸗
eines eigenen griech. Synod gelöſt wurde.
Roh im Laufe bed J. 1834 kehrten alle bayr.
Trupen nad) ihrer Heimat zurüd, und andere, in
Dapern — aa an bene Stele, wäb;
send zu er griech. regelmäßige Truppen
gebilbet wurden. Die —— bie ih gleich
anfangs in Der Begentfoaft egeigt, führte gegen
Ende 1884 zum foͤrmlichen Semirnie, welche?
der König von Bayern baburd) befeitigte, daß er
Maurer unb Abel zurüdrief und durch Kobell und
Greiner erfegte.
10. Jan. 1835 die königl. Refidenz von
Rauplia nad Athen verlegt worden war, überna
1. Juli desfelben Jahres der volljährig gewordene
König Otto die Regierung felbit. Der Graf Ars
Mandperg ward gm Kanzler ernannt, die übrigen
Nüglieder der Regentfchaft Tehrten nach Bayern
mrüd, Kololotronia und Kolliopulos wurden bei
381
biejer Gelegenheit begnabigt und in Freiheit geſeßt.
Ubgefehen von der Erpebition gegen die halsſtar⸗
rigen Klephten, verfloflen die \%. 1835 und 18836
in Ruhe. Obſchon das Minifterium Armansperg,
gleich der Regentichaft, den Fehler beging, die Regie:
rung zu ſehr nad occidentalifch -bureaufratifcdhem
Zuſchnitt zu mobeln, fo würden diefe Misgriffe doch
nad) und nach ausgeglichen worden fein, wenn nicht
ben innern Gaͤrungsſtoffen von außen her ſich ans
dere feindjelige Elemente zugefellt hätten. Diefe
beftanden in der wachſenden Rivalität der Schußs
mächte um ben Einfluß_in G. zur ——
ihrer eigennügigen Abſichten, bie bei Rußland
erabezu darauf binauszugehen fchienen, jede Bes
eitigung eined geordneten Zuftandes foviel wie
möglid) zu verhindern. Das Mittel dazu war bei
allen drei Mächten, fi eine Partei im Lande zu
ewinnen, und ed gab fo eine ruſſ., engl. und franz.
Partei. Zudem hatte fi im Innern bed Landes
durch Die Anftellung fo vieler Deutfchen im Civils
und Militärbienfte ein neues Element der Zwies
tracht entwidelt, und ber Fremdenhaß, insbeſon⸗
bere gegen die Deutichen, rief noch eine fog. natio⸗
nale Partei hervor. Bisher war mit Armansperg
der engl. Einfluß überwiegend geweſen. Die
geinbe iefes Miniſters, ſowohl an den Höfen der
roßmädhte als in G. und Bayern, mußten aber
bie Reife des Königs Otto behufs feiner Vermäh⸗
lung mit der Prinzeſſin Amalia von Oldenburg
(22. Nov. 1836) zu jeinem Sturze zu_ benußen,
worauf König Otto bei feiner Anweſenheit in
Bayern ben dortigen Negierungspräfidenten von
Rudhardt zum Nachfolger Armanspergs wählte.
Derielbe traf mit dem König und deſſen junger
Gemahlin 14. Febr. 1837 im Piräuß ein und
murde zum Präfidenten eines neuen Miniitertums
ernannt. Troß des beiten Willens vermochte er
ſich jedoch nicht lange zu halten. Seine Abhängig:
teit vom bayr. Hofe machte ihm am Ende alle
Parteien in ©. zum Feinde. Dazu fehlte ihm
das Haupthilfgmittel, das Gelb, da Rußland und
geantreich bie Auszahlung der dritten Serie ber
nleihe verweigerten. Da Rudhardt auch mit dein
engl. Gefanbten Lyons in Streit geriet, mußte er
[non im Dez. 1837 abtreten, und ein Io. nationales
inifterium, mit Zographos an der Spige, übers
nahm die Verwaltung. Bon da an wurden nie
me Fremde ind Minifterium aufgenommen.
r König hat was er fonnte, um die Bildung
und ben Wohlſtand des Landes zu heben und bie
Parteien zu verföhnen. Er gründete 1887 in Athen
eine Univerfität, errichtete höhere Schulen und
jorate ger Ausgrabungen aus dem klaſſiſchen Bo:
en. Aber das Parteiweſen war im Volle zu ſehr
eingewurzelt, die fremden Gefandten, beſonders
ber ruſſiſche und der englifche, welche ſich entgegeits
arbeiteten, beuteten basijelbe für ihre Zwede aus
und veranlaßten dadurch fortwährende Miniiter:
wechſel. Zunädit warf fic) bie Unzufriedenheit der
Nation auf den Abſolutismus der Regierungsiorm
und forderte, von England unterjtügt, eine parla=
mentariſche Berfaffung. Der von Kalergis und
Malryjannis geleitete Militiraufftand_ in Athen
hm | verichaffte den Konftitutionellen 15. Sept. 1843
einen unblutigen Sieg. Der König ſah fih ae:
zwungen, jein —— zu entlaſſen und ein
neues, unter dee Praͤſidentſchaft bes ruſſiſch geſinn⸗
ten Metaras, anzunehmen, die Einberufung einer
Rationalverfammlung behufs der Entwerfung ciner
384
waren einigermaßen in Auflöfung geraten. Das
Königshaus hatte durch feine Haltung während ber
Dccupation eine vorübergehende Popularität ge-
monnen. Während des ital. striegd von 1859 blieb
G. auf den übereinftimmenden Rat der drei Schuß:
mädhte neutral und ruhig. Doc zeigte das Bolt
lebhafte Sympatbien für Italien und war ſchmerz⸗
lid) davon berührt, daß, was den Vollsitämmen
ital. Nationalität erlaubt war, einen nationalen
Einheitäitaat zu gründen, ben Bolleitämmen ber
grie ‚ Nationalität verwehrt fein folle. Für das
Erfolgloſe folder Hoffnungen wurden König Otto
und feine Regierung verantwortlich gemadt: Die Die
Entdedung einer FH Ar hama nd in?
Griechenland (Geſchichte)
* dieſelbe it beganı | ber G. die *
welche einen naftie
Man madte ihr —— zum — ae
ſie nicht die Ver
—— des Volls unter⸗
genheit, die Idee eined Groß:
benust babe. Der
ftügt und feine
rubigend waren bie —— Zeichen daS *
gatbien für den Königsmörder Trufios,
de verurteilt und zu eich s einige
ftrafe begnadigt wurde. Kö
einzulenten und betrug i im Jan. 1862 dem Ab»
miral Kanaris die Bildung hir neuen Minifte
uni 1661 und der Moröverfud) des S ten riums. Aber das lt. Sraunde ei in en Hanns Kana⸗
riſtides Druſios gegen bie Königin (18. Sept. vis un feine polit.
1861) zeigten, wie gereizt die Stimmung war, und —E — rre —
u alledem um Me Agitation au Ginverleis Bene Deputierte ‚Dr anitehion einer Ras
ung ber Jonitchen Inſeln. tionalgarbde, liberales mu Si es * w. es ae
Die Joniſchen Zujeln waren dur dic Wiener ielt nicht bie ld
Berträge als eine felbjtändige Republik unter dem | niſterium Miaulis 1. Febr. wieder et Bene
Protettorat ber Brit. Krone fonftituiert worden; | Zage darauf (13. br.) empörte fi die Garniſon
der Berfaflung von 1817 hatten fie eine Ge von Rauplia, eine proviforische
—*8 Verjammlung und einen Senat, der die | ein, welche in i Hamatior vom 14.
vollziedende Gewalt ausübte; aber die Allitie einen liberalen Syſtemwechſel, fowie Cinberu
hobeit, die Oberaufficht und — die gene einer Rationalverjam 6 fo . Doch gelang
Regierung war in den 9 des engl. Lorb-Über: | e3 diefem Aufftand nicht, weiter um h zu greifen.
fommijlarius. Gegen bieie Fremdherrſchaft hatte | Eine Verihwörung in r tig ent
fich längft eine nationale Oppofition erhoben, welde | dedt. Das Heer, der Heilige Synod bie Kam:
eine Bereinigung mit dem Rönigreid) G. anftrebte, em erflärten ſich für die Regierung. Rad) einer
bie jog. Rhizoipaten (Rabilalen). Im Sept. 1848 April
und im Sommer 1849 lfam e3 zum Aufitand, den
jedoch der Lord-Oberkommiſſar Sir Henry Ward
mit äuferiter Strenge unterdrũdte. Daun erfolg:
ten durch Telret vom 22. Dez. 1851 einige liberale
Verſaſſungsreformen, ohne Daß dadurch die Stim-
mung beiler geworden wäre. Schon während des
srimtriegs erneuerte die parlamentariihe Oppoſi⸗
tion ihre Singt riffe gegen das Proteftorat, ſodaß der
neue Lord⸗Oberkommiſſar er Kohn Young 1857
beim londoner Kabinett beantragte: England möge
die Sereinigung der Inſeln mit ©. bewilligen und
nur Korfu und Yaro als Kolonien und Viifitär:
poiten für fich behalten. Zu Anfang. 1859 jandte
darauf die engl. Regierung ben als griechenfreund:
lich belannten Gladſtone als aukerorbentlichen | 20
Kommijlar, um bie Buftände der Joniſchen Inſeln
u unterſuchen. Dieſe Gelegenheit benutzten die
onier, Gladſtone mit Petitionen um Aufhebung
des Proteltorats zu-überfchütten, ſodaß er biejelben
endlich energiid) zurüdweifen mußte. Troßdem vo
tierte nunmehr auch bie Gejepgebenbe Berfammlung
einitimmig eine Grllärung, Daß das ion. Bolt den
Anſchluß an G. wünide 07.
ftreng abweilenden Beicheid aus London antwortete
bie Geſeßgebende —— — ihrerſeits mit einer
Ablehnung der engl. Vorſchlaͤge zu einer liberalen
—— Die Verſammlung ward dann
durch Gladſtones Amtsnachfolger, ir Henry
Storls, vertagt. In der Sejſion vom März 1861
wieberholte ſich derſelbe Konflitt zwiſchen der Ver:
fanınlung und dem Lorb:Oberlommillar. Auf bie
pried). Spmpatbiengeftügt, ‚wieberboltebasion. Bar;
ment in der nädjiten Seilion nochmals den «uns
bes Volts nad) einer Bereini:
gung mit demfreien ©.» und beichloß, feine Grtlärung
vom 27. Jan. 1859 zu erneuern und diejelbe ſowohl
an bie brit. Krone wie auch an die übrigen Grob:
"und Ftalien zu überjenden (23 23. Vi
wandelbaren Wunſ
on. 1859). Auf den bes
ai 1862). , zulebren. In einer Prollamation vom
rmlidhen Belagerung mußte Nauplia 20.
Die Näbelöführer entlamen an Bord
bi Kriegsſchiffe. Der König benupte feinen
Sieg mit Milde, erließ eine Amneitie, die nur we
nige Schufdige aus , und madıte verjchiedene
liberale Konzeffionen. Fa3 Kabinett Wiaulis wurde
entlafien, und das neue Minilterium unter dem
Borfis von Kolokotronis verſprach ein aufrichtiges
tonjtitutionelles Regiment (8. Juni). Dennoch ging
bie revolutionäre Qärung im Itillen vo und
rwaͤrts,
als König Otto mit feiner ——— 13. Dit.
Athen verlaſſen hatte, um eine Rundreiſe im Velo
onnes angufreten, fand ein aeiter Ausbruch ſiatt
uerſt er —* 19. Oft. General Theodor Grivas in
Sonia Olamanen Die hne Pink
— u Denijalo Rufos. Endlich
Abend bes 22. Dit. in Athen der ie rem
mantopulos das Signal.
fierte mit dem Bolt, nad wenigen
hatte die Revolution gefiegt. Tags * ot)
mfihuerie el Athen eine —* *
in wel ußer zwei hoch
töfriegß, un Ab:
mira Aonftantin Kanariz, auch Rufos von Batras
einen Sig erhielt. hr erftes Deiret verfügte bie
Entfesung bes Konigs Dito und bie Ginberufung
Ser tolgenben Halt langte Das Rönige
olge a
Bord ber griech. Dampfreatte Amalia leder vor
dem Piräus? an, traf zu fpät ein. Die
forifche Regierung war bereits allgemein
und fogar bie —— —
Gefinnung. So ließ der ** SE
lamis anlegen, wo das biplo
Athen zu ihm an Borb am an den * je Se
fanbten gab er feine Sache verloren und entjchloß
fih, auf einem engl. Schiff nad) Deutſchland
Griechenland (Geſchichte)
1862 nahm er Abfchieb von G., ſprach aber keine
fö Abdankung aus, vielmehr wahrte aus:
drüdlich die bayr. Dynaſtie ihre Anfprücde auf den
griech. Thron durch wiederholte Proteſte (12. April
and 17. Juni 1863).
Die ih. Revolution erregte in der Diplomati:
ſchen t große Unruhe. Zwar die Beſorgnis,
daß bie Bewegung fofort nad den griech. Provin⸗
zen ber Türler umd den Joniſchen Inſeln hinüber:
greifen würde, bewahrheitete ſich nicht; Dagegen er-
machte die Giferfucht der drei Schugmädhte, als es
fi) un um bie Wiederbeſeßung des griech. Throns
handelte. Bon der einen Seite ward ber og
von Kai pa als Kandidat genannt, von der
andern Brinz Alfred von Großbritannien vorge:
6a en unb zugleich die Abtretung der Joniſchen
nfein in Ausſicht geitellt. Died gab den Aus—⸗
Ihlag. Am 1. Dez. hatte ein Dekret der Proviſo⸗
rijchen Regierung die jofortige Wahl eines Königs,
und zwar unter Anwendung bes allgemeinen
Stimmtehts, angeorbnet. Bei ber Abftimmung
5. bi 12. Der erhielt Prinz Alfred 230 016 Stim:
zıen, während im ganzen 240 701 Stimmen abge:
geben wurben. Diele Kandidatur war indes nicht
ernftlich gemeint; England hatte fchon vorher Un:
terhandiumgen mit Frankreich und Rubland eröff:
net und beantragt, daß die Beitimmungen der Ber:
träge von 1830 und 1832, wonach fein Prinz ber
drei Schugmädte den griech. Thron befteigen foll
aufrecht erhalten würden. Daher wurde f omohl
die Kanbibatur des Brinzen Alfreb wie die des Her:
zogs von Leuchtenberg fallen gelafien. Daran
überreichte ber engl. Geſandte Elliot 24. Dez. 1862
der ei ierung ein Dlemorandum, wonach
für ben ‚ dab ein Souverän gewählt würde,
gegen weichen fein mohlbegrünbeter Einwand zu
erbeben fei, bie Krone g nd fich bereit erfläre,
auf das Proteftorat über die Joniſchen Inſeln zu
verzichten und deren Bereinigung mit ©. zu bemir:
ten. Allein es zeigten fid grobe Schwierigteiten,
einen andern Banbtbaien r bie griech. Krone a
findig zu machen. Der og von Aumale (Or:
kcan3), ber —E ersinanb von Portugal,
der regierende Herzog Ernft von Sachſen⸗Coburg⸗
Gotha lehnten nacheinander ab, bis endlich bie
Schuymädte fi über den nringen Georg von
Dänemark einigten und die Wahl desfelben (23.
März 1863) befürworteten. Unterdes war nad)
einer ſturmiſchen Wahlbewegung bereit3 22. Dez.
1362 die Konſtituierende Berfanmlung in Athen
eröffnet worden und hatte bie Abjekung des Königs
Kto und der bayr. Dynaftie beitätigt (16. Febr.
1863). Auch hatte die Berfammlung nad dem
Audtritt der Proviforiichen Nenierung 21. Ve
beichloften, die Regierungsgewalt einjtmeilen ſelbſt
ein Minifterium auszuüben. Die Mitteilung
der Schusmädte vom 23. März warb mit Freude
eutgegengenommen. Demgemäh wäblte bie Bers
fammlung 80. März einftimmig den Prinzen von
Danemack ald Georg I. (f. d.) zum Siönig von ©.
und entfandte eine Deputation an ihn nady Kopen⸗
bagen. Seine legitimen Nachkommen follten fi
zur griech. Landeskirche belennen.
Durch einen zwiſchen den drei Schußmächten und
Dänemark abgefchloffenen Traktat vom 13. Juli
1863 wurde die griech. Krone förmlich auf Georg I.
ubertragen. Am 30. Ott. landete ber junge König,
begleitet von feinem Ratgeber, dem bän. Kammer:
berra Grafen Sponned, im Piräus und hielt dann
Gouverjations - Lerifon. 13. Kufl. VIII.
385
[einen Einzug in Athen. Am folgenden Tage (31.
tt.) leiftete er vor der Nationalverfammlung den
Eid auf die Verfaffung und übernahm damit die
Regierung. Nachdem das ion. Barlament 5. Okt.
ein in ih —— an G. votiert und die fünf
e ihr
Großmaͤ e Einwilligung gegeben batten, über:
gab der Lord: Oberlommillar 30. Mai 1864 die Jo⸗
niſchen Infeln an ben königl. griech. Kommiſſarius
Zaimis und erflärte ba3 ion. Parlament für auf:
Am 6. Juni fam König Georg felbft nad
orfu, um bie Huldigung der Inſeln entgegenzu:
nehmen. Ende Juli 1864 traten bie 80 ion. Ab-
geordneten in bie geh. Nationalverfammlung ein,
womit bie polit. Bereinigung vollendet war. Diefe
für die neue Dynaftie fehr günftige Erwerbung er-
regte- bet ben Griechen das Verlangen noch
rößern. Dennoch war die Stellung des Königs
eorg anfangs fehr Ieierig: Den Griechen war
der beberrfchende Ein uß des unverantwortlichen
uatgebere des Königs, des Grafen Sponned, im
ödjiten Grabe verhaßt und fie ruhten nicht eher,
i8 er gegen Ende 1865 ©. verlief. Bei ber Revi-
fion ber aſſung fam es zu einem Konflikt mit
der Nationalverfammlung. Diefe beſchloß im Sept.
1864 mit 211 gegen 62 Stimmen die Abfchaffın
bed Senats. Der König wollte diefen Beſchlu
nicht fanttionteren, aber Die Berfammlung gab nicht
nad, Löfte fi 28. Nov. von felbit auf, ohne das
Budget beraten zu haben, und es blieb bei der revi⸗
bierten Berfaffung und ber Einfeßung eines Staat:
rat? an der Stelle des Senatd. Der Verſuch des
f Aringen Julius von Glüd3burg, eines Oheims des
dnigs, welcher 1865 nah Athen kam und eine
Verftändigung unter den arteiführern berbeifüb:-
ten wollte, hatte feinen andern Erfolg als den, daß
der König das Borgehen feines Verwandten des⸗
avouieren und diejer vor dem Unmwillen bes Volls
über die auslaͤndiſche Einmiſchung ſchnell abreifen
mußte. Die Finanznot ftieg von Jahr zu Jahr.
Die vertragsmäßige Binägahlung auf die Staats:
ſchuld von 1832 konnte nicht geleiftet, ben Beamten
kaum ihr Gehalt ausbezahlt, geihmeige auf den
Gebieten des Verkehrs und der AInduftrie von
Staats wegen etwas Nennendwertes unternoms
men werden. Und dod war G. nahe daran, in
einen Krieg mit der Türkei hineingeriſſen zu werben.
Die grie: — *æ der Inſel Candia (f. d.), der
turk. Willlürherrihaft endlich überdrüifig, erhoben
fih im Aug. 1866 und beidloflen in einer Ber:
fammlung vom 2. Sept., daß die türk. Herrſchaft
auf Candia abgeſchafft fei und daß die Inſel ſich
mit ©. vereinige. Darauf landeten tür. Truppen
und es entitand ein verzweifelter Kampf, der fich
drei Jahre binzog. Die meilten Großmädhte rieten
ber Zürlei, Candia an G. abzutreten; nur England
Iprad, aus Eiferfucht auf den im Drient zunehmen⸗
den Einfluß Rußlands, dagegen. G. konnte ſich der
Unterftübung feiner Stammeägenoflen nicht ent
gieben. In Athen bildete ſich ein Hilfskomitee;
ufende von Canbioten, weldye nad) ©. ſich fluch⸗
teten, mußte unterhalten werden; Yreimillige
ftrömten nach ber Inſel; Geld und Munition wur:
den dahin geihidt. Die großgriech. Träume er:
wachten aufd neue, troß ber Unzulänglichkeit ber
Mittel. Vergebens warnte unb drohte die Pforte.
Als aber im Nov. 1868 der Minifter des Auswär⸗
tigen, Delijannis, offen in der Kammer erllärte, die
Politik der Regierung bezüglich Candias fei bie der
Annerion, fandte die Bforte 10. Dez. ein Ultimatum
25
als man diefed verwarf, wur
andten A Konftantinopel jeine
. Schiff
die —* der griech. Freiwillig
pre vermittelte, Dune von den Türten: im
fen von Spa, ein 8— fen un! und ber Hafen blodiert
— —— (nme FIn 6 es: ar *
mee unter T a. In G. fe zur
führung an Ge und an Soldaten. Da A
zeichner des von 1856 zu einer
Spezial’ mierenz vor. er Vorſchlag fand allge:
meinen BYeifall. Am 9. Yan. 1869 wurde u
den Vorſiß des fra . Misifters Lavalette die *
riſer Konferenz eröffnet und von dieſer bie
derung ber Türlei, Bub ®. bie 2ulbung neuer ei.
fie ent-
Sat der a ner — ——— und
den nad) © „außgewanberten candiot. Fe bie
Rüdlehr n a Beraten e f olle, alt
anertannt. Ein Abgelandter der K
yar Annahme diejer Beichlüfle ein.
rium nahm 2. Febr. feine Entlafung; d
iniherium Zaimis unterwarf fich den Ronferen.
beichiäfien und motivierte fein abren in einer
6. Febr. an das griech. Bo een re
zarten ber forte uud @,
en un Die
und Gandia — mußte fi) wieder unter die Hegel Her: | u
or ber Rammerjeifion von 1867 wurden Bolt:
verträge mit Ofterreih und Frankreich geſchloſ⸗
fen, das Manzſyſtem reformiert, ein Anlehen von
25 Mil. men zum Anlauf von Waffen und
* Auschftung von ſeriegsſchifſen aufgenommen | &
und ein Geſeß genehmigt, weldyes den obengenann:
ton Prinzen von Glüd urg für die Dauer der vom
König bensfichtigten Reife mit der Regentiche
traute. König Georg trat_feine Reite durch Cu⸗
ropa an, permählke + 27. Dit. in Beteröburg mit
der Großfürfti — a (geb. 3. Sept. 1851), einer
Tochter des Oro en Sonftantin, und lam
24. Rov. mit feiner Gemahlin nad, Athen zurüd.
Die 2. Aug. 1868 erfolgte eburt ein eine Kronprin-
zen, Konftantin, der 1 n der 2a Kae
und erzogen wurde, gab ber "Donaiem me v Sicher:
Bine
beit und Popularität. drei vor⸗
nehmer Englaͤnder und er 3 ale talieners. welde
11. April 1870 auf der Nüdlehr von Marathon
nad Athen unter Räuber geraten waren, aeugte
von ber nficherheit ber herion und von der Ohn
madt der Regierun und 08 ihr von
engl. Preſſe harte done zu. einen neuen
Konflitt kam die Regierung durch N fog. Laurion⸗
frage. Diejelbe hatte die Konzeſſion zur Ausbeus oe
Berawerle von Laurion einer franz.
ital, Geſellſchaft erteilt, und ala bie Sefellichakt
aud den Bergwerten einen ziemlid bedeutenden
Gewinn 08, erllärte die griech. ierung, auf
preiferbait gültige Geſetze ſich berufend, alle metall
baitige Erde für Staatseigentum. Die von ihren
Nationalen angerufenen Hegierungen von Frank—⸗
reich und Italien proteftierten, und dem Dlinifte:
em blieb nichts übrig, als jener Geſellſchaft alle
and Befigungen abzulaufen, was bie am:
Hug. 1873 genehmigte. %. 1874 war
tigleit der Regierung und ber Kammer
tung ber alten
nter | bedentlidh. DaB Minifterium
be: | nung ber Erzbifchöfe fei Sa
Griechenland (Geſchichte)
durch eine faR permanente Minifterlrins
Weder Deligeorgis, her Ba
und ro®, weile na
eines neuen Kabinetts
aelahmt.
ris Oder Zaimie
ander mit ber
Bildu mn our
vermodten ein Minifterium zufammenzu
das auf die —— — der Kammer hätte ingen,
fönnen. Als das Mterium Bulgaris vor der
Dppofition der Kammer nicht zurüdtrat, machte
jene 20. Dez. durd) ihren Austritt bie Kanımer be:
en und Te dem Kö —— eine mit 58 Uns
chrift u. Als
der am ee dem forttagte und ber
König die Beichlüfle d derfelben 18. 1875 un:
terzeichnete, wurde die Stimmung in Athen ſehr
Entlaffur das Oppofi —— —
ng, und tion r id
bildete ein "proniforifches Kabinett. Die Kamm
wurde —— und die en Abgeorb-
neten Fr —— —
—* der —5 gewählte —
ae mit ber Bildung eines
tigt | tariichen Kabinett Beauftzngt. Dastelbe fam
27. DR. zo Sta tande. Sofort wurben von der ans
mer 13. Rov. die Crminifer Balafiopules und Ni⸗
tolopulod, welde € — 388 um bobe Preiſe
verlau ör und Haft gen
übergeben, 13. . dad ganz
iſterium dr is wegen Berfoffungäbrud in
— —— ——
en
een Geſetze annulliert, welches Annullie:
rungsgeich ber :önig D.Rov. "fanttionierte und
der mit 10 ber Agra Reiche abgel oj:
Dip:
t.
A —A ⸗tath. Erzbiſch a
bröngen, n, wurde von ber Neg —2 ee en
em Batilan die Antwort erteilt
——
Das Jahr 1876 begann mit iR
in dem —— g°0 egen die Erminifter
laſſopulos hr opulos, von welden 12. ‚Arm
jener zu einjährigem Ehrenvertu
drei Jahre und hrigem Öefänenis, Geldbuße, dieier
m zehnmonatlichem Gefängnis verurteilt wurde.
e drei Erzbiichöfe, welche den Handel mit den
Miniftern eingegangen hatten, mußten an den Ar:
menfond3 das Doppelte der Veltehungäfumme bes
zahlen. Die beiden verurteilten Miniſter faben
1. Mai nod) einmal auf der Ankla , um mit
den übrigen Mitgliedern des Mint eriums Buigo:
ri3 wegen Berfatjungsverlegung fi zu rechtferti
en. Der Prozep zog fi lange, I md em:
igte im Dezember mit der Freilprechung fämt:
licher ingetlagten, welder übrigen? en Tebel bi
ot war. Die Kammer, ae — don 7. ehr. nr
wegen Beichlußunfähigleit geſchio en werder xite
atte noch im Januar das ihr vorgelegte Racat
haftsgeich genehmigt, das wegen ber
Reife des Königs eine ‚pa ktiſche — *
Letzterer reiſte 22. April mit ſeiner ganzen 7
von Athen ab, verweilte längere Zeit in
gen, machte Beſuche bei den Kaiſern von
nd, von Deutſchland und von Oſterreich um)
tehrte 7. Nov. nad) Athen zurüd. Der orient
Kriſis gegenüber hielt fi) das Minifterium Ko—
munduros zunächſt fehr referviert. Wegen der
Aufregung ın Theflalien und Epirus wurden az
Griechenland (Geſchichte)
der Rordgrenge einige Truppen aufgeltellt. Kolo⸗
totroni ging ald außerordentliher Geſandter ind
ferb. Hauptquartier. Die Drganifation einer Na⸗
tionalgarde wurde beichlofien und Oberſt Koro:
naeos mit den Vorbereitungen bierzu beauftragt.
Als aber die Pforte gegen 800 tichertefl. Familien
nach Zbefialien überfiebelte, Nachrichten von Miß⸗
{ung der dortigen griech. Bevölterung eintra⸗
en und Überfchreitungen ber Grenze vorlamen,
andte die griech. Regierung einen —* an die
orte und ein Memorandum an die Garantie⸗
mächte, ließ auch im Dezember den in Konſtantino⸗
l verfammelten Ronferenzmitgliedern eine Dent:
8 — vorlegen. Zahlreiche Volksverſammlungen
wurden gehalten, und an die Stelle der bisherigen
.Auhe trat eine offene Parteinahme für Serbien; in
der Breile wurde die Vereinigung von Theflalien,
Epirus und Areta von ©. gefordert, und das Mi:
uifterium batte Muhe, die angelündigte Neutrali:
tät aufrecht zu halten. Die fchlechten Yina
und bie geringen Streitträfte erlaubten freili
sur bei den a erghntigiten sfichten ein kriege⸗
rifches Vorgehen. Bei der durch den Minifterprä:
fiventen vorgenommenen Eröffnung ber Kammer
2. Dit. wurde ber Orientfrage mit leinem Worte
gedacht. Als das Minifterium 80. Rov. behufs
außerordentliher Mabregeln die Einführung einer
neuen Steuer vorfhlug, ftimmten 79 dafür, 78
Dagegen und 2 enthielten fich der Abſtimmung.
Darauf im reichte Komunduros feine Entlaflung
ein. Deligeorgis aber riet, bie Abitimmung wies
derbolen zu laflen. Dieſelbe ergab 5. Des. das Re:
fultat, daß 82 gegen, 81 für die Vorlage ſtimm⸗
ten. n beftand Romunduros auf der Annahme
ſeines ———— Darauf übernahm Des
ligeorgia bie Bildung eine neuen Kabinetts.
Kaum war basfelbe im Amt, jo wurde e8 8. Dez.
durch ein Mißtrauensvotum wieber geitürzt, worauf
Momunburos wieder die Bräfidentfhaft übernahm.
Am 27. Dez. bewilligte die Kammer den von ihm
verlangten Kredit von 10 Mill. Dradınen zum
Zweck einer neuen Militärorganifation, genehmigte
die Borlage bezüglich der Cinberufung von 120 000
Daun und begann 9. Febr. 1877 bie Beratung des
Gejegentwurfs über Einführung der allgemeinen
Wehrpflicht. infolge eines von 70 gegen 61 Stim:
men ausgeſprochenen Mißtrauensvotums in einer
nicht fehr bebeutenden Zenfongjrage nahm Kos
munduros 8. März auf? neue feine Entlaſſung.
Deligeorgis bildete 10. März ein neues Kabinett
und erhielt, ala er 13. März bei der Budgetbera:
tung die Kabinettöfrage ftellte, eine Mebrheit von
3 Stimmen. Die Kammer nahm 29. März das
Geſetß über Aufftellung einer außerordentlichen Res
ferve von 20000 Mann und das ganze Militär:
gele in dritter Lefung an und vertante fi darauf.
Snamif erfolgte die Kriegserllaͤrung Ruß:
laubs an die Turkei. Die Berfuhung lag für ©.
e, feine Armee in Theflalien einmarfcdieren zu
laften, während bie türf. Sauptmadt an der Do:
nau bei [ige war. Um dies zu verhindern, ließ
das engl. Minifterium Beaconsfield in Athen bie
Erklärung abgeben, daß e3 eine Überfchreitung der
türt. Grenze durd) grieh Negierungdtruppen nötis
enfalls mit einer Ausſchiffung engl. Truppen im
irdu3 beantworten würde. Das engl. Panzer⸗
get der traf 24. Mai 1877, auf der Fahrt nad)
bai , in bemonjtrativer Weile im Piräus
ein. Die Brefle forderte nun entſchieden bie Unts
387
wanblung des Parteiminifteriums in ein Koali⸗
tionsmintfterium, in welhem bie Führer fämt;
licher Parteien fih in bie Bortefeuilles teilen foll«
ten. Am 6. Juni kam ein Kabinett zu Stande, in
welchem der alte Seeheld Kanaris das Präfidium
und die Marine, Tritupis das Auswärtige, Ko:
munduros das innere, Deligeorgis die Finanzen,
Baimis bie Juſtiz, Delyannis den Kultus, Zim:
rakalis das Kriegsweſen übernahm. Reue Fi:
nanz: und Militäranträge wurden der Kanımer
— und von dieſer bereitwillig gene migt.
Rüftungen wurben in ausgevehntem Maße betrie:
ben. Aus allen türk. Provinzen, in melden Gries
den wohnten, ftrömten Freiwillige herbei und wur:
ben jofort in die Armee eingereiht. Diefe Bor:
gänge in Athen erregten die Aufmerljamteit ber
turt. Regierung in hohem Grabe. Ihr Gefanbter
verlangte im Juni Aufllärungen von ber griech.
Negierung. Diele wies in ihrer Antwort auf bie
beunrubigenden Zuftände in Thefialien hin. Als
Bun darauf die Nachricht von neuen turk. Bemepeln
einlief, entitanden Vollsaufläufe in Athen, und
Tritupis fah ſich genötigt, an fämtliche Großmaͤchte
ein Memorandum vom 4. Aug. zu richten, worin
tonftatiert war, daß gegenüber den Gewaltthäti
leiten der Ticherlefien die türt. Behörden eine voll:
ftändige mac und Unfähigteit an den Tag leg:
ten, weshalb &., das dem Hinſchlachten jeiner
Stanmesgenofien nicht unthätig zufehen könne, ge:
nötigt fei, mit ungeheuern Opfern feine Gtreit:
macht auf dem Kriegsfuß zu erhalten. Darauf
wandte fid) die Bforte an England und Frankreich,
betonte bie griech. Rüftungen und Ipre die Dro⸗
ng aus, daß nötigenfalls turk. Zruppen nad)
then marſchieren würden. Die Einnahme von
Plewna machte die Ausführung der türk. Drohun⸗
gen ſehr unwahrſcheinlich. Die Kriegsluſt lieh fich
auf dieſe Nachricht hin in G. kaum mehr zurüchal⸗
ten. Komunduros bildete 28. an. 1878 ein neues
Minifterium , und dieſes beichloß ben Einmarſch in
Thefialien. Aber bevor die hierzu nötigen Borbe:
reitungen vollendet waren, waren die Verträge von
Adrianopel von Rußland und der Pforte fhon un:
tergeichmet,
[3 endlih 2. Febr. 1878 das 12000 Mann
harte griech. Heer unter General Suto in Frag
ien und Spirus einmarſchierte, faßte die Pforte,
welche durd den Waffenftillitand die freie Derfüs
ng über ihre Streitkräfte hatte, den Beichluß, Die
Banzerflotte nad) dem Piräus zu Ihiden und Trup⸗
pen ın Theffalien landen zu laſſen. Diefe Nachricht
erregte in ©. allgemeine Banique. Die Gelandten
der Großmächte forderten bie griech. Regierung
auf, Ihre Truppen aus Theflalien zurüdzuzieben.
Das Miniſterium erließ ſchon 7. Febr. den efeht
um Rüdmarfd), worauf die Pforte von Feind⸗
5* — abſtand. Die Kammern billigten das
erfahren ber Regierung. Im Frieden von San:
Stefano ſah G. dad von Rußland projektierte
Bulgarien ungebührlid) vergrößert, fid) jelbit gar
nicht berüdfichtigt. Seine Bitte um Yulafiung zum
Berliner Kongreß fand nur eine befchräntte Erfül:
(ung, fofern feine Vertreter, der Minifter des Aus:
wärtigen, Delyannis, und der Gelandte in Ber:
lin, Rhangabe, der Kongrekligung vom 29. Juni,
in welcher die griech. Frage beraten wurde, bei:
wohnen und die griech. Aniprüdhe darlegen durfs
ten. An dem franz. Bevollmächtigten Waddington
batte ©. einen warmen Perteidiger; aber deflen
25*
N Geichichte)
"nm Ir
s ca WER
. „m Janina
‚a ut der Be:
vu xonyreß der
und Attiert, ſon⸗
. „nr rohlen wurde:
„. 2 2uruber miteinan⸗
us te ñich nicht verein:
x Sumettelung ber Groß:
v. user Willen der Pforte
..Ac jehr ungünitigen Tage.
ug, Sordereitungen dur Grenz
x gab diefe gar feine Ant:
9. in einem Rundſchreiben
. 0 Xermittelung der Signatar:
une aus übelmollende Miniſterium
N suute von einer foldyen nichts wiſſen.
3.» aufs neue zur Veranftaltung von
gen yendtigt. Das Minifterium Ho:
x „untragte bei, der Slanımer, zwei weis
a von Reſerviſten einzuberufen. Die
ocwilligte ihm 18. Dit. wegen jeiner
. auf dem Kongreß ein Bertrauengvotum,
aver 39. DE. den Antrag ab. Das Mint:
a nahm feine Entlaflung, worauf 30. Dft.
supi ein neues Kabinett bildete. Dieſes wurde,
N Ne Kammer feinen auf bie Bertagung derjelben
„nschteten Antrag ablehnte, ſchon 4. Nov. zum
Audtritt genötigt. Komunduros übernahm aufs
neue die Miniſterpraͤſidentſchaft. Die Kammer be:
willigte die ihr vorgelegten Geſetzentwurfe über die
Drpanijation der Nationalgarde und über Auf
nahme einer Anleihe von 60 Mill. Drachmen. Um
einer Jutervention der Großmächte vorzubeugen,
ernannte endlich die Pforte im Dezeniber drei Kom:
miflare, welche in Gemeinſchaft mit den drei griech.
Kommijlaren die Frage der Grenzberichtigung er:
Icdigen follten. Doch kamen dieje Bevollmächtig⸗
ten erſt 8. Febr. 1879 in Preveja zufammen. Da
die Pforte nur einen Teil von Theflalien abtreten
wollte, ©. aber auf der vom Kongreß vorgeichla:
enen Linie beftand , fo löjte fich die Konferenz von
Preveſa 19. Maͤ obne irgenbwelches Ergebnis auf.
Aufs neue appellierte ©. in einem Rundfchreiben
von 21. März an die Großmaͤchte, hatte aber wie:
derum die Dibgum des engl. Kabinettö zu empfin:
den, während der franz. Vlinifter Wabdington zu
jeiner Unterftügung bereit war. Nur bas Sämer
Ichien die Frage enticheiden zu lönnen. Die Pforte
309 größere Zruppenmafien in füdl. Thefialien zus
janımen, während G. im Rordweiten des Landes
ein Lager errichtete, die Nejerven und das zweite
Aufgebot ber Zerritorialarmee einberief. Da aber
bie Hammer da3 Kriegs: und Marinebudget nicht
in der von Komunduros verlangten Höhe bewil:
ligte, trat_diefer 18. März 1880 zurüd, worauf
wiederum Trikupis ein neues Minilterium bildete.
‚Mit dem Rüdtritt Beaconsfields und der Kon:
ftituierung des Kabinett? Gladitone 28. April 1880
geſtalteten fich die Ausſichten &.3 auf Durdfüh:
tung der vom Berliner Kongreß beantragten
m engreguficrung ünftiger. Die auf Englands
Vorſchlag einberufene onjerenz, welche vom
16. Juni bis 1. Zuli 1880 in Berlin verfammelt
war, beſchäftigte ſich mit der türk.:gried. Grenz:
‚ihnen eine Denkſchrift. Auf den
renge. Als griech. Delegierter verhandelte Brailas
mit den Konferen Sevollmädtgtn eh überreichte
nis
reichs wurde beſchloſſen, daß die neue Grenzlinie
öftlich bei ber Mündung des Fluſſes Maurolongos
beginnen, über die hochſten Höhen des Ulympos
und Pindos fi binziehen, bei Han-Kalbali den
vauf bed Fluſſes Kalamas erreichen und diefem bis
zur Mündung folgen folle. Dieſer Beſchluß wurde
16. Juli der griech. und der turk. Regierung in
einer Kolleltionote mitgeteilt. jene nahm ben
onferengbeichluß an, dieſe Ichnte ihn ab und ver;
langte, die Großmächte follten prinzipiell bes
jchließen , daß Lariſſa, Janina und Mlekowe im kei:
nem Falle von dem türf. Reich abgetrennt werben
dürfen und daß auf diefer Grundlage neue Verhand⸗
lungen eingeleitet werden follten. Tamit war die
ganze Konferenzarbeit wieder beijeite geſchoben.
König Georgios, welder 20. Mai von Athen ab:
teilte und die Hauptſtaͤdte Europas befudhte, war
im Verkehr mit den leitenden onen für die In⸗
terefien G.s thätig. Das Minifterium Trikupis
bradte, da die Eventualität eines Kriegs ins Auge
zu fallen war, die Armee auf 30000 Mann und
der König eröffnete nad) feiner Nüdlehr die Kam⸗
Hal: | mern 21. Okt. mit einer Thronrede, in welcher
ertlärt wurde, bie Armee werde nicht entlaficn
werben, bis das Biel erreicht und die neue Ord⸗
nung in den ©. sugelpr chenen Landesteilen überall
durchgeführt “ein werde. Da die Kammer den von
der Oppoſition aufgeftellten Kandidaten zu ihrem
Präfidenten wählte, trat das Minifterium Zrilupis
zurüd und Komunduros bildete wieder 25. Okt. ein
neues Kabinett. Die europ. Diplomatie entfaltete
die äußerfte Thätigleit, um ©. von einem offen:
iven Vorgehen gegen die Zürfei abzuhalten und
andererjeitö die Brorte zur Abtretung Theſſaliens
zu bewegen. Zwar war das engl. Kabinett bereit,
auch einen ftärfern als bloß diplomatiſchen Drud
auf die Pforte auszuüben, und Gambetta veriprad),
G. durch Abfendung von Difijieren, Gewehren
u. |. w. zu unteritügen; aber Deutidland und
Sfterreih widerfepten fi) der Anwendung von
Zwangsmaßregeln. In das J. 1880 (11. Dez.) fiel
nod) eine zwiſchen Bayern und ©. abgeidhlojiene
Übereinkunft, betreffend den Neft ber aus den Ber:
trägen von 1835, 1836 und 1837 und dem Anleben
von 1842 moosblenen Schuldforderung Bayerns
an ©.; infolge Dieter libereintunft zahlte ©. an den
Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern die Sumnie
von 2600000 Irs.
Der von dem franz. Miniſter des Auswärtigen,
Yarthelemy SaintsHilaire, gemachte Vorſchlag, bie
Entideidung der Orenzfrage einem Schiedägericht
zu übertragen, fand nirgends Beifall. Dagegen
wurde der 14. Jan. 1881 von ber Pforte geitellte
Antrag, wonad) die Vertreter der Gro te und
der Börte in einer Konferenz zu Konſtantinopel
aufs neue miteinander verhandeln follten, von den
Großmäcdhten angenommen. Die 6. März erö
Konferenz gelangte 30. März zu einer Einigung,
worauf 22. Mat zwiſchen den Großmädhten und
ber Pforte eine Konvention abgejchlofien wurde,
worin ſich legtere verpflichtete, von Theflalien das
füdlih vom Salambriafluß und von Epirus das
ſudlich vom Artafluß gelegene Gebiet an G. abzu:
treten.” Die Räumung und libergabe dieſes
bieteö follte von internationalen Velegierten über:
wacht und nad) Ausführung bderjelben die genaue
Griechiſche
Feſtſtellung ber Grenzlinie von einer weitern inter:
nationalen Kommiſſion vorgenommen werben. Die
Befeftigungen von Prevefa und Bunta, welde ben
Susan zum Golf von Arta ſperren, jollten in bem
eitraum von brei Monaten nad der Unterzeich:
nung de3 Bertrag3 geichleift werden. Cin wei:
terer Termin von zwei Jahren war vorgefehen, bis
zu weldyem bie die Staatögüter und Privatinter:
eſſen berübrenden Fragen, Entfhädigungen, Steuer:
rüdftände u. ſ. w. georbnet werben jollten.
G. erlangte —F durch dieſe Konvention nicht
fo viel, als es beanſprucht hatte: nicht, ganz Theſ⸗
falien und von Epirus nicht das Gebiet von Ja⸗
nina , erhielt aber doch ein Gebiet von 13369 qkm
mit 300000 E. Es erllärte fih daher 26. April
1881 einveritanden mit dem Konferenzbeichluß und
unterzeichnete bie 2. Juli in Konftantinopel abge:
Ihloflene griech.turk. Speziallonvention. Im No:
vember war das ganze abgetretene Gebiet von den
Griechen befest, und es wurden fofort Einleitungen
getroffen, dasſelbe in abmintitrativer, militärijcher
und garlamentarüfcher Beziehung in den Rahmen
des Königreich ©. aufzunehmen. Doch war bie
Berölterung mit dem errungenen Gebietszuwachs
nit zufrieden. Die
war der Rüdtritt des
olge dieſer Mißſtimmung
iniſteriums Komunduros,
chem 15. März 1882 ein Miniſterium Trikupis
Iniete, das die panbhelleniftifche dee offen in fein
rogramm aufnahm. Der Feierlichkeit in Kala⸗
mali, welde der von Leſſeps und
unternommenen Durchitechung des
eneral Türr
yrpmus von
Korinth galt, wohnte 4. Mai König Georgios bei.
Am 10. ar 1883 har der frühere Mintiter Kos
munburoe. Das Minifterium des Auswärtigen,
weldyes feither Tritupig neben dem Präfibium und
dem Innern geleitet hatte, wurde 14. April 1883
dem bisherigen Geſandten in London, Kondoſtavlos,
einem nhänger Zrilupi3’, übertragen.
Rad) dem Nüdtritt des jeitherigen Marinemini:
Rers Rufos und des Juſtizminiſters Rallis wurde
enabmiral Zombazid zum Diarineminifter und
Vulpiotis zum Unterrichtsminiſter ernannt, wäh:
rend Kondoftavlos interimiltiih auch das Juſtiz⸗
ninifterium übernahm. Den am 8. Nov. 1883 ein:
berufenen Kammern legte Trikupis da3 Budget von
1884 vor, in welchem die Ausgaben auf 83 Mill.
Tradmen berechnet waren, die Einnahmen einen
einen überſchuß ergaben. Als weitere Vorlagen
berihmete er die Konvention über eine Anleihe von
170 Ri. sum Zwech der un des Zwang:
Lurfes, Gefegentwürfe über Einführung eines Mono:
pols auf Betroleum, Zundhoͤlzchen und Spieltarten
und ein Geſet zur Herftellung größerer Stabilität
unter den Staatäbenmten, welche dadurch erreicht
werben follte, daß nicht mehr bei jedem Miniſter⸗
wechtel auch das ganze Beamtenperfonal wechjelte.
Ta die von bem ehemaligen Minifter Delyannis ge:
leitete Oppofition hierin ein Hindernis für ihre auf
den Sturz des Minifteriums gerichteten Beftrebun:
nen erblidte, fo eröffnete fich eine mehrtägige De:
batte über die Haltung des Minifteriums, und
Delyannis beantragte ein förmliches Mißtrauens⸗
votum. Aber in der Sikung vom 25. Dez. beichloß
die Kammer mit einer Mehrheit von 40 Stimmen
dem Minifterium ein Dertrauensootum.
Litteratur. Unter den Werlen über die Ge:
ſchichte des alten ©. find außer den ältern Arbeiten
der Engländer Goldſmith, Gillies und Mitford bes
ſonders hervorzuheben: Binteifen, «Geſchichte G.8
Altertümer 389
vom Anfange geſchichtlicher Kunde bis auf unſere
Tage» (4 Bde., Lpz. 1832—40); Thirlwall, «His-
tory of Greece» (8 Bbe., Lond. 1835—38); Grote,
«History of Greece» (12 Bde., Lond. 1846—55;
4. Aufl., 10 Bde., 1872; deutſch, 2. Aufl., 6 Boe.,
Berl. 1880—83); Kortüm, «Geſchichte G.s von der
Urzeit bi3 zum Untergange des Achäiſchen Bun:
deö» (3 Bde. , Heibelb. 1854); Dunder, «Geſchichte
des Altertums» (5. Aufl, Bd. 5—7, Berl. 1881—
82); E. Curtius, «Griedh. Geſchichte⸗ (5. Aufl.,
3 Bde., Berl. 1878—81); Henneberger, «Griech.
yei@ichte in Biographien» (Hilbburgh. 1864); D.
Müller, — te hellen. Stämme und Städte»
(3 Bde., Berl. 1820—24; 2. Aufl., von Scheibe:
win, 1844); Droyien, «Geihichte des Hellenigmug»
(2. uf. 3 Bde., Gotha 1877— 78); Finlay, «His-
—F of Greece under the Romaus» (Lond. 1843;
2. Aufl. 1857); «»G., geographiich, geſchichtlich und
tulturbiftoriih von der älteiten Zeit bis auf die
Gegenwart» (8 Bde., 1870; Separatauggabe ber
betreffenden Bände von Erſch und Gruber? «En:
cyflopädie f: Herkberg, «Geſchichte von Hellas
und Rom» (Bd. 1, Berl. 1876); derfelbe, «Geſchichte
G.s unter der Herrſchaft der Römer» (8 Bde.,
Halle 1866— 75); Maurer, «Böller: und Staaten:
geſchichte (Bd. 1: «Die Hellenen», Lpz. 1884).
Die Geſchichte G.s im Mittelalter behandelten:
dallmerayer, Deihiähte der Halbinfel Morea wäh:
rend des Dlittelalters» (2 Bde., Stuttg. u. Tüb.
1830—36); Finlay, «History of Greece from its
conquest by the crusaders to its conquest by tlıe
Turks» (2ond. 1851; deutſch von Reidhing, Tüb.
1853); «History of the Byzantine and the Greck
empires from 718 to 1453» (2 Bde., Lord. 1863
—54); Hertzberg, « Geſchichte G.s feit dem Abiter:
ben des antilen Lebens bis zur Gegenwart» (4 Bde.,
Gotha 1876— 79),
Die neuere Zeit bearbeitete Finlay in «History
of Greece under the Othoman and Venetian do-
minion» (Zond. 1856). Außer Emerfon, Pouque⸗
ville, Rizos Nerulos, Sußo, Gorbon u. f. w. gab
auch Finlay eine eHistory of the Greek revolu-
tion» (Edinb. 1861) heraus; ferner Zinteifen, «Ge:
— der griech. Revolution» (in deſſen « Ge:
ſchichte G.3», Bd. 3 u. 4, 2p3. 1840); Trikupis,
«lotoplx is" Elinyixüc eravastaseucn Fr Bde.,
Lond. 1853—57); Gervinus, «Geſchichte des
19. Jahrh.v (Bd. 4, Lpz. 1889 -60); Mendelsſohn⸗
Bartholdy, «Geſchichte G.s von der Eroberung
Konftantinopels durch die Türken 1458 bis auf un:
jere Tage» (2 Bde., Lpz. 1870-75); Dragumis,
a loropıxal avanınasıs» (Athen 1874); Schmeidler,
«Geſchichte des Königreichs ©.» (Beibelb. 1876).
Gricchifche Altertümer. Mit diefem Namen
bezeichnet man, gemäß der durch den Sprachge⸗
brauch dem vieldeutigen Worte «Altertümer» (f. uns
ter Altertum) gegebenen Bedeutung, in ber Ge:
enwart gewöhnlich eine einzelne Disciplin ber
(ftertumswillenichaft, über deren Begriff und
Umfang freilich die Anfichten der kompetenteſten
Fachmaͤnner mehrfach auseinandergehen. Während
in frühern Zeiten, wo man über gelehrte Gegen:
ftände überhaupt und über die das Hafliiche Alter:
tum betreffenden insbefonbere durchaus ateinifch
fchrieb; mo man namentlich noch nicht dazu gelangt
war, dem römischen und dem griech. Altertum als
ſolchem «die Ahnung eines eigenen, in hohem Grade
eigentumlich gearteten Vollsgeiſtes als Zräger
feiner nationalen Individualität abzugewinnen»,
390 Griechiſche
die antiquitates ein ziemlich willkurliches, flei⸗
Big und gelehrt zuſamniengeſtelltes, noch aber un:
kritiſches Aggregat disparater Notizen aus ver:
fchiedenen Gebieten des Altertums umfaßten, wie
die Schriften eines Johann Meurfius u. a., die
dann feit Ende des 17. Jahrh. teild zuſammen⸗
gedrudt, teils zu Syſtemen verarbeitet wurden,
ohne jedoch dabei über Willkür und Lebloſigkeit der
innern Behandlung und über den rein äußerlichen
Schematismus der üblichen Rubriken (gottesdienft«
lie, häusliche, Staats: und Kriegsaltertümer)
binauszulommen (mie in dem eriten Verſuche einer
umfafienden Darſtellung diejer Disciplin, ob.
Phil. Preifferö «Libri IV antiquitatum graecarum
gentilium, sacrarum, politicarum, militarium et
oeconomicarum», Königsb. u. Lpj. 1689; 2. Aufl.
1707, und in dem großen Sammelmwerte von Tat.
Gronov, «Thesaurus antiquitatum graecarum»,
Leid. 1694— 1702, in 13 Yoliobänden, nebit der
Fortſetzung von Polenus, Bened. 1735, und in John
Potters «Archaeologia graeca or the antiquities
of Greece», Drf. 1699 und Lond. 1706, 2 Bde.,
ipäter umgearbeitet von Sohn Robinſon, Lond.
1807; 2. Aufl. 1827): ftellte F. A. Wolf, der Be
gründer eined volllommenen Syitems der Alter:
tumstunde, welche er dadurd) erſt zu Dem Ran
einer felbitändigen Wiljenichaft erhoben hat, die
Altertümer als eine beiondere Disciplin ber Alter:
tumswiſſenſchaft auf, als deren Aufgabe er vor:
zugsweiſe die Darftellung der «Berfajiungen und
Zuftände» ber beiden klaſſiſchen Völker bezeichnet,
die mit hiftor. Sinne und Ri; biftor. Methode zu
erfolgen habe. Es galt dabei, |peziell für Griechen:
land, «alle Einzelheiten de3 hellenifchen Lebens in
geihichtlicher Auffaflung unter dem Brennpunlte
des Nationalcharakters zufanmenzufafien». Diele
Auffaſſung iſt im weſentlichen feftgehalten worden
von 8. 5. Hermann in feinem Lehrbuch der griech.
Antiquitäten» (Bd. 1: «Lehrbuch der griech. Staats⸗
altertümer aus dem Standpunfte ber Gefchichte »,
5. Aufl, bearbeitet von Bähr und Stark, Heidelb.
1875; Bd. 2: «Lehrbuch der gttesbienftligen MI-
tertümer der Griechen», 2. Aufl., bearbeitet von
Start, 1858; Bd. 3: «Lehrbuch der griedh. Brivat:
altertümer», 2. Aufl., bearbeitet von Start, 1870;
eine 3. Auflage, bearbeitet von Blümner, erfchien
1882. Die andern Bände follen ebenfall3 er:
neuert werden, und zwar hat Arnold Hug die
Staat3altertüimer, Thalheim die Rechtsaltertümer,
H. Droyſen die Kriegdaltertümer, Dittenberger die
gottesdienftlichen, A. Müller in Flensburg die «fce:
nijchen» Altertümer übernommen).
Als gemeinſchaftliches Prinzip diefer brei Teile
bezeichnet Hermann die hiſtor. Reproduktion der
antiten Zuftände; al& Die Aufgabe der ganzen Dis:
ciplin: ein urkundliches Bild der Mittel und For:
men pi geben, wodurch die griech. Nation in ihren
einzelnen Zeilen ‚und in den verſchiedenen Zeiten
ibrer Geichichte die Lebensbedingungen eines Volta
ala menſchlicher und fittliher Gemeinschaft nad
Maßgabe ihrer äußern und innern Gigentämlichteit
verwirklicht hat. Das Hermannfche Werk, wel:
ches die Altern Lehrbücher (unter denen feiner:
zeit befonvers geſchäzt waren «Lamb. Bosii An-
tiquitatum graecarum, praecipue atticarum, de-
scriptio brevis», raneder 1714, und Hoogvliet,
«Autiquitatum graecarum brevis descriptio»
Delft 1834) völlig verbrängt hat, wurde zuglei
durch den erftaunlichen Reichtum feiner Nachweis
alter Beit, alfo
Altertümer
fungen über bie maflenhafte Detaillitteratur auf
dem Gebiete der Altertümer widhtig. Dan bat
nun gegen feine Auffafiung unter anderm einge:
wendet, daß biefelbe zu weit und unbeitimmt fei;
denn bie hiitor. Reproduktion antiker Zuftände jet
die Aufgabe der Alterumswiſſenſchaft überhaupt,
nit nur einer einzelnen Disciplin derfelben, und
zu ben Mitteln und Formen, wodurd die Gric-
hen die Lebensbebingungen eines Volls als
menſchlicher und fittlider Gemeinſchaft nad) Maß:
gabe ihrer äußern und innern Eigentümlichleit ver⸗
wirklicht haben, gehören auch Litteratur und Kunſt.
Daber haben andere Gelehrte den Begriff der
griech. Altertümer teils weiter, teils enger gefaßt,
als es F. A. Wolf und G. 5. Hermann tbaten.
Die erſtere Auffaſſung wird hauptfächlidy vertreten
durh A. Bödh, welder die Altertimer ala keine
beionbere, den andern foordinierte Disciplin be:
trachtet,, ſondern diefelben als gleichbedeutend mit
ber Altertumswiſſenſchaft überhaupt erklärt, ſodaß
die griech. Altertumer den gejamten materiellen
Stof der Philologie (mit Ausſchluß der bloß for:
malen Disciplinen, der Kritik und Hermeneutit),
joweit dieſe das griedh. Altertum zum Gegenftande
hat, umfaflen und ihre Aufgabe eben in der hiftor.
Reproduktion bes gelamten Lebens der alten Grie-
hen, nad) feiner äußern wie innern, praltifchen
und theoretifchen Seite und als Manifeftation des
eigentümlichen griech. Volksgeiſtes, beftebt. In
gleihem Sinne bat W. Wachsmuth in feiner
aHellen. Altertumstunde aus dem Geſichtspunkte
des Staatö» (2. Aufl., 2 Bde., Lyz. 1844—46)
nad) einer einleitenden Überficht über die Wohn:
fiße und Beitandteile der hellen. Ration eine voll:
jtändige Daritellung des gefamten Kulturfebens
der Griechen im Aitertume gegeben. Die engere
Auffaffung dagegen, wonach die griech. Altertumer
eine einzelne Disciplin der Wiſſenſchaft vom griech.
Altertume bilden, deren Aufgabe die Daritellung
der ftaatlihen und gefelihaftlihen Zuftände und
Verhaͤltniſſe des griech. Volle mit Cinſchluß des
Religionsweſens (hauptfädlich nad) feiner äußer:
lichen Seite, als Kultus), aber mit Ausſchluß der
Außerlichleiten des Privatlebens ift, bat in der
neueften Zeit ihren nambhafteften Bertreter gefun:
den in G. %. Schömann (auch Berfafier des Wertes
«Antiquitates juris publici Graecorums, Greifęw.
1838), deſſen « Griech. NAltertümer» (3. Aufl.
2Bde., Berl. 1871—73) das wichtigfte (und zugleich
durchaus lesbare) Handbuch diefer Disciplin ift.
Ausſchließlich auf bie Darftellung der Berfaitun:
en und ihre Beichichte ift endlich das « Handbuch
er griech. Altertümer» von G. Gilbert gerichtet,
deſſen eriter Teil, «Der Staat der Larebämonier
und Atbener», 1881 erfhien. Anbauernd wädit
neben folchen Hauptwerken bie Mafle der Spesial:
fhriften auf allen Gebieten der fog. Altertümer,
und neben jenen größern antiquariichen Htolleltiv:
büdhern kommen aud an vielen Stellen große
wertvolle Abſchnitte in allgemeinen Werten über die
Geſchichte der Griechen in Betracht, wobei wir bier
vorzugsweife auf Grote, Ernft Curtius und Mar
Dunder hinzumeifen haben.
In ganz anderm Sinne gebraudt man das
Wort Nltertümer, wenn man von Altertümer:
jammlungen (Mufeen) u. dgl. ſpricht. Dann ver:
fteht man darunter bie Überrefte der kunſtleriſchen,
reſp. kunſtte niihen Thätigleit eines Volls in
udentmäler, plafiihe Werte
Griechiſcher Ardipel — Griechiſche Kirche
(Statuen und Relief?) in Stein (befonbere Dar:
mor), Erz, Thon, lerne htm Rnoden u.
mälbe, seihn! ittene Steine, Mürn Far ng and 6 era
jten riechiſche Kun
= Archipel, |. unter ges |
Meer und a: ipelagus.
iteftur, }. unter Zaunkile,
BD. IL, "SL fg. und Griechiſche Kunſt.
Sirmee Griehlihe Heer;
weien), j. unter Griehenland, S. 36
Bautunft, j. unter Baufile,
3». UI, ©. 604 fo. „unb @riedif be Kun
werei, |. unter Bildnerei,
3%. III, ©. 48 fg., und Briehiide Kunſt.
(feu grögeois) iſt ein Sam
ewi eleiht ncmbare un ſtark züns
* 3 * ae —5 — ve Gemenge, wie ſie
unter der Kaljer 0 a wirkſa⸗
——* kriege ge⸗
wurden. Bereits vor ber a. eitrech:
b
nung kannten die Ehinefen und Inder pulverähn: | p
Ihe Miſchungen, deren fie ſich * ur Herſtellung von
res törpern bedienten und welche namentlich
auch von der Priefterichaft zu Kultuszweden *
——5* wurden. J ist erllarlich, daß die Kenntnis
ich, weiter nach Welten
— Bu Griechen gelangte, die nad)
Radler 5 Konitankin orphyrogen⸗
Gr er:
bereit3 unter Ronftantin d.
ejeuerg elannt haben. In den.
67T1— 678 unter — Sonn IV. ogenatuß, ſowie
717 unter Leo III. dem Iſaurier machten die Gries
dien uadmenlig einen wirjemen Öebrauh von
ver gegen n riffen
der ber Araber auf Ronftanttnopel, indem Ne benieb
ben da damit viele Schiffe verbrannten und
Man nimmt gemahnlich an, ein =
Aehitett, Sallinito aus He igxolis be im
668 dem Kaiſer Konftantın IV. da
Sriechiſchen Feuers mitgeteilt, na dem er * —*
ber wieder won ben Arabern erhalten. Letzteres
ift aber um au weniger, —— — als Eine das
Mittel er viel fpäter in den Händen der
nen * welche es vielmehr von den
chen n haben können und gegen die Kre
und fchließlich gegen das oftzöm. Kaiferreich
telber auönusten.
Bei den Griehen war das Griechiſche Feuer
Stoatageheimnis, und es find auch keine authenti:
Ichenofgrichmungen über die Sufammenfebung des⸗
ſelben erhalten geblieben. Nach den Mitteilungen
über ſein Verhalten und die Art des Gebrauchs iſt
—5. man —A— Mittel unter
demfelben bat und daß ed wohl
auch im Her * ee tin id in der Zujam:
menjegung erfahren hat. Häufig ſcheint es weiter
mine als ein —* es Ol, dem Janptbeftanbteile
—— (eine Art Groöl, & Petro⸗
cum) gewejen zu fein, dann leder ein Gemenge
von de „Erdol mit Schwefel und Salpeter, end:
aud) eine äbnliche guubitang wie 12 be Air tiges
chmolzenzeug (Grauer Sab, aus ulver:
beftanbteilen zuiammmengefet, indes in weniger
fräftiger Ridung, bazu Kolophonium oder ein
— Harz), das auch noch den Namen Grie⸗
chijches Feuer fü Der Gebrauch iſt fehr ver:
ſchieden, bald wird es in irdenen oder in eifernen
Gefäßen mittels Wurfmaſchinen brennend auf ben
geindb geichleubert, bald an Pfeilen befeitigt fort:
891
ae, bald in Sprigenfchläuden auf bie feind-
ichen S chiff⸗ epumpt, bald in kleinen Röhren bren⸗
nend auf den ner scho en. Auch wird das Mittel
(inc wie der S aleten im Sinne einer
machen keeibenben Fe außgebeutet. Ganz be:
ſonders hebt man bie vernichtende Brenntraft u
die Speise bes Briechiichen Feuers hervor, aud)
unter Wa a anneh. mahlich entwidelte
ſich aus dem chiſchen Feuer dad Döiebpulver,
und damit mi geriet eritereß i in Bergefienbeit.
Bol. Rud. Schmidt, «Die Entridelung der
waffen und anderer Kriegswerkzeuger (Sta ufen
1868); M. Jaͤhns, Danbbud einer Geſchichte des
Kriegs eb (2 Be.
©rie be Hotte, unter Grieche nland,
— * € 355, Kriegsflotte, S. 358.
’ a eöBcerweien, . unter Griechen:
an
t In und @ri e8 Inſel⸗
wir. —
elogu ches Reid.
Ar ed
Kaifertum ylantint
echifche Kirche oder, en B oftnennt,
Drientalfe: :orthodoze Kirche, beißt be
jenige Teil der Chriftenbeit, welder i in Lehre, firh-
licher Verfaſſung und Sitte an bie erften fieben öfu:
meniſchen Konzilien fi hält und die jpätern Wei:
terbildungen in Lehre, Gebraͤuchen und Verfaſſungs⸗
formen der abendlaͤnd. ober rom.lath. Kirche, vor
allem die Autorität des röm. Papſttums verinirft.
Die Trennung der abendländ. und morgenländ.
Kirche war längit, bevor es zur förmlichen Kirchen:
fpaltung kam, teils polit. Berbältnifle, teil?
durch die Eif ferfuch cht des Patriarchen von Eonftan:
tinopel, der fich feit 587 ölumenifcher PBatriardy
nannte, auf die wachſende Macht von Ron vorbe:
reitet. Dogmatiſche Händel führten zu zeitweiliger
Aufbebung der Kirchengemeinſchaft, jo 484-519
infolge der Beitrebungen des Kailers Zeno, eine
Union der Anhänger der orthodoren Lehre von
den zwei Naturen mit den Monophyſiten berbei-
gaführen, ‚ fo im Bilderftreit (f. Bilderdienft und
nerehrund) 133 —787 Ag im —5 —
mit Photius (ſ. d.) 862 886. In d
Streite, hen namentlich durch den Antchluh ber der
von Rom ummorbenen YBulgaren an die griech.
Kirche verbittert wurde, brachte Photius bereits
bie Mehrzahl ber nahmali en Streitpunkte zur
Sprade: den abendbländ. Zufak zum nicäijchen
Symbolum, welcher das Ausgehen be3 Heiligen
Geiſtes auch vom Sohne lehrt, das Verbot
Prieſterehe, die Ungültigleitserflärung des von ein:
fachen vrieſtern geſpendeten Salboͤls und das
Sonnabendfaiten, vor allem aber die Anmaßung
des Papſtes, der ſich zum Oberherrn über die ganze
Chrilten it aufwer en und auch die griech. Ratriar:
en als feine Untergebenen behandeln wollte.
päter lamen nod die Streitigleiten über ben
Gebrauch des ungefäuerten Sroteh beim Abendmahl
und über die in dem Top. oſteldekret (etpoftelg.
15, 29) verbotenen Spei le doch blieb d
Berwerfung der Anſpruche des röm. —2 uch
bie Griechen die Hauptſache. So kam e3 16. Juli
1054 zur vollſtaͤndigen und bleibenden Trennung
— der griech. von der lat. Kirche, indem die
deooten des Papftes Leo IX. ‚ Humbert und Petrus,
die Grlommunilationaurkunde über den Patriar⸗
en Michael Cärularius in der Sophientirdhe zu
onftantinopel vorlafen und niederlegten.
392
Bannfluh wurde fofort von Michael und ben
übrigen drei orient. Batriarchen erwidert.
Die Eroberung Konftantinopels durch die Kreuz:
fahrer und Venetianer 1204 und die harten Be:
drüdungen, welche Die riechen von diefen und ben
päpftl. Zegaten erbulden mußten, konnten ne Er:
bitterung nur vermehren. Der gried. Kaifer Mis
chael VIII. Baläologus, der 1261 Konftantinopel
wiedererobert hatte, zeigte fi) zwar bereit, den
Primat des Papſtes anzuerlennen; aber der auf
der Kirchenverfammlung zu Lyon 1274 unternom:
mene Unionzverfug fcheiterte an dem Miderftande
der griech. Geiftlichleit. Den legten Verſuch einer
Bereinigung machte ber von den Türlen aufs
äußerfte bedrängte griech. Kaifer Johannes VI.
Paläologus auf ber 1438 zu Ferrara und im fol:
genden Jahre zu Florenz unter dem Borfig Papſt
Eugens IV. gehaltenen Kirchenverfammlung (}.
Berrarasglorenzer Konzil); allein abermals
wurbe die den Öriedyen angel onnene Unterwerfung
unter Rom von der Beiftticpeit und vom Bolte zu:
ritdgewiefen. Seit der Eroberung Konitantinopels
durch die Türken 1453 hatten bie fortgejeßten Be:
übungen Roms wenigftena den Eriolg, einen
roßen Teil der unter ungar. und poln. Herridaft
ehenden Griechen gegen dad Zugeitändnis der
Briefterebe und des Abendmahls unter beiberlei
Geftalt unter die Hoheit des Papftes zu bringen.
Sie find unter dem Ramen Unierte Griechen
befannt. Noch weit ausſichtsloſer als die Unions⸗
beitrebungen der röm. Kirche waren bie fpätern
Bemühungen einer Vereinigung der Griechen und
Proteſtanten, unter denen hädlt der Sendung bes
Diakonus Demetrius Myſus nad) Wittenberg (1558)
durch den Patriarchen Joſeph von Konitantinopel
namentlich die von den tübinger Theologen at.
Andrei und Mart. Cruſius 1576—81 mit dem Pa⸗
triarchen Jeremias geführten Verhandlungen, jo
wie die Annaͤherungsverſuche des Patriarden Cy⸗
rillus Qulari3 an den Calvinismus (1629), weile
jenem das Leben Jofteten, zu erwähnen find,
Zum Gebiete der griech. Kirche gehörten bis in
das 7. abrh., außer der Ballanhalbinjel und dem
Archipel, auch Kleinaſien, Syrien mit Palaſtina,
Arabien, Agypten und zahlreiche Gemeinden in
Defopotamien und Berfien. Allein durch die Ero:
berungen Mohammeds und feiner Nachfolger ver:
lor fie feit 630 faft alle ihre Provinzen in Afien
und Afrika, und felbit in Europa wurde die Zahl
ihrer Anhänger durch die Türken im 15. Jahrh. be:
trächtlich vermindert. Auf der andern Seite fielen
ihr jedoch mehrere ſlaw. Völlerichaften und beſon⸗
ders die Ruſſen zu, weldye der Großfürft Wladimir
der Heilige 988 zur Annahme de3_gried.-oriental.
Glaubens nötigte. Zu den vier Patriarchen von
Monftantinopel, Alerandrig Antiochia und Seru:
j.ılem kam jeit 1589 der zu Mostau als fünfter, an
deſſen Stelle aber 1721 dur) Peter d. Or. der Hei:
lige dirigierende Synod als oberfte geiftliche Be:
horde der Ruſſen trat. Unter den aus den Schoße
d.r griech. Kirche hervorgegangenen Belenntnis:
ſchriften iſt namentlich die_1642 von dem Metro:
politen Bet. Mogilas zu Kiew abgefaßte Darftel:
lung des Glaubens der Rufien zu nennen, welche
auf zwei Synoden zu Konitantinopel (1648) und
Serufalem (1672) al3 gemeinfames Glaubenzbe:
Ienntnis der morgenländ.:orthodoren Kirche an:
genommen wurde. Sie führt aud) den Titel «Ka:
tehismus der Nuflen», wurde wiederholt gedrudt
: | lehrt, aber nicht die Anbetung der
Griechiſche Kirche
und 1722 auf Befehl Peters d. Er. von bem Hei:
ligen Synob herausgegeben (deutid von Friſch,
Frankf. und Lpz. 1727). Außerdem gewann auch
die «Ronfelfion» de3 Gennabius (Frantf. 1583; neu
—— von Otto, Wien 1864) ein nicht unbebeus
tendes kirchliches Anfeben.
Die griech. Kirche erlennt, wie die römifchsltathos
life, als Quelle des Glaubens die Bibel und die
Zrabition an. Unter Ichterer verfteht fie folche Leh⸗
ren, welche von den Apofteln bloß mänblid vor:
etragen und von ben Kirchenvätern, beſonders
m Die Gregor von Nazianz, Chryfoftomus und
ohannes von Damascus (730), wie auch von den
teben eriten allgemeinen Kirdenverfammlungen
eitätigt worben jeien. Neue gehſat dürfen nicht
aufgeſtellt werden; die kirchlich feſtgeſtellten gelten
als notwendig zur Seligleit. geſehen von der
Lehrdifferenz Aber dad Ausgehen des Heiligen Geis
ſtes unterſcheidet ih das Dogma ber griech. Kirche
vom römischen faft nur burd die Be ber
(übrigens auch von Rom nur dem Namen nad) ans
erlannten) auguftiniihen Lehren von Sünde und
Gnade und von der Brädeftination ſowie der mei⸗
ften ſeit dem Mittelalter, neu aufgelommenen Leh⸗
ren. Sie nimmt, wie die röm. Kirche, ſieben Sa⸗
kramente an: Taufe, Chrisma, Abendmahl, Ohren⸗
beichte, Buße, vrlefterrum, Ehe und lebte Olung,
unterjcheibet aber höhere und niedere Saframente.
u den eriten gehören nur Taufe, Abendmahl und
uße. Die Taufe wird durd) breimaliges Eintau:
hen des ganzen Körpers ind Waſſer vollzogen und
mit ihr gleich das Chrigma (Firmung) verbunden.
Beim Abendmahl gebraudıt fie geläuertes Brot und
mit —86 vermiſchten Wein. Allen Rommunitan:
ten, aud) den Kindern, wird das Brot gebrochen in
einem mit dem Weine gefüllten Löffel gereicht Die
Tranzfubftantiation und das Mebopter wird ge
ojtie. Ten Di:
fhöfen behält die griech. Kirche nur bie Ordination
vor. Sie geftattet allen Geiftliden, mit Ausnahme
ber Kloftergeiftlihen und ber aus ihnen zu wählen
den höhern Geiſtlichkeit bi3 zum Bilchof herab, die
Ehe mit einer Jungfrau, unterjagt dagegen die Che
mit einer Witwe ſowie eine zweite Che, weshalb
verwitwete eihktice ihre Pfarrämter in ber Regel
nicht beibehalten , fondern al Hieromonadji in ein
Klofter geben. Die Ehe der Laien löft ih im Falle
des Chebruchs. Hinfichtlich der verbotenen Grade
ber Berwandtidaft, beionders der geiftlichen Ber:
wandtichaft zwiſchen Paten und Gevattern, it fie
Ich ftreng ; eine vierte Ehe iſt felbft den Laien nicht
geitattet. Bon der kath. Kirche unterfcheidet fie ſich
auch dadurch, daß ſie mit dem heiligen Ole nicht
nur Sterbende, ſondern auch Kranke ſalben läßt,
daß fie das Fegfeuer ſamt der Lehre von den übers
ſchüſſigen Berdienften der Heiligen, den Indulgen:
en und dem Ablaß für Lebende verwirft. Rur für
erftorbene wird auf Anfuchen und aur Beruhigung
ihrer Hinterlafienen ein gedrudter Ablaß gegeben.
ie erfennt weder den Primat des Papftes noch
irgend einen fichtbaren Stellvertreter Chrifti auf
Erden an und duldet Teine gefchnikten, ausge⸗
bauenen oder gegoflenen, ſondern nur platt ge:
malte oder mit Cbeliteinen ausgelegie Bilder
Chrifti und der Heiligen; doch macht die rufl. Kirche
hierin eine Ausnahme und ſchmüdt ihre Altäre mit
vletichen Kunitwerten.
n Hinfiht der Anrufung der Heiligen, beſon⸗
ders ber Mutter Gottes, und ber Verehrung von
Griechiſche Kunft
i iligen Graͤbern und Kreuzen teilt ſie
para die Anſichten der röm.slath. Kirdye; dem Be:
regen im Namen Jeſu mißt jie eine zauberiſch⸗
fegenäreiche Kraft bei. Was die Bußübungen an:
langt, fo hält fie vornehmlich viel vom Falten, be:
obadhtet dies weit firenger als die röm. Kirche und
erlaubt während besjelben nur Fruͤchte, Kräuter,
Brot und Fiſche zu eſſen. (Liber bie Faſtenzeiten ber
griech. Kirche ſ. Falten.) In der Zürfer und in
tsriechenland predigen nur die höhern en
zu Rußland war unter bem Zar Alerei im 17. Jahrh.
das Bredigen jogar verboten. Jede Gemeinde hat
einen beitimmten Sängerchor, welcher Hymnen und
Bialmen fingt; die Gemeinden felbit aber fingen
nicht und die Initrumentalmufil ijt ganz vom prie .
Gottes dienſt ae holen Die Liturgie beiteht
übrigen3 außer der e, welche ala die Haupt:
jache betrachtet und an den gottesbienftlihen Tagen
nur einmal vor Sonnenaufgang gehalten wird, im
Borleien von Schriftftellern, Gebeten und Heiligen:
legenden und im Herſagen bed Olaubensbelennt:
nines ober von Sprüchen, welche der Liturg oder
Prieſter anfängt und die Gemeinde im Chor bet
fest und beendigt. Die Kultusformen find reich an
igmboliiden Handlungen, namentlid die Meb:
Iturgie. Beim Gottesdienſte fteht man und ſtützt
fh dabei zur Erleichterung auf eine Art Krüde;
wur bei der Feier des Pfingſtfeſtes Iniet man nieder.
Beim Gebet wendet man fi nad) Dften. Eine
allgemeine Hirdenipra e iſt nicht vorgeichrieben,
bei ben verj en Böllern wird vielmehr die
Rationalipra angewendet, bei den Griechen die
griechiſche bei den Ruſſen und andern Slawen die
altilawonijdye, bei den Georgiern die altgeorgifche.
Die Alöiter folgen mehrenteils der ftrengen Regel
de3 heil. Baſilius. Der griech. Abt beißt Higunte:
"98, bie Ülbtiffin Higumene. Der Abt eines Klo:
ers, unter bein ufficht mehrere andere ftehen,
führt den Titel Archimandrit und hat ben Rang
gleih nad) den Biichöfen. Die Nonnen beſchäftigen
ch mit Handarbeiten, Kranlenpflege und Unter:
richt: ihnen ſteht ein Olonomos vor, der das Recht
übt, den Berchtvater des Kloſters zu wählen und
die Wahl ber übtiifin, die durch ben Konvent voll:
83* wird, zu leiten. Die niedere Geiſtlichkeit be:
xeht aus Borlefern, Sängern, Hypodiakonen und
Tiatonen, aus Prieftern, Bopen und Protopopen,
welde die erften Geiltlihen an Haupt: und Kathe⸗
rallirgen find. Weiter als zum ‚Protopopen Tön-
nen ca Siturgen und PBriefter nicht bringen, denn bie
Sl werden aus den Kloftergeiftlichen pemählt
unb aus den Bilchöfen die Erzbiſchoͤe, Metropo⸗
liten und PBatriardyen.
Die Würden der PBatriarden zu Ronitantinopel,
Werandria, Antiodyia und Jeruſalem beitehen noch);
der erite führt ala Ökumenifcher Patriarch auf dent
aus ben n, einer Anzahl Metropoliten
und Bithöfe und zwölf vornehmen Griechen welt:
liden Standes gebildeten Beiligen Symod zu Kon:
ftantinopel den Borfik und übt durch fe im ganzen
türt. Reiche die obere geiltliche Gerichtsbarleit über
Die n aus. Die kirchliche Abhängigkeit ber
Wetropoliten in ben öfterr. Staaten vom Batriar.
chen von Konftantinopel ijt nur nominell. Die übri:
gen drei iarchen haben, da fich die Bewohner
ihrer Sprengel großenteild zum Mohammedanis⸗
zın$ befennen, einen jedr geringen Wirkungskreis.
Die Ruffiiche Kirche (1. d.) ſteht noch immer unter
dem jest in Peteröburg rejidierenden Heiligen
Reliquien,
393
Synod. Aud im Königreich Griechenland (f.d.) hat
fd die Kirche von dem Vatriarchen zu Konitanti:
nopel infolge der polit. Trennung von der Pforte
durch den Ausſpruch einer Verfammlung von Die:
tropoliten und Biihöfen zu Nauplia und Syra
(1833) lesgeſagt und ihre Verwaltung zum Zwecke
jelbftändiger Entwidelung einer vom König einzu:
jeßenden permanenten Synode übertragen, deren
Unabhängigfeit 1850 vom Patriarchen von Sion:
itantinopel anerkannt worden ift. Seit 1875 hat
aud) die Kirche Bulgariens (f. d.) ihre Unabhängig:
keit von der zu Konftantinopel und einen eigenen
Patriarchen errungen. Der Charakter der gried.
Kirche iſt ſtrenge Stabilität in Dogma und Sitte,
Für die wiſſenſchaftliche Bildung ber Geinlichen iüjt
neuerdings in Rußland, Oriehpenland und der Bu:
fowina wenigſtens einiges geichehen; doch iſt der
Bildungsgrad derjelben durchſchniitlich ein jehr_nie:
driger, Einige ruf). Klöjter jind noch inner Sitze
einer freilidy ziemlich toten und fait nur burd)
zammlerfleibglängenben Gelehrjamteit. Die Kluft,
welche die gricch. Kirche von der römifchen treunt,
ift durch die Proflamation der päpftl. Unfehlbarteit
nur nod) erweitert worden; dagegen hat man in
neueiter Zeit allerlei, freilich ziemlich unreife Unions⸗
verſuche mit Altkatholiten und Anglitanern gemacht.
Litteratur. Schmitt, «Die morgenländiiche
griech.:ruil. Kirche» (Mainz 1827); derjelbe, «stri-
tiſche Geſchichte ber neugtich. und ruf. Kirchen
(Mainz 1840); Brühl, «Ruſſ. Studien zu Theologie
und Geſchichtes (Münft. 1857); «L’cglise ortho-
doxe d’Orientv (Athen 1853); Pitßzipios, «Dice
oriental. Kirche» (deutih von Schiel, Wien 1857);
Pichler, «Geſchichte der kirchlichen Zrennung zwi⸗
ſchen dem Orient und Occidente (2Bde., Münch.
1864—65) ; A. Stanley, «History of the eastern
church» (4. Aufl., 1869); Gab, «Symbolif der
grich) Kirche» (Berl. 1872). Cine Beichreibung
der Ceremonien, Prieitergemänder, gottesdienitli:
hen Gerätfchaften der ©. u. |. w. enthält Neale,
«A history of holy eastern church. General-
introduction» (2 Bde,, Lond. 1850).
Griechiſche Kunft. Als die griech. Kunſt in
ihren erften Anfängen ftand, gab es bereits cine
Jahrtauſende alte ägypt. und eine ebenfalls fehr
alte mejopotam. Kunſt, welche beide es zu einem
— Grade tehnücher Sertigfeit ebracht und eine
ülle großartiger Werte geſchaffen hatten. Die
riech. Kunſt wäre nicht im Stande geweien, in ver:
hältnismäig turzer Zeit die hohe Stufe der Bollen:
dung zu erreichen, die fie in wenigen Jahrhunderten
eritieg, wenn fie nicht die Erbſchaft der Jahrtauſende
alten Eivilifationen Agyptens und Mejopotantiens
angetreten hätte. Andererſeits freilidh war die
großartige Entwidelung der griech. Kunit erſt dann
möglid), als die Griechen, nachdem fie lange unter
dem übermädhtigen Einfluß des Orients nur ein un:
ſelbſtändiges Kunftleben geführt hatten, begannen,
diefe von außen überfommene und erlernte Kunſt⸗
thätigleit in felbftändiger Weile auszufiben und
an Stelle der in der einen oder andern Weile ge:
bundenen und unfreien ägypt., babyloniidhen und
afiyr. die originale griech. Kunft zu Ichen, welche in
unvergleichlicher Weife die vollite Naturwahrheit
mit dem höchſten Idealismus verband und ben
edelften und größten fünftleriichen Gedanken den
Hall] ch⸗ſchoͤnen Ausdrud verlieh.
te die griech. Kunſt in ihren eriten Anfän:
gen gewefen ift, und ob überhaupt von einer
394
einheimiſchen urfprüngli griech. Kunſt geſpro⸗
chen werden darf, noch —— t. Sicherer
nennt man jedenfalls die Kunſt der vorhomeriſchen
und noch der homeriſchen Zeit ſelbſt Die Periode
der vorhelleniſchen Kunſt, da von einer eigen⸗
tümlich griech. Kunſt in derſelben fi nur erſt
Anfänge gegen. Zuerit glaubte man in dem jog.
geometr. Delorationzfyftem, welches gewiſſe alter:
tümliche Bafen mit einem Nebe von Verzierungen
bebedt, die aus Kombinationen gerader und krum⸗ ſich ber vorderaliat. ent |
den den Griechen und den andern Man Tennt die Kunft biejer Zeit jest namentlich
rmenftil | durch die Funde in
dichte der mon Reſte von
mer Linien beitehen
indogerman. öltern eigentümlichen
entdedt zu haben. (gl. Conze, «Zur
Anfänge griech. Kunſto, Wien 1870.) Aber diejes
Dekorationsſyſtem gehört ſchon einer vorgerüdtern
Stufe an. Auch erhoben ſich die Tragen, ob dieſe De:
torationgweife, die fich teild aus den beim Flechten
und Weben ſich ergebenden Muſtern, teils aus den
bei Metallarbeiten am leichteſten herſtellbaren Ber:
zierungen ableiten läßt, nicht eine ſolche ſei, welche
nicht ſowohl ſpeziell den Griechen und den mit ihnen
verwandten Bölterfchaften auf einer früheſten Stufe
der Gntwidelung eigen, als vielmehr einer gewifien
Kulturftufe des Menſchengeſchlechts gemeinjam ſei
oder ob, da ſich diefelbe Dekorationsweiſe eben au
auf femit. Boden findet, nicht auch fie aus dem
Orient überlommen fei. (gl. Helbig, «Della de-
corazione geometricav, in den «Annali dell’ In-
stituto archeologico», Rom 1875.)
Die neueiten Funde auf älteften Stätten ber
griech. Kultur, namentlich auf der Inſel Santorin,
dem alten Thera, zu Hiffarlit, auf Rhodos, haben
Schließlich erwiefen, daß die älteften griech. Delora:
tionen au3 den allereinfachften Strihmuftern und
Daneben aus Nachahmungen von Zweigen und
Geetieren, Polypen, Muſcheln, Schneden, feltenen
giichen, ſowie auch von Vögeln und vierfübi en
ieren beſtehen. (Bgl. Furtwängler und öfeke,
«Myleniiche — 2 Berl. 1879, und Dumont
und Chaplain, «Les ceramiques de la Gröce
propre», Bd. 1, Heft 1, Par. 1881.) Erft fpäter
entwidelte fih dann auf griech. Boden die Defora: | b
tiongweife, welche mitteld Verbindungen gerader
und Kreislinien in Geſtalt von ſchachbrettartigen
Verzierungen, von Dreieden, bie mit Striden
gitterartig ausgefüllt zu fein pflegen, von Flecht⸗
wert, Zidzadlinien, Mäandern, Spiralen, konzen⸗
trifhen Kreiſen, von Kreifen, die Durch Tangenten
verbunden werden, das ganze Gefäß nekartig übers
zieht und davon eben den Namen de3 geometr.
Dekorations ſyſtems erhalten hat. Gefäße folcher
Art wurden ohne Zweifel durch Bhönizier einge:
führt, teilweiſe find fie aber auch in Griechenland
jelbit fabriziert worden, und zwar geſchah dies ins⸗
bejondere in Athen noch lange Zeit, nachdem ſchon
eine andere Dekorationsweiſe aufgelommen war.
Auch auf een diefer Art traten fenbzeitig zu
ben geometr. terungen Tierfiguren — och
jeßt in einer zu jenen paſſenden ſchematiſchen Zeich
nung, vorzugsweiſe Wafjervögel, dann auch Pferde,
ſchließlich ebenſo gezeichnete menſchliche Figuren
und Scenen von 4 (Bgl. Hirſchfeld, «Vasi
arcalci Ateniesi», in den «Annali dell’ Instituto
archeologico», Nom 1872.) Während alfo aud)
in dieſen Figuren und Delorationen die gried).
Kunftthätigkeit felbft_fid) geltend macht, hat man
mit noch größerer Beſtimmtheit in gewiſſen Figuren
und Scenen, bie auf Eteinc eingraviert find, ben
fog. »nfeljteinen», griech. und indogerm. Vor:
.
— — > — — —
Griechiſche Kunſt
ſtellungen nachzuweiſen unternommen und in ihnen
alſo Reſte einer griech. beziehungsweiſe ariſchen
Kunſt gefunden. ðewiß iſt, daß in dieſen unbe⸗
holfenen Gravierungen nur vereinzelt ſpezifiſch
ſemit. Elemente auftreten und daß auch die Zeich⸗
nung ſelbſt einen eigentümlichen Charakter trägt,
in dem ſich bei aller Unbeholfenheit das kühne Stre⸗
ben griech. Kunſt anfünbdigt.
Seit Ausgang be3 2. Jahrtauſends v. Chr. macht
befonder3 ſtark geltend.
Mytenä (f.d.). Dort haben ſich
bon efäben ältefter Art wie
von ſolchen mit eometrifcher Dekoration gefunden
und ebenfo figürliche Darftellungen auf Goldſachen
wie auf Grabftelen, welche mit ben auf ben In⸗
feliteinen fid) verwandt erweifen. Dazu lommt dann
auf den Grabfteinen wie in geftanzten Boldarbeiten
eine der geometriihen verwandte Berzierungd:
weife, deren Hauptelement Spiralfinien bilden und
welche man neuerdings als bie phrygiſche bezeich⸗
nen will. Daneben erſcheint aber hier namentlich
in den durd) Guß oder Prägung bergeftellten Gold:
arbeiten eine verſchiedene, unziveifelhaft aus
Drient ftammende Aunftweife. Sie bat andere
aus Pflanzen und Pflanzentetlen abgeleitete, aber
ftiliterte Delorationzformen, namentlich Rofetten
und verrät durch dieſe, wie durch die vollern, weis
gern Formen und die mit Vorliebe nicht in der
eife jener ſchematiſchen ar fondern in le:
bendigern und weichern Formen dargeftellten Lö:
wen und löwenäbnlidhen oder geflügelten phantafti:
ſchen Ziergeftalten ihre Herkunft aus dem Drient.
Ein Teil der Kunftwerle wird durch Phönizier ein:
geführt fein, andere find in Mylenä durch phöni;.
oder griech. Arbeiter gefertigt. Weil die Bhöniziec
jelbit feine originale Kunft hatten, fondern vielmehr
nur al3 AInduftrielle und Handelsleute die Ion
hrtaufende hindurch in den Stromthälern des
ils und des Euphrats und Tigris geübte ägypt.
und babylonifche Kunft fi) aneigneten und vertries
en, waren fie um fo befier geeignet, Die grofe Cr:
rungenſchaft diefer uralten Eivilifationen den Gries
en zu übermitteln. Es wäre aber irrig, die orient.
emente in der grich. Kunſt ausſchließlich aus ber
Bermittelung durch die Phönizier zu erllären. Tie
meſopotamiſche Kunft drang nicht bloß über Syrien
an das Mittelmeer, fonbern aud durch Kleinaſien
an bie Küften und auf die Inſeln des UAgäiſchen
Meerd vor. Und fo hat die Sage nicht unrecht,
wenn fie in ihrer Weife lyciſche Cyklopen in Diytenä
und Tirynth bauen läßt. Die Löwen am Löwen
thor haben neuerdings in en überraichende
Seitenftüde gefunden, welche freilich von jenen durch
den in ihnen ſich bereit3 in überrafchender Weile
antündigenden griedh. Kunftgeift weit übertroffen
werden. Auch die fog. Schathäufer in Miylenä er:
innern in ihrer Bauweife namentlih an
8
ich: | Denkmäler. Ebenſo weiſen die an dem ſog. Cab:
baus de3 Atreus gefundenen Ornamente,
Spiralfinien und Zidzadmufter mit ftilifierten Blatt
formen verbinden, auf bie Heinafiat. Heimat dieſet
Grabdentmäler hin und beftätigen fo audy ihrer:
feits für die bedeutſamſten ardhiteltoniihen Denl:
mäler diefer wat deren orient. Herkunft. Damit
ftimmen die Angaben bei Homer überein. Während
bei ihm einmal der Purpurmalerei farifcher oder
mãoniſcher (phrygiſcher) Weiber gedacht wird, er»
fcheinen fonjt bei ihm vorzugsweiſe Werle phöniz
Griechiſche Kunft
Nünftler, und haben und Menelao3 in der
Odgiiee Geräte, ala | Heimat Agypten felbft
aenannt wird. Allerbings wird bei Homer aud) die
Ihätigleit einheimiſcher Künftler ã
dieſe tritt mehr es mit
Den n, dab die Kunſt bei Homer vorzug3weile
fter der belorativen Kunft, des ⸗
ngen r Bay:
riihen Alademie ber Wifienichaften», Plünd). 1868)
i „« Die Anfänge der Kunſt in Grie
chenland⸗ ¶ pʒ. 1883).
Ungleich wichtiger als bisher in ber Vorzeit ber
belleniſchen Rumnt entwidelt ſich der eigentümliche
ariech. geiſt in der auf die homeriſche Zeit fol:
genden Periode, der erſten Beriode. der eigentli
helleniſchen Kun, der Beriode der Anfänge
und Ausbildung derfelben, die von ber Mitte
des 8. bis in die erfien des 5. Jahr.
v. Chr. reicht. In diefer wird zunädft das über:
tommene Material von Deloratisnen und Formen
immer mehr in echt nationalem und originalem
Geifte verwendet. Die biöherigen jormen und De:
torationzweijen verfchwinden nicht, aber fie werben
immer freier und felbitändiger zu einem originalen
ormen: und Delorationäigftem umgebildet. Das
Urnament, das gezeichnete oder gemalte, wie da3
erhaben —— erhält nun immer ausſchließ⸗
licher die Beitimmung, die Werle der Tektonik und
Arditeltomf, das Gerät wie da3 Bauwerk, das
jelbit auch eine feinen Zweden und femem Material
inner mecht und volllommener entfprecdhende Form
erbält, im wie in den einzelnen Teilen fet-
ner tettoniſchen Beitimmung entiprechend zu charak⸗
teriieren und fo mit ihm zuſammen ein organijches
Banzes zu bilden. Zugleich wird dadurch daß
delorative Schmud auf feine Beitimmung
wrüdgeführt wird, für die figürliche Darftellung,
welche das Urnament wie ein Rahmen umfaßt,
freierer Flak und größere Selbftändigteit gewon⸗
nen. Watürlich
von den fog. meliichen Zhongefäßen mit figürli
und fiber, jum Teil mythiſchen Darftellungen (vgl.
Conse, «Melifhe Thongefäbe», Lpz. 1862) zu den
torinthifchen und (abgeiehen von den chaicidiſchen
jobanın zı denjenigen ältern attiihen Vaſen mit
ſchwarzen Figuren auf dem roten Thongrunde,
wei. he al3 cine Weiterbildung jener erfcheinen, und
allmaͤhlich die attifchen ſog. Dipylonvajen verdrän:
gen, auf denen der Beriuc) gemacht war, den fon.
geometriichen Delorationsitil feitzuhalten und wei:
ter su bilden und ebenfall3 mit reihern figürlichen
Taritellumgen zu fombinieren. Daß in der dekora⸗
tiven Retallarbeit ein ähnlicher Prozeß ftattgefun:
den bat, haben neuerdings indbeiondere die Aus⸗
grabungen von Olympia ergeben. (5. die Litte⸗
ratur unter Olympia und vgl. Yyurtwängler, «Die
Bronıefunde aus Diympia und deren hunitgeichidht:
liche tung», Berl. 1880.)
Bedeutjamer iſt, dab im Zuſammenhang mit
der Aufnahme bildlicher Darftellungen von je:
"andiger tünftierijcher Bedeutung aus der im weſent⸗
.ıhen ornamentalen, delorativen Kunft eine andere
crwacdten üft, deren Werte als ſolche felbitändige
Nanftwerte waren, beftimmt ein finnlicher Ausdrud
de& geiftigen, namentlich des religiöfen Lebens zu
‚ aber | grobe
Kunf: | bena
Hera \ 8 Dice —— — die Ion Ma
ori 0 begannen ‚a
micht auf einmal vor ih. Man kann fie —5 — Wert
— —
395
jen. Nachdem ſchon im 8. Jahrh. v. Chr. An
äufe er gemacht worden waren, begannen im
7. Jahrh. die Architektur, die Bildnerei und bie
m Malerei bie. 75 arte auf ber Babe.
welcher alle dieſe e in Hellas ein
fte8 von idealer Schönheit und Ratur: und Le:
it erreicht haben. Ramentlih muß in
diefer früheften Epoche der helleniſchen Kunſt im
. ber und 7. Jahrh. v. Chr. Die Dolthmißkunft, mit
hang geübt worben fin. CB ernikt Fä bies tele
ng geübt wo ein. ibt ies teil3
durch Die Sagen von Dädales und Tädaliden und
von den durch ihr Altertum bochheiligen,, fagenhaf:
ten Holzichnikbildern (XZoana). Sodann aber er:
Härt fi der Stil vieler Steinffulpturen mır aus
der Anlehnung an eine vielgeübte Holzichnigkunft.
& | Zu dem malerifhen Schmude der Hol;bilver trat
allmählich die Berwendung von Eljenbein unb
Gold in immer reiherm Maße hinzu, bis endlich
in den chryſelephantinen Statuen der hölzerne Hera
von dem edlern Material ganz vervedt wurde.
Um die Mitte des 7. Jahrh. v. Chr., fcheint es,
war, nachdem der griech. Bolfägeift die aus Agyp⸗
ten und Alien überlommenen Elemente in jich ver:
arbeitet, umgebildet und jeinen dienftbar ge:
macht hatte, der ion. und dor. Bauftil ſchon mweit
genug ausgebildet; daß der Ban von großen Säu⸗
lentempeln in dem einen oder andern unternommen
werden konnte. ebenfalls nod ein Werk des
7. Jahrh. Scheint Das Heraon in Olympia geweſen
zu ſein, der älteite Tempel in Selinus war e3 eben:
falls, wie der alte Tempel in Korinth, und ebenfo
wurden große ion. Tempelbauten in Kleinafien
noch im 7. Jahrh. begonnen. Im Laufe des 6. Jahrh.
entwidelte ſich ſodann die Ardhiteltur in fo energi⸗
ſcher Weile, dab nur noch ber lekte Schritt zur
Bollendung übrigblieb. Die Tempel diejer Zeit
leiden nur noch an einer geige Schwere der Ver⸗
hältniſſe und der dekorativen Fornien.
Dasſelbe gi von der Sfulptur. m 7. und
6. Jahrh. blühte bereit? eine Künſtlerſchule von
rmorbildhauern auf Chios, deren Plinius aus:
führlich gedentt und von der in neueſter Zeit ein
ert mit dem Ramen zweier Künftler, des Ar:
chermos und feines Baters Mittiades, aufgefunden
it. (Bel. «Bulletin de correspondance hell6-
nique», Bd. 3, 5u. 7.) Die Söhne des erftern,
Vupalos und Athenis, haben durch ihre farifierte
Rahhildung des Dichters Hipponar (f. d.) und
dur deſſen Schmähgedidhte auf fie auch in der
griech. Litteraturgeichichte Pla gefunden. Auch
jind noch zahlreiche namenlofe Reite von Skulpturen
diefer Zeit erhalten, aus Marmor wie aus gröberm
Stein. Dazu gehören namentlid einige Statuen,
welche gewöhnlich Apollonftatuen genannt werden,
obwohl die Richtigkeit diefer Benenmuna nicht außer
Frage ift (f. Tafel: Bildnerei II, Fig. 1), und
von Reliefen die Reite des Frieſes vom Tempel zu
Atos, der Gigantenfampf vom Cchakbaus ber
Megareer und Metopen zweier Tempel von Se:
linus. Ebenfalls jeit dem 7. Jahrb. nahm A
den Angaben der Alten die Metallbildnerei dur
Glauto3 von Chios und insbeſondere die Nildgte:
herei dur Theodoros und Rhokos auf Zumnos
einen höbern Aufſchwung, und erblühte eine Schule
der Holzſchnißkunſt und Metallbildnerei auf Kreta.
Nicht lange nad} dem Beginn des 6. Jabrb. gingen
von dort zwei Künftler Dipdnos (f. d.) und Styllis
nad) Griechenland, wo dieſe Kunſte ebenfalls ſchon
396 Griechiſche Kunft
durch namhafte Meifter geübt, aber durch erftere | aus erfüllt wurbe, ſich hell abhoben. Sie entſprechen
und Bang A auf eine höhere Stufe erhoben burg die Strenge ihres eis ‚ wie mehrfach aud)
wurden. Bon ber Kunſt dieſer Meilter zeugen ı bie roßartigkeil der Kompofition und Auffaflung
zahlreiche Heine Bronzeftatuetten und daneben aud | dem Bilde, das man fi von Bol gnots Gemälben
Harmorwerte aͤhnlichen Stils. Roch bedeutiamer maden muß. Als bedeutende Kunſtler, die im
And Dipönos und Styllig dadurd geworden, er. 5. Jahrh. auf dieſem Felde thätig waren, find na
von ihnen bie Fortentwidelung der peloponneſ. mentlich Epiktetos, Duris, hronios, Hieron,
Kunft in den Schulen von Argos, Sikyon, Agina Brygos hervorzuheben. Vgl. K ein, » Euphronios.
ausgegangen iſt. Val. Klein, «Studien zur griech. | Eine Studie zur Deihichte der griech. Malerei» und
nitlergeidi te. II», in ben «Acchäol.epigraphi: | «Grieh. Bafen mit eiiterfignaturen» (Dexticrit:
Mitteilungen aus Öfterreihe, Bd. 5 u. 7, | ten ber Kaiſerlichen Afademie, Wien 1879 u. 1883).
Dien 1881—83.) In Sityon durch Meifter wie Nachdem die griech. Kunft Stufe für Stufe immer
Ariftolles und Kanachos, in Argos vor allen an: böber gejtiegen war, gelangten um die Mitte des
dern durch Ageladas, in Agina durch Kallon und | 5. Jahrh. v. Chr. zunaͤchſt Skulptur und Baukunft
Dnatas, erhob ſich die bildende Kunft im 6. und auf eine Höhe der Vollendung, wie fie in gleicher
dem Beginn bes 5. Jahrh. zu einer immer höhern Weiſe nie mehr erreicht worden ift, ſodaß man bie
Stufe und ſchuf Werke, die an idealem Gehalt und gweite Hälfte des 5, und das 4. Jahrh. v. Chr. als
innerer Wahrheit bereits das übertrafen, was me: | die Beriode der vollendeten griechiſchen
ſopotam. und ägypt. Kunſt geſchaffen hatte, Werke,
deren Stil die äginetiſchen Giebelgruppen f. Tafel:
Bildnerei IL, Fig. 4), wiewohl in larmor aus:
geführt, am deutlichiten ver egenmwärtigen, denen
nur noch eine gewifie fteife Härte und Gebunden:
heit anbaftet. rich verhält e3 fi) mit der Kunft
in Athen, nur baß bier in diefer Periode noch unter
ſtartem Einfluß der Kunft ber Inſel⸗Griechen, die
Bildhauerei in Marmor bedeutfamer ber Hol ⸗
Hhnitßzerei und Bronzetechnit zur Seite trat un
hrühe ein feineres Empfinden ſich bemerkbar macht.
Hier waren es namentlih Meilter, wie Endoios,
wenn dieſer Athener war, Antenor, Hegias und zu:
letzt Kritios und Neſiotes, die beiden Kunſtler, von
deren Statuen bed Harmodios und Ariftogeiton
Nahbildungen auf ung gelommen find, welche gleich
eitig mit den argiviihen und äginetifchen Künit:
een bie Kunft weiter bildeten,
Auf die genannten Künftler folgten endlich Aus:
gangs ber Periode bie Meilter, durch welche die
Aunſt die legten Schritte bis vor dag Ziel ai, ⸗
Kunſt bezeichnen kann. Sie zerfällt in zwei Epochen,
die ſchon Windelmann, nod ohne die Skulpturen
bes Parthenon oder den Hermes deö ante es ge
ſehen zu haben, in divinatoriſchem @eifte trefiend
als die des großen und hoben und bie des ſchoͤnen
Stils begeicänet at. jene Epoche der erften
Kunſtblate ift die der perilleifchen Zeit. Wab
rend derſelben erlangte in Athen der dor. wie der
ion. Bauftil feine genialfte Verwendung und, na:
mentlich leßterer mit leichten Mobifitationen, feine
feinfte Durchbildung. Der erite Architekt ber Zeit
mar int: der Seger bes Barthenon, mal
rend Mneſikles in ben Propyläen in geni :
bindung dor. und ion. jormen ein Prachtthor ſchuf.
das ſeither oft nachgeahmt, aber nie t wor:
den iſt. Aber noch Groheres als in der Arditeftur
wurde jest in der Stulptur geleiftet. Rad den
Schilderungen der Alten bat Phidias namentlich
in feinem Zeus und feiner Athena aus Gold und
Elfenbein das Höchſte geichaffen, was vie griech.
Kunſt hervorgebracht hat. Und obfchon die hryiele:
phantinen Werte fpurlos verihwunden find und
wir keins der andern berühmten Werke des Meijter⸗
befigen, fo genügen boch ſchon die Refte des plafti
hen Schmüds des Parthenon (f. Tafel: Bild:
nerei Il, Fig. 6 u. 7), der gewiß hödjtens teil:
weile von feiner Hand ift, um dieſes Urteil, be:
greiflich finden zu laften. Diefe Stulpturen zeigen
eine wunderbare Aerbindung der größten Natur-
wahrheit mit dem hödjiten Jdealismus. Und wie
goibias ſolche Werke nur getragen vom Geifte der
eit ſchaffen konnte, fo hat er gewiß auch durch ie
einen mächtigen Einfluß auf feine Zeit aus übt.
genommen, in techniſcher Vollendung höchſte Anz | In der That erfüllt ein verwandter Geiſt die Werte
iprüdhe befriedigten, fo ftanben fe in Gedanken: | der Zeit bis herab zu den Erzeugnifien des Aunft:
gehalt und geiltigem Leben nicht au berfelben Höhe. | Handwerks, nicht bloß die Relief? vom Apollen-
agegen war es nun Ausgangs diefer und zu | tempel von Ba ä, vom Tempel und der Baluftrade
Anfang der nääften Periode zunäcft bie Malerei, | der Nite, fondern auch größerer und Heinerer Grab:
welche in ben Werfen Bolygnots und feiner Schüler benfmäler, Weihgefchente u. dgl. Wie groß der
mit nod) fehr unvolllommener, wenn aud durch | durch Phidias be eichnete Fortichritt war, zeiot
hie weſentlich geförderter it toßartige Roms | befonberg deutlich ber Bergleich der Skulpturen >
poſitionen von tiefen, en, em Gehalt und voll | Barthenon mit den Giebelgruppen von Ilyamı
ge er Gedanken peichaffen at. Polygnots Werte | (f. b.), welde legtere nur wenig älter find, und
nd ſpurlos verihwun en. Doch hat man einen | hinwieberum offenbart ebenfalld befonders beit:
ſchwachen Refler derjelben in ben Vaſenbildern aus | lich den Einfluß des narbind die in Olympia ge
dem Ende biejer und der nädhftfolgenden Epoche, bie | funbene Nite des Meifters der einen Giebelgrunge
nun auf den Thongrund der Ba en mit Binfel und
Feder nur aufgezeichnet, aber nicht mit ſchwarzer
Farbe auggefüllt wurben, fobaß fie mit ihren rot:
aflenen Flaͤchen von bem ſchwarzen Firnis mit
jet der von ihnen nicht eingenommene Raum
ften Vollendung that, welches, wie namentlich die
Skulpturen von Olympia jegt zeigen, auf ve chie⸗
denen Wegen mit höchſter Energie erſtrebt wurde,
das aber nur ein Genius allererften Rangs erreichen
lonnte. Meiſter wie Pythagoras in Unteritalien
und wie Kalamis und beſonders Myron in Athen
ichufen Werte, welche, ſoweit ſie in achbildungen
erhalten ſind, wie ber Diskuswerfer Myrons (vgl.
Zafel: Bildnerei II, Fig. 5), die Angaben ber
Alten beitätigen,, daß fie der Vollendung ſchon fehr
nahe famen. Aber wenn bie Werte eines Myron,
Einzelheiten, wie die Behandlung ber Haare aus:
dafelbft, des Paonios. .
Doch hat fi auch in Bhibias und feiner Schule
bie bacıte — akungetra it ber Beterifen Bunt
ener Zeit nicht e . on Tall gleichzei
bem großen — ber attilchen Kunft brachte der
Griechiſche Kunft
Beloponnes in Polyllet (|. d.) einen Meifter hervor,
der, was die volllommene Darftellung menſchlicher
Körperii önbeit betrifft, Phidias noch vorgezogen
wird, befien durch mehrere Nachbildungen belannter
«Dorppboros» ala vollendete Mufterftatue den Na»
men aftanon» erhielt.
Aud die Malerei, welche durch ibeenreiche
Kompofitionen ber Skulptur vorausgegangen, in
techniſcher Durchbildung aber hinter ihr zurückge⸗
btieben war, vervolltommnete fidy noch im 5. Jahrh.
in hohem Maße. Es wurde zum Teil infolge der
Berwendung derſelben zu ſceniſchen Darftellungen
bur Agatbardos die Kunſt perſpektiviſchen
Zeichnung ausgebildet. Um dieſelbe Beit ‚führte
Apollobor die eigentliche Schattengebung in die Ma:
lerei ein. Die erhaltenen Bajenbilder der Epoche
zeigen in ber Vollendung und — der Zeich⸗
nung den Fortſchritt der Kunſt, während fie ent⸗
iprechend ihrer Beitimmung, zum Schmude von
(Serät zu dienen, ihren flahem Relief verwandten
Charalter beibehalten und dem entiprechend auch
einen engen Zuſammenhang damit und Abhängig:
teit von Reliefen der Zeit verraten.
Die Kunſt der Folgezeit konnte die edle Einfalt
und ftille Größe der Werte des Phidias nicht, ers
reihen, aber ed wurden ihnen nun zwar weniger
erhabene, aber anmutigere und reizendere und be:
tere Geſtalten an die Seite geſetzt. Auf den
boden folgte der ſchöne Stil, die Epoche der
zweiten Kunftblüte im 4. Jahrh. Zu den größ-
ten Meiftern diejes Stils gehörte Prariteles f d.),
der Entel eines ältern Prariteles, der im Zungen
des 5. und ber erften Beit des 4. Jahrh. als Bild:
bauer thätig war, und der Sohn des Kephifodot,
ber 375 die jyriedensgöttin ſchuf, von ber in Mun⸗
hen eine Nachbildung ftebt. (S. Tafel: Bild:
nereill, Fig. 8.) topiteled ift jegt ficherer als
ein anderer grober Künſtler des Altertums befannt
durch Die Gruppe des Hermes mit dem Dionyfoss
finde auf bem Arme, bie im Heräon in Olympia
gefunden wurde. (S. die Abbildung der Buſte auf
zafel: Bildnerei ma .11.)
$rariteles zur Seite teht Skopas, deffen Heimat
Varos war; er iſt alfo jedenfall aus der dortigen
Kunſtſchule, ber vielleicht fein Bater ſelbſt angehörte,
bervorgegangen, aber er hat dann wohl fpäter wäh
rend feines mehrjährigen Aufenthalts in Athen noch
die Einwirkungen der attiihen Schule erfahren.
Von Slopas find wahrſcheinlich Werle unter den
Reiten des Maufoleums (f. d.) erhalten (dad auf
Zafel Bildnerei II, Fig. 10, abgebildete Relief
it sad Brunn nicht, von daher), und fidhere, aber
ganz geringe Nefte in Stüden vom Athenatempel
zu Zegea. Außerdem war von ihm wahricheinlich
die Riobegruppe. (©. die antile Kopie der Niobe
mit der nahen Tochter auf Tafel: Bildnereill,
ya. 3.) NIS dritter größter Meifter dieſer Epoche
iit der peloponnefiihe Meifter Lyfipp zu bezeichnen.
In ihm erreicht der Geſtaltungsreichtum ber griech.
Aunft eine unübertroffene Höhe, und ebenio die
Grazie und Eleganz der Formen, welche fortan an
Stelle ber etwas ſchwerern und ftrengern Formen
tolgllets den Geihmad im allgemeinen beherrichte.
Die Rarmorlopie einer Bronzeitatue von Lyſipp ift
der i Schaber (f. Tafel: Dil nerei II, Fig. 7),
und ohne Zweifel aud) der jog. Farneſiſche Herakles
ü.Zafel: Bildnerei III, 50. 6), wie auch ber be:
tende Anabe aus Bronze in Berlin (1. Tafel: Bild;
nerei LI, Fig. 14) wenigſtens aus feiner Schule fein
397
muß, eine Statue, die deshalb um fo wichtiger ift,
weil Lyfipp felbft nur als ießer thätig war.
allgemeinen ift man au für die Kenntnis der
Stulptur diefer Spoche auf erhaltene Werte aus
berfelben, deren Urbeber unbelannt find und unter
benen die Statue der Venus von Milo (f. Tafel:
Bildnerei II, Fig. 9), mahrfcheinlich dag Wert
eines Meiſters aus Kleinafien oder von ben Inſeln,
bervorragt, auf die erhaltenen, mehr oder minder
treuen antilen Nachbildungen berühmter Werke an-
ewieſen. Sobefigt 3.9. ber Batilan eine getreuere,
ie münchener Glyptothek(f. Tafel: BildnereiIl,
Di. 12) eine nicht unmejentlich mobifpierte Nach⸗
ildung der A ſodit des Praxiteles. Neuerdings
find zu den Reſten der Kunſt dieſer Epoche nicht
bloß-größere Funde von Skulpturen hinzugeloms
men, fondern auch eine Fülle von Werten der Klein:
kunſt, einzelne Bronzeitatuetten und viele Terra:
cottafigiirchen aus dem 4. und dem Anfang des
3. Jahrh. v. Chr. Diefe, von denen wir aus allen
Zeiten ber Kunft viele befigen, find no Km
von bejonderer 1öptigteit, dab gie zum Zeil du
etwas befier erhaltene Refte der Bemalung von ber
farbigen Skulptur der Alten eine freili immer
nur erſt ſehr ungenugende Vorftellung geben. Bat.
Kebule, «Griechiſche Thonfiguren aus QTanagra »
(Stuttg. 1878) un Denen, aLes figurines anti-
ques de terre cuite du Musee du Louvre» (Par.
1878—83).
Größer als in der Skulptur, wo ein Höchltes
on erreicht war, waren indes bie Fortſchritte der
alerei der Briehen im 4. Jahrh. Seit Aus:
gan beö 5. und im Anfang des 4. Jahrh. be
iter wie Zeurig, Barrbafiog und Timanthes
Merle, welche auch im eigentlih Malerifchen, in
der Sarbengebung gerühmt werden, obwohl von
dem deshal befonders belobten a geiagt wird,
daß er noch mit den einfadhften Farben malte. Sie
eröffneten die Reihe der großen Maler des Jahr⸗
undert3, in welchem die Sitoniche Schule Mei:
ter wie Cupompos, Pamphilos, Melantbiod, die
hebaniſch⸗Attiſche Schule Männer wie Nikomachos,
Ariftides und Euphranor hervorbrad)te, bis nad
Schluß desjelben der Sifyonier Pauſias, der Athener
Nikias und die großen Maler der Aſiatiſchen Schule,
Protogenes und Aktion, vor allen aber ber größte
Maler der Griechen, Apelles (f.d.), die höchiten Ziele
ber gried). Malerei erreichten. In ihm findet man
bei den Alten den ganzen Ruhm feiner Kunft gleich:
jom verlörpert, da er faft wie unter den Neuern
afael alle Borzüge zu einem harmoniſchen Ganzen
verband, wenn er auch in einzelnen von andern
Meiftern Nbertroffen wurde, wie er jelbit in edelm
Freimut befannte. Cr elbft erblidte feinen Haupts
vorzug in der Grazie, der gewinnenden Schönbeit.
Bon Gemälden des 4. Jahrh. find wenigſtens in
einigen röm. und campaniſchen Wandgemälden far:
bige, wenn auch flüchtige und freie Rachbildungen
erhalten. Überdies maden auch die Bafengemälbe
bie allgemeine Entwidelung mit. An die rotfiguri:
gen Vaſen ſwergen Stils reihen ſich im 4. Sabrh.
ie des freien Stils, dazu kommen feit dem Au?
gang des 5. Jahrh. Bafen, die auf weißem Grund
mit zarten Farben bemalt find. Dieſe wie die rot:
figurigen Bafen werben nun an geeigneten Stellen
auch gern mit aufgetragenem Gold verziert. Bol.
zehn, «Bajen mit Goldfhmud» (Bonn 1866), und
enndorf, «Griech. und ficil. Bafenbilder» (Berl
1869 fg.). Doch find auch diefe Vaſen nicht in einer
396
Griechiſche Kunft
durch namhafte Meifter geübt, aber_burch erftere | ausgefüllt wurbe, ſich hell abhoben. Sie entiprechen
und deren )
wurden. Bon der Kunft bie
zahlreiche Heine Bronzeftatuetten und daneben au
Marmorwerke ähnlidyen Stils. Noch bedeutjamer
find Dipönos und Styllig dadurch geworden, vop
von ihnen die a runs der peloponnel.
Kunft in den Schulen von Argos, Silyon, Agina
ausgegangen it. (Dal. Klein, «Studien zur griech.
stüntt ergeichichte. II», in den « Archäol.:epigraphi-
jchen Mitteilungen aus Ofterreih», Bd. 5 u. 7,
Wien 1881—83.) In Sikyon durch Meifter wie
Ariftolles und Kanachos, in Argos vor allen an-
dern durch Ageladas, in gina durch Kallon und
Dnatas, erhob fich die bildende Kunft im 6. und
dem Beginn des 5. Jahrh. zu einer immer höhern
Stufe und ſchuf Werke, die an idealem Gehalt und
innerer Wahrheit bereit3 das übertrafen, was me:
fopotam. und ägypt. Kunſt geichaffen hatte, Werte,
deren Stil die äginetiichen Giebelgruppen (. Zafel:
Bildnerei LI, Fig. 4), wiewohl in Marmor aus⸗
geführt, am deutlichſten vergegenwärtigen, denen
nur noch eine gewiſſe Nele ärte und Gebunden:
beit anhaftet. Ahnlich verhält es ih mit der Kunſt
in Athen, nur daß bier in biejer Periode noch unter
itarfem Einfluß der Kunſt der Inſel-Griechen, Die
Bildhauerei in Marmor bebeutfamer der Holz:
f.ynigerei und Bronzetechnik zur Seite trat un
frühe ein feinereö Enıpfinden ſich bemerkbar macht.
Hier waren eö namentlich Meilter, wie Endoios,
wenn biefer Athener war, Antenor, Hegias und zu:
legt Kritios und Nejiotes, die beiden Künftler, von
deren Statuen bed Harmodios und Ariftogeiton
Nachbildungen auf und gelommen find, welche gleich
jeitig mit den argiviihen und Ääginetiihen Künſt⸗
ern die Kunft weiter bildeten.
Auf die genannten Künitler folgten endlich Aus-
gangs der Periode die Meijter, durch welche die
Kunit die legten Schritte his vor das Biel der höch-
ften Vollendung that, welches, wie namentlidy Die
Skulpturen von Olympia jeßt zeigen, auf verfchie:
denen Wegen mit höchiter Energie eritrebt wurde,
das aber nur ein Genius allererften Rangs erreichen
fonnte. Meilter wie Pythagoras in Unteritalien
und wie Kalamid und befonderd Myron in Athen
ihufen Werte, welche , fomeit fie in Kachbildungen
erhalten find, wie der Diskuswerfer Myrons (vgl.
Tafel: Bildnerei II, Fig. 5), die Angaben der
Alten beftätigen, daß fie der Vollendung ſchon fehr
nahe kamen. Aber wenn die Werte eines Myron,
Einzelheiten, wie die Behandlung der Haare aus:
genommen, in techniſcher Vollendung höchſte An:
prüche befriedigten, fo ftanden 5 in Gedanken⸗
gehalt und geijtigem Leben nicht auf derfelben Höhe.
Dagegen war es nun Ausgangs diefer und zu
Anfang der näßlten Periode zunädjft die Malerei,
welche in ben Werken Bolygnots und feiner Schüler
mit noch fehr unvolllommener, wenn auch durd)
nie weſentlich geförderter Technik großartige Kom:
pofitionen von tiefen, ethiihem Gehalt und voll
go er Gedanken peicatfen bat. Polygnots Werte
nd ſpurlos verſchwunden. Doch hat man einen
ſchwachen Reflex derfelben in den Vaſenbildern aus
dem Ende dieſer und der nächſtfolgenden Epoche, die
nun auf den Thongrund der Vaſen mit Pinſel und
der nur aufnegeichnet, aber nicht mit ſchwarzer
rbe ausgefüllt wurben, fobaß fie mit ihren rot:
laſſenen Slächen von dem ſchwarzen Firnis, mit
jet der von ihnen nicht eingenommene Raum
er Meiiter zeugen
chuler auf eine höhere Stufe erhoben | dur
; die Strenge ihres Stils, wie mehrfach auch
die Großartigkeit der Kompofition und Auffafiung
h | dem Bilde, das man id von Polygnots Gemälden
e
maden muß. Als bedeutende Künftler, die im
5. Jahrh. auf dieſem Felde thätig waren, find na-
mentlich Epiktetos, Duris, ronios, Hieron,
Brygos hervorzuheben. Vgl. Klein, » Cuphronios.
Eine Studie zur Geſchichte der griech. Malerei» und
«rich. Vaſen mit Metiterfignaturen» (Dentichrif:
ten ber Kaiſerlichen Alademie, Wien 1879 u. 1883).
Nachdem die griech. Kunft Stufe für Stufe immer
höher gejtiegen war, gelangten um die Mitte des
5. Jahrh. v. Chr. zunächft Skulptur und Baukunſt
auf eine Höhe der Vollendung, wie fie in gleicher
Weiſe nie mehr erreicht worden ift, ſodaß man die
pweite Hälfte des 5. und das 4. Jahrh. v. Chr. als
ie Beriode der vollendeten griechiſchen
Kunſt bezeichnen kann. Sie zerfällt in zwei Epochen,
die Ihon Winckelmann, noch ohne die Skulpturen
des Parthenon oder den Hermes des Praxiteles ge:
jehen zu haben, in divinatoriihem Geifte treffend
als die des großen und hohen und bie des ſchoͤnen
Stils begei net bat. jene Epode der erften
Kunftblüte ift die ber perilleifchen Zeit. Wäb:
rend derjelben erlangte in Athen der dor. wie der
ion. Bauftil feine genialfte Verwendung und, na:
mentlich legterer mit leichten Modifikationen, feine
feinfte Durchbildung. Der erfte Architelt der Zeit
war an der Erbauer des Parthenon, wäh:
rend Mneſikles in ben Propyläen in genialer Ber:
bindung dor. und ton. Formen ein Prachtthor ſchuf,
das feither oft nachgea mt, aber nie erreidht wor:
ben ift. Aber noch Größeres als in der Architektur
wurde jet in der Stulptur geleiltet. Nach den
Schilderungen der Alten hat Phidias namentlich
in jeinem Zeus und feiner Athena aus Gold und
Elfenbein das Hödjfte geichaffen, was die griech.
Kunft hervorgebradt hat. Und objchon die chryfele:
pbantinen Werke ſpurlos verſchwunden find un
wir keins der andern berühmten Werte des Meiiters
befigen, fo genügen doch ſchon die Reſte des plaſti⸗
fhen Schmuds des Parthenon (f. Tafel: Bild:
nerei Il, Fig. 6 u. 7), der gewiß en teil:
weile von feiner Hand it, um dieſes Urteil, be:
greiflich finden zu laſſen. Diefe Skulpturen zeigen
eine wunderbare Serbindung der größten Natur:
wahrheit mit dem höäiiten Idealismus. Und wie
gabins folde Werte nur getragen vom Geifte der
jeit Schaffen konnte, jo hat er gewiß auch Durch Sie
einen mächtigen Einfluß auf feine Zeit ausgeübt.
In der That erfüllt ein verwandter Geiſt die Werke
der Zeit big herab I den Erzeugniflen des Kunſt⸗
handwerks, nicht bloß die Nelief? vom Apollon:
tempel von Baſſa, vom Tempel und der Baluftrade
der Mile, fondern Me größerer und kleinerer Grab:
dentmäler, Weihgeichenfe u. dgl. Wie groß der
durch Phibias ‚bezeichnete Fortſchritt war, zeiat
bejonder deutlich Der Vergleich der Skulpturen des
Varthenon mit den Giebelgruppen von Olympia
j. d.), welche letere nur wenig älter find, und
inwiederum offenbart ebenfalld beſonders deut:
ih den Einfluß des Phidias die in Olympia ge:
fundene Nike des Meiſters der einen Giebelgruppe
dafelbit, des Päonios.
‚Doc bat fih au in Phidias und feiner Schule
die hoͤchſte Geſtaltungskraft der helleniſchen Kunft
jener Zeit nicht erjchöpft. on fait gleichzeitig mit
m großen Meifter ber attiichen Kunft brachte der
Griechiſche Kunft
im Gebälf ion. und dor. Formen verbunden und ver:
mit Anwendung gefunden hatten, durch Kombina⸗
tion des modifizierten ion. mit dem forinth. Kapitäl
das fog. röm. Rompofitlapitäl geichaffen, während
das Gebült gleichfalls mit Zwiſchengliedern und in
Skulptur ausgeführten delorativen Schmud über:
laden wurde. (©. Zafel: Bauftile, 5. 3.)
Noch weit bedeutjamer erweiſt ſich für die röm.
Architeltur die umfaflende und trefiliche Verwen⸗
dung der Wölbung neben und in Berbindbung mit
dem Säulenbau. Aber auch hierin find den NÖ:
mern ohne Zweifel die griech. Baumeifter in Afien
voraudgegangen. gelangte die Kunſt der
Wölbung in Rom, wo fie feit alter Zeit mehr geübt
wurde al3 in Griechenland felbft, zur geiftvolliten
und großartigften Berwendung. Endlich aber war
es die Kunſt der gried.:röm. Zeit, welche das für die
Entwickelung ber Arciteltun o erfolgreiche Verfab:
ten au&bildete, Säulens, Pfeiler: und Halbiäulen: | h
Kellungen auch da, wo fie durch die Konſtruktion
nicht erforderlich waren, in umfaſſendſter Weile u
‚um mit Hilfe berjelben die zum Zeil ſo
unge
n und
nbfläden 3 @henter um Amphi:
⸗ en und zu
beleben. (ä Tafel: Bouftiteiv —
Biel weniger Sel
0. 1,5,7.)
den praltiihen Zweden bient, ent:
wirdeiten
dem “
tulptur und en Rom und
n der Hauptfache wurde in
t —— forige:
fahren, im en und inRom. Die
iti ber Aünfer diefer —8 Re eine
are . Au maffenhaften, mehr o
minder freien Nachbildung berühmter antiler Mei:
Rermwerte find viele unter ben Marmorftatuen, wel
Die füllen, hervorgegangen. ©.,.2.
Tafel: Dildnerei LI, Fig. 5, 8, 12, 13; id ol,
9.6, 7, 11.) Rur machte ſich haneben unter dem
Eimluſſe des praltiſchen röm. Geiſtes im Anſchluß
an die eine Seite der pergameniſchen Kunſt die Rich⸗
tung auf bie Wiedergabe des realen Lebens, na:
mentlid, des hiftoriich bedeutſamen, ftärter geltend,
ein auf dem die Kunft durch die in Rom ſchon
in älterer republilanifcher Zeit, namentli in
Vachsmaslen der Bornehmen und nun immer
er in marmornen, bronzenen, vergolde:
ten n gefertigten Borträtdarftellungen
geübt und durch die großartigen ihr geftellten Auf:
er aufs hoͤchſte gelörbert werden mußte. (©.
: Bildnerei
‚do. 9, 11, 12.) Einen
ae
bewaßten Verſuch einer ation der Kunft
machte noch im 1. Jahrh. v. Chr. in Rom Safıteles
. 8) ber n ih an ihn eine Kunſtler⸗
0
dule anſchloß, von deren Thätigleit noch ein:
8 ehe — — Kunde Ben „ſo konnte
er Verſuch eine merlliche Crneuerung
der Kunſt nicht bewirken. Ahnliches gilt auch in
diefer de von der erei. Man hoͤrt noch
Dom einem oder dem andern bedeutenden Maler,
aber nur einer wird mit befonderer Auszeichnung
genanzt: Timanachos, wenn biefer nicht vielmehr
eriien alö der zweiten Epoche diefer Periode an:
gehört. Dagegen verdanlen ber verftändigen Weife
autilen Kunft, ftatt nad) Originalität zu haſchen,
mit Borliebe mit mehr oder weniger Freiheit be:
rüßmte Driginale zu reproduzieren, viele der na⸗
mentlich in Rom und Umgegend und in noch grö-
i ji und Herculanum ausge⸗
in Pompeii
gabenen Wandgemaͤlde einen beſondern Wert. Pit
bſtaͤndigleit als die Architektur, | fi
399
großer Pirtuofität wurde, ohne Zweifel ebenfalls
im Anſchluß an die Maler des 8. und 2. Jahrh.,
im helleniſtiſchen Drient bie eigentliche Delorationg-
malerei betrieben und außgebilbet. Bol. Mau,
« Gejhichte der deforativen Wandmalerei in Bom:
pejt (Berl. 1882).
Die legte Nachblüte erlebte die Kunſt noch
unter Hadrian. Nachdem fie noch unter Trajan in
oroßartigfter Weile der Berberrlihung der Grob:
thaten der Römer unter dieſem Kaiſer gedient hatte,
uchte Hadrian, ber in feiner Billa bei Tibur alles
edeutendfte der Damaligen Welt in Nachbildungen
u vereinigen unternahm, alle Richtungen und Stile
er griech. Runft neu zu beleben. Aber um fo rafcher
ant die damals überreizte Produktionskraft nach
iefem legten Auffladern zufammen.
Bon den Reiten bergried. Kunſt find nur bie
Bauwerke, foweit fie der Serkörung durch Menſchen⸗
ände oder durch den Zahn der Zeit entgangen find,
meift noch an ihrem nriprünglichen Standorte er:
pelten, aber auch bieje —8 ihres plaſtiſchen
chmucks (der Reliefe in ben Metopen und auf fort⸗
laufenden Frieſen und der Statuengruppen in den
Giebelfeldern ber Tempel) entlleibet; der größte Teil
der plaftiichen Werte und bie bemalten Ihongefäße
ind in den Mufeen pefammelt, reſp. zerftreut. So
roß aud die Zahl der öffentlihen wie Privat⸗
(erlangen antiker Kunſtwerke in allen Haupt:
ädten Europas ift, fo it doch die Zahl derjenigen,
welche echt griech. Werle von einiger Bedeutung
aufzumweifen haben, eine verhältniämäßig geringe.
Zu nennen find hier die öffentlihen Sammlungen
im Sentralmufeum, im Rultugminifterium, im Vu:
eum auf der Akropolis, fowie die der Archäologi:
hen Geſellſchaft und der myleniſchen Altertümer
im —— in Athen; das Britiſche Muſeum
Gu in London, das unter allen Sammlungen der
(t den größten Reichtum an echt griech.
mälern, darunter Werle erften Ranges, aufzu:
weiſen hat (vgl. «Ancient marbles of the British
Museum», 11 Bde., Lond. 1812 — 61), ber reichen
Sammlung bemalter Ehonaefäße nicht zu gedenten;
das Mufeum des Louvre in Paris (Neliefe von
Dlympia und von Aſſos in Troas, Statuen wie
bie Aphrodite von Melos u.a. ſvgl. Clarac, «Musee
de sculpture», Bd.1u.2, Tert u. Atlas Var. 1826
—30], Terracotten und bemalte Bafen fogt. Long:
perier, «Muse Napoleon Ill», Bar. 1868 fg., und
‚stöhner, «Les musees de France», Par. 1873]);
die Sammlung der Ermitage in Veteröburg (Dent:
mäler aller Art aus der Krim, beſonders von Kertſch,
dem alten Bantilapaion [vgl. «Antiquit&s du Bos-
phore Cimmerien», 2Bde. m. Atlas, Beteröb.1856]);
die Ölyptotbet inVlünden (Biebelgruppen des Tem:
pels von Agina; Statue des ſog Jlioneus u. a.,
vgl. von Lügow, «Münchener Antilen» [1869))
und die Bafeniammlung der Pinalothet bafelbft;
da3 Mufeum in Berlin (pergamenif fulpturen,
der betende Knabe u... [al yahrdud) der Kunft:
fammlungen de3 preuß. Staats», {. 1880 fg. ),
ebenfalls mit einer bedeutenden Bafenfammlung (1.
Gerhard); die wiener Sammlungen, welche neuer:
dings aus Samothrate (f. d.) und Giolbaſchi (f. d.)
bedeutfamen Zuwachs erhalten haben; endli
Mufeum zu Balermo (Metopen der Tempel von
Selinus). Die Mufeen der Hauptitädte Italiens,
befonder3 von Rom (vgl.G.B. und E.D. Bisconti,
«Museo Pio-Clementino» und «Chiaramonti», Rom
1782— 1808), Nenpel (vgl. das «Museo Borbonicoz,
400
16Bbe., Neap. 1824—67) und Florenz (vgl. naments
lich — —E GI) und Storengtuo 1731 fg.,
und Zannoni u. a., «Reale Gallcria di Firenzen,
dor. 1812 fg.), find, abgefehen von ben bemalten
bonnefähen, arm an Werten echtgriech. Kunft, d. {A
an foldyen, die in den Zeiten der nationalen Sel b⸗
ftändigfeit Griechenlands gearbeitet find, um fo rei⸗
her an folchen der grich..röm. Ku ie,
feitich jest vielfach veraltete fiber E
ten nod) erhaltenen Runftdentmäle Ile
tertums, fowie der bebeutendern S n
det man in O. Müllers «Handbuch Nie
der Kunit» (3. Aufl. mit Zufäße m,
Bresl. 1848). Von den meilten der obenerwähnten
Sammlungen erütieren Spezialtataloge; für die
atheniicyen vgl. jept hauptſachlich von Sybel, «Kata:
Log ber Skulpturen zu Athen» Marb. 1881), ſowie
Gollignon, «Catalogue des vases etc. du Musee de
Insocit£ arch£ologique» (Par. 1878); Vexʒeichniſſe
der Stulpturen zu Sparta und Böotien finden ſich
in den «Mitteilungen des Deutihen Arhäologis
ſchen Inſtituts in Athen» (Bd. 2, 1878, und Bb. 3,
1879); fürbad Britifye Diufeum vgl. bie zwei Bände
eine® «Catalogue of the vases» und die Teile der
gleigialis unvollenbeten kurzen «Synopsis»; für bie
‚Skulpturen in ben übrigen Sammlungen Gnglan!
Michaelis, «Ancieut marbles in Great Britain»
(Cambr. 1882). fiber das Mufeun im Louvre ift
feit Ciaracs =ftatalog der Skulpturen» je ber_erfte
Zeil einer «Notice» über die Skulpturen von Fröh:
ner (Bar. 1869), fiber die Bronzen ein Katalog von
Longperier (Par. 1868) und fiber die Terracotten
einer von Heuzey (Par. 1882) erfchienen. tiber die
Skulpturen ber Crmitage vgl. den Katalog von
Guedeonov (2. Aufl., Peterzb. 1865), über bie Ba:
fen den von Stephani (2 Bde., 186). Über die
Slypiothet in Münden vgl. den Katalog von
Brunn (4. Aufl), über die Bafenfammlung den
von D. Jahn (Münd. 1854); über die berliner
Skulpturen und Vaſen vgl. Gerharb, «Berlins
antite Bildwerten und «Neuerworbene antite Dent:
mäler» (Berl. 1836—46); Aber die Bronzen vgl.
icderich®, «Berlins antile Bildwerle» (Bb. 2,
Berl. 1871), und auferdem bie neuern fürzern «Vers
— und die «Beichreibung der pergameniſchen
jldiverke»; über die wiener Sammlungenvgl.Saden
und Kenner (Wien 1866). Für die neapeler Stulps
turen iſt immer nod das unvollendete Werk von
Gerhard und Banofta, «Reapels antike Bildwerke»
(8b. 1, Stuttg. 1828), für die ber großen Samm:
ungen Roms bie «Beicjreibung Roma» (f. Rom)
zu nennen; dagegen haben wir von Heydemann
einen Katalog der Bajen in Neapel (Berl. 1872),
von Helbig einen der Wandgemälde (£pj. 1868),
woran fich ber von Sogliano in «Pompeii» (Neap.
1879) anfgließt, von ben Skulpturen in ben Heinern
Sammlungen Koma den von Map (3Bde., 1881—
82). Die in Oberitalien find von Dütfchle (5 Bhe.,
2p}. 1874—82) verzeichnet. Cine ganz kurze, aber
treffliche Überficht des MWictigften in 0) Italien
bietet ber erfte Zeil von Burdharbts «Cicerone»
(4. Aufl., m 1879).
Größere Abbilbungawerle über das Gefamt:
gebiet der gried). Kunft, mit Ausſchluß der mo:
ernen, find nicht vorhanden. Cine Auswahi
enthält Menge, «Einführung in die antite Kunft»
u 1880, zufammengeltellt aus den «Stunfthiftor.
ilderbogen»). Das Gefamtgebiet ber griech. und
ber griech. rdm. Kunft mit Ausichluh der Arditel:
Griechiſche Liebe — Griechiſche Litteratur
tur begreift ber jept freilich auch in feinem erſten
mochten eile veraltende Atlas der«Dent:
mäler der alten Kunft» von O. Müller (Bo.1, Bött.
1832; ®b. 2, Heft 1, 2, 1835; fortgefegt von Wie:
feler biß Heft 5, 1856; 2. Xufl., 8b. 1, von Wiele:
Ier,1854; 3. Yufl.,8b.2, Heft 1,1877; Heft2,1881).
(Abbildungsmerle über bie gried), Arditeltur f. un:
ter Bauftile.) Die bis dahin befannten, freilich
überwiegend ber grie rom. Kunſt angehörenben
ſtatuariſchen Werte faßt Clarac, «Musce de sculp-
ture» (6 Bde, Tert u. Atlas, Bar. 1826—58) zu:
famnıen. Abbildungswerke der gemalten Thongefähe
1. unter Bafen, ber erhaltenen Wandgemälde von
Bompeji und Herculanum f. dafelbit; fiber bie in
und bei Rom gefundenen Dal. namentlid bie vers
ſchiedenen Werke von Bartoli und Bellori, Raoul:
Rochette, «Peintures antiques inedites» (Par.
1846), und Wörmann, «Die antiten Odyſſeeland⸗
f&aften» (Diünd). 1876).
Der erite Begründer ber Geſchichte der grie⸗
Hifgen Kunft mar Windelmann, Nah ihm
at Juerſt D. Müller in der «Archäologie der
unit» (3. Aufl. von Welder, Bresl. 1848) das
geamte Willen von der alten Kunft zufammen:
gubrängen unternommen. Seitdem hat nur Brunn
1d8 | in der «Gefchichte der griech. Künitler» (Stutta.
1857—59) ein zufammenfafjenbes Werk, aber mit
Beichränkung auf die Werke, deren Künftler uns
befannt find, verfaßt. jm übrigen ift man auf
die Darftellungen in Werten, melde die Geſchichte
der Kunft und des Mittelalters einſchließen, oder
auf Werfe über bie einzelnen Künfte angewiefen.
(Die Werte darüber f. unter diefen.) Neicher ift
die Litteratur über einpelne antife Denkmäler
und Dentmälerlafien. Auch bier bat Windel:
mann die Bahn gebrochen mit ben «Monumenti in-
editiv. Daran reihen fi) von größern Werten die:
fer Art nächft Viscontis (f. b.) und Zoẽgas (1. d.)
grofen Arbeiten Millingens «Inedited monuments»
(2 Bhe., Lond. 1822—26), Gerhards «Antite Bild-
werte» ¶ Nunch.) Welder3«Alte Denkmäler» (5 Bde.,
2py. 1849— 64) u. |. w. Endlich find von großer
Sbeutung für Veröffentlihung und Grflärung wie
Kunfteeianottihe abnnbigung namentlich neu gun:
dener Werke die verichiedenen Zeitſchrifien. Boran
ftehen bier die Schriften des Arhäologiichen Infti:
tut3 in Nom: «Monumenti, Annali e Bullettinos,
jeit 1829, nebft den «Mitteilungen des Archäologis
en Snftituts in Athen» feit 1876; daran reiben
jich die — Zeitung» in Berlin feit 1843,
ie «Revue archeologique» in Paris feit 1848, die
«Gazette archöologique» in Paris feit 1875, dad
«Bulletin de correspondance hellenique» in&then
feit 1877, bie «Comptes rendus de la commission
imperiale archeologique» in Beteraburg feit 1860.
riechiſche Li euphemiftiiche Bezeichnung
für Paderaſtie (f. b.). ,
Griechifche Litteratur. Wie bie griech. Ge
ſchichte Überhaupt, fo beginnt auch bie griech. Sitte:
taturgefchichte mit einer vorhifter. Beriobe, welde
jo bi8 in bie Mitte de 8. Jahrh. v. Chr. erftredt,
je aber wieder in awei Epochen, bie vorhomerifche
und die homeriſch⸗heſiodiſche, gefonbert werben lann.
Aus der fog. vorhbomeriihen, d.h. aus ber
der Entftehung ber Homeriſchen Gedichte voraus:
Tiegenben Zeit ift uns weder irgend ein litterarifches
Dentmal erhalten, noch ber Name irgendeiner lit:
terariihen Verfönlichleit befannt; denn die Namen
der angeblich älteften Sänger unb Dichter, bes
Griechiſche Litteratur
8, Muſaios, Cumolpos, Thamyris, Dien,
Philammon, Pamphos u. a., find durchaus my
tbiih, und die Gedichte, welche im Altertum unter
ihren Namen eriftierten und bruchitüdweile fich ers
balten haben, find durchaus apofryph und gi n⸗
teils abſichtliche Faͤlſchungen. Doc laͤßt ſich aus
dieſen Namen und andern Spuren der Sage mit
Sicherheit folgern, daß frühzeitig bei mehrern
griech. Stämmen Poeſie im Dienite der Religion
geübt wurde. Hymnen zu Ehren der Götter, aud)
. Bäane genannt (befonders im Kultus des Apollon),
Srautgefänge (Hymenäen), Klagegeſänge, beions
der3 um Berftorbene, bildeten die Hauptiormen
diejer älteiten religiöfen Poefie, neben der frühzeitig
eine vollsmäßige Poeſie der Sage entftand, welche
in kurzen Liedern die Thaten der Heroen befang und
das Andenlen an nationale Helden und Greignifie
bewahrte und damit zualeid dem Volle, fpeziell dem
Stande ber Edeln, Vorbilder jür das eigene Leben
und Handeln aupırelte Diele Lieder wurden ebenfo
wie die religiöjfen zur Begleitung der Zither ges
fungen, aber nicht an ae ſondern an den
Höfen der Fürſten bei fröhlichen Mahlzeiten. Aus
biejen Anfängen entwidelte fih dann nad den
Etürmen der Wanderzeit bei den Griechen in Klein⸗
aſien die große nationale Heldendichtung, deren bes
liebtefter Gegenftand die Sagen von den Kämpfen
vor Trojo und den Fahrten der nach der Zeritörung
Trojas heimtehrenden Helden bildeten. Als den
Repräfentanten der ion. Heldendihtung, die alls
mäblid) die fürzern Lieder, welche nad) der jeßt
überwiegenden Meinung hauptfächlid bei den lo:
liern entitanden waren, zu größern und planmäßiger
angelegten Dichtungen erweiterte, betrachteten die
Alten den Homer { f
als Repräjentant einer an Charalter und Heimat
veridiedenen Dichtgattung Heliod_(f. ) welcher
die bejonders in Böotien gehbte religiös-Dibaftijche
Richtung der Poeſie (Werke und Tage, d. h. Lebens⸗
und Hausregeln für den täglidhen Gebrauch und
beogonie) vertritt. Beim Vortrag dieſer Gedichte
verihwand allmählih bie mufila Ice Begleitung
und an die Stelle des Geſangs trat die recitierende
Tellamation durch die og. Rhapfoden, welche teils
blos die ältern Lieder fortpflanzten, teils Cigened,
namentlich RAS en und vermittelnbe fiber:
83 jum ' des Vortrags hinzudichteten. Der
mus dieſer Dichtungen ift der daktyliſche, der K
Bers der fog. epifche Herameter.
In der zweiten ‘Periode, bie fih von ber
Mitte des 8. Jahrh. v. Chr. bis zum Ende der
ertriege t, wurde zunächſt die epiſche
ıdheung fortgeiegt, aber fie herricht nicht mehr
vor beftimmt nicht mehr den Charalter der
gefazzıten a hen PBroduftion, wie Dies in der
de hen Der 5 Den van bie
e Heldendichtung fchließen ſich die ſog.
Gotisfhen Dichter (f. d.) an, durch deren zum 28
f ichtungen allmählich der weite
eldenfage und ein Zeil der Götter:
Igee ausgeitaltet wurde. Die —
oefte findet ihre Fortſetung in Dichtungen, welche
bie Greignifie der Götter: und Heldenfage an eins
ne hervorragende mythiſche Berjönlichleiten und
ihre Nachlommenſchaft anknüpfen (wie beionders
der gewöhnlid, dem Hefiod felbit beigelegte Katalog,
d. Lein ichnis ſterblicher Frauen, welche mit
Göttern ober Heroen Kinder erzeugt hatten, die ſog.
Eden, eine Art Tyortfekung des Katalogs, weide
Gewserfations- Leriton. 13. Hufl. VIII.
ſ. d.). Diefem fteht gegenüber | V
401
jum Zeil denfelben Stoff, aber In beſchraͤnkterm
mfang und weiter ausgeführter Dar telung bes
bandelten, das fog. Naupaltiſche Gedicht, die Dich
tungen des Eumelos von Korinth, Aſios von Gas
mos u. a.), und in ben myltifch-theol. Gedichten der
fog. Orpbiler, deren Haupt der am Hofe des Peis
ſiſtratos und feiner Söhne in Athen lebende Ono⸗
mafritos war. _ Endlid fing man auch an, die Res
fultate philof. Spekulation in der Form ber —28
Dichtung zu behandeln (Xenophanes von Kolophon).
ber im Zufammenhange mit polit. Umgeftals
tungen, dem Übergang der alten Monarchien is
republifanifche Staaten, womit ein Itärleres Hers
vortreten des Einzelnen mit feinen Anfichten
Empfindungen, eine lebhaftere Teilnahme der Bürs
ger an ben Öffentlichen Angelegenheiten verbunden
war, trat aud) eine neue Gattung ber Poeſie her⸗
vor, die Lyrik im weiteſten Sinne, in welcher bie
Subjeftivität bes Dichter3, der In ber epiichen
Dichtung völlig hinter feinen Stoff zurüdtrat, ſich
nad) den verfchiedenjten Seiten hin geltend madht,
daher auch auf diefem Gebiete, gegenüber der
Gleihmäßigfeit der epifchen Produktion, eine große
Mannigfaltigleit der Gattungen hervortritt. Zuerſt
entwidelt 9 bei den Joniern Kleinaſiens
Ubergang vom Epos zur eigentlichen Lyrik bildenb,
die elegifche Poefte, welche im Diitihon, der
bindung, es Herameterd mit dem Pentameter,
deſſen Erfindung gewöhnlich dem Kallinos von
Epheſos, von andern dem Archilochos von Paros
pugelärieben wird, den Anfang der Strophenbil:
ung aufmweilt. Ihrem Inhalt nach waren Diele
meilt zur Begleitung der Floͤte vorgetragenen Dich
tungen teils politiſch-kriegeriſch, zum Kampfe fürs
aterland anfeuernd (Kallinos, Archilochos,
Spartaner Tyrtaios), teild gaben fie den Empfin⸗
dungen ber Liebe, des heitern Lebensgenuſſes wie
der wehmütigen Trauer über bie Kürze und Ber«
gänglichleit des Menſchenlebens Ausdrud (Mim:
nermos von Kolophon), teils enthielten fie all
meine Lehren (Gnomen, f. d.), ne praftifche Res
pein für die verſchiedenſten Berhältnifie des öffents
ihen und häuslichen Lebens (Colon von Athen,
Sheogniß vonMegara, Phokylides von Milet u.a.).
Auch die fog. fieben Weiten, zu denen Golon ſelbſt
ht HA td, hl Namen aupts
ächlich folden gnomifchen Dichtungen oder n
erniprüchen, Rn denen fich eine gejunde praftiiche
Lebensweisheit ausprägte. Neben der Elegie warb
die hauptſächlich zu Spottverjen gebraudte iam⸗
biſche Poeſie ausgebildet, ebenfalls ein ha
des ion. Bollögeifteg, melde zuerit durch Archilochos
in die Litteratur eingeführt, dann von Simonides
von Amorgos auf allgemeinere Stoffe (3. B. Cha»
rakteriſtik der Frauen) angewandt, von Hipponar
aus Epheſos wieder zu heftigen Schmähungen
gegen einzelne ihm verfeindete Perſonlichteiten
enupt wurbe. In biefen iambiſchen Dichtungen
Inden fih auch (bei Arhilohod und Simonides)
erfuche in ber Zierfabel; der meift ald Erfinder
diefer Gattung bezeichnete Uſopus (f. d.) ift wahr
ſcheinlich eine ſagenhafte Berjönlichleit.
Die Lyrik im engern Sinne, die meliſche Poeſie
der Griechen, deren Ausbildung mit der Entwides
lung der griech. Mufit im engen Zufammenbange
fteht, teilt fich in zwei Hauptaattungen: die des
eigentlichen überwiegend weltlichen Liedes, welde
von den Aoliern, und die horiſche, welche von dem
Doriern hauptfächlidh gepflegt wurde. Die melifche
26
402 Griechiſche
Lyrik iſt Die Poeſie heiterer Geſelligleit und frohen
Lebensgenuſſes, aber auch des tiefſten, feurigſten
Gefuhlslebens. Ihre Erzeugniſſe find faſt durch⸗
aͤngig kleinere Lieder in kurzen, meiſt vierzeiligen
Strophen, größtenteild (mit Ausnahme etwa der
Hymenden und Epithalamien, d. h. der Brauts
und Hochzeitslieder) von einzelnen Perfonen zur
itber vorgetragen. Ye Hauptfig if die intel
Vesbos, wo der leidenſchafilich ungeftüme Altäos
von Mitylene und die Ihmärmeriich begeiiterte
Sappho von Ereſos diefe Dichtgattung zur höchſten
Blüte brachten, nachdem ſchon vorher Terpander
von Antifia, der den Nomos, den von Einzelnen,
aber gleich den orlicen Liedern bei Sötterfeften
vorgetragenen religiöfen Gefang, funftmäßig aus⸗
bildete, die Zithermufil vervolllommnet hatte. Dem
Vorbild jener folgte der Jonier Anakreon von Teos
in feinen leichten, heitern Liedern, in denen der ion.
Dialekt mit wenigen äol. Formen gemifcht erfcheint.
Die Produkte der chorifchen Lyrik wurden von Chö-
ren unter tanzartigen Bewegungen zur Begleitun
von Saiten: und Blasinitrumenten haupiſächli
an Öffentlichen Teften vorgetragen, wodurch fomohl
ihre Kunftreichere Form, als auch ihr erniterer, zum
Teil geradezu religiöfer Charakter bedingt wurde.
In beiden Beziehungen fteht der erfte Vertreter
biejer Didtgattung, Allman in Sparta, noch ber
äol. Melit näher; aber Stefihorod von Himera
auf Sicilien führte Strophen von größerm Um:
ange und mannigfadherm Wechſel der Rhythmen,
omwie die Gliederung der Gedichte in Strophe, | Tal
Antiftrophe und Epodos ein ımd gab dieſen feinen
Chorgefängen durch Verwertung mytbifcher Stoffe
einen den Epos verwandten Inhalt, während
Ibykos von Nhegion die choriſche Form I Aus:
drud der Empfindungen leidenſchaftlicher Liebe ans
wandte. Ihre höchſte Vollendung nad Form und
Inhalt und einen gewiſſe n univerjalen Cha⸗
ratter erreichte dann diefe heriiche Lyrik am Ende
biefer und am Anfang der folgenden Periode durch
Dichter wie Sintonides von Juli auf Keos, defien | f
Neften Balchylides, beſonders aber Durch Pindaros
von Theben, deflen erhaltene Epinikien (Gelänge
zur Verherrlihung der Sieger in den großen Na:
tionalfpielen) für uns die einzigen Muſter dieſer
ganzen Dichtgattung ſind. Eine außerordentlich
—8 Entwickelung hat ein beſonderer Zweig
er choriſchen Lyrik durchgemacht, der Dithyrambos
.d.). Urſprünglich ein volkstümliches Lied zum
teile des Dionyios, wurde er, durch den Lesbier
Arion in Korinth künſtleriſch ausgebildet, zu einer
unter Yylötenbegleitung von cinem fog. cykliſchen
Chor (50 Mann), deiien Mitglieder ala Satyrn
vermummt aufzutreten pflegten, vorgetragenen
Darſtellung der Schidjale und Leiden de3 Gottes.
Durch andere Tichter, wie Laſos von Hermione,
Eimonides und Pindaros, wurde dann die Be:
ihränfung des Inhalts auf den Mythenkreis des
Tionyios aufgehoben, der rhythmiiſchen und mufis
taltihen Form durch größere Freiheit und Mannig⸗
faltigteit der Rhythmen und reichere Inſtrumental⸗
begleitung ein hüberer Glanz und zugleich) dem
iprachliden Ausdrud höherer Schwung gegeben.
Daneben aber fhuf der Attifer Thespis (nnter Bei:
fiitrato3) eine ganz neue Tichtgattung, indem er
dem dithyrambiſchen Chor einen Einzelnen gegen:
überftellte, der Mechfelgsfänge mit dem Chor und
Önsiegeiprähe wit dent Fuhrer desfclben hielt. Da
diefer Ginzeine nicht nur eine, fondern mehrere
Litteratur
Berlönlichletten hintereinander (mit Hilfe verfchtes
bener Masten) repräjentierte, alfo ala Schaufpieler
in verfhiedenen Rollen auftrat, fo wurde dadurch
die mimetiſche —— einer von mehrern Per⸗
ſonen ausgeführten Handlung (Drama) ermöglicht,
die fih von den Gefängen des Chors wie ein biftor.
Gemälde vor feinem Hintergrunde abhob.
Allmaͤhlich erhob fi die aus foldhen Anfängen
fi entwidelnde Tragödie (Tpaywstz, efang
genannt, wohl eben, weil fie aus den Choͤren ber:
vorging, deren Teilnehmer als Satyrı zu erfcei-
nen braten) welche von den Athenern mit Beifall
begrüßt und bald als Schmud ber öffentlichen
Dionyſosfeſte aufgenommen wurbe, zu immer
höherer Würde und tieferm Ernft, nad:
em Bratinas das Satyrbrama als eine befonbere
Gattung, als ein burlesles Nachſpiel von der
ernftern, mythiſche Stoffe aller Art behandelnden
Tragödie fi ieden hatte. Phrynichos wagte fich
bereit3 neben den mythiſchen an die Behandlung
ilet durch Die Berfer und Sieg der
riechen bei Salanıis), und Aſchylos, befien Thaͤtig⸗
keit freilich hauptiächlich der folgenden Periode ans
(er bradte durd die trilogiihe Kompofition
( orifher,, der — dichte angehöriger Stoffe
roberung von
fung dreier Tragödien dur Zuſammen⸗
ang der —8 behandelten Begebenheiten oder we⸗
nigitens rch Semeinjamleit bes poetiſchen Grund»
gedanteng zu einemgrößern Ganzen), durch Kuhnheit
und Grhabenheit des Ausdrucs, Reichtum ber mufi:
altihen Form ‚glänzende Ausftattung der
Bühne (wofür die Errichtung eines ftehenden Thea⸗
ter in Athen um 500 v. Chr. von Wichtigleit war)
und der Schaufpieler (deren gebt er auf zwei vers
mehrte) die Tragödie ſchon ihrer Vollendung nahe.
us dem Kultus des Dionyfo3 entwidelte ſich
aud die andere Hauptgattung des Dramas, die
Komödie. An den ländlichen Teften der Beinleie
und des Keltern3 wurden ſeit alter Zeit Umzüge,
Komoi genannt, von zum Teil vermummten Per:
onen gehalten, bei denen der Bhallos, das Sym⸗
bol der zeugenden Naturkraft, eine Hauptrolle
fpielte, und dabei ausgelafjene Lieder, oft mit per:
jönlidem Spott gegen einzelne onen gewürzt,
efungen. Daraus ging, wie e3 beißt, zunäch!
in dem nahe bei Athen elegenen dor. Megara eine
Art von Poſſen und Schwänten hervor, welche
angeblich durch Sufarion von Tripobiafos nad
Attita herübergebracht wurde. Kunſtleriſch aus⸗
ebildet wurden fie zu einer befondern, Komödie
xwuudta, lat. comoedia) genannten, aber von der
attifchen Romöbie verihiedenen Dichtungsgattung
zuerft in Sicilien am Hofe des Hieron dur Epı-
charmos aus dem ftcil. (hyblaͤiſchen) ara und
nächſt ihm durch Phormis, deren Komödien teils
Traveftien von Bötterfagen, teil Charafterbilder
aus bem Vollsleben enthielten.
Endlich gehören in diele Beriode auch die An⸗
fänge ber proſaiſchen Darftelhrng, welche durch den
immer weiter fich verbreitenden Bebraud der ans
fangs nur zu kurzen offiziellen Aufzei en ver⸗
wendeten Schrift, fowie durch die Eimführung
eines zum Bücherichreiben bequemen Materials,
des ägypt. Papyrus, vorbereitet worden war.
Auch auf diefem Gebiete gingen die Jonier den
übrigen Griehen voran. Linter ihnen lebten dte
jog. Logographen, deren Schriften noch ohne Schei⸗
dung des nıythifchen und hiflor. Elements Famis
lien», Städte: und Stammgeſchichten behundchten
Griechiſche
—X and Sonata ven Ma, Che —
(Ge 108 von Ton von
tampfatos, , benen andere,
mie der Dei, zur Seite
traten). Jonier waren and bie eriten, welche kos⸗
molsgücde und * —— —— über
bie ber Bel auf eten (Pherekydes,
um
= dritte. — der griech. Sitteratun,
vom Ende der Beriertriege bis zum Tode A
ders mon, "le bie atti ge | bie
derſelben in
Sinne;
e a
jene Schri 18
—— pn bern (a, U a dem
Gebiete der a vor allem das Drama,
bas jegt im ben Borbergrund tritt und alle andern
im ben Schatten ftellt.
Der —— une: ben Gnben ber ni
toben Aſchylos, Sopholles xud Euripides
Stufenleiter ihrer Entwidelung von großar: | dar
tıgem Gruft und würbevoller Erhabenheit zu maß⸗
voller, rem Schönheit und endlich zur
Daritellang ber gemaltigiten Leiden⸗
m earth —— heine drud. Neben
—* igeſtirn erſcheinen jahreihe
ze —— eisen Range, wie Achäos ven Ere
beisubers auch in dem von Hidhyiss mit *
—* Gumer behandelten, unter feinen Nadel:
—— Böen), Sa Jon von Chios — on
xud fpater ber mehr thetoriic gefärbte &hehhe =
von Phaſelis und ber für bie Zeltüre als
bie Bahre fi) eiguende Tragödien bichtende C
remen. Die Kunſt der tragiihen Gchaufpieler | {
jeert in ben & und Alerander3 von
mpbe, artet aber
—— —
Chionides u
ildet an die S
Gen nes Soatimos: Gupolie unb Hftuphanee Ihre
bes ee nie er unter der
Demolzatie idelt
ill
entwidelt hatte, an gläns
oft ſchmutzigem 17 und n tühne
aleibenicpaft,
olit. und itterariicen —
Zeugnis des alle
ringenden | |
3
Komsbie, die ſog. neuere
weicher das polit. \Interetie
5* tritt und neben littera⸗
—æeã— aub dem
Hauptinhalt ber aud) äußerlich
urch Berihminden der Chorgefänge) unanjehus
2
8.
*
5
it
li
Litteratur 403
Tier gewordenen Etüde bilden. Man hat dieſe
jüngere Gatwidehung ber attiihen Komödie nad)
einer erit im fpäten, Altertum aufgelommenen
Scheidung in die mittlere unb die nene So:
möbdie geteilt, aber injofern mit Unrecht, als
wejentliche Unterfcjiebe ice wiſchen der frühern und
fpätern Cntidelung dieler —A nicht nad:
weisbar find. hr zahlreichen ältern
Bertretern — bulos,
eagardade und Ks. under ben jüngern find
—— ge biefer und ben erften Zeiten
klin riode angebörenden Dichter Me:
Philemon, — Apollodoros, Phi⸗
ppideß e8 und Bofeibippos hervorzuheben. Siefe
—— un Ze aus ben achbildungen röm. Dichter
(Blautus entius) befannte nenere Komödie
im engern Sinne ftellt- in kunſtvoll vermwidelter
Handlung — 8 —— Figu⸗
ren aus den mi Klaſſen der bur⸗
gerlichen Geſellſchaft (polternde und gutmütige Va⸗
ter, leichtfinnige Söhne, ſchlaue Shnen, Grifetten,
ESchmaroger, mi Itäriidie Brablhän dgl.) in
typiichen Charaktermasten mit feiner Beohachtun ng8:
, nicht ohne eine gewifle moraliiche Kärbung
Bon den Übrigen Di hm &gattungen iſt die
ei * € Lyril jegt faſt ganz auf ben Dithyrambos
r neben dem Drama jid in hohem An:
[den behaup tet. Derfelbe nimmt im Wetteifer mit
T Eragöbee mehr und mehr einen mimetiſchen
Sparatier en, und zugleich erreicht das muſikaliſche
E babei unter ber Nepe andgezei eter
Mufiter, wie Melanippides, oxenos und Timo-
theod, „Sme Söbevirtuofenbafter Yusbilbung weiche
treten läßt.
ie wird eifrig teils ale Nebenſache von den
Tragödiendi Liſchylos, Sophotles, Jon von
ar bem Bolitiler Kritias, ſowie auch von Phi:
loſophen ( Platon und Ariftotele), teil3 al3 Haupt:
zusten (D —— eu
Ouenoß von Paros u. a.) gepflegt
——— teils als fünft che, De a
ame g der alten vollamäßigen Sagen:
e ( anyone oon Halikarnaſſos, Antimad)os
Chsrilos von Samos), teil3 als
Mittel der Darftellung und Berbreitung philof.,
beſonders naturphilo). —* nach dem ufte ter des
—— — (hi of. Lehrgedichte des Parmenides
und Empebolle3), teils endlich ala Parodie des alten
Volta inben bie würdevolle epiihe Form mit
beabfi igtem komiſchen Kontraft für die Behand:
lung miebriger und gemeiner Gegenftände verwendet
wird (9 von Thaſos, Archeftratoß aus Gela
anf Sicilien, Matron aus Vitane i in Myſien).
ben die ® tritt in dieſer Periode eben:
bürtig bie Proſa. Die Großthaten der Befreiungs⸗
—* € gegen die Perſer lieferten der Geſcicht⸗
Q einen heb bebeutenben nationalen Stoff, ben
—
Geſchichte », in Verbin⸗
het Selehihte — Sitten childerung der
ache von andern
⸗ — bedeutenden Völler Aſiens und ber
pter in a nder Daritellung behandelte,
mit a Bellanitod ven Mitylene, Damaſtes von
en u.a. noch auf der von ven ältern Logo:
graphen betretenen Dahn genealog.⸗chronolog.
Stanmgeſchichten fortgingen. Tann gab Thncy⸗
dides in feiner (unvollendeten) « a chichte des Pe⸗
loponnefiſchen Striegs», an welche ſich handen
von Kenophon und von Kratippos anſchloſſen, da?
erſte Muſier einer mit hiſtor. Aritit ausgefuͤhrten
26*
404
polit. Geſchichtſchreibung. Die Geſchichte Perſiens
wurde durch Kteſias von Knidos (der aus mediſchen
und perſiſchen, poetiſchen und offiziellen Quellen
ſchöpfte, aber ohne die nötige Kritil und Wahrheit:
liebe), die Siciliens durch Antiochos, Philiſtos und
Athanas von Syrakus be e dieſer
Periode traten mehrere Hiſtoriker auf, welche, in den
Säulen ber Nhetoren, beſonders de3 Iſokrates ge:
bildet, durch Anwendung ber rhetorifchen Kunft auf
die Geſchichtſchreibung einen neuen hiltor. Stil ſchu⸗
fen; fo Theopompos von Chios, der Berfafier einer
Se des Werks des Thucydides und einer
durch zahlreiche Digreffionen zu beveutenbem Um:
fange erweiterten «Geſchichte Philipps von Mace:
bonten», und Ephoxos von Kyme, deiien 30 Bücher
Hijtorien das erſte Beiſpiel einer allgemeinen Welt:
geidiäte waren. Die Borebfamleit, hervorgerufen
urd) das Bedürfnis überzeugender und gewinnen:
der Nede in den Volksverſammlungen und Ge:
richten, wurde nun zu einer nach feiten Negeln
geübten Kunft auögebildet, deren erfte Lehrer in
then die Syralufaner Korar und Tifias, dann die
fog. Sophiiten (f. d.) waren. Geit dem Belopon-
neſiſchen Kriege bis zum Untergang der Selbitän:
digfeit Athens traten dann eine Reihe hervor:
ragender Männer teils ſelbſt als Redner bei polit.
wie gerichtlichen Derbanblungen, teil3 ala Lehrer
der Redekunſt und Verfaſſer von Anklage: oder
Berteidigunggreden auf, unter denen folgende zehn
als die bedeutendften zu nennen find: ntipbon,
Andokides, Lyfias, Sokrates, Iſäos, Lykurgos,
Hyperides, Demoſthenes, Liſchines, Deinarchos.
Auf, dem Gebiete der Pilofophie endlich wurde
durd) die Schiller des Sofrates die Form des Dia:
logs in die Litteratur eingeführt und durch Platon
zur höchſten Vollendung gebradt, während le
teles, der univerfellite Geiſt des Altertums, der faft
alle Zweige bes menſchlichen Wiſſens benanbelte,
diejelbe nur für feine populären Schriften bei:
behielt, fonft aber Die ftreng wiſſenſchaftliche, ſyſte⸗
matiſche Darſtellungsweiſe, in welcher die Form
gegen den Inhalt zurüdtritt, wählte. Auf dem
mehr praltiihen Gebiete ber wiſſenſchaftlichen
Zhätigfeit find Hippofrates, ber Begründer einer
wiſſenſchaftlichen Arzneitunde, und Archytas von
Zarent, Meton von Athen, Eudoxos von Knidos
als Mathematiker und Ajtronomen hervorzuheben.
Die_ vierte Periode ber griech. Litteratur,
vom Tode Alexanders bis auf Auguſtus, kann
man die alexandriniſche oder helleniſtiſche nennen;
denn Alerandria, die großartige Schöpfung Alexan⸗
ders, iſt jcht, dank dem wiſſenſchaftlichen Eifer der
eriten Fürften aus dem Haufe ber Ptolemäer,
welde in der berühmten Alerandrinifchen Biblio:
thet einen Centralpunkt gelchrter Studien aller
Art ſchufen, der Hauptfig aller ltterarijchen De:
Itrebumgen;; aber der eigentliche national:hellenifche
Charakter der Litteratur gebt verloren, und fie
nimmt jtatt deſſen ben fog. helleniftifchen an, durch
welchen fie freilich zu der Stellung einer Weltlitte:
ratur fi erhoben hat. Wie nämlich in den auf
den Trümmern des Perſerreichs nad Aleranders
Tode begründeten grieh.:orient. Staaten bie griech.
Sprache die offizielle, wurde nun auch bie griech.
Bitteratur ein Eigentum aller Gebildeten überhaupt,
ohne Unterfchied ber Nationalität. Die Schrift:
Keller jchrieben nicht mehr für ihre Stammgenofien,
iondern für den weiten Kreis ber Bebildeten, bie
der Bücher: und Hofipradhe (denn biefe Stellung
Dandelt. Am En
Griechiſche Litteratur
nahm jest bie griech. Sprache außerhalb Griechen:
lands ein) mächtig waren. Died prägte der ganzen
Litteratur von jept an einen gelehrten Charalter
auf, ber aber die Unmittelbarfeit der Brobultion
mejentlich beeinträchtigte. (S. Alexandriniſches
Zeitalter.) Auf dem Gebiete der Poeſie gebt faft
alle Produktion von der gelehrten Beichäftigung
mit den Werfen der ältern Dichter, die jebt mehr
und mehr mit philol. Methode behandelt werden,
aus; fo die epiihen Dichtungen des Rhodiers
Apollonio und bes Kreters Rhianos, die Lehr:
edichte ded Aratos und Nikandros, die Hymnen
es Rallimadyos, die Clegien des Philetad, Her:
melianar, Alerander von Ütolien, Kallimachos,
Eupborion, Parthenio® u. a., unb die Tras
ödien und Satyripiele der gewöhnlich unter Dem
amen des Siebengeſtirns (Pleias) zujanınren:
gefaßten Dichter: Homer von Byzanz, Soſi⸗
phanes, Soſitheos, Philiskos, Alexander von
Atolien, L tophron (von dem noch ein äuberft ge:
lehrte und dunkles Gedicht «Nlerandra», ein
Zwitterding zwiihen Epos und Drama, in 1474
iambifchen Zrimetern erhalten ift) und Diony:
fiades, neben denen als eine feltfame, aber für
biefe Zeit, wo überhaupt die Juden in die gried.
Litteratur eintreten, charakteriſtiſche Erſcheinung
das eigentümliche Werk des Juden Czechiel (f. d.)
mund verdient. In ber Komödie weht no,
menigiten® im Anfange diefer Periode, ein fri:
(genen Geiſt in den Schöpfungen der neuern atti-
ſchen Komödie. Cine Neufhöpfung war bie bu-
koliſche Poeſie des Theofritos und feiner Nach—
ahmer Bion und Moschos, welde in Heinen epi⸗
fen Bildern (Idyllia) das Leben ber ficil. Hir⸗
ten mit friiher Naturwahrheit jchildert, baneben
auch Scenen aus dem Volksleben ber Städte
zeichnet, deren dramatiſche Lebendigkeit trog der
epiihen Form an bie Dlimen des Sophron er:
innert. Das Entitehen einer ſolchen Dichtungsgat⸗
tung erllärt fich leicht in einer Zeit wie die aleran:
drinifche, die von en und Natürlichkeit fo
weit entfernt war und daher auf Fünftlihem Wege
[9 in eine recht naturwüdhlige Umgebung zu ver:
egen liebte. Hieraus erllärt ſich auch das Wohl:
gefallen biejer Zeit an parodifierenden Dichtungen
aller Art (die Sillen des TZimon von Philus, die
Kinäden des Sotades und bed Alerander von
Ütolien, die Satiren in Profa mit eingeftreuten
Berjen des Menippos von Gabara), fowie an dem
[ein audgearbeiteten Epigramm, das von jeßt an
te beliebtejte und am eifrigften gepflegte Bid:
tungsgattung wird. Melenger von Gadara fam:
melte zuerſt eine qröbere Anzahl folder Blüten zu
einem «Kranz». (©. Anthologie.)
Die profatige itteratur dieſes Seitalters trägt,
mwenigftens foweit fie von Alexandria und feinen
elebrten Anftalten ausgeht, den Charalter ber
ol 7 — einer die ve dhiebenften weige bed
menſchlichen Wiſſens in ſyſtematiſche
t Gliederung
umfaſſenden Gelehrſamkeit. Der beſte Vertreter
dieſer Richtung tft Eratoſthenes, der ſich ſelbſt ben
Namen eines aPhilologos⸗, aber nit im beutigen,
fondern in umfaflenderm, encyllopädifchem Sinne,
beilegte, ber Begründer der wiſſenſchaftlichen Geo:
gap ie, zugleich aber auch bervorragend ale
tabs un tertumsforſcher. Beſonders bie
Philologie oder wie dieſe damals hieß, die Gram⸗
matit, und bie Mathematik machten in Alerandria
bie gewaltigften Yortichritte, jene wurde gerabegas
Griechiſche
erſt als eine Disciplin, welche in der Weiſe der
heutigen Haffifchen Philologie mit Kritit und Cr:
ärung der Werle der ältern Dichter, vor allen
bes Homer, Sprad): und Altertumdforihung ders
einigte, Männer wie Zenodotos, Ariftos
Phanes von Byzanz, Ariſtarchos und beiien Gegner
Krate in Pergamos geihaflen und fodann von
ihren Nachfolgern mit dem größten Eifer weiter
betrieben, bid Didymos am Schluß diefer und dem
Beginn der folgenden Beriode e3 unternahm, ba3
ungebeuer angelgmollene Material in einer großen
Anzahl von Werten zufammenzufafien. (S. Gram⸗
matiter.) Die Mathematik aber, die bisher meilt
nur als ein Zweig ber Philofophie betrieben worden
war, wurde burd) eine ganze Anzahl von Geiſtern
erſten Rangs (Cullives, Archimedes, Ktefibios,
Heron, die Altronomen Ariſtarchos von Samos
und Hipparchos von Nicäa, den Harmoniler Aris
ſtoxenos) raſch aus den Glementen zu bedeutender
wiiienihaftli 2b erhoben und durch die An:
wendung auf Mechanik, Aitronomie, Optik, Mufit
par größten prattiſchen Bedeutung gebradt. In
rgeihicdhte wurde durch Theophraſt, der
ſich eng an die Arbeiten feines Meiſters Ariitoteles
anichloß, in der Mebicin durch Herophilos von
und Grafijtratos von ber Inſel Keos,
die poei erften großen Anatomen bes Altertum,
beide Begründer eigener medic. Schulen, Bedeu:
tendes geleiltet. Die P itofopbie fand in den ges
ſchloſſenen Säulen der Alabemiler und Peripates
tifer, ber Stoiler, Spilureer und Steptiler eifrige
und alljeitige Bilege: Athen blieb aud in dieſer
age in ber folgenden Periode ihr Hauptfib; ebenjo
r die Rhetoril, d. h. die Theorie ber in ihrer prak⸗
tiihen Bedeutung mit dem Untergang ber griech.
ibeit ganz in ben Hintergrund tretenben Bered⸗
amıleit (ausgangs der vorigen und um ben Bes
ginn der alerandriniihen Beriode Anarimenes
von Lampſfalos, fodann Demetrios von Phaleron,
08, Hermagorad aus Temnos). Der
Geſchichtjchreibung lieferten zunächſt die Feldzuge
der von zahlreichen wiſſenſchaftlich ges
bildeten Mannern begleitet wurde, einen zeichen
und vielfad) ausgebeuteten Stoff, und aud) in der
it wurde beſonders die zeitgenöffiiche Ge:
eifrig behandelt. Es ift nur Gin Dentmal
Geſchichtſchreibung biefer Periode erhalten in
, bei weitem nicht vollftändig auf uns
n Geſchichtswerle des Polybios von
epolis, welches den völligen Untergang der
it, Freiheit Griechenlands und den mächtigen
ng Roms in der Zeit von Anfang bes
iten Puniſchen Kriegs bis zum Sturz des maces
—* Konigtums mit ſtaatamanniſ Geiſte ſchil⸗
dert. Auber ihm verdienen namentlich Hieronymos
son Kardia, is von Samos und Timäos von
Tauromenion, der Verfaſſer einer (verlorenen) Ge⸗
ſchichte Siciliens, Erwähnung, ber die Rechnung
nacy Digmpiaben in bie Sei ichtſchreibung einge:
art fowie der gelehrte erfafler einer chronik⸗
artigen ichte Athens, Philochoros, und der
Litterarbiftoriler Hermippos nebit dem ausgangs
iode fchreibenden Demetriod von Magnelia.
der Berio
die Chronologie ift die auf einem Steine er;
f — — ao ante von Wichtig:
i Eli aud) der Beriegeten zu ges
deuten, d. b. der Berfafler von Reifebeichreibungen
min beionderer Rüdjicht die wichtigen Denk⸗
unser der verjchiedenen Landſchaften Griechenlands
Litteratur 405
(Diodor von Athen, Polemon, Heliodoros und aus
ber legten Zeit ber Periode Aleranber Polyhiſtor
und Paſiteles.
n der fünften Periode, von Auguſtus bis
Juſtinian, tritt die griech. Litteratur ganz in ben
Dienft des röm. Weltreichs. Rom wird der Mittels’
puntt der Wiflenfchaft wie ber Kunft, daher auch
der Sammelplap der griech. Schriftiteller, die fich
mehr und mehr dem Gefhmad ihrer Herren, ins:
befondere des den Ton angebenden kaiſerl. Hofs,
fügen müflen; daneben Bleibt noch Athen eine Art
hobe Schule für Philoſophie und Rhetorik, bis
durch die Schließung_feiner Schulen dur Auftis
nian auch ber lehte Schimmer des alten Glanzes
der heidn.⸗griech. Bildung erlifcht. Die Poeſie war,
abgefehen von dem leichten Spiel der Epigramme,
in den beiden erften Sahrhunderten unjerer Beit:
rechnung faft ganz verſchwunden; in ber Profa
aber trat, ähnlich wie in der bildenden Kunſt diefer
eit, burd engen Anſchluß an die Haffiihen Mu:
ter eine Art Reftauration ein, durch weldye die
Form der Daritellung Korrektheit und eine aller:
dings etwas künftliche Cleganz erhielt. Den Vor:
rang behaupten zunädjft die Geſchichtſchreibung
und die Rhetorik. Auf jenem Felde gend Männer
thätig wie Dioboros von Sicilien, Nikolaos von
Damazcus, Strabon (belannter als Berfafier eines
großen, noch erhaltenen geogr. Werts), Tionylios
von Halikarnaſſos, Flavius Joſephus, Plutarch,
Flavius Arrianus, Appianus, Cart ius Dio, Heros
dian, Zoſimos. Die Theorie der Beredfamteit
und de3 rhetoriſchen Stils behandeln der ſchon er:
mwähnte ‚Dionylios von Halikarnaſſos, Caͤcilius von
Kale Alte in Sicilien, Apollodoros von Pergamon,
Theodoros von Gadara (beide Grunder beſonderer
hast Schulen, die ſich nad ihren Meijtern
ollodboreer und Theodoreer nannten), Hermoge:
ned von Tarſos, Apfines, Aphthonios u. a. Aus der
hoben Bedeutung, welche der rhetoriſchen Bildung
in diefer Zeit allgemein beigelegt wurde, entwidelte
fi feit dem 2. warb. n. Chr. die Schule der fog.
(neuern) Sophilten, geiltreiher Männer, weiche
namentlid) auch als eine Art Jmprovifatoren in
roſa Vorträge bielten über bie verfchiedeniten
egenftände ala Mufter des guten Geſchmacks
und glänzender geiftreiher Darftellung. So had)
aber auch in gewifier Beziehung Männer wie Ülius
Ariftibes, Dion Chryioftomos, Marimus von Ty:
rus u.a. zu fhägen find, fo bedingte doch die ganze
Richtung ein völliges Überwiegen der Horm über
den Stoff, das mehr und mehr zu bloßen geilt-
reihen Spielereien führte. Der hervorragendite
Geiſt in diefem ganzen Kreife it ohne Zweifel
Zucianus, ber die von dem fippigen Unkraut der
Aberglaubens überwucderte Religion feiner Zeit,
fowie die vielfady in hohle hr enmacjerei aus:
eartete, an die Höfe und an die Tafeln der Reicher
—* drängende Philoſophie, bie hauracho durd.
die Schulen ber Cyniker, Stoiler und Cpikureer
vertreten wurde, mit beißendem Spott verfolgte.
An die Sophiitit jchlofien ſich die Romanſchrift⸗
fteller an, die als eine Art Erfab für das ver:
klungene Cpos ihren Lefern zum Zeil wunderbare
und abenteuerliche, zum Zeil togllifch -zärtlihe Se
dichten darboten (Antonius Diogenes, Jambli:
chos, Kenophon von Epheſos, Heliodoros, Longos,
Achilles Tatius, Chariton u. a., J. Erotiter).
Auch die Sammler von Anekdoten (Claudius Ulia⸗
nu3) und von gelehrten Notizen aller Art (Athenäos,
406
oh. Stobäos) und
u Verfaſſer einer Rei —5 — 38
chenland, mögen bier Haß ſinden Ernſtere S
dien findet man auch jebt noch — in
Alexandria, auf dem Felde der Kritik und Eregeſe
ber älteren Schriftſteller, beijonders der Dihter und
namentlich der Sranınatil im engern
ber Lexikographie (aufer Doynos, de ber
vorige Beriobe bj! ie von, Dio⸗
genianos, Rif ten —322 — Here:
dianos u. &.), der er Retrit (Helioborns unb vephã⸗
tion), dann in der Nathematik und Aftronomie,
te ebenfall3 v weile in Aieranbein gepflegt
wurben (Iheon, Claudius Btolemäus, Rilomaches
von Gerafa, Rieomebes, Diophantes, Bappoa 2.0.),
endlich auf dem bem Gebiete ber rzmeilunde (Diostos
rides, Rufus von Cphefus, Soranos, Aretäod, Gas
Ienos „ Dribakos, Letiod). Seit den em Ende bes 9.
gleich die
3
mit üppiger — ie, her
ee Sn =
Sandaleute Teypbiodoros und Kolut nA 08 ſowie
weh! etwas äftere —A von Smyrna.
ie ſechſte und legte Periode ber griech.
Litteratur, von Ye bis 3 zum ‚Untergange bes
vantmiſchen eichs, iſt zwar die aber
weitaus die unerfreulichſte und durrſte. Nicht nur
die Probultivität des Schaffens iſt veriegt, fon-
dern auch bie Kunſt ber Darftellung
verigwunden; cin neuer unflaffifer Geiſt dringt
in die Kormen ber it ein. Die Litteratur
ift jebt weientli iſtlich, das Stubium der Bibel
wirtt auf alle Zweige em, bie det! Studien
werden faſt ausſchließlich von Gei und faſt
nur zu propäbenti den — t. 3
ift bie itteratur ran metrif
Form (von — Di hung i n t I Rebe mehr)
dient faft —**— den; au
bie Gef eich tichreibung "und hie Fi sche N
torit wir a oelentlic ch vom Kaiſerhofe and Iommon,
it noch das
* on me bereinbredhe nden V erfall m mög
wenn auch Freilich möglidft be üi
— lten Gele Brief eit zu 1 selten, das ſich
che | dem Symbol oder
|? en | Stehen oriech Suter Der —
in ber | Sche
Griehiihe Malerei — Griechiſche Münzen
Bol. Schök, —— ber griech. Lineratur
on 6 inder, 3 Bbe., Bert.
1028 SO): Bernhar 6 griech. Pils
teratur» (BD. 1,4. Bearbeitung, Halle 1876: Bd.
2, 2.1u2, 3. Bearbeitung, 186776); Ber; st
in der «Encyllopädie»r von Grid und Gruber
inne und | (Selt. 1, —8 81, Lpz. 1863); D. Müller, Ge⸗
ſchichte der griech. Sitterahur bis auf das Zeitalter
Alerander3 d. Sr.» (beran:g. von G. aller,
2 Bde., 3. Ausg. mit Anmerkungen und
bearbeitet von . Heiß, Stuttg. 1875-76; Null.
1883), Mure, «A eritieal history of t the language
and literature of ancient Greece» G Bde., Lond.
185057); Burnouf, «Histoire de la littörasure
que» (2 Bde. Bar. 1869); Er Bergt, «Briehh.
—— chechte. Bd. ae Berl 1872; BD. 2,
rausg. —* 1883); N. Nicolai, «Grieh.
iiteratırt —* in neuer * (2. Huf.
. tteratur bis ar
.1 m * * —
U) Malerei, }. unter Griechiſche
Marine, t. unterÖriedien and,
©. 355, Kriegämarine, 5. 358.
fi
r Jnfel Aging ſtatt, und
zen von laͤnglicher oder lu 2855
nur auf einer Seite eine iche
rend ſich auf der andern Echte eine
Vertiefung, das ſog. quadratum incusum, *
weiches fpäter d
waren diefe älteten Münzen auffchrift3los unb nur
vereinzelt konnnt ber Anfangsbu des Stadt:
Stil if | namens vor. Ihre Minen, De © it vor —
die Typen charatterifiert,
wurden bie Aufichriiten vollitändiger unb neben
des Landes ober bei
Prägeorteß, „ melcheR mneikiend auf ber Rüdjeite, al'o
das verti tat aufgenommten
Eden n far Berbejett and den De Ehe
Stäbte dargeflelit. Fein
ngen finb in Silber geprägt, 0 goi⸗
in ——
ten
bene em. Sinn wurden
in Lydien, ferner in
idemängzen ergen erſt gegen 400
d ü C Außerbem gibt ed
en As i 08 somit von ben gı griech. Betr im —
—
pin (Suibas — ler) und Tommentaten Wenn aud) die Typen der älteften griech. Man⸗
onbers 2 ben Haffıiden Dichtern, bei Denen fi Ten n icjon bier und * von auftleriſcher Schönbet
lich bie 1 ortfülle meift in ſtarkem i o erreichte bie ‚ängkunß bad) er ihre
der Dürftigfeit ded Juhakts flieht (Guftathios, | ® —— in de; etwa wer Perifieh biö
), zeigt. Fe he re . Beiſpiele ber Biate ber
er
— —— faı lann. (S. Byzantiner.) | P , Stymphalus, ia Meinaſien bie son
Griechiſche Muſik
Aagneſa und Modus —— — Zu
I ferner ka Bing don * ne den Zube | m
* —— wie ——
h Pag —ãA und von Phili inpi
— d. Gr. wurden zuerſt bie
— durch das Bildnis des ae an von ber
verbrängt, und Münzen
—— — e ſeiner 63 Nachfolger,
der diaboqen noch —* genannt zu werben vers
been, fo fo la ſich dagegen unter den Seleuciden
Fe ne
a en teilweiſe
hoͤhern — als in dem Mutterlande
* die griech. P is den griech. Kolonien,
iR Unteritalien ae scilien. Es wurden viele und
grobe Münzen geprägt, te un ſich — — — ihrer
8 en,
MRetapeat,, Thurii, Ga , Rhegium 25 Die
unter den erfen töm. Raijerni in Griechenland
befoubers in Kleinafien geprägten Münzen nd von von
und hauptſaͤchlich einen
* — Beben er era jedoch, was Auf
unter ben griech. Städte: oder
Autsapmmänzyen
der und Salle
Friedlaͤn «Das!
— (2. Aufl. .1877 1m); Bere, ,
Hanbdbuch der Numismatit mit
RNadſicht auf a Citteratur (Hannov. a
G@rtetytiche Mufil. Die erhaltenen Schriften
Sirikerenu?, Biolemäus, Arijtided Quintilia⸗
nes, — Voeihius und anderer mufitaliicher
Iheoretifer berichten ausführlich über bie
der Mufil bei 8 alten Griechen, bagegen i von
der en re Ausübun ung rer Mufif nur burd
weniae Fragmente von dien, weldye zu Oden
uns Gymnen bes Binder, Dionyfus und Mefo:
medes gehören, eine hoͤchſt unvollitändige Kunde
en
13
erhalten. Diele wenigen nte weldye
mit dem Gharalter —— F n Birden.
einige Bermandtf , wahr⸗
(ae als 18 ct. — ſehen. EL ai ei m 1 Relen:
aber
—— als eine ſolche in den
= z Iheoretifer vorlonımt, weshalb es,
Der son neuern Sheititellern ı mit Berimmt:
Behauptung des Gegenteil,
Sarmonit im
——
a Harmonif nb be bem Den Brilängen
Du
— | pen, f—1; 5) Spp —333 . 8—
doriih, a—
betiten * a * Ki
; Lyra nur vier Saiten bejaf.
407
einfacher Intervalle, wie der Duinte oder Duarte,
wohl unterfcheiden. "Sarmoniide Zweiklaͤnge (sym-
phona genanut) waren ben Alten belannt; Doch
wird ihr zweiftimmiger Tonſaß mehr techniſch als
ei, und daher eine Handwerkslenntnis ber
—5 — nden Smftrumentaliiten geweſen fein, w
ſonſt m eoretiter barüber König ein any
liches Stillſchweigen beobachtet . ö
reichhaltiger ausgebildet war bei ihnen en bie Theorie
der melodiſchen Ditanengänge (harmoniai ges
nennt), deren fie fieben unterichieden. Denn uns
jet er Durtonleiter, welche ihnen unter dem Namen
r —28— Ditave, und unſerer Molltonleiter,
e ihnen unter dem Namen ber Hy oboriichen
Ole elannt war, heilten fie nod) in andere
ur Seite. Dieſe ben Dftaven bildeten das alte
I eptachord oder veränberlide Syſtem, ent:
predhend den Untertaften unferer bentigen flavias
turen in folgender Weile: 2 a9bi , c—c (unjer
oe; Fe Hy⸗
8;6
nic nr
Tonſyſtems,
v;,2)
e
elches biz 650 d
EHE 700 v. € (m 202,0) mb *
war N reich und manni HR ala in fi Kar
* ——A— a) genünte aber aber & —8* Der mel Tor Greis
a pe die De J oh nicht sr wie,
ondern nur nominell dad Beſtimm
ichleit galt in ber ganzen alten Muſil wur ie Bi
tonreihe (da3 Tetrachord), wie denn aud bie alte
Als aber Pythagoras
um 5400. Chr.) durch jeine Erfindung 8* mathem.
jung die Ditave als ſolche zum erſten mal
in "Der tufiltbeorie zur Geltung brachte, konnte er
bad alte Syitem damit nicht {ofort verbrängen,
ſondern mit ber Zeit fand eine Ausgleichung ftatt,
wodurch gewifle, dem ſtren engen © en Sonate wiberftre:
bende Inkorrel ttfeiten bes n Syſtems verbeflert
wurden. Im Grunde blieb zwiihen dem alten
Tetrachordſyſtem und der Rytbagoräifchen Zonleiter
ein eg Widerfpruch beitehen, der für Die ges
jamte gri Muſik charakteriſtiſch it und die alten
muhfali iden Scriftiteller in zwei Gruppen ober
Parteien ſcheidet, von denen die eine mehr nad) den
Eindrüden ber altgewohnten praftiihen Muſik, bie
andere bagegen nad) den theoretifchen Grgebniiien
ber neuern Tonmeſſung fid) richtete. Die erftere
Gruppe ift als die eigentlich griechiſche anfuehen,
und die andere jüngere als diejenige,
erften bleibenden Grund legte für Die ganze Fa
Entwidelung der Tonfunft.
den Längenmaßen einer tönenben Saite
beitimmte nämlid) Pythagoras ben Ton und feine
Oltave als das Verhä * von 1:2, wodurch die
Dftave fofort al3 das Grunbverhälnis der ganzen
Muſilk feftftand und nicht mehr, wie in ber fruhern
Theorie, eliebig in zwei Tetrachorbe (. B. in e dᷣ
efwbgahc: oderinahc undefga) zer⸗
pet Das nächiwichtige Verhältnis war ihm das
Quinte, welche fich verhält wie 2:8, dann da?
der Duarte von 3: 4; ber Hauptton wurbe al als 8:9
beftimmt. Dies ergab nun eine einzige normale
Grundtonleiter, das fog. unveränderliche Syſtem
‚ametabo lon), „auf melden fi) von di *
eit an eine neue Theorie E gründete,
aud das Syſtem der Kanoniler (vom Vothagorä i
ſchen Kanon oder Monochorb) genannt wurde und
durch ihre feitere wiſſenſchaftliche Grundlage das
ältere aus praktifcher Routine entiprungene Sy;
welches das heptachordiſche oder das Syſtem
Sarmonifer (von harmonia = Tonleiter) hieß,
zwar allmählih etwa® aus dem Wege drängte,
aber zugleich auch von ber Tetradjorblehre desſelben
pri aufnahm, daß badurd die neue Theorie bes
tend verbunfelt wurde. Die in ihr enthaltene
Rormaltonleiter apie oltachordiſche) wurde nämlid
in Tetrachorde (Reihen von vier Tönen) eingeteilt
und würde in jeßziger Darſtellungsweiſe einer
Tonreihe von folgender Geſtalt ähnlich ſehen: A,
Hede,efga,abcd,hcde,efga. für
das vornehmite Tetrachord galt hierbei das ber
[pe, Mitte — (efga), an welde fich die Zu:
menbängenden (a b c.d) und die Losgetrennten
(hcde) auch oberwärts anſchloſſen. Zu ihnen
lamen einerjeit3 bie Obertöne (e fg a), anderers
jeit? die Untertöne (Hcde), und zum Schluß
tieffte (A) als der binzugenommene Ton
(Proslambanomenos), welcher zu Platos Zeit (um
400 v. Chr.) noch nicht in das Syitem aufgenoms
men gewelen fein fol. Auch bieje Wertlegung auf
bie Zöne des mittlern Tetrachords (e fg a der ein:
geftrichenen Dftave) ift als ein Reft der Lehre der
altgriech. Praktiker anzufehen, da die Theorie des
Pythagoras in ihrer Konſequenz vielmehr dahin
bren He den Haupts oder Grundton in der
iefe zu ſuchen.
ill man ſich von der praktiſchen Muſik der
Griechen eine annähernd richtige Vorſtellun
machen, fo ift beſonders im Auge zu behalten, da
biefelbe durchgehends bei feierlichen Gelegenheiten
in Zempeln und in großen offenen Theatern ftatt:
— daß daher eine außerordentliche Tonkraft er⸗
orderlich war, um vernehmlich zu werden. Hier⸗
nach mußte Ni ul bei dem bamaligen Mangel
einer dunſtvoll me rftimmigen Mufit, die Inſtru⸗
mentalbegleitung geitalten, die in Öffentlichen Auf:
Mbrungen zum Solo: und Chorgefange hinzutrat.
cjelbe begleitete, d. b. verftärfte den Geſang ent:
weder im Cintlange oder in ber obern Dftave, und
es liegt in der Natur der Sache, daß fie beim Solo:
geiange oder bei der gefangartigen Recitation eines
einzelnen ebenſo häufig nur die Haupttöne der Die:
lodie marlierte, wie he beim Chorgefange die ges
tragenen Töne der Sängerſchar rhythmiſch zu Des
leben hatte. Für die durchgehende Enthaltjamleit
bei der Begleitung des Sängers, folange berfelbe
in lebhafter geianglicher Rede begriffen war, wurde
der Inftrumentaltünftler aber dadurch entſchädigt,
daß er die bunteiten Auszierungen anbringen
tonnte, fobald die Stimme des Sängers bei Ca⸗
denzen, Einfchnitten oder Abjägen in lang ausge;
baltenen Zönen zur Rube kam. In all dieſem war
bie altgriech. Weife nicht abweichend von dem, was
jebt im Morgenlande bemerft werben kann,
mug verebelt, und mit ber ganzen, wunderbar voll:
endeten Kunft dieſes Bolts in die volllommenfte
Harmonie gebracht,
Mehr, als von der Mufil felbit, ift ung von den
muſikaliſchen Inſtrumenten der Griechen erhalten.
Gie gebrauchten teila Leiern oder Zithern, worun⸗
ter überhaupt alle Arten von Saiteninftrumenten
serftanden wurden, aud die Harfen; teils Flöten,
womit gewöhnlich Blattflöten ober Klarinetten ge:
meint ind, obmol auch unfere Querflöte (unter
dem Namen ber Libyfchen) belannt, aber nicht ge:
Griechiſche Mythologie
häpt war; enblich verfchiebene Arten von Blech
trumenten, wie Trompeten und Hörner. Die
Birtuofität auf den Saiteninftrumenten ſowohl als
den Klarinetten ftieg fchon früh zu großer Höhe,
Schon zu den Zeiten des Pythagoras wurden mit
dem bloßen Spiele diefer Inſtrumente ohne Ges
jangbegleitung bei ben Pythiſchen Spielen Preiſe
ewonnen. Alle Saiteninftrumente waren mit
Yarmfaiten befpannt; auch kannte man bie Ges
binde an, ben Iangbalfigen Saiteninftrumenten,
ähnlich wie bei unfern Guitarren; die Rlarinetten
waren mit Löchern und Klappen wohl verfehen.
Metallfaiten fommen im ganzen Altertum ebenfo
wenig vor ald irgend eine Art von Streidys ober
Bogeninftrumenten. Orgelartige Inftrumente mit
Klaviaturen ſcheint es unter dem unbeftinmten
und vielbeutigen Namen der Magadis ſchon früh
gegeben zu haben; doch findet ſich ihre deutliche
pur zuerft in der von Archimedes (um 250 v.Chr.)
fonftruierten und mit einer Klaviatur verfehenen
Waſſerorgel, weldje, von Ktefibiug (um 140 v. Chr.)
vervolllommnet, fpäter zum Sieblingsinftrument
der röm. Kaifer wurbe (Nero felbft war Erfinder
in orgelartigen Anftrumenten), biß fie vom 4.
abrh. n.Chr. an durch die unterdeſſen zu größerer
olllommenbheit gebrachte Windorgel, die Orgel
des chriftl. Gottesdienſtes und unjerer Konzert
räume, verdrängt wurde.
Die Litteratur über die griech. Mufik ift fehr
umfangreidh. Die ältern Schriften von Ariftorenus
(griech ch und deutfch von Marquard, Berl. 1868),
uintiltian, Boethius u. a. behandeln faft aus»
chließlich die Theorie. Der einzige we fteller
es Altertums, welcher lediglich die Geſchichte und
Prarid der griech. Muſil befchreibt, iſt Plutarch
(«Über die Mufito, griechiſch und deutſch von Weit:
phal, Lpz. 1866), Bon Neuern vgl. Drieberg,
«Mörterbuh der grieh. Muſik⸗ (Berl. 1835);
Bellermann, «Die Zonleitern und Muſiknoten der
Griechen» (Berl. 1847); Fortlage, «Tas mufitas
lifche Syſtem der Griechen in feiner Urgenalt
Epz. 1847); Weſtphal, «Harmonit und Dielopöie
der Griechen (Em 1863); den Artilel «Griech.
Mufit» in Erf und Grubers «Encyllopädie» (Sekt.
1, Bd. 83, %p3. 1868); ae,
alten und mittelalterlichen 'Diufit» Lpz. 1864). Die
ausführliche ältere Gefchichte der Muſik von Mar:
tini, Hawkins, Burney, Forkel und Die neuere von
Bf Gevaert, Chappell enthalten ebenfalls ſelb⸗
tändige Forihungen und ausführliche Darftelluns
gen ber griech. Muſik.
Außer der eigentlichen Zontunft im engern
Ginne rechneten die Griechen zur Muſik aber aud
immer ausdrüdlicdh die Ahythmit der Dihtlunft in
ihren mannigfaltigen Versmaßen, deren Theorie
bei den Alten eine jehr außgebilbete war.
Rhythmus.)
«Geſchichte der
©.
Auch wurde dabei noch —
wie 3. B. bei Plato in der «NRepublil», unter dem
Namen der Mufit im figürlichen Sinne eine bar:
monifche Beiftesbildung in jeder, beſonders in pbilof.
Art veritanden, im Gegenjak zur Gymnaſtik als der
Ausbildung in lörperliher Gewandtheit.
Griedhi ge Mythologie nennt man die Ges
famtbeit der Sagen oder Geſchichten, welche Die als
ten Griechen von Göttern und Heroen, göttlichen
und balbgöttlihen Wefen, erzählten, fowie die Wiſ⸗
fenfhaft Davon, und infofern das, was bie Grie⸗
en von ihren Göttern glaubten, im wejentlichen
en in den Muthen enthalten ift, begreift man
Griechiſche
darunter wohl auch die Wiſſenſchaft von der Res
ligion der Griechen. Zwar dedt fich beides nicht
. Denn bie Religion äußert ſich ebenfo
fehe in dem Kultus, der den Göttern dargebracht
wird, als in den Mythen, welche von ihnen geglaubt
und erzählt werden, und wenn die Mythologie in
ber älteften Seit fo jeniih mit dem religiöfen
Blauben zufanmenfällt, fo tritt auch hierin hernach
eine weſentliche Underung ein.
Immer kann man fi bis auf einen gewiflen
rad au3 der Mythologie ber Griechen den Glau⸗
ben derfelben in der Frübeften Reriode ihren Vollks⸗
lebens retonſtruieren, wo der Vollsgeiſt, zum be⸗
grifflichen Denlen noch nicht erſtarkt, die Dinge und
Kräfte, von welchen bie Menfchen in jedem Augen;
Kid ſich beeinflußt fühlen, ftatt als. foldhe als bes
te mäcdhtigere Weſen dachte, bie nicht nach bes
egen, fonbern wie Menfchen nad den
Gingebungen ihres Charalter3, ihrer Aifelte, Lei:
denfhaften, Entfchlüffe handeln. Vor allem fand
der Menſch abhängig, gefördert oder geſchaͤdigt
Erſcheinungen und Sträfte der Natur, dur
das Licht der Sonne (Apollon) und des Mondes (Ars
temis), durch den vom Himmel (Zeu8) Era in
pren üblihern Ländern oft jo heiß erfehnten Regen,
bald in den Regenwollen vom Winde (Hermes
Verbeigeführt bald unter Blig und Donner im wil⸗
majettätiiden Aufruhr der Elemente vom Him⸗
mei ‚die Erde (Demeter) neu be tet.
Unb wie von Himmel unb Erde, deren fchredliche
Tiefe im Hades perfonifiziert wurde, fo fühlte man
abhängig von dem naflen Element, das in le:
Quellen bervoriprudelt, oder in
ee macjenben Strömen und Fiafſen die Ge⸗
bewaͤfſert, ober endlich in erhabener, bald mil:
der, bald furchtbarer Majeftät die Kuſten und In⸗
fein ummauscht (Bofeidon). Dann wieder war es
ie gebeimnisuolle Macht des glänzenden Feuers,
das im Blige vom Himmel ferabfährt (Prome⸗
thens) ober in feuerſpeienden Bergen in unbänbi:
Macht aus Erde bervorauillt, dann aber
den Men} auf die vielfältigfte Weile ſich
ukplicdh erweilt (Hepbäftos), während ebendasſelbe,
von den Altären der Götter oder von ben Feuer:
berben inmitten der Wohnftätten, wo es zugleich
* Bereitung der Speiſen diente, aufflammend
ie Gaben ber Ba ju den Göttern binaufs
z3*
ſchien (Heſtia).
da man nun in all dem nicht notwendige,
nach betimmten Geſehen vor ſich gehende Wirkun⸗
erlannte , fondern e8 mit mächtigen lebendigen
önlichleiten zu thun zu haben glaubte, fo wur:
ben ae Wirkungen ald Handlungen von Wefen
oefabt, die ebenſo jehr Segen fpenden und ent;
" als Berberben fhiden oder abwehren zu kön:
wen fchienen. Der Beichreibung ber Ericheinungen
der Natur und der Ergründung ihrer Geſetze geht
i andesmäßigen Darlegung
geht der Mythos voraus. Da wurbe
Himmelsgott Zeus unter Donner
mit der Erbgöttin vermäblte, bie ihm
bimmlifchen und irdifchen Naſſes und
es bebingten ——A der Vege⸗
tom, ſpeziell des Weins und Weinſtods (Diony⸗
r. Wenm die Erdgöttin Semele, die in
Sage mit Zeus verbunden ift, fpäter zur He:
berabjant, jo ift Die Mutter Berjephones, bie
i ondere oniftlation der Saatfrucht iſt
Demeter, ſtets große Goͤttin geblieben, obgleich au
r
x
441
E
1
H
Mythologie 409
Nie wie andere Geftaltungen ber Erdgöttin vor
Hera, al& der einzig rechtmäßigen Gemahlin von
jeus, hat weichen müflen. Die Erſcheinung näm⸗
ich, daB Zeus fo viele Geliebte hat, erlärt ſich aus
zwei Urſachen. Cinmal derman der Himmelägott
vermöge jeiner umfaflenden Natur verſchieden⸗
artige Berbindungen einzugehen, mit Erbgöttinnen
wie mit Simmelsgöttinnen (Dione) oder Mondgöt-
tinnen (mie Jo und Europa); fürs jmeite aber ijt
nicht zu überſehen, baß bie griech. D gtolo ie aus
Sagen veridhiedener Stämme und Völkerſchaften
zuſammengewachſen ift. Wenn in Theben Zeus’
Gemahlin, die Mutter bes Dionyf 08, Seele gu
jo bieß in Argos des Perfeus Mutter von Zeus
Danad, und wieder war in Dodona mit ihm Dione
verbunden, während in Sparta Leba die Dioskuren
und Helena von ihm empfängt und nod) in einer
andern Sage auf Delos Leto ihm Apollon und Ars
temis gebiert.
‚ Aber mit der fertichreitenden Herausbildung
einer gemeinfamen hellen. Mythologie galt es nicht
bloß, die Maſſe der verichiedenartigen Mythen zu
einem Denen zu verjchmelzen; gleichzeitig fand
eine Umbildung ftatt, melde mit Notwendipfeit
aus der zaoppelnahur diefer Bötter fi) ergab. Denn
wenn diefelben gleich ihrem Subitrat nad) Natur:
ewalten und Naturerſcheinungen vorftellen, fo find
Fe nicht&deftoweniger menſchenaͤhnliche Perſoͤnlich⸗
keiten, alſo teiihaftig an menſchlichem Seelen: und
Geiſtesleben. Bon vornherein enthalten fie alio
ein ſeeliſches, ideales Prinzip, find in ihnen aud)
die ethiſchen, geiftigen Mächte, die dad Menſchen⸗
leben beberrichen,, verlörpert, und dieſe find eg,
welche, je konkreter, individueller die göttlichen Per:
en werben, immer mehr die Natur der:
elben erfüllen, ihr wahres Weſen ausmachen. Nun
warb vor allem aus dem Gott des allumfpannen:
ben, bald in milder Stlarheit leuchtenden, bald in
hrotbare: Majeſtät unter Donner und Blig er:
cheinenden Himmel3 ber ebenfo milde als erha:
bene hödhfte König und Bater der Götter und ber
Menichen, ber als folder dad Recht beſchutzt, das
Unrecht ftraft, dem eine rechtmäßige Gemahlin in
Hera zur Seite fteht, der Beichüperin der rechtmäßi:
en Eben und Ehefrauen, und aus Athena, die im
Gewirterfturm aus feinem aupfe entiprungen iſt,
eine Tochter, welche alles Lichte, Hare Denken, Wol:
len und Schaffen freudig fördert; da ward aus dem
alles erleuchtenden Gotte des Lichts Apollon ein
alles ſehender Beichüger und Verleiher der Reinheit
der Seele wie des Leibes, und heller Ha Cinücht
und Weisheit, und Damit auch der Kunft des Did):
ters und Sehers wie be3 Arztes, ward aus Dio—
nyſos, dem Gott bes üppigen Wachstums, der De:
getation und vor allem des Weins, ein Gott, der
ebenfalls feine Verehrer mit Begeiiterung erfüllt,
nur eben nicht mit der Haren, bewußten, lichten,
ollinifhen, fondern mit einem mehr leiden;
(chaftlich erregten Enthufiasmus, ward aus ber
Erdgöttin Demeter eine Lehrerin und Beichüperin
bes Aderbaues und der an den Aderbau gefnüpften
Kultur und fetten Drbnungen bes fozialen und bir:
erlichen Lebens, ward aus dem fruchtbaren Regen
[penbenben Windgott Sermes der windfchnelle Bote
r Götter und ein PVeichüger und Förderer jed⸗
weben menſchlichen Verkehrs und Handels und ges
wandter, gewinnender Rebe, warb Hephältos ber
Beſchutzer der mit dem Feuer arbeitenden Gewerbe
und Künfte, wurbe Heitia die Göttin, welche den
410 Griechiſche
Verband der um das heilige Herdfeuer wohnenden
Familien und der gleich den einzelnen Häuſern ein
emeinſames heiliges Herb: und Opferfeuer unter:
ltenden te und Staaten heiligte und feſtigte,
warb Poſeidon ein Beſchüßer der Schiffahrt. Da
wurden aus Nymphen der raufchenden Duellen in
ben Mufen die ſangfrohen Lehrerinnen aller Künſte,
wurden die Chariten, die Göttinnen der in wunder:
barem Reize blühenden Natur, die Spenderinnen
holder Anmut u. |. w. Und während fo die alten
Naturgötter mehr und mehr Bertreter ethiſch⸗reli⸗
gidjer Ideen wurden, traten an ihre Seite auch
Kr die von Haus aus Perlonififationen
ethiſcher Ideen find, wie Themis, Dile, Nile, Ei-
rene, und blafjer und abſtrakter Aidos Scham,
Eleos das Erbarmen u. dg
Bei all dieſen Gottheiten macht fi nun aber
ganz befonders das einzige poetiſche und künftle-
tie Genie der Griehen geltend. Während bei
andern Böhlern die Gejtalten der Götter wie dic
Sagen von ihnen mehr ober weniger blaſſe Schat:
tenbilder bleiben, gelangen fie bei ben Griechen,
zuerſt durch die Dichter, zur vollendeten, ebenſo in;
dividuellen als idenlihönen Geftaltung. In bie
fem Sinne ift es wahr, daß Homer und Heftod den
i ihre RGonerſage gedichtet haͤtten. Und
nachdem die Dichter vorauönegen en waren, ftellte
nad) bie bildende Kunſt Diele eig
tatuen au? Marmor, Erz, Elfenbein und Gold,
wie in Gemälden und andern Kunftwerlen leibhaf:
tig dar. Diele Ihöpferifche Geftaltungsfraft der
Griechen erwies ſich dann endlih auch beſonders
mächtig gegenüber noch andern Bliedern ihrer Göt-
terwelt; wenn nämlich die Griechen einige Grund:
anjhauungen und Elemente von Göttern und Sa:
gen aus der gemeinfamen Urbeimat des indoger:
man. Böllerftanınd mitbradhten, vor allem
Jimmeldgott Zeus, und Sagen von ben Kämpfen
liter Götter mit böfen Dämonen ber Finiternis
im Gemwitterfturm, vom Raub und der Wieberbe:
freiung der ala Hinderherden angefchauten Son:
nenftrablen ober lichten Wollen ; wenn fie andere
mit den nädjitverwandten Böltern gemen hatten,
Ipeziell ben Italilern, wie namentlidy Hejtia-Zefta ;
wenn fie dann aber vor
ren, eine unendliche Fülle von göttlichen und halb:
göttlichen Weſen und Sagen von biejen hervorges
racht und in immer neuen Wendungen fort: und
umgebilbet hatten, fo hatten fie fi) damit doch noch
frembländifchen
en und Kulten
Aufnahme in ihren Olymp gewährt, aber eben auch
dieſe dann fi volllonmen angeeignet und ihnen
heflenifche Iepöne plaftiihe Form und Geftaltung
verliehen. Vor allem pi t dies von der Göttin ber
Schönheit und Liebe felbft, von Aphrodite, die aus
der orient. großen Naturgöttin, der Berfonifilation
der Fruchtbarkeit ber Ratur, in die fchönfte Göttin
des —2 umgebildet worden iſt, waͤhrend der
wilde Fere Ares, der ihr bald als Buhle,
bald als Gemahl gefellt wird, von den Thrakern
entlehnt wurde
eilich war aud) diefe poetifche unb Fünftleri
Qefaltung ber Motbologee nicht bloß —5 —
Indem bie Götter und ihre en itand
ber Doeti chen np tünleri con gantafie Wurden,
e Gefahr ein, mit ber Zeit religiö
Charakter der Mythologie vom ältbetifchen igee
nicht begnügt, ſondern aud n
Göttern, Mythen und religiöfen
ten ın
allem ſelbſt in zabllofe
Stänme und Völlerſchaften gegliedert, wie fie wa⸗
Mythologie
muchert und erdrudt werde. Und dies fr benn auch
geliehen. Wenn ber älteite Nythus einfach von ber
efruchtung der Erdgöttin ele durch den Him⸗
melsgott im Gemitteriturm erzählt hatte, fo ward
Ipäter, nachdem Sera als die einig rechtmãßige Ge⸗
mahlin des Zeus anerkannt, Semele aber zur He⸗
roine, zur menſchlichen Königstodhter, zur fterblichen
Beliebten bes Gottes herabgeſunken war, gefabelt,
die menſchliche Jungfrau habe die Umarmung des
Gottes in feiner göttlichen Geftalt nicht ertragen,
ja es ward hinzugedichtet, Hera habe aus Eiferfucht
fie veranloßt, von Zeus fih die Crfüllung einer
Bitte zuihmwören zu laflen, und dann die fie not:
wendig verberbende Bitte an ihn gu richten, er möge
ihr in feiner göttlichen Herrlichkeit nahen. Man
ſieht, wie aug eich der Geift einer moraliſch ſinlen⸗
ben Beit in die Mythen eingedrungen ift, man hebt
aber aud) endlich, wie mit den religiöfen Mythen
hiftor. Sagen ſich verflodhten haben: Semele hich
die Tochter des mos, der aus Phönizien mad
Iheben eingewandert fein follte. Denn d
iſtor. Erinnerungen ber Böller finden in ben
ften Zeiten einen fagenhaiten Ausbrud und
verwadjien fo mit den religiöien Mythen, in deren
Umbildungen fi zum Zeil felbit auch die Geſchichte
der Stämme refleltiert, infofern Sagen von Strei⸗
tigkeiten und Kämpfen oder aud) von Wanbernn:
en von Göttern oftmals nur die Reflere der Ge-
—* te ber, fe verehrenden Stämme und Böller:
en fin
Über die Aufnahme ber griech. Götter bei den Ro⸗
mern unter dem eigenen, mebr oder weniger latimi-
fierten Ramen oder unter bem einheimiſcher Götter
teils in den offiziellen Kultus, teils in die Zitteratur
und das Bewußtſein immer weiterer Kreiſe |. Rö:
miſche Religion. Die wictigiten folder Ramen
ber fog. griechijch⸗ romiſchen Mythologie, in welcher
vielen die röm. Namen immer noch geläufner find
als die griedhiichen , find folgende: Zeus (Jupiter),
Hera (uno), Athene (Minerva), Demeter (Geres:,
Leto (Latona), Apollon (Apollo), Artemis (Dianad,
Hephältos (Bulcanus), Pofeidon (Neptumue), Ha:
des oder Pluton — Hermes (Mercurins),
Dionyſos oder Balchos (Bacchus), Ares (Mars),
Aphrodite (Venus), Eros (Amor), Chariten (Gra⸗
ien), Perjephone (Broferpina), Heitia (Beta ),
ötiepios (cistulapius), Herakles (Heranles).
Die Quellen der griech. Mythologie find bie
ei und Kunſtwerke der Alten in dem Umfang,
daß faum ein Schriftfteller und nur eine Heine Win:
derzahl von Stun en davon auszunehmen find.
Bon den litterariihen Duellen find am widhtigften
die Dichter, voran Homer und Hefiod, dann di:
Zogographen, ferner die Myth n,
ſchon im Altertum Mythenſammlungen verfaßten,
von denen freilich neben Reſten aus den äͤltern na:
mentlich nur zwei fpätere: Apollodor in gried- und
Hygin in lat. Sprade, uns vollländiger erhalten
find, endlich Geographen und Beriegeten. Bon den
Kunftwerten find für die Mythologie neben ben er
haltenen Statuen und Nelief3 (vgl. bie Tafeln:
ildnerei U, IH, IVin 3b. IIL, S.49) nament⸗
lich die Bafenhifber eine reich fießende Duelle. Der
Mifienfchaft der Mythologie it nad) ber gewöhn⸗
lihen Auffaſſung eine Doppelte Aufgabe geitellt : Die
Sammlung und bie Deutung ber en. Daber
pibt ed aus Werte, melde eh mehr die eine oder
ie andere Aufgabe fteilen, während bie meiften
beides gleichzeitig unternehmen,
Griechiſche Philoſophie
a im Altertum und ebenſo feit dem Wieber⸗
ber Bi haben bie Rätfel der
der zu Deus
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fiabet ſich in Jacobis ⸗Mytholog. —* 53*
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€ von Tl
3. Aull., Berl. 1848 unentbebefich, ba Die lien
mäler Kult
te» (mit Bd. 2 u. 3, und Hılas, %0.
ak 1011 — 78) exit benonnen it. Außer:
Sosı L2obed, « Aglaophamus» (2 vᷣde, Konigsb.
den { ren 1835) einer willen
>» . f
. ? 8 — Berl. 1828 fg.); vᷣreiier,
— ——
von , —7); ‚«Griedh. Ds
je» (8 Boe., Berl. 1851-55): Welder
logie» 7 F ‚ «Bried).
WW e (3 Bde., Bött. 1857-62); Beterfen
in der päbie» von Erich und Gruber (Selt.
1, 38.82, £p3. 1864). Bal. Wer teuner, «Heftins
Veite, ein Guflus tticher Forichuns
. Kunfts —25 — oniſche De Zutge
Gebiete | Luft, Den’ bebentenhfen Sn suchten nebeligen wiſche
been nariman
836—43); | Stellung des Chaos zu dem Begriffe
824 | und Bar Tan — unbeftimmten
411
iſt es nicht zu — we die griech. Philoſophie
—* betraͤchtlichen e nuntnisſtoffs und
auch ihrer — — aus den Anſchau⸗
ungen der eigenen nr und der orient. Voͤlker
übernommen bat, aber trogbem befteht ihre volle
Urjpeünglichteit und —ã— erade darin,
— dieſes Material zum erften mal in rein wif:
ftlicher Weife verarbeitet, „ 1) von bem bem Fat
1 einer prinzipiellen Auffa fung
ichen haft aus erhoben Äh au
Wiſſenſchaft aus ben übrigen Beiltesthäti Hgkeiten zu
einem ki genen Drgan der menichlichen Bernunft
age bildet bat. Die ——* er are, Philo⸗
op | agen in ber Beripherie des wien. 8 tur:
de, mo in ei: F en igentäm-
lichleiten des Kid ch in Iebhafterer Be: Bes
thätigung en altet: baten. u Im frieblichen
feindlichen Kontalt mit andern Völlern zu ei ener
—A erſtarlt waren. Hier traten nach der
logie | Periode der moraliſierenden Reflexion, welche als
Be; Beitalter der Sieben Weilen ar befannt if,
na
ophen a aus ber a 8
— che, daß alle Dinge in ber Natur verän
derlich fu yund ineinander übergehen können, bie
— nach dem einen —* welcher
gen zu u Grunde liege, aufwarfen. Sie beantwortes
iefelbe — unter Anſchluß an
ungen dahin, d
einen der bei annten für den —ã 7
erllaͤrten, wie Thales das Waſſer ——— *
rtſchritt aber machte unter
—— er die mythiſche Bor:
e der unendlichen
aterie verflärte.
auf Der Pier Seite in den Stäb:
In Gro goras einen weitern
Anſtoß zu wiflenfdaftlichr Arbeit; er el 48
:religiöfen
diefe —78* ie
allen
nur im Zuſammenhang mit ber ſittii
—— — welche er anſtrebte, den rund
für eine wiſſ feninfliche, e Behandlung es mono:
theiftifhen Gottesbe fondern beförberte au
in der von ihm geftirteten Schule Hauptfächlich bie
mathem. Studien, welde fpäter einen fo außer:
ordentlich fruchtbaren Einfluß auf die —* hi⸗
loſophie und alle weitere Wiſſenſchaft ausüben
n
zen» 1864); or äre üge aud | follten. Rad) ihm trat auf demſelben Boden Zeno:
dem » (2. , 1978); Roſcher, plane mit der Verfündigung einer reinen Gottes⸗
< Stubiew zur verglei logie der Grie: | lehre im ausg — rochenen Gegenſatze gegen die po⸗
chen unb » (Bd. 1u.2, ʒ. 1873, 1875); —2* Vollsreligion hervor.
Yurkam, den religiöfen Gharalter des Bar fo allmählidy das Problem erwachſen, wie
Rutbes> 1875). Die Schriften über eins | der Zuſammenhang zwiichen der unveränder ichen
‚eine t AN in den einzelnen Artileln. Im oelteinbeit und der veränderlichen Vielheit
Ind befenblid, ift ein «Hanbleriton der . und eldinge zu benten fei, fo ftanden nun bei dem
rom. Mythologie, das von Roſcher in bindung | ® De ‚ basielbe zu Iöfen, in Herallit und in der
mit ae anbern Gelehrten efteilt wird. eleatiihen Schule die beiden Oegenfäpe des meta:
sfephie (Hellenifche Phis | phufiihen Standpunftes auf, welche von da an für
lofeybie). Tephunı, ab babe Antere e, wei bie Ent: ae Zeiten typiſch geblieben find. Der eine, He
—“ philoſ. —— der Grie vo ti, und bab bas endete Welinde,
a nicht wur , 8 er bu Feuer repräfentie e
ın berfefben ber Wufang ber menichlidhen Wi einer ewigen und satlofen Bewegung beftebe, PR
'haft ala eimer gefonberten Kul tigfeit übers | fih nach innerm © und unveränderlidher
Laupt zu Ichen it, fonbern haupti mut ts | wenbigfeit ſtets ne enfäßen ale
zi, baB bie grich. —— — auf den | gegenüber that Parmeni Gründer der **
im ſich 3 erwachtend, tlcen dor ie, dar, —8 das Seiende ſeinem
— Br —**
—5 e nach nur als ein itlich, einzi einig, unverän:
derlich, ungeworden und unvergänglich gedacht
werden könne und baß deshalb alle Vie & und
42 Griechiſche
eru
Beränderung als trügerifher Schein angeſehen
werben müjle; den leptern Zeil dieſer Lehre ſuchte
o dur Aufzeigung der in der gewöhnlichen
ktauffaffung enthaltenen Widerjprühe zu er:
bärten, —3 Meliſſus den Eleatismus an die
materialiftiihen Theorien der Jonier annäherte.
Die Aufgabe der folgenden Denter beitand darin,
bie beraflitifche und die eleatifche Lehre in der Weiſe
zu verföhnen, daß man unter Annahme von meb-
rern Seienden, von denen jebeö dent parmenidei⸗
hen Begriffe der Einheit und Unveränderlicfeit
entſprechen follte, die Bielheit der Dinge aus der
wechſelnden Bereinigung und Trennung diejer Eles
mente begreifen wollte. ‚Indem man aber dann
nad) dem Grunde diefer Bewegung bes Seienden
forjchte,_ bildete fi der, Gegenjaß eines bewegten
und an fi unveränberlichen Stoff und einer den:
felben bewegenden Kraft aus, welchen die gried.
Philoſophie nicht zu überwinden vermodt hat. So
ſtellte zuerjt Empedokles feine Lehre von den vier
Elementen: Feuer, Luft, Wafler und Erde, auf,
beren abwechſelnde Mi hung und Entmifhung er
in mythiiher Weife auf die Grundkräfte der Liebe
und des dalles zurüdführte; jo nahm Anaragoras
eine unenblihe Menge qualitativ verjdiedener
Grunbftoffe an, deren zwedmäßige Verbindungen
ihm nur Pa ertlärbar erjchienen, daß man den
eriten Anfang ihrer Bewegung aus einem feiniten
und beweglichſten, dabei aber intelligenten Stoffe,
ber Vernunft, berleitete; fo lehrten die Atomiſtiker
Leukippos und Demokritos eine unendliche Menge
von Atomen, welche, qualitativ gleih, fih nur
durch Größe, Geſtalt und Lage unterſcheiden follten
und bei denen die Verjchiedenartigleit der Bewe⸗
gung aus ihrer verſchiedenen Schwere, welde als
eine Funktion der Größe aufzufailenjei, hervorgehen
follte. In anderer Richtung verjuchten die Pytha⸗
goräer die bewegliche Vielheit ber Dinge aus der
Einheit des Urweſens nach dem Schema abzuleiten,
welches fie in der Zahlenlehre durch die Verwand⸗
lung der Eins in dad Zahlenſyſiem zu beſitzen
laubten, und fymbolifierten danady die Grund;
formen des Naturgeſchehens wie des geiltigen Le:
n3 durch die verſchiedenen Zahlenverhältnifie.
Endlich machten ſich, als die Energie dieſer kosmo⸗
logiſchen Spekulation erloſch, zahlreiche Vermittes
lungsverſuche zwiſchen dieſen verſchiedenen Lehren
eltend, von denen derjenige des Diogenes von
—53*8 der bedeutendſte war.
der zweiten Hälfte des 6. Jahrh. v. Chr. je⸗
doch nahm im Zuſammenhange mit andern Erſchei⸗
nungen ber griech. Volksentwickelung auch dag
wiſſenſchaftliche Denken der Griechen mehr und
mehr den Charakter der Selbitbefinnung auf das
Weſen und die Aufgaben des Menjchen an, und
diefe zweite Periode der griech. Philoſophie, dies
Icnige der anthropol. Richtung, fand zunächſt ihre
ertreter in ben Sophiften. Das in dem rafchen
Aufihmwunge des griech), Leben? nad den Perſer⸗
triegen Steigende Bedurfnis nad willenfchaftlicher
Bildung ließ an die Stelle einfamer Denter öffent:
liche Lehrer der Willenfchaft treten, und dag Ges
wicht, welches bei den ftaatlichen Verhältnifien der
Griechen auf die freie Rede fiel, brachte es mit fich,
daß diefe Lehrer ibre Thätigkeit hauptſächlich auf
Unterricht in der Bereblamteit richteten. Das
durch aber wurden die Unterfuchungen dieſer Män:
ner weientlih auf die fubjeltiven Verhältniſſe der
menſchlichen liberzeugungen bingeführt, und je mehr
Philoſophie
fie der Begrundung der verſchiedenartigſten An:
fihten nachgehen mußten, um fo begreiflicher iſt es,
daß fie fchließlich zu der Lehre kamen, es wohne
allen menſchlichen Gedanken nur relative Wahrbeit
inne, und ab die Aufllärung, welche fie dem Volle
brachten, zugleich eine Zerießung aller theoretischen
wie aller ſittlichen Übergenglungen wurde. Es bing
mit den allgemeinen Berhältnifien Griechenlands
ufammen, daß um die gleihe Zeit auch die Philo⸗
Io aus den Kolonien in das Gentrum des griech.
ebens, nad) Athen, wanderte, und bier trat denn
auch den Sophiften ber fiegreichite Gegner in Sos
krates entgegen. Diefer beichräntte ſich zwar auch
auf die Unterfuhung der menichlihen Bernunft
thätigleit, allein indem er das Allgemeingültige
auffuchte, ftellte er einerjeits eine methodiſche Bes
arbeitung der Begriffe ala die weſentliche Aufgabe
der Wiſſenſchaft auf, und indem er andererſeits
dieſe Methode in feinen Geſprächen auf die fitt:
lihen Fragen anwenbete, wurde er der Schöpfer
einer Weltauffaflung, welche in den fittlichen Ideal
ben Mittelpuntt aller Erkenntnis fuchte. Die von
ihm ausgeftreuten Keime entwidelten fi in der
groben Anzahl feiner Schüler auf die mannigfachite
eife, zunädjit fo, daß die in dem Grundgedanten
bes Sokrates vereinigten Begriffe von Tugend und
Glüdfeligleit von den beiden Schulen der Cyniker
und der Cyrenaiker (f. d.rin entgegengeiebte Be:
jiehungen gebracht wurden.
uf Grundlage der Sofratifhen Begriffsmethode
aber erhob fich die griech. Philofophie unter glüd:
licher Verknüpfung der Geſichtspunkte der beiden
vorhergehenden Perioden zu ihrer höchſten Bollen;
dung dadurd, daß fie durch die Erfenntnis des vers
nünftigen Weſens des Menſchen —* ur Er⸗
kenntnis der Welt zurückzukehren ſuchte. Rach den
vorbereitenden Unterſuchungen der megariſchen
Schule, welche zuerſt auf die Verwandtſchaft der
unveränderlihen Allgemeinbegriffe des Sokrates
mit der Seinslehre der Eleaten aufmerkſam ge⸗
worden zu ſein ſcheint, eroberte Plato (ſ. d.) dieſe
göehjte Bohtion des rich. Denkens mit einem
Klage, indem er für die beiden verfchiebenen Er:
fenntnisweifen: die wechlelnde Meinung, auf welche
bie Sophiften das menfchlihe Willen hatten bes
fhränten wollen, und bie allgemeinen Begriffe,
welche Sokrates geſucht hatte, zwei verſchiedene
Welten ftatuierte, welche ſich in ähnlicher Meile
zueinander verhalten follten, wie jene beiden Dent:
arten:, die Welt der Sinne, der Gegenitand ber Er:
[ehrung, ebenio wechſelnd, ebenſo wandelbar, wie
iefe, jollte gänzlich dem herallitifchen Brinzip des
ewigen Werden unterworfen fein; auf der andern
Seite die Welt der Ideen, der Gegenſtand ber ſich
auf fich felbit befinnenden Vernunft, ſollte wandel⸗
[08 und unvergänglich beitehen als ein Reich ewis
ger Schönheit, Wahrheit und Güte, eine inhalte-
volle Vertiefung und Ausfüllung des leeren Sein?:
begrifiß der Gleaten, und von dieſer höhern Welt
ollten die Erjcheinungen nur einen ſchwachen Teil
aben oder eine unvolllommene Nachahmung fein.
aren I in dem platonijchen Syitem alle Fäden
des ern Denkens zuſammengelaufen, ſo war
der Dualismus, welcher das ſchließliche Reſultat
desſelben bildete, und bie ſchroffe Entgegenfeßung
ber geiltigen und ber materiellen Welt ein dem
Griechentum fo innerlidhjft fremder Gedanke, daß
der große Schüler Platos, Arijtoteles, denſelben im
prinzipieller und umfaflender Weife zu überwinden
Griechiſche Plaſtik — Griechiſche Schrift
beſtrebt war. Allein obwohl Iriſteee (. d.) durch
ſeine Sehre vom Verhältnis des Allgemeinen zum
Beiondern die Ideenwelt als das innerfte Weſen
ber Erſcheinungen darzuthun juchte, deren bewe⸗
genbe Kraft fie ebenfo bildete wie ihren legten rich:
med, und obwohl er bie Starrheit ber plas
tomifchen Begriffe dur ihre ſchmiegſame un
gung in die Durcharbeitung ber gelamten Grfa Ann
der natürlichen ebenjo wie der fittlichen Welt flüffig
machte, fo blieb doch nicht nur in feiner Theologie,
welche die Gottheit als das reine Denten darſtellte,
jondern auch in feiner Ethil, in der die blo
trachtung und das wiſſenchaftiiche Leben als das
höchite Ziel des Menſchen erigien, Fi Reit vohreiner
Geiſtigkeit übrig, welcher die e urieh. bilojophie in
dieſem ihrem abichließenden Saftem als ein Fezut
charatteriſierte, das, auf Dem Boden der griech.
tur erwacjlen, diefelbe von innen heraus * te.
Nach dem Tode des Ariſteteles ek Ah nicht
nur die äußere Stellung d er pried Philoſophie,
indem dieſelbe von num an ſchulmaͤßig fortgepflanzt
und bebandelt wurde, fondern ib fr ihr innerer
Charalter, weiter infolge e ber — der ſpe⸗
tulativen Energie und der Verſelbſtaͤndigung der
Grtabrungswilienichaften F und mehr in den⸗
—* einer Aufſuchung des ſittlichen Lebensideals
. 60 behandelten die Stoiker und die pie
jenfualijtiiche Fortführung der logiiche
terfuchungen ſowie ihre euerung teila
—* chen teils der —— Naturauffaf-
jung weientlid nur ald Vorbereitung für ihre ethi⸗
ungen; in dieſen verebelten die Stoi⸗
fer ben Raturaliamus der cyniſchen Ethil zu dem
Ideal erniter Oharatterbilbung, während der un:
mittelbare Leben Sgenuß der cyrenaifhen Schule
von den Epilureern iu einer woblübertegten Lebens⸗
hınit des —— goismus ausgebildet wurde;
beide Ri en aber entfrenideten ihre An änger
dem nationalen Staat3leben, die eine durch Auf:
ftelung eines tosmopolitiihen Gefelljhaftsibeals,
beiten äußere Form im rön. Weltreihe realifiert
wer und beilen tiefiter Gehalt im Chrijtentum feine
Bollendung fand; die andere durch den völligen
Raczug aus dem öffentlichen Leben, in deſſen alls
gemeinem Niedergang der Einzelne nur noch fo viel
als möglid) von perſoͤnlichem Dehagen retten zu
tonnen ſchien. Neben diefen beiden Schulen wirk—⸗
ten die von Plato und Ariftoteles eeltfteken fort;
die legtere, Die Beripatetilche, bildete in ihrem Schul
Straton die naturaliftifchen und pantbhei:
Elemente ber Lehre des Ariftoteled ener:
pier aut, auß, Sebrte —F mit —
Se i ei
hr
u dem urſp
Rlatonifche ne: ſich
haſen der Entwidelung durch,
von ** die u ia te die durch Arkeſilaos und
Karn
—— — —X iode war. S
frah n&mli bonmatuichen y
en ber weifel an eher Möglichkeit abfejlie:
der Erlenntnis Me durch Pyrrho und
ten worde Pen jeßt erweiterte
die — Be, —R Betra tungen und
tsmäßig große Verbreitung.
—— in Eneſidemos
— n Lehren beB Borrhn
doch, zumal feit der Berbrei:
es ar mie tung un | 1
yn ng um
jedoch nicht auf bie — —
at f
IE
Be: tümlicher
Kub | teilmeife auch
413
pi ng pbilof. Lehren beichräntte, Tondern auch mit
en religiöfen Vorftellungen in "ähnlicher Weiſe
verfahren begann. In dieſer Beziehung nahm der
Rlatonismus in wachſender pedehnung veligiöfe
Bedeutung an und verband ſich in befonders wid
tiger Weile durch Philo mit judiſchen und fpäter
mit andern religiöfen Theorien.
Als dann überhaupt das religiöfe Bebfirfnis in
ben Vordergrund des Intereſſes trat, erhob ſich die
griech. Philofophie noch einmal weentlid) i in Real;
tionen gegen das fiegreihe Chriftentum zu eigen
eu eltoltung. Der Neupytbagorismus
mar in phantaftiichen Kwärmern, wie Apollonius
von Tyana, vorangegangen; bie neuplatonif
Schule juchte durch eine mehr oder minder voll:
ftändige Vereinigung platonifcher und ariftotelifcher,
toiſcher Lehren eine elitatifche Es
kenntnis der Gottheit zu gewinnen und die gefamte
geiltige und materielle Welt als sin Stulenreic
von Ausftrahlungen (Emanationen) aus dem Ur:
quell zu benreilen | in welchen fie zu aurüdtehren mülle,
um ihre Erlöjfung zu finden. Auf Grund dieſer
Lehre madite Sambliähne einen myſtiſch ſymboli⸗
lierenben erfuh zur Wieberberftellung bes poly:
theiitiihen Vollsglaubens, und entwarf enblid
roflog ein ſcholaſtiſches Suftem aller auf dieſe
eife verfchmolzenen Lehren. Doc verfümmerte
biefe ganze Gedanfenwelt gegenüber ber Teen
Entwide ung des Chriſtentums ſchon in fidh felbft
fo Ic daß es faum noch des Schlufles I atbe:
nienſi Ihen Sale (529 n. a) be bedurfte, um das
Lebensend riech. Philoſophie zu tonftatieren.
Bol. Brandis, 3 Sanbbug der Öeiötähte be er ph
Fön. Bilofophien 8 Tle., Berl. 1 0);
elbe, «Geſchichte der —E
7* (2 Tle., Berl. 1862 u. 1e6A); ir
«Die PBhilofophie der Oi en» (8 Tle., 8. reip.
Aufl., Lpz. 1852—77 )i chwegler, —5*—
der griech. bilofopbier (EB. 1859;
forgt von Köftlin, 1883), Strüm * «Die Ge:
1hichte Ken en Ahitotophie» (2 Tie., Lpz. 1854
ofopbie.
„Grieäiige ii, ſeg In gilbnerel,
Bd. III Yen un © sich iſch
©rie ie ad) der 8 f Fol Kad⸗
mos der Phoͤnizier ba Buch enſchrift nah Grie:
6: enland gebracht haben, wahrfcheinlich lernten bie
riehen von den —*— ern Zeichen zur Darſtel⸗
lung der Sprache und zu Anferiften u verwenden,
aber bie ae der grieh. Schrift End nit eins
ach von ben Phöniziern entlehnt, es find den nordi⸗
hen Runen ähnlihe Zeichen, wel e, wie dieſe,
früher als Bauberzeichen dienten. So erklärt es
daß einzelne Zeichen in Derfhiebenen Städten
verſchiedene! nun ee L, oder RR bald i,
bald s, M bald m, bald
B bald b, bald e, A bald g, De er {.w. er
die Beiden felbft variieren bedeutend. Allmaͤh⸗
lich gelangte die ion. Schrift, wahrſcheinlich mit
den Domerifchen Gefängen, zur leinbereihaft
und wurde zu Athen im zweiten Sabre ber 94
Olympiade angenommen. Mon den Phöniziern
bürfte aud) bie Verwendung ber Heihen als bi:
jihen bert berühren, denn bie Griechen befaßen, wie
, früßer eigene Sabljeiihen , nämlich
1,12, 18 N 4 N} @ente) 5, welde Ziffer mi
u Dur i —J n 6—9 diente, n (deka;
n)
100, chil 1000
M —13 —78 Das Pi Kinkabıt jr (nad
414
den eriten beiben Namen Alpha Beta genannt) be:
ſtand aus 27 Beichen:
Ho | K A
h ı
837457 Are:
128485 8 9 1020
P2 T
r 8: %&
00 200 300
1
Sr
200 -
4
84⸗ 84
1
Bao un
N
n
60
X
439:377-
e)
Y
kh ps 00 sch
600 700 800 900, worauf 1000 wieder
mit A begann.
Die Buchſtaben diefer Schrift haben ſich mit we⸗
nig Abänderungen ald Kapitallettern bis jegt er:
pn ten, nur die Sautzeichen 1, v, q und sch entfielen,
lieben aber ala Zahlzeihen im Gebraud. Bis zu
Anfang unferer Zeitrechnung wurden augjchließlich | „
die Kapitallettern gebraucht, auch fpäter, ala ſchon
anbere Iehreibnhigere Formen eufgelommen wa:
, wurden fie noch verwendet, wie bie 1494 zu
—* gebrudhe Anthologie bewveift, deren Schritt,
—X mit Kapitallettern, die Rahbildung einer
hrift war. Mit dem 3. Jahrh. entwidelte
ji a at hrift, als deren Tebendige3 Zeugnis
ſich bie koptiſche Schrift der hriſtlichen Agypter er⸗
halten bat; ihre Zeichen find:
.ßtasaczmeskAmuı
ones to
zonp pc Tr
xoprat yp xYo
Bei diefer Schrift begannen die einzelnen Bei’
hen die Sleihmäßigleit der Linie zu überjchreis
ten, fie wurden entweder nad) oben oder nad | n
unten verlängert. Neben ber ncial entwidelte
ja eine Kurfio, welde ſchon in ägypt. ‚Bany yrus⸗
urkunden vortommt, und aus bien die Minus;
tel, welche vom 9. ga rh. ab aud zu Büchern
verwendet murde und ih in den gemeinen Bud:
jtaben der griech. Druchchrift erhalten bat, analo
em Gebrauch ın der rönt. arift entwidelte hd
bie Verwendung der Kapitalbuchſtaben neben ben
emeinen Minuskelbuchſtaben. Die Minustels
hrift erhielt von Anfang an viele Ligaturen,
u e von den Buhdrudern anfangs genau
eahmt wurben; erſt im 18. Jahr). wurden
biefelben aufgegeben und die Buditaben einzeln
geichrieben. Das jegige Alphabet ber Drudicrift
ut folgendes:
Ram $ F z R | 3 E 7
e 3 >| oo ame — a | s
Alpha ..|Aa ja | 11Ny..... Nv |n | 50
Beta....|Bß |b | 2IXi...... RE |x | ©
Gamma .|T 7 & 3lUmikron]Oo |o | 70
Delta...]48 4 Pi ..... Ix|p | 80
Epsilon .|Es je | 5jRho....}Pp Ir 100
Zeta....|2& |z | TISigma ...|206|s |200
Eta ....|Hn |& | 8]Tau....|Tr |t [300
Theta...|@6s|th! 9 Ypsilon .|Yv |ü [400
Iota....[Ie ji J104Phi ....\®o |phI500
Kappa... Kx |k j20$Khbi.....|Xy |kh/600
Lambda |Aı% [I [301 Psi....: u |ps 1700
My..... My Im40 Omega. Qo 60 |800
Griechiſche Skulptur — Griechiſche Sprache
har: ebleicen Iten die Buchſtaben eimen
igefügt .B’ 2; ‚ferner befteben die
Sehipiden 6, oo, an 900, wei Taufend ſteht der
trich vorn unten, 93. a Um die richtige
Betonung au cqht zu eben, führte Aritophanes
Byzantinus (200 v. Chr.) die Accentzeichen "
tus, ' Gravis und ben Circumflex ", um —8*
Beit ber. —— tophanes den Spiri-
tus ” lenis u r ein. bet bis 10. brb.
kommt auch eineaus 3 Silbenzeichen re
faden rapbie vor, zwar dben mus In wenigen Sa Falken
wie in Die Reu:
riechen — — einer S fchrift, fi
Io Drudidrift jo ne gr unjere lat. Schreib:
En aut
Kirchho bien ur Gef: des griedh.
A —— * ——
ei rapbie» u
Op}. 1er): A hen —Si graphie⸗
Lpz. 1879); Faulmann, «Budder Schrijt — Su.
ien „.aso) a «Illuſtrierte Geſchichte der
if (Wien
Kr tfche Skulptur, |. unter Bilbnerei,
A und Griechhiſche Kunft.
Sprache, en ied ber inde:
‚ gber dieſelb
—8 — rachfam und demnach die
chwe —* Des Ariſ FR n und Sre-
nischen), Armeniichen, Italiſchen, Keltiſchen, Ger:
maniſchen und iniſiawiſhen. De er, nament:
lic) in Dem Freilen der —A ce Ef
verbreite me Gri
liſchen (Latein n Balio, Umbriſch) am nädıiten,
bilde mit bieſem eine engere Einheit innerhalb de
ganzen Sprachfamilie und gehe mit ihm auf eine
gräco-italif e Urſprache zurüd, hat ſich durch die
rn Forſchungen als willfärkich erwielen; das
Stalijche Nebt dem Griechiſchen
nicht näher als jede andere indogerman. Sprache.
Somie bie ————— liegt audı
bie 9 emeinfame Urſprache de Stämme jen:
et d er ae geſch wie ei. ofter Fo
ition. Boll tritt ung von Anfang au
in verf mie; Stimme geipalten Eriacaen. von
benen jeder feinen bejondern Dialelt ſpricht. Tie
Alten teilten ie Br Mundarten Al in orte
Koliich und gonitch — Mit dieſer Dreiteilung
lommt mon nich ht aus, die Mannigfaltigleit ft eine
weit Zunädhft find unter dem Namen
—— "eine ganze Anzahl. Mundarten —e — —
gefaßt, die untereinander in dem Habe
daß an eine fpezielle Bufammengehörigteit nn zu
denen it; Aoliſch war ohne Zweifel nur ein Sam:
melname für alles das, was weder beim Doriichen
nod) gem Joniſch⸗ Attiichen unterlommen konnte
Die Neuern beichräntten den Ramen Holiidy aui
das —A iſche — — Bootiſche umd
Theſſaliſche le fogar nur auf den eriten
biefer brei Bialet kte. den Kreis deſſen, we:
bie Alten unter Doriſch Berhanben, in m man
each ünten geneigt Überhaupt aber ift zu
die jebige Wilexidaft, a ibr für *
altern 2 —* der Dialelte nur ein ſehr trammer⸗
haftes Naterial zu Gebote ſteht, noch nicht. om
Stande ift, eine ins einzelne Kine pehenb e genea logiide
Alajüilation ber griech. M zu liefern.
Male en Sa
wiſſen ind bie g jalette etwa zu
gruppieren: L Joniſche te ) Tas
Griechiſche Sprache
homeriiche Joniſch. 2) Das ſog. Neuioniſch: die
VNundart des Herodot und des Hippofrateg und die
durch einige wenige Fl riften vertretenen Mund:
arten von Mile, cjod, Samos, Chios, der
CEylladiſchen Inſeln, wie Paros und Naros, und der
euböiichen Städte Thailis und Eretria mit den Ko⸗
lonien der erftern Stadt in Unteritalien und Thra⸗
zien. 8) Tas Attifhe, bie beitbelannte von allen
griech. Mundarten. I. Nicht-ioniſche Dias
telte. 1) Die dorifche Gruppe, die Mundarten der
veloponnef. Dorier und ihrer Kolonien: a. Lako⸗
nit, Inſchriften und Fragmente des Dichters
Atman; b. die Mundart von Heralleia in Unter:
italien, einer Bflanzftadt der lakoniſchen Kolonie Ta:
rent; c. Me eng; d. Argiviſch; e. Korinthiſch
nut Kerkyrãiſch; f. Megariſch; g. die Mundarten
der net. Kolonien Siciliens, Syratu3 u. a.;
h. Kretiſch (in Streta berichten zahlreiche Lokaldia⸗
I.tte); 3 bie Dialekte von Ihera und Melos nebjt
dem von a aus koloniſierten Kyrene; k. bie
Tialelte von Rhodos und feinen ſicil. Pflanzſtädten
vie und Alragas (Agrigent). 2) Die nordgriech.
Gruppe, in MRittelgriechenland und Epirus: a. Lo⸗
Inc: b. Bhotifch; c. —0— d. Akarnaniſch;
e. der Dialelt der Phthiotis im ſũdl. Theſſalien und
derjenige der Linianen; f. Epirotiſch, iſt erſt neuer:
dings durch die Ausgrabungen in Dodona genauer
d Sie ae ad äͤol. Druppe: a bad
23h che, AInfchriften und Fragmente
elicũus und der Sappho; b. das Böotifche, ce
ʒ idlreiche — und die Überreſte der Dich:
— ser Korinna; c. das Nordtheſſaliſche.
4 Arteiid und Cypriſch; die Kenntnis des leb:
tern Dialelts ift neuerdings dadurch fehr erweitert
worden, daß es gelang, die in einem aus dem
bei Reiten ftammenden Alphabet
seihriebenen cypriſchen Inbriter zu entziffern.
Tas Pomphyliſche. 6) Das Eliſche, iſt beſonders
durch die Ausgrabungen in Diympia näher belannt
geworden. — Die Seipiquele die Kenntnis der
zried. Mundarten find die In dritten, deren jähr:
I.H immer neue in großer Zahl gefunden werden
ind bis jeht ʒwiſchen 20000 und 30000 veröffentlicht
- (dgl. Newton, «Die gried). yulriitem, übers
.3t von Imelmann, Hannov. 1881), dann die er:
teltenen e der griech. Litteratur, endlich die
„eugnifie ber alten Grammatiter und Yerilo:
rrapben. Bal. Ahrens, «De Graecae linguae dia-
ivctise (2 Bde., Goͤtt. 183943) und R. Meifter,
«Tie griech. Dialeltex (Bd. 1, Gött. 1882).
In der Yitteratur tritt feine ber Mundarten ganz
rcin, d. 5. fo wie fie in der Alltagdrede gehandhabt
Durbe, ondern —— 6 au ir Eine
ejonders auffällige cheinung ift die Miſchung
>er Dialelte bei den Dichtern. Eden I alteſte
vitteraturdentmal, die Homerif ichte, zeigen
t:ınen einheitlichen Dialelt, fondern neben den ion.
Formen zahlreiche Holismen; man deutet dies jgnt
wohl weit Het dahin, dab der gefamte ältere Be:
ftanb der Homerifchen Gedichte von Aol. Tichtern
in &ol. Mundart gedichtet und erſt fpäter, etwa um
750 v. Chr., von ton. oden in3 SYonifche um:
geieht worden ift, wobei ſolche aͤol. Formen, für
tie das Joniſche fein metriiches Aquivalent bot,
erer die ım Joniſchen fiberhaupt nicht vorlamen,
einfach ſtehen gelafien wurden. Die jo entftandene | geb
Zrradgform, der ſog. epiſche Dialekt, bildete zu;
»:ht auch die Brundiage der Sprache der (yrifden
Voeñe, die ſich in der Elegie noch ziemlich genau an
415
die Sprache bed Epo3, in der iambiſchen Dichtung
aber näher an die wirkliche Volksſprache, den Hei:
matsdialekt der Dichter, anſchloß; die äol. Meliker
wandten ſich N heimiichen Diundart, dem Les⸗
biſchen, zu, milchten aber hier und da epiſche Formen
ein; die orifche Lyrik bildete ſich wieder eine ncue
Kunftſprache auf der Bafıs bes epifchen Dialekts
mit ftarfer dor. Furbung, bei Bindar treten neben
dem Evpiſch⸗Joniſchen und Doriihen zahlreiche Sio:
lismen hervor. Im attifhen Trama herrſcht in den
dialogifhen Partien der attifhe Dialekt, aber mit
Beimij ung von Epismen und Dorismen der Did):
teripradye; dieſe dichteriſche Beimiſchung wird ftär-
ter in den anapäſtiſchen Stüden; in den meliſchen
endlich (Chors und Bühnengefängen) erhält die
Sprade eine der dor. Lyrik verwandte, aber leich-
tere dor. Färbung.
In der Brofa tritt zuerft der ion. Dialelt auf
(Logographen, ‚Derobot). Bon der Zeit des Pelo:
vonnehjden Kriegs an aber kam die attiſche Mundart
als allgemein griech. Sriltfprade in Gebrauch
und ſtand num ın ähnlicher Weife über den Volks⸗
nundarten, wie die hochdeutſche S riifproe über
unfern Lokaldialekten ſieht, doch ohne fie ganz aus
dem Schriftgebrauch zu verdrängen. Im 4. Jahrh.
v. Chr. wurde das Attifche die Umgangsſprache
am macedon. Hofe und verbreitete ſich mit ber
macebon. Herrihaft im Drient und in Agypten.
63 entwidelte fi jebt eine neue Form des Atthſchen,
die man die xoıwn («bie Gemeinfamer) nennt und
bie ſich von dem reinen Attiſch weniger in formeller,
um fo mehr in lerilaliiher und ſyntaltiſcher De-
ziehung unterſcheidet. Im Gebrauch der Gebildeten
und der © eller entfernte ſich die xocv) weniger
vom Attiſchen, ala im Mund des niedern Vollks
außerhalb Griechenlands; in dieſe plebejiiche Form
der Sprache drangen viele Fremdwörter ein, mace:
doniſche, ſemitiſche, koptiſche, je nach den verſchie⸗
denen Srtlichteiten ‚ au aceommodierte fid) die
Syntar ftart derjenigen ber nichtgriech. Sprachen.
In Griechenland jelbit lebten die alten Bollamunb:
arten, von der Schriftfprache mehr oder minder
beeinflußt, fort, wenn auch aus dem fchriftlichen
Gebrauch immer mehr zurüdgedrängt und endlid)
ganz verbannt. Inwieweit die zahlreichen neu:
griech. Volksdialekte aus dieſen unmittelbar hervor:
gegangen Ir ift noch nicht feftgeftellt. (S. Neu:
griechiſche Sprade und Litteratur.)
D riechiſche iſt unter den indogerman. Spra⸗
gen eine der altertümlichiten. Hinfihtlich des
olalismus und der Gyntar des Verbums bat
feine andere Spradye den Stand ber indogerman.
Grundfprade fo treu feftgehalten. In andern Be:
giebungen läuft dem Griechiſchen meiſt das Indische
n Rang ab.
In der grammatifden —— des
Griechiſchen haben die Alten ſelbſt ſchon nicht Uner⸗
hebliches geleiſtet. Ariſtoteles und die Stoiler fud):
ten die ſog. Redeteile auf und Ichufen in der Haupt:
jae die grammatifche Terminologie, die noch heute
ei allen Kulturvolkern — Die alerandrini:
ſchen Philologen der lebten Jahrhunderte v. Chr.,
wie Ariſtarch erwarben ſich durch ihre im „inter:
elle der zeteitit angeftellten ſprachlichen Unter:
fuhungen Berdienfte. Das erite Igftematifche Lehr:
äude der Grammatik verfaßte Dionyfius Sad
aus der Schule Ariſtarchs (erite Hälfte des 1. Jahrh.
v. Chr.); auf feiner «Örammatil» beruht die tra:
ditionelle Schulgrammtatil des gefamten Decidents.
416
Doch umfaßte das Spitem ber Grammatik des Dios
nyfius noch nicht alle Teile ber Grammatik: es
fehlte neben ber Laut⸗ und Formenlehre noch die
Syntar. Diefe schuf ApolloniusDyscolus (2. Sa:
n.C 8 von dem vier ſyntaktiſche Schriften erhal⸗
ten find. Sein Sohn Älius Herodianus, der vor⸗
zugsweiſe auf dem Gebiet der Lautlehre thätig
war, iſt der legte hervorragende Oranımatiler der
Griechen. Die grommatifchen Leitungen der By:
zantiner befchränfen fi von nun im weſentlichen
auf Auszüge aus den ältern Werken. Erſt mit
dem Wiedererwachen der klaſſiſchen Studien im
14. Jahrh. begannen die ſprachwiſſenſchaftlichen
Forſchungen wieder. Unter den griech. Gelehrten,
die damals die Kenntnis des Griechiſchen in Italien
verbreiteten, iſt Emanuel Chryſoloras hervorzu⸗
heben, der 1395 Lehrer des Griechiſchen in Floren
wurde. Im J. 1476 erfchien die griech. Grammati
des Ronltantin Laskaris (der erite griech. Drud)
und blieb fange in Anjehen. In Deutichland und
den Niederlanden wurde das Studium des Griechi⸗
ſchen durch Reuchlin, Erasmus und Melandthon
begründet; be3 lestern griech. Grammatik (1518)
blieb bei ung über ein abe undert bie herrſchende.
Im %. 1635 trat an ihre Stelle Wellers «Gram-
matica graeca nova», der 1705 die ahalliiche» und
1730 die «märliiher Grammatik folgten. Neben
diefen Schulbüchern find auch ftreng wijenjsafige
Unterfuchungen zur gried). Grammatik zu verzeich:
nen, wie die von Devariug (1527), Vigerus (1627)
und Sicher (1750).
Im 19. Jahrh. nahm die griech. Grammatil
einen neuen mächtigen Aufſchwung in doppelter
Richtung, einerfeit durch die Elaffife Philologie,
die durch kritifche Bearbeitung der aus dem Alter:
tum überlieferten gieg Sprachdenkmäler, durch
[orofätt e Beobachtung bes griech. Sprachgebrauchs,
dur Seifftellun und Sammlung der ſprachlichen
Thaiſachen die Kenntnis des Griechiſchen wefentlid
erweiterte, andererſeits durch die hiltor.-tomparative
Sprachwiſſenſchaft (Sprachvergleichung), die in Be⸗
zug auf die Entwickelungsgeſchichte der griech.
Sprache ſowohl in der durch Litteraturdenkmäler
bezeugten loan Homer an) als auch in den
vorbiter, eiten die wichtigſten Aufſchluſſe gewährt.
Der erſtern Richtung gehören an die grammatif
Merle von Gottfried Hermann, Buttmann, Xo:
bed, Matthiä («Ausführliche grieh. Grammatik»,
3. Aufl., Lpz. 1835), Krüger («Griech. Sprachlehre
für Schulen», 2 Bde., 5. Aufl., ne 1873— 75),
Kühner («Kusführlice Grammatıl der gried.
Sprachen, 2.Aufl.,2Bde., Hannov. 1869— 72) u.a.
Unter den verg oenben Sprachforſchern find für
das Griechiſche beſonders thätig geweſen Benfey,
G. Curtius, neben deſſen auf Grund der Ergebniſſe
der vergleichenden Sprachwiſſenſchaft bearbeiteter
«Brieh. Schulgrammatil» (15. Aufl., Prag 1881)
die, gleiche Ziele verfolgen e «Brich. Schulgram:
matil» von E. Koch (8. Aufl., Lpz. 1881) Erwäh⸗
nung verdient, Leo Meyer, Fick, B. Delbrüd, Joh.
Schmidt, Guſtav Meyer («Grieh. Grammatit»,
tr, 1880), Brugmann, Dithoff u. a.
‚Die Örundlage der neuern griech. Lerilographie
bildet 5. Stephanus’ «Thesaurus linguae Graecae»
I Ausg. 1572), der im 19. Jahrh. burh C. B.
afe, W. Dindorf u.a. eine dem jekigen Stande
der Wiffenigaft entfprechendere Geftaltung (8 Bbe.,
Par. 1831—68) erhalten hat. Das_vollitändigfte
griech. deutſche Wörterbuch ift Bafloms «Hand:
en
Griehifhe Treue — Griechiſche Weine
wörterbud der gried. Sprache» (5. Aufl., 2 Bde.,
Lpz. 1841—57); daneben find die Lerila von Pape
5 un Braunſchw. 1880), Jacobiß und Sei
3. Aufl, Lpz. 1876) und Benſeler (6. Aufl., Lp
1879) zu ne Michtige Beiträge zur gri
Cipmologie lieferten Bott, Benfey («Briech. Wur⸗
elleriton», Berl. 1839), ©. Curtius («Orundzüge
er griech. Cinmologie », 5. Aufl., Lpz. 1879), Du
u. a.; die vollitändigfte Zufammenftellung ber bis:
berigen Seiltungen auf dem Gebiete ber griech. Eiy-
mologie bietet Vaniceks «Griechiſch⸗lat. etymologi⸗
ſches Wörterbuch» (Lpz. 1877
—EAiſ — Trene, |.
Griechiſche Weine. Das Konigreich Brie
chenland probngiert auf etwa 30000 ha bebauter
läche 4,5 Mill. Heltoliter Weiß: und Rotweine.
Sine ungleich größere Bedeutung bat die Verarbei:
tung der Weintraube zu Korinthen, benn währen»
bieje 1881 das Hauptproduft der stur mit einem
Werte von 72 Mill. Frs. bildeten, erſcheinen j
erit in fiebenter Linie mit einem Wert von 5,6 Mill.
Die im Altertum und Mittelalter hoch
— riech. Weinkultur iſt unter der türt.
Herr Er It san zu Grunde gerichtet worben.
Diefe Thatſache erklärt fi aus dem
den die berrichende Klafje in der
aus religiöfen Motiven gegen den Weinbau über:
haupt hegt, und -läßt begreiflich erjcheinen, daß
Beine tür. Provenienz, früher hochberühmt, wie
die von Lesbos, Chios, Kreta, Tenedos, Ko:
und Rhodos, | elbſi der Kommanberia von Cypern
jegt wenig unſerm Geſchmack behagen wollen. Die
grieh. Weine fangen auch erjt in der, neueſten
Zeit an, ihren alten Ruf, in Deutſchland inäbelor:
dere, fi zurüdzuerobern.” Die Gewohnheit der
Griehen, ihre Weine mit Fichtenharz zu verfegen,
eine Übung, die fchon zu Homers Zeiten beftand,
die die Weine haltbarer machen foll, wohl aber
auf fanitäre Urfadhen zurüdzuführen fein dürfte,
und die jedem Weſteuropäer den Genuß bieler
dergeftalt präparierten Nebenfäfte (bed Nezinat:
weined, Vinum resinosum) zur Unmöglid:
keit macht, bildete bisher das Saupthinderniz für
die Ausfuhr.
Griehenland hat indes in neueiter Zeit
Anftrengungen gemadt, jeinen Weinbau zu heben
und feinen Erzeugniſſen den europ. Markt zu ge:
winnen. Regierung und Private, eritere durd
Veranftaltung von Ausftellungen (Dipmpiaben),
Berufung deutſcher und franzöfiicher praftifcher und
gelehrter Onologen, wetteifern in ideen Anftrengun:
gen. Die Gewächſe Haffifizieren ih in herbe Hot:
weine, Clarets und Süßmweine. Erftere
zum Teil den mittlern Gewächfen der Gironde und
werden von den Franzoſen in enormen Duantitä-
ten zur Herftellung von Bordeaurweinen und zur
Verdedung des durch bie Verheerungen ber Phil-
loxera hervorgerufenen Derlufeh in Frankreich
Kor, ya vorzugsmweife in Lenfabba ( Leulas ,
orfu,
raeca fides.
idermillen,
anzen Türle
Sante, Santorin, Evvia (Euböa).
gute ber e Rotweine wachjlen nod) in der Umg
von Korinth, in Attila (im Kephiſſosthal) und am
Santorin ber Gamarite., Ehe Mabei
are em trodenen ty,
Mariala u. del. aͤhnlich, werben allerwärts —
und rot, mehr oder weniger gut erzeugt. Derver:
pi eben find Elia und Kallıfte, Bino de Baeco (Bine
i Notte) von Santorin, Rombola von Cephalonte,
Achaier von Patras.
Grieg — Gries
Die Sükmweine find von hervorragender Güte.
Tie Moscato3 von Cephalonia, Malvafiere und
Mavrodaphni von PBatras, die teilweise unter alts
Hafitichen Ramendbezeihnungen feitend der ‘Bros
duzenten ihren Meg nad Deutichland finden, Vino
ianto braun und rot von Santorin, die Malvafiere
von Tinos, Jos, Miftra das alte Sparta) ge⸗
hören zu den beſten der Welt.
Tas Hauptverdienft um bie Hebung der gried.
Reinfultur gebührt der Deutichen Deinbange e
ſchaft in Batras, die großartige Magazine und Kels
lereien befigt, in gleihem Maße dem beutfchen Kon:
ful Toofe in Gepbalonia; aud die Brüder Tripos
in Korinth find bahnbrechend vorgegangen. Die
griech. Weine werben erfolgreich in neueiter Zeit
nah Deutſchland eingeführt, beſonders durch Die
Weingroßhandlung von Menzer in Nedargemünd.
Grieg (Edvard Hagerup), norweg. Komponift,
b. 15. zuni 1843 in Bergen, wurde auf dem
eipziger Konfervatorium gebildet, lernte in Kopens
bagen von Gabe, befuchte fpäter auch Ytalien, 100
Sitzt Einfluß auf ihn gewann. Diele Schul: und
eiſeeindrücke fucht er mit national: norweg. Ans
u verbinden und ur eine neus
nordi ule zu bilden, wofür er jeit 1867 als
Leiter des von ihm begründeten Mufilvereind in
ia thätig ift. Als Komponiſt machte ©. ſich
durd einige Biolinfonaten, Duartette, Sympho⸗
nien und fo Inſtrumentalwerle befannt.
r rien, Beiname bed Maler? Hans Baldung
. d.).
Geriepenkerl (Chriſtian), Hiſtorienmaler, geb.
17. März 1839 in Oldenburg, beſuchte das dor⸗
tige Gymnafium und begab ei 1855 nad Wien,
wo er im Atelier von Karl Rahl Aufnahme fand.
Rah deflen Tode 1865 erhielten ©. und Bitterlich
den Auftrag, Rahls Malereien für das neue Opern:
bau zu vollenden. Sie teilten ſich in der Art in
die Aufgabe, daß ©. zeichnete, Bitterlich die far:
bige usführung beiorgte. So entitanden ber
Cpernvorbang mit dem Mythus des Orpheus und
die Dedengemälde des Sulhauerraumd, nach den
Gatwärfen Rahls, wie ſolche den beiden Künitlern
auch bei der Ausführung des Plafondz im Palais
Gpitein zum Vorbilde dienten. Yür feine Heimat
malte er da3 Stiegenhaus der großherzogl. Ges
mäldegalerie in Oldenburg, in Oſterreich wieder
war er mit der Dekoration des Grand: Hötel, des
is Sphruffi, für das Schloß des Erzherzog
opold in Hörnftein, für die Villa des Erzherzogs
Jobhann von Toscana, dann in Venedig für den
Yalaft des Baron Sina mit der Heritellung von
Band: und Dedenbildern, teild al fresco, teils
auf Leinwand beauftragt. Gegenwärtig malt der
Nünftler an den Scenen au3 der Prometheusſage
für Die neue Alabemie der Wiflenfchaften in Athen
1m Auftrage des Baron Sina, ferner an einem
Fries für da3 neue Parlamentsgebäube in Wien.
Seit 1875 iſt er Brofeffor der Alademie in Wien.
®& ei (Rob.), deutſcher Dichter und
äftbetifcher Schriftiteller, geb. 4. Mai 1810 in Hofs
gl in der Schweiz, wo fein Vater Friedri
tarl®. (geb. 10. Dez. 1782 zu Beine, geft. 6. A pri
1849 als Brofefior am Carolinum zu Braun:
ihmeig), befannt durch ein «Lehrbuch der Aſthetik⸗
12 Bde, Braunfchw. 1827) und ein «Lehrbuch der
sogit» (2. Aufl., Helmft. 1881), damals Lehrer
war. Nach Beendigung feiner Studien lebte ©.
mit litterarifchen Arbeiten befhäftigt zu Braun
Gomerfations»Beziton. 13. Aufl. VIII.
tegungen
417
ſchweig, wo er 1839 Lehrer ber Litteratur und
Siftbetil am Carolinum, fpäter der beutichen
Sprade und Litteratur an der Kadettenanitalt
wurde. G. ftarb daſelbſt 16. DE. 1868. NIS
Schriftſteller trat er zuerjt mit «Bilder griech. Vor:
eit» (Bert 1833) auf, denen ein Gedicht «Tie
irtiniiche Madonna» (Braunſchw. 1834), fowie
Abertragungen des « König Ödipus» (Berl. 1833)
und der «Antigone» (Braunſchw. 1842) folgten.
Sein litterarhiltor.=tritiiches Werl «Der Kunſt⸗
kr der deutichen Litteratur im letzten Jahr⸗
undert» (Lpz. 1846) geichnet fi) durch Ideenreich—
tum auß. Das meilte Aufiehen unter ©.3 Wer:
ten machten jedoch die beiden Zrauerfpiele « Dlari-
milian Robespierre» (1. u. 2. Aufl., Brem. 1851
und aDie Girondilten» (Brem. 1852), die fi
durch großartige Auffafiung des Stoffd, Form⸗
ewandtheit und kraftvolle Sprache auszeichnen.
on feinen ſpätern dramatifchen Arbeiten find noch
die Schaufpiele «deal und Welt» (Weim. 1855)
und «Auf der Johen Raft» (Freiberg 1860), enbli
dad Drama «Auf St.-Helena» (Hamb. 1862) her:
— Al. Sieverd, «Robert ©. Biogras
phi ir fizzen» (Wolfenb. 1879),
Gries, Rap, ſ. Gri
edpaß.
Gried, Dorf in Südtirol, weſtlich bei Bozen,
von dem ed nur durch die Talfer getrennt wird,
262 m über der Meereöfläche, hat ein Benediltiner:
kloſter, zwei Kirchen, von denen bie got. Pfarrlirche
einen Altarihrein von Michael Paher und die
Stijtelirce Gemälde von Martin Knoller bejist, und
zählt (1880) 2728 G. Der Ort ift in neuerer Zeit
als Eimatifcher Kurort allgemein anerlannt und
fehr befucht, wozu er fich durch feine ſehr gefchükte
Sape am Fuße des Guntſchnabergs, durch milde
Luft und mäßige Winterlälte, ſowie große Veſtaͤn⸗
digfeit des Barometeritandes, Windftille, Klarheit
des Himmels mit nur feltenen Riederſchlagen vor⸗
züglich eignet.
Gries (frz. gruau, engl. grits) heißt das zu klei⸗
nen Körnern zermahlene, durch Beuteln von der
Kleie fowie von den ftaubförmigen Teilen (Mehl)
ereinigte Getreide, welches entweder birelt zu Speis
en verwendet, oder (bei dem als Hochmüllerei oder
Griesmüllerei bezeichneten Mahlverfahren, .Mehl⸗
[eb rifation) durch weiteres Vermahlen in feines
ehl umgewandelt wird. Dan bereitet ©. haupt:
jaclich aus Weizen und Gerfte, aber auch aus Ha:
er wie in Schottland, ſowie aus Buchweizen, Mais
und Reis.
Gries (Joh. Dietrich), ausgezeichneter deutſcher
füberfeger, geb. 7. Febr. 1775 zu Hamburg, wo ſein
Bafer Senator war, befudhte zwar das dafige Jo:
—A wurde aber gegen feine Neigung zuerit
ür den Kaufmannaftand eſtimmt und bezog erit
1795 die Univerfttät zu Jena, um die Rechte zu ſtu⸗
dieren. Der Beifall, welchen einige feiner Lieder
bei A. W. von Schlegel, der Damal3 in yon lebte,
fanden, ermunterte ihn zu größern Verfuchen. Einer
berjelben, «Phadton», wurde Beranlajjung zu ©.’
Belanntichaft mit Schiller, der dieſes Gedicht in
den «Mufenalmanadj» von 1798 aufnahm. Nad):
dem ©. den Sommer 1798 in Dresden verlebt,
tehrte er in Begleitung Schellingd nad) Jena zurüd
und ging ſodann nad Göttingen, wo er ein Jahr
pauptfächlich dem Recteitubium widmete. Rach
rzem Aufenthalt in Weßlar kehrte er nad Jena
urüd, vertaufchte 1806 Jena mit Heidelberg, lieh
ich aber im Herbit 1808 wieder in Sjena nieder,
27
418 Griesbach — Griefinger
wo er nun, einen Aufenthalt in Stuttgart 1824
—17 abgere net, blieb, bis er im Herbft 1837, von
der Gicht an den Ki faft gelähmt, in feine
Baterftabt überfi wo er 9 r. 1842 ſtarb.
Eeine lberfegungen find — —S— eru⸗
falem» (4 Bde., Jena 1800— 8; 12. Aufl., Berl.
1865), — afenber Holanbs (4 Bde., Jena
Lpz. 1851), Calderons
—— j%- I er 1815— 39; 3. Aufl,
Bde., 1865), uerras «Richardetto (8 Bde.,
Revolution von 1848 bes Hochverrats —
wurde er erſt nach zweijaͤhriger Unterſ tesfuchun 1gehaft
freigeſprochen, e dann fünf Sabre ir in me:
rila und nahın ipäter feinen dauern
in Stuttgart, wo er 1876 die B blu —A —
bar er Arge eg 2. a * *
on ſeinen zahlreichen n ſi hate i
noch hervorzuheben: «Lebende ee ilber aus Amerika
(Stuttg. 1858), «Die alte Brauerei oder Rriminal.
mopfterien von Reuporls Tuttli 1859), «Emti:
tuts‘ 1818), —8 «Berliebter Roland» grantengejäjichtenn ( uttlingen 1858),
(4 Bde., Stuttg. 1835—39). Seine eigenen Ges | «Zand und Leute in mern (2 Zie., 3. Ausg.,
dichte und fleinern Oberfepungen erſchienen gejam: | Stuttg. 1863), « Würt . Nach feiner Ber:
melt unter dem Zitel «Gedichte und poetifhe Über: | gangenheit und Gegenwart in land und Leuten
ſetzun en: ae Bde. Stuttg. 1829
@rie en im Groß — Zaden
Kreis eng, Amtsbezi erhir
Schwarzwalde, an ver obern end, im SS ‚bei
Kniebis, in 496 m Höhe über dem an 12 km
von ber. Bahnftation Oppenau, hat faft nur
.&., welde Handel mit Hol und an waflet
treiben, "und ift ein geichüßt ge — 5 and:
jatie eblich von Frauen beſuchtes ©
niebisbäder) mit einem * un ih ci
1100 Badegäften. Zu ©. volljog 22. Aug.
ber Großherzog Karl Ludwig die bad. Verfa —8*
unde.
——— GJoh. Jak.), hervorragender evang.
Theolog, beſonders verdient um die Kritik des neu⸗
teftamentlichen Textes, geb. 4. Jan. 1745 zu Butz⸗
bad; im Großherzogtum Heflen, ſtudierte in Zü-
bingen, Halle und Leipzig Theologie und begab ſich
1769 auf eine megrjährige, R Heihe na Hola
England und Frankreich. Oſtern 1771 ba ilitierte
fih ©. in Halle, ward 1773 außerord. Brofeilor
und folgte —8 einem Auf als ord. Beofeijor d er
Theologie nad) Jena, wo er 24. März 1812 ftarb.
Um ben Zert ber Schriften bez Neuen Teitament3
gt er fih mit Erfolg bemüht, indem er zuerit die
ndſchriften — oß zählte, als wären alle Och
wertig, jondern ſie nach i rer Verwanbtica ftinme
tere Samilien von ve hiedenem Ele —
Er unterſchied die occident., die orient. und die by⸗
gen. Familie oder Recenfion. G. veranftaltete eine
usgabe bes nad) dieſen Grundfägen verbeflerten
Textes, zunächſt der Goangelien, «Synopsis evan-
geliorum» (2 Bde., Halle 1774— 75; 3. Aufl. 1809),
alsdann des ganzen Neuen Zehlaments (2 Bde,,
Halle 1775-77; 3. Aufl. von D. Schutz, Ber i
1827). —e Zweck dienten «Symbolae cri-
ticae ad supplendas et corrigendas varias lec-
tiones N. T.» (2 Bde., Halle 178593) und «Com-
mentarius criticus in textum N. T.» (2 Bde.,
en 1798—1811). Seine «Populäre D ogmatil»
Jena 1779; 4. Aufl. 1789) gibt einen tlaren 2 Abri
bet ae en An hauungen ber gemäßigten Auf:
ine «Opuscula academica» gab Babler | ft
* Bde., en 1824—25). Lebensbeichrei:
ngen lieferten Kö ai (dena 1812), Augufti (Berl.
1813) FA a N fe a n. 2%
rieſiuger (Theo riftiteller
10 zu Kürnbady bei u & im & warzwald,
befuchte das evang. * zu Maulbronn, ſtu⸗
dierte in dem evang.stheol. Stift zu Tübingen und
blieb dann drei Jahre lang im Kirchenbienfte.
derg begab er ſich nach Stuttgart, um als Littes
thatig zu fein, und veröffentlichte fein erſtes
Be, geouenen aus waben» (3. Aufl.,
Gtuttg. 1863). Wegen feiner Teilnahme an der
Kine (Stuttg. 1866, 2. Aufl. 1874), «Tie
uiten» (Stuttg.1866, 3. Aufl. 1873), «Das
regiment an ben verfchiedenen en Guropa3 in
ben zwei legtvergangenen abrhunberten» 2 Bde.
Stuttg. 186768, 2. Au 12), Die eim⸗
niſſe des Eskurial⸗ Stuttg 1870). wölf Schid⸗
——— 870), ſtrierte Ge⸗
(dichte —* eh de. en, 1872), «Die
enmwirtf ait in Deul! &lanb im 17. und
18. Sahr —— (2 874).
@rie ale) 5 At beſonders
auf dem erg der Pſychiatrie bedeutend, geb.
29. Juli 1817 zu Stuttgart te dad Gymna⸗
(um bajelbft, ftubierte {m °n Kübingen, Yürih und
daris edizin, ließ fi 1889 in Friedriche hafen
als praltiſcher Arzt nieber und war 184042 Aſſi⸗
jtenzarzt in der Irrenanſtalt Winnenthal. Darauf
wurde er nad einem abermaligen Beſuche in Ba:
ris 1843 Aſſi —FI Wunder * der —*
in Tübingen, habilitierte ſich
docent und veröffentlichte jein hrb Daher di bie
„ratholcg ogie und Th gerapie h er pi Krant:
— — 1845; 8. Aufl. —* . 181V).
1847 außerord. Profeflo, folgte 1849
einem Rufe als ord. Profeſſor der e nach
Kiel 1850 em feisen nad nad Kairo als
er Mediziniſchen Schule und
tönigs von Ügypten, Yhkas —— enger 2—
enttaͤuſcht kehrte er 1852 ver) Gepte äh in
Stuttgartu wurde1854 alöord. vi € lorber De:
ne oo au ber Künit nac ig
rufen aud) zum Borftan
eaihmadıe Kinder in Daraber
ing er als or —— —
ier pr er Mitglied
errichtete 1863 in der Strenanftalt'deg alten is des alt =
tal eine pſychiatriſche Alinil und erhielt rd
die Vorarbeiten zu en neuen
tragen. März 1865 fiebelte er nach Berlin
über, wo ihm neben der Jrrentlinit auch eine Ste:
tion für Rervenkrante und bie Direltion der Poli:
Hinit, die er indes ſchon 1867 wieder abgab, zuge:
anden worden war. In Bern gründete er ein
‚Ardio iatrie unb
deflen e es im Oft. 1867 erfchienenes Heft einen
berühmt gewordenen Auffatz « u bes J
renweſens in Deutihjland» brachte und ihn im be
tige Kämpfe mit den Agenofien verwi
in ber gab 26.
zahlreichen — in —
* I 2b Runde» (nachmals
ilkunde And noch befonders «Die In
ber Beihunden) in Virchows « Handbuch ber
elen Pathologie und Therapie» (Bd. 2, Abten
2. Aufl., Erlangen 1867) hervorzuheben. Hoc)
Griesmehl — Grigorjem (Apollon Alexandrowitſch)
feinem Tode erichienen: „Seianmelte Abhand⸗
en 2006: Bbe., ara ige & Bol. Zunder
« . Biographifche Skizze» (Lpz.
Griedmehl, |. Sri
® ‚en —* gang der Sepontinifchen
Alpen (. A pen 9) an, der Grenze des ſchweiz.
Kantons Wallis und der ital. Brovinz Novara und
auf Der Waſſerſcheide wie en Rhöne und Po (Toce)
gelegen, verbindet dag a nıit dem Tor:
mazzathal und Domo d’Of ſ. d.).
über den G., ein gut —Ax Saumweg,
bei Dbergeite (1869 m) von der Furka⸗
abe ab, überichreitet den Rhoͤne und fteigt Jüdöft:
Der Weg
durch dag fteinige Eginenthal hinauf, wendet
Ä Ni nad S. und gelangt in vielen Windungen
yım Rande de3 flachen Griesgletſchers, überquert
dieſen und erreicht die Paßhöhe (2146 m) zwiichen | m
dem Grieshorm (2926 m) lints und dem Bettel-
orn rechtd. Bon der Höhe, die eine prächtige
Aus ht heul! bie Berner Alpen gewährt, ſenkt fi
feil in das Formana⸗ oder —88* T
ah, in weichen die Toce bei dem Weiler Auf der
zu (1685 ı m) ihre berühmten ——— bildet,
ch den maleriſch von
— —ãi in die zweite — tufe, das
Antigorio, wo der Saumpfad ſich in eine —FJF
verwandelt, und hist durch eine zweite Fe
t bei &revola (336m üb er dem Meer, 4km ober
halb Domo Y’Dffola) in das breite, von der Sim:
ploußtraße ogene Eſchenthal (Zalle d’Oflola)
inaus. Bon Dbergeftelen bis Domo d'Oſſola er:
fordert ber ©. einen Marſch von 16 Stunden. Der
G. iR ber leichteite Gletſcherpaß der Schweizer
pen und war vor Sröffnung der Simplonftraße
* ber wichtigſte Übergang aus dem Oberwallis
talien. Obwohl ſeither ſeine Bedeutung ab⸗
pe say t, wird er doch noch häufig begangen
und —— Verbindung —8 Grimſel |
beliebte —— — e aus dem Berner Ober⸗
land Domo d’Dfjola
© iler, Griesfäulen, beißen bie Wis
fhenftügen der Schleufenwehre, bie unter Umjtäns
den oben durch Laͤngsballen (Griesholme) verbun⸗
den und häufig fo eingerichtet find, bob fie bei Hochs
wailer ‚ia Biel le umgelegt oder in anderer
Weile erden können. (©. Freiarden)
aſchine (fr. ie & nettoyer
engl. grits-purifier), f. unter Mebls | w
les grusux,
— Sieden in ber Khei
pre npro⸗
—ã Düfleldorf, cs Klee
5 5 ka m ‚von Kleve, an einem alten A me des
Rheins, Station der Linie Kölnsstrefeld:Zevenaar
* — —— mit Rheintrajekt
km noördlich von G. bei Salmorth)
u a und ift namentlich befannt d Durd)
—— Sebus 1809, woran
1 des Wi —— —
au Gbenholz ö wa e ne
unmittelbar unter ben aiten eo *
mit dem Finger gedruckt werden. Fri
diefer ex Spnltrumente, — m
Bar, wie wie Samba und Kontrabaß, Bün
fdymale — oder Holzleiſten quer über de ©.
aeipannt, um die Höhe des anzugebenden Tonz fiches
treffen, was jept nur noch bei den nicht ge:
krichenen. fondern mit den Fingern gerifienen In⸗
wrumeenten, wie Guitarre, Bither u. a., der Fall if,
419
@riffel, f. Gynaeceum.
Griffelfcgiefer nennt man hiejenigen Varietä-
ten des —— welche ſich infolge ihrer faft
bolzähnlichen Tertur leicht zu Stiften ſpalten laſſen
und fo weid find, daß fie zum Schreiben auf den
Schiefertafeln benupt werden können, ohne diefe
anzugreifen.
Griffitheweiß, f. unter Zink.
Geiffounieren (fr}.), trigeln, fhmieren; Erif-
fonnage, Krißgelei, Geſchmier; Griffonneur,
Kripler, Subler von Schriftiteller.
Gri i botan. Namen Ablürzung für
Griffith — eb. 1810 zu amd Cannon
in der engl. Sraftihe t Surrey, geit. 1845 als Arzt
in Malakka, welcher ih um bie Kenntnis der aflat.
Pilanzen, fpeiell der ind. Palmen, verbient ge:
ei > oder Gripho, 2, ngerer Sohn Karl Mar:
tells aus einer weiten be mit einer bayr. Für:
ftin, wurde bei dem Tode bed Baters 741 von jei:
nen ‚Stiefbrübern Pippin dem Jüngern und Karl:
mann, entgegen dem fränt. Gebrauche, nicht zu
einen Anteile am Erbe zugelafien und fuchte nun
u
teils durch Aufftände, tee. durch die Sl er von
den Franken abhängigen Stämme, ber Sachſen
und der Bayern, zu jeinem Rechte zu kommen.
Dbwohl er unterlag, gaben ihm bie arüder doch
äulept 12 Grafſcha ten zwiichen Loire und Seine.
war indeſſen nicht zufrieden, erhob ſich aufs
neue und floh enblich zu den Sangobarben, bei wel:
en er 753, vielleicht im fe gegen feine
ndsleute, ftarb. Die Beife een G.s er:
moͤglichte die Erftarkung des antenzeichs und bie
Einigung beajelben nad) ber U bdankung Karl:
mann unter König Pippin. Del. H. Hahn,
8 ſebege des Frankiſ en "Reiche 7141— 752 »
er [f. unter Sevigne.
Srignan ncoife Marguerite, Gräfin von),
G u, Weiler im franz. Depart. Seine:et:
Dife, rronbiflement Berfai es, ommune Thi:
verval, 83 km weſtlich von aris, Hier wurde
edel die br te Aderbaufcyule Frankreichs &
ndet, welche jeit 1866 Staatsanſtalt ift.
pi y ar "y * in —— Berfid cho
uert. u ge ein ausgede erſuchs⸗
feld, Schweinezu 1, Scan een en ıc. oa Haupt:
gebäude ii vet altes Zeit Lud⸗
ber dem Mari al Beh gehörig.
ee eine Anfiedelung imrufl. Gouver⸗
nement Stamropol (Eislaulafien), Kreis Stawro⸗
ol, 90 km nordweltlid von der Gouvernements⸗
tabt rechts am Kuban, mit 3771 E., wurde 1794
von Domticen aloe —AA aus pelchen man
ein neues kubaniſches —5 ilde
Grigoriopol, häufig auch 2 f ernenta ober
Zihorna, Stadt ohne arleit im ruil.
Soupernement Cherſon, Kreis Ziraspol, links am
Dnieſtr, 45 km im NW. von Tiraspol, ihi (1882)
6791 ©. und bat geber ders und Saffianta riten, auch
Zalgfiebereien. Der Handel ift jet unbebeutenb.
©. wurbe 1792 von Armeniern gegründet
der Türlei auswanderten und bie at au Pen
Origor gor Bötemlind de benannten; 1808 geie ten *
meniern Moldauaner aus dem benach
— Kirchdorfe Glinsky, welches legtere —**
— ——— oloniften eingenommenund Blüdds
tba
Grigsrjew (Hpallon Alerandrowitſch), rufl.
Dichter und Kritiler, geb. 1822 in Moslau,
27?
420
ftubierte dafelbft auf der Univerfität, war nad) Bes
endigung der Studien 1842 einige Zeit im Staats⸗
dienite und dann im Auslande Orzieber in einer
arijtofratifhen Familie. Später lebte er in Mo3:
tau und in Petersburg mit litterarifchen Arbeis
ten beichäftigt, Gr ftarb 25. Sept. 1864 zu Pe:
ter3burg. Seine Dichtung ift romantiih und ihr
entfpricht auch der romantifcdjsnationale Charalter
feiner Kritit, wodurch er fi) ſehr den Slawophilen
nähert. Seine «Gedichte» erfchienen in Petersburg
1846. Die kritifchen Arbeiten find in verſchiedenen
Zeitjhriften zeritreut. Bon einer beabſichtigten
volljtändigen Ausgabe feiner Schriften erſchien
1876 der erſte Band in Petersburg.
eigorjei Waſſilij Paſſuewiſch, Forſcher
auf dem Gebiete ber orient. Archäologie, geb. zu
Petersburg 1816, bejuchte 1831—34 die dortige
Univerfität, trat dann in das Inſtitut der orient.
Spradyen, da3 er jedoch ſchon 1836 verließ, um an
ber Univerfität Docent des Perſiſchen zu werden;
1838 erhielt er die Profeſſur der morgenländ.
Spraden am Lyceum zu Odeſſa, wo er bie Geſell⸗
Schaft für Gefhichte und Altertum begründen half;
1844 fiedelte er wieder nach Petersburg über und
redigierte fieben Jahre lang da3 «journal bed
Miniſteriums des Innern». Im J. 1852 ward
er dem Generalgouverneur von Orenburg beis
gegeben, wo er 1854—63 ber Dberverwaltung
ber orenburg. Kirgifen vorftand. Im J. 1863
ward er Profefior der Geſchichte bed Orients in
der orient. Fakultät der peteräburger Univerfität.
Schon ald Student überiekte er Chondemirs «Ge:
fhichte der Mongolen» ind Ruſſiſche GZuett
1834). Eine Sammlung von Journalaufſätzen gab
er 1876 unter dem Titel «Rossija i Asia» Petersb.)
heraus. In den «Memoiren der Arcäologit en
Geſellſchafto erſchien «On the Patan coins of India,
found in the ruins of Sarai». Im Auftrage der
Geographiſchen Sefellihaft unternahm er eine ruf].
Bearbeitung des Teils von Ritters « Erdkunde»,
welder Kabuliſtan, Kafıriltan und das öftl. Turfe:
jtan (Pfg.1u.2, Petersb. 1869— 73) umfaßt. Ebenfo
war G. Teilnehmer an der neuen Bearbeitung von
Marsdens « Numismata orientalian. Im J. 1879
wurde er Geheimrat und Chef des Preßweſens in
Rußland, und ftarb 2. Jan. 1882.
Grillade (fr;.), auf dem Roſt gebratenes Fleiſch;
bei der Appretur von Baumwollzeugen: das Sen:
en oder Brennen bderjelben zur Bejeitigung ber
Fäſerchen.
Grillen oder Grabheuſchrecken (Gryllida)
nennt man eine zahlreiche Familie der Heufchreden
(ſ. d.), die ſich Durch einen lehrt breiten Kopf mit
vorgequollenen Augen, fehr ange, fadenförmige
Fühler und meilt ihleht ausgebildete Sprungbeine
auszeichnen, während ihre VBorderfüße oft zu Grab:
füßen verdidt find. Sie graben fich RR Hg —
Gänge, zirpen durch Reiben der Flügeldeden fehr
laut, vor ihren Löchern figend, und find biffige,
zänkiſche Tiere, die von PBilanzenftoffen leben. Am
befannteiten find bei uns zwei Arten, bie Feld⸗
peille (Grylius campestris), oft in Unzahl an
onnigen Raſenhalden und betäubend burd) das
Zirpen der Männchen, und die Hausgrille oder
das Heimen (Grylius domesticus), da& in war:
men Häufern, an warınen Orten (Dien, Badofen,
Keſſel, Herd) ſich Löcher in die Mauern gräbt,
Man vertilgt fie durch Offenlafien der Räume bei
ftrenger Kälte, Verftreihen der Gänge und Ein
Grigorjew (Waflilij Waſſiljewitſch) — Grillparzer
fprigen von heißem Waſſer. Zu derſelben Familie
gehört die Naulmwurfsgrille.
©rillieren (fr3.), auf dem Rofte braten;
röften, Baummollzeuge fengen. (S. Grillade.
Grillparzer (Franz), der hervorragendſte Tra:
matiker Oſterreichs, geb. 15. Jan. 1791 zu Wien
als on eines Adoofaten, ward nah Been—⸗
digung ſeiner jurift. Studien 1811 Erzieher in
einen gräfl. Haufe und trat bierauf 1813 bei ber
8. k. allgemeinen Hoflammer in den Staat3dienft.
m J. 1824 rüdte er zum Hoflonjipiften, 1833 zum
rchivdireltor bei der Hoflammer auf. Cr wurde
1856 auf fein Anſuchen in den Ruheſtand verfept
und erhielt bei diefer Gelegenheit den Hofratstitel.
Im April 1861 erfolgte feine Ernennung zum le
benslänglichen Reichsrat. Bereits 1847 war er in
bie Alademie der Willenfhaften aufgenommen
worden. G.s im ganzen geräufchlofes Leben wurde
nur durch einige größere Reifen, wie 1819 durd
Italien, 1826 und 1847 durch Deutfchland und 1843
nad) der Türkei und Griechenland, unterbrochen.
ALS dramatifcher Dichter trat er zuerft mit feis
ner «Ahnfrau» (Mien 1817; 6. Aufl. 1844) vor
bie Offentlichleit, einer zu der Gattung der Schids
falötragödien gerechneten Dichtung, welche feis
nen Namen fehr bald in ganz eutföland belamnt
machte. Obgleich er mit diefem Stüd das fatas
liſtiſche Clement, deflen fih Zad. Werner und
Müllner in ipren Dramen bedient, in das Geipen
ſtiſche zog, jo wirkte dasſelbe od durch bie bes
wegliche, weiche und äußerit melobiöfe lyriſche
Sprache wie durch das Erſchutternde einzelner Sis
tuationen. Dieſelben Vorzuge bekunden auch G.s
Dramen «Sapphor (Wien 1819; 4. Aufl. 1856)
und «Das goldene Vlied» (Wien 1822), von defien
drei Abteilungen («Der Gajtfreund», «Die Argos
nauten» und aMedea») befonders die «Meben» 16
auf der Bühne erhielt, und «Des Meeres und
Liebe Wellen» (Wien 1840), eine Bearbeitung der
Sage von Fre und Seander. Vielleicht die bes
deutendfte Produktion G.s ift das hiſtor. Trauer:
fpiel «König Ottokars Glüd und Ende» ie
1825; 2. Aufl. 1852). Ungeadtet ber aud) bier
vorberrichenden Iyric-f entimentalen Richtung zeigt
fih doch dieſes Trauerfpiel ald ein von brama:
tiihem Leben durchdrungenes Werl von national:
diterr. Bedeutung. Auf demielben Boben erwuch⸗
das treifliche Zrauerfpiel «Ein treuer Diener feines
deren» (Wien 1830); ferner ift zu erwähnen: das
uſtſpiel «Wehe dem, ber lügt» (Wien 1840), das
bei feiner eriten Aufführung in Wien keinen re
Grfolg hatte und deshalb ©. davon abhielt, fpätere
Dramen der Blihne zu übergeben, das aber bei ber
Neprife unter Dingelſtedts Direktion eine lange
Reihe von Aufführungen erlebte. Mit dent brama:
tiſchen Märden «Der Traum, ein Leben» (Wien
1840) wie auch fonft vierjah in feiner garen Art
u dichten, erinnert ©. an Galderon. Von feinen
rei nachgelaſſenen ZTrauerjpielen: «Gin Bruber:
pwift in Habsburg» (1873), «Die Jübin von Ze
edo» (1873) und «Lihuffa» (1873) hat das exfte
wohl bie tieffte geiftige Bedeutung, währenb das
weite am meilten einheitliche und fpannende Hand
ung zeigt. , Das zweialtige Yragment « .
— iſt eine Perle unter ©.8 Dichtungen. M
at man von ihm eine hübfche Rovelle: «der Spiel:
mann» (zuerft in Mailäth3 «riß» für 1848), fowie
einzelne fchöne Iyriiche unb epigrammatifche Poe⸗
fien. ©. lebte Jahrzehnte hindurch, zurüdigezogen
Grimaldi (Geſchlecht) — Grimaldi (Francesco Maria)
en vom Publikum, hochgefchäst in
Öfterreihs aͤſthetiſch gebildeten Kreifen. Nachdem
Laube feine Stüde wieder mit beitem Erfolg auf
das Repertoire gebradit, gewann der Dichter in
joben Alter eine Popularität, die fich bei der Feier
eined 80. Geburtstags in glänzender Weile bes
währte. Eine Fulle der Ehren ward ihm zuteil: die
ftrebnner und die Dichter ftellten ihn neben Goethe
Schiller. Die —* Ariſtokratie und das Volk
in Wien huldigte ihm in gleicher Weiſe. Und als
der Dichter 21. Jan. 1872 zu Wien geſtorben war,
wurde ihm ein Begraͤhnis zuteil, wie wohl feinem
beutichen Dichter, Klopitod vielleicht ausgenom⸗
men. Nach feinem Tode eridien, eraußgegeben
von Heinr. Paube und of. Weilen, eine Gejamt:
auagabe feiner Werte (10 Bde., Stuttg. 1872;
3. Aufl. 1878— 80). Diele Ausgabe enthält auch
mehrere dramatiſche Fragmente von G., wie
hers, «Hannibal und Scipio».
[.«®.3 Anfichten über Litteratur, Bühne und
Leben. Aus Unterrebungen mit A. Foglar» (Mien
1872); W. Scherer, «Zum Gebädtnis Franz ©.»
(Bien 1872); Kuh, «Zwei Dichter Öſterreichs: Franz
&.— Adalbert Stifter» (Bet 1872); A. von Littrow⸗
Biſchoff, «Aus dem perfönlihen Berlehre mit Franz
©.» (Bien 1873); Wolf, «G. als Archivdireltor⸗
am 1814); Betty Paoli, aG. und jeine Werke»
Stuttg. 1876), Gottſchall, Franz ©.» und «Franz
©.3 Radlaß» (in ulinfere Zeit», 1872, I, und 1873,
mad abgeſchl
set
D); (von Rizp,) «Wiener Ö.:Album. Für Freunde
als Handidrift gebrudto tt . 1877); Frankl,
3» (Wien 1883); eine
«Zur Biographie Franz
Biographie G.s jchrieb H. Laube (Stuttg.
1884). Cine Anthologie aus G.s poetiihen Werfen
veranftaltete Mollieb (Wien 1872).
Grimaldi it nädjit ben Yieschi, Doria und Spis
nola die vierte der zum alten Adel gerechneten Ya:
milien Genuas. Ihr gehörte jeit 968 die Herrichaft
Monaco, und nebit den Fieschi fpielte fie in Genuas
Geſchichte ftet3 eine große Rolle. Beide Samilien
örten zu ben Guelfen. Reiche Befigungen in
Frankreich und Italien vermehrten ihren Einfluß.
Durch ben Vertrag von Peronne 1641 fam Monaco
unter franz. Proteltion, und als die Befigungen ber
G. in Mailand und Reapel durch die Spanier ein:
gezogen wurden, entihädigte Ludwig XIV. bie Fa⸗
wilie durch die Verleihung des Herzogtums Va:
fentingi® und des Marauifats Baur. Die männliche
Linie von Monaco erloih mit Antonio ©. 1731,
der bereit 1715 Balentinois an feinen Schwieger:
ſohn Jacques François Leonard de Goyon: Ma;
n abtrat, welcher ihm dann auch in Monaco
folgte und den Namen ©. amnabm. (S.Monaco.)
— Raimondo ©. war ber erite Genuefe, ber bie
Kriegaflagge feiner Republit gfenieit der Meerenge
von Gibraltar führte. Zu Öuniten Philipps bes
Schönen von Frankreich während eines Streitö mit
den Ilamaͤndern fegelte G. als Abmiral von
Fran 1304 mit 16 genuel. Galeeren und
20 franz. Schiffen nad) der and, wo er den Örafen
von Flandern, der die feindliche, an 80 Schiffe
Seemacht befehligte, fhlug und gefangen
— Giovanni G. machte fih durch den
Eieg berühmt, den er 23. Mai 1431 über den venet.
Apmiral Ric. Trevifani auf dem Po davontrug,
evihon Carmagnola (f. 2) mit einer anfehnlichen
Landmacht am Ufer des Fluſſes bei Cremona zum
Beitande des venet. Admirals bereit war. — Do⸗
menico ©., der 1592 als Kardinal, Erzbiſchof
421
und Vizelegat von Avignon ftarb, hatte, ehe er diefe
Aaen ürden erhielt, unter aus V. die Oberauf:
icht über Die Salceren des Kirchenſtaats und wohnte
1571, objchon, bereite Biſchof, der Seeſchlacht von
Lepanto bei, in welcher er fid) durch feinen Mut
außzeichnete. — Sein Neffe, Geronimo G., geb.
1597 zu Genua, wurde im 28. Jahre zum Vize:
legatender Romagna, dann zum Biſchof von Albano
und Gouverneur von Rom ernannt. Urban VII.
jandte ihn als Nuntius nad) Deutſchland und
— und die guten Dienſte, die er dem röm.
ofe erwies, erwarben ihm 1643 den Kardinalshut.
Aus Dankbarkeit ftellte er ſich nach Urbans Tode
auf die Seite der Barberini, feiner Berwanbten, was
ihm den Zorn Innocenz’ X. zuzog, fobaß er erſt
unter deſſen Nachkommen 1655 das ihm verliehene
Erzbiötum Air:ens Provence erlangte, wo er ein
Seminarium für Geiftlihe und ein Hofpital für
Arme gründete und 4. Nov. 1685 ftarb.
An iflenf haft und Kunſt zeichneten ſich mehrere
G. aus, die inded nicht zu der gedachten genuel;
Familie gehören. Giacomo ©., geit. 1623, brachte
als Aufieher des Archivs ber Peterzlirche in Rom
oße Ordnung in das Ganze diefer koſtbaren
ammlung. Auch verſuchte er die unter Baul V.
aufgefundenen alten Inſchriften zu erklären. —
DranceBco G., Jeſuit, geſt. 1738, machte fi) als
ulolifder und dramatiſcher Dichter befannt. —
Conjtantino G., geb. 1667 in Neapel, geft.
1750, ein Polyhiſtor, wurde insbeſondere berühnit
durch feinen Streit mit den Benebiltinern, die er
megen ihres Angriff3 auf Cartefius in einer fchar:
Ion Genen ae elte. — Francesco Antonio
G., geit. in Neapel 1784, lieferte mehrere geichicht:
liche Werke über Neapel, — In Neapel blühen nod)
die Ceva ©. Mardeli di Pietracatella.
Grimaldi (Bernardino), ital, Politiker, geb.
1841 in Catanzaro, ftudierte in Neapel Jurispru⸗
denz, lehrte daſelbſt Verfaſſungsrecht und trat 1876
als Vertreter feiner Vaterſtadt in die Kammer.
Schon 1878 wurde er in dem eriten Miniſterium
Cairoli Generaljelretär des Minifteriums der öf:
[enttichen Arbeiten. Die in den neun Monaten
einer amtlihen Thätigleit erworbenen Spezial:
fenntniffe nügte er, als ihm im Dez. 1878 die Be:
richterftattung über ein Hauptgefeh der Linken, be:
treffend den Neubau vieler Eiſenbahnen, übertra:
gen wurde, in fo glänzender Weife aus, daß er
1879 im zweiten Kabinett Cairoli zum Finanzmi⸗
nifter ernannt wurde. Da indes das von ihm vor:
gelegte Budget als eine herbe Kritik der von feiner
eigenen Partei vorgefchlagenen Maßregeln erfchien,
wurbe er bei Eröffnung der Kammer im November
nebft zwei Kollegen aus dem Minifterium hinaus:
gedrängt und jogar von der Budgetlommillion
ausgeſchloſſen. ©. gehört zu der Gruppe von
Männern der Linken, auf welche Sella rednete,
als er, 1881 nad dem Rüdtritt Cairolis mit der
Neubildung des Kabinett beauftragt, es verfuchte,
eine neue Regierungsmehrheit zu bilden. Bei der
Umgeftaltung des Kabinettd Depretis im März
1884 übernahm G. das Minifterium des Aderbaues.
Grimaldi (Francesco Maria), Mathematiler
und Phyſiler, geb. 2. April 1618 zu Bologna, mar
Sefuit und wurde Lehrer der Mathematik im Dr:
denstollegium zu Bologna. Er ftarb 28. Dez. 1663
zu Bologna. Sein Wert «Physicomathesis de lu-
mine, coloribus etc.» (2 Bde,, Bologna 1665) war
die Grundlage von Newtons Lehre vom Licht.
422 Grimaldi (Gianfrancesco) — Grimm (Friedr. Meldhior, Baroı von)
Grimaldi (Gianfrancesco), genannt il Bo:
lognefe, Landichaftsmaler au3 Bologna, geb.
1606, war ein Schüler der Carracci. In om
arbeitete er u im biftor. Sache für Bapit Inno⸗
cenz X. in den Paläſten des Duirinals und Vati⸗
kans, in der Kirche San: Martino ai Monti malte
er zwei große Landfchaften. Anderes fieht man
in den Balerien Colonna und Borgheſe, ſowie im
Belvedere des Vatilans. Im J. 1648 begab ſich
G. nach Paris und ſchmückte für den König, ſowie
für Mazarin dortige Paläſte. Nah Rom zurück⸗
gelehrt, ſeßte er die frühere Thätigkeit, beſonders
tür die Päpfte Alerander VII. und Clemens IX.
fort. Auf feinen ideal gedachten Landſchaften ftreis
ten Perjpeltive, Architektur und Staffage um den
Vorzug. Cr behandelt die große ſtiliſtiſche Land:
(datt im Geiſte des Annibale Carracci und weiß
berotiche Stimmung in diefem Stoffe zu entfalten.
ie Technit ift eine leichte, Die Yyarbengebung ener:
giſch, zuweilen etwas duntel. In ben röm. Kir⸗
hen finden fi in Fresko ausgeführte Arbeiten
diefer Art. Bon auswärtigen Sammlungen bat
der Louvre einiges. G. radierte auch Blätter fo:
wohl nad eigenen Kompofitionen al3 nad Zizian
und den Carracci, in geiitobller Manier.
Grimaffe (fr3. grimace), Gefichtäverzerrung,
pe; Grimaſſier (fr. grimacier), Gefichter:
chneider; grimaffieren, Gefichter fchneiden;
audı etmaß erbeucheln.
eine (Alb. Ludw.), Jugendſchriftſteller, geb.
19. Juli 1786 in Schluchtern bei Heilbronn, ftu-
bierte in Tübingen und Heidelberg Theologie und
Philologie und wurde 1807 Sehrer am Bädagogium
in Weinheim, fpäter Nektor der dortigen Barger:
ſchule. Gr ftarb 1. Dez. 1872 in Baden-Baden.
Er bearbeitete die «TaufendundeineNadyt» (8. Aufl.,
£p3. 1879), «Die Sagen der Griechen und Römer»
(5. Aufl., Lpz. 1877), «Die deutihen Sagen und
Märchen» (3. Aufl., b)- 1877) u. |. w., und gab
ein «Märchenbuch⸗ (2. Aufl., Lpz. 1877) heraus.
Grimm (Hug. Theod. von), geiftvoller Schrift:
fteller, geb. 25. ne. 1805 zu Stadt⸗· Ilm im Schwarz:
burgiihen, befudyte das Gymnaſium zu Arnſtadt
und bezog 1823 die Univerfität Jena, wo er ſich
anfangs der Medizin widmete, bald aber ber Bois.
ſophie und Geſchichte zuwandte. Nachdem er feine
Studien zu Halle und Berlin vollendet, begab er
fih 1827 nad) Petersburg, erhielt hier 1829 eine
Stellung ald nipeltor an der Muraltihen Gr:
ziehungsanitalt in Peteröburg, begleitete 1832 die
Grafın Wielhorſty auf einer Reife nad Deutich-
land, Frankreich, Stalien und der Schweiz und blieb
fodann in Rom zurüd, um fi) in das Studium des
klaſſiſchen Altertums zu vertiefen. Im J. 1833
wandte er ſich nach Petersburg zurüd und begleitete
fodann 1834 den Sohn des Reichskanzlers Grafen
Veſſelrode auf einer Neife an die größern Höfe
Deutihlands, nach London, Paris, Madrid und
Liſſabon. Hierauf leitete er jeit 1835 ald Studiens
bireltor den Unterricht des Großfüriten Konftantin,
ſowie feit 1838 auch den ber frühveritorbenen Groß:
fürftin Alerandrine und ihrer beiden Schmeitern.
Ausgedehnte Neifen mit dem Großfürften nahmen
die Jahre 1845 bis 1847 in Anfprud. ©. beſuchte
das ganze europ. Rußland und die faufaf. Länder,
hielt ſich längere Zeit in Konſtantinopel auf, bereifte
dann Syrien und nad einem längern Aufenthalt
in Oriedenlanb da3 Gebiet von Algier. Mit der
Bermählung des Großfürften onftantin 1847 hör:
ten G.s Funktionen als Stubiendireftor auf. Der
Kaiſer ernannte ihn zum Staatsrat mit dem Präs
bitat Srcellenz und verlieh ihm das Komturkreuz
des Wladimirordend, womit die Erhebung in den
erblichen Adelitand des Reiche verfnüpft war. Gleich⸗
zeitig übernahm ©. Die Sräiehung der beiden jſin⸗
gern Großfürjten Michael und Nikolaus. Ende 1852
son er fi) nad) Dresden zurüd, wo er unter andern
«Wanderungen nad Südoiten» (3 Bde., Berl. 1855
—56) veröffentlichte, ging aber 1858 wieder nad)
Petersburg und übernahm bier Die Erziehung ber
Kinder des Kaiſers Alerander U. Da er diete in
europ. Geifte leitete, geriet er mit der nationalrufi.
Hofpartei in Mißhelligkeiten, welche ſich noch ſtei⸗
erten, als er 1858 den Roman «Die Furſtin der
ebenten Werft» (beutich, 2 Bde., 2p3.1858;, 2. Auf.
1861) veröffentlichte, in dem die ru). Zuftänbe, ins⸗
befondere der peteräburger Adel, eine Scharfe Be:
leuchtung erfuhren, Nach dem Tode der Kaiferin-
Mutter (Nov. 1860) nahm er als Erzieher feine
Entlafjung und wandte ſich nach Berlin, wo er ſeine
litterarifche Thätigleit wieder aufnahm. Hier ver:
ſabt er eine Biographie der Kaiſerin-Mutter unter
em Titel aAlexandra Feodorowna⸗ (2. Aufl. 2Bde.,
Lpz. 1866). Später ſiebelte er nach Wiesbaden über,
wo er 28. Dit. 1878 ſtarb.
Grimm (Friedr. Melchior, Baron von), ein geifi⸗
reicher franz. Schriftfteller, der während feines lan:
en Aufenthalts in Fon mit den ——
ten zeitgenoͤſſiſchen önlichkeiten in na er:
bindung jtand, geb. zu Regensburg 25. 1723,
begleitete, nachdem er feine Studien beendigt, den
jungen Grafen von Schönberg, nachmaligen kur:
91. Konferenzminifter, auf ‚bie Univerftät zu
eippig und fodann nad Paris. Hier mwurbe er
Borlejer des damaligen Erbprinzen von Sachſen
Gotha, jpäter Sefretär des Grafen riefen, Neffen
des Darichalls von Sadien. Durch Roufienu,
mit dem er die Neigung für die Mufil teilte, wurde
er bei Diderot, dem Baron Holbach, Der rau von
Spinay und andern durch Geiſt und Geburt aus:
ezeichneten Perſonen eingeführt. Als die An:
unft ber ital. Komiſchen Oper in Baris alle Ken:
ner und freunde der Muſil in zwei Barteien ſpal⸗
tete, ertlärte fih ©. entſchieden für die ital. Muſil.
e_fchrieb bei diefer Gelegenheit eine Kleine Bro:
fhüre voll Geift, Wis und Gefhmad, «Le petit
prophete de Boemischbroda» (Bar, 1753), und
als die Gegner darauf zu antworten verfuchten,
flug er fie durch feine «Lettre sur la musique
francaise» aus bemt Selbe. Nach bes Grafen Frie⸗
fen Tode wurde er Gelretär des Herzogs von Dr:
leand. Damals fing er an, fitterarilce Bulletins
für mehrere deutiche Yürften zu fchreiben, welche
von allen Erjheinungen ber franz. Litteratur jener
Zeit die geiltreichften Analyjen erhielten. Auch
nachdem er 1776 zum Baron und vom Herzog von
Gotha zu defien bevollmädtigtem Miniſter am
franz. Hofe ernannt worden war, Icgte er feine lit:
terariihen Rorrefpondenzen fort. Nach dem Aus;
brud) der Revolution begab er fi nach Gotha, wo
ihn 1795 die Kaiſerin Katharina II. von Rußland zum
Staatsrat und zu ihrem bevollmädtigten Minifter
in Hamburg ernannte, welchen Bolten er belleidere,
biß eine Krankheit, infolge beren er ein Auge ver:
lor, ihn nötigte, feine Gntlaflung zu nehmen. Cr
ging hierauf wieder nad) Gotha, wo er 19. Dez.
1807 ftarb. Nach feinem Tode erſchien feine «Cor-
respondance litt&raire, philosophique ct critiquo»
Grimm (Heinr. Gottfr.) — Grimm (Jak. Ludw.) 423
\
(16 ®de., Par. 1812; Supplement von Barbier, | ala zweiter Bibliothefar in Kaſſel angeltellt, wo er
Sr. 1814: neuefte Ausq., 10 Bde., Bar. 1877 fg.;
d. tich in Auszuge, 2 Bde., Brandenb. 1820—23),
weihe eine vollitandige Geſchichte der Tran, Litte⸗
ratur don 1753 bis 1790 bildet und ſprachlich wie
duch glänzende Urteile fi auszeichnet,
Orımm (Heinr. Bottfr.), nambafter Mediziner,
nun bei der ihm gewordenen Aube eine Reihe von
Jahren feinen Studien fleißig obzuliegen und bie
Brüchte derfelben dem Publikum olmähEich vorzu:
egen Gelegenheit fand. Als 1829 nad) Völtels,
des erſten Bibliothekars, Tode der kurhefſ. Biltorio:
graph Rommel die erfte Stelle an der Bibliothet
geb. 21. Juni 1804 zu Sargftebt bei Halberftadt, | erhielt, fühlte ih &. durch die Zurückſetzung ge:
erhielt feine mediz. Ausbildung 1821—25 in dem
tönigl. Mediziniſch-⸗Chirurgiſchen Friedrih:Wil« | Bibliothelar nah Göttingen an.
helms⸗ Inſtitu en
fräntt und nahm 1830 den Ruf als ——
ier hielt er
t zu Berlin, wurde 1831 zum Stabs⸗Vorleſungen über deutſche Sprache, Rechtsalter⸗
art ernannt, wohnte als ſolcher der poln. Inſur⸗ tumer und Geſchichte der Litteratur. Als einer
reltion und fpäterhin dem Bombarbement von Ant: | der fieben Profelioren, die 1837 gegen Aufhebung
werpen bei, avancierte 1838 zum Überftabäarzt | des Staatägrundgejeges Einſprache thaten, wurde
und wurbe gleichzeitig ala Subdireltor mit der Leis | er im Dezember feines Amtes entfeßt und mit
tung ber militärärztlihen Bildungsanftalten be: | Dahlmann und Gervinu
traut, 1840 aud zum Leibarzt Friedrich Wils
IV. ernannt. Im J. 1844 wurde er zum | heit zu Ka r 18
‚ 1847 um zweiten, 1851 zum erften | wurde, wo er ald Mitglied der
Beneraltabsarzt und zum Chef des Milttärmedizts | aud Korlefungen zu
nalmefens befördert, in welcher Stellung er Ei welchem Rechte er jebo
des Landes vermiefen.
Die en ahre lebte ©. in agurädassogen:
el, bis er 1841 nad erlin berufen
tabemie zugleich
Iten berechtigt war, von
nur in ben erften Jahren
drei Decennien bindurd fi um das gefamte Hee⸗ Öebraucı maäte, Er wurde zweimal zum Vorfigen:
resjanitaͤtsweſen bie größten Berbienfte erwarb und | den ber
rmaniftenverfammmlungen, zu Frankfurt
dem legtern eine Reihe umfafiender Reformen | 1846, zu Lübed 1847, —* ſaß 1848 in der Na⸗
jeine heutige volllommene Ausbildung und Orga: | tionalverfammlung zu
station verſchaffte. (S. Militärmedizinal:
weien) Am2. Febr. 1861 wurde er zum eriten
Yabarzt dea Königs Wilhelm ernannt. An ber Ab:
der riften über den Kranlendienft im
‚jeide» (1855), des ⸗NReglements über den Dien
anffurt und tagte 1849 mit
u Gotha. Wie bei diefen und andern Gelegen-
eiten in feinem Öffentlihen Wirken und Reden, fo
Ki te er ih auch in allen feinen wiſſenſchaftlichen
etrebungen durchdrungen von der ebelften Bater:
landsliebe, dem lauteriten Sinn für Redt und
der im Felde» (1868), ber «Inſtrulk⸗ Baden Seine Yorfhungen waren namentlich
er
tion über das Sanitatsweſen
Senitätslorp8» (1873) und der aſtriegsſanitaͤtsord⸗
rmee im elde» | daran
11869), der «Berordnung über die Organifation ded | Volt, wie e3 fi
gerichtet, das geiftige Leben bes beutfchen
9 in beit
en Sprache, in feinem alten
Recht und Glauben, in feiner Sitte und Dichtung
rung» (1878) bat er hervorragenden Anteil. Im J. | fundgegeben, an ſich und in ſeinen Beziehungen zu
1879 wurde er auf feinen Antrag wegen eines | andern Völkern eihich
] (ung in feiner legen. Durd eine leider unvollendet gebliebene
iſer
ihweren Augenleidens unter Bela
Stellung als eriter Leibarzt de3
befand veriekt.
Grimm (al. Lubw.), unter den Sprachfor⸗
3 in den| «
tlich zu ergründen und darzu⸗
eutfhe Grammatil» (Bd. 1, die ormenlehre
enthaltend, Gött. 1819, & Aufl. 1822 [daraus der
Vokalismus new bearbeitet 1840]; vermehrter Ab:
fern aller Zeiten einer der gröbten, unter den | drud ber 2. Aufl., herausg. von Scherer, Verl.
‚armanitten der audgezeichne
te, der Begründer | 1870; Bd.2—4, 1826—37 ; vermebrter Abdrud des
der deutichen Sprad: und Altertumswiſſenſchaft, 2. Bandes, Berl. 1878) bat ©. recht eigentlich nicht
purde 4. . 1785 zu Hanau geboren und erhielt | bloß die hiſtor. Grammatik der deutſchen Sprache,
jeinen erften Unter?icht durch den Präzeptor Zink: | fondern bie hiftor. Sprachforſchung Aberhaupt be:
bau zu Steinau an ber Straße, feine weitere Bil:
Jung auf dem Lyceum zu Kafiel. Seit 1802 ftu:
ründet. Andere Richtungen des geiltigen Lebens
e3 deutfchen Volks verfolgte er in den noch un:
tierte er fodann zu Marburg die Rechte und folgte | übertrofienen Werten «Deutſche Rechtzaltertiimer»
106 einer Einladung feined Lehrers Savigny nad) | (Gött. 1828; 3. Ausg. 1881) und «Deutiche My:
Fari3, dem er dort bei litterarifchen Arbeiten half. | thologie» (Gött. 1835; 4. Aufl., Berl. 1875—78,
ad der Nüdtehr nad) Heflen wurde er 1806 | in 3 Bon. mit Jakob G.3 Nachträgen). In feiner
Kriegbfelretär. Die Muße, welche ihm fein Amt | «Geichidhte der deutſchen Sprachen (2 Bde., Lpz.
inartamı gönnte, widmete er dem Studium der | 1848; 4. Aufl. 1880) — einem ber be nu
deu:
Litteratur und ber Dichtkunſt des Mittelalters, dem | tendften Werte, welche auf dem Gebiete der deut:
er fach Ichon in Paris zugewendet hatte. Nach Be: | [hen Spread: und Geſchichtsforſchung erfchienen,
srAndung ded Königreiches MWeitfalen erhielt ©. auf
„053. von Müllerd Empfehlung 1808 die Aufficht
über die ſchon vom KHurfürften angelegte Biblio:
gab er Geſichtspunkte an die Hand, bie für die
Auffaflung deuticher Gejchichte vielfach umgeltal:
tend wirkten. Gin Quellenwerk erjten Range für
tbet zu Wilhelmshöhe und wurde Ipäter noch da: | die Geſchichte des deutichen Rechts ijt die Samm:
neben Staatdrat3auditor. Bei des Kurfürften | lung deuticher aMWeistümer» (Bd. 1—4, Gött.
Ruũcklehr folgte er 1814 dem heſſ. Geſandten als | 1840—63), die nach G.s Tode von Schröder und
Zctretär ın
aud jpäter nad Barid und zum Kongreß na
Hauptquartier der Verbündeten, | andern bis zum fiebenten Bande (1878) weiterge:
führt worden if. Zahlreiche befondere Unter;
Wiüen, wo er bid Juni 1815 verweilte. Cinen | juchungen legte er in Haupts «Yeitichrift für deut:
_ Tonat darauf wurde er im Auftrage ber preuß. | ches Altertum», in Pfeifferd «Germania» und ben
Negierumg nochmals nad) Paris gefandt, um die | «Abhandlungen» der berliner Alademie nieder.
aus veridiebenen Gegenden bort zufammengebradh: | Dieie Ichtern nebft einer Reihe anderer zerjtreuter
tew Handicriften zu ermitteln und zurüdzufordern. Aufſätze erfchienen in einer Geſamtausgabe; ustleis
Aa Bollziehung dieſes Auftrags wurde ©. 1816 | nere Schriften» (6 Bde., Berl. 1864—82), die
424
gopulärften daraus al3 aAuswahl aus den Heinern
een Berl. 1871). _ Bon feinen übrigen
Schriften und Ausgaben alter Sprach⸗ und Litte:
raturdenfmäler find noch zu nennen: «fiber den
altdeutichen Meiitergefang» (Gött. 1811), aIrmen⸗
ftraße und Irmenfäuler (Wien 1815). «Silva de
romances viejos» (Wien 1815), eine althochdeutfche
Sinterlinearverfion lat. Kirchenhymnen, «Hymno-
rum veteris ecclesiae XXVI interpretatio Theo-
tisca» (Gött. 1840), die_angelfähl. Dichtungen
«Andreas und Clene» (Kaſſ. 1840), im Verein mit
Schmeller die «lat. Gedichte des 10. und 11. Jahrh.v
(Bött. 1838), Darunter namentlich der «Waltharius
manu fortieo. Im «Reinhart Yuch» (Berl. 1834)
gab G. den mittelhochdeutſchen Reinhart, den mit:
telnieberländ. Reinaert nebjt andern Heinern deut
ſchen und lat. Gedichten ber mittelalterlihen Tier:
jage heraus, mit einer wichtigen Einleitung über
ie Entfaltung des wunderbaren Weſens der leb:
tern. Hierzu folgte jpäter eine Crgünzung «Send;
ſchreiben an K. Lachmann. Über Reinhart Fuchs⸗
(£pz. 1840). Alle Werte ©.3 aeugen von einem
mächtigen, Maſſen bezwingenden Fleiß, großartiger
Gelehrſamkeit, tiefbringendem, orbnendem Ber:
fand, von fiherm Sell für den Gang biftor.
Entwidelung und vom friſcheſten, ebenfo fräftigen
als zarten Sinn, ohne welchen ed niemals gelingt,
die Geheimnifje des Sprachgeiftes zu ergründen.
Gemeinſchaftlich mit feinem Bruder Wilhelm
Grimm (f. d.) gab er heraus: «Die beiden älteften
deutfchen Gedichte, das Lied von Hildebrand und
Hadubrand, und das Weikenbrunner Gebet» (Kaſſ.
1812), «Altdeutihe Wälders (8. Bbe., Kal. u.
Srankf. 1813—16), «Der arme Heinrich» von Hart:
mann von ber Aue (Berl. 1815), «Lieder der alten
Edda» (Bd. 1, Berl. 1815), «ri he Elfenmärdhen»
—* 1826). Zwei weitere, in Verbindung mit
einem Bruder herausgegebene Werke, die von weit:
reifendjter Wirfung waren und eine Menge ähn:
iher Schriften bervorriefen, find: «Kinder: und
Hausmärden» (3 Bde., Berl. 1812—22 u. öfter,
Heine Ausgabe, 32. Aufl., Berl. 1883) und « Deut:
ſche Sagen» (2 Bde., Berl. 1816—18; neue Aufl.
1865). Am Abend feines Lebens vereinigte er
fih noch einmal mit jeinem Bruder zu einer ge:
meinjamen Arbeit, den «Deutihen Wörterbuch »
Lpz. 1852 fg.), welches den gefamten neuhochdeut⸗
den Spradidah von Luther bis Goethe umfaſſen
ollte und, wenn vollendet, dem fo verdienjtlichen
irten beider bie Krone aufgejeßt haben würde.
Doc Sollte ihnen die Bollendung nicht mehr ver:
sönnt fein. —2 20. Sept. 1863 zu Berlin, | 5
wenige Jahre nach Wilhelm &., nachdem das MWör:
terbuch nur biß zur eriten Lieferung des vierten
Bandes gediehen war. Dasſelbe wird ſeitdem durch
Heyne, Hildebrand, Weigand und Lerer fortgefest.
Seine Selbitbiographie, zuerſt abgedrudt in Ju:
fti3 a Grundlage zu einer heil. Gelehrteugefchichte»
(Marb. 1831), hebt auch in feinen «SKleinern
Schriften (Bd. 1) und in der «Auswahl». Gegen
Ende 1883 trat ein Grimm:Berein (mit dem Siß | tra
des Centralkomitees in Hanau) zufammen, welcher
beabfitigt, den beiden Brüdern Jakob und Wil:
beim ©. in ihrer Jaterſapt Hanau ein Denkmal zu
ſeßen; der Grundſtein ſoll 4. Jan. 1885, dem 100
Geburtstage Jakob G.s, ge t werden.
L. Scherer, «Jakob &.» (Bert. 1865) ; « Brief:
wechſel zwiſchen Jalob ©. und Friebrid David
Orneter» (herauäg. von Herm. —*2 — Heilbr.
Grimm (Wilh. Karl)
1877); ⸗Freundesbriefe von Wilhelm und Jakob
®.» (heraudg. von A. Reifferfheid, Heilbr. 1878);
«Briefwechiel des Freiherrn Karl Hartwig Gregor
von Meuſebach mit Jakob und Wilhelm ©.» (ber:
. C. Wendeler, Heilbr. 1880); «Briefe
von Jakob G. an H. W. Tybeman⸗ (herausg. von
A. Reifferſcheid, Heilbr. 1883); «Briefwechſel zwi⸗
ſchen Jakob und Wilhelm G. aus der Jugendzeit⸗
erausg. von Hermann G. und Guſtav Hinrichs,
eim. 1881).
Grimm (Wilh. Karl), ausgezeichneter Germa⸗
niſt, der Bruder des vorigen, geb. 24. Febr. 1786
zu genau, befuchte mit feinem Bruder dag Lyceum
zu Kaflel und ging, um fi) gleihfalld der Rechts⸗
wifjenichaft zu widmen, 1804 auf die Univerjität zu
Marburg. Seine Jugend trübte eine langwierige
gefährlide Krankheit, von der er nur langſam feit
1809 genad. Er wurde 1814 ala Selretär bei der
Bibliothek zu Role! angeltellt und ging mit”feinem
Bruder 1830 nad Göttingen, wo er Unterbiblios
tbelar und 1835 außerord. Profeſſor in der_pbiloi.
Fakultät wurde. Auch er gehörte zu den Sieben,
welche gegen die Aufhebung des Staatsgrundgeſetzes
ſich vermahrten, und wurde deshalb feines Dienftes
entlafien, durfte aber in Göttingen noch verweilen
bis Okt. 1838, wo er ſich nach Kaſſel zu feinem Bru⸗
der begab, mit dem zugleich er 1841 einem Rufe
nag Berlin folgte. Hier ſtarb er 16. Dez. 1859.
in echter Geijteögenofle feines Bruder und mit
ihm in häuslichen und amtlichen Berhältniffen wie
durch gleiches wiſſenſchaftliches Streben innig ver:
bunden, bat er feine Forſchungen namentlich der
oeſie des deutichen Mittelalters zugemwendet. Du:
in gehören feine Ausgaben des « Grave Ruodoli»
Bött. 1828; 2. Aufl. 1844), Bruchitüde eines Ge⸗
dichts des 12. Jahrh.; des «Hildebrandsliede: »
(Bött.1830), des «Freidant» (Gött. 1884; 2. Ausq.
1860), de3 «Nofjengarten» (Bött. 1836), ded «Ro:
Iandäliedes» (Gött. 1838), des «Mernher vom Nie:
berrhein» (Bött. 1839), der « Goldenen Schmiede »
(Berl. 1840) und des «Silveiterr von Konrad von
Würzburg (Gött. 1841), des «Athis und Prophi⸗
liad» (Berl. 1846; Nadıtrag, Gött. 1852), der «Alt:
deutſchen Geſpräches (2. Abteil., Berl. 1851). «Al::
dän. Heldenliedern gab er in einer überſeßung (Hei:
delb. 1811) heraus, dann eine Unterjudyung «Über
beutfche Runen» (Gott. — Sein Hauptwert it
«Die deutihe Heldenjage» (Gött. 1829; 2. Aufl,
Berl. 1867), eine fleißige, mit feinen Sinn ans
gelegte Sammlung der Zeugniſſe [nr biejelbe, mit
einer Abhandlung über ihren Uriprung und ihre
ortbildbung. Mit der «Exhortatio ad plebem
christianam» (Berl. 1848) verbunden ift eine Ab:
handlung über die «Glossae Cassellanse», welde
zu den älteften Denkmälern der deutſchen Sprache
ehoͤren, ſowie eine andere «Über die Bedeutung
er beutichen Singernamen». Sonit find nod) zu er:
wähnen die gelehrte Unterfuchung über «Tie Sage
vom Urfprung der Ehriltusbilderr (Berl.1843), die
Abhandlung «fiber Sreidant» (Berl. 1850; Nadı:
1 u.2, Goͤtt. 1852 —55) und die ungemein
reichhaltige «Dur Öeidichte des Reimd» (Berl. 16521.
Eine volljtändige Ausgabe feiner Recenfionen, Aui:
fäpe und Abhandlungen erſcheint unter dem Titel
«Kleinere Schriften» (Bd. 1—3, Berl. 1881 —83).
Eine Reihe anderer Schriften, namentlich die «stin:
der: und Hausmärden», an denen ihm der Haupt:
anteil gebührt, gab er ın Berbindung mit feinen
Bruder Jakob Grimm (f. d.) heraus. Eine minder
Grimm (Hermann) — Grimma
eroßartig angelegte Ratur als fein Bruder, mußte
er feinen Arbeiten durch liebevolle Hingebung,
emñgen Fleiß, jaubere Ausführung und poetifches
Veritändnis ihren eigentümlichen Wert zu geben.
Seine Selbftbiographie befindet ſich wie die des
Bruders in dem Werke von Juſti und ift aud im
eriten Bande feiner «Kleinern Schriften» abgebrudt.
Grimm (Hermann), Sohn des vorigen, nam:
fter Schriftiteller, geb. 6. Jan. 1828 zu Kaſſel,
bierte 1846 —49 zu Berlin und Bonn die Rechte,
wandte fidh aber in_ber Folge mehr philol. und
biftor. Studien zu. Als Schriftiteller trat er zuerſt
mit dem Drama «Armin» (2p3.1851) vor die Öffent:
lichleit, welchem nad einiger Zeit die Dichtung
« Traum und adyen» (Berl. 1854) und das
Trauerjpiel «Demetrius» (ep 1854) folgten. Seine
«Rovellen» (Berl. 1856; 2. Aufl. 1862) zeichnen fi
durch Schönheit und maßvolle Eleganz der Form
aus. In den «Ejjays» (Hannov. 1859) und den
«Neuen Gilays» (Berl. 1865) veröffentlichte er eine
Reihe geiſtvoller Studien über Berfonen und Gegen:
ande der Litteratur und Kunſt. G.8 Hauptwerk
biſdet jedoch das « Leben Michel Angelo3» (2 Bde.,
Hannov. 1860—63; 5. Aufl., 2 Bde., 1879), wels
ed zu ben vorzüglichiten kunſtgeſchichtlichen Leis
ungen der neuenn Seit gehört. In den Jahren 1865
und 1866 gab er die Zeitihrift «über Künitler und
Runitwerter zu Berlin heraus, wo er al3 Privat:
mann lebte. Bon feinen fernern kunſtwiſſenſchaft⸗
lichen und belletriſtiſchen Arbeiten find zu nennen:
bie Mor bie «Das Reiterſtandbild des Theo-
dorich —* (Berl.1869), «Das Leben Rafaels
von Bafari. Überjegung und Kommentar» (Bd. 1,
Berl. 1872), «Zehn ausgewählte Eſſays zur Ein-
führung in das Stubium der modernen Sunft»
(Berl.1871;2.Aufl., Berl. 1883), „Sünfgehn Eilays»
(Berl. 1874), «Süntzehn Eſſays. Neue Folgey (Berl.
1875), «Fü fzehn jays. Zite Sol ev (Berl.1882),
«Woethe. Borleiungen» (2 Bde., Berl.1877;3.Aufl.,
Berl. 1882), ferner der Roman « Unübermwindliche
Räcter (3 Bde, Berl. 1867; 3. Aufl. 1869). Im
3.1873 wurde ©. zum_ord. Profeſſor der Kunſt⸗
gejchichte an der Univerſität zu Berlin ernannt. —
8.3 Gemahlin ift die dramatiſche Schriftitellerin
Bijela von Arnim, eine Tochter Bettinad von
Arnim (f. d.).
Grimm (Ludw. Emil), beuticher Dialer und Ra⸗
dierer, Bruder von Yalob und Wilhelm G., geb.
14. Rai 1790 zu Hanau, kam 1808 nad) München
zu Karl Heß, der ihn im Stechen, ſpäter aud) in
ber Habierung unterrichtete. Nachdem er 1814 am
Befrenmgätriege teilgenommen, lebte er feit 1814
im Kafſel und München, 1817 kurze Zeit in Italien,
daaı wieder in Kaſſel. Er wurde 1833 Profeſſor
an ber Maleralabemie bajelbit. ©. hat über 100
Blätter radiert, eigene Kompofitionen, Landſchaf⸗
ten, Tiere, Yiguren und Köpfe; namentlid aber
— ihm Porträts en Luther und De:
bon nad) 2. Cranach). Die meiiten feiner Ra:
Vierungen befinden ſich im Beſiß der Kunſtliebhaber;
eine Sammlung von 36 Blättern erihien 1823,
eine anbere 1840 und noch ein Nachtrag von
3 Blättern 1854 Mu Kaſſel. Unter feinen Olbil⸗
deru bietet namentlich eine Madonna nit Heiligen,
m eıner Zandichaft auf dem Rafen ſitzend, auöges
‚achnete Schönheiten. Andere Gemälde, meilt re:
„gioje Begenjtände, finden fich in den Brivatgalerien
des ehemaligen Kurfüriten von Heilen. ©. ftarb
4 Aderil 1863 zu Kaſſel.
425
Grimm (ul. Otto), Mufiter, geb. 6. März
1827 zu Pernau in Livland, ftudierte zuerſt Philo⸗
logie in Dorpat, dann feit 1851 Mufit auf dem
Konjervatorium zu Leipzig, wo er fi) dem Freun—
deskreiſe Schumanns anſchloß. Im J. 1855 gin
er als Muſiklehrer nad Göttingen, 1860 nad
Manſter in Weitfalen, wo er Leiter verichiedener
Mufitvereine ift. Auber Liedern und Chören er:
fhienen von ihm beionder3 Inſtrumentalwerke,
Speer zwei Suiten in Ranonform (in C-dur
für Streihordefter und G-dur für volles Orcheſter).
Grimm (Karl Ludw. Wilibald), prot. Theolog,
eb. 1. Rov. 1807 zu Jena, bejuchte feit 1822 das
ymnalium zu Weimar feit 1827 die Univerfität
zu Jena, habilitierte ſich bier 1833 al3 Privatdocent
der Theologie, ward 1837 außerord. Brofeflor, 1844
ord. Honorarprofejlor, 1871 Kirchenrat, 1883 Geh.
Kirchenrat. Seine Vorlefungen find vorzugsweiſe
ber Auslegung de3 Neuen Teſtaments gewidmet,
eritreden fi) auf Encyllopädie, Symbolif und Dog⸗
matif. Obgleid Vertreter der hiftorijch- kritifchen
aüchtung it G. doch entfchiedener Gegner der Schule
& dr. aurs. Unter den beutfchen Theologen wird
.als gründlicher Kenner der Apofryphen des Alten
Zeitaments geichägt. Auf den Kommentar über Das
Bud der Weisheit» (Lpz. 1837) folgten Kommens
tare zu den vier Büchern der Malfabäer (Lpz. 1853
—57) und eine neue Bearbeitung des Buchs ber
Meisheit (Lpz. 1860). Von fonftigen Schriften find
vor allem zu nennen die «Institutio theologiae dog-
maticae (Nena 1848; 2. Aufl. 1869) und das «Lexi-
con graeco -latinum in libros Novi Testamenti »
(ip 1869; 2. Aufl. 1879). Seit 1870 iſt ©. Mit:
glied der von der Eiſenacher Konferenz niedergeſetz⸗
ten Kommiſſion zur Revilion der Lutherſchen Bibel:
überfeßung und Bat hier da3 Referat über die Apo⸗
kryphen beforgt. Dieje Thätigfeit gab die Veran:
faffung zu den Schriften «Die Putherbibel und ihre
Tertesrevifion» (Berl. 1874) und «Kurzgefaßte Ge:
ſchichte der Lutherſchen Bibelüberfegung bis auf die
Gegenwart» (Jena 1883). .
rimma, Stadt in der Kreishauptmannjchait
Leipzig des Königreichs Sachſen, 30 km oſtſüdöſt-
lih von Leipzig am linken Ufer der Mulde, Sta:
tion ber Linien Leipzig: Döbeln: Dresden und Glau⸗
hau: Wurzen der Saͤchſiſchen Staatsbahnen, in
einem Thalkeſſel reizend gelegen, ift Sig einer
Amtshauptmannihaft, eines Amtsgerichts, einer
Superintendentur, eines Bezirksſchulinſpektors
und zählt (1880) 8042 E. Unter den öffentlichen
Gebäuden iſt das im u 1883 im Renaifjanceitil
neuerbaute Bürgerichulgebäude, das Bezirtskorrel:
tionds und Siechenhaus, dag 1442 erbaute Rat:
haus und das königl. Schloß (in weldhem ie das
Imtögeriht und Rentamt und die Bezirkäiteuer:
einnahme), unter den vier luth. Kirchen die 1685
erbaute Klofterlirhe und die im 13. Jahrh. erbaute
Frauenkirche bemerkenswert. Außerdem hat ©.
eine kath. Kapelle, ein 1838 gegründetes Schul:
lehrerjeminar, jeit 1874 in einem anfehnlidhen
Neubau, ein zweites Seminar für ältere Schul:
amtsafpiranten (feit 1855) und eine Realſchule
weiter Ordnung mit um Am be:
annteiten ift &. durch feine Kandes und Fürſten⸗
ſchule (Illustre Moldanum), welche Kurfürft Morik
in dem ehemaligen, 1288 gegründeten Xuguftiner:
Gremitenklofter errichtete. Sie wurde 14. Sept.
1550 eingeweiht, beiteht feit dem Umbau 1828 aus
ı einem Alunmeum mit 104 Frei: und 22 Koftitellen
426
r t eine BE on fer 1 OH Lie. |
103 fer bee b.2:0e wein nren in Zus
u. 1. w., fowie der euen.ai3 bertasnı Dessbunrel
faten ganz auf.e.rt. Prem Den verciedenen
Gemerben wir) vl Alcrbau getrieben, von in⸗
iu trrlien (taslı"emenis had die Kuntmehimi)-
len mt grober z.c":chräit, eine Ciierzuetera und
N iSinendananit:it, eine Batentziegelei, eine sa:
bril von Brennerctieinricht zwei 221’ de⸗ un.
Garnbleichen, mehrere Trudereien für leinene und
wollene Stoffe und eine Papierdüteniabrik bemer⸗
lenswert. Ton ben öfientlihen Tenlmalern der
Stadt verdient das Kriegerventmal in den Prome
naden und das Luther-Tentmal an der rauen:
firdye erwähnt zu werden. Tie Stadt beñgt jehr
ſchone Bromenaden und in unmittelbarer Räbe aus⸗
gedehnte und gutgepflegte Waldparlanlagen. ©.
wird immer mehr ein beiuchter Sommerfrüidhort.
Die igften Bunfte der Umgegend find
das jept der Türfienichule gehörige Klojtergut
Nim bſchen mit den Auinen des 1251 gegründe-
ten Ciftercienferllofter3, in welchem Tina von
Bora lebte, das ſchoͤn gelegene Hohenftädt, wo
(Hoiden 1796 — 1828 Finen Landis hatte, das
zorf Döben mit altem Schlofie, bereit 1185 als
Yurg Dewin urlundlid, auf welcher Albrecht ber
Stolze feinen Bater Utto den Reihen gefangen
gehniten haben foll, und die Bolzermühle mit
Kunftmehlmühle, Maichinenbauanftalt und Papier:
fabrit. G. ift ſorbijchen Uriprungs und wird ſchon
1065 urlundlih als Stadt erwähnt. Seit &;
bauung des Schlofſes, das ſchon 1200 ftand und in
welchem 1448 Albrecht der Beherzte geboren wurde,
hielten Die Markgrafen von Meißen und Kurfürften
von Sachſen hier öfter Hof. Am 17. Juli 1531 lam
u G. der fog. Grimmaiſche Machtſpruch a Stande,
er die Streitigleiten der beiden ſächſ. Linien über
Lehns:, Münz: und Bergfachen fchlichtete.
ol. Lorenz, «Die Stadt G. im Koͤnigreich Sad):
fen» (Vpz. 1871); «Sihrer durch G. und Umgegend»
(3. Aufl., Grimma 1882).
Grimmdarm, |. unter Darm.
Grimmeldhanfen (Hans Jak. Ehriftoph von),
der Berjafier einer Reihe von ‚brofabichtungen, die
ald die bedeutenditen Grfcheinungen biefer Gattung
im 17. Jahrh. zu bezeichnen find. Er wurde zwifchen
1620 und 1625 in Gelnhaufen geboren, als * n⸗
jähriger Knabe von den Heſſen geraubt, diente dann
mehrere Jahre als Soldat und erwarb ſich als fol:
her in den verſchiedenſten Gegenden Deutfchlands
penane Renntmid er Gigentümlidhleiten, Sitten und
rachtichen Beohnbeiten der Bewohner. Nach dem
Weitfäliichen Frieden nahm er zur weitern Ausbil:
dung Stellungen an verichiedenen deutſchen Fürften:
höfen an, zuleßt bei bem ſiraßburger Biichof Leopold
Wilhelm von Gfterreih, um dejientwillen er zur
tatl). ae übertrat und der ihn um 1665 zum
Soultkei in dem 1664 Irabburaiic) gewordenen
Dorfe Renchen (ent Stadt im bad. Kreife Baden)
ernannte, Hier lebte cr feiner litterarifchen Thätig⸗
feit, bis er 17. Aug. 1676 bafelbjt ftarb, nachdem
er kurz vorher noch einmal vorübergehend Kriegs:
dienſte genommen, als 1675 bie Franzoſen unter
Turenne in Baben eingefallen waren. Zu Renchen
wurde ihm 17. Aug. 1879 ein Dentmal (ein 6,5 m
hoher Dbelist aus blaurotem Sanditein vom Bild:
bauer Breunig in Raftatt entworfen) gefebt. Dur)
feine Verdienſie hatte ex fich den Ritteradel und den
UAdel der freien Studien (Doktorwurde) erworben.
—— — ————— —
Gritaid ara — Griem:lbaui:n
Een grurtz.t it ber erſt in neuerer Zeit zur
Anerts-m: jenes vollen Wertes gelangte bio:
a-a7t:. e amar «- Zimpliiflumudr. G. wahrer
Azme ver lzrae veraenten, da er es liebte, deniel:
ben e.r:e: deri 2. edenea anagranmatiſchen Immand:
Iunzen:. Sammel Greifenſon von Hirſchfeld,
Sıonenr !sehmabl, Michgel Redulin von
Sesm:dort, German Schleifheim von
Sulsjort wa, zu veriteden. wei feiner Cr:
yabi:azen, «Tierwelt und Amelinde» (1670) und
«Brorimus und Ycmpidas (1672) führen benfelben
jedoch aus dem Titel; ein der erften vorgedrudtes
Ehrengedicht bezeichnet den G. ausdrüdlid) ala Ber:
implichikmmds und anderer anonymer
fatter de3 «St
Schrıiten. «Der Abenteuerlie Simpliciffimus
TZeantib, von German iiberm von Sulsforte
(1663) iR litterarhiſtoriſch als erfter ge:
ungener Verſuch, auch in Deutichland den Schau:
plas und die Handlung eines Romans auf vater:
ländiichen Boden unb mitten in die Greignifie der
rt zu verjegen, wichtig für die polit. und
Au Ichichte feiner Zeit, äfthetifch wertvoll Durch
ng und tellung. Einen neuen Abdrud
beforgte Wolff (Lp3 1848; 4. Aufl. 1875) und, mit
litterartiicher Cinleitung und erlungen verſehen,
17. Yahrt 0, 8p4.1874: 2 Wahl 1870). Umarbe,
. „jabrd.», 1874; 2. 1 . 1:
tungen lieferten E. von Bülow (2p;. 1836), Laud:
bard (2p3. 1876) und E. H. Meyer (Brem. 1876).
Um diefen Roman wie um ihren Mittelpunlt
ieren ſich mehrere Heinere Schriften, die dem:
felben Zwech, nur mehr im einzelnen, dienen: «Trug
Simpler» oder «Die Landftörzerin Courage» (1663),
«Der felame Springinzfelb» (1670) im wei:
tern Zufammenbange: «Das WBunderbarlidde Bo:
gelneit» (ZI.1 u.2, 1672). Außer den o Bann:
ten find von G.: eine Bearbeitung der biblijchen
Geſchichte von «jofeph»(1667) und eine Fortiehung:
«Mujai» (um 1670), jodann eine Anzahl «tatıri:
ſcher⸗ Schriften, welche dem Rampfe gegen bie Lafter
und Thorheiten der Zeit in humoriſtiſcher Weile
dienen, darunter einige, welde im engern Sinne
als Boltsfchriften zu bezeichnen find. Diefe Thätig:
feit beginnt mit dem «Tyliegenden Wandersmann
nad dem Mond», nad) dem Franzöſiſchen (1659);
e3 folgen: die «Traumgeſchichte von mir und bir»
(co), «Schwarz und Weiß oder der Satiriſche
ilgrem» (1666), «Der teutihe Michel» (1670),
«Der Stolze Melchern (1672), «Das Ratbftübel Plu⸗
tonid» (1672), «Die verlehrte Welt» (1673), «Sim;
plicijfimi GSalgenmännlein » (1673), «Des Aben:
teuerlichen Simpliciffimi Ewigwaͤhrender Galender»
(1670), «Simpliciffimi angeregte Urfachen, warum
er nicht katholiſch werden lönne» (1670?), «Der erite
Bärenhäuter fammt Simpliciffimi Gauleltaſche⸗
(1670), «Abbildung ber wunderbarliden Wertitatt
des weltftreichenden Arztes Simpliciſſimi⸗ (Ginblatt:
drud, 1669). Seine Schriften erfhienen in Gejamt:
auzgaben zu Nürnberg (3 Tie., 1683—1713), von
A. von Seller (4 Bde, Stuttg. 1852 — 621, von
9. Kurz (in « Deutiche Bibliothel», Bd. 3-6, Pps
1863—64), von Tittmann (die obengenannte Aus:
abe des «Simpliciifimus» und «Simpliciantide
hriften von ©.», 2 Tle., Lpz. 1877, mit ausführ:
lichen litterarifchen und geſchichtlichen Ginleitungen
und fpradjlihen und fachlichen Grläut en, al?
10. u. 11. Bd. von «Deutiche Dichter des 17. Jabrb.e,
Lpz. 1877), von J. Bobertag, ala 33. bis 35. Bd.
von Kurſchners « Deutſcher Nationai⸗Litteratur⸗
Grimmen — Grimfel
(mit dem erften Neudruck vom «Ratbitübel Pluto:
nis⸗, Berl. u. Stuttg. 1883).
Grimmen in Bommern, Kreiöftabt in der
preuß. Provin ‚Bommern, Regierungsbezirk Stral-
fund, 23 km In (ih von Stralfund, rechts an der
Irebel, Station der Linie Berlin : Stralfund der
Preußiſchen Staat3bahnen, ift Sig eines Amtsge⸗
richts und zählt (1830) 8392 meift evang. E. —
Ter Kreis Grimmen zählt auf 958,75 qkm
37112 meift evang. E.
®@rimoaid, der Sohn des fränk. Majordomus
Pippin des Ültern, wurde 642 Dajorbomus des
auftraſiſchen König Sigibert III. Als diefer Febr.
656 farb, wollte G. welcher ſchon vorher thatfäch:
lid die Regierung geführt hatte, auch die Krone
jelbft an fein Haus bringen: er ſchickte Sigiberts
Sobn in ein Kloſter und machte feinen eigenen Sohn
Ghilbebert zum König. Aber die Großen des Lan
de3, welche fid) bei ſchwachen merovingifchen
Herrichergefchlecht beſſer befanden, lieferten den
uf urpator und feinen oh m neuftrifcehen König
Chlodomed II. aus, der fie töten lieb. Grit Ende
des Jahrhundert erhob fich das Haus Pippins uns
ter &.3 Reifen Pippin dem Mittleren oder von Heris
ſtal zu neuer Bedeutung. Bel. Bonnell, «Die Ans
t des tarolingii den Daufes» (Berl. 1866).
» Sohn bes Bayernherzogs Theodo
ans dem Gehſqhlecht der Asiloffnger und feit etwa
| über einen Teil der Bayern, begün:
figte dort bie Einführung bes Chriftentums durch
Gorbinian von Freifing, verlor aber
ft und Leben im Kampfe mit Karl Mars
tel, der nun G.s Neffen Huchert zum Herzog über
ganı Bayern, aber unter fränt. Oberhoheit, machte.
Grimoatb, Herzog der Langobarden von Bene:
vent, wurde 662 gegen das regierende Brüberpaar
Bertarit und Godebert (f. d.) felbft zum König auf:
ageſtellt, vertrieb den eritern und tötete den lektern.
118 er671 ftarb, wurde fein un münbiger Sohn König
Garibald von feinem mütterlihen Oheim Bertarit
beſeitigt, der jcht felbit wieder zur Negierung ges
langte und fie bei feinem Tode 688 auf feinen obn
Aunidert (bis 700) vererbte.
@rimdby, eigentlih Great⸗Grimsby, See:
baten, Municipalſtadt und PBarlamentsborough in
der engl. Grafſchaft Lincoln, 48km im ND. von
vincole, 24 km im SD. von Hull, rechts an ber
MR des bier 11 km breiten Humber gelegen
und Eiſenbahn mit Lincoln, London, Man:
chefter und Sheffield verbunden, hat in der weit.
Altitadt enge und krumme, in der Neuftabt Dagegen
breite Stra Leptere liegt an dem 1849—62
gebauten 6,ı ha großen, mit Dod3 von 10 ha ver:
jebenen Hafen, der für Schiffe jeder Art zugaͤnglich
it. ©. zählt (1881) 29682 E., bat eine große
Hauptlirde, ein Stadthaus, ein Gefängnis, eine
Lateinſchule und ein Handwerferinftitut; ferner
Schifiewerfte, Seilerbabnen, Kabelfabrifen, Ge:
treides und Knochenmuhlen, Gerbereien, Ziegel:
Lrennereien und Bierbrauereien. Bebeutender aber
als die —— iſt der Handel. Die Stadt ſteht in
regelmäßiger Dampfbontverbinbung mit Hull und
Hamburg und wird zugleich von zahlreichen Dampf;
tooten berührt, die von Hull nad) den Dit: und Nord⸗
seehäfen gehen. G. war fon in alter Zeit ein
tlühender, reiher Ort, der bereitd im 14. Jahrh.
unter Eduard IUI. 11 Schiffe zur Belagerung von
Galaisftellte. Spaͤter wurde es von Hull überflügelt
und if erft in neuerer Zeit wieder Durch feinen neuen
427
Hafen emporgelommen. Die Handelaflotte der
Stadt Ay (1879) 687 Schiffe von 48557 t. Bu:
gleich iſt eine Fifcherflotte von 700 Fahrzeugen zu
80 und mehr Tons vorhanden, die mehrere Wochen
indurch der Fifcherei auf der 9
N oagerbant obliegen.
er Mert der Einfuhr (Wolle,
Gerſte, Eier, Kartoffeln, Butter ıc.) betrug 1879:
68309800 Dark, derjenige der Ausfuhr (namentlich
Dollmaren, Wollgern, Baummollwaren, Baums
wollgarn, Seidenwaren, Maſchinen, Koblen,
Gummimaren) 147784700 Mark. Am 81. Aug.
1809 landete hier der Herzog von Braunſchweig⸗Ols.
Grimſel (die), ein Paß am ir Ende ber Ber:
ner Alpen (|. Alpen 17) auf der Grenze ber
weiz. Kantone Bern und Wallis und der Wafler:
eide zwiſchen Aare und Rhoͤne gelegen, verbindet
a3 berniſche Haslı (f. d.) mit dem Oberwallis.
Der Weg über die G., von ei: (600 m) im
umpen, Tabak,
Hazli bis Innertlirchen (626 m) Poſtſtraße, von
da big Guttannen (1049 m) Fahrſtraße (1888 im
Bau), dann Saummeg, erfordert bis Dbergeftelen
(1369 m) im Wallis einen Marſch von etwa
10 Stunden und ift, feiner großartig wilden Land:
ſchaftsbilder wegen, einer der begangeniten Tou⸗
Kijtenwege ber Schweizer Alpen. Bei Dteivingen
überfchreitet Die Straße die Aare, He ſich füböft:
lich über den Duerriegel des Kirchet (788 m), den
der Fluß in der «Finftern Schludt» durchſeßt, und
ſenkt fi in vielen Windungen in den Thalkeſſel
von Hasli im Grund hinab, wo bie Aare _bei In⸗
nertlirhen recht? das Gadmerwaſſer aufnimmt;
dann fteigt der „een bem Saule ber Aare entgegen
durch malerifche Felspartien, Weiden und Wald zu
dem ärmlihen Dorfe Guttannen empor, berührt
den großartigen Handedjall und erreicht über die
vom Bleticher geſchliffenen Granitblöde und Plat⸗
ten der Böfen Seite und ber pehten Blatte den
fteinigen, baumlofen Keſſel des Raͤthrichsbodens
und durch grobartige Feldwildniffe endlich den
Grimfelgrund, einen öden, rauhen Bergkeſſel mit
einem tleinen See, an beſſen Ufer (1874 m über
dem Meere) das Grimfelipital oder Hoſpiz Steht.
Dasfelbe, ein büfteres fteinerne3 Gebäude, war ur:
fprüngli eine fromme Stiftung der Landſchaft
a3li und wie die Hofpize auf dem St. Gotthard
und St. Bernhard zur — der Wanderer
bei böfem Wetter beſtimmt; jeßt ift es ein ſtark be:
ſuchter Gafthof und Ausgangspunkt für Gleticher:
mwanderungen in den Berner und Urner Alpen.
Bom Spital aud zieht ſich der Weg in vielen Win:
dungen füblich den Berglamm hinauf und gabelt
fi), bevor er die Höhe erreicht bat, in zwei Aſte:
der eine Weg 453 links an dem duſtern Totenſee
vorbei zu der Paßhoͤhe der Hauzed (2182 m, 22 km
eklig von Meiringen) und fentt ſich über die
teile, mit Alpenrojen bewachſene Maienwand Aum
Nhönegleticher hinab; der andere, der eigent ig
Grimſelweg, zieht ſich rechts zur gebehe der G.
(2164 m), von welcher das ausſichtsreiche Kleine
Sidelhorn (2766 m) leicht in etwa zwei Stunden
beftiegen wird, und über die Grimfelafp nad
Dbergeitelen im Rhönethal; beide Wege münden
in die Furkaſtraße. Im J. 1799 war die ©. der
Schauplap hartnädiger Kämpfe zwiichen den Fran:
zofen und den Öjterreichern , bis e8 den eritern un:
ter Führung des Wirts Fahner von Guttannen
gelang, die öfterr. Stellungen auf der ©. über das
ägeltögrätli zu umgeben und dadurch bie Gegner
zun Nüdzug zu zwingen. ‘
428
Griud ober Schorf nennt man bie Kruſte,
welche fich auf verlegten Stellen ber äußern Haut
oder der Sreimpäute durch) Eintrodnung des aus⸗
etretenen Blutes oder der ausgejhmwisten Blut:
hjjigleit bildet und nicht felten auch Yett und
Sötppihen der Oberhaut einſchließt. Die Farbe
des ©. iſt boniggelb ober braunrot bis ſchwarz⸗
braun; feine Dide ift fehr verfchieben , fie kann bis
zu mebrern Millimetern betragen. Der ©. haftet
anfangs der Stelle, auf welcher er ſich gebildet,
feit an, ſodaß die Entfernung desſelben eine neue
Verlegung bewirkt; allmählich wird er aber lodes
rer und fällt zuleßt ganz oder ftüdmweije ab, nach⸗
dem bie von ihm bededte Hautftelle entweder ges
heilt ift oder fi) in ein Geſchwür verwandelt bat.
Tie Verlegung, auf welde die Grindbildung folgt,
lann entweder durch eine äußere Verwundung ber;
beigeführt oder die Folge einer Hautkrankheit fein,
weshalb man den Namen ©. auch zur Bezeichnung
mander Hautkrankheiten gebraucht, bei denen
Grindbildung ftattfindet, wie Kopfgrind, Kleiens
rind, nällender Grind u. |. w. Unter dem Scho
Beilen beſonders Heinere Wunden meiſt ſchnell und
leicht, wahrſcheinlich weil durch ihn der Zutritt der
Luft und ihrer Schädlichleiten zu den Wundſekreten
gehindert wird, worauf die Brauchbarkeit mancher
erbandmethoben ber Chirurgie, wie des Watte:
verbandes von Guerin, des Tanninwatteverbandes
von Graf u. a. berubt.
@rinde, Fiſch, f. unter Delphin _
Grindelwald, Thal und Tplarrgemeinde im
Amtsbezirt Interlaken des Berner Oberlandes.
Das Thal, von Oſten nad Weiten fich ſenkend, ift
von der Quelle der Schwarzen Lautſchinen (ſ. d.)
am bern Grindelmaldgletiher bis zur Burg:
lauenen, wo die untere Thalftufe, das Lütfchenthal,
beginnt, 9km lang und ungefähr 2km breit; im Süu⸗
den wird es von den Hochgipfeln der Berner Alpen
überragt: vom MWetterhorn (3703 m) und vom
Mettenberg (3107 m), dem nördl. Gipfel der Schreds
bornlette, vom Sieihergrat (4048 m) und dem
Eiger (3975 m), von welchem ſich nach Norden bie
bewachſene Kette des Tſchuggen (2523 m) abzweigt;
über diejelbe führt am Fuß des Eigerö der Paß der
Aleinen Scheibegg (2069 m) von ©. nach Lauter;
brunnen. Den Nordrand bildet die Yaulhornlette,
vom Wetterhorn gef giedn durch die Große Schei⸗
degg (1961 m), welche G. mit dem Aarethal ver:
bindet. Das Klima des Thals ift troß feiner Höhe
durchſchnittlich 1000 m) und, der unmittelbaren
äbe der Gletſcher ziemlich mild, die Begetation
rel , betreibe, Hartoffeln, a i
irſchbaum gedeihen vorzüglich; prächtige Weiden
A baden die Abhänge ber Berge. Die
Sieblichleit des grünen Thalgrundes und des Vor⸗
alpenlande3 , verbunden mit der großartigen Glet⸗
ſcherpracht der Hochalpen haben ©. zu einem Mit:
telpunft des Touriſtenverlehrs im Oberlande ge:
madt. Die Gemeinde Grindelwald, über das
nze Thal bis hoch an die Abhänge ber Berge zer:
teut, zählt (1880) 3089 reform. E., deren Haupter:
werbszweige die Alpwirtichaft und der Fremden⸗
verlehr ſind. Die Bergführer von G. gelten als die
beſten der Schweiz.
Grindelwald, auch
Das eigentliche Dort
iegt 1057 m über dem
Sndieborf genannt,
Mecre, 15 fböftlich von Interlaken auf der
sechten Thalfeite. Ausgangspunkt für viele Hoch⸗
Hanf und Flachs, der
rf Ken Si
Grimſkär — Griotte
—— und mitten zwiſchen ben beiden bes
iebteiten Zouriftenpäflen gelegen, hat e8 während
de3 Sommerd einen außerordentlich lebhaften
Sremdenverfehr. Mit Interlaken ift es durch eine
20 km lange Fahritraße verbunden. Bel. Abi,
llenberg und Gerwer, «Das Hochgebirge von G.»
Koblenz 1865).
Grindwurzel, |. unter Ampfer.
Gringore (Pierre), beliebter franz.
ter Ludwig XII. und Franz I., geb. wilhen1475 und
1480, madıte fi, nachdem er frühzeitig Die gelehr:
ten Stubien aufgegeben, zuerſt durch allegoriid:
moralifhe Gedichte befannt, denen mehrere jati:
rifche, politische und Gelegenbeitäfarcen folgten. Er
war 1502—20 Träger einer ber Hauptrollen der
Theatergefellfchaft der Enfants sans souci in Paris,
der Mère Sotte, und nahm wiederholt teil an der
Abfeffung und Aufführung pantomimiiher My:
erien, die beim Ginzug hochgeitellter Perſonen in
aris vorgeführt wurden. Später trat er als
Baffenherold in den Dienft bes Herzogs von Loth:
ringen, beichloß feine Di terlaufsahn mit geilt:
tungen und ftarb 1544. Bon litterar:
Bi or. Bedeutung ift er als Schöpfer bes polit.
chauſpiels in Seantreich, das er in den Dienft
Ludwigs AU. ftellte und in dem er mit_berbem
Spott dellen Feinde, das Papfttum, die Geiftlid;
teit, die Reformation und Gebrechen der Zeit ver:
folgte. Die bedeutenditen unter feinen Stüden find:
«Le jeu du prince des sots» (1511), «La sotie de
monde» (1508) und «Le mystere de St.- Louis»
(um 1524). Seine «Oeuvres» wurden von Mon:
taiglon und $. de Rothſchild herausgegeben (2Ode.,
Bar. 1858—77). «Pierre Gringoire» in V. Hugos
«Notre Dame de Paris» und in Ranvilles Schau:
ſpiel «Gringoire» (deutih von Paoli) find freie
und unhiſtor. Schöpfungen diefer Dichter. Vol
Picot, «G. et les comediens italiens» (Par. 1881).
Grinnell (Henry), Beförberer der amerit. Rord:
Ban lahen: eb. 1799 zu New:Bebford in Moſſa⸗
chuſetts [ie ſich 1828 in Neuyork nieder, wo er
als Reeder und Raufmann zu Reichtum gelangte.
Er rüftete auf eigene Koſten das Schiff aus, welde:
1850 unter de Haven zur Auffuhung Franklins
ausging, und trug teilmeife die Koften der Polar:
reijen von Kane (1853—56) und Hayes und Hill
(1860—61). ©. jtarb als Präfibent ber amerik. Geo:
grapbiihen Gejellihaft zu Neuyork 80. Juni 1874.
rinnell-Land, ein im arltiihen Ocean nord:
weitlih von Grönland gelegene und burd den
Kennedylanal und_ die Kobinfonftraße getrennter
Landſtrich unter 76° weftl. 2. und 83° 20’ nördl. Br.,
welder am 22. Sept. 1850 von dem amerikaniſchen
Schiffslieutenant de Haven entdedt und nach Henry
Grinnell (f. b. benannt wurde.
Orintes, |. Srünten.
‚ ®riotte oder Sriottemarmor, Name für
einen ſchoͤnen Marmor, bei welchem rotbraune oder
fleiſchfarbige gebogene Thonſchieferlagen ſich weilig
zwiſchen linſenförmigen größern Kalkpartien von
grauer oder gelblicher Parbe einherwinden, wo:
durch die als Flaſerkall bezeichnete Ausbildungs
Fa A ae t wird. Die Kalltnauer enthal:
ten jehr oft einen Gephalopodenteft, eine Clymenia,
einen Goniatiten, aud) wohl ein Orthoceras, welde
wabefäjeinlic die Anfammlung des kohlenſauren
Kalts innerhalb des Scieferihlamms unterftürt
paben. Diefe prächtigen Marmore werden nament:
ih in den Pyrenäen bei Sarrancolin unterhalo
Dichter uns
Gripenftedt — Griſebach
Arreau im Aurethal gebrochen und u Bagndred
de Bigorre in zahlreihen Schleifwerlen zu Orna⸗
menten verarbeitet, ebenfo wie ber benachbarte bes
rübmte Marmor aud dem be gleich
falls ein Flaſerlall bei welchem die Kallſteinnieren
rot oder weiß, die Schieferlagen grunlich find. Unter
Ludwig XIV. wurden die Brüche ſchwunghaft aus:
e.beutet, dann aufgelafien und 1845 wieder in
Bitrieb gejeht.
Gripenſtedt (ob. Aug.), ſchwed. Staatsmann,
geb. 11. Aug. 1813 in Holſtein, trat 1831 als Lieutes
nant Der Artillerie in die Armee, wo er bis 1846
tiente. Inzwiſchen hatte er ſchon in dem ftürmis
ichen Reichdtage von 1840 ald Mitglied der Ritter:
ſchaft begonnen, fi) an dem polit. Yeben zu beteilis
gen. i der 1848 erfolgten Syitemveränderung
der Regierung wurde er zum Staatdrat ernannt.
Wahrend ber zehn lebten Jahre feiner Geſchäftsfüh—
rung, 1856 —66, trug er als Jinanzminiiter weient:
lich zu der materiellen Hebung feines Landes bei.
Seinem Einfluß ijt es 34 —A daß Schwe⸗
den in den Deutſch⸗Däniſchen Krieg von 1864 nicht
mit hineingezogen wurde. Nach Vollendung der Re:
zräientationsreform, zu deren Durchführung er kraͤf⸗
tig beigetragen {era nahm er 1867—73 al3 für
Stodholm gewähltes Mitglied der Zweiten Kam⸗
mer teil an den Berbandlungen de3 neuen Reichs⸗
1093; eine raid hinehmenbe Krankheit hemmte je:
doch öfters feine Wirkſamkeit. Cr wurde 1860 in
den and erhoben und ftarb 13. Juli 1874
ms m. Selbſt veranftaltete er eine Ausgabe
jeiner großen parlamentariichen Reden: «Tal, an-
foranden och uppsatser» (2 Tle. Stodh.1871—72).
@ripbe, |. Grifo.
Gripkes (grch. lat. griphus) ift eine griech.
Bezeichnung für Rätfel neben aivıyaa (lat. aenig-
ma». Gin weientliher Unterſchied zwijchen beiden
Sorten läßt fi nicht mit ge erkennen.
Kätfel ſpielten im griech. Leben früh eine bedeu⸗
tende Rolle; fie bildeten eine Hauptunterhaltun
bei Gelagen (Spmpofien) und wurden dann au
ın die Litteratur eingeführt. Insbeſondere in der
ateranbrinifchen Zeit wurden Oryphen von einzel:
nen Autoren mit Vorliebe gedichtet, und namentlich
tur Athenäus iſt eine Anzahl © oben überlie
tiert. Bon den Griechen fam aud) biete rt Litteras
tur zu —— bie Mätfel —A
aenigmata hießen. Doc kam bie lat. elpoefie
exit ın den Ipätern Jahrhunderten der röm. Kaiſer⸗
zeit mehr auf, erhielt fi) aber um fo länger bis tief
ın? Rittelalter hinein. Vgl. Hagen, « Antile und
zaittelalterliche Rätfelpoefies (Bern 1877).
ippe, epidemifches Katarrhfieber oder
Influenza nennt man den epidemiſchen und, wie
alle Infeltionsfrantheiten, unterfieberhaften, ſchwe⸗
ren inerjcheinungen (Hinfälligleit, Kopf:
ichmerz, Appetitverluft und Schlaflofigleit) einher:
gebenden Katarrh der Luftiwege. In der Art ihres
Aufttetens und ihrer Verbreitung und der für ein:
fache Katarrhe ungemöhnlid ſchweren Erkrankung
dat die G. viel Uhnliches mit den fieberhaften
Dautausfchlägen (3. B. dem Scharlach). Mit Un:
recht nennt man G. auch jeden nichtepidemifchen,
von keiner Anfeltion abhängigen Katarrh, wenn er
zur beitig auftritt und hartnädig iſt. In dieſen
„allen fpricht man wohl auch von gaſtriſcher G.,
zenz fi dem Katarrh ber Luftwege ein Darm:
tatarıh gejellt. Die ©. iſt in Deutfchland nur von
Jeit zu erſchienen. Die große Epidemie, welche
429
1732 Europa von Dften nad) Weiten (alſo in der
te wie bie Cholera) durgee , befiel gewiß
die Hälfte der Bevoͤllerung. Nicht fo tend
waren die Epidemien von 1800 und 1835. An ſich
iſt die ©. keine ſchwere Erkrankung; ihre Dauer be
trägt gewöhnlich 8—14 Tage, mitunter aber aud)
vie längere Zeit. Sie wird hauptſächlich nur Kin:
dern, Greifen und fonit (hrmädlihen Individuen
gefäbrli, weil ſich bei diefen ber Katarrh leicht zur
ungenentzündung und andern ſchweren Lungen:
leiden fteigert. Die Behandlung beichräntt ſich auf
Betthüten, Diät und die übrigen, bei fieberhaften
Krankheiten und Katarrhen üblichen Maßregeln.
‚ Grippe der Pferde, eine nicht fehr gebräuch⸗
lihe Bezeichnung für Influenza (f. d.).
@ripsholm, tönigl ſchwed. Luſtſchloß in rei:
ender Lage an der Sudkuſte des Mälarſees, unweit
es Staͤdtchens Mariefred, iſt ein fünfediges Ge
bäude mit vier feften Türmen, weldes zwei alter:
tumliche Höfe umfchließt. Schon Ende de314. Jahrh.
ward bier von dem mächtigen Ritter Bo Jonzion
Grip (daher der Name) eine Feite erbaut, welche
aber in den Kriegen des 15. Jahrh. abbrannte; das
jegige Schloß wurde von Guſtav Wafa 1537 ge:
gründet. Deſſen Sohn Erich XIV. hielt hier 1563
—67 [einen aufrübrerifhen Bruber, Johann III.,
in Haft, ward aber felbft von lekterın 1571—73
nad der Entthronung (1568) zu ©. gefangen gebal-
ten; am 29. März 1809 entagte hier Guftav IV.
Adolf dem Throne. G., öfters Witwenſiß ſchwed.
Königinnen, war befonders ein beliebter Aufenthalt
Guſtavs UI., der hier ein Theater baute, auf wel:
chem die Dramen diefed Königs zuerft in Scene ge:
feßt wurden. Viele der 198 Gemädher des Schloſſes
ins pradtvoll eingerichtet, mehrere nod im urs
prünglichen Renoitanceitil Die Borträtgalerie,
die größte Schweden, zählt 1704Nummern, daruns
ter die Bildniffe fämtlicher beim Abfchluß des Weſt⸗
fäliihen Zriedens 1648 anweſenden Geſandten.
‚ @riqua, Bolt in Sübafrifa, ftammt von Miſch.
lingen (niederländ. Boers und Hottentottenfrauen)
und bewohnt das Land zwiſchen 27° 40’ fübl. Br.
und dem Vranje:River und zwifchen 22° 80 und
25° 30 öftl. L. von Greenwich. Ihr Gebiet gemann
erſt Bedeutung, ald 1868 ber erfte Diamant am un:
tern Vaalfluſſe gefunden wurde. Der Häuptling
des weſtl. Griqualandes, Waterboer, fuchte 1871
um Ginverleibung feines Gebiets in die Kapkolonie
nad; dies wurde gemährt durch Prollamation des
Gouverneurs der Kapkolonie vom 27. Dit. 1871,
worauf 17. Nov. bie formelle Befisnahme erjolgte.
Das neue Gebiet erhielt ven Namen Grigqualands
Wet und wurde zunädjit als Territorium verwals
tet, bis es 24. Ian. 1881 vollftändig in bie Kap:
tolonie einverleibt wurde. Das Land zählt (1877)
auf 45300 qkm 45277 E., worunter 12374 Weiße.
Grifaillen, in zwei Tönen Einer Farbe (beſon⸗
ders grau in grau) gemalteGemälde.(S.Camaien.)
Griſailles, leichte, aus weißem und ſchwarzem
oder dunkelm Garn feingitterig gewebte Seidenſtoffe.
Grifebach (Aug. Heinr. Rud.), deutſcher Natur:
forſcher und Reiſender, geb. 17. April 1814 zu Han⸗
nover, widmete ſich 1832— 35 zu Böttingen, 18385 —
37 zu Berlin neben mediz. Studien mit beionderer
Vorliebe der Botanik. Nachdem er fich Michaelis
1837 zu Göttingen als Privatdocent babilitiert,
unternahm er 1839 eine willenichaftlihe Reife durch
die Türlei, auf welder er namentlid Bithynien,
Thrazien, Macebonien und Albanien in naturbiftor.
430
iehung bu durchforſchte. Zu demſelben Zwede bes
teilte © orwegen und 1850 die Pyrenden.
Schon 1841 —** er zum außerord. und 1847
m orb. Profeſſor an der Univerfität ernannt. Im | t
1875 erhielt er die Direltion des botan. Garten?
in Göttingen, 1878 den Titel ald Geh. Regierungs⸗
tat. Er ſtarb zu Söttingen 9. Mai 1879.
ala Grosse e feiner Reifen und Studien find
außer der «Reile durch Rumelien und nad) Brufia»
(2 „Gött 1821)undzahlreigen, befonbers pflans
eopt. Abhandlungen zu nennen: «Spicilegium
'lorae Rumelicae» es (ade, ‚Braunichw. 1848 —45),
«Genera et 5 tianoarums (Stuttg. 1839),
«fiber die Bildung des Torfs in den Emömooren»
@ött. 1846), is Degetationölinien bes nordweitl. | eng
tihland» (Bött. 1846), «Die * r. Verbrei⸗
tung der Hieracien⸗ (om 1852). en [pigten:
«Spitematiihe Bemerkungen über d
fammlungen bil ps und Lechlers im ein ile
und an der nöftraßer (Bött. 1864), «
ftematijche Unte uchungen über bie Regetation ber
Raraiben» (Gött.1857) eGrläuterungen audgemäßl
ter Pflanzen des tropiihen Amerila» (Gött. 1860),
«Flora of British "estindian Islands» (2 Bde.,
Lond. 1859 — 64), «Die geogr. ———— der
Bflanzen Weftindiens » —8 1865), «Cata
plantarum cubensium» (23. 1866), «Die Begeins
— „per Erde nad ihrer Himatiihen Anordnung»
3. 1872), wovon Überjebungen in ins 8 gran:
hide, und Ruſſi he erſchienen find, «Plan
rentzianae, Bearbeitung argentin. ange ( (Bor
1874). Bum Gebrauch für alademiſche Vorleſu en
verfaßte er einen «Grundriß er ftemati
tanıt» (Gött. 1854). ©. geh 1 Ir “ 1
(12 Tie., Berl. 1851—53 —5*— eßt in FR
«Geogr. Jahrbuch», Bd. 1-6 a 1Bss- 76)
über Die
botan.
die er ſich ſelbſt b x grö ten —A— erworben,
Auch bearbeitete er den Abſchnitt über Die nzen
srapdie | in der von Brubns herausgegebenen
graphie A. von Humboldts (8 Bde,, 1. 1872), Pr
wie die „ellanpengeograpbie und Botanik in der ber«
liner A leitung 0 wifienfchaftlihen Beobachtungen
che unter — Leitun a
ſchienen ift (Berl 1874). ad feinem Tode
nen«Ge amme lte Abhandl ch und Heinere Shrif.
ten zur njengeo rapbie wo
ein ä tefter hn, C —8 —* fG., geb.
2. Dit. 1845 zu Ööttingen, trat 1868 in den preu
—* ſpater in den — und * feit
1881 Taiferl. deutſcher Konful in Petersburg. ©.
bat ſich zugleich ald Schriftiteller belannt gemacht;
er veröfentihie unter anderm: «Die deutſche Littes
ratur jeit 1770. Gefammelte Studien» (Stuttg.
Sr «fin-kulistuan. Neue und alte Rovellen
inefifchen 1001 Nacht» Senke a dee nad)
nbe »
ab er «Lichtitrahlen aus
1871) und — Troveltie a von Birgild |
neis⸗ 1872) be
Greifen beißt I Heldin einer 1378 verf
lat. Erzählung Petrarcas, die ihrerſeits eine
bildung ber legten Novelle in Boccacciog «Decame-
rones ift, wo der Name ber Heldin aber Griſelda
iautet. Als Tochter eined armen Landmanns wird
®. von dem Markgrafen Walther von Saluzzo zur
Gemahlin gewählt, ber dann ihren Behorjam und
ihre Demut auf die härtelten Proben ftellt. Es ift
in diefer Dichtung bie Dulbungsfähigleit und Ent;
ortichritte der Pflanzen apbie und
6 — heraus, —* Discplinen, um | Mu
Grifeldis — Griſi
fagung des liebenben N Mi ihrem hoͤchſten, ja
übertriebenen Grabe da * cd) Überiepun
pen iſt eh Petrazeniche € gie —F Ende des 15. Jahrh.
ieverlanden und
—8 been en —5 — Boitzbud
geworden und plz Dichter hab
2 epifcher und Form behandelt. Fr
epiſchen Zeberdlur en ſind zu nennen die von
Charles Be in feinen «Canterbury tales» und die von
Perrault, «La marquise de Salusse ou la
palience de Griseldia» — von — 6
1895 verfaßte fra de Griseldis»,
bie 1546 gebidhtete ambne o von —* Sachs «Die
a und gehorfame Mar ar Green bi
5 len 100 8 yon Bi bei
ttle und te —33— ie ne,
v n griehrt
den Sto Ihr fe 5 andelt un
9 | Bol. den Artilel Grife » von R. Beinen in Su
Grubers «Allgem net Cncpliovöbi ie ber Wiſſen⸗
—e Selt. 1, BD, 91 2p3. 1871).
ette (fry., benannt nad bem om en
Stoff, einem grauen Wollzeug, —— die &
orzugßweile zu tragen pflegte), in
r3 in Paris Beeidmung für für ein unneh ab ungen Arab.
—F aus der Klaſſe der Naherinnen, Rußmacherin
nen u.dgl., welches mit einem «sreunde» in wilder
Ebe zufammenlebt. Die ©. in ihrer typiſchen Ge
alt eri et jest faum mehr; fie bat nicht mehr
Ihre einfa —58— Tracht und iſt kaum von ber
—— — 39 ihnete ital. Sängerin,
iulia), ausgezeichnete i
eb. zu Mailand 28. Juli 1811 „machte nn Ge:
angsftudien bei Giacomelli in,
fie in ihrer ee und in Ren
renz, wo fie Fre ahre erzogen *
ikunterricht er — hatte. J ae ein
bütierte fie in Bologna, fang en? ie vers, il
und Mailand, in legterer Stadt noch von den Rat:
fhlägen der Paſta und bes Aomponifen een
unterRüp, undlam 1832 zumerft
Bier gr dete ſich ihr ji päter —— Salı
tragische Sängerin. fie auch ben
zugsweiſe engagiert, obldon fie eine längere
von Jahren hindu —*— Saifon London be befudie.
le und ne HA Eis —X8 nd Er
und na Derbi
mit dem Zenorilten * ». 23. I Stum,
mittel hatten ſchon iemlich abo
legterm noch 1854 eins — e ErrE
machte; 1859 fans fi e nd in Sie
dann nad) &o 183 Belang wie orgüglihteit bex
Brobartigleit
ben ſich bei ihr
Geſichis —— — —
* ersburg —8 Berlin 39. Rov
er in au ——ú— —
re ältere Schweſter Giuditta Ss geb.
uli 1805 zu land, war ebenfalls em
ef de Sängerin, befonbers ** in Dem von
— — nen «Romeo». Sie machte
ihre Studi dem Ko 1 ihrer. Bater:
ſtadt bei Minoja und Banderali, errang feit 1823
in Stalien ey auch In Bien Of und war baum
an der nif zu engagiert.
hre Verbeiratung mit dem matländer Grafen
arni entzog fie ber Bühne. Sie farb 1. Mai
1840 zu Robecco in ber lombard. Brovinz Lobi.
Griſtow — Griwna
Die berühmte Tänzerin Carlotta ©. iſt eine
Goufine der beiben vorgenannten und in dem iftri:
ihen Dorfe Bifinide um 1821 geboren. Ihr haupt:
fählichfter Lehrer war der belannte Choreograph
Xarrot, mit dem fie fi) auch ſpäter verheiratete.
Ipren Ruf erwarb fie fih vornehmlid in den
merziger Jahren zu Paris, wo fie am Renaiflance:
theater, fpäter an ber Großen r engagiert war.
Cine Schwefter von ihr, Erneitina ©., geb. 1818
zu Mailand, bat hd al3 Sängerin Ruf erworben.
Gritste, Sue f. unter Dievenow._
Griäweid (Rufus Wilmot), amerit. Schrift:
keller, . zu Benfon im Bezirk Rutland im
Etaate Bermont 15. Febr. 1815, war Schriftieger,
dann Baptiftenprebiger und darauf Mitarbeiter
und Redacteur chiedener litterariſchen Bei
tungen. Gr ftarb 27. Aug. 1857 in Reuyorl.
Sene Bedeutung erhebt ſich nicht über bie eines
guten Stompilatord von Zatt und Geihmad. Uns
ter den von ihm herausgegebenen Büchern Auen
rennen: «Poets and poetry of America» (Philo
1842: 17. Aufl. 1856), «Prose writers of America»
(Bhilab. 1846; 4. Aufl. 1856), «Female poets of
Americas (Bhilab.1849; 5. Aufl. 1857), «Washing-
ton and the generals of the Americas revolution»
MT) uud «The republican court or American
society in Me days of Washington» (Reuyort1854).
Grit, esdl. Fereihnung für gewille Sandſteine,
den Millstone-grit (Mühlftein-
Sandltein, in ent Slögleerer en
enaust), einen ichtenkomplex, welcher über
dem it oder dem Culm und unter der
gert. Der Calcareoas-grit (falliger Sandftein) ifl
ein weitverbreitetes Glied der mittlern Abteilung
der engl. uraformation.
eb.
. 1854 mit feinem
Vaier bei Aufulio un-
te. dem
— ———— Heerführer
ilie in Alarnanien,
Wiziferiuns Bulgerö, 1878, m
Komunburos
» | Sreunde wieder ins Feld
ktiven Steintohlenformation la: | ®
‚wo er bei Arta und | bei ben
dlichen Au: | das
tiener Grmmenfi wiegen 24,
roder 49 Ealctaæ:t
einer alten Ara- zexti wırden iz zerri Srı"ea vurdgeihlagen unt
und gewann merk im : Die Ei:e Fcbel ou rat, yhysurnt, genannt,
431
den Unabhängigleitstriegen ber Griechen gegen bie
Pforte einen großen Namen. Gr eröffnete durch
ein Gefecht mit türkiſchen Neitern bei Laspi zu
Anfang des uni 1821 den Aufitand_in Specht:
griehenland, nahm Teil an ber am 9. Juni 1821
begonnenen Belagerung von Bradori in Ültolien,
und erfcheint feit diefer Zeit als einer ber thätigften
und unermüdlichften Yührer rumeliotiicher PBalis
karen, und zwar jpäter wiederholt auch in Morea.
G. half (ſeit 29. Juni 1821) den Maͤkrynoropaß
gegen Ismael Bliafla Paſcha verteidigen, kämpfte
in demſelben Sommer mit vor Patras, und im
Sommer 1822 an der Seite Aler. Maurotorbatos
bei Kombeti in Epirus, und fpäter mit ausgezeich⸗
netem Heldenmut bei Aitos. Als er ſich zu Ans
[ang be2 J. 1825 zugleich mit Theod. Kolokotronis
er Regierung in Rauplia batte ergeben müſſen,
wurde er in Hybra langen gelebt; die Haft hat
er benugt, um ſchreiben zu lernen, bis unter dem
Drude der, Angriffe_der Ugypter er und feine
dt wurden. Nach
Pe von Miſſolonghi Gatte er (Sommer 1826)
loß PBalamidhi mit feinen Rumelioten zu
ſcha durch Die
. 1827 zu erlau⸗
dem
en defien Verrat Ybr
ken, deiien a
verlodendften Anerbietungen an
[em fih vergeblih bemuhte. Minder erfreulich ift
ie Rolle, die ©. ala unruhiger Balilarenhäuptling
in der wüften Beit nad) dem Zode des Praſidenten
Giovanni Kapodiſtrias fpielte. Auch der Teilnahme
an einem Komplott mit Theod. Kololotronis und
andern Jührern gegen die bayr. Regentichaft (1833)
angellagt und (1834) zu langjähriger Haft auf dem
alamidhi verurteilt, wurde er nody im Sommer
abim
1834 durd den Minifter Kolettis wieder freiges
laflen, Der | —— mit Grfolg En meeni *
un urgenten ins Feld ſchidte. Au
in —ã die attifche ——
vera Bewegungen . eine e
Rolle, wurde 1844 durch Kolettis mit den hohen
nıilitärifchen Hintern des en een Church
betraut, —* — an Bar a ? Arimiriege
u jalien und Epiru en
tegeln, bei aller Tapferlel nie
r
die Pforte auf e R
®. i
Te ne
‚1, &
iß⸗ und enlelt.
weiß und graugeſpr en,
von 72 &o
of
34 Colotnil, noman:
Gerihnet, Life Bri.
432 Grizzlibäͤr — Grochoͤw
Grizzlibär, ſ. unter Bär (Naubtier).
Grjaſowez (Grajowez), Kreisſtadt im europ.⸗
ruſſ. Gouvernement Wologda, 50 km im SED.
von Wologda, an der großen Straße von Moskau
nach Archangel, Station der Bahn Jaroslaw-Wo—
logda, am Flüßchen Rſhawza, auf Hügeln gelegen,
bie von großen Sümpren umgeben werden, zäblt
(1882) 2174 E., treibt anſehnlichen Handel mit Lein⸗
wand, Flachs, Butter, Talg und rohen Häuten,
bauptiächlid nad Petersburg und Arhangel, io:
wie Fabrikation gejtridter Strümpfe und Jaden.
Gröben (starl Joſ. von der, Graf), preuß.
General, geb. zu Schrengen bei Raftenburg in Oft:
preußen am 17. Sevt. 1788, trat 18 Jahre alt in
das Negiment Towarczys ein, nahm an den Feld:
ziigen 1806 und 1807 im L'Eſtocqſchen Korps teil,
erıvard den Orden pour le merite, wurde 1807
Gelondelieutenant und bald darauf in das fchlef.
Ulanenregiment verfeßt. Am %. 1811 trat G. als
Vremierlieutenant in das Regiment der Garde du
Corps, nahm 1812 feine Entlejjung, marjchierte
1813 mit dem ruſſ. Heere, ohne jedod in rufl.
Dienſte getreten zu fein, und nahm an den Schlach⸗
ten von Fügen und Bauten teil. Im Aug. 1813
wurde ©. im preuß. Oeneralitabe ala Staböritt:
meilter angeltellt und bei der Nefervelfavallerie des
Stleiitichen Korps verwendet, wurde vor Dresden
verwundet, nahm jedoch an den Schlachten bei
Kulm und Leipzig teil. Im J. 1814 war ©. bei
der Einichliekung von Luxemburg thätig, wurde bei
Gue⸗a⸗Tre me jchiver verwundet und im Juli zum
Major im Generaljtabe befördert. Im %. 1815
nahm ©. an den Schlachten bei Ligny und Water:
oo, fowie an vielen Gefechten teil, wurde Oberſt⸗
lieutenant und trat zu dem Generallommando am
Rhein. Bon dort wurde er 1817 als Generalſtabschef
nad) Breslau verjept, 1823 Oberft und im folgenden
„Jahre Chef des Generalitabes des 2. Armeekorps.
Neben dieſer Stellung befleidete G. vom Juni 1829
ab die Stelle des eriten Adiutanten des Kronprinzen,
wurde 1834 Generalmajor und Kommandeur der
3. Ravalleriebrigade und 1838 Kommandeur ber
14. Divifion. In diefer Stellung erfolgte 1842
jeine Bejörderung zum Generallieutenant und 1843
feine Ernennung zum Generaladjutanten des Kö:
nigs. vn März 1848 übernahin G. interimiftijch
den Betehl über das 7. Armeeforps, nahm 1849
am bad. Feldzuge als kommandierender General
der Rheinarmee teil und wurde 1852 General der
Kavallerie und fomntandierender Beneral des 7.
Armeekorps, im Juni 1853 fommandierender Ge:
neral des Gardekorps. Am 1. yuni 1858 ſchied
G. aus dem aktiven Dienjte, blieb jedoch General:
adjutant des Königs und lebte auf feinem Gute
Neudörfchen im Nreife Marienwerder, wo er 13.
Juli 1876 ſtarb. "Seit 1854 „pebörte er dem Herren:
hauſe als lebenslaͤngliches Mitglied an.
Grobian, ſoviel wie grober, ungeſchliffener
Menſch; das Wort findet 8 zuerſt in Sebaſtian
Brants «Narrenichiffr, 100 von einem «neuen Hei⸗
ligen, Grobian geheißen», die Rebe ift.
Grobis (lettiich Grobihne), Kreisftadt im rufl.
Gouvernement Kurland, Sik des Hauptmanns
und des Kreisgerichts der Landſchaft gleichen Na⸗
mens, in flacher Gegend, unweit des Flüußchens
Alant, Station der Linie Libau⸗Koſchedary (Libau⸗
ſche Bahn) der Libau-Romnybahn, an der Straße
von Mitau nad) Libau, zählt (1881) 1858 E., meift
Juden, und hat vielbehuchte Märkte. Die Stadt
G. beſteht nur aus einer Straße, die aber über
eine Werft lang ilt, und beſitzt eine luth. Kirche,
in welcher deutich und lettifch geprebigt wird. Im
13. Jahrh. erbaute der livlaͤnd. Ordensmeiſter
Dietrih von Gröningen ae die Burg ©., wo bald
bie Stadt entitand, welche indeſſen erſt 1695 vom
kurländ. Herzog Friedrich Kaſimir als ſolche aner:
fonnt wurde. Diefelbe hatte ehemals einen jetzt
verjandeten Hafen an ber Dftiee und trieb See
handel. Zur livländ. Ordenszeit war die Burg ©.
eine der acht Ordenskomtureien Kurlands, unter
bem Herzogtum zeitweiligea Reſidenzſchloß und in
ruſſ. Zeit feit Anfang des 19. Jahrh. Ruine.
Örobtalf (calcaire grossier), ein aus fandigen,
lautonitifchen oder mergeligen und zwar ſehr ver:
teinerungsreichen Kalkſteinen beftehendes Glied Der
untern Tertiärformation des Seinebedens.
Grobkohle, eine beiondere Art ber Steintoble,
mit unebenem, groblörnigem Bruch, didfchieferig,
auf den Abjonderungsflächen wenig glänzend, auf
bem Bruce ſchimmernd, graulichſchwarz bis pech⸗
Kara. Indem bünne Lagen biefer ©. mit einer
tärler glänzenden, glattbrüchigen, eifen: oder ſamt⸗
Ihwarzen Kohle, der fog. Glanzkohle abwechſeln,
entiteht die Schieferfohle.
Gröbming, Markt in Steiermark, an ber links⸗
feitigen Thallehne der obern Enns, in malertfcher
Lage, an den Sübhängen der Dachſteingruppe,
Station der Linie Biichofshofen : Selzthal der
Kaiferin : Clifabethbahn, zählt (1881) 1081 E., die
meilt Feldwirtſchaft und Viehzucht treiben, ift Sit
einer Bezirkshauptmannſchaft und eines Bezirks⸗
geriht?. Die Bearrkirche, Maria Grübel, gilt für
eine ber ältelten Kirchen bed Landes und entbält in
ihrer Bauform Elemente aus verſchiedenen Zeiten.
Grobmörtel, |. Beton. .
Gröbzig, Stadt im Herzogtum Anhalt, Kreis
Köthen, 14 km im SW. von stöthen, unweit en
ber Fuhne, mit (1880) 2283 meift evang. E. hat
eine Domäne, eine Bierbrauerei und zwei Ziege⸗
leien, fowie in der Umgegend bei den Ortfchaften
Miendorf, Edderitz und Gerlebogk große Braun:
toblengruben.
Grocholski (Kaſimir, Nitter von), öfterr.
Staatsmann, geb. 1815 auf Rozysla bei Tarno:
pol in Galizien, ftudierte in Lemberg und Wien,
wurde 1839 zum Doktor der Rechte promoviert,
war zwei Jahre im Staatsdienſte als Ereuer:
beamter thätig, 30g ſich jedoch 1842 ins Privat:
leben zurüd. Seit 1861 gehört ©., von der Kurie
des Großgrundbeſitzes gewählt, dem galiz. Land:
tage an, war bald als einer ber Führer der national:
klerikalen Bartei der Bolen anerlannt, Urheber der
fög. «galizifchen Revolution», in welcher die ratio:
nalen Forderungen auf Autonomie, auf Herrichaft
der poln. Sprache in Amt und Schule und getrennte
Adminiitration ausgedrüädt waren. Seit 1861 if
©. auch der PBräfident des Polenklubs im Reichs:
rate, dem er gleichfall3 ununterbrochen angehörte,
als Wortführer der Polen in allen wichtigen An:
gelegenheiten. Vom 11. April 1871 bis 30. De.
1871 war ©. Mitglied des Kabinett3 Hohenwart
ohne Bortefeuille. Am 12. Yuli 1878 wurde ©.
Gebeimrat. Seiner Taktik verdankt ber Polenklub
bie dominierende Stellung im Reichsrate.
Grochsw, Dorf in Bolen, 4 km öftlih von der
Weichiel und der warſchauer oa Braga, an
einem Defile und einem Erlengehölz gelegen, if
kriegsgeſchichtlich bemerkenswert wegen bed Gefechts
Groczka — Grobno
vom 23, April 1809, in welchem bie Polen unter
Boniatomffi bie unter Erzherzog Ferdinand zur Bes
jehung bes Derzogtumb Warſchau eingefallenen
fterreicher beſieg namentfi aber durch eine
Reihe biutiger —A— b ie vom 19. bis 25. Febr.
1831 bei ©. felbft, fowie bei bem 2 km öftlicher ges
legenen Wirtshauſe Ban ‚und dem Be en
Rorden gelegenen Dorfe * —* zwi —*— er
pe, Hauptarmee urn Nuflen unter Feldmar⸗
Diebitih ge gerielent wurden und legterm 8000
h ann —2* awr wurde Diebitſch 19. Febr.
von Chlopicti, bei G. am 20. von Skrʒynecki bei
Bialolenfa am 24. und * de Die ton Scha
chowſti von Sirulowiecli gejüine Die Haupts
ſchlacht wurde 25. Febr. > geliefert und von
Diebitih abgebrochen, der fi) mit feiner dreimal
ftärlern Armee in bie Walbung zurüdpog. Die Po:
len unter Skrzynecki und Ehlopick nen nad
Braga zurüd, räumten aud) dieſes 27. Febr., übers
lieben die Verteidigung bed Brüdenloprs bem Ges
neral Malachowſti und beichräntten ſich auf bie
von Warſchau, jowie des linken veraiäfeinfers,
Eroczta, Drt in Serbien, |. Orosta.
Grödel, Stadt im oͤſtl. "baitten, 80 km im
RER. von zemberg, Station der Gali ifchen
—— hn, Hauptort eines Gerichtsbezirls
und einer ira zählt (1881)
10116 @. meilt rutbenifcher Nationalität (der dritte
Zeil Jöraeliten) und ift ein wid tiger er Markt für
Getreibe und Lein, welcher legtere in der Umgebung
viel gebaut und verarbeitet wird.
Gröben, Bröbnertbal (roman. Gördeina,
ital. Gardena), enges, malerifhes, vom Gröbners
bade u von n Diten nad Weiten durchfloſſenes, etwa
vun Fa Thal, in ber tiroliichen Be ai:
—— haft Bozen, füdlih von der Seißer
Alp natofel, nördlich von den lekten
Auslaufen der Gruppe des Peitlerkofels begrenzt,
mündet bei Waidbrud 25 km oberhalb Bozen in
bas Ihal des Cifal. Das Thal, deſſen Haupt:
433
— Sgus 1871); A one: und feine
prache » I jen 1864); J ob. a «Die ladin.
ybiome in Ladinien, Gröden,
mpe330» ( Innsbr. 1879), und« ezur Ethno⸗
(ae von Uftladinien» —8— 1 ; Theod.
Gartner, «Die groͤdener unbarbe (Sir nz 1879).
®rs eiche, Seedeiche an ußnün:
bungen, welche grünes, feſtes Borland. (@roden)
befigen, zum Unteriehieb von Schliddeichen, bei
denen das Borland aus weichem, unbegrüntem
Schlick —5— (GSG. Deiche.)
bier Oraben, Kanal, 16 km lang, führt
von ber Shmwanen Eliter unterbalb Elſterwerda
zur Elbe bei Langenberg: er bat für bie Schiffahrt
wenig Bedeutung.
Oroduo, Gonvernementi in Weſtrußland, früher
ein Zeil Litauens, zählt auf 38668 qkm (1879)
1165401 €. und zerfällt in neun Kreiſe: G. Bia-
lat Bjielsk, Kobrin, Slonim, Wollowyäl, So⸗
fa, Breit: Citowst und Brufdany. Das Land
ift ‚a6, waldig und fumpfig, nur im Norden ba:
gelio Der Boden ‚peiteht aus einer Miſchung von
hm und Sand Pi te enweile ga anz fandi
felten humuereich. ie bed — ſten —8
der Niemen mit Sch chara und Selwa, der Bug mit
Narem und Muchowetz, und die Jaßolda, ein
Nebenfluß des Pripet. Unter ben vielen Seen find
ber Sapurjewo, Sporomslo und Diwinsko bie
größten. ie Sümpfe nehmen 20 Proz. des Bo»
end ein, bie Wälder, worunter die Vialowiczer
Heide (ſ. v ), 24 — Haupterzeugniſſe ſind Ge⸗
treide, Semüfe, Obſt, Flachs, Hanf, oje, Holz;
in den Wäldern gibt e8 Elentiere arte 5 uchſe,
Bären, Wildſchweine, Dachſe, Fuchſe u. ſ. w. Die
Viehzucht ii im Süden bedeutend. Sn DEE ndus
ſtrie hebt obenan bie Tuchfabritation (56 Yabriten
mit 7500 Arbeitern), dann fol gen en die Branntwein:
brennereien, Bierbrauereien, bien, Biegelbren:
nereien und Gerbereien. Aud r Handel if
ion; ausgeführt werben Fe —— Getreide,
———
ort St. ul oder Drtifeit 1228 m über dem | Hanf und Lein. Die Bewohner find meift Ruß⸗
Meere Tiegt, ‚ {ft berühmt durch &i eine merkwurdigen, niaten (30 Bro ), Citauer (27 Proz.), Bolen
den Ounder rfanbfteinen ber Sädfiihen Schweiz | (22 Proz.) und Juden (12 Proz.); der Reſt find
deutſche —— und —*8
ähnlichen Dolomitjelien und galt in fieben Ge:
meinden etwa 3536 E. roman. Stammes, welche
wie die Bevöllerung des _benahbarten Enneber ers
thals einen ladiniihen Dialekt fprechen, ber freis
lich nah und nad vom Stalienifchen Berbrängt
wid. Haupterworbszweige des wohlhabenden
Thals find neben Hol Ibanbel, und Alpmirtihaft
bie Spigentlöppelei und bie Bildſchnitzerei; dieſe,
1703 durch Johann de Mez bier eingeführt, fertigt
er gielmaren und Heiligenbilder aus
be durch Haufierbandel über ganz
—R nach Nordamerila verbreitet wer⸗
rtig liegt der ganze Vertrieb ber
—— ih Auslande on ben m mes
niger r, während in eimat die Schni
beitarbettern ine ja eiunten find. Bon
an h Ik. zur Station Baib,
der it den Faflathal fteht
. dur das Pr
berg durch ba3 —* (2122 m) in Verbin⸗
dem von St. Maria gegen ba3 Gerba⸗
uerbenagzas Plateau abzweigenden
l 4 die Burg Booltenttein, 51 Stammſiß
ben leichnamigen —
von Woltenſiein
245. Bol. Sub, «Drei Sommer in Tirol»
Gemerfations -Beziton. 13. Huf. VIIL
——
ie Hauptſtadt Grodno, am Niemen, wel⸗
cher hier ein prädtiges Thal mit hoben Nändern
bildet, und an der Petersburg⸗Warſchauer Gijen-
bahn, bat ein altes und ein neues Schloß, erſteres
jekt Ünlitärbefpital, Icptereß von König Auguft II.
für de Reichstag erbaut, fün auf Kr Di
tatb. und eine lut ‚ Kirche, Synagogen
grieh. und zwei tatd. Alö eine me
demie mit botan. Garten, eine 2, gie mel e, *
Gymmaſien, eine Bibliothel und ein Theater und
ahlt (1882) 84755 G. (drei Viertel Juden), welche
eb en für Tuch, aummolle, Seide, Gewehre,
ierbrauereien, Sichtfab riken Torfereien und eine
abet abrit unterhalten und Handel mit Getreide,
und ae & treiben. In der Näbe, rechts
a iemen, find bie jährlich von etwa 300 Bade:
gälten bei befucten Mineralquellen von Drußtenil.
wurde im 12. Jahrh. erbaut, gehörte damals
zum ruff. Reiche, wurde 1841 von den Mongolen
Dermüftet und in demfelben Sabre von Litauern
— „unter denen e3 zur Landſchaft Sudauen
ober V ollepien gehörte, Do von 1 ben zittern 1361
zerftört und 1655 von ben verwüftet. König
Bat te G. N d
nach hier 18.00, 1586: 3, war 8. 6
28
[4
434
jebes dritten poln. Reichsſtags; bier untergeihneten
Die —** Reichsſtaͤnde 1798 die zweite Teilung
Polens und 25. Nov. 1795 legte ber Stanislaus
die poln. Krone nieder.
Ti, 1880 wurde bie — der Stadt
beg
Gropfist (Grobzist), Fleden im ruſſ. Gou⸗
vernement Warſchau in Polen, Station der Wars
jchau⸗Wiener Eiſenba u 38 ⸗Granica), O0 km
jadweſtlich von Warſchau, hat Wolſab
Branntweinbrennereien. ſen, |. Grau
Grodzisks, Stadt in ber preuß. Provinz Bo:
Groen van Krinftener (Bilhem) )"nieberlänb:
Staatsmann, Geſchichtſchreiber und Bublizift, ge Be
21.Aug. 1801 zu Boorburg, erhielt jeine Gymna
bildung im Haag und ma te feine jurift. Studien zu
Beiden, wo er 1823 promovierte. Bei lepterer Ge:
legenheit veröffentli te er die beiden Schriften «De
pm graphia platonican (Leid. 1823) und «De
ustinianei praestantia» (Leid, 1823). Seit
Bee eit widmete fi) G. vorzugsweije hiſtor. und
polit. Studien, als deren erite Frucht er «Verspreide
Geschriften». @ Tl. 1, Haag 1825) erſcheinen lieb.
Im 3. 1829 berief ihn König Wilhelm J. gu Ka:
binettöfefretär i in feine unmittelbare Nähe. Bon der
Zhätigfeit &.8 legt unter anderm die Zeitichrift
ederlandsche Gedachten» Zeugnis ab, wel
er redigierte und —— felbit ſchrieb.
1883 auf fein Anſu feine Amts en oben,
mwibmete ſich ©. in ber —— 18345 um⸗
iangreihen biftor. Forſchungen, als deren Frucht Die
ives, 09 correspondance inedite de la mai-
son d’Orange-Nassau» (Serie 1, 10 Bde.; Serie 2,
Bd. 1—5, Leid. 1835 —64) erihienen. Gleichzeitig
gab er ein «Handboek der geschiedenis van het
Vaderland» in zwei Zeilen heraus. Während
diefer Arbeiten beteiligte er ich aan an ben
polit. und kirchlichen TZagesfragen und jchrieb unter
andern 1840, al3 man auf Abänderung der Ber:
taffung drang, «Bijdrage tot herziening der
ndwet in nederlandschen zin», In demjelben
Kap ahre zum Abgeorbneten erwählt, —ã er
—F polit. Grundgedanken, die er ſpäter in dem
erfe «Ongeloof en Revolutie» (Haag 1847) weis
ter entwidelte. Als in den J. 1848 und 1849 aud)
im den Nieberlanden bie
mgeftaltung ertuht, griff er mit mehrern Flug:
(rien in die Bewegung ein. Rad) Sinfabrung
Vollswahlen wurde ©. auch 184 2 jum
geordneten indie Zweite Kammer gewählt, wo er
jeinen Siß beinahe ununterbrochen bebielt, bis er
benfelben im April 1865 freiwillig aufgab. it
Eifer verteidigte er während diejer Zeit in Neben
und Sehriften das monarchiſche Prinzip und bie
Unabhängigleit der Kirche vom Staat und be
fämpfte die revolutionären Te en, y den
J. 1850—55 gab er die polit. Zeitung «De Neder-
lander» heraus. Gegen bie bu reußen 1864
und 1866 in Deutichland herbeigeführten Ummäl:
jungen fchrieb er: «La Prusse et les Pays-Bas.
«A mes amis à Berlin» und «L’empire prussien et
apocalypse» (Amſterd. 1867). Seine lehte Schri nt
war « Maurice et Barnevelt» (Utresht 1875).
ſtarb 19. Mai 1876 im Hang. Bel. Stuart, F
memoriam. Notice biographigne» (Utrecht 1876).
Groenlo (fpr. Grunlo) oder Örol, Stadt in
ber niederländ. Provinz Gelberland, 5 km von ber
weitfäl. rent, inks von ber ſSunge it 24006.,
die hauptſächlich Landbau und Klein H
1795 wurde | Sta
en und | f
taatöverfafiung eine |;
l treiben,
Grodſisk — Groitzſch
und bat eine proꝛ. Kuche, ein ſtattli get, ( ‚Ge
bäude aus dem 18. \jahrh., eine neue a
und eine Synagoge. Schon 1277 ielt
tabtrechte; unter Karl V. wurde es 1550 *
ſtark befeſtigt. Während des nieberländ. —3
kriegs blieb es längere Zeit in der Macht
nier. Ein Verſuch bes Prinzen Moris von —*
nien 1575, die Feſte zu erobern, ſcheiterte, ein zweiter
aber 1577 elang; 1606 wurde die Stadt von dem
[0,4
Ipen. en er —— Be exit
ergab Me einer berfi
rung dem Slatthalter Stiebrieh Heinrich von Ora-
nien. Im ie e willen dem Bifſchof Bernhard
Balen von M ? nd ber nieberländ. Stepublit
wurde &. 1672 von den nrünfterfhen Truppen er:
bett, Au 1673 wieber ae Seit bes br
werte tm a ⸗
ng be ber Drt feine — verloren.
5 a Betränt aus Rum, Cognac oder Arat
Waſſer und Zuder. In Großbritannien
— es Ken Ba b den Admiral Bernon unter
der Schiffsmaunſch —— — um den reinen
Branntwein zu verbrängen. Der Admiral, er
gewöhnlich einen Rod von Tamelhärenem Yeug
(grogram) trug, wurde von feiner Namſchaft Old
Grog genamnt, und Name ging nun auf dad
von ihm erfundene Getränt über. Es bildet jekt
noch die Nation der Natroſen auf allen Scifien,
die nicht zu ranzvereinen gehören.
England, N berhaupt im Norden, ift der G n
allgemein beliebt.
Grognera (fr3.), Murrlopf, Brunmbär.
Groicki (Bartholomäne), nambafter pola.
Rechtsgelehrter des 16. Jahrh., deſſen
Werke faſt durchgehends das magdeburger Bed,
weldes in Polen jeit Ende des 14. Jahrh. die
eigentliche Grundlage des gefamten —— —
bildet, zum Gegen —8* Erzieher
ber Söhne eines ann —ã "bekleidete G.
im 3.1559 dad Amt eines Untervogts beim ober:
ften Gericht zu Siralau, im J. 1567 das eines
tönigl. Bolitammerfchreiberb dafelbft; doch kehrte
er um 1573 in fein frühere Amt als Tönigl.
Untervogt zurüd. ©. rag um 1605 zu Krakau.
Bon feinen Schriften find insbeſondere heruor-
en: «Ustawa placey u s3dow w prawie
deburakim» («Syitem der Gerichtögebühren nad
bem magbeburgiihen Rechte», 1560); «Porzgdek
sadow yspraw mieyskich prawa magdeburski
(«Gerichtsordnung und Berfaffung de3 magbebur:
giſchen Recht3», 1562), «Artykuly prawa magde-
burskiego, ktore zowg Speculum Saxonum» («Die
Artitel des fühl. Weichbildrechts », 1565), «Ty-
tuly prava magdeburskiego» — des magde⸗
burgiſchen Rechts⸗, 1578). Auch üÜberſetzte er bie
Peinli e Halögerictsochnung ftarls V. (1560) und
—— die Rechtsverhältuniſſe ber &
und Zinsbauern in dem Werle «Prawa miedzy Gos-
„@egies, Si in ——
ro ⸗ t in 5
Saft & — ee Borna, 25 kım
ig, an der —— welche
unweit —ã De
E
mündet, Station der Linie eufeliois
Sachen St — hl (1880) 4432
—— luth Den Haupterwerbs *52*
bildet nen em rt die S —
n im hrh. in ——
ſener Einwohner ſoll werſ bie Anfertigung von
in die W
Grojez — Grolman
Babuſchen und Pantoffeln in G. eingeführt haben,
die früher jaft ausſchließlich bie ugniſſe der
dortigen Schuhmacherei bildeten und in großen
Mengen, namentlicd) aud) nad) dem Drient verführt
wurden. Ort, 1208 zur Stadt erhoben, wirb
bereitö im 11. Sahıh, erwähnt und war Stamm;
ert der Grafen von ©., unter benen Wiprecht und
fein Sohn Heinrich hervorragen. Nach des letztern
Tode erhielt Markgraf Konrad von Meißen bie
Grafihaft. Die alte Burg, welche Kaifer Heinrich V.
1113 vergebens belagerte, erhielt 1270 der Abt von
Berau, der fie zeritören lieb.
Grojez (Broiec), Kreiäftabt im ruſſ. Gouv.
Baridau in Bolen, 50 km im SSW. von War:
ihau, an der Straße nad Radom, zählt 6500 E.
und bat eine Metallmarenfabrit, Licht: und Seifen:
jabriken, Biegeleien, Branntweinbrennereien unb
vereinen (dein Dietrich von), 5 der
au „Dietrich von), hervorragen
preub. Juriſt, geb. zu Bochum 81. Dez. 1740, war
ein Sohn Chriſtoph Dietrich G.8, der ala Direltor
der Regierung in Kleve 12. Fehr. 1784 Itarb.
Er erhielt feine Schulbilbung zu Kleve, ftudierte
1759—62 in Halle und Yöttingen bie Rechte und
ing dann feine praltiihe jurift. Laufbahn bei der
in Kleve an, worauf er 1765 Kammer:
törat in Berlin und jpäter Bupillenrat wurde.
Im J. 1787 ala Geh. Juſtizrat zum Mitgliebe ber
Geledgebimgitommilfton ernannt, war er bei Aus⸗
arbeitung be3 Allgemeinen Landrechts einer der
thätigkteu Redactoren. Im J. 1793 wurde er zum
3 Obertribunalsrat, 1804 zum Bräfiventen des
Obertribunal3 beförbert und bei der Einrich:
tung bed Staatsrats 1817 zum Mitglied desſelben
ernaunt. Nachdem er 1833 in Ruheſtand getreten,
farb er 21. Dit. 1840..
Grolman (Karl Wilh. Georg von), preuß. Ge:
neral, Sohn des vorigen, geb. zu Berlin 30. Juli
1777, txat, 14%. alt, in das \\nfanterieregiment
von Möllendorf, in welchem ex 1795 Dffizier und
1804 ala Premierlieutenant peltion3adiutant
des challs von Möllenborf wurde. Beim
x ch des Kriegs 1806 war er Stabskapitän;
nad der Schlacht bei Jena wurde er Adjutant bes
loszmaudierenben erals, Fürften von Hohen:
lohe. Durd eine Sendung mit Berihten an den
König eni ing er der Kapitulation von Prenzlau
und gie ich zur Armee nad) Ditpreußen. Sier
wurde er Beneralitabe des 2’ Eftocgfchen Korps
überweefen und 1807 für Auszeihnung in der
Schlacht bei Heiläberg zum Major befördert. Nach
dem Tilſiter Frieden nahm er unter Scharnho
organiſation des Heeres hervorragenden
Arteil, trat jedoch 1808 in oͤſterr. — und
nte im eralftabe Kienmayers dem Feldzuge
im n und Sachſen bei. Nach ſchloſſenem
Frieden ging er über Schweden und England nad
Spanien, traf im Fruhjahr 1810 in Cadiz ein und
wurde als Major in der meet
ftelt, welche er balb thatiädhlich führte. Er wur
Oberklieutenant, aber 1812 bei der Groberung von
Salenche von ben Franzoien gefangen genommen
uns nach Fraukreich abgeführt. Nachdem er ſich im
uni aus bei — (haft befreit und bie ſchweiz.
erreicht , teifte er unter dem Namen
cms i ditere. Offiziers Richter nach
Dertichlasd zurũud und 30 die Univerſitãt Jena.
As ber König Fri tibelm IIL.nach Breslau
abgegangen wat, folgte ihm G. nach Schlefien, wo
ion Extrangera anges-
(Wilh. Heinr. von) 435
er ebenfall3 noch verborgen lebte, bi3 das Bundnis
zwiſchen Preußen und Rußland zu Stande kam.
Sofort trat er wieber als Major beim General:
itabe ein und nahm im Stabe des Oberften von
Dolffs, welcher die Refervelavallerie bes Blücher:
Shen Heeres befehligte, an den Schladhten von Groß⸗
oͤrſchen und Bausen, fowie an bem Gefecht bei
Dayna teil. Nach dem Waffenftillitande wurde er
i dem 2. Armeekorps unter Kleift als Beneral
ſtabsoffizier angeftellt und zugleich Oberſtlieu⸗
tenant, bald darauf zum Oberſten befördert, zeich⸗
nete ſich bei Kulm aus und nahm dann am get,
zuge von 1814 bis zum Barifer Frieden teil. ©.
erwarb fi als Generalftabscher des Kleiftfchen
Korps große Verdienſte; er war e8, der Ende
erg den Marſch des Blucherſchen Heeres auf
arid durchſezßte. Am 30. Mai wurde er zum
Generalmajor, 29. Aug. zum Direltor bes zweiten
Departements im Kriegminiftertum ernannt und
war zur Zeit des Kongrefies in Wien. Beim Aus:
bruch des Krieg? 1815 kam er als Generalquartier⸗
meilter zu der Armee des Füriten Blücher, wo er
neben Gneiſenau an der Heeresleitung "teilnahm;
feiner mit Befonnenbeit gepaarten Thatfraft iſt ein
großer Teil des Erfolgs zu verdanken. Nach dem
Hoclten Parifer Frieden trat er in das Kriegsmini⸗
erium zurüd, wo er bem Generalftabe feine jehige
DOrganifation gab und daneben feine Thätigfeit der
Sanbesvermeifung zumandte. Nach dem Ausſchei⸗
den des Kriegömtnifterd von Boyen fand er fi
1819 ebenfall3 veranlaßt, feinen Abſchied zu nebs
men. ©. kaufte ſich als Gutäbefiker in der Nieder;
lauſiß an und lebte dort in der Gegend von Kott⸗
bu3, bis er 1825 als Generallieutenant unb Kom⸗
mandeur der 9. Divifion (in Glogau) wieber in
den Dienft trat. Im J. 1830 lommandierte er
unter Gneiſenau an ber poln. Grenze; 1832 wurde
er interimiftifch und drei Sabre näter befinitiv
zum kommandierenden General des 5. Armeelorp3
ernannt und 1837 zum General der Sinfanterie be:
fördert. Im J. 1840 ging er in militärpolit. Sens
dung nad) Wien infolge der — Kriegsdrohung.
Gr ſtarb 15. Sept. 1843 zu Poſen, wo ihm 1845
ein Denkmal errichtet wurde.
Die «Geſchichte des Feldzug von 1815 in den
Niederlanden und Frankreiche (2 Bde., Berl. 1837
— 38), jowie die «Geichichte des Feldzugs von 1814
in dem öftl. und nördl. Frankreich bis zur Ein⸗
nahme von Paris» (3 Thle. in 4 Bdn., Berl. 1842)
ind nach G.s Vorträgen von feinem Abdjutanten,
em Oberitlieutenant von Damiß, niedergefchrieben.
it | Bol. Luden, «Hauptmann von Serlad) (General G.)
1812 Student in \jena» (Jena 1843).
Grolman (Wild. Heinr. von), Bruder bes vo;
rigen, geb. zu Berlin 28. Febr. 1781, itubierte
1798—1800 zu Göttingen und zu Halle die Rechte.
Gr wurde 1801 Ausfultator beim Stadtgeridt in
Berlin, 1802 Neferendar beim Landgericht dafelbit,
1804 Aſſeſſor bei der Kriegs: und Domänenkammer
in Marienwerber, 1806 Negierungdrat, 1808 Kam:
mergerichtärat in Berlin und 1810 zugleich Mit:
griet de3 kurmärf. Bupillentollegiumd. Beim Aus:
ruch des Kriegs 1813 zum Major und Komman:
deur des 1. Bataillons des 4. kurmärk. Landwehr:
Infanterieregiments ernannt, fämpfte er mit Aus;
jeihmun im Treffen bei Dageleberg und war dann
i der Einfchließung von Magdeburg und Mefel.
Im %. 1815 Abernahm er von neuem das Kom⸗
mando ſeines Luandwehrbataillons, das an den
28*
436
Gefechten bei Fleurus und bei Wavre teilnahm.
Rah dem zweiten Pariler Frieden trat er 1816
wieder zum Kammergericht in Berlin zurüd, wurde
jedod bald darauf zum Vizepräfidenten des Ober:
lanbesgericht3 in Kleve ernannt. Drei Jahre
barauf_trat er in das Minilterium zur Reviſion
ber Gejeßgebung in Berlin und wurde 1821 Vize:
präfibent 3 Oberlandesgerichts daſelbſt. Nach⸗
em er vier Jahre lang dem Kriminalſenat vorge⸗
ſtanden, wurde er Brälident des Inſtruktionsſenats,
1836 des Oberappellationsſenats, im Dft. 1840
Kammergerichts⸗-Chefpräͤſident und im Dezember
besfelben Jahres MWirtl. Geheimrat und Mitglied
des Staatsrat. Am Sommer 1848 nahm er fei:
nen Abſchied und ftarb 1. Yan. 1856.
Grolman (Karl Ludw. Wild. von), Juriſt und
Staatsmann, geb. 23. Juli 1775 zu Gießen, erhielt
feine bung auf dem Gymnafium und der Uni:
verfität daſelbſt, wo er ſich dem Studium der Rechte
widmete, befucdhte dann einige Zeit die Univerfität
Grlangen und habilitierte fh 1795 in Gießen, wo
er 1798 außerord., 1800 orb. Profeſſor der Rechte
wurde, 1804 den Charalter eine Uber: Appello;
tionsgerichtsrats und im Dez. 1815 bie Kanzler:
würde der Univerfität erhielt. J. 1819 wurde
er zum Mitglied des Staatsminiſteriums und ſpä⸗
ter zum Staatöminifter ernannt. Als folcher leitete
er alle Zweige der Staatsverwaltung, das Militär:
weſen ausgenommen, bi3 zur neuen Organifation
ber oberften Stantäbehörben 1821, worauf er das
Departement des Innern und ber Juſtiz Aberna
und Bräfibent der vereinten Minifterien wurde,
Gr ftarb 14. Febr. 1829. Seine wichtigften Werte
find: « Grundſätze der Kriminalrehtöwiflenichaft »
(Gieß. 1798; 4. Aufl, 1826), «tiber die Begrün:
dung bed Strafrecht? und der Strafgefeßgebung»
Gieß. 1799), «Theorie des gerichtlichen Berlahreng
in nperlichen echtäjtreitigleiten» (Gieß. 1800;
4. Aufl. 1820), fein Hauptwerk, und das «Hand:
bud) fiber den Code Napoleon» (Bd. 1—8, Gieß.
1810—12). Unter feinen Heinern Schriften find
Mu nennen: « Verſuch einer Entwidelung der recht⸗
ihen Natur des Ausfpielgefhäfts» (Sieb. 1797)
und «fiber olographe und myſtiſche Teftamente»
(Bieß. 1814).
Gromatik (lat., von groma, Mebitange), bie
Kunft des Feldmeſſens und Lagerabftedens.
„ eine Heine, meilt im Sußwaſſer vor:
fommende Yoraminifere mit einfacher, meilt
flaſchenförmiger Schale, an beren einem Ende ſich
eine meilt runde Öffnung befindet, aus welcher
zahlreiche veräitelte und nepförmig fi) vereinigende
Pſeudopodien austreten.
Gronan (an der Leine), Stabt in ber preuß.
‚hroving Hannover, Landbroftei Hilbeäheim Kreis
arienburg, recht3 an ber Leine, an der Staat:
Itraße Hannover :Slafjel, 18 km im SW. von Hil:
desheim gele en, zählt (1880) 2317 meift evang. E.
und hat eine Bun abril, zwei Bapierfabrifen und
brei Ziegelbrennereien.
Gronau (in Beitfalen), Stabt in ber preuß.
rovin; Weltfalen, Regierungsbezirk Münfter,
reis Ahaus, an ber Dintel, 16 km nörblid von
Ahaus, unmeit der nieberländ. Grenze, Station
ber Dortmund-⸗G.⸗Enſcheder Bahn und der Linie
er⸗Enſchede ber „Preußiicen Staatsbahnen,
zapR (1880) 1408 meijt hollandiſch ſprechende E.
i eines Nebenzollamts, hat ein Schloß des
viten von Bentheim⸗Tecklenburg, vier Baummoll;
Grolman (Karl Ludw. Wild. von) — Groningen
fpinnereien, eine Weberei mit Druderei und Faͤrbe⸗
rei, eine Eichorien: und eine Seitenfabrif.
roningen (deutih Sröningen), die nord»
öftlichfte Provinz des Königreich der Niederlande, -
prenjt im R. an die Rorbfee, im W. an Friesland,
im ©. an Drentbe, im D. an den Dollart, die Ems
und an die preuß. Provinz Hannover und zählt
(1280) auf 2297,sı qkm 255686 &. Dider Klei⸗
oden mit trefflichem Ader: und Wielenland bilden
den nörblidhen, Sand: und Torfboden ben fübl.
Teil. Der Sumpfbosen im Südoften (ij. Bour:
tanger Moor) iſt iegt größtenteils troden gelegt
und urbar gemadt. Starke Deiche und Schleuſen
ylen) befchügen die Hüfte gegen die Gewalt Der
eereöwoge. Die Polder längs des Dollart, Die
Madden und das Neitdiep nehmen 158,5, die 20
Seen aber nur 12 qkm ein. ©. hat keine Flüſſe,
fondern nur Heine Stromrinnen, die aus Drentbe
tommen und fanalifiert find; dagegen ift ed reich
an Fahrten und Kanälen, unter benen der Stade:
kanal und das Damſter Diep von ber Hauptftadt
nach Delfzyl bemertenswert. Das Klıma, haupt:
ri an der Kuſte, ift feucht und veränderlich,
odaß Fieberepidemien oft ſtarke ermwölltungen an:
richten. Die Cinwohner, fait durchweg ſaͤchſ. Ab:
tunft und, mit Ausnahme einer Anzahl Menno:
niten und elf kath. Gemeinden, der reform. Kirche
angebörig, betreiben hauptfädhlich mit großem Gr:
fig erbau und Viehzucht, die gefchäßte Pferde
und Rinder liefert. ud ift Hühnerzudt und Gier:
handel fehr bedeutend in der Gegend von Weiter:
wold. Naͤchſt der Landwirtſchaft bildet der Schiff:
bau das Haupterwerbämittel der Bewohner. Der
Handel mit den Landesprobulten, namentlich mit
Getreide, ift bedeutend. Die Haupthäfen find bie
—ã G. und Delfzyl. Hafer wird haupt⸗
9— nach Belgien, Frankreich und England,
Kohliamen nach den beiden eriten Ländern, Gier
und Butter meift nad) England ausgeführt. Die
Landbauer, unter ihnen befonders die Ölfaatbauer,
find durch eine bejondere Art von Erbpacht (be-
klemming) wohlhabender als vielleicht irgendwo
fonft. Die Provinz zerfällt in die drei Gerichte:
bezirte G. Appingadam und Winfchoten.
Groniugen, SHauptitabt der gleihnamigen
nieberländ. PBroving und der bebeutendfte Ort im
Norden bed Koͤnigreichs der Niederlande, Station
der Linien Harlingen:Nieume Schans, pel⸗G.
und G.⸗Delfzyl der Niederländiſchen Staatsba hnen,
iſt mittels des durch den Zuſammenfluß der drenthe⸗
chen Aa (auch Hoornſche Diep genannt) und Hunſe
ier Winſchoter Diep genannt) gebildeten, für See
iffe fahrbaren Tanalifierten Neitbiep mit ber
ordfee verbunden. Der Emslanal, größern See
ſchiffen zugän id, vermittelt die Verbindung ber
tadt mit el an der weiten Ensmundung. Die
— ee ee ftarte sei ——
noſt geſchleift werben find, i ig ut
und bat Pferdebahn, breite —8 n und Geben
tende öffentliche Bläge, barunter ben Großen Markt
(220 m lang und 136 m breit), einen der größten
Königreih®, ſowie bie neue Rotunde, bas
Heerenplein, mit hubſchen Anlagen, und ftattliche
neue Gebäude. Bu den Hauptgebäuben zählt bre
reform. Martinikirche, got. Stils, mit einem 95 m
hoben Turme (vom J. 1627) und einer ausgezeich⸗
neten Orgel von Agricola. Sebann find am er:
wähnen das 1810 Neu ftellte Rathaus wit
einem Münztabinett, die laih. Broederlerk wit
Grönland
Ben Baffionabildern von 2. Hendricx (1865), das
mmelander Haus, die Regierungds und Juſtiz⸗
gebäude, die 1850 neu erbaute liniverfität, das
1790 gegründete Zaubftummeninftitut am Ochien:
markt mit dem davorltehenden Marmormonument
jeines Stifterd, des Predigers Guyot (geft. 1828),
mit Medaillondild , das 1883 vollendete Theater,
dad neue Gefellicha tögehäube eined Studenten:
vereind und das große Gefängnis, beide ebenfalls
1883 vollendet. Die Stabt befipt eine Menge
wiſſenſchaftlicher und BWohlthätigleitsanftalten. Die
1614 gegründete Univerfität (39 zojefloren und
etwa 3uu Studenten) bat eine Bibliotbel, eine
Sternwarte, einen botan. Garten, ein Muſeum für
Raturgefchichte, ein Kabinett für german. Alters
tümer, ein anatom. Theater und ein Nosocomium
academicum, welches zugleih Krantenhaus ber
Stadt und ber Bsovinz iſt. Ferner beitehen in ©.
ein Gymnaſium, zwei — Baurgerſchulen, die
Alademie Minerva mit ſchoͤnen Sammlungen von
Gemälden, Zeichnungen u. ſ. w., mehrere Geſell⸗
ſchaften für Kunſt und Wiſſenſchaft, Schulen für
Handmwerter und für Schiffahrt, ein Staatliches Leh⸗
rerfeminar und ein ftäbtijches ehrerinnenfeminar.
— (1883) 48896 E., darunter über 6500
K en. Es hat blühende Fabrilen und In⸗
duſtrieanſtalten,
runter eine grobe BZuderraffis
nerie, Möbel: und Spiegelfabriten, eine Maſchi⸗
nenfladeipinmerei, Fabrılen für wollene Strids
waren, Gold: und Silberfchmiedereien, Grob»,
Anfer- unb Ofenfchmieben, Tabaks: und Cigarren⸗
tabrifen, Schneide, Ol⸗ Getreide: und andere
Mühlen, eine Dampfmafchinenfabrit, einige Schiffs:
werften, eine Zerracottafabril, Cichorienfabriten
und Bierbrauerei, außerdem Buch: und Stein:
drudereien, Bürftenfabriten, Zärbereien und Woll⸗
kammereien. Die Stadt treibt aus ihren Häfen
(Kojter:, Noorder⸗, Zuibder:Haven) ftarten Handel
mit Hafer, Weizen, Gerfte, Olfaat und Butter,
jowie mit den hier gebadenen Honigkuchen.
G. wird ſchon im 9. Jahrh. zur Beit feiner Vers
beerung durch die Normannen ein durch Handel
und Reichtum blühender Ort genannt. Während
des ganzen Wittelalterd gehörte da Land ©. poli:
tiſch zu iesland, in lirchlicher Hinficht zum
Sprengel Des Viſchofs von Münfter; dagegen unter:
ſtand die Stadt G. (feit 1282 Mitglied der Hanfa)
beiben i dem Bi Utrecht,
mit dem —— Mberte Bmburch in Sehbe
leg. Als Marimilian I.
1498 die Erb atthalter,
ſcheft über ©. und Friesland dem Herzog Albrecht
von Sachſen verlieh, unterwarf fid) die Stadt ©.
dem Biſchof. Als fie aber von Albrechts Sohn,
Herzog g von Sachſen, 15056 belagert wurde,
begab fie fi) 1606 in den Schu Edzarbs von Dft:
friesland, dann, vom Kaiſer geächtet und abermals
von Herzog Georg belagert, 1514 in den Schuß des
8* Jar von Belbern. Diefer erhielt 1515
Stabt and Land von Kaiſer Karl V. zu Zehn, dem
rd beide 8. Juni 1586 untermarfen. Im niederländ.
gleitöfriege wurde die Stadt 1568 von
Ldwig von Naſſau ebens belagert; 1679 trat
re der Utrechter Union bei und hatte 1680, 1581,
1589, 1690 und 1591 Belagerungen zu beftehen, bis
fie 22. Juli 1594 von Morik von Dranien erobert
und banernd mit der niederländ. Republik vereinigt
wurde. Cine befonderd merkwürdige Belagerung
Breit fie 1672 gegen bie münfteriichen und kölnischen
Irappen unter dem kriegerifchen Bifchof Bernhard
437
Galen von Münfter aus. Vol. Lorgion, «Geschied-
kundige beschrijving der stad G.» (2 Bbe.,
Oroning. 1856—57); Fodens, «Wegwijzer door
G.» (Delfzijl 1879).
‚ Grönland, das ausgedehnteſte Norbpolarland,
it nicht, wie man früher annahm, eine Halbinfel
des ee en oder ein infelreicher, durch
Eigmafle dicht verbundener Archipel, fondern eine
gegen Süden ſchmal hlaufenbe riefige Inſel, die
zwiſchen dem Atlantiihen Ocean im O. einerfeit3
und der Davizitraße, der Baffinabai, dem Smith:
jun, tem Kanebeden, dem Kennedylanal und dem
obejontanal im Weiten andererleitg bingebrei:
tet liegt und von ihrer Sübfpike, bem 300 m hohen
Kap Farewell (von 59° 45’ bis Über 82° 80 nörbl.
2) 2420 km und nod) weiter (ihre Nordgrenze iſt
völlig unbelannt) polmärts hinaufreicht. Das Areal
ber Snfel bis zu 82° 30’ nördl. Br. ift zu 2169 750
qkm beredjnet. Die Küften find raub, body, von
unzähligen Inſeln gefäumt und faft überall von
engen, tief einjchneidenden Fjorden zerichnitten.
Das Dftgeftabe, infolge des tert reitenden Ans
wachſens der Eißmaflen faft unnahbar und völlig
unmirtbar, ift biß zum Egedes: und Rothen Fjord
(65%, ° nörbl. Br.) als «König Friedrichs VI.
Küfte» wohlbelannt, dann als Egedes Land big 69°
weniger, vom Scorebyfund bis 75° als ein viel:
[eb eingebuchteter Küjtenzug (Scoresbyg Land) mit
em tief nad) Weiten ein'öneibenben aifer Franz
ojephs Fjord, dem Tiroler Yiord, dem Yligely:
jord, welche bie zweite Deutiche Nordpolarerpebis
tion 1870 entdedte, weiter nordwärt3 bis gegen 78°
als eine etwas nad Dften austretende Anſchwellung
unter dem Namen König:Wilhelm3:Land in ihren
Gontouren mit der Kuhn⸗, Shannon:, Koldewey:
Se der Dovebucht im 77.’ nördl. Br. durch
diefelbe Srpedition bekannt. Die MWeitlüfte, in
ftetem Sinten begriffen, ift bis gegen 79° genau,
bis 82° 30’ im allgemeinen belannt. Indes im
Norden, am Smithjund, verraten bie marlier-
ten Küitenterrafjen mit pofttertiären Ablagerun:
gen ein Aufiteigen der Küfte. Das bis 900 km in
der Breite meflende Innere G.s, das von Norden
gegen Süben von einem ber Dftküfte näber gerüd:
ten Waflerfcheiderüiden durchzogen wird, iſt ein Ta:
felland, von Gebirgen umſäumt, die in manerähn:
lien Wällen aus dem Meere aufiteigen, in Radeln
und Pyramiden oder in parallelen Terrafien (med):
felawerfe von Schnee oder nadten Felſen) enden
und nur bin und wieder einen ſchmalen Küftenfaum
übriglaffen. Der Eisüberzug iſt jo dicht (330 m und
darüber mächtig), daß die Oberfläche des Plateau
als ein einziger ungebeuerer Gleticher angeſehen
werben kann, der überall die Neigung zeigt, feinen
Rand nad Weiten über den Küftenjaum ober das
Meer vorzufhieben. Bon dem völlig unter Eis ver:
rabenen Binnenlande ift das Außenland oder Bor:
and, der allein zugängliche, bewohnte und bebaute
Teil G.s, zu unterjheiden. Dieſes beſteht aus dem
80-87 oder 60—75, zum Zeil 75—150 kın brei:
ten Anitenfaume mit einem labyrinthiichen Gürtel
von Halbinfeln, teilweife 75—150 km langen Fior⸗
den und zahlloſen Inſeln und Klippen. Den bei
weitem größten Raum bes Kuſtenlandes nehmen
Bergmafien mit Hochebenen und zwiichenliegenden
Thalern ein, den eft niebriges Bergland mit Gras⸗
weiden, eigentliche Flachland nur wenige Quadrat:
tilometer. Die Felfen find Sanditein, durchſetzt von
Trappgängen, Porphyr, metamorpbifche Schiefer,
438
Gneis und Granit, letzterer im Süden vorherr⸗
ſchend. Tas einzige Mineral von Wichtigkeit iſt
der Kryolith, welchen die Schüfe von Jviltut holen.
Der Weid): ober Topfitein wird zur Fertigung von
Kochgeſchirren benugt. Reuerdingd hat man. bei
Ivikaͤt am Arfutfjord —— gefunden, zugleich
mit Blei⸗, Kupfer⸗, dint Gilen: und Mo yboän:
erzen, mit t Aryoli ith, Iukipat, irkon u. ſ. w. Au
nden ſich aab dunkler Bergkryſtall und
Pen Tone. gewöhnliche Granaten, im Nor:
den auch Steintohlen. Die größte Höhe von 1675
— 2130 m, welche Whymper 1872 maß, erreicht die
Küſte in Kordgrönland, während die Höhe im Sü⸗
den in der Regel nıır 1220— 1525 m beträgt. Aus
der Öletichermafie binmenwärts hervorragende ver:
einzelte lahle Felsmaſſen heißen Runatal3; derglei⸗
hen 11 Tagereifen von der Küfte von Senfen im
Juli 1878 erreicht, von Steenftrup 1877 in 71 km
von der Küfte ein 3000 m hoher. Unter den unge:
beuern € ehe welde die Küften aufweifen, hat
k;D. ber tobah bapn 4500 m Breite und 21 km
nge. F Sudkuſte iſt in einer gewiſſen
—* mit ehe bededt, der nur ab und zu vers
— ober mit beftänbigen Schnee: und Eis⸗
mafi en. Keuerding3 hat man für ©. bis zum 73.°
nördl. Br., bis wohin da3 dän. Anfichelungsgebiet
reiät, dad gieticherlofe Gebiet der Weſtkuͤſte auf
88 100, das der Ditfüjte auf etwa 88.500 ders
anfeplagt, — ein beträchtlichen Zeil im Süs
arttifch, vs Kälte bedeutender als in andern
dern gleicher Arte, überdies auf der Dftlüfte, bie
faft falt gan von von aniabergen geiperrt, weit {tens enger ald
ie Grtreme der Winterlälte
un —— — gibt man auf legterer im all:
gemeinen zu — 32 und + 12° R.an. Das Klima
im Weiten ift im weientlichen ein Küftenklima, fehr
abhängig von den Winden und dem Treibeis ber
Davieittape und Baffinebai. Eine Folge der gro:
ben Zemperaturunterjchiede in verſchiedenen Luft:
ſchichten find die zu ieber eit beobachteten Luftſpie⸗
gelungen; Bäufo fi ind auch Nordlichter, Ringe um
Sonne und Mond, Sebenjonnen u. |. w. Der
Hauptabfluß des atmofphär. Niederſchlags, der im
Innern fällt, geſchieht Durch große Duellen, dieunter
dem Rande es an ben Stellen beroorlonmen, | ben
wo dasfelbe ans Meer reiht. Sonft find dauernde
Quellen faft unbelanut. Auf der quiet Onartol hat
man eine ſolche von 32° R. gefunden.
Flüſſe und Landſeen fehlen nicht, ct, find aber Hein.
Dem arktiſchen Chasalter des Landes entfpricht
(sing ne Äpärlihe Begetation und bürftige Tierwelt.
mmen im allgemeinen mit der isländiichen
Fever An einigen geborgenen Stellen in Süd:
groͤnland, befonders längs der Ränder ber Fjorde
gibt es Wiefen und Weiden, aber Die Order find viel
weniger man mannigfalti als auf Island. Es wadı: | Men
ucer mit Beeren, art! e Gewaͤchſe,
—* das a, | erner Bivergweiben,
ten, Birlen, Erlen und Buchen von
Dahl Weiter im Norden ſchleppen 1a bie
langen felbjt die Weide und der Wacholder,
dit am Boden bin, die Thalfurchen find von Moo:
jen und Sumpfpflangen bevedt, die dunkeln Felſen
mit büftern unter dem Schnee fortwachfenden ech⸗
ten überzogen ober auch volllommen bloß von jeder
Vegetation. Die Europäer sieben in ihren Gärten
bi zum 68.° nörbl. Br. Kohl, Arefie, Rettich, Sel⸗
lerie, Carotten, Beterfilie, Bohnen, Kartoffeln,
reiſes liegt, iſt das Klima bu Seelen
eigen
Grönlend
Gerite, was Hi der furzen Sommerszjeit gebeibt. ©.
ER baher auch hoöchſt arm an Land üugefieren und
Landvögeln, von denen nur der Hund,
tier, ber weiße Bär, der weibe Hafe und ber vote,
Iimarze und Bolarfuds der Eisbär, Hermelin,
oſchusochſe, Lemming, fowie eine Taubenart und
Schneehfihner erwähnenswert. Zabllos find bie
& | Mollusten, eine fchwere Plage die Müden in der
—— ùiſ nur Eine Art von Schmetterlingen it
Wafferoönet, Zahireicher ill die Seefäu ie und
Da ervögel, am zahlreichſt em aber die Fiſche, welche
mit dem Renntier, den Robben unb Givergänfen
den Bewohnern haupti aͤchlich die Mittel der Eriften;
und bie „Außfubt todulte liefern, als: Fiſchbein,
Thran, R chs⸗ Bären» und Renntierfelle
—e— oͤrner u. ſ. w. Die Grön-
länder, von den eriten normweg. Befuchern Str:
lingar b. h. ——5 genannt, find ein Stamm der
Familie t der Eſstimos (f. d.), Hi der fie alle Eigen:
—— — teilen. Anſiedelungen finden ſich
an der Weſtkuſte bis Prudhoeland am Smithſund
20 nörbl. Br.), Reſte fa a an ber
* bis 75° nörbl. Br. jene fi
Fiſchervolk, das e3 nicht einmal bis
bracht hat u gt sei 27
des Nenntiers
ic iſt. ein m Nähe der bän. Rieber
lungen und foweit fi der Einfluß der Rilke
nare eritredt, find fie Chriſten und civilifierter ge
ve 3a ie To auf 10— 15000
,‚ wovon äbr 9600 in ben bän.-
und den herrnhutiſchen Milfionen Icben. — {
äußerft ſchmutzig, mit unerträglich fin enber Haut,
—— ganz ohne überlegung ha von niedri:
ger Ger Ku: nd fie doch autartig, obne grobe
fter, Hohe thätig und voll Wutterwig. bre
Wohnungen beftehen im Winter in engen, Reiner:
nen, mit (Gebe bededten, bloß mit einem niebrigen
Eingange verjehenen Hütten, d die wa ee —
und voll Ungeziefer find, im Sommer
ten. Zur Nahrung dienen nal &
Fleiſch der Seehunde und —5 — 38
te aller Art. Ihre Reigung für Spirituofen
ift maßlos. Der Fiſe fang, den fie in Kahnen aus
Ihbein und ab Bene mittel3 Harpunen geſchidt
ben ift ne pie ebeihäftigung:, m weriner Be:
r den dan. Riederlafi
ben ie obme en geiellfichaftlichen Verband.
Sprae, Karalit oder Kalalit genannt,
t bed Eskimoiſchen und wurbe von
und Ton Kleinihmibt (Berl. 1851) _grammatiic
behandelt. Ihr hoͤchſtes Weien heikt Silla (die Quit
—* ber ne — alles leitet und bem Men:
en je nad i ndlungen ig oder uıngmd-
Die | if; andere göttliche an fi d Malina und ihr
Alminga (Sonne und Mond), unter demen
ee fteht. Außerdem baben fie eine
Meer⸗ Feuer⸗, Berg⸗, Kriegd:, Wind:
im > Be eier ‚ ber mädtigfte unter denſelben
ee iſt — u beiien Gens bie Se
Ne in ibrer bat. Xerehrung be
ihren — he. — feiern hen ee an 5
8 Sonnenfelt, 22. Deg., durch 18, 6 n6
onft ift ihre Religion durch den Aber:
Japer,
to t, — en wird de ralteriſtuch
nge wi
6. —** Kam eh ſehr And buch die Stanbinawier
entdedt. Nachdem da cheinlich in ben
eriten Decennien bes a
Annahme 8 — — Jahr, (na here
ein
bee
Grönland
des Ulir Ixdla, einem auf der Fahrt nad Yeland
durch Sturm weit nad) Welten verſchlagenen nors
weg. Seemann, geiehen, aber nicht betreten worben,
etwa zwijchen 870 und ‚280 Snaebjörn galti bie
Schaͤren Gunnbijörnd wieder aufgefunden und auf
ihnen überwintert hatte, wurde ed 988 von einem
it dem Roten (Girilr raudi),
wirklich entdedt. —2 — brachte an der Dftküfte
zwei Binter zu, umſchifite zur Sommerzeit aber
ap Farewell jowie eine Strede der Weltfüfte und
. & ut yab dem
u
lond,
derer — Wirklich liefen — 15 Jahre
chen er des Thriftenums
— mit ihm aus, von denen
—— Land» erreichten.
türilöfjörbr wurden die eriten aha Nieder:
dient
inficht war daB Land dem Erzbis
untergeben, bis 1108 für_bie
nerb. Reiche ein eigenes Grabistum mit dem Giße | einer
in Lund im Schonen errichtet wurbe; 1152 wurde
3. ur —— des Erzftifts Ridaros oder
Drenthein (Provincis Nidrosiensis) en
nachden 1124 unter Ritwirkung des
Jonalafari von ie Stij *
rdar
, welcher
ie iR Alfı — —— zu made
Ei m seien Radıfelger nur noch ala Weib:
im Norwegen, Dänemart oder Schweden
murben, wöhrenn | in ©. felbft ein Officialis
* SI einem. —— aner,
— e i ,
ee
Ta man ın eit di
ter —* ea Kirchen und 90 Sf in der
virri 14 Gardar), 11 andere
—e— be (Non Di ) —*
0 ba. —— — an
zumal mit Norwegen fait. Die bes
⸗ almerbii che
Big im | teten, 1774
eine |
439
Mitte des 14. Sabrb. beginnenden Berfalls biefer
Riederlaffungen find in ber verehrten Handel
politit der — Könige, den Einfällen ber dom
arktiſchen Amerila oftwärtd nad) ©. und dann füb-
waͤrts vordringenden Strälingar oder Eslimos feit
1350 und namentlidh in den ngen einer
: | ihrem Ausgangapunlte nad unbelamnten Flotte
ber Skraͤlingar um 1418, leineswegs aber, wie mar
gemeint bat, in I cine: plöglichen eränderung des
limas zu ſuchen. Über einen lebten Angri ber
Strälingar gibt eine Urkunde Bapft Nitolau’ V
von 1448 Auffchluß, welche die Reihe der auf das
en en Dokumente abfchließt.
Seitdem war aller ebr de3 Landes mit der
cwilifierten Welt abgebrochen. Die: Erpebitionen
von 1579, 1606, 1606, 1607, 1686 und 1670,
Im | weldje die dän. Könige ausfandten, um die Kolonie
wieber aufzufinden, blieben erfolglos.
1576—78 je Frobifher einen Zeil von ©., 1586
—87 befu is Die —5 — und jwar 1587
bis Br —— nördl. Br., 1607 Hudſon ‚die Rordolt
Hüfte bin 73° und 1616 Baffin ve W e bis 78°
nördl. Br., ohne daß eine alte europ. Riederlaflung
aufgefunden worden wäre. lim die Ste und in
der zweiten Hälfte des 17. —538 wurde die Di:
kuſte &.3 von Holländ. Balfıh ängern mindeſtens
bis zum 77.° nörbl. Br. oft genug befahren. Grft
1727 gelang e3 unter Friebrich IV. von Dänemart,
nachdem Hand gebe (I. d.) ſich 73 der verwil;
derten & angenommen und die Riederlajlu
Godthaab ndet, auf der — feſten —*
zu faſſen. itdem "wurden, onders nachden:
1138 bie Herrnbuter ihre iffonen bierher
Niederlafiungen gegründet (drei
—ã iſſements [1734— 42] unter Leitur
Severind, 10 weitere von einer 1747 ge
die Krone aufgehobenen Handel
), wobei fih bie Koloniften dur
p. und amerit. Walfiichfänger weſentli
eörbert f Nachkommen der Normänner Kand
man jed F Te wohl bern Dafeine
6 ife Spuren i ein
On der Meittn e, wie Runen und Grabfteine mit
Runen: und isländ. Schrift aus dem 12. 3 F
lange end von Pride mit Rinde a uinen
al vollen Kirche u
1808 18 enibedte Jo hn Roß die nörbl. Teile
Itenite vom 76. HR, 9 ab; —— men
durch Inglefield (1852), Kane 185855
(1860 —61) u. a. diefe En ngen —28 —*
gegen Norden bis zu 82° 30 jet Br. fortgejegt.
Ditfüfte G.s dag en erforfchte 1832 Scores
von 69° 13° big 75° 828—30 der Däne Oraa
bis 65° 14’ nörbl. Br. ** brachte es zur Ge⸗
wißheit, daß die Eyftribygd nicht auf der
ondern auf bem Füplichften dei e ber Weſtkuſte ges
egen n muß, nachdem bereitö 1792 der Hol:
teiner Heinrich Peter von —* * Grund ums
aflender Unterfuchungen zu demſelben Reiultat
gt war. Der alte u, ber al der wictigfte
und angebautefte Teil des frübern Kolonialgebiets
ſchildert wird, ift ber dlichſte des jegigen Di:
Fi tt QJulionehaab. Die tiche dition 1869
— 10 erforſchte diefe Küfte bis in 77° nördl. Br.
Die 13 dän. Kolonien mit „einem gieticherfreien
Gebiet von 88100 qkm werben durch ben Nord:
Strömsfjorb unter 67° 20 nördl. Br. in bie zwei
ftorate von Güb» und Norbgrönland geteilt.
zufammen batten 1805 eine Bevöllerung von
440
6046, 1865 von 9892 und 1882 von 9701 E., wor:
unter 212 Europäer. Das 28 Snipeftorat Sid ron⸗
land zählt 5484 €. (2516 männlidy, 2968 wei bl),
Rorbgrönlanb 4217 €. (2031 männlid, 2186
fi). Jede Kolonie hebt unter einem Superintens
benten mit Agenten oder Governoren und Hand: | d
werlern und wirb nad) ihrem Hauptort benannt.
Außerdem gibt e8 eine Menge Heiner Handelsplaͤße
ober Außenttellen zur Erleichterung bes Warenaus:
taufches mit den Srönländern. Das füdl. Inſpek⸗
torat au & folgende fünf Diftritte: ulianehaab,
vom K I 280 km norbwärts, mit dem
feichnami igen Drie (jeit 1775), und den | errnbutis
hen Miſſionsſtationen Friebrihsthal (jeit 1824)
und Lichtenau (feit 1774), Frederilshaab mit dem
ee annmioen orfe (feit 1742): Godthaab mit der
namigen Kolonie am Baalafluf (feit 1721),
an (feit 1754), der Brüdergemeine Lichten⸗
13 (feit 1758) und dem Miſſionsplatze Neu-Herrn:
t (feit 1733), dem größten Drke ‚83, in bem
ein Seminar und feit 1857 eine Heine Bud und
Steindruderei beiteht; Suftertoppen, mit gleich:
namigem Hauptorte (f feit 1755), und ebenjo Ho
eensborg (feit 1759). Das nör L. Inſpeltorat zer:
ällt in die fieben tolonialbiitrikte: edezminde
mit dan. Miffiongitätte (feit 1759), Chriſtianshaab
(feit 1784); Jakobshavn (feit 1741) mit einem Se⸗
minar; Godhavn mit dem leiänomigen Hafen:
plag (feit 1773) auf der Inſel Disko; Ritenbent
(feit 1 168); Dmenal, die probuftiofte der Kolonien,
reih an Steinko [en, Graphit und Jagdproduk⸗
ten, mit dän. Miſſionsplat;
alt ebenfo produktiv, mit bän. Milfionäftätte und
jelplage Upernivit, Die jährlichen Einnah⸗
men etragen im — mitt 5286 Pfd. St. vom
Handel und 2210 oU vom Kryolith.
Die Ausfuhr (ba a ui gt ran, grderdunen,
alfif ob
ernivik (jeit 1771), | G
Gronov — Groot
), Einer der berühmte
Sept, erde er
iden und —** en, ie —— 16
reich u und Stalien. Im J. 1642 wurde er Yale
Geſchichte und erebfamteit zu Deventer. Nach
Dan. einſius“ Tode ging er 1658 an deflen Stelle
nad) Leiden, wo er 28. Dei. 1671 Rarb. Seine
Ausgaben des Statius, Jultinus, Gellius, Phi
bru3, Seneca, Salluftius, Plinius, Blautus u. a.,
beſonders aber bes Lbine und Tacıtus, fowie feine
«Observationes» (neuefte Ausg. von eotjcher, Lpj.
1851) find voll der fharflinnigiten und —***
nerbeflerungen, u fein «Coinmentarius de scs-
tertiis» Ei event. 1648: Leid.1691) zeugt von feiner
gründlichen — ber rom. ‚Sprade und Alter:
tümer; aud feine Ausgabe des Suge Orotius:
«De jure belli et pacis», ift wegen ber An
en geſchaͤtzt. Bol. Wildens, «Leben des berühmten
Loch a Oronovii» (damb. 1723).
< atob G., Sohn des vorigen, geb. 20. Okt. 1645
zu enter, ftubierte teils bier, teils zu Leiden,
reifte nad) England, Spanien und Italien, erhielt
dann eine Prof eur ber griedh. Sprade in Piſa,
die er 1679 ih der Brofefi effur der fchönen Willen:
{haften zu Leiden vertauſchte, wo er fpäter
aph der Univerfität wurde und 21. Dft. 1716
tarb. Gr war ein ebenjo gelehrter als fleißiger
Krititer. Außer dem Polybius (1670) gab er aud
den ‚Derobot Cicero und Ammianus Marcellinu3,
fowie den fhäßbaren «T «Thesaurus sntiquitatum
raecorum» (13 Bde., Leid. 1697—1702) und die
Sammlungen de3 Grävius beraus. Wegen feiner
Schmähſucht wurde er in mande unangenehme
Gteeitigleiten verwidelt.
Abraham ©., der ältefte Sohn des lektern,
geb. zu Leiden 1694, geft. ala Profeſſor und Uni:
Grousu
— de a Sr
dierte zu Leip
Stockfiſche, W und oben * Hais und verſitaͤtsbiblio etar. dafelbit 17. Aug. 1775, bat
Dorſchleber, Seehundsfelle, ſchbarten und io ur | eine Ausgaben des Juftin, omponius
etwas Pelz ver) hatte 1878 einen ne von 32648 | Mela, Zacituß und befonderd aud der «Varia
id. St. Die Einfuhr (Schiffebrot, Butter, Sped,
rbfen ıc.) hatte einen Wert von 41440 Ko. St.
Nach Rink hat der Handel von 1790 bis 1875 einen
Reingewinn von 160000 Pfd. St. ergeben. Der
durch eine Kompagnie ausgebeutete Kryolith batte
von1853 bis 1874 einen Wert von 58924 Pfd.
Im J. 1877 kamen in den Handel 14400 hi —8
43300 Seehundsfelle, 2700 Fuchsfelle und für
11460 Mark Eiderdunen. Der Handel, vorzug3:
weile Tauſchhandel, wird feit 1774 von einer zu
Kopenhagen einbli en lönigl. Direktion betrieben
und eo durch ll im Jahre einen Übers
chuß von 30000 Reichöbantthalern. Anfang Okto⸗
verlaſſen die legten En G., und dann ift | ze
jeder Verkehr bis naͤchſten Junivölli ausgei loſſen.
Litteratur. Außer be vielen Solar en und
den Werlen ber beiden Egede ul tanz, ayitenie
von ©.» (2 Bde, Barb zo u. &po
resby, «T ebd € einer Reife a ber oft: von
©.» (deutichvon Krieg, Hamb. 1825); Graah, «Reife | f
til on en of G.⸗ (Kopenb. 1832); Rint, ©. geos
graphis RN ftatiftigt beftrevet» (2 Bde., Kopenh.
1852—57; deutſch, Stuttg. 1860); derfelbe, a Eſki⸗
noite entge Ss Saga» (2 Bde. ‚Ropenb. 1866—
Gries, « natur och innevänare» (Upf.
Int A Helms, «Grönland und die Grönländer»
(2p3. 1867); ); Hayes, «The Land of desolation»
(eond. .1871): «Die zweite Deutide Nordpolarfahrt
den %. 1869 und 1870» (Bd. 1, Lpʒ. 1874).
historia» bes Glaudius Slianus ebenfalls ala einen
guten Philologen bewährt.
Johann Friedrih G. Bruder des vori ER,
geb. 10. März 1690 zu Leiden, geil. als Rats
zu Leiden 1760, ftand als Botaniler in audgeb *
tetem Rufe und ſchrieb eine «Flora Virginicas
(Leib. 1743) und «Flora orientaliss (Leid. 1755).
Lorenz Theodor G. Sohn ded vorigen, war
Aatöherr in Leiden und itarb 1778 da — — *
ſchrieb «Museum ichthyologicum» (2 Bde.,
1 —F «Zoophylacium ronovianum»(8
Leid. 1763—81).
‚Gronov, bei noturmifienjhaftl. Namen, bes
ichnet Lorenz Theodor Sronoo (j
reönfund, bie Straße zwif “a en dän. Ins
feln Zaliter und Möen
Gruuvold (Marcus) norweg. Maler, geb.
* Juli 1845 in Bergen, ef te die Mlademien zu
openhägen und Münden und bildete ſich pts
(di unter Wild. Diez, Dtto Sei und Biloty.
©. iſt hauptſächlich Genre: und Borträtmaler, auch
Agquarelliit. Dervorzuheh en find unter feinen Ge
mälden: der Bürgermeiiter, felbitgelabene Bäfte,
Wilddiebe, die Sage von Wieland dem Schmied
(im Mufeum zu Köln) u. |. w
Groom tenal. N deganier Neittnecht.
Groot (be), |.
Groot (Ser
N "lat Gerhardus magnus,
der Begründer
ereinigung ber «Brüder des
Gropius — Gros (Gewicht) 441
einfamen Lebens» (f. d.), geb. im Dit. 1340 zu
ter, erwarb fid) auf ber Univerfität Paris
eine außgebreitete Gelehrfamteit, Im Befik eines
nicht u tenden ens, zu bem noch die
Einkunfte zweier Kanonilate zu Hoden und zu lt:
seht hinzulamen, überließ fi G. einem üppigen,
weltlichen Leben. Im J. 1374 trat jebod, eine
Wandlung ein, über deren Beranlafjung bie Bes
richte auseinander gehen. G. ſchenkte ine Be:
gungen bem Alofter zu Munnilhuizen und andern
Anftalten, verzichtete auf die Kanonilate und gab
nd einem ftreng ee klaren Leben bin, been
einzige ABürze in gelebrten Studien beftand. Sei:
sen Aufenthalt nahm er in Deventer und befuchte
von bier aus öfter den tieffinmigen Myſtiker Job.
Auysbroel, Prior des Auguftinerllofters in Viridis
Vallis (Groͤnendael in der Nähe von allen, mit
ihn innige Freundſchaft verband.
J lang verlebte ©. alsdann im Kartäuſer⸗
Hofter zu Munnikhuizen und unterwarf ſich bier,
noch über das Ma Ordensregel hinaus, harten
Kalteiungen. Im J. 1379 kehrte er nad) Deventer
mrüd, lieh ſich gem Diakon weihen und trat bier
und an a Orten Hollands öffentlih als Pres
diger auf. Mit hinreißender Beredſamkeit geißelte
er die Schäden feiner Zeit und ermabnte zur Buße.
Bereitö 1383 wurde ihm das Predigen unterjagt,
aber jein Berk hatte ſchon Wurzel geichlagen. Der
junge utrechter Kanonikus Florentius hatte mit
8.8 Zuſtinmung eine genofienfchaftliche Verbin:
bung von Brüdern und Schweſtern des gemein:
'janıem Lebend begründet, welche immer weitere
Berdreitung fand. ©. ftarb 20. Aug. 1384, ein
Opfer der Dingebung, mit welcher er zur Zeit ber
Peſt die Kranlen pflegte. Bol. Bähring, «Serhard
G. und Slorentiug» (Hamb. 1849); Bonet:Maury,
«Gerhard de G. un pr&curseur de la reforme au
XVIC siecle» (Paris 1878).
Grspind (Karl Pith Maler, geb. zu Brauns
ichmeig 4. April 1798, ildete fich in Berlin unter
Schintels Leitung zum Landſchaftsmaler aus. Seine
Kunftretien [übrten ihn nach Paris, wo er das
ſoeben erfundene Diorama kennen lernte und fo-
gleich er e3 in Deutſchland einzuführen. Als
er weiter Italien und Griechenland bereijte, wurden
jeine Aufnahmen nad) der Natur jchon von dieſem
Ertjchluſſe beeinflußt; er brachte eine Anzahl Ans
Achten mit, bie er in feinem in Berlin errichteten
Tiorama verwendete, und mobei er bie dargeltellten
Gegenftände auf die Runftgefeke einer gediegenen
Leripettive und barmonifchen Farbengebung zurüd:
führte. Später wandte ſich G. der Delorations:
malerei zu undleiftete ſeit 1819 ala Hoftheatermaler
iches für die berliner Bühnen; beſonders
im es fein Berdienft, durch Ausbildung zahlreicher
Schüler den in Deutihland vernadhläf igten Zweig
ber Zheatermalerei gehoben zu haben. Die Früchte
jeiner Reifen, eine Sammlung von Anfichten aus
veridjiebenen Gegenden, gab er 1823 in 12 Heften
heraus; eine Sammlung feiner Ornanıente in ver:
Ichiebenen Bauftilen e ien 1846 ebenfalld in
13 Heften. ©. ftarb 20. Febr. 1870 zu Berlin. —
ze en Sobn, Baul ®., vorzüglicher Delorations:
geb. 1. Sept. 1821 zu Berlin, trat 1841 in
Dad Ntelier feines Vaters als Delorationgmaler
ein. Rachdem er in den J. 1844 und 1845 Stu⸗
dienreiſen durch Frankreich, Italien und die Schweiz
t hatte, wurde er nach feiner Rucktehr Teils
nehmer feines Baterd und trat nach ber Penſionie⸗
rung desſelben 1868 als felbftändiger Leiter der
DVelorationdmalereien für bie Tönigl. Theater in
tönigl. Dienft. Er ift Brofefior an der Akademie
und bat ge reiche tüchtige Schüler gebilbet. Nach:
dem Im Aug. 1881 fein Atelier mit fämtlichen Kunft:
jhägen verbrannte, gab ©. jeine Stelle ala königl.
Dekorationsmaler auf und legte auch kein neues
Atelier mehr an.
Gropius (Martin Karl Philipp), Vetter von
Karl Wilhelm G., geb. zu Berlin 11. Aug. 1824,
befuchte erft dad Gymnalium, dann bie Gewerbe:
alabemie, wandte ſich dem Studium der Baukunft
. und erhielt hierauf eine Stellung al Lehrer an
er Baualademie. Später war er als Privats
architekt thätig. Durd Schinkel erhielt fein Kunfts
itreben eine ideale Richtung, welche auch feine Pri⸗
vatbauten vielfach befundeten, außerbent iſt noch
Drei | Karl
arl Böttiher von enticheidendem Einfluß au
feinen Stil geworden; auch bildete er fi) dur
Reifen in Griechenland und Stalien. Seit 1856
war er Profeſſor an der Gewerbeatademie und feit
1869 Direltor der mit der berliner Afademie ver:
bundenen, nad, feinem Plan eingerichteten Kunſt⸗
emerbeichule. ad feinen Entwürfen wurden viele
äufer reiher Familien in Berlin und viele Billen
in der Umgebung audgeführt. Zu feinen größern
Arbeiten gehört dad grobe Irrenhaus in Neuftabt
bei Eberswalde, der Bau des mit Hikig entworfenen
interimiltiihen Barlamentögebäudes, die Pläne zu
ben Delorationen der Via triumphalis für die Ein:
masfeierlihteiten 1871 in Berlin, zur berliner
omkirche und dem projeltirten Irrenhauſe ebenda.
Als Architekt wirkte er mit dem Baumeifter Schmie:
den gemeinfchaftlid. Er ſtarb 13. Dez. 1880 in
Berlin. Zu ihren beften Leiltungen gehören: der
Bau eines Militärlazarett3 in Tempelhof, die Ent:
wurfe zu ee in Greifswald und
Kiel, der königlichen Bibliothet in Berlin und des
beutichen Gewerbemuſeums bajelbft.
Gros (fr3.), groß, ſtark, did, grob; Hauptmafie,
überhaupt etwas ald Gefamtheit; vgl. En gros.
Gros, im Handel, |. Groß.
Gros (vom frz. gros) bezeichnet im allgemeinen
die dichten, ſchweren Tafte, welche im Einfchlag und
in der Kette befonders Harte, mehrfache Fäden ent:
halten und dadurch ein feinlörniges oder, falls dide
mit dünnen Fäden abwechſeln, ein gerippted Aus:
jehen zeigen. Die gewöhnlichite Art, bei welcher die
Kette meift zweifädig iſt, heißt Gros de Naples.
m Gros de Tours ijt die Kette zwei: big drei:
big und der Cinſchlag auf eigentümliche Weife
doppelt bergeftellt. Grosgrain wird eine Sorte
enannt, bei welcher der Cinjolag nicht aus Seide,
Ponbern aus einem einzigen, aber gezwirnten Faden
von Baummolle beiteht. .
Gros, Drachme oder Dragme hieß ein Ge:
wicht von 72 Graͤn (Grains) des alten parijer Mark⸗
gewichtS, Y, der Unze (Once) oder "4, der Mart
(de Marc), oder Yıss des Pfundes (der Livre).
Die Bezeihnung Drachme oder Dragme war nur
in der Gharmacie in Anwendung. Dad ©. war
= 883g. Bei den biß Ende 1839 für den Klein:
andel und den täglichen Gebrauch geitattet gewe:
enen fog. erlaubten Gewichten (Poida usuels) war
as G. ebenfalls Yı.. des «erlaubten» Pfundes (dev
Livre usuelle), b. h. des halben Kilogranım ober
8,31 g. Als Medizinalgewicht follte, wie erwähnt,
das ©. «Drachmer heipen. — Ferner war G. bis
Ende 1822 ein eines Gewicht im fhweizer Kanton
442
less von 72 Cräa tGraics), %, der Unze (Once:
ober "ur, dei yrımdes ider Lirrer, un» da das
Fund ſcon dataals dem ba:ben Kırogrammı oder
dem ierizen beurigen Frunde gleich war, to hatte
das (3. vie Schwere von 3,91 g, wie das vorhin er:
w.Gnte G. der jrügern franz, «erlaubten» Gewichte.
Gros iit der Hauptteil einer einen Kriegsmarjch
au&fi! renden, in ein Gereht eintretenden oder zu
Sicherunaszweden dienenden Zruppenabteilung.
Bei einem Ariegsmarjch çeht dem ®. eine Avant-
garde voraus, wa.srend igm eine Arrieregarde folgt;
im eiecht wird das G. zur Herbeiführung der Ent-
(beisung eingeiest; Sicherungstruppen bilden für
ie Borpoften ein G., das im Falle eined Angriijs
Biveritand zu leiiten vermag, bi3 die ar Ihnpenben
lagernden Zruppen gefechtsbereit find. fiber die
Stärte des G. im Verhältnis zur Geſamtmaſſe der
Iruppen lafien ſich beitimmte Regeln nicht auf-
ellen, fie ijt weientlih von den obwaltenden Um:
nden abhängig. _
Gros blano (Beißgrofden), j. Blanc.
de Hapies, |. unter Gros.
Gros de Tours, |. unter Orod.
Gro8 (Antoine Jean, Baron), franz. Hiltorien:
maler der tlaffifchen Schule, geb. 16. März 1771
zu Baris, Schüler Tavids, kam durch bejien Ver:
mittelung 1793 na Stalien, wo er mit Malen
von Winiaturbildnifien feinen Unterhalt erwarb.
Nach der Schladyt bei Arcole (1796) malte G. Vo⸗
naparte an der Spige der Örenadiere auf der be:
rühmt gewordenen Brüde. Bonaparte ernannte
nun ©. zum Mitgliede der Kommiſſion, welche die
für da3 parifer Gentralmufeum beftinnmten unit:
werle auszuwählen hatte. Bisher hatte er nur
Heine Porträts und antile Themata gemalt; jebt
wählte er au3 ber gleichzeitigen Geſchichte einen
Gegenitand und behandelte denfelben in großem
ae Ey eine pr die ee auotindt
r fo aritellungen aufs evidentefte bezeugte.
Monapastes Belud) bei den Beltfranten in yalfe
(geitochen von Yaugier, jegt im Loupre) wurde ın
der parifer Kunſtausſtellung 1804 mit enthuftafti-
chem Deijall aufgenommen und verbreitete ben Ruf
es Künftlers. Alsdannfolgten: Murats tavallerie:
angriff auf die türl. Armee bei Abulir (1806 jet
in Berfailles), Napoleon I. befucht das chiachtfe
von Eylau (1808, geſtochen von Vallot, jept im Lou⸗
vre), bie Schlacht bei den Byramıiden (1810, jegt in
Verſailles), dann nad) der Neftauration für das
origt Haus: Franz J. und Kaiſer Karl V. beſuchen
bie franz. Königsgräber zu St.-Denis (geſtochen
von Forſter, jegt im Louvre), ferner eine Anzahl
lebensgroßer Bildniffe und andere Kompofitionen.
Im J. 1816 wurde G. zum Mitgliede des Inſtituts
ernannt. Cr gelangte auf den Gipfel des Ruhms
und der Ehre; aber feine Arbeitökraft war im Ab:
nehmen, Bon allen Werten, bie er noch arbeitete,
ift nur, das große an der Kuppel ber Kirche Ste.
Genevieve (des ehemaligen Bantbheon) au2geführte
ürestogemälde hervorzuheben, das die heil. Geno⸗
veva von Paris ala Beidyüperin des von Chlodivig,
Karl d. Gr., Ludwig IX. und Ludwig XVIIL. ver:
tretenen ons. Koͤnigsthrons daritelit; es wurde
1824 vollendet und brachte dem Künitler noch den
Zitel «Baron». Seine zwei Bilder mytholog. In⸗
balts: Hercules und Diomebes und Acis und Gala⸗
then, wurden von ber Kritik fcharf angegriffen. ©.
verfiel infolge befien in Melancholie und fuchte den
od in der Seine bei Meudon 26. Juni 1836,
Gros (einer Armee) — Groſchen
— Gros (jan Baptijte Louis, Baron), fram,
Diplomat, geb. 8. Febr. 17%, begaun jeine diplo:
marnihe Yaufbahn unter Ludwig XVIII. und wurde
ı 1831 Schretär der Gejandrihaft in Merilo, 18%
Geichäftärräger in Bogota. Hierauf.murde er 18:9
in außerordentliher Miĩſion nach England geihidt,
1850 Gejandter in Athen und 1854 mit der Requ⸗
| lierung der frauz.⸗ ſpan. Grenze beauftragt. Wit
Lord Glgin ging 8. 1857 nach China, wo er den
Vertrag zu Zientiin (27. Juni 1858) unteryeichnete;
9. lt. 1858 bradte er den Freundſchafts⸗ und
Handelövertrag mit Japan zu Stande. Nachdem
er 1859 zum Scnator ernannt worden war, bealei⸗
tete er 1860 die franz. Grpedition nach China und
\otob 25. Dit. 1860 den Friedensdertrag mit China
. ©. ve ſich 1863 ind Privatleben zurüd und
farb 17. Aug. 1870 zu Paris.
®ro8 (Bierre le), ausgezeichneter Bildhauer,
wurde 1666 zu Baris geboren, anfänglid; von fei:
nem Vater, der Profeſſor am der Akademie war,
fowie feinem Bermandten Le Pautre unterrichtet
und erhielt, 20 3. alt, mit einem Relief (Roah, ber
in die Arche zieht) einen Preis, worauf er fid nach
Rom begab. Hier er Lehe
IL. Soma auegeiepten Preis und Ireferte hm
na} audgele rei nn
3 unter bem Namen der Derttärung End)
von Go berühmte Basrelief im Collegio Ro-
mano. (3 folgte die Statue des heil. Stauislaus
von Koftla auf dem Sterbebette, welde troß der
baroden dee, Körper, Gewand und Belt von vr:
fchiedenfarbigem or en, eine Dot:
Bei e Arbeit ift. Nachdem er noch mehrere an:
erte vollendet hatte, ging er nach Paris
zurdd, wo er bei der ierung bes Hötd Erojat
und der Gärten in den Zuilerien und von Kt:
failleö thätig war. Hier fertigte er ud die %-
turia, eine Nachbildung einer Antile aus der Pils
Medici. Später lebte er wieder in Rom, wo t!
1719 ftarb. Er fertigte noch viele Arbeiten in Jia:
lien, welches ihn mehr ala fein Vaterland ſchatie.
Als die vorzüglicern gelten: ein Basrelief aus det
Geſchichte ded Tobias in Monte dei Pieta, dr
Statue des Kardinals Cafanata in ber Rinerda
und fein Grabmal in San: @iovanni, dann da?
Maufoleum von Pius IV. in Sta.: Maria Nor
iore, der heil. Dominik in St. Peter und beion:
8 die Marmorftatue der heil. Thereſia in der
Karmeliterlirche zu Zurin.
Groſchen nannte man im Mittelalter alle didea
Münzen oder Bfennige, im Gegenfage der Hol!
müngzen ober Bracteaten (f. b.). der Meinung
einiger entitand ber Rame aus bem lat, grosiu:.
Andere leiten ihn von bem Kreuze (cros, croix) bet,
welches auf ben älteften G. fich findet. Die ern
©. wurden im 13. Jahrh. in Böhmen und Soden
nad) ber franz. Turnofe (gros Tournois) geprägt.
Sie waren von feinem Silber, und es gingen 60 au!
bie Mark. Im 16. Jahrh. wurde ber G. allgemein
in Deutichland verbreitet und nun ein allgeme
Münzname, den man durd) einen Beifag näher br
zeichnete; es gab Breite, Spig:, Marien, yürken,
Engels-, Weib: und andere ©., teild nach dem &:
väge, kei nad) den Manzherren u. |. w. benantt.
am Mänzbunde nannte man alle Heinen Sil:
ermüngen unter 1, Reichsthaler G. und Mt
Sammlungen Groihentabinette Det
G.als fpätere beutiche Siiber] im Bierte
von 12 Pfennigen war an ber wung
Groſchenkabinett — Großanıme
jeine3 Werts, 24 einen Reichsthaler, zu erken⸗
nen; ber Konventionsgrofcen wurde nad dem
NHonventionfuhe von 45 ausgepraͤgt und mit
320 eine feine Mark bezeichnet. In Preußen trat
an die Stelle bes en ©. zu Ya, Thlr. 1821
der Silbergrof zu Y. Thlr., welchen infolge
der Dresdener tonvention vom 30.
mit 1841 auch die Übrigen zu dieſer Beit em Sl
verein angehörigen norddeutſchen Staaten annah⸗
men; im Königreid Sachen und in Sa fen tens
bura wurde derielbe Reugroichen in Sachſen⸗Gotha
u. genannt. Dad Herz Eoghum D Didenb nburg im engen
Sinne nahm den Silbergroſchen (Y/zo —
Juni 1857, Braunſchweig denſelben mit 1
1858, das frühere Königreich Hannover ihn mit
1. Oft. 1858 an; in allen dieſen drei Staaten wurde
er 6. genannt. In Breußen u. ſ. w. hatte der
Su in Sachſen unb Sadfen-Altens
burg der (Silbergrojchen), wie in Hans
never, Braunichveig und Sadıien- otha ber ihm
Didenburg wurde Der
443
Landwehrbataillons Düffeldorf, 1858 in das 2.
Oarderegiment zu Fuß verfeht unb 1859 ven
Dbe Lieutenant befördert, 1860 mit ber sahen.
des Stönigsregiments betraut und 1861 zum
ften ernannt. J. 1865 erfolgte feine 8
nung zum Kommandeur der 13. Infanteriebrigade
und bald A die Beförderung zum General:
major. G. nahm 1866 am Feldzuge in Böhmen
und ben Gefechten bei Mündengräg und Blu-
menau, jowie der Schladht bei Königgräs teil;
[eine Brigade tämpfte Dort bei Benatel und d dem
Adlih davon belegenen Wäldchen und verlor 40
Dffiiere und 1185 Mann. Gr empfing den Orden
our le merite und mwurbe nach bem Tsriedend:
[tue nad der Provinz Hannover entjenbet um
ort die Landwehr zu organifieren. Beim Aus:
bruch bes Deutſch⸗Franzöſiſchen Kriegs wurde G.
Generallieutenant und Kommandeur ber 7. In⸗
nteriebivifion, mit welcher er in der Schlacht bei
eaumont 28 Geſchutze eroberte und über 1500 Ge:
gleiche G. 10 Bjennige; in fangene machte. jowie fpäterhin vor Baris wieder:
3. (Silbergroidgen) in 12 Schwaren (Pfennige) | holt feindliche Ausfälle mit nur geringem eigenen
geteilt. we hen 1 1. 838 1876 definitiv ges zlufte zurüdichlug. In Erinnerung an feine
merbenen Gin neuen Martwährung im | Verdienite trägt das von der Stadt Magdeburg
en Hei örte bie
—— Be ur ——
rreich⸗ Un war bis Ende
——— mr Gibe
0 onvention
mulden; das Seide war ar Dafel eine Rehmungs
ſtufe zu Kreuzen. In Bolen en mar
bie Gude de . (Gross) eine Kupfermü
pein. Gulden —8 ), Fobaß ber
Fi =1$s "Le bee his, war. Unter den
frauzöhlichen d befonders durch ihre
air ein t ber gros Tournois der Stadt
Tours, ber gros à la fleur de era (Liliengrofchen)
unb der gros & ia couronne (fr onengrofchen.)
Sroſchenkabinett, |. unter Groſchen.
‚f. unter Gros.
Greoösaja, nii. tung im Zerelgebiet, im
tiherichenstiichen reife in Cistautaſien, am (inten
lljer der Euntba, 200 m hoch gelegen, mit (1882)
863 ae —5 1819 angelent; feit 1859 finden
er hrmärtte ſtatt.
—8* , im Handel eine Anzahl von
Dan vertauft nad ©.
ee hter, beſonders
olche, bei denen, wie bei ber
Schod, bas einen
sitellung für das
ne —— — einen mar ar geringen Wert
ne dementi Te:
chend iR oft A De Sadıng ve der betrefienden Wa⸗
Ten, woie eben and bei Shah bifedern. Sin den meiſten
cnrep. Spracen i bie Begeihmun für®. der deut:
br. ab ſchwed. gleichfalls
nd bän. gros, ital.
Hi
oT
5
5
ressb. General, in Djtpreußen
v1. Ass. 1813, Durde in ben Kadettenhaͤuſern zu
Kulm und Berlin ‚ trat 1830 als Sefonde:
Iıcutemant in das 30. nfanterier iment, befuchte
1833 36 bie Mlgemeine Kriegsichule, "und that
dann bei der Aktillerie‘ unb einem "Aüraffier:
regimente Dienft. Cr wurde 1844 ald Premier:
I.utenant in das 89. t verfegt,
Dar dann mehrere Jahre Landwehr: Kompagnies
führer und wurbe 1848 geuptmanz, (chen Jahr
darauf Maior, 1856 Kommandeur bes Gar
ng nad) | in den Anlagen auf Baftion Kleve errichtete Kriegd:
denkmal das mohlgetroffene Bildnis des Genera
Seit Sept. 1872 vertrat G. den kommandierenden
General bes 8. Armeekorps, übernahm 1873 bie
hrung dieſes Korps un wurde 1875 zu deſſen
ommandierendem General und zum General
Infanterie ernannt. Nach dem Ratfermandver 1876
wurde &. Chef des 4. oftpreuß. Grenadierregiments
Nr. 5. F tarb 18. Sept. 1881 in Berlin.
®rs bacs oder Lucaya, eine der Ba;
bäma» nfeln(f. d.).
®& dimiral, f. unter Admiral,
Groß: YUimerode, Stadt in ber gieen nr
vinz Heſſen: Raſſau, Regierungsbezirk —
Wißhenhauſen, Enöftation der Linie M Bun:
der reubifchen Staatsbahnen, 20 km im 65
von el an ber Bereinigung der Gelfter und des
3* ſowie am nordweſtl. Fuhe des 751 m ho⸗
Meibner, 861 m fiber dem Meere, bat ein Amts:
gericht, zaͤ [t (1830) 2477 meift evang. E. und pro:
duziert außer Schneiderkreide Zöpfermaren, feuer⸗
fefte Steine jeder Art, die den beiten engliſchen
gleichkommen, namentlich aber Graphittiegel und
graue Seitice Schmel tiegel, ſowie glafierte Brett:
und Falzziegel und —8 — Salbenbüchſen
und Tintentruge. Die 9— rliche Produktion an
Sieingutwaren beträgt 1200000 Ctr. Außer
werden auch Waſſerroͤ ven und nd Gerätfehaften I
Chemitalien, 83 viel Nagelſchmiedewaren gefer⸗
tigt. Gine chem. Fab —5 fie ert vorzugsweiſe
und Schwefelfäure. In der NA ae! liegen die
möttefteinfabriten Faulbach und Steinberg
Ulteamarinfabrif und das Rohlenbergmert hu
berg, ferner Diele ahongrusen, die den Bla
thon überallin liefern. Im J. 1882 —8 —
Stunde von G. ein neues Braunlohlenbergwert
aJeche Marie» erichlofien.
©rshalmefenier, f. unter XImofenier.
Groſf⸗ Aloleben, anhaltin. Stadt und Domäne
des Herzogtum Anhalt, Kreis —— in einer
Enklave des preuß. egierungäbe irks Ma pbeburg debur
5 km ſudlich von Grob -Dfeherst n, yahlt (1880
1967 meift evang. E. und bat eine Zuderfabrit und
eine Spirituäbrennerel.
Grohamme, |. unter Ammenzengung.
44
Orsharmenien, f. unter Armenien.
Grof-Auheim, Fleden in ber preuß. Provinz
Heſſen⸗Raſſau, Regierungsbezirk Kaflel, Kreis Has
nau, 8 km füböftlidh von Hanau, rechts am Main,
Station der Linie Frankfurt a. M.: Hanau :Alchafs
fenburg ber de ſiſchen Ludwigsbahn, zählt (1880)
2687 meift kath. E., bat Gemuſebau, Eigarren:
fabrilation, Cilengießerei und Bronzemarenfabri:
tation, fowie Dane mit Holz, welches von hier
aus den Main hinunter geflößt wird.
Grofaveuturhandel heißt der Handel des⸗
jenigen, welcher aus Mangel an eigenen Mitteln
Dur Großaventurtontralt (f. d.) ein Kapital
erborgt und dafür Waren kauft, mit benen er in See
geht, um fie an überjeeifhen Plägen den Konſu⸗
menten felbft zu verlaufen. Der Unternehmer heißt
Aventurier. Derfelbe ann natürlich immer nod)
wohlfeile Preiſe ftellen, da die Ware nicht mit
den Gewinnanjprüchen Erg e onen be⸗
Großarmenien
laſtet iR Der ©. beichräntt ſich in feinen Zielorten
auf folche Länder, in denen ber Kleinverlauf vor
dem Großhandel befondere Vorteile gewährt, wie
3. B. in manden Zeilen Dftindiens und der Le:
vante; er ift in der neueften Zeit fehr in ben
Hintergrund getreten.
Großaventurkontrakt oder Nefpondentia
nennt man im Seehandel einen Vertrag, zufolge
deflen ein Darlehn zu einer überfeeifchen Unterneh⸗
mung gesehen wird, weldes, fall das Schiff ver:
unglädt, nicht zurüdgefordert werden kann. Die
Binfen für ein ſolches Darlehn find natürlich hoch,
wei he zugleich die Prämie für die Übernahme der
Gefahr in ſich ſchließen; doch kann der Darleiber auf
das vorgeihoflene Kapital Verfiherung erheben.
Jener Sertrag war im Altertum und namentlid)
in den Zeiten der roͤm. Weltherrichaft jehr gewöhn⸗
lid und wurde foenus nauticum genannt, bo
weicht das mittelalterliche und moderne Recht vie
fah vom römiſchen ab, und ber Großaventurver:
trag bildet mehr einen Sal ber fog. uneigentlihen
Bormerei. (S. Bodnierei.) ſ. d.).
Groß⸗Bahama, eine der Bahäma⸗Inſeln
Sroßbanda, eine der Banda-Inſeln (ſ d.).
Großtzbären, Gruppe ber Raubtiergattung
t(f.d.). tüfte, ſ. Baſſam.
Pd de Dirt auf der afrik. Guinea⸗
Grof:Becdteret, Hauptitadt des torontaler
« Komitats in Ungarn, . unter Becskeret.
Grofbeeren, Dorfund Rittergut mitzufammen
896 evang. E. in der preuß. Provinz Brandenburg,
Regierungsbezirk FH reis Teltow, Station
der Linie Berlin:Halle-Bebre- anlfurt a. M. der
Preußiſchen Staatöbahnen, 19 km jüblid) von Vers
lin und 15 km öftlid) von Potsdam.
Der Drt ift durch die Schlacht von Groß:
beerenam 23. Aug. 1813 dentwürdig geworben.
Nach Ablauf des Waffenitillitandes 17. Aug. 1813
follte Maxſchall Dudinot gegen Berlin vorftoßen,
während Napoleon felbit gegen die fchlef. Armee
Ylüchers ausacg. Zur Dedung Berlins ftand in
Mark die Norbarnee unter dem Kronprinzen
von Schweden, au8 dem 3. und 4. preuß. Armee⸗
torps (Bülow und Zauenpien), brei ruf). Korps
(Woronzow, Winpingerode und Gzernitfchern) und
22000 Schweden zufammengejeht, zuſammen
80000 Mann nad eauo der Entiendungen.
Das franzoͤſiſche, durch Württemberger, Bayern,
Hellens Darmitädter und vorzüglich durch Sachſen
veritärlte Heer unter Dubinot beitand aus bem
— Großbeeren
4., 7. und 12. Korps (Bertrand, Reynier und
Dubdinot) und dem 3. Kavalleriekorps (Herzog von
Babua), Aulammen 75000 Mann hart Deoouft
von Hamburg und General Girard von Magdes
burg aus follten Dubinots Marſch gegen Berlin
unterftügen. Dubinot verfammelte jein Heer bei
Luckau und Dahme, marfchierte am 19. Aug. nad)
Barutb, lagerte am, 20. bei Ludenwalde vers
anlaßte den Kronprinzen von Schweden, 22. Aug.
feine Armee bei Berlin zufammenzuzieben. Der
Kronprinz wollte Berlin preisgeben, Bülow er:
Härte aber, daß er ihm nicht eher über die Spree
[gioen werde, biß eine Schlacht zum Schuße von
erlin geichlagen je Am 21. Aug. ridten bie
Farzoſen unter_bartnädigem Widerſtande der
ortruppen ber Verbündeten bei Trebbin weiter
vor und überfchritten am 22. unter jchweren
Kämpfen bei Wittftod (preuß. Brigade von Thü⸗
men), Juhnsdorf und Serzenbor] bie fumpfige Nie:
derung ber Nuthe und Notte. Die Nordarmee bes
io an biejem Zage eine Stellung vor Berlin, die
uſſen auf dem rechten, bie Preußen auf dem lin⸗
ten Flügel, die Schweden im Centrum.
Am 23. fepte ſich Oudinot in Marſch, das 4. Korps
gegen Blankenfelde, wo Tauentzien ſtand, das 7.
au &., das von Bulows Vorhut bejekt war, das
12. war weiter links zurüd. Beiderſeits war für
diefen Tag ein gröberer Bufammenftoß nicht be:
abſichtigt. Bei Blantenfelde entipann fi zuerft
ein Gefecht, dad gegen 2 Uhr von Bertrand abae:
brochen wurde, da das 7. Korps nod immer nicht
erſchien. dasfelbe (zwei ſaͤchſ. und eine franz. Tir
vifion Ha kam gegen 3 Uhr an und warf bie
preuß. Vorbut aus ©., worauf Dubinot befahl, die
Biwals zu beziehen. Bülow aber beidhloß, gegen
den Befehl des Kronprinzen von Schweden,
Angriff und rudte von Heinersdorf unter Krömen:
dem Regen mit vier Brigaben, gegen 35000 Mann
ftart, gegen ©. vor, zahlreihe Artillerie an der
Spike. Die Schlaht begann um 6 Uhr abends
mit einem Gefchüglampfe, dann griff die vreuß.
nfanterie G., den Windmühlenberg und das Ge
ölz neben dem Torfe an. Als die 2. ſächf. Divi⸗
ion (Sahr) der Übermacht wid, befahl Oudinot
er franz. Tivifion, fie zu unterſtußen; Diele ergriff
aber die Flucht und wurde zum Teil von der preuß.
Kavallerie, weldye aus dem brennenden ©. hervor»
brach, niedergehauen. y" ber ſchon eingebrochenen
Dunkelheit traf plötzlich noch eine franz. Reiter:
maſſe ein; die nachſten preuß. Regimenter ftürzten
fi) jogleich auf diejelbe, alle geriet durcheinander,
und der ganze Schwarm, an 2000 Pferde, branrfte
mitten durch die preuß. „Infanterie hindurch. Auch
ein Teil des ram. 12. Korps war jener Havallerıe
efolgt, 308 ſich aber unter dem Schupe der Duntels
er zurüd. Bon den Rufen und Sweden
atte je eine Batterie an der Schlacht
men, dennoch maßte fich der Rronpring von
ben den Ruhm an, Berlin gerettetzu haben. Didinot
mußte fi unter die Kanonen von Wittenberg zu
rüdziehen und bie von Magdeburg zu feiner Linter:
ftügung berangerüdte Divifion Girarb ſich ſelbſt
überlaiten, worauf biefe 27. Aug. bei Hagel&berg
(1 d.) aufgerieben wurde. Die Breußen machten
ei ©. 1500 ©efangene und erbeuteten 14 Ges
jhüße und 60 Nunittongmagen.
Dal. Köhn von Jaski, «Die Shladt von G.«
(Berl. 1868); Ballmann, «Die Schlaht bei G. und
ber General von Bülow» (Berl. 1872).
it wie
om⸗
Großbetried — Großbritannien und Irland (geographiſch⸗ſtatiſtiſch)
Grohbetrieb. Te mehr ſich die techniichen
—— der Produltion einerſeits und die Ver⸗
brömittel andererſeits entwickeln und vermehren,
umfo mehr überflügeln bie auf großer lonzentrierter
Aapitalmacht beruhenden und in großem Maßitabe
produzierenden Unternehmungen bie Heinen Bes
tiebe. Die meiiten Maichinen Tönnen überhaupt
nur im ©. verwendet werden, ebenfo laflen fich bie
Borteile ber techniichen Arbeitsteilung nur in dies
fem voll ausnußen, und bazu kommt, daß die allge:
meinen Untoften eines Geſchaͤftsbetriebes, wie Die
Ausgabe für die Lolalitäten, für Heizung und Be:
leuchtung, für Comptoirarbeiten u. ſ. w. meiſtens
nicht in demielben Maße Steigen, wie die Produktion
oder der Umfak vermehrt wird. Die Vervoll⸗
tommmung ber Verkehrsmittel aber bat es möglich
gemadt, ß Robitofe, Halbfabrilate und Fabri:
ate in den einzelnen Unternehmungen an den zwed⸗
mäßigften Stellen in großen Naſſen produziert
werden und doch ohne Schwierigleit in bem zugaͤng⸗
lid) gewordenen weiten Berbreitungöbezirt Abjag
finden. Auch önnen Materialien, Werkzeuge u.f. w.
im großen immer unter günftigern Bedingungen be:
zogen werden ala im Heinen. Die Ausdehnung des
G, bat natürlich zur Folge, dab die Zahl ber
ſelbſtändigen Unternehmer abnimmt und die der
von Lohn oder Gehalt lebenden Perfonen, teild
gewoͤhnliche Arbeiter, teil® Zechniler, Handelsge⸗
bilfen u. ſ. w, zunimmt. Dod folgt nicht nots
wenbig daraus auch eine Bermebrung der Zahl der
großen Kapitaliften, da die für den G. erjorberligen
Kapitalien häufig von Geſellſchaften kleinerer
pi ‚„ namentlih Altiengefellidaften zu:
ammengebracht werden. Auch iſt zu beachten, daß
die ſalarierten mittlern und hoͤhern Stellungen im
G., wenn auch hinfichtli der Unternehmung nicht
ielbftändig, wirtihaftlid vielfach günftiger und
derer find, als bie felbitändigen Kleinbetriebe.
8 if die relative Bedeutung des ©. in
den iedenen Erwerbszweigen ſehr verichieden.
In der Landwirtſchaft ift er unter den in Mittel:
europa beitebenden Verhaͤltniſſen leineswegs dem
mittlern und Heinern Betrieb unbedingt überlegen,
vielmehr ift die Stellung des letztern in bichtbevöl:
terten, mit vielen Städten durchſeßten Gebieten
häufig bie beflere. In der landwir Seltlichen ro⸗
duktion haben eben Maſchinen und Arbeitsteilung
nicht die glaide Bedeutung, wie in der Induſtrie.
Sofern aber bie Bewirtihaftun großer Güter
genen närtig in Europa nur in Berbindung mit
bem Betriebe landwirtſchaftlicher Ynbuitriezweige
rilation von Yuder, Spiritus, Stärfe u. J. w.
Iusiicht auf Gedeihen bat, machen ſich auch au
dieſem Gebiete die Borteile des ©. geltend. Eigent⸗
Gcher landwirtihaftlicher ©. mit Konzentrierung
auf einzelne Produktionszweige finden fi beſon⸗
ders im neuen Ländern mit noch unerſchöpftem
Rn, 3. B. in den auf Zaufenden von
oben Biehpüchterelen
gr iehzuchtereien
Sadamerilas und Auſtraliens. In der Jnduſtrie
lieferte der G. naturgemäß nur die in großen Maſſen
Waren mit zahlreicher Wieberbolung
derielben Modelle, alfo mit einer gemwiflen Ein:
jormigteit und Schablonenmäßigeit, Au ber oft aud
we weiß folide Arbeit und, wegen bed Strebens
a au es Material kommt.
ber Herſtellung * 6 e
aftänden mit einem ne
individueſlen und füntlerifchen Charakter und fols
445
der von bejonderer Solidität wird ber Kleinbetrieb
auf dem gewerblichen Gebiete immer einen Bor:
| rung behalten. Ebenſo wird ber letztere fih an
einern Orten in allen benjenigen Zweigen behaup⸗
ten, deren Grzeugnifle ihrer Natur nad für den
lokalen Abfag beftimmt find.
Sehr vorherrſchend erſcheint bie Tendenz zum G.
auch im Hanbel. Ginerjeit3 werben in e ber
Verkehrserleichterungen viele Zwiſchenglieder befei:
tigt, welche früher die Vermittler wei en ben Im⸗
orteuren und Yabrilanten und den Tleinern Ge:
Fa ten bifbeten, andererſeits aber werben in ben
rößern Städten auch die Heinern Detailgefchäfte
mmer mehr durch die großen bazarartigen Doge
zine verdrängt, bie ve tnizmäßig weniger Ge:
neraltoften haben, die Arbeitzzeit ihres Perfonals
vollftändiger ausnußen, zu günjtigern Bedingungen
einlaufen und nur gegen bar verlaufen. Auch im
Bank⸗ und Transportwefen ift ber ©. überwiegend
geworden. Daß die Ausdehnung ber G. zunächſt
mande Intereſſen ſchaͤdigt und vielfad ein —
riges Übergangsſtadium erzeugt, iſt nicht zu beſtrei⸗
ten; jedoch führt fie an ſich zur beften und billigften
Ausnutzung der Produftionsmittel und ift daher
volkswirtſchaftlich nüglidh,. Dies erfennen auch die
Sozialiſten infofern an, als fie den G. mit feinen
techniichen Vorteilen keineswegs aufgeben, ondern
ihn im Intereſſe der Gefamtheit durch Organe
berfelben fortfeßen laſſen wollen,
er Ra Gemeinde im KreileSaar:
gemünd des elfaß-lothring. Bezirks Lothringen,
7 km nörblid) von Saargemfind an der Saar und
an ber Eilenbahnlinie Saargemiind:Saarbrüden
gelegen, zählt (1880) 1880 meiſt kath. €.
Broßbottiwar, Stadt im wiürttemb. Nedar:
treife, Oberamt Marbach, 10 km im NND. von
Marbad (Station der Linie Bietigheim : Badnang
[Murrbahn) der Württembergiihen Staatsbah⸗
nen), in 206 m Höhe, in fruchtbarem und freund:
lihem Thale der Bottwar, aähıt (1880) 2284 meiſt
evang. E. und bat Ader: und Weinbau; 8 km füid-
lich Iiegt das Dorf Kleinbottwar, an demfelben
(uffe, mit 747 evang. E., Weinbau und dem
loſſe Schaubed.
ad a Fender j. Breitenbad.
Grohbritaunien und Irland (geographiſch⸗
— ). a« Vereinigtes Königreich von Groß:
ritannien und Srland» (United Kingdom of
Great Britain and Ireland») iß egrzar ig der
offizielle Name für das geſamte bril. Reich. Groß
britannien begeichnet eigentlih nur die graße, in
England (f.d.), Wales (1. d.) und Schottland (f. d.)
k allende Sinne der Ausddrud
ritannia (f. d.) ſchon bei den alten Haffiichen
Säriftitellern erſcheint. Zu dem ungleichen Inſel⸗
paar gehören 1127 Heinere Nachbarinſeln. Hier:
von find unter den zu England gerechneten die be:
beutendften: Angleiey, Man, Wight, die 48 Gcilly:
und die Rormanniicen ober Kanalinfeln an der
Küfte der Normandie. Zu Schottland gehören
die Hebriden: oder Welterninfeln, bie Inſeln am
Cipbebufen, unter denen befonders Arran, Bute,
De ‚ Jura, ferner die 67 Orkney⸗ oder Ortaben
nieln, enbli am noͤrdlichſten die 117 Shetland:
infeln. Irland bat zwar 196 Inſeln, aber teine
bedeutenden anliegenden. Die Lage dieſer in
Guropa größten jelgruppe ift eine fir maritime
Gntwid blolut günftige. D. das
Deut] Fr Meer und wos —A Handels⸗
el, in welchem
446
und überhaupt Aulturleben in basfelbe mündet,
im ©. das nur durch ben Kanal peipiedene roman,
Staatengebiet mit feiner Beweglichkeit, im W. der
Xtlantiice Dean, abgegvengt urd das lang bins
geftredte Amerila, gebietet vollftändig losge⸗
(öft und frei in feinen Beziehungen, über alle See:
itraßen des ganzen Grbballs. u find feine
Käften von HR vnge | mitt ne
gehörig organifi eingeichnitten, ohne feljig
= gefährlich zu fein. Xrop Ihrer Loge qwilcen
30 und 59° ndrdl. Br. befipt bie Inſel G. dennoch
eim fehr gemäßigtes Klima, welches dem des mitt:
lern —— an Milde gleichlommt, an Gleich⸗
mäßigleit und Yeuchtigleit basfelbe bei ‚weiten
übertrifft. In dem anliegenden Irland it bie Tem;
peratur durchſchnittlich viel niebriger. Die Haupt:
infel ©., von Irland durch das Iriſche Meer ge:
trennt, erſtredt fi) von 11° 26’ bis 19° 35’ öftl. 2.
(von Ferro) und won 50° bis 58° 40’ nördl. Br.,
mit einer Längenausdehnung von 962 km von dem
Kap Dunnet gegen die Driaben hin oder dem Kap
W in der * Grafſchaft Sutherland bis
zum Lizard in Sudweſiengland am Kanal,
mit der größten Breite von 630 km zwiſchen K
Landsend (ziemlich weitlih vom Kap Lizard) um
North⸗Foreland in Kent. Die geringfte Breite bes
trägt, wenn man die nörbl. Zufpigung Schottlands
außer Betracht läßt, in Nordengland zwiſchen dem
Solwaybufen und Tynemouth unweit Newcajtle
nur 103,6 und in Schottland zwiſchen dem Clyde⸗
und Forthbufen gar nur 48 km. (Hierzu Karte:
Großbritannien und Irland.)
Das ganze eich aber eritredt ſich über alle
Weltteile. Außer der infularen Hauptmaſſe um⸗
faht e3 in Europa noch einige Eee: und Handels⸗
puntte, in Afien den fchönften, von Naturreichtum
überfließenden Zeil, in Afrika wichtige Küftenftriche
und Inſeln, ganz Auftralien nebit Steufeeland, in
Nordamerila ungemeliene Landftreden, in Welt:
indien bie Mehrzahl der Inſen
Der Geſamiflaͤchenraum des ganzen Reichs wird
jegt auf 20135547 qkm berechnet. Davon kom⸗
men auf das eigentlihe G. 230376 qkm, nämlid)
auf England 131628, auf Wales 19069 (auf beide
alfo 150697), auf die unter befonderer Verwaltung
itebenden Islands in the British Seas, d. i. Man
bie Stanalinfeln, 784, auf Schottland und feine
Inſeln 78895 qkm. Hierzu nun noch Irland mit
84252 qkm gerechnet, ergibt 19 für das ganze
Vereinigte Königreich, ohne alle Befikungen und
Kolonien, ein Areal von 314 628 qkm. In Europa
gehören außerdem zu G. noch Helgoland, Sibraltar
und Malta mit Go330, zuſammen nur 328 qkm,
aber bura ihre Rage ſtrategiſch und kommerziell ſehr
wichtige Gebiete. Die Vodenbildung G.s iſt ziem⸗
lich genau nach den beiden Königreichen England
und Schottland unterſchieden und nach dieſen
kteriſieren. Im allgemeinen iſt England ein
Hügelland, Schottland ein. Hochland und Irland
ein Flachland; dod hat England im weit. Zeile
bedeutendere Gebirgshöhen. Die Bodenerhebung
bringt mit ih, daß. faft alle Flüſſe in G., wenn
auch einen kurzen Lauf, fo doch gehörige Tiefe
haben und jhon von ſich felbit und noch mehr durch
menſchliche Hilfe ſchiffbar find; die gewöhnlich bes
deutend erweiterten Mündungen bilden natürliche
Hafen. So lommt ed, dab ©. und Irland weit
mehr Häfen, een als das abe Frankreich an
jeiner atlantifchen Küfte und mit ünftficher Rach⸗
Großbritannien und Irland (geographiſch⸗-ſtatiſtiſch)
ilfe; es finden ſich dort 100 größere Häfen
Ki Kriegsichifte und Hanbelöfehife erften —
und außerdem 8 n 500 Reeden. Unter den na;
türlih kurzen 5 ülfen ind in Irland der Shannon
mit 358, In ©. die Themfe mit 344 km Länge die
größten, letztere der wichtigfte. Yon verhältnis:
mäßig größerer Dimenfion find bie Seen Englands,
Schottlands und Irlands, und wo überhaupt die
Verbindung — „See und Meer für Handel
und Induſtrie wichtig fein Tonnte, ift mit Umficht
und Nachdruck dafür gejorgt worben.
Bevöllerungsverbältniffe. Üher die Be:
völlerung ©.3 liefern die von dem Statiſtiſchen
Bureau herausgegebenen « Tables of revenue, po-
ulation, commerce » genügenbe , auf den feit dem
arlamentäbeihluß von 1801 alle zehn Jahre
ftattfindenden Boltszählungen beruhenbe Angaben.
Seit een bat dieſelbe Io ber Außen
gen ra)dy zugenommen, und zwar in Zeitraum
1801 — 81 in England und DBales um 193 ®ro;.,
auf Man und den Kanalinfeln um 82, in Schott
land um 139 Proz.; Irland dagegen bat um 12
Proz. abgenomneen. Cenſus von 1881 ergab
r England 24613926, Wales 1360513, Schott:
nd 8734370, Jrland 5174836, Man 54089,
Kanalinieln 87702, dazu Soldaten und Ratroien
außer Landes 147540, zufammen 35172976 6.
für Mitte 1883 wurde bie Gelamtiumme auf
35920620 berechnet. Der Cenſus von 1881 er:
gab 17184896 Perſonen männlichen, 1795808
weiblichen Geſchlechts. Flar die Delade 1871-81
betrug die Zunahme in England 14,5, in Vale⸗
11,7, in Schottland 11,7 Proz.; dagegen belief Rd
die Bevölterung Frlanbs 1841, wo fie ihr Mapt
mum erreiht batte, auf 8196597, 1851 aul
6574278, und 1861 auf 5798967, fünf alio in
der erſten Delade um 19 Proz., in der zweiten um
abermals 12 Broz., in der dritten wieder um 6,68
Proz. und 1871—81 wieder um 4,5 Bin. Die
Bevöllerungsdichtigkeit ift in ben einzelnen Kron⸗
länbern jehr verichievden. Auf 1 qkm lebten 1881
in England 187, ın Wales 71, in Schottland 47,
in Sjrland 61 & Aber auch in ben eimelnen
Graifchaften eines jeden dieſer Länder herriät
große Berichiedenheit, je nachdem Landmirtigatt
oder Induſtrie und Steinlohlenbergbau die Haupt
erwerbäzweige find. Während in dem Ichtern bie
Bevölterung fort und fort jteigt, nimmt hie in den
eritern ab. In keinem Lande lebt verbältnismane
ein jo großer Zeil der Benöllerung in Stäbten mt
in ©.; auch beſitzt fein Land fo viele große Stüdtt,
und in keinem, Norbamerila ausgenommen, wad-
fen fie in folder Ausdehnung. m Vereinigten
Rönigreiche gab e3 (1881) 26 Städte vom mehr als
100000 €. (19 in England, 5 in Schottland und 2
in yeland) und 48 (davon 44 im England und
Wales, 3 in Schottland, 1 in Jrlanb) von 0—
100000 €. Dieſe zufammen zählen 16889684 €.
oder über 47 Bros. der Gelamibevöfterung. 2%
1861 lamen in ©. und Wales allein 11 Ri. af
die 781 Stäbte, dagegen 9 Mill. auf das platte
Sand, 1871 faft 13 Will. auf die Stäbte und 1"
Mill. auf das. Land, 1881 aber über 17 Mil. au
die Etädte und 8Y, Mil, auf Das Land.
Der Abſtammung nad yerfällt die ganze Ei
wohmerfähnft des Vereinigten Konigreichs in zwti
roße Stämme, germantjchen umb ben lelt
hen, Der leßtere, der jest völlig unterjochte un?
zurüidtretende, ift der ältere. Gr befteht aus zur
—ANVIVI ana NYINNYLIYISSOAMI
puxiai PUR NSUNIEgEROTN :Iay nz Gudarmanıy ame bag memppng va unv EI MONTE FUONEELSAUE) FrrUNDerT
in Scettland auf bad Sechsfa
Großbritannien und Irland. (geographiſch-ſtatiſtiſch) 447
einander nabe zu rüdenden Familien, der ber
Kymren ober Briten und der der Erſen oder Gae⸗
ln. Die Walifer und die Bewohner von Corn:
wall ren der erftern kelt. Familie an; fie paben
ihre Berwandten in ber Bretagne. Die gael.
milie zerfällt in die beiden Zweige ber Erſen in
Itland und ber Gaelen in Schottland, auf der
Inſel Man und den Hebriden. Die überwiegende
Mehrheit der Gefamtbevöllerung bilden die ger:
man. Engländer. Zunächft hervorgegangen nad
dem Sturze ber Römerberrichaft aus der Wiifchung
von An jacjen und Standinaviern, find fie weis
terhire Fehr glucklich mit den franz. Normannen
verjetst worben,, fodaß ein wohltemperiertes Miſch⸗
volt Daraus ſich hat entwideln fönnen, übrigens
ind Die einzelnen Rationalitäten nicht auf die nad)
ıhnen benannten länder beſchraͤnkt. In neuerer
3eit find viele Taufende von Irlaͤndern in Eng:
(and eingemanbert, Bon 1841 bis 1851 ftieg dort
die Zahl der in Irland Geborenen von 289404
auf 519869, und 1871 auf 566546, wobei bie
Kachlommen diefer Irlaͤnder sgeſchloffen, da
der Cenſus nur den Geburtsort berüdfichtigt. In
Ebottland lebten (1871) 207770 Srländer und
70482 Gnoländer, und in Irland fpraden nur
iriſch 103562, iriſch und zugleich engliih 714313
Menjchen oder beziehungsweiſe 1,9 und 18,2 Proz.
der Benöllerung. Schotten lebten 213254 in Eng:
land und Bales. In England und Wales waren
1871 sicht im Lande geboren 1020101 und 258677
fremder Abſtammung, darunter 35247 Deutfche,
4327 Sranzofen, 7451 Polen, 6506 Holländer,
+10 Italiener, 4848 Norweger, 8570 Schweizer,
2142 ier, 2733 Ruflen u. |. w. Die Zahl der
im Außlande lebenden brit. Unterthanen beträgt,
unaerecdhnet bie in ben Kolonien, in Nordamerila
und Citindien befindlichen, 59376. Die brit. Bevöls
k Diftindiens belief fich 1871 auf 75734. Der
ñittliche Charakter des ganzen Volks iſt hödchft ad:
tungäwert. Ungeachtet des großen Luxus und des
wachſenden Reichtums iſt die Unſicherheit ber Ber:
jon und des Vermoͤgens immer geringer geworben;
Zunahme ber Verbrechen zeigt ſich merkwardiger⸗
weile nit da, wo dichte Bevöllerung und geiteis
gerte Induſtrie, fonbern dort, wo die Bevölterung
dänner ımb Handarbeit, befonber3 ländliche, vor:
it. So war 1801— 51 die Zahl der Ver:
(auf 4001), in
Eugland und Wales auf das Fumffache (auf 27960)
peitiegen und betrug im eritern Lande 8,74, im
wıenend
. bregen in Irland auf dad Seide | (auf 24634),
- jpeiten 1,38, im britten 165 vo Mille der Bevöls
0
Terme. Geitdem hat ke
eine merkliche Abs
aabme der Kriminaltälle ſtattgefunden; 1881 wur:
den Giberführt in England und Wales 11853, in
Schottland 1832, in ab 2698; bie Polizeimacht
in.tte 1879 in England 31047, in Schottland 8662
Kann. Im J. 1871 waren in England und Wa⸗
is 5,« Bros. der Geburten uneheliche, in Schott:
sb 9,1 Proz.
Gegen andere Länder ift im ganzen ber Bollss
wohlrstand G.s bedeutend, und es ftellt fi damit
in Berbindung. ein Sterblichteitäverhältnie heraus,
13 güinftig wie in feinem andern Lande, Rorwegen
rd Schweden audgenommen. In England und
Bales HH vieles Verhältnis 1881 wie 1 zu 52,8,
ır Schettlanb wie 1 zu 51,6, für Irland wie 1 zu
57,.. In demfelben Jahre famen in England und
Sales aui 182, in Schottland auf 144, ın Irland
auf 237 Lebende eine Heirat. Diele Zahlen liefern
ben fchlagendften Beweis für das Wohlleben nicht
bloß der Reihen, fondern auch aller andern. Die
mächtigen Berhältnifle der Induſtrie und des Han⸗
das | deld bringen es aber mit ji, daß dennoch bag
Armenweien in großartigen Proportionen hervor:
tritt, namentlich feit die mafjenhafte Einwande⸗
rung der Irlaͤnder eine bedeutende Konkurrenz der
Arbeitskrafte in land bervorrief, und neuer:
dings infolge der Baumwollkriſen. Der gefähr:
lichen Gntwidelung des Proletariat3 wird indes
bier mehr als anderwärt3 durch die Gemeinden,
ben Staat und Privatvereine vorgebeugt. Schon
im Zeitalter der Königin Eliſabeth wurbe durch
das Geſetz ber Poor rates ben Gemeinden aufer:
legt, für ihre Armen zu forgen. Daß feit 1661 in
England beftehende Armengefek ift Durch die Poor
law amendment act vom 14. Aug. 1884 aud) für
Schottland, ger aber durch die Poor law
extension act für Yrland vom 8. Juni 1847 er:
meitert worden. Während in Schottland die Ber:
waltung des Armenweſens ben Kirchenbeamten ge:
ört und ein Poor Law Board zu Edinburgh dafür
ie oberfte Behörde bildet, jtehen in En land deſſen
Syſtem ſeit 1838 im allgemeinen auch in Frland
herriät, die von der Krone ernannten Poor Law
ommissioners an der Spitze. Jedes Kirchipiel
pa für feine Armen zu forgen. Kleinere Kirch:
piele find in Armenbezirle oder Unions vereinigt,
die ein ‚gemeinfames rmen⸗ oder Arbeitshaus
(Union-Workhouse) unterhalten. Die Armen
werden entweder in biefe Arbeitshäufer aufgenom:
men (in-door relief), oder fie erhalten gelegentliche
Unterftügung in ihren eigenen Wohnungen (out-
door relief). Die Zahl der unterftügten Armen
war im Durchſchnitt während bes Jahrzehnts 1850
— 60 in England und Wales 892000, 1882 da:
gegen 797614, in Schottland 97787, in Irland
112829, oder bezüglid) 8,1, 2,6 und 2,18 Fa
der Bevdlkerung. Der Giant fpendet jä ig
95000 Bid. St. für milde Zwede, einſchließli
29619 Pfd. St. für das Chelſea⸗Hoſpital für alte
Seeleute. Biel wirten indes Private und Ber:
eine. In London allein gibt es über 900 milde
Etiftungen und Gefellihaften mit einer Jahres⸗
einnahme von mehr ala 4 Mill. Pfd. St., wozu
noch 06 Spitäler und Dispenfaries mit großen
Eintünften tommen. Sehr zahlreich find die Kran⸗
tenhäujer, die Verſorgungshäuſer (Alms Ilouses)
für Alterihwade, die Wailenhäufer, Blinden:
und Zaubftummenanftalten, ſowie die bejondern
Geſellſchaften und milden Stiftungen zun Schuß
der Frauen, für Dienitboten, für gefallene Mäd⸗
en u.f.w. Auffallend groß und fait in fteter
unahme begriffen jeigt fi die Zahl der Irrſinni⸗
en. Im J. 1870 befanden ſich in den für Arme
eitinnmten öffentlihen und Privataſylen 49989
perfinnige, und zwar 39567 in England und Wa:
e3, 6792 in Schottland und 8630 in Irland. Vie
abt der Wahnſinnigen war 1871 in England und
Wales 39567, Schottland 6792, Irland 9763, auf
ben yuleln 171; die der Blödfinnigen in England
und Wales 29452, Schottland 4621, Jrland 6742,
auf den Infeln 44. Zaubftumme gab es 19236,
Blinde 31237. Belannt ift als Nationalkrankheit
ber Engländer der Epleen (f. b: Die brit. Aus:
wanderung ift fehr bedeutend. Bon 1815, in wel
hen Jabre 2081 auswanderten, bi? 1882 find
100473235 Perfonen aus dem Vereinigten König:
448
‚ reich ausgewandert, von welden 6608035 nad
ben Vereinigten Staaten, 1712020 nad; Britiſch⸗
Norbamerita, 1364226 nad Auftralien und En
feeland gingen. Im %. 1882 wanderten 413288
aus, worunter 162992 Engländer, 32242 Schotten
und 84132 Irländer. Mehr als die Hälfte der
Auswanderer find Tagelöhner. Der Hauptaus:
wanderungsort af Liverpool. Zur Förderung ber
Gmigration haben ſich beſonders feit 1848 viele
rößere Vereine gebildet, Die Regierung begün:
Wit im allgemeinen die Auswanderung nad den
Kolonien.
ber üglih der Einteilung ber Bevöllerung nad
eihäftigung, beitan „8831 1 Mr ganz ©. das
—A noch in folgender Weiſe: 31,sı Bro Bo}
beichäftigten fid mit Aderbau, 39,65 mit Hande
Manufaktur und Babritation, mit Son igem 28,84.
Es wendeten Al aber in den folgenden Jahren
immer mehr Kräfte vom Aderbau dem Handel und
Bet Induſtrie au, jobab fih bereits 1841 dieſes
erhältnig ergab: in England und Wales Ader:
bau 25,85 Proʒ. J Handel und Manufalturen 43,08,
—V 31 ‚21, in Schottland 27,88, 46,60 und 25,0;
ur © überh haupt 25,983, 43,53 "und 30,54. n G
und den zugehörigen Infeln (mit Ausſchlu Kr:
lands) trieben Aderbau 1841: 1499278 Perſonen,
wovon auf England und * 1261448, auf
Schottland, Man,‘ m. 237830 kamen.
Sn Irland jedoch — je noch NUT
von 1472787 Familien mit Aderbau. Im
1871 Bes: man in ©. 1) mit Aderbau und Vieh:
zucht icäftigte 2668402; 2) mit Benrbeitung
von Pflanzen:, Tier: und verſchiedenen Stoffen
3008360; 3) mit Gewinnung und Bearbeitung
von Vtineralien 1 633833; 4) mit Handel 680032
Perſonen. Die Teilung ber Bevöllerung nad)
Ständen iſt tel mit ‚der Engliſchen Derlaf jung
verwachſen und bat hier eine ganz andere Bedeu:
tung als anderwärts; geſeßlich eriltieren ſolche
Unfericiebe eigentlih gar nicht, aber die Sitte
hält daran feft. Dieſes Moment drüdt denn aud
dem bandeltreibenden brit. Staat einen von den
der nordameril, Union total verichiedenen Cha:
talter auf, Cine bebeutungävolle polit. Anderung
in der Einteilung der Bevölkerung wurde durch die
Reformbill von 1867 bewirkt, welche —2 der
Einführung des Haushaiterftimmrechis die Zahl der
Jarlamentswahle von 1056659 auf 2012631
vermehrte. Bon diefer Zahl kamen 1220715 auf
bie abti] en, 795919 dagegen auf die ländlichen | i
ahlbezirlke.
—T iſche Kultur. Die Landwirtſchaft nimmt
eine je) N —A ae; jr un Bei
ndmi it muſtergülti fe eit ge:
worden. Funftel el der Eberf 8.3 und
br, wei und der Inſeln bienen an reif unmittel:
r, teilö als Weiden und Wielen. Der brit. Er:
findungs eilt und praltiihe Sinn bat auch bier
feine Bethätigung gefunden, und es wirb von den
? lien, n 10% nit urbar gemachten Landitreden
(Fens) jahrlich mehr und mehr für die Kultur ge:
wonnen. Die immer häufigere Anwendung von
landwirtſchaftlichen Maſchinen bat einag großen
Aufihmwung der Landwirtichaft zur Folge gehabt.
Es werden ſolcher Maſchinen jabelid für mehr als
1 Mid, 35. St. ange ertigt. Aber aud die An-
wendung t Lehren ber geibultu emie hat viel
ung beigetragen. Die künftlihe Düngung
bes rk! geſchieht großartig, und es wird jähr: |
Großbritannien und Irland (geographiſch⸗ſtatiſtiſch)
lih für mehr als 1 Mill. Pb. St: Dünger (na:
mentlih Guano) eingeführt. In G ‚ Deruben bie
Gigentumöverbältnifie bes Bodens noch au
alten Feudalgeſeßen. Der Gutsbeſitzer erhä *
Land entweder von der Krone als Freiſaſſe (Free-
holder), zahlt einen Erbzins ala Co hi older, oder
er iſt nur Pächter (Leaseholder), —Y ober
Farms zählt man in England unb s
414804 und 58834, wovon 295313 und Fra
von 50 Aeres und weniger, 506 über 1000 Acres
hatten, in Schottland 80101, wovon 55280 von
50 Acres und weniger, in Irland 579399, von
denen 51221 nit 1 Acre (O,«0u7 ha) groß find;
66339 find zwilchen 1 und 5 Acres, 163062 zwi⸗
chen 1 und 15 Acres, alſo 280000 unter 15 Acres.
n legterm Sande ift bauptfächlich infolge der ger
tüdelung de3 Bodens und des seh alten? am be
alteten die Bewirtichaftung zurü dag ieben. In
Wales herrſcht die Viehzucht vor. In Schottland
wird der Aderbau nur in den ſudlichern Gegenden
in außgedehntem Maßſtabe betrieben, und man
nimmt an, daß die Schotten bem Engländer im
Aderbau voraus find, dagegen von dieſem in der
Viehzucht übertroffen werben.
Unter allen Getreidearten iſt die wichtigſte a
England der Weizen, in Schottland ber e Hafer. In
J and gedeihen Weizen und Gerſte des feuchten
limas wegen weniger gut ala Hafer, und Kar—
toffeln bilden daſelbſt noch inmer die Hauptnab:
rung der Bewohner. Im J. 1879 hatte das an:
ebaute Land in ©. eine Fläche von los qkm.
an. G. waren Ader 97337 qkm und beitändige
eiden 53694 qkm. Bon bem Aderlande befan:
ben fi in England und Wales: unter Kornernte
(Weizen, Gerite, Safer, Roggen, Bohnen, Erbien)
21,5 Broz.: unter Grünernte (Kartoffeln Küben,
Schwaben, Mangold, Starotten, Kobl, wer frabi,
Raps und Wide — 8,3 Broz.: unter Sllee Bı Kae
dauernd in Weide 35, ) 103. In England und
Wales lieferten Kornernten 302323 akm, Grün:
ernten 11237 qkm, Silee 12054 qkm, Hopfen 219
km, und 58 694 qkm waren dauernd Weide. In
ottlanb lieferten 5681,5 qkm Kornernien,
2822,5 qkm Grünernten (4297 qkm Hafer), u
4692 qkın waren dauernd Weide. Wald und —*
baſg haben in England 5809 qkm, in Wales 658,
n Schottland 8285 qkm. Obitbäume tragen in
England 709 qkm, in Wales 11,5 qkm, in Schott:
6 qkm; Gemüfegärten i in Gngland 163 qkm,
ales 2, qkm, in Schottland 14,s qkm;
Baumiäulen in En land 40 akm, in Wales 1,»
chottland 7,ı qkm. Irland tra:
gen Kr 7130, "qkm, Safer 6383,5 qkm,
rünernten 5239, qkm, Kartoffeln 3410, 3 Ak.
Bus. faft durchaus in Ulfter gebaut, trugen
1870 noch 778,7 qkm, 1879 dagegen nur
noch 518,1 0106 Der Gefamtwert ber Frobufti
wird auf 180 Mill. Pfb. St. a gelb a ke ſors
ae, a bed Bode eng, ra
wirtichaften, durch bie Bemähungen onorst cher
gereine I nn Meißen [id ber Bobenertrag fortwährend.
a3 Land ei der dr ten.und gro:
Bent mit uftrie unb Handel beihäftigten
—— op —— name — und
‚nam an eigen,
da be Beier aft ausſchließlich genofien wird. ©
Abſchaffung ſeit 1773 eingeführten Frage
zoll3, der 1846 ermäßi 1849 gan
aufgehoben wurde, bat u gar Getreide
Großbritannien und Irland (geographiichsftatiftiich)
einfuhr eine tiefgreifenbe, aber bod) u das 13 Gange
beilfame Beränderung bewirkt, indem bie fr
Ginfuhr bie Taster zwar fehr hart traf, dagegen
der Nation, befonbers dem großen Zei der arbeis
tenden Stlafien, jebt zugute kommt. Kurz vor der
Zollermäßigung betrug Di de e Getreibezufu itubt
5Mill., jet a 7 über 26 Mg ‚und
von —— hl mebr ala 4 Mill. -
Mit erbau hält bie — glei en
Ehrit, a man fchenlt ihrer Entwidelun of
mehe & ertfamteit als je jenem und ſucht fie bes
fon Burh —— — nbau von Futterkräu⸗
tern zu beben. . 1880 war die ah! der
Rinder famt Di chkuhen und Kälbern in gland
und Wales 4812760, in Schottland 1008 285, in
Irland 3921026; die ber Schafe b nglich
19546 962, 7072088, 3561861; die ber Schweine
1879717, 120926, 8349046: bie oa E apierbe und
Maultiere 1227 167, 194013, In N
land Bat feit 1851 BL mar, bie Beoöllerum abs,
sgen der Vieh bedeutend zugenommen , ein
eis bes dienen Wohlſtandes. G. h
ber Biehſtand einen Wert von menigitens 104 Al,
und ber Wert des jä ig im Vereinigten Köni
wie —5 laueten Bir rer ma Abel
pdem be
Per eifichverbraud eine Eseienhe Us
fuhr von Schlachtvieh. Im J. 1882 hatte ®
fremde x von Nahrungsmitteln aus dem
Tierreich einen Wert von 185000? fd. St.,
bie I Aus baran nur 2510000 Pfb.
ei
chfang wird bei dem rei tum ber
* und Safe unb ber Naͤhe . die 8 Inſeln
umſchlingenden Meers in großer a es
trieben, iſt jedoch an ben Hüften in offener See
natürlich bedeutender ald in den Landgewaͤſſern.
Bon Wichtigkeit ift der Een un , naͤchſt⸗
dem der Jang von ljaus, Lengs und erg en
(bakes). Der Iibrlihe Gefamtwert ber b
chereien wird auf 6—8 Mill. Pfd. St. gefesht
usgeführt murden 1881: 806 17
En 1228097 Bid. St. und außerdem
ber efangenen Deringe in Schottland 1578780 000,
, in Irland 210000000,
He —— 2633580000. ie Babl der Täffer
mit Te een war 1473000, wovon 1009811
Faß erportiert wurben. Der brit. re ba bat
2* Zeiten, wo er (17560 — 1824)
—* en unt ns mwurbe, bedeutend one
nonnmen; in ber Süpfee ift er indes im Steigen.
iR ber —2 an den Küften von
Er und Wales bedeutend, und beſonders in
ut man bie Aufternzugt immer mebr
aus
Die Balbungen ber brit. Infeln waren in alten
iten x ausgedehnt, wurden aber allmaͤhlich
aft gämzlich ausgerottet. Nur in dem ſchott. Hoch⸗
ande finden ſich noch große Urwälder; in England
—* r find die vorhandenen Wälder
Tide Saar ee np aus
Ierigene liefert
neuerer Zeit.
1 1170 10 af) erwarten med, da Age
ber Be e Feb t
uphe A man
und Wiefen
agl. die am beflen n Ant fleg und
Zurzeg gedeibt, wird noch immer ine ee gbau⸗
be eder ausländif Shen vorgezogen. olz:
Dat ſich feit ber im an 1860 ver sten
— oßeziten, 18. Huf. VIII.
10 Sch Herin Deringe Bid. 6
St. Fiſche Sa 1880 Thäpt nu ie Zahl | D
449
Aufhebung bes Zolla vermehrt und betrug 1881 an
Bau: und en 14596 917 Pfd. St., an Maha⸗
sont 390418
Der brit. —*2* ſteht in vielen einzelnen Bes
iehungen weit über dem aller andern Länder, bes
onders durch feine direfte Be tehung Ki r Imbuftrie
und zum Handel. Nicht an ede allen it das
Land reich, [ombern an folchen Mineralien, die zur
nusfubr auffordern. Bor allem ift ©. unermeß⸗
ih reich an den ergiebigften Steinfohlenlagern,
melde gueleid auch das wertoollite Vrodult lies
fern. Sie umfaſſen einen Flädenraum von mehr
als 18000 qkm. Die ausgedehnteiten und reichiten
Lager befigt England (72 var. ), mo fi aud bie
ältefte befannte Grube, bie von Newcaftle, aus
dem %. 1252, befindet; faſt 27 Bro. fommen auf
— "etwas über 1 Proz. auf Irland.
Schon 1851 waren 220000 Arbeiter allein in und
bei ben Kohlengruben des Vereinigten Königreich®
befhäftigt t; ihre Zabl Fi ſeitdem mit ber unge:
euern &reigerun der Bohuikien nie ge —5
odaß 1875 dieſelbe 685845 betru
1854 bie 2379 in Betrieb fteßenden, Gruben eine
Ausbeute von 64661401 t (& Ctr.) gaben, lies
erten 1881 bie 3818 Gruben, von denen 578 in
les und Monmoutbfbire (24 904 773 t), 63%
in Schottland (20823065 t) unb 51 in land
127585 t) bearbeitet wurden, 154184300 t.
ortfumberland und Durham ergaben 35592420
und Yorlibire 18284177 t (486 Gruben), Staf:
Iorbl ire und Worcefterfbire 14858000 t (598
ruben), Lancaſhire 18499810 t (6582 Gruben),
Derbn ire und Nottinghamſhire 13266983 t (262
Gruben). Nach London gelangten 10568948 t,
und ins Auslarıb gingen 19587068 t = 8785950
.6t., un Are nad Franlreih 3608514
m 1506 736 St., nad Deutfhland 2142878 t
= 812587 EN De nah Rußland 1397550 t
== 611.070 en St., nad Italien 1727829 t =
Ace t.,na — 1001 298t -614 704
ſ. w. ES Hauptabnehmer von Kohlen
find af N) Francis und ——— *— Nußland,
änema Numänien, Spanien, Oſtindien, Ita,
talien u. ſ. w. Der V Fr A im ande: in Fa⸗
riten, auf Eifenbahnen, auf Dampficiffen, im
Saustalt, i um ebeuer.
tallbergwerlen waren 1875 beihäl
tigt Voss Berfonen unb ba davon ei in G
33340 unb in Irland 1 Rachſt den Stein.
tohlen it das Eiſen * —* — Bergbaupro⸗
dult, worin G. ebenfalls allen andern Ländern
eranie t. Die Ausbeutung besfelben — ſchon
Ki begonnen, und es finden fich bereits
nmerte aus der Zeit vor Wilhelm dem Eroberer
vor. Die mächtige Brobuftion begann jedoch erit,
feitvem man 1740 das (bereitd durd ben Grafen
Dudley 1604 erfundene) Derfe abren En
Cifenen, mit Steinloblen zu \ melzen.
1740 gewann man auf 85 Hoböfen nor t Rob
eifen, 1802 000, 1823 bereit? 443066 t.
Im $, 1881 wurben an ren eingeführt: —
erz 68962 t im Werte von 803185 Pfd. Ne
nbes | Rupferregulus 44885 t für 1 ET
Golderz 118 t für 17965 Pf, 6 Ni
Chroms) Erz 2450698 t F a Sn. 6
Bleierz 15228 t für 134666 Pfd. St., Man —8*
18743 t für 71149 Pfb. St., Gifens und Kupfer⸗
ließ 642378 t für 1202281 Pb. St., Silbererz
für 688176 an. &t., Sinner 5Ilt für 17671
29
450
Binter, 34097 t für 119771 Bf. St.,
— Ge 7888 t für 73398 Bio. St. Geför-
dert und verfhmolzen wurden 17446065 t Eiien
für 6201068 t. Dargeltellt wurden daraus
auf 186 englüigen, 35 waliliihen und M ſchotti⸗
then Werten i Hohöfen 8144449 t Rob:
eiien. Die 95 "Binwgruben in Cornwall und De:
vonſhire li n 12898 t dmarge Zinn (Er)
Ar 697444 Bd. St., eingeführt wurde an holland,
inn 406958 t für 1816372 Pfd. St. und aus:
holen 95956 t für 460324 Pfd. St. Die 68
Eu ergruben (47 in England und 15 in Tales
5 in yrland AR in —— Tilerten 623566 €
Erz für 190087 Pfd. St.; ruben
(is auf 11 1 ale in —8 und Dales) 61702 t
für 656.725 Pfd. St. 48587 t Blei für 728805
en. St. und 308398 nun. ge für 67140
td. 6t.; bie 50 Zintgeuben (4 und
Wales) 85697 t für 110043 N Brit
Schwefel⸗ und Arjenitlies) Ken t für 30033
fd. St., fait ein Drittel in Cornwall. Ferner
gas“ man: für 18 Pfd. St. Gold in Wales uub | unb
rland idr 858 Bid. St. Silber in Cornwall, fait
el und Kobalt für 809 Di St. in Slint,
a ram für 544 Pd. in Cornwall,
3721, t Flußſpat für 233% & in n Derbpibire
und Devonibire, 7966 t und Um
12286 Yin. Et. 2884 t Mangan F 6441 Pfd. St.
6156 t Arjenit für 45070 Pfd. St. in Cornwa
und Devon; aus Corawall und aus Devonihire
280 725 t Porzellanton und 80479 t fog. Chinas
ein, 1896907 t Zeuerthon (drei Viertel aus Eng:
nd und Wales), Steinjalz lieferte Cheibire
166 740 t (nebit 1 800.000 uellialz) und Irland
3170 t, indgefamt Salz 2298220 t, und davon
Durben aubgr uhrt 1006804 t für 687234 fo. St.
tgruben (44 in Die rien
raid t ns 23894 Pfd. St. Gips gewann man
79499 t für 33329 Bid —
Techniſche Kultur. r Minevalreihtum,
beſonders aber die Steinto e, viſde die gediegene
Grundlage ber brit Die Blüte derſel⸗
ben entwidelte ſich y ber Erfindung der Dampf⸗
les 97074 Sabriten (worke) mit 2006978 Ars
beitern, ttland 80 9 Zabriten mit 409921
Arbeitern, land 3120 arten mit 123890 Ars
beitern, zufammen 130342 Jabriten mit 2540789
Ürbeitern; unter der Jah der Arbeiter find 108000
— ng 18 3 Baumwollgeſchaft
Ele in in Sancafbire, auch in vielen
tädten ie hires, ſowie in Carlisle, London,
aton und einigen andern Drten; in
1 Glasgow, Pais:
hatt Enslaı land 89 Kar ci
e . ’
briten mit 88489865, 961259 und 49 796 Spin;
bein. Die Zahl der Arbeiter betrug in Eng 1b
451508, Schottland 2775, and 1620. Das
chaft in allen ſeinen weigen hat ſeinen
Sau in
titel haben ih eigentümlich lotaliſiert. So if
Leeds berühmt durch feine Tuche, ‘Bradford dur
feine KRammgarnzeuge und Stojfe, Dewsbury dur
fein Armeetuch, Batley duch fein Shoddy; aber
auch Halıfar, Buddersfieb, Brighauſe, Matefield,
Melttpam und viele tleinere find alle mit Wolle
und deren Verarbeitung beſchäftigt. Auch im
orfihire, aber die verichtedenen Ars | ber und
Stoßbritannien und Irland (geographiich-flatiftifch)
Weiten arbeitet eine anſehnliche Bevöllerung im
Wollgeſchaͤft, wie in Stroud (Bloucefter), in Brad:
[prd, Trowbridge, Ftome (Wilte); ferner find iſo⸗
ierte Wollfabri ilen in vielen Banhegteile vorhen:
den, namentlich ie Suffolk und C usge⸗
safe Ne tebt in Giasgon und in
behntes Bo
den Grafſcha Kinrob, ne,
Cladmannan, Aberdeen "und Kincardi
Bahl der Wollwarenfabriten (ungerechnet Ram
m und Shoddy) war 1878 in England 1412,
ottland 246, Irland 74, zufammen 1732;
1878 war bie ber Spindeln: in England
2738881, Schottland 569021, Irland
juiamınıen 3337607. Die Zahl der Arbeiter be be:
in England 109699, wovon 56539 meiblid),
land 22667, wovon 12584 weiblich,
888 8 wouon Hi weiblid , in Erna
064 weibli
und —— ſtehen Schott:
rland obenan, obwohl es auch recht
en in England rt wird, wie in Leeds
fie —— * in. merjet und Dorſet. *
i auptge namentlich in
den Graffchaften orfer, ee Fife, Kinroß und
dwannan, wo zahlreiche Städte aus ſchließ⸗
ren bamit beichäftigt ind, wie Du ermline, Kin:
lkland, Forfar u.f.w. bh im nörbl.
— iſt es bage Hauptge häft: en toßer Zeil
der Provinz Ulſter baut und und en erntet Flachs, und die
Städte fpinnen unb verweben ihn. E g. 1878
atte England 1 2 "Gehriten, Schottland ⸗
lder Spi Inden war: in Eng:
land Free ar ottland. in Irland
808 695; die Joh hl der Maſch . in Eng:
land 4081, in ae ttland 16 706 36 19611,
in Summa 40 ter: in
14988, von er Ai we, in —e
37476, wovon 27489 wei —
wovon 89306 weiblid. Das each (Suteı
beftebt wohl in London und Barrow, aber groß i
* * —— — England hat
inde
beitern, ——e—, 9 Sch mit 183056 Spin-
dein und 30401 Arbeitern »6 mit
6868 ie: —X Seiden:
baum in Sheilire,
——— — —— und in erg Städten,
ongleton, De ttingbem,
Nancheſter, u. ſ. w. briken
war 1880: in — 2* 700 mit
und 40216
———
auf England 2* * ten in
den Stafichaften 9 nn nächftdem im Derby
und Leiceſter befinden ——
mentlich in K —55— er in dem
Idaiten Buds, Driorb, Bey "Bevforb, Des on geieifte,
während in Irland —E iefert.
Die Fabriken —ã— ù— It 10164 Arbeiter,
brend alle damit Veſchäftigten, nur
Kinder, zu 49370 angegeben
Strumpfwirlerei ide ein ausgebehnter
in den Grafſchaften Derby, 5 — a
Rutland und Lincoln; in Scho ttland in Rorburgb,
wo Hawid und Galaſhiels Die dee on Dan toentren
ſind, Dumfries, dei zurhtght und igtown.
Handftriderei finde t ſich bis auf ben Shetlunds
injein und et zu Dalbriggan in Irlaud anſehnlich.
Großbritannien und Irland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
yabriten hat Gngland 175 mit 13771 urbeitern,
Schottland 10 mit 1102 Arbeitern, Irland 1 mit
119 Arbeitern. Fabriken von wollenem Shoddy
gibt ed 134 mit 5063 Arbeitern, von Hanfgewebe | größte Zeil
58 mit 4780 Arbeitern, von Haargeweben 386 mit | waren zu Sheffield
4431 Arbeitern, von elatüjchen @urten 83 mit Tiſch
Etwa 8000 Berfonen find mit | ren
Borgentihneiden beicäf t in Mandpeiter. Dar: Sichefn
4438 Arbeitern.
Ghefbire, und
rington und einigen ern in Cbe
n Ins
43863 Berfonen mit Strobflechten, für wel
baftriezweig_Mittelpuntte find
Hertz (St.: Albans ),
— und duibm. Schuhwerk wird
— zu Northampton, ypamid
* iceſter, Remwcajtlesunder: .
ſchuhe in —*5 — —— evil Hüte
ügen in Lond Vidbam. —35 —
—2 Stewarton und —8
arbeiten für —— 62326,
”
chuhmacher 281 d 16 zii,
Sutmader 21776 —— und Sb
r 4886,
Im — en und dem Maſchinenbau 3
pital, und damit find viele | Niete und Bolzen fabriptert man zu Birmin abam
Saft. alle großen Seeftädte | und Darlafton (Warwi
nenftäbte haben eine Maidis | berg
Laufende Ar t.
und ebenjo viele
nen: Oder Pa motielabrit in großem Maßſtabe;
ındes ragen Mancheſter und Rewcaltle abe —*
andern Den Bau von eifernen S
treiben am meilt Orte am Clyde (Bladgom in Aus onmen find,
en Ey — on * fuhr gel
Inne —— an ber M
enı Wear (Sunbderlanb),
bebnt bericht gö Hu,
ton u. ſ. w. Die Anf
ten bat
ven er auch auge:
ertigung
bat ſich Bei u ie ein
alti
I „iu Onen gen di
inco
Berturd,
— 5— u. J. w., —*
55 55 mar ft der 8353
ne
ir Art
—— —— en ve se
ed In⸗
Fr hat, ein Artifel find von Birmi
w., | rington und Briftol.
fmäbig | genen And en gehört Faft ganz allein Birmingham
fü über haupt aber | an, ebenfo wie die von Stahlfedern. Birmingh
1123122; Pus- und Kleidermadher wurden gezählt } ift auch der ältejte Sig ber Fabrikation von euer:
4 Schꝛei und Schneiderinnen 189541, | waifen, obwohl neuerlich auch anderwärt3 Yabris
Briftol, Sheiter, er Snutbamps und Anker für 250857
Aderbangeräts | tern, Schlöfler (7154
en Ge⸗ mai (38906
— — in) ,
451
— beſondere Art von Schlöflern. Birming⸗
und Wolverbampton find die Hauptcentren
ber Werkzeuggeichäfte, obwohl bei weitem ber
der in England prabugierten Meſſer⸗
ge efertigt wird. ahl von
=, Weder: und Rafiermeilern, Gabeln „Sche⸗
Sägen, chirurgiſchen Inſtrumenten, Seilen,
u. f. w., die jährlich von Sheifield aus⸗
geb en, iſt ungeheuer, und der Ruf von Sheffieldg
efierf miedekunſt übertrifft noch jet ben von
die Gra haften | jeder andern ah Nadeln und Angelhaken mer:
Bucks Aber it el or den hauptfächlich gefertigt zu Redditch und Alceiter
a nahe erh D),mährenb innen
‚War:
—ãA von Knoͤp⸗
erlmutter, gelangen »Glfenbein,
fen aus Metall,
olz, Borzellan oder von übeno:
Glas, Knochen,
am
ten diefer Art gegründet worden find, wie h Un:
erinnen nelb Middleſer und Reading, während für f
Ihüg die Armitrong-Faltorei zu Elswi bei
e bie bervorragenbite iſt. Schrauben,
), wo auch Draht in ‚le
eftellt wird, jomt Brift ol, Warrington, Mans
heiter unb Sheffield. Welaeban ton und Sheffield
418 die Hauptſitze beo S gfedergeſchäfts. Der
ert ber Eiſen⸗ und Sta — welche 1880 ut
etrug 3869036 Pfd.
briziert wurden 1879: Nägel und Niete ir
825611 Pb. St. von 23231 Arbeitern, Ketten
rbeiter), eferid iebes
tbeiter), Binnen und
alten (6426 Arbeiter), And fe (6811 Arbeis
edern (2410 Arbeit 3 für 8028271
fien für 856 .6t. von
113108 210 eg Zrabt Br 199016 . St., Tes
—— dur 637 Pd. St.
gung 2 —58* Daven if iſt
Fon ße ein —— Snduftri —55 epneig, mel deli
einige *5 Spieler Art von Wert ham,
had im Mabe wichtig 5* Dante Mige find — dem Diſtrikt ber «Bottericd» kon⸗
den 1880: —— für 24816 St., , alſo in Nord⸗Staffordſhire in den Stäbten
Nderbaumwerlzeug für 116048 fr tole:upon sTrent, Ctruria, Cobri
maldrinen für Raul —D — ©t., andere * inen ReweaftiesundersLyne, Fenton, Burslem, unfto
fer er 1... und Longton, yo meift in den Thon:
erie und Diühlens und Borzellanfabriten bef bef
et find. Andere in
we aaa 6, Et. Beige un 7643414 | diefer Aüdfidht — en find Lambet
St. „Beldättigt wurden in diefen Geſchaͤften (auf der Su
ie Zahl von
Heinerer Gifen und Siabinaren ift ſehr
Nee und fich lotalifiert. Na⸗
eite ber Theme), 3 Sorghter Coo
port, Broielen, und Watcombe Devon). nee:
jamt find in England 617 IR
‚ und davon 815 in Gtaflorb Schottland
gel werben 2 Forma gemadıt in den Ditrilten — 20 Botterie® und 27 Fabriken irdener Was
SEE
bei Stirling, elfabriten beite n3.8. | terie3 und 27
m Bi * — ſtle und
sche ale. | as —— d | Tho
⁊ , e un n
* —— chloͤſſer find mehr | deren
lotatũ Des Rägel, und die Unterabteilungen in | Smale und
be Löffler fabrigierenden Städten | in Stafford und vorſel.
3. r —— un verhampton, Willens | find etwa 40000
EME Spezialität für Schloßmadherei, fondern jede | 68574 Pfd. St.,
jeroport | befannte zu Belleek bei Ennistillen.
e3omwen an der Worceiter: | ren mit 4181 Arbeitern, am ausgebehnteften au
in Bromsgrove, Belper und | Alloa und Preſtonpans. Irland hat nur 4 Vots
riten irbener Maren, die beite
tegel und
Drainröhren werden faft überall gemacht, wo fü
er vorfinden, aber am großarti ſten i
brikation in Kent, laͤngs der Ufer des
Bridgemater (Somerfet),
Dit Ziegeljabrifation
Menihen beſchäftigt. Im J.
Medway,
und Brewood haben nicht | 1879 wurden ausgeführt: Braune Steinwaren für
Gcment 4437000 Pid. St. im
99?
492
Bee von 551888 Pfd. St., Thon 140622 t für
83 Pb. Et., verarbeiteter Thon 3086600
ah. St. für 175 788 Br. St. Jm 3. 188 1880 hatte
die Ausfuhr von Thon: und Borzellanwaren
rote und braue Zerralitbware) einen Wert von
1980455 Bd. 6t. Die Olasfabrilation Englands
verdankt ihre erften Crfol e ‚ital. und franz. Ein:
wanberern. Die erfte | iegelglazf wurde
1773 bei Liverpool mpeg, HG der bei
Stourbridge und bei X Wight) gegtaben
wird, iſt verhältnigmäßig — und die Glas⸗
fabrit bem gemäß, lofalifiert. Die wichtigſten ber
240 n befinden fid) ji Stourbridge (Wor:
celten), & :Helens (Spiegelgfas) und Warrington
Sanca fter), Birmingham (Warwid), mit Spezias
tität für Seuchtturmglas, Caftleford (Nork) für
le an und Gatesbead (Durham),
5* GRorihumberland), Alloa ——
J. 1880 wurde ausgeführt: Spiegelglad und
un für 192020 Pſd. St., Flintglas für 247459
Spiegel ‚ Flaſchen aus rünem Glas für 329661
on — "seldäfigen fi} Haupt
en Yabrifen be gen a
(acht mit der Herftellung von Schwefel:
Salpeter:, Citronen-, Eſſig⸗ und
Idmeiefeutem Kali, Hatron und Ammontial, Sal:
pet er, Bleihpulver, Chlor, künftlihem Dünger
uf m. Die Hauptorte find Widneß und St.⸗
Helens in Bancafbire, da3 Di: : Ende von London,
an ben Ufern der Themfe und Sea, bie Ufer des
Wear und T Geweg le und Gatesheab), Leeds,
Glasgow u. Seife:, Kerzen: und O abrifen
finden ſich mehr zerftreut, im allgemeinen in
Nähe der großen — afenpläbe, pie London, Livers
ool, Bri rößten Kerzen:
u.f.w. Die
abrifen im Könige find bie en an ber | %o
Surrey Seite ber Themſe. Jündhölger werben
meiſt in den Aubenteilen großer Stäbte fabriziert,
a in —* on, M Schr * —— —
nden neun ri⸗
kanten a Art i Behr Der be en Sertellung von
Orpfofivftofien ift ganz Iotalifiert, fobaß fi Pul⸗
vermühlen gemöh Onlich in de in den un A
ſchlecht bevöllerten Diftrikten b benben
ford, Ewell, Elterwater (Weftm —*
* el Cor),
d ts
—53 on — — le wird
ma —— a Newmartet (Sufolh;
Zun * en und Patronen werben meift in den
Außenteilen von Birmingham und Wolverhampton
gefertigt, indes ift eine de größten Fabriken mitten
in London, in Gray's Inn Road. SKünftlichen
Dünger macht man bauptiädhli im aderbautreis
benden Dften. r 1880 werden au rt als
Ausfuhr: atalien m fü a308: 315 * t., Chemi⸗
talien —2 — 633 DD. ehpulver &"
te Mir 1 —* Bid. ee ME Ber für Tas
Hütchen für 622066 Berkuffions: | nä
r ef 187 t., Bleihpulver Bet,
310935 Pfd. St., Zun ölger hai ie he
Dünger für 1024882 pv.
dultion waren 21349, mit ber u, von
Seile und en 4684 —5 — b Kr jap 200
apierfabrilation fi rlich fa
ai mA beſchaͤftigt in etwa 850
mi a ofen
n 28050 Arbeiter.
Gegenden: Kent (die Thäler des Cray
vet) Budingbam (Wycombe), Herti
(obne | Aberbeen;
arbolfäute befchäfti
Großbritannien und Irland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
or Dee, ‚ Bempiteab uf. % om
Skottiand ‚Shinburgh (% (Safimabe), Sana, .
jebe Stadt, 0 —8 part —— ib He
Centren für Drud und Budybinderei.
enannt in ben Faltoreiberidhten: England 3356
rien mit 42025 Arbeiten, Schottland 35
Drudereien mit 6260 Arbeitern, Irland 229 229 Trudes
reien mit 4124 Arbeitern; dazu etwa 16000 ar
ne binden, 8000 für Schreibma terialbandel, 2500
vappfchachteimachet Seilereien —* ne
n — meiſten großen Städten; die große
der Produktion geſchieht in land urch kr 695,
in Schottland durd 3704, in Itland durch 1017,
in Summa 16416 Arbeiter. Auch Lederg erben
Ind Zuri ei eſchieht in far jeder Stadt, Ges
ift e3 für ziel ı eine Spenaliät, | in weldyer dieſet
alle üb ibt in England 2017
Raucwarenbänd er, & * —E 14204 Zurid⸗
ter; in Schottland 684 —— 10
ber, 1347 Zurichter; in F nd 39 Rauchwaren
bänbfer, 574 Gerber, 722 Zurichter. Die Kautiäel
und Guttaperchatnbuftrie noch immer im Steig,
öftigt etwa 6000 Arbeiter. Tabalsfabrilen
bat England 263 mit 9202 Arbeitern, Schottland
86 mit 1904 und Irland 79 mit 1656 Arbeitern.
Am nieijten beteiligt find London, Leebs, Liverpool,
Mancheſter, Birmingham, Glasgow und Pelial,
guder rffnieren bein onders Pi ol, are
ndon, Glasgow und Greenod. (and hat 3
Raffinerien mit 3285 Arbeitern, Schottland 13
ber | mit 1765 und Irland 1 mit 124 Ürbeitern.
R Die 2: für ie ie. — jeder Kr wine
etig zu i e u. J.
A ede — Ära r Mittel:
unkte, wä in u Sanders Srai —— ee Dune
abe unb So nhlene i bu *
vierte Milch. ef SM, — Ti
5000 Arbeiter.
Ma ME
lieren ift ein ge en. angelegt, und
mit ſind ſehr viel Arbeiter be ungerechnet
diejenigen, welche indirekt dadurch in Anſprud gr
nommen werben. Engiand bat 10274 Walken,
25562 Brauereien, Echottland 845 und 1306,
and 665 und 640. Malzen thun * bie
tädte im aderbauenden Often hervor, wie
Grantham, Retford, Hertford, Ware u. |. w.,
Brauen namentli oe großen Städte: Bonbon,
Burton:on:Trent, Seins Alon, Dublin, om
wo das befte Ale, Bier un B Shorter f ommt. (ng
land bat an Deftillationen etwa 122, Schottlan
131, Friand 65: in beiben Iegtern Ländern ift dei
Duantum von bereitetem W isty außerorbentid
Hauptorte find Edinburgh, Glasgom, Aberdeen,
Islay, in Irland Dublin, Cork und SKipbleton.
Verkehrsmittel. Yür bie MWermertung bet
gro rtigen Natur: und SImbuftrieprobultion, je:
ft für den fie bebingenben außerorben rbentliden
Binnenverlehr, ift durch ebenfo großartige Rom
munifationzmittel gef mir und wird von —
und Boll noch foridauernd geſorgt.
bie Urfprungs en Sifenbahnen und fein Yard
at mehr davon aufzuweiſen als bag Vereinigte
önigre ch. Alle nur irgend bebeut —*
r⸗punkte und ——— nd durch Bahnen untt
einander verbunden. Auch lkann G. in 1 Bene Sr anf
bie Kühnheit und —— feiner Bahnen
—3 mit jedem Lande aushalten; ja es Ag
Großbritannien und Irland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
bierin ebenfall® den andern Ländern vorangegan:
gen. Bferdebahnen beftehen in Shropfhire und
übmwales ſchon feit 1797, aber die erite mit einem
fwagen befahrene wurde erit 1830 eröffnet
iſchen Mancheiter und Liverpool. Seit biefer
eit hat das Eifenbahniyitem einen raſchen Auf:
chwung genommen. Alle Bahnen find in den Hän:
n von Privatgelelihaften, und durchſchnittlich
toftet die engl. Meile 36583 Pfd. St., d. i. der
Kilometer 419788 Reichsmark. Im J. 1882 mas
ren im Betriebe: in England und Wales 20 921 km,
m Schottland 4731 ‚in Irland 3967 km,
Eumma 29619 km. Die Summe der Bruttoein:
nahme belief fi) 1881 auf 63873000 Pfd. St., die
der Betriebötojten auf 34589000 Bid. St., die
Zahl der Paflagiere auf 622423000. Telegra:
pbenbureauzr gab ed 1881: 5448. Die Länge ber
Etaatslinien war 42961, die der Drähte 194712
km; Depefchen wurden verfendet 31845 861, davon
in England und Wales 26275518, in Schottland
3207 994, in Srland 1862354. . Die Einnahme bes
trug 1633 884, die Ausgabe 1305006 Pfd. St. Die
Kanalbauten wurden erft durch die Alte von 1755
begründet, infolge beren der Sanley⸗Brooklanal be;
aonnen ward, dem ber Bribgewaterlanal folgte.
Gleichwohl ift die Ausdehnung ber brit. Kanäle be:
deutenber als in irgend einem Lande Europas, die
Niederlande ausgenonmen. Ihre Länge beträgt in
England und Wales über 4000, in Schottland 244,
in Irland 430 km. Die Kanäle find mit wenigen
Ausnahmen, fo der Caleboniasfanal, auf Privat:
loſten erbaut.
Handel und Schiffahrt. Für Handel und
Schiffahrt find alle Anlagen und Mittel G.s im
auägedehnteften Maße benugt und entwidelt wor:
den ſodaß e3 feine Borgänger im Weltverkehr, die
Hollander und Spanier ie aberflügelt at. | 87
a
Turh ©. ift der Begriff des Welthandels zuerft in
das Praktiſche überfeht und famt feinen univer:
falen Honfequenzen ausgeführt worden. Begründet
wurde er durch bie Navigationzalte Cromwells vom
9. Ott. 1651, welde ©. fofort die ungeheuerften
Borteile zufüßrte, aber aud) natürlich mande Miß⸗
tnifle veranlaflen mußte. Dieſen ſuchte man
zu en durch die feit 1735 eingerichteten Was
renbäufer (warehouses), bis durch die Schiffahrt3:
geiche won 1824 die Alte bebeutende Modifikationen
erfuhr und 1849 zur größten Beängftigung kurzſich⸗
tiger toten ganz aufgehoben wurde. Aber mitt:
lerweile war ©. ganz erzogen worden, fobaß ed an
bie Prollamation vollitänbiger Öreibanbelöpein:
ge gehen tomnte, bie e3 freilich in der Wirklich:
it nach dem Maße ber
erenun weh. Die Bapl
Hanbelsiäifie ver:
mehrt fi) in e ie
chiedenen
aunlicher Progreſſion un ver⸗
entwideln die größte Thätigleit.
D ſehr bedeutender Zweig der In⸗
daſtrie und auch fü Ausland thätig, wird na⸗
mentlich an der Theinſe, am Humber, Wear, Clyde,
Merſey und Eevern betrieben. Im J. 1879 wur:
den nem gebaut 400 Segelſchiffe von 59153 t und
412 Dampfer von 297720 t. Aber alljährlich
an den füften ber brit. Snjeln zahlreiche
iffe durch Sturm zu Grunde. So verzeichnet
des iffbruchsregiſter von 1876 und 1877: 4164,
a3 von 1878 und 1879: 8002 Schifibrücdhe, Unfälle
und Bufammenftöße. Die Rettungsboote, deren
2709 vorhanden, und die Naletenapparate in 243
Stationen bewährten in jenem Jahre mehr als je
ebenen Umftände abzu: | f
455
ibre heilſame Wirkſamkeit. Im J. 1880 wurden
577 Perſonen dadurch gerettet; 1879 war die Zahl
ber Fiſcherboote 30974 mit 93668 Bemannung.
Die Zahl der Seeleugttürme iſt 78 in England
und Wales, 67 in Schottland und 43 in Srland
bie der Leuchtſchiffe bezüglich) 48, O und 10. Au
ift bier die Thätigkeit des brit. Hydrographiſchen
Amts zu erwähnen, weldes fich durch nautifche
Aufnahmen in allen Teilen der Erde um die Han:
delsſchiffahrt die größten Verdienfte ermorben hat.
Großartig wie der Handel ©.3 find natürlid) aud)
feine Flotte und feine Schiffahrts⸗ namentlich feine
Dampfichiffahrtäverbindungen mit den Kolonien
und dem Auslande. Es beftehen gegen 40 Kom:
pagrien für die verſchiedenen Baletboot-, Boft: und
anderweitigen annaflinien, welche alle Meere
burchlreuzen, die Küften aller Erdteile berühren.
Bemerkenswert ift auch die fiberlandbpoft, we
&. mit Alerandria, Sue, Aden und-Bombay in
Verbindung jebt: Irland ift durch vier unterfeeriche
Zelegraphentabel von 4129 m Länge mit Amerika
verbunden; zwei fubmarine Kabel führen von Do»
ver nad) Frankreich, ein anderes nad) dem Haag
wei nad der Küjte von Hannover und eins na
änemark. m, ganzen hat bie fubnarine Tele:
graphenlompagnie 1446 km Draht gelegt; zu ihren
Kabeln gehören auch Falmouth:Bigo:Lifabon und
Lizard:Bilbao.
e Hanbelsflotte bes Sereinigten Königreichs
beitanb 31. Dez. 1882 aus 18368 Segelfchlffen mit
3577000 t und 5795 Tampfern mit 3332000 t,
aufammen 24163 Schiffen mit 6909000. Dazu
ommen noch in den Stolonien 12813 Segelichitfe
von 1649000 t und 1820 Dampfer von 239000 t,
ufammen 14633 Schiffe mit 1888000 t; fomit
Heigt die Zahl der Han elöfcije auf 38796 mit
97000 t. Im überfeeifchen Verkehr hat ſich die
Sciffahrtöbewegung der brit. Häfen feit einigen
3 zehnten im größten Maßftabe gefteigert. So
iefen 1836 nur 14347 brit. und 7131 außländifche
Schiffe von 2505473 und 988899 t ein; 1882 da:
egen liefen ein: brit. Schiffe von 21516630 t und
ande von 8802308 t, zufammen Schiffe von
30318938 t; brit. Dampfer von 17477111 t und
fremde von 38541333 t, zufammen Dampfer von
21331444 t; dazu fommen brit. Aüitenfahre von
49438156 t und fremde von 1097118. Aus lie:
fen brit. Schiffe von 22153731 t und fremde von
9018586 t, zufammen Schiffe von 31172317 t;
davon brit. Dampfer von 17926904 t und fremde
von 3987 910 t, zufammen Dampfer von 21 914814
t; endlich brit. Küftenfahrer von 34597798 t und
semde von 755977 t, zufammen Schiffe von
35353775 t,
Der brit. Handel eritredt fich vecht eigentlich als
Welthandel über alle Teile der Crde. Seine raſche
Bunabnte in den leßten Jahren ift ein Zeugnis des
wadfenden — 5 der Bevöllerung und muß
um Teil der Bereitigung aller Eäranten des freien
Verlehrs zugefchrieben werden. Seit 1848 hat fid)
der Warenumſaß mehr als verboppelt. Der wirls
liche Wert der allgemeinen, d. b. der auch den
Tranfit einſchließenden Gefamteinfuhr belief ſich
1854 auf 152389053 Pfd. St., 1862 auf 225 716976
Pfd. St., wovon 160433 725 auf die fremden Län:
ber, 665283251 auf Oftinbien und bie brit. Kolo⸗
nien entfielen; 1882 ftieg er auf 413020000 Pfd.
St., wovon 99431000 auf Dftindien und die engl.
Kolonien, 8318589000 auf fremde Länder kamen.
4.4
Aus Linien, Geulaa
SD,
vorn Auntroiıen mit ZILTTHH, Rorptamerils mit
13340, Ketinnien mit 6 76900 — — Säbairila
erden
den Staaten von
amerie mit einer Einfuhr won ai handen 3 St.
reich mit 39 030000, Dentichland mit 25571000,
britiige Handelsartilel_ zu
29084000, nach zı 25365 000, nach Bris
Norbamerila zu 9700000 , nach den Bereinig-
ten Staaten von ifa zu 30970000, nad
land 18518000, \
17421000 Pfd. St. m J. 1882 waren die Haupt:
einfubrartitel: Spt für 85 199000, Getreibe
für 67 00, Roloniaiwaren für 46 ,
Zeere und tieriſche für
Bid. St.; die Hauptau ‚hrartitel: Eeiler:, Weber:
arbeiten und Kleider 02 786000, und
halbrohe Metalle 35484 184.000, Garne für. 18410000,
Maſchinen und Jahrzeuge für 13621 000 unb Brena-
I oife für 9565000 48 St. Handel uns Schiff⸗
er werben durch große Anzahl von Handels: | noch
eiihaften 9 ar da unter benen früßer bie j
— — —** —* are *
einna nli lit. Wi iſt die
—— r dem innern Verl
it ven and von init eit, und
antt feine Iüte um pam gr ten Zeil bief
—* — —— —J te
Ytittelpunft bildet erg Bank von
cin land In Sonden wel ei ältefte unb maͤch⸗
ge after brit. Banten ift. (5. Banten.)
olonialwefen. feine Handels: und
Induſtrie· Intereſſen And die auslänbifden und
uͤberſeeiſchen doßenen 3 notwendig beftimmt.
Durch fie yes e eudmärtige Bolitit ber Regierung
weſentl * dingt und a a8 durch biefe von
irgend we ee eftrebungen im Auslande gefördert
dem Zufammenftimmen mit 9.3 Ins
re en a danlen. Die auslänbiichen Befipungen
GG.o in Curopa find alle bedeutende maritime Bu
(36 find folnenbe: Belgoland (j. ſ. d.), Gibraltar (f. b.)
und Malta (j. d.) mit Gono. Das brit. Kolonial⸗
weſen bat | neßgleichen nicht; in manden Stüden
I es bem altsömifhen verwandt. Na offiziellen
Knpaben batten im %. 1882 bie fine ichen brit.
Nolonien und Grlbungen a außerhalb Europas ein
Gr:5:ritanzien mu» It and (gersee-ticih-Raikü)
uns Yen Eirrkensare ! N kn ww 113923 G anf Tadmanim,
lungen auem warte zu dem Berte von 506000 | 270:55? qkm mit 545.003 & auf Rewfeeloub, 007
er. eincei q⁊t. Unser den Koicnien Banden | qkm mut 128511 €. auf die kommen:
bie Rexistl: Natel, Rotumah, jela Lord
ſXi æli { Balder
bekzen die Briten
2130 akm mit 2608591 G.; hiervon
628 655 akım zıit 1249834 G. auf Südafrika (ap
laub abiftritte),
——— a LS 167 Ga auf Ratal, —
mit 60546 E. auf Sierra Leone ‚ 33860 qkm ut
4080706. bie Gelblüße, 1914qkım mit 371373
Reit verteilt —— —
aA
8
J augen * —* Rechnet man das
8 Rutterland mit ben eutop.
—* ‚ergeben ſich fü
mit 249 Do? ar usdehnung wird Ya
21702230 qkm)
d ——
das Doppelte übertrüft,
ß enge fo ausgedehnten Kolomicl
ieta ift natürlich ſehr verwidelt. Die Alanien
lantations and settlements) wie bie übrigen de
ungen (Her Majesty’s colonial possessiont) nd
—* Krone * ünsig, jept jegt 358 wie he Don —
n Gebie
Kompag nie. Alle —
on Beftimmte nero
* oz Ir eoloniee), Die : van tem 0 .
oſtind. Reichs werden jedo ——
dern —— — für fi me verfehen. Die Ber
fail Kolonien nd meiftens ber bed Aut
rin a ehten) in Deren msrn
igefönig ien), ein Gene
(im Canada), oder Bouverneure und Dberbefens
—8 (in | Malta, „ Dibzaltar, Reufanblaud, DT
mubas, Trini ab, Natel
Gierra um. —E — derlaffungen,
eealon, fong, Dueenölse),
üb- und lien, —e * Li)
—— oder bloße Bouserneute ‚ga
Areal von 198206591 qkm mit 218916686 G. | nant:Bovernors nem Dieb
Davon entfallen eu en 2408676 qkm mit | fommiflär e unb 1b Öbe — — Art
203 398 @. bien 2278821 qkm mit | gua von einem?
19008 a8 @., a on 68976 qkm mit 2768529 | ten, nen on von einem Gener ante
Q., Straits Settlements 8742 qkm mit 423384. @., | verneur. Der Gouverneur vertritt Eile tie — —
Hongton m mi qkm mit 160402 G,, Norbbornes | wird von ihr ernannt. Diefem zur Seite Rei a
51000 q 150000 G,, „ Swern 9601 qkm mit | Rat und eine 9 de anımkıng, len
186 a ae t 6298 &., Abden | von ben Einwohnern erw SRehrere von Car
20 * nis 84860 C, bie —— land eraberde lonien und Be (Reim,
Samasın un i n ,
* le 80 Yuftralien und Bolpnefien | Geplon, —— ire alte mg bei
befipt ®. 7988517 q Mn 8067141 @., wovon | behalten unb ftehen unter ber Sönigin us?
626275 aka mit 2271245 G. auf das Schlan, ihrem Geheimen Stastäzet. (pemal
Großbritannien und Irland (geographiſch⸗ſtatiſtiſch) 455
settlements) gibt es feit 1858 nit mehr ; me bie if ber Rönig. den Rönig it aber 1) in ben
tiberfiedelung von, Strä nn rad 10» ttgern Alten r@efengeb ebung feit dem 14. 33
lien und einer geringen Zahl (convicts) nad an bie Zuftimmung bes Parlaments gebunden,
muba ba beieht noch. Das Mutterland beichwert die 2) in den wichtigern einzelnen Regierungdalten
* nicht fondern *— auch ben auf die Mitwirkung von Räte „iniftern) ange:
grökten — — — d⸗wiefen, auf deren Ern une da3 Parlament einen
—— —— die fte der Gen; | wa enden, im 18. . einen überwiegenden
Dermeuze nd anderer Beamten. Rur die i in Die gewinnt, H)in H eibu ng ftreitiger Rechts⸗
bien ſtehenden Truppen wurden fietö aus ben | jachen endlich ift ber König an den m Aust ruch ſelbſt⸗
Revenuen des Bandes — G. bat oft beden⸗ änbiger Bei Gerichtshofe gebunden. Auf iefem Ber:
tenbe ben für die nien gemacht. Im J. beruht der Echein einer Dreiteilung der
1881 fig bie Einnahmen auf 11018300, alten en — das a3 Parlament fomohl
die ai 114182000 Bf. St. Die Ge | an — — Sgeichäften al erlichen ei
j ber ‚Kolonien die Höhe von | jehr weientlichen Anteil ; im Ynte fe var "bie
306451000 Et. erreicht, wovon Aber 157 Ri. eie 8 t über bie Staatövermaltung und —
auf Briti ‚über 32 Mill. auf Rorbamerila rivatbills, im Oberhaufe durch deſſen
96 7 auf ien famen. Der mei —2— als o Gerichtshof ber Nation. Des⸗
infubr in allen und Befipungen bes | gleichen übt der König im Geheimen Rat fowohl
ae ed * —A— der der —* auf | geießgebende als richterliche Befugniſſe aus. Auch
üben die oberften ihtahöfe eine ähnliche Ge
— für bie Verwaltung | walt wie die röm. Prätoren, inbem ihre Entichei:
Ne bie 1868 ingeleitet , . Eigent:
jeit 1585 m —* gelangte Bolt Eder lic ade 0 85 Bee wie he auf dem
Nichtinterwention ber Regierung be Sretterlandes Kontinent im 19. Jahrh. ü 4 geworden, hat G.
in die und maritimen Angelegenheiten treichen Geſeße, welche das fog
nicht; bie . ſta⸗
der Rolosien. I Semi Gemäßheit mit dielen Grund ira hi r bilden, fteben kuriftiih er
* — —— de on auf i * — ie in ber Srrieitäbrief Röntg
u in ben nien a elten ef Köni
—— —55— mit en und Erle I, die Charta H libertatum; 2) die die Mans
Charta ( engl. Great Charter) von 1216,
welche jedem tin völlige Sicherheit ber Berfon
dem | und bed Gigentum aufidert: 3) die Peiton of
. eg (f.b.) von 1627 —2 weiche die Landespri:
—X gegen die —3— Gewalt gefihert werden;
se ——
n ann vom tlame en ⸗
— Miliz und 6656000 555 —* —— und in —*ã nur
Die militärifden Ausgaben für die Kolonien haben | vom Parlament auf Zeit bisweilen außer Wirt:
ſich Daher bedeutend vermindert. Die Dur "0 famleit erflärtes Geſeß, nad welchem jeder Drite
der neuen Rolonialpolitil rief anfangs fowo nur kraft ridhterlichen Beie & verhaftet werben
als in den Kolonien lebhafte Oppo tion kann, den Grund feiner Verhaftung fogleich eriob:
bersoz; boch hat infolge derfelben bißjebt eine Ab» | ren, binnen 24 Gtunden verbört und (auber bei
man Be Zovaliät wegen Das Dhuterland mid | Stants, und en nur gerichtlichen Unter st
ne r, er richtlichen Unterſuchu
war bie 1867 vo ne Ronföbderation der Staas | ftellen oh life en werde den muß; 5) bi De
zu vom Britifh-Rorbamerila, von ber jept nur | claration of rights . Fe ) vom 22. Yan. 1689, 2.
noch Seufundland andgeichlofien iR. In Hinficht | nach kein e& ohne Barlamentögenehmigung
auf Gin» und Ausfuhr behauptete ben erften Rang ®i igleit zu erlangen vermag; 6) die Succeifions:
Diiuislen, Gmfuhr 1882 einen Wert von | alte (Act of settiement) von 1701 und diejenige
St. erreidte, während der Wert | von 1705; 7) die Unionsakte zwiichen England und
der Ausfuhr ſich auf 75995000 ' fr. St. belief; | Schottland vom 6. März 1707; 8) die Unionsakte
Sutralien —— ein für 52709000 und aus für amilchen | G. und Irland vom 9. Juni 1800; 9) die
da für 31944000 und 20477000 | Katholilen-Smancipationgalte vom 13.9 rit 1829,
Br. St. woburd die Zeftalte und andere die atholiten
Berfalfung Das Vereinigte Königreih &. | vom Parlament ausfchliehende Beſtimmungen an:
und ft aus der völligen Bereinigung von | nulliert und fie zum jedem Amte zugelafien re
mit England (durch die Uniondalte | 10) die orte vom 7. en 1832, nebft
vom 6. Mai 1707) und von Irland mit ben beiden | dazugehoͤri land und riand, ade
aenaunten unierten —— — 2. Juni 1800) iere an und — der itglieder des
t nelle, bes | Unterhauſes; 11) die neue Reformbill von 1867
(dyokalite erg haar ken fett 1714 bie (30 ex 31 Victoria c. 102) zur weitern Ausbehnung
oder Braunfdhweig-lünes | des Wahlrechts.
innchat. Dem Rönige, deflen Berfon beit * under:
ontetguien oft mahgeipreiien wor⸗ Topic IR und welder, wie and di
Gtaatöverfaflung in the je angehören muß, Reit die —
Zrennung —— 8 Gewalt au; bie Madıt ——
— = Diet 38 pr irre als And * — genden, AA een
8 o i 2 iche Beran eit er «
— *— Träger aller Regierungsgewalt n kein Unrecht thune). Es werben alle Sand
456
lungen bes Monarchen im Sinne ber Öeiche ets
Märt und vorausgefegt, daß nichts in ber Abficht
des Koͤnigs liege, was den Ode en entgegen ült.
Eine Gefegwidrigteit wird folglich nicht dem Kös
nige, jonbern feinen Ratgebern ugelchrichen. und
fowohl dieje als diejenigen, weide ich zur Ausfuh⸗
rung einer Rectöverlegung berbeilait koͤnnen
deshalb in Klage und ee enommen
werben, ohne fi) auf den Be 3 ‚bed Koͤnigs bes
rufen zu dürfen. Durd) diefe beiden Grundſaͤtze
wird es möglich, koͤnigl. Verfügungen, welche den
Geſetzen zuwider find, 3.3. eine ——
Begnadigung oder andere Verwilligung, zu beſei⸗
tigen; der einzelne aber hat gegen Mißbraͤuche der
Gewalt wirkſame Schutzmittel in ber Habeas⸗Cor⸗
us:Alkte, der Klage gegen Beamte, der Beſchwerde
i dem Barlament und in ber Prebfreibeit.
Die Krone iſt im Haufe Braunſchweig⸗Luneburg
erblich in männlicher und weiblidher Linie nad) dem
Rechte ber Grftgeburt, in ftrenger Linealordnung,
jobap das weibliche Gefchle t in ber ältern Linie
n männlichen Verwandien ber jüngern Linie vor⸗
geht, aber unter Geſchwiſtern immer die Söhne zu:
ur Ihronfolge gelangen. Die Krone pe t auf
ben Thronfolger unmittelbar über, ohne daB eine
Anerkennung von feiten des Parlaments oder eine
Krönung vorberzugehen braucht; gewöhnlich ers
[olat leßtere aber Ipäter in der Weitminiterabtei p
ndon durch den Erzbiſchof von Canterbury, ebenſo
ein ſoſtztige Aussufen in der Hauptitadt. Es
gibt alfo fein Zwiſchenreich, und eö gelten in G.,
wie ehemals in Srantreich, die beiden Grundfäße:
en,
der König gibt nit, und: der Tote ſeßt den Yes | 9
benden in Beſiß (le mort saisit le vif), Die Voll:
jährigleit des Königs tritt mit dem 18. Lebensjahre
ein; wahren feiner Minderjährigleit führt die Res
entſchaft die Königin- Mutter, in deren Ermange:
ung ein vom Vorgänger auf dem Throne oder,
fall3 legterer es nicht gethban, vom Parlament er:
nannter Prinz des Hauſes. Der Titel des Monats
hen ift: «König (beziehungsweiſe Königin) ‚des
Vereinigten Königreichs ©. und Irland und jeiner
Kolonien und Dependenzen in Curopa, Afien,
Airita, Amerila und Auſtralien, Kaiſer von ns
dien, Beichüger des Glaubens (Defensor fidei,
Defender of the faith), Herzog von Lancaſter und
Cornwall, Herzog von Rothefay und Schottland,
Senog und Prinz von Braunfchweig-Lüneburg.»
Der Gemahl einer regierenden Königin hat feinen
Teil an den königl. Rechten und führt nicht den Ti⸗
tel eines Königs von Der ültefte Sohn des
Königs ii geboriner Dein von Cornwall, Herzo
von Nothejay (in Schottland), Graf von Carri
und Dublin, Baron von Renfrew und Lorb der
geieln, Großrichter (High-Steward) von Schott:
and, mit den Nechten und Einkünften diefer Stel:
len, und wird nad) der Taufe durch lönigl. Patent
zum Prinzen von Wales und Grafen von Cheiter
ernannt. Sümtlihe Prinzen des königl. Hauſes
find geborene Peers, erlangen mit dem 21. Jahre
ihre Volljährigkeit, erhalten alsdann ein Ir ,
vom König beſondere Titel und dürfen ohne
Zuftimmung des Königs nicht, verheitaten, außer
wenn fie nad) dem 25. Jahre ein Jahr vorber dem
Lönigl. Geheimrat (Privy Council) hiervon Anzeige
gemacht haben und das Parlament dagegen keinen
Snipru getban hat. Nach einem bereit am
2. Mai 1765 vom engl. Richteritande abgegebenen
Gutachten fit jede mit dem Souverän vermählte
Großbritannien und Irland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
Berfon Fraft ber Bermählung einem geborenen Bris
ten gleichzuachten.
Das Barlament bat mit dem Slönig zuſam⸗
men das (geiegaebungsre t; erfteres beicht aus
dem Haufe der Lords oder Beers (Oberhaus; House
of Lords, f. d.) und dem Haufe der Gemeinen (Uns
terhaus; House of Commons, ſ. d.). Jedes Gefeh
bedarf zu feiner Gültigleit ber übereinſtimmenden
Annahme beider Häufer und der Zuftimmung der
Krone, welcher ein abjolutes Veto zuſteht.
Das Parlament ift nicht beitändig verfammelt,
fondern von ältefter Zeit ber liegt in der königl.
Bewalt das Recht, e8 zu berufen, zu vertagen, zu
entlajlen und eändlid aufzulöfen: aus eigener
Machtvollkommenheit kann fi das Parlament nur
auf wenige Tage vertagen; mit dem Tode des Nö;
nigs löft e3 ſich von felbft auf. Die längfte Dauer
eined gewählten Barlaments in t fieben Jabre
überfchreiten. Die Berufung geſchieht durch briei⸗
lihe Cinlabung jedes einzelnen Lords und burd
Befehle an die Grafſchaften und Stäbte, ihre Ab:
eoroneten zu wählen. Das Parlament hält jest
ine Sipun en in dem neuen, praditvollen Ges
äude zu eftminfter, das andie Stelle des frübern,
1834 größtenteil® abgebrannten getreten unb 1847
zuerſt benußt worden ift. Die coße Sißung wird
vom Könige ober ber Königin jelbit im großen Or
nat mit einer Rede vom Ahrone im Überbauie
vor defien Schranten die Mitglieder bes Unter
aufed geladen werben) oder auch durch Eönigf.
mmiflarien eröffnet, worauf jedes Haus befon:
ber3 in einer ſchriftlichen Adrefie antwortet. Beide
äufer führen ihre Verhandlungen getrennt. Rach⸗
dem jodann die Parlamentäglieder bie erforder
lichen Eide geſchworen haben, wählt das Unterhaus
feinen Sprecher (Speaker), ſowie nad) altem Her«
kommen füny nur noch dem Namen nad thätige
Komitees. Darauf beginnen die Beratungen. Im
Oberhauſe hat der Lordlanzler ben Borfig. Im Un
terhaufe lönnen nur Anweſende mitjtimmen; die
Lords können auch durch Bevollmädhtigte (Proxies)
ftimmen. Dem Unterhaufe müflen, weil von ihm
alle Geldbewilligungen ausfchließlich ausgehen, alle
finanziellen Angelegenheiten gie vorgelegt mer:
den, und es iſt kaum ein Gegenftand gu denlen,
welcher nicht durch Bittichriften oder Beſchwerden,
oder durch eigene Motionen ber Mitglieder an beide
äujer gebracht werben lönnte. Die Mitglieder des
arlaments erhalten feine Diäten, dagegen bezicht
ber S rede des Unterhaufes einen Gehalt von
6000 B: Et.
Das ber haus ober Hand ber Torb3 (Honze
of Lords, f. Lords, House of) beiteht aqus den
volljährigen Prinzen bes tönigl. Haufes (Princes
of blood royal), den geiftlichen Lords (Lords
spiritual), d. b. den beiden Erzbiipöfen von Gans
terbury und Dort und 24 Bilhöfen, und aus den
weltliden Lords (Lords temporal), aud
bes Reichs (Peers of the realm) genannt. Legtere
genichen das erbliche Privilegium, mit dem 21. Le
engjahre einen Sig im Oberhaufe ala Mitglieder
besjelben einzunehmen. Dazu lommen 16 fr bie
Dauer jebes Barlaments von ihren Stanbesgensn:
fen gewählte Reprälentanten des I&ettiigen und
28 [ebendlänglich gewählte des iriſchen Adele. Meh⸗
rere Mitglieder des ſchott. und Irifchen Adels ja
jeboh im Parlament auf Grund engl. Titel, fo
12. ber Topokt. Herzog von Buccleugb als engL
saf von Doncafter. Im %. 1880 beſtand das
Sroßbritannien und Irland (geographiſch⸗-ſtatiſtiſch)
Dberbaus aus 501 Mitgliebern, nämlich in ber
Aufzählung nad) ber Rangorbnung: 6 Prinzen von
Gebiit, 2 Erzbiihöfen, 22 Herzö ögen 19 Marquis,
34 Carla, 32 ns, 24 Bilhöfen und 262
Baronen. Außerdem gibt ed 9 Tamen, die nad)
eigenem nee Feed Ib jebo feinen Sik im
Eher baben. er ( orfigenber ) be3
ul he ber —* er, welcher — imm⸗
5 t, ebenſo wenig wie die Beifiker im Ober:
hauſe, zu welden die 12 Oberrichter bes Lan:
des, ſowie eine Anzahl hoher richterlicher Wurden⸗
träger gehoren. Lehtere geben ihren Rat nur dann
ab, wenn fie befonder3 vom Haufe dazu aufgefors
bert werden. eher und Beiſiher haben zum
Eis den «Wollfad», ein großes, vierediges, mit ros
tem Tuch bebedtes Rifien. Die Mitglie er fimmen
wit «content» (einveritanden) und «non content»
(nit einverftanden)., Das Oberhaus ift beichlußs
fähig, fobald nur drei Mitglieber mit Einfchluß des
gordlanzlers ber Sikung anwohnen.
Tas Unterhaus oder Haus ber Gemeinen
ouse of Commons, |. Commons, House of) be-
= aus den Abgeor neten ber Grafſchaften der
—— und der = Univertäten, zufanmen aus 658
davon fommen 493 Ahgeorbnete auf
—— 189 der —— 299 der
nnerhtäten (2 von Drford, 2von
een 1 von Some on), 60 au Schottland,
Ge 32 ber Graffdaften , 26 ber Städte und 2
der Univerſitaͤten Sixe bin oh und Glasgow), 105
auf grlend, nam ber Grafihaften, 39 der
5* und 2 In — in aß das
zum Unterhauſe anbe o ſteht na
Reformalte vom 15. Aug. 1867 Rai —ã—ſ 4
* —* dasſelbe zu, in den Städten jedem
5 J— einer Mietwohnung, ber eine Steuer das
e Abgeordneten ind an keine Mandate
—F *8 Der Sprecher (speaker), ber
bei Eröffnung des Barlaments gewählt wird,
eitet vom Bräfbentenftuhl (chair) aus die Ders
banblungen in Amtstracht und Perüde; auf bem
vor nn Reben henden *— e iſt ſein Ecepter (mace)
Eine gejhriebene, Geihäftsordnung | erf
er bas —— eterhaua K; t, doch fucht eine Nefolution
aufe3 vom 29. Febr. 1880 dem ‚oftemafi chen
32 der zunbegren ten Freiheit der Debatte
onen. Die Abgeoröneten ftimmen mit «Ay»
ie ven «No» (nein): Zu beitimmten Zweden wird
—5 — Kommiſſionen (Special
— — 6 1 ritten. Bei —— — eines
Gejezes betrachtet fich das Haus ſelbſt als Noms
General committee), der alddann der Vor⸗
— ade (Chairman of the
means) präfidiert, alfo
Spreder, wie in jeber befchließenden
—2 — ahig iſt das Unterhaus, ſobald
ãeber desfelben anweſend find.
we ndlungen des Barlament3 find —*
wegs öffentli ‚Doc werben jeit „einigen n so ehn⸗
ten Zeitungs erſtatter und an ubörer
Karten einge am; iebes Witglieh de Sehens
aber das Recht, den Spreder zu veranlafien,
he räumen —— Iafien (to observe strangers,
en). Jedes Mitglied barf im
—5— einen 2 —— {ag (bill) machen; betr
—— D wird e
—** — * ic ill) genannt, iſt jedoch die
beftimmten a Soll ins huge de
faßt, io heikt ber Borfchlag private bill (Brivatbi
Side der
Sinus
⸗
457
Die Staatsverwaltung hat troß der gewal⸗
tigen Macht der Parlamente dem Morklaut der
Geſeße nach einen ſtreng monarchiſchen Charakter
behalten. An ihrer Spige fteht der König, als
Haupt de3 Staats für Krieg und Frieden, im Geift:
lien und Weltlihen. Der König ift die Quelle
er Gerichtsbarleit, und dem entiprechend ift die
Batrimonialgerihtshartei Ihon am Schluß des
ittelalters auf ein untergeordnetes Gebiet zurild:
ch t und verfallen. Gr ift die Duelle aller Wür:
Chen und Vorrechte. Die Kirche erfannte ihn
feit Seine VID. als ibe Oberhaupt, und in die:
jer Cigenſchaft müffen 6 ie Sapungen (Canoncs),
welche diefelbe in ihrem en Parlament (Con-
vocation) macht, „won hm ene hmigt werden, wie
er denn auch, 06 wohl n Sorm einer bloßen Cm:
ehlung bei den Kopien alle Erzbifhöfe und Bi:
Höfe ernennt. Cr ift oberfi ter Friedensbewahrer,
9 Snhaber der höchſten F eigewalt, mit Aus⸗
ſchluß jeder Art von Gutopo Frieden und
Krieg und auswärtige Verhä mile hängen von ihm
allein ab, infofern er nicht Subfidien ber Nation
dazu nötig bat. Cr vergibt bie meiften Stantsäm:
ter, lann aber ihre geſetzlichen Befugniffe weder
vermindern noch vermehren. Die Minifter werden
war vom König ernannt, fie müflen jedoch dem
Bean engehöten, dem fie verantwortlid) find.
Mehrheit in legterm beftimmt in der Regel die
Mitglieder des Minifteriums, indem, ber Führer
der Oppofition im Unterhaufe ftet3 in das neue
KR einendt, fobald feine Bartei bie Oberhand
erlangt bat. Das Kabinett (Cabinet counci) bil:
den tolgenbe Mitel ieder: der erite Lord bes Schape3
(First e treasury), der eigentliche Pre:
mierminifter; ber Kanzler der Saplammer (Chan-
cellor of the exchequer); der Zorblanzler (Lord
High Chancellor), zugleid Zorb-Großfi fegelbenab;
rer; ber Lord: ‚Präfident de3 Geheimen Ra es (Lord
President of the couneil); der Lord⸗ "Seheimfiegel:
vemahrer (Lord div seal); die Staatsſekretaͤre
nnern, des Aubern, der Kolonien, des Kriegs,
Me ndien; ber Lorbfieutenant von tland; der
rd der Abmiralität (First Lord of the ad-
; per Bräfibent des Handel3minifteriun:
go of trade); ber Kanzler des Herzo atuma
ncafter; der Bräfident des Amt? für die Total
regierung (Local government board), Unter den
Miniftern find die Staatzjetretäre für das Innere,
für die —— en Angelegenheiten, für den Krieg
und für das Kolonialwefen mit dem Kanzler der
Schatztammer (Chancellor of the exchequer) al3
Finanzminiſter die fünf eigentlichen Departements⸗
mintfter. Der Lordlanzler fteht an der Spipe der
Reichalanzlel (Court of chancery), welche für ben
öchſten Gerichtshof ehren wird; er erteilt den
edensrichtern und mehrern andern Beamten ihre
eftallung: aber ber eigentliche Juſtiz⸗ und Inner.
erfte
minifter ıft der Staatsſekreiär für das innere
Durch diefen geben die Ernennungen der Richter,
bie Beftätigungen und Milderungen der Strahirs
teile, fomie alle Begnadigungen. Im weitern Sinne
rechnet man auch den Generalpojtmeifter und ans
dere hohe Beamte zum Minifterium. Alle Miniſter
werben vom König ernannt und entlajjen, und in
ber Regel, wenn ein Miniſter durch die Ge jenpartei
verbrängt wird, werden auch gewiſſe Ste en —
ten A mit 5 ern des neuen beiept
[ind ungef tellen in diefer Art mit ine
ehe —* in Beziehung geſett.
458
Neben dem Kabinett beſteht der Geheime Ra: Rat
(Privy council), gegenwärtig mit 220
welcher fich aus den Prinzen des königl. aufs.
aus den Miniftern und zahlreichen anders vom
Könige ernannten Mämern von polit. Bedeutung
zufammenfest. Die beiben
Gribiichöfe, die bogen | Für
Stronbeamten und der Sprecher des ‚Nnterhauied
d Stell
Den he
nourable» führen. "Au bie Geheimräte wer
Großbritannien und Irland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
ebenio von dem
Die Folge das
hrößes mit den *
ur keerweälel Babe,
vom König beliebig entlaflen —— — vor, welche
desfelben Dart ihre Stelle von ER auf, wenn auch zu fermieien, m
eine ——— der Stellu ich er⸗niſterrat g
folgt. Schon eh bern 17, Jade. be en ge | Ca iſt wohl , daß bie baranz herver⸗
Ivi ter —— ze zwifchen der. R Stel⸗ taatsregierung einen
—— und —— — rlen Schud gegen Billlur darbietet ba der Pri:
—Se Den Geſetze nad) iſt der vatmann immer ne eß beurteilt
wird, mag ein liberales Ni
Geheime Rat Etontärat) ber verjaffumgämä Bige
* der —8 Das lanigl. Berord⸗
nungsrecht wird vom «
wie dies namentli
und Frieden und bei Gegenſtãnden des Bollerrechts
des Privy couneil ab,
buch den Präfdenten
werden, welcher ftet3 ein it des geitigen
lea
eite 8 g a im⸗
rũte nur ur die altiven aktiven Stantömimilter zu biefer Sikung
geladen werden amd neben ihnen pro a ein
paar anbere Mitglieder, welche als unbedingte An⸗
hänger bes zeitigen Niniſteriums anzu And,
Seit beinahe 200 90 Yahren iſt alſo eine Staat2ratd-
fisung in der Wirkli nicht we weiter als eine
Zigede bes Staatsminiſteriums unter perfönfichem
bes Königs. Selbſtündig thätig find zur
a —8 Abteilungen des Staatsrats, na⸗
über Krieg | handel
' eine a neue
noch vorlemmt. Der König hält dann eine Styung } der
Der aber die Eininbumgen
— ea rakter
um — prä ber —
wie im Dienichenalter,
a und neue Mengen
Igei, bes Saulweiend u. ſ. w.
—— „erben, erben, jo wirb ber ſtarre juriſt. Chu
—— — zu einem fühlharen Hz:
dernis. Ge bedarf dann zahlreicher —— De
Pannen — —— Jerfehng
einer
des * —— — Dei
mentlich eine Yuftizabteilung, als sberſter Gertchtö« | felben bux kan örben.
hof beftelit ein ud ien und ben Die ——— Etastäverpoltung
Kolonien fommen, u und — find folgende: das €
een an us ha Fond * eit
angeleg n, a in
ein Unterrichtsminiſterium herausbildet. a ——
fenden Geſchaͤfte der Staatsregierung werden das
gegen in formloſen Beiprechungen ber Staatömi-
die ⸗
Dueng zu ſorgen bat; i ud unterBellt: die Jol-
verwaltung, 38 * — u
der 723
rium
land: der Generalſtaa
niſter unter ſich eriedi eide bilden ben unter vs (Att ge
das fog. Habineit, deilen Gih ungen neral), der Generalfistal ‚Solicker g um
ver itattfinden, und beiten erh Teer der Generalaubitee der b) für Irland
vertrauff dem, Könige m mitgetetkt Dies | der Attorney general — der Solicitor penern
Kabinett, ob ea alfo die ei fie 9 Pinifter: | von d; e) für Schottland: der Bemeralanmalt
verwaltung sfteilt, dennoch in ben Gefegen advocate of Scotland), zu leide Minifer für
nirgends anerlann —— einer Schottland, fowte der Solieitor general of
—e —— ans ber jedoch nur Als Gentzafiellen der Regierung find fer
folgern iſt eder einzelne Mi —— Jerinlt | bern beruorzu ben: die Departements des Innern (auf
veranbesrilich A feine — und die —— Mar. —— — *
auf keinen K ollegtalbeichluß binett? berufen Foreign ien i ce
fann. Di tion bes Binitterten | Stolonien (Calsuia] ofüee) und a
laufende
iefaßt nur das —— —— und bie ———
liche de it ben Ortabehörden. “Die
—— — — —— — teils Staats⸗
beamte, deren man gr ‚ie Binary nzvers ı bab
wa allerdings in
mehr als 60000 erjenen m abe Perſo alter
untern Staatöbeamien gehört dem IB spermanen:
ten Dienft» an, ** in —— benslaͤnglich
im Anit und durd) jede ef ——
iR faſt
— she un Fa
teaum
Spipe an einem permanenten Unterkaotäfefretär
office), das Militärbepartement, wi bie Womienlität,
daS Gomiter bed Geheim
angele genheiten, das Hanbelsamt (Board
ollegurm (Local
Bene bat) — —— —
a
und ba8 Amt für loͤnigl. Forſten unb Lünderein
(Weods and forests). |
Die Breit a : neh Drtss emeinbenerfel"
fung, we dem Ramen bes Sel
ent
ußg
ten Grumbe die Iebenbi ns melde De
Großbritannien und Irland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
getan Karat eheng als Rau ultat at berwon,
angen it. England iſt in 40, in 12,
Ehottland in 82, nd das aan in de vier
—A Lei er, Ifter, Munfter und Connaught
erjälk, ech * in en .) hd et (Shires) ge: de
Die 6 ſ. d.) eitbem bie alte
—* enwüurde — non ten Beamten in
der Grafſchaft; fie en — bie Ausführen ber
Urteile der oberften chtshöfe, leiten die
Iamentömahlen u und berufen Die ſchw
ſtehen fie im Range dem Lordlieutenant nad),
Durch 6 bie —5 — eingeführten Chef der Landmiliz,
auf de Lebenszeit ernannt wird, in
* Be Ka ber angejebenften Grundbefiker.
Die Sheriff werben vom König in der Weiſe er:
nannt, daß alle Jahre von dem Großlanzler und
ein en andern © Stantabeamten bie Kandidaten vors
zweite Beamte der Graf⸗
Rt ber —e a 2) , welcher vorzugäroeite
Die Faͤlle, in welchen eine d 5 — —5 ne
orenen, 0b
Zötumg ftattfindet, zur Gewißheit zu bring en ba
Gegenwärtig find in jeber er gef, vier bie * dem
—— at von der emeinde auf
Sebend ewählt I ee often aller
en ame "ie — ie riedens⸗
(Custodes oder Conservatores pacis, Justices
8 ge Bell use ICH bie untere —
iu te ont n edeutende Zweige
ber Bermaltung ge Unter Eduard IIL
Ginrichtung eingeführt, welchen 1860 die Befugnis
erteilen 28 —— Km richten. —2 9
waren in einer Grafſchaft nur ſechs oder ad ve
densrichter, aber mit der Zeit iſt ihre l
469
tern gewöhnlich nur ein Teil. Einer der Friedens⸗
richter, gemöhnlid ein Lord ober einer der ange
fehenften Männer der Gra af! wird von Fa
Römige in in dem Em gemeinihaftit Satent zum Chef
unter dem Titel «Custos rotulorum» ernannt, im
der Regel site mit dem Lordlieutenant fr bie
Miliz. Ihren Seſſionspraſidenten (Chairman) wäh.
len bie es anter —— bi Se
ie Grafſchaften ie Saupts
bezirte — *
gen Itung
dem | und ber Miliz. Sabre ne mindeltend veeimal er ers
ſcheinen bier die reifenden Richter, begleitet von
zahlreichen Advolaten, um in den wi tigern Straf»
und Givilfälen Gericht zu alten. Die Gef
eines Untergerichtsbureau verfieht dabei der
riff, welcher zu diefem Zwed einen angefehenern
Anwelt ala Unter erfberifl De eriff beftellt,, in defien Bureau
die Auswahl und Ladung der Gefhworenen befongt
wird. Alle fonftigen Ladungen und Exekutionen
werden Due ein tperfonal von Gert töbolen
und Bollziehern verſehen, welche ebenfall® unter
Kamen und vermogensrechtlicher Berantwort-
lichteit des Sheriff beftellt werben, Ber
beamten find aber in der heutigen Berf
Triedensrichter , welche mindeſtens vierma Wr
jufammentreten, um mit Zuziehung von del —8
renen eine große Zahl von Strafurteilen
geben zu ſprechen. Am erſten Tage ber Sitzung
werden die Verwaltumgägeichäfte erledigt (das
County business), für welche die Duartalfikung
die Kreiöverwaltungsbehörbe bildet. Es gegört
dazu bie Ausschreibung der Graffchaftäfteuern,
waltung bed Grafidhaftövermögens, Ernennung ges
wiſſer veiöbeamten, Erlaß von Volizeiregulativen
gewadjien. Zu biefem Amte berechtigt ſind in der Dberleitung der Gefängnis: und Irrenhausverwal⸗
Segel nur onen, welche in der Grafſchaft woh⸗ tung, Verwaltung der Graffchaftäbrüden, Oberlei⸗
nen unb jahrliches Ginlommen aus Brunds | tung der Wegeverwaltung. Zugleich bilben fie die
jtüden von mindeſtens 100 Pfd. St. haben. Der Dberinftang Hr Beſchwerden gegen Ortsbeamte.
Lordkanzler fertigt von Zeit zu a ein gemeins ul Dtilitärerfob: un Berwaltungstommilfion für
ſchaftliches Patent für die fämtlichen Friebensrich« | die Milig werden für jede Grafſchaft eine Anzahl
ter der Grafſchaft aus, und darin werden oft 600 | Deputy⸗Lieutenants ernannt. deren Perfonal und
und ere [Ar eine Grafihaft beftellt, Ein Zeil
ber Geſchaͤfte
ein anderer nur von zweien en pemeinihafttich ‚ein
dritter nur won der Berfammlung aller Friedens⸗
tichter einer Grafſchaft —*— werden. Der Ge⸗
ſchaftslreis der Friedensrichter hängt von ihrem
—— —— Patent ab, wobei noch jegt ein
1692 entworfenes Kormular m Grunde gelegt wird;
durch eine Dienge Statuten tt bieler Gefhäftätreis
bedeutend ausgedehnt. Das arfte Handbuch
für ihre Gefchäfte it Burns’ —8 ofthe peace»
(Lond. 1765, ſeitdem in mehr als 80 Auflagen er»
Idienen). Die — ne haben, den eriten An⸗
gr bei allen erneirmung | tig
eoachbige n und lee —* — na degen Bürg-
(öc ober abi re Per lud nei
udung, bie Lei r —** ung; fie
a, 5 und entfernen Bettler und 2a reicher
die
ihnen t Die Konzeifion neuer Bafthäufer,
are CHE fäden eb; De ieben bie Celaubnie
— worden i
vi ber Sheriff,
— —— her und alle
densrichter beiwohnen; doch erſcheint von den letz⸗
an von jedem ae ie allein, | zufam
ng band she en Roll
Derfabren größtenteils mit dem ber Friedensrichter
enfäll
‚As Rittelbejrte find für zahlreiche Bermaltungse
häfte in neuerer Zeit in jeder Grafſchaft Amts⸗
Deere Divisions n! gebildet — — befteben
jest 675 folcher Beli
land und Wales, ſodaß im
qkm und 30000 €
in biefem Unterbezirt anfäffigen Friedensrichter
verfammeln fidy monatlich und noch öfters zu einer
Spezialfeifion, in welcher ommunalfteuer: ⸗Rekla⸗
mationen —*8 — ie Konzeſſion für
— und —* ichen (Bewerbebetrieb erteilt,
abenbeiten reguliert, bie meilten —*
—* en Kind pe e ernannt und zahlreiche Ver⸗
waltungsgeſ Fre te erledigt werben. Diviſion
det in der te en Kreisarmenverband,
em eine ne gr hl von Rirchfpielen ver»
Baltungsrat für diefen Ber
ium von Armenräten (Guaz-
ebe3 Kir pie ein Mitglied,
m —* — piele MRitglieder wö
tigt i feuern er, un
—X un —E eines —
bis zum Der Dexte don 50 ne ons . (1020 Ba me
aus geben ſo. St
einer Stimm
Wert mehr ae weitere Stinme Ar * Men
Marimun von ſechs Stimmen. Der Grimdeigen⸗
jeipermaltun Bbeivte in in Eng»
Durchſchnitt etwa 320
, auf eine Divifton fallen. Die
hu De
ein ipt
458
Neben dem Habinett befteht der epeime Rai Rat
(Privy souacil), wärtig mit itgliedern
welcher fih au , Bringen des tönigl. Haufes,
aus den iniftern und zabhlreihen andern vom
Könige ernannten Mämiern von yolit. Bedeutung
zufammenfegt. Die beiden
Grbiihöfe, bie hohen
Sironbeamt d de des. Unt es
ronbeamten und der Sprecher techn
d Stell
—A— **— —— —
——e— ak. te werben
vom König beliebi * mit dem Tode
desſelben Bart ihre Stelle von felbR auf, wenn auch
eine ieberkel der Stellung herlömmlid) er:
2 a en
i
Eee nn r cacnci und d zwiſchen der Praris
inifternerw
Den
eime Rat —X der —AA
Sie der Sant — lonigl. — —
nungsrecht wird, 37 zig ia im Net» Fr
wie dies nament
und Frieden unb vw — des —E ei
noch vorlommt. Der König hält dann eine Sigung der
de Privy eouneil ab,
durch den Präfdenten. Geheimen Rat
werben, welcher ftet3 ein ein Bitgieh des zeitigen
— 5 ji 6 aus gs roßen 3 HL ber Geheime | fnbes
feite a er g a im⸗
räte nur die altiven Staatsminiſer zu dieſer Stun |
geladen werben ımd neben ihnen pro forma
paar anbere Mitzlieder, welche als Unbebingte in
Yänger des zatigen Ylini anzu find.
Seit beinahe 200 ehren it alſo eine e Otnatöratd-
figung in der Wirklichteit nichts Tue weiter alö eine
Stkung des Staatöwirifterumd u nter perjönlichem
Vorſit des bitändig thätig find mur
noch einzelne Yereilungen bes Staatsrats, na⸗
mentlich eine Juſtizabteilung, als oberfier Gerrcht3-
Dof —58 für Prozeſſe aus un Sr und ben
Kolonien fommen, und für geiftli
angelegenbeiten, ferner ein Ronsitee für Cr
angeleg item, aus welchen: fi in
ein Unterrichtsminiſterium herausbildet
— Geſchafte der Staatsregierung werden da⸗
egen in formen „uelpeeipungen 2 ber Staatsmi⸗
iſter unter ſi Diele bilden unter fi
IR 109; —X
ver mer Kr Bee in ——
vertrau
Kabinett, * es die ei — ⸗
verwaltung “0. — ale
ee an —— nur
—— —X 5
ollegialbeichluf —— Sabine
der aber bie m Rai eifen
Be das — * vn! —
reſpon mit den
lehtern find teils Kommmunalbeamte, teils —
beamte, deren man inäbefondere Yo ẽ die en
—— — alle
* Staatabeamten gehört
ten Dienft» an, bleibt hai
im Amt und * jeden Miniſterwe
——
durchgängig
Spige an einem eg
ee F
SE für Di
abe Berfonal der | das
«permanen:
Stänglie | (Weod
Großbritannien und Srland (geographiſch⸗-ſtatiſtiſch)
X
f
#3
sa
*
A)
h
4 ae
a
an
|
MER
He
——
— jcheder Ber
l werb
et. Sen * m — —
——a— "Und Jarans erflärt
SEI
unter ber — ei einer Fpezielen
ner Hanobehung des
felben durch fel
Becher
Die Senisalbehörben der Etastävermaltum
: du
find Biefem Rinifterum
lanb: der Generalitan
neral) , der ——— vr dem iciter *
der Generalauditen b) für
ber Attorney —— en Der Soliciter
FE Et or
adv t ), ——
—A ſowie —— —
für Des —— Schettlandd), be3
Bee | Inne ELSE =
— Riltichepertement ie ———
*
s and forests),
Die Rreids uns | Ditägemeinbeneriel
aſt fung, welche unter Ramen des Gel
de
A
Großbritannien und Srland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
heutige Barlamentsverfaflung als Ref ultat hervor:
egangen ift. England ift Ch 40, les in 12,
shottland in 82, Irland, das unädft i in bie vier
Brovinzen Lei IN, Ifter, Runder und Connaught
zerfällt, eb Be A * Iegſetn (Shiren)
d, ſeitdem bie alt
Gra ——* —8 ie eriten Beamten i in
der haft; fie ſorgen für bie Ausführun ber
Urteile der oberften Berihtäböte, leiten die
lamentswahlen und berufen bie Geſchworenen, SI
ftehen fie im —— — nach, dem
durch die Tudors
der von der Krone a au — ernannt wirb, in
der Regel einer ber angejehenften Grundbefiker.
Die werben vom König in ber Weile er
nannt, alle Jahre von dem Groblanzler und
ci andern € Staatäbeamten bie Kandidaten vors
Der Beamte der Graf;
kece ber ee Goroner (f. d.), welcher vorzugsweiſe
die , in welchen eine ö entliche Anklage wegen
Tötung Rattfindet, zur Gewi bringen bt
ee
ie wichtigften aller
— gewählt werben find aber die Friedens⸗
riätter (Custodes ober Conservatores pacis, Justices
of tbe ‚powee), in deren Händen bie untere —
—ã und u och bedeutende Zwei
kung gelegt And eher Gduard II
wurden bie Lolalen Custodes pacis al3 dauernde
Cinrihbung € eingeführt, ppeichen 1360 die gehugnid
‚ Aber Tyelonie ” richten. Anfangs
in ei der ⸗
— —
gewadhien em Amte en nd in de
Hegel nur Berlonen, es 6in in der Grafſcha m
Br ein Re en —
ertigt Son Seh ein Gemein,
an: für bie En ge Ki
2 der Brafihaft aus, und barin werben oft 600
ber en eidant fte ee an von jedem Friedensrichter an
ein anderer nur von zweien gemeinſchaftlich, ein
dritter nur von ber Verſammlung Fri edend«
cute € einer Grafihaft beforgt werden. Der Ger
iäftekt Fr a aler hängt von —*
gemeinjhe Patent ab, wobei noch jet ein
ah rmular zu Orunde legt wird;
ur eine Dienge ent ermalaı in if biefer Seihüftstreis
nt, Das gangbartte Sandbud
für —— Ge Burns’ «Justice ofthe peace»
Lonb. 1765, ſeitdem in mehr ala 30 Auflagen er:
ſchie Die Friedensrichter haben den erſten An⸗
ari allen die erſte
der ann und beren on! ng gegen Burg⸗
ſchaft oder Abli 18 zur Uns
udn, bie eitung de —— fe
und entf
leiten aber auch bie elgemei *
und erörtern die Vaterſchaft und bie orgung
unebeficher Kinder; fie forgen für bie öffentliche | dians
DOxbaung unb bie Sa 28 Geſeße; von
ihnen haugt bie Konzeſſion nener Gafthäufer, Bi
uns Beaautweinläden ab; fie ziehen bie
wi wenn fi —2** worden iſt.
vierteljährigen
die Goronerd, Gef orſteher und ode
—— — beimohnen; doch erſcheint von ben leß⸗
ten Chef der Landmiliz, (6
Bernehmung | tige Weg
Bier ———
Erlaubnis Mieter un —— eines Ha
ſollen ber Sheriff,
459
tern gewöhnlich nur ein Zeil. Giner der Friedens»
richter, gewöhnlich ein Lord ober einer der ange
fehenften Männer der —5— — wird von dem
Rönige in in dem gemeinfchafti Satent zum Chef
unter dem Titel «Custos rotulorum» ernannt,
der Regel identifch mit dem Lordlieutenant für bie
Miliz. Ihren Seifionspräfibenten (Chairman) wäh:
len die Friedensrichter felbft. -
zei Haltung der Salt, der Hole
rwaltun ber
—5*8 min tens eeimal er⸗
‚begleitet von
thtigern Straf
ezirke
nd ber
einen A bie reifenden Richter
zahlreichen Abvolaten, um in —*
und Givilfällen Gericht zu balten. Die Geihä
eines Untergerichtsbureau verfieht dabei ber
riff, welcher, zu dieſem Zwed einen angefehenern
Anwalt ala Unterfberiff beſtellt, in deſſen Bureau
Die Auswahl und ung der Gefhmworenen bel forgt
wird. Alle fonfttgen Ladungen und
werben uno ein nterperfonal von Gert töboten
und Bollziehern verſehen, welche ebenfall3 unter
bem Ramen und vermdgensrechtlicher gerantworts
fichleit bes Sheriff, beitellt werben.
beamten find aber im der heutigen Berfı
Friedensrichter, welche mi end vierma "ie
zufammentreten, um mit Zuziehung von Se wos
renen eine große Sabl, dom — e über Der;
gehen zu ren Tage der Gikung
werben Di ——— erledigt (das
County business). für wel Duaztaffipung
bie Rieiävermaltungebehörbe bildet. Es 9
dazu die Ausſchreibung der Graffchaftäfteuern.
Do kung bes Grafſchaftsvermögens, Ernennung *
9 | willer Kreisbeamten, Erlaß von Bolizeiregulativen,
Dberleitung ber Gefäng ni3: und Irrenh hausvermal:
tung, Verwaltung der — Dberlei
tung der MWegeverwaltung gleich bilden fie die
Der | Oberimftang "hr Beichwerden gegen Ortsbeamte.
Als Militärerfag: und Berwaltungstommilfion Hr
die bie Dlig we werden für jede Grafſchaft eine Anzahl
Deputy⸗Lieutenants ernannt, deren Berfonal und
Verfahren größtenteils mit dem der Friedensrichter
zuſammenfaͤllt.
—*— Mittelbejirte find für zahlreiche Bermaltungse
geil häfte in neuerer Zeit in jeder Grafſchaft Amts»
ejirte ee gebildet worden. Es beitehen
jest 675 folcher Bolizeiverwaltungdbezirte in Engs
land und Wales, f dr im Dur —* etwa *
qkm und 80000 €. auf eine Divifton fallen.
in diefem Unterbezirk anfäffigen —XE
verfammeln ſich monatlich und noch öfters zu einer
Spesialfeffion, in welcher Kommunalfteuer:Rella-
mationen entiehl ie Konzeſſion für
ftellen und ähnlichen Bewerbebet erteilt,
eangelegenheiten reguliert, die Beil —
piele ernannt und sahlreice
eriebigt werben. —2
egel ber den Kreisarmenverband,
te
Kr von Rirchfpielen ver-
t Ben
bon yınd ein ——
amten *
wa e
Bilder her
Berwaltungsrat für bieten,
m Ks Armenräten —
iel ein lied,
tglieder wählen
* er 8 und
bis zum. Berte von 8 (1080
einer raus hen 50 2b. Perg
Wert mehr an —— Stimme bis zu einem
Marimum von ſechs Stimmen. Der
460
tümer, wenn er perfönlid da3 Grunbftüd nut,
ann feine Stimmen doppelt zählen, bis zu einem
Marimum von zwölf Stimmen. Die Yriedengrid)
ter des Bezirkls gehören von Amts wegen zum Kol:
legium der Armenräte. In der Wirklichleit ift je:
doch ein befoldeter Sekretär die Seele diejer Ber:
wa tung, deren Einzelgefchäfte durch eine übergroße
zahl einer bejoldeter Beamten bejorgt werden.
ühnlich it auch die Wegeverwaltung, die Befund:
itöpolizei und einige andere Zweige in neuelter
eit auf dad Sytem der Boards gebracht, deren
itglieder von den Steuerzahlern nad) E (hfigier-
tem Stimmrecht gewählt werden. Die Gefamtheit
ber wahlberedtigten Steuerzahler, für dieſe Ge:
meinbewablen beträgt gegenwärtig in England und
Wales über 2 Mill.
Die dritte, unterfte Stufe ber Lolalverwaltung
bildet da8 Kirhipiel (Parish), nicht nur für
lirchliche, ſondern unabhängig vom Glaubenzbe:
lenntnis aud für weltlihe Zwecke. Die Haupt:
beamten bes alten Kirchſpiels find: zwei gewählte
Kirchenvorfteber für den ölonomifchen Teil der Kir:
henverwaltung; zwei von den Friedensrichtern ers
nannte Yirmenauffeber, welchen urjprünglid die
ganze Armenverwaltung oblag, von der aber jebt
nur nod) die japnlide Sinjhäpung zur Armenfteuer
übriggeblieben ift; ferner ein Wegeaufſeher und ein
Gonitable, der als Polizeiſchulze von den Friedens:
richtern ernannt wird, ber aber in feinen wichtigiten
Geſchäften ie! durch eine befolbete Conſtabulary
(Sendarmerie) verdrängt worden ift. Einen hoben
Grad von Selbitändigleit hat die Ortsgemeinde in
England niemal3 gehabt.
Ein beionderd zuſammengeſetztes Syſtem ber
golalverwaltung bilden endlich die etwa 200 Städte
mit eigener Stadtverfafjung (Municipal bo-
roughs), deren urfprünglich ſehr bunte Verſchieden⸗
heit durch eine neue Städteorbnung von 1835 auf
einen gleihmäßigen Fuß gebradt iſt. Das engl.
Stäadterecht ftuft ſich nad Berfchiebenbeit ber Ver: | b
waltungszweige in folgender Weiſe ab: 1) Zür das
Miliz: und Gerichtsweſen bildet die Stadtgenieinde
in der Regel einen Teil der Grafichaft, innerhalb
deren fie belegen ift., Nur 19 Städte find durch bes
fondere Brivilegien im Berlaufe der Zeit Grafſchaf⸗
ten für fi (Counties-Corporate) geworben und ers
hielten damit das Privilegium, einen eigenen She
rüf, einen eigenen Coroner und eine eigene Zolal:
miliz zu haben. 2) Eine —28— Zahl von Städten
bat das Recht einer gelonberten Kriminaljuſtiz,
welche in ſtaͤdtiſchen Quarlaljigungen jo geübt wird,
baß ein von König ernannter Richter (Recorder)
mit einer ſtaͤdtiſchen Jury Gericht hält. Bahlreichen
Städten ift ferner eine gefonderte Friedenslommiſ⸗
fion verliehen, d. h. die Bolizeijurispiltion wird
durch bejondere, vom Könige ernannte ftäbtifche
Friedensrichter in unbefoldeten Slmtern geübt.
8) Tie eigentliche Stadtverfafiung beruht auf einem
ährlih wechſelnden Bürgermeilter (Mayor) und
einem gewählten Stadtgemeinderat (Council), aus
en Mitte eine Heinere Zahl von Gemeinderäten
einer verlängerten ‚Ymtägeit unter dem Namen
Aldermen gewählt wird. Die Verwaltung von
Bürgermeifter und Nat als ſolche beichräntt ſich ins
des auf das Stabtvermögen, auf die abminiftrative
olizei und einige Nebenpunlte. Der Mayor für
eine Berfon bat geſeßlich die Rechte eines Frie⸗
ters, De die übrigen ftäbtifchen Tyries | I
densrichter ein gelonbertes Amt verwalten und nur
Großbritannien und Irland (geographiſch⸗ſtatiſtiſch)
guiaTie mit dem Perfonal bes Gemeinderats zu
ammenfallen. Die aus dem Gemeinderat gebilbete
«Bolizeilommifjion» ilt nur mit dem ölonomifchen
Zeil der Polizeiverwaltung und mit dem Erlaß von
Drtspolizeiregulativen betraut. 4) Für Armenver
waltung, Straßen: und Wegebaumelen und Ge
fundheitspolizei bilden die einzelnen Kirchſpiele der
Stadt gel onderte Gemeindeverbände,, bie durch die
neuen Einrichtungen meilten? zu Geſamtgemeinden
vereint find, mit einem gejonderten Armen:, Wege:
und Gelundheitäverwaltungsrat ıc., ganz außer
Verbindung mit Bürgermeifter und Rat. 5) Ebenio
zufällig ift die Verbindung des Barlamentswahl:
rechts mit der Stabtverfafjung; in England find 162
Städte zugleid Muntcipal und Parliamentary
Boroughs, 46 Städte haben eigene Stadtverfaflung
ohne bejondered Wahlrecht zun Parlament, 83
Städte haben Barlamentswablrecht ohne Stadtver⸗
rellung, 284 Ortichaften von 2000 bis 20.000 Ste
en haben weder —— noch eigene
Stadtverfaſſung, ſondern gehen vollſtändig in der
ordentlichen Kreis: und Kir Keime auf,
Als Ganzes betrachtet, beruht das berühmte engl.
Selfgovernment auf zwei burchgreifenden Prin⸗
zipien. Der erite Grundfag ift: die gleihmäßige
Seranziehung des gefamten Grundbeſihes zu den
Kommunaliteuern, d. h. zur ‚Beitreitung ber Koften
ber Armenpflege, ber Landitraßen, der Wohlfahrt:
polizei und bes größern Teils der Poligeivermal:
tunggloften. Dieſe Steuerlaft wird erhoben vom
nußenden Inhaber (Dccnpier), alfo von dem Rie⸗
ter, Pachter oder felbftnugenden Eigentümer, und
jwar von bem Betrage be3 reinen Miet: oder
Pachtwerts, welcher —3 durch die Kirchſpiels.
beamten nad gejeßlihen Formularen eingeldäst
wird. Keine Klaſſe der Bevölkerung ift davon aus⸗
enommen, aud nicht bie Dienjtmohnunge det
Jeamten und Geiltlihen. Die jahr iche Summe
biefer Steuern ftellt ben größern Zeil ber Koiten
er innern Qandesverwaltung dar. Alle Kommu
nalfteuern find durch Landesgeſetze georbnet: die
Ginfhäsung ju den Steuern und die Entfgeibung
ber Steuerrellamationen erfolgt aber nur durch Ce⸗
meindebeamte und in leßter Inſtanz durch die Be:
richte. Der zweite leitende Grundfag des Seli:
government beruht auf der Marime, baf diejenige
öffentliche Febr eit bed Gerichts, der Polizei und
der Steuerfhätung, welche nicht unbebingt ein ge
lehrte und berufsmäßig ausgebildetes Berjonal
erfordert, durch Ehrenämter in dem Kreis: und Ge⸗
meindeverband verwaltet wird, daß bie befipenden
und Mittelllaffen diefe Imter Nbernehmen möjlen,.
und fomeit “ nötig, und Ian D —
erer Pr ogar dur ngnisſtrajſe, zu
Übernahme nen wurden. Die bedeutung
p
volliten Schöpfungen diefes Syſtems find das Arie
densrichteramt und bie ———— Der
jaährliche wechſelnde Dienft dieſer Umter und de
uͤry gab den wahlberechtigten Rlaffen in England
ein gewifles Maß von praftifcher Kenntnis oͤffent⸗
licher Geſchafte und einen ſtark ausgeprägten volis
Sinn. In verſtaͤrktem Maße galt dies aber ver
ben hoͤhern Ständen, insbeſondere von den 20
edengrichtern in einer de facto lebenalängliden
tellung. Diele praltif-polit. Bildung fand Id
dann in erhöhtem Maße in den Mitgliedern dt:
Unters und Oberhauſes wieder und gab dem Par:
ament den Charatter eines ſich feiöh regierenden
Körvers in größtem Maßſitabe.
Großbritannien und Irland (geographiſch⸗ſtatiſtiſch)
Lie Dberinftanz ber Selbftuerwaltung bilden
zunãchſt bie Quartal kb kungen der ——— ter in
N dem heiter mt als Bezirtöverwaltungds-
dr Far „un böcier Inſtanz — 5* die —* *
seid wichtigere Prinzipienfra fragen. Ein Redt d
—5 Reſtripte den Sinn ber Sanbeds
— Au beftimmen, oder vermöge einer Dberaufs
fit in das Perfonal und in die einzelnen M
regeln ber Kommunalverwaltung einzu he
fieht nad diefem Syſtem ni cbendeshaib be:
durfte es aber einer fe r ausfũ rlichen ebgebung,
welche nad den Grundfäßen der Erfahrung das
Cingelne ber lokalen Berweltung feftzuftellen hatte.
In jedem Gebiet der Staatshoheitsrechte ift das
Recht ber Obrigkeit biß zu dem Mabe feigefellt,
um den einzelnen gegen die Willfür des Beamten
zu fihern.
Syſt erantwortlichkeit der Staats—
beamten. Die Befugniſſe und „lichten eines
jeden Staatöbeamten And du Geſetß bes
ftimmt, fie lönnen nur durch Geſetz eh ers
weitert oder befchränkt werden. Ein jeder erhäft
fein Amt2anfeben und feine Gewalt durch das
fs und if für ben gejehlihen —— —
Amtägemalt verantwortlid. Niemand darf Dagegen
den Bejehl eines hoͤhern Beamten vorfchügen,
dern die min an. „Be ängt gerade von ben
untern Beamten an rc eine Amtzüber;
fhreitung im feinem Rechte gelränkt zu fein vers
meint, if auf Schoblode tung zu Hagen berechtigt.
eder Mikbrauc der Amtsgewalt zieht bedeuten
— ned) fih, welche in vielen K en nicht eins
mal durd) die Gnade des Königs gemildert werben
können. Die meiften Amtövergehen und Üibertres
find auf —— eines eo Pe
bar. 8 bildet
da3 Recht bes Unte Hy ticket m Staats⸗
beamten felbft als nlläger aufzutreten (9
vera il
ii eine Schwerfälligleit, ber
Minifters
Daraud
öitentlidden Eoaltung hervor, die ben ganent i
—— Anforderungen de lehten V Den fbers | Gehe
wicht mehr genügte. Seit der Refo
u* ein neues Syſtem von Städte: un ihn
orbaungen zu |peziellen Bweden, wobei man allen
Eteuerzablern ein Stimmredt zur Wahl von Ge:
meinderäten gab und biefen überlieh,. ihre öffent:
lien * ke durd) bezahlte Unterbeamte befor:
en. Andererſeits wurden dann Staats
en eingefest, um durch Regulative, Inſpek⸗
toren unb — allgemein Oberaufſicht biele Gemeinde:
mie iten. Ferner befähigten die prak⸗
Mög Rem Rennt — der Angelegen Deiten, er
eßlichleit, weldhen ba
Geperament Beföchete, das engl. Boll, beat u
wo bie gei fitationen nit ausreichen,
die mange Beften ftionen des Staats dur
erchan Bereine und Stiftungen zu ergänzen,
Die vielgerähmte Bolfäirei eit Birth-
right, © ee. ber Engländer) ruht vors
pomeil der oben bargeegten Verantwortlich⸗
des — beamtentums und auf jenem Inein⸗
anbergreifen der Gerichtsverfafſſung mit einem ges
feslih geordneten Seligovernment. Die von bem
großen engl. Yuriften ne ſog. Grundrechte
(Reit der lien Greibeit, , Frei sit bes @rund:
eigentungs ‚ freied igungsrecht und Preffreis
heit) Hilden Teineswegs abſtralte Rechtsfäge, wie fie
in neuern Berfaflungen oft aufgefteilt werden, ohne
n Beh emirtung 5 hiermit tritt das | Pa
ei
bg | fra arten
461
daß man daran denkt, wie diefe Rechte mit einer
unbeichräntten Poli igeigemalt, mit einem ganz unbe
ben en Dberauffihtärechte bes Staats unb mit
em hergebrachten Syſtem der Serwaltung auf dem
nt zufammen bejtehen follen. Die Grund:
— ſind vielmehr das Reſultat der durch die Ge⸗
feßgebung bis in Die genaueſten Einzelheiten geord⸗
neten Gericht3; und Öemeinbeoefafung en.
Ebendeshalb bleibt der äußere
Ganzen das Syitem der Rechts
es in England ſowohl das öffent
rivatrecht ungetrennt in mia
Parlamentsverfaſſun
{eben darftellt, fo bilden n bie ‚Serichtöbehörben den
egulator für Die gefamte innere Landesverwal⸗
tung, bie ebenbeshalb aud ohne Gefahr durch
tteiminifterien geleitet werden kann. Die Kom⸗
petenz der Behörden ift fo geordnet, ba in jeder
wichtigern Frage, in we Sinn der Verwal:
tungsgeſetße zweifelhaft wird, die Reichsgerichte ent:
weder im Civil⸗ oder Strafprozeß, oder in Form
von Reffeipten (unter dem Nanien Certiorari und
wel:
fie wie das
egreift. Wie gie
egierung nad) Ge
nlator des
pllene,
Ge: | Mandamus) über bie Auslegung entfcheiden. Diele
oberften Gerichtöhöfe tagen nur in London, Edin⸗
burob und Dublin (Schottland und Irland haben
€ ‚Defonbern Juſtizſyſteme). Die Richter (der
Corb Großlanzler ausgenommen) koͤnnen nur aufein
von beiden ee r gemeinjam an den Souverän
abgeieht werben; beöhalb fteht
gerichteten
ichterp ai v ie unabhängig neben jeder
Minifterverwaltung.
Die drei oberen 1 eihte —— ———
ig der Lordslammer
* ge en Übergerichtöhöfen
nds und Irlands eingereicht
en; KHeöftbent ift der dorb: roßlanzler. 2) Die
Gerihtätommiffion bes Geheimen Ratz für Pros
sell, 5* — aus den Nebenländern (Man, Jerſey
bien und ben Kolonien lommen, fowie
legenbeiten; Witglie
r Lord⸗ ‚Bräfiden
Geheimen Rat, der Lorblanzler, der a Dhn
5; Bi r di Oberen Kar —— of —8 ber
e (für bie geiltlichen Angelegenheiten), alle
raͤte, welche die ebengenannten Würden be:
Haben und vier bejoldete Richter, welche mit
het eit auch bie Richter in der Serichtölommilfien
der Zorbälammer fein follen. 8) Der Gert
für die refervierten Prozeſſe der Arone, das %
yellation ts in Kriminaljachen, infomeit
gen des Geſeges dabei in Betracht kommen; it
glieder find die Richter des Hohen Geri tzhofe,
von denen mindeſtens fün hab Rollegium bilden.
oberfte Gerichtsho r Unglan wird aus
bem Appellationsgeriht3hor und Hohen *
richtẽhof gebildet. Griterer (Court of a appeal), et
er in zwei — tagt, hat als Mitglieder
ex officio: die Präfidenten der drei Abtei ngen
o ne je, und den Überardivar.
Der De Deben Geriüreion, bof (High Court of ——
* in a) das —— — (Chan cr), ? ie:
ident der Lord⸗Großla Ei
(Kings, 8, — us 8 ch
agare in England,
Chief ten En ; c) daB De: Lord
cheidungs⸗ —8 t. Andere
Tribunale
nd: der —— für Bar
n
Dean Yale:
von 1874; DR *
464
Kite 2 Erzbiſchofe (einen in StAnbrens und
Edinburgh, und te fi ee vonfaäte, 262
Sätularpriefter, 278 Irlani
en gegenüber den 639. 17 —e Perg
Seiten —— den 470 734 Preöbpterianern, ben
* od ten In den Be —8— Belennt
il —— m. Katholilen zählte, ſtehen bie
vn ter ve 4 Erzbi Aalen En —— Dublin,
Tuam u öfen, mit 2 Did:
Salbe an Geiſtlichen — Kir nd Ras
pellen. öfter ſind 204 vorhanden. ante
wurde für tath. Zmede nur bie jept ntspgene
Be von 26360 Bd. St. zu Guniten des May:
nooth:St.-Batrid:College, va I gearänbet wor
ie 24 9 ef gen fr An Stubenten
eitimmt ift, geliefert. Au! ‚gehören zur fai
Kirche des Vereinigten Könii ee — bie —
von Halifar in Reuſchottlan
Toronto in Canada und von Er 'n
Nordamerifa , bie von Syhneg und Die Melbourne in
Auftralien und von —8 mn, Roſeau und
Qemerara in MWeftindien und Guaiana. Allen
Schihten des Volls if ein —e fes und Iebenbigeß
ER jur Religion und Kirche eingeprägt. Nir⸗
dends viele und mit fo Yen sn
mitteln verfel me Gefel haften
— jo. Ile Bean un
tian knowledge) als in ®. Die Zahl der Israeliten
wirbin England auf 39000, in Schottland auf 6000
geihät; in Irland urben ,088t 453 gezählt.
nterrihtämwefen. Das ‚Imelen, ind
Befonere | das Voltafculmefen, ift in ©. als vers
ie u Beaeihnen: Daß daiat im Eat fo
eben, berußt ai — Gründen. Zus
Großbritannien und Irland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
srgiehumgs en ge eſchah 1869 aa bie Endowed
bin 1, mie ‚die Angel iten von 3000
—— Säulen a ar * Gefamtein;
Ionen von 592000Pfd.St. neu, F mete, veraltete
Statuten abi&affte — den Zutritt zu bie —
len allen voltstlaſſen ohne Ausnahme öffnete.
Noch umfafjenber war bie Elementary educa-
tion bill von 1870. Unter Benubung der ſchon des
febenben Voltserziehungsanftalten legte biete Par
ment£afte ben Grund zu einem allgemeinen Sp
des Clementarunterrihtö, weldes bie gane
je der niedern Vollsklaſſen eit Me 1. a
unften den frül
den bed Vol een ingäwejens in 8 aha
verſpricht. — iſt an in Unterrichtsabtei
Lungen zerlegt, und im jeder berfelben beiieht ein
* ulant, deſſen Mitglieder den Schulbefuch zu er:
nen berechtigt find. Die Betenntnitinfpektin
abgeihafft und eine Gewillensflaufel Ta
Yo in jeder von ber Regierung unterftüten
I Bater verlangen kann, daß fein Kind nicht am
Aeligiondunterrigt teil Inefme, allgemeinen
gibt e3 alfo nur Beten isſchulen (Denomins-
Bebingung zur Staau.
unterftügung 4 die Deteuntaiöffaufel ge
ten lafien, und Amisſchulen (Board schools), is
welden der —E t nur in —
und u woher Geſchichte bei Mebt, Auch bei
pemä Plane einer höhern Bilbun —
ichen Geſchlechts hat 9 mehr und d mer Bahn ge
brochen und teil in der Ginrichtung von Frauen
eraminationen an ben Univerfitäten Sonden, >
pr jord, Cambridge und ‚Sbinburoß, te —E8
ung einer Frauenuniverſität, dem
allen meientfihen
Kon -schools), für mel
ndch he Belt die konfervative mg Brit, Befens | men in Du in, Aus ‚den. N; —
on en ererbten Bild: He mie jartnädigkeit | kamen nicht mur die Lancafterfhulen, fe ud
fobaß hier bie großen dorifchritte der modernen | die Entwidelung bes Som 8: und Kheabiciuk
3% ogit und Wiſſenſchaft wenig Wirfun; außer, weiend. Nirgenbs gibt es fo viele Bereine für
ten; fodann aber wandte man an Gehe el Di Betsbidung —8 tals in
— dem unmittelbar. Braftifche: m Gnglanı und [e8 werben bie
e&, daß 1818 weit über die Hälfte de fine tie) teil von der Gemeinde, teils von elichl:
ohne allen Unterriöt in dem ten unterhalten. Die su fen iR
brit. Reich, in England und 2 fehr bebeutend, Es bei —
und 1846 ‚genoß noch ziemlid ein 54 als | nare, bie meiſtens vom — untı
fähigen Kinder nicht ben einfachften U m Ar eine rinatge jelfchaft, Coltege Euren,
. 1861 gingen, —X — ſehr ER jede öffentl in ©.
nur etwa 13 Proz. öl Iterung m al Um Fre vom Staate ind, Auh RAN
— au speihle en. * die Sch A er frei, eine Schule zu gründen ben und ad
hrlihen Er den bie Regierung zur Grid beliebigem Syftem barin zu fehren, In Sottlan
tung von Säulpäufern (in aid to the erection of
school houses) an bie National Society und Bri-
tish and Foreign Society gewährte, leiftete fie 1888
mit der Summe von 20.000 Pd, St.; 1839 erhöhte
fe bi biefe Summe auf 80000 Bd. ©t., bere me
maltung nun auf den Bolbejehungäcuiä er
a p rde ee aan on nd on en
ion of the poor law
gierungöbeiträge für das Boltzfe —7*— des —
einigten Königreich erten Ih jeitben
und und 1871
für G. auf 1458400, 1882 ou Hr BB.
erhöht. An eine wirtliche Neugeftaltung
und lweſens dachte man erit feit 1846,
indem man das erwähnte Committee of council on
education damit beauftragte. Seminare und Rot:
malfäulen wurden nun, zum Zeil nad; deutſchem
ter, Be ——— Bea zionen
’onntagß» un ventarjhul
fördern. Eine geünbitäe Umgeftaltung des Bi
ift ei 1696 I Gemeinde gehalten, eine Schule
zu errichten; zu biefen Gemeinde eis ulen —8
neuerer Zeit zahlreiche PBeivarfe en h — —
fellfchaften gelommen.
mil iger alß in Snaians — ber res
2 2 Itland beitehen feit 1845
Ki, ie_vom Staate unterhalten werben
Proi. der Schüler ind tatpolie. onelet
——— in diefen HH en mitt
erteil ein ind und
17614 vom Selen — ——
mit 826814 Schülern, in 3056 wi
470581, in ‚yriand 7600 mit 1.081995 Söhnlen
Sie is bi Giementarfänlen ftehen die Ors=
Hr en: ch —— Gola, wei Ye *
176 "nor
Univerfitäten vorbereiten unb in Bene a
Latein bie Grund!
Ben Aa ——
Selebuny, Sure,
Großbritannien und Irland (geographiſch⸗ſtatiſtiſch)
Die Univerfitäten ©. 8 zum Teil aus
uralter Zeit. In Eng! beitehen ſolche Eon Drs
ord, Cambridge, m und London, in
ad zu Edinburgh, Slosgom, Aberbeen und ger ⸗
Andrews, in Irland zwei zu Dublin. Die zwei äls
teften von allen, Oxford (21 Colleges und 4 Hallen, | b
1880 mit 43 Brofelloren und 2814 Studenten) und
Cambridge (17 Colleges, 36 Brofefloren, 2497 Stus
denten), baben ihre mittelalterliche onjtitution
faft gan emabrt Jedoch wurden durch die Uni-
versity Tests Bill 1871 fämtlihe Würden und
Emolumente beider Univerfitäten den Anhängern
aller Konfeffionen ohne Ausnahme eröffnet. Bon
ihrem Jahreseinkommen von 500000 und 185000
Pfd. St. erhalten 38 Reltoren der Kollegien 41600,
800 Fellows (Apgregierte) 160000 Pfb. St.
1416 Pfrunden haben einen Wert von 299800, i ve
1186 Stipendien einen Wert von 19420 Pfd. St.
Die Univerfität zu Durham, 1832 gegrändet Pro:
fefloren und Lehrer un 348 Studenten iſt unbe:
deutend. Die 1879 gegründete Bictoria-Unive tät
bat ihren Kern in dem Owen’s College zu
cheſter; aber drei andere gehören auch dazu.
(onboner Univerfität erhielt 1837 dad Nedt, Pi
plome auszuſtellen, und beiteht auß dem 1828 von
der liberalen Partei (Lord rougbam, John Ruffell
u. a.) auf Altien gegründeten University College
mit 51 Sraminatoren und 12 Aififten aminatos
en unb dem von ben Hochtories und ber höditen
de Like geitifteten I t er len King sColl
sofen oren und Leltoren. Der Lehrku —
ausgedehnter und Jetuiſche als auf ben
ıtäten Englands, bie nichts von ben
ſchulen bejigen. Leptern nähern fi
ion —* dur vr re freifinnigen Einrichtungen bie
vier —ãA Univerſitaͤten Glasgow (28 safe oren
und 2292 Studenten), St.:Andrews (15 le
ren und 197 —AãX qâ—FS Edinburgh (39 o⸗
ren und 3172 Studenten), Aberdeen (21
ren unb 714 Studenten) mit einem Einfommen
von 29371 Pfd. St. Die Univerfität von Dublin,
ein 1591 eröfnetes College, e
lege, bat 37 —5 — , 85 Sellows, 1130 Stuben;
ten und eine veßeinnahme do von 64.000 a. er
Die Queen’s University heit
allen ohne Rudſicht auf el iqiöfe ie hen — offen.
Sie hat in ben Colleges in Belfaft fat, Galway und
Cork zufammen 41 Brofefloren unb mwurbe 1879
von S2 Studenten, von benen zwei Neuntel katho⸗
Id rn befucht. Die Royal:Univerfity of res
—— „si bie ein die einzige in Jrland, in
Men fteben. Die
röm.: en den —X —8 1854 in Dublin er⸗
Öffnet, ganz auf freiwillige Beiträge gegründet. Die
keine ©rade erteilenden allgemein wiflenf ftlichen
Solo find —e— Co age London, für allge:
er in, ‚angemandte
— ten (56 Göhren tubdenten), Uni-
versity College, London, m Mebuin Künfte und
—— — und ſchoͤne Stünite (47 en
sn); Owen’s Kollege, ancheſter,
für he a Bien haft, M edizin und Ingenieur:
tunft (49 Lehrer und 651 ehbenten). Queen’s Col-
lege iemingbam, für Theologie ‚ Kün te, eh
117 und 1245 tubenten); irstCo Shel
field , für Kün te und Biflenfcaften Biere nis
verhität) (6 .. rer un 200 Studenten); Universit
College vo beruftwith, für Künfte un
Birfenfchaften (10 nn un Studenten); Uni-
Gousertationd-Bezilon. 13. Uufl. VIIL
bier viel
— ID
als Trinity Col- | deu
465
versity College von Brijtol, für Künfte und Willen:
[Gaften N Lehrer und 505 Stubenten). Theol. Col:
vegeh beitehen für bie Kirche von England 22 mit
08 Studenten; 4 weßleyanifche mit 224 Stuben;
im, 12 congregationale mit 453 Studenten, 10
tiftifche mit 817 Studenten; 4 „preäbpterie
niſche mit 95 Stubenten; 16 verfchieb ene Selten;
1 iraelitiihe mit 9 Stubenten; roͤm.⸗ ‚tatboliiche:
2 in Schottland, 21 in England und 33 in dm io
Colleges für Bienfäaft, und Zenit beit eben 10;
1 Ingenieur⸗Co ege zu Cooper's H
een zu London; 4 ebenen unb 3 eine en
für Muſik zu London unb 1 ‚zu Dublin.
An Spezialfchulen ift ©. im Vergleich zu Deutſch⸗
land arm. Cine Fachbildung kann man auf den
engl. Univerfitäten mit Ausnahme ber zu London
nicht erlangen, obgleich alle ein Diplom als Doktor
ber Medizin erteilen. Es beſtehen daher in Con:
bon und in ben größern Städten mebiz. Colleges
und Schulen (36 mit 611 Profefloren), von denen
mehrere Ausgezeichnetes Teiften, in London allein
12 mit 1100° tudenten, im übrigen England 10,
in Schottland außer den Univerfitäten 7, in Ir
land 3. Rechtsgelehrte erhalten auf den "Univers
ſitaͤten nur eine Vorbildung, ihre Beben. bei
einem Jurilten, zu dem fie in die Lehre geben. Nach
beitandenem Examen werben fie in einer jurift. Kor⸗
oration als Notare (Attorneys) oder Advolaten
(Beristen auigen nommen. Militärfchulen für Or:
iere find: die Militärafabemie zu Woolwid (219
R | Qabetten) das Militär: und das Stabscollege zu
Sand —* (300 Studenten), das Militärcollege Äy
er 8 fönigl. Seecollege zu Greenwid
königl. Seefchui⸗ u New: Part das —
und die Normalſchule zu Chelſea, die Hibernijd
Militärihule zu Dublin, das Departement a
Unterricht der Artillerieoffig iere, die militärifche Me
eisinalf ule, die Seealademie zu Portsmouth;
Colleges für Landwirte find zu Eirencefter und das
1880 gegründete zu Domnton, baneben ungefähr
160 Aderbaufculen mit 3000 Bone. Gine bes
tende Vermehrung ber techniihen und wi —*
—— Man Spe —* Naturwiſſenſchaft,
chanik, ——*8 Bau, Bergbau u. f. w.) e
a ne das Vaeienee and Art Department
ni Komitee bes Staatsrats für das Erziehungd«
J. 1879 hatten bie 145 en in
—— 5933 Studenten Bi: Biflenfheiten und und
22712 für Künfte: die 3 Schulen in Wales 111
Stubenten für Wihſench chaften und 280 für Hünite;
die 14 Schulen in Schottland 1557 Studenten für
Di enihaften und 8773 für Künfte; die 8 Schulen
6 Studenten für Biflenihaften und
1373 Fr E Kine Großartig und ziwig in ſeiner
Art iſt das Britiſche Muſeum (f. d erbunden
mit dem genannten Departement find das Geo⸗
logiſche Rufeum mit Bergbauſchule und chem. La⸗
boratorium, bie ſchott. und iriichen Gewerbemufeen
(wo regelmäßige Vorträge gehalten werden), bie
aoolon, und botan. Gärten. Für Heranbildung
von Kanſtlern forgt die Alademie der Künfte ix
London und ber Kunſtverein zu Edinburgh. Kunit:
vereine beranlailen jährlich die Austellung und
Berlofung von Kunftwerfen. Auch gibt es in Lon⸗
bon eine Alademie der Mufil. Die zahlreichen Ti:
terarte und Mechanic⸗Inſtitutions, Die ſich in falt
er Stadt befinden, befigen, gewöhnlich eine aute
— ein Leſezimmer mit Zeitungen, Klaſſen
für neuere Sprachen u. ſ. w. Die Zahl der gelehrten
80
466
Geſellſchaften iſt ſehr gro... Allgemein für För:
derung ber Künfte und Willenichaften wirken die
Royal Societies von London (die ältefte und be:
rühmtefte, 1600 geitiftet), von Cdinburgh und Du⸗
bfin, die irifhe Akademie der Willenichaften, die
og. Royal Institutions zu London, Mandeiter und
ruro. Bei den ſog. Philosophical Societies ift
es mehr auf Fortbildung der eigenen Mitglieder
als auf Förderung der MWillenihaft abgeſehen.
Außerdem gibt es Vereine für Pflege fozialer Wil:
fenihaft, für Geographie zu London (die grobar:
tigfte Societät ihrer Art), für Statiftil zu London,
Manceiter und Dublin, für Geologie zu London,
nzance, Mandpeiter, Cdinburgh und Dublin, für
turgeihichte, Botanik yon, Archaͤologie
u. ſ. w. Obſchon durch bieſe und andere gelchrte
Gelellichaften viel geichieht, können fie den Mangel
an guteingerichteten höhern Lehranftalten nicht er:
fegen. Die Zahl der Zeitungen belief fi) 1815 in
Gngland und Wales, London audgenommen, auf
122, in Schottland auf 26, in Irland auf 49; da;
gegen waren 1881 diefe Zahlen geitiegen auf 1986,
und zwar in England 1465 (davon 378 in London),
Wales 66, Schottland 131, Irland 154, Inſeln 20.
Davon erfhienen täglih: 123 in England, 4 in
Wales, 21 in Schottland, 18 in Irland, 2 auf den
Inſeln. Die Zahl der jet erfcheinenden Magazine
unb Quarterly Reviews ift 1097, wovon 319 ent:
ſchieden religiöien Charalter tragen.
Heerweien und Flotte. Die infulare Lage
G.s, der ausgedehnte Kolonialbelig des brit.
Reichs und die eigenartige polit. Entwickelung des
Stant3 veranlaßten eine von den Einrichtungen
feftländifcher Mächte völlig abweichende Organiſa⸗
tion der militärifchen Streitlräfte und ein Zurüd⸗
treten der Landmacht hinter die Seemadt. Seit:
dem die franz. Flotte während der Napoleonifchen
Ariete faft vernichtet und die Kolonien Frank
reichs
brit. Beſiß fbergegangen waren, beherrſchte bie
brit. Flotte alle Deere und vermochte ©. gegen je:
den Angriff völlig ſicherzuſtellen. Als die Kriegs:
tten fi nur noch aus Dampfſchiffen zuſammen⸗
esten und Landungen an feindlichen Külten das
urch ſehr erleichtert wurden, verminderte ſich die
dem Mutterlande durch die Flotte gewährte Sichers
heit, und die gleichzeitige, von Napoleon ILI. mädhs
tig geförderte Entwidelung der franz. Flotte, welche
zuerit Panzerſchiffe beſaß, ſchuf der brit. Seemacht
in den curop. Gewählern einen nahezu ebenbürtigen
Gegner; doc beherrichte die brit. Flotte aud) da⸗
mals nod die entierntern Meere allein, da keine
andere Macht in allen Zeilen der Melt Arfenale,
Werfte und Kohlenjtationen beſaß. In neuefter
Zeit hat ſich Frankreichs Banzerflotte jo vermehrt
daß fie der britiſchen menigitens in Bezug ei
ihwere Echladhtidifie nicht mehr nadjfteht, au
entwidelten fi die deutſche, ital. und türk. Flotte
ſchnell, ſodaß gegenwärtig ©. nicht mehr die fee
beherrſchende Stellung von ehedem einnimmt, und
weder die Landung fremder Hcereölörper an feinen
Küften verhindern, noch feine Handeleichiffe gegen
fremde Kreuzer fihern lann, wenn ſich mehrere der
fibrigen Seemächte gegen dagjelbe verbinden. Die
Erkenntnis diefer veränderten Sachlage hat fi in
(9. feit der Zeit des Trientfriegs allmählich vers
breitet, und die Grrichtung der Freiwilligentorps,
die Heorganijation der Viliz, die Schaffung einer
zum Dienjte im Heere, bezichungsweife in der Flotte
Hollands und Spaniend größtenteils in | erf
Großbritannien und Irland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
verpflichteten Neferve, die Befeftigung der wichtig⸗
ften Häfen, die Erbauung von Küftenbatterien, die
Herftellung eines bejondern, für die tüftenvertcidis
gung beitimmten Telegrapbenneges, ſowie die Bers
mehrung der Küftenwadhe und ber zum Küſten⸗
ſchutz beitimmten Schiife und Fahrzeuge find ledig⸗
lich Solgen diefer Erkenntnis.
‚ Don jeher überwadhte da3 Barlament eiferjüd;:
tig die Stärke des ſtehenden Heers, deilen Be:
ftehen alljährlich Durd die Mutiny act genehmiat
wird; ein Verwerfen der Mutiny act entbände I
glei) bie Offtziere und Mannſchaften jeglicher Ver⸗
pflichtung. Der Staatsſekretär des Kriegs, wel⸗
cher Mitglied eines Hauſes des Parlaments iſt und
durch einen feiner polit. Bartei angehörigen Unter:
ſtaatsſekretär unterftügt wird, ift Dem Lande gegens
über für die geſamte Heeresverwaltung verant:
wortlich; bie militärijche Leitung und die eigent-
lie Kommandogewalt Abt der Oberbefehlshaber
aus, weldhen ber König ernennt. Zu Difizieren
werden jeht junge Männer von 17—21 Yahren auf
Grund einer Gintrittöprüfung und nad) einjähris
gem ud ber Militärſchule iu Sonbhurk ei:
nannt; diefelben erhalten lönigl. Beftallung (com-
mission) und rMden, wie in andern Heeren, feit:
dem 1871 der Stellenlauf abgeichafit worden: ift,
nad dem Dienftalter oder infolge befonderer Lei:
ftungen zu den höhern Stellen auf. Nur wohl:
babende Männer fönnen in G. die Difizierlaufbahn
einschlagen, da das Leben in den brit. Offizierlorps
ſehr koftipielig ift und durch bie in gefell icher
Hinſicht geftellten Anforderungen beträdgtliche Mit:
tel während einer langen Reihe von Jahren bean:
[prusit. Die Mannſchaft wird ausfchlieklid durch
erbung Freiwilliger ergänzt und febt fi desbalb
meift aus niedern Slementen zuſammen, bie durch
fharfe Strafen im Gehorſam gehälten werden.
Schon im Frieden gelingt es nicht immer, den
orderlihen Griag aufzubringen, und man. it
bei größerm Bedarf, 3. B. wenn Kolomialtri
einen ftärlern Abgang an Dannidyaft veranlagt
haben, genötigt, das Werbegeld zu erhöhen um
das Mab der an bie förperlie Tüchtigfeit der Res
truten (Größe, Bruftumfang, Alter) geftellten Ans
forderungen berabzufegen, um wenigſtens ber Zahl
nad) das Heer auf die vorgeichriebene Stärle er»
ganzen zu koͤnnen. Demichtige | timmen haben die
inführung der allgemeinen Wehrpflicht (welche für
bie Vliliz — jedoch nur auf dem Papier, be⸗
reits feit langer Zeit befteht) oder ber **— tion
befürwortet, um den Erſatz des Heeres fi
len und ben Truppen beitere Glemente zuzuführen;
doch fcheiterten diefe vebungen and) nach den
Erfolgen des preuß., iehungsweiſe deutſchen
Heeres in den J. 1866 und 1870/71 an der Abnei⸗
ng des Volks, ſich einem derartigen perjönfichen
—* zu unterwerfen, ſowie an der durch den
— Kolonialbeſiß G.s bedingten Rotwen⸗
igkeit, beftändig einen großen Zeil des Heeres auf
auswärtigen, meijt weit vom Mutterlande entfern:
ten Stationen zu verwenden. ben Kolonial⸗
dienft find nur Truppen braudbar, deren Mann:
ſchaft zu langiährigem Dienfte verpflichtet ift, was
ſich mit der allgemeinen fliht nicht vereint:
gen läpt. Die in den J. 1870-73 von bem lıbe:
ralen Miniſter Cardwell durchgeführte Reorganı:
ation des Heeres ſtieß in beiden Hauſern des Par:
amentsd auf heitigen Widerftand und iſt teilweiſe
gegen den Willen des Oberbaufes von der Krone
Großbritannien und Irland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
durchgefũhrt worden. Diele Reorganifation brachte
die Miliz und die Freiwilligenkords in engere Ber:
bindung mit dem jtehenden Deere, regelte und
rderte den Kolonialdienſt und jchuf eine, wenn
auch ziemlich ſchwache, jedoch binnen einigen Wochen
für den auswärtigen Dienit verfügbare Reſerve.
Tie geſjamte militärische — gliedert ſich
nunmehr in bie reguläre Armee und die Auriliar-
truppen (Mit, Neomanry, Bolunteers).
Die reguläre Armee ift aus den Söldner:
truppen bervorgegangen, welche neben ber Na⸗
tionalwehr ſchon gegen die daͤn. und normann. Sn:
vaſion verwendet worden ſind. Kanut d. Gr. hielt
bereits 6000 Maun «huskarlen, und die Blantage:
net? führten die Kriege gegen Frankreich haupt:
jächlich mit Söldnern. Unter Eduard Il. wurde
13:8 ein Geſeß erlaffen, nad welchem niemand
gum Nititärdienfte außer Landes gezwungen wer:
durjte, 1352 ein Geſeß, welches das Ausheben
von Truppen von der Benehmigung bes Parla:
ments abhängig madjt und welches 1403 beitätigt
worden iſt; doch verktichen die Slönige oftmals
gegen dies Geſeß Heintich VIIL., Glijabeth). Kart I.
beitrebte ſich, ein fichendes Heer zu errichten, hielt
1625 die aus Spanien heimlehrenden Truppen um:
ter Waffen, doch wurden dietelben 1628 aufgelöft.
Der Bürgerkrieg wurde mit Söldnern geführt, doch
löte Kart II. auf Antrag des Parlaments nad) der
Reitauration dieſe Zruppen auf und behielt nur
a Wachen und Garnifonen» in nicht näher beſtimm⸗
ter Zabl im Dienſte, über deren Erhaltung dem
Karlament nicht Rechnung gelegt wurde. Tas
Coldstream regiment (j. d.) wurde damals beibe:
balten, die Horse-Guards wurden im Herbſte 1660
errichtet, 1664 noch 2 Garderegimenter (Grene-
dier-Guards und 1. [Royal-] Regiment) und das
Doualas⸗Regiment (jet Scots Fusiliers) errichtet.
Miete Regimenter, fowie die Life-Guards und Das
2. und 3. \njanterieregiment find die Stamm:
truppen des brit. Heeres, welches 1662 ſchon 5000
“tan zählte und bei Kriegsgefahr veritärft wurde,
fo 1677 auf 40000 Mann. Bon diefer Zeit ſtam⸗
men die Borenichläge für bad Heer (Army Esti-
mates) ber. Im J. 1678 betrug die Hecresitärte
7000 Wann, 1685 dagegen 16482 Wann. Jakob IL.
verisichhte die Test act umzuftoßen und das Heer
unter Abſchaffung ber Miliz auf 30000 Mann zu
tringen, was feinen Sturz zur Folge hatte. Im
3. 2689 wurde da3 Berhältnis ber Krone und
des Perlaments zum Heere geſeßplich geregelt;
mahgebens find die Bill of rights, Act of settle-
ment und bie Mutiny act, weldye die nähern Be:
Rimruungen trifft. Die Act of settlemeut verbie⸗
ter die Anſtellung Frenider im Heere, doch wurde
1:56 hiervon abgewichen und 18344 dieſe Vor:
ſchrift abgränbert, naturaliiierte Sremde Tönsen
n Rang im Heere einnehmen und in unbe
— Zahl race werben. Da „bei „den
üryere Truppen nicht einquartiert werden dũr⸗
to munhte das Heer nad \edem Kriege fait voll:
ändig entlafien werben. Man baute Barnden
zus Unterbringung und bei Berjtärkungen wurden
Zeltlager benupt. Zeitweilig lünnen nad der
Mutiay act Zruppen auf Wärjdjyen in Wirtshäu⸗
fern und ditentlichen Gebäuden untergebracht wer⸗
den. In — wird das Fe eine
werbung, grobenteild Fremder, veritärtt, und feine
Erärte at Deshalb fehr verjchieden geweſen, 3. B.
60. J
1648: 31586 Mann, 1792: 57252 Dann, 1815: ’ die
467
250314 Mann, 1856: 246716 Plam, 1858:
222874 Mann (davon 92 739 in Indien), 1889 34:
199273 Mann. Die reguläre Armee befteht ge
genwärtig aus 132004 Mann Infanterie (3 Garde:
tegimenter mit 7 und 68 Yinienregimenter mit 141
Bataillonen, nebſt Depöt3 und Stäben für die
Miliz und Sreiwilligentorps), 16993 Dann Ka:
vallerie (3 Garde: und 28 Lintenregimenter, nebjt
Depdtd und Stäben für die Yeomanry), 3104
Mann Artillerie (3 Brigaden reitende mir 28 Bat:
terien, 6 Brigaden eldartillerie mit 79 Batterien,
11 Brigaden Garnifonartillerie mit 117 Batterien,
nebit Stäben für die Miliz), 5732 Mann Benie:
truppen (40 Kompagnien, 3 TIrainfompagnien,
nebft Stäben für die Miliz), 2475 Dann der Solo:
nialtorps (2 Bataillone der Antillen, 6 Batterien
für Malta, 3 stompagnien Laskarentanoniere für
Hongtong) und 8025 Mann der Mdminiftrationen
(ohne Indien; Generaftab, Kommifjariat, Trans⸗
portweien, Zahlmeifter, Ürzte, Rokärste, Geiſtliche,
Hoipitalforp8 und verfchiedene Anftalten). Die
Zahl der Offiziere und diefen im Nung gleidhftehen:
den Beamten beträgt 9686 (4694 Infanterie, 793
Kavallerie, 1372 Artillerie, 866 Genie, 112 Solo:
nialkorps, 242 Generalftab, 1607 Beamte, ürzte,
Geiſtliche). Die Stärke der Reſerve der regulären
Arnıee beträgt 43 000 Köpfe, Darunter 50) Offiziere.
Die Dienftverpflichtung galt big 1870 für 12 „Jahre,
bie Zeit für eine zweite Verpflichtung DanerteY Jahre,
wonad der Soldat penliondberechtigt war; die
Höbe der Benfion war von der dührung abhängig.
Im J. 1881 wurde die Dauer der Diemſtpflicht
zwar ebenfalls auf 12 ‘jahre beitimmmt, von denen
jedoch nur 7 im altiven Dienſte, 5 in der Rejerve
zu verbringen find; nur die Bardelavallerie dient
12 Jahre altiv, und die Truppen im Mutterlande
können fchon nad 8 yahren altiven Dienjtes zur
Reſerve übertreten. Unteroffiziere, Feuerwerker
u. dgl. können unter gewilien Bedingungen 21 Jahre
im aftiven Dienjte bleiben und erwerben dadurch
Anspruch auf lebenslängliche Penſion. Neben der
regulären Armee und aus diejer ergän;t beftehen
ei militäriich organtfierte und wie die Truppen
& Heedes bewafinete, ſtarke Polizeikorps, deren
eines(14000 Mann) für Irland, das andere (190 000
Diann) für Britiich- Indien beftimmt iſt.
Die Auriliartruppen beitehen aus ber Miliz,
Deomanry und den Bolunteerd. Die Miliz ift
eine echte Cinrihtung 8.8; Bra Nhon bei den
Angelinhien war jeder waffenfühige Mann zum
Krlegsdienite verpflichtet, wenn feindlicher Angriff
drohte. Die Edlen dienten zu Roß, das Volt Bi
Fuß, einige Städte hatten Bewaffnete und Schhje
im Nele. Diefe Streitmadt nannte man Fyrd;
helm ber Groberer teilte das Land in Nitter:
lehne, deren Inhaber nebit Vaſallen fi dem Kö:
nige jührlich 14 Tage beritten zur Verfiigung ftel:
len mußten. Später durften Stellvertreter ge:
peit oder Entſchaͤdigung (scutage) gezahlt werden,
en Hoͤhe erit ber Mönig, dann, nach der Magua
Charta, das Parlament beitimmmte. Daneben be:
ftand der Fyrd, aus weldyem fid) Die «posse comi-
tatuss (Pflicht, den Aufrufe des Sheriffs zur Auf:
rechtha tung des ngriezn⸗ zu folgen) und
1181 die Vliz entwidelte. Jeder Freie hatte ſich
danach mit Waffen und Ausrüſtung zu verſehen.
Im J. 1285 fol jeder Dann vom 15. bis zum
ahre Waffen befipen und jährlich zweimal für
Ritiz gemuftert werben; ſeit 1530 befebligte
30*
468
nicht mehr ber Sheriff, fondern ber Lordlieutenant
die Miliz. Nach ber Reſtauration wurde die Miliz
reorganijiert und, je nad) der Größe der Grafſchaf⸗
ten, in eine Anzahl von Infanterie: und Kavalleries
korps eingeteilt; die Offiziere ernannte ber Lords
lieutenant mit Genehmigung der Krone, Vergeben
beftraften die gewöhnlichen Gerichte. Im J. 1757
erfolgte eine nochmalige, 1786 vom Parlament
beitätigte Reorganifation der Miliz, Durch melde
in jeder Grafichaft eine beftimmte geht ber Dienſt⸗
pflichtigen verpflichtet wurde, 3 Jahre in ber Miliz
u dienen oder einen Stellvertreter zu ftellen; bie
luswahl der zum aktiven Dienfte Berpflichteten
erfolgte durch Ballottieren. Die jehige Organifa:
tion der Miliz beruht in allen wefentlichen Veſtim⸗
nungen auf den Milizakten von 1802 (England,
Wales, Schottland) und 1809 (Yrland). Die Lord:
lieutenant3 führen Stammliften der Wehrpflichti-
gen, und jeder derfelben kann vom 18. bis 80. Jahre
durch Ballottieren für die Miliz ausgehoben wer;
ben; nur Peers, Geiltliche, Anwälte, Quaͤker und
Mitglieder eines Freiwilligenkorps find vom Miliz⸗
bienjte befreit. Stellvertretung ift erlaubt. Die
Miliz kann bei drohender Gefahr auf Befehl des
Königs einberufen werden und wird feit 1832 durch
Werbung in ber Grafihaft ergänzt, ba feit dieſem
Jahre bie Ballot suspension act von 1829 all;
jährlich erneuert worben iſt. Die Anwerbung un:
ter Leitung deö Brigadevepdtlommandeursgefchieht
auf höchſtens 6 Jahre und darf auf weitere 6 Jahre
verlängert werden; unausgebildete Mannfchaften
dürfen im Alter von 18 bis 35 J., frühere So
bis zum 45. Jahre angeworben werben. Die
Stärte der Miliz wird alljährlich durch die Mutiny
act beitinmt und betrug 1884 137674 Mann, dar⸗
unter 3789 Offiziere. Die Miliz ftellt jegt 144 Bas
taillone Infanterie (116193 Mann), 85 Brigaben
und 3 Regimenter Artillerie (20090 Mann) und
8 Geniekorps (1391 Mann) auf, von benen 6 Ba;
taillone Infanterie (2838 Mann) und 3 Artillerie:
forps (1074 Mann) auf die normann. Inſeln ent:
fallen. Die eomanıy Üt eine auf eigenen
Pferden trefflich berittene
den Söhnen ber Grunbbefiper und Pachter ergänzt
und vom Staate nur die Waffen empfängt; ihre
Stärle beträgt gegenwärtig 14124 Dann, bar:
unter 745 Offiziere. Die Miliz wird jährli auf
27 Zage, die Yeomanry auf 7 Tage zur Übung
einberufen, und alle Offer diefer Truppen wer;
ben jet vom Könige auf Vorfchlag bes Lordlieute⸗
nants ernannt, bie Annahme eine Milizpatents
N mit dem Sige im Parlanıent vereinbar. N
. 1868 wurde burd) die Militia reserve act eine
Miligreferve seihaften, weldhe aus Milizmann⸗
ſchafien beftcht,, we
lage von 1 Pfb. St. dazu verpflichten, im Kriegs:
falle in ber regulären Armee zu dienen. Dieſe
Miligreferne barf ben vierten Teil der Stärke ber
Milij nicht Aberfteigen und erreicht diefen Betrag
gegenwärtig; fie darf außer Landes verwenbet
werben, was weder für bie Miliz, noch die Yeo⸗
manry oder die Bolunteers zuläflig il. Nur mit
Genehmigung ded Parlaments find zeitweilig
(4. B. 1855 zur Belegung der Garnifonen im Mits
telmeere) Milisbataillone, welche ſich freiwillig dazu
meldeten, außer Landes verwendet worden.
Die Bolunteers können bei wirklicher ober
brohenber Kriegägefaht vom Könige zum Dienft
berufen und in jevem Teile ©.3 (1804 nur in ber
daten | f
iliz, welde fih aus
Ge hd gegen eine jährliche Zus | f
Großbritannien und Irland (geographiſch⸗ſtatiſtiſch)
betreffenben —— aber nicht außer Landes
verwendet werden, erhalten die Vewaffnung vom
Staate, ftehen, wenn fie ſich unter Waffen befinden
unter den Kriegdartifeln und den Beitimmungen
der Mutiny act, ganz wie Die Miliz und Yeomanry,
und dürfen, wie Diele nur von eigenen Kriegsge
richten abgeurteilt werben. Die Dienfte der Korps
werden vom Lorblieutenant ber Krone angeboten:
werben dieſelben angenommen, fo erhält dad Koryi
einen nur mit Genehmigung bed Kriegsminiftert
in überfjchreitenden Etat und eine Nummer (nd
affe und Grafihaft). Außer den eingefchriebe:
nen (enrolled) Mitgliedern befiten die Kowi
Ehrenmitglieder in unbeſchränkter Zahl, welch
nicht in der Stammrolle geführt werden, auch nicht
um Dienfte verpflichtet find, jedoch ebenfalld Un:
orm tragen. m J. 1884 waren vorhanden
4 Kavalleriekorps (480 Mann), 54 Artillerielorps
(44244 Mann), 16 Oenielorps (10070 Rann) un
206 Bataillone mulanterie 191386 Mann) mit zu
fammen 7968 Offizieren und 288212 Nam. Te
Fortbeitehen ber Korps hängt vom Grmefien di
Königs ab, der alle Offiziere auf Borflog de
Lordlieutenants ernennt; der Übertritt in die re
guläre Armee oder die Mili iſt den Mitgliedern
dieſer Korps geſtattet. Da die Volunteers leise
Train befigen, fo werben fie im Falle eines Auezi
nur zum Küftenfchuße, zur Dedung von Londer
und zum Beinen Kriege, für welchen fie, wie aus
bie Yeomanry, befler als die reguläre Armee und
Miliz geeignet find, Verwendung finden. Die zu
anterie der Volunteers ift die einzige dußtruppe
G.s, welche im Schießen gut ausgebildet it.
öbere taktiiche Verbände find im green
nicht vorhanden, nur die 7 Bataillone der Gurte
bilden eine Brigade unter einem Oenralm
jor, welder aus ber Garbe berprgegange
jein muß, unb bie 3 Garbefüraffierregimene dt
Soufegold-Brignbe, welche ——
um Kolonialdienſi herangezogen werden dat, 1e
oc) 1882 am ägypt. Feldzuge mit je einer Shor
bron jebed Regiments teilgenommen hat.
1. April 1873 befteht jeboch eine militäriihe Lan
bedeinteilung ©.8, welche die Grundlage bildet It
das Griagweien und die Ablöfung der im Aula
nialdienite verwendeten regulären Zruppen. ©
ah a Ps rag euiben Er ai
ord⸗, ⸗ eſt⸗ ⸗2, m, TURM,
omes, Woolwich⸗ Adlerfhots, und Rordbtitide
irh die Ranalinfeln 1 Bezirk, Irland 4 Be
N e (Belfaft:, Dublin:, Curragh⸗, Cort:
e Militärbezirte find in 66 Infanterie⸗Unter
bezirte geteilt, von denen 50 auf Gngland u
‚8 auf Schottland und 8 auf Irland ms
Die Yeomanry⸗ und Bolunteer-Ravalrı
ift auf 2 Bezirke (Alderfhot und York), die gelomk
Artillerie auf 12 Militärbezirte verteilt, auf ba
Kanalinfeln und in 2 Militärbezirten fcht Inn
Artillerie.” An ber Spipe jebes Militärdet
heht ein Generallieutenant ober Generalmuk
ie Infanterieunterbezirle befigen bucchichnittid
230000 mannliche Bewohner und bilben ein m
2 Linienbataillonen, 2 Milizbataillonen
eiwilligenkorps der zugehörigen Grafſcha
ammengefegte Berwaltungsbezirläbrigade.
en een werben pn —
rig (linked) bezeichnet, beſitzen
pimentäftab. Je ein Bataillon jeded Berl bleibt
n ©. (home bat.), das andere iſt im auswaͤrtigte
allen.
Großbritannien und Irland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
Dienfte und wirb 10 Jahren abgelöfl. Lie
Barıe ik Ieinem Bennte monoieen. Jede Ber:
waltumgäbezirtäbrigade beſigt ein Brigadedepoͤt,
welches den Erjag ausbildet unb bie Kontrolle ber
im Bezirle wohnenden Maunidaiten der Infan⸗
terie der Armeereferve ; zu diefem Depoͤt,
weiches ein Tberitlientenant befehligt, gibt jedes
Linienbataillon 2 Kompagnien. Die Infanterie:
Unterbezirfe 51 —54 (Schäsen) befiken ein gemein:
jume3 Brigadebepöt za Wincheſter. Tas Kriegs:
mıimilierium beiteht aus ber Gentralabteilung ß se
meeabteilung, Orbnancedepartement und Fi:
sanzdepartement: bie Gentralabteilung fteht unter
ben beiden Unteritaatäjefretären (dem parlamentas
riihen und dem ftändigen), die Armeeabteilung
unter bem Überbefeblöbaber (Commander in chief),
da3 Drdnancedepartement unter dem Surveyor
General of ordnance, das Finanzdepartement un:
ter dem Yinanziefretär. Der Kriegsminiſter (Se-
of State for war) bezieht jährlih 5000
ib. St., der Commander in chief 4432 Pfd. St.
oldung ; legterer it in allen militäriichen Ange
legenheiten, bei denen feine Finanzanordnungen ers
orderfidh find, völlig unabbängig. Der Generals
bildet lein befonderes Korps und beiteht aus
en wit Rommandos betrauten Generalen, Offi⸗
veren der Generalabiutantur und des General-
quartiermeifierbienfted, perjönlihen Adjutanten
und Militärfelretären; lein Offizier foll länger ala
a finden: body lo y ch Ir Said
: Önnen au iere au ⸗
ſoſd in den Generalftab berufen werden.
‘jedes anteriebataillon iſt 10 Rompagnien
Rart un Ye 3 Fahnen, die löniglidhe und die
Regimentöfahne, legtere trägt die Namen der Feld⸗
zuge und Schlachten; die Kriegsſtaͤrke beträgt ohne
Tepoͤt 1097 Köpfe, 58 Pferde, 17 Fahrzeuge (983
Gemwebre). ügen, Fuſiliere, leichte Infanterie
und Docländer unterſcheiden fi nur in unmejent;
lichen Dingen von der ren Infanterie.
i nis
jr Roter Rod (Garde: ſcharlach, Muſik: weiß)
mit
Bieſe, grauer
chwarzjer (im Sommer blauer) Hofe mit roter
tuer Mantel, Filzhelm mit Spike; 5 Hoch⸗
länderregimenter tragen nationale Tracht, die 4übris
gen aber Röde und Hofen von ſchottiſch gemuftertem
Stoffe, die Schügen grüne NRöde und Snlen, Be:
warrmung: Henry:Martini:Gewehr, der Mann
trägt 70 Batronen. Die Kavallerie befteht aus
3 „tegimentern Sardelüraffiere (1. und 2. Life-
G ‚ Royal-Horse-Guards), 10 Dragoner⸗,
5 Ulanen⸗ und 13 Hularenregimentern; die 7 älte:
ken Linienregimenter heißen Dragoon-Guards, alle
übrigen ohne Rucſicht auf Bewaffnung Dragoons.
Auserbem beitebt die berittene Genbarmerie (moun-
ted Police). Die Kriegsitärlte der Regimenter bes
trägt ohne Depöt 653 Köpfe (577 Streitbare),
615 Pferde, 11 Fahrzeuge. Die Regimenter for:
mieren 8 Troops feben fidh jeboch auf 7 Troops
bevor fie nad Indien geben, und fallen davon
1 Troop im Depöt; die Depöts aller in Indien fte:
henden Kavallerieregimenter find in Canterbury
vereinigt. Uniform: Life Guards, 16. Ulanen
und alle Dragoner, mit Ausſchluß des 6. Regi⸗
ments, rote, Horse-Guards, die 6. Dragoner
ad Ulanen mit Ausſchluß des 16. Regiments
blaue Wafienröde, Hujaren blaue Attilas; biaue
(11. Huſaren: larmoilin) Hofen, blaue Män-
tel, Reititiefel; Küraffiere und Dragoner: Metall:
belme (2. Sardedragoner: Bärenmüpen, wie die
469
Gardeinfanterie); Ulanen: Cjapla, Hufaren: Pelz⸗
miüben: Stulphandſchuhe. Die pouichofd: A;
vallerie trägt in Gala weißlederne Beinkleider und
pede Stiefel. Bewaffnung: Säbel in Stahl:
de, Henry: Martini:Rarabiner; die Ulanen fühl:
ren eine 9, Fuß lange, 4Y, Pro. chwere Bani⸗
buslanze, die Gardekavallerie Stahlkuͤraſſe. Ne:
montierung durch freihändigen Anlauf drei⸗ bis
ſechsjähriger Pferde. Pferdeausrüſtung: engl.
Sättel mit Lammfellſchabracken; Belaſtung: 154 kg
bei der ſchweren, 133 kg bei ber mittlen und 126
kg bei der leichten Kavallerie. Die Artillerie for:
miert Batterien von je 6 Geiüben, die Hälfte der
aktiven Batterien jeder reitenden und Feldbrigade
fteht in \jndien, von den Gamifonbrigaden befin-
den fi} je 11 altive Batterien im auswärtigen
Dienfte. Uniform: blauer Rod (reitende Artils
lerie: Jade) mit rotem Kragen, blaue Hoſe, Man:
tel, Belzmüte. Bewaffnung: Stahl-Vorderladungs⸗
geichüge mit ſchmiedeeiſernem Mantel. Die rei:
tenden Batterien jühren leichte 9:Pfünder, die
Feldbatterien ſchwere 9:Pfünder und 16: Pfünber;
al3 Gebirgsgeſchütß wird ein Tpfündiges Stahl:
Pr verwendet. Aud) 20-Pfünder und fogar
40-Pfünder (gezogene Hinterlader mit Schrauben:
verſchluß franz. Art) werden al3 Poſitionsgeſchutze
mit ins Feld genommen. Alle neuern Gefüge
in Woolwid:Borderlader, aud) bei der Feitung®:,
lagerungs⸗ und Küftenartillerie. Unter 7 Zoll
Kaliber werden gezogene Geſchütze nad) dem Ge:
ſchoßgewicht benannt, darüber bis zu 5 t Nohrges
Er nad) dem Kaliber, die ſchwerern nad) dent
Rohrgewicht (in Ton zu 1015,65 kg). Die Ar:
tillerie und die Ingenieurkorps find 1683 militä-
riſch organifiert worden. Bon den Genietruppen
find 4 Kompagnien für die Landesaufnahnie,
2 Kompagnien für den Telegraphendienſt, 3 für
den Torpedodienit der Küftenverteidigung beſtimmt,
6 Kompagnien bilden das Sjngenieurdepdt. Bon
den Traintompagnien des Ingenieurkorps find 2
für Bontonkolonnen (zu je 20 Pontons), 1 für den
Zelegraphendienft beitimmt. Uniform: Scharlach⸗
tod mit blauen Aufichlägen, dunfelblaue Hofe mit
Scarladjitreifen, Helm der Infanterie. Bewaff⸗
nung: Snider:Rurabiner mit Säbelbajonett. Der
Train (Army service corps) ift erft 1856 militä:
rifh organifiert worden und formiert feit 1869
11 PBroviant (supply-) und 12 Transportlolonnen
für den Ma ajinbienft, beziehungsweije da3 uhr:
weſen. —* be ſteht unter dem Ordnancedeparte⸗
ment des Kriegsminiſteriums. Uniform: blauer
Mod mit weißen Aufſchlägen, blaue Hoſe mit weis
ben Streifen, Tuchtſchako. Bewaffnung: Ravalle:
riefäbel für die Chargen, Enider:Karabiner mit
Säbelbajonett für die Mannſchaft.
Höhere Truppenverbände find im rieden nicht
vorhanden. Bei ber Mobilmahung werden_je
3 Infanteriebataillone zu einer Brigade, je 3 Kar
vallerieregimenter zu einer Brigade, aus 3 Bri:
aden zu 2 Regimentern eine Kavalleriebivilton zu:
Pammengeitellt. Die Kompagnien des Army ser-
vice corps werden verdoppelt und die erforder:
lichen höhern Stäbe erft errichtet. Da ein großer
Teil des ftehenden Heeres im Mutterlande aus un:
ausgebildeten Mannichaften beiteht, fo vermag G.,
abgejehen von den ind. Heere, für auswärtige
Verwendung nur 3 Armeelorps mit Hilie der Ir.
meereferve auf volle Kriegsſtaͤrle zu bringen, und
aud) diefe Leiltung wurde einen erheblichen Zeit⸗
470
aufwand beanfprucden. Geit 1875 gibt e3 einen
Mobilmachungsplan, nach melden die in ©. bes
findfichen Truppen 8 Armeckorp3 in der durd) Ar:
meevefehl vom Aug. 1875 beitimmten Zufamnten:
ferung aufitellen follen. Die Hauptquartiere diefer
Korps find: 1. Colcheſter, 2. Alderſhot, 3. Grop:
don, 4. Qublin, 5. Salisbury, 6. Gheiter, 7. Vorl,
8. Edinburgh. Das 1. Armeekorps befteht nur
aus Yinientrnppen und ift zunädjt allein verwend⸗
‚bar für auswärtigen Dienft. Wie mangelhaft ſich
die Mobilmachung vollzieht, bat fi gelegentlich
der durch die Stämpfe in Zululand und Zransvaal,
jowie des ägypt. Feldzugs bewirkten Aufitellung
von Feldtruppen erwielen; denn die Truppen er:
reichten weitaus nicht die vorgeſchriebene Kriegs—
jtärte, obgleich man viele noch unvollftändig auss
gebildete Mannſchaften mit ins Feld nahm und Die
zurudbleibenden Regimenter mit zur Verjtärkung
der audrüdenden herunzog.
Das indiſche Heer beitcht aus eingeborenen
Truppen; doch find fait alle wichtigern Offizierſtellen
mit Engländern Defekt. Die Gejamtitärle dieſes
neuerdings reorganilierten Heeres beträgt, abges
jehen von dem 190000 Mann ftarten, militärifch
organifierten Polizeilorps, gegenwärtig 120882
Koͤpfe (3212 engl. Offiziere und 117670 ind. Offi⸗
ziere und Mannichaften) mit 21870 Pferden. Na
Waffengattungen fest lich daS kaiſerl. Heer zuſam⸗
men aus 70 Mann Leibwache des Pizelönigg,
97050 Mann nfanterte, 17800 Mann Kavallerie,
320 Diann Artillerie, 3240 Mann Pioniere und
1800 in den Stäben verwendeten, durchweg engl.
Offizieren. Dieſes Heer hat ſich aus der auf
Grund königl. Verfügung vom 5. Sept. 1698 er:
vichteten ind. YUrntee der East India company,
weldye aus geworbenen europ. und ind. Truppen
beitand und vom brit. Heere völlig unabhängig
war, entwidelt. Geit 1788 war biefe Kompagnie
verpflichtet, 12200 Guropäer und einen Zeil der in
Indien ftehenden donigl. Truppen zu erhalten (uns
ter Georg Ill. 8045, jpäterhin 20000 Mann). Im
J. 1553 wurde die Armee der Ultindiichen Kom:
pagnie in die fünigL Armee aufgenommen, Die
in Indien jtehenden Truppen der regulären Armee
6.3 find wie die eingeborenen Truppen des kaiſer⸗
li ind. Heeres auf die drei Präfidentichaften ver:
teilt und einem gemeinfamen Oberbefehle unters
ſtellt. An britiich regulären Truppen ftehen in
Indien 61641 Denn, nämlich 50 Bataillone Ins
fanterie (45656 Daun), 9 Hegimenter Stavallerie
(4254 Mann), 77 Batterien Artillerie (1126%
Mann) und 3 Benielonipagnien (439 Dann). Das
jeit dem großen ind. Aufſtande zurüdgebliebene
Mißtrauen gegen die indiſchen (Sepoy:) Negimenter
fommt in der unverbältnismäßig geringen Zahl
der eingeborenen Artillerie zum Ausdrud, aud)
Jind die ind. Truppen durdiveg mit zwar kriegs⸗
brauchbaren, aber doch weniger guten Feuerwaffen
als die brit. Truppen bewarfnet. Vortrejflich ift
die großenteild mit eigenen Pferden berittene,
leihte ind. Kavallerie, und aud die ind. Infan—
terie ilt gut ausgebildet; doc wird die Leiſtungs⸗
tähigfeit diefer Truppen im Striege lediglich von der
Anweſenheit der zugehörigen engl. Offtziere, deren
Zahl ziemlich gering bemeilen it, bedingt. Die
Mehrzahl diejer Diitziere bildet da3 ind. Stabe:
korps, aus welden die Truppenoffiziere ergänzt
und viele Stellen der Civilverwaltung befeßt wer:
den. Das Stabskorps wird aus ben Indian Ca-
Großbritannien und Irland (geographiſch⸗-ſtatiſtiſch)
dets des Sandhurst College nad wur adıtmonat;
licher praftiicher Ausbildung ergänzt, ferner aus
jungen, mindeſtens ein Jahr in Indien geweienen
brit. Offizieren. Die ind. Infanterieregimenter
beitchen aus 8 Kompagnien, beren je 4 ein Halb.
bataillon bilden, ıwerden nad) dem brit. Regicment
ausgebildet, tragen rote, blaue, grüne oder graue
Vaitenröde, weibe, unten verengte Hofen, farb.ce
Gürtel, ungeihmwärzte Schuhe, mollene Düsen oder
Turbans und find wit umgeänderten Enſield-Ge⸗
wehren oder Snider: Gewehren bewaffnet. Die Ka:
vallerieregimenter beitehen aus drei Schwadronen iu
je zwei sroopd und werden nach brit. Reglement ane⸗
gebildet, find meiſtens mit Lanze (zuweilen nur da3
erite Glied), Karabiner oder Piſtole und Säbel
bemafinet und ähnlich wie die brit. Kavallerie uni⸗
formiert; die irregulären Neiterregimenter tranen
Nationaltracht und werden von eingeborenen Dff:
ieren befehligt. Die ind. Kavallerie remontiert
ih aus Beludſchiſtan, Afghaniſtan und Kaſchgar,
bezieht jedoch daneben auch Pferde aus den ind.
Landgeſtüten. In Adſchmer beſteht ein beſonderes,
mit Kamelen berittenes Ordonnanzlorps Cawel
Sowars). Die wenigen leichten Feld⸗ umd Gebirgi:
batterien de3 ind. Heeres werben aus Europäern
und Gebirgsbewohnern ergänzt und von Englürs
bern befehligt. Die ind. Gebirgsbatterien haben
ih während der Kämpfe in Afgbanittan als jetz
tüchtig bewieſen, find 4 Gefüge ſtark und mit
12: und 24pfündigen Haubiten oder 6: und Ipnln:
digen Kanonen bewaftnet.
Die drei Armeen des Indiſchen Reiche ſind and
folgenden Beitandteilen zufannmengejegt. Armee
von Bengalen: Cingeborene Leidgarde zu vierd,
19 Reginenter Bengal:Stavallerie, 45 Negimentır
Bengal:nfanterie, 5 Regimenter Goorlainian:
terie, 10 Kompagnien Pioniere. An heise
Formationen find vorhanden im PBenofhabisten::
gebiete 5 Negimenter Pendſchab-Kavallerie, das
Guidenkorps (8 Kompagnien Infanterie, 4 Zroops
Reiter), 6 Regimenter —— 4Re
gimenter Sikh-Infanterie, 2 reitende Batterien,
2 Gebirgsbatterien, 1 Artillerie-Garnijonlom
pagnie; in Centralindien 2 Regimenter ind. Ka:
vallerie, das Dialmab:Bheel:Bataillon, das Bbr-
paul-Bataillon; in NRadichputana 2 Zroops irte⸗
uläre Deolee-Rapalleric, 8 Kompaguien irregurute
olee: Infanterie, 2 Troops irreguläre Erinpoote:
Kavallerie, 8 Kompagnien itreguläre Grinpoore:
nfanterie, ba3 Vleyiwar:Bhrel: Bataillon und de}
hairwarra Bataillon; in Hyderabad 6 Injan
teriercgimenter, 4 Navallerieregimenter und 4 Ic
tende Batterien. Dieſe bejondern Formationta
der Bengal-Armee find den Civilbehörben unter
ftelt. Armee von Madras: Leibgarbe, 4 Hr
gimenter feihte Kavallerie, 41 Regimenter De
ras-Infanterie, 12 Nompagnien Pioniere. Yu
befondern Formationen unter dem Befehl der Es
vilbehörden find vorhanden die Myiore:Siliden
Kavallerie (2191 Reiter) und bie Nair:Brigadt
(2 Bataillone Infanterie von Travancore). Armet
von Domban: Leibgarde, 3 Regimenter leichte
Kavallerie, 1 Regiment Boona:stavallerie, 30 Re
gimenter Bombay Infanterie, 3 Negimenter Sind
Kavallerie, 1 Aden:Troop (100 Reiter, in Aden
ftationierenb) , 2 Gebirgsbatterien, 5 Kompagmen
Bioniere. Die Stärle der eingeborenen es
ter ift nicht überall Diejelbe, bie Kommanbetpradit
durchweg die engliiche. Die Armee von Bengalen
Großbritannien und Irland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
ergänzt fi) aus den böhern Hindulaften, bie von
Madras aus den ni ‚ bie von Bombay aus
den ärmern, bandarbeitenden Klaſſen. Tie Be
wohner des Pendichab machen den vierten Teil des
Heeres aus und find gute Soldaten, ebenſo die
Maharatten, welche 16 Kor. der eingeborenen Trups
ven jtellen. Weniger gut find die Zamil au3 dem
Süden (5 Proz.), etwas rob, fonft aber tüchtige
Krieger, die Semohner de3 Himalaja (15 Proz.),
die Hinboftaner ftellen 40 Proz. des Erſatzes und
find, je nach der Kalte, von jehr verichtedenem mi:
litärifchen Werte. In der Bengal:Armee, welde
u 16 Prog. aus Brahmanen beiteht, find dieje in
jondere Kompagnien formiert, bie übrigen Ka⸗
ften aber mit Sikhs und Goorkas gemifcht. Die
Brahmanen-Kompagnien eignen fi nicht für See:
transporte , da ihnen verboten iſt, auf dem Waſſer
zu kochen. In der Mabras:Armee find 38 Proz.
— in der Bombay⸗Armee bilden die
Maharatten den dritten Teil der Mannſchaft. Die
eingeborenen Offiziere geben ſeit dem ind. Aufs
ſtand nit mehr aus ben Örunöbefigern, fondern
aus den Gemeinen aller Belenntniffe und Kaſten
hervor, haben an Anſehen verloren und rüden bei
den regulären Truppen mır bis zum Kapitän (bei
der Infanterie Subadar, bei der Havallerie Ressal-
dar) auf, bei ber irregulären Reiterei zum Kom⸗
mandeur (Ressaldar-Major), beziehen —8 ſtets
viel weniger Beſoldung als die engl. Dffgiere ders
felben Rangftufe, daneben freie Wohnung und Ans
fprud auf —5* Urlaub von jedh? Moden
Dauer. Bon den in Indien ftehenden Truppen
des brit. Heered gehören zwei Drittel zur Armee
von Bengalen, der Reit ift gleichmäßig auf die Ars
ınee von Madras und Bombay verteilt.
In den Kolonien G.s find allentbafben Mi:
lizen und Freiwilligenkorps für die örtliche Landes⸗
verteidigung und den innern Sicherheitsdienſt vor:
handen. Bon der regulären Armee ftanden 1884
in denſelben folgende Truppen: In Gibraltar
4 Bataillone, 7 Batterien und 4 Gemtelompagnien,
zuianmen 5193 Vlann; auf Malta 4%, Bataillone,
14 Batterien (darunter 6 malteſiſche) und 2 Genie:
fompagnien, zujammen 5932 Wann mit Cinfchluß
von 369 Mann malte). Artillerie, auf Cypern
,, Bataillon und 1 Gcnielompagnie, zufammen
v0 Hann; auf Bermuda 1 Bataillon, 2 Batterien
und 4 Genielompagnien, zuſammen 1594 Dann;
in Halifar 2 Bataillone, 3 Üntterien und 1 Genie:
Iompagnie, zufjammen 2268 Mann; in Weitindien
2, Bataillone (darımter 9 weſtindiſche) und
2 Batterien, zuſammen 2367 Mann mit Einſchluß
von 1214 Hann mweitind. Infanterie und 11 Dann
des Ingenieurkorps; im Naplande und Natal
2, Bataillone, 1 Kavallerieregiment, 2 Batterien
und 1 Geniekompagnie, zuſammen 8348 Dann;
auf St. Helena 1 Kompanie Infanterie (vom Kaps
lande entfendet) und 1 Batterie, zufammen 229
Mann,; auf Wauritiud 3 Kompagnien Infanterie
(vom Kaplande entiendet) und 1 Batterie, zuſam⸗
men 461 Mann; an der Soldtüfte %, Bataillone
mweitind. Snfanterie, 614 Mann; in Hongkong
1 Bataillon und 1 Watterie, nebit 2 Kompagnien
Yaslarensstanoniere, zuſammen 1214 Dann mit
Ginihluß von 176 Lastaren und 13 Mann des
Ingenieurtorpd; auf Ceylon 1 Bataillon, 2 Bat
terien und 1 Kompagnie Laskaren⸗Kanoniere, zus
fammen 1286 Dann, darunter 102 Laskaren; in
Singapore 1 Bataillon und 1 Batterie, zuſammen
411
1023 Mann. Wegen des zwiſchen Fegeig und
China wegen der Tonglingfrage drohenden Kriegs
find im Dez. 1883 nad) Honglong, Singapore und
Mauritius einige Verftärfungen an Xnfanterie
und Artillerie aus G. nachgeſendet worden.
Die Seemacht G.s iſt viel bedeutender als
deſſen Landmacht und numeriſch jeder andern See⸗
macht auch jest noch beträchtlich überlegen; doc
wird ein großer Teil derielben beftändiga vom
Schuge der Handelsintereſſen in entfernten Meeren
in Anfpruh genommen. Die urjprünglihe Bes
völferung des Landes hatte troß ber infularen
Rage keine Neigung zur Seeſchiffahrt und lämpfte
weder gegen die Römer, noch gegen die Angeljad):
fen auf dem Deere. Auch die Angelfachien ver:
teidigten fich nur zu Lande gegen die Plünderun
üge der Dänen. Erft Alfred d. Gr. erbaute eine
‚iote welche bei feinem Tode im J. 901 aus 120
uderjchiifen beftand und im %. 885 den erften
Serfieg gegen die Dänen errang. Seine Nachfol⸗
er pflegten die Entwidelung der Seemadt; unter
thelftan erhielt jeder Kaufmann nad der dritten
Seereile den Rang eines Thane, und Ethelred vers
pflihtete jeden größern Grundbeſiher zum Bau
eined Schiffe. Die normann. Fürſten vernadhläfs
figten anfang3 bie Flotte, deren man danıala nicht
mehr zum Schuge gegen die nordifchen Voͤlker bes
durfte, und erit Heinrich IL eroberte mit 400
Schiffen das nahe gelegene Jrland, ſowie die franz.
Nord: und Weſtküſte. Unter Richard Löwenherz
thaten fich die brit. Seeleute bereit3 im Entern und
im Nablampfe hervor, worin fie auch ferner ſtets
beiondere Tüchtigleit erwiefen haben; fie nahmen
häufig gröbere Schiite der Sarazenen. Unter os
ann wurden 300 franz. Sciife im Hafen von
Dam genommen, unter Heinrich III. erfocht eine
brit. Flotte durch gefchidtes Manövrieren den erften
Sieg auf offener Sce gegen einen an Zahl Aber:
legenen Gegner. Während der innern Unruhen
verfiel Die Seemadt und hob ſich erit wieder unter
Eduard I. Später begann man dreimaftige Schifie
zu bauen, führte das Bugipriet ein, bewaffnete bie
Schiffe mit Kanonen und ftellte mebrdedige de
her (unter Heinrih VIII), nachdem der Franzo
eadarges die Stüädpforte erfunden hatte. Hein⸗
rich VIII. forgte zuerjt für die feemännifhe Aus
bildung der Sifsoffztere, und unter Elifabeth
entwidelte fi) die Kriege: und Hanbeläflotte zu
hoher Blüte. Unter Jakob I. wurde der Schiribau
durch den Mathematiker Phineas Bett ſehr verbeis
ſert, die Fortbewegung durch Ruder kam gänzlich
ab, die Handelsſchiffe der Oſtindiſchen Kompagnie
wurden wie Kriegsſchiffe ausgerüſtet und konnten
in Krienkjeiten die königl. Flotte verftärten. Un:
ter Karl I. fand, vor 2a Rochelle, die erſte Meute:
rei auf brit. Kriegsſchiffen ftatt, auch erbaute Pett
ben eriten Dreideder von 112 Kanonen im J. 1637;
eine für die Vermehrung der Flotte befonder3 aus⸗
efchriebene Steuer (Ship money) erregte großes
iBvergnügen im Lande. Unter Cronmell erwarb
ich die brit. Marine unvergänglichen Ruhm. Im
. 1665 war die engl. Flotte unter dem derzos
ort 114 fe und 20 Brander ftarl. Uns
ter Wilhelm III. erhob 19 9.3 Seemadt zur Ber
errfcherin der Meere. Bon diejer yet bis zum
turze Napoleons L fanden mit nur furzen Unter
bredungen — eo bie franz. Srotte ſtatt,
welche die Seehe FR ‚8 und zugleich Die Borliebe
bes brit. Bolt3 für den Marinevienft begründeten.
von
472
Im 3.1793 befaß ©. beim Ausbruch des Kriegs
gegen die franz. Republit 113 Linienfchiffe_und
107 Fregatten und warf durch Nelfond Siege
feinen Gegner bis 1805 völlig nieder. In der nun
folgenden Friedenszeit war bie Flotte G.s im
Dienfte ber Miflenichaft, namentlih zur Erfor⸗
{hung der Polarländer (Parry, Rob, Franllin,
ſ. d.), fowie zur Unterbrüdung des Stlavenhandeld
thätig, vermochte jedoch während des Orientkriegs
weder im Schwarzen Meere, nod) in der Ditiee
ößere Erfolge an erreichen, Man erkannte, daß
bejife gegen die in Landbefeitigungen ftehende
rtillerie zu wenig Widerſtandskraft befigen, und
begann, die Schiffsſeiten zu panzern. Der ameril.
Bürgerkrieg erwies die große Überlegenheit der
Panzerſchiffe über ungepanzerte, und ©. begann
nunmehr mit großem Eifer den Bau einer ftarlen
nzerflotte, nachdem Frankreich bereitd einige
ahre vorher diefe Neuerung eingeführt hatte.
eitdem find bie Panzer wegen der inzwiſchen
erfolgten Einftellung ſchwerer, panzerbrechender
Geihüge in die Sciifzartillerie beftänbig verftärkt
worden, und in neuelter Zeit wurden biefelben jo
Bart, daß nurnod die weſentlichſten een
aſchine, Gürtel in der Waflerlinie, Geſchutze (in
Türmen ober Kajematten) mit Tanger! ug vers
[eben werben können, da andernfalls das Schiff die
jt des Panzers nicht würde tragen können, auch
pet man angefangen, Panzerdeds gegen Wurffeuer
tzuftelen. Seit dem ameril. Buͤrgerkriege, nas
mentlih auf Grund der im Ruſſiſch⸗Tarkiſchen
Kriege von 1877 und 1878 gemachten Erfahrungen,
find die Kriegsſchiffe mit Vorrichtungen zum Yans
cieren von Fiſchtorpedos und Torpedobooten, jo:
wie mit Revolvergefhüßen zur Abwehr von Tor:
pebobooten und Sicherheitsvorrichtungen gegen
orpedos (Nebe, doppelte, nach dem ve iulem
erbaute Schiffsböden u. |. w.) audgerüjtet worden
aud) find größere, zu felbitändiger Verwendung auf
hoher See geeignete, mit außerordentlich ftarten
Maſchinen verfehene Torpedoſchiffe erbaut worden.
Die Armierung der modernen Schladtichiife bes
fteht für den eigentlihen Schiffskampf aus fehr | S
fhweren (bis 80 t Rohrgewicht) gezogenen Ge:
hüten, deren euer durch bejondere Vorkehrungen
(Ronzentrationevorridhtung) auf einen Punkt ge:
richtet und mittel? elettrifcher Zündung gleichzeitig
abgegeben werden kann. Neben diefen in Rafes
matten oder Türmen ftehenden Geſchutzen ſtehen
ſchwere Gefhüpe hinter Bruftwehren oder Schilden
im Bug und Hed, welche nahe der Kielrichtung bei
ber agb oder achterwaͤrts feuern können. Der
unter der Waſſerlinie vorragende, ſtarke und befon:
ders feit verbundene Sporn dient zum Rammen
und bildet die furchtbarfte, gegen in Fahrt begrif:
fene Schiffe und wegen der Torpedos allerdings
ſchwierig anzumendenve Angriffswaffe der moder⸗
nen Panzerſchiffe, deren Beweglichkeit durch ſtarke
Maſchinen und gwillingẽeſchrauben eine ſehr be⸗
deutende geworden iſt. Neben den Schlacht⸗ und
Torpedoſchiffen beſitzt die Flotte Kreuzer, welche
durch ihre Jlarte AUrtillerie und große Mafchinen:
trajt zum Blodieren fremder Riten, zur Schädis
ung de3 Handels feindlicher Mächte und zum
chuße der eigenen Handelsilotte beſonders geeig:
net find. Kleinere Schiffe diefer Art, mit ſchwäche⸗
rer Artillerie, aber febr ſtarken Maſchinen, find die
Aviſos und Depeſchenſchiffe, welde zur Beobach⸗
tung feindlicher Flotten, zum Nachrichts⸗ und Sis
Großbritannien und Irland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
herheitäbienfte dienen. Die beftändige mtmide
lung der Se Mabaufun führte dazu, dab die Flotte
®.5 gegenwärtig in allen Schiffsllaſſen eine große
abl der verfchtedenften Typen befikt. Die jebige
anzerflotte G.s hat nur während des Jeldzugs in
gypten einmal, Gelegenheit zu kriegeriſcher The:
tigleit gehabt. Diefelbe bombarbierte 11. zul
1882 bie Forts und Batterien von Alerandria
und bradte die Artillerie der Merle, melde zu
ſchwach war, um den Schiffen viel anhaben zu kön:
nen, und nicht durch Torpedofahrzeuge unterftüpt
wurde, mit leichter Mühe zum Schweigen, worauf
die Stabt befept wurde. Weiterhin wurden im
Suezkanal Schiffe du Dedung ber von ben brit.
Zruppen befeßten Stationen verwenbet, aud nahm
eine Abteilung Marinetruppen und Matrofen an
dem Zuge nad) Tel⸗el⸗Kebir teil,
Die Verwaltung ber Seemacht geht von der Ab:
miralität aus, an deren Spike ber Grite Lord der
Admiralität fteht, welcher Mitglied des Kabinetts
ift und einige Lord:Kommiflare als Gehilfen zuge:
wielen erhält. Erſt nach fünfjähriger Fahrzeit ald
ibibipmen und Ablegung einer lechniſchen Pri-
ung darf die Ernennung zum Geeofizier erfolgen:
ie Patente find nicht uftih ein Zeil der Cer:
eifiere befindet fi auf Hal f olb (meift auf dra
N te) und ift vielfach während dieſer Zeit im
ienfte der Hanbeldflotte, namentlid auf Pol:
bampfern, thätig. Die a an wird angemors
ben, unter Umftänden gewaltiam durch bewaffnete
Abteilungen, welche der für die Bemannung jeines
Schiffs verantwortlihe Kapitän in Kafeniäbte
entjendet, gepreßt. Die Anwerbung geſchieht mei⸗
ten3 auf drei Jahre. Außer den Matrofen ges
ören noch die Seefoldaten (Mariner‘) und die
arinenrtillerie zur Schiffsbefagung, vom denen
die Mariners nit nur für den Infanterie
Landungen und den Wachtdienſt an Bord heitimmt
Kae ſondern eine lediglich dem Kapitän unlet:
ellte, befier als die gemorbenen Matrofen dikct
plinierte und deshalb im Falle einer Meuteret jı:
berläffigee Truppe bilden. Seit 1860 befteht eine
eerejerve, welde im Falle eines Ariegd zur Be
fagung der aus ber Reſerve in Dienft geftelten
Schiffe dient und im Frieden jährlich 28 Eh
{bung einberufen wird. Außerdem beftehen Tür
bie Seemacht 8 befondere Korps: die Kültenwadk,
bie Werftdiviionen und bie Marinepenfionätt.
Die Küftenwahe wird aus ehemaligen Soldaten
und Matrofen ergänzt, ift im Frieden au Dodı
ſchiffen untergebracht und wird im Dienfte der Jol-
verwaltung verwendet, im Kriege zur Küftenverie:
bigung; fie ift in Divifionen formiert. Die Bent
bivifionen ſind aus freiwilligen Lotalbataillonet,
weldye fi aus Handwerlern und Arbeitern der Nies
rinewerlitätten ergänzen (D ard · Bataillons‘,
uſammengeſetzt, werben zeitweilig zu Übungen iv:
| ommengeteilt, find ungefähr 20000 Mann
und follen im Kriege zur Verteidigung ber Arlt:
nale und Werften der Kriegshäfen erwendbum
nden. Die Marinepenfionäre beftehen aus Mass:
haften, welche 10 jahre auf der Flotte gedunt
aben und fi) auf weitere 10 Jahre dazu verpilid
ten, im Falle eines Kriegs an Bord von Kriegs
[bi en zu dienen. Nach den « Navy-Estimales’
etrug 1884 das altive Perſonal der brit. Zlotte
4387 Seeoffiziere im Dienit, 508 Seeofnziere aul
Halbfold, 16849 Untereffyiere, 18810 Matrolen
und Heizer, 4804 Schiffsiungen (von 15 bis 18
— — mm TOT 3 UT,
Großbritannien und Irland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
Jahren), 9868 Dann Marineinfanterie (darunter
385 Offiziere; je1Divifion von 16 Kompagnien fteht
in Sattem, Portsmouth und Alymoutb) 2532
Mann Marineartillerie (darunter 90 ffgiere;
1 Diviſion von 16 Kompagnien in ————
400 Offiziere und 18000 Matroſen Marinereſerve,
1600 Dann freimillige Küftenartillerie, 1750 Dia:
rinepenfionäre, 21167 Mann der Schiffbaumwerf:
ten (davon 1845 im Aualande), 917 Mann der
Ansräjtungswerften (davon 163 im Auslande),
631 Urzte und fonjtiges Perfonal in Hoipitälern
(davon 174 im Auslande). Die Küftenwade ift
7000 Mann ftarl. Bon der Flotte waren im Sept.
1883 240 Schiffe in Dienft geitellt, nämlich
22 jchwere Panzerſchiffe von mehr als 6000 t,
6 Panzerſchiffe von 2000 bis 6000 t und 1 Banzers
ſchiff von weniger ala 2000 t, jener 136 Dampfer
und 75 Segelidiffe. Davon befanden ſich in bei:
milden Gewaͤſſern 18 Panzerſchiffe, 47 Tampfer
und 63 Segelidiffe; von diefen 128 Schiffen. bil
deten 6 ſchwere Panzerſchiffe das Kanalgeſchwader,
28 Segelſchiffe das Kuſtengeſchwader, 39 Schiffe
3 Banzer, 12 Dampfer, 24 —8 waren
Saul die, 9 Banzer und 6 Dampfer jtanden in
erfter Reſerve, 4 Dampfer waren königl. achten,
27 Schiffe waren im Hafendienfte, 1 Danıpfer im
hydrographiſchen Dienfte verwendet, 7 Tampfer
und 1 Segeliiff blieben für bejon ere Aufträge
verfügbar. n —*8* Meeren befanden ſich 122
brit. Schiffe, darunter 11 Panzer und 89 Dampfer.
Hiervon waren 20 (6 Darser) im Mittelmeere,
17 (2 Banzer) an der Dftlüfte Amerilas, 8 (1 Ban:
jer) an der Weftlüfte Amerikas, 8 in Süpafrila,
13 im Indiſchen Meere, 20 (1 Banzer) in China,
6 (1 Banzer) in Auftralien, 5 im hydrographiſchen
Dienite, 15 waren im Tranzportbienfte verwendet.
y J. 1884 batte die brit. Slotte folgenden
Schiff Sbeſtand. Schlachtſchiffe: 21 TZurmfchiffe
(davon 8 mit je 4 Türmen, 1 mit einem Turm,
17 mit je 2 Türmen), 18 Rafemattichiffe, 3 gepan:
zerte Kreuzer und 12 Banzerfregatten älterer (1861
—68) Bauart. NKüftenverteidiger: 7 Turmſchiffe
(bavon ein? mit 4, die übrigen mit 2 Türmen),
2 mit einem Turm verfehene Iammicifie, 3 Ban:
oote (davon Waterwitch mit bydraulifcher Ma⸗
Kine) und 2 Vanzerbatterien, ferner 38 nur mit
Tedpanzer verjehene, auch für bie hohe See geeig:
nete Rammſchiffe mit beſonders ftarler Torpedo⸗
ausräftung (Polyphemus, Merſey, Severn),
welche leine andere Artillerie ala einige Reyolver⸗
geicrüße führen. Außer diefen 66 Panzerichiffen
n bie brit. Kolonien nody 3 für die Küftenver:
teidigung beitimmte Turmſchiffe (Abyifinia, Cer⸗
berus, Magdala). An Torpedofchifien find außer
ben brei vorermähnten Zorpedorammfdjiffen vor:
nden 1 Torpedolehrſchiff (Befuvius), deſſen
ornfteine längs Ded und Borbwand gerührt
find, fodaßder Rauch achterwärts auaftrömt, 1 Tor:
pebodepätichiff (Het 0) zur Ergänzung der Zorpebo:
außrüftung bei der Flotte au bober See, 30 mit
Sporn verjehene Zorpeboboote eriter Klafie und
70 Torpeboboote zweiter Klaſſe. Das Torpedo:
ſchiff Hella befitt vollftänbig eingerichtete Werk:
ftätten, 4 Maften und 8 völlig ausgerüjtete Tor:
peboboote, Die Kreuzer beftehen aus 3 großen
Fregatten (Inconſtant, Raleigh, Shah, 1868, be:
ziehungsweiſe 1873 erbaut), 8 gededten Korvetten,
34 Glattdedalorvetten, 2 Rapidaviſos (1877 und
1878 erbaute Stahlſchiſſe Jris und Mercury, welche
473
17, beziehungsweiſe 18 Meilen Fahrt maden),
4 fehr neller Kreuzern zweiter Klafie (16 Meilen
Fahrt), 27 als Barkichiife getatelten Glattdedskor⸗
vetten von 11 Meilen Fahrt, 48 Kanonenbooten
erfter Klaffe und 75 Sanonenbooten zweiter Alalie.
Bon diejen 196 Kreuzern find jedoch nur 14 wirt
lid) ſchnelle Schiffe von 15 oder mehr Meilen Fahrt,
nämlich die 3 Fregatten, bie 3 gededten Rorvetten
(Bachante, Boadicea und Euryalus), 2 Glattdedcs⸗
forvetten (Active und Volage), die 2 Rapidaviſos,
die 4 Kreuzer zweiter Alalie (Umphion, Arethufa,
Leander und Phaeton); doch find 280 Sanbels,
dampfer von der Aomiralität für tauglich erllärt
worden, im Kriege ald Kreuzer zu dienen, und für
diefe Schiffe, welde mit alten 64pfünbigen Vorbers
ladern armiert werden follen, find in Bombay,
Kapitadt, Hongkong und Sydney Ausruſtungs⸗ und
Munitionsdepöts 1883 errichtet worden. An Jad;:
ten und Aviſos von 15 Meilen oder mehr Fahrt
find 3, von geringerer Fahrt 19 vorhanden, —5
1 Vermeſſungsſchiff, 9 Aruppentrandport chiffe,
1 Materialtransportſchiff, 1 Geleitſchiff für Trans:
portſchiffe, ſowie eine Anzahl ftationäre Schul:
gi e, Segelihiffe, Hafen: und MWerftendampfer.
te nicht mehr kriegsbrauchbaren Schiffe find in
biefer Zuſammenſtellung außer Anfab geblieben.
Finanzen. Allen diefen großartigen Berhält:
niſſen find auch die Proportionen der brit. Finan⸗
jen angemeflen. Das Budget vom 31. März 1882
i8 dahin 1883 wies folgende Hauptdaten auf: die
— der wirklichen Einnahmen belief ſich
auf 89552321 Pfd. St. (gegen 56935 028 im J.
1848), beitehend aus folgenden Bolten: Zölle
19 682 671, Accile 26 982 916, tempelgefälle
11868160, Eintommeniteuer 12166477, Grund:
ſteuer 2843154, Poſt 7306837, Telegraphendienſt
1724458, Domänen 491102, Zinſen 1218845,
Verſchiedenes 5267611 Pfd. St. Die Gefamt:
fumme ber wirklichen Ausgaben dagegen betrug
88906278 Pfd. St. und beitand aus folgenden
Voften: Zinſen der Staatsſchuld 29679097, Civil:
lifte, Apanagen, Ghrenpenfionen, Geridjtähöfe
u. ſ. w. 1541999, Civiſdienſt 17336 001, Heer und
one 81420 755 Erhebungskoſten 8928 426 *
t. Die brit. Staatäihuld zeigt eine rieſenhafte
und in ihrer Art einzige Höhe. Sie entſtand und
vermehrte ſich im weſentlichen immer nur aus
Einem Grunde, dem Kriege. ur Zeit der legten
engl. Revolution (1689) belief ie ſich auf 664263
Br, St. Kapital mit einer jährlihen Zinsſumme
von 39855 Pid. St. Unter Wilhelm III. wurde
ie um 15729439 Pfd. St. vermehrt. Die Königin
nna fand fie in ber Höhe von 16394 702 Pd. St.
vor und vermehrte fie während ihrer Negierung
(ber Spanifche Erbfolgelrieg toftete England 69
ill.) abermald um 37 750661 Pfd. St.; die Zins:
laſt befief fich bereit3 auf 3300000 Pfb. St. Unter
Georg I. erfolgte die Abtragung von 2053128 Pfd.
St., jodaß Georg II. eine Schuld von 52092235
Pfd. St. voran. Bis zum Barifer Frieden 1763
war die Schuld großenteils infolge der Unterſtütung
Friedrichs IL. im Giebenjährigen Kriege bis auf
146682844 Pfd. St. angewa hſen. Diefelbe ver:
ringerte fih während der folgenden Friedenszeit
um 10739 793 Bid. St. und betrug beim Ausbrud)
des nordamerit. Unabhängigkeitstriegs 136943 051
Did. St. Diefer Krieg veranlaßte neue Anleihen
im Betrage von 102541819 Pfd. St., und beim
Friedensſchluß (1783) Hatte die Staatsſchuld eine
474
Höhe von 238484870 Pfd. St. erreicht. Bis 1793
erfolgte eine Verminderung von 4751261 Bid. St.
Mährend der Kriege wit Frankreich zur Zeit der
Revolution und Rapoleons I. folgte Anleihe auf
Anleihe unter den drüdenditen Bedingungen, und
die geſamte Schuldvermehrung betrug im dieſer Pe:
riode, nad) Abzug der amortijierten Summe, nit
weniger ala 601500343 Pb. St. Diele enorme
Höhe der Schuld wurde zum Zeil durch die an Die
Kontinentalmächte gezahlten Subfibiengelder ver:
anlabt. Die ſchwebende Schuld belief ich 1815 auf
58 Mill., und für den 5. San. 1817 wurde bie
ganze fundierte Schuld zu 840850491 Pfd. St. bes
rechnet, zu deren Berzinfung 32014941 Pfd. St.
erforderlich waren. ©. iſt jedoch Die einzige europ.
Großmadt, welche ihre Staatsſchuld in der langen
———— 1815, wenn auch nur in mä⸗
sigen Berhältniffen, fait beitändig zu verringern
wußte, Es gab lange Zeit nur zwei Ausnahme:
fälle, unb zwar beide höchſt ebrenhafte. Im J.
1835 wurden 20 Mill. aufgenommen, um die Reger:
ſtlaven in ben Kolonien von ihren Eigentümern
loszutaufen, und 1817 wieder 10 Mil, zur Sin:
derung der Hunger2not in Irland. Der Ortentkri
1854—56 nötigte zu neuen Anleihen, und obglei
man, im Begeniabe zu Srankreil ‚den Bedarf ſo⸗
viel mögli Dur die Erhöhung der Auflagen zu
deden ſuchte, ftieg die Schulovermehrung doch auf
41 Mill., nämlid 26 Mill. konſolidierte Schuld,
7 Mill Scagobligationen und 8 Dill. Schap:
feine, wozu eine bedeutende Menge Leibrenten
fommen. Während aber die Kriege 1792—1815
die Staatsſchuld um mehr als 600 Mill. Kapital
mit einer jährlichen Zinslaſt von 20, teilweiſe
30 Mill. vergrößerten, ſollen die 41 Mill. Schulden
vom KRrimfriege nach 16 Jahren vollitändig getilgt
fem. Bon 1862 bis 1870 wielen die Einnahmen
jedes Jahres einen bedeutenden überſchuß über die
Ausgaben nad), der teils gut Grmäßigung von
Eteuern, teild zur Tilgung der Staatsſchuld ver:
wandt werden Tonnte. Lebtere, die fich 1865 auf
775 1682395 Bd. St. belief, wurde bis 1870 auf
147551048 Pfd. St. reduziert. Als ein charak⸗
teriftiiches Zeichen des wachſenden Bollsmohlitan-
des verdient Srwähnung, daß die Gintonmmeniteuer,
die um 1860 für jeden Benny etwa 1 Mill. Pb.
St. betrug, gegenwärtig ein Ergebnis von 1600000
Pfd. St. per Penny liefert. Eine ftrengere Okono⸗
mie in den Staatsausgaben, vermittelit einer beiler
persgeiten Bermaltung, bat beſonders das Mini;
terium Gladitone mit Erfolg angeitrebt. Am 31.
März 1883 betrug die funbierte Schuld 712698994,
die Annuitäten 29492125, die nicht fundierte
Schuld 14185400 Bid. St. (einſchließlich der Sue.
lanalaltien), zufammen 756 376519 Bid. Et.
Orden, Bappen, Flagge. Ya. beitehen
10 Nitterorden: 1) der von Ednard III, 1318 ge:
ftiftete blaue Hoſenbandorden (f. b.); 2) der Diſiel⸗
orben (}. d.); 3) der irländ. Orden bes heil. Batrid,
1783 von Georg II. geitiftet; 4) der Orden des
Stern von Indien, 1861 von der Königin Bic-
toria begründet für Berfonen, die fi um Indien
verbient gemacht, 5) ber Bath⸗Orden (f. d.); 6) Der
1818 geftiftete Maltefer-Ritter-Orden von Santt
Michael und Sankt Georg, ber für Berdienfte im
Vlittelmeer verliehen wird; 7) ber 1842 geftiftete
Dilitärorden für Gingeborene des großbrit. Of:
indien; 8) ber Orden des Indiſchen Reichs und
9) der Orden der Krone von Indien, beide 1878
Großbritannien und Srland (geographiſch-ſtatiſtiſch)
von der Königin Bictorta geltiftet, 10) Orden des
königl. Roten Kreuzes, ein 1883 von Victoria ge:
ftifteter Damenorden. Auberdem wird noch das
1856 neitiftete Victoriakreuz zur Belohnung periön:
licher Tapterteit vor dem — einde verliehen. Das
Mappen beiteht aus einem Haupt: und Herzichiid.
Jedes hat vier Felder. Im eriten und vierten ftehen
in roter Umgebung die drei goldenen Leoparden
von England; im zweiten, das auf goldenem Grunde
eine doppelte Einfaflung mit untergelegten Lilien
bat, ber aufgeridhtete rote Löwe von Schottland;
im dritten die goldene Davidsharfe mit filbernen
Saiten in blauem Felde wegen Irland. Der von
einer Königätrone bededte Herzichild zeigt recht3 bie
beiden goldenen Lowen de3 Herzogtums Braun-
ſchweig in Rot, links in einen goldenen Felde mit
toten Herzen betreut den blauen Löwen von Lüne-
burg und da3 fpringende ſächſ. weiße Rob im blauer
Umgebung. Den Sauptich! bebedt die königl.
Krone von England mit dem darüberſtehenden gol-
denen gelrönten Löwen. Das große blaue Band
des Hojenbandorbens mit der Deviſe: «Honni soit
qui mal y peuse» umgibt ben Schild, und unter
ihm liegen die beiden Zweige, welche die engl Role,
bie ſchott. Diftel und den iriichen Klee im ſich ver:
einigen und mit ber Deviſe ber Strone «Dieu et
mon droit», uniſchlungen find. Scildhalter find
ein gefrönter Löwe und ein Einhorn. Die Union:
flagge de3 Vereinigten Königreichs (Union Jack)
ilt aus den Kreuzen des Sankt Georg, Sankt An:
dreas, Sant Batrid, ala den engl., {&ott. und iri:
{chen Ritterorden, zufantmengefegt und zeigt dic drei
Farben rot, blau, wer
Litteratur. Bgl.überdiegeogr. und ſtatiſt. Bers
bälmifje G.s außer den Blaubüchern (f. d.) md dem
jährlich ericheinenden Staatshandbuche («The Royal
Calendar for England, Scotland, Ireland and the
colonies»): Mac Eullod), «A statistical account of
the British empire » (Tend. 1837; 4. Aufl. 1854);
Morean de Jonnes, «Statistique de Is Granl-
Bretagne et de !’Irelaude» (2 Bde., Bar. 1837 fa.);
Borter aThe progress of the nation» (3 Bde.
ond. 1836—38; 3. Ausg. 1851): «Journal of the
Statistical society of London » (Yond. 1838—65);
Yauder, «England in jeinen foziafen und fommer:
zellen nftitutionen » (aus dem Franzöſiſchen von
Seybt, 2 Bde., Lpz. 1846); Höften, eEnglands Zu:
ftände, Politik und Machtentwidelung» (2 Bde.,
2p3.1846); Meidinger, «Das brit. Neich in Europa»
(Cpʒ. 1851); Maccarthy, «The physical and histo-
rical geography of the British empire» (2. Au3g.,
Lond. 1859): Lawſon, «The geography of the Bri-
tish empire» (Pond. 1862); Ramſay, «The physi-
cal geology and geography of Great Britain »
(2. Aufl., Lond. 1864); Hughes , «’The geographr
of British history: a geographical description of
the British Islands of successive periodss (Lond.
1863); derfelbe, « Historical geography of the
United Kingdom» (Lond. 1872); «The Statesman’s
Yearbook » (jeit 1864 jährlich); «The British Al-
manack» und «Companion to the Almanack or
Yearbook of general information» (en 1827 jühr:
lid); «J. Whitaker’s Almanack » (jährlidy); Ra:
venftein, «London, England, Schottland und Jr:
land » (m Meyers «NReijebücher», 3. Aufl., 2p3.
1876); Mac Culloch, «A dictionary of commerc:
and comrmercial navigation» (2, Aufl., Lond.
1856); derſelbe, «Dictionary of the countries,
placcs and principal natural objects in the world»
Großbritannien (geihichtlich)
(2, Aufl. von F. Martin, 2 Bde., Pond. 1866);
Yeoi, «Histöry of British commerce» (Yond. 1871);
The British Trade Journal» (monatlich, feit 1863);
Scott, «The British army» (2 Bde., Yond. 1868);
Hunt, «Mineral statistics of the United Kingdom»
ıYond. 1832, jährlich); «Journal of the Statistical
Society» (39 Bde., bis 1876); &. B. Bevan, «The
statistscal atlas of England, Scotland and Ire-
land» (15 Hefte, Lond. 1880 8).
Srohbritaunien (geisicntig). G. (Great-
Britain) if der polit. Name für die unter der Res
rierung Jalobs I. vereinigten Reihe von England
(3. d.) und Schottland (f. d.). England, von kelt.
Briten bewohut, war unter dem Namen Britannia
ı1.d.) gegen 400 Jahre eine Provinz des Römischen
Neichs. Doc feit Anfang des 4. Jahrh. n. Chr.
tonnten bie röm. Kaiſer ihre Herrichaft Aber das
cntiegene Land nur noch mit Dlühe gegen die eben»
falls kelt. Picten und Scoten in Irland und Schott:
land befaupten. Allmählich zogen ſich Die Römer
aanzlich zurkd und überliefen die Bevöllerung
idrem Schichal. Das Land war mun Jahrzehnte
der Schauplag pictiicher und fcotiicher Berwüttung.
In diejen Wirren foll VBortigern, ein angeſehener
vürft im Eübden, gegen die wilden Stämme bes
Nordens Ktrieger von den Küften Norddeutichlands
u Hufe gerwfen haben. Der Sage nad) erjchienen
449 auf wre Schiffen die Söhne des ſaͤchſ. Heer:
fuibrerd il, mit den verbäcdhtigen Namen Hen⸗
sin and Horſa, denen zahlreiche Haufen von Sach⸗
ven, Angela, Jüten folgten. Die Ausländer ſetzten
ch, nachdem fie die Bicten und Scoten zurüdge
tziben, im Lande feit und ibermältigten auch die
“ren. Gin Teil der lehtern floh ın bie umzus
zanglichen Gegenden des heutigen Wales (f. d.),
cin anderer feste nad) Armorica in Frankreich über,
das davon den Namen Bretagne (f. d.) erhielt; die
ienigjten blieben unter dem Joche der Sieger. So
murde Britannien, in welchem übrigens fchon vor
Colors Zeiten deutfhhe Kolonien, namentli von
taien aus, fih angefiedelt haben mögen, nad
Sirte, Sprache, Berfafiung und Bevölkerung ger:
manch, und das fid) bildende Bolf erhielt von
den lekten Antömmlingen den Namen der Angeln.
3. Angeliadjen.)
Bon der Begründung der angeljädfis
den Königreiche bis zur Thronbefeigung
de 3 Hanfed Anieu, 40— 1154. Unter den
Szrman Heeriührern bildeten ſich fieben Meine Kö⸗
‚ıareiche: Kent, Buffer, Wefler, Eſſer, Northums
‚r..n, Mangeln und Wercien, die im erſten Viertel
Ivo 9. Jahrh. von Egbert, einem Könige von Weſſer,
.ı einer erbliden Monarchie vereinigt wurden.
Zhon unter feinen naͤchſten Nachfolgern erlitt das
Jeich haufig zertörende Sinfälle von den Normans
ren aus Dänemarf und Norwegen, bie ſich fogar
ın Rertkumberland feftiegten. Ein Entel Egberts,
„‚irreb der Große, 87 1— Mt, bezwang endlich unter
t .rrıgen Kämpfen bie Cindringlinge, richtete afts
:„»ı. Berfaflung und Recht wieder auf und erhob
12 Reich in bläbenden Zuftand. Das Land genof
- xt Rnube, bis unter önig Ethelred II. 979 —1016,
. e Dänen ihre Ginfälle Ichredlicher ala je wieder:
siten. Das RAeich war unter ſchwachen Fürften in
e traurigfie Lage geraten. Die Grafen in ben
„ceeinyen hatten ihre Statthalterfchaften erblich
'zmadht und regierten unumidhräntt. Der König
muite jährlich den der Dänen durch große
Zuram.n, das ſog. Danegeld, day als Grunditeuer
475
erhoben wurbe, erfaufen, und dennoch blieben ganze
Schwärme der Fremdlinge zurüd und festen fi
in den Brovinzen feit. Ethelred madte den Ber:
fu, fi diefer Säfte 1002 durch ein allgemeines
Blutbad zu entledigen, Diele That aber bewog
ben dän. König Sven zu neuen Cinfällen, die 1013
mit der völligen Groberung Englands endeten.
Gthelred floh zu feinem Schwager, dem Derjoge
von der Normandie, kehrte aber 1014, nad
Sven geftorben, auf den Thron zurüd. Nach feis
nem Tode, 1016, behauptete Sven3 Sohn, Knut
der Große, die engl. Krone gegen den fädhf. Res
entenftanım und heiratete zur Befeftigung jeiner
Macht Emma, Ethelreds Witwe. Als deflen Söhne,
Harald, 1039, und Harthafnut, 1041, kinderlos ge:
ftorben, riefen bie engl. Großen einen Sohn Ethel⸗
red3 und Emmas, Eduard den Belenner, auf den
Thron. Diefer ſchwache Fürft hatte während der
langen Verbannung am Hofe feined Oheims in der
Normandie gelebt und begütnitigte darıım feine
ann. Breune in dem Maße, daß die engl.
Großen fich häufig empörten. Bei feinem Tode,
5. Jan. 1066, wußte ſich der mächtige Graf Harald,
Statthalter von Weller, der Krone zu bemädtigen.
Angeblich batte jedoch König Eduard dem Herzog
Wilhelm von der Normandie, feinem Freunde und
Verwandten, die Nachfolge in England nugefihert.
Derjeibe erfchien 29. Sept. 1066 mit 60000 Nor:
mannen an der Hüfte von Suiler, ſchlug und tötete
Haralı 14. Dt. in der Schlacht bei Haſtings und
ieß fih von den Großen des Landes als König
von England anerfennen. ,
Mit der Thronbefteinung des Hanuſes Normanbte
ing England der „größten Umwandlung entgegen.
2 ar beitätigte Wilhelm das unter Eduard ger
jammelte gemeine Recht der Angeliachfen, führte
aber zur Befeſtigung feiner polit. Macht das Lehns⸗
weien ein. Der freie Grundbeſiß wurde dadurch
aufgehoben und alles Eigentum an die Krone ge:
tettet; 700 große Rıtterlehne, Baronien, wurden
errichtet und bloß an Normannen verteilt; aud) die
geiltlichen Beſigungen mußten in da? Feudalſyſtem
treten. Bon den mehr ald 69000 Unterlehnen
famen nur wenige in die Hände der engl. Thane.
Dem fühl. Beten begennete man fiberdied mit
Deradtung und führte die Sitten und Sprade
Frankreichs bei Hofe und felbjt in den öffentlichen
Berhandfungen ein. Um der Lönigl. Zagdluft zu
enügen, wurde der blührndite, 30000 Acres um:
aſſende Strich des Landes in Wald verwandelt
und ein hartes Jagd⸗- und Foritgeleh eingeführt.
Nicht nar die Engländer, fondern jelbit die Nor:
mannen erhoben gegen dieie und andere Be
drüdungen mehrfache Aufftände, die mit Gran:
famteit und der Bermültung von Stäbten und Ge:
genden beitraft wurden. Die Verbindung Englande
mit der Normandie konnte kaum als ein Zuwache
polit. Macht gelten, da fi Jahrhunderte hindurch
Kämpfe in der königl. Jamilie und mit Frankreich
daran fmüpften. Bührend des Groberers ältelter
Sohn, Robert, die Normandie behauptete, eignete
ſich der zweite, ald Wilhelm II., 1087—1100, die
engl. Krone & Die Croberungsiudt dieſes Kö:
nigs ftürzte England in drüdende Kriege; auch ver:
ehte der nveitituritreit mit dem PBapfte und dem
ifchof Anfelm das Reich in mancherlei Berwärf:
niffe. Nac dem Tode Wilhelms Il. beitieg deſſen
Fingerer Bruder, Heinrich I., 1100—35 den Thron.
ter ihm fam nad) mehrjährigem Familienkriege
DT
416
bie Rormanbie 1106 wieder an die engl. Krome zu⸗
rud und wurde auch glüdlich Ludwig VL
von Aranfzeid) behauptet Dem Fapfıe FaihalısIl.
wurde nach langem Üiderftreben da3 Jnveititur:
scht in der engl. Kirche jugelanden, ohne dat
jedoch der Lönigl. Macht viel vergeben wurde. Die
Rachfolge hatte Heinrich jeiner Tochter Mathilde,
Bitwe Kiijer Heinrichs V. zuzedadıt, bie in zweiter
Che mit Gottfried Blantagenet, Graten von Anjou,
vermählt war. Indes ſchwang ſich Stephan, 1135
—54, jungite Sohn einer Schweiter Heinrichs
und des Grafen von Blois, auf den Thron, wo⸗
durch England in blutige Vargeririege vermwidelt
wurde, zu denen fi) die Einfälle der Schotten, ein
Aufitand der Ralifer und heftige Zwietradt zwis
ſchen König und Alerus gefellten. Im J. 1153
erihien endlich Mathildens und des Grafen von
Aniou Sohn, Heinrid, in England und machte bie
Rechte feiner Mutter jo nachdrücklich geltend, daß
ihn Stephan zum Jagfeleg ertlären mußte.
Unter dem Haufe Anjou, 1154 — 1485.
Dein IL, 1154—89, ber erfte König aus bem
aufe Plantagenet (f. d.) ober Anjou, fand das
Pe den Baronen preiögegeben. durch feine
ee Hausmacht, die den dritten Zeil von Frank⸗
rei umfaßte, vermochte er indes das Lönigl. An:
Ichen be uitellen. Gr ftellte den Großen frei, die
hndienite dur eine Gelbleiftung ——
abzulaufen. Hiermit erhielt die Krone die Mittel
und das Recht, ein unabbäng es Heer zu werben,
wozu man damals gewöhn id niederländ. Aben⸗
teurer, bie fog. Brabanzonen, herbeizog. Tie
NRechtöpflege unterlag während diefer glänzenden
Regierung einer gänzlihen Umgeltaltung. Tas
Reich wurde in eds Gerichtsbezirke geteilt und ber
tönigl. Gerichtshof zur hoͤchſten Infta in allen
Hüllen erhoben; auch führte Heinrich II. die Aftifen
ein und unterdrüdte die Bottedurteile. Die Städte
und das Korporationsweſen nahmen durd die Er:
teilung wichtiger Privilegien mächtigen Aufſchwung.
Im J. 1164 ſuchte Fre II.
vermitteljt ber Konftitution von Clarendon zu be:
ihränten. Die innern Berrüttungen Irlands bes
nugte er, um bieled Land 1171 zu unterwerfen
und ihm engl. Inftitutionen zu geben. Seitdem
nannten fidh die engl. Könige Herren von Irland.
Tie Mangelbaftigleit ſtaatsrechtlicher Beitimmun:
en über die 2 Oamjoige a kenipa tungen
örten zwar die Ruhe des Reichs und entzündeten
mehrmals den Bürgerkrieg, wozu Kubmig TIL. von
Sranfreih und König Wilhelm von Schottland
nicht wenig beitrugen; doch wurde legterer 1173
überwunden und gefangen und erhielt feine Krone
nur als engl. Lehn zurüd. Schon unter Heinrichs
Eohn, Richard I., genannt Sömenbert, 1189—99,
begann indes das Reich wieder zu ſinken. Richard
verschaffte fich die Mittel zu feinem Kreuzzuge burch
bie grauſamſten Erprefiungen. Mit dem Negies
rungsantritt Johanns ohne Land, 1199— 1216,
on während ber Abwefenheit Richards, jei:
ned Bruders, einen ud ur hronufurpation
gemasıt hatte, ging an Frankreich die Normandie,
njou, Maine u. ſ. w. verloren. Schottland mußte
doch die engl. Oberhoheit wieder anerkennen. In⸗
olge der Streitigleiten, in welche Johann mit dem
pite nnocenz III. geriet, belegte diefer das Land
mit dem Interdict und verichentte bie engl. Krone
an den König von Frankreich. Um ſich nicht ang
Volt zu wenden, unterwarf Johann ſich dem Papſte
ie geiftlihe Madıt | P
Großbritannien (geſchichtlich)
und erhielt England und Irland gegen einen jähr,
lichen Jin von 1000 Marl ald poͤpſtl. Lehn ;us
rud. Zur dieſe Ihmähliche Politik empört, er:
jwangen bie Großen 19. Juni 1215 vom Slönig bie
Magna Charta (1. b.), einen Sreibrief, der ala bie
Grundlage des — — —* und De
nalft in angeſehen wird. Johann
mr jedoch einen Monat fpäter vom Papite des
Yreibriet3 entbinden und führte dadurch einen in:
nern Krieg berdei, in weldyem die Voltäpartei dem
Kronprinzen Ludwig von Frankreich, Sohn Phi:
lipp3 IL, die Krone anbot. Submig erſchien mit
einem Heere, eroberte den größten Zeil von Eng
land, verlor aber nach dem Tode Johanns allen
An Die Großen ſchralen jeht vor einer Ver:
bindung mit Frankreich zurüd und unterftügten den
Grafen Bembrote, der den Zitel eines Broteftors
annahm und den neunjährigen Sohn ‘johanns,
Heinrich UL, 1216— 72, auf den Thron erhob,
deflen Tugend die Barone zu wülten Gewalttpaten
benusten. Rad) mehrern Loftipieligen Berlucen,
die Provinzen in Frankreich wieder zu gewinnen,
wurde Heinrich LI. 1242 in der Schlacht bei Taille
bourg von Zubwig IX. gefchlagen und mußte auf
die Sandichaften ieöfeit der Garonne verzichten,
Diefe Unfälle, die Berlegungen der Charte, die
Berihwendung des Hofs, die Ecjapungen di
ganjtes Gregor IX. riefen unter Anitiftung des
rafen Montjort von Leicelter einen Aufitand ber;
vor, infolge deilen 1258 der König die orforder
Provifionen, eine Ermeiterung der Charte, be⸗
ſchwören mußte. Zugleich wurde eine Kommilnon
von 24 Baronen eingelegt, die ben Staat teior:
mieren follte, jedoch die Regierung an fi riß. Ter
Bapft aber entband den König des Eides, was neue
Unruhen hervorrief. Während Llewelge, di
von Wales, mit 30000 Mann in Gugland eins
drang, ſammelte auch Leicefter wieder ein dert
und nahm 1264 den König mit dem Kronpringen
Eduard in der Schlacht bei Lewes gefangen. Ze
rinz entlam indes, 30g feine Anhänger zulammen
und machte 1265 durch den Sieg bei Evesham der
Baronenherrſchaft ein Ende. _
Die ruhmvolle Regierung Eduards L, 122
— 1307, begann mit Unterwerfung von Maler, d08
1283 förmlich mit Ergland vereinigt wurde. 20
Ausfterben des fchott. Konigshauſes gab ihm Yet:
anlaſſung zur Cinmifhung in die fchott. Ange
legenheiten. Gr ſprach 1292 dem Johann Balıol
unter Aufrechterhaltung der engl. Oberhobeit die
Krone zu, reizte aber benfelben zur Empörum
und beugte die Schotten endlich nach furdtbater
Kämpfen unter William Wallace durch die Shladt
bei Fallirk 1299 unter die engl. Herrſchaft. Hoͤh
bedeutend war dieſe Epoche auch für bie innert
Entwidelung. Gegen die Unſicherheit bes Eiger
tums und der Perion wurde eine ftrenge Landes
poligei angeordnet. Gefeßgebung und Rechtäpfiegt
ildeten fih aus, bie Friedensgerichte entitandtn
und die «Königliche Banl» (Court of King’s Bench)
erhielt eine fo ausgedehnte Wirkjamteit, daß det
Adel auch den legten Reft von Zerritorialhoht
verlor. Die Einkuͤnfte des Feudalſtaats reihtn
ſchon längft nicht hin, die Bebürfnifie der Krone
zu decken; außerordentliche Subfidienbewilligung?
machten aber die Könige von ben Baronen 0%
gängig. Eduard I. zog deshalb nad; dem Borgandt
eicefter3 zum Reichslonvent oder zum Parlament
auch ftädtiihe Abgeordnete, die notwendig dei
Großbritannien (geihichtlich)
Großen daB Gegengewicht gel und die Lönigl.
Macht ftärlen mußten. Im
ein förmliches Geſeß, dab von nun an jebe Graf⸗
ſchaft zwei freie Grundbeſitzer (knights), die den
einen Mbel, die Gentrn, vertraten, jede Stadt und
jeder Flecken aber een zwei Abgeordnete, mit
binlänglicher Vollmacht ihrer Konitituenten ver
jehen, ind Barlament fenden follte. Diefe wichtige
Veränderung führte den dritten Stand ind Staats⸗
leben ein und war der Anfang bes Unterhaufes.
Die Städte, deren Zahl mit den Burgfleden (bo-
roughs) fid) damals auf 120 belief, fahen dies ans
fangs als eine Lat an. Obgleich das Parlament
nambafte Sunmen bemilligte, fo fuhr ber König
doch fort, ba3 bewegliche Eigentum willtürlich zu
beiteuern, und dies führte 1297 zu einer Erwei⸗
terung der Charte, indem bie Beitimmung aufge:
nommen wurde, daß keine Steuern mehr ohne di
ftimmung der bürgerlihen Abgeordneten erhoben
werden dürften. Endlich erzwang man auch 1300
die Aufbebung ber ftrengen Syoritgefeße oder der
Charta de foresta. inter dem ſchwachen Eduard II.,
1307—27, ber bei feinem Regierungdantritt die
Barlamentöverfaffung beichwor, verfuchten die Bas
tone nochmals ihre alte polit. Macht wieder zu er:
langen; was jedoch bei der gänzlich veränderten
Ctaatälage nicht gelang. Dagegen ping ber Ein:
fing in Schottland verloren, indem HE dort Robert
Bruce zum König emporfchwang.
Unter ber träftigen Regierung Eduards IIL,
1327—TI, mußte Schottland 1994 die engl. Ober:
bobeit wieber anerfennen; ein Verſuch, die Unab:
bängigleit wieber zu gewinnen, endete 1346 durch
die Schlacht bei Revilcroß mit der gaͤnzlichen Unters
jedung der Schotten und einer elfiäbrigen Ges
fangenichaft ihres Königs David Bruce. m N
1339 bradyen die Succefliondtriege Eduards III.
mit dem Haufe Valois aus. (S. Frankreich.)
Tiefe Kriege endeten bei dem Tode Eduards IE.
und feines Sohnes Eduard, bed Schwarzen Prin:
zen, mit dem Berlufte aller engl. Beligungen in
Frankreich bis auf die Pläpe Guisnes und Calais.
indes beförderten die Yinanzverlegenheiten bes
Nönigs bie Befeſtigung und Ausbildung ber Ber:
fatung. In der erften Zeit feiner Regierung waren
im garlamen! die Kommunen noch getrennt von
der try und den Großen. Bald aber vereinigte
ſich die Gentry der Grafichaften mit den ftäbtifchen
Abgeordneten, und aus bdiefer Verbindung ging
1343 das erfte Unterhaus hervor, das fogleich dem
König pesenüber als gefeggebenber Körper auftrat.
Der alte Reihalenvent,, in dem bie Barone und
Prälaten als die unmittelbaren Lehnäträger ber
Krone (peers), aber durch Berufung auch andere
a Herren faßen, verwandelte ſich hiermit
m Dberhaus, bem das Brivilegium blieb, ben
Berichtöpof des Reichs zu bilden. Auf das
slament gejtügt, vermochten nun bie Könige den
ngen der Päpfte entgegenzutreten, die das
3 aus England fünfmal mehr Abgaben als ber
König jeibt bezogen. Schon unter biejer Regierung
wurbe der Yehnstribut ohne Widerrede abgeichafft;
»a8 Statute of premunire (1365) verbot jede Ap⸗
pellation von einem nationalen Gerichtshofe an die
Kurie zu Avignon. Gin noch gefährlicherer Feind
dem ſte iu jener Zeit in bem orforder
Theologen Wicliffe, der von ber nationalen zur
pofition gegen bie Hierarchie und
ihre ae ie fortſchritt. Nach Eduarbs IM.
‚1292 erſchien darauf | d
477
Tode beftieg deſſen Entel, Richard II., 1377—99,
en Thron, ber unter ihm arg erfchüttert wurde.
Während der fortgehende Krieg mit Frankreich und
Schottland den Staat erichöpfte, geriet das Bolt
unter dem Drude des feudalen Regiments und ber
öffentlichen Not in Gärung, die in der Empöru
at Tylers (1381) zum Ausbruch kam. Auch na
der Mündigwerdung des Königs
ruben nit auf. Der Ehrgeiz und die Habſucht
feiner Oheime, der Herzöge von Lancafter, York
und Öloucefter verhinderten alle Berfuche Richards,
felbftändig zu werben bur fenen Kamp], Achtung
und Hinrichtung der lönigl. Gunſtlinge. Vergebend
entledigte Richard fi) Gloucelterd 1379 durch Vers
tat, zwei Jahre fpäter ftellte 10 Heinrich von Heres
orh, Sohn des alten Lancaſter, an bie Spike der
nzufriedenen und nahm den König 20. Aug. ge
fangen. Am 30. Sept. ſprach hierauf bad Kar a⸗
ment Heinrich mit Übergehun eines näher Berech⸗
tigten, des Grafen von or, die Krone zu.
Die Regierung Heinrichs IV., 1399 — 1413, bes
gann mit zahlreihen Verſchwörungen und Empös
rungen, zu denen ſich die Bewegungen ber Polls
barden gefellten. Ta das Haus Lancafter neben
der Unterftügung durd die Kirche duch Beihilfe
bed Parlament den Thron ufurpierte, fo benubten
die Gemeinen die Gelegenheit, ihre Rechte auszu⸗
dehnen und zu befeftigen. Die Wahlordnung des
Unterhaufes wurde gegen die Einwirkungen bes
Hof3 feftgeftellt, die Unverleplichleit feiner Mitglies
der aus eiproden und demfelben die Einſicht in die
Verwen un ber Gelber zuerkannt. Heinrich V.,
1413—22, beſchloß, die Elemente der Unzufriedens
E nad außen hin abzulenken, und erneuerte des⸗
a
örten die Uns
(b 1415 bie Anfprühe Ebuarbs III. auf den
Thron. Die innern Berrüttungen, denen
anz.
Karl VL
nkreich unter dem wahnfinnigen Könt
preiß egeben war, begünftigten das Waffenglüd
er Engländer, und nach ſchweren Kämpfen und
Siege bei
glängenden Erfolgen, vor allem dem
zincourt, wurde Heinrich V. 1420 von der burs
und. Partei als Regent und Nachfolger auf
em Throne Frankreichs anerlannt. Beinvig VL,
1422—61, erbte im Alter von neun Monaten fo»
wohl die engl. Krone wie bie von Frankreich.
Allein bei dem Erwachen bes franz. Nationalge:
fnbl3, das in der on von Orleans, 1429—31,
eine heldenhafte Prophetin gewann, und der Bes
harrlichteit Karla VII. gingen allmählich fämtliche
roberungen ber Englän erin PH verloren;
1453 war nur noch Calais in ihren Dänden. Der
unglüdlihe Ausgang des Kriegs, die Charaliter:
ſchwaͤche des Königs, die Ränke der Königin Mar:
arete von Anjou und ihrer Günftlinge riefen
erwirrung und große Unzufriedenheit in England
rvor. Der deriop Richard von Pork, en
aus ein naͤheres Anrecht auf den Thron beſaß,
enutzte dieſe Stimmung, fammelte feine Anhänger
und begann mit dem Hofe blutige Händel. Der
abge Succeffionztrieg zwiſchen den beiden
äufern York und Lancafter, der fog. Kampf ber
ißen mit der Noten Rofe, war hiermit eröffnet,
Am 10. Juli 1460 nahm der Herzog ben König in
ber Schlacht bei Northampton gefangen und ließ
ih vom Barlanıent zum Proteltor des Reichs er:
nennen. Die Königin jedoch fammelte ein neuc
Heer und ſchlug und tötete Richard von Yorl
80. Dez. in bem Treffen bei Wakefield, worauf der
Eohn Nihards, Graf Eduard von Mard, bie
418 Grrserizıunien (geilidiiich)
Uri: tr Dei wei et: aa ur
io n.agama De Jsüarnııedh _.ınBHolne
Gras: IV. am nınıs ern. "nina Teer
nn..htıt klei ir E.ruftmg kr Im).
1170 vertüzs em Zrsetzır
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Sern VI.vor rexem aut ea Ira; Memad
rufe ſedech ihn nad einizen Moaaten face
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u. Ta NE
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Deben‘ "ter wieder Ei mc tin. dh Eiactde '
Tode, 11-3, wır!e jmar t.in suäinligtieer Sos
Euard V. otne x. Yertand als Aoras cusaerurcn,
eder der Cheim bezicizen, Dirnag Artıd von
(loxciher, den man sum Vrcieitar erwalit hatte, mentstis.uh die hrafiche Suprematie Des sLönigs,
wur: 1:5 durd vlit un: “2 heit des Ieron? als! ad 1365 — 55 fand Die Aufhebung aller lörer
wit je km: Er rötigte die fir ihre Gritem
jigan voczaz'st 1851 zn dem Belenninis,
BE Der X:niz Ber Protelier der enal. Kirche ski;
i2: Fra riibre 155 ein Gieieg erlatten,
ws ccm ale ‚‚itiurams und ppellat one
an den pı.il EtuM. verdoten, Die Keßergeiche zu:
Tluservmmen, die Ixriamılungern der Geinlich⸗
leit zazernıgt uud Die Btiicheſswahlen Der Krone
juscpreden wurden. Je mehr ſich Heinridy VIII.
in ieicer CX’&::>ungsiahe mit dem Rapſie über:
Hırm, Bro taicær durfte ch das Reiormation::
wert enimideln. Schon 1534 beitätigte cin Parla—
°
beri&$tisen und lies die Einial. Prinzen un) die Konnsicihon der Aloitergüter ſtatt. Dieie
im "mi 1483 im lower bımlih ermorden. Kur
Usmwilzsigen rieien mehrere gefäbrlide Aufſtand:
Yur! Hut tonnte der io Erna ccrronnene Zeron | bervst, Deren glüdliche Unterdrädung jedoch
kehzurtet werten. Eenice zichen nad der Ute | den köni:l. Adtoiunsmus rur ftärfte. Doenzed
yatisn mußte Hihzrd de Emtötung ſeines Ge: | wid der Aonia, zusteid durch den Umſchwung dr
noñen bei der Terihwörung, Budınzbam, unter | tontmentaicn Ko:ınt bewogen, vor der Empörung
drüien. Nachdem er dann eine Zeit lang die Aube ! einen Schritt zurüd und näherte ſich wieber ber
aufrecht erbalten, übernahm Heinrich Zudor, Graf
von NRichmond, von mütterlicher Zeite aus dem
Haufe Lancafter, die Rolle eines Prätendenten.
Derielbe landete 6. Aug. 1455 mit 3000 Yran-
zoien in Zudwales, bie Unzufriedenen an ſich
und Übirwand Kıdard IIL am 22. Aug. im Trefjen
bei Rosworth. Der König fiel in der Schlacht, der
legte auz dem Hauie Prantageuet.
Unterdem Haufe Zudor, 14°5—1603. Als
Heinrich VIL., 1455 — 154,9, der erite König aus dem
Saute Tudor (1. d.), den Thron beitica, ſehnte *5
das Volk nad Hufe und einer friedlichen Entjal⸗
tung des büzgerliden Leben. Teer Honig benupte
diefe Stimmung nit nur zur Befeitizung feiner
Tynaſtie, jondern aud) zur Erweiterung der tönigl.
Gewalt. Tie Macht des Adels war durd) die langen
Kriege nebrohen. Um ſich vom Parlament ioviel
al3 möglid) unabhängig zu maden, führte Heinrich
zuvorderſt Die jtrenaite Slonomie in dem öffentlichen
Haushalte ein. Aus gleiheım Grunde bradte er
ein Statut zu Stande, nad) welchem die Verfügung
über den Thron für alle Zeiten vom Könige aus:
gehen follte. Auch wurde, um den Adel niebers
zubalten, ein außerordentliher Geridtsbof, die
« Sternlammer», erridtet, der ohne Zuziehung von
Beihworenen Unteriuhung und Beitrafung in
allen ‚sällen, welche die Krone und den Fiskus be:
trafen, verhängen konnte. Heinrich VilL., 1509
— 47, verfolgte die auf Schwächuug des Barla:
went? und deö Adels berechnete Politik feines Bas
terd mit größerer Aühnheit. Tie Berwidelungen
ber europ. Politik, die Kriege zwiſchen dem Hauſe
Valois und Habsburg um Stalten riefen auch Eng:
land mehrmals auf den Kriegsichauplaß. Fugt
los waren trog des Siegs bei Flodden die De:
mütungen, das dur feine Verbindungen mit
Frankreich gefährliche Schottland von England ab:
kan zu machen. Um der fortwährend unruhigen
evolterung Irlands mehr Achtung vor der Krone
einzuflößen, wurde dasſelbe 15412 zu einem jelb:
ftändigen Königreich erhoben. Weit Durchgreifender
geſtaltete fi) die Regierung Heinrichs im Innern,
weiche lange jahre vor allen durch den ſtaatsklugen
Ehrgeiz des Nardinal3 Woljey geleitet wurde.
Nachdem er fih anfangs als eifriger Katholik ge:
jeigt, wußte er Die durch Putber entfachte NReforma—
tonebewegung zur Durchfuͤhrung feiner Che mit
Anna Boleyn und zur Erweiterung ber koͤnigl. Ge⸗
tat. Partei. 3.1539 ſchien es zu einer völi:
gr Reattioa lonımıen zu follen. Tie ſog. «blutige
Bill der ſechs Artilel bedrohte mit den härtenen
Strafen jeden, der gegen die Gegenwart Chrifti im
Abendmable, gegen das Cölibat, die Meſſe, die
Ibrenbeigte ıı |. w. Ipredhen oder fchreiben würde.
Tas Parlament gab auch dieſer deipotiichen Wlaj:
regel jeine Zutteremung, und wie gegen die Kathe:
liten, jo wurde icst auch gegen die Proteſtanten mit
deuer und Schwert verfahren.
Er als Heinrichs VIIL neunjähriger Eokn,
Eduard VI., 1517—33, den Thron beitieg, horten
unter der Verwaltung des Proteltors Semer'et,
eins Oheims des Königs, Diele furchtbaren K-
drüdungen auf. Der Erzbiſchof Cranmer gewana
jegt wieder Gintluß. Ter röm. Kultus werde unter.
drüdt und die Verfolgungen trafen jest vie Katho:
liten. Bold aber war das Reich auf allen Puntien
von Empörungen heimgeiudt. Der bohe Adel, ver
obnedied ſchon vorzugsweiſe den Grundbefik in
Händen hielt, hatte auch meiitenteilg die Ktiucgen:
üter erworben und viele Äder, bei der ſteigenden
frage nad engl. Wolle, in Weideland für d:e
Scafberden verwandelt. Tauſende son anögeiek
ten Pachtern und Bauern vereinigten jezt,
durchzogen die Provinzen und verũbten die ſchreo⸗
liditen Berwüftungen. In dieſen Wirren verbrängte
der Herzog von Nortbumberland, als Bertreter der
ariſtotratiſchen Intereſſen, ben Herzog von Somer:
et, ber die niedern Stände zu beben und jo mt
er Reformation auszujöhnen fudhte, and ber Ero:
teltorwarde, ohne jedoch den Proteſtantis us jeLt
zu fchädigen. Vielmehr entwarf gerade jet Gran
mer, von den namhafteſten prot. Geijtlichen umter.
jrügt, bie «42 Artilel⸗, weldye das Lehrgebäube der
anglifan. Kirche im weientlichen feftftellten. Na:
dem en von der Geiſtlichleit begutachtet wer:
den, erhob das Parlament fie 1552 zum Gtaets:
geieh und _erllärte zugleid) bie Prielterehe für redrt-
mäßig. Der Herzog von Northumberland batie
den jungen Nönig, der dein Tope en te,
zu bereden gewußt, durch cine willlürliche Alte jeine
Echweſtern, Maria uud Clijabetg, von der Thron-
folge auszuſchließen und eine weitläufige Ver:
wandte, Jane Grey, eine eifrige Proteſtantin ur)
die Schwirgertochter Nortuumberdendd, zur Yac-
Inlacrin zu erHlären. Als jedod Eduard ftarb, jun)
taria, 1553—58, bie Zochter Heinrichs VILL. von
Großbritannien (geſchichtlich)
Patbarina von Aragonien, wenig Widerſtand, ihr
Ihronredht geltend zu madıen. Eine fanatiiche Bes
konnerin der kath. Kirche, begann Maria ſogleich eine
hrchliche Reaktion, die nad) ihrer Bermählung mit
dem Bringen Bhilipp von Spanien noch mehr aus—
artete. Die prot. Biihöfe wurden ind Gefängnis
aeworfen, die Hepergefeße bergeftellt, der Tath.
Gottesdienſt und die Abgaben an den Papſt wieder
eingeführt. überdies errichteten bie Biſchöfe Gar:
Diner und Bonner eine ekerlommilfion nad) Art
der ſpan. Sin yuifition, womit die fchredlichiten Ver:
jot rungen der Proteftanten begannen; mehr al?
20 Berfonen, darunter die verdienteiten Wlänner,
muften den Feuertod fterben. Das Parlament, in
welchem der Hof den Katholiken die Oberhand ver:
ſchafft hatte, duldete diefe Greuel, verweigerte aber
die Subſidien, welche die Königin begehrte, um den
Haijer gegen Franukreich zu unterjtüßen. Dennoch
benann Maria 1557 ben Krieg und verlor 1558
Galais „die legte engl. Befisung auf franz. Boden.
Tod Marias und die Thronbefteigung ihrer
Etiefichweiter, der prot. Eliſabeth, 1658 — 1603,
erfüllte den größern Teil des Volks mit Freude.
Ter kirchliche Zuftand des Landes, wie er unter
Chuard FI. geweien, wurde hergeftellt, bie Geiit:
Gchteit, die Etaattbeamten und Barlament3mit:
alieder mußten den ſog. Supremateid leiften, und
elle Dideripenftigen wurden aus ihren Simtern
entternt. Das Barlament verharrte in willigem
Geborfam. Im Staatshaushalt erhielt ſich die
KAdniain von dem Parlament unabbängig; Die
Subhidien, die während der 45 Jahre geleitet
wurden, beliefen ſich faum auf 3 Dill. Pd. St.
Trotz mander fibelitände in ber Verwaltung,
drudenber Steuern und Zölle, Monopolitierung
de3 Handels und Ungerechtigkeiten in der Rechts⸗
prlege erlebte England unter der thatkräftigen Lei⸗
tung dieler Königin einen für alle Zukunft enticheis
denden Aufſchwung. Der Aderbau erhob ſich zu
bober Blüte. Das Manufalturmeien, in welchem
bisher bie Engländer den Deutichen und Nieder:
kändern, mit YAusnahme ber Verfertigung von
Mollzeugen, nadjitanden, nahm einen Npnelien
‚sortgang; e3 begann die Produktion in Metall
und Beim. Der auswärtige Handel entfaltete fi)
mıt der Schiffahrt. Kühne Seemänner, wie Drate,
Frobi ſher, Davis u. a., bahnten den Handelsſchiffen
den Weg durch alle Meere. Neben lebhaftem Ver⸗
tehr wir Rußland die Verbindungen mit
der Levante und mit Vitindien. Am 31. Dez. 1600
erteilte bie Königin der Ditindiihen Kompagnie
ben erſten Jreibrief. Die auswärtige Bolitit befand
sh im Cintlange mit dem Intereſſe und der vers
änderten Richtung der Nation; alle Beitrebungen
maren gegen Spanien, den Verfechter des Katho⸗
Iırtsmen3 und den Beherricher der Meere, gerichtet.
Zablreiche Grpeditionen gegen bie fpan. Flotten
uns Hä in a Meeren wurden mit Glüd
unternommen und unermeßliche Schäße erbeutet;
Die Vernichtung der ſpan. Armada brad) das Liber:
gericht Spanien? zur See und gab den enticheiden:
den Anftob zur Gntwidelung der engl. Seemadt.
In der traurigiten Lage hingegen befand fid das
an Amogland getettete Irland. Ein engl. Barla:
entsbeichluß hatte Dafelbft die Fiihöfl. Kirche ein-
x ı3rt und das tirdenvermägen zu Gunſten Des
sesen Mleruß lonfköziert, während faft die ganze
udlterung katboliich blieb. Nach mehrern vom
»apie und Philipp II. angeftifteten Empörungen
479
erhob 1595 Hugh O'Neale, Graf von Tyrone, einen
allgemeinen Aufitand der Irländer, der erit 1602
blutig unterdrüdt wurde. Das Nerhältnis Eng:
lands zu Schottland dagegen, wo die Politik Elija-
beths und die Gingriffe in die Regierung und in
die Angelegenheiten der Familie Stuart grobe
Verwirrungen hervorgerufen, begann fich feit dem
Vertrage zwischen Jakob VI. und Elifabeth zu Ber:
wid (1586) friedlich zu geftalten.
Unter den Stuarts, 1608—88. Cben diefer
Jakob, Sohn Maria Stuart3, der in weiblicher
Linie von Heinrich VII. abftammte, vereinigte nun
al3 Jatob I., 1603—25, fämtliche drei Kronen un:
ter dem Titel eines Königs von ©. und Irland.
Unter ihm begannen die Zerwürfniſſe in Staat
und Kirche England3, welche nadı vier Jahrzehnten
zu der das Königtum in G. umſtürzenden Yievolu:
tion führten. König Jakob, der vor dem Yarla:
ment und den Biichöfen jehr gern Worte von der
unbeſchraͤnkten Allmacht feines fönigl. Willens im
Munde führte, war doch in feiner Haltung und
Geſinnung nicht3 weniger als ein Tyrann, viel:
mehr ein gutmütiger, furchtjamer, pebantifcher Ge⸗
lehrter, das willensſchwache Werkzeug der Bar:
teien, oft genug unmwürdiger Günftlinge, die ſich
mit feinen und des Staates Schätzen die Taſchen
füllten, fich und ihre Kreaturen hoch brachten. Der
Ehrgeiz Jakobs war, die Unglilanijche Kirche,
welche in England herrſchte, auch in dem presbyte:
rianiſchen Schottland zur Herrichaft zu bringen,
übrigend aber mit den lath. Gegnern im Innern
und nad außen hin im Frieden zu leben. Hatten
aber die glänzend beitandenen Gefahren Englands
unter Elifabeth ihr Kirche und Parlament gefügig
pemadt, fo hen bie im beiden regen Segen:
äße mit ftet3 wachſender Kraft unter dem willens:
ſchwachen Friedensregiment ihres Nachfolgers.
Seine freundliche Haltung gegen die Katholiken
entflammte den nationalen Hab gegen das Bapit:
tum; als fi Jakob dadurd zn Gatten Maßregeln
gegen jene bewegen ließ, richtete ihre Mut fich ge:
en ihn und das Parlament in der Bulverver:
(ömtrung (1605). Hierauf beobachtete Jakob eine
eit lang nad} außen eine eifrige prot. Politik, die
1612 zur Verbindung feiner Tochter Elifaberh mit
dem Haupt ber Dentiäien Union, Friedrich V. von
der Pfalz re aber die bierdurd) bedingten Geld:
bedurfniſſe führten ſchon 1613 zu den ernfteiten
erwürfniften mit dem Parlament. Während bic
ppofition jebe Forderung mit Klagen über bie un:
pereihten Steuern, Taren und Zölle, hundert Mill:
Arlichkeiten in der Bermaltung beantwortete, jebe
Aktion nah außen durch die Spärlichteit feiner
Seldbewilligimg lähmte, dabei aber Bertretung
der prot. Intereſſen in der Außern wie innern Bo:
litit forderte, richtete der König, zuerft von dem
Schotten Robert Carr, dann von Budingham und
dem Prinzen von Wales, Karl, beraten, feine
Augen auf ein Bündnis mit der kath. Vormacht,
Spanien, von wo ihm Hoffnung auf die Che des
Thronerben mit einer Infantin gemacht wurde.
Durch diefe divergierenden Richtungen feiner Ro:
litik wurde er dahin gebracht, dem Ausbruch des
Dreitigiährigen Kriegs, der Erhebung und Sata:
itrophe ſeines Schwiegerſohns faft tntlos zuzu:
jehen, während er im Lande als Sefinnungsgenojie
der Epanier und Papiſten in fteigende Verachtung
eriet, die Buritaner in Schottland und England
immer kühner da3 Haupt erhoben, in Irland bie
450
burd; ben Religionshaß genährte Raffenfeindichait
in wi
ber Iren durch bie engl. Koloniſten fortloderte.
* aͤrz 1623 machte Karl mit ſeinem Freund
udingham eine abenteuerl Brautreile nad
Epanien, kehrte aber im Oftober enttäufcht zurüd
und begann mun bie entgegengelekte Politil, bie
Verbindung mit Frankreich welche 12. Dez. 1624
zu feiner Che mit Marie Henriette und zu zeit-
weiliger Ausföhnung mit dem Parlament far
Mitten in dieſer Arifıs ftarb der altersſchwache
akob, und der Prinz, der jegt ald Karl I. den
zon beftieg (162549), fab fi bald wieder auf
die Pofition feines Vaters engen Bund mit der
Anglilaniihen Kirche, Feindſchaft gegen, die fich
mehrenden Selten, Berteidigung der Tönigl. Prä-
togative , andauernde Geldverlegenheiten und Zer⸗
würfnifie mit dem Parlament, zurüdgedrängt.
Der Aonflilt brady ſchon 1625 im eriten Barlament
aus, als dies das ſog. Tonnen: und Pfundgeld
ftatt, wie gewöhnlich, auf die ganze Dauer, nur
auf das erite yadr ber Regierung bemilligte. Die
Auflöfung und Neuwahl braten nur eine gleich
feindlihe Berfammlung 1626 zu Stande.
wäre zum Sturz des Minifters Budingham gelom:
men, hätte der König ihn nicht durch Auflöfung des
Parlaments gerettet. Die Freundſchaft mit Frank⸗
a führte zur Unterdrüdung ber Hugenotten,
während ein Angriff auf Cadiz fcheiterte. Als
Budingham dann mit Frankreich brach und Ro-
delle unterftügte, endigte aud) diefer Schritt mit
einer Niederlage und völliger Erfchöpfung der Kaſ⸗
fen. So kam e3 1628 zu einem neuen Parlament
da3 mit der Petition of right einen großen Triump
erfodht: die Sicherung vor willfürlicher Verhaftun
mußte Rarl danach zum Oeieb erheben. Denn
endigte durch den Widerftand Karls gegen eine neue
Forderung auch biele Berfammlung mit ihrer Bro:
rogation, und Budingham unternahm aufs neue,
durd) eine ho eion vor Rochelle die Macht der
Krone herzuſtellen. Mitten in den gurültungen
ieden mit
ward er ermordet, und Karl NdloR
Frankreich (1. April 1629), um die Monarchie ges
en bie innern Feinde befeftigen zu können. 3
olgten die 11 Jahre, in benen der König, beraten
von Mugen, energilchen, aber rüdfichtälofen Staats:
männern, wie Erzbiſchof Laud und Wentworth⸗
Gtrafford, ohne Narlament regierte. Puritaner
und Independenten wurben verfolgt, bie Anglika⸗
niſche Kirche unumfhränlt gemacht, bie Katholiken
rucſichtsvoll behandelt, bie eigenmächtig verhang⸗
ten Steuern von ben Diberipenftigen
ewalt eingetrieben, und um ber Gewalt einen ge:
ji en Anſtrich zu verleihen, mußten die Richter
er Sternlamnıer erflären, baß ber König zu Dies
fem Verfahren berechtigt ei.
- Eine folde gängrice erlegung bed Rechtöges
bla machte die Verſöhnung zwiſchen Bolt und
ton unmöglich; eine allgemein tiefe Gärung,
mie fie großen polit. Ausbrühen voranzugehen
—* bemädhtigte ſich aller Stände. Der Sturm
rach in dem Stammlande der Stuarts ſelbſt aus.
Der König ſuchte in Schottland den Presbpteria-
nismus felbjt auszurotten und drang dem Lande
1637 eine von Laud verfertigte Liturgie auf, die
mit der engliſch⸗biſchöflichen übereinſtimmte. D
alle „lamerhen der Echotten vergeblich blieben,
fepten fie 1638 zu Edinburgh eine revolutionäre
Regierung ein, deren erfte Thätigleit barin beitand,
[27
Gmpörungen und brutaler Unterorüdung | alte
mit Militärs: | 9
Großbritannien (geſchichtlich)
den fog. Eovenant zu entwerfen, eine Alte, bie bag
Glaubensbelenntniö der Preöbpterianer vom
J. 1580 enthielt und faft von dem ganzen Bolte
angenommen wurbe. el blichen Unter:
| handlungen griffen endlich beide en zu den
Waffen. Das Parlament, weldes Karl notge
drungen im Aprıl 1640 berief, bemilligte leinen
Pfennig und ſchurte nur dierevolutionäre Gärumg,
und die Zruppenmadht, welche den Schotten im
Auguſt an der Tyne gegenübertrat, wurbe von die
fen zurüdgedrängt, und Remcaftle fiel in ihre
Hände. Es blieb nichts übrig, als ein neues Bar;
lament zu berufen, das am 3. Nov. 1640 zulam:
mentrat und unter dem Ramen des «Langen Bar
lamentö» belannt iſt Bon Pym und Hampden
eführt, erhob es e gesen Strafiord un
ud, bradhte beide in den Kerler ſehte eine Maſſen
Petition in Scene, weldye bie Qertrlmmerun det
nglilaniſchen Kirche und bie Einführung dei C»
venant3 in England forderte, ſchidte Strtaffon
aufs Blutgerüft und ftellte in der «Broßen Remo
— ein umfaſſendes Programm zur gaͤnzlichen
mgeitaltung de3 Staat3 im Sinn des Barlamer
&3 | taridmus und Presbyterianismus auf. Das alkı
geſchah, während Irland, das durch Straffords ge
rechte und ftraffe Verwaltung zu on und Bo
ftand gelommen war, nad uflöfung der Arme
von wilden Hafen und Religionslämpfen durt:
mwübhlt wurde. Die kath. ren hatten 74 im Her
1641 gegen ihre prot. Bedränger erhoben, die jeten
Pläge erobert, Die engl. Anfiedelungen vermüne
und die Fremden zu vielen Taufenden hingeſchlach
tet. Der König ſuchte die Gefahr durch —*
und Zerteilen abzuwehren. Im Sommer 164
chloß er mit den Schotten einen Sonderfriedes
r ihnen alle ihre Forderungen bemilligte; Irland
überließ er dem Aufruhr, Strafford geb u mes,
auf die Remonftranz antwortete er zmeibeutig um
erließ dann (Jan. 1642) einen vergeblihen Hat
befehl gegen bie fünf Führer der Oppofition, der:
unter Som unb Samıpben. Pym gie mal
neuen Anflagen und Beſchluſſen, unter legtern de
Bill vom 5. 5 642, welde die Biſchoſe von
Stimmredt im Parlament ausſchloß.
Diefe Greignife führten den offenen Kampf her
bei. Das Parlament warb Zruppen, der Hof 30
ſich nad} York zurüd, verfammelte ben lönigätreuts
del, die «Gavalierer, um fich und rüftete ſich pum
Bürgerkriege, ber im Sommer 1642 begann m
anfangs mit abwechſelndem Glüd geführt wırk,
indem e3 den Lönigl. Truppen an Mitteln, des
eere des Barlaments an Libung fehlte. Im Zum
1643 ſchloſſen die Schotten, die biäher Zuldem!
ebr. 1
geblie en, mit dem engl. Barlame
rag, ber ben Presbyterianismus über beide *
ni reihe ausbehnte; im Jan. 1644 verband ſich ca
anfehn iches fchott. Korps mit ber engl York:
mentdarmee. Der Sönig hatte fein Heer ebeniahl
zu ftügen gefucht, indem er die ihm ergebenen
und Gemeinen zu einem @egenparlament ?
Hork zufammenrief. Dod obwohl ihm Adel w
Geiftlichleit große Opfer brachten, vermodle f
nicht, den Kampf gegen da3 von nationalen S
athien getragene Parlament mit Grfolg fort
übren. Am 2. Zuli 1644 erlitten bie Königlider
unter bem Prinzen Nupreht, Sohn bes Au N
Friedrich von der Pfalz, die große Niederlage
arftonmoor. Nur bie Zwietradt, bie im bertt
des Parlaments und in dieſem felbft auszubrehtt
n Be
nt eine
Großbritannien (geſchichtlich)
nn, verhinderte vorderhand ben gaͤnzlichen Un⸗
an de bes Königs. —e— und in deſſen
Armee trat eine an at noch ſchwache Partei er⸗
vor, deren Anhänger unter dem Namen der Inde⸗
penbenten die polit. und kirchlichen Ummwandlungen
viel weiter aus ube Den beabſichtigten als die große
Menge ober Presbyterianer. Oliver
Cromwell Bane, Hiermen und St.⸗John waren bie
Däupter b ber Nachdem
tei, ie bie Örafen
Eier, er un andere entichieben presby⸗
ee de m Deere verdrängt batten,
mußte Fairfar den Dber fehl übernehmen, un
fein —— Cromwell erfüllte nun bie
ganze Armee mit dem Geiſt religiöfer Schwärmerei | Gi
und Und. militärifcher Energie, ber in ihm lebte und
1645 ben gewaltigen Sien bei Naſeby über
König Karl erbeiführt e. Karl I. floh im Mai
1646 Bu den Schotten und wurde im Jan. 1647 an
das a engl. To Parlament ausgeliefert.
3 Königs Gefangennahme wäre ber Bürs
beenbi en, wenn ba3 preöbyterias
he Barlamant ie F za
t, welche ed gegen das
Yönigtum errungen, beb ten hätte; aber fein Ber:
ſuch, daß Heer Fre ra ‚jeigte, wo das Schwer:
gewicht der Ma F die von independenti chem
—— en Care ronen und Regimenter Crom⸗
it 1 ne Aug. 1647 London. Das Heer
hatte des König zu bemächtigen gewußt und
inerjeit3 mit ihm über die Reftitus
tion, —— aan Erommell gab
Körig preis. Im mußte das Parla⸗
ment, nunmehr von ber Milttärgewalt und den
Jndepenbenten beberrfäht, jede fernere Unterhand⸗
lung mit Karl für Ho at ertlären. Verſchie⸗
—— — und auch die Schotten griffen auf | er
biefen Beihluß bin zu ben Waffen. ahrend
Erommell gegen die legtern zu Felde zog, ben te
das Parlament die Intern und trat mit bem
olg, unb
an. 1648
ige nochmals in Unterhandlungen, bie fi aber
durch die theol. Bedentlichleiten e[3 I. ver —5 —
Erommell genann fo Zeit, durch den
general dairfar 6. De. ae mit Er ftarten
Korps wieder efehen zu lafien. Am 6. Dez. über:
pelen pmei Regimenter unter Oberft Pride die Ber
ung; 4 vanziamentömitglieber von ber Par | fe
tei —* Presbyterianer wurden ins Gef be
worfen, 96 andere aber ausgeſtoßen, fobaß
8 eime me 60 „nbependenten beftanb. Bor
e3 {og — brachten nun die Offi⸗
ere den —* es Königs. Da die 16 Peers
— ie Antlag Kt verwarfen, fo wurbe
Indepenbdenten eine Konmmiff fion von 133 Mits
gliedern niedergefeßt, die den König 27. Yan. 1649
als Tyrannen und Hochverräter zum Tode DErUE:
teilte. Karl I. ftarb 30. Jan. auf dem Schafott.
Tie Armce beſaß damit bie Herrihaft; das
wurde aufgehoben, ein — von
41 Berfonen eingefeht. „parunter bie hoben off; | Em
Bere, un unb 7. ‚Pazlamentöbe| chluß
die Lönigl. Abe a
35 Parlament
folite Die ig Jonperäne &t ber neuen —
üben. af bas cam ber Gewal * richtete
* — as u ie land.
A Rarl uU. Au Könige‘ zu den dei fo
Grommell als gorbli ieutenant im S
und erftidte Die Bewegung in 37
Auch die Schotten, denen das Weſen der Indepen⸗
denten mipftel, traten mit Karl LI. in Unterhand⸗
Gszu:tiatisns- Deriton. 13. Aufl. VIIL
d Ic mit
t. 1649 gemaich und im
481
lung und Ichten ihn, nachdem er den Covenant bes
ſchworen un bedeutende po. Sugeftänbniffe e ge⸗
macht, im Juni 1650 in ben Befiß der fchott. Krone.
Das engl. rlament ernannte bierauf ben fegreie
hen Cromwell zum Oberbeiehl &baber aller republi:
kaniſchen Streitkräfte, und Dieter fiel mit einem
augerlefenen Korps in Shottland ein, flug die
Schotten 8. Sept. 1650 bei Dunbar und ei n Yahır
jpäter Karl II., ber in England eingebr od en war,
in ber Sqhlacht bei Worceiter. Schottland wurde
nun gan any ala eroberte Provinz behandelt; gr mußte
r Republit vereinigen, burfte aber feine
Aeprälentanten ins Barlament zu Lonbon fenden.
a ee ches Schidfal erlitt Irland, wo Ireton und
ch defien Tode Ludlow bie Unterwerfung vollens
beten. Auch bie ameril. Kolonien erlannten die
Republik an und viele europ. Mächte bewarben
ih um bie Freundſchaft derielben. Da die Nie
erlande für den flüchtigen Karl II. Partei ji neb»
men ſch ienen , A entfpann fi) mit denfelben ein
ber im D 651 auf Erommelld und
* ohns Betrieb Gen Erlaß der urfprünglich nur
gegen ben nieberländ. Bande gerichteten Navigas
tiongalte zur Folge hatt
Im Mai 1652 brad) der förmliche Krieg beider
Staaten aus, in welchem Robert Blale den Ruhm
und bie Größe der engl. Seemacht begründete.
Unterbes brach der Konflilt der Armee mit dem
arlament von neuem aus. Cromwell ließ das
arlament in einer Adrefle auffordern, nun end⸗
ih auseinander zu gehen, um aud andern bie
Zeilnahme an ber Belorgun des allgemeinen Be:
jten moͤglich zu machen, und als bie een
era mit Dodperratöprojeffen drohte, erſchien
April 1653 in Begleitung von Soldaten im
Sipungsfanle und as bie Verfammlung ohne
weitere? « ne Ehre Gottes» auseinander. Zufolge
er Beſchluſſes dez ir F wurden nun 144
Perſonen berufen, bie ſich 4. Juli zur Ausübung
der gejepgebenden Gewalt auf 15 Monate verfam:
meln mußten: Independenten und Schwaͤrmer,
um Zeil einfache Bürger, aber au elden ber
ation, wie Blate. Dei —X ie p maue
at wie fie die Gefchäfte delten, in zu dar;
jem Gegen aß zu ben Sorberungen bes Tags , als
ap fe i Bätten behaupten tönnen; fie überliefer:
ten ihre De. 1653 wieder an Crom⸗
well. Der Aria entwarf je ein —— 3
inftrument,, wodurch Cromwell zum Proteltor der
Republit auf Lebenszeit erllärt urbe, Nachdem
er 5. April 1654 mit den Niederlanden Frieden
geisloffen, verfammelte er ein neues Parlament,
a3 aus 400 Engländern, 80 Schotten und 80 B
ändern beftand, löfte es aber nach faum fünf
naten ebenfalls auf, als e3 bie Berfaffung zu 2
bieren unternahm. Den Royaliften wurde jeßt
eine 10prozentige Einlommenjteuer auferlegt, ganz
England aber in 12 Bezirke geteilt und im je
berjelben ein Militärgouverneur eingefegt, ber bie
Civils und Militärangelegenheiten willtürli vers
waltete. Diefe Genera almator erhoben bie Steuern,
zogen ze Güter der Verdaͤchtigen ein und vollzogen
nah Gutdunken Erekutionen. gg ugleih begann
Erommell in Berbindung mit gran eich 1655 einen
Krieg gegen Spanien, In we eldem die Engländer
ni 1658 Dunkirchen eroberten.
noch _wurbe bie Unzufeiebenbeit Volks ges
gen die Diktatur immer lauter, zumal da Crom⸗
well aus dem zweiten Parlament, das im Sept.
81
482
1656 eröffnet worben, 160 Bresbyterianer und
ittenge Republitaner durch Militärgewalt batte
ausf&ließen laffen. Diefe verftüämmelte Verſamm⸗
fung trug dem Diktator im März 1657 die Königs⸗
trone an, und als derfelbe fie nicht anzunehmen
wagte, wurde ein neues Regierungsinftrument ver:
tagt, in welchem er das Recht erhielt, feinen Nach⸗
tolger zu ernennen. Die neue Berfaflung beitinmmte
die Errichtung eines Oberhaufes, in welchem bie
höhern Dffiziere Plag nahmen. Als aber da8
Parlament nad den Beitimmungen des Inſtru⸗
ments die 140 auögefchlofienen Mitglieder aufneh⸗
men wollte, wurde es plöglidh von dem jornigen
Broteltor aufgehoben. Dieſes Berfahren erbit-
terte alle Parteien und verlegte alle Intereſſen.
Die Republilaner planten eine neue Revolution;
die Royaliiten organifierten einen Aufitaub bu
alle Provinzen, und jelbit ba3 Heer war von den
Spaltungen ergrifien. Dabei befand ſich Schott⸗
land in einer drohenden Stimmung und konnte nur
durch eine ftarle ee abgehalten werben, feine
Un ängigteit berzuftellen.” Irland aber lag fo
9
ber Iren gegen den Proteltor wenig gefährlich ſein
tonnte; gegen 40000 junge lampffähige Männer
alten nad) der Unterwerfung ihr Vaterland ver:
aflen mülfen; ganze Provinzen waren den Katho⸗
liten und Royaliften entrifien und engl. Soldaten
und Koloniiten übergeben worben.
Den Ausbruch der allgemeinen Gärung erlebte
Cromwell nidt; er ftarb 3. Sept. 1658, und ber
Staatsrat beftätigte feinen ſchwachen, unfähigen
Sohn Richard in der Protektorwürde. Kaum hatte
derjelbe das Parlament berufen, als fi die Bes
jehlshaber der Armee gegen ihn und das Parlas
ment vereinigten unb 25. Mai 1659 Richards Ab;
dankung erzwangen. Die Generale Fleetwood,
Lambert und Desborough bemädhtigten ſich ber
hödjiten Stellen und festen, um der Militärdeipos
tie Dauer zu geben, eine Gicderheitälommiflion
Committee of safety) ein, weldye die Regierung
übhren mußte. Dieler Anardie machte die uners
wartete Dazwijchenktunft des Generals Mont ein
Ende. Derſelbe war in Schottland Statthalter
und 20 in der Abſicht, Karl IL auf den Thron zu
erheben, mit einem auserleſenen von 6000
Mann der Hauptitadt zu. Am 3. Febr. 1660 ber
feßte er ohne Schwertihlag London, mo er das
Numpfparlament verfammelt fand. Mont ver;
ftändigte fi zwar mit demjelben, jegte aber am
21. Febr. die im J. 1648 vertriebenen presbyterias
niſchen Mitglieder wieder ein, wodurd bie Inde⸗
pendenten das Übergewicht verloren und zur Ent⸗
jernung bewogen wurden. Dieſes Parlament hob | Y
ſogleich den gegen die Familie Stuart gerichteten
Eid auf, wählte einen Staatsrat von 31 dem Kö-
nige ergebenen Berfonen und löfte fih 17. Mär
auf, nachdem es ein neues Parlament zum 25. Apri
jufammenberufen. Das neue Barlament trat mit
Karl IL. in Unterbandlung, und nachdem berfelbe
von Breda aus eine allgemeine Amneftie, vollloms
mene Gerwifiensfreiheit und die Achtung erworbe⸗
ner Rechte veriprodyen, wurde er 8. Mai zu Lonbon
als König aller drei Reihe ausgerufen. Da alle
Barteien und Stände der Anarchie und des Milis
tärdefpotiamus müde waren, fo erregte bie Reitau:
ration einen allgemeinen und aufrichtigen Jubel. | ber
Die Neftauration verfuhr anfangs nicht ohne
Maͤßigung. Nur aa! n Sauptanftifter pe
[ich zertrümmert da, daß der verzweifelte Haß | dr
Großbritannien (geſchichtlich)
Sinrihtung Karls I. wurden am Leben geſtraft.
08 Hecr mußte außeinanber gehen, und die Litur:
ge und dad Epiſtopat wurben wieder eingeführt,
r önigl. Kommiſſar Mivdleton das ſchott
Parlament, durch bie ſog. Reſciſſo alle ſeit
1638 gegen König und Kirche beſchloſſenen Verord
nungen aufzuheben, wodurch zum Gntiegen der
Presbyterianer der Covenant abgeichafit und da:
Biihoftum eingeführt wurde. DaB neue engl.
arlament von 1661, in welchem die Anplitaner
id) bie Mehrheit verſchafft hatten, berief Die Bi
höfe ind Oberhaus zurfid, beſchloß die fog. Kor:
orationdalte, die auch bie ftäbtiichen Umter den
Vresbyterianern und ilanern entrib, um
fehte 1662 die Gleichförmigleitsakte (Act of uni-
formity) dur, welche ben Anglitanigmus zum
Grundgeleg des Staats machte. An einem Tage
legten 2000 Pnesbpterioner ihre geiftlichen Amter
nieder. Der Kanzler Glarenbon war der Haupt:
beförberer. dieſer Bemegung, Zugleich erhob ſich
am Hofe im Gegenſatz zu dem Iept im Parlamen
berrihenden Anglilanismus der iemus in
ohender Weife. Die Dppofition gegen das ſein
Macht Überall beihräntende Parlament trieb der
König in die Arme Ludwigs AIV. A
der dadurch 1662 für 5 Mill. Livres Di
wieber an ſich brachte. Der aus Hanbelinterefien
geführte Krieg mit_den Niederlanden endigte mit
dem nftigen Frieden von Breda 21. Juli
1667. Abichlub ber prot. Tripleallian, 166
pei hen Ougland, ——ã— und ben See ai
iente wohl einigerm zur ed fü
den Proteſtantismus bejorgten Boltd, allın im der
Mitte des J. 1669 trat plöglich das berüdtigte, an
Qudwig XIV. verlaufte, unter bem Ramen Cabal
befannte Minifterium juſammen, beflen führende
Mitglieder mit bem Bruder bes Königs, bem Det:
ig von York, die Einfüh bes mus
und bie Heritellung bes abfoluten Thrsns var:
ig verfolgten. Einem geheimen Büntuis mil
Kr eich ne wurde 1672 der Krieg mit den
ieberlanden ohne Grund wieder erneuert, doch
| on im Febr. 1674 von feiten Gnglonds ma
weren Niederlagen beigelegt. Unterbeflen
bie beftigiten e mit dem
sgebrochen. Der König,
Seſſion von 1673 genötigt, ein im
Katholizismus erlafienes Zolerangebilt auf
und dem Volle bie Zeitalte zu bemwilligen
der —F Im Stante 3. * ——
ren mu a nit an
tintion im Abenbinahl glaubten. Die Hatte
iten, fogar der öffentlich übergetretene Herzog 9%
ort, legten ihre Umter nieber, und bad Mınikt
rium war zeriprengt. Infolge von Peru
tionen, betreffend bie Srmordung des Königs un
die Thronerh 3 von York, wagt
Dort ber Nachfolge für verfuftg zu e er
ort der e für verluftig zu
an der Feſtigkeit des Koͤni
terte. e der König jed
lament löfen, te
Habea3-Corpus-Alte zu Stande, wodur Die pe:
Önliche Freiheit eined jeden vor den wilisliher
gungen bes 5018 fihergeftellt be
iger
abwarf und ohne Barlamen!
die fath.:royaliftiiche Reaktion De Set
108 von York ergriff für feinen jhmadhen Brut
Großbritannien (geſchichtlich)
die Regi gierumg, m nun ergingen eine Menge Ver:
ten, De bie Freiheit der Gerichte ver:
—— — polit. Verbrechern
—— — und bie Stadt London wie viele an:
—8 Stadte ihrer felbftändigen Verwaltung be:
raubten. Wirkliche und erfundene Verſchwoͤrungen
wurden entdedt und Schuldige und Unſchuldige,
wie Lord Ruſſell und rnon Sioney unter flans
— Prozeſſen zum Tode verurtei
In dieſe det des Argften Bazteihabers fällt bie
Gntitefung ber Parteiname unb Tory.
zahigs wurden von ihren @ onen ie Anhänger
ber presb ärbten ion genannt,
während bie mit den fatholifierenden Veitrebungen | EI
bei Fa A abfindenden Anglikaner den Namen
—— Die ——
en in den
wiegt J it, Daß fie fi der —AS
ei Bi
Si R I: — im. 1006 nicht zu wibers
483
pat, das Supremat und das Patronatsrecht des
Königs abgefhafit würde
Seit ber Thronbefeigun Wilhelms III.
von Ora nien bis zum Tode Annas, 1689—
1714. Der große Einfluß, den mit Wilhelm IIL.
die Whigs auf die Staatsregierung erhielten, ers
bitterte die Tories ganz befonders und vermehrte
die Anhänger des vertriebenen Königs, die fog.
R alobiten. Im Parlament fam 1689 die große
olexanzalte zu Stande, die allen Diſſenters außer
den Socnionern Duldung geitattete;
aud) die Katholiten ausgenommen, do
ER Ber verfolgt. Wieder trat jest, wie unter
England in den großen fontinentafen Gr:
fdjütterungen al8 Vormacht der einen Bartei, der
antifeangäit hen, auf. Frankreich war unter den
der Nebenbubler Englands zur See ges
worden, und Ludwig KIV. hatte durch feine Erobe⸗
rung2politit das brit. Intereſſe verlegt, die Stuart3
war waren
murden fie
an, von Mon | unterftigt, wie jept der verbannte Köni g Auf:
——— dem & ob aa verfuchter | nahme und iffe bei ihm fand, Ehe noch Wil:
Aufftaub warb unter und grauf am ft, | beim ILL. im Berein mit dem Kaiſer und den Nie:
wobdurd der König ernnutigt wurde, feine Pläne zu
König ig Pläne ;
ic Gelene gegen Die Rathollfen wurben Fuss
* ud ve fa, atHolilen wur u
ai. Aultus 28 mente N öfen und
geführt. i ang
1687 den tt ter d
eine T ———e * —* an Ratho:
lilen gleiche Rechte mit den Mitgliedern der Staats
fir bein — Diefe Alte jollte die Reaktions
3 Volt zu einem all:
Abertritt i in bie * Kirche vorberei⸗
Die S ne un
Verwirrung, welde
bervorriefen, waren grenzenlos.
Er Hoffnung, daß mit dem T
daten
Anz
ronwechſel
fallen werbe, ſchien vernichtet;
in Kronprinz geboren. Die
Zöchter Jalobs, von denen die ältere, Maria,
ber Niederlande, den Bringen
‚bie anbere,
eiratet war, verloren
auf bie Ihronfolge. Diefer
ie
H:
f H
och F der Beſtimmu —
fübren und baß nad) bem
—— — ie I weſte 233
na m men be der Declaration
Beitimmungen über bie
ewalt enthielt un und feitdem
der parlamentariſchen Or⸗
83 gilt. Auch Gas ſchott. Parlament
m 11. April gm König ausrufen, doch
ansdrüdlichen Bedingung, dab das Epiilos
Bi
ie
59235
Xi
@
Erg
24
Er
berlanben ben Krieg beginnen tonnte, landete Ja⸗
tob IL. mit 5000 gran ofen in Irland und unters
warf faft bie 9 a Endlich wurden die
ni änber nad d et "größen Niederlage am Boyne⸗
ufle (80. — uni 1690) gm Oft. 1691 zur Anerlens
nung Bil bewogen, unter ber Bedin:
Kart daß i ünen freie Religionsübung wie unter
IL veritattet würde. England konnte jest
Kampf gegen Frankreich zur See und in den
—— mit voller Energie führen. Der
Beide zu Ryswijk machte dem Welttampf vor;
ung an en du, bald aber bereitete fih unter dem
ber [pan. Erbfolgefrage ein neuer europ.
Krieg vor. Wilhelm ftarb während ber Vorberei:
tungen und hoerin. 5 bie Demuti igung Srantreichs
feiner Schwägerin, der Königin Unna, 1702—14
unter deren Regierung bie beit. Waffen i in den Nie:
elängenbein Gefolge tämpfien. Unterbeffen fam
g em olge pften. nterdeſſen kam
auch die völlige Vereinigu p Schottlands , das fi
en jetobitild ide en Gi erreit® ſehr x umobhän —
tigen Horlamente en —S ne ee bie
1. 1 Mor 1707 in Kraft trat. e Länder wurden
biernad) unter dem Ramen ©. zu einem Königreich
mit gemeinfamer Legiölative vereinigt. Wiewohl
Schottland feit biefem Bertrage fehr ſchnelle Fort:
f&ritte in der Sntwidelu —* Nationa äfte
machte, war bie Union bad be n je hlreichen a
biten verhaft, fodaß Fra ie Ftimmuna
benutzte und den Brätendenten — I., der den
Namen des "itters St. Georg annahm, im Mär;
1708 mit bedeutender — danbunge
verſuch an der ſchott. Küfte machen ließ. Der Ad⸗
miral Byng verpinberte inbes den gefährlichen Ans
chlag. Da trat ein durch die Parteigegenſäßze
ge vorbereitete Creigniß ein, das für ben
Augenblid die brit. Politik gan fh Deränberte
Durch eine Hoflabale fiel die Familie rlborough
und mit ihr die gerk Wbigpartei bei der Königin
nade. Die Verwaltung bes Grafen Go:
bolphin mußte 1710 einem Torgminifterium Platz
machen, befien Sauptperfonen Harley und Boling⸗
brofe waren. Auch ein neues Parlament wurde
berufen, in welchem die Toried das Übergewicht
erhielten. Am 11. April 1713 wurde zu Utrecht
ber Friede mit Frankreich beſchloſſen, 13. Juli mit
81*
2
484
Spanien. ©. erhielt von Frankreich die Hudſons⸗
bai, einen Anteil von St. Ehriftoph, ganz Neu:
ſchottland und Neufundland und die Anerkennung
der prot. Thronfolge; Spanien mußte Gibraltar
und Minorca aufgeben und ben Ailtentovertrag
beitätigen. Außerdem war bie franz. Seemadt
vernichtet, während die brit. Marine bie mädhigfte
Europas geworben war. ©. war feitdem ber Be⸗
herrſcher der Meere; fein Handel, feine Induſtrie
und fein Kolonialweſen nahmen einen unermeß:
lihen Aufſchwung.
nter dem Haufe Hannover biß zu ber
Thronbefteigung der Königin Victoria,
1714—1837. Nach Annas Tode beftieg, der Sucs
ceflionsafte von 1701 gemäß, weldhe bie brit.
Krone den prot. Nachkommen Jakobs I. zuficherte,
der Kurfürſt von Hannover ala Georg I., 171
—27, den brit. Thron. Die Zoried mußten jetzt
wieder den —5 — Plaß machen, Bolingbroke
mußte nad) Frankreich zum Prätendenten fliehen,
Stanhope und Walpole traten an die Spipe ber
Verwaltung und das alte Minifterium wurde wer
gen des Utrechter Friedensabſchluſſes, zur Genug:
anne ber oͤ entlichen Stimme, zu frenger Re⸗
enſchaft gezogen. Dieſe Maßregel vermehrte
den jalobitiioen Anhang; im nördl. England zeig:
ten ſich drohende Unruhen; in Schottland erhob
der Graf Marr an der Spike von 15000 Jakobiten
die Fahne des Aufruhrs und im Dez. 1715 landete
fogar dafelbft der Brätendent in Perfon und lieb
a ald König von Schottland ausrufen. Alle
biefe Anftrengungen, bei denen das kath. Intereſſe
die Hauptrolle Ipielte wurden indeſſen durch bie
Bereitwilligleit des Parlaments zunichte gemacht
und dienten nur dazu, bie Partei völlig zu diskre⸗
ditieren und die mit dem Nationalinterefie verbuns
dene Dynaſtie zu befeftigen. Da ſich während bes
Aufruhrs das Borlamet fo ergeben gejeigt hatte,
ſetzte der 807, allerdings unter großem Wiberftanbe,
1716 eine Alte Dur), nad) welcher das gegenwär⸗
tige und jedes folgende Barlament die Bauer von
fieben Jahren haben follte. Diefe Beltimmung
verlieh fortan der Gefekgebung einen feiten Cha:
ralter und trug zugleich zur —*— igkeit der Krone
von der Volksvertretung weſent ig bei. Na
Shlihtung der Bermwürfniffe mit Spanien nahm
man zunä a an den auswärtigen Verwidelungen
nur einen friedlichen Anteil, denn die Staatsſchuld
belief ſich {hen auf 54 Mill. Pfv. St., melde bie
verjchiebenen Handelskompagnien vorgefchofjen hats
ten. April 1720 erhielt die Säpfeelompagnie
vom Parlament die Erlaubnis, die ganze Staats⸗
ſchuld unter gewiſſen Bebingungen an ſich zu brin-
gen und zu diefem Zwede Altien auf die Unterneh:
mungen der Kompagnie in der Südſee zu kröieren.
Dieſe Aktien ftiegen bald durch ben Schwindel, der
fih des Volks bemächtigte, von 180 auf 1000
Pfd. St., ſanken aber aud) ebenfo ſchnell, ſodaß
eine allgemeine Zerrüttung und Verwirrung ber
bürgerlichen Verhältniffe eine Folge Davon war.
Mit dem Regierungsantritt Georgs II., 1727
—60, ging in der Stellung ber ‘Parteien feine Ber:
änderung vor. Die hin waren eifrig bebadht,
den Frieden zu erhalten; doch mußte das Minifte-
rium 1739 wegen verlegter Hanbeläintereffen einen
Krieg mit Spanien beginnen, ber freilich von bei:
ben Geiten mit geringem Erfolge geführt wurde.
Endlich rief der öfterr. Erbfolgeftreit aud) ©. unter
die Waffen. Nachdem man Maria Therefia län:
Großbritannien (geſchichtlich)
gere Zeit durch Subfidien unterftäßt, wurbe infol
einer Minifterialveränderung, wobei Walpole abe
trat und erit Wilmington und Garteret, dann Bel:
bam und Newcaftle die Regierungsgeichäfte fiber:
nahmen, ber Krieg an Frankreich förmlich erflärt.
Während ber König in Berfon die vereinigten Bris
ten und Deutfchen zu Lande, befonderö in ber
Schlacht bei Dettingen 27. uni 1743, mit Glüd
befebligte, ſ Ing 22. Febr. 1744 bie brit. Flotte bie
franzöhfee i Zoulon. Frankreich verfuchte noch
in demfelben Sabre, mit einer ftarlen Flotte, auf
der fich der jüngere PBrätenbent, Karl Eduard, der
Entel Jakobs II. befand, in Schottland zu landen,
was jedod mißglädte. Doch g es dem jungen
Abenteurer, im Juli 1745 Schottland zu betreten
und die dortigen SJalobiten zu einem Aufftande zu
4 | bewegen, der ben brohendften Eharafter annahm,
et
da das Land von Truppen entblößt war.
Herzog von Gumberland, ber foeben gegen ben
Marſchall von Sachſen die Schlacht von Fontenoy
verloren Batte, mußte mit einem ftarlen Korps aus
den Niederlanden berbeieilen und machte ber Em:
örung 27. April 1746 durch den Sieg bei Gullo:
en ein Ende. Im Frieden, den G. mit Frankreich
18. DE. 1748 zu Aachen fchloß, gaben ſich beide
Zeile die Groberungen zurüd. Doch kurz darauf
brachen die Feindfeligleiten an ben Grenzen Neu:
ſchottlands wieber aus. Bald lämpfte G. wieber
in Dit: und Weſtindien, zugleich auch im Sieben:
jährigen Krieg mit Preußen vereint meift ſiegreich
gegen Frantreidh.
Georg IIL., 1760—1820, erbte biefen Krieg von
jeinem Großvater und endete ihn 10. Febr. 1763
urch den vorteilhaften Trieben zu Paris. G. er:
ielt von Frankreich Canada, bad Kap Breton, bie
nfeln St.-Bincent, Dominica, Tabago, von ben
paniern aber Florida und wichtige Handelsrechte.
Zur Beit bes Siebeniährigen Kriegs begannen auch
die unermeßlichen Eroberungen der Briten in Dit:
indien, wo Lord Elive die Ummälzungen in Ben:
palen benußte, um ber Oftinbifhen Rompagnie die
rei Reiche Bengalen, Behar und Driffa zu unter:
werfen. Gro dieſes
Reichtumer floſſen duch
Greignis ing Mutterland, bie auf die Ausbreitung
Nach | bes bürgerlichen Zertehre ‚ auf Induſtrie und Han:
bel mädtig wirlten. defien änderten biefe Pri:
vatvorteile die Yinanzzerrüttung nicht, in welde
der Staat jeit dem Kriege geraten war. Die öffent:
liche Schuld belief ſich auf 146 Mil. ; dad Volk war
unmillig, Daß man den Frieden mit Frankreich nicht
auf deflen Koften ergiebiger gemacht hatte, wie es
Chatham, der von 1756 bis 1761 die Berwaltung
führte, beabfichtigte. In biefer Loge fiel dad Mi;
nifterium Grenville auf den Gebanten, fi in ben
norbamerit. Kolonien neue Hilföquellen zu eröfj:
nen; unter anderm ale man bie Eingangszölle
und befchloß die Einführung einer Stempeltare.
Diele Schagungen waren zwar nicht brüdend, allein
die Kolonien bejaßen ebenfo viel Unabhängigkeits-
finn als Reihtum; fie hattenbisher ejeslih auf
ihren Provinzialveriammlungen das Recht ber
Selbftbefteuerung geübt und wiefen bie willfürfiche
Behandlung mit Cntrüftung von ih. Alle patrio:
tiſchen und freifinnigen Männer des Mutterlanbes
billigten biefen Widerftand; denn man fürchtete, bie
Regierung möchte aus ber Unterbrüdung der Ko⸗
lonien bie Kraft zur Unterdrüdung der brit. Ber:
Nung ſchöpfen. Die Minifterien Grenville,
odingham , Grafton Scheiterten hintereinander an
Großbritannien (geſchichtlich)
biefer Frage, bis im Jan. 1770 North an bie
Spi⸗ der —— trat, der alle ſonſtigen Taxen
allen ließ, den oll aber mit großer Hartnädig:
feit fefthielt. Die Erbitterung wuchs nun auf beiden
eiten. Am 4. Sept. 1774 trat zu Philadelphia | A
>)
ein Kongreß der Kolonien zuſammen, der bie Wa;
senein aus dem Mutterlande und Weftinbien
verbot. Hüben und drüben rüftete man fich zum
Kriege, und als der Kongreß 4. Juli 1776 die Uns
abhängigleit der 18 Vereinigten Staaten ausſprach,
hatte der Kampf fchon, anfcheinend fiegreich für dag
Ylutterland, begonnen. Das Verhältnis änderte
fi jedoch, als die Kolonien größere Kräfte entfals
teten und 1778 ein Bündnis mit Frankreich fchlofs
fen, das jebt die Gelegenheit zu einem Nachelrieg | d
ergriff und 1779 auch nien zur Teilnahme be:
wog. Überdies waren Die norbifchen te
jum Schub Ihre Handels zu einer bewaffneien
Neutralität zulammengetreten, und das Londoner
Kabinett zeigte fi) darüber jo erbittert, daß es auch
ofland den Krieg anlündigte, als diefes fi) Dem
unde anſchließen wollte. So groß aber auch die
Hüfsquellen &.3 waren, fo vermochte es doch ben
Kampf gegen die vereinigten Seemächte nicht auf
die Dauer fortzuführen. North mußte im März
1782 die Verwaltung an Rodingham abgeben, dem
ſchon im Juli Shelburne jolte. Leßterer brachte
30. Rov. 1782 mit den Kolonien einen Separat⸗
frieden zu Stande, der benjelben die völlige Unab⸗
bün igteit fiherte, und im Sept. 1783 wurde zu
erinslleß der allgemeine Friede geichloffen, ın
wel G. an Frankreich Zabago und Goree,
©t.:Bierre und Miquelon, an Spanien aber %lo:
rida und Minorca abtrat. Mitten unter Dielen
auswärtigen Anftrengungen batte G. auch im In⸗
nern Gefahren zu b ee Gleich den Kolonien
erhoben fih 1779 die Iren,
d Sanbelafteiheit und beniafmneten ic) in üafe
un n it un affneten ſich in e,
angeblich zur Abwehr einer franz. Invaſion. Das
Barlament te endlich 1782, nachdem die Mis
nifter den Sturm vergeblid durch Handelabegün:
ſtigungen zu beihwören geſucht, die Alte von 1720
aufheben, vermöge welder das irifhe Parlament
Beiden bes englifhen unterworfen war.
Zugleich wurde die Gewalt des — ters ein⸗
gei ränkt und Irland dadurch politiich felbftäns
iger. Unruhen anderer Art erichütterten Eng-
fand und Schottland. Die durch eine Parlaments⸗
alte von 1778 den Katholilen gewährten Erleichte:
rungen, in denen das Bolt eine Beeinträchtigung
der prot. Religion erblidte, riefen 1780 zu London
einen Böbelaufftand hervor. Auch der verfailler
Friedensſchluß erregte Unmwillen. Der Krieg hatte
die Staatsſchuld auf 238 Mill. gefteigert. Zudem
waren im trieben alle in den Kolonien gelegenen
Güter der brit. Unterthanen, der fog. Loyaliften,
preißgegeben worden. Unter biefen Berbältntifen
mußte Shelburne im Dez. 1783 die Verwaltung
an Pitt abtreten, der nun lange Zeit und unter den
größten Greigniffen das Staatsruder führte.
Während des nahezu zehnjährigen Friedens, den
test das brit. Reich genoß, tauchten im Parlament,
wo die Whigd, an ihrer Spige For und Burke, die
an olänzend vertraten, eine enge polit.
und philantbropiicher Reformgedanten auf, Die indes
bald verfhwanden, als die franz. Revolutionäre
ihre Umfturzpläne zum Angriff aufbie benachbarten
Nationen erweiterten. Beide Parteien, die Whigs
und die Tories, die mit einer Veränderung der ariftos
485
tratifchen Staatzverfafiung ihre polit. und gefell:
Ihaftlihe Stellung würden verloren haben, vers
banden fi alsbald zur Belämpfung des demokra⸗
tiſchen Geiftes im Innern und nad außen. Die
Innerion Belgiens an bie jan. Republik griff in
bie Jnterefjen Englands tief ein. Die Hinrichtung
Ludwigs XVI. gab das Beiden zum Losbrechen.
Der franz. Geſandte wurde auf dieſe Nachricht aus
London verwieſen und ber franz. Konvent erklärte
1. Febr. 1793 an G. die Niederlande und Spanien
jaleic) ben Krieg. Der Kampf begann in den Nies
erlanden, wo die Engländer das Schidfal ber Vers
bünbeten teilten, und auf allen Meeren, wo bie brit.
Seemacht ihr Übergewicht behauptete. Zur Unter:
rüdung der Innern Gärungen willigte da3 Parlas
ment in die Suspenfion ber Habead-Corpu3:Afte,
in die Fremdenbill und andere unahmiegeehe:
Indeſſen ſchloſſen Preußen und Spanien ſchon 1795
den Separatfrieden; lehteres trat ſogar mit der Ba-
tavifhen Republik zu Frankreich Aber. Oſterreich
verließ 1797 durch den Frieden von Campo: sormio
den Striegsichauplap und die Brit. Macht ſah ſich
nunmehr allein gelaffen. Dazu kamen innere Un:
fälle. Auf der Kanalflotte brady eine Empörung
aus, bie fich jelbft den ind. Flotten mitteilte; das
Bolt wurde von Teuerung und Hunger geplagt;
die Bank von England ftellte ihre Zahlungen ein.
Wenn auch ber Sieg Nelſons 1. bis 8. Aug. 1798
bei Abulir bie Schreden der franz. tion nad)
Üaypten milderte, ließ doch gerade jet der aufge:
regte Zuftand des unglüdlichen Irland alles be:
fürdten. Schon feit längerer Zeit hatte fich daſelbſt
eine große kath. Union über dad Land verbreitet,
die mit Hilfe Frankreichs die Herrfchaft der Eng:
länder zu brechen beabfichtigte. Nachdem bereits
mehrere franz. Expeditionen gefdeitert, entſchloß
(0 die Regierung, bie Union zu entwafinen und die
nführer zu betrafen. Diefer Schritt rief mehrere
Monate hindurch einen blutigen Bürgerkrieg hervor.
Endli wurde Irland im Herbit 1800 durch eine
Acte der beiden Barlamente mit ©. völlig vereinigt;
28 irländ. Lords nebft 4 Biſchöfen follten hiernad)
ins brit. Oberhaus, 100 Deputierte in? Unterhaus
treten; jeder Verlehr | ollte fortan feed, jedes Recht
lei fein. Thatſachlich aber blieben fieben Achtel
r Bevölferung als Katholiten mittel® des Teſt⸗
eides von den polit. Rechten ausgeſchloſſen.
Unterbes hatte ©. wieder zahlreiche Bunbesges
nofjen gegen Frankreich erhalten. Die Sortiähritte
der Franzofen riefen namentlich Ofterreih, Ruß:
land und die fübdeutfchen Fürjten unter die Waf⸗
fen, und 1799 ging fogar eine rufj.-brit. Erpedition
unter dem Herzog von York nad Holland ab, die
jedoch wenig Erfolg hatte. Alle Anftrengungen be:
wirkten nur eine ne Erhebung des Yeinde2.
Kaiſer und Neid offen ſchon 1801 den Frieden
von Luneville, dem der mit Neapel folgte, und ©.
befand ſich alsbald thatfächtich wieder allein. Defien:
ungeachtet verwarf e8 die Friedensbedingungen des
mächtigen Gegners und ſah fogar den Reutralitäts:
vertrag, den Rußland, Schweden und Dänenart
zur Eiherung ihres Handels vor brit. Gewalt:
thaten fchloffen, al3 eine Kriegserflärungan. Nelſon
mußte 1801 den Durchgang durch den Sund er:
fämpfen und in die Oſtſee vorbringen; inzwifchen
aber bejegte Preußen Hannover. Dieje Zerifirf:
niffe endeten mit der Thronbefteigung des Kaifers
Alexander. Das brit. Kabinett ſchloß im Juni 1801
mit Rußland einen Schiffahrtsvertrag, dem bald
486
Schweden und Dänemark beitraten, und es ſchien
einen Moment, als ob der Krieg mit Frankreich ein
Gnde finden folle. Um den Friedensſchluß zu er»
leichtern, trat Bitt im März 1801 das Miniſterium
an Addington (Sidmouth) ab, und diefer brachte
endlich 27. März 1802 den Frieden von Amiens zu
Stande. Alle Eroberungen, mit Ausnahme ber In⸗
jeln Trinidad und Ceylon, wurden an Frankreich,
Holland und Spanien —— Nur die Not
hatte dieſen Frieden diktiert; die Briten empfanden
bald das furchtbare Übergewicht Frankreichs auf
dem Kontinent, das ihnen alle europ. Häfen zu vers
fchließen drohte. Echon 16. Mai 1803 wurde des⸗
halb unter dem Beifall aller Parteien der Krieg ag
Frankreich wieder ertlärt. Die Feindfeligleiten bes
annen jedoch ohne große Erfolge, da die ganze brit.
acht im Kanal konzentriert wurde, um einer be
abfidtigten Landung auf England zu begegnen.
Das energielofe Minifternm Abbington mubte im
Mai 1804 abdanlen, und r be
Ruder. Derſelbe erklärte ſogleich an das heimlich
nit Frankreich verbundene Spanien den Krieg und
brachte im April 1805 mit Rußland ein Bündnis
zu Stande, während die Friedendanträge Rapoleons
surädgemwiefen wurben. Das brit. Reich b
fang 1805 eine Marine von 907 größern Kriegs»
fahrzeugen, von denen die geringften mehr ald 10. Ra:
nonen führten; die Zahl der Matrofen betrug 165000
Mann, die europ. Landmacht außer der Miliz 143000
Nrieger. Die Unterhaltung einer fo impofanten
Macht jteigerte die Staatsbedurfniſſe auf eine ſchwin⸗
deinde Höhe, fobaß ſich Pitt in der mißlichſten Lage
befand. Die Einnahmen für da J. 1806 waren auf
54, bie Ausgaben auf 76 Mill. Bid. St. berechnet.
Mährend im Aug. 1805 endlich auch Öfterreich und
Schweden dem rufl.:brit. Bündnis beitraten und
der gewaltige Kampf begann, aetörte Nelſon bie
f pan.feeng Flotte 21. Dft. 1805 bei Zrafalgar(f.d.).
Alleın diejer große Sieg. wog die Niederlage der
Verbündeten im öfterr. Feldzuge nit auf, und
Frankreich ftand nad) dem Frieden zu Preßburg
(26. Des. 1806) bem Inſelreiche drohender gegen;
über. als je. ©. bedurfte der Erholung. Das neue
Minifterium, das nad Pitt? Tode im Jan. 1806
zufanımengetreten war, eröffnete daher ſogleich
Dricbenäunterhanblungen die fich jedoch wieder zer⸗
lhgen. Der unglüdlice Kampf Preußens und
Rußlands gegen Frankreich, der im Juli 1807 mit
dem rieden zu Zilfit endete, bie Auflöfung des
Zeutihen Reichs und die Errichtung bes bein:
bundes, endlich bie Ginigung Rußlands mit Frank⸗
reich entzogen der brit. Macht alle Unterftügung auf
dem Feſilande. Um menigitens bie Pforte an ſich
zu fetten, mußte ber Admiral Dudworth im Febr.
1507 eine drohende Demonitration in den Dardas
nellen unternehmen, was jedoch das Gegenteil be:
wirkte. Aus gleihem Grunde erſchien im Sept.
1807 unter Oambier eine engl. Flotte im Sund,
bombarbierte Kopenhagen und führte Die dan. Flotte
Davon. Dies Verfahren hatte die Kriegserflärung
Rußlands und Dänemarks zur folge, die jedoch mit
der Wegnahme einer ruſſ. Escadre und ber Grobe:
tung ber dän. Kolonien beantwortet wurde. ©.
var jept, ortugel und Schweben auögenommen,
von aflen europ. Häfen ausgeſchloſſen und vermochte
der allgemeinen Sperre mır einen großartigen
nämuggelbanbei entgegenzufegen. Schon bezhalb
mußte der Kampf, fo groß aud die Dafer waren,
fortgejegt werben. Bon 1806 bis in den März 1807
itt ergriff wieder daa | T
aß An |ä
Großbritannien (geſchichtlich)
—* Lord Grenville das Staatsruder geführt: ihn
olgte dad Minifterium Portland, in welchem Can
ning mit Energie dag Auswärtige leitete,
Den Aufitand der Spanier benugenb, ſchidte das
neue Kabinett ein engl. Truppentorps unter Arthur
Wellesley, dem nachherigen Herzog von Wellington,
nad) Bortugal, ein anderes unter Moore nad) Spa:
nien. Da ber Krieg Napoleons 1. mit Efterrei
1809 eine Shmwädung der franz. Streitkräfte
ber Halbinjel zur Folge, hatte, gewann Wellesley
in Berbindung mit den infurgierten Spaniern old:
bald ein bedeutendes Übergewicht. Allein ae
zu Wien im Oft. 1809 hob Napoleon und dranb
reich wieder auf den Gipfel ber Das An:
tinentalfyitem, dem fi infolge der Throntevoln
tion Schweden angelchloflen nun mit der
größten Strenge aufrecht erhalten werden. liber
ies ſank auch das brit. Wafjenglüd auf der Pyıe
nätfchen Halbinfel; gegen Ende 1810 waren bie beit.
pen auf Cadiz unb Lifjabon beihränft. ur
zur See behauptete ©. f feine überle
Stellung; Frankreich verlor in biefer Zeit feine jaͤm
lichen Kolonien. Die Perfona em in der
hoͤchſten Staatafphäre feit 1809 hatten Leine Ser:
nderung in ber kriegerifchen Bolitit zur Folge
Nah Portlands Tode im Dezember übernaim
Perceval die Verwaltung, und infolge bed unbeib
aren Wahnfinnd Georgs III. erhielt 1811 da
Prinz von Wales die Negentihaft, erſt wit ax
geichräntter, im Febr. 1812 mit voller königl, Ge
walt. Bei diejem Wechſel hatten die ve
bofit, ans Ruder zu fommen; allein ber
wandte ſich wider rten den Tories zu und be
rief nad Percevals Ermordung im Mai 1812 der
Lord Liverpool an die Spike des Minifternms, IM
welchem Gaftlereagh bie Leitung bes Auswärtigen
erhielt. Der unglüdliche Selbäug Napoleeas goxn
Rußland führte endlich ben Wendepuntt herbei, der
die brit. Bolitif bisher vergeblich eritreht hatt.
Nach dem adyuge von Moskau bot dad Kabızeit
von London auf, bie gebeugten Mödte bei
Beftlanbeb zum gemeinfamen Bunbe gegen Napı«
eon zu bewegen. Der allgemeine Aampf wur
mit brit. Subhibien begonnen und unter dem Trör:
en ber brit. Diplomatie auf ben Boden Frantraidt
elbft verlegt. y Frieden zu Paris (30. Mai 1814)
ah fhließlih ©. feine Bemü ungen mi glängen
Erfolg getrönt. Napoleon und bie Revolulist
waren geitürzt; Franfreich war übermältigt un a2
fange Zeit gedemütigt; alle Meere, alle Häten un
Küiten itanden ben brit. Segeln wieder offen: len
Srage der europ. Politik konnte mehr gegen De
illen und gegen das Sntereije des Inſelteis⸗
behandelt werden. Die Gebietsermweiterung, du
©. abgeiehen von ben Groberungen auf dem in)
Seltlan e, durch den Frieden erlangte, war w
Frankreich mißte Malta, Tabago, Ct
echellen, Golan
eheuer.
—* Jsle⸗de⸗France und die S
aber Demerara, Effequibo, Berbice, das Kap de
Guten Hoffnung und ganz Geylon, Tänam:
Helgoland abtreten. Auch wurden bie Jonijce⸗
gnieln unter brit. Proteftorat geitellt. Ne Aus
ehr Napoleons brachte ©. den Rubm von B
terloo. Der allgemeine Friede führte guch B'
Beilegung ber Seindfeligfeiten mit ben Beremw:
ten Staaten von Nordamerila, die ſich feit 181°
den Gemwaltthaten widerfept hatten, welche der
Scifte gegen die Reutralen übten. Der Krieg mei
von beiden Seiten mit wechſelndem Erfolg gerüßet
Großbritannien (geſchichtlich)
worden, und ber Friede wurbe befinitin Ende 1814
zu Gent geichloifen.
Wie mächtig indes auch ©. aus bem großartigen
Rampfe hervorgegangen war, ipienmerichöpflichfeine | i
Hilfsquellen ſich bewieien hatten, fo trat dochen
dem Frieden aud) im Schofe der brit. Bed rung
eintiefed fogiales libel hervor: das Elend ber Maſſen.
Tie Rationalihuld war währen der Kriege auf die
Summe von mehr al3 800 Dill. Pfd. St. angewach⸗
fen, und bie Laſt diefer San rüdte zumeift bie
niedern . Mißernten fteigerten den durch die
Niorngefege ſchon an ſich kunſtlich D erhöhten Preis des
Getreides. Cudli e bie Kontinentalſperre eine
erhohte inbuftrielle Thätigkeit auf demSeftlanbe bers
vorgerufen, und bie brit. Waren, bie in ungeheuerer
Menge ro wurben, fanden feinen genügenben
Abjag. Stirrmiſche Boltso erfammlungen,
menrottungen und —e— keiten der hungern
den Proletarier waren an der Tagesordnung, und
die Torgregieru der. te biejen ei inungen
— —— ber See
Sa &-Alte, ntu und e und
Seagate be r Berfammlung en und des Tragend von
Baien. In biefer Garung beftieg der Regent als
Georg IV. 29. Jan. 18230 fen 7 con. äbrend
nun der erte bedeutende Aft Regierung, der
Scheibungsprojeb mit — ea Karoline
von ‚bie Vollsaufregung und ben dab
gegen ben Hof u > bie Minifter nur fteigerte,
ten bie ——— ‚ meiihe bie Revolutionen in
Spanien ri nd hervorriefen, au) | R
bie äußere Ruhe zu gefährden. Die Tories waren
ber Sontinentalpolitit treu geblieben, weil fie in ber
des legitimen n Bein auf dem Feſtlande
les Mi Ariſtoktatie fahen. Ra
— Aug. 1822 See jeb
des Au
Nictintervention e entgegen, en na ur
ung gu verb uerbinbern, I Leitete
1. Jan. 1825 die Anerfemmu ber lbameri See
ftaaten. Auch in ber innern Politik zeigte fich eine
an bie Wunſche und Behürfniffe des
„Solts. on während des Kriens war ber Skla⸗
verboten worden; 1824 lam ein Gejeß
zu Stanbe, in welchem biefer Handel mit denfelben
Strafen bedroht wurde wie die Seeräuberei. Die
ZHavenemancipation war bamit vorbereitet. Mit
Liter ſuchten Canning und Suaton. den Auf
itwung 8 Hanbels und eine Herab jehun p ber
Steuern zu bewirlen, jobaß bie Ruhe im Volle all
mäbltds wieberlehrte, Eine fur tbaze Hanbetätrifi,
die buch Altienſchwindel und den Verlehr mit ben
iudamert.Ötaaten herbeigeführt worden war, ging
unter biefen Umftänden obne ernfte Störung vor⸗
„ber, befonders da 1826 bie Herabjegung des Ge:
treibezolls im ltnis Steigen ber inlan⸗
biichen Sreiie ber. og. ac ng scale) gelang. R
es blieb der polit. und * —338
toren bro
* —** —— ——— —
oxciation € Deren er
die lä ber ben Tories
. —— Katholiken —
esen. And Caming wagte 1824 beim Parlament
ach Miniker feine
amıs | die Befreiung Grie
brobs | Husbrü ? der Unzufrieden heit. Aud
ir ber Katholiten ei
487
einen Verſuch, a aber feine Bill an den Wider;
nde der Lords jcheitern. lm fe tößer waren
ie Erwartungen ber Irlaͤnder, als ſich Liverpooi
m April 1827 — und Ganning als erfter
telle einnabm. Beränbe
rung bewirkte zuvoͤrderſt den Austritt tt Wellington,
Bathurſts, Peels u. a., und Canning bilbete ein
neues inifterium in welches auch der Herzog von
Glarence, der tale. e Thronerbe, als Chef bed
Seeweiens eintrat. Während bie Lorde gegen das
neue Miniſterium einen Sturm erhoben und ſogleich
die Beſchraͤnkung der Korneinfuhr durchſetzten, wurde
dasſelbe vom Lande als der Vorläufer grober Re:
[ormen begrüßt. Vorderhand blieben reilih biefe
eformen vertagt, weil Canning, nachdem er 6. Juli
1827 mit Frantreih und Rukland den Vertrag über
lands geichlofien, 8. we
ftarb. Lord Goderich, der zunächit bie Verwaltung
übernahm, mußte bielelbe infolge von Berwidelun:
en, in bie ihn die portug. Angelegenheiten und bie
z| Säle t von Navarino brachten, (don im Jan. 1828
niederlegen, worauf Wellington ein Diner
bilbete, in dem auch Peel einen Play erhielt.
Aber fon die ohnm mmäch olitit, die biefeb
Kabinett in ber griech.⸗ —*— fomte i in Bortus
gal verfolgte ‚ mo Dom Miguel nad bem Abzuge
eined von ing bingefandten brit. Truppenkorpe
den Thron und die Verfaſſung umitürzte, veranlaßte
Itland geriet
0 der Nachricht von dem inftermedel, der ni
zeefermen ondern neue Bedrüdungen erwarten li
öbte Bewegung. Die kath. Afiociation, die
—* au gelöft, trat wieder aen, ährend an:
eits bie Broteftanten ihre Orange: Logen und
— 5 — eig⸗Klubs erneuerten. In dieſer gefähr:
lichen Lage beſchloß Wellington, die Emancipation
iten. Im br. 1829 mußte
ee * uUnrerdan e zuerft auf die Aufhebung bes
2 antragen 1 nb nachdem er dieſe erlangt,
— er eine Bill ein, bie unter der Bedingung
eines Treueibes ben Ratholiten polit Rechtsgleich⸗
beit wenigſtens inſofern gewährte, als fie —F nun
an in nt treten fonnten. Diele B
nur unter dem beftigften Widerftande ber or
an —— vermochte zwar das irländ. Elend
zu mildern, erwedte aber Hoffnungen und Be⸗
fretungn en für weitere Reformen in allen Schichten
lt. Befonders war bie uralte und in vielen
Dingen unzeitgemäß geworbene Parlamentsverſaj⸗
fun Jo feit Pitts Tagen ein Gegenitand man:
nigfacher Refornıpläne geweien. Im Unterbaufe
erihienen zwar bie Abgeordneten der Städte,
Bi und Grafichaften und übten fogar das
a more ausſchließlich; allein bie
Art der Wahl und der Zufammenfegung war
abnornt, vr das — Voll im Grunde ale
Cinwirtung auf die Gele epgebun verloren batte.
Wollte e3 feinen Willen wichtigen Maßregeln
u erfennen geben, fo mußte es zu Petitionen, zur
refle, au imponierenben Berfammlungen jeine *
ucht nehmen, die der Regierung leicht Geleg
oten, durch die Anwendun g beftehenber Gelege bin
bernb nn ehuuforeiten. den Grafihaften waren
bie Wahlen 1 gara, be ber Ariltofratie —5— allen.
Der be benugte hier als ausfchlie
Grundbefiger und Inhaber ber höchiten Pr Lovinzal:
ämter feinen Einfluß, um feine —28 oͤhne oder
[eine Anhänger ind Unterhaus wählen zu laflen;
Barlamentäftellen waren auf diefe Weile im
E:.dten waren vide * en
emporgewachienen gar vertr
andere, die mit der Zeit zu
(rotten boro
ughs
2* — — 2 Ga
—*
kratie war bergeftalt
baß von den England
—— — nur etwa 70 aus una.
orgingen.
Die Bi die während ihrer en oppoſitio⸗
nellen Stellu ung fiberhaupt demoktatiſcher geworden
waren, verbanden ſich jeht mit den Stimmführern
des volis, um die Parlamentsteform, namentlich
die Reform des Wa (geiebes, durdguführen. Dieſe
Verbindung erſchien indes nur als eine vorüber:
hrend die Biehe als Teil der Ariftos
ratie nur bie Abſchaffung der fchreiendften Mik-
bräuche im Auge
reihe Vollspartei bie radilale ng bed
Unterhauſes. Man forderte j rliche lamente,
meAbftimmungu.f.w.
allgemeines Wa —— gehei
Nachdem das lament im m Sehr. 1830 eröffnet
worden, brachte Lord Fuffel a am 23. im Unterhaufe
Vorſchlag zu einer Parlamentöreform ein,
Kies mit 23 Stimmen verworfen wurde. Die
Aufzegung im Bolk über die Berwerfung dieſer
Motion war fo a ‚baß bie atinifter die Ruhe
vergeblih durch bichaffung d der Abgaben
auf Lebensmittel herzuftellen Mahn. D’Eonnell,
ber nach der Emancipation der Katholiken im Bar:
loment Plag genommen, benuste zul: Lage der
Dinge, um mit feiner Forderung der Aufhebung der
Unionsalte, als dem einzigen Mittel zur Bellerun
Loge Irlands, hervorzutreten. Die Repea
Afloriation in ° riand nahm hiermit ihren Anfang.
Inmitten diefer allgemeinen Sermegu ftarb 26.
Juni 1830 Georg IV., und fein Bruder, der —
von Clarence, der nach ſeinen bisherigen nds
fägen der —* nicht abgeneigt ſein konnte, be⸗
ſtieg als Wilhelm IV. den Thron. Gegen Erwarten
blieb Wellington am Staatsruder; jedoch erfolgte
die Anerlennung bes Julithrons in Frankreich, und
biefed Zugeftändnis an die Vollsſache wirkte vor;
teilhaft auf die Stimmung des Landes, Nachdem
Fr arlament 2.Nov. 1830 eröffnet worden, zeigte
oaleich bei der Diskuſſion Aber die Sinne |
I iedene Abnei Igung gegen, dad Minifterium, ſo⸗
bab adfelbe 16. Nov. abdankte. Der König über:
trug ae einem gemäßigten, aber feſten Whig,
die Sufammenfegung des neuen Slabinett3, in das
nun Palmerfton, Brougham, Melbourne, Auf ell,
Althorp eintraten. Schon 3. debr. 1831 bra. te
bierauf Grey eine Refosinbill vor die Häufer,
—F päter ihren weſentlichen Grundzügen "nach
urchging, Diesmal aber nad einer langen, heftigen
Distuſſion verworfen wurde. Die Viiniiter wollten
jest abdanken; allein ber König verweigerte dies
und löfte das Parlament 22. April auf. Nach dem
bewegteiten Wahltampfe, ber je geführt worden und
in dem die Bollspartei Die Oberhand gewann, wurde
bie Reformbill 4. Juli wieder vor das neue Haus
ber Gemeinen gebradjt und 21. Sept. nad) lebhaf:
ten Debatten mit einer erh von 109 Stimmen
Angenommen. Das Oberhaus ijedoch verwarf die
hatten, betrieb | on —A— zahl⸗Reformbill
Großbritaunien (geſchichtlich)
menden Familien faſt erblich geworden. Bon ben ! Bl 7.CH., was Die wildeſte
bedeutenditen und raf
pung und unter
Hilde 1 ab je Brite hervorbrachte
1831 unter Burden⸗
(oo Rational. ⸗Aſſociation, die alle an;
ine zufammenfaßte, aber „ihres
enderm einen
23. zweiten mal mit
le von 116 Stimmen dur. Da indes
bie Lords ihren Widerſtand fortiegten, fo gaben bie
Miniſter ung. gton mußte jeht
verſuchen, ein Kabinett zu bilden, erflärte aber 15.
Hai, daß im bie —* ſei, worauf die Whi
ihre Stellen „ Unter der dro
ken Haltung b Des Halle nahınen nun enblid 4. uni
auch die Lords im Dberhaufe die Bill an; am.
wurbe biejelbe durch den König zum Stantägeich
erhoben. Die Zahl der Wähler wurbe durch diele
ill auf eine Million erhöht; 56 verrottete
en verloren das wahlreit: in —
ten erhielten dasſelbe alle lebenslaͤnglichen
(Freeholders) mit 10 Bfb.6t. reiner Rente,
Laßbefiger Cole, und alle
one Whigs wären ob gern bei
reihen, aber immer f kom
eb ieben; allein die Reformer — dem —
Here Ialen, bie den Si in eipentlig) mög —
en, wollten nun te Berbeflerungen i
überlebten Zeilen des Stimat3or —— Year.
Die Minifter ſahen daher der öfung deb alten
und der Gröffnung des neuen, * der verbeflerten
Bahlorbnung zum erften mal zufammenberujenn
Parlaments mit Beforgnis entgegen. Die Sikun
en begannen 5. Febr.
tand Irlands trat ooleich in den Borbagnn
Es hatten fi daſelbſt unter den oliten Ber;
eine gebilbet, die den anglilan. Geiſtlichen den An:
—2 — ee verweigerten. Die hieraus
nruben bewogen ‚Greg, eine sie
Zwangsbill einzubringen, die bem
von Irland in gewiflen Füllen die Anwendung *
riegäreditz zugeftand. Die Bill, welde bthae
pruch erregte, ging burd). m
ler zu ju befänftigen. brachte bald darauf has gi
nifterium eine irifche Kirchenreformbill vor die da
fer, der zufolge die Kirchenfteuer aufgehoben, D}
Einkünfte aller Pfründen Fr erabgefest, ber Grund
— der Bistlimer verpachtet, ki unndiigen Bi
| a dfige und Pfarrftellen aber en
ollten. Die Bill, die das Intereſſe der —*
niſchen Kirche wefentlich verlegte, warb beiienut
geachtet mit einigen Veränderungen in beiden Hör
Im angenommen. weniger Anftoß
ie in berjelben Seffion —5 Abi
F — Air ben. engl. R i onen kr bie Aut
ebung be3 Privilegiums ber Dftindi
pagnie, in Bezug auf welche lebtere be lo
wurde, daß der Handel nad Indien und ena in
Butunft frei und die fberfiebelung brit.
nen in die oftind. Länder unbefcränlt fein fo te
Um bie länblihen Zuftände Irlands zu verbeflett,
Großbritannien (gefhiätlic)
brachten bie Minifter in der Seifion von 1884 bie
Zehntbill vor das Unterhaus, der zufolge bie Zehn:
ten in eine abe verwandelt mwurben, we Ihe
t der Pächter, ſondern der Grundbeſitzer tragen
oüte. Huber eftimmte eine befondere Klaufel
die Vermenbung ber durch biefe Reformen gewon⸗
nenen überſchufſe des iriſchen tirchenvermdgend au
gemeinmf igen Iweden. eſonders im Schuls und
rmenwe
ieſe lehtere Beitimmung, bie AN,
ippro —— er erregte jedoch großes ib
falten ei den Tories wie bei en tanten über:
upt, und wurde chließlich Deo en. Grey trat
bierauf 19. Juli 1884 ab und Lorb Melbgurne an
die er de3 Kabinetts.
Der rakter des Minifteriumd war Dengbi
nicht geändert morben; nur wurbe bie 3bi
rüdgezogen. Am 16. Aug., nachdem das Unter:
die a angenommen, das Oberhaus ie
aber verworten hatte, wurde das ſturmiſche Parla⸗
ment vertagt. Die Kories benupten bie Zwi hen:
jeit, um das Bo gegen bie Mintfter einzune
indem fi fie Belor orgnifle über die a nunben be
Rabinettö mit D’Connell zu erregen fuchten.
König wurbe burd) dieſe Derbähtigunge en in ber
Rat o in Schreden gelebt,
"on. 1834
een 2 eh Ge I mußte nun,
gemäßigten leine Verbindung ein-
rg ein zn abinett bilden. Das Par;
ament würde 80. Da. Au elöft; glei nach ber
bes neuen, 1 . 1885, —* es ſich
jed das de bie Maiertät und das
Vertrauen bes Hauſes nicht beſaß. —— —*
iinnige Voxſchlage Peels, wie bie Aufhebung ber
geiitlichen Lolalgerichte und bie Befreiung der Dif;
tenters vom 3 nom Rantafırhlichen Trauzwang, wurben
Bei der Distuffien über eine zweite
—— 0e utbill ee es bagenen ©o d Nuffell, ein
für bie m, und der Approprias
tionsflaufel burdpu een un infolge davon legten
bie Mirüfter im ihre Amter wieber nieder.
Ter Köni u, nahm nun n feine Zuflucht zu elbourne,
der das Kabinett aus feinen frühern Kollegen re:
organifierte. Das Mini um benupte diefen Sieg,
eine äußerft wi ibrige Die bregel vor das Parlament
zu bringen. gland nämlich befand fich die
wäbtiiche Berwaltung in der traurigften Berfafiung.
Die Nagifi e ergängten IK ſich gewö " felbft, leg:
ten den nmohnern wi —*2 aben auf un
vertraten denſelben ben Weg zum Dürg errecht.
* eü Bradie e eine A Feier F —R8 ie jläbds
ageroorge en und
1eder ——— a
üben follte, ber
genen zahlte. abend Yn ging das Geſeß
bedeuten prud) durch, und aud) das
Sbechams gab demſelben nad langem Schwanten
ſeine Zuftimmung. Zur Annahme einer britten
tbill, die im Unter aufe wieder mit der Aps
ropriationsflaufel burcdhgegangen, konnten bie
Lords indes nicht bewogen werden.
Lie Barlamentzfeifion von 1836 zeigte, daß die
sahen, emeinen nod) bag Zutrauen des Bolts
befa wenngleich bie radilalen Stimmführer kraͤf⸗
eln verlangten. Wichtig war zunädjit
ne “ Unterbrüdung der Orangiftenlogen, deren Uim:
gegen den Thron richteten; nad:
dem biefe vom var ment gebilligt worden, brachte
Auflell en Ne ermbil für die irländ. Stäbte ein,
deren bi nd Berwaltung nod viel tiefer
als bie der englifchen banieberlag. Die Bill ſchei⸗
459
terte —* an dem Widerſtande des Oberhauſes.
Ebenſo heftig opponierten die Tories gegen den
Bang der auswärtigen Politik. Schon 22. April
1884 nämlich war zwiichen ©., Frankreich, Spanien
und Portugal die Dua ruplealliang zu Stande ges
fommen, um bie liberalen V ungen ber Pyres
näligen Dal Selfinfel gegen die ab K atit(gen Getüjte
n Carlos und Dom Miguela zu fhüken, die
als Vertreter der Legitimität fi ber Sympathie
ber Tories erfreuten. Yebt erhielt fogar der Oberſt
Evang die Erlaubnis, für den Dienit der konftitus
tionellen Regierung Spaniens eine enal Legion ans
umerben. Die Sigungen bed Parlamets von 1837
egannen wieder mit Berhandlungen über die its
länd. Angelegenheiten. Das Armengeſetz, das Rufjell
Ar Irland einbrachte, wurde zwar von beiben Fe
ern mit oper De jorität angenommen, um fo befs
figer entbrannte ab er nochmals der Kampf um bie
Städtebill und die irtfche Ze en Als die Spans
nung auf? böchite ofege, Ha arb in der Nacht vom
19. zum 20, Juni 1837 König Wilhelm IV., weldyes
Ereignis ben Streit zeitweilig unterdrüdte,
Unter der Königin Victoria, feit 1837.
Die Türonbefteigung er Er jabri en Königin cs
toria, 20. Juni 1837, erfo {gte Tomit unter jehr
chwierigen Ber Ieniffen. Die liberalen Barteien
Inüipften an die bromueränberung günftige Erwar⸗
tungen, da man ziemlich allgemein annahm, daß
die Königin mbgitiden Anſichten huldige. Übri⸗
gens hatte infolge der großen Veränderungen ber
fngen Sei eit, namentlich der Katholilenemancipas
tion und der Reformbill, da bad gefamte ‚Barteirve en
wejentliche Hmgetoltungen erlitten. Nicht bloß die
alten Parteien 3 und Tories hatten ihre
Stelung verändert, ai neue Sarlamen em hat»
— }
ten in der Devöllerung und im Barlament entidjies
denen Einfluß erlangt. Das whigiſtiſche Kabinett,
das die Königin vorfand, ftüste ſich im Unterhauje
auf eine fombinierte Mehrheit, die nur zum Teil
auf alten Whigs beftand. Sie umfaßte außerdem
die Vertreter eines vorgefchrittenen iberaliämnd,
bie fog. Radilalen, die auf ein außgebehntes demo:
kratiſches Stimmrecht und Barlamente von kürzerer
Dauer binarbeiteten, und die iriſche r unter
D’Connell. Gegenüber biefer in ihren Elementen
verſchiedenen Partei waren aud die Tories nidt
die alten geblieben. Dit Widerftreben hatten fie
ich die tiefeingreifenden Fer der Ber:
aſſung gefallen laſſen ‚maren aber entſchloſſen,
gegen jede weitere Race ebigleit an das demofras
‚el tinzip, an die b —5 — Geldmacht und an
ene FR anzulämpfen. Ein Mann aus dem
—— ir Robert Peel, war damals Fuh⸗
der Konſervativen geworden. Die allgemeinen
Neuwahlen, bie infolge des Regierungswechſels vor:
genommen werben mußten, verjtärkten die konſerva⸗
tive Partei. Während die großen Stäbte Englands,
fomie Söottland und Sirland überwiegend im Sinne
der liberalen und rad n Scattierungen wãhl⸗
ten, fielen die Wahlen t I engl. Grafſchaften gro:
Benteild gegen das Minifterium aus, und in
neuen Parlament, das bie Königin 19. Nov. 1887
eröffnete, war die liberale Mehrheit nod) geringer
und ſch hwantenber als zuvor.
nzwifchen waren aus Berwidelungen ber frühern
ahre re ber er Regierung aroße Verlegenbeiten erwach⸗
em. zu Dana war es von Zermwürfniflen zwifchen
em Mutterlande und dem bortigen Barlanıent zum
offenen gewaltiamen Bruce gelommen, wobei
490
nationale undreligiöfe Antipathien mitwirkten. Das
Minifterium erhielt die Genehmigung zur Suspen⸗
fion der canadifchen Verfaſſung und zur Abjendung
de3 Grafen Durham als Kommillar mit ausgedehn⸗
ten Bollmadıten. Der ichtere verfuhr feit Mai 1838
mit Gnergie und Geihid; aber die Parteitaltik der
Oppofition bemupte leihwohl jeine Amtsführung
zu einer Niederlage des Miniſteriums, indem fie
ihn der Überſchreifung feiner Bollmachten anklagte,
worauf Graf Durham abvantte. Hatte ſchon diefe
erjte Angel enheit bie geringe Stärle der Regie:
rung enthüllt, jo trugen die iriſchen Verhältnifie
noch mehr dazu bei, ihre Schwäde an den Zag zu
legen. Obgleich je bei der Erneuerung der früber
verworfenen Vorlagen, welche ein billigeres Ber:
häaltni3 zwifchen der engl. Hodli ber kath.
Bevölkerung in Irland beritellen follten, Diejenigen
Beitimmungen ausließ, die den Tories befonders
mibfällig waren, begegnete fie aud) jebt fo heftigem
Widerftand, daß e3 endlich nur durch völliges Auf⸗
heben der Appropriationsflaufel gelang, bie irifche
Hehntbill durchzubringen. Gleichzeitig erwuchs der
Regierung von einer ganz entgegengeiehten Seite
ber eine Gefahr. 63 hate fich eine äußerfte Frak⸗
tion von NRadilalen abgejondert, die in ber von
ihnen aufgeftellten «Boltscharte» (}. Chartismus)
allgemeines Wahlrecht, geheime bfjtimmung, jährs
lie Barlamente u. ſ. w. verlangte und überdies
eine nahe Verwandtichaft mit den fozieliftiichen
Tendenzen an den Tag legte. Diefe Bartei agitierte
feit Herbjt 1838 in Berfammlungen, brachte Rieſen⸗
petitionen gi Stande, berief zu nfang des %.1839
einen fog. Nationalkonvent nad) London und ſuchte
fih durch bie Arbeiterbenöllerung der Fabrikſtädte
zu veritärlen, Doch wurde ein Verſuch zur bewaff⸗
neten Durchführung der Charte im Sommer 1839
olme Mühe unterdrüdt, und bie Führer Froft,
Williams und Jones konnten vor ein Gericht ges
jtellt und deportiert werden.
Auch in der auswärtigen Politik gelang es der
Regierung, einen glüdlichen Schlag zu führen. Die
bereits in vielen kleinen Anläflen n Dan hr
rche un
Rivalität engl. und ruſſ. Bolitit im Orient führte
damals zu einem gewaltfamen Zufammenftoß, als
der Schab von Perſien, unterftügt von den Fürften
von Kabul und Kandahar und ohne Zweifel aufs
geitachelt von der ruſſ. Diplomatie, Herat bedrohie
und den Engländern Gelegenheit gab, im Frühijahr
1839 durch den fiegreichen Sug nad) Af aniitan
dieſen Anfchlag gegen ihre oſtin „Herricaft zu vers
eiteln. Gleihwohl ging bie Regierung der neuen,
im Febr. 1839 eröffneten Parlamentsſeſſion unter
wenig erfreulihen Aufpicien entgegen. Hatte ſich
aud der drohende Chartiſtenſturm vorläufig vers
sogen, ſo blieben dod alte Schwierigkeiten uner:
Iedigt: tland war eine bleibende Verlegenbeit, die
Sinanzen und die Nabrungsverhältniife Denig Hün:
tig, die Mehrheit im Parlament durch den Abfall
der Rabilalen noch ſchwankender als vorher. Die
Jamaica-Bill gab den Anftoß zur Kriſis. Differenzen
zwijchen ber Gefeßgebung des Mutterlandes, welche
1834 die Sklaverei der Neger aufgehoben hatte, und
den Intereſſen der Ranger von Jamaica drobten
dort einen ähnlichen Bruch hervorzurufen wie früher
in Canada. Das Minifterium ſchlug Daher vor, die
„erfaii der Kolonie auf einige Jahre zu ſuspen⸗
ieren.
ergab eine Mehrzahl von nur fünf Stimmen für
mwiderjeßte ſich die torgiftiiche wie die |
radikale Oppofition, und in ung Mai).
Großbritannien (geſchichtlich)
ein; nachdem jedoch der Ve Wellingtons und
Peels zur Übernahme ber Regierung geiheitert war,
übernahmen fie noch einmal die fyührung der Ge
fhäfte. Nur ging an Lord John Auflell , ftatt dee
austretenden Lord Glenelg, das Stolonialdeparte
ment über, während für das Innere Lord Noꝛ⸗
manby, für den Arieg Macaulay eintrat.
Das Jahr 1840 ward mit der Ankündigung er:
öffnet, daß die Königin Bictoria ſich mit dem Prin-
zen Albert von Sadjien :Goburg: Gotha vermählen
werde; am 10. Febr. fand die Bermählung zu Et,
James ftatt. Das öffentliche Intereſſe wurde bald
borzu Sweije von den auswärtigen Angelegenbeiten
in n} genommen. Englan) hatte mit Ruf
land, Ofterreih und Preußen den Bertrag vom 15.
fi 1840 geichlofien, wodurch bie Zerwürfnifie zwi:
chen der Pforte und dem Vaſcha von Ügypten Ihre
efinitive Erledigung finden jollten eich⸗
Weigerung, ben Bedingungen jener Maͤchte beizı:
treten, hatte ben Abihluh bes Vertrags ohne Franb
reich zur Folge. Da Mehemed⸗Ali widerftrebte,
ſandte England ein Geſchwader nad Syrien, dai,
verftärkt dur türk. und öſterr. Streitkrafte, im
September bort landete und die Brovinz unterwaij.
Frankreichs Kriegsdrohungen und Rüftungen famen
5 fpüt. Der Triumph der brit. ES vermochte
ennoch nidt, die Stellung des Miniſteriums im
Innern mwefentlich zu heben; dies zeigten bie Perla:
mentöverhandlungen ber am26. an. eröffneten Sei:
fton von 1841. Der Einfluß der Konſervativen wat
pemasien unb bereitete der Regierung eine Rieder
age nad} ber andern. Schon bei den Debatten über
die auswärtige Politik und über das Armenyeid
drohte dem Miniſterium eine Niederlage; bei der
Bill über das iriſche Wahlrecht blieb e3 in der Ri
norität. Der Hauptlampf der Parteien lonyinerte
ſich jedoch in der Frage über die Kormölle. Son
1888 hatte fi, bauptiächlich im Manchefer und
unter Richard Cobdens Anregung, ein Bern
(j. AntisCorn-LamsLeague) gebildet, meldet
auf die Befeitigung des beitehenden Saupol:
ſtems und namentlich der Kornzoͤlle binarbettet.
on der Ariſtokratie und dem ländligen Grund:
befig, dem die Stornzölle zugute kamen, beftig an
efeindet, hatte der Verein ın dem libergange jum
Freihandel und der freien Einfuhr ber Lebeno mine!
ben Weg bezeichnet, auf wel die ſinlenden
Staatseinnahmen zu heben, die Lage der arbeiten
den Klaſſen pi befiern und die Konkurrenz der „it:
duftrie mit dem Auslande zu fördern ſei. Zeil
porwarts gedrängt durch bie wachiende finanziell
Berlegenheit, teild gehoben von der Hoffnung, in
ben Gegnern ber Koenzälle eine Beritärtung zu Rn:
den, fündigte nun das Minifterium feinen Entſchluf
an (April 1841), die Grage der Stornzoligefepgebung
vor da3 Parlament zu bringen und eine Abard
rung ber bejtehenden Befege vorzubereiten. Bei der
= erzolldebatte kam die inhaliſchwere Angelegen
eit zum erſten mal zur Entſcheidung; aber das A:
nifterium warb mit 817 gegen 281 Stimmen ge
fhlagen. Auch da3 legte Auskunftsmittel ein
Barlamentsauflöfung (23. Juni) ſchlug fehl. au
unter Beel ieh aut organifierte fonfervative Part!
fiegte in ben len, und als das neue Parlament
19. Aug. 1841 zufanmentrat und nach einer beit"
gen Adreßdebatte im Unterhauſe bie minifteriebt
Adreſſe mit ftarfer Majorität abgelehnt wurde, nalı
men die Minifter ihre Entlaftung.
die Minifter. Diefe gaben habe: ihre Entlaffung
rſu
Großbritannien (geſchichtlich)
Am 1. Sept. 1841 war das neue Kabinett ger
bildet. Peel führte den Borfig; die Herzöge von
Wellington und Budingham, bie Lords Lyndhurſt,
Stanley, Aberbeer und Sir James Graham waren
befien bedeutenbfte Mitglieder. Nach Erledigung ber
hringendflen finanziellen Angelegenheiten warb das
Varlament ſchon im Oftober vertagt; das Riniftes
rium verfparte feine Thätigleit auf die fünftige Gef»
jion. In welder ne biefe zhänigfeit gehen
werde, ließ ber unverbohlene Argwohn der ftarren
Tories und bes beforgten Landadels gegen Peel
bereit® erwarten. Der berühmte Chef der Konſer⸗
vativen hatte bei einem Zeil jeiner Partei das Ber:
trauen verloren, weil er fi) der Notwendigkeit einer
Reform der finanziellen und ölonomiihen Politik
richt verſchloß. Am 9. Febr. 1842 trat er mit dem
Sorichlag vor das Unterhaus, bie bisher gültigen
ar ai en ieren, Daß der Einfuhr:
zoll Kberdaupt ermäßigt (Ntatt bes Maximums von
"3 Shill. 8 Wence mur 20 Shill.) unb abgefehen ba:
von das Prinzip einer gleitenden Stala der Bo
läge beibehalten würde. Der Borfchlag fand auf
verihiedenen Seiten heitige ofition. Der toryis
ttijcde Grundbeſiß fah Darin den Verrat feiner Inter⸗
een; Die Whigs und die Cobdenſche Partei fanden
vie Maßregel unzureihend. Gleichwohl wurden nad
hartem Aampfe alle entgegengefebten Anträge ber
entichiedenen Freihaͤndler wie der PBroteltioniften
verw und die Bill
dieſer ng eine
a a nr
m noch mehr ge ‚um das Miſwer⸗
—— wadhfenben Dergit ——
8 , enden a n
dem Handel wie der Induftrie wieder den nö
Aufſchwung zu geben. n diefem Sinne ſchlug Beet
11. Wäry vor, das it durch eine Einlommen⸗
teuer von ähr 8 Broz. zu beden. Die indirels
ten Steuern Jollten est, alle ben Verkehr
angenommen. War von
Srleie terung in ben ma⸗
en auszu⸗
jtorenden Zölle bejeitigt und der Bee Zolltarif im | n
Zinne gemäßigter Freihandelsgrundſfaͤtze reformiert
nerden. Dieſe fämtlichen Borichläge wurden ans
renonen. ſchen regten ſich die Chartiſten
von neuem uberbrachten (Mai) in einer Rieſen⸗
v:tition dem Barlament i orderungen. Dies
elben fanben einen ftarfen alt in ber Gaͤrung
der Fabrikarbeiter, welche durch die merlantileKrifig,
dutch den Stillitand der Gewerbe und bie hohen
„reiie der Lebensmittel genährt war.
Bährend die fonjervative Berwaltung in ben in:
rcra Jujtänden durch bie Reformen von 1812 eine
R "embung pam Beilern anbahnte, fuchte fie auch bie
‘“ rwidelungen der auswärtigen Bolitif zu löfen.
om ihren egön ern hatte fie ein geipanntes
Verhaltuis mit Nordamerila und Frankreich, zwei
croße Kriege in China und Diftindien übernommen.
„iu Rorbamerila waren Grenzitreitigleiten aus⸗
c:brochen, bie feit der Wegnahme eines ameril.
Zhmuggelidifis und ber Verhaftung Mac Leobs
rd bee Rordamerilaner (1841) einen ſehr gereiz:
t:a Charalter amahmen, jegt aber durch bie Kon:
r:ntion nom 9. Aug. 1842 beigelegt wur Mit
„zanftreich war die durch den Vertrag vom Yuli
1-40 bervorgerufene Spannung noch nicht ausge⸗
„den, und Die zedgerung der franz. Regierung,
..2 aa DM. Der. 1841 von ben Broßmädten abges
EoMene Konvention wegen ber Unterdrüdung bed
Stlavenhandels und bed Durchſuchungsrechts ber
Schafe zu ratifieren, war eine Ruckwirkung des
491
Zerwurfnifſes vom vorigen Jahre. Mit China hatte
die alte Differenz wegen des Opiumhandels und des
immer mehr ſich einnijtenden brit. Handels ſchon
feit 1839 zu Streitigleiten geführt, die feit 1840 zu
einem förmlichen Kriege erwuchſen. (6. Chi
a nachdem Gough an ber Spike des Landheers
un gurler als Befehlshaber der Flotte den Krieg
mit drud geführt, entichloß fich China zum
drieden (26. Aug. 1842). Die Inſel Hongkong ward
abgetreten, 21 Mil. Doll, Kriegsentſchädigung wur:
ben bewilligt, die Inſeln Tſchu-ſan und Ko-lang-bu
als Linterpfänder inzwiichen befegt, die Handels:
beziehfungen georbnet und den Engländern die Häfen
Kanton, — und Fu⸗tſcheu⸗fu
8 Gleichzeitig mit der Botſchaft von dieſem
8 t kam die Nachricht nach England, daß auch
der Krieg mit den Afghanen fein Ende gefunden.
Der raſche Erfolg, den ber Zug nad) Afghaniſtan
1839 ebradit, tte die Engländer dort über ri
Macht und Stellung verblendet; fie glaubten ſich
Us | Herren des Landes und wurden die forglofen Üpfer
einer furchtbaren Verſchwörung der Afohanen, bie
fie Nov. 1841 überraschte. un ——8 Un⸗
terhandlungen bethoͤrt, ließen fie ſich, ſtatt ben üußer:
ſten Widerſtand zu verſuchen, freien Abzug mit ſicherm
Geleit verſprechen und räumten im Jan. 1842 Kabul;
bie Folge war aber, daß das ganze Heer auf dem
Rüdzuge nach Indien ein Opfer des Klimas unb
ber Entbehrung, wie der Blutgier der fanatifierten
Bewohner wurde. Der neue Vizekönig, Lord Ellen:
borough, ber bem whigiſtiſchen Lord Audland ge⸗
olgt war, entſchloß ſich mit Widerſtreben zu dem
chezuge ben im Sommer 1842 die Generale Bol:
achezuge
und | [od und Rott unternahmen. Die Afgbanen wurden
eichlagen, ihre Städte verwuftet und die noch leben:
en Gefangenen befreit.
So fnitig im allgemeinen bie Erfolge des erften
jahres ber neuen Berwaltung geneien, fo war doch
ie chung Beelß und feiner Kollegen beim Herans
fion von 1843 nicht ſorgenlos. Durch
bie Reformen von 1842 war in die öffentlichen An
elegenbeiten ein Fluß und eine Gaͤrung gelommen,
ie bald Aber die von der Regierung geitedten Gren⸗
je hinauszugehen drobten. Auch in der Kirhlien
elt fanden merkwürdige Bewegungen ftatt. Di
tatbolifierende Richtung eines Teils der anglikan.
Geiſtlichkeit (f. Pulepiämus) griff um ſich; im
Schottland erfolgte ein Bruch zwiſchen der Staat
kirche und den Nonintrufioniiten. Die Hauptichwie
rigfeit erwuchs aber der Regierung in Irland. Vom
ersten Augenblid an, feit dad Toryminifterium an
die Spige der Geſchäfte getreten, hatte Daniel
O Connell die Agitation für die Trennung Irlands
von England durch Nepealvereine und Verſamm⸗
lungen mit großartiger Rührigleit und bemagogis
fcher Kunſt aufgenommen und der Regierung eine
mit bewundernswurdiger Sicherheit von ihm geleis
tete und beberrichte Maſſenbewegung entaegenges
ſtellt. Aud in England fehlte es nicht an beums
rubigenden polit. Symptomen. Am 2. Yebr. 1848
ward das Barlament eröffnet. Gleich anfangs tras
ten die Ölonomifchen Berhältnifie in den Border:
grund. Beel gab die Erklärung, daß er nad) den
gegenwärtig, ihm vorliegenden Erfahrungen feine
nderung in der vorigen Seſſion angenomme:
nen Gefehe beabſichtige; die Oppoſition verſuchte
dagegen anzufämpfen. Gin Antrag Lorb Homwidz
(Grey), die Aotjtände bed Landes zu unterjuchen,
warb mit anfehnlicher Mehrheit verworfen. Gleiche
492
Scidfal hatten bie freihändlerifchen ae bie
ilierd und Lord John Ruffel auf Beſchrän⸗
tung und Abſchaffung ber Kornzölle ftellten. In⸗
wi Gen wurde die irtiche Bewegung immer drohen⸗
er. D’Eonnell hielt Berfammlungen von Hundert:
taufenben und griff die Regierung in feinen Reben
mit einer Leidenfhaft an, die einen gewaltiamen
Konflikt als unvermeidlich erfcheinen ließ. Die Re
gierung ſah fi daher zum Einfchreiten genötigt,
und D’Connell wurde mit einer Anzahl feiner
Braune megen Verfhwörung in Anflageitand ver:
est (Oktober). Auch die auswärtige Politik wurde
in der gegen Ende Yuguit beendigten Parlaments»
figung Gegenſtand ber Debatte. Lord Ellenboroughs
Verwüftungdzug nad) een, feine ſeltſame
Brollamation in Bezug auf die Tempelpforten von
Somnath wurden heftig angegriffen. Indes erhielt
die Macht England? in Oftindien durch neue Kriege
beträchtlihen Zuwachs. Der Zug Napierd na
Sindh, feine Siege Über die Emire (17. Febr. u
24, März 1843), die völlige Unterwerfung dieſes
Landes erweiterten bie angloind. Herrichaft in einer
bedeutenden Weife.
Als 1. Febr. 1844 die neue Seſſion des Parla⸗
ments eröffnet ward, hatten bie Dinge ein günfti:
geres Anfeben ala ein Jahr zuvor. Die Einnab:
men hatten zugenommen, der Handel hob ſich wie:
der, und bie iriſche Särung hatte dei er Anklage
gegen D’Connell merklich nachgelaſſen. Nach wies
derholter ertagung des Prozefjed war ber Agis
tator ſchuldig geiprodhen, und obgleich das Urteil,
als es zur Revifion ind Oberhaus kam, wegen ge:
willer Sormfebler eaffert wurde unb die Regierung
dann ben Prozeß fallen ließ, erhob die Agitation
ſich doch nie wieder zu ihrer frühern Höhe. Nächſt
den iriſchen Verhältnifien wurden die Kornzölle,
oder im weitern Sinne die De. ob — on
oder Freihandel, immer mehr der Angelpunkt der
innern Politil. Zwar verwarf da Unterhaus
den Antrag, ben Cobden 12. März auf völlige Auf:
bebung der Kornzölle ftellte, noch mit 224 gegen
133 Stimmen; aber es blieb unverlennbar, daß
nit nur außerhalb des Parlaments der Einfluß der
Anti: Corn:LamsLeague mit jeden Tage zunahm,
fondern auch im Unterhaufe je bie Treihan le:
rifhen Meinungen immer mehr Boden gewannen.
Die Zerfeßung der alten Parteien machte rajche
Fortſchritte, und die Zeit war nicht mehr fern, wo
Seel ſich nach einer neuen Majorität umiehen
mußte. Schon bei ber Beratung der Fabrikbill
als der philanthropiſche Lord Aſhley te ðraf
Shaftesbury) den Antrag für Herabſetzung der
Arbeitözeit auf 10 Stunden durdfehte, zeigte es
ich, daß das Miniſterium die frühere fefte Majo⸗
rität zu verlieren begann. indes ging Peel un-
verdrofien feinen Weg ber finanziellen und ökono⸗
mifchen Reformen. Die widtigfte Veränderung
biejer Art während der Geifion von 1844 war die
von ihm eingebrachte Bankbill, welche ber über:
mäßigen Gmittierung des Bapiergeldes Schranten
fegte und ein beftimmtes gejetliches Verhältnis
de3 au2jugebenden Papiergeldes zu den vorhandes
nen Barmitteln herzuftellen ſuchte. Die Bill zur
Ermäßigung der Zuderzölle und Zulafiung alles
aus freier Arbeit gewonnenen Zuders gegen einen
Differentialzoll zu Gunften der brit. Prlanzer war
nicht nur bebeutfam als ein weiterer bebädhtiger
Schritt auf der Bahn bes Freihandels, fonbern es
zeigte. fih auch in der Nieberlage, bie das Miniftes
Großbritannien (geſchichtlich)
rium durch die Annahme eines Antrags auf ge
ringere Zölle erlitt, mie fehr bereit3 die Stellung
der Regierung fich im Unterhaufe verändert habe.
Am 5. Sept. warb das ‚Parlament geſchloſſen.
Eine bemerkenswerte Veränderung trat in der Lei⸗
tung der oftind. Angelegenheiten ein. Lord Ellen
borougb nämlid hatte im Dez. 1843 eine Eyyedi,
tion gegen ben Bezirt Gwalior im nörbl, Hindo:
jan unternommen, und die Maharatten waren in
en Schlachten bei Maharadſchpur und Bunniar
(29. Dez.) geihlagen worden. Aber eben dieſe
kriegeriſche und offenfive Neigung des Bizelönigs,
fuiommengenommen mit der vernadläffigten und
urch Nepotismus bezeichneten Civilvermwaltung,
veranlaßte das Direktorium der Oftindifchen Kom
pagnie, von einem Rechte Gebrauch zu maden,
a3 ihm gefeklich zuftand. Es berief (April 184)
Lord Ellenborough ab und ernannte Lord Hardinge
zu feinem Nachfolger.
as Jahr 1845 vollendete bie innere Auflöfung
der bisherigen Parteien und bereitete den lim;
ſchwung vor, ber im Sommer bed Ielgenben Ya
red eintrat. Was Peel in diefer Seſſion du
feste, geseb meilt ſchon mit Hilfe feiner frübern
polit. egner, während die alte, von ihm geleitete
onfervative Partei einer völligen Spaltung ent:
egenging. Die Umftände, unter denen das Parı
ament zufammentrat, waren günftiger denn je.
Die materielle Not hatte nachgelaflen, die Ginnah⸗
men hoben fi fortwährend, und bie rüdte der
nomilden eformen dAußerten ach allen
Eeiten bin in ſehr aufmunternder Weiſe. Die
modernen Hebel merkantiliſcher Wohlfahrt, grob:
artige Berlehröbefchleunigung, Eif en,
ermäßigung u. f. w., waren Lit den lepten Jahren
erit recht wirkſam geworben. Damit hatte aber
auch die wachſende Macht des imbufeellen und
mertantiliſchen Faltors in der Nation gleihen
Schritt gehalten und trug von Tag zu e meht
dazu bei, den Sieg ber Prinzipien zu beidleun:
gen ‚ denen Beel bisher nur langfam und fait mit
iderftreben nachgegeben hatte. Eben darum wat
e3 bereichnenb, daß er jetzt unverhohlener ald je mi
der Durchführung von Plänen hervortrat, bie bik
ber ausfhliehlic und vorzugsweiſe oon den Vhigẽ
und Liberalen verfochten worden waren. *
ward bie 4. Febr. 1845 eröffnete Seffion haralie
riftifcherweife damit begonnen, daß Beel eine Bil
einbrachte, wonach das fath. Seminar zu Raynoch
in Irland, bisher Fünmerlic) dotiert und, obmeil
bie einzige Staatsanitalt diefer Art, ın Häglicen
Abftan gegen die üppige Berforgung der Andlı
tanifchen Kirche, eine größere Dotation aus Staat“
mitteln erhalten follte. Der Vorſchlag rief Dt
anze Grbitterung alttorgiftifcher und anglilan
ıgherzigleit hervor. Als 18. April die zweit
Leſung ber Bill mit 323 gegen 176 Stimmen be
[olofien warb, erwies fi) die biäherige Majaritit
bon al3 aufgelöft. Peel hatte dagegen ben ver
tand von 163 Whigs und Liberalen gewonnen
ie firchlice Agitation fand neue Nahrung, 0
das Dlinifterium (9. Mai) mit dem Borjölen bets
vortrat, brei Kollegien für den höhern Unterriöt
röm.stath. Laien zu errichten, ohne daß bei Di
darin zu erteilenden Religiondunterricht eine Ein
milhung ber Staats⸗ oder Kirchenbehoͤrde Ball
finden folle. Um biefer Mafregel willen war I&0°
vor Eröffnung der Seſſion Gladſtone aus dem u
binett ausgetreten, und als nun der Vorſchag
Großbritannien (geſchichtlich)
* benmänner und D Connell, ot —
en turme egen die als gottlos ene
— Gleichwohl ward bi Bill mit großer
Mehrheit angenommen.
Scharfer noch zeigte ſich bie veränderte Partei:
ftellung in ben materiellen ragen. Die Grgebnifle
des legten Rechnungsjahres waren günitig und wies
jen einen bedeutenden Ertrag der Einfommenfteuer
—A vereinigten ih anglifan. und lath. Bigottes
nah. Peels Vorſchlag ging auf eine weitere brei-
{übrige illigung der Einkommenſteuer, da bie
aben für Heer und Flotte fich wohl im naͤch⸗
u bre nicht mindern würden, während eine
neue Reduktion der Bölle in feinem lane lag.
Gr — nämlich eine fernere Verminderung ber
Zuderzölle, bie völlige Dein der Ausfuhr⸗
zölle und eine beträchtliche Redultion der Zölle auf
Nobftoffe vor, die in den en verarbeitet mürs
den. on 813 im Zarıf au — Artikeln
ſollten 450 vom Boll befreit werden, Darunter na⸗
mentli rohe Baumwolle. Auch bief eſe Borfchläge,
von den Tories unb den Grundbb n mit Widers
ſtreben aufgenommen; fanden die lebhaftefte Unter;
Küsung in_ber biöherigen Oppofition und gingen
mit ibrer Hilfe durch. Unterdeſſen rief der Miß⸗
wachs der Kartoffeln in Irland eine furchtbare
Hungerinot hervor. Seht erſt gelanate
tation ‚dom gie Kornzölle zu dem ii ib
Ein ment In der alten artei
ſelbſt, * namentli Lord Kohn Ru et lo en
fi in öffent Ticpen een rüdhaltal 108
Richtung an, bie — jest von Gobben und d en
Bartei verfolgt mworben war. Sir Robert Beel
fühlte bie unpermeibliche Notwendi aber 16 ben legten
entichei Schritt zu thun; chon in den
Konten Moden bes Jahres 1845 ſch Gi e eine Auf:
bes Kabinetts unvermeidlich. 0. Dez.
— 3 Land durch die Botſchaft Ahern, das
Rinierium I babe feine Entlaffung gegeben
und Lord John Ruſſell fei mit der
te die Agis
ihres
Übung einer
neuen Berwaltung beauftragt. Die Schwierigfei:
ten waren icdeg ar Beer be Be alten Whigs
nicht Peel. . gab er
fon zurad. und geel —S nun
fein n Kabinett, indem Lorb tanley au3: und Glad»
ſtone wieder eintrat.
Am 21. Jan. 1846 eröffnete die Königin perfön:
üb das —e Peel erklaͤrte gleich bei der
epbebatte, Daß die Erfahrungen ber legten
rzeugung von der Unhaltbarleit bes
— A ihm bervorgerufen und bes
Opfer der Getreidezölle zumuten follte,, jo ver:
ihte. Der Grundbeſiß follte buch Er:
ber Serbanbelögrunbfäe reihen Erſatz finden
Zeil
feat Am 27. San. entwidelte er im
—— feinen Plan. Wie der Grundbefis fi
* te er —— Induſtrie, daß fie auf den Zoll⸗
at aus Baumwolle, ven Zoll
ng on mander Bürde entfchäbigt n,
bie rc in dem allmählichen n Sieg
würbe. Die Befürmortung biefer Politik burd
Sir Robert Bei vollendete die Aufld ung der alten
Iorypartei. Während ein
Wege in dad Lager des Freihandels folgte, er ob
die Hauptmafle der Tories bie lei —X
493
Majorität von 88 Stimmen beichloffen unb bie
Abänderungsvorfchläge, die teils von den Pro-
teftioniften außgingen, teil auf eine fofortige Ab;
—8 aller Getreidezoͤlle drangen, —8 ver⸗
worfen. Unter geringerm Miderftande wurden
die vorgeſchlagenen Tarifänderungen genehmigt.
Er im Oberhauſe wurbe die Kornbill unter dem
Einfluß Wellingtons zur Beratung zugelaflen und
29. Mai mit 211 gegen 104 Stimmen bie zweite
vefung beichloffen. Ungeachtet biefer Erfolge und
ber Popularität, weiche die Durchſehung ber gro-
em ölonomi chen Reform ihm erwarben, wurde
erfönlihe Stellung Peels von Tag zu Tag
yein iher. Den bittern Angriffen der Proteltio:
niften, namentlih Disraelis der neben Bentind
die Rolle bes Führers der Alttories im Unterhaufe
übernahm, fortwährend ausgefegt, konnte er na:
türlih auf die Freundſchaft feiner vieljährigen Geg-
ner nicht zählen. Der nächte Anlaß zu feinem
Sturz ward die irijhe Zwangsbill, welche um
Schuß von Leben und Eigentum in Irlan
nahmemaßregeln und & chränkungen der Inbii
duellen Freiheit vorihiug u und von den Whigs, den
Radifalen und iriſchen Abgeorbneten angefochten
ward. Am 25. Juni Hmute bie zweite Leſung biejer
Bil mit 292 egen 219 Stimmen abgelehnt und
Damit der Rü ut eels entichieden.
Die auswärtigen Verbältniffe befanden ſich beim
Rüdtritt des Torpminifteriums i in einem ſehr wohl⸗
eordneten Zuftande. Die alte Spannung mit
| an war nad) und nad) einem freundlichern
nerbältnid gewichen, und beide Kabinette hanbelten
im gan jen wieder gemeinfam und einträdhtig. Mit
Nordamerika war eine bedrohliche Differenz wegen
der gegenfeitigen Anfprüche an dad Dregongebiet
ausgebrochen, fand aber durch einen Vergleich ihre
iedliche Erledigung (Juni 1846). Die glänzendite
artie ber audwärtigen Angelegenheiten war ber
ortihritt der brit. Waffen in Dftinbien. Die
tapfern und wilden Siths machten (De. 1845)
einen Einfall in das brit.:ind. Gebiet, und bei
ihren wahrfcheinlichen Sinverftänbniffen | in Snbien
konnte diefer ungrifl bem em Indo⸗VBritiſchen Reiche
verberblid) werden. Der blutige Sieg bei Sobraon
(10. Febr. 1846) drängte jedoch die Siths vollftändig
über den Setledſch zurüd und erleichterte den Briten
den Einmarſch in? Pendſchab. Unter den Mauern
von Labore angelangt, ‚ erzwangen fie den Frieden,
welcher die Abtretung des Landes zwiſchen dem
Setledſch und Beas gewährte.
Das neue Whigminifterium war 3. Juli 1846
ebildet._ Bremierminifter wurde Lord John
fell, PBräfident des Staatsrat der Marquis
von Landdowne, Siegelbewahrer Graf Minto,
Lordlangler Lord. Cottenham, Staatzfelretär des
grnern Sir G. Grey, Staatsſekretär ber Kolonien
traf Grey, Staats etretär bes Auswärtigen Lord
Balmerfton, Schaplanzler Sir Ch. Wood. Mit
Ausnahme bed Herzogs von Wellington, der den
Dberberehl über das Heer behielt, beitand alfo die
ie et ng überwiegend au? denſeiben Glementen
te zuvor das Staatsruder ſchwaͤchli
dem eleitet, bis im Sept. 1841 die ſtarle Hand
ge f
eriehte.
Ihre Lage war jebt infofern
nicht günftiger geworden, als fie fi
ch einem Barla:
ment gegenüber fanden, auf deflen Mehrheit nur
Asitation gegen ben ehemaligen
bie merkwurdi bI da tr G fi
abe — —* läge. km * 5 Pan ——— erhoben, 6 gelte 3
wurbe bie zweite Leſung Kornbill mit eines | ne
tig unt
un abinett rwidelungen fo euberotbentlicher
494
Art, wie fie feit lange keinem Miniſterium in
ben "Weg getreten waren. Irland drohte bies:
mal für die Whigs ber Knokenpuntt unlösberer
ee en mp werden. Die Repenlbewegung | nä
zwar hatte ihre Schärfe verloren, O’Connell trat
gemäßigter auf ala je und überwarf fi fid) be&batb
mit dem Jungen Irland, das gern an die Stelle
ber Agitation die offene Revolution seicht hätte;
allein die Lage blieb Außerit bedenklich. Miß:
wachs, der einen großen Zeil von a a beim
—5— aͤu te an Ibe nd die furchtbar ıriien Bir.
ngen. ld ftieg die Zahl der en, meiche
die Regierung zu ernähren oder zu beſchaͤftig
hatte, auf eine halbe Million. Das 19. Yan. 1847
eröffnete Parlament genehmigte die vorläufige
Eußpenbierung der Getreide: und Schiffahrtögelebe
und eine Reihe anderer Dinbregein ie dem Elend
in Irland FAR: ſollten. uch ber f früher be:
lämpfte uch Staatsanleihen den Dan von
efenbabnen zu unt , wurde von dem Mi:
ium in etwas mobifierter Geftalt aufgenom:
men und burchgeführt. Im ganzen bewilligte das
—* egen 10 Mill. Bid. St. an Unter:
u men Zeit — O Connell auf
vun z Seife nad Kom 15. Da in BE (den
ewegung hatte damit ihren weientli
pe t verloren. * auswärtige Bol des Whig-
— geſtaltete ſich nicht ſo Fietio und glaͤn⸗
zend wie die ihrer Borgänger par. Heirats⸗
elegenheit wurde ber Anlaß, welcher die freunds
übe Verbindung wilden ben 3 — von Lon⸗
don und Paris auflöite. dem ed Ludwi
ilipo 0 ge ehe (Au —X {4 Ipan. —8
——— Berraf, und Talmerfion fe ih
Ba errat almerſton Juchte nicht
nur mit Förmlichen Beoteften ben Criolg be ber Tran.
Bolitit in Spanien zu durchlreuzen, rn be
muhte jich aus, miemoßl vergebli ‚ die Sf. —A
gegen, — Philipp in zu bringen.
törte ſogar das SER e Werhältnis
Se ten öfe, und Tat meriton ſelbſt ne e
nicht, jpäter in der ital. und ——
Fraut reich Dergeltung zu üben. Rühren * er er:
örterungen mit Frankreich nahmen die öftl. Mächte
die Einverleibung Kralaus vor (Nov. 1846), os
en Balmeriton vergeblich pzoteitierie.
deilen war nad dem Schluffe der Seſſion
(23. Juli 1847) die Zeit der allgemeinen parla-
mentarifchen Neuwahlen herangelommen. Die
Ey roteftioniften blieben in einer nicht beträchtlichen
inderheit, die Deeliten | bildeten eine einflußreiche
— 32 — waͤhrend die verbundenen Whigs,
Liberalen und Radikalen im ganzen eine Majorität
von de 80 Stimmen zählten und bie Char:
Küken It in O’Connor ihren Vertreter fanden. Unter
Cindrud der noch fortdauernden iriſchen Not
mir Anardie und einer ungewöhnlichen Stodung
bes Handel? und der Induſtrie, wie fie im Ge oige
großer materieller Krıfen eintritt, kam 28.
18417 dad neue Parlament qufammen, Es geichah
in bemjelben Augenblid, als Balmeriton einen be
beutiamen Sieg A der —&e Volitit erruns
gen hatte. Während nämlich Frankreich und die
oͤſtl. ige entichloflen ſchienen, in dem Konflikt
joilchen er ſchweiz. TZaglakung und dem Sonder:
u intervenieren, hatte Palmeriton ihrem
Barho en gefchidt entgege umirten gewußt und
bie Schweizer zur raj entf eitung gedrängt.
Als diefe erfolgt und der Sonderhbund aufgeloͤſt
Großbritannien (geſchichtlich)
war (Noveniber) ‚eben die übrigen ——
gezwungen, anfen einer Cinwilhu
naht mich Das Barlament beihäftigte ſi "
jt mit den beiden brennenden Fragen des Tags:
mit der materiellen Krifiz und iiichen Hun:
erönot, Aud) in den engl. Fabrildiſtritten war
Not und Arbeitälo ale rchtbar; die Baxt:
rotte häuften fi, der Yufluk barem Geldes Rode,
wurben ge der ‚egierung in
beiden Häufern Ausichäile niedergefegt
Gründe ber Aue m untersuchen.
te an I 5 m Erla ung einer
en bie furchtbare e der
tet — m: ieſelbe 9.
ten mal geleſen Sen wurbe elf
ba Barloment vertagt. As es 8. Fer. 10
wieder z gelommentent, nahmen vo
en Angelcornbeiten feine
‚um de
d
‚de
Einfommenit
im Barlament und au hal beale en ae
Die | gegen bie Vermehrung dieſer unpopulären Steun
ein folder Sturm, dab Ende Yebruar die vorge
IhLngene Dlakrege urüdgezogen wurde,
Während biefer Ber en war ber been:
tungsvolle Umſchwung auf dem Kontinent einge:
, ber fih an die Ereigniſſe in der Char;
und in ı Stalien zunächſt in der Genal | ber ð
revolution von anfnüpfte Als die een
Botihaften aus Frankreich lamen, lit Ariel
auf eine Anfrage Humes im Unterhaufe (28. der.
unter lautem Beifall, daß bie Regierung
eder —— ernhalten und ed ie
ation Ber Al en werbe, bie ——
orm zu wäh die h ie wolle. Aber bei ver herr:
nden materiellen Rot und
in Irland lag der Gedanke nahe, dab bie Keveln
tion, die alsbald das ganze Feſtland Come
auch ©, ergreiien fonnte. In der That
Radichlag ſahlbar; aber die brit. Jufttutione
und ber v dig:progrefline Beift bes un
feiner Lenter bewährten ſich niemals alamende
der furchtbaren Artık
als inmitten biejer allgemeinen Erſchutterung N
ben erit a ds Ra bra in Glasgot
in Wlandehe, u h exbern K v3 Drachen — 8 |
a raſch un |
ten fi ſich auch 4 hartiiten, un und —X iriſche So
verein Fünbigte —— — en an, um bie w
verzügliche Yu nion zu erzingt.
Die Chartiften — in London, Birminghe⸗
Sheffield und andern Orten Mafjenveriemmlurs
mit unverfennbar republilanifcher Tendenz
was das Bedenllichfte ſchien, näherten fid der *
end anwachſenden —— — mit
wede genenteiliner Be änbigung. adden
ührer der Chartiften in einem fog. R *
vent ihre revolutionäre Tendenz ml
Den Tag gelegt hatten, ee Re 10. 10.
Monftre : Betition, melde az
liſtiſchen —— ni. ne einem De
auf) dem Barlamen
verli
im Parlament, D’Connor, noch Reynolds, Ein
u. a., welde bie Mafien leiteten eutfpraden m!
ihren Thaten ben ftürmifchen R Reden, die voran
gegangen waren. Das Minifterium bagegen ſcha
u ringen.
m ruhig. Weber & —e der he |
Großbritannien (geſchichtlich)
großer Majorität ein Geſeß zur größern Sicher:
Kan * Krone und Regierung und eine Frem⸗
benbi durch, fing an, gegen die wachſende Repeal: | rü
mean | in Irland einzufchreiten und leitete ſchon
en das age Irland, das offen zur
un
—ã Inſ van um Bunbe mit Frank⸗
ih au au gefordert itchell, Meagher und
ben 9 —28 ein. Am 18.
Juli fe te auch der Lord-Statthalter Clarendon
die iriihe Hauptitadt, die Städte Cork und Water:
jord und mehrere Sraficaften unter die Aus:
nabmegeſetze. Dan hatte die Anzeichen, wo eine
weitverbreitete Berjhmörung, | ihrem Ausbruch
38 d Dublin ‚on ala Mittelpunkt außer:
Wenige Tage fpäter ward auf den
Bei bes —— faſt einjtimmig von
— die Su an r Haben:
—e— file für Irland Fir Al Als nad
allen dieſen Maßregeln ber —* Smith D’Brien
29. Juli einen offenen Aufitand verſuchte, ber zu
einem Hintigen Sulanmenftoß führte, hatte ne
— Die ganz
te ee blieb wi wi unge:
n
— er —** en (hoben) zum Tode
trafe — n Deportation
Pac: Pi Bewegungen
“nn Fer Innen — Ian die Reform:
nicht ſti ändleriſche Agita⸗
bereits —* au ie alten S iffa rtös
ade angegriffen. hdem eine umfaliende
Na
usterfuhung ber einſchla enden Berhältniffe vor⸗
genommen worden, trat die Regierung (15. Mai
1N48) mit Dem Antrag hervor, diefe Geſeße da
‚ dab mit Ausnahme ber Fiſcherei und
dr — rt alle die Beſtimmungen wegfallen
isuten, welde bie Einführung afiat., afrik. und
Brodufte aus einem europ. fen. nad)
relanb zur engl. Scilen 9 geilatteten, wobei jes
Regierung das —X vorbehali ten wurde,
un en für diejenigen Länder ein:
treten zu laflen, eis e engl. Schiffe nachteilig bes
68 erhob ſich gegen diefen Borichlag
Nrielbe Biberfan ber —— — der die
ſtidern freihaͤubleriſchen Maßregeln bei bo
alan wieder ohne Erfolg, wennſchon ber Hr Luß |
der Debatten bis in die folgende Geffion bi
23%. Kid Io 0 eihatih gi ng es mit einem
‚weseriuch andere dns Minifterium batte
as Anloh Don —5 — Wahl in der City von
tenden einen Vorſchlag eingebracht (Dez. 1847),
Juden den Eintritt ind Parlament. möge
machen folite. Das Unterhaus nahm die Bi
alen ungen an, dad Oberhaus aber vers
] fie "ar a) mit 125 gegen 96 Stimmen.
ab jo dns inifterium an den Tories Geg⸗
unb, genügte es ebenfo wenig den Radikal⸗
‚ die unter Cobden einen Reformverein
und fi beitimmter von den
abfonderten, zumal feit Ruſſell (23. Mat)
Rh gegen die Humeſchen Reform:
prodhen alter welche Urmeiterung
bitimmung durch Kugelung
—— Eee und eine an:
Keyrafentation verlangten.
n 84 Stims
T—
5
24
HX
Hi
Das Deficit in den
wurden mit 351 gege
— der ci in den Vinanen mar
alehen gededt.
nanzen ward | h
495
Zuf die auömärtige Bolitit wirkte der große
polit. Dit Srankee er europ. Tinge vielfältig ge
nfrei
rd. Mit ich, deilen republitanifche
gierung in glanb den natürlichiten Verbündeten
erblidte, geitaltete ſich das Verhältnis viel freund:
licher ala® in den legten Jahren Ludwig Philipps.
Dagegen ward das V Verhäl ltnis zu Oſterreich ein
anderes. Seit Lord Mintos Sendung nad Ita:
lien im Herbft 1847 hatte Balmeriton eine unver:
—* orliebe für die ital. Bewegung an den
ag gelsgt und in Neapel wie in Serbinien und
urch feine Diplomatie in bielem S inne wir⸗
Pad laſſen. Rach dem Rüdzug ber Öfterreicher aus
Mailand wirkte er ofien_für die_Vergrößerung
Sardiniend. Den toryiftiichen Überieerun
widerſprach dieſe Polt —*58 — ſie ward
Gegenſtand heftiger werde, bie Fißraeli e en
merfton richtete (16 ). Der fpäter bl
ende Umfümung in Sialien zu Bunften der Re
Piraten ot noch geeignetere Waffen zum Ans
ft, zumal mer on dort Dan ein doppel⸗
\nnigeß Spi Genen Deu land und in
der ſchlesw. —* An unge tg gebe nahm man zu:
nädhft eine zumartende Stellung ei
Beginn der neuen Seiten, (1. Febr. 1849)
na m zunädjit die nage Selenba b ie Aufmerkſam⸗
keit in Anſpruch, und das Minifterium fand fid
enötigt, teils neue Unterftüpungsgelb er zur Ab:
Bilfe des Elenb3 ju fordern, teild die Fortdauer
der Suspenfion ber Haben3- Corpus: Alte zu bean:
tragen. War gegen diefe Maßregeln eine bedeu⸗
tende Oppoſition En zu erwarten, jo drohte da:
Hg egen in andern Beziehungen ein eftiger Sturm.
ie Broteltioniltenpartei hatte fi ermannt und
die — materielle Kriſis in ihrem Sinne
idt qußgebeutet, hr rebefertiger Sübrer i im
Interh baufe war jept Disraeli, während Lord
Stanl Ye) im Haufe der Lords die Oppofition onen
das Minifterium leitete. Die auswärtige Poli
bot ihnen erwünfdhten Stoff zu Angril en gegen
das freihänbleriiche Miniſterium. Die Spannung
mit ferreic, die Niederlage der Balmerftonichen
Bolitit in Italien, ber Kite ttenftrein mit Spanien,
der die momentane Abreile ber Geſandten zur
Folge hatte, die trog Palmerſtons Dermittelung
0% ungelöe e deutſch⸗daͤn. e: das alles ga
An aß genug, mit fcharfer Bolemit em Mine.
rium entgegenzutreten. —— avon waren
die Debatten Aber die Schiffahrtsgeſeßze von dem
größten Interefie, dod wurden bie durch das Mi:
niftertum morteten Reformen endlich in we-
fentlich unveränderter Seftalt von beiden Häufern
angenonmen.
ie Holonialverwaltung des Minifteriumd war
von Anfang an ein Gegenitand lebhafter Angriff:
ber Oppofition geweien. Um jo ungelegener lam
ben Kabinett bie Botſchaft, daß es in der Kap:
a zu — un | in Canada ber alte
aſſenkamp n Franzoſen um gländern
von neuem entbrenne. Am 25. April 1849 brad)
in Montreal ein förmlicher Aufru r aus, wobei
der Gouverneur Lord Elgin infultiert und das
PVarlamentögebäube von dem fanatifierten Pöbel
in Aiche gelegt ward. Bedrohlicher noch erichienen
bie Dinge in Afien. Schon im jahr 1848
waren im Pendihab Symptome einer neuen Gr:
ebung gegen die brit. Serr haft zu Tage getreten.
Cine Abteilung Engländer, die nah Multau ne:
zogen, ward überfallen und abgeſchnitten (rel),
496
und es zeigte fi), daß man jebt fo wenig als früher
auf bie Treue der Sikhs bauen dürfe. Der Auf:
ſtand wurde durch biete befördert und der Befig
von Lahore felbft zweifelhaft. In ber That ent:
dedte man dort eine Verſchwörung (Mat 1848),
die auf Die Ermordung ber engl. Offiziere ausging
und nur durch rafche —5 aßregeln im Keim
erſtidt ward. an ed ſchlugen die Briten die Aufs
ftändifchen bei Multan in zwei Treffen (18. Jun
und 1. Juli) und hemmten fo die weitere Ausbrei⸗
tung der Em Brumg. Aber in Multan felbft be:
Dauptete ih Mulradſch, und die Belagerung de
tadt mußte nad) furdtbaren Strapazen und zabl-
reihen blutigen Gefechten endlich im September,
infolge des Abfalls eines Sikh⸗Häuptlings, mit
Berluft ber Beer Kriegsvorräte au gehoben
werben. Diejer_Unfall hob bie Hoffnungen der
miberipenftigen Stänme von neuem, und es fchien
eine Kataltrophe wie die vom ‘jan. 1842 bevorzu:
jeden. Mit wechſelndem Erfo Kümpfie man im
ovember am Fluſſe Tihenab. Der Oberbefehl3:
baber Lord Gough
erlangte anfangs Vorteile, wurde aber dann am
22. Nov. bei Ranugpur mit großen Berluften zu:
rüdgelchlagen, und erft im Dezember gelang e8,
ben Zichenab zu überjhreiten, Während bie
Feſtung Multan wieber belagert warb und endli
22. Jan. 1849 fiel, kam es am Dichilum (Hydaspes
bei Chilianwa (ab zu einer blutigen Schladt zwi⸗
Ken den brit. Hauptbeer und den Sikhs (13. Jan.).
Dr unentichiedener,, für die Engländer aber höchſt
verluftvoller Ausgang erhöhte ben Mut ber Siths
die ſich gleichzeitig durch Verrat ber Feſtung Attod
bemädtigten. Nun warb man im Mutterlande
ernitlich beforgt. Man beſchloß (März), nicht nur
ungen zu jenden, fondern aud) den Ober:
bele lshaber Gough durch Sir Charles Napier zu
erſehen, deſſen Entzweiung mit ber Ditinbifchen
Kompagnie die Urfache feiner Entfernung geweſen
war. Bevor indes der neue Befehlähaber eintraf,
hatte Gough 21. Febr. bereit3 das überlegene Heer
der Sikhs bei Guzerate völlig geichlagen. Der
Schlacht folgten Unterwerfungsanträge, und Lord
Gough ward nad) feiner Rüdkehr ins Mutterland
durh ein Dankootum des Parlaments für feine
Abberufung entichädigt.
Anı 31. San. ward die Parlamentzfeifion von
1850 eröffnet. ‚Die Thronrede konnte bie Befle:
rung der materiellen Zuftände rühmen, die Wie⸗
berherftellung der Haben3-Corpus: Alte in Irland
verlünden und bie ne ausſprechen, daß bie
Abänderung der Schiffahrtsgefege die erwartete
günjtige Wirkung auf den öffentlichen Verkehr üben
werde. In ber That waren ftatt ber gefürchteten
Nachteile hon jeßt überall bie Vorteile freien Ber:
kehrs fichtbar, und der Finanzminifter konnte dem
Aarlament anfünbigen daß die Cinlünfte einen
berihuß von 2 Mill, Bro. St. ergaben, während
bie Urmenfteuer um 400000 Pfd. St. geringer
war als im vergangenen ‘jahre. Bedenklicher
dienen bie auswärtigen Berhältniffe. Zu den
Pe Berg Spannun sn war durd die Angele-
enheit der ungar. Ylüchtlinge ein Zermürfnis zwi:
hen Rußland und Öfterreih mit der Türlei ge:
fonımen, in weldem England Di: bie Pforte gegen
rtei nahm. Die
bie beiden öftl. Großmädhte
ſchlimmſte Bermwidelung bereitete ſich aber die Hef:
ge Yan. 1850 |
eſchwader un: |
tigfeit Lord Palinerſtons felbit.
namlich erſchien plöglich ein engl.
i | Blodade jämtlicher griech. Häfen.
ber jeßt das Heer felbft führte, | Er
minifterium von feiten Rome. Gin 30. |
öffentlichtes Breve des Papftes Eröierte in G. em
Großbritannien (geſchichtlich)
ter Abmiral Barker vor Athen, um Genugtkuung
für alte Forberungen zu verlangen, unter melden
die bedeutendfte die Entſchaͤdigung für einen unter
engl. —5 eenben portug. Stuben, Pacifice,
mar, deilen Wohnung bei einem Pöbelauflauf de:
moliert worden. Auf die Grllärung ber gri
Regierung, daß fie die geftellten Forderungen ni
als gültig anzuerkennen vermöge, sage die
Griechenland
fonnte nur proteftieren gegen eine jo ſchmaͤhlich
mißbraudte übermacht; die Gefanbten der andern
Staaten mißbilligten in mehr ober minder ent:
en Zone das brit. Verfahren. Währen)
rankreich feine Vermittelung anbot, bie aud ar
enommen ward, erließ Rußland (19. Fehr.) eine
aft drohende Note an bie brit. Regierung, die nit
erjehlle. roße Senfation in G. hervorzubringen.
Erſt Mitte Februar wurbe infolge bb Fan
mittelungsanerbietens ber Befehl zur Einftellum
der Blodade nad Griechenland seine.
zog fich indes lange hinaus und führte zu lebhaften
Örterungen mit Frankreich, die fogar die momen:
tane Abreiſe des franz. Geſandten von London zur
Folge hatten (Mai). Es lieh fi erwarten, da}
alles dies zum Sturme gegen dad Wbhigminifternm
eifrig würde benugt werden. Nach verfdiedenen
Plaͤnkeleien ward ein Hauptangriff ausgeführt, in
dem Lord Stanley 17. Juni im Uberhaufe ben
Antrag ftellte, das Verfahren in Griechenland jı
mißbilligen. Der Antrag wurde mit 169 gegen
132 Stimmen angenommen. Das Winiiterum
entichloß ſich indes nach diefer Niederlage nicht pam:
ah , fondern hoffte im Unterbaus Ehe Pr
tſcheidung zu erlangen. n
ier Kost ols Sntmor auf ne a i *
erhauſes den Antrag, aus der Geme
Rue Kine förmliche Billigun der Balmerfonicen
olitit ausſprechen, und diejer Antrag marde mit
310 gegen 254 Stimmen angenommen (2. Ju).
Die eine Radıirhung hatte jedoch das Botam det
m
Dberhaufes, daß Palmerfton in einer andern Sat
um fo ee bemüht war, aus feiner Jiolierun
raus und den Großmädhten näher u
urch bie Untergeichmung der Londoner —*8*
vom 4. Juli und 2. Aug. in der ſchlesw. holſten
Sade war er ber rufl. Gofitit gang zu Dienfen.
Gr opferte Schleswig, un ben Ginbrud ber gried.
Differenzen zu verwilchen.
berhaupt blieb troß bes Bertrauendnotum
bes Unterpaufed bie Schwäche des Minifterum:
unverfennbar. Pie Ningreifbarleit ber äum
Bolitit wirkte auf die innern Angelegenheiten %
trüd, und das Kabinett erlitt eine Menge von
nen Niederlagen, bie feine Macht ſtufenweiſe we
brödeln mußten. Ein fer empfindlicher Edi:
für dag Minifterium war fodann (öglihe 20
Sir Robert Peels (3. Juli). Die on bes Far
laments ſchloß am 15. Aug. Die Anwefenheit d
Generals Haynau in London und deſſen Veſud i⸗
der Barclanfehen Brauerei führte zu 5*
en des öfterr. (4. £.) und
Lord Palmeriton zögerte, ——— u
ben, bag gejpannte Verhältnis zu O —2 d
deſſen Politik in Deutjchland
treif eines Gefamteintritts in den
gleichzeitig England ſich entſchieden auflı
ganz unerwartete Schwierigf 8
en BD.
nte. Ga:
Dig
30 ‚net:
—
Großbritannien —
Bleibe ven fatb. Bistumern unb ernannte ben Kat»
497
‚die 1. Mai bis 15. DE. 1851 1 zu Konten
tm nd, 1 r Ge
er —— — nn — — 6. Bay den ——XX San Albert a angeregt,
te ich unter Geiftlihen und — mit —* rrlichleit verfolgt — 8 *
CH ° en Sam." De der ——— ber — —— —
pery!» übte wieder feine —*8 Wirkung, und baut worden, um ech der enbuftrie und um
es lam zu en, en von —— —
Adreſſen und Proteſten gegen die nima⸗
"Dem der Sremiermmmifter Gord Huffell im
einem offenen Briefe an den Biſchof von Durham
ielle verli
nter diefen Bervalmitgn warb 4. Febr. 1861
da3 Parlament eröfnet. Die günftigfte Seite der
öffentl Be
—* in den — vor *
—— bi die
war. —— Sehr I *
Rufſell eine Bil SE n ber — Titel Der,
ng, einmal bie
—— Titel ae nicht zur Staates
LER. Sen zu verbieten, dann alle
tungen an fol erjor
ed —RX zu erflären. Obwohl die
40 be Be 63 Stimmen genehmigt
ie —— iten lei At ers
en in besfeiben,
ja felbR manchen —* that die zu viel, in
* —— ber
weit genug. Bon den übrigen Bo
mit Die Regierung bervortrat, war ale
ven den Cintritt ins 5
follte, die bemertenbmertete. ei ber wa enden
Minifteriums hurfe Diörael. der
er Proteltioniſten im Unterhaufe,
* durch die Erneuerung eines
u ſturzen. t ward der
3* mit nur Dat * 267 Stim⸗
& für das freihandleriſche Au
e
riellen Biberiprudß im Unterhaufe_ durchaing
ime Oxtlaffung. Krifis, die mit
* een "nbigte *
—A Ar das werdet
wurben no einige vers
— durchgeſegt Kuh dos
‚ Dans —* rg in
—— vage ng 4
5 Hard DB | ma
— e
zur auf ein Sabr zug fen —2
den
—— —
sBegiten. 13. Wal. VIII.
eifrigen Aroteftanten elle. fie D: li
2
Antrags zu a a der aderbauens
if. | ward ein ftetiges
aller Böller darin aufzunehmen.
Während biefer Zeit hatten auf bem
fa ohne Ausnahme die öffentlichen dı Ange
—
ten — an ommen, b
Lord Pa 13 * ide Ni Laer
—— — — i oliert, war in diefem
Sinne beg Zwar ano er es durch, daß bie
in der Zürlei Ar ed ungar. Flüchtlinge, na⸗
mentlih Koſſuth oe en wurden; dag
r für ibn der Streits wegen
tommiifion erlannte — ——
iſſion exlan em
150 fd. ze St. zu, umd hifter
leich mit an —X zum ak un
Brus. Balmerfton hatte die Briefe Gladſtones
über bie renftionären aßregeln Kiel nenpolit. Ne:
gierung auf biplomatiichem 8 e ‚pexfenden laſen,
was einen g el zwiſchen beiden
Staaten en 3 en Ichließlich ohne
Folgen blieb. — war ?4 uth frei ge⸗
worden und 25. Dit. 1851 in ampton
ndet. Die li radialen Barteien
nupten feine —5 zu ſtürmiſchen Demon
nen. Auch Balmerfton gab einer radilnlen
tation, die ihm wegen feiner Berwenbung für
ifo eine hwere N
SE ar dem, ohme baß er mit bem
worben, obne er mi
nifteri —* und der Krone Rüdfpradhe genommen
Batte. Aufiell benupte Dies, um ben unbequemen
ollegen aus dem Stabinett Dinauszubrängen. Dei
Eröfmung der neuen Seſſion am 3. Febr. 185
halten an ber Fri ei
angelündigt und Berbeflerungen in der fie ut
—F ie eine A zur „u meiterung des — rechts
Zſicht geſtellt.
tung war auch —* die Sees
ſchien die län gere Hauer beB Are 1
erwarten. Die Bil 5
ts teilte das Schiafal vieler Sieler Auflfigen Br
6 te den Radi — ni F
erſchien den Ver als eine bung ber onſer⸗
vativen eſſen. Zugleich hatte wa ——
in —*5 einen Kriegsalarm herv
das Minifterium dadurch na ba 8: en Su
—— für Echus
on ——e— zwar * “3
—— aber 8 r.) ein erweiterndes Amen:
t, das trog ber minifteriellen de mit
Mehrheit angeno men ward. nahm
Seal —— Korb Stanien (fe Ge dom Koh
„gela ng
ers Graf Derby) befier als dad Jahr
feines Ba
48
ein Minifterium zu bilben. Sin der neuen
—ã— die rein to —— zu ammengetent
mar, nahm er felbft of Gt
Schablammer ein. he Beat
dent des Geheimen u, vs &. Su
lange, Lord Salisbury — 23
mesbury übernahm das Auswärtige, "Wolpole
das —— der He 9
Parine, Sir John Ba ngton, bie olonialverwal:
tung, Cord Yo hn Manwers bie öffentlichen A
, Dieraeli bie Finanzen, Major Beresforb da
Ri Sweien. Lord inton wurbe Statthalter
land Ang räfident be ind. Kontroll:
— — Graf Hardwicke
—— — — —58— rt. gab das nene
Hinifterium ei ar r feine Bolitit, in
—— fallen eden en Mit dem Ausland und
ülung ah vollerrechtlichen id}
non, nanıentlih auch in Bern au de rn
üchtlinge Fr die pie ftellte. Die
folk © au 152 ie Juſtizreform —
Korngeiede anbe
beruhen, bi —*
er *8 Keinen früßern Überzeugumgen, dei bie
tion folle Aber Die Yra Diefe Erlla
rung genfigte freilih um fo meniger als fidy bald
jeigte, daß die „minifteriellen
m J — hung —— — —
etrafen, nicht durchaus au waren.
Da begann auch wieber bie hänbe | die
Apitation. Die Anti⸗Corn⸗Law⸗ nn ward
bden erneuert, Berfammlungen wurden ge:
balten, Vorbereitungen für die —— Ba 5
[ung getroffen, die als unvermeibli ri ba
ie Regierung im Unterhaufe fi in enbaver
Minderheit befand und nur dem mieipalt De
fiberafen Barteien ihr Dafein m e. Es du
daher al8 der größte Triumph für ben Seien
betrad) tet werben, baß Dieradi ke
—5 — Gegner auf der — nt, sun als
ler nichts Beſſeres vorzu Nölagen mh —4
als bie —2 des ‚iäherigen
(80. April) und bie ch —— ber ie | nt
formen von 1846 ein eingeflehen mußte.
Die Kolonialverhältniffe übernahm dns Mmiftes
rium Derby in ging kritiſ uſtande. Am
Kap hatten die ffern feit Jahren inbjeli leiten
Ende 1850 zum förm arg Em mi
ni
Per Gouverneur Sir
fo wentg Glack führte, daß er n
abberufen und duch General bear je
wurde. —— han machten die aus England ans:
getontmenen ärtungen e3 dem Gowerneur
(ee
von
‘
li, beflere [ae 1852), | A
— — ———— richten ein
und — der m energil
eine
geh nahm günftige Wendung.
brend in en Gehdeten ber oitinbilcher
pagnie, Heine Störn
eingetreten wat, —— te fich —— ue zu einem Kons
ift mit Birma, Die nen hatten im Wider:
prud & mit den Verträgen von 1826 Handel und
ertehr der Engländer geftört, an batte
N der Statthalter von Nangın Bei chaͤdigun
brit. Unterthanen zu Schulden lommen 5
Der Gonvernenr vor Oſtindien, Lord Dalheufe
forderte (Dez. 1851) Genugtbunng und erhielt t au
von feiten der Birmanen freundliche ——
gen, aber nur, um Zeit zu Kriegsrüftu gen zu
winnen. Im Arüblahr brachen. bie ehe *
ten aus. Gin brit. Korps griff, unterftliht von
von Northinmberland bie | rin
Arbei: zur
dgebungen i m und | Schasl en
Großbritannien (geſchichtlich)
einem Geſchwader, bie Stabt
ftürmte fie 14. April 1858.
genommen, die ganze Previn
das aniſche
un an und er:
* deſegt und
erfofgte bie erwartete Auiki
3
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mg, um die
für 3* war eng er
n | mähigeib auf bie Kauktien ein
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ten Ö biefen Ur
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e bie von
bed neuen Parlaments
Stang, daß er — —* der
—— —* a
Disraclis * 16, Des ni * Mehrhei
von 19 Stimmen abgelehnt, unb dab Toramnite
riam mußte feine nehmen.
Die die an feine Stelle trat,
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in * er — an C
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ya ih en en Ser von —
und Baines.
eg md man — ———— nicht **
anvertrauen mochte, Abernahm das Fin
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35* 168 Felt Ach punk mit
Riqmeien mb im Immät
Bene wurden die it:
(18, Kr) eo, 58, 5. be — A
veranich Einfommenfteuer wolle et
ie —* eingeben laflen; ji
| m dem Bu bet en — 5 *
werden. Unter Brad Wiberfiande von ſeir⸗
der Teorgpartei
dh
Der Hafferntrieg warb durch die I
erwerfung deẽ Hanpilings Ganbilk (9. «
—— — *
vorn
, vie Iren
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mit den Birmamen (30. Je)
Shen un für ©. had nen 9
» . a ahren
—— ——
werden follten. Die Wien Zarit Natel
endet un Pr
von
und
Konftantineyel Erropa ist
34— unb RNapoleon LI. ie die Geleg
beit, wm fich dem engl. Kabinett zu wähern un) © |
Großbritannien (geſchichtlich)
zu gemeinfanteıh Handeln aufjufordern. Das
Bertrauen Aberdeens zu ber Maͤßigung bes Ralier
Nilolaus war jedoch uner| Sattel: nod) 25. Ap
ertlärte Clarendon auf die In —
Überhau e, daß leine Gefahr für ben europ.
den vorbanden jei. Nur auf Andringen rd
Stratfords erhielt das brit. Geihwader im Mittel:
meere die Anweiſung, nach der Beſilabai zu fegeln.
Während die Ruflen "den Pruth Aberfchritten und
Monate in tbaren Unterbandlungen ver:
ingen, warb das ahnen 1 120. Aug.) mit einer
riedens er le enden Tihronrede ge:
bloßen. —* war in ſich ſelbſt ge⸗
fvalten: die Mehrheit, die Peeliten an der Spike,
Frieden um jeden Preis lten;
am beiten durch ein
üten ober, wenn er un:
wäre, Ton zur Vernichtung des rufl.
Über: 3 in Europa und aut Sicherung "
biens gegen moslowitiſche Groberungspläne
Ken zu müflen. Interbeflen gingen die Ereig:
ihren una amen Bang. Die Berwer:
ber wiener Note führte bie, Rriegsertlärung
gegen Rußland und die Cinfahet ber
engl. : franz. lotte in die Dardanellen (1. Nov.)
herbei, die burd ben fiberfall von Sinope beant:
worte wurde. Die Nachricht von dieler Kate
erregte in England einen Sturm ber Entrüftung;
De ae wid aber das Mintiterium, bis fein
den gedrohten Austritt Balmer-
Kan U (16. EM I ben Drud der öffentlicyen Mei:
überwunben ward.
erhielt Befehl, in das Schwarze Meer einzulaufen und
die Aurfien in ihre Häfen zurüdzumeiten, ein Armee:
torps ward zur Einidiffung nad) dem Orient julam:
mengezogen, und die Anträge oleons III. auf
Eau Kid Formlichen Bündnitles fanden end:
enlommende Aufnahme.
ey: ne das F 1854 unter kriegeriſchen
wie land in dieſer ueden
feit 40 Jahren m t gefannt hatte.
Barlament wurde (31. Jan.) mit der Huknabigeng |
‚baß die Friebendausfichten faft verfhwun:
den feien, und bo die Regierung im Hinblid auf
die drohende Lage eine Bermehrung der Land; und
Seemacht für unerläßlic balte, zu er fie die Mit⸗
** von | der Boltövertretun fordern werde.
12. März wurde ein Bertrag mit Srantreid
* der ger eichlofien, in welchem bie
‚ ber Zürlei, gegen bad
= der Bleihberechtigung re deren
n, Hilfstruppen zur Aufredt:
erhaltung ihre er Sntegrität zu ftellen, nad Beendis
iegs aber alle mäbrend har ag: be:
untie zu räumen. Das hierauf an Ruß-
* Meilte Ultimatum blieb unbeantwortet, und
er A die Striegderllärung. Durd
vabern, 10. April mit Frankreich abge:
nn Ses Arios oäjlhert und Örmnblagen fe
iert un ndlagen fe
gen tie vi weiche bie Nüdtehr ähnlidyer Berwidelun-
——. —— verhüten ſollten. Indeſſen
Ige weit hinter den Erwar⸗
Bienen bie ren zurhd. Drientlricg.) Da
©.
ae n Gent d GE ts l. Publi⸗
Den F ori — — —
—2* —S regeln Gladſtones hatten große Waif
Umzufriebenbeit erteat. Um die Staalsſchuld nicht
durch eine Anleihe zus vermehren, verdoppelte er
Die engl.:franz. Flotte | fu
Be | bes Indiſchen Amts Bernon Smith, S
499
die Einkommenſteuer und behnte fte auf die Heimen
Sewerbtreibenden und überhaupt aufalle aus, die
eine Einnahme von 100 Pfd. St. beiaken. (benfo
erig fonnte die Zurüdziehung ber Nuffellichen Re:
formbi (11. en dad Bolt mit ben Maßregeln
Segen ausf
r öffentlichen en Meinung Genüge zu leiſten,
wurde endlich die Expedition nach der Krim be—
ſchloſſen. Die Schlacht an per Ama (20. Sept.)
erregte allgemeinen Jubel; aber allmählich verbrei-
teten fi) .trübe Gerädte über den Zuitand der
Armee. — erannahende Winter bereitete den
Truppen bie ſchwerſten Leiden; Cholera und Ty-
phus richteten furchtbare Berheeru en an. Es
erjoben jih bittere Stlagen über die Ichledyte Ein-
ng bed Verpflegungsweiens und die Mangel:
baftipfeit ber ganzen Striegäverwaltung, welche in
der am 12. Dez. eröffneten Seſſion —ã— —
einen Widerhall fanden. Die von dem Miniſte⸗
rium vorgelegte Bill, die ed zur Anwerbung von
enadenlegionen ermädtigen follte, erhöhte die
ißſtimmung und lonnte nur mit 178 gegen 185
Stimmen durchgeſetzt werben. Bor aflenı richteten
[1 die AnNagen gegen den Herzog von Newcaſtle,
daB Kriegamimifterium übernommen und daffte
die Berwaltung der Stolonien an Sir Beorge Grey
abgegeben hatte; feiner Unfähigfeit legte man die
traurige Lage der Krimarmee zur Loft. Unter
biefen Umftänden bradjte Roebud (Yan. 1855),
vielleicht von Palmerſton angeftadhelt, einen An-
trag auf Niederſeßung einer Kommilfien zur Unter:
ng der Kriegäverwaltung | ein, ber bie Spren⸗
gung de? Minifteriumd zur © Jolge batte. Buerit
trat Ruſſell aus, der fi) ntrage nicht wider:
fehen mochte, und bie von ihm gemachten Ent:
büllungen zwangen aud) Aberdeen (1. Febr. ſeine
Entlaſſung einzureichen. Ta Lord Derby ſich
außer bertrug Di erilänte, ae ae en,
ü ie Königin bie an Palmer:
I dem bie fchwierige Aufgabe gelang. Das
bisher von ihm felbft verwaltete Departement bes
genen ging an Eir George Grey über, während
Lord Ruflell fich zur Annahme des Stolonial:
minifteriumg hneroegen ließ. anler wurde
Sir N Tree i3, Kriegsminiſter nmure,
miralität Sir Charles Bar 6 Bräli
andels⸗
miniſter Lord Stanley von Alderley. Die Hofi⸗
nung auf eine energiſchere Zeitung des Kriegs be:
lebte ben Mut bed Volks; zur Befeſtigung bes
uber ichen (Sinvernehmens » mit Frankreich diente
ber Beſuch Kaiſer Napoleons in England, der Sc:
genbefud der Königin Bictoria in Yarie. Gleich⸗
zeitig t trat unter den Aufpizien Oſterreichs (15. März)
eine Sriebenslonferenz in Wien zufanımen, auf ber
Lord Ruſſell als engl. Bevollmächtigter erſchien,
aber durch feine den Ruften gemachten Zu uact jtänd:
niſſe bie öffentliche Reinung fo gegen fi) aufbrachte,
dab er ganz aus dem Minitterium fcheiden mußte.
Ihm folgte als Rolonialiclretär Soleamerth und,
nad) deiien bald darauf erfolgtem Tode, Lab oudhere.
Die vom Parlament angeordnete —Ee
hatte gar keine Reſultate.
Auf dem Kriegsichauplaße vor Sewaftopol ging
es indeſſen nodı immmer nicht recht vorwärts, und
als die ruſſ. Feitung ſchließlich 8 Sept.) den
en der Verbündeten erlan, mußten die Eng:
länder den Hauptruhm durch die Franzoſen davon⸗
tragen ſehen, welche ben Malakow erjtürniten,
82*
500
während ihr eigener Angriff auf ben Redan miß⸗
ang. Doch fihienen bie Nefultate des Feldzugs
nit ungünitig. Das Hauptbollwerl bes Feindes
war gefallen, und feine frampfbaften Anftrengun:
gen verrieten die innere Erfhöpfung, während das
engl. Heer fi von dem Ungemach des vergangenen
Winters vollitändig erholt hatte und die in Deutſch⸗
land, Stalien, der Schweiz, fogar in Amerila an:
embenlegionen nad und nad auf
dem Kriegsſchauplaße eintrafen. Freilich hatten
diefe Anmwerbungen ein Zerwürfnis mit den Ber:
einigten Staaten hervorgerufen, das nad) einer
gereizten Korreipondenz zur Ausweiſung bed brit.
Gefandten Erampton —* Dieſe Beleidigung
blieb ungeahndet, da man es in dieſem Augenblide
nicht zum Bruch mit der mächtigen Republik kom⸗
men laſſen konnte, mit der G. noch 1854 einen für
feine amerit. Kolonien ſehr günftigen Handelsver⸗
trag, den fon. Reciprocitätstraftat, geſchloſſen hatte.
fibrigens ſprach alles für eine kraͤftige Fortſeßzung
beö Kriegs, ald man gut allgemeinen Überraichung
vernahm, daß durch Bermittelung des wiener Hofs
(16. Dez.) Friedens vorſchläge an Rußland ergan:
gen und von dieſem als Unterhandlungsbaſis ac:
ceptiert feien. Schon im Dltober hatten fi Oſter⸗
reich und Frankreich Darüber verftändigt. mer:
ften mußte fi) fügen, da er ohne Frankreich richte
ausrichten konnte und nad den Erklärungen Nas
poleons fein Widerſpruch nur die Iſolierung Eng:
lands bewirkt hätte. So wurbe denn 25. Sebr.
1856 der Kongreß in Paris eröffnet und 30.
ber Jriebenäverfrag unterzeihnet. (S. Bari?
[öriedenzichlüjie].)
der nlöpide Abbruch des Kriegs rief in Eng:
Iand ein peinlihes Gefühl hervor. Bon allen be-
teiligten Mächten hatte e3 am wenigſten Urfache
ehabt, den Frieden berbeizumünichen; fein Handel
hatte kaum gelitten, fein Kredit war ungeſchwächt,
und in einem neuen Feldzuge durfte e3 hoffen, ent:
ſcheidendere Erfolge ala in ben frübern davonzu⸗
tragen und feine etwas fompromittierte mifitäriice
Ehre wiederherzuitellen. Zudem mußte e3 ich fa-
gen, dab der eigentliche Zwed des Kriegs verfehlt
und daß die Drientfrage nicht einmal für bie Ge
genwart, gefchweige denn für die Zukunft gelöft fei.
In der & at entitanden fogleich neue Verwickelun⸗
en über die in dem pariſer Bertrage vorgefchrie:
ene Reltifitation ber rufl.:türf. Grenze, bie ſich das
nanze Jahr 1856 hindurch fortzogen. Der vorberr:
ſchende Einfluß Rußlands in Curopa war zwar be:
feitigt, aber an feine Stelle trat da3 Übergewicht
geiworbenen
Neankreihs, das für ben Nachbarftaat noch gefähr: | ®
i
icher jchien, zumal da Napoleon ILL. Miene machte,
eine Allianz mit bisherigen Gegner anzubab:
nen. Im Hinblid auf eine ge he Eventualität war
bie Annäherung der brit. Regierung an Öfterreich,
troß ber joeibeutigen Haltung diefer Macht wä
tend des legten Kriegs, natürlich. Im Parlament
gab ber Bricbe zu ftürmifchen Debatten Anlaß, aus
denen jedoch Balmerfton als Sieger hervorging, da
er in diefer Frage auch von der Mandefterpart
unterftügt wurde. In ber innern Politik bemühte
er ih, das Gleichgewicht dadurch zu erhalten, daß
er wechſelsweiſe mit allen Parteien liebäugelte.
Die Wahlreform wurde von einer Seffion zur an;
dern verſchoben; nur auf ber Bahn bes Freihandels
eine man Kai vorwärts, indem nad) und
auch bie legten Feſſeln abgeitreift wurben, die au
dem merlantilen Verkehr lafteten. Tiberhaupt nab:
u
n
ei | tale, Peeliten und ber im Unterhaufe
Großbritannien (ggeſchichtlich)
men Handel, Gewerbfleiß und induſtrielle Unter:
nehmungen aller Art nad) bem Frieden einen gro:
— Aus den auſtral. Goldlagern
ömten Schäge nach dem Mutterlande. Durch die
nach dem Vorgange Amerilas mit Japan zu Stande
gebrachten Gandelsverträge (14. Dft. 1854 und
18. Dt. 1855) wurde auch biefes Inſelreich dem
brit. Unternehmungsgeifte geöffnet.
Unterbefien bereiteten fi) in Afien neue und
wichtige Ereigniffe vor. In Indien beſchloß der
Generalgouverneur Dalhouſie feine energiſche und
füdlihe Berwaltung durd die v nisvolle
nnerion von Audh (7. Febr. 1856) und erhielt
Lord Canning zum Nachfolger. Perſien, bus die
brit. Macht durch die Verwidelungen in Europ
selähmt glaubte, wollte bie Gegenbeit wahrneh
men, um feine längft gehegten Abſichten auf Hetat
auszuführen. Ohne Harkcht auf die mit ©. ein:
gegangenen Verpflichtungen lieb der Schah feine
ruppen 9 biefe Stadt vorrüden, beren Gin:
wohner fie ihm nad) Turzer Belagerung (Oftober)
überlieferten. Richt mit Unrecht ſah man hinter
dieſem Unternehmen rufl. Einflüffe, und um bie für
bie Sierheit be3 Amglocnbie Heißt —**—
ige Unabbängigfei aniſtans aufrecht zu er:
Iten, wurde eine rn nach bem Berhicen
eerbufen abgefandt, die zunächſt Abuſcheht be:
feste. Noch ernfter waren die Mißhelligleiten, bir
infolge der Wegnahme einer unter brit. Flagge ie
elnden Lorcha mit dem Chinefifchen Reihe et:
anden. Da der dhinef. Statthalter De bie vet:
Iangte Genugthuung verweigerte, fo ließ der enal.
Admiral Seymour mitten im Frieden die Stadt
Kanton zu wiederholten malen (22. Dft.unb3. Ron.
bombardieren, zeritörte ihre Feſtungswerle und ver
wichtete die hinef. Flotte.
Ein fo gewaltiames Auftreten in einer Io
fügigen Sache, in welcher die brit. Veheiden mt
einmal unbebingt im Nechte waren, erregte weit:
verbreiteten Wi Parlomentiii
pruch. In der —
ion von 1857, weit 5 Febr. Begamın, ficken bie
aftegeln der Regierung auf heftige Dppohtion.
Anzwifchen konnte aber Balmerfton die bevorſebende
glüdliche Beendigung bes perf. Kriegs melden. Gin
geſchuchtert Durch die Einnahme von Abufceht, aut
welche die für die Engländer fiegreichen Treiien bei
Borosdſchun (5. Febr.) und Kuſchab (B. Den) ia
lands einen Friedenzfehluß zu verhandeln. Aud ix
Schwierigleiten wegen Ausführung bed rufj,tirt
ertrags, welche einen Augenblid den Wiedetau⸗
bruch ded Kriegs befürchten lieben, waren bu
das 6. an. unterzeichnete Vrotoioll geihlicte
und die Spannung mit ben Vereinigten Staairt
Durch Die Ernennung Lord Napierb zu bem exledi;
ten Geſandtſchaftspoſten in Waſhington geho
worden. So bot nur ie Gier —5*
die Handhabe zu einem iff auf die
wobei die verſchiebenfien Parteien, ——
einflußreiche ord John Rufjell mitwirtten, 6⸗
ea
ufe (3. März) wurde mi :
angenommen. Pa indes, —
feiner auswärtigen Politik gewiß,
ment auf und appellierte an das Boll.
[en ber Wahlen ergab, daß bie
piellofe Nieberlage erlitt: 175
tion eine beb
—— *—
Großbritannien (geſchichtlich)
aus dem Parlament len: unter ihnen
die populärften Führer der Mancheiterpartei, Eob:
den, Bright und Milner-Sibfon, deren Wahl erft
ſpater in andern Diftrilten ftattfand. Die Konſer⸗
vativen hatten 91 Sige verloren, die Beeliten 12;
die Mehrheit des neuen Unterhaufes beftand aus
Anhängern Balmerftong.
ei Eröffnung ber neuen Seffion (7. Mai) tonnte
bie Regierung den am 4. März erfolgten Friedens:
ſchluß mit Perfien anlündigen, das fih zur Räu:
mung von Herat verpflichtete. In der Zwifchenzeit
bis zur Ratiflation durch den Schah (14. April)
waren zwar die militärifhen Operationen fortge:
t und Mohammera genommen worden (26. März),
eder brit. Obergeneral, Sir James Dutram,
ehl erhalten, die Zeinbfeligleiten einzuftellen.
An Indien war indeflen eine furdhtbare Empörung
zum Ausbruch gelommen. Veranlafiung ober Bor;
wanb dazu gaben teils religiöfe Aufheßereien, ins
dem man bie eingeborenen Truppen glauben machte,
daß ebraudten Batronen mit
bie von ihnen
ober Rubfeit (ben HinbuB heil) beftrichen fcien
e n ig en feien,
teil die Einverleibung von a „welche dieſes
Königreich unter bie direkte Herrſchaft der Oſtindi
chen gnie te. Am 19. Mai empoͤrte
ationierte Sipahiregiment,
edte das europ. Quartier in Brand, ermorbete
iber und Rinder und fchoß bie herbeieilenben
Offiziere nieder. In Delhi, wo noch ein Sprößling
der einft glanzvollen Timur:Dynaftie refibierte, wies
derbolten die Scenen von Mirut in gröberm
Maßſtabe: die furdhtbarften Greueltbaten wurden
begangen, alle Europäer niedergemekelt, ber Erbe
des —— — zum König ausgerufen. Uhnliche
Neutereien brachen an vielen Punkten Bengalens
aus, an andern mußten die einheimiſchen Regimen⸗
ter entwaffnet und entlaſſen werden, ſchon Ende
uni lonnte man jagen, die bengalifche Armee eris
kiere nit mehr. Als biefe traurigen Nachrichten
nad England gelangten, wurde ohne ug der
bewährte Eir Eolin Campbell zum Oberbefehls⸗
baber in Indien ernannt, unb was von Truppen
ur Berfügung ſtand, ging in größern und kleinern
oteilungen auf Zronäportfciffen nad Bombay
und alkutt Binnen zwei Monaten wurben
faft 22000 Mann eingefdilft; mit Erlaubnis bes
Sultans und des Bafdas von Ügypten zogen engl.
Soldaten auf dem Landwege über Alerandria und
Euez nad dem bedrohten Reiche. Den erften ent;
denden Schlag erlitten die Empörer durch die
Einnahme Delhi (20. Sept.); auch Luknow wurbe
von U und Havelod entfegt, mußte aber am
uffe des Feldzugs wieder aufgegeben werben.
Auf die Ariegäoperationen gegen China übten dieſe
Greignifle einen n Einfluß. Cine bereits
im 5 mit Lord Elgin nad) Kanton abgefandte
Erpebition wurde unterwegs angehalten, um in
N verwendet zu werden, und tonnte erft gegen
nde des Jahres nad) ihrem urfprünglicden Be:
ftimmmungsort abgehen. Auch die Stellung ©.3
in Curopa beeinflußte ber ind. Aufitand. Um mit
Frankreich auf gutem Fuße zu bleiben, mußte
man ben Blberfland geom die Bereinigung der
Donautürftentümer fallen lafien, gegen weldye die
engl. Regierung anfangs im Intereſſe ber Bforte
lebhaft proteftiert hatte. Die große Gelb: und Han:
deistrife, die fih von Amerila aus über Europa
ttete, übte aud in ©. ihre erihütternden
a ab.
501
Wirkungen aus. Die Bank von England erhöhte
5. Nov. 1857 ihren Discont auf 9, vier Tage fpä:
ter auf 10 Proz.; die Regierung ſah fid) genötigt,
bie Bantatte zu fuspenbieren (12. Rov.) und biete
Inſtitut ger Emiſſion von Noten über die geſeß⸗
mäßige Grenze hinaus pi ermädhtigen. an n
verlief jedoch für On and infolge der Gil
ſeines vollswirtfchaftlihen Organismus die Han-
delskriſis noch leidlich.
Das 28. Aug. 1857 ae en Parlepent marb
8. Dez. wieder eröffnet. der Thronrede meldete
die Königin die völlige Ausführung des Jriebend
vertragd mit Berfien und bie erfreuliche Wenbun
der Dinge in Indien, kündigte eine Indemnitaͤtsbi
wegen Suspenfion ber Yantgejege an (welche aud)
tags —* vom Unterhauſe bewilligt wurde) und
verſprach die Vorlegung eines Geſehes über Parla⸗
mentsreform. Ein unüberlegter Schritt war die Bes
rufung des durd) einen ftandalöfen Brozeß befannten
Marguis von Clanricarde in das Kabinett(26.Dez.),
bie jelbft von Balmerftons ergebenften Anhängern
mißbilligt wurde. Indeſſen führte ein ungeahntes
Ereignis, das Attentat Orfinis auf Napoleon III.,
ben plöglichen Sturz Balmerftons herbei. Da Dr;
fini und feine Genoflen ihre Borbereitungen in Eng»
land betrieben hatten, fo ftellte die franz. Regierung
in einer Note vom 20. Yin 1858 das Anfinnen,
die polit. Flüchtlinge künftig ftrenger zu überwachen
oder gar aus dem Lande zu entfernen. Auf eine
Adrefle des Gemeinderats der lonboner Eity erwi⸗
derte der franz. Geſandte Perfigny (25. Yan.), ent:
weder gebe e8 in England ‚ nad) denen Ber:
ſchwoͤrungen gegen das Leben frember Blonarchen
beitraft würden, und die man dann anzumenden
be, ober es gebe feine, in Falle die brit.
tion fidh beeilen follte, die Lucke in ihrer Gefeb:
gebung auszufüllen. Anfangs ſchienen diefe For:
ngen ſowohl ber Regierung als der öffentlichen
Meinung nit unbillig. Balmerfon brachte die
fog. Mordverihwörungsbill vor das Barlanıent,
die von den Tories unterftüßt und 9. Febr. in eriter
Leſung mit der großen Majorität von 299 gegen
% Stimmen angenommen wurde. Indeſſen 33
mit jeder neuen Mabregel, zu der man in Paris
oriff, bie Öffentliche Aufregung in England immer
mehr zu. Dan kündigte Boll3verfammlungen zum
Zwede der Erhaltung des bedrohten polit. Aſyl⸗
rechts an, und eine allgemeine Bewegung ſchien
loszubrechen, ala da8 Barlament dem nabenden
Sturm durch ein unerwartetes Votum zuvorkam.
Am 19. Hein trat während ber weiten Beratung
jener Bill Milner:Gibfon mit dem Antrage auf,
8 Haus wolle fein Bedauern darüber augdräden,
Daß auf die franz. Note vom 20. Jan. von feiten
der Regierung feine Antwort ergangen fei. Lord
Auffell unteritüigte den Antrag. Die Konfervativen,
denen biöher das ealren ber Regierung ganz
recht geweien, lichen dieſe jeht im Stich, und der
Antrag ging mit 234 gegen 215 Stimmen durch.
Biermit war nicht allein der Bill, fondern aud dem
intfterium der Todesitoß gegeben. Lord Palmer⸗
fton reichte feine Entlaffung ein (20. Febr.), und
auf die Aufforderung ber Stönigin erklärte ſich Derby
jofort bereit, die Führung der Geſchaͤfte zu über:
nehmen. In das neue Minifterium traten die Mit:
glieder des Kabinetts von 1852: Tisraeli als
Schaplanzler, Lord Malmerbury als Staatsielre:
töe für dad Auswärtige, Walpole als Minifter
des Innern, Henley ala Chef Handelsamts,
502
Großbritannien (geſchichtlich)
Pakingtonals erſter Lord der Admiralität, Lordjohn | europ. Handel ſechs neue Häfen eröffnet und ben
Mamners als Oberlommiltar der Wälder ımd For⸗
ſten, der Marquis von Salisbury ala Bräfident bed
Gebeinien Rats, Graf Hardwide ala Giegelbewah:
rer, Lord Ellenborough als Präfident der ind. Kon:
trolle und General Peel als Kriegsminiſter. Kos
[onialminifter wurde Lord Stanley, der Sohn Der:
bys, Kanzler Sir 8: Thefiger mit dem Titel Lord
Chelmsford. Die St
Lord Eglinten, I
Es fam nun zuvörderſt darauf an, bie franz.
Streitfrage, der dad Minifterium jeine Erhebung
verbantte, im Sinne der Bolfämeinung zu erlebis
gen, ohne badurd die Spannung mit bem Napo⸗
Leonianus aufs Hußerfte zu treiben. Eine Depeſche
Lord Malmesburys an engl. Botſchafter in
Paris, Lord Cowley, erklärte (4. März), einige
—— ber dot vom 20. San. feien Adler Ws.
egung fähig; die engl. erung ſei zeugt,
man darüber —— —— geben werde.
Dieſe Grllärungen erfolgten denn auch wirklich in
einer Depeiche des franz. Miniiters Walewili an
Perſigny vom 11. März, und hiermit war im Grunde
die diplomatische Berhandlung zu Ende, obgleich
Perſigny abberufen und Markhail Belifhier zu ſei⸗
nem Nachfolger ernannt wurde, was man anfangs
als eine Drohung auslegen wollte. In der aus:
wärtigen Politik juchte das Torgminifterium die
alten freundfchaftlihen Veziehungen zu den Dft-
möchten wieder anzufnüpfen. Durd die Bermäh-
lung der Princeß-Royal mit dem Prinzen Friedrich
Wilhelm von Preußen (25. Yan. 1858) war bereits
ein inniges Verhältnis mit dem berliner Hofe ein:
geleitet, und aud) an Rußland fchien jeht eine An-
näherung ftattzufinden. Gegen Neapel, welches bei
Aufbringung de3 fardin. Dampfers Cagliari zwei
auf demſelben dienende engl. Ingenienre gefangen
genommen hatte, benahm man ſich höchſt entichie:
den und zwang den König Ferdinand (23. yım),
den Cagliari an England auszuliefern, bamit bieſes
das Schiff der fardin. Regierung zurüditelle. Die
Streitigleiten, welche mit den Vereinigten Staaten
tiber dad Durchſuchungsrecht der des Shavenbans
dels verdächtigen Schiife entitanden, erledigte Lord
Derby dadurd), Daß er auf dieſes Necht der amerit.
Flagge gegenüber verzichtete. Der chinef. Krieg
hatte fchon vor feinem Regierungsantritt eine gün:
ftige Wendung genommen. Die Erpebition Lord
Elgins hatte jich endlich in wemegung gelegt, und
aud Frankreich ſandte Schiffe und Mannſchaften,
fowie einen Unterhändler in der Berlon des Baron
Gros nad) Kanton, um wegen alter Beſchwerden
(Senugtbuung zu fordern. Da ‚ das Ultimatum
der Weitnächte unbeachtet ließ, fo landeten 23. Dez.
1857 einige taujend Suplänber und Franzoſen vor
Kanton, begannen das Bombarbement und eritürm:
ten tags darauf mit geringem Berluft Die Etabt.
Veh jelbit geriet in engl. Gefaugenichaft und ward
nad Ralkutta gebracht, Pikwei aber zum Gouver⸗
neur von Kanton ernannt, mit bem Tatarengeneral
al3 Öehitfen und einem engl.:franz. Rat zur Seite.
Lord Elgin ging 3. März 1858 weiter nach Rorden,
um ſich direkt beim Kaiſer Gehör zu fchaffen, lich,
da die Chineſen ſich den ihnen geftellten Bedingun⸗
gen noch immer nicht fügen wollten, 20. Mai die
Zafuforts einnehmen unb erichien am 26. vor Tient:
fin. Hierdurch eingeichüchtert, entichloß ſich ber
dinef. Kaifer zur Nachgiebigkeit, und 26. Juni
1858 ward der Friede unterzeichnet, wodurch dem
atthalterſchaft Irlands erhielt‘
fremden Befandten ber Zutritt in Beling geitattet
wurde. Außerdem verfpraden bie Inden an G.
8 Mill, an Frankreich 4 Mill. Dollars als Gntfhi-
digung für Die Ariegäfoften zu zahlen, bis zu deren
Entrichtung Stanton von den Truppen der Belt:
mächte beſeßt bleiben follte.
Die Ereignifie in Indien nahmen einen nicht min:
ber günftigen Berlauf. Seit Dei Fall lag das
anze Gewidht des Aufftandes in Audh und feiner
Sauptftadt. Dieſe letztere dauernd zu bezwingen,
rüdte Sir Colin Campbell mit einer Armee von
25000 Mann und zahlreicher Artillerie von Alum-
bagh heran. Vom 10. bis 19. März 1858 wurden
bie Hauptteile Ludnowö mit Sturm genommen:
was nicht nie dergemacht ward, fuchte aus der Stadt
zu entweichen und ſich im Norden, in Rohilland
und an der Grenze von Nepal, zu ſammeln. Die
fiberreite des Rebellenheers dort aufzuſuchen und
ihre neuen ver) Hargten Punkte zu eritürmen, ſowie
die aufgeftandene Benöllerung Audhs zu entwaf:
nen und zu verföhnen, war von num an die weiten,
noch immer Nömierige Aufgabe. Gine drohende
Protlamation Lord Cannings (14. März) verhängte
egen bie Zoluldard oder Grundbeſizer die Komik
ation ihrer fämtlichen Güter, ließ jedoch den Rau:
gen, bie zu ihrer Pflicht zurüdtehrten, Hoffnung
auf Erhaltung ihres Beſitzes. In der That beruhig
ten fich die Gemüter allmählich, und bie Untenwer:
[me ging langiam, aber ficyer von ftatten. Sir Co
in Campbell beſegte (7. Mai) auch Bareilly ind
fänberte dadurch Hohilland von dem Feinde, mil;
rend Sir Hugh Rote Dichanfi einnahm und dm
von den Sipahis vertriebenen Mahgradſchab von
Gmwalior in ſeine Hauptitabt zurüdführte. Lead:
li ſuchten die Häupter ber —— bei
Nepal, dem einzigen ind. Staat, welcher noh einen
Schein von Selbitändigteit bewahrte: der Agent
von Nepal, Dſchung⸗Bahadur, ſchloß im Gegenteil
ein Bundnis mit den Engländern.
Trog der ung der Gemüter in England fand
eine fo maſſenhaite tonfizfation, wie fie in der Frt-
Hamation Cannings ausgeſprochen wurde, Mei
unbedingten Beifall, und ber Vorſitzende im Ind
hen Amt, Lord Ellenborongh, verusteilte ın einti
peihe das Verfahren des Generalgounerneun.
ie Borlegung bieier Depefche im Parlamır!
7. Mai) gab den Anhängern Palmerſtons eine mil:
ommene Gelegenheit zum Angriff auf das Minit:
rium. Um dad Minifterium zu retten, nahm Ellen
borougb jeine Entlaflung; auch wurde der fraglide
Grlaß modifiziert. Während hierauf Sit Edward
Bulwer⸗Lytion als Kolonialſekretär eintrat, üb:
nahm Graf Derbys talentvoller Sohn Lord Etan
ley an Ellenboroughs Stelle die Leitung der ind,
Angelegenheiten und führte den von ihm nad Be:
werfung einer frübern Bill vorgelegten Plan x!
Neorganifation Indiens glüdtic) durch. Nach der:
felben follte die Herrichaft der Oſtindiſchen Kom:
agnie aufhören, der Direktorenhof abgeſchafft um
tatt deſſen ein von ber Krone zu ernennender UM
dem Barlament verantwortlicher Miniſter mit eine"
Nat von 15 Mitgliedern eingefeht werden; die IM.
Armee folite aus eingehorenen und europ. Iruppil
beiteben, leßtere ben königl. Truppen ganz gleib
geltellt fein. Am 8. Juli wurde dieſes Geſeß vo
Unterhaufe, am 2. Aug., dem legten Tage der Et
fion, vom Oberhaufe angenommen. Kurz vor!
hatte dad Miniiterrum durch den Ausgang der
Großbritannien (geſchichtlich)
nfrage eine ſtarle Niederlage erlitten. Die
uloffung —8* ins ment war abermals
von ben ‚Beer * gi —— ung son
Derbys mit einer theit won
—ã—Â ee koch Pers Ktion —3— Unt *
eine e
nicht länger gefallen gefallen iofien; fe "madıte den Bor:
] dem O ofen
feinen
: noch vor —2 en Seh
jton (26.
‚Rad wen ehe des $ Bariementö trat die Ri: auf eng
nigin (4. Ang.) eine Reife nach Cherboung an, bie
als Ermaberung auf den Kelch Rt poleons ILL in
Dsberne gelten und zugleich da hs Diesen follte, die
** der Flachtliaccanq it entſtandene
niveich und G. vollends zu
x & den To iſtern
mit dem franz. Kaiſer a ‚fe guten
ve Be bielt
in
oc (at
do bemwilligte..
ion von 1859 mutde 3. Febr.
wiſch
affenbe
eines brit. Gejandten in
Die Parlam
eröfmet. Ju der
Bew d
miden Inſeln —— Be ——— *
— die hey en jr Erfolg a De
a Jonier n tebener für die
Sereinigung mit dem erwandien (riechen | 10
ausfprachen. In England batte unterdeſſen
die Reformagitation eine bedenkliche Höbe erreicht,
namentlich | jeitbem Wright Turz vor dem zuge
mentritt des Parlaments mit dem En einer
Seformbill bervorgetreten war die das fibergewicht
fichern ſollte. Unter diefen Umftän:
— das —E ſei
einzubrimgen, um
— * einigen Konzejlionen entgegenzulommen
und dadurch ben weitergehenden Forderungen
Riegel vorzujchieben. Obwohl diefe Bill —
Verbeſſerungen enthielt, wurde fie doch ‚von ber
Onpontion hoöchſt ungänftig aufgenommen. Die
WRbiqs vereinigten v7 mit ben Kabiielen, ‚bie
minitersele Bill zu verwerfen.. Auch bei der. eige:
nen nen Partri faub biejelbe nicht Beifall,
fauı darüber zu einem Ywiejpalt im Kar
2 vr den adtritt Walpoles und Henleys
herbei , welche durch Sotheren : Gftcourt und
— erſeßzt wurden. Am 21. Mär
Lord sohn Ruſſell Die Erllärung, da
—— bie ven Bob biefer —— one
saeheheit son 39 Stimmen wurbe 3 ents
vertünbeie Derbn (4. Horb im
Steben. Hierauf
Tberbaufe und Disraeli Unterbaufe bi Mur | Ari
wab Diäreeli im e bie Auf
lsiung des Ba
child — Lord Co
war die Regierung
‚bteb ee Rutionalititebeire ſchende
ts
der Vollamei- |
503
Diefer Schritt rief eine um fo größere Aufregung
hervor, als inzwiſchen aud die auswärtige Politit
des Ninifteriums. bedrohliche Zermidelungen in
Ausficht Fellte. Bei den erjten in Anpeisben des Kon⸗
flikts zwiſchen Oſterreich eich in der ital,
Frage hatte die R —* Ki eine völlige Un-
parteilichkeit Ara
au getragen und in Wien mie
in in Paris u mc
uberu
ch eifrig zu vermitteln gejucht; aber
ngen der Miniſter im Parlament
3 vo deutlich etlennen, daß fie mehr auf Oſter⸗
‚dB ala auf Staliend Seite ſtanden, während im
eine leidenfchaftliche au fir die Sache
—— Freiheit Plaß griff. hat diente die
owleys na Öfterr.
Kabinett von einem Brudhe mit ——
halten ſollte, nur dazu, dasſelbe in der Hoffnung
. Beiltand zu beitärten. Als dann öfter:
wid fe fein Ultimatum an Sardinien ftellte, trug
Lor meöbury noch einmal Die & Bermittelung
®.3 a Grund der Cowleyſchen Be
an, wofern bie drei ftreitenden
entwaffnen oder fi) im Statusquo
— LI. lehnte dies ab 2
— a abe ol, al hab be
t ie einerÜperationen brei
—5* Erſt nach dem Cinmaric | der Öfterreicher
ne in Piemont (29. — nahmen bie ungeichidten
ttelungäverfuche der brit. Rini
Die umfaflenden Seeräftungen, welche bie
rung nunmehr anorbnete, bie Berftärhin ng ber it-
telmeerflotte, bie Gritärung Lord Derbys ⸗
land ſich gezwungen Ichen lönne Trieft mit den _
Waifen zu verteidigen zur Bildung von
Nreiforp?, , felbit Die Veutroliepeoklamation (13.
i), der man eine für Öjterreid) günitige Deu:
tung ob, alles dies hielt das im —5— herr⸗
auen gegen bie Abſichten der Miniſter
wad und übte auf bie Neuwahlen eine für fie nad)
teifige Far a Die Furcht, in emen Kri
28 bes europ. Atjolutigmus ver:
fit Den zu werben, ee die Radilalen, ihren Arg«
Palmerjton aufzugeben, zumal
ne Zuficherungen in Betreif der Reform:
Sn erteilte; und da inzwiſchen auch Lord
Hufiel mit feinem Samgjährigen Nebenbubler
ausgejöhnt hatte, jo ſtand beim Zujammentritt bes
neuen Burlemerie (7. Juni) eine Koalition ſaͤmt⸗
lier liberalen Fraktionen dem Eonfervativen Mi:
ein Ende.
tö (28. | nüterium und ſeinen Anhängern gegenüber.
Abrebentwmurfai nn Unter:
Gleich bei Borlegun egamgbes
uſe beantragte Lord Hartington, nad Überein-
ft mit ben ‘yührern der Whigs, ein Mißtrauens⸗
votum, welches mit einer Rebe von 13 Stim⸗
mer angenommen wurbe. Richt ohne Bögen um
termart. fi Lord Derby Dielen Aus
11. Juni zeigte er im Oberbaufe den it va
Winitertumd an, ein gleiches that Disraeli im
Unterhaufe. Die Königin berief Lord Oranville, um
mit ihm über die Bildung eines neuen Minifteriums
Rats zu pflegen, und biefer wies auf Balmeriton
bin, welder der ber Rini im man eine Kabinettslombi⸗
nation vorl er, fetbft t die Stelle Mir
—— — — , Ruffell uswärtige A
übernahm, here, bie übrigen Umter an hie,
Deren und Nabilale verteilt wurden. Kanz er
wurde der Oberrichter Lorb Gampbell, ——
8*— Miniſter des Innern Sir G. Lewis,
riegs bert, der Kolonien der Her⸗
zog von —— für Indien Sir Ch. Wood,
604
ie Nachri
ei hen —
oder — fih den
un Ungnabde 3 tuchti
1. Ten 1859 en Dantfeft
bellion abgehalten; ein auf
nung Lord annin 8, 5* itel eines Vize⸗
ise führte uli in att. Biel we
niger —* en Die te, die —— China
einliefen. Den England?
Sea Be = sie Si a
ingen woll:
* —* das fie —ã — Geläumaer (6. (25. Juni
1859) mit einem Berlufte von drei Kanonenbooten
und 450 Mann an Toten unb Berwunbeten zu
geſchlagen. Noch ernfter ſchien fi ein Zerwürfnis
zu geltalten, das mit den Bereinigten Staaten
wegen ber Anfel San⸗Juan entftand, welde von
beiden Nationen beantprudt wurde. Die eigen:
mächtige Se | biejer Inſel dur ben ameril.
General Ha ıi) “ zu le Rella:
mationen A a uhigte man fich wieder,
ala an ar — a General a und
ne ihre
Bere a gie age über
recht der Sa i —* an den Küften von Honduras,
ve ‚gleichfalls zu Öfteren Reibungen mit ben Der:
einigten Staaten 58 rt hatte, wurde durch den
am 28.Nov. 1859 geld) Nauen & Zraltat erledigt, ber
die Infeln als Tele der Rep ans
erlannte. Mit einiger Befozanis an England
auf den Ausbruch des Kriegs peiisen Spanien und
Marotto, der leicht feine Ste in Gibraltar ge:
ährben fonnte. Indes erflärte das mabrider
ett (29. DE. 1859), ee feinen Buntt bei fehen
werde, der bie freie Schiffahrt bes a iichen
chen Neers beeinträchtigen koͤnnte, und da auch
ankreich Intereſſe für Spanien zeigte, fo mußte
ngland feinen Widerſpruch gegen bie pebi:
tion aufge Um jedod) die finanziellen Be egen:
beiten paniend zu erböben, trat die brit.
gieruma DIE veri⸗ mit einer Schuidforderung von
Realen für Waffen und Munition her:
vor, welche zur eit der Karliſtenkriege geliefert
worden. Spanien ſtellte zwar die Schuld nicht in
Abrede, proteftierte indes gegen | die öbe | der ge:
annten Summe und erlangte dadurch, daß Eng»
land feine Sorberung auf 47 Mill. ermäßlote, welche
aud) 10. 1860 dem brit. Geſandten in Mas
drid einge — wurden.
en
ne =
A
Anorb:
ni (geſchichtlich)
Das unſichere —— ie
e | blilums feit dem
— —
nene Nahrung. —Aã—
A
von Ber bevorfiche
—— —
in den ,
ee E —
bes ohne weitere Folgen, und ber Gi
Se an ee
—— Sera er —8 ae: ee Umfäx
den fand bie —— welche end Rir;
darauf,
Städten au 6. Et., in ben län ide Din
ten auf 10 —* uſeßen
tung Bere ten ——
nern
e einen Ahgeorinin auf je
a — eſer Form
—*—
ni) ne Gelöft bie ee für bie
11.
to
Si 5 dieſer —— %
ormangelegenheit, ben fie vorzugsweile
Balmeritons zufchrieben, eu
(Gwerer Ship um Troft gerei ichte ihnen mut
ber glüdliche luß des Hanbelävertrag? mit
rankreich, in bem fie mit Recht einen Sieg de
iedenäprinzips und der Frei nbelspolitil erbid:
ten. Der von Cowley und Cobden in Paris unte:
zeihnete und 4. Febr. 1860 von beiden Staat
tatifigierte Vertrag, deſſen Gültigkeit fürd erie au
10 Jahre beftinmt wurde, febte im Inte ee
lands eine Reduktion bed franz. Tarıfa für Ci bar
Steinlohlen, baunmollene Fabrilate u. f. x
30 und ipäfer auf 25 Proz. vom Werte I, »
gegen England feine Zölle Ic auf franz Beine 19)
en dia ermäßigte. Auch die finanzielen Bo
Gadftoned deren Kern in ber von ber ——
Meinung längit geforberten —æB—
Bopierfteuer beilanı ‚ trugen dazu
etei mit der Regierung zu verföhnen. en
ten der Konfervativen und eines Teils ber see
ftieß indes jene Steueraufhebung auf tigen
Großbritannien (geſchichtlich)
BWiderand und fonnte nur mit einer Mehrheit von
10 St Stimmen (8. — A im Unterhaufe burechgejebt | bei
‚ im HOberhauſe wurde fie bei der zweiten
en ng (21. Mai) mit 198 gegen 104 Stimmen ab:
ont: ‚Diefes Auftreten der Lords, das einem
Singriff in das ben Gemeinen uftehenbe Steuer;
—— gleichkam, führte im Unterhauſe
zu leb Eroͤrterungen, und man beſorgte ſchon
anen ru zwilchen beiden Häufern; — be⸗
gmgte man fi ſchließlich auf den Roefäle Bals
(6. Juli) mit der Aufftell efolu:
onen, welche bie außfclichline
Ders Giriferhum in Bezug auf
hauſes im — ni unlieh ge
infolge bed chineſ. Ariegd und anderer unvor:
—eS
e usftellte, we eßt zum
Zeil durd) den g der Papi
den lonnie. Der Ru tonspanit nachgebend ober
re benugend, forbe Imerjton auch die Bewil:
ligung eines —Xx von 10 Mill. . in jaͤhr⸗
lichen Raten von 2 Mil. zur Befeftigung der Ar:
Peer unb Ib Rriegs werften, welcher ihm bereitwillig
5* der ——* n Bolitit ſtand die moralifche | üb
bie liberale Regierung ben
— — Italiens leiſtete, mit den Ge⸗
der Nation in volljtänd em Einklang. Die
ielt wieder burd das von den Dru⸗
riften in Bmtun. eneritete Blut:
en * sum © und rufl.
irut ut 8 an i, rs obwohl ©.
—— — es ſeine ne Bulkimm I
n
—— —3 — Achte in Ba: | ber
ris (3, Sue. 1860) offenen Aberintunt geben,
ige Occupation jenes Landes
Br anz. an Shin feftfepte. Di
bung bes ina wurde abermals von
nd dem Grafen
in, a Oranrei dem
Baron Gros anvertraut: (otten
terten bie Abmirale Hope und Charner,
die vie Sanbungätruppe n die Generale Grant und
Am 31. Juli 1860 erreichte Rt
en Beibo, ‚am 21. Aug. eroberte
En worauf bie inefen fich zu Unte *
n Tientſin eröffnet wur⸗
— — re ee —2* gebnis führten,
fo begannen eligleiten von neuem und
endeten (18. —J— mit der Beſeßzung von Peking
Durch die verbundeten Truppen. So entſchiedene
mußten den Widerſtand ber ine). Regie:
rung br —S € ber Frieve uns
Kant bie Galbiniel Raulung on Gnslanb abge
in aulung an England abge:
treten 7 ken Aller eine Kri big ng
m
ing ftatt, wogegen Zient,
a shi 8 geg
teuer gedeckt wer⸗
——“
der verabredeten Summe
verbündeten Mächte verbleiben
die Während fo der Kriegsfturm im fernen
DOften beidworen wurde, bradyen in Neufeeland
geinbiei mit den Eingebörenen aus, die mit
Ri ge der Engländer im Baitarathale
N
iel befried tal:
— — en Fe
Auch mit Srantreich trat, von dem gemeins
R
. ein 870
505
Iamen Go Ige ber Waffen in China begünftigt
& Bersälmis en u ein Sufemmmenkunft
er von Rußland, „Oiterreic und Preu⸗
ben in Warſchau und die von biejen Mächten gegen
Sen eingenommene Stellung beitrug.
e
nfang g deB V- 1861 in Amerila ausge:
Gröden. Krife follte jedoch bald alle anbern It:
terelien in den Hintergrund drängen. Erregte der
unvermeiblich Heinen, e e Aufansmenfturg rz der ſtolzen
r riſtokratie eine gewiſſe
—— ſo Hi doch andererfeit3 die Ein:
wirtun e auf den Baummollhanbel, ben:
— r Arbeiterbevölferun Englands
einen lahalt derbanft, zu erniten Beite tungen
* und: n ber won ber en) ehe —*
er zo rlamen re.) 9 nen
Thronrede beflagte diefe die Wirren in einem Lande,
das mit G. in lo go vielfa ger Berührung ſtehe, und
verbieß ftren na Neutra
a3 von Iabftong ( (18 Apr) rgarege Budget
wies eine uliche De ſſerung der finanziellen Inge
nad. Die Ausgaben beliefen ſich zwar noch immer
auf 70 Mill. Pfd.St., wurden aber von den Einnab;
men, wobei allerbings die erite Rate ber ine).
Ab ution in Rechnung Tanı, um faft 2°
erftiegen ‚ und ber Minifter fonnte daher ht
allein bie efinitive Auf ebung der ‚Rapie euer
ee agen, jondern auch den befigenden Klaſſen
ie Rebuttion der Eintommenfteuer von 10 auf
9 en entgegenlonmen. Damit die erftgenannte
—— nicht von neuem an der Oppoſition des
Oberhauſes ſcheitere, wurden diesmal die Finanz:
vorlagen den Lords nicht mehr in einzelnen Bo:
Rtionen, fondern in einer Gefamtbill unterbrei:
id ne, obwohl nicht ohne laute Proteſte,
Wr 1a di. Yu) auf at Lord Derby,
onflitt mit dem Unterhauje nicht aufs
ße trei m —* efallen ließen. Die von
Trelawney bea Hole ng der Kirchenſteuer
fand bei den antragte der Staatäfirche entichie-
— Widerſpruch und wurde, als ſich bei der Ab⸗
über bie britte Leſung (19. Juni) Stim:
—— en nur burd) das casting vote des
Sprechers durchgeſeßt. gm onal des Minifte:
riums traten im Saufe der ſſion durch den Tod
Lord Campbells und den Ructritt Sidney Herberts
einige Veränderungen ein. Den Kanzlerpoiten er:
bielt der bisherige Seneralanwalt Sir Richard Be:
thell, der ala Lord zpeitburp in ins Oberhaus berufen
wurde. Kriegäminifter Sir G. €. Lewis, dem
Sir George Grey ala Staatsjelretär für das Innere
folgte, während Cardwell zum m Kan er des Herzog:
tums — und Sir Robert Peel, der älteſte
Sohn de hmten Staatsmanns, zum Ober:
elretär ie on ernannt wurde. Bedeutſamer
r die Stellung des Miniſteriums war der Ent:
ſchluß Ruſſells, fh mit der Grafenwurde in3 Ober:
aus verfeßen zu laflen und die Leitung de3 Unter:
aufes ganı an Fe merfton abzutreten. Rad der
ertagung rlament3 (6. m) unternahnt
bie Anti Begleitung ihres Gemahls eine Reife
nad
England war die erite Macht, welche das neue
Rönigreich Jtalien (29.Mai 1861) anerfannte. Troh
jeing? Sträubens hatte ih das brit. Kabinett in
ie Berlängerung der franz. Occupation von Syrien
bis zum 6. Juni | 1861 fügen müffen, und man be:
forgte, daß die Franzoſen aud) den neuen Termin
nicht innehalten würden; Doch erwies ſich dies als
506
unbegründet, indem die franz. Truppen bad Land
zur beitinmaten Friſt räumten und die Verwaltung
besfelben ber türf. Negierung unter Aufficht einer
internationalen Kommiſſion überlieben. Mit immer
größerer Spannung verfolgte man den Lauf der
Greignifle in den Vereinigten Staaten. Die Blo!:
tabe der Sübhäfen burd) die Bundesflotte traf den
engl. Handel ın empfnblihjter Weiſe; andererjeits
erregte die Grllärung Englands, welche den abges
fallenen Stanten bie Nechte eines kriegführenden
Teils gewährte, bie tiefite Verftimmung der Rord-
ftaaten, die durch die unfreundlihe Sprache ber
engl. Breie und Die Abjendung eines Truppenlorps
nad) Canada noch vermehrt wurde. Zugleich gab
das durd Beeinträchtigung brit. Unterthanen, in
Mexilo veranlaßte Vorgehen Englands gegen biele
a ab DE in 5 — — Di: Dit 1861) mit
Frankreich ur ien ge ne Konvention,
der zufolge bie Forberungen der drei Mächte an bi
mexit. Regierung nötigenfalls mit Wajlengewalt
durchgeiept werben follten, dem Verdachte Raum,
daß man bie Lage ber Union benupen wolle, um
fi) in die Angelegenheiten Amerilas einzumiſchen.
Durd einen unerwarteten Zwiſchenfall nahm bie
Sadye plöplid eine geradezu drohende Werbung.
Der engl. Poſidampfer Trent, auf welchem ſich die
nad) Europa beitimmten Kommiſſare der Südſtaa⸗
ten, Maſon und Slidell, befanden, wurbe (B. Nov.)
im Kanal von Bahama von der amerik. Kriegs
forvette San: Jacinto unter Kommando des Kapi:
tãus Wiltes angehalten, der die Kommiſſare vers
bajtete und nad) Neuyorf age, Die Nachricht
von diefer Gewaltthat rief im and ungeheuere
Entrüjtung hervor, die von den Anhängern bes
Südens geſchurt wurde. Der engl. Geſandte in
Waſhington, Lord Lyons, erhielt jofort Befehl, die
- Auslieferung der Gefangenen und Genugthuung
für den ber brit. Flagge widerfahrenen Schimpf zu
verlangen, und eine mit Landungstruppen ver
fehene Flotte wurde nad) der ameril. Küjte beorbert,
um dieſe Forderungen zu unterjtügen. Die Re:
sierung des Präjidenten Lincoln ſah jedoch ein, Da
ein Bruch mit England unter den Dermaligen Um⸗
jtänden den Ruin der Union herbeiführen könnte,
und als Antwort auf bie von Lord Lyons (28.De;.)
fiberreihte Depeſche desavouierte fie den Alt ihres
Offiziers und gab die Gefangenen frei. Der frieds
liche Ausgang des Konflikts war zum Teil dem Ein:
fluſſe des Bringen Albert zu verdanken. Es war
dies der legte Dienit, ben det ring feinem Adoptiv⸗
vaterlande und der Sache der Menſchheit leitete.
Gr jtarb 14. 1861 nad) kurzer Strantheit, auf:
richtig von ber brit. Nation beklagt.
Wittlerweile begann das Ausbleiben der Baum:
wolle eine fühlbare Wirkung auf die engl. Induſtrie
auszuüben. Zwar bemühte man fih, die fehlende
Zufuhr aus Amerika durch Veritärtung der Pro⸗
buftion in Indien und andern Ländern zu erſeßen;
aber in ber Zwilchenzeit mußten viele Fabriken ihre
Thãtigkeit ganz oder teilweife einftellen, wodurd
Zaujende von Arbeiterfanilien ſich der bitterſten
Hot, ja dem Hungertode preisgegeben jahen. Zur
Linderung des Übel wurde in der Parlamente:
jeilion von 1862 eine Bill eingebradht, welche die
Armenlommiſſionen ermädhtigte, den Notleidenden
nut peluniärer Unteritägung unter die Arme zu
greifen und die Dazu nötigen Mittel durch Anleihen
zu erheben. Die jhon vom Prinzen Albert vor:
bereitete zweite Weltinduitrie-Auzftellung (1. Mai
bie | reich ſich mit Lebha
Großbritannien (geichichtlich)
bis 1.R00.) erfreute ſich, wie die erfte, inallen Län,
dern einer mafienhaften Beteiligung.
. Die von England mit frantreih und Sparien
verabrcdete Intervention in Merilo hatte inzroüichen
einen jeltjamen Ausgang genommen, Rah An:
tunjt einer brit. Söcadre in Beracru; (6. Jan. 1862)
war der Einwarich in das Innere des Landes be:
hlojjen worden, und man gedachte zunädft nad
rizaba vorzu Aber bald eugie ſich ic
wohl Spanien als England, daß der ſdang Kaiier
mit Plänen umgehe, die dem urjprünglicen Zweae
ber Expedition fremd waren und zu unabiehbaren
Berwidelungen führen lounten. Zwiſchen bem
ſpan. General Brim und dem mer. Bevollmäd:
tigten Doblado lkam demnach zu 2a Soleded
19. Gebr.) eine Konvention zu Stande, welche die
äumung des Landes in Ausſicht ftellte und voa
der engl. Regierung pebiligt wurde, während dranl
haftigkeit dagegen erllärte. Der
von dem engl. Geſandten Wyle zu Busebla (28. Aprilı
geſchloſſene „ durch dem ſich die Nerxilaner
jur teilweilen Anerlennung ber von brit. Unter:
tbanen ten Geldforderungen werftanden,
wurde zwar nicht ratifiziert, aber deſſenungeachtel
verließen erft die engl., Dann auch die ſpan. Truppe
Merilo, und beide Staaten traten faltiich von den
Unternehmen zurüd. Gin folder Schritt mupte
ben franz. Sailer tief —5 unberbrüdte er
feinen Dipmut, da er ber —— — Gi
in den transatlantiihen A iten bedurjtr.
Am 80. Dit. 1862 erließ der Minitter Oroup de
l'Huys eine Aufforderung an bie Höfe von London
und Petersburg, ſich mit Fraukreich behufs der
Beendigung des erkriegs in Amerila zu eier
Vermittelung zu verbinden, bie im Öintergrande
die Diöglichkeit einer bewaffneten Ginmeiidug durd-
fhimmern ließ. Nachdem jedoch Der peiriburgt
Hof das Anfınnen Frankreichs entſchieden won 16
wiefen, lehnte auch Lord Ruſſell 13. Rov. deu
ntrag de3 franz. Miniſters ab.
Die Revolution in Griechenland, welde dem
König Dito den Thron loſtete (24. Oft. 1862), be:
wirkte eine intereſſante Wendung im der onen.
Volitit Englands. Wan beflurchtete nicht obne
Grund, daß die Griechen den Prinzen von Leuchten:
berg, einen Neffen des ruf. Kaiſers, zum Konz
ausrufen würden, uud um dieſer Eventualität ver:
zubeugen, entſchloß man ſich nicht allein, bie bishe
wenig freundihaftliche Haltung gegen Griechenland
aufzugeben, fondern ihm aud ein territoruie
Opfer zu bringen. Bon brit. Agenten wurde un!
der Hand ausgeitreut, daß, wenn bie Griechen ein:
dem brit. Stabinett genehme Wahl le dieſer
geneigt fein würde, den fo lange zurädgebrängtt
lationalitätsheitrebungen der Jonier Rechnung it
tragen und in ihren Anjchluß an den gried. Staa!
zu willigen. Die Griechen fäumten nicht, von der
günftigen Konjunktur Nutzen zu ziehen, und m
England ganz auf ihre Seite zu bringen, trugen It
dem Prinzen Alfred, bem zweiten Sohn der Koͤnign
Bictoria, die Strone ihres Landes an. Diejer Bi:
ſchlag konnte freilich nicht angenommen werden, N
er mit den Beitimmungen des Bertrags im Widen
ſpruch ftand, durch welchen bie Schugmädte nd
gegenfeitig verpflichtet hatten, keinen Brinzen ihr:
Haufes den griech. Thron zu erheben; inde⸗
bielt es nicht ſchwer, einen andern, dem brit. Iu⸗
lereſſe zuſagenden Kandidaten zu finden. Der Frın)
! von Wales hatte ſich mit ber —* Alerandca,
Großbritannien (geſchichtlich)
der Tochter bes durch den Londoner Traftat vom
8. Mai 18523 zum Thronerben von Dänemark er:
Härten Brinzen Chriftian von Glucksburg, verlobt,
und der zweite Bruder biefer Prinzeffin, Prinz
— ward jekt zum —— von Griechenland
vorgeſchlagen und auch 30. März 1863 von der
Kationalverfanmmlung einftinmig gemäht. Dafür
bezeugte Gngland förmlich feine Beretitmilligteit,
dem Broteltorat der Joniſchen Inſeln zu entfagen
und diefelben an Griechenland abzutreten.
Im brit. Barlament war man mit diejer Tran»
altion nicht durchweg einverftanden; man ſah darin
cine Schwädhung der maritimen Stellung Englands
in der Levante. Auch Öjterreich erhob Bedenken,
die begreiflicherweife von der Türkei geteilt wurden.
Tod verhinderte dies nicht, daß (26. Juni) eine
fibereintunft zwiſchen den drei S upmädten zu
Stande kam, welde die definitive srleiftung
G.s auf die Joniſchen Inſeln und deren Einverlet
hung ie Griechenland feftfekte, und der am 14. Nov,
die übrigen Teilnehmer an den Wiener Verträgen
beitraten. de Fa en IH bereit? von
dieſer Angelegenheit durch den Aufftand in Bolen
abaelentt worden, der in Gnpland ( itges
tühl_ erregte. on 2. Maͤrz 1868 hatte Lord
Nupell eine Depeiche an Lord Hapier, den brit. Ges
jandten in Petersburg, erlaffen, in ber er eine
Amneftie uxd die Wiederherfteihn der Berfaflung
von 1815 —ã und in Verbindung mit
Ftankreich und Öfterreich legte er jobann (17. Juni)
der rafl, Regierung einen Entwurf vor, ber in
Punften Die Grundlagen einer Verftändigung mit
ver poln. Nation enthielt. Die Preſſe führte eine
drohende Sprache. In der londoner Guildhall wie
in vielen Städten Englands wurden entbu aſtiſche
Bieetings zu Gunſten der Polen gehalten.
Unterhaute ſchlug Henneſſy eine Adreſſe an bie
Ronigin vor, welde die Verwirkung ber ruf]. Ans
rechte auf Polen ausfprad und vielfache Unter:
"urung fand, aber gegen die Autorität Palmerſtons
bt durcheringen fonnte, der das Haußerfuchte, bie
Sache in den Händen der Regierung zu lafien. Die
Sermerfung der ſechs Punkte durch Rußland ftellte
dieier Die Alternative zwischen einem Ruckzuge und
cınem Kriege; fie entfchloß fich zu erfterm. In einer
Note vom 11. Aug. gab Lord Ruſſell fein Bedanern
vier Die Nichtannahme feiner mohlgemeinten Rat:
läge zu erlennen und machte Rußland für die
olgen derantwortlich. Der ruſſ. Miniſter Gortſcha⸗
109 erllärte in ironiſchem Tone, daß er die Verant⸗
zortlidleit annehme, und mit einer leßten, ziemlid)
l.sınlauten Rüdäußerung des brit. Stantzjelretärs
9. Dtt.) Tchloß die Korrefpon in welcher
england eine fchwere biplomatifche Niederlage er:
sten hatte. Diefelbe wurbe allerdings von Frank⸗
wıch geteilt. Um daher ſowohl die polnifche als
andere noch ſchwebende ragen in einer die Franzo⸗
::n befriedigenden Weile zu erledigen, trat jet
“iıpoleon mit der eines europ. Rongreijed
rvor, Der in Paris tagen ſollte. Tie übrigen
tüächte waren jebod) dem Plan nicht günftig, und
die fategorifche Zuruckweiſung desfelben durch Eng:
und (25. Rov. 1863) erzeugte von neuem eine Vers
"ımmung jwilchen beiden Kabinetten.
Tie_ Freundſchaft mit grolien wurde durch
m Abſchluß eines für England vorteilhaften
‘ vertrags Aug. 1863) noch enger ges
müpft. Dagegen blieben die Beziehungen zu ben
„ereinigten Staaten gefpannt. Die Ausrüftung
echs Goldfüfte zu einem Striege, in et, die Englän:
eben zu
507
von Piratenſchiffen in engl. Häfen, die unter
tonföberierter Flagge der amerit. © iffahrt erheb⸗
lichen Nachteil uflgten, gab zu lebhaften Reklama⸗
tionen feiten$ der Bundesregierung Anlaß. Mit
Brafilien entitand ein Konflft wegen der Plün:
derung eines an ber Hüfte von Rio Grande geichet:
terten brit. — und der Beleidigung einiger
brit. Marineoffiziere durch die braſilian. Behörden.
Fin erſtere wurde Ontihäbigung, für leßtere Ge:
nugthuung verlangt, und r Hof von Rio
de Janeiro beideö verweigerte, fo wurben fünf
brafilian. Schiffe in aelhlag genommen, was ben
Abbruch der diplomatischen Berbindungen zwifchen
beiden Regierungen verurfadhte, Während man
das wankende Chinefifche Reich, deſſen gänzlicher
Zerfall die handelspolit. Intereſſen Englands ges
fährdet hätte, durch ein Hilfskorps zu ſintzen fuchte,
gab in Japan die Ermordung eines brit. Reitenden
u ernten Berwidelungen Anlaß, die das Bombars
ement ber Stabt Stagofima durch Daß Geichmwaber
unter Admiral Kuper (15. Aug.) herbeiführten.
Der Krieg in Neufeeland, der in der lebten get
eingefhlummert war, erbielt durch bie plößliche
Schilderhebung ber Eingeborenen (4. Mai) neuer:
dings eine beunrubigende Wendung, und obgleich
die engl. Truppen bei Taranali (25. Juni) und am
Waikatofluß (20. Nov.) Vorteile errangen, fo ver:
mochten fie doch nicht, den Wiberftand ber Maoris
zu bezwingen. Auch mit den Aſchantis kam es
dur die Unbefonnenheit des Gouverneurs ber
ber, ohne einen Feind ge ben, durd Mi:
matifche Krankheiten bedeutende Verlufte erlitten.
Die innern Verhältnifle des Landes waren im
anzen befriedigend. Troß des Notitandes in den
—— der ſogar hier und da zu Unruhen
führte, nahm ber Handel und namentlich die Ent:
widelung des Rapital3 einen immer grökern Auf:
ſchwung; im Laufe des J. 1863 traten nicht weniger
als 263 neue Alttengefellichaften mit einem Grund:
tapital von 144 Mill. Bd. St. ind Leben. Die
Staatörevemien miefen beträchtliche Üüberſchüfſe
nad, und die Einlonmenfteuer fonnte abermals
um 2 Bence ermäßigt werben. Durch den Tod Sir
G. Lewis (13. April) wurde das Portefeuille des
Kriegsdepartement3 erledigt, weldes dem Grafen
De Grey:Ripon zuteil ward, während in Indien
Lord Elgin, der kurz nach feiner Ernennung zum
Vizekönig ftarb (20.Nov.), den im Sipahi:Aufftande
bewährten Sir %. Lawrence zum Nachfolger erhielt.
Die Bermählung des Prinzen von Wales mit der
Brinzefjin Alerandra fand am 10. März ftatt, und
am 8, San. 1864 wurde dem jungen Baar der erſte
Sohn geboren.
Die Barlamentsfeffion von 1864 wurde 4. Febr.
unter den Beforgniflen eröffnet, zu denen das Vor:
gehen der beten Mächte gegen Dänemark Ber:
anlaflung gab. Schon zu Lebzeiten Friedrichs VIT.
war die engl. Diplomatie mit Vergleichsanträgen
beruorgetreien, die jedoch wirkungslos blieben.
och viel eifriger zu Gunſten Dänemarks jeigte fie
fi feit der Thronbefteigung Chriftians IX. r
Hauptaugenmer? war die Aufrechterhaltung
Londoner Traltat3, dem die nunmehr mit England
fo engverbundene glüd&burger Dynaftie die Krone
verbantte, und deſſen Mitunterzeihhner von Lorb
Auffell zu einer gemeinfamen ‚jntervention aufge:
ordert wurden. Da aber weder Frankreich noch
ußland hierauf eingingen, fo mußte ſich der brit.
508
Minifter auf die —II feiner biplomatiichen
ränlen, in denen er eine uners
—— aber aber erfolglofe Thäfigleit entwidelte.
Zwar gelang es ihm, na en Siegen des
öfterr ren Heer3 eine ebenalonferen; ın Lon⸗
don (25. April 1864) zu Stande zu n,a
welcher er ſelbſt als eher Bevollmä tigter je
erſchien, während Lord Elarendon, der fur; vor
einen burch den Rüdtritt des DerieaB von Newca le
erledigten SR im Kabinett er ala zweiter
ierte. Allein jein Torf * "einer eilung
mies [Beiterte an den unvereinbaren
fprüchen der triegführenden Staaten, und 22. Juni
ing die Konferenz reſultatlos außeinander. Einen
ugenblid dien es, ald ob nun England altiv ie
TDänemart einfchreiten werde, ‚wozu es gewiſſer
maßen verpflichtet war, da eine von god al:
merfton im Parlament gethane Uußerung, da
Hall eines Angriffs die Dänen nit allein fiehen
würden, Biele ohne Zweifel zum Kriege gegen die
deutihen Mächte ermutbigt hatte. Auch n
engl. olt wie die Prefie lebhaft für Die Dänen
Partei. Trog alledem aber fonnie man ſich nicht zu
einem Kriege entihließen, der ben Interefjen und
—— En nglanb3 geradezu wideripradg. Um
Mic chte —ã einzufcüchtern,
een ide "Demonftration dur die vereinigten
Flotten Englands und Frankreichs vorgeichlagen,
deren erftere Son Befeh L erhalten hatte, ſich ur
Abfahrt nad) der Oftfee fertig zu madıen. Da jed
Kaiſer Rapoleon, wegen der Pepe
feine Kongresprojets gro te, aud) diejes Anſinnen
entſchieden ablehnte, fo Rand | man von weitern Ins
terventionsverſuchen ab, und unter Vorl
— ertlärten Ruſſell und en | Da
Di au uni) vor beiden Häujern bes Parlamente,
land in feiner Neutralität beharren würde.
“ war dies eine _oflenbare Niederlage der engl.
Politik, welche den Rationalftolz auf? tieffte tränten
mußte. Um fie zum Sturz des Rinifteriums zu
benugen, beantragte die Oppofition im Parlament
en Tadelsvotum gegen die von der Regierung be:
de Handlungsweiſe, welche geeignet jei, den ge⸗
ten r Ginfiu &.3 auf die atichlüife —A zu
babur die Bür en Me
— zu —** ern. Dieſe Motion, welche im
Oberhauſe durch Malmesbury, im Unterhaufe durd)
Disraeli eingebraht wurde, ging in jenem mit
einer Mehrheit von 9 Stinmen urch, wurde jebod)
in diefem, wo man zwar nicht für die Haltung der
Miniſter, aber für den Frieden war und keinenfalls
ein Zorpminilterium ans Ruder kommen lafien
wollte, ducch ein Amendement Kinglales beieitigt,
nach weldyem da3 Haus feine Genugthuung darüber
Fr dab man Ihrer Majeftät geraten habe,
bewaffneten Intervention zu enthalten.
nn Amendement elangte mit 313 gegen 295
Etimmen zur An Das Minifterium Pal: | f
meriton war hiermit erettet, aber feine diplomati: | de
fche Riederlage war um jo fichtbarer.
Die einheimifchen Angelegenheiten boten wenig
Bemerlendwertes dar. Das 300jährige Shalſpeare⸗
Aubiläum wurde 23. April 1864 zu Stratforb mit
aroßem Gepränge gefeiert, war al3 Rational:
feft im ganzen D verfehlt. Außerorbentliche Zeilna me
erregte Beſuch Garibaldis, der 3. April in
ot moin landete und in on, wo er als
Dersogß von Sutherland verweilte, das
ei der City empfing, aber auf Beranlaffung
03 | ihrer Seen vom Wutterlande
Großbritannien (geſchichtlich)
der Regierung ſchon 27. [ wieder abrei
fiberf tion bes vo Jahres rief a
eine Geldkriſe hervor. wemal mußte die Bunt
* Discont A 9 hat erhö
mähli ichgewicht wi
ging bie —* ht von abe — 5 — Oi }
in der mit a elndem Glũ
wurde. In Heuf eeland ward der Angri —
Korps R. —* Cameron auf das Maoripah
bei Tauranga mitf —— Beruf zurũdgeſchlagen
nachdem die Engländer indes bis auf 10000 Mann
ärtt worden, befeßten fie dieſes Fort und
brachten (21. Juni den angeborenen eine bedeu:
tende Niederlage Der Plan zu 1 einer Konfö:
deration der brit. Kolonien i in N erila wurde
im Hinblick auf die Gefahren, welche —** nad)
igung des Bürgerlriegd in den Vereinigten
Staaten drohen Ionnten, von ben engl. Staats
männern ern beirällig aufgenommen, obgleich man fid
nicht daß dies leicht der erfte Schritt zu
erlande werben könne.
Das J. 1865 begann inmitten ber polit. Bird
ille, weide auf die Aufregung des Deutih:Däri:
chen Kriegs gefolgt war. Am 7. Febr. wurde das
tlament eröffnet. Sehr günftig waren die vo
labftone entwidelten Fnanziellen Aufände. ſeit
1862 hatte das Budgei einen ſtetigen Überiäub
zulumeilen, der zu Öteuererleichterungen und m
Zilgung der Nationalſchuld verwendet wurde. 2
uerft 1842 wieder eingeführte und zweimal *
** Einkommenſteuer war 1863 auf 7 Bene,
1864 auf 6 Bene | herabgefeht worden und Dur
in um ein Theeſteuer aber um die
t bett t 1861
— 14 a Pfd —5* Str ale heilt,
obwohl bie ——— Kine tie, Die Ein
führung einer verbefte rtillerie und de vr
Schuß ber Anfıen um und D Arfenale ungen
—— ungeheuere Summen berſcangen.
e Berträge mit Frankreich und ‘taken, wit
China, Japan und Siam hatten dem engl. Handel
neue Abjapquellen eröffnet, und felbft ber dur die
amerit. Wirren verurjachte Ausfall in dem für dr
enal. Manufalturen unentbehrlichen R
r ben | hatte den Aufſchwung der Induſtrie nur vorüber:
gehend zu | zu hemmen vermodt. So waren allein:
de materielle Grfolge währenh der ern
bes ments erzielt worden, das 6. Yuli
außeinanderging. Zur Berbeflerung ver Se *
Ritufionen tr Hebung des morahichen Anfehen
n Hatte es dagegen wenig, oder nichts Mi
gran. n ir ale ernem Zweige des Etat:
bens machte ſich eine bebentlüche Erſchlaffung be
merkbar. Die Ge Rechtsweſens ward
unter anderm durch Die Berurteilung des nahm
als unſchuldig erlannten Italieners Boligoni w
une Kane Beieten, und ber Nepotiſsmus, dieſer Hreii
n des engl. Berwaltungsfgftems, mar dur
den ridterlihen Beamten im Lane, du
Sorb nzler Weſtbury, in fo anftößiger Meife gedit
worden, baß er fein mt niederlegen mußte Te
Tod Rihard —* Pr 1pFunben. 1865) wurde m
ganzen merzlich empfund
Der Schluß bes ürgertr AR in Amerila vet
feste die brit. Negierung, Keutralität ve:
prochen, aber der Be hung % elben u ihre
ntertbanen ni 9 immer ri
hatte, in eine Dane e La n Ychte —*
zwar in die Umftände zu sdiden. Die Brei ſchlu⸗
J
Großbritannien (geſchichtlich)
einen verföhnfichern Ton an und au im Barlas | minifter.
mmten die Ausfälle $ en die Nord: | Bizepräfibenten des Handeldamt3 und Fortescues
ie eirhtung nicht | zum a von Irland wurden dem Miniſte⸗
ment
ſtaaten; aber trogbem konnte bi
unterdrüdt werben,
daß bie Wieberbelebung und | rium fri
609
Dur die Smennung Goͤſchens zum
ſche Kräfte zugeführt und fernere Modifi⸗
Grftarfung der Union die Machtſtellung Englarbs | kationen desselben im liberalen Sinne eingeleitet.
ouf dem amerif. Kontinent
gefährden und auch auf | Zugleich trat die lange vertagte Barlamentäreform
die europ. Verhältniſſe einen —X lag ausüben Sure ’
r in den Vordergrund. Cine Reihe von Rund:
bürfte. Unter biefen Umftänden ſchien e3 wid: | gebungen des Volta nach diejer Richtung hin ward
tiger al® je, das in den lebten Jahren gefhwädhte | Durch ein Meeting in Brabforb eröffnet,
Einvernehmen mit Frankreich zu | liche in ——
freundſchaftliche
befeſtigen, und der gegenſeitige Beſuch der engl. und London ſel
und franz. Flotte in den Häfen von Cherbourg | Relonftituierun
und Portsmouth konnte ala eine Demonftration | nicht geringe
pelten gegen etwaige Gelüfte der Vereinigten Staa: eined Negeraufftandes auf
ten, die Monroe:DVoltrin burchyuffihren.- Die Be:
ziehungen zu den deutſchen Großmächten hatten
ch feit dem Mißlingen der Londoner Konferenz
nur wenig gebeſſert. Mit dem Zollverein wurde
(0. Mei) ein Handelövertrag geſchloſſen, dem ein
in Gaftein (16. Aug.) unterzeichneter Schiffahrts:
vertrag mit Preußen folgte. Dies verhinderte
jedoch nicht, daß Lord uf fih in einem Rund:
ichreiben an bie engl. Diplomaten (14. Sept.) in
berben Worten über bie proviforiihe Erledigung
der fchleaw. : holitein. e dur die Gaſtein⸗
Salzburger Konvention äußerte. Das Vorgehen
der Ruſſen in Centralafien rief Beforgnifie für die
Sicherheit des Indo⸗Vritiſchen Reich hervor, welche
die Grllärungen des peteräburger Hofs laum zu
been ten. Der Aufruhr in Reu:
feelanb ſchien fich durch Die Unterwerfung eines der
voraehmften Häuptlinge, des fog. Maorilönigs,
feinem Ende zu nähern. In Bhutan wurde der
Krieg unter zweifelhaften Erfolge fortgefept, und
in Abecfhnien entitand durch die Gefchäftigleit des
Konjuls Cameron ein Zerwürfnis, dad zur Ein:
terterung des Konſuls und ber engl. Miffionare
Beranlafjung gab. Dagegen wurde durch Die Ber:
mittelung des liſſaboner Hofs der Konflikt mit
Braſilien ausgeglichen.
Die Parlamentswahlen fanden im Juli 1865
unter reger Beteiligung ber Parteien ſtatt und
batten im ganıen ein für die Ziberalen günftiges
Ergebnis. Bon ihren Koryphäen fiel nur Gladſtone
durch, der biöher die Univerfität Orforb vertreten
katte, nun aber zum Abgeordneten von Lancafhire
gewählt wurde. Das neue Parlament murbe
15. Aug. pro forma eröffnet, aber gleich darauf bis
sum 1. Rov. vertagt. In Irland nötigte das lim:
ji en der Berihwörung der ter (f. d.) die
engl. rden zu ernſtlichem Einichreiten. In der
Racht zum 15. Sept. befebte die bubliner Polizei die
Truderei des «Irish People», des Hauptwoden:
blatts der Fenier, und verhaftete dajelbit einige
jwanzig onen, bei w
und tompromittiezenbe Doluntente aufgefunden
wurben. Aud an andern Bunlten Irlands wurden
Nerbaftungen vorgenommen und in der Grafichaft
Cort ein Waftenverbot erlafien, während die Kanals
fiotte an der Werlüfte der Injel erihien, um den
A fe aus Amerila erwarteten Zuzug aufzus
fangen. Die uchung begann 30. Sept. vor
bem Bolizeigerit in Dublin, das die Veſchuldigten
Te le Balmerfton geftorben
war merfton gefto
SS 1865), unb mit feinem Tode trat eine neue
Wendung im Staatsleben ein. Tin der Bremier
wärde folgte ihm Rufiell, das euille des Aus:
wartigen erhielt &larenbon; Blabftone blieb Finanz
erh
her Belegenbeit Waffen | R
dem äbn:
m, Bladburn, Halifax, Rochdale
folgten. Noch vor ihrer völligen
erwuchlen indes der Regierun
erlegenbeiten dur den Ausbru
der Inſel Jamaica
Okt.), der zwar bald, aber mit fo blutiger
trenge unterdrüdt wurde, daß ein Schrei ber Ent:
rültung durch ganz Europa ging. Auch das Mini:
fterium mißbilligte das Verfahren des Gouverneurs
Eyre und verſprach eine Iorgfältige Unterfudung,
u weldem Behuf eine beiondere Kommiflion unter
orfig ded Generals Storks eingefeht wurde, der
zugleich Eyre in der Berwaltung Jamaicas aböfte.
Erfreulicher mar die Kunde von dem Abſchluß eines
Friedens mit Bhutan (13. Nov.), deſſen Bebingun:
gen jebod vielfachen Tadel erregten. Rad) lang:
wierigen Berbandlungen fam aud) (16. Dez.) ein für
England fehr günftiger Handelsvertrag mit Oſter⸗
rei zu Stanbe. De Eden der Spezialjury,
welche den Fenierprozeß zu führen hatte, wurden
27. Nov. in Dublin unter außerorbentlidhen Vor:
—E eröffnet. Kurz vorher war das an:
gebliche Haupt ber Berfhwörung, James Stephen,
offenbar unter Konnivenz feiner Wärter aus dem
Gefängnis entiprungen, was bie Gerüchte von ber
Verbreitung bes Fenianismus unter den Regie:
rung&beamten zu beftätigen ſchien. Bon ben übri:
en Angellagten wurden Lu 2 unb D’leary, die
erausgeber be «Irish People», zu 20jähriger
wangsarbeit, D’Donavan Rofla (das gegenwär:
tige Haupt der Dynamitfaltion in Amerika) fogar
zu le enlänglicer, andere zu geringern Strafen
verurteilt. Weitere VBerurteilungen fanden in Cork
att. Indeſſen währte die Aufregung in Irland
ort, und nod 14. an. 1866 mußte Stadt und
Grafſchaft Dublin in Yuana mezuſtand ertlärt wer:
den. Unter folden Umſtänden trat das neue Par:
lament zufammen.
Die Eröffnung der Seffion fand 6. Febr. 1866
ftatt. Sie erhielt ein boppeltes Intereſſe, weil
zum erften mal feit dem Tode des Prinz-Gemahls die
Königin berföntid wieder an diefer Ceremonie teil:
nahm; allein fo vielfache Gegenftände die öffentliche
Aufmerlſamkeit beichäftigten, alle wurden an Be:
deutung überfchattet durch bie in Ausſicht geitellte
eform bes Parlaments. Die verheißene Reform:
bill wurde dem Interbaufe 12. März durch Glad⸗
ftone vorgelegt. Der Wahlcenjus war höher geieht
als in Lord Palmerſtons Bill von 1860: für die
Räbtiiden Diſtrikte ſen auf 6 auf 7 Bid. St., für
die ländlichen Diftrikte ſtatt auf 10 auf 14 Pb. St.
Nach der liberaliten Berechnuug konnte diefe Unde⸗
rung bie Geſamtzahl der 800000 Wähler nur um
400000, darunter 200000 Arbeiter, vermehren:
bas fibergemwicht ber den höhern Kiaſſen angehöri:
pen Wähler blieb baber unzweifelhaft gefidhert. In
That riefen fo mäßige Zugeſtändniſſe bei den
aufrichtigen Neformers ein Gefühl der Enttäufhung
—5 und nur ihr Vertrauen auf die ehren⸗
ften Apfichten der Regierung, der Wunſch, den
610
Widerſtande der Oppoſition von vornherein bie
Spike abjubreden und der Möglichleit einer noch:
maligen Sieberlage der Refornigel ng vorzu:
beugen, brachte ihre Ginwände zum Schweigen. Da;
mit der Reformplan nicht an der Größe feines lim:
— ſcheitere, war es auch Gladſtones Wunſch,
ie beiden Hauptteile der Bill getrennt zu halten,
vorläufig nur die Cenſusfrage zu erledigen, bie Ent⸗
Scheidung Aber die Neuverteilung der Parlaments:
fige dagegen für die nädite Seſſion aufzulparen.
r eben diefer Operationsplan follte, wie ſich bald
genu % te, dad Bollwerk werden, um das der
oftentb e Wiberftand der Gegner ber Reformbili ſich
fammelte. Daß die fonfervative Dppofition aud) den
eringen Zugeltändnifjender Ruſſell-⸗Gladſtone ſchen
ormbill abgeneigt und zum uberiken Wider:
ande entſchloſen war, erjchien zweifellos. Außer:
erwuchs ihr gleich beim Beginn der Debatten
utigung von einer Seite, woher fie biejelbe
wohl laum erwartete. Das entihloflene Auftreten
der Regierung führte zu einer Spaltung innerhalb
der liberalen Partei ſelbſt. Schon 13. März, dem
weiten Tage der Debatte, fam der Riß in den Re:
ben zweier hervorragender Whigmitglieder, Hors⸗
manz und Lowe, zum Vorſchein, und raſch ſam⸗
melte fih um bdiele Fuͤhrer eine Schar von unzu⸗
friedenen Pfeuboliberalen, deren Abfall ben Tories
ante tom. Bright, der auf die rerormfeindlichen
„Audeinanderfegungen diefer Männer. unmittelbar
in einer Rede erwiderte, verglich ihr mißvergmügted
Gebaren mit der Flucht in eine polit. Söle von
Adullam. Aus diefem Vergleich entitand für die
neugebildete Fraktion, die nö almablig auf etwa
40 Mitglieder vermehrte, Parteiname der
«Adullamiten» (f. d.).
Wenn aber dieſer Zwiſchenfall der Regierung
innerhalb deö Parlaments Berlegenheiten bereitete,
fo gab er andererjeit? das Signal für den Begiun
einer lebhaften außerparlamentarijchen Bewegun
zu ihren Gunſten. Die erite Leſung der Reformbill
wurde noch in der durch Brights Rede gelennzeid)-
neten Sikung vom 13. März befchloifen. Unmittel⸗
bar darauf rad) der Sturm ber öffentliden Mei:
nung über bie Bill und ihre Gegner in einer langen
Neihe von Meetings lo3. Überall erklärte man
fih ohne Rüdhalt für die Bill, gegen ihre alten und
neuen Widerjacher. Inzwiſchen verloren bie fon:
[grmatinen Führer Teine Beit, den unerwarteten
eiſtand der Adullamiten nad Kräften auszubeu:
ten. Noch ehe das Parlament fi) für die Diter:
ferien vertagte, kündete ein neu übergetretener ans
geiehener Adullamit, Graf Großvenor, einen Ans
trag-gegen bie zweite Lejung der Reformbill an.
Die Konjervativen begrübten ben Antrag mit be:
geiitertem Beifall. Mit kurzen Unterbrechungen
wurde dann die Diäkuffion vom 13. April bis zum
27. April fortgejegt und trog aller Anjtrengungen
ber Regierung der Grosvenorſche Antrag mit einer
Majoritaͤt von nur fünf Stimmen verworfen.
Diefer Ausgang zerftreute jeden Zweifel über bie
bedenkliche Macht der Dppofition.. Die Regierung
wurde dadurch zu einem wichtigen Zugeftändnis
veranlaßt. Sie erklärte 1. Mai, fie fei gewillt, dem
Wunſche der Oppofition hinſichtlich der Bill über
die Reuverteilung der Parlamentsjige entgegenzu-
fommen und eine folche Bill nicht allein vorzulegen,
fondern auch zur Debatte zu bringen, ehe fie mit ben
Detailberatungen über das Wa —X vorſchreite.
In Gemaͤßheit mit dieſem Verſprechen brachte Glad⸗
Großbritannien (geſchichtlich)
one bereits 8. Mai die Redistribution of sests
ein. Die Beftimmungen derfelben waren chenio
gemäfigt als die des Wahlgeiehes. Nicht mehr als
49 den Heinen Fleden angehörende Gi
neu verteilt und obendrein jenen Fleden ihr alte?
Wahlrecht nit volltändig, ſondern nur teilmeiie
entzogen Ein Syſtem der Gruppi
folte mehrere Fleden, im
völferung, zu neuen
erlebigten Sitze aber gleiymäßi
den häbtile n Itn Auge ** =
emeiner Üiberra ing die zweite Lein
Redistribution. Hure Bill 14. Rai io ol
Debatte duch. Als aber 28. Mai die Spejial
beratungen über das Wahlgeſeß begismen folten,
fing der torgüftiih-obullamisiicie Kriegeplan an kd
u enthüllen. ehrere Amendemenis wurden ge
heit und abgelehnt. Am 18, Juni beantragte der
iriihe Adullamit Lord Du , nicht die Hank
tente, fondern den für bie Steueranlsge angenom:
menen Wert des Haufes zum Mabitab des Vehl
cenſus in den Städten zu machen, eine Anderung,
durch welche der ftäbtifche Wahlcenſus von 7 au
9 Bd. St. erhöht und ein grober Zeil der Arbeiter
Hafle vom Wahlrecht ausgeichlofien worben kin
würde. Glabitone wiberfehte ſich dieſem jeine R
formbill durchkreuzenden Antrag; da aber derſelbe
mit 315 gegen 304 Stimmen angenommen wuck,
gab er mit allen feinen Kollegen feine Entlaflung cn.
Die Königin beanftragte 25. Juni den yüle
ber Oppoſition, Lord Derby, mit der Bildung eine:
neuen Minifteriums. . Im bemfelben übernahm
Dieragli wieder fein Amt als Schaplanjie un
Fuhrer des Unterhaufes; Diinifter des Auswärtigen
wurde Lord Stanley, Minifter des Innern Een
Walpole, Kriegsminüter General Pe, Rare:
minilter Sir zobn Balington, Staatäeketir für
Irland Lord Naas; im Kolonialamt ub m":
diihen Amt verftärkte das Minifterium
zwei bedeutende jüngere Kräfte: Graf Carnawon
und Lord Cranborne (jept Lord Salisbuty. Am
9. Juli Tegte Lord Derby dem Parlament das Bro:
gramm feiner Politik vor. Ex vechtfertigte die dal
tung feiner Partei während der verflojmen Re
nate, gab allgemeine Berficherungen der beiten I
ten für die Zukunft, ſchob aber die Lötung de
eformproblems ind {Inbeftimmte hinaus. ‚Rt
ne ati Grfhliennne tu Gngla Kris
eine m e erung in Eng Dt:
rufen. * —*8* ociationen, und beſonders d
weituerzweigte Reformliga rührten fid. Ein ou 2.
uni von der lektern in —— —5
e
veranſtaltetes nbjgnationörgeeting
— die Reformagitation ohne Verzug in H0R
England neu zu organifieren, und als bie Aept
rung, ein auf den 23. Juli feitgefchtes Matter
meeting ber arbeitenden Slafjen Londons im De
Bart unterfagte, kam es zu einem bi Yukon
menftoß 3 schen Volk und Polizei, defien Einem!
die bereitö vorhandene Au egina weiter verbeit
tete. An Akten allgemeiner Gefehgebung war Mt
Seffion ungewöhnlich arm. Diefelben beihränte
f ‚ abgefehen von Hnargiellen Mafregeln, wein!
ich auf vier Befchlüfte. Ser erfte betraf bie Rinder:
peit, der zweite eine neue, zu G ber Katene
verbefierte, tolerantere Roman Catholics bill,
ons in der. Weſimi ei, |
die Suspenfion ber Habens:Gorpuz-Atte in Itlaxd,
.
„zw nm 77.
— . nv u s
Großbritannien (geſchichtlich) |
wo Die fenifchen Unruhen eine brohende Geſtalt an-
men.
nah
Am befriedigendften war das Budget, das eine
Verringerumg in den —— ofen "und einen
liberſchuß von 1880000 Pfd. St. in den Einnah⸗
men nachwies, welcher Iehtere, wie gewöhnlich. von
ne ur X 6 ober Herabfegun
nd Abgaben bemupt wurde. Die ten fung
Aber loloniale unb auswärtige Ang iten tra:
ten ebenfalls vor den Kämpfen um bie
in ben —— — Nach zwei Seiten verdienen
Erwähnung. Zunäcft rief der Ausbruch
des lan rieg von 1866 in beiden Hänfern
—* Grörterungen hervor. Man war in Eng⸗
een geneigt, Breußen als ben Stören:
en und im, allgemeinen berichte
— erreich. Die Niederlage des ſelben
r bie or —* Traditionen der Ei!
—*— geſchi te u —— —ãA tt.
i n gsſstommiſſion fa
jene —— ee en es, nachdem bereits In ne:
in ber Berfaflung Jamaica durchgeſeßt war,
wefentfi & bei der Ex
bewenden. Die aus dem ameril. iege ber
yorgepangenen Differenzen —— rd *
« en mährene des J. 1866 zu
mertenswerten Ausdruck. Man hatte, im en
die ung, neue Banbe bes friedlichen Ver:
lehes im n beiden Ländern gelnfipftzufe mdurd | m
die endliche tfdien Selegraphen Vollendung der beiden erften
en (27. Juni und 8. Sept.).
mi in in eng land ſelbſt der Säluk der
—— ſeſſion a Ku. nicht bi emobnte
Kämp der Parteien. ee
ufe in
wegung eh fi weiter auß, und con
während ber Herbftmonate 1866 übe uten ge
waltige Sikaflenmeetinge, die in Birming
heiter, Leeds Glasgow, Briltol und London San
derttaufende der arbeitenden aſſen unter bem
ner der Parlamentäreform vereinigten, bie konſer⸗
qalive egierung, dab pie € Reformfrage ſich nicht
laff fie, ſond ih $ eine unverzügli
—— — edigun e. Die Seffion vo
1867 wurde 5. Febr. er et. Am 25. Febr. (eote
Disraeli bie nd einer Neformbill vor,
welche Teine Partei ebigte und deshalb ſchon
am 26. zurädgezogen wurde. Disraeli und Der
nun für einen liberalern Entwurf.
infolge deſen reichten 1. März bie reformfeind«
lichen Mit keber ber Kabinett3, der Kriegsminiſter
tjehung N —— —
General Beel, der Kolonialminiſter Graf Carnarvon
und der ifter für In mbien, Lord Sranborne, Ihre
Ontlaffung ein. Am 18. Rär legte Disraeli
neue Bill m Unt uje vor. Sie war radilaler
a here
a recht an einen
—— Genius 4 nfipfen erteilte fie es allen
on lange
— aber b
als irgend eine ber
er für unauaführbar aehal; | um
modus ber Household suffrage.
raeli zeigte unter biefen feltfamen Umftaͤnden Pi
Talente ald B Bart und Bolititer in dem gläns
dften Lichte. Langſam aber ſicher vorfchreitend,
eine Rartei —e— und 3 gleich u uns
vermeidlihen Zugeftändniflen an die Yiberalen be;
zeit, veit. Tentte der konſervative Minifter feine radikale
eformbill | U
regel der een von 1867 durch die Lönial. Sank⸗
511
Reformbill gludlich durch bie ſchwierigſten Klippen
und Sandbänte nıonatelanger Debatten hindurch),
und 15. Juli wurde bie Bill im Unterhaufe zum
dritten mal gelefen. Die Debatten im Oberhaufe
gingen unter dem Grafen Derby rafch von ftatten.
63 fehlte keineswegs an Berbeflerungsanträgen;
von | body ſchon in 6. Aus kam es 2 dort zur dritten Pe:
ug. wurde hinſichtlich der vorge-
hommienen nen irberangen ein Einverftänbnia mit dem
nterhaufe erzielt, am 15. erbielt bie große Maß:
tion Ge
Abg von det Bedeutung biefer entfcheiben:
den Erledigung der Neformfrane an Kon ihr
Sflub aut bie bie alten Barteien von Antereile. Der
zip welchen die Seceſſion der miten in den
den ber Liberalen verurſacht hatte, hatte ſich
durch die Debatten von 1867 erweitert, ja ber ganze
re Beftand der liberalen Partei war dadurch
vage ſtellt. —— — hatte hund un
i ihren alten Antlergrund
ad) | neue Bat eieh verloren, das Graf Dee in
als einen « Sprüng ins Duntel» bezeichnete. Der
„1867 bie ge:
ianismus du d während bes
ährlichften Stadien feiner Sntwidelung. Kaum
— ie FR e gie 2 ofmung, auf eine dem⸗
nächftige Herftellung ber 08 Corpus: Alte in
Irland sndacpeden al3 die —— einem
* Verſuch zur tiber berrumpelung Sitabelle
von — eintraf in; Febr.), einem Verſuch, dem
der erften Märgmodıe auftändiihe Be
en im Often und
Weiten Irlands folgten.
eide an ee ne: Doc, über die
—* konnte lein Iweifel be:
ehen, en die otwertdigleit, den r Örundfeiben
r iriſchen Zuftände abzu fen und fo den Fenia-
mehr um Ne en Urfachen zu betä 7 len tete
und nıehr ein. er eigentüim age
ber Dinge blieben In indes, wie 1866, fo auch 1867,
alle dahin zielen Berfuge vergeblich. Nur die
Bill zur — der Habeas⸗Corpus⸗Alte wurde
wiederholt erneuert, zulegt bis zum März 1868. Um
o wichtiger war es, baß wenigſtens die Reform:
ge erievigt und bierburd ein Element der Gä⸗
—* befeitigt war; denn zwifchen ben arbeitenden
Klafien in England und ben unzufriedenen Srlän:
dern nden unzweifelbafte Bande der Sympa⸗
thie, und zahlreiche Strikes während des Winter
und Fe 8 1867 —— den Antagoniömuz
beitgebern und bie Nacht
es ocatione (Trades’
Unions) * ein ſcharfes Lich Yen
Manmigfaltiger und Ba oller als in der
on von 1866 waren die tten über die lo:
lonialen und die aus n Angelegenheiten. Der
Blan zu einer Konföderation der Staaten von Bri:
tiſch⸗ Pe A war allmählich nee Reife —
und gleich zu Anfang der Seftion enials
miniſter Graf Earnarvon dem —* eine Bill
vor, weiche dieſe Bereinigung, von der nur Prince⸗
Edwards: land Nenfundland, Britifh-Solumbtu
d Bancouver8-J3land ausgeſchloſſen blieben, end⸗
gültig eſtſtellen und die dadurch nöft gewordenen
polit. Beränderungen regeln follfe. Die Bill wirrde
nad) kurzer Beratung von beiden Borlamentshäu:
fern angenommen und bald darmı dur die Er⸗
mädtigung zu einer Anleihe fir den Bau einer
Stoatdeiienbahn zwiſchen Halifar und Quebec er:
gänzt. Etwas ſpäter kan der Aufſtand in Candia
612
—— — —— niet. Bes du
Hand —2 — — oner Sa erenz und
raſche Grledigung der obwaltenden zen zwi⸗
ſchen Preußen und Frankreich (9. bie 13. Maı) a
man für einen Triumph engl. Diplomatie,
welde übrigens bei ihren Grtlärungen über, bi bie
«olleltivgarantien» wenig Loyalität zeigte.
Fa beſchã tgte m man * —* der ganzen —
ee ar al ber engl. Gefa 2347
inien. e en ungen wegen ei-
a ee berjelben m waren vergeht —S wo das
ei, bie
a alas — einge Maßregeln zu wah⸗
ren. So wurde denn, r da3 Parlanıent fi
trennte, ber Strieg gegen König Theodor beſchloſſen
Am 19. Nov. trat das Barlament zu einer auber:
ordentlichen Sikung zu en und bewilligte den
Hr: en Kredit für wilden vorbereiteten
abeihin —3 — Kaum a atte darauf eine
ln ung bis zum hm Geb r. 1868 ftattgefun:
den, ala bie © prengung ber mfafungömaner des
— es in London zum Zwed der
Befreiung feniſcher Gefangenen (1: (13. de) m engl.
(ring Löfung der Iriſchen Frage von neuem
aufdrängte.
bronrede vom 19. Rov. hatte nur mit Bes
n Umtriebe erwähnt, aber keine
bauen gen —A Ausſi It. „ Glab:
ri n in Ausſicht ge
fon eg nun mit mer Da St gehe
Img indem er (16. Harz 1868) ertlärte, die
Rirde mäfle als Staatskirche aufbören zu
wie Ai Disraeli, der inzwifhen, nad dem
üdtritt des erkrankten Örafen Derby (24. Febr.)
Premierminifter_ geworben war, forberte unfon
Aufſchub. — 8 Gpentte biefen Einwendungen
fein brachte er feine beruhm⸗
ten drei 3 0 htionen, melde die Rotwendigfeit der
Entftaatlihung der irifchen Staatslirche ausfpras
den, vors Barlament, und nad) längern Debatten
erläct 27. April eine Roaforität von 65 Stimmen
fi Ih m. deren Gunften. Richtsdeſtoweniger blieb
das Minifterium Disraeli im Amte. Diöraeli be:
barrte bei feiner Appelation von der Entſcheidung
eines fterbenden an das neuzumwäblende Barla:
ment. Gladſtone feinerfeits gerät e die Beben:
tung des errungenen Siegs, indem er 14. Mai feine
Suspensory Bill eubrade, welche die Scha —
neuer perſoͤnlicher Intereſſen innerhalb der iriſche
Staatstirche verhindern ſollte und nach lang en
Debatten mit einer großen Majorität im Unter:
baufe angenommen wurde. Das Oberhaus ver:
ine die Bill; aber es konnte nicht gerhinbern, daß
iebergeburt Selanda d die grobe Brage ewor⸗
ed war, bie vor allen andern bevo n⸗
den Neuwahlen der Nation zur Entiheibung vor⸗
gelegt werben mußte. Außer gewiſſen Ergänzuns
n ber embill von 1867 Ferdienen I
onders drei Maßregeln ber innern Gef
angeführt zu werben: bie Abihaftung öffentlicher
Hinrichtungen, bie Ab ng der Prügelftrafe in
Ki Armee und die A ſchaffung der Sirden er.
rafche und glängenbe Grfolg bes
ge: emährte allgemeine Genugthuung. Das fderlide | 11
tespotum an bie fiegreiche Armee und an Sir
Robert Rapier, ihren ausgegeichneten brer, ber
mit dem Titel Lorb Ropier von Mag in den
Adelsſtand erhoben wurde, bildete (2. Juli) einen der
lebten Alte der Seſſion. Schon 31. Juli wurde
3 bie
Großbritannien (geſchichtlich)
das lebte bem Wahlgefeg von 1832 zufams»
rlament ent entlnfien. Die f
Monate waren von dem 8
erfullt. C3 waren bie erften Ba [en nad) bem re:
— Geſetz von 1867, und
ie entſcheiden jollten, die re der Ent:
taatlihung der iriſchen Staatsfi
Wurzeln des Zuftandes inge.
Das Reiultat ber en (2. Dez.) ergab eine libes
rale Majorität von 118 Stimmen. Hiermit war
die Niederlage bes konjervativen Miniſteriums fal-
tiſch entſchieden. Disraeli reichte 2.Dez. feine Ent⸗
laſſung ein und eure Hr Gladſtone nu fein Nach⸗
ol Pre Gladſtone ſelbſt art in Zancafbire eine
i e erlitten, wurbe ftatt deſſen
Oreenwich gewählt. Fe y war fein
nifterium geile 63 beftand, abge Feen von Pr
alel der nicht wieder er weientlid aus den⸗
He ee — nen
ej eine vo
zung enaht en durch Sn Bright, der zum erfien
ein Staat3amt deö Ha euinijters)
übernahm, und ne an Gladſtones Stelle
Schaplanzler wurde. Darauf vertagte jid) das Bars
lament bis zum ebr. 1
Die Befreiung einer bebeutenden Anzahl fenifcher
Gefangenen um die Ankundigung der bevorfte
den Biebere tellung der Habend.Co —E
te die on von 1869. Am 1. März brachte
dftone feine Friſche Kirchenbill vor Unterhaus,
Rad | berfelben ollte die Ginziehung ber Dotation
der iriſchen Kirche fofort eintreten und alles Eigen⸗
tum ber Kirche , Zändereien und Zehnter
gefälle) in bie Hände einer tönigl. Kommilfion über:
gehen, „Beide die Auszahlung der Ei
vorhandenen Biründeninhaber auf deren
bauer üi hm. Am 1. an. 1871 folte bie Ent:
Kern ber iriſ en Kirche in Kra treten, | bie
iriſchen „unchöfe ni t mehr im Haufe ber
igen, bie irifchen ben Rinde A Aa *
nitionieren und die iriſchen
eichsſtatuten in Konventionen einer —5—
Korporation übergehen. Die jo entitaneti te Kirche
ollte von Ihrem (mit Ausſch u; | von Ki
farrgebäuden) 16Y, Mill. Pfd. St. bettagenbrn
efamteigentum 6'/, k ten, die Übrigen
10 Mill. aber heraus und biefe follten teilä
für Vothar eisanhaie, teils zur Dotation der
Ratholiten und Presbyterianer verwendet werben,
we in legtern mit 2 Mil. bedacht wurden. Die
Bil wurde im Unterhaufe 1. März in erſter
Leſung und 31. Mai mit 361 gegen 247 Stinrmen
in dritter Zefung angenommen. Im Oberhaufe be:
8 en wurbe fie zwar 12. Juli in dritter Leſung ge
nehmigt, aber nur in Verbinbung mit mehrers
Amendements. Da biefe vom ln
worfen wurden, während das Oberhaus Dabei be be
en ſchien die Bill einen Augenblid in Gefahr,
tern; b er Konflilt wurde durch ein
e dr Pontion, ven —
rer der ppofii m verei
eglich ieſer Geſtalt erhielt 26
riſche E bie konigl. Santtion.
ug. wurde bie Seffion geichlofien. Graf
* Tob (28. DIE. 01069 ) 13
der Hi eine Lüde ur bie
nennun Sr von Kichmond zum
vativen berhauſe nur ae pr
gefüllt wurde.
Großbritannien (geſchichtlich)
Nach der Löfung ber irifchen Kirchenfrage waren
es vor Adi) laͤndli uftände Irlands, bie,
als zweites Grundübel ber iriſchen Berhältnifie,
eine r ründlihe Reform erbeiichten. Die een
iefer Reform war das Hauptwerk der S
von N 18%0. Die Seſſion wurde 8. Febr. erdffnet,
und bereits 15. Febr. brachte Gladſtone feine A
Landbill vors Unterhaus. Die aöyiepenben $ ä
follten für die während ihrer Pachtzeit von ihnen
eingefü rten Berbejlerungen und Bauten Entihäs
ng erhalten; durch Vorſchüſſe aus der Staats⸗
fe follte den Bächtern der Anlauf von Grundeigen⸗
ale und ben Grunbbefi die Urbarmachung er-
leidhtert werben; zum Zwed ber Beilegung von
Etreitigleiten zoifchen tern und Grunde
follten © iedsgerichte ein de werden. Tieje Bill
wurde 24. Rai vom Unterbaufe, 8. Juli vom Dbers
bauie an genommen und erlangte 1. Aug. durch die
tömigl. Santtion Gefepestraft. Außerdem wurde
ben Hänfern bie vom Bizepräfidenten des
—e — — er, 17. Febr. dem Unterhauſe vor⸗
legte (und R r England und Wales beftimmte)
Erich bi genehmigt: Das en San follte
eit mit d fte eins
gejele werden, und —— en feſt⸗
inwiefern das be —3 eines
jeden m Dikritte den Bebt oltgerziehung
eat en Ehulen ir a Di ze, In melden die vors
n nden würs
—— in ihrem 5 — uftanbe bleiben
ia älen ande Nasen
ndet werben r diefe neuen
Säulen follten drei SHauptregulationen
1) Einklang der Erziehung mit einem vom Parlas
ment fi tellenden Plane, 2) Beau ichtigung durch
Regierungdinipeitoren ohne —58 auf ren inte
Unterjchiede, 8) Anerlennung einer Gewiſſenskla
ſel (conseience-clause), ber zufolge fein Schüler ges
gen ben Willen der Gitern gezwungen werben folle,
—— tei teiunewen Die Annahme
oder eu tionen wurde
Schulbehoͤrden Sen Feige, allein nur im Falle ber
—— | follte jebe Säule m. zu —8 — igungen
feitena bes Barlament ie
Stelle des am 27. mi 7 —A Lord
Glarenbon trat als Minifter des Auswärtigen Graf
moille.
In dem Deutich: Franzöfi Hertum 0 Kriege von 1870
und 1871 fpielte dad Mimi ee abftone eine
ruhmvolle Rolle, einigen Ber:
dien, den Ausbruch —— zu nen. ers
ste es 19. Juli die Seutralität Englands und
beiden hrenben Mi
ſchloß mit — achten Verträge
kars Belgiens. ei —2 eine
it und Neutra⸗
ſſe von Kriegs⸗
material nach Frankreich aus rt wurde, erbob
der Gelandte des — Bundes, Gr
„Einfpruch gegen dieſe Neutralitätsvers
legung : aber Granvi e ertlärte, daß bie Gefehe des
Landes ibm — geftatteten, —*— Ausfuhr zu ver⸗
—— flug aber 5 ein
a n ein
zog um. se für die « a —
das Barlament von
Beat (0.6 .1871), — ne
ie auswärtige
eng 7 © ragen vor: der Deutſch
Krieg, bie ‚Bontußfrage und bie 16
ismer unerledigten Differenzen mit Amerila.
Gonverjationd- Zexiten. 13. Kufl. VIII.
elten:
rn | die Chre Eng
af — ne Sedung eines internationalen n Iien®-
513
erſte hr One en kam fchon beit den Adreßdebat⸗
ten zur eis ng. Hier he e Meinung vor,
daß bie —— indem e Neutralität ge:
wahrt, ſowohl in Bezug auf Ne ntevefien ala auf
d3 die weiſeſte Bolitit befolgt habe.
li verliefen die Debatten über die Pontus:
Fe Es fehlte nicht an Vertretern einer kriege:
riſchen Politik, an unzufeiebenen atrioten, welde
die Regierung einer zu en ebiglet gegen
Rußland anklagten un onderd die Zeilnahme
Bismards, der dieſe von Alan angeregte Droge
durch eine eutop. onferenz zu regeln empfahl, bit:
ter empfanden. Doch das entſcheidende Gewich t der
öffentlihen —— billigte auch In | diefem —*
das Geſchehene. Die Sitzungen der Konferenz wur:
ben 17. fan. 1871 im Auswärtigen Amt in Son:
don eröffnet. Am 18. März wurde ber aus den
biplomatifchen Verhandlungen Dernorgegangene
Bontuövertrag von den Bevollmächtigten der an
—* Pariſer Vertrag von 1856 —5— eweſenen
Mächte unterzeichnet. —5 — erlannte ie Forde⸗
rungen Rußlands als gerech wehrte ſich
jedoch gegen die — — orm
elben, indem es auf der außdrüdlichen Feſtſtel⸗
lung des Grundfages beftand, baß es keiner Mad
feel ehen folle, e. fd von ihren vertrag Smäßigen Ber:
ihtungen loszuſagen, ehe ein Einverftän nis der
tunterzeichner ded Vertrags erzielt fei. Eine fat
ebenſo allgemeine Billigun br die —— der
—— — mit Bezug auf ie Differenzen eilcen
England und ben Berein ten. dFiegen von Ho
amerila. Ra be3 von Reverby
Johnſon und Gra —* —** Ver⸗
trags über die Alabamafrage durch den Senat ber
Vereinigten Staaten hatte diefe Sache unter gegens
feitigem Einverftänbnis eine Zeit lang gerubt, als
im jan. 1871 von England die Ernennung einer
—* Kommiſſion, welche die ſchweben⸗
tfragen und die geeigneiſten Mittel zur
= | Shin derfelben dm ung ziehen folle,
vorgefchlagen wurde. Der Präfident der Bereinigs
ten Staaten gin bereitwillig A biefen Borfchlag
ein. Wan verabrebete zugleich, diefer Kommiſſion
Fi „Deratung noch zweier andern langjährigen
nite: der canad. Sticereifee eun
en mifenge
ge wilden Nordamerila und Britiich:Cos
(umbia ‚Sa fog. San⸗Juanfrage), anzuvertrauen,
d momög>
um bu eren 8 gleichpeiti ledigun
lic einen feften, dauernden Friebe jnilgen beiben
Döltern zu begründen. Gegen Ende Februar bes
geb fih demnach bie — l. Kommiſſion, an deren
pihe Graf de rt nad Amerila, und nad
—— — erhanblungen wurde 8.
der Bertrag von Wafhington unterzeichnet. Sich
Bertrage aufolge ae die Orenzfrage_ber nt:
ſcheidung chen Kaiſers, die Alabama⸗
richterlichen ibunal 3 übertragen, deſſen fies
der von der Königin_von England, dem Bräfiden:
ten der Vereinigten Staaten, dem kai von Bra;
filten, dem Ron von Italien und dem Bräfiden:
ten ber ſchweiz. Republit ernannt werben follten.
Die Sfdhereif age wurde in ihren weſentlichen
am, | Punkten burch die Kommiſſare, unter denen auch
2 | ppel canad. Staat3männer ſich be efanden erledigt.
er Antrag des Grafen Ruſſell im Über haus,
den Vertrag von Waſhington zu verwerfen ae
12. Juni abgelehnt und 17. Juni bie Natiifationen
in London audgetaufcht.
88
514
Gewarnt burd) bie bes : granzö-
—* Ariegb, ſ Die Regierung er — — —
* Sardmweil bie ae Bill ver, weh
tellentauf der beiettigte, jedoch ben
Grunbeharatier des Heers als eines geworbe-
nen beibehielt. Das Unterhaus nahm 23 13. 9uli *
gi en. Da Dberhaus Ferne * 13 *
atrag 5 von Richmo zweite
fung der Bil abzulehnen, Ey bie Regierung einen
umfafienden Plan für bie Reorganiiation der Ar:
nee dor rgelsgt babe. Blabditone ertlärte er
auf, Da Pal dad a des Stellenlaufs einer
alio auch buzd) eine ſolche
auf —— werden Per und da bad Oberhaus
iebig blieb, wurde ber Stellenfauf buch
—* Reſkript vom 1. Oft. an abgeſchafft. Die
Municipal and Parliamentary Elections Bill,
weldye Die Bejeitigung zahlreicher, bei den ft
und parlanıentariihen Wahlen erichenber
bräudhe und vor allem die ae rung be Ballet
zur —— Sicheru iheit der Wahlen
und zu —ãA— note. wurde im
TE — aber vom Dberhaus *
ter dem Vorwand, daß es zur Beratung an
fehle, 10. Aug. hei der zweiten Leſung verw en
Da wegen des großen Zuwachſes des militärichen
Au egaben ein Defzit von fait 3 Mil. $fd. Et. ent: | Bla
d, fo ſchlug der ler Lowe zur
ka 1 cl —S is 73 ng me
eine Dermehrum der ⸗ var ie
feuer vor, welde —— indes zurudgezogen ſto
und durch eine Erhoͤhung der ameniteuer um
3 Bence erfegt werben mußten.
der 6. Febr. eröffneten 5 a von 1872 rich:
tete die Dppohition! ce Angrifie tjaͤchlich
den Abſchluß des
ſtone nahm die volle —— für den Ber-
t ‚ erflärte aber bi
—— * bab ihnen * ihre ſog.
indirelten Berluite Gras iftet werben folle, für
unannehmbar. Das zur Schlichtung diefer Streits
frage eingelegte Schiedsgericht, meiden fi 17. Dez.
hd in en tonftituiert und nad jofortiger Ber:
uni 1872 feine Geld en
F —TE ſich gleichfalls gegen die indirelten
enanfprädhe aus, worauf Amerila dieſelben
en ließ. Das Schiedsgericht fällte 15. Sept. den
—5 aß England an Amerika die Summe von
15%, Mil, Doll in Bold zu zahlen habe ala Grfaß
für bie durch Die Kaperſchi e angerichteten Sdäben.
Sowohl England als Anterila unterwarfen ſich die:
— Urteil. 8 —— Auch die San⸗
Ba — wobei es ſich um eine kleine, zwi⸗
den ber Ro & uch ae amerit, Rontinentd Se
er Snglänbern rigen Bancouver:nje
liegende Sufelgrup pe handelte, wurde zu Ungu
Englands ent Sieden, Sailer
von beiden Zeilen bie Entſcheidung übertragen
murbe, fprad) 21. Olt. dieſe
we ten taaten zu. Die von neuem vo 3
tbill wurde vom Unterhaus noch einmal ans
gen men, vom Oberhaus ingegen mit mehreren
enbements verichen, welche die fern für
Bull die erflärte. Das ließ hi
(8. Juli) die meiſten derſelben en fallen und hielt nur
an dem einen feit, daß die Bi —5 einen pro⸗
viſoriſchen —X hen und ihr nur auf ai
Jahre Gefepeätraft verliehen werden folle,
| von Butt und Sullivan bie Bewegung ber
Großbritannien (geichichtlich)
Unterhaus fiimmte bem bei, worauf bie Ballotbil
18. Jufi ais Etaatögefep publiziert wurde. Der An.
Jalob Brights anch den
⸗ dat Stimm:
zu , wurde vom Umerhauſe 6, Hai
mit 223 verworfen.
Schluß des fand 10. Aug. ſatt. NMi
ich ber Praͤſidentſchaft des zum
fich Hinneigenben Thiers den engl⸗
—78 delsvertrag an. 5.Ren.
zum Ablauf des öfter Frans Bert (1 dr
ertrans (1.
Tor in Kraft bleiben follte.
bin mu wurbe fte Ta Mac mit 287 gegen 23 Ex
en abge! ehut. Darauf gab bad Mrsaßerium Bla
—* ung, unb Keauftragte
18. 2* Disradli wit ber —**
übernahmen. Die 18
chen Feuiern ſich trennendt
artei ber Home-rulers, welche unter
| a len
zip der eubern bad
nr ee —— od
Kar, de NY Fersmaenlitacn ne ei
auswärtigen Nächten zum Boot ber Herkium
Großbritannien (geſchichtlich)
eines internationalen Gefehescober und eines pers
manexten internationalen Schiedsgerichts Unter⸗
bazdlungen anknüpfen folle, bamit alle Staaten ſich
verpflichteten, dieſem Gericht ihre Gtreitigfeiten zur
Gutibebung vorzulegen, und jo bie Kriege unmögs
Ich, di nden Deere unnötig mürben, wurde,
obgleich Gladſtone das Unpraktiſche und Srfol glofe
des Antrags nachwies, 17. Juli vom Unterhaufe
tragSjatob Bright3,
den rauen das Stimmredt zu geben lm 30.
Maͤrz vom Unterhaue verworfen. ril er:
folate der Schluß des Parlaments.
Son rlamentariſchen Greigniffen iſt bie
Eendung Sir Bartle Freres nach Zanzibar und ber
Krieg mit dem ber Koich u erwähnen. Die Sendung
Areres 6 bed von dem Sultan
—— und von deſſen Un⸗
—e— nteäglihen Danbel —5 ent⸗
—— wollte, ſo ienen einige
ar, hielten den Hafen blodiert unb Bra
im mit eigene Nun unterfchrieb der
Juni bie
——
wurde der S rt in Banzibar
Der Krieg mit den Aidanti, welcher im
begaun und die Englän —
traf, deunte erfi dann mit —X wer⸗
den, als die — en —* Sa des Jahres
Artillerie und als Gous
——— ghaber Sit —— Wolielen
nach de: der Sehe objandte. Diefer eröffnete den
Feldzug im Olt er wi Febr. 187
mit der Ein
Kuma
Dee Sau az —* ſof
. den Sriebenävertra
Tun —— Di bie
ierung vereini
und das Gebiet von Lagos zu
ie unter dem Namen —*
ſtellte dieſe unter —— re, deren
eis in Gaftle und in Lagos fein follte, | n
uud jebte den Schu und bie Berwaltung bed
Sanbei einige Rormen feit. Den am 5. Rov. nad)
Ycıza berufenen Königen und Häuptlingen der uns
IE;
Xu
Hi
olokies
terworfenen Stämme wurde von den engl. Gouvers | Englän
neuren angelündigt, daß fie der engl. „Hegierung un-
inie
ertlärt TER
18 wehlreät noch mer ©
ofort | ben Zenbenzen
515
minülter, Groß ala Miniſter bes Innern, Stailorb:
Northeote als Kanzler der Schaklammer, Ward:
Hunt ala Marineminiſter, Lord John Manners als
@eneralpoftmeifter. Das neue tarlaoment lam
5. März zufammen und wurde 19. März durch eine
Thronrede eroffnet. Diefe erwähnte die Bermäß-
lung des Prinzen auf, —— von Edinburgh,
mit der Großfürftin D r einzigen Tochter
des Kaiſers a Hublans, als ein Band der Freund:
ſchaft zwiſchen beiden großen Reihen. Die Beier:
lichleit war 23. Jan. in Petersburg nad) gried). und
engl. Ritus vor fi) gegangen. In Verbindung das
mit ſtand ber ige Beſuch deö Kaiſers Alcran-
der in London. Bon den parlamentariicden Ber:
bandlungen find hervorzuheben die beiden Inter⸗
pellationen bes Grafen Rufjell im Dberhaufe 4. Mai
und 24. juli bezüglid) ber Aufrechterhaltung der
. | Reutralität Belgiens und der den fpan. Siarliften
nen Unterftügung, worauf Graf Derby zu:
— ee
Yan t recht auch auf die Land⸗
bevölferung außzubehnen, wurde im Unterhaufe 13.
Mai mit 287 gegen 173 Stinmen verworfen, nad):
den die Regiern ‚Bob man mer m tgliederi ver Bartei
erit mit bem Haushalts⸗
abeunnen | fammeln mühe.
Der von Butt und ber je Nartei e geftelite
Antrag auf Ginjegung A iriſchen Parlaments,
welcher aus einer Konferenz von 59 iriſchen Far:
lamentsmitgliedern bervorgegangen war, wurde
3. Juli im us mit 458 gegen 61 Stimmen
„| abgelehnt. Am 25. Aug. genehmigte das Oberhaus
die ibm — Eubif fund dene nergieate
Kirchendi ren⸗
det 99. Ritualiften innerhalb der
Yngitaniiien *8 gewehrt werben follte, das
en Aug. diefem Votum bei. Der
—— eue —Xſ erfolgte 7.
auberparlementariicen Greigifien un
Se me ale
e u ie Beſitzn e idſchi⸗Inſeln.
elbe erfolgte 30. Sept. 1 den engl.
Bevollmächtigten Sir les Nobinfon, nadjbem
die dortigen Häuptlinge telbit, die Befi beiignahme ben
bern angetragen und in bem tungs⸗
vertrag Penſionen und Landbefig ih ausbedungen
bebingten DBehortam ein und in erfter Halten. Die ungemein ftarle Ausbreitung de Ka:
bie aufz hätt Dan et in — wie ſie Ri in Gründung
Ta Slabftone ım Unterhaufe keine fichere Neßr: | Do istämern, Krrchen Klöftern und in dem Über⸗
heit mehe hatte, fo glaubte er, durch einen Appell tritt geiftlicher Werfonen und Mitglieder der hohen
am das Bolt en ntfceiben laften zu mäflen, ob die | Ariltofratie, wie bes Orafen Ripon und bes Der:
pelit. — bes Bots ein liberale oder ein | 3098 von Rorthuntberland, manifeftierte, err
—— erheiſche. Auf feinen Be Beſorgniſſe und lentte die Aufmer am et
—— * an. 1874 die Aufs | auf den Kulturlampf in Deutſ ugs in
e tofortige Anberaus | St. und in FR * pra⸗
Be Refultat Bahlen | den (Jan. 1874) dem Kai er itbekm ihre hohe Be:
von den 653 neu biten ußs« un derung für feinen Brief an ben Bapft vom
1 zur fonfervativen, 302 zur libera: | 3. Sept. 1878 aus und ertlärten e3 für die Pflicht
sten. Darauf bin gnb das Mike une bed! Recht at Volls, die bürge iche ee.
. Jeine fung an un Freiheit a rei⸗
ie eines neuen Ka⸗ den vom 18. Febr. au Fe Grafen —5* dankte
am 30. Febr. zu Stande und | der Sailer den Unterzeichnern Mefohutionen.
Bar Ges außer Disracfi felbfi als Bremierminifter ichem Sinne wie das londoner Meeting
Gairms als een den Herzog von
ib»
ala Tri —— — men Rats, Malmes⸗
—— — Graf Derby als
Eunstbichtär des Hußern, Oraf Garnarvon als
Rotonialıminifter, Marquis von Salibury als Mis
znıter für Indien, Bathorne: Hardy alö Kriegs:
; | Dre A Das Se
teftantenmeeting vom 7. DI. in
Glasgow aus. Syn einer Reihe von Broſchüren,
welche 1874 unb 1875 veröffentlicht wurden, ver:
focht Sladftone das Prinzip der religiöfen Freiheit
negen bie Dekrete des Batilanismus. Unter bem
Rorfig des Herzogs von Norfolt wurde 6. Febr. in
83 *
516
St.James⸗Hall ein lath. —— gehalten,
welches feine «Sympathie für die unter der Strenge
der neuen Strafgefebe leidenden Blaubensgenoflen»
ausſprach, und 18. Nov. wurde ein Statholitenton:
reß veranftaltet, wobei die Klerilalen zwar ber
Pürgerlichen Obrigfeit ihren Gehorſam nicht_vers
Iagten, denfelben aber ihrem Gehorjam gegen Gott,
b. ho en den Papſt, unterorbneten.
ie Nnrlaments eifon von 1875 gehörte in ge:
Vehaeberifher Beziehung zu den unfruchtbarſten.
Die Thronrede vom 5. Gebr. erwähnte die ableh⸗
nenbe D Depefche der engl. Regierung an die zuffilde
0. ah .) ın Bette ber Miedereröffnun
hie eronferengen und pahlke einige Vor gen,
über Irland, über die — ältniſſe und
über Sanbelejciffahrt, auf. Gladftone war nicht
mehr Führer der liberalen Partei bes Unterbaufes,
fondern war 13. Jan. von dieſer Stellung zurüd»
getreten, und an feine Stelle war 3. Yebr. der
Marquis von Hartington gewählt worden, wäh:
rend Granville die Führerichaft der Partei im
Dberhaufe übernahm. Die von ber Regierung
vorgeihlagene Modifilation der Ausnahmegefebe
für Irland, melde eine Milderung berielben be:
auedien, wurbe vom Unterhaufe 11. Mai, vom
berbaufe 14. Mab angenommen. Das ©
fiber Regelung der Verhältniſſe zwiſchen Arbeits
gebern und Arbeitnehmern wurde im Unterhaufe
16. Ju, im Oberhauſe 5. au genehmigt. Die
ttlärung Disraelis 22. Sul, Gab die Schiff:
—— worin Siderheitömahregeln um
Schutze der Seeleute vorgefhlagen wurden, auf bie
nächſte Seffion verfchoben werben follte, rief einen | Der
leidenfchaftlihen Proteft bes Abgeordneten Plim⸗
ſoll, ſowie Vollsverſammlungen «zum Schuße ber
Seeleute» bervor, und bie Regierung fah fi) ges
nötigt, am 28. Juli eine proviforifche Bill eins
bringen , wodurch fie ermächtigt werden follte,
Fahrzeuge, welche nicht mehr jeetüchtig ericheinen,
am Auslaufen zu verhindern. Dieje Bill wurbe
vom Unterhaufe 6. Aug. genehmigt. Die aufs
neue Be en Anträge auf Sulaffung ber „rauen
zu den Parlamentswahlen und auf Ausdehnung
des Haushaltswahlrechts aud auf die ländliche
Bevölferung wurden vom Unterbaufe 7.
und 6. Juli abgelehnt. Cine Interpellation W als
les i in Betreff der in England trog bes ftaatli
Verbots ſich aufbaltenden eliten beantwortete
Disraeli 10. Juni damit, er auf die Cman⸗
cipation ber Katholiken hinwies, die —
Nichtanwendung der tsafgefeplichen Beltimmung
tonjtatierte, deren Anwen und aber für Or qemi e
Falle ſich vorbe I Der Vorſchlag
rung, für die offizielle, auf ſechs Done berech⸗
nete Reife bes — von Wales Oſtindien
einen Kredit von 112000 Pfd. — won ber ind.
Staatsſchaß noch 80000 P ‚beifteuerke, zu bewilli⸗
gen, wurde vom Unterhaufe 16. Juli ſot einſtimmig
enehmigt. Der Prinz trat mit m Gefolge | ı
eine Reile 11. DEt. an, landete 8. DD. in Bombay,
traf 27. Fov. in Bon, 23. Dez. in Kalkutta ein und
lam Fr Mai 1876 mieber Sad zond on 3 ir
Auch den au en Ange enbeiten enlte
bag Parlament feine Au —* —* 63
—5 & 7 wegen — gr Ren ‘ ⸗
ſchmieds esne aus Seraing, welcher ein At⸗
Fee gegen — außjuführen eabfichtigt
tte, veranlaßte Interpellationen in beiden Häus
ern, wodurd die internationalen Vflichten der Re⸗
ril bie ſich Die
Großbritannien (geſchichtlich)
terungen fonftatiert wurben. Einen ai „de
* enben, Fr vollen Deut
h, Heanteei ten Antrag des I On
1 81. Ai 1875 auf Borlegung ber biplo
tiſchen Aorzeiponben; biefes ar ir
Aufrechthaltung de
Derby ab, indem er b
ihm unterftellten — a an
Deutihland, ohne herausgeforbert zu fein, keinen
Krieg eginnen werde. Dabei erllärte er daß bie
Regierung zwar für eine Politit der ai tintervens
tion in Tontinentalen Dingen ſei nicht für
eine goltit der Iſolierung und
das Minifterium bereits fo weit gegangen war,
10. Mai in Berlin jeine Vermittelung zeil
Deutihland und Frankreich anzubieten und
Kabinetten von Ruhland, fte und Itali
eine, vorzugämeile gegen Deutichland gerichtet:
s Friedensmediation zur Unterzeichnu e
legen, verſchwieg Derby. _ Biömard lehnt
8 europ, Bei
Bermittelung als überfiäifig 2 am raf An:
draͤſſy erwiderte, er ſehe e leinen Un Deutfihlann
eine (iebenärenb e enbeng zu lem m
eröffentlichung ber mit and bezüglich ber
Ken ala a Frage ge führten Ko orreiponben, 0
eb | welche Cochrane feiner Interpellation vom
7. Zuli angetragen hatte, lehnte bie 3 Regierung ob,
pre ach von ihren freundichaftli Mi R
Bland,, wollte an die Demfelben 3 3* chriebenen
Pinergebanten nicht glauben, für alle yälle aber
bie tionfreibeit fi en und erofie Allianzen
I) centralafiat. aften tbehalten.
Schluß der Seſſion erfolgte 13. une
Auswärtige Konflikte entftanden mit Birma und
Shine und mit dem Heinen Malaienfoat Perel,
Die beiden erfigenannten Staaten, von melden
wegen ber Ermordung bes Dolmetfche Ra M
Genugthuung verlangt wurbe, verfande
einer folhen auf das entf iebene Auftreten Mr
engl. Geſandten. Der Au and in Peral mn
durch Abfendung von zwei Kri —
deren * die malaii den Kran zuppen 7. und
22. Dez. bejiegt Ourben, vo dig ——
en Ereignifien in der Türkei gegenüber
Regierung fehr vo a De 6
zung ber türf., egierung vom 6.
ben Binfen der Gtoatafchulb nicht ar fr
50 Proz. b begahlen lönne ei wozu foäter noch von
‚njoloenger lärungen hinzulam si
Englands für die Türkei niert
grober eil bes Bot entwöhnte fi map
Gedantens, daß England unter
ben für die Integrität ber Türkei einhehen mil
man befürwortete in ber Preſſe eine autonome
Raltung Bosniens und ber
an, für den Fall, baß bie türt. Hersichaft in Gurope
— na
eben. Einen fo e
Me bs Entanad, meh ine
ee al — ihr unter allen Unſtin
den geſichert werben follte. Zu biejem
faufte fie dem gelbbebfirftigen Chedive von
ten 25. Nov. bie bemielben Dchörigen 176608
tanalaltien um ben Breis von 4 Mil. Pd. 6.
ab, wozu weber Aufland, das weitausfhauemt
türk.safiat. Pläne verfolgte, og Seat ba
eöptenteile mit feinem Geld den FT
hate, 6 gut ſah. Chebive jedoch erbat ſih m!
egelung feiner burchaus gerrütteten Finanzen 008
Großbritannien (geſchichtlich)
ber engl. Regierung einen tüdhti
und in ihrem Auftrage reifte 13. er Generals
jablmeifter Cave mit einem ganzen Stab von finans
iellen und diplomatiſchen "erjönlichleiten nad
supten ab. Als weitere Station zur Sicherung
bes Seewegs nad) Ditindien erwarb England im
Dezeniber durch Kauf die Stadt Mohammereh an
der Mündung des Euphrat und Tigris. Am
4. Dez. veröffentlichte bie Regierung einen Mobilis
herungöpları der engl. Armee, welchem eine ga
rganifation berfelben zu Grunde lag. Na
biefem, an das preuß. Syitem fich anichließenden
lan follte bie mobile engl. Feldarmee aus adıt
orps mit je brei Divifionen beftehen, wovon bie
beiden erften im Fall bes Bebürfnified außer Lan⸗
des gefandt und verwandt werden konnten, wäh:
tend den ſechs übrigen Korps die Landesverteibis
ala aus! icli Aufgabe sugewielen mar.
Korps Sollte ſeinen beftimmten Rekrutierungs⸗
irt haben. Das erfte Korps follte ganz aus res
emlären Truppen beitehen, das zweite zu zwei
Tritteilen, das dritte J einem Dritteil, die Übrigen
aus je einer Brigade Linientruppen und fünf Bris
geben Miliz. Als Hauptquartiere der drei eriten
—— war die Umgebung von London, als die der
andern Dublin, Salisbury, Cheſter, York,
Einburgh beſtimmt. Dieſe neue Organiſation
war zwar gegenüber den frühern Zuſtaͤnden ein
Sorthritt, tte aber noch viele Mängel und
machte bie engl. Feldarmee für einen Kontinental⸗
krieg nicht gefürchtet. Der 1oojäbrige Geburtätag
be3 irifhen _«Befreierd» D’Connell, wozu
an bie Klerilalen aller Länder Einladungen ergins
, wurde in Dublin 5. und 6. Aug. mit demon⸗
tiver kath. Ausichließlichleit begangen.
Aud die Barlamentzfeffion von 1876 war vors
ngsmweife von den ragen der äußern Politik bes
berriet und förderte die Entwidelung des innern
SortfhrittS nur um ein Weniges. Das Parla⸗
ment wurde 8. Febr. von der Königin eröffnet.
Tie Anträge Forſyths auf Genehmigung des
stauenwablrehts, und Trevelyans auf Ausdeh⸗
nung bed audhaltama lrechts auf die ländlichen
e wurden vom Unterhauſe 26. April und
20. Mai abgelehnt. Die Bill Aber den Clemens
tarunterricht, wonach das Geſeß von 1870 aufredit
en, Kindern unter 10 Jahren die Arbeit in
den abrilen verboten und Kindern vo en 10 und
14 Jahren nur bann geitattet werben follte, wenn
tie durch Zeuprifie nacweijen lönnten, baß fie jaͤhr⸗
lich eine beſtimmte Anzahl von Tagen die Schule
ucht hätten, wurde 18. Mai im Unterhauſe vor:
gelegt und 6. Aug. genehmigt. Der Antrag des
nzlers Rorthcote, die Summe von 4080000
Bid. Et. für den Anlauf der Suezlanalaftien des
ve zu genehmigen, wurbe nad längerer Des
batte der ſcharfen Kritik Gladſtones und Los
mes 21. . vom Unterhaufe gutgeheißen. Auch
die für bie Miffion Caves und für ben weitern Ans
Suglanalattien aelor rten Kredite wur:
ben 6. zug. bewilligt. Diele Mühe hatte Diss
raeli, eine Bill durchzubringen, welde die Königin
zur Annahme des Titels einer eftaiferin von In⸗
dien⸗ ermädhtigte. Diefelbe war bei allen liberas
(en Barteien in Ib und außerhalb des Parla⸗
ments höochſt unpopulär. Disraeli begründete
tie Bill mit der Behauptung, dieſer Titel werbe in
zudien als Symbol der Ginheit Englands und
ndiens, im Auslande als Zeichen des unumftößs
en Sinanmann,
e ®
517
lichen Entſchluſſes der engl. Nation, Indien um
jeden Preis zu behaupten aufge aßt werden. Das
Unterhaus genehmigte die Bill 23. März, das
Oberhaus 8. April. Der Antrag James’, der Re;
gierung wegen der Form ber Prollamierung des
aifertitel3 ein Mibtrauenavotum zu erteilen,
wurde vom Unterhauie 11. Mai verworfen und
damit ber legte Wideritand befiegt. Die offizielle
Annahme des Titels «Kaiferin von Indien» („Em-
press of India») erfolgte 28. April 1876. Die Bros
lamation ber Königm Bictoria als Kaiferin von
Indien wurbe von bem Digelönig von Indien
J. San 1877 unter großer Teilnahme der ind,
Fürften und der übrigen Bevölkerung in Delhi mit
orient. Bomp vollgogen. Mit dem Schluß des Bars
lament3, der 15. Aug. erfolgte, gab Disracli feine
Stellung ala ter ber konjervativen Bartei im
Unterbaufe auf und trat, zum Grafen Beaconsfield
und Viscount ernannt, ind Oberhaus über.
Die orient. Politik der Regierung trat bei ber
Ablehnung des Gortſchakowſchen Memorandums
ervor, welches durch die Konferenz Bigmards,
ochchalomd und Andraffys in Berlin 11. Mai
als Ausbrud der Bolitit des Dreilaiferbundes feit:
geftellt worden war. Der Andraͤſſyſchen Note vom
80. Dez. 1875 hatte die Regierung, jogar von der
Zürfei hierzu auf efordert, zugeltimmt; die Betei:
ligung an dem emoranbum aber, welches, falls
bie Reformen in der Türkei nicht in loyaler Weiſe
durchgeführt würden, bewafinete Einmiſchung in
Ausſicht ftellte, lehnte fie ab. Die Abjendung der
engl. Mittelmeerflotte in die Belilabai 24. Mai,
angeblich zum Schuße der Chriſten r
—— 5 — der Zürlei gegen ruſſ. Pläne, beſtärkte
ie türf, Negierung in ihrer herausfordernden Hal:
tung. Aber der Ausbruch des ferb. Kriegs, mel:
der die Sympatbien der Liberalen für ſich hatte,
und noch mehr das Bekanntwerden ber türt. Greuel⸗
tbaten in Bulgarien, vor allem die Kataftrophe
von Batak, bradten bie Regierung in eine ſchiefe
Stellung. Durch den Botfeafter in Ronftantino:
pel, Sir Henry Elliot, ſchlecht berichtet und felbft
voll eifriger Parteinahme für die Türkei, erklärten
Dizraeli und Derby auf die vielen Angriffe der
Liberalen im Juni, Juli und Auguft, daB die von
ben Korrejpondenten ber «Times» und ber «Daily
News» eingefanbten Berichte übertrieben feien, bi3
endlich 7. Aug. der Bericht der «Daily News» über
Batak veröffentlicht wurde und der offizielle Bericht
des engl. Geſandtſchaftsattache Baring (19. Sept.)
biefe Darftellung beitätigte. Jeßt exit erklärte
Derby in jeinen Depeihen vom, 5. und 21. Sept.
an Elliot, daß die Türkei felbft im Fall einer ruf].
Krieggerllärung von dem aufgeregten und ents
rüfteten England feine Unterjtügung zu erwarten
be. Im mehr als 200 Meeting3 wurde gegen
ede Solidarität Englands mit der Türfenherr:
haft _proteftiert; Staatsmaͤnner, wie Gladſtone
und Stratford de Redcliffe, ſprachen ſich in Bro:
fhüren und offenen Briefen für eine autonome
Stellung der chriſtl. Provinzen in der Türkei aus.
Als aber Rußland der Ausbeutung ber türk. Siege
in Serbien durd fein Ultimatum vom_30. Dit.
het ebot und ein rufl.stürk. Krieg in Sicht fam,
oifenbar aber
ielt Graf Beaconzfield bei dem Lord: Mayorsban:
tt in der Quildhall 9. Rov. eine fehr kriegeriſch
[öliehenbe Rede, weldhe darauf berechnet war, Ruf:
and von dem äußeriten Schritte zurüdzuichreden.
Zur Aufrehthaltung des Friedens bemühte ſich
518
nun bie Regierung, eine Konferenz ber Botichafter
der Großmädhte im Konjtantinopel zu Stande zu
bringen, und ernannte zum außerorbentlicgen Ge
fandten für dieſelbe den mit den orient. Verhält:
niſſen vertrauten Miniſter für Indien, Marquis
von Salisbury. Aber bie zufamıs
mentretende Konferenz ging 20. Jan. 1877 reſul⸗
tatlos auseinander, ba die Pforte jede Beeinträdy
tigung ihrer Souveränetät aufd enticdjiebenfte zus
ies
rũ Die Thrornrede, womit die Königin
8. Febr. 1877 das Barlament eröffnete, lonitas
tierte als einziges Ergebnid der Konferenz das
Borhandenjein einer allgemeinen Übereinftimmung
der europ. Mächte. Doch erlitt diefe Übereinitim-
mung bereit3 wieder eine Störung, al3 der rufl.
Botſchafter in Konftantinopel, General Ignatiew,
auf einer Rundreife durch Europa die Großmächte
zur Unterzeihhming eines Protokolls einlud. Igna⸗
tiem fam 16. März in London an, weigerte fi
aber, ber Aufforberung ber engl. Hegierung, ba
Rußland und die Türkei gleichzeitig abräiten fi
ten, zu entipredyen, und verließ London fcheinbar
unverrichteter Dinge 22. März, Dennod kam
fpäter zwiſchen G. und Rußland eine hr
über das genannte Protokoll dahin zu Stande, da
dasjelbe von ſämtlichen europ. Großmächten uns
terzeihnet und der Pforte als der Ausdrud des
gemeinjamen Willens Europas, betreffend die de:
finitive Ordnung ber Berhältnifie der Zürlei, un
terbreitet würde. Die Unterzeihnung erfolgte zu
London 31. März. Die Pforte lehnte indes bie
Anrahm⸗ des Protololls ohne weitere Formlich⸗
eiten ab.
Nun war der Krieg unvermeidlich. Am 23. April
rüdte die ruf). Armee von Beſſarabien ber in Au:
mönien ein; am 24. erließ der Kaifer von Rußland
von Sttichenew feine Kriegserklärung gegen bie
Zürlei. Schon vorher hatte, feit dem Beginn ber
Geijion, das Interefſe an den orient. Bermidelun:
gen in den parlamentariichen Debatten einen cha⸗
ralteriftifchen Ausdrud gefunden. Mehr als die
Hälfte der Thronrede handelte von ben türk.:rufi.
Angelegenheiten, und fait ausſchließlich um diefe
und um die ihnen gegenüber von der Regierung
befolgte Bolitif drehte ſich bie Adreßdebatte in bei:
den Häujern. Die liberalen Stimmführer tadels
ten die ſchwankende deltung der Regierung, die,
während ſie im ganzen ber Zürlei günftig Peine
weder gegen dieſe noch gegen Rußland mit ges
böriger Entſchiedenheit aufgetreten fei. Diefer Uns
entichloffenheit gegenüber wurde das Recht ber
VBulfanvölter zur Empörung gegen eine Herrſchaft
wie die der Pforte geltend gemacht und die Auficht
ausgeſprochen, —* die orient. Frage nie gelöft
werden könne, ohne daß Europa die Rechte der un:
terworfenen Staaten anerlenne und für biejefben
eintrete. Die konfervativen Staatsmänner begegs
neten diefer Kritik durch den Hinmeis auf die Her,
träge von 1856 und 1871, denen eine bewaffnete
Einmiſchung zuwiderlaufe, ſowie durch die Beto⸗
nung der Thatſache, daß der Turkei nichts verſpro⸗
den worden als eine moraliſche Unterftüßung.
Nur für den Fall, daß Sonftantinopel bedroht
werbe, jo erllärte der Miniſter des Auswärtigen,
Oraf Derby, könne eine Abweichung von bieler
—F die Verträge gebotenen Haltung ſtattfinden.
Gra Benromähelb, bei biejer Geegenbet zum
eriten mal im Oberhaufe erſchien, b es iepte
der Regierung keineswegs an Sympathien für bi
Großbritannien (geſchichtlich)
Ballanvöller, aber eine europ. Ginmildung loͤrn
ben Bultanb berielben nur verichfinmnern: die
ben mit Bud auf d — Far —*
werden mi ie en Englan
und auf die Moglichkeiten einer neuen Verteilung
der Weltmacht, weldye darin verflochten feien.
Die orient. Frage wurde ſchon am 16. ehr,
wieber ber Gegenſtand einer aufregenden Debatte
im Unterbaufe infolge einer Interpellation Glad.
ftone3, welche ben ‚ das Minikerium
zu einer unzweibeutigen Extlärung barMiber zu nöti
gen, ob es fich der Turkei ge er noch durch die
erträge von 1856 und 1871 gebunden erachte
oder nicht. Nach Gladſtones eigener Meinung
hatten jene Verträge nur das Recht der Interven
tion erteilt, nicht die un bazu auferlegt,
und felbft wenn eine Berpflihtung eriftiert hätte,
für die Erhaltung ber Türkei in ihrem gegenmän
tigen Beitande einzutreten, fo fei dieſelbe volitäs
dig aufgehoben durch das barbariide Bein
der Pforte gegen bie empörten Provimen. Hien
erwiderten bie Bertreter der Regierung, ib
Diele fich allerdings Gluck wunſche, nicht den
trägen zufolge von Frankreich und —
ntervention aufgefordert zu ſein, und für dx
riſtl. Unterthanen ber Turkei bie tiefſte Erw
athie empfinde, übrigens aber den rechtslräftigen
— ** — der Berträge anerfenne. n wenige
Ei he ein a auf gi da
iot, andten in Kon neue ?
batten herbei, in benen Elliot —— —
angellagt wurde, die Türkei durch das geheime Ber
Den engl. Hilfe in ihrem Widerſtand gegen die
orberungen ber Großmächte beftärkt zu haben,
eine Anklage, gegen welche die Regierung ihren Bü
[anbten in Schuß nahm. Im Oberhauie veranlat!t
er Herzog von Argyli am 20. Febr. eine Iedhait
Diskuffion dur dad Verlangen, bie Heer
olle dem Haufe die diplomatiſchen Dokumente Urt!
ie orient. Angelegenheiten vorlegen. Diele yet
rung wurbe abgelehnt, während auf die zugleid
gegen die minifterielle Politik gerichteten Angrine
raf Beaconsfield mit noch größerer CEntichieden⸗
beit als feine Kollegen in Unterhauſe durch di
Erklaͤrung ermiderte, daß er feithalte an br
Rechtsboden der Verträge, an ber traditionelr
olitit der «Smtegrität und Unabhängigkeit di
mantichen Reichs v.
Am 30. April 1877, demſelben Tage, an melden
bie Regierung die Neutralität Englands in dem de
vorftehenden Kriege offiziell proflamierte, Bindut:
Gladitone mehrere Refolutionen an, deren Zw
e8 war, bie liberale Bolitit gegenüber ben orien-
Beridelungen Har zu formulieren, und deren €
Örterung die größte Debatte ber Seſſion zur Tolet
batte. Diefelbe dauerte fünf, 2 e und entroltt
ein leibenschaftlich bewegtes Bild des vermicte
orient. Problems wie ber über dasfelbe herriden
den Gegenfähe ber Meinungen. bemerlert
wertefter Zwiichenfall war bie Rebe des Miniiert
des Innern, Eroß, der fi) über die Eventualitiin
ausfprad, welche die Regierung veranlafien
ben, ihrer Nteutralitätspolitit zu entiagen. &t®
Härte, daß die Bedrohung Stonftantinopelß, ar
ten3 und des Suezlanals in das Gebiet | *
Goentualitäten gehöre, daß jedoch wenn ber Rat
von Rußland fen Ber\psehen erfäll er bie Een
ich brit. Intereſſen wicht zu verlegen,
ber engl. Regierung keine Cinmiſchung beabfihtigt
Sroßbritannien (geſchichtlich)
werbe. Dieje Erflärung wurbe vor ber
der Niniſteriellen mie der Liberalen mit
die mit emer Majorität von
Bedingungen ber engl. den
he an den ruff. Staatölany | 36 &
—— unb von dieſem
ale an: —— ———
jtänäigere und entfchiedenere Rolle zu — an.
t, das unter konſer⸗
VBeha Hem⸗
mung bed er in —— fehten.
NRehrere Beim ten uriprünglicher Zweck
es geweien war, bie bie Freiheit der Debatte zu fichern,
wurden nun auf eine Meife benukt, Die nicht bloß
den x ng ber Debatte verzögerte, fondern dar⸗
auf I e, ie womöglich zum Stilltanb zu brins
gen oder * Neiultate zu vereiteln.
Hobepuntt erreichte bieje I herauöiorbernbe
I pyohttien ber —— ten bei den Debatten
er de South African —— bill. Der
olenialminiher Graf Samarvon hatte biejen Ge⸗
‚ welcher eine Aomfüberation der brit.
‚iolowien in —— 2 nah — rt ber früber vo
‚genen ———— brit. Kolonien in Nord⸗
„ bezwedie, im Oberhauſe cinges
ı Zucht ı und —— iſchen der **
* exion der gr
—— —— *
1977). ZU a, welcher in ner fe Di
zumgsserici hervorri cu8
uf rad erllärte Bar * en
sterbe worgeleot murbe
Untichiuß, deren Durchführung auf
Inder. ‚Nur eine Anderung der een
F dem Übel ſſenern zu lönnen Am
ade daher Sir Stafford Nortbeste,
il
—— —— wie
nd» | Türkischen Kriegs b
Züri —— Arien erhaltet.
518
als Daher oe Debatten im Unterhaufe, entf
Glöge, 5 bie auch nad) lurzer Disku
wie biefelben waren
ſich 31. Juli Birken beten m —ãA
über die South African —— — — "el Troß
ber verichärften ei ftsorbnumg m —— und ber ı mad:
enden Unoehulb bes ‚ gelang e8 in der num
beginnenben a 18 Abftims
mungen, meilt über er bloße —— 1 zu erzwin⸗
gen und, inbem fie inner er Friften
einander ablöften und fo den ähnlichen Be der
Pinifteriellen und der Liberalen , die bei diefer Ges
l eit zuſammenwirkten eine ungebrocdene
2 | ben entgegenfeßten, bie Sisung, die im ganzen
1.4 verlän N D * Hd
ug. zu ger. ie Drobung
cotes, das Haus zu fpeziellen Maßnahmen
ir inorität at dm veranlaflen, ‚rede
fie zum South Afri
dann B. Aug. in tie er Sf durch. Ku 1
| fand Die Vertagung bes ents fatt.
rend der Barlamentöferien war e daB öffentliche In⸗
terefle vor allem mit dem Fo Sortgame | es Ruffi Fi
legenheit de?
Mayo 09. erflärte Graf Bea-
consfield, an ber bedingungsweiſen Neutralität
nb3 fetzubalten, und ließ fidh herbei, bie
gstuchtigteit beider Friegführenben Mächte ne
Sr zu uoleich n er die Ho
* — ve Tre das —
ſein m Der bald darauf folgenbe
See vom as (18. ov.) und mehr noch der Fall
von Plewna (10. Dez.) machten jedoch biefen tar:
tenfveundlicden Hoffnungsträumen ein Ende. Das
Geſuch des Sultans um bie Bermittelung ber
europ. Mächte (12. Dez.) lieb die voßftändige Ber:
derung ber polit Lage erlennen und gab ben
— Parteien eine neue Richtu
Nur einen Augenblick fonnte ein idylliſches
ſchenſpiel, der Veſuch, den bie Königin Lord —337
consfield auf feinem Landfike Hughenden abſtat⸗
tete (15. Dez.), die ofſentliche Aufmerkſamkeit im
anderm Sinne befchäftigen. Schon wenige Tage
[päter (18. Dez) fand in London ein auberordent:
lıher Miniſterrat ftatt, ber die Einberufung bes
Barlanıent3 auf ben 17. Yan. 1878, brei Wochen
vor der gewöhnlichen Zeit, beſchloß. Am 22. Der.
wurde bie biefem Zweck dienende | lönigt. Brolie,
mation erlaflen. Am 28. erfolgte, nachdem bie
europ. Naächte eine Bermittelung abgel nt hatten,
das Geſuch des Sultans an die engl. Regierung,
bie Vermittlerrolle allein zu übernehmen. '%
durch die kriegeriſchen ed an ſchon hoch neftie:
gene A fteigerte unter diefen Umſtaͤn⸗
bs ben * berhi In ganz Sngland wurden wm
de und big unmittelbar vor dem Zu⸗
—eſſ d des Parlaments Meetings der gegne
Filden Barteien ten. Die Konſervativen ga:
ben Ihe Sympathie für die Türlen, ihrem Haſſe
#land Ausdru : die Libe en prote
— ** im voraus Fer jede Cinmiſchung von feis
ten Snglands, mel einem Bruch mit Rußland
— die — 5 — Berl des Ruſſiſch⸗
en K
520
Darlaments veranlaßt hatten; von legislativen
abregeln war kaum bie Rede. Die Hauptaufmerl:
famteit erregte ein Baragraph, welder die Aner:
lennung ber Thatſache, daß bis dahin von feiner
ber fi führenden ae Schritte gethan jeien,
welche Für oland ein Aufgeben feiner neutralen
Haltung notwendig machten, durch die Erklärung
ergänzten, daß die Königin, falls ber Krieg troß
der vermittelnden Bemühungen Englands länger
fortdauern follte, ſich die Möglichleit von Ereig⸗
nifjen nicht verbeblen fönne, welche da3 Ergreifen
von Vorfichtsmaßregeln notwendig machen würden,
und daß fie, da jolde Maßregeln nicht ohne ange:
mefjene Vorbereitung möglich feien, auf die reis
pebigteit des Parlaments binfichtlich der Mittel zu
tiefem Zwed rechne. Um diefe Erflärung und um
bie Thatſache der frühern Einberufung des Parla⸗
ments brebte ſich vor allem die Aorebbebatte in
beiden Häujern. Bon lideraler Seite warfen Lord
Granville und ber Herzog von Argyll im Ober:
$
pauleı Lord Hartington und Gladſtone im Unter: | 14.
uje ber Regierung die Übernahme der von ben
andern Mächten abgelehnten Bermittlerrolle und
die damit verbundene Ermutigung der Zürlen vor;
von minifterieller Seite verjuäiten Graf Beacon?:
field, Lord Salisbury und Sir Staffordb North:
cote bie Rechtfertigung dieſer Politik ala im Eins
Hang mit den Intereſſen ſowohl Europas al Eng:
lands. Northcote fuchte die Gemüter durch die
Grllärung zu berubigen, daß bie Regierung für ben
Augenblid außerordentliche Gelbforberungen noch
nicht beabſichtige; man wolle zunächſt das Belannt⸗
werden ber ruſſ. Friedensbedingungen erwarten.
Aber ſchon eine Woche Anker verbreitete fich die
Nachricht, daß die engl. Flotte in die Darbanellen
beordert fei_ und dab infolge davon bie Grafen
Derby und Sarnarvon ihre Entlaflung eingereicht
hätten. In der Sißung bed Oberhauſes vom
25. Jan. wurde der Austritt Carnarvons aus dem
Miniſterium befinitivangelündigt; der bedenklichere
Austritt Derbys wurde bagegen noch einmal ver:
mieden durch den Widerruf bed Befehls an bie
Flotte, die, weil Rußland inzwiſchen die Friedens:
edingungen mitgeteilt hatte, vorläufig in ber Bes
fitabaı bleiben follte,
Inzwiſchen beichleunigte das Belanntwerben
eben jener Friedensbedingungen eine weitere Maß:
nahme ber Regierung. Mit Hinweis auf biefel-
ben motivierte Northcote 28. Jan. im Unterhaufe
die Bewilligung eined außerordentlihen Kredits
von 6 Mil. Bid. St. für militäriihe Zwece, der,
wie er bemerlte, die Regierung in ben Stand fegen
werde, bei der bevoritehenden Konferenz über die
orient. Srage mit gehöriger Autorität aufzutreten.
Noch vor — ber Debatte über dieſe Forde⸗
rung wurbe die Nadhriht von dem am 4, Febr.
wife en Ruſſen und Türken abgefchloflenen Waf;
Fenftiltftand belannt. Am 8. Febr. wurde der
Kredit von 6 Mill. durch 828 gegen 124 Stimmen
bewilligt. Zugleich erörterte Northeote die Bedin⸗
gungen des Waffenitillitandes und lündigte an, daß,
da den Ruſſen gar lid) der Einzug in Konftans
tinopel offen ftehe, ein Zeil der engl. Flotte zum
Schutze bed Lebens und Eigentums der dort ange:
ficdelten brit. Untertanen nad) KRonftantinopel
beorbert fei. Kriegeriſche Rüjtungen in ben Arfe:
nalen und Werften von Woolwich, Chatham und
Malta folgten diefem Schritt auf, dem Fuße nad),
dann wieder ſchienen bie friebfertigen Erklärungen
Großbritannien (geihihtlih) .
Bismarda, bie erfolgreihen Vorverhandlungen
über einen europ. Kongreß, das —
lands, Gallipoli und die Linien von Veir nicht
beſeßen zu wollen, und bie ala Aquivalent zuges
ftandene Entfernung bee engl. Flotte aus ber *
von Konſtantinope eine Fried ihe Wendung der
Dinge anzubeuten. Andererſeits jedoch bot bad
über den ruſſ.⸗turk. Friedensverhandlungen ihm:
bende Geheimnis bem Verdacht gegen Rußland
fortwährende Nahrung. Aud wurde eine Abtei:
lung der Ranalflotte nah Gibraltar vorgeſchoben
und Lord Napier von Magdala nad London berus
fen, um wegen einer eventuell audzurüftenden Cr:
edition in den Drient Rat in pflegen. Erft die
öffentlijung der am 8. März unterzeichneten
Praͤliminarien von San:Stefano führte eine Pauſe
verhältniamäßiger Rube —*— Die Verhand⸗
Lungen über den zu berufenben europ. Kongreh
wurden mit friſchem Eifer aufgenommen.
Fieg und der Marineminiſter, die am 4. und
ärz ihre Budget3 vorlegten, betonten den
frieblihen Charakter ihrer Vorlagen; man ſing
wieder an, an bie Erhaltung des Friedens zu glau—
ben. Nicht lange aber, fo erwedte ein neu au
tauchendes Broblem neue Beſorgniſſe.
Lord Derby hatte Shon am 7. März im Oben
paufe verkündet, daß das Minifterium, im Eis
ng mit Öfterreih, als Baſis für die Verband
lungen des europ. Stongrefies bie gerberun 0°
fell babe, daß nicht bloß gewiſſe Zeile, jor
er ganze rufl.:türk. Friedensvertrag der Villi
des Kongreſſes unterbreitet werden mülle, weil nut
fo das Recht der europ. Mächte gewahrt bleibe,
über die in den Verträgen von 1856 vorgenommes
nen Anderungen eine Entfcheibung zu treffen. Fuß
land wiberfegte ſich biefem Verlangen, ab eine
Beeinträchtigung ber Rechte, die es fid burd die
fiegreiche eenbigung be3 Kriegs erworben. €
lärte fich bereit, bie ſchwebenden mit den
übrigen Mächten zu erörtern, behielt fi aber die
Freiheit vor, die Entſcheidung darüber anzune
men oder nit. Da über dieſen Punkt kein Gr
verfjtändnis erzielt werden konnte, wurden zu
März die Verhandlungen abgebrochen und von dem
engl. Minifterrat Beſchluſſe gefapt, welche tor
Derby bewogen, befinitiv feine Gntlafun nebs
men. Was ber volle Umfang diefer Beihlür
war, wurde erft fpäter befannt; aber die Thatladt
ber Refignation eine jo hervorragenden Mitglied
ber Neglerung und bie gleichzeitige offizielle Ars
kündigung in beiden Häufern (28. März), dab mar
fich veranlaßt fehe, die Referven einzuberufen, ge
nügten, bie drohende Lage der Dinge zu kennzei
nen. Das Ausſcheiden Lord Derbys machte me
vere Berfonalveränderungen notwendig. Lord Se⸗
iaburvihernahm das Auswärtige Ant, athorn
Barby wurde an feiner Statt Minifter für Judis,
berit Stanley, ein jüngerer Bruber Zorb Deript,
Kriegäminifter. Am 1. April wurde in >
äufern die Lönigl. Botſchaft binfäi ber Kin
erufung der Reſerven verlefen. An bemiels
Zage erli „er jet Dinifer des —— —
eine Cir ep an die europ. Regieru
bie fofort in den Zeitungen verdffentlicht wur
unb durch ihre feindfelige Kritik ber Präliminarka
von San⸗Stefano den begeifterten Beifall de
Kriegspartei hervorrief. nr
Eine Heine Grmutigung Tonnten bie Freunde d
Friedens aus der gleichzeitig (9. April) in Londes
Großbritannien (geſchichtlich) 521
eintreffenben Antwort Fürft Gortihalows auf
bie Iampfluftige Cirkulardepeſche Lord Salisburys
Ihöpfen. Dieſelbe gab freilich in Betreff des Ver:
langens einer Unterbreitung des ganzen Friedens⸗
vertragd als Bafis deö Kongreſſes nidt nad), war
aber übrigens in einem auffallend Detögnlicen
Ione gehalten und ftellte die Möglichleit Ternerer
Bertänbigung in Ausfiht. Um fo überrafchender
irkte die am 17. April aus Kallkutta telegrapbierte
Radhriht von ber Beorberung von 7000 Mann
ind. Truppen nad) Malta. Diele Maßregel legte
die Beforgnis nahe, daß der Strieg eine beichlofiene
Sache fei. Aber vor einem Kriege fchredten noch
immer weite, einflußreiche Kreife des engl. Volts
zurüd. Cine in London verjammelte Konferenz
von 400 Geiſtlichen biflentierender Gemeinden
überreichte an Gladſtone eine nl in antikrie⸗
iſchem Sinne. In Mandeiter fand unter der
itung Brights und Chamberlaind ein Meeting
von 1500 Deputierten der liberalen Aſſociationen
Gngland? ftatt, das einmütig feinen Proteft gegen
Den Rrien mit Aubland ausſprach. Auch mehrere
Neuwahlen fielen gegen die Regierung au.
Alle dieſe Shatfaden mußten bie Regierung in
auf das Unternehmen eines en en Krieg?
wit Bedenlen erfüllen. Bon ruf]. Seite wünfchte
man feinen Krieg mit England, von beutfcher Seite
wurden die Bemühungen um die Erhaltung bes
europ. Friedens erg ortgefebt. Den enticheiben-
ben untt bildete gu Ende ber erften Mai:
woche bie Abreife Graf Schuwalows, des ruf]. Ge⸗
ſandten in London, nach Petersburg, eine Reife,
die mit dem befondern Zwed unternommen wurde,
dem Einfluß ber Kriegspartei in Rußland entgegen:
zuwirken und ben Kaiſer Alerander zu den Zuger
geſtaͤndniſſen zu überreben, welde für die Erhals
tung bet Friedens notwendig fchienen.
Barlament trat am 6. Mai 1878 wieder
jufammen, und glei in der eriten Sißung bes
gannen die Debatten Aber die Berufung der ind,
ruppen nad Malte. Da bie minijteriellen Cr:
ti& en die Liberalen nicht befriedigten, fündigte
Lord Kartington ein Zabeldvotum an, demzufolge
Bas Minifterium der Sonftitution zuwidergehan⸗
delt, indem es ohne Bewilligung des Parlaments
in Sriebenßzeiten Truppen aufgeboten und von
einem Teil des Reichs zum andern befördert habe.
Die Debatte über dieien Antrag wurde auf ben
2. Rai feftgeleht, aber faum ein Tag ging unter:
befien vorüber, ohne daß der Stand der Verhand⸗
tungen und ba8 Verhalten der Regierung in einer
odex ber andern Form bie Aufmerkſamkeit deö Bars
lament3 befchäftigte. Die Hauptdebatte über Lord
ingtons Botum endete am 23. Mai mit einer
jorität von 847 gegen 226 Stimmen für die
Regierung. Um biefelbe Zeit war Graf Schumas
low erfolgreich von feiner Miffion nad) Petersburg
‚ und bie Berhandlungen zur Beru:
eines europ. kongreſſes nahmen einen
Aufſchwung. Schon am 27. Mai wurden
um baufe Fragen ber den Kongreß geitellt;
am 3. Juni wurde die von Berlin aus ergangene
Ginlabung zu bemjelben beiden Hä
Grllärung mitgeteilt, daß Rußland ſich einveritans
ben —— e, ben ganzen Sriebenavertra der
Bifigung Suropas zu unterbreiten. Am 8. Juni
xiſte Lord Beaconsfelb mit feinem Kollegen Sa:
na
web unter
ufern mit der | 3
Berlin ab; am 18. wurde der Kons ı einer jo vorwiegend durch auswärtige
Borfig des Fürsten Bismard er: | erfüllten Seſſion nicht die Rede fein.
öffnet. Am 14. Juni veröffentlichte die londoner
Abenbzeitung «Globe» durd) die Vermittelung eines
wortbrüdigen Schreiber im Auswärtigen Amt
den Tert des am 30. Mai von Salisbury und
Schuwalow abgeichloffenen geheimen Vertrags
prof en England und Rußland, der bie ruſſ. Frie⸗
en3itipulationen in den meilten Hauptpunften bes
willigte und ber laut verlündeten Politik der «In⸗
tegrität des Osmanischen Reihe» thatſächlich eine
Zeilung ber Türkei jubftituierte. Umſonſt veriuch-
ten die in beiden Parlamentshäuſern befragten
Minifter den übeln Eindrud der Enthüllung ge
mildern, indem fie das vorzeitig veröffentlichte Als
tenftüd fr unautorifiert und unauthentiſch erflärs
ten. Der weſentliche Beitand des Vertrags konnte
nicht geleugnet werden, und die vom Berliner ons
greß eintreffenden Nachrichten machten ihn von Tag
zu Tag immer mehr zu einer vollendeten Thatſache.
Indes ſtand noch eine zweite Üüberraſchung bes
vor, deren Wirkung die des erſten teilweiſe neutra⸗
liſierte. Es war dies der am 4. Juni von Layard
in Konſtantinopel abgeichloflene anglo-türf, Vers
trag, welcher England die Verantwortlichteit für
die Erhaltung bes Me der türf. Befigungen in
Alien aufbürdete, während die Zürlei zur Erleid):
terung jener Derantwortlicteit, bie Inſel Eypern
an England abtrat und Reformen in Armenien
in Ausſicht ftellte. Der Abſchluß dieſes Vertrags
wurde dem Parlament am 8. Juli mitgeteilt. Am
13. Juli beendete der Berliner Kongreß ſeine Ar⸗
beiten, am 14. wurde die engl. Flagge in Cypern
aufgehißt, am 17. kehrten die engl. Bevollmachtig⸗
ten zurüd nad) London, wo fie al Bringer eines
«ehrenvollen Deiebend» (peace with honour), von
einer lärmenden Mafiendemonitration begrüßt,
einen triunphierenden Einzug hielten. Am 18. Juli
legte Lord Beaconsfield das Protokoll des Berliner
Kongrefies auf den Tiſch des Oberhauſes und ver:
teidigte in einer langen Rede die in allen Haupt:
unkten der orient. Frage von ihm durchgeführte
olitit. Im Unterhauje lündigte Lord Hartington
am 22., demfelben Tage, an weldem die Königin
in D3borne dem Grafen Beaconzfield ben Hoſen⸗
bandorden verlieh, ein Tadelsvotum gegen die
orient. Politit des Minifteriums an. Am 27. er:
fchienen Lord Beaconzfield und Lord Salisbur bei
einem Benwilllommnungsbantett der konjervativen
Barteiin London, wo Beaconsfield unterandern den
Angriffen Gladſtones mit bittern _perfönlichen Be:
merlungen begegnete, bie einen Briefwechjel zwi:
n beiden Stantgmännern veranlaßten. Die
otion Lord Hartingtons ſprach Befriedigung Über
die befreienden Rejultate ded Kriegs aus, bedauerte
aber die mangelhafte Berüdlidhtigung der_ gried).
Frage und den anglostürl. Vertrag. Diejer An⸗
trag führte die fepte große Debatte der Sejlion ber:
bei, die mit einer Majorität von 338 gegen 195
Stimmen zu Qunften des Miniſteriums entichieden
wurde. Am 8. Aug. feierte die Eity von London
bie beiden Helden des Tags, indem fie ihnen das
Bürgerreht verlieh. Am 6. wurde nad einer
iharien Dizkuffion ein Ertrabudget von nahezu
Mill. Pfd. St. für Armee: und Flottenausgaben
bewilligt. Am 18. hielt die Königin als Nachſpiel
zu den verfloflenen Kämpfen eine Flottenſchau bei
Spithead. Am 16. wurde die Seſſion geſchloſſen.
Bon wichtigen legislativen Maßregeln tonnte in
ntereften
Fi Bartei
522
der Home⸗Rulers erneuerte bei verfchiedenen Ge:
Iegenbeiten ihre obftrultive Taktik, vermied jedoch,
burd) ein libe berfelben Scenen bervorzuru:
fen wie in ber Selfion von 1877. Die wichligfe
Begebenheit in der Beichichte dieſer Partei war
offene Bruch zwischen ihren gemäßigten und revo⸗
Iutionären Elementen, zu welchem eine Debatte im
Unterbaute (12. April) über die Ermordung eines
geoben iriſchen Grundbeiigerd, des Grafen von
eitrim, die Veranlaffung bot. Butt entfagte in:
folge davon zu Ende ber Seſſion feinem Poſten als
sührer ber Home-Rulers.
Noch kurz vor der Bertagung bes Parlaments
war die Nachricht von dem Borrüden der Rufen
an den Orus und der Ankunft einer ruſſ. Geſandt⸗
haft in Kabul eingetroffen. Es war dies bie
Antwort Rußlands auf die Berufung der ind.
Truppen nad) Malta. Nun der Friede in Curopa
geſichert war, würde bie engl. Regierung, nad) dem
1872 mit Rußland getroffenen Sinverftändnig über
die centralafiat. Angelegenheiten, in ihrem Rechte
gereien fein, bätte fie da3 Zurüdziehen der rufl.
dandtihnft von Kabul gefordert. Aber Lord
Beaconsfield hatte eine andere Karte auözufpielen.
Schon 1876 hatte er, im Gegenjah zu der von
feinen Borgängern befolgten Politik der Nichtinter:
vention in Afghaniſtan, eine aggreilive Haltung
beſchloſſen, und da der damalige Bizelönig von
Indien, Lord Nortbbroof, dieſe a greffive Bolitit
mißbifligte, an deſſen Stefie Lord Lotton ernannt.
Der erfte Schritt auf dem neu eingejchlagenen
Wege war bie Befekung von Qiettah geweien,
der goeite bie Stonferenz von re (Jan.
bis März 1877), bei weldher ber engl. Unterhünd:
ler Sit Lewis Belly von dein afghan. Geſandten
Syud Nur Mahomed h die Zuftimmung des
Emirs Schir:Alt zu der Aufnahme engl. Reiben:
ten in Standahar und Herat und eventuell aud) in
Kabul zu erlangen fuchte. Der Entir weigerte ſich,
der Zumut des Bizelönigd nachzugeben, und
eine — gereizte Stimmung hatte ſeitdem
fortgedauert, bis die Verwidelungen der orient.
Frage in Europa im Juli 1878 die Ankunft ber
ruſſ. Geſandtſchaft in Kabul berbeiführten. Statt
von Rußland, dem Bertrage von 1872 gemäß, bie
Burüdziehung feiner Gefandtihaft zu verlangen,
wurde Lord Lytton beauftragt, dem Emir Schir⸗
Alt anzuzeigen, daß man eine engl. Geſandtſchaft
nad) Kabul beabfichtige und für dieſelbe um freies
Geleit und einen paſſenden Einpfang bitte (14. Aug.).
Gleichzeitig wurbe der General Sir Neville Chanı:
berlain zum Haupt ber Geſandtſchaft ernannt, und
nod) ehe Schir⸗Alis Antwort eintreffen konnte, eine
ntilitäriihe Escorte von 1000 Mann Infanterie
und Kavallerie an der Grenze, dem Eingang in
den Khayberpaß gegenüber, zujammengezogen.
Als der Emir mit der Antwort zögerte, Nberichritt
Chamberlain anı 18. Sept. bei Jumrud die Örenze,
wurde aber am 21. bei Ali Musjib, dem eriten af:
Ya n. Sort im Khayberpab, durch die Anzeige, daß
er Kommandant Befehl habe, ein weiteres Bors
dringen mit Gewalt zu verhindern, gm Rüdzuge
—5*— Die Kunde von dieſem Vorfall verur⸗
achte in England große Aufregung, und als am
21. Olt. eine unbefriedtgende Antwort des Cmirs
eintraf, wurden die Ruftungen ohne weitern Ber:
zug begonnen. Cin nicht tliher Zeil des
chaupiniftiihen Publikums fand fogar bie Abjen-
nach ziyeitägiger Debatte mit 201
Großbritannien (geſchichtlich)
am 25. Dit. Befehl erteilte, überflüffig. Am 9. Neo,
bei dem Lord: Mayord-Banlett erklärte Lorb Ben:
consfield, ber Zıned des bevoritehenden Kriegs fei
—— — giner ——
att der reg n Grenze, ärtig Sn:
Den von Afghaniſtan trenne. Ks am 20. No»,
eine ablebnende Antwort Schir:Alis einhief, wurde
ber Krieg ſofort erklärt und ſchon am 21. rüdte
das inzwischen an der Grenze verſammelte ange:
ind. Heer in Afghaniſtan ein.
Unmittelbar nad der Kriegserflänt
Parlament zu einer außerordentlicyen
ben 5. Dez. einberufen, um die für den Krieg er:
orberlihen Geldminel zu bewilligen, Der Krieg
elbit hatte inzwijchen einen rafchen 9. Schon
am 22. Rov. war die Grenzfeſtung Alı Musnd ge:
ba und nach ebe das Barlamıent zufammentrat,
war ba}
fton auf
tte die Einnahme des Peiwarpaſſes ein Haupt:
inderni3 auf dem Wege nad) Kabul befeitint. Die
vom Lorblanzler verlefene Thronrede beihränlte
ih ausschließlich auf Die afghan. Angelegenheiten.
Die Hauptdebatte der kurzen Geifion enttpann ſich
um den in beiven Häufern von minilterieller Seile
zworteten Antrag, dab ein Zeil der Krieg:
toten beitritten werben folle aus ben ind. FJere
nuen. Gegen dieſe Motion kündigten Lord Hali:
far im Oberhaufe, Whitbread und isamceit im Un:
terbaufe —— mis an, mie * Bo
zum Ausbru riegs gefũ tte, als 10
mißbilligten und ganz beſonders bie Berukun
ind. Revenuen für weſentlich imperialiſtiſche Zurde
verurteilten.. Lord Halıfar’ —— nu
Mm:
men, Whitbreads Amendement nad vierkägiaer
Debatte mit 328 gegen 227, Fawcetts Amenbemnt
gegen die Beuupung der ind. Revenunen nad jet
tägiger Tebatte mit 235 gegen 125 Stimmen ti:
worjen, Unmittelbar nad der fepten Adlımmun!
(17. Dez) wurde das Parlament vertagt. Yun
der Krieg in Afghaniſtan fchien einen raſchen yet:
gang zu nehmen. Schon am 17. Dez. hörte maı:
von der Veſeßung der wichtigen Pofition von
Schutargardan dur General Roberts; am 2.
hielt General Browne feinen Einzug in Jellalabad.
Während der erſten Wochen des J. 1879 lam
die Nachricht von der Flucht Schir: Aid von Kabul
nad) Balth (wo er 21. Febr. ftarb), von ber Ernen
nung feines Sohnes Yatub Chan zum Regenlen
von der Veſeßzung Kandahars (8. aa und von
Bnahmen zur Si ng vorg enen
Stellungen, welche die engl. Armee auf ihrem Vvor⸗
marſch in Afghaniſtan erreicht hatte. Aber de
Intereſſe an Afghanenfrieg wurde ploͤtlid
fiberichattet durch bie Kunde von ber vernichtender
Niederlage einer engl. T nabteilung bei Jian
bula in Sululen (22. Zan.). Die erften Berihie
über dieſes Greignis trafen 11. Febr. in konden
ein. Zwei Zafe fpäter (13. Febr.) verfammelt
fih da3 Parlament. Der eg war weil.
lih_da3 Wert de3 Generalgouverneurs der fr
afril. Kolonien, Sir Bartle Frere. Des Wu
rium felbit war ber Anfıcht „ bie zeichen
dem Zululönig und dem engl. Kolonien u
den wiexigteiten feien auf friedlichen Bege⸗
erledigen, und da Frere ben Krieg nicht bloß url
ungenügenden Kräften, fonbern gegen ben aur
drüdlichen Befehl feiner Bor uniernomm:?
tte, wurde ın einer
Koloniolmun
dung eines Ultimatund, zu dem das Minifterium | ſters vom 19. März ein jcharfer Berweis gegen iha
Großbritannien (geſchichtlich)
erlafien. aber empfing er eine Bots
ſchaft der Krone, bie ihn der unveränderten m pa
dauer bes tönigl. Vertrauens verficherte.
Debatten über dieje Greignijie, die am 26. ne
durch Lord Lanzdowne im Oberhaufe, am 27..März | wei
dur Sir Charles Dille im Hnserhaufe — eröffnet
wurden, fiegte die Regierung Aber Shi Dipen | mi
den Anträge ihrer Gegner ni betzächtlihe
joribäten: aber der Arien nahm einen — lang⸗
Inmen Berlauf, und alles in al lem trugen wenige
Begebenheiten in fo a ode fe zu der Erf
r Maditftellung "be 3 Minfferkung
Pe Ag bei wie der Krieg gegen die Zuluß. um
26. Mai enthob die Bel enbli cn BG
n —*
ehe ben unfäbi
—*5 ſeines Freie und er⸗
—— an ſeiner Stelle Sir Garnet Wolſeley.
Die Nachricht von dem Ba be Prinzen Subwig | be
apoleon vermehrte Gefamteindru
des Kriege. Auch die —* Zulufönigs | t
Retichmano bei Ulundi (4. Juli) und feine kurz
darauf nde Gefangennahme, welche no vor
den Schluß des Parlaments in Eigland befan
wurden, verwilcdhten nur teilweile Die üble Bir.
hung der vorn a enen Ereigniſſe.
In Beʒng au niſtan konnte die Regierung
ſchon am 26. Bei * Pa ntahauſern mittels
len, daß mit dem Emir Yakub Chan in Gandamal
ein —— abgeſchloſſen ſei, worin bie von Ins | B
— — ſihren ben Paſſe vom Emir
(irie Wighanift ans. fo Ge De sure
iti ans, ſowie ang ei it.
Refidenten in Rab zugeltanden worben feien.
WBenige päter trat die engl. Armee ihren
Nädzug Kr an. Trogbem fehlte e3 nicht
an Debatten, die auch auf dielen Crfolg ein bevent«
liches Licht "warfen. Die finanziellen Refultate
einer imperialäftiichen Bolitit —ã an, fi in dem
Du von 1879 au a am je bes
zu machen. her debre
—*8 ein ** von Hi A Fi Bid. St. aufs
wies, Die Regierung hatte es aud) unterlafien, be
HKoften des Zulukriegs in Anfchlag zu bringen und
ichlug zugleich vor, bie Koften bed Afghanentriegs
zu »eden durch ein dem Consolidated fund zu entne
mendes unnerzinjte® Darlehn an Indien von
2 if. Gegen dieſe Finammanöver er:
hoben —e liberalen Autoritäten
laut ihre Stimme. Bugleih wurde hingewieſen
auf die allgemeine Zunahme ber nationalen Aus:
gaben während ber vier yabre bes „liniferiums
Beaconsfield (1874 - TE), ve im Vergl eich mit den
vorbergehenden vier jahren des Minifteriums
Ola ntone bb. 61 ser pro Jahr durchſchnittlich
10 Mill. betrug. Und wenn es noch im⸗
mer in der Macht der minifteriellen Majorität
jtand, biefe warnende Aritik zu überftimmen, fo
Abten bie unbeftreitbaren — Thatfachen
vo — —— Einfluß auf das polit. Un
Debatten fanden auch über die
eiten —F im Zuſammenha
* der u genden Berliner Vertrags. 3
fonder3 nahm die 45 age die Aufmerkſam⸗
leit des Barlaments in Antprud. Nichts war bis
dabin von ber Piorte geichehen, um ben Artilel des
Berliner Bertrags chtlich der anf hend werten
Gebietäabtretungen an Grieche
bringen, und —— t handelte nr
Bertreier eitberbreiteter Bhifbell it, Bm Sympas | dun
thien, indem er (17. April)_eine Motion befkrmors
tete, —8 *8 e die Ruhe ——— wtte
wit ber De ebigung ber griech Die
egierung —Se ne aus.
und — tanniwerden der Abatiode,
da Sausbury ben Vorſchlag des franz.
niſters ber auswärtigen Angelegenheiten zu einem
gemeinfamen sauren. Vorgehen in ber griech. Frage
ele e arte die ſchon rüber herr⸗
bunt
Ende Ka daß Lord Beaconsfie
dere ol verfolge als bie der Nach⸗
et ea die Turken. Auch die Agypt.
die auf kurze Zeit in } bebeutungäualler
de ou. Ei Unmittelbar nad) ber agung bei
8 für bie Ofterferien (7. u — ) tom bie
— von der Entlaflung Rivers Wilſons und
e Bligniöres’, Borfteher ber engl.-franz. Kon⸗
trolle, Durch ben Vigelönig von Apppien und vom
ber Dim eine a uns
Ba nkreich
—5 auch bie e übrigen Großmaͤchte handelten
——— —
wu e un T
und bie * (eines zur en — m
es der Dinge verpflichteten he
un — den Sultan ausgeſprochen.
Auf dem Gebiete der innern Angelegenheiten
war die wichtigſte Mafregel die Army r
‚ein Verſuch zur Revidierung und Codifila⸗
Hon der Militär fee, die bis dahin als ungefüge,
verworrene Maple t lagen in der Mutiny
bill und den Antic es of war. Die Bill
lebhafte Disluſſionen. Veſonders lebhafte K
wurden in Bezug auf die Disciplin in den Mili⸗
türgefängniflen und Die Beibehaltung oder ab.
ſchaffung der Prüügel — nd bier war
es auch, wo die Home⸗Rule⸗ u vor allem *
obſtru tive Tatrii bewährte. Doch wurde die Bi
enblih, nachdem fie in 23 Sigungen erörtert wor⸗
ben am 28. Juli zum britten mal geleien. Die
nädhftwichtige ' hregel war bie Irish University
bilL Schon Bladitone hatte 34 an dem Problem
verfudht, eine Univerfität für Irland zu begründen,
welde bie Klippen tonfefjioneller Streitigfeiten
und Giferlüchteleien vermied; aber ohne
Das inifterhum Beacondfield löfte nun e
ſchwierige Aufgabe —— teilweiſe durch
Grriehtung einer gelehrten Körperichaft in Dubli
bie, nad) Art der Univerfität London, nicht lehren,
fondern nur eraminieren und Grade, Preiſe unb
Stipendien erteilen follte. Eine andere bemerfend
werte Berüdfichtigung iriicher Anfprüche fand att
burd die Irish teachers pensions bill, die
Summe von 1300000 Pd. St. aus dem ben
ſchuß des iriſchen —— als Penſions⸗
— anwies für die ſchlecht —E — Lehrer der
chen Elementarſchulen. Unſcheinbar auf Den
eriten Blid war der nicht von der Regierung,
bern von einem Privatmitgliede be iindete
Ihlag hit Biderrufung von Lord Clares Conven-
tion bill vom %. 179. Das Minifterium wil
ligte in die Abſchaffung des Sejehes, welches gegen
Berfammlungen von Delegierten der iriihen Graf⸗
haften gerichtet war, unter ber Bebingung, daß
& Gefeh, welches die Anmaßung parlamentas
ri nktionen durch ſolche — 25 —
verbot, in Kraft bleibe. Parnell jedoch machte
das K Mangte Suge Sugchänbnib * Nupe zur ——
ati Convention in Dubli⸗
624
und gewann dadurch ein wichtiges Centralorgan
für die Beftrebungen der Home-⸗Rulers.
Bon weitreihendem Intereſſe waren im Laufe
ber Seflion mehrere Debatten beiber Häufer, welche
der wachſenden Unzufriedenheit mit ben landmwirt:
ſchaftlichen Zuftänden des Bereinigten Königreich?
usdrud gaben. Die immer zunehmende Kon⸗
kurrenz der Getreide: und Steiiheinfuhr, beſonders
von Amerila, verſtärkt durch Die niederdrückende
Wirkung einer Reihe ſchlechter Ernten, batte den
Gedanten an eine wenigftens teilmeife Verben
fiellung des Schubzollfyitemd ins Leben gerufen,
und eine Partei erhob ihre Stimme, die an ber
Gtelle des herrſchenden Free trade etwas ver:
langte, was als Fair trade bezeichnet wurde, d. h.
ein auf gegenfeitige internationale Zugeſtändniſſe
Reciprocity) begründetes Sanbelöfufiem. Die
orderungen der Fair traders wurden Bert am
29. April von Lord Bateman vor das Oberhaug
ebracht, aber von Lord Beaconsfield als unaus:
führbar zurfidgewiefen. Inzwiſchen geriet auch
die große Maſſe der Pächter in Bewegung, und im
Laute des Sommers bildete fich die Farmers al-
liance, die ein Programm aufftellte, welches dem
enden Rotitand tiefer auf ben Grund ging,
indem es eine Reform der auf den Landbeſitz bezüg:
lichen Gefege und die beſſere Vertretung der ader:
bauenden Klafien im Parlament befürmortete.
Am 2. Zuli hielt bie Farmers alliance ihre erfte
Konferenz in London. Am 4. motivierte Chaplin
im Unterhaufe die Grnennung einer tönigl. Kom⸗
miffion über Agrikultur, deren Aufgabe es fein
jolle, die Uriachen des herrſchenden Notſtandes zu
unterfuchen und Mittel zur Hebung desſelben ın
Vorſchlag zu bringen. Ver Antrag wurde bewil:
ligt, und auch für die Schöpfung eines Minifte:
riums de3 Handels und des Aderbaues — eine
allerdings geringe Majorität des Unterhauſes ſich
aus (8. Juli). Durch dieſe Debatten wurde die
Landfrage um jo mehr in den Vordergrund ges
drängt, als die Rot der aderbauenden Bevölle⸗
rung befonders in Jrland einen brüdenven Chas
ralter annahm und die radilale Seltion der Home:
Rule⸗Partei keine Zeit verlor, diefe Lage der Dinge
für ihre Zwede auszubeuten. Schon im Juni bes
gann unter der Leitung PBarnell3 und OConnor
VPowers in ben Graffchaften ‚Day und Galway
eine Anti:Rent:Agitation mit dem Stichwort:
«Das ic) e Zand für das irifche Voll», und nad)
dem Schluß des Parlaments (15. Aug.) nahm diefe
Agitation größere Verhältniffe und eine gemalt;
jamere Form an. Nach einem vorbereitenden Mee⸗
ting am 21. Aug. in der Rotunda in Dublin hörte
man bei einem Meeting in Limerid am 31. Aug.,
wo Parnell und D’Sullivan die Hauptredner was
ren, Beifallgrufe für die Abſchaffung der Grund⸗
herren, für die Anwendung phyſiſcher Gewalt, [dr
bie Fenier und die iriihe Republik, während der
gemäbigte prattifche —52 Parnells die Bil⸗
ung einer Aſſociation der Pächter, die Forderung
einer Ermäßigung des Pachtzinſes, und wenn biefe
verweigert werde, die Weigerung, Überhaupt Pacht⸗
ins zu zahlen, anempfahl. Ende Oktober begrüns
ete Barnell, im Widerjprud gegen Shaw, ber
nach Butts Tode (Mai 1879) der Fuͤhrer der Homes
Rulers geworden war, in der Rotunda in Dublin
die National Irisch Convention, in allem, außer
bem Namen, ein Parlament ber ungufriedenen
Maſſe des iriichen Volta, das kurz vor der Wieder⸗
Großbritannien (geſchichtlich)
eröffnung bes engl. Parlaments zufammentreten
follte, um ben ie hen Befmerben eine Stimme
zu leihen: ‚zugleich rief er in Gemeinſchaft mit Ni⸗
el Davitt, einem begnadigten feniihen Gträfs
lung, die Irish Land League ins Leben, al deren
nächſter Zwed die Samınlung von Fonda zum Ans
fauf des Landes von Irland für das iriſche Boll
verfündet wurde. au Ausführung des lehtern
land rechneten die Agitatoren beſonders auf die
eihilfe der in den Vereinigten Staaten angeſiedel⸗
ten iriſchen Bevöllerung, und es wurbe beichloflen,
daß Parnell zu Ende des Jahres nach Amerila ge
en follte, um bie bortigen Irländer für die Jwede
er Liga zu gewinnen. Che bied geihab, wurden
Davitt, Daly und Killen wegen aufrüßrerider
Reben bei einem Anti:Rent: Meeting verhaftet
(24. Nov.), fpäter jedoch (13. Dez.) unter Stellung
von Kaution freigegeben.
Inzwifhen war in England die Nachricht von
ber ordung des engl. Geſandten in Kabul,
Sir Louis Gavagnari ‚ und ber Mitglieder feiner
Sefandtihaft und Eskorte (4. Sept.) eingetrofien.
Dies Ereignis war ein ſchwerer Schlag für die Ne
gierung. Ein neuer Krieg mit Afghaniſtan war
unvermeiblih. Schon zu Ende September waren
bie engl. Streitlräfte auf_allen Seiten im Bor
rüden begriffen. Am 6. Okt. öffnete der Sieg bei
Charafi em General Roberts den Weg nad
Kabul, am 12. 309 er in Kabul ein und nahm nad
Berftörung der unbaltbaren Citadelle Winterquan
tiere in dem befeitigten Lager von Scherpur. Aber
außerhalb der von ben engl. Truppen beiett:n
Plaͤße war san Afgbaniitan in den Händen ix
aufftänbifchen Volls. Zu Anfang November er:
fhien die Hauptmacht der Afghanen unter Rabe
med Jan in der Nähe von Kabul und trieb nad
blutigen Kämpfen (vom 10. bis 14.) General Ro
bert3 in feine Derihanzungen zurüd. Hier ange
[60 en, während der Zuzug von Berftärtungen
ucch die feindlichen Berguölter und die vorgerhdte
Jahreszeit erſchwert wurbe, befand Robertd ſich
eine Zeit lang in einer kritiſchen Lage. Ecſt am
23. Dez. flug er den Hauptiturm ber ihn belas
ernben Feinde fiegreih ab und konnte nun dem
ernern Verlauf bed Winters ohne Bejorgnis ent
gegenfeben.
m 5. Fehr. 1880 fand die Eröfinung des Par:
lament3 ftatt, und zwar mit ungewöhnlider eier:
lichteit, in Gegenwart ber Königin. Die Thronrede
verbreitete ſich ausfuhrlich über die Ereigniſe m
Afghaniſtan und Südafrika; in Bezug auf nnett
Angelegenheiten wurde befonders der Notitand in
tland hervorgehoben und eine Irish relief bill,
owie Vorlagen zur Reform ber Kriminals, der
ankrott⸗ und ber Landgefehgebung angelündigt.
Die Reliefbill, deren Zweck die Billigung der mil
rend ber Barlamentsferien von ber Regierung et:
griffenen aßregeln zur Milderung des irihen
otitandes war, wurde nach heftigen Debatten
28. Febr. 1880 zum britten mal gelefen. Ti
Greigniffe in Afghaniftan führten 20. Br in
[olae eines Antrags des Herzogs von Arggll auf
ie vollftändige Mitteilung der bezüglichen Dols
mente, zu lebhaften Erörterungen im Oberhault.
Im Unterhaufe erneuerten ſich bald die leader
ſchaftlichen Scenen ber vorhergehenden Seſfion
Ein Antrag Sullivans, betreffend eine lee
Major SoceignB, ber bei einem Meeting in Eheites
die Home-Rulers als eine Rebellenbande bezei
Großbritannien (geſchichtlich)
hatte, veranlaßte Debatten, bie zulegt nad brei
übermäßig verlängerten Sigungen bie Geduld des
Haufes erihöpften und Sir Stafforb Noribcote
bewogen, 26. Yebr. mit Strafmaßregeln gegen
wideripenftige DObftrultioniitten hervorzutreten.
Diefe wurden 28. Febr. angenommen und hatten
wenigitens für den Augenblid eine Beichleunigung
ber nötigen Gefchäfte zur Folge. Das ganze Ars
merbubget wurde in einer Sigung (1. März) er⸗
ledigt. Am 2. März brachte Croß bie Metropolitan
water works purchase bill vor das Unterhaus.
Diefe Bill berürmortete ben Anlauf ber
der acht großen Waſſergeſellſchaften Londons von
feiten des Staats, und von ihrer Durchführung
verſprach man fich befiered und billigere Waſſer
und eine entip de Hebung bes Geſundheits⸗
uftande3 der SHauptitabt. er die übertries
e Gchäbung bes Rapitamext2 der, Waflers
ellſchaften auf 28 Mill. Pfd. St. rief einen
turm des Widerftandes gegen die Bill hervor. | Gtei
Ohne Frage war es biefer unerwartete Zwiſchen⸗
fall, der zu bem Entſchluß, die Parlamentsauflös
ung nicht länger zu verzögern, ben Ausfchlag gab.
8. Marz wurbe in beiben Häufern angelüns
Digt, daß die Auflöfung des Parlaments ftattfinden
werde, fobald der Schaglanzler eine gegen Bes
R bei ben Parlamentswahlen gerichtete
Corrupt practises bill und fein Budget vorgelegt
babe. Diefer leßte Alt war notwendig, weil ber
Abſchluß des newiguen gee nahe bevorſianb.
Im übrigen onnte das Budget als folches ben
miniſteriellen Ausfichten wenig förberlih fein;
Denn als dasſelbe am 12. Mar vorgelegt wurbe,
ergaben fih ein Defizit von 2 iu. St. und
eine laufende Schuld von 8 Mill. Pfd. St. Troß⸗
dem fand die Budgetdebatte vor einem Heinen
ufe ſtatt. Roc geringer war bie Zahl der an-
weienden Mitglieder bei den Debatten über bie
Corrupt bill, bis endlih am 19. März
das Barlament von 1874 einen unrühmlichen
Abſchluß erreichte, weil eö an dem gefegmäßigen
sum von Mitgliedern fehlte. r bevor
RRebende Bahllampf hatte feit ber Autünbigung
vom 8. März alle andern Intereſſen abforbiert
und war, als die Auflöfung thatſächlich ftattfand,
ſchon in vollem Gange.
‚ Bereits am 9. März hatte Lorb Beaconsfield in
einem an ben Herzog von Marlborough, Bizelönig
von ziend, gerichieten charakteriſtiſchen Briefe
fein Bablmanifeit erlafien. Er brandmarkte in
n bie Home⸗Rulers als verbrecheriidhe
ſtörer, befchuldigte bie liberale Partei
eıner Bolitil, melde auf den Berfall be en
Weltreichs hinziele, deutete geheimnisvoll das Bes
vorftehen einer furdtbaren Kataſtrophe auf dem
Feſtlande an, und te bie Fortdauer ber | La
und Gr abe und 5
öße Englands und bie Crhaltung
des abhängig von der Fortdauer ber
tonf Negierung. Am 11. und 12. März
erließen Lord Hartington und Glabftone ihre Ge⸗
18. begann jener feinen Wahls
ER Das Doppelt
allgemeinen Neu⸗
30 Jahre, belief. Ebenfo traten
1 | hoben; Gödfchen, der mit feinen früh
525
die Liberalen in ungewöhnlicher Menge als Gegner
ber Stonferpativen in ben Örafihaften auf. Groß
war bie Überrafhung, als gleih an bem erjten
für den Beginn (en in ben Borough feſt⸗
gejebten Tage (81. ar) bie Liberalen 15 neue
ipe pemannen. Mährend der folgenden brei Tage
[fee iefer Gewinn auf 50 Sige; am Ende ber
ann folgenden Woche, in beren Verlauf die Wah⸗
len in den Grafichaften ftattfanden,
Liberalen 99 Gige gewonnen und ber lkampf
war endgültig entſchieden. Die uezude KHaifis
fizierung der Mitglieder des neuen Parlaments
ergab 349 Liberale, 243 Konfervative und 60 Honıes
Rulers; und was den unverhofft großen liberalen
Die doppelt bedeutungsvoll machte, war der lm:
and, 404 die erlangte Majorität selbft einer om:
ination der Konfervativen und der HomesAulers
gewachſen war.
Die Königin befand fi eben in Deutichland.
nach der Rudkehr berfelben legte Lord Bea⸗
conöfield fein Amt nieder. Am 22. April wußte
man, baß er Lord Hartington, den führer der Libes
ralen im Unterhaufe, zu feinen Nachfolger empfoh«
len babe. Doch weber diefer noch Lord Granville
ber am 28. zufammen mit Lord Hartington nah
Windſor berufen wurbe, fühlten fich der Aufgabe
ewachſen. Sie nannten der Königin ihren alten
brer Blabftone ala ben Dann ber Situation
und Gladſtone übernahm noch an bemielben Tage
bie Bildung eines neuen Minifteriums. Am 28.
ril ftand dasſelbe fertig da. Gladſtone jelbit
ernabm außer dem Boften des Premierminilters
bag Schaplanzleramt, dad Auswärtige Amt kam
an Lord Brunville, das Minifterium für Indien
an Lord Hartington, das Marineminifterium an
Lord Northbroot, das Kriegaminiiterium an Mr.
Childers, das Hauptielretariat für Irland an
tfter, das Lorblanzleramt an Lord Selborne.
ir William Harcourt wurde Minifter bed Innern,
Lord Kimberley Rolonialminiiter, ber Herzog von
Aroyll Großfiegelbewahrer, Bright Kanzler des
erzogtums Lancafter. Alle dieſe Staatämänner
tten fchon früher unter Gladſtone gedient; aber
auch bie rabilale Seite der Partei hatte Ans
ſpruch auf Bertretung in dem neuen Mintfterium
erworben. Bon ihren Fuhrern erlangten Chamber:
lain das Handelsminiſterium mit einem Sig im
Kabinett, während Sir Charles Dilte Unterſtaats⸗
felretär für das Auswärtige, Fawcett Generalpoſt⸗
meifter und Mundella Bizepräfident des —2
Rats wurden. Lowe I en fein Play fi fand,
wurde ald Viscount Sherbroof ins —2 er⸗
ern Kollegen
in Bezug auf bie Frage einer neuen Parlaments⸗
reform nicht übereinitimmte, willigte ein, an
rd8 Stelle al$ außerordentliher Gefanbter
Konftantinopel zu geben. Lord Ripon wurde
atten Die
an ber Stelle Lord Lyttons zum Biz von
Indien ernannt. ,
Das neu ermählte Unterhaus trat 29. April 18R0
iu feiner Konftituierung zulammen. Gleich nad) der
hl des Sprecherß fand bei der Bereibi ung Der
Mitglieder ein Zwif jo ſtatt, ber grobes ufs
eben erregte und endgültig noch immer unerlebigt
. Charles Brablaugh, einer ber neu erwählten
tierten für Northampton, eine ſchon früher
durch offen befannten Republilaniemuß, Malthu⸗
ianismus und Atheismus notoriſche Berfönlich
eit, erhob den Anſpruch, im Einklang mit ber
526
Parliamentary oaths bill von 1866, ſtatt des Eides
die Affirmation zu leiſten. Es war dies ein bio
in nicht vorgelommener Sal. Der nötedher
elöft erklärte fich inkompetent zu enticheiden,
Brablaugd i in Gemäßbeit mit ber Warlomentsatte,
bie beſonders mit Rüdficht auf bie Bijlenterenben | mi
Selten erlaſſen war, zur Affirmation berechtigt fei,
und verwies dieſe Entfheidung an dad Gutachten
des Haufe. Auf den Antrag der Regierung wurde
demnach ein Speziallomitee zur Unterſuchu
—— ernannt, worauf das Haus, n Fr endis
bet Abrigen Bräliminargefchäfte, bi zum
47 one Bleibe aufregenber Borfälle drängte
iefe Pauſe zuſammen. i ben Rblichen
moßlen ber Dlinifter wurde Sir William Har⸗
court in Drforb geſchlagen und mußte in Derby
einen andern Siß fuhen. Aus Indien lam bie
Nachricht von der Entdedung eines Rechnungs:
[8 ehlers des dortigen —— dem zufolge
e
nten Summe von 6
anvertra
oe — — ‚ ftatt der vom Mini⸗erhob ſich
Mill. Pd. St.,
lich den Betr Mil.
eg —
— Sins außerordentlichen G
nennung zum en Ges
fandten in Komftantinopel, fomie bie Berjenbung | d
Fi ne ide Lord Granvilles an die
deuteten den Beginn einer neuen
—ã ne Die heute Droge an, während leiden:
haft the —— ſfionen hervorgerufen wur⸗
durch bie Beröffentlichun Marc AorzeiponDeng
—28 Gladſtone und Graf bem oͤſterr.
en in London, worin en dem Premier;
minifter verficherte, er die Haltu
von Ofterreich q er ben —— n und den
*8 Angel egenbeiten mikverfta den, und Glad⸗
darauf L- ein Bedauern a Ober ſcharfe Bemer⸗
terreich in einer ſeiner Wahlreden
Die Throurebe, mit welcher 20.
f die außmwärtigen An egenheiten be
e in Indien, in
au
—* Stand ber Verhaͤltniſſe
Ber Ben Bezug ‚guf bie
In
Karte wı wurbe ein tbätigeö Borgehen, in Üi
ben europ. Wächten, zum med ber
Durchfuhrung ber nod unvolljogenen Artilel bes
Berliner Derira digt; in Beyug ( auf In⸗
ii e sn in Bezug auf bie F Sinangen
—— Mfohe fa * fer er —X Be:
aniltand und } icher
ichumgen Ir beinfeiben und dem Indiſchen
Su usſicht geftellt; in
anf
ses
erium Freilich q an dem Plane einer
—2 ber fudafrikan. Kolonien feſt, vers
* Ne aber zuglet N d e —
unb freie ngen für bie europ.
ler —— — zu tragen 8 die innere Po⸗
litit betraf, je fianben im in a Reihe Maßregeln
für bie endgültige Erledigung, ber langwierigen
onfefitonellen Streitigleiten über ben Gebrauch
der —— und die Erneuerung ber in Are
in zweiter Reihe Billd zum S 2 36 |o
—— bes Kleinwi
ng der Haftbarleit von Arbeitgebern für
älle der Arbeiter und zur Ausdehnung der Wahl;
techte in den iriſchen Parlamentsboroughs. Hins | werbu
fihtlich Irlands wurde ferner die Wahricheinlichleit
weiterer Bregeln zur Mbhilfe des Herrf den
Notſtandes unb ber Bekhluß angelünbigt, bie
bes Kaiſersdas
Mai | tete derfelbe Führer der fo
bat Barlament wieder eröffnet wurde, berührte | bie
Großbritannien (geſchichtlich)
preservation bill von n 1875 nicht zu erneuern, ſon⸗
dern die Er öifentlihen Friedens ber
Handhabung ber Gh Geſede anheimzu;
geben.
„Sunß ſt beſchäftigte Mich das Unterhaus wieder
t der Affirmationsfrage. Das nıit ber Vera:
kumg berjelben beauftragte Komitee erftattete einen
den — Bradlaughs ungüuftigen Bericht;
Brablaugh erklärte fid auf bereit, flatt der
t | Affirmation den Eid zu letiten, wurde aber, als er
ju biefem 2) Amede a1. Dei im Unterbaufe erichien,
a Einipr anfervafiven © Sir Im:
mond Wolff, —— Atheiſten das Recht der
Eidleiſtung abſprach, daran verhindert. Es drängte
ich nun die Frage auf, inwieweit das Haus befugt
ei, einem legal gewählten Mitgliede die Erfüllung
einer ftatutmäßig ihm auferlegten Pflicht zu ver:
weigern. Ölabftone wollte die Unterjudung über
biefen Rechtspunkt einem neuen Gpezallomitee
ut wi eier von tonfervativer € ite jedoch
diefe Zumutung ng Tebnafter ter Wider:
81. Mai lam es zur ſchließlichen Ein;
g des —— — dasſelbe verneinte Ar
oͤchentli Beratungen das Recht Brad:
Lane DUE zur Sibebteiftun —— da a, Wi
ſich anziege Fe falls er In
tet werde, v0
der —* en, en er
ftatutnäßige Dualifilation feinen
ge
lang zur or zulaſſen,
| indes? neu tige Debatten unb 22. Sud wu
ein fonfernatioer Gege
ſpruch;
ntrag angenommen. dr
* —— zu überseden,
belegte Barlamentimitglie
om Ur“ w Sauter zu bören. ver Beni *
einer weigerte,
en, wurbe er auf ben Antrag Sir Cuſſid
—5 verhaftet; aber F* on am 23. bikrmet:
ativen
ToblaugbB. An 1.
—— des Hauſes —
Dajorität einem
—— ufolge jebem eric
tion zu en ftatt des
ber daraus erwachſenden recht! ichen &
feiten. Bradlaugh nahm da
nfo unerwartet * di
unerquidliche Epiſode
chen (Gen Angelegenheiten —* in den Bang der
häjte ein. Anfan e unter ben one
lers eine —*
Stimmung 58 — bei
neue Minifterium, welche Feineriens
uß erwiberte, —* —— —
bill nicht zu 335 Wenn ab
die Unmöglichleit
vegel zur Behen
ex Füllen war
olut unmöglid. Dennoch n nit mur
—* —* — ei ah ni u ;
Ing VOR — eb egeln ıpr
einer immer
bi, weil a hen Bolt A —
ce | ſtand zufammenrottete. Was die
Großbritannien (geſchichtlich)
vera war eine Brookfori| e Bloßregel zum
user feibenben nbliden tferung 8 en
en die Fr Der Hauptielretär für
fand, Forfter, hatte zuerft dies Zugeſtaͤndnis ver
weigert fand ſi aber ſpaͤter, gedraͤngt durch das
ſelbnrandige En orgeben ber Home⸗Rulers und die
wachſende Rot in „eland, veranlagt, am 18. Juni
eine Com on for disturbance bill einzu⸗
bringen. Im Grunde erneuerte dieſe Vill nur meh⸗
rere in geratene Beſtimmungen der Land⸗
bill von 1870, aber den Tories bot fie ein neues
Übjett feidenichaftlicher Angriffe auf eine Politik,
bie nicht bloß als radilal, fondern al revolutionär
verfchrien wurde. Alle ( de3 Widerftandes
wurden in Bewegung gefest, fodaß die dritte Des
fung ber Bill, übermä äßig verlängerten Des
a a gie;
enttäu mar das was folgte; denn
auf den Nat Lord Beaconsfields verwarf das
Oberhans nad; mur zweitägiger Bräliminardebatte
3. Aug. Die vom der en r notwendig er:
läre Baßregel, De
t top t der übrigen in
der zhronzebe gten Maßregeln hatte un
ker a biefen Verzögerungen gelitten, um fo
nr, als eine neu entitandene ar bi
* ale I folhes —— bie
i
von der Daafe —— — Pr abgezweigt
rade ala früher die Home⸗
I N pam Syſtem ausbildete.
af 6. Ser m waren ſamtliche in der Thronrede
— — 8 von beiden Haͤuſern genehmigt.
Unter den Sinye tten ber Seſſion
mar eine a Debatte vom
lungen. Sn
b Motion zur Ab:
des fes en, und al die Regie⸗
weigerte, beitinumte m uf für die
om
2* * —— in einer Dei Debatte, te, Die
ohne —— a des
zum Aechuttag bes 77, Be denen erte. & am
30. Aug. wurde ber Sean
Dubget bemili * —— fand bie Ver⸗
5* Lord Granwille, der
5228 Bang ein al —— — eine
er darch bie Miſſion 8 nach Am
2 —— europ. Worach ben an
eng 11. Juni bie ent Note der Sir
an bie Türtei, 16. Jumi [ung der Ber:
Imer Konfcrenz zu
tte, die Ausfſi
der bis dahin von ni Oel —— —
* bedeutenden An Hate
627
bes Berliner Vertragß in Bezug auf bie Gebiets⸗
abtretungen an Diontenegro und Griechenland unb
bie Reformen in Armenien ernitlich betrieb. Juli
und Auguſt vergingen indes mit biplomatife en
uaflüchten der Pforte, und erſt während der letz⸗
ten Tage bes Parlaments wurde von den Vächten
eine Siottenbemomftrafion an ber Hüfte von Alba:
nien beſchloſſen, um zunächſt auf die raſchere Ers
ledigun Hi zuontenegehnilchen Frage einen Drud
auszuüben. In Afghaniſtan waren die Winter:
monate ohne nennenswerte Triegeriiche Creignifie
vergangen. Die im Dez. 1879 bei Scherpur ge:
ſchlagene aufftänbifche Mrmee batte fi) na Shan
zurüdgezogen und bielt von dort das Land in Un:
ruhe, ohne größere Unternehmungen zu wagen.
Zu Ende März 1880 tam Mr. Lepel Griffin ala
politifcher Agent vom Pendſchab nad Kabul, um
mit den Stammeshaͤuptern zu verhandeln wegen
der Einfegung eines neuen einheimiſchen Herrſchers
in Nordafghaniſtan, deſſen äumung beſchloſſen
war. Um diefelbe Beit wurde ein Better Schir⸗
Alis durch den Bizelönig von Indien als Emir
von —2— eingelegt, unter der Bedingung,
daß er in feiner uptftabt eine engl. Selabung
und einen Ka — au ehme. Nachdem
dies geſchehen tewart mit einer
Kolonne von —EæEXfXW Fe — auf, ſchlug
bie ihm ben De, erfperrenbe fghanenarmee
il bei Ahmed Khel, 309 20. in Ghuzni ein
ab Par —** von dort na ae ‚00 er den
r rnahm. zw atte in Eng⸗
land der —— — attgefun efunden. Der neue
Bizefönig von Indien, Lord Ripon, am mit In:
ftruftionen, welche den Andeutungen der Thron:
vebe entipradhen. Es wurden mit Abd-ur:Rahmän,
einem Reffen —— der in Rordafgbaniftan
Unterhandlungen an:
eine Protiamation 8 Emir
Aber neue Berwide-
an, einna
alte fih na
8 von Herat
ft, bie 22. sun
von Kabul
Kun en ſtanden * evor. Ejub
Pe erilierter Sohn ———
dem Tode ſeines Vaters de
bemä und bort eine —* After, um jeine
| Anfprüi auf den Thron von A abaniftan. ge tenb
zu maden. Mit dieſer ſchlug er 27. zii i ein engl.:
ind. ‚none unter General Burrows Maiwand,
in der Näbe von Kandahar, trieb Die Stämme
wifhen Kandahar und Duetta zur Empörung und
bela —— dann die Reſte der Dccupationsarmee in
Glädlicherweife war dad engl. Heer
Ha — ftart genug, um eine anfehnliche Streit-
macht unter Genera Roberts nah Kandahar beta:
chieren zu können, während General Stewart, dem
mit Abd-ur-Rahmäan geſchloſſenen Vertrage gemäß
wie bem Reſte des — am 9. Aug. Kabu
und den Radweg nah Indien antrat.
rien.
Zeil bes —— Roberts f a mag einem rafhen Marſch
anbahar und ftellte damit
bie engl. Kutor tät in Südafghaniftan wieder her.
Sm Südafrika dauerte Die durch den Zulufrie
ion bes Zrandvan! und die Verſu e zu
einer ner Ronföberation d er füdafril. Kolonien entitan:
dene Bewegung fort. Unter ven Boers des Trans:
veal madıte ein vebellüldier Geiſt fi, bemerkbar,
Der Beſchluß de Kapminiſteriums, die Dijenfto:
macht der angrenzenden Degerftänime durch die
Konfisfation ihrer Feuerwaffen hmen, rief im
Aug. 1880 einen Aufitand In —5 — hervor.
Die Konföderation der Kolonien ſcheiterte endlich
528
im Juli an dem Widerftreben der Kaplolonie. Das
rößte Aufſehen erregte iebod bie Abberufung
ie Bartle Freres (2. Aug.) ie nur deshalb fo
lange verzögert war, weil Frere alle Fäden bes
Konföderationgpland in Händen hatte, während
fein Sturz nun das lekte hervorragende Werkzeug
ber imperialiftifchen Politik Lord Beaconsfields
eſeitigte.
In ven Parlamentöferien nahmen, neben der
Fortentwidelung der montenegriniſchen Frage, vor
allem die bedrohlichen Zuftände Irlands die öffent:
liche Aufmerkſamkeit in Aniprud. Die vereinigte
europ. Flotte verfammelte fih 14. Sept. in Gra⸗
vofa; aber die Pforte erneuerte ihre alte Politik
diplomatifcher Ausflächte, und erit die Drohung
Englands, Smyrna blodieren zu wollen, fowie die
leichzeitigen kriegeriſchen Rüftungen Griechen:
Tandz führten 26. Nov. die libergabe Dulcignos
an die Montenegriner herbei. In Irland wurde
die berrfchende Aufregung dur Mafjenmeetings
unter den Borfiß bervorragender Landleaguers zur
Sieberbibe eiteigert. Die Regierung batte_eine
andkommiſſion ernannt, die an Drt und Stelle
die Bedingungen — Maßregeln un:
terfuchen follte, doch von feiten der Landliga legte
man den Arbeiten diefer Kommilfion alle möglichen
Hinderniſſe in den Weg. Parnell empiahl bei einem
Meeting in Ennis (19. Sept.) ein oitem des ges
fellichaftlihen Oſtrazismus gegen alle Perfonen,
die Pachtgüter mieteten, auf welchen Gviltionen
fat efunden hatten, oder die ſonſt auf irgend eine
eile der Agitation der Liga Widerſtand leifteten,
und drohte zugleich mit einer allgemeinen Verweis
erung bed Pachtzinſes für ben Fall, daß ben Be:
hıner en ber ländlichen Bevöllerung nicht bin»
reichende Rechnung getragen werde, Dielen und
ähnlichen Reden folgte 25. Sept. die Ermordung
von Lord Mountmorres in der Grafſchaft Galıvay
und ein Ausbrud) von Gemalktpätinfeiten in ver;
ſchiedenen Teilen des Landes gegen Gerichtsdiener,
Landagenten, fontraltgetreue Bächter und jämtlicye
ber Liga mißliebige Perfonen, der um fo ernitere
Beſorgniſſe erregte, ald die Schulbigen, allen Bes
mühungen zum Trohz, nicht entbedt werben konnten.
Die zunägf ergriftenen Maßregeln waren von zwies
adyer Art: die Militärmacht in Irland wurde ver;
ärkt und 14 ber angefebenften ndleaguers mit
Einihluß von Barnell, Biggar, Dillon, Septon,
Sullivan, Brennan und Egan als aufrührerischer
Agitation fchuldig in Unklagezuftand verfept
2. Nov.). Der Boch follte 28, 2 beginnen,
nzwilden breitete die Landliga ihre Organifation
und ihre Macht immer weiter aus. Ein wie großer
Zeil des irijchen Volls der Aufforderung Parnells
gefolat war, alle Gegner der Liga unter ein Syſtem
ed geiellicjaftlichen Dftrazismus zu ftellen, ergab
fid) im Oftober und November aus ber i
Kapitän Boycotts, eines Pächters und Land⸗
agenten in Mayo, nach welchem jenes zu einer
wahren Schredensherrſchaft ausgebildete Syſtem
allgemein als Boycottieren (f. d.) belannt wurbe.
Bald war kein Drt in Irland außerhalb Ulfters
ohne Yilialgefelfchaft und ohne einen geheimen
richtshof der Landliga en Beamten die
Walle deö Bopcottierens handhabten und gegen
deijen Tyrannei bie gewöhnlichen Belebe mas 08
fhienen. In bem rozch gegen bie Landleaguers
konnte bie Jury fich zu feinem Urteilsfpruch einigen
und mußte entlaffen werben.
Geſchichte
Großbritannien (geſchichtlich)
Die Eröfnung der Seſſion von 1881 fanb
7. Jan. einen Monat früher als gemöbnli ftatt.
Die Thronrede hatte manches über auswärtige
und koloniale Angelegenheiten zu melden, unter
andern das Ausbrechen eines ans im
Zransvaal, aber pım orößten Teil beichäftigte fe
fih mit Irland und lünbete zwei Hauptmaßregela
an: eine gmangsbil zur Unterdrüdung ber ber
[enden narchie und eine Landbill für die Ne
orm der agrarifhen Zuftände. Nachdem bie De
batte einige Tage gedauert, erllärten bie Home
Rulers 31. Jan. ihren Ertſchluß, alle Formen bei
Daufes egen bie Bill in Anwendung zu bri
ie Diskuſſion wurde 42 Stunden kam forte et
und endlid nur durch das biltatorifche Ginichreiten
bes Sprechers, ber im Namen der Würde und der
Autorität des Haufes ber ar Minorität
Schweigen auferlente, um Abſchluß gebradt
Gleich darauf ging die * Leſung der Vill durch
Doch ſchon bei — der an demſelben Zage
beantragten zweiten Leſung erneuerte ſich bie Db:
ſtruktion ber HomesRulers. n bie parlamen
tariſche Maſchine nicht ind Stoden geraten fol,
war offenbar eine Reform ber Gefhäftsorbuung
unumgänglich notwendig. Gladſtones Borfhläg
u einer folchen 8. Febr. führten indes zu neu
eidenfchaftlihen Scenen, und erſt nad) der Su
penfion arnell® und 27 anderer Home⸗Rulen
amen bie minifteriellen Borfchläge, die im
ber Dringlichleitserllärung einer Debatte dem
Sprecher außerorbentliche Vollmachten erteilte,
Annahme. Dringlichkeit wurbe nun fofort
die Zwangsbill ausgeiprochen. ver,
noch 12 Sipungen im Kampfe gegen enbloje Ann:
dements der Home⸗Rulers, ehe 25. Febr. die britte
Lefung beſchloſſen wurde, und 2. März erlangte Die
Bil die Lönigl. Santtion. Gin 6 t de
Zwangsbill, Die Arms bill, die in&betondert peyt!
das Tragen und ben Befig von Waffen und
tion gerichtet war ging 4. März das Unit
haus 18. durch das Überhaus und erlangte We
önigl. Santtion 21. März.
Snfolge der unmößig verlängerten Debatten
über die Zwangsbill war bie Seffton 850 von:
gerät als daß eine Erörterung ber Landbill om
n Ofierferien noch möglich geweſen wäre; abt
um Beweife feiner ernften reformierenden Ir
ichten legte Gladſtone no vor ber Berta
1. April die Grundzüge der Landbill im Unterpan
vor, Die Bill gründete ſich auf die Berichte mer
tönigl, Romumillionen, we he beibe nd I
eiten unter o erzogd von Ricmend
und be3 Grafen von Beboren, * bie Notwerdig
keit umfaſſender Reformen anerlannt hatten.
uptzwede betrafen bie Beſchrankung willlũ
ittionen; bie Si ni Dei Mertes der anf der
Htgtitern emachten ebeflerungen für de
ädter; bie Revifion des in den meiſten hälk
unmäßig in bie Höhe getriebenen Pachtzinſes bar
ad hoc eingeiebte Ba I deren Eu
dungen für Grundherren und Pächter bindend
oliten; die Verlängerung ber —E w
ie Ermaͤchtigung der Landgerichts * Gelben:
[60 e zu machen zur DBerbefleru t zum dr
auf von Badıtgütern durch bie Pächter, zur Kia
mation wuſtliegender teien, forte zur
erte Schar ber Are Fe
erite Lefung wurbe ohne e
Sipung angenommen. Am 8. April kandigte bei
a N u...
gg hhonen
sau od
%
Großbritannien (geſchichtlich)
Herzog von Argyll feinen Austritt aus dem Minis
fterium an, weil die Bill feiner Anfiht nad) Fi
weit ging. Bei der Wiedervereinigung des Parla⸗
ments 26. April wurde fofort die zweite Leſung
beantragt. Die Debatte kam erjt 19. Mai zum
Abſchluß. Aber eine Flut von Amendements, die
bald die Zahl von 876 erreichte, ftellte fich dem
weitern Borrüden der Bill entgegen. Am 26. Mai
begannen die Komiteeberatungen. Mehrfache Zu:
ejländnille wurden jowohl der Partei der Grund:
herren als der Partei der Pächter gemacht; aber in
allen weſentlichen Bunften war die Bill unveräns
dert, ala fie endlich 30. Juli zum dritten mal ges
lefen wurde. Noch an bemielben Abend fand die
erfte Lefung im Oberhauſe ftatt. Auch bie zweite
Leſung gro nach zweitägiger Debatte 2. Aug. durch.
Die Bıll war aber eine völlig andere geworden, als
fie 8. Aug. aus den omiteeberatungen ber Lords an
da3 Unterhaus zurüdfam. In den 9. Aug. begins
nenden Beratungen des Unterhaufes über bie von
den Lord3 gemachten Amendements zeigte das
Minifterium ſich zu verfchiedenen Zugeltänpnifien
bereit; die den Hauptzwedeen der Bill zumiberlaus
fenden Anderungen wurben jedoch verworfen. Die
Majorität ber Lords ihrerfeit3 wollte nicht weichen
und die meiften der vom Unterhaufe verwor⸗
jenen a ee leer Kom Von neuen ein. Glad⸗
tone en ich hierauf au einigen fernern Zuge
ſtaͤndniſſen, — —26 die Landbill 16. Aug.
durch beide Häufer zur Annahme kam und 22. die
fönigl. Santtion erlangte.
Außer diefer Bill wurde nur eine einzige Maß:
regel von Wichtigkeit, die Army regulations bill,
eine Ergänzung der 1870 begonnenen Armeereform,
zum ®efes erhoben. Unter den Zmwifchenfällen ber
Seſſion waren der Tod Lord Beaconzfieldz ‚19.
April), dem Lord Salisbury als Führer der kon⸗
fervativen Bartei im Oberhaufe folgte, und die
Streitigleiten Prablaugba mit dem Unterhaufe die
merhohrdigiten. Nachdem ber oberfte ee
entſchieden hatte, daß die Affirmation Bradlaug
nicht von der flichtung, den parlamentarifchen
Treueid zu leiften, entbinde, entfagte diefer feinem
Siße für Rortbampton, um ſich neu wählen zu
Laffen und erſchien dann (26. April) zur Gibleiftun
am Tiſche des Haufe. Bon neuem trat igm jedo
Sir Stafford Northcote als Führer ber — 28 —
tiden mit dem Antrag entgegen, daß die Eidleiſtung
ihm als Atheiſten nicht geſtattet werde, und troß
des Widerſpruchs Gladſtones und Brights wurde
dieſer Antrag durch eine aus allen Parteien rekru⸗
tierte Majorität angenommen. Brablaugb, ber
fi) weigerte, dad Haus zu verlafien, wurde mit
Gewalt entfernt, erjöjien indes am tolgenben Tage
von neuem und erlangte durch feine Beharrlichteit
zulept ein Deripreden Gladftones, die ſchwebende
Streitfrage zu erle nen durch Cinbringung einer
neuen Oaths bill. Als dieſe an dem Widerftande
der Konjervativen fcheiterte, ftellte Brablaugh fich
10. Rai von neuem am Tiſche des Haufes ein, um
den Gib zu leiften, wurde aber nun durch Beſchluß
feiner Gegner von bem Zutritt in die Parlaments⸗
gebäude ausgeſchloſſen. Während ber folgenden
onate agitierte er und haltung von Mees
tings in verſchiedenen Zeilen des Landes zu Guns
ken der ihm vorentbaltenen Rechte, erichien aber
3. Aug. noch einmal an ber Thür des Unterbaufes
um noch einmal nach beftigem Widerftande durch
Gewalt entfernt zu werben.
Gauperietiond: Lexiton. 13. Aufl. VIII.
629
Bon bervorragendem Intereſſe war im Laufe
der Seffion die Entwidelung der auswärtigen und
folonialen Angelegenheiten. Im Transvaal hatte
Dez. 1880 ein Aufftand der Voers ftattgefunden,
den die Heinen engl. Garnifonen außer Stande
waren zu unterdrüden, und gegen den auch ber
Oberbefehlzhaber in Natal, Sir George Colley,
teine genügenden Streitkräfte zur Hand hatte.
Der Aufitand beitärkte indes das engl. Minifte.
rium in der Anfiht, dab die Annerion be3
Zrandvaal ein Mißgriff geweſen fei, und nod
während der Kampf im Felde fortdauerte, wurden
unter der Bermittelung des Präfidenten des
Dranje : Freiftaatö Unterhandlungen_ eingeleitet,
welche eine frieblihe Schlichtung der Streitigkeiten
bezwedten. Die Niederlage Sir George Colleys
bei Majuba Hill (27. Febr.) veranlaßte die Abfen:
dung von Verftärtungen auß England unter Be:
neral Robert3; noch ehe diefe indes eintrafen, war
21. März auf ber Grundlage ber Oberherrſchaft
der Königin und der Gelbitregierung ber Boers
ein Prältminarfriebe zu Stande gelommen, ber
3. Aug. dur die Konvention von Prätoria be
(tätiot wurde. In Afghaniſtan hatte nach ber
iederlage Ejub Chans der Friede ohne weientlidye
Störung fortgedauert und Schon Nov. 1880 war
bie Räumung Kandahars, ber lekten noch von
engl. Truppen befegten Pofttion, bej Slofene Sache
gemelen. er vom Emir von Kabul ernamite
ouverneur rüidte 1. April 1881 mit afghan. Trup-
pen in Kandahar ein; 21. begann der Abzug des
engl. Decupationsforps nad dem Pijchinthale in
ber Richtung auf Duettah. Die Päſſe an der Nord:
weitgrenze waren fchon vorher geräumt, und nach⸗
dem Abd⸗ur⸗Rahman feinen wieder von Herat vor:
gerüdten Gegner Ejub 20. Sept. in der Nähe von
Kandahar befiegt hatte, brachte ber Abzug bes
Hauptteil® auch der in Quettah zurüdgelajlenen
Truppen nad) Indien den Afghanenkrieg zum völ-
ligen Abſchluß. Das Bemühen des Minifteriumz,
die noch ſchwebenden griecdh.:türf. Grensftreitigleiten
J erledigen, wurde ——*2 von —2 gekroͤnt.
er Beſißergreifung von Tunis durch Frankreich
wurde von ſeiten Englands kein Hindernis in den
Weg gelegt; dagegen proteſtierte Lord Granville
im voraus gegen die Ausdehnung eines entſpre⸗
chenden franz. Einfluſſes über Tripolis. Lange
fortgeſezßte Bemühungen, ben 1860 von Cobden
abgeſchloſſenen enal.⸗franz. panbelävertrag zu ers
neuern, an denen von engl. Seite Sir Charles
Dilte hervorragenden Anteil nahm, fcheiterten an
dem Widerſtande der franz. Proteltiontiten.
Irland machte auch die Annahme der Land:
bill den Agitationen der Landliga kein Ende. Die
Neben der Führer wurden endlich fo drohend, daß
energifchere abtegeln der Regierung unvermeid⸗
lid wurden. Am 18. Dit. wurden die Parlaments⸗
mitglieder Parnell, Dillon, Septon und D'stelly
mebit ben Hauptbeamten ber Liga verhaftet und
nad dem Öefängnis in Kilmainham abgeführt.
Die Liga erwiderte auf diefe Maßnahme mit einem
von ihren gefangenen führern unterzeichneten Ma:
nifelt, welches das iriſche Volt aufforderte, feinen
— zu zahlen, ehe die Gefangenen der Frei⸗
eit zurt agegeben ſeien. Die Antwort der Regie⸗
rung auf das No-rent Manifeſt war die Unter⸗
drüdung ber Landliga als einer geſetzwidrigen
Koͤrperſchaft (18. DE.) Dieſer Schritt that feine
Wirkung. Faſt ohne Widerftand und in eritaunlich
Bl
536
nur 48 Häufer verfhont blieben, gewonnen bat.
Bon Öffentlihen Bauwerken d bie 1748 vollen
dete Hauptlicche, drei Schu
ſchule, eins für die Realſchule, e,d03 1873 abgebrannke,
1876 neugebaute Rathaus, "das Amtögeriht, das
Krankenhaus, Kr Armenhaus und die gro n fa:
jern en zu erwähnen. Rathauſe befindet ſich
von Rentamtmann Preusker 1828 gegründete,
gegen 5000 Bände umfaflende Stadtbibliothel. Eine
auch von Preusker 1839 gegründete Kleinkinder:
bewahranftalt, eine gewerbliche Sonntagsſchule
an und ein 1832 gegründeter Gewerbverein
ind in neuerer Zeit wieberhergeitellt worden, eritere
unter dem Namen Amalien:Stif ung.
G. wird igon im 10. Jahrh. al3 Stadt erwähnt
und war im ttetalter, mo e3 zu Böhmen gehörte,
ſtark befeitigt. Nachdem es an Meißen gelommen,
rehibierten ın dem bortigen Schloſſe zumeilen bie
Yrüder Friedrich der Gebiſſene und Diezmann;
1312 kam es auf vier Jahre an Brandenburg. ALS
1540 dad bortipe e Nonnenkloſter aufgehoben werden
follte, Iedten ie Nonnen dasjelbe der Sage nad)
6. Zuli in Brand. Es brannten damals brei Bier:
teile der Stadt nebft dem Schlofje ab, welches les
tere wieder aufgebaut wurde und jebt als Fabrik⸗
gebäude dient. Die Ruinen ber Kloſierkirche ſtehen
noch. Abgeſehen von den Fehden des Mittelalters,
ben Verwültungen burd die Huffiten 1429, litt bie
Stadt beſonders im Dreibigjährigen, im Sieben:
brigen und noch mehr 1706 im Nordiſchen Krie e
m 16. Mai 1813 kam es in G. zu einem Gefecht
mit den Franzoſen.
Gröfenlchre, foviel wie Mathematil.
Großenlinden oder Sroßlinden, Stabt im
Oroßbergogtum lem, Provinz Ober fien, Kreis
Gießen, 7 km füdlidh von Gießen am Kleebach, mi
1235 ve get eine alte Rirhe aus dem 10. Ja th.
und ein athaud, das den Zempelberren gehört
baben ſoll. ber Nähe find Braunfteingru en
Grohen! der, Dorf mit 1600 E. im
Regierungsbezirt Haflel, an der Linie Gießen: eh
ber Oberheſſi hen Ei enbahn, 11 km nordweſtlich
von Ida, und an der Lüde. Hier ift die Quelle
(ja Bitterwaflerd, zelches von Salz⸗
aus verſandt wird.
dien uwahn, Wahnideen mit dem Inhalt
* yäsung bezüglich Vermögen, fozias
Stellung, ers und Geiſteskraft, tommt bei
—— * teslrankheiten vor, bildet alſo
wiſſenſchaftlich — eine a vaneheit für ſich,
ondern nur ein Sam ptom. ©. tritt in mehrern
tmen auf, deren nterfheibung praktiſch w nn
it, infofern als die einen auf ein tiefereß, unbei
bares iden, die andern auf leichtere Störungen
des Gehirns inweifen. syn mehr beicheidener,
innerhalb der Grenzen des lichen be baltender
Weiſe tritt ©. auf bei der einfachen eilbaren abs
normen Hirnreizung, welche als «:Manie» bezeich:
wet wird: die Kranlen bezeichnen ſich in mehr alles
goriſchem Sinne als Generale, Könige u. |. w.,
ohne diefen wechfelnden Einfällen größeres Gewicht
beizulegen; in völlig Iinmiofer, alles Mögliche über:
f reitender Form vs ber ©. auf bei der fo
irherpeiunge ro AT: — Baralyıe
ber irren), wo e Fran en fi ben We
faifer, Ober akt, —— u. dgl. ‚m
—— — —5 — alt IL au fein beha
ben no fo get mefügipen Si eventue —
illiarden belohnen, dabei aber fortwaͤhrend die
äufer für die Volls⸗b
it “ro eto, befeitigte und gutgebaute
ber glei namigen Knete un be3 Koni ala,
ltegt inmitten der Maremma Sr —
Größenlehre — Großfelda
ſpezielle Ausdrudsweiſe ihrer Selbftüberfhägun
variieren und ſich in den oem geöbten Bi Sichel
emegen ohne es zu bnlider G.
Im t Al: auch bei dorüberge enben —
ih fi madılinmiger erfonen, ohne indes
jene Dtanni Aa ee eit er Abantafieprobute z
ieigen. (nd ilbet ver auch ein häufiges
ymptom Ya fog. chronischen Verrüdtheit, wo
abrzehnte fig und dieſelbe Größeniber
«fire Se feltgebalten wird (bald religiöien In;
Aus zu fein, bald politiſchen, 5. 3.
er A nekind zu And: u. f. w.). Hier verarbeitet
der Kranle in logiſcher Deife allerhand wahnhafte
Wahrnehmungen wie überhaupt alle feine Gedan⸗
ten zu einem Wahnſyſtem, fobaß er die Wider:
* ſeiner wirklichen und ſeiner eingebülbeten
tellung in ai befriebigender Beil fe be
enn bier, wie dies meift der Fall, glei
in — vorhanden er jo win
auch diejer in da3 Wahnſyſtem einbegogen, und der
Kranke erflärt ſich für verfolgt, weil er eine beſon⸗
ders audgezeichnete Perſon (beifie ebradter
Thronerbe u. f. m.) fei, an beren Vernichtung ar
dere Intereſſe haben. ‚Die Größenideen find bier
tiefe Überzeugungsſache, werhalb ich die Kranlen
vieljad aud in ihren: ganzen ii
dem entf Iprebenh geben. Die Tehtgenannte orm
von ©. iſt a wie der bei Hirnerweichung vet:
tommende ©. faft, ausnahmslos unbeilber, mr
tritt bei legterer viel früher ein töblicher Ausgang
bes Leidens ein, während die Verrüdtheit mit G.
die Lebensdauer an nn nicht beeinfluht.
Grofh:Engerödorf, f. Enzers
„Grosserie (fr (fr3.), Großhandel; —* Eiſen⸗
vom rechten Ufer des Dmbrone, 7
Mündung umd an der Bahn ioreny Eid
bie hier nad) Asciano abzweigt. Drt iR Ei
eines Bistums, hat eine großartige Kathebrale mil
einer ſchoͤnen Fagade aus oielfarbigen Marmoꝛ,
eine te harodıi re und und ein Theater. Dem völk
ngel an Trinkwaſſer hilft feit 1833 ein
— — von ungehenerer Tiefe ab. Nabe Ki
ber Stabt beginnt der große Sumpf von Caftiglion
della Pescaja, der 18,5 km weitwärt3 bis #
Küftenorte Caftiglione reicht. ©. zählt (188)
7371 €., von denen früher im Sommer wegen Kt
verpefteten Luft nur 8400 zurüidblieben. Durä
bie in une Zeit mit großem Grfolge fortfhre:
tenden Entjumpfungsarbeiten mitteld ber Colms
ten_(Bobener Hr ung burch Abfap aus dem Ge
wäflen) ift die Stadt wohnlich ‚gemorben, und re
— a ee Alle N 7*
uſtrie haben ſich entwicke n der
gen bie 2 die —— bi Rofelle Aquso Russellarun),
reich an Glauberſalz, Bitterf m
Rode. "Die Auinen bes nod) 1287 bewo
ve la, einer der 12 etrust. Bundesftäbte, p
gen riefige Eytlopenmauerrefte.
Loving Öroffet Höhle auf 4420,0 akm
114295 @. und ıft mit 25 Seelen auf 19km nädk
Saflari bie win eitbeuöfterte des ganzen Km
reichs > Stel
afel, 6 ein, f. unter gafelL
(ba, Zieden in DOberheflen, |. und
Don denen
gelbe
Großfürſt — Großherzog
Groffärft, Weliki knäs, war der urfprüng-
tie Titel der Herriher Ru iands, welche ihren
Sig in Kiew hatten und als Altefte im Jaufe Au:
rits eine Oberherrſchaft über die Teilfüriten (udel-
nayje knäsja) ausübten. Als Ruriks Haus fi in
mehrere jelbftändige Smeige 9 geteilt hatte, nahmen
die Alteften jeden * 3 dieſen Titel an, ſodaß es
Derichiebene G. ga ad) der Unterwerfung Nuß⸗
3 unter bie Diongolen verlegten die ©. von
Kiew ihren Sig nad) Wladimir. Die gropfürftl.
Würde hing von nun an von ber —
des Chans ab; von dieſem haben die Sürften von
Mostau diefen Titel und zugleich die Öberberr:
ſchaft erhalten. In Litauen wurde diefer Titel
— vom Dberhereicher | im Gegenſatze zu den
eilfürften gebraucht. Nach ber Bereinigung Bo:
lens mit ftauen führten die Könige von *
dieſen Titel. Jetzt führt der Kaiſer von Rußland
den Titel eines G. von Finland, Litauen u. a.
Dieſer Titel kommt außerdem noch den Prinzen
und Brinzeifinnen des Kaiſerhauſes bis zum vierten
Grade direkter Abjtammung von einen Kaiſer zu;
die weitere Defcendenz führt den Titel Prinz, Prins
ein kaiferl. Geblüt3. Der Kaifer von Sterreich |
diefen Titel ald ©. von Siebenbürgen.
* — hner, Gruppe ber Huhnervoͤgel
an, Stadt im fog. Ried, im gleich»
namigen helfe der heſſ. Provinz Starfenburg, an
warjbach und an der Linie Mainz s Darm:
ſchaffenburg der Heifiihen Ludwigsbahn, ift
Gig eine Kreisamts, eines Amtsgerichts und eines
amts und zählt (1880) 2925 meilt prot. E.,
Bierbrauereten Sabre riken für DI und für
Malz unterhalten. Der Drt kommt ſchon unter
vor und erhielt
abri en n Kriege gi
Kaiſer Heinrich) II. ale Rei) aber
1398 Stadtredit. Im Brei
es fo, daß nur 50 €, darin bliebe
an war
. der Mittelpunlt von etwa "8 —
ſich wieberholenben Erdbeben.
©rohgewerbe, |. unter Gewerbe und Groß⸗
betrieb. (Tauern, f. Glodner.
glockner, ber Hoshite Gipfel ber Hohen | b
& glogau, |. Slogan.
8 im gruß. ——
Tau, di von & gen, mit 500
lacht vom g "frai 1813 be;
* er —* jedoch, wiewohl weniger richtig,
nad ber nahegelegenen Stabt Lügen (f. d.) zu be
Geshurlecentans na perdin 'Eidc
Int. Graecia — on ift eine wahr:
fcheinlich in Stollen ı zur en der höchiten Blüte ber
griech. Kolonien bafelbit aufge ——ã— Bezeich⸗
ung des ſudl. Italien, oreit ba [be von gried.
Aufiedlern bewohnt war. Um fang und bie
—— er Benennung (die von Schrift:
bios und der fog. Stymno? von
* t) Lem emlich ſchwanlend und wech
weiſe und im en anne ſcheint
eerbuſen und zu⸗
davon gelegenen
etapont, peratien
—— —
lic und ſudweſtli
Rauloni mie, Lori
Zarent,
(am Eiris), Sybaris, Kroton,
und Region barunter verftanden 3 au haben Dann
werden aber auch die Städte an der eittüfte wie
Reapolis dom e (Cumö), een ( um)
n. rg und rhaupt alle gr flanzftädte des
Stalien darunter en: von einigen
537
wurde, die Bezeichnung fogar auch auf die griech.
Kolonien auf Steilien ausgedehnt. Die ältejte
unter biefen Kolonien war Kyme, deſſen Gründung
(von Euböa aus) um das Jahr 725 v. Chr. gejebt
wird. Bon den übrigen find die meiften feit der
zweiten Hälfte des 8. Jahrh. v. Chr. gegründet
worden, und zwar waren die Gründer teils Dorier
von Sparta (Tarent), Korinth. Syrakus) und Me:
ara (da3 ſicil. Megara), teild Jonier von Cubön
(aber dem ſchon erwähnten Kyme nod) Neapolis,
ifäardjia, Rhegion, Naros auf Sicilien u. a.),
teild peloponnefilche Achaer A Sybaris,
Metapont u. a.), teils ozoliſche Lokrer (Sotriy‘
Nicht wenige biefer Bilanztäbte gründeten ihrer:
jeitö wieder neue Anfiedelungen, wie eine beträgt:
liche amabl ficil. Städte von Syrafus, Poſeidonia
von Sybaris, Herakleia von Tarent, Kaulonia,
Band 9— a und Terina von Kroton begründet wis
ren. Mehrere diefer Städte gelangten frühzeitig
zu großer Macht und bedeutendem Reichtum, der
in manchen arge Gppigteit und Schwe gerei ber:
vorrief (Sybaris, Zarent). Die bildende Kunit
ftand in ihnen in hoher Blüte, wie außer dem
Ruhme des Orgbilbners Pythagoras von Region
die Überrefte der Tempel von PBofeidonia und
Metapont, fowie von Syrakus, Selinus und an:
dern Städten auf Sicilien zeigen. ud die ita⸗
liotifhen Münzen zeichneten fi durch Schönheit
aus. x der MWillenihaft dagegen nehmen fie
feine anſehnliche Stelle ein, jedoch gehört eine der
bebeutenditen hal eg der grieh. Kultur:
eſchichte, der philo].:polit. Bund der Pythagoräer,
nteritalien an. Abgejehen von Sicilien, ſank die
Kraft der Stalioten eit der rohen Berftörung von
Sybaris (511 v. durch Kroton. Seitdem
wurden allmählich bie taliihen Stämme der Sa:
bellen auf fehr vielen Stellen _de3 Griechentums
Meifter. Seit ber Dreher Unteritaliend
durd die Römer (270 v. Chr.) drang mehr und
mehr das röm. Element ein, bog erhielt ſich daneben
das griechiſche in che und F bis in die rönı.
Raiferzeit in — 5 noch bis auf Juſtinian I. Die
bygant. riet ab bi um 11. Jahrh. dem
ehentum in Apulien und Enlabrien noch einmal
einen” u durd) Araber und Normannen wieder
verwilchten Auffhwung. Pal. Lenormant, «La
Grande Grece» (2 Bbe ., Bar. 1881).
Groh-Bartmanndborf, SHorfi im Koͤnigreich
Sachſen, R unosbe irk Dresden, Amtshaupts
mannicaft Sreiberg, 8 ſudlich von Brand, mit
e ftarle Leinweberei treiben.
bei ein —— und drei rohe, dee Teiche.
Groftheriugen, Do Großherzogtum
Sachſen⸗Weimar⸗Eiſenach, am "Einflu ber lm — in
die Saale und an den Linien Berlin: ebra:
ankfurt der Preußiſchen Staatabahnen, G.Saal⸗
eld der Saal⸗ und I. der Saal⸗Unſtrut⸗
n, zaͤhlt (1880) an N?
ro er, 1.
Großherzo der id ür fouveräne Yür:
en, welde vö sr a ange zwi [den den
Önigen RE an ge — Praͤ⸗
dilat — oe. er Herzog von ö Ioten;,
Cofimo 1. Ide eb , Bunt Regent, ber
ſich 1. Sept. 1569 von Bapı ? Bis .
verleihen ließ, ohne jedoch dafür die elaiferl. De tätis
ung zu gewinnnen, bie exit fein Sohn und Rad):
Pier AR 1675 Infolge e feiner Vermaͤhlung mit
r
ter Kaiſer Maximilians DO. erlangte.
536
nur 48 Häufer verfhont blieben, gewonnen bat.
Bon dffentlihen Bauwerken find die 1748 vollen:
dete Hauptliche, drei Schulhäufer für bie Volks:
ſchule, einsfür die Realſchule, das 1873 abgebrannte,
1876 neugebaute Rathaus, das Amtsgericht, da?
Krankenhaus, das Armenhaus und die großen Ka⸗
jernen zu erwähnen. Im Rathaufe befindet ſich
ie von Rentamtmann Preußler 1828 gegründete,
gegen 5000 Bände umfafjende Stabtbibliothel. Eine
auch von Preusker 1839 gegründete Kleinkinder:
bewahranftalt, eine gewerblihe Sonntagsſchule
an und ein 1832 gegründeter Gewerbverein
ind in neuerer Zeit wieberhergeftellt worden, eritere
unter dem Namen Amalien Shftung.
G. wird fhon im 10. Jahrh. ala Stadt erwähnt
und war im Mittelalter, wo e3 zu Böhmen gehörte,
ftart befeitigt. Nachdem es an Meißen gelommen,
rejidierten ın dem dortigen Schlofje zuweilen bie
Brüder Friedrih der Gebiffene und Diezmann;
1312 kam e3 auf vier Jahre an Brandenburg. Al
1540 das bortie Tonnentlofter aufgehoben werden
follte, ftedten die Nonnen dasjelbe der Sage nad)
6. Juli in Brand. Es brannten damals drei Bier
teile der Stadt nebſt dem Schloffe ab, welches letz⸗
tere wieder aufgebaut wurde und jeßt als Fabrik⸗
gebäude dient. Die Ruinen der Kloſterkirche ftehen
noch. Abgeſehen von ben Fehden des Mittelalters,
den Berwüftungen durch die Huffiten 1429, litt die
Stabt befonders im Dreißigjährigen, im Sieben:
jährigen und noch mehr 1706 im Norbifchen Kriege.
m 16. Mai 1813 fam ed in ©. zu einem Gefecht
mit den Franzojen.
nes foviel wie Mathematil,.
Großenlinden oder Großlinden, Stabt im
Örohherzogtum Dellen, Provinz Oberheſſen, Kreis
Gießen, 7 km ſudlich von Gießen am Kleebach, mit
1235 ä, at eine alte Kirche aus dem 10. Jahrh.
und ein Rathaus, das den Tempelherren gehört
haben fol. In der Nähe find Braunfteingruben.
Grofenlüder, Dorf mit 1600 €. im preuß.
Regierungsbezirk Kaſſel, an der Linie Gießen-Fulda
ber Oberbeifiihen Eijenbahn, 11 km norbmeitlic
a Hier ift die Quelle
des iR en Bitterwafierd, welches von Salz
ſchlirf (f. d.) aus verfandt wird.
Grökenwahu, Wahnideen mit dem Inhalt
ber Selhitiberfhägung bezuglich Vermögen, fozias
ler Stellung, Körpers und Geiſteskraft, fommt bei
ne Geiltestrantheiten vor, bildet alfo
wiſſenſchaftlich betrachtet Teine Krankheit für ſich,
ondern nur ein Symptom. ©, tritt in mehrern
tmen auf, deren Unterſcheidung praktiſch wichti
‚ infofern als bie einen uf ein tieferes, unbei
bares Leiden, die andern auf leichtere Störungen
des Gehirns binmeilen. In mehr beicheidener,
innerhalb der Grenzen des Moͤglichen Ir baltenber
Weiſe tritt ©. auf bei der einfachen heilbaren abs
normen Hirnteizung, welde als «Manie» hezeich⸗
net wird: bie Kranten bezeichnen fich in mehr alle:
goriſchem Einne ald Generale, Könige u. |. w.,
ohne dieſen wechfelnden Einfällen größeres Gewicht
beizulegen; in völlig finnlofer, alles Mögliche über;
von Fulda, und an der Lüde.
fhreitender Form tritt der ©. auf bei ber fog.
irmereichung» (1 rogreffive Baralıle
der Jrren), wo bie Stranten fih für ben Welt:
kaifer, Obergott, Weltbetriebsdireltor u. dal. m.
ausgeben, Villionen Jahre alt zu fein behaupten,
en noch jo eringfügigen Dienft eventuell mit
illiarden belohnen, dabei aber fortwährend bie
Geld
Größenlehre — Großfelda
fpezielle Ausdrudsweiſe ihrer Gelbftüberfchägung
variieren und fi in den größten Wideriprüchen
bewegen, ohne e3 zu bemerfen. Ein ähnlicher G,
[nbet ſich auch bei vorübergehenden Hirnreiguftän-
den an ſich Ihwachlinniger Berfonen, ohne ine;
jene Dannig altigteit der Phantafieprodulte zu
zeigen. Endlich bildet der ©. auch ein haͤufiges
Symptom ber jog. hroniihen Berrädtbeit, mo
abrzehnte hindurch eine und dieſelbe Größenide
«fire Idee v) feitgehalten wird (bald religiöien In
alt3, 3.8. Chriftus zu fein, bald politifchen, 5.9.
ein Königsfind zu sein, u. ſ. w.). Hier verarbeitet
ber Krante in logiſcher Weife allerhand wahnbeft
Wahrnehmungen wie überhaupt alle feine Geden—
fen zu einem Bahnioftem, fodaß er die Wider
Ipehoie feiner wirklichen und feiner eingebilveten
Stellung in Det befriedigender Weiſe beie:
tigt. Wenn bier, wie dies meilf der dall, gleid-
zeitig —— — vorhanden gr fo min
auch dieſer in das Wahnſyſtem einbezogen, und te
Krante erflärt ſich für 32* weil er eine beſon
ders außgezeichnete Perſon (beijeite gebradte
Thronerbe u. f. w.) fet, an beren Bernichtung ar
dere Intereſſe haben. Die Größenideen find bie
tiefe Überzeugungsfache, weshalb fich die Kranken
vielfach auch in ihrem ganzen äußern Venehuer
dem entipreenb geben. Die leptgenannte Form
von ©. iſt er wie der bei Hirnerweichung ver
tommende ©. fait ausnahmslos unbeilber, un
tritt bei leßterer viel früher ein töblicher Aukan
bes Leidens ein, während die Berrüdtheit mit 6.
bie Lebensbauer an ſich nicht beeinflußt.
Groß: Engersdarf, ſ. Enzersdorf.
Grosserie (fr3.), Großhandel; auchgrobe kiſen⸗
waren.
Groffẽto, befeitigte und gutgebaute hauptiladt
der —E Inte un bes Koni Joker,
liegt inmitten ber Maremma Groſſenm, 2 km
vom rechten Ufer bes Ombrone, 7 km won weten
Mündung und an der Bahn FlorenxLivotao Kon
bie bier nach Asciano abzweigt. Der Drt ft ku
mit
einer fchönen Façade aus vielfarbigem Ramnt:,
eine Barodji e und ein Theater. Dem oölt
en Mangel an Trinkwaſſer hilft feit 1833
obrbrunnen von ungebeuerer Tiefe ab. Rabe ii
der Stadt beginnt der große Sumpf von Ealtiglioe:
bella Bebcala. der 18,5 km weitwärtö bi zn
Küftenorte Caftiglione reicht. _ G. zähle (IE!
1371 @., von denen früher im Sommer wegen I
verpefteten Luft nur 3—400 zurüdb dus
bie in neuerer Zeit mit großem Erfolge fortiätet
tenden Entfumpfungsarbeiten mittels der Coins
ten (Bodenerhöhung durch Abfap aus dem de
wäfler) ift die Stabt wohnlic geworben, und re
er Land: und Gartenbau, forte
uftrie haben ſich entwidelt. In der Re be
gen die Bagni di Rofelle (Aquae '
a
86° C. wa
Kochſal
R
eines (Sören Sara eine großartige
r
1287
unbesitäbte, P
mm, reich an @
h . Die Ruinen bes n
uife —S——
gen rieſige Eyllopen e.
Die Sroving Groſſeto zählt
114295 €. und tft mit 25 Seelen
Saſſari die mindeftbevöftertg:
reichs Italien.
roßfaſel, S
Srofffelda, 3
a.
Großfürft — Großherzog
Grohfürk, Weliki knäs, war der urfprüngs
[it Ruf lands, welde wen
{tefte im Haufe Rus
eilfüriten (udel-
me knäsja) außübten. Als diuriis Haus ſich in
— felbftändige Zweige geteilt hatte, nahmen
Bien I Dean —RA —
der Unterwerfut ng Nub-
von
—5 Br Siege ‚verlegten bie
Kiew ihren Sig nah Wladimir. Die gebucht
Würde bing von nun an von ber Verleihung
des Chans ab; von biefem haben die Fürften von
Nostau diefen Titel und zugleich die Oberherr⸗
ſchaft erhalten. In Litauen wurde dieſer Titel
— vom ‚Dberbergiier I im Gegenfage zu den
ten gebraucht. nach ben 9 Vereinigung Po:
lens mit hauen ibrten ie Könige von ein
diefen Titel. Zebt führt der Staijer von Rubland
den Titel eines ©. von Yinland, Litauen u. a.
Dieſer Titel tommt außerdem nod) den Prinzen
und Bringeifinnen des Raiferhaufes dis zum vierten
Grabe. direkter Abftammung von einem Kaifer zu;
die weitere Te an enz führt den Titel —F An
Ken bluts
er Kaiſer von Oſierreich
—* Titel ais G. von Siebenbürgen.
', Gruppe der Hühnervögel
, Stadt im fog. Ried, im gleiche
je —— fi. Provinz , Starfenburg, an
BER ch und an ber Linie Mainz» Darıns
jenburg "der ‚Heifiichen Lubwigäbahn, ift | bei
it eined Amtsgerichts und eines
Fe a it (1880) 2925 meift prot. E.
lern naeren, | Sabeiten für DI And für
Roi Drt tommt ſchon unter
Raifer EN Mt. gu gen vor und erhielt
1398 Ne Im Dreißigjäl Im Be iu
& fo, daß mur 50 G. darin blieben.
au war ®. der Mittelpuntt von N etma 18 A
fi —— Erdbeben.
Sro be, |. unter Semerbeunb Groß:
betrie [Zauern, f. Slodner.
— In podte Gipfel der Hohen
Blogau.
en, IE im Regierungd:
eur, 2 gli aim gab. mit 600 €,
a —* t vom 2. Mai 1818 bes
ya bie man ir wiewohl BL weniger er richtig,
der nahegelegenen Stadt Lühen (f. b.) zu bes
* — n "Eid
s,
lat. Graecia — dor) us eine wahr,
A 96
fheinlich in Ztalien ı ;öiten Blüte der
Bw HAT aufge an Veyeich⸗
zung — fübL Bun, Iomeit Gastelbe von
— bewohnt war. Der Umfang un! bie
jet Benennung (bie von Schrift:
—“ ios und Ha fog. — von
jiemlich ſchwanlend wech⸗
ET Bemmakpcie m — — im engften — — zenit
aaa fast uns ——
537
wurde bie Bezeichnung fogar auch aufs die griech.
Kolonien auf Sicilien ausgedehnt, Die älteite
unter biefen Kolonien war Kyme, deſſen Gründung
(von Euböa aus) um das Jahr 725 v. Chr. gejeht
wird, Von den Abrigen find die age iett der
zweiten Hälfte des 8. Jahrh. egründet
worden, und zwar waren bie —X teils Vorier
von Sparta (Zarent), sorinth (Syrakus) und Mer
ara (das ficıl, Megara), teils Jonier von Cubön
& iBer dem ſchon erwähnten Kyme noch Nenpolis,
ikäardjia, Rhegion, Naros auf Sicilien u.
teils peloponnefiihe cher (Kroton, Sybaris,
Metapont u. a.), teils 0; ige Solter (Lo ).
Nicht wenige biefer Mlanjähte gründeten ihrers
feitö wieder neue Anfiedelungen, wie eine betraͤcht⸗
liche Anıabt, ſicil. Städte von Syralus, Poſeidonia
von Sybarid, Heralleia von Tarent, Kaulonia,
Banbof, fa und Zerina von Siroton begründet wa⸗
ren. Mehrere Biefer Stähle Lan frühzeitig
zu großer Macht und bebeuten! Reichtum, der
in — arge Üippigfeit und Schwelgerei. berz
vorrief (Sybaris, asent), Die bildende Kunit
fund i in ihnen in hoher Blüte, wie außer dent
uhme des Erzbildners Pythagoras von Rhegion
die fiberrefte der Tempel von &lnıs m und
Metapont, fowie von Syraluß, Selinus und an:
bern Städten auf Sicilien zeigen. die itas
fiotifchen Münzen En B dueh hönheit
aus. In ber Willenichaf gegen nehmen fie
teine anl Sim 6 HER at jedoch gehört eine der
bebeutend| og gen der griech. Kultur
gesicht, der philo| Bel, Bund ber Pythagoräer,
nteritalien an. Abgefehen von Sen. fant bie
Kraft der —* elt der rohen Zerſtörung von
Sybaris (611 v. Chr.) dur Kroton. Seitdem
wurden allmählich die italiichen Stämme der Sa:
bellen auf fehr vielen Stellen de3 Griechentums
Meifter, it ber gmernerfung Unteritaliens
durd bie Römer (270 v. Chr.) drang mehr und
mehr das röm. Element ein, „hoch erhielt fich Daneben
das griedhifche in Sprache und Sitte bis in die rönı.
Raiferzeit, m Neapel noch Bis auf YJuftinian I. Die
— „en vn ab Hi ım 11. Jahrh, dem
(
iien und Eatasrien noch einmal
einen, dann bury Araber und Normannen wieder
germiften Aufihmwung. Del. Senormant, «La
Grande Grece» (2 Bbe., Par.
Sroh-Dartmanndh: Et im Königreich
Sadjien, Regierungdbezirt Steöden, Amtshaupt:
mannfeaft — 8 km füblid) von Branl , mit
(1880) 2822 ©., welche ftarfe Leinweberei treiben.
ein Auf und Brei aroße, tiefe Teiche.
@r: im. "Großherzogtum
Sa fen: Weimar: —ã— am Einfluj ey! in
die Saale und an den Sinten Berlins Halle: Bebra
-anffurt der Preußiſchen Staatsbahnen, G. Saal⸗
jeld der Saal, und Straußfurt:®. der Saal⸗ Unſtrut⸗
N, — (1880) an 7
ee ang ae il Sn für ——
lange zwiſchen
und Heradaen ſtehen; a: fie führen : 18 Prüs
— don Blorenz,
te Regent, di
Bius . den TilelO.
ar. laiſerl. Be ti
vn fein Sohn und
e feiner Vermählung mit
Rarimilians D. erlangte.
536
nur 43 Häufer verichont blieben, gewonnen dat.
Bon dffentlihen Bauwerken find die 1748 vollen:
dete Hauptlicche, drei Schulhäufer für die Volls⸗
ſchule, eins für die Realfchule, das 1873 abgebrannte,
1876 neugebaute Rathaus, das Amtögericht, das
Krankenhaus, dad Armenhaus und die großen Ka⸗
jernen zu erwähnen. Im Rathaufe befindet ſich
ie von Rentamtmann Preusker 1828 gegründete,
gegen 5000 Bände umfaflende Stadtbibliothek. Eine
aud) von Preußler 1839 gegründete Kleinkinder:
bewahranftalt, eine gemwerblihe Sonntagsſchule
in und ein 1832 gegründeter Gewerbverein
ind in neuerer Zeit wiederhergeftellt worden, eritere
unter dem Namen Amalien Stiftung.
&. wird ſchon im 10. Jahrh. als Stadt erwähnt
unb war im ‘Mittelalter, mo es zu Böhmen gehörte,
ſtarl befeſtigt. Nachdem es an Meiben gelommen,
rejidierten in dem dortigen Schlofje zuweilen bie
Brüder Friedrid der Gebiffene und Diezmann;
1312 fam es auf vier Jahre an Brandenburg. Al
1540 da3 dortige Ronnentlofter aufgehoben werden
follte, jtedten die Nonnen dasjelbe der Sage nad)
6. Juli in Brand. Es brannten damals brei Viers
teile der Stadt nebft dem Schloſſe ab, welches letz⸗
tere wieder aufgebaut wurde und jeht al Fabrik⸗
gebäube dient. Die Ruinen ber Kloſterkirche ſtehen
noch. Abgefehen von ben Fehden des Mittelalters,
den Berwülitungen durch die Huffiten 1429, litt die
Stadt beſonders im Dreißigjährigen, im Sieben:
jährigen und noch mehr 1706 im Nordiſchen Kriege.
m 16. Mai 1813 kam es in ©. zu einem Sefeht
mit den Franzoſen.
Größenlehre, foviel wie Mathemati_
Großenliuden oder Großlinden, Stadt im
Großherzogtum Heflen, Provinz Oberhefien, Kreis
Biegen, 7 km fühli von Gießen am Kleebach, mit
1235 &, at eine alte Kirche aus dem 10. Jahrh.
und ein Rathaus, das ben Zempelberren gehört
haben fol. In der Nähe find Braunfteingruben.
Grofenläder, Dorf mit 1600 G. im preuß.
Regierungsbezirk Kaſſel, an ber Linie Gießen-Zulda
ber Oberheffiichen Eiſenbahn, 11 km nordweſtlich
von Fulda, und an der Lüde. Hier ift die Quelle
des n Bitterwafjers, welches von Salz:
eſſiſ
ſchlir | d.) aus verfandt wird.
Großenwahn, Wahnideen mit dem Anhalt
ber Selbftüberjchägung bezüglich Vermögen, ſozia⸗
ler Stellung, Körper: und Geiſteskraft, fommt bei
verſchiedenen Geiltesfrantheiten vor, bildet alfo
wiſſenſchaftlich betrachtet keine Krankheit für ſich,
ondern nur ein Symptom. G. tritt in mebrern
tmen auf, deren Unterſcheidung praktiſch wichti
it, infofern als bie einen auf ein tiefered, unbei
bares Leiden, die andern auf leichtere Störungen
bes Gehirns Binweifen. In mehr beſcheidener,
innerhalb der Grenzen bed Moͤglichen IE, baltender
Reife tritt ©. auf bei der einfachen ilbaren abs
xormen Hirnreizung, welche als « Manie » bezeich:
net wird: die Kranlen bezeichnen ſich in mehr alle⸗
aoriſchem Sinne als Generale, Könige u. |. w.,
ohne diejen wechfelnden Einfällen größeres Gewicht
beizulegen; in völlig finnlofer, alles Mögliche übers
et dorm tritt der G. auf bei der fog.
imermeihung l. a0 reſſive Baralıle
ber Irxen), wo die Kranken ſich für ben Welt:
kaifer, Obergott, Weltbetriebsdireltor u. dgl. m.
ausgeben, Billionen Jahre alt zu fein behaupten,
noch fo geringfügigen Dienft eventuell mit
landen ber nen, dabei aber fortwährend die | Feld
Größenlehre — Großfelda
fpezielle Ausdrudsweife ihrer Selbitüberihägung
vartieren und fih in den gröbten Miderfprücen
bewegen, ohne es zu bemerfen. in ähnlicher 6,
findet Na auch bei vorübergehenden Hirnreiguftän-
den an ji ſchwachſinniger Berfonen, ohne indes
jene Mannigfaltigleit der Bhantafieprobulte zu
jeigen. Endli bildet ber ©. aud ein häufige
ymptom ber fog. chroniſchen Derrhdtheit, mo
abrzehnte De eine und biefelbe Größenider
«fire Idee v) feltgehalten wird (bald religiöjen Jn
alts, 3. B. Chriſtus zu fein, bald politiſchen, 3.3.
ein Königafind zu fein, u. f. w.). Hier verarbeitet
ber Krante in logischer Weite allerhand wahnbafte
Wahrnehmungen wie überhaupt alle jeine Gedan⸗
fen zu einem Wahnfyften, ſodaß er die Wider:
Iprhche feiner wirklichen und feiner eingebilbeten
tellung in et befriedigender Weiſe beie:
tigt. Wenn bier, wie dies mei der all, gleich
zeitig —— — vorhanden iſt, fo wın
auch dieſer in das Wahnfyftem einbegogen, und ter
Krante erflärt fi für verflt, weil er eine beion
ders außdgezeihnete Perſon (beileit brachter
Thronerbe u. ſ. w.) ſei, an deren ——
dere Intereſſe haben. Die Großenideen find bir
tiefe UÜberzeugungsſache, weshalb ſich die Aranlıı
vielfach auch in ihrem ganzen äußern m
bem entjpredenn geben. Die leptgenannte om
von ©. ilt er wie ber bei Hirnermeidhung ve:
tommende ©. faft, ausnahmslos unheilber, um
tritt bei leßterer viel früher ein toͤdlicher Kusaanz
bes Leidens ein, während bie Berrüdtheit mit ©.
die Lebensdauer an fi) nicht beeinflußt.
Groß: Euzersdorf, f. Enzersdorf.
Grosserle (fr}.), Großhandel; auchgrobe&ikte
waren.
©roffeto, befeitigte und gutgebante Hauptkedt
der noeh topinz be Fir ah Jolien
liegt inmitten ber Maremma Groljetem, 2 ka
nom rechten Ufer des Ombrone, 7 km von deſen
Mündung und an der Bahn Florenz.Livorne-Non,
bie bier nad Zeciang abaweigt De br
eines Bistums, hat eine großartige
acade aus vielfarbigem Rormet,
einer fchönen nn"
eine Barodjial Icche und ein Theater. Dem völ:
angel an Trintwaffer hilft feit 188 eu
ohrbrunnen von ungebeuerer Tiefe ob. Jahe |
ber Stadt beginnt ber große Sumpf von Ealt !
bella Pescaja, der 18,5 km weltwärts Did =
Küftenorte Caſtiglione reicht. G. zählt (18
1371 @., von denen früher im Sommer wegen be
verpefteten Luft nur 8400 zurüdhlieben.
die in neuerer Zeit mit großem Erfolge fortiäre:
tenben Entjumpfungsarbeiten mittels der Coins
ten (Qobenerhöhung durd) Abfag aus bem Ö*
waſſer) ift Die Stadt wohnlich geworden, und rw
er Land: und Gartenbau, forwie manniguit
uftrie haben ſich entwidelt. In ber Nähe Ir
gen die Bagni di Nofelle (Aquae Russellaruı,
86° C. warm, reich an Glauberjalz, —
gege . Die Ruinen des noch 1287 bewoha
Ru le I&, einer ber 12 etrust. Bunbestäbte, 4°
gen riefige Cyklopenmauerrefte.
Die Provinz Groſſeto zählte 440,0 qkr
114295 €. unb ift mit 25 Seelen auf 1 gkm
Safari die mindeftbevöäfterte des c⸗
reichs Stalien.
roßfafel, Schwein, |. unter
Grofffelda, Flecken in
Felda.
Großfürſt — Großherzog
Welikiknäs, war der er nriprüng
' Hei ands,
Sis in Kiew hatten und als Alte im £ Sue —*
{ daft über die Zeilfürften (udel-
avje knäsja) ausübten. Als Rurils Haus fi in
a Smeige eteilt hatte, nahmen
die Alteiten jeden weg * Titel an, ſodap es
verichiedene G. gab. der Unterwerfung Ruß⸗
lands unter bie olen verlegten die ©. von
Zien ihren Eis nad) Wladimir. Die grokfüritl.
z’zrde bing von nun an von ber Berleihung
us Ghans ab; vor bi baben die yüriten von
efem
:t>ztau diefen Titel und zugleih die Oberherr⸗
‘hart erhalten. In Litauen wurde dieſer Titel
z’eıtrallä vom berberrfcher im Gegeniase zu den !
Teu⸗uͤriten gebraudt.
yecien Zitel. Seht führt der Kaiter von Rufland
»m Titel eined ©. von Yinland, Litauen u. a.
zw’er Titel lomımt außerdem noch de
x=> Brin;eifinnen des Kailerhauies bis zum vierten
Irade diretter Abjtammung von einem Kaifer zu;
* weitere Teicendenz den Zitel Prinz, Prin-
iſerl. Geblüt3. Ser Katjer von erreich
at Di en Titel als G. von Siebenbärg
‚, Gruppe der Hüihmernögel
Gtabt im fog. Ried, im gleid-
Etartenburg,
Ne oe Mainz Zurm
—
eaburg ber Helfiiden Eubmigsbahn, ift beden
3, eines Amtsgerichts
ſich wiederholenden Erdbeben.
f. unter Gewerbe und Groß⸗
[Zauern, |. Slodner.
ber hochſte Gipfel der Hoben
. Glogau. j
im Regierus
ih von mit 500
— Rai. 1813 bes
weniger richtig,
enen Stadt ig f. ” zu be:
iſt ziemlich und
Bere amp m engen Eime (get
iniichen Meerbuſen und
und fübwefli
Aarent
unter | ©y
der
Monate durch die Römer (270 v.
davon gelegenen | Königen
tapont
537
wurde die Bezeihnung fogar auch auf? die nried).
Kolonien au mung ausgedehnt. Die älteite
unter diefen Kolonien war Kyme, defien Gründung
(von Euböa au?) um da3 Jahr 725 v. Chr. geieht
wird. Bon den übrigen find die meijten feit der
zweiten Hälfte des 8. Jahrh. v. Chr. gegründet
worden, und zwar waren die Gründer teils Torier
von Sparta (Zarent), Korinth (Syrakus) und Me:
gan (da3 ſicil. Megara), teils Jonier von Euboa
außer dem ſchon emäßnten Ayme noch Reapolis,
Dikäarchia, Rhegion, Raros auf Sicilien u. .a.),
teils peloponnejüiche Achãer (Aroton, Sybaris,
Metapont u. a.), teils oꝛoliſche Lofrer (t ofrin.
| Richt wenige dieſer Trlanzitädte gründeten iürers
jeit3 wieder neue Anfiedelungen, wie eine betraͤcht⸗
Rad der Bereinisung Bo: | lie Anzahl ficil. Städte von Syralus, Poſeidonia
lens mit Yıtauen führten die Könige von —3— von Sybaris, Heralleia von
arent, Kaulonia,
Pandoſia und Terina von Kroton begründet mas
ren. Mehrere bieler Etädte gelangten frühzeitig
zu großer Macht und bedeutendem Reihtum, d.r
in mandyen arge Üppigfeit und Echnelgerei ber:
vorrief (Cybaris, Zarent). Tie bildende Kunit
Hand in ihnen in hoher Blüte, wie aufer dem
Ruhme ers Bothagoras von Rhegien
die liberrefte Tempel von Poſeidonia und
Metapont, fowie von Eyrafus, Eelinus unb an:
dern Städten auf Sicilien zeigen. Aud die ite-
liotiſchen PRünzen a jeiöneten fih durch oͤnheit
aus. In der Wiſſenſchaft dagegen nehmen ſie
Leine anie iche Stelle ein jedoch gehört eine der
en Gricheinungen der gried. Kultur:
euch | geiöihte, er pi der philoſ. —* Bund der Bythagorä
chen von Sicihien, fant die
Kraft der Stalisten eit der rohen Zerftörung von
is (511 v. Chr.) durch Kroton. Seitdem
— allmaͤhlich die italiſchen Stämme ber Sa⸗
bellen auf ſehr vielen Stellen des Griechentums
Meiſter. Unterwerfung Unteritaliens
Chr.) drang mehr Und und
mehr das röm. Element ein, doch erhielt ſich Daneben
das griedhiiche in Sprache und Sitte bis im bie rönı.
Kaijerzeit, in Neapel ns bis auf Iuftinian L Tie
bugant. t. Derridaft
riechentum in
ab bis 11. ce dem
G ——
einen, dann abe —— und —— ri
verwilchten Auffhwung. Bel. Lenormant, «La
Grande Gröce» (2 Bde., Bar. 1881).
Gref: ‚, Torf im Königreid)
“| mamnigaft —— st FR Der
manni iberg, ich von Brand, mit
8 2322 &., welche ſtarke Leinweberei treiben.
ein Torfiti und drei große, tiefe Teiche.
: end am Einfl mein
ve Serie und an den Linien Berlin: 3a
anlfurt der Breubifchen Stont#bahnen, G.Saal⸗
der Saal⸗ und Straußfurt⸗G. der Saal⸗Unſtrut⸗
bahn, zählt (1880) a8 *
der —8 ze fouveräne dir:
tlich im Range zwildhen den
Pen; fie führen das Prü-
536
aur 48 Häufer verfchont blieben, „ernonnen get
Bon ten — Bauwerken die 1748 vollens
dete Hauptliche, drei Schulhäufer für die Volls⸗
ſchule, eins für die Realſchule, das 1873 abgebrannte,
1876 neugebaute Rathaus, das Amtögeriht, das
Krankenhaus, das Armenhaus und die großen Ras
nen zu erwähnen. m Rathaufe befindet ſich
von Rentamtmann reußter 1828 gegrünbete,
gegen 5000 Bände umfaſſende Stadtbibliothek. Eine
aud von Preuöter 1839 gegründete Kleinkinder:
bemahranftalt, eine gewerblihe Sonntagsihule
1830) und ein 1832 gegründeter Gewerbverein
ind in neuerer Zeit wiehe jergeftellt worden, eritere
unter bem Namen Amalien, Stiftung,
©. wird ſchon im 10. Jahrh. als Stadt erwähnt
und war im Mittelalter, wo e3 zu Böhmen gehörte,
ſtart befeſtigt. ‚dem es an Meißen gelommen,
rejibierten in dem dortigen. Schloſſe zuweilen bie
Brüder Friedrich ber Gebiſſene und Diezmann;
1312 fam es auf vier Jahre an Brandenburg. Als
1540 das Bortige je Nonnentlofter aufgehoben werben
follte, ftedten die Nonnen dagfelbe der Sage nad)
6. Juli in Brand. (8 brannten bamıala brei Bier»
teile der Stadt nebſt dem Schloffe ab, welches Ich:
tere wieber aufgebaut wurde und jest al8 daben
gebäude bient, Die Ruinen der Kloſterkirche ftehen
no. Abgeſehen von den Fehden des Mittelalters,
den Bermüftungen durch die Huffiten 1429, litt bie
‚Stadt befonder im Dreißigjährigen, im Sieben:
kehrigen unb noch mehr 1706 im Nordiſchen Kriege.
Im 16. Mai un kam es in ©. zu einem Sereht
mit den Franzoſen.
Sehfeniehee (ie foviel wie Mathematit.
Kg Ben, Bey Die Hei ci [me
J eſſen, Provinz jen, Kreis
Seile F a ſadlich von Biehen am
1285 €. am eine alte Mir aus aus He 10, — mr
thaus, das ben Tempelherren gehört
J der Nähe find ‚Braunfteingruben
der, Dorf mit 1600. ii ab.
Regierungsbezirk Kafjel, an der Linie Gichen‘
der — Cilenbahn, 1 km —F
‚und an . Hier ift die Quelle
n Bitterwaſſers welches von Salz
aus verfandt wird.
GSröhenwal » Wahnideen mit dem Inhalt
ber Selbitüberf Säbung bezüglich Vermögen, fozias
Kemer) und Geiſteslraft, fommt bei
ver| — Sn tteöfrantpeiten vor, bildet aljo
wiſſenſchaftlich betrachtet feine a antheit für 152
jondern nur ein Sm mptom. ©. tritt in
men auf, beren Ünerigeibung —
— jofern als bie einen auf ein tieferes Ir
en die andern auf ein — 55 —
= ade ee Deo Mbgtihen fi Yaltnbet
inner! t Örenzen ten!
Beife an ©. auf Det be ber einfa« en IK baren abs
sonnen ek ng, mei (he als «Manie» bejeichs
net wird: bie Kranlen — ſich in mehr alle⸗
goriihem Sinne als Generale, Könige u. ſ. w.,
ehne diefen wechſelnden Einfällen größere Gewigt | R:
beizulegen; in völlig ſinnloſer, alles Mögliche über:
fchreitender Form tritt der ©. auf der fi
irnerweichung⸗ (f. Brogreifive Baranfe
der gern , wo bie Sranten ſich für ben Welt:
kaifer, Dbergott, Weltbetriebäbireltor u, bel. m.
onen Jahre et zu fein in behaupten,
—X —— bal —
Groößenlehre — Großfelda
ſpezielle —S—— ihrer, ——
Dartieren und in den m grobe m Biderfprücen
bewegen — zu bemerlen. Gin ahnicher ©.
ji * aud) bei vorübergehenben Hirnzeigutün:
an fich fe machfinniger jerfonen, ohne indes
jene Mannie ja F hantaſieyrodul zu
17 . auch ein —
ie — ron ihen Verrüdtheit,
Sl eine und biefelbe Gröpeni
« €) alten wird (bald —5— iöſen
ritus zu fein, bald politi Ion,
ei... ... dieh Aue u. ſ. w.). Hier verarbeitet
ber Arante in Logitcjer Weife allerhand mahnbete
Wahrnehmungen wie überhaupt alle feine Gedan-
ten zu einem Wahnſyſtem, ſodaß er die Wider
7 feiner wirklichen und feiner drei
tellung in ſubjeltiv befriebigenber Weife bee
ienn bier, wie bie meift ber mal gleide
Fr — vorhanden iſt, fo wid
aud) diefer in das Wahnfyitem einbezogen, und der
Krante erflärt ſich für verfolgt, weil er eine beſen
ders außgezeichnete jon (beifeite gebradter
Ihronerbe u. ſ. m.) fet, dom, (be iichtung 08:
dere Snterefie baben. Die Cr übern And bir
Sie berzeugungsſache, weshalb fich bie Aranlıı
pielfach auch in ihrem ganzen äußern
dem entj} Ki geben. Die Ieptgenannte form
ft ebenfo wie ber bei irnermeihung u
tommenbe ©. joft ausnahmslos unl
tritt_bei lcpterer viel frül er ein töbli
des Leidens ein, während die Verrüc
bie Lebensdauer an ſich nicht beeinflußt.
Grof: N — —— Enzersborf.
Grosserie (fr3.), Öroßhandel; audgrobe6in
"er eto, befeftigte und gutgebaute
der gleihnamigen Provinz bes Könii alien,
liegt inmitten ber. Da ma &n jetana, 2 km
—
mit o.
vom rechlen Ufer bes Dmbrone, 7 km vonheim
Mündung und an der Bahn
die bier nad) Abcano abzmeigt. Kar
eines Bistums, hat eine großartige Kathedrale wit
einer ſchoͤnen abe aus vielfarbigen armer,
eine Parochi ınb ein Theater. DE em öl
gen ingel an —ã ù In set 183 cu
Johrbrunnen von ungeheuerer Tiefe ab. Nahe bi
ber Stabt beginnt ber grobe © Sump! Son —
bella Pescaja, der 18,5 km weſiwarte bid zum
Nüftenorte Caftiglione reiät, G. (1
1871 @., von benen früher im Sommer wegen br
verpefteten Luft nur 3400 zurli lieben. Durh
bie in Beurer Seit mit — Erfolge —
tenden Ent —— —— mitlels der Colna
ten ( — burch Abjap aus dem %
wäfe ift die Stadt wol u) gemorben, un
—* und Garten! ſowie manni
it —— —— Ra
em bie Bogni
Eu ee
ofele ee
cm, teidh an
Feen "Die Ruinen des
fellä, einer der 12 etrußf.
‚gen riefige Eyllopenmauerrefte.
Die —— ——
114295 @. und iſt mit 25 See
Saflari die mindeitbenölterte des ganzen
reichs Aalen, & K-unter Foſel
:oßfafel, in, f. un
Se fba, Sleden in Oberheien, 1. unit
J Hi jortwährenb bie | Yelda.
Sropfürft — Großherzog
Grofhfärft, Weliki knäs, war der urfprüng-
lihe Titel der Herrſcher Rußlands, welde ihren
Sig in Kiew hatten und als teile im Haufe Ru:
rils eine Oberherrſchaft über die Zeilfüriten (udel-
nyje knäsja) ausübten. Als Rurils Haug fi in
mebrere felbftändige Zweige geteilt hatte, nahmen
die Alteften jeden Dmeigs iejen Titel an, ſodaß es
chiedene ©. gab. Nach der Untermerfung Ruß⸗
unter die Mongolen verlegten die G. von
Kiew ihren Sig nad Wladimir. Die großfüritl.
Würde hing von nun an von ber Verleihung
des Chans ab; von diefem haben die Fürlten von
Moskau diefen Titel und zugleich die Oberherr⸗
ſchaft erhalten. In Litauen wurde biejer Titel
gleichfall3 vom Oberherrſcher im Gegenfape zu den
eilfürften gebraudt. Nach der Vereinigung Po:
lens mit Litauen führten die Könige von Aalen
diefen Titel. Jetzt führt der Kaiſer von Rußland
den Titel eined ©. von Yinland, Litauen u. a.
Diefer Titel lommt außerdem noch den Prinzen
und Brinzejjinnen des Kaiferhaufes bis zum vierten
Grabe direkter Abftammung von einem Kaiſer zu;
die weitere Dejcendenz führt den Titel Prinz, Prins
al taiferl. Geblüts. Der Kaifer von Oſterreich
ũhrt dieſen Titel ala G. von Siebenbürgen.
Yrokiunhühner, Gruppe der Hühnervögel
eras, Stabt im fog. Ried, im gleichs
namigen Rreife der heil. Provinz Starfenburg, an
der Schwarzbady und an der Linie Mainz: Parm:
Babe ide enburg ber Heffifchen Ludwigsbahn, ift
Gig eined Kreisamts, eines Amtsgerichts und eines
Forſtamts und zählt (1880) 2925 meift prot. E.,
weldge Bierbrauereien, Fabrilen für OÄOl und für
Malz unterhalten. Der Drt kommt ſchon unter
Raifer Heinrich II. als Reichsdorf vor und erhielt
1398 Gtadtredt. Im Dreibigiä rigen Kriege litt
e& fo, daß nur 50 €. darin blieben. Bom Dit. 1869
an war ©. ber Mittelpunlt von etwa 18 Monate
i ſich wiederholenden Erdbeben.
Großgewerbe, |. unter Gewerbe und Groß⸗
betrieb. (Tauern, f. Slodner.
glockner, ber hoͤchſte Gipfel der Hohen
Großgorſchen, Dorf im preuß. Regierungd:
bezirt jeburg, gi von fügen, mit 500 E.,
wurde burd die Schladt vom 2. Mai 1813 bes
rühmıt, die man jebod), wiewohl weniger richtig,
nad) der nahegelegenen Stadt Lügen (f. d.) zu bes
—— (6.4 nsrün En
D Gm ag,
int. Graecia rl — i eine wahr;
ſcheinlich in Stalien zur x der hödyiten Blüte der
griech. Kolonien bajelbit aufgekommene Bezeidh:
nung des füdl. Italien, joweit dasſelbe von griech.
Aufiedlern bewohnt war. Der Umfang und die
Ausdehnung dieler Benennung (die von Schrift:
Wellern suerh olybios und der fog. Stymnos von
eios braucht) iſt ziemlich ſchwankend und wech⸗
ſeind. Vorzugsweiſe und im engften Sinne ſcheint
man die am Tarentiniſchen Meerbuſen und zus
ns und fühmweltlih davon gelegenen
sch. Pflanzftäbte Zarent, Metapont, Herallea
(sm Giris), Sybaris, Aroton, Kaulonia, Lokri
uud Rhegion darunter verftanden zu haben. Dann
werben aber auch die Städte an ber Weitlüfte, wie
Reapolis, Kyme (Cumä), Bofeidonia (Paftum)
n. a., und überhaupt alle griech. Tr ana des
fübl. Stalien darunter begriffen; ja von einigen
537
wurde die Bezeihnung fogar auch auf bie nried).
Kolonien auf Sicilien ausgedehnt. Die ältefte
unter diefen Kolonien war Kyme, deſſen Gründung
(von Euböa aus) um das Jahr 725 v. Chr. geſehi
wird. Bon den übrigen find die meiften feit der
zweiten Hälfte des 8. Jahrh. v. Chr. gegründet
worden, und zwar waren die Gründer teils Torier
von Sparta (Tarent), Korinth (Syrakus) und Me:
ara (das ſicil. Megara), teils Jonier von Euböa
— dem ſchon erwähnten Kyme nod) Neapolis,
ikaäarchia, Rhegion, Naros auf Sicilien u. a.),
teils peloponneſiſche Achäer (Kroton, Sybaris,
Metapont u. a.), teils ozoliſche Lokrer (Lokri).
Nicht wenige dieſer Pflanzſtädte gründeten ihrer:
jeit3 wieder neue Unfiedelungen, wie eine beträcht—
liche Anzahl ficil, Städte von Syrakus, PBofeidonia
von Sybarid, Herakleia von Tarent, Kaulonia,
Pandofta und Terina von Kroton begründet wa:
ren. Mehrere diefer Städte gelangten frühzeitig
zu großer Macht und bedeutendem Reichtum, der
in manchen arge Üppigteit und Schwelgerei ber:
vorrief (Sybaris, arent). Die bildende Kunſt
and in ihnen in hoher Blüte, wie außer dem
tubme des Erzbildners Pythagoras von Rhegion
die Üüberrefte der Tempel von Pofeidonia und
Metapont, fowie von Syrakus, Selinus und an:
dern Städten auf Sicilien zeigen. Auch die ita:
liotifchen Münzen zeichneten fih durd Schönheit
aus. In der Wiſſenſchaft dagegen nehmen fie
feine ie Stelle ein, jedoch gehört eine der
bedeutenditen Pal einge der griech. Kultur:
peidicte der philo).polit. Bund der Bythagoräer,
nteritalien an. Abgejehen von Sicilien, ſank die
Kraft der Italioten Jeit der rohen Zerftörung von
Sybaris (511 v. Chr.) durch Kroton. Seitdem
wurden allmahlich die italiihen Stämme ber Sa:
bellen auf fehr vielen Stellen des Griechentums
Meifter. Seit der Unterwerfung Unteritaliend
durch die Römer (270 v. Chr.) drang mehr und
mehr das röm. Element ein, deg erhielt ſich daneben
das griechiſche in Sprache und Sitte bis in die röm.
Kaiſerzeit, in Neapel noch bis auf Juſtinian J. Die
byjant. errichaft gab bis am 11. Jahrh. dent
riehentum in Apulien und Ealabrien nod) einmal
einen, dann durdy Araber und Normannen wieder
vermilchten Aufſchwung. Vgl. Lenormant, «La
Grande Grece» (2 Bde., Par. 1881).
Groh-Hartmaundborf, Dorf im Königreich
Sachſen, Regierungsbezirt Dresden, Amtshaupt:
mannfchaft Freiberg, 8 km ſudlich von Brand, mit
1880) 2822 E., welche ftarle Leinweberei treiben.
bei ein Torfiti und drei ayoße, tiefe Teiche.
Grofßiheringen, Dorf im, Großherzogtum
Sachſen⸗ eimar-Cilenad), am Cinflu der m in
die Saale und an ben Linien Berlin : Halle: Bebra:
eld der Saal; und Straußfurt:G. der Saal⸗Unſtrut⸗
n, zählt (1880) 418 €.
roßherr, |. Padiſchah.
Sohlen, | if der Zitel für fouveräne Yürs
ten, welche völterredhtlih im Range wiſoen den
Königen und ögen ftehen; fie führen das Prä⸗
dilat Königli eDehel er Herzog von Florenz,
Cofimo I. de’ Medici, war ber erfte Regent, der
ſich 1. Sept. 1569 von ‚Bapit Pius V. den Titel ©.
verleihen ließ, ohne jedoch dafür die laiſerl. Beitätis
ung zu gewinnnen, die exit fein Sohn und Nach⸗
Pier rang 1575 infolge feiner Vermählung mit
te r
r Kaiſe
F der Preußiſchen Staatsbahnen, G.⸗Saal⸗
er artmiliand HI. erlangte.
538
Das Prädikat Königliche Hoheit wurde mit dieſem
Titel 1699 verbunden, und von Florenz ging der⸗
ſelbe auf Toscana über. Napoleon I. ſchuf einen
zweiten G., al3 er 15. März 1806 Murat das Her:
zogtum Berg verlich, worauf auch der Landaraf
von Heilen: Tarmitadt, der Nurfürjt von Baden und
der Kurfürſt von Würzburg (früher Großherzog
Ferdinand III. von Toscana) infolge ihres Beitritts
zum Rheinbunde al fouveräne Fürſten am 12. Juli
1806 diejen Titel annahmen. m J. 1810 wurde
auch der Fürjt: Prima von Dalberg (früher Kur:
fürjt von Mainz) von Napoleon I. zum G. von
Frankfurt ernannt. Gegenmärtig führen denſelben
nad den Beitimmungen des Wiener Kongreiles
(außer dem aus Toscana vertriebenen Zweige des
Hauſes Habsburg :Lothringen) die Regenten von
Heilen und Baden, feit 1815 bie von Sachſen—
Weimar (4. April), Medlenburg: Schwerin, Died:
lenburg-Streliß (28. Juni) und Oldenburg (9. Juni,
der lentere nahm ihn erſt 1829 wirklich an), jowie
neben ihren andern. Titeln der König von Preußen
als G. vom Niederrhein und Bojen, der Kater von
Eſterreich als &. von Toscana und Strafau, der
Koͤnig der Niederlande als G. von Yuremburg.
Groshetmas, |. unter Ataman.
Grofhundert bezeichnet eine Anzahl von 120,
Großtauſend eine Anzahl von 1200 Stüd jog.
Zählguter, Das Großtauſend hat demnad) 10 G.
Beide Normen find fehr wenig mehr gebräuchlich.
Broffi (Tommafo), ital. Sichter der rontanti:
hen Schule, geb. zu Bellano am Comerfee 20. Jan.
1791, erbielt jeine erjte Erziehung bei einem Oheim,
welcher Brieiter in Trevilo war, ihn für dag geift:
lidye Amt bejtimmte und 1799 in das bifhöfl. Se:
minar zu Gajtello bei Lecco ſchicte. Im J. 1803
entiloh er bei Naht au8 dem Seminar, wurde zwar
dorthin zurüdgebradht, verließ es jedoch 1804 wie:
der, um fih in Mailand und Pavia dem Studium
der Rechtswiſſenſchaft zu widmen. Nach) Pollen:
dung jeiner Studien arbeitete er auf dem Bureau
des Advolaten Capretti in Mailand und begann
ſodann 1818 felbitändig die Advokatur auszuüben,
Als 1819 die Zahl der Advokaten beſchränkt wurde,
follte G. al3 Schreiber bei der Präfektur angeitellt
werden, entiagte aber dieſer Stelle, um fi
der Litteratur zu widmen. Ver Ruhm zu weldem
der mailändiſche Dialektdichter Carlo Porta geſtie⸗
gen war, veranlaßte G., in der «Prineide», ber
e Piogzia d’oro», der «a Fuggitiva» u. |. w. in glei:
chen Genre ih zu verfuden. Mit Porta ſchrieb
er dans Ddramatiihe Gedicht «Giovanni Maria
Visconti, duca di Milano» (neucfte Ausg., Mail.
1852. Nach Portas Zode begann ©. in ital.
Schriftſprache zu didten. Seinen Ruhm begrün:
dete er mit der Novelle «Ildegonda» (Mail. 1820),
in Ottave rime, ein glänzendes Gemälde aus dem
Nitter: und Kloſterlchen. G3 folgten «I Lom-
bardi alla priına Crociata» (3 Bde., Mail. 1826),
ein Heldengedicht in 15 Gejängen, das inter dem
vorigen weit zurüditcht. Mehr Anklang fanden
jein «Marco Viscontiv (Mail, 1834; neueſte Aufl,
Flor. 1881), ein biltor. Roman im Stile Van:
zonis, und feine Novelle in Verſen «Ulrico e Lida»
(Mail. 1834). Im J. 1838 verehelichte er ſich mit
Giovannina Alfıeri, gab die litterariiche Thätigkeit
vollitändig au und lebte fortan als Notar und
Advolat zu Mailand, befleidvete mehrere Chrens
ämter und ftarb dafelbft 10, Te. 1853. Ges
fanıtausgaben feiner Werke erſchienen zu Neapel
ganz
Großhetman — Großjägerndcrf
(1855) und am vorzägliähften in einer illuſtrierten.
von P. A. Curti beiorgten Prachtausaabe zu Yin:
land (2 Bde., 1852. Bgl. Cantü, «Vita ed oj..:
di Tommaso G.» (Mail. 1854); Curti, «Tomn:.:u
G.» (Mail. 1862).
Groflierer, |. unter En gros.
Grofinguifitor, |. Generalinquiſitor.
Groſſiſt, ſ. unter En gros.
Grofjägerndorf Großjägersdorf), Te.’
im ojtpreuß. Kreiſe Inſterburg, Regierungsb:: .!
Gumbinnen, füdlid vom Pregel und 15 km oıt.. :
von Wehlau, mit 490 E., wurde geſchichtlich n..ı..:
baft durch die Schlacht am 30. Aug. 1757.
Gin rufl. Heer von 100000 Mann war im \.:i
von Riga her unter dem Feldmarſchall Gi a
Aprarin in vier Nolonnen an die Grenze Tito:
Beng gerüdt, welches der 72jäbrige preuß. ....::
marichall von Lehvald mit 30000 Mann, ir:=
dritten Zeile Garnilontruppen und Milizen, ve::
teidigen follte. Die ruſſ. Kolonnen trafen 18. A.
bei Inſterburg ein und gingen 27.Aug.auf daslır‘.
Bregefufer, wührend Feldmarſchall von Lehwa.d
28. Aug. ebenfalls den regel überfhritt und & k:ı
öjtlih von Wehlau, zwiichen Nanglad und Tırd:
dorf, lagerte. Das preuß. Korps war nur?»
Mann (20 Bataillone, 50 Schwadronen) ſtark, xı .
der Wegner hatte 60000 Mann mit 200 Seichür:a
zur Stelle, doch beidloß Feldmarſchall von ver:
wald, anzugreifen, und (ich die Truppen 30. %:.1
um 3 Uhr früh aufbreden und in drei Holonr:a
durch die Walder gegen ben linlen Flügel ver
Ruſſen vorrüden. Nadhdem man an G. vordei
war, ging die Kavallerie des rechten Flugels, 15
Schwadronen, gegen Sittenjeld vor, warf im erii:a
Anlaufe Koſaken und rufl. Kavallerie, hieb auf d.e
ruſſ. Infanterie ein und nahm eine Batterie, gcriet
aber in das Feuer einer großen Batterie und murie
mit großem Berlufte zurüdweidhen. et
Schwadronen des linken ;slügeld verftärkt, biclt
fih die preuß. Kavallerie jüdlich von Uderbaler,
während die preuß. Wienterie um den Wald vor
Norkitten fümpfte. Der linke lügel de3 prexß.
Heeres, nod) 30 Schwadronen ftarl, warf die örtii.)
des Wäldchens bei Woynotben jtebende ruil. Ra
vallerie im eriten Anlaufe, jodaß dieſe in vollis::
Aufloſung vom Schlachtfelde floh, hieb dann dea
teten Flügel der ruſſ. Infanterie nieder un)
nahm eine Batterie, geriet dann jedoch in das
Feuer großer Batterien und mußte bie nah Wor⸗
nothen zurüdgeben. Die preuß. Infanterie, 16 Yo:
taillone im eriten und 4 im zweiten Treffen, war
inzwiihen im Borrüden geblieben und batte fi&
hinter Uderballen rechts gezogen, um den tx:
Schallupchen stehenden linken Hügel ber Aujien zu
umfaſſen; als ihr linker Flügel an Teaupelten vor:
bei war, wurde dieler und bald darauf die Mitte
in ein (euergefecht mit ber im Walde von War:
fitten ſtehenden ruf). Infanterie verwidelt, wadurH
die Gefechtsfront zerriß, da der rechte Flügel te >
Rechtsziehen fortiehte. Cine große ruſſ. Batterie
yurde genommen und bie ruf). Infanterie bi: ia
bie Diitte des Waldes von Norlitten zurüdgeme::
len, doch führte General Romanzow nanıha'.e
eritärfungen in ven Wald, und außerhalb des;
jeiben fuhren mehrere rufl. Haubikenbatterien av?,
eren Öranatfeuer die preuß. Infanterie aus de.x
Walde trieb. Hierbei geriet bieielbe in das Fexer
bes bei Daupelken zurädgebaltenen zweiten Irei»
fens (Sarnifonbataillone) und fam in Unorbnung.
N
Großjährig — Großmann 539
Ter rechte Flügel der preuß. Infanterie mar in:
zwiſchen noch weiter abgelommen, und ber linke
‚tügel der Ruiten begann langſam vorzurfiden,
Da brach Feldmarfhall von Lehwald den Kampf
am 9 Uhr vormittags ab, ſammelte feine Infan⸗
terie weitlid von ©. und fährte dann fein Heer auf
das rechte Pregelufer nah Willendorf. In ber
Schlacht bei G. verloren die Preußen 4000 Mann
und 25 Geichüße, Die Ruſſen 7000 Dann und 80. ®e:
Ichüne, Die Schlacht beſtimmte den ruſſ. Feldherrn
nad einigen zweckloſen Närichen öftlicd) Der Alle zum
"Hüdzuge über die Örenze, doch fendete derfelbe vor:
her einen glänzenden Siegesbericht nad) Petersburg.
@rohjährig oder majorenn, f. unter Groß:
jährigkeit.
Geohläheigfelt, Bolljährigleit, Müns
digteit oder Najorennität (major oder legi-
tima aetas), Der jeit Dem Reichsgeſetz vom 17. Febr
1875 in ganz Deutſchland mit dem vollendeten
21. Lebensjahre für jede Perfon eintretende Recht:
zuitand, weldyer im Gegenſaß zur Minderjährigteit
15. d.) die Perſon, falls fie nicht unzurechnungs⸗
fäbig ift, in ihrer rechtlichen Handlungs: und Di:
vontionzfühigkeit fördert. Der Code Napoleon hat
die gleide Jahresziffer, Öfterreich verlangt 24, Die
Schweiz in verfchiedenen Stantonen je 23, 20, 19
Jahre. Die G. beendigt die Alter3vormundichaft
und tft auch bei den noch in väterlider Gewalt
ſtehenden Berfonen von Bedeutung, infofern dies
ſelben de3 väterlihen Konſenſes zu ihren Rechts⸗
bandlungen meift nicht mehr bedürfen, Anderer:
jeits hott nun aber aud) das Alter auf, in dem
man wegen benachteiligender Rechtsgeſchaͤfte Wie:
dereinſekung in ben vorigen Stand begehren kann.
Die ©. kann Abrigens in Deutſchland ſchon vor
der Bollendung des 21. Lebensjahres eintreten
durch Großjährigkeitserklärung (venia aeta-
tı-, Jahrgebung), d. h. einen obrigteitlichen Aft
des Landesherrn oder der Obervormundidyaftäbe:
orde, um den beſonders nachgeſucht werden muß
nd der nad) gemeinem Recht einem männlichen
inderiährigen nicht vor Vollendung des 20., einer
weiblichen nit vor Vollendung des 18. Lebens:
jahres erteilt werden ſoll. Der für großjährig
twolljährig, mündig oder majorenn) Cr:
ttarte fteht im allgemeinen dem wirklih Zoll:
jagrigen gleih, nur im Hrunbjindävertaufe it er
nad gemeinem Recht an die Zuitimmung der ober:
vormundichaftlihen Behörde gebunden. Gbenfo:
wenig, wie die Großiãhrigkeitserklärung, find von
dem atierten Reichsgeſetz die hausverfaliungsind-
"gen oder landesgeſeßlichen Beſtimmungen über
sen Beginn der (9. der Yandesherren und der Mit⸗
citeder der landesherrlichen Familien, fowie der
zarıtl. Familie Hohenzollern alteriert worden, nach
welchen für die G. der Regenten meiftens das 18.
vebensjabr ald Großjährigkeitstermin gilt. Auch
tan infolge partilularredhtlicher Vorſchriften die
13. noch auf andere Weiſe al3 durch Zurüdicaung
nes beitimmten Jahres, 3. B. durch Anitellun
ım Staatsdienſt (Württemberg), bei Frauen durch
Serheiratung u. |. w. eintreten.
Oro er, ſ. unter Kanzler.
ro en, Dorf zwiſchen Friedberg und
Zilbel in der heil. Provinz Oberheflen, unweit das
som befindet ſich ber Selgerbrunnen (ſ. d).
Grofßt⸗ Aikinda (Nagy-Kikinda), priviles
gierter Marktfleden im ungar. Komitat Torontal,
„orert des frühern «Großtitindaer Strondiftrilts»,
Station der Linie Marchegg⸗Budapeſt-Vercierova
der Oſterreichiſch⸗ Ungariſchen Staat2eifenbahn, in
fruchtbarem Tieflande gelegen, mit (1880) 19845
E., von denen mehr al3 die Hälfte Serben, ber Reit
Deutiche und Magyaren find, ift Sit eines königl.
Gerichtshofs und hat eine fatholiihe und eine
griech. -orient, Pfarrkirche und ein Gymnaſium.
der Ort treibt reichlich lohnenden Getreidebau
linsbeſondere Weizen und Mais) und bedeutende
Viehzucht.
Groffophta, Bezeichnung, die ſich Caglioſtro
beilegte als Wiederherſteller der angeblichen aͤgypt.
Maurerei. Goethe hat den Stoff 1791 in einem
gleichnamigen Luſtſpiele in Proſa behandelt.
Grofifreuz wird bei den meiſten Orden bie
hödhfte Klaſſe derfelben genannt. Tas ©. befteht in
der Kegel in dem auf einen Stern gelegten Kreuze
de3 betreffenden Ordens und einen breiten, bald
von der redhten Schulter zur linken Hüfte, bald
umgefehrt getragenen Bande. Mit dent Beſite
eines G. find öfter noch befondere Ehren und ge:
wiſſe Nangvorzfige verbunden; in einigen Staaten
bringt 3. ®. die Verleihung Erhebung in ben _erb:
lihen Adelsſtand ober auch in eine höhere Stufe
desſelben mit fid).
Großlicbeuthal, deutihe Kolonie im rufl.
Souvernement Gherfon unter 46° 20’ nördl. Br.
und 48° öftl. 2. (von Ferro), 20 km ſũudweſtlich von
Ddella, wurde 1803 und 1804 genründet durch
deutiche Auswanderer aus Württemberg, Baden,
der Pfalz und Ungarn. Die meilt wohlhabenden
Kolonilten befennen fi zur prot. Kirche, treiben
Aderbau , Viehzucht, Obſt- und Weinbau.
Grofloge, |. unter Freimaurerei.
Großmähren, f. unter Mähren.
Grokmann (Chriltian Sottlob Leberecht), ver:
dienter Theolog, geb. 9. Nov. 1783 zu Prießnitz im
Altenburgifchen, wo fein Vater Nfarrer war, er:
pet feine Borbildung in Schulpforta und ftudicrte
eit 1802 Theologie zu Jena. Nachdem er den Gin:
wohnern von Prießnitz, bie in ben grundlofen Ver:
dacht gekommen, burchpaffierende Franzoſen er:
mordet zu haben, und deshalb ſämtlich erſchoſſen
werden follten, durch feine Unerſchrockenheit das
Neben gerettet, wurde er 1808 feinem Vater fub:
ftitniert. Seit 1811 wirkte er al3 Pfarrer in Grö:
big bei Weißenfels, bis er 1822 ald Diakonus und
Profeſſor nad Schulpforta überfiedelte. Im J.
1823 ging er als Generalſuperintendent und Hof:
prediger nad) Altenburg, von wo er 1829 al3 re: _
dDiger an St. Thomä, Superintendent und Profeſſor
ber Theologie nad) Leipzig berufen ward. Hier jtarb
er 29. Juni 1857. Geit 1833 war G. Mitglied der
Griten Kammer in ber ſächſ. Stänbeverfammlung.
Zur Gründung und zum Gedeihen der Ouftav:
Adolf-Stiftung hat er weientlid, beigetragen. In
wifienfchaftliher Beziehung war Ö. einer der gründ:
lichften Stenner des Philo und der alerandriniic:
jüd. pbitofopbie, wie feine «Quacstiones Philoneac»
(2 Tle., Xpz3. 1829) und die Merle «De Judacorum
disciplina arcani» (2 Tle., 2p;. 1833—34) und
«De philosophis Sadducaeorum» (3 Tie., Lp;.
1836—38) befunden. Sonft iit nod die Schrift
«fiber die Reformation der prot. Kirchenverfallung«
(2p3. 1833) zu nennen.
Grokmann (Guſt. Friebr. Wilh.), Schauipies
ler und Schauſpieldichter, geb. zu Berlin 30. Nov.
1746, genof eine tü tige willenfchaftlihe Bildung
und war bereits preuß. Legationsſekretaͤr in Danzig,
a
540 Großmaſt — Großrußland
als er den Entſchluß faßte, ſich ganz der Schaus | bur und ihrer Stellung den Untergang, Nach der
[eielfunft zu widmen, und 1774 nach Berlin ging. | Groberung des Refidenzpalajtes zu Delhi 20. Sept.
on bier aus folgte er 1779 dem Nufe des Kurz | 1867 ward ber flüchtige G., ein YMjähriger Greiz,
ürften Marimilian von Köln an deſſen Hof nad) | ergriffen und nad) Rangun deportiert, wo er bald
onn, um mit Helmuth die dortige Bühne zu leiten, | ftarb. Außerdem toftete die Teilnahme an dem
und gründete 1784 eine neue Gejellfchaft, mit wel: | Aufitande 24 feiner Söhne und Enlel das Leben,
cher er mehrere Drte, zulegt Hannover, beſuchte, Grokmufti, f. unter Mufti.
wo er 20. Mai 1796 ftarb. G. war von Geftalt un | GroßNikobar, f. unter Nilobaren.
anſehnlich, aber in gewiſſen Rollen jehr tüdtig. G©roffo war nad) der unter der franz. Herrſchaft
Als Direktor zeichnete er ſich durch die gründligjite | erfolgten erften Einführung des franz. metriſchen
theoretiiche und praltiſche Bühnentenntni3 aus. | Syitemd im vormaligen Lombardiſch-Venetiani—
Dabei befaß er eine feine weltmännifche Bildung | ſchen Königreih und im ganzen damaligen Stönig
und einen äußerft regfamen Geilt, der ihn naments | reich Italien (1803) der amtluce, aber nur bei den
lich zu einer fo [eb aft ausgeſprochenen Teilnahme | Behörden gebräuchliche Name des Delagranımd =
an den ‘been ber Franzoͤſiſchen Revolution hinriß, 10 g ober des Hundertſtels des metriihen Pfundes
daß er 1795 in einen merhoürbigen ER ver: | (der Libbra metrica) oder Kilogramm. Es zerfiel
widelt und zu einer ſechsmonatlichen Haft verur: | in 10 Denari (Gramm) zu 10 Grani (Decigramm).
teilt wurde. Am meilten (erfolg hatte unter feinen G©roffotto, |. unter Beltlin.
Stücken das Familiengemälde «Nicht mehr als ſechs Groftpenſionär, der Staatsſekretär der G&
E hüfteln» (1780). Außerdem wurden das Trauer: | neralftanten von Holland, |. Benfionär.
fpicl «Wilhelmine von Blondheim» (1775), bie ®rofipolen (Polonia major) hieß der norbweit:
Schaufpiele «Die Feuersbrunſto (1773) und «Idels liche, ebene, im gen en fehr fruchtbare Teil des che:
heid von Veltheim» (1780) und das pie «Hens | maligen poln. Reis; es bildete den Stamm bes
riette» (1777) ihrerzeit mit vielem Beifall gegeben. | poln. Reichs, an den bie übrigen Teile desſelben
A angei&loien wurden, und warb zuerft von den
oln. derzögen beherricht, Das eigentliche ©. be
n Wojwodſchaften Holen, Kaliſch,
Seine Gattin, Karoline Sophie Auguſte,
geborene Hartmann, geb. zu Gotha 1742, geſt.
23. März 1784, durch ihren frühern Gatten, Flitt⸗
ner, Mutter der berühmten Friederile Bethmann,
trat nur kurze Dei als Schaufpielerin
Srofmatt eißt auf dreimaftigen S Yften der
mittlere, auf ueimaltigen Briggs und Schonern
der hintere Maft. (S. Maft.)
Großmeiſter heißt bei den meiften Orden von
alter3 her ber Höchſtgebietende; bei den beitchen:
den Orben wird in der Regel dieje Stelle vom Lan:
besherrn bekleidet. Gleichbedeutend war beim Deut:
{hen Drben der Zitel Hoch und Deutichmeifter,
Qandmeifter und Heermeifter oder Herrenmeilter;
fegtern Titel führt jetzt das Haupt des preuß. Jo⸗
banniterordens. Grofenflaud, die mittlere und Hauptmafie
Großmeſeritſch (Velkä Mezerit), Stadt im | bed europ. Rußland, reicht vom Eis⸗ und Weiben
|
tand aus
weht. Mähren an ver Dslava, die zum Marchgebiet | Meere bi3 zur Ukraine und umfaßt 19 Gouverne
Sieradz, Lenczica, Rawa und dem Lande WBielun,
w ar inne ne abet auch aged
oct, Maſowien, ſe as Herzogtum Preußen
mit Ermland, Pomerellen und dem Lande Kulm
dazu gerechnet. Gegenſatzze von G. umiaßte
Kleinpolen (Polonia minor) die ſudweſtl. Teile
des 8 n. Reichs, im engern Sinne nur die Bois
wodſchafien Aralau, Sandomir und Lublin, im
weitern aber auch Podlachien, die Rus (dad jegige
Galizien), Bodolien und Volhynien.
Großp utiar, ſ. unter Bönitenz.
©trofprisr, |. unter Prior.
gehört, mit (1881) 6623 GC. meift jlam. Zunge, der | ment, bie zufammen ein Areal von etwa 2281946
vierte Zeil Israeliten, ift Sig einer Bezirlöhaupts | qkm mit einer Bevöllerung (1882) von 26 364 757
Seelen zählen. Der nordruſſ. Landrüden fcheidet
das nörblihe und das füblihe G. Das nörblicde
umfaßt die Wald: und Tundragebiete ber Betichora,
des Mefen, der Diwina, des Dnegafeed, des Seen;
Bali im Weften des Weißen Meers und die
mannichaft und eines Bezirksgerichts und beſitzt in
ihrer got. Pfarrkirche und dem alten Rathaufe noch
intereffante Denkmäler aus ber Zeit, in welcher fie
durch Tuchinduftrie reich geworden. Etwas Tuch⸗
und Leineninbuftrie wird auch jet noch betrieben.
Srokmogul war in Europa ber Name, mit
dem man die Herrfher der von Babur, einem
Nachkommen Tamerlang, um 1526 in Oftindien ges
nbeten mohammed. Dynaitie * mongol. Ab⸗
ammung wegen bezeichnete. Sie ſelbſt führten den
berf . Titel Schah, wie denn aud) das Perſiſche die
prade an ihrem Hofe war. Die berühmteften
albinfel Kola und hat ohne Nowaja⸗Semlja ein
real von 1410047 qkm (die brei Gouvernements
Archangel, Dlonez und Wologda) mit 1753253 €.,
welche aus Finnen, Sappen, amojeden, Syriänen
und Ruſſen beftehen. über 550000 qkm be un:
pebeuern Landerraums find unkultivierbares Un:
and, gegen 710000 qkm Waldfläde, 13220 qkm
wieſen und Weideland, 15400 qkm Aulturboden.
Am rufl. Landrüden baut man Rogpen, Hant,
Flachs und Hopfen mit Borteil, im füdl. Archaugel
aber gibt die Gerfte nur das dritte Kom. Schi:
bau und SHolzerarbeitung, Zeerichwelerei und
Kohlenbrennerei find bie wichtigften Gewerbe. Die
Hauptvertehrönber ift bie Divina. Im ganzen Ge—
iete fommt etwa ein Menid auf 14 Das
von ihnen waren, naͤchſt Babur, Albar und Aureng-
Zeyb If. d.). Nah und nach zerfiel ihr großes Reich
und Schah Alum II. verlor endlich, nach der Ein:
nahme von Delhi 1803 durch bie Engländer, aud)
die Reſte bezfelben und kam völlig in die Gewalt
der legtern. Man ließ indes ben ©. der äußern
gorm nad) unter der berhobeit der Dftindifchen
mpagnie beitehen, gab ihm einen Jahrgehalt,
einige Ländereien, ſowie die Hofehren und wies ihm
Delhi zur Refidenz an. Grit bie Beteiligung des
®. und feiner Familie an der Rebellion von 1857
und namentlich an den in Delhi verübten Grauſam⸗
leiten gegen bie Europäer brachte der Familie Bas
füblide G., im Gebiete _bauptjädlid der Wolga
und Ola, teilmeife des Don und Dnjepr, umfaßt
die 16 Gouvernements Nomgorod, Storm (Blexs
kow), Mostau, Twer, Jaroſlaw, Koftroma, Wladi⸗
mir, Nifhnii-Romgorod, Rjaſan, Tula, Kaluga,
Großſalze — Großwardein
Smolensk, Drel, Kursk, Woroneſch, Tambow, bie
zuſammen auf 871201 qkm 24611504 €. (28 au
1 qkm) zählen. Es ift der bevöltertite Zeil des
Ruſſiſchen Reichs und Hauptſiß der Großruſſen, uns
ter welche ſtrichweiſe Finnen und Deutſche gemiſcht
find. Dieſer ſüdl. Teil von ©. enthält in feinen
mittlern Gouvernements die Hauptfike der rufl.
Manufaktur- und Gemwerbthätigfeit. Die neun in-
nerften Gouvernements bilden den eigentlichen Kern
der alten Groffürftentums Mostau oder des Mos⸗
towitiſchen Reichs, um den fi} nach und nach die
übrigen Zeile Rußlands angelegt haben.
Groffalze oder Salze, Stadt in der preuß.
Trovinz Sachſen, NRegierungsbezirt Magdeburg,
Kreis Kalbe, 2 km im S®W. von Schönebed, mit
(1880) 3219 E., ift Siß eines Amtsgerichts, hat
eine Zwangsarbeitsanſtalt, Bappenfabrit und ein
Laboratorium der Fabrik zur Fertigung von Zünds
hutchen, Patronen und Ofen, welche in Schönebed
ibren Sig bat. Tas koͤnigl. Gradierwerk mit dem
Solbade Elmen gehört zum Kommunalverbande
von ©. Die aus den Golbrunnen gehobene und
aradierte Sole wird mitteld einer 2200 m langen
Röhrenleitung nad) Schönebed geleitet, wo die
Salzzubereitung ftattfindet. Daran ge Paten
ſalze mit 1160 E. Schönebeck, ©. und Frobfe
find duch drei, im 3.1772 von Friedrich d. Or. an:
gelegte Koloniftenftraßen in Dreiedaform miteinan;
der verbunden.
Orsh-Schlatten, |. Abrudbaͤnya.
Groh: Schönau, Fabrikort im Hadf. Regie:
rumgebesirt Bausen, Amtshauptmannſchaft Zittau,
an Linie Biſchofswerda⸗Zittau der Sachfifchen
Staatdeifenbahn, dehnt fi über 3 km Tang im
Ihale der Dlandau aus, ift Sik eines Amts erichte
bat eine Webſchule und zählt (1880) 5727 6. ie
bier feit mehrern hundert Jahren blühende Damaft:
weberei hat jeit rfinbung der Jacquard:Mafchine
etwas nachgelafien; Doch liefern Die noch vorbande:
nen 480 Stüble jährlich etwa 1000 Er. der feinften
Teamafttifchjeuge. Bon größerer Bedeutung ift jeht
die Fabrikation von baummollenen Kleiderftoffen,
neben welcher aud noch Bleicherei und Brauerei
betrieben werden. Bon großer Bedeutung ift jeßt
die Habrifation von baummollenen, leinenen und
balbleinenen Rod: und Hofenftoffen auf mechan.
Stahlen. Auch befindet ſich hier eine Glasfchleife
und Blasmalerei. Das in der Flur G. liegende
Rittergut der Stadt Zittau ift großenteils jet ab:
gelöft und in den Beſiß biefiger Einwohner gelangt.
roßſtegelbewahrer, f. unter Siegel.
GSrof ⸗Dieffelsdorf (Rima-Szombath), Haupt:
ort de3 ungar. Komitats Gömör (f. d.).
Grshfireblig, Sireisftadt in ber preuß. Provinz
Schlefien, Regierungebezirt Oppeln, 83 km füböft:
lich von Oppeln, in einer Gbene an ber Linie Op:
pein:Beistretiham:Beuthen der Oberichlefiichen
Eiſenbahn, it Siß eines Amtsgerichts und eines
Landratsamts, bat ein Gymnaſium, Mafchinen:
und Sifenwarenfabrifen und eine Dampfmübhle und
zäblt (1880) 4082 meilt lath. E. Dabei liegt das
Rittergut ©. mit Schloß und fhöncem Bart.
Der Kreis Großftreblig zählt (1880) auf
> qkm 64007 E., worunter 52000 Polen.
Grohfirefow oder Streſow, Dorf in ber
preuß. Prodin; Bonmern, ag erungsbezirk Stral:
fund, Kreis Nügen, an einer Bucht des Nügenfchen
Boddens, 7 km öftlih von Buttbus. Dabei erinnert
feit 1856 ein Dentmal an die Landung der Preußen,
541
Dänen und Sachen unter Leopold von Deflau
f| 15. Nov. 1715.
Großtauſend, |. Orobundert.
Grofinlar, eine unedle Abart des Granats,
von Werner nad) feiner Stachelbeerfarbe (Ribes
grossularia) fo genannt, teyftallifiert in gut aus⸗
gebildeten Ikoſitetrafdern und Rhombendodekaẽ⸗
dern von oft ſchaliger Zufammenfeßung; die Farbe
it grünlichweik bis geinlihgrau. Chemifd) ijt es
ein Kall:Cifenorydul:Thongranat. Die ſchönſten
Kryftalle kommen aus Sibirien von der Mündung
des Baches Achtaragda in den Wiluifluß, andere
finden fich zu Nezbänya in Ungarn und in den As⸗
beiten vom Monte:Rofa.
Gross a, |. Stachelbeere.
Groffularicen, ſ. Saxifragẽen.
Großße Umſtadt, Stadt im Großherzogtum
eſſen, Provinz Starkenburg, 8 km im SD. von
ieburg, am Rande des Odenwaldes und an ber
Linie Hanau⸗Eberbach der Heffiichen Ludwigsbahn,
ift Sit eines Amtsgerichts, bat eine Realjchule
und zählt (1880) 2844 E., welche Meſſerſchmieden,
©erbereien und eine Ölmüble unterhalten.
Großvaterredht, |. Auszug (jur.).
Örpfivatertanz, altertümlicher Tanz, welder
ehedem den Schluß von Sodnetsfeligleiten zu
bilden pflegte. Gr beginnt mit marf&hähnlicher
langfamer Tour, während welder alle Zanzenden
durch alle Zimmer des Haufes ziehen, warauf ein
raſches zweiteiliges Mufititüd in %,:Talt folgt,
nad) dem mehrere ecoflaifenartige Zouren auge:
nbrt werden. Den Namen bat der Zanz von den
nfang&worten bes dabei en Terte3: allnb
ala der Großvater bie Großmutter nahm, da war
der Großvater ein Bräutigamn. .
Grofbenediger, Berg der Hohen Tauern, zwi⸗
hen Salzburg und Zirol, |. Benebiger.
G©roftezier (pr. «weflr), auf türf, Sadr-a’zam,
d. i. der berrlichite Vorfig, fo benannt nad) dem
früher im Dimaniaal des Sultans von dem höd;
iten Beamten desfelben eingenommenen Ehrenplag
jur Nechten bes dem Cingange gegenüber befind:
ichen Kamins, ift in den idlamitifden Ländern der
Titel eines [ebiglich dem Herrſcher unterftehenden
Großwürdenträgerd, welder benfelben früher im
Kriege und Frieden vertrat, in neuefter Zeit aber
auf die Befugnifle eines Ninifterpräfbenten be:
ſchränkt wurde. Während dem ©. chemald bie
mweiteftgehende Gewalt fiber Leben und Freiheit der
Untertdanen und Beamten zuftand, befand er fi
in unbebingteiter Adhängigleit von ber Laune des
Menfchenleben äußerſt gering achtenden Gebieter®
und gu gewiflen Zeiten war es nur Ausnahme, ba
ein ©. natürlihen Tobes ftarb. Beſonders wichtig
wurde bie Großveziermürde, als in ber zweiten
Hälfte des 16. Sao die Sultane ſich jeder unmit:
telbaren Regierungsfunltion zu entziehen begannen
und ſich dem Volle gegenüber volllonımen burd
den ©. vertreten lieben. U den aungegeichneiiten
G. gehören im 16. Jahrh. Sololly, im 17. Jahrh.
die Kjoͤprulu, im 18. Jahrh. Raghyb und im 19.
Sabrb. Reſchid . (5. Vezier.)
Grofjtwarbein (ungar. Nagyvärad), tönigl.
Freiltabt, Hauptftabtdes Komitats Vihar in Ungarn,
in einer ſchoͤnen Ebene an dem Körösfluſſe, Knoten⸗
unkt der Alföld-Fiumaner und der Linien Czegled⸗
. und G.⸗Kronſtadt ber öftl. Ungariſchen Staat3:
eifenbahn, in früherer Zeit Feſtung, befteht aus
dem eigentlihen ®. und ben drei Vorſtädten Bärad:
042
Dlaßi, Vaͤrad⸗Velencze und Bäralia, eine der
ihönften ungar. Provinzialftäbte. Die beiden Dom⸗
firhen, von denen eine die Reliquien des heil.
Ladislaus (f. d.) enthält, der röm.stath. biſchoöfl.
ft und das Komitatshaus mit dem neu er:
uten, nach dem penniylvan. Syſtem eingerid):
teten, 150 Zellen haltenden Gefängnis find Die wid):
tigften Gebäude. ©. ilt der Siß eines roͤmiſch⸗ und
eines griechiſch⸗ kath. Biſchofs, der Komitats⸗ und
anderer Behörden und hat eine theol. Lehranftalt,
eine Lönigl. Rechtsalademie, ein Obergymnafium,
eine Oberrealihule, eine höhere Nädchenichule und
vier Jrauentlöjter mit Nädchenihulen. Die (1880)
31324 Seelen ftarfe, meilt magyar. Bevöllerum;
betreibt verichiedene Gewerbe (bedeutende Toͤpferei
und Landwirtichaft (beionbers Weinbau). ⸗
würdig find die in der befindlichen Marmor:
brücdhe und bie 7 km von G. bei dem Dorfe Haid
liegenden fog. bifchöflichen ober felicianiichen Bäder.
Zu G. wurde 24. Febr. 1538 zwiichen Ferdinand I.
und Johann Zapolya Frieden geichloflen. Die
Stadt kam 1556 an Siebenbürgen und wurde 1598
von den Türken vergebens belagert, 27. Aug. 1660
aber eingenommen und durch den Vasvaͤrer en
biefen überlajlen. Grit 5. Juni 1692 nahmen fie
die Sfterreiher wieber. Als im Laufe der Revolus
tion von 1848 bis 1849 die ungar. Regierung nad)
Debrecgin flüchtete, wurden Bantnotenpreile, Ge⸗
rfabrik, Archive u. |. w. nad) dem nur 45 km
entfernten ©. verlegt und dieſes derart zur zweiten
—— des Landes improviſiert. Vol. «G. und
eine Umgebung» (Großward. 1872).
Großzimmern, Narktfleden im Großherzog:
tum Heilen, Provinz; Startenburg, Kreis ‚Dieburn,
8 km ſudlich von Dieburg, an ber Gerjprenz, zählt
1880) 2890 @., weldye Zunder, Streihhöljer und
ppdedel fabrizieren, Thongruben bearbeiten und
bedeutenden Beflngelbandel treiben.
Gros tournois, Tournois, nennt man ben
älteften franz. Groſchen zu 12 Deniers, ben König
ig der Heilige Auer im %. 1226 zu Tours,
Stadtwappen, ein Slirchengebäube, auf ber
Hüdfeite angebracht ift, prägen ließ. Das Ges
präge der Vorderſeite Stellt ein Kreuz dar, mit dop⸗
pelter Umſchrift, von welcher die innere den Namen
und Titel des Königs und die äußere die Worte
« Bcuedictum sit nomen domini nostri Jesu
Christi» enthält. Das Silber war meijtens 1518:
tig, und gingen 60, fpäter 64 Stüd auf die Marl.
Tie Münze wurde fehr bald in — und
zwar zuerſt in Böhmen und Sachſen (ſ. ro hen)
nachgeahmt, fpäter auch als Zurnofe in ben
Rheingegenden und in ben Niederlanden. In
Srantreich erhielt fie ſich bis in das 15. san.
Grote (George), berühmter engl. Hiltorifer,
fammte aus einer deutſchen Familie unb wurde
17. Nov. 1794 zu Clayhill bei Bedenham in Kent
geboren. Sein Broßvater gründete in Verbindung
mit George Prescott das Bankierhaus in London,
welches noch unter diefer Firma beiteht. Der junge
©. wurde in der Charterhoufe:Schule erzogen und
trat in feinem 16. Jahre in das Comptoir jeines Bas
ter3 ein. In feinen Mußeſtunden mit litterariichen
undpolit. Studien beiätigt veröffentlichte er 1821
eine anonyme Flugichrift, bie gegen Eir James
Madintofhs «Essay on parliamentary reform» ge: | Münztu
richtet war. In der Folge ſcriet er ein kleines
Wert «On the essentials of parliamentary re-
form», nahm als einer der Stimmffihrer der radis
Sroßzimmern — Grote
lalen Partei eifrigen Anteil an ber _polit. Bewe⸗
gungvon 1830 6181831 und wurde im Des. 1832 Don
er Stabt London ind Parlament gewählt. Hier
ftellte ex fich befonders bie Einführung des Ballotts
jur Aufgabe, die er von Jahr zu Jahr, obidyon ver:
eblich, beantragte und mit den fchärfften logiſchen
eweisgründen motivierte. Im J. 1841 legte er
fein Mandat nieder, um ſich ganz der Ausarbei:
tung feiner «History of Greece» (13 Bde., Lond.
184655; 4. Aufl., 10 Bde., 1872, deutich von
Meibner und Höpfner, 6 Bde., Ip. 1850—57) zu
widmen, die er bereitö 1823 begonnen hatte. Die:
ſes Wert verbindet gründlidhe Gelehrſamleit mit
taltiihem Blid und freifinnigem Urteil und
pt in dieſer Beziehung die ältern Arbeiten von
Billied und Mitford weit pinder ih. Hieraui
wendete ©. 26 vorzugsweile dem Studium der
griech. Philofophie zu, deſſen Früchte er zunädhit in
«Plato and the other companions of Socrates»
(3 Bde., Lond. 1864) niederlegte, eine Leitung,
welche zu feinem Hauptwerk eine wertvolle Ergän:
zung bilvet, Im J. 1869 beforgte er gemeinjam
mit John Stuart Mill eine neue Ausgabe vor
ames Mills «Analysis of the phenomena of the
uman mind». Große Berdienjte erwarb er fid
auperbem ala —— ——— von te:
igiöſen una gen ru Orzie:
hung und Bildung, wozu ferne Dahl zum Be
anzier ber londoner Univerfität und zum Brälis
benten be3 University College in London ihm die
wirtjamfte Beranlafjung bot. Das von Glabfone
ihm gemachte Anerbieten der Erhebung zur Peers⸗
würde lehnte er ab. Er farb in London 18. Juni
1871 und wurde in ber Beltminfterabtei begraben.
Nodı feinem Tode erichienen, von A. Bam und
G. C. Robertion ber eben, feine Binterlafie:
nen Werte «Aristotle» (2 Übe., Lonb. 1872), «The
minor works of G. With critical remarks ca his
intellectual characters (Qond. 1873) und «Frag-
ments on ethical subjects» (Yonb. 1876). Sein
Leben beichrieb feine Frau, Harriet G., in «The
ersonal life of George G.» (Lond. 1873; beutid,
pj. 1874). Lebtere war geb. 1. Juli 1792 in
Southampton und feit 1820 mit ©. verheiratet.
Außer dem genannten Werle veröffentlichte fie noch
«A memoir of the life of Ary Scheffler» (Vond
1861) und «Collected papers in prose and vers,
containing a number of Essays, Reviews and
Poemes (Sond. 1862). Sie ftath in Ghiere bei
Quildford 27. Dez. 1878. u
©rote (Derm$ ‚, ausgezeichneter beutfcher Ru:
miöntatiler, geb. 28. 1802 zu Hannover, Ru:
bierte, nachbem er das Pädagogium im Halle be
fucht hatte, in Göttingen die Rechtswiſſenſchait
wandte fi) dann aber Stubium der
und Numismatil zu und wurde zum ervator
des lönigl. Münztabinettd in Hannover ernannt.
Gr behielt dieſe Stellung bis zum J. 1851 und
lebt ſeitdem als Privatmann ın der Nähe von
Hannover. ©.3 auögebreitete litterarif tig⸗
keit auf dem Gebiete der Heraldik und —2
tit donzentriert ſich vorzugeweile auf zahlreiche
ber und ee elle Aungen, Se an Pa
iedenen, von ihm felbit redigierten ⸗
ten publiziert hat. So gab er di chen für
nde. SHannoverifhe numiſmatiſche ge:
ſchrifis (4 Bde. Lpz. 1835—38), die «Münzftudten»
IR de., pr. 185777) und die «Blätter für
nzfreundes (Opz. 1874—81) heraus, welche er
Örotefend — Groth (Klaus)
aleichzeitig zum Organ bed Deutihen Münzforfcher:
vereins erhob. ebrere feiner Abhandlungen er:
ihienen auch in Separatabdrüden, wie 5 . «D8:
nabrädiiche Geld: und Vlünzgeihichten (Lpz. 1864
und «Die Geldlehre⸗ (ent: 1865). Unter feinen
heraldiſchen Arbeiten ift die «Geſchichte des königl.
preub. Wappen» (%p3. 1861) hervorzuheben.
®rstefend (Georg Friedr.), Philolog und Al:
tertumsforicher, geb. 9. Juni 1775 zu Münden,
widmete fidh feit 1795 zu Göttingen unter Heyne,
Tuchien und Heeren pbilol. Studien und wurde
1797 SKollaborator an der Stadtſchule dafelbit.
Eeit 1803 wirkte er erſt als Broreltor, dann als
Konreltor am Gymnaſium zu Frankfurt a. M., bis
ex 1821 als Direktor des Lyceums nad Hannover
berufen ward. Seit 1849 in den Ruheſtand ver:
ſeßt, ftarb er 15. Der. 1853 in Hannover.
Bon 8.3 frühern Schriften find —A— en:
eAnfan nde der deutſchen Profodie» (Gieß.
1815), die gänzlihe Umarbeitung der Wendicen
ößern «Lat. Grammatil> (4. Aufl., 2 Bde.,
nlf. 1828—2%4) und die «Stlleine lat. Schulgram:
matif» (2. Aufl., Franli. 1826). ——A — aber
begründete er feinen wiſſenſchaftlichen Ruf durch
die ge, welche ſeine 1802 begonnenen, in Hee⸗
— «been u. ſ. F mitgeteilten — 5 — in der
— er perſepolitaniſchen Keilſchriften er:
langten. Später —55 — er ⸗Neue Bei:
träge zur Erläuterung der periepolitaniichen Heil:
chrift⸗ ( Hannov. 1837), denen eine Reihe von Ab:
Diungen über babyloniiche und aflyr. Kteilin-
jchriften folgten. G.s Unterfuhungen über alt:
aa en und Geographie waren für ihre
—* ld von Wichtigkeit. Dahin gehören be⸗
onders bie «Rudimenia linguae umbricae»
(8 Hefte, Hannov. 1835 38), «Rudimenta linguae
oseae> ( Haunov. 1839) und «Zur Geographie und
Geſchichte von Altitalien» (5 Hefte, Hannov. 1840
-—42). Aud) war e8 G., der zu Vor:
tebe * Wagenfelds Auszuge aus Sanchoniathons
(1.b.)« chichte bönigiers (Sannov. 1886)
Biel aufmertfam madıte.
ariedridh Auguft G., Berwandter des v0:
rigen, geb. 12. Seh 1798 zu Ilfeld, ftudierte zu
Göttingen und wirkte jeit 1821 als Lehrer am
dagogium & Ifeld. Im
teltor
en litterarifchen
. 1831 wurde er Dis
naftums zu Göttingen, wo er 1835
aud eine auberord. Profeſſur an ber Univerfität
don 28, rt. 1836 ftarb. Seine
Ausführliche Grammatik der lat.
Sprades (2 Bde., Hannov. 1829—80) und «Lat.
nnov. 1832; 2. Aufl., von
trüger, 2 Bde. nov, 1842). Seine «Rate:
rialien zu lat. Stilübungen» und fein «Lat. Ele
mentarbudy» wurden mehrfach aufgelegt. Sonit
find von jeinen Schriften noch die «Wrundjüige
einer neuen Sastheorie> (Bannov. 1827) zu nennen.
Karl Lubwig G., Sohn von Georg Friedrich
G., —— ſeine Arbeiten auf dem Gebiete
der Aumismatit und Epigraphik, geb. 22. Dez
1807 za Sranffurt a. M., ubzerte Bhilologie zu
Göttingen und wirkte feit 1833 ald Lehrer am Ly⸗
Giofetieitr an daB Hamlet, Mccto yu Hannover be
an al. v zu Hannover bes
rufen, echielt er zugleich die Leitung des Many
tabinett3 unb wurde 1868 Staatsarchivar.
u 82* N. ot. au. zoon a
Scqhriften nennen: «Die Münzen der gried).,
years. und imdoffyth. Könige von Baltrien und
5
Des. | Genre der Majolilen von Urbino im 16.
545
ben Ländern am Yndus» (Hannov. 1839), «Impe-
rium Romanum tributim descriptum » (Hannov.
1863), «Die Stempel der röm. Augenärzte» (Hans
nov. 1867). Außerdem bat ©. eine Reihe von
Atenoptapbien veröffentlicht, welche fih auf die
niederlächl. Lokalgeſchichte beziehen.
Groten (in der Mehrzahl Grot; die nieder:
deutſche Form für das hochdeutiche Groſchen) hieß
eine ältere Silberfcheidemünge der Niederlande und
des nordweſtl. Deutichland. Seit 1857 waren ©.
nur_nod) in Bremen üblih, wo der Thaler in
72 G. der G. in 5 Schwaren zerfiel und halbe
Grotenftüde in Kupfer ausgemlünzt wurden. Ver
Wert eines bremer Nechnungsgroten war fomit
Koh Thlr. in Gold oder 4%, deutiche Reichspfennig.
n Didenburg war feit 1. Dft. 1846 und bis in
den Juni 1857 (mo er au3 der Redynung ver:
Ihwand) der Rechnungsgroten Y,, Zhlr. im
14:Ihalerfuße, mithin = 5 damalige Pfennige
meubiih = 4), deutſche Neichepfennig, das
ünzitnd ©. aber Y,. Thlr. im 16:Thalerfuße =
8% Reichspfennig (ed waren aud) Stüde zu 2, 3,
4 und 6 ©. ausgeprägt). an Hamburg war ber
G. vlämifch oder Pfennig vlaͤmiſch (= 4, Schill.
vlämiich) eine Rechnungsmanze, die bei einigen
Breisftellungen angewandt wurde und Y, Banl:
mart oder 7, Schill. Bankvaluta bedeutete. In
den Niederlanden wird der nur als Rechnungsgeld
bisweilen noch vortommende G. vlämıfcdy (Groot
viaamsch) = ’,, niederländ. Gulden gerechnet.
©rotenburg, ein 388 m hoher Berg des Teu⸗
toburgerwaldeß, 6 km fübmeltlih von Detmold.
Am A bange besfelben befinden ſich ber Kleine und
der Öroße | Anenring, zwei von einem Graben um:
gebene Steinwälle, bie man gr die Überreite der
von den Cherustern erbauten Burg Teutoburg hält.
Auf dem unbewaldeten Gipfel des Bergs ſteht das
von Ernft von Bandel gefertigte, 16. Aug. 1875
enthüllte Loloflale Denkmal des Cherusterfürften
Hermann. (5. Hermannsdentmal.)
©rotedt war urſprunglich die ital. Bezeichnung
IR Arabeste (f. d.), weil die ital. Renaifiance ihre
otive für Flächenverzierung aus den unterirdi-
fhen Trümmern der antiten Thermen und Gräber
(Srotten) ſchoͤpfte. Später übertrug ſich dieje Be:
jeihnung, weil ein großer Zeil der antiken figfr:
ihen Arabestenwelt genrebilplich Pe ift
auch auf das derb Komiſche, ſodaß burleet (}. *
und grotest oft gleichbedeutend gebraucht werden.
Diefe Art Deloration, in welcher, wie bie um:
ftehenben Abbildungen zeigen, beionders phanta⸗
ftifche,, aus Pflanzen hervorgehende oder in Pflan:
en übergehende Ziere ein bauptiäcdhliches Element
Ind fpielte in der Renaiffance und dem ihr folgen:
en Stil der Barode eine große Rolle, bis fie vor
dem Nototo für einige Zeit verfhwindet. Man
findet fie in verjchiedenen Zweigen der Kunft, am
meiften reiie in der Wand« und Blafonddelora:
tion. Gin beionderes, in diefer Weife verzierte
ahrh.
bat von ihr den Namen. Noch die Deloralionen
von Berain und Watteau unter Qubwig XIV. und
Ludwig XV. gehören dem Gtil der Groteslen an.
Groth (Raus), betannt als Dichter in platt
—38— Sprache, geb. 24. April 1819 zu Heide in
der holſtein. Sandicaft Dithmarfchen, befudhte das
Schyuilehrerfeminar zu Tondern und erhielt dann
in feinem Geburssorte eine Stellung al3 Mäddyen:
lehrer. Seine Wußeftunden benugte er zu philo].,
544
mathem. und naturwiſſenſchaftlichen Studien, J
5%. 1847 nahm er feinen Abſchied und begab
ur ieberherfeltung fe feiner angegriffenen YA
dei nad Femern, Während eines fe iabrige en
Aufenthalts auf diefer Infel verfaßte er die meift
arte
Big. 1. Orotedtgeiänung von Beet gurter aus ber erften Oalft
Gig. 2. Grotestzeichnung aus dem 17. Jahrh.
feiner Gedichte. Im Aug. 1853 begab ſich G. nad
Kiel, bereifte fpäter Deutihland und die Schweiz
und nahm mm, nad einem zweijährigen Aufents
halt zu Bonn, feinen Wohnfig zu Dresden, von mo
er 1857 wieder nad) Kiel überliedelte, Hier habi:
litierte er fid) 1858 als Docent für deutſche Sprache
und Litteratur und wurde 1866 für dieſe Gebiete
zum Profefjor ernannt. Seinen Ruf ala Dichter
begründete er vor allem durch «Duidborn» (Hamıb.
1853; 14. Aufl. 1883; mit Illuſtrationen von
Spedter, Hamb. 1856; 2. Aufl. 1868) und «Bere
telln» (2 Be, Kiel 185589), zwei Werke, in des
nen er das Leben feiner Zandaleute, ber Dithmar:
fcher, mit treuen und unverfälichten Farben ſchil⸗
dert. Unter den Gedichten, welde der «Duidborn»
enthält, verbienen in&befonbere die Heinern, rein
lyriſchen den Preis, die aus ber Tiefe der Emp ins
dung wie —* Haturlaute emporquellen. Die
«Bertelln» find eine Reihe von Dorjgeſchichten, die
fi) durch die einfachfte Lebenswahrheit auszeichnen.
In ber Handhabung ber plattdeutſchen Spra
unbet ©. eine Meiſterſchaft und erheit wie
vor im fein anderer Dialeltdichter ie Vor:
‚züge jeiner Poeſien zum Zeil vom Material der
Sprade ngerfrennlie) find, fo vermögen felbft die
beijern fibertragungen ins aöbentide, wie die
bed «Quidborn» von Winterfeld (Berl. 1854) und
Hofiniann (Braunſchw. 1856) und bie der «Vers
telln» von MWinterfeld (Berl. 1856) und Dtto
Lraunfam, 1856) nicht, biefelben mit ihrem ga ans
en gauber wiehe wiederzugeben. Eine Sanımlun, a
cher, Gedichte («Hundert Blättern,
18 die ©. dem «Quidborne folgen lich, ericheis
Groth (Paul) — Grothuß (Chrift. Joh. Dietrih von)
nen minder gelungen. Bon feinen übrigen Wer:
ten in plattdeuticer Sprache verdienen noch «Baer
de Gaern» (Epz. 1858), Kinderreime mit Illuſtra⸗
tionen von 2. Richter, und die Dichtung «Roth:
geter-Meifter Lamp un fin Dochder» (Hamb. 1862)
Hervorhebung. In den «Briefen über Hod-
beutich und Niederdeutfch» F iel 1858) trüt
für das Unrecht bes Plattdeutſchen als
3 deutfäe Säriftiprage in bie Schranten.
% äter erſchien von ihm «Duidborn» (ZL.2:
ollsleben in plattdeuticher Dichtung
düßmarfcher Mundaı — 3. 1871), au
min Jungsparadies » (Ber . 1876), «Drei
plattdeutiche Grästng en» (Berl. 1881)
d und eine pehe enguihi Höea nblungen
unter bem ber Mundarten und
munbartige Er Lie (Berl. 1873).
Groth Raul), — ——
grag 'ineralog, geb. 28. Jun 1843
Magdeburg, ftubie de in Freiberg um
erlin nachdem er in Berlin Oftern 1500
' als Docent an ber tlademie an; pe
war, habilitierte er fi) auch ala
docent an ber Univerfität und erhielt ba ba
darauf bei der Gründung ber firaßb urger
Univerfität an biefer bie orbentlü .
feilur für Mineralogie; I von il
eingerichtete mineralog. Inftitut
tatorium war eind ber eriten feiner Ay in
Baal land, Im Herbft 1888 fiebelte er alt
nad
er von Kobells an bie Univerktät
fündhen über, wo ihm außer der Bro
feſſur für Mineralogie auch die Stelle ala
Konſervator der wiſſenſchaftlichen Samm ·
lungen dez Staat? übert oc wurde. Gr
fprieb: a ——
auf den deutii ſchulen⸗ ren und Lond.
1875), «Phylifali a rare Sr
ein Wert von —— wiſſenſcha Berg
Gneisgebiet von Markich 1 ee
1877), «Die rinerahenjorumlung vr
kenn tonike Sen burn (Straßb. u.Lond.
1878), «Tabellariie Überiht ber Mineralien
nad, ihren Eryftallographifch « dem. Berichu
eorbnet» Braunſchw. 1874; 2. Aufl, 1: =.‘
. 1877 u en er bie Satire für —
deordie und Mineralı
Grothuf_(Chrift. Fr ih o von, nauıie
und ſchrieb A jelbft aber nur Theodor von ©.,
Naturforicer, geb. auf einer Reife feiner Citern m
Leipzig 20. Jan. 1785, wurbe biß zu feinem 17, se
bengjahre auf feinem väterlichen Gute
ten in Kurland erzogen und bezog darauf 1803 N
Univerhtät Leipzig, bann 1804 ie zu varis undging
barauf nad Neapel, wo er ſich bis zum en a.
1% aufbielt. Hier ftellte er mit
ie» (
1 — melde De, Bet
angenommene fern der en, Sale
erſezung de da
Nein, legte erhof — — *
ing in dem Werte: «M&moire sur la d6compo-
sition de l’eau et des corps qu’ elle — en dm
Anden & l’aide de l’electricits
1805) nieder, welche Arbeit fi Br, ‚us —2 *
Den he und Stalienifche 1806 Mi
Im Herbft 1806 wurde er auf ber ER en ad Bart
von einer Näuberbande überfallen unb aller
naturmwiljenichaftlihen Sammlungen beraubt. Bow
Grothuß (Elifabethb, Baronin von) — Groto
Baris lehrte er 1807 nad Kurland zurüd. Hier auf
Fed ute Gebbug lebend, entwidelte er eine
umfangreiche —æ Thätigkeit auf phyſik. Ge⸗
biete, bis “ wegen eines unbeilbaren lörperlichen
Leidens 96) AR März 1822 feinem Leben durch
Gift ein 5 ma
Grothuß Bi, Yaronin von), Roman:
Scheiftftelerin geb. 29. Dt. (10. Nov.) 1820 zu
in Kurlond verlor 1864 ‚gänzli das
—— trat im Jahre darauf in ger zur
—— über und tolgte, ihrer Freundin, Gräfin
Knefſtein, nad) Wien eit 1864 ift von Ya eine
Reihe von Novellen, Romanen, Luitipielen, Erzä
lungen und Brof üten im lath. Sinne erfäieten,
darunter «Befchi Großmutter» (Wien 1868;
2. Aufl. 1881), 3 zum grünen
Baum (Wien 1868; 2. Aufl. 1880), «Die Familie
NAunenthal» (Wien 1868; 2. Aufl. 1870) und bie
beiben Suftfpiele Zwei Dntel aus —ER
(1875) und «Der Magnetifeur» (1876).
Grstin® (Hugo) oder be root, ausgezeich⸗
eter Rechtögelehrter und Slaatsmann geb, zu
Seit t 10. April ent ante aus einer edeln Fa⸗
we, erhielt eine be Ange bung und erwarb
na je Ion in, in Fr 1. ahre die juriit. Doltor:
Jahr Jahr bazan | begleitete er den
h Fo 2 * er A
„mo er eifall Heinri
Heiner Rnctehe dr begann er ald Ab:
er zu * izieren und wurde 1607 General⸗
—— und 1618 Ratspenlionär in Rotterdam. Das
beunrubigten die Angelegenheiten ber Res
—— und ib ihrer eh Olden⸗
—— ı war ber Veſchutzer ber erſtern, G.
te denſelben durch ſeine Ari en und
u
fein ee 8 verwidelte beide in den Pro:
ih deſſen —— 1619 un
einer Dad ed, m feine Semail in, bie. in
en
mit nit ihm bie Kleider med un, im Denn *
blieb, während er in ber Kiſte verborgen non:
gebracht wurde. Auch bie heidenmütige
wurbe wieder freigelafien. ©. irrte hierauf eine
— in den kath. Riederlanden umher „üchtete 19
Frankreich und erhielt von Eubmig XII
er wit i —— ——— wußte ibn wieher a
—— unb 1681 wurde felbft feine fion
645
G. verband mit ben Talenten des gewanbteften
Staatsmanns eine tiefe und ausgebreitete Gelehr⸗
famleit. Er war ein geünlige Theolog und
er Ereget
ben Duelan ilofop und Juriſt und ein mit
len ber Gele Ile vertrauter Hiftoriler.
Seine Schriften haben auf die Bildung, eines rei-
fern Geſchmads und auf Verbreitung einer aufge:
Härten und milden Denlart in wiſſenſchaftlichen
Angelegenheiten einen enticicbenen Einfluß_ ges
habt. Seine meiriläen Überfeßungen ber Grie
hen zeugen von großem Dichtergeifte, er war einer
ber beiten neuern lat. Dichter. Insbeſondere ges
bührt ihn der Ruhm, der Begründer des allgemei-
nen Staatsrechts, der Rechtsphiloſophie und der
Böllerrehtswi ienihaft zu fein. Zuerſt erichien
von ihm da3 «Mare liberum», worin er die Frei⸗
beit des holländ. Handels nad) Dftindien verteis
digte. Sein Hauptwerk aber ilt «De jure belli et
— (Bar. 1625 u. öfter, von Eocceji, 8 Bbe.,
[.1744—48, und in neuerer Zeit von Prabier:
ge Ka St. Denis 1867; deutſch in der « Pbilof.
ibliothet», Bd. 15 u. 16, Berl. 1869— 70). Zu
erwähnen find ferner feine «De imperio —
zum potestatum circa sacra» (Amſterd. 1677),
ein ausgezeichneter Humanift,
@roßs | «Annales et historiae de rebus Belgicis» (Am ie
1667), «Annotationes in Vet. Testam.» (8
Dar. 1644; herausg. von Döderlein, 3 Bde., Sale
1774— 75), «Annotationes in Nor.
(3 Bde., mfterb. 1641 —46; neue Aufl., Sale
1768), «De veritate religionis christianae»
Amiterb. 1662), die beite neuere Apologie des
hriſtentums, Poſëmaia- (Leid. 1617) unb aEpi-
stolae ineditae» (Hartl. 1806).
Dal. außer den Biographien von Luden (Berl.
Butler (Lond. 1827) und be Vries (Amſterd.
1827) die Schrif
DM 0 ®.», Heidelb. 1846) und artenjtein («Bars
tellung der Rechtöpbilofopbie | des Hugo ©
1850); ferner Saumont, «Etude sur vie et es
travaux de G.» (Bar. 1862); Hely, «Eitude sur
le droit de la guerre de G.» » (Bar. —— He —5
«Bibliotheca a» (Onop 188
au | bibliographicas» ( roh
Grstjiohaun m). ' En und Aqua⸗
rellift, geb. 27. 1841 ın Stettin, erhielt feine
Eanfilert ee Ausbildung feit 1862 in Düfieldorf.
Werl veröffentlichte er Suuftrationen
F — Sprüden auf der Wa
(Elberfeld) dann lieferte er für die Klaſſileraus⸗
abe bes Öroteich hen Verlags in Berlin die Illu⸗
ten von und ba («Luther und
eing Das MWohlwollen, welches ber
558 rich Heinrich von Dranien in einem trationen, welden fpäter die zu Shatipenze und
igt, bewog ihn, in fein Baterland zu: | Walter Scott folgten. Für das in Münden er
— allein feine Feinde bewirlten, daß er —— Ho lernmert lieferte er eine große
ewiger Berbannung verurteilt wurde. In Ham; | Kan are dem ſchuf er au Gar:
burg, no wohin erfihz ft wendete, fuchten die tons (asgemäl 8 iplome u. |. w. und hatte
Könige von Dänemarl, Polen und Spanien ihn
in ihre Staaten zu sieben. D er Schuß, den ber
Kanzler Dre ftierna ihm sufiderte, und die Bors
liebe ber Köntgin —5 für Gelehrſamkeit bes
ftismten ihn indes, 1681 ſchwed. Dienfte anzuneb»
men. Als Staatörat und „Beiond ter am franz.
Dale, I Sm fih allgemeine Ady-
den ehe r* von der Königin
re aufgenommen. er
4 ei. wie um nun Holland —— —
Reiſe wurde th einen Sturm nad)
ommern verihlagen und ertrantte zu Roftod, wo
E 28. 28. Aug, 1645 ftarb.
Genverfetiond- Lexiton. 13. Wut. VIIL
auf die Hebung der nduftrie "al Boritand
e3 Gentral-Generbevereind und des Mufeums für
Hbeinland und Weftfalen großen Einfluß.
Oroto (Luigi, genannt Cieco d’Adria), ital.
Dichter, eine der eigentümlichften Erſcheinungen in
der Litteratur der Cinquecentiften, geb. zu Adria
bei Denebig 7. Sept. 1541, erblindete vollftändig
acht Tage nad) feiner Geburt. Nichtsdeſtoweniger
widmete er ſich philol. und iunrerige Studien
und erlangte ſolchen Ruf, daß er 1666, laum
16jährig, gewählt wurde, um die Begrüt nadrede
an die durch Venedig reiſende Königin Bona von
Polen, fowie an den neugewählten Dogen Lorenzo
546
ziuli zu halten. Im J. 1565 wurde er Präſi⸗
— der feit kurzem in Adria beſtehenden Alademie
der «Illustrativ; 1586 fpielte er auf dem Theater
zu Venedig bie Rolle des blinden Königs Ödipus.
Gr ftarb zu Venedig 13. Dez. 1585. Man hat von
ihm 24 Reden («Orazioni volgari», Vened. 1586,
1604, «Orazioni italiane e latine» , Beneb. 163;
neue Auso. von C. Bro , Veneb. 1817), eine
Uberſeßung bes erften Bu ri der Ilias in Ottaven
(Bened. 1571), ein Hirtendrama «La Calisto» (Be:
ned. 1576), drei Tragödien: «L’Adriana» (Bened.
1682), La Dalida» (Bened. 1588) und «Isaac»
(Bened. 1607), drei Komödien: «L’Emiliar (Vened.
1579), all Tesoro» (Bened. 1588) und «L’Alteria»
WVened. 1587), lyriſche Gedichte («Rime», Vened.
1587), entimento amoroso» (Bened. 1592),
eine Comm ung von Briefen («Lettere famigliarin,
Bened. 1616) u. f.w. Vgl. Groto, «Della vita 6
delle opere di Luigi G.» Diooigo 1777).
Grotta⸗Ferrata, eine 4 km im SS. an
ascati in der ital. Provinz Rom gelegene gried)
btei, welche 1002 von Pl chen, vor ben Sara:
zenen flühhtenden Mön
—5 eftiftet me und alte Rofaiten, fowie Borteeft
—* i n Pr —— sul ei Die Aid
Mr e t viele grie an Ars
unter ein ent einer an aus
th.
3333 lie, Stabt in der ital. Provinz Lecce
—— Gnade Baar" Se
we u, Bienens
nd Seidenzucht treiben, aud —ãAã fa⸗
*
Örotiaumaere, Flecken in ber Kal. „nroving
Ascoli Piceno, 2 km im S
der Mundu bung 02 Zen, ing Adria Nie fe he,
Fr bet Linie Bologna sDtranto der Sudba
be, 8695 E. und hat einen Hafen für Hy
Te rer, den der bier geborene Papſt Sirtus V.
anlegen ließ.
b I Arab a: böh % tshauptmannidaft
bei ragau der böhm. &ir auptmannſcha
Reichenberg, nahe ber ſaäͤchſ. Grenze, an der Goͤr⸗
Liber Neifle und an der Linie Bitten: neihenberg
der Sächſiſchen Staatsbahn, mit (1881) 3802 €
deuticher Zunge, bat Beummollipinnereien medhan.
Webereien, Jabriten landwirtſchaftlicher Naſchinen
mit Br engieberei, Bärbereien und Kohlenbergwerke.
ebörte ——— Herrſchaft Grafenſtein,
deren‘ chloß auf einer ? hön | bemalbeten Höhe in ber
geinen anziehenden Punkt der Landſchaft bildet.
{ft eine von ber Slatut ch oder dur) Kun
gebilbete, im legtern Yalle architeltoniſch mehr ober
weniger ei mit Niſchen, Oilbmerten, Muſcheln
ſ. w. 9 —R müdte I mölbie Höhle von
Eigen Ti
Stadt im Gerichts⸗
(f, 2) —— ve Bliun "Grötte (j.d.) auf
he G., die im Altertum einzelnen
—5 und Nymphen geweiht waren (3.
G. d eria, der eh ollen), mwurben befonbers
fg i in der Barodzeit und werden noch jent gern
in Parts oder größern Gartenanlagen als Zierde
und zur Annehmlichleit angeordnet.
Örottger (Arthu un), Maler, geb. 11. Nov. 1887
zu Ottynowice in Galizien, ‚befuchte zwar bie wies
ner Alademie, bat jedo * in der originellen und
—— hen rt it jeiner Schaffens mit
8
Er ſchi
Elend, die — un Unterdrädung bed
3 Bafilianerorbens 446
ft 108 nad) ber
3
IA
d 3. B. die von | fchwer
Grotta⸗Ferrata — Groudy
poln. Bolls unter feinen rufi. Gewal
'rend ber legten Orhebun geg
beredter Darftellung. Di
zeihmun nee welchen —* die
nung « ol der Thraͤnen g
n wäh:
en dieſes in
Igmale feiner arton.
emeinfame Bezeich
— der de
von — *— einige Graf
gin na wo er ng ah, a Fin
ER wre Eu an ee
gro ert war der Transpo
Sibirien. eb zu Amelie- re
— —* Ader
reiche poe
Sprache, welche nur zum Teil es entlicht en
Grotthaud (Georg Herbert, Fe herr von), Gre
zu MünftersLedenburg (f. d
Orotttau, Kreisftabt in —8 preuß. Brovin:
Sciefien, Regierungäbegirt Dppein 43 kra welitlid
n Oppeln, an ber Linie Reife -Brieg ber Ober:
(leffhen Eifenbahn, ift Sig_eined Amtsgerichte
und Landratsamts, hat eine Brkdenwagenfahril
eine Dampfbrauerei und drei andere Brauereia
Biegelbrennerei, Dampfmablmühle und zählt (186
t
Der hreia Grottlau zählt (1880) auf 519 qkm
2 ——— (bei den 5 Iſ —— 3 ——
in en 25 km füb
an der Donau und I ner et des röm. —
nium gelegen, Hauptort eichnamigen
und Siß eines names. ji —* Mn &. Ju ber
erlitten 22. Juli 1789 die Öfterreidher unter *
Wallis eine —— Durch die Türten, die dam
weiter na oem en vordrangen.
Gron anuel, Rorgui⸗ von), ——
und Pair om Frankreich, geb. zu
1766, trat 1781 in bie franz. Artillerie, murhe 17805
bu-&o
Rapitän { in ber Garbes! ps wnb war 1792
Dberft d er beafeiben & ents Conde. Ehen im
September besjelben wurde er Bri⸗
—— in ber enarmee und
pfte 1794 gegen bie in ber Bender,
= ie bei te8 und Sorrindres nete.
8
legen, erhielt jedoch diejelbe nad) dem
wieber zurüd, wurde im juni 1796 hm Drvijiont
general ernannt und tanpite in der ner
unter General Hohe. G. wurde dann Chef be
Generalftabes ber Wrcbarmier und 1797 zweiter *
Rad ben des nad Irland beitinumten Kom.
tag bem PL bieje® Unternehmens wurde cı
Joubert nad) N talien gelendet. Er or
bergabe Piemonts bie
Regierung —— unter
l —* 14. Fmi ben General
Dog er dann feine Stelle uiede
— N:
andria und wurde in der i Rox
er verwundet und gefangen, aber 1800 wiede:
ausgewechſelt. Im Feldzuge von 1800 berief iba
Moreau zur Rheinarmee, wo er fid) befonders in
ber Schlacht bei Hohenlinden auszeichnete. Roh
bem Luneviller Frieden wurde er zum Geweralis:
jpeltor der Kavallerie ernannt. Wegen feiner As
bänglichleit an Moreau eg bei dm. in Un
gnade und blieb ohne Beförderung. Krieae
gegen Preußen flug er 26. Dft. 1öos preus.
vallerie bei Zebdenid und zeichn Dann wi
Lübed, ebenjo 1807 gegen die Rufien bi u und
iedlanb aud, wo er eine —— Bunde erhielt.
Dienit in Spanien 1808 wurde ce
1809 zur ital. Armee unter bem Prinzen Gugen
Grouſſet — Grübel
veriekt, an deſſen Feldzuge in Italien und Ungarn
er teilnahm, bier 14. Juni am Treffen bei Raab.
Nahdem er zur Hauptarmee Napoleons geitopen,
führte er auf dem rechten Flügel die gefamte Mei
terei über die Donau nah Wagram und trug
dort wefentlich zur Ontioeidung bei; bei der Ver:
folgung vernichtete er einen Teil der ölterr. Nachhut.
Napoleon ernannte ihn dafür zum Generaloberſt
der Chaſſeurs und Großoffizier des Neid.
Im ruf. Feldzuge von 1812 befehligte ©. ein?
der brei großen Kavallerielorpß, nahm Voriſow
und Orsza und that fih namentlich bei Borodino
bervor, wo er ſchwer verwundet wurde; auf dem
Rüdzuge bejehligte er die aus ben Trünmern ber
Reiterei gebildete Escadron sacre,. Feldzuge
von 1813 blieb G. ohne Anftellung. Erft als die
Verbündeten in Frankreich eindrangen, übernahm
er wieder ein Kavalleriekorps, zeichnete fich bei
Bauhamps und Etoges aud, wurde aber 7. März
bei Craonne ſchwer verwundet. Nach en
ration wurde er verbannt, durfte dog im Jan.
1815 zurũcklehren. Bei der Rüdtehr Napoleons
ergriff er deſſen Partei, erhielt die Marſchallswurde
und das Kommando der Alpenarmee und über—
nahm dann den Oberbefehl über die Reſervekaval⸗
lerie. Rah der Schlacht bei Ligny follte er am
folgenden Tage mit 86000 Mann und 100 Kano⸗
nen den Aüdzug des preuß. Heerd unter Blücher
verfolgen. Nein Blücher hatte fich bereits mit
dret Korps zur Berbindung mit Wellington in
Mari gefeht, und ©. ftieß nur auf den General
Tbielmann, den er 18. Juni hei Wavre angriff.
Chne alle Nachricht elaſſen, 309 er fich nach feinem
Stege bei Wavre, ala ihm die Niederlage von Wa:
terloo befannt wurde, über Namur nad) Rethel zu:
rüd. Nachdem er die Abdantung des Kaiſers er:
fahren, rief er Napoleon II. zum Kaiſer aus und
ſchickte die Kavallerie zur Aufnahme der Heeres-
trümmer anf Laon und Soiffons vor, während er
mit der ‚Infanterie auf Rheims zog. Don der
Proviſoriſchen Regierung zum Oberbefehlshaber
aller Korpß der großen Armee ernannt, wendete er
fh nad Soifions und führte nach des Kriegs—
minifterd Davouft Befehl das noch 45000 Mann
ftarte Heer unter die Mauern von Paris zurüd.
Als die Unterbandlungen begannen, legte er das
Aommando fogleich nieder und zog fich gänzlich zu:
rd. Abermals verbannt, ging er nad) Nordame:
rita , erbielt aber 1819 die Erlaubnis zur Ruckehr
und lebte jeitbem ala disponibler General auf fei-
nem Gute Ferriere bei Caen. Nach der Julirevo⸗
Intion vom rt. Allier in die Rammer gewählt,
wirkte er für das Snterefie ber neuen Bynaftie.
Sein Marfhallagrad wurde 1881 anerlannt und
er 1832 zum Bair erhoben. ©. ftarb 29. Mai
18347 während einer Reife zu St.,Etienne. Sein
Enkel veröffentlihte: «M&moires du marechal de
G.» (Bd. 1—4, Bar. 187375).
Grouffet (Pascal), franz. Kommunift, 1845 in
Gorfica ten, ftudierte in Paris Medizin, wurde
Journaliſt und mar Mitarbeiter der radikalen Ye:
tungen «La Marseillaise» in Paris und «La Re-
anche in Corſica. Da er in der erftern den
Rrinzen Peter Rapoleon Bonaparte beleidigte und
von Biefem als ⸗Handlanger⸗ Rocheforts, des
€ cteurßber «Marseillaiser, bezeichnet wurde,
ſchickte er dem Prinzen eine Herausforberung zu,
wobei fein — e Victor Roir 10. Jan. 1870 vom
Bringen e offen wurde, Wegen feiner Angriffe
547
auf das Kaiſertum vielfach beitraft, übernahm er
nad) deſſen Sturz 4. Sept. 1870 die Rebdaction der
aMarseillaisev und wurde eifriges Mitglied der im
: | März 1871 errichteten Commune. Als «Delegier:
ter für die auswärtigen Sesiehumgen» der Com⸗
nune machte er 5. April 1871 allen Vertretern der
auswärtigen Mächte in Paris bie amtliche Anzeige
von der Bildung der communalen Regierung von
Paris und benadhrichtigte fie von dem Wunfche
derſelben, die brüderlihen Bande, welche ba pa:
vifer Volk mit den auswärtigen Staaten verbinde,
enger zu Inüpfen. In der Communefißung von
12. Mai ſprach er für die Konfiskation des Thiers:
ſchen Eigentums und wurbe ın die hiermit beauf:
tragte Kommillion gewählt. Rad) bem Sturze ber
Commune wurde er verhaftet und nad) Neucalebo:
nien beportiert. Bon dort gelang ed ihm und
Nocefort im März 1874 zu entkommen, worauf er
ſich teil in England, teild in Genf aufbieft.
Grove (William Rob.), engl. Phyfiler, geb.
11. Juli 1811, zu Swanfea, wurde Rechtsanwalt
zu London, widmete fi) aber fpäter dem Stubium
der Phyſik, insbeſondere der galvanifchen Erſchei⸗
nungen. Er wurde 1841 Brofefior der Phyſik an
ber London Institution, 1852 Geheimrat, 1871
Nichter am Court of common pleas unb 1872 in
den NRitterftand erhoben. G. entdedte bie nos ihm
benannte Groveſche Batterie; unter feinen
ten ift die bebeutendfte «On the correlation of
physical forces» (Lond. 1846; 6. Aufl. 1874;
deutſch von Schaper, Braunfchw. 1871).
Groved Elemente und Gasbatterie, |.
Galvanifhe Batterie (Bb. VII, ©. 501
u. 502).
Grubber, |. Esitirpator.
®rube (im Bergbau), ſ. unter Orubenban.
Grube (Aug. Wilb.), belannter päbngogifcher
Schriftſteller, geb. 17. Dez. 1816 in Wernigerode,
bejuchte da3 dortige Lyceum, fobann das Lehrer:
feminar in Weißenfeld, ward 1837 Lehrer an ber
Bürgerichule zu Merfeburg, ſpaͤter Hauslehrer in
8
den Familien bes Grafen Arnim⸗Boitzenburg, dem
er nach Poſen und Berlin folgte, des Freiherrn
von Kleiſt in Böhmen und bes Fabrikherrn Jenn
in ga am Bodenſee (1848—55),, blieb dann no
in Hard als Brivatmann wohnen und fiebelte 1867
nag Bregenz über, wo er 28. Jan. 1884 ſtarb.
eine Föprifftellerifche Thätigleit begann mit der
Paädagogik und ift au immer, wenn auch nur
mittelbar, mit der Jugendbildung in Beziehung ge:
blieben. Bon feinen zahlreidhen Schriften, deren
allen eine gefunde, lebensvolle Friſche innewohnt,
find namentlich zu nennen: «Geogr. Ch erbil:
der» (Bb. 1 u.2, Lpz. 1850; 16. Aufl. 1881; 3b. 3,
1854; 12. Aufl. 1881), «Charalterbilder aus ber
Geſchichte und Sage» (3 Bde, Lpz. 1862; 24. Aufl.
1883), «Biographien aus ber Naturkunde» (4 Rei:
ben, Stuttg. 1851—70 u. dfter), «Alpenwanderun:
en» (Öberhauf. 1873), «Biogr. Winiaturbilder»
e de., 2p3. 1866; 5. Aufl., 1877), «tlfthetif
orträge» (2 Bde. Kerl, 1865-66), «Bäbagogii
Studien und Krititen» (8 Reiben, Lpz. 1860-82).
@rübel (ob. Konr.), nürnberger Volksdichter,
wurde zu Nürnberg 3. Juni 1736 geboren. Hier
lebte er nachmals als Stabtflafhner (Klempner)
und Harniſchmacher. Auch beichäftigte er ſich ne:
benbei viel mit fünftlihen mechan. Arbeiten, bie
zum großen Zeil nad) Italien gelommen find. Er
wurde noch 7. Nov. 1808 in den Nürnbergiichen
35*
548
Blumenorben aufgenommen und ftarb zu Rürn-
berg 8. 1809. Seine Statue auf einem
— 109 EupRIE a feinen <Gebihten in
3 n Jemen « m
ger Mundart» (4 Bde
12:4 4. Al. 1823 —25
Brieie in nürnberger °
4. Aufl. 1823— 26)
Nümb. 1798 — : (aufzuichließen, auszurich
(Rürnb. 1805; |
ſcharf blidend,
und tlar auf, w
lichen und bäuerlichen re und wußte bie ver:
—— en Verhältniſſe des Lebens, namentlich die
ſeiner Vaterſtadt anmutig und lebendi darzuſtel⸗
* Am u nen find jeine Gedibte rein lo-
Sm
baralterd. Cine Sammlung feiner | lichen
Werke⸗ erfchhien zu Nürnberg (3 Bde.,
F neue teeiliche usgabe derielben mit
telifcher, Ski tige ur und Gloflar hat From:
1857—58) beiorgt. Vol.
—— du —* (Priem, «Konrad ©.»,
2 BDde
—— Rihaſte Gefdeinung au auf ei
gem 8 ift haralterifiert
mit Behaftete ſich felbft unwilltürli —*—
amedioie vielf [a0 unlösbare Fragen (3. 3. «warum
ibt es Rene hen?» «warum bat ber Menih zwei
Beine?» «warum ift die Welt geichaffen?») oder
aud Reiben von ae vorlegt („tranlhafte
Srageluht>), we che er nicht willtürlig aus dem
erußtfein zu bannen vermag. eiteht ein
u
Zwang, nad gewiflen Richtungen bin die Ge:
banfen zu Ienten, weshalb die E ymptome der ©.
allgemeinen unter die Kate orle der «Zwang3:
nor ungen» (f. d.) pebören,
in Form kürzer oder länger Dauernder, ſich wieder:
holender Paroxysmen auftritt, ift Teile deinung
vieler Geiſtes⸗ und Nervenkrankheiten, bejonders
F ie. deren fonftige Spmptome fi 5 vielfach mi
wädhe), Deren fonftige ymptome ſich vie mit
ber ©. mifhen. Die G. ift ein ehr bartnädiges
Leiden und meiſt unheilbar. Die Behandlung rich⸗
tet fi gegen das Grundleiden, die Urſachen (befons
ders feruelle Excefle) ; mitunter = find —E
Reifen u u. ball von gi ünftigem Einflu
rubenbau. Grube beibt jeder au ber mäns
—5 Zweden unterirdiſch hergeſtellte
Von den Gruben unterſcheiden ſich die —S
mei e unmittelbar am Zage zur Gewinnung der
aͤchlichen vaget ee wie des Torfs, Raſen⸗
—— u. a bloße Aufdedarbeit geführt
werben. br werden nicht felten unter:
irbif betrieben und erlangen dann Ühnlichkeit
mit a Der Pingenbau a N Bohnerze in Frank⸗
seid), Kup ere Mn Schweden,
Steierm «m. tritt bei flacher Konfiguration | fi
der Dberflä e ein und geht gewöhnlich in Stein:
bruchäbetrieb über. Als ein akt wilde hen
Grube und Graberei lommt der Tagebau —*
arbeit) bei föhligen oder flach geneigten, nahe are
Tage liegenden Zagerftätten, 3. B. bei Brauntoblen,
vor; die meilten Steinbrüche gehören auch ierber.
Seifenwerte pt Ausbeutung metalliiher Minera⸗
lien, als Gold, Platin, Binnerze, und der Ebel:
fteine, im Seifen gebirge (Sand: — und
Lehmablagerungen) durch d en Proze bes Aus:
waſchens reiben fich bald mehr den Gräbereien,
pateifenftein in
Grübelfuht —
und —S und ! ne
unbart»
ie G., weldye meilt | Ausba
— — — —— —— — — — — — — — — ——— — — —— ——— — ————— — ——— — —
Grubenban
bald ben Tagebauen au. Der Ratur der Sache
nad) ift beim Bergbau ber umterirbiiche Bau vor:
. Um_ die Lagerftätten ber
offlien i in gemwifien Teufen zugänglid) zu madyen
mricten), damit fie von bort
gewannen werden, erfo * die erſte Aus rich⸗
& Stollen oder te. (5. Bergbau,
Be Ken ) Zie beim enbeniiche vorlom:
menden (erigro totenen) Waffer gel gelangen vermõge der
ued auf natürlihem Wege zu Tage.
ie Sfinung eines Stollens am Zage heißt das
| Mundlod, ein von dieſem bis zum nädhlten
Waſſerlaufe rter Graben die Stollen:
rölcde; die obere Begrenzung des Stollens wird
Firite, die untere die Sohle, bie beiden Seiten:
wände werden Stöße genannt. Tie Timenfionen
find abhängig m von der Nermenge Der der eigentäm-
Natur de erftätten, —
öße, Stodwerte ubauen find, und —*
weden. Ausgedehnte Stollenanlagen
ältern Erzbergbaue, 3. B. der obere Harz, bie man:
feldiihen und freiberger Neviere. Die Austich
tung einer Lageritätte dur — geſchieht ın
der Regel im unverritzten d. h. einem id.
chen, in welchem vorher noch hei Bergbau betrie
ben worden, bei föhliger oder ſchwa eneigte
IAdbla erung, wie z. B. beim Steinlohlen
Die Schächte haben je nad) ber Beihaffenhet de des
Gebirges einen gestedigen, uadratiſchen, poluzo:
nalen, ober auch runden, felten elliptifchen Tuer:
(cnit, Die Yusmündung eines Schachtes am
Zage heißt die H& ngebanf, feine Wände heißen
Stöße. Die Heritellung (Abteufen, Abtinen) der
Schaͤchte verurſacht durch Gebirgadrud und Mar-
ferzuflüfle oft die größten Schwierigleiten und Ge
fahren. Hierher gehört beſonders der waiterdichte
usbau im lodern, mit ſſer bdrängten
(ſchwimmenden) Gebirge. Die \ Dortom:
menbe Abstmmungsmeliebe bat m Belgien um
Bra ankreich die Namen Picotage (hölzerne Kon
Tänze) und Cuvelage (hölzerne uflaskäng.
Tragelränze, bei runden Schächten au) wohl vo:
Gußeiſen) erhalten. Die Detail folder wuhe
dichten Ausbaue (Abtreibearbeit und Senlarbe
variieren je nach ber Ortlichleit vielfach, haben abe
überall die Herjtellung eines undurchdringlide
ve, falten Scha ———— zum Zweck. Nr e war
ihte Mauerung uerung) kommt
großer Höhe ber Waflerfäule mäßigen Waſer
quantitäten und geringem Drud in Anmendun
Beim Bergbau unterſcheidet man Tiefbau
von Stollengruben; bäufie eht ber Sto *
voran, ka Tiefbau, auf dem die Zulunft jedes ca
1g überhaupt der Entiidelung fähigen bauf
beruht und der folche Au —A in ſich —8
bie mit Hilfe einer kunſtlichen W ee
Hr ht werden, folgt nach. Ein Ziefbaufhadt x
Nein in der Regel aus mebrern durch Zinimerus
ildeten Abteilungen, beren jede ein Trumz
er Waſſerha tun; %, 1 br Zrumm) —
r Ausbau desſelben, bie Abii bung —
IRA bei mäßig fonbiften bir gebe
806 ſchrotzimmerung, bei weniger ſta
Gebirge durch Ba Särojimmerung Me
wandrutungen, Mauerung, runde tn ad
elliptiſche, findet * Anwendu
dienen überhaupt nicht Ioß, ur Ei
Tiefbaues, jondern auch — kur
rung, Fahrung und —E guter
ke
oͤrde
ettet
Grubenfeld — Grubengas
unb beißen bamı
iehungsweiſe Förder⸗, Fahr⸗,
Wertebaftunge: unb Wetterfädhte Bu ben Muß
rihtungsarbeiten ge
(Hauptitreden), d.
dren [erner die Grunbdftreden
ie tiefiten ftreichenden Streden
(Yäufe mit regelmäßigem Querſchnitt und föhliger
Richtung), wel auf ber Lageritätte A
das Feld aufihließen. Ferner gehören bierber
Querſchlaͤge, d. h. Streden, welche nad einer Lager⸗
ftätte hin quer durch das Flök oder Gebirgägeftein
getrieben werden. Die bei Siollenanlagen getries
benen Grundfireden werden Sohlen: ober Gezeug⸗
ftreden genannt; fie fammeln die über ihrem Ni:
veau erihrotenen Wafler und führen biefe ben
Sümpfen beim Schadte der Waflererhebung de
Die nun folgenden fpeziellen Vorrichtungsitreden
bereiten den Abbau vor und find gewöhnlid Bes
triebe innerhalb der Lagerftätten. Streidende
Streden werben im Streichen, ſchwebende in ber
Frallrichtung der Lagerſtätten geführt (aufgefahren).
Brentäberge (Bremsihächte, Bremdwege) find Vers
bindungen zweier Sohlen meift in der elite ber
Lagerftätte, um die Förbergeräte mittels künftlicher
Vorrichtungen aus einem höhern Punkte zu einem
tiefern durch hemmende Bewegung herabzulafien.
‚sorderitreden werben behufs Abbauen des Gru:
bentelde® meift föhlig nachgefahren und dienen
bloß —* Sördern; doch gibt es auch diagonale,
d. b. Ichräge, welche zwei gegenüberftehende Winkel
eine3 Bieredö vereinigen. Yür die Dimenfionen
aller Arten von Streden gibt die Rüdficht auf die
Art ber öärberung und ber Fördermaflen das An:
halten. fiber Abbaumethoden, Grubenausbau,
Beleudtung, Brand, Fahrung, Sbrberung, Sezähe,
Waflerbaltung, Wetter, eben)o über Litteratur
dieſer ftände f. unter Bergbau.
@rubenteld (bergmaͤnniſch), |. Feld.
zubenförberung, |. u. Bergbau, 3b. II,
©. 305.
Ornubengas, eine allgemeine Bezeihnung für
das in Bergwerken vorlommende leichte Kohlen:
waflerftoffgad, welches vielfach in Kohlengruben
burd) Cinwirtung von Wafler auf den Kohlenſtoff
der Koblen, ee ber Steinkohlen, entiteht.
Man findet auch die Benennungen: leichtes Kohlen⸗
waiterfofigat (im Gegenfaß zu dem ſchweren öl:
bildenden Kohlenwaſſerſtoffgas), Waſſe on
buret, getoblten Waſſerſtoff, Methylwaſſerſtoffgas.
In fra. und engl. Werfen wird e3 bezeichnet als
gas hydrog&ne carbur6, gas hydrogène protocar-
bure, gas des marais; pitgas, light carburetted
hydrogen. Es ift ein farb: und geruchtofes Gag,
Das mit andern Körpern nicht direlt Verbindungen
eıngeht. Sein fpezifiihes Gewicht ift O,su89. Ber;
zelius betrachtete es als einfache Verbindung von
1 siquivalent Koblenftoff mit 2 Hl quivalenten Waſſer⸗
toff. Bon dieſer Anfiht ging man aber bald ab,
und das G. wird jet allgemein als die Wafler:
noffverbindung des organtjchen Radikals Methyl
:= GH, behandelt. it Kai in der Zufammen:
icnung und dem chem. Berhalten identiſch iſt das
auf dem fchlammigen Boden der Sümpfe durch
Verweiung der bafelbit befindlichen organiichen
Zubftansen, beionders der Pflanzenüberreite, vor:
tommende Gas, das aber zur Unterſcheidung von
dem in den Steinlohlengruben vortommenden
(a3 als Sumpfgas bezeichnet wird. Die künft:
liche Bildung des G. ift unter anderm auch ein
tonftantes Produkt der trodenen Teitillation von
Holz, Zorf und Steintohle, und macht nebit Waſ⸗
649
ferftoff den Hauptbeftanbteil des Leuchtgafes. (©.
Gasbeleuchtung.
‚Die ©., welche ſich in ben Kohlenbergwerken ent:
wideln, ihren Sig vornehmlich in ben Stohlenflögen
oder bituminöfen Schiefern haben, in die Abbau:
örter und Stollen ber Tiefbaue (f. Orubenbau),
alfo in Zeile, die von ber Oberfläche mebr ijoliert
find, eindringen, verurfachen, in beftinnmten Ber:
Itniffen mit atmoſphäriſcher Luft „gemengt, die
elannten gefährlihen Gemenge, weldye mit dem
Namen Schlagende Wetter (f.d.) begeichnct werben.
Sie fammeln fi oft in fo beträchtliher Menge an
und find nicht ſelten fo ftark in ven Spaltenräumen
der Kohlenlager fomprimiert, daß fie mit Gewalt
bervordringen und fi Bahn breden, wenn bie
Grubenarbeiter beim Abbau foldhen Räumen zu
nahe fommen. Sie bewirlen, durch bie Gruben:
lichter der Arbeiter entzündet, bie furdhtbariten Er:
pioflonen und Berftörungen. Gewöhnlich wird bie
ebrzabl der exgleute durch bie infolge ber Ber:
brennung unatembar- gewordenen Wetter erftidt.
Die hohe Temperatur, welche fich plößlich erzeugt,
erteilt den Gaſen augenblidli fait das boppelte
Bolum; jedes Hindernis wird mit Sefpteit ger:
ftört, Bimmerung, MWetterthüren, Streden: und
Schachtſcheider, fogar die Schachtgebäude über Tage
werden hinweggeſchleudert, ber Wetterzug gänzli
gehemmt; die Hanıme verbrennt die Arbeiter au
die fürchterlichfte Weife und verurfacht zuweilen fo:
ar Grubenbrand. Für ſich allein verbrennt das
a3 ruhig mit blauer Flamme und wirkt nur er:
lodierend bei der Mengung mit dem ſechsfachen
zolum atmofphärifcher Luft, am heftiaften bei dem
achtfachen, und verliert wieder dieſe Eigenſchaft bei
größern Duantitäten Quft. Der Sauerttoff der letz⸗
tern verbindet fih mit dem Kohlen: und Wafler-
ul woburch Ach enfäure, Waſſerdampf und Stids
toff, unter Umftänden auch Rohlenort a8 reſul⸗
tieren, welche Gafe als unatembar die Wirkungen
der Erplofton bedeutend verfchlimmern. Die Dahl
ber durch Schlagende Wetter und Erplofion tödlich
Berunglüdten ift immerhin eine beträchtliche und
obſchon gerade nach diefer Richtung hin zu Vermei⸗
dung derartiger Berunglüdungen namentlich feit
neuefter Zeit den Schlagwettern bie größte Auf:
mertiamteit gefchenkt wird, fo hat ſich doch eine pros
entale Abnahme folcher Lerunglücdungen nicht kon⸗
atieren lafien. Im % 1878 betrug die Zahl der
tödlich Verunglüdten allein in England 595 Mann,
Die Mittel zur Abwendung der Gadentwidelung
find: eine Zerllüftung der Kohle moͤglichſt zu ver:
meiden; die Oberflähe der bloßgelegten Hlöpteile
auf ein Minimum zu beihränfen; den Abbau mög:
lichſt zu konzentrieren und rein zu führen, damit fein
Kohlenklein in den abgebauten, buch Mauermert
abzuiperrenden Räumen zurüdbleibe. Ein Haupts
mittel iſt ſtets die fofortige Abführung und hinreis
chende Vermiſchung ber entftandenen Gaſe mit Luft;
die Verteilung der Wetter auf die verfchiedenen ein:
jelnen Baue durch Thüren, Dämme, Wetterlutten,
urch SebläfemajhinenundGentrifugalventilatoren,
Vorteilhaft ift e8 auch, den Wetterſchacht in Mitte
des Abbaufeldes zu legen, um fo den Wetteritrom
die Türgelten Wege geben zu laſſen. (Vgl. Berg:
bau, ®b. II, oT.) Die Davyſche Sicher:
heitslampe (j. d.) mit ihren Verbeſſerungen nad
Mifeler, Conıbed, Morifon u. a. ift eine möglichit
bewährte Borfichtämaßregel in von Schlagenden
Wettern beimgejuchten Gruben. Da Auftreten
550
von Kohlenmafieritoffen iſt auch wenngleich nur in
eringem Maße, beim Steinfalzbergbau, 3. 2. in
Wieliata, Staßfurt u. a. beobad)tet; allein e3 ift
big jegt unentſchieden, ob dasſelbe mit dem ©. iden;
tiſch iſt. Selten und ur auönchmömeile iſt das G.
auf raunfoblen en bemerkt worden.
Grubenge 8 au tur Gezäh, f. unter
Bergbau, S.
rubeunhagen, ein zur — Landdroſtei Hil⸗
beäheim gehört RA ehemaliges Yürjtentum von
826 qkm, erhielt feinen Ramen von dem feit 1521
mwüft liegenden Schloſſe &. unweit Einbed, welches
Herz eriog Albrecht von Braunſchweig⸗ -Bolfenbüttel
1270 den darauf geſeſſenen Ganerben entriß und in
eine Reſidenz verwandelte. danach benannte
braunſchw.⸗ ‚wolfenbüttelfche ee entftanb Durch die
Lanbesteilung der drei Söhne Albrechts 1286, ber
zufolge Heinrich der Wunderliche Teile der
Gra haften orbheim, SKatlenburg, *
und — erhielt, naͤmlich zu dem Schloſſe
— en dt Gin dt Einbed * —A— genberg, gb
gelegenen Har Dftero rg, An:
breagberg, € Slausthai " Altenan und Elbingerobe. | a
In dieſes Gebiet, ie 1 weichem bis 1866 aud) dad
eit 1815 wiederum mit dem Fürltentum ©. ver»
einigte nörbl. Gichäfelb gehörte, teilten ich Ipäter
mehrere Rebenlinien,, die jedoch in der Mitte
15. Jahrh. wieder erlofchen. B 1596 mit bem
deraog * Hipp I ner rubenhagenſche Be ab»
ging liuß von ne weig⸗
ek von ben nde Befi ui En en er⸗
hoben aber die drei braunſchw.⸗ Üneburg. inien
Giniprüde, jebten biefe 1617 durch, und jo kam G.,
weldes fortwährend eigens beim Reichstage ver:
treten wurbe, an bie Linie Braunfchweig-Lüneburg:
Gelle, die ibre Miterben abfand und beim Aus:
fterben 1705 ihr geſamtes Beitgtum an das hannov.
Haus vererbte, womit es 1866 an Preußen fiel.
Bol. Dax, «Gefchichte des Bürftentumg G.» (08 e., | 30
SHannov. 1863). unter Bandmwurm.
Grubentöpfe, Gattung der Banbwürmer, |.
Grubeunlicht, f. Gel eugte.
@rnbenfchlich,, |. unter Schlich.
Grubentwaffer (vom Bergmann meilt nur in
ber Mehrzahl ge van t). Man unterfceibet: Auf:
— ſer, d. h. ſolche zum Betriebe von
aſchinen und Waſſerrädern u. ſ. w.; Berg⸗
werks⸗und Grusennafter, durch ben Berg:
bau erfchrotene, d. h. zum Borfcein gebrachte Waſ⸗
fer; Dub: oder a fer, durch Ihinen
aus den Ziefbauen gehobene Waller, Grund;
wajfer, unterhalb eines Stollen auß der Tiefe
in bie @rubenbaue eintretende Ma änge;
Stollenwaffer, durch Stollenbetri rotene
oder auf demfelben abgerührte Waſſer; Ta ewafs
her, auf ber Erdobe e fi ammeln e, von
Zage aus ſich auf Gängen ober Gefteinskläftungen
in die Grube niebe iepenbe Waſſer, wie Regen: und
Schneewaſſer; An ts ober bmaier, MWafler | be
zum Auslaugen d er Sintwerte u.
rubenwetter, bie aetten, ergmännifcher
Ausdrud für Luft, ſpeziell die Grubenluft, au
Cafe, Dünfte. Je od bem Fr ober geringern
Gehalt an auerito heibet man gute, matte,
Schlechte Wetter. —* en Wetter find die gtmo⸗
ſphäriſche Luft; je weniger nun die Wetter Diefer
in ihren Beftandteilen gleihen, um fo mehr gehen
fie über in matte unb von biefen in ſchlechte, ver:
borbene Wetter. Schäbliche Subftanzen find Kob:
Grubengezäbe — Gruber
kenfäure, ei te3 unb — Kohl ß,
ae — A e, ——— un x, Date
oder ben verijiebenen iasmen in ber Jerſ
begriffener organifcher Körper geihmän 5
Außerdem unterſcheidet man noch Böle Wette,
Schlagende Ptte de * G. unter
ta ans beruf, —E
—* aus ft Pi
jeB, durch das Ber —e
es durd ——— en, Faͤulnis u. a a "die Ai
einen für den Organismus 5 —
a an meniälien erhält ur auch zu einer
baften Berbrennun nichts eignet, I fo muß jederzeit
auf einen guten, —8* erwechſel (Better:
j18) geleben werben, —* —— —
ichem Wege zu ersielen ift, mittels ——
tilatoren u. |. w. auf a cn 33 — e ine:
te
—5 — Senat burg un Fi atmof Fi
erie Gens werben. CBgl, Be d. II, S. 80
ruber (Jo nr de ais 3
an eber pers ronik H "a Gm gl
zu eim in
ftubierte in Halle rag wo er 1710 Bogi
1721 Doktor und 1723 außerord. Brofeflor ber
des Rechtömifienicaft m wurde; 1724 ala orb. Brofefer
der Rechte nach Gießen berufen, lehrte er bald
biefer Wiſſenſchaft ben Rüden und wurde Bible:
thelar und Hiltortograph in Hannover. Als folder
machte er Ende 1738 einen glüdlichen und, | inden
er au einer Öffentlichen Auktion ein alted Ist.
t: «Origines Livonise sacras et ciri-
les etc. », anlaufte, befien Wert er erkannte und ale
die Chronik Heinrichs des Beten wit einer Gira
documentorum» (ranff. u. 2pz. 17
G. genoß die Gunſt des * 2 Bears
land im hohen Grade und —X —*
tizrat in — 24.
ruber (Joh. Gottfr. ), ler beutidher
Scähriftiteller und r ter, geb. 29. in 174 y
Naumburg an! ber Saale, Sefuägeb die dortige Gtokl
l
——a— —5 — — 5*
ee Die
er aud)
ad) einem kurzen ha in Göttingen en got
er fih aufs neue nad
Leipzig, mo er bie
«füber bie Beſtimmung des Men chen» (Bür.u.
1800; 2. Aufl. 1809) unb «Verſuch einer _pragms
tifchen Antbro ologie» ( st veröffen!
Nachdem er ſich 1808 in babilitiert, war
eine Beit lang Dei der ion ber von
ründeten «Zittern
begrü itung» tbätig unb gad sm
Dany die «E — —** 1806) be:
aus. Ba Sara M ul Rebel te er na Blind übe,
in näher
wo er zu Her F oethe und Wielan *
Beziehungen trat. Hier ſchrieb er au
be men lichen —* aus be
er ei a Ara X Ben *
er und Archäologie»
und «Wörterb —
(8 Bde. Weim.1 10-10), Er pr
eine Profeffur an ber Univerfität zu Wittende M
1818 „aberma m er bad En orat über bie aus dent
von ben Rufen und P blodierten a
berg nad ie or efl Sera woitenberge Bi
renden te er fü noerle
—— — und * tete «
(2 Bde., Lpz. 1815—16). Nach der hatt Ai in
Grueber — Grumbach
Leipg ihm de üchers ts
ausser u veifen, um bie I Delälag genommene | gan
Bibliotbet ber Univerfität Wittenberg. zu reiten,
was ihm auch gelang der Teilun Sadjens
jandte ihn ber ref e enat nad) Berlin, um
wegen ber Seinigung er Univerfität Wittenberg
mit ir u unterhandeln. Gegen Ende 1815
Ei Die Bf fur Det urnile opbie in PR an.
) verband er ſich nad Hu e Im
— —B der eipen En Iopl»
bie der ala Iten unb Kunſtes, deren per eb
tion € er na Zode vom 18. Bande an allein
wurde er an Erſchs Stelle Mit.
er —* «Allgemeinen Litteraturzeitung».
Auf Goͤſchens Beran — Dei beforgte er die Aus⸗
gabe von Wielands erten» (1818—
28), ber * eine neue, onen Biographie bes
Dichters te. Au übernahm er die dritte
Yudgabe je « Synongmiß der deutichen Sprache»
von ard und Maaß (6 Bde., Halle 1826—30)
die ihm gebaltvolle Bereiherungen verbantlt. Au
vollendete er nach Herausgabe ber «den Klopftoda» | d
(23de., 2p3.1881) Devon. Jacobs begonnene Schrift
«Aug. Niemeyer. Zur Erinnerung an beflen
Leben und Wirten» (Halle 1831). Mit der Bios
sent feines greundee Auguſt Lafontaine (Balle
833 beihloh die Reihe feiner Schriften.
itarb 7. Aug. 1851.
SE (Bernb. eh 1a, Def unb Zun —A
onauw As
en — en 106 , bejuchte ulirche
—— — war F "era t, au —* er für
tion des Doms in egens: thaͤti
Bleiciei wirkte er als Lehrer an dem 1 Rofptete
nilum in Munchen.
Stubien mittelalterlihen Kirchenbauten, die
« bann auch als «Bergleihende Sammlung für
chriftl. Baukunft » (Huasb. 1841) erf m lieb.
Nach feiner x wandte er ſich na
ce 1844 eine arofe ur am Bo techn eebielt
eines Wirkens ah in feiner
ee
er * ige, doch erwarb er ſich auch ala
er mittelalterliher Bauten
—— er entlichte: «Allgemeine Baus
tunbe» (Bd. 1, Berl. 48 «Die Kunſt des Mittel
alters in —— — in
ttel⸗
den « Mitteilungen der k.
mar, 1871 Tine. Kon De
1
Baijerbur in Eger» (Prag
drale des a. het und b ‚ie
—* — Aal Karla IV.» (Brag
thätigleit eläutene 1» (üp
Er * feine Stellu
yern zuräd und ftarb 12. 8 1882
i Münden.
rubieszow, Kreisſtadt
un Goupernement lini in Polen, 110 km ſud⸗
oftlich von eublin r Czuewa einem linlen
——e— —ãA Bug, mit (1882) 7654 G,,
—— Buderf tfabriten, Olpreſſen, Manıs
und Leinwebereien.
sing. Kartoffel.
@rude nennt man bie bei ber PBaraffinfabrilas
tiom als Rebenprobult erhaltene, abgeichwelte, fein:
verteilte Kohle „melde bort u vielfach a mr Deiymaterial
benußt wird terial wird geſchaͤht, weil es,
, lange Zeit fortglimmmt, ohne einer Über:
wachung zu bedürfen, und i eine lange ans
dauernde, — ßige, wiewohl nicht ſehr obele
Wärme verbreitet. Da die G. ohne Hauchverbrei:
d8 | bonne, am Fuße der Kreideberge de la Claye
n Italien fammelte G. 1837 | Bubli
* Erorſchung der Kunfdent: der Mä
* 85
LE ——— —— —— — — — — — — — — e — — — —————— ——. EEE
=> eg
551
tung und Geru twickel brennt,
* elle Kr offenen Seuerlaften, sine
laubt man
Dunftabgu g verwenden zu können: eine bu
irrige ir der hon mehrfach Menſchen eben
en ln N in Graudenz (f.d.).
3, ber poln. Name r Graude
Gru be Ars
iſſan, Flecken im franz. a —
tondifjement Narbonne, 10 km im SSO. von Rats
un:
einen Kanal mit
zwei Abflüfie Grau
Flle Rouvelle) mit
eb Drau —ã iſt. Der Ort zählt
Sn 16) 2382 & Gemeinde 2568) &., welche ftarfen
iihfang Hiffebrt, Babı Babrifation von Brannt:
ee a und
ithniſen (ra a aufn), Aftronom und
ae! m 32 1774 auf dem Schloſſe
Haltenberg am erlernte die Chirurgie und
nahm 1788 in der ölterr. Amer als Feldchirur
Dienfte Später holte er die Lüden in feiner Bil:
ung nad und jtudierte von 1801 an in Landshut
Philoſophie und ei in ra nad feiner Bros
motion wurde er 1 Lehrer der Naturkunde an
ber landärztlihen Schule zu Münden und 1826
orb- eor ber Aſtronomie an ber Univerfität
nter feinen. philoſ. und aftron. lien
ins Pe wiötigften: « ne Rand. .1810),
„Drganoponomien (Münd.ı18 ber die Natur
meten» (Münch. 1811). Auberbem u er bie
—E für Erd⸗ und Himmelskunde (Münd).
1828—81) heraus, die er jet 1832 als «Reue Ana
lehe nu. ß —— — 5 — abe. 1838 ein Na:
rwiflen ich⸗ aſtron. Jahr r
m machte fein phantaſtiſcher a
nerd «Archiv» über die «Entbedung vieler beuts
licher Spuren ber Dronbbewohner, beſonders eines
tolofialen Kunſtgebaͤudes berielben » vieles Auf:
eben, nachdem er ſchon 1821 in ben «Alten» ber
poldinithen Alabemie feine "Gelensgnoftiihen
— veröffentlicht hatte. Gr gab zuerſt und
nge vor Civiale e ein Inſtrument an, um den Blas
fen ein zu zerbrödeln. ©. ftarb 21. uni 1852.
in der böhm. ———
man ho — — — im oͤſtlichſten Boͤhmen, na
der “ah Grenze, an ber Linie hernberor@tätengn
bn, mit er 2950 €.
weit bes Gtang de G., der durch
dem Ganal du Midi und dur
du bu Grggel und Grau
wein I
Gr
beuticher Zunge, die neben ben ftädtijchen Bewerben
—8 zumeiſt mit Belbwirticaft befafjen. G. ift ber
eines Bezirksgerichts und bat eine jchöne
Be, Eee rule, eins eine —— zur
eranbildung von ern und
nfttifchlern,, das —— ia mug;
giore der ehemaligen berliner Urfulinerinn
ierbrauereien, eine Dampfbrettfäge und 1b Iebhnfte
Hausinduſtrie (Baummollweberei und Holzſchniße⸗
rei). Der nahe Marienberg enthält ein vom nah.
maligen töniggräber Bilcet Johann Tobias Beder
96 gegrundetes Seruitenllofter, * 1883 an ben
Biden ber Redem —— eo en, mit einer
vielbefuchten Sale er Fr Ternfict von
diefer Höhe ‚Ball 5 —8 die Graiie aft Ola
um Riefen tgebinge, z einen groben & bes öftl.
ah bmen und dad a Senjenbe —
gehört die Se re . zum Sideilommiß ber
rafen von
‚ Orumbad (Bi, von), fränl. Edelmann aus
inem alten, im 1 ch. ausgeftorbenen Ges
let, geb. 1. uni 1503, ein Schwager Florian
I Grumblow
“su Busch ſohno Frau, eine geborene von | Manbelalohe, Albr. von Zeenten Joh von dt
wutten dem Geychlecht bes Humaniften Ulrich von | wis und mehrere Abenteurer, ſich mit ©. enger zu
ten verwaudt, ſaucht suerit Im Vauernkrieg 1625 | vereinigen. Um einen mädjtigern Rüdhalt zu
. wo er vegen den Sämargen Haufen, bei dem | ben, näberte ſich G. auch ben Herzögen I Sachſen
yo Uand, ſämpfte. Beſtimmend für ſein Leben | Erneftiniicher Linie und fand beſonders bei Johann
Wär dio Herhinbung mit Markgraf Albrecht Alcis —3 dem Mittlern Gehör, der den Verluft der
iulna von Brandenburg, als deſſen Amtmann in | fächf. Rurmürde und bie Demütigung feines Haules
Gabaliburg man G. feit 1588 findet. Ihn begleitete | nicht verfchmerzen konnte. Zunaͤchſt aber ſuchte Rd
u hatt an den Hof Karls V. nach Bent, kehrte aber | G. durch eine fühne That in den Befis feiner Güter
uud dem Tobe bes ihm feindlichen Bifchofs von | zu jepen und das Zutrauen des Adels zu ermeden.
Ylnahurg, Konrab von Thüngen, zurüd, um bie | Sr verfammelte mit Mandelslohe und Stein einen
Wahl ſelnes Verwandten Konrad von Bibra durdy | Haufen von 800 Reitern und 500 Mann Fußvell
Gſehen. Die vier Sabre, welche dieſer regierte, | Überfiel mit biefer Schar 4. Dit. 1563 bie Stat
waren Fir G. In vorteilhaft: als Hofmarfhall | Würzburg und erzwang, da der Biichof geflüchtet
und Unitmann hatte er einträgliche Titel, fein Yes | war, von bem Domtlapitel einen Vertrag, in wd
yinltand warb burc) Die Gunſt bes Biſchofs konfoli: | chem er und feine Genoſſen ihre eingezogenen Site:
hiert, Der Tod RKonrabs und bie Wahl Melchiors | zurüderhiehten und außerdem durch bedeutende Gelb
von Hobel Anberte das Verhältnis. G. legte fein hummen entichäbigt wurden. Der Biicof bekärz:
Amt nieder und trat wieder in ben Dienft Albrechts. zwar nad) feiner Rüdtehr ven Vertrag, trat abe
zellen Lieutenant war erim Schmallaldifchen Strien; als der Kaiſer jetzt ein Achtsmandat gegen ®.
bie Reitergeſchwader bes Markgrafen waren in Dit: | lieh (13.D8.1563), von bem Bertrag wieder ar:!
tel» und Nieberbeutfchland von G. geworben. Nad) | Um fo felter schloß jih nun ©. an Jobann 4
dem Striege löfte er fein Serbältnie um Bifchof, | rih an. Er zog mit feinem Anbange Ende 15
penen ben er vergebens bie Selbjtändigleit ber fränt. | nad) Gotha und veritridte hier in Berbinduws .
Mitterichaft vom Staifer zu erwirten fuchte, und zog | dem Kanzler Chriftian Brüd den Herzog sei:
mit oder für Albrecht als Truppenwerber umber. | die Umwälzungspläne. Im Ginverkäzie: =
Welt 1551 war er deflen Statthalter zu Kulmbach. | dem franz. Hofe, von welchem G. ichen LA 3a
sin dem Kriege Albrechte und ber verbündeten Für: | Titel eines Reiteroberiten ber Krone rzaxtınd =
(en gegen den Kaiſer hielt ih ©. ziemlich in der | halten, machten beide dem Herzog zur 3
Reſerve und vermittelte in dem barauf folgenden | nung der Kürwürde Hoffnung. Hierderd m:
‚naubjuge Albrechto gegen bie fränt. Stifter und be Kurfürft Auguft, der ſchon lüngit tolde Ar
Nurnberg ben Vertrag, der leptern Ruhe, ihm aber | feitens G.s und des erneitimiichen Raddurı "==
Erhdhung feines Beſiges und Verwandlung feiner | tete, vollends auf. Es geſchah unter Kurızaa
windurn, ehnegüter in freies Eigentum brachte. Einfluß, dak Marimilian Il. die Reichzach = !
‘Diefe Verträge fuchte bierauf ©. auf dem Ron: | und feinen Beichüker Johann riearib wat
ech von Paſſau durchzuſehen, erlangte aber ihre | und Kurfürft Auguft mit der Cretution fer?
ejtätiaung nicht, und ba nun aud ber Kaifer Die: | Yekterer rüdte nod zu Weihnachten 15 #“
elben caffierte, gelang es dem Biſchof, die Güter ſtark befeitigte Gotha und nahm die Emm
em Ritter wieder abzutrogen. Der Bund des Kai: | harten Belagerung 13. April 1567 Vers #7
[en mit Albrecht, der Krieg des Ieptern zur Durch: | tion mit den Bürgern ein, die ich des Ya
ſehung feiner Forderungen gegen bie Biſchöſe und | bemädhtigt und in einem Aufttand den :* =""
ihre Verbündeten (Kurfürft Morig u. a.) 309 ©. | bang gefangen genommen hatten. YBuurz 9
wieder in wechſelvolle Verbältnifie binein, welche ! den gelangenen Herzog nad Bien abratet 7
wit dem Sieg der Biiöflichen auch für ihn un: ' den G. und der Kanzler Brüd durd en Ir”
vünftig endeten: feine Bitter wurden ihm als Teil: Kurfürſten 17. April lebendig gevierteft ” "
nebdiner an Albrechts Yandfriedengbrud entzogen gen Hauptteilnehmer aber enthaumter. Zu - “
und unter Verwaltung Heinrichs des Jungern von Geſchichte der G. ſchen Händels 4 Be. m“
Vraunichweig geitellt. Vergebens erwirtte G. einen —70). Romanbaft bebanbeite dem Eton Jar”
ihm qunitigen Spruch des Kammergerichtö: bei der | in feinem «Grumbad)» (3 Be, Hübburn. : 3
Ubermacht feiner Gegner konnte er nicht zu jeinem | wi 1839).
Rechte dommen. Ant 15. April 1558 wurde der Bis Örambtoiw(ärier. Win, ven), zueuk dex⸗
ſchoj Melchior auf offener Straße zu Würzburg von | feldmarfchall, ein Sohn des Irannem. ==
einer Motte Undekannter angcrallen und getötet. | Sriegälsummijlarius Joachim Fu mem ?. 2-
Wadrjcheinlich hatte G. Dieien Anichlag eingeleitet, 4 Dt. 1678 zu Berlin, tat nung ım ma“
obgleid es daum im feiner Abſicht liegen konnte, : Tienite und nahm au deu Krregen gegen \zef”: |
den Yiichot töten zu laifen, da es ibm nur darum teil, im melden er mehrruch mır Nplomatner =”
m thun jein mußte, denielben im feine Gewult zu dungen betraut wurde und bererts ns sum ‘=?
ringen. Während der mewe Bırchof, Friedrich von major aufftieg: König Friedtich Milberme :. ‚re?
Wiersberg, einen für die Urdeder des Attentat? ge: ihn zum Generaltommmfjur und übertrut 77 °
jabrlihen Prozeß einleitete, arbeitete G. ar hibnen ' mit die Leitung der vinumgen. Jar}... ="
und wertgreifenden poltt. Blanen. Er trat mir dem ©. eriter Bizevraiident des Dammakd nem ==”
Adel vertiedener Krerie, beionderd aber mit dem (Seneral-Über: finan; Nregd: une Tamm!”
frantifchen. in Verdindung umd juchte denteicen für torumms und erward fh im nefer Aerusı 7
den Gedanten pa gemimmen, die Serrichaft der gro: diente wm Die preuß. vımamen. Dages "7"
im Reiche zu bredem und mt (5. unheilvoll auf polir. Bene, we rw"
den Waffen in der Hund die Neidhlunmmtre:barkeit dere in Citerreichk \ntererie ermen ins 7’ "
der gangen Ritterichurt wiederbersuitcien. \nderten Aomig zur Rerbmmderung der Bermabinne ot "1"
unngten ed muz einige un Dem maztirı?. Wriege om: vrimen \riedrih mıt emer eng. mie “
wemittierte Cdelleute, Wild. von Sieus, Ent BOR wertete und den Romg m dem Segenmaz = ""
Grumbredt — Grünauge
Aunſchauungen und Wunſchen bes Kronprinzen be:
ftärlte, ja fogar polen Erbitterung “fr iſſent⸗
lich verihärfte, G. ftarb zu Berlin 18. März 1739.
Srumbredt (Friedr. Wilh. Aug.), Mitglied des
Deutichen Reichſtags, geb. 21. Juni 1811 zu Gos⸗
lar, beſuchte das PBrogymnafium ine Ba dt,
fpäter da3 Gymnafium zu Braunſchweig und bezog
1829 die Univerfität zu Göttingen, um bie Here
zu ftubieren. Im J. 1831 wurde er wegen Teil:
nahme an dem ſog. göttinger Aufſtande relegiert
und feste deshalb feine Stubien in Marburg fort,
von mo er nad) erfolgter Amneftierung im folgen:
ben Sabre nah Göttingen zurüdtehrte. Er war
dann Advolat, zuerit in Fallingboſtel, feit 1847 in
Lüneburg, und wurde 1855 zum Bürgermeifter von
Harburg erwählt. Seine parlamentariiche Thätig:
keit begann &. 1848 als Bertreter de3 hannov.
Wenbtlandes in der frantfurter Rationalverfamm;
lung, feste biefelbe dann in ber hannov. Zweiten
Kammer, fowie im preuß. Abgeorbnnetenbaufe (1867
— 70) und im Konftituierenden Norddeutſchen und
Deutichen Reichstag ald Abgeorbneter für Harburg,
der national:liberalen Partei angehörig, bis 1880
fort, in weldem Jahre zunehmende Kränklichkeit
ihn an der Wieberannahme eines Mandats verhin⸗
derte. G. ftarb 10. an. 1883 in Harburg.
Oreummet im engern Sinne nennt man bei Wies
fen, welche peimn gemäht werden, im Gegenſatz
um Heu (d. 5. dem getrodneten erften Schnitt)
ebenfall3 in den trodenen Zuftand übergeführ:
ten zweiten Schnitt, welcher in der Regel Anfang
vorgenommen wird. Im weitern Sinne
Fe man mit ©. den getrodneten zweiten
aller Yuttergewädhfe,
gerne, ber Siparfette u. ſ. w. Der Ertrag des ©.
iſt in der Negel ein geringerer als derienige beö
Heues, variiert jebocd je nach den Boden: und Wit:
verhältnifien nicht unerheblich, von 600 —
2500 kg pro Heltar; im Mittel rechnet man 1500 kg.
Das ©. ift meift etwas reiher an Nährftoffen als
bas Heu; es enthält im Mittel 85 Bros. Trodenfub:
ftanı, darin 12 Proz. Protein, 3 Proz. jet 42 Bros.
tidftofffreie Ertealtitoffe, 22 Proz. obfafer und
6 Proz. Aſche. Unter Berüdfihtigung der Verdau⸗
Lichleit ber einzelnen Naͤhrſtoffe ftellt ich der Gehalt
an verdauliden Näbritoffen auf 7 Proz. Protein,
1,5 Bros. Fett und 42 Proz. ftidjtofffreie Stoffe.
Grumo ale, Stabt in ber ital. Brovinz
Rari, 22 km in BSW. von Bari, Station ber
Zinie Bari:Tarent der Italieniſchen Sudbahn, zählt
(1881) als Gemeinde 9303 E., welche Aderbau und
Handel mit Bein, Ol und Getreide treiben.
Grumds (vom lat. grumus, Häufchen, Klum:
ven), geronnen, Humpig, Grumeſcenz, bad Ge:
rinnen,
@rün, die aus Blau und Gelb zuſammengeſeßte
Farbe, welche nach den verfhhiebenen Abftufungen
ihrer —8 als blaßgrun, licht: oder hellgrun,
duntelgrün, nad dem Borwalten der einen oder
andern Grundfarbe als gelbgrün, gelblidgrün,
Bläufidgrün, blaugrün, nach der Uhnlichkeit mit
der se abur Be ee ai
, piftagiengrün, zeifiggrün, erbfengrün,
an. fpangrün, fauhgrün, fmara dgrün,
olivengrän u. ſ. w. bezeichnet wird. Die Komple:
mentärfarbe des G. ift Purpurrot. (6. aud
Zarbe, Farbenſehen und Jarbenfinn.)
@rän (Anaftefius), Ir ellerifches Pſeudo⸗
ya von Anton Alerander Graf von Auerzperg(f.d.).
ed Klees, der Zus | ge
663
Grün (Frieberite Chriftiane), dramatiſche Sän;
gerin, geb. 14. Juni 1836 zu Nannheim, wirkte
1857—60 im Chor des mannheimer Hoftheaters,
wurde 1863 am kolner Stadttheater, 1864 am kafſe⸗
ler Hoftheater engagiert, das fie 1866 mit ber ber⸗
liner Hofbühne vertaufchte, ber fie biß 1869 ans
gehörte. In ben J. 1869 und 1870 fang fie in
Arnberg, vervolllommnete dann ihre Ausbildung
bei dem Italiener Qamperti und gebörte jeit 1874
auf drei Jahre ala Gaft dem Hoftheater zu Ooburg:
Gotha an. In der Folge trat fie nur noch als
Gaft auf, fo 1876 bei der Aufführung bed «Ri
bes lungen» in Bayreuth als Frida un
Rorne. Ihre Stimme ift haratterifiert Durch gro:
Ben Umfang, und auch ſchauſpieleriſch entſpricht bie
Sängerin den Anforberungen, welche ihre Partien
an fie ftellen. Unter biefen geftaltet fie am gind:
Kften bie Valentine, Yidelio, Norma, Elifabeth,
Selila, Agatbe u. ſ. w.
Gr (Roıl Theobor Ferb.), Schriftiteller, geb.
30. Sept. 1817 zu Ludenſcheid in Weitfalen, beiuchte
das Gymnaſium in Wehlar, ging dann, um Theo:
logie zu ftubieren, nad) Bonn, wandte fi aber balb
——— u, die er in Berlin fort⸗
este. Er war hierauf in Colmar ala Profeſſor ber
deutfhen und engl. hrade und Litteratur thätig
und gründete 1842 die«-Mannheimer Abendzeitung»,
das erfte radikale Tagesblatt in Deutfhland. Bon
der Blitteräborfihen Regierung ausgewieſen (vgl.
ierüber «Deine öweifung aus Baden und meine
ehtfertigung vor dem deutichen Voller, Bür. u.
Winterthur 1843), redigierte er von Köln aus den
—— — nzeiger» oder «6 reden
abbeneriten Schiller-ommentar heraus(« Frie 9
Schiller als Menſch, Geſchichtſchreiber, Denker und
Dichter», Lpz. 1844; neue Aufl. 1849); ferner «Die
Judenfrage, gegen Bruno Bauer» (Darmft. 1844),
woran ih fpäteranfchloß: «Neue Anelbotar(Darmft.
1845), eine Schilderung ber Genfurleiden des «Spres
herr. Im J. 1844 wandte er fih nah Bari,
ſchrieb «Die foziale Bewegung in Frankreich und
Belgien» (Darmft. 1845) und bearbeitete Proudhons
«Contradictions &conomiques» (deutſch, 2 Bde.,
Darmft. 1847); ferner fchrieb er: «Goethe vom
menſchlichen Standpunkt» (Darmft. 1846). Im J.
1847 wurde er vom Minifterium Guizot :Duchätel
ausgewieſen wegen feiner Verbindung mit beutichen
Arbeitern; 1848 in die preuß. Nationalverfamm:
lung, 1849 in die preuß. Zweite Kammer gewählt,
wurde er wegen Teilnahme am Zeughausſturm zu
Prüm verhaftet, 1850 aber von den Geſchworenen
freigefprodyen. Er ging nun nad) Brüffel und fchrieb
hier mebrere Brofchüren. fiber eine Reife nach Sta:
ien berichtet er in «alien im Frühjahr 1861»
(Stuttg. 1861) und aFragmente aus Italien, Na:
tur und Kunft» (Münd. 1862). Im J. 1862 wurde
er in Frankfurt a. M. Vrofeflor an der Handels: und
der Döbern Gewerbeſchule, lebte feit 1865 in Heidel:
berg, feit 1870 in Wien. Er veröffentlichte noch:
«Aulturgefchichte des 16. — 1872), »Lud⸗
wig Seuerbad in feinem Vriefwechſel und Nachlaß⸗
(23de., 2p3.1874), «Die Vhilofophie in der Gegen:
mar» (en. 1876), «Kulturgefhichte des 17. Yahrh.»
(2 Dde.,
.1880).
Grün, Beinamede Maler Sans Baldun (f.b.).
Grünange (Chlorops) heißen fehr Heine Fliegen
mit fheibenförmig rundem dritten Yühlerglied, kur:
gem Hinterleib und großen vorftehenden, grün ſchil⸗
ernden Augen und meift gelbgeftreiftem Nüden:
na
Tor Le glänzte 6
(«Barbier son Ei
— 8 1814 in — KA 26.
onder3 ala Gräfin (
nna («Don Yuan»),
evilla»).
ker Karoline, geb. 14. nad anben ©
1868
Braunfchweig, ee Is Bert,
chauſpielers
war ebenfalls al hl be
Kae. —
tation inie Gie⸗
—**
Sißt eines Amtsgerichts eines Forſtamts und zweier
Oberf eien und zählt (1880
Dabei ein altes Schlo
und ein Wartturm. ©. m
Grünberg, Areiaftadt. en —— göbezirt
Liegnitz der preuß. Provinz Schlefien, an ber Linie
Breslau: Küftrin der Breslau: Sqhweidniß⸗ rei: | be
burger Eif jenbabn n ſchoͤn und fehr gefund gelegen,
ift » ig eines elle br ß einen Amtsgerichts
und einer Reichsbanknebenſtelle, hat ein Realgym;
nafium, einen Gewerbes und arte rtenbauver verein
fowie eine Kinberbemahranfialt und zäblt (1880)
13039 meijt prot. E. Ber Drt ift abe be:
kannt dur einen Wein, welcher von früher ber
zwar als fauer verrufen, in neuerer den aber durch
verebelte Kultur und iorafamere Be
bedeutend verbefjert worden ift. Veſonders wird
harter Danbel ei grünberger Champagner, mei
betrieben.” Außer 5 find Tuch⸗
fbeitation und ap⸗ —28* wi kitige Min —5 —
Ortes. beſtehen fi Fi s, Hlimen:
fabriten, Holtpinnereien und eine bedeutende Fa⸗
brik zur Herftellung eiferner Brüdentonftrultionen,
Bei ben tadt find Braunloblen ngruben.
Kreis Grünberg zählt (1880) auf 857
akm. 51 935 meift prot. E.
Grünberger Haubichri peiben vier Perga-
mentblätter im Böhmifchen ujeum in Prag, die
Bruchftüde zweier altböhm. Gedichte enthalten. Das
erfte hatte einen Landtag, dad zweite ein Gericht ber
Martin Libuda im Streit zweier Edeln zum Gegen:
itande. Die Bergamentblätter find 1818 durch ano:
nyme Poſteinſendun betannt eworden; jpäter
wurde feitgeftellt, baß ber Einfender ein & onomie;
beamter ber arünberger He haft (bei Nepomuf)
war. Dobrovsty hielt den Text für eine ung,
Se ais «deutiche Gatalani» 38 Prem
e lann, jo gebt alle Begründum
Ober ik, © Staatzeifenbahn, ift ! o
) 2259 meift prot.G. | Wortes
‚jest —— 8 | SHopen ver (« über die v
ndlung fehr | heben.
promeorpbit.
. unter —e—
ijchen Sinne des W
en iſen, Bud
darum: —— — beiht folgern. "fe
uflenta): Ce wi u): Dee mi
G. (principium rationis
are Seine fa ölod und
jiein würden. Eine
Demonftratios oder einen —* Ai d..
Beweis rüdwärte ind Unendliche *
von 3
—* aus, die ſelbſt feiner
bie feine weitere im
grinbung ae al Rachweifung von
tleit ihres Gegenteils. Gin folder &
gen ii oder as beißt Grund begriff oder Grund:
Seifen, * auch Ariom oder Brin Man unter:
Dingen,
ee ratio, causa un). u), 2
vom zureidhenden &.», 4. Aufl., Sy 18)
* gewieſen hat, zu Wiboerkänbnilien ud liter
iffsbildungen Anlaß ab p thut me
er, nur von realen he yı einerjeitd und
von Gründen des Wiſſens und Üben
andererſeits a fprechen.
rund, in ber Malerei bi Suhfteni,
welche, den Rob (50 —3 — tal u.j.m.
bebedend, bie Unterlage Sarbenauftrag ober
die Bergolbung bildet; Br gemufterten
Bezeichnung für biejenigen rtien, von welchen
bie Figuren fich burg, Färbung oder Fübenlage ob
(S. Örundieren.)
Grund, Stadt in der preuß. Provinz Hannove,
Landdroſtei Hildesheim, eis Bellerfelb, 8 km vn
Clausthal und 4 von der Statiow Gitter:
rund der Braunfchweigiichen Eifenbahn, in 24 7
Höhe, in tiefem Thale, fait am weſti. Ende dei
rzes, zählt (1880) 1686 prok, 6 E. Sie en ein he
Ältelten ieben Ber 405 yuerk
Ihr Auf lüben erfo a Defentlich urch bie —*—
erzminen am Iberg, deren 16 ſchon 1520 abgebau
wurden, Am Dreibigjährigen Kriege ging der Urt
völlig zu Grunde und erjtanb erſt nach Langer Pauit
wieber. „ ber Stabt befindet ſi bie ri
Silbergrube bed — die Grube Hilfe Gottes
auf dem Gangzuge zum Silbernaal; im 2. bi
durch fein Erz, feine Verfteinerungen und Höhlen
berühmte berg. Nennenswert ift nod in 02
öhe der 40 m hohe, groteske Donpakim © I
übichenfteins und die 1875 wieber eh
einpöhle, welche gegen 400 Menſ fen
ro
. ©. it jetzt eine * —28 Sonmerfriſche.
kann.
ts @., | ‚dab
* was
Grundanfhauungen — Grundbau
en sines iloſ. Syſtems
Sruudauſch
einer Zeit, ee Geſel . w. nennt man
andere Se Inne ill, dies ober
a eine teile ———
—A bi
eng
Ei m und De ben für bi ben
ten
Band, ie — ei Kor itellun ſ
die Doppelte Rolle, einerjeitd Brobulte,
— Refibua,, "Niederfhläge der gejamten u
ng zu fein, andererſeits für alle beſon⸗
— — die Iesten Beweisgründe, zu enthalten.
877 be iſt gleichbedeutend mit Fundamen ·
tal
» Grundbau (Sunbament) er inbegrifi aller
erjenigen Bauarbeiten, welche men, einem
Bauwerle ren Stan auf dem Grunbboben au
Gr richtet ſich nach der größern ober
ern —ã— des Bodens, deſſen Be:
vor ber Bauausführung unters
— I here Mi Baumerls
je Unterſuchung erfol ir geri ie⸗
durch Aufarabung e Der hu durch
— bei größerer Tiefe al m — am
88* —8 den —* rer durch das Gra⸗
letern Aittel man
— nur über de — 55 }, jondern
aa di aaa teit ch —* hroche⸗
ugrunb ift nun
vn: Aipet ſich Unmittelbar an ber
— vor, oder iſt erſt in
weich e Bobenfeichten su erreic
ober er ift
Be vorl —ã © von
Flamer Rachtit et en, es und Lei
oben von], — — ) find feine weitern ot:
bereitungen nötig, als baß —8 bie Sohle der Baus
ben) gehörig ebnet unb die
gabe (den Grun!
mdmauern nad Befinden verbreitert. Diele
Be 2.
in Bay fen (Fig. 11)
Dieuntenite
Shidt nennt m man das Banlett. Kann
[7%
2
ober
ten ber
ehem Untergrund
f Hehe je aa erint
na — ein:
Ba — — laſſenct ee
ten, een tter,
fen —e
von 2
ext *
—E — ae PA
der oberhalb befindliche nach· | der San
655
Kies jefter ee vor, fo Pa es nal Fr um
nehm: oben] 35 a en tiefer lies
Baugrund, cc ein,
durch Bogen
Bi:
‚bunden werben , bus inerne
—— nd Serben ui en
werbeı
| eifeene, — maffio Tömicbent BatrRn Eh
PR
Be. 3. - Bee j
ya verientte lerne, mit Beton audgego|
blid) b s
vom en. Sr e Try Ye BE Hi
sn.
Die Gründung auf nacgebenbem Baugrund von
geringerer Zi fe torbert' entweder —
Bam 9) melde pl Eng et
), wi
jeht wi ober but — ———
jeböfchte Gteins, gied⸗
[hüttungen A 18u.14). Bei
— — des ann Bo ——ã — Sen!
unten), eingerammi e
ab — von Kamm m em
den meiften
fenkredt auf
— und wird daher Er G mit feiner
—SeS— und en Bei geböfch:
— Barmen, Gem bei Hängebräden u.|. m.
556 Grundbau .
eine Übertragung bed Druds in ſchie | Spunbwänbe, i
a ee nnhbehen ha und nah Se —— ver
Be en are Br
mit Beraprungen H verſehen, Han, da en
ober, Abtreppungen ”
auageführt werden. (Bgl. Fig. 15, 16 u. 17.)
gefüh! al. dig, FASER
ochbauten —
Ausführung des G.
@35
3
gerne
3E
Baugrube,
um fie vor dem Ein:
künen zu fihern. Bei
ten im und am
Wafler macht ſich je
doch eine teilmeife
oder auch vollftändige
Baffergewältigung
vor Auchahru des
©. nötig, die Dur
Baflerihöpfen,
durh Auspumpen
ober bush Mus:
prefien mittels lom⸗
primierter_ Luft, er
folgt. Die Befeitigung durch erftere beiden Mittel
erfolgt mit Hilfe von um bie Baugrube angelegten,
möglichft waſſerdichten Sange: oder Raftendämmen,
das Auspreilen be Waſſers vermittelft eilerner
nad) oben geichlofiener und nach und nach verfentter
Kammern (pneumatifche Gründung), bie zum Auf:
enthalt ber Arbeiter, Zöfung des Bodens, Cins
bringen von Material u. |. w. dienen. Bisweilen
Big. 10.
‚genügt für bie Ausführung des ©. bie Anwendung
einzelner Heiner Sentbrunnen, die man ausbaggert
und verfentt, über Wafler allmählich aufmauert,
ober bie Gründung mitteld Senlläften, welde ans
fanglich dem Waſſer ſchwimmen und durch die
Laft der Aufmauerung allmählih auf den Baus
und nieberfinten. Cin brittes Mittel, um bie
0 toftfpielige Waljerjörberung zu vermeiben oder
u reduzieren, ift bie Anwendung von zwiſchen
tunbwänden in Schlotten verfenkten Betonlagen,
die hierdurch zunãchſt vor Ausipülung des bybraus
lichen Binbemittels gefi'ert, unter Wafler nad) und
fäbige Baſis bilden.
Endlid hat man bei Ausführung bes G. noch
für möglichit lange Erhaltung gu forgen. Eie er:
olgt durch Schuß vor Unter: oder Ausfpülung bes
Vlauerwerts im Wafjer durch hölzerne oder eilerne
. | ift ftet3 nur das wiberftanbsfahii
t,
na erhärten und eine fehr breite unb wiberftands | M.
eeran bei eiſernen Spund: und
ber Örwmbfahe unerffb Der Brfiehe Beun
ot un je ſerm
lima etwa 60 bis 75 cm). Zu allen Grunböenten
befte Material
u wählen und im Trodenen A mr
drauliſcher Stalf, bei Wafierbauten Cement oder
taßmörtel, ober reiner Gement zu
du 16. Bin.
Bei Inangriffnahme bes G. von öffentlichen 86
Banane abet oft eine beionbere Seierliglet, dir
Grunbfteinlegung, ftatt, Der OrundRein, meldet
von irgenbeinem Gditein des Junda gebildet
HE gi on Dit und ae verlent; ie
jörige Lage gebracht und er! nun von
nehmften ber anmelenben ober bazu ermählten Be:
He unter Audrufung von Denkiprüchen, Bir
Iden ober Gebeten drei Hammerjchläge, jomie ei
pe Mörtel, Das Innere des auögehöhlten nut:
fteins wird häufig mit einem verlöteten metolenen
Raften auögefüllt, welcher bie auf den Bau bei:
lien Urkunden, Snfohriften, Dünen u. f.m. ent:
hält und aufbe ren fol. J
Für ei ere Ingenieurbaumerle Quaimauen
Dods, Schleufen, Schähte, Brüdenpfeiler u.|.P-
werben Dielen Gründungen PURE HI
notiendig, bie gu ben fmierigften —
(Bl. Drinnen un unbierung) Die mie
tigiten berfelben find folgende: un
“ der pneumatifhen Gründung wirbt
unten offener Kaften C (f. umftehenbe Sig. 18), ss
Caiffon, in bie Tiefe gejenkt, in ben man bi
— von dom be „io im. —8 di
mahlich aufbringt. Um inbringen >
ferß in den Caiffon von unten bintangubalten, mid
mitt eine Buletungee — 32*55 — Fa
jon eingeführt, welche unter —
Trud fteht old das einbringende Waller, mil
Grundbau 657
ben 1 Aebeiteraum hei hat und das Löjen des Bos tiefgeihtte © orealeiumlauy cirkuliert, zum Ges
a gehatte, —e— Raterial wird Een, ft, wird. Dei wimmfanb verman»
in Rabe oder andern ſchinen (Bagger erden in eine "ehe, widerftandafähige
u. f. m.) emporgehoben, in bie — ſen 8 ent! ent a die wie Fels es ebrochen werben fann, wo:
und mittels befont rer Vorrichtungen aus benjelben | bei die —E it it mod immerhin aus:
wei indrang Zus
— Die naaehenbe
ie 19 zeigt das Bei rlahren,
we dagjelbe am Ardil
acht in —ã— we
a ung lam Röhre
iſt unten ihlofien, und en:
hält im Innern eine zweite
engere; durch eine Pumpe wirb
bie in einer Eisniaſchine auf
25° unter Null abgefühlte ges
nannte Löfung durch bie Leitung
A in die weitern Röhren hinab:
getrieben, nimmt an den Rohr:
wandungen Wärme auf, bringt
dadurch n Shwimmfand zum
Gefrieren und fteigt in den
innern Röhren wieder empor,
die ſich mittel3 eines Duerrohrs
Bereinigen, aus weldem bie
Flüffigkeit in ber Röhre B em:
porgehoben wird, neuerdings in
den Rühlapparat gelangt, um
hierauf denfelben Sreislauf
abermals durchzumachen. Die
Siierenumlahun riert_erit
bei — 40° C. t in Rede
ftehenden Anwendung betrug
die gemperakur des Eslorpers
19°, auf welche Temperatur
m die ei auf —25°
Napparat ‚abgelühlte
76
Ba. 18. ie Ausführung
ende Sqhiſe gebrast, Die Schleuſe $ | firätetften Schi a I Herb een & :
mi fe ge! & ir n möglich, die
—— daB ine und —X der Ar⸗ Funbierung von —E die Aushebu
— — 6 — Aufnahme der Bau⸗ Ei Tunnels in Schwimmfanbfeichten weten!
—SeS hrbare Rran K zum Berfegen der | erleichtert.
Baufteine, bi die ingen Pu alennlierung ber
— Be lee m Stan Iber erg
Jerte fo mi er mil 12
in aber Race ife mit ermert au ausgefüllt, a
foren: —S jon an en ‘a
ht
al in lo:
ws a der Caifion x Tiefe von mehr als gen
etwa vom unter dem Bafleripiegel, jo hört bas
fahren auf, pri at b durchführbar zu erben,
Fr Aurtorud im Ba mel —2 —
— Drud menic
Ye Unsanannun nit ehe für ie Dauer aubher Ratte
Een von ber en sd —EX —X
lefe an treiben u. Shnimmiand
er ER x) hat ber Berghanı
— eine Methode 33
hat und eine der Kohle
dungen auf bem Gebiete ber
—— Ki entiert, —9 beſteht darin, dah Bis 19.
Waflerbrud
dine zu inter hoben
ınb, dur Der ®. mitteld Sentbrunnen, die Methode,
gm vorher —— in u wong man Böhrenförmige Körper in bie Tiefe
558
bringt, —X — im Innern der Röhre das Ma:
— tannt, er tam 1828 im
sb u —— beim Bau des
une. 1849 die Pfeiler der
Themtebrüde zu Wind| Ir in Anwendung unb er:
freut ſich beute grober Verbreitung. ir Beiliel
t ig. 20. Das ringförmige Mauerwerk M ruht
Pr ae hölzernen oder eiternen Brunnenkranz.
[0205
Mittel einer Baggervorrichtung, bier eine ind.
gerihaufel B, wirt b das Material aus der
te emporgehoben. Der mit Sihenen —
beichwerte Nörper ſinkt hierbei in bie 2:
weitere Nauerwert wird Sbenaltmähtk aufecfahee,
‚Hat man den entfprechenden Baugrund erreidt,, fo
wird der Innentoum mit Beton ausgefüllt und
hierdurch ein Mauerwertätörper gefdhaf-
fen, der 3. B. als Brüdenpfeiler oder, weipenmeile
angeorbnet, einer Dunimauer u. f. 0. al8 Yunba:
ment dient. Die Tiefen, welhe man mit joldhen
Brunnen erreicht bat, überjchreiten ſelten daß Maß
von 8m unter iebrigmaf jer,
jien 22 bis 25 m tief
nen ber Ka! in
unter Riel aſſer ſich befinden. Um den Brun:
nentran, Me t legen zu können, hat man mitunter
an ber wo ber Pfeiler erbaut werben foll
eine Man eat —52 — Eu a be ft
vielfach in
der pezliner — N zur abe ‚gelangt.
irwifſen
ie,
nennt man in dem Au
Mr IT Bay Anh Erkenntnis die fe
Me t page: de
ni t auf einfachere un jendere
SE ER Yu 7
ondern baafinlien. Man muſ
formale unbe ——* en n: bie
id bie allgem ungfformen des
ien th -] genannt, beren
, aut
—— Gntwidelung die Aufgabe der Gr
doch follen bie Brun: | (8.
Grumdbegriffe — Grundeigentum
fenntnist sie (#. d.) bilbet;_bie Icgtern ſind bie
ehe in
allgeneinften, fachlichen Borftellungen
aber K% —— — Dorkehen van deren
A möglich ift, der
m een bleibt. So — a B. Mn:
Red,
1.00 36 —* —— u je
Zol. Cu —* ichte und
jenwart» (2p3.
euubbirne, |. (Bastel fel,
genubel Biel, Te nie © —
oviei wie ohrer.
—— >
Grunsbüder me ide bei Geridt ge:
in benen bie Rechte an —
— *
Rn F
te hierdur eigefuhrte Offent und Gr:
tennbaı der Grundftüde it
ein — eh ve Gen Rechts vor den
roͤmiſchen. In neuerer
gebung (Geſeß über den
dinoliche Belaſtung der Grundftüde,
und der ſelbſtandigen Seretigteiten
neben Bruhn — vom 5. Mai ‚mm
der
. Hit eine Sade
—*28 und a0 be Gen,
die frähere Einrichtung eben
ter 1879 wieber aufgehoben worden iR. *
den fiber Berfügungen bes &runbbudprichterd gehen
an bad an da Sander, Die ‚Die G. Mob
E in ba Be en Ofngeiragen vi
en, Sehe on *
= * I fein beſonderes — R
Ei (og. Ze mb bar Or
beichri an lan nod drei Ba
oder Rubrilen: ®) [* bie Eintı
tümers, b) für bie dinglichen
Ku für die Hypothel
Norm u.
werden oder ein Recht verlieren. Syn:
tümer gilt jegt nur, mer als — im Grunteh
eingetenoen iR . Muh fe fonftige Bed wen
den nur bun — ae
ben. Bol. 8 «Die —— —
6. Rai jan ‚mit — unb Grläuterunger
tfeit, |. Sereitut
Gründe oder Gründnerorte (Brünbuen
en find alte deutſche Bergorte im Eher
jet Romitats (Ungarn). I
Ca Göllnig, Shmdini, gt D
Einfiedel und brüf
als Sipler Unterland 5 — —
— eine
ich Diontangel
erpidı te —— — ——
—*
—— —M
Si ſchieden. Bewohner waren
u JG Et ja nd fe an
——— {bie Befugib int Ach
3
—Ar über ein Grundfind un ter Ausichliehem
anderer nad) Belichen zu erfügen, jomnt nAt
we
—
Grundeigentum 559
ausdrudliche Geſetze dem entgegeniteben. Das ®.
erſtredt ſich prinzipiell auch unbegrenzt in die Tiefe
des Untergrundes, wirb Kin bier durch die Berg:
a der meiften Länder mehr ober weniger
nit. In erſter Linie verfteht man unter ©.
das Alleineigentum einer Perfon an einem Grund:
fiüde. Solches Wlleineigentum findet fi) Nr
| in der Hand jurüt. Perfonen, namentli
öffentlicher Korporationen, wie ber Gemein:
den und bes Staats. gerner aber gibt e3 auch ein
gemeinicraftlichen ®., das mehrern PBerfonen ala
iteigentümern ungeteilt zuftebt, ohne daß alfo die
Geſamtheit ein bejonderes ehtejubiett bilbet.
Endlich kann das ©. auch als geteiltes Eigentum
auftreten, indem die in vemfelben enthaltenen ein:
—* Rechte verſchiedenen Perſonen gehören, ins:
onbere dad Nutungsrecht (Rupeigentum) von
dem Rechte ber Verfügung über die Subftanz des
Grunbftüds (Dbereigentum) getrennt ift, wie dies
> B. bei den Fideilommißgüutern der Fall ift.
ben Perioden er: und Hirtenlebeng
erfheint der Beben noch al? freies Gut, felbft
wenn ihm an jaͤhrlich wechſelnden Stellen eine
Ernte abgewonnen wird. bei der feften An-
fiedelung der primitinen Stämme wird er zum
Die Occupation erfolgte, wenn
n Herrſchaft unter:
waren, im Namen bes Häuptlingd ober
, ber dann als der einzige wirkliche Gigen:
tfimer bed ganzen Gebietes erſcheint, was eine im
Orient —* vielfach herrſchende Anſchauung iſt.
Lieb ſich dagegen ein’ Verband gleichberechtigter
Genoſſen in einem Landſtriche nieder, mas nament⸗
lich bei den Staͤmmen die Regel war, fo
ielt derſelbe den occupierten Grund und Boben
in dem Bejamteigentume ber Genoſſen,
ie übrigens, da ed neben ihnen aud) Unfreie und
Sklaven gab, meiftend wohl nur eine Minderheit
in ber en Bevöllerung bildeten, zumal wenn
Die Anftebelung mit Sroberung und Unterwerfung
der uriprünglichen Einwohner verbunden mar.
Gin Teil des beiegten Landes blieb bei den Ger:
manen dem Stamme oder ber Völterichaft ober
ben größern Unteren n berfelben als Gemein:
befiz vorbehalten, befien Benugung ohne weiteres
allen Genofien freiltand. Ein anderer Teil aber
bildete die Grundlage der wirtfchaftlichen Lebens:
inſchaften kleinerer Genoſſenſchaften, die durch
echts dſchaft näher verbunden waren,
e en. enn ſich nun Mit:
eines ſolchen Verbandes in Einzelhöfen als
09. Bauerſchaften niederließen, wie z. B. in
eſtfalen, fo gelangten fie unmittelbar zu vollem
i an ihrem Hofe, und es blieb nur ein
A ber Gemarkung als «gemeine Marl» in
ben: gemeinfchaftlihen Bebrauche aller Gemeinde:
genofien. Crfolgte dagegen die Anfiedelung nad
dem Dorffuftem (f. d.) ” erbielten bie vollberech⸗
tigten Genoſſen zunädjt nur bie eigentliden Hof:
zw echtem (Eigen, rend ihnen von ber
—— wechſelnde Anteile durch das
ondernugung überwiefen wurden und
Die Allmende oder gemeine Mark in völlig gemein:
ſchaftlicher Benußung blieb. Doc bildete alls
ih auch das PBrivateigentun am Aderlande
aus, wenn aud mit manchen Beichränfungen durch
Die Rachwirtungen der alten Feldgemeinſchaft (j.b.).
Die Bornehmen und Reihen, w über die Ar:
beitätraft zablreiger unfreier Knechte verfügten,
waren Schon früh im Stande, große Landftreden
als freied Gigentum zu erwerben, indem fie Ros
dungen in den Gemeinwaldungen vornehmen lie:
pen. In den eroberten röm. Provinzen fanden
die Germanen ein von alters ber voll entwideltes
privates ©. vor, und fie traten bier in die beſtehen⸗
ben Berbältie ein, indem fie eine Duote des
Grunbbefiged der Befiegten und die fänıtlichen
Staatöländereien ald Beute nahmen. So traten
an bie Stelle der röm. Latifundien große german.
Grundherrſchaften, und auch auf dem attbeutichen
Boden gewannen ſeit der Karolingerzeit dieſe leg:
tern immer mehr Raum, weil die kleinern freien
Eigentümer gegen die Bedrüdungen und übergriffe
ihrer großen Nachbarn und bie fie fonft bebrohen-
den Gefährdungen in den meilten Fällen ſich nicht
anders zu ſchutzen mußten, als indem fie ihr Eigen:
tum einem großen Grundherrn übertrugen und
dann ihr Gut als einen abhängigen Befig mit der
Verpflichtung zu beftimmten Sertungen, als Bene:
ficium oder als Lehn zurüderbielten.
Auf dieſe Art wurde die in der german. Welt
ſchon von Anfang an ſehr große polit. Bedeutung
des G. noch weſentlich geſteigert. Auf ſeinem
a — Grund um Pa war der
eut ie nit nur privatrechtlich Eigentümer,
fondern auch Grundherr, Träger einer öffentlichen,
wenn auch begrenzten ®ewalt. Urfprünglid war
dieſes fein Herrenrecht allerdings ein Ausfluß fei-
ner Freiheit und genoſſenſchaftlichen Vollberechti⸗
ng, ber er überhaupt auch fein Anrecht an feiner
Bufe verbantte. Später aber trat eine Verding⸗
idhung biefes ftärechtes ein, indem das⸗
felbe unmittelbar mit dem Gigentum an Grund
und Boden verfnüpft wurde. Je größere Grund:
befigtomplege nun durch Eroberung, Kommenba-
tion Heiner Eigentümer u. f. w. entitanden, um fo
mehr nahmen alle Yormen der Herrichaft den Cha:
ralter der Grundherrichaft an, und e3 entitand fo
die eigentümliche Batrimonialverfafiung des Lehns⸗
weſens, in welder oͤffentliches und Privatrecht
nicht voneinander geſchieden war. Der König war
der oberite Grundherr des Reiche, allerbings nur
in einem weitern Sinne, zugleich aber echter Eigen:
tümer in einem großen Gebiete, welches die Haupt:
jtüge feiner ‘Macht bildete. Die andern großen
Srundberrichaften bildeten teild die Ausftattung
von Bistümern und Abteien, teils in Verbindung
mit bem Grafenamt und andern Öffentlichen Rech⸗
ten bie Örundlage der weltlichen Territorialfürften:
tümer, bie in Deutſchland allmählich die königl.
Macht abforbiert haben. Der niedere Adel hatte
einen Grundbefip zu Lehn, und das Befiprecht
mehr und mehr der Unfreiheit verfallenden
Bauern war in mannigfaltiger Geftaltung mehr
oder weniger prelär, mit Zins: und Yronpflid:
ten und andern Lalten verbunden. Nur in weni:
en Landesteilen, wie 3. B. in Dithmarſchen, be:
upteten fi vollfreie Bauern mit echtem Eigen:
tume. Die zu Gilden verbundenen Bollbürger
der alten Stäbte waren ebenfalld im Stande, ihr
freied ©. zu bewahren. mer aber blieb das
germaniſche G. namentlich hinſichtlich des er:
erbungs⸗ und Veraͤußerungsrechts ein beichränt:
teres al3 das römifch- rechtliche, indem das Ber:
mögen die Natur eines Familien: und —**
mögens beſaß, wenn auch ber jeweilige Hausherr
in diefer feiner Eigenſchaft alleiniges Subjelt des
Vermögens war,
560
Mit dem Einbringen bes röm. Rechts wurden
r er aud) bie Derhältnifie bes ©. vielfach umges
tet. In manchen Gegenden, wo ſich ber lehns⸗
n tliche oder gutsherrliche Verband gelodert oder
aufgelöft hatte, bürgerte Nic die gleiche Bererbung
des ©. auf alle finder, bie freie Paturalteilung
desfelben und das freie Veräußerungs: und Ber: | In
pfändungsredt ein, während anderswo bie Ge:
bundenheit be3 Grunbb iged und im Zuſammen⸗
nge damit namentlich eine, befondere Erbfolge
ür die Bauergüter befteben blieb. Seit dem En
3 16. Jahrh. ſuchte die erftarkende Territorial⸗
ftantögewalt aus fteuerpolit. Gründen die abhaͤn⸗
eigen Bauerhöfe torao)
pn ben fteuerfreien Rittergütern al3 aud) vor der
Be tun in wenig leiftungsfähige Zwerggüter
pi jhügen, was beſonders durch die Bevorzugung
es älteften oder auch bes jüngften Sohnes als
Anerben bewirkt wurde. Auch Ihr bie freien und
abeligen Güter blieben troß der Herrichaft der roͤ⸗
mild: 1 beibehal Prinzipien befondere Rechtsinſtitu⸗
tionen beibehalten, durch weldye die Vererbung des
&. abweichend von den allgemeinen Beitimmungen
Bear werden konnte. Nur das neue franz.
echt laͤßt in feinem Streben nad) formaler Gleich⸗
beit aller Bürger keinerlei Einrichtungen zu, he,
wie Fideilommiſſe, Subftitutionen u. |. w.
Zuſammenhaltung des Familiengut3 in der on
eines bevorzugten Erben begünitigen, jonbern be:
fördert vielmehr unmittelbar bie Raturalteilung.
Aber quꝙ außerhalb Frankreichs kam unter dem
Einfluſſe der neuern vo tawirtfi aftlihen Anſichten
und begunſtigt durch die hochentwidelte Gelbwirt⸗
efte immer mehr der Grundſaß zur Geltung, daß
er Grund und Boden einfad wie jedes anbere
Dermögensobjelt zu behandeln und baf_ voller
« Freihandel in Land» wie in beweglichen Gütern
das wunſchenswerteſte Ziel fei. Um dieſes zu er:
reihen, mußte zunädhjit überall an die Stelle der
mit der — bäuerlichen Unfreiheit zufammenbhängenben
unvolllommenen Befigrechte freied ©. geſeßt und
auch die fonitigen manni altigen Belaftungen und
Beihränkungen des ©. in Bezug auf arleit,
Seräuherlic eit, Berpfändba F —8 werben.
In_diefem Sinne wurden in
riihen Meformen_in ber —— Im bri
Periode in Angriff genommen un A
tere Geſeßzgebung über —— — (. d.),
Separation u. f. w. vervollitändi t der neue;
ſten Zeit dagegen macht ſich wieder eine ber abfo-
Iuten Freiheit des ©. weniger günftige Strömu
bemerflih. Viele glauben, daß ber Fortbeftan
eines mittlern Bauernftanbes unter den obmalten:
ben Ber thältniffen, beionberd durch die zunehmende
Verſchuldung infolge der gleichen Erbteilung, 8
fährdet ſei, und man —2 als Mittel zur Ab⸗
wendung biefer Oelabr teils die Erbpacht (}. d.) in
tgemäßer Sorm, teil3 bie Crmeiterung er Teftier-
it und die Erleichterung der ‚Degeinbung eines
—— Diele Tendenz iſt bereits praltiſch
in den neuen preuß. Geſethen über bie Lanbgüter:
ordnung in einigen Provinzen bervorgetreten.
enwärtig waltet in den preuß. Provinzen
Bommern, Pojen und Schlefien ber ‚große Beiis
am mailen vor, abgejehen von den ganz ei entüm:
lichen Berhältnifien —— wo
but oöjwerin von ber amtfläche
auf das — 42 Ken
Sitten aft, 11 Proz. auf die Stäbte u
a bie
roz.
vor der —A— fegtern K
J
Grundeigentum
auf die Kloͤſter lommen. Ju
bie Befißungen von mehr
Proz., die von weniger als wen
42 Bm ber m und forftw
aus. oſen ſind die heile ablen
57 Kr Kr ss roz., für Schlefien ni und 14 Pro,
@üter der
— ategorie nur 16%, ‚ bie ber lehtern
aber 34 Proz. des Bo dend ein, dh 1b eB überwiegen
ter die mittlern Gfter von 80 — 300 Mor
mit 56’/, Proz.). In der —— en *
auf die Güter von "mehr al
Proz., auf die unter 30 Morgen 87 een
ategorie aber find bie ganz einen
ungen von weniger ala 5
r03. der Fläche enthalten,
Bommern und Bojen weniger als 1 * und
auch in Weſtfalen nur 3°, Proz. ausmachen. Cin
bedeutendes en bes Heinen Reg
zeigt ſich ferner in en Si
— als 5 Mo
landwirtichaftlichen
Morgen kommen 66,4 Proz.
ft bie Berteln nur 2,6 Di
ie Berteilung eine bie Beihange
von weniger ala vH x" Kan * 15 ao eh a
an
büben | bier dor 10,7 E03. be
länbes; 2: 8uf bie von 550
und auf die von meht
8 Württemberg
100 ha aut * Proz. ge —
dens. 37 überwiegt ber !
befi Ir in, ber. ce lz und in 2
waͤhrend un bayern bie meiften gb:
Bern Güter Sadien if
der —— — * it einem | * *
meiſten verbreitet nes er 58 3 der —*
teten Fläche einnimmt. Auf die Heinen Zeijur
gen von weniger ala 3 Ader lommen nur 2ı919.,
"hm oroßen von 300 und mehr Ader 14:
eich — ung "er der fire br
ei em entf
eihen &
ieben vor. ——
Betriebe von weniger als 5 ha —æã 56
der Gefamtzahl ber Betriebe (nicht —— aut
30 Proz. koinmen auf Betriebe von 5-20 ha und
ı Du auf ſolche von mehr als 40 bs
e dagegen findet ſich eine ren:
—X Konzentrierung bes ©. in verhältniämi:
bie wenigen änben, was durch die volle —*
reiheit, bie allgemein übliche
Srunbbefikes auf ben aͤlteſten Sohn unb bi Fe
dung desfelben au längere Zeit mittelö «entail»
ertlärlih iſt. Na Aufnahme von 1876 gab
ed in England un als nur 972836 Landde
Ken, und in dieſe Zahl find aud) bie alreidn
aͤchter auf 99 Fahre mi ginbegriffen, © alſo
gar nicht Wirte Gere
finden fi in jener Sram mich! 1 "oa Be
in Den Ihnen bejonbers vi
‚ die weniger als 1 Acre (etwa in,
en und auf die zufammen von den 89
find dies ha
re m 1, ns —X Demnad) je
na
Ir fait der gan ange Boben auf ehna 270000 Berie
nen, und von biefen haben die 5207 Beiger vor
mehr als 1000 Acres über 18 Mill. Acres oder
b5 Pro anzen e inne, und allen
ndes | auf die ee and en Bon ze ald 10000 Are?
fonımen 12%, Scho
überwiegen Die Sat —ãX noch sich: 12 grope
Grundeigentum
Grundeigentümer befiken 70 Proz. ber ganzen
Bodenflähe. In Irland haben 19547 Eigentümer
und Sauptpädter (chief lease holders) etwa?
über 98 Bros. der läche inne.
Daß die Konzentrierung des Grundbefiked in
wenigen Händen vom. fozialpolit. Standpunlte
ein Übel iſt, unterläge felbh dann feinem Smeifel,
wenn in rein wirtfchaftätechnifcher Beziehung der
lanbwirtichaftlihe Großbetrieb unter allen Um⸗
itänden als der vorteilbaftefte anzuerlennen wäre.
Und umgelehrt kann die fozialpolit. Betrachtung
die allgemeine Verbreitung des G., wenn aud in
ganz Heinen Parzellen unter einer ländlichen oder
bausinduftriellen VBevölferung immer nur 1
wunſchenswerter halten ala bie Grüteng eines völlig
befiglofen ländlichen Proletariats, felbit wenn bie
Ausnupung des Bodens bei dieſer Art der Berteis
lung _eine weniger rationelle fein follte. Je mehr
das Latifundienwefen vorherrſcht, bei weldyem die
Grundbeſitzer nur als Rentenbezieher cricheinen,
um fo mebr iſt da3 ©. — en Anfechtungen
ausgeſetzt, während thatſächliche Folgen folcher
Angriffe um fo weniger zu befürchten find, je mehr
Berjonen an ber Erhaltung desſelben intereſſiert
find. Agrariih-revolutionäre Bewegungen find
feit dein Altertum oft genng zu Tage getreten; die
theoretiſche Belämpfung des ©. aber ift namentlich
von dem modernen Sozialismus zum Teil nicht
ohne Geſchid verjucht worden. Dem entipredyend
wurden auch auf den Rongeefien der Internationa⸗
len Arbeiterafiociation zu Bruſſel (1868) und Bajel
(1869) der er bes privaten ©. feindliche
Beſchlüſſe gefabt. Aber au Schriftiteller, die im
übrigen auf einem individualiftiihen Standpuntte
ftchen, wie z. B. in ber neueften Zeit der Ameri⸗
taner Henry George, fehen in dem ©. ein ſchäd⸗
liches Monopol und verlangen, wenn nicht gerades
zu die Aufhebung desielben, fo doch die Einziehung
der Grundrente durch den Staat. Das ©. hat
eben im Bergleich mit dem Eigentum an beweg:
lichen Crgengnüllen ber menſchlichen Arbeit bie
Gigentümlichleit, dab e3 einen nur in beſchraͤnktem
Unmfange vorhandenen, für die Menjchen unent-
behrlichen Naturfaktor in Beichlag nimmt und das
ber um fo mehr zu einem Monopole zu werden
droht, je mehr die Bevölkerung zunimmt. Biele
der gewöhnlic zu feiner Rechtfertigung angeführs
ten Oründe find nit Iihbaltig. an beruft ſich
darauf, daß die kultivierten Grundftüde Arbeitss
probutte find und demjenigen mit Recht gehören, der
he bearbeitet hat. ber in jehr vielen Fällen find
die Behper leineswegs bie wirklichen erften Anbauer
oder deren Erben, fondern das G. ıft durch Er⸗
oberung oder durch bie Zwangsarbeit von Stlaven
ober Hörigen erworben worden. Aber auch bei wirt:
lichem Erwerb des G. durch eigene Arbeit der Eigen»
tumer ober deren Borfahren könnte man beftreiten,
daß ihnen die Gejellihaft für alle Zukunft einen
gewinn
obne ihr Berdienft ftet3 Reigenben Monopo
fr ſtehen muſſe, wenn die Vollsvermehrung wirt:
— ben Anſchauungen Malthus’ gemäß fortſchritte.
Übrigens bleibt auch in dem kultivierten Lande ber
Plat und linterarund ein unentbehrlihes, ur:
Iprünglid von der Natur frei geſchenktes Element.
Auch Recht der erſten Occupation kann nicht
austeichen, um alle fpätern Generationen einer
moropoliftiihen Ausbeutung zu unterwerfen.
Die Nedtfertigung des G. ift vielmehr haupt:
fählich in feiner hiſtor. Bedeutung für die Ents
Genperfations -Lerilon. 13. Nufl. VIII. °
661
midelung der Kultur überhaupt zu ſehen. Die
eriten feiten geſellſchaftlichen und natlichen Ord⸗
nungen, welche die notwendigen Grundlagen jeder
weitern Kultur bildeten, mochten ſie auf Herrſchafts⸗
oder Genoſſenſchaftsverhältniſſen beruhen, knüpf⸗
ten ſich an das G., von deſſen urſprunglich polit.
Bedeutung ſchon bie Rede war. Der Reiz des ©.
lieb dann aber auch ferner die Haupttreiblraft,
welche die Beliedelung und Urbarmachung des
noch im Naturzuftande befindlihen Landes be:
wirkte, und wenn die Rodungen auch Wa durch
unfreie Arbeit erfolgten, fo blieb doch ihr objekti⸗
ves Ergebniß, die weitere Zurüddrängung ber un:
ebändigten Patur, ein Dauernder Gewinn für den
ulturfortſchritt. Auch egenwaͤrtig iſt dieſe Treib⸗
kraft noch nicht zu —— Wenn die Vereinig⸗
ten Staaten oder Auſtralien, wie dieſes von eini⸗
gen geraten worden, ihre öffentlichen Ländereien
den Anfieblern nicht mehr zu freiem Eigentume,
jonbern etwa in Erbpacht geben wollten, 5 würde
ie weitere Rolonifierumg iefer Gebiete fofort auf
das empfindlichite ind Stoden geraten. Wenn
aber da8 ©. für bie geihichttiche Entwidelung der
Menichheit und die Verbreitung der Civilifation
über Die Erbe ein fo unentbebrlicher Faktor geweien
und noch ift, fo muß es audy in der Hand derjeni-
gen, denen es nad) der pofitiven Rechtsordnung
gegenwärtig zuſteht, eben}o gut vefpeftiert werden
wie irgend ein andered Eigentum, und wenn man
wirklich hypothetiſch annehmen wollte, daß in einer
fernen Zukunft bei einer übermäßig dichten Bevöl:
ferung ber ganzen Erde die Staaten im Intereile
ber Öffentlichen Wohlfahrt das gefamte ©. über:
nchmen würden, fo dürfte dies doch nur mit voller
Entfhädigung des Privatbefiges gefchehen. indes
kann auf abjehbare Zeit, was das landwirtichaft:
lihe ©. betrifft, von einem wirklichen Monopol:
gewinne der Grundbefiger noch laum die Rede fein,
noch weite Länberitreden gar nicht oder nur
jebt ertenfiv angebaut find, deren Erzeugnifle denen
er alten Kulturländer infolge der Fortichreitenden
Erleichterung des Transports mehr und mehr eine
reisdrüdende Konkurrenz zu machen vermögen.
ur in großen und aufblühenden Städten fallen
einzelnen Grundbefigern oft unverdiente Dionopol:
gewinne in den Schoß, die aber meiftens den Cha:
rakter von Spielgeminnen haben und denen aud
wieder große Verlufte bei andern Spekulationen in
Bauplägen gegenüberftehen. Sofern übrigens die
Rüdfihten und Intereſſen der öffentlihen Wohl:
re und Ordnung verlangen, daß einzelne Grund»
tüde ihrer gegenwärtigen Berwendung entzogen
und [ar eine andere beftimmt werden, geitattet
auch die beitehende Rechtsordnung bie Gnteignung
oder Erpropriation gegen ben Willen des hen
gen Gigentümers, aber mit angemeſſener Entſchaͤ⸗
tigung desſelben. Im übrigen aber wird es unter
den beutinen Berbältnifien ım allgemeinen als bie
Aufgabe des Staats zu betrachten fein, die volle
Freiheit des ©. und feiner Verwendung zu ſchuͤtzen
und zu fördern, foweit nicht nachweisbare ebene
und allgemeinere Intereſſen dem entgegenitehen.
Die in einigen beutihen Staaten beitehenden ge:
feglihen Deitimmungen über die Mininalgröße
des zuläffigen Grun beripe oder auch fiber die
Minimalgröße ber einzelnen Parzellen find im
ganzen wenig zu empfehlen ober von geringer prab⸗
tifcher Bebeutung. Dagegen ift e8 durchaus zwed:
mäßig, wenn das Geſeh die Möglichleit gewährt,
86
564
allgemeiner ala früher eine hohe Debeufung beizu:
legen anfing und der Staatdwirtichaft bie Aufgabe
zuſchrieb, im Intereſſe der Allgemeinheit das Auf:
blühen derfelben in jeder Weiſe zu fördern, began-
nen daher auch die Beitrebungen, die ©. aufzuheben.
Diefe Aufhebung iſt in einigen Ländern oöne Ent:
ſchädigung der Berechtigten, in den meiften aber mit
entichäbigung auf dem geſetzlichen Wege der Ab:
Löfung erfolgt. _ In Frankreich wurden nad) den
Beſchlüſſen der Naht vom 4. Aug. 1789 alle die:
jenigen G., welche auf dem Lehnrecht und der Leib:
eigenſchaft beruhten, ohne Entihäbigung aufgebo:
ben, bie iibrigen aber, die aus privatredtlichen Ver:
tragsverhältnijien hervorgegangen waren, für ab:
löslich erklärt. Bei genauerer Prüfung ftellte fi
aber Räte überall heraus, daß ber Urſprung der
einzelnen, ſehr verſchiedenartigen ©. nicht mehr er:
mittelt werden kann, und außerdem erregte die eins
fache Aufhebung ohne alle Entſchädigung der Bes
redhtigten deshalb, weil dieſe oft \ümer davon be:
troffen wurden, Bedenten. Infolge deſſen haben
die Sefeßgebungen der einzelnen Länder mannig:
faltige mehr oder weniger glüdlihe Verſuche ge:
macht, dag guterehe des Dereötigten und das des
Grundbeſitzes gleihmäßig zu, ernehiätigen. In
Preußen wurde durch das Edikt vom 9. ft. 1807
zwar die Leibeigenfchaft und Erbunterthänigfeit
(nebft dem damit verbundenen Gefindezwange und
dem Loskaufgelde beim BVerziehen) ohne Entihädi.
nung aufgehoben, aber nicht nur die vertragämäßi:
nen, ſondern aud) die auf dem Befiß eines Grund:
jtüd8 beruhenden Berpflichtungen aufrecht erhalten.
Die Ablöfung der lehtern wurde dann ſchon 1811
angebahnt und allmählid) weiter geführt, jedoch erft
durd) das Geſetz vom 2. März 1850 einheitlich und
vollitändig geregelt.
In Betreff einzelner Grundfäte, welche bei der
Grundentlaftung in Betracht kommen, herricht
gegenwärtig faum noch eine Meinungsverſchieden⸗
heit. So werben [alt allgemein als folche Laften,
welche ohne Entfhädigung von Gefeß befeitigt wer⸗
den können, diejenigen betrachtet, welche nachweis⸗
lid) widerrechtlich aufgelegt oder aus übertragenen
hoheitlichen Rechten hervorgegangen find, ober die
zwar ben Berpflichteten belaiten, dem Berechtigten
aber feinen Borteil gewähren, oder zwar am Grund
und Boden haften, indes, an ein Leibeigenfchafts:
verhältnis anknũ fend, im hohen Grade —
geworben ſind. Ferner iſt man darüber einig, ba
unbegrenzte Laſten, deren größere ober geringere
Ausdehnung von dem Belieben des Berechtigten
abhängt, unzuläffig find und mindeftenz auf ein be:
jtimmtes feites Maß ohne Entſchädigung beichräntt
werben müflen. Was die andern Laſten betrifft, bei
welden mehr oder weniger fiher ein privatrecht-
licher Titel zu Dunften des Berechtigten vorhanden
üt, fo dürfen dieſelben abgelöft werden, und zwar
wird faft allgemein ſowohl dem Verpflichteten als
aud dem Berechtigten das Recht zugeltanden, auf
Ablöfung anzutragen; in vielen Fällen ift fogar ge:
ſetzlich beitimmt worden, daß, wenn innerhalb einer
beitimmten Frift von Jahren die Ablöfung nicht be:
antragt worden ült, von feiten der Staatsbehörden
die Einleitung des Ablöfungsverfahrend gefordert
werden kann oder von Amts wegen bewirkt werden
muß. Bon außerordentlicher Wichtigkeit find die
Grundjäge, welche bei der Ablöfung der privat:
rechtlich entitandenen Laften zur Geltung fommen.
Daß der Berechtigte nicht voll entfchädigt wird,
Grundlegung
wenn er zu Gegenleiftungen verpflichtet ift und dieſe
mit fortfallen, verheht fi von ſelbſt. Bei der Seit:
jtelung der Entfhädigung fol dann feitgehalten
werden, dab weder der Berechtigte eine ftart:
Cinbuße leidet noch dent Berpflihteten Schulden,
welche er nicht tragen kann, aufgebfirbet werden,
n libereinftimmung damit fteht, daß, wenn di
Entſchädigung des Berechtigten in Grund und Br.
ben beiteht, darauf gejehen wird, daß ber Reu—
befig des Berpflichteten noch den Umfang bat, ver
die ordnungsmäßige Kultur geitattet. Diele Hi:
fihtnahme gründet ſich nicht allein u Ermägur.
en, weldhe das allgemeine Staatswohl ins Auge
allen, fondern aud auf den Umſtand, dab der
erpflichtete zwar zur Tragung der Laſten, aber
nicht zur Zahlung des Kapitals verbunden it
Wo die Anwendung dieſer Orundfähe auf Schwie
rigfeiten ſtößt und das Staatsinterefle ftart ber:
vortritt, pflegt der Staat einzufchreiten, inden
er entweder emen Zuſchuß tejert, ober, was ge
wöhnlidher geſchieht, das Ablöfungstapital zin⸗
[03 oder gegen einen mäßigen Zins vorſchießt un
in einer Reihe von Jahren prozentweife nder durd
Annuitäten tilgen läßt. —
Die ntiadign— beſteht in manchen Fallen in
Grund und Boden, in den meijten in Zahlung cin:
Kapitals. In allen Fällen muß der Wert der ui
für den Berechtigten feftgeftellt werben. Iſt da: ar
ſchehen, fo kann ermittelt werden, welden jährliser
Ertragswert der Grund und Boden nad Abzug it
Laſt Br ben Befiker noch hat, und hiernach die wirt
lie Zeilung des Grundſtuͤcks erfolgen. Inder mir
dies Verfahren im allgemeinen, weil es den Pid
tigen benadhteiligt, mit vollem Fug als unit
betrachtet, und ift deöhalb nur dann in Anmerdurg
gefommen, wenn die Berechtigten großen Cialus
auf die Geſetzgebung auszuüben vermodte.
bem Berechtigten ein Kapital gewährt, ip Ü it
durdfchnittli — ber Laſi mit Rad
auf einen geſeßlich feſtzuſtellenden Zinsfuß mit einer
Reihe von Jahren zu multiplijieren und fo das Ent
Ihädigungsfapital zu ermitteln. Der dem vereh
tigten günftigite Zinsfuß, welcher biäher angenot:
men zu werden pflegte, war 4 Proz., ſodaß ir
Pflichtige den Oöfaden Betrag bed R rezwerte:
u zahlen hatte. Häufiger tritt mit Recht die Ent
Häbigung mit dem 20: unb Isfachen Betrag ai
indes fommt auch namentlid) da, wo der Cha
ber Laft al3 privatrechtliher nicht geng Fe de
16:, 15: und 14fache Betrag vor. Sind bie Seite
en nicht jährliche, fonbern nur bei bejtimmten dor
ſauen zJ. Re Be ame I ae
ie nit ohne En igung aufgehoben
die Durchichnittliche Zahl der Fälle im Jahrhunden
u ermitteln und hiernach ber Jahres wert Schr!
er Kapitalifierung feftzuftellen. Die Ausführung
ift nad) dem Vorgange Preußens durch eigene, I
legialiſch eingerichtete Behörden, fog. Generullon
miſſionen, jehr erleichtert worden. Ferner X
die fog. Landrentenbanten allen Be
ur Crleichterung der finanziellen Abwidelung de
blöſungsgeſchäfts große Dienfte geleiftet.
udeih, «Die Grundentlaftung in Teutidlan'
3. 1863); 8. von Stein, «Berwaltungsler
(TE. 7: «Die Entwährung»,- Stuttg 1868); POL,
«Das (bayr.) Gefep, die Grundentlajtung beirefitnd
vom 28. April 1872» (Münch, 1873).
‚Srunblegung in bauliger Hinſicht, ſ dure
Dierung und Grundbau,
Grundkredit — Grunblaften
und den Bobenlrebit, jedoch Hat er an fich nicht ben
€ baralter eines Grund uchs, in weldem bie
Eigentums: und Pfandverhältnifie ber Grunbftüde
mit öffentlihem Glauben eingetragen find. Dog)
üt ik natürlich auch den Steuerbehörden bie Kenntnis
—— und cs al3 der Steuerpflidtigen unent⸗
geh! und es werben baber nad) dem G. für die
ebejirte Flurbucher und Mutterrollen aufge
gr in denen die Gigentumßverhältniffe, fowie
dr das Entftehben und Aufbören ber Steuer:
t maßgchenden Beränderungen «evident ges
Ir werden. Als ältere Vorläufer des heuti:
een ©. find unter anderm bad Domesday-book
(1.d.) Wilhelms deö Crobererd (1086), das Cenſus⸗
buch des dän. Königs Woldemar LI. (1231) und
das brandenb. Landbuch Karla IV. zu nennen.
Cine genaue Bermeflung und klaſſenweiſe Eins
hägung aller Srumbftüe fand zuerit 1705 in
ftatt, und ie Operationen wur⸗
den 1 dann im 18. Jahrh noch in einigen andern
Staaten vorgenonunen. Bon beſonderer Wichtig⸗
kit aber war für das moderne Satafterweien bad
Frankreichs, wo im Anſchluß an bi
* es Revolution berbeigeführte Steuerreform Grund
ion unter der Republik Die vollitändige Barzellen:
—— angeregt und in den J. 1809—
50 durdigeführt wurde. Mit ähnlicher Genauig: | ift, |
leit wurde der ©. in Bayern in den Jahren 1807
Rn 1866, in Oſterreich von 1817 bis 1856, in
rttemberg von 1818 bis 1850, in Sadjien von
1638 bis 1843 und in Preußen (naddem bie Ka⸗
taitrierung in ben n weil. —— bereits früber
eriolgt war) ın dem gpeifraume von 1861
—* 185 5 auf —— ** wurde bie ftüds
‚we haften F ein
gg angeor ne, in aber bisher
—— hänbig — e gefü
ihr neuern © weſentlich erzellentatafler,
Gutslataſter ſich alſo auf alle be⸗
— —— tade, nicht unmittelbar
auf ganze Güter oder au ben gefantten Grund:
Hehg jedes fteuerpflichtigen Cigentümerd. Die
Banclenvermefung ſchließt fi) an die frigonomett.
Landesaufnahme an und bildet gewiſſermaßen ben
vollen Abſchluß derſelben. end die Ber:
ze ber Örundftüde, wenn aud) ein loitipicli:
ges und langwierigeö linternehmen, zu jeden: wün-
Iihenswerten Grabe von Genauigleit gelangen
dann, bleibt die Ertrags⸗- ober Wertihäkung ber:
ſelden iierung immer einer ziemlich
groben Unſicherheit unterworfen. In den meiſten
Etaaten ſucht man den jog. Reinertrag zu ſchãnen,
aber bieler if wird in verfchiebener Weile und
nicht in feiner wiſſenſchaftlichen Abgrenzung auf:
geiabt. In einigen Staaten aber ſucht man un:
mittelbar Steuerlapitalmwert jedes Grundſtũcds
feitzuitellen, und zwar womöglid) auf Grund der
tar basielbe in einem beftiimmten Zeitraume wirl:
lich erzielten Raufpreife. Da wirkliche Genauigleit
doch F ride ift, fo bat man meiſtens auf
die birelte Abichäkung der einzelnen Örundjtüde
verzihtet und begnügt ſich mit der Einihägung
derjelben in eine mäßige Anzahl von all en. Yes
Mr ©. wird natärlid) nur eine beſchraͤnkte Zeit hin:
durch mit der Wirklichleit in übereinſtimmung
seiben können, ba bie urfprünglidyen Grenzen ber
* Varzellen vielfach verändert, ländliche Grunditüde
ir ſtaͤdtiſche Baupläpe, Walbungen in Aderland
terwandelt und viele ſonſtige Beränderungen der
563
Aulturart vorgenommen werben. Nod größer
nd die Anderungen des Reinertrags infolge der
erbeilerung ber Tehraunitin Anwachſens
benachbarter Städte u. Meikt ſtens dauert Die
— br eines Endes fo lange, daß am
Schluſſe elben bie eriten Aufnahmen bereits
ije veraltet ſind. Gewiſſe Änderungen wer:
ben allerdings durch Tsortichreiben evident gehal⸗
ten, andere aber, wie bie Ertragsänderungen infolge
von Neliorationen und veränderter nui (tur, werden
nur bei Nevifionen des Kataſters berüdfichtigt.
Solche Revifionen aber find, felbit wenn fie geſeß⸗
li in beſtimmten Frilten (in Frankreich 3.2. nach
30 Jahren) vorgeſchrieben, praktiſch ſchwer auszu⸗
führen und würden meiitens tharächlich die Bedeus
tung einer neuen Slataftrierung
Grunbfredit, [. unter Rea trebit.
® sw, aud) Reallaften, find im mei:
teften Sinne alle Diejenigen Dauernden Saften, welde
auf einem Grundſtuck ruhen und bie der Befiker des⸗
felben als ſolcher zu tragen
. In diefer Ausdeh⸗
nung de3 Begrifis gehören bin aud die auf dem
ru ealjteuern, inäbefondere bie
fteuer. man iff G. aber
enger, ſo fallen nter nur diejenigen Laſten, bei
mein von einem Steuernerbältnis nicht die Rede
we Ihe, aus andern Berhältniffen ent:
fprungen, von dem Cigentümer des Grunditüds
zum Borteil einer gemwiien beredhtigten Perſon,
einer phyſiſchen oder moraliihen (Korporation),
dauernd geleitet werben. Sit eine phyfiiche Berfon
berechtigt, | o Inüpft fi Ken Berechtigung ent:
ever an ben Belig eine3 Amts oder 48 Grund⸗
Rüde. Der —— dieſer G. iſt ein ſehr ver⸗
A Ein Teil derfelben wurde, wie e3
ſcheint, bei Groberungen von den Siegern den bes
ten Grundbefigern auferlegt. Cin anderer Teil
mmt aus ber Verleihung von Örunditüden an
Unfreie und Hörige 3 einem prelären Beſitz gegen
urſprunglich ungemeilene Leiltungen. Cin dritter
Teil wurde freien ern, als man fie zwang, ihre
Freiheit aufzugeben, fi) einem Grundherrn zu un:
terwerfen und ihr Sigentum von dieſem zu Lehn zu
nehmen, —— aufgeburdet. Wieder ein an:
Teil hat ſich aus freiwillig im Wege des Ren⸗
—— übernommenen Renten und Natural⸗
leiftungen entwidelt. Roc ein anderer Zeil beitcht
aus den Zehnten, weldye die Grundbeiiger von ihren
Erzeugnijien an die Kirche oder aud) an andere Be:
rechtigte abgeben mußten. Aber aud) hiermit ift der
Uriprung aller G. nod) nicht dargelegt, und es er:
fcheint auch al3 unmöglich, ihn gegenwaͤrtig nod) in
allen Fällen genau feititellen zu wollen, nachdem die
anfünglid vorhandenen Eigentümlichteiten der ver:
ſchiedenen Arten von ©. im Laufe der Jahrhunderte
völlig verwijcht worden jind.
Die einzelnen G. find teil Fronen (f. d.), teils
Zehnten (j.d.), teild Gülten und Srundjinien (. d.),
teils Dienftbarkeiten,, teils, wie die Laudemien, un:
beftimmte, nur bei newilien Fällen eintretende Yei:
ftungen. Alle dieje Arten von G., namentlic aber
die ‚\ronen und Zehnten, find für die Pandrwirtichaft
hoöchſt nachteilig und verhindern ihre gediibliche Ent:
widelung, weldye aud) von den auf Gruntitüden
be von manden indes nit ale ©. ange:
ebenen Dienitbarleiten (Servituten), wie nament⸗
(ih dem auf Aderland, Wieſe und Wald ruhen⸗
den Weiderecht, ſchwer "beeinträchtigt wird. Von
dem Augenblid an, wo mun der Landwirtſchaft
Su *
564
alfgemeiner als früher eine hohe Bebeutung beizu:
legen anfing und der Staatswirtſchaft bie Aufgabe
zuſchrieb, im Intereſſe der Allgemeinheit dag Auf:
blühen derfelben in jeder Weiſe zu fördern, began⸗
nen daher auch Die Beitrebungen, die ©. aufzube en.
Dieſe Aufhebung iſt in einigen Ländern ohne Ent:
ſchädigung der Berechtigten, in den meiften aber mit
Entſchädigung auf dem gefehlichen Wege der Ab:
Löfung erfolgt. In Frankreich wurden nad) den
Beihlünfen der Naht vom 4. Aug. 1789 alle die:
jenigen G., welche auf dem Lehnrecht und ber Leib:
eigenſchaft beruhten, ohne Onthätigung aufgebo:
ben, die übrigen aber, die aus privatrechtlichen Ber:
tragsverhältniſſen hervorgegangen waren, für ab:
löslich erklärt. Bei genauerer Prüfung stellte ſich
aber ſpäter überall heraus, daß der Urſprung ber
einzelnen, fehr verichiedenartigen ©. nicht mehr er:
mittelt werden fan, und außerdem erregte die eins
fache Aufhebung ohne alle Entſchädigung der Be:
rechtigten deshalb, weil dieſe oft Jömer avon bes
troffen wurden, Bedenken. Infolge deſſen haben
die Geſetzgebungen der einzelnen Länder mannig⸗
faltige mehr oder weniger glüdlihe Verſuche ge:
macht, das Intereſſe ded Berechtigten und das des
Grundbeſitzes gleihmäßig zu berückſichtigen. In
Preußen wurde durch das Edikt vom 9. Ott. 1807
zwar die Seibeigenjchaft und Grbunterthänigfeit
(nebft dem damit verbundenen Geſindezwange und
den Loslaufgelde beim Berziehen) ohne Entihädis
gung aufgehoben, aber nicht nur die vertraggmäßi:
nen, fondern and) Die auf dem Befik eines Grund:
jtüd3 beruhenden Verpflichtungen aufrecht erhalten,
Die Ablöjung der lektern wurde dann ſchon 1811
angebahnt und allmählich weiter geführt, jedoch erft
durd) das Geſeß vom 2. März 1850 einheitlich und
vollftändig geregelt.
In Betreff einzelner Grundfäbe, welche bei der
Grundentlaftung in Betradht kommen, herrſcht
aegenwärtig faum noch eine Meinungsverfchieben:
heit. So werden [ef allgemein ala ſolche Laſten,
welde ohne Entſchãdigung vom Gefeg befeitigt wer:
den können, diejenigen betrachtet, welche nachweis⸗
lid) widerrechtlich aufgelegt oder aus übertragenen
hoheitlichen Nechten hervorgegangen find, oder die
zwar ben Verpflichteten belaften, dem Berechtigten
aber keinen Vorteil gewähren, oder zwar am Grund
und Boden haften, indes, an ein Leibeigenfchafts:
verhältnis anknü fend, im hohen Grade er
geworben find. Ferner iſt man darüber einig, ba
unbegrenzte Laſten, deren größere oder geringere
Ausdehnung von dem Belieben be3 Berechtigten
abhängt, unzuläffig find und mindeftens auf ein be-
jtimmtes feites Maß ohne Entſchädigung —
werden müflen. Was die andern Laſten betrifft, bei
welchen mehr oder weniger ficher ein privatrecht-
licher Titel zu Dunften des Berechtigten vorhanden
üt, fo bürfen biejelben abgelöft werden, und zwar
wird fait allgemein fowohl dem Berpflichteten ala
audy dem Berechtigten das Recht zugeitanden, auf
Ablöfung anzutragen; in vielen Fällen ift fogar ge:
jeglich beftimmt worben, daß, wenn innerhalb einer
beftimmten Seit von Jahren bie Ablöfung nicht be:
antragt worben ift, von jeiten der Staatöbehörben
die Ginleitung des Ablöfungsverfahreng gefordert
werben kann oder von Amts wegen bewirkt werben
muß. Bon außerordentliher Wichtigkeit find die
Grundfäge, welche bei der Ablöfung der privat:
rechtlich entitandenen Laften zur Geltung kommen.
Daß der Berechtigte nicht voll entfhädigt wird,
Grundlegung
wenn er zu Gegenleiſtungen verpflichtet iſt und biefe
mit fortfallen, verfteht ſich von jelbit. Bei der frei:
ftellung der Entſchädigung fol dann feitgehalten
werden, daß weder ber Berechtigte eine ftart:
Cinbuße leidet noch dem Berpflichteten Schulden,
welche er nicht tragen Tann, aufgebürdet werben.
n libereinftimmung damit fteht, daß, wenn di
Entſchädigung des Berechtigten ın Grund und Be:
den beiteht, Darauf gefehen wird, daß der Ai:
befiß des Verpflichteten noch den Umfang hat, der
die orbnung&mäßige Kultur gelattet Diefe Rüd:
ihtnahme gründet ſich nicht allein auf Erwänur-
en, welche da8 allgemeine Staatswohl ins Auge
fee fondern aud auf den Umitand, das der
erpflichtete zwar zur Tragung ber Lajten, abe
nicht zur Zahlung des Kapitals verbunden it,
Mo die Anwendung dieſer Grundfähe auf Schwie:
rigleiten jtöht und das Staatsintereſſe tart ber:
vortritt, pflegt der Staat einzufreiten, inden
er entweder einen Zuſchuß Hejert, oder, wa pt:
wöhnliher gejchieht, das Ablöfungsfapital zin⸗
[08 oder gegen einen mäßigen Zins vorſchießt un
in einer Reihe von Jahren prozentweife oder dur&
Annuitäten tilgen läßt.
Die Entipäbigung beſteht in mandjen üller u
Grund und Boden, in den meilten in yablıne eined
Kapital. In allen Fällen muß der Wert ber Le
für den Berechtigten feftgeftellt werben. Iſt das oe
ſchehen, fo kann ermittelt werben, welchen jährliöm
Ertragäwert der Grund und Boden nad) Abzug der
Laft für den Beſitzer noch hat, und hiernad) die wirt
liche Teilung des Grundſtuͤcks erfolgen. Indei mir
dies Verfahren im allgemeinen, meil es den Mid:
tigen benadjteiligt, mit vollem Fug als ungerecht
betrachtet, und ift deshalb nur dann in Anwendung
gelommen, wenn die Berechtigten großen kiatuj
auf die Gejepgebung auszuüben vermodten. Bi
dem Berechtigten ein Kapital gewährt, ſo in da
durchſchnitili — der Laft mit Mitöt
auf einen geſeßlich feitzuftellenden Zinsfuß mit einet
Reihe von Jahren zu multipligieren und jo bad Erb
Thädigungstapital zu ermitteln. Der dem Brö
tigten danſig te Zinsfuß, welcher bishet angenet
men zu werden pflegte, war 4 Proz., ſodaß du
Pflichtige den 2öfachen Betrag des Tahreswerte
u zahlen hatte. Häufiger tritt mit Hecht die mt
hädigung mit dem 20: unb 18fachen Betrag af,
indes fommt auch namentlich da, wo ber Charahrt
der Laſt als privatrechtlicher nicht gan fee vu
16:, 15: und 14fache Betrag vor. Sind bie Lei
en nicht jährliche, fondern nur bei beftimmten Dit:
(len, 3. B. Berläufen vorlommenbe, fo it, me2
ie nicht ohne Entſchadigung aufgehoben werden.
die durchſchnittliche Zahl der Fälle im Jahrhundert
ji ermitteln und biernady ber Jahreswert ’
er Kapitalifierung feftzuftellen. Die Ausführung
ift nach dem Vorgange * ns durch eigene, 18
legialiſch eingerichtete Behörden, fog. Genera
miffionen, fehr erleichtert worden. ‘jerner habt
bie (09: Sandrentenbanten allen Beteiligt
jur Grleichterung der finanziellen Abwigelung Dr}
loͤſungsgeſchaäfts große Dienſte geleitet. Bil
ubeih, «Die Grundentlaftung in Dentichun
eg
(2. d: «Die rung», . ı 7
«Das (bayr.) Geſetz, Die Brundentlait ng betrefiend,
vom 28, April 1872» (Munch. 1873).
‚Grnublegung in baulicer Hinfiht, | Iu*
dbierung und Orundbau.
Sründling — Grundrentenbanfen 565
Grändling, Grundel, Greßling (Gobio
Auviatilis, fr3. Goujon), heißt ein hochſtens 15 cm
lang werdender Sußwaſſerfiſch Mitteleuropas aus
der Familie ber Starpfen, von jhlanter Geſtalt mit
unterftändigem Maule, zwei langen Bartfäden in
den Mundwinkeln und body auf die Stirn gerüdten
Augen, oben gran rün mit ſchwarzen Fleceen, feits
ih und am Bauch filberweiß. Gr iſt in Flüſſen,
Baͤchen und feibit ftehenden Gewäſſern gemein, hält
fih gern am Grunde auf und geht leiht an die
Angel, da er ſowohl von Würmern und Inſekten,
als auch von Pflanzenitoffen und Sliern lebt. Gr
wird feines wohlichmedenden Fleifches wegen und
al3 Köderfiſch gefangen. (S. Tafel: Fiſche II,
sig. 5.) Im Donaugebiet findet jih der Stein:
gres&ling (G. uranoscopus) mit breiten, nieder:
gedrüdten Kopf und weit längern Bartfäben. Die
Kroppe oder Kaulquappe (Cottus gobio, frz.
Chabot oder Sechot), Tomie die Schmerle (Cobitis
barbatula) werden oft auch Örundeln genannt und
die Gattung der Sheibenbäude — unter
dem Namen Deerorunbeln jufammengefaßt.
(S. Tafel: Fiſche ILL, Fig. 6.)
Grund-Log, |. unter Log.
Grundmaſſe heißt in ber — die⸗
jenige dem bloßen Auge dicht und homogen erſchei⸗
nende Subitanz, in welder bei den Felsarten mit
orphyrftruftur die größern Kryftalle von Quarz,
* fdipaten, Hornblende u. ſ. w. eingebettet liegen.
Die G., welche Demzufolge ein rein makroſtopiſcher
Begriffi ift, kann unter dem Mikroſkop eine fehr med):
felnde mineralog. Zufammenfeßung und Strultur
aufweifen: fie ift bei ſehr ſtarker Vergrößerung bald
ein völlig granitähnlidhes und durchaus kryſtallini⸗
ſches Aggregat winziger Mineralpartilelhen, und
zwar metit derfelben, weldye auch die größern aus:
geſchiedenen Kroftalle bilden, bald wird fie zum
ößten Teil aus rundlichen ſphaͤrolithiſchen Hügel:
hen ufammengejebt. In andern Fällen ſtellt fie ein
verſchieden geartetes Gemenge von Irpitallinifchen
Individuen und von amorpher Materie (Mitrofelfit
oder Glas) bar, in no andern iſt es dieſe leßtere,
nicht individuafifiette ubftanz, welche vorwiegend
bie ©. bildet. Ihre dem. Zuſammenſegung iſt in
den meiſten Fällen nicht —8 verſchieden von
derjenigen des ganzen Geſteins, d. h. von der Ver⸗
einigung der ©. und ber darin hervortretenden
größern Kryſtalle. ſſ. Gründe.
Gründuerorte oder Grundnergemeinden,
Gründsunerötag (lat. Dies viridium, Feria
bona quinta) heißt der Donnerstag vor Ditern, wel»
cher feit dem 7. Jahrh. ala Gedächtnistag der Eins
fegumg des heiligen Abendmahls gefeiert wird., Die
Bezeichnung G. wird bald von der Sitte, an biefem
Tage grüne Kraͤuter zu genießen, bald von Pi.23, 2,
dem lirchlichen Leſeabſchnitt dieſes Tages («Der Herr
ıft mein Hirt... er weidet mic) auf einer grünen
Aue»), bald davon abgeleitet, daß an diefem Tage
nad) beendeter Kirhenbuße die Büßer ala Sünblofe
(= Brüne») wieder in bie Kirchengemeinſchaft aufs
genommen wurden («Tag ber Grünen», auch dies
absolutionis oder indulgentiae « Antlaßtag>).
Grundplatte, joviel wie sundamentplatte(f.b.).
Grundrechte nannte man in der polit. Bes
wegung von 1848 diejenigen Rechte und Freiheiten
Der Staatsbürger, weldhe man al3 die Grundlage
und Borbedingung eines freiern Zuſtandes des alls
gemeinen Staats⸗ oder Volkslebens anfehen zu
mehflen glaubte, alfo ungefähr basielbe, was bie
Engländer in ihrer Magna Charta, ihrer Petition
of rights und Bill of rights befigen, Die Stanzofen
in ihrer erften Revolution «Allgemeine Menichen:
rechten (Droits de l’homme) nannten, die Nord:
amerifaner ebenfall3 als einen weſentlichen Teil in
ihre Bundesverfajjung aufnahmen, und was teil:
weite ſchon fait alle neuern Berfafiungen des europ.
Feſtlandes enthielten. Alle 1848 neu entftchenden
Berfafjungen und Berfaflungsentivürfe deuticher
Staaten enthielten fogenannte G. Am widhtigiten
waren bie von der Deutihen Nationalverjaumt:
lung zu frankfurt beichloftenen und 21. Dez. 1818
von der Gentralgemalt als Neichzgeieh verfündeten
Grundredte des deutſchen Volks. Sie wur:
den jpäter in der Mehrzahl ber deutſchen Einzel:
ſtaaten als Geieg anerfannt. Nachdem der frühere
Bundestag wieder in3 Leben getreten, hob derjelbe
durch einen Beſchluß vom 23. Aug. 1851 die von
ber Nationalverfanmtlung dem deutichen Volke er:
teilten ©. förmlich auf und verfünte, dab diefelben
allerwärt3, wo fie eingeführt, wicder außer Kraft
8* ſetzen, inſofern fie aber inzwiſchen ſchon in die
ndesgejehgebungen ſelbſt übergegangen, fie in
tonjervativ:föderativem Sinne zu revidieren feien.
Infolge dieſes Bundesbeſchluſſes wurde allmählic)
in allen deutſchen Staaten , wo die Einführung der
&. erfolgt war, beren Wiederaufhebung,, bezichent:
lid Revilion vorgenommen, hier und da mit Gin:
ſtimmung der Stände, anderwärts ae dieſe und
um Teil gegen deren entichiedenen Proteſt. Die
eutiche Reichsverfaſſung von 1871 kennt die Rubrik
©. nit; doch wurden teils durch fie felbit (3. B.
Art. 3 und 4) und durch ihr nachlolgende Reichs
geſete, teild ſchon Durch norddeutſche Bundesgeiehe
viele wichtige zu den ©. gezählte Rechte allen An:
gehörigen des Deutichen Reichs eingeräumt (3. B.
ejeß Aber die Freizügigkeit von 1. Nov. 1867,
Gewerbeordnung von: 21. Juni 1869, Gefeh über
Erwerb und Berluit der Staatsangehörigleit vom
1. Juni 1870 u. f. w.).
euundreute im wiſſenſchaftlichen Sinne ift
gleichbedeutend mit Bodenrente (f. d.). Namentlich)
it dtefer Ausdrud mit Bezug auf die Theorie His
cardos (f.d.) der gebräuchlichere. In einem andern
Sinne wird die Dezeihnung G. aud für den par:
zen Reinertrag eines Grunditüd3 gebraucht, weldyer
auch die ‚Derzinfung des mit bem Boden dauernd
vereinigten Meliorationstapitals einſchließt. Mit
einer gäntis verichiedenen Bedeutung wird das
Wort G. auch für ewige ober ablözlidye Renten an:
gewandt, die auf ein Grundftüd radiziert find.
Grundrentenbanken oder Landrentenban:
ten find ftaatlid) verwaltete Jnititute, welche bei
der Ablöfung von Grundlaften (ſ. d.) die Auszah:
lung der Ablöfungsiummen an die Berechtigten
vermitteln, indem fie denielben vom Staate garan:
tierte verzinsliche Rentenbriefe in der Höhe des Ka:
pitalbetrags überweifen und die von den Verpflich:
teten geichuldete Rente einziehen, welche außer ber
Verzinſung der Rentenbriefe aud) eine Amortiſa⸗
tiondquote einſchließt, ſodaß in einer beftinmten
Veriode 4. B. 41% ober 56, Jahr) die Tilgung
erfolgt fein wird. Die Nentenbriefe lauten auf den
Inhaber, tönnen alfo leicht an der Borſe veräußert
werden und werben nad) dem vorgeſchriebenen Zil:
gung3plane allmählich ausgeloſt. In Preußen wurde
ein allgemeines Geſeß über die Errichtung von ©.,
dort einfach Rentenbanten genannt, 2. Maärz 18hU
gleichzeitig mit dem Abloͤſungsgeſeß erlafien.
566
Grundrentenſtener. Theoretiſch follte jede ra:
tionelle Grundſteuer (ſ. d.) von Der Orunbrente im
weitern Sinne al3 bem eigentlichen Reinertrage ber
Grunditüde erhoben und demnach al eine ©. bes
trachtet werden können. In der neuern Zeit aber
empfehlen Fr Theoretiter von mehr oder weni⸗
r foztaliftif der Fir wie ber Amerilaner
George, eine —5 — G., welche zur Be
fü impfung der teten Monopokwirtungen des
privaten Gru ons nahezu den vollen Be
trag ber Grundrente abjorbieren a fol 63 wäre dies
abvr eine fiberlaftung Einführung der
Maßr —— 8 die einfach einer
Konfstation glei Könuftellen wäre. Selbft der weni:
er weitgehende Vorſchlag, durch eine beſondere Bes
h teuerung den weitern Zuwachs der Grundrente ab»
wichneiden, würde, abgeſehen von jeiner fait uns
— ——— praktiſchen Schwierigkeit, ‚grobe Härs
ten und Lnbiligteiten | für eine einzelne Klaſſe der
Gefellfchaft in feinem G
Grundeik nennt man die graphiſche Darſtellung
ber Grundfläche eines Körpers. So iſt z. B. der G.
eines Wurfels ein a Duabrat, eines Kegels ein Kreis,
eines Priama oder einer "Boramide ein Dreied,
Viered oder Bieled, je nachdem biefelben drei⸗, vier:
oder Se Darf Rn engern Sinne verficht man
unter ©. bie Daritellung der Grundfläche eines Ges
bäudes oder einer Ma —28 — welche, ſtreng genom⸗
men, nur eine von den Umfaffungsfinien einges
ichlofiene Flaͤche bildet. Um aber eine genauere
Einficht des Gebäubes u. f. w. m erlangen, ſchiebt
man dem ©. einen horizontalen Durdhi fehmitt unter,
deifen Ebene etwas über der Grundfläche liegt, umd
erlangt dadurch den Vorteil der Überſicht oder Ein:
ficht über die Berteilung de Raums der Grund»
fläche, z. B. die Cinteilung ei a. Bebünbes in deſſen
Stodworten, die Anordnun Thuren und
| tet, bie einzelnen Beitandteile — afchine u.
planen ſpielen die Grundriſſe eine
tenbe Rolle, ja fie bilden die eigentliche he Orunbinge
des ganzen Entwurfs, Wan unterſcheidet hier ins⸗
befondere ben Steller:, ben ndriß; bie
G. der Obergeſchoſſe ober tagen, den ©. des Dach:
eichoftes, der Baltenlagen (Balkenriß) u. |. w. Der
. einer Stabt, Gegend oder eined Srundftäds wird
fpeziell Situ ationsplar genannt. Bisweilen
nennt man obere Anlichten der Mafchinen ©.,
bei denen fich die Zeile nicht mehr durchichnitten,
jondern mit ihrer vollen plaftiichen Oberfläche zeis
gen. In bildlichem Sinne fagt man ©. bei Büchern,
Abbandfungen u. |. w., die ſich nur mit der alige:
meinen Darftellung eined Lehrgegenſtandes ohne ein:
gebendere Ausführung desſelben befafien.
Gruudruheredht, |. Strandredt.
, 1! Grund und Marime.
Grundſchuid ift eime Dopothetartiähe Obliga⸗
tion, bei welcher der Schu A— it ben
it. Die &. bezwedt bie Freihei —*
verlehrs und a Steigerung bes —58* ——*
indem fie der Anfechtung aus dem Ki Grunde fie
genben Rechtsgeſchäft —5 Bein ber
dem gewölmlichen Schul ee ift, a
bie ©. neperrüber der — ſein.
Sennudſchett (Bermitterungsboden), f unter
Boden (landwi
Orunbkein, . unter Grundbau, ©. 566°.
Grundfeuer ift eine vom Ertrage des Grundes
und Bodens erhobene direlte Staatsſtener, ber ſich
meiltens auch Zufchläge für bie Gemeinden und ans
h — des in den B
Beben 8 beitehen; es wäre alfo von den
Srundrentenfleuer — Grundftener
bere Selbitverwaltungätörperichaften anſchießen
Sie trägt namentlid) den Cha er einer Real⸗ und
Ertragiteuer, indem ſie unmittelbar das ertraghrin;
gende bjett trifft, ohne Rucſicht beranf, ob der
Ertrag für eine oder für mehrere nen zu Gin:
lommen wird, aber namentlih ohne Rädfcht auf
bie Berzinfung der dad Grunbftäd belaftenden Sr
othefenfchulden. Der nominelle Eigentümer bat
ganzen Betrag ber Steuer zu entrichten, aud
wenn er das Grundftüd nur mit einer Heinen An
ablung erworben bat. Nach den mobernen en in
Nhruungen müfjen alle Grundbefiger des
nad) gleichen Normen ur — ©. herangezogen *
——— des gentums des Staat
des Hart ritenhaufes und ee m m Öitentlicen
Gebrauch beitimmten Bodens, wie der Bene, Kirch
böfe u. ſ. w. erſcheinen Ausnahmen zuläffig; jed«d
muſſen — sugemupe Etantdde
mänen, jofern fie Gemeinde: oder andere Aufhlögt
zu entrichten haben, wenigiten? formell ebenfall!
ur ®. veranlagt werden. Die ©. ſoll eine gemifk
uote des Reinertrags der Grundſtüde für der
Staat einziehen, und zwar wird diefer Brudel u
einigen Staaten unmittelbar feftgefeßt
aber ift die im ganzen aufzubringenbe De Summe arj
unbeſtimmte Zeit oder Doch auf eine beſtimmte lür
gere Periode reitgefeht, und dieje wird dann ani die
einzelnen Grunditüde nad Verhältnis ihres ge
Sale Etrags (oder Werts) verteilt. Im ertm
e erſcheint die ©. ala Quotitaͤts⸗ im jocin
als Repartitionöftener. Der Rein (oder
einigen Staaten der Kapitalwert) ber —*
wird verfchtevenen Methoden wenigſtens⸗ as
nähernd ermittelt und danach der Stererletaber
aufgeitellt (©. Orunblatafter.) Tiennhdinli
der fteuerpflichtige Reinertrag mir aus ber agent
Tichen Grund⸗ ober ma (f. d.) une‘
en
Reinertrag eined Gutes bie zginfeng I **
triebstkapitals und ein angem
Unternehmers abzuziehen. In —* Kerr pr
doch nicht fo verfahren, und ber geichähte *
ertrag, — meiſtens niedrig gegriffen, bie
eine mehr ober ıweniger problematilche Größe.
Für die bebauten Grundftüde befteht in den an
fien Staaten eine bie ©. erfegenbe Gebäubetar
(f.d.); in andern aber werden diefelben ebeniad!
(im antreich ald Boden der beiten Klaße) mit I
eloftet. Da die G. an einem Objelt von kr:
Bauerndem Beſtand haftet, fo erhält fie den Che
rater einer Art von Grundla * einer auf 89
Srundfind zum Borteil des
Rente. Wird dieſelbe neu oder |nährt
erhöht, fo wird bei einem Verkauf bes Orundiid!
der Breis desfelben um ben fapitalifierten *3
der Steuer oder der Steuererhühun herabgebrädt
und der neue Käufer Dadurch anf Ko en an Ben
Bänder: entlaftet._ Umgel
teuererlaß einem Rapitalge hent für ben en
Eigenttmer gleich, Solange die G. das Wefen net
Grtragfteuer behält, wird fie von Dielen —
Eigentimlidhleiten nicht befreit werben tönnen. Bo
aber wäre biefeö in einem alle ——
gleichmäßig umfaffenden Syftem der perfönkct
Einkommens⸗ und Bermögensbefteuerung I errei
———— —
inie mit dem ichen
eine Duelle von lien 5 Gintenmmen behandeil
Grundſtoffe — Grundtvig (Nilolai Frederik Severin)
würde. Solange aber eine fo einichneibende Res
form aicht durchgeführt werben kaun, darf der Staat
auf Die G 3 wie fie einmal beiteht, nicht verzichten,
wenn, wie bied in Preußen geſchehen,
erfreien Guter bei
—* haben. bie oft vorgeſchlagene
weilung —ã im | ganzen ober gur Hälfte an die
Gemeinden erfcheint bedenklich da ber Vorteil einer
jolden Mabregel ben Gemeinden in einer ſehr zum:
gleichmäßigen zufließen würde.
Die ©. erſcheint als eine ae Form
der —— und hatte a im rm.
Kaiſerreich eine lalter
finden ſi ſtatt der * —— — aben mit
—— Formen und Free naments
lid) Die jog. Beben, zu denen fowohl {andesherrfiche
wie lehnsherrliche und grambberrliche Abgaben ges
rechnet wurden. Mit ber an bildete} der centrali⸗
fiertes mobernen Staatäform bildete ſich dann aud)
tten Stände.
ber G. wurbe —
Mn ——— Das
eu »om 23. Nov. 1790 läßt ei
den Kg Der ber phyſiokratiſchen Steuer!
nen, indem es bem Grundbeſiß unter W
8 geiofiet bat ri
reiungen
—— Lo ba Geſeß vam 21. Mai aber
5* mit ber Einführumg einer all
meines Gebäubejteuer) eine — — G. für bie
nanıe archie rtierende
Geiamtbetraq berielben wurbe eh: 10 Mill. Ihlr.
ber | ter} eng von ftäbtıf
Grunbftoffe, |. Elemente.
tl igentumsohjelt bi
— iſt —— le die Um
2 Benplie (ir Ole,
tigkeit. Die echern hi
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—e— bilden Daum,
onders abgegrenzt find, G. im en
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Kulturart veridjiedenen Gm
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Wal, ‚Beteb ne Mciben ax
b BBiefen einen Bietelmorgen
Na Eorteitung bee Im
eilung bes
—* YA —F ge —* ber Teilung der gm
nießung ober ber Der Gntüufte (Mutf Gierung). Ya
ehelichen Büterrecht ift ©. —A es gejamten
ermögend ber tten im Ode 3
er | bung, bie fh nur auf beftimmte Arten des Bermö:
& (Mobilien, Erraugenfchaft) ober nur auf den
des verkte atten erftredt.
Accordiutervalle ——
darum — Grunde oder Hauptton
zugeben. — ©. nennt man ferner ben tiefften ober
unteriten Ton einer Tonart, auf — deren
bintomijche Dur» ober Moflitola errichtet wich
biefem Sinne let ber G. era Tonila —5
feitneicht, sit aber gegenmärtig, hauptſaͤchlich infolge Gruubtoig (
—e— — 1866, auf40 188000 | Dichter, Dinoriler Aachen — au
Wart gebrad) Grund: | Düne, 8. Sept. 1788 — — bei
beiger eebickten, je nach ber Natur : Briviles | borg Seeland, ms Bremen, war,
aten, ben —5 — * den 13’/,tachen Betrag ba beiudhte das —— re ftubierte
Summe, bie zahlen hattene nis 1800—3 in Kopenhagen Geologie, war dann
—— —— auf verſchie· Hauslehrer, hierauf Lehrer in K
dene ältere euerartige —E im 3.1693 | Diefe Zeit fallen feine erſten bedeutendern littera⸗
dee Ginführung mn all ‚ nad) einer ges | riihen Ar ‚ «Norbens 0 bonmatif
stanern Abi «Land tax», Die | 1808) und das geniale epiſch⸗ e
tube wurde 1798 Veuernb auf 4 Shill. vom «Optrin ei Kaͤmpelivets Un
* auf einen ae von
1034000 Bid. St., etwa bie Hälfte bed amfäng» | 5
geheächt worden.
r
2 Bde., 1809—11; 2. we: 1861).
A | en — nie 38 *
ahren
öfter * — * ——— IE
entwidelte ex eine ungemein zege und vielfeitige
568
litterarifche Thätigkeit. Es erfchien fein «Slort Bes
greb af Verdens Krönike i Sammenhäng» (Kopenh.
1812), welcher eine bedeutende Bewegung in Däne:
mark hervorrief; ferner « Kvädlinger» (1815), eine
Sammlung patriotiiher Poeſien; «Roestilde-Riim»
(1814), eine poetifche Derberrlihung der dän.
Geſchichte nach den Sagen und Sa; enblich die
Übertragung des Saro und des Snorre (6 Bde.,
1818—22). Im J. 1821 wurbe er Prediger in
Präſtöe, 1822 zweiter Prediger an der Erlöfer:
firde in Kopenhagen. Seine jrübern Vorträge er:
fhienen in der Sanımlung « Bibelfle Prädikener
eiter Tidens Tarv og Leilighed » (1816); eine ſpa⸗
tere veranftaltete er unter dem Titel « Chriftelig
Söndagsbog» (3 Bde., 1827— 30; 2. Aufl. 1859).
Durd einen afKirtend Gjenmäle mod Profejlor
Claujen» (1825) zog er fi) eine Anklage von
feiten des letztern zu, die ihn veranlaßte, 1826
feine Stelle miebergulegen. In diefer ga begrün:
bete er mit Rudelbach die «Theologijt Maaneds⸗
jtrifts (13 Bde., 1825—28). Außer der Veröffent:
liguns feiner kleinern hiſtor.⸗poetiſchen Arbeiten
«Kong Harald og Andgar» (1826) und «Kröni:
feriim» (1829; neue Auflagen 1842 und 1875)
beihäftigte ihn damals eine zweite Bearbeitung
von «Nordens Mythologie» (Kopenh. oa welder
ein ausführliches «SHaandbog i Verdenshiſtorien⸗
(«Didtiden og Midbelalderen», 2 Bde., 1833—37;
«Nyvaard:Tiden», Bd. 1u.2, 1842—44) folgte.
Ferner erihien von ihm «Sangpvärf til ben danite
irte» (Bd. 1—5, 1837 — 81), eine Sammlung geilt:
licher Lieber, und « Nordiſte Smaadigte» (1838),
worin er auf nordilches Helden: und Sängerleben
Beyatices zufammenfaßte.
eit 1839 Prediger am Hofpital Bartou in
Kopenhagen, beteiligte er ſich auch an dem polit.
Leben beionbers als Mitglied des grundgefeßgebens
ben Reichſstags und des Folkething. Cr ftand hier
meift auf feiten der demokratiſchen Oppofition. In
der Ange egenbeit der Dersogfümer bewies er
als beige egner Deutſchlands, obſchon fi
jpäter jeine Anſicht gemäßigter geitaltete, wie bie
Schrift «Die Verföhnung mit Deutjhlan » (1861)
bewied. Eigentümlih find G.s theol. und kirchliche
Anidauungen. Hiernach bilden die Sakramente den
Deittelpunft des Gottesdienfted, und das apofto:
liihe Symbolum, die Saltamentworte und das
Baterunier, als dur Tradition von Chriſtus auf
uns gelommen, find die einzige wahre und unabäns
derliche Grundlage der rl Kirche. (Bol. Hanien,
«Mejen und Bedeutung des Orundtvigianismus»,
Kiel 1863.) Das Organ ©.8 und feiner Anßan er
iſt die aDanſke Kirketidendes, in welcher er für die
fog. »Volkskirches und für die (1855 erfolgte) Aufs
e un des amfie ms der Gemeinde an den
rtöpfarter fämpfte. Im J. 1856 begründete er zu
Marielyft bei Kopenhagen eine « Volkshochſchule⸗
in feinem Sinne; 1861 erhielt er den Rang eines
Biſchofs. Er ftarb 2. Sept. 1872 zu Kopenhagen.
—— (Svend Hersleb), daͤn. Philolog und
Litterarhiftoriler, Sohn des vorigen, geb. 9. Sept.
1824, ftudierte feit 1846, diente im Kriege 1848 —
50 ala Freiwilliger und avancierte zum Haupts
mann, wandte ſich aber wieder ben Studien zu und
erhielt 1868 an der topenhagener Univerfität eine
Anitellung als Docent, 1869 ala Profeflor der nord.
Sprachen. Sein Hauptwerk ift bie ſchon 1853 bes
gonnene, aber unvollendet gebliebene kritiſche Aus⸗
gabe der alten dan. Vollslieder: «Danmarlz gamle
Grundtvig (Svend Hersleb) — Gründung
Follkeviſers (Bd. 1—4, Kopend. 1853— 78). Huch
pt ähnlichen, namentlid i8länd. und ütiichen Samm⸗
ungen bat er Beiträge geliefert. Ferner veröftent
lichte er: «Tante Folleeventyro (1876-78), «ll
figt over den nordiſte Oldtids heroiſte Digtnine»
(in «Nord. Univ. Tidikrift», 1876), «Om Nordens
ganıle Literatur» (1867), «Sr Nordens gamle Ike
ratur norſt? Eker erden dels islandſt, dels nor:
bift?» (1869), eine Streitſchrift gegen die Munch-
Keyieriche Theorie über die altnord. Litteratur; fer-
ner eine Ausgabe der xSmundar-Eddas mit An:
merkungen, «Danft Retjtrioning3:Ordbogr (1870)
und «Danft Händordbog» (1872; 2. Aufl. 1880:
©. ftarb zu Kopenhagen 14. Yuli 1883.
Gründung in baulider Hinſicht, |. Fun die⸗
rung und Orundbau.
Gründung nennt man ineinem bejondern Sinne
in der neneften Zeit die Bildung und Organilierung
einer neuen Aktiengeſellſchaft (j.d.). Die Berionen,
welche eine jolde Operation unternehmen, heißen
Gründer, und zwar hat dieſes Wort, das inden J.
1871—73, ber fog. Gründerzeit, mit einer ıwe:
nig fchmeidhelbaften Nebenbedeutung üblid) wurde,
allmählich, wie das entiprechende franz. «fondateur»,
einen rein technifchen Charakter erhalten. Das
Deutfhe Handelsgeſetzbuch in der ihm durch das
Geſeß vom 11. Juni 1870 gegebenen afjung fennt
den Begriff des Grunders Kberhaupt nicht, wäh-
rend das neuere engl. und das franz. Aktienrecht und
andere Geſetzgebungen das Hervortreten beftimmter,
für die ©. verantwortlicher Berfonen (in England
und Frankreich mindeſtens fieben) ausbrüdlid, ver:
langen. Auch im übrigen hat die deutiche Geieh-
gebung binfichtlich der Sründungsvorgänge fo we⸗
nig Normen und Kontrollen aufgeitellt, ba |
Mißbraͤuche möglich werden, indem die
GSelelli und das fapitalanlegende Publdium von
einigen leitenden Berjönlichleiten ohne alle Beranı:
wortlichleit irregeleitet und auögebeutet werden
konnten. vielen Fällen iſt es bei ſpötern ge»
richtlichen Verhandlungen nicht einmal möglich ges
weien, die Berfaffer und Veröffentlicher der Pro:
fpelte, welche zur Beteiligung an ber ee
einluden, zu ermitteln. Die Errichtung des Gefell:
[Baftäverira 3 tann entweder dadurch erfolgen, ba
ie Gründer benjelben unter Übernahme fämtlidyer
Aktien unter fi) abichließen (Simultangründung:,
oder daß fie nur einen Teil übernehmen und andere
Altionäre durch Ba beitreten (Succejjiogräns
dung). Im erftern Falle bleiben die Gründer ganz
unter ji); e3 it dann gar nicht notwendig , Die im
Art. 2098 des Handelsgeſeßbuchs vorgeichene @&e
neralverfammlung der Aktionäre abzuhalten, die
durch Beſchluß feitzuftellen bat, dab dad Grund:
kapital volltändig gezeichnet und minbeitena 10
Proz. (bei Verſicheru Bgelellichaften 20 Proz.) auf
jede Altie eingezahlt ß en; die ferner nad Art ob
en Bertrag zu genehmigen bat, wenn einzelne At:
tionäre zu beitimmten Breiien Einlagen madıen,
bie (wie Fabriken und andere Anlagen) nicht in ba:
tem Gelbe beitehen, oder foldye Anlagen von drit
ten übernommen werben, oder wenn einzelne ſich
bejondere Vorteile außbedingen. Es genügt dann
vielmehr, daß die Gründer, indem fie den Geſell.
jaftävertrag unter ih abfchließen, die Erfüllung
er borgeichriebenen Erfordernifie aneriennen.
Die Übernahme ſämtlicher Altien von weni
Banken ober Yinanzmännern iſt zunäct nur eine
Formalität; aber auch die Einzahlung der 10 Proz
Gründung
mar häufig eine filtive, indem 3. B. an die Stelle
der Bahlung eine Berechnung trat, nach welcher die
Geſellſchaft bei den Gründern in Höhe des angeb:
:ch eingezahlten Betrags ein Guthaben hatte. Es
ft fogar vorgefommen, baf eine Gründungsbant
für mehrere unmittelbar bintereinander inftrumens
nerte Gründungen einen und denfelben Geldbetrag
immer wieder zum Nachweis ber erforderlichen Ein:
zahlung vorgezeigt hat. Die Gründer wählen darauf
unter fich einige in den Auflichtärat, andere in den
Rorftand, und find nun im Stande, die Geſellſchaft
sofort in das Handelsregiſter eintragen zu laflen,
wodurch diejelbe rechtliche Grijtenz erlangt. Die
Brufung des Gründungshergangs, die der Han:
delsrichter bei dieſer Gelegenheit vorzunehmen hat,
ıft nur eine formelle und hat ſich als praktiſch un:
wirkſam erwieſen. Die Aktien können nun fofort
an die Börfe gebradyt werden. Die Ausschreibung
von weitern 80 Bros. Ginzahlungen liegt noch in
der Hand der Gründer, die ine den günitigiten
Jeitpuntt wählen, und wenn ihnen die Unterbrin:
sung der Aktien im Publikum gelungen, fo beeilen
ie vermöge ber in den Statuten regelmäßig
v tenen Befugnis, ſich von der Haftdar eit
für die Abrigen 60 —* Einzahlungen zu befreien.
Venn einzelne Gründer ſich beſondere Vorteile aus⸗
bedingen oder Einlagen der oben bezeichneten Art
(Apports) madhen (qualigierte ©.), fo ift e& bei der
erwähnten Art der G. natürlich sehr leicht, daß die
Beteiligten durch eine Berftändigung untereinander
ın ihrem eigenen Nußen bie fünftige Geſellſchaft
i benachteiligen, namentlich durch Gewäͤhrun
Biger airelie für die Einlagen. Aber au
bei ber Succ ngrünbung find die Intereſſen der
Geſellſchaft nach dem bisherigen Allienrecht nicht
beiler gemalt: Wenn die Gründer nicht das ange
Attienlapital übernehmen wollten, fo zogen fie oft
andere onen als Zeichner von Altien herbei,
die eigentlih nur Strohmänner waren. Sie ver:
pilichteten fi 3. B. denſelben gegenüber, für jede
aus der Zeichnung entftehende Berbindlichleit ihrer:
ſeits aufzulommen ober bie Altien für fie baldigit
zu verlaufen. Die lonftituierende Generalverfamm:
lung, die aus den Gründern und Zeichnern diefer
Kategorie beitand, war dann gänzlich) von den er:
jtern beherrſcht und bot hinſi tig der Beicheinis
aung der Einzahlungen und ber Prüfung der Ap⸗
sort3 oder Sondervorteile nicht met Garantien,
als die Beihlußfafiung der Gründer jelbft.
Gine Reform des Altienreht3 muß daher vor
allem aud für die ©. ſtrengere Regeln und Yor:
men aufftellen. Der neue Entwurf eines Geſetzes
über bie Altienlommanbit: und Altiengefellichaften,
der nad) längerer Vorbereitung 7. Sept. 1883 dent
Bundesrat vorgelegt worden, verlangt zunächſt, daß
gewifie Berfonen, und zwar wenigitens fünf an der
Jahl, als Gründer mit einer beitimmten Berantwort:
lichleit bervortreten. Als Gründer find nad dem
—— — diejenigen Primitivzeichner von Aktien
mzuſehen, welche ben Inhalt bes Geſellſchaftsver⸗
feftftellen, was an ſich noch nicht gleichbedeu⸗
tend ift mit der Errichtung des Geſellſ aftövertrags.
Gine Simultangrändung mit Übernahme aller Als
rien feiten? der Gründer kann nad) wie vor ftatts
ıuden, aber ber ganze Gründungsvorgang unter:
tzegt fofort der Prufung ber verantwortlicyen, der
3a haft für Schadenerſaß haftenden Mitglieder
des Vorftands und des Aufſichtsrats, wobei für
diejenigen Mitglieder, die zugleih Gründer find,
569
oder die ein Vermögensſtück eingelegt oder über:
lafien, oder fich einen befondern Vorteil ausbedun:
gen haben, in gleicher Weiſe verantwortliche Stell:
vertreter beitellt werden müjlen. Außerdem aber
find die Gründer in jedem Falle ber Geſellſchaft
für die Nichtigkeit und Volljtändigkeit der ln:
gaben, welche fie rüdjichtlidh der geidmung und
Einzahlung des Grundkapitals und der andern
vorgeſchriebenen Feſtſetzungen gemacht haben, foli-
dariſch verhaftet; ehenſo find fte, wenn fie die Ge⸗
ſellſchaft durch Einlagen u. f. w. böslichermeife ge:
ſchädigt haben, ſowie jeder Dritte, der wiſſentlich
dazu mitgewirkt hat, folidarifch zum Schadenerſaß
verpflichtet. In Betreff der Succeſſivgründung ſorgt
ber Entwurf für ein beſſeres Zeichnungsverfahren,
indem e3 einen beſondern Zeichnungsichein einführt,
der die für das Publikum wiſſenswerteſten Angaben
über das neue Unternehmen enthalten muß. Es ijt
darin aud) ein Zeitpunkt anzugeben, von welchen
ab die aA! unverbindlich wird, fofern die Gr:
rihtung der Geſellſchaft bis dahin nicht befchlojien
ift. Zeihnungsfcheine mit fonftigen Beſchränkungen
der Verpflichtung der Zeichner werden nicht als gül-
tig, angeſehen, und Beichränfungen, die nicht im
Zeichnungsſchein enthalten find, haben der Geſell⸗
Ihaft gegenüber keine Wirkſamkeit. Die Eonftituie-
rende, vom Handelägericht zu berufende und zu lei:
tende Generalverfammlung und die Erridytung bes
Geſellſchaftsvertrags kann erft nad) Zeichnung der
fämtlihen von den Gründern nicht übernommenen
Altien erfolgen. Die Haftbarfeit des Vorſtands,
bes Aufſichtsrats und der Gründer find biefelben
wie in gu der Simultangründung. Außerden
find die Gründer eventuell verpflichtet, einen etwa
an der Zeichnung des Grunblapitals fehlenden Be:
trag zu übernehmen, er Einzahlungen zu lei:
ften und für einen durd) die ihnen vorher belannte
as na feit eines Aktionär etwa ent:
tebenden Ausfall folidarifch zu Fl Die An-
meldung zur Eintragung des Geſellſchaftsvertrags
in da3 Handelsregifter muß nach dem Entwurf von
Kumiden Gründern und Mitgliedern bed Bor:
tands und Aufjihtsratd vor dem Handelögericht
unterzeichnet oder in beglaubigter Form eingereicht
werden. Es iſt darin zu erllären, baß auf jede Aktie
mindeſtens ein Viertel de? Betrags, IHM nicht
Ginlagen anzurechnen find, bar eingezahlt und ben
Boritand übergeben fei, und außer verichiedenen
andern Beilagen find im Fall der Succelfivgrändung
die Duplikate der Seiönungaläeine beizufügen.
Daß die Gründer berechtigt find, für ihre Mühe:
waltung einen Gewinn Au beanſpruchen, erkennt
der — an, und es iſt dies um fo ſelbſt⸗
verſtändlicher, je mehr die Verantwortlichkeit und
das Riſilo derſelben geſteigert wird. Bisher wurde
der Grundergewinn hauptſaͤchlich durch einen hohen
Preisanſchlag für die Einlagen oder durch bie an
der Börfe bewirkte Kursſteigerung der Altien er:
zielt. Beides wird auch ur den neuen Entwurf
nicht ausgeſchloſſen, aber derſelbe bietet eincrfeits,
wie bereit3 erwähnt, der Gefellihaft Sicherheit
gegen eine bögmwillige Schädigung durch Ginlagen
oder fibernahmen , und er tritt andererſeits ſchwin⸗
delhaften Börfenmanövern, abgeiehen von Straf:
androdungen, burd die Beitimmun entgegen, dafs,
wer vor Ablauf von zwei Jahren ſeit Eintragung
bes Gefellfchaftsvertrags ein öffentliches Angebot
von Altien erläßt, um diefelben in den Verkehr ein:
zuführen, in gleicher Weiſe wie die Gründer ber
5m
Zeichnuxg und Cımsaylung e2 Orunblapials und
boswiliger S&eri:ung joli
eriag bat: -ar wird, jofern er iene Thati
Grundwaßer — Grundwert
Geieuicait im Fell unrihtiger Angaben über die | Wañer ment. U Alles G. —— Don den alma
ipbärtichen Rieder] Sein Staud, ij
oder angemeſſenerweiſe haͤtte kemmen meinen. Im | wie bie atmeiphäriichen Ricberidläge verteilt,
Ubrigen "erlangt br Gamurf in Seellid.atızver: | benz es Iommst wicht Bade et, an, wie viel Wa
trag eine bejondere Aeltiegung des Geſamtauiwan⸗ fer au auf die Cberflädhe | t,. joubern auch wie wid
bes, welcher zu Salten ber © eilihaft an Altionäre | in den Boden viel fich im ihm ſan⸗
oder andere als Entidiädigung oder Belohnung für mei, Di ei em 3 Dr m
DB oe bern gemäbrimn. —— u (m. Go unıh
an en
(Geielljchajt ge —— — jede Bergüs rtlidhe Srunhbaferhasb nie nad) ber oͤrtlichen
tung, bie nıdıt unter genauer J
a en ‚ muß wieder erfekt wer: ‚&. in den oberften poröjen Schichten hei
den. Ferner jollen dem Entwurf nicht nur burd) bie chungen son Petterlofer und eu
Sinhaber:, fondern auch ien nicht vor ber bern über das Auftreten von Cholera: und pbnd
vollen Einzahlung ausgegeben werben bürien. Pro⸗ Die von und Zrodenbeit ie
meſſen nterimsſcheine tollen nur auf Namen | Vodens beeinflußt Derben, eime große hygieinijche
lauten und die biöher suläffige | Siberierung der ex: | Bedeutung der In feinem Ohne Stande
fien Zeichner Ein 40 Bro; wird | ber —— Team
befeitigt. Der Entwurf —— aud mehrere neue Menke moi, koren ps
und ſcharfe Strafbeitinnmungen gegen bie mit pie —* Hund bie Rh bie enge pl einem Uri am.
der (G. verbundenen Hibb ßzbrãuche. —— 5* In dem Zeile —5 — in weldem bu
Gründer, welde ſaub Angaben — —— — ch) ift, fallt Die weitaus
auf die Zeichnung des Orumblapitald, di Ertrantungen unb Zodesiik
lung n. }. w., ebenjo wie Mitglieder des Boritanbs nit —* en, unb bie geringſte Menge mit ven
und uffichtärats im leihen all, mit Gefän nis hochſten ———— zulammıen,
und zugleich mit Gelpfrafe bis zu 20000 Ma iſt an vielen Orten auch für das Gutfichen ven
brobt werden. Auch ift eine ſchwere Strafe —58 ——— wieſen. Ban beobadsıt
ngedroht, welde in oͤffentlichen Belanntma⸗ den Gru jest an vielen Era
rungen en faliche Thatſachen vorfpieneln, um Bu De und bemußt meilt die gegrabenen B —
teifigung an dinem — Pia £ gu ben an nn er ac
men, oder in betrügeriicher Abſicht au Aufhung —— Br
beredinete Mittel anwenden, um auf ben Kurz ber 25 aus 5 A
Altien einzumirten. Bol. «Entwurf eined Geiehes | milden ich Beobachtung vi
beizeiienb bie — —2 — auf attien | © 8: „wel fie —— wie hoch das Wahr * Water *
und die Akti ten, n ung u e mit poröiem
Anlagen ( (Berl. 1883 ie 8 tief es füllt. Es gibt Drte, in benen De du Einen
——— it ift ein beftinmiter "euchtigleitö« | Zungen im Laufe vieler e zur einige
gehalt des poröjen Bodens. Die Hohlräume eines | ter betragen, und Drte, in an 8-10 m
poröjen Bodens find für gemöhnlic, teils mit Luft,
teild mit Wafler auögerüllt. Solange ſich Luft
und Mailer in den Beſiß der Poren feilen. beißt
ein Boden feucht, wo aber die Poren volftändig
nit Waſſer erfüllt find und bie zur —— — üt,
ſpricht man von ©. im Boden.
G. nicht als Horizontalmafier vorfteben. onderz
es hat bald größeres, bald geringeres Gefälte, je
nad) der Konfiguration ber waßterbichten Unter;
lage, auf welcher e3 fich onmelt und fortbewegt.
Entſprechend der Tiefe der wafierbichten Unterlage | na
Jinbel man es bald näher, bald ferner der Ober:
ſläche, und wo foldhe Unterlagen zu Tage austre⸗
ten, ba läuft das ©. als größere ober Heinere
Duelle aus. in ber Nähe offener W
(namentlich Fluſſe und Bü ") ftebt das ® in ben
umgebenden poröjen Ufern in ber Regel höber ala
m betreffenben Fluſſe, wie ed 3.8. für München
an b er Iſar von Bettenlofer, für Paris an ber
Seine von Delefie, für Berlin an ber Spree von
Rirchow u. |. w. na gerviejen Üft G find Seltene
Auénahmen G. B. Lyon), daß G. tiefer ſteht
ale ber nädıfte Flußſpiegel. Wo in einem poröjen
Boden mehrere waherbichte Schichten übereinan;
berlienen, ba finden ſich in ber Negel auch mehrere
Örundwaflerfchichten übereinander, von benen man
dann nur bie ‚meächtigfte, bi die ie Anlage von Brun-
nen taugt, mit dem bezeichnet, während
man die andern Emile, € Sider:, Schicht⸗ u. ſ. w
t 15 m betragen tönnen.
en Beoharhten en, wie tief man mit den Gran
ee
mü ie unter er
ie tiel man die 2 Bruanen graben muß, dami N
tet? Waſſer geben
Örundisert. Der Verkehrswert dei **
und Bodens als eines von ber Ratur eh,
und nicht vermehrbaren Gutes beitimmt, it nö
wie, bad der Grjeugnilie der menjchlihen Atdei
den Vroduttienstoſten, ſondern wid dur
Denn de3 aus dem rundftid zu ji
*— Ertrags gebildet. Eee gear auf
kultivierten Grunditüde, um fie in
tigen Zuftand zu bringen, auch ein oft 5*
tende3 Vlaß von Arbeit verwendet worden.
das zu diefem Ziwed aufgemwandte Kapital En
trennbar mit dem Boben verbunden, und Di —*
— die derſelbe dadurch erlangt bat, Fr
fü nur na ber Ger dur
aber nad) der Größe ber Kapi 4 *
emeinen wird aber der zu —— *
wi ich zulanımeniegen aus der eigentlichen
rente (f. Kan die mit ber Bel —— *
rats an Lan De ar und D bu
Berbeiterung des Bodens —5 *
— * ——* ni
altor aber, mit Ertragẽ
zieren ilt, wird in ben Rulturlandern durchwel cs
Srundiwurzel — Grüneberg
ſehr hoher fein, da einesteils die Vermögenzanlage
in Grund und Boden eine jehr fichere it und ande:
rerfeitö bei zumehniender Bevöllerung im ganzen
ein fortwährendes, wenn auch langſames Steigen
der Grundrente zu erwarten if. Daher wird in
diefen Ländern beim Verkauf von landivirtichaft:
lien Grundftüden das dazu verwendete Kapital
ſich ſelten höher ala zu 3'/, Proz. verzinfen. Häufig
aber wird der G. noch mehr emporgetrieben, indem
einerfeit3 reiche Kapitaliften wegen ber josialen
Vorteile und Annehmlichkeiten des Grundbefizes
Nachfrage nad großen Gütern unterhalten, ohne
auf eine normale Berzinfung ihres Kapitals beſon⸗
deres Gewicht zu legen, und andererſeits in vielen
Gegenden die bäuerlihen Befiger bie Neigung ha⸗
ben, um jeden Preis Parzellen zu kaufen, bei deren
Vewirtſchaftung fie ihre_eigene Arbeit gar nicht in
Anrechnung bringen. So ift in neuerer Zeit der
Verlehrswert bes landwirtſchaftlichen Boden? auf
eine Höhe geitiegen, bie im Vergleich nıit den Preis
fen der Produkte faum als nat anzufeben ift.
Tiejenigen, die ihr Land verlaufen, machen babei
allerdings ein gutes Geſchaͤft; aber ihre Nachfolger
find meiſtens durch bie ftehenbleibenden großen
Quoten ber Hauffumme von vornherein ftark ver:
ſchuldet, und fo wird bie Lage gerade des Mittels
itanbes ber felbitthätigen Landwirte eine fehr ſchwie⸗
rige. Diefelbe liberbürbung mit Schulden ents
ſteht natürlih, wenn von mehrern Crben eines
GOutäbefigers einer das ganze Gut zum Verkehrs⸗
wert immt. Die Seltfebung eines kunſtlichen
G. im folden Fällen, wie fie in einigen Gegenden
zulaffig ift, etwa bes wanzigfachen des Orunds
jieuersReinertrag3, wird nur bort aufrecht zu ers
balten fein, wo die Beginftigung eines Erben von
alter3 der der Sitte und dem Rechtsbewußtſein der
Bevölkerung entipriht. Die ftädtifchen Grund:
ſtũcke find nicht felten Gegenſtand wilder Spekula⸗
tion und förmlicher Agiotage und erlangen unter
Umitänden ganz egorhitante Monopolwerte.
Grunbiwurzel, ! unter Ampfer.
Grundzinfen fin ealens aus bem gutsherr⸗
fi Berbande herrührend) auf einem Grundftüd
laſtende feſte Geldabgaben. Naturalabgaben die;
fer Art nennt man gewöhnlih Gülten. Die ©.
unterliegen ber Beiebgebung über die Ablöfung.
(5. Grundlaſten, Erbzins.
Grüne Berge, ſ. Green: Mountains.
Grüner Donuerdtag, |. Sründonnerss
—E
une ben. Die zum Malen und Anſtrei⸗
chen dienenden grünen Farben werden teil3 aus
mober auß Berlirerbleu und 6 Fromgeli) teile And
nober aus Berlinerblau und Chromgelb), teils fin
fie Stofe von ſelbſtaͤndig grüner Farbe wie Berg:
grün, nerde (Beronefer Grün), Chromgrün,
Schweinfurter Grün, grünes Ultramarin, Saft
erün. Ginige diefer Garde . wie d . das
= hweinfurter Grün, find wegen ihres Gehalts an
Strjenil nur mit äußerfter Borficht zu verwenden.
üned Gewölbe in Dresden, [. Dresden,
Bd. V, S. 5660.
Grüne Kerne, |. Orünkorn.
Grüne Mandeln, |. Biftacien.
f. Berfifher Meerbufen.
Grüner Ssuntag, |.
Grüner Star, f. Star (Augentrantheit).
Srüner Tiſch, joviel wie Spicltifch, auch
zeichnung für den
almjonntag.
671
Simme auch für bureaufratifhes Weſen, Bureau:
kratismus.
Grüner Turban, nad) islamitiſcher Überliefe⸗
rung die Tracht des Mohammed, iſt das Abzeichen
der angeblichen Defcendenz bes NReligionsitifters
durch feine Tochter Fatima, db. b. der Scherife
ſ. d.) Das Net, denfelben zu tragen, unterliegt
er Kontrolle der Nakibe, befonderer Beamten,
welche über die Geburten und Sterbefälle der Sche⸗
rife Regifter führen; ſehr Itreng fheint die Auf:
ficht nicht u fein, da man hier und da auch Mohren
von reinitem afril. Typus im grünen Turban
fieht. Wie biefer alfo den S er, ben religiös
Edlen, bezeichnet, fo der weiße Turban den Serjid,
den Sihriftgelehrten, unter welchen beiden Würden
bie legtere Die höher geachtete ift, ſodaß der Scherif,
welcher der Schreiblunft mädtig, nur ben weißen
Zurban trägt und folgemäßig der grüne den Silit:
teraten kennzeichnet.
rüned Vorgebirge (Cabo verde) heikt der
an ber Weitküfte von Afrika zwiſchen bem Sambia;
und dem Senegalftrome, 14° 58 5" nörbl. Br. und
0° 6'638” Bft. ß. (von Ferro), ins Meer meit bin:
einragende Gebirgsvorſprung, welcher zugleich die
weſtlichſte Spiße Afrilas bildet. Seinen Namen
at dasſelbe von ben riefigen breiten Kronen des
fienbrotbaums, durch weldye die font bienbend-
weißen ober roten Küften Afrikas bier grün erfcheis
nen und welche dem Entdeder besfelben, bem Por:
tugiefen Dom Fernandez, 1443 an deſſen Küfte auf:
fallend entgegentraten. Umſegelt wurde dag Kap
1445 vom Portugieſen Cadamofto. Wichtiger als
das Borgebirge felbft find die in ber Nähe desſel⸗
ben Tiegenben Kapverdiſchen Inſeln (f. d.).
Gränee Wachs, Sränfpan:Cerat, Cera-
tum Aeruginis, Ceratum viride, wird ers
halten bar Suldnme hmelzen von _12 Teilen
gelbem Wachs, 6 Teilen Fichtenharz, 4 Teilen Ter:
pentin; der kolierten Maſſe wirb 1 Zeil Ichr fein
gepulverter Orfinfpan zugefügt. Diefes ala Mittel
gegen Leichdörner nefchäßte ebifament ift in ber
jroelten Auflage der Deutſchen Pharmalopde aus
r Lifte der Heilftoffe befeitigt.
Grüner Zinnober, Dalerfarbe, it eine Mis
{hung von Berlinerblau und Chromgelp,
grüneberg (Herm. ul), namhafter Indus
ftrieller, geb. 11. April 1 n Stettin, widmete
fich anfom s der Bharmacie, ſtudierte fpäter Raturs
wiſſenſchaften in Berlin und Paris und mar dann
in einer chem. Fabrik Pommerns thätig. Das von
ihm bier erfundene Verfahren ber Bleiweißfabrila⸗
tion wurde von Amerikanern weiter ausgebildet
und zehn Jahre nachher als das fog. amerilaniiche
Verfahren in Deutichland eingeführt: Cr jelbft
wurde durch feine Erfindung veranlakt, eine bers
artige Fabrik in Gothenburg und fpäter bei Stettin
anzulegen, Während des Krimkriegs betrieb er bei
Stettin die Yabrilation von Kalifalpeter aus Potts
afche und Chilifalpeter für den Bedarf der rufl.
Regierung, ren Hauptfabrifation diejenige des
Ralifalpeterd war; 1858 gründete er in Kalt bei
Deuß mit dem Kaufmann 3. Boriter eine chem.
Fabrik unter der Zirma Vorſter u. Grüneberg; 1861
errichtete biefe Yirma behufs Beſchaffung ihrel
Rohmateriald in Staßfurt ein Etablifiement zur
Yabrilation von Chlorlalium, welch leßteres vom
da an, zu Pottaſche verarbeitet, und an Stelle ber
Be: | Schlempelohle zur Umſetzung des Chilifalpeters im
anzleitifh, im übertragenen ! der Talter Zabrit Verwendung fand. ©. war eß,
der bildenden
572
der die Fabrikation von Pottaide aus Kaliumſulfat,
dem Produkt der Nabfurter Abraumfalze, mit Zus |
grundelegung des Leblancihen Sodabildungspro⸗
eſſes in bie Praxis einführte, womit der erfte
Schritt zur Beſchränkung der Gewinnung der Pott:
aiche aus Holzafche gethan war. Cbenjo hat er
welentli dazu beigetragen, ber rationellen Ver:
mertung ber Abfallſalze als Düngntittel in der
Landwirtſchaft Eingang zu verfchaffen. Mehrere
Brojchären über Kalidungung, fowie die erite far:
bige « Düingertafel» wurden 1864—70 von ihm ver:
öffentlich. Die Einführung der Kalivüngfalze ver:
anlafte die Tarftellung anderer künftliher Dung⸗
mittel, beſonders von Superphosphaten in den
talter Werken, den Betrieb von Phospboritgruben
an der Lahn und bie Darftellung ſchwefelſauren
Ammonials au3 Gaswaſſer; der von ©. konjtruierte
Aınmoniaf:Dejtillationgapparat findet im In⸗ und
Auslande Anwendung.
Grünebergicher Apparat, f. unter Ammo⸗
nium (-Berbindungen), Bd. I, ©. 565.
Griünueifen Barl), ein auch ald Dichter und
Kunſthiſtoriker befannter Theolog und Kanzelred:
ner, geb. 17. Jan. 1802 zu Stuttgart als Sohn
des 1831 verftorbenen Dberregierungsrat3 Karl
Ehrißian Heinrich ©., des erften Herausgebers
des «Morgenblattegr. G. ftubierte in Tübingen
und Berlin Theologie, wurde 1825 Hoflaplan und
Feldprebiger ber Lönigl. Garden, 1831 zugleich ns
fpettor ber Vollzfchulen, 1835 Oberlonfilterialrat
und Hofprediger, 1845 Dpberhofprediger in Stutt:
gart; 1868 trat er in den Ruheftand. Litterariſch
machte er fich zuerft in weitern Kreifen durch eine
Eanımlung von «Liedern» di un 1823) belannt,
die ihm einen ehrenvollen Plaß unter den Dichtern
der Schwäbilhen Schule ſicherten. Unter feinen
Arbeiten, welche ber Kritik und Geſchichte der Kunſt
angehören, find feine Monographie «Niclas Ma:
nuel» (Stuttg. 1837) und die mit Maucd) heraus:
eqebene Schrift aUlms Kunſtleben im Mittelalter»
m 1840, mit Kupfern) zu nennen. rüber er:
dienen die Schriften «fiber bildlihe Darftellung
r Gottheit» N tuttg. 1828), «Über dag Sittlidhe
unft bei den Öriechen» (2p3. 1833)
und «Die altgrieh. Bronze bed Turichen Kabinetts
in Tübingen» (Stuttg. u. Tüb. 1835). Als vor:
züglicher Kanzelrebner zeigte fi) ©. in den anonym
erichienenen ve .evigten üir die Gebildeten in der
Gemeinde» ( tut. 1835) unb ber Sammlung
einer in ber Hofliche gehaltenen «Predigten »
Stute. 1842). Herner veröffentlichte er ein
«Chrijtl. Handbuch in Gebeten und Liebern»
(5. Aufl., Stuttg. 1859) und eine Schrift «Liber
Geſangbuchsreform⸗ Sugige Mit Schnaaſe
und Schnorr von Carolsfeld begründete er 1858
das «Chriftl. Kunftblatt». Er ftarb 28. Febr. 1818
in Stuttgart.
Griüneifenftein, aud Kraurit genannt, bes | 5
ftebt aus phosphorfaurem Cifenoryd mit etwa
8—9 Bros. Waffer. Derjelbe bildet traubige oder
nierenförmige Aggregate mit rabialfaferiger Ter:
tur, die gewöhnlich auf Brauneifenjtein —
und als Umbildungen aus demſelben angele en
werden. Die Farbe it ſchmutzig und dunkel laud):
rün bis ſchwärzlichgrun und wırd Durch Zerſetzung
raun und gelb. Da bie Anmwejenheit von Phos⸗
phorjäure jeden Gifenftein für die technijche Be⸗
nußung verichlechtert, fo ift natürlich auch der ©.
von ben Bergleuten nidyt gern gefehen.
Grünebergiher Apparat — Gruner (Juſtus von)
Grünenplau, Torf in Braunfchweig, Kreis
Holzminden, 5 km im . von Dellipten, in
178 m Höhe, zählt (1880) 1029 E. und hut eine
Olashäütte, womit Fabriken für Spiegel, optiiche
Olaler und Ubrengläfer verbunden find.
rünentuald (alob), Maler, geb. in Bün;-
wangen bei Göppingen 30. Sept. 1821, befuchte
die tt arter Kunftichule und entwarf im roman:
tiſchen Zeitgefhmad dag Bild der Ritter, welche
Serufalem zum eriten male erbliden, e3 wurd:
vom Rheiniſchen Sunftverein erworben. Unter
dem Einfluffe Nehers malte er einige Kirchenbilber,
jowie den Fried: Ihwäbiiches Vollsleben, welcher
allgemeinen Beifall erlangte. Im %. 1853 über:
fiedelte er nad Münden. Hier entitanden unter
anderm: bie Schlacht bei Aichach, Fresto im No:
tionalmufeum (1863), der Hagelichlag, für die Ga:
lerie in Stuttgart (1865), der unterbrodyene Hoc:
eitögang (1868), die Heimkehr. Im 3. 1877 ers
ielt ©. eine Profefiur an der Alademie in Stutt:
art. Seitdem entitand fein Fries für einen
peifefaal, eine deutſche Familie des 16. Jahrd.
vorftellend, und das Gemälde: die Aberrafchten Zi:
geuner, im Entwurf.
Gruner (Chrütian Gottfr.), berühmter deut:
[der Arzt, geb. 8. Nov. 1744 zu Sagan, erhielt in
er dortigen Stadtichule und feit 1762 auf dem
Gymnafium zu Görlitz feine alademifche Borbil:
dung und bezog 1765 die Univerfität zu Leip;ig,
wo er nad feines Vater Willen Theologie tu:
dierte, aber, als diefer geftorben, ſich der izin
widmete. Nachdem er 1769 zu Halle promoviert,
lehrte er in feine Vaterftadt zurüd und lebte dort
als praktiſcher Arzt, bis er 1773 einem Nufe nad
Jena ala Profefior der Botanik folgte, wo er 177%
jum Hofrat und 1791 von dem Herzog von Sad;
en-Coburg zum Seh: Hofrat und Leibarzt ersaunt
wurbe. In biefer Stellung ftarb er 4. 1815.
Die Zahl jeiner ‚größern Merle, welche ſich faſt über
alle Fächer der diin verbreiten, beläuft ſich auf
mebr als 50, unter denen hier nur der «aAphrodi-
siacus» (Jena 1789), die «Bibliothet der alten
Arzte in Überfegungen und Auszügen» (2 Bde.,
2p3. 1780—82), «Semiotice generalise (Halle
15) und «Censura librorum Hippocratis» (Bresl.
1772) erwähnt feien. Mit umfaflender Gelehr⸗
famleit und Bielfeitigleit verband ©. eine auber:
ordentliche Klarheit und Tiefe, und ungeadhtet fei:
ner gründlichen Theorie war er dennod) als pral:
tiſcher Mediziner fehr geihäbt.
runer (Yultus von), preuß. Staatämann,
He 28. Febr. 1777 zu Osnabrück, ftudierte nad
biolvierung des osnabrüder Gymnaſiums ir
Halle und Göttingen die Rechtswiſſenſchaften,
lehrte dann nad) DOsnabrüd zurüd und gab bort
während der vier folgenden N re mehrere dus
Strafreht und die difentlihe Sicherheitspflege be»
andelnde Schriften heraus. Im J. 1802 trat er
in den preuß. Staat2dienit, wurde Kamımerrat von
anfen, kam dann in die Centralverwaltung nass
erlin und 1805 als Direktor der Kriegs: und Te:
mänenlanmer nad) Bofen. Der unglüdlice Krieg
machte 1806 feiner dortigen Thätigfeit ein Ende; er
ging nad) Dftpreußen, wo er in perjöntiche Verüb
tung mit Stein und Hardenberg kam, bie bald feine
große geſchäftliche Befähigung erlannten. &. wurde
1809 zum Polizeipräfidenten von Berlin ernannt
und 1811 als Geh. Staatärat an bie Spige der ge⸗
ſamten Verwaltung der höhern Polizei für den
Gruner (Wild. Heinr. Ludw.) — Grunert (ob. Aug.)
ganzen Staat geſtellt. Als aber Preußen im März
1812 gezwungen war, fi mit Seankeid egen
Rußland zu verbünden, nahm ©. feinen —2*
und ging nach Prag zum Freiherrn von Stein, der
dort, an der Spitze der norddeutſchen Emigranten,
sch mit dem Plan einer im Nüden der in Rußland
enoringenden franz. Armee zu organifierenden
deutſchen Volkserhebung beichäftigte.e Im Mai
1812 folgte Stein einer Einladung des Kaiſers
Alcrander nad) Rußland und hinterließ die Vorbe⸗
reitungen für die Ausführung feines Gedanken? in
ten Hünden G.s. Der kan. Regierung war jes
doch diefer Plan nicht geheim geblieben, und um
einer auf bie Auslieferung ©.3 gerichteten Forde⸗
rung Frankreichs zuvorzukommen, ließ ihn das
wiener Kabinett verhaften und nad) der Feſtun
Peterwardein bringen, von wo er erft im Herbit
1813 entlajien wurde. G. erhielt zuerft die Ver:
mwaltung des Großherzogtung Berg (Nov. 1813)
und vertauſchte fie (nei: 1814) mit dem General:
nouvernement ded Mittelrheind. Nach dem erften
‘Sarijer Frieden lehrte er nad) Dep zurüd und ver:
blieb dort bis zum Juni 1815. Beim Wiederaus⸗
bruch des Kriegs, infolge ber Rüdfehr Napoleons
von Elba, erbielt er die Oberleitung der feitens ber
verbündeten Mächte in Frankreich eingerichteten
Polizei; 1816 wurde er Geſandter in der Schweiz,
jtarb aber fhon 8. Febr. 1820 in Wiesbaden.
Gruner (Wilb. Heinr. Ludw.), auzgezeichneter
Kupferſtecher, geb. 24. Febr. 1801 zu Dresben,
batte in der Kupferitehertunft ©. E. Krüger zum
Lehrer. er] einem Aufenthalte in Brag, wo er
fid an Fuhrich anſchloß, wandte er ſich nad) Leipzig,
wo ihn einige Buchhändler beichäftigten.. Im —
1825 beſuchte er Italien, wo er an der Mailänder
Atademie unter Longhi und P. Anderloni feine
Studien begann. Ein Stid nad einem Gemälde
von Belasquez (ſpan. Hirt) erwarb ihm ein Reije:
jtipenbium au mehrere Jahre. Im J. 1828 machte
(3. eine Reife nad Frantreih und Spanien, die
ſich bis nad) Madrid erftredte, 1833 fam er nad)
Deutſchland und begab fi dann nad moland
und Schottland, wo ihn beſonders Mabonnen
von Rafael, ſowie die Ausſeßung Mofis nad
Murillo aus den Sammlungen zu Blenheim un
bes Sa 3 von Devonihire behäftigten. Nah
feiner ehr nad) Italien verweilte er in Mais
land und Brescia und ftah das Porträt bes
Giulio de’ Medici, den Mofes nah Murillo, das
Pax Vobiscum nad) Rafael? Bilde beim Grafen
P. Tofi und anderes. G. wandte ſich 1837 nad
Nom, wo er hau —58 nach Marc Antonio ſtu⸗
dierte und —* re verweilte. Er fertigte hier
die Platten zu «I mosaici della capella Chigi»
(Rom 1839) und zu den Freslen im Saale des
Heliodor, ſowie die Tafeln des Atlas zu Paſſa⸗
vants «Hafael von Urbino» (1839). Auch ſtach er
mehreres pn Dvcerbed. Im J. 1841 reifte ©.
abermals nad Gngland, um Zeichnungen nad
den Rafaelihen Cartons in Hamptoncourt in ber
Groͤße des Originals auszuführen. Nachdem er
bier das PBradıtwerl «Decorations and stuccoes of
churches and palaces of Italy» (Bar. u. Lond.
1314: 2. vermehrte Ausg. 1854, 56 Tafeln in
Großfol.) herauspegeben, Ihmüdte er den Papillon
im en des Budinghbam:Balaites im Stile der
„jtaliener des 16. Jahrh. aus, deſſen Delorationen
er in einem Kupferwerle (Lond. 1846, 15 DI. in
Zol.) veröffentlichte. Hierauf ſtach er zu London die
673
Platten zu «I freschi nella cappella della villa
Magliana» (Lond. 1847, 5 Tafeln Fol.), ftellte
das Prachtwerk «Specimens of ornamental art»
(Lond. 1850, 80 Bl. in Großfol.) zufammen und
veröffentlichte in der olgezeit noch das Werk «The
caryatides from the Stanza dell’ Eliodoro in the
Vatican» (Lond. 1852, 16 Bl. Fol.). "Daneben
arbeitete er auch einzelne Blätter und ſtach die
Rupferatlanten zu Layards Werten über Ninive,
In den %. 1854— 56 leitete er die Deloration des
neu, erbauten Flügeld von Budingham : Palace,
ſowie 1855—56 aud) die Anlage der Gärten und die
gen e innere Ausſchmudung des Schloſſes Osborne.
adbem G. in England nod) den Stid der Dia:
donna de’ Anfidei aus Blenheim beendet, folgte er
einem Rufe an das Mufeum zu Dresden, wo er
aud 1858 Profeſſor der Kupferftechtunft an ber
Alademie wurde. Um diefe ge veröffentlichte er
das Prachtwerk «Die Basreliefs an der Vorberjeite
des Doms zu Orvieto» (mit Zert von G. Braun,
Lpz. 1858, 83 DI. in ol.) und das für die Kunft:
afhichte wichtige «Lo Scaffale; or, Presses in the
sacristy of Santa Maria delle grazie at Alilan»
nah den Luiniſchen Driginalen (Lond. 1860).
Für ben engl. Hof lieferte er 1860 die Dekorationen
u dem Mauſoleum der Herzogin von Kent und 1661
ie Entwürfe zu einem Maufoleum für den Prinzen
Albert. ©. ftarb in Dresden 27. Febr. 1882.
Srünerde oder Seladonit ift ein derbes
feinerdiged Mineral von ſchwärzlichgrüner oder
olivengrüner Farbe und grobe Meichheit, welches
ih etwas fetti a und bauptjählih aus
etwa 50 Proz. Kiefelfäure, ferner aus Eijenorydul,
etwas Thonerde, Magnefia und Kali, ſowie etwa
7 Proz. Wafler beftebt; es findet fi) derb und al?
Krufte in Hohlräumen von ln hen Mandels
fteinen, auch in bafaltifchen Zuffen, wo ed nad
weisbar aus der Zerſezung von Augit hervorge⸗
angen iſt, unb wird als grüne Farbe zum Anftreis
den benugt; die gefchäkteiten Funde find die vom
onte:Balbo bei Verona, von der Inſel Cypern
und von Raaben in Böhmen. Schöne, etwas lalts
altige Pſeudomorphoſen nad Augittryftallen ent:
ält der Porphyr aus dem tiroler Faflathal.
Grunert (ob, Aug.), bedeutender Mathe:
matiler, geb. 7. Febr. 1797 zu Halle, ftubierte ſeit
1815 auf der dortigen Univerfität, fpäter zu Söt:
tingen Mathematit und wurde 1821 Lehrer ber
Mathematik und Phyſik am Gymnaſium in Zorgau.
Nachdem er 1827 zum Profeſſor ernannt worden,
übernahm er 1828 ein Lehramt am Gymnaſium
und ber Saldernichen hoͤhern Bürgerfchule zu Bran:
denburg, von wo er 1833 al3 ord. Profeſſor der
Dathemail nad) Greifswald berufen wurde. Hier
erhielt er 1838 den gelamten theoretifhen und prab⸗
tiſchen mathem. Unterrigt an ber Alabemie zu El⸗
dena übertragen und jtarb 7. Juni 1872. Unter
jeinen Shriften find hervorzuheben: «Sphäroibifche
tigonometrie» (Berl.1833), «Elemente der ebenen,
fpbärifchen und Iphäroibifden Trigonometrie in
analytiiher Darftellung» (2p3. 1837), «Beriudj einer
neuen Methode zur Beftinnmung der Polhöhe bei
geodätiihen Meſſungen⸗ (Lpz. 1844), «liber bie
mittlere Entfernung einer Sigur von einem Puntlte
oder über die fog. mittlere Entfernung des Aders
vom Hofe» (Greifsw. 1848), «Lorodrom. Trigono:
metrie» (*p3- 1849) nebft der Abhandlung «De area
trianguli loxodromici in superficie ellipsoidis«
(Greifew. 1856). Klügels «Matbem. Mörterbudy»
574
füßet uı5 vur5 »Zupplemento
—3, versah. änngt. Diele Aspnilingen 6.3
Enden fi im dem vom i
gegebenen · Archiv jür Nathematit und Phy it⸗.
Grunert (Karlı, narihafter deutier Schau⸗
fpieler,, ae. 16.
jet 1941 heraus⸗
, Jan. 1»10 ja Veipjig, war am,
—— Tür das Stus:um der Theoiogie beitimmt, | Grasmus und
Grazer: (Karl) — Grünfint
15 Bde., 273. 1559,31) wurde von 9. zu Gnde ge: '
ı2 Zre., Ep 1333
Bi, —— Ch, —*
ea Uems A
Tahıküd mit glänzendem Lichtenelt, ım bafeler
Iuteum, und, unter dem Borhandenen das Haupt:
wert, der aus mehrern Tafeln beitehende Doch:
altar der —— —— —— im
Obereiĩaũ, jegt im Mujeum zu Colmar, die Heiligen
Banritiud im Münden. Dre tar.
aber daum hei einer wardernden Scham: . bilder aus dem Tome zu Kain; wurden von ben
fpielergeielichaft; 1% tanı er nah) Augsburg, von , Sch:veden
da mıncte er ih 1833 nad Sreiburg i. Br, wo
ex die Zireftiom bes Theaters
als Ehauipieler begriimdete er zu
a 1554—12 am Hojiteater unter Holbeins Leis
als eriterG haralierdariteller und Cherregifieut
istie. Eeit Ende 1812 war er am Stabtı
Hamburg engagiert, 1846 erhielt G. ein lebens⸗
ngliches Engagement am Hoftbeater zu Stuttgart,
wo er 28. Sept. 1869 farb.
G. gt den vorzüglihen Charafterbarfiel:
lern Zeutihlands. Sein Nollentreis war
umiajlend. Bortreffli leiftete ex beſonders ım
der Taritellung der 9 und Charaftere Shal⸗
Ipeaxe®, Goethes, Schillers, Leifings und Yiilande.
ine litterarijche Thätigteit beihräntte fh haupt:
ſaͤchlich auf Einrichtungen älterer S
Yühne, jowie auf Überiekung und Bearbeitung
von Dlolizres « Zartufe» (Stuttg. 1865). — G.3
Gattin Amalie, geborene Rühle (geb. 1809, geit.
4, Mai 1882), e ebenfallö der Bühne an,
ebenfo wandten feine Rinder Thereje und
Kart diefer zu und waren 1883 eritere in Berlin,
legterer in Hannover enyagiert.
Grunewald, eine istaliihe Walbung bei Ber:
fin zwiſchen Charlottenburg, Spandau, der Havel
und dem Wannfee, umjaßt 4676 ha und ift mit
einen zahlreihen Seen und Bergnügungsorten ein
iebtes Ziel für Wald: und Ballerpartien ber
Berliner geworben. Das konigl. yes ſchloß da⸗
elbit wurde 1542 von Kurfürſt Joachim LI. im eins
achem Stil erbaut. Der Bahnhof G., ſowie bie
ergnügungsorte Halenfee, Hundelehle und Dreis
finden (Wannſee) find Stationen der Berliner
Stadt: und Ringbahn. Bgl. Fröhlich, «Ausflüge
und Wanderungen durd den ©.» (Berl, 1882).
Grünewald (Matthias), ein bem 16. Jahrh.
angehörender eigenartiger Maler au der Blütezeit
ber ältern deutihen Runit, von deſſen Lebenzums
Händen man mur weiß, daß er wahricheinlich zu
Alchajienburg (nad) einer andern Angabe zu Frank⸗
furt a. M.) geboren wurde, zu Mainz arbeitete und
Hans Grimmer zum Schüler, hatte J. von
Sandrart, ber in feiner Aladentie ihn aufführt, ers
wahnt nod), Daß er ein eingezogenes Leben geführt
und übel verheiratet geweſen ſei. Sein Bild
exiſtiert noch in zwei Handzeichnungen zu Leipzig
und Erlangen (von 1529). Bon feinen Arbeiten
ijt weniger vorhanden, als man bisher annahın,
da manches ihm jalıdlich jugeichrieben wurde.
Seine Eigentümlichkeit beiteht in einem Naturalis:
mus, der fi vorzugsweiſe in äußerften Affekten
ergeht und, verbunden mit bedeutendem folorijti:
hen Zalent, meiſtens eine ergreifende, bisweilen
auch durch Übertreibung eine abjtoßende Wirkung
Hervorruft. Auf den Sodel eines Altars in der
Stütstirde zu Aſchaffenhurg fteht fein Mono⸗
gramm und die Jahreszahl 1519, doch iſt das Bild
durch ein anderes erſeßt. Zweifelloſe Originale
ran G. find ein paar grau in grau ausgeführte
Haunover, wo , immer
geraubt und gingen 1632 im Meere unter.
Grüufarben. Zn der zärberei und dem Zeug:
erhielt. Seinen Ruf | brud ergugte man früher die grünen Zöne fait
i zweimaliges Ausfaͤrben, zuerjt mit
Seid, dann nut Blau, oder umgelehrt; fo wurde
+ 2. Rolle in der Regel blau gelärbt, dann im ber
Eiedehige mit Alaun und Weinjtein gebeist und
eudlid in einem Raus oder Gelbholzbade ausg:.
färbt, Grün auf Seide erzeugte man ebenfalls durch
Mijchen von Blau (Sächſiſchblau) und Gelb (ge:
wöhnlid) Wau) oder
aus China
auch durch Yürben mit einer
jehr | au fommenden, aus nusbeeren br:
reiteten Trogue, dem Lo⸗lao. genmwärtig färbt
man da3 Tuch, wie das zu Billardüber und
Epieltiichen dienende, zwar immer noch mit Säc;-
fichblau und Gelbholz, Dagegen finden zum ®. der
ür die | Seide fait allgemein die vom Anilin abgeleitetes
grünen Farben, dad Aldehydgrün oder Emeraldit,
und die zweite Ichönere Art, das Jodgrũn, gewöhr:
ih in Berbindung mit Pilrinfäure Anwendung.
Eine dritte Art von Grün, dad zum ®. verwenn:
wird, ift da3 von Bajel aus in den Handel kom:
wende Methylenanilingrün.
Gränfänle nennt man inder Botanileineeigen:
tümliche Jerfeßungserfcheinung, die an verfdie::
nen Zaubhölzern, wie Birke, Buche und Ciche, vor:
zugsweiſe aber an lebterer, auftritt. Bhnlich
jeigt die G. an alten, balbverfaulten Stöden,
morſche Holz nimmt dabei eine j Bangrüne farbe
an, und mar findet ſich der grüne Jarbfiofi in den
Wänden der Zellen und nicht im Innern derielben.
Eine ganz gleihmäßige Färbung des Holzes tritt
jevod dabei nicht ein, fonbern es bleiben einzeine
Stellen ungefärbt und haben da3 Ausſehen des
weißfaulen Do tiber die Urſache, welche die
©. hervorruft, iſt nichts Sichere belannt; zwar hat
man auf grünfaulem Holz einen Pilz aus der Fomi⸗
lie der Discomyceten gefunden, deſſen Fruchtlorper
ſowohl, als auch deſſen im Innern des Holzes vege
tierende Mycelium dieſelbe ſpangrũne Farbe zeigen
wie das Holz ſelbſt; doch iſt nicht beſtimmt nach
gewieſen, daß dieſer Pilz, welchetr Peziza aerugi-
nosa genannt wurde, wirklich als die Urſache der
G., und nicht vielmehr biob ala eine Folge deriel:
ben zu betrachten ift. Das legtere iſt Deshalb wahr:
fheinliy, weil mehrere Arten der Gattung Pezixı
lebhaft gefärbte Sruchtlörper befigen und es leicht
möglid) ıft, deß der als Fäulnisbewohner auf dem
rünfaulen Holze vegetierende Pilz aus diejem ben
arbitoif in ji aufnehmen kann. Übrigens ik auch
der genannte Bil durchaus micht immer in bei
grünfaulen Hölzern vorhanden. Unter allen Foͤul⸗
niserſcheinungen des Holzes iſt die G. die am fel:
tenſten auftretende, und es erllärt ſich hieraus, daß
bier elbe noch wenig unterfucht wurde, ,
Grünfiut, Srünling, Hirſenfink (Chlor
bortensis) heißt ein zur isinfenfamilte gebörende:
Bogel mit kurzem, ſcharfſchneidigem Kegelſchnabel.
kurzen Füßen und langen, ſeicht ausgeichnittenerm
Schwanz Er it im ganzen olivengrän mit gelben
Grünhagen — Grünſand
Schimmer, bie Unterſeite lebhaft citronengelb, Arm⸗
Dand» und Schwanzſchwingen größtenteils ſchwarz.
)er lebhafte Vogel lebt in ganz Europa, Nord:
arrila und Aleimafien in buſchigen Gegenden von
Sämsereien, beionderd Hanfiamen, ift ſcheu, brütet
is bi8 dreimal in einem rapfförnmigen Refte,
* ſchlecht und hält ſich ſchlecht im Bauer.
zünhagen (Solnar), Hiſtoriker, geb. 2. April
1828 zu Trebnitß bei Breslau, empfing feine Gym:
naltalbildung in Breslan, jiuierte dans feit 1847
Jena, Berlin and Breslau Geſchichte und habis
itierte ſich 1866 an ber breslauer Univerlität auf
Grund der Abhandlung «Difried und Heliand, eine
bifter. Baralielev. Seit 1858 wandte er fich ſpeziell
ber Geſchichte jeiner Heimat zu, veröffentlichte 1860
eine Sammlung mittelalterlidher breslauer Ge⸗
—— «Codex diplomaticus Silesiaes,
.3) md ala rbeitung derielben die Schrift
«Breslau unter den Binften als deutiches Gemeins
weien» (Bresl. 1861). Ym J. 1863 zur Zeitung
de3 breslauer Staatsarchivs berufen, übernahm
&. zugleich die Redaction der «Beitichrift des Vereins
für Gefdichte und Altertum Schlefiens»; 1866 warb
er zunt außerord. Vrofefior der Geſchichte an ber
Umwerfität Breslau ernannt und 1873 zum lönigl.
Ardivrat. Bon G.s Publilationen find noch her:
: eRegesta episcopatns Vratisiaviensis»
ſherausg. in Gemeinſchaft mit Korn, Bresl. 1864)
«Registram S. Wenceslai. lrfunben vorzüglich
zur Eefchichte Dberichleiiend» («Codex diploma-
ticus Silesiaen, Bd. 6, herausq. mit Wettenbad),
Bresl. 1865), «Regeften zur — Gefchichte» («Co-
dex diplomaticus Silesiae», Bd. 7, Bresl. 1867),
aGeſchichtsquellen der Huffitenlrieger («Scriptores
rerum Silesiscarum», Bd. 6, Bresl. 1871), «Lehns⸗-
und Beligurtunden Schleften3 und feiner einzelnen
Fürſtentũmer im Mittelalter» (mit Markgraf, IL. 1
j. 1881, lepterer erfcheint in ber Reihe zugleich
als Bd. 7 der «Bublilationen aus den königl. preuß.
Staatsarchiven⸗). Die größern Werke ©.3 find:
«Erzbiihof Adalbert von Hamburg und bie Idee
eines wordiichen Batriardhatg» (2ps. 1854), — — M
rid) d. Gr. und die Breslauer 1710—41> (Brest.
1861), «Die Huflitenlämpfe der Schlefier⸗ (Brest.
1872), «Geſchichte des eriten Schlefiihen Striegg»
(2 Bde., Gotha 1881), « Geſchichte Schlejienz »
Gotha 1884 fg.).
Srändein, Stadt im Königreich Sachſen, Re:
gierumgäbegirt Zwickan, Amtshauptmannſchaft
‚15 km weſtlich von Annaberg, in
621 m Höhe, mit 1709 E., weldeSpiken, Strumpf⸗
waren und Blelöffel fabrizieren. Hier ſtand ehe:
mat3 eine Ciftercienicrabtet.
@ränhainichen, Torf in der fühl. Kreis⸗
uptmannihaft Zwidau, Amtsbauptmannfchaft
ba, an der Flöhe und ber Linie Flöha : Neiken:
in der Sächſi gen Staat3eifenbahn, zählt (1330)
2063 @. und ift der Mittelpunkt der fühl. Spiel:
wareninduftrie, Für melde hier eine Fachgewerbe⸗
ſchule befteht. Der Bert der jährlich ausgeführten
Spielwaren beträgt etwa 1 Mill. Mart.
® „ Stadt im Sroßherzogtim Heſſen,
Brovinz Oberheilen, Kreis Gießen, auf der Wajfer:
ſcheide zwilhen Main und Lahn, über welche der
al:e röm. Pfahlgraben geht, 7 km im W. von
Lich, mit 774 E., einer alten Burg und altertünts
lichen Mauern.
@rünfern, |. Grünkorn.
Grüntuochen, f. Hornhecht.
575
Grünkohl, |. unter Brassien.
‚ Gräntorn oder Srünfern, eine namentlich
im weitl. und ſüdweſtl. Deutichland fehr beliebte
Art Öranpen aus unreifem Weizen (Spel;, Dinkel,
Einlorn, Gmmer), zu deren Heritellung die Sihren
vor dem Ausdreſchen gedarrt werden.
Grünträße, joviel wie Mandelkrähe.
Gränting, Bogel, ſ. Grünfint.
Griünmalz nennt man da3 Malz nad) beendig-
ter Keimung ‚vor dem Abſchwellen und Darren.
Es befigt in diefem Zuftande die höchite diaſtatiſche
Wirkung und wird aus diefem Grunde ganz all:
gemein in der Spirttusfabrilation verwendet. In
der Brauerei ift c3 in allgemeinen nicht brauchbar,
weil ihm das dem gedarrten Malze eigentüniliche
Aroma fehlt; nur bei der Anfertigung einzelner
Zotalbiere findet e3 Verwendung.
Grünme, altes niederländ. Geſchlecht, ein Zweig
der Fanıilie Hemricourt, welcher jeit 1320 mit der
Grafſchaft Mozet belehnt it. Pen Namen ©.
nahm zuerft Anton an, der bie Herrfchaft Srünne
von feiner Mutter Nikolaus Franz (geit.
1751), imrat und Generalfeldjeugmeilter, ers
biett 1747 für ich, Geſchwiſter und Deſcendenz die
erbliche Reihegrafenwürde. Bon feinem Bruder
Graf Philipp Anton ftanmen die jegigen Glieder
der Familie ab, die fidy in eine öfterr. und beig.
Linie teilt. Der erltern gehört an Graf Karl
Ludwig, General der Kavallerie, geb. zu Wien
25. Aug. 1808 (Sohn des Brafen Philipp Tyerdi:
nand, geb. 1762, geſt. 1854, Generaladjutant und
Generalitabschef des Erzherzogs Karl), durch fait
2% Jahre Generaladiutant des Kaiſers Franz Jo⸗
[ers und Chef der Militärlanzlei, einer ber Träger
abiolutiftiichen Syſtems in Oſterreich, dann
Dberftftaffmeifter, feit 1882 Mitglied des Herrens
baufes, im Ruheſtande in Salzburg lebend.
Srinpo e, f. Grünftein.
Gräufand oder glaulonitifher Sand:
ftein, ein Sandftein, welcher durch feinen Gehalt
an Glantonit ausgezeichnet ift; dieſes graugrüne
ineral, ein wallerhaltiges Silicat von vorwie:
gend Eifenorydul (oder Cijenorpp) mit Kali, auch)
etwas Thonerde und Kalt, bildet hirjelorngroße,
Ichießpulverähnlihe Körnchen neben den Quarz—
körnern, und das Bindemittel it alädann falfig
oder mergelig, während in andern G. das Binde:
mittel felbit zum Zeil aus pubverigem Glaukonit
befteht. Rad) Chrenberg find viele Staufonittörn:
hen Steinterne von Foraminiferenſchalen, die von
deg Glaukonitſubſtanz ausgefüllt und ſpäter aufge:
A wurden. Die ©. find lihtgrün, gräulicdigrün,
bi3 zu dunkelgrün hin gefärbt, defto mtenfiver, je
mehr Glaulonit fie enthalten, und verändern wohl
im Lauf der Zeit durch höhere Oxydation des
Eiſens diefe Farbe in eine Fichtbräunlidye. ©. Tennt
man zwar fchon in den ältern Formationen (wie in
dem Silur von Bornholm und Petersburg), bie
Hauptentwidehung fällt jedoch in die Rreidefornta:
tion, wo er namentlich im Turon Weitfalen!, Sad):
ſens und Englands fehr verbreitet iſt. Auch der
tertidre Wienerfandftein, der untere Meeresjand
des pariſer Eocänbedens, forte die Molaſſe der
Schweiz tft ſtellenweiſe ala ©. ausgebildet. Im
Staate Nenjeriey wird der 6—8 Proz. Hali hal.
tende G. der Kreideformation al3 ein äußerſt wirt:
james Tüngemittel maflenhaft benupt; hier und da
gebraucht man ihn aud) als grüne Farbe zum An⸗
jtreichen.
576
Grünsfeld, Stadt im Großherzogtum Baden, |
Kreis Moosbach, Amtsgericht Tauberbiſchofsheim,
7 km im NND. von Lauda, an der Mündung des
Wittigbaches in den Grünbad) und an der Linie |
Heidelberg : Würzburg der Badiſchen Staatsbahn, ı
zählt (1880) 1393 E. und hat Weinbau.
Grünſpan oder Spangriün (Aerugo) beſteht
aus bafiihen Verbindungen des Kupferoryds mit |
Giligiäure, die man in Wiu weinproduzierenden
Ländern, 3. B. in Grenoble und Montpellier im
ſüdl. Frankreich durch Schichten der Weintreiter
mit metalliihem Kupfer darftellt. Durch die Ein:
wirkung der in den Treitern enthaltenen Eſſigſäure
auf dag Kupfer bildet ji der G. Gr ericheint im
Handel als eine grüne oder grünlichblaue Maſſe, in
der häufig Reite der Trauben und Nämme enthal-
ten find. Man benußt ihn als Farbematerial. Der
Eryitallifierte Grünſpan beiteht aus neutra:
lem, effigfaurem Nupferoryd und wird erhalten,
wenn man den franzöfiichen ©. in Cifig auflöft und
tryftallifieren läßt. Ter grüne fiberzug, der fi)
auf fupfernen oder mellinnenen Gefäßen bildet und
im gewöhnlichen Leben oft G. genannt wird, iſt fein
eſſigſaures, Sondern kohlenſaures Kupferoryd. Alle
Arten ©. find ftarke Gifte. Ter eigentlihe ©. findet
Anwendung als Öl: und Waflerfarbe, zur Berei:
tung grüner, Kupferfarben, in der Faͤrberei, und
SJeugdruderei, beim Vergolden und früher aud) zur
Sarttellung ber Chligläure.
Grünfpat, ungebräudlid gewordene Bezeich:
nung für das Mineral Malakolith.
rünſpecht, |. unter Specht.
Grünſtadt, Stabt im bayr. „egierungsbegirt
Pfalz, Bezirksamt Frankenthal, 18 km im WNW.
von diefem Orte, 13 km von Türkheim, in 172 m
Höhe in der Nähe der zum Rhein gehenden Eisbach
und an den Linien Aeujtabt - Dion Sheim und G.⸗
Gifenberg:Hettenleidelheim der Pfälziichen Eiſen⸗
bahn, ift Siß eines Amtsgerichts, bat eine Latein⸗
ſchule, ein Waijenhaus und zählt (1880) 3810 E.,
weldye Steingutwaren, Badpapier und Pad fabri-
zieren, auch Obit: und Meinbau treiben. G. war
bis zur Franzöſiſchen Revolution die Nejidenz der
Grafen von Leiningen:Weiterburg.
Grünfteis oder Orlinpor »bn r, Bezeichnun
für eine Gruppe eruptiver Geſteine, die weſentli
aus triklinem, an Kalk oder Natron reichem Yeld-
fpat einerjeit3 und aus Augit oder Hornblende an:
dererjeit3 gemengt find und die im frifchen Zu:
tande eine vorberrfchend grünliche Färbung zeigen;
azu geſellt ſich Schwarzes Erz (Titaneilen und
Magneteiien), vielfach auch Chlorit, welcher
feinſter Staub das garye Geſtein durchzieht und bie
ziealich ggteiäntäbige ſchmutziggrüne Farbe bewirkt.
Durch Behandlung des G. mit Salzſäure kann
man dieſe Chloritmaterie weglöfen, worauf als⸗
dann die Mengung aus weißem Feldſpat und
ſchwarzem Augit (oder Hornblende) befier hervor:
tritt._ Auch kohlenfaurer Kalk, aus der Zerjegung
ber Silicate hervorgenangen, ift in manden ©.
reichlich vorhanden. Zi Gemenge find deutlich
teyftallinifchsförnig, Bo yrartig oder Dicht, babei
mandmal auch noch ſchieferig, blafig oder mandel⸗
fteinartig. Die deutlich Ergftalliniich genengten
G. unterjcheidet man als Diabas, wenn fie aus
Feldſpat und Augit mit etwas Chlorit beftehen;
dagegen als Diorit, wenn fie weientlich aus Feld:
nd Hornblende gemengt find. Diejenigen
he wegen übergroßer milroftopifcher Sein:
Grünsfeld — Gruppe (in der bildenden Kunft)
beit ihrer Gemengteile dem bloßen Auge als gleich
artige Mafle erfcheinen, hat man —R
nannt. yım weitern Sinne werden zu den G. aut
noch Gabbro, Guphotid u. dgl. Gefteine gerechnen
Die ©. bilden jeltener Gänge oder Stöde, in der
; Negel Lager, welche regelmähig in den Verband der
Sedimentärfchichten, insbefondere der flurig:d:
voniſchen Formationsgruppe eingeichaltet ſind.
Grünten (der), ein Gipfel der Algauer Alper
(. Alpen 24), erhebt ſich 4 km öſtlich von Im:
menftadt im Negierungsbezirt Schwaben dei Ko—
nigreichs Bayern auf der Waſſerſcheide zwiſcer
der Iller und der Wertach zu 1741 m über den
Meere. Der Berg, dem feine Jhöne Form um
ifofierte Lage troß ſeines fubalpinen Charakie-
eine gewiſſe Oroßartigleit verleihen, beitcht ax:
Kalkitein der Kreideformation und bildet eine etma
4 km lange, von Süudweſten nad) Nordoften frei
chende begrajte Kette mit zwei Hauptgipfeln, ver
Hochwart (1698 m) und dem Übelhorn (1741 m
die durch einen ſchmalen Grat verbunden fat.
Beide werden meiſt von Sonthofen aus in em
vier Stunden auf griem ußwege häufig beitieger
Die Ausſicht des G. der bier und
Oberſchwabens bezeichnet wird, umfaßt den Alpe
franz von der Zugipike im Diten biß zum Abit;
fon und dem Sentis im Welten, und die Hochebes
vom Bodenfee bis zum Beißenberg. Auf de
Gundalp (1574 m), am Fuße der Hodwart, kenn:
det ſich ein Gaſthaus, auf der Hochwart felht a:
Belvedere. fe, f. Dad
runzo e „Io; a .
Grupp, das ital. gruppo, d. h. Geldpale! au
nächſt ahtlumpen»), nennt man ein aus mehr
Geldrollen zufanımengejehtes größeres Palet Fur
eld, wie es namentlich für Boftfendungen, beit
Bungemeife Paketbarſendungen verwant EIN.
Die Berpadung erfolgt gemeinhin in Yanoınd
oder Wahstudy. u
Gruppe wird in der bildenden Kunfı die Jr
N Sr mehrerer Figuren zu einem gt
ern, in fi zulammenhängenden Ganzen genaml
Die Art dieſes Zuſammenſtellens nennt na
Gruppieren, und es ijt Har, daß Deutliche
und fiberlichtlichleit da3 Grundgefeg aller hinti:
riihen Gruppierung fein miuſſen, Aus dem Pr
gel perfpektiviicher Kenntniſſe ift die Erideimm
zu erflären, dab in der ältern Malerei mei ew
pyramibale Anordnung der zufammengellt
Ginzelfiguren auftritt. Im engern Sinne wird de
ei nung ala ©. Te — ufamımen
aſtiſcher Figuren vorbehalten. Die G. der IE
Im zunädft aus dem architeltoniſchen Bedinfti⸗
hervorgegangen, das Giebeldreied mit erläutern
dem und Ihmüdendem Bildwerk zu füllen; fodanı
find auch ſolche cykliſche Kompofitionen in ve
eien, von ber Arhitelkur losgelöiten Plaſtil er
tanden. Die ältefte Kunſt liebte ber grö un Den!
lichteit und fiberfichtlichfeit halber in ihrer a
fchen Gruppenbildung meift fteif ⸗ ſymmeiriſche
ordnung: erft die ausgebildetere Aunft wagte #
freierer Sebenbigteit und Ungeziwungenbeit fort
Ichreiten. Die Berfchiebenheit in ber ie
der Slgineten (f. Aginetifhe Kunſt) und n
Anordnung ber Parthenon: und Riobegnup”
die Berichiebenpeit der altertümlic gebun 1;
un ber jr en een Run ; But pe m h
ich Die plaſtiſ unſt bewu eiben
I noch durchaus innerhalb der Stilgeiege de
ala drin
Gruppe A imoiich — Gruſonmetall
laftik ſteht, d. h. jede Einzelfigur muß trotz ihrer
Sureung in ein —5 en es feit un " ’ [bs
ſtandig in fi & felbft rub t ruben, au als Einzelfigur
877
7 A ana welcher entweber zur
alomemmung in neugebilbetem
twäflerung in moorigen
üspe, Wa
—* — der
Vorlande oder zur
ein in ſich HA und abgejchlo enes Wert fein. | Streden angelegt i
Gibt die plaftiihe G. dieſe Selbftänbigleit der es, |. unter Gruppe (in ber bilden:
Cinzelhaur auf, fo tritt fie aus bem Gebiete | den Kunft). Orupp.
laftit beraus und verirrt in das Mas Pr — ) als Merlantilgausdruck, ſ.
ei ; ein Fehler, dem die griedy..röm. Plaftit | Gruppo (ital.) heißt in der ‘Mufif der Doppel:
niemals, aber oft bie bes Mittelalters und der —— er iſt eine der gebräuchlichſten Verzierungen
Nenaiflance verfällt. elodie und befteht aus vier fchnellen Tönen.
euppe, in ber parlamentarifhen Sprade
Bezeichnung für bie Unterabteilung einer Partei,
namentlich wenn dieſelbe nicht als eine eigentliche
Frattion konftituiert ift.
Gruppe (vom ital. gromme), bas Streu; ber
Moruppe (Hito frsbe)- Peuifder Philoſoph
edr.), deuticher Philoſop
Altern londer und Di ter, geb: 15. April 1804
zu Danzig, ee ge das dortige Gymnaſium und
gin 0 1825 na erlin, wo er fi pöilofophi hen
tubien —— Ri »0 tion
gegen bie ende ilofophie die Dos
centenlaufbahn une) Penn blieb, wibmete
er ſich litterariſcher Thätigleit. Seit 1842 arbeitete
er im Aullen.ii erium, bis er 1844 zum außer:
orb. Brofefior in der —*— Ant m Berlin er:
nannt wurde. Gegen richtet *
he « Antäus» baden an ) Be
ber opbie im 19. Jahrh.» ' Bert 1884 Ya
«@egenmwart und Zukunft elle opbiein Deutſch⸗
fand » (Berl. 1855). Als Früchte feiner eſchichts⸗
Peer Stubien find zu nennen bie Unte naungen
die Fragmente bes Archytas⸗ (Berl, 1841
in Denen er alle auf und gelommenen Reſte diefeg
Denters für unecht erllärt, und «Die kosmiſchen
Syſteme der Griechen» ( Berl. 1851). Dielen rei
an bie & bel et en Arbeiten: « Ariadne,
e tragiihe Kunft be , Briehen. » (Berl. 1834),
« „die röm. Elegie (2 Bde., Epz. 1888) und «fiber
bie onie bes Hefiod » "Berl. 1841). In bem
Werte «Rinos» (Opy. 1859), das Ipäter e ug ort
fegung in einer « acus» betitelten Sch
1872) fand, behandelt er bie aa late {m
tom. tern, in onbere pe Bir il ans
[3 Dichter Talent für bie
epifce — einen —S S (Berl. 1885)
det fi —— gerumbete, anmutig ausge⸗
ben größern tungen:
— —* in: 848), «Theubelinde »
(Berl. 1849), der alone Ratten Karl» (Berl.
1852), ide Get 1 (Stuttg. 1856), «Ruth, Tobias,
Sulami [. 1857) und ben « Baterlänbifchen
in 1866) offenbart fich eine be:
Une Begabung —5— und Darftellung.
nter jenen inen Deamakiiden tbeiten nnd bie 58
un
aa, ek eg ), — — der
ER agmente, beroorzubeben. Yu dem
von
ten find noch «
he üben! —* Berl. warn bie
. Deutihe » (Hannov une:
sıen. ftarb 7. Ian. 1876 in Berlin.
Gonveziationd : Berifon. 18. HuflL VIIL
Set [di ehe Kat 6 Gupoläfen, non on 2 benn de größten
8
n. | rumgöseiht
Grud nennt man An
großen, meiſt ſcharfedi
welche durd beginnende
loderung und Zerfall (ömaffen chen
(3.3. Öranitgrus, —* rarus).
Gru a ober Brulien, ni eorgien.
Oruſiſche Sprache uud Sitteratur, | unter
Georgiſche Sprade und Litteratur.
©rufon ( an), Grfinder ber San
granaten und Hartgußpa ee geb. 13. 9
1821 m Diagbeburg, widmete dich der nit,
lernte bei Borfig in Berlin als Volontär und fu:
dierte (183942) auf ber Univerfität ebenbafelbft
Raturwifien Haften und Philoſophie. G. wurde
18155 51 Mafchinenmeifter an ber Berlin: Ham:
Bahr, 1851 Oberingenieur der Wöhlertichen
— Finenfabrit in Berlin, 1854 techniſcher Diri⸗
gent der Hamburg: Magdeburger Dampfſchiffahrts⸗
ompagnie. in Budau und gründete 1855 ebenda:
elbſt eine Schiffäwerft, aus melcher 1868 ein groͤ⸗
Gtablifjement beftehend i in Hartgußgieberei
und Maf inenfabrif, be bervorgi ging. Durch gehörige
Auswahl der Eifenjorten und Anwendung eilerner
Bußformen verftand e8 G. als der erfte in Deutich-
land, dem Gußeiſen bie für manche technijche Zwe
erfobeslide, ärte der Oberfläche und Feſtigkeit zu
geben, weile es in feinem Verhalten dem
nr Diefem fog. Hartgußeilen ver»
Kr 4 y für Zwede bes Eiſenbahnbaues, ferner
terial für Ban re! offe und für "Banze:
— zu — en Zwecken ausgedehnten
enn auch die Hartgußgeichofle ur Seit Zeit
äblernen weichen müflen, fo finden
A ertürme von Brufon f. *
Kung im Wet el äekun, 8bau, Bb, VI, 6.7
Fig. 10) in und außerhal Deutichen — —
die allgemeinſte Anwendung. 8 hat für diefe Türme
einefog. Min mal Schartenlafette RAN tonftruiert.
6,5 hierüber Gefhüp
Das * ai I Im Abri Kent mit
—* werer La en ebezeu
—X —— ——
wie von ubmaren bi er Art in Hart: und Mei
Die Wertjtätten bes Crabii ement3 neb-
men einen Flachenraum von 8,8 ha ein; beichäftigt
find ur Belt 16 1600 — In den Werlſtät⸗
ten arbei aſchinen, welche mit
88 3 Sempfnafäinen un von u ammen 863 Pferdekraft
eben wer der Laften dienen
0 ran und 11 „Orknie, Hehegeu
160000 kg T
ufunge n von etwa erbſen⸗
e eiteinäfragmenten,
Germitterung, alfo Auf:
von
Yanger:
600 kg Eiſ be nieberfchmelzen.
6. befigt Fl Deut Kan m alleinige vorab,
fiB:Revolverlanonen el
ber deutichen Rarıne eingeführt find. Das Ab:
fe gebiet bes Eta Etodlifement® erftredt ſich über ſaͤmt⸗
" ——— — ſoviel wie Hartguß (f.d.).
87
580
ürftentums Glogau, welches Amt er in außgezeid: | uı
Bl Weiſe ne ftarb zu Blogau, mit:
ten in einer Berfanmlung bes ——e——
vom © nn ‚getroffen, an
As Er der ru bringenben Seeltäafı,
in welde er erſt FR ;te vor feinem Tode aufs
jenommen wurde, hieß ©. der Uniterbliche. on
in _frühelter Zu, Jugend von herben Unglüdsfällen,
oet von beute nor en Feinden und ränfevollen
eidern verfolgt, dure die Unruhen und Schreden
des Kriegs bin: und hergeſcheucht, in Holland von
körperli den Leiden ſchwer beimgefudt ‚nährte er in
ſich einen Geift ber Schwermut, des Zieflinns und
der Herbheit, »z ſich auch in Denen ichtungen
wiberfpiegelt. nice Stimmung wurde noch, ger
feiert bu rölichen Anteil, ben er, einer
er wahrhe| Aa! jatrioten feiner et, an ben em
rütteten, vermilberten und gebrüdten Berhältnifien
des beutfchen Vaterlandes nahm. Tiefe, nur in
Religion Troft findende Melandolie, gepaart mit
Sant teit und Deu ver, ſpricht fi) namentlich in fei-
nen Igriichen ichtungen, in den Sonetten und
Nirchhof⸗ — ‚aus während er in Gpii Bam:
men und Satiren bi mäßhe ‚hen und —8
— Zeit mannl (gi Überall, auch
jeinen geiticen — er fü vor ben
een eine Ge dus den Ern]
Sdmung feiner efinnung und wahre —AE
aus. nn er aber im Igrifchen Gebiete an Flem⸗
ming und Opip_glüdliche Nebenbuhler hatte, fo
ftebt er im 17. Jahrh. unter den Deutſchen uner⸗
ziat als bramati Dichter da und 'amn als
de3 funftmäßigen Trauerfpiels in Deutſch⸗
ng betrachtet werden. Seine Tragöbien
Arminius» (1646), «Ratharina von Georgien» | 1
(1647), «Carbenio und Celinder, «Bapinianus»
(beenbigt 1663) find, ol lei teilweife in der nad | 200
ahmung Senecas und iederländerd Bı
befangen und in — und Abenteuer,
keiten außartend, doch Dichtungen von —5
— Größe, voll Phantafie und © der
Sprade, und zeichnen ſich durch ein wi halt tra⸗
oiſches Element aus, das erſt bei feinen vielen Nach⸗
abmern, bierunter Lohenftein, als mibermärtige
Karikatur erfeint. In feinem «Carolus Stuars
dus» 1690, —5 — — ) wird —
emacht, ein zu feiner n
tum zu dramatifieren, — —3
lerandrinern ee, en gef
und nit Chören verfehenen unftmäl ne eich men
ftehen feine in Prola geläriebenen, —* — Bob
iltor.
ie im
0 f inlich Sohn des Mir
uch | feiner
Gryphius (Buchhändler) — Gſchatsk
nd Leipzig 1698, feiner Luftfpiele von Im
Srutae» —— gern) ag *
Srauerfpiele, Stuttgart do
Werle nur einzeln — in Auswahl er
Igrifchen — befindet ſich in W Müllers w
Be ſcher Dichter des 17. Jabıb.» (8.2.
am. 1898 — verliebte Geipenft» und «die
geliebte Varnofer find von H. Palm (Brei, 1856)
neu berauägegeben unb das «Olivetum» (Older)
bat Strehlte Weim. 1862) überfept. Shin ir
ihn Shlkeften Bredows «Na: fiene
Gresl. 1816 u. 1823), durch die vorzüglid Br
die Aufmerkfamleit auf ihn geriätet wurde.
Auswahl dene dramatischen Dichtun —
Tied im «Deutfchen Theater» (Bd. 2, Br. 2800,
Zittmann («Deutfi Ne br, D4,
Bi Br und 9. Balm im 29. Bande von Kürft-
nes «Deut —— (auch mit einer
Auswal — Gedichte, Berl. u. Stuttg. 1883) vr.
öffentliht. zul, «| oo. «Andreas @. ala de
matifer» (O3nabr. 1851); Herrmann, fiber Ye
vo —5— ©. * Sohn Eu ge.
riftian ©,, ältefter Sol vorigen,
PH Ju Seauftabt Sa
in ala 2 Bi, Profeſſor hen
:Ggmnafiumd gu Breslau, fchrieb wert
Den em u Brea ige Biber ie
3. 1698; 8. Aufl. 1718). Lühigr
: ind —*— wiſſen lichen Arbeiten, 3.8. be
I hr
— ——
— ter BE
eba| berül
und Buchhändler, a jeutlingen, malt
ichael Greg] *
96 zu Reutlingen brudte, dam
ud Pr und drudte von 1628 bis 15%
Tat en Bern:
in tech. und hebt. Sprache, feine
teiten ſi — fein Int. Bibel von 1550 mb be
ne ® — Banntassuon Sanctes
in hebr. Sprache das mel
Ben um umfaßt. 8 — ——
niſch, aber wen! nz
Dete er bie Albin —A a ak Va
lehrten gefeiert; Dolet wiomete ihm Dad ieh
vefien. Gr ftarb 7. Sept. 1566 pu
Sein Sohn Aytoine ®. febte ie
und brudte die zweite Auflage des «Thesaurw:
anfangs ftrebte er auch mı huhm, feine im
Drude zeigen aber Nadläftigteit und ee
en
mäßigen, ganz aus dem Lehen der Beit
eudtiiee, die audgezeichnetiten anni hen —2 Kurfiv. — tamen ©. oder Greif führe md
tungen bes Jahrhunderts: «Peter Squenz» (ges | mander Budbruder: ein Johannes Sriffie
dichtet gegen 1650, Neubrud Halle 1877), — drudte 1544—68 zu Benebig, ein Wenden Ort,
die luſſige Epifode aus Shaljpeares «Sommer: | 1581 ebenbafelbft: 1568 eriftierte zu Ey
nadıt3traums wenigfteng mittel au Orunde Legt, Shriftoph Grypbini; aud in Deutf —X
«Horribilicribrifar» (gleihfalß gegen 1650, Neu: Holland fommt biefer Name vor; aber weber Mt
drud Halle 1876) und «Die oeebte Dornrofer, | Name nod daß ihm gemeintäcnliäe Zeichen It
Bialelt ge u Scherz van Derbärgt Die Auen, Ban Ya, Mi
inofpiel, «Das ver« jene ober Oryphöfi R
ten fr ie peratige | Te che Berfrümmung In nd
‚bt waren. Auch ſchri — — ‚entweder
ramen aus bem em nd FE derſelben (zu Tine nen, oe
ınzöfifchen un! biätete 5 werk u. dal.), infolge voı m Berlehung
gi fest 08 «Der Olber uns en, bes elbetts. (S. unter Rage!
ıber unlorrelte Yusgab chator Kreisftadt im , Gone
nen zu Breslau 1657, Leip⸗ m [enat, 186 km weſtlich von
ion ®, beiorat. u Breslou
der Eifenbahn Mostau:Breft, an beiden — ww
Gruyere — Gryphius (Dichter)
Grupere (La), auch Breyerzerland, eine
Bandichaft im (mei. Kanton Greiburg, tößt im
D. ae ee ern ub Bandt, im . und N.
an Die . Bei eveyie, Glane, Saane
und Senſe und bei die obere Stufe des frei⸗
burgiihen Saanetbale- Die ©. ft ein anmutiges
Boralpenland , reich an Alpweiden und Nadelwäls;
dern, ausiichtäreichen Bergen und ſchoͤnen Waſſer⸗
fällen. Bon S. nad R. geneigt, wird fie lints
son der Halktette ber Hochers de Ringe (2044 m
und des Violefon (2005 m) umſchloſſen, an mel
de Ah nörblih der lange Wolafierliden des
Pont: öiblour (1905 m) anreiht; rechts erheben
ra die Kallgebitge des Vanil noir (2386 m) und
Deut de Brenlayre (2356 m) und, durd das
Jaunthal von ihnen geidyieden, der fanft geihwun,
e Algicyräden der Berra (1724 m). Die Berge
nd merft bis zu ben Aknumen bewadjien, und nur
Die oberſten Gipfel ragen als felfige Hörner, Köpfe
und (Sräte ſchrojj und kahl aus dem reihen Grün
der Alpweiden . Gegen Rorden ilacht ſich
das VBoralpenland allmählıd zur hügeligen Hoch⸗
ebene ab. Der Hauptfluß üt die Saane, welche
im der G. rechts die Jongne, lints den Hongrin
u
m Mittelalter bifbete bie G. mit bem ber
niſchen Saanenlande und dem waadtländ. Pays
d’Gnbaut die Srafichait gleichen Namens, deren
Srofen vom 11. bis in das 16. Jahrh. auf der
Burg Gruyere refidierten. Ver legte dieſes glän-
zenden, mächtigen Geſchlechts ftarb 1675, nadıdem
er ſchon 16555 alle feine Befinungen an Bern und
iburg verlauft batte. . Bern nahnı für fein
das obere Saauenland bis zur Schludht Rad
be la Time, durch welche de Eaane aus dem Pays
d Ehaut heraustritt, Freiburg die untere Graf:
fehaft, die eigentliche G., bie jegt einen beiondern
Seuci won 497 qkm Areal mit (1880) 20443 €.
büdet. Die Ben g, ein ſchöner, kraͤftiger
Rexſchenſchlag iit meiſt tat. Nonteition (02 Pro.
teftanten, 18 Jeraeliten und Andersgläubige) und
"ran. Junge (1519 Deutſche) mit einem Idiom,
das ftart an das Nomagiihe erinnert. Tie Daupt:
erwerböquellen find in den obern Teilen die Alpen⸗
mwirtidhaft, welche den berühmten Gruhere⸗ oder
Gregerzerläle zur Ausfuhr bringt, in den untern
der Aderban unb die Strohfledhterei. Auch der
Holzhandel ift nicht unwichtig, und in den lebten
‚jahren find mehrere der anmuti gelcnenen, freund:
lichen Berogbörfer der G. ale 8 urorte und Som⸗
merfriichen in Aufnahme gekommen.
Die wigtighen Pläne ind außer der Haupt⸗
ſtadt Bulle (f. 8.) bas altertiimliche Städtchen
(Sruyetre3 (1076 E.), das mit dem alten Grafen⸗
— 830 m über dem Reere, 4. km ſuboſtlich
von auf einem fteilen Kelten ltegt, und Char:
miey, ein beliebter Vuftturort, Wi m über dem
Meere, im Jaunthal. Wit Freiburg und dem
oberen Soanethal it die &. durch die Boftroute
Aretnurg Bulle Saanen verbunden, an welche ſich
bei Bulle die Femalipurige Bahr Balls» Romont
unb bie f tiber den Bruchberg 11506 m)
in das berniihe Simmenthal anſchließen. Bon
den | hen a ae onteene
Jaman (191 m), ber aus der G. nad) Blontreug
anı 8
Benyere (Theobore Charles), franz. Bildhauer,
aeb. 17. Sept. 1818 in Paris, trat in had Atelier
Rameys« und vervollitändigte feine Studien bei
579
Augufte Dumont. Eeine Gruppe: Mädchen mit
ihrem Hüter, brachte ihm eine Medaille ein, ben
roßen VPreis gewann er mit den Sieben vor The:
en. Antike Stoffe feſſelten ©. in der Folgezeit
vorberrihend, e3 entitand fein Mucius Ccävola
1846), ferner Marius vor Karthago u.a. Epäter
häftigten ihn mehr religiöje und bibliiche Vlotive,
David vor Saul, St.-Baſil und Gzechiel für die
Kirche St.Auguſtin in Paris. Auch dus die Große
Oper, für den pariſer Nordbahnhof Ihuf er detora:
tiven Statuenſchmuck.
Gruytere, }. Gruter.
Grybow, Stadt in Weſtgalizien am Bialafluß
und an der Stmatäbahn Tarnom 2eludhem, Siß
einer Vezirkshauptmannſchaft und eines Bezirks⸗
amts, zählt (1880) 2287 G poln. Rationalität, die
neben den jtädtiichen Gewerben zuniciit Feldwirt⸗
haft und Waldarbeit betreiben; auch die Erzeugung
von Brettern und der Holzhandel ift bedeutend.
Oryllen, |. Heufhreden.
Gryllotalpa, die Maulwurfsgrille.
Grylummen, Tauchvoͤgel, |. unter Alte.
macns (Simon), hervorragender Theolog
der Heformationzyeit, geb. 1498 M Behringen in
Schwaben, befuchte die Stadtichule zu Bfocsheint,
wo er mit Melanchthon Sreundichalt ſchloß. Gr
ftubierte in Wien, lehrte dort und in Cien bie
grich. Sprache, begab ſich aber dann zu Melanch⸗
on nad Wittenberg. Seit 1524 wirtte G. al3
rofejlor der griedh. Sprache an der Univerjitüt
iwelberg; 1529 ward er ald Nachfolger des Eras⸗
mus nad Baſel berufen. Auf einer Reiſe nad
England erhielt erben Auftrag, König Heinrich VIII.
die Gutachten der prot. Theologen in Sachen ſeiner
Cheſcheidung zu ſibermitteln. Im J. 153 wurde G.
vom Herzog Ulrichvon Württemberg berufen, bei der
Kinführung der Reformation und der Unmeſtaltung
der Univerſität Tübingen behilflich zu Ku: 1536
wurde er Profeſſor der Theologie zu Baſel und
nahm als joldher an der Abiagtn der erſten helve⸗
tiſchen Konfeſſion, am wormſer Religionsgeſpräch
(1540) und andern kirchlichen Verhandlungen teil.
Dei einem vorübergehenden Aufenthalt in Straß⸗
burg ftarb G. 1. Aug. 1541 am der Peſt.
ryphaea, eine ausgeftorbene Untergattung
von Ustres (j. unter Aujter).
Gryphacẽatait oder Oryphitenkalt nennt
man miergelige Kalkſteine des Lias (der unterſten
Juraformation), welche angefüllt ſein fönnen von
Gryphaes, einer Auiter, ſodaß dieſe Ablagerungen
förmliche Auiternbänte repräfcntieren.
Gruyphius (Andr.), ausgezeichneter deutlicher
Dichter des 17. Jahrh., geb. 2. Dft. 1616 zu Groß⸗
glogau in Schlefien, beiuchte feit 1631 die Schule
zu Glogau und, von bier durch eine Feuersbrunſt
vertrieben, 1632 die zu ranftadt, zulegt das ala:
demiſche Gymnaſium zu Danzig. Ver tailerl. Bratz:
graf Georg von Schönborn, in defien Hauie cr
Lehrer wurde, trönte ihn 1637 zum kaiſerl. Poeten
und erteilte ihm einen Adelebrief, den aber weder
©. noch feine Rachlonmen benukt haben. Nad)
feined Gonners Tode, wahrſcheinlich durch cin Pers
mädhtnie desſelben unteritiigt, ging er 1638 nud)
Leiden, wo er ſechs Jahre, das erfte als Erndent,
Die übrigen als Toocent verlebte. Hierauf bereifte
er zwei Jahre hindurch mit einem jungen Sommer,
Wilh. Schlegel, Frankreich und alien, Ichte dann
ein Jahr ın Strakburg und kehrte 1647 nach Frau⸗
ftadt zurüid. Im J. 1650 wurde er Syndikus des
87°
570
Geſellſchaft im Fall unrichtiger Angaben tiber bie
Zeichnung und Cinzahlung des Grundlapitals und
bösmwilliger Schädigung folidarifch für den Säaben:
erfaß haftbar wird, fofern er jene Thatfa ante
oder angemeffenerzeife bätte kennen müljen.
übrigen verlangt der Entwurf i {m Geſellſchaftsver⸗
trag eine beſondere Feſtſezung des Geſamtaufwan⸗
des, welcher zu Laſten der Ge ellihaft an Aktionäre
oder andere ala Entihädigung oder Belohnung für
die G. oder deren Vorbereitung gewährt wird. Jedes
andere Ablommen en Fu Gunſten der Gründer iſt der
Geſellſchaft gegenüber unwirkſam, und jebe Perg:
tung, Die nt unter ben bezeichneten Gründungs:
aufwand aufgenommen üt, muß wieder erfeßt wer:
den. Ferner follen na "dem urf nit nur
Inhaber⸗, fondern auch Namensaktien wicht vor ber
vollen Einzahlung ausgegeben werben dürfen. Pro:
meſſen nterimsſchei
lauten und die bisher zuläſſige Liberierung der er⸗
ſten Zeichner nach —J von VProʒ. wirb
beſeitigt. Der Entwu auch mehrere neue
und | arfe Strafbetimmungen gegen bie mit
er G. verbundenen Mi ee jollen
—5 welche falſche An machen in
auf die eihmung bes —— nie Ga
lung n. ‚ ebenjo wie Mit jeher des v
und Yuffihtrats t im gleichen , mit Sun is
und zugleich mit-Belbitrafe bis Fr 20000 Matt be:
droht werben. üt eine Strafe benjeni: | &
gen angedroht, welche in öffentlichen Belanntme-
ungen faliche Zhatfadhen vorfpiegeln, um Bu Der
teiligung an einem Altienuntern ternehmen ven zu beit
men, oder in betrügerifcher Abficht auf äufhung
beredjnete Mittel anwenden, um auf ben Kurs
Aktien einzumirlen. Bol. «Eutwurf eines Gejehes
betreffend die Komman itgefellfchaften auf Alttien
und die Et nebjt Begrünbung und
Anfngen» (Berl. 1883).
Srundiuafler it ein eh annter euchtigleits⸗
gehalt des poröfen Bodens. Die Hohlräume eines
porõſen Boden? find für mößnmlich te ui mit ault,
teild mit Waſſer Are Solan Suft
und Waſſer in d ib ber ‚Poren keiten. heißt
ein Boden feucht, wo aber die Poren vollitändig
nut Waſſer erfüllt find und bie Luft verbrängt ift,
Ipricht man an von G. im Boden. Man bari dag
©. nicht ala Horizontalwafier vorftellen, ſondern
ed bat bald größereö, bald geringeres Gefälle, je
nad) ber Konfiguration der waſſerdichten Unter:
lage, auf welcher es ſich ſammelt und fortbewegt.
Gntipredhenb ber Zieje ber waflerbichten Unterlage
findet man es bald näher, bald ferner der Ober:
fläche, und wo ſolche Unterlagen zu Tage austre⸗
ten, ba läuft das ©. ald größere oder Heinere
Quelle aus. Sn ber Bad offener Waflerläufe
(namentlid, Fluſſe und Bäche) fteht Das ©. in ben
Imgebenben poröfen Ufern in der Regel höher ala
etreffenben Se wie e8 3.3. für München
on der Iſar von ettento of für „aris an ber
Seine von Delefie, für
Virchow u. ſ. w. nachgewieſen hab has ©. Es find feltene
Ausnahmen (3. B. Lyon), ba ©. tiefer fteht
ale der nädjfte Flußſpiegei. Be: in einem poröfen
Boden mehrere wailerdichte Schichten übereinan⸗
berliegen,_da finden ſich in der Regel auch mehrere
Grundmaflerkeicten —— * Denen, man
ann nur Die mädhtigite, Die niage von Brun⸗
nen taugt, mit dem Planen 6. bage ichnet, währen
man bie andern Schwiß, de Schicht: u. ſ. w
eine follen nur auf Namen
Berl in an der Spree von | fi
Grundwafier — Grundmwert
MWafler nennt. Alles G. ſtammt von ben atımy
Ippäriiche en Nicderichlägen. Sein Staub, feine
leuge iſt in Orten und Gegenden und zu veridie
benen Zeiten aber durchaus nat — gleigmäiz
Sm | wie die atmofphäriien Wi
denn es lonımt nicht b — ie
fer auf d die „oberflädhe fü tondern auch wie vid
in den Boden eind wie viel fich in ihm fan:
melt, wie raid) oder engiam es auf ber waſſerdich
ten Unterlage fo , wie viel ©. son höber lie:
den zarten 3 ont u. ſ. w. E läßt id
r örtliche Grund — nie nach der var
N enmenge genauer b
inſo he Fine: *
Qurdfi ber oberitea
Shit, —A— der cher, viel
enge in einem Drte auk
& demiſch) üft, fällt Die weitan
ale (en it, fü
te e
—5 und bie geringſte Menge mit van
—2 Srundmaflerftande zufammen.. Abnlıhel
b3 an vielen Orten aud fuͤr das Entjichen von
phusepidemien wiejen. Dan
en Gru jebt an vielen Oi
un bemupt weit bie Die gegrabenen Brunnen
auf der
* e au ben ben @ Beheririge hinabmißt. ber wicht
ra auch and bautech
en ſich Besbachtangen N}
el a lehren , wie bo das Zalle By aan
Die mit porölem Boden jeitweile ftag ul
Es gibt Orte, in denen N Ein
lungen im Baufe vieler Jahre nur einige Cents
ter betvngen, und Drte, in denen fie 3-10 w
felbit 15 m betragen lönnen. Man ertemi mus
ben Beobachtungen, wie ‚el man zit ben rund:
mauern iu den oben geben fauın, ohne befürdis
zu müljen, daß fie unter Waſſer gefest — un
De tief man bie Bruumen graben muß, damit N
tet? Waller geben.
Gruubwert. Der Verlehrswett des Gruud⸗
und Bodens als eines von ber Ratur
und nicht vermehrbaren Gutes beitimmt, i
wie dad ber Erzeugnifje der menſchlichen Arben
nad) den Probuftionzloften, forbern wird ku
italifierung des aus dem nd zu etze
[enden Ertrags gebildet. Allerdings ik auf W
Er Grunditüde, um fie in gegennät:
Zuftanb zu bringen, auch ein oft jehr beder
Pe von Arbeit verwendet worden. Aba
das zu dieſem Zmed aufgemandte Kapital it 12
trennber mit ben Boden verbunden, und wein
erhöhung, die derielbe dadurch erlangt hat, zidte!
an And
r nad) der Größe ber Kapi e.
emeinen wird aber der zu ifterende —*
Wi ih sulammenjeben aus der eigentlichen © Bote
rente (}. d.), Die mit ber Beichränt bei fer
rats an Land —— — Burg
Berbefterung Bodens gewährten. ———
des Dieliorutionätapitala, 2 Der Rapitaliatien:
fattor aber, mit dem bie Ertragspiäier pa multiplr
jieven ült, wird in ben —ãSe vurchwes eu
Orundivurzel — Grüneberg
ſehr bober fein, da einesteilö die Vermögenzanlage
in Grund und Boden eine ſehr fichere ift und ande:
rerjeitö bei zunehmender Bevölferung im ganzen
ein fortwährended, wenn auch langſames Steigen
der Grundrente zu erwarten if. Daher wird in
diefen Ländern beim Verlauf von landwirtſchaft⸗
lihen Grundftüden das dazu verwendete Kapital
fich ſelten höher ala zu 31/, Proz. verzinfen. Häufig
aber wird der ©. noch mehr emporgetrieben, indem
einerfeitd reihe Kapitaliften wegen der tozialen
Vorteile und Annehmlichleiten des Grundbefiges
Nachfrage nach großen Gütern unterhalten, ohne
auf eine normale Verzinfung ihres Kapitals befon-
deres Gewicht au legen, und andererfeitö in vielen
Begenben die bäuerlichen Beltker die Nei ung ha⸗
ben, um jeden Preis Parzellen zu kaufen, bei deren
Bewirtſchaftung ſie ihre eigene Arbeit gar nicht in
Anrechnung bringen. So iſt in neuerer Zeit der
Verkehrswert de3 lanbmwirtichaftlihen Bodens auf
eine Höhe geitiegen, bie im Vergleich mit den ‘Preis
fen rodutte faum als normal anzufeben ift.
Tiejenigen, bie ihr Land verlaufen, machen dabei
allerbing3 ein gutes Geſchaͤft; aber ihre Nachfolger
find meiltend durch die ftehenbleibenden großen
Quoten der Kaufſumme von vornherein ſtark vers
ſchuldet, und fo wird die Qage gerabe des Mittel:
ſtandes der jelbftthätigen Landwirte eine fehr ſchwie⸗
—8 Dielelbe liberburdung mit Schulden ent:
ftebt natürlih, wenn von mehrern Erben eines
Gutsbeſiders einer das ganze Gut zum Verkehrs:
wert übernimmt. Die Feſtſehung eines kunſtlichen
G. in ſolchen Fällen, wie fie in einigen Gegenden
zuläffig ift, etwa des wonzigfaden des Grund»
jieuersReinertrag3, wird nur bort aufrecht zu ers
balten fein, wo bie Deginftigun eines Erben von
alters her der Sitte und dem —— der
Bevoͤllerung entſpricht. Die ſtaͤdtiſchen Grund:
früde find nicht felten Gegenſtand wilder Spekula⸗
tion und förmlicher Agiotage und erlangen unter
Umitänben ganz erorbitante Monopolmwerte.
Grundwurzel, |. unter Ampfer.
infen fin (medien aus bem gutsherr⸗
fi Berbande berrübtend) auf einem Grundftüd
faftende feſte Gelbabgaben. Naturalabgaben dies
jer Art nennt man gewöhnlid) Gulten, Die ©.
unterliegen der Befebgebung über die Ablöfung.
(S. Grundlaſten, Erbzin?. ,
Berge, ſ. Green: Mountain.
Grüner Donnerdtag, |. Gründonners—⸗
—E
e Jarben. Die zum Malen und Anſtrei⸗
chen dienenden grünen Yarben werden teild aus
Blau und Gelb gemifcht (wie 5. B. der grüne Bin:
nober aus Berlinerblau und Chromgelb), teila find
fie Stoffe von jelbjtändig grüner Farbe, wie Berg:
erün, Grünerde (Beronefer Grün), Ehromgrün,
Schmweinfurter Grün, grünes Ultramarin, Saft:
erün. Ginige dieſer arbei „wie di B. das
Schwein Grün, find wegen ihres Gehalts an
Arfenil nur mit äußerſter VBorficht zu verwenden.
Bränes Detwölbe in Tresden, ſ. Dresden,
Br. V,6. .
Grüne Kerne, |. Brünlorn.
Grüne Mandeln, |. Biftacien.
Sränce Rest, » en sten.
Grüuer Sountag, ſ. Balmfjonntag.
@rünuer ©tar, | Star (Hugentrantheit).
Grüuer Ti oviel wie Spieltiſch, auch Bes
zeichnung für den Kanzleitifch, im übertragenen
671
Sinne auch für bureaulratiſches Weſen, Bureaus
kratismus.
Grüner Turban, nach islamitiſcher ſiberliefe⸗
rung die Tracht des Mohammed, iſt das Abzeichen
der angeblichen Defcendenz des Neligionzitifters
durch feine Tochter Fatima, d der Scherife
ſ. d.). Das Recht, denſelben zu tragen, unterliegt
er Kontrolle der Nalibe, befonderer Beamten,
welche über die Geburten und Sterbefälle der Sches
rife Regifter führen; fehr ſtren jeeint die Aufs
fiht nicht zu fein, da man bier und da auch Mohren
von reinitem afrif. Typus im grünen Zurban
fiebt. Wie biefer alfo ben Sceril, ben religiös -
Edlen, bezeichnet, fo der weiße Turban den Seid,
den Sihriftgelebrien, unter welchen beiden Würden
die legtere die höher geachtete üt, ſodaß der Scherif,
welcher der Schreiblunft mädıtig, nur den weißen
Zurban trägt und folgemäßig der grüne den Illit⸗
teraten lennzeichnet.
rüned Borgebirge (Cabo verde) heißt ber
an der MWeittüfte von Afrika zwiſchen dem Sambia»
und dem Semegalitzomg, 14° 68 5" nördl. Br. und
0° 6 53” öftl. 2. (von Ferro), ins Meer weit hin:
einragende Gebirg&vor prung, welcher zugleich die
weſtlichſte Spipe Afrikas bildet. Seinen Namen
at dasfelbe von ben riefigen breiten Kronen bed
ffenbrotbaums, durch welche die fonft blendend⸗
weißen oder roten Küften Afrilas bier grün erſchei⸗
nen und melde dem Entdeder desſelben, bem Por:
tugiefen Dom Fernandez, 1443 an deſſen Küſte auf:
fallend entgegentraten. Umſegelt wurbe das Kay
1445 vom Bortugiefen Cabamofto. Wichtiger al&
das Vorgebirge felbit find bie in ber Nähe desſel⸗
ben liegenden Kapverdiſchen Inſeln (f. b.).
Grünes Wacht, Srünfpan:Cerat, Cera-
tum Aeruginis, Ceratum viride, wird ers
halten durch Bufammenfhmelzen von 12 Teilen
gelbem Wachs, 6 Teilen ichtenharz, 4 Teilen Ter:
pentin; der folierten Maſſe wirb 1 Zeil fehr fein
gepulverter Grünfpan zugefügt. Diefes ala Mittel
gegen Leihbörner nefcdäßte ebifament ift in ber
jeiten Auflage der Deutihen Pharmalopde aus
r Lifte ber Heilftoffe befeitigt, ,
Grüner Yinnober, Dalerfarbe, ift eine Mis
fung von Berlinerblau und Chromgelp.
@rüneberg (Herm. u), namhafter us
ftrieller,, geb. 11. April 1827 in Stettin, wibmete
ſich anfan s ber Bharmacie, fhubierte fpäter Raturs
wiſſenſchaften in Berlin und Paris und war dann
in einer dem. Fabrik Pommerns thätig. Das von
ihm bier erfundene Verfahren der Bleiweißfabrilas
tion wurde von Amterilanern weiter auegebitbet
und zehn Jahre nachher als das fog. amerilaniiche
Verfahren in Deutichland eingeführt. Cr felbft
wurde durch feine Erfindung veranlaßt, eine ders
artige Fabrik in Oothenburg und fpäter bei Stettin
anzulegen. Während bes Krimfriegs betrieb er bei
Stettin bie Yabrilation von Kalifalpeter aus Potts
aſche und Chilifalpeter für ben Bedarf der rufl.
Regierung, deren Hauptfabrifation biejenige, des
Ralifalpeters war; 1858 gründete er in Salt bei
Deus mit dem Kaufmann I. Boriter eine chem.
Fabrik unter der Firma Vorſter u. Grüneberg; 1361
errichtete biefe Yirma behufs Beſchaffung ihres
Aobmateriald in Staßfurt ein Etabliffement zur
Fabrilation von Chlorlalium, welch leßteres vom
da an, zu Bottafche verarbeitet, und an Stelle der
Schlempelohle zur Umfegung des Chilifalpeters in
ber Talter Fabrit Verwendung fand. ©. war eb,
580 Gryphius (Buchhändler) — Gſchatsk
Hürftentums Glogau, welches Amt er in ‚ußgegeid
neter Weiſe verwaltete. ftarb zu Glogau, mit:
ten in einer Berfanmlung de Sanbesausfhufien
vom Schlag getroffen, 16.
Als Mitglied der Heu t Eingenden Gejelihaft,
in welche er erft zwei Jahre vor feinem Tode aufs
penommen wurde, hieß ©. der Unfterbliche. Schon
frühefter Jugend von herben Unglüdzfällen,
äter von beutelüchtigen Feinden und ränlevollen
eibern verfolgt, durch die Unruhen und Schreden
bes Strie hin und hergeſcheucht, in Holland von
törperlicen eiden fchwer heimgefucht, nährte er in
ich einen Geift ber Schwermut, des 3 Tieffinnd und
er Herbheit, ber ſich gs in. feinen Dichtungen
wiberfpiegelt, Diele © timmung wurde noch ges
— — ben fchmerzlichen Anteil, ben er, einer
er wabrbafteften Batrioten feiner Zeit an den zer:
rütteten, vermilberten und gedrüdten Verbältni en
ded deutfchen Vaterlandes nahm. Tiefe, nur in der
— Troſt findende Melancholie, gepaart mit
Junh It an ib de euer, Ipeiht fih namentlich in ſei⸗
en id tungen, in den Gonetten und
hal —5 zus während er in Spigram:
men und Satiren b mädıen und der iten
feinen Sei Zeit — geißelte. Ouberall, auch in
einen geiſtlichen n
meilten inc Beitgenofien durch den Gr ben
au feiner Gefinnung und wahre Gmpfinbung | (dran
8* Wenn er aber im lyriſchen Gebiete gr 1 Siem:
ming und Dpiß alüdliche Nebenbuhler batte, —
ftebt er im 17. Jahrh. unter den Deutſchen umer:
reicht als bramatifcher Dichter da und kann als
Water des kunftmäßigen Zrauerfpiel® in Deutfdh:
land betrachtet werden. Seine Zragödien «Leo
Arminius» (1646), «Katharina von Georgien»
aaa. a und a ai ———
eendig in ei
abmung Senecas re Niederländers Bondel
befangen unb in Ü bertreißungen unb Werten | een}
keiten ausartend, d ‚Dichtungen von —
Kher Größe, u ntafie unb
Sprache. und ſich durd) ein wa
——— — aus, — bei ſeinen vielen Rad
abnıerm, ‚ ala widermwärtige
Karikatur erieint. In fein em «Garolus
kai» (1649 —8 663) wird ber Beriud
und mit Chöre Tragdbien
in lat. ein zeligiöfes Cpos «Teer Biberg»
Ziemlich ige, aber unlorreite Autgaben
gen dienen zu Brellau 1657, Lei.
‚von Chrition 8, beiorat. u Brellen
j Inst er A vor ben | I
Stuar:
Be — et bie,
und Leipzig 1698, feiner Luftfpiele von H. Palm
Stuttgart (Litterariicher Berein) 1878 Inn
Zraueripiele Stuttgart 1882; X find ein
Merle nur einzeln gedrudt. Cine Karat fen
Igrifchen Bedinte befindet fi in W. Müllers «Bı-
Sie deuticher Dichter des 17. Jahrh.⸗ (Bd. 2,
pn. 1 1822). «Das verliebte Geipenft» und «di
geliebte Dornrofe» find von H. Palm (Bresl. 1855)
neu herausgegeben und das «Olivetum» (Öfberg)
bat Streblte (Weim. 1862) überfeht. Studien über
ihn enthalten Bredows ap aſſene Schriften
(Brei. 1816 u. 1823), durch die vorzüglic; wieder
die Aufmerkjameit auf ihn gerichtet wurbe. Cine
Auswahl feiner dramatiſchen Dichtungen haben
ZTied im «Deutfchen Theater» (Bd. 2, Ber. 1817,
Tittmann le ichter des 17. Jahrh.» Vd.4
2p3. 1871) und Im im 29. Bande von Kürft
ners Rd: Nationallitteratur (aud) mit einer
Auswa | der Gedichte, Berl. u Stuttg, 1808) ver
öffentliht. gl. «Klopp, “Andrea
matifer» (Dön abr. hal); Herrmann, «Über An
bread &.» (Lp3. 1
cifion 8. lichen —— bes vo —
als Bien, Sefefor u or nb ——
enen na
ſche — — en une: dem ie rw «
; 8 Aufl. ale
find I fe * — Bes rien * en
en 106
Er
H
f
Sicheli — Buadalarara
Tabea Flufſſes Gſchat, mit (1882 8242 E., war
ein jebr wi Hoer Hanels unkt; je tift 3*
Lein amen, anf und
* t Baumwolifginnereien und
Webereien Pälgerien und Talgfiedereien.
@fgell, Ki Kirchdorf im auf. Gouvernement Mods
u, Rreiß Sronntgy 29km im MO. von Bronnizy,
an dem — n Oichelila, mit 918 G., it in gang
annt durch feine ungemein weit aubae:
Vehaten Bager von —— Thon: und Lehm⸗
lager, bie meift eine
zei Infolge defien bat fi) in ber Umgebung
von ®. eine fehr bedeutende Porzellan, dayentes
und Zöpferinduftrie entwidelt; es befinden fi
dafelbft 120 Fabriten und 140 ‚Zöpfermertftätten,
welche 1610 Arbeiter befdjäftigen. Die Produlte
biefer Induſtrie, welche
auszeichnen, find nicht nur über ganz Rußland ver:
breitet, fondern werden aus nad) Trandlaufa ten
und Berfen ausgeführt. Tibrigens bat dieſe
duſtrie in leßter Ah etwas abgenomm
ee len and Bielinigläffelgmamt,
Pe I Fettvogel, Steatornis cari-
von —7 genannt, eine dem ſudamerik.
— *. Bogen Bang. nfeln eigentüms
ift von Größe
t ein merkwur⸗
ſchwalben eller ftellt. Abb
dung ı au rar u — dign
BR von Ba
Don Lie naar in —e bin und in den Höhlen 8
(Suabeloupe und Zrinibab, in „in unglaublüdjer Menge
aber befonders in der bumteln nad) ihm benann:
ten Guadarolhöhle im Thale von Garipe im
DSD. von Eumand in Benezuela. sine
otte
thor diefer mertwärbigen den nn och,
erbhä majetäti wu
———— — em gan e ny egentüml mliden I be
ralter. Im Innern, ni
— * —* onders bei bei
Moudſchein, verlaflen, um bejonberß Find fleiſchi⸗
gen te’ der Necanbrapalme me hu fucen h net
erne Tpäter durch de und au ien
— über alle Borkellung gebt der Sn, | Here
I, prmol wenn fie vom ‚Godeliihein ber der
Zeile der * machen und der, von ben
wänden jurü
en, in
——
a handen ben größten Zeil der . er
* * töten die Bögel zu Tauſenden. Die zu
allenden, re Settttumpen | bildenden
* —* ſoglei —2 Man ſchmilzt
das Beuffet aus und verbraudit e8 allgemein ftatt
nd ber Butter zum Brennen un und Sen.
n
nd» nd» und —E iR
. oder Guabdi.
(1, b.) hervorgegangen, welches | ber
——
aus —— —
3* A, in feinem Oberlauf | Nähe
anch Rio blanco genannt, Hubim öftl. Spanien, ents
üchtigleit von —18 m ers | de8 H
& durch ihre ritligteit d
ageide m und ie 1.00 legen
681
Beinen in der Provinz Teruel, nahe ber Duelle des
Eu durchfließt die von 230 bis 260 m oben Dar:
rorfeljen eingefhlofiene Schlucht von Chulilla und
ert dann die Huerta von Valencia in adıt
Rand er mündet unterhalb Valencia bei Grao
in das Wüittelmeer nad einem Lauf von 240 km.
Guadalargära oder Guadalajara, Haupts
Itabt der as Provinz (12611 akm mit
Spanien, eine Ciudad non (1877)
8681 18. ut einer kahlen Anhöhe, am linken Ufer
Henares an der aragon. Hauptftraße und der
Eijenbahn Madrid-Saragoff fa, 56 km im Nord:
often von ar d gel Te eine fchöne neue
Steinbrüde, irden. ben Nonnen: und
ſechs ehemalige e * AN n, der ehema⸗
ligen tönigl. uchfabri et fi ‚gebt die Aca-
emia de ngeni ieros. Statt des 8 fabriziert
ber Drt Serges und Flanells. Der alte got. Pas
: der Herzöge be P’iinfantabo, 1461 begonnen,
ndet fi nö ‚gan im fall. Sie große Waſſer⸗
leitung foll ein Bau ber Römer fein. In der Sans
SranciBcoRapelle befindet fi die Gruft der Mens
doza. Die 1 mgegenb (Alcarria) ift einer der Frucht:
barften Zeile nienß und eugt © viel Getreide,
etwas Öl und Das bes Henares ilt
ter und weiter Sufwärte fehr maleriſch. Die
tadt hieß im Altertum Arriaca (audy Earaca) und
ward 714 den Soten von den Arabern entrilien,
n | weldde den Drt WabiselsHigara nannten und ihn
1081 au König Alfons I. von Eaftilien verloren.
uagare (Suadalajarea), Hauptitadt
bes Staates Zalisco in-Merito, ehemals die zweite
Stadt Neufpaniens iR 160 460 km im . von
der Stabt Mexilo in fruch tbaren Thale von
Atemajac und in der Näbe Ihe Silbergruben ges
Der Drt wurbe 1542 von Dnate g fe 106
if feit 1549 Siß eines Ge mb > san te 1800
nur 19500, 1841 Ion 46804, 1880
8* Stadt, gut ge
baut, mit geraden, itene eb
Sn og me
traßen und teilweife geichmad:
einftödigen — befipt 14
* el, m An Stierlampfplag (den einzis
gen in Merito), vi Springbrunnen, die burd)
eine 12 km lange Wafferleitung geipeift —2
einen prachtvollen Regierungspalaft, eine erzbiſ
Nelidenz und mehrere andere ftattliche Gebäude, *
unter bie Münze vom J. 1814. Außer der großarti⸗
gen und reihen, 1618 erbauten Kathebra e, deren
zwei Turmluppeln 1818 durch Erdbeben einftürzten,
‚ deren | gibt es noch andere, zum Teil fehr ſchoͤne Kirchen,
wie bie en
11 Klöfter, ein Brielterjentinar
* it 18 2 it len, ein Theater, * niverfität
in einem e a ei eine höhere
Säule, eine Ala Malerei eihen kunſt,
Skulptur und —ã und mehrere (öfter:
ſchulen. Bemerlenswert find auch das fehr große
Hofpital Belem ober San: Miguel, die neun ge:
Ihmadvoll ei ni teten Bazars ‘oder Portales
(Dogengänge) n Klöftern gehören und von
diefen vermietet werben, und bie (onen Prome⸗
naden. Die ee De find größtenteild Gold:
und Silber] Sa e „Silen, Schildkrotwaren⸗
Topfer, Papierfabri⸗
—*— Kondiioren, Fr
der, Hutmadher, er:
ber, Weber der und Kattundruder. Die Indianer der
Umgegend zb find gergidt Ga ben, fü — Tore
17. —X& 1811 die Inſurgenten unter Hidalgo.
Sranzistaner: unb des green
586
im ©. von der brafil. Brovinz Amazonas begrenst.
Auf dem ganzen Gebiet von 359398 qkın lebten
1375 3534 E., davon 20000 unabhängige In:
bianer, während der Weit der Bevölkerung zur
Hälfte aus ciwiliiierten Indianern, zur Hälfte aus
Meißen und Meitizen beiteht. Ungeheuere Flächen
find hier mit Savannen und Irwaldungen bebedt.
Geſchichtliches, Die Küfte von G. wurde
zuerit von Alonzo de Hojeda in Begleitung des
Amerigo Vespucci 1499 entdedt, der fie unter
6° nördl. Br. traf und von da nordwärts verfolgte;
1500 wurde fie von Bincente Se ndon von
Süden her der ganzen Länge nad) befahren. Das
Annere war jahıhundertelang das Land geogr.
Mythen und poetiſcher Träume, Man verlegte
hierher den fabelhaften ‚See Parima und ein wuns
derreihes Eldorado (f. d.). Erſt in neuerer Zeit
find über G., namentlih über das britiidye, zus
verläſſigere Berichte durd die Entdeckungsreiſen
Schomburgks (f. d.) gegeben worden. Niederlaſſun⸗
gen gründeten an der Küſte zuerſt die Holländer,
und zwar 1580 am Fluſſe Bomerun, 1596 am Gfie-
quibo, welche feltere bereit3 1613 blühte, noch
che ſeit Gründung der Holländiich-Weftindifhen
Kompagnie 1621 durch Ginführung von Neger:
itlaven. Seit 1626 ließen ſich die Holländer am
Verbice nieder, von wo fie das Land big zum Co: -
rentyne unterfuchten, und 1634 auf der Inſel Mas
couria zwiichen Cayenne und Kourou. Auf der In⸗
jel Sayenne hatten ſich ſchon 1626—33 Franzoſen,
ziemlich gleichzeitig die Engländer am Fluſſe Coma
(iept Surinam) niedergelajlen und Baramaribo ge:
gründet, welches fie aber bald wegen der Indianer
. und des Klimas verlichen, fowie die Franzoſen, Die
es 1640 .bejeht hatten. Die Engländer nahmen
1652 Buramaribo wieder in Befik, und 1662 wurde
die Nolonie unter Karl II. erweitert und Surrey⸗
ham (nad) dem Garl von Surrey) benannt. Seit
1657 hatten die Holländer die Stußufer des Pome⸗
tun und Morocco bepflanzt und Die Städte Neus
feeland und Middelburg angelegt. Eſſequibo nah:
men die Engländer 1665 weg, 1667 aber traten fie
im Frieden zu Breda Surinam an Hollaud gegen
deſſen nordamerif. Kolonie Neu:Amfterdam (dem
jesigen Staat Neuyort) wieder ab. Auch die franz.
Kolonien hatten die Engländer 1654 weggenom⸗
men, mußten fie aber 1664 räumen: ebendiefelben
wurden 1676 von den Holländern gengnimen, doc)
1677 wieder abgetreten. DerKaffeebaummurbe 1712
in Surinam, 1721 in Berbice eingeführt. Die Eng:
länder eroberten 1781 ganz Holländiich-Guaiana,
traten es indeſſen 1783 wieder ab; 1796 nahmen fie
es abermals und gaben e3 im Frieden zu Amiens
surüd. Als wenige Monate darauf ber Krieg von
neuen begann, bemächtigten fich die Engländer noch⸗
mals des holländ, Teil3, vereinigten 1812 Deme⸗
rara und Eſſequibo zu einer Kolonie und behaupte:
ten jeitdem Demcrara, Eſſequibo ſamt Berbice durch
einen Vertrag vom J. 1814. Das franzöfiiche ©,
war 12. Jan. 1809 von den Gngländern und Vortu-
gieſen erobert worden und blieb portugieſiſch bis
1517, wo e3 wieder an Frankreich abgetreten wurde.
Yitteratur Die beften Materialien zur Kunde
G.s liefern die Werke der Brüder Nobert und Ri:
chard eneurgt welche Stricker in den «Reis
jen der Brüder Schomburgk in Britifd)-Guaiana»
(Frankf. a. M. 1852) im Auszuge bearbeitete; vgl.
nod Webber, «British Guaiana» (Lond. 1873);
Kappler. «dolländiih-Guniana» (Stuttg. 1881).
Guaira — Guajakhotz
Guaira (La), Stadt im Bundesdiſtrilte der fü»
amerik. Republik Venezuela, Hafenftadt der 10 ku
entfernten Hauptitabt Saräcas, mit der fie eine %.
„Juli 1883 eröffnete Ciienbahn verbindet, liegt ani
dem faum 300 m breiten Kültenfaume und am ke:
len Abhange der dahinter fich erhebenden Felſen
beiteht hauptſächlich aus zwei dem Ufer parallden
Straßen nebit ihren Quergaſſen mit meilt einfiod:
gen Häujern und zählt (1881) 74238 G Sie ift einer
der vier Haupthäfen Venezuelas, hat aber mır an
im Weiten durch das Kap Blanco etwas geihürt
Neede mit gutem Antergrund. Die weiße Vevölte
rung bejteht fait nur aus fremden, in beren hir:
den, namentlich) der Deutichen, der ganze Hanbel
rubt. Hamburg und Bremen liefern den größte
Zeil der Einfuhr. ©. ift mit St. Thomas und da
durd mit Europa durch regelmähige Dampiidit:
fahrt verbunden „ ſowie direft mit Hamburg: 2ei
Klima ift feineswegs günitig für die Europäer; di
herrſchende drüdende Hige und bie damit verbur
denen Rrankheitgerfheinungen, namentlich die ie:
penfieber und dad Schwarze Erbreden (somit
prieto), haben der Küfte den Namen wel inkerm
de Venezuela» zugezogen.
©uajarol, |. u. Guajakholz; vgl. Kreoist
Guajakharz, Resina Guajsci, ftammt vs
Guajacum officinale L. (f. unter Guaiatzolj!
dasſelbe fließt aus ben in bie Rinde be& leben
den Baumes gemachten Schnitten freiwillig ar⸗
und eritarrt an der Zuft zu kugeligen ober li»
lihen, bajel» bis walnußgroßen, bräunlideet:
Tropfen, Guajacum in lacrimis; eine zweite m
Handel fich findende Sorte, Guajacum in.ması,
wird teil3 durch Zuſammenkneten ber Körner, ic
durch Auskochen des an Harz jehr reichen der?
desſelben Baums gemonmen; biete | |
mäßig geformte, dunkelbraune big_brmrie
Stüde, die mit Holz und Rindenmafien ed!
zu fein pflegen. Das den Klörnern oder Et
anbaftende, durch Abreibung enttandene Pulver if
fhmußig gefärbt. Dunne Splitter des hat
find durchſcheinend mit gelber bis brauner Aut.
Bei der Wärme der Hand ermeicht es noch nik,
beim Kauen klebt es etwas an ber Zunge und iin
terläßt einen tragenden Geichmad, es Ichnulit ki
85° C. und verbreitet einen an Bengoẽ exinnernde
Geruch. 63 iſt weit ſchwerer als Wafler, jem pe
‚iss Gewicht beträgt 1,205 bie 1,0. Gain:
ich in Alkohol, Üther, Chloroform, Aceton, 3
tenöl, Ammonial, nur teilweije Lösfıd in Schwein
tohlenftoff und Venzol, unlösfid in ——
An der Luft färbt es ſich unter Mitwirkung it
Lichts grün und dann blau: dieſelbe Färbung bu:
en alle orybierend wirlenben Körper hervor, b
on, Chlor, jalpetrige Säure, Chromläuat: aus
in Berührung mit — 2— Schnitiflaͤchen vom Pier:
jenteilen wird eö blau. Das Harz iſi ein Gement
verichievener Subftanzen, von Denen folgende Mr
nauer unterfucht find: Gunjacnnfäure HsHır
Buajacyliäure oder Guajakſaͤute G. H. O,, Guaſ
harzläure Co H..O, und ein gelber Farbitofi, Gut
jafgelb. Bei der trodenen Deitillation lierert d&:
atz Guajacol C,H,0, ober Monomethul:drer
atechin, welche Jauch im Budenholztreofot hhnn“
Guajakholz, BPodenholz, Franzoſenben
(Lignum Guajaci, Lignum sanctum), üt da? 20
eines zur Familie der DR lleen gehörigen den
mes (Guajacum offcinale 3 ‚ber in Weſtindien
namentlich auf Samaica, Domingo, St. Th
‘
.
M
Guadet 583
Heinen Cilanden beſetzten Golfe Grand Cul de Sac
im N. und Petit Cul de Sac im S. verbindet. Durch
Die Mitte der weſtl. Inſel zieht ſich von S. nah N.
eine bewaldete, 1000 m hohe vullaniſche Gebirgs⸗
tette, auf deren Rüden im S. ber Doppelgipfel
der Grande Soufritre, eines 1676 m hoben, beitäns
dig Raud, zumeilen Flammen auöftokenden Kra⸗
ters (1879 hatte er zwei Ausbruche) ſich erhebt, und
deren Seitenverzincigungen die ganze Inſel außer
bem uordöftlichen, gegen den Salzfluß hin geleges
nen Zeile erfüllen. Grande⸗Terre dagegen ill ganz
flad oder nur von umbedeutenden Hügeln durch:
sogen, waldlos und bader nicht jo waflerreich wie
die weſtl. Inſel. ©. bildet nebft den anliegenden
tieinen Inſeln Marie-Galante (149,3 qkm), le
des Saintes, La Defirade, St.:Barthelemy und den
jutdlichen zwei Dritteilen (51,8 qkm) der im übrigen
niederländ. Inſel St.:Martin ein Gouvernement
von 1870 qkm, wovon 1602,68 auf die Doppelinjel
und 267,4 auf die Depenbenzen fallen. Die Bes
völkerung betrug 1879 für G. 131090, für die Des
pendenzen 21626, wozu noch eine flottierende Des
völlerung von 85 798 Perfonen lommt, zufammen
alſo 191509. Die Zahl ber eingewanderten Ar:
beiter berru, 20338. Don der ganzen Bodenfläche
find noch nicht 300 In pebaut, während das übrige
die Sasannen (cin Viertel), die außgebehnten Mäls
Dez (über ein Fünftel) und das umfangreiche Unland
unfabte. Das Haupterzeugnis ift Bruder, defien
Poeodultion nach der Aufbebung ber SHaverei merk
bar fant, ſich aber neuerdings wieder gehoben hat.
In geringerm Umfauge baute man Kaffee, Baums
molle, Kalao, Tabak, Gewürzuelten und Pfeiler,
Maniot und andere Nahrungspflanzen. Die Kos
lonie ©. wird regiert durch einen Öouverneur, einen
Staatsrat von 6 und einen Stolonialrat von 30 Mit:
atiebern. Das Ganze zerfällt in die brei Arron»
danſements Bafle:Terre, Bointe-d:Pitre und Marie:
Gatante, ebenſo in drei erzpriefterliche Sprengel mit
33 stirdivielen. Die Hauptitabt ift Baſſe⸗Terre (f.d.)
mu (1879) 8790 €. ie volkreichſte Stabt und
der Hauptbanbelöplag. Pointe⸗àa⸗Pitre liegt an
der Sübweittüfte von Örande:Terre, zählt 17587 E.
und hat einen der beiten Häfen ber Antillen, zwei
Forts, drei ſchoͤne Biäge, eine Kathedrale und ans
dere lichen, jowie eine 1851 mit einem Kapital von
3 Mill, Fra. gegründete Bank. Die dritte Stadt ift
Bort du Moule auf der Ditläfte von Grande
Terre, mit 8671 6, und einem Hafen. Der Daupt:
ort ber fruchtbaren Inſel Marie:Salante, die
Gelumbus nad feinem Schiffe benannte, ift ber
dsleden Bariget ober Grand-⸗Bourg mit 6629 €,
Gefichichtliched. ©. wurde 1636 von 650
yranzoien unter Dlive und Dupleflis im Auftrane
Der franz. Kompagnie der amerik. Inſeln in Beſiß
gensumen. Die Kolonie blühte bald auf und hatıe
1 700 bereits 10875 E. Die Angriffe der ingländer
auf die Inſel 1691 und 1706 ſchlugen fehl; im Mai
1759 wurde fie zwar nad) tapferer Gegenwehr von
Diejen genommen, im Frieden von 1763 aber an
‚sranfteid) aurndgenchen. Um 12. April 1782 er:
focht zwiſchen G. Darie:Balante, ben les bes
Saintes und Dominica der engl. Admira Rodney
cinen berühmten Seeſieg über die franz. Flotte unter
dem Grafen de Srafle. Während ber iyranzöfifchen
“tenolution nahmen die Gngländer unter Greg und
‚jerois die Inſel 21. April 1794 abermals in Befig,
mubten fie jedoch nad) einem Kampfe von fieben
Monaten mit den 2. Imi gelandeten Konvents⸗
⸗
truppen wieder räumen. Seitdem behaupteten fie
die Franzoſen, bis gegen Ende Jan. 1810 eine fiber:
legene engl. Macht unter den Generalen Bedwith
und Harcourt erichien, welche, vom Admirul at
rane mit einer Escadre unterftügt,, nad dein Trefs
fen vom 3. Febr. den Generaltapitän Ernouf nös
tigten, ſich mit der Beſatzung kriegsgefangen zu er:
geben. In dem 8. März 1813 zwiſchen England
und Schweden zu Stodholm abgefchloilenen Ber:
trage wurde ©. an Schweden abgetreten, 1814
aber an Frankreich zurüdgegeben; aud im Aug.
1815 tapitulierte es wieder an die Cnyländer
unter Admiral Durham, wurde aber im Juli 1816
von den Franzoſen aufs neue beſetzt. Das Erd:
beben vom 8. Jan. 1843 richtete jurätbare Ders
wüjtungen auf ©. an. Am 16. Mai 1851 verurſach⸗
ten Groftöße ebenfall3 große Beritörungen.
Bol. Pardon, «La G. depuis sa däcouverte
jusqu’& nos jours» (Par. 1881); Bouinais, «G.
physique, politique, &conomique» (Bar, 1882).
Guadet (Marguerite Elie), ein Haupt der Gi⸗
rondiftenpartei, wurde 20. Juli 1758 zu St.⸗Emi⸗
lion in der Gegend von Bordeaur geboren. Beim
Ausbruch der Revolution lebte er als Advolat p
Bordeaux. Von dieſer Stadt im Sept. 1791 in
die Legislative Verſammlung gewählt, ſchloß er
ſich ſeinen Landsleuten, den Oirondiſten, an und
begann ſchon im Oktober durch ſein feuriges Red⸗
nertalent Aufſehen zu erregen. m 14. Jan.
1792, als man über die Gefahren von ſeiten des
Auslandes verhandelte, riß er die Verſammlung
durch feine Rede zu flammenber Begeifterung hin.
Ginftimmig nahm die Berfammlung feinen Anttag
auf Verwerfung jedes Kongrefles zur Regelung der
franz. Wirren an. Die Anllagen, meldye die Gi:
tonde 10. März gegen das Minifterium Delchart
erhob, wurden buch) &. nachdrüdlichſt unterftübt.
Das führte zum Sturz Deleſſarts, zur Cinflihrung
eines zum Teil girondiftiichen Plinifteriums, jur
Berichärfung des Ktonflifts mit dem Auslande und
ur Nepublifanifierung des franz. Volle. ©. fehlte
ei feinem der Angriife, die im Mai und Juni auf
bie royaliſtiſch Gefinnten gemacht wurden. Ende
(i hatte er eine geheime Unterrebung mit dem
önig in ben Quilerien, die aber nuplos verlief.
Dann lam ber zufitand des 10. Aug., wo ®. einige
Stunden ber Berjammlung präfidierte, der Ein:
tritt Dantons in das Minüterium und, durch die
{em organifiert, die Septembermorbe, welche bie
ablen zum Konvent im Einne der Zergpartei
fiherten.- &. ward miebergewählt und beganz
nun im Berein mit feinen Parteigenofien den
Kampf gegen Robespierre. Im ‚Brosch des Ko⸗
nigs ftimnte er für Zob, aber Aufſchub ber
SHinrihtung. Nachdem G. Dantons Werbungen
um ein Bünbnis abgewieſen, mußte er felbit ſich
mit der Partei gegen den Berg verteidigen. Schon
15. April forderten 25 Seltionen ber Bürgerihaft
die Ausſtohung G.s und 21 anderer Deputierter.
Bergebend beantragte erfterer Die Verlegung ber
Kammer nad) Berfaille, und wenn er auch für an
dere Beihlüfe gegen den parifer Pobel bie Majs—
rität errang, fo unterwarf- doch der Aufftand vom
31. Mai den Konvent dem Willen Robespierred
und ftürzte Die Gironde. ©. entfloh nad dem Der
part. Calvados, von da nad) St.:Gmilion in der
Gironde zu feiner Familie, wo er erft 15. Juni
1794 ergriffen wurde. Bereits 16. yumi fiel fein
Hanpt in Borbeaug unter der Guilloline.
584
Guadiäna (arab. Dabi-Yina, b 8 Fluß na),
ber Anas der Alten, einer der auptitröm
Spaniens, entipringt aus dem u e ber Sag: | m
na3 de Ruidere einer Reihe von 13 fumpfigen
Lachen auf dem Campo de Montiel, 33 km nord⸗
eilig von Alcardz, in der Provinz Ciudad Real
de, andıa). diefen La en entquellende
2, G. Alto, verliert fih nach, kurzen, g
erichteten Laufe in einer weiten, mit Alf
Mir infen bebedten Su mpfebene, wo im Som
mer häufig auch der viel le ängere, von D. kom⸗
menbe Bäncara (200 km) verſchiwindet. Etwa
35 km ſaudweſtlich von diefer Gegend, pi —AF
Villarta und Daimiel, brechen mehrere ia uel⸗
len mit Ungeſtum aus dem ganz ebenen Zertiär:
boden hervor, bie eine Anzahl großer, unter ſich zu:
jommenbän Mr zeiche | Di en ieje Zeiche nennt
(die Augen de3
ey un 438 bie Me, Genen entftrömende
erader, G. Bajo, als den wiedergeborenen ©.
Dieſer ie t nun mit vielen Krümmungen in einer
dben e zuerft auf der 90 ebene Ya Mancha
gegen —* das gegen tremadura und
in bieſex Landſchaft gegen bis Badajoz,
dann teils auf der Grenze, teils innerhalb Bortus
gals (125 km) faft in fübl. Richtung. Unterhalb
erpa tritt er in eini immer enger und wilder wers
dendes Durchbruchsthal der „rent. Fortfeßung ber
Sierra Morena , bildet bier den niedrigen Rataralt
des Salto bo Cobo (Wolfsfprung), ftrömt dann
breit und ruhig in einem von hohen grünen Ber:
gen. einge) chloſenen Thale Aber Mertola, wo bie
chiffbarkeit (65 km weit) beginnt, und Alcoutim,
8 das Adel weit und fehr anmutig zu werden ans
cr Etwa 82 um weiter füdlich Fällt der nun:
mehr
Strom wilden Ayamonte und Villa real de Säo⸗
Antonio in den Golf von Cadiz. Seine weite
Mündung iſt durch Sandinfeln in mehrere Eins
ginge geteilt, von denen ber mittlere, Die Barra be
ee auch dur Ebbe noch 4', m Tiefe beſiht und
öbern Sahrzeugen 45 km weit zugäng-
1a Pille real bat der &. bis 12 m Tiefe.
u unter den fünf Hauptflüſſen Spaniens
ve —8 te, waſſerärmſte und verſandetſte. Bis
Möura in Bortugal it feine Waſſermaſſe nur wäh:
rend des Spätherbites und Frühlings bedeutend,
„m „oymer Sünge ker biele he yralt ga n3 uam
Seine Länge beträgt 5 ‚Fein
biet 65519 qkm. —e —X ‚per:
ber? rechts, Pr fen ihm. Die —— find rechts
—**5 oder Giguéla, welcher als der eigent⸗
liche Quellfluß des G. zu betrachten ift; links der
Yet der Yujar, der reißende Ardile, der einzige-
ufluß des G. ber das ganze eyahr pinburd waſſer⸗
ii und der Chanza auf tenze von Bor:
al. Die Mündung des ©. ift namentlid) auf der
mac. Seite mit groben Sümpfen eingefaßt,, die And
oftwärts an der Küfte entlang faft ununterbrochen
bi8 an den Kanal von Huelva erjtreden.
Ana oder noch), Hauptitadt bes
it. Staats Durango (f
nadiauga Menor, Fluß im fübl. Spanten,
in den Provinzen Granada und Jaen, emtfteht aus
der Bereinigung bes Guardal und bes Färdes und
mündet bei San:Bartolome inte in den Guadal⸗
quigir "nad einem Saufe von 150 km.
—A o Waſſer des Le⸗
er er en re Ipan. Provinz Granada, 61 km
ſehr ehe, zulekt über 600 m breite:
Guadiane — Guaiana
im DND. von Granada, in einem Thale bes Ro
8 eh ae —*8— lint3 am —8X
na Menor, Siß eines
of⸗ we gem 11 re L welche berühmte
—8 arte Tis "Sees, ft Indie
gend, eines ehema Den e t
und erzeugt b en Wein. Fe der
alten eieign ‚ge ört die A a oder das
maurifde Jo thedrale ftammt aus neue:
eit. Ion 7 "kn weſtlich entipringen bie Ri:
nera quellen von Grana, in 800 m Höhe.
Guadunas, Stadt in ben Bereinigten Staaten
von Columbien in Südamerila, Staat Be
marca, Departement Facatativk 85 km im W
der Hauptftabt Bogota, auf ber Etrabe von biefer
nach Honde, in 1036 m Höhe, liegt in einem 1 dee:
thale unfern von den Quellen bes Guad
als Rio Negro in den Magdalena fällt, und A
5 870) 8527 E., — Banamahäte flechten, Rob
en und Asphaltminen bearbeiten unb uderroht
nd Kaffee bauen, Den Namen bat der Ort von
bemi in gale in der Umgegend wach enben Bucbund
rohr. ineralquellen entfpringen in der Nähe.
Guaguin (lerander), poln. iftoriter.o geb.1538
in Verona, kam mit feinem Bater, dem Comes
latii Iaternensis Ambrofius ©. 1561 u Bol,
trat in das poln, Heer und nahm an
äügen unter Königen Siaimını — m
ephan Batho ey il: 1569 empfing er das poln
Sa enatu beten igte längere ® I it ie Beſaun
von Witebsk. arb 1614 in Kralau.
©. veröffentlichte ein Wert: «Barmatise Eur
one description (Aralau 1578); —— munter
ernarb Albin in Speier 1581 nacdhgebrudt, in da⸗
«Corpus historicorum Poloniae» afel 16)
Joh. Piftorius, ferner von Sigm.
bie Sammlung «Rerum polonicaram toni *
Fr a. M. 1684), Dar in bie « Histersrun
olonise Collectio magna» (Warfch. 1761) ki
weile aufgenommen. it Unrecht wird es von
Bibliographen einem eignen „8, dem Sifteti
ter Stryjkowſti, eis denn nur in einigen
Abſchnitien hat Sngalk auß p aus palm. Senden
des leßtern entnommen.
eine «Kronika Sarmacyey ——
1611), welche eine neue Bearbeitung und *
feßung ber «Sarmatia» enthält und ohne Begrir
dung für eine von einem Vichter bes 17. Jahth
Bafılom üi, ee Überfegung des lat. Bed
each en worden
nabam, Sualan oder Guam Sud m
Archipel der Marianen im nördl.
unter 13° 80’ nördl. Br. und 144° 10.50 —*
von Orc Greenwic, die inölichfte und und größte) bed ge
e groß, mi
Brio, im im Süden meift gut — War 364
Ein Korallenriff macht die Küften anche
fe? unzugänglidh, namentlid an ber
Hauptitadt und Reſidenz des fpa
it Agana, mit 3000 E., an der Peklene gelegen.
® ‚ Guiena oder Guyana (Mm
Guyane, fpan. Guayana, orte: —*
im weiteſten Sinne der
bes von Sübamerila, welche
Meere im D., vom Drinoco im N. und je dom
Rio Negro im SW., vom Amazonenitrom 8
begrenzt wird und, ba an ber ag ip ber
noco durch den Gaffiquiare mit dem
bunden ift, ein ringäumfloflenes großes Jufellan
Guaiana
von über 3 Mill. qkm bildet. Einen großen Teil
beajelben erfüllt das mit ben Andes in keinerlei
Sat ennmenbe ftehende Hohland, von ©. ober
radfufem von Barima, welches ſich inner:
halb ve genannten Grenzen 1500 km in weitöftl.
g ausbreitet und no wenig belannt ift.
Den — Teil von erfüllt daB eigents
liche Gebirge von Parima. te jchließt ſich oft:
eine Sandfteinregion, welde im Berge
Roraima bis 2400 m auffteig t. Süblid davon
ale Sierra be Pacaraima, deren
in einzelne, durch breite Sa⸗
var —— — auflöft, Hm.
eere
Die um et 2° —5 Waſſerſcheide ge⸗
ven den Amazonas Gierrad de Acarai
und de Zumuc:Humac, biö 400 m auffteigend. Die
Bergketten werden durch flache Savannen getrennt,
die — während ber trodenen Jahreszeit
aber nad un ne engüfien r
igem Graf fe bebeden. etation i
en Landftrihen über alle de 8 ung fhön.
ft alle Gebirge und Ylußufer find mit majeltäs
Hifchen unb nal! n
58* ge von Fluſſen find im In⸗
55 Kataralte unterbrochen, wie
auber dem Urinoco De: Eifeau ibo, © Demerara Sus
* —— bucch 5, Schlammbänte Ne Rt.
e mmbänle verftop
* Zuße oem 5 at Fege
im ber Chene upunumi Phil Saupt
zuftufle —— und em Rio Tocoto einem
obern * des Rio Branco oder Rio Parima,
der See Amucu f.b ). Dat Klima des Landes ift
völlig & — In der ſog. trodenen 1 gebrede | dot
zeit ne Temperatur von 25—80°
—* iſt IT (bis 8 C.) an o
en und au
—— bie
Ken um felfigen ih
ber je Doben in
rer
Zaren weiten DR großen
Die Balbungen nthalten ieh tofbare
—— Arzneiſtoffe und wilde
nen
I
r RA Alla
Grace, mg das angebaute Land Kaffee, | Di
olle, Kakao, Zuder, Tabal, In und
ine bes tropi
im A ph li ee je ie des Pflans
efert. Die P
nd Zierrei d in Brafili
Die U Untnoshne Anh m feige ern nod yohl:
Dee den den Dan ken an;
dem Hauptitamme der Tupi,
fie find meift noch un:
8 gboleih früher Die Spanier vom Weiten
die Engländer von der Hüfte aus durch Ga
—I beklei⸗b
585
Demerara (f. b,, und Eilequibo (ſ. d.), welche feit
1881 zu einem Gouvernement ‚Dereinigt find. Das
ganze beit. Beſißtum umfaßt ein Areal von 221243
qkm mit (1881) 262186 6. Die Schwarzen bilden
die bei weitem vorherrfchende Bevd terung, Seit
beren Hreigebung (1838) find auch freie Arbeiter
aus Sierra Leone und Ditindien eingeführt wors
dent, und außerdem bat eine beträchtliche Einwan⸗
berung von Malta und Madeira ftattgefunden.
Alle Kolonien ©.8 find berabgelommen, beionders
aber die britiſche. Die Entwertung der Güter im
brit. Zeile ift enbeifen nicht allein, wie in Weit:
indien, der Sklavenemancipation zuzuſchreiben
fondern fie rührt auptfächlie; daher , daß man fi ach
lediglich auf die Produlktion von uder beichräntt,
für deſſen Abfag die Pflanzer bis zu ber neuen Zolls
reform gleihjam ein Monopol in England hatten.
In neueiter Zeit ift es durch sahlre reihe Kuli⸗Ein⸗
wanderung und Aufhebung aller Verlehroͤbeſchrän⸗
kungen gelungen, den Rüdgang aufzuhalten. Eine
Zeiegrapbenleitung, um amtliche Drti often zu
enden it in he ment egriffen und hat Ans
fhluß an das große ı amerit ie Einnahmen
000 Pfd. St. bie Ausgaben
lb 422000 Bid. St. Die Eins
fuhr hatte einen Wert von 1784000, die Ausfuhr
von 2597000 Pfd. St.; Ieptere beiteh t namentlich
and der, Rum, Me Meloff fie, Holz, Kaffee, Kakao
und Hei, Aud bat die Kolonie reits eine
84 km lange cin pahn.
Das Nieberländifge Guaiana oder Suris
Don f. d.) mit der Hauptitabt Baramdribo, *
Corentyne und Maroni, 119321 gm
gr ‚ zählt (1881) 69856 E., mit den europ. Sol:
eh 1000 abhängigen nbianern und 17000
hmegern. Die Kolonie iſt für das Mutterland
Per Re wichtig wegen der reichen Buderernten.
öfifhe Buaiana, nad) feiner
—8 Abt au Cayenne (j. d.) genannt, zwilchen
aroni und dem Dyapocy, ohne den gegen
Brafilien ftreitigen Landesteil 121418 gem gro,
wovon noch nicht ein Zehntel wirklich koloniliert,
ift befonders wegen bes ungejunden Klimas berüd).
tigt und als ehemaliger Berbannungäort belannt.
e Benöllerung ber Kolonie belief ſich 1880 auf
27383 Seelen. die Dekrete vom 8. Des.
ed | 1851 und 27. Mär 1 2 wurde ©. die Deportu:
tionzftätte Brantveid ‚ und ein Geſeß von: 30. Mai
1854 fubftituierte die eportation nach ©.
Bagnoftrafe. Am 81. Juli 1864 war der AN
beitand aller Gefangenen 6425; in demielben Jahre
aber wurde ein Dekret eiafien, dem zufolge feitdent
teine Strafgefangenen mehr aus Frankreich nach
yenne deportiert, vielmehr alle zur Zeportation
—7 — auf fie zu wirlen gefucht haben. Außer Serurteilten nad gleucaledonien gebracht werden.
jenen find noch zu erwähnen die gleihfall unab: | Das Braſiliſche oder ehemals ortugie⸗
igen Neger am obern Maroni und ‚feinen Zu: | ſiſche Guaiang, zwilden dem Oyapocy und
‚ die ſog. Buſchn neger Pond oder Marons. | Amazonenitrom, bildet feine organifierte Provinz,
den polit. des Landes teilen fi) England, | fondern nur einen Teil der Provinz Gräo Para,
nd, Frankreich, Brafilien und Benezuela. Das | und wird auf 1650000 akım m peiwan, ‚it aber, die
— et der —6* gr Mächte eritredt no DOrtichaften an dem nözbl. fer des Amazonen:
Binaus und Fersen no ie 3 om abgevednet, eine menfchenarme, fehr wenig
nt annte
ha. —XR au Bra ilien Das Columbiſche oder ehemals Spaniſche
8 — End olumbia,Bb.1V, 6.521 ) Quaiana, big 1881 ein Staat der Republit Benc:
Das Brititd a Buelane mit der Hauptitedt
—— 6 dem Hio Amacura an ber
Mandung des en 8 dem Fluſſe Corentyne
gelegen, befteht aus den Diſtrilten Berbice (. d.),
zuela mit ber Hauptitadt Ciudad Bolivar oder Ans
goftura (f. d.), in wenig bevöllert und wird | im N.
vom Orinoco, im W. von diefem und dem Terris
torium Amazonas, im D. von Britiſch⸗Guaiana,
588 Guouden — Guaus
Balamanca, Satı
* —— (für Baum —S unb6e — ——
Eee von Leber, ua rel —* * Se
in der Sauptftabt von Bold: und Gilberwaren. Gaazin, C,H,N,O, iR eine der Berbinduna,
auptftabt Quanazuato oder Santa: | weldhe bei Der tegeeiiuen Gtoffmelamorphie iu
23
a uanazuato, 260km im IE. von — — —
v über be ticjen, beiten legten
von einem — —— Seide bißset mit dem Ey m
Ehluht Gafada de Marfıl gel und en Yen Gruppe von nahe wermenhten Kay. Gr
Bernen und Borphprfi
stellen 156496: | ei im Gmame erieds ab ad Bf baum,
fin 3 [N na ben Aubab ab erhoben. —— hat, da | Damm aber amd) im werfchiebenen eben! sale
—R Hl 775* init, ganz ben — ene ut.
werben. ‚einer befondern Aral,
Verofttahen, un gem ber Schweine, der Guaxingict, jamme:
Unter den zum Zeil
— — ich berichan
an ka —— en I * nee
errichtete Diünjgebäude, d — Salem vu Ayallirnn
tete Rangebaude, der u; mit
beater bemertensiert, —— ie Burd)_Eimwirtung dem Cal m
on. —3 tät, ein ala. meheen —J ı Kali wird es in varabanſauu
ulen a —*— und eine Raferne. A een „ die in naher Bei zur Harzlim
M nl Men alß 100 Oribengebäube. Bor m&nuanidin I , eine dem Dunn
der Devolution, welde 7 1810 In bem gegen Süboften verwanbte ftarte Baie, vermankel.
eleaenen Dale ® olores Hidalgo unter bem| ' oder Huano (Ipan.), wertueles Dix
itielter didalgo ausbrach und in ine ten Beit | mi des weientlid ams den mehr ne
vorpuigewelſe im Staate ©, sontete, zählte et weniger zerjeßten Grirementen von Befi
meblt ben Worftäbten und ben en t und teils auf Infeln, teils an ien
“y m 100000, Im J. 1880 aber nur — des der vgenlofen Zone in Sheet
Yuan en Kan die Urbewohner der Eanari Bern, findet. in und ji u
afeln
Im ii s | üft.bereitß in dem 1604 erfchienenen Bert «Los
Bea Opa I Ar ke I made — ER reales» von a veladıa
‚Dirtenvolt von großer Milde ber itten, Fi iht3« | wähnt; 1802 befuchte Aler h
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Kulturpu ®. nad) Üiverpool. Die efeniie
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namen und fozlalen —— in aus Bo Buanntnger auf Buntä de Lobos und
end Ye Berta, mme un De Dom ınde | de ‚ande —
Sn Da RR — if von Fahr: peringet jeringer Mädtigleit, und das — Reh,
men vom Ach —9— auf die Infeln gelangt fein ——— I von ben h
—W bejaben he wi tunft der Spanier | veridifften weit nad. ©. de
mehr Hat, —*R das Gifen. Auch die | beftand burdicmittlich zu zwei
—— Am fein_hatten die Verbindung mit: | Gewichts aus fti tiger ni
einanber verloren, Mon ben Spaniern wurben bie | harnfaurem, Anmoniat u.
nun nad harten Rämpfen unterworfen, aber | enthielt 13—14 Eti v
feinvamınga audgerottet, Sie vermifcıten Ad) mit den vermiegen ꝓboe turer
Ka m gaben i ‚Sprade nifde ZubRen leicht in Bafier
PA rn er fe bit Ball fortgeführt wird, fo A Die bauernbe
ee: eines unveränderten ©. auch nur auf ei
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ER ——ã—ù — haltnismãßig Heinen Raum der Erde
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N 2
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ge
an
&
|
Buapore — Guarbafui
ranlie auf bie regenlofe gone, da an allen übrigen
Drten jehr bald eine weientliche Wertverminderung
der dort abgelagerten Maſſen durch Auswaſchen
ihrer löslihen Veſtandteile eintreten muß. Dem
entfprehend bat man troß eifrigften Forſchens
biäber feine neuen Lager von irgend welcher Gr:
heblichleit entbeden tönnen. Wohl find an ver;
fchiebenen Stellen des Oceans guanoäbnlide | r
aralien au efunben u und als Baler-, Meiilloness,
Jarvis⸗ on boe:, Avesguano benannt, aber alle
diefe unter! iden fh von dem
die Abweſenheit bes Stidftoff3, der jenem feinen
größten Wert verlich. Diefe, aub phosphatiſche
G. genannt, beſtehen ihrer Hauptmenge nach aus
p oꝛphotfaurem Kalt, ihre unmittelbare Kairfung
ala Dünger ift fehr gering, weil ber in ihnen
entboltene ‚phosphorfaure Kalt wegen feiner Uns
Löglichteit im Boden nicht zur Wirkung kommt, fie
find a z3 vorzugliche Robmateriali vn zur Ans
fertigun uperpboßpbe te (f
—ã —8— —1— eine ee — ie
mit de be und kleinern harten KT m Eicine un
feste. Maſſe, ber außerbem ir jelten teing und
Materi gt ſind. Wegen
en tarın ber ®. ht ohne —*
nger anf ba 2 gelb gebracht werben,
fondern muß durch S und te Mall der
Stude vorher | in ein — Pulver ver⸗
wandelt werden. Dieſer bochn ri en m Dpertin |
nd die Lanbwirte fü hund bie von den
Importeuren Comp. in
*
Hamburg, bewirtte —— des og. aufge
jeloffenen Guano. g bat ſich leß en
ner fo ertennung
bah feit gitte der fedhziger Sahre | Faum I nod
unvorbereiteter G. verwendet worden
aufgeſchloſſene G. wird erhalten, inbem er echte
ano mittels Desintegratoten zerkleinert und
nzentriester Schwefelfäure in beftimmtem
Ba gemifht wird, wobei unter lebhafter
Sung eine breiige, beim Grlalten erftarrende
t, Die dann von neuem fein zerlleinert
Der —— von Schwefelfäure wird gemacht,
um den G. entpaltenen un Höalichen p dephor⸗
ſauren Kall in eine lögliche Berbindung zu ver:
zvandeln und um vorhandene Ammonialialze ve
64 nid mit mund zu Infor Der gu ufgefchlofiene ©
duften zu verwech⸗
n, a Gründe Abſicht unter ber
L Städte * Bug “
bt, « anobüchtein
he Sr richtige Würdigung bes
(dal arm, ober ne, ei tsſeiti⸗
— Weider ver Of Quelle | =
* — ma
‚en n ra rovi 0
Der Serra do8 ecid, u e in 14° 0)
*. Be. fließt anfangs na ©,
bis zur Ginmänbung de
AB. 2* Matto Be 0, # 02, da vera ge:
uanzt; vom 14.° fübl. wo F den Rio
— —* ** —53
u v
540 km, bis er, 550 m breit, bei Hochwaſſer
770m in ben Ramore münbet. Die bedeutenbften
Kebexttähe: des ©.
mit linie Rio Branco) und Itonamas (im
*X ee Rio San Miguel), fämtlidh in Bolivia.
F F ee)
a;
eruguano durch | bie
2 ins: Rio Berde, Baragau, | währen
689
Guaraua (Pasta Giuarana), ein in bie erfte
Auflage ber Pharmacopoea Germanica aufgenont:
menes, aber in der zweiten Auflage geftrichenes
Heilmittel gegen Migräne; dasſelbe ſtammt aus
Südamerika und wird von den Ouarani: ianern
aus den Samen einer Sapinbacee aullinia
sorbilis, bereitet en fie dieſe (en quetichen,
öften und mit affer zu Kuchen ober Sta
formen, welche an ber Sonne ober in einer ft
auchdarre getrodnet werden. Im Handel kommt
G. meilt in Form von harten Stangen von
dunlelbrauner Farbe vor, die einen eigentümlichen
Geruch und einen bitterlichen und zufammenziebens
den, an Kakao erinnernden Geſchmad befigen und
um Teil in Waſſer ſich löfen. Es findet ſich darin
ffein, umeifen bi bi3 zur Menge von 5 Broz., an
Gerbfäure gebu
Guarani, ein Vidamerit. Volksſtamm, bildet
mit den Tupis ein Bolt, welches Braſilien und bie
daran ftoßenden weſtl. und ſudl. Gebiete einnimmt;
der noͤrdl. Zweig wird mit dem Namen Tupi, der
übliche a8 ð. bezeichnet. Das Boll der Guarani⸗
up en in jenen Gegenden dieſelbe Rolle wie
Karaiben im Norden, das Bolt ber
as im Weften Sudamerilas unb das Volt ber
Ijteten auf dem Hochplateau von Merito. Es ift
ein Eroberervolt, das in einer Art von militärifcher
Drganifation febt und feine Nachbarn unabläffig
ehdet; dem Kannibalismus ift es nit aus Man:
ig Nahrung, fondern Infolge der dur das
—5 — andwerl genäheten Wildheit zugethan. Die
eiben Landbau, der aber — den
Weber beforgt t wird, find mit der Schiffahrt ver:
traut, Indem zul woßlgejlmmerten Kähnen die
vielen Ströme befahren, unb infolge beflen auch
pute Schwimmer. Die Sprade der Guarani:Zupi,
e in ganz Brafilien als lingua geral gilt und
vielfach aud vor den andern Staͤmmen verftanden
wird, iſt wohlllingend; ber Tupidialekt —7— ſich
um Weni — 5— ſo wie das Portugieſiſche zum
paniſche igny, «L’homme américain
de —5— —*5— * (2 Bde., Par. 1839):
eitraͤge zur Et nographie und Rn
henkunbeAmeritas, zumal Brafiliens» (2Bde., Lpj.
1867); Friedr. Müller, «Grunbrißber Spradmwifien:
190 t» (Bd. 2, Wien 1882 1882
Karanin, Caf ein.
Guarda, Stabt in ber por hug, Proving Beira,
ein Diſtrilts 837 kın im von Liffabon,
in 1039 ın pelege en au einem Ausläufer der
Serra d’ Bde dego, ift Sig eines
Bi chofs, * eine 968. Rathebrale und ein Kaſtell
plt (1878) 4613 E. Der Drt wurde 1199 als
tpoften gegen bie Mauren gegründet,
Die Serra be Guarda, an bie Eſtrella an
gelehnt, ift ein bes, ka A —8 auf welchem
noch e riefenbafte & liefern,
baß eine —— * nicht —5 iſt.
afni ober Bardafui iſt das große DR:
ent LH füblih vom Gingange —X Golf ve von
och ſpringt er km weiter füdl
getan 2 Kap Drfu | neh etwas ar ns
in da8 Meer vor. ©. ift das antile Promon-
torium Aromata. Aüdwärts vom Kap erhebt fi
über dasſelbe ein Berg, welchen nad) d'Abbadie bie
Demobner des Landes Gardaf ober Diarbaf nennen,
d fie dem Kap felbft den Namen Afir geben;
bavon kommt ber ri ame Diard Haflın fowie
der europäiiche Gardafui ber.
592 Guatimozin
wie die Lacandones. Alle Indianer mit ihren
26 Dialelten ſtammen von den Quitſche, Mayas
und Nahuatl, alſo von den Aztelen, Toltelen und
Mayas. Der Landbau bildet den Hauptzweig der
Gewerbthätigleit. Hauptprobuft und Hauptitapel-
artifel ijt der Kaffee und die Cochenille, welche na:
mentlich gegenwärtig den Reichtum des Staais bil:
den, Die Viehzudt ift in ©, von feiner befondern
Debeutung. Auch der Handel des Staats fteht nicht
in Berhältnis zu feinem Produktenreichtum und
feiner Cinwohnerzahl, Der Stapelplag für den
Handel ijt die Hauptitadt. Fur den auswärtigen
Handel find die Haupthäfen: Yzabal für die atlan:
tiiche und (viel belebter) San⸗-Joſte de G.an ber Süb:
feefüjte. Der Wert ber Ginfu r belief fi) 1882 auf
2652000, der der Ausfuhr auf 3719000 Doll.
die wichtigften Ausfuhrprodufte waren: Kaffee (für
8132716 Doll.), Codyenille (11869 Doll), Wachs⸗
tuch (224890 Doll), Häute (116663 Doll.), Indigo
und Wollzeug (22935 Doll.). Die erite Sienbapn
des Landes, von San«ofe nad Edcuintla, wurde
18. uni 1880 eröffnet, Die Länge ber Telegraphen⸗
linien beträgt (1882) 3114 km, Die Staatsein:
nahmen 1882 betrugen 6607679, die Ausgaben
6607760, die Staatzihuld 6487069 Doll. Die
geijtige Kultur des Landes ift, obgleid darin G.
unter den fünf Staaten Gentralamerifas nod) ben
eriten Rang einnimmt, eine fehr untergeorbnete.
Die Elementarſchulen zählen (1878) 85815 Zög⸗
linge. Es beiteht eine Militärichule, eine Normal:
ſchule und ein ausgedehntes Nationalinftitut. Die
töm.:lath. Kirche war bis 1873 die allein anerkannte.
Nach der Verfaſſung vom 19. Dft. 1851 wird ber
Bräfident auseiner eneralverjammlung, beftehend
aus der Nepräfentantenlammer, dem Erzbifchof, ben
Mitgliedern bes Obergerichtshofs und dem Staat3-
rat, auf vier Jahre gewählt. Der Staatsrat beiteht
aus den Staatsſekretären (Miniftern), 8 von ber
Sammer erwählten Räten und 24 Mitgliedern. Die
Repräfentantenfanmer zählt 52 Deputierte, welche
die Mitglieder des Staatsrat3 auf vier Jahre wähs
len und auch auf vier Jahre gewählt werden. Die
Wahlen ge Degen durch allgemeined Stimmredt.
Das ftehende Heer beträgt 2180, die Miliz etwa
83000 Mann. Das Staatägebiet zerfällt in 20 Des
partements oder Corregimientos.
Die Hauptitadt der Republik, früher des General:
tapitanat3, dann der Vereinigten Bundesſtaaten
von Gentralamerifa, Santiago be Guatemala
oder Guatemala la Rueva (Neu:G.), Siß der
alegierung unb bes Dbergerichtäßofs liegt 1606 m
über der Sudſee unb 133 km von derfelben entfernt.
Der Ort ift im ganzen gut gebaut, regelmäßig und
hat eine Menge großartiger Gebäude. Die Bor-
täbte jedoch, faſt nur von Indianern und Ladinos
bewohnt, find um Teil eng unb ſchlecht. Bemerlens⸗
wert ſind die Kathedrale, wegen ihres reinen Baus
rd den onen Kirchen Amerikas gehörig, der
erzbiihöfl. Palaſt und das erzbifhöfl. Kollegium,
der Negierungäpalaft die ehemalige Aubiencia, bie
Rechenkammer, die Münze u.f. w. Außerdem bes
fist die Stadt 24 aus ber fpan. Beit ftammenbe,
anjebuli e Kirchen und Klölter, das Univerfität2:
ebäude, das Kollegium von Trinidad, das Hofpital
San juan be Dios, das 1858 erbaute T
einen Cirkus für ae Unter den (1881)
68456 E. find etwa 1000 Weihe, meift ſpan. Kreolen
und wenige Sranbe, 20 000 Ladinos oder Rifchlinge,
die übrigen
eater und
ndianer. Als Konzentrationsvuntt des ! und Schwiegeriohn
emde Handelshaͤuſer, Darunter mehrere ſehr reich
paniſche und einige deutſche. Die Unterrichtdanſel
ten des Orts ſind die erſten in Mittelamerila
Obenan ſteht die 1676 geprinbete niverlität San:
Carlos. Santiago be ®. ift die dritte Hauptftat
diejed Namens im Lande. Die erfte, Ciudad vieja
oder Almalonga, gründete 1524 der Groberer de:
Landes, Petro de Alvarabo, am Jalobitage. Sir:
jelbe ward hut Hauptitadt des Generalfapitanet;
eftimmt, a
Fe. zählt ©. neben vielen einheimiſchen aud
tern ſchon 11. Sept. 1541 faft gänzlich zerftört, um
zählt jegt (1880) 2901 &..Die 1542 nur 9 km nord:
öftlihder am Rio ‚Benjatioo gegründete und jım
Dauptort des Generallapitanats beitimmte Stat
antiago de Caballeros de Guatemala,
jest Guatemala la Antigua (Alt:6.) we
bloß La Antigua genannt und titadt des
Depart. Zacatepegues, wurde 1774 ebenfalls dırd
bie fiedenden Waſſer und Lavaſtroͤme jener Bullax
furdtbar verbeert, ſodaß man fie ald Regierungiit
aufgab, Sie war eine der größten und fhönke
Städte Amerilas, mit mehr ala 60000 6, EG
Zeil der Bevöllerung baute fich indes an der wr
bängnisvollen Stelle wieder an, und bie Stodtü
jest wieber ein wohlhabender Drt von 6427 6.
Die Auflöfung ber 1824 ndeten cent
ameril. Föderation und bie Konititwierung ea
fouveränen und unabhängigen Regierung in 9.
17. April 1839 wurbe hauptsächlich durch den Jr
dianer Rafael Carrera bewirkt, es bei ver el
gemeinen Unzufriedenheit mit dem Bräfibenten Ir
razan gelungen war, burch Koalition mit der im
ta — E u ber alten ——
antifoͤderaliſtiſche oder Centraliſtenpartei zu
d0d überließ er bie ‚Bräfipenticioft Dem em Im
eleiteten Mariano Rivera Paz und übernha di
hef der bewaffneten Macht die Aufgabe, me I
gierum fomogt gegen bie aufitändilcen Berinkt
er geitürzten Partei im Inlande wie —5
griffe von außen zu verteibigen. t Anfang 14)
trat Carrera Felbit bie Präfi entche tan. Deriel:
behauptete fi gegen feine Feinde im Innern un
nach außen bi3 zu feinem Tode mit biltatoriär
Gewalt in ber Macht, ein in Centralamerila une.
hoͤrtes Beifpiel, und fuchte buch mul
nanzverwaltung das materielle Wohl bes Steaß
zu fördern, wie er benn auch feine Madit in
Gentralamerila geltend zu maden wußte.
Carrerad Tode, der 14. April 1865 erfolgte, wällt
man in G. Bincente Cerna zum Bräfibenten, M
er Bei —F ik anne Rus Kletı muk
ejer Dur) Granados ge energi
bie Jeſuiten vorging und fie ſowohi wie —
biſchof von ©. verbannte und auch im übrigen der
MWohlitand des Landes durd befjere nanzerel
tung unb Aufhebung von Pia lsbeſchranlunx
o
ed
u n fuchte, in lger, Ruſino Yoms
gewählt 9. Mai 1873, wiledergewhlt auf ich}
abre 15. März 1880), bob alle Klöfter auf, IM
das Gigentum der Kirche ein und verkündete Ind
meine Religionsfzeibeit Bailg, «Lenin
America» (%onb. 1850); Zuentes y Guzman, «ds
toria de G.» (Madr. 1882); Lemale, Guia geog®’
fica de la republica de G.» (@uatemala 18):
Baftian, «Steinftulpturen aus G.» (Berl. 188.
Gustimozin, lekter König von Merilo,
ontezumas, wurde nad def
r, zwilchen den Bultanen Fuego un
Agua given, durch einen Waſſerausbruch desie:
Guaftallinenorden — Guatemala
Sitentliche Bibliothel und ein Theater. G. wurde
von den Longobarden gegründet und noch in ſpatem
Mittelalter Barbiitalla genannt. Bapit Paſchalis IL.
dielt hier 1106 das Konzil ab, auf melden: über die
Inve titur verbandelt ward. In Ipäterer Zeit ward
der Ort ſehr befannt ala herzogl. Relidenzitadt und
durch jeine Kriegsgeſchide
Das Gebiet von Guaſtalla gehörte im Mit⸗
telalter zuerſt zu Reggio, hierauf ſeit Anfang des
14. Jahrh. zu Cremona, dann zu Mailand und
wurde 1406 vom derio Maria Bisconti von Mais
land zur Sraffchaft erhoben, die er Guido Torelli von
Mantuag, dem Gemahl feiner Coufine, in Lehn gab.
Im J. 1539 erwarb Ferrante Gonzaga, einer der
Feldherren Karls V. und nachmals Gouverneur von
Mailand, G. von den Torelli und es blieb feit 1621
mit dem berzogl. Titel bei feinen Rachlommen. Die
am linfen Ufer des Po geleaenen tleinen Fürftens
tümer Sabbionetta und Bozzolo wurden 1708 vom
Herzog Bi Bonzaga ererbt und als taiferl.
Yeun wit ©. vereinigt. Nach dem finberiofen Abs
leben Giuſeppe Gonzagas (1746) 309 die
Maria Xherefia dad Laͤndchen als eröffneies mai⸗
länd. Lehn ein, worauf dasſelbe 1748 im Aachener
Frieden dem ſpan. Infanten Don Philipp als Hers
zog von Parma überlailen ward. Gleid) den übri-
gen Stanten des Herzogs von Parma nahmen 1796
die Aranzoien auch G., um e3 mit der cigulpinifchen
Republit zu vereinigen. Rapoleons I. Schweiter,
Rauline Borgbeie, erhielt 18058. mit dem Furſten⸗
titel. Durch den Wiener Kongreß wurde ſodann dass
'elbe, Sabbionetta und Bozzolo ausgenommen, die
an Oſfterreich elen, nebit Parma und Pincenza der
Hemahlin Napoleons, Marie Luife, Überlailen, nad)
Deren Zobde (17. Dez. 1847) e3 zufolge der Nomvens
tion vom 10. Juni 1817 nebft Barma und Piacenza
au Karl Ludwig von Bourbon, Herzog von Lucca,
Urentel Don Philipps, Überging, der Yucca an Tos⸗
cara und 8. Jan. 1848, gemäß bes Florentiner
Bertrags vom 28. Noo. 1844, das Herzogtum G.
an Wodena abtrat.
Susfsllineuorden, |. Engelsſchweſtern.
Guatabits, Stadt in Sudamerika, in den Vers
eininten Staaten von Columbien, Staat Cundina⸗
marca, 22 km im OSO. von Zipaquira und 40 km
im RAD. von Bogota, an einem Zufluß des Funza,
23965 m hoch gelegen, zählt 5515 E. Chemals war
‘5, eine Hauptitadt der Indianer und die Welidenz
33 Herrichers der Muysca, und 1557, als Onefada
es eroberte, war es der am itärtiten befeftinte Ort
Ser Hochebene. Etwa 10km enticrnt liegt in 3199 m
Hohe anf einem Hochplateau der berühnte See von
G., au deiien Rand ein Tempel der Muyzcas ſtand
wand im welchen die Bewohner maſſiv goldene Bild:
werte und ungebeuere Reichtumer verientt hatten.
Wiederholt haben Duelada, Sepulvada u. a, ver:
fuscht, den See troden zu legen.
Oustemala, urſprunglich Duaubtematlan,
B.5. Ort der Holzhaufen, oder hertommenb von den
Tyendalworten ma :ba,d. h. Berg, der
fter ausbricht,, heißt die bevöllertſte und reichſte
unter den fünf Repnblitenvon Sentralamerita (f.d.),
weiche aus dem ehemaligen Generallapitanat
Guatemala bernorgegungen find. Der Staat
orenzt imN. au die merif, Staaten Campeche und
jucatan, im D. an Baltze oder Britiih: Honduras,
en bie Hondurasbai und die Staaten Honduras
und San-Salvador, im S. an die Südſee, im W.
an Wie werit, Staaten Chiavas und Tubasco und’
aiferin | 5
591
dat ein Areal von 121140 qkm. Der größere
eil des Staatägebiets ift eine 1300 ım hohe grani-
tiſche, prachtvolle, geſunde Hochebene und in der
porphyrifcen und trachytiſchen Sierra Madre Ge:
birgsland in größter Abwechſelung von Gtufen,
Plateaus und Hochthaͤlern, leptere ausgezeichnet
durd) ihre landſchaftliche Schönheit, Fruchtbarteit
und gefundes Klima. Dem Nordweſten des De:
partements G. gehören die unter dem Namen Los
(to8 de Guatemala betannten Alpenlany:
haften an. Die höchſten Erhebungen des Landes
liegen auf dem Sũdweſtrande, der eine Reihe teild
erlofchener, teils noch thätiger Bullane trägt. Ter
höchſte diefer Vulkane, zugleich der Kufminations:
punft von ganz Eentralanterifa, ift der Volcan de
Agua (}.d.), der ſich bis zu 4419 m erhebt, wahrend
fein thätiger Nachbar, der Bolcan de Fuego, 4250 m
emporftcigt; der Tajumulco, der 1863 einen Aus:
bruch hatte, ift 3539 m hoch. Yaft ebenso hoch find
die Bullane Sapotitlan und der von Amatitlan und
der Atitlan, 3670 m body, det Acatenanga 4250 m
oh. G. it durchgängig jehr gut bewäſſert, ob:
wohl große ſchiffbare Fluͤſſe wegen der Konfigura⸗
tion des Landes nicht zur Entwickelung kommen.
Außer dem 590 km langen Uſumacinta, der dem
Staate größtenteild nur al3 Grenzfluß angehört
und gegen Norden in den Golf von Campeche fällt,
Ir diedem Solfvon Honduras zufließenden Etröme
olochic, 178 km lang, und Motagua oder Rio
Grande, 252 km fang, die bedeutenditen. Tie jur
Süpfee gehenden Flüjte find fehr zablreidh, aber nur
kurze Kiritenflülle. Die bebeutendften Eeen find die
Laguna Dulce, der von Amatitlan, ber von Atitlan,
die Yaguna Lacandon und die Laguna be Peten
(1600 m Höhe) mit 40 Inſeln, lentere fänitlic)
mit zahlreichen merkwürdigen Denfmälern alter:
tümlider Bauwerle. Tas Klima von ©. ift durch⸗
gängig geiund; nur in der heißen ſchmalen Küſten⸗
ebene an der Südiee unh vorzüglich an der Hondu⸗
rasbai find Fieber häufig. Die mittlere Tenıpera:
tur auf dem Plateau ıft 18° C., die Ertreme find
31° und 3,75%; im Mittel fallen 1385 mm Stegen.
den Altos find Schriee und Froit nicht ſelten.
nfolge der Entwaldung verſchlechtert ſich das Klima
jebr. Mannigfaltig wie das Klima find aud die
Vrodufte des in den unbebauten Teilen noch mit
fhönen Wäldern bededten Landes. Die Käſten—
jtriche fiefern reichlich Mahagoni⸗, Färbe- und an:
dere Hölzer. Auf den höübern Flateauf werden Wei—
zen und alle Baum: und Gartenfrüchte der gemäßig:
ten Zone in Menge erzeugt. Die mittfern und niedri-
gern Yandesteile erzeugen Cochenille, Tabak, Kaffee,
Kakao, Vanille, Zpecacnanba, Koloquinten, Bauın:
wolle, Indigo, Juder. In den Beragenenden iſt
Molle dag Hauptprodult, die im Lande verarbeitet
wird. Zahlreich find die prächtigiten Vonel und von
Ungeziefer die Sandflöhe, Ameilen, Taniendtüße,
Storpione und Garapaten. An Mineralidäsen
[geint das Land nicht reich zu fein. Bol. die Starte:
erilo und Sentralamerita.
Die Bevölkerung G.s beträgt (1881) 1252497,
worunter über 800000 Indianer. Die Weiben find
meift flanzer, die Ladinos Handwerler und Kleine
Kaufleute, und die Indianer bilten die aderbauende
Bevolkerung; einige der größern Gtüdte find auch
anz von Indianern bewohnt, welche ihre Mutter:
Parade reden und ſich nur äußerlich nach dem Geich,
der Religion und den Ablichen Gebräuchen richten,
Im Norden wohnen ununterworfene Indianer,
592
wie die Lacandones. Alle Indianer mit ihren
% Dialelten ſtammen von den Duitihe, Mayas
und Nahuatl, alfo von den Ajtelen Zoltelen und
Generb * —— —
t eit uptpro un uptitap
artifel ijt ber Snfiee und die Gochenille, welche na:
nentlih 9 enwärtig ben Reichtum des Staats bil-
den. iehzucht ült in G. von feiner befondern
Yebeutun Auch der Handel des Staats fteht nicht
in Verhältnis zu feinem Brobultenrei und
feiner Cinmohnersabl, Der Stapelplak für den
Handel iſt die Hauptitadt. Für den auswärtigen
Handel find die Haupthälen: Yzabal für die atlan:
tiſche und (viel beleb te) S an- — — ‚an der Süb:
feetülte. Der 2 Bert be r Einfuhr belief fi) 1882 auf | ö
2652000, der Ausfuhr auf 3719000 Doll.;
die — Ausfuhrprodukte waren: Kaffee (für
8132716 Doll.), Cocyenille (11869 Doll.),
tuch 224.890 Doll), F ee Bo Indigo
und Wollzeug (22935 Doll.). Die erſte Eiſe *55
des Landes, von San Kr nad E3cuintla, wur
18. Juni 1880 eröimmet, die Länge ber ‚Zelegrap
Iinien beträgt (1882) 3114 km, t3ein-
nahmen 1882 betrugen 6607679, bie Ausgaben
6607750, die Staatsihulb 6487069 Doll. Die
geijtige Kultur des San ift, obgleid darin ie
unter den fünf Staaten —— as ——
erſten Rang eimimmt,
Die Elementarſchulen — a 25815 8 *
linge. Es beſteht eine litarue eine Ro
ſchule und ein ausgedehntes Rationalinftitut. Die
röm.:lath. Kirche war bis 1873 bie allein anerlannte.
Nad der Berfaflung vom 19. Dit. 1851 wirb der
Brüfident aus einer Seneralverfammlung, beftehend
aus der Hepräfentantenfammer, dem € iſ of ben
Mitgliedern des Dbergericht3hofs und dem
rat, auf vier Jahre gewählt. Der Staatsrat Beth
aus den Staatzjelretären (Miniftern), 8 von
Kammer erwählten Räten und 24 Mitgliedern. *
Repräfentantenlammer zählt 52 Deputierte, welche
die Mitglieder des Staatörat3 auf vier Jahre wä
len und aud) auf vier Jahre gewählt werben. Die
Wahlen ge —2 — durch allgemeines Stimmrecht.
zus 2 feben a 2180, die Miliz etwa
un. Das Stantegebiet jerfällt i in 20 Des
partementö oder ——
Die Hauptitadt de Bit "Früher des General;
kapitanat3, dann ber ereinigten Bunbesftaaten
von Gentralamerifa, Santiago be Guatemala
ober @uatemala 1a Nueva (Neu⸗G.), Sig der
egierung und bed D —— ofs liegt 16 1606 m
—— übfee und 133 8 an de elben entfernt
er Drt ift im ganzen gut gebaut, rege un
bat eine oroßartiger Gebäude. Die Vor:
Mäbte ieboh aft nur von ‚ubianern und Ladinos
find zum Teil eng und ſchlecht. Bemertens:
Dert ind bie Bu en ihres reinen Baus
Rils zu den ſch Kirchen Amerilas gehörig, ber
enbil höfl. Belt. und das Fiat Kollegium,
der Regierungspalaft m, —— de
echentammer, bie an u. 1. m
figt die Stobt 24 aus der fpa
anjehnli rigen und Kite,
& ube, 2 Rolegfum Don
an⸗-Juan de Dios, das 1858 erbaute Theater und
einen en Girtus für Gtierfämpfe. Unter den (1881)
456 €. find etwa 1000 Weihe, meift ſpan. Kreolen
und Beide Grembe, ‚20.000 8adinos oder
die übrigen Indianer, Als Konzentrationsvuntt des -
he
act —
ch3⸗ t Guatemala la Antigua (Alt⸗
rinidad, das Hofpital | A
der Mifchlinge, |
Guatimozin
—— aäbtt G. neben vielen ei hen aud
de Handelähäufer, Darunter —2*
paniſche und einige b de. Die U tdanſtal
ten des Drt3 find in merile
Obenan ſteht die + ität Gas
Carlos. Santiago be G. if bie er Hauptitox
dieje3 Namens im Lande. Die erfte, Ciudad vieic
oder Almalonga, gründete 1524 der Eroberer be:
Landes, Betro de Alvarado, am fobitage. Dix.
elbe ward de Hauptflabt des Generallapitant:
ziiichen den Bullanen Praha m
einen Ba
tern —* lern faft —e— zerſtoͤrt, um
zaͤhlt jegt (1880) 2901 6. Die 1542 nur ꝰ km nun
tliher am Rio Penfativo gegränbeie und jum
uptort des Generallapitanats beitimmite ER
Santiago be Gaballeros de Quatemals,
©.) ode
Fu 2a Antigua genannt unb der
—8 ues, wurde 1774 ebenfalls burd
die ſiebenden Wafler und
furchthar
aufga
ae Amerila3, mit meh
Teil ber Bevölterung
baute fi |
hängnisvollen Stelle wieder an, unb bie Sta #
ieder NE
a Kufldfung der 1824 and ten central
amerik. Söberation und bie IA ng: porn
fouveränen un
17. April 1839 —* werte pad hi ——
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gemeinen Unz mit dem —X
n —ã rch — mit der Der
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Bafne Macht d ‚n%
er die —8 eb
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un N einem jene mit Share
Gewalt in ben — ein in Gentralamerila u2
e3 Beifpiel, und ſuchte umuerhahe 5 h
* ordern gr — — in
——
griffe von oben.
d. 1600): Se
fica de ia re ae Fa
ca .n
Baſtian, 8* turen aus 5 » (Berl, ee
Suekimsjin, er König von Merile, un
und Schwiegerjohn Montezumas, wurde nad
Guavenbäume — Bubbio
Zode Cuitlahuacs (Oft. 1520) König und war ein
entihiedener Feind der Spanier. Bei ber Eroberung
der Hauptſtadt 18. Aug. 1521 wurde er gefangen
und anfänglich He behandelt, fpäter aber
gefoltert, um von ihm das Geftändnis zu erpreſſen,
wo er jeine Schäge verborgen. Auf Cortez Zug
nad Honduras wurde er beichuldigt, an einer Ver:
ihwörung gegen das Leben des Feldherrn teilge:
nommen zu haben, und 15. ‘Febr. 1525 aufgehängt.
Ouavenbäume, |. Psidium.
Guaviare, Fluß in Sübamerila, entipringt als
Balfılla an der Ditfeite der Cordillerenvon Cundina⸗
marca in Eolumbien, Durchfließt legteres in öftlicher
Richtung und mündet bei San⸗Fernando im Terris
torium Amazonas der Republit Venezuela links in
den Drinoco. —— (. d.).
Guahyacan, Ort in ber chileniſchen Provinz
Guahana, ſ. Gugaiana.
Guahaquil oder Santiago de Guayaquil,
ebemal3 Gulenta, die zweite Stadt und
Haupthafen der fübamerif. Republik Ecuador,
Provinz Guayas, Biſchofsſit (feit 1887), liegt
255 km im SW. von Quito, etwa 160 km vom
Golf von Buayaquil und am linten Ufer
des I Guayaquil, nahe unterhalb der
Mündung des Rio Daule, in einer niedrigen Ebene.
Der großenteild regelmäßig gebaute Drt, von 5 B&s
chen (mit 13 Holzbrüden) durchfloſſen, zerfällt in Die
enge Altttabt im Norden, meift von ber ärmern
Vollsllafſe bewohnt, und die audgebehnte Neuitadt
im Süden, Die meilten Häufer find von Doly ober
Rambus, zweiftödig, aber geräumig gebaut. Durch
alle Straßen laufen Kolonnaden, über benen die
erite Gage fteht. Die Stadt hat 1 Arfenal, über
vv Brunnen, außer ber Kathedrale 5 Kirchen,
1 Pantheon mit einer Kuppel, 2 Colleges, 2 Hofpi:
taler, 2 Marktplaͤtze. Der Quai ift bie Haup abe
Malecon genannt, 3 km lang. Bon Yaguadıi,
rechten Ulfer bes $lftuars, führt feit 1880 eine Eifen»
bahn zum Rio Chimbo oder Caracol, von wo der
tea zur Höbe hinaufſteigt. G. wurde erft 1698
an teiner jesigen Stelle erbaut, nachdem bie in ber
übe gelegene ältere Stadt (1533 dur Pizarro
aceründet) abgebrannt war. Die 20000 ©. fin
„roßenteil® Mulatten, Meftizen und Indianer.
Zen Haupterwerb gewährt der Handel, deſſen bes
deutendere Gejchäfte jeboch fett alle von fremden,
heionder3 ſpan., nordamerit., engl. und deutfchen
‚‚ındelshäufern gemacht werden. Große Handels:
je können bis an die Stadt fommen und finden
sichere Antlerpläge im Fluſſe. Die unterhalb der
Ztadt gelegenen Schiffäwerften, genannt Yftillero,
2.Iterr al3 das vorzüglichite Gtabli ſement diefer Art
an Der Weitlüfte Sudamerilas und liefern Schiffe
von ausgezeichneter Konſtruktion. Der Hafen ift
ı ıner der beiten an der ganzen ſudamerik. Weſtkuſte,
ader obne hinreichende Verteidigung. ©. iſt nicht
nı::r der Stapelplag für die Ausfuhrprodulte von
v.uador, fondern auch für einen Zeil von Beru,
Selches durch Küftenfahrer mit ihm in vielfacher
sebindungfteht. Mehrere Dampfbootlinien unter:
. ıtten den r fmäßigen Berlehr mit Panama un
de auptbä en der Weftlüfte Sudamerikas, fowie
urch die Magalbaensftraße mit Europa. Im Hafen
ten 1883 ein 212 Fahrzeuge (darunter 112
T amıpfer) von 125924 t, und 210 Schiffe (parunter
: 12 Dampfer) von 125082 t aus; ber Wert ber
sfuhr betrug 21879 172 Marl, wovon über die
ı ılfte auf den Kalao lamen.
Gonserfetiond-Legiton. 13, Aufl, VIIL
693
‚ @uaya8, Rüftenproving ber Republit Ecuador
in Sübamerila, auf dem Weltabhange ber Cor:
dillere von Duito und um ben Bufen von Guayas
quil elagert, zwiſchen den Provinzen Manabi, Si
inde ,Rios im N., Chimborazo und Azuay im
. Loja und der peruan. Provinz PBiura im ©.
Auf den 29795 qkm wohnten (1878) 94442 Mens:
hen. Die ſehr Beibe, aderbauende Provinz ges
winnt den beiten Kakao, und zwar in großer Fü
auch Zabat, Rum u. ſ. w. Das widtigfte Ins
duftrieobjelt, find die fog. Panama :Strohhüte.
SHauptftabt ift Guayaquil (f. d.).
Suaylilio8:Bah oder Huaylillos, ein fehr
hoch gelegener Baß der Andes von Beru, Cordillere
von Huamadhuco, weder von Arica und Tacna in
Bern nad La Paz in Bolivia führt. Er bat feinen
amen von dem nahe dabei ſich erhebenben 5262 m
hohen Nevabo:de:Guaylillos, jadlih vom Chimbo:
raſſo der erfte Söhne tragende Gipfel. Der Pas
der | erreicht 4525 m Höhe.
Guaymas oder San⸗Joſe de Guaymasß, ein
dem auswaͤrtigen Handel geöffneter Hafen des Staa:
te3 Sonora in Mexilo, an ber Mündung bes Heinen
Rio de Guaymas oder Mayo in die Yaquibai
des Galiforniichen Meerbufens, ift geräumig und
gegen alle Winde geichügt. Die Stadt liegt in
einem kahlen, waflerlofen, von nadten trachytiſchen
Bergen eingeichlofienen Felſenkeſſel, bat faft lauter
aus Luftziegeln erbaute Häufer ohne ven er und
an etwa 2500 E., die faft auzichließlih auf
andel und Fiſchfang angewielen find. Der letztere
wird namentlid) von ben Indianern en) be:
trieben. Der Importhandel ift in den Händen wer
niger Häufer und bat durchſchnittlich einen Wert
von 1%, Mil. Peſos, da nicht nur ganz Sonora,
fondern auch das Arizonagebiet der Vereinigten
, | Staaten feinen Bedarf an auswärtigen Waren über
am | ©. bezieht. Dorthin, nad)
ma oder Arizona:City
am Colorado, führt eine Eifenbahn. Der Erport
ift außer Silber und Gold unbedeutend. Auch laden
die Schiffe aus einigen Inſeln bes Golfs bier Guano.
Ouayteend:infeln, ſ. Chonos⸗Inſeln.
Guaza, der Handelsname einer Sorte der ge⸗
d | trodneten Blntenäfte des ind. Hanfs, ſ. Bang.
Guazzo, |. Gouache.
Guba (walach.), dichter Wollmantel.
Guba dufe) bedeutet im alten Rußland einen
Landbezirl. Daher wurden aud die vom Zaren
Iwan IV. in einzelnen Teilen des Reichs einge:
führten, von den Gemeinden aus den grundbeſihen⸗
en Dienftleuten zu wählenden Alteften zur Hands
abung der Kriminaliuftiz und Kriminalpolizei
ufen⸗Alteſte (gubnoj starosta) genannt.
Gubbio, im Altertum Iguvium, im Mittel:
alter Eugubium, Stadt in ber ital, Provin
Derugia, 89 km im NND. von Perugia, malerif
am Monte:Calvo gelegen und in einem reichen,
em zum Tiber gehenden Gas»
mignano durchfloſſenen Thale, mit (1881) 5540,
als Gemeinde 23316 E. In den Ruinen eines
Aupitertempel3 fand 1444 ein Bauer in einem
großartigen, von
d ) unterirdifhen Gewölbe bie af ufbene Tafeln
ſ. d.), welde im Municipalpalajt aufbewahrt find.
iefem gegenüber fteht der Palaſt der Confoli, ein
impofanter gotifcher Quaderbau auf riefigen Unter:
bauten, 1832—46 von Angiola da Orvieto erbaut.
Tabei der Palaſt Ranghiasci Brancaleoni, mit gro:
ben Sammlungen, namentlich einer ausgezeichneten
Gemäldegalerie, einer Bihliothel, Sammlung von
38
596
die Anfpielungen und Erzählungen in altnorbifchen
und angelfäht Quellen vom 8. und 9. Jahrh. an.
Den eigentlihen urfprünglien Kern der Sage bil:
bet der jroeite und dritte Teil, und nur auf biefe,
namentlih auf Horands Geſang und die Schlacht
auf dem Wulpenmwerbe beziehen fich die deutichen
ſowohl als die norbifchen ‚Seugmie. Diefer läßt
ſich ala ein alter, im Odinsglauben berrfchender
Mythus nachweiſen. Außer mündlicher Über:
lieferung beruft ſich das deutſche Gedicht auch auf
ein gefchriebenes Buch als feine Duelle. An defien
Griftenz darf jo wenig gezweifelt werben als an ber
Entitehung ber Dichtung aus fehriftlihen Grund:
lagen ; wahrfcheinlih war das verlorene Bud) ein
Gedicht in nieberrhein. Sprade. Aber nicht am
Niederrhein iſt unfere ©. entftanden, fondern fie ift
ans einem Stamme, auf einem Boden erwachſen
wie das Nibelungenlied und die meiften unferer
volfamäßigen Epen, in Öfterreih. Das Gedicht,
das weniger durch tragifche Großartigfeit, wie das
Nibelungenlied, als durch idylliſche Anmut fi aus:
zeichnet, hat durch Interpolation und Umarbeitung
mannigfach gelitten. ,
Durch die neuern Ausgaben bes Gedicht von
Bartſch (Lpz. 1865; 4. Aufl. 1880; in Bd. 2 der
«Deutien Klaſſiker bes Mittelalters »), wozu
nöch deilen «Beiträge zur Geſchichte und Kritik
der G.» (Wien 1865) Dingufommen ‚ die von Mar:
tin (Halle 1872, als 2. Band von Zachers « Ger:
maniſcher andbibliothele) und von Symons (Halle
1883), find alle frühern überbolt, fowohl bie voll:
ftänbigen von Ziemann (Quedlinb. 1835) und Voll⸗
mer (%p3. 1845), alö mehr noch die durch Ausſchei⸗
dung vermeintlicher Volkslieder auf bie Berftörung
des Gedichts ausgehenden von Cttmüller —*
1844), Müllenhoff (Kiel 1845) und Plönnies
1853). Üiberfeßungen lieferten San-Marte (Berl.
1839), Keller (Stuttg. 1840), Simrod (Stutte.
u. Tab. 1843 u. öfter), Blönnies (1858), Bacmeifter
(Reutl. 1860), Klee (Lpz. 1878) und Weitbrecht
(Stuttg. 1884). Vol. nody Ked, «Die Gudrunfage»
Lpz. 1867); Wilmanns, «Die Cntwidelung der
Kudrundidtung» (Halle 1873).
©udfcherät, |. Guzerate.
Gudſoe, bän. Dorf in Sütland zwiſchen Kol:
ding und Zribericia, geſchichtlich namhaft durch
das Treffen am 7. Mai 1849, in dem bie jungen
ſchleswig⸗-holſtein. Ztuppen unter General von
Bonin das dän. Heer unter General von Bülow
aus Starker Stellung nad) Fridericia und Snoghoi
zurückwarfen.
Guebern, ſoviel wie Gebern (ſ. d.).
Guebriaut (Jean Baptiſte Budes, Graf von),
Marſchall von Frankreich, aus altadeligem Ge:
ſchlecht der Bretagne ſtammend, geb. zu Pleſſis⸗
Budes 2. Febr. (neuen Stils) 1602, kämpfte 1635
unter dem Herzog Bernhard von Weimar in
Deutſchland. Nach dem Tode des Herzogs ſchloß ©.
9. Okt. 1639 mit den weimariſchen Offizieren einen
Bertrag, durch welchen des Herzogs Truppen unter
franz. Befehl kamen, und Ende 1640 führte ©.
diefelben iu Bandr. ALS im naͤchſten Winter ber
Überfall Regensburgs fehlſchlug und Baner geitor:
ben war, wies ©. 29. Juni 1641 bei Wolfenbüttel
einen Angriff_der Kaiſerlichen zurüd und führte
nad Zoritenfond Ankunft im Dezember feine
Truppen an ben Niederrhein. Dort wurde er zum
franz. Marſchall ernannt und durch bei). Truppen
verftärft. ©. ſchlug 17. Jan. 1642 bei Kempen im
Gudſcheraͤt — Guerche⸗-ſur⸗-Creuſe
Kolniſchen den kaiſerl. General Lamboi, überſchritt
22. Dit. die Weſer und vereinbarte 17. Dez 16%
zu Buttſtädt mit Torftenfon, dab die Schmeren
nad berberpfaht, das franz. Heer nad Heilbrom
vorrüden folle. ©. führte fein Heer über den Rain,
mußte aber zu Ende Febr. 1643 vor dem bay.
fot ring. Heere Mercy3 nach dem Breisgau und m
e Auguft in das Untereltaß zurũcweichen. Ton
empfing er vom Herzog von Enghien 5000 Nam
Verftärfung, überjchritt darauf Anfang Rovember
den Rhein, nahm 19. Nov. 1648 Rottweil, ftarh
jedoch 24. Nov. an den golgen einer Verwundung
gerade als fein Heer bei Tuttlingen von den Bayını
überfallen wurde. DBgl. Le Laboureur, «Histeir
gr * Sartenbous, f. Weit
nelfen, enbau3, |. Belfen.
Gie „Rente (fpr. Gudll: Don Folk), ſpan
Schriftiteller, geb. 14. Sept. 1818 auf Eubo, we
in Havana bie Schule beſuchte. In Barcelona fe
bierte er Jura und war dann einige seht in ſeiner
Vaterſtadt ala Advolat than. Er ging hierauf nad
Madrid und gewann dafelbft die Zuneigung kt
Schweſter des Königs, der Infantin 55 — mit
ber er fi) 1848 verheiratete. Aus Madrid ve:
wieſen, lebte ©. zunächſt im Lönigl. Balıft #
Balladolid; 1854 fee er ſich an die Spike in
Revolution, ward dann in bie Cortes gewählt, m
er ftet3 auf der Seite der liberalen Parteien fon:
er trat 1856 D’Donnell entgegen, ward mit ta
Waffen in der Hand an der Spiße feines Batailm;
efangen genommen und lebte dann in Part. [ı
Bat fi) als Lyriter und als Hiftoriler einen Kama
erworben. Hervorragend find feine Gedichte: =
grimas del corazon» I adolid 1854) und Der
los del corazon» (Valladolid 1854), die Prost
«Pensamientos cristianos, filosoficos y pl”
(Balladolid 1854),«Traditionsamöricainetl)
«Philippe II et Don Carlos devant hit
(1878) und «Les deux folies» (1879).
Guelph, Stadt im brit. Nordamerila, Tomnn
‚of Ganada, Hauptort der Grafichaft Wellington 1
der Provinz Ontario, 76 kım weſilich von Zorend,
liegt auf mehrern Hügeln, welde ſich an dem um
Grand River gehenden Speed erheben, zählt sn)
9890 E., bat —** von Strumpfwaren, el
waren, Nähmafchinen und Adergeräten und ter!
Handel mit Getreide und Mehl.
Guer., bei naturwilienfchaftl. Namen %
fürzung für Guerin-Meneville (Felix Edouard)
nerche: {nr Mubois (Ra), Stadt im fram
Depart. er 51 km im NO. von dem Net:
biffementshauptorte St.-Amand⸗Mont-Rond, u
dem links zur Loire gehenden Aubois und an M
Linie Vierzon-Saincaize der Hrleansbahn, HN
(1876) 1837, als Gemeinde 3517 6. und bat ti
Zuderfabrit. Die Umgegend liefert Lithogr. Sk
Guerche:de-Bretagne (La), Stat im hen:
Depart. Jlle-et:Bilaine, 21 km füdlid vom Arrıt
bifjement2hauptorte Vitré, zwiſchen der zur yore
gehenden Arbenne und ber zur Bilaine 5
Seide, Station ber Linie Nartigne gerhait en
der Weſtbahn, hat eine fhöne alte Kirche und ir
Kapelle der Tempelritter und zählt (1876) BI
als Gemeinde 4813 €.
Gnerde:fur:&xenfe (2a), Dorf in Mu
Depart. Indre⸗et⸗Loire, Arrondifement Loches,
km im SW. von Loches, am rechten Ufer derEten
mit 465 E., hat ein ſchönes
baute Schloß aus dem 15. Fahrh.
für Agnes Sorel gr
Suercing — Gueridon
Gnercino, eigentlih Giovanni Srancedco
Barbierida Gento, ital. Maler, Guercino ge:
nannt, weil er fchielte, wurde zu Gento bei Bo:
[ogna 1590 geboren und bildete ſich in der Schule
des Benedetto Sennari aus. Seine Erſtlingswerke
im Sapuzinerklofter zu Gento, die Tugenden und
das Altarbild aller Seiligen in San» Spirito be
gründeten feinen Ruhm. Cine Altademie, die er
n Bologna 1616 eröffnete, führte ihm eine große
Anzahl Schüler aus allen Zeilen Europas zu. Bei
-inem Aufenthalt in Venedig lernte ©. bie Manier
des Baolo Beroneje tennen, welche auf ihn mäch⸗ 9. A
ig einwirkte. %. 1621 ging er nad Kom, wo
2 eins feiner Sauptwerle, die heil. Petronella
Rapitoliniiche Galerie), vollendete. Cr lehrte 1623
sad der Heimat zurüd, wo er mit Beltellungen
überhäuft wurde. Man kennt gegen 250 Werte
‚einer Hand, unter welchen ber de. Thomas im
Zatikan, die fterbende Dido im Palazzo Spada,
die Kuppelfresten in Dome von Piacenza, ber ver:
forene Sohn in der taiferl. Sammlung in Wien,
die Beritoßung ber Hagar in ber Brera in Mai:
(and zu den bedeutendften zählen. ©. ftarb 1666 in
Bologna. ©. ift vielleicht der bedeutendfte Maler
der Schule von Bologna, bei welchem die lebens:
file arftellung am wenigften durch alademiſche
beorien gebrochen erjcheint. Er war nicht reich in
der Charalteriftit, aber überall kräftig. Dabei war
er einer ber, beiten KRoloriften feiner Schule und
reichte in biefer Be iehung oft an feine venet.
Seitgenofieen. ©.3 «Raccolta di alcuni disegni»
23 Bl. in Fol.) erihien zu Rom 1764.
Gucret, Hauptitadt des franz. Depart. —
405 km ſũudlich von Paris und in 445 m Höbe,
5 km lints von ber Creufe, an der Linie St.-Sul:
pice :Laurieres Montlucon ber Deleanzbahn zählt
(1876) 4973, ala Gemeinde 6859 €,, und hat ein
College, eine Normalihule, eine Bibliothel, ein
Mufeum für Naturgeiichte und Antiquitäten,
eine Gemäldegnlerie, zwei Spitäler und einen
botan. Garten.
@uereza (Colobus guereza), eine in den Hoch⸗
wäldern Abeffinieng in einer Zone von 2—3000 m
Höbe lebende Art von Stummelaffen, die dort von
Hüppell entbedt wurde. Der ſchlanke, behende und
mutige Affe hat, wie alle afrilan. Stunmelaffen,
nur eine Warze ftatt des Daumens an den Border:
handen, ift ſchwarz mit nadtem Geſicht und langem,
mit einer Haarquafte verfehenem Schwanze. Um
die Stirn, die Wangen und die ste bis zu den
Yippen ‚pebt fih eine weiße Binde. Bei den Männ:
chen bildet fih mit aunehmenbem Alter ein aus
langen Geibenhaaren gebildeter Behang aus, der
in Ichön gefhwungener Linie fih von dem Halje
an längs den Eeiten bis zum Kreuz fortjegt und
über den Körper herunterhängt. Bei den lebhaften
Dermegungen des Affen flattert diefer Behang wie
ein zerihlifiener Mantel um ihn ber. Lebende
Cremplare wurden erſt neuerdings nach Europa
ebracht. Die Abeffinier benugen feine Haut zu
berzügen für ihre Schilde
Gneride (Heinr. Ernft Ferd.), Theolog ber | b
altiuther. Rihtung, geb. 25. Febr. 1803 zu Wettin,
ſtudierte jeit 1820 in Halle, ward hier 1829 außer:
ord. Brotefior, fagte ſich aber 1833 öffentlid) von
der Union los und ließ ih am 19. Nov. 1834
gem rebiper der Heinen, in Halle entjtehenden
uth. Gemeinde ordinieren. Darauf hin wurde ihm
die Brojefiur genommen und ©. war auf die Stel:
697
lung al3 altluth. Prediger beſchraͤnkt, bis ſeine Ge⸗
meinde nad) Amerila auswanderte. Im I. 1840
erhielt ©. jeine Profefiur zuruck und gründete die
«Beitfhrift für die, geſamte luth. Theologie und
Stirdhen, welche oleih nad) feinem Tode einging.
Gr ftarb 4. Febr. 1878 in Halle.
onjeinen Schriften find beroorzubeben: aUuguft
Hermann Ysrande» (Halle 1827), «Hiſtoriſch⸗kritiſche
Einleitung in das Neue Zeitament» (2y3. 1843;
3. Aufl. 1854 als «Neuteftamentliche Sn ogik»),
«Handbuch der Kirchengeichichte» (2 Bhe.,Hal e1833;
. Aufl., 3 Bde., 1866-67), «Allgemeine hriftl.
Symbolite (2py. 1839; 8. Aufl. 1861), «Lehrbud
der chriſtl. Archäologie» (Lpz. 1847, 2. Aufl. 1859).
@ueride (Vtto von), einer der verdienftvolliten
Phyfiler des 17. Jahrh., geb. zu Magdeburg
20. Nov. 1602, ftudierte zu Leipzig, Helmitedt und
Jena die Rechte und in Leiden Mathematik, befons
ders Geometrie und Mechanik. Hierauf bereifte er
Srankreich und England und wurde 1627 Ratsherr
1 Magbe urg. Rad) der Grftürmung Dingbeburgs
urch Tilly (1631) war ©. bis 1636 Oberingenieur
u Erfurt im ſchwed. Dienfte und wurde dann 1646
ürgermeilter von Magdeburg und brandenburg.
Nat, legte aber 1681 jein Amt nieder und begab
fih zu feinem Sohne nad) Hamburg, wo er 11. Mai
1686 ftarb. Bon da ift fpäter feine Leihe nad)
Magdeburg übertragen worden.
Sein größtes Verdienſt ilt die Erfindung der
Luftpumpe (f. d.) zu berfelben Zeit (1650), als
Rob. Boyle eine ähnliche Idee in England faßte.
Die Beihreibung feiner uftpumpe publizierte
zuerft fein grand Kaſpar Schott. Die eriten
öffentlichen Verfuche mit ber Luftpumpe madıte er
aufgefordert dazu vom Kurfürkten von Mainz,
obann bilipp von Schönborn) 1654 auf dem
eihötage zu Regenzburg, und das crite Eremplar
feiner Theorie tonftruierten Maſchine
wird auf ber Lönigl. Bibliothek zu Berlin aufbe⸗
wahrt. Auch erfand er (1661) eine Luftiwage (Das
jymeter, f. d.) und die Gueridefhen Wetter:
männden, welde wahrſcheinlich hoble Glas
figuren waren, bie auf dem Quediilber im Vacuum
der um jene Beit erfundenen Barometer ſchwam⸗
men und die Schwankungen ber Duedfilberfäule
anzeigten. Ferner rief ©. als der erfte Durch Neis
ben einer Schwefeltugel eleltrifche Lichterfcheinungen
ervor, weshalb er von einigen für den Erfinder der
lettrifiermafchine gehalten wird. Da jedoch ſei⸗
ner Vorrichtung das Reibzeug und der Kondultor
fehlte, fo kann ©. nur für den Vorläufer der Gr:
finder ber Elektriſiermaſchine angeſehen werden. Cr
war dagegen der Entdeder der wichtigen eleltriichen
Abftoßung und bes elektriſchen — immenden Leuch⸗
tens ber geriebenen Körper, welches mit dem clet:
triſchen Yunlen nicht vermedjfelt werden darf. G.
bejchäftigte ſich aud) mit der Aftronomie, und eine
Meinung, dab die Wiederlehr der Kometen ſich
müäffe beitimmen lafien, fand fpäter Beltätigung.
Seine widtigften Beobachtungen finden ſich in feis
ner Schrift «Experimenta nova, ut vocant, Magde-
urgica de vacuo spatio» (Umfterd. 1672; das
Manuftript für diefe Schrift war jedoch ſchon 1663
fertig). Seine «Geſchichte der Belagerung und Er:
oberung von Magdeburg» wurde nad) einer Hands
ſchrift von Hoffmann (Magdeb. 1860) veröffentlicht.
Vol. Hoffmann, «Dito von ©.» (herausg. von
Dpel, Magdeb. 1) ſauch Nipptiſch.
Gu6ridon (fr3.), Leuchterſtuhl, Leuchtertiſchchen,
dieſer na
598
Gueriguy, Stadt im franz. Depart. Nitore,
Arrondiſſement Neverd, 10 km im NND. von
Never?, am Zuſammenfluß zıveier Bäche, aus
welchen die Nievre entfteht, Die rechts zur Loire
fließt, und an der Linie Clantecg:Rever3 ber Paris⸗
Lyon-Mittelmeerbahn, zählt (1876) 1870, ald Ge:
nieinde 3046 E. Die bier befindlichen, feit 1781
dem Gtaate gehörenden Gifenwerle de la Chauſ⸗
fade find fehr bedeutend; 1300 Arbeiter fertigen
jährli für die franz. Starte und bie Rrienebü en
4—6 Mill. kg Eifenfabrifate, von den kleinſten
Nägeln bis zu den größten Panzerplatten. Einer
der Dampfhammer wiegt 20000 kg.
Guerin (Chriftophe), franz. Kupferſtecher, geb.
m Straßburg 1758, wo er auch an der Zeichen⸗
ſchule und als Direktor des Muſeums thätig war.
Gr wurde Mitglied der Alademie zu Kariz und
jtarb in feinem Geburtsorte 1830. Geſchäßztt find
feine Blätter nad) Greuze, Tobias mit dem Engel
nad) Rafael, der Tanz der Muſen nad Ginlio
Homano, — Sein Bruder Jean, zu Straßburg
1760 geboren, erfreute fid) der Broteltion der Kö: -
nigin Marie Antoinette, wurde aber infolge dieſer
Beziehungen während der Revolution zur Hlucht
gezwungen. Cr war ald Maler im Winiaturen-
fache, fowie als Stecher beliebt. Ein Porträt
Mirabeaus lieferte er 1793. Unter den Konſulat
zurüdgelehrt, wurde er einer ber geſchätzteſten Por:
trätiften als Miniaturmaler. Er ftarb zu Horn:
badı in Bayern 20. Sept. 1846.
Sein Sohn Gabriel Chriſtoph ©., geb. 17%
in Kehl bei Straßburg, ftudierte unter Regnault,
wurde bann der Nachfolger feines Vaters als
Lehrer an der ſtraßburger Schule. Seine Arbei:
ten werden vielfach mit jolden der andern ©. ver:
wedjelt. Als Hiftorienmaler folgte er ber pathe-
tiich:afademijchen Manier feiner Zeit und behan⸗
delte in ſolchem Geiſte meilt Haffiiche Stoffe, mie
jein prämiiertes Hauptwerk Bolynifes und Gteo-
kles. Auch malte er Kirchenbilder, wie bie Taufe
Chriſti für Die Kirche des heil. Franciscns in Paris.
Guerin (can Baptiſte Baulin), franz. Hiftorien-
maler, geb. zu Marjeille 25. März 1783, lernte in
Bari und Rom. Im J. 1812 erregten feine
erſten oͤffentlich ausgeſtellten Werke, Venus und
Andijes, und Kain nad dem Brudermorde, Auf-
ſehen. Sie wurden für bie Lurembourg : Galerie
erworben. Er erhielt die Goldene Medaille 1817
und wurde Profeſſor der Akademie in Paris.
Außer den biftoriichen malte er viele Kirchenbilder,
jo die Pietä fr eine Kirche in Baltimore, ferner
ausgezeichnete Porträts, welche feine hiftor. Ge-
mälde nicht felten an Bedeutung übertreffen. Gr
jtarb in Paris 19. Jan. 1855.
Gutrin GJules — Arzt, geb. 11. März
1801 in voufu in Belgien, ſtudierte in Löwen und
redigierte feit 1828 die «Gazette de sante», der
er 1830 den Titel «Gazette mödicale de Paris »
gab. Später wandte fid) G. der Orthopädie zu
und gründete 1839 das orthopädische Inſtitut La
Muctte de Passy. Gein großes Werk «Determi-
nation rigoureusement scientifique des principes,
methodes et procedes de l’orthopedie» in 16 Bän:
ben erhielt den Preis der Alademie, iſt aber nicht
vollitändig im Drud erfchienen; nur einzelne aus⸗
One apitel wurden publiziert, wie die über
cheinbare Berfrümmungen der Wirbelfäule (1836),
allgenteine Charaktere der Rhachitis (1837), Zitio:
logie des angeborenen Klumpfußes (1838) u. ſ. w.
Gueriguy — Buernjey-Lilie
Guerin (Leon), franz. Schriftfteller,aeb.29.Ron.
1807 zu Mortagne im Depart. Orne, begründete das
«Journal des cnfants» und Die «Gazette des en-
fants et des jeunes personnes» und gab viele Hein
Grzäblungen und Geſchichtswerke für die Sum
beraus, teil3 unter feinem Namen, teil3 unter
Pſeudonym Leonide de Mirbel.
Guerin (Pierre Rarcifle, Baron), franz. Hits
rienwaler, geb. in Paris 13. Mai 1774, der vor:
züglichfte unter den Schülern Regnaults. Grohen
Erfolg hatten ſchon feine Erftlingäwerte: die &:
morbung bes Geta, da3 Opfer des Askulap im
der Tod Catos, wofür er 1797 den Preis erhielt.
Es folgte der Coriolan, dann fein Marcus Eertx:,
welcher, vor der Profkription des Sulla geiloben,
bei feiner Heimfehr Gattin und Tochter ermerie
findet. Durch die Wahl dieſes mit tage
Würde bebanbelten Öegenfenbeb erregte ©. den
grobartigiten Beifall. Die Kollegen Trönten ii
emälde bei einem Gaftmahle mit Lorbeer. Ja
„1802 f er ein zweites großes Bemälk,
ädra und Hippolytes, deſſen unmwahres Kolırt
jedoch die Anertennung beeinträdhtigte. Nun ke
gab ſich ©. ala Staatspenfionär nach Rom, fehrt
aber Ende 1805 zuräd und entwarf eine Reibe
Kompofitionen zur Berherrlichung Napoleons, ve
zu ihm die Regierung den Auftrag erteilte. Hier
auf ging er nad) Rom puräd wo er bie Leitung Mt
Academie frangaise ũ ernahm und 16. Juli 188
farb. Cine Anzahl feiner Rompofitionen icher
dein idylliſche Stoffe im antikifterenben, graka
Stile, wozu iom nicht felten Geßners Dichten
das Motiv lieferten. Hierher gehören die Ha
an dem röm. Grabmale. Im J. 1824 wur
baronifiert. Won feinen zahlreichen Bilden kr
noch befonder3 zu erwähnen: fineas eriil M
Dido feine Schidjale, die Ermordung Agammım
(ee in der Galerie des Lurrenibourg), der IR
riamos vor dem brennenden Troja, Aurera m)
Kephalos, endlich einige Borträts. G. if eine!
größten Hiltorienmaler feiner Zeit, in der ibn ind
David übertraf. Im Pathos ernft und großbi"
Kälte, verfügt er Über größere techniſche Gewandt
heit als die meiſten ſeiner Zeitgenoften.
Guerin⸗Meneville del Edouard), far,
Naturforſcher, geb. 12. DE. 1799 zu Toulon, bei
ſich namentlich durch feine Unterfuchnngen fiber dt
Seidenwürmer befannt gemacht. © farb 2%. duꝛ
1874 zu Paris. ©. veröffentlichte: «leonograpi*
du Rögne animal de Cuvier» (7 Bde. 180,
«Magasin de zoologie» (96 Bbe., 1851-4
«Genera des insectes» (1835), «Spe£eies et 12"
graphie gönerique des animaux articulöse (1f:"\
«Guide de l’&leveur de vers & soie- (IG6)
Suernfey (frz. Guernefey), eine ber X
mannifchen Injeln (f. d.), liegt nordweſtlich 1°"
Jerſey nnd umfaßt 64,77 qkm; der Hanptont !'
Saint: Pierre oder Peter-Bort:Tomn. _ 9
Guernſehj⸗Litie oder Nerine (Nerine an
sis), Pflanzengattung aus der Familie der Amar"
lidaceen. Zwiebeln ihrer Art, dem Wrad eine *
Japan kommenden und verunglüdten Edit €
jtammend, murden an bie Küjte Der zu Englant
börigen Inſel Guernſey getrieben, wes
tung der Name Nerine, Meernymphe, e
wurde. Anfangs vermehrte ſich dieſes In
gewächs vor felbit im Sande ver Dünen, MU
aber jpäter in Kultur genommen und für den» h
del in grobem Naßſtabe vermehrt. Es hat glänzt
Gueroult — Guerrazzi
artıne, riemenförmige Blätter, und ber 60 cm hobe
Schaft trägt im Herbit eine Dolde purpurroter
Blumen mit zrüdgebogenen Perigonalblättern.
Die Blumen von N. undulata haben ſchmale, wellen:
förmige, ebenfall3 aurüdgebogene Blätter von roja:
Drurpurner yärbung, bie der N. curvifolia find leuch⸗
tend purpurrot. Die Rerinen verlangen fehr Heine
Töpfe, eine vollkommene Nubezeit während bes
Sommers und nad ber Blüte Tortgejebte Pfiege Ds
sur völligen Ausbildung ber Zwiebel und üt:
ter, d. b. bi3 dahin, wo feptere gelb zu werben begin»
(Dutrenit (Mbolphe) — in es 9.
e), iziit, geb. 29.
San. 1810 zu Radepont im Eure: Departement,
manste fi nad) igung feiner Studien bem
Saint⸗Simonisutus zu, Ichrieb Dann von Spanien
aus für das «Journal des Debats» Berichte über
NER.
die Forenäenhalbiniel (gefanmelt als «Lettres sur | zu
l'’Espagnes, Bar. 1838) und ging hierauf als Korre⸗
ſpondent bejelben Blattes nah talien. Im J.
1532 ernannte ihn ber Dlinifter Guizot zum fram.
Konfnl in Mazatlan (in Dierilo), von wo er fünf
Jahre fpäter nad) Jaſſy verfegt wurde. Bon der
RProviſoriſchen Regierung abgefebt, Lehrte er nad)
RParis zurüd und war Mitarbeiter bes «Credit»,
der «Röpubligue» und ber «Industrie». ImJ. 1857
wurde er Hanptrebacteur der «Presse» und grümbete
1859 bie «Opinion nationale», die ald Organ der
den
imperialitiihen Demolratie ſchneli wichtig wurde.
Im J. 1863 wurde ©. von den parifer äblern
deB en Arrondiilement3 in Gefehgeben:
den Körper abgeorbnet, mo er zur gemäßigten Oppo⸗
sion (linles Gentrum) gehörte, unterlag aber bei
dem Wahlkampfe 1869 gegen den republilaniichen
»andibaten J. Ferry. Gr ftarb 21. Juli 1872 zu
RKichy. Seine Hauptartikel erichienen gefammelt ala
«istades de politique et de philosophie religieuse»
Bar. 1868). Auberbem bat man von ihm «La poli-
tique de la Prusse» (Bar. 1866) unb «Discours
prononcts au Corps Legislatif» (ar. 1869).
@uerrazzi (rancesco Domenico), ital. Schrift:
fteller und Politiker, ae. in Linorno 12. Aug. 1804,
jtadierte zu Piſa die e, wurbe ſchon während
jeiner Studienzeit aus polit. Grünben vielfad) ver:
tofat, lebte dann ala Sachwalter in Livorno, uner:
müdet für die Freiheit Italiens thätig, weshalb er
u wiederholten malen gefangen geicht und (1830
und 1834) auf bie In} Elba verbannt wurde.
Nachdem er 1838 die Freiheit wiedererlangt, ging
er nad) Florenz, beteiligte ſich aufs neue eifrig an
den geheimen Geſellſchaften und gewann großen
volit. Einfluß in Toscana. Da bie revolutionären
Sundgebungen in Livorno Ende 1847 und Anfang
1848 feinem Wirken, namentlich feinem offenen
'Sriefe an Mazzini, zugefhrieben wurden, ward er
11. Ian. 1848 abermals verhaftet und nach Elba
ın das Fort Ferrago abgeführt, erhielt jedoch bald
‘sıne jreiheit wieder, trat nun mit Mamiani,
Kontanelli, Mazzini, Zommafeo, Gioberti u.a. in
Nerbindung, gründete und rebigierte in Florenz Die
r.publilaniiche Zeitfchrift «I. Indlessibile», agitierte
tig für Italiens Umgeftaltung und wurde zum
Tevutierten gewählt. Im Dft. 18418 berief ihn ber
(iropherzog Leopold II. ins Miniſterium als Praͤ⸗
ft des Kabinetts mit dem Bortefeuille bes Sn:
nern. Xrog feines zweideutigen Auftretens in
em Amte, indem er fein Ziel, die Republik
Italiens, mit immer größerm Cifer_verfolgte,
wurde er, nachdem ber Biro“herzog im Febr. 1849
59
nad) Sante:Stefano bei Siena entflohen war, vom
arlament mit Montanelli, und Mazzoni_zum
riumoir ernannt und darauf (27. März)
pum Diktator. ALS folcher fuchte er der einbrechen⸗
en Anardie zu wehren und wiberfeßte Ai, der
Broflamatton der Republik und dem Anſchluß
Zoscana3 an die röm. Republil Mazzinis. Nach:
dem infolge ber Niederlage der ital. Armee bei
Novara und der Gegenrevolution in Ylorenz bie
eroßherzogl. Regierung wiederhergeftellt worden
war, wurde ©. verhaftet und ins Staatsgefängnis
nad) Bolterra gebracht, mo er jeine durch Feinheit
de3 Stild und dialektiſche Gewandtheit berühmt
gewordene Verteidigungsſchrift «Apologia della
vita politica di Francesco Domenico G.» (Flor.
1861) verfaßte. Nach breijähriger Haft zu fünfzehn:
Hihrigem Kerler mit Zwangsarbeit verurteilt, aber
lebenslaͤnglicher Zerbemmung begnabi t, lebte er
anf Corfica, mit litterariichen Arbeiten beichäftigt.
Seit 1855 hielt er fi) in Savona und Genua auf.
An den Creignifien von 1859, welche ihm die Rüd:
tehr nad) Toscana geitatteten, nahm er keinen An:
teil, und aud) feitbem, obwohl in der Folge wieder:
holt ind Parlament gewählt, mochte er fi nicht
mit ber neuen Ordnung der Dinge befreumden und
verbrachte den Reſt feines Lebens auf feinem Land:
aufe bei Livorno. Cr jtarb 23. Sept. 1873 im
i i Cecina (im Kreiſe Volterra der Provinz
iſa) und wurde zu Livorno 28. Sept. beerdigt.
8.3 Schriften, welche von ſtaunenswerter Ge:
lehrfamteit, Meifterfhaft in ben Schilderungen,
Driginalität, kräftigen Stil und einer unerjchöpf:
lichen, aber zu Uingeheuerlichleiten geneigten Phan⸗
tafie zeugen, find namentlich: «La battaglia di
Benevento» (4 Bde., Livorno 1827; feither über
fünfzigmal gedrudt; deutih von Bat, Stuttg.
1853), ein origineller, Eraftgenialitcher Tendenz
roman; «Orazioni funebri d’illustri Italiani»
(Flor. 1835; 8. Aufl., Palermo 1861), «L’assedio
di Firenze» (5 Bbe., Bar. 1836, unter dem Pſeudo⸗
nym Anfelmo Gualandi; feither über dreißigmal
gebrudt; leßte Ausg., 2 Bde. Mail. 1882; deutſch
von Fink, Stuttg. 1849), «Veronica Cybo, du-
chessa di San Giuliano», hiftor. Erzählung (Pi:
vorno 1837; 8.Aufl., Flor. 1869), «Isabella Orsini,
duchessa di Bracciano», hiftor. Erzählung (Livorno
1844; 11. Aufl., Flor. 1875), «A Giuseppe Mazzinis
(Livorno 1848; 3 Aufl. im gleichen Jahre), «Me-
morie» (Livorno 1848; gleichfalls 3 Aufl. im glei:
hen ahre), «Beatrice Cenci» (Livorno 1854;
2. Auf., 2 Bde., Piſa 1864; deutich 1858), «Pas-
quale Sottocorno» (Tur. 1857; 4. Aufl, Mail.
1862), «La torre di Nonza», biftor. Grzäblung
(Zur. 1857; 5. Aufl., Mail. 1883), «L’asino» (Tur.
1857; 6. Aufl., 2 Bde, Mail. 1863), eine Satire,
worin mit großer Gelehrſamkeit alles nieveraclest
it, was aus Litteratur und Gejchichte der Nöll: x
über den Cjel anzuführen it; «Pasquale Paoli,
ossia la rotta di Pontenoro» (Mail. 1860; 7. Aufl.
1872), «ll Buco nel muro» (Mail. 1862; 7. Auil.,
givorno 1875), «Vita di Andrea Doria» (Ntatl.
1863; 3. Aufl. 1874), «Paolo Peliccioni», hiſtor.
Erzählung (Mail. 1864; 4. Aufl., 2 Bde., 18T,
«L’assedio di Roma» (Livorno 1864; 4. Aufl.,
Mail. 1870). Sammlungen feiner Werl: iind zu
Livomo (12 Bde., 1848— 49) und Mailand (15 Bde.,
1868) erichienen. ,
Val. Corona, «Francesco Domenico G.» (Bieſla
1873); Fenini, «Francesco Domenico G.» (Mail,
600
1873) und «Manzoni e Guerrazzi» (deutſch von
Kitt, Mail. 1875); Bofio, «La vita e le opere di
Francesco Domenicd’ G. (Mail. 1877).
Guerre (im), Krieg; guerre & outrance
oder guerre & mort, Krieg bis aufs Mefler;
nom de guerre (uStriegönamenr), ehemals Name,
den ein al3 Soldat Angeworbener an Stelle feines
eigentlichen Namen? annahm; daher das Pfeudo:
aym, unter weldhem ein Schauspieler auf der Bühne
auftritt; & la guerre comme à la guerre
(oder au) c’estla guerre), foviel wie: im Kriege
gilt Kriegsgebrauch, im Kriege ift eg nun einmal
nicht anders.
Guerrero, Staat der Republik Mexiko, an der
Küſte des Großen Oceans, 1849 gebildet und nad)
dem Bräfidenten ©. benannt, zählt auf 66477 qkm
1880) 308716 €. Die Sehenzeige der Sierra
adre bel Sur ſcheidet dad Beden des Rio de lad
Balfas, oberhalb Diercala genannt, und die Region
der unbedeutenden, zum Meere gehenden Ban,
nafe, Einige der Küjtenlagunen find wegen ihres
Salzes wichtig. Das Land ift faſt überall bergig,
gehört aber zu den fruchtbarſten in Dterito, bat ein
herrliches Klima und iſt rei an Silber:, Gold⸗,
Kupfer: und Magneteilenlagern. SHauptitadt ift
a mancingo mit 3800 E., Haupthafen Aca⸗
pulco (f. d.).
Guerrier de Dumaft (Augufte Broiper ran:
(ois, Baron), franz. Schriftiteller, geb. 26. Sehr
1796 zu Nancy, war zuerit Advolat, dann Mili:
tärintendant und widmete ſich nachher der Littera-
tur. ©. verfaßte unter anderm: «Philosophie de
l’histoire de la Lorraine» (1850), «L’enseigne-
ment sup£frieur en France» (1865), «Le re-
dresseur, rectification raisonnee des principales
fautes de francais» (1866), «Couronne poetique
de la Lorraine» (1874), «Jacques Callot» (1875)
u.f.w. In Nancy f uf G. da3 «Musee lorrain».
Er ſtarb dafelbit 26. Yan. 1883.
Gnerrieri:-Gonzaga (Anjelmo, Mardefe),
ital. Bolititer und Schriftiteller, eo: zu Mantua
19. Mai 1817, widmete fi dem Studium ber Lit:
teratur und Rechtswiſſenſchaften auf der Univer⸗
ſität zu Padua, war ſodann publiziſtiſch thätig, bis
er in Itaatliche Dienfte zu Mailand trat. Im J.
18418 war er Witglied der Proviſoriſchen Negterung
in Diailand und ging mit Aleardi, dem Vertreter
der venet. aiegierung in einer diplomatifchen Mif:
fion nad Paris. Nach Unterdrüdung der Revo:
Iution wurde er 1849 verbannt und feine Gfter
eingezogen. Cr lebte in Genua und Paris, be:
ftändig bemüht, die Sympathien der Piemonteſen
für die Lonıbarden wachzurufen und in Paris zu
Gunften der Befreiung und Einigung Italiens
Stimmung zu machen. Nad) den Ereigniſſen von
1859 kehrte er nad) Italien zuräd, wurde 1860 als
Deputierter in das ital. Parlament gewählt, wo er
bis 1876 ſaß und mit der Rechten ſtimmte. Cine
Zeit lang war er Generalietretär im Minifterium
der äußern Angelegenheiten und wurde 1865 mit
einer diplomatischen Miſſion Ha Deutichland,
dann nad) Spanien beauftragt. Er jtarb auf feiner
Billa Baludano bei Mantua 25. Dez. 1879.
Als Gelehrter erwarb ©. ſich Berdienfte durch
feine Bemühungen zur Förderung de3 Intereſſes
an deutſcher Litteratur in Italien und durch feine
fiberfegungen au3 dem Deutſchen, mworunter bie
von Goethes «Fauſts (Mail. 1862; 2. Aufl. 1872
fehr aelhägt iſt. Unter anderm hat er au
Guerre — Guetaria
Treitſchkes Schrift über ben Grafen Cavorr
(Mail. 1872), Goethes «phigenia», « Hermann
und Dorothea», «Röm. Elegien», die Oden dis
Horaz u. ſ. w. in3 Stalienifche überfegt.
Ouerrillad heißen in Spanien die aus Land:
volk und Hirten gebildeten bewaffneten Banden,
welche bei feindlichen Einfällen oder innern Kämpfen
ben Kleinen Krieg (davon ihr Name) auf eigcne
Hand führen. Sie wurden gegen bie Franzoſen
1808—14 förmlich organifiert und haben unter
Empecinado, dem Pfarrer Merino und andern
hrern, begünftigt durch Die Gebirge und Die feite
auart der Wohnpläbe Spaniens, beſonders irı
Anfange des Kriegd manden glüdlihen Etreid
ausgeführt und den Franzofen in jahrelangen
Kämpfen ſehr viel zu ſchaffen gemacht. Im offenen
Gefecht gegen tüdtige Truppen lonnten fie ih
aber niemals behaupten. Auch litt das eigene
Land durch die G., welde polit. Abfall ober nur
Verdacht, felbft Brivathändel einzelner Guerril:
lero3 durch maßlofe Dermüftungen raͤchten. Exit
jener Zeit find in den Bürgerlriegen Spaniens
ftet3 wieder ©. erfhienen.
Guerrini (Olindo), ital. Tichter, belannter un:
ter dem Pſeudonym Lorenzo Stecchetti, geh.
4. Dit. 1845 in Yorli, beſuchte das Gymnaſium :ı
Ravenna, ftudierte zu Zurin und Bologna di:
Rechte und erwarb ig 1868 an letzterm Orte die
juriſt. Doktorwurde. Von da an widmete er hd
ausjchließlich der Litteratur und Dichtlunft, ver.
öffentlichte eine umfangreiche « Vita di Ginlio
Croce» (Bologna 1879) nebit einer Monographꝛe
über «Francesco Patrizio» und veranftaltete ein:
Ausgabe der Gedichte des Guido Peppi. Groke:
Auffehen erregte dad Buch: «Postuma. Canzoniere
di Lorenzo Stecchetti, edito a cura degli amici»
(Bologna 1877; 11. Aufl. 1882), eine Cammlınz
von formuollenbeten Gedichten, worin ein wertet
Realismus mit Ungeniertheit bes Denkens und Ca:
pfindens, ſowie mit echt poetifchen Zügen in eigen:
tümlicher Art vermiſcht ift. Durch dieſes Werk wurt:
G. der Hauptvertreter und das Haupt der modernen
Schule des Realismus oder «Berismus» in Ita⸗
lien, wenigftend auf dem Gebiete der Lyrik. Ni:
Nachträge dazu erfchienen: «Polemican (Bologna
1878) und «Nova Polemica» (Bologna 1813;
4. Aufl. 1882), mit Erörterungen über den Etant:
punkt des Dichters und jeine Etellung zum Reali::
mus und Idealismus. Bon feinen übrigen Ber.
öffentlihungen find zu nennen: «Cloer, bütcı.
Drama in vier Alten (Bologna 1879), «Anch:
Bologna!» (Bologna 33—3 «Studi e polemiche
dantesche» (Bologna 1880), «Canti popolari ro-
magnoli» (Bologna 1880), «Il primo passo. Not:
autobiografiche» (Flot. 1882), «Rime di tre gea-
tildonne del secolo XVI» (Mail. 1882), «Biblio-
grafia per ridere» (Rom 1883), «Canti carnascis-
leschi, trionfi, carri e mascherate» (Mail. 188
u.f.w. Bol. Bivarelli, «Lorenzo Stecchetti, o il
Verismo nella letteratura enell’ artes (Flor. 1879.
Guesclin (Bertrand du), |. Duguesclin.
Guet (fr;.), Scharwade, Nachtwache; guet:
tabel, wachpflidtig; Guetteur, Aufpafler, Auf:
Innere; guettieren, auflauern, einen oder etwas
abpajien.
Guetaria, Fleden in ber fpan. Provinz Gui.
yuzcoa, Diftrilt Azpeitia, 18 km im WSW. von
San-Sebaftian am Golf von Biscaya, 4 km im
NW. der befuchten Bäder von Zarauz, mit 1500 E.,
Guevara de Dueñnas — Guhr
Tiegt auf einer Heinen malerifchen Landzunge, welche
mit einem fpipen Berge endet, den ein Sort Erönt.
G. ift ein Heiner Fiſcherhafen, zum Zeil verfallen,
der in ben Karliſtenkriegen eine Rolle fpielte und
im Mai 1875 von den Karliſten vergebens belagert
wurde. Am Hafen fteht eine Bildfäule des bier ge:
borenen Juan Sebaltian el Cano, weldyer die erite
Weltumjegelung nad) Magellanz Tod vollendete.
Guevara de Dueñas (Luis Dele) be), fpan.
dramatiiher Dichter aus ber Schule des Lope de
Vega, geb. 1570 ge Ecija in Andalufien, geit.
10. Nov. 1644 in Madrid, lebte dafelbit ala Advo⸗
kat, bi3 König Philipp IV., nachdem ©. durdh ſei⸗
nen aud) bei den erniteften Rechtsverhandlungen
überjprudelnden Wis und fein Dichtertalent ſich
Ruf erworben, ihn veranlaßte, u Komodien zu
dichten. Seine Stüde, die ſich auf mehr als 400
belaufen haben follen, von denen aber nur wenige
belannt find (Sammlung, Sevilla 1730, ſechs
Probeſtüde in der «Biblioteca de autores espa-
üoles», Bd. 45), zeichnen fi durch trefiliche Cha-
tafterzeihnung und eiohum an echt komiſchen Zü:
gen aus. Bol. Schack, «Geſchichte der dramatiſchen
Kunft» (Bd. 2). Don deren Werte ift
eine Bearbeitung der Gejchichte der Ines de Caftyo
betitelt «Reinar despues de morirv. Auch lie
der Hönig, der ſelbſt Dichter war, feine Komödien
von ©. verbeilern und ernannte ihn zum koͤnigl.
Thürhüter (ujier). G.s dichteriſchen Ruhm be:
gründete vorzugsweife fein «Diablo cojuelo. Ver-
es soüalas y novelas de la otra vida», ein Ro:
man, in weldem er Leben und Sitten feiner Lands⸗
leute treu und geiſtreich ſchildert und mit unnach⸗
ahmlicher Satire geißelt (1. Ausg., Madr. 1641;
von den vielen Wiederabdrüden if einer der beiten
der von Ferrer beforgte, Par. 1828; der neuelte der
in der «Biblioteca de autores espaäoles», Bd. 83,
Madrt. 1854). Leſage bat durch feine Bearbeitung
«Le diable boiteux» (Bar. 1707) dieſes Wert und
ieinen Namen in ganz Europa berühmt gemacht;
die Hortfegung, die er dazu ſchrieb, erreicht aber
bei weitem nit das Werk des Spaniers. Biele
von deflen Wißworten find noch jebt im Munde
des ſpan. Volt, j
Gueymard (Louis), franz. Tenoriit, geb.
17. Aug. 1822 zu Chapponay im Tepart. Iſere,
verlieh jeinen u prünalichen eruf als Landmann,
um ber Aufforderung des Inoner Kapellmeiſters
Folge zu leiten und Tein mufifaliiches Talent der
Bühne zu widmen. Im J. 1815 trat er in das
parijer Konfervatorium ein und debütierte 1848
in eNobert der Teufel» auf der Großen Dper.
Seitdem gehörte er dieiem Inſtitut an bis zu ſei⸗
nem NRüdtritt von der Bühne, der 1868 erfolgte.
Gr ftarb 8. Juli 1880 zu Corbeil bei Paris. Die
Stimnte ©.8 zeichnete fih durch außergemöhn:
lichen Umfang aus; Rollen, in denen er beſonders
gefiel, waren außer dem Robert, Arnold («Wilhelm
tells), Heinrih («Sicifianifhe Veſpery), Romeo,
Manrico («Troubadour») u. |. w.
Seit 1858 war ©. mit der Sängerin Pauline
Lauter3:Deligne vermählt, trennte ich aber
von ihr wieder 1868. Diele, geb. 1. Dez. 1834 zu
Brüffel, beſuchte das brüfjeler Konſervatorium
und debütierte nad) der Bermählung mit einem
Herrn Deligne als rau Lauters-Deligne in
Gevaerts Dper «Le billet de Margueriter am
parifer Théatre Iyrique, Schon im nädjiten
601
Dper, der fie biß 1876 angehörte In der
Solge trat fie anı Theätre italien vorübergehend
al3 Amneris («Aida») auf, nahdem fie früher aud)
in Spanien gaftiert hatte.
Gugel, mittelalterlihes Gewand, f. Cappa.
Gugemucke, in einigen Gegenden Bulgärname
für Champignon.,
Gugerner, ein germanifcher (vielleicht zu den
Sigambrern gehörender) Stamm auf dem Tinten
Ufer des Niederrheins, nördlich von den Gebiet
der Ubier, öftlih von der untern Mans und dem
Lande der Bataver. In diefer Landichaft lagen am
Rhein bei dem heutigen Kanten die röm. Lagers
feftungen Gajtra Betera und Colonia Trajana.
Guglielmi (Pietro), ital. Komponiit, geb. zu
Mafja:Carrara im Mai 1727, wurde zuerit von
feinem Vater, dem, berzogl. modenefiihen Kapell:
meilter Giacomo G., in der Muſik unterrichtet,
madhte feit feinem 18. yalre weitere Studien auf
dem SKonfervatorium di Loxeto zu Neapel, vor:
nebmli unter der Leitung Durantes. Im Alter
von 27 Jahren begann er mit Erfolg Opern zu
ſchreiben. Seit 1763 etwa lebte er einige Jahre
in Dresden mit dem Titel eines kurfürftl. Kapell⸗
meifter3 und ging dann nad) Braunfcdywein, 1772
nad) London, kehrte 1777 nad) Neapel zurüd und
an hier Gimarofa und Paeſiello in fuft aus:
chließlichen Belite der Se de3 Publikums, neben
enen er fi) jedoch mit Ehren behauptete. Nach⸗
dem er nod) eine große Dienge von Opern geſchrie⸗
ben, wurde er 1793 Hapellmeilter an Et. Peter in
Rom, in welcher Stellung er nur nod) für die Kirche
arbeitete. G. jtarb 19. Nov. 1804. Zu feinen beſſern
Opern gehören unter andern: «I due Gemelliv, «I
viaggiatori», aLa serva inamorata», «I fratelli
Poppa Moscanr, «La pastorella nobile», «La bella
escatrice», « Didone», «Eınea e Lavinia», Dies
Felben offenbaren ein reiches Talent.
Güglingen, Stadt im württemb. Nedarkreife,
Oberamt Bradenheim, 5 km meitlid) von dieſem
Drte, an der in den Nedar mündenden Zaber, in
209 m Höhe, mit (1880) 1421 E., die berühmten
Nein bauen. Auf dem Stromberge ftehen die Ruinen
des Schloſſes Blankenhorn, 3km von hier entfernt,
mit herrlicher Fernſicht und gut unterhaltenen Ans
lagen, welche von Touriſten viel befucht werben.
Guhl (Ernſt Karl), Kunitichriftiteller, geb.
2%. Juli 1819 in Berlin, ſtudierte daſelbſt feit
1838 Philologie und wurde nad) einer Reiſe durch
alien 1848 Brivatdocent an, der Aniverfitüt,
jpäter Profeffor an der Akademie der Künfte und
außerord. Profefior an der Univerfität zu Berlin.
Auf größern willenfhnittichen Reiten beſuchte er
England, Frankreich, die Niederlande, Spanien
10), Sriehenland (1858) und nochmals Italien
(1861). ©. ftarb 20. Aug. 1862 in Berlin. Gr
ſchrieb: «Die neuere gefhichtliche Malerei und die
Akademiens (Stuttg. 1848), «Ter Tom zu Köln
(Stuttg. 1851), «Künftlerbriefe» (2 Bde., Berl.
1854—56), «Die Frauen in der Stunftgefchichte »
(Berl. Pl «Leben der Griehen und Römer» (mit
Koner, Berl. 1862; 5. Aufl. 1882).
©uhuß, |. Soonze.
Guhr (Karl Frieder. Wilh.), deutſcher Kompo⸗
niſt und hervorragender Dirigent, geb. 13. Ott.
1787 zu Militſch, war von 1821 an Kapellmeiiter
des Theaterd in Frankfurt a. M. bis zu feinem
dafelbft 22. Juli 1848 erfolgten Tode, ın weldjer
Jahre erhielt fie ein Engagement an der Großen | Stellung er einen großen und wohlthätigen Einfluß
602
auf die Mufit mısübte. Auber Opern ſchrieb er
befonder3 mehreres für die Violine in der Weile
Baganinis, deſſen Stil er aud) in der Schrift «Pa:
ganinis Kunſt die Violine zu fpielen» (Franff.
a. M. an Bol. Sollmid, «Karl ©.,
Nefrolog» (Frantf. a. M. 1848).
Gubhrau, Kreisſtadt in der preuß. Provinz Schle⸗
ſien, Regierungsbezirt Breslau, 80 km im NNRW.
von Breslau, in einer auf dem rechten Oderufer
weit bingebehnten Ebene, ijt Sig eines Amtsgerichts
und eined Landratamts, bat ein Nealprogymnas
ſium, eine Waijenanftalt, ein Hofpital, ein Kreis⸗
tranfenhaus, ein Kreizfichenhaus, eine Molkerei,
zwei Dampfbrauereien und zählt (1880) 3221 meift
cvang. E. weiche ftarten Ader: und Spargelbau
treiben. Die vielen Windmrühlen der Gegend lie:
fern ausgezeichneted Weizenmehl.
Der Kreis Guhrau zählt auf 678,5 qkın
86 658 E., worunter 7104 Ratholilen und 181 Juden.
Guhrauer (Sottihalt Eduard), deutſcher Lit⸗
terarhiltorifer, geb. 15. Mai 1809 zu Bojanowo im
Poſenſchen, Itudierte feit 1829 zu Breslau, 1832
—34 zu Berlin Philologie und Pbitolopie ‚und
wirkte 1836;-37 als Lehrer an
Gynmaſium. Schon als Stubent 1831 bei Gele:
genheit einer von ihm gernonnenen Breisaufgabe
über die Verdienfte von Leibniz auf das Leben des:
felben und das Studium feiner Schriften binge:
leitet, hielt ih ©. im Herbft 1836 einige Zeit in | Im
Hannover auf, um Leibniz’ hinterlaſſene Schriften
zu benugen, und ſchritt dann gr Beröffentlihung
von des fehtern «Deutihen Schriften» (2 Bde.,
Verl. 1838 —40). Als Frucht eines zweijährigen
Aufenthalts in Paris 1837—39 und feiner Rad):
forfchungen im dortigen Ardiv der auswärtigen
Angelegenheiten erihien dad «Memoire sur le pro-
jet de Leibniz relatif & l’exp6dition d’kEgypte
propos& & Louis XIV en 1672», welches in den
«Memoires des savants &trangers» der Alademie
der moraliichen und polit. Willenfchaften abac-
druckt wurde. Im Herbit 1841 als britter Euftos
bei der Univerlitätäbibliothel zu Breslau ange:
ftellt, habilitierte er ſich 1842 bafelbit für allge:
meine Litteraturgefhihte und wurde im SHerbit
1543 zum außerord. Profeſſor dieſes Fachs er:
nannt. Cr ftarb 6. Jan. 1854 zu Breslau.
8.3 Hauptwerk ift «Leibniz, eine Biographie»
(2 Bde., Bresl. 1842). Bon feinen übrigen Schrif⸗
ten find zu nennen: die Fortſegung von ae
Werte « Gotthold Gpbraim Zeiing», zu weldem
er den zweiten Band in zwei Abteilungen (Lpz.
1853 —54; 2, Aufl., von ®. von Maltahn und
R. Borberger, Berl. 1881) lieferte; ferner «Kur:
mainz in der Epoche von 1672» (2 Bbe., Hamb.
1839), «Le} nes Erziehung des Menſchengeſchlechts,
kritiſch und philofophiich erläutert» (Berl. 1846),
«Das Heptaplomeres des Jean Bodin» (Berl.1841),
«Joachim Jungius und fein Zeitalter » Stuttg.
1851). Auch gab er «Goethes Briefwechjel mit
Knebels (2 Bde., m). 1851) heraus.
Gniamar, Stadt auf Teneriffa (ſ. d.).
Guianga, |. Guaia
na.
Guianafſtrom, ber nördl. Arm des Uquato⸗ b
rialſtroms, ſ. unter Atlantiſcher Dcean.
GOnibert Jacques Antoine Hippolyte, Graf
von), franz. Militärſchriftſteller, geb. zu Vlontau:
ban 12. Nov. 1743, begleitete feinen Vater, wel:
der während des GSiebenjährigen Kriegs Stabs—
ef bei in Deutjchland hefiudlichen franz. Ar:
m Köllnüchen | |
Guhrau — Guicciardini
mee war, nad Deutiland und wurbe balb als
ituͤn angeftellt. Im J. 1767 nahm ©. an dem
zuge auf Corfica teil, bereifte Deutid;
nd und wirkte hierauf vorzugsweiſe ala Wılıtär.
ſchriftſteller. Als kurz vor dem Ausbruche ber Re:
volution dad Minifterium Brienne das franz. Herr
reformieren wollte, übte G. entſcheidenden Einfui
auf die Veränderungen im Heerweien aus. G.
war ein fehr vielfeitiger Schriftfteller und verlat::
gejgihtlige Abhandlungen, Trauerſpiele, Rei:
reibungen, einen «kloge» auf Friedrich d. Gr,
namentlid) aber nuilitärifche Schriften. Bon dici:n
find zu nennen: «Eissai general de taetiques, «De
fense du systöme de guerre moderner, «De ls
force publique, consider&e sur tous ses rapports:,
«Histoiro de la constitution militaire de lı
France» (unvollendet, in den von feiner Bitw
rausgegebenen «Oeuvres militaires», 5 Vde.
r. 1808), ©. ftarb zu Paris 6. Mai 17%.
Bol. De la Barre Duparcq, «Portraits militaire:
(Bar. 1855—61).
Guibert (jo. Sippolyte), Erzbiſchof von da
ri, geb, 13. Dez. 1802 zu Air, ftubierte in Bar:
eille und Rom, wurbe dann Generalvilır in
Ajaccio, 1841 Biſchof von Biviers, 1857 Eubiſe
von Tours und 1871 von Paris. Er ift einer der
eifrigften Dorlämpier ber ultramontanen Parta
in Frankreich und Berfafler mehrerer theol, Txrt:
Dez. 1873 wurde er zum Kardinal ernamt
Guiceiardini (Francesco), ital. Geihictiäre:
ber, geb, 6. März 1482 zu Florenz, aus angeiek:
ner Familie, [ubierte die Rechte zu Padug und «:
warb fi bald als Rechtsgelehrter bedertendi
Ruf, ſodaß er 1505 in feiner Baterftadt, wo rz«
N re lang eine Rechtsſchule eingerichtet war, x
rofefjur der Rechte erhielt und 1511 zu &:
jembten der Republit am Hofe Ferdinand mi
ragonien ernannt wurde. Später ri I
Leo X. an feinen Hof und übertrug ihm die &t
mwaltung von Modena und Reggio, die er and zt
ter Hadrian VI. behielt. Unter Clemens TI.
war er Öouvernenr der Romagna und 15
nerallommiilar bei dem vom Herzog von Urhes
befehligten venet.:päpftl. Bundesheer, melde: Kr
Connetable von Bourbon vergeblich an der Eſtit
mung Roms zu hindernfuchte. Später gehörte G. den
Dptimatenan, welde, nachdem der Bapft ſich wiedet
mit Karl V. verftändigt hatte, Werkzeuge zumlinte
gang ber Republik Florenz wurden. Seine X
mar ein Brincipat mit einem die Alleingemalt be
fchränfenden Nat der Optimaten. Pas Prinamsi
kam zu Stande, zunädhft (1532) unter Alerander Ne
dici, nach deſſen Ermordung (1537) unter Cosmu-
Mu beffen Erhebung er vorzugsweife thätig mar.
en Rat der Optimaten aber ſchob Cosmır bl
beijeite. Bon aller Teilnahme an ben Geidältt
entfernt, ſchrieb G., in tiefer Be
meiſt auf einer Billa zu Arcetri bei Florenz I
aGeſchichte Jtaliens von 1492 bis 1530», Ihn
fällig im Stil, oft übermäßig breit in ber Dark
ung, aber ala Werk eines in alle Staategeleit:
nijfe eingeweibten, ſcharffinnigen Mannes unidt
ar für die Kenntnis jener Epoche. - ©. Hatd 1
feiner Vaterftabt 17. Mai 1540. Die eriten 16° ;
cher feiner Geſchichte erfhienen 1561, die fetten
die er nicht ganz vollendet hatte, 1564. Tie beit
Ausgabe derfelben beforgte Rofini (10 Bhe., 8
1819; 20 Bde, Par. 1837). Eine age
(153674) lieferte der Florentiner J. B. Adnam
Guichard — Guidi (Carlo Aleljandro)
(geft. 1579) in ber «Istoria de’ suoi tempi» (Flor.
1583) und in neuerer Zeit Carlo Botta in ber «Ge:
Ichichte Italiens von 1535 bis zur nzöfiichen
Revolutionv. Bon höchſtem Intereſſe find feine
von G. Caneſtrini illuftrierten und von den Grafen
. und 2. Guicciardini herausgegebenen «Opere
inedite» (10 Bde., Ylor. 1857—68), welche eine
Kritit von Machiavellis «Betrachtungen über T.
Livms' Römische Geihichter, eine unvollendete,
aber fehr intereitante Geſchichte ber orenfin. Re:
publit, mehrere polit. Traltate über florentin. Vers
faffung u. a. feine Delanbtichaftäberichte aus Spa:
nien und Abrigen amtlichen Papiere nebft Aufzeich⸗
nungen ſein eigenes Leben und ſeine Familie
und polit.moraliſche Betrachtungen enthalten.
af. Rofini, «Saggio sul G.» (Bifa 1819 u. Öfter):
(vr. Beroift, «G. historien et homme d’&tat ita-
lien» ($ar. 1862); Ranke, «Zur Kritik neuerer
Geidsichtichreiber» (2, Aufl. Ey. 1874).
Guichard (Karl Theophilus), mehr belannt un:
ter dem Kamen Duintus Jcilius, Militär:
ichriftiteller , geb. 1724 zu Magdeburg als zweiter
Sohn des Syndikus der dortigen Pfälzerkolonie,
itudierte Theologie und Philologie, trat jedoch 1747
als yahnric in holländ. Wilitärdienfte, in denen
er 1751 zum Hauptmann aufſtieg. Bald darauf
nahm er den Abjchied, ging 1754 nad England
und widmete fih dort gelehrten Studien. Im J.
1757 erfcyien fein Wert «M&moires militaires sur
les Grecs et les Romaing» (2 Bde., Hang u. Lyon
1758), welches die Aufmerlſamkeit König Fried⸗
richs d. (hr. auf den Verfaſſer lenkte, ber damals
als holländ. Benfionär zu Magdeburg in dem
Haufe feines Vaters lebte. ©. wurde in die Um:
ebung des Königs berufen und Anfang 1758 in
das Gefolge aufgenommen. Anläglic eines Ge:
Ipr über die Kriegskunſt ber Römer legte ihm
c.r König_ftatt der erbetenen Erneuerung feines
alten eljän. Adeld den Namen Duintus Icilius
bei, und zwar ebenfomwohl in Anerfennung feiner
umfaflenden Stenntnifie wie in Bezug anf feine
echthaberei (der König hatte in bem Geſpräch den
Namen eines in ber Schlacht bei Pharſalus betet:
liaten Genturio irrtämlih Quintus Jeilius jtatt
Quintus Cäcilius angegeben und war darüber mit
8. im einen Wortftreit geraten). Im Mai 1759
cat «Major Quintus⸗ an bie Spike eine? Frei:
pataillons, welches er allmählich bis zur Stürle
sıned Regiments von drei Bataillonen vermehrte,
und erridtete auf Befehl des König 1760 noch
' ben andere Yreibataillone. G. mar 1761 und
1762 bei der Armee des Prinzen Heinrich von
Kreußen. Rad) dem Frieden wurde (5.3 Freiregi⸗
‚sent am Tage des Ginmarich3 in Berlin aufge:
Io; G. blieb jedoch im ®elolge des Königs in
sotabım, wurde 1765 zum Oberftlieutenant und
1775 in Anerkennung feiner treiflihen Schritt
« temoires critiques et historiques sur plusicurs
posuts3 d’antiquites militaires» (4 Bde, Berl.
7133) zum Dberiten befördert. Leßtgedachtes Wert
vevandelt Cäafars Feldzüge in Spanien. ©. ver:
snablte a mit Fraͤulein N. von Schlabren:
darf und farb 13. Mai 1775 zu Potsdam. —
Reendigung des Siebenjãhrigen Kriegs hatte er au
die obere Leitung der Banlangelegenheiten, des Ar:
w:o3 und ber lönigl. Bibliothek zu Berlin.
GSuiche (Wraien von), f. unter Gramont.
Guide (Diana, genannt «bie fchöne Coris
fonıde \, geb. um 1554, eine geborene d'Andonins,
603
heiratete 1567 den Grafen Bhilibert von Gramont⸗
Guiche, der 1580 vor den Wällen La Feres fiel,
und gewann das Herz Heinrichs IV., der eine Zeit
lang an die Heirat mit ihr gedacht haben foll. Die
Korreipondenz Heimichs enthält eine Reihe feiner
Liebesbriefe an fie. Sie ftarb 1620.
‚ ®uicowar, erbliher Titel ber Beherricher bes
indobrit. Bafallenftaat3 Baroda (f. d.)._ Khundi⸗
Rao⸗Dharaboy, einer ber bervorragendften unter
den Häuptlingen der Mabaratten (f. d.) zu Anfang
de3 18. Jahrh., hatte nehen ſich ala qweiten Befehle:
baber ben Damabji:Guicowar. Ber erftere ftarh
1721 und Damadji wurde an feiner Stelle Cher
eined der Hauptzweige des wmaharattifchen, ben
Peiſhwa als ihren Oberherrn erfennenden Füriten-
bundes. Die Rachfolger von Damadji nahmen aber
-den Titel ©. zur Bezeichnung ihrer Fürſtenwürde
an, namentlich feit 26. an. 1780 zwifchen bem
Oouvernement von Bombay und deu ©. ein Di:
fenſiv⸗ und Defenſivlontralt gefhloflen war, in wel:
em bie Inabhängigleit des erftern von dem
iſhwa der Maharatten anerfannt wurde. Mit
dem Reiche Baroda bat fi aud der Name ©. für
ben Beberrfcher beafelben erhalten.
Guiden (fr3., Führer) beißen in einigen Ars
meen befondere Esladrons, welde zum Ordon⸗
nanzdienſt der Stabswachen, zum Nekognoszieren,
jur Führung von Kolonnen und zu andern ei:
ngen bejtimmt_ find. Sie wurben zuerft 1796
vom damaligen Obergeneral Bonaparte als eine
Leibwache für feine Berfon unter Beſſieres errich⸗
tet, als er nad) dem Treffen bei Borghetto beinahe
im Babe gefangen worden wäre. Den Ramen
guides ftatt gardes wählte Bonaparte, um bem
eiferfüchtigen Direktorium der franz. Republik kei⸗
nen AnftoB zu geben. In nelgien beiteht ein Res
giment ®., das wie gewöhnliche Stavallerie ges
raucht wird. Die hinein. Guidenkompagnien
dienen zum Schuß und Aum Drdonnanzdienit der
Hauptquartiere. In Ztalien bildet jedes Regiment
Kavallerie im Kriegsfalle zwei Pelotons ©., die
den verſchiedenen Hauptquartieren zum Ordon⸗
nanzdienſt beigegeben werden, ohne bie taktifde
Einheit zu zerreiben. In Deutichland werden
bierzu befondere Stabswachen, teil zu Fuß, teis
zu Pferd gebildet; in Frankreich haben die 1876 ors
gantlierten Escadrons £claireurs volontaires, je
eine pro Armeekorps, ähnliche Zwede zu erfüllen.
Guidi (Carlo Aleſſandro), ital. Dichter, geb.
zu Bavia 14. Juni 1650, ging in feiner Jugend
nad Parma an den Hof Ranuccios II. und von
da nah Rom, wo ihn die Königin Chriftina_von
Schweden an ihren Hof aufnahm und zu ihrem
Bertrauten machte. Hier unternahm er die Nes
[gem der ital. Poeſie, melde er nah dem Muſter
indars umzugeſtalten ftrebte, ohne jedoch viele An—⸗
bänger und Nachahmer zu finden. Seine Pater:
ſtadt beriefihn und beauftragte ihn, bei bein Prinzen
Gugen, Gouverneur der Lombardei, bie Vermin⸗
berung der Steuern zu erwirken. Er entledigte
ſich dieſes Auftrags mit ſolchem Gefhid, daß In
feine Aitbürger aus Dankbarkeit zum Batricier er:
nannten. Nach Rom zurhdgelehrt, überjekte cr
die Homilien Elemen3’ XI. Gr ftarb 12. Juni 1712
zu Frascati. ©. gilt als einer der bedeutendften
ital. Lyriler, obwohl er weſentlich nur ein glüc:
liher Nahahmer Pindars iſt. Er fehrieb: «Poesie
liriches (Barma 1681), «Rime» (Rom 1704; voll:
ftändiger Bcrona 1726), «ll Giore d’Elide» (Parma
604
1677), «Amalasunta in Italia» (Parma 1680),
«Le navi d’Enea» (Parma 1685), «Endimione.
Dramma» (Rom 1692), «Sei Omelie di Papa Cle-
mente XI esposte in versi» (Rom 1712). Eine Ge:
famtausgabe jene lyriſchen Gedichte mit einer
Biograp ie beforgte Crescimbeni (Vened. 161:
nidi (Zommafo), toscan, Maler, |. Mas
faccio.
Guidiceioni (Giovanni), ital. Dichter, geb.
a Lucca 25. Febr. 1500 hr terte in Piſa, Padua,
ologna und Ferrara Philofophie, Rechtswiſſen⸗
haft und Xheologie, worauf ihm der Kardinal
Bartholomäus G., fein Oheim, eine Anjtellung
beim Kardinal Aleſſandro Farneſe, dem nachheri⸗
gen Bapft Baul III. verſchaffte. Des Hoflebens
überbräffig, zog er ſich 1533 nad) feiner Vaterſtadt
zurüd. Als aber im folgenden ‘Jahre der Kardi⸗
nal Farneſe den päpftl. Stuhl beitieg, berief ihn
diefer wieder nad) Rom, ernannte ihn zum Gou-
verneur der Stadt und im gleihen Jahre zum Bi:
ſchof von Foſſombrone.
paͤpftl. Legat zum Kaiſer Karl V. geſandt, den er
auf mehrern Reiſen begleitete; 1539 wurde er zum
Vräfidenten der Romagna, dann zum General:
lommiſſar der päpftl. Armeen und endlih zum
Gouverneur der Marken ernannt. Cr ftarb 1541
in Macerata. Seine litterarifchen Arbeiten, befte:
en aus Reben, Briefen und lyriſchen Gedichten.
[3 Dichter zeichnet er 16 aus durch Eleganz der
Sprache und Korrektheit des Stils, ift aber, na⸗
mentlih in einem großen Teile feier Sonette,
ein ſklaviſcher Rodahmne be3 Petrarca. Die
vollftändigite Ausgabe feiner Gedichte ift zu Ber:
gamo erjdjienen («Rime», 1753); bie von Berti
egonnene Ausgabe feiner « Opere» (Genua 1749)
ift unvollendet geblieben. Cine neue, vollitän:
dige Ausgabe feiner Werke hat Carlo Minutoli
be orgt (2 Bde., Flor. 1867). Bol. ©. B. Rota,
«Della vita et delle opere di Giovanni G.» (Bers
gamo 1753).
Guido — von Spoleto 883, verſuchte,
nachdem Kaiſer Karl II. der Dide bei den Weſt—
franten alle Autorität eingebüßt hatte, dort bie
Krone zu erlangen, während Berengar I. von
Friaul in Stalien zum Könige gekrönt wurde. Da
8. in Frankreich feinen Erfolg hatte, kehrte er 888
in die Heimat zurüd, nannte fih nun aud König
von Stalien, fiegte über Berengar und wurde zu
Anfang 889 förmlich zum Könige erwählt, von
bein Bapfte Formoſus aud) in Rom 21. Febr. 891
um Kaiſer gekrönt. Diejer Umjtand veranlaßte
ie Einmiſchung Arnulf3 von Deutſchland, welcher
vorher ©. begunſtigt hatte, jeßt zu Gunften Beren:
gars; doc) hielt ſich ©. bis zu feinem im Dez. 894
erfolgten Tode. (S. Berengarl.
Guido von Arezzo, Reformator der Tonkunft
des Mittelalter2, geb. um 990 gu Arezzo, war um
1023 —36 Benediktinermönd_in dem Kloſter zu
Pompoſa in der Nähe von Ferrara. Der Neid
feiner Mitbrüder veranlaßte ıım fein Kolter zu
verlaflen, worauf er bei dem iſchof von Arezzo,
Theobald, eine Zufluchtsſtätte fand, wo er ſeine
Studien und feine genieinnüßigen Arbeiten wieder
vornehmen fonnte. Der Ruf von den Fortſchrit⸗
ten feiner Schüler Drang bis zu dem Papfte Jo⸗
nn XIX., der ihn nad) Rom einlud. G. kam
Einladung nad, machte bem Bapft feine Mes
thode Har, wurde jedoch burd) das ungeunbe
lima genötigt, die Stadt bald wieder zu verlafien.
Im J. 1535 wurde er als f
Buidi (Tommafo) — Guienne
Gr gab jetzt den 3 ufforberungen feine3 vormaligen
Abtes nach und kehrte in das Kloſter zu Bompoia
zurüd, wo er geftorben zu fein ſcheint. Die ‚slo-
tentiner haben ihm unter dem Portikus ber Uffi⸗
zien eine Marmorftatue errihtet. ©. bat vier
Schriften binterlafien, unter benen der « Microlo-
uidonis de disciplina artis musicae» bie
edeutendite if. Es ergibt fih, daß er eritend ein:
neue Methode des Unterrichts (die fog. Solmiſa⸗
tion) erfonnen, mittel3 welcher er feine Schüler in
fehr kurzer Zeit dahin leitete, einen jeden unbe:
fannten Geſang vom Blatte u [nen und zwei⸗
ten3, daß er die Linien bei der Aufzeichnung ber Ge:
fänge anwandte. Zwar wird ihm noch vieles andere
(pie Erfindung der Harmonie, der mufilalifchen
ehrſtimmigkeit ober des Rontrapuntt3 u. a. m.)
pi eſchrieben, was aber jeine Schriften zweifelhaft
aflen. G.s fämtlihe Schriften find in Gerberts
«Scriptores ecclesiastici de musica sacra» (TL[. 2)
aufgenommen. Bol. Kiefewetter, «G. von Arezjo,
ein Leben und Wirken» (2pz. 1840)
Guido von Lufiguan, Köni
aud einem alten Dynaftengeihleht in Boiten
ftammend, beiratete 1180 die verwitwete Marl:
räfın von Montferrat, Sibylle, die Tochter des
önigd Amalrich von „Jerufalem, und wurde in
folge defien 1182 Stellvertreter feines erblindeten
Schwager Balduin IV. von Serufalem. Da er
aber in dem Kampfe gegen Saladin ſich nicht be
währte, fo vererbte der kinderlofe König 1185 die
Krone Im G.s unmündigen on, Baldım
von Montterrat, und beftellte den Grafen Raimım
von Tripolis zum Vormund besfelben. Indeſſen
erreiähte G. dur des jungen Königs itigen
Tod, den man ihm zur Laſt legte, dennoch fein Ziel
und begann nun feine Berricherlau bahn Mau,
daß er jich mit dem Feinde der Chriſtenhei gan
den ihm verhaßten Raimund verband. Win
dieſes Bündnis beitand nicht lange, und Yan
1187 wendete fi) ©. vereint mit den übrigen drutl.
Qäuptlingen egen Saladin, wurde jeboch in der
Schlacht bei Hiktin 5. Juli befiegt und gefangen.
Seine yeeilaflung war an bad gegebene
gen gelnüpft, daß er der Krone entfagen wolle.
aum aber auf freien Fuß gefest, brach er »a:-
felbe und ſuchte von neuem ſich auf feinem Throre
zu befeftigen, der ihm nad dem Tode feiner Gt:
mahlin 1190 mehriach ftreitig gemacht wurde. Ju:
legt ergriff er die Gelegenheit, fein Königreich Je⸗
rufalem an Richard Lowenherz gegen Cypern, wel:
ches derjelbe einem griech. Fürſten entrifien hatte,
u vertaufhen; doch mußte er diefe Inſel zuner
en Templern , die diefelbe bereits in Beſitg hatter,
ablaufen. So wurde er 1192 der Stifter eins
neuen fränt. Königreichs, welches er 119% auf ſei⸗
nen Bruder Amalrich vererbte, unter deſſen Rach⸗
tommen dasſelbe bis 1473 fortbeitand.
Guido Reni, ital. Maler, f. Reni.
Guidon (fr3.), teine Standarte und Etandar:
tenträger; Gignalflagge; Bei (11
orm eines Faͤhnchens) auf etwas in ein Manu:
fript Einzuſchaltendes.
nibonifche Hand (benannt nad Guido ver
Arezzo), ein mechan. Hilfsmittel für die Schüler
ber olmifation ſ. d.), da darin beftand, daß ":
dem Tingergelent und auch den Spipen der Finget
die Bedeutung eines ber 20 Töne des damaligen
Tonſyſtems beigelegt wurbe.
Guienne, |. Guyenne.
von erujalem,
pre:
Guignes — Guillaume de Machaut 605
Onigues (Joſeph de), Drientalift, geb. zu Bon:
toife 19. Oft. 1721, ftubierte die orient. Sprachen
unter Fourmont, wurde nad dem Tode feines
Lehrers an deſſen Stelle 1745 bei ber Bibliothek
des Königs als orient. Dolmetſcher angejtellt, 1753
Mitglieb der Alademie der (hönen Willenfchaften,
noch in bemfelben jahre königl. Cenjor und 1769
Aufſeher der Altertümer im Louvre. Durd die
Revolution verlor er feine Anftellung, fobaß er
in große Dürftigleit geriet. Er ftarb zu Paris
19. März 1800. Beſondern Fleiß wibmete er dem
Stubium ber chineſ. Sprache, welche er falſchlich
nad ihren Schriftzeihen aus der ägyptifchen ab:
leitete. Vol. fein «M&moire, dans lequel on
prouve que les Chinois sont une colonie &gyp-
tienne» dar. 1759). Unter feinen übrigen Schrif:
ten behauptet den erften Plaß die «Histoire gene-
rale des Huns, des Turcs, des Mogols et des
autres Tatares occidentaux» (4 Bde. in 5 Tln.,
Par. 1756 — 58), die aus den widhtigften, damald | des
meilt ned unbenugten morgenländ. Quellen mit
gro m Fleiße geihöpft war, aber in Hinficht auf
dl, Gefhmad und Kritik vieles zu wunſchen
übrig ließ. Auch gab er Baubils liberfekung des
«Chou-King» (Bar. 1771) heraus.
de3 vorigen, geb. zu Paris 20. Aug. 1759, ging
17854 ala Reſident nach China und begleitete 1794
die bolländ. Geſandtſchaft nad) Beling, von wo er
1801 nad Frankreich zurüdtebrte. Hier gab er
feine «Voyage & Pekin, Manille et l’Isle de
France» (3 Bbe., Par. 1809, nebft Atlas, deutſch
von Methui. Müller, 8 Bde., Lpz. 1810 heraus
und auf Betehl Napoleons I. da3 vom Milfionar
Bafilio de Glemona gearbeitete «Dictionnaire chi-
nois, francais et latin» (Bar. 1813), zu welchem
Alaproth ein Supplement (Par. 1819) lieferte,
das bloßes Fragment geblieben ift und keine eigene
Forſchung aufmeiit. ©. jtarb 9. März 1845.
Gui 8 Grün, Malerfarbe, ift ein Chrom⸗
orydhydrat, ſ. unter Chrom (:Berbindungen, 1).
Gelgnon (fr3.), Unglüd, Unſtern.
@uildford, Hauptitabt der engl. Grafſchaft
Gurrey, 48 km im SW. von London, am rechten
Ufer des zur Themfegehenden Wey und ander Eiſen⸗
bahn London » Bortdmouth,, zählt (1881) 10858 E.
und iſt ein wichtiger Markt für Getreide, Kohle
und „aubolz. Am Mittelalter war e8 bie Refidenz
der Könige He
Ehretien Egg de &., ber Sohn | der
finden fi die Ruinen eines normann. Schlofjes.
Gullähall («Bildenhalle»), das Rathaus in
en 1b Ofreberid, fvon),f.Rortb(Lorb)
nilfor ederick, Graf von), ſ. Rorth(Lord).
Gunilford
carolina ber Vereinigten Staaten von Amerika,
etwa 8 km von Greensborough im County Buils
ford, ift belannt durch ein blutige3 Treffen, welches
bier 15. März 1781 zwiihen dem ameril. General
(Sreene unb dem engl. General Lord Cornwallis
ftattfand. Grfterer hatte nur etwa 4000 ungeübte
Milizen gegen 2400 tampfgeübte engl. Veteranen ing
Feld zu führen. Wenn er auch geſchlagen wurde, fo
verhinderte er body durch einen meifter often AN u
den Feind daran, feinen Sieg zu verfolgen, zuma
Cornwallis Mangel an Lebensmitteln litt und der
feindlichen Stimmung der Bevölterung nicht traute.
Gusill., bei naturmwifienfhaftlihen Wamen Abs
Erzung für Guillemin (Antoine).
inrich IL, Johann und Heinri IL. '
und bis auf Jakob J. eine Krondomäne. Dabei bes
Guillaume (Eugene Claude Jean Baptifte)
van, Bildhauer, eb. 8. Febr. 1822 zu Montbarb
im Depart. Cötesd’Or), war urfprünglich für den
Advolatenftand beftimmt und wurbe zu diefem
Zwecke nad Paris geihidt, wo er aber bald bie
Bänke der Fakultät verließ und zuerſt bei Simart,
nachher bei Pradier in die Lehre trat. Der ihm
1845 zuerteilte große Preis für Bildhauerei in der
parifer Kunftichule und das damit verbundene Sti:
penbium veranlaßten ihn, eine Studienreife nad
om zu machen, wo er fünf Jahre hindurch blieb.
Im J. 1851 nad. Paris zurüdgelehrt, brachte er
1852 feinen Anafreon, lebensgroße Marmoritatue
(gegenwärtig im Mujeum des Lurembourg), zur
usftellung. Nach diefer Leiltung, ſtellenweiſe
von etwas harter Technik, aber von einer gewiſſen
Einfachheit und Grazie, folgten 1853 die Gracchen,
zwei Bronzebülten von energifchem Charakter und
individueller Naturwahrbeit. Seine Bronzeſtatue
Dtäher erfhien 1855. Seitdem hatte er einen
beträcht ichen nteil an arditeltonischen und monu⸗
mentalen Bildhauerarbeiten, welche er für Paris,
Rheims, Dijon, Marfeille u. |. w. ausführte. Im
. 1862 wurde er Mitglied des ynitihut2. Er war
ereit3 Lehrer für die Abteilung der Bildhauerei an
parifer Kunſtſchule, als er 1865 zum Direktor
derfelben ernannt wurde.
Guillaume de Xorris, altfranz. Dichter, Ders
raljer bes erften Teils bes berühmten allegorifchen
«Roman de la Rose», geb. im zweiten Decennium
bes 13. Jahrh. zu Lorris im Gatinais, geft. um
1240, begründete die allegorijch : bidattiiche Poefie
in Frankreich, die bort bis zum Audgange des
Mittelalters bereite unb in den übrigen europ.
Aulturländern nad) Frankreichs Vorgange im 13.
Jahrh. ebenfalls fich verbreitete. G.s in der Dom
neue, poetiſch lonzipierte und durch ihre freien
Ideen lange Zeit hindurch Anftoß bereitende Dich:
tung vom Thun und Empfinden bes Liebenden
murde von Jehan de Meung in fatirifierendem
Geifte, fortgeführt und Gegenftand vielfeitigfter
Nachbildung in der ffanp en wie ausländiſchen
Didtung. Noch El. Marot bejorgte 1526 eine
neue Ausgabe der vollftändigen Dichtung. Neuere
Ausgaben lieferten Meon (4 Bde., Par. 1814),
Michel (Bar. 1869), PB. Marteau mit franz. Über:
feßung (5 Bde., Par. 1878).
Guillaume de Machaut, altfranz. Dichter
und Mufiter, im Anfange des 13. Sahırh. zu Mas
haut Birbennes) geboren, war bis 1346 Selretär
und Notar Johanns von Böhmen, durch defien
Vermittelung er 1330—33 mehrere Präbenden,
zulegt ein Kanonilat in Rheims vom Papfte über:
wielen erhielt und den er 1335—37 nad) Polen
srt Donufe, Drt im Staate Nord; ! und Rußland begleitete. Er ftarb um 1377.
Sal find af ihn viele andere Data aus den
eben eines gleihnamigen Zeitgenoflen bezogen
worden. (Vgl. Thomas in «Romania», 1881.)
G. gehört zu den bervorragendften Lyrilern und
allegorifch : Dibaktifchen Hofdichtern des 14. Jahrh.,
verfaßte und fomponierte zahlreiche Balladen, Non:
beaur und Chanfons im galant höfiihen Stile,
fchrieb viele zum Teil umfangreiche didaktiſch-alle⸗
gorische Lais und Dits, in denen finnige Gcdanlen
mit breiten verftandesmäßigen Ausführungen ſich
mifchen, und — ſeine dichteriſche Laufbahn
mit einem großen, hiſtoriſch wertvollen Gedicht
«La prise d’Alexandrie», über Leben und Thaten
ı Beters I. von Lufignan. Einer feiner Schüler
606
© Eine Tiht b
Ba EN Set. Ge Age
voir-dit» publizierte B. Baris hr 1875), Ar
prise d’Alexanı —* —— Genf BR
Gnaillemet (fr;.), Anl e:
üben, ——— ren ande en le
franz. Shit
Guilleniet.
nn A Sun oz, St
eller, uli ju Pierre im 1
———— erhielt feine Bildung in Beaune
und in Baris, warb dann Lehrer ber Mathematit
und machte fi) belannt ducd) populär-wifienfchaft-
lie Schriften, von denen Bervorzubeben find: «Les
möndes» (1861), aLe ciel» (1864), «La lune»
(1865), «El&ments de cosmographie» (1866), «La
vapeur» (1873), «Les comötes» (1874), «La lu-
miöre et les conleurss (1875), «Le son» (1876) x.
soQmillemin (Antoine), franz. Botaniler, geb.
2%. Jan. 1796 zu Bonillg-fur-Sadne, war Korte n
vator der botan. Sammlungen des Yarons Ben:
jgmin Deleſſert in Paris, unternahm 1838 auf
nlafjung der franz. Regierung u willen!‘ it niere
lien Zweden eine Reife nad Braſilien und
15. Jan. 1842 zu Montpellier. & gab mit Ber:
rottet und Richard heraus: «Florae dð biae
tentamen» (ar. 1830—33), war Mitarbeiter an
Deleijert3 «Icones selectae plantarum» (1820 f8.),
leitete bie Herauägabe der «Archives de bota-
alas » (2 Bde. 1833) u „Beröfientlichte mehrere | ge
Monographien "botan. 9ı Inhal
(Armand bares Graf), fri
General, geb. zu Dünlircen 2. Pai 1774,
1790. in bie brabant. Truppen beim BES
gegen Oſterreich ein und
u. deren Niederlage in
kanı Dienfte, wo er im
Etabe Dumuriez' verwen:
— wurde gunb nad Befien
t zur Armee Bichegruc
tam. 6. wurde zur ital.
Armee verjegt und bort
Moreaus Adjutant, nad
defien Prozeß jedoch aus
dem aktiven Dienfte ents
laſſen. Napoleon berief ihn
1806 zu fih als Adiutanten
und ernannte ihn 1808 zum.
Siabschef im Korps von
Belikret, wo er fi 14. Juli
bei Medina bel Nioleco Fe
auszeichnete. Im folgenden
Jahre ging G. in befonderer Sendung nad) Teheran
und Ronftantinopel, von mo er 1810 nad) Spanien
qurkehehrte. Im Shine 1812 wurde er nad)
dein Rad, juge aus Mostau Stabschef bei Murat,
jeichnete ſich 1813 als Bi —RX beifügen und
Wanpen aus, da dann 28. necbeaene Deſſau gegen die
Echweden und auf dem un 9 der —
bei Leipzig abermals bei Hanau. Rach Napoleons
Abdan! m ſloß fh G. den Bourbons an und
murbe, als 3 ber Kailer von Elba zurüdtehrte, Chef
bei dem Herz: x von Berri; bod) trat
5 —R in Napoleons Dienfte und führte unter
bei Quatrebra® eine Divifion, wurde dann
der Schladt bei Waterloo zum Chef des Ge
neralftabes der Armee von Paris ernannt und uns
—& deshalb auch die Kapitulation von Ba:
id. Gr wurde hierai des Zopogn raphiſchen
Korps und leitete bie Vernieſſungen an de Grenze I de
Guillemet — Guillochieren
der Schweiz, trat dann ald Generaldirektor be:
Kriegsbepdts am bie Spike des geſamten Kartcu-
und Vermeſſungsweſens, entwarf 1823 den allge⸗
meinen Operationzplan für den zug im 2
nien und leitete deilen Ausführung unter dem
denne von Angouleme. Zum Pair und
ındten bei der Btorte ernannt — E
Einfluß auf Mahmuds II.
6 ya
dt Gricden en
2* —— die a Einfläfie. Dice
jeine von jener
zit Pa 2,7 1 0. Beta — J.
rhein und ſtarb zu — Fer Fer
Über feinen Seldang i in Spanien 3 er «Cam-
pagne de 1823. Expose sommaire des mesurs
administratives» (Bar. 1826).
Guillechieren (frj. een, TO guillosh-
, tracing rose-engine patterns) heißt ein Ber
— mittel? en man Ge aus Ro
tal, Elfenbein, 5: u. ſ. w. —— u sc
— — — —
n J nd au
Einien, ie mit 9 igleit und TB
teit in Bene — oder horn des
betreffenden Körpers mittels Kanster in:
gerigt werben. Die Herftellung
wird beute ausſchlieblich mittels inen au:
, bie ü Im Beiden eo hen 5 * f
Aeramnt merken, it befonbere jebod wer:
ang. | iehene Nam dient man fü
jur Ausführung ge er ———
ne imäßige Vierede zu vergeihnen, in
Gr
Garre:Rafhine. Für andere eit
nungen, wie folde im ic
— Beiden man Dura ———
inte, iu n in Ir
en nfetige — Abſtande unl pe] Du
it einfade —
henbe 1u.2) ve
ee
und mehr Beni Sinien —— —
eines Oralweris
Anwend Univerſaldrel
ee nme
ei
* ne ven Be
terma inen. Im Prinzip 16, wie
de andere Wertzeu; Here Ze zu:
lertzeug, welches bei —— fl fe:
Zei
Lug
[vom Seife jen auf
nungen
vorbringen lan.
fer
v3vyTr 19% ⸗
Guillotiere — Guillotine
aus Stahl, für Gravierungen wohl auch in
einem Diamant — Die beabſichtigte Bearbei⸗
tung des Werkſtucks erfolgt entweder durch alleinige
Bewegung desielben g om ba3 Werkzeug oder des
Werkzeug3 gegen das Arbeitäftüd, oder aber durch
die gleichzeitige Bewegung beider gegeneinander ie
nad der r oder minder lomplizierten Art der
Zeichnung. In den Mechanismus zur Übertragung
der Antrieböbewegung auf bad Werkzeug find jog.
Batronen eingelehaltet meilt. — — oder
brongene Scheiben n Ränder nad) ren ge:
ſchweift find, nen ben zu een Figuren geo⸗
metriſch a
einen Stüt, —28 ana! Sal
Rand eimer ſolchen trone ſch
chende Hebelüberfehungen un york
Werkzeugs auf das Arbeitsftüd übertragen.
regelmäßige Figuren, wie man fie als bilbli
Darftellungen auf Dofen, Uhrgehäufen, Medaillen
und Münzen u. |. w ndet, werden Such Guillo⸗
deren I bergeftellt, ine man in ben Mechanismus
tung Einf haltet, die eine geradlinige
Sin. und Arbeitsſtuds veran⸗
ßt, —ã die —2 bie Entſtehung der er:
forberfichen Kurven bewirkt, derart, daß die verti-
lalen Bewegungen eines Tafters, ber über einen
erhabenen Gegenftand (Medaille „Reliefplatte) ala
Batrome iöleit, in horizontale Schwingungen der
zeichnenden Stahl: oder Diamantipige umgefeht
werden. Dabei erfolgen die Be en von Ar:
beitifiüd und „neichenftft gegeneinander in ber
Beije, daß jede der erzeugten Linien nahe an bie
andere zu liegen fommt, wodurd eine um fo ges
Rauere Kopie der trone Rn t * kleiner die
Zinienabftände wer ben Maſchinen
man au —— Matten 9 Reli Zuilloqhier—
maſchinen oder ae
@nilistiere (2 — von * (f.b.).
— dr olution in
Sranteeid) vom ——* —* nach ihrem
ngeblichen Erſinder, dem Nrzte Iofep e Ignace
Suillotin (geb. 28. Mai 1738, geit. 26. Mai
1814), benannte Köpfmafdine, beiteht i im weient:
lichen aus zwei, oben bu einen Querbalten ver:
bundenen Ctändern, wiſchen welchen fid in Fal⸗
en ein fi ‚Ihräg telltea Eifen durch feine
agene Schw ere mit Heitigteit auf den Naden des
Darunter Tunterliegenden, auf ein Brett gebundenen Ber:
urteilten bewegt. Die Sicherheit und Schnellig-
leit, womit dieſe Mafchine den Kopf vom Rumpfe
trennt, gibt gibt ihr den Borzug vor dem mit ber Hand
geichmwunge Beile oder Schwerte. Die Erfins
ung Volk er —— inen wird den Per⸗
fern zug Ahnliche Borrihtungen waren
—— a Can bei allen Böllern feit dem
Mittelalter i im s 5. In Italien war es feit
dem 18. eo. Se Borrecht ber Abeligen, durch
eine berglei ine, welche Rannaia ieß,
den et Dia zu er erleiden. Konradin von Schwa⸗
ben wurde 1268 zu Neapel — eine te ben
Deutichen fo genannte 1 weil ‚galle hing
ward Beatri om "un
begleichen
e derartige Mafchine ent et Too) Au
in Deutichland bediente man ſich im Mittelalter
eined ber ©. ähnli icpen Inſtruments, das man die
Diele, den Hobel ober Dolabra nannte; —A
wirtte dabei das Cifen nicht durd den Fall, fon-
dern wurde durch den Naden bes Hinzurichtenden
gefiohen. Seit dem 17. bis ins 18. Sabıh, bincin
Figuren werben dur
— — ber ung enge ben
F Spihe ve
, 607
wendete man in England unter bem Namen ber
Jungfrau eine ähnlich „tonftruierte Kopfmaſchine
an. Daß man auch in Frankreich früher einen N ob
en Apparat gebrauchte, beweiſt bie en ngbe3
er30g3 von Montmoren ‚ welcher der Beſchrei⸗
ung nad) 1632 zu Touloufe durch ein Fallbeil ge:
töpft wurde. Auch bedienten fi noch im 18. Jahrh.
bie Niederländer einer Köpfmaſchine bei Hinrich:
tung. der Ellaven in ihren Kolonien.
ie nun aber der Arzt Ouillotin nicht der Er:
finder der Maſchine ift, jo hat er auch nur cinen
mittelbaren Anteil aiı der Wiedereinführung in
ch —— Als Mitglied der Rationalverfanın
Ken er diefer 10. Dft. 1789 vor, die Todes⸗
ftrafe ohne Unterfchied des Standes und Berbrec:
chens auf are ife zu gu vollziehen und dabei
irgend eine Machine in Anwendung zu bringen,
ce die den At fchneller und ſicherer ausführe als die
Hand eines Henterd. Als hierauf das neue Straf:
gefegbucdh in der Berfammlung zur Verhandlung
fam, wurde 21. Dez. auf Guillotms Vortrag aus
Gründen der Humanität die Gleichförmigleit der
Todesſtrafe ohne Unterfchhied des Standes und
Verbrechens als Geſet ausgeſprochen und die Be:
jtinnmung hinzugefügt, A die wenigit grauſame
der Hinrichtungearten eingeführt werden jolle. Grit
al3 in der Dlitte des Jahres 1791 die NE
gen über den Str wieder aufgenommen
wurden, beftimmte man fi im Juni auf Antrag
be3 Deputicrten Selig Lepelletier in einen bejon;
bern Gefeße für die Hinrichtung dur) das Kopfen.
ALS die Geſetzgebende Verſammlung an die Stelle
der Konſtituierenden trat, forderte der Geſeggebende
Ausihup von dem Sekretär des Kollegium der
gibt | Wundärzte, dem Doktor Antoine Louis (geb.
zu Meg 1723, geft. zu Paris 1792), einen motis
vierten Bericht über bie nad) dem Gelege von 1791
angemefienfte Weile der Enthauptung. Louis ent:
ſprach dieſem Ka rag unter dem 7. März 1792,
indem er auf die — der in and in
Gebrauch — Kopfmaſchine hinwies und
einen dieſer aͤhnlichen Mechanismus empfahl. Die
Verſammlung formierte hierauf 20. Maͤrz auf Vor⸗
trag des Deputierten Carlier aus ben Vorſ en
Lois’ ein Geſeß, das der König 25. Mä
tigte. Zur lung der Maſchine fand ie ein
deutſcher, zu Paris wohnenber Medaniler, Na:
mens Schmitt, b der mit Zuftimmung de3 Pinifters
Roland unter der Aufſicht Lonig’ das Modell an:
fertigte, welches die Regierung ausführen ließ.
Da die mit demfelben angefteliten Verſuche zwed:
—A ausgefallen waren, ſo errichtete man
die chine auf dem Ort lage zu Baris und
oo og mit ihr die erfte Hinrichtung 25. April 1792
Straßenräuber Nic. Jacq. Pelletier. sin
fange nannte man das Inftrument nad) dem N
men ſeines eigentlichen Urhebers Louisette oder
petite Louison. Bald ſtellie ſich jedoch in Rüd:
(ar der eriten Anträge Guillotins im Munde des
olls wie im offiziellen Gebrauche die Bezeichnung
G. feſt. Auch in den übrigen Städten Frankreichs
wurde nun bie ©. eingeführt. Wo man feitdem
das rang. Strafscdt t angenommen, ilt man ge:
— 4m & un der ©. gefchritten.
834 on ein uder vor ihrem haufi⸗
Schu ‚mäbrend der Schredensherrihaft
mandhe Borurteile gegen ihre Anwendung ermedt
und Ger Einführung in einigen Ländern verhin:
dert. Erſt in neuerer Zeit wurde die G., mit
608
verbejjertem Mechanismus und unter dem Namen
Fallſchwert oder Fallbeil, nad dem Bor:
gange des Königreichs Sachſen (1853) in mebrern
deutihen Staaten, wie Bayern ürttemberg
u. ſ. w., wieder eingeführt. Das Zeutich Reichs⸗
ſtrafrecht überläßt die Beſtimmung des Werkzeugs,
mittels deſſen die Enthauptung vollitredt werden
ſoll, den einzelnen Bundesſtaaten. In Preußen
erfolgt die Vollziehung der Todesſtrafe durch das
Beil, in andern Staaten durch die ©.
Guimaräcs (mittellat. Vimaranes), Stadt in
der portug. Provinz Entre Douro e Minho, Diſtrikt
Braga, 55 km im NO. von Porto, in 243 m Höhe
auf oben Felſen gelegen, mit (1878) 7719 E. Über
der von Mauern umgebenen alten Stadt liegt ein
Schloß in Ruinen, von hoben vieredigen Türmen
hbcrragt, in welchem Alfons I., der erſe König von
Portugal, geboren wurde. Werner ſteht bier ber
verfallene Palaft der Herzöge von Draganıa bie
1385 gegründete Kirhe Säo«Miguel do Caftello
und die merkwürdige, 1387 bis 1400 gebaute Kirche
Noſſa⸗Senhora da Dliveira. Die Neuftadt ſtammt
aus dem 15. Jahrh. und bat fhöne Häufer und
Straßen. ©. ijt eine der induftriöfelten Städte
Portugals; man fertigt Meſſer, Duincaillerie,
Zafeldamalt, Leder, Konfituren von eigen und
Pflaumen und treibt bedeutenden Wein: und
Branntweinhandel mit Porto. In der Umgegend
entipringen Echwefelquellen, weldye den Römern
als die Aquae Laevae befannt waren.
Guimpe (im), Bruft:, Vortuch der Nonnen;
aͤrmelloſes Leibchen unter dem Kleid.
Guinca, Kültenland in Weltafrila, deſſen Gren-
zen und Ausdehnung verjchieden angegeben werden,
reicht nad) dergegenmärti iemlic al emeingewor:
denen Annahme vom ap Berga over Tagrin an der
Südgrenze von Senegambien bis zum Kap Negro,
oder von 10° nördl. bis “ 16° jüdl. Br., und zer:
fällt in Ober: oder Nordguinea und Nieder: oder
Siiöguinen, ala deren Grenze ber Uquator gilt.
Als die Bortugiejen ei an der Weftlüfte Afrikas
vordrangen, huhten ie die golbreichen Negerländer
jüdlid von der Wilite, die damals auf den Karten
Ginyia oder Sineua, Ghenei, Ghenroa (Ginea der
Portugiejen) genannt waren, ein Name, der offen:
bar eine Berunftaltung von Dienne ift. Gr findet
ich zuerkt auf der Karte von 1351, und die Karte
er Vizigani enthält ihn dreimal. Auf der catala:
niſchen Karte von 1375 Fa er Gineua. Nah
Barbot hieß ein Landſtrich am Senegal Genabon,
und fo nannten die Portugiefen das Land, wo fie
zuerſt Schwarze zu ſehen befamen, und fpäter aud)
jede3 andere Küftenland weiter nad) Dften, wo fie
Neger fanden. Daraus fcheint ber Name ©. ent:
ftanden zu fein. Nordguinea wird insbefon:
dere und ſchlechthin G. genannt. Dasjelbe begrenzt
auf einer Strede von mehr al® 3300 km im Nor:
ben ben groben Meerbujen von Öuinea, ber
in feinem nordöftl, Sintergrunde bie Baien von
Benin und Biafra bildet. Inund vor legterm liegen
bie vier Öuineninfeln, von denen Yernando
Po (f. d.) und Annobon ben Spaniern, bie Snieln
bo Principe und Säo:Thome ben Portugieſen ge:
hören. Der Küftenfaum felbit ift, außer im Dften,
wo ſich das weite Deltaland des Niger ausbreitet
nur ſchmal, meiſtenteils flach, teils wegen Mangel
Guimaraes — Guinee
keit afrif.-tropifcher Begetation firopend. Ber der
Lage unter und in der Nähe de3 Aquators ift die
Hibe das ganze Jahr hindurch fehr groß, nur in
ber Regenzeit etwas ermäßigt, die im allgemeinen
zwiſchen Juni und Oltober, in einigen Landftrichen
aber ren weimal auf kurze Zeit eintritt, ge
wöhnlih mit furchtbaren Gemwittern und Stürmen
verbunden. Der Harmattan, welder einige Mo—
nate ans Nordoſten ber weht, trodnet alle au:
und wird den Einwohnern Außerft beſchwerlich
Gegenüber dieſem ungejunden, dem Fremden oit
tödlichen Klima der Ale gewähren die dahinter
aufiteigenden reizenden Berglandſchaften (Borituiez
des Kong oder Gebirgeö von Hochſudan) eine mild,
reine und gelunde Luft. Diefe dit bewaldeten
und überaus frucdtbaren Landſchaften find aus
ſtark bevölfert von heibnil n Re erlämmen , um:
ter denen ein auffallender nterii zwifchen den
Strand: und den Bergnegern hervortritt. Die
erftern zeigen ſich infolge des Stiavenhandel3 und
be Um angs mit den Guropäern verberbt unb
geſchwächt, die leptern Träftiger, im allgemeinen
gelitteter und fultivierter, zum Zeil aber auch krie
gerülcer und wilder. Unter der großen Menge der
egerreiche gend bie widhtigften das Reich Dahomed
( .), das Reid) der Aſchanti (I. b)), da3 Königreid
enin, die Reihe Yöruba und Igbo.
Die einzelnen Küftenftriche find von Weiten gegen
Diten: Sierra Leone ( d.), ein engl. Rolontal:
ebiet, vom Kap Verga bis zum Kap Meſurado:
ie Körner:, Pfeffer: oderMalaguettatüfte
bis zum Kap Palmas benannt nach den bier mad»
fenden und früher ſtark ausgeführten Paradies:
törnern, dem langen und Malaguettapfefier za
merkwurdig durch die Nepublit Liberia (f. 2.1; bie
Bahn: oder Elfenbeinfüfte, nach älterer Is:
nahme bis zum Kap der drei Spigen, jegt nur bis
um Fluſſe Aflıni gerechnet, nad) dent *
fuörprobut benannt; die Goldlüfte (f. d.) bit mm
io Bolta, außerordentlich ſtark bevöltert und mut
den zahlreichiten europ. (britifchen) Niederlaffungen
verjehen; die Stlaventüfte bis zum Rio Lages.
auf welcher die Engländer die bis 1849 dän. „ut:
torei Duitta (Kitta) mit dem Fort Prinzenitcin
jowie jeit 1861 Lagos (f. d.) beiten und bie früher
ein Hauptrevier der Stlavenausfuhr war; Die Küre
Benin, die breitelte und waſſerreichſte mit dem
vielarmigen, dicht bewaldeten und fumpfigen Zelte
ande des Niger , Bonny u. |. w. und dem erwähr.
ten Königreiche Benin: bie Küfte Calabar; ſüd
wärt3 davon das fog. Hohland der Amboier
oder das Gebirge Camerun (f. b.) und bie Küiten
von Dinfre und des Gabun (f. d.) bis zum Kap
Lopez. Niederguinen zerfällt in die Landichaften
Loango, Congo, Angola und Benguela.
©uineafieber, bösartige Fieber in Guinea,
wahrſcheinlich identifch mit dem Gelben Fieber N b..
Guineakörner oder Guineapfeffer, ſoviel
wie Cayennepfeffer, ſ. unter Capsicum.
Guiueas, ein blaugefärbtesBaummollgeug, de⸗
in den drang oftin. Kolonien verfertigt wird, um im
afrik. Handel, namentlid in Senegambien und ir
einem Teile Guineas, ftatt de3 Geldes zu dienen.
Guineawurm, |. unter Jadenwürmer.
Gninee (engl. Guinea, pr. Ginni), eine frübere
engl. Solbmünze, welche 1662—1816 au&gepnügt
wurbe und den Namen daber erhalten haben fol,
daß England unter der Regierung König Karls II.
Guinds
an guten Häfen, teil wegen ftarler Brandung
ſchwer zugänglid), ſtrichweiſe fandig oder fumpfig,
ftellenweije fehr wafjerreih und dann von fippig- | die erften Münzen diefer Art aus dem
Buinegate — Guipuzcea
onnenen Golde prägen ließ. Die G. hatte ein
Seingewicht von engl. Troy: ngen oder 7 ng
und einen Wert von 21 Shill. oder 1!%, Br. 6
(21,45 deutſche Marl). Man prägte auch —
und doppelte, ſowie halbe, Drittel- und Viertel
ineen. Die einfache und mehrfache G. iſt neben
ihren Teilitüden in neuerer Zeit ganz aus dem Ber:
kehre verſchwunden; an ihre Stelle ift 1816 ala
Goldmünzeinheit der Sovereign oder das Pfund
Sterling von 20 Shill. getreten.
@ninegate oder Enguinegatte, franz. ta |
im 8:be:Calais, wurde gel ichti
namba hr ei Siege des Kaiſers Maximi⸗
über die Kanten Gr Subenog Warimilln
Delngerte im Juli 1479 bie —F
rouanne, gab die ——
eine Stellung füblidh der eltung be ‚als ei
feangäfie des, namentlih an —X über! egeneb
unter 3 bilippe be Crevecdeur en
lade r näherte, Am 17 it kam ea m
8 deutiche und nieberiä Sub % [ug 3
franz. Francs⸗Archers und wurde von ber ſchweren
franz. Kavallerie, den 8 d’Armes, vergeblich
attadiert; die burgunb. Bleiterel wurde dagegen
geworfen "und von den Gens d’Armes bis St.:Omer
Gertolat. Als Crevecoeur mit der franz. Ritter
\hoft — auf das Schlachtfeld jurüdtehrte, 1 war biefe
der Wiederaufnahme ne abgeneigt: fo blieb
Baziwilien Herr des Schlach mubte aber
Belagerung aufheben. — Kane —X
Don 3 and belagerte im Sommer 1513 bie
—— und erbat ſich vom nifer | u
ac brer, da die engl. Ritter in ber ERriege-
tunft wenig bewanbert waren. Kaiſer Maximi⸗
lian I. kam ſelbſt, überfiel mit 4000 deutſchen m Reis Dentmäl
tern und einigen leichten Gefchüigen (eine bemer:
lenswerte Reuerung) € ein kanz. abbeer auf dem
Marie und warf ed. Eine zwei tünbige X ol
ng brachte 400 franz. Ritter, Darunter den
übrer Deep von Longueville, Bayard, Duni
ın deu efangenichaft. Rach der —5
Riederlage der Reiter (bie Sranzofen
lacht felbft als «journee des
der Sporen, Sporenſchlacht) trat au bod
be ing. Subvolteilig ftden —5 an, und die Fe
herouanne er ad 2a an Kaiſer Marimilion L
Gnine® tadt im franz, Depart. Pas⸗de⸗
Galais, 237 "km im ND. von Boulogne fur: Mer,
wblt (1876) 8644, ald Gemeinde 4864 E., welche
igens unb —V —5 Salz⸗
nerie, Vi Holz⸗ und lenhandel te,
ben. Witten 8 ber Stadt fie ein Reſt eines
mittelalterlihen normann. Klone Hier wur:
ben 6. Juni 1620 und 7. Juni 1646 zwei Verträge
goifchen Franj I. und Heinri VIII. unterzeichnet;
nad lepterm tam Boulogne an Frankreich.
GBulugemp, eine Stadt im franz. Departes | ti
ment Edtes sdusNorb, Heronbiffementshauptert,
32 km im Weftnordiveften von Gt.:Brieuc, an
dem Küftenflufie Zrieug und an ber Linie Paris:
Gr der Franzöfiichen Weitbahn, hat eine fe E
ertwürdige breitürmige, Kind che, — — — —
Bon-Gerourd, aus dem 13. bis 16. dahr ei ein in
n Bretagne berühmter Da fahrisort der
— ngfrau, und ein impoſantes
Schloß aus dem 11. Jahr welches bie —0 [el
ber —E oft bewohnt haben, u
7895 E. Im 16. und 17. jahr Kr uge
Rabt des Herzogtums Penthiev
6: Zegiten. 13, Aufl. art.
* *
609
Guinicelli (Buibo), ber bebeutendite ital. Dich:
ter der älteiten Zeit, von Dante gewöhnlich der
Vater ber ital, Sitteratur genannt, geb. um 1240
u Bologna, ſtammte aus der abeligen Familie ber
agnani dajelbft. Cr ftubierte bie Recteniffen:
haften, befleibete in feiner Baterftabt das Amt
eines Richters und foll aud als Profeſſor an der
bortigen niverfität gewirkt haben. Im J. 1274
wurde er mit der Partei der Lambertazzi aus Bo-
In na verbannt und ftarb im Eril 1276. Es haben
von ihm nur einige Canzonen und Sonette er:
alten, welche in verſchiedenen Sammlungen (anı
een von Nannucei, «Manuale della letteratura
del primo secolo della lingua italiana», 2, Aufl.,
or. 1856) veröffentlicht worden find. Wie ie
toubadours behandelt er in feinen Gedichten aus:
ſHließlich die Liebe, wobei die Einförmigteit des
egenftandes ihn zu einer ermüdenden Anhäufung
von Bergleihungen führt. * ſeinen ſubtilen
Diſtinktionen zeigt ſich der Einfluß der Scholaſtik,
doc) finden ie auch gan-
nllänge an Ei
jab er „er guerit dem poetiichen til mehr eraf,
del. Er war bad Haupt der u
(vorne er Disteänle Den er Lapo Giann ulbo
Cavalcanti, Cino von Piſtoja u. a. angehörten.
Bol. Grion, «Guido G. e m Compagni» (Bo:
loana 1870). Stadt im franz. Depart. yinistöre,
nipavad, m a epa nis
———— Breſt, 1 — km km . von reft,
an einem | fl e des Glorm, Bat Getreidemüblen,
abrilen und Getreide andel
un (1816) 1076, ala Gemeinde 6802
alte he ift neuerdings reftauriert worden; "ud
find Ruinen a Shlöfier und einige druibifche
entmäler vorhanden.
Gnipäre (vom frz. guiper, d. i. mit Seide über:
fpinnen), eine Art genäbte feibener Spige, bei wel;
r die Contouren des N ervortreten.
e Herftellung geichieht in ber Weife, daß man das
Mufter auf ein Blatt ftarfen Melben, oder Derga-
ment PA Fr die Umriſſe desſelben mit der Nade
verfolgt und entweber dieje ober einen entfprecend
geführten Baden umſchnurt, worauf das Papier ab:
gerilien wird. eine der badliſchen 8 m
ipngcon, ne ber n Provinzen
. | Spanien, am Bufen von Biscaya, reicht im M.
bis an bie Bidaſoa, im SD. an avarra, im SW.
an Alava, im W. an re ift 1885 qkm Een
und zählt (1888) 172426 tſtadt ift
Sebaftian. Blauer der Syn nden, au bewalde
durchziehen das Land flerung i i —2
das Klima mild und gefund, bi die Berge werben bie
auf die Höbe neibie be haut, Der gwerle werden au:
ber en und za ehe inbuftriofle Etabliffemente
nier, Brangofen und Engländer werben
— ie reichliche — bewegt. Die wich⸗
en Fiſcher⸗ und Hande —7 — der mannigfach und
male eingefenittenen Küfte exportieren Cifen,
r, Sinn, leder, Wollgewebe und Leinen, fo:
wie gefälgene &ifhe, And die Induſtrie ift wichtig,
wie in wenigen ropinzen Spaniens; es beite
eine Fabril von Seife, von Pianos, en,
peten, Balratlichten, Zünbbölgern, Spinmereien,
ereien und S ibenfabriten, ferner ten
—— Eiſengießerei, Papier:
fabriken u. f ahl der trefili hen und
‚Bei befuchten See: und Mineralbäder iſt ehr groß.
I. Labramendi, «Corografia Je ia prorincia
da G.» (Madr. 1882).
und
89
610 Buiraud — Guiſe (Familie)
Oniranb (Exneft), franz. Muſiler, geb. 23. Juni
1837 zu een In Amerila, war ——
ler und wurde fpäter Lehrer ber en nt anı pas
rifer Konfervatorium. Er „Idee mehrere Dpern,
befonber3 Iomifche, außerdem Ballett, Drdefter:
fuiten, Duvertüren und Heinere
Guirand (Pierre Marie Thereſe Mleganbee,
Sreibert), fon in geb. » Jahre bie ei
og ſchon in feinem te
——— — m dann bi
einer onufattur, — abe er ei 1813 andere
die Seilund feiner Geſchaͤfte und ing nad nad) Paris
wo er fih durch mehrere Beihte befannt mad.
©. —5 1820 ei e Die über Griechenland,
he er ol ei, u ur — Fe ‚die et
vergefienen Trauerfpiele « en ( ,
Macchab£es» (1822), «Le comte Julien» (1828).
Großen Erfolg ten einepum een be lenenb
voyarden berau saebe pi aElegies savoyardes»,
fein 2 belanntefeb sm). „1824 exjhienen feine
zarten und empfindf a èmos et chants &l
giaques», G. wurde 1826 in bie —e—
mie auf EnGmunen —— Ie von *
in den Adelsſtand erho nter feinen übrigen Gregor feindlichen Heiuriqh IV i
Säriften find zu nennen: «Cadix ou la d£livrance | Stalien eintraf. S eilte ex zurchi, nadhen
de ’E es (1825), «Chants heltnen, Byron, | er Bo ven
Ipsara» (1824), «Virginie», ein Trau 9832 geinei IV. zum Rüdzuge,
N
xl
«Les deux princes», eine nad) lagerung in und Yaufehen
3 Dbe (1882), in St i "
ee ee | ee ee
1846. a an eh Febr. 184 Treffen, bemeiſterte ich mit feiner Fleite sie
Grife * —— Provinz | Infeln des Archipels und im Degeif, mm
— » Glabt in bez engl. Grat —— eg ee gr
Hort, No lid von Dort und (ia Cohn ‚der i 8*
EI Bart Eden — aan Zuße den us in
3* ee Maps boro ER I der: —X — a De 5*
3 t Hlaunwerle iwöleBborangh Bund —— "ach i
(1881) 6616 u
210
er“ „ Stabt in ber Brovinz Reu-
ſchottland ber t. Dominion of Ganade, an der
babuctobai , 1788 angelegt, bat einen guten
San, eläfang un 90
gen til) Biscart, d. h. 8—
ein Beiname Roberts, des De n Apus | Duentin
lien und Galabrien; er war ein ohn Zancreds
von Hauteville in der Normandie und wurbe um
1015 geboren. Gein Bater ‚hatte ei eine ——
gemile —— Sum be 4 Den ehe,
Ei Ihe —— Zeſi com ENTER und
erig, ba3 508 jeiner Brüder zu ieilen, —— | beine,
obald er berangewadhfen mit
nteurer nad Italien. Hier . er ar e, SE ili u
laudt
durch K tund 2 erleit 8 bi in Rebenzweig tgringen. Claude.
een ein begeif * feige nad Bih | din fingen ee Dont I. m
mb u Sumfrebd Zobe (10R — ung Lothringen, geb. 20. DE. 1496, Lich fi 1506 u
? Rinder des legtern zum Grafen Frankreich naturali even und heiratete 1518 Is
au, © —— cn and & Bopk Bar Grnnroig uon Beabimu. Gr mar 0 me
h
laus II. mit ben erft te — nnenen Ländern —— Solmvilke, "Slbeuf unb *
Apulien und Calabrien und mit nit Gicilien, bas in im vielen andern Gütern in ber Picardie 7
der Arab be mandie. Zu ſeinen wurbe 1537
a euere | Bi 8 ul Baier
m Sich ⸗ |
bern obern, f&hidte er feinen angſten Border Moser an von benen die ältefte, Maria, durch i Bermihlun
33
611
Guiſe N . — Ouite Sr 1.)
i Er 3 fake Sig 1 31385 Hr EREEER 333 —
—— — Hr ih Fi an ir
Au i ieh EI
E — He I pe 2 el
ei] Hr U
s un
—
—
Bi 99 Hr
A; Hr In Ani HH Hi ae 3 1
y In: ArRHili Re
FE ft Eh Ar sy 124 5: (Een ar
39°
612 Guitarre
erhalten, reiſte er 1646 nach Rom. Hier erregte
der Aufftand in Neapel (f. Diafaniello) in ihm
den Wunſch, die alten Rechte des Hauſes Anjou,
von welchem er abitammte, geltend zu machen.
Gr ftellte ieh im Nov. 1647 an die Spipe der
nfurgenten, wurde aber fehr bald von ben
pantern gefangen genommen und erft im Aug.
1652 wieder freigelailen. Noc einmal wagte er
Herbft 1654 das neapolit. Abenteuer. Glüdlid
erreichte er Gaitellamare; allein die Spanier waren
ihm bei der geringen Hilfe, die er von Frank—⸗
reich erhielt, fo überlegen, daß er ſich wieder eins
ſchiffen mußte, Cr lebte fortan ala Großkammer⸗
herr am Hofe Ludwigs XIV. und ftarb im Juni
1664 zu Paris ohne Nachlommen. Seine «
moires» (2 Bde. Par. 1669) wurben von feinem
Sekretär Saint:Yon, ber vielleicht ihr Verfaſſer
ift, herausgegeben.
sitarre, ein Saiteninftrument, deſſen Saiten
durch Reiben oder Schnellen mit den Fingern zum
Alingen gebracht werben, welde daher binfichtlich
der Behandlungsweiſe der Laute, Theorbe u. |. w.
verwandt ii, objöen ed in der Form von diefen
abweiht. Das in Betreif feiner Größe zwiichen
Viola und Violoncello bie Mitte haltende Corpus
der aus der alten Zither (Cithara) entſtandenen G.
at einen flachen
e, in der Mitte mit einem runden da Io
durchbrochen. Die Sargen find im Derhh tnis zur
Größe von Dede und Boden böber als bei den
Geigenarten. Der Hals ilt breit, das Griffbrett
mit Bünden oder fchmalen Querleiften von Dietall
oder Elfenbein verjeben. Am obern Ende bes
Haljes befindet fi), Nast bes Mirbellaftens, ein
rhdwärtd geneigte Brettchen, in welchem bie
Wirbel fteden. Der breite und ftarle, aber fehr
niebrige Steg, in welden bie Saiten eingehängt,
ift nit beweglih, fondern feft auf den Reſo—
nanzboden aufgeleimt. Bon den ſechs Saiten,
mit welchen das —— bezogen zu ſein pflegt,
ſind die vier höhern gewöhnlich Darmſaiten, die
beiden tiefern aber aus Schlußſeide gerlertig, und
mit Draht überfponnen. Geitimmt find fie in
E,A,d,g,h,&. Chedem batte man aud fünf
Saiten, in A,.d, 1% h, &. Mittels einer auf einen
ber Bünde, die Eingenden Teile aller Saiten zu:
gleih verlürzenden Klamıner, Gapotajto genannt,
ann die Stimmung erhöht werden. Die G. zeigt
fih zur barmonifchen Begleitung eines einftinmis
en Geſanges mehr geeignet als zu Solovorträgen,
r melde ihr Ton eigentlich zu kun und troden
it. Troßdem aber bat fie doch ihre Virtuoſen auf:
zumeifen, 3.8. Giuliani, Doify, Bartolazzi, Sor
u. |. w., welde au Oritarelduln ve aßt ha⸗
ben. Die ©. kam durch bie Mauren nad) Spa:
nien, welches aud) ihre eigentliche Heimat blieb.
Um 1600 war fie auch in Deutichland belannt, ge:
riet aber b vollſtaͤndig in Bergefienheit, daß bie
Herzogin Amalia von Weimar fie um 1788 als
ein vermeintlich neued Inſtrument aus Italien
mitbrachte. 20 Schrön, «Die ®. und ihre Ge;
fchichte» (Lpz. 1879).
nitean (Charles), der Mörber bes amerif,
PVräfidenten Garfield, geb. um 1840, franz.canad.
Abkunft, war Jurift und längere Zeit Mitglied
einer überjpannten Religionzfelte, der fog. Oneidas
getellihaft. Später war er Advolat in Chicago,
aber ohne fi eine Prarid erwerben zu können,
und ſchloß fih der polit. Bartei der Stafmarts
oden und eine ebenfalls ade di \
e | wurden.
— Guizot
(1. d.) an. Beim Amtsantritt Garfields bemark
er fih um ben Poften eines ameril. Konſuls in
Marfeille, wurbe aber abgewieſen und beiclok
deshalb, den Präfidenten F erichieben. Am 2. Juli
1881 führte er feine Abtiht aus (f. Garfield)
und wurde fogleich verhaftet. Sein Prozeß begann
14. Nov. 1881 und endete 25, Jan. 1882 mit der
Verurteilung G.s zum Tode; am 80. Juni 1882
wurde er im Gefängnis zu Wafhington gehäng
Bol. Doehn, «Die Adminiitration Garfield und
der ©.:Brozeß» (in «Unfere Zeit», 1882, ID; +Der
Neue Pitaval» (Neue Serie, Bd. 17, Lpy. 1882).
Guittone ——— gewoͤhnlich Fra Guit:
tone genannt, ital. Dichter des 18.
a geb.
6- | um 1230, ftammte aus ber abeligen familie ber
Formenta bei Arezzo. In feiner Jugend führte er
ein ungebundenes Leben, verheiratete ſich dann,
verließ aber nad) einigen Jahren Frau und Kinder
und trat in den Orden der Gavalieri Gaudenti,
den er zu reformieren trachtete. Bon da an be:
ann er überall Buße zu prebigen und gegen dat
erberben der Beit zu eifern. In Sloren grün
dete er das Camaldulenſerkloſter Degli Angieli,
ftarb aber vor beilen Vollendung 1294. G. dichte
viele Canzonen unb Sonette, welde mehrmal,
am vollitändigften und beften von Baleriani («Rime
i Fra G»., 2 Bde., Flor. 1828), herausgegeber
uch war er einer ber eriten, der I
ital, Brofa ſchrieb. Seine ital. gefchriebenen Brit
ab Bottari («Lettere di Fra G.», Rom 116
eraug. Als Dichter ſtand er bei feinen Zeitgenohen
in hoher Achtung, obwohl ihm das poetilde
faft gang abging. Seine > e iſt noch roh um
unbeholfen; er war mehr Scholaſtiker ala Tide
und brachte feine Gedanken und Betrachtungen, und
mehrere jeiner Briefe, nur deshalb in Reim, m.
die Richtung ber Zeit dies verlangte. Nur ins
machte er Evode, als ihm bie Ausbilbung W
Sonett3 zu verdanlen ift. Vgl. Flori, «Vitadifn
G. d’Arezzo» (Rom 1745).
Guizot Gran dis Bierre Guillaume), bedeute:
der franz. Staatömann, Hiftoriter und Puhlüi,
geb. 4 DE. 1787 zu Nimes, flammte von prel
Eltern und verlor feinen Vater, ber Abvokat wet,
fott. Seine Mutter flüchtete
[io ch wo G. das Gymnaſum und di
demie beſuchte. Ex ging 1805 nach Paris, u
zur zu ftudieren, und war 1807—8 Hauäle
i Stapfer, bem edemaligen Gefandten der &den,
bei der franz. Republik, der ihn beſonders zum CO
bium ber beutichen Litteratur und Philoſophie mr
anlaßte. Im J. 1812 erfolgte feine Smennun
gem Profeflor der neuern Geichichte an ber Eu
onne. Beim Sturze des Kaiſerreichs wurde R.
auf Royer-Eollards Empfeplung Generaljcheii‘
im Rinifterium de3 Innern, welche Stellung er be
Napoleons Nüdkehr von Ciba verließ, um Lud
wig XVII. nad) Gent nachzureiſen.
Bourbons lehrte er nad) Frankreich zuräd und vet
{ah nun wichtige Amter unter ben erten Mini:
rien ber Reftauration. Als fonjtitutioneier open
ftellte er gewiſſermaßen das Manifeft feiner Far
auf in der Schrift «Du gouvernement reprist®
tatif et de V’ötat önel de Free Mein
4, umgearbeitete Aufl. 1821). Au |
Werbindung mit Royer-Gollarb bie oe oki
Schule. Im Geiſte diefer Schule verfaßte a
Schrift «Les moyens de gouvernement et dppt
sition dans Pécat actuel de la France (181.
Guizot
Durch ſeine Polemi gegen das Villeleſche Miniſte⸗
rium verlor ©. feine Staatsämter; er widmete fi
nun eifrig feiner fchriftftelleriihen Thaͤtigkeit. Das
mals erfhienen die «Histoire du gouvernement re-
presentatif» (2 Bde., Bar. 1821—22), ein Wieder:
abdrud feiner Borlefungen, die «Collection des mé-
moires relatifs A l’histoire d’Angleterre« (26 Bbe.,
Par. 1823 fg.), aus dem Englischen überfegt und von
G. mit Cinlettungen und Anmerkungen begleitet;
die «Collection des m&moires relatifs A P’histoire
de France», mit Anmerkungen und kleinen Abhand⸗
lungen (31 Bde., 1823 fg.); die «Histoire de la
revolution d’Angleterre», von der Thronbefteigung
Starld 1. bis zum NRegierungsantritt Karla II.
(2 Bde., Bar. 1827 —28 u. öfter). Das Mar:
tignacihe Minifterium feßte ©. wieder in den Beſit
feines Lehrſtuhls an der Sorbonne und feiner
Stelle im Staatsrat (1828). Als Profefior bildete
er damals mit Coufin und Villemain das berühmte
Triumvirat, da3 über den öffentliden Unterricht in
eh jo Haren a ver een a a eine
rofeflur en eine populärften Geſchichts⸗
werte: der «Cours — moderne» (6 —*
Par. 1828—30), die «Histoire de la cirilisation
en Europe» (Bar. 1845 u. öfter) unb bie «Histoire
gtnerale de la civilisation en France» (4 Bde.,
Bar. 1845 u. öfter). Gleichzeitig wurde er von der
Dppoftionspartei zu Lifieur in die Deputierten:
lammer emählt, wo er zum linlen Sentrum pe
börte und gegen das Minifterium Polignac die
Adreſſe der 221 votierte,
Rah der Revolution von 1830 proviforifcher
Minifter des öffentlichen Unterrichts, fobann Mit⸗
glied des Lafitteichen Kabinettö, weigerte fi G.,
den liberalen Tendenzen bed Eonfeilpräfibenten
beizutreten, und gab Teine Entlaffung. Dagegen
unterftügte er dad Miniſterium Caltmir Berier, un
bildete mit Thiers und Broglie das Kabinett vom
11. DL. 1832. Als Minilter des öffentlichen Un:
terrichts übte er vier Jahre hindurch im Gonfeil
towohl ala in der Kammer bei den allgemeinen
Berhandlungen groben perfönlihen Einfluß und
beiörberte das Durchdringen ber Repreifiopolitif,
that aber auch viel für die Verbeſſerung des öffent:
oe Schulweſens in Frankreich. Unter dem Mi⸗
sifterium Mole (15. April 1837) gehörte er zur
Eppofition. Mit Beginn der orient. Wirren ward
G. Anfang 1840 an Stbaftianis Stelle als Ge⸗
fandter nad) London geſchickt, auf welhem Poſten
ihn auch Thiers, der nad) dem Siege der parlamen;
tarifhen Koalition and Ruder (März 1840) ge:
langte, beließ. Sein Ruf, feine Ronfeifion, feine Ars
beiten über engl. Gefdichte und Litteratur, bie
puritanifhe Würde feines äußern Benehmens ges
mwannen ihm in biefer Stellung ein großes perföns
tiches Anfe doch erlitt er in der orient. trage
die vollftändigite diplomatiſche Niederlage. Nach⸗
dent Ludwig Philipp dad Miniſterium Thiers ent:
lafien, übernahm ©. unter der nominellen Präs
fi haft des Marſchalls Soult 29. Dit. 1840
das Portefeuille bes Auswärtigen und wurde nad)
Soults Rädtritt im Sept. 1847 auch ber offizielle
Chef bes Kabinettd, bad bis zur Revolution von
1848 im Amte ‚verhli, Ara. ehe Dar das nei
er i oliti nigs, die na
um jeden Preis, nach Innen Etills
Band zum Bielpmit e. th feine Wahl⸗
torruption 1846 und burch die hartnädige Ableh⸗
mung jeder Wahlreform rief er Die zunächft gegen
613
{eine Perſon gerichtete Bewegung von 1848 hervor,
m 23. Febr. wurde das Vlinifterium ©. entlaſſen;
am 24. floh er nad) England, wurde von der pros
viforiichen Regierung in Anklageftand verfeht, fehrte
jedoch, vom Gerichtshof freigeiprochen, 1849 nad)
Paris zurüd und fuchte wieder ins polit. Leben
einzutreten, erhielt iebod fein Abgeordnetenmanbat.
Er mwurbe ein eifeiper Beförberer des Syſtems der
Bufion, d. h. der Ausgleihung wiichen den beiden
vertriebenen Königslinien zum Borteil einer mons
archiſchen Reftauration, und fuchte diefe Fuſions⸗
politik in Flugſchriften zu rechtfertigen.
‚ Der Staateitreih 1851 ftörte ihn in dieſer Thaͤ⸗
tigleit und veranlaßte ihn, wieder nad) England zu
eben. Nach feiner Rüdkehr von da nahm er feine
itterariichen Studien wieder auf, wurde 1854 Prä⸗
fibent der parifer Alademie der moralil en und
polit. Willenfhaften und ſprach fid) im Mai 1870
in einem offenen Briefe für die Annahme des Ple⸗
biszits aus. Auf der 20. Nov. 1873 in Baris ers
öffneten Synode ber reform. Kirche fehte er, der
[tarriten Orthodorie huldigend, den Beſchluß durch,
daß nicht bloß von den Geiſtlichen vor dem Eintritt
in ihr Amt, ſondern auch von denjenigen, weldye
die Mitglieder ber Konfiftorien ber reform. Kirche
wählten, bie Anerlennungbe3 orthodoren Glaubens⸗
bekenntniſſes gefordert werde. ‘infolge deſſen wur:
den in Paris, wo die Ortboboren die FR
batten, 27. April 1874 fämtliche Wähler, welche fich
dem Glaubensbetenntnid nicht unterwarfen, aus
der Wählerlifte geftrichen, wogegen diefe protefticr«
ten. Dadurch wurde die in biefer Kirche beitehende
Spaltung zwiſchen Orthodoren und Liberalen (meiit
in der Provinz) noch bedeutend vergrößert.
G. ward 1882 in bie Alademie der moraliichen und
fit. Wiſſenſchaften, 1833 in die Alademie der Ins
N)
d * und Ipönen Wiſſenſchaften, 1836 in die
amgöfijche Alademie aufgenommen, war alio
itglieb von drei Klaſſen des „nftitutß. Er jtarb
12. Sept. 1874 auf feinem Landgute Bat Richer in
der Normandie (Depart. Calvados). Seine Teiche
wurde 15. Sept. 1874 auf dem Kirchhofe von
©St.:Duen:le:Bin beerdigt.
Bon G.3 Schriften find noch außer den genanıt:
ten zu erwähnen: «Washington» (Par. 1841), eine
Einleitung zu «Vie, correspondance et &crits de
Washington» (6 Bde., Bar. 1830—40), das auto:
biographiihe Wert «Memoires pour servir &
l’histoire de mon temps» (Bd. 1—9, Par. u. 2pz.
1858—68), «Histoire parlementaire de France»
(4 Bbde,, Kar 1863), «Meditations sur la religion
chretienne dans ses rapports avec l’etat actucl
des societes» (3 Bde., Par. 1865 — 68), ferner
«Me&langes biographiques et litteraires» (ar.
1868), «M&langes politiques et historiques» (Par.
1869), «Les vies de quatre grands chrötiens
francais» (Bar. 1873) und «Histoire de France
racontee & mes petits enfants» (5 Bbde., Bar.
1872—75). Der legte Band wurde nach G.s Ent⸗
wurf von jeiner Tochter, Madame Cornelis de Witt,
beendigt, welche au, nach dem Zode ihres Vaters,
die «Histoire d’Angleterre racontee & mes petits
enfants» (2Bbe., Bar. 1876) beiorgte. Vgl. Dias
jade, «Portrait d’histoire morale et politique du
temps Jacquemont, Guizot etc.» (Par. 1875);
Madame de Witt, geb. Guigot, «Monsieur G.
dans sa famille et avec ses amis» (War. 1880).
G.s erite Gemahlin, Elifabetb Charlotte
Bauline de Meulan, geb. zu Paris 2. Nov.
614
1778, war die Tochter eines Oberſteuereinnehmers.
DieRevolution, welche das B ihrer Familie
ruinierte, veranlaßte fie zu —— * Arbeiten.
Sie fchrieb für Kinder und
Haup
ur. Pedneation» (2 Bbe., Bar. 1826;
2. Sie Rarb 1. Aug. 1877. — 93
lin Margquerite Andree Glifa
Bi on, eine geb.
20. März 180%, ee ea — eb 8
ebeufa
als Berfaflerin — («Caroline»,
neue Aufl., Bar. 1840) bela
‚ein Lan ab in der brit.: oftind.
zen Norte, aud Gh genannt = 38%, engl.
* 27 Jſ. Indiſche ‚Spraßen.
Sujavenbänme, EN
at, |. — ate.
Guia (ungar.), in ‚u n bie Nindviehherde,
* Tag und Nach bleibt.
la ober ee nerweg. Fluß, ent⸗
Stordtarven (180 m), fließt w
loſen, etwa 20 km fudlich
von Drontheim, nad) einem Lauf von 125 km ins
Sein iet it 3640 qkm ie
obere Zeil des Su Bietet eine far ununter
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Iungen: (2 , 1a). Seine Srunbjäße ala Di:
nifter (1772-84) en nur im Gegenjabe
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in Hannover, und zwar feit 1799 a
18 Rarat 10 Grän Feinheit oder 9174. 6 Si (a
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Mitte des 17. Sabrh,. auf und fanden Ai
mannigfaßten Wertve Giebenkeiten auch u da
Schweiz, in den Niederlanden und in Bolen Eis
gang. An einigen Drten bienten bie
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16% au welchem 18 (oder 12 Th.
auf eine kölni et fein Silber geben. M
Meißner (merbnifche) Bülden war eine
ſachſiſche Rechnungseinheit von 21 reihen ode
1%. Konventionsgu (des W⸗Gu
Deibner Gülven wurden öfters auf bem kan
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20:Bulbenfuß erhielt 1753, nachdem da deren
Neue
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Konvention angeihloften, den | zu 2' 0. wefentlich in dem nämlichen
Sfuhes —ã— oben ve ol en
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* —— zu Grunde gelegt. | und hatte als geprägtes rſtũc einen Wert von
i 4Sgr. 10'/, Bf. preu . 1841 wurde in
20 auf eine Marl fein Si Sit Polen eiesli ie mu ubelwährung eingeführt.
Batte einen Bert von 7, Thl ulden
Sildergrof n. Wayerr m üldene Aber (6 dene Über), ſ.u. 98;
— eine9 Ja von der morr oiben,
zurbd und gi ing pm 24,-Oul- Aue, |. —52 — BE
) ne Vlünzen nad) @älbengeoichen, | .
dem weiter prägte, fie aberinder | Güldenst., bei tr
Redhuung um ein ihres Rennwertd erhöhte. Aezung für Ant. Ant. ob. vom (
Ant. „in von), ——
nfuß | und Rei 689 Se it (9. Mai) 1745 zu
blieb dabei aber ein Rechnungsfuß. Der ©. | Riga, be fuchte daB Enceum daſelbſt, ftudierte feit
desfelben hieß der Rheinländiſche Gulden. | 1768 in Berlin Medizin und Naturmwiflenichaft.
man ben io 18 umlaufenden Kronenthaler, | Rah Rußland N auzügetehrh, „(Wurde G. von der
2'%, folder im allgemeinen peteräburger Alademie der wW enſchaften im Juli
—— 6, äh 1768 ee N A bes Raul aſus a Im}. und
fo wurde der Wert brachte über fünf Jahre zu. Im J. 1
i BERN. womit en ein ie es ein | wurde er zum Beäfidenten der peteröburger Olo⸗
„Warttemberg, Ba: | nomiichen Societät ernannt und ftarb 23. Mär
ben, 6 und einige Tleinere taoten (3. (8. April) 1781 zu Petersburg. G.s Reife durd
— En ai au, Orı Grunde legten | den Kaufafus mwurbe nad) feinem Tode —
chon 1818 geben von B. ©. Ballas unter dem Tite
re 1 — nz 2 MN in eben: | Sülbenftäbts Reifen dur Rukland und im San
tte. Der fübbeutiche | kaſiſchen Bebir F mit einer Lebensbeſchreibung des
Ic. erhielt hierdurch einen Wert von | Berfaflerö» (2 Bde., Peter8b.1787—91), dann von
17 —** Pf. preußiſch. Infolge des wiener N laproth unter dem Titel: «Dr. J. N. Gülden,
Dom 2. ae en die pa äbts Reifen nach Georgien und Imerethi⸗ (Berl.
1815; 2. Aufl. 1834). Seine naturwillenihaftli
nannten ©
—— —— fund ar zu sa ®. Entdedungen befchrieb er in den Fublitafionen er
peteröburger Alademie der Wiſſen
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— Ser ebt. Um die: | Gulderlinge, Apfeliorten, ſ. ker "Apfel,
felbe Zeit hei va neue neuen öfterrei: | Apfelbaum.
chiſchen Bulden (G. d ) ein, von ulbinfege Regel ee Darpcentrife
dem 45 auf ein Pfund ern geben. Diefe Regel f. unter Bary
neue ülbifge® Silber ii Wolh enthaftenbes Gil:
emem Bi:Buldenfuß; bie alten ©. Iten fi & ber. Die meiften der ältern Münzen find aus
ie 20: . | ehldifhem S geichlagen, da man bie völlige
newer Währung. Der jebige öfterreihiiche ©. wird | Trennung des Gilberö von dem Gold e, die erſt
in 100 Arenzer (Reufreuzer) geteilt. ion meägt | in | mit der Bervolllommnung der Fabrikation ber
Courantforten Städe zu 2, ai und, G8& fund Schwefelfäure ermöglicht wurde, früher nicht and;
6G. ——— — G. v rige fübdeutfche Wa : | führen tonnte. Die Umarbeitung diefer Münzen
rung ie = y Thlr. Wutiſc ſolange fie noch in größern Mengen ae
unb 7@. jebbeuti 4 > 86 PA n Süd: | waren, die lohnende Aufgabe der Goldſcheide⸗
Deutfchlanb bat — der V artrech: anttalten Beweien,
mung des Deutf Fa die Rechnung niiae, | Ili.
Pre neasanden bet faddeutfchen 31 ⸗Bo abaft. Paß im fühöftl. Kleinafien
Fiticien), an der Sübfeite des Taurus (Bulghar
agb), an der engften Stelle 9 m breit. füber ihn
abe die he von Tarfus in das Innere Klein:
ülhanueh f — ſaſiens.
Der Be de Gulden (bolländ.
( omrant) si in 100 Sentb get —* 1816 aber
und im gewöhnlichen Leben öfter no enmwärtig
230 Stüber (Stuivers) zu je 16 ei (Penningen). se 1a
Gr 38 ein Stuck von 9 ofen Er im Werte | Guli (perl ), engarten. Tirel eines
von 17 vorigen preuß. rofchen = 59, Ar. | Werlö von Sa
vorige fübdentiche Währung = 85 Ar. öfterr. da, IT (Friebr. ir .), beliebter Jugenddichter,
rung. Es —— 0 bis vor — als Sourant: | geb- 1. April 1812 zu Ansbach, wurde auf dem
münzen Gtüde Y, und 2\,, ©. geprägt, d brerieminar zu Altdorf ebildet, war bann nach⸗
cher Sräde ii aber gegenmärtig ein- eins einander Hilfslehrer in Hadsland landen, Mädchens
geſtellt, ba —X Einführung der ausfchlieklichen | lehrer an der Lönigl. Zberefienauftalt zu Anabadh,
[5 beabfihtigt wird, mit welcher die fpäter an der prot. Schule zu Münden, mwoneben
kanfti orten ohne Ausnahme bieStellung | er 25 Jahre lang ein Privatinſtitut für Mädchen
der ne einnehmen werden. In Gold | hielt. Er ſtarb 24. Dez. 1879 in Münden. ©. gab
prägt man in ben Rieberlanden Stüde zu 10 G. im us: «Stinderheimat in Liedern und Bildern»
‚sei icht von 6,0. g, ſodaß der G. in Golde Omen Gabe, ch 1836, mit Bildern von Franz
U, Golb 1) part En Silber Gütersloh 1866; Bmeite
wert ih. Bis 1875 find auch Goldſtucke zu —8 8. Bürkner, Stuttg. 1859)
616
«WeihnachtSbilber» (Berl. 1840), «Neue Bilder für
Kinder von Tony Muttentbaler, mit Liedern von
Gr (Münd. 1848), «Perlen aus dem Cchape
deutſcher Lyrik (Münd). 1851), und war Mitarbeis
ter an — «Deutſcher Jugend».
Gull af
aſch, ſ. Su
Gülle, Bezeichnung für nfigen, namentlid)
Rindviehbünger, welder aus dem Gemiſch von
Urin mit den feften Exkrementen und entſprechender
Verdunnung mit Waller befteht. Lebtere werden zu
diefem Zwede entweder ausgeihüttelt oder, mo
gar kein Stroh benugt wird, direkt in die Sauce:
prube gebracht. Die Düngung mit ©. iſt naments
ih in England üblich, wo befondere Röbrenleis
tungen den Transport ber ©. vom Hofe auf ben
Ader ermöglichen; ferner in manden Gebirge:
gegenden, wo der Mangel an Stra) bie Berwen:
dun Diefes Auffaugemitteld ausſchließt. Die ©.
wirkt namentlich für Yutters und Wurzelpflanzen,
fowie für Meiden günftig, während dieielbe für
Körnerfrüchte weniger geignet ift; es wird dadurch
mehr das Blatt: und Stroh. als das Körnerwachs⸗
tum gefördert. In einigen Gegenden nennt man
G. auch die über ben Stalldung geleitete Jauche,
welche dabei einen Teil der löslihen Subitanzen
besjelben aufgenommen hat. Die Zufammenjegung
ber ©. ift je nach dem Futter, ber Tierart u. ſ. w.
eine fehr wechſelnde; im Mittel enthält die unver:
dünnte ©. auf 1000 Zeile: 982 Wafler, 18 feite
Stoffe; in lestern 7 organifche Subſtanz, 1,5 Stid»
Hoff, 0,9 Phosphorfäure, 5 Kali, 1,0 Natron, 0,5
Kall u.f.w. Bol. Hartitein, «Die rüffige Dun:
ung» (Bonn 1859); E. Wolff, «Praktiſche Dünger:
bre» (9. Aufl., Berl. 1883).
Gulo, ber Bielfraß (f. d.).
@älte, zu leiftende Zahlung, Schuld, Zins,
namentlich auch von Bauergütern zu zablender
a (f. d.). Gattbriet beißt foviel als
Schuldſchein, Hypothetenbrief; Gültenhof, das
Bing zahlende Bauergut.
®ültebauern, |. Bauerngelben.
‚Ouluffa, Sohn des numidiſchen Könige Maſſi⸗
niſſa, wurde von ſeinem Vater aus Anlaß der
Zwiſtigkeiten mit Karthago wiederholt nah Rom
gelaidt, um die von den karthag. Sefandten gegen
Maſſiniſſa erhobenen Anllagen zu entlräften. In
Karthago, wo er 152 v. Chr. die Wiederaufnahme
der verbannten Freunde des Maffinifla verlangen
follte, warb er nicht eingelaflen. Aus Rache foll er
ın dem bald hernach ausgebrochenen Kriege das
befiegte und ohne Waffen entlafjene Heer der Kar:
thager treulos überfallen haben. Nach Maffinifias
Zode 149 v. Chr. erhielt er durch Scipio, welder
die Verteilung des Reichs unter deſſen drei Söhne
überlommen hatte, den militärifchen Teil ber tönip:
lihen Gewalt und leiftete hierauf den Römern ala
Neiterführer gute Dienfte gegen die Karthager.
Gr ftarb längere Zeit vor feinem älteften Bruder
Micipfa (geit. 118 v. Chr.), nachdem er 120 v. Chr.
neben feinen beiden Söhnen ben illegitimen Sohn
des jüngften Bruders, Jugurtha (f. d.), ald Sohn
und Miterben angenommen hatte.
Gulwa, der größte Strom des auſtral. Kontis
nent3, ſ. Dlurrap.
Gulyaſch, |. Gulaſch.
Gum (frj. goum) nennen bie Franzoſen jede
Abteilung irregulärer alger. Reiteret, die aus Ein:
neborenen des Landes zufammengefest ift, im Ge:
genſatz zu den regulären Spahisregimentern. Das
Gullaſch — Gumbert
Wort wurde mißverftänblich nad) bem arab. hukm,
d. h. Befehl, Auf, gebildet und bedeutet eine Truppe
welche ſich auf den Ruf ihres Häuptlings erhebt, ins:
befondere die Geſamtheit der bewaffneten Reitereiner
Karawane. Und in der That ift die ganze eirrege:
läre» Neiterei Algerien in G. geteilt, die in ihrer
Geſamtheit den «Malzen» (vom arab, maghazei,
d. b. Läger) ausmachen. Diele Eruppen ftehen unter
dem Beiehl arab. Chefs, die von der franz. Regie
ru eingefebt find; fie empfangen feinen rege:
mößlgen old, jondern werden nur bezahlt, wenn
fe — thun, find mit eigenen Pferden beritten
und verjehen den Sicherheitsdienſt in den re;
diftrilten, beſonders in der Sahara. Im Kriex
und bei Erpeditionen, wo fie nur als Hilfätruppes
auftreten, ſchwärmen fie auf den Flügeln der Ar—
mee oder verjehen den Vorpoſtendienſt u. del
Ohne die geringite Mannszucht, find fie für die
europ. Kriegführung unbraudbar und haben für
die Franzoſen in Algerien nur Wert, weil fie ei
genaue Kenntnis des Landes befigen. Das Binde:
plieh zwiſchen ihnen und der regulären Armee bi:
et die durch Dekret vom 10. Dez. 1830 errichten
«eguläre eingeborene» Reiterei ober «chassenn
algeriena», die fpäter «Spahid» genannt wurden
@ümbel (Karl Wilh. von), hervorragender Ger:
log, geb. 11. Febr. 1823 m Dannenfel3 am Ter
neräberg in der Rheinpfalz, beſuchte dad Oyms:
fium zu Zweibräden, widmete fi) in Münden ın
Heidelberg dem Studium des Bergfachs, trat 1
auf den Steinkohlenwerken zu St. Ingbert in kt
Pfalz in den praktischen Montandienſt und mırk
jpäter mit den Dienftleiftungen eines Martihrkr:
betraut. Seine erfte litterarifche Arbeit betzai ir
geolog. Verhältnifie des Donnersbergs. Im). 13
ur Leitung der geognoft. Zandesaufnahm 18
ündhen berufen, rüdte ©. 1879 zum
ber oberiten Bergbehörbe in Bayern mit dent
Dberbergbireltor auf. Aud wirkt ©. ala Han
profefjor an der munchener Uiniverfität und ad!
rer an der technischen —R8 m J. 1882 wart
er burch Verleihung des Berdienftorbeng der Yet:
rifchen Krone in den Adelsſtand erhoben. Nach
als Entdeder wurde von Kobell ein Mineral Gin
belit genannt, und eine unter den Berfteineruna
vorlonımende, zu den Daltyloporen gehörige 8e
talline trägt von ©. ben Namen Guembelins
Bon der unter feiner Leitung ftehenden «Gesgueh:
(den Beichreibung des Königreichs Bayern» Mi
i8 jeßt drei Bände, enthaltend das bay. Alnı
gebirge und fein Vorland as oſtbayr. Grenzgedite
und das Siätelgebirge mit dem Srantenlande(Gotk
1861— 79) erſchienen. Ferner lieferte er die gen.
Abteilung des großen Sammelwerls «Baranı’
und veröffentlichte zahlreiche Unterſuchungen in br:
«Abhandlungen der Bayrijchen Alademie der Bitter
Ihaftens, deren Mitglied er ift.
umbert (erbinand), Liederlomponit, 6
22. April 1818 in Berlin, beſuchte das ber
Gymnafium zum Grauen Klofter, ging 189 7
Bühne, widmete ſich aber ba ausfiehi der
Kompoſition, wo er beſonders mit feinen zahlt
hen Liedern (von denen bis jet 124 Opera ui
ziert wurden) vielen Erfolg hatte. Nuherdem !
er litterarifch thätig, feit 1881 ala Blunireieit
der berliner « Täglichen Rundſchaus, und hat ei
gieihe von neuen franz. Opern von Haile, Gun,
Mailenet, Delibes u. a. mit Geſchick für deutißf
Aufführungen bearbeitet.
Oumbinnen — Gummi (arabifches)
Oumbinnen, Hauptftabt bed gleichnamigen Re:
gierungsbezirks in ber preuß. Provinz reußen,
an der Piſſa, einem Quellfluſſe des Pregel, an der
Linie Berlin : Königsberg :Eydtluhnen der Preußi⸗
fchen Staatöbahnen, 36 km ſudweſtlich von Eydt⸗
kuhnen an der rufl. Grenze gelegen, eine erft 1724
regelmäßig angelegte und meilt mit ausgewander⸗
ten Salzburgern bevölferte Stabt, iſt Sis der Re:
gierung,, eines Landratsamts, eines Amtsgerichts,
einer Oberpoftdireltion, eines Hauptfteueramts und
einer Reihsbantnebenitelle und hat breite Straßen,
die mit Lindenalleen befept find. Die Stabt befigt
ein Oymnafium (jeit 1813), ein vollberechtigtes ftäd-
tifches Realprogymnafium, eine Öffentliche Biblio;
thet, eine Hebammenfchule und Entbindungsanftalt,
eine landwirtihaftlihe Winters und andere Schu:
fen, eine evang., eine beutie und franz.:reform.
Kirche, eine Salzburger⸗Hoſpitallirche, ein Salz:
burger» und ein Öiirgerhofpital. Auf dem Marlt:
plane fteht feit 1835 ein bronzenes Standbild Fried⸗
rih Wilhelms I. (von Rauch) und an der Biffabrüde
ein Denkmal für die im Tutih gran öfifchen Kriege
von 1870 bis 1871 Sefallenen, Der Ort zählt (1880)
3530 faft ausſchließlich prot. E., welche hauptſaͤch⸗
lich Tiſchlerei, Woll:, Baumwoll⸗ und Leinwebe⸗
rei, Strumpfwirkerei, Berberei, Bierbrauerei und
Branntweinbrennerei, ſowie Handel mit Getreide
und Leinfaat treiben.
Der Regierungebegirt Bumbinnen, ber
oͤſtlichſte der preuß. Monarchie, da alte Preubifc:
Litauen ober das vormalige Litauifche Departement
umfaflend, zählt 1880 auf 15871,17 qkm Areal
778391 E., worunter 756448 Evangeliiche, 12064
Katboliten und 5791 Juden; im Suden leben 172000
Bolen, im Norden 100000 Litauer, und zerfällt in
die 16 Kreife: Heidelrug, Niederung, Tilfit, Ragnit,
Pillkallen, Stallupönen, G., Initerburg, Dar:
tebmen, Angerburg, Goldap, Oletzto, Lyt, Löben,
Seneburg und Johannisburg. Bol. Weiß, «Breu:
gif Litauen und Mafuren» G d. 1u. 2: «Gefchichte,
Geographie und Statiſtik des Regierungsbezirks ©.»,
Rudolſt. 1879). 1880) 47491 ©.
Der Kreis Qumbinnen t auf 729 qkm
mbinuer (Abraham Adele ben:Hajini has
Levi), jüd. Gelehrter, geft. 1682, noch nicht 50 Jahre
alt. bat einen befondern Ruf erlangt durch Sei:
nen entar zum Schuldan Arud I, genannt
Magen Abrahem, herausgegeben nad) feinem Tobe
555 1692). Die ausgebreitete rabbiniſche
ehrſamkeit, verbunden mit dem ſeltenen Scharf:
fen, den G. entwidelte, haben fein Wert zu einer
der hoͤchſten Autoritäten in den von ihm behandel⸗
sen Ritualien gemadıt.
BDümenet, Dorf bei Tolät (f. d.) in Kleinaſien.
Bummeröbadh, Kreisftadt im Regierungsbeirt
Köln der preuß. Rheinprovinz, 42 km im OND. von
Höln, an der zum bein ebenden Agger, ift Sig
des Laudratsamts, eines Amtsgerichts bat Woll:
garnipinnerei, Kunſtwoll⸗ und Wollen: Jadenfabri:
tation, Papier: und Maſchinenfabriken und zählt
11880) 6598 meift prot. €.
Der Kreis Summersbad) zählt auf 325 qkm
(1880) 80783 meift prot. €, ,
Gummi nennt man im Pflanzenreich verbreitet
vorlommende ftidftofffreie Körper, die durch völlis
gen Mangel jeder Kryitallifationsfähigteit, fowie
IS die Eigenſchaft charalteriſiert find, daß fie
ın fier zu fchletmigen Maſſen quellen. Bei
manchen berfelben ift das UDuellungsvermögen
617
unenblid groß, diefe verteilen fi) auf Zufak von
genügenden Mengen von Wafler zu Stäjfigteiten,
die wirklichen Löfungen gleihen, andere haben ein
be sengted Quellungsvermögen und verwandeln
na in Berührung mit Waller zu mehr oder weniger
feſten, gallertartigen Maſſen. Sie finden N
in Brlanzenfäften, teils al3 Intercellularſu
teild als Verdidungsmaflen von Zellmembrancı,
—5*— entſtehen fie durch Umwandlung von Gefäß—
ubſtanzen in großer Dtenge und treten dann durch
Verlegungen ber äußern Hiäten nad außen, um
hier dur Verdunſtung des Waflers zu Thrünen,
örnern oder größern geftaltlofen, amorphen
Mafien zu erftarren. Der Hauptbeitandteil aller
Gummiarten iſt die Arabinjäure (f. d.) in ihren
beiden Mobifilationen, ald gewöhnliche Arabinfäure
und Metarabinfäure. Die in Waller bis zum
Baer quellenden Gummiarten find die
auren Kalk⸗ oder zttalijalge der gewöhnlidyen
Arabinfäure oder des Arabins ( d.); die nur zu
Ballerten oder Schleimen quellenden find die fauren
Kalt: oder Altalifalze der Metarabinfäure, lebtere
Salze bezeichnet man aud) als Ceraſin (f. b.). Db
ein dritter, als Baflorin (f. d.) bezeichneter Körper
als eigenes hem. Individuum betradjtet werden
kann, iſt zu bezweifeln. Die als Ceraſin benannten
Gummiarten enthalten faft immer Arabin beige:
mengt und werden dann Gummipflanzenſchleime
enannt. Den leptern find dur ihre äußern
iaenjchaften die indifferenten Pflanzen:
[te me ehr ähnlich, doch gehören dieſe nicht zu
en eigentlihen Gummiarten, da fie andere
Zufammenfegung baben. Endlich kommen bie
ummiarten noch vielfach mit Den gemengt
vor, fo im Milchſaft verfchiebener Pflanzen. Tritt
dieſer Milchſaft nah außen, fo trodnet er zu
Qummibarzen ein, bie durd) Behandlung mit
Alkohol in fich loͤſendes Harz und barin unlöglidhes
G. zerlegt werben.
Gummi, arabifhes, Gummi arabicum,
ein in farblofen, geldlihen bis_bernfteingelben
Körnern im Handel ih findendes Gummi, welches
zum geringften Zeil aus Arabien ftammt fondern
vo an, aus Agypten, Nubien, Abeffinien,
teils
ſtanz,
em.
Kordofan, ferner von der Somalikuſte, Tunis,
Maroflo, vom Kap der Guten Hoffnung und von
ortug. Kolonien Afritad zu und kommt. Als
Stammpflanzen wurden bi2lang verſchiedene Ala:
ien angegeben, doch ift von Schweinfurth erwiefen,
aß alle guten Gummiforten der Nilländer nur
von einem Baume Acacia Verek Guill. et Per-
rote ftammen. Als Sorten des arabiiden ©.
werden unterfhieden: Kordofan⸗, Sennaar:,
Sualims, Gedbah:, Mogadorgummi, von denen
bie ee am meiften geichäpt iſt. Nach Forſchungen
von Flüdiger und von Wiesner find mehrere
andere Gummiarten, die früher von bemjelben
unterfehieden wurden, mit dem arabiihen ©.
identiſch, nämlich das Senegalgummi, in fehr
verſchiedenen Sorten vorkommend, weiches in
Senegambien ebenfalls von Acacia Verck ge:
wonnen wird, ferner das auſtraliſche Gummi
von Acacia pycnantha Benth. und das Kap⸗
gummi von Acacia Karoo Hayne, Acacia hor-
rida Willd. und Acacia Giraffae P. Alle diele
Bummiarten werden demnahalgAlazgiengummi
zufammengefoßt.
Alle Atazien : Gummiarten beitehen aus faurem
arabinfaurem Kalt, in Waſſer bilden fie zunädhft
sine Di {5 —— der ſich
a Sorten feinen unl tert —
nur geringe Wengen von King Rang. Die
vo sr abe
Ar In hol
R laſſen ih ich
Körner
ab, doch komnıen nad
Tun 3 Gummiſorten vor. Fra Berbren:
nen hinterlaflen fie 3—4 u weientlid) aus Lob:
Tenfaurem Kalt el
Die_ hierher 1: renden Öummiarten fen | vet
vielfadge Verwendung, das grabiſche ©. ber Nil:
länder borzugömeife in in der Bharmacig bi die Abrigen
FA irmitte) für jeibene und ander e Gervel
fi, ala Bei moemittel beim Zeugbrud,
in — Tinienfabritation
Gummi, au valifßes, Wattlegum, ein
u den Alazien: Summtarten (f.
Nies Erde son au „Fabia ge ober. Ralakti
fe von rotbrauner darbe glatter, mit ©; Sp
eher Döerfläde unb meif matler 2 Id
fe it bemfelben Namen wird Hera
ich von diefem verſchiedene Alaroibharz (. d. —
Gummi Cam! . Gummigutt.
Gummi, elaftiihe3 (Gummi elasticum, Re-
sina elastica), aud Ye sehen Kautfchul
a ann
er genann aus wichtiges Pflangenpro:
dult, das aus Brafilien, Neugranada
Guatemala und Cartagena, aus eini Stricen
des meitl, Afrika, fowie aus Indien und dem Indi⸗
fen Ardipel_in immer fteigenden nad
Guropa und Rorbamerila
hier wie dort die Grundlage eines bebeutu:
vollen mbuftrienmei 13 geworben if. Das if
eine 6 Fa in der Jorm ——
mmitöeper) | in dem Mil
a —8 namentlich der Artocarpeen,
biaceen und {ey a findet. Die dem.
en oltom igeldhen fennt man jedoch nur
unvolllommen, namentlich konnte man nod) | der
nicht mit Si eit fefftellen, ob die verſchiedenen
milien milchender Jächfe auch abweichend au
jammengefepte Gummilörperhen
einen {einen alle A iarten A eiennafler
toffe zu fein, welche du
den ätherij jüen ae Sl —X ihre —A flachen ©:
u
1 Summi,a abi andere
rt wird Bi trodn
©:
Bummi (auftraliiges) — Gummi (elaſtiſches)
nd Gewii 1157 der berüßente Rei:
ven läßt, {ie Sonde, —— 1876 waren Mean n
ummibaum), teils aus Ureeola
Do im dadien ud
werben ir
den —— —————
ft ®. benugt,
©. gilt dad von Batavia und Jam,
Daun folgen der Reihe nad) das von Gingapere,
von Penang, von Mauritius, von Siam, von Bor
nen, —8 1. 3) Fr fe ©., dad um
— ammit und 1866 von
08 aus in
®. von Gabun,
amerit. Summiaı
dor) und Colon (A;
wird aus dem jafte
wonnen; fie findet
or Sn er
ten — volllommen (active); dad af
nif igt fich nur (inactive); den a
i R nicht ober mır mer
ringem elaſtiſch ive). Die Art der
winnung und lung weicht nad ba
jiedenen jehr vomeinanber ab. Derfik
: Rireibung nur bene
jur jen! hr
Trodneie Saft In ben Bertche, Zn ber Hapimk
weber über Formen, 3.2. ‚Sabe
. ©. —A— über Eolzfeuer eindrodwt,
obei er vom Rauche
diefe Weife ein bünner
die Form mit friſchem
—A— = — came
Ina Be ift. Der (iberz: mie dann enteber bırd
und Abzi von ber —
ee
Gehen entep en und rg Anh
ibr en Löfungsmittel und ihre latten in ben Haı Gom jatt mut
— ger made, i EI ve ehe Care ua KA nie ———
wie im Teptere,
Bi en langen Gampanulaceen, ben Bas 2 miichen Ann en vorzugemeit
arten, treten bie Gummilörper nur in verhältnis: | e n San-Salvador verdünnt ——
Bde ige Some —
überm bil Blben, Daß Diele eins er Blerfäße je ferne; dus —
—— fe en ſelbſt aan Die Soenichatten ihmusige Waller wird di fen 50)
Gert zeinen 0 In De in hohem Grabe friiches erfegt, biß fi Beine U:
unterjcheibet man nad, — Urs | reinigleiten mebr aufgenommen ; flieht
Im Haı
fprunge folgende Hauptarten von ®.: 1) das Paras
., 108 zum oben Zeile von Biphonia
elastica, einem ftattlihen Baume aus der damilie
& — — Nam ke nad Shbameritn
tafilien) zu Anfang ropa
jebracht wurde. Die erften Notizen über —RX
werden auf 100 sohen Saftes 60g Alaun, inwen:
Walter gelöft, zugefügt, woburch fi bad 6. che"
dert en ann oe & — * —
und phyfil haften
ben befo: Faraday, Bayen u. a. unieriuht
Bon —X für bie Technit And —
Gummi Elemi — Gummibaum
Glaftieitäts: und Löslichleits
miles Zenpeiebr a x ein 8. (ern) bar. 3
8*
, indes bruchig
een
eid es, tritt aber bei Dem au geire in feinen
früßern CH wieber en A bbh leine
aſſ Ather,
Ken bee Schwefeltohlenktofi,
[, unb beſon⸗
— des
een dann eine
—— iR ie ift bie
ei
* ——
Es
different; wur ——
erfäute zerfehen das Gegen s
—* iſt G. als ——— zu SE
n iſt es nad —— un um Don Ch
SE ber Los ummiment-
bran yaliiert, = 1, fo iſt —E noxyds ⸗Lii,
die der Luft = 1,149, die a die
5,00, Wie der Roblenjäure = 15,5%. Bei Ten
peraturerbößung ändert das G. feine chem. und
phoſil. Sigenichaften. Bei 60° wird es etwas weis
50: bei 100—120° fängt es an ſtark zu Heben, bei
28 nen Bee:
Am eig de Ma er:
t F an ade Of
me. Mit eich
—— 60. —
gem Ge i a
weich bleiben ( a re * une)
—* t an Sch
&*
—— ee — — la
ätheiichen DIR weiches
a
= — 7 — Derilatien In | in mehrere : Kohlen: | ro
Kant cheen, idee bei 14°, ba Rau ‚Hin,
bas bei 171°, und das Heveen, das erſt bei
Dos) find find diefe und andere auf ähnliche
er je aaltene vol 6: noch fehr wenig unter:
ſucht. —ã it O,sıs. Seine
d
Gem. =. jene Mm ug sam prüht nad Bayen ber | if
tomıjon Fon
ne benupte man das * —
ge Prieſtleys) nur usreiben der
fie, teilmeife * * etofi den Bälle Ballen
und nlichen Spielwerfen.
in England für ein Birfeformig & Gtäd * dom
Iaum über 12 mm Größe 3 Dlarl. Seit 1790
machte man elaftifde Binden daraus, und bereitd
1791 verwendete es ber Engländer "Sam. Beal,
um 2eder und andere Stoffe waſſerdicht zu machen.
„, 1820 erfand Radler die aus Gummifäden
gene‘ n_bebnbaren Stofie, und 1823 nohm | fi
dintofb das Patent auf die nad) i —
ten waſſerdichten Zeuge. Um die nd gan
auch ber Gebraud & 6, su Berf und
aA: verliert thetern
1848 dem
a
|warenfebrilation.
iarten,
gängerm Orten Stubenplangen ‚in
der
das Den eAeenbiat begleitet. In feiner
619
nen, bei bei dem. Apparaten, zu sicht
ſchen Sirurgiichen nben, u ongies und
te Thomas —8*
tet Serftellung von Über:
—— — de eigentliche
Hwung der Oummi-mbuftrie begann jeb
eh 1836 mit ben von Ehaffee in ——ſ und
in England aſchinen, 5
vr 8. Durch bloßes Aneten bei mäßi
in einen erweihten, K — unelaftiihen, * um
wandeln, ber mit de — Ki erwünichte Ges
alt anninımt. te die Erfindung
des Bullanifierens d z8 eye u Fi zwar ſchon 1832
von orff in Berlin gemacht, aber erft ſeit
1839 von dem Amerilaner Goobpenr, ſowie ſeit
n die Praris
tere ſ. unter Gummi:
bie
ſch een Ber
warenfabrilation.
Gummi em j. Elemibarz.
Gummi! Gambo .Gummi utt.
fi uttaper
Gummi, pornifiertos aber Gbonit, a, unter
Gummimarenfabritation.
Gummi
T
—— utera, eine dem Tragantb ähnliche
Gunmia
‚ oftindifhes, Feroniagummi,
eine dem beiten arabijchen ©. gleihwerti Bummi:
art, welche in Dftindien gewonnen wird und von
Feronia elephantam
‚plafifches, f. Gutiaperda.
aoan f Traganth.
vullanifiertes, }. unter Gummi⸗
f. unter Gummi; über bie
Alazien-Gummiarten f. unter Gummi, ara:
Ran | bil [kation.
ummibälle, |. unter Gummimwarenfabri:
| ‚Semmibenm, Sit! ige Blonensattung Hicas
cos elastı . r anzengattung !'ı
aus ber r Moreen, eine ber belfebteften
en, in Oſtindien und auf den Sunda⸗
injeln einbeimuife, au ezeichnet durch Die bis 30 cm
un Slim reiten, elipi chen, didieber:
n, oben latten und. glänzend
rien —A— Sie Find o von je einem ſchoͤn roſen⸗
ubentwidelung ſchlaff herabhängen:
imat iſt der
größten und impoſanteſten Bäume.
Sein Vedelförnene er Stamm erreicht unten eine febr
—— — * one etig herabh} —
Be,
na bla, "oben Hön abgerun te Krone. Im
Alter Pia ende be, “nbivibuen bilden eine
ablreidien Tölanten Gäulen. geiragen
eier r nten Säulen getragen
wird, ben zu Stänmen entwidelten Luftwurzeln,
welche, von den ßen berab — und fortwach⸗
—* en ek in — des kei wahr
n. Die ift eine wahre
—** —2 — — in den Achſeln der
iſt aber um —
Dieſer Baum iſt für bie Bewohner ber aſiat. —
önder von« außerorbentlicher Wichtigkeit, in
er in feinem Mildfafte das Kautfchuf liefert. oe
fand Men in den Gebirgen von Aſſam in fo uns
I —5— Br an daß er den *— gain. Se de ie
ur 12000 Stämme fi
— jahrlich viermal bot werben
bie Form und Größe einer Dfive,
GR Rome Aañ raliſches)
einen idee Anime iin, ααα, Neo | Teen, nten > ‚Semiunun a none;
aker brfiehir © tarkürdı Seumg
fic binterlafien ein wi — einiger fehle):
tercı arte feiaa uninmcßten Waditand oder
care Wera wei Sabtang. Die
Vilgenpem warrag wün WIE „ wobl aber
an Ar sinne Mir zralt. FR
Tun Lama uhr ite fen hä leiht | Bazd
en Mu —— Waener
une De. uam der meiſten Gummi:
„u, ®
nt mama nad
">
re Spiiucce DAL, Den Daun folgen be
nern 5 a Mor weientlih aus loh⸗ | von Benan vom Mauritius, von Sum, una
.. tooq
1) Se Wu...
I d. EN
NER TER
—XXCC 8
. un wine de. da der Pharmacie, die übrigen | G
namen. main icrdene und andere Gewebe
—V ar sinne, Ay R«
a D—
NS U —8* mmi, arabis
—XXEXE Beige ober falaktitiiche | der
xt, ma snBewangr Garbe, glatter, mit Sprün:
I» Warte Decke un meift matter
np U Ara Namen wird aud dad
a u Arne: girtene Maroibhar; belegt
v ummigu ’
—— Gurami elasticum, Re-
sm tem‘. au Ge Fu ALTE, Kaut
nd
RT arııaauc, im Eng ub-
Te. emo m überaus 3 * —** * dee
Pur aut Wrafilien, Reugranada
hol Tanb.
n ein faſt clastica 9
tan LE AN yeuarinerten Ci —5 F —*
ei
ummiarten finben verfhiebenen
XRAXEXCEEä wa arubilce O3: ber Ril⸗ Sagok aus in
Vedangimittel Fer Pu befonders über
.. | Handel tommt, {
‚srtraieh, (Sum gum, ein | art, dem Calamus elasticus,
Aut Ar
— Gummi (elaftilches)
3 en 6 vorn ak u
mm ee ai m elastin
u ibaum), aud roh
n. Dod) werden in
Gewinnung von G. berunt.
inbifche 6. gilt —* von —
r Reihe nad) bad von Eiyap.
von Allan. 3) Das ofn G,, ii
. von Gabun, ‚ Banlangs
bet. 4 3 Das —— ——
Cartagena und al
anbere amerilG
und Golon (Afpi
ird aus dem Mi
He
See BR eng menu
N wıı Write, jowie a i⸗ , im
ne In in immer ficigenben Mengen nad) | zur enbung, jondern —— —
RR rila rt 328 uns | trednete Saft in
ir wie Wert die Grundlage eines bedeutung! | man bebufs der Gummigessiuuung
na IE ‚geworden iR. Das G. if | die Bäume und läht dem
RR Daran), dee fid in der vorm milroftopiicher | weber
oe x | "ummilörper) i in dem Milchſafte vie I uf. w.
namentlich der Artocarp bar: | wobei
—8 un? RApocyneen fudet. Ye | diefe Weiſe ein di
t Dieter Kügelchen fennt mar jedoch nur | die Form wit friidhem e
—— namentlich konnte man mod | der eingetrodnet wire, i
sont mr! Sierbäit feniteken, ob die verfdhiehenen | boit, bı3 eine Schicht gennhgraser
—XRXXWW. mätie aud a s | fanden iR. Der ag wire Dan entmehe BE
usieingtichit Üumm:isörperdhen ‚all: | Aufihneiven umd wem ver ——
—F ——— oder es wird legtere zertlo ̃t umb Io 4—
—— durch ihre Zur eKung Tüindien lift man jept mei ben SEE:
ya Atherucden © und ibre Arbrkäctigteit, | achen Geiiben eintredarn mn bringt de u ©
de Kerdolten —8 a birunsimittel und ton Rlatten in den Hernel — iz sit
weungtgretulte den Garen nalcRchen. 2 die eritere Corte vor, jet we
uduen Tanzen Zrunül:nde, wie im Ra, | Gummi. ubuirie immer üminger bir legierz. >
— S ———— ur: Inc zu tedhurichen , Aumenteugen ur
eben, treten die Cummuöre zur im perbültaii | eiumel. Ir Can-Selsaheer wersärnuuk wma tea”.
— gerinzer Tore ex’. möbrend fie in en ı ‘tt mt feinem zieren
Kuztitten zuöirader Trerveztlanjen einen 12 ! ihn dann rutı: keiten, mohei uch Bud EN
Lerwergenden Setı=\tel > Nun, de bieie eiz- | irikt am ar üter ie Tune Beh BETEN
ziiredertea It ige fe.” jez Die Rgeniäntten Andıde Imre Autor werD ze
yet demid reiren 8. i deden Erade joe "
Dans viterdeide: mom er ic. ꝛca Ur.
—2R folamde trten nen G. 1: I0$ -
%. ph:
j:
7
N
Kir
A,
i
— t —
Gummi Elemi — Gummibaum
bie ‚iakicktäts: und ——— IHR
ein gr ber Rörper: DO
CB dicke Eigenfheft {aß aan
Ten auf das reine ©. gar ı nit.
es, tritt aber bei dem in feine
feh$ern Zuſtand wieder zurhd. alte ol, bt in
Bei
ders di
ſelbſt em ; Hu uellen, dann eine
bi ®.
—c25 herbei. In dieſem Zuhande iſt bie
n In ben i
* G. ———
waͤſſ üls
— ee ae enge Hi |
n * es na! — von Be von
5* — —ãeS—
e sg
‚Remnt man z.B Dienge Penge von‘ Stieftoff,
Gummiments
cher, bei 100—120° fängt es an ſtark Bu Heben, bei
tem nicht wieder ın
rt. ) weiter er:
mit rötli
——— —
gem an Ste bei en ——
weich bleiben (vult anifiertes Gummi), bei
| tn el und längerm
bornartige Sartgummi, Ebo⸗
J. ( S. — ————— Trodene
—2 — an G. een! reichliche Mengen eine?
ie
Ols, welches
J ktionierte Defillation in mehrere Kohlen:
offe zerlegt werben kann, nä
- Haut Ideen, welches 1 14°, das Raut ai,
das be ‚und dab Heucen, das erft 6
" Dede find e und andere auf hnliche
= Wei 2 3 noch ſehr wenig unter⸗
nf anf tod Bay dr |
= * na 33 GH. — —
lich benußt e man das ©. G t 1770 nad
chlage —X nur zum Ausreiben ber
iftſtriche geilweife eife auch zu elaftiichen Bällen
und ähnlichen Spielwerlen. Man zahlte damals
in England für ein mireförmiges Ci Kr Ö. von
faum über 12 mm 1790
- made man elaftifche — daraus, u bereite
———— Sam. Bed
um u wa u machen
Im J. 1820 erfand Radler bie aus ı
’ bebnbaren Stofie, und 1828 , nahm
Wadinto das Batent au bie nad) | ei am
m
* von —S G. ve et
6. ftalt annimmt. Bald
fchmierige
619
Nöhrenverbindungen bei chem. Apparaten, zu elaftis
ip Be len — ind a:
tern a ns 1830 machte Thomas Hancod
die eriten. che mit ber Herftellung von fiber:
Due aus 6. (Gum mumilhube). ‚ger —— ice
chwung der begann jed
er 1836 mit den von Ch > in — unb
Rıdels in England erfundenen Maf inen, welche
bad ©. durch en lobes Aneten bei mähiger Wärme
in einen erweichten, fa ‚unelaftiihen Körper um:
wandeln, der mit Leichtigkeit jede erwänfchte Ge:
uf folgte die Erfindung
bes Bullanifierend des G., welche zwar ſchon 183%
von Lübersdorif in Berlin gemacht, aber exit [et
1839 von dem Amerifaner Goodyear, ſowie jeit
1843 von dem erwähnten Hancod in Al Praris
eführt wurde. Das Weitere ſ. unter Gummi:
warenfabritation.
Elemi, Glemi, |. Elemiharz.
Gummi Gamb Dr Gummi ut,
Gummi uttaper
Gummi, bornifiertes oder Ebonit, " unter
Gummiwarenfabrilation.
Gummi eine dem Traganth ähnliche,
geringwertige Gummiart.
Gummi, oftinbifdes, Yeroniagummi,
eine bem beiten arabi ſchen G. aleichwert e Gummi:
art, welche in Dftinbien gemonnen wird und von
—— —— N Snttaperd
„plaſtiſches, uttaper 0.
Gummi
Sf Traganth.
Gummi, aultanifierte®, unter Gummi⸗
warenfabrilation.
‚ f. unter Gummi; über bie
Akazien⸗Gummiarten f. unter Gummi, ara:
iſches. [tation.
ſ. unter Gummimarenfabri:
Pe —— en ren
cus elastica), Ar nyengattung Ticus
aus ber Ute der Moreen, eine der belfebteften
Stubenpflangen,, in Ditindien und auf den Sunda⸗
infeln einbeimile, au ejeichnet durch bie bid 30 cm
— und —** 12 mt reiten, elipti hen, bidieber:
ganzramdige latten und glängend
orina Blätter. Sie find on de einem ſchoͤn rofen:
der Zaubentwidelung ſchlaff herabhängen:
ben Slebenlatte begleitet. ‚In feine eimat ült der
g einer der ge und impofanteiten Bäume.
Sein kegelförmiger Stamm erreicht, unten eine fehr
bedeutende Star e und iſt von ſeila et berabhängen:
ben Zuftwurzeln umftridt; er t eine mädjtige,
Belaube, oben ſchoön abgeru te Krone. Im
Alter fedend Individuen bilden eine
I ale, darüber breite Krone,
von —— ſchlanken Däulen — E
wird, ben zu Stämmen entwidelten Luftwurzel
welche, von den flften rue aend und oxtmad;
— bl in Die Die Fruc HH N i —*
ht * ie iſt e ne re
—3* e in den Achſeln der
du u ar bi Form und Bröße einer Dlive,
it aber ungeni
Diefer Baum ift für bie Bewohner ber aftat. Tre:
penländer von au hd
er in feinem fafte das Kautſchu liefert. Grif:
fi tand ihr ihn in den Gebirgen von Aſſam in fo uns
— Dee none er ben Beſtand eineß ed ein 2. da Be
a a ton
und | derfeiben eben!
622 Gummiwarxenfabritation
Ge; ı fi, mittels Itener Gieren un Wüdhier
ee (Sat | Stade von Form berausfe aus
denen der = |
BE Be een — zur Denen hund) Qufantmerbräden —*
dagegen ho ftelit werden können.
Be. 2. Miigmeizwert: A. Berterunfht. D. Geiteuanbät.
Die entipredgende der Gummis) Sehr einfach if bie
1?
platten erfolgt auf bargeftellten | fpielgeug beliebten 7 er *
zu auf welcher
wobel ein Ausweichen nad) irgend weldyer
Gifisen Fr gleihmäßi; pen tehen aus vier ovalen Gummiftt
zwei Spipen außlaufen. Zuerk vereinigt mn *
5* u
An — ie
— *
he im en
— 2
ufamumen
bringt, beuer ir
38 weich, 5
mit
un . — Rfaurem ar
3ig. 3. Gummiplettenprelie: A. Borderanfit. B. Geitenanfiht, 6 *
der innern Wandflachen an. Em fertige Bein
⸗ noch weich und tternd und wird mum, um
elaftif ai ba n Babe den Die
ga dur bie Sibe bes wird dei
n vullanifiert uud ber fomit de
ib, während er durh das in der Gige zer
ipfende Ammoniak fo weit ald ı es ie
wird. In ähnlicher Beife ı 7
Ien Salons bergeheht, nur Ach Deiehee na
b Xiamoniat aufgeizieben,
C. Granrih. Bam dem Aulenifierm zug [£ *
Seite verhindert Di | Summit Eh Tonnen eutweber
Be RR
mil
geleitet wird während das Kondenſatio —ãû, Q | mc en und 3 2
bi die Rol und Aus den
Ku Beer un it Kae |
—EX Sike Gurke, wi Safe erengen, de
Gummifhläuge — Gummimwarenfabrilation 621
Gummifchläuche, f. unter Bümmimaren: | da von den biöher verſuchsweiſe eingeführten Mer
N" Skaemifhtetm iR eine mäßige of Tine won Oral belle game I. Nadben
mi ift eine erige. jung von | keine von Grfolg ‚gemweien
arab. Gummi. Für ben offijmellen”G. (Hacı- alles in ben Sellen enthaltene Wa! —FX g
lago Gummi arabici) ſchreibt bie Deutiche | lommen dieſelben an fog._ Wolf,
Vharmalopde 1 Teil Gummi und 2 Zeile Wafler | eifernen Cylinber, in weihen| ſich eine mit. at San
vor. ber das chem. und phyſit. Verhalten ber | befepte Welle brebt. Der Wolf zerreißt bie eiı
Gummilöfungen ſ. unter Gummi, arabiſches. nen Faſern bed Gummis unb entfernt babei
Summife wäre, Gummifchube, @ummis | den Fellen anhaftenden Knoten. Sobald die —
fpielzeng, Summiſtreifen, |. unter Gummi⸗im Wolf zu einer homogenen Malie verarbeitet
warenfabrilation. find, kommt dieſe zwiſchen zwei durch Dampf er:
Gummitwarentabrifation, bie SHerftellung | wärmte horizontale Walzen und t dur län:
von techniſchen und andern Gebraudartifeln Fi geres Wal m bog Hubfehen einee bu teln Tuchmaſſe.
Guttay ‚, Gummi elafticum (Kautfhuf), Bas | ft auf diefe Weile dad Gummi gründlich durd-
lata u. |. m. Die Guttapercha findet verfchieden» | gearbeitet, jo werden demfelben die nötigen Bei:
arte, A befehräntte Anwendung, und es be: | men, noen, bie, den 1 mannigfadjen Zwegen ent:
baher nur wenige Sabriten, meite er prehen! zu welchen bad Gummi verwendet wird,
——z8 ausſchließlich verarbeiten. jehr verfhiebenartig find, hauptſächlich aber in
reitung ber Gutiapercha zur weitern Serachelung Schwefel —8 —3 — augefebt un! auf dem,
genügt die Reinig ng, zu welchem Zwed bie Alöpe | wie umftehende igt, mit vier Wal
rote gerhadt, * —9 —A w; und v, verſel den a ‚ment vermil —J— Si
Bafler ober in entfpre lien von den | da3 Oummi_eine andere bung ala das hierbei
ftenden fremben 6 befreit werben, wor: | entftehende Hellgrau erhalten, jo wird — — ——
uf die fo gereinigte Maſſe geinetet und — — ber betreffen! — qugefeht. Sobaib die
gewalzt wird. han alas aus ch er: Bu fog. R ale mit dem en In vermifcht find, wi Fr
ae ;inen, Mereinander.
Nele n, 35 m a Ka fe, Röhren, | Walzen besjelben Ta weris 2) in Platten
une = h Kalkan Kombe a a * 1a Er —— Sande heat
u.].@.), au n,un ie * mit je neden, welche aul
— zur Al — ifcher Gegenftände, | der ein Handrad tragenden Welle a fipen und in
— a unterirbifher und umterfeeis | bie Schnedenrader r und rı greifen, regulieren.
12
In
Fallen mifgt
man die ge:
reinigte und
— te Gut:
mit
—E
bis zu 38
Bron) fehtbie
aus biefer
"Bunggeform-
tem
arten She
tarlen
zus und ger
vinntfohorn:
Robgummimalgmwert: A. Borberanfißt. B. Eeitenenfit.
den aus — erzeugten ahnlich, aber | Um die oberſte Walze einfeitig a ‚rüdt man
he fpröber ald dieſ⸗ die auf ber Welle a any —8 enkup; pelung
Weit verbreiteter ats 19 Verwendung ber Gutta |x aus. Werben ftarte Blatten gepraudt, Io I
a u Gummimaren if die bed Kautſchuls. man Tee dünne Platten
Bas in ben verfchiebeniten Formen im Handel vor: | prebt bielelben Jufanımen, woburdh, wenn *
ommenbe BR vielfah auch Rohgummi | yläden völli ten von get und Shmug
wenannt, auf einem horizontalen | find, eine im mige Verbindung ber einzelnen 8
Balzwert 38 — tehenbe Sig. 1) unter ſtetem miteinander fattfindet. % da3 Gummi in Plat:
Zufluß von Wafler, welches auß einem guer über | ten verbraudt werben, fo werben biefelben ents
as ‚geführten, burdbohrten Rohr ftrömt, | weder vultanifiert ober — Indem näms
msgewaſchen, wo urch ber dem —— enb anhaf · Das, mit Schmefel imprägnierte Rau it einer
ende Schmp und Sand en! —ãe ich wird teht ein
üngere® Bearbeiten bed Fokmaterale ie — von beten beb rei
‚en beiben Walzen w un w, lt man das tı nen nen Rautfguts —X abweichen. ‘Je nad) der
Summi in fehr elenten burg an und mit des zugefchten Schwefeld und Dauer
Anoten m ben Gummi [ber — Ib, —8 een Brobutte ur
varenfabriten ala Kite: — jag und kun
Die Felle werben alsdann in freier Quft ar —8 —æ das En X — Kaut Gut,
es
ih mittelö mefigeheltener Giesen uub Sefı
— — ve
.XI
Ack em
ie muzen
Suuidut
Gemmwarsuiacr. fatien
eiters it ms zur bene Bund
see gehärtete
deitiidh umb weis, isyusni nem
Eis si:
— ⏑ auge Sn
gummi,
l
bei wicliq
zung 263
„art
dagegen hernhart.
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| I fi a il I!
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|. | : ER
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u ur ul rk —— | u in ; i int
623
Gummimarenfabrikation
Illu Al) N
salsss ; 5
en ' 3 73 Izs 3]
u ——
Hs
Kaklı er Hi hu
Ein —
die Form preſ⸗
ell
—
i
in der Form
offen,
ber, indem
man
bielelben zu:
zu
ER &: ii —*
& © & 28 ; E
I En ne elf
— J——
Heer ER: 7 un fie — ———
624
vullaniliertem Kautſchuk (fsg Gummiräber); '
neuerdings gefhieht Dies namentlich bei ben Bel: .
(chen find. in meicer cine harte Guarair
e
pejekigt wird. werben an befiern Röbeln
(ie nofortes, Fautenils), teils u um diejelben mög-
ichft geräufchlos ‚von einer Stelle zur audern
Ten fönnen, „b
u fchonen, Gummiro angebracht.
j Das Brennen Oummiwaren zum
Zullanifierung wie der Hornifierumg er:
folgt entweder durch Luft oder Ka
{
RR
jen — iſt die * a er
1—3 Stunden betragen; am geeignetften ift eine
Temperatur von 120 bis 130°C. 9m Bren
Die Birkung des Qulfanifierend beht barin.
ein Zeil des beigemengten Sch
Verbindung mit dem 2 2 * ofen
ſich —5 an ee nur 1—2 a wi
—— —
ur Ku
Rem t
ingion br bebanbelt bie zu vul⸗
— —— —
Gerard empfohlenen 33 die betre Ge⸗
——— in einer fa 140° C. erhigten Loſung von
Gelee mer um von 25°B.
al von in u Negel
arbe. Ein aus
X rachter So ‚aus
‚ Duttapera gema ortholz
beftehend, ift das fog. Kamptuliton, weiches na⸗
20 Gm zum Belegen ber ußböben i in Räumen,
Geröu ch vermieden werben foll, benußt wird.
uttaperda und d em Kautih uf Der
hi a wie diefe
ndet, ft en Iehten Ya ahrzehn⸗
ten in den Handel gelommene Balata, welche teils
[fr ih, teils mit Guttapercha vermengt, verar:
eitet wird, bisher aber für Die Jnbuftrie feine we:
fentliche Bedeutung bat gewinnen können.
ser:
farle Gummi snur
g553
eg
;
a.
Berbienfte erwor; | len
Gummols
u Gene «FJebrilatien —
B oder Gummiilu; BERRL war ıı
kreulhafte Ah
„ beienders am ©
I
Hi
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fF.
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ger
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SER
re
=KE3
um
Eteinobftarten in ber Stade Ratt re
nicht nur bie ee n
— im Inhalt *
zugleich aud die
nden wa
biumfchicht, in weißer and — *
— ei, gertört, was bei weiterm
eintritt, fo kann
efienben
tele kein
ebilbet werben unb bie
eben Gummibildım
—5 —eã— in Der Int: *
wie in ber Rinde; gemöhnlid werben hier gusat
ylln das —— —
n,
EEE
i
Särbung an, m an während e Im gefunben Zuſtand ven
Die Urfache der &. ift wicht mit Sicherheit amt
tlen mebrere Faltoren mit, um
er ee here
urufen; äubere Verwu —* ein
—2*— waͤchung ber Vegetation zur Pi
8303 afte Crnährung geben
lafiung zur ©. Im allgemeinen Bin je} 9.8
gms
Gumpeltzhaimer — Gundelrebe 625
leichteiten bort einzutreten, wo ein allmähliche Gr: | in fü [ab füdöftl., darauf in daft, Richtung buch
Löjchen I der Lebensthätigleit, mag biefes nun durch Dude und einen Zeil der Norb —
hohes Alter oder durch an te Urſachen herbeige⸗ Nie nad) einem Laufe von 770 km unter bene
führt fein, bemerkbar wird, res unter 25° 29 nördl. Br. unb 88° ke öftl. 2.
ae Gegenmaßre ein werben gewöhnlich ange: | (von Greenwich), nachdem er kurz zuvor noch rechts
: bad} Burädiäneiben der tranten en Ale te bis p den Niad aufgenommen bat, an der linken Seite des
ben —— Partien; das Verſ ume in Ganges in denſelben zu ergieben.
andern, ihnen mehr zuträglichen oben, wenn die] Gumiſch⸗ a, d. b. Silberhaus, Haupt
strantheit durch mangesate Exnahrung hervorges | ftabt eines Sandſchals im aflat.stürf. Vilaiet ae
rufen wurbe; auch das fog. Schröpfen, wel pezunt, eine Heinafiat. Sta at 5 ki Ein Sn.
darin beftebt, —A— ugẽ⸗ an in die | von Trapezunt, im boden 7
Nirde madıt, "wird als Mittel empfohlen, um ben | Su, ber ſich bei Tireboli An : Chmane
YBaum wieder zu neuer Lebensthätigleit und zur | ergiebt, in 1494 m de 9 en, zieht ih amp =
Bildung kräftiger Triebe anzuregen. Außer an theatrali an den fteilen bbänden eines Il
—— Obſibaͤumen tommt Die ©. hauptfählich | artigen binan, ſodaß man die wei
noch) an Km Acacia⸗ und Aftragalusarten vor. | Häufer me von bem Fels untericheidet, un a
Im weſent ind bie Krantheitserfcheinungen | 10000 E., worunter 6000 Chriſten, meift 'Armenier,
bier en wie bei den Dbkbäumen, bo das — weine. bie ehemals fehr ergiebigen Hlberhaltigen
tritt durch die Riſſe der ee ober bei Bleiminen bes Thals 3 abbauen. Hauptbeichäftigung
dungen nad außen und erbärtet bier zu IM Si ber Bewohner tft geg die tur und ber
teuften: oder Tabenartigen Draft en. big ft ebenfalls anbet mi übten, Deren e im Mittel jä ri
robult ber Desorganilation ber Zellmä after verhandeln (etwa 10000
und ebenfalld eine pat Kbal. heinung, denn de namen vorzüglihe nen, die fog. Arimäpfel
Arten, welche z. B. das Arabiſche rie Ruf fe umen un — weiße Maulbeeren
—* liefern Tiefern in normalem Zus di nf m. Außerdem —5* die Zöpferei und
ktande gar lein Gummi; bei ben en ve Selen 2 ——
von denen das — ſtammt, f gie Gi Mi)
Beranlaffung * f ir if be 3 — Se ind, — nd
zu geben; beun es wird von Reifenben angegeben, tit für eine beftimmte S
daß man zum Zwede ber Nena der Da in | verg leihenben Panda gewö lie als He
Kleinafien Cini nitte * der Pflanzen —** oder Ablaut * —*8*
macht oder eat ngen an | Den einfachen oder Brundvolalen a, i, u, r, | (vo.
ven Bfla —5 — — at Astra- | taliicher r- und 1-Laut) gebt als ,Gunaftufe ges
galus un Gummi rabiſches].) über a, 5 (= urſprunglich ai), 6 (= urn
G@umpelshaimer (Adam), u oe: a au), aral, ſcheinbar zu Stande gelommen dur
und Zheoretiter, geb. 1569 zu Tro ſehung eines burzen a vor bie betreftenden Grund»
war feit 1578 Kantor in —* & te votle (doch if einfacheh a von der Sunaftufe a
ſich Ach durch ein Kleines Lehr ee «Compendium mu- | nit ut hieben), 3.8. i-mäs (mir geben, =
sicae», > ugeb. 1591) un dann dur) geil .j-men), &-mi i — (= agrch. ei-mi);
und weit lie Ghorlieder und Motetten a gem n * (= lat, jugum), jögas (Berbin ng); murtis
betannt und verdient den beiten bamaligen om: m | lat. mortuus), m artjan (ber Sterblie, Menſch)
poniften in Deutf Holm beigezählt zu werben. [3 weitere, tale © tufe fteht wieder dem Guna
lebte noch 1622, fein — jahr iſt —Ee gegenüber ber Briddhi, ſcheinbar entſtanden durch
Suupreht (Otto), — 4 itifer geb. nochmalige verſchiebung eines kurzen a, ſodaß bie
zu Grfurt 4. April 1823, ſtudierte anfangs Jura, | Laute &, Ai, äu, är als Vriddhi⸗ ofale bezeichnet
wurde aber 1849 ber —2 e Referent für die | werden. Die Auffaſſung der Volalſteigerung if
damals nen en une A ational:Zeitung». | in ber neuern vergleihenden Grammatik von ber
Bon feinen Kritilen und Aufiägen, die mit Ge⸗indiſch hen EN Bolalfteigerung).
wanbtheit rieben find, publizierte er gefam: (Göntf ), 50 Imaß für trodene und
welt: « Mufi ai ratterbilder » (2pj. 1869) rnffige ren im Staate Atſchin auf Sumatra,
unb Reue mul aliſche Ebaralterbilder» (Lpʒ. 1876). ie des Koyang und geteilt in 10 Nellis zu 8 Bam
Bir längerer Zeit na blind. bus, im Inhalt von circa 1881, An Neis enthält
mri beißt bei di Orten bie wichtige rufl. | das ®. * Ah et nbelöpfund = 129,6 kg.
—— @unbebald, ſ. Gundobad.
umti, zwei —A in Bi Diinbien. Der Sumpeifingen, Stadt im ba ayr. Regierun *
eine —* ingt unter 23° 48 nordl. Br. und 92° 24’ | beziet Schwaben, Bezirksamt Di ilingen, 10
öl. 2, in Le Sanbichaft Zip era der Lieutenant: | weitlid) von Dillingen, an ber zur Donau aehenben
Gouverneurſchaft der Untern prooingen, durchfließt Den a Fr der Linie Reuoffingen : Donaumödrtb
biefelbe in weh Bi Richtung in der Zänge von 110 km, ayriſchen Staatsbahnen, hat ein Schloß
iftrift Zipperab ber Divifion —— jeßt Anſtalt zur "finterbringung von
—7 — ber Untern —— in der Länge von | Waiſenkindern, ein ehemaliges Nonnentlofter, ein
nd ergießt fich unter 23° 32’ nördl. Br. und | grofeß | dnes Spitalgebaͤude und zählt (1880)
pers 42' öhtl. 2. (von Oreenwid) in den Brahmapu: | 2701 meiſt kath. E.
rea auf defien linker Seite. 538 zweite, Gumti| Guudelrebe oder Gundermann, Glechöma
genannte größere Flu Ip en Hpringt unter 28° 35 | hederäcea L., eine durch ga ng Guropa verbreitete
nördl. Br. und 80° sis (von Greenwid) in | und wegen ihrer angeblich beit räftigen Eigenſchaf⸗
dem Tiitrikt Schabbfchabanpur ber brit.:ind. Lieute⸗ ten vom Bolte weit über Werbienft ge —8WB
nant:⸗Gouverneuriſchaft der Nordweſt⸗Provinzen, /welche ſehr häufig an Wegen, Mauern, Felſen,
No- I80 m über dem Meeresnivenu, fließt zuerft Gebuͤſch u. f. w. vorlommt und zur Familie ber
Gesctiations- Lexiton. 13. Kufl. VIII. 40
—— — et
BEN ar FR gerjaegasn.
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ii ii hi ii Hin H I [iin
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I ii ig r% il, Ki a = era 1 nn Bilan: al
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2838 — 45557 — 28528 ale |
IHRER EHE, Kran, a SUN an, He
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Kia FIRE Er Ra
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Gundobad — Gunnlaug rn
eſell ges nd
Ion en In gu di eibe — fe Sofa
al war faum ernft zu
Potsdam 11. Ze 1731 ‚und he zu B
in einem Weinfaſſe
ee ierig Gundebald ge-
ag König des bungunb. | &
ee En
627
1638 in Naguſa. Bon feinen Werten ift vieles
verloren gegangen; Fon Grhaltene 2 4. ge
au (« «Stari pisci hrvatski
«Djela 7 Frana Gundulita», Agram 1877,
——* biripent und $ Komponiit, geb.
1. 1,201 —8— zu —— in Ungarn, war anfangs
Jahre Soldat, dat, ‚worauf n zur
— kam. urde er Kapellmci:
Reichs. enſte wurde er 472 Patricius ſter des ge iment3 und komponierte mit vielem
und — zum Kaiſer. Dann folgte er | Blad. Großen Erfol In batten- feine Konzerte, die
3 feinem Bater Sunbioh als König, an amgs | er mit einer neugebil dien sen Rapelk 1843—48 in
die und do zit sit feinen Brüdern G el, Berlin, 1848 — 49 merita, 1850 in Rußland
— I. teilend. Da fie aber Brio: unternahm. Bon 1856 bi3 1864 war er wieber
ten bie soman. Untertha nen gu bem Begimentälapellmeifter in Oftereeii, hatte dann
ICH LH (1. d.). Der aht Jahre 1 ang 8 jeinen Sig in Münden, entlie
er ‚fiegreich durch den 1873 fein elle und reifte nun wieberholt
Verrat von 3. ifel, aber ©. gewann ein nad Konben. Hamburg und Paris, um dort
fein Reid ae be n Bruber — bie Promenaden : Sommerfonzerte und Dperns
bälle zu dirigieren. G. lebt in Frankfurt a. M.,
üb aren ſchon —— ſchloß mi
— — und en Staate in ber
nr —X En — Si * gt Abe
er fi po an Chlodwig anſchloß, mit ihm bie
re nb die kath. örberte.
; feine Kinder i and und Gehomar I. |?
wis Burgunden und Romanen ber
führen. Das in diefem Gimme Ste Geſegbu
Lez Loi t, haten
jabrhundertelang Geltung gehabt. G. ftarb 516.
eine Art ſ. unter Cordia.
© ie ) oder Bondola (Siovanni
di 0) be ichter ber
(froat.sferb.) Sitteratur Dalmatiens, 5. 8. Yan.
le Hafklde Bituma, Aubiere Nechuswifenideft | Ga
i e tswi
und be {don in fangen Jahren vermöge ein
ner Fre ng feiner vornehmen Geburt (die
Zamilie te zu ben Nobili, Viastela) hohe
ter ber aud) das bes Rettore
(Knez). Seine bi — Thaͤtigkeit ſoll G. be.
onnen baben wit ei
Gerusalemme liberate »,
ni A * —— **8 *
—— Gene —
m 56 —— — a allen ien Fr
—* are
Ha
tie Ela ben Schenken —— Dramen (
Seht tem ragt —— — «Die 33
«Bro —* u. Fe
verlorenen Sohneds («Suze sin
—e——
Grundlage des betannten biblifchen —— —
Sein berühmteites Werl, t_ das ange:
Kt ber ganzen fübflamw. ehe, i em epifches
cr Y 55* —— bieler Ge
u en: tungen biefer
—3 — Sort Arien in ** Maju⸗
— en Sul⸗
Daman a mit en Bo olen (dem
fpätern Kon labi IV.) und
beim & de und Bäche, Ende nad) der vers
lorenen —— ge Da paiehun auf
den die ganze zwiichen
—5 — —— —E
r denſe
—— —
ea, gi nen Y bu eine *83
und gebber unfbertro ollendbu
Beehikeitber Grace ann Grfarb udn
überfehte er aus dem SJtalie | den Hi
wo — — m ter Birginia als Dpernjängerin
ime at ichen Tänze unb lingerim
Kung un Kreisſtadt im ruff. Gebiet
Fr mi Rau Ka in dem Engpaffe Hodfhals
teilen, 2560 m hoben
Delle 9 ade. ae get er er Sen 58 km Umfang
KEifu umfpält wird und
lich ift, mit (1882)
beifannt al s
kr ar einer eo
atinsky ergeben mußte. Die Ruflen er:
— nit en eine Feſtung und eine bone
Gunnöre soabra, bie einzige in Deutiäland
mmene Art ihrer Gattung
den m ewüchten (Urticeen) ge zahlt wit, Se
= aus und ift eine ftengelloje Staude,
banbförmig gelappte Blätter eine Länge und
eine Breite von Ki om erreihen. Alljährlic)
erhebt fi aus bem Herzen bes Stocs eine rieſige,
verlängert legelförmige, rötliche ihre mit Tauſen⸗
unbedeutender, auf die SALE
ter Blüten. Wo die
ung gelangen kann, da
einer, an
tumgöwerkjeuge zurüdg
| ande zur vollen Kur
t fie von gre gem Fr zumal auf den Gar:
tenrafen in ifolierter Stellung, doch verlangt fie
neben einem leichten, feuchten oben und Ich reich:
licher Bewäflerung im Sommer eine febe geid übte
Lage und im Winter eine reiht forgfältige Bebedung
mit Strob oder trodenem
@nunersdorf, Borort von ‚Seantenberg (f.d.)
in der ſachſ. Kreisha annſchaft Zwickau.
Gunulau uga («Schlangenzungen»),
ein island. Stalde
eb. 988, ‚ unternahm in ber
gend Reifen nad rwegen und England, hielt
wiederholt am Hofe König Ethelre auf und
lehrte 1006 nad Island zurüd. Infolge eines
nen beide In mit dem Dichter Hrafn Onundarſon
— — als ſie nd zu Dirr⸗
trafen, lam e3 abermals
beide Slalben töteten einan;
tannt ift &. weniger durch feine Gebichte,
von aeiden nur weniß berrefte erhalten find,
als vielmehr dur die fih an feinen Namen
ind fende blung, A «Bunnlaugsfaga».
elbe ſchildert und vor allem fein
Liebesverhältnis zur ° ihönen Helga, welceB Die die
Beranlafiung zu den Kämpfen mit Hrafn ift.
40?
ganes in Norwegen 1
yum Sol Solmaang. ns
628 Gunny — Güntber (Friedrid, Für von Schwarzburg-Rudolſtadt)
island. Urtert der Saga ift ſehr oft berausgegeben;
außer in den altnord. Leſebũ von Rö und
Wimmer, ben « 3lenbi fügur II», von O. Ryah
ran 1E 1862), von ' . T zrielsſon (Reykjavit
bi Kr yo wel bie und Guenlenn dann.
ala « 9» (Hann.
1875) ml — als se Geſchichte von Qunlaug | Erzb
Heilbronn 18728).
bi wie Bullen, (j. d.).
** A unter — ——
— * mel, ol, |pt. Gönnpenb einer A
Gänd K Eönigl.
am oleignnmgen lufe ka unge *5* —8
Ira Up (1880) 7301_G., die größtenteils Fre
ihnen,
——
Die Stadt hat ein Gymmakum,
8, zer
BEST, drei 2 le. An — *
der in der
große le are
— — uni
— der am Stengel in
irlen umen. A.reptans, die Kriech⸗
Ser einer der eriten Boten des ermaßenben
rei
blings und das erite Riefengrän; Stengel
Meibt ans dem Grumde Ausläufer. ——
die Berggüniel, in dichten Wäldern na; Diä-
ten größer, au, rofentot oder A. pyra-
33 ne 8 ——
mit —— zu dreizãhligen Quirlen gejammel-
Yılırmen. Huber dreien mod) andere, aud ein:
ten
jährige Arten, Der Rame G. iR aus dem fat. Con-
solida tet; fo nannten bie ültera Kräuter:
männer alle Hanyen.
enden
gusien, . Dorf im ı Bauten 7 j. Syaten
Stadt im zoghrm n
Kreis Ballenftrdt, 14 km von Thale, in 407 m Höbe
an der Selle, als deren Uriprun der Günteräberger
Feich I ‚mit einemalten Shloh und 8206
8 en Die — e einer alten Bura deren
t, und ein alter
Aleden im Groi tum Hel:
Worms der
fen, —— — Rheinbeiien, 6 km jüdlidh von Üppen: ;
der Heſſuchen
heim, an der Linie Dany;
Cudmwigäbabn, bat ein ſchönes Ratbaus und ein | des
büubiches grafl. Sein nice: Schloß wit Garten,
a —* 2009 m prot. G, wilde viel Wein⸗
— bearbeiten.
Gunther, ; in der Nibelungeniage Der ältcte der
drei burgund Könige, Brudır Kriembilds, wur Nibert
weice Zieufried für ton
Adcrrivtochter des At
irieds durch Hagen beteiliat, um fie wiñcad und Ant lt, die 6.
ve biuiae ad, tfält er alä Upfer von Artemiäuden! | Sruinge (
Asde am Here König ‚Kreis, wahr ibn und die Suntber
der Gatte Fränbilvens,
erwicht und beiwinat. An der Grmordung ©:
Srnigen Kriembild eingeladen bat. Abm ent:
nder n
beutiche ©., gegen ben S
——5 — * 2382 san
Günther, Graf von Schwarzburg, 1319 deut.
{cher Ron, DA, hatte ſich in der Verwol
Bo em bem Railer Shmig von nie eng auch en F
ee fi —— *
‚au Thüringer
1344 lad wit den Grafen DOR —** Oi
u. f. w. gegen Landgraf
ü ‚ wobei dieſe Heinen Herten im
u 1,
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tier) Che ot ber 24
‘= der nordiichen Sage Qunnar, Ver einen : Narie Helene Lodia Anna Schalze (geb.
eldenba’tern Cbaralter trägt als wer | 13491, Tochter —— ale 2
Bünther (Friede. Karl, Fürſt v. Schwarzb.-Sondersh.) — Günther (Ant.) 629
tr Oräfin von Brodenburg erhoben wurde. Er
harb zu Aut u Aubollinbt 28. Juni 1867. — Ihm folgte
ſein Albert, geb. 80. orit 1798, der
jedod) 5 96. Nov. 1869 ftarb und feinen Sohn
Beorg {f. d.) m Na tolger hatte
er Karl), Für von Schwarz⸗
—— — —* eb. 24. Sept. 1801, iſt der
des Fu Sünther Friebrid Karl
Pa 22. —— 1837) aus deſſen Che mit der Prin⸗
yeifin Karoline von Schwarzburg: Aubolftabt, einer
ausgezeichn neten Frau (gejt. 11. an. 1
leit der Zrennung von ihrem Gemahl sie) in
Arnftadt refibierte, und unter deren Obhut der
Prinz bis zum 16. gehe erzogen wurde, Als ge:
ven den altersſchwachen Vater, der die Regierung,
befonbers die Verwaltung bes Rammervermögeng,
dem Kammerpräfidenten von Weife überließ, 1836
ſich eis. eltend machte, fah ſich der:
feibe genö g. die ie Negierung dem Prin⸗
zen G. zu een * ben er junge Furſt begann
verfchiedene Mißbraͤuche aufzuheben und fir eine
beſſere Juſtiz und Verwaltung Sorge zu tragen.
Im J. 1841 erhielt das Land eine ber Zeit mehr
entfprechenbe Verfaflung, bie inbefien feit den Be:
wegungen von 1848 mehrfache Umwandlungen er:
fahren bat. Am 17. Juli 1880 trat ©, die Ne:
gierung an den Fürſten Karl Günther ab. (©.
Shwarzburg:Sonbershaufen.) Yürlt ©.
vermäblte fi 1827 mit Karoline Irene Marie,
Zochter des verftorbenen Prinzen Karl Günther
von Schwarzburg: Rubolitadt, die 29. März 1833
rarb. Aus diefer Ehe fammen: Furſt RariSüan;
ther, geb. 7. Aug. 1830; der Prinz Günther Leo:
pold, geb. 2. Juli 1832, und eine Prinzeſſin. Eine
eite (de ging der Fürft 1835 ein mit Mathilde,
tften — die jedoch
ai 1852 wieder aufgelöft ward,
von Köln feit 20. Mai
RW, it am mei en be annt durch feine langjährige,
aber ſchließlich fruchtloſe Oppofition gegen die von
Rom betätigte Trennung Bremens vom erzbiſchoͤfl.
Sprengel unb durch die Unterftügung, weldye er
feinem Landesherrn König Lothar II. von Lotha:
ringien gewährte, als biejer feine Gemahlin Thiet:
berga des Chebruchs beihulbi te, um fid von ihr
zu trennen und die Geliebte Waltrade zu heiraten.
G. rechtfertigte die Scheidung unb krönte 862
— Fe Königin. Gr felbft begab Shen
ofe —— von Trier nach Ron,
u erwirken. Diefe
fondern Nitolaus 1. fe ie
Enöiigöf wegen I ihrer
ar ab. Troßzde m
m hungieren in der
38 u en
zu Ounften
e und bald wieder zu
n fügen werde. Aber
(lei ——. 069 mit Rom, n dak un the na
i m .
8 dem em Dame zu kommen. Als
Lothar 8 Hug. ‚ hoffte &. aufs neue
durch Karl den Kae von Frankreich in Köln
gefördert zu en. Wber bei der Teilung Lo:
tbaringien® 870 zwifchen und Deutſch⸗
land lam Köln an —R eutſchen, und
dieſer veranlaßte d eine neue hl,
durch die tölniidyer ei iher Willibert Erz
biichof wurde. G. flarb 8. Sn 873. Vgl. Dumm⸗
um ——
wurde Ai ei vertan,
Dttober 868 bie beiden
teiligung an ber Ehejcheidun
verſuchte ©. in Köln er m
Hoffnung, der K
hend der En —*
ſich gefugt
* trade
dann
nfeei
ie, u aanichte des Dftfränlifhen Reichs⸗ (Bd. 1,
Güuther (Albert art Ludw. Gotthilf), doe:
log, geb. 3. Dit. 1830 zu Eplingen, befuchte ba
Symnafium in Stuttgart, ftubierte 1847 —51 in
Tübingen Theologie, ging jedoch nad) beitandenem
Staatderamen zur Hebiin ab ab bet, nachdem er mit
einer Arbeit Über «Die File des Nedar» (Stutte.
1858) zum Datter der Bitofopbie romoviert
worden war. ftudierte Medizin in Berlin und
ie | Bonn, beftand Ge das mebiz. Staat2eramen in
Tübingen und promovierte ba d darauf au
Doltor der Dtebipt in. Hierauf wandte er fi
London und echt elt eine An —F den a ifütent
am z00log. Departement bes en Mufeum?.
Seit 1875 ift er Direktor bes —5— gen Klum!
Er veröffentlite nody außer zahlreihen Arbeiten
für Fachzeitfchriften: «Catalogue of the colubrine
suakes» (1857), «Catalogue of the batrachia sa-
lientia» (1857) «Reptiles of British India» (1864),
«Catalogue of fishes» (Bd. 1—8, 1859— 70),
«Andrew Garretts Fifhe der Sübfee» (im « jour:
nal * ‚Mujeum Godeffroys, 6 Hefte, Hanıb. 1873
gigantic Tand-tortoises: (1877) an
ode ion © e study of fishes» (1880).
1865 gründete er eine Jahresſchrift « eord of
zoological tlerakuren, deren erite ſechs Bände
er 640 hera
Günther * ), bebeutenber kath. Bhilofoph
und Thenlog geb. 17. Nov. 1783 zu Lindenau bet
Leitmerig in Böhmen, wurbe auf der Kloſterſchule
der PBiariften in der Stabt 5 Hayde, fpäter im Je⸗
Mahn Mr Zeitmerik vorgebilbet, ftubierte
jum
nad)
darauf ın Prag Bhilofophie und Jurisprudenz, ſpä⸗
ter, nachdem er längere Zeit Hauslehrer geweſen
war, auf der Alademie zu Raab in Ungarn Theo:
Ile und erhielt 1820 vom Biſchof Fürtt Schwar⸗
1A Prieſterweihe. Im J. 1822 trat er im
va en —— in den“ efuitenorben, vers
aber nad) zweilährigem Noviziat das Koiter
nd begab ſich nad) Wien. Hier war er einige Jahre
Bi edirektor der philof. Studien und war unermild:
als philof.stheol. Schriftfteller thätig._ Seine
en wurden fänttlid) auf den Jr er gelebt und
ſchon 24. April 1858 von der \\nderlongregation
die Unterbrüdung feiner aapilofopbie verfügt.
ftarb zu Wien 24. se ebr.
Als pbilof. Theolog bemühte fich G. die pofitive
Üibereinftimmung von Glauben und Wiffen ju er⸗
weilen, „ober eine tem zu ſchaffen, welche
den modernen Pantheismus überwinde und den
reihen Inhalt der kath. Dogmatik aus eigenen
Mitteln begründe. Zu dem Zwede will er ven
herrichenben Monismus erſehen durch einen Dun:
ismus, welcher auf Grund einer tiefern Faſſung
des Shö —ã— die Vermiſchung von Gott
und t unmoͤglich macht. Die Welt iſt die
durchaus freie Sepung Gottes, bie Objeltivierung
feines Weltgedanlend. In ihr find Ratur und
Geift die MR a ent engeſeßten Brinzipien, als
deren enſch ericheint. Die apho:
zil de om einer Schri en erichwerte Ich ie
Berbreitung feiner Gedanten. Bon feinen Schrif⸗
ten find zu nennen: «Borfchule zur Ipetulativen
Theologie des Chriftentung» (Wien 1828), «S
und Nordlichter am Horizonte fpetulativer
logie» (Wien 1832), 8a Scrupuliß. Zur
Transfiguration der Berlönlichlei ts⸗ Bantheismen
der neueiten Zeit» (Wien 1885), « Peregrinas
6:30 Günther (Job. Chriſtian) — Guutram
fr (Bien 1 «Die Jufte-Miliens in ber |
—5 — — orgamärtien re Een
R (geit. 1838
he jan 25 SH end er heran
834) und mit
—— (Wien 1848-54).
hrten Streite
von * ziemus und beteiligte
ſich G. wit ber 6 ft «Der Gymbsliler »
(Bien 15) Bel. macht, «Anton ©.» (2 Dbe.,
Wien 1880); Zlegel, «Anton G.s Duclismus von
Geiß und Natur» (res. 1
, ber Arzt war izin zu ſtudieren.
Er vernaqhiaiſiate aber biefes Studium,
Dichter fein wollte, und ergab ſich einem wühen
Leben, geriet in und für imm
mit feinem Bater. ©. wandte fi 1717 noch kei keip:
zig und fand ———— gab
Hofinungen auf Bellerung eine Lebene wandei⸗
—— | in biefer Ferse en on t auf ben
Hadıe, ohne me wene here * verbeſſern.
— e fuchte A Hofe eine gu
tellus ng von
bern, auch eigene $: 8, Dr den Plan.
Die legten Jahre feines Le ©. heimatlos
umher, te fe 35 on de ——
tungen u kn feiner
—— er a ——E —— 2
einen & m gen , 00)
— * — —
we vor den mei er
benen ber .Schule, deren
Sehiäten Licht⸗
bligen des —— das el und öde
ftellt fi in ‚een Dingen 8 Gemeine,
et er die dem rein beutfchen Liebe eigentünt
Smpfindungzfeite und fteht Tomit | innerhalb
nterien und en Ion (ofen Te
ae — 3 ein lyriſches P
nomen da. Wan hat von i
und Lascive; dadurch, baß er
eine Subjeltivität —* und Fe walten lich, Mit
ein. e Gedichte wurden
anımelt (4 Bde. rei, 1723
‚eine Auswahl berfelb
findet fid in Müllers '«Bibliothet beutfcher Dichter
Be ie et an
in« er ch.»
(3b. 6, 1874), Zigmann in Reclams « Univer:
falbibli nn 1295 „9 und Yulda in: 88,
Bande von Kürf utfher ationallittes
ratur » (Berl. u. Sri 1883
nn Chri⸗
Kin G, cin litterar‘ d-hiftor. —5— (Brest.
t in befien Ben zur
—— schen, BR. 3, 295. 1845); Roquette,
Dichten G a4: (om 1860); Kalbed,
————— —
hm auch einige 8
en be⸗ ade —* nl von Artikela mn
deutſchen R
(Amnfi. “7. 1280): Wittig, «Reue Extschan
zur Biographie Ge (Otziepm: Mil.
Günther (oh. Heinz. Yriekr.), Iremur.. =
6. Da. 1794 zu Nelken be Sterdbauten. Beruar
das Öyntnaftum zu Ruhalltabt, ituvierte ter R
in Jena, dans in Berlin gumadhit Bicbizen, ärumer
Ziezbeiltunbe Reden er ——
schen
ort, praltizierie hierauf in Teimem
und wurbe 1820 Qehrer —3
Sannsper. Im J. 1830 v Bueumeix
Diefer Auftalt, 1847 wirkliiher Dixelto: bericher.
Ir
Tuerarzeuier
— beren Dirdltim
namentlid
Anſtalt
aus. 2 we Ay —— —
Beterinärweien
nov. 1878), «Di —— ber ber Sunbe- (d°
Hannover » und in verfchiebenen —*
Gäu Bachmann (Karoline), Schanfpele:
rin und geb. 18. Febr. 1816 in DAR
borf, kam —* Fri im Stinberrollen auf bie Die
und wurde 1832 in Bremen engagiert, wo fe
ben verfchiebenften 5 Rollen auftrat. —— 1884 met
fie beliebtes Mitglied bes —
bis zu — sem M. n. m. 174 entalten Be e u $
ire umfaßte faft a
Dper, de3 Vaubevilles unb ber 3 Ze
im Luftfpiele leih * fie Berzügliches.
Guntram, König der Franten,
Teilung des ne 561 nad Dem —
Günz — Gurke
Raters Chlothar I. die Herrſchaft in Orleans und
burgund unb als Ir I der Eharibert 567 ſtarb,
wuch in itanien den nnaufhörlichen trei-
igleiten feiner len m Brüder Sigibert von
uftrafien und Ghilperid von Neuftrien und in der
pütenden Feindſchaft i Gemahlinnen Brune⸗
ſilde und Fredegunde wechſelte er fortwährend bie
bardei umd trug dadurch am meiften zur langen
Sauer jener Familienkriege bei. ©. überlebte
eine Brüder umb wurde nach der Reihe Bormund
hrer Nachkommen. Als er 28. Mär, 692 ohne
Radhtommenichaft ftarb, wurbe Brunehildens Sohn
en Geh Urke Neb der ® m
"3, eitiger Ne er Donau
em bayr. Regierungsbegirt de Cmaben entiteht
us ber Bereini der Oftlichen und Weftlichen
3., welche im . von Kempten in ben Vor⸗
deln der Bayriichen Alpen entipringen, und
zundet bei Günzburg in die Donau.
Günzburg, unmittelbare Stadt im bayr. Res
ierungsbezi "Schmaben, an ber Mündung
sfnz in die Donau, 48 km weſtlich von Augsburg
rn 479 m Do, an ber Zinie Um: Augsburg: Rün«
hen der Bayrifhen Staatöbahnen, M Sih eines
Yezirtdamts, "eines Amtögerihts und eines Bo
untes, hat eine Lateinfchule, Sad, Berbanbitof,
agenfabrit en, Sinngieherei, Baummollweberei
Bierbrauerei, Schiffahn und Gemüfebau, ——
ich Epargelbau, und zählt (1880) 4014 meift ka
F. Bei G. befiegten 9. und 10. Dit. 1805 die Frans
ofen unter Ney den Erzherzog Serbinand.
un nfen, Stadt im b Reg erungs⸗
ezirk Vittelfranken, 25 km im Don nsbach,
n 415 m Höhe an der Altmuhl und an dem Linien | 89 km
Treuchtlingen «Ansbach: Würzburg und Pleinfeld⸗
Ha ug: Buchloe der zayriihen Staat3bahnen,
ig eined Bezirksamts und eines Amtsgerichts
jr eine Lateinſchule, ein Rettungshaus, ein Schloß
mb zahl et) 3756 meift evang. E., welche eine
Raf sin und Vierbrauereien unter alten,
* Getreide⸗, Rüben: und Hopfenbau treiben.
urn ( (Sugen), Baritonift, geb. 8. Nov. 1842
ern bei Saaz in Böhmen ala der Sohn eines
}o taf llehrers, Defuchte erft das Kolptehnikum | 0
1 —8 dann bie wienet Malerafabemie und fe ebte
ine Stubien n bei nel znjhah A een do
>eit 1868 rg 0.8 Stanz
er ——— iin mals 4 Pr — —
oftheater, auf dem er 1865 zum erſten male aufs
:at. / 5, 1867 nahm er ein Ongagement am
eucn Stadttheater zu Berlin an. Bon 1870 bis
B76 wirkte er in mode Stabttheater und zu:
leidy als Lieder: und etorienjänger und Tegte
ter den Grund zu feinem Rufe. Sept. 1876
She er ſich nad — ‚nad er wenige
ochen vorher in reuth mit glänzgenbem Gr:
—F den Gunther («Bötterbämmerung») geſungen
atte. Seit Aug. 1883 iſt er Mitglieb des mündıe:
er Hoftheaterd. ©. Ein ehört zu den beiten Wagner:
‘ängern; fein Hans elramund, Wolfram,
‚olländer u. — w. ſind > tige Seftalten, aber
dh in an die Haffifhen und neuen, Ieiftet
—E is diede änger fand er den meis
en n Beifall durch den Vortrag Loew laden.
di angeblih von Gallas be
—— Ev on. Abe 8 —8— —JJ
von Schoa, im W ngara a
. f. w. von Enarea trennt. Die Mitte bi
re anfehnliche Ziele ober BnalsGee. ee it | mit
681
dies Sand von feinem Europäer betreten worben,
Die Sprade iR ei ein Dialekt des Ambarifchen ober,
ve htemiben. Rönioshpnaftie in Georgien (d)
tamiden, gsdynaſtie in Georgien ,
von Guram abitammend, edler von 574 big 787.
Surdſchiftan, ſ. Geor
@urene, Stadt im afril. ande Varla ſ. d.).
Gurgel, der vordere, den Schlundkopf und den
Kehltopf enthaltende Teil des Halfe (f. d.).
urgelton, ſ. Saumenton.
Surgelwafier, |. Gargarisma.
Gurglerthal, ſ. unter Äßtzthal.
o (lat.) die Gurgel; nd ba
& —2 ‚Sr N “m ruf.
urjew, t und Ha en mru
Uralgebiete, am r ten ae Ural, 17 km von
feinem Einfluß ins tafpifche Meer, hat eine Raſkol⸗
nitenlirhe, eine hölzerne Moſ cher, eine Soldaten;
—* und einen aus Magazinen und Kaufläden
ftehenven 1 Kofae und zählt (1881) 2838 E.,
der | meilt uralifdhe Koſalen (Raſtolniken) welche Fiſ
fang im Ura
Balsamum Capivi,
olz3öl, Wood oil, ein dem Kopaival fan
ehr ähnlicher Balfam, welcher von verſchiedenen
pterocarpud= Arten ftammt und in Djtindien,
Birmah, Chittagong, — auf den
Singapore gewonnen wird. “Er dient denſelben
Bmweden wie Kopaipabalfam und foll nicht felten
sum Berfälfchen desſelben verwandt werben.
Gurk, linker Nebenflußb ber Drau in Stärnten
fommt aus dem Purrachſee am, Kaltenebertop
und fiept nad) einem fehr gewundenen Taufe von
, ju beiden Seiten zahlreiche Bäche aufneh⸗
mend, gegenüber von Stein zur Drau
Gurt, rechter Nebenfluß ber Can entipringt
unweit Weirelburg im mittlern Krain und geht nady
einem Laufe von 63 km gegenüber von Hann an
der Sübgrenze der Steiermart in die Save.
Gurk, Städtchen in ber Bezirkshauptmannſchaft
ot td in Kärnten, am Gurkfluſſe, mit (1880)
$ eines Bezirlsgerichts und bem Namen
88 — ofſfiß von Kärnten (1072 geſtiftet),
bei der VBiſchof feit 1787 in Klagenfurt reſi⸗
—* Der Dom gehoͤrt zu den HR interefs
Iont en hauen in den öftl. Alpenlänbern.
n Metall 1 geaofen, und bie
Kun And ——* Werke Rafael Donners.
cumis sativus, eine rigen, m ir
ann
ſcheinlich aus 13 Smbien fammenbe $H anze
in Europa eingeführt worden, ift nicht bekannt; man
nimmt jedoch an, ba don im grauen ter:
tum geſchehen fei. n Deutichland ift fie feit 1550
verbreitet. Der deutſche Name iſt von bem fpätgried.
dyyouptov abufeiten Teen die Form Angurfe und
das dän. agurke e
Die ©. gehört der he ber Gumrbitareen an.
fteifhaarigen Stengel laufen über ben
in, obne ſich eingumurgeln, oder Klettern mem
dazu enbeit bietet, mittels einfader Bidel ide
ranten. Blätter bergjörmig mit
Blüten einhäu uf, wie be verwan tem 5 ——
und Melone; die weiblichen —* ben über dem längs»
lichen oder fpinbelförmigen chtknoten, welcher
mit ftadheligen Barzen —* iſt, die aber bei der
den Frucht mehr ober weniger verſchwinden
Legtere ift länglic, cglinbri ch eher unbeutlich
breiedig, zeitig geworben weiß, gelb oder
j Drüdigem Flei von eigenartigem
Geſchmad. Das Innere der Frucht wird von einem
Bretigen Zellgewebe erfüllt und bie zahlreichen, übers
einander gereihten platten Samen find an den ein:
eſchlagenen Rändern der Karpellarblätter ange:
et. Aus der Mitte jedes einzelnen Karpells dringt
eine Scheivewand nad) der Achſe der Frucht vor.
(Abbildung auf Tafel: Cucurbitaceen, Fig. 8.)
Im Laufe der Zeit find zahlreiche Sorten ent: | f
R
Banden, welche bald für die eine, bald für die an-
Zubereitungsweile vorzuziehen u Zur Be:
reitung von Salaten find wegen ihres reichlichen
Fleiſches und bes Kleinen Kernhaufes vorzugsweiſe
bie Schlangengurten geeignet, welche oft Über 60—
70 cm lang und 10 cm und darüber bid werben
Feliſſen erb, Schwanenhalsgurke, Arn⸗
dter Rieſenſchlangengurke u. a.). Zum Eins
machen mit Salz ( aggurfen) wählt man gern
Heinere Formen, wie die erfurter mittellange grüne.
Als Senfgurfe wird die weiße Mar ge⸗
ſchaͤzt. Zum Einmachen mit ig und Pfeffer ſind
beſonders die Heinen Früchte (cornichons) ber
pariſer Traubengurke geeignet. Ein Zeil der zahl:
reihen G. wird im freien Lande kultiviert, während
anbere, insbeſondere bie jehr großfrüchtigen,, ihre
Bolltonımenbeit nur im Treibbeet erreichen.
In Betreff ver Kultur vgl. Rümpler
Gemüfe: und Ubjitgärtnerei» (Berl. 1879); 9
yager, «Der praktische Gemüfegärtner» (2. Aufl,
de. Lpz. 1863); Weifes «Dielonens, G.: und
Champignengärtner» (4. Aufl., bearbeitet von
Hartwig, Weim. 1865).
@urfentrant, f. unter Borago.
Gurkfeld (flomen. Keräko), Stadt im nörbl.
Zeile von Krain, an der Save, iſt Siß der Bezirks⸗
ee eines Bezirlögerihtd, Station
rt Sübbahnlinie Steinbrüd: Agram:Siflet und
all (1880) 878, al Gemeinde 5228 E., die meift
er: und Weinbau treiben, gr ber Fäbe iſt ein
fhönes Schloß der Grafen von Auersperg.
Gurkha, früher Name ber Stadt Aurengabad
(f. d.) in Syderabad.
Gurko —3 Wladimirowitſch), ruſſ. General,
aus altadeliger ruſſ. Familie ſtammend, geb. 15.
Rov. 1828, wurde im laiſerl. Pagenkorps in Bes
teräburg erzogen und trat 1846 als Kornett in das
Leibgarbe: ularente iment ein, wurde dann in bie
Generalitabsihule kommandiert und 1852 als
Hauptmann in die Linieninfanterie verfebt, in wel:
der er den Krimkrieg ala Kompagniechef im Regis
mente Diebitſch mitmachte. ‚m J. 1857 kehrte
G. als Stabsoffizier in die Garde zurüd und wurde
Esladronschef im Leibgarde⸗Huſarenregiment, drei
— ſpäter Flügeladſutant des Kaiſers und 1861
berſt, nahm 1863 an der Niederwerfung des poln.
Aufſtandes mit Auszeichnung teil und wurde 1866
Kommandeur eines Huſarenregiments, 1867 Ge⸗
neralmajor und Kommandeur des Leibgarde⸗Gre⸗
nadierregiments zu Pferd. G. blieb nun in der
Gardelavallerie, wurde 1873 Brigadekommandeur
und 1876 Diviſionskommandeur. Bei Ausbruch
des Kriegs gegen die Türkei 1877 erhielt ©. ben
Befehl über die Vorhut der ruſſ. Donauarmee und
eilte mit feinen Truppen nach Überfchreitung ber
Donau in Gewaltmärkhen nad) Tirnowa Ye
fowie danad) über den Ballan bis auf zwei Tage;
märſche von Adrianopel vor. Diefer kühne Zug
machte G.s Namen fehr belannt, war inbeflen für
ben Verlauf des Kriegs bedeutungslos, da die we:
nigen unter feinem Befehle ins undfcathal vor⸗
«Illuſtrierte Balt
uli), | Durd
Gurkenkraut — Gurlitt (Johs. Gettfr.)
gedrungenen Truppen ſehr bald vor den heran
ziebenden türl. Rejervelorps über den Ballan jr.
rüdgehen mußten und bie inzwifchen auf das rechte
Donauufer ü ergegangenen orps der ruſſ. Haupt:
armee durch die nördlich des Ballen ſiehenden
—AI — beiden Feldarmeen ber Türten un
Ru aut feftgehalten wurden. ©. tehrte zu Ar.
ang Auguft vor bern Heere Suleyman de 5
ha dem Schipkapaſſe zurüd und befekte die Pat
höhe. Bald barauf wurde ©. unter Emennun
zum Generaladjutanten nad Beteröburg zurüdk:
rufen, um bort feine Garvdelavalleriedivifon pı
mobilifieren und auf den Sriegthauplab zu füb:
ren. Dftober übernahm ©. den Befehl üb:
ein grobes Kavallerielorps , welches die rüdmärt:
en Berbindungen de bei Viewna —5* tin
eeres unter Osman Paſcha unterbrechen und die
Einſchließung dieſes Heeres vollenden ſollte. ©.
ſchlug die unter Schefket Paſcha heranziehenden
türk, Verſtärkungen 24. Olt. bei Gornii Dubrel
und nahm 28, Olt. Tetiſch, wodurch die Einſchle
un der Blewna-Stellung eine volljtändige wurk.
a bem Falle dieſes Platzes erhielt er „jnfantere
überwiefen und überfchritt in den legten Zagen is
Dezember unter ſehr ſchwierigen Berhältnifien dr
an, befegte 4. Yan. 1878 Sophia, marihert:
. | von bort aus nad Philippopel und trieb die:
mee Suleyman Paſchas, weldye durch die blutige
Kämpfe im Ssiplanafle bereit3 ke mi
16. unb 17. an. auseinander, worauf ©. M
Adrianopel mit der ruſſ. Hauptarmee in Berk
dung trat und mit diefer den ug bis in bie Räle
von Ronftantinopel mitmachte. Nach ber Bat
gung des Kriegd wurbe ©. zum General dei:
vallerie befördert und als dienſtthuender Ga
abjutant bei dem Hauptitabe des Kaijers me:
bet und 14. April 1879 infolge bed von Grm?
gegen den Kaiſer unternommenen Mo
mit fehr ausgedehnten Vollmachten zum Semi
gouverneur von Petersburg, über weldes des
zeitig ber Belagerungszjuftand verhängt wur, €:
nannt. Da jeboch während des naͤchſten Dia:
noch zwei Attentate gem dag Leben bes Au
ftattfanden, wurde ©. feiner Stellung entheb
bald darauf auch von jeder weitern militäriät
Dienftleiftung entbunden und auf feine Güter Mt
wiefen. Erſt Kaifer Alerander III. rief ©. mr
in den altiven Pienft zurüdt und übertrug dene
ben im Sommer 1883 das Generalgounernen®
über den Militärbezirt Warfchau.
Gurkur, Art wilder Eſel (ſ. d.).
Gurlitt ($ohs. Gottfr.), deuticher Gelehrit
und Schulmann, geb. 13. März 1754 zu Hale ie
fuchte die Thomasſchule und feit 1773 die Um
fität zu Leipzig, wo er mit bem Gtubium ber Dr
lologie das der Bhilofophie und Theologe
nd. ©. wurbe 1778 Uberlehrer am Bil
um zu Klofter-Bergen und verwaltete gem"
[int mit dem Mathematiker Lorenz 1779
3 Rektorat biefer Schule, welches er dann *
rte, bis er 1802 dem Rufe als Direktor au
nneum und Profeſſor der orient. Spragen 1"
atabemifchen Oymnafium zu Hamburg. alte
urch ©. wurbe hier das Johanneum u F
bluhendſten Schulen in Deutichland erhoben.
ftarb zu Bamburg 14. Juni 1827. Unter lem
Schriften find hervorzuheben: «Liber die Gem
tunde» (Wtagdeb. 1798), «tiber Mofait» —
1798), erh über Büftentunde» (Magdeb.1
ba
i
ch
Burlitt (Ludw.) — Gurnigel
ie gefammtelten « Schulfchriften» (Bd. 1, Magdeb.
801; 29.2, beraudg. von Corn. Müller, 1829),
ie fiber sung des Dffian und des Pindar.
Gurlitt (Ludw.) —A deutſcher
andſchaftemaler, geb. 8. Dlärz 1812 zu Altona,
zerwandter des vorigen, erhielt feinen eriten Uns
erricht bei S. Bendigen zu Hamburg und brachte
terauf vier Jahre unter Studien der Natur in
torwegen, Dänemark und Schweden zu. Bon
iner dreijührigen Reife nad) Dlünchen und Stalien
urfdgelehrt, nahm er feit 1839 feinen ohniih
rn Kopenhagen, wo er als Mitglied in die königl.
(tademie aufgenommen wurde. Hierauf malte
r in Düffeldorf fein großes jütländiiches Heide:
ild mit großem Erfolg. ©. bielt jih 184346 aber:
sals in Italien auf. Nach feiner Rudkehr wohnte
r meiſt in Berlin, 309 ſich aber 1848 auf ein Hei:
es Gut nah Niſchwiß im Königreihd Sadfen
urüd. ©. fiedelte 1851 nad Wien über, von wo
us er 1866 wiederum Studienreifen nad) Stalien,
ann nad Dalmatien, Ungarn und Briedenland
nternahm. Seit Ende 1869 lebte er teils in
zotha, teils auf dem Schloſſe Siebleben, welches
hm der derzog Ernſt zu feiner Benubung über:
eben hatte, und von wo aus er vielfache Studien:
eiſen nad) Holftein, fo aud in den J. 1867 — 68
rad Bortugal und Spanien unternahm. Im J
1813 ſiedelte er nad)
jest eine Billa in Blauen bei Dresden. In öffent:
ichen Sammlungen befipen die Nationalgalerie in
Berlin, die drespener Galerie, dad Muſeum in
leipzig, die ſtunſthalle in Kiel u. f. w. Bilder von
bh. As Künitler ann G. zu den Meiftern im
andſchaftsfache. Er hat die Reize des Nordens
pie de3 Südens erfaßt und gibt dieſe mit aller
Bahrheit und allem Zauber in feinen Bildern
pieder. Seine zahlteihen ital. Landſchaftsbilder
ben in hohem Grade den warnıen Zon der ſadl.
Sonne. Dabei weiß er tief in das Charalteriftiiche
er landſchaftlichen Formen und Linien einzudrin:
wen und durch poetiihen Reichtum feinen Studien
Duft und Reiz zu verleihen.
Surit (Ernit Friedr.), auögezeichneter Forſcher
uf Dem Gebiete der Tierarzneilunde, geb. 13. Dit.
«94 zu Drentlau bei Grunberg in Sdlehen, ftus
serte in Breslau Medizin und erhielt dafelbit
819 die mediz. Doltorwürde. Nach erlangter
ipprobation als praltiicher Arzt und Dperateur
purde er als Repetitor bei ber Tierarzneiſchule in
Zerlin angeftellt, 1827 zum Profeſſor an derjelben
ind 1849 zum technifchen Direktor ber Anitalt er:
amt. Im J. 1850 erhielt ex den Eharalter als
Beh. Medizinalrat. Seit 1870 lebte ©. im Ruhe⸗
tand zu Berlin, wo er 13. Aug. 1882 farb.
Seine Borträge erftredten ſich über Anatomie,
yathologiihe Anatomie, Phgfiologie ‚. Zoologie
ind Botanik; auch leitete er die praltiich:z00tomis
Übungen. G.s wiſſenſchaftliche Beitrebungen
varen vor allem auf Förderung ber Beterinärs
Mnatomie, ber Entwi dungsge ichte und der
ehe Anatomie gerichtet. Unter feinen Schriften
it befonbers hervorzuheben: «Handbuch der vers
Heihenben Anatomie der Seuslüngetiere? 2 Bbe.,
. 1822; 5. Aufl. von Leilering und Müller,
1875, legtere mit Atlas). Hieran ſchließen fic:
‚Anatom. Übbildungen der Hausfäugetiere» (160
Tafeln, 2. Aufl. . 184344; Supplement
5 Tafeln), «Lehrbuch der pathol. Anatomie der
Dausfäugetiere» (2 Bbe., Berl, 1831—82; 35 Ta:
esden über und bewohnt
633
fen Nachträge 1849), «Lehrbuch der vergleichenden
a Oyliologie dev Saußläugetieren (Berl, 1887;
ufl. 1865). In Berbindung mit Hertwig gab
&. dad «Magazin für die gefamte Tierheiltunden
(Berl. 183574) heraus. Endlich veröffentlichte er
noch «Über tierifche Mißgeburten. Cin Beitrag zur
pathol. Anatomie und Entwidelungsgefchichter (mit
20 Tafeln Abbildungen, Berl, 1877).
Gurlt (Ernit Julius), verbienter Anatom unb
Chirurg, Sohn des vorigen, geb. 13. Sept. 1825
Mr Berlin, erwarb ſich dafe Di nad) Beendigung
einer alademiihen Studien 1848 die mebiz. Dot;
torwürde, habilitierte ſich 1858 ala Privatdocent an
der Univerfität feiner Baterftabt und wirkt jeit
1862 als außerord. Profeſſor der Chirurgie das
ſelbſt. Unter feinen Schriften find hervorzuheben:
Beiträge zur vergleichenden pathol. Anatomie der
Belentfrantheiten» (Berl. 1853), «über einige durch
Erkrankung der Gelentverbindungen verurfadhte
Mipitaltungen des menfchlihen Bedens» (Berl.
1804. Bol), «Über die Cyſtengeſchwulſte des Hal:
jed» (Verl. 1855), «Über den Transport Schwer:
verwunbeter und Kranler im Krieger (Berl. 1859),
«Handbuch ber Lehre von den Anodyenbrüchen »
Bd. 1, Berl. 1862; 3b. 2, Lfg. 1,2), «Leitfaden
r Dperationgübungen am Kadavers (Berl. 1862;
5. Aufl. 1881), «Militärhirurgiiche Fragmente»
Berl. 1864), «Abbildungen zur Kranlenpflege im
elde» (Berl. 1868, 16 Tafeln Yol. und Zert),
«Zur Geſchichte der internationalen und freiwilligen
Krankenpflege im Felder (Lpz. 1873), «Die Kriegs»
&irurgie der legten 150 Jahre in Preußen» (Berl.
1875), «Die Gelent:Refeltionen nah Schußverlebun:
n, ihre Geſchichte, Statiftil und Endrefultate»
Ber 1879). Seit 1860 it ©. Mitbegründer und
itredacteur von Langenbeds «Ardiv für kliniſche
Chirurgien; 1867—72 war er Mitredacteur des⸗
Birhow:Hirihihen »Jahresberichts über die Lei:
ftungen und Fortfchritte in der gelamten Medizin»;
eit 1867 ift er Redacteur der Zeitichrift «Krieger:
eile, Organ der deutſchen Bereine zur Pflege der
im Felde vermundeten und erkrankten Krieger.
Außerdem hat ©. eine große Anzahl wertvoller
ftatift. und hirurgifcher Abhandlungen in den an⸗
geie enften mediz. und chirurgiſchen Journalen und
mmelmwerfen, inöbefondere in Eulenburgs «Neal:
encytlopäbdie der gefamten Heillundes (Wien 1880
—85) veröffentlicht. . _
Gurma, ein Regerland im Centralſudan, weit:
Lich vom Niger, welches im W. an Moſſi, im O.
an das Gandoreich grenzt, etwa 50000 qkm groß;
Hauptort ift Nungu ober Bennanaba oder Nomnın
Fada⸗n⸗Gurma. Die Gurmaneger find den Moſſi
und TZombonegern verwandt, welche ebenfalls inner:
balb der Nigertrümmung wohnen. Sie find Hei:
den und gehen nadt. Ehemals waren fie den Zub:
lad von Gando unterworfen, find aber jept u:
abhängig. Unter ihnen finden fi aud Nieder:
laſungen ber Mandingos.
urnigel (der), ein vielbeſuchter Kurort im Bes
zirt Seftigen des ſchweiz. Kantons Bern, liegt
1159 m über dem Meere, 14 km weſtlich von
Thun, 21 km ſüdlich von Bern, mit biefem
durch eine Poſtſtraße verbunden, auf einer wald:
umfäumten Wiefenterrafle am nordweſtl. Abhang
des obern Gurnigel oder Gurnigelhubel (1560 m),
eines nördl. Ausläufers der Stodhornlette. Das
Bad befteht aus einem großen Kurhauſe, das
einen langgeftredten Hof mit Säulengängen und
v
634
Glasgalerien umſchließt, und m gern Neben:
pebäuben (Kapelle, Trin! De, Wei je uf. w.),
etet Raum 600 äfte ea best drei
Quellen, von n das Schwarzbrümeli und
bie Stodauelle kalte gipsheltige © Schwefelwafler
fern gehört. er der Schweielquellen
wird jeit dem I owo zur Trint: ala
zur Badekur verwen tet namentlich bei
Krankheiten be3 Berbanungstanalß und des Fer:
venfyflems (Migräne) vorzüglicdhe Dienite. Aug
ala Luftlurort und _Sommerfriiche wird der ©.
viel beſucht. Das Klima ift, der Höhenlage und
der nörbl. fttion entfprechend, ſcharf und toni⸗
Va bie Luft der großen tabelmalbungen Mes
gen feucht, von hohem Dzongebalt; die Umgebung
ildet einen ftundenweiten, von zahlreichen Spa:
jiergängen durdichnittenen Naturpark. Bon den
nahen Gipfeln der Stodhorntette wird am häufig:
ften der Danterift (f. d.) vom Bade aus beftiegen.
Die heilfräftigen Quellen, die ftärtende Bergluft
und Die ſchͤne Umgebung, verbunden mit der mu:
ſterhaften —— des Bades, machen den ©.
trog feiner ifolierten Lage zu einem der befuchte:
ften Kurorte der Schweiz. En Dr. Derhat, «aux
minerales sulfureuses du G.» (Bar. u. Bern 1879);
Bfell» Fels, «DieBäder und Kimatifehen Kurorte der
Schweize (dit. ‚1880); ; aBriefevom G. (Bern 1888).
urowoti, poln. Adeldfamilie, die aus dem
12. So und aus Schlefien ftammen und ur:
heben babe F Rn Dergen A ten Göra = Berg) ge
find, während a beide a ben erbigen Eifenwafs
eißen haben ior G., Raftellan von
Gneſen ri, Ki ehe Bofen, — 1756, mit
Sinn ung großer Beſizungen. — em Sohn,
afael G., geb. 1716, kämpfte mit Doris von
Sachſen bei © ntenoy, „neigte zu den Sefuiten und
Maria aber Önig von
1787 vom
——— — und ſtarb als
Preußen
Rellan von Poſen 1797, — Sein druder
an ®., on 1717, geft. 1790,
Kammerherr Au ulept Oro Lichalt
von Litauen. — Ein —* —3 Alerander
G., geb. 1719, war Sekretaͤr ber Delegation welche
mit reußen und Oſterreich Über die erite Teilung
olens ver — und veranlaßte eine Samm⸗
ung ber Altenftü elben: « ee albo
—— Bde.,
arſchau 1776). Gr farb 1792. — Graf ana}
Entel von RAR ‚ift befannt durch feine
FO der fpan. Infantin Slabella 1841, mit
der er ! dan in Dover verheiratete.
Graf Adam G., poln. Rublizift, Bruder bes
FA en, geb. 10, Sept. 1805 im Souvernement
Ralıt A ierte in Leipzig, Göttingen unb Heidel⸗
berg, nahm dann eifrig Anteil am Aufitand in Po⸗
len 1880—81, wobei er viele heftige S riften ge en
Rußland fchrieb, Nach Niedermerfung ufs
—*— begab ch ©. nad) Paris und bier —
* eine Anſichten gänzlich. Er iſt einer ber erſten,
ußland und dem ruſſ. Volle eine panflamifti-
je Miffion zufchreibt in der Schrift «La verits
Russie» (Bar. 1835), infolge der er 1836
vom Raifer Nikolaus nad ee berufen wurbe.
Doch fand er auch hier nicht den —38 Boden für
jeinen Ehrgeiz; er ging 1844 auf feine Güter zu-
d, lebte bann in Br en und Breslau und be ab
Br endlich 1848, unzufrieden mit ben europ.
hältniffen, nach Nordamerika, no er 4. Mai 1866
zu Wafbington farb. Seine panflamiftifchen Ideen
—* ci po delegacyi»
Gurowski — Burte
führte er weiter aus in «La civilisation et h
ussien (Petersb. 1840), «Penstes sur Varenir
des Polonaiss» (Berl, 1841 ; deutich von Herrmam:
a Der Bolen Zukunft», 2p3. 1842), «Le panıl».
visme, son histoire, 868 veritables &löments re-
ligieux, sociaux ete.» (Flor. 1848); ferner fhric
er unter bem Bieubongm. sSfanialeon N on Say
Wolowäti»: «O arystokracyi, liberalizmie i den
kracyi w Polsce» (Bofen 184): endlich in Ame
rita «Russia as it is» (Neuyort 1854) u. a.
‚Onrfay, Handelsgewi ber brit.:oftind, Pre
vinz Madras von 20 Kändis (Candies) ober 4
Mönn (Mun), Man oder aba (Mannds)
== 10000 engl. Handelspfund oder 4596 ke.
Gurfchuo Ipoln. Görzno), Stabt in der preuk
Brovinz eftpreuben, Regierungbbejtt Marien
werder, Kreis Strasburg, 28 km im ED. oı
Strasburg, in einer hügeli en d an it
Grenze von Bolen, mit 1799 ein Katholilen
Gurt (von Gürtel), in der —— Kunft ein
architeltoniſches Glied, Band ober Streifen, de
um einen Gegenftand” in der Mitte heruumgefir:
ift, um ein Bufammenfaflen in origontalen, oder
eine Trennung in vertikalem nme anzubeutn.
bau be dies die Gurtgefini
— in Höhe der Ballenlagen oder and
in Beüftungeh öhe angebraßt, um bie einzelnen %e
ſchoſſe oder Stodwerte zu kennzeichnen oder zu tree:
nen. Sie find nächit den Hauptg imjen De hife
pen Gliederungen der Bebäudefronten. Brüder
u find die G. oder —— die horizomieln
obern und untern Begrenzu eiferner oder ki
zerner Bitter: ober Sachmerföträger I. Eifef fab-
wert), die als hauptfächlich tragende Teile kanı
und zwifchen benen fi Die Gitter: oder Fade
ftäbe (Streben) befinden.
ogen, |. unter Gewölbe.
uetbremfe, |. unter Bremien.
Gutte oder Burten(frz. sangles, engl. gr)
bide bandbförmige Gewebe, bi
Zwecken verwen werben. Waͤhr
der geringften als Zragbünber, ala elaſtiſche Ir
terlage für die füneden förmigen Stahljeen de
Kifien beim Bolftern der Stühle, So tn
bedient, werben beffere Sorten ben run
der Reitjättel (Sattelgrundgurte), m pre
polfterten —— (Wagengurte), einere vd
—— —— Em *
a 5 entli elgurte
ie Art der Anwendung wird bie au "
Baterii, Tomie b die —— ee a 2 hr
ragbänder un iergurten
grobem Hanf: ober Werggarn und find at (lei:
wandartig) gewebt. Somit fie ſich nicht der Yreir
nach zufammentollen, ift die Kette abwechſelnd st
rechts und aus links gedrehtem Gefpinft —
e Sattelgrundgurte und Wagengurte
aus Hanfgarn, Han atzo Leinenzwirn, 9 *
aus zweibrähtigem Bindfaden verfertigt und Mr
teils glatt, tale jweifeitig gelöpert; fm en de
iſt die Kette aus rechts» un be
uſammengeſeßt. Sattelgurte und Halftern N
teben ganz aus Rummmollgeip eipinf um umb mi
gelöpert , zuweilen udn Da leinen Aufl
webt. In berfeiben Weile werden —*
verfertigt, doch webt non biefe noch öfter gan Nr
Baumwolle Fi mit on — *
g von Jute e ung der
aus Kanfgarn, Werggarn und Binde”?
Särtel — Gury
ebört hm Oeföäl des Seilers, est ſich ie
ines Webſtuhls (Schlagftuhl,
SurtentälagRod) bebient. De ©. aus
jwien, ſowie bie aus he en eben Sa
ubl ber Au) ebenen
> find eine Arbeit # ofen und erfors
[ jierte Ginrii
Sellentuble ol —A—
nuſterte Hofenträger werben auf er lem mt
ae) — — —53 — be
onbere —3 . find die in ber
Seile_bei en unb —
ee men Bar ih in Kracht,
— zona) in Traı
Zitte und von vielfacher Bedeutfamteit.
3. ber Apfeo 7 ind alle das Herz berüden!
jauber vereinigt, felbft bie ftolze Here muB Ihm
‚eiben, fol —— ich ihr in Liebe nahen.
!teuvermäblt m hatte im Altertum das am vn
» u ee (pm IE del ben Mann Das cingulum
nilitare verlieh Römern einen gewiflen
'tang,, ber, weimſchon in anderer Weife, auch im
Wittelalter bamit verbunden mar. Die est,
d. b. in Bölfe verwandelte Menſchen. nahmen die
— — einen —S inter ben
bern ber tath. Kirche wirb bie Alte zit
B Sm — aan, ve en et bem 16. Jahr. dis
einer Ende leichen "gürtet Nahen
im Alten ent 8 riefter mit *
binde von Byſſus und olle, die 32 heili
lang fein mußte. Wolle ımb Leinwand, ae hen
waren überhaupt das Materil, — von jeher
cer G., dies notwendige ren der
kam en "Genanke, vorziglich Sand um San
er ſchon früh aud) aus eblern Sio mi F
ans ‚Silber und Gold, mit toftbaren Steinen befeht,
G. ober bie
. Herol
Wittelalter bilbete Den G.ein hauptſachli
Smuds, fomie der ritterli
—ãES 1und2.) Solange
Bi. 2.
Bat.
‚n ber Beit vor bem em 18. Sabrb) bie Bleiber wet beoöl
wurben,
ul faltige Kleid um bie Senn
635
fündıen, Als aber die Kleider ſelbſt anliegenb, en
nd gejhnärt Buben, man ben G Tode oder
Mhnso von der Hüfte berabhängend. Er beftand aus
ne ee ‚meift
= reiten, Di lichen
te in
Ste er Gehalt de Namen
es | Dupfing oder Dufing.
ahrh.
wurde er auch mit
len behängt und fo von
Herren und Frauen ge:
——e— (Fe. 2 3). dm
war er weni, je notwen:
dig. In dieſer Zeit
er wieder eng an und |
hatte bei ben rauen
einen Dold, eine Taſche
der den Schlüfjelbund
zu smoaen: Als Schwert⸗
panel hatte er eine ähns
ice Gmtwidelung b dund:
zum N, Bi
hr.
Aber EN © alte gel⸗ er
ten ten Degenge! elö| m.
— — te oder Gartelroſe, |. Herpes.
Sarıen —— — fi u ra
), ein er fc
en | ae fi) 8 km fübfih von Bern alß breiter te
wachjener und bewalbeter Sanditeinrüden mit zwei
Kuppen zu 859 und 860 m Höhe über
Die Ausfiht des Bergs, ber von
Rn oder zu Wagen leigt i in etwa
en —— if eine ber Kan ſchoͤn
anded un
Berner Oberlan! Son ben. Ems
menthaler" unb Entlebucer Bergen im D. bis zu
abgerundeten
bem Deere.
m | ben Öreyenier Bergen im S®., und über di am
inaus bie zu den favoı ifchen Voralpen
Dche) anbeterfeits die fi jochebene mit ven
Seen von Reu und Durten und den
von der Bee. N 8 is zur Geißfiuh bei Aarau.
—— „ —— crocheti⸗ er
ler) urfprängt fi ein Handwerker, deſſen Ar⸗
Bent in ber tfigung von Budeln, unten,
Schnallen und Schlöffern aus Eifen und Mefling
154 — oder zum Schließen von Garieln
—X ihren die Gartler auch andere, na⸗
ment — und Bronzearbeiten der verfchies
Fra eiren, der böchfte Gipfel des Gebirges
Aravali (f. d.) in Bengalen.
Sury (Joh. Beier), namhafter Lehrer ber kath.
Bunt ward @. Jan. 1801 in Mailleroncourt
(Srandhe-Comtt) geboren, tatı sa den Jehuiten,
En idierte 1828—82 in Rom Theologie,
1833 Profefior ber Moral am Yefuitentollegium in
Vals dei Le Buy, 1847 im Collegium ‚Romanum
zu Rom. 3.1848 von Rom vertrieben,
er nach Bale zurüd, wo er biea an feinen Tod ie.
April 1866) nicht bloß als Sehrer ber Moral,
dern befonbers auch Durch praltifche Seelio: Yun
Katedeſen und Mit Alone inter be armen einge
ing mit Gifer Seinen Ruf bi
dete &. vun bas h
breitete «Compendium Si nn, —
636
17, von dem Berfafler ſelbſt Beiorgten rn er⸗
deutſch von Weſſelak, 868). Im
3 1864 folgten u . co Das
oe mpendium » Schulbuch, das
Veichthoren vorbereiten foll und be&halb bie Grund»
fäge der Moral an einzelnen Beiipielen ——
en em, erläutert Dies gef
in ber Weiſe, dab die Anfichten ——
Theologen bes h ıori, aufgeführt
und, wo biefelben geteilt Fr — eitigen
Gründe, vorgebracht werden. über ber in
nkreich verbreiteten ftrengern
eniämus vertritt ©. entſchieden den
Kopie jr bes Seh mpaters & (2. 4 fl. 1870);
ut u :
en, 3 wird in dem Sehrbu che —S
—— G. Diebſtahl ——— ee
und Metneid für elaubtertiar t?» (Berl.188
Gnfed(Berndvon) |.Berned(KarlGuft. von
Gndle, ferb. Aufilinftrument. E befteht aus
einem ovalen, unten gewölbten Körper mit Sölyer:
nem Refonanzboben und mit einem Ha
Ihe Über da3 Fell und den Handgriff wir eine
Darmiaite geipannt und darüber wird
*— mit — — geſtrichen. a —— | mi
ebt man 5 ol g mente
—— Art. Furl N —— Be | He bie
blinden Eänger, ——— je na beim fingen einer
Etrophe des treffenden Liebes eine eh ertönen
lafien. Die ©. wird aus Ahornholz gefertigt.
“li ( ruſſ.), » in Rußland ine rt liegende
—* e mit metallenen Saiten, die mit ben Fingern | g
geri en nuerben: Guslar, ber Epieler eines fol:
ftrument3, oft in der (Debeutung eines Zaus
berer3, "Se enmeifters, Gauklers.
Guh (fe. fonte, coulage; engl. casting), im
allgemeinen das Biehen der Metalle, auch da3
Oubitüd felbft, oder foviel wie Gußmwaren.
Über (hmiebbaren Buß f. Eifengieberei und
Eifengußwaren,
uhe en, ſ. unter Cifengießerei.
Gntfferom (Adolf Ludw. Siuiamudı, nambaf:
ter Arzt und Deburtsbeijer, geb uli 1836 zu
Berlin, ftudierte zu Berlin, —5 und Prag
Med bigin, unternahm 1863 eine Bir ere wiſſenſchaft⸗
liche Reile, durch Frankreich und Großbritannien
und habilitierte ſich 1864 als Privatbocent für Ge:
burtößile und auentranlbeiten an der Univer:
har zu Berlin. Nachdem er 1. Yan. 1867 einem
uf ala ord. Profeſſor der Geburtshilfe und Direl:
PN ber geburtöhilftichen Klinik nad) Utrecht, und
don 1. zul desſelben Jahres einem uf für
I gleihe Stellung nad) Zürich gefo ort übernahm
er 1. April 1872 bie ordentlidde Bro ei ur der Ge⸗
burtshilfe an der neubegründeten deutichen Hoc: | m
ꝛi⸗ zu Straßbur ‚von wo er 1. Dit. 1878 alg
Kid anne der iin, Direktor der geburte:
bilfli — init in der Charite, ſowie
treltor der debonmenf ſchule nadı Berlin beru en
wurde; 1882 wurde ihm der Titel eines Geh.
Bea verliehen. Außer vielen Auffäben in
it hriften ſchrieb er cin größeres Wert «fiber
ildungen des Uterus» (Stuttg. 1878).
eh Paul), zoifjenfhaftticher —
ee. 14. Dft. 1840 zu Berlin, ftudierte nad) A
ng des —— 1859 — 65 65 Raturmiflen
(chat en und athematik zu Heidelberg, Berlin,
Gießen und Bonn. Gr habilitierte fi "1868 zu
Bonn ald Docent ber Mathematik und machte 1870
auf das | ten
e des
en dann
Guſeck — Gußmauerwerk
ale el De en un von der
5* ſeine —*
teler
den, beein
—71 ala Freiwi vn
mit. Hierauf tra —
Epebition nach ber
tößere Reife an. Andere Ri
ler —35 —S — turforf
er
einer au
fo
1873 Shifil on
landen, mo «
* m 6a m stm n m auf eben mern, werben, im
11875 w n
Reihe Sammlungen, magnetiſche, ale. a
thronolog. 5* tungen, tartogr. Riederlegm
beſuchten R Ei u. f. mw. find die erlangter
—5 de dieſes Unterneh jr
3 1876 Krug: OO . mit Schwein eu
fe burd bie öit —* en Tage ——
Ar tion von
ad Höhen
je Fan nom. gi nad)
ng der centralen 1 Hileno: * —*
gEUpDe. .& entdedte im Urfprung
thals (34° 30’ ſudl. Br.) ein weites Gletiäente.
überfchritt den Kamm der Andes an vier *
benen Punkten, erreichte 19. Jan. 1888 gay det
ben böd fen hratergadendeg Sulcn ee
ar einen Weg des
Fi der Andes, des — 6628 3
gen 6970 m bed), den er bis zur Höhe von GW"
(21. Febr. 1883). Im April und Rai 19
bern te G. 23 "boliviani he Hochland und tdi
im Juli 1883 nach Eurapa zurüd. Cr it Gmml:
Fekretär der Gefellichaft für Erdkunde in Berlin. Ri
Itenftein und Bechuel:Löfche bearbeitete 6. da
em ewert «Die Loango⸗Erpedition⸗ (Lpj. 18791.
erechtigkeit — fluminis), das ul
dem a eines Grundſtuds verbundene R *
vom Dach abfließende Regenwaſſer auf das
barte Grundftüd in einen Strahl zufammenzi
B. durch Dachrinnen) abfallen zu lafien. Tuic
echt ehört zu den Öebäubelernituten.
Salfn a (mag ar. Nemet-Ujvär, d „1. Destik
—8 ar eden im ungar. onmitat Gier
burg, mit 2000 E. und einem —
it Kirche, in weldyer fh \ die Familiengruft da
Fürkl milie Batthyanyi befindet. Auf einem ie
liert ftehenden Berge liegt die alte Burg 8. grob
tenteilö Ruine. Diefelbe bildete ſchon im 12. Habe
eine ftarle Grenzfefte und war ber end
mächtigen Magnaiengeſchlechts beuticke | —*
der Grafen von G., deren Befis fait da
weitl. Ungarn bis nad Kroatien — *
dem 16. ah befindet fi Ort und Schloß a
Belis der Familie Batthyänyi, deren Ahn ent,
aaften, u; f. w. in den erhaltenen Burgreßen af
ahrt find.
Gufmanerwerk ift das ſchon ben Römern & ber
tannt geweſene und zu Mauern und Gewölben voE —3
ihnen verwendete Mauerwerk, welches nicht
igneter fein follten, ern Ä
Gußnaht — Guſtav IL (König von Schweden)
eingelnen in Berbanb und Mörtel gelegten Steinen,
fon aus einem Orobmörtel (Beton) durch di⸗
tenweiſes Cingießen ober Ein — in hölzerne
—* — ormtäften —* ellt wird. Nach Er⸗
örtel3, den man durch Beimengung
laden, Hol tohle, Bimsftein u. ſ. w. möp:
vn porös und it zu machen fucht, werden bie
Seitenwänbe, ber Boden u. a w. et Kalen wieder
befeitigt. veſonders zu verſtaͤrkende ober tra ende
Zeile (wie Mauereden, Gemölb rate und Be
nungsrippen) oder auch bie Ein aflungen ber BB:
cn und Fenſter werden aus einge! zunbenen Biegels
Ihipten oder aus Werkſtucken geb
ufnabt (frz. bavure, en al. ah), in ber
Gießerei eme in olge der —— be der
Form aus einzelnen Teilen auf ber Obe
Bußftüd3 entitehende — Erhöhung —
meiß durch nachfolgende Bearbeitung entfernt
”Sufien Aa), le geb. zu gu Davelber
‚sei chule zu mar un
lernte te hier bei a —* aber bei dem
aler els. Auf der berliner Aus⸗
Rei ung von 1870 trat er mit ben Gemälden:
nadrihten, die Kirchgangerin und die Dame
auf r AN en drei Borträts hervor. Gr
hierauf 3 rofefjor in un 1874 Bros
Fehr an ee af in Rarlörube, 1876 an der
in Berlin, „1874 entftand das Bilb: beim
—— —* ie Mei — ee
ao ebrten Reſervi ie
in Bent), Drau a hen, verlorenes Gluck und
ber BI en en einen neuern Schd fun en
zeigt db bie ie eptzeme realiſtiſche Richtun i8
t eigert, wie z. V. Wi kommen!
“ — render Tru , die —5
w fe: —ã Hilberung eines hä
lichen al
Böttin mit zeibe
—5 u Figur der (hören
icher Miene vom Staube reis
nigt) und ber moderne Atlas (ein ——
* einen Globus trägt).
ahl, |. ee Ar
Rn, dv
etall, b
enhände
—— Son:
al Eifen und" Se *
(S. Eiſengußwaren.)
— Guſtav IV. Adolf,
j von Schweden (1528—60),
befaunt unte amen Buftav Wafa, geb.
12. Mai 1496 * —— in Upland, hieß ur⸗
ſprunglich Guſtav Gritsfon und war der ältefte ohn
des Reichſrats Grit Johansſon, der väterlich eits
aus dem Haufe Waſa, mit terlich eits aus
Haufe Sture abſtammte, zwei Familien, bie in ber
Beichichte Schwedens eine hervorragende Rolle ge:
ar: batten. Seine Verwandten, die Sture, wel
Reichöverweier von Schweden waren, flöß:
bzeitig Liebe zum Vaterlande ein, ſorg⸗
Yar eine a und [Bidten ihn 1509 auf
ule N up Nach der Rückkehr von Up:
le nahm ihn Sten En der Jüngere 1514 an
feinen Hof und ließ ihn durch) den gelehrten Bifchof
von Lintöping, Hemming Gadd, weiter zum Staat:
mann ausbilden. G.nahm an dem Siege bei Bränn:
fyrla nahe Stodholm, weldden Sten Sture 1518
über bie dan. Truppen unter Chriftian II. erfocht,
rüähmlichen Anteil. Als er bei den darauffolgenden
Berbandlungen nebft fünf andern vornehmen Schwe:
den als Geiſel auf die feindliche Flotte vor Stock⸗
Reiie
—
orig —*2*
—— Köni
637
olm geihidt wurde, ließ ian ihn und feine
Seahein ergreifen und ha bear ene nach Däne
mark abführen. Hier verna BO. Im Herbit 1519,
bag Ehriftian die Unterwerfung Schwedens ben
ſichtige. Er entfloh, um fein Vaterland ndatic
Bi u retten, in Bauernflei ern, erreichte am eriten
age Flensburg, tmat bort bei jütländ. Ochſen And:
lern in Dienft und fam mit diefen in Lübe
Der Rat von Lübed nahm den Fluchtling in S *
und beförderte deſſen Abreiſe nah Schweden. Hier
landete te 0: ‚auf der Landzun nge Stenfö, unweit Kal;
mar, das damals von ben Dänen zur See blodiert
wurde. & ein in die Stadt und munterte biefelbe
m tapfern Widerſtande auf, aber man fürchtete
ho. mit einem Geächteten variei zu machen. G.
wandte ſich nun nach Smaͤland zu u ben Zandbauern
feines Vaters und von da na Daletarlien, wer,
ven Chriſtians Soldaten verfo Bir verfchiedene Ber:
ftede auffuchen mußte. Miederh olt hatte G. bie
Darlelar ier Eu Aufftand ge gegen die ünen aufge
oßdert; aber erſt al$ die Runde von dem Stod;
heimer Blutbab und das Gerücht von einer neuen
teuer, mit welcher Chriſtian die Bauern bei
wollte, eintraf, wählten diefe G. zu 3 anfüb-
ter. Das Schloß des Gouverneurs wurde erit
und ermutigt Durch diefen Serolg, © ame %
immer mehr Dalelarlier unter
dem ein Haufe von 6000 Mann, Die von — —
Trolle den Dalbauern — bet von i m
eo und serftrent 10 wor G. aus Dal je:
arlien hervor, nabm W nn Upfala ein
und rüdte gegen erh ohne —* dieſe Stadt
a Holen oͤnnen.
wurde er auf einem nach Wadſtena in
—— NS ausgefrichenen errentage 24. Aug.
1 zum Reihöverwefer und Oberhauptmann bed
Rönigreihe Schweden ernannt. Im efip biefer
gefeplihen Macht begann er nunmehr bie
regierung einzurichten unb feine Kriegämaßit zu vers
mehren. Ber eich ride er —5— neue vor Stockholm
und ſchloß es bgleich ſein Pef durch
die Ausfälle ber‘ en 8 * und 13. April in fei:
ner Abweſenheit zerftört wurde gelang ed ibm den:
noch mit Hülfe von zehn Schiffen, bie Lübed ihm
fendete, der Städte Kalmar und Stodholm im uni
und Juli 1528 fi zu bemeiftern. Roch vor ber
Einnahme Stodholn® berief er aber zu Pfinaften
1523 die ſchwed. Stände zu einem Reichstage nach
Strengnäs, auf weldhem er es dahin zu bringen
wußte, bap ihm bie Krone Schrpebenz angetragen
murbe, Die er auch nad) feeind arem Weigern ans
nahm (7 der Einnahme von
Stodhelm eroberte er auch — Finland, wodurch er in
en
np des ganzen ſchwed. Reiche gelangte. Auf
den Rat feines Ranzlers Lars Anderfon (Laurentius
Andreä) faßte er den Plan, die Reformation, die er
durch zwei Schüler Luthers, Dlaus und Sauzentiuß
Betri, geborene Schweden, Tennen gelernt, in Schwe⸗
den einzuführen. Doch betrieb er iefen Blan nicht
mit Halt. fondern allmählich. Erſt ala die Mehr:
geh zur prot. Kirche fich belannte, wurde auf dem
eihstage zu Wefteräs (1527) enblich die allgemeine
Annahme der Reformation angeordnet. Auf cinem
Reichstage ehenbaetoft (1544) erfolgte auch die Ber:
einigung zwiſchen ihm und den Ständen, zufolge
deren Schweben ein Wahlreich zu fein aufhörte und
©.3 ältettem Sohn Erik als Stronprinzen gehuldigt
wurde. Um feine Macht fefter Mu gründen, fuchte
er das Anfehen des Adels und der Geiltlichtsit zu
iexungsweiſe gege
fee Fe ent
are we lung © erfolge reich mit Lübed
ichen cn Arm mit Rußland. Seinen | land,
Soh le Ehe, Eri „ beitimmie er zum | ordentlich glüdliche Eroberung
ne pi iebod) fo, ba unter biefem feine | eine eine Hi —* — von ick
Em ln, fondern auch
an —5*— begleitet.
t. ſein mi
aber kraͤ AR Z a
er bie Liebe feines Volls, indem er, zugleich unter | den, bis er dur Bettung
zarter Schonung bed Anbenkens feines Vaters, Ion, ag — Sadien m n —
einen Teil der von dieſem begangenen Ungere rechtig⸗
keiten wieber gut zu ma
Rriegen, die ihm ber
laſſen hatte, ſuchte er ben mit Dänemark, der im
nähern lim
— 5 leines | ae 39 t wurde, zuerft feinen en mund ange lange auf —
Guſtav U. Adolf (König von Schweden)
wäden. Demgenä er ben größten Teil ber | ben gefä rü ken Ar Beinde befreit, wenbet
a nee ne ne
* nd beſtimmte ſelbſt die € r ie
em‘ el fepte er baburd S St ranlen, daß grobe Be Bo
—3 — und regelmäßiger ausge⸗ am — e im ee 1614 fo
en, da
pen dem Bürger: und Bauern: ber
= ber w Abend be FUnruben * eat ——— — a oa, *55 hi
verloren gegangene Einfluß auf die Reichdange n Rerhoim, Kazel
—— —*
wurde. Die vielfe
Ti eb feiner energif und Livland zugefagt * — —
n erhoben, wurden dur Zwiſtigkeiten mit
durch Klugheit und | nad) Karls IX. Tobe inc
eitelt, ſich von ber drüdenden Han: | Thron erneuerte, mit
haft der Karen zu beizeien,, tämp te er ß auert. 13 die Un
und Ichloß | bes mehrmals er
mit England und den Nieder: nfchten Ziel
Finlands führte er 1565 gegen goien auf
urland,
ie er eine große Vorliebe | unter
t bi
oban F Magnus | in Oft ogend „Junterbrochen wurden,
w
Nerile um Unterdeſſen hatte in D
Be — regieren ſollten. ©. | los um ſich greijenbe ebcadı bes 5* ir
idelung Schwes | nand IL die ol
8 bat ex gr Blauben immer en
De Fe — Guſtav Waſas, Ko⸗ 8 im m Suter and
nigs von Schweben» (2
aten Sufans I. . Wafar (deutich von Fey ber —Ee
— — a. d. 831). en ae tte
Suftab II. Molf, König von Sa Säueen, geb. Glaubenägenofien fhuldig zu ſei
9, (19.) Dez. 1594, war ein 3MX,, br zu retten. Demma
ng Sigismunds ben ch ihron | zeih zwiſ
rinzeffiu ina von Holftein, | 16. (26.) Sept. 1629 ein
he, en IL Mit vorzägliden An: re zu Stande, der den König von
de. Züb. 1801); Frhreũ
je nie mr ale len Er:
prache bie Inteinife , ita⸗ 1631 wirt erfolgte
lenilde und ranzöfihe bie er alle mit Geläufi fig« | bielt 19. (29.) 1680 vor ben
iſſenſchaften a meh. Ständen eine kaftuolle
5 j et inbere mit Mat tik und ichte. jeine Tochter Chriſtine als
Knabe batte er ſeinen Bater guf eifen | Ichiffte ſich 30. Mai (9.
8 er nach des Vaters | Ihweb. T n is den Schären
Hrerk IT ahre alt, durch die Mündigteits | 24. Juni (4. Juli) bei der Kleinen
ände bie Regierung übernahm, bil ie
I er ii in er Kriegen mit den Dänen, Rufen 26. Juni (6. Juli) auf üſedem de
ec Budle Staatämann und er: | Troß
leid nannte ein (der ed edle em
Drenftierne, en en, —*
en unter en —æe Reichsſsräten, den ofen — se
— & ab hm — ine ug u 5 pad
anzler un ern anb fi) mit ihm durch Die inmigite | ſegte bie teten e von urg 9:
Freundſ und leutfeliges, | der ein, ſchlug Tilly 7. dr, ge 16a 1631 bei Breitt
und Rheingeptt
ed Surfürkten von Eat
ilend, in der di
—38 e a
Verfahren gewann | feld, bur
ſuchte. Unter ben drei — ven
ter ald Erbſchaft hinter: | ger Krieg.
en, unter denen das unb wiberipre
fe 1. (21.) Febr. 1612, wo er | allgemein galt Die ne er
Sie in Gehenägefahe geriet, das ‚mestioürbi ige war, | mord gefallen
ang ed ihm, BE
Bermittelung ben Kr us A hen De
re 1618 ab u äliehen, dieſer —— traf ©.8 der Idee 8 De
ablung von 1
on Lauenburg, ber
oberte zurüderbieli, an re taiferl, —— edlen in fdwedifche —* se
langt, die burd @.
der | auf. ein Bahn mit Frankreich
die —— —
Guftav I. Adolf (König von Schweden)
und —* — 7 wieder in jene zu⸗
t e& durd) die — gewor⸗
Ko et be Aug. von Leubelfing,
ans des ae Seite verwundet ward ziemlich | e
efegt, dab G., ald er an ber Spihe
der —33 iſchen Reiterei —* raſ
aneilte, zwiſchen die Ion
im Rebel vors
ö Hier, non mehteen' Kugeln getzofen und (ner | been
und bier, von ein getroffen u wer
—A vom P Fe und im Steigbi,
ſchleift, zulegt von laiſerl. Reitern, denen der
Denleitende age nit Rebe chen ı wolite, vol
getötet ward. Sein bluti oller wurbe sah
Wien gebracht, wo es n ET aufbewahrt wird.
Ten Leichnam führte ber H ard von
Weimar nach Weißenfels, ex i n * der —
pr ü berliciern, die ihn dann na weben in bie
nigl. Gruft bringen ließ. ” Gingemeibe bed
Könt n aber, na ‚der Geltion burd einen
Apotheler, in der e zu Weißenfels beis
richt. Bon feiner Gemohli in, Maria nore,
geborenen Prinzeffin von Brandenburg eb. 159%),
639
chreiten Eroberungen häufte und die wichtig⸗
= 5—7* und ne — in ſeinen *
n hatte, ſcheinen höher ſtrebend e Wanſche in ihm
ommen zu ſein. Die Huldigungen, die er
* mehrern Orten 2 10 bie Berteilung einzels
ner reuticher Kür Länder al Zurüds
behalten anderer für Kö! en Y den ion ins
At eine prot.s de Kaiſerkrone auf ein
upt zu feßen.
ud für ee innere Entwidelung jenes Landes
war ©.3 Regierung dc von ber größten Bebeusung.
Mitten unter dem mmel warb bert eine
probartige Arbeit auf allen Feldern be3 Kultur:
ben3 vollbradit. Das Staatsrecht wurde durch
die —ES von 1617 undbie Ritterhaus⸗
orbnung von 1626 umgeltaltet. Die gefamte Vers
waltung ward muftergültig organifert), t Reichs⸗
rat erhielt Permanenz und ourde, in
eingeteilt, zum Mittelpunft der — E——— fer⸗
ner eriolete eine tomfequent burcgeiührte, 8
tiſche Cinleilung der Läne und Bogtelen. Das
hatte er eine einzige Tochter, Chriftine (1. d.), bie, weten wurde nereinjacht, bie Nechtäpflege bar, bie
lieben Jahre alt m! m Regierung erung folgte. Gerichtsordnung von 1614 und die Organifation ber
6. war Karl hön von Der, ‚hatte einen | «Hofgerichter zu Stodholm (1614), Abo (1628) und
hellen, burchöringenden Beritand und ein — Dorpat (1629) reformiert, Hinfichtlich des Heer
uebictenben, 5 würbevolleö, aber dabei freunbli weſens ward fchon j zu
und leutielig Unerichrodener buch Rani XI. volibradten «inde -werk». Das
mut und ung te Gotteäfuniit en den ſchwed. anterrichtän en barf * den Reformen
Grundzug ſeines tters aus, i G.8 als eins ber beſtgeor ——
aleich angeſehen werden; Mi Tepe zu Upfala warb
te Tugenden ber Menichlihteit wi und
Duldfamleit ie ben exo
Heer hielt er ftrenge Ordnung und —ãe und
fraite Plünderung und Gemaltthätigfeit mit uner⸗
licher Strenge, Zropben waren ihm feine Gols
baten mit gre weil er
wte ein Bater
tete und ha
Beiahe und
ür du Bu
einen Sol
en
te, erbienft
12 ii nen Ro *
— war, A juchte * Be
en Sinn einzuhau 3 —5*
Feldprediger an, lie i
In und wadte forgfam über gute
udt un
Über bi Demon ründe &.3, während bes Dr
ährigen Kriegs ja Gunfien ber d Y * eutſchen —*
en einzuſchreiten, iſt je nach En olit. ober lonfeſ⸗
‚onellen Parteiftanbpen —* vielfach
eisritten worden. Waͤhrend die ler
nur bie Bewegg i
eit und polit. —** unterlegen
teten andererſeits bie Broteitanten,
Rotive — Ben ie um zum Kriege gegen
ber Mitte. Wichtige, ja f —
i
ende Ar In dr — Ta
Ile cin gutes —E ae are —* und
inſſe, ei
ie S chung der —— — a.
nem Unterne
er Empfindlichkeit
F ste
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erle
t für den Fall erten Ari
* R nah Polen ien, ſtanden wo nicht Ion
> doch naͤchſt feinem feurigen ð ifer jede
3 weni ter Linie, während
all
en den - en Feldherrn — zu |
In —— — zu fammeln, Crftol Y SHAR
m fo ftaunenswert begünftigte. als er im rafchen
“än: | burd die wa önigli onation der geſam⸗
— bie wahrheit Gebgüter auß ihrem zeitweis
| gen Berfall Saal ana ar und ns neue Univerfis
at eingerichtet, ſowie aud) Gymnaſien
ben Sa ädten. Eme rege Wirkſamleit herrſchte
auf dem Gebiet ber materiellen Kultur; die
Schwedens blähten wieber auf,
udn der Hanbel, beibes info iufolde wall on. und bo
laͤnd. inwanderungen; 15 Städte wurden nen an:
gelegt und neriude acht, — einen An⸗
teil an dem großen Ithandel zu veridaffen und
überfeeifhe Kolonien zu erwerben. Freilich fehlt es
auch nit an Schatten neben dem Glam feiner Re:
9; es find dies unter anderm die wachſende
bes Adels und ber harte Drud, ben die
Steuern und D Muäbebungen auf bad Bolt ausübten.
Auf dem Gebiet der Tatil war G.s Thätigfeit
epochemachend: er wurde der Begründer einer neuen
Kriegsmethode, ober wenigitens ber einflußreichite
Berbeflerer der alten. Er machte die Sinie zur bes
[immien Angriffsformation, reduzierte die Zahl
t Blieder, verteilte die Stavallerie hmedmäßin zur
anterie und fegte namentlich bie Züchtigleit der
5 Reiter in enge e Beziehung, ndelte
ement der Sch torbmung foftematifeh
3: e leichte GSeihüge, und zwar in viel größes
— ai feitber gehräuchlic) geweien ar.
Mannszucht eine Arm
ihrer moralijgen Tuchtigleit ba.
eichen nicht
wurde bem Hudenten des Königs ein
Obeiist errichtet, eine —— omeat den
vor e. nu © außerdem
wurde ihm ein aan bild in een geſeßt.
Upſa
An der Diele, wo men nad; der Schladht bei Zügen
(f.b.) feine 2eiı gefunden, wurbe ihm 6.Rov.1837
ber den fog. Schwebenftein ein got. Denfmal aus
Qußeifen errichtet. In Deutfchland ift bie Guſtav⸗
Adolf⸗Stiftung (f. d. nad ihm benannt
BR); Abolfa> ML, St
Lpy⸗ 1852); "Goben, aan 9 Beil m und fein Herr
in Sübbeutichland 1631 35» (2 Bde 8
186567) ;_©. Droyſen, «Guftav abolfe (2 23
2p3.1869— 70); Ero olm,«3v
Gustaf II. Adolfs regering» (6
—72; im Aussng: a uflan IL Abel in Deutic
land», beutich von Helms, 3b . 1875); „al
bull hat in der neuerſchi enenen m «Sveri-
es historia» eine in be und auf die chen
Forfehung geſftichte S a feiner ern
alien — rieu,
«Histoire de Gustare —88 * Sudde»
( r. 1875). G.s Schriften find unter dem Titel
— Gustaf II. A oe skrifter» 1861 von
era egeben wor
König von n Sömcben 171—R), —*
on Adolf
edrichs, Herzogs ı von Holfein.CJot
en Königs von Sweden, und Lui e riet,
er Friedrichs II. von Preußen.
glädlihen Anlagen, mit welden ©. —A
Kon entwidelten fi unter der Leitung ber Grafen
effin und Scheffer raſch und ‚räftig, In Schwe⸗
den hatten damals „io wei ariſtokratiſche Parteien,
belannt unter dem Namen ber Müben und Hüte
die Staatögewalt an fi { gerifien, jene wurde durch
Rußland, dieſe dur ankreih geleitet.
ſtrebten, ob leich fonft in feindſeligem Bivereett
den Thron feiner Prärogative mehr und mehr zu
entlleiden und an defien Stelle die volle Herrichaft
der Stände zu fegen. Kaum hatte G. nach feines
r 2. San. 1746, war ber ältefte
einer 6
Vaters Tode 12. Febr. 1771 den Thron beftiegen, | fchrift u
als er, geleitet von Frankreichs Natichlägen, den
Plan fabte, mit Unterftügung bes Bürger: und
Bauernitandes und unter eibilfe ber jüngern Of⸗
fiiere Die Adelsariſtokratie zu ftürgen. Doch hielt | t
er feinen Entſchluß geheim und un rieb fogar
bie neue Verfiherungsalte vom 4. März 1772,
welche feine Gewalt noch mehr einichräntte.
ftilfen f ae er indes Bolt und Militär auf feine
Seite zu ziehen. Unter bem Vorwand de, neue Ma:
nöber im uführen, verfammelte ber König 200 meift
junge Dffhiere um ſich, bie bald eine Verbindung zu
feinen Gunſten bildeten. Vorzüglich thätig war In
der Hauptftabt Oberft Sprengtporten, bis ihn ber
elsamo wohn des Reichsta age nad) Finland verbannte;
rovinzen wirkten Ab gefanbte des Königs
bei den egimentern. Au einige bedeutende Män:
ner, unter andern die Grafen Hermansſon und
Scheffer, batten fi mit dem Könige vereinigt.
Nachdem eine neue Verfa ung entworfen, wurden
bie Rollen fo verteilt, daß bie Brüber des Königs,
der ältere, Rarl, in Schonen, ber jüngere, Friedrich,
ind Dftgothland, und Sprengtporten in Finland bie
el leiten follten, bie ber König in ber
Hauptftabt dann vollbringen würde. Dem Plane
n:mäß fündigte zuerft 12. Hug. 1772 der Komman⸗
—8 von Chriſtianſtad, Hauptmann Hellichius, den
Öcberum an durch ein förmliches Manifch ben
Gchortam auf, Alibald 309 der Brinz Karl bie
Regimenter in der —*8 chaft zuſammen und er⸗
ſchien mit denſelben vor Chriſtianſtad; da jedoch
feine Aufforderung zur übergabe fruchtlos blieb,
begann gine ſcheinbare —— und Berteibi: |
cung. Der König benahm ſich dabei jo Hug, daß
Im bie
Guſtav IL (König von Schweden)
lien X feiner Feinde te,
er | Hr 19. Mus 1772 komm ef aber im Anker
Ichen ihm und einigen NReichöräten zu lebhaften
ortwechiel. warf er bie Madle a ab und vol
a
H:
3* ra rs nad) rs Na ten, Die an
wohin
und des Baterlanbe —— ſowie⸗ Die *
wendigleit, die angemaßte walt der Stände a
verni m e fie auch im feuriger Rede zu
Unterftügung feine? Plans auf. Zwei autgenom:
Gehorſams. Hirn
nen, lei Es. alle den Eid des * Ahr
En umri t ad einer 9
penge De ben Orden rit, wo Der Ubrige Ze Zel
wache, ie in den Zeughof,
tillerieregiment ihm buldigte. Zugleich lieh er Ve
Truppen fi) mıit Kanonen und —— va
—— bei, bie —— der Mitglieder ve
Huldigungen der Ber
——— Magiftrats us
fiung binnen wenigen Sha
ben —— ee ſchon am folgenden Tage leihen
bie Kollegien Ru] bie, Bürger * a
Unterthaneneib. Um bie neue aſſun
Stände anerfennen zu laſſ
21. Aug. mit ber —
beſtra ben 830
allgemeinen ammlung au
Hier G. feine Abſicht, an bie Stck
des Barteibefpotigmus eine gemäß Monarh
u ſehen, ge fie unter Guſtav Adolf und vun
5 1680 beftanben, und ließ die neue
dorlefen, die fofort genehmigt und burd *
nd Cid bekraftigt wurbe Sa ee
biener "blieben in ihren &imtern
tourzben | in Sreiheit geſetzt, bie —* *
t. Durch die Bemuhun 38 ——ã
andel, Ackerbau und erbfleiß,
und Seemac t bob fi
ſchaften blühten wieder auf, unb viele
‚nach dem Beifpiel Friedrichs II. von Pradeı
ind Leben ya förberten die allgemeine Woblichr.
n Hinfiht feines Hofitaats nahm er jedoh In
lanz de3 franz. Hofs zum Diuftez, was in
fiber —J ung des Landes führte od) mehr eis
als die Braditliebe war be 1 abet Be
tik geeignet, allgemeine Unzufrieden
und die Stände waren ſchon auf bem an
von 1786 offen und beftig gegen ben König aug
treten. Sie verwarfen fa "Ale feine Borihlöx
und nötigten ihn zu barten. ern. Roch bedräns
nisvoller aber wurde feine Lage, als, ——
ſelbſt Rußland ang riffen, bie Dünen — auf Kup
lands Antrieb in Chrneben ei
12. Hug. 1788 im Heer eine ne —
Unter dem Vorwand, daß der —A—
migung der Staͤnde ieinen Angri
bürfe, weigerte ſich das dert een — *
hans eigenmädh tig mit 3 u an um einen EG
enftillitan er G. alte na
ewann bie Hilfe ber Dxlelarlier * rettete *
ie zunächſt Gothenburg vor den Angriffe der DE
nen, morauf er ſich burd) Eng und Peruize
Bermittelung ganz von biefem Feinde befreitz.
dem im Febr. 1789 zu Stodholm erbffmelen OR
tage wurden ihm troß des Widerftrebend des
völlige Souneränetät und das Redit —*
‚ Bergbau, Künfte —8 |
Guftav IV. Adolf (König von Schweden)
obne Einwilligung ber Stände frie g anzufangen.
ebt fehte er ldzug gegen Aubla nd mit od
er Anftrengung fort. ga Hegten bie Ruflen 1789
aſt allenthalben zur See und zu Lande; doch im
olgenden Jahr brachte er tuzch Die bie ade te bei
Rärnatost (15. April) und Wa pril),
wie durch den Sieg ſeiner rohe über bie
rufi. Flotie bei Fredrilshamn (15. Mai) das Kriegs⸗
glad wieder auf feine Seite. Auch glich er feinen
rluſt ala er ſich 3. Juli duch die feindliche Flotte
dig burd ch den bluti en Sieg feiner Schärenflotte
venstſund (9. Juli) über den Prinzen von
Naffau glorreih wieder aus. Diefer Sieg
zum Frieden, der 14. Aug. 1790 zu Werelä am
Aymmenefluſſe wilden Rußland und Schweben
auf das Berbleiben bed vor bem Arie e beitandenen
Belisitandes abgeichlofien wurde. — de
Kriege.) Statt nun die angene Lehre für die
ubunft zu benugen, beichloß ber Koͤnig,
ar. "Si evolution ei ugreiten
und — ale acht berzuftellen. wollte
Schweden een n und Öfterreich vers
einigen und N er bie ie Bunbes ftellen.
gu * ging er im Fruhiahr 1791 nad
mit Katharina II. einen Freund⸗
f Hund berief einen 2 Reichätag nad nad) Gele
m ‚Der me vier Wochen
Un hen aber zur
Königs die Grafen, orn und ibbi hung
Bielle und lin, der D Hieutenant
iljehorn und mehrere andere verbunden. Nachdem
ch
bereits der Mord in Gefle verſucht worden, bot fi
Andarftröm, ber —AãA oͤnlich Sabte, ben s
Berihworenen zum Werkzeug an. Gine lerabe
zu Stodbolm, in der Nadıt
1792, wurde zur Auafüb Obſchon
der König hu rz vor bem —— des —X ——
wurde, ging er doc) gegen 11 1 übe mit
Efien ba alles ra *
dh er 6 in n eine e und
Dosen. und indem ihm uumoab ihm in 0 (Horn) mit
——— —A————
Anda sm} b.) durch einen uf im den
Nachdem er noch in den folgen:
Ibäfte —— „Armfelt zum O
tocholm ernannt und den *
ae feinen Sohn —3 IV. Ado
auszurufen, ſtarb er 29. M
por, gleich feinem Dh n. den König Frieb⸗d
. von Preußen, entichieben für das ranıd« | In
eingenommen” aber i der ſchwed. Lit⸗
—* leines abgeneigt, ſondern — die⸗
ie pi pn Geb ſchrieb in ſchwed. Sprache | de
ulpiele (eutih en Eichel,
1848 chtl it
mn —* ——— wenig haben. n Gine
—— feiner «Oeuvres
un eichnet
If hm König
Fr
Oral
1806; = im — —* Radet v8 he —
18068) Deranaltet ©. hatt Ien, le feine
beioh
* Maar fo hat — I Univerfitäts;
H ala
Hude et werben holten, Diele &eb *
50 Jahren
9 ln 1842 ftatt, und es erhielt PBrofeflor
eier —— Non Papiere zu verzeihnen und
über den Inhalt an den König zu berichten. Wäh⸗
send biefer Arbeit" gewannen Diefelben noch einen
Gouverfations -Beziten. 18. Hufl. VIIL
— 16. — 17. Rin di
litt6raires | mark,
641
ſehr bedeutenden Zuwachs durch eine Sammlung
ungebrudter Sachen über Guftass II. N jerung,
bie gegen Ende 1842 der Kammerherr Nils
ben der Univerjitätöbibliothet zu Upſala überga,
Außer dem offiziellen Bericht hat Geijer auch öffent
Fi über Die ge amten, vi Biel — für bie Ge
je ie haft end ande { eriätet In ek bes
nig3 enthaltenden Papiere berichtet in «Konung
Gustaf IIL:s efterlemnade och femtio Ar efter hans
död öppnade pappers (8 Bde., ‚ Upiela 184345;
beutid oo Orepli in, 8 Bbe., Ham ).
88 ‚«Histoired durägne de Gustave Ills
4 a ‚«Gustaf IIL och
tshvälfningen 1772» 43 der «Berättelser
ar Svenska Historiens. Stodh. 1873); Nero,
«Gustave III roi de Sudde et Anckarströms
1886). Den tragifchen Tod G.s wählte Auber (
son Scribe) zum Gegenitand der Oper «G. oder
ber Maslenball⸗.
adle
Guſtas IV. Abolf, König von Schweden
(1792—1809), geb. 1 . 1778, wurbe nad) feis
nes Baters, Re Tobe 29. rt 1792 zum
Köni audgerufen. Während feiner Tberjährig
keit bee dan Dbeim und —* ber ber Dean
Karl v der nad mal ige König
Karl — Pia
1. Nov. 1796 — Dee Ser unge "Ania
war nicht ohne Talent beſaß viel natürtide
ergenohte aber die Sehareli teit, zu lan
—* Vater, der ihn nad) Rouſſeauſchen hen Orund
er3og, gewöhnen Me —R ich zur ——
Unbeugfam nad feinem Ro
—— ehe pi nt zwar bie Souveränetät,
wie fie fein Bater errungen, auf dem Reichätage zu
rrlöping (1800) betätigen, bagegen änderte er
anfangs vieles in ben Regierum ndfähen
a b manche weife Anorbnung, bie jein Oheim
getroffen, wieder auf. Bereits mit einer Pri ingeffin
von „nedlenburg veripeo n, lud ihn 17
— Katharina IL nad Petersburg ein, in ber
icht, ibn mit ihres Entelin Nlerandra Paulowna
Schon war alles zur Bermählung
j . fi weigerte, den Ehelontraft
zu untergelänen, weil man in Deaug gi den
Gottesdienſt feiner künftigen Gemahlın Puntte
1 Tanne feine Biegen er nicht ugefteben wollte.
darin
Nichts lonnt
he ne ee bie Bermählung, I
in feine Zimmer
nit zu Stande. Ins 81.08.1797 vermäblte ex ſich
bage mit ber Brinzeffin Friederile von Baben,
hmägerin bes aaierd Aleranber L und bes
nadmaligen 8 önign . von Bayern.
Als die norbilden 2 ächte über bie —— des
—— gegen England gerichteten Bünbnifles
r bewafineten Neutralität Unterhanbelten, b
er gr 1800 zur Beihhleunigung des Abſchluſſes
jetbft nad) Beteröburg. Dennoch blieb er, ald Eng:
d gegen bieje Mächte, beſonders gegen Däne
nfive ri, ganz untbäcig. Rad
Thronbeſteigung trat er jogar, 1803
[övertrage zwiſchen Snoland und
(buch welchen er von ben Engländern
dgabe_ber Inſel Barthilemy Be
—2— a doch Schiffe vom Embargo in ben
brit. Häfen erhielt. Juli 1808 teilte er *3
Karlsruh De um ben Haifer und bie Neichöfürften
für die bee u gewinnen, bie Bourbons ftatt bes
Erften Konſuls wieber an bie Spipe der franz. Mes
gierung zu fepen. Ex befand ſich noch in Karlörube,
4
nie
dem —
auker ber
in Regensburg und war naͤchſt
ige Souverän, der über jene Bluttha
nwillen äußerte Diefes br batte —* völl öligen
mit Sranfreid) ı unb eine immer
Bindung mit Großbritannien und Rupland zur
Boloe. So edel ed [es eridien, daß er die von Napo⸗
Frieden von Tilfit gemachten
ng
he aufhob, fo mußte man es doch für uns
nüße Hartnädi fett anfeben, als er nad) dem Frie⸗
den von Zilfit die von Rubland und Preußen ans
ebotene a ermittelung ausichlug.. Er verlor nun
Stralfu nd, das er 19. Aug. 1807 verließ, und bie
— — Ben een blinbe € Ynbänglichtei an Eng»
Der ion vergebens abzu:
te, Me „fürge fein Bol olt * e mit
die Teilnahme , an ber Gert
le gegen die Engländer bis zum allgemeinen —
a der fr eigerte und vor em ie nv
ernung ber franz. en von den Slüften
Ste unb bie Wiebereröffnun ber deutichen Häfen
für Englands Handel gebieteritdy forderte, fo branı
gen bie vufien mit 60000 Bann in Finland ei
unb eroberten dieſe Provinz, a hierayf mit Krb
land vereinigt wurbe. Um ſich für —— Die
lands zu enäbigen, gef gen . Rorwegen an
von den Dänen und Norwegern er Yennfel he
mußte die ſchwed. Armee umt über
bie Örenze zurüdziehen. Hit Bei n zu
Keen, zeizte er noch Adel und Heer gegen ſich
anf. [3 England ihn zu gemäßigtern anf ten zu
bringen fuchte, legte er auf alle engl. Kauffahrtgi:
iffe in den en Igm wed. Häfen Beſchlag und 8 dã⸗
mit auch dieſe Ma a i
So mußte e8 jedem deutlich werben, baß ber
König die Wohlfahrt feines Volks ganz feiner Leis
denſchaft aufzuopfern fähig fei, und ein im tiefiten
Dunkel entworfener Plan gebieh enblicy zu gi r Reife.
Die weitl. Armee, verliert, daß bie Dänen bie
Grenze nicht überichreiten würden, feste ſich unter
Adleriparre in Marſch gegen Stodholm, wo unter
ben nädjiten Umgebungen des Königs bie Häupter
ber Berihwörung ſich befanden. Auf die Nachricht
von ihrer Annäherung beſchloß der Konig anfangs,
in Stodholm mit einigen Negimentern ſich zu vers
teidigen, änderte jedoch bald dieſen Plan und wollte
nah Linkoping aufbreden, um dort noch mehr
Truppen an fi) zu jieben. Por feiner Abreife ver:
langte er von der Bank 2 Mill. Thlr. Als die
Kommiflarien diefe Zahtun verweigerten und er
13. März zu gemwaltiamer : egnahme des Geldes
fchreiten wollte, ichien der Augenblid zum Handeln
getommen. Noch einmal wollte Klingipor im Ber:
ein mit Adlercreug und Silfverfparre den noeg
patlicher Vorſtellung veriuhen; doch ©. beleidigt
ie Sprecher auf das empfindlichfte, worauf Adler
* ihm den Degen abforderte und ihn im Namen
ation zum Öefangenen erklärte. Schon am
Radjmittag verkündete eine Proklamation bed Her,
zogs Karl von Södermanland, daß er die Negies
sung übernommen habe, ©. zeigte fi in fein
—— e verwarf, ja jogar in der Ab»
ei eußen beijere Friedensbedingungen zu ver: berungen
uli den Waffenſtillſtand mit | Er
De. | ma Sense tnghekm rühren (ann Ga ie
Kindern 8 Haga bleiben mußte, und 4. Din
59. Mn eine Gotjagungsatte mu Banks Fa
Sohnes. Die Reichs r ih
Einlommen von See ihm. ans; hir
fein Privatvermögen, bas feiner Gemahlin un
feined Sohnes verblieb ihm. Im J. 1824 wurde
der Rente und zur Abfinbung für fonftige Jet:
721419 Thlr. an die Jamilie
ging 6 1809 nach Deutichland, von de
nad) der Gänwen, wo er zu el unter dem Rasa
eined Grafen von Gottorp . Später tremie
er fi) von feiner
beitimmten Zwed
site oe e mn
te fi 1815 in Bafel zu einer
ruſalem, * jedoch aus Morea
Biene: Ro ließ er im Rov. 1814 eine Erlii-
in welcher ex bie Reqhte feines
Sohn frz ben fhmeb. Thron in Aniprug nahe.
päter nannte er N Dberk Guſta voſor,
1818 Bürger in Baf ve r ——
—29 in Leipzig, nn N)
— in St. Gallen. & ſau
hauptungen bei I
ttela “e gr olphe» in er —— des cm
6) | temporains» und in Stgur’3 «Histoire de Napokcı
la grande armöe» fchrieb er dad ala
du colonel Gustafson» (2py. 1829; beutiä, Br
1889); außerdem «Nouvelles Consideratione —
libert& illimite de la presse» (Aachen 1834), Mr
journ£e du 18 Mars 1809» (St. Gallen 188).
G. Sinterließ einen S und brei 2
bie von ihrer Mutter (geft. 25. Sept. 18% u
enufanne) trefflich erzogen murben. Die ältrk,
ale — ( (seit. T. —— 1865), ver
e ſich 1819 mit dem Groß us
mählıe bie jüngfte, Gäcilie (geit. 2. Jan. 184)
1831 mit dem Großherzog Bauf Zriedrih #
von Oldenburg. ußas, geb. 9.
179, 8
6. Mai 1829 den Titel eines Beinenne von. a ‘
und und far zu Villnig 4. Aug. 1877.
mäblte fich 1830 mit $ Baingelfn Quife ie 18. *
1864), Tochter des Brofherzogs —*
drich von Baden und der Stephanie, dx
boptintodpter, Napoleons I. Aus ber Ehe ib
Bringen von Waſa It ng eine Tochter, bie Pris
effin € Sarola (geb. 5, u 18833), hervor,
eit 1858 mit dem K zen (nacjmaligen Rönk
Albert von Er ri rw
Guſtav, Prinz von Bafı, Sohn Guftans!'-
Adoli(i.d.). [XIV, (f.d.) von“ y
Suftan Erichſon, Sohn bes Königs Cri
Guftau Waſa, f. Suftan I.
Ouftavu: Hdoif: Verein, genauer «det *
Verein der Buftan: Adol „Stiftung a iRein —
—58 der prot. Ki —— Act
folgt die Not derjenigen —* an *
de, ohne fich jelber helfen —* tönen, in —*
Umgebung der Mittel ded kirchlichen Lebend em! *
ven und deshalb in Gdjohr find, ber ang
Guftav: Adolf: Verein
na geben. Die Gründung des Vereins
—* an den 6. Rov. 1832, als den 200jährigen
ee note 19 an an den Helbentod bes Schweden:
önigs Ou sol) An biejem Tage fand in Süpen
eine che Dei tatt, und bier wurbe vom Dom:
propit von Holleufer aus Merieburg und vom
een Großmann aus Leipzig der Plan
aßt, Guſtav Adolf an nie Stätte feines Tobes ein —*
——* Dentmal zu ſeßen. Dafür die nöti-
een eher aufsubingen, forderte Kaufmann Schild
a e3. 1883 en — Tageblatt» zur
eur einer erfammlung I 6
nda Damit war auch der de:
Dante —æe egt, für die Bermendung ber voraus⸗
fichtlich reichlich eingehenden deiber einen höhern
Zwecd ins Auge zu fa en und 14. 1832 forderte
ein leipziger Komitee au auf azur ichtung einer An:
t zu brüderlidger Unterftügung bedrängter Glau⸗
ſſen und zur Grleichterung der Rot, in welche
durch bie Erſchutterung ber Zeit und durch anbere
Umitände prot. Gemeinden in und außer
land mit ihrem kirchlichen Zuſtande gera
nächtt aber bildeten fi ne Vereine. uur in
Leipzig und in Dresden
Grädten Sadjiens Binekguereine 6 hatten. Thatkräf-
tig unkerieäpt wurden biefe Beitrebu
Bi en, wo dad Konfiſtorium eine
Ike Sammiung or ——
a obann au prache des
Wallin von ur eine — — Fire
ustollette da3 ganze Lan
en aud) von Rania | vo
Immungen
—— vom J. 1884 wurben alle —— tapita⸗
lißert zus nur bie en 5, Sinjen. eh Bis
ch ieh die ah
—— —8 blieb die melde allıäh
‚ein <evang. Berein der
645
fand zu biefem Zweck zu Leipzig eine aus gun
Deutſchland befudhte Berlammler ftatt. Es ward
ver Outtav: olf : Stiftung»
ndet, ber ſich die I ng bedrängter
Glau genoffen jur a machte. Derſelbe
gliederte ſich in a beren e3 zunaͤchſt mur
drei gab: und Darmfladt, und in
exeine. he ve ung der ein
Kann Belder wurde die getroffen, daß
ftig nur ein Drittel berielben tapitaliftert , da:
jwei Drittel fofort verwendet werden follten,
zwar eins nad) jelbjtändiger Beltinmiun der
und zmar das andere durch den Centralvorſtand
unter möglichfter Berädfichtigung der Wunſche der
Yweigvereine. Bollendet wurbe bie Druantiation
des Bereind auf ber Verſammlung zu Frantfurt a. M.
im Sept. 1848. Gin Gentralvorftand, mit feinem
2 in Leipzig, warb gewählt, beitehenb aus 24
Deitgliebern, von —5 9 der Stadt Leipzig, die
übrigen 15 "möglid it veridjiedenen Gegenden
Deutichlands angehören. Bas Kapitalifieren der
Gelder wurde beichräntt auf diejenigen Gaben,
ı | weide ausbradlic mit dieſer Beitimmung geichenti
werden. Hofprediger Yinımermann wurde beauf:
tragt mit der Herausgabe eines Vereinsblattes un:
ter dem Zitel «Der Bote des Cvangeliſchen Bereing
der Buftaus Aboff : Stiftung». Die folgende Ber:
ſammlung, Sept. 1844 zu Göditingen, war d
wichig, | daß bier die preuß. Bereine fih dem alls
erbande anichlofien. Der göni von
ben, ber König von Hannover, ber og
eijen, ber Ani von Württem —e—
Ib bie ale des Bereind durd ihren Beitritt und
eünftige Der Berorbuungen. Bayern dagegen
—* die Grundung von Zweigvereinen 10. Yebr.
1844 verboten und erft 16. Sept. 1849 geftattet.
Das Proteftantenpatent vom 8. April 1861 geitats
tete auch für Öfterreich bie Gründung von ®., und
zur Verwendung fam, gerin gering. D ie Leitung der Kg ſchon 1862 konnten die beiden Hauptvereine Wien
einsangelegenheiten weil te alljährfis zwiſchen für Deutic"Biterreidh und Galizien, und Nediaid),
Leipzig und Dresden, nur die Verwaltung des Bers | für Siebenbürgen, aufgenommen werden.
mögend dauernd in ben Händen bed leipziger icht geringe Berwidelungen entjtanden dem Ber:
Bereins. erftkgt wurben, wenn mit ger ein aus der deutichlatholifchen und ber freireligiöien
ringen Summen, t. Gemeinden im laß, in ng. Der Verein hatte fi von vornherein
Bayern, arn und der M auf den kirchlichen Standpuntt geheilt freilich nicht
Im diefer Weile nd und wirkte ber Verein | auf cin beitimmtes Belenntnts. € beitimmt in 3.2
bis zum J. 1841. Wie wenig er befannt war, troß | feines Statuts nur: «Die —S des Vereins
regeimäßi a 3 te, erhellt | umjaßt lutheriſche, reformierte und unierte, ſowie
dar von Wrofefior Ahoind
von or Tho
son —— gear in Baiel und von
im
Eee Immermann im ——— welche
ben 8 dresdener Verein fannten,
he, nen n zu grün,
8* ee
tath. ‚Bisher — 336 ige lglos ge
blieben zu fein; Legrand veranla bie ® rünbung
der Peoteftantilchen Si fögefelfchaft welche
das erg — wie ber G., auch mit ihm eng
ihre Tebftänbige Drganifation
I Sim ieß am —— 31.
Ich an bie prot. Welt»
gem er in ——— Worten dazu aufforberte,
brängter Glan:
ben ven ehe Au d
55 ga * ——
—— Vereine. ——
von der bereits che — Leipzig⸗
dresden ‚ wirtte er felbft die neuen
Bereime 78 anſchloſſen. Am 16. en 1842
olde Gemeinden, die ihre Übereinftimmung mit
euang. Kirche fonft olaubhaft nachweiſen. Im
zi 1845 ntrogten nun einige HZweigvereine, aud)
fr Demi nden aus insmitteln zu uns
Der Centralvorſtand lehnte es ab, weil
inden felbft ertlärten, daß fie Ratholıten
2* wollten und jedenfalls die evang. Kirche als
völlig unfrei verwürfen. Die Hauptverſammlung
— Stuttgart, Sept. 1845, billigte dieſe Ablehnung.
der Hauptverfammlung Sept. 1846 zu Berlin
erfthien der Prediger Rupp, Begründer der Freien
Bemeinden, ald Abgeordneter für Rönigaberg. Der
weis Gentralvoritand beanitandete feine Teilnahme, und
uno 89 egen 32 Stimmen wurde feine Ausichlie:
bei chloſſen. Bas führte zu einer ftarten Gaͤ⸗
Fun. Bon der Linten traten mandje aus, weil fie
in dieſem Beſchluß ein Kepergericht ſahen. Von der
Rechten ſagten fi) manche los von einem Verein,
welcher mit den Freien Gemeinden Freundichaft
halte und veranlakten die Gründung der ſog. «Luis
berifchen Gottestaiten», wie 3.8. in Peclenburg,
41?
644
Hannover, Preußen, Sachſen und Bayern. Eine vor:
fibergehende Verminderung der Einnahmen brachte
naturgemäß auch die revolutionäre Bewegung der
abre 1848 und 1849. Seitdem erfreut der Berein
ich eines ftetigen Wachstums. Es befichen ieht 44
Hauptvereine mit 1771 Zweigvereinen. D le —
nıen noch 394 Brauenereine, deren Ipeniet
gabe iſt die Yürjorge für Konfirmanden, fit
wen und Waiſen evang. Prediger und — *
ſönliche Unterjtügungen von Predigern und Lehrern
in der Diajpora und Beihilfe zur_innern Ausſtat⸗
tung von Kirchen. Die Zahl der Studentenvereine
ift auf 10 geitiegen. Das Kapitalvermögen der Ten:
tralfajje betrug 1382 rund 634000 Marl, das Ka⸗
pitalvermögen jämtlicdher Hauptvereine 1025000
Dark. Im J. 1882 wurden an 1219 Gemeinden
Unterftüßungen veriandt im Betrage von rund
775200 Dark. Die Gejayntiumme der Unterftüguns
gen, ‚ weldye der Berein ı mägtenb ber 51 Sohrele feines
eitehen? gezahlt hat, beträgt rund 18001 600 Mart.
Unterjtügt wurden während biefer Zeit 3015 Ges
meinden und Anftalten, und zwar 1206 zu Kirchen⸗
und Bethausbauten, 719 zu Schulbauten, 428 zu
Biarrfausbauten, 436 zu Neparaturbauten, 139
zur Grwerbung von Grunditüden, 916 zur Schul:
bentülgung, 283 zum Pfarrbotationdfonds, 285 zum
Schulbotalionsjonbs 106 zum Kirchenfonds, 430
vun — t, 1173 zum Lehrgehalt und zur Er⸗
ltung de quͤlen, 820 zur Ausſtattung von Kir:
hen mit Orgeln, Gloden und Gefäßen, 63 zur An;
lage von Friebhöfen. A
l. Zimmermann: «Der ©.» (7. Aufl., Darmſt.
1867); derſelbe ' «Die Bauten des G.8 in Bild und
Gedichte» (2 Bde., Darmit. 1858— 76); Benter,
«Der ©. in Haupt und Oliedern» (Lpz. 1882); von
Griegern, «Der O, in n ben eriten 50 Jahren Ns
Veitchend» (Ip. 1 N ).
Guſtavia, —* der Inſel Barthelemy
Gustavia L. eine dem König Gujtan III. von
Schweben zu Chren benannte Myrtaceengattung
de3 tropifhen Amerika, die in vieler Beziehung mit
ber Gattung Eugenia übereinftimmt, Heine Bäume
enthaltend mit immergrünen, einfachen, meiſtens
mehr oder weniger (angettförmigen, am Rande ges
zähnten Blättern und mit prächtigen vier: biß acht⸗
blätterigen Blumen, in ber Mitte mit zahlreichen,
am Grunde verwachſenen Staubfäbden. Alle Arten
der Gattung find durch hocheleganten Wuchs wie
durd die Größe und Farbenſchoͤnheit der Blumen
ausgezeichnet. In den Gewäcßhäufern werben
tultiviert G. — L., speciosa DO., urceolata
Poir., insignis Lind., T eophrasta Wal. Die
ee durch William Bull in Chelſea eingeführte
Art iſ
Staaten Columbiens entdeckt. Sie beſißt einen
ſchlanken Stamm, beſeßt mit langen, ſchmallanzett⸗
lichen, zugeſpißlen, an dem Stiel | veriöjmälerten,
anı Rande Iharf gefägten Blättern. e Blumen
eriheinen einzeln oder paarweife in den Blatt:
achſeln wie aus ben Knoten beö bereits blattloß
gewordenen Stammes, baben 10 cm im Du
meſſer und bie achtblätterige Korolle ift von Lieds | fi
cher Rofafärbung, mit der bie violetten Staubs
äße angenehm Ontraftieren. Die Guftavien ges
hfebief "More find Provi
e, Pfarrdorf in der preuß. zovin
Brandenburg, aregierungbegirt Frankfurt a, '
Kreis Königäber 2 in der Neumark, mit —8
1954 E., bat im Sommer regelmäßige Dampficifi:
G grecillima, von —A in ben Vereinigten | ein
Suftavia — But (philofophifch)
Berbinbung mit Stettin ı und Küfrin. Hier
Ri bis zum %. 1832 die „feitbem — 5 —
je: —— Aug. ine Bien — Ober De
der di anzugreifen, und
m: | felben mei * De der 5 m Io Ok
bei Zorndorf (f. d.).
Suſtel von Blaſewitz, |. unter Blaſewiß
Güſten, Stadt im Herzogtum Anhalt, Kreu
Höbe an a eu e gehenben ai Be m
ohe,
an den Zrien erlin:Bla Wittenberg,
Alcheröleben und Schönebed: , ber Vreußiſche
Grantsbahnen, gabe (1580) 8467 meiſt prot. 6.
* — — — Blide _
Gans (ital Get mad; — od
—— —
— — aut Se
be 20 h —A Schwerin, a
en, **— der Linie LRbea eln
Far ber enburgifchen Friedri Ahlen
bad und —— der —— Pi
n,i gewerbiam |
Städte Dane Sande. und Gig eines Amts:, tun
und Schwurgerihts. Die Stabt hat ein 1
neu erbautes großberzogl. num bie 1659
geftiftete und 1859 „eo tganifierte Domſchule) mt
einer Bibliothek v ala 15000 Bände,
eine ftähtiiche Renlfchule (ſeit 1840), eine Zinge
Ile, eine Vollsſchule, eine
Tochterſchulen, ein 1876 ‚erbautes Kranlenben
und ein Landarbeitshaus im Schlofle, und ah
nebft ber zum aftli Schlofſe und rn
vormaligen Kollegiatitifte gehörigen Burg: m
Domfreiheit (1880) 11997 meift prot. G. Im
entlichen Gebãuden find wo
the ber heil. Cäcilie, aus den I
ahrh., "868 renoviert, mit to Monmeꝛ
ten; das 6 chloß, die 1881—83 reftaurierte Bin
firhe mit Fe vorzüglichen Drgel und lokbers
Geraden ber altnieberländ. Schul eb das *
das Gebäude des Schwurgerichts das
aus und das Wollma am am Wal. 6
Teüber oa das berühmte Bier Kniefenad, 47,
8 Brauereien, au
Cifengie ien, affinenfobrie, Demi
müblen, Leim⸗ Licht-, iten, Zuderfohrt
Konfervenfabrifen, zwei Feberrein rien
u.f.mw. De it htlich, namentih
mit 90 ‚, Butter und Bi Aud fin id
des 18. Jahrh eirhnbet it frty wurde
.Jahrh. n
Reſidenz u Dielen peieigß Bormin HL un untewd
Gem ie 1222 jdwerin. Recht und 1236 bei
ollegium eftiftet tet wurde. \ ie im 16. in
Fi — = *
erjöge von
refidierte bi 9. ig beim
das Sanbarbeitäbeus, darin. .
(lat.), Fe (6. De gustibe:
202 —A bet einereit ei
st (ꝓhilo
was zur Fine * ——
—
ubſtantivi rau ein
oder jedes ns, w in irgendeiner
. Gut (wirtſchaftlich)
Weiſe öillenäbefeiebigung unb Gladieligteit ber:
beigefül den bererfeit3 aber bezeichnen
wir mit dem Worte ©. den Gegenftanb des ſitt⸗
lichen Beifalls, vi ndlungen, Berbältnifie,
Eigenſchaften unb Berfonen, welche vom Stand;
zuntte ber moraliſchen Beurteilung aus gebilligt
werben. Pure en ua ba lat des orte
De —
i en en e Wiflenfchaft, welche
fh mit de ö : m fittlihen Sinne be
(eigen A bie et, (f. b. d), meiſt auch ben an:
efihtspuntt im Auge behielt, neben ihrer
Pflichtenlehre aud en Önerere — — F
follen ee, PA
«hödhft a Mi ver —X
von us 34 und Glacdſeli Ir eine Verſchmelzung
beider Seen en berbe uft ven Tuhte, welche
jedoch ſtets, bei Kant wie ofrates un d feinen
Nachfolgern, zu einer eubämoniftiichen Faͤrbung
ber Agathologie.)
al führen mußte. (©.
re Ri Hartl). a 3 Güter F el ide
i ehre alle enige, was menſchliche
— e unmittelbar oder mittelbar zu befrie⸗
digen ger! et ift. Zum Unterſchiede von jog. mo:
ifchen Gutern, wie Ehre, Tugend, Bufriedenheit
u. f. w., und perfönlichen han wie Brelunbbeit,
—— Re — ad tohaftliche Don Ohr
’ r
a ee des Hustaufceh
und Babe. 06 fähig fi find und Wert im Austaufche
baben. r auperben auch noch ſog Fi freie
— die Natı — (dee Sal —ã—
e r in fo e barbiete
man ſich diefelben in ber Regel unen eitfich ver
(haften | or fie frei genießen lann. Sole mei
in unerf — Fülle vorhandenen Güter fin
in der Regel ni t fähig, ausgetaufcht zu werben,
unb werden nur auön —*— e zu wirtihaftlicen
Er fo 5.8. das Wafler, welches auf bobe
ber Chagen bi hinauf erragen wird und durch
vi Gebet Wert erhält. Ne G. ift ein Produkt
menſchlicher Arbeit, und beitände fie aud) nur darin,
daß wir die Sen te des Baums pflüden oder einen
rum friſche
ſſers aus der Quelle herbei⸗
Tide Sie Too. Sadgnter, m — nur |
i e, er, zu ben Gütern
ti bie —ãAã eiden jedoch drei Kate⸗
von aa m Cus ütern: 1) die beweg⸗
und unbewegli den; F re 7 e
Ser 8) Verbältnifi — Berfonen u und Saden,
t ebenfo Bun H —* an häpt wer:
un von Han
Serau —ã— Garten ober der Name *
ſerkreis einer em, wohl die lörperlidhen
Di tn bie zahlreichſten und augen
Fee o6j Genie de enden Xhätigleit und
Senf
fo begreift ie Güter:
ftungen und Sträfte
a iD "weil hiefelbene ebenfalls im Ber:
st werben und ſehr hohen Wert
. n benle . B. an bie
rzteß , ber den Arbeitgeber von 1000
—— beit, ober an bie Dienite einer Sängerin,
an einem Abende Taufenbe verdienen und
thre Arbeit und — große Reichtumer ers
merben to tann. re
—
tau u
friedigung wei
Eintrittögeld
Nm art menfdplicher Be:
beitragen lann.
it hen
—— iſt —— ‚dad | dern
645
Dan hat bie Güter ferner eingeteilt in Genuß:
mittel, Produltionsmittel und Erwerbamittel, in:
[ef ern fe unmittelbar dem Genuß dienen, oder bei
r Produltion von Gütern verwendet werden kön⸗
nen, oder den Erwerb fhon vorhandener Güter
vermitteln. Man bat auch wohl die Genufmittel
Güter von unmittelbarem Wert genannt und die
Produltiond- und Ermwerbämittel in der Bezeich⸗
nung als Güter von mittelbarem Wert zufamnten:
gefakt, weil fie die Bedürfnifle der Dtenicen nicht
unmittelbar, fondern nur mittelbar, durch Grzeus
gung und Beſchaffung von Genußmitteln befrie:
digen. Begchtenswert ift aus die Unterfcheidung
der Güter in objektive, abfolute oder volkswirt—
Ihaftlihe und blos relative oder privatwirtichafts
lihe. Die letern vermehren nicht, wie die eritern,
unmittelbar den reellen Nationa reichtum, fondern
fie bilden nur Beitandteile des privatwirticjafts
lihen Vermögens einzelner mit gleich großer Bes
laitung deö Vermögens anderer. Hierher gehören
. B. die auf den Inhaber lautenden Obligationen,
ie ja in neuerer Zeit zu wichtigen Handelsobj etten
geworben find. ndere Ginteilungen der Güter
von geringerer Bedeutung find diejenigen in te:
fentliche und unmweientlid e, allgemeine und inbi:
viduelle, Notwendigkeits⸗, unmchmlichteit?: und
Qurußgüter. Je nachden bi Güter ganz ver:
braucht und vernichtet, oder *alma (ic jeritört
werden oder erhalten bleiben, fpridt man von
ihnen als Benußung3s, Abnugungs: und Nutzungs⸗
gütern. Zu den er tern ge Gren 3.8. die Speilen,
jr weiten Kategorie bie eh ge, zur dritten
t Orund und Boden. Endli gibt e3 veräußert:
li und ‚richt veräußerlidhe Güter. Zu den leptern
ie fog. nidyt aneignungsfähigen Güter, wie
—E — Luft, ſowie diejenigen, weiche
menGiich chliche Beftimmungen dem Verkehr entzogen,
wie Staatd und Rirhengüt er u. ſ. w.
Die beſondere Bedeutung, welche ein G. als
ſolches für den Menſchen efipt, nennt man den
Wert desſelben. Zunädjlt v tebt man unter Wert
den abitralten ober konkreten Behrauhäwert (f.d.)
besfelben. Denkt man fidh aber dad ©. Innerhalb
einer Gejellfehaft mit einigermaßen entwideltem
Verkehr, fo kommt hauptiählid der Tauſchwert
(, db.) desfelben in Betradyt, der allerding3 das
orhandenſein irgend eines Gebrauchsweries ſtets
ur notwendigen Borausfegung hat. Die menſch⸗
ihen Bebürfnifle find, wenn auch jedes einzelne
quantitativ begrenzt iſt, qualitativ einer unbegrenzs
ten Entwidelung fähig, indem fie in jedem Stadium
ftet3 wieder neue, oft allerdings nur auf Capricen
und Raffinement-berubende Erre ir q und zugleid)
Fi Buy Mittel zu ihrer Befriedigung finden.
ift auch die Zahl der Büterarten unbegrenit;
ftetö treten neue Spezies von Gütern auf, während
umgelehrt auch manche Objelte, die früher den
der Gautercharakter beieflen haben, etwa infolge eines
Modewechſels, denfelben lmäplic verlieren. Die
vorhandenen Vorräte und Beitände jeder einzelnen
— ſind ebenfalls einem mehr oder weniger
raſchen Wechſel unterworfen. Viele Güter find
ihrer Natur nad zum völligen Berbraud), zur
onfumtion im engern Sinne beftimmt, und es
ift vollswirtſchaftlich nicht etwa ein Schaden, jons
ein Gewinn, wenn fie ihrer Belimmung ge⸗
mäß verzehrt ober verbraucht werben. Es ijt nur
Sorge dafür zu tragen, daß durch neue Broduftion
ftet3 ein genügender Erſaß für das Verbrauchte
646
eichafft wird. Bei den Öftern, die nur einer lang-
Famıen Abnugung unterliegen, erideint biele ‚leg:
tere allerdings meiftens als ein vollsmwirtichaftlicher
Verluſt, und in diejen Hüllen üt dahin zu wirken,
daß das ©. in feiner Brauchbarkeit möglıdit lange
erhalten und jeine Abnuzung möglichſt verlang:
famt werde. (5. Broduftion, Konjumtion.)
Gutachten heibt im Prozeß die dem Bericht
von den Sachverſtaͤndigen erteilte Auskunft. Im
Givilprozeß Tann das Gericht ſchriftliche oder
mundliche Begutachtung und miündlihe Erläu:
terung eines ſchriftlichen Gutachtens anordnen.
Im Strafprogeß wird im Borverfahren die Form
des Gutachtens gleichfalls vom Gericht be:
itimmt, im Hauptverfahren iſt es der Regel nad)
in der Hauptoerhandlung mündlich zu eritatten,
doch kann das Gericht Vernehmung durch einen
beauftragten oder erſuchten Richter anordnen,
wenn dem Erſcheinen des Sachverſtaͤndigen in der
Hauptverhandlung auf lüngere oder ungewiſſe
Zeit nicht zu bejeitigende Hinderniffe, wie Krank⸗
peit oder Gebrechlichkeit, entgegeniteben, oder wenn
ein Erſcheinen wegen großer Entfernung bejonders
erihwert jein wird. Das ©. iſt eidlich zu eritatten
(im Civilprozeß können bie tele auf die Be:
eidigung verzichten). Tas ©. bindet das Gericht
nit; dasſelbe Tann eine anderweitige Begut⸗
achtung anoronen.
Güte it diejenige Charaktereigenfchaft, welche
die Berüdlichtigung und VBerörderung bes fremden
Wohls als ein natürliches, ſelbſtverſtaͤndliches Mo⸗
tiv eigener Willensbethätigung erideinen läßt. ©.
it daher eine der wertoolliten moralijdhen Gigen:
Ihaften; aber fie fann ia Schwäche ausarten, wenn
fie, etwa nur alö Folge des Temperaments, ben
fremden Wünichen ohne Kritik ihrer fittlichen Be:
rechtigung nachgibt. — y" der gewöhnlichen Rede:
weile wird mit ©. aud) jeder einzelne Alt von
Wohlmollen oder Gefälligfeit bezeichnet. Man
nennt hoflicherweiſe jemand gütig, wenn er irgend
etwas, aud) jehr geringes thut, wozu ihm feine
Verpflichtung oblag.
Gutedel, eine Unterart des Weinſtods, beren
Spiclarten, wie angenommen wird, in Frankrei
entitanden und von dort nad) Deutichland, zunädhit
wohl nad) dem Nheingan, verpflanzt worden find.
Sie kennzeichnet ſich durch eine große, lodere, äftige,
hängende Traube mit langem, dünnem Stiel, fleis
ſchige, jehr angenehm ſuße und jaftige, dunnhaͤutige
Beeren und ein fünflappiges, tief eingefchnittenes,
langgeltieltes, hellgrunes, unten lahles Blatt. Alle
Spielarten der G. gehören zu den geichägteften Tas
feltrauben und einige werben ang zur Weinbereis
tung benugt, jo liefert der Arachgutedel die bes
liebten Marfgräflerweine. Zum Anbau von Tafel:
trauben in Rorddeutichland empfehlen fid) folgende
Sorten: der gewöhnliche ober weibe Gutedel,
wahrſcheinlich die uriprüngliche vorm; der rote
Gutedel; der Wuslatgutedel, verlangt wähs
rend der Blütezeit warme Witterung; der parifer
Gutedel (Chasselas de Fontaineblean), ijt wegen
feiner frühen } eitigung zu empfehlen; der Königs
utedel, deſſen Beeren fi ſchon unmittelbar nad)
er Blüte röten, und der Digmantgutedel, wäh:
rend ber Blüte jeht empfindlich und bei natalter
Witterung leicht doppelwüchſig. Pie Beterfilien-
traube, eine Form mit geichlisten Blättern, wird
in ben @ärten mehr wegen ihres eleganten Anfchens
als wegen ber Trauben angepflanzt
Gutachten — Gutenberg
@ntenberg (Johs. oder Henne), Gründer der
Buchdrudertunſt, war ein Glied der mainzer %
tricierfamilie Gensfleiſch (Gänfefleiich), und
Name G., mit welchem die Chroniften des 15. und
16. Jahrh. den Erfinder nannten, ein Zuname,
weldyer den Nachweis ber Jdentität fehr erihwer
und zu offenbarem Irrtum Anlaß gegeben bat
Köhler, der zuerft eine ung von Urkunden
der Familie Genzfleiih und zwei Stammtafeln
diefed Geſchlechts veröffentlicht bat, hält für den
Erfinder denjenigen, welcher in Dokumenten om
1441, 1443 u. j. mw. als Henne Genſefleiſch de
Mte genannt wird. Derielbe war mit einer rau
Katharina vereheliht und mietete 1443 den Hei
zum Jungen, in welchem fpäter gedrudt worke
jein foll, auf drei Jahre. ab, weldyer weitere
Urkunden veröffentlidte, aber feinen Stammbaum
entwarf, beitreitet, daß dieſer Henne ber Alte da
Erfinder geweien fei, und bezeichnet al3 den Erf
ber Johann, den So Se Gudenberg um
des Friele Gensfleiſch, über welchen Dokumente
von den Jahren 1430 und 1434 vorliegen; Linde
hält gleichfalls den legtern für den Erfinder; Faul
mann, der nach Schaab3 Urkunden einen Stamm
baum zufammtengeftellt hat, kommt zu dem Schluñe,
daß es zwei Johann Gutenberg und zugleich dra
Johann Gensfleiſch gab: der erfte Gutenberg wer
ein reicher mainger Kaufmann , welcher 1438 ftarl,
der andere Frieles Sohn. Dit welchem Johem
Gensfleiſch der letztere aber identiſch tft, übt nd
nicht ermitteln, da die Quellen durch ſtattgehadre
Fälſchungen getrübt ericheinen.
Rad) Schaab war Elſe Gubenberg ber lat
Sproß aus dem auägeftorbenen Haufe Guterkt:
doch liegt dafür nichts vor als ihr Name, fen
aud eine Gensfleiſch geweien fein. Diele gar!
beitand aus zwei Linien, von denen bie niımt
von Niklas gegründet wurde, der 1358 als Ya”
mann des Dietrich zu Gudenberg verftarb, Kat
Urentel war Johann ber unge, der 1409 bu":
denbergiichen Lehne erhielt, 1411 mit feinen ce
nen Weter, Jakob und Georg auswanderte 1
jebenfalla der Johann Gensfleiſch der unge, €
nannt Öuttenberg war, der nad) einer Ttrapburee
Urkunde ben mainzer Stabtfchreiber Nikolaus chi
Geiſel für die ihm von der Stabt Mainz iduldas
Zinfen im Betrage von 810 Gulden verhaften ix,
aber dieſer ftarb 1436, denn im bietem Ja
ſchlichtete ein Herr zu Epftein den Etreit, meldet
—e—— ansechrodgen mir. Sa
u gi ne audg war.
Söhne nalen den Namen Gorgenloh on, w
Schaab be rel baß diefe Linie den —
tenberg je geführt habe. egen {pri
Umftend, Da in ben on erden 1430 ans
bahnten Vergleiche Hendjin zu Gubenberg aH
«nicht inlendig» aufgeführt, Peter in den Berninh
aufgenommen, Georg aber ausbrüdlic audgens®
men i da bier offenbar nur die 1411 audgeme®»
derte Familie (Johann ald Water, Peter und Gets
ald Söhne) gemeint fein fann, zumal diee Berie
nen unter dem Berzeichniö ber mainzer Hau
noffen vom Jahre 1421 nicht vorlommen, few
nicht in Mainz waren. Georg hatte einen ob
„0 ann von —— meer 1442 das Guten
ergiche Lehn Mettenheim erhielt; 1469 Pre
dieſes Lehn auf Jakob von ——
Peters, übertragen, ber mit Eiſe Vechtermint
verebelicht war und 1478 flach. Lignemine aim
a1... 0 07170 0 0,0 0 8
Gutenberg
in feiner 1474 erfchienenen Geſchichte ber Päpfte
beim Jahre 1458: Jakob, genannt Gutenberg, ſo⸗
wie Fuſt in Mainz und Dientel in Straßburg feien
vorzägliche Buchbruder geweien; er muß den Jakob
von Sorgenlod um fo jicherer meinen, als deſſen
nächte Verwandten, die Bechtermünze, 1467 fi
als Druder ded Bolabulariumd nennen. Hier:
nach fcheint e3, ala wäre der Rame Gutenberg mit
dem Lehn verbunden gewefen, und dann war So:
hann, ber Sohn Georgs, um fo fiherer der Erfin⸗
der, als bei ihm zutrifft, was alle Chroniſten vom
Crfinder der Buchdruckerkunſt Beten er fei in
Straßburg geboren. Diefer Johann von Sor—⸗
genloch war nad den Aufzeichnungen feines
Schwiegervaters mit Katharina Softenbofer vers
heiratet, hatte von diefer aus ber Zeit von 1439 bis
1449 fieben Kinder , von benen brei jung ftarben,
die andern dad Geſchlecht von Sorgenloch fortführ:
ten; er ftarb 27. Sept. 1467.
Frieles Sohn Johann gehörte ber andern Linie
an, welde nad Frieles Dlutter ben Zunamen
zur Laden führte. linter den 1411 außgewander:
ten Batriciern werben außer ben obengenannten
Henne, Peter, Zatob und Georg mufgeführt: Friele
Ortlieb, Petermann, Hendin, Dietrih, ſaͤmtli
mit dem Beinamen «zur Laden», Hendin zur Las
den ftarb 1419; unter ben Hausgenoſſen von 1421
tommt fein Johann Gensfleiſch vor; war Frieles
Sohn Henne ber Alte, fo war er Schöffe zu Hecht:
beim und mit einer Hlatharina verebelicht, fonft
wiflen wir von ihm nichts. Wimpheling unb nad)
ihm Jobann Marimilian zum Jungen (geit. 1596)
behaupten, ©. babe jeinen Namen von dem Hofe
zum Qutenberg gehabt, in weldhem ſich auch die
Truderei befunden babe, lesterer nennt ihn eben:
falls Frieles Sohn, aber nad) Trithemius, der fi
auf das Zeugnis Peter Schöffers ftüßt, hätte fich bie
Druckerei im Hofe zum jungen befunden, und 1468
berandfich die Druderei der‘ echtermünge in Eltville,
Bei dem gegenwärtigen Stande ber Unterfudun:
aen laͤßt fid) alſo die dentität des Erfinders mit
cınem beftimmten Johann Gendfleiich nicht ermit⸗
tein; das Duntel, in weldes die Perfon des Er:
Ninders gehüllt iſt, wurde deider zu Yälfchungen be:
nust, um fein Leben auszuſchmuden. Hierzu gehört
die von Schöpflin (1740) verbreitete Sage, daß ©.
in Straßburg wegen eines Cheverfprechend ges
flagt worden fei. lim bie bezüglichen Dokumente
beiragt, wußte Schöpflin nur darauf zu verweilen,
Daß im Helbelingzoll 1443 und 1444 Gutenberg und
fpater ohne Datum eine Ennel Qutenberg als Ent:
richter des rc aufockimt feien. Selbft dieſe
Gintragungen, ſowie eine Schuldurkunde des Tho⸗
masitift®, wonad Johann Gutenberg 15. Dez. 1442
eın Dariehn aufgenommen habe, wegen deſſen er
1461 bei Reichdgericht in Rottweil geklagt wor:
Den fei u. f.w., ſtehen mit der Verleihung bes
Lehns im an Johann, Georgs Sohn, im
Widerſpruch, ba dieſelbe 1442 erfolgte. Die eben:
fails von be in (1745) aufgefundenen Atten:
jtude, wona . wit mebrern ſtraßburger Bür»
ern ime Küufte ausgeübt babe und in einen
ro » verwidelt worben fei, weil er die Brüder
eines werftorbenen Genoſſen nicht in die Gemein,
ĩchaft aufnehmen wollte, erweifen fi) nadh dem von
Wetter (1836) und neuern von Heflels (1882) vor:
gebrachten Bedenlen als reine
Der Abſich
t wurde,
burg bie Priorität ber
Fuͤlſchung, welde in
tabt Straß»
Erfindung zu fihern; fie
647
ftüste fi auf bie Angabe ber Chroniſten, daß
®. in Straßburg geboren et und 1440 angefans«
gen habe, ſich mit Buchdrud zu befhäftigen. Zris
themius erzählt nach den Mitteilungen, welde er
von Beter Schöffer erhielt, G. babe auf die Er⸗
findung faft fein ganzes Bermögen aufgewendet
und endlich mit dem Rate und den Vorſchufſen
eg ſts bie angefangene Sache vollbradit,
eter Schöffer, damals Öehtile und fpäter Tochters
mann beö uf, habe eine leichtere Art, bie
ftaben zu ef n, ausgedacht und bamit bie Hu
vervollftändigt. Anfangs hätten diefe brei ihre
Art und Weiſe zu bruden geheim gehalten, bis fie
durch Gehilfen, ohne deren Mitwirkung fie bie
Kunſt nicht ausüben konnten, zuerit zu den Straß
burgern und bann überallbin verbreitet wurde.
Trithemiuß erwähnt nicht, 05 ©. und et fi
etrennt haben, wahrſcheinlich weil es öffer
ihm verjchwiegen batte. Über diefe Trennung liegt
nAttenftäd vor, welches zuerft von Brof. Senden;
berg (1736) veröffentliht wurbe und die vom
6. Nov. 1455 datierte Beftätigung eines von Jo⸗
bann Fuſt in einem Prozefie gegen ©. in Gegens
wart des Notars Helmaiperger und mebhrern Heu⸗
gen abgelegten Gides, ſowie im Cingange die K
es Fuſt, Die Entgegnung des ©. und das Urteil
bed Rats enthält. Hiernach hätte Fuſt die Werks
ftätte G.s famt den Schriften als Pfand erhalten,
aber dagegen fpricht der Umſtand, daß Ion vor
dem Datum des Rotariatsinftruments, nämlich
fchon 1454 in Mainz in zwei verichiebenen Drudes
reien mit gänzlie verfchiebenen Heinen und großen
Typen Ablaßbriefe gedrudt worden find und daß
die Typen des einen Ablabbrief3 wohl fpäter im
Schöffericen Druden auftreten, aber die Typen
des andern weder in Fuſts noch in Schörfers
Druden vortommen, wohl aber 1462 im Belike
Pfiſters in Bamberg waren. Die großen Zypen
der Ablaßbriefe waren nannli die der 36jeiligen
und der 423eiligen Bibel (f. Buchdruckerkunſt,
Bb. UI, ©. 653, und Tafel: Buhdruderfunitl,
welche ben Anfang dieſer Bibel als photo iſches
Facſimile des Orginals enthaͤlt), und es geht dar⸗
aus hervor, bab nur die Typen ber 423eiligen Bibel
dem Zuft zufallen konnten. Das Tolument kann
daher wicht echt fein, wenn es auch teilweife auf
Thatſachen beruben mag.
Eine aus ber Luft gegriffene Salföung war bie
von Prof. Bodmann (act. 1820) in bie Me
keit gefchidte Urkunde von 1459, in welder fi
Henne Gensfleiſch verpflichtet habe, dem Klaren⸗
kloſter, in welchem fich feine angebliche Schweſter
Hebele befinden ſollte, alle von ihm gedrudten und
noch zu brudenden Bücher zu fchenten, auf einer
Faͤlſchung, nämlich einer Ausradierung, berubt bie
Jahreszahl 1460 auf einem gebrudten Kalender,
der deshalb ©. zugeichrieben worden iſt, denn bie
urfprüngliche Jahreszahl war eine fpätere. Es
gibt gar kein Buch oder fonftige Drudidhrift aus
der Zeit nach 1454, welche G. zugeichrieben wers
ben fann, aud das ohne Namen des Druders
1460 erſchienene Katholikon, welches ©. zugeichries
ben wird, kann von Jakob Öntenberg berrühren, det
von Lignamine als Druder in Mainz 1458 ges
nannt wird. Es ift daher wahrſcheinlich, daß
während Fuft und Schörfer die Bucddruderhinft
ewerbsmäßig betrieben, ©. fih ganz von ders
—* zur und auch ſeine Verwandten ſi
mit derſelben nur gelegentlich aus Kiebha
; auf biefe Weife ertlärt Rd) and ganz
fen des Namens 8.3 auf einem
i N Ex;
zı prunlen.
17. Yan. 1465 babe K
banun er unter
men; in dieſ
liennamend euffäli, Et das Brädilat *
En Cie are Eh
feblt Dt. (ih eriftiert eine Ehrit
eines Dr. Konrad Humery vom 24. Febr. 1468, in
derfelbe beftätigt, vom Kurfürften aus dem
Nachlaſſe Johann Guttembergs ihm (Hu ) ge
börende Schr und Drudereiwerljeuge
zı haben gibt aber abfolut keine Sci
—2 G. interlaffen baben könnte, denn bi
tholikontypen bejanben ih im Befipe der Be
mänze, welde ſchon 1467 damit dad Bolabulas
rum gedrudt batten und bald darauf mit benjels
ben Typen eine neue Auflage drudten; auch ift
dad Verſprechen Humery3, die —ã nur einem
mainzer Burger zu ufen, 1468
bereit zu Straßburg, Köln, Rom
—* 2 (oe bei 1499) in fi (gende Grabſch ft
en» (Hei tft fo ri
enthalten: «Dem Erfinder —— nit,
ann Genäfleifh, von nen —X bodgenäitet,
t zum ewigen Andenten feines Namens Adam
t; feine Gebeine
inz.» apokrop e⸗
halten, den Stein bat — gefunden, a & be
te nicht bei den Franzislanern be raben | fein,
weil diefer Orden zu jener Zeit aus vers
bannt war; aber auch Bodenheimer befand ich i {m
Irrtum, als er auf Grund einer Eintragung
Gnniversarium » der Dominikanerkirche laubte,
G. fei 1468 in dieſer begraben worden; Hefleld
behauptet, daß ih diefe Eintragung auf einen *
hann Gensfieſch be Weehe der vor 1428 —* en
iſt; 1507 ſoll Joo Wittig ©. ein Denkmal im Hofe
zum Öutenberg eridtet haben aber u dieſes ift
nit mehr vorhanden. befigt bie
Stadt Straßburg ein — von G., ne eö eine
Korie nad einem gleihzeitigen Driginal fein foll
ein ſolches Driginaldärfte kaum vorhanden geweien
lein); von dieſem Bilde rühren fast alle Qutenbergs« | 1
m. 1824 wurde ©. ein Dentitein im
Bi jum "Shtenberg (jest Cafino) gelebt, 1825 ein
(her im Hofe zum Gensfleiſch, 1827 ein anderer
im Hofe zum Humbrecht, dem rudhaufe von Fuſt
und mb — er, 1828 im ofe zum Jungen, dem eriten | 1868
Drudhaufe, 1837 wurde ıhm ein von Thorwaldien
entiworfened Dentmal auf Qutenbergaplaße ers
richtet, 1840 errichteten die Franzoſen ein von David
entworfened Denkmal in Straßburg, und in bem
felben Jahre wurbe ihm zu gan rta.M., dem
Eipe des Bundestags, ein Denkmal geſetzt; fein
ſchoͤnſtes und unvergängliches Denkmal iſt die Buch⸗
drucerkunſt ſelbſt, welche zu pflegen und im Wett⸗
eite der Nationen am berrlichiten y geitalten bie
ten | in erfter Linie berufen fin
Val. Schaab, «Die Geſchichte der Orfinbung der
Vuchdructertunſto (Mainz 1830); Wetter, «Stritiiche
ſchichte ber ndung Bucdru dertunft»
Mainz 1886); van der Linde, «Gutenberg» (Stuttg.
1878); ulmann « Siluftrierte Geſchichte der
vuchbru I — ‚Bien 1882); Heſſels, « Guten⸗
berg» (Lonb. 1882
.
Gutenfels — Güterbod
Gutenfeld, Burgruine von Raub . d) i
Naſſau.
en⸗
» Marttileden in ber niederoſtert.
—* — Biene: Herta, an der
Niederöfterreihiicen
| Etnntabahm, Sik nes ——e— —8
einer Lage im obern Pi
geſuchter Sommeraufenthalt für die Ben ke
und ein neues Schloß und
ein Sch
715, als Gemeinde 1818 E. ag ber ã
zahlreiche Mühlen, ein Rupferwalzwert, Eijen: ım
mmer. Bol. Newald, «Geidichte von 8.
(Bien 1870).
®üter tgät
ee an Ei
[reiche
—
nn Be ee
—— —— *
ie T ,
br beshalb ‚m „Berhältmis zum tu ld A
r ie Gifenhalser
—
nen
= liche
hoben
Vet t_beißt im
„gut Je ende
Befördermu
der Abjenber bebingt, bob ha dabei von ber fort
der Reihenfolge ber Transportierung ———
Priorität der Einlieferung abgeſehen wird. N⸗
jelde ba hat einen höhern Frachtlohn, meiR a In
pelte des fonft normalen, zu entrichten und
mit ben gzerfonen nzü en befördert. Auch im rs
verkehr der Dampfichiffe auf den Binnengemwäkn
fommt bie Berfen un rn. Gilgut vor, und at
erfol t ‚biefelbe durch befondere Eilgutbampfer.
terabtretung, |. Cessio bonorum.
— auer helßen in einzelnen Gegerder
Deutſchlands Beamte, welchen die Beſichtigunt
und Regiftrierung abgabe: und Tontrollpfidtigt
Gegenſtaͤnde obliegt.
üterbod (Karl —— —— 2
8. April 1880 zu Königs era
1847 — 1 —* und enſ⸗
den Univerfitäten Königsberg, —— —
und Berlin, trat 1851 als Austultator ie da
preuß. Staatäbienft und wurde 1856 5
Stadtgerichtsrat bei dem Stad
Konigsberg. Im J. 1861 gahilitierte er ſich ds
BVrivatdocent an ber Uiniverfität Dafelbft und wurde
18683 außerord., 1865 orb. Profeſſor der Rechte für
die Fächer des Strafrehts, bes Straf· upb Cink
progeffeö unb be3 preufif chen Recht TRY
1868 trat ©. aus attifchen ufkigpienit
aus. Bon feinen Shriften find bervorzußeher.
«Die engl. ttiengefellichaftägelepe von I von 18 =
1857 überfegt und erläutert» Berl
einige Mängel des preuß. —— ke
Berl. 1860), «Henricus be Bracton
ltnis zum zömifchen Recht» (Berl. 1869, «Je
jure maritimo quod in Prussia saeculo xvi.«
ortum est et in usu fuit» ( Koͤnigsb. 1006 2; ‚2
Entftehun ae ber Carolina auf re
archivaliſ orſchungen und neu
! Entwürfe» (Warzb. 1876).
Gütercirkulation — Güterrecht
@üttercirlulation iſt die Bewegung ber Güter
von: Probigenten zum Konfumenten, wenn als
Konfumenten nit nur biejenigen an geieben mer;
, welche die unmittelbaren Verbrauchs⸗ und Ge:
brau ter zur nr siebignng ihrer _perfönliden
Bedürfni A een fondern aud Diejenigen,
welche Ifabrifate, Hilfaftoffe und
Bert; Heuge Bee Dr eihäftlihen Ywede verar:
beiten, verbrauchen oder abnugen. Die ©. ift dag
notwendige Korrelat der voltäwirtichaftlichen Ar:
beitsteilung, denn fie allein macht es möglich, daß
jeber fih auf denjenigen — — Kae
De er die relativ günftigiten Bedingungen fin:
beihränten, und u ben Abfaß feiner Se
gexgnife die Mittel zur Befriebi ng, feiner De
—5* erlangen kann. Eine b belon re Bermit:
telungsthätigte gu Grleihterung der ©. ift der
Sandel (If üßte der Produzent für feine
art e ner felbft den Abnehmer ausfindig
ber biefelben unmittelbar braucht, fo würde
dies große Schwierigkeiten foften und ebeutenben
itverluft verurfadhen und nur einen langfanıen | V
mfap des Betriebslapitals geftatten. Das Ein:
treten des Kaufmanns aber, ber dem Produzenten
—— — abkauft, um selbft für die weitere Ber:
ge md oo elben zu or en, thut bier offenbar
—*8 wichti e Dienfte. In
en Der te de G. auf dem unmittels
Den gr m pe ren. Schon
höre aber Tam das 4 Bi d.) als wirtiames
Hülfömittel berfelben in Gebrauch. Bei noch weis
term Fortſchritt der — — Kultur aber
trat die Funktion bes Geldes, als des unmittelbar
—— — ſich er in einer ber Darenbemegung
gengeichten, i bewegenden Cirkula⸗
—— — relativ mer in den Hintergrund,
und der größte Zeil der Gutermaſſe cirkuliert ges
ar mit Hülfe der Bank: und Krebitorgani:
bei der bad Geld allerdings ala Wertmaß
—— Smittel noch eine weſentliche Rolle
(pie t, an nur verhältniämäßig wenig in wirkliche
gefeht wirb. Selbftverftän | t auch
die Ausde nung und Vervolllommnung des Trans:
ports und ber fonftigen Bertehrämittel für die ©.
von wejentlier Bedeutung, da badurd das zu:
gänalide Abſa — — Far alle Waren erweitert
G. erſcheinen die Kriſen
758 3, * ie beruhen im im allgemeinen auf einem
zeitweilig ltnis gwifchen der Broduftion
re —5 gfahi —3 das feiner eitd
ke A iegenben „nel en Schäben en {ul am⸗
dann no chlim⸗
wert —— die Erſchutterung der Kreditorganiſa⸗
tion, bie, wie bemerkt, gegenwärtig eine weſentli
Grundlage ber e ie < Der geitwi ftliche
Zuſammenhang währt aller
ta ——e
er ul
& bie Diet teit.
eine — —X aller
Sa cher die an einer Stelle doch
usbruch —— ei Krifis mehr oder we:
* m alle andern Länder ſchädigend zurüds
(S. Abfap.
. Güterr
@ütereinheit, echt.
Gãtergen ide , nter Güt recht.
GSũtervᷣroduftion ze n
A “ prob ultion. ben In—
Mai ber Ben , iches, nennt man
der V ee über bie Bermögensverhält:
‚bie ſowohl zwilchen den Ehegatten unter fich,
649
al —5 Ihren und i ihren Kindern beftehen. Rös
ed und deutſches Recht unterfcheiden ſich im
milden ©. ſehr weit voneinander. Erfteres bat
das Syitem der Gütertrennung (f. Dotalfyftem),
legtered hat die Anſchauung von einer Innigen x
benögemeinjehaft der Ehegatten auch auf da
übertragen und bie Vermögensverhältnifie 38
Mann und Frau in der Hand des Mannes ver:
bunden. Das deutfche Recht hat dabei zwei Ey:
fteme —— das der Verwaltun *
emeinih t ober Bütereinheit, bei wel
au zwar Sigentümerin des von ihr eingebrade
ermögen bleibt, der Dann aber das Ne
auf deſſen Beſiß, Bermaltung, und „enubung fr
die Zwede der Ehe bat, und r Güter;
pemeinf 9° [er ‚ wonad) das Wermöge en aud recht⸗
[ic eine e wird, welche den beiden Ehegatten
gemeinſchaftlich zug ebört. In jenem Syſten tritt
mehr bie *. herzliche Bormundfchaft, in dieſem
mebr die ebeliche „moffenhft als berrf endes
geingl bervor. Bei ber Gütereinbeit umfaßt bag
erwaltungsredt bes Mannes alle Gefchäfte, weldye
Erhaltung und Benugung des Gutes erfordern. Er
führt die Prozeſſe, kann Gorberungen cedieren, fie
einlaffiren und gültig barüber quittieren. fiber die
Mobilien kann er frei verfügen, bei etwaiger Bers
—— muß die Frau Erlärung um Ber:
wenber durch das Gericht beantragen; Immobi⸗
lien kann er nur mit Genehmigung der F Drau vers
äußern ober verpfänden. An ben Öten und
Zinfen des Frauengutes erwirbt der Mann Eigen:
tum. Mit der Auflöfung der Che trennt nd nö
Vermögen ber Ehegatten wieder. Die Frau
deren Erben erhalten ihr Bermögen zurüd. "Spiele es
en ba e8 Sa Ienfpiege A von den neuern
Gelegbüdern haben es das Breuß. Landrecht
und das Sächſ. — abopfiert.. Indem
man Anfhauungen des röm. Rechts auf bie Sys
ftem übertrug, iſt Daraus das modifizierte Do⸗
sell ns 0 tank das Syſtem bes ehemännlichen
entftanben.
ae et der Gatergemeinſchaft wird entweder
ba8 Vermögen derfelben insgefamt (allgemeine)
oder nur zum Teil (partiluläre Gütergemein:
—2 — Out. Sie tritt ein entweber
Abſchluß de oder wenn bie Ehe Jahr und
Top beitanden at, —* endlich erſt mit ber Öeburt
eines Fer t Mann bat die Bermaltun
pofition In rag jualif e ‚Bertretung inet
bed gemein chaftlichen Dermögens, jedod) ift er bei
ng von Immobilien meilt an die Zus
immung er Frau gebunden. Die rau ift nur dis⸗
pofitiong tigt im Pi m Sausbalt Saungen
gewalt). Für bie vorehelihen Schulden haftet da
emeinjame Vermögen, ebenfo ie bie während be
vom Manne lontrahierten. Bei Auflölung ber
fällt das Vermögen nicht wieder nad) feinen
Ehanbieien auseinanber. Sind keine Kinder vors
handen, | o erhält der überichende Chegatte eine
ote, met die — be des gemeinſchaftlichen Ver⸗
moͤgens. Sind o bleibt entweder das
ınze But i in der Sand vs überlebenden Chegatten,
ei ed, Bd ie „Gütergemeinjchoft fortgefebt
ei) „ ober daß die Kinder das Gigentum vn
utes erlan a während der Überlebende das Nußtz⸗
nießungsrecht erfangenſchaft), oder es tritt
* —8* bat 0 ein, wobei der {Überlebende die
Hälfte oder auch nur einen Kindesteil des Vermoͤ⸗
gens erhält. Lehre und Familienſideikommiſſe fallen
650
nit in die Gutergemeinſchaft, ebenfo kann fid
die Frau befondere Güter vorbehalten (Ginhands-
üter, Bropregut). Beim Adel und bei den bäuer:
ichen Familien kommt deshalb die Gütergemein:
ſchaft regelmäßig nicht vor. Die partituläre Güter:
emeinjhaft kann fidy erjtreden auf die Errungen⸗
haft, d. b. auf den Erwerb während der Che (Cr:
—A sel. oder auf die Mobilien.
Das ehelidde G. wird entweder durch den Chever:
trag geregelt, oder es tritt da3 am Wohnort bes
Mannes zur Zeit der Eheichließung geieblich gel:
tende ©. ein. Gütergemeinſchaft in ganz allgemei:
ner Weiſe will der Kommunismus (f.d.) einführen.
Bol. von Viartig, «Das ehelihe G. des Sachſen⸗
fpiegelö und der verwandten Rechtsquellen» (Tp3.
1867); Schröder, « Geichichte des ehelichen ©. in
Teutihland» (2 Bde., Stettin 1863 75); derſelbe,
«Tas ehelihe ©. Deutſchlands in Vergangenheit,
Gegenwart und Zulunft» (Berl. 1875).
üterfhägung (landwirtihaftlihe), 1. Er:
tragsanidhlag.
®üterdtoh, Stadt im Kreife Wiedenbrüd des
Regierungdbezirtd Minden der preuß. Provinz
Meitfalen, an der Dalke und an der Linie Berlin:
Sannover:Köln der Preußiſchen Staatseiſenba
nen, war bi3 1826 ein Torf, hat ein Amtsgericht
und ein 1851 gegründetes Gymnaſium, zu deflen
Gebäude 1852 Friedrid Wilhelm IV., König von
Preußen, den Grunbdftein legte. Dad Gymnafium
hat einen ausgeprägten evang. Charalter und er:
freut fi wegen feiner beſonders tüdytigen Lehr:
träfte feit feinem Beſtehen einer regen Frequenz
auzmwärtiger Schüler. G. zählt (1880) 5045 E.,
welche Yabrifation von Seidenzeugen, mechan.
Baummollweberei, ſowie Handel mit Würiten,
Schinken, Bumpernidel u. ſ. mw. treiben.
®üterumlauf, |. Gütercirtulation,
Gütersertellung. Die Produktion der wirt:
fhaitlihen Guter iſt nicht Selbftzwed, fondern fie
bat nur injofern Sinn und Wert, ald ſie Mittel zur
Konjumtion, zur Befriedigung menſchlicher Bebürf-
niſſe ſchafft. Daher ift auch das Berhältnis, in wel:
hem bie produzierten Güter an die verſchiedenen
Klaſſen der Geiellihaft zur Konfumtion verteilt
werden, für bie Beurteilung eines voltömirtichaft.
lichen Syſtems von enticheidender „ebeutung. tan
wirft der engl. vollswirtſchaftlichen Schule nicht
ohne, Berechtigung vor, daß fie ihr Augenmerf
zu ausichließli auf die Produktion gerichtet habe
und über die unzweifelhaft vorhandenen Mißſtaͤnde
in der G. entweder mit optimiftifchen Verheißungen
für die Zukunft leicht hinweggegangen fei ober Fi
Darüber mit dem Hinweis auf angeblich unabänder:
liye Naturgefege beruhigt habe. Die fozialijtiiche
Kritik der beftehenden Produktions: und Berteis
Iungdordnung pet wenigitend in Deutichland aud
auf die Wiljenfchaft den günitigen Einfluß geübt,
b fie zu einer tiefern Auffafjung der Lehre von
ber ©. gelangt ift und, von der Aritik derfelben aus:
gehend, auch praftifhe Mittel zur Dlilderung ber
vorhandenen Übel fucht. In der arbeitsteiligen ©es
ellihajt mit privatem Grund: und Kapitaleigentum
ndet die Verteilung bes Produltöderrationellen Ar:
beit durch mancherlei Bermittelungen in der Weile
ftatt, dab ein Teil den befislofen Arbeitern al Lohn
(j.Arbeiterund Arbeitslohn) überwielen wird
und biefe dadurch abgefunden werben, während aus
dem andern Teil bie Grunbbefiger ihre Rente ([.
Bobenrente) entnehmen und der Reit ala Kavı-
Güterſchätzung — Güterverteiluing
talgewinn im weitern Sinne in ben Hin⸗
er bleibt (j. Unternehmer:
den der interne
ewinn). Gin Zeil dieſes Kapitalgewinns if x
od) ala Bergütung für die Arbeit des jelbftthätigen
Unternehmers anzuſehen, ein anderer Zeil aber bil
det den Hapitalzins (ſ. Zins), den die bloßen Ten
leiher von Kapital zu fordern im Stande find un
den der Unternehmer, ebenio wie aud) die Grund:
rente, ſich (dr Jein eigened Kapital oder jeine eigenen
Orunpitüde fall3 in Anrechmung bringen wird
Mittels der Grundrente und der Kapıtalinie
lönnen alio auch foldye Berfonen einen Ante:l am
Nationalprobuft erhalten, die durch eigene Ar.cı
zu der Produftion gar nichts beitragen, und der
jelbitthätigen Unternehmern fließt aus dieſen Und
len ein größerer Anteil zu, als dem wirllichen Veite
ihrer eigenen Arbeitäletjtung (die etwa mit der cine
befoldeten Direktors zu vergleichen if) entipriht
Gleichwohl muß der Grundrente und dem Kapıtal
zind unter den gegebenen Umſtaͤnden volle Derek
Higung zuerlannt werden, nicht nur, weil diele Anz
mi r die biöherige Sntwidelung der wirtideit
lihen Produktion und der Kultur überhaupt het.
ſächlich unentbehrlich geweſen find, fondern med
auch noch jegt und für alle abjehbaren Zeiten dr
Grundbeliger und Kapitalbefiger aud ohne perjen
liche Arbeitöthätigfeit eine organifatoriiche Auntnca
ausüben, ohne welche der ganze Mechanismus de
BProduttion ind Stoden geraten würde. Sie haben
die Verfügung über die Produktionsmittel und ie
weijen diefelben auf ihre Gefahr denjenigen, die je
pur wirtliden Produktion benugen, eine junlneı
ie, wenn auch in anderer Form, aud im j0p0.-
ſchen Staate, jei es durch den Staat jelbit oderd::«
genoflenihaftliche Organe, erfüllt werben mitz
ie Dauptfrage aber betrifft die Gröbe der Les,
die auf die Arbeit einerjeit3 und auf den Or.
und Kapitalbeſiß andererfcitö entfällt. Nenn erd
das Ricardoſche «eherne Lohngejep>, nad weloce
der Arbeitälohn ſtets auf das Criltenzminmen
herabgedrüdt werden foll, keineswegs aligemat
Gültigleit hat und hoͤchſtens für die alleruntern.
verhältnismäßig wenig zahlreiche Schicht der Yı:
beitertlafje zutrefien mag, jo zeigt ſich dod im ol.
emeinen eine Tendenz, bab bei Vermehrung be
Broduktivität der Arbeit Durch neue Crfindungtt.
Berbeflerungen u.f. w. die auf Die Arbeiter fallt
Quote des vermehrten Rationalprodutts nıdt car
ſprechend zunimmt, alſo der Gauptoorteil der Pr
duftionsverbeflerungen dem Kapital zufält. ©
gt dies Damit zuſammen, daß der Arbeitäloe
ich durch Angebot und Nachfrage ‚ burh
neue Erfindungen, Maſchinen u. |. m. aber zunädt
menſchliche Arbeit di8ponibel gemacht wirb. Tieit!
Mißverhaͤltnis des Anteils der Arbeit lan abe
ſehr leicht auch auf das Kapital ungünftig jurid
wirlen, indem es gleichbedeutend ift mit einer ungert
enden Konſumtlonsfähigkeit der Maſſe der Ben
erung, und baher fiberprobuftion und Krihd KB
beiführen lann. Indes erzeugt anbererjeitd De
nehmende Stapitalanfammlung in Verbindung mi!
der fortwährenden Erweiterung ber menihlihet
Bedürfnitie auch wieder vermehrte Nachfrage nad
Arbeit, und manche ftellen daher a den Eat
auf, der Anteil des Kapitals am
werde zwar abjolut (infolge der .
rodukti der
Steigeru immt
n, relativ dagegen, alſo 21a Om
—— zu Gunſſen ber Arbeit
Büterwagen — Gute Werke
und mehe abnehmen. Wenn auch biefe Behauptung
in feiner Weite genügend bewielen tft, fo hat man
ich doch zu hüten, aus ben in Übergangszeiten und
Krifen bervortretenden Erſcheinungen allzu peſſimi⸗
hile allgemeine Schlußfolgerungen zu ziehen.
üterisagen heißen biejenigen Fahrzeuge, welche
sum Zrandport von toten Zaften oder ich aufhjen:
bahnen verwendetwerben. Sie unterſcheiden fid) von
den Berfonenmagen hinſichtlich des Baues haupt:
ſjächlich dadurch, daß bei denfelben die Konftruftion
der einzelnen Organe der Geſtelle weniger auf fanf:
ten Gang al3 auf große ee berechnet ift.
Nach der Geftaltung der Obergeitelle werben haupts
jadlidy bebedte und offene ©. unterfchieden. ere
dienen aum Transport folder Güter, welche äußern
Sinfinfen. wie Regen, Sonnenidein u. ſ. w., nicht
ausyeieht werden dürfen oder ihres größern Werts
wegen unter Verſchluß gehalten werben muſſen.
Auch die immungen ber Bee ung ſchrei⸗
ben für gewiſſe Transporte beſondere Wagen vor.
(S. Tafel: Eiſenbahnen IL, Fig. 2.) Offene ©.
Dagegen werden für den Transport ſolcher Gegen:
jttände benupt, bei welchen diefe Rüdjichten nicht
obmwalten, wie namentlich bei Kohlen, Mineralien
u.dgl. (5. Tafel: Gifenbahnen II, ae 3.) Zum
Transport von geſchlachtetem Vieh, Fleiſch, Bier
u. dgl werben in neuerer Beit immer mehr ©. bes
jonderer Konftrultion verwenbet; diefelben find ber:
metiſch verjchließbar en boppelte Wände, Bo:
den und Deden und fi mit den erforderlichen Eis⸗
bebältern audgeftattet. Zum Transport von Lang:
bolz dienen ebenfalld befondere Wagen, welche aus
mei vierräderigen Lowries (f. db.) mit drehbaren
stippitöden und eifernen Rungenitangen beiteben.
‚sür den Transport von Luruspferden werden Wa:
gen verwendet, bie innen mit Polſtern verfehen find
damit die Pferde, wenn fie unruhig werden, fi
nicht beichädigen können. Bol. Heufinger von Bal:
deag, ®
(Bd. 2: «Der Eiſenbahnwagenbaus, Wʒ. 1870).
@äterzüge werben beim Betrieb der Gifenbab-
nen diejenigen Züge genannt, welche außjchliehlich
zur Beförderung von Frachtgütern (j. Güter) dies
en. tden mit einem G. auch Berfonen beför:
dert, fo beißt derſelbe ein Gemiſchter Zug. Die
63. teilt man je nad) ihrer Beſtimmung ein in fog.
volaigüterzüige, Ausladegkterzüge, welche den Lokal:
vertehr in Wagenladungen und Golli vermitteln,
ferner in G. für bur enden Bertehr; je nachdem
dieſelben allein nur mıt Kohlen, Vieh oder fonftigen
Irachtgutern beladen werden, nennt man fie auch
tobt Bi .w. Die Fahrgeſchwin⸗
viateir ber ©. bar nach hen «Bahnpolgeiionlemuent
rar Die Gifen Deutichlanden (f. Gifenbabn:
recht, Bd.V, S. 8799) 45 kın in der Stunde nicht
über)&reiten, während für bie PBerfonenzüge eine
Beſchwin t bis zu 75, ausnahmsweiſe bis zu
‚0 km in ber Stunde zulaͤſſig iſt. Bei der Zuſam⸗
menftellung ber G. find beionders nod folgende
2:orichriften ut ten: Wagen, mit Petroleum,
Chdemilalien fonitigen feuergefä rlichen Stoffen
»eiaden, fowie Wagen mit defekten Wagenteilen find
‘ser® an den Schluß des Zugs zu ftellen. Dasſelbe
tat zu en mit en — als leeren
el·Wagen, deren Seht öchftens brei
Buge betragen foll. Stärle ei
Gäterzugs | wie über 150 Achſen betragen.
(bona Opera) find nad) Lehr:
pret. Mrche Die aus bem wahrbaften
Handbuch für allgemeine Eifenbahntechnif» | den
hera t. um
eines | tholiten, daß ber Proteſtantismus fi
x 651
@lauben (f.d.) oder aus einem mit Gott verföhnten
von felbft hervorgehenden fittlichen Thaten,
die jedoch, weil fie dem Geſeß Gottes nie vollkom⸗
men entipredhen, fein Berdienit begründen. Um ber
ſittlichen Selbitgerechtigleit jeden Sugang u ver
jperren, hatten die Reformatoren bie Wertihyäkung
ber guten Werte befämpft, und während Melanch
thons Schule die Notwenbigteit derielben zur Selig
keit lehrte —35 Nik. Amsdorf ſogar, ſie ſeien
der Seligleit (hädlich. Die inih. Dogmatik begnügte
ih, die Notwendigkeit berfelben zur Scigfeit abzus
lehnen, hielt aber daran feft, dab der Glaube gute
Werte als notwendige Früchte hervorbringe, wos
gegen die Reformierten in Dielen Fruchten ben That:
erweiß des feligmahenden Glaubens fahen. Die
tath. Kirche, gegen deren Lehre die Polemik aller
prot. Barteien gerichtet war, behauptete Dagegen
nicht nur die Berdienftlichleit guter Werke übers
haupt, audy ganz abgejehen von der innern Geſin⸗
nung, aus ber fie hervozgin en, fondern aud) die
Rotwendigfeit, daß zur ehtfertigung vor Gott
Glaube und Werke zufammenmwirkten. Wenn lep:
terer Satz auf einem weſentlich andern Glaubens:
begriff berubt, fo ertlärt fich Der erftere aus der ob:
jettiven tſchaͤgung ber einzelnen Handlung als
folder, im Gegeniak zu dem fubjeltiven Maßſtab
der Beurteilung bei den Proteitanten. Hieraus er:
Härt fi) auch weiter, warum die kath. Kirche lehrt,
daß die guten Werke anderer, namentlich die «Aber:
ſchuſſigen Berdienfte» der Heiligen den Gläubigen
zugute lonımen und als ihre eigenen ihnen ange
rechnet werden lönnen (opus operatum),
n3befondere aber veriteht man katholiſcherſeits
unter guten Werfen nicht fittlihe Handlungen über:
baupt, fondern gewiſſe von der Kirche, jei es zur
Buße vorgeichriebene, fei es ala sevang. Natichlägen
empfoblene Leiltungen, Falten, Almotengeben, Wall:
fahrten, Rofenfranzbeten und jede Art von Selüb:
. Als Bußwerke übernommen, bebeuten diejel:
ben, daß ber Sünder freiwillig Die «Hand dazu bie
tet», daß die Kirche aus dem in ihrer Verwaltung
befindlichen «Schaf ber guten Werten (d. h. der über:
Shüffigen Berdienite der Heiligen) ihm einen ent
ſprechenden Zeil zugute tommen laſſen kann. (©.
Abla$ und Buße) Als freiwillig übernommene
Leiftungen dagegen begründen die guten Werte ein
beſonderes Berbieuft vor Gott und demgemäß ein
Anrecht auf befonvere Belohnungen im Jenſeits.
Der Proteſtantismus mußte diefe Lehre Ihon darum
beftreiten, weil nad) ihm fein Menſch, audy der ſitt⸗
lid volltommenfte nit, mehr thun lann, als er
nad) ſtreng fittlihem Maßſtabe gemeſſen ſchuldig iſt
zu thun. Ferner itt er die Theorie vom opus
operatum mit ihrer mechaniſchen und aͤußerlichen
Auffafiung des Sittlihen, das Gewidhtlegen a
äußere, zufällige Leiſtungen, denen an ſich felb
ar fein fittliher Wert zukommt, endlich den Ans
—* der Kirche, dergleichen Leiſtungen als Be⸗
dingungen der Abſolution (f. d.) aufzulegen. Bor
allem aber erfcheint auf prot. Etandpuntt durch
die Lehre von der Berbienftlichfeit der guten Werte
in jeder GSeftalt das Gvangeliun von ber freien
(Gnade Gottes im Chriftus verleugnet und bie
Grlöfumgsreligion abermals zur Gefegeäreligion
Der umgetehrte Borwurf der —
gegen
ſittlichen Anforderungen an den Men Gen glei
altig oder gar feindielig „erhalte, berubt im
n auf Rißverftän
652
®
Gutgewicht nennt man im taufmännifgien Bers
tehr basjenige e Warenguantum, weldes ber Ber:
täufer dem Käufer ufancegemäß unentgeltlic zus
gibt; dasſelbe kommt nicht bloß bei gemogenen,
jondern enjomoht bei gezäblten und gemeſſenen
Waren vor, beginnt aber jegt mehr und mehr aus
dem Großbande del zu verſchwinden, und nur im Der
tailverfehr zit es noch meiltend im Sebraud. Wirt⸗
ee 6 a3 ©. um jo a, verwerfli, ala ea
ratürli doc burd
gli en wird. Gin befonderer Fall desfelben ift ie
aftie, d. h. dasjenige, was dem Käufer
hadhafte oder unbrauch are Teile 6.3. auch
runreinigungen) zu gewähren ift. Auch bi
nd lofale Uſancen entſcheidend —
rt. 352), die im einzelnen yalle ausgeſchloſſen
werben können durch die Klaufel «franco he
@utheie (Srederid), engl.Chemiler und Phyſiker
5. Oft. 1833 in London, |tudierte an dem dors
tigen "university College, in Heidelberg und Mars
burg. Bon 1856 bis 1858 war er Aſſiſtent bei
Dr. Srankland, Be rofeſſor der Chemie in
Owen’s College zu M ra und lieferte wäb:
rend dieſer Zeit eine —* von Beiträgen über
felbftändige chem. rimente zu dem «Philo-
sophical Magazine». Won 1858 bis 1860 arbeitete
er als Ailiftent bei PBrofeflor Playfair in Obin
burgh und übernahm 18 ee bie ° rofeſſur dert
und Phyſik an dem College au
Mauritius, wo er bia18 Eu ha war. —3 —
nach London zu zurüdgel tt, — ntlichte ©. en
fuchungen ü eleittraft von Fluſſig⸗
teiten und die Beichreibung eines neuen Bo
meter3 und Boltaftabs in den «Philosophical trans-
actions». Im J. 1869 wurde er als Lektor ber Gr:
perimentalphyfil anber fönigl. Bergfchule in London
angeftellt. In diefer Stellung verblieb er Fi als
1812 bie Phyſikaliſche Abteilung ber Bergfchule mit
egründeten Naturwiſſenſchaftlichen Schule
in nem enfington verbunden wurde, und orgas
ninerte ort ein phyſikal. Laboratorium nad) einem
verbeiterten Blane, das feitdem ähnlichen Anital:
in als Mufter gedient t. Bei der 1881 voll:
Iogenen Konjolidation der Naturwiſſenſchaftlichen
Schule mit der Bergihule zu ber gegenwärtig be:
fiehenden No school of science ipurbe G.
Profeſſor der Phyſik an dieſer acuen Anftalt. ©.
war 1874 einer der Begründer ber Bhoilalifgen
Geiellihaft von London und wurde 1873 zum
Fellow der Königlichen Geielligaft gewählt. &
veröffentlichte n noch: «The elements of heat and
(1868) , «Magnetism and
eectricity —— physics» (1877),
einen Preisaufichlag au
introduction to physics» (1877), «The first |i
book of knowledge» (1881) und «Outline of ex-
periments and apparatus for ill elemen-
instruction in sound, light, heat, magnetism
—— (du — iD), fett. Dich .
wihrie (James Cargıll), ſchott. Dichter, g
N. Aug. 1814 in Slamis, wo fein Bater als
ter eine Farm bemwirtfcpaftete. nd bie ‚Bent uf⸗
beſtimmt, ſtudierte er Montroſe
Di Sue befucht, mehrere Jahre in Gbinburob, fand
genötigt, feinen Plänen zu ent:
agen und in ein faufmännijches Deihäft zu treten.
3.1851 eridien anonym fein erft fein erftes ‚das
tige Bolt
xt Beifall fand und das
feitbem eine 1 flo Beil eriehke.
en träf- ———— —
Im J.auch
Gutgewicht — GutsMuths
1854 folgte bie I voetiiße —— «The first false
step», 1859 «Wedded love» «My last loves,
1867 «Summer flowers», 1871 das halb ciſ
halb dramatiſche Sebi «Rowena» und 18%
«Woodland echoes», eine Sammlung Igriider Be
Bichte: Die autobibaktiiche Bildum 2 und bie fpäte
Reife G.s ift, neben einer gewiſſen andeli —
diefen Schöpfungen unv 2 doch beiu
fie ein wirkliches Talent, mit v0 Totümliden %e
Nu. Are a Brofaift. bat er mit «The vale di
thmore, its scenes and legends» (1875) Au
—— efunben. Seit 1868 ift er Oberbiblio
thelar Di der ö — — en Bibliothek in Dundee.
ilitaͤrſtation m iſtrikt Bellary (. d)
ber —5 Bräfidentf dras.
Guts chreibung( man unter $u
rag
— * ), Siftorifer, geb. 1.3
von), Hiftorifer, ge
1831 in at bei Dresden befuchte die din
[hl in Dresden, ftudierte feit 1848 in Bi,
nn in Bonn P iologie und und Geidichte "und pie
movierte 1854 an der leipziger Univerfität mit em
Abhandlung «De rerum Aegyptiacarum scripten
agnum>» be
bus Graecis ante Alexandrum M
drudt im —— Bd. 10)., Er privatiew
dann erft in Dresden, ſpäter in Leipzig, und warkt
feine GStubien mehr und mehr aus dhlielih de
ie | Beidite des Altertums und de zu. &
el | fhrieb in diefer Zeit: «Beiträ te de
anne
eo «Die Na
und ie Od er» (in der r eitfchrift der
chen inbihen Gele ft», Dh. 15). *
1861 wurbe er der gi
iſchen —— ber Bien ften, Be ar
orb. Brofeflor der Beihig Univerksüth.
1866 ord.
zofellor 8 iR Gier erjejien das ve
gramm: « De temporum notis us Ense
utitur in chronicis canonibus» ( in 1868) F
J. 1873 wurde er nach Königsbera verfeht, Ltr
1876 5— e er einem Rufe nach Jena ala Ptoichr
der Hafüle 1. erider be ber Fe 877 einem Art
ir übinger.
DER iedr.), M
ründer d
—— * ar) == j
ortige und
1779 zu Halle : Theologie.
dem er ei *
in ſeiner Zternad als —
biefern ebenbein
für Jümg linge unb Wünnerz (Alteab 1
uf un 1er7). 10) Su fetnem ⸗Turnbuch für die
landes- (Sranff.1817) ——
nah nid nicht bloß vom rein päbagogücen, 10%
ae
ober: a en Ce tar en
tigung wit ber phofl * |
zur Bearbeitung «Spiel
ee
——
Gutſtadt — Guttapercha
Erholung des Körpers und Geiſtes für bie Jugend⸗
(Schneptentbal 1796; 6. Aufl., von & * Hof
1883). Sein Meines «Lehrbuch ber Shwimmlun
(Weim. 1798; 2.Aufl.1888) wurde in Hirths «Das
gefame Zurnmejen» (&p (£p 2 1865) wieder abgebrudt.
eit 1798 bewohnte fein in ber Nähe von
Schnepfenthal gelegene? Sanbgut u Ibenhain, vers
blieb rien der Anftalt EC eummafie
Übungen, für Unterriht in der Geographie unb
Technologie. Nachdem er Ditern 1889 den Unter
richt eärglic aufgegeben, ftarb er 21. Mai 1839.
Bon 1800 bis 1820 gab er die «Bibliothel für m|e
Dagogil, Schulmelen und bie gelamte tr i ie
Sitteratur Deutichlande» heraus. D
buch ber Geographie⸗ 4 teil. Fa —* öfter)
Methode bes geogr. Unter:
aſſel u. a. verband er
trug er zu einer beſſern
ridts bei. Mit Gaspari
fs zur —— bed ———— Handbuchs
er —5 — ——— — für welches er die
Beſchr der ſadamerit. Staaten (Dd. 19 u. 20,
—— en —80) lieferte, r das von Ihm u und
3.4. Jacobi herausgegebene Wert «Deutiches La
und deutſches Boll» arbeitete er ben erften —* in
ei Baͤnden, ber auch den beſondern Titel «Deut;
3* var (Botha 1820) erbielt. Seine Wohnung | bei
in Ibenhain wurbe 1861 von deutſchen Turnern
mit einer Gedenftafel verſehen.
Sutftadt ober uttftadt, Stadt in der preuß.
Br ‚ Regierungsbegirt Königäberg,
Kreis Heils 26 km von Allenftein, an ber
Ale, it Sik des "Sanbratamts für den Kreis Heils⸗
berg, ſowie eines Amtsgerichts und einer Reichs⸗
bantnebenftelle und zaͤhlt (1880) 4487 meift lath.
G. Bei ©. fanden 6. bi8 9. Juni 1807 heftige Ge⸗
Techte voii zwiſchen Ruflen und Franzofen ftatt.
Gutte lat.), Tropfen; auch ein —— er
Fled; 3.2. gutta rosacea, Kupfer im Gefi
—*8* opaca, ueStar; guttaserena,
ber Schwarze Star.
Gutta, ungar. Durtifieden auf ber Großen
Schutt (if. unter S
oavat a biiem, «(Steter) Tropfen
bobit ben Stein» (dr b. Ausdauer führt end 6
Ziele), Citat aus Dvibs «Briefen aus dem
Em (6 iv, 710,9: in ähnlicher Fafung findet
—58 bei andern roͤm. und griech.
Di
Suttaunen erdorf im Hasli (f. d.
®& a utta m Du Get-
tania alt, de Gummi, ein bem Kautſchuk
sabefte welches in Form von mikro⸗
Topic kleinen, Hebeign el n in dem Milch | pofi
aft von Isonandra Gutta ‚ eines zu den
Sapotaceen gehbrenben, auf Si pore, Vorneo,
—2* — wachſenden Baumes
‚ ſeit en alt Zeit von ben
erlei enthalten
Z3
—— *
ur
38 werben bie Bäume ji
en
Sumatra, im 1 jabl
jorfommt. Di Par
Jing —ã— m
erarbeitet, ift feit 1843 bu
B. Montgomerie un gleichzeitig von
neida in Euro
vinnung bes
653
brein eine Ernte von demſelben Baum it.
rubigen Stehen de3 Saftes vereinen fi
einzelnen Körner des Harzes zu einer plajtülce
Maſſe, die durch Aneten homogen gemacht un dann
en der ‚Sonne etrodnet wird. Teild dur En
F Higteiten, t 3 aber auch wohl als Be
chungsmittel fommen Unzeimigfeiten,, ala Sand,
Erde, Baumrinde, ife u. !- w. in den Saft
oder in RK noch wei e Sara
Die robe ©. des andel: 3 hi bet meift unregels
Beoi — geſtaltete Blöde von etwa 10 kg
J außen roͤtlich braun gefärbt, auf ber
ade heller, weißlich bis bräunlich, fie
Dt Dach ettin an, von eigentümlichen eruch.
e ift durch eingelnetete und ihr feit ans
bängenbe Luftbläshen mehr oder weniger porös
und ſchwimmt baber m fier, mäßrenb im
Inrofe he gr Zuſtande {chwerer ala Wafler
her Temperatur iſt die ©. ah,
Bei gewöhn
na wen
—8 läßt fich aber leicht
immer nur in einer Richtung ela in
db | fie beim Dehnen in der entgegenge Id Richtung
jerreißt. Beim Erwärmen, am beiten durch
auden in m warmes Mafier erweicht fie bei 48° gi
65—60° erlangt fi de einen hohen Grad von
— 5 und — u allen möglichen Formen
pen en oder zu bünnften Blättern ausmwalzen. Bei
tr Zemperatur bed *hedenden Waſſers ſchmilzt
u einer ſchmierenden, zu Fäden ausziehbaren
alle, die big etwa 150° unverändert ble.bt, dan
(dung eines öligen Deftillationspror
G. ift unlöslih in Waſſer,
Alfohol etten Ölen, fie vuiberfteht der
Einwirtung er —* en Säuren, felbft der Fluß⸗
fäure, und ber Altalien, nur von lonzentriertefter
wefelfäure und Salpeterfäure wird fie zerftört;
leicht —8 ſie in Schwefello tenteht und
Chloroform, etwas ſchwerer löslich in Benzin,
Terpentinöl, ‚Petroleum, ein v a es Löfungs:
aber unter
dults ee wirt,
mittel ift daß bei ber trodenen Dejtillation der G.
gewonnene ÖL. ©. ift einer der ſchlechteſten Leiter
er Gfektricität und wird wegen diefer Eigenichaft
mit günftigftem Erfolg zur Sfolierung elettriicher
Leitungen, Rabelbrähte u. dgl. verwandt. Sie
wird Durch Reiben negativ eleltrifh. Beim Liegen
an der Luft und namentlid, bei Einwirkung von
Licht und Feuchtigkeit wird fie allmählich brüdig,
ipröde, läßt wird dann löslich in
io? pulvern un
All tohol und Diefe Umwandlung vollzieht
fi langfam, von n außen m nad) innen fort! teitend,
und sic ei damit wirb fie dann beim Reiben
poftin el el air Befreit man ein Stud teilmeis
FR f der einen Seite durch Waſchen
mit vie Kir "von bem Ummanblungs robutt, fo zeigt
biefe Seite beim Reiben — ve Gletrichät,
während bie andere pojitiv e
Geh n mit Schwefel sen mit va elbe erbeftmn
r Kautſchuk, Da Alec (t.
Gummi, elafti herer Temperatur
in eine hornaͤhnliche unbe bie —* drehen, bohren,
a lakt, verwandelt.
bisher ausgeführten Unterfuchungen
(de * bien, G. ein Gemenge von brei Körpern zu
die als Gutta, Alban und Fluavil be
jeichnet find. Die Outta, ein dem Kautſchuk gleich
efebter Körper C,H,,, bildet ftet3 Die
tmafle, bie beiden andern feinen durd Dry
ar aus diefer Dar one nete zu fein; auch fon
men verfchiebene Farbſtoffe in der ©. vor.
ii pu binnen jerteilt, die | eime Reihe Iritiiper Peiefe, mern fh längs
—— — en aa die ai
weiter jerrilien werben bei dh Eanb, Erde und
im Anetmaidyinen einer ftarlen Bearbeitung unter:
und dann in waruıem, plaitiichem Zuftand in
mag: cocı auf | 3
Röhren Byron» (1824), «Le bal» (1825), «Charles VIl
ober minder Diden Blättern aus gemalt auf à4 », «Edih ea le de ’
Beife wie Rautjdgul zum Bullaziheren oder | (1826), «Becueil d’Elegies= (1829), «Fables et mi-
v0 1837), «Les deux äges da pottes(1844),
Uster den Namen gereinigte Outtaperda | «Demier amour» (1852), un» unter
ober Gutta percha depursta fommt ein Beoduft «Amour et opi (3 Be, 1827) und «Ar
Ausfüllen bohler Zähne, deren Beichañenheit ein
eren nicht übt, verwandt wird.
Darfiellung wird 1 Zeil ©. in 0 Teilen
in durch warme Tigeltion gelöft, —— —
gepulverten Thon zu, üttelt
” it wird mit einem Geber von bem Bode
etrennt und mit ihrem boppelten Botum
* von X Tr. vermiſcht, wodurch reine
Gutia gefällt wird, während jonitige Materie und
te Rieder ird — 5
i wird wi
—— — Reihen
i tangen oder
t, Falle die
ãt. K, g vot e, i (. B. Kind, lennen) und das chi
ie verſchiedenſte ung uide, i (3. B. ichſ. Die vergleichende Granımail bi
wird entweder für ſich oder zuiammen mit Kautſchul entbedt, daß die innogerman. aba n
i allen | rale Konſonanten bejab: k, g, ch (ajpi
bavon | und zwar ebenfalls im verſchiebener MX
Schuhſohlen, Zreibe | mehr bezeichnet als K’, g', ghꝭ: reiner gt
tural, bezeichnet ala k*, g’, gh? (ober einfeh .l
bh). Das ſog. guiturale ee wicht ia dieſe Son
en
wegen ihrer Bildiamteit und Zähigfeit zu
beulbaren Formen gepreßt; man
Schnüre, Röhren, Feuereimer,
riemen für Wafchinen, Inſtrumente für dirurs
giihen Gebrauch, ferner Deiterheite, Bilderrahmen
u. ſ. w. n ihrer großen Bildjamteit ——
—— terial zur Deriellung vom
von Holzichnitten, guillodierten P u. ſ. w.,
isn welchen dieſe auf galsanoplaſtiſchem Wege ver⸗
vielfältigt werden.
Geuttätim (lat.), tropfenmweife.
Onttenberg, zei Städtchen in ben Bereinigten
Staaten von Amerila: 1) Buttenberg im
Clayton im Staate jowa, am Milfiiiippi auf lieb⸗
licher Anhöhe (Bluif) gelegen, hat reiche Bietlager
in unmittelbarer Räbe und (1880) 1076 E., darun⸗
ter fehr viele Deutiche; 2) Guttenberg im County | werberi
Hudfon im Gtaate eier, ſchraͤg gegenüber ber
Stadt Neuyork, mit 1206 &, von denen fiber die
fte Deutſche find. Beide Orte find auch von
eutfchen angelegt, jener 1849 und biejer 1851.
..-
©nttentag, Stadt in der preuß. Brovinz Schle⸗
fien, Regierungsbejirt Oppeln, Kreis Lublinig,
20 km inı RW. von diefem Drte, an ber zur Oder
gehenden Yublinig, if Sitz eined Amtsgerichts und
ählt (1880) 2378 E., meilt fath. Bolen. Dabei
t das Kittergut Schloß:Guttentag, Beſtß⸗
tum des Herzogs von Braunjchweig.
Gutti, f. Oummigutt.
* an — mit der — — —
terariſchen Richtung, eine vorwiegen a
blieb, Beligang — der jener deicac
neriennung ‚ 309 den jungen Edit
fteller nach Stuttgart, wo derfelbe an des het
|
|
E opinion» .
im Handel vor, weldes von Zahnärzten zum | thar» (1836). Gr fammelte auch weridjiedene I:
tilel —XRXX
sLitteraturblatt» Anieil nahın. Bon umsjangreie®
Gutzkow
Arbeiten veröffentlichte G. in dieſer Beit anonym
die «Briefe eines Narren an eine Närrin» (Hamb.
1832), fowie ben ntaftiiden Roman «Maha
Guru. Geſchichte eines Bottes» (2 Bde., Stuttg.
1833), we eben erregte. Abwechſeind in
Berlin, —2 — Hamburg verweilend, lieferte er
bauptjädlid i träge zum «Morgenblatts und zur
en Zeitung», bie jpäter ald «Novellen»
1834), «Soirden» (2 Bde., Frankf.
1835) und — entliche Charaltere⸗ (Samb, 1885)
efammelt erſchienen. mir einem plöglic mit
tonzel eingetretenen is wanbte fih G.
1835 nad ntfurt a. wo er fih an dem
von Duller begründeten hören beteiligte. Um
diefe Zeit erſchienen fein. barodes Drama „Rero»
Stuttg. 1835), bie vielbeiprodhene Borrebe 7
Schleierma Briefen über F. Schlegels di
cinder (Hamb. 1835) und bie vie berufene Novelle
2Wally, bie Bmeiflerin» (Mannb. 1836; umgenr:
beitet in in «Ber angene Tage», Frankf. 1862). Les
ervorgegangen aus ber Leltüre von
Fr — 0 Beban
ng8
te durch die Polemil re baru
erreg e Bund Die ole geger —8 Rh
Atos Namentlich richtete Den
ern d benden gro
toriſchen Angriffe gegen das Bu fomie 1 bald ab auch | 1
en die gelamte Iterarifche € tigteit bes {oe
gen Deutihlanb (f. d.), und bie Solgen war
Verbot bot der jungdeutfchen ®.3 Ber:
arteilun vun das Fra ® Bericht ai einer breis
efängnisftr
——— er —* Strafe: in Mannheim abbn te,
arbeitete er die Schrift «Zur Bbilofapbie ber e⸗
ng hi RR auß, weldje gegen die He
—2* gerichtet war. Nach
Arab ft —— er ſich in Frankfurt
M., wo er mehrere Jahre verlebte, durch die
Genturoerhältnife in feiner A eariichen und jouts
nalijtigen —— vielfach gehennnt, beſonders
von dem erbot ſeiner auch fünfti g ericheis
—— an Die Fear che Revuen,
zu mit Mienbarg eeinigt,
wurde im Gntfteden un unterdrüdt. Auch ber —
*— feine denunzia⸗
ein Rage Tageblatt, die « Frankfurter Voͤrſenzei⸗
zu iterte an ber Genfur.
—* ——* ch ein latt besfelben, ber “gele
ern Rerbaltmie wegen nad Hamburg über
eit feines frantjurter Aufenthalte
träge w Geſchichte der neueſten
Yıtteratur» (2 DBde., . 1836) und «Götter,
Helden, Don Onigote» (dan .1838), Sammlun en
feiner jeritreuten Rritilen und ——
ner ·Goethe im puntte zweier Jahrhundert *
8. — und das Wert «Die
1887), das er, den Un
—— en en nein
unter Bu
fein für Dentihland», mit welchem ©. 1888 der
fallen a « 5
und der Barteitritit zu entgehen,
lwers — einführte und ſpäter als
« Eäfularbilder» in feine «Sefammelten Werte»
amfnahm. Der Übergang ®.8 von einer mehr kri⸗
— und ——6 Thatigkeit zu geſchloſſe⸗
— pfungen —8 ſich hund durch das ſchon er»
zo» und das bühnengerechtere
Ten u (Hamb. 1838), auf dem Gebiete des
Romans durch «Serapbine» (Hamb. 1838) und
Bnienen und —* Söhner (3 Bde., Stuttg. 1888
Von Ha 3 aus peröifentlichte er fo:
Denn ned eStizzenbuch⸗ (Kafl. 1839), «Tie rote
Nade bie Kapuze» (Hamb. 1888), eine Streits
len und Meinungen, | fi
655
Nee im 1 in _ber kölner Frage gegen Goͤrres, und
Saite ang ine "Hauptfägl der Buh
itbem wandte er Buhne
zu und eröffnete dieſe zweite Croche —* produf:
tiven T tgfeit mit dem Trauerſpiel Richard Sa;
vagen (Hamb. 1839). Bon der großen Anzahl feis
Srüde, bie nun Ani raſcher Folge erichienen,
brperten ch bald quehre te in dem Repertoire aller
rö deutichen Theater ein. Die meilte Bopus
rität erlangte —8 Zrauerfpiel «Uriel Acofta »
(1847), _wnjtreitig dad wertolifte feiner dramas
tiihen Werte, nebft den beiden trefflichen Quits
fpielen «Zopf und Schwert» (1844) und «Tas Urs
bild des Zartufe» (1847). Hieran reihen fich die
iftor. Zragödien «Batlul» (1841), «Bus
aticheif» (1846) und «Wullenweber» (1848), denen
Poäter «Philipp und unb Derep, (1863) fol; te. Eine ans
dere Gruppe bilden chauſpiele «Berner, oder
Herz und Welt» (1840), Rn 13. Rovember» (1842),
«Ein weißes Blatt» (1844), «Dttfrich» (1854) und
«Ella Rofer (1856). An feine euftipide ſchließen
ch noch an «Die Schule de » (1841), ber
«Königslieutenant» (1862) und « en) und Söhne»
(1865). In den Sammlungen von ©.8 Sprama-
Kfchen Berten 9 Bde., Lpz3. 1842—57; 20
Aufl. Jena 1880 find außer en
genannten audı das Boffätrauerfpiel «Liedli» (1852)
und das hiſtor. Charalterbild «Lorbeer und Myrte⸗
(1856) enthalten. Gine 1842 na ris unternoms
mene Reife, inf deren er «Briefe aus Paris»
2 Bde., Ep}. 1842) verdffentlidhte, und bie vorherr:
ende Reigun zur Bühne wurden Beranlailung,
daß ©. fein belletriftiiches Seunal — in
eigentlich
andere Hände gab. Die von | verfaßten größern
artifel biefer — t erſchienen dann in den
Sammlungen « te Schriften» (4 Bde. ps.
1842—52) und «Aus —* eit und dem Beben (epn.
1846). 3. 1812 nahm er feinen Aufenthalt
wieder in dem ihn durch Familienbande feflelnden
Frankfurt a. M., wo er ſich mit der Sammlung
und Redaction aller feiner — — zerſtreuten und
meiſt unter ungünitigen Berhältniflen an das Licht
getretenen Schriften beichäftigte, die vollitändig um:
gearbeitet also Befanmmelie rie» (12 Bde., Jranff.
184646; Bd. 13, 1852) erfhienen. Darau folgte
er 1847 einem Fu e nad) Dresden, wo er aritthal
ahre fang am Hoftheater die früher von Tied ders
ebene Stelle eines Dramaturgen befleidete.
Gine neue eintlußreihe Stellung auf dem Pittera:
Siena der Ge pen erparb ih &. nad) bem
rgange der Bewegung durch feine
den großen Bone ke Ritter vom (eifte»
(9 (5 Bir. £pj. 1850—52: 5. Wufl., Berl. 1869; vgl.
. Jung, «Briefe Aber ©.8 Ritter vom Geiite'»,
Der Zauberer von Rom» (9 Boe.,
J. 1859—61; 4. Aufl., in 4 Bdn., Berl. 1872—
73; vol. «Gine tritiihe Studie über ©.8 "Zauberer
von Rom’», Bött. 1882), die wegen ihres Reid):
tums an Charalters und Eituationsgeihnungen
und mehr noch ala probartige und geiltvolle, das
moderne prot. und lath. Leben ichildernde Kulturs
emälde zu &.8 bebeutendften Schöpfungen gehören.
6. machte ſich durch diefe Werte zum hervorragend:
ten Vertreter des Zeitrdmans.
rbeiten in diefer Richtung find noch die None
«Die Diakoniffin» (Frantf. 1855) und «Die lleine
Narrenwelt - (3 Bve., Frankf. 1856) hervorzuheben.
Ginen Radblid auf fein Leben begann er mit «Aus
der Anabenzeit» (Franlf. 1852). Bon Dit. 1862 bis
on feinen übrigen
656
e Uinterhaltungen am bäuslihen Herd» heran. |
Infolge feiner Grnennung zum Generaljeftetär ber
Teutichen Schiller⸗ Stütung, unı weldye er ich ent: |
f ſchiedene Verdienſte erworben, fiebelte G. „1862 Don !
Tresden nad Weimar über, fühl te ſich aber in bie
fem Verhältnis nit wohl, ba jeine Auffoflungen
ſich vielfach im Sbiperipruch mit denen bes Verwal⸗
tungsrats befanden. Es trat ein Zuftand ber Über:
Feijung, ja ber Verzweiflung am Leben bei ihm ein,
ber ihn 15. Jan. 1565 in Friedberg auf einer Reij⸗
ſogar zu einem Eeloftmordveriud trieb, Ein länge:
rer Aufentbalt in der Heilanftalt Gilgenberg
Bayreuth ftellte ihn indes von —— una cn Joh
Wieder her. G. lebte nach feiner
ang in Devey am
bei Hanau, madte ei Sommeraufenthalt in
Bregenz unb fiebelte 1870 0 1a6 Berlin über.
Seine ſchriftſtelleriſche Thäti tgleit nahm er bort
mit ungebrodener Kraft wieder auf. Gein Ro-
an « Hobenföme dwangau» (5 Bbe., Fon 1867), ein
auf tiefen — tudien ruhendes 3 Kalkar !
tünhlerifer Aunbung und grober Schönheit
nitleri undung und gro n ver:
wandelt ſich aber ebenfo oft, in eine mit poetifchen
Arabesten verzierte „yifer: —— Boman BE
aus einem Guß ift da
08. rl. 1870).
. anne heitalogis»
man «Frig Ellvodt» (33 je 1872), Bi in der
weiten ae des 18, ah ſpielt, zeichnet ſich
uch [5 — und 3 rängte
aus, Heben en größern Werten f
oaclien, D Die er unter dem Zitel « ebenäbilber:
(2.4 , Stutt „1874 sufammenftellte;
eine —— — um der Erken
nis» (Stutig. 1868), und Sfinen: «Die f Sue
Stunden, Rudblicke⸗ (2. Aufl, Stuttg. 1869). Ein
in Mannheim zur Aufführung gelommener Drama:
tiſcher Verſuch: 2* weitfäl tlge iede⸗, hatte kei⸗
nen nachhaltigen Erfolg. em G angenen
von Meg» (aufgeführt am berl: iner Hoftbeater 1872)
konnte er nicht recht den inzwilchen veränderten Zon
ber Zeit treffen. Cine biß in bie größten Einzel ei
ten des Ausdrucks —*28— jeiner
ben großen Nomane un
1873—76) erſchienenen neuen, vielfach vermebrten
Auflage feiner « Geſammelten Werte» befchäftigte
ihn teils in Berlin, teil in Italien und Wieblingen
Hr
SR FREEFSINETÄBERNNFEBRRBESSEBESSACHTSEBEFRRUNBEBEN Tun
. ®
«
bei Heidelberg, wohin er fi) mit feiner Familie zu: gar
Am adgeyooen batte, ba ihn ein nervöfes Leiden be el
t. 1875 fiedelte er ‚ganı n II
KH legter Roman: «Die neuen Serapions eben»
Bresl. 1877), behandelte in leichter, heiterer
erliner Erinnerungen. Einen weſentlichen Be trag
au feiner Bio opraphie bieten &.3 «Rüdblide auf mein
Veen» en 76). Gine Gefamtausgabe feiner
Zeile —X ien 8 ena (Geiel, ). Bbe,, 1878 fg.;
ramati — e, 1880 erbft 18 7
bee er von eibelberg no achſen aufen bei
rankfurt a. M.) über unb * aſelbſt in
acht vom 16. 16. Dez. 1818, bald na Mitten:
* an Er dung | infolge eines Zimmerbrandes.
Änlafl — und Sinolog, ob.
—— ul Er e * yriß in Pommern, ‚seigte ſcho
fru beſondere Neigung für den Beruf eines Miſſio⸗
nars, mußte aber wegen ber Mitte Iofigteit feiner
Eltern zu Stettin dad Gürtlerhandwert erlernen.
Auf Beranlaffung bes Königs von Preußen, bem
er 1821 bei beflen Unmelenheit in Stettin feine
Genteriee, — elkabt niederländ.
—— 100 11
der in 12 Bänben ( ena Chrif
Güglaff — Guvenne
Ende 1662 gab er aud die populäre Wochenjchrift —— —
Kriegeverhältni
dorthin
ı Bobnfik >
ı kannt] haft mit
ratete ſich mit
örden in feiner mi onazifcpen. 3 7 tigen F
t, lei ete er in bem engl.- —5
Briten m entlihe Dienſte —*
durch ſeine Kenntnis von Sanb und und Voll. I
wirkte er 1842 bei den Friebendverbanblunges Pr
hen England und China mit und — 164
einen fog. Chineſiſchen rein, um du
riften das Goangelkum im Reiche
verbreiten. Um die Zwede der Miffion zu ner
begab er ſich 1849 nach England und und Deutihln
Nach feiner Nüdt China landete Zi
tar. «Ch des 5 Ghinrgen
Neumann
ab 188 — deu, Lpz. 1852
kuang» (Lonb
lihe ©. im engften
zonbe) nebft den Kara hr
er | Agenois (zufammen Ri
erzöge von Aquitanien aus rad die ——
le Eleonore das Land n eh Iren ae
en an ihren
Guyana, |. Ouaiana. voning, ein ZA
enne, fruher eine e franz. abte Dad ee
— an u
N Dber:
Deyart. — —
—* ei Da biefer : jedoch ih von Bor ie er
eß, fiel 1152 an
Guy
des * een R *
* — * 5:
und Aveyron. is 1187
Gemahl, A oe von — und blieb uu8
Guyet — Guzerate
aft unausgefebt im engl. Befik, bis nad) langwie⸗
igen Kriegen Karl I. von Frankreich 1451 ©.
roberte und 1453 für immer dem franz. Reiche
inverleibte. Bis zur Revolution bildete es nun
a3 Gouvernement ©. (im weitelten Sinne), zu
belchem auch die ganze Gascogne geichlagen wurde.
GSuyet (François), franz. Pbilolog, geb. 1575
u Angers, lebte nad längerm Aufenthalt in Pa:
i3 und Rom ganz den Wiſſenſchaften im College
e Bourgogne zu Paris. ftarb zu Paris
2. April 1665. ©. fchrieb Noten zu Terenz (ber:
usg. von Böcler, Straßb. 1657), Hefiob (Am⸗
terd. 1667), Heſychius (Leid. 1668), Statius, Qu:
anus (Leid. 1738) und Lucian (1687), in denen er
ich als einen der größten Kritiler feiner Zeit zeigt.
Guhon (Jeanne Marie Bouvier de la Motte:
5.), neben Molinos Begründerin des engl. Quie⸗
ismus (f. d.), geb. 18. April 1648 zu Montargis
n der Provinz Urleans, wurbe im Alter von 16%.
nit einem Herrn yacmıea de la Motte⸗G. ver:
räblt. Im J. 1676 Witwe geworben, fuchte fie
bre myſtiſchen Anſchauun en di
verbreiten. Mit ihrem Seelenführer Qacombe be:
mb fie fih 1681 nad) Ber am Genferfee, um die
Yeitung eines Haufes für neubelebrte Katholilinnen
u übernehmen. Das bigotte Leben der Damen
nißfiel ihr; fie begab ſich zu den Urfulinerinnen
1a Thonon und 1685 nach Vercelli, aber ihre ein:
Iußreihen Gegner wußten es burdnufeben, daß fie
1688 in Paris in ein Klofter vom Orden der Heim:
uhung Mariä gar" und bort ſcharf inquiriert
en in mweitern Krei
burbe. In den J. 1688—94 lebte ©. in Paris,
vertebrte häufig in Grgiehungdinfüitut ber grau
on Maintenon in St.:Cyr und trat in en
Zerkehr mit Fenelon. Eine Kommilfion von Theo;
ogen, Bofiuet an ber Spige, bezeichnete 30 S
3 ihren Schriften als leheriſch, worauf Din .
5. April 1695 den verlangten Widerruf leiftete.
Sie fubr dann fort, in Paris Berfammlungen zur
Arwedung eine? innern religiöfen Lebens zu halten.
Deshalb wurde fie 1695 in die Baftille abgeführt
ind erſt im J. 1700 oder 1702 wieber freigelafien.
seitbem lebte fie bei ihrem Sohn Armand in
diziers bei Blois in Aurüdgegogenpeit und ftarb
ier 9. Juni 1717. Nor chriften gab Boiret
eraus (Bar. 1713—22), darunter ihre Selbftbio:
rapbie (Bar. 1720). Bat. Upham, «Life, reli-
rious opinions and experience of Madame G.»
2. Aufl, Lond. 1870); Heppe, «Geſchichte der pie:
iſtiſchen Myſtik in ber tab, Stiche» (Berl. 1875);
Serrier, «Madame G.» (Bar. 1881).
Snuyon (Richard), ungar. Revolutiondgeneral,
eb. zu Bath in England 1812, trat 1828 in die
wit. Legion in Portugal ein und lämpfte bort ge:
en Dom Miguel, trat 1832 als Offizier in öfter.
Dienfte und nahm als Ober eutenant den
ibfhied. Im J. 1848 ſchloß er ſich ber ungar.
Revolution an, kämpfte bei Tyrnau und Schwe:
bat gegen die Kaiſerlichen, ſchlug fich mit wenigen
jufaren nad) bem belagerten Komorn durch, trug
m Zuge ber Schlacht bei Ach viel zum Siege ber
ıngar. en bei unb wurde bafür zum General
rnannt. G. trat zur Sudarmee, verjtärkte Peters
vardeins Vorräte zechtaeitig, wurbe aber bei Mo;
orin geſchlagen unb deckte I t mit der ital. und
‚oln. on bie Flucht Kofſuths bei Orſova unb
ie dort, gegenüber von Ada⸗Kaleh und nabe ber
umän. Grenze, bewirkte Bergrabung ber ungar.
Kroninfignien. Aud
Geonverjations -Leriton. 13. Yu. VIII.
G. trat hierauf mit feinen | i
657
Truppen auf türk, Gebiet über, nahm ben Islam
an, wurde türl, General und befebligte, fortan
Kurſchid Paſcha genannt, zu Damascus, wo er
1850 den Aufſtand der Alttürten niederfhlug. Wäh-
rend de3 Drientkriegs wurde ©. dem nad) Kaukaſien
entjendeten turk. Korps als Stabschef zugeteilt,
vermochte jedoch dort feine großen Erfolge zu er:
reichen und farb ji Konftantinopel 12. Dft. 1856.
uyot (Arn enry), Naturforicher, geb.
28. Sept. 1807 in ber Stäbe von Neuchatel in ber
Schweiz, beſuchte die Oymnafien in Stuttgart
und Karlsruhe, ftudierte in Berlin Theologie,
wandte ſich aber ſpaͤter ben Naturwiſſenſchaften zu,
erwarb ji in Berlin ben pbilof. Doktorgrad und
brachte ſeit 1835 mehrere Jahre in Barid und auf
Reifen zu, feine Studien namentlich den Gletfchern
umendend. Die Refultate feiner Unterfuchungen
egte er nieder in ben Berichten der Naturmilien:
— Geſellſchaft in Neuchatel und in Bd. 2
von b’Ardiacs «Histoire de la göologie» (Baur.
1848). Bon 1839 bis 1848 war G. Brofeflor in
Neuchaätel, begab ſich 1848 nad) Amerika, hielt zu:
naͤchſt Vorlefungen in Bofton, die unter dem Titel
«Earth and man» (1849) erichienen, wirkte dann
als Lehrer an verjchiebenen Inſtituten, unterfuchte
ben geol. Bau bes All hannaebirges und veröffent:
lichte hierüber zwei Alan ungen (1861 u. 1880).
Seit 1865 iſt G. Profefior der Geographie und
Geologie 8 Kollege zu Princeton in Neujerſey.
"3,1.
erate, Oujerät oder Gubfcharät, ehe:
mals ein mächtige Königreich, nahm mit der Hälfte
[eines ern Areals bie gegenwärtig u der indo⸗
t. Praͤſidentſchaft Bombay gehörende Divifion
@. ein, welde die Kattywar oder auch G. arab.
Gezirah, genannte, weitlih vom Arabiichen Meere,
a vom Golf von Cambay, nördlich vom Soli
von Katſchh beſpulte Halbinfel umfaßt und in fünt
Diftritte gerfall. Diefelbe fteigt im allgemeinen
nad) ber Mitte an und ift an ber Weſtkufie in dem
Birbabergen 6—700 m hoch. Im Süboftteile er:
bebt fi) zu 500 m ber ijolierte Bafaltberg Bali:
tanna t wegen ber großen Menge von
Tempeln und Rlöftern ber Dſchainas. Weſtlich von
ihm erhebt ſich bie wichtigfte Höhe der Halbinfel,
der Girmar, ein wilder Haufe granitifcher Spik:
berge bei der alten Stadt Dihunagarh, belannt
wegen ihrer zablreihen und —2 ausgeſtatteten
Wallfahrtsorte und Kloͤſter der Dſchainas Brahma:
nen und Mohammedaner. Das dem Golf von
Cambay gegenüberliegende Feſtland von G. wird
vom Norbende der — ſowie von der Sat⸗
purafette und deren Ausläufern durchzogen. Auch
& weſtl. Ende des Binbfnagebirgeß, die Barria:
bügel und Lunawaraberge liegen innerhalb bes Ge:
bietes , befien wichtigfte Ströme der untere Tapti
und Nerbubda, der Mahi (Myhee) und Sabar:
mati find. Das Klima, vorzugsweife das der Halb:
injel, weniger das bes an fie grenzenden Feſtlandes
ift fehr ungefund. Das frühere Reich G. umfaßte
107580 qkm, von denen auf die Halbiniel 50 746
lommen. Das Land ift teilmeife fhön bewalbet.
Die Dattels und Palmyrapalme wird längs ber
See in ausgebehnten Streden gepflanzt, und bie
Mhowa und Manga gedeihen in Yülle. Keis wird
im Süden, Weizen im Rorden in großer Menge ge:
wonnen, ebenfo Dſchowar und Baſchra, melde Die
Sauptnahrung ber Bevöllerung bilden. Im Süben
uder, no mehr Baummolle Hauptartilel
43
Das wichtigſte Haustier iit das Kamel, neben wel:
dem der Ochſe ald Lajıtier benugt wird. Die Bierde
von G. waren ehemals berühmt. Feldbau ift der
Sauptnahrungszweig der Bevölterung , die Indu⸗
trie jet erloichen. Die Einwohner frd ehr ver:
:hiedenen Stammes, die Mabaratten die herr:
‘ende Raſſe; zahlreih find aud) die Radſchputen.
‚je nad) der Nationalität werden veridiedene Spra-
hen geſprochen, aber die eigentliche Yandestpradje iſt
das dem Hindid nabeitehende Guzerati, welches
meift al3 Geriditsiprade und auch von den Parſis
in den Erklarungsſchriften ihrer heil. Bücher, ſowie
in ihren Streitigriften gegen die chriſtl. Diiijionare
angewendet wird. Das Land wird teild unmittel-
sar von den Briten beherricht, teild von deren ma⸗
harattiihen Bafallenfüriten, unter denen der von
3aroda der mädhtigite ift. Da3 unmittelbare Land
zählt (1872) auf 25900 qkm 2810522 E., da3 Ge:
bist der Zributärftaaten auf24840gkm 2 130811.
Guzerati, |. unter Guzerate und Indiſche
Spraden.
Ouzman Blanco, Staat der fübamerik. Re
publit Benezuela, gebildet 1881 aus den ehema⸗
tigen Staaten Bolivar, Guzman B Guarico
und Nueva Esparta von zujammen etwa 88700
akm mit (1881) 434002 E. rüber begriff der
Staat Guzman Blanco nur die ehemalige Brovinz
Aragua, 7173,87 qkm mit 104967 E. und den be:
rühmten Thälern von Aragua, benannt nad)
dem Rio Ara ua, der auf jeinem —
gegen W. eine Vienge von Flüſſen und Ba auf-
nimmt und fih in den Balenciafee ergiebt. Hier
wächſt der bis 60 m hohe Kuhbaum und der Ralao:
baum; auch ein vortrefiliher Tabak wird erzeuat,
während der früher jehr bedeutende snbigobau ab:
renommen bat. Die herrlichen Thäler bieten bie
tertwürdigleit, daß in ihnen in einer Höhe von
«00 m über dem ‘Meere Weizenfelder ericheinen, ge:
miſcht mit Plantagen von Zuder und Kaffee.
Hauptitabt des Staats ift Victoria (f. d.).
Onzmann (De), Beiname des Dominicus
(1. d.).
Gvadauyi (0f., Graf), ungar. Dichter, aus
der ital. Familie Ouadagni, geb. 16. Dft. 1725 zu
Ruda⸗Baͤnya im Borjoder Komitat, ftubierte ın
Srlau und Tyrnau, wo er dad philof. Doltorat er:
warb, trat 1744 als Fähnridy in das Regiment
Szirmay, fämpite in den Schlachten der öiterr.
Armee in Sclefien, Böhmen und Stalien, wurde
1773 Navalleriegeneral, trat 1783 in den Ruhe:
fand und ftarb im Des. 1801 in Stalig. ©. wurde
durch feine humorvollen poetiihen Grzählungen
einer der beliebteiten Dichter Ungarns. Seine
Hauptwerke find: «Egy falusi notariusnak budai
ntazäsas («Reiſe eines Dorfnotars nah Dien»,
Preßb. 1790), deiten Stoff durch Gaaͤls Poſſe «Der
Hotar von Peleste» neuerdings fehr populär
wurde; «Rontö Päl és Benyovszky Möricz» («Paul
Ronto und Straf Mor. Benyovs;tgr, Preßb. 1793)
und «A mostan foly6 orszäggyulesnek leiräsa»
(«Satiriih:kritiiche Bejchreibung des jegigen Reichs:
tags, Lpʒ. 1791).
Gwalior (ind. Kawariar), ein Maharattenſtaat
in der zur indobrit. Präſidentſchaft Bengalen ge—
hörenden Abteilung Central⸗-India, deſſen Herricher
ven Titel Maharadicha-Scindia-Gwalior fuhrt
und Bajall des Britiſch-Indiſchen Reichs iſt. ©.
beitebt aus einem Hauptſtucke, nordlid von ber
Lieutenant⸗Gouverneurjchaft der Nordiveitvrovin;
Guzerati — Gyalla
füdlih von em
von der Vrovit
lener:,
1 umd andern Aue:
Ichaften von Centtal⸗India gel Studea.
Aud ©. bildet in adminiftratiner Beiehum a
Agentjchaft Ietgenannter Provin, und umie:
62150 qkm mit 2500000 G., von denen 1630
Mohanımedaner. Die Einkünfte betragen sn.
Pr. St., von denen die engl. Regierung 180: »
erhält und wofür dieſelbe 8400 Mann ſtellt fa.
produlte des fruchtbaren Landes find Bein, Tput
und Baummolle. Induſttrie und find ade
nur gering. Der berri Stamm find Mai
ratten; außerdem gibt e3 Bundelas, Didat u:
Radſchputen.
Die Haupt: und Reſidenzſtadt Gwalier,
unter 26° 13’ nördl. Br. und 78° 15’ öftl. 2. (mr
Greenwich), in einer Gbene am 6 geh
gen, der nur in der Regenzeit Waller hat, entbi:
eine jehr lange Straße, viele gute Steinhaͤuſer, c
aber im ganzen ein rn i
Daneben liegt das Laſchlar oder das ſtehende ded
in ſchmunci
auf fe, in de it di dena des Züri
—— a ee
ee weitläch von Aabihpulana *
rühmte Feſtung Gwalior, eine ber ftärlitau
Borderindien, auf einem 110 m hoben ilolrt.
Sanbditeinfelfen, der auf allen Seiten mit ſenlrec⸗
ten Wänden abfällt. Am Nordoſtende ſieht vier
hatb. der Mingmauer befmben fi mehrer
ingmauer ere gi
ſſerbaſſins, fowie auch Aderfeld für eine ve
fagung von 15000 Dann.
Etwandu, Reid) der Fellatah, j. Bandö.
Gwened, der bretoniſche Hame der cur
Bannes(i.b.).
Owinner (7 b. Heint. von), Forſtmaun, e
13. Dit. 1801 in Otisheim bei
1826—41 Lehrer der Forſtwiſſenſchaft in Gele
a Fa
at in ort. Im J.
er den württemb. Staalsdienſt und ubernahn
Direltion der fürftl. figmaringifhen Hemd
in Böhmen. Er ſtarb 19. Jan. 1866 in dırı
Sein Hauptwerl it: «Der Waldbau in hırzen L>
rifien» (Stuttg.1834; 4. Aufl., von Dengler, 18°
Gy in ungar. Ramen ſprich wie di, 5 B. Gr
lai fpr. Djü⸗loi. _
@Yy, Stabt im franz. Depart. Dber:Sek:
19 km im OSO. von der Arronbifiementshus*
ſtadt Gray, auf den Weinbergen, von denen
Gewäfler zu der zur Saöne gehenden Worte flieien
durch Lolalbahn nad) Gray mit der Jranzötid:
Ditbabn verbunden, zählt lısre) 2092 €., hai &;
alte Schloß, Baumwoll⸗ und Leinweberei, 20pkt“
Gerberei und Weinbau. nn
Gya over Gaya h, Diftrikt und Tiftriftehant
ftadt ın Bengalen, |. Bihar.
Gyalla (ipr. «Dialla»), Alt: und Reu:, IE-
Dörfer im ungar. Komitat Komoren, Alt: &
D’:Gyalla, 13 km im RRO. von Komorn, I"
an der Z8itva, nahe deren Mündung in die Ki“
it merhivürdig durd) die dajelbjt befindliche mt I“
haft eingerichtete Sternwarte, eine Schöptund
dortigen Großgrundbeſitzers und Altronomen : "
koly-Thege, und bat magyart) sjlowalldk -*
völferung, Reu: oder Uj:@yalla nur flome:
Einwohnerſchaft.
Gyarmathi — Gyllembourg-Ehrenjvärd
Gyarmathi (Samuel), ungar. Sprachforſcher,
geb. 15. Juli 1751 in Klauſenburg, ſtudierte 1776
— 82 als Stipendiat ber Goldbergſchen Stiftung
in Wien Medizin, wirkte mehrere Jahre als Er:
zieber im gräfl. Rädayſchen Haufe, feit 1787 als
Komitatsarzt des bunyader Komitat, und lebte
1795 — 96 in Göttingen, mit deſſen Profeſſoren er
auch fpäter freundfchaftlichen Verkehr unterhielt.
Hierauf wurde er 1800 Brofeflor in Zilah in Sie:
benbürgen, trat aber 1809 in den Ruheſtand und
itarb im April 1830 in feiner Baterjtadt. G. be:
Ichäitigte fi fein ganzes Leben hindurch mit ſprach⸗
wiienidaftlihen Studien. Sein erites Werk iſt
«\iagyar nyelvmester» (Klaujenburg 17854; aud)
deutſch: eStritifche Grammatik der ungar. Sprache»,
2 Bde., Klaufenburg 1794). Sein Hauptwerk:
„Attinitas Linguae H icae cum linzuis fen-
nicao originis grammatice demonstrata» (Gött.
1799), für weldyes ihn die Göttinger Gelehrte Ge:
feujchaft zu ihrem Dlitgliede wählte, ift troß man-
cher Wibgriffe fehr verbienftlih und bat im Aus:
lande lange als Hauptquelle der ugrifchen verglei-
enden Grammatik gegolten.
Gyärod, der antile Name der griech. Cyllade
@iura (1.d.) _ (Aranyos (f. d.).
Syeres, Martifleden in Siebenbürgen am
Gyergys⸗Szent⸗Miklos, Marttileden im
unsar..hebenbürg. Komitat Cſik, früher Hauptort
des Szekler Stuhls Gyergyö in Siebenbürgen, mit
11239) 5503 E., größtenteild Magyaren und ma:
eyariiierte Rumänen und Armenier, welche lettern
sier eine fchöne Kirche haben und mit Vieh und
:Yolzwaren handeln. Sie wanderten nad) 1668
eın und haben ſich vollftändig magyarifiert, obgleich
hie bie Meſſe noch in der armen. Sprade lejen.
G. hat eine römilchs und eine griecd.slath. Kirche
und ift Sitz eines königl. Bezirkögerichts.
Syged, Sohn des Dastylos, war nad) ber
Sage, wie fie Herodot erzählt, ein Günftling des
Igdiihen Könige Kandaules aus dem Haufe ber
Herakliden ober Sandoniden, der, um ihn von ber
Scönbeit feiner rn Zubo durch Augenschein
zu überzeugen, ihm diejelbe einft jeigte, als fie ſich
enttleidet niederlegte. Dieje Verlegung ihrer Ehre
erzürnte die Königin, ſodaß fie &. die Wahl ur
entweder ihren Gemahl zu ermorden und als ihr
Gatte die Herrſchaft Über Lydien zu übernehmen,
oder felbit mit bem Tode zu büßen. ©. ermorbete
Daher den Kandaules und wurde von dem delphiſchen
Dratel in der Herrſchaft beftätigt. Gagenhaiter
lautet bie Erzählung bei Blato. Nach dieſem habe
3. einft als Hirt einen Ring in einer Höhle ge
unben, welcher die Kraft befaß, feinen Befiger un:
chtbar zu machen, fobald er den Ring einwärts
drehte. Mit Hilfe diefes Ringes habe ©. die Kö:
nigin gewonnen und Kandaules ermorbet. Etwas
anders lautet die Cryählung des Nitolao3 von
Tamascus, die wohl aus dem lydiſchen Geſchicht⸗
ſchreiber Zanthos ftammt. ae ift es eine
bırtor. Thatſache, daß ©. fid) (689 v. Chr.) unter
barten Kämpfen mit kariſcher Hilfe bes Throns der
Ynder mit Gewalt zu bemädhtigen fuchte, durch Zu:
itinnmung des delphiſchen Orakels fein Ziel erreichte
und bi 653 al3 Stifter der neuen Dynaſtie der
« Nermmaden» glüdlid) regiert hat. Hebbel hat die
obererwähnte Grzählung in jeiner Tragödie «G.
unb fein Ring» behunbelt.
Syimed, Paß und Wrenzzollamt zwiihen Sies
kenbürgen und der Moldau. Der Paß fuhrt über
659
die Efiler Alpen und wirb vom Tatrojchfluk, einem
rechtsſeitigen Nebentluß des Sereth, durdhitrönit.
zer Paß iſt etwa 400 m hoch.
Gyl., bei naturwiſſenſchaftlichen Namen Ab:
breviatur für Leonhard Gyllenhaal, Entomo-
log, geb. 1752, geſt. 1842 als ſchiwed. Major in
Höberg in Weſtergotland.
Gylden (Johan Aug. Hugo), ſchwed. Aſtro⸗
non, geb. 29. Mai 1841 zu Helfingfors als Sotn
des Profeſſors der grich. Sprache Nils Abraham
$., promovierte 1860, erhielt bald nachher eine
Anftellung an der Sternwarte zu Bultoma und
folgte 1871 einem Rufe nach Stodholm. Gr ver:
öftentlichte: «linterfuchungen über die Stonftitution
der Atmofphären (1866—63), «Studien auf dent
Gebiete der Störungätheorier (Bd. 1, 1871), «Re-
cueil de tables contenant les developpements nu-
meriques à employer dans le calcul des pertur-
bations des come&tes» (1877), «Die Grundlehren
ber Altronomie nach ihrer geichichtlihen Entmide:
lung bargeltellte (Lpz. 1877), «Verſuch einer ma-
them. Theorie zur Erllärung des Lichtwechſels der
veränderlidien Sterne» (Helfingfors 1879), « Un-
dersökning af theorien för himlakropparnes rö-
relser» (Bd. 1, 1881) und die «Astronomiska
iakttagelser och undersökningar anställda pi
Stockholms observatorium» (biäher 4 Hefte). An
den internationalen Kongrefien ber Aitronomen
bat ©. ſich eifrig beteiligt. (Norwegen.
@yldenlöwe, ort bei Frederikshald (f. d.) in
Gylippos, der Sohn des Spartiaten Klean:
dridas (nad) einigen Angaben von einer Helotin),
war einer bedeutendften fpartan, Heerführer
zur Zeit des Peloponneſiſchen Kriegs. Seine be:
rühmtelte Waffenthat war die Rettung der durd)
die Athener hart belagerten Stadt Syrakus, ber er
im Frühling 414 v. Chr. zu Hilfe gefchidt wurde.
Im Sept. 418 ftand nach vollitändtger Überwälti:
ng der attifchen Streitkräfte in Sieilien fein
uhm im Zenith. Dagegen befledte er feinen Ra:
men dadurch, daß er nad) Sernbigung be3 Pelo⸗
ponneſiſchen Kriegs einen Teil des Veutegeldes
unterſchlug, welches er für Lyſondros nad) Sparta
zu bringen batte. Als fein Verbrechen enthüllt
wurbe, mußte er fi) durch Flucht und Cril dem
Todesurteil entziehen.
Gylembourg:-Ehrenfvärd (Thomajine Chri-
ftine, geborene Bunsen), nambafte dan. Schrift:
ftellerin, geb. 9. Nov. 1773 zu Kopenhagen, wurde
durch ihre erſte Che mit Peter Andreas Heiberg
(f. d.) Hutter des Dichters Johan Ludwig Heiberg
(. d.)) Nach der durch die Landesverweiſung des
eritern berbeigeführten Cheicheidung heiratete fie
einen in Guftavs LI. Mord vermwidelten, landes⸗
flüchtigen Schweden, Karl Friedr. Ehrenivärd, der
in Kopenhagen unter bem wütterlihen Namen
Gyliembourg (Gyllenborg) lebte. Ihre langjährige
Witwenzeit (von 1815 ab) verlebte fie im Hauie
des obengenannten Sohnes. Cie ftarb 2. Juli
1856. Als Berjaflerin von «En Hoerdanzhiitoricn
wurde fie fehr populär; es gelang ihr aber, die
Anonymität jo gut zu bewahren, daß erit nad)
ihrem Tode ihre Autorſchaft befannt wurde. Cine
vollitändige Sammlung ihrer belichten Novellen,
die von 1827 ab groftenteils in dem vom Sohne
redigierten estjobenbavuns Ilyvende Polto veroffent⸗
lit wurden, erſchien 18-19—51 zu Kopenbasen
in 12 Banden (neue Aufl., Kopend. 1866 —67),
Die Mehrzahl derſelben find du Derichungen
42*
660
in D ——— pheich und —— ben befamnt. ,
% — arges
—— "elle die Bene =, —— i * die * —ã Ebert
großes Aufie
un Hlenberg | * ſchwed. Staatsmann
und Dichter, März 1 679, nahm in feiner
Jugend kurze ei teil am en Krie en Karla XIT,
trat aber bald in den biplomatiihen Tienft und
ward 1703 ala Segationäfetretär nad) England es
ſandt, wo er, feit 1715 als Gefandter, in die j
bitiſchen Umtriebe von Börg und Alberoni Der:
Fi \ und eine it lang in Haft gehalten wurde.
feiner Rüdiehr zum Stontafekretär ernannt,
— er ſich 17 — als Unterhändler mit Rub-
in Aland auf. Es erfolgte 1720 feine Ernen⸗
nung zum Hoflanzler und 1723 zum Reichsrat.
Als folder war er einer der Gründer ber
der «Hüte» und er Chef, und wurde in:
folge befien auch (April 1739) nad) der Dimilfion
des Grafen Arvid Horn n sum do 2 Ieipräßibenten
—— in be | ber m d. En litit eu
plö el in web. Bo
mit der Zürlei 17
En
wed. Univerfi er ih um wiflens
Ka Leben gro erworben und
au als ichter wie ala Brofaik fih ver;
ſucht. Unter anderm ſchrieb er die erfte in ſchwed.
Sprade verfaßte Komödie: «Den Svenske Sprätt-
höken» (aufgeführt 1837, gedrudt 1740). Seine Ge⸗
dichte, mit denen eines Balerb Onlels und Bruders,
Dur m 1663 beraudgeg ſtarb 9. Der.1746.—
Nefie, Suken- Angrit Ss (ge.
Nov. 1731, —82 ais ich⸗
ter von Im, —* 08 «Täget
öfrer Bält» ta ich. einen Nomen a monde.
anzengattung aus
ber Familie ber Drdibeen. "Die wenigen Arten ber
Gattung find _in der nördl. gemäßigten Zone ein:
heimiſch; in a wachſen nur vier Arten.
63 find frautartige Pflanzen, bi bie hanbjörnrig ge:
teilte Knollen beiigen, mit denen fie überwintern;
die Blätter find lang und von lanzettlicher ober
längli ai örmiger Geltalt. Die häufige und be:
kannt ha die peuptiä lich auf Kalt wad;: | b
fenbe 6. Conorsen B eren Knollen unter
dem Namen Palma — 5 major früher be:
beutende Heilltäfte zugeichrieben wurben und die
außerdem im Boltsaberglauben eine grobe Rolle
fpielten. Bon einer andern, feltenern der G.
odoratissima Rich. ‚wurden die Sinollen als Palma
Christiminor bezeichnet und dienten zu ähnlichen
BZweden wie bie der vorigen Art.
Oymmuafien waren bei den riechen die öffent:
lihen Gärten, welde, mit weiten Übungepläg:
und ſchatti igen Baumgängen verjehen, mit Heilig:
tümern und Säulenballen gef 8 eihmüdt, bem Jung⸗
SR Pa Mann (die Knaben übten. fih in ber
ftra) Gelegenheit boten n aut Ausbildung und
Pe ung deö Körpers. Gymnaſtiſche und mu:
—* ildung, d. h. körperliche und geiſtige Aus:
bildung, wurde von ihnen gleichmäßig gefordert,
aber nur die erjtere ftand unter der derkung des
Staat3; dies verlangte die allgemeine Wehrpflicht
der Bürger. Diefe Anftalten wurden allmäblid
auch Sammelpläge für das gefamte geiftige Leben.
Beſonders die B iolopben wählten fie, um dort
ihre Vorträge zu Sn ber Alademie, einem
per unglndt dliche Krieg mit Ref
Gyllenborg — Gymnaſien
der G. Atbene lehrte Platon, in dem in Ari⸗
ſtoteles wählte fi bie cyniice
die Weihe einer idealen Zeit gehe:
nt t ꝛe
übte, ludus, von den Spielen zur Übung des xe::
per3 ihn entlehnend: als "griech, Bildung allgan:-
ner wurde, schola, d. 1. 3 di,
wa3 man in der Muse voii )
ſchreibt. Dieier Rame erhielt ſich durch das ganz
ittelalter bis in das 19. Jahrh. Als ſich m
Mittelalter in Jtalien die Uni bildeten,
biefelben in Erinnerung an
Philoſophenſchulen "den Namen ——— ie
Sapiema in Rom ſogar jum) oc
Academis, und nur bie ‚Korporation ber Lee
und Studierenden e zu dem Rama Un
versitas, bei dem an die Gefamtheit aller Rita:
{haften urjprüngli nicht gedacht if. Seit im
ormationgyeitalter nannte man Ede:
len ©. a1 melde € über De gewöhnlichen Sau u
berg, die Hanieftäbte, Gotha u. a. Arie
widelten fi academica, Bde
genheit bieten follten, aud die —
der Heimat zu betreiben, wie Coburg, Dana,
—* 4 bes 18. wur
der Rame Y —— © aber —**
— te Car
en [4
hei zu entlafien, amtlidy den
ren — (dieſem — ft mon ir Ama
Mühen beut| en Ländern gefolgt, nur a Reih
lande is 1883 die e Fan. ——*
ten); a; in Öfterrei und nd. In Bar:
heißen die untern Klaſſen ——
noch Lateinſchulen, welden Kamen aueh
für Anitalten, n melde bie Schüler auf die *
Klafien norberei vorberei ewahrt Dagegen bi
—— —* —E und Collees
(von dem lat. collegium), Italien Licei und br
nasi, England High schoo , Grammar-Schb
und Grammar Colleges, Belgien Athenees, Si»
dinavien Läroverk ( elebrte Schulen), die Sn
Kantonſchulen. In ſehr verichiedener —*5
finden ſich vereinzelt bie Namen Lyceen, Bi
gien, Kloiter:, Domfchulen, in Medtenburg
tabtichulen. Der Name Gelehrte
gar Gelehrten] ule bat feine ng in ie
vorwiegenden Beſchaftigung mit den alten Sm
chen und der Vorbereitung ür einen gelehrien
ruf, ſchwindet aber jeht almäglic ı mut Recht, fit
en "ür Das bill. Sachfubiunm zu fuden u
ule für philol. Fa ium zu fu
das Mort «gelehrt» An: mehr von lat. Sptod
kenntnis gebraucht iſt.
Aus dem röm. Altertum bat die hrikl. *
ihre Bildungsmittel entlehnt; die en lopäb. -
hanblung des Wiſſens in den fieben dreien Hz
ten, von Barro bereit vorbereitet, "danz jeit den
5. Zabrh. n. Chr. von Martianus Cave, Soenen,
jeme geh
Gymnafien
Caſſiodorus, Iſidorus, Beda, Alcuin bearbeis
tet, gab in der Zweiteilung das trivium (Gram⸗
matit, Dialektik und Rhetorik), Die Lehrgegenftände
für den erften Unterricht, während das quadrivium
vollendet fein mußte, ehe das theol. Stubium be-
innen konnte. Denn die Ausbildung der Geiftlichen
wurde zunädhft allein in den sklofter: und Doms
dulen beachtet; fpäter kam zu der schola claus-
ralis auch eine schola exterior mit demjelben
Unterricht für Laien. Stadtſchulen beginnen feit
ven 12. Jabrh. Das Band der Kirche vereinigte
dermanen und Romanen und machte aus ihnen
'inen einzigen Staat mit einer einzigen Sprache,
er lateiniihen, die zunachſt auch allein zur Ver⸗
nittelung alles geichäftlihen Verkehrs diente.
Durch die fcholaitifhe Philofophie ſchwand bie
tonntnis der röm. Litteratur, die lat. Grammatik
nüpfte nicht mehr an das Altertum an und verfiel
n Barbarei. Mit der Neubelebung ber Laffifchen
Studien in Italien und deren Berpflanzung zu den
tulturoöllern Curopas begann ber Kampf gegen
ieſe Barbarei und wurde mit befonderm Rad):
rud in Deutichland geführt. Während man im
dorden durdy biefe Studien Religiofität und Sitt⸗
ihfeit zu fördern ſuchte, erftrebte man im Sud⸗
veften eine allgemeine geütige Bildung durch bie
laffiiche Litteratur. E3 war zunädjft nur die la:
einiihe, denn die griech. Sprache hat fi) langſam
uf den Uniwerfitäten und fehr dürftig auf den
äulen verbreitet.
iefe verbefierte Trivialichule des Mittelalters
ahmen die deutfchen Reformatoren eifrigft auf.
uther und Melan thon aben dabei die Bedurf⸗
ie der Kirche und das weltlihe Regiment ins
Luge gefaßt, Trotzendorf ftellt ſchon das prattifche
iel hin, dab die Knaben gerüftet werden, «danad)
n hohen Fakultäten zu ffubierens, m Norden
adte man an die Not ber Kirche, welche aus dem
Nangel der Geiſtlichen erwuchs, Sturm in Straß:
urg mit feinem sapiens et eloquens pietas, mit
ner Forder ung einer guten Daritellung mehr an
ıe weltlichen Bedurfniſſe der gelehrten Bildung.
zeide aber jtimmen darin überein, daß die lat.
:prache allean diefe Bildung gewähre, daß latei:
ich Spreden und Schreiben in ungebundener
nd gebundenter Rede vor allem zu erjtreben und
aranf aller Unterricht zu richten jei. ei nennt
an diefe Schule die Lateiniſche Schule (in
inigen Yändern gleichbedeutend Partikularſchule).
luch die kath. Kirche hat id) den Einwirkungen
olcher Organifation nicht entzogen. Beſonders
te Jeſuiten erlannten, daß fie die prot. Ketzerei
m beiten mit den Waffen der Pädagogik belämpfen
yürden, und madıten ſchon nad) der eriten päpitl.
‚onfirmation von 1540 den Unterricht der Jugend
a einer ihrer Aufgaben. in der Organiſation
rer Schulen haben fie die schola latina feitgehal:
n, in der das Griechifche nody mehr als bei den
roteftanten zurüdtritt und der Mutterſprache erſt
it 1703 ein befcheidener Play eingeräumt wird,
‚ie lat. Sprache wird gelernt, der lat. Stil allein
ebildet, Latein nur ift das Organ für jede wiflen:
haftlihe Mitteilung. Jede Gelegenheit, mit den
tungen in Profa und Verſen bervorzutreten,
rd von ihnen benupt und dabei das Bublitum
urch Echaugepränge aller Art gewonnen. Schnell
ıben fie fih der Echulen in den meiften lath. | Die beiden alten Sprachen wurden zum
andern bemädtigt und durch ihr Beifpiel auch | und Schwerpuntte des
661
bie Benebiktiner haben a davor geſichert. Auch
nach der Auflöfung des Ordens 1773 blieben fie
Lehrer und nad) ihrer Wiederherftellung gewannen
fie in vielen Ländern bald wieder fihern Boden.
Ihre Ordnungen liegen wefentlich den franı., ſpan.,
ortug. und ital. Einrichtungen zu Grunde; auch
ſterreich je ie faft unverändert bis 1849 feſt.
Den rohen Mechanismus in der lat. Schule ars
beiteten die Methodiler bes 17. Jahrh., Ratte (Ra:
tihius) und Comeniug, entgegen, jener indem er
von der Mutterſprache ausging und deutſch ges
[riebene Srammatiten forderte, diejer indem er
ort: und Sachkenntnis durch Anjhauung vers
mittelte und erleichterte. Denn in jener Zeit hat:
ten bereit3 Ausländer, wie Montaigne, Lode und
Milton, auf die Defeittgung des dorme ismus und
der Uberburdung des Gedaͤchtniſſes gedrungen; in
jener Zeit verlangte man auch zuerft, den Realien
trößern Eingang in den Schulen zu verfchaffen.
er halliſche Pietismus * ſich das zu Nube ge:
madt; indem er die Aufgabe der Schule in ber
wahren Gottfeligfeit, den nöfigen Wiſſenſchaften
und einer geſchickten Beredſamkeit [and überlie:
ferte er dieſe Realien in der fpielenden Form ‚der
Refreationen und wußte damit gleich den Seuiten
die höhern Stände zu gewinnen. Der Beifall
lodte zur Nachahmung, und im 18. yon über:
wucherte diefer Encyllopäbismus fo fehr, Daß man
alles Wiſſenswurdige in den Schulen lehrte, daß
dabei aber nichts Ordentliches gelernt und durch
die Menge des Willens bie allfeitige Bildung der
geiltigen Kräfte vernadläffigt wurde. Angeregt
durch Rouſſeau, drang dieſer päbagogiiche Realis⸗
mus weiter, es entwickelte 9 die Inſtitutserzie⸗
hung, in welcher das Nüplichleitäprinzip obenan ge:
ftellt, Erleichterung bes Lernens, pküraung der
Schulzeit und troßdem Mannigfaltigleit des Wil:
fen3, furz alles, was das Publikum loden konnte,
verjpradhen wurde. So war die lat. Schule an
vielen Orten entartet;_nur in Sachſen und Würt:
temberg, in ben alten Schulen Englands, hielt man
fie feft ın ihrer Beichräntung.
In ſolchen Berirrungen war es not, zu ber alten
Ginfachheit zurſiczukehren und das alte non multa,
sed multum wieder zur Geltung zu bringen. Drei
Männer, die aus der Schule zu akademiſcher ale
tigteit übergegangen find, haben hier durch Lehre
und Schrift ſegensreich eingewirkt; Gesner in Göt:
tingen, Grneiti in Leipzig, Fr. A. Wolf in Halle,
die beiden erften ein neues Erwachen der Haffiichen
Studien vorbereitend, der legte die erften Grund:
züge der Altertumswiſſenſchaft entwerfend. Sein
Verdienſt ift es auch, einen eigenen Lehreritand für
die ©. gebildet und badurd die Theologen belei:
tigt zu haben, welche bas Lehramt ald ein Durch⸗
gangsſtadium betrachteten und etwa nur dann in
ihm zurüdblieben, wenn fie zu einem geiftlichen
Amte nit taugten. Sein Berdienft ift e3, in Jei:
nen Schülern treffliche ehren gebildet zu haben,
die das noch immer bernac äffigte Griechiſch eifrigſt
betrieben. Sein Verdienſt iſt der Jufſchwung der
preußiſchen G.; fie hatten auch ohne Schu geich
durch die hohen Anforderungen, welche an die Kan:
didaten des höhern Schulamts und an die der Reife:
plüfung ſich unterwerfenden Schüler geftellt wur:
den, beftimmte Ziele ihrer Beftrebungen vor srugen
ittel:
nterriht3 gemadjt; hu-
ndere Orden beeinflußt, nur bie Dratorianer und | manitatis studia im Sinne ber Alten follten eine
662
Bildung aller Geiftes- und Gemätzfräfte zu einer
ſchönen Harmonie des innern und äußern Men:
ſchen befördern. Es ift nicht zu verwundern, daß
die eifrigen Jünger der neuen Wiſſenſchaft die
Schulen zu Vorſchulen der philol. Studien mad:
ten mit manden Übertreibungen befonderd im
Griechiſchen, und daß die Behörden fi) ſchwer von
dem Encyflopäbismus freimachten, der überliefert
war. Daher kamen 1836 die Lorinjeriden An:
Hagen über Seräprbung der Gefundheit der Jeen
und über das abnehmende geiitige Intereſſe, die
nur zu einer Feititellung ber Zahl der Lehritunden
für die verfchiedenen Unterrichtsgegenftände geführt
haben. Gbenfo wenig hat der Angriff wegen Un-
chriltlichkeit gef hadet, der unter dem Eichhornſchen
Miniſterium in der d Eilers beeinflußten aLit⸗
terariſchen Zeitunge und auf dem Kirchentage in
Giberfeld erhoben wurde. Bon lolalem Patristis:
mus eingegeben waren bie Angriff: von Fr. Thierſch
auf die preußiſchen ©. und von X. 2. Roth, der im
Anſchluß an die ftiftleriiche Bildung in feinem en-
gern Baterlande einen von dem drilll. Prinzip ge:
tragenen Humanismus und deshalb theol. Lehrer
und Einrichtungen nad) dem Muſter Melanchthons
oder Neanderd verlangte. Das einfeitige Über:
wiegen der grammatilalisch-Fritiichen Behandlung
der Schriftiteller, welche fid) bei manchen Schülern
(9. Hermanns fand, veranlaßte H. Köchly, das hi:
ftor. Prinzip in den Vordergrund zu stellen und
die Anforderungen formaler Bildung zu verwerfen;
aber auch er ift troß wiederholter Erneuerung ſei⸗
ner Gedanken (1863) wenig gehört worden. Die
Bewegung des J. 1848 brachte mandherlei Reform:
beitrebungen. Die Anſicht, dab es in nationaler
und polit. Hinficht wunſchenswert fei, daB Dies
jenigen, welche eine höhere Bildung erftreben, ein
und denfelben Unterricht erhalten, fand in dem
Plane der preuß. Regierung 1849 durd) den ge:
meinfamen Unterbau Fir G. und Realfchule einen
Ausdrud, aber dieje Beitrebungen ſcheiterten an der
Ungunſt der polit. Berhältnifie.
Seit der Crrichtung des neuen Deutſchen Reich
hat fih aud das Nationalgefühl wieder geregt,
wie 1848, und es wird nationale Bildung ver:
langt. Durd die Schöpfung ber Realichule, fagt
man, fei eim verderblicher Dualismus in unfere
Bildımg gekommen und cin Riß in dem höbern
Schulweſen entitanden; eine gemeinfame Bildungs⸗
anſtalt fei zu eritreben. Den einen genügt dazu
das ©. ohne jede Abänderung, die andern verlan:
gen eine Erweiterung in den neuern Sprachen,
den Raturwifienichaften und der Geographie. An:
dere wollen wieder die Realſchule zu einem ©.
zweiter Ordnung berabfeßen; wieder andere wollen
fie noch vervollflommnen und die Gleichſtellung
mit den ©. weiter verfolgen. Andere werfen beide
Arten von Schulen Kulammen und faflen fie ga-
bein in zwei Zeile (Bifurfation von Tertia und
von Unterfelunda, oder gar erit von Prima an)
jogar in Zrifurfation gleichfalls von Tertia ab
nad drei Richtungen, der altfiaffiichen, der neu⸗
ſprachlichen und naturwiſſenſchaftlich- mathema⸗
tiſchen. Vom nationalen Standpunkte aus ver:
langt man die Beſeitigung des ſpezifiſch philol.
Charakters durch Einſchränkung der mündlichen
und ſchriftlichen übungen in den alten Sprachen,
durch Bevorzugung des griech. Unterrichts. Andern
iſt gerade das Griechiſche ein Dorn im Auge. Die
Verfechter des a deutſchen Nationalgymnaſiums⸗
Gymnaſien
wollen Rechts- und Berfaflungsgefhiäte in ver
Lehrplan aufnehmen, um ſchon auf der Schule tem
polit. Dilettantismus entgegenzutreten. Wie immer
irgend ein Stichwort bei der Behandlung der Frage
über den höhern Unterricht in den Bordergrund ge:
treten ift, fo in jüngfter Zeit die ÜÜberbärdung der
Schüler und die daraus hergeleiteten Nachteile für
die Geiundheit der Yugend. Überall bat man der
Gegenftand behandelt; als auch die parlamenin
rilden Kreie darauf eingingen, Tonnten bie X
ierungen nicht zurüdbleiben. Kreuben, Sadıien,
ürttemberg, Hellen-Darmitabt, Baden, die Reide
lande haben eingehende Unterjuchungen veranlait,
vum Zeil unter Zugiehung von Ürzten und Laicı.
halb find Die Anforderungen vielfach ermähizt
Preußen bat 1882 drei Arten höherer Lehranjtaite:
feitgeitellt: a G., Realgymnafien (kr
neue Rame für die Realſchule eriter Ordnung) und
Oberrealihulen (ohne Latein), alle dieſe mit neun
jährigem Kurfus und daneben noch Anitalten mi
ſechs⸗ oder fiebenjährigem Kurſus. In der innen
Organiſation der ©. find die übrigen deutjchen
Länder nur teilmeife gefolgt, ja in den Raids
landen follen, ganz abweichend von den bisherige
franz. Einrichtungen, fortan nur G., Progymnaſica
oder ſechsklaſſige Realfchulen bejteben, und jew
diefe ohne Latein.
Mit der Überlieferung vieler Jahrhunderte ber
fprudt das ©. die Vorbildung für die aladen
ſchen Studien, die auch in allen Schulgefehen m
neuern Zeit feitgehalten wird. Wenn aber in
gen derjelben vorzugsweiſe «bie altklaſſiſchen du
dien» als Grundlage der wiſſenſchaftlichen Auikt-
dung genannt werden, fo ilt dies zu eng, meu
dererſeits «die allgemeine ſittliche und intelleftuc:
Ausbildung» zu unbeftimmt und zu weit ilt. Te
erfte Hilfsmittel bleiben die Sprachen und nix
fondere die beiden klaſſiſchen; aber es ilt peden
tiſche Einjeitigkeit, das ©. eine Schule ber alın
klaſſiſchen Bildung zu nennen oder bie lat.gried.
EB Die —A— hat jer
dent 18. Jahrh. größere Beachtung gefunden mw
wird jebt Jo weit in den Vordergrund geftellt, dit
der deutfche Aufſaß ala die Blüte der Gymmahd-
bildung betrachtet wird. Einige Kenntnis der
Inietthhen Entwidelung unjerer Sprade bi 2
eitigung des Mittelhochdeutfchen in Preuben bi
auch feine Nachfolge gefunden) und Belanntſcan
mit den Werfen beutfcher Klaſſiker ift unabweisdu
geworden. Der überwiegende Einfluß Frantridt
und feiner Litteratur hat auch der Jean Epraki
Eingang verfhafft. Pie Grenznachbarſchaft om
auch dad Zufammenmwohnen zweier Nationalitäten
bedingt ausnahmsweiſe das Erlernen einer zweitet
modernen Sprache; aber für allgemeine Schul.
rihtung können nur Englifh und Franzölid in
Betracht kommen. Bei dem fpradlichen Unter:
richt iſt nicht auf die ftiliftifche Fertigleit dee
Hauptgewicht zu legen, fondern auf das genat
Berftändnis der beiten Schriftiteller. Gerade dt
Idealismus, der überall hier entgegentritt, mu)
in einer Zeit, die dem Materialismus huldigt, K
onders gepflegt werden. Je einfacher und mob
after, je abgefchlofiener dieſes — iſt, um’
tärfer wirkt es auf ben jugendlichen Geiſt.
ieſes Ziel wird nur erreicht, wenn bie rein gro:
matifhe Worterflärung bei ber Erklärung m
zueüdtritt. An diefer Grundlage ift niht N
wegen der formal bildenden Kraft feitzubelte,
Gymnaſtik — Gpmnaftifer
ſondern weil Kunft und Wiſſenſchaft der Gegenwart
ein Bermädtnis der Griechen und Römer ıft; wer
das Haffifhe Altertum nicht kennt, wird die Neu:
zeit nicht völlig verftehen. Dagegen ift der bebr.
Unterriht_in ben ©. nur ein Reſt ber frühern
theol. Aufficht und allein durch Näplichleitsgrünbe
zu entfhuldigen. Neben den Sprachen ftehen die
zriffenihaften. Die Geſchichte hat in der neueiten
Seit. eine ſolche Fortbildung erfahren, daB eine Bes
'chränfung auf die bes Altertums und des deutſchen
Kolls notthut; die deutſche Geſchichte bietet Ge⸗
legenheit, auf andere Volker einzugeben. Die Bes
Deutung der Geographie wird jeht richtiger gewir⸗
Diat; ‚die befiere Borbildung der Lehrer fihert ihr
zuch im G. eine angemeflenere Behandlung, ver:
nlaßt aber aud unbillige Anforderungen der
nachmänner. Bei der Mathematil und den Ra:
t.ırmwillenichaften wird es darauf ankommen, nicht
die Mafie des Willens 8 eigern, ſondern die bil:
denbe Kraft mehr zur Geltung zu bringen. Dies
refchieht bei jener in Beziehung auf her Be:
timmtbeit und Schärfe des Dentens. Diele werden
durch die indultive Methode Anſchauung und for:
nale Bildung gleichzeitig — Dies ſind Lehr⸗
egenftände, von denen ſich nichts wird abdingen
‚arten, weil fie den Anforderungen ber allgemeinen
Rultur entſprechen. Aud die Beibehaltung des
Religionaunterrit3 ift notwendig, zumal die ge⸗
»ildeten Kreife mit der hiftor. Entwidelung ber ver:
hiedenen Konfeſſionen und mit dem konkreten In;
alt ihrer eigenen belannt fein müflen, um den Zeit:
trömungen auf religiöfen: Gebiete nicht haltungs⸗
03 gegenüberzuftehen. Die Fertigkeiten, Schreis
ven, Zeichnen und Singen, haben bit ®. mit andern
Schulen gemein, ebenfo das Turnen. infolge der
tiagen über ben Geſundheitszuſtand der Schüler
yat man auch der Einridtung der Schulgebäube
ırößere Sorgtalt augemenbet und im Intereſſe der
Zchulbpgiene fogar bie anftellung eines befondern
Zcularztes ver not, der in vielen Dingen einen
».rern Einfluß foll als felbit die Leiter und
‘.nrer der Schule. Neben den Tumbhäufern for:
ert man Spielpläte, Beauffihtigung beim Schwim:
nen, beim Gißlauf u. f. m., und vergibt ganz,
nan die Lehrer überbürbet, während man bie Yu:
‚end entbürbet. Auch in andern Ländern regt ſich
as Verlangen nach einer Reform der ©. Stalien
ordert Anſchluß an deutſche Einrichtungen; srant:
eich iſt 1881 ruſtig vorgefchritten und bemüht ſich
m beſſere Lehrer; fogar England rüttelt an den
ilten lüberlieferungen und ftürzt fi namentlich in
ie Cramina, deren Beforgung die Mitglieder der
Iniverfitäten Abernehinen. Rußland bringt große
. ver zur Heranbildung der Gymnafiallebrer.
dieſes Land bat auch feit 1858 weibliche G. (neu
raanifiert 1870), welche etwa den deutſchen höhern
‚ırdchenfchulen entiprechen und vorzugsmeile zur
‚usbildung von Crzieherinnen und Lehrerinnen
‚otunmet find,
SOymmaftif bieß bei ben alten Griechen bie
tunft Der Leibesübungen, die ſich bei ihnen aud)
erſt als felbftändige Kunft ausbildet. Die Ans
anae der ©. verlieren ſich bis hinauf in das bes
siiche Zeitalter Griechenlands. Homer kennzeich⸗
ct Ne als den freien, naturwüchſigen YAusdrud
roher Bewegungzluft, ald Prüfung körperlicher
uchtigleit im männerwürdigen Kampfſpiel, b
peihem die Helden danach ftreben, im Wagenrens
ten, yauftlampf, Ringen, Wettlauf, Speertampf,
663
Diskuswurf, Bogenſchießen, Speerwerfen und
Springen bie Ehre des Sieges zu erringen. Später
ift die G. eine ftaatliche Einrichtung, ein notwen-
diger Teil der Erziehung, der dem befondern
Schutze der Götter, des Hermes und Herakles, an:
heimgegeben it. Lykurg fowohl ala Solon weiten
der ©. in ihren Gefeßen über die Grziehung ber
Jugend eine hervorragende Stellung an. Als
mächtig treibende Kraft für Pflege und Entfaltung
der griechiſchen G. wirfte die hohe Bedeutung, die
man den turneriihen Wettlänipfen bei ben ört:
lichen Seiten, beſonders aber auch bei den großen
Nationalfeften beilegte, und ſodann bie große Ber:
ehrung, die man überall den Siegern in ben
olympiſchen, ifthmifchen, nemeifchen und Zutbülhen
Spielen bereitwilligft entgegenbradhte. Diele Um:
ände wurden aber auch gleichzeitig die Urſache,
ß ſich mit der Zeit eine profefftongmäßige Mett:
fampferzunft, die Athleten (f. d.), beranbildete.
Daneben aber betrieb man auch fernerhin in den
Gymnafien, weldye urfprünglich niht3 mehr waren
ala Übungsräume ber ©., mit der heranwachſen-
den yugenb taͤglich gymnaftische Übungen im Lau:
fen, Springen, Ringen, Diskus⸗ und Speerwerfen.
Hierbei waren die Übenden nadt (yupvol), was der
©. den Namen gegeben bat. Den Übungen ging
ein Cindlen und ein Beitreuen des Körper mit
Sand voraus. jede nur einigermaßen bedeutende
Stadt hatte ihre übungspläße, Baläftren (f. d.)
und Gymmaſien (f. d.). fpäterer peit waren
oft bie hierzu errichteten Gebäude wahre Pradıt:
bauten. Wäbdotriben und Gymnaften bieben bie
Lehrer, bie Aleipten hatten das Einölen zu über:
waden, während die Gymnafiarhen, Sophro:
niften, Kosmeten bie Auffiht zu führen hatten.
63 lafien fi zwei Richtungen in ber griechiſchen
G. nachweiſen, bie fpartanifche, die fich genel
in der Abhärtung bes Leibes zur Ertragung jeg:
licher Mübfale und Anftren ung in der Gewöb:
nung an ftraffe Zucht und säber (usdauer, und bie
attiſche, bie fich die allfeitige Würdigung der ver:
ſchiedenſten übungsarten zur Aufgabe geitellt hatte.
n Sparta trieben aud) bie Mädchen gymnaltifche
bungen. fiber einzelne hervorragende Leiſtungen
in der ©. find und den jepigen Grfahrungen gleich:
fommende Mitteilungen geworden, jedoh au
ſolche, bei denen eine ngenhafte Übertreibung vor:
liegt, fo 3. ®. bei dem 52 Zuß weiten Sprunge det
Chionis aus Sparta und dem 55 Fuß weiten der
Phayllos aus Kroton. Inſofern die G., insbeſon
dere die damit verbundenen Borübungen und
Spiele und fonftige Körperpflege zugleich der Er:
haltung und Kräftigung ber Gefundheit dienten,
wurde fie zum Teil vielfach auch von Erwachſenen
beibehalten und von ben Urzten empfohlen. fiberalf,
wo helleniſches Weſen im Altertum Plax griff, fard
aud die G. Aufnahme und Ausbreitung, fo auch
in Rom unter den Staifern. In der neuern Zeit hat
man die funftmäßigen gymnaftiihen Übungen im
Intereſſe körperlicher und geiftiger Geſundheits⸗
flege insbeſondere in Deutidland unter dent
amen Zurnfunft (f. Turnen) wieder allgemein
eingeführt.
gl. Kraufe, aDie &. und Agoniftit der Hellenen»
(ep: 1841); Graßberger , «Die leiblidye Erziehung
ei den Griedhen und Römern» (Würzb. 1864);
ei Süger, «Tie ©. der Hellenen» (Chlingen 1857). -
ymnaſtiker, ein der Gymnaſtik, den turne⸗
rifhen Übungen Obliegender; meijt bezeichnet man
664
damit jest ſolche Künftler, die fich turnerifche
Schauftellungen zum Broterwerb gemacht haben.
Gymnaftiſche übungen, ſoviel wie turnerifche
fibungen. Im alten Griechenland beitanden bie
einzelnen Übungen in den Arten des Wettlaufs, des
Sprunges, de3 Diskus: und Speerwerfenz, de3
Ningens, de Bentathlon, d. i. die Vereinigung der
genannten fünf Übungen («Fünfltanıpf») zu einem
einzigen Wettlampf, des Zauftlampfes und bes
Banfration.
Gymneten (grch., eigentlich Nadte, dann. fo
viel wie een): Name der in den gried).
Heeren feit den Perſerkriegen an Stelle der leicht:
bewafineten Stlaven aufgelommenen verſchiedenen
Arten von Schügen, welche einen uner ablihen
Beſtandteil der Heere aber erſt feit dem Zug der
Zehntaufend (401 v. Chr.) bildeten. Sie wurden
meist aus den Völferfchaften geworben, weldye im
Gebrauch der einzelnen Fernwaffen ſich beſonders
auszeichneten; ihr gemeinſames Kennzeichen war
der Mangel jeder Schutzwaffe.
GSymno... (grh.), Vorſilbe, ſoviel wie nadt,
unbededt.
‚ Oymmocarp oder nadtjeüähtig nennt man
im der Botanit biejenigen. 5 echten, deren Frucht⸗
körper fcheibenartig entwidelt find; im Gegenfab
zu den angiocarpen, deren Fruchtkoͤrper krugfoͤrmig
dem Thallus eingefenkt find. Bei den gymnocarpen
Flechten find Arten aus der Gruppe der Discomy⸗
ceten, bei den angiocarpen dagegen folde aus der
Gruppe der Pyrenomyceten bie parafitiiden Pilze.
(5 eh ten)
ooladus Lam., Pflanzengattung aus
der Familie der Leguminofen. Man kennt nur eine
Art, die in Nordanterita heimifch it, den G. cana-
densis Lam. Es iſt ein fhöner Baum mit gefieder:
ten Blättern und weißen, in Trauben vereinigten
Blüten. In der Rinde desfelben findet fich ein
feifenartiger Stoff, weshalb diefelbe zum Wafchen
verwendet wird. Die Samen werben in Kentucky
geröftet als Kaffeefurrogat benußt, der Baum heißt
deshalb auch Kentuckyſcher Kaffeebaum.
Gymnodonten, Nadtzähner, hat man eine
Gruppe ber Haftliefer (Plectognathi) unter den
Knochenfiſchen genannt, bei welchen die fcharfen
Rieferraͤnder mit Zahnſubſtanz und Schmelz über:
tleidet find, fodaß fie Bapageienjchnäbeln ähnlich
find. Der fast tugelige Körper ift mit kleinen oder
großen Knochenſtacheln über und über befekt, Die
aufgerichtet werden können. Die plumpen Fiſche,
die nur kleine Floſſen haben , können ben fadför:
migen Schlund durch verfchludte Luft zu einer
groben Blaſe ausdehnen und laffen ſich fo mit dem
Bauche nach oben auf der Oberfläche bes Meeres
treiben. Das Fleiſch vieler Arten ſoll giftig fein.
Bei der Oattung Diodon, zu welder die befann:
teite Art, ber De ltil ch (D. hystrix), gehört, find
die Kiefer in der Mittellinie verwachfen, bei der
Gattung Tetrodon durdy eine Nabt geteili .
Gymnogramme Desv., eine zur Farnkraut⸗
familie der Polypodiaceae nehörige attung. Das
Hauptmerkmal berjelben ift dag im Namen ausge:
drüdte: die Länge den Nerven der gefiederten und
nederjpaltigen Webel ſtrichförmig gruppierten, nad:
ten, d. h. eines Schleierchens entbehrenden Frucht:
bäufchen. Einige Arten und Formen diefer Gattung
ind Durch einen wachsartigen, golbgelben oder filber:
weißen beräug auf der untern Webelfläche ausge:
zeichnet und als Golds und Silberfarne eine
Gymnaftifhe Übungen — Gymnoſpermen
Bierde der Warmhäuſer und können unter Gloden
oder in Terrarien auch in Stuben unterhalten wer:
ben. Bu ben beten Golbfarnen gehören G. chryu-
phylla und var. aurea, sulphurea, Lauchean.,
etenhalliana, letztere am Ende ber Wedel mı
vaftenförmigen-Anbängieln; zu den Silberforna
.tartarea und peruviana, var. argyropbylia, In:
en ‚Don bejonders zierlihem und dichtbuſchigen
abitus.
a mopäbien, Felt der Spartaner, welde
ch im Juli 6—10 Zage lang zu Chren der bii
Thyrea (um 550 v. Chr.) Gefallenen gefeien
wurde und bei welchem muſikaliſche, orceitridk
und gymnaftiiche Darftellungen von der Jugend
veran taltet —5 5), foviel wie Barfühe
ymnopoden (grdj.), ſoviel wie Barfüker.
‚©ymuotophiften, d. h. nadte Weile, nanatın
die Griechen bie alten ind. Weifen, welde ein zu—
rüdgezogened Ginfiedlerleben führten, nur dinftw
Kleidung aus Baumrinde trugen und fid file
Betrachtung und jtrengen aöcetifchen Übungen me:
meten. anche Berichtesitatter verftehen uote
den ©. nur die brahmaniihen Büßer, d. h. de
Brahmanen in ihren beiden letzten Lebensſtadier,
al3 Banapraitha und Sannjafi; andere zählen a
ihnen aud) die Samanäer, d. h. Framanas, budddr
ftüche Asceten, welche ungefähr dieſelbe Lebex:
weile führen wie ihre brahmanijchen Brüder, un
mit denjelben aud unter dem Namen Bhihe:
(f. d.) zufammengefaßt werden.
Gymuoſpermen (ad, d. i. nadtjamige (x:
waͤchſe) nennt man im Gegenfaß zu, den Ange:
fpermen (bebedtfamige Gewächje) diejenige Abti
lung der Bhanerogamen, deren Samenlnoſpen nit
in einem Fruchtknoten eingefchlofien find, ſonden
frei auf der Fläche oder an dem Rande der au:
gebreiteten Fruchtblätter liegen. Die ©. ftellen m:
der drei großen Gruppen der Bhanerogamen ie,
und zwar diejenige, welche in der phylogenetiides
Entwidelungsreihe ben Gefäßkryptogamen jeden
fall am nädjften Reben; fie bilden gewiſſermahe
das Verbindungsglied zwifchen den lektern und da
Angiofpermen. In der Jebtzeit umfaſſen he ta
bältnismäßig nur wenige Gattungen mit jun
men etwa 400 Arten, die allerdings eine febt au:
gebefnte Verbreitung haben. Bon den heiben
egionen der Tropen bis zur Daumgrenze in d.:
falten Zonen finden fi Vertreter derfelben v
die meilten berfelben bededen große Flächen &-
walobildende Bäume.
Sämtlide ©. find perennierende Pflanzen, v"
zwar größtenteils Bäume, die eine bedeutende hor
erreichen, bie übrigen find ſtrauchartige Gemäß:
einen ganz fonderbaren Stamm bejigt die in Mt.
einheimiſche Welwitschia mirabilis, derfelbe bei
ſchuſſel⸗ oder tellerartige Geftalt und erhebt fd n=:
wenig über den Boden. (Näheres f. unter Wel-
witschia.) Die Blattorgane find von fehr ve:
(diebenartiger Geftalt; bald find es große —*
lätter, wie bei den Cycadeen, bald find he nad⸗
förmig ober ſchuppenartig ausgebildet, wie bei ad
reihen Coniferen; eine_ganz, eigentũmliche bes
artige Blattform findet fi bei der ſchon erwähnte
Welwitschia (f. d.).
Die ©. jerfalien in drei Unterabteilungen: €:
cabeen, Coniferen (Rabelhölger), Gnetaceen, FÜ
denen die beiden erftern die umfangreichiten MR.
die legtern haben nur etwa 30 Arten, von Kt:
die meilten den Tropen angehören; fie bilden in
Gymnosporangium
665
gewiſſem Sinne den Übergang zu ben Tilotylen, | tern durch die Bollenlörner repräfentiert. Bei den
beionders im Bau des Holzlörperz, welcher außer
Tracheiden auch zahlreiche echte Gefäße befigt; auch
in der Form und dem anatom. Bau ber Blätter
zeinen einige Gnetaceen mehr Ahnlichleit mit den
Titotnledonen als mit den Coniferen und Eycadeen.
Tas Bemeinfame der drei genannten Abteilungen
iit ber Bau der Blüten und hauptjählic die Art
der Befruchtung. Tie weibliden Blüten enthalten
nur nadte Samenknoſpen, die in ber Gins ober
Debraahl ES find und in den meijten Fällen
auf der freien Flache oder am Rande eines fchuppen:
tormigen Blattorgana, ber jog. Fruchtſchuppe, ſich
entwideln; es eh babei jede Bildung eines dem
ruchtlnoten der Angiofpermen analogen Gehäufes
und ebenjo jede Einrichtung, die den Griffeln oder
Narben der lehtern entipräde. Die Bollentörper
gelangen demnad) direlt auf die von dem Integu⸗
ment gebildete Mikropyle und treiben von bier aus
einen kurzen Schlaud) nad) dem Scheitel des Kno⸗
ipenlerns, welder fo weit in das Gewebe des leg:
tern eindringt, bis er 49 direlt an den im Innern
desfelben behnblihen bryofad anlegen tann.
In dem legtern findet bereit? vor der Annäbe:
rung des Pollenſchlauchs Zellenbildung ftatt, wo:
Durch der gange innere Raum von einem paren:
dymatiihen Heinzelligen Gewebe, dem fog. Endo⸗
fperm, ausgefüllt wird; nachdem dies neldjeben ift,
werden aus einzelnen oberflädjlid) liegenden Zellen
durch verfchiedenartige Teilungen die ſog. Archego⸗
nien, r gewöhnlich ald Corpuscula bezeichnet,
gebildet. Dieje lehtern ftellen nun die eigentlichen
weiblihen Organe bar, fie find ganz analog
Archegonien der Farne gebaut, man kann einen Ar:
cheaoniumhals, einen Archegoniumbauch und in dem
legtern die weibliche elle, die Eizelle, unterfcheiben.
Bei der Befruchtung Jelbit dringt der Pollenſchlauch
bıs zu der Eizelle vor und ein Zeil feines Inhalts
vermiſcht fi mit derjelben wahricheinlih durch
einen diosmotiſchen Borgang. „infolge dieſes ſexuel⸗
len Aktes treten nunmehr eilungen in der Eizelle
auf, aus dem untern Zeile berielben waͤchſt all⸗
mahlich ber Embryo heran, nur in wenigen Faͤllen
wird die ganze Eizelle zur Bildung des Embryos
verwendet. Nachdem einige Zeilungen in ber Eizelle
itattgefunden haben und hierdurch die 109: Borleim:
zellen und die erite Embryoanlage gebildet find,
wachſen einige der eritern zu langen Shläuden aus
und jchieben jo die Embryoanlage aus dem Arche⸗
gonium unten gina in das Endojperm bes Em:
bryojads, mo ſich nun der Embryo weiter entwidelt.
za häufig mehrere Archegonien zugleich befruchtet
werden und auch in manchen Fällen aus einer Gi:
zelle mehrere Cm ryonen hervorgehen, fo findet man
gewohnlid int unreifen Samen mehrere unaus:
gebildete Embryonen; die ©. find deshalb ein Bei:
Ipiel für Die ſog. Bolyembryonie (j. d.)., Im reifen
Samen dagegen iſt in der Regel nur ein auögebil:
deter Embryo vorhanden, da die übrigen verfünn:
mert find. (Betreif3 der Ausbildung des Samens
nes geimung ſ. unter Cycadeen und Nadel;
zer.
Durch die eigentüämlihe Art der Befruchtungs⸗
ne bilden die ©. das Zwiichenglied zwi:
ichen den Höhern Gefäßlryptogamen und den Angio:
ipermen. Dan lann bei den ©. ebenfo wie bei den
beterofporen Filicineen, 3.3. bei den Lycopodiaceen
.d.), Makroſporen und Mikroſporen unterfcheiben;
dıe erftern werben durch den Embryojad, die leß—⸗
enannten Zarnkräutern werden aus den Sporen
rothallien gebildet, auf denen bie Geſchlechts⸗
organe zur Entwidelung gelangen; dieſe Pros
tballienbildun findet fih aud bei den G., indem
da3 vor der Befruchtung im Innern des Embryos
ſads, der Makroſpore, gebildete Endoſperm als
weiblichen Protballium, und die im Innern de3
Bollenlorns, der Mikrofpore, gebildeten wenigen
Zellen als männliches Prothallium aufgefaßt wers
den müflen; das ichtere ift allerbings fehr rudi⸗
mentär entwidelt. Man kann deshalb hier ebenio
wie bei den Farnkräutern von einem Generation?
wechſel (f. d.) ſprechen. Im wefentlichen gilt das⸗
ſelbe auch nod) für die Angiojpermen, doch tritt hier
die Brothallienentwidelung vor der Befruchtung
noch viel mehr zurüd;; immerhin muß auch hier der
Embryofad ald das Homologon der Matrofpore
und das Pollenkorn ala dag Homologon der Mikro⸗
ſpore betrachtet werden.
Ebenfo wie die ©. im Bau der Blüte, in der Art
der Befruchtung als Bindeglied zwifchen Aryptos
amen und Angiofpermen fteben, fo verhalten jie
N auch in der oleßenen en Sntwidelungsreihe
der Pflanzen. Schon in der Steinlohlenperiode tre-
ten neben den in grähter Ausdehnung vorhandenen
Sarnkräutern zahlreiche unzweifelhafte ©. auf, wie
die Gruppe der Cordaiteen, bie in dieſer Formation
chon eine ausgedehnte Verbreitung befikt. Ferner
nden fi noch Cycadeen und andere ihnen nahe:
ehende Formen: von Coniferen treten ſchon einige
rten auf, bie jedenfalls zur Abteilung der Zari:
neen zu ftellen find. In der auf bie Steinkohlen⸗
periode folgenden Dyas find die Coniferen ſchon bes
beutend zahlreicher vorhanden, ebenjo audy die Cy⸗
cadeen, die hauptſächlich durch die Arten der Gat⸗
tung Medullosa vertreten waren. Die größte Vers
breitung erreichten die ©. wohl in der Trias und
ber darauffolgenden Juraformation. In der Kreide
treten fie a Pen gegen die nunmehr ſich ent:
widelnden Angioſpermen zurüd, behalten aber nod)
eine dominierende Stellung. Erft im Tertiär weis
hen fie den immer mebt ſich außbreitenden Angio:
jpermen, um fchließlid in den jünglten Berioden
allmähli auf die oben angegebene Artenzahl der
Jebtzeit herabzuſinken; aber trog dieſer verhältniss
mäßig geringen Artenzabl ftellen fie Doch nod) einen
bedeutenden Prozentſaß der gelamten Pflanzendede
dar. Diejenige Gruppe, welde die weiteite Berbrei:
tung bat, find die Coniferen. (Näheres hierüber |.
unter Nadelbölzer.)
Gymnosporangium DC., Bilsgattung aus
ber isamilie der Roftpilze oder Uredineen. Es find
nur wenige Arten befannt, von denen drei in Europa
vorlommen. Sie leben parafitiih auf Eoniferen,
borzugameile auf Wacholder: (Juniperus-)Arten.
Das Mycelium wudert in der Rinde der Zweige
und die Sporenhäufchen brechen ala gelbliche oder
braune gallertartige Maſſen aus der Rinde hervor,
die zweizelligen Sporen jtehen auf einem langen
Stiel und werben in großer Menge durch eine bei
Einwirkung von Waſſer ftark aufquellende Gallerte
zufammengehalten. Diejelben treten im Fruhjahr
eur und verfhwinben im Laufe de3 Sommers,
laſſen aber ftetd eine Narbe am Zweige zurüd und
die Rinde ift an diefer Stelle immer etwas hyper⸗
trophiſch aufgefmollen, Diefe Sporenhäufcen
ftellen die Teleutojporenform bes Pilzes dar, eine
Uredoform ift nicht vorhanden, dagegen gehört eine
666.
Accidienform, bie auf andern Bilanzen vorlommt,
in den Entwidelungdgang dieſes Bilzes. Es iſt das
die früher unter dem Ramen Gitterroft (Roestelia)
beichriebene Gattung, welche auf einigen Bomaceen,
mie auf den Blättern der Birn: und Apfelbäume,
fowie auf denen eininer Sorbusarten fi findet.
Die Accidien fien auf ber Unterjeite der Blätter
oder auch an jungen Früchten, fie bilden ziemli
oße orangegelbe oder rote Fleden, die etwas pol-
erartig verbidt find, die Accivien figen bier in
orößerer Anzahl beifammen; fie haben eine eiför
mige Geitalt und die Peridie öffnet ſich bei der
Sporenreife gitterartig durch Längsipalten, wes⸗
halb die Bezeihnung Gitterroft für diefen Pilz
ewählt worden ift. Zugleich mit den Accivien er:
deinen auf der Oberfeite ber Blätter die Spermo⸗
gonien, und zwar in bebzutender Anzahl. Das
Blattgewebe wird durch die Cinwirkung des Para⸗
ſiten allmählich zerſtört, die Blätter bekommen eine
gelbe Farbe und fallen oft ſchon im Juli ab. Da-
durch wird natürlich die Ausbildung der Früchte
unterbrochen, indem die in ben Blättern affimilier:
ten Stoffe verloren gehen, und es kommt häufig
vor, daß die Früchte dann ebenfalls vorzeitig ab:
falten. Die häufigfte Art ift G. fuscum DC. (früher
Podisoma fuscam), deren Teleutofporenform auf
verichiedenen Juniperusarten, hauptſächlich au
Juniperus Sabina, dent Sadebaum, vorlommt und
Deren Accidienform auf ben Birnbäumen ſich findet.
Don einer andern Art, den G. clavariaeforme DO.,
deren Accidien auf Apfelbäumen auftreten, lebt die
Teleutofporenform auf dem gemeinen Wacholder
(Juniperus communis).
Oynäcenm (lat., gr. Synaileion) ift ein nur
in ber fpätern griech. Litteratur an Stelle des klaſ⸗
fiiden Ausdruds yuvanwvirs (gynaeconitis) ge:
brauchtes Wort für den innern, bintern Teil deö
griech. Haufe, der Io die rau mit ihren Toͤch⸗
tern und Dagben beitimmt war und welden na:
mentlich die Töchter nur felten verließen.
Gpnäcenm nennt man in der Botanik bei den
Angiofpermen die Gefamtheit der weiblichen Ge:
ſchlechtsorgane in einer Blüte. Dasſelbe beiteht
aus einem oder mehrern geichloflenen, von den fog.
Fruchtblattern oder Garpellen gebildeten Gehäufen,
in denen die Entwidelung der Samentnofpen vor
fih geht, und den für die Aufnahme der Bollen: | loch
törner und Pollenſchläuche beitimmten Organen,
welche jenen Gehäufen aufiiken. Derjenige Teil
bes &., weldher die Samenfnofpen umſchließt, wird
als gudtfnoten, Germen oder DOvarium bezeich:
net; die demfelben aufſihenden Organe nennt man
Stempel, Piſtill oder Griffel; fie tragen an ihrer
Spige die Rarben oder Stigmata. Diejenigen Stel:
len in der Sruchtfnotenhöß e, an denen die Samen:
Inofpen fien, werben Samenleiſten oder Blacenta
genannt, die age derfelben ift bei den einzelnen Ya:
milien eine ſehr verſchiedene. Die Narben befiken
an ihrer Außenfeite papillenartige Zellen, welche
eine zuderhaltige jlüffigleit, die ſog. Narbenflüffig:
feit ſecernieren. In diefer Stäffgleit treiben die
Vollentörner, weiche auf die Rarbe gelangen, die
Vollenfchläuche, die Durch den fog. Griffeltanal, den
nit loderm Zellgewebe ausgefüllten Innenraum
des Griffels inch in Die Fruchtknotenhoͤhle ein:
dringen und bier die Befruchtung der Samentnofpen
berirten tönnen. (S. Befruchtung und Beftäu:
bun F nebft der dazugehörigen Tafel) Der Bau
des G., hauptſächlich die Zahlen» und Gtellungs:
Gynäceum — Gyöngyös
verhãltniſſe der vorhandenen Fruchtblaͤtter, be
ziehungsweiſe Griffel, bilden für die ſyfteman
Gruppierung wichtige Unterſcheidungsmerlmal.
ebenſo wie der Bau und die Zahlenvergältnitt \:.
Andröceums (f.d.) und der übrigen Blütenteile.
a ymäci 3mmd (grch.), weibiſches Weien, Ge
ten.
GSynäkokratie (grch.), Weiberregiment.
Gynäkologie (grch.), die Lehre vom War!
hinſichtlich ſeiner körperlichen Zuſtaͤnde und zum
tionen, beſonders feiner Krankheiten und deren di
tetifhen und ärztlihen Behandlung, bildet x’
einen wichtigen integrierenden Teil der medin N
fenfchaft, mit dem jeber tüchtige Arzt binlänı.ı
vertraut fein Soll t fih aber in den lekten :
cennien alimãhlich zu einer beſondern Spezialnu
der Medizin entwickelt, inſofern ſich manche «art:
die fog. Frauenärzte, ausſchließlich dem <tr
dium und der Behandlung der Kranfbeiten ir
weiblichen Serualorgane widmen. (©. Frauen
trantbeiten.) lim die Entwidelung der G. x
ben fih in Deutichland namentlid, Yörg, Brit
Kiwilh, Scanzoni, Crede, Martin, Braun, Sdi.
der, Beit, Hildebrand, Windel, Schas, B. Shur.
Ahlfeld, Leopold u. a., in Frankreich Koeberle u:
cau, in england Hewitt, Thomas, Zimt.
impfon und Spencer Wells, in Ametila Yant:
Sim3 verdient gemadt. (Litteratur }. ur: |
Sranenfrantheiten.) _ .
©Oynätologifche Kliniken find Anitalten, ı:
denen Frauen, weldye mit Krankheiten der Siruz.
organe behaftet find, zu Unterrichtäzmweden une:
geltliche Aufnahme und Behandlung finden.
GOynältomän 5 eibertoller; Gynäls-
manie, Weibertollbeit. (ir
Oynätomorphifch (grch.), wie ein Reit «
Oynätonomen (grdh.), polizeiliche Beb.r:
im alten Athen, welde die Zucht der raus ;
überwachen und gemeinschaftlich mit dem Artope
bie Luxusgeſete zu handhaben hatte. 9
Gynäkophoniſch, mit weiberähnlider Stimz'
ndrus oder gynandriſch (ard., .:
mannmweibig) nennt man in der Botanil eine Pl:
in welcher die Staubgefäße mit dem Gynäceum ::
einem Gynostemium (f. d.) verwachſen find. 2“
artige Blüten beſitzen 3.8. bie Orchideen und Ant:
laceen.
Gynostemium ( Befruchtungs ſaͤule) nenn me:
in der Botanik das durch Verwachſung der Stan
gefäße mit dem Oynäcemm entftehende Drgar, M:
es fich 3. B. bei den Orchideen und Ariftolobia.c‘
vorfindet. Die Blüten, in denen diefe Bermad'ir!
auftritt, heißen mannweibige oder gynandıt!“
Blüten (flores gynandri),
Gyoma (ſpr. Dioma), alter Maritfeden IE
ungar. Komitat Bekes, an der vereinigten NT*
zählt (1880) 10160 E., Magyaren, ber fatb. ur
prot. Religion angehörig. Das Territorium b:
trägt nahezu 150 qkm, meift vortrefflihen Ar
boden; man baut reichlich Getreide und Chr tr-
treibt blühende Schaf: und Rinderzucht, auch er?
bigen Fiſchfang.
Gyöngyds, Stadt im ungar. Komitat Hewi.
durch Flügelbahn nah Vaͤmos Gyoͤrt mit der ir
gariichen Staat3bahn verbunden, am au
atra, hat ein Gymnafium, ein großes mar”
fanerllofter und zählt (1880) 16061 e, m“
Induſtrie, Aders und Weinbau treiben, dehen bar
duft als «Grlauer Rotwein» in den Handel loam
Gyöngydii — Gyralbewegung
Byöugyöfl (Stefan), ungar. Dichter, geb. um
1625 im rer Komitat, war erft Sekretär des
(Grafen Franz Weflelänyi, wurde [enter von dem
Gömörer Komitat zum Geridhtstafelbeifiker, dann
zum Deputierten für ben ödenburger Reichstag und
1636 zum Bizegeipan erwählt,, welches Amt er bis
an feinen Zod (1704) verwaltete. Die Bemahlin
Weſſelaͤnyis, die befannte Heldin von Muräny,
Naria Szechy, bejang er in feinem epifchen Gedicht
« Muränyi Venus» («Die Benus von Muräny»,
Maſchau 1664 u. öfter). Nach längerer Unter:
brechung folgten feine weitern Dichtungen: «Rö6zsa-
ku»zorü» («Rofenkranz», Leutſchau 1690), «Kemeny
Jäanoss («Sjohann
«Cupido esalärdsagai» («Lupibos Tüdens, Oben:
Lira 169), «A magyar nympha palinodiäja »
(«Balinodie der ungar. Nymphe⸗ Leutichau 1695),
vi bariklias (Leutſchau 1700). Pie erite Gefants
ausgabe von G.s Werten beforgte Andr. Duponics
(2 Bde., Beit 1796); eine Auswahl veröffentlichte
ranz Toldy (2 Bde., Veit 1864). ©. ift der eigent:
I:che Schöpfer der ungar. Bollapoefie; feine Dich⸗
tungen yeichnen fi) durch Bilderreihtum, Gefühls⸗
innigkeit und echten VBollston aus.
Syöry (Wilh.), ungar. Dichter und Überſetzer,
cd. 7. Jan. 1838 in Raab, ftudierte in Belt und
\serlin evang. Theologie, wurde 1862 Pfarrer in
S:rosbäza und wirkt feit 1877 als evang. Pfarrer
in Budapeſt. Gr ift feit 1868 Mitglied Kisfa⸗
ludy⸗Geſellichaft, ſeit 1872 der Alademie. Seine
eınenen Schriften find meiſt Jugendſchriften, aber
von jelbhtändigem Wert. Bedeutenber ift ©. als
iberfeßer. Seine gelungeniten Übertragungen
j.nd: «Die Frithjofjaga» (1867), mit der er einen
hreis gewann, Calderons «Standhafter Prinz»,
« Tas Leben ein Traum» und «Der Richter von
alamea⸗, Shakſpeares «Ende A alles gut»,
Cervantes’ «Don Duijote», oretod «a Donna
Zıanao. Im J. 1882 veröffentlichte er einen Band
. Aus ſchwed. Dichtern» (beſonders Runeberg) und
an, Romanzen und nordifche Balladen u. a. Die
ı ın ihm überjesten Dramen lanıen alle im Inga:
rijnen Nationaltheater zur Aufführung.
Gypo, ſ. Gips.
L., Gipsktraut, Pflanzengat⸗
tung aus der Familie der Caryophyllaceen, charal:
teriſiert durch ganz fleine, aber beito zahlreichere
tsuten mit fünf ungenagelten Blütenblättern und
curdp einen edig glodenförmigen, fünffpaltigen
»ctch mit hautrandigen Zipfeln. Eins und mehr:
; rrige Sträuter der Kalkformation, welche fih an
Helſen, auf Schutt, auch wohl auf Sldern finden
und außer ihrem eleganten Anfehen, mit Ausnahme
r ın ein oder zwei Arten, weiter nıcht3 Auögezeich:
netes haben. Zu ben lektern gehört bie peren-
‚erenbe G. paniculata, in Stalien und Sibirien
e.ısheimifch, hodhintereflant wegen ber faft ind Un:
u >liche gehenden Dreiteilung der tifte und Aftchen
t:2 in die baarfeinen Blütenftiele, wodurd ein
ehrere Fuß im Durchmeſſer haltender Bufch ent:
ve. Die Heinen, mit weißen Blümchen befebten
...'pen werden wegen ihrer außerordentlichen Leich⸗
1. teit friſch oder getrodnet ale lockerndes Material
;* Der Bougquetbinderei verwendet. Bon ber in
Zudeuropa und Nordafrila einheimifchen G. Stru-
ı sum L. werden fchon feit langer Zeit die Wur:
: ın fatt der Seife gebraudt, ähnlich wie die
urzeln des Seifentraute® Saponaria officinalis
(1. d.). Die Wurzeln kommen in Scheiben gefchnit:
emeny», Leutſchau 1693), | f
667
ten al3 fpan., levantin. unb ägypt. Seifenwurz
in den Hanbel.
Gyr..., Gyro.. (vom grch. yupöc, d. h. rund),
fich auf etwas Rundes, auf eine Drehung, Rota⸗
tion u. |. m. beziehend.
Gyralbewegung ober 2 milereneaung
nennt man bie bei rotierenden Maffen auftretende
efundäre Bewegung, welche entfteht, wenn auf
iefelben Kräftepaare einwirken, deren Achſe mit
ber Drehungsachſe der Maffen zujammenfällt.
Eine Bewegung diefer Art zeigt 5. B. ein rotie:
render, fchtef auf den Boden ufüefehter Kreifel,
der unter Wirlung der Schwerkraft nicht umfüllt,
ondern in Pirouetten auf feiner Unterjtügung3:
fläche hinläuft. Beſitzt ein Körper (ein Schwung:
ring) rotierende Bewegung um feine Achſe, fo ift es
eine aud dem Sabe vom Beharrungsvermögen
hervorgebenbe Eigenſchaft deafelben, einer Ber:
egung feiner Drehungsachſe einen um fo größern
Widerſtand entgegenzujchen, je rapiber diefe Be:
wegung erfolgt und je größer die rotierende Maile
ſelbſt it; der Fall ift analog zu dem andern, daß
ein Körper, der eine geradlinig fortfchreitende Be:
mwegung bat, diefe unverändert beizubehalten ſucht,
einer Ablenlung aus feiner geraden Bahn fi mit
einer gewiflen von Geſchwindigkeit und Mafle ab:
hängigen Kraft widerlegt; fo wie bier eine Rich—
tungaänderung erft eintritt, wenn eine normale,
zur Bewegungsrichtung angreifende äußere Kraft
auf den bewegten Körper einwirkt, fo erfolgt bei
bem rotierenden Schmungring eine Verrädung der
Rotationsachſe erit dann, wenn ein äußeres Kräfte
aar von der oben bezeichneten Beſchaffenheit den-
eben beeinflußt; man lann die Kräfte dieſes
3aard fih aud nad) dem Umfange de3 Schwung:
rings verlegt denten und es läßt fih dann (am
leichteften durch Beobachtung der rung ftören:
ber Kräfte auf ein fchwingendes Benbel) der Sak
nachweiſen, daß diejenigen Punkte im Umfange
des Schwungrings, auf weldye die zur une
achſe parallelen Störungen einwirken, die rubenden
Pole der Drehungsachſk bilden, um melde die re:
fultierende Ablenlung der Rotationalinie (alfo audy
der Rotationsachſe) des Syſtems erfolgt. Tiefer
Y; at infofern etwa3 Uberraſchendes, ala für
dasjelbe Syftem, wenn es der rotierenden Bewe:
gung entbebrte, die von demfelben Kräftepaar ber:
beigeführte Drehung um eine andere rechtwinkelig
zu jener, aber auch in der Mittelebene des Schwung:
tades liegende Drehungsadjfe erfolgen würde.
Man bat zur Demonftration der Erſcheinung
verſchiedenartige Rotationsapparate tonjtruiert,
deren einfachſter unter dem Namen Gyroſkop
namentlich inſofern ein wichtiges phyſik. Inſtru⸗
ment geworden iſt, als mittels desſelben die Rotas
tion (Achſendrehung) der Erde ähnlich wie beim
Foucaultſchen Pendelverfuch unter Foucault)
direlt nachgewieſen werden lann. Das einfachſte
Gyroſtop beſteht aus einem Schwungrädchen, wel:
ches leicht drehbar (zwiſchen Spitzen) in einem Me⸗
tallſtabe fo eingelagert iſt, daß die Drehungsachſe
mit der geometr. Achſe dieſes Stabes zujammen:
fällt; das Rädchen wird vr Abziehen einer
Schnur in ſchnelle Rotation verſetzt und ed wird
jodann ber Stab famt dem darin rotierenden Räbd:
hen mit einer fegelförmigen Vertiefung , die ſich
am entgegengefeßten Ende befindet, auf einer auf:
rechten Spiße eines zugehörigen Geitellfußes unter
ftapt: wäre das Schwungrad in Ruhe, fo würde
663
der Stab, weil er außerhalb ſeines Schwerpunkts
unterſtützt ift, ſogleich niederfallen, unter den vor:
ausgeſehten Bedingungen übt jedoch das Eigen:
gewicht des Stabes mit Zubehör, welches zuiom.
nen mit dem entgegengefeßt gerichteten Wider:
itande der Unterftügung ein Kräftepaar bildet, die
überrafhende Wirkung, daß jener Stab eine felb:
ftändige Notation in horizontalem Sinne um die
erwähnte Spitze annimmt, deren Richtung und Ge:
ihwindigfeit von Drehungsrichtung und Geſchwin⸗
digfeit des Schwungrädchens abhängt. Cin ähn:
licjer Apparat beftebt. wie die nachſtehende Figur
zeigt, aus einem Schwungrad, d. h. einer mit einem
diden Wulft umgebenen metallenen Scheibe a,
welche um eine in Spitzen auglaufende Stahlachſe b
drehbar iſt. Diele Spigen find in einem el
nenen Ringe e befeitigt, welcher mit einem Anſatz⸗
ftüd n verſehen ift, in deſſen unterer Jate ſich eine
tleine Vertiefung bei o befindet. ird nun Die
ganze Vorrichtung in der Stellung, wie e3 die Fi⸗
aur jeigt, mittel® dieſer Vertiefung auf eine
Stahlipige aufgelegt, fo fällt fie, um o ſich drehend
in Bewegung gejebt, durch ihr Gewicht bald herab,
bis z den Boden berührt, wenn die Scheibe a nicht
rotiert. Iſt jedoch die Scheibe a in rafcher Nota-
tion (in ber Richtung nad) r angebeutet), fo behält
der ganze Apparat, troß feines bedeutenden Ge⸗
wichts, jeine horizontale Yage bei, ſich dabei in hos
rizontaler Ebene langfam um feine vertifale Achſe
drehend (in der Richtung nad) s angedeutet). Die
Trehungsridtung wie die Geſchwindigkeit game
bier ebenfalls von Drehungsridtung und Geſchwin⸗
digfeit de3 Schwungrads a ab: dreht ſich das
Schwungrad, wie in der Yigur, nad) rechts, fo
dreht fih auch der Apparat nad) rechts; bejchleu:
nigte Notation bes Schwungrads bat beichleunigte
Trehung des Apparats zur Folge.
Gin von Foucault Tonftrutertes Öyroflop, wel:
dies namentlich geeignet iſt, die Rotation der Erbe
zu beweiſen, beiteht, ähnlich wie ber vorige Appa—
rat, aus einer runden Scheibe, welche innerhalb
eined Metallkreiſes fo aufgeteilt iſt, daß ihre Achſe
einen Durchmeſſer des letztern bildet. Der auf
diefer Achſe ſenkrechte Durchmeſſer wird burd)
zwei in berfelben geraden Linie liegende Einfchnitte
auf dem Umfang bes Kreiſes bezeichnet, und zwar
derart, daß diefe Einſchnitte nach unten liegen, bie
Achſe der Scheibe und die Ebene des Kreiles hori:
zontal find. In _diefer Lage gibt man nun der
Scheibe eine große Drehungsgefhmindigleit und
bringt dann den Kreis mit der Scheibe in einen
andern Apparat, berart, daß die beiden Einſchnitte
in einen vertifalen Kreis zu liegen kommen, wel:
der an einem Faden ohne Torſion aufgehängt iſt
und unten leicht auf einer fcharfen Spike ruht.
Der Shwerpuntt des Eyftems wird nun durch
— — — —— —
Gyralbewegung
verſchiebbare Keine Gewichte in die Verlaͤngerung
des Aufhängefadens gebracht, fobaß die Schwer:
fraft weder auf die Rotation der Scheibe, noch ari
da3 ganze Syſtem de3 Apparat einen Einflui
ausübt, und daher die Rotationsebene der Sceit:
unverändert in der anfänglichen Lage erhalte.
bleibt. Die Scheibe nimmt nun nicht mehr an der
täglichen Umdrehung der Erde teil, und die damu:
ertolgende relative Berrüdung läßt fidy durd ein
Mifroftop oder vermittelt eines pafienb arat
brachten Zeigers deutlich erkennen. Bollitändi::
Apparate find von Bohnenberger, Magnus, zer
und Hardy angegeben worden.
Die ©. tritt überall auf, wo rotierende Mair:
vorlommen, deren Drehungsachſe frei it und c
welche Kräftepaare ftörend einwirken; fo irn
diefe Bewegungen eine wichtige Rolle bei der |
wegung ber Erde (Vräceffion oder Borräden kı
Tag: und Nachtgleichen und Schwanlen ober W
tation der Erdachſe), ſowie bei den aus den gezoct
nen Geſchüßen geichoflenen Projettilen. Gin ic:
ches Projektil it ein um feine Achſe rotiert:
Schwungrad, mweldyes in der Richtung diefer Ach
fortfchreitet. Wenn auf dasſelbe Kräfte eine:
len, deren Refultante durch den Schwerpintt ac“.
jo werden dieſe Kräfte die Bahn des Schwerpuntt:
beftimmen, ohne der Drehungsachſe eine ander
Stellung zu geben; das Gewicht des Projeltil: 1
eine ſolche Reſultante; e3 wird daher ein mul.
vation abgeſchoſſenes Projektil eine parabaln.:
Bahn befchreiben, ohne daß die Schwere eine #0
tungsänderung der Rotationsachſe herbeinufätt::
vermag. Ebenſo wird ein auf das Geſchoß mı
kender GSeitenwind, wenn die Mittelfraft kr
Druds duch den Schwerpunft geht, wohl ur
Seitenablenfung des Schwerpunkts, nicht aber cıx
Verjtellung der Drehungsachſe herbeitühren I’
nen. Dasfelbe iſt von Luftwiderſtand, den di⸗
Gefhoß überwinden muß, zu fagen; hätte takt |
da3 Geſchoß die Form einer Kugel, jo würden =
der Seitenwinde, noch würde der Luftwiderk.::
eine Verbrehung der Rotationsachſe berbeif:::"
fönnen. Nun gibt man aber, um eine ganz ‘ic.
Führung des Geſchoſſes im Rohr und eine mi:
ichjte Abminderung des Luftwiderjtandeszuerst."
ftatt der Yorm einer Rundlugel dem Geihar \
Spitzkugelform, bei welcher es nicht mehr mi< :
ift, für alle Fälle (3. B. bei dem mit Clevatior --
worfenen Projeftil im abfteigenden Alte der di!
die Mitteltraft des Luftwiderftanded durd N
Schwerpuntt zu dirigieren; alsdann wird Mi
MWiderftand nicht mehr eine einfache verzösemx
Wirkung auf dad Geſchoß ausüben, vielmehr mi!
berjelbe zugleich eine Verdrehung der, Rotatten:
achſe des Geſchoſſes und damit den Gintritt €:
&. herbeiführen. Die fpezielle Natur dieier de
mwegung ilt von der Form und Drehungsrictur;
des Geſchoſſes abhängig.
Die ©. zeigt ſich ferner beim Fortrollen Kt.’
ſchief aufgeiepten Neifens oder Rades; fie Ihr!
auch, wie Scheffler («Die imaginäre Arbeitr, 7:
1866) nachgewieſen bat, bei dem fog. Zihridt
wefentlih im Spiele zu fein. Ber rotem“
Maſchinenteilen (Schwungrädern, Schifeiär:
ben, Gentrifugentefiel u. f. w.), wo bie durd de
Notation der Erde oder andere Urſachen an
ſtrebte ©. durch ruhende Mafchinenteile gewellat:
verhindert wird, ergeben ſich ſtarke und iger
liche Abnukungen der Zapfen und Laner, ſewie
Gyration — Gyrotrop
periodiſch wiederlehrende, durch das Spiel zwischen
Glafticität der Materialien und Gyralkraft herbei:
geführte Vibrationen aller zur Maſchinenanlage ge:
börigen Zeile; diefe find auf jedem Schrauben:
dampfichiffe in der Nähe der Triebfchratibe fichtbar.
Gyrstion (vom lat. gyrare, in einem Kreis
berumdreben), Drehſucht, Schwindel.
Gyrenbad heißen zwei Bäder im ſchweiz. Kan:
ton rc. Das innere ©. liegt von auögebehn:
ten Waldungen umgeben 781 m über dem Meere,
2 km nordöftlid von der Station Hinweil ber
Nordoftbahnlinie Winterthur : Effretilon : Hinweil,
5 km nordweitlih von Wald (f. d.) auf einer An:
höhe am weitl. Fuße der Badhtellette, iſt durchaus
ländlid) eingerichtet und befikt eine erdige Duelle.
Das äußere ©. , eine vielbeſuchte Bade: und Mol:
tenturanftalt, 720 m über dem Meere, 10 km oft:
jüdöftlih von Wintertbur und 2 kn öftlih ber
ig. 30,
Station Zell der Töhtbalbahn,, auf einer Zerrafie
am Sübmweftabhange des oarrihen Schauen:
berg3 (893 m) gelegen, beftebt aus einem groben
Doppeldaufe und befist eine erdige altalif elle,
die bei arthritifchen und alien eichwer:
den , Rervenleiden und Hautkrankheiten angemwen:
der wird. Beide Bäder waren ſchon im 16. 8
betannt. Val. GſellFels, «Die Bäder und llima⸗
tiſchen Kurorte ber Schweiz» (Zur. 1880).
@yrosmantie (grch.), das Wahrſagen aus einem
Kreife (röpos), in welchem der Wahrfager, nachdem
er ihm unter gewifien jseierlichleiten befchrieben
hatte, Derumging und jeine Bauberiprüdhe ber:
fagte. fe Kunſt fcheint erfi im Mittelalter auf:
getommen zu fein.
Gurometer PR ein Apparat zum Mefien
von mbrebungöge chwindigkeiten, demnach ein
far ſpejielle Fälle eingerichtetes Tachomeier oder
Seſchwindigkeitameſſer (f. b.).
669
‚ Gyroflop, ein Apparat zur Beranfdau:
lihung der Gyralbewegung (I. d.).
Gyrotrop (Rommutator, RLAURLE
Strommedsler, Strommender) heiht jedes
nftrument, welches, wie die nachſtehenden Doppel:
uren 1a, 1b und 2a, 2b zeigen, dazu taugt, die
ihtung des elektrifchen Stroms, welcher durch
oder um einen eingefchalteten Körper D flieht,
\önel und bequem zu wechſeln, und zwar derart,
daß man den Strom, wenn er 3.2. (Fig. 1a) linfs
in den Zwijchenförper D ein: und rechts austrat,
dann in entgegengefebter Richtung durch oder um
den eingeſchalteten Körper D leiten kann. Die ©.
laſſen ſich in der mannigfaltigiten Weiſe Eon:
ſtruieren. Bei den in den Doppelfiguren 1 und 2
dargeſtellten G. zeigen die Pfeile den Lauf des
elettriichen Stroms und i (ig. 1b) oder ein Zmi:
fhenquadrat (Fig. 2a und 2b auf den Draht rb)
—VVV N:
Sig. 1b.
Zig- 2b.
die Stellen, wo bie ſich kreuzenden Stromleiter von:
einander ifoliert find. Der Cplinber C des in Fig. 1
abgebildeten ©. befteht aus einem ifolierenden Stoffe
artgummi, Guttaperdha, Elfenbein, ehr trodenem
olze u. dgl. m.), welder in ber erften Lage
(Fig. 18) mittels zweier metallener Barallelftreifen
mn und rs den Strom in ber Richtung von linls
nach recht? Fa: oder um ben eingelan teten Hör:
per D führt. Hierbei vermitteln die Metallfedern
An und am bie Zuleitung, br und Bs die Zuräid:
leitung des elettrifchen Stroms bezüglich des ein:
eſchalteten Körperd. Nach einer Drehung (und
Gerven ber Name ©.) bed Cylinderd um einen
iertelfreis tommt das G. in feine zweite Lage
(Fig. 1b), wobei im Innern des Cylinders ſich Treu:
zende und voneinander ifolierte Drähte vz und xw
mit ben febernden Zuleitern Aw und zb und fe:
dernden Zurüdleitern av und zB bes Stroms in
metgllifche Berührung geraten. Hierdurch erjcheint
670
die Etromrichtung gewechſelt (hiervon der Name
Kommutator) oder umgelchrt (daher Anverior), in-
dem jest der Strom bei D von rechts nach links
läuft. In analoger Weile wechhſelt man die Strom:
richtung mittels des ©. in Fig. 2, wo bie Umleh—
rung des Stroms dadurch bervorg.tradt wird,
daß man mittei3 einer Handbabe die Virtallitreifen
mn und rs (ig. 2a) aus ihrer eriten Lage in die
zweite ar und sv (ig. 2b) dreht. „in beiden Top:
pelfiguren ericheint bei A der poſitive, bei B der
negative Pol der Stromquelle eingeichaltet; der
Strommedjiel hat hierauf feinen Einfluß. Tagegen
hebt man mittels der Rreile bei a und b (vgl. Sig.1a
mit 1b und ig. 2a mit 2b), d. i. hinter dem G.,
den Etrom gewechielt.
Oyromwer (Adalbert), Komponiſt ber wicner
Säule, geb. 19. Febr. 1763 zu Bubweis in Böh-
men , machte ſich zuerft in Wien durch Symphonien
vorteilbaft befannt und bildete ſich dann durch
einen fiebenjährigen Aufentbalt in Italien, Frank⸗
reid) und England zum fertinen Komponiiten aus,
deſſen Fruchtbarkeit (30 Opern, 40 Vallette,
60 Symphonien, 19 Meſſen u. ſ. w.) außerordentlid)
war. Unter fenen Opern find «Agnes Corel»,
Der Augenarzt» und aTie Prüfung» am belann:
teften. Bon 1504 bis 1831 dirigierte er al& Hof:
farellmeiiter die Oper in Wien und jtarb 19. Wiar;
1850. In der «Bioarapbie des Adalbert ©.»
(Wien 1848) bat er fein Ycben ſelbſt beichrieben.
Gyſis (Nitolaud), arich. Siltorien: und Öcnre:
maler, geb. 1. Dlärz 1842 aut der Inſel Tinos im
Griechiſchen Krchipel, begann ieine künſtleriſchen Stu:
dien am Polytechnikum zu Athen, von wo aus ihn
der König als Stipendülten nah Münden ſchidte;
Lier trat er in Pilotys Atelier ein. Cr blieb bis 1872
in Teutichtand, während welder Zeit er ein großes
Siltortenbild (Joſeph deutet die Träume jeiner
Mitsefangenen) und einige Genreſtücke, wie bie
Siegesnachricht (Sedan) malte. Kür lekteres
Wert erhielt er den Preis der Mlademie. Zurüd-
getchrt machte er Studienreiien durch fein Pater:
land und Kleinaſien, auf denen er Motive aus dem
Vollsleben fammelte. Das bedeutendite der ba:
ma:s: en:'tandenen Bilder ilt der beitrafte Gühner:
dich. G. benab fi 1574 abermals nah Münden
zu Piloty. eine Produktion iſt eine ſehr rege,
feine Ideenwelt originell und mannigfeltig, Bor:
traa und Narbe Ichendig. Zu G.' neueſten Yeittuns
gen ce! ortdie Allegorie der Genien der Künſte (1879),
vie Nalerwaliiabrt, die Verlobung der Kinder.
Guythion (arch. Gytheion) war cine uralte
Gründung phoniziſcher Purpurfiſcher, dann aber
eine abaiſche Scejtadt am nordiweitl. Geitade des
Saloniiben Golis, füdiweitlih von der Mundung
des Curota?. Ihre Bedeutung erhielt ic durch Die
Hafenbucht, dic durd das Noracbirge und die In:
jeln non Tr.ncſos, und auf tudl. Seite durch Die
Inel Krarad und das heutige Kap Maurobuni
cededt wurde. Tie Stadt war Haupthafen der
Curotoſsacuetes und in partiatucher Jeit bis auf
den Zriann Arie Str und Kiren daſen von
eprz:ır 2 Io TV in rom. Hett ventraltlaß
ber rin Sparta emo Grat Stone Und
II. IT Nr il lTeetin ber len oniitn
il. 1. .2rnD DI Erngeentre der Piarur
2.2.2 fen ARE die Blilnna Neu
Zr... adcerim herren, nameni!tch auch
9
R x te IN ur
. .... «al, Nasa «har Klsı ar N
2. a Yan Ysen teue
. Zi s2 „2,7% Dad nur oo) Schrilt ſudwarto
— —————— ————— a EEE en — — wm — — —
Gyrowetz — Gyulai (Familie)
entſernte Marothoniſi B 82
«De Gytheo» (Heibelb. en =9555
Syula \ipr. Diulo, ungar. Form far ce.
beiben in Mngarn mebzere Drtidatrn ır: m
Meiereien) im Bebprimer, Ugoriaer, Rd:er,x _
fenburger Komitat Tier bebeutenhie ee.
iſt Bekes-Gpula, ein hübider Ric tar.
Vorort des Nelcier Komitats, am der Baba)
rõs und an der \ıni, Großwardein air".
old: Stumaner Eiſenbahn, zählt (180: ir
Macyaren, Deurhe und Nlıımänen, mad hı...
(fath., reform, lurb. und ariech oriem un.
den, ein ihönes Herricbat::baus mit Gert: !.
freiberrl. Geſdlechts Harrulcre, jekt der krebır
von Üendheum, und it Cig der Komitatzxki.:
auch eines fönigl. Gerichts hofs. Das Gert x |
Stadt beträgt ja 200 qkm und bat ph:
Pußten, von benen einige (mie Beredet, %: ..
Gerla, Cperje& und Kis: Fin! ziemlich irin
®yulai (ipr. Tjuloi), (Grafen vor ii:
meth und Nadaska, oltadeliges, m£i.n.:.
Siebenbürgen angeſehenes Geichledt, ‘i:!
Reichsfreiberren, feit 13. San. 1701 m d..
Grafenitand erhoben, deſſen Rir-!ictr:....
flußreiche Stellungen tm dltert. Stactz: , in...
dere im Militärvienite beHeidet baben
Grat Jana; ®., vier. Kamiumm.itt
zu Hermannitadt 11. Sert. 1763, trat i\*
Nadett in Die ölterr. Antanterie, wir TE <.
friege bereit3 Maiot und ; 'chmete Tb ı:°
Oberitlieutenant bei der Cr’.ärmmang ver l :"
sreilorpslommandant an:, ſodann 11..—.
tanz. Mricge hervorragend bei der (.:-
ber Meibenburaer Linien, Naiterälerter. .
mingen und vor AchL Im J. Laut lan
bei Iac) und Stodach, ISw ir e:.
Schlacht bei Hohenlinden die Rasbat vr:
die franz. Tivilion Richepanie, 125 52.2% 7
Seldmarjchalllieutenant den Frepburar
ab und wurde danach zum Banus ernarı: .
ligte fodann 1809 das 9, Armeelorme wi.
zeihnung und 1813 bei Dresden ben Imi::
ver Xerbündeten, lämpite ferner m dr
‚jahre bei Leipzig und 1814 bei Brıemne,, ‘7
Ya ‚sertö:jur:Aube, wo er ein fran:. KT: -
$. übernahm 1815 das Generalismm:”.
Siterreih, 1823 da? in Böhmen, 1524 mer
der dad in Citerreih, wurde 180 Er”
Hofkriegsrats und jtarb zu Sien 11. Kr
Grat Franz ©., öfter. velpieusmer:: :
des vorigen, geb. zu Bien 1. Test. ie
jung in öjterr. Riltärdienjt und darchut "-
die untern Dffiziersgtade. As Zelsmann-
temant und —— menden von änte. |
er 1845 durch jeine Gerlteiyegeuzmart zii '-
dige Tha dem Kater emen Zei dr '
organitierte eine Flottile von Auberlancr.er
und verteidigte mit Dicien Streituttett
ichr geringen Truppenzabl Die Ktinte genen t
Flotte. Im J. 1849 wurde 6. Aruepsmuartn. "
Kommandant des 5. Armedsrpe m ‚itc“
1057, nahdem Grai Karate m den 2
actreien war, Uber. efeh: ↄataver fr vw‘
Kenetoniſchen Konigre.D.. Im Walrsar?
183 ereielt er dan Koırn.v. ler *
Armee, legte aber das soumande BE-
Schlacht von Mascrte Int nieder und I."
taberand. G. lebte jedem maler- «" -
wo cr 21. Sept. 183 fan vu a
.
.. *
um!
|
Syulai (Paul) — ha (Abkürzung)
Jermoͤgen give auf den von ihm adoptierten Ge
neral von Cdelsheim über. un
GSynlai (Paul), ungar. Dichter und Kritiler,
eb. 1826 in Rlauienburg, wo er feine jurift. und
evang.⸗theol. Studien abjolvierte, wirkte jpäter als
Profeſſor am Gymnaſium zu Klauſenburg, dann
als Journaliſt in Veit, bis er 1875 zum Profeſſor
3er ungar. Litteraturgefchichte an der Univerfität
:ı Budapeft ernannt wurde. G. ilt feit 1858 Mit⸗
klied, ſeit 1870 Klaſſenſekretär der Alademiie, feit
160 Mitglied, feit 1881 Praſident der vigaude
“stellichaft. G.s «Gedichten erſchienen 1852; ſie
Ind durch Tiefe des Gefühls und geichmadvolle
„orm ausgezeichnet; feine Rovellen (« Väzlatok és
kepek», d. h. aStizzen und Bilder», 2 Bde., Veit
1867) gehören durd bie Feinheit der pſychol. Cha-
ralterijtil und die mufterhafte Daritellung zu den
671
ichönften Produkten der ungar. Litteratur. (Deutfch
eiichienen: «Der legte Herr eines alten Cdelhoisn
und «Der alte Schaufpieler» in Reclams allıriver:
falbibliothef».) Noch bedeutender ift G. als Litte⸗
rarbijtoriler und Kritiler. Seine Hauptiverte find:
«Das Leben VBörögmartysv 2 Aufl., Budapeft
1879), «Dentreden» (Budapelt 1879), «Joh. Sta:
tona und feine Tragödie Bänkban» (2. Aufl.,
Budapeft 1883). Außerdem zahlreiche Studien
und Kritifen (befonders aud) über feinen Schwager
ler. Betöf) in Zeitfchriften, namentlich in der
von ihn redigierten «Budapesti Szemlie» («Budas
peſter Revue»). ©. hat auch die Werte Vörösmar⸗
{8 und Emerich Madachs in vorzüglichen kritiichen
usgaben ediert und im Auftrage der Kisjaludy:
Gefellfchaft mit Arany die befte Sammlung ungar.
Bollsdichtungen herausgegeben,
N.
H, der achte Buchſtabe unfers Alphabets, ift im
allgemeinen das Zeichen für einen Laut, der von
der Yautphyfiologie als tonlofer Kehllopfſpirans
bezeichnet wird, d. h. derſelbe entiteht bei geöfine-
ter ehe des Kehllopfs durch das Reibungs⸗
geräujch des hindurchgepreßten Ausatmungsſtroms,
ſolange die Stimmbänder einander nicht jo weit
genähert find, daß fie in tönende Schwingungen
durd) den Luftſtrom verfegt und fo ein volaliſcher
Wang hervorgebracht wird. Wenn man z. D. die
<übe ha ausfpricht, hat man erſt die Stimm⸗
bänder fo weit geöffnet, daß eine gewifle Zeit:
dauer hindurch der Strom ber ausgeatmeten Luft
zur ein leiſes Geräuſch bervorbringt (h, spiritus
»per), während dieſer Zeit nähern fi) die
stimmbänder einander bis zu dem Punlte, daß fie
n regelmäßige Schwingungen geraten, und biefe
geben den Klang a; will man a ohne voran-
wdended h ausipredhen, fo hat man vorher die
stimmrike einen Augenblid ganz geichlofien, öffnet
ie plöglicy und bringt gleich die Stimmbänder in
e Lage, dab a ertönt. Fur biefe lebtere Art der
lusſprache eines Vokals (ohne b) am Anfange einer
zilbe haben bie meilten Alphabete gar leinen Aus:
ud, aber das Griechiſche 3.38. befigt ihn in feinem
spiritus lenis (').
Das h ber verjchiebenen Sprachen und Alphabete
ıt, ſelbſt mo es den gleichen Laut bezeichnet, oft jehr
wtidhiedenen Urfprungs. Die indogerman. Spra⸗
ben haben es in ihrer älteiten Periode nicht beſeſſen,
3 bat fi aber in vielen fpäter entwidelt: im
zangtrit aus gh und andern jog. alpirierten Me:
ien; im „raniidhen —— — und Griechiſchen
uas s (J. B. hys, bei Homer noch ays ISchwein] =
at, sus; hyper = lat. super), zuweilen auch aus v
ind j; im Lateiniſchen aus uriprunglich gh, 3. B.
ho (id) fahre) = got.vigo (ih bewege, wo g = ur:
prũnalich gh). Die aus dem Yatein bervorgegange:
tt roman. Sprachen laiten das alte Int. b zum
il, obwohl ſie es fchreiben, in der Ausſprache
mm werden (fo franzöſiſch und italieniich), zum
zcil entiwideln fie ein neues b, wie das Spaniſche,
3 jedes lat, f zu h geworden iſt, 3. B. hablar
reden) = lat. fabulare, hacır = lat. fücere
ade), Das deutiche hijt nad) dem Lautverſchie⸗
bungsgeſetz ſtets aus urfprünglich k entſtanden (ab:
geiehen von feiner Berwendung ala Dehnungs;cis
hen, wo e3 überhaupt nur einen konpentionellen
orthograpbiichen, aber feinen Lautwert hat), z. B.
lat. centum, got. hund (hundert), gried.:lat. kala-
mos (calamus, Rohr), halm. Die law. Spradıen
befigen in älterer Beit gar fein h; wo die neuern e3
haben, ift e3 verichiedenen Urfprungs, im Stlein-
ruſſiſchen, Vöhmiſchen und Oberlaufig : Wendiichen
aus g entitanden, z. B. böhmiſch Praha = älterm
Traga (Brag); in den —J en nu
ch hervorgegangen, 3. D. jer oditi (geben) =
at chodit”
ie Siqur bed h (H) ſtammt aus dem »phöni;.
chet, wurde im ältern griech. Alphabet zunädjit ala
Zeichen des h:Lautes (fpäter erft für eta) verwen⸗
det und ging in dieſer Berwenbung in bie italifcyen
Alphabete, unter diefen in das lateinijche über, wo-
her die modernen aus dem Lateiniſchen hervorgegan⸗
genen Schriften es haben.
In der Muſik iſt H (ital. und frz. si, engl. B) die
Benennung und Bezeihnung für die fiebente dia:
toniſche Zonftufe oder die zwölfte (lekte) Saite der
diatoniſch⸗chromatiſchen Tonleiter. (S. unter Ton
und Zonarten.) Gegen den Grundton C macht
der Zon H fünf und einen halben großen Ton aus.
zer Zon H wird durch eine Saite von %,, der Länge
der Saite (natürlid) von gleicher Stärke, Tichtigleit
und Spannung erzeugt), welche den Grundton C
gibt, ſteht alio zu C im Schwingungsverhältnig
15:8, gibt mithin von C die groke Septime, von E
die reine Quinte, von G die große Terz.
AS Ablürzungszeidhen feht H und h inröm.
Inſchriften, Handichriiten u. |. w. für Hadrianus,
habet, hacres, homo, honestus, hora u. ſ. w.; als
altröm. Zahlzeichen für 200; auf Kurrentrechnungen
für Haben (Guthaben, foviel wie Kredit); bei Zeit:
bejtimmungen für hora (3. B. 8" 3u’ = 8 Uhr 30
Din.) In der Chemie iſt H die Abkürzung für
Waſſerſtoff Eydrogenium). Auf deutichen Reiche:
wiunzen bezeibnet H den Münzort Tarmitadt, auf
astern Öfterreiertihgen Gunzburg, auf ältern franzd:
chen Ya Rowelle, II mit einer Krone daruber, daß
ſie unter Heinrich III. oder IV. geprägt find,
ha, Abbreviatur für Heltar.
612 Haag (Stadt) — Haag (Karl)
Saag oder der Haag, eigentli "3 Graven: | und eine * — Sara
bage La Haye, lat. Haga Comitis), die Reli: | find beſonders belannt Die Hoager Geiell
denz des Königs der Niederlande, fowie Eis der (f. b.) und das fönigl für —
Regierung und ber Gentralbehörben, liegt in der | und Linguiſtik des ni . Ditrzbteni.
Provinʒ Südholland, 5 km vom Strand der Nord: | Seit den älteften Seien Jürkenks und nırc:
ice, an der Bahn Rotterdam: Amiterdamı, ift durch Refidenz zur Bebeutung einer graben Stadt gei::z,
eine Zweigbahn nad) Gouda mit der der Riederländi- entbehrt 9. jener Uucllen des inwern Racizu:
ichen Rheinbahn verbunden und bildet mit dem durch melde die übrigen Städte Holland: bite
großen Fiſcherdorf und berühmten Seebad She: Die Geidit, Eiien:, Reinng: und Kupierprie.
veningen eine Gemeinde, welche Anfang 1883 | die Jabrifation vo n Wagen, Poiamentier⸗ Y
einſchließlich der Sarnifon 1277 B1 6. zählte, die ih , und Silberwaren, "Hüten und Möbeln abgernicr
meiit zur reform. Kirche belennen. 9. IR ein ofen, iſt die Induftrie unbedeutend. Tie Bemohse: loc:
freundlicher Ort mit angenehmer und fru —* m Zeit vom Hof unb von be Rurlen Areex:
Umgebung, bat reine 3* —7 — Luft, viele — gun in neuelter Yeit beſonders imo x-
und breite Straßen, bobe, Rattlihe Käufer und — ſcheveninger ſeht aꝛ
große freie Plaͤte. Die € —— Fb mi aommen bat. „ag Der Umgehung werben Du
ten Steinen oder rg Se u. men, Sräßte und Gemüje lultiviert. An der ur:
mit reiben Kl Bier (Zeidye) —— Seite ‚ber Stadt liegt ein breiter Kanal, ar
ten der Stadt Recht ber chemali e Hof von Hollan —— Walb, het Hasgit
oder der Hof der Grafen und Pnäter der han: : dere Ihlieht fh ein Rattl Bald, bet Haszik:
—* der man. Serie vom 5* Zubwig leon Boſch, mit eınem Luſtjchloſſe, dem De
! ine Buch, der Dramieniasl ı
aus einer J— en G ienjaelr
und ein Dttogon, von Jordaens (ĩ. d) u.a. gemalt d
ua amd Dr 6 fäle ber Erften und Zweiten | übri iten find von Wieien, fchönen Saudi:
— 3 il gr er Kr und Gã Trage inc Share
—— — ſaß Diben: | eine ihöme vierjahe Allee, einen Dampfinmme
tet. Der | und eine Pferdebahn verbunden.
—* den i
Fr aus dem Buiten⸗ im Hain erbaute ber
ae alte —— — vi )
de be,
— Fe ber Balak de des ee im Ce |
Roordeinde (in feiner Iebigen Getalt 1815 er: =
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—*ã Innern ii: I a Balaft des ten von
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Dranien, früher ® Kmung bes. Grokpenkonärz be * re -
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täten); die tönigl. Bibfiothel von 200 000 |
mit einem rei — von Handſchriften und |
einem fehr bedeutenden Kabinett von Münzen, Me |
daillen und Gemmen; das HRarineminifternm mit | Bonaparte, ber bie
einer ſehenswerten Sammlung von Schiffsmodellen | ı
und andern nautiſchen Gegenitänden; Rathaus Drt feit 1813 unter der Dynaftie Dranien.
mit mit jehr Ihe fhöner Fronte von 1565 und wertvollen | ——
Stũdgieſßerei. H. i
—— — Bi ilbelm I. — demi nie
mworunter ein 1845 as Reiterſtandbild, und ' und Brüflel und beſuchte 1847 England. Kuh
ein 1853 errichteted Standbild König Wilhelms I. ! er den Herbft und Winter 184748 in Rom st!
Billemepart, einem ſchoͤnen, runden Blaße, bracht, wurde er 1850 zum Mitglieb ber ber loeher
t das Nation zur Grinnerung an bie : Society of painters in water colours
eberherftellung der wieder Unabhängigteit und ſtellte in ber Halle diefer Geſellſchaft —* a
1813, eriötet 1 1369. Auf ber : Faveljoenegradit ften bedeutendern gemälbe:
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B
E
3
ag
ſteht ein ſchönes Etandbild Spinozas. Unter den zlirche unb Tempel bes Jupiter |
17 Ki der Etabt zeichnen 1 7 die 5 hollän- —— und Winter 185051 und ben ! bare
diſch⸗ reformierten aus, darunter vorzũglich die 1852 verlebte er in Tirol unb Nürnberg und wi
Große oder Et. aus dem 15. und Da Gemsjagden, \e®
16, Jahr.) mit "Qobkerde (aus dem fee. —— ER * . Bon der Röngt
edigen Turm, einem Giodenipiel von 33 Gloden . Bictoria nad) ttland gingelaben, "malte er
und mertmätdigen Grahmälen. Die Katholiken ' im Herb 1853 bie lönigl. Jamilie,
De en ———
gogen. Von Unterri ten T
im 9. ein Gymnafium, eine öhere Bürgerichule eine Reife nad tiem unb Montenegse um
Haager Geſellſchaft — Haar
vollenbee in omnebig fein großes Bild: ein dalma⸗
tinifher Barde fingt in den Ruinen von Salona
vor En Oruppe von Morladhen die Berftörung
r
Sms Rom entftanden fodann eine Ans
pi Heiner ital. Genrebilder, in Min 1
8 größere Gemälde: ein zit piel md;
j9oer vor einer Alpenbütte. Bon 1858 hie 1860
ereifte 9. Griechenland, Agypten, Baläjtina und
Syrien. Kinter ben en wichtig en Grgebni en biefer
Reife verb iemen Erwähnung feine Akropolis in
zütden ; bie weinenben Juben an der Tempelmauer
ufalem: der Sonnentempel in Balmyra mit
einer Karawane von Bebuinen; Ruinen de Tem:
pels von Baalbed mit dem Libanon; General:
anſicht von Balmyra u. a. 8* befuchte 1863 und
1864 von neuem Schottland, wo er das weh x
Bild: die Königin u der BrinGema Gemadt en $o
Zarfi durchſchreitend, entwarf.
unternahm er eine ‚weite FR * * 8—
Nubien, und ſtellte eitbem auß: in ber
Mafte (1875): W35 von — — eines
Sandſturms (1880) und Scheich Said von Kairo
ungt eine tation von Beduinen (1888).
Seit 1867 7 len Ben ur dei mu Borort Hampftead.
ng der
Sri. Mean br ig Ane im Aug. 1785 von
henen hollaͤnd. heologen beg ndete Der:
einigung zur eidigung riftentums. Sie
hudti ihren Zweck —* J er hen, daB fie alls
jaͤhrlich eine oder mehrere ie Heagen ausfhre t und
von ben eingehenden Arbeiten bie wärbi bes
fundenen mit einer Hibernen Rebel
oder einer goldenen Medaille und — belo nt
und fie auf ihre Koften druden läßt e®
Schaft hat He manche wertvolle Arbeit veran Sr
und veröffentlicht.
Des er Konzert, |. unter Haa
(Adolf), Ardräolog, geb. 5 april 1815 zu
—* ſtudierte 1832 — 86 in Tubingen T
ogie und die und mwurbe dann. —— *
am Obergymnaſium in S ——
und 1873 Vorſtand des könig — 2 ar
diicher Kunft» und Altertumddentmäler. Gr —A—
2. tür, 1881 in Stuttgart. Außer Üiberfegun en
und Beiträgen zu zaulie «Realencyllopädien f
er «Beiträge aus Württemberg zur neuern deu *
Kunſtgeſchichte⸗ (Stuttg. 1863).
Daauen (Remy van), Sanbfcoftömaler, geb.
5. Jan. 1812 zu Vofter out im nörbl. Brabant
Nammt aus einer dortigen ——ãeane Pk
Bater Kaſpar, welder : Maftricht geboren war,
Lbte die Stedertunft und galt als trefflicher Kenner
DOR (den. Die künftlerifche z ätigkeit teilte
ſich feinen wei 5 nen und zwei Töchtern mit.
Der ältere eorg Gillis (geb. zu Utrecht
180m), eiönete Wr durch Genrebilder mit effelt:
»oller Nachtbeleuchtung aus und malt auch ge
ungene Balbfcenerien in größerm Stil; er unter
'ichtete bie ältere, 1809 geborene Schweiter Eliſa⸗
en; ib: bie nt e, Ybriana obanna,
814 t als
Stiüfeben. —8X
——— Kenn, Mi
Rei
ıofjen war gr —E— ſein Lehrer.
im J. begann er ein länger bauernbes
Banderftubium durch die meiften Cänder Europas,
ing 1887 Utredt zuräd, ſeßte feine Reifen
ann wieber 1841 fort und nahm 1842 feinen
Geonnerfatioab -Berilon. 13. Aufl. VIII.
673
Wohnſi ni dauernd in Wien. Gr hatte hier befon
beres Glüd durch feine Winterlan Ihaften. RR
vortrefflich in der feinen Stimmung bes
die Tradition der alten Vorbilder Teuchtet durch
867) [eine Bilder überall hindurch. Bilder bes Künft:
ers find im wiener Privatbefis häufig; zu den
vorzüglichften gehören bie Winterlanie da ten ber
ehemaligen Sammlungen Galvagni Arab und
Iner. Eine ®interlandfchaft auf der eriten inter:
nationalen Ausftellung unb eine farbenprädhtige
Waldgegend, welche 1884 in ber Jahresausſtellung
bed wiener Künft erhaufes zu fe en war, zeugten
von der ungebrochenen Kraft des greifen Künft ers.
Saar aranta, |. Haparanda.
Dear (dad), f aare,
Saar (die, Bl, aarftrang genannt), ein
or | [maler —— eſtfalen, welcher rechtz die
öbne und die Ruhr beg eite, m —* Teile
heißt er das Ardei (ſ. * in den wa en D en
—X — döſil. ann Kreifed Hamm beißt er Schelt
ſten ift er anfangs ein 280—
* m n hohe 2 mo Pak oſer — der ſich wei⸗
ef n breite, niebrige Hügel a a auf:
ag eis A — ei Mülheim a. d. Ruhr auf
bören. Der ſudl. Abfall ift ziemlich Reid und bietet
— ſorg e mine, NG: nördliche
anft zu e der m fog. Hellm ege
107 m oh). a el Sn Im Set endet fie in dem
aum 150 m boben 4 :märf. Kablengebirge
9. erreidht F der ie oieh aar 296 She
Die H mh
auf der Höhe ber H. läuft der Länge nad) ein We
bet Haarweg, en Soßen Turm ar von Pilite
nnenb und bei idede, im Süden von Werl,
aufbhörend.
ae (Bernard ten), er Dichter geb. 12.
yumi 1806 zu Amfterdam, ftu felbſi und in
den Philologie und 7 ic und —2— dann
Srebige ellen in verſchiedenen Städten. Im J.
BB ef ien fein «Jobannes en Theogenes» (Arn:
| dein, & ufl. 1800). eine biehterijche Erzählung in
romantifchen Stile des Walter Scott; biefer
lo te Ks (ung «Huibert en Klaartje» (Haag
Harlem 1858), anertanntermaßen
Schon vorher war 9. auch
He ——— aufgetreten mit feinen «Ge-
schiedenis der Kerkhervorming in tafereelen.
ag 1848; 5. Aufl., Amıft. 1854; hochdeutſch von
Grob, Gotha 1856). Die größte poetiſche Thä:
tigleit entfaltete er nie in Amſterdam (1843
*
—54). Hier veröffentlichte er «De St.-Paulus Rote»
(Amit. 1847; 5. Aufl., Arnheim 1865), ein Gedicht,
das trob bob Mangels an pfychol. Tiefe durch den
Wohlklan e, bie Schönheit der Sprache
und bie — t der Naturbeſchreibungen ge:
rechte Anerkennung fand. In der 1849 veröffent:
lichten «Verzameling van verspreide en onuitge-
geven Gedichten» (3. Aufl., Arnheim 1852), wie
aud) in ben «Zangen van vroegeren leeftijd en
Nieuwe Gedichten» (Arnheim 1851; 2. Aufl. 1857),
8 eine Dinneigung jur mebitativen Lyril
dem Muſter Lamartines. Seine Ernennung
m ord. ‚ Trofeflor ber Kirch thenge eſchichte an ber Hoc:
Sul Ei trecht (1864) unte cal zeitweilig feine
hgfeit, unb erſt 1866 trat er mit
ein en ammlun —E ot auf, mworun:
5 en Ine3, unter anderm «Eliza’s vlucht», 3
Schönften gehört, woB er geichrieben bat. Ger:
ner —— hervor ubeben die durch Renans «Vie de
Jesus» veranlapten zehn Vorträge unter dem Titel
43
674
«Wie was Jezus?» (Utrecht 1868) und die verdient:
[ide «Historiographie der erkgeschiedenis »
— 1870— 73). Nachdem H. 1876 in den
uheſtand verfegt war, 308 er ſich nad) dem Dorfe
Velp in der Nähe Arnheims zurüid, von wo feine
«Laatste Gedichten» batiert find (hang 1879). Faſt
zu gleicher Zeit erihien eine Volksausgabe feiner
«Kompleete Gedichten» (Haag 1878— 79).
ftarb 19. Nov. 1880. ol. N. Beetö, «Levens-
bericht van Bernard ter H.» (Leiden 1881).
Saaramethuft, f. unter Amethyſt.
Haarbalg, |. unter Haare. u
Saarbalgmilben (Dermatophili), eine gamilie
einer, durch Schmaroßertum rndgebildeter ilben
mit wurmartig verlängertem, dicht quergeringeltem
Hinterleib, im vorbern Körperteile mit vier Baar
ganzkurzen, zweigliedrigen, dicht beieinander Iehen;
den Stummelfüßen. Man kennt ein Geſchlecht (De-
modex 8. Simonea) aus ber Haut, belonbers den
Talgbrüjen von Haustieren (Pferd, Wieberläuer,
Hund be) aud von Fuchs und Fledermaͤuſen;
eine Art (D. follicnlorum) findet h in ben u
bälgen des menſchlichen Antlitzes, hier die Miteſſer
(Comedonen) mit veranlaſſend.
Saarbalfam, vegetabiliſcher (von Mars
quardt) und Haarbalfam (von Hwarzloie), ſ
unter Geheimmittel, Bd. VII, ©. 659",
Saarbeutel, ein feideneg, gewöhnih arzes
Sädchen, das ſich platt auf den Oberteil des Rucens
legte, die Ra enpanze enthielt und noch mit feides
nen Bänden gebunden und verziert war. Er vers
drängte ungefähr feit ber Mitte des 18. Jahrh.
neben dem Zopfe, beflen Einführung namentlich
König He ilhelm I. von Preußen fih ans
elegen fein ließ, die große Staatöperüde, ging von
Sranfreid aus, und während jener mehr militärifch
euten Gefeligaft, Zugleich verfärte f
eſe .Zugleich verkurzte fi
ende FA lin der Geitenfiügel der
einer einzigen Zodenrolle Aber Stirn, Schläfen un
Oben, zu der Bergette, die ſich auch aus dem Eigen:
haar erftellen ließ, mit Dajjen von Bomade ges
eltigt und mit Puder überdedt wurde. Die Frans
zölische Revolution machte diefer Mode ein Ende.
Haarblaſemaſchine, f.u. Silzs und Filzhut⸗
fabrilation, und Zertfigur 1, Bd. VI, ©. 810”.
Saarbunzen (fr. matoir ray6, engl. hair-
puncheon), ein zur Erzeugung matter, feingeftreif:
ter Slächen bienenber Bungen. (©. unter Bun en)
aardt, Gebirge in yr. Abeinpfalz ‚!.
ardt.
Saare (Pili), geſchmeidige fabenförmige Horn
gebilde, welche in der äußern Fr —5 und
aus verhornenden Bellen der Oberhaut oder Epi⸗
dermis ſich aufbauen. Sie bededen bei den Säuges
tieren bie ganze Körperoberflädhe mehr oder minder
dicht, laſſen jedod immer einige Körperftellen g
frei, fo einen Zeil bes Geſichts, bie Hohlhand und
zuubfohle „bie Bruftwarze, Die Weichengegenb, bie
ute, beim Menichen auch die Rüdenflädhe bes
zweiten und britten ingerg iedes.
Bei den Tieren ſind die H. nach Groͤße und
Geſtalt am ganzen Koͤrper einander meift volllom⸗
men gleich oder doc ſehr ähnlich (l Körper;
bededung der Tiere), beim Menſchen our
die wal:
erüde zu
verſchieden. Während die menſchlichen Haupthaare
tund oder lang, gerade ober gelräufelt, auf dem
Duerfhnitte cplindrilch ericheinen, find die 9. des
Bartes, ber Achſelhöhlen, der Unterbauchgegend
5. | gerade. Der übrige Kd
alt der H. für modiſch und Zeichen der | blä
d | Mantel aus langgeitred:
Haaramethyſt — Haare (der Menſchen und Tiere)
(Schambaare) banbartig breit und raus, auf dem
Duerfchnitt oval oder bobnenförmig, die Bart:
haare länger als die der Abrigen genannten für:
pergegenden, aber fürzer als das — Ja
Schambaaren ähnliche H. finden ih beim Ram⸗
pauf auf der Bruft und an andern füörperfteler
ie g. der Brauen und Wimpern find kurz, far,
er iſt mit einem jehr zer:
ten Ylaum bebedt —— Lanugo). Ber
Menſchen kommen die verfchiedenen Haararten ar
einer und derſelben Körperitelle nie gemiſcht ver.
bei gewiflen Zieren, die zum Zeil geichähte Bel;
liefern, iſt die Haut Dicht mit Woll
die von längern ftarren H. überragt werben. Sr
Dichtigkeit der Behaarung unterliegt je nad ka
verfchiedenen Körperftellen zahlreichen Schwantun:
gen; fo fand Withof bei einem mäßig
anne auf Y, Quadratzoll (ungefähr 1,1 gaı
auf bem Scheitel 298, am Borberhaupt 211, am
Kinn 39, am Borderarm 23, auf der tberfläde
bes Schenlels nur 18 9. Die 9. fteben rg
einzeln ober in Gruppen zu je zwei
—— in —— gebogenen Linien angeort-
net, welche auf beiden Körperhälften ymmetrnd
verlaufen und als Haaritröme oder Haarwirbel b:
. | zeichnet werden
a8 H. beiteht, wie die Oberhaut (Epiberme)
die Nägel, Hörner, Federn, Stacheln und äbnlik
le . Epibermoidalorgane einzig und allein aus 'ıt
aftlofen Zellen von verſchiedener Beftalt und Ir.
ordnung. Den mittlern Teil ber H., die Adie in
elben,. nimmt die Markſubſtanz (f. beiftchen«
ig.1, a) ein, die aus loder,
aber eng aneinander gereib:
ten, edigen und rundlichen,
mit Fluſſigkeit oder Lufts
Shen erfüllten Zellen
beiteht. Die Markjubitanz
ift umgeben von einem
a be
ten, fpinbelförmigen,, feſt
untereinanberverbumbenen
Bellen, welde die Rin:
dens oder Faferfub:
R ar bi Hauptmaſſe des
b) ausmachen,
U} ® 1
und dieſe ift wieder bededt
von ſich dachziegelförmt
bedenben —8 u
nnen, enförmigen
ellen, dem Oberpaut- |
en ‚c). ev .1. Bängstarit
—2 findet ſich rn ein nun
ber ‚gehe 0 abgelagert, —
welcher bie Farbe der 9. am b
bedingt; teild durchtraͤnkt — Deine
anz | er aufgelöft gleichmäßig bie
einzelnen Bellen, teils finbet ex ſich in ber der
von Heinen körnigen —— im ‚na
der Rindenzellen abgelagert. Diefes lörnige Ps
ment zeigt alle Wechſel von dellgelb durch Not wm)
Braun bis Schwarz; der gelöfte Syarbeftoff fehlt
weiben 9. gänzlich, ift in heliblonden Ipärli, «#
reichlichften in Duntelblonben und roten, font 4
dunkeln 5. vorhanden. Das 9 felbR wur
im Saarboben, in ber mittlern Schicht oder *
Lederhaut der äußern Haut (f. d.). Der Aber '
Haut vorſtehende Zeil des H. mit einer verdünnt
Spige heißt der Schaft (dig. 2, d); die But‘
Haare (der Menihen und Tiere)
en figt im fog. Saarbal
—— — us 2 503,0 N N, im
rmigen ngen ber Haut, die mi
F au etleibet Serum welche biefelbe ana:
tom. Beſchaffen t wie dad Dberhäutchen und
fi direkt in Dielen ort{ebt, Beim Ausziehen des
9. bleibt dieſes faftige
ide —A auf der
gleichfalls dicken Haar:
wurzel ( Haarzwie⸗
bel, —
b) fißen MR
9,3 & als feine
—* n von Mi r abs
Das untere
ee der Haarwurzel
itzt in organiſ
erbindung aufeinem
birnenfoͤrmigen Haut⸗
alle (Haarpas
e, Haarleim,
ig. 2, a), welches in
den Boben be3 Haar;
balg3 bineinragt und
wie die ie Da den au
aut, eine
—* * Gapillar«
(hlingen (aber teine
3. enthaͤlt, di
das
Seitlich in das Haar⸗
ſaͤckchen münden Haut⸗
—— (dig. 2 )),
er feines —
tums einfetten und
Fe.2. Lännsiänittäurg i
Genide nnd 2. Somel vera arfädıhen engen,
r —— wo er dann mit den
* — 85 ae ee mn A
TR —— rdem iſt bie Wand
Eee t ber Außen Sant, Des pie Dberhaut fchief
eutetekcufen, a, PER —* bohrenden Haar⸗
ädhend mit glatten
oder fog. organiſ ustell verjeben, e bei
an en 9. aufrichten ’ —e
der unter dem Sinfufe de Entfehend
—— niemals aber wi ſſturlich
—— Auch in der ae sieben N en 16 be
—5 um die lagerten Muskel⸗
7 — zuſammen, bringen er benadybarten.
rüfen ala Tleine Anö en bie Haut⸗
die und bilden beim — ( d.).
ee achstum ber
an, in der BBeiie,
— rd, in
He nad) oben —5 —
enfaſern und Ober
chon das en art
en. Das Wachstum
dad 9. eine pewifle
wird es nicht mehr länger.
—— Seen ah sn, —
Köfhreen werden un ber
in ein ein bed ins: Denn
t bat,
Fänge are me | fd nitten,, fo wächlt es fortwäh-
rend, und man hat berechnet, daß bie abgeſchnitte⸗
zen Etkde eines 9. zufammen eine Länge von
6 m erreichen können. Sobald das 9.
feine beftimmte Länge erreicht hat, fo fällt e8 aus,
weil die Bapille die Schwere des 9. nicht mehr
sagen lann, und es entwidelt fi an feiner
n | naturgemäße Saarwe
an ber | tigleitömefiern) benust werben
ve Ki fiffiger er Bil: chende Stoffe (
675
Stelle ein neues 9. aus ber alten Papille. Diefer
fel findet beim Menſchen
fortwährend unb ummerklich, bei den meiften Tie⸗
ren nur zu gewiſſen Berioden ftatt. (S. Maufer.)
gi bagegen das Außfallen der H. durch kranlhafte
orgänge bedingt, fo wachſen bie H. häufig nicht
wieder oder an Stelle der dicken H. werden nur
rte und dünne Wollbaare gebildet. (©. Haar:
[Gmunb,) 6 F onate vor der Geburt iſt
er Körper des en, mit 9. bet bie bei
dem neugeborenen Kinde häufig siemlid) I ang und
dicht ſtehen; auf, ſind —X Kopfhaare der
Neugeborenen dunkel. Dieſe Wollhaare ſowie bie
Kopfhaare fallen aber bald aus Fr werben durch
andere erſetzt; in der Regel find dann die erften
Kop aare, welche das Find bekommt, fehr blond.
hambaare und Barthaare wachlen erft mit
2. Eintritt der Geſchlechtsreife. Mit zunehmen⸗
dem Alter werden die H. ung bunller,, im Brei:
fenalter weiß. Die Grnährung bed 9. ift eine Iche
eringe; fü fie beichräntt ſich auf: eine Durchfeuchtun
t Fett und andern Flüuſſigkeiten Welche
Wurzel aus Dorzugäieile in ber artfubs
vorbringen unb bem e und Geſchmei⸗
digfeit erhalten. de Yan liche chem. Be lands
Ir ber 9. ift Hornſubſtanz, aus welcher die Zellen
ei em. ek ee find außerdem
denen bie H. ihre Farbe ver:
von
ernähren, Na bie —— betanntfind. $ Am beiten fennt
man no das P t der ſchwarzen H., das mit
andern | hear rb toffen *3 — (3.2.
dem aus der Aderhaut 2), bem ee
identiſch zu fein ſcheint. Die Ber rbe ber weiße
von einem Mangel an Yarbeitoff ber.
—* H. beſchraͤnkt die Wärmeausgabe bes
weil ſich zwiſchen den H. Luft in feiner
Berti no bält br ala ſchlechter Wärmeleiter,
ala me aufnimmt und wegen ber
vielen Hindernifle, die fie im 9. findet, langfamer
auffteigt al3 an einem unbe aarten Körperteile.
Die H. wirten alſo ebenjo und aus denfelben Urs
en als ſchlechter Wärmeleiter wie eine Stroh⸗
e oder wie Fr Kleidung. Darım find aud
bie bichteften e die wärmiten, vor allen aber
olche, in welden dichtes Wollhaar (Flaum) mit
arten, längern 9. gemifcht ift (mie im Girichpelj),
die fih immer leicht aufri ten, 0 wenn fie zufammen:
gebrüdt werben, unb jo das Ausbrüden der Luft
aus dem Wollhaar 5 bindern. Die Wimpern ſchutzen
hab e vor Staub und vor grellem Sonnen:
licht. nehmen bie 9. nicht ns och
leicht Seuctigtet auf (find ——
ſondern au *
fie zur Anfertigung von Hygrometern (
offe Schweiß, Tobakruud) und balten
biefe hartnädig zurid. Durch Reiben werden bie
elektriſch, und —* H. lann beim Kämmen,
ei der hun der eleftriichen Funken, kni⸗
bene ; auch ftoßen fi fo mit Efeltricität gelas
ne 8 gegenſeitig ab und ſtarren borſtig aus⸗
—— —9* zeichnen ſich die H. durch —
t und Debnbarteit aus; ein menſchliches
— —se er bei einer Belaftung
von 150— Während die 9. felbit gefühllos
find, —* — ſie ihnen — Bewegungen,
rer Starre megen ‚ leicht auf die Zaftor ane ded
aarbodeng, beine Le naerhhrung des 9. leicht
empfunden 1a Öned Haupt: unb Barthaar
gilt von altersher ai —Xx Schmuck.
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wa lade farbertich, An weiteres wichtines Er⸗
fünhornia au Monfernleren head, iſt hie öftere
wboe Molnlgung der Kapfhaut durch Ablanmen
ui Bunt un en und aeltweitine Waſchun⸗
wen ds Nnrbodend alt lauem Seiſenwaſſer oder
rt Metodung von Wandel aber Weenkieten;
TUE .TEUNITUNN w 1), ar Nonlp oder Weiliden:
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auch —— nennt a: chomen; io x
55 der Farne ebeniak;
5 en Epidermis, Die Form der 9. ie eine ik:
In fie be Je nad) ber Anzahl der Jeie:
en enen fie beſtehen, unterfcheidet man eingäx:
und mebrzellige. Die erfiern önnen Heine yan.
Icnartige ober blajenartige Grhebungen baritele.
wie auf vielen Olumenblätern mit fog. Sam
olanz, oder aud la nge Schläuche, die miteinande
hen find, wie fie ih in den
an manden Blättern ‚ aud fern: wc
—— ben pop towmt bei einz..ya
‚vor 8 papilienartigen und gun
Örmigen $._gibt es alle fibergänge. Au
mebrzelligen $. find ja umterichrüben telche, *
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Haarfärbemittel — Haargefäße
bier Stelle ift die Membran ſtark verbidt und
außerdem noch infolge der Einlagerung von Kiefel:
fäure ſehr zer vechlich. Stöpt man an diefe Spike
an, fo bit das Köpfchen ab, und der ſcharfe Bell:
faft, welcher Ameifenfäure enthält, fließt heraus;
gelangt er dabei auf die Haut, fo wirkt er bren;
nend und blafenerzeugend.
Die Verteilung der 9. auf bie einzelnen Organe
der Pflanzen iſt jehr verfchiebenartig; während bei
einigen die Blätter mit dichtem Filz überdedt find
haben andere ganz lahle Blätter; dasſelbe gilt au
von den Stengeln, den Blüten, Fruchten und Ea:
men; fo find 3. B. die Sanıen der Baummollftaube
mit dihtem Haarüberzug verjehen, ebenſo die Sa:
men mebrerer Asclepiadeen, während bei den mei:
iten andern Pflanzen die Samen vollftändig kahl
iind. Nur bei den Wurzeln herrſcht injofern Über:
einjtimnung, als bier in einer größern Entfernung
von der Spike ein Kranz von eingeligen unvers
zweigten 9. auftritt, ber für bie Aufnahme der
Nährftoffe aus dem Boden von großer Widtigleit
1t. Die Wurzelhaare find aber ſtets nur in einer
beftimmten Region vorhanden, da fie immer in
einiger Entfernung von der fortwachſenden Spike
entfteben und bald darauf wieder abiterben.
(Näheres über die Wurzelhaare f. unter Wurzel.)
Ta fümtlide H. nur Epidermidgebilde find, fo kön:
nen fie aud) nur fo lange beiteben, ald an den be:
treftenden Pflanzenteilen die Epidermis erhalten
oleibt. Bei jeder Korkbildung, mit der eine Ber:
jtorung ber Epidermis verbunden ift, möüffen des⸗
halb auch die H. abgeworfen werden. An ober:
ırdifchen Organen kommt es ziemlich jelten vor,
daß nur eine Art von H. der Epidermis auflipt;
aewoöhnlich find mehrere Dormen vorhanden, Die
untereinander zerjireut ftehen.
Mande Bilanzenfamilien find buch I
Arten von H. haralterifiert, wie 3. B. zahlreiche
Cruciferen dur‘ Sternhaare, die Malvaceen burd)
büfchelförmig verzweigte 5. u. |. w.; in ben mei:
jten Familien aber wechſelt bie Behaarung außer:
ordentlid. Familien, bei denen fait gar keine 9.
auftreten, gibt ed nur wenige, 3. B. die Nadelhoͤlzer,
die Schachtelhalme und einige Balierp anjen.
tiber die phyſiol. Bedeutung der H. läßt ſich
nicht viel Sichered angeben. In vielen Sällen bes
wirft eine ftarfe Behaarung —A der
TVaſſerverdunſtung; es find deshalb ſehr viele
Pilanzen, die an trodenen Standorten wachſen
mit einem SHaarüberzug verieben. Daß burch
irarte Behaarung auch ein Schuß gegen niedrige
Temperaturen und bäufigen Temperaturwecſel
erzielt wird, iſt jedenfalls wahrſcheinlich; doch es
gibt auch viele Pflanzen, die in den lälteften Re:
ionen vorlomnmen und nur einen Ich ſpaͤrlichen
— befigen. Einzelne Haarformen, wie
Druſenhaare, Brennhaare, haben ſicherlich andere
Sunttionen, dasſelbe gilt auch von den ſtachel⸗
artigen Trichomen, ſowie von ben bei einigen win:
denden und Hetternden Pflanzen, 3. B. beim
Hopfen, vorlommenden ſog. Klimmbaaren.
Tie letztern dienen jedenfalls dazu, um das Win:
den, beziehungsweiſe Klettern, zu erleichtern.
Ga bemittel find Subitanzen, durch deren
Anmwendung dem chlichen oder tieriichen Haar
uf künftli Wege eine andere als die ihm eigen;
ümliche Faͤrbung erteilt wird. Diele diefer Mittel
ınd parfümierte Löfungen von Bleifalzen (wie na:
nentlich ber Saarbalfam von Marquardt, |. unter
677
Geheimmittel, Bd. VII, ©. 859*), vor melden
zu warnen ift, ba diefelben bei längerm Gebrau
auf die Gejundheit Pot fhädlih einwirken un
eine Bleivergiftung (1. d.) zur Folge haben. We:
niger ſchaͤdlich ſind Löfungen von Höllenftein (fal-
peterfaurem ilber); doch wirken fehr fonzentrierte
jungen nadteilig auf das Haar ein. Reine
öllenfteinlöfung gibt einen unnatürlichen roten,
isweilen ind Grunliche ſchillernden Yarbenton,
leichpeitige Anwendung von Schwefelleber (Schwe:
Felte tum) ein zu intenfives Schwarz. Beſſer wirtt
gleichzeitige Anwendung von Höllenftein und Pyro⸗
gallusfäure. Das unter dem Namen Krino:
rom belannte H. beitcht aus zwei verſchiedenen
lüffigleiten; die erftere ift eine Auflöfung von
10 Zeilen Byrogallusfäure in 500 Zeilen reltifi⸗
siertem Holzeſſig und 500 Teilen Alfnbol; die
zweite eine Auflöfung von 30 Zeilen Höllenftein in
300 Teilen beitiliertem nahen und fo viel Sal⸗
mialgeift, bis ber anfänglich entitehende Rieder;
[61a wieder gelöft ift. Nad) Entfettung des Haars
urch Seifenwafler, dem eiwas Salmialgeift, bei:
gemiſcht, trägt man bie erfte Lölung mit einem
Schwamm, dann, noch vor dem Eintrodnen ber
erſten, die zweite mit einer Bürfte auf, tritt bis
um Kintrodnen womöglid in hellen Sonnen:
| ein, wäſcht darauf mit Waſſer, nachher mit einer
wadhen Löfung von unterfhwefligfaurem Na⸗
tron aus un jpait ſchließlich mit Wafler nad.
Diefes H. färbt dunkelſchwarzbraun; eine verbünn:
tere Höllenfteinlöfung gibt hellere Töne. Sowohl
dieſes Mittels wie anderer Höllenfteinlöfungen bes
dienen fih aud häufig bie Roßlämme behufs
Täuſchung beim Verlauf älterer Pferde, deren
Haare zu bleiben anfangen. Völlig unf ädlich
als H. iſt die Anwendung des eingedictten Saftes
der friſch ausgepreßten grunen Walnußſchalen (Wal⸗
nußertralt) und des humusſauren Ammonialks.
Eine rötlichblonde Faͤrbung dunklerer Haare erzielt
man durch Waſchen mit einer ſchwachen Löfung von
Waflerftofffuperoryd, welche zur Zeit der Kaiſerin
Gugenie ald Eau de Jouvence, Auricome oder
Golden hair water zu hohen Preifen in den Hans
bel gebracht wurbe.
Searfarn, |. Adiantum.
‚ Baarförmig nennt man die Ausbildungsweiſe
eines Minerald, wenn basfelbe bei großer Dünne
eine übermäßige Eritredung nad einer Richtung
ewonnen bat und ſich dabei in ifolierter Lage be:
Ener. Eine ſolche Form lann aber auch durch pa:
rallele lineare Aneinanderreihung zahlreicher Hein:
iter gleichgeftalteter Krpftällchen hervorgehen. Haar:
förmige GSeftalten, welche vielfach gelräufelt und
ewunden, auch fnäuelartig zufanımengedreht find,
ommen Ar bei dem gediegenen Silber und Gold,
bei dem Millerit, der Rupferblüte (Rotlupfererz),
dem Antimonit, bem Asbeit und fol vor.
Bei den gediegenen Metallen gebt diefe Ausbildung
in bag Drahtförmige über.
Saarfroft, |. Nauchfroſt.
—— oder * litarge üße (Ca⸗
pillaren, ——û— ind die feinſten, nur mit
dem Mikroſtop erkennbaren Blutgefäße, welche
den Übergang von den Arterien (Shlagabern) zu
ben Venen (‘Blutabern) bilden. Sie befigen bloß
eine einfache, äußerft zarte, durchſichtige Wand und
haben in _den verfchiedenen Körpergegendben einen
Durchmeſſer von nur 0,005 bis 0,02 mm, fodaß
zwei bis acht nebeneinander erft die Dide eines
678
Haars ausmachen, und daß die feinſten gerade
noch einem Blutperh den Durchgang geſtat⸗
ten. Unter dem Mikroſtop betrachtet, erſcheint
die Wand der Capillaren aus zarten, platten fern:
altigen Zellen zufammengefügt, die als Die direlte
ortſetzung des die Arterien und Venen austlei:
enden Zellenhäutchens, des jog. Gefäßendothels,
u betrachten find. In den 9. erlangt das Strom:
ett de⸗ hie das durch die fortwährende Tei⸗
lung ber Arterien immer meiter geworden, feine
ni Ausbreitung. Deshalb fowie wegen ber
ud) die Engigleit der Capillaren bedingten Neis
bung verliert fi die Blutmwelle, welche mit jedem
Pulsſchlage vom Herzen durch bie Arterien fort
fchreitet, I den H., obap man den Puls in den
Venen nicht mebr ante, ‚vote H. felbit ftehen un:
tereinander, wie onit b Blutgefäße nirgends,
burd) aablreiche Berbindungs wege ın der ei
ften jerbinbung und bilden 5 ein bichtea Gefä
nes, das alle Gewebsteile umgibt. Letztere wer:
den hierdurch aufs reihlichite mit Blut Derjoret
und mit diefem in langdauernden Verkehr ge efegt.
Nur ſehr wenige Gewebe, wie die Haare, Nägel,
Knorpel und die Linfe, befipen feine Gapill aren.
Durh die bünnen Wände der H. werden Infolde | >
des hoben Druds, unter welchem das Blut ſteht,
beitändig Blutbeitanbteile außgepreht, die dann Die
Gemwebsteile umſpulen und diefe ernähren.
fiberihuß bes anßgetretenen Blutes und die Ge:
webstrümmer gehen entweder (dur Endosmoſe)
in den Blutftrom zurüd ober en urch bie fein:
ften Lyumpbgefäße, die fog. Lymph apil later
wieder ab. Auf dief jem ————
larbezirk berußt ber Übergang bes Aha: men
riellen Blutes in das buntelrote ehe Weiter:
in en ni ben wichtige: n Unterfudungen von
hnheim die 9. auf bei be r Entzüt Andung eine be:
beutiame Rolle, indem unter gewiflen Bedingungen
die weißen ober den Blutkörperchen die Wan:
dung ber H. durchbohren und darauf außerhalb
(€ Gefäße als 00; Giterförperchen erjcheinen.
6, Eiter, Entzündung.)
"Gnargeab, P amenart, f.Elymus.
Baarkeim, |. unter Haare.
Haarkies, |. Millerit.
Daarkuopf, |. unter Haare.
Haarknugeln werben bisweilen die Bezoarfteine
(f. d.) genannt.
Haarlem, |. Harlem.
Saarmenichen, Bezeihnung von Inbivibuen,
bei welchen infolge eines feltenen Naturfpiel3 über
ben ganzen Körper (hypertrichiasis universalis)
oder über einen großen Zeil des Körpers ein ftarf
entwidelter Haarwuch fi findet. Buftände ber
Art wurden bereit3 in frühern Jahrhunderten ab
und zu als Kuriofitäten beſchrieben unb abgebildet;
Bee AR baben diefelben, ba fie wohl mit Recht
als atavifti —— Erſcheinungen gedeutet werden, ein
roßeres ntereffe gewonnen. Nicht hierher ebörig
ind die Be von außgebreiteterer, meiſt aber nur
gdeine nit baarlofe Körperftellen treifender Be⸗
baarung, bei welden die Haut krankhaft entartet
(verdidt, pigmentiert) ift und welche unter den Be:
griff de⸗ ausgebreiteten, behaarten Muttermals
(naevus pilosus) fallen.
indem bei den H. jedes einzelne, unter normalen
Baltnifen ganz kurze pärden bes Geficht3, der
t u. ſ. w & einem anjehnlich langen Haar aus:
wächſt, dieſe Haare aber von Stelle zu Stelle in ver:
Der een FE a —
Haargras — Haarſalz
chiedenen Richtungen und Zügen (den fog. Haar:
Krönen, und irbein) angeordnet find, — das
ntlig eines fol nin auffallender Merle
dem eines Pudels od * la rigen Affen; die Be
oft nur das Lippenrot und die Augen
Pe lä
der ganze Körper, zumal der Rüden, iſt mit
einem an, ‚ mehr oder wen er langjottigen Bi
befegt r die ataviftiihe tung dieſes Au:
ſtandes, von dem bereit3 gegen 30 wohlverbint:
Faͤlle vorliegen, Ipricht die Thatſache, daß bie ct
norme Behanrung Neid von berjenigen Stelle aut:
eht, an welcher auch bei —e— die Ve
rung am Nice ift: von der Mittellinie is
ultand, bei Menſchen verſchiedenn
Raſſen beobachtet, erwies ſich in mehrern Fällen he
ins dritte Glied erblic). Al befannteiten Fäle die
5 abnormen Deynarım ſind die der Merilonenz
lia Paftrana, ber ru s Oder «hune
menfchen» Andrian und jeder, der ital, „gi
Ambras und der Siameferin Arao, bei Is
“Alma end».
den (Bibionidae) find burg ip
—8* Geſtalt den —5 ——
gro n breiten Fluge ä
igem Hinterleib. Ge ter bi a i
ar zung und — 3 — oft ie r verſchieden. a ak
igen ehr zeitig ım
p —*
Bibi
beren en ga Mar ab (dm ift, wien
bad ne en am Br üb un Ohietarı
ro ebun in erften
monaten äußerft gemein. Die Larven ernäka
in der Erde von feinen abgeftorbenen, abe «:
lebenden Wurzeln und können under nee
bem Gärtner und Landwirt fi
Das beite Vertilgungsmittel * —* bie Berk
der audgebildeten, fehr trägen
— (fr. Epingles een. &pinges i
cheveux; engl . hair-pins), die zum *
rfiechten ienenden Nadeln; fe an
it be Ir Draht ba —— en .
abl: ober Eijendra t iR
predhend lange Stüde geidnitten, an beiden ®
n mit ftumpfen Spigen verfehen u
Mitte gebogen wir. Gine ne Merbeficrung Abb:
aus boppelt zufam eve
tigten 9., ’ melde bun Dura, ei —e— — Be
dungen fefter im Haar heiten |
Haaröle find mit flüffigen Fetten, Hlen ker
tete Bomaden und dienen wie diefe dam,
menſchlichen Haar Glanz und Weichheit zu ee
Die Grundmaſſe der 9. i t Immer ein —* an
gereinigted, wenig zum erden neigen;
nicht trodnendes fette Öl, Danbelöl, Bei
Dlivenöl, weldem bäufig vurch Diochin e
Altannamurzel eine rote Farbe gegeben mird
Barfüms werden die verſchiedenſten Kr
von ätherifchen Ölen benust.
Saarpapille, — Baarpilx
unter Haare.
Haarpomade, |. Poma
Haarröhrchenwirkung. Tapillaritk
Daarfädcdhen, |. unter Haare.
Saarfadmiülbe, |. unter Akne.
Snarfalz oder Halotridit, ein Kin
fen haar: und nabelförmige Kryitalle zufe
enden weißen, gelblichen ober grünlichen
rümern, traubigen und —— —
von faferiger ober ſchuppiger Stru r mern
6
nd in du
Haarſchabe — Haarfeil
iind, Es bilbet fih ba, wo Schwefelfäure auf Thon:
erde wirkt, insbefond ere im apien ebirge
—5 — Böhmen, ‚ Seiesborf bei Bonn, freien;
walde), auch im Stein ohlengebi irge (Botichappel)
fowie in ber gabe von Golfataren und im Bereich
Da nilher Gefteine (Bullan von Paſto, mi
Önigäberg in Ungarn). Au lich tönnte
man daß leicht in Wafler löslihe Salz mit Feder⸗
alaun perwedhieln, allein es befteht nur aus f a
jaurer Thonerde mit Wafler, ALS,O, 2 +
entipre der Zufammen eBung aus 15,4 Thon:
erde 36.0 ha elfäure, 48, Waſſer. nkry⸗
ftalle bilden ch erft, wenn man die Solution bed
Salzes mit etwas Tchmwefelfaurem Kali verfegt.
Auch das —— — wird mitunter H. genannt.
chabe o Ei elzmotte, ſ. u. amotten.
Ener hlechtigfeit be ı Werben, Dampf.
wund (Alopetie, Deflavium pilo-
m) das frankhafte Ausfallen ber Haare, befällt
am bäufigftien das Haupthaar, teltener ba3 Bart:
baar, die Augenbrauen und bie üb rigen bebaarten
uörperftellen tritt entweder alut nach gewiſſen
ſchweren — — — (Typhus, Boden,
— Fe 8 ee F u in welden ber
le gew na eitigun etrefs
enden Grundkrank eh aud das Ausfallen ber
Haare nahläßt und ein mehr oder minder
tiger —— ſich wieder er oder ftellt Ah
von abeymn an als ein hronif ches, einen er:
ften A en N „Inmertlichen unb über Sabre
und ſtredendes Leiben bar, wobei
nad u oh 1 * —* Haar inmer büns
ner und Iärlicher wir und ſchließlich eine bald
umfchriebene, bald ausgebehnte Kahlheit ice
töpfi igtit der ade. ek
32* iſt der eine ſe
— ee — (fop. Alterkbaar:
as dt. tommt aber en vielfach bei jüngern
— ins —— age —— vor
ars iger Haarfhwun achen
— FR e gar le, indbefondere
sermöge alle enden Gäfteverlufte, ges
ſchlechtliche ie er ku en, anbal iftige
Anftrengu en, were und brüdenbe Sorgen und
Gemutsaffelte, chroniſcher Magenlatarrh und ans
Er Haar⸗
verluſt ine ge 8 t der Krank⸗
eit eine ausgeſprochene hide Anlage An
Grunde, in andern Fällen ein ortliches Hautleiden
der KRopfihwarte, welches in einer kran haft vers
me Abfonderung von Hauttalg befteht und
mit einer Abfegung ofen einer, weißer, trodes
de (S. Seborrböde.)
Je wiederum andern Faͤ en liegen ber v Aigen
ahiköpfigkeit ae ldee Haarpilze zu
(5. unter A am Ende.
Die Be
allen Dingen in einer ſehr forgiamen und fi
renden Haar de f. unter Haare) beftehen, wo:
bei jedoch a reizenden Ginwirlungen, na⸗
mentlich lalte den und zu bäufige Eeifen.
waſchungen von dem Haarboben —5 — ſind.
Fur das erſte Stadium des chroniſchen
chent das ausfallende Haar noch nicht verdünnt,
ĩ ondern nur kurzer als normal erſcheint, em fiehlt
Vincus, der ſich ſeit Jahrzehnten mit ——
der Haartrant Iten eſchaͤftigt, ala befte Heilmethobe
folaendes einfade Verfahren: 2—4 g boppelts
tohlenfaures Natron werben in 180 8 (12 —2— eln)
andlung des vorzeitigen H. muß vor | we
cho⸗ Eiterband, * mittels ‚beutfcher
679
Davon an zwei
beftillierten Waſſers ohnenben 2a und —X
Tagen der Woche
oder drei ne f
ein biß zwei Eßloffel mit einem Heinen Schwamm
Forgfälttg zwei biß fünf Minuten lang in ben
aarboden des Border: und ittellopfß ch eingerie-
en; am dritten ober vierten Ta opf⸗
haut mäßig mit einem milden Ol eingeölt und an
den folgenden Tagen in der gemohnten Weife fri:
fiert. Iſt die Kopfhaut fehr fpröbe ober Die Schup-
penbilbun ſehr reichli 0 je man ber angege:
Denen Bilen einen BLatfe voll reines Glycerin
binzu., erfahren 5 biß 12 bis 18 Mos
rate —8 in der beſchriebenen Weiſe angewen⸗
det, bis die vorgenommene Zählung des ausfal⸗
fenden — 5 ibt, daß die kurzen Haare ein
Fünftel oder ein iertel des Gefamtausfalls aus:
maden; dann wird die Ginreibung feltener vorge:
nommen. das zweite Stabium ber Krankheit,
in weldem das ausfallende Haar nicht bloß kürzer,
fondern u bünner ift, läßt fich feine allgemein
gültige Vorſchrift erteile en: nur fo viel läßt ſich im
allgemeinen jagen, daß in diefem Stabium Wa:
[dungen ur und nteibungen mit Sublimat, Jod⸗
alium, Borfäure, Fowlerſcher Arfeniklöfung,
SO) chivefelmil und andern Mitteln zu empfchlen
ind, deren Dofterung und Anwenbungsweife aber
in jedem einzelnen Yall vom Arzt genau beitimmt
werben müflen. Bor dem Gebrauch der zahllofen
Geheimmittel gegen den H. Tann nicht eindringlid)
genug gewarnt werden, da dieſ in den allers
meiften Fällen nicht nur völlig nuglos Kind, fons
dern aud) vielfad durch ihren ſchaͤd⸗
lichen Subſtanzen geradezu direlten —S ſtif⸗
ten. 8 eheimmittel.
Bol. Pincus, «Die Krankheiten bes en
Haare und die Haarpflege» (2. Aufl., Berl. 187
eil (setaceum) nennt man eine Far Ai
un
welche in einen kunſtlich gemachten oder f on vorhan:
denen Wunblanal eingelegt wird. Früher brauchte
man dazu eine Schnur von Haaren, daher der Rame;
fpäter wurden Schnuren aus Garn, Seide, Baum:
wolle —ã—n— e, an den Seiten ausgefranfi⸗ Lein⸗
hen, auch einzelne Faͤden oder ſelbſt dunne
Wurzeln verjejiebener Pflanzen dazu verwendet.
Man bezwedte den Gäfteandrang von
edeln Organen obauleiten. Geſchwulſte zu zerteilen,
Giter abzuleiten; nur daß legte wird Birke von
dem 9. geleiftet. Es iſt jegt jeboch, bei Menſchen
nz außer Gebrauch; auch Ableiten des Eiters
—** 3 nicht mehr, Vonbern verwendet bazu
feine, wit ſeitlichen Offnun _veriebene Gummi:
eöhrchen ( Öog. Drei ——n —
ieren re macht man noch
häufi Dom et Ne — man zu Zoͤpfen
efl — der u. dal., meiſt aber
Ge (An rot) verwendet. Je nad bem ver:
ten Mat fpriht man vom 9. oder vom
oder engl., ober
franz. Hanrfeilnabel egt wirt. Hauptfächlich
wird das in der Nege gr Terpentinöl geträntte
H. durch einen kunſtlichen, dicht unter der Haut des
Tieres, im Unterbau tzellgewebe laufenden Wund⸗
weis | tanal gelegt, um — eb Giterung hervor:
urufen, dadurch aber maſſenhaftes Zufließen von
lut nach einem lebenswichtigen Organ, das ex⸗
krankt iſt, abzuleiten und dem weniger lebenswich⸗
tigen Körperteile, welches durch Haut und Unter:
bautzellgewebe repräfentiert ift, zuzuführen. Außer
um ableitend zu wirlen legt man dad 5. zum
‚630 Haarfieb — Haaſe (Friedr.)
Ausheilen von Hohlgeſchwũren um angelammelte allein, jett 11 mit Ionen Bekbern Gottlich,
Biete en nalen m entleeren, endlich um | 1809) und Rubolf (geb. 1811) fort, 8
lrankhafte N zu zeritö f eine große Ans und be:
frz. tamis en crin, engl. horse-hair , mit eine Bapierfabrit und eime Mafdyinexjahril in
sieve), f. unter Roßhaargemwebe. Wran. Cine Spezialität des Geſchafts bilden em:
ein, |. (Gimnde), 1. Sncrin Reihe von Druden in ber altilamw., ſog. glagele
erne (Crinoidea), f crinitem 9 ift. Unter den Berlagsunternehmge
aug, öbenzug,, f. Haar, die. | ift die bedeutendfte die Heransgabe der Zeitichtr
‚j.u.Peucedanum.. —— — ‚mia, weiche 1827 gegrkubet wurde und aaq
e de crin, &tamine de czin; | Tree Worin politiihen Jourwi
(ft.
hair-cloth ter R be. . 852 j
Bi € 9. 9 unter obbanrgemei e J —E beutung auficmang. gr
und normal er (von Bübhli DR | bus wraner unter Aubdolj Hanı
nette. d. VOL, 6. re
BSaarwurin, [piralförmiger, |. zeiäine | gt ., Edler von Buchſtein unter der altes
ürmer, |. Rematoden. 3. 1871 ging basjelbe an ix
Haarwurzel und Daarzwiebel, |. unter —2 über: nah nad) deren Au:
Haare. [eompasses),, f. unter Zirtel 879 Andreas 9., Edler von
Saarzirtel (jr5. compas ä chevea, engl. hair- —— jan. a (me 1849). der 1881 ben Zitel LL.
Saas (Johannes Hubertus Leonardus de), | Hofbuchdruder und Hoflithograph erhielt und &
lan Zi, 9 — van’Do2 I * — ——
in Nor n er von van in e (Friebr.), pieler,
—— Wr “0 feinen — —— 0 stm dieners.ded damaligen Kronprinzen he
1 u feinen beiten ge: | Kammer en ‚in:
dren: ah, ber lberſchwemmung, Pferde tm | tern Königs Friedrich Wilhelm IV. von Breuia,
Yan Landichaft bei Arnheim, das humoriftiidde | der ihm Andoem 78* Abituri be
Aquarell: Trio von Ejeln bie drei Gejellen, beim | ftanden hatte, von Tied in der Schauipul
Nahen des Gewitters u. kunſt untermeifen ließ. König empioblen, e:
Baas (Michael), il of von Szatmär in Un: hielt 9. 1846 ein Engagement am Hoftheater a
Pb em eifenburger Romi Komitat 8 tu ren Boet — un — in —— ufend Angfn * Er
in Steinamanger, Fünffirhen und Wien, wurde | derlidhe Befähigung zu verraten. Im J. 1848
fti
1834 zum Brieiter geweiht t, 1837 Brofefl der Ge ließ er diefe Bühne wieder, jpielte einige ie: u
ſchichte am Lyceum 3 irchen, 1846 Stadt⸗Potsdam und gaftierte auf * des Aonig⸗
prarrer daſelbſt, 1853 * t. (rat des ter Statt: | 1849 am berliner Hoftheater. Sein bearür:
haltereigebiet3, "1860 Biſchof von S;atmär und 1862 | dete er ald Mitglied des ftändigen Theaters zu vrat
Wirkt. Geb. Rat und Di ied des Unterrichtärat3. | (1849—51); von hier wandte er fid) nad) Karlänık
Bon feiten der magyar. Nationalen hatte er 1861 (1851—52), dann nad) Mündyen (18525) 9
viele Angriffe zu erleiden, fobab er längere Zeit fein | nad) Frantjurt a. M. (1855—58). diefer *
Bistum und das Land meiden mußte. ftarb | begann er auch feine ausgedehnten piele, de
1868. 9. war in beutfcher u und ungar. Spradye als | ihn bis nad) Holland, Ungarn und Beteräburg iähr
Hiftoriler und Pädagog thätig. Sein Hauptver: | ten, in w —** — Er Ale ©
dient erwarb er ſich um die Hebung des Soltsihul. fon3 (186065) der g
weiens in feinem Berwaltungägebiet; namentlich {chen Bühne war. A 1867 — 1ack 1868 ri je
verdanten ihm viele Pußtenſchulen ihre Iffehn Hoftheater zu —AãA als Direktor ver,
gend Ghili pp), öiterr. Inbuftrieller, 1869 trat er in ben Nitgliedverband des Hofıkc:
uni 1791, Degrünbete ja eine Fabrit —* ters zu Berlin, verließ Dielen. aber ſchon 1870 wı:
Teopichen und Möbelftoffen in Wien, wozu 1818 | der, um die Direktion des Leipziger Stadttheater
nod) ein ES hen am. Das Haus, jeit 1850 | zu übernehmen, das er mit —e id und ar?
unter ber Firma a Philipp Haas u. Söhner, erlangte | mit großem materiellen Erfolg leitete. Nach Abit.
bald Weltruf, und H. gründete nod) Sabriten fr | feines feines leipgiger Rontralt3 (1876) ge ehoͤrte 9. neo
Samtweberei gu Hlinsko und Obergaifing, kurze 3 Zeit der berliner Hofbühne an, mir
Wolldamaft inBradford, für Seidenftoffe in Lıffone | mete ie A er dann unter Beibehaltung feine? bt:
bei Mailand, und errichtete an mehrern Orten Eus | liner Wohnfige3 gaͤnzlich dem | wandernben Virtrs
ropas Verlaufsſielien. Er ſtarb 31. Mai 1870 zu | ſentum. Bon ben zahlreichen Gaſtſpielen bieler : zul
Voslau, worauf fein Sohn Eduard, Rittervon | ift eine — Ghaftipieltouent —*
B. ae: 1826, geſt. 13. Nov. 1880) und dann beflen Vereinigten Staaten Rordamerilas (189283) bi⸗
obn Whilipp, Ritter von 9. (geb. 1858) Chef nach Californien am erwähnenswerteften. JM:
des Hauſes ward. Nov. 1883 wurde die Firma | 1883 beteiligte ſich H. als —— an ben ın
In eine —— aft verwandelt. Berlin neu begründeten Deutſchen Theater, til
aafe, N ber Ems, f. Hafe. aber, ſchon längere Zeit leidend, Anf ga 183
aaſe, —— in Prag. Der Be: | auß dem Societätsverband urüd.
rünber der Firma, Gottlieb H., geb. 1763 zu Hal: den beliebteften Darftellern der deutſchen?
berhadt, binteslieh feinen Söhnen bei feinem Tode | Seine große Anziehungstraft berußt jumel an
In24) ein Beihält, weite bamal3 mit feinen 18 | der auönehmenden Feinheit feiner tziiae
Yen gu deutendern zählte. Seine ältern | in Zuftipielrollen, während er in tragifchen Rolt
ohne Ludwig —— 1801, eit. 1868) und Ans | troß der originellen Yuffaflun und —5*
breas (geb. 1804, geft. 50h he das Geihäft | Durcharbeitung häufig durch bertveibung 8
unter ber Firma — aaſe Eöhne anfangs | Vorliebe für das Moſaikartige großen Bi
Haafe (Heine. Gottlob Friedr. Chriftian) — Habeas:Eorpnz- Alte
Abbruch thut.
ſonders: Graf Klingsberg (Vater), Graf Thorane
im «Königölieutenant», Chevalier Rocheferrier,
Harleigh in «Sie ift wahnfinnig» u. f. w.
H. it feit 1862 in zweiter Che mit Eliſe Schön;
boff vermählt. Die wurde geb. 8. Sept. 1837 zu
Braunfchweig, kam hier früh zum Theater und ges
hörte nacheinander den Bühnen in Riga, Schwerin,
Wien (Burgtheater), Berlin (Hof: und Friedrich:
Wilbelmftädtiiches Theater) , Dresden (Hofthenter)
und Petersburg (beutiches Hoftheater) an. Ende
der fiebziger Jahre trat fie von der Bühne ab, auf
ber fie beſonders inSalonrollen Gutes geleiftet hatte.
Haafe (Heinr. Sottlob Friedr. Chriftian), aus:
peieichneter ‚nbilolog, geb. 4. Yan. 1808 zu Magde⸗
urg, beiuchte das dortige Domgymnaftum wid⸗
mete ſich 1827— 30 zu Halle, Greifswald und Ber:
in philol. Studien und war hierauf Lehrer ju
Berlin und Charlottenburg, bis er Oftern 1834 al3
Adjunlt nach Schulpforta verjegt wurde. Wegen
Teilnahme an den burfchenichaftlihen Verbindun:
nen in Unterfuchung vermidelt, erfolgte Dftern 1835
aan — — F ig 1836 un zu
gjähriger ngsbaft, von der er jedod nur
ein Sale u Bir batte. H. wandte ſich darauf
1837 nad) Halle und machte dann zu Paris, Heibel-
berg, Straßburg und Bern umfaſſende Vorftudien
für die Herausgabe ber griech. und röm. Militär:
ihriftfteller. Nach feiner Nüdtehr wurde er 1840
außerord. Profeflor und war 1841—47 Aitglic der
een Prufungskommiſſion für Schlefien
und Boten an der Univerfität Breslau. Seine Er:
nennung zum ord. Profeſſor erfolgte 1846. Waͤh⸗
tend des 3. 1848 nahm er an den Verhandlungen
und Greignifien ber Zeit vielfach thätigen Anteil.
Yu Jauer in die Nationalverſammlung nach Berlin
gewählt, ſchloß er ſich der Fraltion des linlen Cen⸗
trums an. Gegen Ende 1851 wurde H. zum Pro:
teffor ber Eloquenz und Mitdireltor des philol. Se:
minard ernannt, welde Stellung er bis zu feinem
16. Aug. 1867 zu Breslau erfolgten Tode innehatte.
Außer vielen Auffägen und eienfionen in Zeit⸗
Ihriften und Sammelwerlen gab H. die Schrift
Xcnophone: «De republica Lacedaemoniorum »
Berl. 1833), ben Thucydides (Bar. 1840), des
Relleius Baterculus «Historia Romana» (?p3.1851
u. 1858), die Werke des Seneca (8 Bde., ps. 1852
—53) und des Tacitus mit ausfuͤhrlichen Prolego⸗
menen (2 Bde., “m: 1855) heraus. Zu Reiſigs
ıBorlefungen über lat. Sprahmiflenidhaft» (Lpz.
1839) fügte er geihäßte Anmerkungen hinzu. Der
Encyllopädie und Methodik der philol. Wiſſenſchaft
die Schrift «Vergangenheit und Zukunft ber
!bilologie» (Berl. 1835), ſowie der Artikel «Philo⸗
logies in Erich und Gruber3 «Allgemeiner Encyklo⸗
pädie» gewidmet. Bon feinen gründlichen Studien
auf dem Gebiete ber griedh. Altertümer legt die
Schrift «Die atbenifche Stammwerfaflung » Berl.
1857) Zeugnis ab. 9.3 «DVorlefungen über lat.
Sprachwiſſenſchaft (2 Bde., Lpz. 1874—80) wur:
den von X. Editein und Herm. Beter herausgegeben.
Val. Fidert, «Friderici Haasii memoria» (Gym:
raftalprogramm, Bresl. 1868).
Onaft (Julius von), Geolog, geb. 1. Mai 1822
su Bonn, war zum Kaufmannsſtand beftimmt und
wurde 1858 von einem engl. Haus für Neufeeland
angeworben. Da 9. Ion früher mineralog. und
log. Studien gemacht hatte, ſchloß er ne an
äftetter an, der zu biefer Zeit die geolog. Vers
u feinen Re Rollen gehören bes
681
hältniffe Neuſeelands unterfudte, und wurbe auch
nach deilen Abreife von der Regierung mit Fort:
führung der geolog. Aufnahmen beauftragt. Auf
wiederholten Neilen förderte er die Kenntnis Neu:
feeland3: auch gründete er dag Philosophical In-
stitute of Canter ury und da8 Canterbury Museum
in Chriſtchurch, wo 9. ala ler ber Geologie
und Valäontol ie lebt. Er fehrieb: «Geology of
the provinces of Canterbury and Westland, New-
Zealand» (Lond. 1879).
Dabab, |. Ababdeh.
Dabälut, einer von den jog. Heinen Propheten
des Alten Teſtaments, lebte unter dem Koͤnige Joͤ⸗
jakim gegen 600 v. ehr., iu: eit der eriten Eins
fälle ber Chaläer in das Reich Juda. Auf diefe
begichen fi feine im Alten Teitament aufbewahr:
ten Weisfagungen (aus dem J. 604). ſchildert
zunächſt die wilden Horden der Chaldäer, führt
dann Klagen über ihren Übermut gegen andere Na⸗
tionen und fchließt mit der Hoffnung auf Wiebers
beritellung der hebr. Nation. Die Sprade ift rein,
die Gedanten meilt von eh lyriſchem Schwung.
Sabana (SansChriftodal de la), f. Havana.
Dabaner heißen Nachlommen ber Böhmifchen
Brüder oder Hufliten, welche im Anfang des 17.
Jahrh. durch fortgehende Bedrüdung veranlaßt wurs
den, Böhmen zu verlaflen und nad) Ungarn auszus
wandern, wo fie in den Geſpanſchaften Prekburg,
Trentſchin, Gt. Johann, Sobotiſcht u. a. fi an:
iedelten. Cin Zeil des Marttfledens Großſchaͤten
eißt nach en Haban, Habaner Hof. Sie
ki neten fi aus durch Anduftrie und ehrbaren
ebendwandel. Beſonders befannt find die Ha:
baner Dächer, eine eigentümlidhe, aus Stroh
und Lehm gearbeitete Art von Dächern, welche we⸗
gen ihrer Feuerfeitigleit ſehr geihägt werben.
Habarah (arab.), weiter, den Körper ganz ver:
büllender Frauenmantel.
Häbatdh, |. er:
Sabberton (John), nordamerik. Schriftfteller,
eb. 1842 zu Broollgn, war zuerft Buchdrucer, dann
uchhändler, endlie Sournalift. Am verbreitetften
unter feinen Werlen il «Helen babies» (1876;
deutſch, Stuttg. 1879). Außerdem ſchrieb H.: «Some
folks» (deutich, Qpg. 1881), «The crew of Sam Wel-
ler», «Canoeing in Kanuckia», «The Bowsham
puzzle», «One tramp» u, |. w.
Oabiad:Eorpnd-Mkte. Habeas corpus beißt
in der engl. Gerichtsſprache überhaupt bie richter:
liche Verordnung, einen Berllagten zum Zwede der
Rechtspflege von einem Gerichtöhofe zu einem an:
dern zu bringen. Das Habeas corpus ad sub-
jiciendum in Keim aden ilt ala das wirkſamſte
Schußmittel der perfönlicden Freiheit gegen ungeſehz⸗
liche, auf bloß abminiftrative Entichließung oder An:
ordnung bes Minifterrat3 (cabinet) verfügte Ver:
baftung. Es berubt auf bemielben Grundſaß, nad)
weldyem in der deutichen Gerichtsverfaſſung das
Dbergericht auf erhobene Beſchwerde die Haftbefehle
des Untergeriht? prüfen und aufheben oder beftäti:
en fanıı. Cine ſolche Verordnung konnte in Eng⸗
and feit alten Zeiten von einem jeden der drei ober:
en Gerichtähöfe erlafien werden, felbft während
er Ferien, fowohl vom Oberrichter ald von jedem
andern rihterlichen Mitgliede, jedoch nur auf aus;
brüdlihen Begehren und nicht ohne Angabe der Urs
ade. Schon die Magna charta von 1215 hatte bes
timmt, baß kein [reier Mann verhaftet oder einges
ertert werden foll anders als durd) ein geſeßliche
682
Urteil feiner Standeögenofien und in Gemähheit
bes Landesrechts, was weitere Freibriefe wieder
bolt beftätigten. den erften Jahren der R ie:
rung Karla I. erflärte jedoch ber richtäbof er
Kings⸗Bench, daß auf ein Habeas corpus fein
fngene ausgeliefert lege tönne, wenn er, pa
8 ohne Angabe der Urſache auf heſondern Be⸗
es Fe oder durch bie dorbs bes Geheimen
ats verhaftet worden wäre. Dem entgegen wurde
in der Erklärung des Barlaments von 1627 über
bie allgemeinen Freiheiten ber Engländer (der Pe-
tition of ee ausgefproden, baß fein freier
Mann verhaftet ober gelangen gehalten werben
folle «ohne ngabe einer Urfachen.
Karla II. wi Mlfnrliche Regierung veranlakte noch
fchärfere —* — en, bis endlich 1679 in ber bes
rübmten 5 ie Englaͤnder als ihre zweite
Magna charta bee Ben die Art und Weife, wie
r be:
man ein Habeas corpus erhalten fann, fo
ftimmt wurde, daß kein engl. Unterthan ohne ge
rihtliie Unterfuchung i im Gefängnis gehalten wer:
den —— Noch einige —— — nd im 18.
Sabeh. bi efügt. Ein auf folde Weife dem Ge:
richt Übermwielener i Ne nad gem Ergebnis bes er:
ften Verhörs in freiheit zu ſetzen ober bei er b»
lichem —5 t bis Mn. dem nädhiten Aſſiſen in
u balten; erf oigt vor diefen Aſſiſen fe ine
Yin ige (6 15 o iſt er jebenfa ala zu een und w a
Sadıe nie erin Daft zu nehmen.
une er fhon vorber g —* RR auf Fly
Sub elangen. Richter, eber und ans
dere Beamte, welche re —* andeln, ver⸗
mieten eine „Belbfixafe von 100 beziehun Sweife
200 Bd. St. (mogegen kein höherer Befehl und
der König felbft nicht * ügen kann) und haben bar:
über hinaus auch digung zu gewähren. In
Faͤllen der Rot, wenn der Staat in Gefahr ift, an
zivar, wie dies 1793, 1794 und 1817 und fpäter
ziemlich ufig geſchah, die H. eine Zeit lang außer
Kraft gelegt werben, aber nur unter tigung
ament3 und fo, baß bie Minifter —e
rend für Mißbrauch verantwortlich blei 8
wird indes zu deren Gunften, wenn die Subpenfon
bes Habeas corpus wieder aufhört, wegen
zroifchen flattgefunbenen Berbaltungen gewöhnlich
eine Bill of indemnity (N Ent:
ſchaͤdi qungsan] rüche) ei — ee e dem Bei⸗
il er engl *— H. ab en die neuern Verfaflun:
Beitimmungen zum 6 Pie der perſ on en
* egen willkurli 9 —2— au ge:
tellt; do fh dabei oft ü eriehen, ie vor
Gerichten En te Berantwort! ot ber Beam:
ve r A olgung folder Gejege zum Weſen
r e gebö
tabii (lat.), habe, behalte es Kr dich!
(m oil neaniht be haben): auch: fchrei es dirjelbftzu! | w
bi! (lat.), Citat aus der «Andria»
av. N = bes Terentius, er babe jeinen Willen!
meinetwegen! (ala Ausruf des Unmillens).
Sabe ib chwerbt, Nreieltabt | in der preuß. Pro:
vinz Schleſien, Regierungsbezirt Breslau, am Gin:
iu des — in die Neiffe und an der Linie
reslau:Mittelma eberdber] leſiſchen Ciſenbahn,
iſt Siß eines Landratamts und eines Amtsgerichts,
put he evang. und zwei kath. Kirchen, ein tath.
Me ein Krantenhaus ( ariabilf),
ein Bürger —x und „geht (1880) 5550 meil
E., brilation * —*
achteln — Holzſtiften und Handel mit 5
Habeas tibi
— Haberl
und Butter treiben. H. erhielt 1319 Stadträte. —
Der Kreis le ala der ſudlichſie Teil
ber 303 met ft. € lag, zählt auf 791 qkm (18.
62368 meiſt kath. „du
werke Gebirge, Teil der Subern
en (lat., d. b. wir ), in ber Ba
e foviel wie Rauf;_Habemus Pa
.b. wir haben einen ‚im vollen Bo
apam habemus Eminentissimum ae —**
dissimum Dominum, qui sibi imposuit Pen
N.N.), der Auf, mit we chem nach erfo
wahl der ältefte Kardinal⸗Diakon vom
Vatikans (früber des Duirinals) herab dem *
ſammelten Volle den neuen Papſt verlündigt.
Gaben, in bet kaufmaͤnniſchen —
viel wie Guthaben, im Gegenſaß zu Soll, wort
die une en bezeichnet werden.
eneck (Francois anpoin) fra Aufkir:
gent et Biolinfpie li 1781 zuße
iered , ſtammt von einem — Vater der iu
er franz . Armee als Mufiter diente, erhielt ei
Husbilbung im i — Konf ervatorium a
ein geſchaͤßter — und Dich —*
— aber namentlich. burd 6 ie Dir
auß.
Monfernatorums, deren —* 9. ———
Neuge übernahm, fin ihn ber
—* en, und u um Se
o er, an ber er nad) Kreußers
bis 1846 Kapellmeifter war, hat er fih Bea
erworben. Gr ftarb in Baris 8. „1849,
Habent sus fata Hbeili
lein haben ihre Schidfaler, Eitat Dad Kara
Mauru3 «Carmen heroicums» (Vers 268).
GHaberfeldtreiben nennt man in a
ae eaerit das im bayr. a Ye
ih in dem Gebiete zwifchen arg)
* doch auch anderwarts en ber
fi; n ehungen Sühne
der ee
bar Geiz, Wucher — — ur
ang u. dgl., Will n, da
— ahrendes Weſen Hei unmo monde Be
eiftlichen — die e gemöbnlichen —
Brogebur und Redtiprechung foll von Be x
beimen Verbindung audgehen, deren Weſen bi
noch ein unenthülltes Geheimnis i if. Wenn he
glaubmürbigen und für Die Wahr ie hen A
igung bürgenden Männern a
wieberholte brieflihe Verwarnungen Mi tar‘ *
erung gebracht worden, erſcheinen plotlich nn
unteln Nacht Hunderte von vermummin, &
fhwärsten und bewaffneten Geftalten vor de
Haufe derfelben, verfperren alle Ausgänge und ie
gen unterbrodien von entjeglicher Kapenmufl, &
— ſſen u. ſ. w, eine in Kniltelverſen verſaße
Strafpredigt vor, Ohne jedoch an der Perſon M
Beitraften oder feinem Gigentum fi mu et Dergreift
Di Sitte foll Ramen und Urjprung on der
daß in frühern Zeiten bie jungen Burjde an
Dorfs Kun dãdchen mit tenhieben in €
Haferfeld und dann wieder nad) he frieh®
Andere finden in dem 5. einen Reſt alter, aut:
geiten Karls d. Gr. aurüdzuführender Büpen
er Gebrauch ift jeßt zwar feltener, aber ki
wegs erloſchen; noch 1883 fanden mehrere 2.F
Saberi — Xaver), deutſcher Kirhenmt-";
eb. 12. April 1840 zu Oberellenbach in Be
ayern, trat in den geiftlichen Stand, war 1851-
Haberlandt — Habicht (Vogel)
orgenif in — und 1871—82 Domlapellmeiſter
egensburg, legte aber feine Stelle nieder, um
ie früher in talien begonnenen Mu tforifum en
srtzufegen und die gewonnenen Reſultate zu publ
‘eren, bie fih ſowohl auf die Ieeri⸗ wie auf bie
araris der aͤltern ſik beziehen. An der Pa⸗
eitrina: —**— ae: — u. Härtel) betei⸗
igt er fi ſowohl durch Heraus⸗
abe A ai wie aud
breitung in
ath, Kreifen. Als Lehrbu — ichligen Geſangs
t fein «Magister choralis» (Regensb. 1868) in
ben Auf Yurlacen und mebrern Überfegungen weit
Jerbrei
Geberlandt (Friedr.), Agrilulturchemiler und
Bflangenpbufiolog, geb. 21. Febr. 1826 zu Breb:
an ‚ befudte 1845 — 46 bie Rechtäalademie in
burg, eit 1848 die Landwir Gaftlihe, Lehr:
Inftolt u —55 — ⸗Altenburg, wo er 1850 Lehrer, | be
«854 ord. Profefior wurde. Cr übernahm 1869 die
eitung der Geidenbauverfudhzitation zu Görz und
aurde 1872 Profeſſor der —— an der
hochſchule für Bodenkultur in Wien, wo er 2. Mai
278 farb. 9. ſchrieb: «Der Seidenfpinner de3
R baums» (Wien 1871), «Die Sojabohne»
Bien 1878), «Der allgemeine landwirtſchaftliche
Afanzenbau» (10 Lfgn., Wien 187879) u. f. w
Dacberlin Ar „ Hiforienmaler geb. in Ober
hlingen en in Württemberg 16. Der.
:833, be —2 m in Stuttgart, dann
ie Brut 80 —5 J. 1862 wandte er
ich na Ri Denon, wo Shadow und Hildebrandt
3 — *3*— She a; N zer Degat abung
atſpre ien eitter fan aber erit in Piloty,
u dem er ſi nach Munchen ver
1866 wurde rofeflor der Kun lei in
yart; dieſen „0 beleibete er bis 1883, wo er
n den Ruheſtand trat. Als iftorienmaler ſchließt
6. treu an bie Weiſe Pilotys an. onber3
Achti u. in bielet ha ba: 1863 in Munchen
3 e Bild A bes Kloſters Alpirsbad),
iest in der württemb, "Staatsgalenie. Der fr
rg Zeit gehören an: Der Tod Sidingens
ee a
u eide
nad feinem Sintritt, in ilotys Atelier entftand:
Der Tod Herz erander von Württem:
berg (für bie ac von Urach). Unter ben
bitter. Wandgemälden bes bayr. Nationalmuſeums
it er mit ber 1864 gemalten Darftellung Jalobäa
von Bayern vertreten. Seit 1866 gingen aus 9.8
Atelier in Stuttgart hervor: Tezels Ablaßzug,
die Dieböbande vor Geridt, die Belagerung von
Stralſund und die in ber tantegalerie aufgeftelite
Schlacht von Belgrad. H. iſt aud ald Borträtift
und Illuſtrator aufgetreten; in neueſter Zeit lieferte
er eine größere Kompofition, welche der Zeit der
röm. Chriſtenverfolgungen entnommen if.
Häberliu (Kar Sri, ), Staatsrechtslehrer,
geb. zu Helmſtedt 5. Aug. 1756, war der Sohn
Franz Domenicus 9.3 (geb. 1720, geft. 1787),
ver fih als er der «Xligemeinen Welt:
neihichte» (21 — * 1774—86) ruhmlich be⸗
tannt gemacht ba 9. das Stubiunt ber
Rechte auf der —— — feiner Baterftadt beendet,
erhielt er eine Anftellung bei der Sufügtanylei zu
"Wolfenbüttel, von wo er 1782 dem Rufe als Bro:
jeiior des deutichen Staatsrechts nad) en
olate. Im J. 1786 lehrte er als Brofeflor
Staats rechts Ya Helmſtedt zuruck, wo er 1799 ben
683
Titel ald Geb. Zuftizrat erhielt. Als Geſchäftsträ⸗
ger des 9 Derzoos von Araunfeimeig ohne er dem
ongreß in Raſtatt bei. Nach Erridtun
nigreichs Weſtfalen wurde er zum Mitnlieb ber
Reichsſtaͤnde und der Geſeßko enmiflion ernannt;
allein Kranfheit nötigte ihn, fi von Kaſſel nad
elmftedt Fe urüdz Ayubegeben, mo er wenige Tage na
einer Ankunft, 16. Aug. 1808, ftarb. Näch
«Bragmatifch enGeidi te ber neueften I
tapitulationen» (2pz. 1792; nebit t Anhang, er
«Hanbbud bes beutfchen Sta taatsrechts »
2. Aufl., 3 Bde., l. 1794-97) begründete er
einen Ruf heſonders durch das «aDeutiche Staats⸗
archiv» (16 Bde. Helmft. 1796—1808).
ar Subnig 9., des vorigen Sohn, geb. zu
Srlangen 235. Juli 1784, ftubierte in ‚Helmftebt die
nedte, wurde 1814 Hreiamtmann in Ballenjelie
Lanfenburg, 1824 aber infolge einer Kriminal
un abgefest und mit Gefängnis beitraft.
feiner adigung — ebte er in Pots⸗
— wo er 4. San. 1858 jtarb. 9. bat unter ben
Namen 9. Melinbor, C. Riedtmann, Mandien,
Niemand, meift aber unter dem Namen HEN.
Belani Side biftor., ethnogr. und biogr. Ro:
mane veröf ffentlich
ſſaw. Habry, lat. Mons fagi), Stadt
in Ir Sr 3— tmannjchaft Czaslau im fl.
Böhmen, ent, rechts der Beinen Sazava an ber
einer
Wien-Brager Reihältrabe, ift Sig eined Bezirks:
gericht und zählt (1881) 1926 ©, czech. unge,
ren vorwiegender Erwer r
bsꝛweig Aderbau i
kundlich wird der Ort ſchon m ang des 18. 8
als ein Gut des Benediktinerkloſters an Be
nannt. Das ShDE wurde 1718 durch den Grafen
Adolf Felix von Pötting zu ann gebaut. *
geon es mit g
fen Franz von Een heiner RA
Babeſch, Ländergebiet im noͤrdl. orte, ſ.
Ab Al jinien,
Dicht it im allgemeinen der Name für eine
ie er Zagraubvögel welche rd von ben
falten vurch Mirzere und abgerunbetere oe!
unterſcheidet, die kaum bis zur Hälfte des Schw
e3 reichen und an denen bie dritte und ierte
Edwin eber unter ſich far glei lang, aber weit
lange: als die zweite find, welche wieder über die
erste bedeutend vorragt. zu dieſer Familie
gehörigen Bögel haben hobe Beine und ftarfge:
mmten, aber zugleich zujammengebrüdten Schna:
bel. Sie bewohnen vorzüglich gro —3 eigen
in ihrem Fluge mehr ein in peiliömel ‚in
niedrigern Regionen und — Sie ae in
Fliegen und im Sigen. Bauch und —* ſind bei
dem ausgewachſenen Janngen mit feinen,
arallelen, quergeftellten, bunflern Binden auf
ellerm Or gezeichnet. Ganz befonders wird
aber eine „eine Gattung iefer Familie Ph dem Nanıen
Astur) belegt bihe we *5 ber ahn des Uber:
ieferranbes der de nenäbe Se Naſenloͤcher
oval, die Ylügel die älfte u Shmanzes wenig
überragend und bie Yäufe did, verhältnismäßig
furz und breit lo bet find. Bu ‚d° gehört der
Hfpnerbabig A. palumbarius), welcher fast
ganz Europa bewohnt, aud) in Aften und Afrika an:
getroffen worden ift und ala ein liftiger und ver:
mwegener Räuber, welder dem SHofgeflügel und
dermild vielen Schaden zufügt, Ice ven berfen gt w Ich
3 Männden mibt etwa 60 cm in der Laͤnge, ift
an Kopf, Hals, Mantel und Schwanz oberfeitg
684
Habicht (Lupw.) — Habsburg
dunkel aichfarben, teil® ins Bläuliche, teild ins | von äußern Stunftfertigleiten, weil bie bloße Ider
Braune ziehend, an der Kehle weiß und braun ge: | in der Kunft nicht ausreicht, um
da3 ‚deal mit
ftrielt und bat einen an Deren Schwanz, | Leichtigkeit und Natürlichteit darzuftellen, foicz
ochgelbe Füße und glänzendihwarze Krallen. In
ngland hat man in neuern Zeiten wieder ange:
fangen, ihn zur Jagd abzurichten. Der Finken—
habicht wird jeßt als Sperber (f.d.) ala beſondere
Gattung von dem 9. unterſchieden.
Habicht (Ludw.), Romanfcriftiteller, geb.
23. Juli 1830 zu Sprottau, trat zuerit in
das Burean eines Rechtsanwalts, widmete ſich
aber fpäter dem Spracdunterriht und ſchließ⸗
lich fchriftftelleriicher Thätigkeit.. Im J. 1857
fiedelte 5. nach Dresden und einige Jahre fpäter
nach Berlin über. Seine Romane find: «Der
Etadtfchreiber von Liegnit» (3 Bde., Bresl. 1865;
2. Aufl. 1881), «Zwei Höfe» (3 Bde. Bresl. 1870),
«Bor dem Gewitter» (4 Bde., Hannov. 1873),
«Schein und Sein» (5 Bde. Jena 1875), «Auf der
Grenze» (4 Bde., Bresl. 1879). Eine Sammlung
jeiner Novellen erfchien unter vem Titel «In guten
Händen» (Berl. 1880).
Habichtſchwamm, ſ. unter Hydnum.
Sabidhtöfrant, |. Hieracium.
Babichtslehn, |. unter Falte.
Babichtswald, ein zum heil. Berglande gehö-
riger Bergrüden im Welten und Südmeiten von
Kaſſel längs der untern Fulda. Das Ganze beiteht
aus einer Kette durch Schmale Thäler voneinander
getrennter Berge, deren Kuppen verihiedene Nas
men führen, fo ber Winterlaften oder Karlöberg
(522,66 m hoch), der Hohe Gras (595 m hoch) u. ſ. w.
Habil (lat.), geieidt, gewandt, fähig; Habili:
tät, Geſchicklichkeit, Fähigkeit; fich Habilitieren,
fi) als fähig augmeiten, namentlid) ſich durch eine
öffentlid)e Disputation über eine jelbitverfaßte Diſ⸗
fertation (Habilitationgfchrift) dad Recht zum
Halten von Borlefungen an einer Univerfität er:
werben.
Habillieren (fr3.), ankleiden, pußen; in ber Koch⸗
kunſt: geihlachtetem Geflügel vor dem Kochen oder
Braten die nötige Vorrichtung geben.
Habit (fr3., aber meiſt deut) geiproden), Aeib,
racht. ohnlichkeit.
HOabitabel (lat.), aa HE Habitabilität,
Habitaoulum (lat., Wohnung;
\ AH
auf Schiffen das Nompaßb: oder Nachthäuschen.
Habitatio (lat.), Wohnung, ° ohnungsrecht;
die perfönliche Servitut (ſ. d.), ein fremdes Haus
zur Wohnung zu gebrauchen; habitieren, bes
wohnen, perlicher Anſtand.
Habitude (fr), Gewohnheit, Fertigkeit, kör⸗
Habitus (ei) häufiger Beſucher, Stammigalt.
Dabituell heißt alles, was buch Gewohnheit
zu einer bleibenden Gigenpeit oder zur andern Na:
tur geworben ift ohne in ber urfprünglichen Rich⸗
tung und Gntrldelung ar CH uums not
wendig begründet zu fein. Diefer Ausdrud wird
ſowohl von mechan. Frrtigeiten koͤrperlichen Be⸗
mwenungen und ſinnlichen Vorgängen als von gei-
ftlnen Ihätigleiten und Gefinnungen und endli
von Krankheiten ebraudt. Die Macht der Ge:
öhnung iſt bei allen lebenden Wefen außerordent:
l roß. Die Erziehung, welche zum großen Teil
Ale beruht, hat baber forgfältig batauf zu ad):
‚daß nichts habituell merDe, nn Des nee
oder Sittlichkeit widerſtreitet.
iie zu ſtreben, daß alles Loͤbliche und
nchtine habituell werde: namentlid gilt dies auch
N
|
nicht die lörperlihen Geſchidlichkeiten (die Zedzi
vollkommen eingeübt find.
Sabituelle Krankheiten nennt man jelde
Affeltionen, melde jo innig mit dem ganzen X:
finden eines Individuums durch Gewöhnung ve:
Ihmolzen find, daß es ſchwer und unrätlid) ift, de:
jelben ii befeitigen.
Dabitu, 1. Ronftitution (mebiz.)
Habitus oder Tracht im botan. Sinne ur:
man bie Erideinungsform einer Pflanzenart oc
einer Gruppe analoger Pflanzenarten, beitur:
durch die Seitenachſen (Aſte und Zweige x:
Hauptadjfe, je nachdem fie wirtelförmig, wie ba
vielen Nabelhöfgern, gegenftänbig wie beim Fe
nenjaug, kreuzſtaͤndig, wie beim Lavendel, gabe:
teilig, wie bei der Miſpel, jerlireut, d. h. obat
ausgeiprochene Gelegmäßigleit geordnet, fm
Hiermit hängen aud die Stellungäverhältnifie ie
Blätter zufammen. Im weitern Sinne wird ix
ß ‚auch die Richtung des Stammes (auftekt,
chlingend, kletternd, kriechend, Hberhängendu.|.n.,
wie auch durch bie Richtung der Elite und Zwein
d. i. durch den Winkel, den fie mit der Haupte:r
bilden, und andere Berhältnifie mit beitimm,
welche den Pflanzen ein eigenartiges Gepräge m.
leihen. Eine Bergleihung zwifchen ber ital, bar:
pel, der beutichen Eiche, der Trauerweide d
Birle und andern Forit: und Zierbäumen, ra
Laubkrone bald dicht und gedrungen, bald lode
und durchſichtig, rundlich, laͤnglich, flach u...
ſich geftaltet, läßt die große Berichiedenheit IST.
und feine Wichtigkeit für_die Pflanzenbeihraburt
jowie für landſchaftliche Gartenanlagen erlennen
Habitusnon facitmonachum, lat. cyno
wort, entiprechend dem beutfchen: die Autte mad
nicht den Mönch (der Hut macht nicht den Zoket,
der Bart macht nidht den Gelehrten u. dgl); ter“!
dem franzöfifhen: L’habit ne fait pas le mom,
und dem italienifden: L’abito non fa il monstt.
Häbleur (fr. ‚ Aufichneider, Großſpreder
Prahler; Häblerie, Auffchneiderei u. |. w.
Babsburg, Fprytens chlecht, hat jeinen
men von dem Schlofie Daböburg, welder
Biſchof von Straßburg, Werner, aus diefer Tgratr
um 1027 auf einer Anböbe bei Windif an der Kt
baute. Zum erften male wird dieſes Schlofies, Def‘
Ruinen nod) jept ftehen, in einer Urkunde von I“
gedadt. ‚ Zur Zeit eriten hohenſtaufiſchen &-
nios ſcheint es dem damaligen Beſißer des nod d
ſcheidenen Grafengutes, Werner Il., elungen #
jein, das Landgrafiat des obern Elſaſſes und du
Schirmvogtei über Kloſter und Kirche Murbach un?
Luzern an 2 u bringen. Werners Cohn, X
brecht III, befam von Kaiſer Friedrich J. da
Zarichgau und als Verwandter bes graͤflich \ci
burgſchen Haujes, das 1172 ausſtarb, einen :c
von deflen Gütern am Luzernerfee, BWillisau,
dlih | pad u. ſ. w. Deſſen Sohn, Ruboll hatte in
vorragende Stellung unter ben
ftellte dem Kaifer Friedrich II. bedeutende GR!
mittel zur Verfügung, wofür ibm die Grade"
Aargau verliehen wurde. 9.3 Beſigungen beit“
eine folche Ausdehnung erlangt, daß fie zum.
biftions ebiete fieben ‚gel ie.
er Biſchofe von Stra onftong, en,
Genf und Lauſanne und des Ahtes von Er. Haken.
— —
— — —
— — — — —
Habshurg
Graf Rudolf, der aud) noch die Grafſchaft im Frid⸗
gau gewann, hinterließ (geft. 1232) zwei Söhne,
Albrecht den Weifen (geft. 1239), Vater Des nachmas
ligen röm. König Rudolf, und Rudolf II. Sie teil:
ten die Befikungen unter Id, ſodaß Albrecht außer
dem Schloffe H. die Ländereien im Aargau und
Elſaß, Rudolf die Grafichaft Klettgau, die Graf:
Ichaften Rheinfelden und Sauffenburg und Die Bes
firungen_ tim Breiögau_erbielt. ab dem Ne:
ierungsſike hieß dieſe Linie die Lauffenburgiiche.
Sn der Folge teilte fie fich wieder in zwei Linien,
von welden die eine mit dem Grafen ‘Johann IV.
1403, die andere mit dem Grafen Eggo 1415 er:
loſch. Lauffenburg kam dadurch an Biterreich,
Klettgau ging durch Johanns IV. Erbtochter Urfuln
auf den Grafen Sulz und von diefem durch Heirat
1687 auf das Haus Schwarzenberg über. Albrecht,
Stammvater ber Hauptlinie, vergrößerte feine Be:
finungen durch Heirat mit Helwigis, Gräfin von
Kyburg, Tochter des Grafen Ulrich von Kyburg,
Lenzburg und Baden, der von ben Herzögen von
Sähringe abftammte und mit Kaiſer Friedrich II.
verwandt war. Aus dieſer Verbindung ftammt
Rudolf I., geb. 1. Mai 1218, der Begründer bes
haifergel (e&ht3 9., welcher 29. Eept. 1273
duch Wahl der Kurfürften den deutſchen Thron
beftieg. Der Kampf mit Dttolar von Böhmen ver:
Ihaffte dem Haufe H. den Beſiß von Oſterreich.
Bon den Befibungen feines Haufes gingen in den
tolgenden Beiten die helvetiſchen an die zur Unab:
hängigleit gelangte Eidgenoſſenſchaft, die im Elfaß
am Sranfreich verloren; nur die in Schwaben blies
ben bei feinem Haufe.
Rubolf I. wußte durch Kauf und andere Mittel
feine Befigungen in der Schweiz zu eek unb
bei feinem Tode (15. Juli 1291) ftanden Freiburg,
Luzern, Sug, Glarus, Kyburg, Bofingen, Baben,
venzburg, Aarau u. f. mw. entweder ganz ober zum
Teil unter habäburgijcher Herrſchaft. Er hatte
rei Söhne: Albrecht J. feit 1298 deutſcher König,
Hartmann, dem er die burgund. Krone zumenben
polite, der aber ſchon 1287 ftarb, und Rudolf, der
nfangs mit Albrecht die öfterr. Lehne teilte, bie er
253 Albrecht gegen ein Jahrgeld überließ, 1289,
ıl5o vor feinem Bater, ſtarb. Rudolfs Sohn
Johannes (Barriciba), erſt nad) dem Tode des Ba:
er3 geboren, warb 1308 ber Mörber feines Obeims
libredht und ftarb 1813. Der König Albrecht I.
atte von feiner Gemahlin Clifabeth, der Tochter
ed Herzogs Meinhard von Kärnten und Zirol,
inf Söhne: Rubol (oeft 1807); Sriebri ILL. ber
schöne, feit 1814 deutſcher König (ge . 1330);
eopold II. (ber Gloxreiche geft. 1326); Albrecht IL
yer Weile, geſt. 1358);
eft. 1327), Otto (der Yröhliche, geſt. 1889). Ra
inem ienvertrage leitete Friedrich nach Al⸗
rechts 1. Tode die Regierung Oſterreichs und Leo:
old die Erbgfiter im Eljaß, Helvetien und Schwa⸗
en. ichrihs des Schönen Sohn Friedrich II.
arb 1322, feine Brüder Leopold und Heinrich
interließen leine Erben. Albrecht IL und Otto
egierten gemeinjam, bis Otto 17. Febr. 1889 ftarb,
em feine Söhne Friedrich IL und Leopold II.
1343) bald im Tode nachfolgten, ſodaß auf Al:
recht II. und feiner männlichen Rachtonmenicaft
ie Hoffnungen bes Haufes rubten. Defien Kınde
ren: Rudolf
riebrich II. (geft. 1362); Wibrecht ILL. (mit dem
zopfe genannt, geft. 1895); Leopold IL. (der
einrich (ber Freundlide, | R
von Tirol, N gen. 1366 ): derlande
685
omme), welcher Breisgau, Feldkirch, Bregenz,
onneberg und Hobenberg erwarb und 1386 ftarb.
Dem Familienvertrage der Unteilbarfeit der Län:
ber gemäß leitete Rudolf IV. (ber Stifter) die Ne:
gierum . Ernahm ben erzherzogl. Titel an, den erft
oifer Sriebrich III. beftätigte. Es regiert dann die
Albertinifche Linie in Nerreih bis zu ihren: Gr:
löihen 1457. — Die Nahtommen Albrechts III.
waren: fein Sohn Albrecht IV. (geft. 1404), deſſen
Sohn Albredt V., König von Ungarn, als deut:
ſcher König (1438) Albrecht IL (geft. 1439) Leß
term gebar Kaiſer Sigismunds Tochter, Eliſabeth,
den ſpaͤtern König von Böhmen und Ungarn, La:
diſſlaus Foftbumus, der 1457 Tinderlos ftarb. —
Leopold III., der zweite Sohn Albrechts IL, hatte
vier Söhne: Wilhelm, ber Ehrgeizige (geft. 1406):
Leopold IV., der Dide (geft. 1411); Ernit ber Gi:
ferne (geft. 1424) und Friedrich IV, mit der leeren
Taſche (geft. 1439). Bon biefen gemeinichaftlich
regierenden Brüdern ftarben Wilhelm und Leopold
unbeerbt. Ernſt und Friedrich teilten bie Länder
der Leopolbinifchen Linie unter fih, ſodaß Ernſt
über Steiermart, Kärnten unb Krain, Friedrich
über Tirol und die Hausgüter im Elfaß, Helvetien
und Schwaben regierte. Friedrichs Sohn, Sipis:
mund, erwarb Nellenburg und ftarb 1496. Ernſis
Söhne waren: der beutiche Kaiſer Friedrich III.
(als Grbergo von Oſterreich Friedrich V., geit.
1493) und Albrecht VL (geft. 1468). Des eritern
Sohn, Marimilian I., deutſcher Kaifer feit 1498,
bradhte dur Heirat mit Maria von Burgund
(1477) die reihe burgund. Erbſchaft an fein Haus
(geit. 1519). — Sein Sohn Philipp gewann feinem
Haufe durch Heirat mit Donna Juana Spanien
und ftarb 1506. Doc trat num eine Teilung der
Familie und ber Haußbeligungen ein, indem Phi:
lipps ältefter Sohn als Karl I. Spanten und Bur:
gund erhielt, 1519 aber ald Karl V. deutſcher Kaiſer
ward. Ferdinand I., der zweite Sohn Philipps,
bekam dagegen bie öfterr. :beutfchen Länder, denen
er durch feine Heirat mit Anna (1521), der Schweiter
Ludwigs II., des lebten Königs von Ungarn und
Böhmen aus dem Haufe der Jagellonen (geit. 1526
in der Schladyt bei Mohacs), noch dieſe önigreiche,
nebft Mähren, Schlefien und der Zaufi binzufügke.
Die Spanifche Linie ftarb 1700 mit König Karl 1I.,
die deutſche Linie der Habsburger mit Karl VI.
1740 au. — Ferdinand I., ber Bruber Kaiſer
Karla V., wurde 1556 beuticher Raifer und hatte
fünf finder: a) eifabetb; b) Marimilian IL, 1564
deutſcher Kaiſer; c) Jerdinand (in Tirol und Vor:
deröfterreich, er 1596), deſſen einziger Sohn Karl
1618 ftarb; d) Katharina; e) Karl (in Steiermarf,
ärnten, Krain und Görz, geft. 1590). Mar Il.
atte fünf Söhne: Rubolf II., Kaifer (geft. 1612);
ft (geft. 1595); Mathias, Kaifer (geft. 1619);
Mar (geft. 1618) und Albrecht (gef. 1621). 2
teirifchen Linie (Karl, geit 15%) ftammte
außer Leopold, deſſen Linie bald erlofch, noch Kaiſer
Ferdinand II. ab (geft. 1637), ber alle diterr. Länder
wieder vereinigte. Sein Sohn Ferdinand IIL.,
Kaiſer feit 1637, hatte zwei Söhne: gerbinand
Franz (geft. 1654) und Leopold I., Kaiſer feis
1658. Leßtern überlebten zwei Söhne: yolens L.
Kaiſer ſeit 1706, und Karl VI., Kaiſer ſeit 1711,
ber bei der Teilung ber fpan. Monarchie die Ric:
‚ Reapel, Sicilien und Mailand erbielt,
und mit dem 1740 der Mannsſtamm des Hauies
9. ausftarb.
686
Karl VI. hinterließ kraft tifchen
Sanltion feine Staaten ber ei —3 — Maria
Thereſia (geft. 1780), in a8 Haus H. durd) | ria
bie Berbi mit dem Lothringen (6: ab2:
burg⸗Lothringen) — aufblühte, und
ihrem Erbe noch Galizien und bie ulowina Mi
fügte. I Franz I. Stephan, So
des Des Por —* hingen tf ne
Kaifer feit 1745 (ach. 15 gebar r fie ki
2 Sata (a rianne (geft. 1 189):
bene ICE a) Anl 9 ln (ei 1190),
1763), Kan it J
N A beide Zagie Ir joe ven Bu e) em oc. —
Ehen eft. 1798), tatthalterin i in Ungarn und
et ben, ‚ bermählt mit von Sad) en:
den; D Marie Clifbeth 47 gen 8)
bie nit nun von Ba Emo. er
ailer gen 1790 (geft. 1792); k) N Karoline, Königin
| en aan inands IV.;
bon Bobena (ef.
—— en
IV., geft. 1946 vier
1806)"
batie: e
16—59, 5), Yerbinanb 1849
Beatrir; et toinette — 18) u
Zu on Frantrei
ai, en * von on Sal und Sn Et.
Münfer und Deu
Kaiſer Kalk IL binden eich
wilie: 1) Maria Ther
mit dem König gene din chſen; 2)
deuticher Kaiſer feit 1792, ber aber 1806
Kae no und ſich feit 1804 ala Kaiſer
[reiche Fa⸗
‚ vermäblt
Großes * — ——
m ⸗
— — ” Großherzog 189.58, ge. 1870, | fa
DE — ſtarb; 5) Karl, ber, als
ag a und vier Söhne und zwei
ochter ——
7 ſtar
t. aa 7 als
latin von Ungarn und pa AR an ir
ter binterlafienb; — —28 ne a oT
vermäblt mit L von Sicilien; 9 Anton,
gef. 1835 als co ner des Deutichen Drbend | Ber]
ei
9 farb: 10) Rainer, bis
1848 Bizelönig von — geft. 1853 mit ng
terin ung von ‚Nur Söhnen und —5 Toch
Feldzeugmei
12 Hubalf ge geht. — Kardinal aaa u |
von D Ol 1831. — Kaiſer Fra
Kinder: Diarie Luife, FR — L,
als ogin von Barma 1847; Ferdinand L,
fer feit 1835, ber 1848 bie Regienun
und 1875 farb; Maria Elementine, lin des
18651 geftorbenen ringen Leopold von Sicilien
(peft 1881); Le ine e Raroline, ft. als Gemah⸗
in bes Rail ſers I. von Bra netten 1826; Ka⸗
roline Serbinanbe, Gemahlin bes a Königs Sriebrid
Auguft U. vn Sachſen, 183 ria
— geſt. 1 Franz Karl — AI 7.
gef 8. Da 1878.
at —— — 2* en 27. *
1805, geſt. 28. Mai 1872), Tochter König Mari⸗
milian Joſerhs von Bayern, entſprangen vier
der feit 1848 tegierende Kaiſer Franz os
Ba : Ferdinand Marimilian Joſeph, geb. 6. Zuli
806 ben Deut | en
Habsburger Bad — Hachette
= = en pe
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und einen ‚oben & Teil feine —— Sir ,
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1411 &,, welche Thonwaren
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tagenber franz. Verleger, geb.
thel in den Ardennen, befuchte ie
ii ii ie
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nit und gründete 1826 eine
lung in Barid. Er begann feine ——
—— mit der Herausgabe von
für Den Glementars wie für ben "6 ern Unter:
ni Kr erzielte tg nambafte Erfolge. Unter
m ehdien i ihm eine Sammlung von franz,
—**— [fee 5 mit Kommentaren | ba3 meb
rten verfehen wurben.
m. 1830 Bere ns . al Rämpfer bei der
Sufirevolution; aud war er 1848 bei der Grün:
dung bed Comptoir d’Escompte in Paris beteiligt.
Die beiden Schwiegerföhne 9.8, Louis Antoine
Breton und Smile Templier, traten 1844 und
1848 als Teilhaber ein, fpäter audy die Söhne Al⸗
rreb und Georges geb. 28. Febr. 1888),
das Geſchaͤft nad) dem 81. Fuli 1864 erfolg
ode 9.8 unter ber Sirma Hachette u. Co
rten. Der Berlagdlatalog weift eine gro
— auf; zu den befannteiten Unter⸗
nehmungen gehören die «Bibliothöque des chemins
de fer», die «Bibliotheque varise», welche Werte
von Buigot, Lamartine, Bictor Dugo 4 Geo
Sand u.a, enthält; ; eine Aubgabe ber Kalte | m
ter unter dem Titel «Les —— — ela
France», «La Rerue de l’instruction publique»,
«Le Manuel de Pinstruction publique», ferner bie
unter —ãã— Joanne» Dep
ung von Reifehan em. 0 Die top rap
fhen Leiftungen treten bef en Dina |
au&gaben ber Ev en des Dante, des «Don
Quirote» und ber "Safontaineichen Fabeln mit ben
Yuuftrationen von Dore hervor. Berbreis
fung bat aud das 1855 in Berbindbung mit M. €.
5 ide in «Journal pour tous» er efunden,
päter in den rede des legtern allein über:
—— ode ed. um Louis An
Dane se — "Georges 8 Smile
tig die Beſi Georg ile
und Arma , Guillaume Bteton und
Bene eure 1 6u 1. Hack.
a
— pan.) t, Degei: Ha-
ciendero (Hacendado), Be iber eine
Hao itur ad astra —8 —* Bege geht | Beftre
u den Sternen, db. b. dies ift der Weg zum
Aufm, Citat aus Virgild «flneid», IX, 641.
—— A Hadert.
——ã— L pick), © b Ader
engl. pi artens un ⸗
wertzeug zum —* — und Anhau eln der Erde
5 unter —A in manchen Gegenden
ſoviel wie Art ober Be
pret ober G bat. fr. — ital.
salterio orgänger ber Klavierinftrus
—— —I ah bei nntes, aber 33 est etwa nur
fl der niebern oltäflafie ge:
— 5 Silent vierediges Tafteninftrus
ment. efonanz laufen gedrehte Stege,
velhe bie ne a ober —55 — rahtſaiten hal⸗
erben mit gewöhnlid drei Oftaven.
D Sie Sehe werden mit zwei pelchen ge
lagen, die auf einer Seite Ri ud ober Leder
nd. Das 9. wurde zu Anfang des
2. abrh. durch Hebenftreit verbeſſert und als
Bantı eon» wieber in bie Kunſtmuſik einges
übrtz gbre ſich an bie Dauer halten zu können.
dei (em Heint.), a eihneter Natur:
„Die ge
Don
*
mei
16. Febr. 1834 zu Potsdam, bejuchte
Hädel 687
das Gymnafium in Merjeburg unb wibmete fi
nbs | feit Dftern 1862 vr Berlin und —— neun natur⸗
= | willeniheftlihen. und mebiz. Studien
er bebufs Studiums der niebern em en
wiflen? elle Reifen nady Helgoland und n
Nizza gemacht, promovierte er 1857 zu Berlin un
legte, ne einem längern A eh in Wien, 1858
Staat3eramen Er nahm danı feine
rap und biftolog. Studien wieder
auf und unternahm 1859—60 eine willen —
ale Ars ien und Gicilien. Als hauptſäch⸗
lichſt t derſelben Idi das —** Ser
«Die ee
l. 1862, mit Fer
wiſchen —* ſich De im —T — —
hr ka lei ee a z natonie ———
aber allgemeinen u ie em
Zoologie. e: g 1862 Mi
erhielt er eine außerord.
und Djtern 1865 eine ord. Brofefiur, nachdem in
Jena ein eigener Lehrſtuhl bei oologie, errichtet
worden war. Außer über all gemeine und Ipezielle
—5 — Iregen ſich ſeine orlelungen 33 über
Anatomie, Entwidelu ungBe ichte,
—* läontologie und andere v als
Kg ber Zoologie innig verbunden betrachtete Diss
ciplinen. Seine ngen betreffen größtenteil®
das Gebiet der niedern Geetiere und vor a jene
tiefften und bunteliten Regionen, in denen das Le:
ben mit den einfachiten und unvolllommmenften Dr:
ganismenformen (von H. als Brotiften zu einem
En neutralen am atu ujammens
terial zu bieien Unter:
ge —— H. auf Reifen nach den Kaſten⸗
Nordfee und des Mittelmeers. Als
chte een erſchienen bie Monographien « eu
—— * der a lock (Ur.
8 en — 1.89.1870). jenen «N
ien»
Diele cn ne — — nyahl anbere:
Auffähe in Fa riften bildeten bie Baſis für
.3 allgemeine, in das ebiet ber aaturpbilofophie
allende SHauptarbeiten und insbefondere für Die
eiltungen im @ebiete des Dariniömus und *
Entwidelungstheorie nberhaupt —
a als pas wefentlichfte iel fein * 5 chaftlichen
n anfieht. nen deutſchen Natur⸗
[orte ern ungen N H. zuerft offen und unbebingt zu
der Darwinfchen Theorie ausgeiprogen.
a breibändigen Monographie der Fall:
chwaͤmme verfudhte er auf Grund vollflänbigfter
Spezialforſchu ung st ebie om —5 Loͤfung des Pro⸗
blems von ehung der Arten» zu K
uf Grund der Fir lern, welche er im Winter
— niſtand die «Natürliche
Shöpfun Bgeichichte» (ber 1868; 7. Aufl. 1870),
die in viele Sprachen üb t wurde. pe:
—* Anwendung der En elungslehre auf
riprung bed Men nu entpäit die «Anthropogenier
En. 1874; 879). Sein eigentli
uptwert aber PR „Denerelle ‚Morphologie Der
* anismen⸗ zn de., Berl. 1866 . Bon 9.8 *
ren Schriften find fon bie Borträge:
über anne im atur» und —*
leben» (Berl. 1869), «tiber die Entſtehung u
ben Stammbaum des Menichengeichlechtd»
1870), «Das Leben in den größten ande
(Berl. 1870) und die «Ylrab. Korallen» (Berl. 1876)
Dervorzubeben Das Material zur lebten Arbeit
ieferte ihm eine Exkurſion en Korallenbänten
des Roten Meers (1873), welche ihm ber
688
Ghebive von Ägypten ein Kriegsſchiff zur Verfügung
eitellt hatte. Später bat H. ſich vorzugsmeife
er verg eichenben Keimesgeſchichte augemwen t und
in feiner aGaſtraͤa⸗ Theorie» ein umfafjendes Ent:
wickelungsgeſeß für das ganse Tierreich aufgeftellt.
Diefe Le Dora: Wr 18, His, Semper u.a.
Serner e Pidien: «Das Syitem der Medufen. Griter
eil einer Monographie der —— (Jena 1880,
mit Farbendrucktafeln), worin die Zahl der gormen
diefer Tierkllaſſe um das Dreifadhe vermehrt wird.
m Winter 1881/82 reifte H. um bie Urmwälber ber
Zropen zu beiuden, über ombay nad) Geylon, wo |
er vier tonate blieb. Einen Beriht darüber geben
Veine nd. Reijebriefer Berl. 1888
Iberg oder Ha — der in Sagen
ne ilde Jäger und Führer des Wütenden
Heers, wird mit einer biltor. Berfönliäteit identi- |
in. ‚nämli mit dem Hans von H. angeblich ber:
raunſchw. Oberjägermeilter, geb. 1521 unb
et er zu Wülperode, wo unweit ber Dfer und der
Cifenbahitzede ienenburg:Sch Schladen (Hannover)
im fog. Steinfelbe auch ber 1672 erbaute «Klöpper-
trug» liegt. In dem Garten des lehtern,
Gottesader von Wülperode, wird auf einem Leichen:
ftein noch fein Bildnis ge egiet: ein auf einem Maul:
tier reitenber Mann mit Blechhaube und wehendem
Mantel, ber in der Rechten einen Steeitbammer, | in
der Linien einen Riemen hält, an welchem er einen
Hund leitet. Ein anderer Hund läuft frei nebenher.
Berwundet von bem Hauer eines erlegten Wild:
ſchweins, ſoll H. fterbend den Wunſch ausgeſprochen
aben, ewig jagen zu können. Seitdem jagt er am
immel bin biß ang Ende der Welt, nacht zwifchen | t
11 und 12 Uhr, vorauf fliegt ber Rachira e (nach
andern die Tut⸗Urſel, eine große Eule), dann kom⸗
men die klaͤffenden Hunde und darauf H. Die Sage,
vielfach variiert, iſt in der Harzgegend weit verbrei⸗
tet, auch am Solling und an andern Orten. Der
ebyfiche Ur — berjelben ift wohl im tofenden
turmmwind zu ſuchen. Die Perſon des Wilden Ja:
er3 wird auf den Gott Wodan gebeutet: noch jept
beißt er in norddeutichen Gegenden Wode, Woen⸗
jiger u.f.w., und der Name 9., richtiger Hackel⸗
mb, i von J. Grimm durch Mante träger er:
Hört, wie nad) hu: nord. Mythologie auch Dbin
einen Mantel t. Bel. Shambad und W. Müller,
Rieberfächtiid e Sagen un Dar en» ( Goͤtt. 1854).
Baden (de N) ein Paß oo eralpen im
ſchweiz. Kanton Echmyy, Erebinbet a Ifabzt3-
ort Einfiedeln mit dem Hauptorte Schwy, Der
Weg über den H. zieht fich als Fahrweg von Ein-
heben (881 2) ſudlich burd) da3 einförmige Wie:
jenthal des Alpbaches zu dem Dörfchen Alpthal
(993 m) und fteigt dann als rauber Saumpfad,
um Teil Anüppel weg, ate hi umpngen Weiden
er linten * ſeite zur Pa inauf, welche
1393 m über dem Meere, 11 a Rd üdweitlich von
Einfiedeln, 4 km norbnorböftlich von Shen zwi:
hen dem kahlen Felahorn des Kleinen Mythen
(1815 m) und dem Hohitödti (1521 m) liegt, ein
Heine? Wirtshaus und eine Kapelle trägt und
höne Ausficht auf den Biermalbftätteriee und feine
rge ed Bon ber Höhe, welche die Wafler-
Igel wiſchen ben Gebieten ber Limmath unb
euß —18 Int ſich der Pfad fteil und fteinig
n wu 514 m) hinab, das (von Einfiedeln
aus) na ‚etwa 4, ftändigem Marf e erreicht wird.
a (Pes calcandus), angeborene ober
durch Kront eit erworbene Berunftaltung des
|
|
ae re
Hadelberg — Sadert
ßes, wobei ber lehtere A mit der
ondern nur mit der Ha
berührt und fo mit dem —ãSS *
Winkel bildet, entſteht meiſt durch Be be de:
vordern Scienbeinmustels und des ku
beinmustels und erfordert zu feiner Hei
chneidung ber Seen der verkürzten Dh im un!
erung des Fußes in feiner normalen Stelrr.
uch —— oder gthopadiſche Maſchirer
8.1. Häͤdſ
Backert (Jan) oder 8 adaart, Landidaftsmale
und NRabierer, geb. 1635 zu Amfterdam, gehört de
romantiicen ichtung ber bolländ. gar ft on,
welche damals ur Swanefeld, Job. Both m
pnader vorz lich vertreten wer; doch iit km
abenton i im of gemeinen nüchterner. Seine Tr
Liebe Ah große Sebirgäumrifie führten ihn oft nah
Schweiz. Staffagen oBen Di feinen .
beforgten Brio van der Velde und J
9. en in der zweiten Dälfte bes 17. —8
ckert (Phil.), einer
berühm
&maler des 18. lan i
früher (finde, — da gelb, geh. m Bra
einem Vater, Philipp 9. act 1768), und *
I Berlin bei Le Sueur (4 ie m nötige ten
Dertigfeit im Zeichnen und Malen erworben, eu
ereit3 ala Land Saftämaler mit Grfolg aufgetrete
war, auf Sulzers Empfehlung zu dem dem Baron Li:
hoff in Gtralfund und durch Diefen zuerſt ud
Stodholm und 1765 nad Paris. Bon de bw
er fih 1768 mit Teinem Bruder.
nad) tal —— Rom ließ ibm Di
rina f emälde für Beterbof, Deich Rx
— t bei Tſchesme (1770) und bie datar
Io ende Berbrennung der tür. Flotte barkls
ten, auftragen. Üm aber den Künftler inte
Stand zu fehen bie Wirkung eines in bie Luf >}
fliegenden Schiffs in der Nachbildung zu erriide.
ließ der Graf Orlow, der Damals mit einem ie
einer Flotte im Hafen vor Livorno lag, eine ri.
regatte in die Quft ſprengen. Die glatte dr}
brung beider Gemälde begründete 9.
Er reifte nun 1772 nad) London, bann wieder
talien und erhielt 1786 glei) feinem Bruder ax
nftellung in Neapel, wo er vielfache Ausgeiknn:
genoß, 638 der Revol Iutionafrieg ihn nöfigte, ®
1799 nad) renz zu flüchten. Gr kaufte jder
1803 eine Billa zu Careggi, auf der er 3. Im.
1807 ftarb. 3befondere wurde bie Br
malerei dur) ihn auf einen ei Grab der s
kommenheit gebradt. Seine ie iſt bie em
begabten Manieriften nad d 5— $ Cleux
Lorraine. Syn ſpäterer Zeit vernadlä ſigte et RA
und vieles, was man aus feiner legten Zeit }
Neapel und Portici fiebt, ift feines frühzeitig «
worbenen glänzenden Rufs nicht wurdig \.
das Reſtaurieren älterer Gemaͤ handelt Tr
Sendſchreiben an Hamilton: «Bull uso della!"
nice nella pittura» (1788: deutſch von
Dresb. 1801). Mol. Goethe, « — pp;
apbifche Skizze, meift nad
iben entworfen» (Tüb. 1811), — Seine
als Künitler ausge —* Bruder waren:
a: 0%, Sand ms
gen. Ar Saufanne 1800;
—A— Ei
1744, geft.1773 — in Emsland: ‚Bilpelnd.
Siftorien: und Sorträtmaler, ‚geb. 1748, get. 170
ala Beichenlehrer an ber Alademie zu
ke
ati |
aftsmaler in Slund dont
Hackfrüchte — Hadländer
und Georg Abraham B Kupferſtecher und
Kunſthaͤndler, geb. 1755, geit. 1805 zu Wlorenz.
ackfrüchte im engern Sinne nennt man in
ber Landwirt tice tbiejenigen Rulturgemädhe, welche
regelmäßi eihen angebaut werben und be
denen wä rend ihres Wachstums der zwifchen den
einzelnen Pflanzen oder Pflanzenreihen befindliche
Boden eins oder mehreremal mit der Hade bear:
beitet nird, teild um dad Unkraut zu entfernen,
teil um bag Erdreich aufzulodern, teils um das⸗
jelbe an die Pflanzen binanzuftreichen, fie zu behäus
jeln. Die H. erobern fi ein immer größeres
Terrain und find meiftens an die Stelle der Brache
netreten; fie nehmen ſowohl hinſichtlich ihrer vor:
au lichen Einwirkun auf bie B Beihaftenheit des
ders ald Zwiſchenfrucht zwiſchen Halmgetreide,
als auch Ihrer Kentabi ität wegen einen hervor:
tragenden Plap im Fruchtwechſel ein, find geraben
die Träger der Fru aroke und der freien Wirt:
haft. (S. Betriebsfyitem.) Die Bearbeitung
ber H., welche allerding einen nicht hen
Aufwand an Arbeitälraft beanſprucht und frü
lediglich mit der Hand vorgenommen ae
ſchieht a vielfady mit Sirfe e von Öeräten, ei
durch Geſpanne in Betrieb gefebt werd en, wie
Pferdehaden, vanſelpta e, Kultivatoren —A
eggen u. ſ. w. . im eng‘ ern Sinne (im
weitern fann man day fa ale br ———
Kulturpflanzen
— ei in * eier [f. Po
und gehadt werbenlönnen 36 et man haupt⸗
achlich uderrübe und bie Runkelrube, über:
yaupt —* An narten (Robls, 1apafer,, Do Mohrrübe),
ie Kartoffel, die TZopinambur, ben
Tabak, bie Gichorie, die Krappwurzel, bie die Hehe
arde, "den Safran. Ferner ge öten zu den 9.
ämtliche Gemuſe⸗ und Gaztenp hanzen Kohl, Sas
at, Zwiebeln, Ourten, l.
Yangethal , « Handbuch der londıwirk haftlichen
Nilangenkunde und bes en 5. an
Bd. 3, Berl. 1874); Werner, «Handbuch
erbaues auf dem, /derlander (Berl. ne
‚xehrbud ber Banbmirtiäafts ( (Bd. 2: «Pflanzen
aulehres, 8. Aufl.,
edr. Wil. Ritter on), beliebs
er Romanfchriftiteller und Luſiſ ſtſpieldichter, geb.
. Nov. 1816 zu Burticheid bei Aachen, widmete ſich
lierft dem Handelsftand, trat dann in bie preu
Artillerie ein, kehrie aber, ba er feine Ausficht auf
Ivancement hatte, nad einiger Zeit zu feinem
ruhern Berufe zurüd. Später wandte er nd nad)
ztußt art, wo er jeine I Ttterarilche Thätigfeit mit
ilbern aus dem Solbatenleb en im Frieden⸗
Stutig. 1841) begann, Si uerſt im «Morgens
‚latt» erihienen, er friſche Amor oieler Sliügen
erſchaffte dem Berfafler die
berſta meifters Baron von Zul beim. ber ihn
um Begleiter auf feiner Reife in denk rient wählte.
— Bed te dieſer Reife waren die «
aterreo —J auf einer Reiſe in den
rient⸗ 1— tuttg. 1842) und ber «Pilgerzug
‚ach Mella» (Stuttg. 1), eine Sammlung ı orient.
När en und Sagen. Durd ben Grafen Neipperg
ürttemberg empfohlen, arbeitete
N. "einige t auf ber Tönigl. Hoflammer zu Stutt:
‚art, bid er 1843 zum Selretär bes Kronprinzen
mannt wurde, mit dem er Reifen nad) Stalien,
Sictlien, Norbdeutichland, Belgien und Peteröburg
nachte. Während biefer Beit veröffentlichte er bie
Gonverfations.Berilen. 18. Huf. VIIL
önige von
6. | 1870), «Der leßte Bombardier» (4 Be,
«Machtftubenabenteuer» (Stuttg. 1841), ‚eine ges
lungene Fortſezung des «Solbatenleben im
ben», ſodann «Märchen» (2 Bde., Stuttg. 1843)
und mancherlei kleine Arbeiten, die er in ben «Hu«
{ | moriftifchen Grzählungenn (Shutig, dem und «Bil:
dern aus Leben» (S gulammen;
faßte. Unfang. 1849 mit N ea a zur Siöpofition
geitelt, ing er im Mare 1849 Yobeaiys be er
Gelegen eit nahm, im Gefolge Ra — en Feld⸗
pi gegen Yiemont mitzuma en, Nach feiner Rüd:
* wohnte er ber Occupation von Baden, Inöbe:
fondere der Einnahme von Raftatt, im Haupt
quartier des Prinzen von Preußen bei. Seine
lebniſſe im Felde veranlaßten fein «Soldatenleben
im Kriege» ß Bde., Stuttg. 181250) das fehr
beifällig aufgenommen wurde. Nach feiner Ber:
iratung 1849 nahm er feinen bleibenden Aufent⸗
alt in Stuttgart. H. machte 1864 eine Reiſe nad)
panien, deren Eindräde er in «Ein Winter in
Spanien» (8 Bbe., Stuttg. 1855) fhilderte. Vom
König von Württemberg 1859 zum Direltor der
königl. Bauten und Gärten ernannt, bat er weient:
dus aut Berihönerung Stuttgarts bei etragen. Bei
bruch des ital. Siriegd wurde H. durch ben
aifer von Öfterreih nad Verona erufen, und
Mn Er Kae ‚Hauptquartier bis nach der S ladıt
von Golferino. . 1861 ward cr für fi
jeine Ras Nachkommen in ben öfterr. Ritteritand er ben.
Tode des Königs Wilhelm I. von Wurt⸗
temberg 1864 aus dem konigl. Demi entiailen 309
er fih in das Brivatleben zurüid und ftarb 6. st
1877 in der 3 Leoni am rer
Während 9. früher N Stoffe vorzugsmeile
dem Soldaten s s und NReileleben entnommen, bot er
fpäter in «Handel und Wandel» (2 .
1850) Reminiſzenzen aus feiner aufmännifchen
Zeit. s term Werte Tolgten «Namenlofe Geſchich⸗
ten» ( ‚ Stuttg. 1851), «Gugen Stillfried»
e ae J Stuttg. 1852) und die Romane «Europ.
Havenleben» (4 Bde., Stuttg. 1854), «Der neue
Don Duirote» (5 Bde., Stutig. 1858) und «Die
dunkle Stunde» (5 Bde., Stuttg. 1868), ein Gegen:
re u dem ſchon frübe er erjeie) enenen «Augenblid
Sins d3» (2 Bde., Stuttg. 1857); ferner Kunſt⸗
(erzoman» (5 Bde., Eu tuttg. 1868); — ettel⸗
2 Bde., 1867), «Das Ge heimnis d —J—
8 Bde., 1868) «Sefchi ten ie Side ea
«Das Ende ber Gräfin Pataßky⸗ (1871), «Der
Sturmvogel» (4 Bbe., 1872), «Nullen» (3 Bde,
1873), «Kainszeichen⸗ (4 dee 1874), «Verbotene
te» (1876) u, ſ. w. In der von i ibm 1857 mit
oller begründeten illuftrierten Beitung «Über Land
und Meer» verö fentlichte er au einern No⸗
vellen und Erzaͤh gen auch die Romane: «Med
el des Leben?» — Stuttg. 1861), «Tag und
act» (2 Vbe., Stuttg. 1860) und « Fürft und
Cavalier» (5 tutt g 1968 In allen diefen Werten,
bie a roßen Zeil za cn e Auflagen erlebten,
kundet 7 9. als en egabter Vertreter des bus
3 Suhl Oißter auge —* iſt er ER: Grfolg
a ichter aufgetreten ein aGeheimer
"ber 1850 ien bei ber Konkurrenz den
Docs erhielt, uni bie «Magnetiihen Kuren» (1851)
wurden auf allen beutichen Bühnen gegeben. Die
fen folgten die Heinen einaltigen Stüde «Echuldige,
elinten im Hauſe⸗, «Monfieur be Ples⸗, ſowie Ipälet
bie größern Luftfi iele «Zur Rube feßen» (1857)
«Der verlorene Sohn» (1865), «Mlarionetten» (1868 868)
44
rc feiner (einen edle (mi ——e— — 38
Stu: 186374; 2. AN 5 bt. felbft
veranftaltet. Geine «Ausg >» 6%
ſchienen in 20 Bon. (Etuttg. 1831-89). Auf gab
er 185568 mit Hoefer die «Hausblaͤtter⸗ heraus
den J. 1878.76 veröffentlichte H. unter dem
1 «Sorgenlofe Stunden im Kreiſe beliebter Ex:
— ta Elan u
ien ein Tei er
bem von felbft beftimmten Titel: Der Roman
meines end» (2 Bde., Stuttg. 1878).
Hackney, einer der adt Berouge, welde zu
London 9 ören der norböftl. Teil der Stabt, wit
— * ad ling beißt das Be
ädfel o er N zum Bes
des cn gelitten Sieh oder
. en bie Ber:
wülhung 1 namen * en * it anberm
* ermöglid Ihehu —e —— ex: | bob
er Opei
Menge afftmiltiongfähigen Rabrungsftoffs auge: | tem
{em und das treuen des Futters feit
iehs verhindert. Auch Grünfutter wird wird
haufig kurz pe gpritten obne aber ala 9. gelbe
Hödtel
I be tterung i ——
der — eingefä — u
—* 8*— pe Sofarbeil,
* ‚en pe
id) hen Strobl abe | äd eisen £) oder
— ——
a — — oder Haubergöbetrieb, ein
Nieberwaldbetrieb (f. Forſt wirtſchaft), bei ben | vere
a nad dem jedesmaligen Abtriebe
Beitändes der Boden «gehaints oder «geröderte,
db. b. unter Beihilfe von zurüdgelaflenem Reifig Ehe, deren
gebrannt und bearbeitet wird, um fodann ein bis
mei Jahre lang Getreide jwifchen ben Ausſchlags⸗
Köden anzubauen. Es gibt zwei Arten des Hais
nend: 1) Das Sengen oder Überlandbren;
nen, Ar. welchem alles Reifig geröbnig big
F 1 oder 25 em Stärle, glei mäßi io über den
Ssdchlag Derteilt und u erfolgter Abtrodnung
verbrannt wird. 2) hmoren oder Schmo⸗
den, bei welchem der Ka älte oder getrodnete
Bobenfiberzug mit Reifig, Spänen u. ſ. w.
mengt, in 60—90 cm hoben Häufchen sufgfet |
und verbrannt, die Af — — n den Ausſ vr
köden verteilt wird. jart ift die
weniger bie Hainbuche, ik —* Sengen
verträgt. Birke erf eint al3 Lüdenbüßer. Kus
Kiefer in niedrigem Umtrieb wird bier und ba
verwendet. Das angebaute Getreide ift Buchwei⸗
sen, Winter: und Gtaudenroggen. Xesterer iſt
vorteilhaft, weil er er im zweiten Jahre nad der
— Salme und Uhren entwidelt, alfo im
Srübiaht gleichzeitig mit dem dem Bud chweizen
3* werden lann. Die durch das Hainen de
Bomene Aſche dient ald Düngung für das
fie aber nur Produkt derfelben Bo;
—8 iſt, dieſer alſo Nanzennäbritoffe nur
entnommen, ‚oder m nie zugeführt werben, muß der
Sadwaldbe oden, wie X bie A
rung lehrt —E erſcho en. Heimiſch
dieſer Betrieb ſchon feit Jahrhunderten nament:
im mel, in —* —** des Rheins | Mu
e
Hao lege (lat.), unter diefer Bedingung.
nb auf | Mit Senkung a at *
Hackney — Haddington
—
Kaiſers ia iv von Sapern
eine Sebendgelänäite mihte belae
ichenbeB .
8 een
Baht en *
(AR 280:
— ehe 20. som 34 au er
2 —
*
Hk
881) 39472 1
, welde
läng3 der Subdgrenze Hi nziehen, im
—— — 468 er be m hir nn m
n unb Hutungen bee — *
—S ale in Dem Bette beB ff
vereinigen, bildet daS Land eime rar ur
— —
ein durchot ne un
auf Granitunteiag
aus Lehm nz Son Hofe t, I, Vortrefi ee
iR und die Gra Saft ju ein frudtdunie
und reichſten —— 8* ae
t mit Grweiterung der Hutungen und bei Ks
ues auch bie Viehzucht zugenommen; bod Re
Viehſtand verhältniamäßig nicht bedeutend. Ir
—— nden ſich Abera
—E ebit es nicht. Am ber Kit &
ger | 1Säftigt man fi mit Fiſcherei, Salben
—E yon am welches pE
n ir ußer
69 bat die Grafſchaft keine ine gie
von Be
Der Dauptort Habbin
Marttftadt und Parlaments
tönigl. Refidenz, am linten Uf —X
he der Garleton-Hills, auf denen eine Taf
ür den vierten Garl von Hopetoun errihtd d
mit Seinburgh durch eine Eifenbahn veriunk‘
arrlirche aus dem 13. Yahrk., —*
A
Ri G ebäube, ern EX
bs ee on die er
näcjft ber ebin * eine Sat
burgber, ei
Nee ı und eine Beidenfänle,
n Mufeum unb mehrere — Bibltotheter. 2
—8 zählt 1881) 4042
bedeutenden Handel mit
Unmei t oftwärts 18 Rand die, 1172 son Dr
5* —A — In ber Gef
iegen noch Preſton⸗Pans und Dunbar,
m Weſten er⸗
e trefflicher Steintoblen; Fe n
——
har, 428
Haddon: Hall
Sehbow Ball, —— — en bei Bales
well. n.) On ber engl. Orafichait
rer ee —2 (def em. am Sasufe | fü
frudtber und gut bebaut. Das ee ae beträgt
* km. Die (1875) 14656 €. leben von Adcer⸗
ucht, Holzausfuhr und Glasinduſtrie.
habe erfanal,
f. unter Geeſte.
Oadeln, ein burd bie Gigentüimlichkeit feiner
ohner tes La on der Elb⸗
ee Gier den * * in ber
Sand ei Stabe . Brovinz Hannover
—— Ger um und fruch ti baren Barfd
völf von (1880) 17678
faft ausſchließlich Be 5. De Dam tort ift Dts
—3 — re 35 3 —— — he
nie Ha ven der Untere en⸗
bahn, Sig —— Banbratamts und eines Amts:
ts. Die Stadt bat ein Realpr
eine Kno — eine pierfabrif
— —— en, Schiffahrt und
ndel und gb t (1880) 1876 G. Das Sand
n Örafen om Stade und kam
in on das eg
ei d
Löwen Fall hielt nad Don
Sad
Diele | aber 29. Dit
Haus.
von
qͥſen und bildete 8 1 Der Bed desiels
ben, „neihe ed jedod 1414-80 an Hambu
an en einen it des tee |
uenbur
Da, (109) Tem im 5. un —* he,
der haufen ein ——
ſchenſchlag n ehedem eine demokratiſche Ge⸗
meindeverfaflun ie wie en ets fremden Eins
uß von —5** eben ihren Adel ſchon vor der Res
ormation aus und gehörten fo zu den wenigen,
welche bis auf bie neuere Zeit herab ihre altdeu
Gemeinfreibeit bewahrten. Vgl. «Chronik des Lan-
eiheit
chiffons, engl.
des 9.» (Dtterndorf 1843).
aderw oder Lumpen (fr.
), die als Robmaterial der Bapierfabritation
dienenden Zeu ale, fiberrefte getragener
(1. d.)
Ricbungefinde oe fon geb rauchter Gewebe.
erufchneider, Habdernſchneidmaſchine
oder Lumpenſchneider (frz. coupechiffons, engl.
rag-catting-m o), ſ. u. apierfabtitation.
— (dän. Haderdlev), Kreisſtadt in
Er Scäleswig:Holitein dur eine
grei oyen3 mit ber Altona Ricler
Fiien —A liegt an der Haderslebe
‚sährbe, einem 13 km langen und ſehr idmialen
Bufen ber Dee, * Sißz eines Landratamté, eines
Amt J
— irchen, darunter die ſchoͤne
Marien fire aue dem 1 18. abrh., er
nafium und feit —
lt (1880) 8054 faſt aus ſchli lie
e eine Tabalefabrif, eine Ciſen
> me W 5 n
tmals u in en
ahnt under ielt ge es litt im
telalter und in ber Neuzeit viel dur Krieg, noch
mehr durch die allmaͤhliche Verſchlammung des
erung feit 1829 viel A geich
abersleben zaͤhlt auf 1694
040 meiſt pro
werden a der bibliſchen Ges
He Dal 5 * —— burd) die Sinai;
Halbinſel ellen genannt, deren eine
es wit ſeinem Stabe aus dem (Felſen des)
mit Realp
femimar und
pret. E., we
rei Rs — —
— Hadmersleben
Hamburg ver⸗Wi
desvogteien und eines | dem
691
—— wo noch jest eine
agen haben fol, J—
des Sarnea
Joſeph, Reichs⸗
graf), geb. 16.01.1710 anf ber Donauin el Schütt,
Irat 1732 in oͤſterr. Militärdienft. Schon 17 35 that
als Fü i eines Strei orps vor Bhilipps:
8 (Herzogin von Schwaben), | #
or, € Fk und Oſterreichi⸗
[hen —E in Feen bereit3 zum Ge⸗
neralmajor alle, m J. 1757 unternahm er an
e lei Truppen ben Zug nad) Berlin,
der ihm das Gro Maria⸗Thereſien· Ordens
eintrug; 1762 0 er ben Döerbeiehl über bie
Reichsarmee , operierte anfängt —*— wurde
aber 29. Dft. bei Free I 6a fen vom Bringen
von Areuben tal gefhlagen. H. wurde
darauf I "116 Bo = Don ig den Boch.
führte ongreß zu K ben
wurbe 1773 Gouverneur der durch bie erfte Teilung
—* — Genen Sof und 1776
graf, jodann es Hoflriegärats zu
ien. Im J. 1789 befehligte H. das öfterr. Heer
im —— — a 5 Koch bei der Borberei:
Belgrad und trat den Be:
be, | — an ent a Im ı 3. 1757 bereits Feldmar⸗
— Sl 1790 ju Wien. Gr
ma zu
weldes wertvolle —2
bie @ ee feiner e de eit enthält.
Baditä (arad., d.i. eigentli —— Degeich:
nung für die Ausfprüce des VI
Gryäblungen aus dem Leben 5 , en, mie Belange
anzten und erft fhäter (i (im 8 3. Jahrh.
ade unter feinen An
ut — ſ lee An ufge ichnet wurben. Die
cherungen von Budari
ah Rule baben bei den IM obammebanern lano:
niſche Geltung und genieben bei ihnen ein dem So:
en —A es Anſehen. Die Traditionswiſſen⸗
-el-hadith) unterſcheidet zwei Arten von
I X prop etühen 0. i. Ausſpruche des Bros
eten ‚ beren It und Form nur von demſelben
errübren) und bie heiligen (a-hadıch al-kudst)
berlieferungen (d. i. Ausſpruche ae ne noheten,
welche ihrem Inhalt nad —— onen göttlidher
Offenbarung beruhen en Wortlaut aber von
Propheten Mebammeb berrübrt).
Saniens (Yob8.), Dinnefänger am Anfang
‚ pammt e aus Zurich oder brachte
wenioficns bort den ößten Teil feines Lebens zu.
Unter den abeligen Berfönlichteiten. mit er
verlehrte, find bie Zaricher Rüdiger Ranefle, Bas
ter und Sohn, orzubeben, deren reiche Samm⸗
Iung von Biedern 9. ermähnt, worauf fich die un
nahme gründet, die pariter Liederhandfchri
bieie Man in —— RE s Lieder, pie
inge inneſanges hren einen anzie
den Einbli @ in be a emede dienft der damaligen
au bat er, nad van Vorgang feines
anbstmanneß Gteinmar, Herbft: und Exrntelieder
gedichtet. Seine Lieber von Etmũller (Zur.
——— n der preuß. Bros
vinz Sachſen, unbe —** Kreis
6% Seremir — Katrin: Wille
Beanjleben nee ber Diner: 2 kıa weithd um ver berisennte
Skagbeburg-
zum Toorie Meinl Ticveräschen
Gdenbaprkeum 5
ört, t "eine —— und
or ET nl (16), 1197
gergene e Torf 9. dat eime >
> der Uberauffit ber preuß
ftelltes, 1474 bus Kurd von ber Añevnre geftrririez
Hofpital mit 14 Freihellen und zahlt mut ben hei '
den felbftänd: ige Gutebezirken Amt und Ares D. |
(1850) 1541
$ mänt, in der Geneſis
12-1500 km weit, bei etwa 1%) kam Breite,
— — Lanöftreifen swiiden Dem im Hirten
Jemen und bem ö
Von der Rüfte ſteigt das dam 4 an mit
jeinen Bergen u, hun, fa i
n 450—500 m H 2
(ümal, —5 an Übemwäflerte Streifen
Aluslum ish ein bober Ranım
—* nn en Do agereifen breites Plateau,
Norden it ei
a8 ſich fanft na
ftellen, 800 m boben Granitmauer plösli ab⸗
ri, mel ‚ welche sum Sanbmeere abfällt. Tas gm
220 km langer
rchſchneidet ein
fpalt, — 3. abi Dein zu bem zahlreiche | banp und verwa
Seitenthäler auſsmunden, mit „Appiger
bebedt. In der Mitte flieht
wald ein Bad, und am
rt
Terim, je 20000 @. haben. An dem 400 kı
langen Stranbe liegen ber r fihere Re Keſchin
ahl
und der Handelshafen Makalla. Die
Bewohner von H. wirb auf 1550000 ge
Sie teilen fih in drei Geſchlechter: Beni a tän,
iſch. Die eritern find
Bebuinen und leben felten in Dörfern, meift in
Beni Amud und Bent Kor
Wäldern oder Höhlen. Die Beni Amüb (bie
len) find bie Stäbtebemohner bes Hochlandes.
Das —68 der Beni Forgiſ bewohnt in
Arabien. Die
Sprache weicht von dem Arabiſchen im Innern
«a Reiſe in 9., Beled⸗
Beni⸗ Hjſa und ——— Fhſwar- (berausg. von
aroßen Maſſen die Stäbte bes in
fehr ab, Bol. von Wrebe
Maltzan. Braunfchw. 18
Sadria, alte Stadt i in N Dberitalien, ſ. Adria.
Dedria, alte Stadt in Picenum, f. Atri.
Hadriau, röm. Kaifer, l. Hadrianus.
Hadrian iſt der Rame von ſechs Päpiten:
Hadrian J., ein Roͤmer aus angeſehenem Ge:
ichlecht, Rapſt von 772 bis 795, war vor allem be;
mübt, den Rumpf der dranien und Longobarben
im Antereiie des pipill. Stuhls auszunuden. Row
vongodardenloͤnig Deñderius bedraͤngt, ri
Rari d Gr. zu Hilie. Tieier zog 773 nach
zwang Deñderius zum Rudzug, feierte das Dfter
or Tr in Nom, beitutinte und erweiterte die
Sendung Tirpina vom J. 754, durch welibe der , Trient entjüdt hatte.
Reit mebrerer ital. Frovin: ' von Gegenden End
wpurl. Stodl in den
enierumg. umer-
ber nah ana wenigfen erorihe Led Mena“
ein längs ber Stibfufte der Halbinſel ſich zıelleii
Fer;
A
J ,
58
durch einen Dattel⸗
haften, von denen bie größten, Schibam und | i
ich ber 170 m —— liegen viele
— —
and —
ſf .,. A “
| zu Harms 505) ——
als er. int 1159 zu Anagni erftidt mark
Hadrian V., auß Genua .
Siehe Ko ge genannt, war Bapft vom 13. ji
u
Sabetan V VI., in Utrecht als Sohn ein? ge
werterd 2. März 1459 geboren, von ben de
” eg — a — in **5
eologie und Kirchen
** wirkte in Löwen ER ie U ol ‚go
marh 1507 Sri icher, Kaljer Karls V., 15li “
inal, am
war felbft —88* Son on der otwendi a
bur greifenden Reform der Kirche zur
veiender Notftände,, ftieß aber auf ſo —
and daß er ‚nichts auszurichten
14. Sep — — ſ. unter Ha —
—* en hen röm. Ratferze auf einer EN
kanbfchaft unweit de3 Wionufles nad De C#
air ol am Fuße ber —ã— der
Kaiſer chhuf dert, wie fi A⸗
ons up ber ©
Nach feinen eigemen unb FAxı -
daſelbſt um fein taiterl. —
und Jutereſante wi
%s
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Neiien in Griedeniund, in üggater DI) U
ı sen Sir N. 7
berziezen „[-ↄ
und Ories znrzeg herr SEO _
a piangt war. Im J. 781 dewies S. jeine dieier Vida, die Den Luruag au TE jr
Tuntvartrit far einen neuen deeredzua „geren die
vuy.\hurier dadurch,. daß er Karls Schte, Rip ! 15 km limiun:), gab
vın un) dwig, zu Nöniam von Italien umd ' ten, Süu.cmarlem, — en ad
Nqurartten Iaidte. m Wrlderiireit mg’ fine, Nu’er mal
Don NL Da Ara LIST) auf Aut Sc der Tu: I razetchken —— Ichen:, zei I
die Nuinen Kinder I Ar
d
ur
Inuter, eBen3
Hadrianswall — Haͤdſchi
lademie, das Prytaneum, bie Poecile waren dort
achgebildet; dort hatte der Kaiſer eine Nilland⸗
haft geſchaffen mit dem Abbilde des alexrandri⸗
iſchen Luſtortes Canopus, mit einem Sarapis⸗
mpel, mit Heiligtümern für ben vergötterten kai⸗
el. Liebling Antinous; ja felbft das vielbefun-
ne Zentpetbal war bier zu ſchauen; fogar das
lyſium und den Tartarus bildete er nad. Seit
m 16. Sehr find in den Trümmern biefer Vil:
nanlage zablreihe Kunftwerle gefunden wors
en, darunter viele und ſchoͤne Marmorftatuen,
ehe die röm. und ausländifhen Mufeen be:
icherten. Seht ift das ganze Trümmerfeld Eigens
ım des Staats, welcher dort die Ausgrabungen
‚ftematifch betreibt.
Sadrianswall, Biltenmauer oberPilten:
all, dervon Kaiſer Habrianus (f. d.) angelegte
dal im nördl. England zwiſchen dem Solway⸗
ufen und ber Tynemündung, zum Schuß der
im. Provinz Britannien. No find bedeutende
berrefte desſelben vorhanden.
‚Hadrianns (Bublius Hlius), einer ber ausge⸗
ichnetiten rom. Kaiſer, 117—138 n. Chr., geb. zu
om 24. Jan. 76 n. Chr., verlor im 10. Sabre fei:
en Bater, Hlius Hadrianus Afer, der Senator zu
om war und aus dem fpan. Municipium Italica
ammte, wohin die Vorfahren zur Zeit des Scipio
us Hadria in Picenum gemandert fein follten.
inter der Regierung feines Vetters Trajan, ber
in Bormunb geweſen und befien Großnidhte Ga;
ina er im 3.100 beiratete, verwaltete er die höhern
staatsämter. Er begleitete den Kaiſer auf den Krie⸗
en gegen Decebalus und wurde von ihm 117 ala
Hatthalter Syriens } Antiohia an der Spiße
er aftat. Armee zurüdgelafien. Diefe rief ihn zum
aller aus, als 11. Aug. die Nachricht nach Antiochia
ım, daß Zrajan auf feiner Rüdreife nah Jtalten
ı Selinus in Eilicien vom Tobe ereilt und daß 9.
vas Trajans Gemahlin, Blotina, durchgefept hatte)
on ihm adoptiert worden fei. Durch Abtretung der
Toberungen Trajans jenjeit des Cuphrat gewann
t von den Parthern (Frieden und begab ſich 118
ah Rom, wo ihn der Senat anerlannt hatte und
10 er fi durch Treigebigleit gegen das Volk und
nen großartigen Erlaß vieler Millionen rädftän:
ger Steuern in ber Derzieaft befeftigte. H. machte
At Ende April 121 bis Ende 126, um den Zuftand
er Provinzen kennen zu lernen, eine berühmte Ye
reltiongreife beinahe durch das ganze Reid. Dei
iner zweiten Reife vom April 129 bis Mai 184 in
en Drient verlor er (80. Dt. 130) feinen Liebling
Intinous inlgypten. Der Aufftand der Juden (feit
Infang 132) unter BarsCochba wurde durch H.’
rldheren, Gajus Julius Severus, 185 unterbrüdt.
nm Athen, für welches 8. probe Vorliebe zeigte,
atte er deſſen ſu doſtl. Zeil mit Bauwerken ge:
Imüdt, namentlich dur den Ausbau bes im
ft 129 eingeweihten Tempels bes Olympifchen
— lien Jahre oerlebte . in am
. Eine ſchmerzhafte eit, die ihn
uch 10, Juli 188 M Baja binraffte, veranlaßte
i | Mobammebaner,
693
Trägheit war die Politik 9.’ eine friedliche, viel⸗
mehr weil er das Zerberbliche einer Erweiterung
des Reichs erlannte. Die Grenzen wurben naments
lich im fübweftl. Germanien und in Britannien, wo
der [00- Piktenwall 122—124 auf a Befehl ent:
ftan beieitip , das Heerweſen höchſt zweckmäßig
verbefiert und mehrfach gründlich neu geordnet.
Die Taiferl. Ra reung, warb durch jchärfere
Ausbildung des ebeimen ats des Fürſten (Con-
silium principis), die Nechtöpflege überhaupt durch
die Abfaffung des Edictum perpetuum bejtimmter
geordnet, Italien in vier Teilen vier Ronfularen
als kaiſerl. Rechtapflegern untergeben, dad Wohl
ber Provinzen gefördert auf jede möglihe Weile,
endlich aud) die großen de und Reihaämter nicht
mehr durd) Freigelaſſene, fondern durch röm. Ritter
bejegt. Gute Staatshaushaltung bot feiner für das
Rei part wohltbätigen Regierung die Mittel zur
Ausführung überaus zahlreicher großer Bauten, von
denen, nächt ben athenifchen, namentlid die Anlage
mehrerer Städte, beren wichtigite Hadrianopoliß in
Thrazien, das Maufoleum, das er fih in Rom er:
richtete (die fog. Moles Hadriani, ber Kern ber jetzi⸗
en Engelöburg), und die dahin führende alıjöe
rüde, fowie die große, pradhtoolle Billa zu Tibur
nen find, wie auch die Straßenbauten über
korinth. mus und die Waſſerleitung von
I pbeto⸗ nach Korinth. H. war ein Freund der
bildenden Kunſte, der Poeſie, Phioopbit und Be⸗
redſamkeit und verſuchte ſich ſelbſt in allen dieſen
Gebieten. Die griech. Litteratur ſchaͤtzte er —8
Auch dem griech. Kultus, in deſſen eleuſiniſche My⸗
ſterien er ſich hatte einweihen laſſen, war er geneigt,
förderte aber auch das Eindringen des ägypt. Kul⸗
tu8 in Rom.
Bol. Gregorovius, «Geſchichte des röm. Kaiſers
H. und feiner Zeit» (Konigsb. 1851; 2. u. 3. Aufl.
unter dem Titel «Der Kaifer Hadrian. Gemälde
der röm.shellenifchen Welt zu feiner Zeit», Stuttg.
1884); Dürr, «Die Reifen des Kaiſers Habrian»
(Wien 1881).
Sabrumetum oder Abrumetum, alte ty:
rifhe Kolonie in Afrika, füblich von Karthago am
ittelmeer gelegen, feit Trajan röm. Kolonie.
Hadichär (arab.), d. h. Stein, tpggiel der fon.
Schwarze Stein, welcher in der Kaaba (f. d.) zu
——ea ùŸ (arabı iß ißt im Orient zunächft d
arab.) beißt im Drient zun er
—* aber auch der 8 — wel⸗
cher die von dem Koran und nicht minder von ber
orient. Kirche als religiöfe Pflicht betrachtete ein:
malige Pilgerfahrt je nach ber heiligen Stätte des
Glaubens, alfo bei den Mohammedanern nad)
Metta und bei den Chriften nach Serufalem, au®:
geführt hat. Die Vollendung der oft gefahrvollen
unb immer läftigen Reife verleiht den Heimteh:
tenben eine Auszeichnung, welche in dem, den Ne:
men vorgefehten, ursprünglich rein islamitifchen,
aber durch Nachahmung auch bei den unter türt.
denen Ch lebenden Chriſten gebräudlich gewor⸗
u erwä
denen Chrenpräbdilat Hadschi, Pilger, zum Aus:
ei ihm einige gemwaltfame Ausbrüche miktrauifcer | drud aelangt. Man bört alio Hadſchi Mehemed
Braufamteit, endi (Türke), Habfdi Chrifto (Grieche), Habſchi
Rad) dem Tode (1. Jan. 138) bed Lucius Aure: | D nie "Den Sudſlawen hat
ns Cejonius Gommobuß Verus, den er unter dem
5 em Lucius Ulius Verus aboptiert hatte, war
pet br. 188 Antoninus Pius von ihm als Sohn
—* hfolger angenommen worden. Nicht aus
beit, bie ihm fälfchlidh vorgeworfen wird, ober
nes Ga mienden) u. ſ. w. le
. den bäufigen patronymiſchen Yamiliennamen
58— Filgerfohn) gegeben. Hadſchi Baba
Heiliger Vater) ift in gewiſſen Gegenden Aleins
aſtens Anrebe eines, dem Namen nad unbelannten
fenden im hoͤhern Lebensalter.
694
Baͤdſ alfa, — Muſtafa⸗ben⸗Abd⸗
allah, —— dem Namen Katib⸗
chelebi, einer ber Debeutenbiten Hiftoriter, Geo»
ben unb Bibliographen ber Türen. Er murde
In da nftastinopel um 1605 geboren, und nachdem
tere Jahre eriter Setretär des Sultans Mu⸗
* war Hard Enge. Beriton 1658. Sein
anptwert ift ein große zilon: «Keschf-
ul-funün», in arab, S , in melden er die
Titel von mehr als 18.000 arab., peri. und tü
Büchern aufzählt und fu Notizen Aber das Leben
der et Dinzufügt. Das Wert ift von größtem
es fehr viele Schriften aufführt, welche
——— g zu ſein deinen. Bud Auch
die in dem Wörterb —* gegebenen
mohammed. Wifjenichaften, F welchen —
Purgſtall feine «Encyli t der Wiſen⸗
fchaften des Drientö» ( a rbeitet at,
Ding Eine solikänb: ——
tung. e vollftändige Au
lat. Überfegung hat t Hügel «
bibliographicum et — — (7 Bde.,
Lond. 1835—58). Eine Ausgabe bed arab. Terteb
erfchten in Bulal 1857. Außerdem find zu er⸗
n feine hronsl.Zabellen: «Takwim-al-tawa-
» Konſtant. 1733; Iat. von Reizte,
feine Ge — ——
1732; lat. von Norberg, 2 Bde. Lund 1818), «Ges
ſchichte der —— der Zürten» (Ronftaut. 1728;
engl. von Mitchell, 2 1830).
Hadf -Ogin-Bafarı ober —— & chik
(j. d.), Stadt im Furftentum B
ers BE,
Patna
Hadubrand, Hildebrands Sohn, f.
a neryogi & F |
n von ) tan , ee ⸗
Saentjens (Alk. — Poli
peb- zu Nantes 11. Juni 1824, 2
ängere Zeit mit Großinbnitrie, *
meiſter von Saint: ‚Sorneille, 1858 508 Mil
Generalrats des Depert
allgemeinen Wahlen in —— —*
in den 1863 und 1869 als nee
rungstan ein —s—— — Il
er unterzeichnete er im Juli 1 pre
cr der Du ber eds ehn von ber_jog. «dritten
Partei», welche Gi ung ber Binijlerserant:
wortlichleit u ga erftellung aller parlamen⸗
tariſchen Privilegien des Geſe ——— —
—* Am 8. Febr. 1871 m jr ——— —
an gemänlt, wurde er bier Gründer und Präfi-
vr rtei der «Berufung ans Boll». Seit
1876 gehörte er als einer ber Führer ber bonapar⸗
tiſtiſchen Partei der Deputiertenlammer an. Er
ftarb 11. April 1884 in Paris,
afen, ein am Dleeresitrande ober am Ufer
roßer Seen und Ströme zur Aufnahme von
schifen eingerichteter Raum, in dem giele Schuß
gegen die Stürme finden, und der der, in Berbindung
mit einem guten, nicht zu tiefen An de,
durch Land „umfchlofien fem mb Um Plag zu
ewianen und um bei wechſelnder Strömung oder
indrihtung Zufammenftoß der eng nebeneinan:
& m enden Schiffe zu bie
„L66),
iffe Im 9. gemähnli nicht verantert, fonbern | b
50 auen oder Ketten an Prählen beiefti, t, ſodaß
fie in Neihen hintereinander liegen und nicht
bewegen lönnen. Die zu biefem Zweck beitimmten
rt. jede, im in benen ſich bie
at am Ge ‚ gegenüber | 3
vitte ba des
Haͤdſchi⸗Khalfa — ——
ale olland An
Mar —— ber ge — —* häfen. Du
den
Idea und m Bi find — m
fnahme der Kriegsidifie, fi
—— —— — derſelben
uw
Sanbelähäfen | find meift nicht verteibigt, ba bi
K 4 far:
Et, — (3
ee Ber war Sta —— iur
einem
find, bei der Cbbe aber nur geringes
ten oder anz troden fallen.
en
brä er Ausbrud für
(S. * A Mau ——
bay eter, geb. 22. ‚De 1 1816 auf barj
Au in rbayern Münden de
Rectämiffeng Seft uni und ade im im —
partei angehörte. Als Mi
Heritalen
— — 188 u
eig — — Za ver, geb. 2.
—— ich bed bayr. ——
dJahrer og. Bauernpartei
estreniften «Ba .
I an
Ile SIntereflenten repartiert ——ã—
a ne Die 9. un
denjenigen Yorderungen, welche bee ex!
Schiffsglaͤubigers (f. d.) ven
r helfen yet ber
nme
den —— € ni Sie
und für bie Fr —
— — — —
Hafenreifer — Haff
del rd älterer,
—5 —2 — Fr ‚Rriegöhäfen | =
ae dieſe
unterite ben * — n⸗
—5 ein. . müflen fi alle
hu von —— befinden. a Abten Ber
ten, Schmieden, Da} inenfobriten, —
u. ſ. w
08),
— 37
14. gu 1561 zu Klofter Lo
erte feit 1579 zu Tübingen zPpitefophie un
* ward ne Diatoms 90 Sofprehiger In | ua
— 1596 Ar der Theologe‘ in in | aber
2617 ur Sn der —ãe an Srupfı
Stiftslirche, und ftarb 22. Oft. 1619. nenn
chriften haben ı Deionbers mei großes Anſehen ge:
wonnen. theologici on m
theolagiae» —* 1600; 2. Au wurden
in —e weden und On dan ww offizielle
Das «Tomplam
—— 1618 a
t neben einer auss
ac helichen Tempels
ven A
ber 3.
Safer TELT eine —— en aus
Klafie, 2. Dr
und ber Same ber —5 — Weihe
viele Getreidearten, W ld⸗ und Gebirgs⸗
A und wmjoht und ae hie gang noͤrdl. Fe
Alte Welt verbreitet iſt. Der
meine ” wi jest fogar in Gübamerila und in in
ziuftralien gebaut. Sämtliche Haferarten haben
riipenförmig angeordnete, zwei⸗ bis vielblätige
gi der l dünn ⸗
—— fo Lang Fnb ba hehe ober me. | mastrum
n
naens de rzahl der zwij Ihnen befind:
Iıchen Blüten bededen. Die langen Inieförmigen
gebogenen Grannen find unter der Spige ber Ded:
ſpelze angefeht. Die drug
der einen Seite gefurcht ie Haferarten
in vier Abteilungen, von denen drei ci and wohl als
eigene Gattungen betnadhte werben. Die erfte
Aloteilung, die der K ulhırbofer (Avemae sativee),
— Übrchen meninftens h (Some
frücten ren mwenigftens im
ten Zuftanbe hängen find und fünf bi® neun ner;
vige Keldyipelzen bei igen. Man untericheibet bes
dedte und nadte —* Kl eritern fallen bie
Fruchte, von ben En aut ben —
ab (heicalte 9.), bei u ae n 9 öffnen:
pen Bluͤtenſpelzen heraus. edten 9.
zchören der gemeine hen (A. sa-
'ıva L.), der Fahnenhafer (A. orientalis Z.),
ser turze Hafer (A. brevis Both) unb ber
Aaubs oder Sandhafer (A. strigosa); ferner | tio
ınige als Unträuter etende Haferarten, welche
ich von den inten durch eine behaarte Blüten
„indel unterideiben, } . B. der Dind: oder Flug:
rafer (A. fatua L.). Zub en I ka baferm geören
er Nadts oder Grügbafer (A. nuda
er hinefilhe Hafer (A. chinensis —*
angebaute Art
am allg iſt der
Lifpenhofer. (©. Iae: Getreidearten,
ig. 18a und b.) Sein Baterland ilt, wie bei ben
weiften Getreibearten, nicht belannt, feine Kultur | dreier
galt. Dex gemeine 9. wird namentlich in Mittel:
len,
iſt laͤnglich und auf kommende
und Nordeuropa (bis zum 66. Breitengrade), ſo⸗
wie in Centralaſien dir bis zu 1800 m, in ber
Schweiz, bi zu 20 m Gechäbe) angebaut. &
gedeiht in Öebirgen unb Riederungen und iR bie
ommerpflanze des leichten Bodens, gedeiht t aber
auch ebenio auf ſchwerem, auf gebüngtem unb ers
8 ftem Boden und nach den verſchiedenſten Vor⸗
rücken. he Düngung agt ihm gewöhnlich
niht zu. Auf Neuland u
——— beft Er vers
und } orgfältig
ee geichieht im
ee trodenem Erdreid. 5
- im Getreidearten,
* HR: ne Aulaunmengrangene: einjeitömwendige,
vom gemeinen 9. unter]
bene wa — ein nur eine Be!
lebtern, wird namentlich in Schlefien, Ungarn unb
Galizien (befonders in Gebirgen) angebaut. F
n | be auf gutem Boden no acer Grtra
en fi feiner _ Reijern Ime — ſe
Der —2 ſige es Unkraut t, bat
Ku große De. Dres iö —— h in au
Rifpe, eleihlange Keldyipelgen und i
Blüte eine —— ſeid vie — untere Spelze
mit vielfach gewundene ie ee
unter jeder Blüte einen a n Goarönfäel
Grannen find fehr oft feine gig *
—— umnſchealten Körner werben vom
Winde fortgeführt und überall umbergeltrent. Die
K erarten erben in Mittels und Rord⸗
europa vorzugBweile ald
erbefutter gebaut; im
Sübeuropa tritt in biefer
iehung bie Gerfte an
beren Stelle. IR falten Gegenden bed Nordens
(Schottland)
auch bereitet man baraus Grüße
aus Hafermehl Brot gebaden,
©raupen und
Bier. Die zweite Abtei der Haferarten (Are-
bat aufrechte, vielblütige Übrchen, be
— Fruchtknoten und ausbauernde Wurgeiſidde.
rg aus lauter wildwa Ken Arten. Zu
ihr gehören der auf trodenen Wieſen bäufi vor:
m weiche Hafer (A. pubescens N ma
ber namentlid) in Sübbeutichland und Shbeurope
wachſende Wieſenhafer (A. pratensis L.), zwei ‚jpai
Die dritte Abteilung
abnen:
ig. 198
vorzüglihe Futter rüler.
( ) bat aufrechte, ſtets breiblätige £l eben,
deren Blüten alle tbar und begrannt find,
table Fruchttnoten. Sie befteht ebenfalls aß pr *
rennierenden Arten und wird meiſt als eine egene
Gattung angejehen. Ihre Arten find mei
blätig und zierlih. Yu ihr gehört der gelblidhe
Diele npaler oder tleine Bolohafer (A. fia-
— er häufig auf trodenen Wieſen,
samen id Ru oden wädlt und ebenfalls ein
ergras iſt. Die vierte Abtei
Au Mi Frag br ho fen oder Glatthafer,
aud —38 es Na — genannt (A.
gehört, iſt bie Gattung Arr
(f. v8 Krafft, «Lehrbuch ber —A
(Bd. 2: « he llangenle te», 3. Aufl., Berl. 1881)
e, |. unter Air a.
eriourz — lauchblätteriger Vods⸗
bart, f. unter Tragopogon.
Safl, ein im gewöhnlidden S ebrauche ven
alteted Wort, bebeutet im Daͤniſchen et Hav,
Meer ober einen anſehnlichen Zeil besfelben mb
— —— — ———
e
der Strommünbungen vor Es find meerbuſen⸗
696
drmige, aber teils bur benahbarte ſeln, teils
pi „make fandige nbaun en oder Neruns
en (bo beu 16 flieberungen, & nlic dem fchweb.
Sterite, Niederreih, oder wenn es aus dem
Altpreufifden abzuleiten ift, won den Wellen aus⸗
geworfenes Land») von dem Deere fat ganz ges
Iöiebene Mündungsgolfe, die als ſolche u er
enthalten, mithin als Zeile der dazugehörigen
gaupifräme, nicht als Meerbufen betrachtet wers
lönnen und durch i aore größere Abgeſchloſſen⸗
t fih aud von der Mündungsform * Uſtuar
bei iman (1. d.) untericheiben. Sie gehören alle
brei — preuß. Staate. Das Pommerſche
tettiner Saft in feinem öftl. Teile das
a in | bem weit ichen das Kleine 9. ‚genannt,
km groß, nimmt die Ober und eini
nere Sh e, wie bie Üder
zwifchen dem Feſtlande und den Inſeln Uſedom
und olin dur die Peene, Swine und Divenow
in bie Off 08 Friſche Ball, wonden eg
bing, Pi u und Köntgäberg, ie a
nimmt zwei Münbungsarme der Dede, nam:
lid) die Nogat und bie Alte Weichſel, fowie die
ein, bie Safar e, ben Friſching und den Pregel | d
auf und wir die 60 km lange, ſehr ſchmale
iſche Nerung von der Dftfee getrennt, mit we
Pa es nur durch das 4 m ti e Gatt Desgatt)
ober Billauer Tief in Berbindung ſteht.
riſche Haff, welches hinter der 90 km langen
Kuri den erun die t, 1661,5 qkm Rh iſt und
bie el oder iemen in zwei
und Gilge, fo
Bregel, aumimmt, mündet bei Memel durch das
Remeler Tie f in bie hr aus. Dein Tiefe und
bei heftigen Winde fehr rel ellenbewes
it
ent Ve en de E iffahrt auf diefen Gewäſ⸗
ern für große chiffe ſehr
chauſpieldichter und Roman⸗
—* ller, 5 8. Nov. 1804 zu Königöberg i. Pr.,
verließ im 16. Jahre das ricianum daſelbſt
um 16 der Bühne zu widmen, durchzog ala wars
dern Schaufpieler Breußen Sa en, Schlefien,
Ofterreic und Ungarn, war 830 Dramatı turg
und Zhenterbichter zu Belt. Due er mit einigen
Speltatelftüden, wie «Schwa erg und To: »
und «Die Raubichügen», durchſchlagenden
atte, ſo ward er von dem wiener Theaterdir
ri für das Theater an der Wien engagiert, bem
en wä rend einer 12jährigen lan eit über hun⸗
tüde, meiſt Geiangäpo fien und Boltzitüde
Here; fe fie ericienen in Auswahl unter dem Zitel
scher % er eater» (3 Bde., Lpʒ. 1845 —46
auf ber ne "erhalten fein dreis
Pr —X hereſe Sroned». Seine Ro⸗
mane find meiſt bem wiener Leben entnommen.
ar 29. Febr. 1876 in Wien
(arab.), Barfüßer.
ahs (Schemd:ed:din Mohammed; ber Beis
IR Afiz bezeichnet einen Gelehrten, welcher den
Koran auswendi —*X Ener ber berühmteiten
und anmutigften idter erſiens, geb. zu Anfang
des 14. Jahrh. zu S inAB, widmete fih der Theo»
logie und Rechtskunde unb lebte ald Derwilch in
fretwilliger Armut zu Schiraͤs. Damals gebot bie
Dynaſtie ber a afferiben, (1318— 93) im füdl.
—ã t beſonders zwei ne ee jeien
fen Harfe, he hab Sche
en Hofe er teile un
ET
auf und re N ih | turk. 6
omie bie Deime, einen nörbl. Arm En
Haffner — Haft
zum erjten male 1388 in Schiras war, joll den 9.
bebande "Meheladen
ngen ee arhendöle o F nn ber
niben © von Ba an ben des ind. Fü
. — 1378 - 97), 308 ee
lt n jeiner Vaterſtadt vor, wo er 1889
Grit nad) feinem he! wurden von feinem
Mohammeb Gulandam bie Oben und
da) etwa 0, in einen «Diwan» g
welcher viele 8 ommentatoren es em
in feinen Gebichten In Shi m Timur, welder
mit Auszeichnun
brudt warb berfelbe zuerft in Indien (Kalkutıa
1791 —* er, bejonbers kn: jüngfter Zeit, wie ud
ographierte
erichienen if. Den Ausgaben von Ko
180) und Kairo (3 Bde., Bulak lat 1830) Er vie
olien des Sudi beigegeben . Vieſe Oder
lien enthält auch bie ge⸗ diiſe Ausgabe von
Herm. Brodhaus (8 3. 1854— 61); ein:
zelne Gebichte uthen bereits 1771 in? Bien ben
auögegeben; vollitändig übertragen
« Diwan» von Hammer (2 Bde. ab. 10-1
Fern Fa; welches Goethe zu Gedichten bei
en viwan anregte), ben Tert mit —*
fehabe A uee en 18) N; Bincenz vo
wei
Fr elen Ay Wobenftebt dem
net (Berl. 1877); ins aller —* H. a
überfet, unter anberm ber ganze «Dimanı von 9
Palmer (Lond. 1881) und eine Auswahl von At
erfien in viele n
Lond. 1876, in prachtvoller Ausftattun)
Den Iyrif Gebi ten des 353 in denen er mi
Anmut um euer Wein, Liebe unb Gem Genuß beius,
liegt na Anfidtb - Serie oft ein myſtiſcher Sins
u Gru Abk habe i, Sururi u. a. zu erörten
hi 6 ein Grabmal bei Schiri
I — going, röig häufig von frommen Mo:
poetarun
t. Dal. „„ullers, —
—— — ex Daulı
* tler Du Dt. f Island (f.d.).
ja 8
bilfpp) ber Ara der wiener Aula)
ul go In, mar ale
ar
Stüde waren: «Megära , die fürdterlikt
8 | dere. oder das bezauberte = des 9
nborn» und «Die bürgerli
Ausſchweifung eines Cheweibes mit
und Colombina». Mehrere feiner oflen 5 *
tete Berrinet zu Singftüden, wie «Die Schweſten
von Prag», «Das 8 Sonntagötinb u...
dell, Marttfleden in Nieverbayern, 1
Dbernzell
Hafnie,
ber lat. Name von Kopenhagen
Safren, ‚Teil des Gevern (f. b
Saft als Gicerungsmittel im bürgerlichen
Rechtsſachen und als —— der er ®
Givilprogeß, |. Arreft (im
„sartim — im ©: gie
bebeutet: die vorlä
eines ernaefhulbiare tem, een *
benfeiben daran zu verhindern ee, ,
[14 ben ber Unterfuch burd) bie iehe ode
——
nichte, beziehen
fe cher Kuslage ve verleite (os
der Mitihuß FR
114 u Roltafions 6
de Bid erfolgt Se leg * 8. (Unter:
—X der 1893 —& gegen —5 a etatet euf Grund
4 beim me
fieflor *
— — —
Haftara — Haftpflicht
Haftbefehls, in welchem der Angeichuldigte ge:
nau zu bezeichnen und die ihm zur Laft ggeleete
itrafbare Handlung, fowie ber Grund ber Verhaf⸗
tung anzugeben it. Der Verhaftete fol, ſoweit
möglich), von andern gefondert und nicht mit Straf:
en zufammen verwahrt werden; er darf
h auch Bequemlichleiten und Beichäftigungen,
bie feinem Stande und jeinen Bermögensverhälts
nifien entiprechen, auf feine Koften anichaffen, fo:
weit fie mit dem Bmede ber 9. vereinbar find und
weder bie Ordnung im Gefängnis ftören, noch die
Sicherheit gefährden. Gin Angeihufbigter, deſſen
Berbaftung lediglich wegen Verdachts der Flucht
angeordnet iſt, kann gegen Sicherheitsleiſtung
bares Geld, Manbb telung, Wertpapiere ober
Bürgichaft) mit ber nterfuchungsbaft verſchont
werden. (Bol. Strafprozeßordnung für das Deutſche
Hei, g. Be), für das Deutiche Reich
Im Streafgelekbu r das Deutiche Rei
bezeichnet 9. ee —— und zwar
die leichteſte. Sie iſt hauptſächli r Tibertre:
tungen, d. i. Polizeivergehen, beſtimmt und beſteht
n einfa er Seel itsentgiehung von einem Tage
is zu ſechs Wochen (8. 18), kann jedoch ausnahms⸗
veile bis zu drei Monaten verlängert werben ($. 77);
zur Landſtreicher, Bettler, lieberliche Birnen und
ırbeitöfchene Perſonen können während der 9. r
Arbeiten, welche ihren Fähigkeiten und Berhält:
siffen angemefien find, angehalten werden ($. 862).
Wenn jemanb wegen verichtebener übertretungen
nebrfah H. verwirkt bat, fo ift penen ihn auf
inen Gefamtbetrag, ber jedoch drei Donate nicht
Iberfchreiten darf, zu erlennen. Die Bollfiredun
iner techtsfräftig erlannten 9. verjährt in zwei
Yabren S . 70b). Bezüglich Folder Berfonen, welche
ei der H. zu Arbeiten angehalten werden können,
R die höhere Polizeibehoͤrde (Landespolizeibehörbe)
efugt, diefelben nad) verbüßter H. bis zu zwei Jah⸗
en in ein ne F oh Bun Fr tet
u en. Diefe Rebenftrafe achhaft.
a bezeichnet im Ritus der Synagoge den
in Sabbaten, Feier⸗ und Feſttagen an die Vor⸗
eſung aus dem Pentateuch (Perikope) ſich anſchlie⸗
enden Abſchnitt aus den Propheten, der mit ent⸗
prechenden Benebiltionen eingeleitet und beſchloſ⸗
em wird. Der It der H. entfpricht gewoͤhnlich
emijenigen der Berilope ober ber jeweiligen Bebeus
ung des Zags im jud. ran
Bafte oder Sphemeren, Inſektenfamilie, |.
kintagöfliegen.
Saftpfennig, Sottespfennig, Heiliger:
‚eiftpfennig (arrha, denarius dei), eine lleine
Idfumme, welde im ältern deutfchen Recht ges
eben wurbe, um einen Bertrag bindend zu machen.
L Arrba.)
t nennt man eine befondere, gegens
ber den Yonftigen Regeln bed Privatrechts erhöhte
3erpfl ichtung zum Schadenerfap r die beim
riebe der Eiſenbahnen, Bergwerle u. |. w. berbeis
rten Tötungen und Körperverlegungen, welche
m Deutihen Reiche durch das Reichögeleh vom
N, i 1871 geregelt ift. Geſeßz unterſcheidet
hen Ci enbahnen (wohin auch Pferdeeifenbab:
en zu rechnen find) einerſeits und Bergwerken,
Steinbrüden, Gräbereien (Gruben) oder Fabriken
ah, ann 0b Rd um
en o erverlegungen handelt, we
chen Betriebe einer Bahn Dornefommen, der Un:
ernehmer für den dadurch entftandenen Schaben
697
ichlechthin haftet, es fei denn, daf er beweiſe, der
Unfall fei durch höhere Gewalt oder eigenes Vers
ſchulden der betreffenden getöteten oder verlekten
erjon verurfacht worden; wogegen bei Unfällen,
bie beim Betriebe von Bergwerlen vorgefallen find,
der Betriebdunternehmer nur in bem Falle (abnes
jehen von feinem eigenen Berfchulden, einem Falle
der nicht nad diefem Geſetze zu befanden) für den
Schadenerſaß heet wenn ein Bevollmädhtigter
oder ein Repräjentant ober eine zur Leitung oder
Beauffihtigung des Betriebes oder der Arbeiter
angenommene Berfon duch ein Berfchulden in
Ausführung der Dienſtverrichtungen ben Tod ober
die Körperverlegung eines Menſchen herbeigeführt
bat. Schadenerſaß ift zu leiften im Falle der Tös
tung durch Erfaß der Koften einer verfuchten Heis
(ung und ber Beerdigung, fowie des Vermögenss
nachteils, welchen der Betötete während der Krank⸗
beit dur) Grmexbäunfähigteit oder Verminderung
der Erwerbsfaͤhigleit erlitten bat. War der Ge:
tötete zur Zeit feines Todes vermöge Geſetzes vers
prüchtet, einem andern Unterhalt zu gewähren, fo
ann diefer infoweit Erfaß fordern, als ihm infolge
des Todesfalls der Unterhalt entzogen worben ilt;
im alle einer Körperverlegung dagegen durch Er:
faß der Heilungsloften und des Vermögensnach⸗
teils, welchen der Verlegte durch eine infolge der
Verletzung eingetretene zeitweife oder dauernde Er⸗
werböunfäbigleit oder Verminderung ber Erwerbs⸗
fäbigleit erleidet. War der Getötete oder Verletzte
unter Mitleiftung von Prämien oder andern Beis
trägen durch ben Detriebäunternehmer bei einer
Berjiherungsanftalt u. f. w. gegen den Unfall vers
fihert, fo ift die Leiftung ber leßtern an den Erſatz⸗
erechtigten auf die Entſchädigung einzurechnen,
wenn die Mitleiltung bed Betriebsunternehmers
nicht unter einem Dritteil ber Gefamtleiftung be;
trägt. Bertragsbeftimmungen (burd) Reglement3,
Übereinkunft), welche den gedachten Borfchriften
entgegenftehen, baben keine rechtliche Wirkung.
Fa 8.7 bat das Gericht über die Höhe des Scha⸗
dens nad) freiem Srmelien zu erfennen. Wenn
nicht die Parteien fiber die Abfindung in Kapital
einverftanden find, ift regelmäßig eine Rente zuzu:
billigen, betreff3 deren Höhe u. |. w. nachmals bei
veränderten Verhaͤltniſſen Mobifitationen zwiſchen
den Beteiligten zugelafjen werden. Die Forderun⸗
gen auf Schabenerfag verjähren in zwei „Jahren
vom Tage bes Unfalls begiehentlic bei Tötung
vom Todestage an gerechnet. Landesgeſete, welche
in ber angebeuteten Richtung noch weitergehende
Beltimmungen über die 9. enthalten, follen. ar
das Reichsgeſetz unberührt bleiben. Schließli
wird behufs Sicherung einer einheitlihen Ausies
gung und Anmenbung be3 unftreitig kontroverſen⸗
reihen Gejeges bie oberfte Inſtanz in das Reid)3:
oberhandelsgericht, geht das Reichsgericht, zu Leip⸗
zig verlegt. Dies bat inzwiſchen eine große Uns
zahl von Entſcheidungen zu ben einzelnen Para:
ben bes Gefches erlajien. Als Hauptgrund:
übe treten aus ihnen für die Gilenbahnunfälle
bervor,, daß die H. den Betriebsunternehmer trüft,
nicht_etiva den davon verſchiedenen gentümer
des Schienenwegs, daß, wenn ein Unfall herbeis
geführt ift bu bas Sufammenftoßen ber Züge
von verfhiedenen Betriebsunternehmern auf ber:
elben Strede, beide für den Schaden baften, und
in allen Fällen der Unfall in innerm Zufammens
hange mit den bem Bahnbetriebe eigentümlichen
698
Gefahren —— Schienengleiſe) ſtehen mn,
ies
eben toll re Eger, — Reichshaſtpflicht⸗
ve —ã —— 83* donen.
‚io ende Sr da,
unter infriebigung.
wird: —*
net in der rabriniſchen
des em Smbalts 1 als nad ide, ehauliden,
andern Mo
ben wechſelt die H. oft mit der
tuifion ber lichen Beitimmungen( d d.).
Die «Bücher er Dagaban, bie von ältern | Auto:
zen zumeilen angeführt werd
Die Ft Gienene «da
pienene «5 agaba von von —
Vaſſahfeſte atſindende im agb
Bagar
Knaben welche seh Bd ölt en Sopm
mel — Dit biefem durch Sarah, bie re
nes Dem Gate — *
fe na n von wo Ismae
er
ezieht @ ng er von
ihren norbarab. Stammverwandten. Der Rame
«Hegariter» fcheint fpüter einem Teile ber ißmaeli-
tiichen Araber, dem Beduinenſtamme pi er Marder
im nörbl. Arobien, beigelegt worden zu ge jein. Im
Neuen Teſtament deutet Baulus den Namen der 9.
allegoriſch aus und verfteht darunter den « Stein»
(Berg) der miofaifchen Bejebgebung. Biele Fabeln
ütder H. finden ſich unter den Mohaumedanern, bie
fie al3 die Stamummutter der tömaelitilchen Araber
verchecn un | und häufig nach ihrem angeblichen Grabe
zu R
Hegherg Karl Anm), ſchwed. Shalipenre:
Überteber, —* fi 1810 zu Lund, Imbierte | in
Upfala und N 1833 zum Docenten ber griech.
Sprace ernannt. Seit 1840 wirfte er als Profeſſor
in Lund, wo er 8. Jan. 1864 ſtarb. Seine Lehr:
— maren anfangs bie LAſthetik, Litteratur⸗ und
eihichte und moberne Spraden, feit 1859
* ie nordiſchen Sprachen. In feiner Sugend | i
lieferte er Beiträge zur Gef —* des griech. Dramas
und gab auch gute Überjegungen aus Ariſtophanes
heraus, feinen größten litterariihen Ruhm e ielte
Cr aber mit einer meikerhaften ——
licher © ramen Shakſpeares (12 Bde. 1807
— 51; neue Aufl. 1861). Di Tepten Jahre feines
Lehen wibnete er dem Wörterbu erbucdhe der Schwebi:
chen Atubemie, beren Mitglied er feit 1851 war.
Buche oder gemeine Weißbuche, ſ.
Hornbaum.
Sutte ober Sanbutte, bie beö
Rofe 68, insbeſondere ber Heden- oder Zaun:
rofe. Hagen ift ein —F er cn ‚der zur
Anlage von Gehegen od Seden ve iſt, mie
auch der r Hagedorn —22 en utte
net die Form der Frudt. Diele ift au? ber
töhre hervorgegangen, alſo eine —— — t, wah⸗
rend die in ihr n Steinchen
aus Fruchtknoten entitanben find, Hab, mie ——
darſtellen. Das etwas magere H. iſt
meiſt rot gefärbt und enthält vo iſe ya eim-
uder, Gummi, Gerbſtoff engine | Sßleim. | ti
une: eã bat einen enchmen, erfriihenden Ge⸗
—* Aura be zur Bereitung zn u |
gegränbet außeinonbergeiöhnitien
Ri pi
Haftzeher — Hagel (Geſchoß)
biefem Zwed werden bie der Länge ned
——
von den Stei
nen und inne, Frußines bl
Borften gereinig en. befonder?
peri net find bie en und ——
ne Rosa villosa (pomiſ
Sagedoru ober — ——ãa,ſ
ſJ. a ———
wo fe: Ehe S ber on 6
einer feit früher elbft beftehenden
Seh. a
cher
Elemente rer ihm einen 88
Sanabarlkeit erteilte, fodaß die home Kompe-
nüten damaliger Zeit populäre Melodien bapı it
ten. Er ließ überhaupt das Gerah reine m
natürlicher im Liede ſprechen, als es von jene
Vorgängern geicheben. Anafveontife jahr
Lebensweisheit, erberelidrung ng anmutiger Ketn.
Ken Zufriedenheit, Gefelligteit umb äreunbidch
ben die Hauptelemente ſeines Liebes, in melde:
im qum Zei Gin Borbin mar, Er
as Verdien er € i er
ſchen Geiellihaftsliebes geworben zu —*
in der poetiſchen Spifel, worin ihm oral, I um
in der poetiſchen beiehrenden Erzählung, wert
Lafontaine Er Frl leiltete 9. für ers
eit —— leich erfcheinen i u iin ”
dern bie Ebneh side cm und bie S
der er, wie bie ver) Ausgaben jeiner ee
fien beweifen, unab * ie en von einer für je
Zeit ungewöhnlichen Reinheit, Anmut und
tönenden Leichtigleit, ſodaß e er ih ben hu Ad:
des Dichters der Örajien erw
abe feiner «Boetif Werte» nehf hei
Icreibung ı und Sara kteriftit beforgte Gichebun
Hageborn (Chriftian Ludw. von), Bruber bet
vorigen, geb. 14. Febr. 1712 zu ‚farb el:
Geb. Legationsrat und —
akademien zu Dresden und Leipzig
24. San. 1780. Gr ift als ber —
: | läufer Winckelmanns zu —— ehe
mehrern Richtungen ber Kunft neue Bade.
ihn wurde auch 1765 bie erfte a er
lung der Alademie in Dresden — De
wnei Auf erwarb .er fi I «Bent
n über bie Malerei de., 2, 18
A veröffentlichte er ande über bi a
ei. 8 Ha einsiäoh, ee ee
Hagel (Eislörner)
838 zu einem Schuß; dieſelben werben zuſam⸗
in Sc Ben rn und AA Bee,
Bein (Lu: ur zu tun) au
en. Statt bie
urtätfehe (.d.) Yan hate 9. aus
teinen, Blei: L. wie aus
pren; er ranathagel, (©.
ter ——
ei nenat man die mei
—
a schen in
—e—
ober
AR —
und | die bie auf folder Unt
Fand Denn dann aus noch höhern
Die Bißı grober ist
5. beakhden lag Pb —— une
ind daher vielerlei Hypothelen über bie
ws 9. aufgeftellt worben.
Nlbung zu —
ng
dit, die m . mol
mo wocurq langen bie Hageltörmner ihre mans
—E :? Bon den vielen Altern
9. fand die von
Bol 1 top il — Tange Beit de Die
Gmebenden Hole 9
Dünfte_ berart aı
— EEK 26
fallen. ni man ara Ha
PETE en
9. erit & —8 =
arten der Haı ne — et en
Bogdl und N SR
5 ae fpäter jelbftändi ——
ab. | In Kive 1866, Dufour 1861, Beer 1005 ;) augen
I worden — Diefelden beruben baraf,
ler bei Enge —— Umftänden sit u
* aim en, Die Untı —
—— rt 5 —
Ge dire. Me Fa 35 —*
haret Ba dann plöplich zu € 6 nehmer
den Daoelhepatbien ar, Tab eu —
en anf ober ——— hey Bin
unter erlalten Carmen,
—A— Heine
Gisteilhen ober Grau; Bon fo —
is jene m! ten Waſſerteilchen Bunt,
iöchen) ala Giehüllen um leptere fehr rare
an, A Here daß bie fo nd Bilden nden Hagellörner
ei — der er größer werd om nor hreng
Fr wirb bier vom
nen
Feadhten, nk Hol dat
die voraus te U
—
wel je
mithin in biefer Ayers 10
ber Ha —— Rätkegrab wie
nude ah, a ;herung ber Hagellörner
berädfi — Bi erhält diefe ee
erft arg Ei jen Bert, 2
(1865 und 1872) annimmt, baß bei außerorbents
ä „Abnahme, der Temperatur nad oben fh
a wirbelnde Quftftröme bilden, deren
——8 nf in Ve eistalten Luftſchichten zu Ei
Fa die en Luftwir ·
bei m “7 er en Lehtere wa—
— durch bie unter!
— ellörnern an. Rach
gelwetter au Wetterfäulen
Ben
ntehen de
in dal 0 Schichten ber
, wenn man mit
Atmofphäre.
Bus. el en Or nn da
Beier fen, Ik fie fh verb
700
dadurd) größer werden. Erwähnenswert find noch
die Hypothefen Schwanbes (1844) und Mohr
(1862), nad) welchen der H., d. h. die Eritarrung
großer Waflermengen in den Wollen, von dem
plöslien erabftürzen fehr Talter Luftmaſſen aus
en hoͤhern Luftſchichten herrühren follte. Mohr
nimmt an, daß bie infolge der Sonnenwirkung bis
u hoben Regionen emporgeſtiegenen Waſſerdämpfe
urch ſehr kalte barüberliegenbe Luftſchichten ſchnell
u tropfbarem Waſſer verdichtet werben. In den
adurdy gebildeten Iuftverdännten Raum ftürzen
noch mehr und noch kältere Quftfchichten (biß zu
—40° C. und darunter) nad und verdichten noch
mehr Bafferbampf odaß dadurch ein heftiger, abs
jeigenber alter uft trom erzeugt wird, der den in
en untern Luftſchichten aufgelöften Waflerdampf
mafjenhaft verdichtet und zum Gefrieren bringt.
Allein die Rechnung verlangt ‚ür diefe unb analoge
Dumotdeien eine jo mädtige Wärmeentziehung des
Wolkenwaſſers, daß es unabri&einli wird, wie
jene falten Zuftitröme dies leiften lönnen. Das
beim, —24 auftretende Geraͤuſch kommt ver⸗
mutlich vom Aneinanderprallen ber Eiskoͤrner,
welches der Wind bewirkt.
Vol. Schwaab, «Die Hageltheorien älterer und
neuerer Zeit» (Kaſſel 1878); Waehner, «Hiſtor.krit.
Uberſicht der Hageltheorien» (Rotterd. 1876).
Die Zeritörungen, welde der 9. auf ben von
ihm betroffenen nöftricen befonders du ers
fchlagen der Selbfeüähte anrichten kann, find ſehr
groß. Es warb daher aud) ber Wunſch rege, Has
gelableiter, analog den Bligableitern, aufftellen
u können. Da aber ein jolther immer nur mes
Int durch Glektricitätäableitung wirlen lönnte,
er H. aber nicht Folge der Gleftricität ift, fo ers
gibt ſich von felbit das Unnüge folder Vorrichtun⸗
gen, Dagegen haben die Hagelverfiherungsanitalten
oroben ußen geftiftet. (S.Dagelverfiherung,
jagelberg, Dorf bei der Stabt Belzig im preuß.
Regierungsbezirt Potsdam, gefchichtlih bekannt
durd) das Treffen vom 27. Aug. 1813, in welchem
die Preußen unter Oeneral von Biriäfetb den franz.
General Girard ſchlugen. (6. Belzig.)
Sagelfeier (Scauerfeier), ein feierlidhes
Hochamt, welches in kath. Ländern am 26. Juni,
dem Gedächtnistage ber Heiligen Johannes und
Paulus ald Schußheilige gegen Hagel und Unwet⸗
ter, gehalten u &. Chal lle B
Bagelkorn (or. Chalazion), partielle Ber:
didung des Augenlißtnornelß, j.u. Gerftenlorn.
Hageltugel war die Bezeihnung für eine mit
Heinen Kugeln gefüllte Granate, die als Vorläufer
bes fpätern Shrapnels ſchon um 1600 vorkam (f.
unter Geſchoß, Bd.VII, S. 877°). Beim Jagdge:
wehr wird der Schrotfhuß aud als Hagelfhu
ae k (Igelfäuß) —* vn S. ER
agelihn ge u8), J. unter Geſchoß,
Te runB, einerder wichtigften Zweige
des ganzen Aſſekuranzweſens, erftredt ſich auf
elöfrüdhte, Wein, Hopfen, Tabat, Gärtnereien,
bit: und Baumf ulen, auch Dächer und Fenſter⸗
ſcheiben (hier ala Konkurrenz der Glasverſicherung,
ſ. d.) u. ſ. w. und entſtand im 18. gebt ‚in Srant:
reich) und England, dann auch in Deutichland, als
durd) f&honungslofe Lichtung der Wälder bem Ader:
bau immter mehr ber natürliche Schug entzogen war.
Die deutichen agelverficherungägefellfche ten bes
teben meiſt erit ſeit neueſter Zeit; Oſterreich⸗ Ungarn
t noch keine dieſe Branche ausſ &ließlich betreibende
6 | land zu Berlin (1867, auch
Hagelberg — Hagelverfiherung
nennenswerte Anftalt, aber faft alle dortigen Ach:
ranzgeſellſchaften betreiben auch bie 9.; die Schwen
hat eine auf Gegenſeitigkeit IB 1880 in Zurich.
Bei der 9. wird im Unterſchied gegen andere Ele:
mentarverfiherungszweigeim Schabenfalle nicht der
Zeitwert ber verbagelten Bobenerzeugnifie, ſonden
die Differenz zwiichen dem zu erhoffenden Ertrag
unter normalen unb bem verminderten Grira:
unter den durch den Hagelichlag geitörten Entwid
Iungsverhältnifien vergütet. Die H. leidet nod ir:
mer ungemein unter dem Mangel einer austeider:
den und zuverläffigen Statiftit, da bie geogr. Ya:
teilung der dem SHagelichlag Aberbaupt, oder ab
wechſelnd, oder gar nicht außgefehten Länderfride
ihren legten Urſachen nad) noch nicht einmal cm
näbernd ergründet iſt. Yerner —* oft ſchwieri
u erlennen, ob überhaupt ein lſchaden ver.
iegt. Auch ift zuweilen die Heilung des Schadu
im Wege natürlicher Entwidelung möglid; in ix
chem Falle findet der Erfag feine Grmähigung dur
ben Grab, bis zu weldem dieſe Entwidelum +
diehen it ieraug folgt die Schwierigfeit der Ye:
gabe, die «Borprämie» in Einklang zu bringen zı
er eventuellen fünftigen Entfchäbigung, font de
richtigen Einteilung der — —
ſchiedenen Gegenſtänden der Be ng (rad
attungen). Außerdem haben viele Gejellidum
talitätsklafien, abgeftuft im Anſchluß an die peit
Kreiseinteilung nach der alljährlid) veränberta ®
pelfesnue . Als Grundfaß gilt für die Deklaratıa
er Verfiherungsobjelte, daß von einer mi:
jelben Fruchtgattung ftet3 Die ganze Ernte ur“
werben muß. Bei der Prämie haralteriiertiär:
eigenes Merkmal der ER ldmarken, die in fir
Zwiſchenfriſten von Hagelihaden betroffen mım.
N len das naͤchſte Jahr erhöhte Prämie; anır,
ängere Beit verfchont gebliebene, genießen gem
Rabatt. Betreffs des Tarif ift zu bemerken, it
Gräfer und Futterkräuter die geringfte, Cigamt
und Schnupftabalsgut, ald am leichteften wrik
bar, bie höchite Prämie zahlen. Durch freimli
In einer teilmeifen Selbftverfiherun ©
mäßigt ji) die Borprämie. Bu
Die gegenfeitigenG®efellfchaftenintur
fand arbeiten zum Teil auf raumlich beichräntm
Gebiet, wie die Medlenburgiiche in Neubrande.
burg (aͤlteſte, von 1797, betreibt au erverhät
rung), Greifswald (von 1841, au erverũce
rung), Wriezen (für das Oderbruch, von IH.
Grevismüblen in Medienburg (1854) und Rinde
(für Bayern, 1838); die andern find allgemein ıt%
nifiert: Leipzig (1824), Schwedt (1826, aud je
verfiherung), Hannover-Braunf weigtide Bi
nover (1833), Hagelverfiherungsbant für deut
Viehverficherung), Fer:
deutfche Sagelverficerungägejeligaft zu Bea
(gr te Anftalt der Branche, 1869), Borute 2
in (1873), Allgemeine Deutfche Hageloerid
rungögefellichaft r Berlin (1874), Deutiche Sur
—— e [dat für Gärtnereien zu &
(1847) und Schlefiiche Hagelverficherungagefelitet
zu Breslau (1873).
Die nadjitehenden beiden Tabellen geben .
überfiht ber Geihaftoreiultate ber a han
verfiherungs«@efellichaften (ſowohl Atem 3
ber Gegenfeitigteit3s@ejellihaften) Nord: un "U
teldeutſchlands (1882), wie der Hagelverſichen
Altiengejellfchaften ber Öfterreichifch: Ungants
Monardie (1881):
Hagelverfiherung 70i
Gefhäftsrefultate pro 1882
der in Nord: und Mittelbeutfchland arbeitenden größern Hagelverſicherungs-⸗Geſellſchaften.
(Rad den veröffentlichten Rehnungsabichlüffen.)
Berliherungs- Gegen 1881 Erboben Eher Durd: Entidä-
Name ber Gefellicjaft. |, Tmme für | Baer) | | oigumges
gene Redinung. Abnahme (—) Pro 1852. 100 art fumme 1882.
Aktien⸗Geſellſchaften.
Preußiſche .................. 227 370000| + 24451 140 -08 1 748 823
Nagde urger ................. 223 045 943| + 37188475 103 1 795 370
Kölnifche re ........... 170483 150 | + 20.006 786 084 1 065 517
Union in Beimar ............. 157 656 953 | + 14 744 356 09 879 788
Giherfelder ............ ....... 84.063 030 | + 18 687 070 093 572 211
Berlinern. ................... 62 212392 | -+ 12361 952 093 474 912
— Dose ose 12901 902 SEL30T! 0933| 474972
Summa | 924831468| + 127439 779| 8545889| 092 | 6536681
Rorbbeutfche ... .............. 391 448 5338 + 55864909| 3612862) 092 2956 947
Schwedter ................. I64979 004 + 16519839] 1331 0001 081 1524 516
bannover- Braunfäimeigiiche ....1 64776270) + 1758500] 8809571 136 729 076
Allgemeine Deutide ........... 60242 981 |+ 20173981 | 04936] 150 669 235
Reubrandenburger ............ 51 908 875 | — 11600| 861687] 166 875 507
Boruſfia.................... 46079 330 + 13 722 419 528 906 115 300 542
deipziger ................. 40348 776501 + 1163870| 560 0681 139 435 023
ßreifswalder................. 85153875) + 3020751 3866921 110 381 166
Srevesmühlener .............. 18344 978| — 597009] 126140) 09% 119 860
Dagelverf.: ant für Deutichland . | 18742590 | + 3618240] 1179| 086 60 370
KT
Summe | 882625 101|+107165224| 9311287| 105 | 8052242
zufammen | 1807 456 569 Hafer | 1amram| 099 |14588 923
Dagegen 1881 |1572 851566 | + 62277167 |14801370| 09% |11793 3
Das Hagelverſicherungsgeſchäft der Zõſterrelqhhiſch⸗ Unsariſchen
Aktiengeſellſchaften 1881.
EingenormeneBezahlte Rädverl.-| Retto-Brämiens -
Firma Grämien “einen Binnahıne Bezahlte Schäden
ıssı | 1880 | ıssı | 1800 | ass: | 1s00 | 1 | 1880
491 847 | 1576094 | 1515 314 | 1 032266 | 1 738 436
206 184 —338 68936 | 153404 | 189 406
369 087
105477] 215170 | 142145) 197196) 354 MO
852 907 | 115248711079 718 | 735223 | 1169452
4 640 82
Eumms BL [8043296 6 500 937 8.467 625 |3 694 040 | «575 171 | 8 006 887 | 3397 621 |4 706 08
De 9a everfiherungs ‚Aitiengefell: niſſen eines von Hagel betroffenen Orundftüda oder
f haften baben ſaͤmtlich allgemeinere Drganifa: | eines Teils besfelben nicht er ig ift und bie
tion; es find: bie Derliner eſellſchaft von 1832, Derlicherung ee Gräfereien un ttergewädhf
Magdeburg (1869) Köln (1854, von der yeuerver: | nur für den erften Schnitt gilt, wenn vorher m
fiherungdgelellihaft Colonia gegründet), nion in | anderes vereinbart wird. Tabaf muß als Cigarren:,
Weimar (1854, von der Aachen⸗ Mündener Feuer: | Schnupfs oder Pfeifengut getrennt, pelleniee fein;
verſicherun Sgefellichaft gegründet), die Baterlän: | von der Verſi rungslumme gilt Yı
bilde | in erteld 1856) und die Preußiſche in Ber: | Yı. für Erb:, %0 für Beftgut. Bei gl at
fin (1865). Die fünf erftgenannten diejer Aktien: | fid) die dene Sri nur 5 auf nad vollenbeter Bitte
geieliänfen bie bildeten früher eine Koalition nad) | vorhandene Früchte ein und Hadirüd)ten
rt des Verbands deutſcher Privat : Jeucrverfiches | wird nur ber Efiben a der Quantität, nicht
—A—6 ua. aben noch jeßt eine ge: Qualität, übernommen. Dagegen ‚gelten fämtli e
meinjame Faſſu De io emeinen Berficherungd: wirtfchaftlich nugbare Teile odenerzeugniile
bedingungen, nad) welchen Ber weniger als "/s al3 mitverfidert. Ein ah ci de3 Werts
tragende nahmweislihe Schaden an Bodenerzeug: ! der Früchte wird auf Strob, Baft oder Halme
grreöönet; ‚für ben Verſicherten iſt e8 ‚uorte haftet,
wiöt u einem feiten nie Ri
Stro genden en fein.
enbet in je yabre b ei Wein mit Beginn der |
in ben betreffenden Anlagen; bei Flachs und Han
fobald fie nicht —2* im Boben wurzeln; bei andern
uerifl en, fobald fie abgefahren oder in Haufen
t Aue „jpätehend aber 14 Zage nad) Schnitt,
d oder — Eintretende Schäden Ber
* —— vor rt B der Ernte abgef
auptmerkma Hegelihabens IE iſt vn
— ag, d. i. bie Fb bie Wirkung desſelben,
vom Hagelkorn, und zwar auf ber netter] pn Die
—— des Hagels au e nach
der Ontmi telungäperiobe er hab —— ver eben
Sao Blüte-, Reif: und Ern e).
tieren — — if Rn
unennen find: Schramm, « Bageljha:
be ( a —— — X Hag
ſicherungsg fands» (Berl. 1878).
Dagen, Fahr — im jerungäbegirt Arns⸗
5 der Preuß. rovinz Weitfalen, in ber alten
—— ark, an der Mundung der —A
e und an den Linien Aachen-Dufſeldorf⸗
holam minden, H.:Lüdenf: 0,8 9,,Öeveläberg aut
—— — Bifchen ———
Dortmun reußi taa nen, i
Sit eines Landratamts und eines Land⸗, Schwur⸗
und Umtägeri ts, einer Handelöfammer eines
Lönigl, Eiſenbahnbetriebsamts, einer Rei bant-
nebenftelle und eines Sandwirtfcha aftligen
Die Stabt befist ein Gymnaſium, ymna m
eine Tönigl. Gewerbeſchule mit gewerblichen &|r
Hofien, eine höhere Töchterfchule mit Lehrerinnen:
* Sanſtalt für Volksſchulen und höhere Toͤch⸗
ulen, zwei evang., eine kath. und eine altkat
Fl fowie eine Synagoge. Der fehr gewerbreiche
Dit zählt (1880) 2 meift prot. E. die nament:
yeine blübende Zertil: und Eifenin uftrie unters
. &3 befinden fich hier Rubblinge: u nd Walz
Dee "Gußitahlfabriten für Eifenbahnbedrürfni e
geöriten für Tuch, Leder, Papier und Tabal,
ifen«, Blech: und Stah waren aller Art, Dra
innereien und
und Klıpferme imere, fowie S en d De
(4
bereiten ın Wolle und Baummolle
Gärtnereien, Bierbrauereien und $renmereien. Die | feum
—I Gilpe fabriziert in zahlreichen Werkitätten
Mefler und Schlöffer. Nah Gevelsberg, einem
Martifleden und Eifenbahnjtation, 11 km im SW.,
führt die Enneper Straße (ſ. d.).
Der gewerbreihe Kreis Hagen zählt auf 417
qkm (1880) 125182 meift prot. E
Hagen bon Tronege, der Mörder Siegfrieds
im Nibelungenliede, ein Verwandter der burgund.
aus ige, nad) der nordilchen Überlieferung, wo er
Son ni beißt, ihr Bruder. In feiner Tugend mit
ber als Beilel an Epeld Hof gejdidt, entflieht
er von dort und kehrt mit Gunther in die Heimat
mrüd. Im Kampfe mit dem gleichfalls entflohe:
nen Walther, der troß 5.8 Abraten von Gunther | 1
angegriffen wird, verliert 9. ein Auge. Im Nibe:
lungenliede spielt er eine Hauptrolle; nachdem der
Ka m zwiſchen Brunbild und Krienihi ausge⸗
t er ſich zum Vollſtreder der Ra Node
hbilbens und tötet —R meuchleriſch auf
8 Sao, Troßdem nötigt er durch Die Großartig:
keit, Konfegu ven; und He benbaftigteit fein Veines Mu Auf:
tretens an Tnels ofe, wohin Kriembild die
ind Derberben ge ben, Bewunderung ab. & 7*
Hagen (Stadt) — Hagen (Friedr. Heinr. von der)
«bie greue DIS zum Tode, un,
—5— 3 er venan
könnte öhrt e
—X — td em ine ba Bit nod ii,
N ügen ift der no Högni auge
ſta — ne De: halt 93 um
Bean gen abe li eutf tn
Sagen (Abolf Herm. reuß. Abgern
neter, geb. 23. Sept. 1820 zu nike i K
ierte daſelbſt Ernatswi enſchaften, tra
n den Staatsdienſt und wurde 1864 —
und Kaͤmmerer der Stadt Verlin gem, ek
Heibete diefe Stelle bis 1871 und wieber ſeit N
nad) Gdem er in ber Zwiſchenzeit Borftanbämitie
Deutichen Unionsbant pemejen war. a}
ae erhielt er den Titel eines —— —
Berlin, uk ME 1861 Be i
Mbgeor netenhau e3 (als
Weile ndow rei enbagen), en &
and dem Rorbdeutichen Reichatage, jr
lparlament und dem Deu de
n | (ola ee bes —* * |
von ver amena
Een De PLn
keit —* — Al Bam 3 5*
nannten 8 auf groͤ
AA bes Etats, weldyer Antrag 6. RäuI®
angenommen wurbe und bie Entla ung tz
Men ber «neuen Ara» zur Folge hatke.
gen (nl ft Auguſt⸗ Kun —
vet und ichter, geb. 12. April 1
berg, Sohn bes durch mehrere —2 {er
mie, Botanit und Bharmacie befannten
und Profeſſors Karl Gottfrin in
2. on 1749 zu Konigsberg, geft. 2. Win!”
ließ noch während feiner Erudienzeit fein tms:
- | tifchene dicht «Difried und Lifena» (Könige. 1"
in zehn Geſaͤngen erſcheinen. Hierauf u
er eine Reife nad Rom und veröffentlidt =
Samnlın einer «Gedichte (Konigsb. 1821.52
der Rucktehr nach Koönigsberg erhielt er —*
——— liche, 1881 eine ord. P we
Litteraturgeſchichte, fomie bi bie ale übe:
ts | bortigen Hunfllamm ungen. ſtiftett 19)
die ninerfitätß: —— — 181 X
Rönigäberger Auntoesein amd —— nie
Mitglied der
tre lien —— — * —ã— —
ienen in längern Zwiſchenräumen: —
resl. 1827 5. Au 3. 1876; le
fegung, Lond. 1851), dem nürnberg
ewibmet: «Die Chronik feiner — *
lorentiner Ghiberti⸗ (2 Vde. &pg. 1833; 2. Ir
1861); «Wunder der beil. Katharina von Ei:
Cpʒ. 1820); «Leonardo da Binc in —
1840) und «Acht Jahre aus dem Leben
Angelo Buonarrotiss» (Berl. 1 50) Gare
ſchaftlichen —— tragen 9.8 «
Doms zu Köni bee a) md R
Seidl te d —ãA in Preußen» ( —
— [8 Stifter ber 1844
gründeten Altertumsgeſellſchaft —*
1846 — 57 die «Neuen preuß. ie
heraus. ei — er eine *
«Dar von S Nr hen :
ten» (Berl. 1863 16. . is
woniaaberg.
von ber), verie®
n( Heinr.
e | gone —— Gtubien, ei, Dr *
1780 zu Schmiedeberg in ber Ukerm
* (Gotthilf Ludw.) — Hagen (Dito Friedr. von)
zu Halle —— — ,
eit alti Staatsdienfte und
——— —— ber Altern
or
und Sitteratur an —— —— ze
Berlin ernammt; 1811 nad) Breslau berufen, tchte
er 1821 al3 oxb, Brofeflor nad) Berlin ‚wo
ter auch in die Alademie der Wilientchaften
25 un Er ftarb m® Deelin 1. In 1866.
we 5. bat das Berbienft, den Sinn für das deutfche
nd Ari hm inäbefondere N boten, altbeutihe Kt
en er au
ei feiner, —* ge a unb . ei⸗
ng ber nd ber rom
—— hung mit ber von
und —2 in ae e
teten ⸗
der —— „ehilelogie nid Enid laden Allen
—* ber Das — "Die Reihe br
it
niverfitä
he Ehe richtete * a
on aber auf
Nibelungenlied. dasſelbe, nachdem er |
1807 eine Art
viermal (1810, 1816, 1820 und 1842) heraus
und bie britte Ausgabe i kann
—2) und
.3 zweites Hauptwert i
Dr Ifinnefinger> (4 AN in an ande —— —
der er Be jmd * —— eutfcher 35
e der mühfamften For⸗
—* über "Bidrife IE und Lebensver⸗
pältniffe der fi —E des 12., 13. und 14.
—— om [einen n übrigen Werten ind
Grun
% —58 vr | Veutlöen $ Boclen ( I. 112), *
ebe» (mit Buſ (din
Filet e und — — — (2.4
rl. 1855), «Gottfried von Stra
Werte: (2 Bde., Bresl. 1898). die durch die fleißi⸗
äblungen « Gefamtabenteuer»
seuzfabrt des Landgra⸗
854), «Über bie
„altbeuticher Sy;
de., Stuttg. —2
* Ludwig des Heiligen» (2p3. 1
In fitterarifchen Nachweiſe brauchbare Samms | Dresden u
alteften Da ellengen der Saul: Sa rar (Berl 1844)
n.f. w. iht und te er die
Rär Fa — Pace (15 Bde.,
rel. * 5. Aufl, 1840), allein aber «Lau end⸗
andein Tag» (11 Bde., Beni. 1826-32; 2.3 uf.
836) in die deutfche Litteratur ein. Exit 1
yab 9. das « Jahrbuch ber Berliner —— fr für
he Sprade und Altertumskunde⸗ heraus, i
velchem ſich viele Arbeiten von im finden.
Dagen (Gotthilf Heinr. Ludw.), namhafter
Baflerbaumeijter und Schriftfteller auf dem Ge
riete der Watlerbaufunft, geb. 8. März 38 zu
dõonigsberg, widmete fh auf ber rd das
eibft matbhem. und aftron. Studien. ne | 15
er berliner —— der Wiſſenſchaften beoba
ete er in Kulm die totale Sonnenfinfternis am
Die Berechnung der verfchievenen
derfelben veröffentlichte H. im fünfs
en Bande a Beitfchrift für Aftronomier. In
und Baurata ned) Danzig
—— — m Pillau ee
. 11831 trat er. mit em Titel Dberbaunat in bie
egung hatte ericheinen laflen, | buch
& | dem
703
der Studium des Baufa
—— *
und 1826
ilt. J.
ber⸗
baudeputation. Daneben war er bis 1849 an
der Baunlademie Sehrer ber Bafferbautunft; 1842
wurde er Mitglied der Mlabemie der Bil enichaf-
tem. Er erhielt 1847 den Titel Geh. Oberbau⸗
rat, trat 1860 bei Wuflöfung der Oberbaudeputa:
t in Non Hanbelöminiiter
rojelt3 und — des
8 Kriegs —— an Der Dabe be —
ee nad dem ——
miniſterium vorzu
ann | übertragen ebd — 1866 wit ——
Oberbaudireltor zum Vorfihenden der techniſchen
Baudepntation ernannt und 1869 zum Werlandes⸗
bandireltor erhoben; 1875 trat er in den Ruhes
Unter ae pen herv b Be⸗
o en: «
nee 1826),
—5 need ie er bie
(Berl. =
arm bes
nn di «
erse bi To ie Ye eagze edit dur Frage Ober
). Arch veröffent:
andlungen in dem Dentienf
—— wie «Über Form und
beitung 1868) «ber Die Dierfläden ber Hiihg,
keiten » (ZI. 1m. 3, Berl. 1815 — 46), «Ü I
Sinfluß der Temperatur a auf die Bew er
Waſſers in Röhren» (Berl. 1854) « Über Die Hub:
dehnung bes Waflers unter vericjiedenen Wärme:
» (1865), «Über Flut und Ebbe in der Oft:
ee» (Abteil. 1.2, 185769), «fiber Wellen auf
Gewäflern von oleichmäßiger Tiefe» (1861).
agen- Schwarz (Julie — Portraãt⸗
und Genremalerin, geb. 15. (27.) Dit. 1824 anf
Landgute Kiein⸗Wran 3 bei Volmar in
Livland, erhielt ihre kunſt eriiche Ausbildung in
nd hen, an lekterm Orte nament:
fi unter der Zeitung des Gentemalerd Rugendas.
Aus dieſer Zeit ftammen namentlid) viele Borträt?.
Im J. 1851 ging fie, durch ein dreilähriged Stipen:
dium des Kaiſers Nikolaus unterftüpt, nad Rom,
wo Auguft Riedel fie in das Geheimnis der oppel⸗
beleuchtung einführte. Ihr beſtes Bild tft eine
Bürgersfrau am obeenben Kamin ihren Schmud
ordnend. Im J. 1 befuchte fie ihre Heimat
es verheiratete am mit dem Aftronomen Ludw.
chwarz, den fie 1855 auf einer wiſſenſchaftlichen
ge . Eibirien begleitete. Nach brei „Jahren
urüdgelebrt, Rede fie einige ihrer Arbeiten in
ter&burg aus. Bon der Akademie ber Künfte er:
bielt fie dad ol "eineß Alademilterd. Seitdem
Bart in an lebend, malte fie vorzugsweiie
), Forſtmann, geb.
En Ya © Menbug, fhubierte 1838-39
Forfta tadewie Eberöwalde, dann an ber
— Berlin. Im J. 1845 wurde er Hilf
arbeiter im Jinanznnnifterium, 1846 Dberförfter
in Fallenberg, 1849 erhielt er das Referat in
704
ritiadden im ee Bniier Gbef der
— orſtmeiſter und als ſolog —
preuß. fverwaltung, 1877 Wirkl. ©
1880 1 ini terialdireltor * orte 4A ae,
wirtſchaftlichen Minifterium, an welches
bie —— 1879 übergegangen war. Gr
ftarb in Berlin 10. Sept. 1880. Die Reorganifa:
tion des preuß. Forſtweſens in den Provinzen
Schleswi Holſtein —WD und Heſſen⸗Naſſau
iſt ſein der Oberfoͤrſterei daite Regie:
rungdbezirt Min en) wurde ihm ein Dentitein 1.ge
feßt. Cine muftergültige Arbeit ift fein Wert «Die
eilichen Ka re reupense 2. Aufl., herausg.
von Fe
Sagen (Beter), niit Petrus Hagius,
geiftlicyer Liederdichter des 16. Jahrh., geb. 1669
zu 1 Denneberg bei Sr in Oftpreußen, ftarb
erk.
als Rektor Domſchule zu Koͤnigsberg 1626.
Einzelne Vene Lieder haben ſich lange erhalten.
8a en (Theod.), Landichaftämaler, geb. zu
Duſſeldorf 24. Mai 1842 beſuchte das Oymnafium,
dann die „itabemie daſelbſt; namentlih war Os⸗
walb Achenbach fein Lehrer. Seine erften Berfuche,
mobei ihm bie ernjten Landſchaften des Eifelgebir 9
und Weſtfalens die Motive boten, hatten vielen
Beifall. „„päter 309 er aus das Hochgebirge der
Schweiz in den were 1 einer Darftellungen. 9.
wurde 1871 Brofeflor der Kunſtſchule in
der er feit 1877 ala Direktor vorftand. Im J. 188
legte er feine Aeofehur nieber.
Hagenan, Kreisſtadt und Rantonähauptort im
elfaß-lotbring. Degirt Untereliaß, 28 km nördlich | 5
von Strabburg an der Mober und an ben Linien
Straßburg: :Meibenburg, Babern:9. und H.⸗Dieden⸗
bofen ber Elſaß⸗Lothringiſchen Eifenbahn, ift Sit
einer Kreißdireltion und eines Amtögerihts, bat
fünf Kirchen, ein Gymnafium, eine große Straf:
anftalt für Meiber, eine iliotSet, ein Hofpital,
ein Theater, eine Sopfenhalle und Baflerleitung
und zählt (1880) 12678 meift ath, €., welche ſeht
bebeutenden Hopfenbau und Handel mit Hopfen,
Getreide, Leinen und Ol, ferner Fabrilation von
Porzellan, Fayence, Seile u. f. w. treiben. H.,
mitten im Sage enauer Wald gelegen, war urfprüngs | ®
lich ein Jagdſchloß Herzog Sriebrihd von Schwaben,
entitand als tion t um 1123 und wuchs unter
ben eriten Hobenftaufen, ve fo 8 ier 0 aufbielten
zur Stadt heran. Yriebri Ei roſſa gab
tadt 1164 erfallung und Gerihtöbarleit und
vermanbelte das Jagdſchloß in eine kaiſerl. Pfalz,
in welcher bis 1208 die Reichskleinodien verwahrt
wurden. Rad) dem Untergang ber Hohenftaufen
blieb 9. 5 des Landvogt3 von Unterelfaß, dem
1354 die Obhut über ben neu egrünbeten Zehnftäbte:
bund Bu Nachdem dieſe Landvogtei 1408—1558
bei den Pfalzgrafen bei Rhein geweſen war, wur
Ne feitbem ı an bababurgif e Bringen verliehen. 9
634 von den Sranzofen beiegt, denen fie im
Bettälige en Frieden verblieb. Die ein Smerte
und die Stadt felbft wurben 1677 auf Befehl des
1070 bee Creéqui raft 2 änzlich zerftört. Am 7. Aug.
1870 eiebten beutiche & ruppen ih Stadt, ie je
dem beim Deutichen Reiche verblieb. In der äbe
von 9. befindet fih eine Knabenb erungsanftalt
mit auögedehnten landwirtſchaftlichen Betrieben.
Etwa 4 km von 9. ift der berühmte Wallfahrtsort
Marienthal mit prächtiger Kirche
Der Kreis 8 Hagenau zählt auf 659 qkm (1880)
72 787 meift kath. E
eimar, *
Hagen (Peter) — Hagengebirge
Bagenauer Rel ores Um de
Gtreit zwiſchen den ngern der Reformatin
und ihren Gegnern aus; {eiden, berief der Rai
Karl V. Vertreter beider Barteien auf den 6.
1540 zu einer Zufammentunft nad) Speier,
nden Gpibenie
nad) Hagenau — wurde. Bon tath. Theologen
waren ob. Ed und SB. — 5— ver
roteltantiihen weder Luther nod —*
ndern nur Capito, Brenz, Cruciger, Mufonut,
Renius unb Urbanus Ahegius. Ratrırgemä hat
die Verhandlungen, welche bis zum 28. Juli daur:
ten, feinen nennenswerten Erfolg, fie bereite
nur das im Nov. 1540 zu Worms ftattfindenk
Religien⸗ eſpraͤch vor
Bagenbach (Karl Aubı), einflußreicher pro.
heolac geb. 4. Mär; 1801 a Bafel, wo fein &s
ter, Karl Sriedrib 9 eft. 20. Nov. 1849,
ala angelehener at HR on lebte, ie
dierte in Bafel, Bonn und Berlin, habilitierte he
1823 an ber Univerktät Bajel und wurde 1}
außerordentliher und 1828 ord. Profeſſot. ð
itarb 7. Zuni 1874 zu Bafel
9. ift einer der unb a —A x
fog. Vermittelun Atheologie. ſchri |
Hopäbie und a en
fohaften» (E93. 1833; 10. Aufl. von
ae 5. Haft der Sue (2 x.
1 em. 1840 unb Siturgite (2p}. 1860), * ehe Be
chriſtl. Religiondunterri t 2 ã m A
ern Bildungsanftalten» (
1874), «Borlefungen über Any
ber äleten Zeit RR zum 19. Jahr
aber wegen einer in Speier aus
1868—72). 9. veranlaßte auch Er et
«Leben u F gelte Er en ber Väter m
Begründer ber re Norm. Kirche», für mel 2 Ki
bie len von Oblo ius und
nius lieferte | Elberf. 1819). dem ee.
uße
«Beichichte der theol. —5 Bafela» (Vaſel 156
Martin Leberecht de Wetten Caeiet 1850). 9.)
feit 1845 (jeit 1860 gemeinſchaftlich mit a
has «Binchenbintt r die reform. Schweiz
n feinen «Predigten» erjöhienen neun Birk
Bafel 1 858— 75), Auch ala Dichter hat ſid h
efannt gemacht in den Sammlungen: «Lutber um
jeine Bei ee feld un Anka und « Gebiäl‘
(2 Bde. Bol. Erpla
ar Saba 5.» (Gaterktoh 18 1875); Etackl:
Stodmayer, eRarl Rudolf H.» (Bafe 1873). B
Bag eng ebirge, ud Inao ae
Beraitot 6 er Salzburger Alpen, 9
an ber —* von nern un N aha or
Iden 5 db ‚Önigs ee (Oberiee) und ber
Im S. wird derſelbe von dem Blühnbe
umfchlofien, NICH fällt er gegen die bei
hlummthäler und das Lengthal ab, und md
NO. ſchiebi er fi talförmig 5 wiſchen der Salon
und bem untern Bluh Ontauthal bis zum Pab fen
vor. Das 9. ift wie das Steinerne Meer,
Tännengebirge, der Dachſtein u. 4 mw. einet IM
für den Nordrand der Oſtalpen arakterinide®
Kaltjtöde, die heilmanbip, ‚ wenig geolihen © on
den bälern auffteigen und oben eine well
flähe tragen. Zwiſchen bem Gewirt von
und Hügeln, die dem Plateau entfteigen,
weite, teil3 vollftändig fahle, teils von —*
Krummbolz und Rafen bevedte Kare und ver?
zelte Alpweiden aus. Die höchſten Grhebuni®
Hagenia Abyssinica — Hagiographa
finden fi) am Süd: und Ditrande ber Hochfläche,
wo ee vom Blühnbachthale der Große —*—
thalerkopf (2274 m), das Hochgeſchirr (2261
und ber Riffelkopf (2253 m), und in ber nordöſtl.
Berlängerung der Triftlopf (2107 m) aufragen.
Tas Gebirge, eind der gemfenreichlten der Alpen,
iit old Wildgebege ſchwer nuodngli und wird des⸗
halb trog feiner großartigen Felswildniſſe und ber
weiten Yernficht feiner Gipfel von Zouriften weniß
begangen. Bol. von Barth, «Aus den nördl. Kalt:
alpen» (Gera 1874).
Hagenia Abyssinica Willd., foviel wie
Brayera anthelmintica Äth., f. unter Brayöra
und Kuffoblumen.
Hagenow, Stadt in Medlenburg: Schwerin,
28 km im SER. von Schwerin, am Flüßchen
Schmaar, an ber BerlinHamburger und der Linie
H.:Rleinen der Medlenburger Friedrich: sranzbahn,
iit Sig eined Amtsgerichts, bat Ziegelbrennereien
und zählt (1880) 4088 ©.
Hager (Hand Herm. Jul), pharmaceutiſcher
Scähriftiteller, geb. 3. Jan. 1816 zu Berlin, wid:
mete fi der Pharmacie und war 1842 —59
jiger der Stabtapothele zu Frauſtadt, fiebelte hier:
auf nad Berlin Aber, um neben andern fchrift:
jtellerifhen Arbeiten die « PBharmaceutifche Cen⸗
tralhalle» berauazugeben. Im J. 1871 zog er
nad Pulvermühle bei Füritenberg w. d.D., und
1881 ging er nad Frankfurt a.d.D. Er fchrieb:
« Zechnit der pharmaceutifchen Rezeptur», 8. Aufl.,
Berl. 1875), «Manuale pharmaceuticam» (Bd. 1,
5. Aufl, 2p3. 1879; Bd. 2, 4. Aufl. 1876), «Unter
juchungen, ein Handbuch der Unterfuhung, Prüs
fung und Wertbeftimmung aller Handeläwaren»
(2. Aufl., Lpz. 1881 fg.), «Erfter Unterricht des
‘Bharmaceuten» (Bd. 1,8. Aufl., Berl. 1877: 80.2,
2, Aufl. 1880), «Das Mitroflop und feine Anwen
dung» (6. Aufl., Berl. 1879), «Handbuch der phar⸗
maceutifhen Praxis⸗ (3. Aufl., 2 Tie., Berl. 1882,
dazu ein « Srgänzungsband», 12 Lfgn., Berl. 1880
— 83) u. ſ. w. Auch veröffentlichte er ein «Lateinifch:
deutſches Mörterbuch zu den Pharmalopden» (Liſſa
1763) und gab außer der «Bharmaceutiihen Gen;
tralballe» noch die « Induſtrieblaͤtter (im Verein
nit E. Sacobfen) und den « Bharmaceutiichen Has
Lender» heraus. Die Belämpfung des Geheim⸗
mittelunweſens bat fih 5. befonders zur Aufgabe
nemacht. Er bat viele Hunderte ber Geheimmittel
unterfucht und in den «Inbuftrieblättern» die Refuls
tate ber chem. Analyſen ber Öffentlichleit nbergeben.
Dagerötoten, Hauptitabt des County Waſh⸗
inaton im nordamerit. Staate Maryland, auf dem
meitl. Ufer des Antietam:Creel, an der Kreu⸗
jung ben umberland : Ballen und Weitern: Ma:
rolandsGifenbahn mit der Wafhingtoner Zweig:
»ahn der Baltimores und Ohio⸗Eiſenbahn und
5 km nordweitlih von Baltimore. Der freund:
ich angelegte und wohlhabende Drt liegt in einem
eichen ech von Deutichen angefiebelten
ändliden irte, zählt (1880) 6627 E. und be:
ıst ausgedehnten Handel, omwie verfchiedene Fabri⸗
en, gute Schulen und zwei Banlen. Etwa 10 km
udlıd davon liegt bad St.» James sCollege, eine
Hildungaanftalt Epiflopalen.
Sageſtolz nennt man einen Mann, welder, ob:
leich er heiraten und eine Familie gründen könnte,
‚och unverbeiratet bleibt. Der Ausdrud kommt bes
eit3 in ben Gloflen des Rhabanus Maurus vor,
»o caelebs (unvermählt, ehelos) durch hagustalt
Gonverfations-Leriton. 13. Kufl. VIIT.
706
überfebt ift, und bedeutet eigentlich den Veſitzer eines
Nebengutes (hag) im Gegenſatze zu dem Beliger des
Haupigute® des Herrenbofes, den jüngern Sohn
im Gegenſaß zu dem in Bezug auf das Erbredt
bevorzugten ältelten Sohn. Schon in einigen gried).
Staaten, wie namentlid) Sparta, zog die Ehelofig-
feit rechtliche Nachteile nach 68 und in Rom erhob
der Cenſor von den H. eine Abgabe (aes uxorium).
Augustus verband in der Lex Julia et Fapin Pop-
paea vom J. 9 n. Chr. mit ber Chelofigleit meb-
tere Nachteile, befonders Unfäbigteit, von Nichts
verwandten zu erben, was aber Konftantin d. Or.
wieder aufbob. Au in Deutfhland beitanden in
einigen Ländern, — am Rhein, Rechtsnach⸗
teile jr ben H., indem bie Obrigleit einen Zeil von
dem Bermögen beöfelben, gewoͤhnlich das von ibm
felbft erworbene, bei feinem Tode ein30B, über das
er auch durch Teftament nicht verfügen konnte.
Bagetman, Stadt im franz. Depart. Landes,
12 km füblih vom Arrondiffementöhauptort St.s
Sever, im Thale des links zum Adour fließenden
Louts, mit (1876) 1797, ald Gemeinde 3166 E,,
Bes | weldhe Handel mit Vieh und Olwaren treiben und
Zofelleinen fabrizieren. Die alte Kirche hat eine
Arypta aus bem 12. Jahrh. Die Beherrſcher von
Bearn befaßen bier ein Schloß, in welchem Hein
ri II. von Ravarra 1555 Itarb.
Baggai, hebr. Prophet, weisſagte zu Jeruſa⸗
lem zur Zeit des Landpflegerd Serubabel und beö
Hobenpriefter8 Jofua, unter dem perl. Könige Da-
rius —J um 520 v. Chr., Ir einer Zeit, ala
der Neubau bed jüb. Tempels ftodte. Die von ihm
erhaltenen Meisia ngen, in welden er das Wie:
deraufblühen bes jüd. Staats von der Wiederber:
ftellung des Tempels abhängig macht, find durch⸗
aus ein Werk nüchternfter Sefferion und verraten
buch ihren engberzigen Eifer für den levitiſchen
Zempeltultus den Einfluß einer Beit, in welcher
der prophetifche Geiſt erlofchen war.
aghe (Louis), Lithbograph und Maler, geb:
17. März 1806 inTournai, lieh fi 1832 in London
nieder, wo er mit bem lithograph. Inſtitut von Day
in Verbindung trat und nebenbei Aquarellgemälde
lieferte, wie: Kriegsrat von Gourtray (1839),
Erommwell mit dem Briefe Karla I. (1843), Ruben,
einen Strohhut malend (1846) u. ſ. w. Später
wandte er fi) der Ölmalerei zu und malte haupt:
ſächlich Interieurs älterer Gebäude in Belgien und
Italien. H. ift Bräfident bes Inſtituts für Aquas
rellmalerei in London.
Bagia Mavra ober Amagili (f.d.), Hauptort
der ioniſchen Inſel Leukadia. Dichter.
Hagiad, griech. Dichter, ſ. unter Cykliſche
Sagiadma (rd), Weihwaſſer; heilige Quelle.
Sagiogräpha ( — b. i. heilige Schriften,
auch Graphai, Sr iften ſchlechthin, ift ber Name
für den dritten, zwar ebenfalls heilig gehaltenen,
aber teilweife von ber gottesdienftlihen Vorleſung
in den Synagogen ausgeſchloſſenen Teil des bebr.
Kanons, welder die ‚Holmen Sprichwörter, Hiob,
das Hohe Lied, das Bud) Huth, die lagelieber
bes Jeremias, ben Prediger Salomo, das Bud
Eitber, Daniel, Eöra Nehemia und die Bücher ber
Ehronit umfaßt. Diefer Teil des Kanons wurde
am Pieter abgeichlofien, und es lonnten nod
einige Schriften und Stüde aus dem 3., 2. und
Anfang des 1. Jahrh. v. Chr. in demfelben auf
nahme finden. der gried. fiberiegung bed Al
ten Teſiaments find die H. nicht ala felbjtändige
45
706
Sammlung wie im hebr. Kanon zufammengeltellt,
fondern ſachlich geordnet, Ruth, Chronik, Esra, Ne:
ia, Either unter die hiftoriichen, Klagelieder und
niel unter die prophetifchen Bücher eingereiht,
bie übrigen als poetiſche Stüde nadhgeftellt. Die:
jelbe Anordnung ging auch in die Vulgata und in
bie luth. Bibelüberfegung über. (6. Bibel.)
5 Dagtolateie ( grch.), Heiligendienft,, f. Inter
eilig. . 08.
Sagion Oros (neugrd)., d. h. beiliger Berg),
Dagios Ilias, |. Eliasberg.
Sagios⸗Nikolaos, Hauptitadt der Inſel Te:
n08 (f. d.).
Dagtotif (grch.), Lehre von der Heiligung.
Dagn (Charlotte von), berühmte Schaufpiele:
ein, geb. 23. März 1809 zu Münden, betrat am
39, Aug. 1826 ald Afanafia (« Graf Benjowitg n)
in ihrer Baterjtadt zum eriten male die Bühne und
entwidelte bald fo beveutendes Talent, daß fie
ſchon nach ſechs Monaten beim Hoftheater enga-
iert wurde, m Nov. 1828 gaftierte fie mit gro:
m Erfolge in Wien, dann aud) in Dreöden, Ber:
fin und Belt. Im J. 1833 erhielt fie am berliner
Hofthenter ein dauerndes Engagement, und bier
egründete fie ihren künſtleriſchen Ruf. Grazids⸗
nedifche, reizend » mutwillige, fchalthaft - launige
Rollen gelangen ihr am beiten. Frühjahr 1846
verließ jie die Bühne, vermählte ſich mit dem Guts⸗
befiser von Dven und wandte fih nad München,
Ihre Ehe wurde 1851 wieder aufgelöſt.
Charlottend Schwelter, YUuguite von S., geb.
1818 zu Mündyen, betrat daſelbſt 1832 die Bühne
unb lam 1833 an das Koͤnigsſtädter, 1838 an das
Hoftheater in Berlin. Hier blieb fie bis 1849,
A unb ih dann, entjagte infolge bellen der
Bühne und ftarb 5. Dez. 1882 zu Berlin. Sie war
eine tüchtige Schaufpielerin im naiven und Gou:
brettenfadhe.
Hagnu (Ludw. Karl Heinr. von), beutfcher Genre:
maler, geb. zu Münden 23. Rov. 1820, war ur:
fprünglic für die militäriihe Laufbahn beftimmt
und erhielt feine Erziehung im tönigl.
Kadettenkorps zu Münden; aber feine
— entwidelte Neigung zur bilden⸗
it machte ihn biefem Berufe untreu.
In Berlin, wo feine Mutter mit der be:
rahmten Schaufpielerin Charlotte von d.,
feiner Schweiter, weilte, unternahm er bie
erften Berfuche in der Malerei im Atelier
des Marinemaler? W. Rraufe. In bie
J. 1840—46 fällt fein Beſuch der munche⸗
ner Alademie; darauf vollendete er dan
Studien in Belgien, indem er zwei Jahre in Ants
werpen und ebenfo lange in Brüfjel unter Eugene
be Block fi zum Genremaler ausbildete. Im J.
1850 befuchte er abermald Berlin, dann 1853 Bas
ris. Im diefer ganzen Zeit macht ſich bei feinen
Arbeiten eine vorwiegende Neigung zu Darftellun:
gen aus den höhern gejellichaftlihen Kreifen des
18. Jahrh. geltend. Cr wußte bad ganze Gepräge
der Nofokozeit mit einer ſolchen Meifterichaft wie:
derzugeben, daß er in diefem Genre unerreihbar
dafteht. Diefe gerühmten Eigenſchaften treten an
sllen größern Kompofitionen jener Zeit hervor, jo
an der mulilaliichen Dlorgenunterhaltung (1860, in
der Neuen Pinakothek), vorzüglich aber an ben zwei
Bemälden: der Sonntag-Nachmittag, wo er einmal,
bie parifer Welt im Freien, dann die mündjener
Welt in den engern Räumen eines Brauhaufes bie
Hagiolatrie — Hahn (technisch)
geeuben des Sonntag penichen lãßt. Andıre
ilder von ihm find: ital. Gartenfcene (1858, in
der Schackſchen Galerie), die gute alte gt cl
Duell zwiihen Gavalieren des 17. Jahrh. Su
1869 ausgeſtelltes Gemälde: in einer röm. Yı.
bliothek, ijt ein Meifterftüd feiniter Charakteritit.
u feinen neueiten Werken gehören: Audien k:
Papſt Leo XI. (1880), Zintoretto in der Scuolı
i San-Rocco (1881) und das für den münden:
Dagiftrat beitimmte Aare e Bild: der Ar
rienpla mit der Fronleichnamsprozeſſion ir
18. Jahrh. H. ift Ehrenmitglied der Atademie ı.
Münden, wo er jeit 1868 dauernd wohnt.
Hague (Cap de la), Borgebirge im fram. Te
art. Mandye, ein jyenitifcher Fels, mit wilt:ı
ie Halbinfel Cotentin in der Normandie im Fur!
weiten endet, belannt burd die Seeſchlacht v1
28. Mai 1692, in welcher die brit.:bolländ. Slot:
die franzöfifcge unter Tourville ſchlug.
Haha (fr3.), Augruf des Erſtaunens, ber (he:
saldung; in der Gartenkunſt Bezeichnung für ir:
Durdblidsöffnung in einer Garteneinfriedigung.
Häher, |. Heber.
Dahn, da3 männlihe Huhn, f. unter Huhn.
Bahn (frj. robinet, engl. stop-cock), ein‘:
[Binenteil, mittel3 deſſen man eine Robröffr:
urch eine einfache Drehbewegung momentan er
nen ober fließen, jomit ben Durchfluß einer su!
figleit, eine3 Gafed oder Dampfes zeitweiie ber
men und zeitweife wieder zulaſſen kann. Tie #
woͤhnlichen Hähne beftehen aus dem in das abe
[perzende Nor x. einge) teten baheeon
as quer jur rchflußrichtung eine tom he duth
bobrung hat und in dem ein koniſcher Körper (9a?
Hlüffel, Kaken) brebbar ift. Der Habniglüite
t eine Duerdurdbohrung, die, wem fie in kt
ichtung des Rohrs geftellt wird, den Turdii’
geftattet, dagegen quer zur Durchtlußrichtung tt:
eitellt, keine Flaſſigkleit durchläbt. Man untr
Pheibet einfache Hähne mit zwei Wegen (Zweiren
hähne), Dreimegehähne, Vierwegehähne u.i.m.
Fig. 2%
Fia. 1. gig}
Unſicht, horizontaler und vertitaler Sängenfchnitt eines einfachen der*
Einen einfachen Hahn zeigen bie vorkehen“
Figuren 1—3. Das Hahngehäufe trägt an M
einen Seite eine Flanſche, an ber andern eine m
mit Gewinde verfehene Muffe, in welde bad j
Weiterführung der betreffenden feit bienmah
Rohr eingefchraubt wird. Um bas in ben
Hahngehäufe zu halten, ift erftered am ger
Ende mit einer Schraube verfehen, bie, ef
dem das Küten in das Hahngehäufe, *
mit Scheibe und Mutter verſehen wird. Kar
und 5 zeigen ebenjalld einen einfachen D-, "
bem aber das Küken nicht durch eine Chr“
fondern burd eine Stopfbiichfe gehalten —8
welche zugleich zur Dichtung bes H. dient. u
Konitruttion (Stopfbüdfenhahn emanıl ©
hauptſachlich * Abiperrung von Dampfta
unter hohem Drud ftehenden Gaſen benust
Hahn (ſymboliſch) — Hahn (Auguſt)
Die Dreimegebähne, wie ein folder in Fig.
6 und 7 bargeitellt ift, haben den Zwech, die bes
treffende Fluͤſſigkeit u. ſ. w. nad) zwei verjchiedenen
Fi Big. 7.
Bertilaler und Berigonteler Bängenichnitt eines
eimegebahns.
707
Askulap, bei den Römern auch den Laren al3 Haus:
wädhter u. ſ. w. Den alten Syrern galt der 9. als
Symbol des Feuergottes und der Sonne; die Nö-
mer bemußten ihn bei den Augurien. In der nord.
N thofogie mweden zwei Hähne die Helden in Odins
und die Schatten in Helas Sälen. Auf altchriſtl.
Grabjteinen und Sarkophagen erſcheint der H. häufig
als Verkunder de3 Tag, d. i. des neuen Lebens ını
Herrn. Er verſcheucht allen Spuk der Unholden,
darum erllärt Durandus in feinem «Rationale» ihn
auf den Kirchen ald Nachtvericheucher, Prediger und
Srweder vom Schlafe der Sünde. In Verbindung
mit dem beil. Petrus der der 9. die Anſpielung
auf die Verleugnung Chriſti. Känıpfende Hähne
auf altchriftl. Dentmälern follen den Kampf mit
den eigenen Leidenfchaften bebeuten. Patron der
gäbe it St. Gallus; aud) St. Veit wird mit dem
. auf einem Buche dargeſtellt. Im Volksaber—
glauben Be der 9. eine bedeutende Rolle: träht
er in ein Haus, fo zeigt er einen Todesfall in dem:
felben an; wenn ein kohlſchwarzer H. fieben Jahre
alt wird, b legt er ein Ei, aus dem ein Drache (Ba;
ſilist) entfteht u. f. w.
In der Heraldik ift ber H. ein häufig vorlommen:
des penbild. Der H. gilt auch als das Sym⸗
bol von Frankreich. Welchen Urſprung dieſes Sym⸗
bol bat, iſt unklar, zumal ſich daſſelbe auf ältern
Münzen und Dentmälern durchaus nicht vorfindet.
Man nimmt an, daß ber Galliſche Hahn aus
der Doppellinnigteit des lat. Wortes Gallus (d. i.
n und zugleich Gallier) entftanden fei. In der
Richtungen leiten zu Tönnen, je nachdem man bag —X von 1789 ſetzte man zuerſt ſtatt der In⸗
dreht. Auf dieſelbe Weife I ier⸗
und — — een er Te er
se“ Be 9. Fia. 10.
Vaſiche, hecigontaler und vertitaler Längenfäinitt eines Einfprigbakns.
einen fog. Ginfprighabn, bei wel das hohle
Külen oben I a — im ⸗
uſe lten wird. Die Fluſſigkeit tritt durch
— Flanſche in das Innere des Hüfens,
gut
ten ift und fomit den Austritt
Seide nd unen ae un fm br Mar
ift je nad) dem fpeziellen Zwede berfelben
Serien Entweder find ſowohl Gehäufe als
Külen aus Mefling, ober es iſt das Gehaͤuſe von
das Külen aus Rotgub, oder aud) das Ges
e it aus Bußeifen und das Kuken aus Meffing
geſtellt. Außerdem find für beiondere chem.
Bloshähne in Gebrauch. Die fog. Faß
ähne (f. unter Schantgeräte) werben fowohl
aud Reiall ald aus Holz, neuerdings aud aus
Horn Deriertigt.
‚im Altertum Symbol der Kampfluſt und
reitſchaft, nicht minder der Wachſamkleit,
ber Gule) der Pallas Athene heil fer
ner dem Ares: das Krähen des H. galt für kriege:
site Unternehmungen als glüdlicye Borbedeutung,
desgleichen dem Hermes, dem Avollo (Helios), den
ig. 8— 10 zeigen Heeresfahnen.
nien de3 bourbonifhen Königtums den 9. Bw
f apoleon 1. erfegte ihn dur
en er, den aber die Reftauration
wieder abſchaffte. Nach der ulirevolution
. auf den Kriegsfahnen wieders
rgeftellt, 1852 aber durch Ludwig Napo⸗
eon abermals abgeſchafft und bafür der
Adler eingeführt
Hahn (Auguf), einflußreiher Theolog
ber tonfeffionellen Ri tung, go. 27. März
1792 zu Großoſterhauſen bei Duerfurt, bes -
fuchte da3 Gymnafium zu Eisleben, ftus
dierte feit 1810 zu Leipzig, lebte hier feit
1813 ald Hauslehrer, bezog 1817 dad neu
begrünbete PBredigerfeminar zu Wittenberg
und ward 1819 außerord. Brofeflor, 1820 Prediger
und 1821 ord. Brofeflor zu Königsberg. Im J.
1827 ging H. als Profeſſor und Prediger nad)
Leipzig. Sn ber Abhandlung «De rationalismi,
qui dicitur, vera indole et qua cum naturalismo
contineatur ratione» (?p3. 1827) führte er aus,
daß Nationalismus und Chriftentum einander ent:
peaengejent feien und deshalb die Nationaliften fid)
n ihrem Gewiſſen gedrungen fühlen follten, aus
ber Kirche auszufcheiden. Daran ſchloß fich die
«Diffene Erllärung an die evang. Kirche, zunächſt
in Sadjien und Preußen» Epz. 1827) und das an
Bretfchneider gerichtete « Sendfchreiben über die
Lage des Chriftentums in unferer Zeite (Lp3. 1832).
Im J. 1833 warb H. als Profeſſor und Konliltorial:
rat nad} Breslau berufen, 1844 Generalfuperinten:
bent für Schlefien und führte als folcher 1845 die
Verpflichtung auf bie Augoburgiſche Konfeſſion bei
der Ordination wieder ein. Bon feinen Schriften
iſt wichtig das «Lehrbuch des chrütf. Glaubens» (Vpz.
1828; 2. Aufl. 1858). Am meitten verbreitet fin
feine Nusgabe des hebr. Textes des Alten Teſtaments
45*
108
(feit 1831 öfter) und die «Bibliothel der Symbole
und Glaubenäregeln der apoftolij all. firche »
(Lp3. 192; 2. Aufl. 1877). 9. ftarb 13. Mai 1863
reölau.
Sein Sohn Heinrih Auguft H., geb. 19. Juni
1821 zu Königsberg, habilitierte ſich 1845 als Pri⸗
vatdocent in Breslau, ging 1846 als ſolcher nad)
Königsberg, wurde 1851 außerordentlicher, ſpäter
ord. Profeſſor zu Greifgwald, wo er 1. De. 1861
itarb. Er jchrieb einen Kommentar Aber das Bud)
Hiob (1850), eine liberfegung und Erklärung bes
Hohen Liebes (1852), eine Erklärung von Jeſaja,
Kap. 40—66 (1859) und einen Kommentar zum
Prediger Salomo (1860). — Ein anderer Sohn,
Georg Ludwig H., geb. 26. April 1823 zu Kö:
nigäberg, warb 1848 !brivatdocent, 1857 außer:
ordentlicher, 1867 ord. Profeilor der Theologie an
der Univerfität Breslau. chrieb: «Die
logie des Neuen Teſtaments⸗ (Bresl. 1854).
‚ Hahn (Chriftine Glife), «dad Schwabenmäbchen»,
die dritte Gattin des Dichters Gottfried Auguft
Bürger (1. d.). ,
ahn (GC. Hugo), verbienter Miffionar, geb.
18. Okt. 1818 auf Vegeſalsholm, einem alten, fei:
ner Familie gehörenden Gute auf einer Inſel der
Düne bei Riga, trat 1829 in dag Miſſionshaus zu
Barmen ein, Befuchte für einige Zeit bie Univer:
fität Bonn und wurde 1841 von der barmer Miſ—⸗
fion nad) der Kapftadt gefandt. Nachdem 9. bis
zum Oft. 1844 in Windhoek oder Eilhams, dem
Eike des berüchtigten Namaquahäuptlings Sonter
Afrilaander im nördl. Großnamaqualande, thätig
geweien, ließ er fi unter den Opabererd oder
Cattle-Daͤmaras nieder, weldhen er in der Station
Neubarmen oder Otjikango einen Konzentrationg:
punkt ſchuf. Während des J. 1854—55 vermweilte
9. in Europa und benutzte dieſe Gelegenheit zur
Beendigung feiner 1858 erſchienenen Grammatik
und feines Wörterbuch der Hereröfprade. Nach
Afrika 1855 zurüdgelchrt, unternahm er 1857 eine
Forſchungsreiſe A den nördl. Ovamboftämnen,
wurde jedoch bald zur Umkehr gezwungen. Nach—
dem er 1861 nochmals Europa beſucht hatte, mo
er feine liberfeßung eines großen Zeilö der Bibel,
fowie einiger anderer Schriften in der Sererö:
ſprache zum Drud beförderte, gründete er die Mij:
ſionsſtation Dtjimbingue, welche der Mittelpuntt
für die Hererö geworden ift. Im J. 1866 verans
laßte ihn der Wunfch des Königs Tjilongo in On:
donga, daß bei ihm eine Miffion errichtet werde,
nah Otjimbingue zu gehen, von wo aus er den
Gunene erreihte. 9. burdreifte 1871 abermals
das Land der Hererd, kam 1874 auf ieh Zeit nad
zu
heo⸗
Deutſchland und lehrte dann nach Südafrika zurüc.
Dahn (Friedr. von), hervorragender Rechts⸗
gelehrter, geb. zu Homburg v. d. 9. 7. Juni
1823, bejudte die Furſtenſchule zu Meißen, ſtu⸗
bierte in Jena und Heidelberg die Rechtswiſſen⸗
Schaft, habilitierte ſich 1847 in Jena als Brivat:
docent für deutſches Recht und Handelsrecht und
wurde 1850 zum außerord. Profeſſor ernannt.
on 1857 his 1861 nahm er als Vertreter ber
nniring. und anbalt. Staatöregierungen an den
eratingen bed Allgemeinen Deutichen Handels:
eſetzbuchs in Nürnberg und Hamburg teil. Im
N 1862 wurde er zum ord. Profefior und zum
Rat am gemeinfchaftlichen Thüringiichen Oberap-
pellationsgericht zu Jena ernannt, 1872 an ba3 | ten Grafen Karl Friedri
Hahn (Ehriftine Elife) — Hahn-Hahn (Ida, Gräfin ven)
trat 1879 in das Reichsgericht über. Sein Haurt
wert ift der Kommentar zum Allgemeinen Test
ſchen Handelsgeſeßbuch (Bd. 1, 3. Aufl. Braunide.
1877 -79; 3b. 2, 2. Aufl. 1875 fg.).
Hahn (Friedr. Wilh. Werner), Shriftitele,
eb. 13. Mat 1816 zu Marienburg in Weſtpreußer
tubierte Theologie und Philoſophie in Berlin vs
Halle und ließ jih dann in Berlin, feit 1870 i
Sakrow bei Potsdam nieder. Unter feinen Va
ten, meiſt patriotijche Volksſchriften, find hewor
zuheben: «Friedrich Wilhelm III. und Luiſe, Kon
gin von Preußen» (Berl. 1850; 3. Aufl. 181°.
«Hans Joachim von Zieten» (Berl. 1850; 5. Auf.
1878), «Friedrich J. König in Preußen» (Ver
1851; 3. Aufl. 1876), «funersdorf» (Berl. 1862,
«Kurprinz Friedrich Wilhelm» (Berl. 1867), «Ze:
Krieg Deutichlands gegen Frantreiche (Lpz. 11,
«Geſchichte der poet. Yitteratur ber Deutichen» (dr.
1860; 10. Aufl. 1883) u. f. w.
Hahn (Heine. Wilh.), nambafter Verlagtbud
bändler, geb. zu Hannover 9. an. 1795, mut:
nad vorherigen atademiihen Studien in Gt
gen (1814—16) und erlangter geſchaftlicher ve
ildung als ber ältefte Sohn bereit3 im <a’
1818 Aljocie feines verdienftoollen Vaters, Seir
rih Wilhelm H. des Ültern (geb. zu Yen
30. Dft. 1760, geit. 4. März 1831). Lepterer bat:
im Nov. 1792 [eine Buchhandlung in Kanne:
begründet, Taufte nachher außer einigen anr
Bud andlungen 1810 auch die damals ſchon it;
100 Sabre beitehende Verlagsbuchhandlung ı:
Kaſpar Fritſch in Leipzig und verfchaffte feinen Kr
ihäften und Berlagsunternehmungen bald air
bedeutenden Aufſchwung, wobei ihn die Teilnahme
des älteften, fpäter aud die feiner beiden jünge”
Söhne unterftüßte. Anfang März 1831 überneh.
Heinrich Wilhelm H. nach dem Ableben des dar:
die Buchhandlung in Hannover für feine allın-
Nechnung und feit 1843 auch die Verlagebudbar:
lung zu Leipzig von feinem Bruder Bernba:
Heinrich H. (geb. 1797), der bereits 1845 Na:
Es iſt demſelben aud unter dem Beiltande Iır.
jüngern Bruders und Afjocie Fried rich H. it
1801, geft. 1867) gelungen, die geachtete Ere::
der alten Firma in allen Beziehungen Ai beieit.="
und zu erhöhen, namentlidy ift der erlag dit
zahlreiche und oft aufgelegte Werte haupfiät.:
im Gebiete ber Philologie, Padagogil, Tan:
wiſſenſchaften, Geſchichte u. f. w. bereichert
den. Zur bejondern Ehre gereicht H. ber Im
der vom Freiheren von Stein angeregten,
Verk begründeten und dann von Waik fortgeiegl?
« Monumenta Germaniae historica», von ml
1830 bie beiden erjten Bände erfchienen, ei *
tionalwerk, das die vollftändigfte Duelleniamr:
fung der ältern beutfchen Geſchichte zur Auigc
bat. Heinrich Wilhelm 9. ftarb 19. April 15
während fein einziger Sohn, Eduard H., breit
vor ihm verftorben war. Nach teftamentarüe‘t
Anordnungen gingen beide Hanblungen in
nover und Leipzig in Beſiß feines Enkels dr
Wilhelm <hielen, über, in deſſen Befige
gegenwärtig noch befinden. oe:
Hahn-Hahn (da Marie zu Sophie en
fe:
gbert
fe hd
Ouftave, Gräfin von), geiftreiche deutſche S0 *
ſtellerin, die Tochter des durch ſeine en uñiaine
Siebe für das Theater und Schauſpielweſen —
von S. (geb. Axa
Reichsoberhandelsgericht in Leipzig berufen. und | 1782, geſt. 21. Mai 1857 zu Altona), wurde 9. ua
Hahn (Joh. Georg von) — Hahn (Ludw. Philipp) 709
1805 zu Treſſow im Suoßbersnatum Medlenburg:
Schwerin geboren. Da ihr Vater 1813—15 in
medienb. Dieniten die Feldzüge mitmachte, fpäter
als Führer von Schaufpielertruppen meift von fei:
nen Gütern abwejend war, auch durch feine Lieb:
linganeigung feine Bermögensumftände fo zerrüttef
batte, daß bie Güter einem Sequeiter überlafien
werden mußten, lebte fie mit ihrer Mutter in Roftod,
dann in Neubrandenburg, feit 1821 in Greifswald,
wo fie ſich 1826 mit einem Soufin, dem reichbegü:
terten Grafen Friedrich Wilhelm Moolf von H., ver:
mählte. Diefe Che wurde jedoch bereit3 1829 pe:
loͤſt. In der Folge lebte fie abwechſelnd in Berlin
und Dresden und unternahm weite Reifen. Ihr bes
deutendes, durch vielfeitige Ausbildung unterftüg: | &
te® Talent, dem aber eibenichaftlice nrube und
eingewurzelte Vorurteile eine gleihmäßige Voll:
endung nicht geftatteten, bewährte fie anfangs im
Lyrifchen durch ihre «Gedichte» (2p3. 1835), «Neue
Gedichte⸗ (Lpz. 1836), «Venetianiſche Nächte» (Lpz.
1836) und «Lieder und Gedichtey Berl. 1837), ohne
icboch eine hervorragende Stellung zu erringen.
Später wendete fie fidh den fozialen Roman zu,
womit fie in den erflufiven Kreifen ihrer Standes:
gemofien außerordentlichen Grfolg erzielte, Es er:
hienen: «Aus der Geſellſchaft⸗ (Berl. 1838), «Der
Rechter (Berl. 1839), «Gräfin syauftine» (Berl. 1841),
elllrich» (2 Bde., Berl. 1841), «Sigiamund Forſter⸗
(Verl. 1813), als Korftfeßung des legten Romans
Cecil⸗ (2Bde., Berl. 1844), mei Frauen» (2 Bde.,
Berl. 1845), «Slelin Conti» (Berl. 1846), «Sibylle»
(2 Bde., Berl. 1846) und «Lenin» (2 Bde., Berl.
1848). Neue Auflagen von dieſen Schriften erſchie⸗
nen unter dem Geſamttitel «Aus der Geſellſchaft⸗
(21 Bde., Berl. 1844 u. 1851). Eine fchneidend bit:
tere, aber verdiente Satire auf die ertlufiv arifto:
tratıfche Tendenz der H. war «Diogena, Roman von
Iduna Gräfin 9.:5.» (293.1847), deren Verfafferin
Fanny Lewald ift. In den vielen Reifef griften der
Graͤfin, wie« jenfeits der Berge» (2Bde. Lpz. 1840),
«Reiſebriefe⸗ aa Derl. 1841), «Erinnerungen
aus und an Frankreiche (Berl. 1842), «Gin Reije:
verfud im Norden» (Berl. 1843) u. |. w., denen fi
zulegt «Drientaliiche Briefe» (8 Bde., Berl. 1844
anreihten, erfheint die Darftellung mehr glänzend
als tief, das Urteil geiltreich und blendend, aber
auch flüchtig und weſentlich buch den augenblid-
lien Eindrud beitimmt.
3. 1850 trat die Gräfin 9. plöklich zur röm.s
kath. Kirche über und zeigte fi) durh Wort und
hat als eine eifrige Konvertitin. Die Schrift «Von
Babylon er! yerufaleme (Mainz 1851) follte ihren
ilbertritt rechtfertigen. In ihren nächitfolgenden
Schriften, wie «Unterer lieben rau» (Mainz 1851;
3. auf. 1856), «Aus Gerufalem» (Mainz 1851),
«Tie Liebhaber bes Kreuzes» (2 Bde. Mainz 1852)
«Gin Büchlein vom guten Hirten» (Mainz 1858)
u. f. w. gi te fie auf religiöfem Gebiete bie ibt
eigene —2 Nirgends Befriedigung findend,
hatte ſich die Graͤfin inzwiſchen ſtrenger Adcefe zus
gewandt und war im Nov. 1852 als Novize zu
Angers in ein Klofter getreten. Später widmete fie
jih zu Mainz ber Aettumg Gefallener. In ihren
neuern Romanen «Maria Regina» (2 Bde., Mainz
1860; 8. Aufl, 1865), «Beregrina» (2 Bde., Mainz
—38 «Doralicer (2 Bde., Mainz 1861; 2. Aufl.
1868), «Zwei Schweitern» (2 Bde., Mainz 1863),
«Die Erbin von Kronenftein» (2 Bbe., Mainz 1869),
«Die Blödnerstochter» (2 Bde., Mainz 1871), «Die
—
Erzählung des Hofrats» (2 Bde., Mainz 1872),
« Die Geihichte eines armen Fraulene Bde.,
Mainz 1872), «Vergib uns unſere Schuld» (2 Bde.,
Mainz 1874) Er bei allen glänzenden Borzügen
in Bezug auf Diktion und Menſchenkenntnis eine
entſchieden ultramontane Richtung vor. Auch fal:
len in diefe Zeit außer einigen andern Schriften
noch ihre «Bilder aus der Gefchichte der Slirche»
(3 Bde, Mainz 1856—64). Sie ftarb 12. Jan.
1880 in Main.
‚Bol. Marie Helene, «Gräfin Yda H. ein Lebens:
bild nad) der Ratur gezeichnet» (1869); Paul Haifner,
Grafin Ida H. Eine pſychol. Studien (Frantf.a. Di.
1880); H. Reiter, “ih achten aus den Werten der
räfin Ida 9.» (Lpz. 1881).
Dahn (oh. Georg von), Bruder des Rechts—
gelehrten Friedrich von H. Drientalift, geb. 11. Juli
1811 zu Frankfurt a. M, ftubierte 1828— 32 in
Gießen und Heidelberg $ura und trat 1834 in
griech. Staatsdienſt, den er nach der Revolution
vom Sept. 1843 aufgab. Er wurde 1847 öfterr.
Konful in Janina, 1851 in Syra. Anfang 1869
tehrte er nach Deutſchland zurüd und ftarb 23. Sept.
1869 in Jena. Gr ſchrieb: «Albanefifhe Studien»
(Jena 1854), «Reife von Belgrad nah Salonifr
(Wien 1861; 2. Aufl. 1868), «Griech. und albaneſ.
Märchen» (2 Bde., en 1864), «Reife durch die Ge:
biete der Trin und Wardar» (Wien 1870), «Sag:
BE Studien» (7 Lfgn. Jena 1872— 74).
ahu (oh. Michael), ſchwäb. Theofoph und
Begründer der Selte der Michelianer, geb.
2. Febr. 1758 zu Altdorf bei Böblingen in MWürt:
temberg, hatte Seit feinem 17. Jahre Erleuchtungen
und Sion. Seitdem führte er ein ftreng asce⸗
tifches Leben, fchrieb feine Eingebungen nieder und
trat als Redner auf. H. fand viele Anhänger,
doch ift es zu einer feitern Organifation und zur
Trennung von der evang. Sanbestirdhe nicht ge:
tommen. Im Anſchluß an Jakob Böhme und
Ötinger bat 9. ein eigentümliches theoſophiſches
Lehrſyſtem ausgebildet, welches vor allem auf un:
ausgeſetzte Buße und erniten Wandel dringt und
chiliaſtiſche Hoffnungen pflegt. 9. ftarb 20. Jan.
1819 zu Sindlingen, einem Gute der Herzogin
Franziska, wo er feit 1734 in Zurüdgezogenheit
lebte. Seine Schriften und Briefe erfchtenen ge:
fammelt in 15 ftarfen Bänden (Tüb. 1819 fg.).
Dal. Palmer, «Die Gemeinfhaften und Eelten
MWürttembergd» (Tab. 1877),
Hahn (Karl Auguft), Sprachforſcher, geb.
14. Juni 1807 iu Heidelberg, ftudierte dafelbit und
in Halle Philologie, habilitierte fi 1839 in Hei:
delberg und wurde dann 1849 in Brag und 1851
in Wien ord. Brofefior der deutſchen Sprade und
Litteratur. Er ftarb 20. Febr. 1857 zu Wien. 9.
bat ſich befonders verdient gemacht durch Heraus⸗
gabe alts und mittelhodhdeuticher Dichter; feine
rammatiihen Werte find: «Mittelhochdeutiche
rammatit» (2 Tie., Frankf. 1843—47; 3. Aufl.
1875), Reuhochdeutſche Sranımatils (Frankf. 1848)
und «Althochdeutfche Grammatit» (Prag 1852,
5. Aufl. 1882).
Saba (Ludw. Bhilipp), Dichter der Sturm;
und Drangperiobe des 18. Yahrh., geb. 22. März
1746 zu Trippftadt in der Pfalz, ftarb als Kam:
—* und Rechnungsreviſor zu Zweibrucken
. Gr ſchrieb die Dramen: «Der Aufruhr zu
Piſa⸗ (Ulm 1776), worin er die Vorgeſchichte
des Gerftenbergichen « Ugolino» mit dramatiſchem
«10
Beichid behandelte, «Graf Karl von Adelsberge (Lpz.
1776), «Robert von Hoheneden» (Lpʒ. 1778), «Wall:
rad und Euchen, oder die Parforcejagd », Singfpiel
(Zmeibrüden 1782); aud) veröffentlichte er «Lyrif de
Gedichte» (Zweibrüden 1786). Bol. Werner, Lud⸗
wig Philipp H. Ein Beitrag zur Gefchichte der
Sturm: und Drangzeit» (in «Quellen und For:
fhungen», Heft 22, Straßb. 1877).
Nicht mit dem vorigen zu vermechfeln it Johann
Friedrich H. geb. 1750 in Zmeibrüden, geit. 1779,
der al3 Freund von Boß, Miller, Hölty u.a. Mit:
glied des Göttinger Diterbundes war.
Hähnel (Ernſi Zul.), auögezeichneter Bildhauer,
geb. zu Dresden 9. März 1811, ftudierte an der
dortigen Baufchule unter Thürmers Leitung bie
Baufunft und ging 1830 zu gleihem Zwede nad)
Münden. Dort führten ihn indes die antilen
Bildwerte der Glyptothek zur Plaftil. Im folgen:
den Jahre reifte er nad) Jtalien, verweilte jeit 1835
drei Jahre in Münden, wo der Umgang mit Ges
nelli und Schwind und die Anſchauung der Werte
von Cornelius ihn beitimmiter in die Mit führs
ten, für welche ihm Michel Angelo den nftob gege:
ben. Auf Sempers Beranlaflung wurde er 1838
nad) feiner Baterjtadt zurüdgerufen, um einen Teil
der Skulpturen am neuen Theatergebäube zu fer:
tigen. Das Innere erhielt einen Fries von feiner
Hand, der einen Bacchuszug zum Gegenſtande hatte.
Für die äußere Ausichmüdung des Gebäudes mei:
Eofte 9. in Sandftein die Statuen von Sophofles
und Ariſtophanes, Shalfpeare und Molitre. Hierzu
fommen nod einige Karyatiden und Ornamente,
Ingleichen erhielt das neue Drangerichaud von ihm
die beiden Sanditeinfiguren der }ylora und Pomona.
Sm J. 1842 errang er mit feinem Modell einer
Beet oven: Statue den Sieg in einer von Bonn
auageichriebenen Preisbewerbung, und 12. Aug.
1845 wurde fein in gegoilenes Denkmal des
Zondichterd auf bem Diünfterplage zu Bonn ent
büllt. Die nächite größere Arbeit war für das Unis
verfität3- Jubelfeit in Brag eine Statue Karla IV.,
weldjes im mitteralterlihen Stil gehaltene Stand:
bild 1848 enthüllt wurde. Die nächſten Jahre
waren mit der Arbeit an ben Skulpturen für das
neue Mufeum in Dresden auögefüllt. Außer zahl:
reihen Relief3 aus dem Alten Teftament und der
antilen Mythe beitehen diefelben aus jech über:
lebensgroßen Statuen in Sandftein: Alerander,
mit jenem Aufblid, wie ihn Lyſipp zu bilden pflegte;
zul p jelbft, eine fein ftilifierte Gewandfigur;
Michel Angelo in männlich ftraffer Haltung; Dante,
ſcharf und ftreng, mit einem Bud, in welchem die
Rechte blättert; Rafael, bie ſchönſie und gelungenfte
(fpäter für das Leipziger Mufeum in Marmor wie:
derholte) Figur, niederichreitend von erhöhter Stufe,
anmutig und frei; endlich die Geltalt von Peter
von Cornelius. Diefen Arbeiten folgten feit 1858
die vier Svangeliften und die heil. Drei Stönige für
den Turmbau zu Neuftabt- Dresden in doppelter
Lebensgröse; darauf dad Denkmal des Könige
Friedrich Auguft II. von Sachſen für Dresden,
welches 1867 auf dem Neumarkt aufgeftellt wurde.
Außerdem vollendete der Künjtler die Reiterftatue
de3 Feldmarſchalls Fürften Schwarzenberg für
Mien, eine Reiterftatue für den Herzog Friedri
Wilhelm von Braunfhweig unb eine 3 m hohe
Statue von Theodor Körner für Dresden (1871
aufgeſtellt). Fur das wiener Opernhaus ſtellte
H. 1875 die beiden Pegaſusgruppen in Bronze ber,
Hähnel — Hahnemann
welche daſelbſt die Facçade in bedeutender Höhe de
forieren. Die Idealgeſtalten in ber Loggia entſtan
den nach einem 1867 dem Hünftler gewordenen Aıy:
trage. Sie Stellen die fünf Geltalten der Bhantai,
die tragifhe und komiſche Muſe, den Heroiämz;
and die Liebe vor. Im J. 1873 wurden die is
Bronze gegofienen Figuren aufgeitellt. Fur Leipüg
lieferte & 1883 eine Bronzeltatue von Leibniz. 9.
ift feit 1842 Ehrenmitglied, jeit 1848 Brofeilor m)
Mitglied des Rats der dresdener Alademie. ad
dem er 1855 einen Ruf an die Alabemie zu Ein
abgelehnt , wurde ihm vom Staate ein Atelier ar:
eräumt, in weldhem er als Lehrer anregend ın)
Ördernd wirft,
Hahnemann (Samuel Chriftian Friedr.), ie
Begründer des homdopathiſchen Heilſyſtems (i.
Homõopat hie), wurde 10. April 1755 als So
eines Porzellanmalers zu Meißen geboren, ma
die Fürſtenſchule befuchte; 1775 ging er nad Leiy
ig, wo er gegen den Willen feines Vaters Redizu
bierte und die Mittel bazu befonders durch ũber
egen englifcher mediz. Werke fich erwarb. ESpere
wandte er fi) nad) Wien, von mo ihn ber Statt:
halter von Stebenbürgen, Baron von Brüdentixi,
mit ſich ala Dausargt und Bibliothelar nad her
mannftadt nahm. Nach einigen Jahren lebıte a
nach Deutichland zurüd und vollendete in Erlaaxi
feine Studien, wo er auch 1779 promovierte. we.
auf lebte er als praltiſcher Arzt in Hettilätt ım
Mansfeldifhen und in Deffau, übernahm barı
das Phnfitat zu Gommern bei Magdeburg, ex:
fagte indes, durch die Unzuverläſſigleit der fx.
kunde bewogen, der mebiz. Praxis widmeie fü
den mediz. Studien und dem fchriftfielleride:
Face und ging 1784 nad Dresden, 1789 u:
nad Leipzig , wo er endlich bei der Überfekung v»
Cullend «Materia medica» auf die Babn cast
neuen Heilmethobe geleitet wurde. Die Erllär.:
nämlich, welche Cullen von der fiebervertreiber:.*
Kraft der Chinarinde gab, befriedigte H. ſo wın ‘.
daß er, um dieſer Kraft auf die Spur gu len
ſelbſt eine ziemlich ftarle Dofis dieſes Mittel? ae
Gefunder nahm, worauf er eine bem Weielick:
ähnliche Krankheit befam. Auf dieſe Grtairms
—8 begann er von neuem Kranke zu behandeln
egte auch in Georgenthal bei Gotha eine Ama.
zur Heilung Geifteötranter an, die er indes bau
wieber aufgab. Hierauf fammelte er in Pal
leben, Pyrmont, Braunichweig, Königslutter, Ü
tona, Gilenburg, Wittenberg und Torgau *
achtungen und Erfahrungen zu feinem neuen 1%
fyitem, das er, nachdem er NiQ in Leipjig niebenne
lafien, in feinem «Organon rationelen Kt
kunde» (Dresb. 1810; 6. Aufl., Köthen 1865)
ala ein Ganzes ber Offentlichleit übergab.
vieler Angriffe fuhr er fort, nach demſelben Ic
zahlreichen Kranken zu behandeln, bis ihm von!"
ten ber Regierung 1820 das Selbjtbispenfieren nt
boten und er dadurch, indem er feine Arzneicn 1
ben Apotheten nicht bereiten laflen lonnte, getc'®
wurde, feine Heilmethode praktiſch aufzugeden
Doch der Herzog Ferdinand von Anhalt⸗Kothen a
öffnete ihm und feiner Heilmethobe ein Aipl br
berief ihn unter Beilegung des Hofratatiteld er
erh
m
fat
drich | Köthen. Hier blieb H. bis zum J. 1836, 18
chem er fi wieder mit einer jungen dran
‚Melanie D’Oerviliy, vermäblte und in Bars fr hd
und feine Lehre einen weitern Wirkungsirei? *
und aud fand. Gr farb zu Paris 2. Juli!
Hahnemanns Weinprobe — Hahnſchlagen
Wie man aud über 5.8 Methode urteilen möge,
feine Geifteskräfte und Kenntnilie waren feine ges
woöhnlichen und feine raſtloſe Thätigfeit hat mans
ches zu Tage gefördert, was allgemeine Anerlen⸗
nung fand. Bon feinen Werlen find noch zu er;
wähnen: «Über Arjenilvergiftungen» (Lpz. 1786),
«iiber veneriſche Krankheiten» (Lpz. 1788), «Der
Ktaffee in feinen Wirkungen» (Lpz. 1803), «Frag-
meenta de viribus medicamentorum positivis»
(2 Bde, . 1805), «Reine Arzneimittellehre»
(5 Bde,, Dred. 1811; 2. Aufl. 1822—26; 8. Aufl.,
Bd. 1u. 2, 183033), «Die chronischen Kranthei⸗
ten» (2. Aufl. ‚5 Bde., Dresd. u. Düffeld. 1835 —
39). Seine kleinern Schriften wurden von Stapf
geſammelt (2 Bde., Drezd. u. Lpz. 1829—34).
Bon ben homöopathiſchen Urzten Deutichlands
wurde ibm 1851 zu Leipzig eine Statue (vom
Steinhäuſer), eine ER 1855 zu Deilau (von
Schmidt) ertich chtet. unrecht, «9.3 Leben und
Wirken» (2. Aufl., Lpz. 1
Dahnemaund Wonprobe, ein von bem Be:
gründen der ‚Domdopathie angegebene® Mittel zum
dachweis einer Berfälichung des Weins mit lös⸗
lichen Bleiſalzen, beſteht nach der urſprunglichen
Vorjchrift aus einer mit Weinfäure angeläuerten
Loſung von Schwefelcaleium, ift alfo im welent
lichen eine Loͤſung von Samef felmaflerftoff.
baltiger Wein gibt auf he 5 ber —D—
braune Farbe oder — ern Mengen von Blei
einen ſchwarzen Pieberfeil
Sahnenfuh, Bflanzengattung, f. Ranuntlel.
Dahnenge echt oder Hahnenlampf, Bes
zeichnungen für eine Beluftigung, welche in alte
Zeiten binaufreidht; das Schau piel eined ſolchen
wurde auf Anordnung des Themiftolles im Theater
zu Athen jährlih an einem beitimmten Tage zur
Erinnerung daran gegeben, daß die Athener aus
dem Anblid eines ampfes zwifchen zwei Hähnen
die gute Borbedeutung für ihren Widerſtand gegen
bie Perfer genommen hatten.” Aud in andern
Städten Griehenlands, Kleinaſiens und Siciliens
waren 9. üblih, wozu man die Hähne gern aus
Alerandria, von Delos, Rhodos und aus Tanagra
be . Gie wurden mit Reizmitteln zum Kampfe
angefeuert und dazu mit eifernen Sporen ausge:
ftattet. Beſonders beliebt war das 9. in Rom, ge
meiniglich mit hoben Wetten verbunden. Die it.
Lehrer eiferten gegen dies Vergnügen, weil es een
eraufam erihien. Aus beibnifcher und altchriftl.
Zeit haben ſich viele Abbildungen de3 9. erhalten:
auf einer Sartophagplatte aus den Katakomben der
heil. Agnes erſcheint ein ſolches unter den Aufpicien ! jenige, weicher den Hahn
zweier Genien; andere Darſtellungen erſcheinen auf
Sarlophagen zu Tortona, im Muſeum des Lateran bie äufer,
; häufig auf Gemmen, |
ſo auf einem Sarder, chemaiß » au loren: im Muieo ı
zu Nom, im Louvre u. |. w
Buonarroti u.f.w. Audi ittelalter und bis
in die neue Zeit findet ſich das Gefallen daran weit
verbreitet, beionders in Gngland, in den Nieder:
landen, in Jtalien, Deutſchland, im öftl. Shen und
in Gentralamerita. In England wurde das 9. 10
ſiematiſch gerenelt, mamentlid unter Heinrich VI
und Karl II., von welchen ber eritere dad erfte große
nationale 5 in Weſtminſter veranſtaltete, das
deten und bilden bei dem H. immer die Hauptſache.
zı
— ſ. unter Ei.
Gahnentritt oder Zudfuß des Pferdes wirb
durch eine Schrumpfung und Verkürzung einer feb:
nigen Ausbreitung am Unterſchenlel (Retraltion
der teten Mferbe eine hervorgerufen. Die bamit
bebafteten Pferde zeigen auf einem oder auf beiden
Hinterfüken einen eigentümlihen Gang. Die kranke
Gliedmaße wird ſchnell und enerailß, gleichſam
zudend gehoben, im Sprunggelen art geDogen
und rafch wieder auf ben Boden gefegt. ibt
Pferde, deren Gebrauch durch bieten eher n a
beeinträchtigt wird, die fogar trob des H. ganz lei:
[hun göfähig find; kan verleiht der Zud dudkuß dem
Kants bebafteten ferde jtet3 ein jehr unfoöns
Ausfehen, wenn e8 ſich bewegt. Iſt der kranlhafte
Zuftand aber in hohem Grade vorhanden, fo lann
er auch mehr oder weniger den Gebraud des ba;
mit bebafteten Pferbes allerieren. Eine Operation
Durchſchneidung auf der Sehne des langen
ehenſtreders verlaufenden dererees nach
tederhoff; Durchſchneidung ſehne des mitt:
lern Zehenitreders, nad; Boccar) kann dann alleın
Heilung ermöglichen.
Bahngehäufe, |. unter 8354 (techniſch).
Dahurei, ein Mann, der von ſeiner Frau, indem
ie ſich zu einem andern Belt, betrogen wird. Das
Wort mmt zuerft bei Mattheſius im 16. Jahrh.
vor und hängt nad) Grimma «Wörterbuch» zufam:
men mit Reigen. 9. ift ‚Jonad) derjenige, welcher
den Reigen der Hähne mitmadıt, in die Benofien-
ſchaft der Hähne gehört. Du Hahn it dag Sinn
bild eines lüfternen Menſchen und dann eine? von
feiner rau betrogenen Mannes.) Im Franzoͤſiſchen
wird der 9. cocu, a für coucou, Kuduck, beiien
Weibchen feine Eier in frembe Nefter Legt ‚ oder cor-
nard, d. i. Hörnerträger, genannt, eine Benennung,
bie audi in Deutihland üblich ift; fo wird von der
ungetreuen Frau auch gelagt, fie febe ihrem Wanne
bie Hörner auf. Desgleichen heißt der H. im Ita⸗
lieniſchen becco cornuto, d. i. gehörnter Aod, oder
einfach becco. Belannt ift aus Shalipeare die
Sage, dab der Kudud jeden H. anrufe.
Sabnf ſchlagen, ein hauptſächlich in Deutſch⸗
land, aber auch in Böhmen und Spanien verbrei⸗
tetes ‚Vollövergnügen, das aber mehr und mehr ab:
elommen ift. In Nie achien that man einen
Hahn unter einen Topf und bildete darum einen
Kreis. Es wurden dann zwei Berjonen die Augen
verbunden und ihnen Dref Nine in die Hand ge:
eben, um bamit nad) dem Hahn zu fchlagen. War
Das . eine Dee ulgu 3, o mußte, ber:
getroffen hatte, mit der
Braut tanzen, und zwar durchs a Dorf, Ha
über Dielen, — tuben und bur
er. Das 9. ericheint auch zu — ne
ten —55 in Weihnachtsſpielen und beſo
während ber Erntezeit. Der Gebrauch ſoll nd auf
en Glauben urädführen lafien. Im Horus
eld, glaubten die alten Germanen, wohnten ver:
ichiedene Tiere ald Dämonifche überweſen, fo auch
der ſchadliche Gewitterhahn, und diefen glaubte mon
ferner mit dem legten Senſenhiebe zu töten oder
man — dies —— 8 ber legten Garbe
ich | unfichtbar Gaufende dämoni
ieitdem in bem Iloyal cockpit erbielt, Wetten bils | tot. Diefe Handlung, die auf dem Felde
Weſen mit Knütteln
vorgenom⸗
men wurde, hat ſich nun, wie viele andere, von den
Sahnentamm, Pflanzengattung, ſ. Celosia | Grntegebräuden (osgelöft und ericheint unter dem
und Alectorolophus.
Bahnenkampf, |. Hahnengefecht.
| men wirb beim 9. das
Namen 9. als einf De an, Sn, In Bit:
7112
Blute des Hahns beiprengt. In Spanien wird ber
Hahn bis an ben Hals in die Erbe gegraben oder
an eine quergeipannte Schnur gehangen und dann
geihlagen. hnlich war die Beluftigung bes Öand
pfens in Weitfalen, wo es galt, einer ei ngegrabe:
ir Gans mit einem hölzernen Säbel den Kopf ab:
zuhauen. Das vielgemarterte getötete Tier fiel dem
— u. Bol. Pfannenſchmidt, «German. Ernte
ar siäfe n f- unter Sabın (teönif)
ahn e 0 unter Hahn ni
Daida, Sta Böhmen, Bezitt Boͤhmiſch⸗
Leipa, an der Fr ymifigen — ã in Sib eines
Bezirkögerihts, t eine Pfarrtirde, ei
f&ule für deiöjnen un und Holzfchnigerei, welche —
der Volksſchule in dem Gebäude des 1763 geſtif⸗
teten und 1870 aufgehobenen inſenoſtere uns
— iſt, ein Spital und ein Theater und
Pr (es) 2737 mt dem anftoßenden Arnsdorf
E. deuticher Zunge. 9. ift Hauptfig des böhm.
—— m J. 1700 entſtand das Doͤrfchen H.
mitten im Babe; 6 —* 3 aut Stadt erhoben.
Haide, Land
Haide (Heide) und —E Geidekraut),
f. Calluna und Erica,
Daiden, Bezirl3amt in Südtirol, ſ. Ampezzo.
Haidenidalt (ital. Aidussina, flow. Ajdovsna),
Städtchen in der oͤſterr. Graff Fa Görz und Gras
dista, Fre u rer oe örz, im obern
wippachit thale, an einem Seitenbache ber Wippad)
und am vereini ng&punlte der Straßen, die einers
feit# von Saibad, andererjeitö von Adelsberg nad)
Goͤrz führen, 109 m body in einem Gebirgskeſſel
legen, it Siß eines Bezirksgerichts und zählt (1880)
713 &. In der Nähe befinden ſich eine Baumwoll⸗
Ipinnerei und Are Polen: ii
Baiderabad — erabad.
Baidiuger hi, itter von), namhafter Mi⸗
neralog_un Geolo 7 "geb. 5. Febt. 1795 zu Wien,
vierter Sohn Karl 9.8 (geb. I % Juli 1756 geft.
16. März Le. ber 19 auf bem Da Veh: Ines
rafogie und Geognofie verdient gemacht
die Normalſchule zu St. Anna, Die Grammanitat
Hafien und die erfte Humanitätäfafle i in Wien und
gi ing im Herbit 1812 zu Mohs nad) Graz, dann mit
8
term 1817 nd reiberg. Seit 1823 lebte 9. zu
Cinburg — Jantiers Thomas Allen,
überfebte ob” —E der Pineralogier
in da3 Snnlifce und ga gb h dad Werk vermehrt und
verbeiiert unter dem Xitel «Treatise on minera-
logy» (3 Bde. Edinb. 1825) heraus. PER en J.
1825 und 1826 begleitete er einen Sohn na auf
Heilen. Nachdem er 1827 —40 mit feinen Brüs
dern auf der Korgellanfabrit zu u Elbogen Auochradt,
ward er im Aprıl 1840 an Mohs' Stelle ala
Bergrat nah Wien berufen, wo er bie uff
lung der Wineralienfammlung der Hoflammer {m
Münz: und Bergweien bejorgte. Im J. 1848 be:
gann H. feine VBorlefungen über ineralo ie, für
ie er ein «Handbuch ber beitimmenden era:
logie» (Wien 1845) bearbeitete. Unter feiner Lei:
tung entwidelten ſich a bie geiellihaftlichen
Beitrebungen der « reunde der Naturwillenf
ten» beten «Raturwilienichaftliche Ab andlungen»
(a Bir, Wien 1847—52) und «Berichte über bie
itteilungen von Freunden ber Naturwiflenichaf:
gab. Die treffliche «Beognoft. Überfihtslarte der
Öfterr. Monarchie» wurde ebenfalls unter 5.3 Leis
tung 1847 ausgeführt. Im J. 1847 unter die Mits
ten in Wien» N Bde., Wien 1847—52) er heraus: | Die T
Ei
dem
Hahnſchlüſſel — Haidukenkomitat
glieder Get Ort —— were war)
er Geologif
anftalt zum erften Direktor derfelben ernannt. 5.
and 17 ee an der Spise dieſes Jaltitut;
verlie Durch feine eminente Ürgamıjationt-
— eine Berfaflung, meide ı * zu einer Muſter
anftalt erften Ranges macht. Di geo
ni t3aufnahme des Kai aiferfinnts wurde 1862 vol:
t, und eine geognoft. Karte desielben im Rai;
Babe von 1:576000 und in Yarbendrud eridieı
Bablreiche Arbeiten von H. find in yad:
riften veröffentlicht. Auf feine An Abi
en Ende 1855 bie Beographilde ei
ien, deren erfter Praͤſident er wurde.
Gelegenheit feines 70. Geburt3tag3 1865 wer)
9. in den erblidyen öfterr. Ritterftanb erhoben wo
1866 in —— verf Hi er ba 19. März 1811
auf feinem bei Wien.
Baidiugerſche oßer —— Lupe,
ſ. Dichrois mus.
Haid .i. die Treiber, vom unge. „Borte
hajdda, Plural hajduk) waren uripräng ich in Ur:
am iehhirten. Später bezeichnete das Wort ein
iliz hr Fuß, die fi von jebermann | in Sold ne:
men ließ und tapfer lämpfte. Die H. waren on
fang3 ohne Banzer und Sturmbaube, führten eu
kurzes Feuerrohr und Säbel, außerdem eine Sal
(Ko) 08). Die befondere Ausdauer, womit fie Bo⸗
im Tevolutiondtriege beiftanden, belohnte bier
Farſt, indem er den 9. laut Urkunde vom 12. da
1605 einen eigenen Diſtrikt zum Wohnſiß anmie
und fie fämtlid mit PN ten bekleidete. die
Schenkung wurde auch vom Reichätage von 161
beftätigt, und mit Ausnahme ber Steuerfreibe,
die ihnen Rarl III. nahm, genofien die H. bid au
bie neuefte Zeit herab alle Abelövorrechte. Ju
1728 formierten die 9. ein ent von AW
Mann, welches jedoch 1741 aufgelöft wurde. And
ihr Wohnfip, der Haidukendiſtrikt, blieb völk
unabhängig, unterftand leiner Romitatäbehört,
fondern verkehrte unmittelbar mit ber Landestean:
rung, beididte den Reichätag u. f. w.; feit 1816 dib
det er einen Teil des aibutenfomitats. Epätt
b. der Name H. auf Die Gerichtsdiener ber ua.
Porben und bie Trabanten ber ungar. Greta
über. Ebenſo wurden an beutichden Höfen D., Me
man bie größten und woblgenährteften Beute n
fuchte, zu Lalaien= und ber erglei Dienften geht
ten, bie —8* zuleßt meiſt che waren. waren. Au.)
1859 ftellten die 9. freiwillig eine Hufarenbiniit
(zwei Schwabronen).
Haidutenfomitat in Ungarn wurde im 3.186
aus dem frühern Haibulenbiftrift und einigen dc:
Ien ber Komitate Szabolcs und Bihar mit der Stat
Debreczin als Borort neu gebildet. Dasfelhe bt
einen Flaͤcheninhalt von 3358,33 qkm at (1890
173 8329 Seelen, gröptenteile Magparen (94,5 Bror.'
bie Deutihen n machen nur 1,8 Broz. ber Dev
aus. Dem Belenntnis nad) gehören die Bemobtt
vorwiegend (78,3 0}. ) der reform. Kirche en; 104
Bo inb — 5,8 ron. griehiid- —
om Ir Hg Sur er * ——
(men iefland und mit Nusna
etbar, | leidet aber en
Teil it bemelht.
ie Thei bie weitl. Grenze des Romitalt,
deſſen Hauptfläffe —— Bere} *
Jahres jeit nahezu audtrodnen; jablmäe
tleinere Seen, Timpel und Moräfte, Des
Haie — Haimonskinder
allgemeinen trodene Klima iſt gelund, nur in den
Eumpfgegenben fieberreidh. ndwirtfhaft und
Viehzucht werden ſchwungvoll betrieben. Man er:
ugt Weizen, Mais, Tabak, Melonen und Obit;
ie Viehzucht liefert namentlih Hornvieh, Schafe
und Schweine. Gewerbe und FAR find nur in
Debreczin nennendwert; der Handel bekmäftigt ich
hauptſaͤchlich mit Rohprodukten. Das Komitat bat
eine königl. Freiſtadt (Debreczin), 14 Marktflecen
(zum Teil mit ſtaͤdtiſchem Magiftrat) und 4 Dörfer,
aber zahlreiche a ten und Meiereien (Tanyen).
Haie (frz.), Hede, auch Spalier; 3.8. in der Re:
densart: Truppen en haie aufitellen.
Haienfund, Haifiſchbai, engl. Sharks—
Bai, große, aber feihte und ſchwer zugängliche
Bucht an der Weftküfte Auftraliend, zwilchen 25°
und 26° 40’ ſudl. Br., wird durch die Peron:Halb:
infel in die zwei Buchten Hamelin:Hafen im Diten
und HEN I im Weiten geteilt.
Haifa ober Ehaifa, Stadt im afiat..türt. Vi:
lajet Syrien, Sandſchak Acca, an der Bucht von
Acca und am Fuße des Karmel gen gelegen, m
einen beſuchten Bazar und einen Hafen und zählt
5000 E., von denen ber vierte Teil Mohammeda⸗
ner, die andern Juden und Chriften find. Der Han:
del der Stadt hat fich in neueiter Zeit fehr gehoben.
Seit 1869 hat fi eine Kolonie der württemberger
freien Relinlondg enigaft bes fog. Deutichen Tem:
pels im Meften der Stabt niebergelaflen, beren
europ. Häufer und reinlihe Straßen f arf gegen
den orient. Schmuß ber übrigen Stadt abſtechen.
9. ift das antile Sycaminum.
Baifiſche oder Haie (Squalidae) bilden mit
ben Rochen (f. d.) zujammen eine Unterordnung der | 1265
Rnorpelfiihe, die Plagioftomen oder Duermäuler.
Dft gewaltige Dimenfionen und fonderbare Geftals
ten zeigend, haben fie einen ſpindelfoͤrmigen Körper,
eine unfymmetrifhe Schwanzflojje mit größerm
untern Lappen (ber —2 A,
zwei oft vorn mit Stacheln verjehene Rüdentlofien,
eine ſpiße Schnauze, an deren Ende oben die Raten:
Löcher, öfter auch Spriglöcher, liegen und unten ba
uere, meift mit einem furdhtbaren, in mehrern
Steihen angeorbneten Bebiß verjehene Maul fich be:
et. An der Seite des Halfes find mehrere fie:
menfpalten. Die Haut iſt ſchuppenlos, aber durch
Spisen, Stadeln und Anötdhen raub und findet
etrodnet als ehter Chagrin vielfach techniſche
erwendung; die Augen n freie Lider. Der
Schaͤdel befteht aus einer einzigen Knorpeltapfel; das
Rüdgrat hatgejonderte, aber nur zum Zeil verfaltte
Wirbelkoͤrper; das übrige Stelet iſt Inorpelig. Die
meiiten Arten legen Eier mit platten, edigen Horns
fhalen, die fadenförmige Anbänge befigen und als
Seemäufe belannt find; andere bringen lebende
unge zur Welt, die bei mandyen (3. B. beim glats
im Sal bes Ariftoteles Mustela laevis) mährenb
ihrer Ontwidelung mit ber Mutter ähnlich wie bei
den Säugetieren, durch eine Art Dlutterluchen ver:
bunden And. Die H. And ausicliehli Fi
eterocer —*
ende, furchtbare, auch dem Menſchen gefährli
Köpfe: von den größten Arten find manche mit
Heinen ähmen harmlos und nähren ſich von Fiſchen
und Tieren. Gie find in ben tropiidhen
Meeren ſehr zahlreich, werben nad) den n bin
feltener und nur ein paar der zahlreichen (140) Ars
—
en n e, wie in igris un
Ganges, binasf. In Japan und China werben
113
9. gegeflen und aus ihren Floſſen, die einen beden⸗
tenden Hanbelsartifel bilden, Leim bereitet. In
nördl. Meeren ftellt man ihnen wegen ihrer einen
guten Thran enthaltenden bern nad. Bejonders
gefährlich ift der Menſchen hai (Carcharius glau-
cus, bis 7 m lang) und ber fürdhterliche bis 12 m
lang werdende Carcharodon Rondeletii mit Zäb:
nen von 5,7 cm Länge; beide aud im Mittelntcer
vorhanden. Der bis 18 m lang vorkommende
Riefenhai (Selache maxima) ijt ein mehr hamılojer
„amobner nörbl. Gewaͤſſer. Weiter gehören Hund
hai, Katenhai, Dorn: und Hammerhai in diefe,
egenwärtig in acht Familien geteilte Fiſchordnung.
Be ile Refte, Floſſenſtacheln in . Ichth yodoru⸗
ithen), Zähne(vom Volke verſieinerte Schlangen⸗
zungen
und im
Silur und Devon, find zweifelhaft. fiber die Syſte⸗
matik der Haie ' rieben ob. Müller und Henle,
über die Anatomie und Entwidelungsgefchichte
gleichfalls Joh. Müller und neuerli Balfour.
Öaiger, Stäbtchen in der preuß. Provinz Hefs
ſen⸗Naſſau, Regierungsbezirt Wiesbaden, Dillkreis,
an der Dil und an der Linie Deug:Giehen der
reußiigen Staatdeilenbahn, 6 km weſtlich von
illenburg, zählt (1880) 1699 meiſt prot. E. und
bat eine fe alte Kirche, bedeutende Gerbereien
und Leimfiedereien, eine Fabrik für landwirtſchaft⸗
lihe Maſchinen (Ülinervahütte), cine Robeifenfabrit
(Agnefenhütte), Papier: und Thonwarenfabriten
und Eifenerzgruben.
Baigerloch, Stadt in Hohenzollern, an ber
Eyach, iſt Sig eined Amtsgerichts und zählt (1880)
meift fath. E. Auf einem Selten liegt ein
Schloß mit Bart, ehemals Sig der Grafen von
gohenbern, Nahebei liegt Karlsthal mit einer
aummollipinnerei.
Balk (arab.), ein in Nordafrila gebräudlicher
mentelartiger Überwurf. nän (f. d.).
Sai-theu:fo, Haupthafen der chineſ. Inſel Hai:
Gaimondtiuber, die vier Kinder Haimons oder
Aymons, Grafen von Dordogne, mit Namen Adels
hart, Ritfart, Witfart und Rainald von Montalban
(Alard, Richard, Guichard und Renaut de Mont:
auban), find, vornehmlich ber lehtere, die Haupt:
helden einer ber ſchönſten Sagen des karolingijchen
Sagentreifes, welche deren Kämpfe mit ihren Lan:
desherrn, Karl d. Gr., zum Gegenſtande bat und,
wie es ſcheint, Frankreich urſprunglich angehört.
Als erfter befannter dichteriiher Bearbeiter ders
felben wird Huon de Billeneuve genannt, deiien
Gedicht «Renaut de Montauban» vor das J. 1200
fällt und durch Michelant (Stuttg. 1862) heraus:
gegeben wurde. Cine andere altfranz. Bearbei:
tung bat Imman. Beller in ber Einleitung zu feiner
Ausgabe des provencal. « Fierabras » (Berl. 1829)
befannt gemalt. Wie andere epifhe Gedichte wurde
auch das von den H. in Profa aufgelöft und zum
Vollsbuche, das zuerft in Lyon 1493 im Drud er:
ſchien. Eine deutſche Üiberfegung dieſes franz. Buchs
erſchien 1535 zu Simmern. Das gangbare deutſche
Voltsbud aber: «Schöne Hiltorie von den vier 9.
famt ihrem Roß Bayart u. f. m.», über werde
Börres’ Schrift «Die deutſchen Bollsbücher» (Hei:
delb. 1807) ausführlid) fpricht und das Zied in
oBeter Lebrechts Bollsmärchen» (Bd. 2) bearbeitet
hat, iR nicht auß dem Franzoͤſiſchen, fondern aus
ieberländifchen bermorgegangen und ftimmt
mit dem nieberländ. Vollsbuche von den vier
genannt) u. f. w. find häufig in der Kreide
ertiär; ältere Reſte, befonders aus dem
114
Hemälindern (Antw. 1619) überein, wie denn aud)
das deutiche, nod) ungedrudte Gedicht «Rainald von
Montalban» aus dem Niederländiſchen im 15. Jahrh.
übertragen ilt. Neue Bearbeitungen enthalten bie
«Deutichen Volksbucher von Simrod(Heft9, Frankf.
a.M.1845), Marbady (Heft 9, 2p3.1838) und Schwab
(Stuttg. 1859). Eine engl. Bearbeitung erfchien in
London 1554, eine ſpaniſche 1536 u. öfter.
Hain, gebe tes Gehölz von mäßigem Umfang,
im Altertum häufig den Göttern und religiöfen
Geremonien geweiht und deshalb heilig.
Hain, Beiname deö Todes, f. Hein.
Hain oder Hain in der Dreieich, Stadt in
Hellen-Darmitadt, |. Kg m
Haina, Dorf in der preuß. Provinz Helfen:
Naſſau, Negierungdbezirk Kaflel, Kreis Franken⸗
berg, an ber obern Wohra, zählt (1880) 714 E. und
hat ein ehemaliged Ciſtercienſerkloſter, das 1201
gegründet und 1533 zu einem Hofpitel eingerichtet
worden it.
Halnän, eine chineſ. Inſel, welche durch die
nur 15 km breite Hai:nanftraße von dem füblichften
Zeile des Iontinentalen China, der Halbinfel Lais
tſchou getrennt ift und wie diefe zur Provinz Kwang⸗
tung oder Kanton gehört. Diefelbe begrenzt die
Bai von Zongling gegen D., ilt an ihrem ſudweſtl.
Ende breiter als an ihrem nordöftlihen und bat
eine birnförmige Geftalt mit einem Ylächeninhalt
von 36195 qkm. Ihre Hüften find im N. und W.
lad, im ©. und D. fteiler und felſiger, zahlreiche
treftlihe Buchten, Häfen und Ankerplätze bietend,
Das Innere wird in der Richtung von NO. gegen
SW. von einem Ta⸗u⸗tſchi genannten, verſchiedene
Seitenarme entfendenden, hauptſaͤchlich granitifdhen
Gebirge durchzogen, aus weldyem mehr als 100
pöbere Gipfel emporragen. 9. wird von etwa
undert größern und Eleinern yiäilen bewäflert.
Diefer Umſtand, fowie die Lage der Inſel zwiſchen
den Wendekreiſen bedingt große Fruchtbarkeit des
Bodens, namentlich in ihrer weitl. Hälfte. Ihre
Flora ift eine tropifche, der binterindifchen nabes
jtehend. Kulturpflanzen find bauptfächlich Reis,
Indigo, Zuderrobr, Baummolle, Tabak, die Kokos:
und Arecapalme, fowie eine Menge von Dbits und
Gemuſearten. Die Wälder liefern vortreffliches
Bau: und Zimmerholz in Dienge. Honig un
Wachs wird durch Bienenzuct, das letztere je
durd) ein anderes, Pe:la:tihong genanntes, au
verjchiebenen Bäumen, wie & B. Rhus succeda-
neum, Ligustrum glabrum, Crataegus bivus u. a.
lebendes Infekt erhalten. Außerdem finden ſich
daſelbſt Gold, Silber, und mehrere Arten von
Edelſteinen, während an der Küfte Seeſalz gewon⸗
nen wird und das Meer längs derfelben einen
proben Siöreihthum und Perlenmuſcheln dars
ietet. Das Klima ift beit wird aber durch bie
Geemwinde abgekühlt; die flachen Niederungen im
ſudlichern Zeile gelten für wenig gefund; bie höher
gelegenen Gegenden find gefünder. Die Bevölle⸗
rung, auf 27,—3 Mill. geſchätzt, befteht teils aus
eingewanderten Chinefen (1 335000), teil aus Ur:
einwohnern, welde indeflen ſchon längft vermengt
und ineinander verfchmolzen find. Nur in den am
wenigiten zugänglicyen Gebirgägegenden des In:
nern haben fich einzelne, wenig zahlreiche, von den
Chineſen Le-jin, d. h. Menichen mit ſchwarzeni
Haar, genannte Stämme der Urbewohner unver:
mijcht forterhalten. Sie Ehir in Sprade, Sitten
und Gewohnheiten manche libereinftimmung mit
Hain — Haine
den Mino-tfeu, den Urbewohnern ber dinef. Fre:
vinzen Jun⸗ nan, Kwang:fi und Kwẽi⸗tſchou, zeigen.
9. bildet dad Departement Khung:tichon ber Pro—
vinz Kanton und beiteht aus drei Diſtrilten ur)
zehn Kreifen. Hauptort und Sig bes ine]. Ex:
verneurs iſt das ſtark befeftigte, über 3 km m
Umfange babende Khung:tihou an dem ſich i
die Hainanftraße ergießenden Fluſſe Li-mou, der::
Mündung feinen Hafen bildet, mit etwa Wr,
fi mit Handel, Schiffahrt und Induſtrie beid.t-
genden Einwohnern. Dasjelbe wurde 1858 fund
den Bertrag von Zientfin dem Aualande geöfirt.
Etwa 15 km weittid) davon liegt das gleich arofe
und vollreihe Haistheusfo oder Hoswi:folaud
Hoi:hou), der Hauptbafen der Sniel.
Bainafched Gebirge, ſ. unter Sauerland.
Hainan, offiziell Haynau, Stadt im Kraul
Goldberg :H. des Regierungsbezirks Liegnis in der
preuß, —8* Schleſien, 19 km im WRW. vn
iegnig, an der Schnellen Deichfel und der Lirie
Sommerfeld» KoblfurthLiegnig der Preuhiſchen
Staatbahnen. Der wohlha en
eined Amtsgerichts, zählt (1880) 5724 meil prot
E., bat zwei Kirchen, Tuchmanufaktur, eine Aut
wollen: und Handſchuhfabrik, Gerberei, iürb:
teien, Schlofier: und Blechwarenfabrilen und be
—— Viehmärkte. H. je das Gefecht zei:
hen den Preußen und Franzoſen 26. 1813
geiaichttid geworben, in weldyem ber Über vos
olf3 die franz. Dipifion Maiſon ſchlug.
Sainbuche oder gemeine Weihbude, f
Horndbaum,
Hainbund, f. Göttinger Dichterbund.
Sainburg oder Haimburg, alte, ſeit
Brande von 1827 jehr freundlich neuerbaute Et:x
mit (1881) 4857 E., in NRieberöfterreich, Bayırl!:
—— — Brud, ſudlich an ber Tone.
41 km unterhalb Wiens und 4 km von ber un?'r.
Öxenge. Die Stadt ift Sig eines ——
bat alte Mauern, Thore mit zwei jtarten Zürmer,
eine kaiſerl. Tabaksfabrik, die größte in der Kor
ardie, eine Nabelfabrit und mehrere mertwärz
Gebäude, darunter dad Rathaus mit einem 17.
Altar und der fog. Römerturm. Auberhalb de
Stadt auf einem aus der Donau ragenden ei:
d | fteht die Ruine der Burg Rothenſtein. Das de
utige 9. reichen, ift durch Nachgrabungen fett“
üt. Noch jept verforgt den Marft der Stadt er‘
röm. Wafferleitung, die man hinter dem Edle”
berge ſieht. Die ältere Burg auf ber Epixe de
Hainbergs läßt ſich bis in die Zeit des Avarentne:!
unter Karl d. ®r. verfolgen und wurde fiber cr
röm. Reften erbaut. Sie ift bie im Nibelungenliet
genannte Heimburc, Die Grenzfeite des Hunnenla
‚ und wurde 1042 von Kaiſer Heinrich IM. dr?
Ungarn durch Sturm entrifien. Die jüngere Ar;
am Fuße des Bergs und iekt von den Häufern de
Stadt umgeben, tft ein Bauwerk bed 12. Jar
und war zeitweiliger Aufenthalt ber Babender
ſchen Herzöge. In berfelben fand 7. April 12"
die glänzende Bermählung Ottolars mit Rare
von Öjterreich ftatt. H. wurde 1477 von den Ur
garn belagert, 1482 von Matthias Goroinz?
obert und 7. Juli 1688 nach ber Niederlagt IT
Kaiſerlichen durch die Turken verbeert.
Baine, nicht ſchifſbarer Fluß in der belg F®
vinz Hennegau, welcher diefer ihren Namen jr
entipringt in Anderlues, 24km faböftlid von Nom.
R tungglinien des alten Carnuntum bis an de
e
Hainen — Haiti 715
13 km ‚weRtlic von Charleroi, flieht zuerft in nördl.,
dann in weil. Richtung an Mons vorbei, wo fie
tint? die Trouilfe aufnimmt, und mündet na
cinem Lauf von 70 km rechts in die Schelbe bei
Gonde, 2 jenfeit der franz. Grenze.
Hai nen, f. HSadwald.
Daiuewalde, Dorf im Königreih Sachſen,
Kreishauptmannfdaft Baugen, Amtshauptmanns
fchaft Zittau, an der Mandau und an der Linie
ee, der Saͤchſiſchen Staatseiſen⸗
bahn, 8 km weſtlich von nt mit Ichönem ge
tuͤrmten Bergſchloß und Park, äb It (1880) 2634
meit ——5 und Haarfie bod eh
Daingeraiben (Banerbfchaften), f. unter
Ganer
Sainichen, Stabt in der fähf. Kreish te
mannichaft Leipzi ig | Amts uptmannfdaft Döb
an der Linie bemnip: ein der Sacfifchen
Staatsbahn und der Kleinen Striegis, ift Siß eines
Amtögeriht?, bat eine Webſchule, einen en
‘Karl, einige deber: und Ci arrenf fabrten. mehrere
erbereien und bebeuten sn fa brifen und
zahlt (1880) 8497 faſt ausfchlie peot: G. 9.
ann als der Hauptfiß der beut| Fr Taneitbrite
tion bezeichnet werden. Stadt und mgegenb
ſinen 22 Spinnereien mit 150 Streichgarn⸗ Sorte
menten, außerdem werben bedeutende Duantitäten
soll: (Streich: und Kamm⸗) und Baummwollgarne
von auswärts eingeführt und alle bier gefponnenen
und fremden Garne auf etwa 2500 Webftüblen
(darunter 3—400 mechanische) verwebt. Es werben
jäbrlid) gegen 35000 Ctr. rohe Schafwolle verar:
beitet und 200000 Stüd Webwaren (lanelle in
vorzüglidher Qualität und Konfeltionsftofie) im
Werte von mehr al3 12 Mil. Mark gefertigt, die
nad allen Weltteilen verfandt werben. 9. iſt die
Weburteftabt Chr. Fürdhtegott Gellerts (geb. 4. Juli
1715), dem 1865 auf dem M Darttplabe der Stadt
win bronzened Standbild errichtet ward.
Sainleite, einamDitende des Eichsfeldplateaus,
weſtlich von Sondershauſen, le te ebirg:
artiges Plateau, erfircdt fi in jüdöftl. Richtung
injt bis zur Unftrut und erhebt fidh im Poſſen bis
zu 461 m.
SHaindberg, Dorf im stönigreih Sachſen, Kreis:
mtshauptmannſchaft
hauptniann aft Dresden,
Dresden-Altſtadt, liegt am weſitl. Anfange des
‘Nauenicen Grundes, an ber Bereinigung der Ro:
ten und Wilden Weiberig und an der Linie Dres:
dens Chemnig:Reihenbad; der Saͤchſiſchen Staats⸗
bahn, von welder bier eine Selundärbahn über
Yabenau nad Kipsdorf abameigt, bat eine aroße
‘Sapierfabrif, zwei Schmelztiegel fabrilen, Mobel:
fabritund Türkifhrotfärb erei undzäblt(1880) 954 GC.
Oaircord (vom engl. hair-cord), ein glattes,
leinwanbartiged Baummollgemwebe, deſſen Nette
tarbig geftreitt ift und in regelmäßigen Abjtänden
deei⸗ bis fünffache nicht gezwirnte Fäden enthült,
wodurch der Stoff der Länge nad) zart gerippt er:
ſcheint und ein dem Schnürchenpercal (ſ. Percal)
anliches Ausſehen gewinnt.
Dairochen, diſch, ſ. unter Rochen.
Daiterbadh, Städtchen i im württemb. Schwarz⸗
vw ldtreite, Cderannt Nagold, in 534 m Hobe, in
‚nem Ceitentbale des Aalda thals, unfern der
waiterbachquelle, ein beſuchter uftkurort, bat eine
“ one, 1886 erneuerte Kirche und zählt 1550) 1913
neijt prot. E., worunter viele Weber, Möbelichreis
rer und Nübler.
Halti oderHayti en ursprünglichen und
gegen wärti gebräuchl Santo:Domingeo
6) ihrem |pan.. in der Handelsmelt noch immer
ai n Namen, if der Größe nach die zweite unter
roßen Antillen Weſtindiens. —2 1745
Beh 20° nörbl. Br. und zwifchen 50° 45° und 56° 59
weitl. 2. von Ferro gelegen, Durch die Monapaflage
von — durch die Windwardpaſſage von
Cuba und Famaica getrennt und bei einer Breite
von 40 bis 265 km in weitöftl. Richtung 660 km
lang, bat fie einen Flaͤchenin it von 76 020, mit
den fleinen ba anıgebörigen Sinfeln Tortuga, Go:
nave, Grande Cayemite, Lavache, Saona und ben
Beateninfeln von 77253 qkm und für ſich allein
einen Umfang von 1312, die Krümmungen und.
Einbiegungen ber Küften mitgerechnet aber von
2625 km, ein Unterſchied, aus dem na ihr außer:
ordentlicher Reichtum an MMeerbufen, uchten und
Häfen entnehmen läßt. Die Inſel ift fehr ebirgig.
Drei ee erten inlen ich unter n en
durch ihre wild gel enen Formen auf Gebe
durch vullanifche alten —& und mit ihren
Ausläufern bis and Meer reichen, wo fie za jahl htreiche
Sorgebirge, Landzungen und Buchten bil
Hauptlette, weldye im 2955 ım hohen Pic be Yan
fulminiert, durchzieht bie vi unter verichiedenen
Namen in Dftfübo trihtung. Ihr faſt parallel läuft
hat art an der Nordfüfte eine zweite Kette von ofen
ojtwärts bis zu bem flachen und fu
thmus der Salbintel Samana. Zwiſchen melden
eiden Ketten breitet fich die über 210 lange
Vega⸗Real aus, ein grobes Weideland, im Weſten
vom Yaqui, im Dften vom Yuna bewäflert. Die
dritte Kette beginnt mit dem Kap Tiburon, burd):
reidt die ſüdweſtl. Halbinfel und endet ‘an ber
hia de Neyba, etwa halbwegs zwiichen Port⸗au⸗
rince und Santo:Domingo. Außer ber Vega:
eal gibt es no andere ausgedehnte Ebenen, wie
bie weibereihen Llanos im Süboften und die Ebene
von Cayes im Weiten. Die Flüſſe find fämtlich
durh Sandbarren verftopft, nur wenige auf eine
kun e Strede ſchiffbar. Zahlreich find die Seen;
finden N an verfchtedenen Stellen Mineral:
quellen. Der Mineralreichtum ift mannigfaltig und
bedeutend. Es find Gold, Silber, Platina, Dued:
filber, Kupfer, Eifen und Sinn, ferner Schwefel,
Antimonium, Steinfalz, Bitumen, Jaſpis, Marmor
und verichiebene andere wertvolle Geſteine vorhan⸗
den. Dod wird nichts mehr ausgebeutet, (Bol. die
Karte: Antillen, Bd. 1,©.7
Das Klima ift ga ge n3 ttopifd, hei, und feucht, auf
den Bergen im Norden aber herrſcht ein ewiger
Frühling. Selbit die Küftenftreden, wo das Klima
durd die Seewinde gemäßigt, eignen ſich weniger
für den Europäer als für die Farbi en. Die Zeit
der atmoipbärifchen Niederichläge ie auf den ver:
ſchiedenen Teilen der Inſel nicht diefelbe. Mährend
egen Ende Noveniber der nordöftl. Teil durch reich:
iche Regengüſſe erquidt wird, leidet der Süden und
zum Zeil auch der Welten durch anhaltende Türre.
m Weiten und Süden, fowie im Innern gilt bie
eit von Mai bis Oftober für den ‘ inter oder die
ahregzeit der Stürme und Regennüfle; im Norden
dagegen rechnet man gerade umgelehrt. Zumeilen
wird die Injel von Urtanen und Erdbeben beim-
geſucht; fo namentlid 1564, 1684, 1691, 1751,
1770 und 1842. Prachivolie Walder betleiben bi bie
Sk bi3 zu den Gipfeln kulturfähigen Gebirge. Di
ler find überaus frudtbar und bie benen,
716
wenn auch nicht mit tiefem, doch fehr ergiebigem
Boden ae Rn Ralao,
Hauptprobufte find
uder, Indigo, Baumwolle und Tabat. Doch bat
ie Ausfuhr diefer Produkte ieh abgenommen;
während 1789 noch 760000 Gtr. Kaffee ausgeführt
wurden, batte ſich 1855 dieſe —— auf 354.977 ver:
mindert. Es werben jebt mebr bie freiwilligen
Gaben der Natur, darunter vorzügli Blauholz,
Mahagoni: und andere Hölzer, exportiert. Die von
ben Europäern eingeführten Haußtiere find verwil-
dert und in grober Menge vorhanden, namentlich
Rinder und Schweine. Flüſſe und Seen da von
Raimanen und Alligatoren belebt. Die Zahl der
Einwohner ‚beläuft ſich auf etwa 850000, die fi)
zur fath. Kirche befennen und teils ſpaniſch, teils
tranzöfife) fprechen. Die größere Hälfte belle t aus
Negern, die kleinere aus Mulatten,; Weiße halten
ſich vephaltnigmaßi nur noch wenige auf der Inſel
auf. Neger wie Mulatten haben die Erwartungen,
welche man von ihrer ne gehegt, nicht ges
rechtfertigt. Sie zeigen ſich bone und geiltig träge.
Infolge deſſen haben der Aderbau und damit au
der Handel und die übrigen Gewerbszweige feit der
Vertreibung der Weißen außerordentlich abgenonts
men, und viele früher jehr blühende Streden liegen
verödet. Nach ber eriten Revolution, welche die
Kolonie den Franzoſen entriß, dauerte e3 lange,
ehe die Produktion und der Ausfuhrhandel fich wie:
ber einigermaßen erhoben. Gegenwärtig beitehen
auf der Inſel zwei Staaten, von denen ber öftliche
den ehemals ſpan. Anteil umfaßt und die Republit
Santo-Domingo (f. d.), der weltliche, auß dem ebe:
mals franz, Anteil hervorgegangene Staat die Res
publit Haiti bildet. _ .
Die Republit Haiti zählt auf 23911 qkm un:
gerähr 550 000 E., von welchen neun Zehntel Neger,
das andere Zehntel, mit Ausnahme soncoO Beier,
Mulatten find. Umgangal rache iſt die franzöfilche,
Staatsreligion die fatholiiche. Hauptſtadt ih Port⸗
au⸗Prince (f. d.). Auch galt eine Zeit lang als
Hauptftabt Guarico oder le Cap Haiti, aud
Gar aitien, fonft Cap Srangais ober kurzweg
2e&ap (die Kapftadt), auch Cap Henri genannt, an
der Nordküſte, 135 km von Port:au- Prince gelegen,
mit jehr gutem Hafen und zu feiner geit ehr leb⸗
haftem Danpel, 1842 aber durch ein Erdbeben faft
ganz je tört. Sept zählt der Ort wieder 10000 €.
Tie Verfaflung der ſeit Jan. 1859 wiederhergeſtell⸗
ten Republik H. gründet fih auf die Konftitution
vom 14. Juni 1867. Die erefutive Gewalt übt ein
auf vier Jahre gewählter Präfident, der die Staats⸗
jelretäre oder Miniſter ernennt. Die legizlative Ge:
malt befteht aus der Repräfentantenlammer und
dem Senat. Die Repräfentanten (50) merden in
birelter Wahl auf brei yabre, die Senatoren (86)
auf jroel abre von der Repräjentantenlammer ges
wählt, und zwar je ein Senator von drei Durch den
Vräfidenten dazu vorgefchlagenen Kandidaten. Der
Senat ift eine permanente Körperfchaft,, die, wenn
nicht verfammelt, durch ein Komitee vertreten und
von biefem na Erfordernis wieder einberufen wird.
Derfelbe kann ſich als oberfter Gerichtshof konſtituie⸗
ren und ſorgt bei eintretender — für die Neu:
befeßung der Fraßgenoatit gilt der Civilcoder
von Frankreich. Die erubit zerfällt in fünf Vers
waltungsdepartements. Oberſter
Caſſationstribunal zu Port⸗au⸗Prince. Außerdem
gibt es ſechs Civils, Kriminal⸗ und KRorreltionstribus
nale, ſowie fünf Handelsgerichte, und Friedens⸗ und
erichts a bas | brach
Haltt
Volizeigerichte in jeder Gemeinde. An der Spike
der Kirche fteht ein Erzbifchof. Metallgelb wird ın
der Republit 9. nicht geſchlagen; bi 1872 beftand
nur ein Papiergeld, ber baitiiche Gourde, der au:
legt fo entwertet war, Daß 300 Papiergourdes gleich
einem ameril. Silberbollar waren. Zu diefem drei
wurde durch Dekret vom 15. Dez. 1872 das Papier:
geld eingezogen. ‘Sept ift Die Landesvaluta vertreten
durch die Silberftüde der Vereinigten Staaten von
einem halben Dollar und darunter, ſowie durd) die
nordamerik. Nidellupfer: und Bronzemüngen. Tie
Ausgaben für dad Ende Sept. 1883 jchließende ſi
nanziahr waren veranjchlagt auf 6006 310 Pinfter
(zu 5 Irs.). Die jährlichen Einnahmen der Regie:
rung werden vorausſichtlich genügen, um dieſe Au:
gaben zu decken. Die ö entlide Soul beträgt (18821
12507884 Biafter. Der Wert der Einfuhr beiid
I in Bort:au: Prince 1881 — 82 auf 19061%
iafter. Hauptausfuhrartifel waren Kaffee, Kalar,
Baumwolle, Blauholz. In alle Häfen der Republil
find 1881 eingelaufen: 792 Schiffe von 651A 1,
ch | ausgelaufen 768 Schiffe von 686821 t. Die Arme
ergänzt ſich vurh Konftription und gement
reiwilliger; der Dienſt dauert für Die Konſttibierten
teben, für die Freiwilligen vier Jahre, Die Stärke
er Armee beträgt 6828 Dann. Die Flotte beiteht
aus drei Aviſos. Das Wappen enthält in blauem
Felde einen auf zwei gefreuzten Kanonenrohten
fipenben goldenen Adler mit, auägebreiteten su:
geln, dahinter eine Palme. Die Flagge ift blau un
rot bori ontal geitreift.
Geſchichtliches. Die Inſel wurbe 6.7.19:
von Columbus entdedt, der fie Es pañola ct
Hispaniola benannte und die erite Niederlanung
der Spanier in Amerika dafelbit gründete. Zudida
Zeit war die Inſel von einem Indianervoll, de}
man auf eine Million fhäßte, bewohnt, melde
En um Stamme der Haraiben gebörtt.
Durch die graufame Behandlung, welche dieſes Voll
von den Spaniern zu erdulden hatte, wurde ei
turzer Zeit vertilgt; ſchon 1533 war es fait völl
von der Inſel verſchwunden. Inzwifcen waren ud
rere Städte gegründet worden, darunter bie Haut:
[eb SantosBomingo, nad der die ganye Iwel
äter benannt wurde. Ungeachtet der Einfuhr ven
egern wollte indes die Kolonie nicht gedeihen.
Die Stibuftier (f. d.) ſetzten fich auf ber Inſel jer
und mit ihrer Hilfe entitanden franz. Niederlaſut
gen im weſtl. Teile, die am Ende zur völligen Bent:
nahme dieſes Teild durch die Franzoſen und deie
Abtretung an diefelben von jeiten Spaniens m
Nyswijter Frieden (1697) führten. DR franz.
Teil der Inſel entwidelte ſich bald zu hoher Blüte.
Doch ju9 eich erzeugte Nic) auch durch das Mibwer:
verhältnis der Weißen zu der Zahl der eingeführten
Negeritlaven ber Keim zum Untergang ber Kolonie
Durch die häufige Bermifchung zwilchen Weib
und Negern entitand eine große Menge Mulatıen
die vonihren weißen Vätern meift bevorgugtunn
elafien wurden, ohne baf fie darum bem Weiher 1
ozialer und gekli er Hinficht gleichgeftellt worden
wären. Diele Vollsklaſſe geriet durch bie ram
fiiche Revolution in eine gewaltige Aufregung, it
rend zugleich infolge der Ereigniffe im er m
unter den Weißen heftige polit. Spaltungen ai
rahen. Die Streitigleiten in einer 17 Kr
nen Rolonialverfammlung und bie Delrete bet:
tionalverfammlung in Harib welche den dt En
(Mulatten) gewiffe Rechte bald einräumien,
Haitien — Haizinger (Amalie)
wieder nahmen, ſteigerten die Gäärung aufs äußerſte.
Am 23. Aug. 1791 brach ber or ber Farbigen
und Neger, welche eritern, obwohl früher bie härte⸗
ften Bedrücker der lehtern, jebt dieſe aufgemwiegelt
und fi mitihnen vereinigt hatten, um Cap Français
aus. Unter den reulichiten Bermültungen, fomwie
unter förmlider Mitwirtung der vom Mutterlande
zur SHerftellung ber Ordnung gefendeten Bevoll:
mächtigten Bolverel und Santhonar, griff der Auf;
jtand immer mehr um ſich, bis er endlich nach ber
Cinnahme von Cap Francais durch die Neger (21.
bi! 23. Juni 1793), welche alle Weißen ermordeten
und die Stadt vermüfteten, über die ganze Stolonie
fi) verbreitete. Nur wenige Weiße waren nod)
übrig; wer nit geflüchtet, war ermordet worden.
Dennod hielten ed die Bevollmächtigten des Mut:
terlandes fortwährend mehr mit den Aufrührern
als mit den Weißen. Als 1793 die Spanier und
Engländer die Kolonie angriffen, verband fich das
Iegerbeer mit den zur Behauptung der Inſel ges
landeten franz. Truppen, die nın den Negern ſo⸗
wohl gegen bie weißen Koloniften wie gegen bie
Engländer und Spanier Dienfte leifteten.
nier mußten im leer Beiehem 1795 den öftl. Zeil
der Inſel an die Franzoſen abtreten, und bie Eng:
Länder wurden von den Infurgentengeneralen Ri:
gaud und Zoufaint Louverture allmählich in bie
Enge getrieben, bis fie die Inſel 1797 ganz verließen.
rt Nationallonvent batte joon 4, Febr. 1794
ben Negern in den franz. Kolonien völlige Frei:
heit und gleihe Rechte mit den Weißen bewilligt,
1797 wurde Zouflaint Zouverture vom franz. Dis
reltorium zum Obergeneral aller Truppen auf Do:
mingo ernannt. Doch diefer fuchte i unabhängig
u madıen, gab 9. Mai 1801 der Inſel eine eigene
erfaſſ ung und organilierte die Regierung jehr zwed⸗
mäßig. Um ihn zu unterwerfen, ſandte der Erfte
Konful Bonaparte 1801 den General Leclerc mit
25000 Mann als Generallapitän nad der Inſel.
Anfangs wibderfepte ſich Touſſaint der Landung,
mußte ſich jedoch bald ins innere zurüüdziehen un
bier ergeben. Troßdem ward Touflaint verhaftet
und ns ankreich geihidt. Da die wenigen Weir
gen nad der Herftellung der Sklaverei trachteten,
brach der Aufftand unter dem Neger Defialines von
neuem aus und bie dur) range aufgeriebenen
Franzoſen mußten endlid, im Nov. 1803, unter
Rodambeau, die Inſel räumen. Das Regiment
der Weißen hatte hiermit gänzlich aufgehört. Deſſa⸗
lines, ein roher Tyrann, gab der Inſel ihren alten
Samen 9. (das Bergland) wieder, ließ ſich 8. Okt.
1504 ala Kaiſer yalob I. ausrufen, verlieh dem
neuen Staate 20. Mai 1805 eine neue Verfaflung,
wurde aber wegen feiner Graufamleit ſchon 17. Olt.
1806 in einem Aufruhr ermordet. An der Spibe
der Berihmwörung ftanden ber Ategergeneral Hein:
rich Chriftoph und der Mulatte Alerander Petion.
est brach der Haß und bie Rivalität zwiſchen Mu⸗
sten und Regern wieder aus, bie fortan das eigent⸗
liche Motiv aller innern Kämpfe blieben. Der Kampf
zwiſchen Petion, ald Haupt der Mulatten, und
Chriſtoph, ald Haupt der Neger, um die Oberherr⸗
ichaft hatte 1808 den Zerfall der Inſel in eine Mu:
lattenrepublit, mit Betion ala Präfidenten, im Su⸗
ben und in den Regerftaat H. im Norben, mit Chri:
ſtoph als Präfidenten, zur Folge. Diefen Staat
ıe Spa: |
717
ſehr freifinnige Re eälentakiuuerjaflung. Nach Bes
tions Tode (27. März 1818) verſuchte Heinrich die
Mulattenrepublit mit feinem eige zu vereini⸗
en, wurde aber durch des erſtern Nachfolger, den
raͤſidenten Boyer (f. — daran verhindert. Der
egerlönig Heinrich erſchoß ſich 8. Dit. 1820, weil
er ji in einem Aufftande gegen ihn von allen ver:
laſſen ieh, und e3 fand nun 26. Rov. 1820 die frei:
willige Wiebervereinigung beider Zeile des franz.
Domingo zu einer einzigen Republif ftatt, welcher
14 1822 auch der fpan. Anteil der Inſel anfchloß,
er 1808 von den Spaniern wiedererobert worden,
1821 aber fi Ioageiagt hatte. Seit 1822 regierte
Boyer als lebenslänglicher Präfident nach ber Ber:
faflung vom 2. Juni 1816 und that alles, um bie
Civilifation des jungen Staat3 zu fördern. Er
wurde erft 1843 durch neue Unruhen und Aufitände
vertrieben. In ben nunmehr ausbrechenden Bürger:
friegen folgten Herard⸗Riviere bis 1844, Guerrier
bis 1845 Wierrot bis 1846 und Niche bis 1847.
An des lehtern Stelle trat der Regergeneral Fauſtin
Soulouque, der erbitterte Feind aller Weißen, wel:
er fich 26. Aug. 1849 nad) Vapoleoniſchem Bor:
bild als Kaiſer proflamierte, Fürften, Herzöge und
Barone dupendweife ernannte und die hattifche
Ehrenlegion, den Fauftinusorben, ftiftete. Er be:
hauptete fich durch Grauſamkeit und Liſt bis zum
15. Jan. 1859 am Ruder, wo er durch den Mulat⸗
ten Favre Geffrarb gezwungen wurbe, die Krone
nleberzulegen und ins Ausland zu flüchten. Geffrard
drte die Republil ein und wurde zu deren erſtem
räfidenten erwählt. Er behauptete ſich bis zum
13. März 1867 und machte Salnave D ab, welcher
16. Juni 1867 definitiv an feine Stelle trat. ep:
terer wieder ward im Winter 1869—7Q geltürzt
und 10. Jan. 1870 erſchoſſen. Bon 1870 bis Mai
1874 war General Niffage Saget, der Negreiche
Gegner Salnaves, Präfident. Ihm folgte Michael
Dominique, welcher bereits 17. April 1876 geſturzt
wurde und auf einem franz. Kriegsſchiffe nach St.:
— floh, während feine verhaßten und tyrans
niſchen Minilter ameau und Lorquet erichofien
wurden. Ihm folgte 19. Juli 1876 der auf vier
Dale gewählte General Borsrond:Canal, den aber
bon 17. Juli 1879 eine Nevolution zur Flucht nö:
tigte, worauf ſich 3. Dit. 1879 General Salomon
der Kegierung bemädhtigte und fih auf fieben Jahre
zum Präfidenten erwählen ließ.
Litteratur. Jordan, aGefchichte ber Inſel 9.»
Epz. 1846); Madiou, «Histoire d’H.» (3 Bde.,
Portsau: Prince 1847); Handelmann, «Geſchichte
von H.» (Kiel 1850); Nau, «Histoire des Caciques
de H.» (Bort:au: Prince 1855); Arbouin, «Eitudes
sur l’histoire de H.» (10 Bbe., Bar. 1853— 61);
Bonneau, «H., ses progr&s, son avenir, avcc un
precis historique sur ses constitutions, etc.» (Par.
1862); 2a Selve, «Histoire de la littörature hat-
tienne depuis ses origines jusqu’& nos jours» (Ver:
ſailles 1876); berfelbe, «Le pays des Nögres,
voyage & H.» (Bar. 1881); Ramfay, «Abr6g6 de
la g&ographie d’H.» (Par. 1881).
aitien Kap), Stadt auf Haiti (f. b}
Baipinger (Amalie), ausgezeichnete Schhaufpie:
lerin, die Tochter des bad. Ten Mors
ftabt, geb. 5. Mai 1800 in Karlsruhe, trat ſchon
1810 in der MWranisiyfhen Oper «Dberons am
verwandelte Ghriftoph 1811 in eine erbliche Mon: | Theater zu Karlsruhe auf und wurbe bald für Hei:
ardie und ließ ſich als König Heinrich I. krönen. | nere Opernrollen engagiert; 1816 verheiratete fie
Betion gab 2. Juni 1816 der Republif eine neue, | fih mit dem Schaufpieler Neumann und entwidelte
118
ſehr bald aud) ihr Talent für das rezitierende Schau:
[piel. Auf ihren Gaſt- und Runftreifen, welche fie
is nach Paris, London und Petersburg ausdehnte,
wurde lie überall mit Ent thuſiasmus aufgenommen.
Nach den Tode ihres eriten Gatten (Sept. 1821)
vermählte fie fi 1827 mit dem ebenfalls am Thea:
ter zu Karlsruhe angeftellten Dpernfönger Ant.
Haizinger. Im J. 1816 nahm fie ein Engagement | I
anı Burpiete zu Wien an, wo fie feitdem mit
großem Beifall im Rollenfadhe ber Deätter U u, ſ. w.
wirkte. Sie gehörte zu den vollendetften Darftelle-
rinnen Deutihlandd im „Höhe en und feinern Genre
de3 Luſtſpiels, worin einem geſellſchaft⸗
lien An and zugleich fen un um 2 gemid: | mie
ſen und pilanten Geiſt verband. nnes
zungdblätter aug dem Leben und anf roisten ber
Frau Amalie 9.» (Karlar. u. Baden 1836).
ne beiden Töchter aus erfter Che haben unter
Anleitung der Mutter ebenfalld bedeutendes Ta⸗
lent für die Bühne entwidelt. Luiſe Neumann,
geb. 7. Dez. 1818 zu Karlarube, erhielt bereit 1838
ein dauerndes Engagement am Burgtheater u Bien,
wo fie als chend mürbige und gemütvolle Darftelle
ein vielen Beifall fand. Ende 1856 ſchied fie von
Bühne, um ih mit dem Grafen Karl von Schön:
zu vermählen. Adolfine Neumann, geb.
1821 in Karlörube, fpielte, nachdem fie einigemal
in Wien aufgetreten, erit in Hamburg und pe ajtierte
dann mit ihrer Mutter in Berlin, wo en die Talent
entwidelte, aber ſchon 8. April 1844
Da iginger (Anton), der zweite — von Ama:
le —e Tenoriſt, geb. 14. März 1796 zu
Teröborf in Niederöfterreich, war Lehrer in Wien,
wo er als orfänger ben Konzerten mit:
wirtte, bis ihn Graf Palffy 1821 für das Theater an
der Wien gewann und bewog, fi) unter Salieris
Leitung für den dramatiſchen Gefang auszubilden.
Seit 1826 war 9. in Karlsruhe ae Überall,
e mit
wo er auf feinen Aunftreifen auftrat, madıte er
durch feinen herrlichen Oeſang Au eben, 1828 - 80
in Ba eh hr London und 1835 in Peters⸗
burg. a ro von ber "Bühne jurüd
und * a 2. 160 zu ar hr io die Sa
amaken bieben im r o⸗
en Koſaken und die Bauern
e infolge des Drucks blutige ee m
= tädte und die poln. Adelöfige in
und Podolien richteten. Den Rulminationspunft
erlangte die Bewegung, als die H. unter ihren | bloß:
Fuhrern — und Honta 1768 zu Human
15000 Menjchen niedermeßelten. Dieſer Auftand
heint in der poln. Geſchichte die Kolisze;
wurde durch die poln. Truppen unter ver
Branicki mit Hilfe der euffiden, niebergeworfen,
Doc wiederholten fi fpäter aͤhnl
ſchwachere Aufftände, und erft bie ah Bern Serrichaft
machte dem Haidamalentum ein Ende.
ajdu-Ränks (fpr. Nahnahſch), Stabt im
ungar. Haibulenlomitat, zählt (1880) 13957 G.,
meilt reform. Vlagyaren, die weit ausg de Sand;
wirtihaft und aud Sieh ucht (Hornvie ocait,
Schweine), fowie ftarten Tabak⸗ und Mel ‚onenbau
betreiben, audy viel Obit und Gemüfe bau
Bajdu⸗ —— (pr. Sobosloh, Stabt mit
geregeltem Magiſtrat im ungar. Haidutentomitat,
em öjely und an der Linie Pus pi Ladany: Miss
:RKaihau der Ungariihen Staatseifenbahn,
—J— 1880) 13038 E. meiſt reform,
Magyaren,
tbau und Viehzucht treiben.
ame | en
Haizinger (Anton) — Halen (in der Jägerſprache)
Häjek von Liboczan (Wenzel) Lnöhm. Ehro::;?
be3 16. Jah RR Bro —A zu Vrag. 1547 su
nonikus, zulegt in Altbunzlau und ter:
19. März. Eh rag. Er ſchrieb in ca
Sprade eine umfangreiche «Chromif von Böhnı:r
(bi8 zum Jahre 1527 reihend; Prag 1511 u. onc
beu & von Joh. Sanbel, Brag 1596 u. öfter), v:
ae * eine der wichtig en Duellen der boͤbrr
Geſchichte galt, bis endlih Dobner, ber eine I‘.
fiberfegung derfelben (6 Bde., 164-1;
mit zahlreichen Konmentaren und Hänzungen!
herausgab, un beſonders Palacky —— dt
alten böhm. Beichichtichreiber» , Prag 1830) nat
wie bi da je eine san itikloſe ‚Arbeit, voll —*
Ontliell
— in Podolien, ſ. Gajsſin.
I. und IL, Kalifen, f. unter Omo;:
lan (idjwed.) oder Halon (norweg.), Raxı
mehrerer nordiſchen und zwar meiit normeg- Köniz
im Mittelalter, Darunter der Sverres 6.
9. atonsfön er Alte), eb. 1204, geſt. 13%,
während befien Regierung &
in die norweg. Monarchie einverleibt wurden; ur:
der Sohn des |
(Smet) H. VI. Magnusfon (aeb. 1589, 38 13W·
weicher ala Entel einer ⁊ ——
Königs von dem Stamme PL
wegen mit Schweden auf eine Zeit
und durd feine Heirat mit ber bin 55*
Margareta (j. d.) die Union ber drei nordide
Reihe anbahnte.
BSakeldama, |. Blutader.
Saãtelu (fr. crocheter, engl. crotcheting), «u:
weibliche Handarbeit, bie Iren Bel Belen ı nad ine den
An und Durchjiehen, bes
aus Horn, Holz ——— — eRellten —
(Hätelnadel)
Bibung loſe me, wi
auflösbarer " —3 Beth —*
Material iſt am nã ften dem * *
wandt, o —*— im
während indes beim itriden | bie offenen Bald
auf bie werben,
chen frei pr
von einer a auf bie am
ie legte offen; auberben iR iſt bie
egen beim
en ftets nur
idte Male = bie gehälelte
en Hä
un —— bon
enbuͤn
laceband, Frivolitaͤten, Gimpen, Gui
Durch H. verfertigt man aus Biol. ©
wollgarn und Zwirn Schnä
unb en, Unterfähe Pe. Dranle *
Vochenet
oᷣdchen un)
en und Man
Fr hen, en s, Sofas und | und Ti Ze
und Sambr uind, Ri
Jaͤdchen, lerinen, us: und Zaiber
wärmer, Mügen, ube u nb Sanbidu, Sqhun
merrollen, Wickel⸗ und Zragbänder u. |
Daten werden die beiden Gdzähne der Gier,
fowie die vier Edzähne der Baden (meihitt
ide
önland und Jean |
. Königs Magnus Grilein
Hafen (techniſch) — Hakodate
Wildſchwein) genannt. Die H. der Hirſche (in
iterreih und einem Teile von Bayern aud)
ssrandin geheißen) werden von den Yägern hod):
aer.bäst, beſonders wenn fie braun oder ſchwarz
niarmtoriert find, wie dies fait immer bei alten
Hirſchen der Fall ift, und zu Manfchetten:, Weiten:
Enopren, Boritednadeln, Berloden u. a. m. gefaßt.
Hatten (fr}. croc, crochet, grapin; engl. hook,
erapple, grapnel) iſt im allgemeinen ein Stüd
VYdetalldraht, das aus einem längern, geraden, oͤf⸗
ters zugeſpitzten oder mit Schraubengewinde ver:
iehmen Schaft und einem fürzern, unter einem
rechten Wintel oder int Bogen gekrummten Teil
(Schenkel) beiteht. Se nad der Verwendung ſpricht
man von Treb:, Sperr;, Rleiderhaten u. f.w. Die
Scchließhaken der Sclöiler, ſowie die Hebe:
baten oder Platinen am Jacquardſtuhl werben
auch ſchlechthin H. genannt.
Daten, Halenbüdhfen, gehören zu den älte:
Ken Handfeuerwaijen und führen ihren Namen
wahrſcheinlich von einem unterhalb am Schaft
angebradten Hafen, mittel3 deilen der Nüditoß
aufuefangen wurde. Die noch ältere Bezeichnun
Artkebuſe (f. d.) verihmolz fpäter mit 4 (Bol.
Hanpdfeuermwaffen.)
Sakenbüchſe, |. Halen.
SHateugimpel oder Hakenkreuzſchnabel
(Pinicola enucleator), ein jeltener aueilde Vogel,
ur Unterfamilie ber Gimpel in der großen Finken⸗
Tanifie gehörig, mit vorherrſchend roter Körperbe⸗
Niederung, die Slügel mit zwei weißen Querbinden.
In talten, Icpneereichen ahren erjcheinen 5. im
Schmärmen in den Dftfeeländern_bid Bommern,
ſehr jelten nur in Mittels und Süddeutichland,
England, Holland und Belgien. Der janfte Bogel
ijt ein ausgezeichneter Sänger und bat in feinem
Weſen viel vom Kreuzihnabel; mie bieier ie er
ein echter Baumpogel, der von PBilanzentnofpen,
Beeren, Sämereien, beſonders aber vom Samen
der Nadelholzer lebt.
emmung, |. unter Ihren.
enkreuz ift ein Kreuz, deſſen vier Arme
rechtwinkelig umgebogen find. In Indien ift diefe
Form zweifach und jede bat eine befondere Be:
deutung: nach rechts gerichtet IF} heißt die Figur
Sovaſtika (abgeleitet von su = wohl und as
== fein), mit der Richtung nach links wird fie
Sauvafila genannt. Das Svaſtika war ein Hei:
den von glüdweisjagender Bedeutung, uriprüng-
lich wohl ein Symbol der Sonne, vielleiht der
Qrüblingsfonne im Gegenfag zur Herbftionne, dem
auvaftila: aljo ein natürliches Licht: Lebens:
Geſundheits⸗ und Neichtumsigmbol. Aber au
außerhalb Indiens ericheint das 9. (crux ansata
außerordentlich weit verbreitet, ohne daß man ihm
die gleiche Bedeutung wie dort unterlegen könnte,
Auf trojanischen Altertümern (Spinnwirteln u.f.w.)
ad es Schliemann häufig: bier mag e3 gleichfalld
oliſch zu erllären fein; ebenſo ˖kommt es oft in
tehenland, Italien, im Norden (auf präbiftor.
Gefäßen nicht felten als Bodenverzierung), im all:
einen von China bis Weſtafrika vor. Auch die
ätereDrnamentil bat die Figur vielfach verwendet.
Hakenlachs, f. unter Lach 3.
Saltenmörfer (Schaftmörfer) tft bie ver:
altete Konſtruktion eines Moͤrſers von ganz ge:
ringem Kaliber, deſſen Rohr an eine Fußplatte an:
renden Inſel
Nipon trennen
119
befeftigt war, welcher häufig vorn einen Hafen
trug und damit über ein an der Bruftwehr ange:
brachtes Querholz gehängt wurde. Mittels de3
Hakens wollte man dem Hüditoße begegnen. Zum
Abfeuern hatte der H. häufig ein Gewehrſchloß.
Die Geſchoſſe waren Öranaten von circa 1 kg Ge:
wicht, die bid 160 m weit getragen wurden,
Hatenpflug (Haken), f. unter Pflug.
Saftenfchügen, Arkebuſiere hießen die mit
Hatenbücjen bewaffneten Leute. (5. unter Arte:
uſe, vg zbund euerwaffen.)
Öafenzähne, die bei dem männlichen Pferde
und manden andern Tieren zwiſchen den Cd:
Ichmeidezähnen und dem eriten Badenzahn jeder
Seite, im Ober: wie Unterkiefer befindlichen Zähne.
Beim männlichen Pferde ericheinen fie zwiſchen dem
vierten und fünften Lebensjahre und find einem
Wechſel nit unterworfen. Auch bei Stuten (bei
ben ſog. Halenituten) kommen 9. vor, body find fie
dann tmmer verfümmert. Gewoͤhnlich findet man
vier Halenzähne in Summa vor, einer auf jeder
Seite ſowohl de3 Ober: ald bes Unterkiefers.
Haket (vom franz. haquet, der Heine Karren)
beißen in der Militärſprache diejenigen Fahrzenge,
welche zum Transport vorbereiteten Brüdenmate:
rial3 bei den Armee-Brüdentrains dienen.
Hafim (arab.), von den Zürten Helim ausge
ſprochen, ilt in der Türkei der Titel der ürzte.
Datimbo l di, Oberarzt, eigentlich erfter Arzt de3
ultans, heißt jest jeder höher ſtehende Arzt.
Hakluyt (Rich.), berühmter engl. Geograph,
eb. 1553 zu London, widmete ſich ſchon auf der
eftminfterichule dem Studium der Geſchichte der
Entdedungsreifen, das er in Orford eifrig fort:
ſetzte. am J. 1577 bielt er in Orford die erjten
Öffentlichen Vorträge Über Geographie und führte
in den engl. Schulen ben Gebrauch der Globen
und anderer geogr. Lehrmittel ein. Zuerſt erfchien
von ihm «Divers voyages touching the discoverie
of America» (Lond. 1582). In Paris, wohin er
1583 ben Gejandten Stafford ald Kapları beglei:
tete, ließ er Laudonnieres handſchriftliche Geſchichte
der Entdedung Floridas (Paris 1586) auf feine
Koften druden. Rad) Enpland 1588 zurüdgelehtrt,
Ins er an, von Raleigb (1. d.) unterftügt, Stoff zu
er Geſchichte der Secfahrten der Engländer zu
fammeln. Die Refultate feiner Sorichungen ver:
difentlichte er in Berichten über 200 Reifen unter
dem Titel «The principal navigations, voyages
and discoveries of the English nation» (VLond.
1589; vollitändiger 8 Bde. 1598 — 1600; neue
Aufl., 5 Bde, Lond. 1809—12). Die Regierung
befohnte ihn 1602 durch die Verleihung einer
Pfründe in der Weitminfterabtei und eined Pfarr:
amt3 in Suffoll. Einen Nachtrag zu obigem
Werte bildet «A selection of curious, rare and
early voyages and histories of interesting disco-
veries, etc.» (Tonb. 1812), worin 14 von ihm und
andern früher einzeln herausgegebene Reifeberichte
nebit den offiziellen Urkunden enthalten find. Er
ftarb 23. Oft. 1616 und liegt in der Weftminfter:
abtei begraben. Nach H. nannte ſich die 1816 ge⸗
bildete Hakluyt-Society, welde die Herautgabe
aller ältern Neifebeichreibungen beabjihtigt und
bereit3 57 Bände veröffentlicht hat.
Hatodate, Freiharen auf der zu Japan gehö:
e30 oder Jeſſo, an der Jezo von
Sangar:, Tſugaru⸗ oder Tſu—
gegoiien unb mittels derſelben an einem Schaft | karſtraße. Die Stadt liegt an einer von einer
120
Gebirgskette eingefchlofienen, nach ihr benannten,
überaus fifehreicen Bai und verdantt diejer Lage
einen volllommen fichern und von D. wie von W.
leicht sugänglihen Hafen, der 200 Schiffe aufneb-
men kann. 9. zählt (1881) 22008 E., worunter un:
geräht 50 Europäer und Rordamerilaner. Eine
mohlunterhaltene Landitraße verbindet H. mit
Matsumaje, dem an dem weſtl. Eingange in die
Sangaritraße gelegenen SHauptorte der Inſel und
ualeich dem Sitze des japan. Gouverneurs ber:
fe en. Dur den Vertrag von 1854 den Nord:
amerifanern, durch den von Jedo 1858 ben Han
delsſchiffen aller fremden Nationen geöffnet, ift 9.
Sik der Konſuln Nordamerikas, Rußlands, ng:
lands, Frankreichs, der Niederlande, Daͤnemarks
und der Schweiz. Der Pe gelangte jedoch da:
jelbft noch zu feiner bejondern Debeutung, 1882
liefen 46 Schiffe von 19240 t ein. Bon Wichtig
keit ift 9. feines vorzüglichen Hafend und milden
Klimas wegen, hauptſächlich für die Ruſſen als
Winterftation ihrer elle. Sie haben daſelbſt
ein Hofpital, eine große Eiſenſchmiede ſowie Lager:
haͤuſer ange ent, und halten hier auch einen Agenten,
der für die Berprovtantierung der Schiffe Sorge
trägt. Aud wird der Pla von Walfiichfängern
befucht, die hier Proviant einnehmen. Y ad:
barichaft liegen berühmte Schwefelquellen.
aton, ſ. Hälan.
Häkſe 63 je, Heſſe), Vollsausdrud für das | fel
Sprunggelenk (Fußwurzel) der Haustiere.
Sal, Stadt in —ã Provinz Sübbrabant,
an der Senne, dem Charleroilanal und an ber Linie
Brüfjel-Duievrain der Belgiſchen Staatsbahn,
welche bier nad) Ath abzweigt, hat eine ſchöne got.
Kirche aus dem 14. Sabrh, deren wunderthätiged
Marienbild viele Pilger berbeizieht, mit einem
fhönen Hodaltar aus weißem Dlarmor, ein 1616
erbautes eher ein Oymnafium und 8880 €.
Balacha (bebr., d.i. Gang, Norm), inberrabbin.
Sprache die Feititellung ber geſetzlichen Vorfchriften
nach traditioneller “urfeflung, bildet fonady den
Gegeniag zu Hagada (}. d.) Die Mehrzahl heißt
Haladot und vor einem Genitiv Hilchot.
Balagebirge (Brabuigebir e), das Ge:
birge, welches die Grenze Balutſchiſtans gegen das
Ziefland ded Indus bildet. Dasſelbe ıft eine
Sortjebun de3 Suleimangebirges, findet am fa
onz am Perfiichen Meere feinen Abſchluß und iſt
von zwei Engpäſſen durchbrochen, durch welche bie
beiden Slüfle, der Bholan und der Mula, ftrömen.
Hälalı bezeichnet den wirklichen Fang des bei
der Barforce ur gebebter Wildes. Wenn dasſelbe
entweder nd elbit geitellt (Hirfche) ober von ben
Hunden ereilt und gehalten wirb, daß e3 nicht mehr
weiter kann, fo wird es von ben herbeigeeilten Jaͤ⸗
gern abgefangen und weibmännifch abgethan, d. b.
es werben ihm bie Heflen (f. b.) mit einem fcharfen
Hirſchfänger durchgeſchlagen unb ihm bann ber
Yang gegeben, oder e8 wird dem Jagdperſonal
lebend übergeben, um für eine fpätere Varforce:
jagd aufbewahrt zu werben. Während bed Fange
blaſen die Horniſten die Halalifanfare. Vei
ben Waſſer⸗Halali, dah. wenn der Hirſch ſich
in einen Teich oder See flüchtet und bort ſiehen
bleibt, wird Die Waſſerfanfare geblajen; ſobald
er durch Boote erreicht und mittels eines ana Ge:
weih geworfenen Hafens unters Waſſer 0.20 en
ift, wo er fogleich verendet oder durch einen Aus
des Jagdherrn getötet wird, ertönt die Halalifan:
: | eine Kralle befipen u
Salon — Halbblut
‘
fare. — altem Jaͤgerbrauch ſoll beim Blafen der
Halalifanfaren jeder Jäger u Fahr
Hirfchfänger lüften und den Handſchuh von kr
rechten Hand abziehen.
Halas (jpr. Halaſch, d. i. Hichreih), Stadt mi:
geregelten Magiftrat im ungar. Komitat Beit, in
ehemaligen Klein: Kumanien, in der Nähe des Ste:
Halas, Station der Linie Budape Joʒſefwaro⸗
Neufa der Ungariſchen Staatsbahnen, hat en
Gymnaſium und zählt (1880) 15039 E., meiſt Rs:
gyaren, welche Aderbau und Viehzucht treiben.
Dalbaffen (Prosimii) beißt eine fehr met.
mürbdige und vielgehaltige Gruppe meilt naͤchtlicer
und nur in der Alten Welt vorlommender, aller
ähnlicher Tiere, die zwar, wie bie echten Allen, vie
mit entgegenfeßbaren Daumen verſehene Hink
baben, aber an dem Zeigefinger ber Hinterhänk
nd durch ihre fpige sus
ſchnauze, das behaarte Geſicht, Die meiſt grok:
Augen und Ohren, fowie durch die Bezahnung hd
von den Affen unterſcheiden und durch leptere 1:
mentlich den infeltenfrefienden Raubtieren ſich ar.
fließen. Inſelten bilden aud in ber That ıhr
Hauptnahrung, obgleih fie Früchte nicht w
hmähen. Sie klettern faſt nur auf Bäumen ur
er und bergen fich tagsüber in Baumhoͤhlen 9X"
eigentümlich ift Die geogr. Berbreitung dieſer Zier.
Die faft ſchwanzloſen Jndris (Lichanotus, |. 2:
el: Halbaffen, Fig. 1), deren Finger bie x:
Hälfte pulammengeroa fen find, die langihei:
figen Makis (Lemur Mongoz, Fig. 2) und x:
urch feine Bezahnung einen feheinbaren Libero)
u den Ragetieren barftellende Fingertier ne
ye:Aye (Chiromys, Fig. 4) werden mt er
Madagaskar gefunden; die Nacht affen (Nsd-
cebus), Gefpenitaffen oder Koboldmali:
(Tarsius, Fig. 7) und Loris (Stenops, fig. 6} ar
den Sunda⸗Inſeln und dem benachbarten deſtlande
die Bottos (Perodicticus), mit nagelloiem eder
gens vertümmertem Zeigefinger, und Ohrenme:
i8 (Otolicnus Galago, ig. 8) nur auf dem X"
lande de3 füdl. Afrika; die Bärenmalis (d*
tocebus, ig. 5), mit noch fürzerm Zeigefinger 3:
beim Botto, lommen in Weftafrila vor. Exlex:
bat aus biejer Verbreitung auf die frühere Ert:
eines die genannten Länder umfafjenden, gret.:
teils verfuntenen Kontinents (Qemurien) gedle”
und Hädel dorthin die Wiege des Menidi:”
ſchlechts verlegt. Den Belzflatterer oder Fa
mali (Galeopithecus volans, fig. 3) hat =
gegenwärtig auf Grund anatom. Unterfuhuz“
u den Inſektivoren (f. b.) geftellt In neueier Se:
= man in den untern Tertiärgebilben (6x0“
ankreichs und ber weftl. Vereinigten Erste
aablreiche Reſte ausgeitorbener H. entdedt. _
Halban, Fleden in ber preuß. Brovin Shi
ien, Regierungsbezirk Liegnig, Kreis Sagan U
ber Aleinen J ieme an an ber Birie Ge an
iegnig der Preußifchen Sta ‚Rei
Amtsgerichts, Hat ein Schloß, eine Glasbilt.
Baummolls und Damaftweberei und zählt (15%
1224, mit Dorf und Nittergut 1850 G. i
Halbbefahren Volk, |. u. Befahren Bol
Salbbergamotte, ſ. Birne, Birnboum
Balbbildung, f. unter Bildung.
Hatbbint (jur.) ober halbbürtige
wandiſchaft ift die Verwandiſchaft *
ſonen in der Seitenlinie, welche dadurch here
wird, daß beide nicht von demfelben Eltern: ot
Indri 1 Tinhanntna hrasinendarnaı
grarilia).
nal
Ro Galago
a Pelzflatterer oder Flattermaki (ti
leopithecus volansı.
5. Bärenmaki (Arctocehus calabarensis).
7. Koboldmaki (Tarsiun apectrum). _
” 7u Artikel: Halbaffon.
— — — — — —
Halbborten — Halbgeſchwiſter
Borelternpaare abſtammen, fondern nur einen ein
zelnen Aſcendenten emeinjam ben. (6. Halb»
efhwifter.) — 9. wird aud) das Brobuft ber
aarung eines Bollbluttierd mit einem Tiere ges
meinen Schlags genannt.
Dal —— ſ. unter Bortenweberei.
Salbbrachſen, Fiſchart, |. Blide.
Balbbrillanuten — nennt man an folie
Diamanten, an wel nur ven elmäßige
Schnitt bes aviflon ſ. eine Teitereh
durchgeführt ijt, während ber Unterteil fehlt
teres lann ge gentlich durch Glaspaſte erfeht in
Gegenwärtig kommt ſol re nur in Au
raoßmsfällen auf ben Markt. ©. Ebdelftein: Jmis
tationen und Sbelteinf leiferei.)
Salbbutterbirue, |. u. yane, Dienbaum. | Du
Hr —e „ſ. unter Cade
Im derjenige e Grab ber Bellus
cibnae ober —* läſſigleit, bei welchem man
durch ein Mineral hindurch zwar noch andere Ge⸗
genftände, jedoch nicht me * in deutlich unterſcheide 1882
al | (2 Boe,, Halle 1878—79); berjelbe, zur kundenbuch
baren Umriſſen erkennen lanm. Manches Miner
iſt Abrigens halbdurchſichtig, welches ſich in dünnen
Scherben als burdfichtig, in didern Stüden nur
als durhiceinenb darftellt.
Balbedelſteine, ſ. ur Übelfteine (natürliche).
Balberſtadt, Kreisſtadt im Negierungsbezirt
agdeburg ber preuß. Provinz Sachſen, an dem
abihen oltemme und an den Linien Magdeburg:
a e und Halle: Grauhof:Löhne der Preußiſchen
Staatebahnen Kiseen, ift Sig eines Landratamts,
eines La chwur⸗ und Amtsgerichts, einer
ee abanbichenhele und zählt (1880) 31 260 meift
prot. E. Unter ben zehn Kirchen find die 1005—
1 1142 erbaute Liebfrauenliche und der dem beil.
Stepban gewibmete, um die Mitte bes 13. 2
trengern got. ei begonnene, im 14. Jahr
eenbigte und 1850 reſtaurierte Dom bie wichtig»
ften. erer enthält einige wertvolle Gemile
fowie andere intereflante Altertümer (das reiche
Doll nigmwert des Biſchofsſtuhls aus em. 1510)
d ſchoͤne Glasmalereien. H. hat ein m⸗
—*** ein Realgymnafium, eine alt ule,
eine böhere Zochterſchule, ein Schull verjeminar
Taubftummenanftalt, jrocl an Ai nliche Biblios
ufpielbaus und naͤchſt bem Gleim⸗
aftätempel, welcher 120 in Ol ges
on Gelehrten, Dihtern u
abrb. enthält Febr | be:
theten. ein ©
tbefen, ein
ſchen Sreundf
malte Borträts
Staatdmännern de 18.
achtenswerte Brivatfammlungen von Gemäld (ben,
Münzen und Altertümern. Überhaupt bat ſich in
dem Urte aus der Zeit, wo Bleim bafelbit einen
aus erwaͤhlten rei (bie — balbernäbtilie
Dichterigu ule) aD Hihent verfammelte, ein veger
Sinn für Kunft und njchaft erhalten. Die
gabıt en liefern Buder, Spiritu ‚ Seife,
ndſchuhe und be onbers au — Bin
And außerbem die —— — ichtig iſt
der Handel mit Produkten ber uf ütten *
Ber Die 2 km entfernten Spiegelſchen
Berge gemähren ein eine ſchoͤne Ausficht.
as Fir n —e— — den Fi
ö A e fei
und beren Sprengel AR auge über Alan
—— a Bub — ajfiomı und Schwes | m
unften bed neuers
2 ——— a — Ye Bar able en ernn| &
en in
oüter anfehnlih Ju Dermeh vermeb n N Sand bed»
6. Berifom. 18, * und
2 *
ad | deden können während bie
721
obeit zu erringen. Unter anderm brachten fie noch
r3 vor ber Saͤkula ed bes Sun 1648) bie
Grafihaft Regenftein gen ormation
tte ſchon feit 1542 im E m Eineng gefun-
en; doch wurde dasſelbe erft 1648 den weit:
Kr —— chlu ee am und * entum
), mit Sig und dem Reichs⸗
ige, an Brobenbun egeben. "Dure ben Ze
eben wurde e3 1807 an bas Königr
alen abgetreten und bildete barin ben Haupt —*
Fi ‚8 Ibepartement3. Ya J. 1813 nahm es
eußen wieder in Befig und Ichlug es größtenteils
egierungsbezirl abe: das Nbrige kam
zum — Merjebur
canus, «Wegmeifer — 9.» (2. Aufl.
866); elbe, «Der Dom zu
(Gele. 18 1887 und «Die Lieb auentirche zu
Salberft 1872); Sceffer, die
unb —* halberſtãdtiſcher Bauten »
1864); iefhe, «H. fonit und jept» abe
); idt, « Urkundenbuch der Stadt H.⸗
des Hochſtifts H.» (Bb. 1
— are abe auf 494 qkm
(1880) 66 145 meift Ehe
ern ,
ate
Thaͤtigkeit, weite ei einer
werden, um als Grunditoffe zur seite hung der
fog. fe Keen Fabrilate zu dienen, dia m
vum erweben, das Robeifen zur Otahlbereitung.
flägler, Hemipteren oder Rhyndo:
tn le eine große Ordnung der Inſekten, zu
welcher unter den befanntern die Wangen, Gicaden,
Blatt:, Schild: und bie echten Läufe gehören. Samt:
liche 9. find faugende Infelten und befigen_meit
einen ſtarren, aber gegliederten Rüffel, auch Schna⸗
bel genannt, ber von unb Sippe gebilbet wird,
die zu einer Roͤhre umgeformt fi ind. In diefer
Röhre liegen bie zu Stechborften und zu bem eigent⸗
lichen Sau rüffel umgewandelten übrigen Mund»
teile. Die Augen find meilt Klein, die Fühler ce
lang, Bruft und Hinterlei ihrer, anzen Breite nach
miteinander verwachfen. Yuweilen fehlen die Fia⸗
gel. Gewoͤhnlich aber find vier vorhanden, wovon
die vordern, wenigſtens am Grunde, lederartig und
feft find, foba ßz fie den Hlörper ganz oder zum Teil
Hintern et3 heil, häutig
und gemöhnlich nur von wenigen dur zogen
find. Die Verwandlung it unvolllommen; bei
vielen kommen außergewöhnliche Sortpflanzunge:
arten (f. Barthenogenefis) vor. Die 9. !
meift in ihrer voleabein Geſtalt aus dem Gi
nur wenigen, „z. B t ſich eine
—5 — rien Maler bi nie eine
ruhende —8 ondern erhalten nur bei der erſten
Häutun ie löse bei einer fpätern die vollftän.
igen nd teils Raubtiere, die mit
ihrem den — 5* — andere Tiere anfallen und
ausfaugen, wie die meiften Wangen, teils leben fie
äußerlich para Hilo, wie Ye Läuie, teils augen fie,
erarbeitung unterworfen
wie Cicaden, Blatt: und oe naus
und werben dadurch ſchaͤdlich. T file Nefte treten
zuerit int ber Kreide auf. ſchrieben Burs
mei er n kinm « Hanbbu tomologier,
33 — byo ieber.
unter Buchbinderkunſt.
chwi der Halb t, im Ge⸗
genſat er Kae Me bigmihern ober
46
voller Geburt, heihen biejenigen welche nicht 6 beibe
Eltern, fonbern nur entweder eben ® Bater oder
Mutter miteinander gemein haben. Sm
Falle werden fie co
öbn! bwohl ti nt
an fie as © — BE —*
——— Kinder Vater und Muster einans
be no der —— dieſer ejer Antömmlinge ebeiratet
verwand
7— mar ger kiuem en Berhältnis, Ferrari lm
Halbadtter — Halbinvalide
age!
Frag I. t aueh aeneneinanbe nd dürfen Fra
ö Ra m. | zum enpo
Bes ce tehen bie 5 b „den en neigen, Ba die Kinder
, nie fie bh — —— wer⸗
e
aber bie halbe Geburt feinen Unterfchied. Fa
rechtlicher —— — gelten © abe ens ala aud
bie unchelichen Kinder berjelb —F und Abop⸗carraxij für das foleum der
ei be — Nah Dem echte des —— Karim: rl Stti —— und das lolofel:
(be Geburt um einen Grad weiter terbild des Königs ZeilbeimL. in Ganzfatt. $4
albbürtige wird b durch einen glei Bol; | großarti e Schöpfung ift die gewaltige 1875 ad:
—5— ausgeſchl s wenn er um ein Glied gefellte Fe gungägruppe, u —
entfernter waͤre. Diele immung behauptete | wig II Mir In Münden. befte Gr kath
noch geraume Bei 1 in einigen Landrechten, fo | 29.4
on tönial, fähftichen His 1829. Einen fehr natür: Id rt. de erf Tonejoh, } te
Meg ſchlagt das franz. und das ditere. Recht Land, weldes und Inſel iR) beit
ee ndem e3 bie —— in zwei Hälften | ein weit in wer, A —* und ſo au
teilt, wovon die eine auf bie väterlidhe, Die andere | mehrern Seiten von bemjelben Zeil de⸗
auf bie möttexlige € Geite fällt; hierdurch befommt nbes aud) einer Infel. IR ms
Die volle Geburt ein Erbrecht auf beiden Seiten, | jehr bebeutender Größe, wie ‚W
die halbe nur auf ber einen. aiſche H., Arabien, Labrador u. *
I vier, . Heroen. nennt man ihn auch wohl, eibinfetlen,
ib . unter Harze. end ein kleinerer,
Balb , , eine Größe in zwei gleihe Zeile Ipru (auch eines ers) als ek
teilen. Gine eriehmeti e Groͤße wird halbiert, | o ben aunge beach bezeichnet net Du 1 werben pflegt. Der:
indem man fie durch 2 bividiert; um eine gerade | j ige Kaum, die H.
Linie oder einen Kreißbogen Bu | halbieren beſchreibt dem —55 — air zufam
man von’ den beiden Endpunkten Kreiſe mit ber wenn er Ihmaler al bie 9 oder ar
gleihen Birtelöffnung und, verbindet die Schnitt: ennenge, Erdenge oder gri nut
puntte biejer Kreife Durch eine gerade Linie, melde | (Hals oc bei bezeichnet man mit biefem
aum die andere Linie oder ben Kreisbogen halbiert. | au ben andern v fig ſchmalen Land
Balbierzirkel, Birlel mit Dopvelf enteln; | ftrih, burd welchen zwei breitere, gröfere farb
fegt man bie Spitzen der längern auf die Enb: | maflen in indung ftehen, rote dies bei de
guntte € einer Geraden, fo tft Die Entfernung ber | Landengen von Panama unb an Sues der
pißen der —— el die Hälfte der Deraben. Die bedentendften unter ben eur —
—— (Joh.), Bildhauer und Brofefor die ftandinavifche 765885 qkm, *
ilbhauertunſt an der Polytechniſchen Schule m 585163, die 1:9. 467 TI, - itoſi
Banden. geb. 13. Juli 1814 zu Donneräborf bei | 160 7184, die jütifche 39522, Krim
Geroljhoten i in Bayern, kam, von feinem Bater für
den Runitberuf vorbereitet, nach Münden, wo er
an der Polytechniſchen Säule und an der Mlademie
fi, zum Bildhauer ausbildete. Seine Werte find
au r in München in garı Deutfhland, Öfterreich,
elbft in Rußland und Amerika verbreitet. Für
ie Alte Pinakothek in Munchen mobdellierte er 1835
bie Löwen, für den Hofgarten ebenda die Modelle
der Roma unb Minerva, für das Mufeum in Pe⸗
teröbur — im Auftrag Klenzes die Koloflalbildfäufe
tlanten aus Porphyr, fowie Modelle zu
Anchteebilofäufen Sm Auftrnge König Ludwigs 1.
entitan das Biergefpann der Löwen für das Sieges⸗ d
or in Mün hen und in leidem 2 uftrage für bie
Belrelungshn in Rebtheim guren,
erg nzen Deutichlands vorfte %
348 entwarf ber Kunſtler den fog. — eichs⸗
535 Hervorzuheben iſt auch das Monument des
Konigs Mar II. in Lindau im Hubertus⸗Ordens⸗
22201, bie vogetonifche 21 748
„elhinfet etfeieg, |. Fr —
ortugieſiſcher Krie
bei —3 8. 61 bei deutien
Smilitärpen one vom
die Bezeichnung
3, iehentlich Ce
nifondienft noch fähig fi
ar we
mebr tauglich fin
—ãA —**
——
der eingetretenen been
e | fblaei. Fe Borhandenfein der Vienſtunbtar „
artee id —— —— a
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—F —* nftlichen Borg — *
—S — 2* q ik er
a — SHalbjenverän
Det tern, derjenigen ber
* —— Kammgarn
rar gern)
Saiblaften
eng
Oalbkugel emiſphäre. der A
nomie und Geograp ie benft man fi ſowoh bie
Erde, bie man gewöhnt! — als T beteaght et, als
daB 8 Gimmelägem nen ges
—3— — me rere ——— entitehen, ie
ben. So nennt many. D.
Die A e he bes —* gebilbet
werben, benz niehL. und bie bie fabl. Hemifphäre; ebenfo
fagt man, daß der Reridi eineß jeden Drte bie
—— Kg er Ghnmelägemölbe in die öftlihe und
e i
—— ſ. unter Buchbinderkunſt.
eintwandb: ſ. u BVuchbinderkun
a A
an elle ein von ihren ngen
Gruner bes eur a an
-casts), |. ———
lat: et bei ben frummen
I ber Rugel ver Hälfte A—
Kreiſe und in der —2— ſind alle
Halbmetalle wurden fräher diejenigen Metalle
genannt, —— wie Antimon, Arſen, Zink ıc., einen
den.
einander 9
723
a ren reicht
B Yuften
eigentlich
nicht zu
be
me
werben.
— Denjelben Namen
ein 1268 von Rarl von Aniou geſtif⸗
a Ann ber aber mit bem Grlöjchen des
—
rte.
nd Stern, d. h. d d
Mond mit dem ‚bem « » ——
Aſtrologen, vor ſeiner
Horoſtop Perun des
weie Ma fi er eine ae nad)
Kitterwürde erworben n oder m je röm.
Königen an bern Wahltagen zu Rittern geichlagen
worben war
Salbf amt;
oerifiener Samt
Hal
Fer eer
Balbſehen, J emiandpie.
Salbſouverän nennt man ſolche Staaten,
welche einer höhern Staatsgewali „intergeotbnet
find. Der Träger ber leptern heißt Dberberr oder
Sujerän (1.d.). Als Beifpiele folder Staaten
genannt bie @lieber des ehemaligen Deut⸗
a — ‚ angeiänittener ober uns
unter Samt.
f. unter Säule.
(dem er die Provinzen ber ehemaligen nieder:
änd Generalfioaten, bie Kantons der (dm . Eid»
ofien Ichaft, bi ie Stacten der nordameril. Union;
Ibn die Bafallenftaaten ber Türkei:
ben, —S Tunis, ferner bis zum Berliner
von — un Aumärien und feit
em bielem Brieben en. Auch die ine, un er
olbenburg. Überh —E e Herr
ſchaft Knivpbaulen —8— dahin gezäb "pi fe
124
1854 dem Großherzogtum Oldenburg einverleibt
wurde. Der Ausdruck H. iſt durch J J. Moſer
gebraͤuchlich geworden und in bie völlerrechtliche
und ſtaatsrechtliche Litteratur aAbergegangen. liber
das Maß der Hoheitsrechte, welche dem Suzerän,
beziehentlich dem abhängigen Staate zu en gibt
der Ausdruck H. keinen Anhaltspunkt. Sehr häufig
jeßt die geſamte Verwaltung und Rechtſprechung,
owie die Geſetzgebung dem Vaſallenſtaate zu un
die Suzeränetät äußert fi) meiftend nur in einer
formellen Anerlennung der Oberhoheit und dem
Anſpruch auf gewiſſe Ehrenrechte, Zributzahlungen
und Krie ahilfe: bisweilen ijt aber auch dag Recht
jum bip omatiichen Verkehr und zum Abſchluß
völterrechtliher Verträge und demgemäß auch zur
Entideidung über Srieg und Frieden befchränlt
und der Suzerän zum völlerrehtlihen Schuge der
ihm untergeordneten Staaten verpflichtet.
Salbitrauch (suffrutez) nennt man eine
Pflanze, bei der nur ber untere Zeil der Sten⸗
gel Holzig und ausdauernd iſt, während ber obere
Trautige alljährlich abftirbt und im Frühjahr durch
junge Triebe aus dem untern wieder erſeßt ilt.
In diefe Kategorie gehört 3. B. die Oartenfalbei.
Halbtinten, Tarbentöne, welche ben Übergang
vom Schatten zum Licht vermitteln.
Salbtuch, ein halbwollener tuchartiger Stoff.
Halbzeng u! demi-päte, päte effilochee;
engl. half-stuft, first stuff), in der Papierfabrika⸗
tion (ſ. d.) die durch halbfertig zerkleinerte, im
Waffer erweichte Qumpen gebildete Mafle, in_ber
die Spuren des Gewebes of ganz vertilgt find,
aber noch kenntliche Reſte der Faͤden vorlommen.
Salcyöne, ſ. Halkyone.
Haloyonidae, |. Eisvogel.
Dalden find Anz beziehungsweife Aufbäufuns
gen von groben oder Haren Maſſen, welche ent:
weder in Gruben⸗ oder Zagebauen gewonnen und
gu Zage audgeförbert worden find, oder von an;
ern wertlofen Produkten, wie fie beim Verſchmel⸗
zen der Erze gewonnen und zur Seite abgeſtürzt
werden. Es gibt Abraumshalden bei Steinbruͤ⸗
hen, Verg:, taube, Erz: und Kohlenhalden beim
Erz: und € teinfohlenbergbau, Seifen: oder Rait⸗
balden beim Gold: und FAR Ra rg und
hladenhalden beim Hüttenweten. Alte H. find
die 9. der Berge, Schladen u, f. w. verlailener
Gru engebäube ober Hüttenanlagen. Diefe fönnen
ala ing Bergfreie gefallen, Gegenjtand neuer Der:
leihung werden, wenn fie irgendwie berg» ober
hüttenmännifch nutbar find, was infofern häufig
vorlommt, als in der Neuzeit auf Grund der tech⸗
niſchen Fortſchritte mancherlei Erze, die man früher
als wertlos oder nicht uni über bie 9. ges
ſtürzt bat, zu Gute gemacht, d. h. mit Ruben nod)
vermwertbar gemacht werden fönnen. Unter Ausflau:
ben MN Auskutten einer H. verſteht man das Her;
ausſuchen von verwertbaren Erzen oder Minera:
lien, bie in ben ſonſt ala wertlos über die H. geftür
ten Stein oder Bergemafien noch enthalten find.
Beben (Arnold an der), ſ. Melchthal (Ar:
nold von).
Daldenftein, Dorf im Bezirk! UntersLanquart
des ſchweiz. Kantons Graubünden, liegt 560 ın
über dem Deere, 8,5 km nördlich von Chur auf dem
linten Rheinufer am Fuße des Calanda, befist eine
1782 erbaute Pfarrkirche, ein Schloß der Familie
Salis, brei Burgruinen und zählt (1880) 452 G.
meiſt beuticher Zunge und reform, Konfeffion. Bis
Halbſtrauch — Hälel
1738 bildeten Burg und Dorf H. eine unabhängige
eiherrſchaft, die nach mehrmaligem Be
el 1604 an die Edeln von Schauenflein, 1729 ou
ie Salis gelangte und 1808 burd die Mediation
alte dem Hochgericht der Fünf Dörfer einverlei::
wurde, das jegt einen beſondern Kreis bed Bejir:
Unter»Lanquart bildet. Die Burg H., ein mic
tiger Bau, mabeicheintih des 12. Jahrh., liegt cv’
einem überhängenden Felſen weſtlich vom Zorie.
Seit 1769 nicht mehr bewohnt, wurde fie Lisi
durch ein Grobeben_teilweile zeritört. Rördku
vom Dorfe erheben fi auf einem Yelövoriprun
die Trümmer von Lichtenftein, und zwiſchen beide
Nuinen liegt etwas höher an der Felswand vr
Krottens oder Grottenftein, eine befeitigte Höhr.
In 9. beitand 1761— 71 eine von Peter Rejemare
und Martin Planta gegründete höhere Lehranitii:,
das Philanthropin, welches weit über die ren:
Graubundens binaus fi eined wohlverdient.:
Aufs erfreute.
Baldentwang (Chriltian), einer der ausgegi!
netiten deutſchen nupferitecher geb. 14. Mai lin
in Durlad), befuchte feit feinen 14. Jahre die der
tige Zeichenichule und fam zwei Jahre darauf ind:
echelniche Anftalt nad Bafel, wo er ja J
Lupferſtechen vervollkommnete. Einige gelunger:
Arbeiten in Aquatintamanier perſchafften ihm 11%
den Ruf nad) Deſſau, wo die Challographiſche t«
jellihaft entitanden war. H. wurde 1803 als h
tupferftecher nach Karlsruhe qurüdberufen. Speht
arbeitete er viel für Buchhändler. Air das Ku...
Napoleon und Mufee-Royal Nah er mehrere kur:
haften nad) Orimaldi, Ruisdael, Pouſſin, Cıux
Lorrain und Elzheimer. Seine lebten und ber:
Arbeiten waren die Zagesjeiten, in vier Blätter:
nad Claude Lorrains Bildern in der Sremitage +
Betersburg, und die Waflerfälle, in zwei Blärr:
nad Ruisdael, von welchen leßtern das zwei:
Blatt von feinem Schüler, Schnell in Darmia:
1838 vollendet wurde. 9. ftarb im Bade m fi
pold3au 27. Juni 1831.
Hale (Edward Gverett), ameril. Schritte.
geb. in Bofton 3, April 1822, ftudierte Zheola
in Harvard College, wurde 1846 Baflor z gr
cefter (Maffachufetts) und vertaufgte diele Exit
1856 mit ber Seeljorge einer ongregationalikn
tirche in Bofton. Außer feiner Mitarbeiteribet
an litterariigen und religiöfen Blättern betalizt
er ſich aud) ala Redacteur des «Christian Exam:
ner» und ber «Sunday School Gazettes, 1%)
rundete er «Old and New», eine litterariſche ur?
itifche, namentlich ber fozialen Reform gemibmeit
Monatsichrift. Bon feinen Werten find zu nt
nen «The rosary» (1848), «Margaret Percival u
America» (1850), «Sketches of christian bisur!
(1850), «Letters on Irish emigration» (1&'
«Kansas and Nebraska» (1854), «Ninety dajt
worth of Europe» (1861), «The man without &
country» (1868), «Ups and downs» (1870), «W ork-
ing men’s homes» (1874), «Philip Nols!
friends» (1876). ,
Haleb, Stadt im nordl. Syrien, —
Haleo (lat.), eine im alten Rom beliebte 31“
auce, weldye teils aus dem Bodenfage des Garı=
.d.), teil auch aus andern den itet muri®.
Hälek (Bittzölav[Bincenz]), böhm. Didter,
5. Xpril1835, war Ditredacteur bes Journal?
rodni Listy» feit beilen Grhnbung 1861) und To
Digierte außerdem einige belletriftiiche geitigriften
-Dalem — Halesia
darunter namentlich «Kräty» (1866— 72) und «Lu-
nur» (1865 u. 1873 fg.). Gegen das Cnde ber
fünfziger Jahre ftand er mit J. Nernda an ber
Spihe einer jungen Dichtergeneration, die im Al
manach «Mäj» (1858 je) ihren Mittelpuntt hatte
und neues Leben in bie böhm. poetifche Litteratur
bradte. Er farb in Prag 8. Dit. 1874. H. ſchrieb
Yieder, gefammelt unter Titel «Vedernipfsnd»
(«Abendlieder», 1859)undb«V pFiroder („inder Nas
tur», 1874); Igrifch:epifhe Gedichte, gelammelt un:
ter dem Titel «Pohädky z naii vesnice» («Erzäb:
ungen aus unferm Dorfer, 1874); romantiſche
(spopöden «Alfred» (1858), «Lejla» (1859), sMei-
rima a Husejn» (1859), «Goar» (1864), «Cerny
prapors («Die ſchwarze Fahnen, 1867), «D&dicov6
Bilo —— Erben des Weißen Berges», 1869),
‚Dävte z Tatern («Da Mädchen aus den Tatra:
gebirge», 1871); Novellen und Tragddien: «Carevid
Alexejs (1860), «Zävite z Falken3teina» (1860),
«Kräl Rudolfs (1860), «Kräl Vukaiin» (1861),
eSergius Catilina» (1872), «Amnon a Tamar»
11374). Am hödjften fteht er als Lyriker. Cine volls | fi
ftändige Sammlung feiner Poeſien beforgt Ferd.
Saul (Bd. 1—4, Prag 1878-81).
Halem (Gerhard Anton von), deutfcher Dichter,
geb. 2. März 1752 zu Oldenburg, ftubierte 1768 in
Irankfurt a. O. Jura, wurde 1775 Landesgericht:
aiteflor in Oldenburg, 1781 Kanzler und Regie:
rungerat, 1812 als Appellationsrat nad) Hamburg
verfeht, ging 1814 zu dem Herzog nad Eutin un
wurde 1815 Regierungsbireltor dajelbit. Während
der franz. Occupation Hamburgs war er in franz.
Dienſt getreten. Sein Drama Wallenſteins (Bött.
1786) fcheint nic ohne Einfluß auf dad Schillerſche
Meiſterwerk geblieben zu fein. Seine «Befammel:
ten poetischen und profaifchen Schriften» erichienen | J
su Hamburg 1787, jeine «Kleinen Schriften» in ſechs
»änden zu Münfter 1804—10. Unter feinen Wer:
ten finden ſich auch mehrere biftorifche, wie eine «Bes
ſchichte des Herzogtums Oldenburg» (3Bbde., DI
denb.
1794 — 96), ein «Leben Peters d. Gr.» (3 Bde.,
725
Spanien zurüd, ging nach ber Unterbrüdung ber
liberalen Erhebung nad) der Havana und von bort
nad Brüflel, wo er feine Memoiren (« Relacion
de su caudividad en los calabozos de la inquisi-
cion», Par. 1827; deutich als «Denhvürdigleiten
bed Don Yuan von H.», Gtuttg. 1828) veröifent:
lite. 5. beteiligte fi 24. Sept. 1830 am Auf:
ftande gegen bie Holländer, übernahm nadjmit:
tags den Oberbefehl in Brüflel, verſuchte am 25.
vergeblidh, den Park zu nehmen, wies aber am 26.
den Angriff dreier hollaͤnd. Kolonnen zuruck, wor:
auf die Holländer am 27. abzogen. Bald darauf
des Kommandos enthoben, wurbe H. 1836 wieder
im fpan. Heere angeltellt, wo er an ber Spike ciner
Divifion in Navarra die Karliften [ölug und 1839
den aberbefehl in Catalonien erhielt. Im J. 1840
zum Generallapitän von Catalonien ernannt, er:
wies fih 9. als treuer Anhänger Esparteros. Bei
dem Aufitande Barcelonas 1842 erimang er 8. Dez.
die Unterwerfung der Stadt. Als jedoch 1848 der
Aufitand in Barcelona abermals ausbrady, begab
ich H. nach Cadiz und reifte von bort aus mit Es⸗
partero 80. Juli nach England. Die naͤchſten Jahre
verlebte er teils in England, teils in Brüllel, Tehrte
aber 1850 nach Spanien zurüd, wurde 1851 Prä⸗
fident des Oberkriegsgerichts in Mabrib und trat
1856 in ben 5 — H. ſtarb zu Cadiz am
8. Nov. 1864. Außer ſeinen Memoiren ſchrieb H.
«Les 4 journéfes de Bruxelles» (Yrüff. 1831).
Balen (Antonio), Bruder des vorigen, fpan.
General, nahm an den Kämpfen gegen bie Fran⸗
zofen und fpäterhin gegen die Karliſten teil, führte
1838 kurze Zeit hindurch den Befehl über die Armee
des Gentrums, erreichte jedoch keinen Erfolg und
trat danach an die Spike des Stabes Eöparteros.
m %. 1842 belämpfte er, wie fein Bruder, den
gegen Espartero geriäteten Aufftand und mußte
1843 nad) dejien Sturze nad) England fliehen, von
wo er 1864 nad) Spanien zurüdtehrte.
Bales (Alerander von), Scholaftifer des 13.
Bd. L, 5.886”.
d. G Jahrh., — — — — ——
Münft. 1803—6), —— des Gene⸗ ales (Stephen), — eb. 17.
ralſeldmarſchalls Grafen von Munnich⸗ (Dldenb. | Sept. 1677 zu Bedesbourn in Kent, war Pfarrer
1803; neue Aufl. 1838) u. a. Won 1801 bis 1806
ab er die berliner Monatfcrift «Irene» heraus.
n Schillers und Goethes Augen war er einer
der Geſchmadsverderber des Publilums. 9. ftarb
5. Jan. 1819 zu Eutin. Seine «Selbitbiographie»
gab Straderjan (Üldenb. 1840) heraus.
DSalen (Don Juan, Grafvon Boracampos),
fpan. General, aus vlämifdem Haufe, geb. auf der
Inſel Leon 16. Febr. 1790, trat ſchon im Alter von
15 Jahren in den Marinedienit, nahm an dem Auf:
ftande gegen bie Franzoſen teil, trat dann 1809
als Drdonnanzoffizier in König Joſephs Tienfte,
ließ fi aber 1813 mit den Aufftändifhen in
Verbindung ein und lieferte durch Verrat bie
geftungen erida, Momon und Mequin den
paniern in die Hände. Yür diefen olg
wurde H. zum Kapitän ernannt. Im J. 1836 in
Madrid in die geheimen Gefellihaften eingeführt,
wurde er verhaftet, nachdem ſich indeſſen feine
Schuldloſigleit herausgeftellt hatte, zum Oberftlieus
tenant befördert. Im 3. 1817 wurde jedoch 9.
abermals verhaftet und im Kerler der Inquiſition
gefoltert, entlam jedoch nach Frankreich und reifte
von dort aus nad England. Im J. 1818 trat
er in xufl. Dienfte, inachte im Kaulafus bie Kämpfe
gegen die Bergubiler mit, lehrte 1821 wieder nad
u Zebbington in Middleſer, wo er 4. jan. 1761
tarb. In ſeinem Werte «Vegetablestatica» (2Bde.,
Lond. 1727, deutſch Halle 1748) entwidelt er be:.
reits die Gelehe ber Endosmofe. Außerdem ſchrieb
er «Experiments on geawater, corn, flesh and
other substances» (Lond. 1739).
Salefa, im Altertum Stadt an der Norblüfte
Eiciliend, am Halefosfluffe, von griech. Söldneri
und Koloniften aus Herbita gegründet, war unter
der röm. Herrſ [ eine bedeutende Handelsitadt.
Auinen find noch bei Tuſa vorhanden.
Halesia L., eine Sr Stephen Hales (f. d.)
benannte norbamerit. Gehölggattung der Familie
ber Styraceen. Ihre Arten ſtellen Heine Bäume
mit weit außeinandergehenden Zweigen und ab:
wechfelnden, eirundlichen, gefägten, behaarten Blät-
tern bar und werden häufig zur Anpflanzung in
Barlanlagen verwendet, vorzugsmeile H. tetrap-
tera mit vierflügeliger, und H. diptera mit zwei:
flügeliger Frucht. Die Blumen find einblätterig
und bis zur Mitte oder zum Grunde eingefchnitten,
weiß, lang geftielt, hängend und ftehen zu zwei bis
vier beiſammen. ertragen unfern Winter
ohne Radhteil und eignen ſich für allerlei Boden»
arten, ſelbſt bie ſchlechteſſten, und mehr für ſchat⸗
tige als für fonnige Lagen.
726 Halevy
—— —
in das und
erhielt bie 9 Drei t,
—— eo —— hen
zul, a Re der —— die
Pi Ba — er 1827
—— En Fe
eh
Bon
28 sHer-
bie ——
einen Klang,
ans,
rtitur bed
m). 1838 betrat er mit ber erwften
ia peste de
be Bühne spe ie ea me — Se 1
mousqustaires do la reine» (1846) und
d’Andorre» (1848) einen na
Eidt. m 3. 1BI6 erfolgte Tine Mufaakıne im bie
r
—S
— —— hlmiäzeben, bie ex alß | ber
N) u hatte, ver verötfent ichte er u em
ui — porn. Ende, [m
UxX - ss zu
0 hs m flalif en Brobuftionen,
—ã— n au
Gantaten,
Somanzen u. ſ. m. gehören, wird bie In
beherrſcht und "überwogen von einer
Netlerion, die eine bedeutende kun
ung 1 unteche — 83 Er
beeriehe 6 Sufüfe —— ler und Ba
nendichter, — vorigen, ge Fri an. 1802
u Paris, von israel. —— ſtubierte an⸗
angs 98 Juta, beihä te fh jobann mut mit Litteratur,
bet —— Rh 6 ns ba * be —
Prodactsur» —— ge ab für I inlemgı u dem
von Saint-Eimse, — —
inions
chaftlich
—— —— —— (Bar. 1825) Fit
Hilterifer trat er auf in den Werten «Rösumd de
l’histeire des juifs» (2 Vde. 1827—28), ala Lit
teva iftoriler y gHintoire r&sumse dela litt£ra-
en 1838). Man hat
me von H. herr te, Erzaͤhlungen,
Uberſ en aus an unb neuern In Sprachen und
Theat „Darunter die Tragödie «Le czar De-
metriuss (1829), d men
Madrid» (1881) eleons bern na (1840), «Indiana»
(1883), bie bei —— von
G. Sand; ferner ve Erg loctra, (1846)
und eine Reihe von Luftfpielen Baubevilles.
Er ſtarb 8. —* zu St. Sermainsendage
* een
auch bie — da eis eros(i
ah
Meyer: | Ruben
— Saliaris
— och. 1 clan. 1894 mm Sara lan
mit andern (befonderi
für
welche
Bay
—— pie unb —*
unter an höe aux enfers» ur *
8
*
5-3
i
3:
len
) und ———*
—— — ham Orientaliß unb Reim
geb. 9 pel, reiſte 186
in inen — Jemen a
mo er viele fabäil Schriften mitbrachte. Ast
—— — — —— riften Niet * aMu.
sion arch&o dausie J emen: (18a) Ger
sur —28 Agaou» (1873), « langes diz
graphis et —— sömitiquese (1874).
Salfa, ein dem Arabiſchen entnommener Raut
* — (de: Salfai), —— im a
a beiben Ya,
Gurafier.
Hep uni),
aum elb, namt
(1882
Abiab und Ba r te auf
bem kleinen Dorf
Half-oasts ( afbtaften) f.
Band) Mi enny (engl., fpr.
—8 KA
man db e früher bei
: «Le bei Käufers gezahlte are Gehfumme, weidt
bie Belräftigung des 98 au
I be —* —— damit das —
)
vom Käufer at t. (Bil. ehe und —
GBaliartos, im Altertum eine bedeutende Stadt
im mittlern Böotien, unweit des ſadl. Uferd bei
Sees Kopais, an dem nördlichften Borhöhen des be
Iiton, an deren Hauptpaß aus weRtlicen so
dem en
N Böotien belegen, etwa im ber
fchen Theben unb Koroneia. Gin wichtiges
des botifden kantonalen Bundes mit ansgebeit
& | tem Gebiet, ift fie biftorifch namentlid dadurd Pe
rtaner Lyſ⸗
re
ben 208 fand. Ir ae she Kriege
e en rteinab **
Für König Pereus ı 171 9. Chr. durd ben ®
kannt, b
mer
Haliburton — Halifar (in Neufgottland)
kucretiu® erobert und zerflört, | 9.
geichentt.
nachher
Galiburten (Thomas Chandler)
den
, anglo:amerit,
i i in der brit.
Seren Kndetian ca eine Blbu ng im [een
die br
frübern Werts, den er als anterit. @elanbifdafte:
Be lee Wh hä Tin Ba ir Er
Seine Ir Bazı Sick ir Bantande (4 Ede Son,
Xonb. 1861) an
’s traits
mours care (be, ab 1009), «Nature and (human
. 1869 in
fonins ins t, fe Iob e EG m
tonfervativen — ‚obwohl er
gun — beit: olonialpolitit a
Sei Konbon 37. Aug.
ai 6, ——— ‚Be
—— tanizlau, am Dni ehr und
an der Lemberg» —8 aſher Eiſ⸗ in
einer fruchtbaren Gegend, üt ber Gip eines Bes
* a lege ar iimoriten,
loſter griech n
und zählt (1880) Ya, bie gröl ae Saben
von der daroitiſchen Sefte find. Geil und
Benugung ber nahen juellen find die Haupts
nahrungöjweige bed Orte. In ber Nähe liegen
Sen — Soft
Trümmer
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tum im Berte von 000
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Xopographiidie Bage von Gelifaz.
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viele ſchoͤne öffentlihe Gebäude ie
Buildings, das Government:Houfe arrad3,
das Court:Houfe, 28 —— * leg an ber
Sid eite bes Dan, er fi oberhalb verengt und
mit km großen ebforb: Baſſin in Ber:
—*— —88 Von willen] aftlichen Ginrichtun:
oen find zu erwähnen die Dalhouſie⸗Univerſität,
eine preöbyterianiihe Hochſchule, fünf ö entliche
Bibliothelen. und ber Raturwiffen chaftliche Ver⸗
ein. En f — a eine der Bros
eujchottland siten Provin ialbebör«
den, eines_anglit. ‚Bir 0 q „und eines lath.
bifchof 3. Die Stabt ift eine Citadelle
— andere Werke gegen nen Handſtreich ges
fhüst und ber. Hafen, an weldem bebeutenbe
taatöwerfte liegen, kart befeitigt. Abgeſehen von
ber für die Verteidigung dieſes wichtigen abe
—5* gbaren Wyogirgialmitin (3225 Mann), ſtehen
in H. noch 2000 Mann brit. Truppen, und ʒes ab
find die Kafernen von 9. die größten in anz,
rila. H. befigt bebeutende eigene Reederei und
treibt ftarten Handel; die Stadt fteht mit Livers
= ferner mit Reuyorl und andern ameril. Häfen
4 Dampfidifie in Berbindung. 9. wurde 1749
liter (Charles Dtontague, Graf von), brit.
Staatsmann und Dichter, geb. 16. April 1661 zu
dorton in —— — und gebildet le ber
eitminfterfchule und der Univerfität Cambribg
war Schüler und dann Gönner Newtons erwarb
fich 1685 durch ein Gedicht auf den Tod Rarla II.
bie Beachtung bed Örafenvon Dorjet und wurde von
dieſem in vie Diplomatie eingeführt. Mitglied des
(oß er ih den Whigs an und ges
te zu d tiftolraten, welche 1688 Wilhelm
von au ben nad) England einluden. Ein Gedicht
auf bie Shladıt an an der Boyne verfchaffte ihm vom
König Wilhelm IU. eine Benfion von jährlich 500
Pfd. St. bis zu feiner — als Kommiſſar
der Schazlammer und Geheimrat; 1694 bewirkte
er vor andern die Gruͤndung ber Englifden Bant,
wurde Unterfchagmeifter und Kanzler der Shap:
fammer, 1697 eriter Lorb der Schaglammer. In
rovince⸗
dieſer Stellung entwarf er den jpäter von Walpole | be
benupten Plan eines Refervefonds und kreierte 1697
bei eingetretenem Geldmangel für 2 Mi, Pfd. St.
Schatzkammerſcheine; 1698 wurde er Mitglied der
Regenticaft während ber Abwejenheit des Königs.
Die A rede Wilhelms von ber unbedingt
Sigi en Politik im Fruhling 1699 Toftete gr
. einen Zeil feines Cinfluffes; er befhräntte fi
af eine einträglihe Sinelure, "das Au itorſhip in
Schaplammer, und wurde 1700 Beer unter dem
F Lord von H. Obſchon die Königin Anna ihn
als eifrigen Whig aus dem Miniſterium entfernt
hatte, trat er, doch 1705 in das Vermittelungs:
sminifterium ein, welches bie großen Erfolge der
engl. Politik 1706 gr eiführte. Nah dem Tode
Annas überbracdhte H. Georg L bie Alte, welche die
Ihronfolge des Haufes Hannover in England fefts
te. Georg L ernannte ihn zum Grafen von H.,
zum Ritter des Hoſenbandordens und aufs neue
zum erften Konmi ar ber Schaglammer. 9. farb | Die
19. 19. Mai 1716. jelben hre 8
Gerihte nebit ateria ien 5 einer B ograpbie.
Salifag (Charles Bo Biscoun) | eraler
800 in —— 46
achdem er ſeinen S
35 ‚Ghoatömann, ge 20. de. 1800
ortihire, trat 1
Uni verfitätäcurfuß. a on und Cambridge
8 | legte
Halifax (Charles Montague, Graf von) — Halilarnaffos
vollendet, als Abgeordneter für Great⸗Grimsby
ins Parlament. Gpäter vertrat er Wareham, dam
Ripon und Halifar. Seine offizielle Laufbahn ke:
ann er 1832 als Sekretär der Schaplammer in
em Minifterium des Grafen Grey. Nach deſſer
— belleidete er 1885-39 das Amt bed Gehe:
tärd bed Marineminiſteriums in dem re
Lord Melbourne, und 184652 das des Sde
tanzler in bem Miniſterium Lord Jo Mar
In dem eriten fee Lord Balmerftons
1855— 58 wurde ihm der Poften des Marin:
minor Aertre en. Yim — jedod
machte ihn ſeine tung bes Indiſchen Amts
unter Graf Aberdeen, 1852 —55, und in be
weiten Minifterium Lorb Balmerftond, 1859-66.
ach der Bildung des Miniſteriums Ruflel (1865)
. fein Amt nieder und wurbe mit dem Titd
eines Viscount aller um Beer erhoben. Sa
Thätigfeit als Miniiter Far Indien „itberte 2
in der Schrift «Sir Charles Ws
of Indian affairs» (Pond. 1867).
Balifag (Sir George Saville, Marquis ven),
brit. Staatsmann, geb. 1630, nahm Anteil an der
Reſtauration Karla U., der ihn zum Beer und
Biscount ernannte. chlo KA zunädit In
ahrung © Shaftesburys an und nahm fpäter als
og. Trimmerd an eine
mittlere Ste ung zwiichen Whigs und Zories eu
1679 wurbe er in den Geheimen Rat berufen ımb
zum Grafen, 1680 zum Geheimſi egelbench,
1682 zum Marquis ernannt. Nach der Thronke:
* ung atete DO. wurde er 21. ge 1685 at:
0 ing nun dur Dppofition über, ln
At elm an und wurde 1689 von db
—— — ernannt, reſignierte aber 1%.
arb
aligeap te (Saloaraphie, arch.), Beſchrei
bung von Sa
Balikarna —— Sieh, Gtabt an der Sitad
* von Karien an der Stelle des jeßigen Budam
Sie wurde von Auswanderern aus Zrei
0% gegründet, welche hier ſchon —
—33 — Salmakis genannt, vor
n. Die Bewohner biefer legtern traten "lnik
[id in freundlichen Verkehr mit den gried). *
lern, wurden hierdurch helleniſiert und
ben Halikarnaſſiern zu einer, Gemeinde veri
Di gehörte in ältern Zeiten zu dem
5. or. Stäbte im sabl. Kleinafien be fog. bo
riſchen — wel in dem ber
ollon Xriopiod auf dem Borgebine Triopier
bei Knidos feinen Mittelpunlt hatte, wurde aber,
angeblid wegen eines Vergehens eines feiner Bir:
ger gegen die religiöfen Sasungen bed Bunde,
ausgeftoßen. Um bie Zeit ber —* e Rand
es zugleich mit den Inſeln 8, 337 —*
ihdna unter der Herricha , Tode
bes Lyg bamib, welche dem wu im Kamp
gegen bie Sieg den ‚Derzeafolge Eh Di m *
treibung des E
450), wurde se Kin nn Kg *
—
e ea Kr von 9; aber
Undär
Telegife
| Begemomie ih Athens ftehenden Bun
des Tarifchen Dynaften eos —*
* Pe Seh 43 Vyret fen be t gen
Kdußbehnte bie r von I
den Städten | in dieſe Sta t verfeßte,
erte
u 5 machte. —— —
Halirſch — Hall (in Tirol)
352 v. Chr. ließ defien Witwe und Schweiter Ar:
temifia in der Stadt felbft ein großartige Grab:
denkmal, das Maufolleion (f. Maufoleum), für
ihn erridhten, das, mit Bilbwerlen von ber Hand
der bebeutenbften Künftler jener Zeit geziert, von
den Alten als eins der fog. fieben Weltwunber be:
trachtet wurde. Die Überreite dieſes Baues find
durch bie von Newton neuerdings auf Koften ber
engl. Regierung ausgeführten Ausgrabungen zu
Zage gelommen. Durch Alerander d. Gr. erobert
und zum größten Teil zerftört (334 v. Chr.), wurde
die Stadt zwar mmienerhergeftelt, gelan te aber
nie wieder zu der frühern Blüte. Dal. Newton,
«A history of discoveries atHalicarnassus, Cnidus
and Branchidae» (2 Bde., Lond. 1862); derfelbe,
«Travels and discoveries in the Levant» (2 Bde.
Lond. 1865).
Balirſch (Ludwig), Öfterr. Dichter, geb. 7. März
1802 zu Wien, ftubierte feit 1819 daſelbſt, trat
1823 in den Staatsdienit und war feit 1831
amter in Stalien. Er ftarb 19. März 1832 zu Bes
rona. Bon 9. erihienen: «Betrarca», Drama (Lp;.
1824), «Die Demetriero, Traueripiel (Tpz. 1828.
«Novellen und Geſchichten⸗ (Brünn 1827), «Der
Morgen auf Capri», Drama (Lpʒ. 1829), «Balladen
und geile Gedichte» (Lpz. 1829), ramaturgis:
ſche Stiggen» (293.1829), «Die beiden Bilder» (2p3.
1829), «Erinnerung an den Schneeberg, in 40
Reifebilbern» (Wien 1831). Seinen «Litterarifchen
—8 gab Seidl (2 Bde., Wien 1840) und aus
demielben noch zwei Novellen en 1842) heraus.
Salitieren ar. aushauchen.
Halitſch, |. Halicz. .
t.), Saud, Dunft; H. san guinis
Blutdunſt, der von frifhem Blut ausgeben Dunft
von eigentümlihem Geruche; halit oͤs (frz.), dun:
itig, vom Hauche be nd,
Saltett (Sir Hugb, Freiberr von), bannov. Ge:
neral der Infanterie, geb. 80. Aug. 1783 in Mufs
jelburgb bei Edinburgh, trat 1798 in die ſchoti.
Brigade ein, war bis 1801 in Indien, wurde 1808
Aapitän in der lönigl. Deutfhen Legion und nahm
im Nov. 1805 als Major an ber Erpebition des
Lord Eatkcart an ber Elbe teil. Im Mai 1807
pino H. mit dem für Schweden beftimmten Hilfe
Rügen, nahm im Auguft an der Erpes
openbagen teil und wurde im Juli
1808 von Go burg auß unter John Moore nad)
idt. im Ginmarfd in Spanien
war 9. mit bei ber Vorhut, welche dann (unter Ges
neral Alten) Moores Rüdzug dedte, bis der Sieg
bei Coruña die Einfhiffung in Vigo ermöglichte.
Die leichte Brigade Alten, in welder H. Rand, gin
1809 mit ber dition unter Lord Chatham nad
der AInfel Walcheren und wurde 1810 abermals
nad) Spanien gefandt, wo fie zu ber Armee unter
Beresforb Am 22. Sept. 1812 zum Oberſt⸗
ördert, wurbe ihm das Kommando
— pr
lieutenant
einer Brigade in Deutichland neuformierter bannop. | |
Truppen unter General Wallmoden übertragen,
mit welcher er in dem Gefechte an ber Böhrbe 16.
Sept. 1818 wejentlih zur Entſcheidun
und fpäter bei Sehſtedt 10. Dez.
denn ärz 1814 zum Dberften in der hannov. Ars
me befördert, eine Lanbwehrbrigade von vier Bas
Des | und ihr Gemahl K
729
taillonen, an deren Spike er 1815 bei Waterloo
foht, wo er den General Cambronne gefangen
nahm. Nach dem zweiten Parifer Frieden blieb
H. mit feiner, Brigade bis 1818 bei der Ber
jagungsarmee in Frankreich zurid, wo er zum Ge:
neralmajor ernannt wurde, H. wurde 1834 zum
Generallieutenant ernannt und kommandierte 1848
die Hilfstruppen des 10. Armeekorps in den Gib:
berzogtümern. Er flug 24. April 1848 die Daͤ⸗
nen bei Overſee und wurde noch in demſelben
Sabre zum General ber Infanterie befördert, nad)
dem Feldzuge zum Inſpecteur ber hannov. Infan⸗
terie ernannt, erblindete jedoch 1858 und trat deös
halb in den Rubeftand. Am Jahrestage der Schlacht
von Waterloo wurde H. 1862 in den erblidhen
bannov. Freiberrenftand erhoben. Er ftarb26. Zuli
1863 zu Hannover. Vgl. von dem Knejebed, «Leben
des Freiherrn Hugb von H.» (Stuttg. 1865).
Haltyone (oder Allyone, gs. lat. Alcyone)
eyr (lat. Ceyx) wurden nad)
der griech. Sage in Eisvögel verwandelt, als 9.
den auf einer Seefahrt ertruntenen Gatten and
Land geipält ſah. — einer andern Erzaͤhlung
mwurben beide zur Strafe, weil fie ih Zeus und
Hera nannten, von Zeus in Vögel verwandelt, der
Gatte angeblih in den Vogel gleihen Namens
(vielleiht der Taucher), die Gattin in den Eid:
vogel (Mxuuv), Da aber die Eier der lebtern von
den Wogen weggeſchwemmt wurden, fo gebot Zeus
aus Mitleid um bie klagende Mutter den Winden,
um die Brutzeit des Cisvogels 14 Tage lang (wäh:
rend der Halkgonifchen Zage) mich u wehen. Rad)
der Ilias legten das und arpei ihrer Tochter
Kleopatra, der Gemahlin des Meleager (f. d.) zur
Erinnerung an ihre Klagen, als Apollon die Mar:
eſſa geraubt hatte, den Ramıen 9. bei. Auch eine
—** des Atlas, eine der Pleĩaden, heißt H.
Hall., bei naturwiſſenſchaftlichen Namen Abs
türzung für Haller (Albrecht von).
bei, di 1877 offiziell Bad:Hall, Markt
fleden in Benirte uptmannfchaft Steier in
Dberöfterreih an der Kremsthalbahn, im Hügel:
lande zwifchen der Traun und Enns, 376 m über
dem Dieere, zählt (1880) 991 @. Der Drt ift durch
eine Zobquellen feit 1853 zu einem Kurort eriten
anges geworden, ber bei jtrofulöfen Leiden jeder
Art und bei Erkrankungen der Geſchlechtsorgane
mit Erfolg befuht wird. Die Jodquellen, bie
bebeutenbiten bed Kontinents, ſowie die Kuran⸗
ftalten find Eigentum bes Landes Oberdſterreich.
D: bat ein Kinderfpital, Armenbadefpital und Mis
itärturhaus. Die Himatiihen Verhältniſſe des
Drtes find fehr günftig. Die Hauptquelle (Thaſſilo⸗
uelle) war fhon 777 belannt und erfcheint in der
tiftungSurtunde des Klofter® Kremsmunſter als
salina major. Diefelbe fommt aud in Berfand
und wird zu Salz verjotten. Die Ountherauelle
wurde erft in neucter 8
eit aufgededt und zeibt Pal
Adelheidsquelle und Marbrunnen in Kiſſin⸗
gen. Bol. Kabl, «Babhall» (2. Aufl., Wien 1879);
ber, «Der Kurort H. in Dberöfterreih» (2.
Aufl., Wien 1881) ; Baar, «Fremdenfü
—* Oberoſterreich (Linz 1882); Katſer, «Der
rort Bab H. in Dberölterreih» (Wien 1882);
Bollat, «Source de Hall» (2, Aufl, Wien 1883).
Hall, Salinenftadt in der Bezirlshauptmann⸗
haft Innsbrud in Tirol, an der Sudbahn (Pre:
ne ya) unb 10 km öftlih von Jnnsbrud, am
Inn, der bier ſchiffbar wird, zahlt (1890) 5466
rer von Bad
Ee£ (5 Rärtienberg) — Hs (Ejerles Franc)
9
u cms Bezirlägrriiks, bei Be uber a überinngen.
Stab hat came 1271 eurrlarhe mut pri; - bei isleien Ess.
tier son \dmarzen Unubera ani bem : Yır Gate, Samue Sartre —
35. Yalıh., der Eeinaxzichen Retmuirulapelie eb , Zopihem vu Desenikmr, ſcrich in
mi cmem Alma von cm —dykler Rubens wit de Ireland, is scenery amd charıcın
u ber Siepie eines Eixiöni son ieeit Diner. 3 Bar, Saab. a uud mie 10 €:
E — „en Jranzıilene: mmermänlshem Gier Verbreitung
Lafer, cm Ricker Zerusserunes, cmi ber geidmadd is Gnglanb, megu er buch bei ic:
Gelchanerinnen mit cımem Grpcungsaitet,, En 1339 usa dm beramägegebeme Art Jeurmb ke
Birksencrhanb, cn Zaubftuuumeuiziitui und ce trug. Zerrer trat er alb Auter auf mit «A boık
Yareeöizzenauselı Bau Jstsnliriesulagen ka Die | ef memarıes ef gremt men amd gresi von dl
**5 ier⸗ Ind, Salferfurzsgatisiriien : the age» (Zoub. 1820) umb bem unscalücen 6:
bie (Sfazuben:), euberbem mach: : bucht «The tr] ef Sar Jasper» (Benb. 18731.
rere Gelbebaufialten zu zeunen. Ben ber alım, Geil (Bahl), engl. Seemann uub Reifenber, pi.
Rauzötre (Ipäter Eds Hanse: A meh in : 31. De; 178, Ecke Gir James 53 (1-
Turm erhalten. Röchlic Regt im Daithale 1450 m , 1832), eines durch feine wifemjchaftlichen Rrkeit:ı
hoch das ans weldem bab Gel; ber: : uub beisubers durd einen «Easay on the argı
anfgrjörbert un, ım aufgelößt, in hölzernen ' principles and histery ef Gothic architetar:
Rinnen nady bem Gelzwer! in D. geleitet wu», we | (Ebinb. 1813) belaunten fchett. Barsmeis, vi
es geſotten eime jüährlidde Anibente sen 320— | 1802 als Risihiyman in die Tünigl. Marine, dier
330008 @ir. Bei 5. wurden bie Bayern | auf der amerit. Gtatisn, in Diti und in Kr
*287 Berkbmt waren vor Zeiten Die heller | Grade. Als Lerb 1816 mit einer bei.
Märkte. mer im Sinner ine wehlhabeeb | malen Grabung China erhielt h. da⸗
Syaubelößtabt , bie aber jext fa serarmt iR. | Aoımmande ber beigegebesen
Bei 9. fiegt end bes Abjam, Geburts: ; Siesp Lyra, mit der er längs der Säfte von fnı
und de berähunten Geigenmaders ı fegelte und bie Lieu-fhien-ufelm beindte, be vn:
Steiner und Belfahriiftätte mit einem : | ex in feinem «Account of’ a voyage of disone!
gettesbtlbe, mit einer Papier: uud to the west coast df Coren and the Great Lech:
und einer Saumımwellfpinnerei und 1262 G. it | Island» (Lond. 1818) Die eriten Kat
H. auch Heiligireuz mit befuchtem Babe. richten mitteilte. Kar Ylottenlapitän Ir:
Stadt i Bärttemberg, .6 äbild: i machte einen fer;
Sell ie amade Se am ben Kühn Chbameriiaß. den ar in ds
Dal (Anna Marie), geborene Fielding, from i
Schri in, geb. 1802 im ber iriſchen Graf: | Chile, Peru and Mexico in 1820 - 22» (2 ®x,
fhaft 9 ‚ging im 15. 2b | Zond. 1824) be Hierauf
und heiratete 1824 ben Pitteraten ©. C. Hall in | tinen Rarinedienit zuräd unb unternahm 1827 m)
London. «Sketches of Irish character» | 18 ug
(1829) «Chronicles ofaschool-room» (1831) | ben er in «Travels in North - America» (3 Üt,
e
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|
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und. «The buccaneer» (3 Bde., 1832), | Lonb. 1829) beſchrieb. Auf einer Reife mod vn
worin unb bie ber biil | Kontinent lernte 9. die verwitwete Gräfin Pur:
gef find, «The outlaw» (8 Bde., 1833), in | ftall, eine tt im, und verledie
welchem fie den iihen Sjatob IL | einige Zeit mit feiner Edler,
mit m von rien biftor. welcher Aufenthalt ihm zu einer hödyit intereflanin
nahm, « men's trials» (1834) und
und «Uncle Horaces (8 Boe., 1837), eine typifche | unter bem Titel «Schlob Dainfelb» so
Schilderung bei 78* Kaufmanns von Liverpool. | Minna ‚ Berl. 1836 ung gel.
Ihte «Lights and shadows of Irish life» (3 Bbe., | Ebenfo een find feine ——— für
1838) lönnen als ihr beftes Werk betrachtet wers | Jugend beitimmmten N
ben: audy in «Marian, or a young maid’s fortune» | travels» (9 Bde., Lonb. 1831—40).
(1804) und bem « (2 Se. 1845) finden m von teijerahrten unb Abentenern euthält jez
fi) angehende Details. Im einzelnen fehr zart | letes I
u teriſch gehalten, a ala Ganges verfehlt . im e
ii ihr —— eve, a fairy tale of love» }. —5 une), amenit. —*
o ’ « Edinbur 4 ournal» o , Rode :Hamıp n
rel fie eine von «Stories of the Irish SE Grobihmie , et
pe », bie E gefammelt erfchienen, und | nalift und begleitete im Mai 1860 ben se
welchen & bie « op tales and sketches» | Buddi auf einer ife. Als das
Lond. 1856) anſchließen. Gin i
e Frucht ihrer t wa
ünftlerifchen und nor. Studien waren bie | bei den Eſslimos, lebte zwei 3 lang mit ie
es to English shrines» (Zond. 1860). | felben, lernte ihre Sprache und befreunbete ſich Is
Sie übernahm 1852 bie Redaction von «Sharpe’s | ziell mit zweien, einem Manne Jofe und einst
ndon Magazine» und 1860 bie bes «St.-Jamen’ na, welche in England geweien waren und «U
. e Romane, von benen noch «Can | wenig Gngfi ch veritanden. Mit ihnen burdan»
wrong be right?» (8 Bde., Lond. 1862), «The | derte er enb von ber ———
fight of faith» (3 Bde., Lond. 1869) und «Annie | Rad) feiner Ruckkehr im Sept. 1862 ſchrieb er Arc
lie and other stories» (1877) zu nennen find, | tic researches and life among the Esguimsım
Hal (James) — Hallam 751
2 Die, . Gobaun lebte er wieber | be 1814 nad dein Kontinent, li i
(EM Serelteg, eo Lg we besa tt br Ban ne
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Reichbuer
f Fin de " nationallibe: t. ae wu
feit 1849 des Bo auf dem bän. Reichätage. | 88 u. öfter). [Budengelb.
Gr ftiftete 1861 den jog. Fanfte: tBerein gegen | Hallage ae halle), Markt⸗ Stand: und
bie beroostretenden abiolutiftiihen Befamtftants: | MGeallam ( ), nambafter engl. Geſchicht⸗
tenbenzen, und im April desſ Sahres nahm | fchreiber, geb. 1777 zu or, te die Schule
er teil an ber urger Rotabeluverfammlung. ‚ Audi in Drford ımd Sonden unb war
nerte i t⸗ ion of Henry VII. to the fG I.»
lien unb anfleriihen Schent. ad Gerlos | (8 Bor, Bond, 1897; bei Abe, Sp, 106
t bakeht: n feis
eo of Europe im
mehrere e , dar:
wieder zum Aultusminifier im Kabinett Holftein | unter bie beiden Prada rd entry (1838)
berufen und trat mit Demfelben 14. Juli 1874 ab, | und Henry Zipmaurice (1850), von benen ers
Stitglied des Rei blieb er bi 1881, meer id | Rerer, ber mit einer Gömeier Zennyions ver:
itsbalber von Leben zurüdzog. bt war, durch deſſen Dichtung «In memoriam»
Dal ter engl, Yrzt geb. | verewigt worden if. fiber ihn ſchrieb ber Bater
809 zu Gdinburgb, | eine angiehende biographiiche Elige, bie 1834
133
mit feinen «Remains in prose and verse» als
Manuſtript ebrudt wurde (2. Aufl, 1853). 9.
ftarb zu Bi in Kent 21. Jan. 1859. Eine
Sefanttausgabe einer Werle erihien 1855 —56 zu
London in neun Bänden.
Hallämter, in Bayern und Württemberg die
I en und Steuerämter, bei denen fich öffent⸗
Anieberlagen befinden,
Landſchaft in Sudſchweden, an ber
ach a —— zwiſchen Weſt taothland und
Schonen gelegen, bilbet den. wett. Obang des ans
toßenden nde3, aus dem ihr die Ylüfie
olfs⸗ aͤn, —*2* Atran, Niſſan und Lagan 8
keömen. Nur die noͤrdl. Hälfte der Küfte
arberg wird von Schären peihnpt; üblich —*
von tri ft ma umeilen Flugfandfelder. Die
Höhen untte be nde3 liegen im Oſten, be On:
ders aber im Süden, wo ber Hallands s &3 (höchft
Bunft 226 m) bie natürliche Grenze bildet. er
Boden ift im allgemeinen unfrudtbar und bie
Waldflache geringer als in jeder andern ſchwed.
Brovinz. Die a find be onder3
reich an Lachs von vorzüglider Güte. Die 1645
mit Shmeden vereinigte Provinz umfaßt 4918,8
gkm mit (1882) 134274 E. welde als ausinbu:s
ftrie Leinweberei, Wollftriderei und Möbeltifhlerei
treiben. Die grobe nduftrie ift nur jpärlich ver:
Iretem, bauptiä, lich mr: die aumwolipinnerei
Anderstorp und die Tuchf ebrit zu Halmftad. Erſt
in neuefter Zeit ift na 5 der Eifenbahnverlehr
drungen; 1880 ward die 85 km lange rberte
orä8: Bahn, 1882 bie 195 km lange Halmfta
Naͤßjd⸗Bahn eröffnet, n abminiftrativer Hinficht
bildet 9. dag Halmftad3:Län; in geiftlicher ge:
be N Stift Sothenburg. Hauptitadt ift
almita
BHallatz er ‚ Ziermaler, geb. 1837 zu Frank⸗
furt a. d. O., be ucht te die Alademie zu Berlin und
ing 1862 nad Paris, 1863 nad) Stalien. Nach
—* Radkehr lich er fi i in Berlin nieder. Unter
einen Bildern find bernorzubeb vn: die alten Hy:
ochonder im Stall (1866 reitung ber
ratländ. Grenze bei olding, Getrei einfuhe m |
der Normandie (1868), Barforcejagd (1872), Erntes
eitreiten in Weitfalen (1876) Üferbe auf dem
reidelpfab (1877) u.
Dallau, poei Dörfer i im Bezirk Unter: Klettgau
des ſchweiz. Kantons Schaffha ven, Unter:Hal:
lau liegt 430 m über ben Mecre, 13 km weſtlich
von ehauen von Weinbergen und Obftgärten
umgeben, am Fuße der — en Über: und Uns
terberg (608 und 591 m), bejist zwei Kirchen und
pebtt 21880) 2273 meift reform. E. Ober⸗Hal⸗
au, 435 m über dem Meere, A km norböftlid)
von dem vorigen, am Dube bes Ober: Hallauerberg3
(625 m) gelegen, zählt 657 &. Beide Dörfer find
durch i ren Weinbau betannt, ber namentlich bei
einen gelhä —— Rotwein liefert.
Sallberg⸗Broich (Theodor Marie Hubert,
Reichsfreiherr von), AN Schrüftiteler befannt uns
ter dem Namen Eremit von Bautin
8, ont 1768 auf dem Ritterfige Broidy i ng
Pie trat als Offizier in kurbayr. Dienfte, —* er
& 17% als Hauptmann menich und machte
bann weite Reifen. Nach feiner er nad
Deutſchland zog ihm feine —e ù* — 4
finnung eine 2 tmonatliche Belangen]
riß zu, thielt 1818 von dem ak
Gtein den Auftrag, den Landſturm Snen * de
Hallämter — Hallberger
und Maas zu organiſieren. Er brachte te genen 30000
Bann zuſammen, die er als —— hauptmann⸗
Se an. 1814 bei Koblenz über den Rhein führte,
Jr er Folge erhielt er noch mehrere Kommiſſionen
epäter ı wandte a H. nad Bayern und Taufte das
en a bei Öauting (in der Nähe
von M ehufs Trodenlegung der Moor
bei be einge er ieft er dann vom König von Bayerı
zageme e als Geſchenk und bezog dab as
—*— irkeneck bei Freiſing. Seit 1885 unter:
nahm er von neuem Reiſen ınd Ausland. Bereits
erblinbet, kaufte er 1850 das ruinenbafte Schloj
Örmannsdorf an ber Straße von Straub nad
ndshut, wo er die leßten Jahre feines
einfam verlebte, bis er 17. April 1862 ſtarb. 9.
war ein Mann von wunberliden Weſen. Can
vielen neien machte er faft nur zu Fuß. Wie en
Uußeres, jo waren auch li —8 oft ſeltjan
und eigentümlich, bie er häufig in Überderber ode
baroder Ausdrudsweife in An: Reileihriften
niebergelegt hat. Dahin gehören: ee va burd
Sfandinavien» Köln 1818 —— el durdı
den Serteis, ug66 188) Nele du "3
b. 1839), «Heife nach dem Orient» (2 Bir,
—8 1839 durch England⸗ (S
1841), «Deu Du land aubland, Kautafus, *
(2B e., Stut . 1844). Dal. Giftel, «
preuß. Genera 3 Ftreiberrn von 9.» (Berl. en
Hallberger (eh ars „von, beutig r De
buchhändler, geb. 22 Aare 1 1822 zu Ötuttgart als
weiter Sohn des Buchhändlers —* H., beiuhte
ie gelehrten ner bie kehrt feiner Baterfoit,
nachdem er bie Lehrzeit im väterli
fc beenbet hatte, zur weitern Ausbildung X
otsdam und Berlin und begrundete im Cal
1848 in feiner Vaterſtadt ein eigened Verlog
gef it, acer, Grundftod das monatlich erde:
nende «Jugend » Album» bilbete. Die von ibm
1858 begonnene Saitiärift« ierte Zelt hatt
einen namhaften Erfolg, ebenjo bie 1858 une
— itung b endete aduf ar Fi
rift «Über Land und Dieer».
1er bad von Freiligrath —— *
agazine» an. in anderer Zweig Kt!
—5 ea —— iſt burd eine große A
gab von Prachtwerken vertreten, jo unter anberm
—* die Doreſche «Bibel» in drei verſhiedera
Ausgaben, die Märchen⸗ und —D aujſen
mit Illuſtrationen desſelben Kunſtlers bie
Shalſpeares mit Seihmungen von $. Gier:
Schillers und Goethes Werke mit Vin.
Agypten⸗ von G. —3 — deſſen Romane
Verlag erſchienen And. ug die Mufit Ei
beiondere : fe e gehe Meine und Fr Fr
en muftlalticher ifer zeichnen
[sine Rusf attung wie durch — —*
ei allen [er finternehm ehmungen Hand ihm Ic
jüngerer Bruder Karl H., ber in Amerika bie peb
er Säule durchgemacht hatte, thatkräftig FF
8 Derlagßge) ft umfaßt ale grec
pographie, und Ateliers für den Ho
be Die in nen — Hauſerviertel det
vereinigt; ehören n
jebriten n HR und Dil
Leben machie
tal
Halle (architektoniſch) —
den perfönlihen Abel. Nach feinem am 29. Aug.
1880 auf Zuging, feinem Landfige am Starnberger:
jee, erfolgten Tode ging das Gejhäft, ba er Feine
männlichen Leibeserben_ hinter allen hatte, am
1. Zuli 1881 in den Beiß einer Altiengefellihaft
unter der Leitung ſeines Bruders Karl über.
Sale (Bauwelen) ift ein in ber Regel bald;
ofiener, bisweilen au A bededter
Haum, befien Dede teilweile durch Säulen:, Pfei:
ler: oder Bogenftellungen geitnpt wird, und der
entweber ein felbitändiges Bebäube oder ben An:
bau oder Innenraum eined grö Gebäudes
bildet. In legterer Beziehung veriteht man unter
H. auch einen Saal von bedeutenden Grundflaͤchen⸗
und Höhendimenfionen. Man benennt die 9. meilt
nad ihrem Zwed (Warte, Berlaufss, Bor:, Trints
ballen u. f. m.) oder auch nad) der Unterftägungss
weife ihrer Dede (Säulens, Bogenhallen). Bei den
Griechen und Römern bieß tie Stoa, Porticus,
wurde durch Säulens, bez. Bogenjtellungen_und
deren Geballe gebildet und mit fat allen öffent
lichen Gebäuden, wie Zempeln, Theatern, Sta;
bien, Symnajien u. f. w. in Verbindung gebracht,
um zu Schuß vor Regen, ſchattigen Spaziergängen,
zu Berfammlungen und Hörfälen zu dienen. Je
nad ihrer Länge wurden fie Porticus stadiatae,
semistadiatae u. f. w. benannt. Umjcloflen fie
einen freien Raum, fo Dieb berfelbe Periſt yl, ums
gaben fie ein Gebäude, fo wurde dieſes mit dem Bei:
namen Seriptenod bezeichnet. In neuerer Beit
werden Hallen größern Dlabftabes auf Marktplähen
zu Derlaujs weden (Marlthallen), zum Erwarten
oder zur ufnahme von Gifenbabnzügen auf Bahn:
böfen (Berjonenhallen, beziehentlich Wartehallen) ıc.
errichtet und der großen Spannmweiten wegen meilt
in Gifen und Glas mit Unterbau von Mauerwerk
ausgeführt. Die Jnitiative zu biefer Baumeife
wurde von bem für Ausitellungszwede 1851 bes
ftinnmten Glaspala
zu Sydenham bei Lonbon
gebildet. Seitdem baut man in ähnlicher Weile
Betreideballen Salasthallen für Viehſchlachthöfe,
Leſehallen für Bib iothelen, Zeichens und Parenta⸗
tionshallen für Kirchhöfe u. ſ. w. Beſonders be:
merlenswert durch Bauart und Größe And: bie
die Markthallen
Gentrals(Marlt)hallen P Paris
u granfiuzt, Berlin und andern Orten, die Sud
e zu Mainz, Getreidehalle zu Paris, bie Rs
ofeballen zu Liverpool (Lime: Street: Station),
eriin (Anhalter Bahnhof) u. a. m.
Balle, zur Unterſcheidung von andern gleichna:
migen Orten früher 9. in Sachſen (Halae Saxo-
num) oder aud) 9. im Dagbeburgilihen, jeht ges
wöhnlid Halle an ber Saale benannt, eine
Imme diatſtadt im Regierungsbezirl Merfeburg ber
preuß. Provinz Sadien, liegt 82 km nordweſtlich
von Leipzig, am rechten Ufer ber Saale, beren
Ufer unterhalb der Stabt zwiſchen Cröllwig und
Giebichenſtein romantische Felspartien eigen und
mit Joonen Anlagen geihmüdt find. Die Stabt,
welche aus der eigentlihen Stabt mit fünf Bor;
fiädten und ben beiden vormaligen, erft 1817 mit
ihr vereinigten Amtzftäbten Glaucha und Neumarlt
er ‚ a je g. rs —— — mei winle
ig gebaut; bo r Uußeres in neuelter
Zeit burd —F der Straßen und Trottoirs,
namentlich infolge ber Abtragung ber mittelalter⸗
lichen Befeſtigungen und ſeit im Norden, Oſten und
Eüben umfangreiche neue Stadtteile entſtanden
find, bedeutend verſchoͤnert. Unter ben öffentlichen
Halle (an der Saale) 133
Gebäuden zeichnet ſich beſonders aus bie Marien
rohe mit vier Türmen, im get. Stile und von
eigentümlich ſchoͤner innerer rt, 1529 — 64
vom iſchof Kardinal Albrecht von Magde:
burg und Mainz aufgeführt. Sonft find bervor:
pubeben: der auf bem artte feeiltehen , im Laufe
15. Jahrh. erbaute fog. Rote Zurm mit einem
jebr alten fteinernen Rolandsbilde; die Ulrichs⸗
irche, welde feit 1339 als Kirche des Serviten⸗
Hofter& erbaut wurde, aber erit 1531 ihren jebigen
Namen erhielt; die aus bem 12. Jahrh. ftammende
Morislirde;, die 1520—23 vom Kardinal Albredt
erbaute (veform.) Domlicche, das Wagegebäude
und das altertümliche, 1883 ftilvol renovierte
Rathaus am Markte. Auf dem Markte fteht das
Denkmal Händels und ein monumentaler Brunnen
mit Landslnechtfigur (von Schaper) zur Erinne
rung an bie im Striege von 1870/71 Gefallenen, auf
ber alten Promenade ein fchönes Siriegerbenlmal
von 1866 (Säule mit Borufjia und Löwen, eben:
falld von Schaper). In ber Nähe der 1484—1513
erbauten Morisburg, früher die Nefidenz und Ci⸗
tabelle der Erzbiichöfe und Adminiſtratoren vor
Magdeburg, aber im Drei igjährigen Kriege ut
Ruine geworben, fteht das Militärlazarett und die
Qreimaurerloge Sn Glaucha befinden ſich bie
Franckeſchen Stiftungen (f. Grande) mit ber 1829
aufgerichteten ehernen Statue deö Sründers. In
ber Mitte der Stabt befinden fid) das Univerfitäts«
gebäude, dad Oberpoftamt und das Landgericht,
auf der Rordweitgrenze dad Dialoniſſenhaus, im
Norbolten da3 Stadtgymnafium, die neue Univers
Itätzbibliotget und ber ftattlihe Neubau bes Ober:
ergamts, auf der Dftfeite die jehr ausgedehnten
Neubauten der medig. Falultät (ch
dizinifche, gynälologifche, Augens und
Ien, Anatonıie, ein patholog. und ein phufiolog.
nftitut); auf bem Neumartt die für 900 Verbre:
er eingerichtete Strafanftalt (fett 1841), 1 kn
Ir jenfeit der Saale, die Provinzial: Jrrens
anftalt (feit 1857). Unter den vielen gemeinnfipis
gen Anftalten ift auch ein Taubftummeninftitut
zu nennen.
9. ift der Sig des Lönigl. Oberbergamts für die
Provinzen Sachſen, Brandenburg und Pommern,
be3 Hauptiteueramts, eines Land eriäte, Schwur:;
fr dm und eines Amtsgerichts, des Landratamts
irurgiſche, me⸗
renklini⸗
r den Saalkreis und anderer Behörden. Die
euölterungajifier ift in der neuern Zeit fehr raſch
gewachſen. aͤhrend man 1831 erſt 25594 6.
zählte, war deren Zahl 1849 auf 33848, Ende
1880, mit Einſchluß ber Soldaten, auf 71484 ges
ftiegen (worunter 623 ißraelitifh und 2522 tatdo.
life ‚ die übrigen evangeliih). Auch Handel und
Sewerbfleiß baben in neuelter Zeit einen großen
Auffhwung genommen. Au chon von
F Bart ren, — ein er
ich bie uftrie beſonders au
—5*— len‘ Malz, Brauerei, Faͤr⸗
berei und ——— agenbau, Sprit,
und Mineralölfabrilation ; namentlid aber hat die
Raſchineninduſtrie (Fabrikation von Dampfleſſeln,
Hpparaten t Buderfabriten und Brennereien,
lanbwirtſchaftlichen Maſchinen u. f. m.) einen groß;
artigen Au Foung genommen. Berühmt H das
Solmert u H., eind ber älteften in Deutſchland.
bas — an 3500 Laſt Salz liefert. Es iſt feit
1868 wieder ausſchließlich Brivateigentum einer
Beiellichaft, ber jeht zur Knappſchaft umgeformten,
734 Halle (in Weffalen) — Halt
inn ber Räb 1867) Nu trägt ie Elebt neh vi
be Bun es Bee a arm Folgt a
ei, die Galzauelien im Centrum der Alipadt. | einer ©
Die Urbeiter in den Galjwerlen find unter dem &. wirb merk
—— — (f. d.) belaunt. Bei ber bemais aid ber
—— enbah a De der Resten Dur Railer Dite
nen war.
$ br len Dei. * 8 (alerbings *
Quben der — — — en De ee tabitiox) SAL Luc) Ute
Bebeutung Saalefdiffe —— * une Anfang bes ?
fin. Bon Widttigfeit in der Betreide:, Zuders, | blüte der ,
Knaur Kineuäenbe 63 mdH. als M ber
eine Slammer und eine n den chen
nädiite —* ige von © mählg war
, Sriebrih L (noch ala ), an ber —— Hihees
telle der 1688 ang demie geftifs | fchen ber gänftigen Demsfratie anb
1 eingeweihten Univerfität zu | der n
zihlee Zbomafint ans Eeireig, bem are Menge | Reformation fan in 9. Khnm Tel 1522
—3 Dura den 35 daß Fre X von *
Epenet —— * —— But: Mi { bie pa Deu bug
tten, Il! De nene Univerkität unb namentlich gen Siriege mande ber jan ber Ghit ei
n
ber Damald nenen —— —
wodurch bie Univerfität web ben glei einverleibt wurde. Infolge — Sie
Srandefhen Gtiftuugen ein Haupt: | Kriegs verarmte bie Stadt wieder gan
—J — en nk *8* —— Ge ST
—— — wußte, gl! mi (ne Maas ma a —— —
‚ie
—* — Feld be pe “2 mittel onders da3 Dorf und
bar einem Geisler den Weg nte, ber eine ge
men Zen. kritijche ung ber ges
begründbe —— ba | 1,
—— —— gelangt, wurde
vie nioerfität buch Sap oleon nad der Schlacht
5. Zwar ſtellte fie un «Ru
Dein 4%) mit de Babe Wittefind pu Demerkn
Käreibung — — bine. ham
von Jena plöglich auf rze Geſchichte kin Date 104 der *
dem air eig ie neue weftfäl, Regi 8. Aufl, Halle 1861); vom Hagen, «Die ul
n bie Zahl der Srubierenben er sehen nt na — ulen» , Halle 1
— —.67; e:
eons —* ber Gtabt —J 1866 —*
und jun polen male — anf balbe ! — J mit der ur Omar
Ausſicht, auf andern mehfäl. — ee, ee
gi ihiäte er der Enlis. von 1680 rd bo
ange eftellt zu werben. Die leipzi
ib dem Schidſaie der Hodyi gr a Sale —ã— *8* in ber grad
endung. Der König von Breuben entfchied ft BWehfalen zirk Rinde, *
nicht nur für ihre Schaltung, jondern verband au höner Geg am ‚12 2 km im IB m
mit ihr (Nabinett3ordre vom 12. April 1815) die | Bradwebe gelegen, ns er
Univerfität zu Wittenberg (1. d.). Die feit 1817 | eines ———— 2* — 1641 be
mit Wittenberg fattiſch verbundene Univerfität er⸗ welche Zwirnfabrilation
ielt nun den Ramen Bereinigte sriebrichöuniver. —— —S und —
ät H.⸗Witte Seitde BRD die Unis | und Hanbel mi
verjität wieber said), fodap die abi der Stmbie: | ten, treiben. ee
renden * en 1300 — ‚Sylter zent * Kreis De za m!
en und bat ſich während biefer Zeit von Sant — Kur 185 eigentlich Karl Halle I
ern ) gehoben. Bei der liniverfität | niſt, Pr 11. Apr m Hagen in 3
ein theol. und pädag. Seminar eroparti e | warSchäler Rints und ging 18%
Bene fowie ein Entbindungsinftitut. it ihr gar, mo er 1846 mit Nlard umd Grancue®
wurde 1862 ein landwirtfchaftliches Inftitut ver: oircen einrichtete bie bafı ale?
bunden. —8 Bibkiothet umafabt mehr ala 100000 Anſchen gelangten. 9. eig 1848 nad) SE
Dal. Heräber b "Bahme 8 De Concerts —** —— — —
2 g um r, «Zur Ge⸗ 2 n
ee (Es Bereinigung von Wittenberg und 9.», | tft nur wenig veröffentlicht.
Halled — Haller (Albr. vom)
ıt beiten, — einen bedent
in ne Gedicht „Jung Amerila»
und 36*
il we er 1864 im neugorler
eager), amerit. General "geb.
15. Jan. 1815 zu bei ũuca im Gtuate
Reugorf, wurbe 1836 Bi ee —
und 1889 Hilfsprofefior an ber
Im J. 1841 veröffentlichte er ein Bert über «Bi-
tu
—* * be 3 cab
Tondlen, —
Im nn ich —ã eiteter —— von &s Corinth
jwang er bie
aufan eben, bon a De en on
00.000 Wa Mann. Raddem au Tenneſſee und Ken⸗
—* in feinen Militärbezirt mit inbegriffen waren
nahm er 15. Juni bie
wurde 11. um, Oberbefehls
Streitkräfte r Bereinigten Staaten ernannt,
fplitterte jedoch feine — S — und ftörte ben]
Verlauf der Operationen durch beftändige Eingriffe | fi
in die von den Generalen getroffenen Anordnnu 1 Ofen |
12. Mär; 1864 Denen! Dr Grant ben
n bie Spige bed
tabes —ã Lincoln trat
il 1865 zum u bes re | Te
von Richmond ernannt wurbe. Im Aug
übernahm er ben Militärbezirt des Stillen Grand
in Sans rancidco und im März 1869 den des
Sadens in Louisville, wo er am 9. Jan. 1872
ſtarb. 9. bat außer ben oben angeführten Schriften
mod alnternational law» (San⸗Francisco 1861),
«Life of Napoleon I.», eine {ib
minis «Vie politigue et militaire de Napoleon I»
(4 Bde. Reuyork 1864), «Elements of international | m
law and laws * Ka ilad. —5 veröffentlicht.
van tes, anſcheinend homo:
en einfryfta de a
—X von — E Ausſe
enen m iſe
pat⸗ und Dua örndien,, pm
ieinen Glimmer⸗ und Chloritihüp
geb Kiefelfäurege ait von 75—80,
einen Fahr (mit biswetlen vorherrichen⸗
die Stabt € tunoogn und | ın 435
fämtlicher | der
egung von 0: | benuß
735
** von 5 Aa Queiöge:
de (gen un Sam
2 5 5. Wacams mid
5* —* im Merr.
und an ber
more und
urg, an
55 dm
= 1721 m a Bern, Er
= * verließ, um 6
begeben, re 88:
in —5 — San heint Vepeben, auf 5. KR
ur mi @ Den ehabt zu haben. Der er ih
F * 23 auf der * tat * — widmete.
oe jo na wo er
außer 108 en erriht von B. ©. Albinus
te. ereifte Re bann einen groben Zeil Nord:
— Mar erhielt 1727 in Leiden bie Doltor:
Na ö einer wihenſchaftlichen zei burd)
Onglanb und Sean ubierte er in Bafel unte
ee
a —
einer Reifen a
olanb und Englaub 1723 egeben
don 2. a ee ke 1883). "ui daem, —3*—
eh —e kn er r teila ud *
ee Berle —— zu je zu ne ehrgiht «Die
nd
— — in Baſel, wo 2. — feinen m poetifcen
tigungen auch anatom. Vorlefungen hielt,
136
kehrte er 1729 nad) Bern zurüd. Hier machte er
ſich bald als außgezeichneter Arzt belannt, ohne in
des eine ee nitellung au er alten; 1734
erlaubte man ihm, anatom orlefungen an bem
neugegründeten anatom. Theater zu balten.
3 1135 wurde er Stadtarzt und Stadtbibliothelar.
ud bereifte er jährlih die Alpen und fammelte
u feiner «Enumeratio stirpium Helveticarım»
bie erft in Göttingen 1742 erihien. Sein Verſudh
ſchweiz. Gedichte» (Bern 1732) erregte trog mancher
h ungen Aufſehen, befonders da Bodmer fich
dafür erk
9.8 alien Laufbahn begann, als ihn 1736
Münd Haufen als Brofellor der Medizin, Anato:
mie, Bernie und Chirurgie an die neuerrihtete
Univerfität zu Göttingen berief, wo er 1738 ein
anatom. Theater und 1739 einen botan. Garten
anlegte, auch ein anatom. Kabinett errichtete, 1750
eine Entbindungsanftalt gründete und in bemielben
ssahre den Plan zur Tönigl. Societät der Willen:
Tchaften außarbeitete, der volljtändig genehmigt
wurde, worauf er, zum immermährenden Präft:
denten. berfelben ernannt, 1751 biejelbe eröffnete.
N diefer Zeit wurbe er von Kaiſer Franz L in ben
ehe erhoben, nad Utrecht, Drford, Berlin,
Halle und Petersburg berufen, vom König von
England zum Staatsrat und Leibarzt ernannt und
1745 von feiner Baterftadt als Mitglied in den
Großen Rat aufgenommen. ae uszeihnung
veranlaßte ihn hr 1753 feine Amter,
mit Ausnahme der Bräf eniſch haft der koönigl. So:
cietät, niederzulegen und fi) nach Bern zurüdzu:
ziehen, wo er zum Rathaus: Ammann erwählt
murde. Gr nahm teil an den Staatögefchäften,
indem er bie Cinridtung der Salzwerke zu Ber
und Aigle, die Anftalten der Alabemie ji u Laufanne
und die mebiz. Polizei verbeilerte, | ben derbau be:
förderte, dad Waiſenhaus au dern
Grenzftreitigfeiten —* — ern Hi allis ſhᷣlic⸗
tete u. ſ. w. Don feinen wiſſenſchaftlichen Arbeiten
in dieſer Zeit ſind ſeine epochemachenden Beobach⸗
tungen über die Entwickelung bes tierifhen Keims
im Ei, über das Wachstum der Knochen, befonders
feine «Elementa physiologiae corporis humani»
(8 Bde., Laufanne 1757—66), und von feinen belle:
triftifchen Produktionen feine drei Romane «Ujong»
(Bern 1771), «Alfred» (Bött. u. Bern 1773) und
«Fabius un ‚ Cato» (Bött. u. Bern 1774) über bie
defpotifche, monarchiſche und republikaniſch⸗ariſto⸗
kratiſche Negierungaform zu erwähnen. Außerdem
erſchienen von ihm mehrere Werte, a denen er feit
langer Zeit Element batte, die «Bibliotheca bo-
tanica» (2 ür. 1771— 72), «Bibliotheca
anatomica» (2 ar ‚Bür.1774—77), «Bibliotheca
chirurgica» (2 Bde., Baf. 1774 — 75) und ber
Anfang ber «Bibliotheca medicinae practicae»
(4 Dde,, Val. 1776-87). Don ben gegen 2000
Recenfionen, die er in bie «Göttinger gelehrten Ans
ad en» fchrieb, wurden bie wichtigern mitgeteilt i in
ammlung Heiner 8 ſcher Schriften» (2. Aufl.,
3 Be. 8 Bern 1772). Seit 1773 —— träne
unb ein und bt ‚ftarb er 12. Dez. 1777.
ie Medizin und die Naturwifienf art Gerbanten
H. fehr viel, uemenktich aber find es bie Botanil
und die Phnfiologie in ihrem ganzen Umfange,
ve ir er mit raltlofem Cifer durchforſchte. In
doglogie madite er Epoche durch feine Lehre
von ber Irritab uber ben bereit3 ange:
führten find Bon em rn Werken noch zu
Haller (Karl Ludw. von) — Haller (Berthold)
erwühnen: «Icones anstomicae» (Bätt. 1703:
linese physiologize» (2. Aufl., @ött.
1768), Boerhanues «Methodus studii medici:
(2 Bde., Amſterd. 1751), «De functionibus_cor-
oris humani p praecipuarum p partium» (4 Be,
Dem 1777—78). Ws Dichter Au . burg bes
Enthuſiasmus mancher fe Verehrer wohl pe
och geſtellt worden; do läßt ih nicht leugne,
ß er zu bem hohen Aufſchwunge, ben bie beut’ ir
Beben in ber zweiten Hälfte des 18 B. Sal hrb. nah.
ebeutenb beigetragen bat. Befonder zeichnet:
n der männliche der © Gehnnung auch ali
ichter vortei aft aus. Seine elegiichen unb feine
reflektierenden cent ftehen am bödyften, währen
in den «Alpen» und andern Gedichten n tũhner
und feurigen been noch bie —e— der
deutſchen Sprache zu Tage tritt. 5.8 «Gebichte,
bie zuerſt ohne Ic feinen Ramen erſchienen (12. Ausg.
von Wyß, 828; Auswahl, Aarau 1860,
kritiſche —*88 mit unfafſender Biographie ve
L. Hirzel, Frauenfeld 1882), erg m foR ale Fr
neuern Sprad hen überjegt Zim
as Leben be3 von 9.» er 1758 55); Sennehin
loge historique d Albert de H.» (Baf. u
Haller, «Tagebud feiner Be anpen 4
Schriftiteller und über ſich felbit» (2 Bde, dee
1787); Sagaelen, «H. als Ehrijt und Apoleget-
Bern Liſſauer, «H. ma feine Debeutun:
r bie deutfche Kultur» (Berl. 1873);
Greyerz, «A. von Haller3 Briefe über Die BR
ſien ahrheiten ber Offenbarung» (Bern 18771.
er (Karl Lubw. von), befannt als pi
—— Publiziſt, —* des m Seil
zu Bern 1. Aug. 1768, ift ber Bohn € erlen
Emanuel 9.3, der — Mitglied des
Rats zu Bern 1786 ſiarb. Gr —— 1795 Cm
tür bes Kaligen Rats zu Bern, ging fpäter in des
öltern. —— un kehrte 1806 3 Broich
er Geſchichte an bie Univerfität zu Bern zurüd.
wo er auch 1814 als Mitglied in ben Kleinen ua:
Großen Nat kam. Die Revolution hatte ibe
1800 aus feinem Baterlande vertrieben, und e
faßte nun den Gedanken einer geilligen BDelänyurz
der revolutionären ala Seine «Rektanre:
tion ber Sioate pi enſchaft⸗ 3 1—4, ‚gem
18
Bd. 5, 184) beruht tim — auf der Se.
mifhung Hobbesicher Lehren und theokratiſde
Anihauungen. Im J. 1820 trat H. zum Katbe
lizismus über un ping nad) Paris, wo er 1824 be:
dem Departement ber ausmärtigen Angelegenbet
ten angeftellt wurde. Nach de Iirenolunsa
—3 er nach Solothurn —ẽ wo er za ba
—ãa—— der Kr montanen Partei gehörte um)
aller Seren), ber Reformator Berne, ch.
1492 zu Aldingen, in ber Rähe ber ien Rab:
abt Rottweil in S —* Bei te —
ft Melandithon Sr dichart Töloß. Seit 35
mit Melanchthon Freun
ſtudierte H. in K — warb 1512 Lebe
in Sottmeil, 1515 | in —5 1619 Pre bafelit,
1520 Bott Nachfolger therr ur)
Zeutprie en a 1522 wanbte er zuit Cat.
Ihiebenbeit, ber Reformation zu, Reitte
1525 die Mefle ab, beteiligte ih 1526 am **
gionsgeſpraͤch z u Vaben, 1528 an ber berner
putation un rei te, daß die Stabt Bern —*
das CEdili vom 7. Febr. 1528 bie Reformation
Haller (Joh.) — Halligen
annahm. Er ftarb 25. Febr. „abo. Bol. Beltalozzi,
«Berthold 9.» han eld 1
aller (Joh.), Bildhauer, geb. zu Innabrud
1 Fer: 1792, ftubierte i in Bunde 1810, wo
f fein Lehrer war. Seine Ridtung iſ von
be —— — Geiſte der ar im Sinne Thor:
ldſens beſtimmt. Anlaͤßlich der großen Bauten
der Inptothet, ber Walhalla u. |. w. erhielt er
viele Aufträge, bie er zuerft in München, dann in
Rom ausführte. So entitanden die großen Nifchen:
figuren der Façade des ——— Gebäudes
1817, im ‚1oig enden Jahre das T ympanon, das
Bagrelief im Ton. Bötterfaal, bie —
darſtellend. Jene er uren find Hephäftus,
Prometheus, Dädaluz idias, Perikles, Ha:
drian. Giebeifeb ftellte er den Modelleur, den
Grzgieber, den Bildhauer dar. Außerdem lieferte
der Künfiler zahlreiche Borträtbüften. Er ſtarb
23. Yuli 1826 in Münden.
Haller von Ballerſtein (Karl), Architekt, geb.
10. Juni 1774 in Hipoltftein aus einem altnürn:
erger Geſchlecht, war Schüler ber Karlaatademie
huttgart und ftudierte_ dann in Berlin Arhi
—* achdem er Baumgpehori in Rürnber In 00
worden, ging er 1808 nah Rom, 1810 nach Athen
und war ſe eß it 1811 an der Ausgrabung der Agineten
beteiligt. (S. Aginetiſche Kunſt.) Auch befuchte
er Troja und Milo, ſtarb aber ſchon 5. Nov. 1817
in an elatia in The alien.
alley — berühmter Mathematiker
und —æ geb. zu Haggerſton bei London (jeßt
ein Teil Londons) 29. Oft. 1656, wibmete fih ans
jangs ber Litteratur und den Spraden, nach
aber ganz der Mathematik und Aftronomie.
reits in jeinem 17. J. bezog er die Univerfität
Nachdem Mn 19 J. alt, eine Graierie
aftron. Aufga e en Jette, ſchicite ihn bie R
rung 1676 nach 409 er bie ſudl. Semi.
Tobäre beobachten ion te. Frucht diefer Reife
war fein «Catalogus stell „Die Bruck niele Lond.
1679). Na einer Radkehr na ı ihm die dnig:
lie Geſellſchaft zu London als Mitglied auf. In
X ıfträgen berfelben ging er nad) Danzig, um ben
wilhen dogke und lius entftanbenen wilen
Ida Streit Aber den Gebrauch der Fernroͤhre
Rebinftrumenten auszugleichen, und ſpaͤter na
Stanfreich und Italien. Bioifchen Galais und
Paris nahm er einen PER nad ibm der
Halleyſche Komet genannt, wahr, den er 1682
auf der neueingerichteten tönigl. Sternwarte beobs
achtete. Bon 1698 bis 1700 madıte er ald Kapitän
Reifen an der engl. Küfte und im Atlantif
Meere bis zu 52° fübl. Br., um bie Abweichungen
der Magnetnadel zu beftimmen, und verfertigte
eine Rarte von den Rüften des Kanals, Im
1708 wurde er an Wallis' Stelle Profeſſor der
Geometrie A u Drforb und 1720 nad Flamſtee
Tode lönig Afıronom zu Greenwich. Hier bears
beitete er Die Theorie des Mondes, um fie bis zur
Anwendung auf Sängenbeitimmungen yur See u a
vervolllommmen. Auch machte er auf den 1761
beoorftehenden Durdgang der Venus durch bie
Sonne aufmerkſam und lehrte aus deren Beoba
tung an verſchiedenen Orten ber Erbe bie Para
lare ber Sonne beftimmen. Er ftarb 14. ‘jan. 1742.
Die „Yorgüglichften Früchte feiner Arbeit find bie
« Tabulae astronomicae», bie erft nach feinem Tode
ı2ond. 1749) erichienen amd fpäter von Lalande
herausgegeben wurben (Par. 1759); ferner die
Gonverfations -Beriton. 13. Aufl. VITI.
d8 | die unbe
ber Dei
737
Derbefferung ber Taucherglode unb bie Erfindung
ed Spiegeloftanten. H. berechnete nad) Nertond
Bf riften die Bahnen von 24 Kometen, bie von
1337 bi3 1698 genau beobachtet worben waren. Dies
führte ihn audy zu der Entdedung, dab der Komet
von 1682 bereit8 1456, 1531 und 1607 erſchienen
war, woraus er auf feine Bi Vodenehr HAB: e „io
riod J
35 eriode oder ch "ai de Ye
Hallier (Ernit), ausgezeichneter Dotaniter, eb.
R Hamburg 15. Rov. 1831, befuchte bie Böbere
—Aã— Schleidens dafelbit und trat dann
Dftern 1848 a 8 Gärtner in dem botan. Garten zu
Jene in die Lehre. Nach vollendeter Lehrzeit ar:
itete er ald Gehilfe in verfchiedenen Gärtnereien,
wibmete id jedoch feit 1854 Ei Berlin, Jena und
Göttingen den Enagrä daften, daneben aber
auch dem Stubium ber bilelop ie, insbeſondere
dem philoſ. Syſtem Kants. Nachdem H. 1858 zu
Jena promoviert, begann er * Lehrer im Phar⸗
maceutiſchen Inflitut des Profeſſors Ludwig, ſo⸗ 8
wie als Aſſiſient Schleidens o⸗
eich en Se bie atabemifche Lehrthaͤtig
itierte ſich —S—— und wurde
1864 —— Weofeflor, Seine Borlefungen er:
ftreden ſich auf allgemeine und gaftematiiche Bota⸗
nik, botan. Dharmafognofie, ryptogamentunde,
Oelgiäte und Ge pbie der ̃ Pflanzen. Unter
en find bejo Kr hervorzuheben: «Phar:
maceutiſche Naturge efdhichte und Warenkunde»
Mainy1865), «Kordfeeftudien« (Hamb. 1863),
«Die pflanzli en Barafiten des menfhlihen Koͤr⸗
per ra «Gärungserfcheinungen» (Tpz.
holerafontagium» Epz. 1
eRhotopatholngie. Epz. 1868), « Barajitologifche
en Ougenn IC (2p3. 1869), «Darwins Lehre»
( amb. 1865), «Deutihlands Flora» (Lpz. 1873),
Omaha (Jena 1874; 2. Aufl. 1876), adie
Beltanfhauung des Naturforfchere» ( ena 1875),
«Naturwiſſenſchaft, Religion u und eich ung» (Jena
1876), « uöflüge i n Natur» (. 1876),
Sue ber Toftematifchen Botanik» (Bregl. 18783),
«Die PBlaftiden der niedern Pflanzen» En. 1878):
— über Diatomeen» ( 1880).
Terner beforgte H. die Umarbeitung von Kochs
«Zafchenbuch der deutſchen und ſchweiz. Flora⸗
(£p3. 870) und bie Neubearbeitung der «Flora
von Er ——ã— „on S Ichtenbe —
un enk
Von 1869 Ar Be 1 dab. 9. eine art el AR
fitentunde» heraus. Seine Unterſuchungen
Bara
den | über die Bärungserfdeinungen und bie Cholera:
il b tern Ar
* t, —ã — —* Fra a Frl
gefochten worden find.
Halligen heißen an ber beutfchen Norbfeefüfte
t gebliebenen oder durch Berftörung
Sturmfluten wieder in den ur:
fprüngli uftand verie Ihe Varſchdiſtrikte
insbeſondere aber an der Weſtlufte Schleswigs bie
im fog. Wattenmeer belegenen 14 Meinen flachen
und nur fpärli bewohnten Gilande, melde, olme
Dünen no ſchußlos dem An
en x pregegeen find. Eine ji 8
ein fla es rasfeld, kaum 1 m höher
tand der emöhnlihen But, und wird er —*
oft und beſonders in den Wintermonaten wohl
eimal an einem Tage überſchwemmt. Die be:
tendften biefer H. find noch nicht 80 qkm groß,
47
188
sie Heinern, oft nur von einer Jamilie bewohnten,
laum 1000 m fang und breit. Die lleinſten und
unbewohnten dienen nur Dazu, ein wenig kurzes
und feines zu gewinnen. wird in
Diemen zu mengebäuft und — einem an bei⸗
den Seiten mit Steinen belafteten Flechtwerl von
Etroh überbedt, wodurch ber Vorrat eine folde
Gelligleit erhält, daß nur mit ei genen Spaten da3
mm iedesmaligen Gebrauch en
werben fan. Auf kunſtlichen Erder öhungen
3 ſtehen die ein —5— umb Foyer Biahk
gten, mit
——— —E — raͤg —ã—
hei pe laſſen, als Pe um
* 6 Se und SCH bb ch am
eneß, Hooge en 8 eigene
—8 — Da jet ei * wir
enmwafler in fog. ingen ‚ge anıme
Man kei au — * keinen Fled Garten⸗
— — geeinen aum, Straud ol nur ba3
e Grun der [hmukiggrau
oder von ftehen Soden unte unterbrochene Grasfel;
der, die den Schafen fpärlie Nahrung gew gm
Behtere f ie der einzige Reichtum der Bewo ner.
ba bie Fiſche diejenige Meeresitrede, bie bei der
Ebbe jtundenweit ihren (ammıboden aufbedt,
en Dennoch liebt diefe Bevölkerung i
ärmliche Heimat, und ber aus der Sturmflut
rettete baut fi) immer wieder da an, wo er vor
alles verlor. Bol. Biernaglis Novelle
«Die 9.» (Altona 1836; 8. Aufl., 2pz. 1852) und
Denen «Halligenbud . Gine eh ende ns
Mei —— Il (Agericns me
maich o oni gr 3 cus mel-
— ——
Stämme —8* Ober ha den 35 — ſißt.
Die ttraͤger treten — in groͤßerer Anzahl
an einem Stamm auf; dieſelben werben bis zu
Be cm body und der Hut bat meift eine Breite von
6-8 cm; der Gtiel ift central geftellt, mit einem
Banden Da Bing verfehen und an feiner Bafız etwas
Hut iſt Bach, nur in der Mitte etwas
—* [t, eine O e iſt hellbraun, die Unter;
eite weih ih. Durd die Wucherung des Pilzes
wird die Ernährung der Wurzeln geftört und Damit
au) bie des Stammıed; es tritt # bald ein Ab:
k ein. Am meiiten tritt dieſer ilz in Nabel»
wäldern auf; man kennt bie Krankheit ſchon ſeit
e unter den Namen
er ftiden, Harzuber⸗
Alle oder Grdlreb3 (il. 3.
IE Sr
gelungen, mit Sicherheit nachzuweiſen
4 braunen m Stränge nichts anderes find ala das
Mycelium des 9.
Dalliwell BhiNipy8 (
—— geb. 21.
7 bie arte
durch eine Ausgabe der Ken Eir John
oe (1839) befannt. Gr veröfjentlichte dann Pi
«Account of the European mannscripts in the
at Manchester» (Mand), 1842).
ee gab er einen voni m entdedten metriichen
man aus dem 15. rh.: Te A Por
tugal» (Lond. 1842; Ye Nur Pair) Bra
Shalipeare s Society bie t der io
Weiber von — don. 10) heraus, Früchte
feiner Beichäftiaung mit ber —
aren aud) «Shakesp A 1841), «Life
ef Shakspeare» (Sond. 184 1848) und «Outlineg of the
chlidten Stellen | dankt.
Hallimaſch — Halloren
life of Shakspeare» (3. Aufl. 1883). Bein
voll ift die «Early history of freemasoary in Eng-
land» (deutfdy von Aber, Hamb. 1843; von Rarı:
f 1842), «Dictionary of arcııx
and provincial — (2 Bde., Lond. 1 4
9. Aufl. 1878) und die Sammlungen ber «Nursen
rhymes of England» und «Popular rhymes ui
nursery taless. Durch die Herausgabe der «Letien
of the kings of England» (2 Bde, Load. 18%
machte er Biöher i n den Ardiven begrabene ine.
eflante Scheiftitnde dem ‚Bublihum — N
unternahm 1852 eine Ausgabe der ſaͤmilichen
Spaliprares auf Subflription i me lio (16 Vinde
Kommentar und prachtvollen Illuſtratienen
—** 1865 vollendet wurde. Aupberbem hai mar
von ihm «Notes of excursions in North-Wile.
(Lond. 1861) und «Rambles in Western Commlh
nd. 1861) u.
erftellung von haiſpeares Geb fe wie we
erbung be3felben für bie Gtabt Otratfor wı
—5*— auf ſeiner Veſihung Hollinghen
„ga e
ae oder Jobeljahr, d. 5. «Grafen
—F— — 0 N ; Fr fe ' —
ahr na
weldem n 3 Mof. 25 die e Samen —
c | feigelafien, ie Schulden gelöfeht und die ee |
en unb verlauften fändereien an bie erſten
figer oder deren Erben Fig ri
wurden. In einem folgen ruhte a e
arbeit; man aß, was der oben DOR je 4 |
und fpendete davon den Armen (fo auch im Echte
jahr; f. Sabbatt). de aa
Sühmopfer er zuce g
riede nfang des H. wurde mi
aa Jen ee Hörnern im Lande v \
Rame. Übrigens find bie *
mungen barüber, wenn aud öltern
ip 3, doch erit ch dem Cril Gange
rung, do na —* —*
ab It merben., on
8
Ballmaun (Anton) itelt und Mala, f
1812 au Hannover, ie eine
Ausbildung auf der munchener Alabemie, verhustt
jedoch beſonders einem langen Aufenthalte in,
lien jeine vielfeitige —— Seit 1833 m
lebend, dann in Süditalien, befchäftigte er Rd it
naͤchſt ein geben mit dem Stubium ber mittdlale
lichen fici Zangen — In Verbind
mit dem Schri [helm GSyulg aus 3 Ditda
bezeiteie er eine —— ieſet
vor, welche 1846 erſchien.
| unegnaße er große Reifen burch Rußland, Englot
id
und Fra wo er Borlefungen über Die Le
ruf. Baukunit und die Siciliens hielt. Gr
F a nad Rom, wo ex ſich mehr
der Malerkunſt wibmete, in ber dem ven Kir
0 ) bedeutend auch bei ihm der ak
bilben die Kraft im Kolo rüch a5
reichte. Die beiben folgenden Sale mad —X
lin zu, —* dann * *
AN Rom zurüd u a bafeibh ni
farb
— — und ne dene
Hallſtatt — Hallucinationen
verſchieden ift und nur bei ben Salinen zu Staßfurt
und Schönebed von Halle aus Eingang gefunden
bat. Früher beobadhteten die H. eine jtrenge, laſten⸗
artige Abgeſchloſſenheit, ſodaß fie jelbit nicht durch
eirat ſich mit der Stabtgemeinde vermiichten,
und ihre Anzahl war einit fo bedeutend, daß fie
noch 1545 über 600 ftreitbare HRänner geitellt haben
follen. Im Mittelalter erfcheinen fie als bie treue:
Ren Anhänger ber halliihen Pfänner:Ariftofratie
unb waren für bie Merteibigung der Stadt mit
dem Dienft an ben —8 betraut.
Po ihrer Beſcha ng jerhelen die 5. in brei
Aaſſen: die Gerenthn e Birter und bie Lader
mit den Stopfern. Die le ice, oder Born;
knechte zogen das Salzwaller aus den Orunnen
und trugen es in bie Siedehäufer, wofür fie i Ihren
Lohn nicht in Geld, fondern in Sole erhielten,
die unter dem Namen Gerenthe auf ihre Rechnung
verfotten wurde. Sie bildeten eine befondere In:
nung mit eigener Kafle und eigenen Gefehen,
brauchten aber nit gerade H. von Geburt —28— ein.
Unter die Wirker und Läder dagegen
sur folde Männer ebelicher Geburt ee nommen
werden, deren Gitern beiberfeit® zu ben H. gehörten.
Diele beiden Klafien oder die eigentlichen 5 Hatten
bie Rechte und gleiche Privilegien. ie ben
irlern gaehörten die Sogger (Sieber), Salı-
Gruder (Heiger um bie bei ber Saljber
= beicäftigten Sin Knete. Zu „ben näbern weich e
Sala
n, Polen *
to pfer „Deren Aufgabe darin wi die Wa⸗
gen an gebö fe} ı ‚Stand zu fegen und das Salz
vor
Als die elgmtlichen Meifter galten bie Sies
ber bei ber Pfanne, welche (während bes 18.
.) für den Pfänner oder den Cigentümer bes
3 (Siebehaufes alles Nötige beiorgten und
veraußlagten und fid) wöhentlich mit ihm berech⸗
eine, rch ker BLImOnopol Km und bie Aufftels
Dampfmaſchine zur
al ben Brunnen find N Daher und 16 bie Derentöner
angen. Seit 1789 toße
* Fig iebehäufer an bie te di |®
voi be» traten, von benen über 100 in ber
eſtanden hatten, nahm auch
neh ber rY arbeiten
* gegenwã
ie —* seit 18368 wieder aus⸗
2 Iheen Yrioilsgien haben Ad eiulge
a ein Yen
enwart erhalten. Die Eigen⸗
fie einem Beine fremn Bote * ne
en |
a n r au
BR
ihre e ö
Baller (jpr halltr) An der Bedeutung «Salz
Yarbietet. bald haben Leo mb Beten
En ne her bir Dee (Once 164); de *
ein, « ;
im «Seitfrift für beu Altertum »
Inwiſchen ift neuerdings bie wohlbe⸗
aründete — von Den hr elbft
—
—
SH
PN
er
+,
7
an Lau
ur FR * us: ws u | euere
1830» (TI. 1
te, h
Mt, (le 1883).
von 1680 bi
ole | an ber Univerfität zu Abo (
en Saline. Die übrige en «Annol
Fennicae» und in andern Beitihriften.
e
789
Ballltatt, Marttfleden des Salzlammerguts in
Dberöfterreich , in et ne irtöhauptmannichaft
Ömunden, 506 m üü Deere, weſtlich an dem
von der Traun one enen Hallftätter See,
der, von 2000 m hohen Bergen umſchloſſen, einen
ebenfo büftern als großartigen Anblid gewährt,
und am Fuße bes 8,6 alkm großen, 135 ın tiefen
Hallftätter Salsber elegen, über ben man
—F dem 1952 m hoben Finfenfein elangt. Der
rt ift der Siß einer Salinenverwa hung und hat
obne die damit vereinigten Satajtralgemeinben
(1880) 740, mit diefen 1505 @., zwei kath. Kirchen,
unter welchen bie alte Pfarrlir e einen. altertüms
ar Schnißz⸗ und Bilderaltar enthält, eine evang.
arrlirhe und eine Fachſchule für Soljfchnigerel
Scmalbeit bed Uferranbes find die Häufer
amphitbeatralifh an dem Berge hinangebaut und
Ratt er Straßen durch Zreppen verbunden. Pit:
ten im Orte bildet der Mühlbach einen Heinen
Wafierfall. DieSole des Salzbergs, deſſen Stollen:
i der
mundloch 1120 m hoch liegt, wirb großenteil3 na
Iſchl u — — „obwohl in 9. felb
ein Sudhaus beiteht. Altertümer aus roͤm. und
vorröm. Zeit wurden ſchon früher bei H. aufgefun-
ben; eine Spezialität iſt das in der Nähe des Rus
bolfäturms augebedte große räberjelb bi durch den
Keihtum und bie Dannigfaltigteit ber nd:
objette, Bemerlenswert find am Rande des Sees
der Hirſchbrunnen unb der Keſſel, Zr ei noafier
behälter, die ſich bei eintret chneeſchmelze
auf ben Alpen ploͤßlich gieben; ferner 5 km von
9. die größten Waflerfä Salztammerguts,
der 100 m hohe Waldbach Sftrub un und der faft „glei
obe Schleierfall, weiter n bes Se
eibeiäfelb an ber tolofjalen — 8 ae
fteins und Thorfteins.
Sälfiedm (Guſi. Gabriel), namhafter Phy⸗
ſiler, geb. 26. Nod. 1775 in Ilmola in Öiterbotten
wurde 1796 Docent und 1801 3— der Aug nt
lſingfor
—— Juni 1844. Mebrere feiner Far
en, 8 ‚ «fiber die Bolumverä ng
Ba ers dur die Wärme» und «Die Dichtigleit
des Waflers» (1823), «tiber Kombinationstöne»
(1819), « sUnterjuchungen über den Barometer:
drud» ‚ find noch jeht von Wert, Zahlrei
Schriften Finden fi) in Gilberts und Boggendorfts
nalen», in «Acta societatis scien
Oellucinatio Rate tie der Sinnes⸗
tanfhungen (5 Sinnesbeliri find fcheinbare
ub nahe) Sinnes⸗ (Gefichts.. Gehors⸗ u. ſ. w.)
ehmungen, die nicht unmittelbar durd) die
ng entipreßenber Veieenden Elnesorgen
Ele uf w.) auf die b den Ginnedorganc
Stande Tommen, — ondern durch lebbaftes
—— (ie ultion) von früher wirklich
—— “in mehr oder weniger phan:
—S m Arsen Die 8
ihrem en na verwandt m
unterſcheiden ſich aber von legtern
dadurch, daß fie im Zuſtande auftreten, fo:
dab der Hallucinant neben ben Trugmahrneh:
n * die wirkliche Außenwelt gewahr wird.
ak A find Bebör.D allueinationen,
(Si eine
file
Ören von ah orten (« Stimmen»,
enden SKranten gemöhnlid
—ãſ * wirklich jemand ſp
demnäcft auch die Gef chts⸗ daligeinat Fre
740
Viſionen), die Dahrnehmun von Beftalten (Men:
en, Ziere ıc.). Seltener ib Geruds:, Ge:
ihmad3- und Gefühls-Hallucinationen.
Die H. find eine der wichtigften Teilericheinungen
ber Geiſteskrankheiten, und zwar beſonders einzel:
ner Arten (3.8. der_epileptiichen Geifteäftörung,
des Wahnſinns * ſie bilden auch einen Beſtand⸗
teil der « Fieberdelirien » 2c.; doch Aberwiegt bier,
wie bei den Delirien im engern Sinne, eine ans
dere Form der Sinnestäufhungen, die «JUufio:
nen» \. d.), d. b. die falfhe Wahrnehmung von
wirkli äußerli Vorhandenem. Sin feltenen Fäl:
len fommen 9. auch bei geilig Gefunben vor (4. B.
Toner Selbtvifion, Spinoza, bei Künitlern mit
lebhafter Phantafie). Im allgemeinen begünftigen
geiitige und körperliche Erſchöpfungszuſtände (3.2.
itrenge Asceſe) ihre Entitehung, welche wohl immer
eine abnorm große Grregbarteit, b ehunanmede
Reizung gewiller Gebirnteile vorausjegt. Die 9.
haben eine große kulturhiftor. Hebeutung (Moham-
meb); infofern ber Hallucinant in der Regel voll:
ftändig überzeugt ift von ber Realität feiner Trugs
wahrnehmungen, handelt er dem entiprechend, wo:
bei es vielfach zu Gemwaltthaten (Mord, Selbſtmord
u. f. w.) kommt. Mit 9. behaftete Verfonen find
beshalb häufig gemeingefährlid.
Salluse oder Ducrieur, ein Heiner Fluß, wel;
ber das norbfranz. Depart. Somme durchfließt,
bei Badencourt entipringt und bei Daours, ober;
alb Amiens, rechts in die Somme fließt. Der
luß bat eine geichichtlihe Bedeutung erlangt
durd die Schlacht vom 28. Dez. 1870, in welder
ein Zeil der deutſchen Erften Armee unter General
von Manteuffel, zufammen 20000 Mann, über bie
gegen 50000 Dann ftarfe franz. Nordarmee unter
General aibherbe 10 km norböftlih von Amiens
einen enticheidenden Sieg bavontrug, Die Fran:
zofen zogen ſich mit Denupung ber ifenbahn nad)
Arras zurüd. Cine unmittelbare Berfolgung er:
fhien wegen ber heftigen Kälte und ber ung
der Truppen nicht auzführbar. Durch ben Sieg ber
deutichen Waffen war auch Ru neue Verluh bes
Generals Faidherbe, gegen Paris vorzudringen,
mißlungen und bie faum organifierte Slorbarmee
in ihrem innern pulammen alt ſtark erjchüttert
worden. Der Fall der Feſtung Peronne 27. Dez.
tolgıe dem Siege an der 9. auf dem Fuße.
‚Salluis, Dorf im franz. Depart. Nord, Arrons
diſſement Lille, 8 km im NNW. von Zourcoing,
durch die Lijs von der belg. Stabt Menin gefchie:
den, an der Linie Somain:Menin der Sranzöfiichen
alorbbahn, zahlt (1876) 8584, als Gemeinde
18771 E., welde Damaitleinen, Tiſchzeug, Bett⸗
zwillich, Ol, Wagen und Holzſchuhe fabrizieren.
wyl, —2 — und Dorf im et Saburs
bes ſchweiz. Kantons Yargau. as Schloß,
Stammfig und Gigentum des uralten Abelöges
ſchlechts gleihen Namens, liegt, von tiefen Gräben
umgeben, 447 m über dem Deere, 13 km füböftlich
von Yarau an der Ya, unweit von beren Aus:
tritt aus dem Hallwylerſee, und befteht aus fünf
Zürmen und zwei durch hohes Mauerwerk verbuns
benen Serrenhäu ern, bie mit mehrern Neben:
gebäuden einen Hof umfchließen. 3 noch jept
blühende Geſchlehht von H. wirb urkundlich zuerft
1188 erwähnt. Zuerſt Minifterialen ber Grafen
von Kyburg, traten die H. 1273 unter die Herr:
[daft der Habsburger, benen fie ala Räte, Hofmeis
ter, Marihälle und Vögte in bean vorberöfterr.
Hallue — Halm (Karl von)
Landen weſentliche Dienjte leifteten. Bei der Cr:
oberung des Hargaued durch die Berner 1415
wurde zwar auch das Schlo Fix eingenommer
und verbrannt, die Herren von 9. aber, nadybem
fie Bern gehuldigt und das berniihe und folothur.
niſche Bürgerrecht erworben hatten, im Befite
ihrer Herrihaften und Gerechtiame belafien, bis
1798 der Umſturz der alten Eidgenofien jo-
wohl der bernifchen Herrſchaft im Aargau, ala bes
Sonderrechten des aargauiſchen Adeld ein Gude
machte. Die bebeutenditen Männer diefes altbe
rühmten Geſchlechts, das im 17. Jahrh. in den
öfterr. Grafenftanb erhoben wurde, waren Jo:
jenn von. (geft. 1348), der ala Hofmeifter und
arichall ber Derzbg von her unb Zorn
vogt im Sundgau und in der Grafſchaft Pfirt ſein
Geſchlecht auf den Gipfel feines äußern Glamze
und Anfebens bradte, und Hand von 9. (1431
— 1504), der ald Anführer der berniſchen Borbut
in der Schlacht bei Murten 1476 viel zum Siege
der Eidgenofien über die Burgunder beitrug. Bel
Brunner, «Hans von 9.» (Aarau 1872).
Das Dorf Hallwyl oder Rieder: Hallmpl
liegt 1,5 km norbweftli vom Schloffe auf der lin
fen Seite des Aathals an ber Seethalbabn um
zäblt (1880) 410 reform. E., deren Haupterwerb::
quelle der Feldbau ift.
Hallwylerſee
ein kleiner See ber ſchweij
ochebene, nah dem Schloſſe Hallwyl benamt,
iegt 452 m über dem Meere, an der Grenze ter
Kantone Aargau und Luzern, it 1—2 km keit,
8 km lang, 10,4 qkm groß und wird von ber As
ebildet, die im Kanton Luzern den Baldeggeriee
467 m über dem Meere, 5 qkm) burchfließt, al:
albegder Ya in das fübl. Ende des H. tritt und
benfelben als Hallwyler Aa 18 km oberhalb bei
—8 Hallwyl wieder verläßt, um durch bei
breite tbare Aathal, an Lenzburg vorbei, ber
Aare zuzufließen, welche fie, mit ber Bünz, bem
Bache des Freiamtes vereinigt, bei Zt (353 m!
erreiht. Bon SED. nah NRW. gerichtet, wird
der 9. lints von dem walbigen Söbenzuse Des
fruchtbaren
gombergs (791 m), rechts von den
oritufen des Lindenberg umſchloſſen. Am un
tern Ende des ftillen, lieblichen Waflerfpiegels liegt
bie befannte Staltwafierluranftalt Breftenberg
Durch das Thal der Aa und ber beiden Seen zieht
fi) die 1888 eröffnete GSeethalbahn, Die Lenzburz
mit Gmmenbrüde (eugem) verbindet.
Ballymetriſche Bterprobe, ein neraltetes,
von 3 angegebene3 Berfabren zur Unterfuduns
der Biere, beruht auf der geringern Löslichkeit des
Kochfalzes in alkoho ifgen en eit ger
n
Unterſuchungen
ethode erwieſen.
Halm nennt man in ber Botanik Diejenigen
Stammorgane, welde mit fcheibenartig umfafler:
den Blättern befeht ind und an ben
ftellen ber Blätter Knoten befipen. Meift iR ver
9. unverzweigt. Die typiſche Form des DH. findet
fi) in der Familie der Gramineen.
Dal ( ieh), Pſeudonym für Nünd:Bel:
linghauſen (Gligius Franz Joſ. von:.
alım (Karl von), namhafter cher De
log und Kritiker, geb. 5. April 1809 zu
erhielt bafelbft feine Gymnafalbilbung und fu:
dierte ebenda 182630 unter Thierſch' Leitung
Philologie. Nachdem er jeit 1834 als Brofefior
am ‚Ludwigs: Oymnafium in Münden gemirit,
Halmfliege — Halorylin
wurde er 1889 neealpeofefio | in Speier, 1847 Leh⸗
rer am Gymmaſium au Hadamar in Naflan, 1
Reltor am — eten Marimiliand-Oymna:
ſium zu ns: 1856 wurde er zum Di:
reiten ber niit iothef und Univ eſtapraet
for zu Mon Münden ernannt. Gr farb in Mün
93 Riwerle find die kritiſchen Ausgaben
von Ciceros geil: Schriften und ber Neben in
weiten Bearbeitung der Qrelliſchen «Opera»
u icero aa Gen mit Daiter, 8 Bde., or
Rhetores latini minores» (
ER Duintilian (2 Bbe., Lp3. 186869) Yunb
rnelius Nepos ra " erner ber «Ora-
tionen» des Cicero mit Kommentaren (5 Bbe., £p.
1845—48) und ber «Ausgewählten Reben» bes Ci:
cero für bie Hau —— Sammlung (7 Bde.,
Berl. BE. die Teubnerſche Samms
lung bar 6. H. Recenfionen der Hfopiihen Fabeln
(18562), des Florus (1854), Der Merle des Zacitus
(3. Aufl., 2 Vde., 18783), des Valerius Marimus
1865) und bes Belejus alas (1876) verans
altet. Kleinere Schriften find bie «Lectiones
Sto —— (2 — 5 — Speier —— In «Beis
ur Berichtigung un zung ber Ciceros
Br den ente» (Munch. ‚bie alades
—— Ab dhrog «fiber ie Do Beblihe Bearbei⸗
age — (Münd. 1868 und
ker * me FH tliche Sammlung der
rarü und ale» (Münd). 1878). ger bie bie
vom der Äh ae unfernommene tif | m
Ausgabe der lat. Ri er bat 9. bie Bear
tung des Sulpicius r a und inucius Felir
(mit Firmicus Maternus) beforgt; auch veröffent:
lichte er ein «Berzeichniß ber tern Hanbich ften
lat. Kirchenvaͤter Fr den Bibliothelen ber Schweiz» | der
(Wien 1865) und veranftaltete eine auf bie Duellen
efübrte Ausgabe ber er Holtys nebft
hrte
en des Dichters
Fi —* —æA— Sauge li d.).
tftabt ber ſchwed. Provinz
Sallan YA d. ) in anmutiger Lage an ber Mündung
den Niffan und an ber Eifenbahn *
Nase, Mi — 8200 E. und hat eine
tei muerel, mechan. Werkitätte,
* En * t, böh Sr
ne Brivatban ere Schulen (au
Er —F eine Gewerbeſchule für Mä en,
ga. Diati für Agritultur und Demerbe:
usfubr von — und —** iſt bed
flotte von H. mir 1880) 29 a ihine
—S und 8 Si * chiffe von die t * Bart
ten. Die ten ift febr le
—* 328. ber Berle en %
wird ſchon im 18. ls habt —55 und
war au a gen einer centralen Lage
Ralmarifden en Union mehrmals
** der — — Reichsruͤte. Gimos füb»
lebe gemann Ro Karl XI. am
lich v
17. —* 1676 cine Ar Ten, die Dänen.
8, welcher häufig den
22° Iht. . eigt die R Rn he
um e en w
Bü dem 4 * — —* —F
n jebdoch e N)
—— ee | [en
inung tritt ein, wenn —— — von
verweilen überzogen iR, unb erflärt fidh
das Not
Die Sri
leichten
wäh: |. 8. Chlortal
741
aus den Wirkungen, welche bie feinen Eistryftalle,
849 aus denen „uiefe Bolten beiteben, auf die Lichts
len aus
en (Gregor), —** ender Juriſt,
Ben 1601 zu Bwidau, bieß eigentlih Melper,
dierte in orig, m , und zeifte 1525 bebufs des
Studiums röm. Rechtsquellen nad) ‚ialien.
. 1527 nad) Deutichland zurüdgelehrt, fand er
ei Wild. Pirkheimer und dem Rat der Stadt
Nürnberg ea, und ebierte 1652930 bie
einzelnen Teile bes Corpus juris civilis. Seine Aus
aben find er Ai innige Kritik ausgezeichnet.
wiſſenſch laͤne führten ihn 1531 wies
Stalien; vom er befallen ftarb er
gr Se. „oa Er I ened ie.
20, eine diugelloſe aus zwei Ge:
— —— — und Halob batodes) und 15 Arten
beftehende Gruppe von Waflerwanzen, dadurch jehr
—— Da bag ir Mitglieder die einzigen wah⸗
eeredinjelten find. Sie wohnen pe isch weit
auf der Oberfläche des en den
treifen, nur wenig nörblicher oder fü licher,
ganz nach Art unferer gewöhnlichen Watlerläufer
und von dem Safte tobter, nieberer
Seetiere Sie wurden von Eſchſcholtz entbedt, bes
onders murbe 2 aber er Ihre 9 Kenntnis durch die Chal⸗
enger:
alo —— Ken Schichten, welde in
ber obern Triasformation ber Alpen eine Rolle
fpielen. Es find zwei verſchiedene Sorizonte,
welche mit biejem Namen bezeichnet werden. Die
., „mehrfach Daonellefhichten ger
nannt werden das reichliche Auftreten 8
Winde Halo obia (Daonella) Lommeli
isem ee üert und ftellen ein Aquivalent
dichten dar, weiche mit beutjchem
—X —— zu werben pflegen. Die
in —* obern Horizont, ** ben ©, führen
em — t, vo enden en
—3 und find ein kUquivalent der
Haie Be —5 — der Chemie, welcher
de
von ben Sale fr unter Haloib alze.
Salographie, |. Haligrapdie.
Sa
drau Meeres, zwi
alze oder Haloide nannte man, nad)
organg, in der ältern Chemie biejenigen
Salze, welche aus Metallen und gewiſſen nichtmetal:
If ı 6to en, den Halogenen oder fog. falgbils
d enten, eben. Die Halogene ind teils
einfache, wie Chlor, Jod, Brom, uor, teils zu:
fammeng este, wie Cyan Schioefe at Sluor
flicium, Das befanntefte $. a3. das N aus
Chlor undRatrium beftehend Pape alten
einen Salzbilber in — mit ins wei Metallen,
iumplatin, em ium u.f.w.
Dalogyliu gehört zu —J of
von dem gemwöhn lien — Iver qualitativ
dadurch abweichen, ba ber Schweiel weggelaſſen
iſt und andere Stoffe an befien Stelle getreten
ind. Auch zeigen Salpeter und Kohle im 9. ein
don Fehleifen in © ala in jenem. Fr 9. —
von en in Graz eht au
45 Teilen te ms a toble, 9 Tei:
—* und 1 Zeil. ntolium (Blut:
Fi ieh) at die gewö liche 5 he Jorm, Mm, aber die
sta ges
ringern und arbie — tion —2 fuhlbaren
oftoffen, welde
142
Rauch als diefes. Seine Verwendung findet da3 9.
als Sprengmittel.
Hals a coll) Beibt beißt —E eglinbrijche Zeil
des tiertf lihen K
den Kopf ja dem Fa e Sebinbet und gew genen
maßen den Etiel des Kopfes bildet.
groben —— eit der Tierbildungen iſt auch
r Bau des 9. fehr verſchieden. Die niedrigften
Tierklaſſen, eo bie Würmer, Krebfe, Fiſche und
Schlangen, befigen feinen H., die meilten Inſekten
einen äußerft furzen und bünnen, während er ſich
bei mandyen Bögeln und Säugefieen zu einer be;
deutenden Länge ausbehn ud bei bem Mens
ſchen iſt der H. nad en "Sf chlecht und Indivi⸗
dualität ſehr ungleich; be
tiger Statur ift er lurz und tigem,
Lungenfühtigem Habitus bage — un
Der H. —— von vorderer Flaͤ
der Bart me noch einen Zeil bebe iſt it flärter aber
weniger rund als der bes W intere
Teil des H. beißt ber laden er 27 Genid
(nucha, cervix), Begrenzt wird der H. oben dur
den linterliefer und bad Hinterhaupt und na
unten durch das Bruftbein, die Schlüflelbeine, Die
Schulterknochen und den Rüdenteil ber Wirbel:
fäule. Als Süße des menſchlichen 9. bienen bie
fiebenHal3mwirbelder Wirbeljäufe(f.db.), welche in
ihrem Innern den obern Teil bes Rüdenmart
enthalten und im Kanal ihrer Querfortfäge bie
beiden zum Gehirn verlaufenden Wirb san:
abern (Arterias vertebrales) einfließen. Die
ünf unterften Halöwirbel find denen der übrigen
irbeljäufe fehr —— und wie dieſe unterein⸗
ander Dur Bänder fo Defeftigt, bap fie nur eine
fehr geringe Bewegung nad) vorn und hinten, ſowie
eitli e Drehung geitatten. Die beiden oberſten
Halswirbel weichen jedoch in ihrer Geftalt und
ihrer Beweglichkeit ag] von ben übri
irbeln ab. Der oberite Halawirbel, w er,
weil er den Kopf trägt, Atlas beißt, teilt einen
yine vor, auf weldhem ber Kopf fo eingelentt ift,
ß ihm ausgiebige Bewegungen nad vom un
hinten geitattet find. Der Atlas ruht auf dem
weiten Halswirbel, dem Cpitzop eus, und
ann ich auf dieſem weit nach den Seiten (um feine
ewegen. Diele beiden getrennten Gelente
machen in ihrer Kombination alle Bewegungen
bes Kopf möglich. Der Epiftropheus bat am
Wirbeltörper da, mo ſich bei den Abrigen Wirbeln
die obere Fläche befindet, einen ftumpfen Zap fen
(Babnfortfap), um welchen ſich der Atlas dreht wie
Ihr I bie Angel; diefer ftedt in einem
Ninge, welder vorn von dem Koͤrper bes Atlas,
an dern hinten gerichteten Seite durd) ein feftes
Band — det it, Durch Bänder (Geitenbänber),
he vor ber Spige bes Zahnfortſatßes zu ben
unse geben, tft ber Epiſtrophens an ben
ie —8 Partie des H. bildet die Haut, welche
im allgemeinen dünn, zart und leicht ver fhiebbar
nmittelbar unter biefer liegen hinten bie
—E und vorn der Kehlkopf, welcher bei
magern Perſonen in der Mitte des H. einen Hart
vorragenden, ftumpfwinteligen Borfprun
Adamsap el pomum Adami), bildet be hi
Drüfe und daß Anfangeftüd ber uffröbee, an
den übrigen Stellen die Halamustel welche | i
vom a Ropfe zu ben Brufts und Sch ultertnodhen ober
3u ben im Innern des H. en Organen
a nk — des
Hals (anatomiſch) — Hals (Frans)
gehen. Diefe find oben ber Radyen ober Schlund
Fi ber 3 Sun enwurzel und bem Sungenbeine, wel;
her in der Mitte des H. vorn durch den
in die Luftröhre und hinter derielben in die Speiſe
röhre übergeht, eine Menge Heiner Muskeln un
Bänder, bie zur Bewegung und Sr ng bieier
Drgane "dienen, und cine große A mp
drüfen verfchiedener Gro „mit en Dielen Lt
len binbur ——ã ig ‚x
beiden Kopfichlagadern (carosidss) und bie Drofke
de wei ele bedentende
fe ubgeben —— Gas Blut nahen
Kopfe und wieder fowie viele Nerven
die, teil aus bem Gehirn, teil® au8 bem Halktnk
Rüdenmarts entforingend, teil dem Ganglin:
ſyſtem angehörend, fi in dem eingeinen D *
verzweigen. An In jeder Seite der Halsw
aus dem Halsteil des Rüdenmartz air Sale
nerven hervor, von benen ſich bie vier
zum 09. mia gelTeght vereinigen und am Hop
und 9. verbreiten, während die vier unteriten bet
{oe Army eflecht bilden und vom biefem aus den
rm bis zu den Yingerfpigen hinab mit Rärkm
und 1 wächern Nerven verjorgen.
tiger, zu_ben erften Lebenöprogeflen, de
nen * der Grnährung, unbedingt nötiger DR
ane auf einen fo geringen Raum —— |
8 Det, verleiht dem H. in dem Hausball
en Körperd eine 0 roße Bebeutu
ei — gan —
mer nur die apa 53* be
a en en
Seihmälfte, an een der Aral (l. *8
ſten if.
ilddruſe werden, als Ze Srabpere oder *
hals Hi net. Der fog. Ich iefe Hals entfch
durch angeborene oder infolge rheumatiſcher Lı
nd ündung erworbene einzelner
sein, Sue um 68 * op Sie ven en —
ſſelbein zum igenfo
Schlaͤfenbeins fid) in bodas:
menic
erkredi, und
d digen Sällen —— echſchneidung ns bei veit,
ten Mustels geheilt.
Dal, Fleden in Dänemark, Amt Walberz, u
der Norbtüfte der Lim⸗fjord, wo diefe mit des
Kattegat in Berbindung ftebt, bat etwa 1000 €
In Sf Richtung liegt eine unbeftädte Edast.
warb der norweg. Aönig Der derafb —
von dem dän. Pri Guldha
Dale (Grant), | — mter holland ale, Fr
zu Antwerpen 1584 terte unter der Beitung met
Karl van Mander in Harlem. Dem damaligen Ge
ihmad entjpredend_ trat er zunädlt mit eisen
Bruppenbifde einer Genoſſenſchaft, dem GaftmeH
bes nkorps zum heil. Geozg(1ß16, "Rules
Haren) hervor. "An liche Rompofitioner entRa®
den dann 1627, jeboch bereits in viel
Farbengebung und fchärferer Charolteriſtil. Tu
meiften feiner großen Arbeiten find berartie
famtgruppen von Vorſtanden ober —
Schügen von heil. Andreas (im ber derf Ente
lung), anderes im amiterdamer
Ph De Giifabethtifte (1641 1641, de a. Bi
—— ee Bilen vs
u en tenftei n:Galerie
u den Sammlungen von Berlin, Brite
und Paris. Alle feine Portraͤts ——
bedeutend. find geiftreih aufgefaht, mü —
Halsband — Hälfchner
behandelt und ſprechend ahnlich. Brobe
(t verwendete bie Koſtume unb meis
find die Hände. Er ift einer der tüchtigften
fentanten ber bamalı en bolländ. Porträt:
malerei, welche ftrebte, den Charalter mitmöglichiter
(fnergie ans Licht treten zu laflen. 9. ftarb
Aug. 1 Sein Bruber, Dirt H., welder
1606 Hr Harlem ftarb, enge ihm in at Eile | 1%
uffaflung nad), bewegte aber vorzugsmeife
per el Gebiete d ‚Sohn Frans
Trans 9. der Sangere, Schüler feines Vaters,
malte Bilbnifle, —— und Stillleben. Die
ültern 5. eridienen © als «Franz
&-Salerie. Rabierungen von W. Unger, Tert
von. Bosmaer- (2 Abteil., Leid. 1876). Vgl. Bode,
‚gran H. und feine Säule, Gin Beitrag zu einer
trit, Behandlung der bolländ. Malerei» (Car 1871).
Helöbans Halsgeſhmeide alstette,
ein Schmud, ber allen
term m angehört fo den Eigyptern, wo die
nüre ——ã— —— Anbängs
—— — iele 3. B. von ber Königin Nah:
e von nigin
Daten im ee I Bulat) trugen ı
und den
Dem Epung oo ee Pa Ag befonbexe
Gnaden
wurden. ches — — har den —
und afiyr. & rt n, Würbenträgern, P
bei ku tlichen en Dan Innen legte der der af.
önig ein 9. an, bas mit fymbolischen
geihmüdt war. bräer und Faber
(digte * für —* und gu Dom ‚gleiden
* ern, Karl Rorals
—— Kader er —* in angerei
— har einen o
oder in kettenar schatten —— mi mit
anhängenben Heinen Mo
ten u.f.w. Sn ee erhöhte te —* In ben
Wert diefes auenfhmud3 (ee fachen Kette
ober feinen —2 ae — mit en
Gdelftemen;
Aleranders d. Kö: am ne —8 ein ir
Gtruster zählten ade oldene Ketten zu ben Haupt»
artiteln auch des männlihen Schmuds, desgleichen
in Form verſchließbarer ein (Bul:
Außerordentlich groß war in biefer Richtung
Kan der Römer , bei denen für die Männer
ues) und für die Frauen Halsbänder
* gtere oft von übertricbenfter Koſtbar⸗
eit in) I Auf der berühmten Aldobrandi⸗
nifhen Hochzeit erſcheint die Salbenfpenderin mit
einem ‚goldenen H., an weldem ringsum, wie es
Bappelblättern ähnlich gejormte Ange:
hänge 3 befehi nd. Durch Edelfteine, befonders
Pur en green bie Halsbänder und
rmigen Geſchmeide oasellac) nicht fels
ven ten ben Bert is zu eyiten yigen | ‚Set im und
en en en Ne⸗
timern a bie —— 3 bildeten bei
den Frauen an eine —X befeſtigte Bild⸗
X bie on bis tief m den Bufen reichten, einen
1} bten Pup. Die prähiftor. deiten dies⸗
ſeit der el in zahlreichen den, befons
ders aus den Gräbern, Kunde von der Gewohn:
beit, Sehänge von Ziergäbnen, Muſcheln u. f. w.,
ewundene oder glatte Haldringe von Gold, Bro
ifen und fpäter von ger ge inanbergere! e
u von nu. f. m. mu tra:
Später wurben Sat, Kamm e auch wit
len).
er em
iten und ko allen Bl chen
743
de, © Münzen, fog. Golbbrafteaten, Klapper⸗
tödhen u. bei . auögeltattet. Filigran,
—* , 3 Ban FR tein erhöhten mit
unter die —* eit des ud®,.
onen und fruhroman. Ds
riode ide fi hie vorm folder Zieraten
einer aus, der got. Reriobe, die an *
am im Gebrauch derſelben war, wurden im
hrh. Hals und Vruſt mit erien und vretau⸗
Sünder em ale Art geihmüdt. en trugen
1367 die Rei ein filbernes und bie Armen
ein ernes 9.
oft aus einem
16. bi
9. ir a aach behebt oft 18 einen be *
Bande mit Funftreid zufamm ten Gliebern,
um
eihmeiden der Frauen (au bie Männer
trugen vielfach Halstetten) zur Erſcheinung, unb
bie zuftzömenden Schaͤtze Neuen Welt ermög:
lihen barin den übertriebenften Qurus, we
wiederholte Befege und Berordnungen nigt
ubämmen vermochte. Als Heinrich IV. von
nkreich ſich mit Maria Medicis ——
unter vielen andern Kleinodien ein
. von 200000 Kronen Wert. Solche S
achen, mebr oder weniger koſtbar, finden in
oder abeligen Inventarien häufig verzeichnet,
ber —* verbreitete au in den ni
Ständen. rb. iſt entliche Blüte
zeit da r: „Sen Im N: Jahr chrankte er fi
euzchen daran
erden 218 Da Sail —* (com — 53 und je
die neuere Zei
diefer ar ber Gbertreibung —
Halöband — the (Gräfin be).
Datiöbaud [„ mter © lamfaweln
Seusder Om) er ii Halöberge, der
Hals Teil der Nüftung, aus Ketten He
oder Giienplatten. —— 787 die gs tenen
Klett gewöhnlich al
bert) —— Hd ter * davon BA Ar: IL
in die neuere Beit gen bei an
Hatöbräune, fo {ei ie ee Kram II. 8
Dalöbrüde, —2 —
mannſchaft Dresden liegt am ber sreibern er
5 km nörblid von von Breiberg, bat bat —* ——88
Huttenwerte,
warenfabrifation und zäblt Ten on y Das
ehemalige, mit den Hüttenwerten verbundene Amal⸗
amiermezt ft 1850 eingegangen. Bei 9. beginnt
1877 eröffnete Rothſchoͤnberger
Etolle Im; Sreiberg): unmeit des Drtes befindet
Ituäterbrüde, bie noch gut erhaltene
ine einer um 1600 erbauten, 200 m lan en, 60 m
oben Waflerleitung, voeiche ehemals für ben Berg
ich
ſchner (Hug en Krıml
nalit, geb. 29. Pän 1817 zu Hirihberg in Schles
In ierte 183740 in Breslau umd Berlin
fe Rechte und lich fih 1843 in Bonn als Privat:
bocent nieder, wurde 1847 zum außerord., 1850
Ten iD Ornuke,JO
nglihen Mitgli enhau
Geh. Juſtizrat ernannt. Bon feinen Särifs
Im find zu nennen: Po: preuß. Berfafhungss
* (Bonn 1846), «Die Staatserbfolge der en
zogtlimer Ehleswig:Holftein» (Bonn 1846),
7144
— Strafrechto (3 Tle., Bonn 1855— 68), «Die
ehre vom Unrecht und feinen verfhiebenen Fors
men» (Bonn 1869), «Beiträge un un be3
Entwurf eines Strafgefegbu für den Nord»
veutlehen Bund» (Bonn Dr «Das gemeine
beutiche e Zrazeht ſyſtematiſch —E——— 2Bde.,
onn 1
Bald * en. an einem bee oder öffents
fihen Gebäude (Rathaufe) befeitigtes ee
Haldband, worin früher ber kperuetei te angeichlof:
jen und für eine beſtimmte Zeit öffentlich ausgeſtellt
wurde, Zu unterjcheiden ift das gemeine 9. oder
der Strafpfahl (palus simplex) von dem Schands
abl, Pranger (palus infamans): mit jenem wurde
uch! den Gerichtädiener eine MA Strafe, ehr,
für kleinere Diebereien in Garten und
mit diefem durch ben Henker eine & —ã—
Strafe vollzogen. Hiermit war meiſt auch noch
anderer Schimpf, 3. B. das Auffegen eines gelben
Hutes, verbunden; es war mehr eine Bufabitrafe,
veiche einer ſhwerern in der Regel vorausging.
Das it jest in Deutſchland überall außer Ges
brauch gekommen, wie auch der Lajterftein, die
Geige oder Fiedel, ber Strohkranz, der Tauch⸗
lorb, bie Beiblape, ber Narzentäfg, wie aud) das
Austrommeln oder Ausklingeln, das Reiten auf
einem Eſel und andere ben großen Haufen ergögende | ©
en trafen.
des Pk 3 befindliche, eine Ihleimige Biüfigteit
abfondernde ‚iftelgänge welde als eine op. Den
indem fie
mungsmißbildu betrachten find,
enbleiben fan in ber hi frühe ten Ents
durch das Off
widelumgäpetiohe des Embryo (f. d.) vorhandenen
Kiemenipalten entitehen., Die Beichwerben, welche
fe verurſachen, find meift fo ge daß fie nur
elten Gegenfian o me de ehandlung werben.
Halsgericht ift der veraltete Ausbrud für Ges
richt über ſchwere Verbrechen, auf denen ‚harte Leis
s oder Lebensſtrafe ſteht; im engern Sinne oder
auch mit dem Beijabe «bochnotpeinlich» ward ba:
mit ein Gebrauch bezeichnet, der als der legte Alt
des Kriminalprozeſſes in ben Sällen, wo auf To:
besitrafe erlannt war, erſchien. An dem Tage,
wo dieſe Strafe voliftredt werden dag. führte
man den Verbrecher an einen freien Blag, auf dem
* ch die Richter ſchwarz gekleidet an einer Tafel ver⸗
ammelt hatten. Hier ward unter gewiſſen For⸗
meln freies Gericht über den Verbrecher, dem je:
doch das Todesurteil Schon vorhe r belannt gemacht
worden, gehalten. Er wurde der That angellagt
bann befragt, ob er derfelben — Ich, bieran erau)
boB Urteil ihm nochmals verfünbigt
über ihn gebrochen und er felbft dem 6 —
übergeben, wobei bie er fi erhoben
und Ihre Bänke umſtießen. Diefer Alt war in der
galsgerichtöorhmung als Reit des alten dffentligen
rfahrens beibehai en, ſank aber zur leeren Cere⸗
monie berab, roh die neuern 2 eugebungen ihn
chon lange aufgegeben haben. die Au Sgeben
Carolina von Zöpfl (3. Huf y X 1883) und
neuere Forſchungen in Guterbock, ‚Die g nttehunge⸗
; te der Sarolina» (Würzb. 1
* erichtsorduung iſt bie * —5 — von
ungen des 16. bis 18 = welde vor:
wiegen Stra togebordnungen ind, Es heißt Jo
eine 9. für Radolphzell von 1506 und eine
Raifer Joſeph 1. für öhmen, Mr
Ren von 1707; der Ausdru
ahren und ©
aber auch ges
el, angeborene, meilt an den Seiten
Halzeifen — Halurgie
braucht für die jog. Marimilianijden
(Malefiz;)Orbnungen, auch die ——
ordnung» Kaiſer "Karla V., die Carolina (f. Be
nit minder für Die Constitutio criminalıs
siana, von 1768 und beren Berufe,
Sale gelömelbe, f. Halsband
b. Georg) ), Mitbegründer der eleltro:
technifchen Weltfirma iemens u. Haläte in Berlin,
Beterdburg (1855), London (1858), Wien (1858)
und Pariß, geb. zu Hamburg 30. Juli 1814, lan
(don i in frübefter Jugend mit feinen Gltern nod
erlin, wo er das Gewerbe eined Mechanilers c-
lernte. Bereit? am 1. Juli 1844 gründete er in
Berlin mit Bötticher eine Werkitatt für Mean
unter ber Firma Bötticher u. Halale, welche In
vormiegend mit dem Bau dem. Apparate
tr das Laboratorium bes Profefiors Gilhen
— Theil befaßte, d Sm: ae Er di
an der ndung ber Phyſikali
in Berlin, 1846 machte er in biefer bie —
ſchaft des damaligen Artillerielieutenants Berne
iemens (f. d.) und gründete mit diefem 1. Lit
1847 die Zelegraphenbauanitalt Siemens u. Haldk
in Berlin, worauf Siemens 1849 aus dem Militär
austrat. 1867 trat er aus dem Geihän
Siemend u. 9a ste aus, 9. Hat ſich um die
ng und
eums zu Berlin verdient gemacht; 1867 wur
er in den Borftanb und 1881 zum zweiten else:
tretenben —— beäfelben gewählt,
——
ſu —*5 —X ‚Kante 5 wie Kebitopfidmi
Öalftead, Marttftadt in England, Grafik
Eſſer, 72 km im NO. von London an ber Cole
tbal-Eifenbahn und aufb bem fteilen Ufer des Eon
gr en, mit (1881) 5804 E. hat eine hübiäe m
de und eine andere 5 erbaute, eine dor
börfe, eine Lateinſchule und ein medan. Jakitt
Vonnie Babriten für e, Krep enp und Samt.
swirbel, |. unter Wirbelfäule
Gelkefeauen und Baltekinder, |. 92
Engelmaderei,
alteren (grch.), Handgeräte in ber an ven
Blei, doch auch von Stein, wohl 58 kg Idee.
bie auf den altgried. Turnplägen beim Sprinen
r Verſtaͤrkung des Schwunges gebraudt wurde.
* orm war bald die eines länglichen daldcı
Id waren fie an beiden Enden, entiprede'
ben Santeln der jesigen Turnpläge, bald mia
einem Ende folbenartig verbidt.
Salteren (Haltöres) oder S hminglölbde
beißen bie rubimentären Hinterflügel der lie
e3 find Heine geftielte Knöpfchen, bie meh
Ir ori Balancement während bes
tigkeit find. Man ‚bat fie aud, a * *
Den id für ftimmbilbend gehalten, und
der an ihrer Bafi einen —— —— entbedi‘
Icrieb ihnen eine Schall empfinden —5
Haltern, Stadt in der preuß. Provin
jelen , Regierungsbezirt Münfter „gie —*
iegt in 46 m Hö de e am Einflufle der Gtever ind
Lippe und an den Linien —— un ha
Benloo der Breukifchen Staatsbahnen, ift Sit
—— un zähle (1880) 2722 meiſt —*
ur —* un ebene treiß Be en I
segie (grch.) oder Salzchemi
jenige Zeil der angewandten Chemie, welder 94
1845 beteiligte er AR |
jortführung des Kunitgemere
Halver — Haman
143
der Darſtellung der Salze, namentlich der fabril: | Stadt find durch Thore voneinander getrennt.
mäßigen Kochjalz ewinnung handelt.
alver, Fleden in der preuß. Provinz Weit:
falen, Regierungsbezirt Arnsberg, Kreis Altena,
12%, km ım BSD. von Lüdenſcheid, unmeit der
Quellen ber Ennepe, hat Eifens und Stahlhämmer,
Puddlingsöfen, Fabriken von geihmiedeten Klein
waren, Mufvermühlen Kaltbrennerei und zahlreiche
Gifen:, Stahl und Meffingwarenhandlun en und
zahlt (1880) 1100, als Gemeinde (197 Wohnpläbe
umfaftend) 7691 E.
Halymenia Agardh, Hautalge, eine zu ben
Tlorideen gehörende Algengattung, welder man
nad) älterer Syſtemaſtik einen ebbaren Tang, Sar-
cophyllis edulis J. Ag. (f. d.) ala H. edulis
Ag. beizählte.
Salys, im Altertum Name bed je Kifil:
Danı, einer ber brei Söhne Noahs (j. d.), von
en nad der bibliſchen
enefi3 alle Völker der
Erde abftammen follen. Er erfcheint in der Völler:
tafel, 1 Mof. 10, ala ber mythiiche Repräfentant
der Völker des Südens, ber AUaypter, Üthiopier,
Rordafrilaner und aud ber Rananiter u Ö
nizier, die urſprunglich aus dem Süden (Arabieng)
eingewanbert waren. In Ipätern Palmen wird 9.
bichterifch für Ughpten insbeſondere gebraudit.
Dam, Stadt im franz. Depart. Somme, am
FIlufſe Somme, 64km im OSO. von Amiend undan
der Linie Zergnier:Amiens der Norbbahn, von Mo⸗
räften umgeben, mit (1876) 3122 E,, ift ihres feften
loſſes wegen berühmt, welches vor dem 10.
Jahrh. gegründet, 1216 von Odon IV. wieder ers
baut, im 15. und 17. Jahrh. reftauriert und zum
Zeil neu aufgebaut worden tft und jeßt zum
Staatsgefängnis dient. Im Donjon, 83 m body,
mit 11 m diden Mauern, wurden Johanna d’Arc,
Ludwig von Bourbon, der Prinz Conde, Graf La;
zodefoucault, 1831—86 Karla X. legte Minifter:
Bolignac, Chantelauze gegrommet und Öuernons
Ranville, 1840 General Cabrera, 1840—46 Prinz
Lubwig Napoleon, 1848 einige ber am parijer
Zuniattentat Beteiligten, fowie die Generale Ca⸗
vaignac, Ghansarmicn Lamoriciere, Bedeau u. a.
in Saft gehalten. Bon der zu Anfang bed 12.
*8 gegründeten ober reorganiſierten Abtei
ebt noch die im 13, , 15. und 17. Jahrh. erneuerte
stirche, in deren merkwürbiger Krypta fi aud dad
Grab von Odon IV. befindet. Die Bewohner trejs
ben Zorfgräberei, Juderfabrilation, Ölfabritatiog,
Refielihmiederei, Dietallgieberei u. R w. Der Drt
ergab ih 21. Nov. 1870 ohne Wideritand ber 3. Ha:
valleriedivijion des deutſchen Heeres. l. L. be
Feuillide, «Le chäteau de Ham, son histoire, ses
seigneurs et Bes prisonniers» (1864).
ama (grch.), zugleich, mit, findet ſich in meh⸗
tern ufantmenfegungen, wie Samadromie,
Bereiinung für den gleichzeitigen Drud mehrerer
Farben; Hamadryaden, foviel wie Dryaden.
Oamaaloth (bebr., «Stufen falmens) bei
die Blalmen 120—134; über die Deutung des Nas
mend find verſchiedene Anfi ten aufgeite t worden.
Samadan, bei den Alten Elbatana (f. d.),
Stadt in ber perf. going Iral⸗Adſchmi, 840 km
im WSW. von Teheran, in einer mit Dörfern bes
bedten Ebene, am öitl. Fuße bes Elwend (f. b.),
ein jiemlich großer Drt von etwa 15000 G. Bis
auf etwa 1000 Jubenfamilien und 18 armenis
ſchen ab bie Bevölterung dem Zurlitamme ber
Shah ewen an. Die einzelnen Duartiere ber
rmal(i. d.). | bauf
Man fertigt wollene Teppiche und Fußzeuge; De:
rühmt ift die Färberei und Gerberei und die Babri:
fation von Kalemdans oder Schreiblaften, bedeu⸗
tend auch ber Handel mit Luriſtaͤn, befonders in
Kohlen, der durd) Ejels und Rinderfaramanen vers
mittelt wird. In der Nähe ber großen Moſchee
jeigt ‚man bie Gräber der Either und des Mar⸗
odai, einen quadratiſchen Bau aus ſchwarzem
Holz mit zwei Kammern unter einer Kuppel, zu:
olge der daran befindlihen bebr. Anfchriften im
. 4474 der Schöpfung erbaut. ine andere
entwürbigleit ift das Grab bes Avicenna (f. d.),
der eine Zeit fang Vezier von H. war. Die Stadt
it von ausgedehnten Trümmermaſſen und Schutt:
aufen umgeben, die zahlreiche Münzen, antite und
gefchnittene Steine u. dgl. bergen.
Bamadryaden, Schubyöttinnen ber Bäume,
‚Dryaden.
BSämagogiſch (ar.), Blutentzießenb : Hämas
ittel
goga, blutentziehende .
Samah, 8 amath der Bibel (Epiphania),
Phö⸗Hauptſtadt eines Sandſchals im aſiat.⸗türk. Vila:
jet Syrien, 180 km im ANNO. von Damadcu3, an
er Karawanenſtraße zwiſchen Aleppo und Damas⸗
cus, an beiden Ufern des Nahr⸗el-Aſy oder des
Drontes, in einer wohlbewäflerten und obitreidhen
Gegend ur vom Unfarijehgebirge, am Weit:
fuße des Dſchebl Ala, in 296 m Höhe, aber in
engem Thale gelegen, ift ein ummuauerter Ort mit
engen, unreinlichen Straßen und Heinen, ſchlechten
Gebäuden, einem großen Bazar, Öffentlichen Bä⸗
dern, 18 Mojcheen mit 24 Minaretd und einer
Kirche, und zählt 48000 E., darunter 4000 meiſt
gie „tath. Ehriften. Die Bevölterung unterhält
olls, Baummwolls und Seidenwebereien, treibt
aber als Hauptgewerbe bie Derfertigung arab.
Mäntel, fowie einen bedeutenden Handel mit den
Bebuinen. Auffallend find die zahlreihen, Bes
wäflerung ſchaffenden, Naüria genannten Häder,
bis zu 25 m Durchmeſſer baltend. 9. ift das ur:
alte, als Handelsplap belannte Hamath ober
Emath (Amatha), von ben Phoͤniziern gegründet
und 854 v. Chr. dur Salmanaſſar, König von
Afiyrien, genommen, am J. 748 v. Chr, madıte
Tiglath Si eſar II. die Stadt tributpflidtig. Seit
der Seleucidenherrichaft nannten die Griechen die
Stadt, zu Ehren bed Antiohus IV. Epiphanes,
Spiphaneia. Im J. 689 n. Ehr. ergab ſich die
Stadt an Abu Dbrideh, einen von Omars Feld:
berren; 1108 eroberte Sancred die Stadt, aber
1115 wurbefievon ben Noslem genommen und 1178
von Salabbin erobert. Die vier feltiamen Steine
bei 5. mit Inſchriften enthalten ideographiſche
Zeichen von no ganz unbelanntem Charatier;
diefelben find nah &. Smith wahricheinlidy hitti⸗
tiſchen Urfprungs, weiter öftlih finden ſich noch
ähnliche von jenem einft mächtigen Boll...
Hama (arab,, d. b. warnte Quelle), in ber
Türkei Name ber öffentliden Bäder; Hamand⸗
jHi-Baidt Babeauffeher; Ha mandſchi⸗Ka⸗
ün, Badeaufieperin.
Saman wird im Bud Cither (f. d.) als eriter
. Minifter (Bezier) genannt, welder aus pers
Öönlihem Haß gegen den Tuben Marbodai den
dnig Ahasverus (f. d.) zu Befehl beftimmte,
daß alle Juden im Berfiihen Reiche vernichtet
würden, Auf das Dawiſchentreten jedoch der
Königin Eſther, einer Yüdin, wird biefer Befcht
748 Ma
Sambadı, g ſchoͤngelegenes Pfarrdo
Bezirksamte ßzan * — in der bayr. on
mit (1880) 2155 meilt fath. E. Auf einem Hüge
oberbalb bes Do ß Ki; ebt fi die uralte Kelten:
burg mit pradtos naficht auf die Rheinebene
von Worms bis Straßburg. Auf den Fundamen⸗
ten eines röm. Kaftell er aut, gehörte die Burg
bis zur Franzoͤſiſchen Revolution zum Fürftbistum
Speier. Dur arkgraf — t von Branden⸗
burg wurde fie 1552 zerſtort. Von bier aus ſoll Di
Heinrich IV. feine —3*— nach Canoſſa angetre⸗
ten haben. Belannt iſt das Hambacher —
durch das Feſt melde? 27. Mai 1832 Dort gefeiert
wurde. In der Pialz herrſchte damals große,
buch Mi rauen gegen die bayr. Regierun pe:
nährte Unzufriedenheit. Noch waren aud)
franz. Sympatbien lebhaft. Durch die Sulirevohu:
tion erhielt die oppofitionelle Bewegung neuen Ans
Rob, an ihrer Spiße ftanden ‚Siebenpiel er, Wirth
bie Advolaten Schüler und Geib. O mohl vie
Untlares mit unterlief, Iteuerten doch alle immer | &
mehr der Republil zu. Wirth war ein deutſch⸗
gefinnter Mann, die übrigen Fuührer fchielten meilt
u Beh: Eine, Volksverſammlung, auf
Pfingſten ve dem Hambacher Schlofle berufen,
fol far & die an
ropaganda machen. Ge: | bern
— Hamburg
umgebenes Waflerbeden (Außenalfter,, welches mit
einem kleinern ia alb der Stabt liegender
(innenalfter , 0 ‚ Afterba fin) zu ulammenhängt. Gin
benarm der Elbe, der von Olten ber in die Stat:
tritt, teilt ſich innerhalb derfelben in mannigielt;
verf hlungene Kanäle (Flethe), die fih am für
Ende untereinander mit der al vereinigen und
fich zu einem tiefen Hafen (dem Oberhafen) ausdeb
nen, ber bann in den Hauptarm der Elbe mündet.
Diefer Hauptarm bildet den bis an die Grenge von
na ih —— dcderhaien der fait us
Stel fa Aufnahme von Seeſchiffen ke
t iſt. A ermähnte Oberhafen, früber u
ar ebie ſtromabwaͤrts nad H. tommenden Fah
beſtimmt, wurde 1865 zu einem ge ztigen
für Seedampf chiffe bis * 5 m i an, mit *
anliegenden, eutend ausgebehnten
Quais und — one g pen und Shie
nenfträngen auögebaut. Die Flet eo bienen *
Transport der Waren in die an denſelben
peicher. Außerdem umgibt bie Sa ei ein *
za aus ber Alfter abgeleiteter, 35 m breiter m
iemlich tiefer, ne aber a von Otte:
ens und Eiſenbahnanlag en 5 an verſchiedenen St
[en zugefchütteter Waſſer aben, ein 3 ein Reid Don kb
eftungsmwerlen. Die So
arunter auch Bolen und die Binnengewäfler vermitteln m mein a ala —X
5 — oſen, Dh ort zufammen. Neben für | Die von Davoult während ber franz. Occupatien
Hhlanbs Wiedergeburt, d. i. die Republik, für
die Bolen, gegen Furſten und Furſtenlnechte wur:
ben ge alten. Unter ber ſchwarzrotgoldenen Fahne
wehte bie polniſche. Bu offener Smpörung wagte
— nicht zu Sören, obwohl ber Ruf nach Waf⸗
fen laut ward. Das Feſt verlief troß der aufrei⸗
enden Reden Ohne Störung. Die Bedeutung bes
Bambader Fe ſtes liegt nicht ſowohl darin, daß
e3 den deutſchen Ginheitögebanten gefördert katte
ala daß damals zum erften male eine republilaniſche
Bartei in Deutichland öffentlich hervortrat. e
beutichsnationale, Tonititutionelle Partei, Rotted
u. a., mißbilligten die Demonitration ganz ent:
(Sieden. Die Feier gab dem nounbeätog e die will:
ommene Veranlafiung zu ben B ei en vom
28. Juni 1832, welde die Brebs und Verſamm⸗ | Bert
Iungäfteibeit völlig unterdrüdten. Die Leiter des
Samba tes flüdhteten ind Ausland, nur
irth b ich und wurde zu einer Ge ängnishaft von
ei Jahren verurteilt. Als das Jahr darauf die
* eier wiederholt werden ſollte, hielt bayr. Militär
die Ruine bejebt, und es kam zu einigen Berwuns
bungen. Die ganze Beosgung sei: reſultatlos.
Die Pfalz machte 1842 da ist Mar⸗
burg DO genap dem —e pätern Könige
um SHochzeitägefchente; es follte zur
—— — idenz umgebaut werben, doch wurden
die Arbeiten nad einiger Bei it wieder eingeſtellt.
Bol. Remling, «Die M he — ge Mannheim er ;
m «Das Nationalfeft Deutiden zu H
tabt 1883); De, „Die aucneien Ereigniffe
in Rheinbayern» (Weißenbu 101839
Bambach, Badeort bei —5*— . b.).
Samburg, die größte der deutſchen
Städte und die erite Handelsſtadt Deutich
Kegt ji einer anmutigen Gegend an Sem 29 ech
ber Elbe, etwa 110 km oberhalb beren dus
Feie in bie ac Sa unb a ee ie ih
in jene role Nordo t bildet
Ehen bem Gtabitell (
eien
andB,
‚„ VOR
Et. ge und zahlreichen Erden rad
a
jur Verbindung mit Harburg 1813 e erbaute Ci
rüde ift wieder abgebrochen worden.
wurde 1868-72 eine 408 m lange Gifenbahnbrite
über bie Norder:Elbe —8 (Hierzu Kart:
Hamburg und Umgegend.)
Die Stadt zerfällt i in Sie Aifadt, die Neukadl,
den Stabtteil St. ‚Georg u und bie Borftabt St. Pauli
Die Altitadt, der öftl. Teil, ift fehr niebrig gelegen
und wird bei Sturmfluten (bie jedoch un ae
aus 4—5 Stunden Rn vee ielegraphiſch fignal:
iert werben) häufi grober Ausdehnung Abt:
hwemmt. Die höher gel elegene Reuftadt, der weil.
7 9.3, bi ibet feit 1650 mit ber 9 t ein Gas
zes. Die Vorſtadt Gt. Georg im Norboften bt
Stadt entftand zwar ſchon im 13. Jahrh., vergit
Berte fh aber erit Cnbe beB 18, 0, ben
Die tabt Gt. Pauli, welche weſtlich von der
Stadt fi bis unmittelbar an bie Grenze von Altına
(f. d.) eritredt, kommt ſchon Früh unter bem Ross
Damburue en vor, blieb ober „lange unanjen
un ih in neuerer gei
widelt. Diefelbe bient vor allem bem Sehe
und 5 ofen enverle F ſowie dem Verlkehr mit Altou
Re u abe Be ſich in St. Tt:
chlaͤch tereien und
! um bie
ti ute, aororten genan * *
er Bildung begriffen. An die © telle des alten
Stadtwalls traten ſeit 1819 5 e
und in neuerer Zeit ſind die alten
—— nter ben Straßen 9.8 find beio®
uheben: die einen anmutigen Spaß?
bi Vernorgube ‚ an ber Binnenalfter gelegenen be
gg — ——— Gin grob
artioe‘ He von unterirdifchen Abzu allen 6
len) unter 1b bet Stadt leitet allen —* aud hin
ern und ab in die
—— oberhalb der Stadt, “
anz 9. mit frifchem Waſſer. Bon dem
Pefben | bat —— — meitunfaflende
HAMBURG un
ig Erklärungen.
! wel Gebiet der Freien Stadt Hamburg,
| =] Zukünftiger Freihafenbesirk.
— — Pferdebahn
‘x
I BT ET ZZ
Makstab !su'
*
Kapmiie
stärlichen Länge Zu Artikel: Har
Anstatt Lea
3*
14
»
{
Hamburg 149
ven großen Brand von 1842 hat 9. zum | [haft hervor ein ubeben, bie fi um das Oemeinwohl
anz anbered, freundlichereö und großarti» | Die größten Berbienfte erworben hat. Nicht minber
Fre gewonnen, da man bei dem Wieder: mid H. an milden Stiftungen und wo Itbätigen
t nur die engen unb frummen Gaſſen Anftalten. Dahin gehören von öffentlichen Anftal:
fondern den Straßen zum Zeil eine ganz | ten das Allgemeine Krankenhaus, die 1864 eröff:
chtung gab. Geitdem man den uralten | nete Stenanftalt das 1858 vollendete Werk un
saufen) Dom 1805 wegen Baufälligkeit | Armenhaus, das Waiſenhaus für 500 Rinder; von
bejtehen fünf prot. Saupii en: die | Privatan ten unter anderm bie unter dem Ra:
—X Katharinen⸗, Jakobi⸗ und Mis | men bes Rauhen Hauſes bekannt gewordene, von
he, außerdem mehrere andere Kirchen und | Wichern geftiftete ntolt für ſittlich verwahrloſte
in ‚Stadt, Vorſtadt und den Vororten, fo: | Kinder; da3 einem Ogen Zwecke gewibmete
Anzahl von Gotteshäufern anderer ons eitalo init, die TZaubftummen;, die Blindenan:
on ben 1842 abgebrannten Kirchen ift | ftalt und das großartige Schröberftift mit faft 200
ailirche, nad den Entwürfen des engl. | Sreimohnungen.
n Scott, in got. Sandfteinbau wieder auf: Den Haupterwerbsjweig ber Stadt bilbet ber
neuerdings auch die Petriticche durch den | Handel, der hier unter allen Blägen bes Roland
fbau des Turms vollendet. Die von Son: | fein größtes Smporium findet. 9. ift der erite Wel
efhmad des 18. Jahrh. aufgeführte Mi: anbelöplop bes gelamten Deutichen Reiche und
he hat einen 130m hohen Zurm, der.aber | wirb überhaupt nur von London, Liverpool und
44 m hoben Turme der Nilolailicche, | Neuyort übertroffen. Der Wert der Einfuhr, ertl.
n tölner Domtürmen dem hödjften GEuro: Kontanten, die fih nad) offgiellen Aubiweilen 1861
überragt wird. Bon den d entlichen ®e: | auf 794964000, 1864 auf 986 Mark beli
und beſonders hervorzuheben: die Börfe, | war 1875 auf 1701 Mill. unb or auf 2085 Mill.
e Berfammlung: Sort der gefamten Kauf: Reichsmark geftiegen. Über bie Ausfuhr lafien fich
t und aller mitb em Handel irgend in Bes | keine präcifen Angaben machen. Die Zahl der an:
Aebenben erjonen, ein ftattlicher, kurz ver elömmenen Sci ftieg in derjelben Periode wie
Ben Brande vollendeter, in neuejter geit olgt: 1861: 1207 amp, und ınb 4012 Segen e, zu⸗
weiterter Bau am Aboi Splag; in ammen 5219; 1871: 2458 Dampf» und 2981 egel:
is Bankgebäude und das Patriotiſche Ges | Ichiffe, zufammen 6489 mit 1887505 Regiſtertons;
in deflen großem Saale bie Bürgerfdaft | 1875: 2739 Dampf: und 2521 Sadısi e, te, aulam-
jungen hält; das im alten Waiſenhauſe be: | men 5260 mit 2117822 Negift 882:
Rathaus (ein neues foll auf dem Plape | Dampf: und 2585 ehe af ilaunen 6189 mit mit
er Börfe erbaut werden); das Poftgebäude | 3080909 Regiftertons; 1883: 3939 Dampf: und
ed umfangreiches Reichepoftgebäu e an ber | 2413 Segelſchiffe, jufammen 6363 mit 8351670
Ringftraße ift — im Bau begriffen); KRegiſtertons. g egen liefen aus 1861: 5184
emannshaus am Hafen mit Kranlen or en e, 1871: 2456 Dampf: und 8001 Mertond; 167:
den mit einer Seemannglafle); baB = Iobe en een 5457 mit 1886 784 Re
die Stunfthalle; ein in dem Stabtte Dampf: und 2479 Eeaethihe, ‚ufammen
—5 die Reaiſchule und bie —* 5209 mit 2084748 Regiſtertons;
owie das Gewerbemuſeum enthaltenbes Ges | Dampf. und 2667 Segelſchiffe, —eS —28 mit
die Deutice Seewarte auf dem Stintfang; | 8022027 Regiftertond; 1888: 8939 Dampf: und
uftizggebäude vor dem ehemaligen Holften: | 2448 Gegelf ol, jufammen 6387 mit 3353 879
die Aneſte eg vor dem, ehemaligen | Regi tertons, ahl ber in H. von ber Überelbe
ıthore u ußer mehreren Heinern Büb- | angelommmenen lu r iffe ‚betrug im re
nd zwei größere Theater vorhanden. Bon | ber J. 1 181 0: Me mit 6147
ı Unterridhtsanftalten beitehen in 9. zwei | 1875: 4648 e mit 5981 761 Gtr., 1882 das
en das 1528 von —— gen gegen, 2850 geben mit 18896672 Gtr. Güter.
ve Neatfäule, böhere Büroridule, Be | Yahresidlu a br daten Bed. mr ertons,
ein ea e ze Bürgerichule, emi ahr iffe mi egi
Volks lieh ebrer unb Gehrerinmen, ein , rg: er: fie mit 184496 Negiftertond, 1875:
ee e und vie Navigationsſchule bei ve 13 Safe wit 219567 „ieniiertond, 1882: 491
vültändigem —X Apparat ve — — 236 Reg egiftertond orunter- 162
warte unweit des fru —— Die mie mit 1a 149 774 egiftertond, Neben dem
tbibliothel 1 fr Ale hi 800000 Bä nde bil —F das ungemein große We edle:
By zeit r wertoolle Danbihriften: * g — era anbelöverlehr®.
ibliothek ift etwa 60 Ar fügt ſich auf bie feit
4 &ım Naturhift —8— — Fr Kine des Fu ste errichtete
ı Bolftändigkeit aus. Die ftäb btifche Gemälde, Reiche uptitelle, welche an bie S Aa alten
ie, erft in neuefter Zeit, namentlich durch wert; urger (Giro⸗) Bank getreten iſt. Auch ba
Schenkungen, zu einiger — —— — 9 gelan Em ch feit 1856 eine Reibe von Briva —2 —
a der erwähnten neuen Kun unter welchen bie Rorbdeutfche Bank, bie Vereind⸗
erung projeltiert wird ne oefunben. Et unb bie Kommerz und Discontobant mit
y find zu —88 erwähnen bie Sammlung hamburger — eingezahlten Kapital von beziehentlich 45,
r Altertumer, bie ethnogr. Sammlung, | 12 und 30 Mill. Reichsmark beſondere Grwähnung
— und vor allem ber — Garten, einer. | verdienen. Gin "anderer Hauptzweig im hamburger
größten und 1 reichbaltigft en Guro — Unter Verkehr ift Dad Seeverſicherungsg eidä Die wadı:
reihen Vereinen für Wiſſenſchaft, Kunft, ende Bedeutung desſelben — ſich durch die
r gemeinnügige und religiöfe ee ift na⸗ e beweiien, daß für 1882 der Betrag ber
uf (id 1765 begründete Batriotiiche Geſell⸗ — gegen Seegefahr 1828666 200 Mart
70
iſt ala nicht un
Auswanderer ee are Ari
50819, 1860 nur 16215, noez jedoch ſchon
wieder 42884 und 1872 74406 , jwat in den naͤch⸗
ae Srhren infolge der allgemeinen Abnahme der
nderu wei: im 3 182 nur 24 864,
dann aber in . 1880, 1881, 1882 und 1883
wieder reſp. A sur Has und 89465 | 6
Berfonen von 9. aus nad) tran3atlantifchen Häfen,
namentlich nach Reuyort, beförderte.
Diefer Ausdehnung des all feitigften Handels⸗
erwerb3 gegenüber tritt natürlich die Manufaktur:
induftrie zurüd. Gleihwohl ift aud) dieſe von be-
merlenöwertem Umfange. Als die wictigiten Fa⸗
brilationgzweige find zu nennen: der Schifiban auf
en, deren neuerdingd mehrere fehr gr tige Gerichte tben *
ne | wirb — —
Werft
angelegt worben find; Zuderfieberei, Ta
——— — "Gilengieherei, Silb eämel
(ale anenban (ef ‚ Schlädter
bau (befoubers für Eifenbah,
—e—— neiderei, Mobilienfabrilation, eine
von Jahr F in ‚gröberm Aufamung ent:
faltende Bier —ã Spritfabrilation, tka-
tion von Fiſchbein und nd Stöden
genden der Welt ihren
—
ä
——ãn Leih, der en une ud 2
Kriſtiania, Goihenburg, Am ,
Antwerpen, Ha at Aut mit ben
veri iedenen Häfen von ı Spanien und Italien und
im Sommer während der Badelailon mit Helgo:
fand. Der regelmäßige Ver erteht mit Reuyort, Weſt⸗
indien und ber Dft: und FM fte von Sübamerila
home mit Ohaten und Auftralien wird durch
der H.:Amerilaniichen Kae
rt⸗Alti ll „Süd f ⸗
a —
I teeder
D
Ken Fahre Dompjteäifteht iffahrt —8 Ei
Gifenbahn verbindet H. ſeit 1846 mit Berlin. Die
birelte H..Lübeder Bahn ift 1865, bie von der Köln:
Mindener IE, ngelellichaft gebaute H.⸗Ven⸗
Lone: mi 1872, die untere iſ —8 von
881 —5— worden.
Pr us aus x —ã—
ſchluſſes an die Kiel- Altonaer Bahn beiteht eit 1866.
Dad Hamburger Gebiet umfaßt 409,77 qkm
Areal und beit bb, Ber ber Innern Stabt und ben den
ororten, aus ben nabe der
aus dem Amte glipe 210
preuß. Landdroſtei Stade
m —— Süipebüitel —— (f. b.)
* der Inſel Neu aus dem
der Stadt gelegenen Ymie — (. d.) emöhnt
lich die Bierlande genannt * mit
Labed geteiltem Bei ſich 5. feit oe allein be
findet. Rad der Zählung vom 1. Dez. 1880 be
trug bie ——ſ erung des hamburg. Staats
458869 E., wovon 420008 Proteſtanten, 12068
Bat oliten, 16024 Israeliten; davon entfelen auf auf
Diode und Borftadt 289859. Bon der Sefamtzahl
ei sa deige eihafengebiet (87,38 qkm) 414 926,
ol ebiet (332, qkm) 88948 erfonen,
erjaffung vom 18. Dit. 1879 find
bie Kenn des Staatsgewalt ber Senat und bie
Hamburg
ind: ee 1865 erreichte. Gnb- Bürgerfi
ſchaftlich gewählt. Die Wahl in den Gennt dark
Berluft bes echts wie ber Öffentlichen nm
und Ghrenitellen nt werben. Zoe
yndici und vier S re find dem Senat, md
her diejelben jetbft , bei Ein ata
fihanung gemihlt, prüfbirren Den Genies
ung ieren
— x Die Do t aus 10
—ã gewährkär
Berw dung (Deputation) bee
aus ein bis fe t8mitgliebern und eine %
zahl von zürgern unter dem Borfige eined Ess
mitgliebed. Dies gilt X von der a er
A itglieb —— ie Deputationen be
en eder der
t Itfih und dürfen bie Wahl u*
iöfe Belenntnis wid“
Bermatun
u.
ap
, in fortwährense
iffenes Vollksſchulweſen
eined Seminar u
rünbung
chullehrer veranlaßt und bie Dberlitug ®
Dberaufficht über bo3 anze Unterrichtsmelns
erfipulbehörbe Abermiehen,
ifs Ans | Oberfc
inanzen. ee öffentlichen Einfünfte N
* voni jeher fehr —E daß ve
gaben bei aben drüdenh geweien, bi3 infolge ber (dems
chulden, weldye di an. Herrf und [ir
der große Brand aber tabt 9 , eire te
deutende Erhöhung ber Steuern eintreten md
Das Dtnatäbubget t 1884 in
und Ausgabe eine 8 fer von 86306200 Bl
Bon den Cinnahmen den Grträgniel
des Stantövermögens, Domänen und IE
lien 9609800 Mark, worunter bie @aswerle 19
die ——— mit 4264000 Rart ft
ren; 21,7 Mill. aus Steuern unb Abga
denen bie auf Gelbitihägung beruhen: 17
menfteuer mit einen von 7, Mil.
SBrunbiteuer mit 7,8 Ri und —— 3
be von den ——
—— cht nf „lan ——
teuern, die Konſumtions⸗
abgabe mit etwa 3 Mil. als on iiäße *
*
Hamburg 71
Gteuern bervong eben nd, und enblih aus Ge:
bühren 5 — onſtigen v erfchiedenen innabmen
etwa 3 r außerordentliche Aufwendungen,
wie — Stromregulierungen, Sielanla⸗
gen, Schulbauten Giyabenteaulierungen
werden die Mittel außerhalb bes B Budgets —*
Anleihen ober Anweiſung auf die Überſchüſſe x
Jahresbudgets Kine Mufmenbu Es find für joldhe | 1
auberbudgetmäßi ufwendungen in den legten
Jahren —— etwa 10 Mill. Mark aus: | be
aegeben worden. Die Staatsſchuld belief fi
21, Dep 18: 1881 auf 143, 3 Mill. Reichsmark. 9
Deutichen Reichstag entiendet H. drei Ab: | a
ee Nach einer am 15. Juli 1867 mit Breu-
n abgeichlojjenen Militärtonvention wurde das
frühere hamburg. Kontingent 1. Dft. 1867 auf:
gelöft, wogegen zwei preuß. Bataillone (Bataillon 1
und 2 deö 2. Dan featiihen Infanterieregiments
Nr. 76, zum 9. Armeelorps gehörig) dauernde Fries | 9. zog
densgarnilon der Stadt wurden, um die Militär:
pflihtigen 9.8 und feines Gebiets in nd aufzuneb:
men. Die Landesfarben find weiß und rot. Das
Wappen. von ftellt eine De arlige [berne
Burg in rotem elde dar; das Wappen! ild wird
von zwei Löwen gehalten und von einem em mit
gabeen und Pfauenfedern bebedt. Die frühere
ndelflagge (rot mit den drei Mauertürmen in
weiß) wird jegt nur als Mebenflagge benust.
Geſchichtliches. H. ſoll dadurd) randet
worden ſein, daß Karl d. Gr. zu AnfangbeB9. ahrh.
auf der Höhe zwiſchen der Elbe em döftl. Ufer
ber her als Vormauer gegen die benachb harten
Heiden eine Burg und eine Kirche erbauen ließ.
Die eigentümliche Lage des Drtes an den Flüllen
Alſter und Bille, fowie an bemjenigen PBuntte der
Gibe, wo bie tut aufhört, aus ber In Dr halb
treiben ie Fiſcherei veranlaßten fehr bald
viele, —RRX anzubauen. Obgleich die N
harn die Anlagen mehrmals zerſtörten, wurden
doch jedesmal ſchnell wiederhergeſtellt lt und 9. fort
während durch neue Anbaue erweitert.
—8 begann es im 12. Jabrz wichtiq — wer⸗
sen, begünitigt ei von Raifer Frie
ser 1189 die Elbe von 9. bis zur —e
on jedem Zoll befreite, und Kaiſer Otto IV., der
D. zur Freien Reichsſtadt erhob. Bereits im Befipe
rines —S ehicte und einer Menge Im⸗
nunitäten, bob fi Stadt ald Mitglieb der
A ber us ihre Handelsverbindung
mit d 1241 rund legte, immer mächtiger
Auch erwarb je immer mehr Güter und
—* in ber Nähe und 1394 das Amt Ripebüttel. | frü
nad) dem Berfall der Hanſa mußte ih 9.
Ne feinen eigentümliden Handel blühenb zu ers
alten, und feine banfeatifche Berbinbung mit —*
ind Bremen beſtand ununterbrochen bis 1810 und
ourde auch —F und 1814 wieder angel oft Die
rinfübhru eformation geihab ohne bebei: | tag3
ln I Ba burd den Rezeß vom 18. Febr. 1529.
Doc be tete fi im Beige bed Doms fortwäh-
nd — Bremen, und im Weftfälifchen
—5 Y; Heben, pi Kerr:
nahm en — annover. H. erhie
on dem eroczit die — 3
usdrũuctlich zuerlannt. Dies
alafiu ee Sun! mit — zu bedrohen, die
er den eden u erkaufen und
8 zum ah eichſſtandſ
angen vermochte. NE Deeibigjährge
während befien ganzer Dauer fie leinen Feind in
dem Mauern fah, führte ihr eine "lenee neuer
ewohner zu. Dennoch herrſchten im 17. Jahrh.
in der Stadt fortwährende Unruhen, die wieders
bolt zu Aufftänden ß en den Senat nn rten und
1708 eine J efähr de Revolte veranlaßten, daß
die angefeheniten Bürger bad ir um Bermitte:
ung angingen, worauf der R von 1712 zu
Stande lam, auf bem die frühere Verfafjung 9.3
ruhte.
Während ſich die Bürgerzahl durch neue Cinwan-
berungen vom Rhein, aud den Niederlanden und '
us Frankreich f nell me ‚bob ſich aud ber
Handel der —5*— zur hoͤchſten Blüte, Beionders
gewann berfelbe durch den unmittelbaren Vertehr
mit den ameril. Freiftaaten, fowie durch die Kriege
n den Niederlanden und am Rhein, infolge deren
fi ein er Teil des dortigen Handels na
. 1803 wurde der Gtabt endlich au
de — * —** zufolge des Reichsdeputa⸗
tionshauptſchlu en gbgetzeien und „iire Gelbitän:
bigleit, befonders Dänemarf ge 2 ber, von neuem
anerlannt. So war 9. zu kn de3 19. Jahr N.
einer der onen und nalen reiftaaten.
ein nrüden R Srange 3 De made ide So fe
au ehr nadhteilige Yolgen.
—— hi, 7 mungen, den hannov. Stän-
den 2125000 . vorzufchiehen. Die dran:
zoſen bemädhtigten fid) 1806 de mtes Rigebüttel
um den Sngländern die Elbe zu |perren, und nad
der S lacht bei Lubed rudte 19. Nov. 1806 eine
franz. apung unter Mortier in bie Stadt ſelbſt
ein, worauf England eine ftrenge Biodade ber Elbe
verfügte. H. mußte num ‚jeinen Seehandel über
Tönningen —F Huſum treiben, und was durch das
Hannoveriſche und die Elbe aufwärts verfchidt wer:
den follte, mußte als nichtbrit. Urfprungs doku⸗
mentiert werben. Nah dem Frieden von Tilſit
wurde die Stadt zwar wieder von ben franz. Trup⸗
pen geräumt und unabhängi ip: doch war dies nur
ein gan der vorigen a: Auch
ward ſie —— rend von fra fehlshabern
auf mancherlei Weiſe —** und litt infolge
der Dekrete Napoleons, weit fie reich nen,
alles Leben ber Gewerbe unb 8 Handels lä
ten, unberedhenbar. Endlich wurde 9. fogar F
dad Dekret vom 18. Dez. 1810 dem franz. Reiche
foͤrmlich einverleibt und ber Hauptort des neu:
gel affenen Departement ber Elbemundungen.
dem 18. März 1813 der ruſſ. Oberft Tetten:
Ka die Gtabt beſeßt, ftellte diefelbe Iofont i ibre
frübere Berfaflung wieber ber rüjtete ſich
ur Teilnahme an dem Kampfe gegen Frankreich.
ein t balb Ip brängten bie die 56 durch Aber:
t die Verbündeten zurüd, bemädtigten
fi micber es linlen Ufers ber Piederelbe und ber
gannen in ber Nacht auf den 20. Mai, nachdem
vorher die wenigen bän. Hilfätruppen abge:
en, die Stadt mit Haubißgranaten zu beichießen.
— — even änbni inbnifie e zwilden den
Aufl brern des Militärs u enat, woburd
dem | fegterer fi veranlakt fand, au 7 Notfall dan.
Bermittelung nachzuſuchen. Diefetrat Ihon29, Mai
ein, wo Tettenborn die Stabt räumte. Noch ehe
eine Rapitulation nu Stande oe —— konnte,
enoſſen a
vüdten 1 Di (8
ai a Kate n ber Warkdal Davon mit zahl
in Khan ein. Teils um
—
befeſtigen, teils um fie zu zuchtigen,
762
wurben die bärteften Maßregeln ſchonungslos ins
Werk geſeßt. Dan trieb eine Geldbuße von 48
Mill. Frs. teilweife ein, und Davouft nahm 5. Nov.
die Bank mit 7506956 Markt Bco. in Beichlag.
Ende 1813 waren nach und nad) mehr ala 30000
Menſchen aus der Stadt getrieben und der Strenge
des Winter preisgegeben. Gleichzeitig ließen die
Franzofen bie Wohnungen von etwa 8000 E. in
den nächſten Umgebungen der Stabt fo rafch nie:
berbrennen, daß durchaus nicht3 gerettet werden
fonnte, Da die Nuffen, welde unter Wallmoden
und dann unter Bennigien gegen 9. ftanden, zu
ſchwach waren, um eine Belagerung zu unterneb:
men, fo blieb Davouft bis nad) Beendigung des
Krieg im Beſiß der Stadt, die er erit 31. Mai
1814 räumte, und die nun Bennigfen bis zu Ende
des Jahres befept hielt. Den Berluft der Stabt
allein 1813 Ihlägt man außer den geraubten Bank⸗
geldern, zu 57 Mill. Mark Bco. an, während fie
1806 —14 an 140 Mill. Mark Bco. (210 Mill.
Reichsmarh) an Frankreich verloren haben fol.
Bereit? 26. Mai 1814 begann der Senat im
Verein mit einer von der Bürgerfchaft erwählten
Deputation von 20 Mitgliedern , den fog. Zivan:
jigern, bie Reorganifation des Staat, und es
wurde im wefentlichen die —— — — wie ſie vor
1810 beſtanden, wiederhergeſtellt. Als Freie Stadt
trat H. 1815 dem
die eingeäſcherten Vorſtaͤbte und Sanbbäufer chnell
und ſchoͤner als zuvor emporſtiegen, bob ſich auc
wieder maͤchtiger als zuvor der Handel, dem bie
Handelskriſen von 1825 und 1826, 1837, fowie die
größte von 1857 nur wenig fchadeten. Ein furdt:
arer Brand, ber vom 5. bis 8. Mai 1842 in den
Straßen H.3 wütete, zerftörte einen großen Teil der
innern Stadt, überhaupt 4219 Gebäude in 75
Straßen, darunter drei Kirchen und eine große
ahl öffentliher Gebäude, koſtete mehr ala 100
enſchen das Leben und richtete einen faum zu be:
rechnenden Schaden an. Selbſt durch dieſes große
Unglüd zeigte ſig jebod ber Kredit der Stabt nicht
556 ie entwickelte ſofort ihre großen
Hilfsquellen und hob ſich aus der Aſche nur um ſo
Ihöner empor. Schon nach 1842 begannen die Bes
ftrebungen, bie veraltende Staatöverfaffung 2
jeitgemäb umzugeftalten. Diefelbe war eine Artito:
atıe des Grundbeſitzes und berubte auf bem durch
kaiſerl. Kommifjarien errichteten Hauptr * von
1712. An der Spitze des Staats ſtand der ſelbſt
ergän ende Senat, der jedoch ohne Zuftimmung ber
erbgejeflenen, d. h. der bevorredtigten, Grund:
eigentum befigenben Bürger keine Gefehe beichlie:
Ben konnte. Cine eigene Kommiffion von Bür:
ern, die Rämmerei, hatte bie ermalkung der
nanzen, Die Reformbeftrebungen erhielten durch
die Bewegungen von 1848 einen neuen Sms
puld, Die im Dezember desſelben Jahres von
ber geiamten Bevöllerung 9.83 gewählte Konftis
tuierende Berfammlung von 188 Mitgliedern ars
beitete den Entwurf einer neuen Berfaffung aus.
Doc) weder biefer noch ber fpäter von einer Kom:
miſſion von neun Mitgliebern (fünf Bürger und
vier Genatoren) audgearbeitete Berfaffungsent:
wurf (die fog. Neuner :Berfaffung) gelangten bei
dem MWiderftreben be3 Senat? und zum Teil
aud ber Bürgerfchaft zur Ausführung, und erft
28. Sept. 1860 konnte bie Derlafung publiziert
werden, eich
Oft. 1879 noch in Kraft ift.
Deutihen Bunde bei. Während | 9
Hamburg
Das Jahr 1866 wurde auch für H. bedeuhſam
Nachdem es am Bunde mit Lubecdck und Bremen
gegen den oerhängnißvollen öfterr. Antrag von
14. Juni auf Mobilifierung geſtimmt batte, trat e;
bald darauf dem preuß. Bündnis bei und unter.
eichnete 18. Aug. mit den meiſten deutſchen Alein
aaten den Bertrag mit Preußen, aus welchen ir.
nädıiten yahe der Nordbeutiche Bund bervoraim.
ereit3 Anfang 1867 übertrug 9. fein Militär
weſen an Preußen; Mitte desſelben Jahres erfolgte
im Cinverftändnis mit Lübed und Bremen bie A:
berufung der biöherigen hanſeatiſchen Gejandten in
London und Paris; das geſamte Konſularweſen
ing ſchon kraft der Norddeutfchen Berfaflung auf
en Bund über. Von befonderer Bedeutung wurk
ür H. die Neugeftaltung Deutſchlands auf mirt.
haftlihem Gebiete, die Norddeutſche Verfaſſung
beftimmte (Art. 33 u. 34), daß der Bund ein ge.
meinfame3 Zolls und Handelagebiet bilde, daß aber
die Sarjeftä te mit einem dem Zmwed entipreden
den Zeile ihres Gebietes als Freihäfen auberdalo
der gemeinichaftlidhen Zollgrenze bleiben follten, bi:
fie ihren Einfluß in diefelbe beantragen würden.
Lübed fand es feinem Intereſſe gemäß, in den gl
verein zu treten, in 9. aber ſprach ſich wie in Dre:
men die Mberwiegende Mehrheit für die Erhaltung
der Bergafenfie ung aus. Der Eintritt Schleswig
oliteind und Medlenburgs in den Yollveren,
welcher nunmehr H. ganz umgab, machte für I:
ch | felbe ähnliche Einrichtungen notwendig, wie fie 180
in Bremen nad) dem Eintritt Hannovers getreten
mwurben. Cin Zeildes hamburg. Gebietes trat in
den Zollverein und für die Bewohner dieſes Zeile
partizipiert 9. wie alle Vereinsſtaaten an den ee
meinamen Ginnahmen. Die Stabt, Zorfintt
St. Pauli und ein entipreibenb abgerunbeter Zei
bes die Stadt umgebenden Landes wurbe mit A
tona zu einem Seel afengebiet vereinigt. jyür bieen
Zeil ines Gebiets zabl H. an die Bunbeztafie de:
auf die Zollvereinsbevölkerung entfallenden Kor"
anteil, für bie ftäbtifche und vorſlädtiſche Krö!
ferung nebft einem Zeil der Bewohner der Borottt,
zufammen 343484 E., aber ein Zufchlagsanrur:
von 5 Mark pro Kopf. Auf den Bahnhöfen mt
auf ber Boft find Zollabfertigumgäftellen eingeriätt!
Neben dem Berliner Bahnhofe ift ein mweitläuhg:
Gebäude für die MWarenverzollung im großen au
eführt, Außerdem wurde auf hamburg. Kol
ie große Bollvereingniederlage erbaut, in wel
a eer frei eingehen, hamburg. und aı*
iſche Güter v
Ib ie die Möglichkeit der Sortierung gegeben iſ
folge der Bereinbarung zwiſchen der ade
regierung unb Hamburg vom 25. Mai 1881 1
ben Eintritt Hamburgs in den Zollverein wird amt
wejentliche Veränderung in den vorftehenden Ber:
altniſſen erfolgen. Rad) dem 1. Oft. 1888 mit
ie Stabt mit ihrem ganzen Bebiet, —* mit Aus
ſchluß eines Freihafenbezirks, dem eich
bei._ Diefer Freihafenbezirk umfaßt die iederelbe
bei Hamburg, bie Hafen: und Duaianlagen daſelbſ
nebft einem Zeile der Diefelben begrenzenden
Straßen ber biäherigen Wohnftabt und bie br
Stadt gegenüber liegenden Elbinfeln; innerhalb die
es lediglich von außen jollamtfic u bemadhenber
eihafenbezirts it bie Bewegung der Schiffe mi
aren von jeber Bollfontrolle befreit unb bie une:
oft werben können, währen
e mit den Modiflationen vom 13. ı fchräntte nlegung von induftriellen Großbetriebn
| geftattet, die Heritellung von Wohnungen jed
Hamburger Bankfuß — Hameln
nur ausnahmsweiſe für Betrieb: und —7 —
zwede erlaubt. dur eiführung dieſes Zuftan;
des find umfaflende Bauarbeiten in iff genom:
men, welche bie Befeitigung von ungefähr 600 Pri⸗
rundftüden notwendig machen und Deren Ren
auf mehr ala 106 Mill. Ma Ha Im
wozu das Reid) einen Beitrag von 40
Zwiſchen der in das Bollgebiet ‚40 Mil ee
Wohnſtadt und den Duaihäfen foll eine neue Lager:
ftadt mit 40000 qm Speicherterrain errichtet und
mit Dal Helen Kanälen durchzogen werden; ber Nieder:
bafen joll j um Teil an das ber Stabt gegenüber:
liegende Eibufer verle a werben, wo neue große
Hafenanlagen hergeſte it werbe n.
Litteratur. Außer vielen andern Schriften | b
Lappenbergs (ſ. d. ano deſſen · Hamburg. Urkunden:
buc) ch» (Bb.1, 1842), bie Sehr des
n ihm Gegründeten er für burger Ge⸗
hit, (feit 1841) und die «Mitteilungen» dieſes
Vereins (feit 1879); ferner se Ku, a Kar Da ‚polit.
und biftor. Bei fchreibung» (2 de., Hamb
1810-11); Bärmann, « ambu Denhwürdig:
feiten» (2 Bde., damb. J81T 20); berjelbe, 9.8
Sbronil» (2. Aufl. 822); Benele, «Sa en
und hätt (186 88); ee «hamburg.
ſchichten und Den ürbigfeiten» (Hamb. 1856) ; Ned.
Dermeyer, «Ham burgüiche Topographie» ; bezfelbe,
«ur tatiftit u ide: har 44 Hi vapbie der Freien Stabt
5,» (Hamb. 1 mann, aHeimatskunde⸗
Hamb 1863): Ga Nie «bei icpte 6 ber Stadt 9.»
‚Hamb, 1867 ): derſelbe g. Chronil»
2. Aufl., 5 Vde., Hamb. 1870): bie Bublitationen
es GStatiftiichen Bureau: «Statiftil des hamburg. | x
Staats» (fit 1867), «9., die Stabt, bie Bororte,
Semeinden, Drtf en bei bamburg. Staatd»
1875) und «Statift. Hanbbud; r den hamburg.
Staat-(1880 fg); chens, «Hiftor CR To pograpbie
er en un ——— 5 2. Aufl, Samb
580); Sedlig, = H.:Altona umd
mgegenbe — (10.
el burg Sch
Gen
Dambye, Dorf im franz. Depart. Manche,
Irrondiffement Coutances, nabe rechts von ber zum
Reere gehenden Sienne, bat Mollfpinnereien,, Fa:
riten von Drogett und di und zählt (1876) ) 307,
|2 Gemeinde 2610 E Von einer 1145 bier ges
ründeten wichtigen Abtei (Ambia) find noch ſchoͤne
efte aus bem 12. und 18. Jahrh. vorhanden.
Dambaniden ift der Name einer kleinen arab.
ynaſtie, welche in Aleppo und Moflul von 929
3 978 regierte. Ihre Vorfahren hatten zum
eil bedeutende timter am Hofe ber abbä bifiben
alifen belleibet. Ginerberielben, "Abd allah Abul⸗
idiba bin Hamdan, ber fi) an einem ufftanb
gen den Ralifen 3 —— mit te, wurde
9 3 erjehlagen Er binter öbhne, Sa
daula unb Raffır —* Heide der Kalif ala
adhi billaͤh mit rodimen ſeines Rei und
ar erſtern mit A evoo, leßtern mit Moful bes
mie. Zroß ihrer ens nominellen Ab⸗
zei leit von ber x Bad des Kalifats een fe
ie Rolle felbftändiger Herricher
Unger auf ihren Ramen und führten te abe
ege, namentlih gegen bie Byzantiner. Ale
1888);
fe ri — io, 1888).
re unter Münzfuß.
ſ. unter Bleiweiß,
ıifzal:daula im g 967 ftarb,, folgte ihm fein
—* Sa'bd⸗al⸗daula Abu’! Ma ali. Des erſtern
EConderſations-Sexiton. 13. Huf. van
103
Bruber, Näffir al-daula, wurde im J. 969 von fels
nem eigenen Sobne ' Ubpatsal:ba daula Abi Taghlib
enttbront und wabrfcheinlich ermordet. Abi
lid bemädhtigte fich der Herrichaft, lebte aber im
fteter Fehde mit feinem Vetter und fonnte dem Ans
orange ber Bujiden keinen kräftigen Wiberftand lei
Im J. 987 war der Berfall ber Dynaftie bes
egelt: Abi Tagblib wurde 979 enthauptet.
Damelin (Ferd. Alpbonfe), franz. Admiral, geb.
2. Sept. 1796 zu Bont l’Evtque im franz. Depart.
Galvabo, trat frübgeitig in den Geedienit, wurde
842 Sontreabmiral, 1844 Geſchwader chef im
Stile Dean, von wo er kurz vor dem Ausbrude
tunrrevolution 1848 nad) Frankreich zurüd:
zujen Im 3 geh zum Bizen
849 war eepräfelt von Tou:
Im. unb HR ie des Abmiralitätsrats befebligte
1853 dad Übungsgeihwaber des Mittelmeers und
führte basfelbe e dem Ausbruche des Drientfriegs
nad) ber Befitabai, ſowie, nachdem bie brit. Flolte
bort eingetroffen war, im November nach dem
Schwarzen Meere, wo er 22. April 1854 Odeſſa
obne fonberlichen Erfolg bombarbierte. Im Kriege:
rat der Verbündeten zu Varna gab 9. 26. Aug
in Derbinbung mit Admiral Bouet: Billaumez ben
Ausſchlag für die Landung in ber Krim und bedte
ben m Zruppentrandpont, fowie bie —— hung bes
Beeren Gupatoria. Mit feinem ——
ille de Madrid nam H. 17. Dt. rü
Anteil an der fünfftündigen Be Siehung be
ort3 von Semwaftopol, Die | ein —2 (dom
ae erlit. Am. D De
wurde zum —X örbert Ka in
ben en kan Senat berufen, ahm im April
1855 die Leitung bed Marineminifteriumd, da:
neben zeitweilig aud) bie des Kriegöminüfteriums,
und Itarb Be riß 16. Jan. 1864
isſtadt im peeuß, „Lanbbrofeibe ivte
—— "40 km IRbmeit ich von ber Stadt
nover, an ber Hamel und Weſer, über welche eine
Rettenbrüde führt, und an den Linien Hannover:
Altenbelen und Bienenburg:Löhne der Preußiſchen
Staatsbahnen, if Siß eines Amtsgerichts, Kreis:
amts, Amts und einer Oberförfteret, hat vier Kir:
den, darunter das 1872 reftaurierte Munſter, ein
ftäbtifches Gymnafium mit Realſchule, cine höhere
Töchterichule, eine Privattöchterihule, eine inter:
nationale PBrivatlehranftalt, ein 1862 erbautes In⸗
validenftift, ein Hofpital mit Armen: und Waiſen⸗
baus und ein Bezirfägefängnis und zählt (1880)
10924 meilt prot. E., bie eine Haidinenbe bauan:
ftalt, zwei große len, Spinnereien und Bren:
nereien unterhalten, Aderbau, Fiſcherei, nament:
lich Lachafang,, und Weferichiffahrt treiben, welche
Icbtere dur ie 1784 an elegte, 1872 reftaurierte
nd für fſchiffe paſſierbar gemachte Schleuie
nicht mehr von dem gefährlichen Hameler Loch ge:
—* iſt. Durch booie ſteht H. mit Karls⸗
afen und Münden in Verbindung. Die ÜUberreſt⸗
der alten Ringmauern mit einigen Warttärmen
und viele alte Häufer mit eigentümlidher Bauart
ben ber Stadt ihren mitte ter den onan ei
brt. — 9. verdanlt bem Stift St. Boriiex
nen —ãA Karl d. Gr.
ichen dem Abt von Fulda, * Bus on
dem Biſchof von Minden; die Grafen von Eber⸗
ftein Iein batten bie Schußvogtei. Bereitö im 11. Jahrh.
ala Stadt vorhanden, und fpäter eriheint
es e8 al Mitglied der Hanſa; 1259 wurde die Stadt
48
An vie Stadt tmüyit ſich au Die alte Enge vom
Aalteniänger von Hamein, burh Jul Fell
19. Sl, 1853: poetich, als von Sxter
Sehler 11879) beacbeitet Am 26. 1259 fol
nämtich e: Zauberer mittelö einer Bicrie ale Ratten
ber Stadt m die Beier
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ln,
E Er
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260 €.
25*8 F ——R
24. März 1830 zu Kirchberg am Walde im Rieder⸗
cofef
lung, die
bald Iäftig wurbe.
nen gefammelt unter
Minnen» (Brag 1859; in fehr vermehrter 6. Aufl.
Hamb. 1877); fie geigten den — ernfter
danlendihtung. Roc mehr trat berielbe hervor
n Dichtungen: a Benus im Gyil»
4, Kl.
1878), und ber sBerman (Wien
1864; 4. Aufl., Hamb. 1873). Bon dieſen Dicht:
werten eine
unter bem Titel ·Geſaumelte Heinere Dichtungen⸗
(Hamb. 1871; 8, Aufi. Hamb. 1877). Größern
Erfolg hatte das Epos «Ahasver in Rom» (Hamb.
1866, 13. Aufl. 1881. In bemfelben Geiſte gehalten
find feine jpätern größern epiihen Dichtungen «Der
König von Sion» (Hamb. 1868; 7. Aufl. 1876) und
« Tie fieben Todfünden» (5. Aufl., Hamb. 1876).
Schon nad) a gadver in Rom» hatte 9. um die
Gntoebu von ſeiner Lehrerſtelle in Trieft gebeten;
cin Taiferl. Gnadenakt erhöhte 1866 feine Penfion,
und eine edle, dem Dichter perjönlich fernitehende
Dame in Wien that einen weitern Schritt, um dem
verbeflerte Befamtauzgabe | erften Puniſchen
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und feine Bewegung» (
der Soofiologte und i
(Prag 1864).
feldherren
und mit Boſtar gefangen gen,
Hamillar, genamnt Sarkas, d. i.
ber Bater des großen Hannibal (f. d.),
iunger Mann 247 Oberfeldhert ber
&
2
r
A
Hamilton (Stadt) — Hamilton (Geſchlecht)
erfen Puniſchen Kriege und behauptete ſich auf
Eirkte (Monte-Bellegrino) bei Banor:
me (Balermo) drei e lang gegen die Römer.
Gr nahm hierauf in der * Eryxr, die er eroberte
peiichen den beiden Lagern, melde die Römer au
m Gipfel und am des gleihnantigen Berge
hatten, eine fefte Stellung und bielt die Entjcheidung
es Kriegs hin bis HL wo ihn ber Seefieg des
* us Putatius Catulus über Hanno bei den x on
Inſeln Yen hut Schließung des mriedend nötigte.
Na der Ruck be rettete er r feine Baterfladt, indem
— Striege (211238) “Hi —
fril. Unterthanen, die ſich gegen Karthago
empört hatten, Aberwand. Um feinen Staate neue
—— ee ne en
die ihm feindliche
rte er ne feine Truppen nad Spanien, wo
m ei een (ab u und weil. Teil des gan.
De unterworfen hatte, 229 den T a
Samilten, Gtedt in der fett. vaffheft Ba:
narl, ‚16 km jn SD. von Bla are ant ,
unweit von defien Mündung in e, iR
höcdhkt maleriicher Sanbiceit, onen von 5*
Villen der Be umgeben,
zählt (1881) 19:99 1897 G., * reg und Muſſe⸗
en ne Re Fade ie
sl ni um 1 und Olfen — ee dat oſtlich liegt
Sl Somi ton, der Siß des Herzogs von
9. und Brandon, des eriten Peers von Schottland,
1822 et. Die ‚Die Grm ‚ mit lorinthiſchen Sau:
len, ift in feinem aringenben Bortitus dem
Aupiter-Stator: ge] m om hadhgenhmi; fie
it 80 m lang. Die reichen Kunftidhähe des Pa:
laſtes wurben 1882 verfleigert; bie Bed wertoolle | 9
herung ngclauft un, wurde von der preuß. He
erung enack elauft und kam 1. Nov. 1882 unver:
ch hrt m in an. Die rein wiflenfchaftli oe, Ne
Handſchriften famen in die königl. Bibliothek
ılluminierten, worunter ber von Sandro
verfehere Dante, bilden einen
Ui mit
A —— de
Haha de Se ns —58 — — dem ur:
—
on, Name mehrerer er Etäbte in den Ber-
inigten Staaten von Amerila:
Hamilton im Staat Reunert, Connty Ma
on, am en angofluß und an ber eo doc
‚a n ber : und O8wego: Midland; Eifen-
Be ewerbreider Ort und badurd) befon-
‚ers befannt daß fi i
— 5 — das
di viebiſon ‚Univerfität und die Colgate Ala⸗
ıar, e
‚emie vereinigt finden.
Hamilton im County Butler, im Staate
dio, an Seiten des Riamiflufles und am
Riamitandl, fonie am Kreuzung&puntte ber Gin:
innati:9.: und Doyton-Eincinnati-Rihmond: und
hicago⸗ und Cincinnati:H.: und Indianapolis:
sitenbahnen, liegt 32 km nördlich von Cincinnati
ınd zählte (1880) 12122 E., die fi vorzugsweiſe Dorfe
n induftriellen Anlagen, wie Gifenwerten, Fabri⸗
en, Mühlen und Brauereien beſchaͤftigen.
Pen, *538 Parla
ber | ( yräjumtiven Thronerben ertlärt und
ee Bean
155
ber reichen &o aupiftabt des White Pine:
: und Siülbergegend im net
—ã— ù— etwa 2400 m Aber dem Dieereötpiegel
und ee 1868 EB infolge der Sntdedung der rei
Schäge an Cbelmetallen angelegt; 1870 Bählte 3
3913 €. , welche ſich aber wieber vermi en, als
eine Jeueröbrun 1873 da3 Städtchen heinsfuchte
it wicht den von den Goldſuchern
ten, Ha emftabt be ben Provinz Ontario
ber Brit. Deminion of Canada, Sounty Bentworth,
Burtingtonbai des Untarinfees ſchon ge⸗
[egen, wit —— Handel uud großen Gifen:
balmwerfftätten, ern (1881) 35961
es (de Geſchlecht, ren
nad eimer — —— age von
deſſen —— William de H., a
Ghuard L. Großla von war. Gilbert
tötete den * ——ã— ‚ John Spencat,
im — e Schottlan
Am 4 mac ber Burg
—— amilton in der
55 Bee fol. Doch ge
ir Walter de D- 100 fhon 1292 zu den
chott en welche Sbuard I. den Gib ber Treue
eten, und wahrſcheinlich iR es dieſer geweſen,
ben on Hobert Bruce bie Herrichaft Gadjom er:
— Einer feiner Radtommen, James
ar 1460, wurde, — dem Si e gegen
1456 zum ER ir
Pen ottland a hoben. — Noch mehr fien
— 4 Hau —R —3 und
ames die chweſter
obẽ III., * iratete und dadurch die
—— an Die milie bradte.— James
. en bei gene feiner Mutter e Duaf von ar
ran ‚nahm während der MRinorennit
ako Key. Anteil an den Afentfichen Angelegen:
eiten, ward 1517 ied der Regierung und
tarb 1589, — Defien n James zweiter
Grafvon Arten, wurde 1549 von ih II.
Ice ie Balkon ‚mit —A— *
telherault in 0
IST: Batte ihn nad) dem Tobe atobs V
um
ihm während ber Sehnen igteit ber Königin
ia Stuart bie übertragen. Weil
indes 9. anfangs die Reformation begüinftigte und
die engl. Partei unterftügte, machten ihm der Hlar:
dinal Deaton, die Königin: Mutter, Maria von
Grife und der Graf Lennor die Staatäveriwal-
tung freitig. Im J. 1554 legte 9. die Regent:
zu Gurken der Königi tter Gr
und fen Bruder John $., der als Gtaat2-
Hse Holle p ei * mi Sr Adler
tige Ro e Ne en in mpfen
hrend die andern Glieder des
frige je Brotehamien oteftanten waren. In den pol.
Wirren, "bie mit der Rüdtehr der Königin Maria
Stuart begammen, Randen die 9. Ihon im Fami⸗
der Königin. Rachdeni Bla:
kenin ef ber Seitebe
ria entfept und Murray, ihr natürli er Bruder,
1667 Nie —X — an N geriffen, n die
. die Partei der Hömigefreunde, Sin Bartet
immte Maria zum Widerruf der Refignation
und veranlaßte 15. Mai 1568 das Treffen beim
Qangfide, nach welchem Maria nach England
ichten mußte. Jeßt brachen auch Die Verfolgun⸗
gen Aber das Haus H. herein. Gin gewifier
48*
756
James H., der im Treffen gefangen und feiner
üter beraubt worben war, tötete 1570 den Re
genten Murray und entiloh nad Frankreich. Die
9. erhielten biermit einen Augenblid das Über:
gewicht, bis Graf Lennor durch engl. Einfluß zur
Hegentichaft gelangte und den Erzbilchof von
St.⸗Andrews 1571 zu Stirling auffnüpfen ließ.
Sekt trat der träge Herzog von Chätelherault end:
id) tetbit an bie Spige feiner Partei, erklärte ſich
mit vielen Großen für die in England gefangene
Königin Maria, bejekte Edinburgh und eroberte
Gtirling. wobei der Negent Lennor getötet wurde.
Als 1572 der Graf Morton, ein Verwandter der 9.,
die Negentichaft übernahm, zog ſich Ehätelberault
von der Kriegspartei zurüd und ftarb 1575.
Sein Sohn James H. firebte nach der Hand
ber Königin und der ſchott. Krone. Als eifrigen
Broteftanten verfolgten ihn jedoch die Guiſen bis
auf den Tod und nahmen ihm felbit da3 vom Ba:
ter ererbte Herzogtum Chätelherault. Infolge re:
Iigiöfer und —* er Ausſchweifungen verfiel er
lange vor feinem Tode in Wahnſinn. Nachdem
Morton 1581 unter dem jungen König Jalob VI.,
dem nachmaligen König Jalob I. von Großbritan:
nien, das Schafott beitiegen,, wurde Die Macht bes
Haufes 9. dur Achtung und Konfizlation faft
gans vernidhtet. — John und Claude 9., die
rüber des wahnfinnigen James, flohen nad) Eng:
Iand, febrten aber nad dem Sturze ihres Haupt:
feindes, James Stuart, zurkd und wurden von
dem König als die treuen Freunde feiner Mutter
gut aufgenommen und zum Zeil in ihre Güter
wieder eingejeßt. John, geit. 1604, erhielt 1599
bie Würde eines Marquis. _ Claude wurbe ber
Stifter einer Seitenlinie der H., der noch jekt blü:
benden Marquis von Abercorn. — Johns
Eohn, James, Marquis von H., warb 1609
nach dem Tode feines wahnfinnigen Dheims auch
Graf von Arran. Jalob I., bei dem er viel galt,
ernannte ihn 1619 zum Grafen von Cam:
bridge in Gngland. Cr ftarb 1625, angeblid) an
Gift, das ihm fein Rebenbuhler, der Herzog von
Budingham, beigebracht. — Sein ältefter Sohn
und Erbe, James H., führte im Dreikigjährigen
Kriege dem Schwebentönig ein bedeutendes engl.
Hilfskorps zu und trug zu dem Sieg bei Breitenfelb
bei. Er bewies fi ala treuen Anhänger Karla L.,
murde von demſelben 1643 zum Herzog von 9. er:
hoben und mußte 9. März 1649, nad) der Hinrich:
tung ſeines Tönigl. Gönners, ebenfa & das Schas
fott befteigen. — William 9., der Bruder
Herzogs, feit 1639 Graf von Lanarl und
Staatsjelretär von Schottland, war bei Karl I.
in Ungnade gefallen, weil er den Bürgerkrieg mib-
billigte, und 2% daher dem Parlament mit einem
ftarten Armeelorps zu Hilfe. Bald trat er 82
konigl. Partei zuruck und warb an bie Spitze
Heers geſtellt, mit welchem Karl II. feine vã⸗
terliche Krone wi bern wollte. Er wurde
aber in der Schlacht bei Worceſter 3. Sept. 1661
oon Cromwell gefangen genommen und ftarb einige
Zage darauf an feinen Wunden. Die männlichen
lieber des Seuptftannneß waren mit dieſem zwei:
ten dergog von 9. erloſchen.
Karl II. übertrug 1660 bie Titel und Würben
des Haufes auf William, Grafen von Sel;
tirl, einen jüngern Sohn de3 Marquis von
Douglas (f. d.), der Anna, die Tochter und Erbin
bes erften Herzogs, zur
Gemahlin batte und den ı Ausbruch des Kampfs der als Ari
Hamilton (Wlerander)
Namen 9. annahm. Gr farb 1694 und hinter:
ließ eine zahlreiche Familie. — Sein ältefter Sohn,
James, vierter Herzog von H. wurde II!
ala Herzog von Brandon zum Peer von Gu
land erhoben. Gr diente vielfach als Gejandte
unter der Königin Anna, wirkte als eifriger S\ale
bit für das Intereſſe der vertriebenen Dyno:
und verlor fein Leben in einem Zweilampte re:
Lord Sohn 15. Rov. 1712. — Charle:, xx
dritte Sohn Williams, erhielt die Grafidait xt:
firt und vererbte den Titel auf feinen Brux:
2 n, der bierburd Stifter der Grafen von
elkirk wurde, weiche fich jet wieder Dougle
nennen. — George 9., ber fünfte Sohn, ein au:
gezeichneter General, warb 1696 zum Grafen
von Orkney ernannt. Bon ibm ſtammen ie
weiblicher Linie die jehigen Grafen von Urtem,
Fißmaurice. — Krdibalb H., der febat:
Na Im, Tas 1757 als —— ein Som wer
eine antiquari Forj en belamie
Sir William Hamilton (f. d.). ke Iames, jehätr
detao0 von H., geit. 1758, war mit der jchorer
liſabeth Gunning, nadhherigen Herzogin von X:
pie vermäblt. — Sein Sohn, James Geotge.
iebenter Herzog von H., erbte 1761 nad der
ode des Herzogs von Douglas bie Würden am:
Marquis von Douglas und Grafen va
Angus. Somohl er als fein Bruder Toni:
9. ( ir 1799) ftarben ohne männliche Rachlon
men! Salt, worauf Titel und Güter an ik
Dbeim, Arhibald (geb. 1740 Ay 1819), neun
ten Herzog von s. und en Herzog mi
Brandon, übergingen. — Deften Sohn, Alezen
der 5.:Doug a3, geb. 3. Dit. 1767, bis pm
Tode feines Vaters als Marquis von Douglas ın)
Clydesdale befannt, trat 1802 als Parlamen-
mitglied für Aſhton ind Unterhaus, wo er mit m
Bhigs flimmte, die ihn nach ihrem Gintritt u
Minifterium 1806 zum Gefandten in Rußland «
nannten. Der Friede von Zilfit rief ibn me
and zurüd und er erfchien ſeitdem nicht me
auf dem polit. Schauplaß, obſchon ihm nod da
Lebzeiten feines Vaters ein Sig im O Ri
teil wurbe. Dieſem folgte er 16. Febr. 15131
der Herzogäwürbe. Gr ſtarb zu London 18. Ru
1852. Gr Dinterlich einen Sohn, Billion
Alexander Anthony Archibald, elitenye
zog von H. und achten Herzog von Brandon, gr
19. Febr. 1811 It 23. Febr. 1843 mit Pre
zeffin Marie Amalie Glifabeth Karoline von d
den. Derfelbe ftarb 15. Juli 1863 in Barid m
batte feinen fälteften Sohn, William a
der LouisStephenH.Douglas, geb. 12. Ran
1845, gem Nachfolger. — Das Haupt der mans
lichen Linie des Haufe H., James, Ran,
von Abercorn, geb. 21. San. 1811, if !
lieutenant von Donegal, Mitglied bes Gehen
Rats und Ritter des Hojenbandorbend.
Damilten (Alerander), Mitbegründer ber er
einigten Staaten von Anerifa und einer ihm
geö ten GStaatömänner, 11. Jan. 1757 8
mweitind. Injel Nevis in armen fen,
fam im Alter von 14 5. in das Haus bes teide
Kaufmanns Crüger zu Reuyort und erhielt baicly
in bem Columbia-College eine wiflenichaftlihe di
dung. Als die Bermürmifle der Aolonien mit DM
Mutterlande begannen verteidigte er bie Redtl
ber erftern in Reben u tern Schriften, Ya
Hamilton (Anthony, Graf von) — Hamilton (George, Lord) 757
mann in das nordamerik. Heer, erwarb Id) bas
Bertrauen Wafhingtond me 177 7 beiten —*
tant und gewann als deſſen Freund
den größten Einfluß. war De Hg 1788
der Friede "er Ken wurde. Mit Eifer widmete
er fih nun ber töm voifenfcajt und war bald
einer der bebeutend chwalter in Neuyort
Im J. 1786 wurde er Witze bes Gefehgebenben
Körpers des Staates —— und im folgenden
Jahre nahm er als Abgeordneter ſeines Staats an
der Verſammlung zu Philade bin teil, welche die
neue Konſtitution zu beraten Hit Ma Dabifon
hatte er wefentlichften An teil an der Entin ng
Uniondverfafiung und war der eigentliche nder
der Partei, die man damals die ber Föberaliften
nannte. Pit Jay und Mabifon veröffentlichte 6.
eine Reihe von Aufläben, welche die Annahme des
Gntwurf3 des Staatsgrundgeſeßes vorbereiten foll:
ten und unter dem 3: tel «The Federalist» gefam;
melt wurden. Bei Begründung der neuen Res
gierung wurbe er 1789 zum Seftetär bes Schaßes
ernannt. H. bewirkte zuvörberft zur Hebung b bed
Stredits bie Jundierung der innern Schuld, g
dete die Vereinigte Staaten: Bant, ordnete. fr
Steuerweien, führte unter dem größten Miber:
ftande die Befteuerung des Branntweins ein und
wurde überhaupt ber Schöpfer der norbamerit.
7sinanzen. Bon ben Demokraten beftig verfolgt,
legte er 1795 fein zm wo und wanbte fi nun
wwicber ‚feinem Berufe ald Sachwalter zu. Als 1798
der Krieg mit Frankreich brohte, wurde er nach bem
Willen Waſhingtons zum zweiten Befehlshaber
Heers ernannt, und nad) befien Tode (1799 he
er auf kurze Zeit, bis zum Friedensſchluſſe, den
Oberbefehl übernehmen. Fortan feinen Berufäge: | a
Ichäften wieder zu ewandt, geriet er 1804 mit Überft
Burr polit. Anſichten ha Iber in Streit. C3 tam
wiſchen beiden zu einem Bweilampf, wobei 9. eine
unbe Fe an ber er 12. Juli 1804 in Neu ort
ftarb, L fe eine? —8 yohn ©. C. Seien
—ES of e republic of the United
as traced in the writings of Alexander pe and
his contemporaries» (7 Dde. Reuyorl 1855 — 60);
Pod R „alexander .» (Bolton 10a).
ilton (Anthony, Graf von), engl. ea
keller, "Hommte von einem — ßweige ber
milie ber ſchott. Herzöge d
646 in Irland geboren.” Mit feinen Eltern
re nah ber Hinri tung Karls 1. den königl. en
ven nad) Frankreich, Tehrte nad) Karla UI. Thron;
befteigung 1660 nad fand zurüd und erhielt
var, weil er Katholil war, von Karl II. kein Amt,
yagegen von yatob I ob II. —* Regiment Infanterie in
Irland und I von Limerid. Als
Jalob 1. na eg ronung in Frankreich
in Afyl ge ‚ wendete aud) 9. fid) dahin und
tarb zu St.:Germainen:Laye 1720. Eeine bins
erlaflenen Schriften find » — und Wig, na⸗
nentlich feine u Conten © * 6erie» (geiommelt,
3 Bde., Bar. 1805). no anmutige ichtigteit
er tellur ein — «Me&moires de Gram-
nont» ( ee die zwar ER aber
ine ee Gittenge ichte Eid
Sine gute Pan feiner —E
von Renouard (4 Bde., Bar. 1812); eine ie
dberiegung einer uber ejenen Schriften beforgte
acob8 (Bär. 1
amilten „Lady), berüßmt als polit.
(Snuna
Hbenteurerin, * um 1761 in der Grafichaft
eſes Namens * * Lebens;
Cheſter, die uneheliche Tochter eines Dienſtmäd⸗
chens aus Wales, Namens Harte, trat, 18 J. alt,
ald Ninderwärterin in einen Dienft in Hawarden
und fam brei Jahre darauf nad) London, wo fie
Pe bei einem Kaufmann dann nad) mans
en Wechlelfällen die Maitrefje des Kapitäns,
nachherigen Abmirals Sir John Willet Bayne
wurde. Bon biefem ward fie bem Ritter Feather⸗
ſtonhaugh überlaflen, der ſich nad) kurzem Zufam:
menleben auf fei a nem Gute in Suffer wieder von
ihr trennte. In London, wo fie zur tiefiten Er:
niedrigung gefunten war, erblidte fie der durch Aufs
elung — ae bimmlifchen Bettes berüchtigte
t Dr. Graham Anne: © u feiner Göttin Hygieia
Fr zeigte fie in dünner Auen ülle. Hier en
fie ber iſtreiche Verſchwender a Greville
aus der —**— Warwic kennen, erzeugte mit ihr
drei Kinder und war im Be priff, fie zu heiraten,
is fein —— Ruin bie verhin —* Um
ſeinen O Sir William Hamilton (f. d.), um
Anterftügung anzugeben, ſchidte er Emma nad
33 ‚ wo dieſer in kurzem jo maͤchtig von ihr
en wurde, baß er mit Greville einen Ver:
ge ſchloß, nach we a um ber
beiten effen Schul zahlen übernah
rmaͤhlte ſich mit ihr ge London 1791 und
—* Me Fr Au Ye ie in Ne nn Rca el bei Hofe
vor, wo fe r Königin
ar o he aut fie au die von
— iv. —* ee feinem Bruder, dem König
Ferdinand, vertraulich mitgeteilte feindliche Geſin⸗
nung gegen i England worauf leßteres ohne Kriegs⸗
ertlärung die ſpan. Schiffe wegnahm. Schon vor:
ber hatte fie in Neapel ein Berhältnis mit Neljon
etnüpft, den fe in die blutige Realtionspolitit
des neapolit. Hofs zu verflehten wußte. Als er
1800 fein Kommando nieberlegte, beg eitete fie ihn
nah England, wo fie eine Tochter gebar, welche
Nelſons Ramen erhielt. Nach dem Tode ihres
Gemahls bezog ſie ein Landhaus, Merton⸗P ace
welches —XR r fie gelauft, ergab id n
beifen Tode (1805) aufs neue einem Ausiämeilen
den Leben, ee mit ihrer Tochter England und
ftarb in einem Landhauie bei Galais 16.
1815, She Schönheit und ihre nlaftüichen
ftellungen jchufen den Olanz und die Shmad) ihres
denn fie ift es, welche die Kunſt der Atti:
tube (f. dv) und der mimiichen Darftellung von der
erften Entwidelung zur VBolllommenbeit gehen!
und das Vorbild der Händel: — ward.
Deräftentlidiung der vertraulichen Briefe Nel I:
2 Bde., Lond. 1815) ift nur — die zerrutteten
—— ——— zu enttchnlbigen, unter denen
fie ihre legten Jahre verbrachte. Vol. Balumbo,
«Maria ‚Carolina, r delle Say. 18 an suo
.d
Semilton 1643 Meubonun ber der Shuftftelle
rin Dod ee
ton (George, Lord), engl. Bolitiler,
britter Mer Sohn beB er3088 von Abercorn, geb. in
Der. 1845 in Brig ton, befuchte bie Schule in Har⸗
rom unb trat 1864 ala Offizier in bie Schuͤtzen⸗
brigade, 1868 in die Coldſtream⸗Garden. Bei den
allgemeinen Neuwahlen desfelben Jahres erlangte
er als onfervativer Kandidat einen der Sige für
die Grafſchaft Middleſer, den er auch bei den Reus
wahlen von 1874 behauptete. Da er ſich inzwiſchen
als gewandter Redner einen Namen gema t hatte,
wurde ihm bei der Bildung des Minilteriums
138
Dißracli i im Gebr. 1674 das Unterllantsfelretariat
für ein Amt, das er mita in
—e— Geſchid verwaltete. il 1878
von 1880 behauptete H. noch einmal gegen
Si
heat ns fir des Minifterum
8
fen Boten n verloren hatte, wieder in ben Reihen
tigen Dppolition.
ee iiten ), ber Srtnber | ber nad) ihm
benannten ode, fremde Sp zu erlernen,
geb. zu London 1769, lich Rh 1798 in —
wo er unter Anlei des emigrierten
fran;. Scania b —— der ſich als Sprachlehrer
prar⸗
Fr eigentünzlichen
Moe bie —x * erlernte. Er
on 574 nach Rordamerila u in Neu:
vort Unterricht in der franz. Pi he mach jener
Lehrart zu erteilen, bie ch von der ältern —5 —
und) unterkeibel,bab
nger I rd einer Kreng Wört wörtlichen
—* g ohne Jonftige orbereitung | euei
in Das — fremden Sprache einführt.
Später kehrte 9. nad Europa * und ſtarb
31. Dt. 1831 zu Dublin.
Damiltons Spradmethobeer
rila, 2, Gnoland, anfveich und Deutihland Auf:
jeden. a Deu anb jedoch fand fie an ber Grund⸗
ichleit bilologen und au der rauf geiftige Ins
u und, ilbung berechneten Unterrichtsmetho⸗
Gegner. Defense enungenhtet gewann dieje
— Slige — viele Anhänger aud in Deutſch⸗
land, und es erfchienen mehrfach —8* er der Art
für verihiedene neuere und felbft die alten Spra⸗
den. — Wurm, «9. und Jacotot⸗ (Hamb. 1831);
Schwarz, «Kurze Kritik der H.ſchen Spradhlehr:
methoben (Stuttg. 1837); Tafel, «Die analptifche
Spradlehrmethoden (T Tab. 1845 845).
Hamilton (Patrid), ber erite_Prediger und
tee ie —— — in Sgetraed aus
angeſehenen Adelsgeſchlecht der H. ftammenb,
Dart hen ee oren un Ana 10:7 mit —7*
äglichen rne bedacht. o
begab er ſich — ris, wo er 1520 die iger
mwürbe — — rad Löwen. Syn die
mat zurädgelebrt, ftubierte er zu St.-Andrems die
fcholaftifche —22 at erhielt 9. die Brie:
iterweihe. Der luth. Lehre ſich alimenbend, Te 5*
d, lernte in itienberg mut
und Retandıtbon t tennen, „galob A in —
beſonders eng n Avignon an,
[rich die lat. Spree ae ben Unterfehied zwi⸗
chen Geſeß und elium (welche yobn Frit
In nal berfekung berausgab) und
im 27 nad) Schottland zurüd. Sofort be:
gann er feine fiberzeugung auch öffentlich m ver:
Inbigen. Die Geiſilichleit wurde beforgt, Karbi:
nal Beaton, Erzbiihof von Gt.:Andrems, lud ihn
ein zu einer Dieputation mit dem Pominifaner
Campbell. H. eridien, vertrat mehrere Kebe:
reien, wie bie Redtiertigem durch den Glauben,
wurde deshalb zum Scheiterhaufen verurteilt und
am 28. Febr. 1528 verbrannt. Vgl. Lorimer,
«Patrick H., the first preacher and martyr of the
Scottish reformation» (Edinb. 1867).
Hamilton (Sir William), berühmter Alter:
tumsforicher , war 1730 geboren und von 1764 an
te in Ame⸗
Hamilton (James) — Hamilton (Sir William)
wo er an den Gal-
Ban 1 Sm in ar ud
pel England. Beim den der
1798 begleilete er 8 flönig
er 1800 nach En —— verlor er
ch einen Er feiner Kunfti ne
240 Umri m Boe., Lord. 1791), hatte er dem
Britiſchen Muſeum verlauft. Gr farb in Lontes
6. April 1803. Seine Forfchungen über va
f: | Beiuv und Etna legte er nieder in «Übserration
on mount Vesurius, etc.» (Lond. 1772) uw ie
«Campi Phlegraci» (2 Bde., —— 1766-13
Die Kumde der alten älde wurde von ihm
eigentlich erft geichaften. über feine San
en Kirk, «Gravures autraitd’apr&slestableen
ee. de as Kran ues, grocs et romains, ft
allin par feu Sir Willem H.» Lond. 1806).
a (Sir Billiam) fter engl. $%:
b. in Glasgow 8. 1788, in
fe, 0, d 1810 grabniert, num feit 1818 cm
richterliche Stellung in Edinburgh ein, machte I8Li
und 1821 Reifen nad) Deutichlanb und erhielt 182
a | an gProfeflun der ai Sicht. 1836 eine —
an di in Edinburgh. —
treter ber legtern hatte er einen glänzenden
esfolg. Er ftarb 6. Mai 1846 zu Edinburgh.
Litterariſch machte ih H. zuerit durch eine Keibe
von Artikeln berühmt, we 829
« Edinburgh i
dem Titel «Discussions on philosophy and ine
rature, education and university reform» *
1802; "2. Hufl. 1853) erfhienen. Doc if er
un mr ai den
einer
— die Werle Reids mi ee len Yin
tungen ericheinen; eine ähnliche Ausgabe der Bee
von Dugald Stewart in neun Bänden bat er nd
mehr vollendet. Nach feinem Tode wurben fax
«Lectures on logics and metaphysics» vos ib
nen beiden hervorragendſten Schülern Haze! m
Beith (1858 und 1860) hera ben.
ve —5 — mit einer umfaflenden, tenben, namait
en ologie 3 lehrian
keit eine hohe Kraft Mi —E re
—5 — ie onen ker ſchott. Schule, der e
fich felbft zurechnete, Durch Die Ginläfe der ba
Milolopdie, namentlid Kants umd Fichtes, Tan
ud von bem Gllektigiemus cen
In berührt wurde vbel
Auffafſung der —5— opbie nid nicht hinaus. & =
von einer Unterjuhung bes « Bewußtiein?
ber darin gegebenen ®e ichungen auf Subje on
Dbjelt, etwa im Sinne holds aus, um dater⸗
erftlich eine fi ge en die phufiol.
ſcharf abgrenzende Pſychologie zu entwideln, jr
tens eine Lehre von der abfoluten Gemibte *
ſelbſtaͤndigen Griftenz ber räumlichen A ubenmft
abzuleiten, drittens die Beldhränbung *
lichen ẽrienntnis auf dad « —— —
woneben er nur eine „analogifehe orf
dem «linbedingten», d. b. der Wottheit, BO
Bol. über fein Leben Th. Spencer Ba
Hamilton (Sir William Nowan) — Hamm (Stadt)
William H.» (in den «Edinburgh Essays» 1856) und
Veit, «Memoir of Sir William H.» Lond. 1869):
über feine Lehre D- Stuart Mill, «Examination o 0
Sir William H.'s z pbllosophye (4 (4. Aufl,
1872); Beitch, «Sir the man ne
philosophy, two lectures» (Soinb. und Lond.
1833); derfelbe, «Sir William H.» in Bladwoods
«Philosophical elassics» (Goinb. und Zond. 1882);
ferner Bolton, «Inquisitio philosophica, an exami-
759
ren, und bie äthiopiſche, werden. bir bie Be
bie 908, die Sabo, hi ed, bi ba, hi
Dan mai” unb bie u [de
nd. Stämme bi norböftl. aiila,. gerechnet werben.
his | Bol.
ler, «Allgemeine Cihmographie»
e Aufl., Bien 1879); —** aNubiſche G
matil» (Berli "1 880): Hommel, «Die Gemitifchen
» 1883) ; C ‚«A sketch
—— —
nation of the principles of Kant and Hamilton» | Lonb
(Yond, 1866), und d, «Sir William H.» in
« English philosophers» ($onb. 1881).
Hamilton (Sir William Roman),
tbematifer, geb. 4. Aug. 1805 in Dublin en
pajelbit Yathematit und wurde m zofeflor
di. —— "hr Irland. er he er tät en
toni onom für a
BD nfint. Nah H Dame eine De ode zur
Yehn lung der Spaniens erentialg eichu enannt;
außer vielen dlungen in den —
vor the —— Society» ſchrieb
on quaternious» (Dubl. 4869) und «Elements of
quaternions» (Fond. 186
Daniltenipinen —* ſqottiſche Zrite
einjade Klöppelipigen, welche um bie Mitte
18. Jahrh. duch ei eine Lady Hamilton in |
in Aufnahme fa
Dämin, gleichbebeutend mit Hämatin. (©.
Blutfaroko j.)
Dim He, Verbindung von Hämatin
mit —E ſtoff, dienen als wichtige Erlen⸗
nungsmerkmal für bie Anweſenheit von Blut auf
‚eug, Warien u. ſ. w. bei gericht — Un⸗
terſuchungen nach Teichmanns Blutprobe. (©.
Blutflecken, Bd.
Sanitifche Völler uud Epradhen find die |
dem 10. Kapitel der Geneſis entnommenen Vezeich⸗
zungen, unter denen die moderne Gthnologie und
Sprahmwifl enſchaft eine Reihe von Völlern und
Spra —— welche über den Norden
ind Rordoſten Afrikas ſich verbreiten und weder
u den Regern noch zu ben fpäter eingewanberten
Semiten —— und Araber) gehoͤren. Die
Yamiten äblen | eſamt zur jog. mittelländifchen
tafle, find alio leiblich mit den Semiten und Jnbos
rmanen verwandt. Nach den von ihnen geipro
denen Sprachen bilden fie unzweifelhaft eine et 10:
vg. Einheit, weiche den Ausgang aller dieſer Voller
‚nd Sprachen von einem ehemaligen Centrum vor:
usjegen läßt. Wegen der leibliden und innigen
‚radlichenBerwandticaft mit den Semiten miiten
ie Hamiten e [8 im Shdweiten Afıend gewohnt
aben und find von da aus in das von Wegerftäm: | 9
ten bewohnte nordl. Afrika teild über Die Reerenge
on Suez, teil über das Rote Dcer e ein emandert.
‚iefe Ginwanderung ging | an
aypt. Reichs vor fi, da die upier, we che auch
ı den Hamiten gehören, die letzten ECinwanderer
aren, da fie fich im äußerften ordojten Afrikas,
n Schwelle Aſiens, niebergelaflen tten,
tan 8* daher die Ginsvanderung der Hamiten
ı Afrita in das 8. Jahrtauſend v. Chr. verfegen
nnen. Der bamitiige Bolts:, vefp. Spraditamm
rrallt gegenwärtig in drei Abteilungen: bie ägyps
ıcye, wozu das Boll und die Sprache des alten
„uupten gehört, die libyfche, wozu aus dem Alter:
im Die Libyer, Rumidier und Wätuler, aus der
euzeit bie zahlreichen Berberftämme Nord⸗ und
oroweltafritad (Imoſcharh, Kabylen u. ſ. w.) ge
Hamlet, ein fagenhbafter bin. Prinz, ber im
alten Chroniten unb beſonders bei Saro Gramma⸗
ticus erwähnt wird, ift durch Sharan teffin,
nige Zragkbie allbelannt Er foll
v. Chr. gelebt haben, na aa auf —88 —
wo man jelbft no ben Bach. * in weichen fl
Dpbelia geftünt, nad) andern in Sütlan.
die Namen ber in dieler Sage auftretenden Re
fonen lauten fehr verfhieben. Der Bang ber Er⸗
eignifle ift fo ziemlich berfeibe wie bei Shalipea —
gerät #4 9, mt der (host, Beimpeife 9
v mi zinzeffin Hermu:
terliegt aber als jütländ. Unterlönig dem
Dänentönige ige Aigle auf einer Heide in Jutland,
ehe f die Hamletäheide genannt wurde,
—5*— e ihr Verfprecden, mit 9. jedes
Schetaf u nd felbit feinen Tod teilen, bricht und
mit dem Dänentönige Bi — Mit
ieſem m Stofe er Thon vo vor. ——— —
von Aepe Rob) auf bie t
worden zu fein ſcheint, Mn ber grobe Dichter mit
ae MWilllür frei gefaltet, um eine Tragödie
Perzuftellen, welche —** mit Ausnahme des
rob ftiyjirten Fau ſtus von Marlowe, die erſte
war, in der philoſ. Fragen und metapbufti che Spe:
ulationen zur Wir? kamen. Der erhabene Geiſt
gnafipeared at fi bier in einem Grade wie in
feiner andern feiner Tra —A mobernen Fa
— und ber tiefern Kathſel bemächtigt, we
menfchlihen Natur verbergen liegen.
at fih auch die Kritik vorzugsweiſe mit biejer
ödie befhäftigt, ohne weit ihe, im der fo vieles
als bloke Andeutung und unanfgelöfter Bruch er:
ſcheint, fertig geworben zu fein. Hamenkih it es der
Charakter H.s, welcher bie Aunft der Ausleger in
Anfprud nimmt. Ihm iſt ſinn⸗ und geiltzeiche,
wenn auch nidyt in jedem Punlte haltbare kritiſche
Auseinanderiekung in Goethes «Wilhelm Meiiter»
gewibmet, —* bie kritiſche Betrachtung dichte:
riiher Werte u —— zuerſt in die hoͤhere
Phaſle einer * of.:piycdhol. Eutwicke
—T8 —*8 Darſtellung trat. Seitdem
heutigen io in böherm Maße als
— ——
an R ungen un
ommentore, und zwar mehr nod in Deutichlan)
als in England fel made, eBorlefung::
über u ſpeares 876); Struve, ad.
— — 1876); Baurmpart,
Bd Hamlet : Tragödie Po Ib ihre Kritik» Konigsb.
1877); Zingow, « miet:Sage an und mit
verwandten Sagen aneres (Sale 1877); Moltte,
Shalipeares Hamlet: Quellen» (2p3. 1881 1).
Damm, Kreisſtadt im Regierungsbezirk Arns:
berg der preuß. Weſtfalen, 36 km im Nw.
von Arnsberg, an der Mündung der Ahſe in bie
Lippe, Knotenpunkt ber Sinien Berl : Hannover:
Köln, Soeit: Emden und Unna-H. der Preußiſchen
Staatsbahnen, ift der Sig eines Oberlandes⸗ und
und
760
eines Anıtögerihts, einer Strafanftalt, eined Berg:
amts, einer Waflerb auinſpektion, eine Landrats:
ante, einer Reipäbantnebenftelle, eines lanbmwirt: | |
ftlichen Bereind und des am 15. Juli 1882 er:
Imeten Thermal:Solbabes 9. Die von einem
jest zum Zeil mit —A belebten,
jum n feil — 5*— Oürten bt hrenden Walle und
einem Graben umgebene Stadt hat zwei evange⸗
liſche und zwei kath. Kirchen, ein königl. evang.
—— (28. Mat 1657 vom Großen Kurfur⸗
ſten drich Wilhelm als akademiſches Gymna⸗
fium ge —** verbunden mit einem Real⸗Pro⸗
aymnaſium, eine. ftäbtifche höhere Töchterſchule
ein Waifens und ein Kran enbaus und zählt (1880) | (2
20783 E. (darunter 11552 Katholilen und 8990
Gvangeliiäe) Betrieben wirb in a
Naße bie Fabrikation von Stabeiſen, Eifenblech
Draht und Drabtnägeln, Majchinen
Bürften, Korbſachen, Meblwaren ; nden
ch bier Stärle:, Firnis: und Ladf vifen, Olmuh⸗
en, ierbrauereien, DBrennereien Gerbereien, Far: |N
bereien und Ziegelbrennereien. 9. war in fenberer
deit die Hauptitabt der Graffchaft Mark und Mit:
lied der Hanja und kam 1666 aus ber jülidh:
fieveicien Erbſchaft an dad Haus Brandenburg.
Als ſtarke Feltung war fie in der altern —
geſchichte N „ohme. ———
1614 wurde nahen bfolgeftreite en
den Golden befeht. dem fie 7. Juni 1622
an Tilly übergeben worden, war fie im De ig:
jährigen Are e bald in kai erlicer, bald ia
Gewalt. Sodann mußte fie 1761 und 1762 die
Bombarbements der Franzoſen aushalten; 17
wurden die Werke abgetragen
Der Kreis Hamm zä ab (1880) auf 454 qkm
67082
Hamm Bi. von), landwirtichaftliher Schrift:
fteller, geb. 5. Juli 1820 zu Darmitabt, war
Verwalter auf v chiedenen Gutern, be ute 1838
die Akademie Hohenheim und trat 1839 in die
Dienfte des oralen Dtto von Solms :Laub
welche er indes aufgab, um eine längere Rei e
dur ren. $ England und Norddeutſchland
auszuführen. Das Grgebnid berjelben war das
Wert «Die lanbwirtfchaftlihen Geräte und Mas
Ihinen Englands» (Braunichw. 1845; 2. Aufl.
1866). Dann bezog er nadı abgelegtem Maturis
tätgeramen bie Univerfität Gießen, wo er Kame⸗
ralia und Naturwiſſenſcha F namentlich Chemie
—F Fach men R m‘ > ie ng Fi
rofeſſor der ie und Landwirtichaft nad) Hofs
wyl unb wurde dem Tode ef na Sa
Diretor ber Aderbaufchule Rüti u Bern. In
Folge fiedelte H. als Redacteur ber 1846 ge:
Ra « Agronomiſchen Zeitung» nad) Leipzig
über. m J. 1 oß er ſich der Bervegung
on und fü rte eine eiſchar we s
Holitein. Nah dem erften Frieden
erhielt 9. einen Auf nad) Wien als acteur es
Sentra tralorgend im Finanzminiſterium. Der Aus:
ttoberrevolution trieb ihn aber weicher
eg urüd. Hier gründ
fon oner We ie 1851
landen reich jet lihe Maſchinen
ihrer in Deutihland,
ch dem n sad! sgenen
* —* . 1864 leite ein
a Fe und 5 giele ber a (Jena u.
ufl, 1872) —— De ers
leswig⸗
elehrt,
ete H. nad ber
b
a ie
Sutripih, wo er fie
Hamm (Wild. von)
‚Hand huben, d
68 | wurde Bo
—5 — jedoh | K
— Hammarftjöld
bielt er im Febr. 1867 bie Berufung als Mi
tialrat und des meporteme m nö far Son eng
haft in das f. k. Minifterium —
San
Volkswirtſchaft nach Wien. Aus biefem trat er 196
in dag ‚neugegrünbete ee hin um x
ganiia ion um erop n Teil fein i
J. 18 —2 ben Orden ber CEiſernen ſrou
und ar * dem Kaiſer in den erblichen Riner
ſtand erhoben. Er 8. Nov. 1880 in Wien.
Die wichtigſten Ion 10% 8 Au außer den ke
reitö genannten: 5 ber Aderbau
Bodenkunde und Düngerlehres (2p3. 1848; 5. Kat
1871), «Oben, 8 silber aus täglichen Leben»
‚og 1860 2. Aufl, unter dem il «I
nung und Sönke am bäusl —A—
Braunſchw. 1850), —*8 rungen über alle Free
. 1862; Auf, a
nbwictf
turträte n been Anwendung hen bie dantwit:
n
a
3
⸗ qh. 1
— Sen Wirte
eichst un veu
Ir geb.1. Ma Sin en, bejuchte bus bad Op
Faiechabt,
und Berlin Surisprubenz und fer —— in N"
Gtaatsbienft, den er jedoch 1860 infolge 10 2% de
teiligung an der yolitifden Bemegung bed
en mußte.
kau —* ften insbe
tag nöduftrie — 5 — und
ender bes Vereins für die bs
nterefien im Überbergamtsbezirt D
Als Mitglied des Breußifcen Abgeordnetenhant,
dem er feit 1864, und bes Reichätags,, dem er mi
furzer ntesbredhung feit feit 1808 3 angeht, —*
ſich der natio ktion an
nie onbere an allen m allen air Satligen Anal end
orrage
vertritt er den —** im —— —
Wahlkreis des Regierim beit te Düfenort. 2
2 108L bei beteiligte er fi
utfhen Kolonia [verein ne m —* *
ſihender er iſt. H. lebt feit neuerer Zeit in Yaln.
* —X ein zus ei Arabifchen in fämtldr
mitiihe Sprachen au mmenesd
deutet einen Die belannteften das:
mal3 find diejenigen onftantinopelß, meiftend au
dem oͤſtl. Anatolien Rommenbe hınge, nme ven
Ka nen Werken Kraft und Genügiamleit.
Eduard Jean Eonrab), Waler, e9-
24. Sept. 1819 zu Diftenbe, bildete ſich auf It
Alademie zu Antierpen und ließ ſich dann in 3
rs nieder. —* eng ehren mei made bem hir:
enre an un nen u
aus. Dahin gehören: Al a hm fun. ie Fk
Karl IX. und fein Leibarzt, Co echt m
g des Erzberzogs Al
Ditende, das Se be3 Bucentaur in Beni
nde Hugenottenfamilie u. |. w
ammarftid Lorenzo — Lart),
ſchwed. Litteratur⸗ un Kun Annie
und Dichter, geb. 7 ril 1785 ie Zum a
almar:?än, war als Mitarbeiter am «P
rose, «Poetisk Kalenders unb andern Beit
owie auch ala Rebacteur der « Läsning i krane
da» (1810) und «Lyceum» (1810-11) na
der eifrioften Vorlämpfer der aneuen Ghak*
lichen
Hammath — Hammer (Bernb.)
(f. Atterbom). Die e Seraußgabe feiner umoriki
ſchen und poetiſchen Schriften in Auswahl ift 1882
begonnen; feinen bau Ruhm dürfte die Litte:
ratur elite Schwedens «Svenska Vitterheten »
(Stodh 1818—19; neue Aufl. 1883 von Sons
den hearbeitet) begründen. Nach Studien in Upfala
erhielt er 1806 eine ine nl in ber Tönigl. Biblio:
thet, 1826 den Titel eines lönigl. gl. Bibliothelard und
farb zu Stodholm 15.
Hamıma
‚, Ort in Sal fine, j. Emmaus.
Damme, dorfi im Deairt endermonbe ber belg.
Brovinz Oftflandern, 8 km im NND. von Dender⸗
monde, am rechten Ufer der Turme, Station der
Bahn onde⸗St. Nicolas, mit 11544 E.,
welche Aderbau, Tabakskultur, Spipen. und Lein⸗
wandfabrilation und Schiffbau betrei
mel oder Schops, kaftriertes männliches
Iburg, Stabt im bayr. Regierungsbe:
zirle Unt terfranten, am rechten Ufer ber fränt.
Saale, 2 nordweſtlich von Schweinfurt und
39 km ſadweſtlich von Kilfingen, Sig eines Be-
zirlsamts und ei eines ee is hat ein —5
Schloß, eine Lateinſchule, Wein⸗ und Wie ſenba
Kalt: und Sand ae K md zahlt (1880 3018
meiſt lath. &. In der liegt das Ole bloß
led mit Weinbau has ranjiötanertlojt er Alt:
ftadt, die Marienlapelle Steinthal, fowie 8 Berg⸗
ſchlohruine Amalienburg. —5*— wurde von der
Shweiler Karls d. Gr. (Amaley) erbaut und be:
a, | war fie Sommerfin der Bifchöfe von
da. Belannter wurbe 9. burd) das Gefecht am
ar Juli 1866 zwiſchen ber preuß. Divifion Beyer
(tedhter '5 fügel der‘ ainarmee) und bayr. Truppen.
Bol. «Ebronil ve: Kriens Sereignifle in der Stabt 9.
ar Ar eify: eforünglich ſch R
eine urjprüngli e,
jegt re a —5 lich gewordene Bezeichnu
für Se Mt der a Stimmen —— —*
—ã— u op oe en, wie fie Im eenkanfe
eichſtage un Abgeordnetenhaufe
—5— i — eht weſentlich darin,
aͤmtli anitglieb er den Saal verlafien und
bie mit «Ja» zu der einen Thür, die
mit «Stein» Rimmenben zu einer andern wieber ein:
treten und beim Eintreten It werden. (Bol.
8.56, refp. 8.59 berbetzefje en ei ft3ordnung.)
Sammer er), ein
Werlzeug, wel 8 vermö —— her An erteilten leben:
Digen Kraft auf ein Zerlitüd oder Werlzeug einen
Schl ugob toß ausübt; — —*— t aus
ammerkopf (dem ei ent lien 5.) und bem
Stiel Der Ha —— hat je nach der Arbeit,
m welcher er gebraucht wird, eine verſchiedene Ge:
tal. ftebende Yig. 1 zeigt die gebräudhlichfte
form, denog. Handhammer ehr vieles
Schmiede ammer). Die brei € biefes
5. beißt Babn, bie ET, AN planten : Büde
yinne oder Sinne ke
je dieden, doch find die:
elben nie f u 2 Fri 25
von 3 bis 10 kg beißen 8 Bulalag. ok 8 Hämmer
Bor:
& l
—3— —A — Zuſchlagern, ges
an von
Sört werten, Steht, wie bei dem in 0. 2 abges —F
n Bufhlaghanmer, bie Sinne parallel zum
—
—8 36 iſt, um zum Ausziehen von —*8
761
dienen * konnen. Die Hämmer zum Treiben, Bie⸗
en, Glaͤtten, —S— zum Bearbeiten der
etalle auf laltem ben die mannigfal:
taten Formen; zwei folder mmer, wie fie beis
[ptel emcile vom Rupfe efömied ehraucht wer:
tn in Fig. 4 und 5 veranfchaulidt. Die mei:
ften Hämmer beftehen aus Schmiebeeifen und haben
Big. 4
ver bite Arbeitsflähen. Reuerdings Stahl, man
aud) oft die Heinern ämmer ade: aus Stahl; fel:
tener und nur gen pegiellen een dienend find
Hämmter aus —X lei oder Holz
Mechaniſch bewe te Hämmer find der Fall:
mmer (f. d.), ber F Sri tionshammer (j. db.) und der
ampiöamme (f. d
Hammer (malleus), das größte und am weite:
ften nad außen gelegene ber der drei Oebörtnöchelcen.
©. unter Gebör, 34 1% . a und rel:
ehbörorgane des Menſchen, —
PL ; Gernh.), Ichweiz. Siaatömann, 1822
in Olten geboren. dierte, nachdem er bad Gym:
nafium von Solothurn abfotviert, an ber Alademie
von Genf und den Univerfitäten Freiburg i. Br.,
Berlin und Iari urisprudenz, ließ fih dann in
Solothurn als tsanwalt nieder und wurde
1850 zum Staatsanwalt, 1853 zum ——
präfibenten, 1856 zum Mituede des verfaffungẽ⸗
und Santonrats gewählt. Reben bielen ‚öent,
lichen Beamtungen widmete ſich H. mit Ci
Militärweien, nahm 1847 als Artillerieo er am
Sonderbundätriege teil und avancierte 1862 zum
Dberften und Dberinftrultor der Artillerie. Im
Niere De er vom Bundesrate ald Öejanbter
Ciogenoffenicaft nad) Berlin abgeord:
* * * ieſes Amt zuerſt beim Norddeut⸗
‚Bunde, D an beim Deutfchen Reiche biß 1875,
m J die Be rufung In deg —e— A
i. me n diefer oberften Be:
örbe ji ER een eitete 9. meift das Finanz und
ollweſen, 1879 jedoch als Bundespräfident das
162
polit. Departement. Ferner war H. Delegierter
der Schweiz bei der brüjleler Konferenz über inters
nationales Kriegsrecht und an der peterdburger
Zelegraphenlonferenz.
Hammer (Friedt. Julius), beuticher Dichter,
eb. 7. Juni 1810 zu Drezden, beſuchte die Kreuz⸗
chule dafelbft und bezog Ditern 1831 bie Univer:
fität Leipzig, um fich der Juriöprudenz zu widmen,
fühlte ſich aber viel mehr zu philof., hiſtor. und
üfthetiihen Studien bingeneigt, Im J. 183
kehrte er in die Vaterftadt zurid, wo ihn ein Hei:
nes Luftfpiel, «Das feltiame Frähftäd», mit Zub:
wig Tied und Theodor Hell in Verbindung brachte
und ihn veranlaßte, ſich ganz der litterariichen
Laufbahn zu widmen. Er kehrte deshalb 1837
nach Leipzig zuruck und veröffentlichte eine Reihe
novelliftiicher Arbeiten, wie «Adelig und bürger:
Iih» (2p3. 1838), «Leben und Traum» (2 Bde.,
2p3. 1839), « Stadt: und Landgefhichten» (2 Bde,
Altenb. 1845), ohne bamit bedeutendere Zeil:
nahme zu finden. Nebenbei entwidelte er in Zeit:
fchriften eine vielfeitige Thätigleit. Im 3.1
nahm 9. in Dresden feinen bleibenden Aufent-
halt, und feitbem begann eine neue Cpode ſei⸗
nes poetifchen Schaffens, indem er ſich der lyriſch⸗
didaltiichen Dichtung mit Sriolg uwandte, Zu:
nächſt veröffentlichte er 1851 « dan um did und
ſchau in dich» (28. Aufl., Lpz. 1881), eine Meine
Sammlung von Spruchdichtungen, die ih durch
innige Empfindung, milde und zugleich ernite Le:
bensweisheit und Humanität, fowie durch ein;
fadhe und reine Form auszeichnen. Auf dieler
Bahn fortichreitend, folgten fobann 1854: « Zu
allen guten Stunden» (4. Aufl., Lpz. 1870), 1857
« Feſter Grund» (4. Aufl., Lpz. 1882), 1859 «Auf
ftillen Wegen» (3. Aufl., &py. 1878), 1862 «Lerne,
liebe, lebe» (4. Aufl., Lpz. 1882). In dieſe Zeit
fällt aud) ein Roman «Gintehr und Umtehr» (2 Bde.,
Lpz. 1856), in welchen: 9. die Idealitaͤt des Lebens
mit der Wirklichkeit zu verföhnen fucht. Durch feine
zichtmeile wurde er auf das Stubium ber orient.
Poeſie bingewieien, welches Element bier und da
aud in jeinen fpätern Dichtungen bervortrat. Als
unmittelbare Frucht jener Studien ift «linter bem
Halbmond. Ein osman. Liederbuch» (Lpz. 1860)
ir betradhten. Durd die Nachdichtung der biblis
hen Pialmen («Die Bjalmen der Heiligen Schrifte,
2p3. 1861) bereicherte er den Liederfchag frommer
Grbauung. Große Verbreitung fand auch feine
Anthologie «Leben und Heimat in Gott» (Lpz.
1861; 6. Aufl. 1874). Seine Verſuche auf Dramas
tifchens Gebiete, von benen einige auf ber dresde⸗
ner Hofbühne zur Aufführung gelangten, fanden
weniger Anklang. Mitte 1859 wandte fih 9. von
Dresden nad enberg, Do er ala Vorleſer klaſ⸗
fiiher Dramen vielen Beifall fand. Im J. 1862
lehrte er nad Dresden zurüd, ftarb aber bereits
23. Aug. besfelben Jahres zu Pillnig, mo 7. Juni
1882 fein Denfmal enthüllt wurde. 9. gebührt das
Berbienft, die Deutfche Schiller-Stiftung (f.d.) zuerft
angeregt und dann weſentlich gefördert zu haben.
Bol. Ende, «Julius 9. ala Men und ala Dichter»
(Nürnd. 1872).
Hammer (Buibo), Bruber von Julius H. Tiers | t
und Jagdmaler, geb. 4. Febr. 1821 zu Dresden, bils
bete ſich nachdem er dort feine alabemifchen Stus
dien vollendet, in bem Atelier Jul. Hübners zum
Maler aus. Schon damals, wie aud in ber olge,
ſchuf er, feiner Neigung zu Wald, Wild und Weib;
Hammer (Friedr. Julius) — Hammer: Purgitall
wert entiprehend, ausſchließlich hierauf bezuglihe
Bilder. Noch weitere Verbreitung als —*
— —
gen (für die aGartenlaube⸗, uſtri itung⸗
u. f. w.) gefunden. Auch ſchriftſtelleriſch war 5,
thätig, i er Ir feinen Beicgnungen den den
lieferte und an felbftä
und Geſchichten⸗ (Blog. 1863) und « Hubertui:
Bilder» (2. Aufl., Glog. 1877) veröffentlihte, 5.
4 | lebt in Dresben.
. Hammer: Burgftall (Joſ., Freiherr von), be
rühmter Orientalüft, geb. 9. Juni 1774 zu Omn
Gteiermart, wo fein Bater Gubernialrat war, er
bielt feine Bildung in Wien zumächit im Barben:
ftift und feit 1788 in ber orient. ie. Rod:
dem er an der Heraußgabe von Mewinflis erh:
verf.stürf. Lexikon teilgenommen, wurbe a 1%
Selretär im Wlinifterium der augmärtigen Ange
legenheiten. Cr tam 1799 ala ſog. Spra
nad Konftantinopel zu dem Internuntins
Herbert, ber ihn fpäter nach Agypten ſendele mi
845 | madıte als Dolmetſcher und Setretär den Fellın
unter Hutchinfon, Sidney Smith und JIufuf Palta
gegen Menou mit. Nachdem er im April 1802 nö
en zurüdgelehrt, ging er im Auguſt wieder ol
Legationsſekretär nad) Konftantinopel und 1806 04
Stonfularagent in die Moldau. Seit 1807 in Ba
angeelt, wurde er 1811 zum Wirkt. Rat und ze:
bolmeticher und 1817 zum faiferl. Hofrat befüner,
auch 1835, nachdem er die in Stetermart gelegrarı
Büter der Gräfin von Purgſtall bei dem Ansiteta |
diefe3 Geſchlechts ererbt, unter dem Namen hr
mer: Burgftall in ben Freiberrenftann erhoben. 2
%.1847 wurbe 9. zum n der neubenit
beten Alavemie erwaͤhlt, legte aber biele ik |
1849 nieder. Noch fortwährend als Hefet ie
aufßerordentlihen Dienſt beim Miniſterian be
Slußern thätig, farb er 28. Nov. 1866 zu Wa
Unter feinen zahlreichen Werken ind «dat
manishen Reichs Staatsverfafiung und Stat
verwaltung» (2 _Bde., Tüb. 1816), «Unzblid «a
einer Reife von Konitantin nad) R
1818) und «ftonftantinspel und ber Bobperz'
(2 Bde., Beit 1821) nod immer fhäpbare SCH
ten. Seine «Geihichte des Osmaniſchen Yatı'
(10 Bde., Peſt 1827-34: 2. Aufl. 1835-301 U
bisjegt noch nicht übertroffen. Die «Beichidt: ii
Allaffinen® (Stuttg. u. Tab. 1818), der «Wemalk
jaaf moslemiſcher Herriher» 16 Bde., Der
1887—89), die aGeſchichte Sofbenen Hort: a
Stiptichate (Beft 1840), die «WBeichichte der chen’
Darmſt. 1 und bie « ichte ber Chan: MI
Se
ammlu ie te 8
uftände Deg Orients. sfelbe gilt and me
‚3 Arbeiten über die Litteraturgefchichte der den
uptoölter bes moſlem. Orients, ber «Beidröt
ber fhönen Rebetänfte Perfiens⸗ 1818), m
«Geihihte der oaman. Dictkunft (4 Bre., FA
1836—38) und der nad einem ſehr umfarknx:
Plane angelegten «Geſchichte Der arab. Atteriien
(Bd. 1-7, Wien 1850-57). Unter ben zahl
chen, freilich nur mit Borficht zu benupenden Salt:
ationen orient. Terte find nennenswert Aal
« Gül und Bülbnl» (2py. u. Ver 1834), Same>
ſcharis «Boldene Halsbänder» (Wien 1885), N?
mub Scebifteri® «Nofenflor des
(Veit 1838), «Der Falknerklee⸗ (Bin 18401, I
Geſchichtswert des Verfers Wafla (Wo. 1, Ft
ndigen Werten «Jagbbiler
Hammerbär
1856) u. ſ. w. Aus dem Perſiſche — wre er ben
u Divan des Hafig» —— ei dem
tiöen bie Igeiichen @ebchte
i
Von H. iſt auch die Di
(Wien 1823), ſowie die «
Fake & ein —E
uberiegte er ins Perſiſche (Bien 1881). Auch be
Drien »
x indete d tfi «
6 } Rn 19). Bol. lan
— MN
u ampibammer.
—— Metalle, f. u. Dehn⸗
Dem merbe
Sammerfeft, Hanbelsort in ber Bogtei gie
Namens des norweg. Amts Simnarten (. 3 1, be
nordlichfte Stadt der Erbe, unter 70° 8%
Br. und 41° 25’ 16" öfl. 8. (von ——
in einer rauhen, baumloſen Gegend, —* Hinters
arunde einer Bucht der Felſenin Avalö (Walfiſch⸗
{nfel) gelegen, zählt (1815) 2 2101 gm Sommer, | 1
wo die Senne vom 18. M li nidt
untergebt, ‚Bietet bad das * ein Fr Sei
br dar. 85 teils n
* beſonders ruſſiſche (64) am
133820 k
jche, teilö fremde
we megiiä, teile frmbe Sant u. . m. gegen Yıl £
ran (11 762
allen norweg.
getrocnete und hi gefalgene),
hi) „und end die, Bm Cm non.
Städten {di ie mei tgeuge \ın
Zeit etwa 30 im Jahre) nad) Spi en und beim
Nariihen Meer aus, um bort beſonders Walroſſe
und in newelter Beit auch eine Haiart, Haaljerring
Scymaus mi us), n Leber einen vors
treftlihen Thran gibt, zu fangen. Übrigens ift die
Fiſcherei der Hauptwabrungajweig ber Bewohner.
Sammerfiig ober Hammerbai (Sphyrna
‚der Zygsena) heißt die wohl auffallenpfte Gehalt
ınter den Haien. Der Ko
n zwei platte, breite Flagel verlängert, an deren
Handern die borgeguollenen grünen Au gen figen,
vahrend die Naſenlöcher an ber Unterjeite in den
‚ordern Gden und das bogenförmige, mit fcharfen,
adigen Zähnen bewaffnete Raul weit nach hinten
mf der Unterfeite ‚gugebradht iſt. Kopf und Hals
ieten demnach in der That das Bild eines breiten
Yoppelhammers oder Gcylägeld. Die gewoͤhn⸗
ichſte, um Wittelmeer heimiſche Art (8. malleus)
reiht bid 5m Länge und A ein gefürdhteter
laubjiich, ber befonbers den Thunfischen nachftellt
nd büufig mit Dielen ind Ne gerät. e Arten
;mmen in den ſudl. Dieeren vor.
Dammergaz beibt Hupfer, wenn es durd) ms
hmelzenpmülchenKohienineinem be gereinigtil
Dammer f. Hammer
Dam (Beten Frag! oe, dan. Dich⸗
re, Beichichtiereiber ‚geb. 9. Aug.
309 zu 8 agen, Reader * auf der Univer⸗
tat feiner teriadt ne Studien und erhielt
39 die Predigerſtelle tarup und Rebe
ıtiand, legte diefelbe 4 ſchon im folgenden
abre wieber nieder. Im J. 1846 wurde er B
ner an der Trinitatislirche in Kopenhagen. “Bei
usbruch bes Deutih:däntichen Ariege widmete er
h mit Gifer der dan. Sade e und biente in allen drei
eldzugen 1848—50 als Feldyropſt. Im J. 1864
ard er in bad Follstbing gewählt. Einige Beit
irauf Fa 9. fein geht * Amt nieder und trat
59 als Brofeflor ologie an ber linivers
—— — Dreillang»
rte bed
— Sammerfmith
und aus ve Yen begrü
iR na nad) beiden Seiten | «Hjalmar
763
ntät ein. Als Theolog folgt er ber Richtu
—ES . d.). Seinen uf. ala S Seele
ndete er mit_einer „Reihe Ag
«Chrijtian II. in Schweben und Karl Ki Ya in
Dänemark⸗ (Kopenh. 1847), «Dänemark im Zeit:
alter der Waldemaren (2 Tie., Kopenh. 1847—48),
«Dänemark im Beitalter der nordi hen Union»
(2 Bde., Ko end. 1849— 54), «Dänemarf unter ber
—— » (4 Fe sopen . 1854— 60).
veröffentlichte er «Schilderungen aus
ne ſchlesw. Fre Kopenh. 1849), «Der britte
ſhlesw. Felbzug» (Ropenb. 1851), «Der ſchlesw.
Dreijahräfriege adersl. 1852), aden geuige e Bir⸗
itte og Kirken i Norden⸗ (Ropenh. 1863) un
iſtne Kirkes Hütorie» (3 Bde, 1868— 71). Kuc
als Dichter bat 9. ein nicht geringes Talent bes
kundet, teild in feinen «Hel naeiän en» (Ropenh.
1a), gel in in den onen uno Di bern and ber ih,
rifti» ¶ Kopen „den «Bibliſch⸗ge⸗
—E Liedern⸗ — — und am mei:
te | in ao belt tele and» (Stopenb.
84). 9. ftarb zu pn © . Febr. 1877.
Seine Memoiren: en rare b» (2 le.) wurden
1882 veröffentlicht.
— angerer Bruder, Martin Johannes H.
3. 1811, bat als Rektor ber «Borgerbyb:
len auf Chriftianshaun (1842--67) großes Ber:
ienft als Paͤdagog fi) erwor Gr verbrachte
feine legten gehenöjahe auf feinem Gute Islinge
in Sübdfeeland und ftarb 20. Sept. 1881.
litterariſche Thätigleit war mit Vorliebe der dan.
Sprade gewidmet. J. 1845 lieferte er eine
frei ei berfeßung des ind. Dramas «Safuntalan.
Er gehört fowie fein Bruber zu ben Vorlämpfern
des Standinarismus. — Adger H., ein Sohn des
ältern H. geb. 8. April 1843, feit 1871 Direftor
einer muſilal. Alabemie in Baltimore, ) at mebrere
Cantaten und die Dpern « Tovelille» — und
ar og Ingeborg» (1867) komponiert.
Dämmerlein, ſ. Thomas a Kempiß.
Sammerpodhwert, f. unter Bochmerl.
Sammerjdglag nennt man bie beim Hämmern
Tosi pringenben etallblättchen. Der Eiſenham⸗
merk lag (f. Glahſ pan) dient al3 Zufag in Hoh⸗
und Buddelöfen, als Schleifmittel für orbinäre
Gifenmwaren, zum Buben von Mefiern und Gabeln,
fowie zum Ausftopfen von Nadelliſſen. Der bei
der Herftellung des echten und unechten Blatt ol:
des und Blattfilbers eryaltene H. wird zum
golben, Bi —— u. ſ. w. benugt.
chlagsſrecht nennt man bie einem
Grunbbeiiper n guite ende Befugnis, behufs der Aufs
übrung oder ußbeilerun eine? Gebäudes, einer
auer, eined das Grundftüd des
— bar⸗ hard zu — — iſt nur partikularrecht⸗
Hammershus, ehemals eine feſte Burg, etwas
jüdlih von — Spide der dan. Juſel
Bornholm, liegt aber jest in geobartig gen Trüms
mern. Im Mittelalter ftritten die Erzbiihöfe von
Lund, in neuerer Zeit die Schweden mıt den dän.
Rönigen um deren Befig; mehrmals diente fie auch
als dän. Staatäyefängnis.
Hammerfmith, früher ein Dorf, jet eine Vor⸗
ftadt Londons mit (1881) 71939 & 4 in der Graf⸗
ſchaft Middlefer 2 ‚bepart' Gar Iheniie, b,e km
(ont von re Gorner gelegen und
—X —A— —E und Eiſenbahnen mit
titadt verbunden. Die 1827 gebaute
164
Hängebrüde, melde bier über den Yluß führt, war
bie erfte ihrer Urt in London. 9. war ber be:
ruhmt durch feine Blumen: und Gemüfegärten, doch
nd diefe gegenwärtig faſt ganz durch Häufer und
Willen —— — H. bildet einen Teil des Parla⸗
men edens
—* * eh Regierungsbezirk Marienwerber,
Arch Schlohau, 28 km von Schlodau, an der
Sabre und an ber Linie Ruhnow⸗Konitz der Preu:
iſchen Staatzeifenbahnen, ift Sig eined Amtsge⸗
richts, zaͤhlt Fer 2956 meift prot. E. und at
eine Dampffägemd le und aneutende Bichmä te.
bei bat das ——ea— Schloß
ein, ein —— — am Nieder:
bein, an in Hannover, Medienburg Schwerin,
Öfterreich u. f. w. an eieflenes Geſchlecht. Die
alten Burggrafen von 9. refidierten auf einem ben
Aheln Behern] enden Feiſen Andernach gegenüber.
Graf Otio von H. war um 1020 Gaugraf des
Wetters und Engergaues; er lebte mit Irmgard,
Gräfin von Yeringen, in einer nach damaligen Be:
griffen wegen in naher Verwandtſchaft verbotenen
Che, weshalb Kaiſer gene II. die Trennung
berfelben gerlangte und, da der Graf N nicht
fügte, bie Burg elagerte unden nk
N stadt in ber preuß. Provinz
langer Gegen:
wehr eroberte. Hierauf unterwa 5. und ers
bielt die Burg 1023 zurüd, Irm 0% aber blieb
troß Reichsacht und Kirenbann feit. Diefen Stoff
bebanbelt Wilbrandts Trauerfpiel « Graf von 9.»
Hammerftein (Wilh. Freiherr von), —2
geb. 21. Yebr. 1888, be uchte das Vipt um: Bloch:
mannſche Inſtitut zu Dresden und dad Gymmaſium
u Lüneburg, wibmete fi dann dem Studium der
gar haft auf den Alademien zu Tharand und
ber3walde und trat Oftern 1860 als Forftmann | fi
in mecklenb.⸗ſchwerinſche won e, die er jedoch 1863
wieber verließ, um die nach dem Tode feines Ba:
ter3 crexbten Güter in Bommern zu bemi —35
Seit 1875 Mitglied des Abgeorbneten es [nr
Shpst kn ), feit 1881 des Reichstags
Stoly), f Gl nah . der beutie). tanjeruativen ar:
tei an, in der er den Streng kirchlichen Standpuntt
vertrat und dahin zu wirten ſuchte, daß bie preuß.
ierung den kirchenpolitiſchen Stonflilt mit ber
Pr Hierarchie durch eine eingreifende Revifion
ber Maigejege beendige Ah gleihem Sinne redis
gierte er die «Neue Bren ſche ec ) Zeitung»,
deren Leitung er im Nov. 1881
Sammertvalle, |. unter Tuchfabrikation.
Bammerwaſchmaſchine, |. unter Waſch⸗
maſchinen.
Bammerwerk (ftz. forge, engl. hemmer-nil),
eine 75 oder Fabrik, in welcher man Eifen,
Stahl, Kupfer oder auch Meifing mit Hilfe be3
euers und der Hämmer verarbeitet, namentlich
aber eine foldhe, in eh Eifen gefriſcht wird.
übernahm.
es Walborunbhadt ift eine Berechtigung
eines Waldgrunbitüdbeligers, bob der anliegende
Wieſenbeſitzer beim Maͤhen
Entfernung vom Wald (einen
er ten mu
Bäumling, 1. unter Caftration.
der latinifierte Name von Hams
burg
Gämoglobin, 1. Blutfarbftoff.
Samos (Jean Louis), franz. Maler
anımermurf weit)
in angemellener | jchaft
geb.5. Mai 1%
1821 zu Plouha (Depart. Cdtessdu: ‚Kord), trat in | Anſchwellen "ber
die Kongregation der hriftl Lehrbrüder und be: | Vfortaber, herbeiführen.
Hammerftein — Hämorrhoiden
wies beim Zeichenunterricht im Noviziat Anl
bie feinen Künftlerberuf entichieben. Er A 1
Ordenskleid ab und ging nach Paris, um
unter P. Delaroche und Gleyre zum Maler 1 *
den. Er kultivierte beſonders das ſog. «neu:pompe
janifche» Genre. Delannt find feine Wilder: "
comedie humaine (1852), ma saur n’y est
1852), cen’est pas moi (1858), la boutiqueä4 ses
1857), l’escamoteur (1859), la seur ainde (1861),
a fermiere und la jardiniere, zwei Geitenftüde
P’aurore (1864), les muses & Pomp
100). ©
Diefe dem häuslichen und D ee h
—J— —— ————
eſuns um eichte orit au
865 lebte er meiſt auf Capri. Melde
Geiftreid ebachte Bild le tiste Av oe, R
arb 29. Mai 1874 in St.: — 80
aãmon (grch. Haimon) Sn des Kies
9
Atben, der Derlobie von Mage . d.), der os
ter de Odipu
—— — (grch.), Lehre von ven
te
"Shnepei Bi et} an natertrantgeit
e (pr
—— — — Baãmorrthe
iſcher Oerd Teac) und Baͤmorrhagiſcher
nfartt, f. unter Blutung.
ämorrheibalfalbe von Bell) und Häne:
rhoidenpulver (von®olff),f.u.Gcheimmittel
Hämorrhoiden (Bl ) nennt man da
tranthaften Zuftand, bei we die Ma
biutadern fadförmig erweitert find und leiht dem:
gem ng zu mehr ober minder erheblichen Blutunes
n. Die den Maſtdarm kranzartig umgeberin
Blutabern (Venae a — ermaitm
fih im Gefolge eines ‚Öronifchen Katarrhs ie:
aitbarme. n der au tgelodexten, ——
FAR FA eim bededten Schleimhaut —7*
ben die anfangs dünnmwandigen, blän
eit a den — die allm zu Fan
bi zur Größe einer Kir Ihe anwachſen können ım
ihre bläuliche Farbe verlieren. Die Hämorrhe-
dalknoten erftreden fi) bei, verf iebenen dab
viduen mehr oder minder wei in den Darn ib
auf. am Rande des A tier fihenben en bee
äußere, bie innerhalb des N
befinbligen innere Hämorrhoiden. Die Kö
iebigleit der Venenwandungen kann angt
ein ( ıber bie Grorihkeit der 9.) ober aud rue:
ben wer
durch bie Erzeugung und F |
des —— (durch Gen
Nahrung, figende Lebensſweiſe Sebraud 2° en m
ll brührmitteln, übermäßigen Genub
nwend
* Betränte tobe und häufig
(yftieren u. del.). Jene Nachgiebigfeit der
vorausgeſeßt, oe die H. Hervorgerufen
alle Umftände, welche den Abfluß be Biutek u
ben Darmvenen erſchweren, wie habituele 3:
—A wie | im Beden (Schwan:
baher Wehabern), anhaltendeb endes Sißen 3!
vorgebeugtem Oberförper u. bgl.; ferner burd ©
krankun en der Leber, welche bie Bfortader mt
engen; Veränderungen ber jemjeit der EM
gelegenen Organe (Cungen, Herz), die mit Stan
des Dlutftroms verbunden find. ähalrt
achen beruhen —— *
ke
Schlemmern, deren üb KK
Leber, allo
uch bä
Hämorrophilie — Hampſhire
eauniigt die Bildun ber H., weil es zu chroni⸗
pperämien der Bedenge cn disponiert. Aus
den angegebenen Urſachen ift e ai, warum bie
9. felten find bei Kindern, und bei ännern bäu:
figer als bei Frauen gefunden werben.
Die 9. e Be teils örtliche, teils ae
Beſchwerden. Die Kranlen haben das Gefühl, al
befände ſich ein frember Körper im Aer
piinden Brennen und Spannung im farm,
baben beftige Kreuz: und Rudenſchmerzen. Sind
die Sinoten noch tlein, fo macht nur harter Stuhl
bei ber Entleerung Schmerz; haben die Knoten da;
gegen eine beträdhtlihere Größe erreicht, 10 Hagen
die Siranlen fortwährend über Schmerzen die ſich
bei jeder Stublentleerung bis zu außerorbentlicher
Heftigleit ſteigern und die Kranlen am Sigen der:
bindern. Bet der Stublentleerung wird dann oft
die Maſtdarmſchleimhaut mit den Knoten aus bem
After gepreßt und muß bierauf unter beftigen
Sn zurüdgeichoben werben. Hinter
Scdließmustel figende H. werben jo häufig einge:
klemmt und können fi dann entzünden und felbit
brandig werden. Nicht jelten beriten bie bämor:
rhoiballnoten (die blinden Hämorrhoiden)
und geben zu Slutunge en Anlaß (fließende Ha:
morrboiden), bie b en Kranken grobe Erleichte:
rung —8 und aus diefem Grunde von alters
ber als Guldene Aber bezeichnet werben. In an:
dern Faͤllen verjümären die Hämorrhoidalinoten
an ihrer Wurzel, wodurch fih Die Beichwerben nur
noch fteigern. Die Geihwüre bluten bann oft aus
den Merle n oder telbft aus Kleinen Per,
er
Blutarmut berbeigeführt werben. andern
Ien kann das Selma: in bie Tiefe dringen, bie
Haut in der Umgebun - Ifters buröibreden
und fo eine Maftdarmfütel bilden. Oft gebt mit
oder nad) Stuble oder aud allein das fchlei:
mige Selret bes Tatarchalifhen Maftbarms ab
(Shleimbämorrhoiben). Die H. lommen
und ſchwinden häufig periobi 6, auch o Ohne Kattge
habte Blutung, und mit ihnen lommen und ge
die Srtlichen und _ allgemeinen Beichwerben. b:
geliehen von ben Fällen, wo bie 9. durch Organ⸗
ertrantungen berbeigeführt,, find fie nicht wie man
über glaubte, eine Konftitutionskran fheit (f (f
Hämorrhboidaltrantheit); fie find "eine
ein rein Örtliche® Leiden, das nur wie jedes ander
wie ein Magentatarrh, ein Darmlatarıh u. *
allmählid den ganzen Körper zur nitteibenfhaft |
jieht. Die Benenerweiterungen können ſich
gend vom Maftbarm aud auf benachbarte Organe
3. bie Harnblafe (Blaienbämorrboi en
eisen und in Bieten Sole — Aeen
merzen oder Harnver ng zur Folge haben
Bei der Behandlung der 9. find vor allen
Dingen alle biäteni chen * lgriffe A ie zu
vermeiden, nur leihtverbauli eſten vor:
wiegend vegetabiliiche ee J "ni t gunmäpip er
Menge zu genieben; ftarler K bee Syn:
tuofen, ftarle Dürze u. ſ. w. asien Puh genofs | 5
ion Bern. Die Aranden foll Ion viel aller Tone | fer
en, fleißig fpazieren geben, turnen ober ons
ſtige —8* ige Bewegung machen. Kotverhal⸗
tungen barf man nicht auflonmen laſſen; do find, |
um Stuhl herbeizuführen, nicht etwa braftil
—A zu nehmen, ſondern nur mild wirlende,
wie Weinſtein, Rhabarber, Bitterwäfler und ans
dere ſaliniſche Abfuhrmittel. Bei blutreichen und
8
aA
XR
opfende Zhutr grluſte und bern ai noch
765
volljft en —X erweiſt ſich der öftere kur⸗
mäßige Gebrauch von marienbaber, kiſſinger, hom⸗
burger und anderm Waſſer, von Weintrauben und
Kraͤuterſaͤften nutzlich J. gen die örtlihen Be:
Iöwerben apieh n 11 öftere kalte Wa (ungen
leiwajjerumfchläge, milde Sal:
rg at Umftänden oͤrtliche Blutentziehungen;
übrigene en? hüte man bie Knoten vor Duetihungen
und ra weil dadurch oft Entzündung der
innern S fortader mit ge:
fabei en Folgezuſtänden, feibit Eitervergiftung
3 Blutes entitebt. Auch da 3 Schlafen in wars
men Federbetten, fowie das y> en auf Polſter⸗
fühlen ift zu vermeiden. Die Geihwüre mit ibren
Blutungen verlangen forgfältige örtlide Behand:
lung; gegen ftärtere Blutungen wende man lalte
ar tiere, im Notfall mit Zuſaß von Gerbfäure oder
aftdarmvene und ber
Eifendlorid an. Größere äußere Knoten, nament:
lid) wenn fie ſehr ſchmerzhaft find ober ftark bluten,
werden am beiten mit er Blüheiten entfernt.
Bimorzonp Ute (grch.), f. Biuterfrantbeit.
paſie (gr ), die von ö% nod angegebene
Mg be zolutab dung bur Anwendung des
Scröpfitiefels
ampden TE en) engl. ——
peb. Geſchl pre
1594, jtammte au einem alten ©
ion im 13. Jahrh. genannt wich.
—Xx in Oxford und wurde 1626 ins —
gemöblt. ine „gelbit durch Haft nicht gebrochene
eigerung, zu der von Karl I, auge Öjriebenen
—* Anleihe beizutragen, erwarb ihm d en
namen des Batrioten. Cr verdiente fol
mehr durch feine Teilnahme an ber
fämpfung ber Petition of rights im Barlament
von 1628. Nachdem er fobann eine Zeit lang zu:
rüdgezogen gelebt, wurbe wegen verweigerten Bei:
trags zu der vom König, —— gefor⸗
berten aSchiffſsabgabes ein Prozeß gegen ihn eröff-
net und er zwar in die Sloften verurteilt, das Bo t
aber dadurch zum Widerftand 1b gegen ben den Wibbraud
der königl. Gewalt aufgerufen jene Ent⸗
ſcheidung das ——— Ar des Parla⸗
—— praltiſch beſeitigt erſchien. Durch Kabinetts⸗
DI der in * mit ſeinem Vetter Oliver Crom⸗
Di nad) Amerila auszupanbern, trat er im Par:
lament von 1640 an bie Spige ber Dppofition und
gehörte zu den fünf Mit cher, die Karl I. 1642
als bes Sochverrate (Audi ig in (" mihhee Bart jeßen
ließen. Als dann der Kampf zwiſchen Barkament
und König ausbrach, errichtete H. in ——
ſhire ein Regiment und führte 8 ins
Chalgrovefield ſtieß * am 18. Juni bs duf ve
Reiterei bes Pfa are n yor Er verwuns
det und ſtarb 24. 5—
g, Kir i ala
nedey, «Jo u ie Lehre vom kn
Widerflände» B eeieb
Samy N aueh. ber Soutbamp:
ton genannt, fr un
ber | ſege ſudlichſten Oral:
(öaften Engl ands bat auf 417663 qkm (1881)
7 €. und liegt zwi en den Grafihaften
Bert, alte, Dorfet, dem Britif en Kanal Suſ⸗
nb Surrey. ie bildet der ffen⸗
nad) eine grobe Flaͤche, nur ier und ga von
ihen nicht übe er 150m hoher Kreidehugel (Downs,
i. Dünen genannt) durchzogen, in benen ber Eid:
Doom Dil (236, sm) der hödhit He it; bie au te ift mit
unzähl igen Buchten us umgrenzt. Der Boden, zu
einem Heuntel zum Ihemfebeden gehörig, ift teils
166
Waldland (839 qkm), dad mit herrlichen Eichen
und Buchen beftanden iſt, teils ergiebiges Aderland
(1536 qkm) und bejonder& zur Viehzucht hoͤchſt
neeignetes Weideland und Wiele (1188 qkm), Der
Sübmeltteil wird — vom Rew⸗-For eſt
(240 qkm) und von ausgedehnten Heiden einge:
nommen. Das Klima it das angenehmfte und
mildeite in England, ſodaß neben berühmten Wei:
en, Gerfte, Bohnen und den edlern Gartengewäch⸗
Im auch feines Dbft und fogar der Weinftod und
ie Myrte im Freien gedeihen. Auch Hopfen wird
viel erzeugt. Im J. 1879 baute man zum Schaf:
utter auf 326 qkm Rüben. Die Induſtrie ift un:
deutend, Dagegen die Viehzucht, beionders Schaf: | L
und Schmweinezudt, von großer Wichtigleit. De: | des
rühmt ift der Sped aus 9. Southſea, South:
bayling, Bournemouth, Anglefen bei Gosport und
mande Orte auf Wight find berühmte, vielbefuchte
Seebaͤder. Bon den FZlüfien, die inſsgeſamt nur
einen kurzen Lauf haben, find bemertenswert ber
Avon, der kurz vor feiner Mundung die Stour mit
fi) vereinigt und ſchiffbar ift, und wie ber Bolbre,
die Ere, ber Teſte mit dem Anton, und ber Itching
in den Kanal einmündet, und der Mey, Enbourne
und Lobdon, welche fich in bie Themfe ergießen. Die
vorzüglichiten Städte find: die Hauptitadt Win-
iter, Southampton, Portsmouth und —8
us. gepint auch die maleriſch ſchoͤne Inſel Wight
. d.). Die Grafſchaft ſchickt 16 Abgeordnete ins Bar:
ent. Der Rame Hamtanfcire erſcheint zuerſt im
J. 755. Wilhelm der Eroberer nahm Wincheiter
zur Refidenz. I. Woodward, «History of H.»
(8Bbe., 1869); White, «History and Di ofH.
and the isle of Wight» (1879); Bevan, «Tourists
- guide to H. inchuding the isle of Wight» (1881).
Dampftead, nordweſtl. Borftabt von London
mit (1881) 45452 E., in der Grafſchaft Middleſer
am Abhang des Hügel3 von H., 6 km norbweftich
von der City gelegen. Unregelmäßig gebaut und
in feinem äftern Zeil von engen, gewundenen
Straßen dDurdichnitten, het H., trog feiner altmäb-
lichen Ausdehnung und Hoderniftierung, mehr ald
irgendeine andere londoner Borftadt fein land:
lie Aussehen gewahrt und ift berühmt durch
—* choͤnen Gaͤrten, Alleen und Haine. Am Ab:
quellen, die im 17. Jahrh. entdedt wurden; neuer⸗
dings wurde die Maſſe des ausſtrömenden Waſſers
beträchtlich vermindert durch die Anlage von Ab⸗
ugstanalen und CEiſenbahntunnels. Gin hervor⸗
hehenber Charalterzug von 9. ift jept die Heide au
der hr e und am Rordabhang des Hügel3 (Hamp-
Nähe London? ift und nad) einer Seite eine groß:
artige Ausficht Aber die Hauptitabt gewährt.
Gampitenb (Billiamvon), Braf von embrote
ij.
Hampton (John Somerſet Pakington, Lord
engl. Staatsmann, Sohn an Huffells n
Bomwid:Eourt in der Grafſchaft Worceiter, wo er
20. Febr. 1799 geboren wurde. Nachdem er in
Eton und Orforb feine Erziehung erhalten, ließ er
fih auf feinen Yamilienbeikungen nieder und
wurde zum Friedensrichter ernannt. Im J. 1830
erbte er die ebendaſelbſt gelegenen Güter feines
mutterlichen Oheims, Sir John Ralington, und
wurde Bug
ang de3 Hügel3 Ar fich eiſenhaltige Rineral: | tende
veranlaßt, deſſen Kamen anzuneb:
lam faft da3 ganze Grundeigentum
ände, für welchen
men. Zuglei
des Fledens Droitwich in feine
eath), welcher die höchkte (Erhebung in der | tierge
Hampftead — Hamfter
er fi 1837 ins Barlament ließ. Hierge |
K iven und den
hörte er zu
ervativen
treueſten Anhängern Sir Robert Peels Yard ia
er 1846 zum Baronet
ördert wurde. Xreoybes
fand die Abſchaffung — an ihm eine
entichievenen Gegner, und er lämyfte von nın cr.
neben Bentind und Disraeli in den her
Reihen der Broteltioniften. Als ſich daher im den.
1852 ein Miniſterium aus femen
ee betraut. Jedoch ſchon im Te, If:
der Admiralitũt.
im Juli 1866 gebildete Rinikerium
wiederum als bes i ein, wäh
Beten er bei der teilweifen ion de
nifteriums 8. März 1867 wit dem des Ariel
minifter8 vertaufchte. In Deefem blieb er dat
bis zum Shurg bet erſten ieriums Dierac
1868). Bei der Bildung des zweiten Ri
m3 Disraeli (Febr. 1874) erlangte er iu
mt, wurde aber mit dem Titel eines Barın h
Als zweiter Lord 9. folgte
Glaney Batinaton, geb.
unter Heinrich VIII. erbautes,
fönigl. Herrn gefchenltes Schloh an der
beim Dorfe Hampton, 18 km
legte den erften bota
jenen
Them
land an.
eb burd
gen
damals gegebene Geftalt von
er
eine Zeit lan
befien Zode comme n}. N.
tob IL., die Königin Ama, Georg I und II.
ed bewohnt. Senbem hat fein end.
arch dajelbft refibiert; die Gemächer und
die Köonigi
g
1
4.25
=.
.
zn
$_
wang nterichieden Rt. Di e-
un ,
—— ber Baden nd Aberal Fr.
— * mei —ã
amſter (C.frum®
rer.
In Tberin m, Indet und wahrfrinfd A *
in
dem —— in Enropa eingewandert iR. ®
England, der Schweiz, Dänemark und Sindr
in Oberbayern und füdli von den Alpen bet
ihn noch niemals angetroffen. Or wid, F
Schmans ungeredmet, D 18 30 era Im Aa
toftbraun u m
genden —* fhwarı, Meran De den Ai
XR
x
In 2
Hamun — Hanau (Gtadt)
2 m unter ber Oberflache einen aus 8 biß 5 geräu«
migen Kammern beitehenden Bau an, in welchem
er einen bedeutenden Wintervorrat an Getreide,
auch an Srbfen, Widen, Bohnen und Linſen fam:
melt und feinen Winteric laf hält. Da nun alte
H. bis zu einem Eentner Getreide eintragen und
dad Weibchen zweimal im Jahre 4 bis 13, ja
16 ‘Junge wirft, fo ift in manchen Gegenden der
durch die 9. angerichtete Schaden fehr pebeutend,
und es haben deshalb die Behörden auf bie Ein:
lieferung von H. öfter Prämien audgeicht. Go
suchen 1816 in der Stabtffur von Gotha 111817
efangen. Die Felle geben nur ein gerinnereb
Sehne, das —2 d nur ſelten gen en.
in eb in wild * zornig und ſetzt ieh
arg I vier eftig zur Wehr, —8 er ſich
auf ben Ginterbeimen aufrihtet, Kopf unb Hals
aufbläht > grimmige Biile austeilt. Man gräbt
fe aus, tötet fie mit gt oder fängt fie in Fallen.
Es gibt nod) mehrere Arten H. die alle viel Teiner
167
im Nlorben liegt das alte graͤfi. Schloß, jent sch
fi ber landgräfl. Familie von Hefjen-Bhilipps
9. hat zwei unierte prot. Sirchen, nämlich de be
Darientirche mit der Gruft der Grafen von H.⸗
Deüngen nberg und bie 1658 gebaute gohemmistirche
v Oruft der Grafen von ichtenberg,
fernet eine 1600 gebaute Doppellirche der wallo⸗
niſchen und der niederländ. Gemeinde, eine kath.
Kirche, eine Synagoge, ein Opmnaftum, eine Real:
ſchule, eine höhere Mäpcheniäufe, ei eichen⸗
alademie, ein Theater, ein ——— ein Raijen:
u3 und ein nenbtran tenhaus. Die
He Sammlungen, ebenfo ber Geſchichtsverein. Die
net ift Gig eines Landratsamts, eined Landge⸗
richts, eines Amtsgerichts, eines Superintendenten,
eines kath. Delans, eines 2 Dauptfieueramts, einer
Handelötammer , einer Rebenftelle der Reichebant
und Behörden und zählt (1880) 23086
mei prot. E. Nachſt K fe de % bebzutenbit
als unfere eu ifchen H. und in Alien und (igyp: Stadt | im Regierungsbezirte aber in gewerb:
ten einheimiſch fin liher Hinficht allen Abrigen desielben voren.
Samun, ein 0 akm großer, feidhter See I fände der de ber Babrätig ind Bijou:
oder Sumpf auf der Grenze von Afgbaniftan ne terie t, Eigarrenformen, utarbei z
Ken und Balutidiften, an welchem jich im {cube , Bapier. Es
der Iumpfige God:i-Birreh (Aria Palus ber Alten, beieht ei eine gr Eifengi iekerei, eine de kom bien
Zareh der Araber) anſchließt. In ihn ergießen fi) | ferei und eine Blatinfhmehe e beiden die ein-
der Harud und Farrah Rud, während der Hilmend vom in Deutichland). In der Stadt lie:
fih vor Erreichung des 9. im Sande verliert. en das 6 Philipypsruh, Wohnfig des Lanb-
nie 1 Bolt Debirgäfgiiem der griedh..türt. Halb- gef en von Bert, B un
e
Bä ei, Baltan albinjel. 9. 1630 eine
—— — ſ. h f Binde, Breite ei bielt m
Dau (Ulrich, —* Sallı 8), eriter röm. Die Kaifentichen bis es 1 | 1636
Buchdrucker, wurde vom Kardinal Zorquemaba | durd) ben Landgrafen ae vom Sch er Rafie!
sad) Rom berufen, um deſſen «Meditationes» zu | entfeßt wurde. Kriegs:
druden, w 31. 24 1467 vollendet mwurben. geihihte berühmt Ye Bet hy be Hanau
Bon feinen Suerhältnifien ift ni its | 80. Dir. 1 * een I.
befannt; da er ſich Ciyis Viennensis nannte, wird | in 2. a ehem
er in früherer Zeit in Wien gelebt haben. Die | den Bertrag zu id 8 DE 18 ar mit „Oßterrei
«Meditationess, von denen eins ber drei vorhande: jegen Rapoleon —* hatte, zog ber nadııne:
nen —æS ne in ber wiener A et bes } lige Feldmarſchall rft Wrede ‚an
as au (ai ließen ea —— ich Bi as 9 ae si m — 5* der
woraus zu ſchli urjprün 0: ma arg, um Rapoleon nad) der
graph ober rieforuder war. er be Du Schlacht be "zit 80000 80000 i
8 meld e er ae
noch fpäter in A Antigunerten ala Penn lade
frift verwendete, fo in feinem «Cicero» 1469,
Die Helzihnitte gleichen — denen ber Pfiſter. In dem
ohne Angabe des D hienenen «Quintilia-
aus» m 170) behnben $ die erften gegoflenen
gi —S en 1467 bis 1474 bebiente er ſich
n Ant. Campanus ala Korrektor,
von da an drudte er mit Simon Nifolaus da Yucca
f ber wieben allein bis an feinen 1478
— —* —— Kaſſel
liegt in ein
a], er *— alte ange auten © 8 Ye
Aufanımen,
38 1479
Hauan,
ig in den
den Linien —55 — * a
Ludwigsba ll
Kur Furt une 0.» —5* ——A—— de
— der ‚per ef ein eineb
Kanals, ber 9 bis in
beſteht aus der nad) eier Art gebauten kn
und der Neuftadt, die 1597 durd) eingewanberte
Aallonen und Nieberländer mit geraden und brei:
ten Straßen angelegt wurde, Am Ende der Stadt
ein Hafen,
ie Stadt führte.
Rain und
bem Rheine ue te, „den eg zu verlegen. Hein
Würzburg, der franz. General Zurreau mit
12000 — beſeht hielt hemmate Wredes Bor:
rüden. em Bombarbement
26. DEE. —A der eabte obne die Citadelle
—— em. rg, wo
eine württemb. Briga ‚im ganzen
[est nod nod 40000 —3 — Bar, m *
* un —F —22 bi |
n flo u glei a a mi en
—328 — —
bereits ber N naht
morgend en 8
Kolennen
bie ee ab ofanterte der —X
während lehtere durch bie Srtilleriereferve er
ſchoſſen wurde. Die Infanterie geriet in Unorb-
nung , die Kavallerie der Verbündeten wid) zurfid,
worauf auch die Infanterie auf dem linfen Dgel
über dre Kinzigbride nad 9. floh und die Stadt
von den Aranzofen mit Granaten bemorfen wurde.
768
Die Truppen des Mitteltrefiend und des rechten
Flügels zogen fih auf der aichaffenburger Straße
zurüd, wo fie wieder Stellung nahmen. Am
31. Oft. früh räumten bie Verbündeten 9., und bie
anzofen rüdten ein. Bol. Dörr, «Die Schlacht
ei 9.» (Kaſſel 1851); «Die Schlacht bei H. am 30.
und 31. D8t. 1813» (Hanau 1863).
Seit dem 13. Jahrh. war H., 1303 zur Stadt
erhoben, Wohnfiß der Herren von Hanau, von
benen mebrere kaiferl, Landvögte in der Wetterau
waren. Sie führten bereit? 1843 die Primogenitur
ein und wurden 1429 Reichsgrafen. Durd Erb:
ſchaft gelangte im 15. Jahrh. die Herrichaft Lich:
tenberg im Elfaß an einen Angehörigen des Hau:
ſes; die neue Linie nannte ſich H.: Lichtenberg und
die alte H.:Münzenberg. Jene erloſch mit Johann
Ernſt 1642, und feine Beſißungen fielen _an_ die
jüngere Linie, deren Haupt 1696 in ben Faurſten⸗
tand und zum Direltor des wetterauifchen Grafen:
tollegiums erhoben wurde. Als auch diefe Linie
1736 mit Johann Reinhard IL in Mannsſtamme
erloſch, kam zufolge früherer Erbverträge H.⸗Man⸗
jenber an Heſſen⸗Kaſſel, H.:Lihtenberg an Heſſen⸗
emmfiabt. nter der Regierung des mi Seen
v
Wilhelm IX. wurde die Grafſchaft 1785 mit Heſſen⸗
Kaſſel vereinigt, 1803 durch Reichsbeſchluß zum
Hürftentum Hanau erboben. Mit dem Kur:
rftentum Hefien nahmen 1806 die Franzoſen auch
H. in Befig, worauf es 1809 zum Großherzogtum
— [hlagen wurde, bis es 1813 wieder an
eflen Kaffe! am. Seitdem bildete es nebft bem
vormals fuldaiihden Amte Salmünfter und den
[rüber pienburgtichen Umtern Birftein, Wächter?-
bad, Meerholz und Langenfelbolb die dell ro⸗
vinz Hanau (die Kreiſe H., Gelnhauſen und
Schluchtern), und feit 1866 einen Zeil des preuß.
Regierungsbezirks Kaſſel.
rKreis Hanau zählt (1880) auf 346 qkm
82385 E., worunter 14904 Katholiken und 1955
pen. Bol. Arnd,
Hanau 1868).
an, Fürſtin von, Gräfin von
Schaumburg, waren die Titel der morganati:
ſchen Gemahlin des Kurfürften Friedrich Wilhelm
j. d.) vonHeflen. Sie war geboren ald Gertrude
altenjtein am 18. Mai 1806 zu Bonn, verbei:
ratete ſich fehr jung mit bem preuß. Lieutenant eb:
mann, wurde aber auf Wunſch des damaligen Kur:
peingen Friedrich Wilhelm geigieden und ver
mäblte fi, nachdem fie au ejeitigung des Che:
hinderniſſes vom Katholizismus zum PBroteftan:
tismus übergetreten, 1831 in morganatifcher Che
mit dem legtern, welcher fie bald darauf zur Grä-
rn von Schaumburg und 1853 zur Fürſtin von
Danau erhob. Sie * als ſeine Witwe in der
acht vom 9,/10. Juli 1882 zu Prag.
Danbutte, f. Hagebutte.
Paucock (Winfield Scott),amerit. General, geb.
zu Montgomery (Bennfglvanien) 14. Febr. 1824,
wurde in der amerif. Militäralademie zu Weſtpoini
erzogen, aus welder er 1846 als Offizier in bie
Infanterie übertrat. H. nahm unter General Scott
an dem Feldzuge gegen Mexiko teil und war bei
dem Ausbruche des Oürgerteieged 1861 Stapitän
in Generalitabe. Er wurde zunächſt der Botomac:
armee ald Generalmajor zugerielen und zeichnete
ich 1862 in den Schlachten bei Williamsburg und
deridsburg, ſowie 1863 bei Chancellorsville und
ttysburg aus, wo er am 8, Juli ſchwer verwun:
ı berbeiführten. Im Auguft wurde
«Gejchichte der Provinz 9.» | €
Hanau (Fürktin von) — Hand (anatomifch)
det wurde. Im J. 1864 trat H. an bie Gpige ws
2. Armeekorps, mit dem er im Mai und Juni as
ben bintigen Kämpfen teilnahm, welde unter
Grants Überbefehl den Widerſtand der Konföde
rierten brachen und bie I erung von Rihmon
. zum General
major in der regulären Armee ernannt, befehligt
nad Beendigung des Kriegs in verſchiedenen Vi
litärbezirfen umd wurde 1868 von ber Demokrat
ſchen Partei ala Kandidat für den Bräfidenten
aufgeltellt, unterlag bei der Wahl jedoch dem mı
den Republilanern aufgeftellten General gie
Grant. Dieler übertrug 1872 den Militärbesirk dee
Atlantiſchen Dceans, deſſen Generallommand it
zu Neuyork befindet, an H. Dieſen wichtigen Er.
trauenspoſten befleidet H. noch gegempärtig.
o venlam petimusqu
p o
vioissim, d. h. «Umdieje Gunft bitten wrun
fie gewähren wir binwiederum», Citat aus Her
aArs Zoetica» (Vers 11), entiprechend dem dat:
ſchen Sprichwort: «Ein Dienft iſt des andern wert.
Sand (manus), der unterfte Zeil der oben &
tremität, welche dur das Handgelent mit tem
Borderarm in birelter Verbindung fteht. Pa
unterfcheivet an ihr den gemwölbten —28
(doranm manus) und bie leicht ausgehoͤhlte Hobl
and oder den Handteller (vola manus), m:
terhin die Handwurzel oder das Handgele:
carpus), die Mittelhband (metacarpus) und de
Singer (digiti), endlich zwei ab dete Ränkt,
den Speichenrand auf ber Daumenſeite ım
den Ellbogenrand auf der Aleinfingerfeite. 2:'
Gerüft der & beiteht aus 27 Heinen Knohen, va
welden 8 die Sandmwurzel, 5 bie Mittelhend ı
14 die finger bilden. Die 8 mehr ober min
würfelförmigen Handwurzelknochen bin
zwei übereinanderliegende Reihen von je 4 Aw
en, von benen bie eine Reihe (be ehend aus dee
ahn⸗, Mond⸗, breiedigen und Erbſenbein) an det
durch das große und kleine —— das Hop.
und Halenbein) an die Mittelhand ftößt. N
Knochen jeder Reihe werden durch kurze und karl
Bänder | o feit untereinander verbunden, das R
ewillermaßen nur eimen Knochen , barftellen '
fel: Bänder des Menſchen, Fig. 1); aba ı
Gelente zwifchen beiden Reiben und zroilchen Le
Unterarm und der oberften Reihe ii berart, DS
da3 eine die Bewegung ber 9. nad) vorn, dat i
eite
verbunden; M
Daument,
dere bie nach der eftattet. Wegen ihrer ®
beider
lents gleich. - Die Drehung ber H. um ihre ii
bogenbeins drebt. Die Handwu et Be
nen ber Beugemuäteln verlaufen. Bier ber rt
nfte, der Mittelbandfnochen N,
attet eine fo freie —* keit wie ein echtes
den ange
nachbarten Lage ift bie tombinierte Wirkung
Gelente dem eines ziemlih ausgiebigen Kugele
vermittelt allein der Vorderarm, indem fih X!
untere Speichenende um das untere Ende dei (!
einen nach ber Hohlhand offenen , ;
chen ein breites, feites Band (ligamentum carı
transversum) gefpannt ift, unter de ce
renförmigen
iemlich ſtraff und unbemegli
h fi
gerglied und kann daburd
gegenübergeiteilt werben, worauf bie
it des
reifens und Erfaſſens derubt; a Hohlbaa⸗
u find bie Mittelbandfnochen zugeichärft un
Dingen fo den ie Bau des Handielerd
e.der Unterarminochen, die andere (geil
la ii
ittelbandinocen find unter 0
Hand (ärgere) — Handarbeit (in u )
Der Daumen ( x), in defien fräf
widelun nun team u Beni, m mi roiche
tiger u rakterifti flde Bo Menf
band vor ber —E at * wei lie
ber, jeder andere „ginger drei. (6. Finger.)
Sämtliche Knochen der 9. find mit Bändern unter:
einander verbunden > und ee den beweglichen
befinden 0 aubeden Ge
sablreichen . und bie NE per bewegen:
ben a ihrslein een | uptfädlid am. am Borberarm
und nur wenige an ber nd zwar ents
Ipri en die Beu —886 von der innern, | &
nbteller entipredhenden Fläche bes Vorder⸗
— bie Stredmusteln Dingegen von ber
Außern e bed le tem; bie Singer baben ge
meinſcha e Huske ein er außerdem
noch einen bejondern treder, mb er Daumen
und ber Heine Singet bie ihrer freien Tage wegen
sefonberh beweglich jein können, Ieber n eine
Anzahl zu —— um Zeil 1 Im Sanbballen ge gelegen
en keine ußleln, fon: |
ern nur Könge —28 e beite n nur aus bie:
en, aus ben Knochen, dem Seit mit
ven zugehörigen Nerven und (eben. Die 9.
vird durch zwei Arterien, bie un, u und bie
ln,
—— mit Blut verforgt, und zahlreiche
Benen Lahr ven das Blut aus i N ab; Hohl:
bünne — —* e
Ir e Ger volaris) vielfa Intereknanber In
rlebr. Die, Sutostähe bes
Ren Gen Ne "Die GBelent;
alten feit an bie —ã *
eftet. Diefelbe it reich an Ihmeruen, ie
Arien nen, m, den 0 Ve —
r —*
üngerglieber | t 8 5* ie ber Ragel ein:
efugt, er Im aneie: bas zum einen lurzen
* beit, eine x ven
‚ bie fein F — *
rt 6 vie eibt wie ber Sie ift das tunftfertigfte ‚In;
— ben ne hen m der bebem € "erelung
ehe er in ber hur —— har 8 feines
aflo orrichtung
—— — ben mp findung nu
’n ber Zungenfpiße überizoffen. Die taufenbfäl:
gen a ge a Sr ntier ung i a), | 14:
e ein au ’
erden nur Durch den weile —— dieſes
Keane ausfü 553 welches durch ſeinen wohl⸗
Mechani
berlegenheit entſpricht, —A ch,
3 steibigungämitteln ärmite
echöpf zum Beferräer lebenden und
—— uff aufwirft. Gerade bes buntollen
ras ben fi
öpl, Galen als den Beherricher der Erde.
Die Berlepungen ber H. heilen wie bie bes
—* — 532 * und ſelbſt faft
mad en — 5 an
GrK bie Berwun
ulungen aus he
E lafien *
en
narlie n
oft bie
—— ⸗Sexiton. 13. Uufl, VII.
en ala a olllommenke de A
769
Dane
von ru nochen
—S & gu ünb dungen und Cite
en an ber —8 orgſame Behandlun
weil Infolge —9 “a ebehnten Se —* *
Entzundung ſich oft ſehr raſch na ne Kohn
en auöbreitet und zu bösartigen 3
nlaß gibt, wenn Ay re durch Fi eitige ncifionen
dem ge beten Eiter
Gand (ärgere), damtlih ser * "bedeutet iu
— Ri «Die der "folgen ber
nd» Die nicht ebenbürtige Frau. i
— erlangen die Kinder ar t den Stans
8, fondern nur ben ber Mutter. Ra:
—A Beben fie kein Gröredit auf das Stamm;
(S. Gpenbürtig! eit.)
—E— he zur linten) fopiel wie arorga
natiſche Ebe (}. d.); vgl. ©. 786°.
gefamte) — man ein im beutfchen
Re t vorkommendes Gemeinichaftsverhältnis, a
eine Sache oder ein Hecht mehrern gebört
ohne ab daß jedem ginelnen eine feft beftimmte iß
beim röm. Miteigentum, zugewieſen iſt.
gefantte $ tom bei Grundbeh vor jemobt ve
a Eigentum, ala namentlich hei Lehngäütern
DeicÖRUNG ae „gefamten H. oder Geſa
und Le nweien). Bauer:
bei Borberungen und Schulden, bei dem
einander ‚inf tlich
tsſprichwort
* —
* 5. nur m jelten
eb. 15.
1166 zu 5 nu Mnuen im im fü Hin, a, *
Rubierte | in
Philologie al Be dafeibft 1809
'1810.al8 — an das Sm
—* erhielt 1817 an der Uni
—— ord. und noch in bermfelben
a
—
hre eine ord. Profeſſur nebſt der Mitdirektion
philol. Seminars. Heben feinen Berufsarbeiten
übernahm er 1818 den Unterricht ber Brinzeffinnen
en Maria und Augufta von Sachen : Weimar bis
eur rinzen Karl und we.
deren Berbeiratung mit den
beim en 66 breußen (1827 und 1829). Er ftarb
Unter, 8* luterarit Arbeiten ſind die
bebeutenbften. “af ber To Bde.,
en
«Lehrbuch bes Int. St In Sena 1838; 3. Aufl.
1880), «Braftifchen Danbbn
Stil» (Jena 1888; ), u
be bes Statius es L Sp). 1817).
i8 1848 leitete * a — 2z8 die «Reue Jenaiſche
eine Litte itungs. Qued, «Fer:
binanb Cote * € ena 1852).
Bandar Säulen die zu verfejiebenen
Heiten von —
auch von Calmemn, ee und Belleabeg
a Heulen
von nematt, € ze Ele in
end, | Branteeic, Belgien tichland, omwie in
| Brei un Bedand eig erh er
erziehung, deren "ufonde nicht in einer fach N
49
te, in neuerer Se del
ungen bed
m Daͤ
770 Handarbeit — — gandel
Ausbilldung, ſondern darin beſteht unter den gegebenen limftänben ——* en
den heutige io. nn —E rohen am. beiten zw Stande iR, nd a
Entwidelung ber — die der lorperlichen —5 ſich die nung feiner eigenen Be
eiten —— foͤrdern. Dieſem Geſi ntspunit bürfnifje, indem er Se bazu. gegen feine
mmen als Gegen ne de Der D. mn [eigenen —— — — einauſqt
—— x gewerblichen n Be: | Diefer erfolgt Dei | Extoidelug
t, BEER erfeita weder Ana Borfennts } ber — ft ung dei
auch Loft: * es, 5 — ——————
Anſtrengung, mod)
aterialien Hiife minel —— —*
eits geeig
des Güteransinuiäei
—— von gi Eh hr — A | Aa: Dr
en un tet nd un n an *
Kg: ja ab üben, fomit den Sinn für fhöne Formen | welches im —— de 9.
erhaup i Maß und Ordnung ” weden, | jelbe beieht, — in dem oder a m
wohurh Mittel r a —8 die Hebung des Hand: | Gutern zu dem Zwece ee wit Benin wien
8 und Kunſtgewer 2 feibh be duitrie | weiter u "Heräukern. Das n eines
—5* — Cinfegenzbeiten, en Schoffere
den, Korbmachere —A
a binders und (wette —*
——— blide), im weitelten *
Fraser erioden entfpres
2 Eileen tigt Ne viele biefelben m
ändigen Indu en entwidelt bat, find
unter 9. nur Ro Bernie Thätigfeiten zu ver⸗
ufe
RE Nrbeiten, in denen, unbes
cicht —— 8 echmiche Vollendung das
die ——— n
m aa er und Anordnung, Pre
— — er vom 3 Sole
m wirtf
ı Sta —ãæ— einen
— Se Dis
et
— Fr Beuchen Zeit —2 Hebun 78
werbes durch das Bekanntwerden
onders der ſtilvollen Arbeiten des sat
r "Mittelalters und der muß tauf *5
ionen heruorgegang genen arbenzeichen Rs
n I —8 —* Uber die
ber 5. j. bie rtitel Haleln, R ben.
en pisentlöppeln, Etidenx.
Dandaufiegung, teligidfe Gitte, |. Auf⸗
un F DE ter
Oaubbe unter Bagge
a Shieopia
22 DE el . unter Aare.
3 im weitern Sinne jebe Art
—— — zum
das, was er — —e Ken meh
Enge werben an ſich b
br ni vor allem auf Bi Hain — ß
gu
ber den taml 5 And nun
u eigen i
Fir,
Eile,
4
2
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ers} Hrn
FEIRIL
H
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—
*
Eu
4
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N
8x
“ur
un
1:
ir
X
r
Senden werben.
einer Ware von einem Orte
at, , nad einem *2 wo IX
Handel a1
—— a ne Be Den 5, ten der Rimfstaun au
—— — — larechte dagegen werden au eigene und Gefahr betreibt, ——
Fabrilanten, n ‚ Berihes | auch Gigeubandel im Gegenfage zu dem aam-
ru rn. als Rau bezeichnet, | mi fionshandel bez nur für
weil fe ig bie in den Urt. 271 und 272 &t, unb ber bloßen pebition, weiche
fpeziel ala Hanbelögeichäfte neten kur im Ju ber m Bel der —* Befürberung
betreiben. Rad den Gegen | derer befteht leptern *
der H. befaßt, unterfcheibet man den Barendan: — wie auch die der Walter, Agente
del,b. 2b. ba ben 9. nd Auftionatoren, find nur Siffegemerbe des felb:
den —X is — änbigen Cine weitere wichtige Un Unterfceibung
ferner ben Im mobilienhandel, der «ld ge nn die er Binnendben ausmärtis
ing en von ober Häus | gem Siena Handel, Durch den ketztern
fern mm Zwece erft in der —— zu einer
ern Zeit Bedeutung erlangt hat und im Rechts⸗ —— —— aber treten die Na⸗
finne nicht als H. gilt, und endlich den — tionen ſich ieſem Gebiete gewiſſermaßen als
handel oder mil ai chloſſene Judisibunfitäten mit beiondern, oit
von de eh Ze e —* ir ie —2 —— dt. #4 ber, meh
von ? ya vergeben er die ufs
* —— — — gaben findet. ttige 5. Ipesialifiert
lein andel, unählt nad) ın Aus⸗ und Gi handel den —— Kauf⸗
A welche der Bernd — — Ginfub fuhr —
* —— | De Bene
einbeimi Brobufte im im Huslenbe ven Pre
hen ben *** den en Bar Benfg Bezden Rbrigens aud) im internationalen
sıenten, fenbern er feht Die gelnuften Waren birelt von auslänkiichen Brodus
—— * oder an See Du weis bezogen, namentlich mittels befonberer Bes
rer Berarbeitung ab.
— Buhl er Kun. Sende macht
ſch aba dei ( ch Bi De dei.
enbande er au — e⸗
—— —
* biete ker weldeh D Groß⸗ are Kar ein
e w e m ier darin,
en —— um 1 na * —* en Vläpen aus Waren, bie
— — — 338 warts verlauft erben. en e — che Babe) für
i ver w enthrh x
t unb So iſt nicht zu bie Konſ r eine ſog. inbizelte Sinfuhr
eugnen, —F die ber fi bier leicht ard- giehenigen Voller ee die ——
Pe and * wenden sen non renden 64 m ———— be
r u n nur Paſſivhande m
j 55* diefem Scenic Bears: entwidelten, mit
R, ee er 55* beſondern V e und nen Schiffen am Welt:
eine große Arbeit der —— tel —3 — gegenüberfteht.
wird bie Arde der Sammelpläge für den Handel waren früher na:
und ihrer Gehilſen durchichnit * Richten und bas
stenjiw in Auf genommen, da ein Teil | gegen Kb bie
t ‚Barien auf mebe und mehr in ben Boden und fr emiie
ruc) genommen wird. Andererſeits Waren in den groben Hultionen
uch viele von biefen Heinen abi —
eit mit Verluſt ihres i i —
t daher in mancher Beziehung Pant, font er
N , ſowie
en St tungen zur
ehr und
ss mit ei i bes Girs⸗, Ched⸗ und
erden. Di lönnte bie wirt
er vo ber Bauten ald einen 9.
* — —28 Be
ch, iehen fein, bei welcher bie Kreditnermittelung
ER, und Ar Bweig ber wirtſchaftlichen
anches anbel
ormen i 8 ge
4, ber gewö namentli
äten biefelben zu
ab ber wieber zu verlaufen, aljo
n Sachen
faßt. ielt im H. bie Spekula⸗
ten Si einer
indel der Mnftigen Rarlt⸗
712
us —— * — 5
— ober aber
dadurch im —————
ndel, eine zeitli tr
Ben ——— v den —
bat etwa „snie ‚einer —— ri Feichen
Ernte auf ein reis finft, fo wird *
von fpekufierenben Kaufleuten aufgelau
rüdgebaiten, unb biefe Borräte kommen bei
etwaigen fpätern Ernteausfalle
fehr zu flatten, wenn bie Inhaber derfelben
einen beträchtlichen Preisaufichlag „
Stande find. Früher freilich ald die
wegen ber anerigleit ber
Bern Entfernung
wilch —— führte ba
Lebenämittel ea u einer wucderiihen Aus:
nußung einer Rotlage ber —— aber
mehr der H. feine volle Leiftungsfähigtett zu ent
alten verm
ft mus rang fi ent:
te, um fo wurden bie übeln | wurbe
en der Shehulation du Ein:
wirlung auf die —— — überwogen. ich
werden die meifien —— nicht mit
der t
—— ine ta fien, fonbdern nur in ber
Aefnung, vur 33 durch ch eine ber uiipelngligen entgegen:
m. een Tab ang AL
geradezu ich. ‚ind Re Dr Sem
Ab Ei von ben en
er rli A nicht in ie Rntegorle, ohne ſ
einen noch weit größern
udel, und auf diefem Gebiete tritt fie auch bes
onders häufig mit dem Charalter eines bloßen
Spiels auf. Sie leiftet au 9 als —
Erweiterung bes Marktes woh einige Dienfte
e do als ein Übel zu betrad *
im ganzen iſt
weies nur ge ulbet wird, weil es ohne ih gei
tige Störung berechtigter Gefchäftszweige nicht bes
eitigt werben kann.
ge te des 9. bes
Bei der Darftellung der Geſchich
— 5 — ngen zwiſchen chiedenen
nung neuer En und Landwege
I, die Bervolllemmmung ber
u be De und ber — — die fort»
ſch —A— idelung bes ide nd nee
jens, die Einführung neuer erotifcher e
die Märkte der Ku Rulturmel It, das Emporlonmen
und den Verfall ber zeitweife vorherrſchenden Han
delsnationen und Handelöpläße, Die Handelspolitif
und das Kolonia seien er leitenden Nationen,
endlich auch die Handelskriſen, die in ber neuern
Zeit nicht mehr als Totale Erieinungen auftreten,
sondern ihre Erfchütteru ötreife en über die ganze
Erde ausbreiten. Der ndiged Ges
werbe begann ohne Bmeifel J A ne von
Yurusartileln, die von den Reichen teuer bezahlt
wurben und wegen ihres hoben fpezififchen Wertes
mndıen im
renzufubr aus grös —
Auflaufen notwendiger | und
men ir die e Gntwidelung der | MWechfe
Haudel
IN
gu
ze:
i
2
i
Er
f
1
f
f
Ä
|
Kinius beridtet, bu
i
Fr Auch auf ber
Auge chineſ. Produkte in dad griech in
—— —
— — als ln We “ a
— Pr Hanbels bie pi
fen auf den Kr mit Dem Örest
nörbl. Suropa Pier ich
und Oi als 5 neun
mebr eits gelangten
Stübte in Induſtrie und 9. zu Inner größerer 9
anbererfeitö breitete
Santa 8 b.) ihre Öenhelbmnd iur ne
und ) trug Er wenig Dazu bet, der Rultar mıs®
Boden im Dften zu erobe binnenländiihe
Europa, | ee a ber mil 5. freilich mi
groben S m, nicht aut mi
—ãa nen bie d die d uch ben Mangel an gut
—— n Giabenifet, a
auch mi ofen i
überall verbreiteten brüdenben Wege⸗ und Befre
ee ——
er ber e
353. Umlade⸗ und ühnlichen Rechten, Gkiduehl
Handel
gelangten ur viele beutfche Binnenftäbte durch
n 9. zu hoher Blüte, wie Regensburg, Augs⸗
bur ‚Nürnberg, Ulm, Frankfurt a. M. Sie un:
terhielten namentlich den Verkehr mit Italien, von
wo fie auch die Produlte des Drients bezogen, um
fe auf den flandriihen Märkten gegen bie nieder:
länd, Fabrikate und die nordifchen Waren ber Han:
featen augzutaufchen.
Eine sänzlice mgeftaltung erlitt der Meltvers
kehr im Beitalter der Entdedungen. Statt ber
Keinen ‚oinnenbeden der Alten Welt wurden ent
bie großen Dceane der Zummelplak eines
Eichen, bie ganze Erbe umfpannenden Welthanbel3.
Die Entdedung des Seewegs nad) Indien brachte
die alte, vom Urient über Italien und Deutfchland | j
hrende Handelsitrahe bald put Verödung und
durd auch den Glanz der o erbeutichen ae
a m Berfhwinden. Die Hanſa, welche mehr an
ie Erhaltung ihrer in den Nachbarländern erruns
genen Privilegien als an eine neue kuhne Initia⸗
tive dachte, vermochte ihre Stellung
England und den
und geriet in Verfall, und der Dreibigi agrioe Krieg
jübrte dann vollendä eine ti ehende Zerrüttung
es deutichen 9. wie der deutſchen —
Aberhaupt herbei. Unterdeſſen aber fel den em weit
Böltern der Qöwenanteil an den Fru
lehrs mit den neuerfchloflenen * F en Län.
dern zu, Spanien und Portugal veritanden es
weil ſchlecht, ihre Eroberungen in Amerila und
fien — * auszunutzen. Auch Frankreich
yat aus feinen Aberfeeif (den Unternehmungen kaum
virtlihe Borteile gezogen. Defto befler aber ge:
an bir den Engländern und olländern, obwohl
fie lange Zeit das reftrittive monopofiftifche
tolonialfg ftem Ibebielten, u meiden Spanien
a8 Beif Diet gegeben Syſtem ftand
m engften Bufammen nor mit ve Handels» und
zollpolitik, die im 16. und nemeni im 17. yabrb-
r Europa immer mehr ji haft Ph
nd direkt oder indirelt zu een iegen Gef ei
at. Sie berubte auf den FG ien des Ion
Nerfantilfyftems (f. d.), deren Ein Au wohl t
reife dadurch zu erllären ift, daß die meitering
nd Berallgemeinerung der Seldwirtf ft, welde | Fü
urch die großen Buale von ae aus Ames
ta veranlaßt wurde, die Bebeutung des Geldes
[3 des A räner des pri votwirtichaftlihen Reich⸗
ims deutli Beruorfreten ließ, wa3 dann zu
ah 8 feiner Reichtumsqualitat über:
zup tie
Eine abermalige neue ‚nhafe des Deithanbets
ginnt mit der Unabhängig itsertlärung der Bers
nigten Staaten. kr dem bis dahin die über:
eiichen Länder unter Drude des Kolonial⸗
ſtems ober wegen ihrer geringen KRulturentiwides
ng fi) Guropa gegenüber paſſiv verhielten, er:
bt fich jeßt jenfeit bed Dceans eine Nation im
ollbefige der europ. Kultur, die nicht nur der
Iten Belt gegenüber mit eigener nitiative aufs
itt, fondern fie in vielen Punkten wirtichaftlidy
überflügeln m Stande ift. hehe it biefer ‚Deriobe
einnt zugleich die lange
weide f och! bie Ra * der E auslaufen | 1
ori e, als auch die Mittel zum Trands
rt derfelbe ai F ne re immer He tfchreitende ner
ven en. eſem gewaltigen
robultion und der Bert römittel
nnte denn auch das alte ſtarre Prohibitiv⸗ und
8 egenüber
Heetänbern ni An ehaupten d
773
Schußzſyſtem nicht wiberftehen. England begann
aus rein praktiſchen Erwägungen die Reform ſei⸗
ner Handelspolitik in ben zwanziger Jahren bes
19. Jahrh. und führte fie in einigen Sabraenier
vollftänbig tonfequent durch; Frankreich ent det
1860 zu weſentlichen iberungen feines
f) temB; ——— war ſchon 1818 in relativ
bändlerif inne vorangegangen, und die —*
tern Rüdbildungen des deutſchen Kolltarifg find
dod immer von bem altern, 1 ibitivſyſtem noch
weit entfernt geblieben. ie Kolonien
langten mehr und mehr * — Selb⸗
— England gab zuerſt das alte Aus:
tungsigftem auf und hält gegenwärtig dies
jenigen Roloninllänber, deren Bevölkerung übers
wiegend Euro Abftammung ift, F noch mit
einem lodern Bande zurüd. So werden Canada
und Auftralien, Abnli
ten, an überfeeiice
und mebr
wie bie Vereinigten Staa:
änder von europ. Charals
u wichtigen Fa Saltoren des
Welthuupels, Zugleich iſt auch die Sprodigkeit
er alten Kulturlaänder Oſtaſiens, Chinas und
Napand allmaͤhlich überwunden "worden, und
er Verfeh ehr diefer Gebiete mit der europ. Welt
— vorausſichtlich noch eine bedeutende Ent:
widelung aufzuweiſen haben Daß die Ausbil:
dung bes B gege —5— chon die ganze Erde um⸗
[pannenben elegraph ennebeß, de ganiſation
er zahlreichen regelmäßigen Dampferlinien in
allen Oceanen, bie Ausführung des Sug: und
des Panamalanala in eriter nie durch die
terefien de3 H. bedingt und veranlaßt worden,
darf nur der Anbeutung.
Statiftil. Am weiteften reicht die engl. Hans
delsſtatiſtil zurüd, doch liefert fie fir die usfuhr
3 1806 und für die Einfuhr bis 1854 nur vie
fog. offiziellen Werte, die auf einer * dem Sabre
1694 datierenden Schäpung beruhen. Dieje Bifs
—* koͤnnen daher nur zur ungefähren Charakteris
ierung ber gelativen Bunahme des Verkehrs die:
nen. en (alfo mit
Ausf N von u len and) nad offiziellen Werte
1780 die Sinfuhr 9,s6, die Auefubr 1 11, 2 Se
1800 erftere 28,20 leptere 34,5 M
Fr das gen ze "Vereinigte Rönigreich ‘waren bie
öffiiellen ertifern für 1810: Cinfube 89,10,
Ausfuhr 48,01, für 1825 Einfuhr 44,21 Ausfuhr
37 und für 1845 Einfuhr 85,50, Aus pe 160 ss
Mil. Pd. Et. Die wirllihen Werte Ein
und Ausfuhr i in neuerer Zeit betrugen in Millionen
Bund Sterling:
Jahr Einfuhr Ausfuhr Ausfuhr Brit,
Erzengniſſe
1855 133,6 116,70 95,69
1860 210,55 164 2 185,8
1865 271,07 218,83 165,34
1870 8093,25 244,08 199,00
1873 371,220 311,00 266,16
1876 976,15 256,38 200,64
1879 362, 248,78 191,58
1882 413,08 306,66 241,07
Die —— — von 1874 bis 1879 cha⸗
— alſo beſonders durch ein ſtarkes
en der Ausfuhr beit. hen si Die Edel:
metalle find in den
begri ng derfelben
ee ellt bie Peace Tabelle dar in Millionen
774
he Gold»: - Gold- Cifter Silber
einfuhr ausſuhr veisduhr ansjuhr
1859 22,3 181 .14,8 175
1865 145 85 70 6,5
1870 18,3 10,8 10,6
1873 20,6 19,1 13,9 98
1876 235 16,5 13, 6 12,3
1879 13,4 17,6 10, 8 11,0
1880 95 118 65 Ti
1881 10,0 15,5 6,3 1,0
1882 144 120 9,2 9,0
—1 — ſich eine bemerlenswerte Abnahme der
Sl — in den legten Jahren.
Frankreichs Einfuhr und Ausfuhr in Spezial⸗
bandel (®. b. in den: inlänbilchen Berlehr und aus
demjelben) betrugen in Millionen Zrancd:
Jahr Ginfuhr naar Jahr Einfuhr Ansfnhr
1830 489 453 1878 A176 5180
1849 747 6% 1879 4695 3231
1346 9 852 18350 5033 3468
1852 389 1257 1881 4863 3661
1859 1641 2266 1882 4822 3574
1566 2793 3181 1883 4994 3535
1873 3565 3787
Auffallend namentlich das ftarle Gb
gewicht — die — ber ger |}
ringe Fortt er legteru feit 1 Die en
Zahlen F wieder nur ad hi dic ei ntlichen
Waren. bie Sdhelmetalle betrifft, jo wurde
eingeführt:
1881 Bob 233 MIN. Silber 130 Mil.
1888 » 2833 » » 18 »
13883 ». 63 » »94
und au
Sgeführt:
1881 Bold 223 DU. Silber 73 Mi.
1882 192 „» 157 »
"1883 » 15 » » 101 »
„m Deutiien Zollnerein wurden | früber nur
bie Quantitãten der eim unb nden Waren
mei und eine amtliche Edä
fan nicht Fr oür |
Nr un freien Berkehr —
um freien atens
Amtes vor (in Milionen Die
Iehır Gihahr Unttuhr.
1972 22658 32435
4257 2439
8673 2459 -
3577 2562 2876 309
. 8913 2606 - 2990 3040
Die Dein en und Edelmetalle find mit era en.
ortkritt des auswärtigen
Bereinigten Staaten zeigt die de yo t.
Tie Zahlen beziehen Ka e gebe band. |Knge
Ginfue Badfate
3877 2826
3723 2917
3893 23822
Meta Imäßrung und (mit ——* von n 1635) auf | 8
die am 30, Juni enbigerden Finangahre:
Hr Einer Musfahr 55
inflän
Brodu
1836 136,8 115,8 100,5
16 1132 1060 985
1850 173,6 244.4 134,»
1855 BT 2185 192,8
160 7 „380 9233: 316,
5 2 Abbe 180
180 4435.0 8928 BIER,
Händel
i J
Beil Ginfahe Uatiahe in
1873 643,1
1878 437,1
1879 440,8 712,5
1880 668,0 835,5
1881 627 902,.. 8830
1882 7246 7505
Die Bewegung der Edelmetalle, die oben nid!
mit geredet find, war ende, wenn bei drı
Ausfuhr nur die aus dem ſtanrnende
Duantitäten berädjichtigt
522,5
6913
Yale irfebr Yeti
18580 Be %
1881 1106 14
1883 3: 8
Jade Giufuhr Kntfupe
1860 84 56»
1870 384 439
1079 203 17.
19 cat bier Death ihre
fa —— — )Hanbels ein⸗
er Bänder be das hr 1881 *
Nußlen
— eu gern Er —
TB.
8.1149 FH
‚mon; in
3 Mill
umme —— —
. Diefe Ziffern
i f
tu grob, weil bie e jolieeien Waren geö ilz ai
—— — —— t# aber i u br
famte bs im außer Adht ge — 52*
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anglje Die Deb des Yubenbanbel bels weit 25
Bde, gms 18 1
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Be, 9 n 1036 Ben, U
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* 1 * , Ye üb bc
ion IE ) —* a ne
(BL 14
(4. — 5 Dee Gött. 182 ee
183046); Seyd rer Arie Ace: Deua
im Mitalten (2 Be, 6 er
8 chichte des —2* chen PX * Lun 18594
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1873: 2. —
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elsblatt· n si
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ande —*
Ss det (bear —* einer ber een
En ‚eines bei dem bort 38*
Händel
Auguſtus in Dienften ftehenben Barbierd und
WBundarztes, gab ſchon in fr indhe
ſtaunliche Beweiſe von muſikaliſcher Begabung
Kt * ir den wei |
ögelehrten, um
1708 bie Univerfität feiner Bale
di
De 5}
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um 1709 in
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9
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Hl
vats | punft in 9.8 Leben ein.
nen letzteres ſich zu 53 —* ldie
i
175
bem er fich bei bem jungen Grafen Burlingten
gebalten, 00 er zu dem in Cannons unweit
London mit füritl. Bomp refidierenden Herzog von
Chandos, für deſſen Kapelle er eine Reihe von Aus
thema ober motetten: und cantatenartigen Kirchen:
ftüden ſchrieb, bie durch Kraft der Dariteihung und
eindringende Rebendigeit feine fpätern Dratoriew
* ichtiger wurde ſein Aufenthalt
in Cannons durch das erhabene Oratori er»,
ba Oratorium in
rium «
8 prache, u
rliche oral «Acis und Galaten», welche um
er —2 von Pope, Arbuthnot und Gay
gebichtet waren. Um 1720 trat dann ein Mendes
e alabemie (Royal Academy of Musie)
wurde in London det und 9. nebit Bonon⸗
cini unb andern ala Komponik und Dirigent am:
geRellt Das Unternehmen, für welches er zuerſt
n bamift» und dann noch 18 Dpern — 2 —
erhielt ſich bis 1728. Sämtliche —
bilbeten in G
ital, & ı und
und Dertelumn ben m nit ber —*
. eröffnete 1729 eine
bung bes Hofs und
ieb eine Reihe von
er» und «Acid» zus
Werle wurden im
in I exft öffentlich zur Darftellung. Doch geriet er
ber eines neuen OQratoriums «Des
bora» in . mit einer gewiſſen Partei des
In | Adels, bie von Anfang an ber flachern ſpeiifiſch
d jept bei «Des
born» b —E Ar reife IE
Bo nbra a — ——— bie
inelli vorü d I
9.3 Cuergi —— auch bien Biden
kräftige Natur
——— ad a epran ber
Bäder von Aachen. Unerſchöpflich in den Mitteln
feiner Runft, wußte er feinen Werlen und Au
bie —— Dun bang —— Romsonifien,
Sängern und Spielern, micdts Gbenbärtiges
rg bieß its bem
ite r lich war.
Ihe Schwerpunlt liegt aber in ber Falle ber uk,
Sch ergreilenben Wahrheit bes
angs, worin fie nie übertroffen fin *
und in der Entwi
bildeten fie Die natürliche Bräde zum —*8*
feines fpätern Lebens:
zurmendete. Huf die Trauerhunne für die
—*
Ben:
nicht die bes zu
erringen s dam 1740
716
igenbe «Allegro ed il pensieroso» («Frohfinn und
mermu Pi Dur Einweihung eines neuen Kon:
ke in lin tomponierte er 1741 in 24 Ta⸗
en (vom 22. Kup. bi3 14. Sept.) den «Meſſtas⸗
ahrte benfelben 6 ort 1742 zum erjten ma nebft
em Werken mit größtem Beifall auf und ver;
weilte ein Jahr in Irland. Bei feiner Nüdtehr
nad) London fand er die Verhältniffe zu Ieinen
Gunften verändert. Gr erzielte 1743 eine
Birfung mit dem ſchon 1741 tomponierten «
fon», der in 9.3 Prati is die ei entuche Oratoriens
periobe einleitet und b em ee eine lange, gläns
zende Reihe folgte: oe » 1743, «Semele» 1748
eBelfagar» 1744, «Hercules» 1744, «Occasions
Oratorio» (zur eier des Sieg3 bei ẽulloden 1746,
«Judas Makkabäuss 1746, «Alexander alus⸗
47, «Joſuas 1747, «Salomon» 1748, «Sufanna»
1748, «Theodora⸗ "1749, «Mahl de3 Hercules»
1750, «tephthan 1751, zule t 1757 «The triumph
of time and tru eine Umarbeitung des um
1709 in Rom seichriebenen «ll trionfo del tempo».
J. 1751, während der Kompofition des
e‘jephthav, erkrantten 9.8 Augen, und er erblin:
dete, gab aber, wie biöher, — in der Faſten⸗
weit eine 12 Oratorienlongerte und Ipielte dabei
geltongent, Mit der Aufführung des «Mei-
* 6. April, acht Tage vor — Tode, be⸗
bloß er ein Leben voll. geopartigit er T hatigleit,
bel ich Me — für die
nft. ftarb 14. April 1759 und ward in ber
Deltmin et begraben. Zu feinem Dentmal,
welches Roubiliac an ring feste er 600 Pfd. St.
aus, um einer öffentlichen Sammlung v0 ubeu:
gen. Auch wurde ihm 1. Juli 1869 au
rkte zu an eine Bronzeftatue (von Heide e)
fest. Sein großes Vermögen nermadpte er mob *
tigen Anſtalten und Verwandten in Deutſchland.
In allen Zweigen ſeiner Kunſt Großes leitend,
if 9. im Oratorium der eigentliche Schöpfer und
Bollender, und mit diefem b ründetr er ae große | i
Konzert, eine Zuſammenwirlung aller Stimmen
und Snftrumente zur Darftellung eines as ae |
lichen Degenthanbeb, welches fih von En
noch D land verpfla te und in beiden Län:
dern a tiefe Wurzeln flug, jeßt ſich nad und
nad) auch über die roman. Länder verbreitet.
innern Größe dieſer Werke entiprechend, —5 —
2 HK ra ten ta den uffgrungen
torien anlakt > a n Einelt le im Schafen
in aa felten ereht. und nie übertroffen worden,
ob Ion jedes feiner Hauptwerle eine einheitliche
Geſtaltung und Geſamtcharalteriſtik zeigt. Don
keinen goerten find mehrere, Jets unvoliftänbige
yaben vorhanden. Diefelben wurden
ai en ya) ge — ber Deutſchen Han⸗
del Amer Chr Bol. das ausf
Be, & ran, «Georg Friedri
Y Boe., L "Bon den neuerdings er:
dienen M nern en Diogapbien iſt die beite bie von
9. Kreßſ mar, SD. 5. 94 ndeln ( 883).
Händel-Cchüg, richtiger Hendel: Schuß
De Man Henriette Rofine) , ausgezeichnete wi
Künftlerin und Schaufpielerin, geb. 13. Fe
en Döbeln, war die Tochter des ——
üler und von dieſem für das Theater erzogen.
rtee Kämpfe und
Raben fie 1785 als jugendliche Liebhaberin an.
verſchiedenen Orten aufgetreten, verheiratete fie ſich
1788 mit dem Zenoriften Eunide und ging mit Dies
IE:
lie | d
5.»
Händel-Schütz — Handelmann
jem 1789 nad) Mainz, 1792 nad Amſterdam an
03 bortige deutſche 1 eater, 1794 nad Frand
a.M., wo fie der Maler P Mor: mit dem Ru
ergfchen ———— über die Attituden der Lady
milton (f. d.) befannt machte und bie fpäter von
Ih: e inf ich außgebilbete —A für nie
arjtellungen in ihr wedte. begab fe
ſich mit ihrem Gatten baue 35 Bein wo ſie
Be 10Jahre lang auf der von Iffland geleiteten Date
m; | fomoßl t in bo — — als in gemutlich⸗ſentinen
talen Partien mit Erfolg auftrat. Inzwiſchen hattehe
ſich 1797 von Ihrem eriten Manne getrennt und 18%
mit einem Arzt er, verheiratet, vos
bem fie jedoch —5 1805 gef eben wurde. At
h brem dritten Gemahl, dem Dr. De aus Hale,
fie nun, um dag Denen dä oä — — mai
dig Stettin und 308 dann nach
ben 1807 zu ihrem char 8.3 — nad) *
e ſich mit dem Pro er
er, als bramaturgifcher —*8 eller X *
einer Kunſtreiſe — und | in ‚Berbinbung m
Fi Deutſchland d ebt entwidelte
nd durchwa ſe
ihr großes —5 — dellamatotile
und mimiſch⸗pla
— — en, Inn kn
ter un \ ker Gatten d as in ihren At:
tuden (f ch kundgebende —X der Antik
wie — 2— Au ajjung 18 wetten, ı was Hr
—— und Drap Drapi imer biefes 4
er ausgezeichne ten nner dieſes
oß fie mit einigen kim
ber —8 lünftlerif Laufbahn, Fe Ent
824 trennte fie fi) auch von ihrem vierten Rasx
und bie Scheidung wurde 1830 lich being.
Darauf lebte fie Aurddge ogen in in, mo k
4. März 1849 ftarb. «Blumenleje aus im
Stammbudhe der deutfhen mimifchen Aünkies.
Frauen Henriette 9.» (Xpz. u. Altenb. 1815) mi
nu en Hr Henriette 9.» RR 1870.
ellſchaft, Deutiche, ift eine 18%
—— — ne zur volikis
Sen 3— — der Werlke
80 Banden bereitö bie meiſten ii
Bere ae rt, ſodaß nur noch etwa ein
Der alleinige Herau 8
rofander. Bund Boltäsbite, Driginalitet,
enſchaftliche prattifche Gebi it, Mi.
einigt mit ‚woraüglider Ir ustaltung, —*
1 | eng bare darauf, % eben bie my
Haͤndels benugen lonnte, mel 1857 wien
ufgefunben wurben und faft für — Bat
die entiejeibenben Ledarten en
andelmann (Bottfr. Heinr.), Geſchi
Ylterhumäforicer, geb. 9. Aug. 1827
Ihubiente —e — Pr iel, Sein
ttingen Ge un ologie,
nemart trat er in bie —*
es Kri
——— und machte ben den Beh
E 1864 und (ob ach vera
i
1849 mit. Nachdem er in
ee
tierte er ſich daſelbſ
m r auf eine Zöf ber
ee ie
uß an n itete.
gelammen gab 9. die Kir cher für die Yanıc:
de der Herzogtümer Schleswig: Holkein *
Lauenburg» ®. 16 Piel 1868 —68) berant, = ee
H. durch Kat
re —— bgrtunee . 2 (Überall
Schrift Fa ie
Handel per comptant — Handelsbilanz
im flandinav. Norden» (Kiel 1853) und durd)
drei größere Geſchichtswerle über Amerila: «Ges
fchichte der Vereinigten Stanten» (eb. 1, Kiel 1856:
2. Audg. 1860), «Geſchichte ber ei Haiti» iel
1856; 2. Ausg. 1860) und «Ge 6 te von Bras
filien» (Berl. 1860). Seitdem beſchraͤnkte bie littes
rariſche Thätigfeit H.s fi ep vorzugäweile auf feine
heimatliche Provinz. Ber einer überfichtlien | T
«Geſchichte von Schleswig. Holftein» (Kiel 1873) | d
veröffentlichte er «Herzog Adolf von Holiteins
Gottorp, ler. Kriegäoberft unter Tilly und
Waldftein» (Kiel 1865) und «Die dan, Reunions⸗
—* um die ei bes Siebenjährigen Kriegs (in
den ·Forſchungen zur beutichen —2* te, Bd. 6
u. 10); weiter eVolksa⸗ und —X — in Sqhles⸗
wie: Hoffteins (Kiel1862; 2. Buße. 1874), —e—
— Ortsnamen eim und
aus Schleswig⸗Holſtein⸗ (Riel 1866) und —E
ten in Schleswig⸗Holſtein⸗Kiel 1866). archäͤol.
Gebiete folgten ben ·Mitteilungen Altertums⸗
kunde ber Se ogtümer Schledwig: Dee und
gauenbut — (Rd 1 100), ide 1 en (Det, | un
Fr ri — —* bungen auf
Split» (Heft 1 u. 2, Kiel 18 vn oo eichen⸗
nde in Schleswig Holftein» (von 9. und Ab.
anſch, Kiel 1878) ud «Die zeäbilter. Ur 2
bie in man: en (Kiel 1875).
1866 wu d- gm Brofef Brofefior und Konfervator F
vaterländi en ertümer in ber Frooin Sdles.
e bare
Ne
* gebraud) fe Reh —5 der ice Dr au mp
ants ð L terme» gegenüber, und ber
reftere —— daher die —3 — —* bie fih he auf | ob
yißponible und fofort feft zu überne
der Effe ieben, alle bie Effeltiv⸗ —— oben oder
Tagesgeſchaͤfte im Unterichieb von ben Lieferung,
der Jeitgeſchaͤften. er Iehtere Begriff ift ein
veiterer alö eritere es an ſich nicht ange:
loifen it, t ift, daß Dem dem Räufer ber Preis einer efietti
Ware kreditiert wird. Der
ver comptant kommt —I auch häufig in Zus
amm Ri mit rein fpelulativen ationen
or. Das Auflaufen eined einigermaßen b
ktiver Städe wirkt oft fehr ener:
nf nie aud au
Sa Soli A —— —
— Be age If —
elle enen Gef
ae, ei unb die bie
—— * lann ee 3, bewongen
” Bolten eined 18 plöplich
anf den eworfen werben. Dad Reportieren
ſ. —X ——— von Stũ
ver —ãAã ei iederverlauf
r bien e Liquidation, und das Des
hen ift die umgele 2 Da eration, nämlich | 0
auf pe per comptant uhr dtauf auf Zeit.
— Biennig, |
1 t. eleeeen di —55— len (f. *
en e 2 en
wi Oſterreich⸗ Unga
pi —— —* "unter Handels»
Per Kt Br gie
Fr nennt Re
842* —* iſt, wenn Ar das
Per einen 6a o zu zahlen hat; dagegen wird
den | nien und im Auslande
777
fie als ungünftig bezeichnet, wenn fie negativ ift,
die Aus hub alfo zur ompenfierung der Einfuhr
nicht —X* Dieſe Bezeichnungen hängen noch
mit den A daupsen bes Merkantilſyſtems zu:
fammen, nad) welchen die Erzielung einer günftigen
H. ala das der Handelspolitik erſchien,
Indem man die Gdelmetalle für die eigentlichen
——— er des Reichtums hielt und daher bemüht war,
usfuhr ein tete Übergemicht über die Ein
ube zu verſchaffen, das durch Barzahlungen des
ualanbe audzugleihen wäre. Zu biefem Zwecke
wurde baber namentlich die Cinfuhr der fremden
Sabrifate chraͤnkt, damit einesteils kein Geld
8 dem Lande gehe, und andererfeit3 die einhei⸗
milde Induſtrie en erſtarke, um felbft e emo
in werden. In der neuern Zeit haben —
die Anhänger bes Shupzoli yſtems bie mer:
antilif en Anſichten über die 5. mebr und mehr
aufgegeben. Eine arte Einfuhr von barem Gelde
aus einem Lande in ein anderes wird im allgemei«
nen in legterm eine wenn auch nicht für alle
Baren gleichmäßige zreißiteigerung —5
dadurch die weitere Wa fuhr nad) de
ern erihweren unb fchliehlie — einen
völligen Umidlag ber 9. führen. Wenn ums
pete ehrt ein Land zeitweile einen merklichen Teil
eines Barvorrates, etwa infolge einer Ichlechten
Ernte, an das Ausland abgeben muß, fo tritt bier
eine —— des Geldwertes ein, durch welchen
rvorraͤte herbeigezogen werben. Ginen
erluft —* das Land alerbin , aber
nur wegen des Probultionzausfalls, ni t dur
die Geldausfuhr als folder. Gegenwärtig find e3
ie gro Gentralbanten, weldye
Scontopolitif den Abs und Zufluß des
Geldes regulieren. Überhaupt hängt der
(estere gar nicht mehr von ber H. im ältern Sinne
ab, die hc ch nur auf ben —— bez eg, fons
bern von ber Bablungabi auch die auf
dere Weife en a ee en und Ber:
Ginblihtelten in —F kommen. Es gibt ja auch
gegenwärtig einen internationalen Gffettenhandel
von großem Umfa: durch weichen die aus dem
Warenhandel entit Iftebenbe Bi ſowohl vergrößert
als vermindert werben en ug haben die die
bes en Sande Binfen oder Divi⸗
l
er —* ‚ woburd)
ten⸗ en 218 die 37 sbilanz Yan bei wird. Da:
ei ern es Pay) die Warenhanbelsbilang
ines fo reich Imäßi
zei fe eigen (pe — er Überichub der e
nfubr ıft aber in welcher bie —7—
* der Gewinn der von land in —7— Kolo⸗
n, e8 ift baber fein * A ——
—5 — Bi die Warenhandels rnit auch aus
meiftens eine 5 BWertfumm
Ir —* als für die Ausfuhr ergeben. Denn
ie Breife der Sigel Waren Ieben fi aufam
vn ah den im a — geltenden und den
während ber Wert der —— ai *
Ma
ikaien Btiokandl
werben übrigend ben größten Zeil des Transport⸗
und — bei b der Ausfuhr fowohl wie
bei der Ginfubr ſelbſt in ber Hand
och einen
ebene
ha a nahen konknnt." Oickhkam als
778
Barometer für ven Stand de wugsbila
nen die —2 — 1 538 auf dos Bas
land fleigen ‚ wenn mebr Zah
bortbin, zu teiften find, "und bei einem gemi
Kurke, 2 em f Metalipuntte, wird Abflug von
barem Belde eintreten. Umgeleh 1, 0a as Sal das Sin
el
fen der er auslänbijhen en —
ei en bat, t nun ub on 30 einen untern
—5 — in a, no) bei a Überichreitung Barfens
dungen vom Au r Rattfinden.
BSaudelsbillet, {. unter Billet.
— —————— San:
delsufancen nennt man ein das Gew
beitt töredyt (f.d.), foweit es Quelle des Handels
in Diefem Sinne redet t au b das Danbeiägeie:
* Art. 1 von <Handelsgebräucden» {f
els recht); fodann aber Bericht man
die Iebiglie rk liche Gbung des Gefchäftsver:
kehes t zu einem — Gewohn⸗
—— — Sgebilbethat, ſondern hoͤchſtens
dazu dienen fan, u um den nicht unzmweideutig ober
nicht erihöpfend Eu n Willen der Bar:
em zu eruieren. ln | in biejem zweiten
Shane fpielt eine große al uf dem
Handels , gar — für die Modali:
bt eb der ag TR nate Biel», Ra:
ee follen ihre Verne
— —— — fchriftlich } re
brem eigenen Ge⸗ |
— dem adrer Ar * — und ſich
jeden Augenblid Ns
ſowie — aber | bie 35 Notwendi
Lian ber —— — oder gar ein Si Et * ——
Era
—X e⸗
—
lt und
ung un
9 zu Zag nor;
—— fte zu verzeichnen, die Korreſpon⸗
— —— — und Ei
ein Deutf
efebbuch (Ar. ; bie Art. 34
—— 390 hub aber jegt aufgehoben) * unverh
— ben Raufmann zur
feines ns Be 3 vo — — fi md Di und
zu all Fr —* ned Inveniata un)
nwentarifi
ich nicht j
Die
Banbelsbide u und
! Ropien D ber abgeſandten Haudels⸗
briete, [chtere in F * in einem Buche
vereinigt.
‚nad Da und
den * En ein Beben bef ei
| mäßig im eigenen Namen
— uns eine 5* ihres Mannes
Hanbelstillet — Handelsfreiheit
beabſichtigten Jlſchung erweden.
wirft es namentlich erſchwerend, wenn ber Gemein
ſchuldner bie ie ra ober gar durch beren
n | Befeitigung dt im feine Bermögenöuerhäl:
nie errhwert bat 9 dem Grundlabe, daß nie
nd feine Brivatverh tnifle in
Intenefle zu offenbaren braudt,
a —* —A Deben, en bi
ver u
ee ah ** — NA Anteile eins
— —
ern der Sanblungsinhaber in —— —
eines Rechtsſtreits kann au au vr Bi
Hal —*
Reden
ge *
Kaufmann un eh — wird o von biekt
is bei .ben
von nipridhen ou aus — Büchern heruki
leich un
ie here — Bin 221 cine Desbia
Ausfeller, | fe
iM fo findet doch She Sp auf 5 u tn nn
——
Re
den Antra
delsbũ
in die
ee
wenn fie ſich ein
ihre Bader ı orbnu
darin ver eihneten
de —88* enlih ht mit gutem tb — ei
: —2* — Vorteil Derjichten, als ihre ——
o
—8X Beben 9. eine
Sandeldconful. ee At nl.
ed fächer, ſ. unter —— —
aft
GBaubelſirma, —— Irma,
Saudeldjlotte, anbelsmarine.
Haudelöirau ift eine ,
delss
6)d. h. —*
— — Da *
ee:
n
Lane Gericht auftre Arc
Nechtswo ber Frauen (bei
d auf rr —— kann 5*
— 8 rechtlich ——
anns re
ge
3. B. wenn bie
at
hubigern haftet ad bee
e ene Vermögen ber Cheftau, foudern
amte Gefebvernägen
—AIE ee er ae
manns (Hanbeitgeiehbuä, Art. 8).
welche ihrem ann ELSE
323* be Bit t, ift feine
Sanbelöfrciheit ı et mon bie ungehisbert
Bewegung bed Handels una ber
Den
das
:
1
UHR
2
der —ãâã— ber burc) ben Rode vr
mipl ala, da |
Hanbelögärten — Handelsgeographie 779
R ud bes Gigennuna geʒogenen Schranlen. | als ber gewerblichen und inbuftelellen Thätt
Dee 5. iR aber das Spflem 8 —— * keit — x— bie anne — ß
ichen nbieiteaitsmus unb bilbet insbefondere Nudſicht auf bie einzelnen Artikel erft aͤndlich
wird. Ebenſo iſt zu unteriuchen, wie bie ethnogr.
— — EEE, ps
— — 2 ereine haben
tad Vieles 2 netwenbig ift. | in neuerer afolg ſich immer a
ie in | ve aan lee eh vatlon che
(dertau, Side, verwiegendo vraltiſche Un ibrer Spige Reht
780
in Deutichland ber 1878 gegründete «Gentralverein
Ian 9. und Förderung deuticher Intereſſen im Aus⸗
ande» zu Berlin, der es als feine Aufgabe ertennt,
einen regen Verkehr zwiſchen den im Auslande
lebenden Deutichen und dem Mutterlande anzubab:
nen und zu erhalten, die Auswanderung nach den
Ländern zu lenken, welche der Anfievelung Deutſcher
günftig find und in welchen das deutſche Volksbe⸗
wußtiein fichlebendig zu erhalten vermag, die Errid:
tung von Handels: und Sciffahrtsftationen, joe
die Vegründung von Kolonien zu eritreben auf alle
mögliche Weile den Deutichen und dem beutfchen
Handel im Auslande frei zu fein und bie
H. entwideln zu belfen. Un ihn haben .fih zahl:
reiche Zweigvereine in zeutiälant einig, Jena,
Chemniß, Marburg, Barmen, greib urg {
Stuttgart uf. m.) Brafilien, egentinien uno
yuftenlien an ngeichloflen, von denen einzelne, ne
Leipzig armen (a Weſtdeutſcher Verein fü
fo —X — und Erport») ſich eine mehr inne
dige Stellung bewahrt haben. tihnlihe Zwecke
verfolgt ber am 6. Dez. 1882 zu Frankfurt a. M.
begrünbete = «Deutfche Kolonialverein», der zur Fürs
derung des Kolonialgedankens ebenfalls durch
Zweiqgvereine feinen Einfluß über Deutſchland aus:
ubreiten ftrebt. Frankreich hat handelsgeogr. Ger
[lichten in Paris (part et 1873 ala Kommiſſion
Geographiſchen Bejellihafte, feit 1876 felbitän-
ven Bordeaur (jeit 1874, mit Setionen | in Agen
Blaye, La R Nochelle, er Eine u. f. w
und Nantes (feit 1882). —J— n ber she, Heftebt
jeit 1878 die «Dftihweizeri de Deog apbifch: Kom:
merzielle Geſellſchafto in St. Gallen, in in Bortur al die
«Sociedade de g eographie commercial» in Borto
(jeit 1880). Ihre Beitrebungen fuchen dieſe Gefell:
—3*— durch 8 sale u fördern, bie ſehr viel
Dane aBeoer. aterial enthalten. In Deutſchland
ebt an der Spige ber «Export», das Drgan beö
berliner «Gentra Dereind » (feit 1879); feit dem
an. 1884 erſcheint al Organ bed «Deutih chen
So onialvereind» die «Deutide Belang
(Sortiekung der «Weltpofte, 1881—88
fellichaften ın der Schweiz, Frantreich mi Portugal | 3
eben «Bulletins» heraus, r bie türf. Länder,
ittel: und Südaſien unb Uftafrila eriftiert feit
1874 die «Diterr. Monatsfchrift für den Driento,
von ber Gefellihaft «Drientalifches Diufeum» in
Wien n berauggegeben.
a lonber De aribunale, bie
Dan Löperichte find
über Hanbe Sfacdhen entf
für ſolche anzufehen, Pi Derfhiedenen Ch Gele;
gebungen verſchieden beſtimmt. Schon die riechen
und in pemitien Beziehungen auch bie Römer ers
lannten die Rotwendigleit einer raſchen Erlebigung
von namentlich bei bem Barttvertehr entftanbenen
Differenzen. —*5— erer Art zur Verwertun
eines eigenen Hande Be € bildeten ſich aber
feit dem Mittelalter.
Richter waren bier anfanas | 5
teils die Vorſtaͤnde der Sanbamannf&ajten rember
Aaufieute, u welden bie Bellagten —5*— teils
beſondere, durch die Drtsobrigfei eiten und Stadts
berren Kae Schutze bed Handel und zur Gewäh:
rung jchleuniger Rechtshilfe (des Gaſtrechts) einge:
feste samt, die vielfah den Namen alu
führten. Almählich lamen auch Rechtsgelehrte
diefe Stellen. In manden Handels aiöbten als
den bie 9. nur aus einer —** ewöhns
lichen Gerichts, wie 3. Dj Or * a.
po, deflen Hanbeldge htöorbnung von 1682
Handelsgerihte — Handelsgeſchäft
datiert. Die allein für den Seehanbel befti
Gerichte führen den Samen Admiralitäts:
Kollegium mie } B. das zu Hamburg 1629 cn:
geſetzte. In nlreich, wo ſich zu Paris 1563 an
aus vier Kon un und einem Iehtögelehrten ke:
ftehenbes 9. aufthat, ı waren außerbem von Hari IX.
1565 und Ludwig XIV. 1673 YZunftgerihte da
Raufleute anerlannt worden, die ihre Juftändizr:
allmählich weiter aufbehnten, Hieran ſchloß *%
1808 die neuere Berfaflung an, wonach in a
Städten mit Handel und entwidelter Inbuftie m:
weder die gewöhnlichen Gerichte erfter Inſtanz ot
Kollegien von ne in Handelsſachen entid’s
ben. Jeßt beftehen dort 889 Handelätribunale, vr:
ter dieſen 216 nur aus Kaufleuten gebildete. dd:
en, Stalien 1, opanien und Portugal befigen le
e H. In Vanemari iſt Die Jurisdiktion in du:
be sfachen neu eregelt durch Geſeß vom Pen
etr. die tung eines See: und
geri erichts i in Kopenhagen, fowie die Behandlung ie
ee: und Han izſachen außerhalb Kopenhager
n Deutſchland urteilten bis im bie neweite de
noch vorzugsweiſe vechtägele rte —* pe
andels — und ie
durch ch faufmännifche Beiliper je nöte yo
wurde, batten lestere gewöhnlich mehr bie ©i
det von fachverftändigen Zeugen über die
Ionberbeiten be3 Hanbeld ala von wirklichen *
Nach 100 neuen Gerichtäveis
— 5 — vom 27. Jan. 1877 können, „m
I andbetjuftizverwaltung ein Bebürfnis als
ganben annimmt, bei den Lanbgerichten für den |
itfe oder für örtfi abgegrenste Zeile dericde
Kammern für Handelsſachen gebildet werben. de
jelben entfcheiden nach $. 109 in der Bejekung mi
einem Mitgliede des Landgerichts als Vorfitende
und zwei Handelsrichtern. Na Ss. 11 111f Im |
Amt der Hanbelsridhter ein &
belsrichter werben auf gutachtlichen Bortdla *
zur Vertretung des Handelsſtandes berufenen Lt
and für die Dauer von brei Jahren ernannt m
haben während ber Dauer ihres Amtes in
jiehung auf auf babjelbe, alle — und Pflichten nt
Beamten. Zum Handelsrichter kann ick!
Deutiche ernannt werben, welcher ala Kaufman
ober als Borftand einer Attiengefellicaft in ww
Hanbeldregifter eingetragen oder eingetragen &
zoefen ift, das breißigite abr vollendet hat und 2
R In 6 hie bon men ba nbelörichter r ch gen
n Seeplägen lönnen Ha au
Areife der Schi ae neigen —5 — pie
* IB oberfier * tShof fü
ereits für ben orbbeutid en — ion
Do 12. Juni 1869 feit 5. u. 1870 vi Bar
desober anbelägeriht 3 an Bea de welde
1871 nad) Grundung des Deu tiehen Re die &
zeichnung Reihen erhande agerilt t erdꝛel
nd ſeit bem 1 ht Flor
gem 3 Sn —5 — für *
wenn auch a e tu ei
anbelsintereffen bie Courts of admiralty u
feine Kaufleute als Mitglieder ugiehen. A da
Vereinigten Staaten von Ameri *
emacht hat.
ourts of bankrı u betraditen find, die inde⸗
bei ke t8 t8leute über bie Aha
laden | € —— eute beat
enticjeiben, monad) das reiht
i bed
aan Dem abc beit IT. —*
ment oder die ae acht mund
Handelsgeſellſchaft
— ie Gejamtheit von Verkehrsbe⸗
iehungen (Be Boa uellen unb — und
——— — tiv und
ir 6 Keen TA a d derſelb
50 an e kann ein und berfelbe
laufmann aud) mehrere hab baben, die entweder durch⸗
us felbitändig, und voneinander unabhängig oder
ud ald Zweignieberlafiungen (Filialen) einer
In Be 9 oleihfam Tubor iniert find; fie
önnen unter derfelben Firma ober auch unter ver:
denen Firmen betrieben werden. Handels:
iederlaflungen t in unfultivierten ern werben
»ohl ala Faltoreien net: Ein H. in diefem | d
Sinne bildet allo einen Ro von Beziehungen
nd Werten und kann als r auch mit oder
hne die Jirma_veräußert —8 (S. Firma.)
x einem richtigern und ftreng techniſchen Sinn
erjteht man aber unter H. Rechtögeichäfte, durch
yelde der Umfag von Gütern a en Brodugenten
nd Konfumenten vermittelt, b. A nbel getrieben
una va), auf wel;
anns bafiert. Ron
781
Aus weder üb Überficht ergibt ſich, daß Bein und bass
jeibe Be t für den einen Kontr
35 ‚fein kann, I während e3 für den andern
enten (3. erläufer) kein 9. üt.
0 ed aber lernach ein bloß einfeitiges oder ein
ee es „fein, in jedem Falle fteht ed, wein
das Geſeß nicht ausbrüdlic 8 Gegenteil jagt,
unter den Regeln des Hanbelsrechts (Handelsgeſen⸗
buch), Art. 277)._ Diefe Regeln find zum oroben Teil
im 4., für die Seehandelsgeſchäfte im 5. Buche des
Deutichen Sandelögefegbuchs enthalten; body find
bie 1 Meankihen ‚Dantiergeichäfte und, mit Ausnahnie
rung auch bie tämtliden Ber:
Neherun 35 — idien (1884) noch nicht für gan
Deuföla and codi
nbelögefe heit "ober Handelsverein
im an inne N | jeder Berein mehrerer Ber:
fonen zum Betriebe bed Handels, alfo auch die
Stil * ü nd bie Gel t llichaft;
im e nern un hnifchen ——
rd. Die Lehre von de ber einen belögel 8 hs man aber unter 9. nur die
er wichtigſten und urnfangeecähften ande — 8 | vier wichtigſien andelävereine, ‚nämlid die Offene
en hwierigften Zeil des , gone S Handelsrechts H., die Romman ee afedte — bie tie naeleljcgit
So Were ai el überhaupt, und Pi —— le Ben Sie
; Di ind —X auch bie häfte, | find fü — d. h. ſie be
urch welche er bewerlſtelligt wird, ja im modernen lb de den ne generbamäßig. als Kaufleute,
andels rechte iR ber auf eine | deren Rechte und Bilöten ihnen zulommen; ferner
ra von on ıfriege| * en (Brasbeitung und haben fie fänıtlic eine Firma, unter der fie Rechte
beitung frember Sgebehnt worden, | erwerben, Berbinblichleiten einge den, Hagen und
ollen bie SE ‚ide das Han: | verkiagt werben, auch ein Folio im Grund uche ers
Ad r bie Pünfrige ei „dat, balten Fönnen, U und — unterſcheiden ſie ſich
ud auf le — ie ang entli von den en Sandelövereinen. Auch
ns | follen fie ſaͤmtlich d at Eintragung im Handels:
ã im en * ie nut Eu sein I ae ifter ala Bereine nad) außen ertennbar fein, doch
I en niti —8 nur far hi die beiden Arten von Altienvereinen iſt
—ã a one —X
Feteo tr allen
t von 9. (Art. Geld nt —A
f aäften
AR 1) te *
on —** — —
ner 1 n berna e
von Gntern oder Reifenden zur
er un —e— —— gere
dein Kaufmann ober Needer biefe Geſchaͤfte bes
eibt (Art. 371), „baber Geidafte dns a jolute 9. be
ichnet. 2) Fern ed Kaufmanns,
8 zum Betriebe ſeines Bewer a |
ie Weiterveräußerung ber &
Area
—2 wenn fie entweder
F tegelmäßiges, Grundgewerbege
ur vereinzelt, Ober Den einem De nn beiri
teur ſchließt *
erden (3.8. ein Kaffee
ahmsweiſe ein Rommif —* ft ab), nämlig
Art. 272) d
Pl: Sea le ee
— ober me
—— — ‚jene ii ante
n ‚bie e ommiffio:
hrs, und fonitiger die Bermit
der Abf von 9. für andere n
verfonen, 3. B. Agenten, Berfleigerer er,
doch nicht der Handelsmaller; ferner die Geſchafte
achtführers und ber für ben Transport von
erſon en Anſtalten (der Ciſenbahnen,
ferde endlich bie 334 bes Bud: u
unftbaudels fowie der größern Drudereien.
jeber 5 — ar I Jut An Hal
voneinanber prinzipiell nicht durch
ens | Zwed, für jpeiihen fie gegründet werben, denn einen
und denfelbe n Zwed kann man in den verſchie⸗
denſten —— verfolgen; ; body seinen
fih bie beiden Altienvereine wieder dadurch aus,
daB fie nicht auf Handelsſs⸗ oder Donige Erwerbs;
wede beichräntt find, fondern aud) für ganz andere
um en (oefeilige, tnfleride, koiffenioaftliche
——— —— — (nen H.
e wi e Un eidun einzelnen
de End Ser 9a Haftung i hen Wie für bie
Vereins; 9 der offenen H. haften
IH lieber mit ihrem ganzen Berinögen, bei der
— cjel ſchaft, aug bei ber auf Aitien ge:
ten, baften einige (die onlich baftenden
Geieliafter oder Romplementare) mit ihrem gan:
en Vermögen, die übrigen nur mit einer beitinmten
Summe, bei ber Altiengeiellihaft endlich haften die
Aktionäre gar nicht für die Schulden des Vereins.
Bine ae zpichtige Unterſcheidung iſt die nad
nifation. Während nämlih die offene
9. ee: Kommanbitgefelfäuft wär als Socie:
täten organifiert find und itglied, reipeltive
Obrung "Sen
Zeichnen der Firma⸗
Ki Dagegen bie
twendige V
* —— * Die ngelnen € ihr be
— —* ri eriheint,
engeſellſchaft Se rein Torporative rganija:
tion, Alten odaß die einzelnen Mitglieder nur durch Ab:
ung in ber Generalverſammlung Ginflu auf
bie z tigleit bes Vereins ausüben können, wäh:
eftellte Organe (Borftand, Auffichtsrat) d
nd
| —A und ertretung allein bejorgen:
782 Handelsgefekblücher — GHambelslammern
> .e oe 8 ß i u . ' rn
reihen exiaßenen, i mögenäwerten bes einzelnen Haubeltreibeuben,
und vielfah auch Zeile des — Handelsſtzeſchaft)
.| Danbelögut oserXaufmannseutı
. Das
er
ien ein im
gefeßbuch din wie deutfchen
eines bürgerlichen Gef vielfadh zevibiert | ald Nachfofger älterer Taufmänmilcer Rerperiis
auf dere Gebiete be Mitienreiit) — AI—— bee ae
naar, | en Sit, But Dan Ce
der Landwirtichaft find mit Ausichluß ve die eriegt. Hiernach unterliegt fi a
ter u. f 3 a ao — —— * auf drei dumm
obutie e or mi RAT zu einem wer: —— Belahten sn be u
iömäßig Meinen Teile in der Werticdaft ver: Hanbelöregißter bes Bezirks [ud
aa De eo Es
Märkten geludht ader dur) den Handel verbreitet melde be jelbftändig beiehficht, wenn
werben. ®ewäürspflanzen, | als Sufchlag zur fi Beh
wie Anis umgelegt. Die 5. 5 —
36 ——2—— —————— wie ia. Bericht an baß Hanbelöminifterium ju erfatn
Weberlarbe, Gid wderrübe: Befpinft: | Gie ba3 ihrem Gipe, vorbeheifih
offangen, wie >Olpflänuen: Ge Dashaismde
wie F
Ropb » ⸗ und es lönnen und andere den
jen, wie Arapp, Waib, ae —38 ——— —
und —— — — geRtellt werben. Bei ıheiteineh
Ramilen, fe —** Es tommt aber nicht einiger ©. i ** *
LE, ben Bu —— a ame
5* tm abſtralten Sinne IR Dies geſchaffenen Gewerberäte ſollten Bar
ge s
Handel
\ igleit der
‚d. 5. den Umſaß ber Güter
Brodugenten Mi Konfumenten, zum ne lang
9
I
h
£
i
RA .
Handelstompagnien — Hambelstorreipondenz
ar durch eg R ee
auf Grund bes Oemerbegeiches vom 30. Jan. 1868
in — mi mit Abteilungen für die Gewerbe
eingerichte worden Aha en in
von ee em auf dem
vom 15 ot. 18 1801 8 bab 5 buch ein pi 7
3 Kremer wm wurde on se am 4 ——— ein aa | mt
Gewerbekam⸗
vom 29. Inni 1868
ichten, als in ben deu
taaten; fie haben 3. B. die Marten und
——
ee 208 en.
— tan —
e e
Daudeiätompagnien
ie —— 3. *
—
* ne id eing äh Ba
un
ten, —— — feine * ie Ar
a ale alle aber ne eine: gemein
ge für —
de nad en hin eine adtung-
gebietende Einheit era rede Balb aber wurde
aus dieſen Bereini —E8 die Gunſt der ee
—— Omeigs
wurden. 83 a ſich
* — *
R würden. Daber
Aida: | , Dem
gierungen egierte
ei eder it ihrer Sinlage ten, und die al
die an eigentli m Attien ade haften, (f.d.) en
Mehrere dieſer Geſell⸗
werden
a ten ftüpten I em Handel auf die Ermerbung
lit. t in ei dern und
— zu * Beau Die ai
Kompa ii
Ban a een die Britif la⸗
wife, ses auf * ee ——
Hande der We von * privi
etwa ie nn nachdem der Handel nach nee
biete ſchon 1710 wieder freigegeben worden war. Die
üdfeegefelfficheft, 1711 privilegiert, führte den
sroßen Grunderſchwindel von 1720 herbei umd
ben Unterbegiten f Handelß:,
——— berubt bie —— * rs
air St — — 38
near nd . —— durd) —
Ken Andere rungen Var
dabei um
erte Rorporationen, deren it delsſsſachen
283
dem
— — ——
Rn Staat ab, —
Hr m privilegierten 5 Heer ——
ui 651 gegründet
winkeifußem
Arad) 1720 vegetierte er dd
Se
auch eine
eine Guinea: Be
Aland Kompafaie Enden
—* —* —— 5
ne Getreidehandlungſstompagnie
MNß gegründete dl
* Gegenwart 1
——— loren, ba der private
eiſt Lg er
ten Verke
—— —— an arena
eher ver ndels
er wird bisweilen auch der mul Consul
ectus, f. unter Ronful) als H. bezeichnel
Haubeldtorre —— ichuc tan fmänniide
Erich ah gi — eh
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Innen. je die Mehr:
bl der ——— Briefe —ES
da — — t⸗
8 | faufmänn Brieffils ge wi ie *
A
—** — ner eigenen ** nur
nen, © der Adrefla at fe Wertieht
oder Buch einen andern
laflen Tann. dies Fall, fo hat der
r bie Eh des A
eine andere bi e biefem —e ee a ber
End mehr * weniger auch im Auslande belaunt.
— —
ka ul
184
Deutih wird von ben gebitbeten Kaufleuten aud
in denjenigen Gegenden Dſterreich. Ungarns und ber
Schweiz verftanden, deren Landesſprache nicht die
deutfche ift; ebenfo von allen gebildeten Kaufleuten
Holland, Belgiens, Schwebens, Norwegens, Düne:
marls und Finlands. Auch im übrigen Europa ift
die Kenntnis der deutſchen Sprache an ben größern
See: und Bantplägen net ol emein verbreitet.
Deutſche Handelshäuſer im Auslande wenden bei
ihrem Verkehr mit dem Mutterlande felbitverjtänd:
lich Die deutſche Sprache an. Franzoͤſiſch ift den ger
bildeten Kaufleuten nicht nur in ganz Europa, fon:
dern auch an ben bedeutendern Seepläßen ber an:
dern Groteile geläufig. Engliſch wird in allen Erd:
teilen minbeftens an den größern See: und Wechſel⸗
yiä en, bei ben andern Böllern germanif en und
ei denjenigen franz. Stammes aber von jedem ge:
bildeten Kaufmann verltanden; die ital. Sprache
findet in den Alftengebieten der Levante (der Oſt⸗
hälfte bes Mittelmeers), ſowie von Zuniß und Zri-
yolis allgemeines Verſtaͤndnis; in Mitteleuropa
verbreitet fich die Kenntnis derjelben feit der Eroff⸗
nung ber Gotthardbahn immer mehr. Spani
wird auch an allen bebeutendern engl. und franz.
Seepläpen, fowie an den größern Norbjeeplägen
ber andern Staaten korreſpondiert.
‚ Da die faufmännifchen Briefe ein handelsrecht⸗
liches Beweismittel bilden, fo verlangen die Han⸗
belagefebe, daß ku bie beim Geihäftsinhaber
angelommenen Handelsbriefe als 2 eine Ab:
chrift {ober ein mit ber Kopierpreſſe bergeftellter
bdrud) der von ihm abgefandten — 52 —
während einer Anzahl von Jahren aufbewahrt wer:
den. Das Deutiche Handelsgeſeßbuch fordert für
beiderlei Korrefpondenz zehnjährige Aufbewahrung.
Bol. Schiebe:Vdermann, «Die kaufmaͤnniſche Kor:
reipondenz» (18. Aufl., Lpz. 1876), aHandelskorre⸗
ſpondenz in neun Spraden» (Teil der «Bibliothet
der gefamten Handelswiſſenſchaften⸗, Stuttg.1875).
Eine Sammlung ber am bäufglien vorlommenden
unrichtigen Ausbrüde und Redensarten enthält
et «Ratgeber für den Korrefpondenten»
eilbr. .
Baudelokriſen find Erſchutterungen und Stös
sungen bed Erwerbslebens, gemöbn ich veranlaßt
burg, Überfpelulation, unmäßiges Sinauftreiben
der Breife, Überfpannung bed Kredits, Wegfall
hemmender Schranten, Nuffindung neuer Länder
und Handelswege oder Handelämittel, durch neue
ndungen, unbejonnene Gründung neuer Unter;
nehmungen und einjeitige Überprobultion auf ge:
willen Erwerbsgebieten, während andere —28 —
imeige vernadhläffigt werden. Weitere Urfachen find
Mipernten, Krieg, überſchwemmung eines Landes
mit barem Geld oder mit Papiergelb und Kredit,
umlaufömitteln. Je nachdem viele ober mehrere
ber erwähnten Urſachen zuſammenwirken und in
verſchiedenen Ländern gleichzeitig auftreten, wird
aud eine H. mehr ober weniger gefährlich und auf
ER oder kleineres @ebiet ausgedehnt fein.
rübern Sehrbunberten waren bie 8. i
auch Geldkriſen ober Kreditkriſen nennt, weit
weniger ne und mehr auf einzelne Länder be:
Ichräntt, welche durch ihre Han el3: und Induſtrie⸗
thätigleit eine größere Rolle jpielten und bei benen
viele Schäge aufgehäuft waren. Da bie Völker in
neueiter Zeit durch bie Fortſchritte ber Verlehrs⸗
mittel und ber Handelspolitil immer mehr zu einer
Weltwirtſchaft verbunden werden, fo pflegen auch
ch | fobaß das Kapital ber errichteten und
‚die man |
Handelskriſen
die H. jeßt eine größere Ausdehnung zu erlangen
und nicht bloß Kaufleute, fondern auch Bewerb:
treibende und Arbeiter mit zu ergreifen. Zu den
belannteiten H. der frübern Jahrhunderte, nachdem
fih der Übergang der Geldwirtſchaft in eine Kredit-
rirtihaft (don teilweiſe vollaogen batte, gehören
die fog. Zulpenmanie in Holland (1634-37), wo:
bei ſich die Spelulation an einen Artilel (harlemer
Zulpenzmiebe n) beftete, dem man überhaupt nur
einen filtiven Wert beilegte; ferner bie engl. Geld⸗
kriſis von 1696, veranlapt durch Müngveränderun:
en und Mangel an Ba hungämitteln; fobann der
wſche Papiergeldihmwindel in Frankreich 1716
—20 und ziemlich gleichzeitig der Sudſeeſchwindel
in England 1711—2%0, die franz. Allignatenmirt:
haft 1790-—97, die hamburger 9. von 1799, welch
durch bie fiberfüllung des Bamburger ‘Marltes mit
unabfesbaren Waren veranlaßt war; bie weniger
bebeutenbe engl. Krifis von 1815, durch fiber:
ihägung ber Konfumtionsfähigleit des Kontinents
veranlapt; die engl. Kriſis von 1825, der ein ensr:
mer Grundungs⸗ und Atienihwinbel voranging
ojeltierten
Gefellihaften ſich auf über 872 Mill. Bfd. St. be:
lief, von denen 17600000 Pfd. St. wirklich ein
gezahlt wurden. Weitere Krijen, die von Amerila
ausgingen und England in Witleibenihaft zogen,
fallen in bie 3. 1837 und 1839. Cine abermalig
Erſchutterung traf den engl. Markt namentlich ie
folge von fiberipetulation in Gifenbahnen im J.
1847, und e3 mußte bei biefer Gelegenheit die
Peelſche Bantalte (f. d.), bie erſt Drei Jahre vorker
eigens zur Tünftigen Verhinderung von Kriſen er
fallen worden war, wieder zeitweife ſus
werben. Cine weitverbreitete H. war die des J
1857, welde, von Amerika ausgehend, zumädt
Deutihland eoril, insbeſondere en
pfindlich traf und ſich auch über —— Srant.
reich und Oſterreich ausbreitete. Im J. 1866 fam
wieder eine Kriſis in London zum Ausbruch, die
zum dritten mal eine Sußpenfion ber Banlalte nötig
madte. Die eigentümliäfte Kriſis der neuern Zeit
ift Die von 1873, welche auf Die beutjch:öfterr. Grün.
berperiode von 1871 bis 1872 folgte und, mit einer
ameril. Kataſtrophe aufammentre jend, in allen Kul
turländernggine lange dauernde wirtichaftliche Etag:
nation berbeiführte. In Deutichland namentli
waren ungeheuere Rapitalien in neue Gründungen
eſtedt worden, bie niemals gedeihen konnten, weil
abrilen und andere Anlogen zu übertriebenen Brei:
en übernommen ober neue Anlagen unter den un:
günftigften Bedingungen bergefte t wurden, wäh.
rend auf einen Fortbeſtand der unmittelbar nad
dem Striege fehr hoch geiteigerten Breife nicht ge:
rechnet werben konnte. Die neu gegründeten Fabri
ten, Hohöfen n. f. w. blieben aber nad) ber Kriſis.
aud wenn fie feine Dividenden abwarfen, großen:
teild noch in Betrieb, und fo entſtand eine hromtjde
Überprodultion, welche bie Heilung bi t
ee: Seinen tiefiten Bunlt erreichte Der wirt:
aftliche Niedergang 1878, und erft in ber zweiten
älfte des J. 1879 trat eine von Amerila und Eng
and —T ende Beflerung ein. In Arantreid ent:
widelte fih dann bald unter ber vapibe ber Unios
generale ein neuer Boͤrſenſchwindel .
1882 mit einem gro in feinen Wirkungen aber
be tſächlich au De Boörjen von Paris unb Lyon
efhräntten Krach endigte, 9. find Die notwenbigen
Holgen einer Verlegung der Wirtichaftsorbmeng,
Handelskunde — Handelsmarine
iner Übertreibung des Unternehmungsgeiftes und
er Kreditbenugung und einer Maßloſigkeit von An:
prüchen obne entiprechende Gegenleiftungen. Durch
de Kriſis wirb eine Reinigung des wirtichaft:
hen Marktes von ungelun en Unternehmungen
oll3ogen und ein unerbittlidier Heilungsprozeß an
eleitet, welcher die Menichen zwingt, ſich mit bes
Heidenern Gewinnen zu be Ki en, tationeller und
infacher 8 wirtſchaften. irth ne Helbäufer| "Sn
8. Yu anff. en Ihäufer,
Die —2 — ifiö» (Berl, 1875): Klein,
Die 8 ee wirtſcha iche Lage Deunfch⸗
ında» (Stu 876). f&haften.
—— ſ. unter Handelswiſſen⸗
Sandelöichranftalten, |. andelsſchulen.
Sandelsſmakler ober Senſal, |. Makler.
Haubelömarine ober ber Hanbelsfintte nennt
ıan im enfaß zur Ariegämarine die Geſamt⸗
eit der Schiffe eine Nation, „nel ur Bermitte:
ang des Perſonen⸗ und War eis u ‚safler
e nd. In ber meiteften 3 edeutung
ahlt man darunter die Seefeifte 1 md ie Sub,
Der Binnenfabhrzeuge, in einer eng och unter
lusfchluß der legtern, mur die Seit — See⸗
diffe werben r ſie bewegenden Triebkraft,
reiche entweber Dampf ober ber durch bie Segel
efangene Wind ift, in Dampfichiffe und Segel:
—— nad) ihrer Bauart (ob fie nämlich in bie hohe
A zu ſtechen tauelid oder nur längs
ahren verwendbar find) in ee unb
der Kuſtenſchifſe unte Nie (8 nad dem
zwede Verwendu ach ihrer Aus⸗
aſtung teilt man die —Xã und Schlepp⸗
anzpfer, wel he beibes, entweder Rad: oder Schrau:
meplet fein tönnen. Die Segelſchiffe find ihrer
— * Dreimaſter, Zweimaſter oder Ein⸗
nafter. Takelwerk unterſchieden pist es
on den 338 wieder anf © Gattungen: Boll ſchiffe
der Fregatten, Pinkſchiffe, Barken, Schonerbarken
nd dreimaſtige Schoner; von den Zweimaſtern
leichtalld fünf Unterarten: Briggen oder Bri:
antinen , — N
m ober Schonergalioten genannt),
mb Smalen, während zu ben Einmajtern die Jach⸗
Kuſte
eaſſen (auch Galio⸗
CH oner
785
Schiff? voranzugehen moräber 3. B. für Oſterreich⸗
Ungarn unterm 15. Mai 1871 ein neues ei er⸗
ofen it. Daß die durch bieje amtliche Bermeflung
feitgeltellte Tragfähigteit von den fremden Staaten,
in deren Däfen die S iffe en ar Verzollung
zu Grunde gelegt wer J flegt im Deg⸗ der Reci⸗
procitãt durch beſondere Staatöverträge teftgeitelt
zu werben, wie 3. B. zwiſchen Amerila und Dänes
mart unter bem 18. März 1867 geſchah.
Da für die Ausdehnung und baftigleit ber
Hanbelöverbindungen und infolge beflen für bie
Mohlhabenbeit und Macht eines Staat3 aber ver:
end der Umfang ber Seehanbelsflotte ind Be:
Bid t fällt, derjenige ber Sinnenfabt — Pape en
at für die
Vergleihung der Handelsmacht verſchiedener See⸗
Kamen eigentlich nur eine überfichtli s Sufammen:
ellung der ve Giebenen | Seeſchiffe In die
Sciffsregiiter werben jedoch meiſt Scahife und
untereinander eingetragen, und er
lußfahrzeuge
Di uben bie egiftereinrichtungen eineswegs überall
eine vollftänbigzunerläffige Scheidung beider Echiffs⸗
gattungen aus der Geſamtziffer. Cine weitere Schwie⸗
rigkeit für bie Statiſtik entſteht dadurch, daß Die un:
tere Größengrenze, bis zu welcher die Schiffe res
giftriert werden au ben verjchiedenen Ländern ſehr
verſchieden In Gngland z. B. werben die Fluß⸗
und Kuſtenſchiffe mit weniger als 15 t Tragfähig:
feit und bie —Eæ unter 30 t nicht In das
Hauptregiſter eingetragen; in Deutſchland werben
u den Seeſchiffen nur bie gerechnet, welche einen
ruttoraumgehbalt von 50 cbm ober 17 ‚5 Regilters
tons aufmeifen: in Norwegen und Dänemark das
gegen werben alle Fahrzeuge bis berab zu 4 t mits
rd und Sei geht Togo r biß zu 2 t herab.
fterreich und den Vereinigten Staaten
—* vn ganz Meinen Fahrzeuge mitgerechnet.
Auf diefe Verſchiedenheiten bat man bei der Beur:
teilung der folgenden Überſicht der H. der bebeu:
tendften Staaten t zu nehmen. Die zwei
en Spalten berfelben umfaflen Segelſchiffe ind
Jampfer eh die zwei legtern nur Dampfer.
onnengehalt i ft in 1000 t enasgehn.
nur von untergeordneter Bedeutung i
der Shluppen, Ziallen umb (wer, Boote, Staaten Rn fe Tonnen. I Zonnen-
ollen und Käbne on werben. Zur ab fon Grohbeiteunien u gehalt v eew
ellung der Rationalität, ber Eigentums⸗ und ſon⸗ are ——— E —33 33 88 33
igen Nechtöverhätnifie der Schiffe bat fid) in allen | Drutigeameialısan) 14 48 22
'ulturländern das Bedürfnis herausgeſtellt, bies | Aranfreih (isst). . 15126 9 735 312
‚iben in ein amtliches Regilter einzutragen. In ine m oe
em Regiſter Daten Ban gen \h A e nlan um 3 3 *
xhiffe Eingetragen ein, welche entweder vollitändig ..
der boch wenigitens zum größten Teil Eigentum | Eawehm (sen, Fi u89 3 “
on Angehoͤrigen der das Regiſter führenden Na: | Dänemark (1893) 300 m a
on find, ſodaß ſolche Schiffe im Regiſter geldſcht slen tes) . >» 2 HH ”
erden, welche entweder in das Cigentun von Aus: Spanien (188l) . 23% so 31 *
indern übergehen oder an welchen Ausländer Wit: | Bortuaat (19 43 3 3
gentum zu mehr als ber Dällte © erwerben. Der | Ber, Eraaten (1882) 22368 4156 5191 1888
tige Schiffsregiſter beitehen 3. B. in Frankreich
nd Belgien fhon auf rund —X de com- | Die Ziffern für Holland, Belgien, Be
ıerce, in Deutichland auf Grund des Allgemeinen
yeut) chen Handelsgeſeßbuchs und des Beieges vom
b. Lit. 1867, in Großbritannien ale Grund ber
(erchant- shipping act von 1854 und Ergaͤnzung
erjelben vom 21. Aug. 1871. Dieſes Regifter ge:
yährt einen fihern Anhalt für ben In dor Kegel und das
bachstum ber Handeläflotte. egel bat
ämlich der Eintragung in ade eine amlihe
rijung der Eye Iren und die Eihung des
Gonverfations-Leriton. 13. Wufl. VIII.
Audſich
erſt
(1892) 24
se), 4
allen (1882) 1
3 I » (1881)
erz.»UIngern (1803) 87
Schweden (1881
sam en —
L( m,
d (18 79) .
od 17
b
rtugal und
Griechenland bezi hen han nurauf Stiffe von mehr
als 50 t — — eit r das brit. Reich und
ür die an Staaten ließen auch die
chiffe, die Schiffe der Binnenjeen und die Kanal:
boote mit ein. Wollte man auch in Deuticland
die Fahrzeuge der Binnenkdifte rt mit einrech⸗
nen, jo würden n 668 Schiffe, darunter 670
Dampfer, binzulommen, mit einer Ttagfähigtelt
(foweit diejelbe nachgewieſen it) von begiehungr
50
186
weife 1377000 und 31217. Nach Kjaer ergibt
fich für 1879 ala Gefamtzahl der Handelsſchiffe von
mehr als 50 t in Europa 42689 mit 13589231 t
(darunter 5572 Dampfer mit 3627704 t), in Ame:
rita 13682 mit 3 921263 (darunter 2250 Dampfer
mit 759589 t) und in allen fünf Weltteilen 61081
mit 18288391 t (darunter 8385 Dampfer mit
4665866 t). Die effeltive Transportfähigleit ber
Dampfer fteht übrigens. zu derjenigen der Segel:
ſchiffe keineswegs im einfachen Verhäftniz der Ton:
nenzahl, da auch die größere Geſchwindigkeit der
eritern in Betracht fommt. Man darf annehmen,
daß ein Dampfer die dreifache Zransportleiitung
repräfentiert wie ein Segelſchiff von gleicher Ton:
nenzahl. Überall tritt in der neueften Zeit immer
mehr eine Umgeftaltung der H. in dem Sinne ber:
vor, dab die Dampfer fi) raſch vermehren, die Zahl
der Segelſchiffe aber langſam abnimmt. Im Deut:
fchen Reich ſank bie lektere von 1871 bis 1882 von
4372 bis 4061 (allerdings mit einer Zunahme ber
Tonnenzahl von 900361 bis 942 759), während die
Bahl der Dampfer von 147 (mit 82000 t) auf 458
itieg. Die Veſatzung ber beutichen Seeſchiffe belief
ſich 1882 auf 39109 Mann. Bol. Kiaer, «Stati-
stique internationale de la navigation maritime»
(Kriltiania 1881).
Danbelömeffen, |. Meſſen.
Saubeldminifterium beißt die ftaatliche Gen:
tealbehörde, welche die auf den Handel und ver:
wandte wirtichaftliche Gebiete Bezug habenben Ber:
waltungsangelegenheiten leitet. I leinern Staa:
ten bildet diefer Verwaltungszweig eine Abteilung
des Minifteriums des Innern, in den meilten grö⸗
Bern aber hat es fich als zwedmäßig erwielen, ıbn,
allerdings in verj&iebenen Kombinationen mit an:
dern Zweigen, als bejonderes Minifterium zu fon:
ftituieren. In Breußen wurde ein «Minifterium für
anbel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten» durch
nigl. Erlaß vom 17. April 1848 vom Minifterium
des „Innern abgezweigt, dem vorzüglich außer dem
Banbelß „Fabriken⸗ und Baumelen, dem Salz:,
erg: und Hüttenwefen, ber Baus und einem Zeile
ber Gewerbepolizei auch die Poſt und die Landwirt:
fchaft Überwiefen war. Die eritere ging jpäter an
dad Deutihe Reich Aber, für die legtere Dagegen
wie auch für die Öffentlichen Arbeiten wurden be:
fondere Minijterien gebildet. In Frankreich befteht
gegenwärtig ebenfalld ein beſonderes 9. neben Mi-
nüterien der Öffentlichen Arbeiten und der Land:
wirtſchaft, in Italien dagegen find Handel und
Lanbwirtichaft in einem Miniſterium vereinigt. In
Aupland gibt es kein H., fondern die betreffenden
Sermaltungägmei e find auf das Minifterium des
Innern und das der Wege und Berlehrsanitalten
verteilt. Das cißleithaniihe Oſterreich hat ein be:
jonbeved 9., Ungarn dagegen ein «Dinifterium für
derbau, erbe und Handel». Sn. England
nimmt das (1695 gegründete) «Handel3amt» (board
of trade) neben den übrigen Minifterien eine etwas
untergeorbnete Stellung ein. In den Vereinigten
Staaten von Amerila befteht kein 9.
‚ Sanbelömouopol nennt man das eu
liche Borrecht, irgend eine Ware in den Verkehr zu
bringen, da3 häufig auch mit dem Alleinrecht, bie-
jelbe zu produzieren, verbunden ift. Die H. erfchei:
nen teil® ala Steuermonopole, indem der Staat
Rich felbft den Vertrieb eines erbrau ögegenftandes
vorbehalten hat, um mittels eined Preisaufſchlags
eine Ginnahme zu erzielen. Außerdem aber gab es
Handelsmeſſen — Handelspolitit
früher zahlreiche H. von wirtſchaftspolit. Charakter,
nänılich Privilegien fr den Betrieb eines Handel:
zweig3 ober einer Fabrikation, durch welche bie Re:
ierungen, hauptſächlich auf merkantilifge Grund
äße gejtügt, die wirtſchaftliche Wohlfahrt zu befür:
dern glaubten. Hierher gehören die großen Han:
beiäfompagnien N d.), denen der Handel nah
ewiflen überfeeiichen Gebieten ausf hei vor:
ehalten war. er auch für den Binnenbankel
wurden ſolche Monopole geſchaffen, beſonders zahl
reich z. B. in England unter der Königin Gliſabeih.
Namentlich wenn e3 ſich darum handelte, einen dem
Lande bisher noch fremden Yabrilationgzweig en:
zuführen, gewährte man dem erften Unternehmer
ein ſolches Privilegium. ewiſſem Sinne tam
da3 heutige Batentwefen ala eine allerdings bered.
tigte Abzweigung der ältern 9. gelten. Cine pm:
pinitive Sollgeiedgebung ſchafft eine Art von &:
amtmonopol für die geihüßten Produzenten, det
werden dadurch feine einzelnen Perfönlichkeiten be
fonders privilegiert und der innern Konlıma
wenigſtens prinzipiell feine Schranten gefebt.
Handeldmünzen, |. unter Münze und Min
weſen. [und Handeldgeidät
Sempeisnieberlaffung: j. Handelsgewer
Handel&papiere find ſolche Wertpapiere (j.i
weile, für den Umfag geeignet und beftimmt, im
gewöhnlich Gegenftand des Handels find. M
nennt fie auch negoziable Papiere. Je leichter m
einfacher der Übergang des Papiers aus einer u
in Die andere ilt, d. 2 je leiter an Stelle wie:
berigen ein neuer Berechtigter eintreten und 8
Recht, welches mit dem Papier verknüpft it, «
werben Tann, um fo negoziabler ift das Papz.
Die ae 9. find Daher bie Orbrepapiere (1.2.
und die Inhaberpapiere. (S. Au porteur)
Sandeldpfanb nennt man ein Pfand nat
andelsrecht, d. b. ein ſolches, welches in weit:
ihen Beziehungen abweichend vom bürgerlide:
Recht durch handelsrechtliche Grundſätze norm
iſt. Dahin gehören einmal gewiſſe geiehlk
fandrechte (wie das des Frachtführers, Komm
ionärs und Spediteurs, ferner zahlreiche Pier:
rechte de3 Seerecht3), fodann aber aud ein M
tragsmäßiges Pfandrecht für den Fall, da:
Maren oder Wertpapieren unter Kaufleuten ſt
eine Forderung aus beiderjeitigem Handelsgeike
beftellt ift: Iegteres kann, jedoch nur ala Fan
pfand, in formlojer Weile beitellt werden; we
man no aber doch der jchriftlichen Form dab?
dient, fo ift dafür feine Nealifierung burd M
Gläubiger weſentlich erleichtert, inden es hier
feiner förmlichen Klage vor Gericht, ja unter ir
ftänden nicht einmal einer Mitwirkung des Gen#
bedarf (Deutfches Hanbelögefeßbuch, Art. 309, 5R
Bol. Laband in Goldſchmidts «Zeitſchrift für x
gelamte Handelörecht», Bo. 9. (be:
Bandelöpflanzen, |. u. Handelsgewadt
Bandelspolitik ilt der Inbegriff der Orr
fäge, nad) welhen ein Staat feine wirtiaitli#
Intereſſen nad) außen hin wahrt und befördert!”
auch den Verkehr im Innern zu beeinfluflen ir
Manche wollen überhaupt der rationellen 9.
andere als eine bloß negative Yufgabe guide
nämlich) die Wegräumung der aus Der Bergan“
heit noch übriggebliebenen Hindernifle des rar!"
ändifchen und auswärtigen Verkehrs. Ohne Je
fel bildet die Entſcheidung der Frage, ob y#
del (j. d.) oder Schupzoll (j. d.), Die Hauptanz:
Handelsprämien
,., und zwar bat fie dieſelbe zu treffen nicht
abftraften Theorien, fondern mit Rudſicht auf
eſondern, hiſtoriſ gegebenen Berbältnifje der
‚en Ration und auf Grund möglidhit allieitiger
zenauer Erhebungen der Thatfaden. Im uns
Ibaren Bujammenhang mit dem Schupzoll:
n N an Dlakrege R, mie
uhr», Schiffabrtö =, Fifchereiprämien, und die
ke ältere Stolonialpolitit. Gewifle andere
cegeln dagegen find auch mit dem vollftändigen
‚andeläfyitem recht wohl verträglih. Hierher
.t der Abſchluß günftiger Handelörerträne mit
en, noch nicht freihändleriichen Staaten, Die
Uung von Ronfuln, namentlich Berufstonfuln,
en bedeutenden Handelspläßen der Erde, weiche
über die Intereſſen des nationalen Handels
en und für die Ausfuhr Durch Berichte, Muſter⸗
:ngen u. f. w. nüßliche Winke geben follen; die
nifierung einer möglichft genauen und voll:
tigen Hanbelsitatiitif (i. d.); Einwirkung auf
re der Cifenbahnen zur Beförderung be3 Außen;
els wie des Binnenhandels; Yürforge für ben
Yeldunterriht, Anlegung von Grportmujeen,
nitaltung von Ausitellungen, Sorge für eine
mäßige Geftaltung des Handelsrecht und der
Yelsgerichtäbarleit,, Sowie für eine angemetlene
zetung bes Handelsſtandes durch geeignete Or⸗
‚ wie namentlich Handelskammern (f.d.). (S.
delöfreibeit.
andelöprämien, |. Ausfubrprämien.
andeiöprivilegien nennt man im internatios
n Recht diejenigen Borrechte, welche ein Staat
m andern Staate in Bezug auf den Handelsver⸗
vor forftigen Staaten gewährt; im öffentlichen
t des einzelnen Staats verfteht man darunter
rechte, welche einzelnen Perſonen oder Vereinen
auch ganzen Klaſſen von Berfonen in Bezug
en Handelsbetrieb gewährt werben. Beſonders
tig waren im Mittelalter die H. der Xuben, bie
»n geflatteten, Wucher zu treiben, d. b. Gelb
n Jins auszuleiben (1. Wucher), und geitoblene
den nur gegen Criab bes von ihnen bafür Ge:
ten herausgeben zu müflen. Das neuere Hecht
orresziert Die H. wie die Privilegien überhaupt.
saubeldrat nennt man ein aus hoͤhern Beam:
Vertretern der Praxis und andern Sachver⸗
digen beftebendes ium, welches Gutachten
e Tragen ber Innern un äußern ndelspolitif
ı Beiehgebung zu erftatten hat und aud) mit der
anftaltung von Engquöten über Handeldangele:
heiten betraut wird. Ein folder H. wurde in
inkreich im J. 1881 unter bem Namen Conseil
‚erieur da commerce gegründet und 1853 zu
em Conseil sup6rieur du commerce, de l’agri-
ture et de l’industrie, alfo zu einem allgemei:
ı «Bolläwirtfhaftsrats erweitert. Einige weitere
difilationen erfuhr die Aörperice t, deren Bor:
:nder ber Hanbelöminifter ift, im J. 1873. Syn
‚gern nennt man SHandelsräte die Vertretungen
» Hanbelsftanbes in Heinern Bezirken, die eine
ndelstammer (f. b.) haben.
Hanbelöreiht, die Geſamtheit der Nechtsnor:
n, welche den Hanbelßverlebhr regulieren. Inſo⸗
n dasfelbe den Handelsverlehr ber Staaten unter:
ander regelt,
egelt, Ipricht man von Handeld:Völler:
ht, wohin die Bekinmunge über Handelsver⸗
ıge und Schiffahrtsalten, über den Tranfithandel,
er den friedlichen und hriegerüüchen Seeverlehr
wöbejondere Embargo, Blodade, Kaperei, Priſen⸗
— Handelsrecht 787
gerichte), über internationalen Boft: und Ciſenbahn⸗
verlehr.u.a. m. gehören. Inſofern das H. bie oͤffent⸗
lichen Rechte und Inſtitute innerhalb eines Staats
Br ſpricht man von Handels⸗Staatsrecht; hierzu
& ören bie Beitimmungen über Börfen, Meſſen,
ärlte; über den gelamten laufmänniichen Ge:
werbebetrieb und inabefondere über die öffentlichen
Makler; über Banten und Handelskammern, Han:
belögerichte, Handelsregiſter, Munzweſen u. |. w.
Endlich, infofern das 9. die Privatverbältnifie der
beim Hanbel beteiligten Berfonen untereinander und
zu den Gegenftänden bes Handels (Waren) reguliert,
nennt man es Handels: Privatrecht oder au H. im
gewöhnlichen und eigentlichen Sinne des Wortes,
welches eine beſondere juriſt. Tisciplin bildet. Cs
ift üblich, aus diefem 6. im engern Sinne zwei Ge⸗
biete, nämlich ein Rechtsinſtitut, das Wechſelrecht
(j. d.), und eine Gruppe von Redtäinitituten, das
Seerecht (f. d.), auszuſcheiden und nur den Reit als
9. (im engiten Sinne) zu bezeichnen; neueftens pflegt
man auch nod) das Verſicherungsrecht als befondere
Spezialdisciplin vom H. abzuzweigen, indeſſen iſt
eine —* Atomiſierung innerlich —R—n
ger Materien zwar für die litterariſche Behandlung
nit ohne Nugen, für die didaltiſche Darftellung
dagegen verwerflich.
Sabalt des Handelsrechts. Dad H. regu:
liert den Handel, d. h. den Umſaß der Güter; Mr
einen derartigen Umfag aber it notwendig einmal
eine Perſon, bie den Umfag bewirkt, fobann ein
@ut, welches umgeſegt wird, endlich eine Handlung
Rechtsakt, Rechtsgeſchäft), durch welche jene Ver:
n dieſes But umſeßtzt, d.b. in andere Hände bringt.
Danach zerfällt das gelamte H. naturgemäß in drei
Zeile: die Lehre von den Handelöperjonen, die Lehre
von ben Handeläobjelten und bie Lehre von den
Hanbelsgeichäften.
Die Hanbelsperfonen find ae lee andide
Hanbdeltreibende Kaufleute), teils unjelbitändige
Gehilfen derjelben (Handlungsdiener). Die Kauf:
leute find teils Ginzelfaufleute, teild Vereine meh:
rerer Berjonen, Gejamtlaufleute, Handelövereine,
beide aber haben die Rechte und Pflichten eines
Kaufmanns; die Lehre von den Hanbelsperfonen
zerfällt Daher wieder in drei Abſchnitte: vom Kauf⸗
mann überhaupt, von den Danbelögefellihaften
und von den Handlungsdienern. (5. Kaufmann,
Qanbeldgeiellihaiten, Banblungsbiener.)
ie Handbelsobjette find teilö lörperliche Sachen,
teil® immaterielle Güter. Eritere nennt man Waren
im weitelten Sinne und teilt dieſelben wieder ein in
Waren im engern Sinne (d. b. ſolche S ‚bie
einen direlten Gebrauchswert haben), ferner in Gelb
und in Wertpapiere. Die immateriellen Güter aber
find teils Autorrechte (jog. geiftiges Gigentum , Er:
findungen, Mufter, Modelle u. w.), teils ölono:
miſch wertvolle Namen oder Zeichen (Firma und
Marten). Die Handelsgeſchä jte find ihrer jurift.
Struftur nad) meiltens feine andern als die Rechts:
geihäfte des Verkehrs —— alſo Kauf, Miete,
andat, Darlehn, Depoſitum u. ſ. w. Dieſelben
haben indeſſen für den Gandelövertehr eine vielfad)
abweichende Ausbildung und dann aud) häufig einen
andern Namen, wie Kommiffion, Spedition, Fracht⸗
geichäft, Lieferungsneichäft, Heuervertrag u. |. w.,
erhalten; teilmeiie find fie auch dem gewöhnlichen
bürgerlichen Dertebt ganz unbelannt: jo urjprüng-
lich der Wechſel, dann Bobmerei, Berfiherungs:
geihäft u.a.m. (S. Handelsgeſchaäft,)
50 $
788
Das 9. ift ein Sonberrecht, welches fich viel:
fach abweichend vom allgemeinen Verlehrsrecht ent
widelt hat, und die Urſachen diefer Erſcheinung fin
teils innere, teils lediglich hiſtoriſche. Denn auf der
einen Seite verlangt der Handelsverkehr häufig eine
Sreibeit, ‚ Beweglidhleit, Formloſigkeit, welche dem
lien Verkehr efä rich werben fönnte, und
809 ale für gewiſſe Fälle wiederum eine Schnei:
Diglett und durch Formen garantierte Sicherheit, mo
das bürgerliche Hecht dieſe Eigenfchaften zu entb
ren vermag. Auf ber andern Seite läßt ſich ni t
ra daß nd ſolche eigentümliche Normen viel:
— bloß für den Handelsverkehr berauägebitbet | te
n, wenn fie aud) für den übrigen Gütervert
—* am Plage fein würden: bier haben fie a
oe | eine biftor. Berechtigung und gehen früher | 22
der |päter wieder in dem allgemeinen bürgerlichen | 1
Rechte auf. Je mehr ſich alfo das lektere beitrebt,
auch den eigentämlichen Bebürfniffen des Handels⸗
—5 — erecht zu werben, um jo bebeutungalojer
ericheint das weiches deshn b bei den Nömern
kaum zu ir end. einer deutung gelangte, Dagegen
imMittelalter im Ka fege gegen zahlreiche politiſche,
——— e, teligiö ranken ſich eine große
Selbſtändigkeit und an — Sonberitel:
lung errang. elond er3 die großen ital. Hande
ftäbte waren es, das 9. recht eigentlig ne
ſchaffen und allmählich auch nad) Deutſchland im
portiert haben. In neuerer Zeit hat dann bad 5
fein Gebiet noch et erweitert und fich zu
einem Handels⸗ und Induſtrierecht Herauägebilbet.
Das 9. ift dasjenige Rechtägebiet, welches bei weitem
am entichiedenften einen internationalen Gharakter | {6
an fi) trägt; denn nicht nur hat bei allen Kultur:
nn der Sanbelönerlefr ein im ganzen gleiches
Gepräge, indem er identiſche Zwede mit identiſchen
Dritteln verfolgt: vor allem haben auch die nahen
een Beiie ungen, welde biejer Verkehr
aner une dr —ã erſtellt, a beigetragen, im
fie der Hei eiheit und Sicherheit des Handels
bie bie rec en Unterſchiede zu befeitigen oder wenig:
tens abzuſchleifen, und beſonders in neueſter Zeit
iſt man beſtrebt, wenigſtens das Seerecht zu einem
für alle Bölfer gemeiniamen Rechte zu geitalten.
Die Quellen des 9. bildeten früber die zahl:
reihen und unter ſich verſchiedenen Statuten der
Städte und Kaufmannzinnungen, bie Meß⸗, Markt-,
Wechſel⸗, Balken, „Aſſekuranzordnungen u. f. w.
Eine umfe ende Codifikation gab zuerſt das Allge-
meine Landrecht für Preußen (Th. 2, Tit.8, Abf
7-14), fodann der franz.Code de commerce, wel-
&er, auf Grundlage ber Ordonnances pour le com-
merce und de la marine (1678 und 1681) unter
Napoleon verfaßt und 1807 publiziert, für alle ſpaͤ⸗
tern Codifilationen vorbildlich geworden, in zahl⸗
Staaten ſogar einfach rezipiert worben iſt.
dem Deutſch —* ſeine Allgemeine Wechſel⸗1
ang een —* wurde 1849 durch das da⸗
malige Sminilterium eine Kommiſſion zur Be⸗
ratung eine Handelsgeſeßbuchs — biele
Deratung auch begonnen, aber nicht volle
17. Aprıl chloß der Deutiche Bundestag
auf —*8 Bayerns die Niederfehung einer neuen
Kommiſſion. ieſelbe wurde 15. Jan. 1857 im
Nürnberg eröffnet. Sie beriet auf Grundlage eines
ꝓreuß. Entwurfs (ein gleichzeitig vorgelegter öfterr.
Entwurf wurde nur zur Bergleihung herangezogen)
bis zum März 1858 bie vier eriten Bücher in zwei
Leſungen, —8 dann nach Hamburg über und ers
| quelle des deuti
Handelsrecht
lebigte dort das fünfte Bud (vom Seehandel) ie
‚ne Le ungen biß Aug. 1860. Dann wurden die
vier eriten B nochmals in Bee hingen zu
Nürnberg bi ars 1861 dein nit, —
anze Entwurf nebft den Proto *
ee ion durch den Schriftführer Luß in neun Bin:
den publiziert. Durch Bundesbeſchluß vom 31. Rai
1861 wurde biefer Entwurf_den einzelnen Regie
rungen zur Annahme empfohlen und in fait allen
Bundesſtaaten beſondern Cinfuhrungsgeſehen
publiziert, in Öfterreich jedoch nur die vier ertn
Bücher. welche auch jest noch in Cisleithanien gl:
Das Allgemeine Deutid e e Dame
efegbud wurde 1869 a
ben Nordbeutichen Bund, 1 en in vn
April 1871 aber für das 1 gange Reid und en
— 1872 auch in Elſaß⸗Lothringen eingeführt.
Die ea Danbelägefegbud) bilbet nunmehr die Haupt
n H. neben welchem die handel:
te ber einzelnen deutiden
tracht en, wie da:
ihnen Raum geben will. Es yrjölti u
fünf 0 er, jedes Buch in Titel, viele Titel in
ichnitte und alle in einzelne Her el. Das erfte dus
it überjchrieben Bom Handeläftande, das zwen
Bon den Hanbelöge emgalten, das dritte han
von ber Stillen Geſellſchaft und von ber jog. &
Enbeitsorielidehn da3 vierte von den Hank
= eur —X ne bu vom Serhanbeh
Sgejekbuc) hat ın ofern u
häfte, das Latkı
en, ala die
lagsvertrag —* die Ans:
rechtlichen Barti ularıe
gieaten nur jo weit in
a Se Br Be N
pin atums, während fie in,
m —— enden aber in anbrei bereit il nn
rhun eine gro eerla
franz. # is in —— — Eade
muftergültig, während hie „beoretiiche Litteram
dort nicht m * ig auf der fruhern H 451
In Deutichland gab zunädhit das Überappellatier:
gericht cht der vier Freien Städte * Lubed unter «
— — —
ee) under tſprechung auf dem Gebi
Inbed. (päter De —— Ne
un er Reichs: ande
der Leitung von Bape er 0-79), —*
dungen von den daten bes Gericht? insö te
den und 4 Regilterbänden 8g
Die theoretiiche Yearbeitung bes deutichen 5. ;
naͤchſt von Martens (1797) u.a. verjucht, dam IM
Heile und Eropp gefördert, bat ihren eigentiide
Begründer in Hein. Xböl efunben («Handeläred?
Db. 1, £pj. 1841, 6. Yufl. 1879; 3b. 2, 4. An
8; vo 8, —*— 1880). Umfaffender [3 *
(mi, «Sanboug des 9.» (2. Aufl., Stutx
4.18). : Endemann, «Da? —
* (3. Aufl., le 1875): Gareis, «Das deutiö
(Berl. 1880); «Hand ud bes deutichen Im
dels⸗ See» und Wechfelrechtö», unter Mitwirtus
von Brunner, Cohn u. a. beraudg. von (ndems®
u Bbe., Cpy. 1881— a4), Lin jenbe Det
telung b de3 9. in fieben nden. von Laband, Ks
wein, SBagner und Ehrenberg wird das von
ding herausgegebene « — Handbud =
deutſchen Rechtswiſſenſchaft⸗ bringen. Ecke 28
für die Theorie und Braris des —X
die von Goldſchmidt u. a. edit gr
ſchrift für das geſamte H.> (feit 1868).
Handelsregiſter — Handelsſchulen
Gaubeföregiter find ofen e, von einer rich:
terlihen Behörde geführte Bücher, in welche gewiſſe,
ar den Handelöverlehr wichtige Thatſachen einge:
ragen werben, inöbejondere die Firma bes Kauf:
nanns, die Brolura, die Namen der Gefellfhafter
yei einer offenen Hanbelsgejellihaft und Komman:
jitgefellihaft, die Vertreter ber Geſellſchaft, bie
Höhe der Kommanbitanteile u. f. w. Die Eintra:
jung erfolgt niemals von Amts wegen, fondern
zur auf Antrag von Intereſſenten, die aber in ber
Regel durch Orbnungsftrafen zur Anmeldung an:
jehalten werben lönnen. Sie hat regelmäßig nicht
ie Wirkung, ein Recht oder ehtzverhältnis zur
Sntftehung zu bringen, ſondern überbebt nur ben:
enigen, welcher k auf die Eintragung oder Mäit:
:intragung einer Thatſache beruft, bes häufig ſchwie⸗
igen Beweifes von ber Eriftenz oder Nichteriſtenz
yiefer Thatfache. Eine Yußnahme bildet die Ein:
ragung der Aktiengeſellſchaft und Kommanbitgefell:
ER t auf Aktien, ohne welche eine derartige Geſell⸗
aft Überhaupt nicht zur Entitehung fommen kann;
ruch dad Recht auf ausſchließliche Führung einer
yirma wird erft durch die Eintragung erworben.
Sinen integrierenden Zeil ber H. bilben aud die
Denofienihafröreniter (f. Benof | enſchaften)
ind die Regiſter der Warenzeichen (ſ. d.). Die all:
emeinen Beltimmungen über die 9. enthält dad
eutiche Handelsgeſeßbuch, Art. 12—14.
Oaudelöreifender oder Sanblungsreifen;
rer (Commis-voyageur), ein Handlungsdiener
[.d.), den fein Brinzipal zu Geſchaͤften an auswär⸗
igen Orten verwendet (Banbelsgefegbu ‚Art.49);
ver 9. gehört zu ben Danblungabenn mädjtigten und
ft als folder geſeßlich bevollmächtigt, alle Recht:
jandlungen für den Brinzipal vorzunehmen, dieeine
erartige Thätigleit in dem beftimmten Gewerbe ge:
vohnlich mit fi) bringt; dahin gehört aud) das Ein:
affieren und Krebitieren in Bezug auf ſolche Ver:
äufe, bieder H. jelbit abgeſchloſſen hat. Die Reid:
Bewerbeordnnung, © 44, 448 (Sefeß vom 1. Juli
883), hat für den Geſchaftsbetrieb durch 9. gewifle
Jeſchraͤnkungen eingeführt, mag es fi) nun um den
Inlauf oder um ben Berlauf von Waren handeln.
tnäbejonbere dürfen regelmäßig nicht die zu ver:
aufenden Waren jelbft, fondern nur Proben und
Ruſter berfelben mitgeführt werben, auch muß jeder
y. eine obrigleitlich auzgeltellte Legitimationskarte
nit fih führen, welche fr das ganze Reich, "aber
r das laufende Kalenderjahr Gültigkeit befipt.
Sin H. welcher durch eine prozentweife Vergütung
—3— auf den Wertbetrag der bezuglichen Ver:
‚ur
Aufe entjchäbigt wird, heißt Brovifionzreifen;
‚er, der fog. Stadt: oder Blagreifende, wel:
yer am Sig feined Handlungshaufes Berläufe ab:
ufchließen ſucht, iſt kein H. im techniſchen Sinne,
ondern ein gewoͤhnlicher Handlungsdiener.
iſt jedes dem Sanbelävertehr
echtsverhaͤltnis, welches ebendeshalb
ad Handelsrecht zu beurteilen ift (Deutiches Han:
etagejens ch, Art. 1); die 9. in diefem Sinne laſ⸗
en ſich nicht erſchoͤpfend aufgüblen obwohl bie Ein:
ibrungsgefege zum Hande ägelekbud) dies vielfach
erſucht haben; vor allem find H. alle diejenigen
techtäverhäftniffe, welche im Geſeßzbuche felber ge:
egelt find, aber außerdem noch zahlreiche andere.
juͤr ben Prozeß ift der Ausbrud H. ebenfall3 von
hedeutu , Iojem «für Handelsſachens eigene Kam⸗
ıern bei den Landgerichten gebildet werden lönnen;
as Gerihtäerfaf
ngebörige
ungagefeß beftimmt in 8. 101 die , Sinjährig: Freimilligenbienft, zu we
789
Zuftändigteit derfelben für Klagen gegen einen Kaufs
mann aus einem beiderfeitigen Sanbelagefchäft, für
Klagen aus einem Wedel, aus einem handelsrecht⸗
lichen Geſellſchaftsverhältnis, aus einem Firmen⸗,
Marten:, Mufters und Modellrecht, aus der Ber:
äußerung eines Banbelögefehäfte aus dem Berbälts
nis zwiſchen Prinzipal un Handlungadiener, zwi⸗
ſchen Handelsmakler und deſſen Auftraggeber, end⸗
is aa gen aus einem Rechtönerhältnis bes
eerechts.
Vaudelsſchulen oder Handelslehranſtal⸗
ten beißen diejenigen Schulen, in welchen fir bie
taufmännifche ober eine mit diefer verwandte Lauf:
bahn beftimmte junge Leute einen ihrem fünftigen
Beruf angemefjenen, mehr ober weniger mifen
ſchaftlichen Unterricht erhalten. Nach ber Art ihrer
Einrichtung und nad) dem befondern Ziel, welches
diejelben erftreben, kann man bie Handelsfchulen
einteilen in: kaufmänniſche Soc ulen, böbere
Handelsfchulen und niedere Handelsſchulen.
Kaufmännifhe Hochſchulen oder Hans
belsatademien wurden biöher nur felten ge:
ründet. Das Polgtechnitum in Riga bat eine
Danbelsabteiung Früher gab es ſolche Abteis
ungen auch an ben Polyte mijchen Schulen zu
Brünn, Karlörube, Stuttgart und Wien. Höhere
Handelsſchulen oder Hanbeldmitteljchulen
(in Oſterreich⸗ Ungarn, wenigftens fofern fie von
ereinen errichtet find, allgemein Hanbeldala;
bemien genannt) unterfcheiden fi) von den Reals
ſchulen ohne Latein dadurch, dag fie in ber Mathe:
matik und in ben Naturmillenichaften eine weniger
vollitändige, in den neuern Sprachen bagegen eine
umfaflendere Ausbildung gewähren und überdies
bie eigentlidhen Sandelsfäcer (Handelzwiffen;
afte He fowie bie Grundzüge der Wirtſchafts⸗
ehre in ihren Lehrplan aufgenommen haben. Un;
ter den gegenwärtig in Jeundiant und Oſterreich⸗
Ungarn beitehenben böbern H. iſt bie ältefte die
[it 1831 ge eipzig von ber dortigen Kaufmann;
haft («Kramerinnung») errichtete «Öffentliche
—— eanlalte. m beſuchteſten unter ben
deutſchen 9. ift die 1854 durch bie Korporation
ber Kaufmannſchaft zu Dresden gegründete Offent⸗
lihe Handelslehranitalt der Dresdener Kaufmann:
haft. Ahnliche Anftalten find: die königl. Ins
uftriefhule zu Münden und das Technilum zu
Wintertdur (höhere Gewerbeſchulen), die Real:
ſchulen iu Bremen, Zittau, Bafel, Bern, Chur,
St. Ballen, Luzern und Kürich., Die niedern
ganbetäl chulen Inüpfen unmittelbar an die
ollsſchule an. Sie find großenteils Lehrlings⸗
f&hulen, d.h. fie werden von jungen Leuten befucht
welche als Lehrlinge thätig find und wö entlih
etwa 8—12 Stunden Unterricht erhalten. Wie die
höhern Hanbelsihulen, die in Sachſen ſtets zu:
gleih eine Lehrlingsabteilung haben, bieten bie
niedern ihren Böglingen ebenfalls nicht nur zur
Erwerbung laufmännifher Kenntniſſe, fondern
außerdem zur Erweiterung ihres —2 in den
allgemein bildenden Fächern Gelegenheit. Unter:
richtszeit find teils die eriten Frühſtunden, teils Die
Nachmittagsftunden. In Leipzig befteht unter dem
Namen «Lebranftalt für ermadfene Töchter feit
1863 eine internationale faufmännifhe Schule für
ba3 weibliche Seiölcht. Der infolge des Kriegs
von 1866 nad) preuß. Beifpiel in den andern beut:
fchen Staaten und in Ofterzeich-Ungarn eingeführte
dem die Reife
790
niſſe der höhern H. berechtigen, hat viel zur
Gera ng des Beſuchs diefer Anftalten beigetra-
en. Denfelben Erfolg hatte im Köni veid) Sadjfen
ß inführung ber ob —— or ng?
ſchule für die Handlungs a weil die
meiften Kaufmannslehrlinge vorziehen, in dieſen
ihrer Fortbildungspfliht zu genügen. 4
anubelöfperre im eigentlihen Sinne ift die
gänzlidhe Abräliekung eine3 Landes vom Berlehr
mit einem ober mehrern andern, wie fie unter civis
Iifierten Nationen nur nod in fällen vor:
tommt, von China und Japan aber bis vor weni:
gen Kahrzehnten noch in weiten Imfange aufrecht
erhalten wurbe. Das merkwurdigſte Beiſpiel einer
als Kriegsmaßregel dienenden 9. iſt bie von Napo⸗
leon I. gegen England verſuchte Kontinentalſperre.
Das ältere Kolonialſyſtem der Spanier, Englän⸗
der, Franzoſen und Holländer beruhte ebenfalls auf
einer Abfperrung ber Kolonien von allem birelten
Verkehr mit andern Ländern, als dem Mutter:
Ianbe. Im weitern Sinne wird aud) das Prohi⸗
bitivfgitem als H. bezeichnet, welches wenigftens
den Eingang gewiffer Waren, namentlich der wid:
tigern Yabrilate, teils gerabezu verbot, teils dur
enorme Zölle fo gut wie unmöglid machte, und
3.B. in Frankreich bis zum 5. 1860 beftanden bat.
(S. Einfubrverbote.) ,
anbeldftatiftit nennt man im allgemeinen
bie hen des Marenumfapes im Großverlehr.
8 wäre
und des auswärtigen Handels zu unterfcheiden,
doch ift thatjächlic nur die Ieptere bisher zu einer
einigermaßen vollftändigen Ausbildung gelangt.
Die Aufgaben ber auswärtigen H. find hauptſaäch⸗
lich folgende. Bor allem ift die Menge der aus:
und eingeführten Waren mit einer möglichft weit:
gehenden Unterfcheidung der Arten und Qualitäten
berfelben feitzuftellen. Daher find diejenigen Wa⸗
ren, die in den freien Verkehr eingehen, alſo vor:
ausfichtlihd für bie inländiihe Konfumtion be:
ftimmt find, fowie diejenigen, welche aus demſelben
innern Verkehr ausgeben, alfo mutmaßlich Inlän:
diſche A I ejonders zufammenzuftellen,
ala Statiftil des jog. Spezialhandels. Die Waren,
welche unter ken Kontrolle nur durchge:
führt werden (Tranfithandel), fowie diejenigen,
welche in den See: und andern gr andels⸗
plägen unter Zollverſchluß in Niederlagen gebracht
und aus diefen wieder ind Ausland ausgeführt
werben (Niederlagsverkehr), bilden ebenfalls befon:
dere ftatiftifche Klaſſen. Faßt man ohneftüdficht auf
diefe Unterjheidungen alle Waren zufammen,
welche die Landesgrenze eingehend oder ausgehend
ehren, fo erhält man den ftatiftifchen Ausdrud
des of eneral ndeld. Bei den nichtzollpflid-
tigen Daren allerdings, zu denen gegenwärtig in
den meilten Ländern die Rohſtoffe gehören, läßt
fi der For von dem eigentlihen Spezialban:
del nicht mehr ſcharf ausſondern, weil diefelben
‚thatfächlich in den freien Verkehr übergehen, auch
wenn fie für die MWieberausfuhr beitimmt find.
Neben den Mengen müflen aber auch bie Werte
ber eins und ehren Maren wenigftenz an:
nähernd nachgemiefen werden. Es geichieht bies
teil® durch unmittelbare Deklaration, teil durch
nadträgliche Berechnung, zu welchem Amel in meb:
rern Staaten bejondere Kommiſſionen beftehen,
welche jährlich den durchſchnittlichen Wert aller im
ftatijtifchen Warenverzeichnis enthaltenen Gattun:
iernad eine Statiltit bes Binnenhandels d
Hanbelsiperre — Handelsſtatiſtik
len. Beide Methoben bleiben i
aa en Genauigkeit 5 —
———
men u r 1
een
wel ein für allemal fefte, fog.
ber Rechnung zu Grunde gelegt werben. Gerne ü
auch von tigleit bie Under iepeinung Ha:
kunfts⸗ und ber ungätd der ein: un)
ausgehenden Waren. Die bloße A der Gr;
ftrede, bie überfchritten wird, kann für dieſen Ju
nicht genligen. Hinfichtli der Art der Gin m
fuhr iſt es auch von Intereſſe, feftzuftellen ‚a
bie Waren unter —ES— oder unter fremder
aagen transportiert werden. Überhaupt fhlict
ich die Statißit ber 9 sſchiffahrt der 9. m:
mittelbaran. entlich ift für alle wichtigern Hi
anzugeben, wie viele Schiffe abelid ein: und ax}:
laufen, wie fich diefelben nad Nationalitäten we:
teilen, wie groß ber Tonnengehalt berfelben if un
ob fie beladen ober nur mit aft gefahren fin.
Die Nahweifungen der Zollbeträge, die non da
einzelnen Warenarten erhoben werben, der Yu:
ubrbonifilationen, die gewährt werben, ber An
Stationen und Strafen fallen in das —5 —
er H. und der Sinanzftasiii Um die fatgtiik
Übermadhung aud der zollfreien Waren befier ;
fidern, erheben mehrere Staaten unterſchiedole
von allen ein: und ausgehenden Waren eine Nez
Kontrollgebühr (Wagegeld, ftatiftifche Gebühr, dret
e balance), welche zugleich einen Beitrag zu de
Koften der 9. liefern fol. Cine ſolche Gebühr «
durch das Gefeg vom 20. Fuli 1879 auch in Deunid
land eingeführt worden.
Statiih he Erhebungen über den ausmärtiga
Handel wurden unter bem Einfluß der Lehre von der
Hanbelsbilanz don im 17. Jahrh. veranfake,
do hielt man die Ergebnifie meiſtens gehen.
England ging zuerft mit Beröffentlichungen voran, ir
bis zum %. 1694 yeikei en. enwärtig er:
Ieint dort ein «Annual statement of the trade
of the United Kingdom with foreign countnz
and British possessions» und außerdem morctik
«Accounts relating to trade and navigation d
the United Kingdom etc.» Fr Frankreich me:
ben regelmäßige Jahresaberſichten, anfangs in ie:
bürftiger Beftalt, [et 1818 veröffentlicht. Sie fi
ren ſeit 1826 den Titel «Tableau general du con
merce de la France», Außerdem werben monat:
weije Überſichten über die Hanbelsbewegung w
bem Beginn bes betreffenden Jahres veröffentlit
e den Deutſchen Zollverein wurden
anbelsüberfichten erft feit 1888 (mit 1884 bey
nend) von Dieterici Di bed preis
eben. Gine mat
ct, dem Direltor
Statiſtiſchen Bureaus, herau
Organiſation erhielt die deutſche 5. nach ber Erin
bung bes Reichs unter ber Leitung bes reihähett
ftiichen Amts und weitere werde en trattt
1881 ein. Die hanbelsftatiftiichen Veröͤffentlichun
en bilden einen Hauptteil bes Inhalts bed jälr:
ih in mehrern Bänden erfcheinenden amt
Duellenwerts «Statiftil des Deutichen Reihhe,
und zwar erfcheinen außer ben für ht
ganzen Jahre auch monatliche Üüberfichten. Et:
Sl le Bub
verhältnismäßig fehr auzführli andeld
len. Die N über den auswärtigen Handel
Sferreihs» erfcheinen feit 1845. Au ’
veröffentlicht in neuerer Zeit umfafienbe handel
ftatift. Tabellen («Obsor wnjeschnej torgorls’
. Handelstag — Handelsverträge 791
in den Vereinigten Staaten erſcheint außer einem |, Zıved zu verfolgen: die Aufhebung und Beichrän:
aonatlichen «Summary statement» ein «Annual
tatement on the commerce and navigation»,
Sandelötag, Deuticher, heißt ein Verband
euticher Handels: und Gewerbelammern, der dur
inen ftändigen Ausſchuß und einen Generalſekre⸗
är (in Berlin) vertreten wird und periodijch Gene:
alverfammlungen hält. Die erite fand 1861 in
Jeidelberg ftatt, jeit 1875 aber ift Berlin der Ber:
ammlungsort geblieben. Der 9. hat früher über:
viegend die freihändlerifchen Tendenzen unterjtüßt,
n den lebten wahren jedoch traten i rfere han⸗
relspolitiiche Gegenſäße hervor, die den Austritt
iner_Anzabl von Handelskammern veranlaßten.
113 Organ des 9. erfcheint in Berlin feit 1871 das
Deutſche Handelöblattv. Außerdem hat er Ber:
yandlungsberichte und verichiedene Denlichriften
veröffentlicht.
Sanbelötraltate, |. Handelsverträge.
Danbelöufancen, |. Handelsbrauch.
Dandelöverein, Deuticher, iſt eine Neben:
ezeihnung des Zollvereind. Mitteldeutiher 9.
yieß eine Koalition von Mittels und Keinjtanten,
vie auf Grund eines 1828 in Kaſſel abgeſchloſſenen
Bertrag3 der preuß. Zollvereinspolitik entgegenzu:
‚zeten verjuchte, aber ſchon 1831 rejultatlos zerfiel.
Als T aringiſcher H. wurde die Gruppe ber thuͤ⸗
ring. Kleinſtaaten bezeichnet, die 1832 jur Erleich⸗
:erung des Eintritts dieſer Gebiete in den großen
Zollverein gebildet wurde. In neueſter Zeit iſt
von Löhnis die Gründung eines «Deutſchen 5.»
als Privatgeſellſchaft —38— worden, der Br bie
‚sörderung der deutſchen Ausfuhr nad dem Orient
wirten fol. _ Es wurde zu biejem Zwed zunächſt
eine Kommilfion abgefandt, die auf einem eigens
gemieteten Dampfer bie wichtigften Hafenpläbe ber
Levante befuchte.
Banbelöverträge ober Handelstraktate
iind die ſchon aus dem frühen Altertum ber bes
tannten Vereinbarungen zwiſchen zwei Staaten zur
Sicherung und Regulierung der gegenfeitigen Han-
delsverhaͤltniſſe ihrer Iintertbanen. Sofern die ge:
trofienen Abreden zugleih den wechſelſeitigen
Sciffabrtöverlehr umfaßten, piie ten fie «Handels:
und Sciffabrtöverträger, um oiern ber eine ver:
tragichliekende Staat ein außereuropäilcher iſt,
a Freundſchafts⸗ Handel: und Schiffahrtsverträge⸗
aenannt zu werden. Die Entſtehung der H. fällt
mit dem Beitpunfte zufanımen, wo überhaupt Hans
del3itaaten miternander in Berbindung traten und
ſich damit für diefelben das Bedürfnis berausitellte,
ihren gegenfeitigen Beziehungen und Verhältniſſen
eine gewiſſe Sicherheit zu verleihen. Uriprünglich
wurden jedoch Friedens- und Schukbündnifje mit
ben Abmadungen über ben gegenjeitigen Danbeld:
und Schiffahrtsverlehr vereint, N odaß die betreffen:
Den Verträge gleichzeitig einen ſtaats⸗ und völler:
rechtlichen Charakter hatten. Erſt allmählidy ging
man dazu über, die beiberjeitigen Vereinbarungen
ausjhließlih auf die Handels⸗ und Schiffahrt:
beziehungen zu beichränten, ſodaß von jeßt ab Über:
einltommen zu gegenfeitigem Schug und Truß bei
jeindlihen Angriffen eines von ihnen ungebräud)
ih wurden. Dies ſchließt nicht aus, daß auch
negenwärtig no 9. im Anſchluß an polit. Ber:
träge, wie 3. B. Friedensſchluſſe, vorlommen. Geit
dem Ende des Mittelalters, als der Handel feinen
aroßen Aufichwung nahm, änderte ſich der Charak.
ter der 9. weſentlich. Bon jest ab pflegten fie den
ch Durdhgangszölle, der Haf
tung der dem neöfelfeitinen Berlehr entgegen:
ftehenden Hindernifie, insbeſondere der Einfuhr:
und Ausfuhrverbote, der Einfuhr:, Ausfuhr: und
afen:, Zonnen:, Lotſen
und andern Abgaben zu erreihen und eine mög:
lichſt gleige Behandlung der einheimiſchen und
remden Waren und Perſonen, volle Freiheit des
eiſens und Aufenthalts für die aus dem vertrag⸗
ſchließenden Staate kommenden Handelsleute, ſo⸗
wie endlich Sicherung des Rechtsſchutzes für deren
Perſon, Waren und Forderungen zu erlangen.
In den 9. fpiegelt ſich bie ieweilig herrichenbe
Richtung der Handelöpolitit ab. Solange das
Schupzolliyftem in Blüte ftand, charalterifierten
2 die 9. durch das Beitreben, dem Handelsver⸗
ebr der Kontrahenten eine monopoliftifhe Vers
günftigung, eine Ausnahmeitellung zuzumenden,
und enthielten deshalb meilt eine dahin gebenbe
Beltimmung, baß bie vertragichließenden Staaten
andern feine gleihen Rechte sugeltehen würden.
Mit der größern Verbreitung bes Freihandels⸗
ſyſtems hat fich Died geändert. Anftatt Monopole
zu Gunften einer Nation zu ſchaffen, enthalten bie
H., die nad den Typen des engl. ‚franz Vertrags
von 1860 zwifchen den meilten europ. Staaten ge:
ſchloſſen worden find, die allgemeine Klaufel, daß
beide Zeile in jeder —5 — bie Rechte der meiſt⸗
begünftigten Nation zugeltehen. Die Richtung bie:
ed neuern 9. war eine vorwiegend freihändleris
he, indem fie die Einfuhrverbote aufhoben, die
ölle herabfeßten, für die Dauer des Bertrags jede
böhung der Cinfuhrzölle ausſchloſſen, die Ein:
rung von Ausfuhrprämien, von neuen Ausfuhr:
und Durchfuhrzöllen unterfagten, fowie eine Menge
unnüger Beläftigungen ausländifher Schiffer und
Waren velein ten. Diefe H. wurden meiltens
auf zehn Jahre abgeſchloſſen, mit dem Bufab,
da de immer auf ein Jahr länger in Kraft bleiben
ſollten, wenn nicht ein Jahr vorher die Kündigung
erfolge. Nach dem Ablaufe der eriten Eerie ber:
ſelben ib ihre Erneuerung in den fiebziger Jah:
ren auf nicht geringe Schwierigleiten, doch kamen
[atiebtich zwiſchen ben meiften Staaten wieder neue
erträge auf dem Fuße der gegenfeitigen Meiftbe:
ünftigung. wenn auch mit manchen proteltionifti:
? en Abänderungen ber Tarife, zu Stande. Zwi—⸗
ſchen Frankreich und England wurde jedoch eine
Ginigung nicht erzielt, indes gewährte or einem
Proviforium ſchlieblich 1881 ein franz. Ge 3 ein⸗
jeitig und ohne Vertrag den Engländern die Rechte
er meiltbegünftigten Nation. Der Bertrag zwi:
ihen Jem Deutihen Bollverein und Frankrei
wurde 1871 im Frankfurter Frieden dur
die dauernd gültige Beitimmung erjept, ba
beide Zeile ftet3 gleichgeitellt fein Pollen mit Eng:
land, Belgien, den Wederlanden, ber Schweiz,
Öfterreih und Rußland. Auch von deutfcher Seite
wurden bei der Wendung ber Bollpolitit 1878
einige H. gekündigt, jedoch bald durch neue wieder
eriegt. So find namentlich die Berträge mit Oſter⸗
reich, ber Schweiz, Belgien und Italien 1881 auf
der Bafız der Meiitbegünftigung erneuert oder ver:
längert worden. In demielben Jahre kam aud
ein Bertrag auf derſelben Grundlage mit Rumä:
nien zu Stande. Der Vertrag mit Spanien lief
1882 ab, wurde aber 1883 mit mebrern bejondern
Tarifbeitimmungen wieder erneuert. Mit Rub:
land, Schweden und Norwegen und den Bereinigten
192
Staaten bat das Deutiche Reich bisher keine 9.
geiöloflen. Wird eine Neibe voii er_Bollfäge
urch einen H. ausdrudlich feitgeleht, fo bilden
dieſe einen bejondern Tarif, den fog.
naltarif, im Gegenfag zu dem @eneraltarif,
den Charalter eines autonomen befigt. Doc) können
—A auch unter Beibehaltung der Tarifauto⸗
nomie H. mit der Meiſtbegunſtigungsklauſel ge⸗
fchloflen werden. Eine eigene Art von Handelsver⸗
trag war ber Bollvereinävertrag zwifchen ben deut⸗
fen Staaten, da man fidh bier Durch ben Bertrag
über ein förmlidhes gemeinſchaftliches Syſtem in
Betreff des Handels und Verkehr? überhaupt, fo:
wie in Betreff der Damit zufammenhängenden Zölle
und Steuern, aljo über eine gemeinfame Handels⸗
und Steuerpolitit geeinigt hatte. Alle H. bebfirfen
in Tonftitutionellen Staaten der Mitwirkung der
Landesvertretung; nur Frankreich machte unter
dem Kaiſerreich hiervon eine Ausnahme, indem der
Kaiſer ir ige 9. abjhließen durfte. Die bis
1856 abgeſchloſſenen 9, :finden fi in Martens
Konventios
und Cuſſys «Recueil manuel et pratique de trai- | Lp
tes» (7 Bde., Lpz. 1846-57), die jpätern meilt in
ben einzelnen Jahrgängen des «Preuß. (jetzt Deut:
fen) Handelsarchiv⸗. Bgl. Schraut, «Syitem ber
H. und der Deiftbegünftigung» (Tpz. 1884).
Hanbelöwert nennt man denjenigen Wert, um
melden Güter einer bejtimmten Art an einem bes
ftimmten Drt und zu einer beftimmten Zeit zu laufen
und zu verlaufen waren, d. h. alfo ihr Markt: ober
Börienpreis. Der 9. ift ſtets ein fog. «gemeiner
Handel3mwert», d. h. unabhängig von den indis
viduellen Verhältnifien deſſen weldem bie Güter
gehören. Wenn daber ein Hechtafap vorjchreibt,
daB unter geroifien mftänden der A feinem Kon:
trabenten B den 8 zu erſetzen habe, ſo liegt hierin
regelmäßig eine Verminderung der gewöhnlichen
Griagp ic, welche auf «das Intereſſe⸗ des B geht,
alfo 3. B. aud) eine Konventionalitrafe mitumfaßt,
welche B einer dritten Perſon fchuldet. Der wich:
tigfte Ball einer folden auf den gemeinen 9. bes
jprän ten Haftung ijt der des Frachtführers und
erfrachterö bei Verluſt oder Beſchädigung ber
transportierten Otter (Handelögefegbud, Art. 396
und 612; vgl. Sradhtvertrag); wo Fein 9. fon:
tatiert werden Tann, ift Dann ber jonftige gemeine
erlehrswert, nötigenfallö durch Sacdverftändige,
feitzuftellen.
andelöwiffenfchaften im weitern Sinne
ober Handelsfächer heißen alle Wiſſenszweige,
melde für ben Handeläbetrieb von Bedeutung find.
Hierher gehören: Theorie des Handels (oder Hans
beldlebre, d. b. Handelskunde und Handelsbetriebs⸗
lehre), die Lehre von den Comptoirarbeiten (d. h.
von ber Korreipondenz, ung und der An:
fertigung kaufmänniſcher Geichäftzaufläße, auch
«Comptoirmilienihaft» genannt), vom laufmäns
gen Rechnen, einfchließli der Geld:, Münzs,
Maps und Gewichtskunde, vom Handels⸗ und
Wechſelrecht, ſowie die Warenkunde, Handelögeo:
tapbie, Handeldftatiftit und Handelsgeſchichte.
ie Lehre von den Gomptoirarbeiten und diejenige
vom laufmännifchen Rechnen heißen auch praltif
äder («praltiihe H.»), während man die andern
üdher, bejonbers aber die Handelskunde und Han:
delöbetriebslehre, auch «theoretiihe 5.» nennt.
Unter 9. im engern Sinne wird teild Handels⸗
tunde, teils Ka ag verftanden. Die
Handelstunbe umfaßt: Wejen des Handels und
ber | Handels un
Handelswert — Handfeuerwaffen
fiberficht feiner verſchiedenen Arten; Ware, Mef,
Gewiät und —x— des Hanbelögewerbei
(Firma, Unt Plen — —
u. ſ. w.); Beſchrei r verſchiedenen des
d der Handelageichäfte, ſowie der Han:
belsobjelte, ih ließlich der Lehre von den Kredit:
ieren (Wechſeln, Anweiſungen, Banknoten,
Oft u. f. w.); die fog. Hil erbe des Has:
dels (Rommilfiond>, Agentur:, Maller:, Yradı:,
Spedition: und Be iherungsgeiäf): feran
ftaatlihe und andere Einrichtungen, e für ber
dande von wihtigteit find (Handelälammern un
andelageridhte, Konfulate, Zölle und Monopol,
Meffen und Börfen, Banken, Bolten, Telegrapkn
u.|.w.). Die Hanbelsbetriebölehre it en
Teil der Wirtſchaftswiſſenſchaft, nämlid eine de
Brivatwirtichaftslehren oder Gewerbslehren. di
Aufgabe diejer noch wenig entwidelten Wiſſenſchen
beſteht darin, die Regeln für den Betrieb bed Han
delsgewerbes wiſſenſchaftlich zu entwideln.
Kobad, «Syitematifches Lehrbuch der 9. (3.9
3. 1882); Braune, «Lehrbuch der 9.» (3. Aut,
293. 1881); Yindeifen, «Grundriß ber 9.» (3. Auf,
Lpz. 1882); Lindwurm, «Hanbelöbetriebölehre
(Stuttg. 1869); CourcelesSeneuil, «Traite ther-
rique et pratique des entreprises industrielle
commerciales et agricoles» (deutfch von Cberbad
als «Theorie und Braris des Gefchäftbetriehei u
Aderbau, Gewerbe und Handel» (Stuttg. 1868.
Sandelözeichen (trade marks) find ſiymbeb
ſche Zeichen, welche Fabrikanten und Großhändie
an den von en elieferten Waren ftatt ber est
Ien Angabe ihrer Yirma anbringen, um bie fr
kunft derfelben aus ihrem Geſchaͤft, auf welcde de
Käufer oft großes Gewicht legen, Tenntlich zu maden.
Diefe Zeihen erfreuen ſich jest in fat allen !ar
dern eines ähnlichen —— Schugtzes, wie die
Firmen felbft.(S. Markenſchuß.) Man nenmt N.
auch die Marken und Nummern, mit welchen bt
u verſendenden Colli (anſtatt mit beſondern Adte
fen) verfehen werben.
Handelögettel, Billet, Handelsbillt
nannte man früher wohl einen Schuldſchein, wer
en der Käufer dem Verkäufer auäftellte, men
ihm der Kaufpreis trebitiert wurde; die ©. batte
früher in manchen Gegenden Mechfeltraft und lonn
ten indoffiert werden. yet it ſelbſt ihr Name ic
taufmännifchen Berlehr faum mehr belannt. _
Haudfertigkeitöunterricht, |. Hausfleiß
Baundfeſte heißt im allgemeinen eine zur <ıdt
rung eines Rechts ausgefertigte Urkunde, meld
beftimmt ift, dem Berechtigten eingehändigt
werden; ferner auch geradezu das in ihr enthalte
Recht felbit; fpeziell ein Dokument über en
Rentekauf. Nach bremifhem Recht bedeutet ".
Pfandrecht an Immobilien, Hypothel. Auf eu
Grundftüd werben vom Schuldner dem Glaͤubigtt
fo und fo viel H. gewilligt , jede von dem und den
Betrage. Diefe Beträge der einzelnen H. min
dur 150 Mari teilbar fein.
Bandfenerwaffen (tleine PR
Kleingewehr) heißen Feuerwaffen, welche vet‘
möge ihres geringen Gewichts durd den eınzelnen
Mann ohne dauernde Unterlage bedient und mi
nur geringer törperlicher Inanſpruchnahme trank
portiert werden können. lan bezeichnet ſie
tragbare Feuermaffen und bilden fie ben &®
enfag zu ben großen Feuerwaffen oder den
Phüpen, melde auch fahrbare Feuerwaffen gerar
Sanbfeuermaflen
erben. Das Gewicht einer H. überfleist in ber
| 4,5 kg nicht, die Kaliber find nur gering, bie
eſchoſſe verhältnigmäßig leicht (im allgemeinen
icht über 30 8 fchwer). egeniab zu ber viel:
itigen und fteigerungsfähigen Wirkung der viel
hwerern Geſchoſſe der Geihüse (ſ. d.) wohnt ben:
nigen der 9. nur bie einfache Perkuſſionswirkung
ei und reicht Die Öröße dieſer in der Hauptſache nur
u3, um ein einzelnes lebende Wefen außer Gefecht
s fegen, nicht aber, um eine größere Zahl derfelben
it einem Schufle u befhädigen, oder um tote
jiele zu zeritören. In Bezug auf Schufweite und
refffahigkeit —* die H. gleichfalls hinter den
zeſchützen zurüd und vermögen den Gegner nur,
iſoweit derjelbe ungebedt ift, mit Erfolg zu be
hießen. 9. von größerer Länge können aud al?
Sstoßwaffen eingerichtet und benußt werben. Ber:
zöge befien gewinnen die mit folden außgerüfteten
‚ruppen (in ber Regel nur dem Fußvolk angehörig)
ine große taktifche Selbftänbigleit, burch das ge:
inge Gewicht der H. befigen folde Truppen zu«
leich eine große Beweglichkeit und Unabhängigkeit
on ben Terrainverhältnifien, auch vermögen Dies
elben das Zerrain am volllommenften zu ihrer
Sedung audzunusen. Wenn bie Sinfanterie bie
yauptwaffengattung ber heutigen Heere bilbet, fo
ragen dazu die genannten Umſtaͤnde nicht wenig bei.
Die Hauptteile einer 9. find: der Lauf mit dem
intern Verſchluß, welche das eigentliche Feuers | lint
obr bilden, das die Entzündung der Bulverladung
ermittelnde Schloß, der zur Handhabung und
um Anlegen an den Koͤrper dienende Schaft und
ie zur Berbindung jener Teile untereinander bes
timmte. Sarnitur (f. d.). Ron den Zubehör:
tüden ift häufig der Entladeftod mit der 9.
auernd verbunden. Tas Mittel hit Einrichtung
ils Stoßwaffe. das Bajonett (j. d.), wo dieſelbe
orhanden, wird zur Zeit in der Regel erſt im Be⸗
arfsfalle angebracht. Es gibt H. von fo geringer
'ange und entſprechendem Gewicht, daß fie mit
iner Hand geführt werden können; man kann fie
ementſprechend zu Pferde und zu Fuß gebrauden;
neichhen dienen indes weientlih nur zur Selbit:
yerteibigung und haben keine eigentliche taltiſche
Bedeutung. Solche H. werden Piftolen, oder
n neuefter Zeit vermöge einer zu rafcher Abgabe
es Feuers dienenden Sinrihtung Revolver ge:
nannt. 9. von taltifcher Bereutung find fo lang
ınd ſchwer, daß fie zmeihändig geführt und
im Schießen an die Schulter geitemmt werden
nurien. Solde H. lönnen mit Rußen nur zu Fuß
wbraudt werben. Befinden ſich Diejelben in Hän:
ven einer Reitertruppe, fo erhalten fie eine Vänge
on etma 1 m, bei welcher der Zransport zu
kierde nicht zu fehr erichwert it. Derartige 5
ereichnet man ald Karabiner. 9. für Infan—
erie müflen jo lang jein, daß fie ein Feuer in ge:
chlofiener zweigliebriger Aufitellung geftatten;
yem entipricht eine Lange von 1,3 m. Sie wer:
ven zugleich ala Stoßwaffen eingerichtet und heißen
dewehre. Die H. ber Jäger und Schügen find
‚er größern Handlichkeit halber in ber Regel etwas
urzer; fie haben eine Länge von 1,» m und heißen
Audien; aud fie beſißen die Cinrichtung zur
Stoßwafle. @enietruppen, Fußartillerie, Marine:
mannidaften führen gewöhnlich die H. der Jäger
und Schugen. Für Imede bes Feſtungskriegs Dat
man häufig H. größern Gewichts, welche nur aufs
gelegt gebraudht werden können; fie beißen Wall:
293
ewehre, VBallbüchſen (f. d.), haben ſchwerere
Hoffe und biefe befigen eine rühae Durch⸗
ſchlagskraft als diejenigen ber gewöhnlichen H.
Geſchichtliches. Bei den geringen Kalibern
ber älteſten Feuerwaffen uber ih eine Tren⸗
nung in große und Kleine Feuerwaffen zunächſt
Nr nachzuweiſen. Senigten⸗ iſt nicht erſichtlich,
daß Konſtrultion und Form der Feuerwaffen anfangs
(den von ber Größe derjelben abhängig geweſen fei.
18 Borläufer ber H. in Europa können bie Ra:
tetenbolzen gelten, welche mit ber Armbruſt ge:
{hoffen wurden und welde in der zweiten Hälfte
bes 14. Jahrh. fich in den Zeughausbeltänden von
gologna fanden. Hierauf ſoll ſich ber jpäter für
H. allgemeiner werdende Ausdrud Arkebuje (von
arcus, Bogen und dem niederdeutſchen busse,
Buchſe; nad) andern von arcus und dem ital. bugio,
durchbohrt) urſprünglich bezogen haben. Gemwöhns
lid) gelten als ältefte Feuerwaffen für den Hand:
gebraug die Knallbuchſen, wie man fie in Flan⸗
dern (Lüttich) und Italien (Perugia 1364) ber:
ftellte. Sie beftanden aus einem kurzen engges
bohrten Cylinder von hr an ben fid nad Pin
ten ein auch teilweife hohler eiferner Stiel anjehte,
ber al3 Handhabe diente. Auch famen anfänglich
vielfach anbrohre mit beweglicher Kammer vor,
die fomit zur Hinterladung eingerichtet waren.
Der Fußſchutze ſchob den Stiel der H. unter den
inten Arm, bob die Mündung und feuerte mit
lofer Lunte ab; oft bedienten aud) zwei Mann dies
felbe Waffe. Der Reiter befeftigte das din
Ende des Stiel an feinen Bruſtharniſch und
legte die Büchle auf eine am Sattel angebradte
beweglihe Babel. Im %. 1879 kamen bereits
egre mit rohen Holzfaſſungen vor, woraus ſich
nad und nad ein plumper Schaft entwidelte,
defien binterer Teil nad) abwaͤrts geneigt war.
ſchob einen ſolchen Schaft unter den rechten Arm
und legte das Borberteil auf eine oben mit einer
Babel endende Stüge auf. Unterhalb am vorbern
Teil des Schaft? brachte man häufig einen Anjag
oder Haten an, der den Rüditoß auffing, und hier:
aus entftand wohl die Bezeihnung «Halenbüchle»
oder «Haten» (f. d.) für bie ganze Waffe, wa? fpäter
mit der ältern Benennung "Artebufer lautlich vers
ſchmolz. Wan richtete den Schaft auch jo ein, daß
er an die Schulter geftübt werden konnte.
Tie Hinterladung wurde im Laufe der Zeit, ähn⸗
lid) wie bei den Beihüßen, durch Die Vorderladung
verdrängt. Tas Zündloch lag anfänglidy in ber
obern Mandung bes Rohrs, jpäter verlegte man
dazfelbe auf die rechte Seite und brachte unter dem
gan eine Bianne an, auf welde Pulver zur
erbeiführung der Entzündung der eigentlidyen
Ladung geihüttet wurde. Zum Schuge desſelben
wurde die Pfanne mit cinem Dedel verfehen. Dur)
ein beweglicheö gelrümmtes Cifenftäbchen, Hahn
oder Drachen genannt, bad am Schaft angebracht
war, wurde die Lunte, welche anfänglich Lofe ges
bandhabt wor:
den, mit der
9. verbunden,
woraus ſich das — —
Lun n I — loß
entwidelte
(1423). _ Sehtes de
tes ift in ber beiftehenden Sig. 1 abgebildet. Ber
Hahn H, um bei bene eunie Ren wird, ift
mit dem Wintelhebel M verbunden, auf legtern
194
wirkt der (nicht abgebildete) Abzug berart, daß der
Hahn mit der Lunte zur Pfanne P geführt wird.
eoie Jeber F bringt den Hahn, nachdem die Lunte
funktioniert bat, wieder in feine urfprünglidhe
Etellung zurüd. Die einzelnen Teile find an dem
Schloßblech _befeftigt, welches auf
ber rechten Seite des Schaft? ange:
bracht iſt. So entiteht dad Lun⸗
tenrohr, weldes in Yig. 2 abge:
bildet ift; damit mar ein weient:
licher Foxtſchritt in der Entzün:
dungsweiſe der H. erreicht. n
unterſchied Halenbüdhien, die
4lötige Bleikugeln ſchoſſen, etwa
im lang und 5 kg fchwer waren,
und halbe Halen oder Hand:
rohre, etwagleichter und 2\/,[ötige
Kugeln ſchießend, beide wurden im
elde in Verbindung mit einer
abel gebraudit. Für die Zwede
bes Feitungätriegs atte man 9.
von größerm Gewicht und bedeu:
tenderer Durchſchlagskraft, welche,
wenn fie 6—12lötige Kugeln ſchoſ⸗
fen, Doppelhalen, wenn 12—
16lötige, doppelte Doppel:
haken genannt wurden. Sie wur:
den entweder auf bie Mauern und
een oder auf breibeinige
Geſtelle (Böde) aufgelegt; mit letz⸗
tern waren fie, Si wie die
Geihüge, durch Schildzapfen ver:
bunden, bewahrten aber den Cha:
ralter der 9., indem fie mit dem
hintern Teile des Schafts am Klör:
> per ded Schutzen Anlehnung er:
bielten. Weitere Fortichritte beitans
den darin, daß man ben Schaft
binten mit einem Kolben enden
ließ, der mitteld einer Dünnung
(Sala) in den Vorderſchaft über
ging, in der Anbringung des höls
jernen Ladeſtods im Schaft (vgl.
Fig. 2), ſowie von Viſier und
Korn am Lauf zum genauern Zielen. Die Ge
ſchoſſe, melde anfänglich in Eijen vorlamen,
wurden ſpäter aus Blei gefertigt, das Pulver
ward feit etwa 1429 gekörnt; nur zum Beichüt:
ten der Pfanne behielt man dasſelbe in Mehlform
bei (Zündfraut oder Pulverin). Die Hafen:
ſchützen oder Arkebufiere, melde um 1500 in
Spanien ein Drittel, in Deutichland den, ſechſten
Zeil des Fußvolks ausmachten, waren mit Eifen:
—5 — Bruſtharniſch und Schwert ausgerüſtet und
ührten Ladungen und Kugeln getrennt mit ſich.
Einen weitern weſentlichen Fortſchritt in der
Entzündungsweiſe der H. bildete
Big. ?.
dad um 1515 er:
undene Rab:
chloß (Fig. 3
u. 4). Hierbei
dient der durch
die Reibung von
Schwefelties und
tab erzeugte
Sunle als zün:
dendes PR
m oßble
rubt das Rad R (Fig. 3), deſſen eier re
eingefeilt ift, an feiner Achſe ift mittels ver
Handfeuerwaffen
Kette K der eine Arm ber Schlagfeder 8
dreht man das Rab mittels eines auf den übern
Bierlant feiner Achſe autzufchen en Schluffels in
entfprechender Richtung, To widelt die Kette
auf und fpannt die Feder (vgl. aud Fig. 4), aim
federnde Stange A fpringt aldbann mit einer Ark
in eine Raſt L des Rades ein und ſichert bie e
Ipannte Stellung. Das Rab ragt in bie Pfam⸗
hinein. Der Sahn H, welcher den
trägt, wird zum Feuern mit dieſem auf Das Aa
niedergelaflen, eine _3weiarmige ?y erhält ie
in feiner Stellung (dig. 2). reift nun ber imd
gezeichnete) Abzug bei D ein, fo bebt ſich die Ar
er Stange aus L, das Rad läuft, dem Tirud de
Feder 8 folgend, ab und reißt vom Gchweli
des Hahns glühende Zeile als Funken ab, die w
Bulver auf er Pfanne entzünden, deſſen eur wm
ber eigentlichen Labung mitteilt. 3 Robin
machte dad Mitführen der Lunte überflüflig, bie:
aud bei Negenwetter brauchbar und ergab ax
ruhige, ſichere Entzündung. Doch traten krh
Lerihmugen des Rades infolge des Pulver
ftandes bald Verfager ein, weshalb man an du
H. häufig neben dem Radſchloß noch ein Anke:
ſchloß anbrachte. Diejerhalb, ſowie n Wi
zeitraubenden Aufziehens, der Kompliziertheit m
Koſtfpieligkeit wurde das Radſchloß nie a
Seine Anwendung beſchraänkte ſich weientlih a
Deutſchland und au r lam es nur bei be
H. der Reiterei, ſowie bei Jagd» und Scheibe
waffen häufiger vor.
Ungefähr zu berfelben Zeit, wie das Rabiälık
tauchte zunächlt in Spanien das Schnapphalr
ober © ———ã— Bei dieſem it dx
urüdgiehen des Hahns, der gleichfalls me
chwefellies trägt, eine Schlagfeder in Sponmx
ein aus dem Schloßbledh hervortretender Jar:
erhält den Hahn in biefer Stellung. Auf Y
Pfanne liegt ein drehbarer Dedel, der mit em
aufrecht ftehenden Arm (Batterie) verfehen it €:
durch eine Feder in feiner Lage er m
Wird durch den Abzug der obengenannte Jar:
zurüdgezogen, fo folgt der Hahn der Wirkung M
Schlagfeder und ſchlaͤgt mit dem Schwefellies #
gen die Batterie, woburd) ſich Funken ablöien, !-
gleich hebt ſich der Pfannendedel und das Jir
aut fängt euer. Während beim fpan. Schaut
ſchloß die Schlagfeder außerhalb am Schlohiln
ſißt, ift fie beim nieberländifchen nad innen M
legt, wodurch bier ein Mittelglieb für ben Her:
und die Schlagfeber, die fog. Nuß, nötig wıt-
Aus dem nieverländ. Schnappfchloß entwidelte 3
da3 Ende des 17. Jahrh. zu allgemeiner Bert
Ihe Batterieihle.
teinihloß genannt.
ie Crleichterung der Handrohre, welde ir Kt:
mit einer befiem Schäftung ju ET
igen Gebrauch berfelben geführt, hat
F gelangenbe franzöfi
au
bindun
freihänd
Handfeuerwaffen
eine Verminderung ber Durchichlagswirlun ihrer
Geſcho zur Folge. Beſtand len ein Saupt
vorzug der H. vor den alten Meder erere hi 8
daß man mittels der Geſchoſſe der erſtern die Hu
ſtungen durchſchlagen te, ‚je trat dies jegt wie:
der ın Frage, um fo mehr, ald man von anderer
Seite fi beftrebte, le * noch zu verftärlen. Wir
ſehen daber , wie zu Anfang des 16. Jahrh. neben
den erleichterten Band rohren längere und ſchwe⸗
tere, nur in Verbindung mit einer Gabel zu pe:
brauchende 9. im Selbe geführt werden, nn ei
9 bis 10 kg Gewicht und 1,5 bis 2m einge 4 —
Kugeln ſchoſſen, 9* ſo gewiffermaße aßen eine Rü
au en frübern Gmeren Halen, nur mit hät
Einri tung un öbter Wirkung baritellten.
Dtan le egte 16 nen den. men Nustleten bei (mög:
licherweiſe nad) einer Sperberart , ital, muschetta
enannt, wie ja Ziernamen in jener Beit bei ben
affen überhaupt eine Rolle fpielten), melde Be:
zeichnung mit 1550 allgemein wird, Die Mus:
ketenihügen oder Musketiere waren gänzlich ohne
Schußwaffen; fie führten die Pulverladungen in Blei:
nen am Bandelier, die Kugeln in einem
ledernen Beutel, das Zundkraut in einer Blechflaſche
mit, Sie ftellten eine ſchwere Yeuerinfanterie dar
m Gegenfaß zu den auch weiterhin vorlommenden
Hrtebu ieren ala leichtem Fußvolk. Letztere blieben
der Zahl nach noch lange ü eriegenb; bie Mus;
tetiere bildeten gleichfam eine Elitetruppe.
Die feiterei 0 übrte erft mit Erfindung des Rad⸗
ſchloſſes allgemeiner H.; die ſchwere hatte Piſt o⸗
Len (ji. d.), welcher Name verfhieden abgeleitet
wird; bie gewöhnliche Herleitung ift von der ital.
Stadt Biltoja, wo “ Piſtole bereits im 14. Jahrh.
gefertigt wurde, Ferner hatte man reitende Ha⸗
tenihügen mit Petrinals Karabiner) und Dra⸗
goner mit Musketen zum Fußgefecht. Im Laufe
des 16. Jahrh. lommen bereits gezogene Hand⸗
feuerwaffen vor. Die Züge ‘ d.) waren an:
fänglich erablinig geführt, mit dem Zwed, das
Vaden ohne =) ielr raum von oben ber dir —
lichen, wobei ſie der verdichteten Luft
taten. Später gab man ben Sign bie Im
ung (Drall), doch wurde diele ‚exit im 19. Sabıh.
im vollen Maße aus
ech 3 Hr ejogenen
brachte man häufig (08, einen vers
feinerten Abzug, an. Das —5* ne ein raſcheres
Schießen zu e erreichen führte zur Ronftrultion der
Treblinge, welde ‚Sdee inbes erjt in neuerer Zeit
in den Nevo vern eine lebenäähige Geſtalt anges
nommen Mit dem Ende des 16. 2 kommt
zuerſt die —**— von Geſchoß und Ladung als
Patrone punägt bei den H. der Reiterei vor,
momit das Laden weſenllich erleichtert wurde.
Die verbelesten 5, 9. brängten bie Pile beim Fuß⸗
voll allmählich zuräd. Die Seuerinfanterie über:
wog an Zahl mehr und mehr. Mit dem 17. Jahrh.
verſchwanden bie Halen n gänılid). Die Anwendung
ber Ruſtungen batte infolge des wirkfamen Feuers
der ſchweren Musteten ſehr befcheibene Dimenfio
nen angenommen, nun wurde ed möglich, 5 ie Mus:
teten zu erleichtern. Guſtav Adolf von "Schweden
aab 1624 feinen Musketieren 9., welde nur
10 Bfd. wogen, 2'/,lötige Kugeln ſchoſſen und ohne
Gabel gebraucht werben lounten. Auch na
Die Batrone für das Fußvoll an, woran ſich päter
vie Ginführung ber tsontafche sh gelnüpft
bat. Aus dem Schnappſchloß entwidelte ih um
1640 das franzöfifde Batteriefhloh. bei
‘195
welchem ber Bewegungsmechanismus gefichert ins
nerhalb bes Schloßbie Pr en —ã —*
ſelbe iſt in U 5 zur Darftellu ung elanst- Der
Kae H, welder außerhalb des Flokb echs figt
Fiq. 5.
und ben Feuerſtein (f. d.) trägt (vgl. Flinte), ftedt
uf ber vierlantigen Verlängerung einer inner
angebrachten Melle, ber Nuß N, die im Sählob lech
in der Stubel S ihre Sage | at. Auf
bere Ende der Nuß wirt die Schlagfeder F, welche
durch Burüdziehen des Hahns geipannt wirb. Die
Channte Feder findet ihren egenbal halt durch bie
welche mit einem Schnabel in Eins
Schnitte fen) rr! der Nuß greift. Die vorbere
Naft r (Mittelraft) dient bei nur teilmeile eipanns
ter Feder als Rubeftellung des geladenen emeh br,
z! it die Spannraft. Die Jeder F! h
Stange an ber Nuß heran. Ein am hinten ehe
ber Stange a ebrachter Querballen nünmt bie
Sinwirkung bes Abzugs auf, wodurch der S kangen.
ſchnabel aus der Spannraft tritt und bie Sch %
1 an jur Ausübung ihrer Ictun⸗ auf Nuß un
ahn gelangt, Lebterer ſchlägt mit dem Stein
gegen den aufgerichteten Arm bed ‚Biannbedels,
die Batterie ' ) genannt. Bebienung und Kon:
[truftion bes franz. Batterieſchloſſes find gegenüber
em Radicloß vereinfadht; es ergeben nh bei jes
tönngen, allerdings blieb
noch immer eine große Abhängigleit_von äußern
Einflüfien (Regen, Wind). I Stellung b
Steins erforberie eine häufige R equl ierung. *
Steinſchloßgewehr, Flinte (fusil) genannt,
ugleich ein kleineres Kaliber, iſt leichter , be ae *
aftet und handlicher als bie Um dies
be Zeit kam in Frankreich aud das Bajonett
( es , das — als dreilantige Klinge ober ala
old mit Holzgriff in die Mfnbung de 2.9. geftedt
wurde, beim Schießen r abgenommen Wurde.
Das franz. Sämertbajonett (1641) umfölo ben
Ser an mit einem Ri — wurde durch eine
Feder an bemſelben er alten. Es konnte zus
gie | in der Hand als Schwert gebraucht werben.
8 Done indes noch lange Zeit, bis man bie Ber;
bindung ficher her gem berzuftellen wußte, um das
Bajonett beim hieken auf der Flinte zu belafien.
Das mit Dajonet verfehene Steinſchloßgewehr,
Bajonettflinte genannt, verbrängte von etwa
1670 ab ſowohl bie Mustete als die Bile und
übrte zu einer Ginbeitsinfanterie, bie ſowohl (dr
3 Teuer: ala für das Nahgefecht ıchmäbig
[abiat war. Mit De inn des 18. cc, Tom a biele
mmwandlung und glei itig bie Anpenbung ber
Patronen als ziemlich allgemein durchgeführt gel»
ten (Frankreich 1671, Brandenburg 1 we:
den, England 1691, dagegen Huhland ech 1721).
nem weniger leicht
796
us Gidete hrh die Erfindung bed
13 die Erfindung
eifernen ns urdh Leopold von Deſſau
Derfebe wurde zuerft 1780 bei ber — ffanterie
angenommen, und geftattete ein era raſcheres
n als mit dem hölzernen bei weldem
RR durch Abbrechen die a eakiatet bes
gemehrs zeitweilig in ie geftellt werben konnte.
Das Bajonett mit Tülle und abgebogener Klinge,
weldes aud beim Schießen auf dem Gewehr ver:
bleiben konnte, wurbe in Breuben 1741 eingeführt;
daran reihte ſich fpäter bie Annahme des cylindri-
ſchen Labeltod3 ftatt bes loniſchen erfterer onnte
mit dem Stoßteile nach unten in der Nute bes
Schafts angebracht werden un machte das Um:
drehen beim @ebraud und beim Deafteden Br
Behr. Denn lehtere Berbefferung auch
gu Sa [efifhen Kriegen auflam, fo vermi H he
Infanterie jener Zeit vermöge des gileruen
ods unb ihrer guten Drefjur doch bis
fe in der Minute abugeben, wobei allerbings
En genaueres Siele jielen wenig‘ ent ge t wurde.
uf der abet — eeiſen, war
jinten mitteld ber —õES— verichloffen.
Im 1800 erfand man in England bie Patent:
fämangferaube, meiße Die sulverfammer. auf
nal damit eine Durchbol — —
—S — Bent tert mad
eioge fen genannt, als ann
von —— kommen im 18. % — Gon
häufiger vor. Die mit Pflafter umgebene teitugel
wurde mitteld bes Ladeſtoas gewaltfam im Lauf
nirbergetoben, Das Laden war überhaupt jehr ums
ftänblih, die Präzifion dagegen ber Flinte gegens |.
Ar weſentlich erhöht.
Die Entdedung ber Rnallpräparate (1786) fahrte
— zu einer weitern Verbeſſerun 11 38
wehrgündung, ni —X 1818 in England durch
jeph Eog ii in Geft it des Aunbhnt ens (ober er
—R eine zwedmãßige Unterbringung des
empfindlichen Zandftoffs gefunden worden war.
So entftand um 1820 die Bertuffionszündung
(ober Kapfelzünbung) bei 9., welde mit nur gerin: | 0
jen Abänderungen der © hlopei ‚Beinrihtung auch an
ven bisherigen 9. angebradt werben konnte. Tie
äußere Anficht des Perku fionsſchloffes zeigt
Big. e
Figur 6. In Stelle ber ‚Bleme wurbe am Ge:
ehr oder an der Schwanzſchraube ein Ambof
nötig, der bad u Der aufnahm unb zuglei
einen Zünblanı zur Fortpflanzung des —J I
m Au — enthielt. Derelbe ifton
nbftift P und war in ben Bar feen ein:
gran durch well der Kanal des Aion
jeine Fortfegung zur Bulverlammer fand.
Handfeuerwaffen
enttige Bub rung I in ber Ginrichtung | bi
er —7 8 das Si
fioneginbun
Hraube, Gemii teilG bindung mit dem:
—7— Bobenteil B mic dem — len, beide
die Pulverlam⸗
mer enthaltend,
Kreuzteil K und
Schweifteil zur
Verbindung mit
dem Schaft. Der
Bu ielt, wie
. 6, jeigt,
ii infocmung zur ng en —
28 —— und zur Gi
ide ee — Zeile bes Sonden ame
ä * he Schlokmehanismus konnte ohne weirz.
lie — chin werben. Eine de
ei hung be das Berkuffionarüdidin
in — [hem bie beiden dedern (Edi
fünf | und Stangenfeber) durch eine einzige erfept fir
Ei
An bie wenig Eoftfpielige Umänberung ber Enke
f loßgewehre zur
iſfionszundu
3 A bie u — ro Are m
erkuffion: en (um orte
ber neuen — je waren: ſichere nt
von ber Witterung unabhängige Entzü: —
anal fernen der Gasentwei⸗ durch nr
tanal, Verm⸗ —— ——
lverwirkung —
—————
Fr Dagegen rg je Bedienung infolge ð
notwendigen Auffegens bed Zünbhütdens cr
Deslangfamte u men machte ſich von einer =
EM nur durch bie Privatinbuftrie erhältise
un —* bie getrennt von ber vanu⸗
ag rt mwurbe.
durd) die Kämpfe von 1792 bis 1815 mein
lich veränderte Fechtweiſe ber interie Tegte De
Bebürfnis einer erhöhten Prägifion ber Eier
jeuerwaffe nahe; dies führte zur
Keen ce De über ande Ba
verfughte man, unter Beibehaltung ber fugel
pen Det ©eftalt ber Geichoffe, ben Labemodus zu ©
ihtern. Man führte bie "Kugel mit Spielraum #
die Mündung und trieb fie, nachdem fie mit dm
gabend binuntergefte] toßen war, minels bed lepter:
ulverfammer u 3
auf eig m Abſe uud ib
J ie —*
ie Delvigne —
errichteten a pie
Zeit lang außgerüftet waren. (6. Delvigne
mit biefem Bei verbundene Abplattun
Kugel führte auf das solinbro| eilge m —
nachſt auf das chlindrokoniſche
ift | auf die heute allgemeine dormi der —*
g.7 \
— —— ine
——
Eu — von Thouvenin 10; sel, ( gu
) wurde gleihjals mit De 10
* es desam ——— höhlten ade
auf einenindie Shwanzihraube
jhraubten ftählernen Dorn
ar Die Thouveninfde | ver
je fand faft inallen Armeen
Jäger
des Schüpen —
den, um eine folde H. für die
gewöhnliche Infanterie Suneh:
mm A une aa n
Einti 13 iggeſchoſſe
fon, beziehunggweile
Eau ung (vl, % hoß, Bd.
18, 879, und Tert: | a
Bauten * — 15), war bie Lade:
weile ber der 5. fo weit erleiötent,
ba ur Bewaffnung
— Infanterie mit eh
— Tonnte, was in ben ver⸗
iedenen Staaten in ben —
raum von 1850 bis 1860
Zur Dedung des — Ge:
darfs an gepatnen 9. wanbelte
Teffonsgemehe! ——
in A
waß bei der ung a
weile
Er Pa Sehen En das Gin;
neiden von gen in
Serienwänden, eine_Beränbe:
itrone, fowie eine
die Skg).
797
wurben. Am weiteften it
De ne des allen in in Cäneı,
wo das ontertegemehr Miss ein fol von
105 mm erhielt, während das Gewicht Ges
— 198, ber Bulverladung 4 g betrug. Das
Ladung —ã ergab entipres
Be arbee —
die in dem engen
nung beitrug, — nn — ſich dem Luf
ea id a Hr san H tiger und C} is
eine jent erl je Raſanz der räzinon
und Durdichlagstraft der Geſchoſſ — Fi en
heblich geringeres Gewicht der Dunition und ein
— Gewicht des Gewehrs (4kg ftatt 45 bis
Der Vorgang der Schweiz fand indes erſt
einige Jahre fpäter ter allgem ‚meine Nahahmung. An
einigen Orten, 3. iyern, im Großherzogtum
Sen uf. m. Koh man, um bie Gewehrwiriung
an je Ent fernungen und in ent:
Momenten zu _fteigern,
— den gewoͤhnlichen Geſchoſſen
noch Kartäiſchsoeſchoſſe an. Eine
iu e Sineigtung igt beiftehende
Sig. 11 in der von Kiönnies erfun:
denen heſſ. Gewebrtartätie. Zur
Erzeugung von Zündwirkung ent:
itanden Tofionegeichoffe (. DM
und Gemwehrrafeten (f. d.). Alle
dieſe Beftrebungen hatten indes feine 7
dauernde 18 volle Ginzels =
3: Behaupiete bei ben 5. fe gzur n.
ie
ifierung ber glatten 5. hatte in einem
auf ve ewanıfgraute angebrachten Zifiertin«
Fömi, dem Stanbuifier, umb einem in ber3läbe
Mündung an den — geldteten dachformigen
ie Anwendung der Fr beftanden. zogenen 9. wandte
nasedofe meenttih vergrös | man, um den größern FH iten entiprechende
rt entſyrechende vetſteUungen zu erhalten, entweder ein Sultem
eng derBinerein verichiebener,
fg jenen 5.
‚Base Ba it bi — mer
weitert, während bie ber_glat-
ken —— 200 m, der Ru Rund:
m. — Beibehaltung ber har
= Tiber der glatten $., welde mit Rüd-
| : fit, auf Erzielung eined Geſchoß⸗
. — gemwichts von etwa 27 g gegen 18 mm
betragen hatten, bebingte bei —
maßen günftig onftruierten Sangı
- geichofien Gewichte von
während die Ladungen mit a Auch
# auf den Rüditoß 5 nicht überftei:
gen konnten. Es ergaben ſich bei dem
geringen Labungaverhältnis nur ges
ringe Yinfangsgeichminbigteiten und
damit ftart gelrämmte Geihokbah:
nm gubertem ein erheblich geiteiger:
iet Gewicht der Munition. Bei den
j
ns
J
neuer — ‚pegogener 9.
Big. 10
iemlih allgemein wäblte
man ein Kaliber von etwa 14 mm, wobei fi
Gewichte der Langgeichofe von era 3 Fr) g ergaben. :
Tie Sarungen DoR tonnten ten wer:
den, da
" Kris erfolgenden Aufitellungen '
ſah man '
7* —— die Kaliber herab: '
DE Gemicte ber Genen nit weient: | den
nad; Bedarf aufzurihtender Alap-
pen an, bie Sie haufig noch mit Ausſchnitten verfehen
waren, oder man wandte ſich den elevations⸗
äbigen Vifieren Unter legtern haben bie
eitersund bie Quabrantenpi iere die größte
Bi. 1%.
Verbreitung gefunden. Figur 12 jtellt das Leiter:
viſier des eng! nfieldgeiwehrd dar, welches zugleic
als Treppenviſier eingerigtet ift. Der Vifierfuß
ift mit dem Lauf verbunden. Der ausgeihnittene
NRabmen R it um eine Schraube drehbar und kann
fentreht geitellt werden, auf bemfelben bewegt ſich
der Schieber S mit Viſiereinſchniit; zum Gintellen
haben die Arme des Rahmens eine Stala (in
Yarde). Der Einſchnitt V, ergibt die höcite Vifier-
telluna. Fur bie fürzern Entjernungen wird der
Nabmen auf den mit Fa (1—400 Yard3) bezeich ⸗
neten Stufen allmählid aufgerichtet. Als Vihiers
\ einihnitt dient dann V. Es wird hierdurch auf den
nähern Entiernungen ein größeres Gefichteielb ger
achte deder
wonnen. Sie md angebra: —E
198
Fig. 13 zeigt das Duabrantenvifier des ital. Infan: '
teriegemehrs M/70. Cine und biefelbe Klapve mit |
Vittereinfhnitt wird hier zwifcen zwei halbtreis. I
förmigen Baden, deren jeder einen Z&il der Stala
enthält (bis 1000 m), allmählich enfgeriäten.
le bisher, er:
tommmung der 9.
hatten an der durch
Yahrhumderte hifto:
rife ‚gewordenen '
Vorderladung felt-
nebalten, wenn:
gie auf, biefem
Wege bei
Beginftigung der
‚Sugbal muergält-
wi nifje Die Bedienung
der 9. infolge bes
Gebrauchs de3 Labeitodd beim Laden umd ber
Trennung von Patrone und Zündmittel immer
eine zeitraubende bleiben mußte und das Yeuer:
tempo nicht weientli über einen Schuß per Mi:
nute gefteigert werben konnte. Durch eine Vertet:
tung günftiger Umftände gelang es in Preußen
mit Zuhilfenahme bed Hinterlademodus, der nies
mals gänzlich in Vergeſſenheit geraten war, ein
Gewehr zu ſchaffen, welches unter mid weniger
genftigen balliſtiſchen Verhältnificn eine bis auf das
ier:, auch Funffache gefteigerte Yadegeichwinbig:
teit ergab, wozu ebenfomwohl die Entbehrlichleit des
Ladeſtods als die mit der Zündung verbundene,
als "Ganzes zu ladende Patrone (Cinheitöpatrone)
beitrugen. 18 von Dreyſe (f. d) erfundene (be:
reits mit Zügen veriebene) Nündmabelgemebr
langte nad) mannigfachen Wandlungen unter dem
Namen leichtes Bertuffionägewehr (päter Zünd:
nabelgewehr M/41) 1840 zur Annahme, ohne indes
icon dauernd an die Truppen ausgegeben zu wer:
den, welde das glatte Perkuſſionsgewehr führten.
Erft von 1848 ab wurde jenes, aber auch erft nad
und nad, in die Bewaffnung aufgenommen. Auf
Tafel: Handfeuerwaffen I zeigt Fig. 1 bie
äußere Anficht des Zündnadelgewehrs M/41, ge:
ſchloſſen und geipannt; ‘ig. 2 zeigt dad Schloß im
Laͤngendurchſchnitt mit denjenigen Abänderungen,
welche bur: ie im J. 1872 vorge:
nommene Aptierung bedingt geweſen
waren; beiftehende Zertfigur 14 iſt die
zur lebtern gehörige trone. Der
Lauf zerfällt in der Seele in einen bin:
: tern weitern, zur Aufnahme ber Batrone
dienenden Zeil, dad Batronenlager,
um ine —* engern, mit vier
Zügen verfehenen, den fog. gezogenen
— Hinten iſi — ſpundartig
abgeſchnitten und in einen hohlen Cylin⸗
der, die Hülfe, verſchraubi. In lep-
terer bewegt fi der eigentliche Ver:
ſchluß, Kammer genannt, ein Hohl:
chlinder, welcher mit feinem Mundftüd
über benLaufmunbgreift; feitlihipringt
aus ber Kammer eine Warze hervor, die mit einem
Griff, deſſen Ende Inopfartig, verjehen ift. Die
Bar findet bei gefhlfienem Gewehr an der Hülfe
il ſiderlager. In der Kammer findet ein ſchwä⸗
er Cylinder, das en wel:
den Nabelbolzen unb die Spiralfeber enthält. .
Bien.
Handfeuerwafien
: | darauf fist der aus Papier zufammen,
‚ wird das Schlößden zunädit Ausüdgepogen:; be:
Die Nadel tritt durch ein Nadelrohr in den Law;
ein. Das Schlößchen und der Abzugäfederitolen
vermitteln die Spannung der deder, in der ge
fpannten Stellung des Schloſſes gewährt die Sperr
feder des Schlößhens dem lehtern ben Begenbalt.
Die Patrone hat eine eglinbrifihe Bapierhülie, ir
deren hinterm Teile ſich die ——
fü i ollte Jun
der in der bintern ſeichten Bertieung d.
tich der Nabel entzündbare Zündpile, ı
dem vordern tiefern Lager das Geſchoß aufmimmm:
Leßteres hat ein geringeres Kaliber als der far,
ift eiheljörmig und wird im Lauf durch den En
gel ge t, ber ſich vor ber Mündung vom Gejcen
trennt. Die Nadel muß, um zur Zündpile ug
fangen, erit die Bulverladung durchſtechen. Tr:
Spannen des Gewehrs erfolgt nad dem Scliere
durd einen befondern Griff. Rad dem Abfeue:
nädjt erfolgt ein Schlag gegen den Kammerfnor‘
wodurd die Kammer fich aufrichtet und dann, mı.
der Warze in einem Längeneinfhnitt der Hülie lar
fend, jo weit zurüdgezogen wird, daß die Batrırc
eingelegt werben tann. Das Schließen erfolgt dur:
Vorſchieben der Rammer bis an den Yaui
Umlegen des Knopfes und Sölag gegen denielbi:
Breußen blieb mit feinem ſchneufe ö
ladungagewehr unter den größern Mächten laı-
Zeit vereinzelt. Man hielt die Technik des Jin
nabelgewehrs möglicft geheim, und jo jehr m
von 1848 ab Gelegenheit hatte, fich von den be
zügen der Waffe zu überzeugen, fo wenig that zu:
um bie Borurteile, welche fait allerwärtf gegen x-
Hinterladung&gewehr und fpeziell das Zündnek.
gewehr herrihten, zu jertreuen, Die Gegner &
legtern warfen bemjelben namentlich Komplizien
heit und Mangel an Sicherheit vor und betradi:
ten die große Geuergeichminbigteit als Anlak a:
Nunitionsvergeudung. Als indeſſen im Deutit
Dänifchen Rriege 1864 bie fiberlegenheit det
nabelgewehrs über die Vorderlader der Da—
auffallender Weife hervorgetreten war, m mer
in Europa dem Hinterladeg. wachſende Beoc
Kung au ichenten, nachdem auch die Nordamerilan:
im Bürgertriege 1861—65, wenn auch in beihrät
tem Maße, von Hinterlabegewehren mit Erjolg &
braud) gemadtt hatten.
Bei den in Nordamerika zur Verwendung gelor
menen Konjtrultionen von Hinterladern war m:
wefenttich von Dreyſes Zündnal ir abaeıx
Sem lan gründete diejelben auf die mit dünnn
Metallhülfen verfehenen fog. gasbichten Batı:
nen, welde zuerft der pariſer Waffenfabritant z
faudeur bei Yagdgewehren nugbar gemadt hatı
au " Sagbpatronen find Tertfigur 15 ob
jebilbet,
melfingenen Bobentappe, weldhe
ein Bünbbäkchen Ind einen mei:
fingenen Gtift enthält, ber,
durch ben Schlag de Hahns in
"
ient, um die beim Schießen un: m
verlegt bleibende Hülfe auß den Lauf zu entfernen
Indem bie dichte Hülfe das Entweichen der Pat
vergaie nad rüdwärts abfolut außfchliekt,
ich bem Bulverbrud alt $ı
ie Hülfe, aus ftartem
erftereö getrieben, basjelbe ent:
ein Berichluß, ber Iebi —
japier gerollt, ftedt in einer
gimbet und zugleich alß andhabe
deriager zu dienen befähigt iit und daher weieuhh
HANDFETE
10. Spenvere
Lang:
ine net
hr MrQ Sritem
— 8
Serlois ges harerıschen
wenns 3059 ı System
Werder),
Ausıcht.
U. Spencers Repetier-Sarı -
Besulver #
Kyatom Marin naury a,
—— —
nt Au
Handfeuerwaffen
einfacher fein kann, ala wenn er zugleich das Mittel
zum Abiperren der Gaſe bildet. Auf der Zafel:
Handfeuermwaffen I zeigen Fig. 7, beziehungs⸗
weiſe 8 und 9 bie in Nordamerika um 1862 erfun:
denen Hinterladegewehre von Peabody, begiebung?
weiſe Remington. Bei Beabody ift der Verſchluß
ein um eine in feinem bintern obern Teil ange:
bradte, in dem den S of unterbreddenden Ber:
ichlußgehäufe lagernde Achſe ab:, beziehungsweiſe
aufwaͤrts drehbarer Block, bier Fallblock genannt,
der durch einen zugleich den Abzugsbügel erfehenben
Hebel bewegt wird. Beim Senten trifft der Fall:
blod mit feinem Borberteil auf den bintern liegen:
den Arm bes winlelhebelartigen Auswerfers, drüdt
diefen nad) abwärtd und den vorbern ftehenden
Arm, welder vor eine am Boden der Patronen:
bülfe vorfpringende Krempe tritt, nad rüdwärt?,
wodurch die leere Yatsonenbülfe aus dem Lauf ge:
ſchnellt wird. Ein in einer flachen Kurve durch den
Verſchluß geführter Schlagbolzen wird durd den
Schlag des Hahns eines PBerluffionzrüdichlofies
gegen den im hohlen Rande des Bodens der Pa:
tronenbülfe eingepaßten Zundſaß gefchnellt und ent»
üindet diefen. Außer dem Einlegen der Batrone
nd bier drei Ladegriffe: 1) Spannen des Habnz,
2) Ofinen und zugleich Auswerfen ber leeren Huͤlſe,
3) Schließen. Die Patrone wird durch eine in ber
obern Fläche bes Fallblods angebrachte Mulde in
den Lauf eingeführt und mit der Hand vollftändig
in das PBatronenlager eingeihoben. _
Das emingtongemebt wurbe in der Ge;
wehrfabrik von &. Remington and Song zu Ilion
bei Utica im Staate Neuyorlk aufgeftellt. Berichluß
und Schloß befinden ſich in dem den FR gleich:
falls unterbrechenden Gehäufe A angebradt. Die
Verſchlußklappe B hat ihre Achſe im untern Teil
und egt zum Öffnen rüuckwärts abwärts,
zung Schließen vorwärts aufwärts. Eine Stüse D,
gegen welche eine Feder O wirkt, erhält die Klappe
in Der geichlofienen Stellung, bis der Hahn beim
Zurüdziehen der Abzugsſtange vorgeht und nun:
mehr die Sicherung der Verſchlußklappe gegenüber
dem Nüdwärtsdrud der vergaie übernimmt.
Der Hahn empfängt die Einwirkung der Schlag:
feder wie bes Abzugs direlt, da er bei feiner tiefen
Lage in ber Mitte des Verſchlußgehaͤuſes angebracht
werden konnte. Das bierdur — verein⸗
fachte Schloß wird Perkuſſionsmittelſchloß genannt.
Durch die Verſchlußklappe geht der — en;
der Auszieber ift fhieberartig in einer Nute des In,
tronenlagers eingelafjen und folgt der Nüdwärts:
drehung des Verſchluſſes; zum günzlichen Entfernen
der Patronenhülfe bedarf e3 aber noch einer Nach⸗
ülfe feitens des Schüßen. Para und
ahn een fih um ſiarke, im Verſchlußgehäuſe
en
lagernde . Das Remingtongewehr fand ſpaͤ⸗
terbin in zopa eine ausgedehnte Anwendung,
. B. in den flandinav. Staaten, in Spanien u. ſ. w.
Die Zahl der Ladegriffe ift wie bei Peabody (drei).
Das Beitreben, die dem gewöhnlichen Hinterlader
eigene erhöhte exgel hrainbigteit noch zu fteigern,
führte zunächft bei den Nordamerilanern zu der Aus⸗
bildung der Ragazingewehre. Tas ältelte ala kriegs⸗
brauchbar erprobte Syſtem diefer Art, von Spencer,
wurde bald nad) Ausbruch des Bürgerkriegs bei ein:
einen Zruppenteilen ber Unionsarmee, namentlich
er Reiterei und Jäger, in Gebrauch genommen und
war gegen Ende des Kriegs in 56060 000 Erempla:
zen vertreten.
7199
In ig. 10, 11 der Zafel J ift Spencers Re:
petierlarabiner zur Darſtellung gebradi. Im
Kolben desſelben ift eine Röhre angebracht, welche
fieben Batronen —A vermag. Eine Spi—
ralfeder drüdt dieſelben mittels eines Stempels
nad vorwärts gegen das Verſchlußſtück. Dieſes
wird zum Öffnen mittels eines Bugels nach ab:
wärtd bewegt, dann gleitet jedesmal
die vorn befinbliche Patrone auf das:
felbe und wird beim Schließen in den
Lauf befördert. Die fieben Schuß laflen
ſich auf dieſe Weile jehr raſch hinterein:
ander abgeben. Die Waffe fann aber
auch ala gewöhnlicher Hinterlader ge-
—5 — werden. Die Patrone iſt in
beiſtehender Textfigur 16 abgebilbet.
Die Hulſe derſelben iſt aus Kupferblech
eprägt und bat die Zündmaſſe in der
Gaben Bodentrempe, die zugleich als
narinsna e des Ausziehers bient.
it der Erfindung der Perkuffionszändung er:
[ubrem aud) die Drehlinge, jeßt Drehpijtolen oder
evolver genannt, eine wefentliche Fortbildung.
Nachſtehende Fig. 17 zeigt den bereit in den vier:
jiger Jahren entitandenen Revolver des nordamerik.
ig. 16,
Big. 17.
Dberften Colt. Wine rotierende Trommel oder
Walze enthält eh: Kammern, welche Bulver und
Geſchoß aufnehmen, jede derjelben hat hinten ein
Piſton zum aufiehen des Zundhutchens. Durch
einen beſondern Mechanismus wird die Walze in
Drehung veriept, ſodaß ſich die einzelnen Kammern
nad) und nad) auf den vorn liegenden Lauf deden.
Das Salep bat einen Hahn, welcher zugleich dazu
dient, den Drehmechanisſsmus in Thätigleit zu ſeßen.
Der Coltſche Revolver wurde in England durch
Adams: Deane fortgebildet. Durch Lefaucheux fand
die Metallpatrone auf die Revolver Anwendung.
Die Nordamerilaner bedienten ſich der Revolver:
einrichtung a Gewehren, wobei biefelbe in:
des ein zu großes Gewicht und eine übertriebene
KRomplilation bedingt, weshalb man dem Magazin:
gewebr bald den Borzug gab.
Wenn nun bie Erfolge des Zundnadelgewehrs
1864 bei der geringen Bedeutung bed Gegners
und die Leitungen der Hinterlader der Rorbame:
ritaner bei ihrem un vereinzelten Auftreten einen
recht enerpi Ken Anitoß zu einer Ummälzung im
Waffenweſen im Sinne der Hinterladung noch nicht
bervorzubringen vermocht hatten, fo konnte ſich den
umfaflenden rloigen gegenüber, weldye die preuß.
Sinfanterie im Kriege gegen Öfterrei und feine
deutichen Verbündeten 1866 erzielte, auch der er⸗
bittertite Gegner des Hinterladerd nicht mehr ver:
ichließen. Frankreich nahm, nicht ganz zwei Mo:
nate nad) der Schlacht von Königgräß, bereit3 ein
Zündnadelgewehr kleinen Kaliber nad Chaſſepot
(f. Ehaffepotgewehr) als Ynfanteriewaffe an,
198
Fig. 13 zeigt das Duabrantenvifier de3 ital. Infan⸗
teriegewehrs M/70. Cine und diefelbe Klapve mit
Viftereinfchnitt wird hier zwiſchen zwei halbtreis⸗
förmigen Baden, deren jeder einen Zeil der Stala
enthält (bi 1000 m), allmahlich aufgerichtet.
Alle bisher er:
wähntenBeftrebun:
gen zur ol:
Tommmung der 9.
tten an der durch
ahrhunderte hiftos
riſch gewordenen
Vorderladung feſt⸗
gehalten, menn:
glei auf, dieſem
Wege bei aller
Beglinftigung der
Fu —
dig niſſe die Bedienung
J ‚ber H. infolge des
Oebrauchs des Ladeſtocs beim Laden und ber
Trennung von Patrone und Zündmittel immer
eine zeitraubende bleiben mußte und das Feuer-
tempo nicht weſentlich über einen Schuß per Mi-
nute gefteigert werben konnte. Durch eine Vertet:
tung günftiger Umftände gelang «3 in Preußen
mit Zuhilfenahme des Hinterlademobuß, der nies
mal? gänzlic, in Vergeijenbeit geraten war, ein
Gewehr zu ſchaffen, welches unter nicht weniger
jünftigen balliſtiſchen Verhältnifien eine bis auf das
Vier:, auch Funffache gefteigerte Ladegeſchwindig ·
keit ergab, wozu ebenſowohl die Entbehrlichteit des
Ladeſtods al3 die mit ber Zündung, verbundene,
als "Ganzes au labenbe Patrone (Einheitspatrone)
beitrugen. 3 von Dreyſe (f. d) erfundene (be:
reits mit Zügen verlebene) Bündnabelgemehr
gelangte nach mannigfahen Wandlungen unter dem
jamen leichtes Pertuffionsgemwehr (ipäter Zünd:
nabelgewehr M/41) 1840 zur Annahme, ohne inbea |
ſchon dauernd an die Truppen ausgegeben zu wer:
den, welde das glatte Perkuſſionsgewehr führten.
Erft von 1848 ab wurde jenes, aber aud) erjt nach
und nad, in die Bewaffnung aufgenommen. Auf
Zafel: Handfeuermwaffen I zeigt Sig. 1 bie
äußere Anſicht des Zündnadelgewehrs M/41, ge:
ſchloſſen und geipannt; Fig. 2 zeigt das Schloß im
Laͤngendurchſchnitt mit Derjenigen Abänderungen,
melde durch eine im J. 1872 vorge:
nommene Aptierung bedingt geweſen
waren; beiftehenbe Zertfigur 14 iſt die
zur leßtern gehörige trone. Der
Lauf zerfällt in der Seele in einen hin:
! tern weitern, zur Aufnahme ber Batrone
dienenden Teil, das Batronenlager,
und einen vordern engern, mit vier
Zügen verfehenen, ben on. gea0 enen
Zeil. Hinten it, berielbe fpunbartig
abgeichnitten und in einen hohlen Cylin:
der, die Hülfe, verſchraubi, In leß-
terer bewegt ih der eigentlie Ver:
ſchluß, Rammeg genannt, ein Hohl:
cylinder, welder mit feinem Mundftüd
über denLaufmunbgreift; ſeitũch ſprinot
aus ber Kammer eine Warze hervor, die mit einem
Griff, beffen Ende nopfartig, verjehen iſt. Die
Bar findet bei geiälohenem Gewehr an der Hülfe
il iberlager. In ber Kammer findet ein fhrod-
rer Eylinder, das Schlößchen, Aufnahme, wel:
den Nabelbolzen und die Spiralfeber enthält.
Be 1.
Handfeuerwaffen:
Die Nadel tritt durch ein Nadelrohr in den Lau
ein. Das Schlößchen und der Abzugafederitollen
vermitteln die Spannung ber deder, in der gr
fpannten Stellung des Schloſſes gewährt die Sperr
feder des Schlößhens dem leptern ben Gegenhalt.
Die Patrone hat eine cylindrifhe Vapierhülie, in
deren hinterm Zeile ſich die Pulverladung befinde:
darauf ſigt der aus Papier zufammengerolite Jund
jpiegel, der in der hintern feichten Vertiefung d
durch Stich der Nadel entzündbare Zündpide, ir |
dem vordern tiefern Lager das Geſchoß aufnimmt
Lebteres hat ein geringeres Kaliber als der Lari
ift eichelförmig und wird im Lauf durch den Ede
‚gel geführt, der fich vor der Mündung vom Geihr
trennt. Die Nadel muß, um zur Zůndpille zu e
langen, erit die Bulverladung durchſtechen. T
Spannen des Gewehrs erfolgt nad dem Sclice
durch einen befondern Griff. Nach dem Abieur
wird. das Schlößchen zunãchſt zurüdgezogen: den
nädjt erfolgt ein Schlag gegen den Hamımeriner
woburd die Kammer ſich Aa tet und dann, mi
der Warze in einem Langeneinſchnitt der Hülie lu.
fend, jo weit zurüdgezogen wird, daß die Batren:
eingelegt werden kann. Das Schließen erfolgt dus
Vorſchieben der Kammer bis an ben Yauj berar
Uınlegen des Knopfes und Sölag ‚gegen benielbe:
Preußen blieb mit ſeinem fhnelfeuernden Hin:
ladungsgewehr unter den größern Mächten larz
Zeit vereinzelt. Man hielt Die Technil des Zins
nadelgewehts moglichſt geheim, und jo jehr m:
von 1848 ab Gelegenheit hatte, ſich von den ix
zugen der Waffe zu überzeugen, fo wenig that mr
um bie Vorurteile, welche faft allerwärkb gegend:
Hinterladungsgewehr und fpeziell das Zündunk
gewehr berrichten, zu zerftreuen. Die Gegner x
legtern warfen bemfelben namentlidy Komplizin
heit und Mangel an Sicherheit vor und betradi:
ten die große Feuergejhwindigteit ala Anlas j:
Munitionsvergeubung. ¶ Als indefien im Teun:
| Dänifchen Kriege 1864 bie Überlegenheit det Jir:
| nabelgewehrs über bie Vorberlader der Dänen u
auffallender Weiſe hervorgetreten war, begann mu
in Europa dem Hinterladeg: t wachſende Bars
tung zu ſchenten, nachdem auch Die Nordamerilan:
im Bürgertriege 186165, wen auch in beichrär.
tem Diehe, von Hinterlabegewehren mit Grjola &
brauch gemagt hatten.
Bei den in Nordamerika zur Verwendung gelor
menen Konftrultionen von Hinterlabern war m:
efentlich von Dreyſes Zündnabelgewehr abaen
en. Man gründete bielelben auf bie mit dünn:
Metallhalſen verfehenen fog. gasdichten Patır
nen, welde zuerſt der pariſer Waffenfabritant >
faudjeug bei Sagdgemehren nupbar gemadh ba.
— gratronen find Tertfigur 15 at
guter ie Düfte, aus ſtart
wier gerollt, ftedt in einer
mejfingenen Bobentappe, welche
ein Zündhütchen und einen mel:
fingenen Stift enthält, 2
durd) den Schlag des Hahns in
erſteres getrieben, das ent⸗
mdet und zugleich als Handhabe Pen
ient, um bie beim Schießen un:
verlegt bleibende Hülfe auß dem Lauf zu entfernt
jafe nach raawaris abfolut außiclicht,
Inder bie Knie ‚Hülfe das Entweichen ber Bat
ver:
ein Berichlu ber Iebiglich dem Bulverbrud alt Fi
‚ berlager zu dienen befähigt ift und Daher weit
800
Es ficherte fih damit eine (fpäter im Deutic-
Franzoͤſiſchen Kriege von 1870 und 1871 zur Gel:
tung gelommene) balliftiiche Überlegenbeit über
das preuß. ünbnabelgergebt und zugleich eine
vermehrte Schußgeſchwindigkeit, nicht ohne ver:
möge Beibehaltung der Papierpatrone wefentliche
techniſche Schwäden in Kauf zu nehmen. Dem
Beispiel Frankreichs folgten die andern Staaten,
doch fo, daß die verfhiedenften Wege eingefchlagen
wurden. BZunädjt jiherte man den augenblid:
lihen Bedarf an Hinterladern durch Umänderung
der gezogenen Vorderlader zur Hinterladung.
Hierin verfuhren nur die glüdlih, welche fich der
Metallpatrone zuwandten, wie England, Holland,
Dänemark, Bortugal und Frankreich (lebtereö bes
uf3 Bewafinung der mobilen Nationalgarde) im
yitem Sniber, Ofterreih, im Syſtem Wänzl,
Belgien im Soltem Albini:Brändlin, die Schweiz
im Syſtem Milbant:Amäler. Weniger glücklich in
ihrer Umänderung waren diejenigen Staaten,
weldhe an der Papierpatrone feithielten, wie Ita⸗
lien (Syitem Carcano), Rußland (Syitem Carle),
Bayern (Syſtem Podewils). Rußland ſah fich jo:
ar genötigt, ſpäterhin ein zweites Umänderungs⸗
Puften nah Krnka (mit Metallpatrone) anzuneb:
men. Preußen un Nordeutihland verjuchten
eine Vervollkommnung des Zündnadelgewehrs
dur) Anbringung eines gasdichten Abfchluffes am
Gewehr und Verringerung des Geſchoßgewichts
(Aptierung), womit eine Dergrößerung der Schuß:
ejhmindigteit und gefteigerte Tragweite im Ge:
b ge war. Im 3. 1870 angenommen, erlitt die
usführung der Aptierung bald eine Unterbrechung
durch den Deutich: Sranzöfifchen Krieg von 1870
und 1871, und wurde Deutichland fo genötigt, den
Kampf mit dem balliſtiſch dem Chaffepntgemehr,
namentlih in Bezug auf Tragweite, weit nad):
ftehenden urjprün lien Zündnabdelgewehr, nicht
ohne die erheblichiten blutigen Opfer auszufechten.
Nach dem Striege wurde die Aptierung (1872) wieber
aufgenommen und bald vollendet, wennſchon ein
neues, auf der Höhe der Zeit Itehenbea Spitem bes
reits Annahme gefunden hatte. Denn eritlich erfor:
derte Die ehafiung des legtern einen Zeitraum
mehrerer x re, und dann ficherte man fich in dem
aptierten Gewehr für die nahe Zeit eine für Be:
fagungätruppen noch immer binreihende Waffe.
Das neue deutſche „nfanteriegemehr die Bezeich
nung Modell 71 (M/71) führend, wurde, unter Be;
nußung der in: wie außländifhen Privatinduftrie,
in jo kurzer geit (re geftellt, daß Ende 1875 die
Auzrüftung der Feldarmee mit diefer Waffe be:
endet war.
Nach Feltitellung des erften Bedarfs Durch Um⸗
ändern der Borderladegewehre in SHinterlaber
wurde allerwärt3 der Frage eined neuen Modells
näher getreten. Als fait durchgehende Charalter-
ige finden ſich hier: Kaliber von 11 mm mit 25 g
eſchoß⸗ und 5 g Ladungsgewicht, Metallpatrone
(Meiling oder Kupfer) mit Centralzändung (feltes
ner Randzündung, Schweiz), Verminderung der
Ladegriffe burd) Einrichtung des Gewehrs als
Selbitipanner (dev bejondere 5 um Spannen
iſt mit den Bewegungen des Verſchluſſes verſchmol⸗
en) auf zwei Griffe (ungerechnet das Einlegen der
—WB Anfangsgeſchwindigkeit des Geſchoſſes
von 450 m, ent bed Gewehrs 4 bis 4,5 IB,
meiitenteil® Anwendung des Geitengewehrd als
Bajonett ftatt bes bisherigen permanent mit bem
Handfeuerwaffen
Gewehr verbundenen Stichbajoneits. Die Schuß:
geichrninbigteit erreiht 12 —15 Schuß in der Mi:
nute, die Tragweite 161800 m. Die Verichie-
denbeiten ber archuiieme liegen in der Einrich⸗
tung des Verſchluſſes und des Schloſſes. In
erfterer Hinficht unterſcheidet man wejentlih: Ey:
linder : und Klappenverjchlüfie, in legterer Schlag:
bolzenſchlöſſer, die meilt eine Ipiralförmige Trieb:
jeder ben, und Hahnſchlöſſer, welche dem Ber:
uſſionsſchloß nachgebildet, nur meilt vereinfacht,
die Wirkung des Hahns durch einen im Verſchluß
eingelegten Schlagitift auf die im Innern des
Lauf liegende Zündung der Patrone Übertragen.
Dem Magazingewehr wandte man fich qunäst
nur in der Schweiz dur Annahme des Syitems
Vetterli zu. Anderwärts en man bie Vorteile
diefer Einrichtung für nicht jo entſcheidend, um bie
Nachteile in Kauf zu nehmen, bie namentlich in
der gejteigerten Kompliziertheit des Mechanismus,
dem böhern Preiſe, dem vermehrten Gewicht des
Gewehrs (bei gelülltem Magazin), den häufigen
Störungen im Gang bes Mechanismus und der
langfamern Bedienung beim Laden aus ber Ba-
trontajche beitanden, abgejehen davon, daß der mit
dem geiteigerten Feuertempo verbundene Mehr:
verbraud, der Munition mit Rüdjiht auf den ge»
ficherten Munitionserſag bedenklich erſchien. .
Der Zeitraum von 1866 bis 1872 ann als die
Übergangsperiode betrachtet werben, innerhalb
welcher die Bewaffnung mit Hinterlabern an vie:
len Orten im Zultand des Proviforiums id be:
and und bie endgültige Feftitellung und Beſchaf⸗
ung der neuen Modelle vorgenommen wurde. Bon
en oben erwähnten Umän erungöfoftemen haben
auf der Tafel I diejenigen von Sniber ßig 5)
und von Wänzl (Sig. 6) Darftellung gefunden.
Beide gehören, wie die oben befchriebenen Gewehre
von Peabody und Remington, zur Klaſſe der Klap⸗
venverfchlüfle mit Perkuſſionsſchloß. Bei dem
öfterr. Umänderungsſyſtem Wänzl (tie. 6) liegt
die Achje der Verſchlußklappe gleichfalls rechtwin:
telig zum Laufe, aber im vordern obern Teil dei:
jelben, ſodaß der Verſchluß zum Offnen vorwärts
aufwärt3, zum, Schließen rüdwärt3_abwärts ge:
dreht wird. Ein mit der Ruß des Schloſſes ver:
tuppelter Sperrbolzen tritt beim Abgehen des
Hahns in eine Bertiefung der Klappe und fichert
die Lage derſelben gegenüber bem Rüdwärtsprud
der Bulvergafe. Ühnliche Achlenlage und Bewe—
gungsart, nur mit anders konſtruierter Sicherung
zeigen bie Umänderunggiyiteme von Belgien (Ai:
biniBrändlin) und der Schweiz (Milbant-Amiäler).
Bei Sniber (fig. 5) liegt die Achje der Klappe
arallel der Saufrihtung rechts ſeitwärts am Per:
hlußgebäufe. Die Klappe dreht fi ähnlidy dem
edel einer Dofe, weshalb man aud häufig von
Doſenverſchluß (& tabatiere) ſpricht. ühnlich, nur
mit der Achſe auf der linken Seite, iſt die ruſſ.
Umänderung nach Krnka. Bei Snider iſt es not:
wendig, zum Ausziehen der leeren Patronenhulſen
die geöffnete Berjchlußllappe etwas zurüdzuziehen
und dem Ode zum gänzlichen Entfernen der er:
ſtern eine jeitlihe Drehung zu geben. Beim Laden
muß bie Batrone vollitändig in das Batronenlager
eingedrüdt werben, andernfalls iſt es nicht möglich
u jhließen. Bei Snider wie bei Wänzl wurde in
er Hauptiache das bisherige Schloß beibehalten.
Das franzöjiihe Zündnadelgewehr nad
Chaſſepot, welches Tafel I, Fig. 3, 4 abgebilne
tWAFFEN. I.
%. Preufsisches Zündnadel-Gewehr M62, Schlofs im Läggen-
durchschnitt, aptiert.
1: Österreichischer
Armeerevolver M TU
«System Gasser).
ichisches Infanterie-
gewehr M73 (System Weradl),
Längendurchschnitt.
Zu Artikel: Handfeuerv
— —
Handfeuerwaffen
einfacher fein kann, als wenn er zugleich das Mittel
zum Abiperren der Gaſe bildet. Auf der Zafel:
HandfeuermaffenI zeigen Fig. 7, beziehungs⸗
mweife 8 und 9 die in Nordamerika um 1862 erfun:
denen Sinterladegewehre von Beabody, begiehun 8:
weife Remington. Bei Beabody it der Verſchluß
ein um eine in feinem bintern obern Teil ange:
bradte, in dem den S of unterbreddenden Ber:
Ichlußgehäufe Iagernde Achſe ab:, beziehungsmeile
aufwärts drehbarer Blod, bier Fallblod genannt, f
der durch einen augleich den Abzugsbügel erſehenden
Hebel bewegt wird. Beim Senten trifft der Fall:
blod mit feinem Borberteil auf den bintern liegen:
den Arm des winlelhebelartigen Auswerfers, drüdt
diefen nach abmwärt3 und den vorbern ftehenden
Arm, welcher vor eine am Boden der Batronen:
halſe vorfpringende Krempe tritt, nad rüdıwärts,
wodurch die leere ee aus dem Lauf ge:
ſchnellt wird. Ein in einer laden Kurve durch den
Verichluß geführter Schlagbolzen wird durch den
Schlag de Hahns eines Perkuſſionsrüchchloſſes
gegen den im hohlen Rande des Bodens der Pa:
tronenhülfe eingepaßten Zundſaßz gefchnellt und ent:
indet diefen. Außer dem Einlegen der Batrone
ind bier drei Ladegriffe: 1) Spannen des Hahns,
2) Offnen und zugleih Auswerfen der leeren Hulſe,
3) Schließen. Die Patrone wird durch eine in der
obern Fläche des Fallbloks angebrachte Mulde in
den Lauf eingeführt und mit der Hand vollftändig
in das Batronenlager eingefchoben.
Das emingtongewehr wurde in der Ge⸗
wehrfabrik von E. Remington and Son zu Ylion
bei Utica im Staate Neuyork aufgeltellt. Verſchluß
und Schloß befinden fich in dem den Schaft gleich
fall3 unterbredienden Gehäufe A angebradt. Die
Deriplubtiap B bat ihre Achſe im untern Zeil
und bemegt 5 zum Öffnen rüdwärts abwärts,
zum Schließen vorwärts aufwärts. Eine Stüße D,
gegen welde eine Feder O wirkt, erhält die Klappe
ın ber geiolofienen Stellung, bis der Hahn beim
Zurhdziehen der Abzugdftange vorgeht und nun:
mehr die Sicherung erföluhlappe gegenüber
denz Ruckwärtsdruck der Pulvergaſe übernimmt.
Der Hahn empfängt die Einwirkung der Schlag:
feber wie des Abzugs direlt, da er bei feiner tiefen
Lage in der Mitte des ee angebracht
werden konnte. Das hierdurch weſentlich verein⸗
fachte Schloß wird Perkuſſionsmittelſchloß genannt.
Durch die Verſchlußklappe gebt der Schlagboljen;
der Auszieher iſt fchieberartig in einer Nute des Ba:
tronenlagers eingelaflen und folgt der Nüdwärts:
drehung des Verſchluſſes; zum gänzlichen Entfernen
der Patronenhülfe bedarf e3 aber noch einer Nach⸗
yulle ſeitens des Schüpen. Verſchlußklappe und
Hahn breben fih um ftarfe, im Verf fubgchäufe
lagernde Achſen. Das Remingtongewebr fand ſpaä⸗
terbin in Guropa eine ausgedehnte Anwendung,
* . in den flandinav. Staaten, in Spanien u. ſ. w.
ie Zahl der Ladegriffe ift wie bei Beabody (drei).
Das Beitreben, die dem gewöhnlichen Hinterlader
eigene erhöhte Feuerge chwindigkeit noch zu Reigern,
führte zunächſt bei den Rorbamerilanern zu der Aus:
bildung der Magazingewehre. Das ältefte ala kriegs⸗
brauchbar erprobte Syſtem diefer Art, von Spencer,
wurde bald nad) Ausbruch des Bürgertrieg? bei ein:
zelnen Truppenteilen der Unionsarmee, namentlich
der Reiterei und Jäger, in Gebrauch genommen und
mar gegen Ende des Kriegs in 50—60 000 Grempla:
sen vertreten.
799
In Fig. 10, 11 der Tafel I ift Spencers Re:
petierlarabiner zur Darftellung gebradt. Im
Kolben desſelben iſt eine Röhre angebracht, welche
fieben Batronen nehmen vermag. Eine Spi:
talfeder drüdt diefelben mitteld eines Stempela
nad vorwärts gegen dad Berſchlußſtück. Dieſes
wird zum Öffnen mitteld eines Bügel nad) ab:
waͤrts bewegt, dann gleitet jedesmal
bie vorn befinblice Patrone auf das⸗
elbe und wird beim Schließen in den
Lauf befördert. Die ſieben Schuß lafjen
ſich auf diefe Weife jehr raſch hinterein-
ander abgeben. Die Waffe fann aber
auch als gewöhnlicher Hinterlader ge:
braudt werden. Die Patrone ift in
beiſtehender Zertfigur 16 abgebildet.
Die Hülfe derfelden ift aus Kupferblech
boten, und bat die Zündmaffe in der
oblen Bodenkrempe, die zugleich al$ gig. 16.
narifföfläche des uägiehers dient.
it der Erfindung der Perkuffionszündung er:
[nbren auch die Dreblinge, jebt Drehpiitolen oder
evolver genannt, eine wefentliche Fortbildung.
Nachſtehende fig. 17 zeigt ben bereits in ben vier:
jiger Jahren entitandenen Revolver des nordamerik.
Big. 17.
Oberften Colt. Cine rotierende Trommel oder
Walze enthält ſechs Kammern, welde Pulver und
® FR aufnehmen, jede derfelben at hinten ein
Piſton zum Aufienen des Zundhutchens. Durch
einen befondern Mechanismus wird die Walze in
Drehung verjept, ſodaß ſich die einzelnen Kammern
nad und nad) auf den vorn liegenden Lauf deden.
Das Saleh bat einen Hahn, welcher zugleic) dazu
dient, den Drehmechanismus in Thätigleit zu ſeßen.
Der Coltſche Revolver wurde in England durch
Adams: Deane fortgebildet. Durch Lefaucheux fand
die Metallpatrone auf die Revolver Anwendung.
Die Nordamerilaner bedienten ſich der Revolver:
einrichtung auch bei Gewehren, wobei biefelbe in:
des ein zu großes Gewicht unb eine übertriebene
Komplilation bedingt, weshalb man dem Magazin:
gemehr bald den Vorzug gab.
Wenn nun die Erfolge des Bünbnabelgemehre
1864 bei der geringen Bedeutung des Gegners
und die Leiftungen ber Sinterlaber ber Rordame:
rifaner bei en — vereinzelten Auftreten einen
recht energiſchen Anſtoß zu einer Ummälzung im
Wafenmelen im Sinne der Hinterladung noch nicht
bervorzubringen vermodht hatten, fo konnte ſich den
eenn riotgen gegenüber, weldye die preuß.
Sinfanterie im Kriege gegen Öfterreich und feine
deutfchen Berbünbeten 1866 erzielte, auch der er:
bittertite Gegner des Hinterladerd nicht mehr ver:
fchließen. Frankreich nahm, nicht ganz zwei Mo:
nate nad) der Schladht von Königgräß, bereits ein
Bündnadelgewehr Kleinen Kalibers nad Chaflepot
(f. Ehaffepotgewehr) als Infanteriewaffe an,
800 Handfeuerwaffen
Es ſicherte damit eine (ſpãter im Deutich | Gewehr verbundenen Stichbajenetiß. Die Schul
Franzöfiiden Kriege von 1870 und 1871 zur Gel: | gefdiwindigteit erreicht 12—15 Schub in der R
tung gelommene) balliftiihe Über! it über | nute, die Zragweite 16—1800 m. Die Verjche
das preuß. Zündnadelgewehr und ih eine denheiten ber Tgfteıse liegen in der Cinn⸗
vermehrte Schußgeſchwindigkeit, nit ohne ver: | tung be Verſchluſſes und bes Schloſſes. N
möge Beibehaltung ber Bapierpatrone weientlide erfterer Hinjuht unterjheibet man weientlih: 6;
technifhe Schwäden in Kauf zu nehmen. Tem | linder: und Klappenverichlüfie, im legierer Schlau;
Beijpiel Frankreichs folgten die andern Staaten, | bolzenjchlöfier, die meit eine |piraljörmige Ars
doch jo, daß die verſchiedenſten Wege eingefchlagen ı fe babe und Hahnſchloͤſſer, welde dem Pr.
wurden. Zunächſt jiherte man den augenblid: | buffionzichloß , nur meiſt vereimiadt
lichen Bedarf an Hinterladern durch Umänderung | die Wirkung bes durch einen im Berihlu
ber gezogenen Vorderlader zur Sinterlabung. | eingelegten Schlagftift auf die im Imnern du
Hierin verfuhren nur die glüdlih, welche fi der | Lauf3 liegende Zünbung der Patrone übertragen.
Metallpatrone zuwandten, wie England, Holland, | Dem Magaji ehr wandte man fig zumän
Dänemark, Portugal und Frankreich (lebtereö be: | nur in der —52*— durch Annahme des Eyiten
hufs Bewaffnung der mobilen Nationalgarde) im | Betterli zu. Anderwärts hielt man die Bortak
Spjtem Sniber, Oſterreich im Syſteni Wänzl, | diefer Einrichtung für nicht fo enticheibend, um dr
Be gien im 5 tem Albini:Brändlin, die Schweiz | Nachteile in Kauf zu nehmen, bie zamentlid u
em Mi
af bank⸗Amsler. Weniger glüdlid in | der gelteigerten Kompliziertheit des Mechaniämu:,
ihrer Umänderung waren biejenigen Staaten, Ö Preiſe, dem vermehrten Bewidt ie
welche an ber Papierpatrone feithielten, wie ta: | Gewehr: (bei gefülltem Magazin), den häufigen
lien (Syftem Carcano), Rupland (Syſtem Carle), Störungen im Gang des M ismus und der
Bayern (Syftem Bodewils). Rußland jah fid fo: | langjamern Bedienung beim Laden aus der Pa:
r genötigt, fpäterhin ein zweites Umänderungs- | trontajde beitanden, abgejehen davon, baf ber mit
yitem nad) Arnla (mit Metallpatrone) anzuneb: | dent geiteigerten Feuerlempo verbunden Rebe:
men. Preußen und Norddeutſchland verfuchten | verbraud) der Munition mit Rüdfiht auf den ger
eine Bervolllommmung des Zündnabelgewehrs | fiherten Munitiongerfag bedenklich erigien.
durch Anbringumg eines gasdichten Abfchluffes am | Der Zeitraum von 1866 bis 1872 kann ald die
Gewehr und Verringerung bes Geſchoßgewichts Übergangsperiobe_ betrachtet werben, imnerhal)
(Aptierung), momit eine Dergrößerung der Schuß: reicher die Bewaffnung mit Hinterladern an mis
eihmwindigleit und gefteigerte Tragweite im Ge: | len n im Zuſtand des Proviſoriums ſich be
fe war. Im J. 1870 angenommen, erlitt bie | fand und bie endgültige Feftftellung und Beihc:
uzführung der Aptierung bald eine Unterbrechung | fung ber neuen Modelle vorgenommen wurde. Ver
durch den Deutich- Yranzöfiihen Krieg von 1870 | den oben erwähnten Umänberungäfgtemen behı
und 1871, und wurbe Deutſchland fo genötigt, den | auf der Zafel J diejenigen von Snider (Fig.*
Kampf mit dem Lalliftiih dem Chafjepotgewehr, | und von Wänzl (Fig. 6) Darftellung gefunden.
namentlich in Bezug auf Tragweite, weit nad): | Beide gehören, wie die oben beſchriebenen Gemehrt
ftehenden uriprünglihen Bündnabelgewehr, nicht | von Peabody und Remington, zur Klafie der Klar
obne die erheblichfen blutigen Opfer auszufechten. penverfchläffe mit Berkuilionsichloß. Bei dem
ad) dem Kriege wurde bie Alptierung (1872) wieder | öfterr. Umänderungsigftem Wänzt (zig. 6) liegt
aufgenommen und bald vollendet, wennihon ein | die Achſe der Berihlußllappe gleichfalls zechtwin
neues, auf der Höhe ber Zeit ſtehendes Syitem bes | kelig zum Laufe, aber im vorbern obern Zeil dei
reits Annahme gefunden hatte. Denn erftlich erfor: | felben, ſodaß der Berichluß zum Offnen vormirtd
derte die ehartuns be3 legtern einen Zeitraum | aufwärts, zum Schließen rüdwärts abwärts ge
mehrerer Jahre, und dann fiherte man fid) in dem | dreht wird. Cin mit der Ruß des Scloſſes vr:
aptierten ewehr für die nächſte Zeit eine für Bes | tuppelter Sperrbolzen tritt beim Abgehen des
[ebungätzuppen noch immer binreihende Waffe. Hahns in eine Vertiefung, der Klappe und Agent
Das neue deutiche Infanteriegewehr, die Bezeich- | Die Lage derfelben gegenüber dem Rüdwärtsdrud
nung Modell 71 (M/71) führend, wurde, unter Bes | der Pulvergaſe. Ühnlihe Achienlage und Bewe
nutzung der in: wie ausländiſchen Privatinduftrie, | gungsart, nur mit anders konitruierter Ciherung
in jo furzer Zeit tere geitellt, daß Ende 1875 die | zeigen die Umänderungsſyſteme von Belgien IA
Ausrüftung der Zeldarmee mit diefer Waffe be: | bini-Bränblin) und der Schweiz (Milbank:Amoler
endet war. i Sniber (fig. 5) liegt die Achſe der Alavıt
Nach Feititellung des erften Bebarf3 dur Uns | parallel der Laufrichtung rechts feitwärts am Zar
ändern der Vorderladegewehre in SHinterlader Blubgehäufe, ie Klappe dreht ſich aͤhnlich dem
wurde allerwärtö ber frage eined neuen Modells | Dedel einer Dofe, weshalb man auch häufg von
näher getreten. Als faft durchgehende Charatter: Doſenverſchluß (& tabatiere) ſpricht. Uhnlich, nut
lee finden ſich hier: Kaliber von 11 mm mit 25 g | mit der Achſe auf ber linlen Seite, üjt die null.
eſchoß⸗ und 5 Ladungsgewicht, Metallpatrone | Umänderung nad) Krnka. Bei Snider ift es not:
(Meifing oder Kupfer) mit Centralzändung (felte: | wendig, zum Ausziehen der leeren Patronenhülier
ner Randzündung, Schweiz), Verminderung der | die geöffnete Verſchlüßllappe etwas zurüud zuzieden
Ladegriffe durg Einrichtung des Gewehrs als und dem re um gaͤnzlichen Entfernen der et:
Selbitipanner (der bejondere Sun um Spannen | ftern eine feitlihe Drehung zu geben. Beim Yaden
ift mit ben Bewegungen des Verſchluſſes verjhmols | muß bie Patrone vollftändig in das Patronenlager
en) auf zwei Griffe (ungeredhnet Das Ginlegen ber | eingebrüdt werben, andernfalls ift es nicht möglıd
Matrone) Anfangsgeichwindigleit des Befofles Be Fäließen, Bei Sniber wie bei Wänzl wurde u
von 450 m, Gemidt bed Gewehrs 4 bis 4,5 kg, | der Hauptiache das bisherige Schloß beibehalten.
meiltenteil$ Anwendung des Seitengemwehrs ald | Das franzöfiiche ündnadelgemwehr nad
Bajonett ftatt des bisherigen permanent mit bem | Chaffepot, welches Zafel I, Fig. 3, 4 abgebildet
Handfeuerwaffen
ift, hat im Gegenfaß zur uriprünglidhen Geftalt
des preußifchen eine Borrichtung zum gasdichten
Kbihluß des Lauf nad rüdwärts, beitehend in
dem Kausihutring K, welcher, vorwärts des Ber:
jchlußcylinders oder der Aamnter B liegend, um
den hohlen Schaft des Puffers P herumgreift. Eine
an lesterm feitlich vorjpringende Platte wird beim
Schießen durch bie rare gegen den Ring ge:
prebt, der nicht nad rüdwärts ausweichen kann,
und dehnt biefen feitlich fo weit aus, daß er an die
Wände der Bohrung des Laufs luftdicht anſchließt
und den Austritt der Gaſe zwiſchen Ring und Lau
verhindert. Hiermit wurde es moͤglich, die Bewe⸗
aung des Verſchlußcylinders leichter und einfacher
als bei Dreyies (emehr zu geitalten. Die Spann:
vorrichtung oder das Schlößchen A liegt außerhalb
der Kammer und ift mit dem Schlanbolzen O, ber
vorn die bier kürzere und ftärlere Nadel N mittels
der Klammer k aufnimmt, feit verbunden. Der
Schlagbolzen geht durch die Kammer, die Nabel
durd den hohlen Schaft des ‚Buffers durch. *
nerhalb der Kammer greift um den Schlagbolzen
herum die Spiralfeder, welche durch die in die
"ammer hinten eingeſchraubte Mutter m feitge:
halten wird. Behuf3 Spannens wird dad Schlöß:
chen A aus der abgedrüdten Stellung, die in Fig. 4
zu (runde gelegt iſt, fo weit zurüdgezogen, daß
jeine vordere Fläche hinter den auf ber Abzug:
feder f angebrachten Stollen s tritt. Der Schlag:
bolzen nimmt dabei den vordern Teil der Spiral:
jeder mit und fpannt diefelbe. Beim folgenden
Aufdrehen der Kammer B tritt der Anja der Leit:
ichiene L des Schlößchend gegen die hintere Fläche
der Kammer, und bleibt fo beim Zurüd hen der
tektern die geipannte Stellung des Sclofles er:
balten. ft die Kammer wieder vorgeführt und
umgelegt, fo jiebt jener Anja vor einer
N entiprechend langen Nute der Hammer,
\ in welde er, wenn mittel des Abzugs
. doder Stollen s vor dein Schlößchen weg:
| aezogen wird und die Shpifalfeder nun
Chhlagbolzen und Nadel vorichnellt,
einzutreten vermag. Die gleichzeitige
Vorwaͤrtsbewe und des Schloͤßchens
wird durch die Rolle R, welche auf der
untern Wand der Hülje H läuft, be
ünſtigt. Die Nadel ftiht in das Zünd⸗
Püthen. welches im Boden der Patrone
angebradt ilt. Der vordere Buchftabe
L bezeichnet das hintere Ende des Laufs,
welches mit der Hülfe H verfchraubt ift.
Der Ladegriffe find nad obigem nur
Big. 14 Drei, wodurd die Bedienung gegenüber
dem Dreyiefhen Gewehr weſentlich bes
ſchleunigt iſt. Die Batrone ift in beiftehender Text⸗
figur 18 abgebildet.
Das in Fig. 2 der Tafel I abgebildete Schloß
des preuß. Zundnadelgewehrs zeigt die durch die
Aptierung von 1872 angebrachte Einrichtung zum
aasdihten Abſchluß des Laufs, welche derjenigen
des Chaffepotgewehrd in der Hauptſache analo
itt. Das Auf» und Zufchlagen der Kammer fie
Damit weg. 2. 14 im Text zeigt die Patrone
mit dem erleichterten Gefchoß. uergeſchwindig⸗
keit und Raſanz der Bahn wurden durch die Aptie⸗
zung nicht unweſentlich erhöht.
Die ſeit 1867 zur Einführung gelangten neuen
Modelle von Hinterladern find ſaͤmtlich ehr Metall:
patronen konftruiert. Zafel I, Fig. 12—17 find
Gonverfations» Begilon. 19. Huf. VIII,
801
die Gewehrfyfteme von Bayern, England und
Oterreih: Ungarn dargeftellt, welche alle drei den
Klappenverfchluß, und zwar bie beiden erften den
ga blod:, das dritte den Wellenverfchluß haben.
8 öfterreihifche Infanteriegewehr nad
Werndl, Fig. 16, 17, wurde bereitö 1867 ange:
nommen und 1873 in wenigen Einzelheiten der
Konitrultion verbefiert. Es gehört wie das oben
abgehanbeite Nemingtongemwehr zu ben 9. mit
drei Zadegriffen, indem das Spannen eine befons
dere Bewegung erfordert. Die Welle V, welche
f | ala Verfchluß dient und zugleich den Schlagbolzen
enthält, it um bie Verſchlußachſe A, die ir Lager
einerfeit3 in einer Ausbohrung des Verſchlußge⸗
häuſes G, andererfeit3 in der Stoßplatte B hat,
mittel$- bes Griff3 h drehbar. In der geöffneten
Stellung liegt der muldenförmig außgehöhlte Teil
E der Welle oben und ift fo das Einlegen der Pas
trone in den Lauf ermoͤglicht. Die beiden GStelluns
gen der Welle (geöffnet und geſchloſſen) werden
durch die Wirkung des Verfhlugfeberbenders d mit
ber Verjchlußfeder (feitgehalten dur Schraube m)
auf zwei entiprechende Abflachungen ber (bei M/73)
feftftehenden PVerfchlußachfe reguliert. Der Bar
tronenzieher ift ein Wintelhebel mit verftellten Ars
men (in ig. 16 ift feine Kralle, in ig. 17 feine
Melle P fihtbar). Der Hahn oder Sammer H
unterliegt der Wirkung eined zweitederigen Per⸗
kuſſionsrückſchloſſes (n Schloßplatte, F Chjegfeer
mit Kettenglied; eine Hammerfceibe, drehbar um
Schloßſchraube A, mit der Spannraft r, und einer
Ruhraſt vertritt bie Nuß, Stange mit Stangen
eder sf, Abzug b mit beionderm Glied d, umn
vehbet, Abzugsbügel g).
a3 tage und das engl. Infanteriegewehr zei⸗
gen gegen Werndl und Remington einen nicht un⸗
weſentlichen Fortſchritt dadurch, daß die Sr der
Ladegriffe auf zwei vermindert ift. Sie gehören zu
den Selbitipannern, indem die Bewegung zum
Spannen mit der des Verichluffes verfchmolzen ift.
Fig. 12 der Tafel I zeigt das bayrifche Infan—
teriegewehr M/69 nach Werder im Laͤngendurch⸗
Kimi in gefohloffener und geipannter Stellung.
g. 13 zeigt da3 Schloß aus dem Gewehr genom:
men. Der Sallblod A bat feine Drehachſe in a und
wird in ber gefchloflenen Stellung durch die Stüked
(O in Fig. 13), zugleih auch, folange nicht abge:
drüdt vlt, Durch einen Anſaß des Hahnes b, erhal:
ten. Die Verfchlußftüdfeder f und zugleid die
Schlagfeder g find geipannt. Die Spannung ber
legtern wird durch den Abzug erhalten (F in Fig. 13),
auf welchen die Abzugsfeder h mirlt. Dur den
Drud gegen die Abzugsftange gebt der Hahn ab
und wirkt auf den Kopf i des Schlagbolzen (mit
Reaktionsfeder k). Wird nun die Zunge der Stüße
nah vorwärt® gedrüdt, fo verliert der Fallblod
au fein Auflager J dieſer und die Verſchluß⸗
jtüdfeder ſchnellt das hintere Ende des Fallblods
nad oben. Tas vordere geht nad) abwärts und
wirtt auf den Auswerfer, der Lauf wird hinten
offen und es fann eine neue Patrone geladen wer:
den, die vollitändig in das Patronenlager ein:
geführt werden muh. E, bis _E, gehören dem
hloßgehäuje an, deſſen linke Seitenplatte in
Fig. 13 abgenommen iſt. Das Schloßgehäufe wird
vom Verſchlußgehäuſe aufgenommen. Tie Lade:
griffe find nad obigem: 1) Vorbrüden der Stüße
zum Öffnen); 2) 3 des Hahnes (zum
pannen und Schließen). Im J. 1876 wurde
51
»
HANDFEUER
Brockhaus’ Conversations- Lexikon. 13. Aufl.
WAFFEN. I.
2. Preufsisches Zundnsdel- ‚Gewehr M,62, Schlofs im Längen-
durchschnitt, aptiert.
Zu Artikel: Handfeuerwafen.
Handfeuerwaffen
einfacher fein kann, ala wenn er zugleich das Mittel
zum Abiperren der Safe bildet. Auf der Tafel:
Yandfeuermaffen I zeigen Fig. 7, beziehungs⸗
weiſe 8 und 9 die in Nordamerila um 1862 erfun:
denen Hinterladegewehre von Peabody, begiehunge:
weiſe Remington. Bei Peabody ift der Verſchluß
ein um eine in feinem bintern obern Teil ange:
bradte, in dem den ale unterbrechenden Ber:
Ihlußgehäufe Iagernde Achſe ab-, begiehungäieite
aufwaͤrts drehbarer Block bier Fallblod genannt,
der durch einen zugleich den Abzugsbügel erſetenden
Hebel bewegt wird. Beim Senten trifft der Fall:
blod mit feinem Borberteil auf den bintern liegen:
den Arm des wintelhebelartigen Auswerfers, drüdt
diefen nach abwärt3 und den vorbern ſtehenden
Arm, welder vor eine am Boden ber Patronen:
bülfe vorfpringende Krempe tritt, nad) rüdwärtsg,
wodurch die leere Batronenhülfe aus dem Lauf ge:
fhnellt wird. Gin in einer flahen Kurve durch den
Verſchluß geführter Schlagbolzen mwirb durch den
Schlag des Hahns eines ——
gegen den im hohlen Rande des Bodens der Pa⸗
tronenhulſe eingepaßten Zundſaß geſchnellt und ent:
zundet dieſen. Außer Einlegen der Patrone
ſind hier drei Ladegriffe: 1) Spannen des Hahns,
2) Offnen und zugleich Auswerfen der leeren Hulſe,
3) Schließen. Die Batrone wird durch eine in der
obern Fläche bes Fallblods angebrachte Mulde in
den Lauf eingeführt und mit der Hand vollftändig
in daß Batronenlager eingefhoben. _
Das Nemingtongewehr wurde in der Ges
wehrfabrit von E. Remington and Sons g Ilion
bei Utica im Staate Neuyork aufgefteit erihluß
und Schloß befinden ſich in dem den Schaft gleich:
(elle unterbredgenden Dehauße A angebradt. Die
[ußllappe B bat ihre Achſe im untern Zeil
und bewegt fih zum Öffnen rüdwärts abwärts,
zum Schließen vorwärts aufwärts. Eine StügeD,
gegen ee eine Feder O wirft, erhält die Klappe
in der geichloffenen Stellung, bis der Hahn beim
Zurhdziehen der Abzugdftange vorgeht und nun:
mehr die Sicherung der Verichlußllappe gegenüber
dem Rüdwärtsdrud der Bulvergafe übernimmt.
Der Hahn empfängt die Cinwirlung der Schlag:
feder wie bes Abzug direkt, da er bei feiner tiefen
tage in der Mitte des —A— angebracht
werden konnte. Das hierdurch weſentlich verein⸗
fachte Schloß wird Perkuſſionsmittelſchloß genannt.
Dur die Verſchlußklappe geht der Schlagbolzen;
der Auszieher ift fchieberartig in einer Nute des Pa:
tronenlagers eingelaflen und folgt der Ruckwaͤrts⸗
Drehung des 5 es; zum gaͤnzlichen Entfernen
der Patronenhulſe bedarf es aber noch einer Nach⸗
ale feitend des Schügen. Verſchlußllappe und
Hahn breben fih um ftarte, im Verſchlußgehäuſe
lagernde Achſen. Das Remingtongewehr fand Ipä-
terbin in Guropa eine auögebehnte Anwendung,
3.3. in den flandinav, Staaten, in Spanien u. ſ. w.
Die Zahl der Ladegriffe ift wie bei Peabody (drei).
Das Beitreben, die dem gewöhnlichen Hinterlaber
eigene erhöhte Feuergeſchwindigleit noch zu fteigern,
führte zunächſt bei den Norbamerilanern zu der Aus:
bildung der Magazingewehre. Das älteite ala kriegs⸗
brauddar erprobte Syftem dieſer Art, von Spener,
wurde bald nad) Ausbruch des Bürgertrieg® bei ein:
zelnen Zruppenteilen der Unionsarmee, namentlich
Der Reiterei und Jäger, in Gebraudy genommen und
war gegen Ende des Kriegs In 5060 000 Erentpla:
ven vertreten,
799
In Fig. 10, 11 der Tafel I ift Spencers Re:
petierlarabiner zur Daritellung gebradyt. Im
Kolben desfelben ift eine Röhre angebracht ; welche
fieben Batronen aufzunehmen vermag. Eine Spi-
ralfeder drüdt diefelben mitteld eines Stempels
nad vorwärts gegen das Berichlußftüd. Diefes
wird zun Öffnen mittels eines Bügels nach ab:
waͤrts bewegt, dann gleitet jedesmal
die vorn befindliche Patrone auf das⸗
felbe und wird beim Schließen in den
Lauf befördert. Die fieben Schuß laffen
ſich auf diefe Weife jehr rafch hinterein⸗
ander abgeben. Die Waffe kann aber
auch als gewöhnlicher Hinterlader ge-
braudit werben. Die Patrone ift in
beiltebender Zertfigur 16 abgebilbet.
Die Hülfe derfelben ift aus Kupferblech
eprägt und bat die Zundmaſſe in der
beblen Bodentrempe, die zugleich als
ngriffsfläche des Ausziehers dient.
it der Erfindung der Perkuffionszündung er:
[nbren auch die Dreblinge, jest Drehpiitolen oder
evolver genannt, eine wejentliche Fortbildung.
Nachſtehende Fig. 17 zeigt den bereitö in den viers
ziger Jahren entitandenen Revolver des norbamerit,
ig. 16,
Fig. 17.
Dberften Colt. ine rotierende Trommel oder
Walze enthält ſechs Kammern, weldye Bulver und
Beidoß aufnehmen, jede derjelben bat hinten ein
Piſton zum Aufſeßen des Zundhütchens. Durch
einen befondern Mechanismus wird die Walze in
Drebung verfept, ſodaß ſich die einzelnen Kammern
nad) und nach auf den vorn liegenden Lauf deden.
Das Schloß hat einen Hahn, welcher zugleich dazu
dient, den Drehmechanismus in Thätigleit zu feßen.
Der Coltide Revolver wurde in England durch
Adams:Deane fortgebildet. Durch Lefaucheur fand
die Metallpatrone auf die Revolver Anwendung.
Die Norbamerilaner bebienten fi) der Revolver:
einrichtung nn Be Gewehren, wobei diefelbe in:
bes ein zu großes Gewicht unb eine übertriebene
Komplilation bedingt, weshalb man bem Magazin:
gewehr bald ben Borzug gab.
Wenn nun bie Grfolge des Sünbnabelgewehre
1864 bei der geringen Bedeutung bed Gegners
und die Leitungen der Hinterlaber der Rordame:
ritaner bei ihrem Br vereinzelten Auftreten einen
recht energiihen Anitoß zu_einer Ummälzung im
Waffenweſen im Sinne ber Hinterladung noch nicht
bervorzubringen vermodht hatten, fo konnte ſich den
umfaflenden rloigen gegenüber, welche die preuß.
Infanterie im Kriege gegen Öfterrei unb feine
deutſchen Berbünbeten 1866 erzielte, auch der er:
bittertfte Gegner des Hinterladerd nicht mehr ver:
ichließen. Franlreih nahm, nicht ganz zwei Mo:
nate nad) der Schlacht von Königgräk, bereits ein
Zündnadelgewehr kleinen Kalibers nach Chaſſepot
(f. Ehaffepotgewehr) ala Infanteriewaffe an.
806
der Kammer, ganz ähnlich wie beim rufi. Berdan:
.Gewehr. Das Magayin ift eine Büchfe von Blech,
welche fünf Patronen in ſchräger Tage mit etwas
gehobener Spite aufnimmt, die durd eine Feder
nach aufwärts gedrüdt werben. Dasfelbe ift vor:
wärt3 de3 Abzugsbügeld von unten ber in den
Schaft des Gewehrs eingefhoben, ſodaß e3 mit
dem obern Rande in einen Ausschnitt im Boden
de3 Verſchlußgehäuſes eingreift. In diefer Lage
wird e3 durch einen Hebel O, auf welchen eine Fe:
der wirft, feitgebalten. Die feitlih im Magazin
angebrachte Feder C (mit Knopf D zur Bewegung
berjelben) hält die Patronen im Magazin feit, aus
welchem die jedesmal zu oberft befindliche Patrone
durch die vorgehende Kammer in den Lauf geführt
wird. Die Anbringung des Magazin? im Gewehr
erfordert nur drei Sekunden Zeit; der Schüße führt
behufs raſchen Erſatzes mehrere Magazine gefüllt
mit. Auf dieje Weiſe it man mit der Leeſchen Einrich:
tung im Stande, die Magazinladung längere Zeit
FAR beizubehalten, vodurch fich ſolche vorteil:
aft vor allen bisherigen Konſtruktionen auszeich⸗
net. Soll das Gewehr als Einzellader ohne Ma:
azin gebraucht werden, fo ſchließt eine federnde
latte den Hüljenausichnitt. Von ſonſtigen Schnell:
ladern find noch zu erwähnen: Jarmann, auf ber
rechten Seite das Gewehr unter 30° anfteigend für
ſechs Patronen; der Schnelllader vom k. T. Lieute⸗
nant Krnka für das Werndlgewehr beitimmt,
desgleichen vom Erzherzog Johann von Oſterreich.
Oſterreich-Ungarn hat ſich im Prinzip bereitz für
den Schnelllader und gegen das eigentliche Maga:
äingewvebt entihieden. Der Span. Kapitän Mata
at eine Kombination des Kolbenmagazind mit dem
Schnelllader erfunden. Der Öfterreiher Spitaljky
benußt die Revolvertrommel als Zubringer und
zugleich als Magazin. Mannlicher, gleichfalls Oſter⸗
reicher, hat ein Kolbenmagazin konſtruiert, welches
aus vier um eine gemeinſume Achſe drehbaren Dia:
gazinröhren beiteht, wodurch die Anzahl der Patro⸗
nen im Magazin auf 20 erhöht wird. In Nord:
amerif« het Zrabuc durch eine unterhalb am Ber:
Ihlußlopf vorfpringende Schaufel den befondern
Zubringer, wie ihn fonft das Schaftmagazin er:
heiſcht, entbehrlich gemacht.
Ungeadhtet der auf dieſem Gebiete fih häufen:
den Erfindungen, hat e3 zur Zeit den Anichein, al?
ob die definitive Regelung der Frage eined Maga:
zingewehrs erſt noch der (relebigung einer auf dem
balliſtiſchen Gebiet liegenden Verbeſſerung der 9.
barren müßte. Die balliftijhe Fortbildung der 9.
durdy Verminderung des Kaliber jcheint mit den
Abmeljungen von 11 und 10,5 mm nod) nicht ihre
praltii) zugängliche Grenze erreiht zu haben.
Zwar glaubte man biöber. bei noch engerer Bob:
tung des Laufs würden die fchon bei 11 mm genuo:
fam bervortretenden Nachteile der geringen Wider:
jtandsfähigleit, gegen feitliche Angriffe und des
ſchwierigen Reinigens ſich noch fteigern und ſolche
H. als nicht kriegsbrauchbar erſcheinen laſſen. Den:
noch gewinnen Verbeſſerungsvorſchläge in dieſem
Sinne bereits eine greifbare Geſtalt. Bereits 1880
iſt Serbien mit Annahme eines Kalibers von
10,15 mm vorangegangen. Beim ſerb. Maufer:
gewehr beträgt das Gewicht des Geſchoſſes 22,1 g,
der Ladung 4,8 g; eriteres beiteht aus SHartblei
(3 Proz. Blei, 7 Proz. Zinn). Die Anfangsgeſchwin⸗
digfeit Pan 512 m, die Geftredtheit der Bahn
»t welentlic) zugenommen. Auch Schweden hat,
Handfeuermaffen
wie oben erwähnt, da3 10,15 mm:Raliber beim ar
mann:Magazingewehr gewählt. We weiter gehen
die Vorichläge des ſchweizer Profeſſors Hebler
(1882), der das Kaliber des Vetterligewehrs durch ein
eingeſetztes Rohr auf 8,6 mm verringern will. da⸗
Geſchoß, gleihfalld aus Hartblei, er 3,8 Kaliber
Zange haben und erreicht dabei ein Gewicht vum
18,2 g, die Ladung beträgt 4,5 g, die Antanı:
peichminbigteit 500 m, bie Belaftim bed Lur
nitte3 0,515 g auf den Duadratmillimeter. Te:
ſchweiz. Major Rubin hat die Verminderung X
Kalibers fogar bis 8 und 7,5 mm ausgedehnt. Ta:
8 mm:Gejchoß von Hartblei Hr galvaniich verkupfen,
um das Verbleien des Laufs auszuſchließen un
bat 4 Kaliber Länge, die Bulverladung iltä,ig ihr:
und fomprimiert. Die Anfangsgeſchwindigleit k
trägt 540 m, bei 7,5 mm jogar 565 m. 2u
fchmeiz. Bundesverfammlung bat die Mittel be
willigt, die 1883 bereit3 aufgenommenen Periuk
mit den ee von Hebler und Rubin 18461
größerm Maßſtabe fortzufeßen. Verſuche, melde
1883 bei der ſpan. Schießſchule in Tolebo mit einen
Heblergewehr von 8,7 mm Kaliber ftattfanden, €:
aben eine weſentliche balliftifche Tiberlegenbeit de
Po[ben über die bi@herigen Gewehre. Tür da: e
wehr von 8 mm Kaliber hat Hebler eine Yatrı
fonftruiert, welche bei 15,8 g Geihohgemisi u
einer Ladung von 6,2 g, die aus einem lomprimi:
ten hohlen Pulverkoͤrper befteht, Anfangegeidn:
digkeiten von 660 m ergeben foll. u
Bon neuern Revolvern haben auf Tate:
der deutiche Revolver M/79 in ig. 18 und ®
öfterr. Armeerevolver M/77 (Spitem Safer!"
Fig. 19 Darftellung gefunden. Bei dem eriterı”
der Pauf L mit dem Mittelftüd oder Geftell A X
ſchraubt, in diefem lagert die Walze W mit 6
tronenlagern (P) drehbar um die Achſe Wa, ri
für den Arretierhebel, m Achamutterfutter, HS:
mit Knauf kf und Daumengriff, s Spip Pix
platte mit Umfaßhebel, x Achie des Hahns, rr Ar.
raft, sr Spannraft, S Schlagfeber , Ag Abzuar:
s Schnabel, welcher in die Raften des Hahn: tr”.
Af Abzugäfeder, A Arretierhebel mit ever f, RB?’
augäbiügel, Sch Siderheitämalze, Ss Eat. :
Ringhalter mit T Zragering. Die ni. 18 5er
abgedrüdte Stellung. Das folgende Zuridir
de3 Hahn fpannt die Schlagfeder, dreht bie S
mittels des Umfaßbebel3 um fo viel weiter, bi"
Warze des Arretierhebels in die folgende Rat‘:
Walze einfpringt, wobei das folgende Pater.”
lager auf den Lauf fi deckt. Das Kaliber
10,8 mm, Gewicht ber Waffe 1,3 kg. Die Pat
at Meifinghülfe, Geſchoß 17 g, Ladung 1:
eim öfterr. Armeerevolver kann das Spanner.”
Hahns durch direltes Anziehen desſelben wer!
und dasfelbe, wie Die Bewegung des Drebhm
nismus, durch Zurüdziehen des Abzugs er“
c Kopf der Eylinderachfe, um welde bie Ei.
fi dreht, m Laufſchiene ſeht Den Lauf oberk-
Jort, Sperrllappe d verbindet die Laufſchiene?
em Gehäufe, Zapfen z ftellt den Habn feit, 7
der Nevolver nicht geiperrt ift, k Horn, RT
ift mit dem Geftell durch ein Scharnier vertur®
und wird zum Entfernen der leeren Hülfen mı-
des Patronenziehers unb zum erneuten Taden ©
bergellappt. Die Walze hat ſechs Patronen:
in die Verſenkungen i tritt ber Arretierbeil
Abzugs. Die Abgabe der Schüffe erfolgt obne
dem Anichlag zu gehen. Die Fig. 19 zeict x
Sandflügler — Handgemal
Mevolver in der gefiherten Stellung. Das Kaliber
des Laufs ift 11 mm, Gewicht der Waffe 1,355 kg.
Die Patrone hat Meffingbülfe, Geſchoß 20,3_g,
Ladung 1, g. Ähnlicher Einrichtung wie Gaſſer
find bie Revolver Syſtem Galand in Frankreich,
Syitem Chamelot:Delvigne in ber Schweiz, Italien
und Belgien, Syitem m3:Deane in England,
Dänemark und im Königreih Sachſen, Syitem
Smith: Weffon in Rußland.
fiber die Anwendung von Sprenggefeften bei
H. ſ. unter Granate. Die Anwendung ber Elel:
tricität zur Entzündung der Pulverladung bat zu
fog. elektriſchen Gewehren geführt, bie ſich bis jept
aber auf Jagdgewehre (ſ. d.) beichränten.
Litteratur. Schön,«Geihichteder H.» (Dresd.
1858); Caſar Ruſtow, «Die Kriegshandfeuerwaf⸗
fen» (2 Bde., Berl. 1857 — 64) und «Die neuern
gegogenen „nfanteriegemehren (Damit. 1862);
W. von Ploͤnnies, «Neue Studien über bie gezo:
gene Feuermwaffe ber Infanterie» (3Bde.u. Supple:
ment l«Das Zündnadelgewehr»], Darmit. 1861—
67) und «Neue Hinterladungsgewehrer (Darmit.
1867); Weygand, «Die beutiche Gewehrfrage»
(Damit. 1871), «Die modernen Orbonnanz:Präci:
fionswaffen der „ufanterie» 3 Bde., Lpz. u. Berl.
1872—78) und »Das franz. Marinegewehr M/78»
(Berl. 1879); Mattenheimer, «Die Ruckladungs⸗
gewehre» (2. Aufl., 6 Hefte, Darmit. 1871—76);
Hen re «Balliftit der 9.» (Lpz. u. Berl. 1874)
und «Die Entwidelungsgefhichte und Konftrultion
fämtliher Hinterladungsgewehre⸗ Fa . u. Berl.
1874); R. Schmidt, «Die H., Ihre Hiehung und
techniſch⸗hiſtor. Entmidelung bis zur Gegenwart»
(Bafel 1875); «Quellen zur Gefhichte der Feuer:
waffen» (heraudg. vom Germaniihen Mujeum,
4 %fg., £p3. 1872—77), «Die Repetiergemebre.
Ihre Geſchichte, Cntwidelung, Cinrihtung und
Yeiltungsfähigleit» (Darmit.1882); E. Thiel, «Das
Infanteriegewehr. Cine techniſch⸗-balliſtiſche Stu:
die» (Bonn 1883); Schott, aGrundriß der Waffen:
lebhre» (3. Aufl., Darmit. 1876); Lankmayr, «Waf⸗
renlehre für die k. k. Militäralademien und E. k. Ha:
dettenjchulen» (4. Heft: «Handfeuerwaflen: , Wien
1878); von Neumann, «Leitfaden für den Unter:
richt in der 1 affentebre an den königl. Kriegsſchu⸗
len» (3. Aufl., Berl. 1883); M. Jaͤhns, «Handbuch
einer Geſchichte des Kriegsweſens⸗ (Lpz. 1880);
«Die königl. Gewehrgalerie zu Dresden» (Dresd.
1873); «Revue d’artillerie» (Jahrg. 1883).
Baudfläügler oder Chiropteren (Chirop-
töra), eine Ordnung ber Säugetiere, welche weſent⸗
{ich die Flederhunde (f. d.) und die Fledermäufe
(j. d.) umfaßt. Die H. zeigen, vermöge ihrer Flug:
traft, eine weit größere Verbreitung als alle übri:
gen Säugetiere: fie find bie einzigen nicht vom
Menſchen eingeführten Säugetiere Neuſeelands
und (mit Ausnahme der Beuteltiere) auch Auftra:
liens überhaupt. Troßdem find indefien mande
‚yamilien in ihrem Borlommen beichräntt; fo fin:
ven fih Blattnafen(Phyllostomata) nur in Süb:
amerita, wo aber, ebenjo wie in Nordamerika,
‚sliegende Hunde (Pteropidae) und Hufeifen:
nafen (Rhinolophidae) volllommen fehlen. Die
‚sliegenden Hunde bewohnen die Tropen ber
Alten Welt und der auftral. Region, während bie
echten Fledermäuſe (Vespertilionidae) voll:
jtandig losmopolitiich find, nad) Norden fowohl in
der Alten ald in der Neuen Welt bis an den Bo:
larkreis, vielleicht fogar über ihn hinaus vorkom⸗
807
men und auf den Bermudas, Azoren, Bibi Ins
feln, Neufeeland und Sandwidinfeln nicht ieh m.
Dance Fledermäufe fheinen, ähnlich wie Die Zug»
vögel, im Herbit füd: und im Fruhjahr norbwärts
zu wandern. Merkwürdige, 0 eh ganz aufs
ellärte Derhältniffe bietet die Fortpflanzung bei
en einem Winterſchlaf unterworfenen Yormen:
die Weibchen werden im Herbft begattet und brins
en im folgenden Sommer ein einziges, relativ
Ir großes Junges zur Welt, fie find mithin „ar
o kleine Tiere eine lange Zeit trächtig, ober rich
tiger ſcheinbar traͤchtig, da nämlich mit ber Begat:
tung noch nicht die Befruchtung ftattfindet. Der
männlihe Same bleibt vielmehr im weiblichen
Körper bis zum kommenden Yrübling lebensträftig,
und dann tritt erft die Befruchtung ein. Die
Jungen werden erit im nädjften Jahr fortpflans
nungafäbi .
ie Tafel Sandflügler bringt noch Abbilbuns
en einiger in den Artileln Flederhunde und
Sledermäufe nit erwähnten Arten, nämlid:
ig. 2 die langflügelige Fledermaus (Mi-
niopterus Schreibersii), eine echte Delpertilionibe
Sübeuropas und Nordafrilas; ig. 3 die graue
Klappnafe (Rhinopoma microphyllum) aus
Ägypten, zur Familie der Megadermen gehörig
und ausgezeichnet durch einen langen, nit von
einem feitlihen Hautfaum (fog. Schenlelhaut) eins
efabten Schwanz, und Si. 4 den Bamppyr (Phyl-
ostoma npeckzum) worüber f. unter Bampyr.
Baudförmi als botan. Bezeichnung iſt gleich⸗
bedeutend mit Gefingert (ſ. d.).
Haudfriede, ein durch Handſchlag befeftigtes
Friedensverſprechen, wodurch zwei ſtreitende Par⸗
teien auf weitern Streit und Fehde verzichteten.
Baudgeld, |. Arrha.
Baudgelöbnuid, auch cautio juratoria, eidliche
Kaution, oder, da es jept meiſtens nur handgebend
geleiftet wird, stipulata manus genannt, gehört
unter bie Sicherheiten, gegen Beide ein Angeſchul⸗
bigter ber Unterſuchungshaft entlaflen werden Tann.
Die gemeinredhtlihe Prari3 und neuere peutihe
Geſete lafien es überall zu, wo ber gute Ruf des
Angeihuldigten das Vertrauen begrünbet, baß er
fih ohne Vorwiſſen des Unterfuhungsrichters nicht
aus defien Bezirk entfernen und jederzeit auf Cr:
fordern wieder vor Gericht erfcheinen werbe. Es
kommt natürlich nur bei leidhtern Alagen vor,
welche nicht geeignet fcheinen, die Treue des Ans
geihulbigten gegen fein gegebene® Wort mit dem
elbfterhaltungstriebe in Kollifion zu bringen.
Brud des 9. a eine Erhöhung der fonft zus
uerlennenden Strafe oder, falls im übrigen Frei⸗
— erfolgt, eine felbitändige kürzere Frei
—4— e na 16, Die neue Strafprogehorbnung
r das Deutihe Reich Tennt es nicht. Sie bes
jtimmt zwar im $. 117, daß ein Yngeihulbigter,
deſſen Berhaftung lediglich wegen bes Verdachts ber
Flucht angeordnetift, gegen Siherheitsleiftung
mit der Unterſuchungshaft verſchont werden könne,
läßt aber nur eine Sicherbeitsleiftung durch Hinter»
legung in barem Gelbe oder durch Pfandbeſtellung
oder mittel3 Bürgichaft geeigneter Perſonen zu. —
Nach mehrern ſchweiz. vopehaeiehen begnügt man
ſich an Stelle fürmliher Gidesleiftungen vielfach
mit dem einfachen Handgelübde.
Handgemal bieb im altdeutichen Erbrecht das
freie, mit einem wehrhaften Wohnfig verſehene
Grundftüd eines Bollfreien, welches ala Haupts
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new’ 8. ’ an u I ze! Fuck me 7 a"
s 1. . mer: > — *
- Handlungsbevollmädtigter — Handſchat
809
tue der dargeſtellten Weſen übereinftimmen, | ber Kaufmann heißt im Berbältnis zu dem H. der
ein geiftiges, fittliche3 und Afthetif
thl und dem Kunftfinne genügen. Außer
Fe noch
„dlungen zuläſſig
amſche Teile des &
) at ed | «Prinzipal»
terefie haben, d. h. dem Berftande, dem fittlihen | Klein H. da
er der | eigene ober fremde Rechnung Handelsgeſchäfte
Neben: und Zwiſchen⸗ | machen (Handelsgeſetzbuch, Art. 59), braucht aber
fog. Epifoden, die aber al3 | im übrigen feine Zeit und Kraft nur in dem aus:
anzen mitbewegend und fort: | bedungenen ober ortägebräudjlichen, eventuell durch
fo auch technifch im Handelsgeſeßbuch).
ohne Einwilligung des Brinzipals für
end in bie Dichtung eingreifen müjlen, weil jie | Sachverſtändige feitzuitellenden Umfange feinem
it nur Störend und verwirrend wirken und bie
rmerliamleit auf Untergeordnete ableiten wür: | die
. G. Drama und Epo2.) Sin den bildenden
ıften erftarrt die H. als Begriff einer fortichrei-
ven Bewegung zu der Ruhe eines äußerlich Ih
‚altenen Moments einer H., der aber des
Prinzipal zu widmen, und in derjelben
eiſe find
egenleiftungen des leßtern (Gehalt, Beföitis
ung) zu beitimmen. (Handelsgeſetzbuch, Art. 57.)
as Dienitverhältnid kann, wenn nicht? anderes
bebungen ift, von jeder Seite mit Ablauf eines
alb | jeden Kalendervierteljahrs nach vorgängiger ſechs⸗
. haralteriftiihen Moment der H., woraus bie: | wöchentlicher Kündigung aufgehoben werden, was
.ein ihrer Geſamtheit erfannt werden kann, zur
.tftellung bringen foll.
Zaudlungobevollmächtigter, [.unter Hands | außerdem je
agsdiener.
Dandiungäbäicher, |. Handelsbücher.
5— auf Lehrlinge naturgemä feine Anwendun
ndet (Hanbelagefepbueh, rt. 61); doch Tann auc
berzeit aus wichtigen Gründen die
Aufhebung des Dienftverhältnified erlangt werden;
| ‚„|Pie Qeurteitung ber Wichtigleit der Gründe bleibt
Dandiuugödiener find unfelbitändige Gehil: | dem Ermeflen des Richters Aberlafjen (Hanheldge:
bes Kaufmanns in deſſen Gewerbebetriebe. ſetzbuch, Art. 62): Beifpiele geben die Art. 63, 6
ihnen ‚gehören aljo nicht, die jelbftändigen Ge: | des Handelsgeſetbuchs (3. B. thätlihe Mißhand⸗
’en, wie Makler, Kommilfionäre, Spebiteure, | lung, ſchwere Ehrverlekung ſeitens bes ‚Brinzipalß,
q; meiſtens ſelbſt Kaufleute ſind; auch diejeni⸗ Untreue, anhaltende Krankheit, unſittlicher Lebens⸗
1 Berfonen, welche lediglich Geſindedienſte, nicht | wandel feitens des 9.).
:fmännifche Dienfte rien, pflegt man nidt | Gandlungegehilfe, |. Sandlungsdiener.
den 9. zu rechnen. Die H. zerfallen zunädft in | Handiungslchrling, |. Handlungsdiener.
mmis (5. im_engern Sinne) und Lehr: | Handiungsreifender,f.Handelsreifenber.
ige, je nachdem fie das faufmännifhe Gewerbe | | Haubmagazin, |. Batteriemagazin.
eits gelernt haben oder erft lernen jollen; folde | Handmeile, $ unter Meſſe.
tlinge, welche (meift ſchon in etwas reiferm Al: | Band muh Hand wahren ift ein beutiches
3 nur in einem lodern Dienftverhältnifie zum | Rechtsſprichwort, welches bedeutet, daß jemand,
wfmann ftehen, nennt man Bolontäre. Biel | der feine Sache einem andern übergeben, alſo [ei
tiger in rechtlicher Beziehung als dieſe Eintei: | nen Befik frepilin aufgegeben bat, z. B. bei der
ng der 9. ift diejenige in Handlungdgehilfen und | Miete, diefe Sache nicht von jedem britten zurüds
ınblungsbevollmädhtigte, welche nicht ihrer Rang: | forbern kann, fondern nur von bemjenigen, dem er
Hung oder ihren Kenntniflen, fondern lediglich je übergeben bat. Eine gegen feinen Willen vers
er Xhätigleit entnommen tft. Handlungs- | lorene Sache lonnte man von jedem Beſiher zurüd:
bilfen ind nämlich diejenigen 8: welche nur [orbern. Das deutſche Recht unterſcheidet fid)
u Kram ichen, nicht juriſtiſchen ierjtleiftungen arin vom römischen , welches dem Eigentümer die
itimmt find b 9. Buchhalter, Rorreipondenten, | Bindilation egen jeden Befiger einräumt. Reuere
agazinäre u. ſ. w.), während die Handlung: nen * en den deutſchrechtlichen Grundiag
vollmädtigten, wie ſchon ihr Name befagt, | aufgenommen, namentlih um den reblihen Gr»
oIlmacht haben, d.h. die Befugnis und bie dabig werb von laufmännifhen Waren zu ſchutzen, z. B.
t, Rechtsgeſchäfte im Namen des Kaufmanns ab: | da8 Deutihe Handelsgeſeßbuch, Art. 306.
fchließen, aljo zu kaufen, zu verdanlen, zu zahlen, | Baubdpapier, foviel wie Büttenpapier (f. d.).
ızulajfieren u. ſ. w. (3. B. der Kaifierer, der Ta: | Handpaufe, f. Tamburin.
nverfäufer, der Handlungsreiſende). Diefe Boll: | Hambpferd heißt bei der paarmeilen Anfpans
acht kann fi auf den ganzen Gewerbebetrieb er: | nung das zur Rechten gehende Pferd eines Paars,
eden (der ſog. Disponent) oder nur auf einen | namentlich wenn vom Sattel aus gefahren wird,
ftimmten Kreis von Geſchäften ober auch nur | wobei der fahrer auf dem zur Linten gehenden
if einzelne Gefchäfte; in jedem Falle hat der Be: | oder Sattelpferbe ip und das 9. mit dem Hands
‚Umächtigte die geiepliche Fähigleit, ale Rechts. zügel und der Peitiche ober Gerte regiert. Bei
te vorzunehmen, welche derartige Gefchäfte (zu | ungleicher Größe der Pferde eines Paars geht das
:nen er beitellt ift) gewöhnlich mit ſich bringen; für | größere der beiden ala 9. ©. 662.
les, was über diefe Grenze hinausgeht, bedarf e | Hanbpreffe, ſ. u Buhbruderlunft, Bd. IL,
ner Spezialvollmadıt feines Kaufmanns. Jedoch Hanbrad, in der Maſchinentechnik ein ald Er:
t diefe geieglihe Vollmacht noch infofern eine | fa ber Handturbel dienender rabförmiger Maſchi⸗
ngeichränlte, al3 zum Eingehen von Wechſelver- | nenteil, der meiltzur Anfpannung, refp. Umdrehung
‚ndlichleiten, zuc Aufnahme von Darlehnen und | von Schrauben mitteld Hand benugt wird.
srozeßführung ſtets eine ſoiche Spezialvollmahtnd: | Handrad nennt man aud) die vor der Ginfüh:
gilt. (Handelögefegbuch, Art. 47.) In dieſer Hinficht | rung der Mafchinenipinnerei gebräuchliche Art des
immt aber eine völlige Sonderftellung derjenige | Spinnrads für Wolle und Baumwolle, bei wel:
andlungsbevollinäctigte ein, welcher Prolura hat, ger das Rad durch Drehen einer Handlurbel in
er fog. — (. d.). Tas Verhältnis des Kauf: | Bewegung geſeßt wurde.
tanns zu feinen H. beruht auf einem Dienſtvertrag, Haudrada, ſ. Hantrada.
en man bei ben Commis wohl als «Engagement», | Banbfchar (auch Kandſchar) heißt eine meſſer⸗
ei den Lehrlingen ala aLehrvertrag» bezeichnet; ı artige Waffe der Orientalen,, deren ſchwere Klinge
810
mehr für den Hieb als für den Stich beftinmt ift.
Die Gneibe ift meiftend nach innen gefrümmt
und die Spigeetwad nad innengebogen, wodurch die
Waffe noch geeigneter zum Schneiden wird. Mit
dem H. werden nicht allein Köpfe abgeſchnitten,
fondern aud) die übrigen, bei der Kriegfuͤhrung der
Ortentalen üblichen Verjtümmelungen an Gefan:
genen und den Leichen gefallener Feinde verübt. _
Dandieneidnn ‚in der an (f. d.) die
einfachſte Art der Erzfeparation, durch Zerichlagen
der vom Bergmann gewonnenen Mineralien mit
Handhämmern und Sortieren des haltigen vom
tauben Geltein ohne Zuhilfenahme von Maſchinen.
Sandfdhlag, das Einfchlagen der Hand bei
Seiltung eines Verſprechens. „m ältern deutſchen
Recht war ein Vertrag nur bindend, wenn ein
Symbol überreiht oder doch die Hand gereicht
war. (Bgl. Andelage.) Im neuern Redt ent:
Steht ein verbindlicher Vertrag bereit? durch münd:
lie Willenzerllärung, und der hinzulommende 9.
hat eine rechtliche Bedeutung nit mehr. , ,
Sandfchrift (chirographum) heißt im jurift.
Sinne eine fchriftlicd abgegebene Erklärung, wie
3. B. ein Schuldbelenntnid. (S. Urkunde.)
Baundſchriften, |. Autographen und Ma:
nujfript.
Bandieriftendentung, j. Chirogramma—
tomantie und Graphologie. nn
Gandichuchöheim, Dorf im bad. Kreis Heibel:
berg, an der Bergitraße, 3 km nördlich von Heibel:
berg, hat Mafchinenfabrifen, Wein:, Obft: und Tas
balabau und zählt (1880) 2725 meilt prot. E. Bei
9. fiegten 24. Sept. 1795 die Öiterreicher unter Quos⸗
Fan über die Franzoſen; im Juni 1849 fanden
die Gefechte zwiſchen Reichſtruppen und bad. Yn-
ur rt I ſe L. gloves) d
an uhe (frz. gants, engl. gloves) werden
gegenwärtig aus — Seide, Wolle, Baum⸗
wolle, Leinen, haupiſachlich aber aus Leder ver⸗
fertigt, die waſchledernen aus Reh⸗, Hirſch⸗ und
Schafleder, ſowie aus Gems-⸗, Bod: und Kalbleder.
Der Form nach unterſcheidet man kurze und lange
H., je nachdem fie nur die Hand oder auch den Un:
terarm bededen; ferner Fingerhandſchuhe, bei wel:
In jeber einzelne Singer für ſich bekleidet ift, und
uſthandſchuhe mit einer gemeinfhaltlichen Be:
dedung für vier Finger und einer bejonbern für
den Daumen; jeltener find die H., welde die Fin⸗
geripigen ganz frei laſſen.
ie Glacéchandſchuhe, glanzlederne, ro:
manijheoder&rlangerHandfhuhe, deren Fa⸗
brifation die bei weitem größte Wichtigkeit hat, wer-
den namentlid aus Biegenfellen, die feinften aus Zie:
en, minder feine aus Lammfellen, die
chlechteſten aus Schaffellen hergeftellt. Das hierzu
dienende Leder wird, nachdem es durch eine Art‘ ci
gerberei Ü Lederfabrilation) zugerichtet un
gelärht üt, auf der Fleiſchſeite mittels ſcharfer
ingen bearbeitet, um eine durchaus gleihmäßige
Stärke zu_erhalten. Hierauf fhneidet man dad:
felbe in Streifen von reichlich doppelter Hand:
breite, redt diefe in ber Cängenrihtung aus, legt
e ſechs derjelben auf ein fog. Fach, auf weldem
ie Umriffe der Handſchuhteile als Icharfe Stahl:
ſchneiden emporftehen, und fchneibet fie durch den
Drud einer Preſſe alle gleichzeitig au, worauf aus
Oberteilen, Unterteilen und Taumenftüden die 9.
äufammengenäht werben. Die alte Methode des
Zuſammennähens durch Sandarbeit, wobei bie
Handſcheidung — Handfchube
aneinander er nähenden Kanten in eine Art breis
ter Zange (Handbihuh-Nählluppe) eingeklemmt wer
den, ift jegt faft ganz durch die Mal inennähern
mittel3 befonderer Handſchuhnähmaſchinen ver:
drängt; nur ertrafeine Ware wird heute noch mit
der Hand genäht (ſog. Handftepper). Das No
arbeiten oder Dreijieren ber 9. beiteht im Gerade
gieben ihrer einzelnen Teile, im Niederlegen der
ähte und im Preflen unter einer Schraubenpreik,
zu welhem Zmwed die H. zuvor in feuchte Tücher
geſchlagen werden, um bie erforderliche Geidhme:
digkeit zu erlangen. Die Heritelung der Blad:
andſchuhe bildet cinen altfranz. Snbuftriepneg
ah Deutichland, fpeziell nadı Magdeburg, 9
berjtabt und Grlangen, wurde derſelbe zu Ende de}
17. Jahrh. dur meilt aus Grenoble ſtammende
Nefugies verpflanzt; von Bedeutung find jet in
dem betreffenden Sinn auch die Städte Kira,
Era, Berlin, Dresden, Altenburg, Arntadt in
Thüringen u. ß w. In Frankreich nimmt Paris
in diefer Induſtrie den eriten Rang ein, beſonder
feitbem En Jouvin bedeutende Verbeſſerunger
wie dad Zuſchneiden mit Majchinen, eingeführt
wurben. Das beutiche Fabrikat zeichnet ſich durd
Haltbarkeit aus.
Beliebt find ferner die ſog. Dänifchen und die
Tiroler Handſchuhe; die engl. Ware it wenige
gut. Gewirkte oder gewebte Handidub:
werden überall, wo die Strumpfiwirlerei ihren <u
hat, namentlich in Sachſen, in großer Menge um
annigfaltigfeit fabriziert.
Schon alte Völkerfchaften Vorberafiend truga
9.; auf ägypt. Dentmälern werden lange H. von
ihnen al3 Tribut dargebradht. Ebenso trugen dw
alten Berfer Fingerhandichuhe von loſtbarem Fel;
werk. Homer erzählt vom alten Laertes, daß Sırte
und Arbeitzleute ftierlederne Schienen und derbe.
dem rigenden Dorn zur Abwehr trugen, Tonit gal
ten bei den Griechen 9. als Zeichen der Weichud
keit, obwohl beim Mahle fog. Fingerlinge ın der
Ipätern Beit fehr gebräudjli
gitalia) finden fi) auch bei den Römern, wilk
waren. Diele de
gleichfalls ohne Gabel die Speifen mit der hand
zum Munde führten, außerdem kamen aber aus
mit dem fteigenden Luxus nad) afiat. Vorbile tv.
nur zum Staate auf. Frauenzimmer und Veid
linge trugen au) an der Zunila lange Ärmel ma
nicae), die bis über die Hand herabhingen, 4:
zugleich die 5. erießten. older bebienten ſit
nad Virgil desgleichen die Landleute im Bunte.
Die alten Standinavier, bie Germanen ber Ip
tern Zeit, granten u. ſ. w. fannten bie 9. im ia
lien Verlehr, auf der Reife, agb und im singt
gleichfalls, und ber Stoff war hiernach verſchieden
ei der Rüftung natürlid mit Kettenringen odrt
Schuppen bejeht. Im 13. Jahrh. galten fie ol
notwendige Stüd, der anjtänbigen meiblide
Tracht. Im Rechtsleben fpielten die H. eine Role
dadurch, daß für befondere Shentungsgeaeniänt
ſolche von Wildleder oder Dtterfell als Sombe
gegeben wurden. Sie galten auch, im Ritterweitt.
ala Symbole der Inveftitur, der Belchnung um
der Standeserhöhung; bei Herausforderungen maf
man dem Gegner einen H. vor die Fuße; das Aut
nehmen desfeiben warb ala Zeichen der Annabm
ber Sorberun angefehen. Brovencal. Dichtungen
anf ge foll Ritter Jwein die Mode ber d. au“
gebracht haben. Im 16. Jahrh. waren fie olıt
mein im Gebrauch, das fpan. Fabrilat war >’
Handſchuhleder —
heliebtefte, ihm zunädlt famen die H. von feinem
ſaͤmiſchen Leder; gelb war die gewöhnlichfte Farbe,
weiß noch vornehmer; Stidereien und goldene
Knöpfen wurden gern angebracht. Später, bei
den entblößten Armen, wurden die H. bis zu dem
Ellbogen getragen. Die neuere Zeit nahm die fur:
zen H. ala Folge der allgemeinen Tracht wieder an.
Zu erwähnen find noch die H. (chirothecae) des
alten deutſchen Kaiferornats in der k. k. Schaß⸗
tammer zu Wien: aus einem rotpurpurfarbenen
Seidenzendel zufammengenäht, außerhalb reich mit
Laubzieraten in Gold: und Perlſtiderei nebit Hei:
nen emaillierten Goldblechen, innerhalb aber mit
Goldzieraten in roman. Stile bevedt. Lihnlich
waren bie H. der höhern Geiſtlichkeit geſchmückt,
außerhalb auf der Mitte oft mit einem Kreuze.
5. Chiroteten, Bd. IV, S. 811, wo fih aud
Abbildungen finden.) Der heil. Karl Borromäus
Schreibt für die bifchöflichen H. die Anwendung der
vier liturgifhen Farben, mit Ausnahme der ſchwar—
zen, vor. [HSandihuhe).
Handfchuhleder, |. Lederfabrilation (vgl.
Handſtuhl, |. unter Bandfabrilation.
Handtuchdrell, |. unter Drell.
Handvergoldung, ſ. unter Buchbinder:
tunft, Bd. ILL, ©. 652%; vgl. aud Tafel! Bud:
hinderlunft, Fig. 9, 10, 20.
Handwebſtuhl, Kiter Weberei.
BSandwerk bezeichnet diejenige ——
Thaͤtigkeit, vermittelſt welcher Naturerzeugniſſe
und Rohprodukte mit Hilfe der menſchlichen Hand
und einfacherer Werkzeuge derart untgeftaltet wer:
den, daß fie dem menſchlichen Gebrauche dienen
tönnen. Der Handwerläbetrieb ſeßt uriprünglich
nur eine gewiſſe, durch übung erlangte Fertigkeit,
aber feine bejondere Anftrengung geiltiger Kräfte
voraus. Wenn damit bei biefem Vetriebe in un:
jerer Zeit nicht mehr überall durchzulommen ift, fo
liegt died daran, daß man an die Erzeugnifle des
S. gegenwärtig höhere Anforderungen als früher
itellt und manche 9. deshalb in das Gebiet der
Ruͤnſte ftreifen müflen. In frübeiter zeit fuchte
fich jeder diejenigen einfachen Gegenftände, welche
er bedurfte, feibt herzuitellen, wie es noch bier und
da in ländlichen Bezirken geihieht. Später wur:
den derartige Arbeiten den Weibern und Sklaven
überlafien, und erit im Mittelalter bildete fich in der
Städten ein freier Handwerlerftand aus, der all;
mäbhlih zu Wohlitand gelangte und der Haupt:
repräjentant des tüchtigen, ermerbenden Wlittel:
jtandes wurde. Nicht wenig trugen zu feiner gan:
jtigen Entwidelung die von den ©enoffen deafelben
Gewerbes gebildeten Innungen oder Zünfte (f. d.)
bei, welche ihren Mitgliedern eine, wenn auch be:
ſcheidene, jo doch geficherte Criftenz zu verfchaffen
tuchten, was allerdings nicht ohne mandhe die Kon⸗
kurrenz beichräntende Maßregeln möglich war.
Sicht jeder durfte fi einem H. widmen. Abge⸗
i.ben_von den Juden, waren uneheliche Kinder
und Stinder, deren Bater ein fog. unehrliches Ge
werbe betrieben ober ein Verbrechen begangen
batte, ausgeſchloſſen. Die felbftändigen Hand:
werter erbielten den Namen Meifter; ihre Gebilfen
bießen Geſellen, biejenigen, welche das 9. erlern:
ten, Lehrlinge. Grit nachdem die Lehrlinge eine
veſtimmte Zahl von Jahren bei einem Meiiter ge:
lernt, konnten fie Befellen werden. Dieſe mußten,
wenn fie Meifter werben wollten, nachweiſen, daß
jte eine Reihe von Jahren zu ihrer Ausbildung ge:
Handwerkerbörſen 811
reiſt (gewandert) ſeien, und außerdem durch ein
ſog. erg, eine Probearbeit, ihre Geſchiclich⸗
feit darthun. Handwerksarbeiten durften in ver
Regel nur in ben Städten hergeftellt und verkau
werden. Die Zahl der Meilter war urfprüngli
meiſtens nicht befchräntt, fpäter aber vermehrten
ih die «geichlofienen» Zünfte, und aud in ben
übrigen juchte man durch indirefte Mittel den Zus
ang neuer Mitbewerber, aufer den Söhnen unb
chwiegerſoͤhnen der Meifter, zu erſchweren. Die
Bluͤtezeit der deutfchen Zünfte fällt in das 14.
Jahrh. Um bie|e Zeit gelang e3 ihnen au, in
einigen Städten die Herrſchaft der Patricier gänzs
ih zu ftürgen, und in andern wenigſtens Anteil
an dem ftäbtifchen Regiment zu erlangen. Seit
dem 16. pehrh, gerieten die Zünfte immer mehr
in Verfall, und zugleich geftaltete ſich auch bie
Lage des H. immer ungünftiger. Es trat ihm
bie mit großen Kapitalien arbeitende Yabrikindus
ftrie gegenüber, und als diefe vollends feit dem letz⸗
ten Drittel des 18. Sahrb- in den modernen Ma:
[Sinen neue großartige Machtmittel erhielt, mußte
as Heingewerbliche 5. viele Gebiete, h; B. das
der Weberei, faſt vollitändig aufgeben. Vergebens
Hammerten ſich bie Handwerker an die immer mehr
monopoliftifh entarteten Bunftprivilegien. Die
Nuplefigteit erfelben gegenüber der Konkurrenz
ber Fabriken wurde immer deutlicher, und ber
tibergang zur Gemwerbefreiheit ftellte ſich im 19.
yahr . als eine notwendige, zeitgemäße Entwicke⸗
ung heraus. Denn eine fünitlide Erhaltung des
Kleinbetriebs in ymouftriegweigen, für die der
Großbetrieb ihrer Natur nach geeigneter ift, Tann
voltawirtihaftlih nur ſchädlich ein. uf ges
wiflen Gebieten dagegen wird fih das 9. ftet3 dem
Großbetrieb gegenüber behaupten koͤnnen, naments
lih wenn es hauptſächlich in der Solidität und ins
dividualifierenden Kunitfertigleit der Leiftungen zu
konkurrieren ſucht. — Maſcher, «Das —
Gewerbeweſen⸗ (Potsd. 1866); Stahl, «Das
deutfche H.» (Gieh. 1874).
Oandiverlerabteilungen werben bei ben
Zruppenteilen diejenigen Unterabteilungen genannt,
welche die Mannfchaften umfafien, welche ihrer
Dienitpflicht nicht mit der Waffe, fondern ala Olo⸗
nomiehandwerter zu genügen haben. Im Hinblid
auf den Mobilmahungstall werben die abnıinis
ftrativen Einheiten der Truppen (Bataillone u. ſ. w.)
dergeitalt mit Schneibern, Schuhmachern, Satt⸗
lern u. ſ. w. verfeben , daß fie ihren Bedarf an Bes
tHeidungsftäden, Aubzeng u. f. w. ſelbſt berftels
len lafien tönnen, Die betreffenden Mannſchaften
erhalten nur eine notbürftige militärifche Ausbils
bung. werden dagegen auf den Handwerfitätten
ber Zruppen mit den in ihr Fach ſchlagenden Ars
beiten beichäftigt. ,
Baudwerkerbörſen find periobifche Vereini⸗
ungen von felbftändigen Gewerbtreibenden bed»
Piben Zweigs mit Rohſtoffproduzenten, Lieferan«
ten von fonitigen Bene ünder und Händs
lern mit den Tertigen Grjeugnifien. Durch ſolche
Ginrihtungen können den fleinen Unternehmern
manche Vorteile bes Großbetriebes zugewendet wers
den, und wenn fie auch nur in großen Städten zu
Stande fommen, fo kann fi ihre nutzliche Wir⸗
tung als Gentralpuntte des betreffenden Gewerbes
doch auf einen weiten Umkreis erftreden. Im
neuefter Zeit find in Berlin eine Schuhmacher:
und eine Handſchuhmacherbörſe (mit wöchentlichen
812
fanmentünften) ind Leben getreten, bie ſich als
ehr zwedmäßig bewährt haben. un
Bandwerkerkompagnien find militäriich or:
anifterte und eingelleibete Stellmader, Tiſchler,
miede, Metalldreber, Sattler und dergleichen
Arbeiter, welche, in Kompagnien vereinigt, da3
Heergerät u. f. w. in ſtaatlichen Werlitätten fer:
tigen. In Breußen zählte früher zu der Artillerie
jeden Armeelorp3 eine H.; dielelben waren bei den
ndwerläftätten in Berlin, Danzig, Neiſſe und
euß zufammengezogen; feit längerer get ilt aber
die militärifhe Organiſation der betreffenden
Sandwerler aufgegeben unb dafür das Syſtem ans
enommen worden, daß das Heergerät in ftaat:
Fihen Inftituten unter militärifcher Leitung gefer:
tigt wird. In andern Armeen beitehen noch 9.,
fo in der franzöfifchen 10 Kompagnien Ourvriers
d’Artillerie, in der italieniihen 5 Kompagnien
Operai d’Artiglieria.
Baudwerkervereine find teild Verbindungen
ur Förderung ber gefchäftlihen und wirtichaft-
ichen Intereſſen einzelner Handwerkszweige oder
des Handwerlkerſtandes im allgemeinen, teils Ver:
eine von mehr gemeinnutzigen, namentlich auf die
Berbreitung gewerblicher enntniſſe und die yore
bildung ber jüngern Handwerler gerichteten Zen:
benzen. Bu ber erften Kategorie gehören die auf
Grund der Gewerbeordnung gebildeten Innungen,
ferner bie Robftoff:, Magazin: und andern Geno]-
ienfchaften, ſowie auch manche weitere Verbände,
welche viele in einem größern Bezirke oder im gan:
en Lande wohnende Fachgenoſſen zufammenfalien.
ie Vereine der jeiten Klaſſe Haben im weſent.
lichen ben Charakter der Gewerbevereine (|. d.)
und fie führen daher aud) häufig die Doppelbezeich⸗
nung «Handwerler: und Gewerbevereinn. Jedoch
tritt in den bedeutendften H. das pädagogiſche Ele:
ment, namentlih in ber Deranitaltung regel:
mäßiger Unterrichtskurſe für Lehrlinge und Ge:
fellen, ftärler hervor. Es gilt dies belonbers von
dem berliner H., dem größten diefer Vereine, der
ein zwedmäßig eingerichtete3 eigenes doial mit
Bibliothek, Sammlungen u. f. w. beſißt und von
einer zahlreichen Lehrerſchaft unterftügt wird, unter
der ſich viele namhafte wiſſenſchaftliche Autoritäten
befinden. Auch zu gejelligen Zufammenlünften und
angemeflener Unterhaltung ilt außreichend Gelegens
beit geboten. Die Mitgliederzahl belief ſich 1875
auf beinahe 4500. (©. Sefellenvereine.),
Banbiwwertöartillerie, |. unter Artillerie,
Baudwerksburſche, eine früher gebräuchliche
Bezeichnung für Handwerkagefell.
Baudwerksgeſell beißt derjenige, welcher ein
Handwerk zunftmäßig erlernt ie jolange er bei
einem Meile Dienfte ala Gehilfe leiſtet. (Bol.
Geſell, emerbegebilfe und Sandwerf,)
andwerkslehrling ilt derjenige, Der beieinem
PR der Zunftorbnung gemäß ein
ndwert (f. d.) erlernt. Nach der Deutſchen Ges
werbeordnung iſt bie Feſtſetzung ber Verhältniffe
zwiſchen ben jelbitändigen Gewerbtreibenden und
ihren Geſellen und, Lehrlingen Gegenitand freier
bereinkunft, Rn nit die Gewerbeordnung
beitinnmte Do Ar bat. (Bol. Gewerbeords
nung, Tit. VII, $$. 105—139®.)
Bandwerksmeifter (Meifter), |.
rl, v | unnung und Zunft.
weöitälten (militäriſch), die ſeitens be
's etablierten Werkſtaͤtten zur Anfertis
unter
Handwerkerkompagnien — Haneberg
re ber Befleibungs» und Außrüßungsftüde der
elben:
; fie ftehen unter Aufjicht von Offizieren um
ern betrieben.
werden von Militärhandwerf
andzeichen, |. Nonogramm.
Bandzeichnungen heißen alle mit Kreide, Aa
und Rotitift oder mit der Feder ausgeführten Jat
nungen ohne Anwendung von Farben. Sielerr.-
entweder abgeichlofiene Kunſtwerkle oder Str:
und vorläufige Entwürfe fein. Im legtern x.
baben fie, wenn fie von bedeutenden Künitlern bu
rühren, ein ganz beſonderes kunſtgeſchichtliches \;
terefle, indem ſie die urfprüngliche Intention te:
Künftler3 noch frei von fpätern Veränderung
darftellen und fo über das allmähliche Werden dee
Kunſtwerks Aufichluß geben. Oft wurde, 3. B.in
der Blütezeit der ital. Malerei, aus Bequemlichler
nicht nad) dem ausgeführten Gemälde, jondern na}
der Handzeihnung in Kupfer geftochen, wa beide
Interiuhung über die Geſchichte mandes Bin:
von größter Wichtigkeit ült. Ei: einzelne Rümte
hatten die H. auch eine rechtliche Bedeutung, inter
fie damit beweiſen konnten, welche Bilder von ber:
rftanımten und was andere baraus entla:
atten, jo 3. B. Claude Lorrain, deſſen «Liber ver:-
tatis» alle Bilder, zu welchen er ſich befannte, ::
Sepinzeihnun ea Tie 9. guter Küntle
wurden von jeher ei An gelammelt und wurden ia
neuerer Zeit auch in Mu
een aufgeitellt; im Lou:
zu Paris und in den Uffizien in
orenz füllen‘
eine große abe von Sälen. gutende Sdu⸗
in diefem Fade enthalten auch die Hofbibliot.
und die Albertina in Wien.
Gaueberg (Daniel Bonifactug von), geleire
Theolog und Bilhof von Speier ge 17. Av
1816 zu Zanne bei Rempten im A gäu, ſtudier
in Kempten und Münden, warb 1839 Prien:
1840 Privatdocent, 1841 außerord., 1844 or
Profeſſor der. Theologie zu Münden, und er
gleichzeitig feit 1841 ald Prediger watig gm
1848 ward er ordentliches Mitglied der Bayrit::
Alademie der Wiſſenſchaften, trat 1850 in ik:
neugegrünbete Benebdiltineritift St. Boniia; 3
Münden, legte 1851 Profeß ab, wurde 1354 ;71
Abt gewählt und 1855 als foldyer benediziert. ".
unternahm 1861 eine Reife nad) Zunis und re.
1864 eine Wallfahrt nad) Jeruſalem, die zuulet
wiſſenſchaftliche Zwede verfolgte, und wurde IN"
als Konſultor der Roͤmiſchen Kongregation tur ti
orient. Riten nad) Rom berufen, um an ben Ket
arbeiten zum Vatilaniſchen Konzil teilguneber-
In dem Streite über die Unfehlbarleit jtand er :-
fang3 auf feiten der Gegner de3 neuen Toyme:
unterwarf fi aber nach der Brollamation dein.
ben. Im Sommer 1872 wurbe H. zum Bi?
von Speier ernannt und wirkte feitdem ale tolc--
in entidieden ultramontanem G@eijte. Cr ii
31. Mai 1876 zu Speier.
Die wichtigſten Schriften H.s find folgende: «die
die in einer munchener Handſchrift aufbehelk“
arabifhe Pialmenüberfegung des Rabbi oo“
Gaon⸗ (Regensb. 1841), «Religidie Altertümer i
Hebräer» (Regenzb. 1844; 2. Aufl. 1869), «Lın“
tung ins Alte Teftantent» (Regensb. 1845), «X
ſchichte der bibliſchen Diffenbarung» (Regen
1850; 3. Aufl. 1863), «E. Renans Leben Jin X
leuchtet ( Regensb. 1864), «Zur Grtenntmiälde:
von Ibn Sina und Albertus Roguu» (Rün
1866), «Canones S. Hippolyti arabice e codic
bus Romanis» (Munch. 1870), »Das muslim%
Hanefiten — Hänel (Guſt. Friedr.)
triegärecht» (aus aAb anblungen der Eönigl. bayr.
Atademie der Wiflenichaften», Munch. 1871). Bol.
5chegg, «Erinnerungen an 9.» (Münd. 1877).
Hanefitem ilt ber Rame einer der vier Selten des
Islam (die Abrigen find die Schafliten, Hanbaliten
ınd Maleliten), welche man als bie orthodoren
Setten zu bezeichnen pflegt. Sie erhielten ihren
Ramen nach ihrem Stifter, dem Abu Hanifa Ru:
män bin Thabit, welcher im J. 767 n. Chr. ftarb.
ẽr hielt ſich wie bie günber der andern Selten
treng an die Lehre des Koran und der Sunna
Tradition), nahm aber eine freiere Stellung zu
ver Lehre von ber unbedingten Prädeltination des
Menihen ein., Die Meinungsverſchiedenheiten
wiichen den vier ortbodoren Sekten beziehen ſich
veniger auf die eigentlichen Ölaubenziehren des
\elam al3 auf die Anmendungen berfelben auf
vie Rechtölehre, und man bat fie deshalb geradezu
ie juridifhen Selten genannt.
Hanega, fpan. Maß |. Fanega.
Hanel (jaromir Joh.), Rechtshiſtoriler, geb.
). April 1847 zu Trebitſch in Mähren, habilitierte
ib nah Abfolvierung ber juridifhen Studien
70 an ber prager Univerfität, wurde 1874 als
rd. Profeſſor der Rechtsgeſchichte an bie neuerrich⸗
ete Kaiſer Franz-Joſeph-⸗Univerſität zu Agram
erufen, kehrte jedoch im J. 1881 an die prager
Iniverfität zurä&d. Er ſchrieb «über den Einfluß des
eutichen Rechts in Böhmen und Mähren» (1874)
ınd «fiber Begriff und Umfang der öfterr. Rechts⸗
eichichter (1880), außerdem zahlreihe Abhandlun⸗
‚en für die Zeitichrift «Prävnik» und die Abhand:
ungen der füdflam. Akademie der Wiflenfchaften.
Auch veröffentlichte er «Statuta et leges civitatis et
usulae Curzulae 1214— 1558» (Agram 1876) und
‚Statuta et leges civitatis Spalativ (Agranı 1878).
Hänel (Albert), hervorragendes liberales Mit:
lied des Deutfchen Neichetag® und des preuß. Ab:
eordnetenhaufes,, geb. 10. uni 1833 in Seipiig,
Sohn des 1833 verltorbenen Profeſſors der Medi:
in Albert Friedrich H. (eines Bruders von Guſtav
rriedrich 9.), ftudierte in Wien, Leipzig und Heidel:
erg die Rechte und —— aften, habili⸗
ierte ſich 1857 ala Privatdocent in Lei sg und folgte
50 einem Rufe ala Profeſſor nad Roͤnigsberg,
363 nad Kiel. H. entfaltete neben feiner alades
niſchen Wirkſamkeit, von weldher zahlreiche Arbei:
m Zeugnis ablegten, auch eine febr lebbafte polit.
‚hätigfeit. Wie er in Koͤnigsberg ein thätiges
Nitglied_ und Mitbegründer des Nationalvereins | fchu
nd der Deutichen Fortſchrittspartei geweſen mar,
» trat er in Kiel 1864 entichieben für die Iren:
ung Schleswig-Holſteins von Dänemark ein in
inen Schrijten; «Die Garantie der Großmächte
Ir Schleswig» (Lpz. 1864) und «Tas Net der
rftgeburt in Schleswiga:Holftein» (Kiel 1864), ver:
eigerte Ghriftian IX. den Eid und wurde einer
er Führer der fchlesm.:holftein. Qandespartei, fo:
ie 1866 der ſich von dieſer löfenden liberalen
tartei. Seit 1867 gehört 9. dem preuß. Abgeord: | Mss. etc. fidem reco
etenhaufe und dem Neichätage an. In ber Fort:
hrittspartei, zu deren Führern er zählte, nahm er
n Gegenſaß zu Eugen Richter eine mehr vermit:
Inde Stellung ein und ſuchte namentlich die
ublung mit den benachbarten liberalen Gruppen
ets aufrecht zu erhalten. Seinen Bemühungen
ornehmlich gelang es, beim Beginn der Fruh—
broiejfion des Reichsſstags 1884 die Fortſchritts—
artei mit den fog. Seceflioniften zu ber «Deutſch⸗
813
freifinnigen Bartei» zu verfchmelzen. Im Abgeord⸗
netenhauje war H. einige Zeit (1876) erfter, im
Reichstage während ber drei erften Seifionen ber
zweiten Legislaiurperiode zweiter Vizepräfident. Er
vertritt im Abgeorbnetenhaufe den 15. ſchlesw.⸗
palftein. Wahlkreis (Segeberg), im Neichätage ben
Bahltreis Kiel:Rendsburg. Bon 5.8 wiſſenſchaft⸗
lien und publiziftiihen Arbeiten find zu erwäh-
nen: «Das Beweisſyſtem bes Sachſenſpiegels⸗ Lpj.
1858), «Decisiones consulum Goslariensiam» (Rp;.
1862), «Zur Frage ber ftehenden Gefälle in Schles⸗
wig-Holftein» (Kiel 1870—73), «Studien zum deut»
ſchen Staatörecht» (Lpz. 1873 u. 1880); im Verein
mit Leſſe gab er heraus: «Die Gefehgebung des
Deutihen Neid über Konſularweſen und Sees
ſchigahrn Gerl. 1878).
änel (Eduard); berühmter Buchbruder, geb.
2. April 1804 zu Magdeburg, übernahm nad fei:
nes Vaters Tode 1824 deſſen Buchbruderei und ent:
widelte eine unermüdliche Thätigleit, um den Buch:
drud gegen die Konkurrenz der Lithographie zu
waffnen: 1828 ließ er aus England eine Congreves
drudpreiie lommen, welche den Drud von mehrern
Farben zugleich ermöglichte und den Drud der Gti:
tetten beiler und billiger ala die Lithographie be:
forgte, 1830 errichtete er eine Schriftgieberei und
Stereotypie und 1844 erwarb _er bie erfte Typen:
ießmaſchine, die in Amerika erfunden worden war.
eine Gießerei verforgte einen großen Teil von
Deutfchland mit neuen zierlihen Schriften, Eins
faffungen und beſonders mit den Bolytypen, welche
die Zeihnungen der Lithographie richten. Zu
Anfang der dreißiger jahre überfiebelte er nad)
Berlin. Seine Bunt: und Golbbrude, feine Hers
(ellun von Wertpapieren wurben Mufter der
achei erung und begründeten den mobernen Xcci:
denzſatz. Nach feinem Tode (16. Aug. 1856 zu
Berlin) ging die berliner Druderei und Schrift:
gieberei in den Befis von MW. Gronau über, ber
en alten Ruf derfelben trefflich zu erhalten weiß.
Hänel (Guſt. Friebr.), ein um bie Quellen des
röm. Rechts verdienter guet, eb. 5. Dit. 1792
u Leipzig, befuchte die Kloſterſchule zu Roßleben,
Hubierte in Leipzig und Göttingen, wurde 1821
außerord. Profeſſor in Leipzig unb unternahm
dann eine wiſſenſchaftliche Reije, während beren
iebenjähriger Dauer er die Bibliothelen Jtaliens,
ankreichs, Spanien, Englands und der Nieder:
ande burchforichte. Als Refultate feiner Fors
ngen erichienen «Catalogi librorum manuscrip-
torum, qui in bibliothecis Galliae, etc. asservan-
tar» (Opa. 1829), «Dissensiones dominorum, sire
controrersiae veterum juris Romani interpretum,
qui glossatores vocantur» (pʒ. 1834), die Ba:
rianten zu ber Arndtsſchen Ausgabe des Paulus
(Bonn 1833), «Antiqua summaria codicis Theo-
dosiani» (Lpʒ. 1834), «Incerti auctoris ordo Ju-
diciorum» (Lpʒ. 1838) und «Codicis Gregoriani et
codicis Hermogeniani fragmenta ad XXV libb.
gnita» (Bonn 1835; nad
36 Handſchriften, Bonn 1837). Diele leptern Ars
beiten waren die Vorläufer einer vollftändigen kri⸗
tiſchen Ausgabe bes «Codex Theodosianus» (Bonn
1839—42), der bie Vergleihung von 54 Hand;
ſchriften zu Grunde liegt. Diefem Unternehmen
ließ H. eine auf 42 Handfchriften geftügte Ausgabe
der «Novellae constitutiones imp. Theodosil II,
Valentiniani III etc.» (Bonn 1844) folgen, benen
er die «XVII constitutiones, quas Jacobus
814
Sirmoadusedidit- beifügte. Ferner verörtentlichte er
Die «lex Bomana Visigothorum» &p 18491, das
«Corpus legum imperatoribus romanis ante
Justinianum lataram» (&p; 1857 —60, und «Ju-
Hani cpitome latina novellarum Justiniani» (Lpʒ.
1873). Seit 1838 wirlte 9. ala ord. Brorenor für
das ‚sach der jurüt. Yitteratur und Uuellenfunde
an der Univerjuät zu Peipzig, wo er 18. Lit.
1818 farb.
Hänel (Tal.
[u3 genannt)
16. Jahrh.,
ori
deuticer Kir
1591 ftarb. Seine 8
Hänel (Jak.) — Häniling
„auch Händl, Handl und Gal: Sein Kraut, welches narjotiiher if als
ber weibe dagegen dient zu gewöh u Gewebes,
bannen E u !.w., der Schließbam nr
zur Berrertigung von Schiñe tauen und Seyctuk
TDie Samen Bienen jur l i und alz
laewinnung
Boyelsutter in Ausland und Añien hin und wire
au 3
inbisde 9. (—hwize
da3 zu medizintichen Zweden g fım
europäischen, lommt im zwei Zorten in ben Sur
ge .um 10 in Krain, ——— bel, als —— —— daraus gewonnert
is, jpäter ‚ wo er ſchon 4. Juli Criralt wirkt ähnlidy wie das Dpium. Im Lrum
eo Mark. Seine Werts ehören zu den beiten | bereitet man aus dem Kraute ben Hafſchiſch, an:
ihrer Zeit; ber Chor «Ecce quomodo moritur jus- | Art Mus, das ald Aonñtũre oder als Raucmitt..
tus» (von Händel 1737 in feiner «Zrauerhugmmes ' benugt wie Ipium einen Rauich hervortuit, kr
benust) ijt allgemein
Hanf (Cannabis satirva),
Urticaceen_(Reilelgewädjie) gehörige
— Die Staubfädenblüten
latterige Blütenhülle und fünf
fiehen am Ende der 3
eine
bilben und ein anblätteriged, an einer Seite geipal:
tened Perigon beſitzen. t nur dieſe eine
Art. Sie wird 1—5m hoch und hat ge
riörmige, etiwa3 gejägte, narlotiih riechen
fätter. Uriprüngli im füdl. Alien einheimiſch,
wird fie doch * den aͤlteſten Zeiten in Europa an:
gebaut. In denjenigen Gegenden Deutichlands,
wo ſich der H. in Kultur findet, z. B. längd bes
Oberrheins, befonders in der ehemaligen Grafſchaft
nau, zwiſchen Kehl und Rajtatt, bezeichnen bie
ndleute die männlide Pflanze ala Hänfin,
Fimmel oder Femel (vom lat. femella, Weib)
und die weiblide als Bäftling oder Mastel
(vom lat. mas, Dann), eine von den Römern er:
erbte Verwechſelung, welche irrtümlicherweiſe bie
ſtaͤrlern und höhern weiblihen Bilanzen für bie
männlichen hielten.
Neben dem ſog. rheinifhen oder badiſchen 9.
lennt man nod) viele andere im ganzen wenig ver:
fhiedene Aulturformen, 3. B. den ruſſiſchen 9.,
ausgezeichnet durch die Haltbarkeit feines Baſtes,
den chineſiſchen Heinlörnigen, welder einen bejon:
ber3 feinen Bat liefert, den oftind. Riefenhanf,
wegen feiner fehr anjehnlichen Dimenfionen in den
Gärten oft als Zierpflanze erzogen, den piemont.
ober ital. Aiefenhanf, in der Qualität des Baftes
bem babijchen gleih, aber wegen feiner größern
öhe viel ergiebiger, den ſpaniſchen H. (9. von
richuela), wegen ber großen Widerſtandskraft der
aus feinem Bafte gewebten Schiffstaue hochge⸗
ſchätzt und andere.
Der H. verlangt zu feinem Gedeihen einen tiefen,
lodern, reinen Boden von mäßiger Feuchtigkeit.
Der immer wird nad der Blüte gerauft, wenn
der Blutenſtand zu vertrodnen beginnt, der Mastel
aber erjt ſechs Wochen fpäter, nach der Samenreife.
Nach Gewinnung der Samen werden beide zufam-
men wie der Flachs bearbeitet. Je nad der Güte | S
des Gaatgutes und ber dünnern oder bichtern
Ausfaat email man Schleiß: oder Brechhanf
(Spinnhanf). Bon dem zweiten unterfcheidet man
weißen und ſchwarzen; erjterer wird durch Waſſer⸗,
legterer duch Zauröfte gewonnen. Der ſchwarze
ibt in ber Regel ben beiten Spinnhanf und wird
eshalb —A—— zu feinen Geweben benußt,
deren dunkle Farbe ſich durch Bleiche raſch verliert;
eine zur Familie der
zweihãuſige ber Handelsgewädie» (Abteil. 3: « Geipinitrier.
ine fünf: ! zen«, Stuttg. 18681.
Staubgefäße und | Die Bearbeitung des H. ſtimmt mit derer:
weige in Trauben oder Riipen, | gen des Flach
während die Stempelblüten adjjeljtändige Käschen ſentlichen
meiiten? in gefährliche Rajerei audartet.
Löbe, «Anleitung zum
jes (1. Flachsſpinnerei) mx
überein, nur daß die zur Anwender
fommenden Maſchinen, dem gröbern Materia: ir
ſprechend, Eräjtiger gebaut find. Der biz ;=
bat gegenjtändige, ‚ Spinnen fertig bearbeitete H. gleicht im allgen⸗
nen Ausſehen dem Flachs, ijt aber von mehr rt:
licher Farbe, babei gröber, härter und jteijer, ba:
zu feinen Geipinften nid
t verwendbar. Berka:
nismäßig wenig 9. wird
dla
t
zu Geweben (Hanflein;
wand und Segeltuch) oder zu Zwirnen, der mr
5 Seileriwaren verb t. Hanfene — ne
werer und von größerer Aeitigt eit gegen re.
Ben ala ſolche aus —** ie ——* mr
erhält man von dem männliden 9. (Jemelı, X:
zu fehr guter SHaudleinwend verarbeitet werte
lann, namentlid) wenn man ihn durch Koden m
Lauge verfeinert; der weibliche H. (Baitling: eı:
oft gar nicht zum Spinnen von Webergarn, jonder:
nur zu Seilerwaren benust. Das beim Hekli
abfallende Hanfwerg (Hanfhede) liefert gn=
falls ein Material zu Gurten, Bindjaden m
Striden; das feinere wird auch zu orbinärem Gen
veriponnen. Gegenwärtig wirb in Eutopa de
meilte 9. in Rußland produgiert. ruſſijche d
iſt grob und ſtark und wird deshalb nur zu Zaun,
Regen, Striden u. ſ. w. verwendet; feiner find d:
in Südbeutfhland gewonnenen Hanfiorten, von
noch vorzügliderer Qualität die italieniihen. De
Jahreäprebuftion an 9. beträgt in Italien ei:
50 Mil. Kilogr., in Deutihland, Frankreich um
Nordamerila 5 in Oſterreich⸗ Ungarn 81, 3
Rußland 150 Mill. Kilogr. .
—A oder Hanfwerg, ſ. unter Hant.
Sanfleintwaud, j.unter Hanf und Leinwand.
ins bildet eine Gruppe der Gatter:
Binte (}.d.) und unterfcheidet ih durd fur
pigen, vorn zufammengedrüdten Schnabel, je:
ſpißte Flügel, deren erite und zweite Schwinge ©
längften ıft, und mittellangen, gabelförmig?
chwanz. Aus diefer Gruppe ift der Blut
bänfling (Fringilla ie) am belanntetr“
und gemeiniten, denn er findet ſich von Rormer
bis an das Mittelländiiche Meer, und in Tex: ®
land bleibt er ſelbſt in ſehr falten Jahren aud F
Winter größtenteils zurüd. Am Sommer bewate:
er am liebften Waldränder. Seine Nahrung beit!
in Sämereien, doch fügt er dem Landmann len
Schaden zu. Seine Färbung ändert je nad be
Hanfnefiel — Hangematte
Alter ſehr bedeutend ab. Das erwachſene Vaͤnn⸗
en iſt am Mantel zimtbraun, auf Kopf und Naden
hellgrau, auf Scheitel und Bruft karminrot und an
der Kehle weißlich und braun gefledt. Die Weibchen
und Jungen befiken nichts Rotes; fie find oberſeits
braun mit elblichen Federraͤndern und ſchwarz⸗
braunen Schaftflecken, unterſeits gelblichweiß mit
ſchwarzbraunen Lüngsfleden. Der H. iſt lebhaft,
heiter, gelehrig und ein fleißiger und angenehmer
änger und deshalb ala Stubenvogel beliebt; auch
lernt er Melodien nachpfeifen. Der Berghänf⸗
Ling (F. montium) im hohen Norden, der nur im
ftrengen Winter zu uns kommt, aber in Schweden
als ( tubennogel dient, gehört zu diefer Gruppe.
Sanfneffel, |. unter Galeopsis,
Hantöl, fetted, trodnendes OL, durch Breflen
der Hanffanıen gewonnen. Wegen feiner Didflüflig:
keit iſt es als Brennöl wenig_tauglih, dagegen
wird ed zur Anfertigung von Firniſſen, vorzugs⸗
weile aber in der Seifenfabrilation benußt.
Danffeil, |. unter Seilerwaren.
‚Hanfflängl (Stanz), einer der ausgezeichnetiten
Sithographen und Neotontaphen Deutſchlands,
eb. 24. März 1804 in Bayernrain (bayr. Ober:
and), kam 1816 nad) Münden in des Profeſſors
Mitterer Seiertogäfdule, morauf er 1819—25 die
Alademie befuchte. Doch kehrte er fpäter zur Litho⸗
rapbie urüd Nah Mittererö Tode (1829) ward
5 achfolger desſelben in der Profeilur an der
öbern Feiertagsſchule, legte aber 1833 dieſe Stelle
nieder, um eine lithographiſche Anitalt zu errichten,
und fiebelte 1835 nad) Dresden über, um die vor:
Moliäten Gemälde der königl. Galerie in Stein:
rud herauszugeben; das Unternehmen umfaßt 190
große Blätter. Im J. 1844 gründete H. in Mün:
chen ein neues großes Atelier, dad in Dresden als
siliale feinen Brüdern Hand und Mar H. über:
laitend; 1848 errichtete er ein —
Atelier und 1853 ein arohartiges photographiſches
Inſtitut. Aus dieſer Anſtalt gingen umfaſſende
Werle von kunſtleriſchem Werte hervor: die Salon;
ausgabe des breödener Galeriewerls, zahlreiche
Blätter aus der mündener Glyptothek unb Pina⸗
totbet und eine Anzahl von Blättern unter dem
Zitel «Galerie moderner Meifter»; in der neuelten
Zeit unter Leitung feined Sohnes Edgar 9. bie
Prachtblaͤtter aus dem Marimilianeum und ber
alten Pinalothet, fowie die tönigl. Galerie ji Kaſſel
und ſeit 1884 die Staatsgalerie älterer Meiſter zu
Bruͤſel. H. ſtarb 18. April 1877 in Münden.
Hanfftängl (Marie), geborene Schröder,
deutiche Opernfängerin, geb. 30. April 1848 zu
Breslau, erhielt erft in Breslau, dann bei ber
Biardot:Garcie in Paris Gejangunterri t und
fand bier 1866 Engagement am Theätre Iyrique.
Teer Krieg von 1870 und 1871 zwang fie zur Rüd:
Ichr nad) Deutihland. Sie wurde 1871 für das
jtuttgarter dofteater engagiert und zwei Jahre
fpater zur fönigl. wärttemb. Hammerjängerin er:
nannt. Sie ift eine vortreffliche Coloraturjängerin,
ihre fhöne Stimme trefflih geihult und virtuos
im Torteag. Ihre beiten Leiltungen find Lucie,
Martba, Rofine u. ſ. w. Seit 1873 ift fie mit
dem Photographen Hanfitängl ah:
Hangard (irz., d. i. Schuppen) ilt in der Be:
feſtigungskunſt eine Deyeihnun für die größern
Schutzhohlräume, wie jie ſowohl bei Feldſchanzen
als im Feſtungsbau vorlommen, um dem nicht in
Ihntigleit befindlichen Perjonal eine gefiherte Uns
815
tertunft zu gewähren, und zugleich auch um Mate
rial zu bergen.
Bängebank, Schacht: oder Tagelranz, bie
Mündung eines Schadhtes; dann die Vorridtung
an dieſer Stelle zur Ab: und Zuförberung ber aus
dem Schacht anlommenden und in demielben ab>
gehenden Foͤrdergefäße. Diefe Schachtmundung
wird meiftens mehrere Meter über die Terrains
aberfläde erhöht, um Raum für dag Abftürzen der
Berge, den ſog. Halbeniturz, u. ſ. m. zu gewinnen,
was man mit Auffattelung ber H. bezeichnet.
Dängebaum, ein Baum mit hängenden Zweis
en. Wegen dieler der Erde ugelehtien Richtung
ed Geäjtes hat man Bäume b her Art jchon feit
langer Zeit als Symbol der Trauer auf die Gräber
geplant und TZrauerbäume genannt. Aber
aud der Park bedarf diefer Baumform, deren Cha⸗
rafter an Ufern und auf Anböhen am volllommens
ften zur Geltung lommt. Die Hängebäume bilder
oft natürlihe Lauben, ſodaß es in vielen Fällen
ar keines auf die Afte auszuübenden Han 8 oder
cn zur einer geringen Fre en gie
erite Bedingung bei der Anpflanzung folder Ge⸗
böße ift die, daß fie ganz frei fteben. Zwar kann
man mehrere Individuen zu einer Gruppe zuſam⸗
menpflanzen, aber fie dürfen nicht von Bäumen
und Gebuſch umgeben fein. Die größte Schönheit
erreihen Gehölze diefer Art, wenn fie einen leichten
Wuchs, dünne Zweige und Iepmale Blätter haben.
Die klaſſiſchen Trauerbäume find die babyloniiche
ober Trauerweide, Salix babylonica, und eine
Form derielben, die jog. Lodenweibe, var. crispa
oder annularis. Ihnen ſchließt fi die hangezwei⸗
ige rm unferer Purpurweide (S. purpurea) an.
( . Weiden.) , Eine Birle, welde ſchon als
jun er Baum dieſen Habitus zeigt, gibt es nit;
* kommt derſelbe mit gitnebmen Alter in
höberm oder geringerm Maße zur Ericheinung
ei der Weißbirke (Betula alba Z.), wenn fie in
Gärten angepflanzt wird, in höderm @rabe bei B.
verrucosa (B. pendula Roth.).
Bängebock, |. unter Hängewerk.
Hängebrüden, f. unter Brüde.
Sängekuppel, ſ. unter Gewölbe.
Oaugematte ober Hängematte, in ber See⸗
ſprache eine Art Bett ber Datrofen, weldhes aus
einem 2 m langen und 1 m breiten, mit einer Leine
eingefaßten Stüd Segeltuch beiteht und an feinen
ſchmalen Enden burd) viele dunne Leinen, die ſich in
einem Ringe vereinen, zwiſchen den Ballen des Ver:
ded3 aufgehängt wird. Dem in dieſem Tuche Liegens
den werden fo die Schwankungen des Schiffs durd)
das fi immer beritellende Gleichgewicht weniger
fühlbar gemadt. Hauptfächlich aber werben fie auf
56 benugt, um bei dem ohnehin ſehr bes
ſchränlten Raume und der großen Mannſchaft Pla
it gewinnen, ben feite Bettitellen jehr beengen wur⸗
en. Rur für Offiziere, Dedoffiziere und Kranke
werben bie leptern geliefert. Die Hängematten wer:
den in Zwifdenräumen von 0,5 m nebeneinander
aufgehängt, ſodaß, wenn fie ſaͤmtlich beiebt find,
die Schlafenden eng aneinander geprebt, liegen.
Da Ir die Mannſchaften in zwei fi einftünd>
ih ablöfende Wachen geteilt find, hat man die
Einrichtung getroffen, daß ihre Hängematten ftetö
wehieln. Der iclatende Mann bat deshalb an
jeder Seite ftet3 eine leere H. neben fih und ge:
winnt dadurch den doppelten Raum, d. b. 1 m.
Die H. werben bei Tage zuſammengeſchnurt und
816
in einem um bie ee et des Schi
Laufenden Kaften, ee
er ‚iegen e offen, jodaß fie Luft und
haben, bei ſchlechtem dedt man fie mit ge:
teertem S —ã — den öintnentleidern, zu.
Es gehört zu dem guten Ausfehen eines Kriegs⸗
ſchifjs, daß bie mit einer Roßhaarmatrage und
einer wollenen Dede audgeftatteten 9. gr ben Fink⸗
Hängen — ——
Kleibungsttäde leite tünktliche
em. (6. —— Bei —— pn Si
gerufenen Orbängten 6 ——
Folgen der Cirfulationsftörung im Gehirn (ih
nungen , Blödfinn u. f. w.)
nennt der
und Ge
die über einer Schi t ober C chhtengruppe {ala
den, alie jüngern gen, im Gegenfak zum
egenden ‚ namlich den unter ibr befind ichen, 2.9
gleihmäßig gerollt und gepadt R ‚sehr | &i
rein gehalten werden und ala mö liche we Linie | ältern Schichten. So bildet z. B. bie Eteintohlen:
oben den Rumpf de3 Schiffs abſchließen. un. Feb formation das Sangenbe des Devons, legten:
hern Zeiten bildeten die Finkneßzen mit den
Gefecht einen wirtiamen Schuß der Mann Bolten
gegen Kleingewehr: und Kartätichfeuer des Feindes
und auch wohl gegen deſſen Bollfugeln; in neuerer
Ben it jedoch je Durchſchlagskraft der Gef ofie
o gewachſen, daß jener Zwed nur noch unvolllom⸗
men erreid) ht wird. n warmen Ländern nament:
Lid) in Dit: und Weftindien, hat man aud auf dem
Sande H., welde zu Haufe an befonder3 bazu zu:
geri erihteten Pfählen, auf Reifen aber meiit zwiichen
umäften aufgehängt werden und vor dem krie⸗
enden Ungeziefer fihern. Sie find häufig aus
gefärbten Gragleinen gewebte Rebe und werben
auch ald Sänfte benust.
en (suspensio) nennt man die Handlung,
ber 205 durch das Zufchnüren einer
um den Si gelegten Schlinge und zugleich Durd)
die Lait des Körpers ſelen bebeigeführt wird. Es
üt dabei nicht nötig mit feinem
vollen Gewidt an Jar & him nae Beh; echt; Ebängte
werden oft in Iniender oder halbliegender
lung
angetroffen. weſentlichen ilt das 9. eh mit
= Gr nürgen ober der In (f. d.), wobei
der Hals mit den Händen, mit einem Tuch, einem
Strid zufammen nge eichnürt wird, ohne daß en af
des Störpers bie Schlinge ſchüeßt. i dem H. wi
zunuͤchſt die Zungenwurzel durch das Strangula⸗
tionswertzeug gegen die hintere Rachenwand an⸗
edrüdt und dadurch ein mebr oder weniger fchneller
Berfhtuß der Luftwege herbeigeführt: gleichzeitig
wird der Rüdfluß des Blutes aus dem Kopfe (durch
die Drofielvenen) beichräntt, während die Puls:
adern noch Blut nad dem Kopfe führen, infolge
deflen fchnell Bewußtloſigkeit eintritt und etwaige
Sefreiungäuerfuche bald aufhören. Eine ae
Solge der Blutftauung it dann häufig Zerreißu
der Blutgefäße im Gehirn —53— er bad
H. ala Selbitmorb f. Grhängen.)
Bei dem kunſtgerechten H. oder Henten, wel:
ed in manchen Ländern, namentlid) in Öfterreic: | H
ngarn, England und den ‚Vereinigten Staaten, no
als Tobesitrafe gebraͤuchlich ift,
durch plögliche Drehung bes am Kopfe hängenden
Korpers Snration des Zahnfortſatzes am zweiten
Halswirbel und befchleunigt fo durch Zeritörun
des Haldrüdenmarls das Ende. zn er Rege
tritt im Moment des Todes, wie bei vielen ans
dern Todeaarten, beim Manne Samenerguß ein,
und beim Weibe entleeren ih, wie während ber
—ãAã die Varitholiniſchen Druſen. Direlte
Zeichen dafa rt, ob I jemand felbit erhängt bat
ober von andern gehängt wurde, ob lektereö vor
oder nad) dem Tode gefcheben, gibt es nicht. Die
Sitsleiltung, A man dem Erhängten zuteil
werden lafien muß E beſteht zuerſt natürlich in ber
Befreiung aus ber Sälinge, wobei aber die Vor:
fiht anzuwenden tft, daß der Erhängte nicht zur
Erde falle. Dann entferne man ſchnell alle beengen:
ewirkt der Henter | {
dasjenige des Silurs, d. b. auf dad Eilur to.
da8 Devon, und auf diefes da3 Carbon.
eplatte, j. unter Geſimſe.
Däng eihleh, Bor änge: oder Borlege:
j hlop> ein Schloß, welches mittels eines veripen:
baren Kings an den zu verſchließenden Gegenſiand
gehängt wird. (S. unter Schloß.)
Hängewert nennt man eine Konfruktion vor
Dölern, welche den Zwed ach eine unterhalb de-
jelben a ea ar im Gegenfat jı
ſich die
Laſt darüber be
Fr — —c mit H die einxr
Ballen oder ganze Belle fofern deren itr-
liegende Länge zu groß ib und eine Unterftüger!
von unten, 3. nbe, durch Säulen ı::
Unterzüge, “ ger, erfe u. dgl., mi:
pr 1d unterfipeibe einfache, bopbe
und meh Das einfache Hänaeme:!
oder der einfa ade Hängebod (Fig. 1) beitcht iz:
Si 1.
bem zu unterftügenben Ballen, über befien Br
fih eine Säule (Hängefäule) befindet gen dar
oberes Ende ſich zwei von gen unterftühten
des Balkens ausgehende S fügen, ei
wenn ber Fuß der Hängefäule mit dem Barr
durch Hängeeifen verbunden ift, ber legtere '-
nicht einbiegen kann. Der Ballen wird burä ?-
von der Hängefäule und den Streben auf kr:
Enden übertragene Laft auf abfolute ober *
ſzftiglenn in Anſpruch genommen. Daz einia*
ildet ſonach die Figur eines oleichichentel:
Dreieds mit A Ballen als Bafid und der sim
äule als Mittellinie. Bei dem boppelt
Hängebod, weldyer bei größerer freier Län: de
147
Big. 2.
Ballen zur Anwendung tommt, finb zur Bee
dung zu großer Länge der Streben zw Han
len ſymmetriſch über ber Mitte bes Baltend ="
georbnet, durch ein horizontales Duerbolz (Sn
riegel) verftrebt und wieber mit ben Ballener
durch zwei Streben verbunden (Fig. 2), {odah 4
Hangd:Udd — Hanka
Ganze bie r eines Barallelt
Durd Fra nation mebrerer einfoder de
eines einfachen mit mehrern boppelten 9. erhält
man ein mehr ac ed obe ee niet
Hängewerk, durch weldes noch mehr als zwei
Punkte eines Baltens ı Min tügt und Räume von
größerer Spannweite überdedt werben lönnen
ezes erhält.
(sig. 3 u. 4).
Bei der Konftrultion von Dadjitü
len treten bie H. ſehr oft zugleich ala S ke
auf, indem fie die Unterftügung der Kehlbalken
fetten und Sparren von unten bewirlen. Bei
der Unterftügung ganzer Ballenlagen, 3. B. Saal
deden, Br enbahnen Glodenftuhlbäden u. ſ. w.
ordnet man ba über einem unter bie Balten;
lage gelegten Unterzug an oder, falls dies nicht zus
Lätfig, über einem mit berfelben verjchraubten
Oberzug. Yür bie At ng der mit 9. verfehenen
Ober: oder Unterzüge ift Die geringere Spannweite
maßgebend. er neuerer Zeit führt man die 9.
namentlich bei 75 er —* ber Haͤngeſaͤulen
oder bei —R —28— ohne Baltenlagen aus
Holz und Eifen aus, indem die Hängefäulen ala
Sangeltangen und die Ballen als Sugitan en aus
=dymiebeeijen bergeitellt, die Enden treben
L aber in gußeiferne Kopf⸗, bezies | 1
nungen: e Sub Schuhe geftedt werden.
d, Hafenplag an ber fübmelt!. Lands
ie nlands, am Eingang zum ginn en
Dieerbufen mit ber — Guſtafsvaärn.
In der N Rahe fi ſiegte die Flotte 27. Juli 1714
iher bie | med. Flottille des Admirald Ehren:
tjoſd, J— er in ruſſ. Gefangenſchaft fiel. ah:
end bes rientlriegs wurde 9. am 16. Jun
‚355 durch die brit. Flotte bombarbiert, ob
roßen Schaden zu nehmen. Neuerbin si 02
8 ſtärker befeſtigt worden, da dasſelbe dur ei
en ſichern Hafen und bie rate ij onnfi e Lag
fi 3 Stationspuntt für einen Zei af. 20 im
‚edoflottille in Ausficht genommen ift. 9. wurde
574 zur Stadt erhoben und 1878 privifegiert, und
jr durch Zweigbahn nad Hyvinge mit ber Gifen«
‚abn Wetereburg: Helfingfor® und durch birelte
BD ampferlinie mit Stodholm verbunden.
Genverfationd: Lezifon, 13. Aufl. VIII.
ınıd ——
oder vrorin aa
817
Gang:tichon: fu, Hauptſtadt (Fu) ber ber —
‚Nest unter 80
. (von Greenwich), unweit
en, batelbft Ei a euölaufen en Endes
Denen ineſiſchen
ı) in ber Naͤhe Pr materi gelege
nen Landſees nd ir ſtark befe in dat
einen — Umfang, zehn
vier Waflerthore, ſowie eine —Aã—
von über 1 Mill. Seelen. Die Siabt hy ber
Gig aller ften Behörden ine Danke
a Straßen, vr niedrige äufen
tftraßen fieht man jedo
viel De aufaannpläben eine u fehr
reicher und gräßtiger, in benen befonbers
praltoole idenzeuge feilgeboten werben.
in händen ı von 9. befindet 16 auptſachlich
nden der Männer, w bie grauen
in ben Seibenmanufakturen und mit ben
Stidereien prächtiger Stoffe mit Gold bes
ſchaͤftigt find, So e biefer Art werben ind.
maſſenhafter und zugleich ſchoͤner und Aral er
ar (d als in einer anbern chineſ. Stabt.
beutih: Strähn oder Schnel:
ler), ein aß in Großbritannien und
Srland, Für Baummollgarn wird das 9.
allgemein in 7 Leas von 80 Threads zu Ih
ards eingeteilt und ift =
ammgarn gibt es breierlei Beifen ı
Haſpel, deren gebräuchlichite die kurze Beile
(short reel) mit 1 Thread von 1 Yarbift, ſodaß
baBD., das wie beim Baummollgarn eingeteilt
eine Länge von 560 Yards = 512m hat.
Das — ber mittlern Deife (middle reel), bie
bau g für nad) Deutichland beitimmte Garne An:
ung findet und mit ber dort üblichen engl.
Meile übereinftimmt, ift 1%, Yarbs lang, ſodaß
das 9. diefelbe Länge bat wie beim Baummwollgarn.
Daneben kommt noch eine lange Weife (long reel)
vor, deren Thread = 3 Yards öt, movon iebod
Br. und 120° 2
bes we
ber na
Dftfee ( 7
unter den
nur 40 Threads auf das Lea (Gebinde) von Y, 9
geben, fodaß deren H. mit t bem ber kurzen Weife
überein immt. dür Streichgarn iſt dad 9. das:
jelbe wie bei der langen Weife des Kammgarns.
ei Leinens und Hanfgarn iſt zwar im ganzen
Vereinigten Nönigreih das Lea = 300 Yards;
während aber in Großbritannien in ber Reg el
10 lead auf das 9. gehen, enthält das irifche 5.
12 Lead. Die Feinheitsnummer bed Baunmoll:
Au Wollgarns gibt die Anzahl von H. an, welde
fb. avoirdupois wiegen, während bie Nummer
bes einen. u Hanfgarnd die usa von Lens
beaichnet, leer fe Schwere ba
Hanfa (Wenzel), ein er Förderer der
böhm. —8 und Litteratur, ee. 10. Juni 1791
iu Hotihoves im Kreis won äh, beiuchte das
Gymnafium zu Rönigeräb, fu ierte in Prag und
Bien bie Red, © mete Na ierauf ber Litteras
tur und war feit 1818 Bibliothelar bes Böhmifchen
Qationalmufeumß, feit 1848 aud) Docent ber ſlaw.
Spraden an der Univerfität Prag. Gr ftarb
Fin San. 1861 Ka Prag. Seine Lieder («Pisnde,
Prag 1815; 6. Aufl. 1861), denen von poetiſchen
Arbeiten bald darauf noch die «Böhm. fibertragun:
gen ſerb. Volkslieder⸗ (1817), der Geßnerſchen
a Idyllen⸗ (1819) und des a Itrufl. Epos erden
1821) folgten, machten feinen Namen populär.
ber Grammatit war H. beitrebt, im Syftem
obromftds zu arbeiten, and ſchrieb eine « Böhm.
62
818 Hanke — Han⸗kheu
181 d «Grammatil» (1822), | bei Ein bes
—— — — vu loͤſun ——— —XX —— ie
polnifcyen (1839), lirchenſlawiſchen (1846, böb» tigen Ströme und hend einer — Wirkung
a — — 438 Meiin en ber *X
€
And ichte ein Gleftrieität auf abfolute bat er ferse
1817—24); ferner gab er neu
ee a |
cdö» PER |
Remenie» (irenflawifg, 1 846), Lupats «Ehronit
von Karl IV.» (1843), «Die imil3»
(1. b.), eine ung m. Gedichte, die H
am 16. Sept. 1817 beieinem Beſuche in Röniginbof in
dem bortigen Kirchturm fand und 1819 herausgab. 1
8 ——— Wilhelmine), Romarhchrift⸗
ſtellerin, geborene Arndt, geb. 24. 1785 zu
Jauer, feit 1814 ver 1 mit Bfarrer
Hanle zu Dyhrufurth + D., nad Tode
1819 — litterarif Arbeiten Sie ſtarb
—— ya 1826 Kae ie — ——— irn
vorzu
1821), «Claudia» (8 te —— —— ‚She
des Herzens und I Be * 38 1822
«Die ndinnen» Br
Berlen» (2. Aufl., 2 * , «Die
& ermutter» (2. Aufl., 2 Bde., .
188), "Der Iepte A — 1830), a
Hannov. 1850). ce «Gämtliden Schriften»
umfafjen 126 (Dannoo. 184157).
»H er, ni. 1. Sn 1a rY Ken
i
fu , u Quedlinburg dierte
in len * Fit am pöpi abinett
ber Univerktät, Fri —— —*
an der
und —E Kan 900 Bon und Chemie
an ber Univerhtät an ber er 1847 eine außerord.
Brofeflur erhielt. Seit 1849 wirft er als orb. Bro:
fehor der P —* Leipzig. H. Ic Herne —
weiſe mit Erforſchung oelektriſ
Eigen Halten ber — und 8
gewicten ß ale iſ lierenben Kroftalle herr
—— — erungen elektriſch werden, ‚Neem
moto) —S mit entge 55* olen
n ben Enden der hemimorphen Sen, bie —5
trifchen mit gleichnamigen ben Cnben ber:
felben Achſen, wobei a bie beiben Bolaritäten
unter bie veridjiebenen dien v en. Am far:
bigen Flußſpat entdedte er bie Eigenſchaft
bie Surahlen de3 Lichtes (Bhotgeleticit), un
am Bergktryſtall die Eigen Hit bur
fen (Attinoelektricität) eleftrifch zu werben,
dem hat er Unterfuchungen angeitellt über
bie bie, thermoeietiriichen Ströme zwif Metallen
und leitenden Mineralien, über das
palten der Ylamme, über die bei Gndentwide:
ungen —ãe Elektricitaͤten, ſowie über die
ae genaue
‚| gegeben und durch die erften genauen
. Be ndere Hervorbebu
die Wärme: —— ———
ktriſche Ver⸗ nit bed
Q en
a ber Spannungen ber Real unter I ur:
egen Wafler die Grundlagen für eine eorie dt.
alvaniſchen Kette geliefert. Über ba fen der
—— — ſtellte er eine neue Theorie auf, inden
er bie Glektricität als Treisförmige Schwingungen
des Athers unter Beteiligung der materiellen Mole
tüle der Körper betrachtet und annimmt, dab Rt
: | die beiden Mobdifilationen der poftiven und nen
tiven Gleltricität nur durch die Richtung ihres Um
ſchwungs unterſcheiden. Seine Unterfuhungen be:
teild in den « Berichten » und « Abhandlungen » de
Gejellihaft der Wiſſenſchaften witgetei:t
verdienen die « Gleftr:
= | er vorzugäweile teild in Poggendorffs «
Unter gen» andlung 1—17, Yo;
. beforgte auch, unter Mitwirtar:
—— reunbe, die — be von Ara::-
«Merten» (12 Bbe. —
—— o ke vorigen, geb. 14. Febt
1839 zu Halle a. d. ©., beſuchte das nañur
St. Nikolai zu geiyiig, tubiert dann Mathemer
auf der dortigen U und in Göttingen, x.
jeine Abhandlung dur allgemeinen rie ve
ewegung der gern sten» mit bem Breite -
frönt wurde. € ee ſich 1863 in Sein:
wo er 1867 eine —3 Profeſfur erhielt. Ks:
on
Theorie der t
——
ann
«Zur 55 der Ma
lexen
feinem
ipten von feinem Far
—— 1874 und von —
in igair
—— ie Geometrie im
ARE eu(Han: an ten), ———— Ser
n deſſen be Fa
iR ber > Seubslplb des can
n zeitig au
traftatmäbig dent
; —õe dem zeiten Ilfer Des re
ie ang, un —
——
ber — (chineſ. Zu)
pe. vor dem
pleren —— — n und ihre Gentienen» erichien -.
ode wurde:
Han:le — Hannibal (Feldherren)
finten vermitteln dreimal: ——— ben Berlehr
mit dem 986,5
hebt — ara große be ka Sirei. —— im Dienſte
uden Einwohner
—* — —— Boom an und e
iſt ihrer igleit ‚m‘ eigelcäft
die Suropäer zu Bberflügeln. Der Wert ber
habt belief ji) 1882 auf 36348900, * der Ein
fuhr dagegen nur auf 57000 Reichsma
Bau⸗le, D zu Ha
im dem ıfchmi r ge&
börenden Sande Ladak, im Siftrikt Rupticu: ber
jüdöjtl. Teil dieſes Dihrila ift das Hochthal Honge,
d. h. tiefes Thal, und bes Zußeriie © Sido ende Hanse.
Das ier in 32° 48’ nö he nd 96° 86’ dftl. 2.
ro in 4608 m gegen bubbhiftifche
Stlofter mit 20 bb — ide Bönden ift einer ber
hödhiten fteti Erde.
Ba —ã —8 ein Runieipatborougp
in England, in Staffordſhire, mitten im Pottery⸗
Biltrilt, 8 km im RU. von StoleruponTrent und
km nörblic von Stafforb gelegen, mit (1881)
16361 & weihe meit Borzellan, enlauſtiſche Zie⸗
gel und —R2 igen. In der Raͤhe
mverben nie und Bohlen gewonwen. Anterhalb
ber b , geraden, mit Biegeln gepflalterten
Strafen ein viele höne 'Billen erbaut. 9. h
ſechs Kurden n und mehrere Kapellen, ein mecha
ufeum, Theater Sunftfchul ex. |. w.
Daun (Zul.), Phyſiker, "geb. 23. März 1839 in
Schloß Haus bei Linz in Überöfterreich, beiuchte
Das ——— in münfter, ſtudierte in
„Bien, legte
matil und Bot F und
1865—68 au de
n.
——— drei Lehrſtellen
chulen in Wien und
Linz. Im J. 1868 — m mit Jelinel die Re:
Daction der Sethrit für Teteorologier hbertra:
gen. Dies fpäter Beranlaflung zu feiner Be⸗
rufung nach ten als proviforifher Adjunkt an
ber k. ) Gentralanftalt für Meteorologie und Fe
ee akt der damals Jelinel voritand
1868 habilitierte er ih an der —S
—* 1873 zum außerord. Profeſſor für phyfil.
Heographie und nach Selineld Tode (187) jum
Direltor der meteorolog. Sentralanitalt und zum
ord. Profeſſor an der Univerſität ernannt. Y
1872 wurde er lorreipondierendes, 1877 wir üches
Mitglied der faiferl. Atademie in Bien. Außer zahl:
reichen meteorolog. Abhandlungen verfaßte er von
yer gemeinjam mit Hochſtetter und Bolorny heraus:
gegebenen «Allgemeinen Erdkunde» ben eriten Teil,
ie «Aſtronomiſche Geographie und Phyſik der
rde» (3. Aufl., Prag 1881) und «Handbuch der
tiimatologie » Stuttg. 1883).
Dausa, Di in Näbren, f. u. Hannalen.
Dannaten, ein ſlaw. oltaftanım in Mähren,
n ber Hanna, einem Diſtrikt von ungefähr 1540
amüichen Dimüp und Wiſchau, weitlih von
jahr rch und nördlich von deren rechtem Zufluß
yanna, dem fruchtbarſten Teile des Landes. Sie
ınd ein fräftiger en oenicla 6 und unterfcheis
en fi von ihren Rad urch eigentiimlihen
Sialelt, Tracht und Sitte, insbejondere durch
ine beionbere Vorliebe für fhön gebaute und
arke Pferde, deber man auch bet ihnen den ſchon⸗
en Aierbefäle im Lande trifft. Cbenjo eigen
ji i Beil KH Arbeitfamtleit, groͤ⸗
d Stoly auf ihre Abkunft, wes⸗
alb eis nicht leicht vermifdhen. Muft
nd Tang lieben te leivenfchaftlid) und ihre Natios
at | in Mol
1864 die Lehramtäprüfung für Mathe | Gla
819
nabmelobien find durch bie vorherrſchenden Moll:
mes), engl. Rovellift und 2 Shaniß,
ihn
Haunat (
eb. 1827 amd) e diente 1
nigl. Marine, nahm aber Bann feinen ? —*
um ſich der Litteratur zu widmen. In ben J.
1860—64 gab er den «Edinburgh Courant» heraus,
ließ ſich 1864 in London nieder und wurde 1868
zum engl. Konful in Barcelona ernannt, wo er
8. 5* 1823 ‚Rarb. Bon 9. erichienen die Romane
be» (1849), «Singleton Fontenoy»
(1850 «Eustace Conyers» (1855) und bie
durch >> und klaſſiſchen Stil ausgezeichneten
Abbanblungen «Satire and satiristsn (1854).
3. 1861 gab er «kKasays from the
view», 1865 «Characters and criticism», eine
Sammlung feier Beiträge zu dem «Edinburgh
®, Epäter eröffentlichte er «A
Hash literatare» (1066) und die
od years of a
Haus (Joh Bi), freif Theol
une (JIo ilh.), inniger prot. Theolog,
—8* 29. Dez. 1818 zu Harber im Laneburgiſchen,
tubierte 1833—37 zu Göttingen, Halle und Berlin
Philsſophie und Theologie, privatifierte 1837—40
t dann bi8 1850 in Braun:
ſchweig far! befu te Borlefungen über philof. und
Hei Gegenitände, wurde 1851 Prediger im Hans
noverihen und 1861 orb. Profeſſor der Theologie
und Vrebiger an St. Jakobi in Greifäwald. Von
feinen riften find zu nennen: «Borhöfe zum
uben» (Jena 1851), « Belenntnifle oder drei
Bücher vom Glauben⸗ (Hann. 1858: 2. Aufl. 1865),
«Die Idee der abjoluten Verfönlichteit » (2 Bde,,
Hann. 1861—62; 2. Aufl. 1865), «Der Geift Des
—— * (Eiberf. 1867), «AnticHengitenberg »
Elberf. 1866), «Die ariftl. —* nad) ihrer Stel:
kun und Aufgabe i im Reiche der Sittlichleit» (Berl.
1868), «Die Kirche im neuen Reich» (Berl. 1871).
Saunibal, Rame mehrerer larthag, Feldherren:
Hannibal, Sohn Sisto, eroberte 409
v. Ehr. als tarthag. erbefe (ahaber auf Sicilien
Selimumt und Himera, und kehrte 406 dahin zurüd,
ftarb aber noch in bemielben abre bei der elage:
ung \ von —— (Agrigent) an einer Seuche.
— — verteidigte 262 v. Chr.
And tartbag, se Agrigent mit großer Aus⸗
dauer und fü er fein Heer, ala das Entſaßheer
eſchlagen war, bis auf den Nachtrab olüdlich Durch
ie rom. Linien: 360 in der Seeſchlacht bei Mylä
von Duilius, und 259 nochmals von Lucius Cor:
nelius Scipio bei Sardinien beliegt, wurde er von
ben Harthagern ans Kreuz geſchlagen
Ein dritter Karthager diejes Namens führte
250 v. Chr. mitten durch die röm. Flotte hindurd)
dem belagerten Yılybaum Truppen zjı ei und tehrte
ebenfo mit der von der belagerten Stadt nicht zu
verwendenden Reiterei nach Trepanım zurüd; im
Kriege mit den Söldnern (211— 238 v. Chr.) wurde
er bei Tunes mit feinem Korps von dieſen Aber:
fallen und getötet.
Hannibal, der Sohn bed Hamilkar Barlkas,
einer der größten Feldherren und Etaat3männer
des Altertums, geb. 247 v. Ehr., war 9 J. alt, als
ihn fein Bater, wie nad) dem ericht des Bolybius
und anderer H. ſelbſt erzählte, fhwören ließ, daß
er nie ein Freund der Römer jein wolle, und ihn
bierauf mit ſich nach Spanien nahm. Unter Has:
drubal, feinen Schwager, der nad Hamillars
62°
820
Tode 229 den Oberbefehl in Spanien wurde
er 224 Anführer der Neiterei; a —X
Ermordung 221 rief ihn das Heer, das ihn liebte,
zum Oberfelöheren aus. Gr vollbrachte die Unter:
werfung des öftl. Spanien bi3 zum Ebro und
griff, um den Krieg mit Rom zum Ausbrud) zu
bringen, Sagunt an. Acht Monate lang leiftete die
Stadt tapfern Wideritand. Als fie 219 gefallen,
forderten die röm. Geſandten vom larthag. Senat
9.3 Audlieferung und erflärten, da fie nicht er:
folgte, ben Strieg, welcher der zweite Bunifche Krieg
enannt wird. 9. beichloß, die Römer in Italien
Feibft anzugreifen. Nachdem er für Afrilas Sicher
heit geiorgt, ließ er in Spanien feinen Bruder
Hasdrubal mit einem Heere zurüd und brach felbit
im Srübiabr 218 von Neukarthago auf. Bon den
90000 Mann zu Fuß und 12000 Reitern, die ihm
zur Verfügung ftanden, entließ er, obfhon er etwa
20 000 Mann in Stämpfen zwiiden Ebro und Py⸗
tenäen verloren und nod 10000 Dann pe 5ub
und 1000 Reiter Hanno du Behauptung er:
oberten Gebiet3 zwiſchen Ebro und Pyrenäen über:
geben hatte, doch noch 10000 Mann, bevor er mit
50 000 Dann zu Sub und 9000 zu Pferd die Pyre⸗
näen überitieg. 30g dann durch das ſudl. Gal⸗
lien, vermied dad Zufammentreffen mit dem röm.
Konjul Publius Cornelius Scipio an dem Rhöne
und trat, von cisalpiniſchen Galliern geführt, den
berühmten Zug über bie Alpen an, ben er in 15
Tagen vollendete. Nah der Unterfuhung von
Midham und Cramer («On the passage of H.»
1820]; vgl. 2aw, «The Alps of H.» [1866]) iſt
er Kleine St. Bernhard als libergangspunft ans
zunehmen. Rad) andern ging er über den Mont:
(denivre, noch andere nennen den Mont-Cenis.
nf Monate, nachdem er aufgebrochen, langte
H. ım September 218 in Italien an; fein Heer war
auf 12000 Afrifaner und 8000 Spanier zu Fuß
und 6000 Reiter herabgefhmolzen. Am Fluſſe
Zieinus traf er auf den röm. Konful Publius
Cornelius Scipio und, befiegte biefen in einem
Neitertreffen. Ein zweiter Sieg, den er in dem:
jelben Jahre über Scipio und den andern Konful
Ziberius Sempronius Longus an der Trebia erfocht,
hatte den Abfall der cisalpinifhen Gallier von
Rom zur Folge, unter denen er nun feine Winter:
quartiere nahm. Im nächſten yabıe (217) drang
er durch unwegiame Gegenden des Apennin und
bie Sümpfe des obern Arno in Etrurien ein. Die
Anjtrengungen hatten vielen das Leben geloftet,
9. felbft verlor durch Entzündung ein Auge. Der
röm. Konful Gajus Flaminius ließ ſich durd 9.
in die Engen zwilden dem Trafimeniichen See
—* di Perugia) und ben Bergen von Cortona
ineinloden, wo er felbjt mit dem größten Teil fei:
ne3 Heeres den Untergang fand. Die geiangenen
töm. Bundesgenoſſen entließ H. freundlich, zog fos
bann gegen Spoletium, das aber wiberitand, und
von da nad Picenum, Samnium und Apulien,
inmer bedacht, die Bundesgenoſſen zum Abfall zu
bewegen. Die Römer ftellten ibm den Diktator
Duintus Fabius Marimus ent egen, einen furcht⸗
baren Gegner durch Sein vorfichtiges Zögern. 9.
jah fih zu_ermübenden Märfchen genötigt und
endlid) durch Fabius in Campanien bei Calilinum
bem heutigen Capua) eingelchlofien. Durch die
Liſt, dab er die Nömer durch Nlinder, denen bren:
nende Heubündel zwiſchen die Hörner gebunden
waren, in der Nacht täujchte, gewann er jedoch den
Hannibal (Feldherren)
Ausweg nad) Apulien. Marcus Minucius Rufur,
den er ın den Hinterhalt lodte, wurde von Fabir⸗
gerettet. Im naͤchſten Jahre (216) brachte 9. ir
der für die Entwidelung feiner Reiterei günftige
apuliihden Ebene den Konful Gajus Terenti:
Barro 2. Aug. (nad) dem berichtigten Kalender ic
zum) bei Cannä zur Schlacht, die mit ber völier
iederlage der Römer endete. Nach dieſer Sala:
Ki ihm mit Ausnahme ber griech. und lat. Stävr:
aft ganz Unteritafien zu, zudem verſchaffte ihm de
Sieg den Beſchluß der Kartbager, ihn thätig z
unterftügen, und das Jahr darauf Bündnijle ver
Macedonien und Syratus mit Karthago. Ar:
obwohl von Maharbal dazu gemahnt, hatte 3 h
unterlaften, auf Rom zu marfdhieren, deſſen Wir
ſtandskraft er zu gut lannte, fondern fein fen
nad) Capua, dag ihm infolge des Sieges von Carr:
je an eihlofien batte, geführt, während Rola wc
em Brätor Marcus Claudius Marcellus glüdit
gegen ihn behauptet worden war. Bon dem Kr:
ifata, wo er im naͤchſten Jahre (215) meift lauert.
juchte er vergebens feine Macht weiter audzubreite.
Ein neuer Gieg des Marcellus bei Nola ermut:*
die Römer, die ihm in Campanien ſechs Legionen ni
gegengeitelt hatten. 5.8 Ser war geſchwaͤcht, jeı
ruder Hasdrubal, der ihm aus Spanten ein fer:
auführen jollte hatte dort eine ſchwere Riederlar:
erlitten, ber größte Zeil der Hilfe, bie man ie
von Karthago aus zu fenden befchloß, ging bei ber
vergeblichen Verſuche, Sardinien zu erobern, xt
Ioren; das Bündnis mit Philipp von Macedor:r
ee feinen Nußen, und gegen Syrakus, wo.
karthag. Partei fiegte, fendeten bie Römer ie
Marcellus, der 212 v. Chr. die Stabt eroberte. _
In demfelben Sabre nahm H. Tarent bi auf!:
Burg ein, ſuchte aber 211 vergebens das belager:
Capua durch einen Marich gegen Rom zu retten, m
die Nachricht von [einen
Schrecken hervorrief und ber Ruf +Hannibal «
nmarfch den größe
ortas» ſprichwoͤrtlich blieb. Er mußte, ohne far
med zu on zurüdgeben, unddieharte@tr.
die Capua nad) der Cinnahme von ben Römern
litt, führte viele der abgefallenen Bunbesgenort:
den Römern wieder zu. Doc hielt ſich H. in Lre
nien, im Lande der Bruttier und in Apulien. ©
fiegte 210 bei Herboneä in Apulien , batte ade
auberdem Hr Berfufte als Erfolge. Tarentt li
oberung dur Fabius 209 entzog ihm den grüßt:
Teil der Staler, die ihm noch treu geblieben, ie
gegen fand Marcellus, ber 209 fchliehlic über 1:
e int hatte, 208 im Hinterhalt feinen Tod. %
er Verſuch feines Bruderd Hasdrubal, ihm Hit
auzuführen, durch deffen Niederlage in Etrurien añ
vereitelt war, 309 ſich H. der nunmehr ben Ari
Italien in der Hauptſache verloren fab, in bie Sit
weſtſpite Staliend (das Land der Bruttier) zur-
wo er fich faſt ohne Schladht in fefter Stellung ger"
bie Römer behauptete. app, der von Lıgum:
und Gallien aus bie Römer bedrohte, wurde IC.
nachdem er im Lande der Infubrer geſchlagen ve:
den war, nad Afrika zurüdberufen, da ſich A
tbago selbft durch den großen Publius Gormelm!
Scipio, ber 204 in Afrika gelandet war, bedie'
ſah; doch ftarb Mago unterwegs. Auch 9. wur:
urüdgerufen, verließ mit bitterm Schmen AT
talien und Iandete bei Leptis. Im folnene
ahre (202) lieferte er die entfcheibende Sdlo⸗
mweitlih von der Stabt Zama, in ber er übrmur
den wurde. (5. Puniſche Kriege) Rit de
Hannibal (Stadt) — Hannover (Provinz)
Reiten des Heeres, die er in Hadrumetum gefam:
melt, lehrte er nad) Karthago zurüid, wo er num
jelbft für den Frieden ſprach, in welchem er bie ein;
jige Rettung ſeines Vaterlandes ſah. H. wurde
zum höchſten Magiſtrat ernannt und war als ſolcher
nie die Verbeilerung der Staatsverwaltung und
Verfaflung bedacht, reizte aber ide Aartet der
Vornehmen, welde die ihm feindliche Partei des
Hanno verftärkten. Bei den Römern wurbe er
verdädtigt, daß er den fyr. König Antiochus III.
zum Striege antreibe. Als er fi der Auslieferung
an die Nömer durch bie Bud entzogen hatte, erllär:
ten ihn die Karthager jogar für verbannt. Über
Tyrus wid er nun zu Antiohus nad) Epheſus.
Sein Berfuh, die Karthager zum Bünbni3 mit
Antiochus zu bewegen, flug ebenfo fehl wie ber,
den Stönig zu vermögen, ion mit einem Heere nad)
Italien zu ſenden. Ihm jelbft wurbe nur der Be:
fehl über eine fyr. Flotte gegen die mit den Römern
verbündeten Rhodier übertragen, welche aber, ob:
wohl 9. auf dem von ihm beiepligten lügel fieg:
rei‘ war, unterlag, Da nad) Beendigung des
Kriegs das fiegreiche Rom aud) von Antiochus 9.8
Auslieferung verlangte, war er von neuem zur
Flucht genötigt. König Prufias II. von Bithynien
nahm ihn auf. Auch diefen reiste er zum Kriege
und foht für ihn gegen Eumened, den Freund der
Homer. Rom. Geſandte forderten darauf feine
Auslieferung, und Brufius war bereit, ihnen zu
geboren. Da entzog ih H. 183 der Schmach,
indem er fich ſelbſt durch Gift tötete. _
Haunibal, Stadt im Eounty Marion des nord:
amerit. Staat3 Mifjouri, am weſtl. Ufer des Mi:
Kijippi, 210 km oberhalb Gt.:Louis, pihlt (1880)
11074 €. und it ein wichtiger Eiſenbahnknoten⸗
puntt unb von befonderer Bedeutung durch feine
über den Miffiffippi gebaute Brüde. H. bildet
den öſtl. m;
Miſſouri⸗Kanſas⸗ und Zen Cilenbafn und einen
der weitl. Endpunlte ber Toledo: Wabafh: Weiterns,
ſowie der Chicago» Burlingtons und Quincy:, und
endlich eine Station ber Miffiffippis Valley : Eifen:
bahn. Als Handelsplaß beionders für Hola, Tas
bat, Horn und Schweinefleiich ift H. im Aufſchwung
begriiien. Unter den öffentlihen Gebäuden ver:
dient ein 1882 erridhteteg Opernhaus bejondere
Crmähnung.
Hannibal ad portas! (oder wie gewöhnlich,
aber nicht richtig, citiert wird: Hannibal ante
portas!), «Hannibal an (vor) den Thoren!»
CS chredensruf, weldher in Rom 211 v.Chr. erflang,
al» Hannibal gegen Rom miarſchierte, um das röm.
Belagerungäheer von Capua abzuziehen. Der Aus:
ruf wird citiert in Ciceros «Philippica» (1, 5 2ı)
und «De finibus» (4, 9,22), fowie bei Livius (23,16)
und ‘ als Schredensruf bei ſchwer drohender Ge:
ſahr ſprichwoͤrilich geworben.
anno, Name mehrerer berühmter Karthager:
Schon im b. Jahrh. um 470 v. Chr., unternahm
ein H. als karthag. Admiral eine are ition an Die
Weitlüfte von Afrila und hing nad) feiner Rudkehr
eine Tafel mit Nachrichten über fein Unternehmen
in bem Tempel des Kronos (Baal) zu Karthago
auf. Gine griedh. Üuberfekung diefer Nachrichten
ift unter dem Namen «Periplus», d. i. Umſchiffung,
auf die Nachwelt gelommen, bie unter anderm von
Dug (Sreiburg 1808) und Kluge (Lpz. 1829), ſowie
in Sammlungen ber «Geographi Graeci minores»
julebt von ©. Müller (Bar. 1865) herausgegeben
ang für die Hannibal: St.:Xofepb: | Gi
821
wurde. Dem «Periplus» zufolge unternahnt 9.
die Reife mit dem Auftrage, den Handel der Star:
thager durch Gründung mehrerer Kolonien an der
Küfte zu erweitern; er legte beren mehrere an und
kam, wie e3 Ne bis über Sierra Leone hinaus.
m 3. Jahrh. v. Chr. befehligte ein 9. 264
v. > die fartbag. Flotte vor Meſſana, erreichte
vor Ankunft der Römer, an weldye ſich die Mamer:
tiner gewandt hatten, daß er eine Belakung in die
Stadt legen burfte, ließ fi) aber dann von den
Nöntern verdrängen und wurde deshalb abgerufen
und bingerichtet.
Sein Nachfolger H., Hannibals Sohn, belayerte
mit Hiero II. das von den Römern bejeste Meflana,
wurde aber, nachdem der Stonful Appius Claudius
in einer dunleln Nacht fein Heer über die Meerenge
geführt hatte, befiegt.
Ein andere: 9. Mbrte 262 dem in Agrigent be:
lagerten Hannibal ein Entfaßheer zu und operierte
anfangs mit Erfolg, wurde aber 1ehtie lich geſchla⸗
en; 256 befehligte er neben Hamilkar in der See⸗
t beim Berge Ecnomus.
Belannter iſt der ſog. große H. Derſelbe war
der Fuhrer der konſervativen Partei in Rarthage.
Gr erwies ſich aber als Feldherr im Söldnerkriege
fo unfähig, daß Hamillar Barkas neben ihm zum
Deib ern ernannt werben mußte und das Heer
hlieplih feinen Rüdtritt verlangte. Später war
9. an ber Spipe der oli 3 zum Frieden mit
Rom geneigten Partei der Hauptgegner des großen
Hannibal in Karthago.
Bon den im zweiten uni hen Kriege genannten
tarthag. Befehlöhabern des Namens 8 führte einer
unter Sannibal bei Cannaͤ den linken Flügel der
Karthager und befehligte nachher in Pucanien und
im Bruttierlande. Im J. 214 v. Chr. wurde er
von Tiberius Grachus bei Benevent geichlagen. —
in anderer H. war larthag. Befehlähaber in Sici⸗
lien. Als derielbe den von Hannibal ihn ges
fandten numidiſchen Reiteroffizier abgeiebt batte,
lieferte diefer Alragas leriaent) den Hömern aus,
worauf 9. flüchten niußte (210 v. Chr.). — Im J.
208 v. Chr. führte ein 9. frifche Truppen nad) Spa:
nien, wurde aber zuſammen mit Hannibals Bruder
Mago geichlagen und felbit gelangen,
anno (Erzbiſchof von Köln), |. Anno.
Saunover, bie nordweſtlichſte Provinz bes
preuß. Staat3, umfaßt die alten Beligungen bes
Kurbaufes Braunihweig: Lüneburg nebit einigen
1815 binzugelommenen oder ausgetauſchten Lan:
desteilen, namentlich den Yürftentümern Oſtfries⸗
land, Hildesheim u. |. w. Bei der preuß. Belip:
nahme des 1814 errichteten Königreichs 9. 1866
wurde befien Gebiet unverändert belaſſen und aud)
ipäter die hergebrachte Landegeinteilung beibehal:
ten, nur gingen 142 hannov. Morgen (& 26,2: a)
durch Ber —— vom 9. Dez. 1869 an die
Freie Stabt Bremen über. Die Provinz liegt zwi⸗
chen 53° 52’ biß 51° 17’ nörbl. Br. und 29° 14 bis
24° 1Y öftl. 2. (von Ferro), hat einſchließlich des
erft nach der preuß. Beſihergreifung binzugelom:
menen Sjadegebiet3 einen Gejamtflädenraum von
38124,» qkm. Das zwilben bem untern Lauf ber
Elbe und der Weſer gelegene Hauptgebiet beiteht
aus dem Herzogtum Bremen mit dem Lande Ha:
deln, bem Herzogtum Verben, dem üritentum
Lüneburg, einem Zeil bed Herzogtums Zauenburg,
den Fürftentümern Kalenberg und Hildesheim und
den Grafidaften Hoya und Diepholz; es wird
‚Hannover (Brovinz)
Die Großinduſtrie Bat, namentlich im Suden ber
oe Seelen n Aufihwung genommen. Unter
ech Iifjements wichtig
— — sen und — — *
Schifjswerf
brifen, Kühe —— — Bierbrauereien und
Branntmeinbtennereien; bebeutend iR aud bie
zabals: und Signrrenfapril n unb die Bauns;
woll: und Wollinduftzie. Der Hanbel und Berl
wird dur Kommunilationswege jeder Art erlei
tert. Die hannov. Reeberei beſaß nu Binfang 18 1883
1074 Segelihiffe von 105261 t Gehalt und
Dampfer mit 1078 t. Bon den 39 ber
Provim, wel wit 328* Tiefgang
von 1,5bi8 7,5 m — find, finb bie ie bebeutenb
iten Ha orden,
Iund Papen NrB. 7 —*— —
die
— Bear Wie
thal, bie ule in aan de da
akademie in den. Bur Bertretung ber
tereiien des Hanbeld- und Bewerbefandes
—X Goslar Gannover —8* Ne lben.
en, ‚
beim, Sa —* —— ee en
un ta
find den ſchon ka: Be) tehnichen und
Fachſchulen hervo 7 gegrün einbeie
Georg⸗Auguſt⸗· Univ er en. 18 vom
und 3 lath. —— 1 5— m, 17 Real
anmnalien, 4 ymınaften, 2 höhere Bürger: | u
ale, 35 terſchulen, 9 evang., 1 Tatb.,
hrerſeminare 8 —— anſtal⸗
ten, ie eiidnule, zu Hannover, 3 Hebam:
menleheonftlten, 5 —— die Taub⸗
jtummena n m Hil nabrüd
Stade, bie lindenanftalt zu Hannover, die Srren: | den
anitalten zu Hildesheim, Göttingen und Dönabrüd.
Groͤßere öffentliche Bibliothelen find diejenige der
aottinger Untoerfität und die Lönigl. Biblio et *
Hannover. Ba ie Dilege der Willen mibaiten un
N une aorgen auber in&befonbere bie Gelell
— der —— — ehe n zu Oöttingen, die Naturs
fien u — Ghmeiiten Emden,
—E und Linebu Bereine
zu Hannover, Stabe unb „0% Der ee
und‘ ‚Jngenienroerein ju Hannover, das koͤnigl. Hof:
lbſt u. a
In ———— —— und polizeili Hinſicht
itebt die Provinz unter einem Oberpraͤſidenten mit
Sitz in der Stadt Hannover und zerfällt in 6 Land»
broiteien (Hannover, Hilbeäheim, Lüneburg, Stade,
Tsnabräd und mb Aurid) mit met Ailamınen 1 Stabttreid
— * x 56 Lan —— * ade ber
23ermaltung wi Seine t iehent J
vanbodrojt und —— — „ welche von
der Krone ernannt. werben. Durch bie Geſethe vom
22. Aug. 1867 und 7. März 1868 ift der Provinz
eine Selbfiverwaltung in gröberm Umfange als
pen übrigen preuß. Provinzen eingeräumt worben.
Griteres Gejeß ordnete die Einrichtung ber Pros
vimi ialitände an weiche Th Er hrlich zum Provin⸗
stallandtage ht der
Staastöbehörde über —— iten F
Provinj beichlieen, bie peooinzial
tute vertreten und verwalten un
‘Broviny Ausgaben M
und über deren Kufbr
Beifun
nen rc lönnen.
Es gchören gu bike
rorinzialfandtage vom
und if ei nie
Stande bes großen Grundbeſitzes 6 erblihe und 25
—X Mitglieder, vom Stande der Stäbte und
Landgemeinden je 25 e Abgeorbnete,
im ganzen alſo 75 le u
alieber;; werben auf ſechs Jah
und glei für fie
digei
) dem
Heilen a —— von ber Staatsregierung
— —
miſſar
ende Verwaltung der Geſ e der rovinzials
allarhtags und —— ne Yale zur
ee ernennen biefe einen Zanbesbireltor. Durd)
—* — 7. 338 868 wurde bem pro:
aus dem Staatshaus⸗
halte —ã—— von jaͤhrlich 500 000 Thlru. übers
wieſen 23* zur —— r Koſten des Bro:
vinji en Landſchaften und
Ihrer Bern Unterhaltung. ı und
ng F alten an der
a en Eftunge n, in
Rettungs⸗ roten, und Sands
armenanftalten beB | . Schul: und Synagogen;
weſens, der Lanbesbi iotbefen, öffent en Runits
und — Se en, ber Chauſſeen,
Landſtra mb Obemeinbewege, zu Sanbesmelio:
—— Pen u.f rwenbet merden foll. Reben
biefer —* —E find die ältern ft
bifge Be ſchaften (bie tal
ifche, die brenienfce
‚die —5 — bie osnabruchſche
Ar: einiger
Bu, —55* er sn entlihen Brandoer:
icherungsanſtalten, been lieben, während
die von ihnen früher erwaltung an
rare Ki die —— —8 — an
Ko H. weſentlich
a al he des 10. 8*
Armeelorps; —ã Br —— lommanbo desſel⸗
ben wie die Kommanbos feiner beiden Divifionen
(19 und 20) befinden fi in der Hauptitadt Han⸗
nover; nur ber Landorofteibezirt Stade gehört zum
9. Armeelorps, Hinſichtlich der Rechtspflege ſind
Gerichte erſter Inſtanz: bie Amtsgerichte (107) und
Band richte (8), als here Inſtanz fungiert das
andesgericht in Celle. Das Oberbergamt hat
fin Sis in Clausthal, das Landgeftüt in Celle.
on den 432 Mitg liedern bes preuß. Abgeordneten:
Kine wählt bie Provinz 9. 86, zum Deutichen
eichsſtage 19 ee Da Wappen
Brovinz sah ein weißes Roß in rotem Felde, bie
"Bl Bing arben find Gelb und Weiß.
ingllib, «Statiftifhes Handbuch der Pro:
5 > —** Hannov. 1881); J. ewet, «lie
Hannon, 1881).
nn
ht
mehr —— er), eher feine
fen, bis au Pan (1125 Hai
—X ehe her Weiten
n von Bayern aus dem ße
* er —2 der Löwe da⸗
Der | Base, Seen Sohn De hen Sürken ans
—5 — wird, (Vgl. a tum:
eichichte.)
NIIVVAIS IHISLNIALSIMAAON INN (UaZuIA0lg SSnoad) NIILSTOH-IIMSITHIS "IIAONNYH
men Zunguapto"upointen - Frasafuagsanounn ;utaray op NZ Minen nemuy un uber eng ra —— ——
Hannover
Die Großinduſtrie Bat, namentlich im Suden ber | 6
‚Deosing, großen Aufi Dung 9 genommen. Unter
n induſt rohen Aufl HE ementö find wichtig Die
—S und Maſchinenfabrilken,
Schifjswerfte, sn u lashütten, chem.
brifen, enzuderfabrite * a en
Brannteinbrennereien: bebeutend ift auch bie
Zabals: und Eigartenfabrilation und bie Saum
woll: und Wollinduftsie. Der Handel und Ber
wird durch — jeder Art —*
tert. Die hannov. aß zu Anfang 1088
1074 Segelſchiffe von 105361 t ot und 1
er mit de dir t. So ——
3775 8
von 5* Ts m an nd Die bebenten>
jten Harbur —2* —— Smben
und Papenburg —A
ſand zu mennen: - bie « Bald —* —— in
Syannopver, die Kö
thal, bie Da ame, in Radar, die ie Ber
alademie in
tereſſen des er * —— Def
die Handelslammern zu —
Göttingen, Goslar, Heumann € er, Yarburg, Hilb
Mi — d —8 ra — *2— ſtalten
8 re un 0 tsan
den ſchon erwähnten technifchen und
achfcufen hervo : bie 1797 Een |9
Georg⸗ Auguf:Univerli Stk n, 18 evang.
und 3tath. Onmmafen, 1 from m, 17 Real:
aymnalien, 4 Nealpr — * 2 2 höhere Bürgers
Ilm, 14 Pak ere Xi —* 9 evang., 1 lath.,
rate räparandenanftal:
ten. — ern le zu Oonnaner, 3 Hebam:
—— — — —— die Taub⸗
jtummenan il nabräd und
Stade, bie linbenanftaft A Hannover, bie S$rren: | den
anjstalten zu Hildesheim, Göttingen und Dönabräd.
Großere öffentliche Bibliotgelen fi find dieje
aottinger Hniveriieät und die Tönigl. — 3
Hannover. Für die — der Wiſſen
Kurniſte forgen ae ge Nele
ſchaft der Pina ten zu Göttingen. die Natur:
ford henden Gel ften zu be Store Emden,
Glausthal und — Bereine
zu Hannover, Stade und kten⸗
und | ‚ngenienroerein zu —— Wi königl. 7.
theater daſelbſt u. a
In abminiftrativer und — Hinſi
iteht die Provinz unter einem Dberpräfibenten *
Siß in der Stadt Hannover und zerfällt in 6 Land⸗
droiteien (Gannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade,
I snabräd und Aurich) mit zufamen 1 ——
—E “eier Bante ht beiebenitih ber
Sermwaltung dieſer e iebentli
Yanddroft und ber Kreishauptmann, welde von
der Mrone ernannt werden. Durch bie Geſetze vom
22. Aug. 1867 und 7. März 1868 if der Provinz
eine Selbfiverwaltung in größerm Umfange als
den übrigen preuß, Provinzen eingeräumt
Griteree Geſeß ordnete IT —e der Pro⸗
vingi ialitände an, welche ea jährhh hrlich * Provin⸗
ziallandtage verſammeln icht
Staatsbehorde über Kommmumaları
»Bropinz beichlieben, die peooinzinl
co een und o —X au im In übernehmen | ber
roviny an u
8 —— — tönnen.
and über beren Auf
38 g.hörer zu dieſem Brorinziallandtane vom
b
Br *
Fe — Ser
vn DaB Aeieh Dam 7,
(Brovinz) 893
tande bed großen Grundbeſihes 6 erblihe und 25
ber San Mitglieder, vom Stande der Städte und
Landgemeinden je 25 lte —
im ganzen alſo 75 715 gemäblte u 6 erb ie Mit:
echs
Stellvertreter fie sh
—* re dem Provimi fungiert ein
aus feinen Mitgliedern von ber taatöregierung
ernannter Landtagsmarſchall, al önigl; 5 Sem:
millar der Oberpräfibent ber
ende g der Geſ date
ftände ernennen biefe, Ein einen Senbeäbiretion Durd
—— 1868 mu wurde dem pro:
vinzialftändifchen Verb dem Staats
balt eine Summe von jährlich 500 000 Thirn. übers
wiejen welche zur Beitreitung ber often de Pros
ialland und ber einzelnen Landſchaften und
rer Berma tung
„fon ı zur Unte
—— dich Denen —— —&ã der
— ‚der Blin
— ten und *
armenan
nr or —E been, —ã en —*
Biene Ihaftligen Sammlungen, ber haufleen,
Zandesmelio:
Bere uf a het werben foll. Reben
Side olsertetung find bie älterm
— ndfchaften (die lal
en egen! bie lüneburgifche, die bremenfche,
, bie osnabrudſche
na 6 für Di erwaltun einiger
ftitute, nomentlid) der — randver⸗
alten, n geblieben, während
ea te Bern ftung Ar
Se een bie
—
die von a
Anftalten auf die ——e—— übergegan
it Militärifch et ‚nie rovinz 9. weſentlich
Erſatz⸗ und Garn zirk des 10. euh
Armeelorp3; ſowol bas Generallommando desſel⸗
ben wie die Kommandos feiner beiden Divifionen
(19 und 20) befinden fi in der Hauptitadt Han:
nover; nur ber Landpdrofteibezirl Stade gehört zum
9, Armeelorps. Hinfichtli der Rechtäpflege ſind
Seridte eriter —— die Amtsgerichte (107) und
gand —5 (8), als höhere Inſtanz fungiert das
ericht in Celle. Das Oberbergamt hat
fine * in Clausthal, das Landgeſtut in Celle.
on den 432 Mitgliedern des preuß. Abgeordneten:
hauſes wählt die Provinz 9. 86 ‚m Deutf
t | Reihetage 19 Abgeorbnete. Das v —
Provinz, i if ein weißes Roß in rotem Felde, bie
er ia farben nub Gelb und Weiß.
«Statiftifches Handbuch der Pro:
vinz 5 » — iR Bannop. 1881); %. Meyer, «Die
Brovinz Hannov. 1881).
Geihidt! ae ge ältere Geichichte des vor:
maligen Kön bewegt fi weientlich im
Fehden, wel ee die Feige Herzöge und Fürften
unter ſich und mit den unter dem Schuße der Hanſa
aufblühenden Stäbten einfäbelten und bie erit auf:
worden. | hörten, al3 durch eine geregelte Erbfolge bie Haus:
ber ‚bei d
ae ——
H
t der ehe ee au Sotbar ( (1125 Rai er), welcher feine
Erbtochter Gertrud an 0
zen von Bayern aus a t ber Bellen
ber | berbeiratete, deſſen Sohn Heinri ber Löwe
8 Stammovater ber wel Jürken *
rzogtum
dein m (Bol. Braunihmeig,
e21 fexesver
Ba’tefm ber Ni- ee 155, wur ee
keines Tank Gen ber belramere, Lone Ä
Etrrzzz Ber jez ' wezers) ee ae ae
Lane, me bis 16 D. recierie, wäsccab ierz
älterer Eruher Heinrich eis © cher Der ze an zwei
Augen itee den Kir Prarigwei®:r
engeren zird. Als Errt Ausze 1619 due Erims-
eirtärte, den As-ier Lesr= > L 165 gesen
ei untertägte uno Boräz 1592 zum Sarrär-
erboben wurde D. immer beie-tenixr,
mal Ernt Haze Ach Derä Die Mac Ion er
== m ber geiz; Jen Areuzrin dei Phi⸗
— Sophie, Iodter des des un-lädlihen
Bebitö i Zriedrichs V
iu
fangen
x
oreuen Puglänberd, machte
mit durch und mußte ei
Hilfstorps en in ben Riederlanden }te
feine Zruppen lapitulierten 1803 in Suli
ii:
Ad
in — * der al Fa Zeil 5*
poleon wieder etrennt und direlt m
faifertum ; dran nbreich verein vereinigt. Seit 4. —* —
Der hannon, Befanbte, Graf —— —
nnov. Geſandte, Graf von
auf dem Wiener —ãA nicht bloß die
Pe —— cn ıbern st muble au Du
inzufligung von ri d, Meppen, Lingen
und bes nörbl. Eichsfeldes —8 Land erheblich ‚zu
vergrößern, nachdem er ihm 24. Aug. 1814 eine
prosiforifce Etändenerfammlung verſchafft hatte.
Die hannov. Truppen nahmen 1815 lebhaften An:
teil an der Schlacht bei Waterloo. Am 24. Dit.
1816 ernannte ber Prinzregent, Georg IV., feinen
er, den Herzog von —— — General
gouverneur von Hannover, allein
der anzen Bermaltung blieb in den — bes
Grafen Munſter in London, deſſen Reftaurations;
politit die ritterfchaftlichen „rovingiallanbidaften
5 Dft. 1818) einführte und gegen bie —5*
8 Landtags 5. Yan. 1819 ein Zweilammerſ
Auf, in we e Erfte Kammer jede ent Wer
lie Entwidelung bauernb binderte. Die K
tution trat 7. Dez. 1819 in Kraft. Doch griff die
allgemeine Veritimmung fiber den Polizeis und
Steuerbrud immer weiter um fih und wurbe aud)
durch bie Zbronbeiteigung Wilhelms IV. (26. Juni
1830) nicht gehoben; vielmehr brachen 6. Jan. 1881
in Dftevo ‚am 8. in Böttingen Unruben aus, die
freilich harte unten zur Folge hatten, aber
auch den Grafen Mün after ftärzten und ben Herzog
von Sambridge zum Bizelönig von 9. beförberten,
Ei
Ronfti: | Kammer faum auf un
der A ichen
bildete und 5353*
ließ. Die Mifftinmung
Saft Augufts blieb aber fo groß
überall die len zur Zweiten
ke er ber Berfaffung von 1833 Relen, oört
ie oe — Regen —*
on
Yang in e banı — am 17
nnov
mußte ber en Brebfreibeit, am ZU.
Hannover (Provinz)
tadtebr zum Staatögrundgefch bewilligen und den
ifrigften Berteibiger besfelben, Dr. Stüve, zum
Rinifter berufen, der mit feinen yleichgefinnten
tollegen (Graf Bennigfen
üring) Schwurgerichte, bitändigleit der Ge:
zeinden, Trennung ber Bernau von ber
tchts ‚pflege u. K w. einzuführen verſprach.
eilen war bie Richtung biejes —
leich von vornherein partilulariftiih und da
in Wirken für die innere Organifation pielfe
elühmt, tropbem es ihm gelang, die beiden Kam:
sern zeitgemäß umzugeftalten und ein freifinniged
zerfaſſungsgeſeßz vom 5. Sept.1848 zu publizieren.
Its das deutiche Berfaflun Swerk | iterte, fchloß | a
). mit Preußen und Sadfen 26. und 28. Mai
849 dad fog. Dreilönigsbändnis, von dem es aber
bon 21. Dt. mit Sadjien wieder zurüdtrat. Durch
tefe polit. Hin: und Herzüge war die Kraft des
Riniiteriums längft gebrochen, ehe fein Nüdtritt
m Ct. 1850 ai Ir Das barauffolgenbe Mini;
erium von nchhauſen, Lindemann Deyer
ubrte in abge master Bei Weiſe einen Teil der a
€ bahnten ormen freilich durch, erneuerte
'. Sept. 1851 den Bollverein, beſchwichtigte aber
roßdem die hannov. Junker nicht, welche ſich mit
Beichwerden wegen vorgeblich verlehter interefien
ın den Deutfchen Bunb wandten.
Am 18. Rov. 1851 ftarb Ernft Auguſt und an
eine Stelle trat fein blinder Sohn ala Georg V
Iepterer beauftragte Schele fofort mit ber ib
nıng eines neuen Rabinett3, aus dem die Minifter
von Borried und von der Deden im A ri. 1852
— und Windthorſt und dem
Hammerſtein Plaß machen mußten. Die von 1 Diefem
Diinifterium auf geieplihem Wege verfuchte Ab-
änderung ber nun von 1848 fcheiterte 1858
ın dem Widerſpruch der Zweiten Kammer, worauf
3ad Miniftertum 21. Rov. desjelben Jahres ent:
aflen wurde. An die Spige des neuen Minifte:
ums wurde von Lütden geftellt und der Geb.
Regierungsrat „gimmermann maßgebenber
Ratgeber nad Dann over berufen, der mit feinen
ralettiihen Talenten den König leicht zu überzeu: | 1
em verftand, daß bie Cinmiſchung des Deutſchen
undestags Teiner Souveränetät feinen Cintrag
hue, wenn von bortber bie Berfaflung von 1848
ils ungültig entitanden ertlärt wer
uch von Frankfurt aus 12. und 1. 19. er 1856
ereitwillig — Die Stände wurden 31.
ufgelöft und ein äußerft realtionäres Miniftenum
‚on Borties, Graf Blaten, Graf Kielmanndegge,
von der Deden und von Bothmer gebildet, die
848 mit dem König vereinbarte aflung auf:
‚ob und bie von 1840 oltroyierte. Die Beamten
vurden angewiefen, bie Pr iche Berorbnung vom
eblen, Braun, von
‚. Aug. raſch durchzuführen, La e Blätter ge:
maßregelt, ein fi "Saat richtabof ingeet un und
en Sch — ee dung polit. Ber
eben entz Side dem ofcogierten
—X folgten Wahlen pur zur Zweiten Kammer
verweigerte man allen Staats⸗ und Gemeinde:
reamten, von benen man nicht eine unbebingte
Jingabe "erwartete, den Urlaub, und als damit
ch nit ganz die Dppofition gebrochen war,
ttroyierte San abermals 7. Sept. das Finanz⸗
apitel von 1840 und löfte 8
hließlih auf. In der 10.
sinnenden Seffion erlangte
br. 1857 wieder bes
e Regierung bie will:
ähbrigfte Mehrheit in ber Smweiten anmer, bie
was denn | Treu
8. Rov. die Stände innern
825
dem König bie Dotation um 100000 Thlr. erhößte
und bie berüchtigte 7 Domänenausicheidung gutbich.
Diele Bertretung befeitigte 1858 den Eid auf die
aflung, verwandelte die Staatädiener in königl.
Diener, verminderte die Gerichte und Aberwies
teilweife die Polizeigerichtsbarleit wieder den Bers
waltung&behörden. Die dffentlihe Meinung ſtand
auf ſeiten des Jungen Jihrer der Minderheit ber
Zweiten Kammer, Rubolf von Bennigien, ber
mit meifterdn er Geichidlichteit allen reattionären
Schritten der Regierung entgegentrat und 14. Sept.
1859 den Deutihen Rationalverein in Keantfurt
gründete, defien zahlreiche bannov. Mitglieder den
— en — der Regierungsbehörs
ben ausgeſetzt wurden. Selbſt Borries, ber in den
Grafenſtand erhoben wurde, konnte die immer
wachſenden Einmiſchungen des fidh völlig über:
Ihägenden Königs nicht mehr ertragen; er wurde
1862 ungnäbdig entlafien, ald die Mi timmung bes
ganzen nde3 über bie a eines alten
—— aus dem 17. J *1 laut und in
einzelnen Exrceſſen äußerte. San an fab ſich ge»
nötigt, 21. Aug. zu erflären, daß ber Katechismus
nur da gebraudht werben jolle, mo berielbe mit
Bereitwilligleit Aufnahme fände, und entlich
10. Dez. dann aud die übrigen vorriesſchen Kol⸗
Slate nit Ausnahme bed geihmeibigen Srafen
Platen und des der Boliit fern ftehenden Krieg3:
winifterd von Brandid. Das neue Minifterium
von Malortie, Pindtborft, Erxleben, von Hammer⸗
ſtein und d Dr. Lichtenb erg berief eine Vorſynode,
mit der eine die lirchlichen Gegenſaͤhe vermittelnde
fir orſtands⸗ und HH vereinbart
ward. Bei den unbeein Rußten len von 1863
erhielt die liberale Bartei ſofort wieder Das fiber
gewicht in ber Zweiten Kammer und reformierte
manche Auswuchſe der Realtion in_gemäßigter
ife, bis fi wiederum eine laute Mißbilligung
über die undeutf ‚Haltung des Grafen Platen in
der ſchlesw.⸗holſtein. „grade, an deren bunde?:
mäßiger Löfung 9. durch Zruppenfenbung teils
nahm von neuem bildete. Im Anfang des
865 fah fih 9. zum abermaligen Anſchluß an den
Selen, unter Verzicht auf die Hälfte des bisher
ezogenen Bräcipuums, genötigt. Ungeachtet Meer
Pieberlage und der Verdrängung ber hannov.:jädi.
ruppen buch Preußen aus Hol olitein, ungeachtet
ber wachſenden ultramontanen Cinfl fiaſſ⸗ auf den
of, neigte die hannov. Politik bei den greitig:
eiten zwif ber Bundeömehrbeit und den deut:
fen Sroßmädhten in der ſchlesw. bolfein. Ange:
legenbeit oh mebr auf die preuß. Seit
Im Herbft 1865 brachte bie Borliche be Königs
für ein_perlönlihes Regiment ein abermaliges
erwürfnis mit dem Minifterium bervor. Graf
ee ‚gelangte, aus eigener koͤnigl. Bewegung
ium des Staatsrats, während von
Immerkein, Grrleben, Windthorft und Lichten⸗
ihre Entlafiung erhielten. An ihrer Stelle
bildeten 21. Ott. 1865 Bacmeifter, Dieterichs, von
obenberg — Leonhardt das fünfte Minifterium
eit dem ntritt des Königs, wel
indes ebenfal 2 un big war, dem immer orö
Shranten zu fe Rbüntel des blinden —S en
ranlen zu ſeßen. Die ve ere un
3 wurde jedoch fehr bald durch le lich ih
—— Bro jener ‚gettalter ri ausmärtig h ehr 1 Ange:
on im
ein Konflikt milden © Öfterreich und den —8* wegen
826
der ſchlesw.⸗ holſtein. — ber Bundesreformfrage
unvermeidlich ſchien. Der Hof und das Kabinett
trieben ein doppeltes Spiel; während ber Minifter
Heubern, Graf von Blaten- ermund,
—ã— gegenüber offizielle Friedens:
eun
Preuß,
—— — gab, beriet das
und Fr
Kabinett inögeheim bie
iſch⸗ preubiichen Kriegs. Als der
Mehr rheit der Zweiten Kammer, R. von
mit feinen $reunben 29. Rai den Antrag feilte,
Fon ben dringenden Wunſch des Landes auszu⸗
„daß nicht vorzeitig gerüftet werde, und
daß wicht das jegige Minifterium,, jondern nur ein
po at ben vollen Anjehen nad) oben und unten aus:
Gefamtminifterium in der er Sage fei, mit
role pt die wahren Intereſſen bes Landes und
die nationalen Aufgaben einzutreten: felbit ba
nicht glaubten die enticheidenden Kreife an bie Un-
Itbarleit ihrer Stellung, und die Erſte Kammer
Ihrer der
nnigien,
Hannover (Stadt)
Eventualitäten eines öfter: en
Sinverle;
—
vom 20. Sept. 1866,
—— Srantfurt a.
Monardie vere
Befikergreifung bi er Zänber,
1. Oft. 1867 bie preuß. Bexfaffung
"Sitteratur. Gpittier, «Gei N ih bei er
fürftentums 9. fit der Reformation bi} zu (m
8
eſchloß noch 4. Juni mit 25 n 17 Stimmen | des 17. Bde, Hammoo. 1738); fer
KA Ybrefie 383 König, In welcher fie I ir mann, « Hr der Yanbe Braunjdwcg ı
«volles Vertrauen zur bis bundes Lüneburg» (3 u Bar. 185357), Sue
a BER a Een
ngmtövolien Bundesta vom » NANOD , en
—— — auch Fu öfterr. Mobili- I Men noftändifchen Berfafum
fierungdantrag. Infolge davon richtete Die preuß.
Regierung bereit am 15. Juni ein Ultimatum an
9., in we fie ein Bündnis auf Grund unbe:
waifneter FKeutralität und den Beitritt 9.3 zu dem
Preuß. Eie und Dagegen Bemährleifu ftung — Aianes
— —* dieſes Reformvorſchlags bot.
die hannov. Regierung ſofort abebnend
jo uberſchritten ſchon in der folgenden Nacht bie
teußen von Winden ber die hannov. Grenze; in
grober Eile ı murben die wichtigften Aenfiüde zu:
ſoammengepacdt iere nach London
ſchaft, bie ae ol königl. Silberlammer heim hr
im Schloßteller vermauert und im Tönigl. Refidenz-
ſchloſſe zu Herrenhaufen die Borbereitungen ge
trofien, der nicht fchlagfertigen Armee nad Goͤt⸗
tingen zu folgen. Der König und ber Kronprin
fuhren gegen 4 Uhr morgens mit ber Bahn na
Göttingen; die Koͤnigin Marie blieb mit ihren bei:
den Töchtern in Dersenbaujen, von. von m oo fe fpäter
auf das benachbarte nburg über:
fiebelte. Am 17. Kan Tüdten bie Serben in ber
Hauptitadt ein, währ eine andere Kolonne,
über Harburg en unter Manteuffel Stade
nahm und dann den Truppen folgte
I e leßtere fi über iligenftabt nach En
wandten, um fi) De eb nit den zögernden
Bayern zu vereinigen. Die Gegenwart be3 überall
fi) einmiſchenden Königs binderte jede rajche und
energiiche Altion und Nat enblich 27. yani zu
dem Treffen bei Langenſalza. In dieſem blieb
bannov. Armee in ihrer überlegenen Truppenzahl
egen ben preuß. Generalmajor von Fließ zwar
ieger, doch ohne im Stande zu fein, ben Sieg
auszunußen, Hafen, I mußte I Gegenteil fapi-
tulieren, die Waffen, Pferde abgeben und ſich auf:
löfen, während der König mit wenig Begleitern
nad Thüringen ging, alle Bergleih3: und Frie⸗
den3verbandlungen ablehnte, den hannov. Grafen
Münfter, der ihm bie Lage der Dinge klar zu mai en
bemüht war, abwies, um dann ganz in bad —AF
der Feinde, nach Hiebing bei —*— überzufiedeln.
Troß der tafchen Sie ee und feiner Der:
bündeten blieb das Sc al 9.3 einige Monate in
Köni —* Fe von 1814 — 48» (Hanno). eg
Dppermann, «Zur Geſchi 2 vom 18
‚186062; 3.Aufl.,3 Be. IX
tl. 1868): «5.8 Iehte Tage» (186466) in ln
ſere Zeit» (Jahrg. 1867, 1. ); **
cWGeſqi te von taunf—hweig und 9.» “W
1884); «Memoiren zur Zeitgcici
ing,
(33 e., Lpz. 1881).
866 die Hauptilabt desäir
reichs und Senders if Königs von SHamır
eitdem bie Ha —— ber gleichnamigen vr
rovinz, ift Der Dberpräftbiums, ie *
neraltommanboa 42 10. rpß, dar ©
ber 19. und 20. Divifton, eines Militärreiirteh
einer Kriegäfchule, des evang.-lutb. Landetlori
riums, des Ronfiitoriums für bie Canddrofen".
Hildesheim und Lüneburg, —* Provimiali⸗
ber ‚Sinanpbireltion, ber ndesbıreltion, F
hannov. Staatsbahnen, einer X
of und Zelegraphendireltion, eine 24 —
, eines Amtes, eines Magiitrats fi
z und eines Amtögerichts u |. m. "En Er
in ebener, a a Gegend zu bein
ten der von bier aus ſchi are Be
maligen Fürftentume Kal “
Linien Berlin:H.:Röln, H.⸗Al
emünde
Katholilen und 8450
in alifen und bie Egi —— et =
und Marienftabtteil (1859 mit der Sul.
einigte Borftäbte) und ben im robusten
gun Sei. „Söne Brüde * —* die ei
n ver
Denen T * * De
teln bie men itation nach
nem Buntten. Im en
Era inter ben * na a
Waterloos
der Altitäbter unb der ber Na
r Altſtaͤd ae Bahahoik, #
X
ben: der
und T eoterplag
ter un) bee der Alagesmarit,
Hannover (Stabt)
827
Irnf:Auguft:Plag. Unter ben bh kutfigen & Ir unb BWelfenplage, das Militärhofpital, das
ie
>üuden nimmt das Lönigl. Refidenzichlog
Stelle ein. Dasfelbe wurde 168640 von ‚Deriog
deorg erbaut, feit 1817 aber völlig umgeftaltet
ınd mit practvoller Kolonnade an der Leinſtraße
erfehen. Die enthält ein von Lulas
Cranach gemaltes Altarblatt und, größtenteils in
!ojtbaren Behältern, einen ſehens werien Reliquien:
ind Antiquitätenfchaß, welden Heinrich ber Löwe
opograpı
1172 zum Zeil aus Paläftina mit nad Braun
chweig brachte. Sonſt zeichnen fi aus: das alte,
„on Haje wieberhergeftellte, arhiteltonifch berühmte
Ratbaus (1489 und 1455 erbaut); das dem alten
Neitdenzichloffe gegenüberliegenbe Lönigl. Palais;
28 prädtige, an 2000 Buldauer fallende Hofs
heater (Sept. 1852 ne: ferner das Etändes
yauß, bie Kalendergiſche Landicaft, bie Tönigl.
Reitjchule, das Seugfaus, die Kaſernen am Waters
ifßie Lage don danneder.
en aD ER HH —— Ari, a triettene
tafoniftenanftalt) die indbungsans
alt, das 1856 errichtete — für Kunft und
Volytechniſche Hochſchule bie
mnafien und bie höhere Bär:
ofshalle, der große Centrals
Inlagen und das neue Bolt: und
Telegraphengebäude am Ernft-Auguft: Plage, von
1878 —81 im Renaifjancefil erbaut, das Juftiz-
gebäude, des Kongerthaus, der Schlacht: und
— Bon den 15 gotiesdienſtlichen Gebäu:
ben bienen 10 ben Lutheranern und je eins ben
Ratholiten, Reformierten, Jsraeliten, Baptiften
und der Engliſchen Gemeinde. Die ältefte Kirche
ift die bereit 1238 erwähnte Marktkirche, fehens:
wert die neue (1864) got. il uöticche. Im der
Reuftädtertirche befindet fü ibnig Grabmal.
828
Bon Dentmälern ei 9. feit 1861 die Reiters
ftatue des Königs Ernit Auguft (von A, Wolf mo:
delliert), die 47 m hohe, mit einer Victoria ges
ſchmadte Waterloofäule, das Leibniz: Monument
auf bem Materlooplage, das eherne Standbild
des Generals Graf Alten neben dem Archive,
dad Denkmal Schillers (von Engelhart) auf dem
Georgäplage, das des Romponilten Marſchner
auf dem Theaterplage, das des Technologen Harz
marſch daſelbſt, das des Paſtors Bödeler auf
dem Narktpiahe und das Kriegerdenkmal am Ende
der Königftraße. vr den Unterricht ift auf das
teefisichfte gelorgt. Außer ben 15 öffentlichen Bolt:
ulen, zahlreihen Privatinftituten und Warte:
dochſchule zwei Lyceen, ein Kaiſer-Wilhelms⸗
Gymnafium, zwei Realgymnafien, zwei höhere
Bürgerfhulen, zwei höhere Töchterfchulen und vier
mittlere Staditochterſchulen. Hierzu fommen von
Fachlehranſtalten brei militärische Unftalten, Pre:
digers und Schullehrerfeminar, Tierarzneifhule,
Entbinbungete tanftalt, Handelss und Gewerbe:
ſchule und indenanftaft. Von den Sammlungen
en beftehen zu 9. eine berühmte ib &
für Zifienfiaft und Kunſt find beſonders hervor: | fi
yubeben: die Lönigl. Bibliothet (175000 Bände),
ie Stadtbibliothek mit feltenen Handſchriften, die
Eocietätäbibliothet (32000 Bände), die Bibliothek
Hannover (Stadt)
die Hannoperſche Bank, eine Lanbestrebitanftalt,
ein Ritter aftlicjer Rrebitverein, eine Vereinsbanl
und eine Renten: und Kapitalverfiherungsantalt.
Im Norweiten ber Stadt führt eine prächtige Lin:
denallee durch au; eöehnie Lönigl. Parts zu dem
Schloſſe Herzenhaufen (. d.) und dem neuerbauten,
ſchoͤnen, fünftürmigen Welfenfhlofie, melches für
die Polytechniſche dachſchule umge ut ift.
Seid tliges. Die Stadt 9., ber zuert
1163 Erwähnung geſchieht, fiel 1203 bei der Zei:
kung ber weifiſden Länder unter bie brei Söhne
Heinrichs des Löwen dem Pfalzgrafen Heinrich) zu,
wurbe_aber 1223 von diejem mit feinem übrigen
Erbbefige feinem Neffen Dtto dem Kinde, dem
tifter_ber Altern braunſchw. Linie, übergeben
Beim Einfalle Rönig Heinrichs von Hobenftaufen
in die welfifchen Länder ging des 1227 aud S.
verloren, welches fih dem Grafen Konrad von
Sauenrobe unterman ‚von biefem aber 1241 or
Otto wieber zurüdgegeben wurde. Bei der 1269
7 Quedlinburg erfolgten Teilung der welficen
inber fiel H. dem Herzog Johann zu, deſſen Son
Dito ber Strenge NASN jehr begünitigte und
ie 1309 mit einer Mauer umgab. = em ri:
dem Bifhofe Siegfried II. von Hildesheim cu
bensſe — welcher der Febde zwifchen Dito un
Ende magte, wurde 9. und daß Schloß Lauentode
des Senator8 Culemann u, f. w.; ferner die Münz: | an letern abgetreten, von biefem aber wieder an
fammlung, das I “ " mebigleiten | Otto als Lehen übertragen und fiel 1369 beim
in & iin auf vormaligen | Tode Wilpelins mit dem großen Beine an
Serfoe auſes er dausmann; | Magnus mit der Kette von Braunfchmeig. du
che Gemäldegaler Kunft und ati begann aber der Lüneburgilche Erbfolgeltig
Bifenfhaft und ‚um. Geit | mit Albreht von Sadıfen, in welchem 1371 das
1863 befindet ſich ein 300log. | Schloß Lauenrode von Albrecht mit Hilfe der Jar:
Garten. Neben einem Ge: | noveraner erobert und von ben lehtern zerlirt
werbe: und einem Bereine be: | wurbe., Bei dent 1388 — jenen drieden hul:
fißt H. auch viele ı ie (Arditet: | bigte bie Stadt 9. den lüneb. Herzögen Bernhard
ten und Ingenieui che Gefell: | und Heinridy, trat 1481 in ben Sur der Hana
jchaft, Hiftorifcher ne u. f. w. | unb mies 1490 tapfer ben Überfall Herzog Heinrit
Die Zahl der Gef her 50, bie | des ölltern von Braunf—weig zurüd., Bei der ür:
der Zurnvereine 4. berteilung 1495 fiel 9. an Herzog Grid) den ültern
wei Dritteile der Bevölkerung leben von In—
dultrie, Handel und Verlehr. Seitdem 9.
Mittelpuntt des nörbl. deutſchen Eifenbahnfyftems
geworden, hat es fidh zu einer Yabrikitabt von Be:
itungentwidelt. Größere Etal Üffemenna pn: Die
Reparaturmerlitätte ber Stantöbahn, eine Baum:
wollipinnerei und Weberei mit 70776 Spindeln,
3478 Doublieripindeln und 7 Webſtahlen, eine
mechan. Baumwollweberei mit 1530 Stühlen, eine
Hlah3: und Hedegarn » Maſchinenſpinnerel mit
3780 Yeinfpindeln; ferner eine Waghtuchfabrit,
10 Naicinenfabrilen, 6 Eifengiehereien mit 1524
Arbeitern. Außerdem beftehen Fabrilen je eine für
Geſchoſſe und Kriegematerial, Zündhüten, Gold⸗
umb Silberwaren, Bronze: und plattierte Maren,
9 für Pianofortes, 13 für Chemilalien und Far⸗
ben, 3 für Kapeten 7 für ladierte Waren (Lams
pen), 40 für 5 abat un! ‚Eigarren. Auch zählt
man 2 ‚Fournierfäneibercien 2 Ralfbrennereien,
19 Ziegeleien, 11 zum Teil bebeutenbe Brauereien,
26 Brennereien. Neben 31 Buchbrudereien bes
ſtehen 30 Buchhandlungen. Der Handel, vorzugs⸗
weile Produlten⸗ und Spebitionshandel, ilt in
ver Beit durch die Gene nverbinbungen &
ie
u
Blüte, gediehen. tte find
8 RE —A—
It ing $., Olbenb: 2
— Eve uns Babe Auferbon Ihe fr
von Göttingen, unter welchem zu Anfang de 16.
12 gabe die prot. Lehre in H. durch Urbanus Regius
eingeführt murde. Im J 1636 verlegte Here
Georg von Celle feine Reltvenz nach 9. , wo fie bis
1714 bfieb, in welchem Jahre der Kurfürft Gy
den Thron von Großbritannien beftieg. Als 187
die Perfonalunion mit England Sufbörte, mırk
auch H. wieber die Refidenz der Könige. Beim de
ginne des Deutichen Kriegd von 1866 wurde $.
17. Juni von den Preußen befegt, am bann mit
dem gejamten Königreiche an die preuß.
und f feitbem bie Hauptftabt ber Provinz 9.
. Hoppe, «Gef icte der Stadt 9.» (Hamm.
(Sieg. 1850 Che ed, ub fie Denadur
Hildesh. Thie . und feine bena
Gebiete» (Hannov. 1873); R. Hartmann, «&
&ichte ber Refidenzitabt H. von den älteften Beier
bis auf bie Gegenwart» (Hannov. 1879); «Ti
Tönigl. Reftbengfadt 9.» (Hannov. 1883).
Der Landdrofteibezirt Hannover Defekt
auß bem ehemaliden ürftentum Kalenberg un
el eraligen Grafidaften Hoya und Diepf
umfaßt 5783 qkm mit (1880) 462099 G. (Tb cu
den Quabratfilometer), worunter 435232 —8
life, 20450 Katbolifen und 5656 QJuben, un
fält in den Stabtfreis 5. und bie Landlriit
3 (974 qkm mit 87921 G.), Diepfol, Samelt
oa, Nienburg und Wennigien.
Ha⸗noi — Hana
Ba⸗noi oder Ke-ſcho, — Marktplaß, Haupt⸗
ſtadt von Tongking, der noͤrdlichen, unter einem
Vizekönig ftehenden Provinz des Kaiſerreichs
Annam in Hinterindien, liegt, auf dem, rechten
Ufer des von ben ®ebirgen ber chineſ. Provinz Jun⸗
nan herabkommenden Flufle Sangloi oder Song⸗la
in einer [ruötbaren Ebene und wurde im 16. Kabırh,
auf der Stelle oder doch ganz in Nähe der frühern
Hauptftabt dieſes Landes gegründet. Bon dieler
lestern find noch die weitläufigen Ruinen eines
alten großartigen Königspalaftes, fowie einige mehr
oder weniger verfallene Baulichkeiten erhalten. Die
breiten Straßen bes umfangreidhen heutigen 9.
erheben ſich versahtenföriß übereinander. Die
Bevöllerung von H., unter der ſich gegen 20000
eingeborene Chriſten befinden follen, wird fehr vers
fehieden von 80000 bis 200000 Seelen gefdhäht
und befteht bauptfählih aus Annamnejen und
Chinefen. In den Händen dieſer leßtern ift vor⸗
nebmlih der bedeutende Handel mit den chineſ.
Sudprovinzen Jün:nan und Kwangsfi, welder bie
ebenfall8 von Chinefen verfertigten Baummoll:
und Seidenftoffe, verſchiedene Gerätichaften von | 3
Eiſen und andern Metallen, wie Bloden, Kano⸗
nen, Rägel, Mefier, Scheren u. a. m. zum Gegen:
ftande hat. Die Annamnefen ertigen Filigran⸗
arbeiten aus Gold: und Silberbräbten, ladierte,
mit Gold und Perlmutter eingelegte hölzerne Dos
fen und Käfthen, Säde und Beutel von Leber,
Körbe, Matten, andere Flechtwerle u. |. w. In⸗
folge de3 Vertrags von Saigon (15. März 1874
wurde der Hafen von H. dem auswärtigen Sande
geöfinet; auch wurde ein franz. Konſul nebit milis
täriiher Bebedung in H. zugelaflen. In bem
1832 ausgebrochenen Kriege Annams mit Frank
reih wurde H. 2. April 1882 von den Franzofen
befeßt. (S. Zongling.)
Danotean (Besten), franz. Sanbfdaftzmaler,
geb. 25. Mai 1828 in Decize (Depart. Nitvre), war
Gigour' Schuler. Gr verbindet das Sandichafts:
iad mit dem Genre in anmutiger Weile, verfteht
humoriſtiſch zu beleuchten und zeigt Träftiged, ge:
jundes Naturgefühl in ber Auffafung. emälde
von ihm find: bie Hütte bei den Fontaines Noires,
bie Jagd an der Canne, dad Beduinenlager von
Zaghouat (1856), bie Quellen von Charency (1861),
der lauernde Hate (1866) u. f. w.
Sanoser, Stadt im nordamerik. Staate New⸗
Hampfhire, County Grafton, am Connecticut, mit
11880) 2720 E. und dem 1769 Ei Dart-
mouth College, einer der berühmtelten Unterrichts;
anftalten der Vereinigten Staaten mit einer Biblio:
thek von 52550 Bänden.
Hand, Ablürzung von Johannes, hebr. Jehö-
chänän, d. i. Jehovah ſchenkt oder jr gmäbig, Mit
dem Namen — verknupfen fi) noch Ne enbegiehun:
pen, die meiſtens ind Scherzhafte oder Berächtliche
ubergehen. Dan ſpricht von einem Großhans
und Kleinhans ober 5 und Händchen, 9. Dampf
in allen Gaſſen, Prahlhans, Schmalhans, Hans:
wurft, Hansnarr, H. vorn im Stall u. ſ. w.
Banſa (got. und althochdeutſch hansa, fpäter
hanse, mittellat. hansa) bebeutet im Gotifchen fo:
iel wie freitbare Schar, fpäter allgemeine Ver:
inigung, Genoſſenſchaft. Das Wort wird ſchon in
yer got. Bibelüberfegung des Ulfilas gebraudt. Im
Dtittelalter bezeichnete man damit befonders Die Ge⸗
ellicyaften deutſcher Kaufleute im Auslande, welde
ich zu gegenfeitigem Schuß und Beiltand zuſam⸗
829
menthaten und In gemeinfamen galtoreien ihren
Handel trieben. Enblid blieb der Name haften auf
jenem deutſchen Städtebunde (Hansa alemanniae
oder teutonica), der vom 13. bis ins 17. Jahrh. be:
kan und an weldem über 90 See: und Binnen:
tädte, Neichaftäbte und Sanbitähte von Reval un)
Narva bis Amſterdam und iddelburg, von Köln
bis Breslau und Kralau, vorübergehend ober
dauernd Anteil nahmen. Ber deutjche Handel zu
Lande und zur See hatte früb eine Ausdehnung bis
nad) England einerfeit3 und Rußland andererſeits
erlangt. Als die älteften Faltoreien find die Höfe
der deutfchen Kaufleute in London, Brügge, Wisby
auf der Inſel Gothland und Groß: Nomwgorod_be:
kannt, weldye bis in das 12. Jahrh. und zum Teil
noch weiter zurüdreichen. Diele Verbindungen ſuch⸗
ten von ben den Landesherren Privilegien zu
erlangen melde ihnen freies Geleit und Eremtion
von isbräu en zuficherten. Andererſeits forgten
die deutichen Städte, jede in ihrem Umtreife, für
die Sicherheit des Meers und ber Landftraßen, und
bie Nachbarſtädte bildeten Vereinigungen zu dieſem
wede. Die eriten belannten Verbindungen der Art
in Niederdeutfchland wurden aen Hamburg und
Lübed (1241 und 1255) ee (often, um die Hans
beläftraße Durch Holftein zwiichen Dftfee und Nord:
fee freizubalten; 1259 vereinigten ſich Lubed, Roftod
und Wismar zur gemeinfamen Belämpfung der
Sees und Straßenräuber. guft um diefelbe Zeit
ſchloſſen bie mweitfäl. Stäbte Münfter, Dortmund
Soeft und ippftabt ein ähnliches Bünbnis, ud
die deutichen Kaufleute im Auslande wandten fi
Drud und Brivilegienverlegung um Hilfe an
bie heimatlichen Städte, bie dann durch Unterhand:
(ungen ober durch eine Handelöfperre, im äußerſten
e felbft dur Krieg Genugthuung zu ſchaffen
uchten. igentlihe Hanſekriege find Fo mır
gegen bie flandinav. Reiche geführt worden. So er:
ämpften 1284—85 bie fünf fog. wendiſchen Städte
Lübed, Wismar, Roftod, Stralfund und Greif
wald nebft der Stadt Riga und den Deutſchen in
Wisby einen vorteilhaften Frieden mit ausgedehn:
ten Hanbelsprivilegien von König Erih von Nor:
wegen. Weniger glüdli ven die Kämpfe der
Städte Wismar, Roftod, Greifswald und Stral:
fund gegen König Eric) Menved von Dänemart feit
1311. Der dan. König Waldemar IV. veranlafte
durch die geriörung von Wisby 1361 und andere
Gemwaltma regeln den größten und erfolgreichiten
Hanfelrieg. Nach einer alten Sage erhielt Walde:
mar Fehdebriefe von 77 Hanjeftäbten. In den Frie⸗
denzichlüflen von 1370 und 1376 mußten fowohl
Dänemart als auch da8 verbünbete Norwegen Scha⸗
denerfaß und Erweiterung ber Danbelöprivile ien
bemwilligen. ®leichzeitig erlangte Albrecht von Died:
lenburg mit —*8 Hilfe den Thron Schwedens
und bezahlte dafür mit dem großen Privilegium
von 1368. Damit beginnt die Glanzperiode der
deutſchen H., die nunmehr die Oſtſee beherrſchte
und den ganzen Zwiſchenhandel zwiſchen Oſten und
Weſten des noͤrdl. Europa. Ihre Hauptverkehrs⸗
päbe waren bie vier Comptoire zu Nomgorod, zu
ergen in Norwegen, zu Brügge und zu London,
fowte das Filcherlager auf der Halbinfel zwiſchen
Standr und ulfterbode in Schonen, wo vom 13,
bis in3 16. Jahrh. die ergiebigfte Heringsfiſcherei
betrieben wurde.
So war bie H. eine Verbindung deutfcher Städte
zur Wahrung der allgemeinen Handelsintereflen im
830
Auslande geworben. en ara
eigentlichen Bundesv
Bundeszwedce —— —*—
Tees eftgeftellt; a
lam es niemals zu einer
; bie —— für
lle ver;
be, il ins in — über
A üben, ee
tonsinftang) für alle Aue
meten S
ea Be
* —S uf den Dante:
ira Susi, in —5 die Angelegen⸗
entlich Tanıen nd bie
——
—— — — — «verhan ein, 4 Ga
dneten waren meift De In⸗
jonen each unb mubten die Beichlüfle an
n abbing,
Pr am Inueften a
bie ee
nen unmittelbaren
al von aus⸗
5— ver —** un⸗
er
—— ld Ba
nn in — "bie deutichen Binnens | wel
ife gingen
ar der der 5.1 faft ganz verloren.
zuvor war zwilchen den Seeftäbten tiefe
Ep lung "ingetreten. Se mehr ſich her auf ents
wide beho mehr kam bie irette t auf und
die wildenftationen wurden übergangen. Die Nie⸗
ber nder fuhren birelt nah Schweden und Ruß:
die preuß.-livländ. Städte begannen nad)
— d und Niederland zu handeln. ck,
durch in ſeiner Bedeutung als Hauptſtapelp lag des
—— bedroht, verſuchte bagenen eine Art
Stapeljmang gelten I} machen. Vie Folge war,
daß bie Nieder änder fr von der 9. losjagten und
dann feit 1425 von der ee gan *. chloſ⸗
ſen wurden. Doch ließ ſich ein ſolcher ah 3 nit
aufrecht halten, und um 1525 mußte 2ü
Nieberlän ern vertragämäßig, bie Oſtſ — jr
hatten, So blieben endlich ala thätige Mitglieder
nur bie fog. wendiſchen Städte übrig, Die mit
— weſentlich gleiche Snterejlen batten, außer:
dem Hamburg und Lüneburg. Diefe waren es fa
allein, welche während des 15. und 16. Jahrh. in
weten Kri egen bie flanbinav. Unionskönige
ie Ditfecherrichaft g egreich behaupteten. Der legte
und glänzendite Erfolg, die Entthronung König
Ghriftiang II. und be nitive Auflöfung der ſtan⸗
dinav. Union (16523) ward durch einen Kriegsbund
kei ichen Lübed und Danzig errungen. In biefen
riegen hatte regelmäßig Schweden und meift auch
Sayleöwig: Holjtein auf feiten der 9. geltanden. Als
r dag nächſte mal zum Kriege fam (bie fog.
Grafenfehde 1534—36), hatten die Berhältnifie ſich
völlig verändert; Schleswig⸗ Solitein, Dänemart
und Schweden waren verbündet. Dagegen bielten
zu Lübed nur Wismar, Roftod und Stralfund,
während einige andere Subfidien zahlten. ber:
dies —8 ſich die Städte im Innern dur ae
ligiöfe und polit. Parteiungen. So ging die Oſtſee⸗
errihaft verloren und man mußte froh fein, im
jeden.nur einen Teil der frühern Privilegien als
ee ne wieder zu erlangen. Auch der leßte
Krieg, 2 FA die Stadt Dübed als emo
der Krone Dänemark 1563— 70 gegen S
führte, änderte nichts daran. Nicht als polit. a
fondern nur als eine lofe Städtenerbindung zu kom:
Han
tabt “auzldtsogen», — es ir den
bs | In
ft | lauft, und das fog.
ündnis einzula m. te Sahed dem 5* won Io”
wurden die drei vemen, Hambıti
beauftragt, foweit als 3 —— ir
wohren, und dieſe ſchlo fen ‚eo ein
u
Am — as 1641 erneuert
en machte —* nor
und aufs neue zu ſammeln, und es am Ir
ein legter Hanſetag zujammen, auf bem Sin
remen, sg, Braunfchweig, Danzig
Köln vertreten waren; body derſe va Fe
Refultat. alte 9. war aben. Der Yan
und die geringe Er —2 — fielen den drei Etane
| Eee i Ai ee Kae, 2g anbeim. Unter der
uß befta ie n rigen drei hanjeatüör:
Comptoire fort, und zwar bad Comptoir u Be
in alter Weile, bis 1775 die Gebäude veräuhert ız
den. Der fog. Stahl ae in London wurde 1853 mt
kein er Haus in Anton‘
übernahnt 1863
egierung bei der 3
löfung des 1 ie
gitteratur. Sartorius „Geiäidke bi
fentiihen Bundes» (8 & Bde., Sött. 18029; $u
—5 Ztnd e ——— bes Urin Des fe |
9.» €,
Fre der F den — (3 Bde. N 1854); Od
Si «Die * Tee un Köni —— Lee
nemarl» (Jena
2 (bearbeitet von ont. 006 SR (baum,
ga alle 1876— 84); «Reze
nfetage von 12561480» (bea
mann, ®d.1--5, £p3. 1870—80); «Hanferegeht
1431— 76» (bearb. von vonder Opp, BA:
1876—83); aHanferezefje von 1477—1530° (if:
von Schäfer, Bd. 1—2, Lpj. 188083); —*
ðejchidtsbiater⸗ vom Verein fir de⸗
ſiſche Geſchichte, .1—10, ꝰpʒ. 1871
Daniäg (ipr. Yan ang), außgedehntes Gurt
moor in Ungarn, die Ö 1 Sortjebung des Neuheit
fees (f. b.), 1i 174 qkm groß, von ben anmohntsK“
Deutihen “Bofens genanat, feit 1780 de®
einen 7600 m langen Damm (vom Yürften Eifetbot j
angelegt) vom See getrennt. Derfelbe bilxt
Hanfard — Hanfemann
—ã— —— von offene und mit Röhricht
beden, von fum und trodes
nem Boden von Moorgründen, Wieſen, eidern,
Mohr: und ———— ſtellenweiſe
wimmend ee «Bül on
d. aus Thon und und Berl beftchende Erhöhungen,
bas Vieh vo Ein
mit Zichbrunnen
nroßer — und die 5*— —* die Waſſer ab.
Daufard (Luke L Buchdruder, geb. 1752 zu
Nor wich lernte —AæA Buchdruderfunft, ging,
als er feine Lebrjahre beenbigt, —* nach London
und lam als Seter zu Hughs, dem Buchdruder des
Unterhaufeß, ber ihn 1799 als Gefellichafter ein;
treten ließ und ihm 1 1800 das Geſchaft abtrat. Gr
tar 29. Dit. 1828 dem © eine Anſtalt für
arme alteröf Bud ruder geftiftet. — Sein
omas en
SE a
bat (ch bare feine Frpegrpin, = histerical
8 of De origin of printing»
(Tond. 1826) Selannt ftarb 14. Mei
1833, Die jüngern games er or 1849) und
Lule 9. (ten De die Barlamentebru rei fort.
OSauſch (Anton), Landſchaftsmaler, F nu Bien
24. März 1813, widmete ſich anfangs ber Kunſt⸗
induſtrie, befuchte dann bie Schule Moßmers an
der Alabemie, und wurde im Sanbicheitäfache einer
der beliebteften Meifter ber wiener Schule.
eigentliche Gebiet ift Das — ——
a ee er a —e— ittelbarleit, *
wiedergibt.
ihnen Rd 1 feine Bilder e buch Bartheit der 3*
chen Behandlung aus, das Format —— ein ein
tleines. Seine | tern, räumlid) —*
ſind breiter gehalten, erreichen aber n ——
Grad der pr das che ar aber
ihm: un — Lin —8*
am Chiemſee (1858), om am Königefee (1849),
die bie Sungfean in der Sameiz 2 (1868) ); die Galerie d
Alademie in Wien: Eektammeraut:
*5* — a Aus dem berner Überlande‘;
dem find feine Bilder bei vielen Privaten in
Dfterreih und auch im Deutfchen Galerien verbreitet.
Im %.1873 fiebelte er nach Salgburg über und itarb
dafelbit 8. Des. 187
Dand 8 * „1 Bübeler (Dans der).
Ganfe Im März 1818, bald
ar Re Fan traten auf Ans
anaeichenen ürgern Hamburgs,
Dr. Dee von Sch un . Ser.
Benele, funge —Xc Hamburgs freiwillig zu⸗
ſammen, um fi in Waffen zu üben und zur
Aufrech ng ber Ordnung in ber Stadt mitzus
wirten. 18. Mai rädte General m in
Hamburg ein und forderte Die —— auf, Eine ‚eine
Fr Legion gu errichten, um a
—— teilzunehmen. Die bereits
In * Wa ngen Leute bildeten den
> 5 —F m Ausrüftung u und
cam ee —2 —*8 * 2.
eifernd Sorge reg tig bildete au
üern Bürger, un Dr. & yon De fr De
igung un der Innern
Dronung auf Beſchluß u Katz eine bewafinete
Bar gergarbe, Sowohl dieſe Bürgergarbe wie bie
Sanfentiiche ion baben an der Berteibigung der
Shabracten die Truppen Davouft3 und Vandammes
tapfer teilgenommen, biö General Zettenborn in der
831
a 29. sum 30. Rai die Räumung der Stadt
beiloß. Dr. von Heß Töfie darauf bin fofort bie
uf, und die am BO. Mai einrüden:
zoſen entwafineten die Bürger:
atilche Legion, nur wenige hundert
batte mit Tettenborn Ham:
burg ee 8 le ſich in Diedienburg den
Pre des —— Walmoden an. Dieſelbe ver⸗
——2* 8* aus he au führte ihr
—— — ae
r aus Hambu
am ben a im Bieten bugien Gh it
bin i in Schleswig teil und lehrte erft 30. Juni 1814
nad) Hamburg zurüd, während bie ae erlamp
ürgergarde an in n
Ei su bi zur Rapikulahion teilnahm und mit den
Dölligen Abeu n Abzuge ber fe Fran Bejabung, Bi. Dat 18148
un ai
in biefelbe —— Fe Truppent lörper wurben
in ber Heimat un
Saufegrafen bi
uglich aufgelöft.
in den fog. Hans ten zur en
Örenzitrei tretigtei item.
(are ven
Oanfemaun (David Juſtus Ludw.), preuß.
Stantömann mi bl, geb. 12. Juli 1790 in
FJintenwerber , rte ſich 1817 in Aachen und
gründete 1824 bie a Heuerverfi igerun
gejelicheft, worauf er zum Mitgliede des anbeig,
e, | gerichts, ndelstammer und zum Landtags
abgeorbneten t wurde. Tieſe legtere Wahl,
fowie fpäter bie ndelörichter
mwurben von ber t genehmigt , weil
. in einer 1830 an De
nl;
hrift (1845 als — ing ae ein Tonftitus
tionelle8 Syſtem gefordert tte und 1833 in der
Schrift «Preußen und ie ſtaatswirtjchaft⸗
und politiſch⸗ bie re ‚der Aimanz: und
Steuerverhäl tniſſe Preußens aufdedte. 9. grün:
dete 1834 einen Berein zur Beförderung der Ars
beiffamteit‘ in den ntedern Boll3llafien und erwarb
ih 1836—46 große Verdienite um bie Anlegung
der Sifenbahnen c am —5 und in Weſtfalen. Seit
1888 Pruͤſident Handelslammer, gab
er 1844 fein —— t auf und wurde 1845
zum Abgeordneten ein. Provinziallandtag
gewählt. Im Vereinigten von 1847 ver:
Irat er mi Eifer die Tonftitutionelle Sade. Ende
Ran 1 848 übernahm er Die Zeitung der Finanzen
m Imifterium Camphaufen und bildete, nachdem
diefer ben Rücktritt genommen, 25. Juni mit
Auerswald, Stüblıetter u. ſ. w. ein neues Kabinett.
Dod) ſchon am 10. Sept. 1848 war dasſelbe
nötigt, zurüdzutreten. Seinen golitid ibera
Standpuntt vertrat, 9. in einer Reihe von Schrift:
affungäfrage» (Frantf.
aſſung vom 28. März
n» (Berl. 1849) und «Das
—— (Berl. 1850).
ad feinem „uetritt aus dem Minifterium wurde
er zum ( Chef der Preußiſchen Bank ernannt, mußte
aber als folder im Vlärz 1861 vor ber Kealtion
weichen und gründete barauf bie Disanntogelells
ſchaft. 9. flar 4. Aug. 1864 in Schlangenbab,
Bon 6.8 Söhnen trat der ältere, Adolf 9.
(geb. 27. Juli 1826 in Aadıen), 1851 al ale Ditge:
ıhäfteinhaber in die Tisconto
Leiter er nad) feines Baterd To lat und die die
er zu eimem ber bebentenditen Bantinftitute ers
bob. Er wurde 1372 in den erbliden Adelsſtand
ten, wie «Die
1848),
832
erhoben. — Der jüngere Sohn, Guſtav 9. (geb.
22. Juni 1829 zu Aachen), bat fi als volkswirt⸗
ſchaftlicher Schriftiteller («Die wirtſchaftlichen Ver:
hältnifje des Bollvereind», Berl. 1863), durch eine
Kritik der E. von Hartmannſchen «Bhilofophie des
Unbewußten» (Berl. 1874) und durch die natur:
pbilof. Arbeit «Die Atome und ihre Bewegungen»
(2p3. 1871) bekannt gemadit.
Danfen (Guft.), preuß. Aboeorbneter geb.
28. Sept. 1831, befudyte bie Ge ehrtenichule und
ba3 alademifche Gymnaſium zu Hamburg, ftubierte
in Bonn, Berlin und Kiel zuerft Theologie, ſpaͤter
„Jura ‚ und wurde, nachdem er zwei Jahre auf der
Zandvogtei zu Heide als Amtöjelretär thätig ge:
wefen, ın dem dän. Minifterium ja: Holftein und
Lauenburg zu Kopenhagen naeh lt. Im 3. 1862
übernahm er die Stelle eine Polizeimeiſters und
erften Bermaltungsbeamten in Wanbsbed, wurde
1863 zur Regierung nad Plön verſeßt und trat
1864, als die Herzogtiimer von Dänemark getrennt
worden, in bie neugegründete Landesregierung zu
Ktiel über. Schon im Ditober desjelben Jahres
ſchied er aus dem unmittelbaren Staatöbienit, um
die Vberinipeltion über die holfteinsolbenburg.
Sibeifonmihgüter zu —55 u übernehmen.
eit 1877 vertrat er im preuß. ubgeorbnetenhaufe
ala Mitglied der nationalliberalen Partei den 18.
ſchlesw.⸗holſtein. Wahlkreis, bis er 1888 bie Ber:
waltung de3 Landratsamts in Tondern übernahm
und hierdurch ſeines Mandats verluftig ging.
SBanfen (Heinr.), daͤn. Architelturmaler, geb. 28.
Nov. 1821 zu Habersleben, ift befonberd wegen jeis
ner meilterhaften Interieurs aus Frederiksborg und
andern Bauwerlen Ehrijtiand IV. berühmt gemwor:
ben und hat auch zur artiftifchen Hebung des bän.
Handwerks viel beigetragen. Er iſt Mitglieb ber
Ulademie und Profeilor in Kopenhagen.
Daufen (Jenz Anderfen), demokratiſcher bän.
Bolititer, geb. 7. Yan. 1806 zu Odenſe, war Schub:
mader in Rubljöbing, dann in Slagelie und feit
1841 in Friedericin. Hier begann er 1842 die Her:
ausgabe des «Almuevennen» (eBoafreunde), gab
dann fein Handwerk auf und fiedelte nad) Kopen⸗
bagen über, wo er einige Zeit das «Fäbrelandeto
rebigierte. Seit 1848, wo er in den Konſtituieren⸗
den eihtag gewählt wurde, gehörte er ununters
brochen der Volksvertretung an und war ein Yüh:
ter der demofratifchen Bauernpartei. Als Bors
figender zweier Verficherungsgefellihaften wurde er
1877 angellagt, bebeutende Summen für Privat:
und Parteizmede unterfchlagen zu haben. Er ge:
ſtand ſchon in’ ber erften gerichtlihen Verband:
lung fein Verbrechen und nahm fi 1. Juni 1877
das Leben.
Danfen (Karl), Magnetifeur, geb. 24. Mai 1833
zu Odenſe, wanderte 1853 nad) Auftralien aus, wo
er jeit 1859 ala Magnetifeur auftrat. : Seit 1879
gab er in ben größern Städten Mitteleuropas Bor:
jtellungen. (©. Dapnotimus.)
Hanfen (Karl Chriſtian Konftantin), bän. Maler,
aus einer Künftlerfamilie ftammend, geb. 3. Nov.
1804 zu Aom, geitorben ala Vizebireltor der bän.
Malerakademie 29. März 1880, ift von Bedeutung
als Bahnbrecher für die monumentale Malerei in
Dbnemark (realen im roejtilder Don und in der
Borballe ber kopenhagener Univerfität). Bon feinen
Gemälden find zu nennen: Vorleſer auf dem Molo
von Neapel (1840), Öges Gaſtmahl (1857, Motiv
aus der nord. Mythologie), beide in der chriſtians⸗
Hanjen (Guſt.) — Hanjen (Peter Andreas)
borger Oalerie, unb der grundgefehgebenve Reihe
tag, mit mebrern hundert Porträts in vorzüglide
@ruppierung (1865).
Hanfen (Diaurik Chriftoffer), norweg. Tihte
und Schulmann, geb. 5. Juli 1794 zu Modum, be
ſuchte die geie en Sch zu Ariffianie und fi:
bierte bafelbit Bhilologie und Philofophie. gm.
1816 wurde er Xehrer zu Kriftiania, 1820 in Don:
beim, 1826 Rektor an der Schule zu Stongaberg, wo
er 16. März 1842 ftarb. Seine erften Dichtungen
erihienen 1815 im «Nor», denen 1816 die « Tıgt.
ninger» folgten. In feinen nächftfolgenden Arbei
ten, wie 3. B. « Theodors Dagbog» (1820-21),
zeigt fih H. als der Safontaineicen Säule an:
ebörig; in dem Nitterroman «Dibhar af Bretagne
1819) batte er Fouque und Tied zu Vorbildern,
Reiche Bhantafie und Hare Auffafiung des Bolle:
leben2 betunden «Luren», « Bjergmandens, «De
aleChriftian». H.8 «Samlede Digtninger (2%.
ronth. 1826) enthalten außer der Novelle «Keadan
eller Kiofterruinerne» auch das hiſtor.⸗romantiſch
Drama «Nor og Gor⸗ (1819; deutich von Lenbutg
Berl, 1823), weldhes, wie fein «Halon Adelitem
(1838) , zwar von — — Wert, aber wenig
bübnengeredt ift. Nach feinem Tode erfchienen di:
Novellen «Tone» ( Kriſt. 1848) und der Roman «Pe:
Igtarp& ſupplerede Dianuflrinter eller en Slaeg
iftorie» (dead), ALS Lyriler und Joyllendicter,
3.8. im «Rorjt Idyllekrands⸗ (Krift. 1831), nimm
9. eine bedeutende Stellung ein. Eine Sammlun
von H.3 «Noveller og Yortaellinger» beforgte jein
dreund €, Schwach (8 Bde., Kriſt. 185558).
[on (Peter Andreas), ausgezeichneter deut:
ſcher Aitronom, geb. 8. Dez. 1795 zu Zondern in
hleswig, erlernte bie Uhrmacherkunſt, etablierte
fich 1819 ala Uhrmacher in Tondern, gab dieſe Stel
lung aber bald auf und erhielt 1821 eine Anitellum
ala Gehilfe bei der dän. Gradmeſſung in Holitemn,
fowie an der unter Schuhmachers Leitung ftehender
Sternwarte zu Altona. . 1825 wurde er ol
Direktor der Sternwarte Seeberg nad Gotha be
rufen, wo 1859 uf feine Seranlaffung eine nen
Sternwarte in ber Hirten Boritadt erbaut ware.
Bon feinen Schriften find hervorzuheben: «Rt.
thode, mit dem Fraunhoferſchen Heliometer Beob-
achtungen anzuftellen» (Gotha 1827), «Unterfugun:
gen über die gegenfeitigen Störungen von Jupitt
und Saturn» (Berl. 1831), «Ermittelung ber abie:
Iuten Störungen in Ellipfen von beliebiger 97
tricität und Neigung» (Bd. 1, Gotha 1843), «Auk
einanderjegung einer zwedmäßigen Methode zut
Berechnung der abfoluten Störungen ber tleine
Planeten» (Abteil. 1—3, Lpz. 185659), «Funds
menta nova investigationis orbitae verae, qD2M
luna perlustrat» (Gotha 1838), «Tables de la lune
(Lond. 1857), «Darlegung der theoretiſchen Verech
nung ber in den Mondtafeln angewandten Störun:
en» (2 Tle. 2p3.1862—64). Mit Dluffen in Kopen
—* bearbeitete H. die «Tabies de soleil» (Ro nl.
1854; Nachtrag 1857). Andere Schriften a
Inhalts find «Die Theorie des Aquatorcald> (£9%
1855) und «Theorie ber Sonnenfinfternifie und vet:
wandter Gricheinungen» (2p3.1858). Er präfibierit
mehrere Jahre der permanenten Kommiſſion de
1862 von General Baeyer ing Leben gerufenen
Guropäifhen Grabmefiung und war aud) a —
und Vorfigender der Deutichen Reichskommi w
zur Beobachtung des Venusdurdhgangs 1974. Ro Mr
feinem 28. März 1874 erfolgten Tode erichien n
Hanfen (Thesphilus) — Hanffen
«Störungen ber geohen Blaneten, befonders bes
nr (£p p, 1870)
Sanfen ( beophiku), namhafter Architelt, geb.
zu Kopenhagen 13. Juli 1818, Bruder des Archi⸗
telten Chriltian H., welcher bie univerfiät in
Ithen baute, bildete. & auf der X
Bat um Arditelten aus und b ab fi 18838
nad —X Außer mit der Reſtauration
des Pa: en onumenis des Lyſikrates und des
Nike: Tempeld auf der Akropolis war 9. in Athen
In prattiich beichäftigt. Beugni J feiner kunſt⸗
leriſchen Thätigleit find bie Gina —A
und bad emetriusfhe Haus am
gtol e der Revolution von 1848 ut: or ne
ebreritelle an ber techniſchen Schule in Athen auf:
geben; 1846 ließ er fich in Wien nieder, mo er biß
9 eine te Anzabl von rivatbauten auds
fü. zährend ber folgenden Jahre leitete er den
au des Waffenmufeums im Arfenal. Unter ben
vielen Bauten, die H. in Wien feitbem noch auds
führte, find F ak die griech. Kirche, die prot.
Kirche in ber Borftabt Gu —— le Reftaura:
tion ber Fagade des Balais Sina, ve deinei er
das Gebäude bes Muſikvereins, da lais des
herzogs Bilden, die Alademie bee denden Hünfte,
bie neue Börje, die prot. Schule und der prot.
def, das Palais Epftein, mehrere Privathäufer xc.
mer find von 9.8 Kr u erwähnen: eine
Billa in Traunkirchen, das Salop Börnf fein, das
Invalidenhaus in Lemberg, das Spital in Brünn
u.f.w. Bon der Aegierung aufgefor
aud bie Entwü | dem Bart amentögebäu
Wien, defien Bollen urn 1sea ftattfand. Seit —E
iſt H. ‚Dberbaurat und — der Aecitettur an
der Alademie ber bildenden
ſeſtädte, Stäbte, N de Sam fü (f. d.)
angebörten; der Name bat ſich für die drei Freien
Städte Hamburg, Bremen und Lübed biß auf bie
Gegenwart 5 ten.
dies (Karl Victor, Nitter von) öflerr.
Schriftfteller Coc 8. Aug. 1638 zu Bilfen, fudierte
zu Prag und Wien die R und veröffentlichte
noch als Stubent feine Fan onmtn «Heimats
ftimmen» ( zus 1844). er mebrere unter:
geordnete ame —R 7 1857 Kreis⸗
tommijlar in Pilſen. Bur Rade ier 1858 er:
Schienen von ihm «Lorbeer und Eiche nblätter», denen
«Lieder für Deutf tige in Böhmen» Prag 1868) folg»
ten. 864 wurde er Bezirlönorfteher in Berg⸗
ride n 11868 Bezirlöhauptmann i in Joachims⸗
erſchienen von ihm: «Kaifertronen und
Chertliken patriotifche Dich tungen» (Bilf. 1868;
4. Aufl. 1869), «@ «Bloden —* —— 1871); fer: | bes
ner vr Roman « & oder du» (Prag 1871)
Sonettenbuch «Liebe und — Prag 1873) und
die epiſchen Dichtungen «Drient und Dccident (B
1875; 2. Aufl. 1876). Gr ftarb in Joachimstha
kn, Cheref $. fe
uch feine Gattin, Therefe von > eudon
Theodor Reinmwal he geb. 28. März 1838, IR
ſchriftſtelleriſch aufgetzeten mit dem Roman «Dunlle
Hope Bor. ‚Drag 109) und «Befammelte
ovellen» (2 ir Drag
Sins ein (8 to von DR wie Jade von
Jakob), kurzer od, wie er im 15. Jahrh. ges
tragen
—* Eduard) nambafter &ftbetiler und
Muſilkritiker, geb. zu Brag 11. Sept. 1825, So
Gonverfationd- Vexiton 13. Aufl. VIIL
eds | «Aus dem Dipernlebe
833
bes nelehrten Bibliographen Joſeph H. (geb. es
zu — 28 in Böhmen, gen we Bra % Sehr. 186 185
widmete fi an ber niverfität feiner Baterftabt
und in Wien philof. und jurift. Stubien, lag aber
pueleih eifrig der Mufit ob, insbefondere unter
er Leitung Tomaſcheks. Rah Beendigung feiner
Studien 1849 fungierte er einige Zeit ala Mini:
fteriallonzipift im Unterrichtäminifterium, verlieh
aber bald diefe Stellung und habilitierte fih 1856
als Docent m eſthetik und Geſchichte der Mufit
an ber wiener Univerfität, wo er 1861 zum außer:
ord. und fpäter zum ord. Brofeflor für jene Gebiete
ernannt wurde. Außer einer alademiſchen Thätig:
De Fi 59 —X weſentlich durch feine muſilaliſch⸗
haͤtigleit in der periodiſchen Preſſe (eit
ne an * aWiener Zeitung», ſeit 1855 an ber
a Prefſe⸗y, 1864 an der «Heuen Freien Preſſe⸗)
befannt gem H. gehört zu den entjejicbenften
ern * F tsmuſit⸗ von Richard Wagn
Unter 9.3 großern aͤſthetiſchen Arbeiten nd au nen.
nen: «Bom Dufllaliih: Schönen. itrag zur
Revifion ber Uſthetik der —* Cpz. 1854
6. Aufl. 1881), Geſchichte bes Rongesmejene in
Wien» (2 Bde., Wien 186970), «Die moderne
Dper» (Berl. 1875; 2. auf 1876; Tee Solae 1877),
wart» ( erl. 1881).
Dans mit dem — iſtorienmaler, ſ. Ber:
meyen
Danfom (engl.), eine nad) dem Grfinber be.
nannte zweiräderige Droſchle mit nur zwei Sipen.
Das 9. if ein wilhen oben Rädern hängendes
KRabriolett, meiden vorn offen ift und weit fchneller
fä rt ala da® vierräberige b(f.d.). Der Bod iſt
auf der Rüdfeite, ſodaß der Kutſcher, hinter den
Tahrgäften Iibend, hoch über deren Köpfen die 30:
gel der Bferde len nit.
en (Be), verbienter Nationalölonom,
eb. 31. Mat 1809 zu Hamburg, erhielt dafel of
Fine Symnafialbildung, ftubierte feit 1827 zu
[berg die Rechte und die Rameralwifienichaften
und habilitierte ſich Oſtern 1888 a Kiel für ol.
Olonomie und Statiftil._ Seit Herbft 1834 war er
als Kammerſekretaͤr und Rammerrat in der beutfchen
Abteilung des General: Zoll: und danbelßbeparte:
ments in Kopenhagen thätig, worauf er im Herbft
1887 als ord. e. Diem 1 an bie Univerfität nah fiel
urhdiebhrt ern 1842 folgte 9. einem Rufe an
ie —ãX wig Seit 1848 Profeſſor der
Nationalötonomie zu Goͤttingen, wurde er bier auch
pm Boripenben ber der neuerihteten Landwirtf R:
ichen Ala erwählt. bft 1860 war
—X ri und bier zugleich zum Mitgl ie
tiftifden Bureau mit Titel eines Geb.
35 —* ernannt. pm ya 862 erfolgte feine
hme in die Alabemie ifienfchaften, 1869
ra er jedoch wieder zur rg: en
———— Here nv —8 —5 —
u ich in «Neuem ftaa et n
anasin», in dem «Archiv der polit. lee
daB er in der neuen Yolge mit Rau gemeint
Im b, in der tübinger os m für die e
*
—— im —
ft». * —8w
Kr ind —* sftatift. Dar⸗
Re m ber Inſel been we 1882), «Stas
he e date 5e über das Herzogtum Schles⸗
Bu ih * Altona age as Amt Bor:
—* m» HR 1842), «Die Aufhebung der Leib»
n eigenſchaft und bie Umgeftaltung ve qutsherrlich⸗
8
der worweg. i De . 2:
Den Meilerriuneruann ⏑ —
« — s
von Echals, Sp; 1854), fowie in dem winenicheit-
«Refultate magsetiicher, ejtren. !
auf eimer Bere |
bahtungen
nad Sibirien» (Ari. 1563, zrit Aarten m}. w.),
Storihing ) Die Mittel zur Erbauung eimer
Etermwarie in Srifianie, im beren Bart 1839 anf
beiuchte er bie Ga
Berlin, won Rarmrerenfercften m Mublenn Nuke
n, um rm even.
er Le ——
taram vascularium folis, caulis, radix utrum or-
gana sint origine distineta an ©} organi di-
längere Jeit Lehrer inigen berliner Schulen und
an einigen berliner
— en
zum Cun
am lönigk. Herbarum ernannt und 1865 als ord.
Profeſſor der Botanil und Direktor des betan. Gar:
tend nad) Bonn berufen. In dieſer Stellung farb
er 27. Aug. 1880.
Die wiſſenſchaftlichen Arbeiten 9.8
ſehr verſchiedene Gebiete der Botanik. Die wid
en darunter find folgende: „Underiuchungen
Aber den Bau und die Entwidelung der Baum:
sinder (Berl, 1863), «fiber den Zuſanimenhang der
promoviert hatte, waz er | unter
behanbein | daß be
4
in
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®
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fonts, Norton, in Leſſings bürgerlichen re»
fpiel « Miß Sara Sampfon » in einen H. uw
. Unter den übri ipielern Teur!
lands, die noch in diefer Rolle auftraten, zeichne
*
Santel — Haqwentes
Dernaxbon (von
Schuch in Bredlen. a
EIER.
eHandbuch ber
„de ohnehin Immer mehr in — —
fi) aus: Schönemann in Berlin,
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.d.) und bie belannte ©
(ne) Ser ang Salem
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von ber ET vertrieb. ı Dem
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Die jehr ee eh peitüche vu
——— H. erizedte te fi Sn
Ben jeinen Schriften 2*
w l
(Lenıb. 1842 u. öfter), der Dentichre Lenib. 1843
®. Hei ber N Ethik, Analyie der
k —5— * Bon om *
die 886 warb er Profeſſor ber | granbet, 1569 vom | beten De {
Bhile Hier Lemberg, lam 1849 nad kurzem | uind Kurlands am ben König von verkanit,
auient t in ums m gleicher Sigenfhatt nad) lam re ten ge: an ——8
a ’ * &
& verbäditig, Minifterium 7 t ii ‚Tau bes Taſtſinnus.
Bulee war er "ie 1860 T Fe a 22 — pr rbigen Flug mit
in Brag und ftarb bafelbit 19. Mai 1869.
welchen mon im iD, de bie Gtreiteofie behing.
53*
836 Haraforas — Harald IIL (König von Norwegen)
Saraforad, Arafuras oder Alfuren (bei
ben Niederlänbern Alfoerd, bei den Portugielen
Alfores, Alforiad oder Alfurios, d. i. außerhalb
Befindliche, Freie, Wilde), ein Boltöftanm auf den
zinieln des Indiſchen Aroipels, na welchem das
eer zwiſchen der Torresſtraße, Auſtralien und
Timor den Namen Haraforas oder Arafura⸗
fee trägt. Die 9. treten nur an vereinzelten
Stellen auf, wie auf Celebes, den Molukken, auf
Mindando, nirgends aber auf Borneo und den
eigentlichen Sunda-Jnjeln. Obſchon fie mit ihrer
rauchbraunen Farbe mandyerlei erartiged zei⸗
gen, gehören fie Doch keineswegs zu ben Wapuos,
von denen fie durch Schädelbildung und durch ihr
ichlichtes langes Haupthaar harakteriftifch unter:
ſchieden find. Wie vor allem ihre Sprache betun:
det, bilden fie vielmehr ein in geiftiger Beziehung,
Sitte und Eivilifation hinter ihren Verwandten
urüdgebliebeneß oder au im Laufe der Jahr:
Qunbeite verwildertes Glied bed malaiiſchen Vol⸗
teritammes. . Auf manden Inſeln bat ſich die
alfuriſche Bevölferung mehr oder weniger mit ben
Malaien gelreuzt und dadurch einen ſehr gemiſch⸗
ten Charakter angenommen. Am belannteiten
find bie echten H. auf der norböftl. Landzunge von
Gelebes, wo fie in ber Minahafla die vor ereihenbe
Bevölkerung bilden und als Ureinwohner gelten.
Sie treiben bier Aderbau, unterhalten für die nies
berländ. Regierung Kaffeepflanzungen, legen Wege
und Brüden an und führen anſehnliche Gebäu
auf. Dem Heere liefern fie treitlidde Soldaten.
Ite Religion iſt Vielgötterei, doch haben in neuerer
eit hriftl. Miſſionare unter ihnen Eingang gefun⸗
den. Weniger bekannt find Die H. auf den molukkli⸗
ſchen Inſeln Ternate und Amboina, fowie auf
Ceram, wo fie den Dauptitod der Bevölferung aus:
maden. Bgl. Baer, «liber bie a3 und Alfu:
ren» (Petersb. 1859); Finſch, «Neuguinea und
feine Bewohner » (Brem. 1866); Niemann, «Bij-
dragen tot de Kennis der Alfoersche iaai in
Minahasa » (Rotterb. 1866).
Barakiri, eine eigentümliche, in n feit
ältefter Zeit bis in die neuefte Zeit fortbeitehende,
von dem gegenwärtigen Mitado Mutfo:Hito aber
abgeichafite, früher durch das Herlommen geheis
ligte, ja gewiſſermaßen gefegmäßig gewordene Art
des Selbftmordes mittels Bauhauffhneibens,
Dad H., ausſchließlich der untern Vollsklaſſen,
nur bei Feslonen höhern und böchiten Ranges,
dem Adel, den Militärs und Beamten vorloms
mend, war entweder ein freiwillige ober ein bes
fohlene3 und fand in beiden Fällen ftatt, um ſich
dadurch auf eine ehrenvolle, feine eidyimpfung
und andere nachteilige Folgen für die Familie mit
ih bringende Weife der Todesſtrafe zu entziehen.
ei dem freiwilligen H. lam ber Betreffenbe felbft
feiner Berurteilung zuvor. Derjelbe nahm feierlich
Abſchied von feiner Familie, bekleidete ſich mit
einem eigens bierfür beftimmten Gewande von
weißer —8 welches jeder vornehme Japaner
ſtets bei ſich trug, fehte ſich in ber Mitte des Staats⸗
zimmers auf eine Matte und öffnete ſich mit dem
Mefler, welches fih an bem Handgriffe des gegen:
wärtig ebenfalls außer Gebrauch gelommenen
eigentüämlichen japan. Säbeld (Walijaffi) befand,
durch einen Kreuzichnitt den Bauch, fobaß Die Ein
Pepeibe berausfielen. In bemfelben Augenblide
chlug ihm fein Binter ihm Heleaber vertrautefter
öreund, mitunter fein ältelter Sohn, mit einem
GSäbelhiebe ven Kopf ab. Im Fällen, wo das H.
kein freiwillige war, wurde der Ort beftimmt, wo,
fowie bie Berfonen, in deren Gegenwart bie Hand
lung vor ſich geben, auch wer von lehtern bem De:
linquenten dad Haupt abfchlagen follte. 3 einem
britten, ungleich feltener vorlommenben Yalle ver:
trat ba3 H. einen Zweilampf mit tödlichen Aus-
gange für beide Teile. Ward nämlich ein vor
nehmer Japaner durch feineägleichen ſchwer bele:
digt und erhielt nicht die gemünichte Genugthuumg
bierfür, fo verrichtete er in Gegenwart bes Veleidi
ger? und unter Anrufen besfelben an ſich das 9.
legtere war alsdann, um lebendlänglicher Chr:
Lofigleit zu entgehen, verpflichtet, gleichfalls das 9.
an ſich zu vollziehen.
ald L Harfagr, König der Rormeger,
863—936, ein Sohn Halfdans des Schwarzen, and
dem Geſchlechte der Ynglinger, vereinigte durd
Eroberung bie einzelnen, unter eigenen Stanme:
bäuptern (Sarle) fiehenden Landichaften Norne
gend (f. d.) zu einem Reiche. Die Sage berictet,
B die Liebe zur Hönigstochter Gyda, die mr
dann feine Gemahlin werden wollte, wenn er gan;
Norwegen fih unterworfen hätte, ihn bierzu be
mogen babe. 9. ſchwur, fein Haar nicht ce
fhneiden zu laflen, als bis er Gydas Forderum
erfüllt hätte, und erbielt feiner langen Dante mega
den Beinamen Harfagr, d. 5. **—
Stammeshäupter, die fi ihm nicht unterwerfen
wollten, derten meift nad) Island aus. Gin
Empörung feiner Söhne nötigte ihn um 923, des
een die Regierung der Provi zu überlafen,
ch felbft aber mit der Oberhoheit zu begmügen.
Seine Refidenz war Drontbeim, wo er 936 Hat,
nachdem er 983 feinem Sohne Grit Blobör, d.b
Dlutast, die Regierung übergeben hatte, der nad
dem Tode 9.8 unter jeinen Brüdern aufräumte,
aber bald vertrieben und durch einen Halbbruber,
Halon den Guten, erſeßt wurbe (bis 950). Dick
fiel im Sampje gem die Söhne Grils.
Daralb raafeld, d.i. Graufell, König ber
Norweger, 950— 963, ein Sohn Erik Blovör, fe
am Limfjord meuchleriih durch Gullharald, mer:
auf König, Harald Blatand von Dänemark Kor:
wegen in Beſig nahm, es aber bald wieber verlor.
Gerald It. Harbraade, d. h. der Harte, Köny
von Rormwegen, 1047—66, war der Sohn Eigud
Syrs, Häuptlings von Stingarige, ber von 2.1
abjtammte. Gr biente feit 1083 in ber lai
Leibwache zu Byzanz, machte in biejem Korps den
Seelrieg gegen die afril. Seeräuber mit, welt
Sicilien verwüfteten, befuchte 1035 Jerufalem un
chlug unter Anfü rung bed Georg Maniat 10%
ie Sarazenen. Sobald er Anführer ber faierl
Leibgarde geworben, trennte er fi) von Maniel
are Saite —— a
egsſchauplaß na a und beit ie on:
zenen in 18 Schlachten. Im J. 1042 a
zurüdgelehrt, verlangte er, ala er die Radridt
erhielt, daß fein Neffe — 5 — Normegen und
Dänemarl geerbt habe, jeine Entlaffung und wur,
ba er zu bleiben ſich weigerte, gefangen en.
Glüdlih entlam er jedoch zum ruff. Grokrürkes
Saroflam, vermäblte ſich in Nomgorob mit beit
ochter Clifabeth und langte 1045 beim Konige
Ein: | von Schweben, einen: Verwandten feiner —
an. Bald eroberte er ſich von Nagnus einen
Rorwegens und bemächtigte ſich nach deſen Zi
1047 des Ganzen. Er 30g 1066 mit dem rebeliihet
Harald Blatand
Bruder de3 engl. Könige Harald 1066 zur Er:
»berung Englands aus, fiel aber 25. Sept. in
rer Schlacht bei Stainforb ibar: nein männlicher
Stamm erloſch mit Salon VII
Harald Blataub Blauzadn), Röni von Däs
ıemart feit dem Tode feines aters Gorm bes
Alten um 936, machte ſich, nachdem er anfänglich
ein ($lüd an ber franz. Küfte verfucht hatte, zum
Iberherrn Norwegens, indem er biebortigen irren
nd) dem Tode Harald Harfagrs benugte. Schwan:
end war fein Berhältnis zu den beutichen Kaifern
Otto I. und II., welde ihn zeitweife unter ihre
Oberbobeit brachten und au zue Annabme
—— nötigten. An dem leptern hielt H.,
obwohl rein Außerlic, de während fein gleich:
bar) getaufter Sohn Swen Ti eafe a, Gabel⸗
Dieer abfiel, die Anhänger eibentums
um ſich Icharte und feinen Vater Dertrich Diefer,
nach nA ge von Balnatofe, dem norbifgen Zell,
tödlich verwundet, Kart 6 ala Flachtling 986
Harald Sein. (dev Weiche), Ron von Däne:
mark 1076 als R —— ſeines Vaters Swen
ril 1000. Die von ſeinem
Itibſon geil 17.
er nachd drüdlidh betriebene CHriftianifierung des
Sonden machte auch unter w tie chritte.
Harald Hildetaud (b. i sah), König
in Daänemark, ein Ente Bunt fame (Weit:
faflender), weldyer im 7. dort eine neue
Dynaftie geitiftet hatte. ie — Sage be⸗
richtet von H. viele Kriegdzüge und Abenteuer, aus
denen jedoch fein Sreignis & mit Sicherheit feſt⸗
itellen läßt. Er foll in der Schlacht auf der Bra⸗
walla: Heide in Emäland gegen Ring, ben König ber
Goten, gefallen fein, ber ſich bann feines König:
reichs, ‚ber dan. n. Iniefn, bemädhtigt
Heriold * ans Sohn, be:
mädtinte —* nach dem % ed Dänenlönigs
00 rid, —3* mn je enofie Karls d. Gr. war,
err| nemark, bie er mann
— mit | Söhnen Gottfrids teilte
Hampfe gegen fie verlor. Wiederholt —* er 9
Iluchtling ins Franlenreich und wurde fo einmal,
als er 826 ſich in Ingelheim hatte taufen ff,
von Kaifer Ludwig dem Formen mit dem
ſchen Sau Ruftringen, als er aud) dieſes an Gott:
frids Sohn Horich verlor, 839 mit Duurftede und
vom Kaifer Lothar I. 841 mit der Inſel Walcheren
belehnt, jobaß er als fraͤnk. Bafall Itarb. — Sein
Bruder Roriqh hatte ahnliche Schichale und ftarb
re (na 58) als Bafall Ludwigs des Deuts
chen Da! e ner ee an ber Maas unter:
—AãA elche dann auf H.s Alteften
So — —E der 885 erſchlagen warb.
— Harbije Melteb
837
erhoben, „erlangte aber erft fpät t allgemeine 9 Aner⸗
kennung in England, da der Süden des Landes an
dem re tmäßigen Geben n Harbetnub, Knuds Sohn
aus feiner Ebe mit Em der Tochter Richards I.
von der Normandie und "ber Witwe Uthelreds II.
von England, feſthielt. Erſt als deſſen Herüber:
tommen von Dänemart wegen feiner Kämpfe mit
Norwegen auf ſich warten ließ, wurde H., der in
ucht genötigt hatte, 1088
zwiſchen Emma zur
au im Güden anerlannt. Er ftarb ieboch kin⸗
derlos ſchon 17. März 1039 und Hardeknud nahm
nun ohne Kampt, von England Beſiß.
Sarald IL, König von England, war der Sohn
des Grafen Gobmine (. d.). Diefer 'vererbte bei feis
nem Tode feine Stellung als thatfäcdhlicher Regent
auf H., wel n der tinderlofe Cduard der Belenner
fterbend au Andringen der Großen zu feinem
Nachfolger beftimmte und eine Reichäverlantmkung
zu London im an. 1066 förmlich zum Könige ers
wählte. Aber jein Bruder Tofti, welchen er wegen
defien Gew tigleiten vertrieb, reizte den aben«
teuerluftigen Harald IH. Hardraabe von Norwegen
zu einem Croberungszuge gegen England auf, und
leider Zeit trat der Wilhelm III. von
ber ee mit —— die engl. Krone
hervor. Die Norweger wurden von H. am 25. Sept.
1066 in ber blutigen Scladı | bei Staimforbbribge
befiegt, in welcher Harbraade, Tofti und viele
norbifce Jarle len. Bier Tage fpäter landete
Wilhelm mit feinem befonbers an Reiten ftarten
Heere an ber Abfüfe, und 9. wurde von ihm
14. A in der a ‚ei oaftingd, ben 16 ans
—— ſich zu zu wenden dien,
chließlich ven — 5* und mit ei Brübern,
Gurth und 2 hafwi n, getötet. nterwerfun
des Landes durch rh Wilhel (helm ben Groberer (1.d.
wurde baburd uk daß 9. keine ehelichen
Rahlommen en
„e dem diejenigen ungat.
— Mi e Bewachung der Örenze
in Krain und dem lien troat.sjlawon. Küftens
gebiete anvertraut war.
bieß im Altertume eine Stabt in Mefo:
potamien, woſelbſt Tharah längere Zeit, dann auch
defien Sohn Aahor fi aufgehalten haben und ges
ftorben fein fol. Bei den Gri wi und Nömern
trug bie Sta —— Garıba (5
wirb in der ißraelit. Patriard enfage als
Sohn Tharahs, ‚Aruber Abraham und Rahors
und Bater Lots erwähn
e(frz.), feierliche Rebe, Anrede; ba:
von baranguieren, eine ſolche Rede halten, viel
und mit Empha Er fpreden; Harangueur, Wort
‚a
‚Sohndesbän. —— ugeskegg führer, auch Schwäger.
Gabelbart) und feiner chriftl. igrid,
einer Tochter des Herzogs Miecislam von Bolen,
nahm nach dem Tode bes Vaters (101 ae feis
nem Bruder Kanut oder Anud d. Br. (j.
Ehriftentum an und verftändigte te ic mei | mit ihm babin,
(bft d rt kt
—* * Bader Ka d Flotte ga —
la zu erobern. Doc ftarb 9. ur om 1018,
und nun erbte Ruh auch das heimiſche Reich.
Harald König von role mit dem Beis
namen Harefoot goatenfub b. der Schnell:
juBige), der Sohn Knuds d —8 8* einer Neben⸗
der daͤn. Ulfgiva. Gr wurbe, ald ber Bater
en 1 Sion. 1085 geftorben war, von ben dan. Gro⸗
ben in Mercia und Northumberland zum Könige
Barar ober Hurrur, ein feit Dit. 1875 von
Hoypten anneltierter Staat im Innern von Dft:
afrtla, im SD. von Abeffinien und weitlih vom
Somaliland, mit der gleihnamigen Hauptitadt,
einem bedeutenden Hanbelsorte (270 km vom Hafen
Sela am Bolf von Aben), beilen Einwohnerzahl
Burton, welder ben Ort 1865 als eriter Europäer
beſuchte au rt ber offizielle Bericht bes Agypt.
Genenltabes fr 55 00 > angibt.
* ‚ abmatt
Fe efteb (ipra ich richtiger Mektebi
Barbile) iit der im Vollsmunde gebräuchliche
ame ber höchſten turk. Militärfhule (Ariegenla:
bemie) zu Ronftantinopel, auf der Pera⸗Seite und
im Bereiche biejer Borftadt, nämlich in dem mit
—*
3
m if Ei | ar ii PILLEN u Noll ine,
Ei AN Il Hain til ii r Mi H i;
ti ii Hl HI: h ii it a Hl Hi
TH nn
h hi He ‚ul n Hl u I a ni
I IH Hl IHM ji er ii ide ii
' Tine I EHE Lin J
u ul Ar
Pr: J
1 Mi in Inf gadälez Hi Hann 9
Hardary — Husbenberg (Karl Aug., Yürft von)
— ind. Beoenat, |. Eof.
—— ar —
aA joon im folgenden jahre, und
der i Sih ein
örſterceĩi und 1880 1174 &, we Lein⸗
vers Fa I trenfabri en
vei, tion treiben,
a
t &berragende ſog. us
me wurde der Ort eine Stadt
aut von + Göttingen, an welchen
te, Rö
—— | ©
stön Enma den nä nfprud auf die
des Vaters nicht in Danemark, wo
er gleich nad bem Tode desſ 1085, e 17 J.
865 | Bann wandte ſich H. nad
1547 als
839
bruber — — und Norwegens bemädh
06 des alten Königshaufer,
9 hen — Olafs des Heiligen, indem er
ten Sohn Anuds, Swen, von
dort Bar Diefer flüchtete 9, farb aber aber
5 gab durch einen
He auf Ror:
rudlicher
Bruder in Gran „wenden
ae, au i
t Datte. Aber Harefoot ſta
ſegr auszog, ſodaß (ehterer
nd 1089 ohne weiteres
nd dert. —5 —æ wurde. Seine Trunt:
f ı bereitete ihm ein frühes Gnde (8. yunl 1042).
„ilbert), bieß eigentli Riyaus
und na *8 n H. von feinem Geburtsorte,
ben Flecken Hardenberg in der holländ. Provinz
mit Magnus feinen
wegen förmlich auf, um deſto
—— —
eb | u unen ‚we
AN ——
a
bei feiner
Dbe Ra 1510 ‚be
er zu — —5 — rn —— de
e gegen
mußte H. 1588 —— ——
an, Ki 100 an der dortigen — — ee
Löwen jurüd, mußte *8
Stadt ba verlafien, begab fi 1543 n
‚ und ſchon 1544 habt Melandıthon
be ——
kolner — 2— ann von Wied zur
ent; ng ver R ation in feinen Zanden.
Bat eber 8 — als ur 6 jefter in Ram:
de je ie en
eite, bis 1547
mismus zuzufüh-
et —* mußte. Als⸗
remen und wurde hier
erſter evang. Domprediger angeftellt. Seit
ren, als hehe —
dem J. 1666 —* jedoch —* en H. und ſei⸗
nem Iolegen Joh. Timann ein ger Streit
eder | Aber die Abendmahlslehre, inden 9. fih an Me:
lanchthon anfchloß, Timann bie Ubiquitätälehre ber
n 2utheraner vertrat. Streit endete
. 9. Jichliehlich damit, bab 8. ‚1561 ſeines Amtes entiekt
eb: I und aus Bremen
wurde. fand die
erſte ufuhiehätte im im Riofer Raftede in Olden⸗
a ae he 38 ner
m and, wo
er 18 a 1574 Racb, Bol. Spiegel, afbert
» (rem.
X —2 „ar von), preuß.
Staatsmann, zu Gfienrobe im Sannoverichen
31. Roi 1750, ſtudierte in Bein und Göttingen
und trat 1770 alß Aubitor Sei der Juſtizkanzlei
einen meheiährisen Wufenihalt
nem we en in Behlar, Ne:
sburg, Wien und Berlin befuchte er Zrantveih,
Hand und England und wurde nad feiner Heim:
1778 a ammerrat und in ben Grafenftand
ehrte dann von neuem an
So Re a ie Prinz von Wales mit seiner
geb. Gräfin von ‚Neventiom, ein Liebesver⸗
nie" enfnüpfte. 1782, den
nnov. Staatsdie Rn zu verlaflen und in den von
wo er noch im Mat als
nfhweig
ü tbed Rohe * —— ab — ied des
an —— eh ARE
—* 1790 der Mark af von — uns —&ã
son dem König von Preußen ei
—67 Tome verlangte,
9. zu bieten | Stell.
einigung bier der mit P
9. Nicht nur in jenem Amte
em Fr Ber:
1791 wurde
ot, ſondern audy
&
glaubte 9.
nover beiegen und vom
Ariege fernbleiben zu lönnen. In dieſem Sinne
gehalten, mit denen Haugwis
wieder nad) Paris reifen mubte. Hier aber ver:
weigerte Napoleon jeden Nachlaß, Haugwis unter:
z.ihnete und ber König genehmigte ben Bund mit
Wapoleon. Am 24. Aprıl 1806 trat 9. aus dem
Miniſterium. Nach der Schlacht bei Jena begab
9. ih zum König und wurde 10. Aprıl 1807 auf
Wunſch des Kaiſers Alerander I. zum leitenden
Diinifter ernannt, Nach dem Frieden von Tilſit
er_auf Verlangen Napoleons wieder feine Ent:
lajjung ‚ blieb eine Zeit lang in Riga, dann in
Tilſit, in Marienwerber ober auf feinen Gütern bei
Tempelberg und Grohnde, bis ihn der König nad)
Steins Ausſcheiden aus dem ſchwachen Miniftes
rium Dohna⸗Altenſtein 6. Juni 1810 zur Warde
eines Staatskanzlers berief.
Hiermit begann erſt die große Periode feines Les
bend. In feiner äußern Politik ſchloß er fich zwar | 25. März 1801 ftarb
notgedrungen eng an Frankreich an, führte aber im
Innern bie bie künftige Befreiung Preußens einleis
tenben groben Reformen im Geiſte Steind durch,
fo heſonbers die Umgeltaltung bed Heerweſens, bie
„ufbebung ber Leibeigenſchaft, ber Steuerpriviles
gien, Bunftmonopole, gZwangs⸗ und Bannrechte,
und unterjtügte mit dingebum die militaͤriſchen
Yeorganifationspläne Scharnhorſts. Glaͤnzend
zanete
feiner
|
1
n
Till
SENgRET.SirEet
ErEIE SET ERIeET
nem
Manzich 2. Mai 1772 wurhe von feinen Cm
ef en, un bei einem kim u
um in ber Nähe von Braunfchweig und k
uchte hierauf das Symmnafium in ds
‚wo er als Berehrer Schillers freund
ufnahme in befien Familienkreiſe fand, ſtudiere
er 17% Bhilofophie, in Leipzig (bis 179%) um
Wittenberg bie Rechte und wendete fi) dann 20%
Zenuftäbt, um fi) al praltiſcher Jurift Fe
ben. Hier lernte er auf einem
Sophie von Kühn (geb. 1783) lennen, verlobte Ad
mit ihr, wurde 1795 als Auditor bei ben Sale
in Weißenfels angefelt, verlor aber 1197 feie
Braut durch den Tod. Um fi bie zu einer A⸗
ftellung bei den Salinen nötigen Reuntnlie pe:
werben, beſuchte er noch in felben Jahre de
Bergalabemie RR iberg. Sommer 19
tehrte er nach Weibenfelö zurüd und wurde der
Direktorium ber inen ala Aſſeſſor un
—A Zeitraume lernte er die beiden 1
fegel und 2. Tied kennen, mit denen er #4
bald befreunbete. Er war zum Amtshauptmaz
ernannt, ala er im väterlihen Haufe in Be
feld in den Armen feines Freundes 3. She
“ a U}
9. war ein ho
außgeftatteter ae
ihm das möftiiche Gefuh gi
tend, bem fein im einzelnen oft 5 rffinnige
Berftanb fi unterordnete. Daher entwidelte n&
bei ihm alles lyriſch, oder er blieb, wie in de
eiftvollen, oft aber auch bizarren und bunles
—8 über Philoſophie, Phyſil, Aſthetil us)
Hardenpont — Hardinge
Litteratur, bei geheimnisvollen Andeutungen und
myſtiſchen Ausjprüden ftehen. Seinen originell
angelegten, an den zartelten iantofiegebilhen rei⸗
den Roman «Heinrich von Ofterdingen» überlie⸗
ferte er ber Nachwelt als rätfelhaften Zorfo. Den
Nern, feiner Diptungen bilbet faſt überall das
hrijtl. Myfterium. So gehören auch feine geilt:
lichen Lieder, welche den Anfang eines von ihm
beabſichtigten Geſan ud bilden follten, zu dem
Schöniten, was auf dielem Gebiete geleiftet wor:
den ilt. liberhaupt zeichnen ſich feine Iyrifchen
Didtungen durch ungemeine Zartheit der Sprache
wie des Gefuhls und durch Tiefe der unmittelbas
ren Anihauung aus. Gr jeteit ftellte die «Hymnen
an die Nacht» unter feinen Dichtungen am höch⸗
iten. Obſchon 9. als einer der volllommeniten
Repräfentanten der romantischen Dichterfchule gels
ten kann, bat_er doch nie an den oft fo heftigen
litterarifchen Streitigleiten feiner Freunde teilge⸗
nommen. Seine «Schriften» wurden von 2. Tied
und F. ählegel gefammelt (2 Bde., 1802; 5. Aufl.
Berl. 1837; Bd. 8, 1846). 9.3 «Gedichte» gab
Beyſchlag (Halle 1869) heraus, feinen « Heinrich
von Ofterdingen» Julian Schmibt («Bibliothel
der deutſchen Nationallitteratur bes 18. und 19.
ahrh.» d. 38, Lpz. 1876). Val. über ibn be:
Yonders K. Haynı, «Die romantifhe Schuler (Berl.
1870), »Friedrich von H. (genannt Novalis). Cine
Nachleſe aus den Duellen des öumilienar ins
(Gotha 1873; 2. Aufl. 1883); «Novalis’ Brief:
wechſel mit Seiebrih und Auguft Wilhelm, Chars
(otte und Karoline
(Mainz 1880).
Audy feine beiden Brüder waren poetiſch beans
lagt. Der ältere, Georg Anton von $., geb.
28. Juli 1773 zu Schlöben in Sadhfen: Altenburg,
Oberforftmeilter in Hellen, geit. als preuß. Kam⸗
merberr und Landrat 10. Juli 1825 zu Oberwieder⸗
ſtädt, fhrieb unter dem Namen Sylveſter Beis
träge zu des doraenben « Dichtergarten » und ver:
fchiedenen Mujenalmanadjen. Der zweite, Karl
Gottlob Andreas von H., ber fi Ko torf
nannte, geb. 13. März 1776 zu Oberwieberftäbt,
wurde 1807 latholiſch und ftarb als tal mt3s
hauptmann zu Weißenfels 28. Mai 1813. Er ſchrieb
«Die Pilgrimfhaft nad Eleufigo (Berl. 1804) und | ft
gab den «Dichtergartens (Würzb. 1807) heraus.
Barbenpout (Abbe Nicolas), Pomologe, geb.
1705 in Mons (Belgien), geft. 1774, erwarb fi
cin beſonderes Verbienft durch Kreuzung von Birns
jorten behufs der Anzucht wertvoller neuer Sorten,
denen mande auch in Deutihland Cingang
fanden, 5. B. 5.8 Butterbirne und die Regentin.
Sarderwijt, Stabt an der Zuiderſee in ber
niederländ. Provinz Gelberland, 49 km öftli von
Amſterdam, mit dem fie in Dampfbootverbinbung
ftebt, an der Nieberländifhen Gentralbahn, ift in
alter Weile be Sat und bat einen len in wels
chem bie nad) Ditindien beftimmten Fahrzeuge aus:
erüftet werden, eine Kaferne und ein Werbedepot
gür die Kolonialtruppen, den Sammel; und Exer⸗
zierplag fich hier befindet. Der Ort zählt 7318 E.,
welche einige Fabrilen unterhalten, Getreide⸗ und
Holzhanbel, Fiſcherei treiben und ih mit Herings⸗
räucherei beihäftigen. Die bier 1648 gegründete
Univerfität wurde 1811 aufgehoben; an ihre Stelle
trat 1815 ein Athenäum, das fpäter in ein Gym⸗
nafium verwandelt ward. Neben dieſem beitehen
eine Zeihens, eine Baus und Tifchlerichule, fowie
hlegel. Herausg. von Raich» | fcha
841
verichiedene andere Schulanitalten. H. gehörte zur
Ka wurde 1522 von Kaiſer Karl a
1572 den Spaniern entriffen und litt mehrmals
durch Brand, fo 1503, wo e3 faſt ganz abbrannte,
1672, wo ed vom Bifchof von Münjter, Bernd. von
Galen, erobert wurde, und 1674, ala e3 die Fran⸗
zolen, bie es damals befegt hatten, bei ihrem Ab:
juge in Brand ftedten.
Bardesvögte, in Dänemark Verwaltungsbes
amte, welde über die ſog Derreber oder Har⸗
den, Unterabteilungen der Unter, gefekt find.
Die H. ſtehen unter den Amtmännern, welde wies
derum ben Stiftgamtmännern untergeordnet find.
Bardheim, Fleden im bad. Kreife Mosbach,
Ant Buchen bat ein Schloß, bebeutende Gerberei,
eine Fabrik für landwiriſchaftliche Maſchinen und
zaͤhlt Tısso) 2345 meift fath. €.
Sarding (Karl Ludw.), Aſtronom, geb.29.Sept.
1765 zu Lauenburg, ſtudierte in Oöttingen Theo⸗
logie und wurde dann ‚Dauälehter bei dem Ober:
amtmann Schröter in Lilienthal bei Bremen, einem
eifrigen Liebhaber der Aitronomie. H. wurde 1800
Obſervator an Schröter Sternwarte und entdedte
1804 ben dritten Aſteroiden, bie Juno, kam dann
1805 als außerord. Brofejlor nah Göttingen,
murde 1812 ord. Profeflor und ftarb 31. Aug.
1834 in Göttingen. Sein Hauptwerk ift der «At-
las novus coelestigs (Gött. 180823; neu heraudg.
von Jahn, 1856), bis auf Argelander die vollitäns
digſte Himmelglarte.
Bardinge (Henry, Viscount), brit. Feldmar⸗
ll und Staatsmann, geb. 30. Oft. 1785 zu
Stanhope. Schon in feinem 13. Jahre trat er als
ühnrid in die Armıee, wurde 1808 beim General⸗
tabe des neugebildeten portug. Heers angeftellt
und zeichnete ſich in der Schlacht von Bimiera aus,
wo er verwundet wurde. Tann focht er bei Co:
ruña, beim libergange über den Duero, bei Als
buera, wo er den Sieg entſchied, bei Salamanca
und Kittorig, worauf er mit der Armee Welling⸗
ton die Pyrenäen überfhritt und an der Schlacht
bei Orthes teilnahm. Im Feldzuge von 1815 wurde
H., bereits zum Oberitlieutenant aufgerüdt, der
Blücerihen Armee beigegeben und verlor bei
Ligny den linlen Arm. Die Ernennung zum Ober:
en war ber Lohn jeiner Tapferleit. ‚sm J. 1820
trat 9. auf Veranlaflung ber Zorie für Durham
ins Unterhaus und erhielt 1823 den Bolten eines
Eelretärd beim Feldzeugamte (Clerk of the ord-
nance). Als Wellington 1828 Premierminilter
wurde, ernannte er H. zum Secretary of War und
1830 zum Dberfelretär für Irland. In demſelben
Jahre wurde H. Generalmajor. Die Auflöfung
des Minifteriums Wellington brachte aud) ihn um
jein Amt, weldes er unter Peel vom Dez. 1834
is zum April 1835 zum zweiten mal und 1841
um britten mal belfeidete. - Im %. 1842 erfolgte
eine Deförberung, zum Generallieutenant. Rach
der Abberufung Lord Ellenboroughs ward ihm
1844 der wichtige Bolten eines Generalgouverneurs
von Dflindien anvertraut, wo er kurz vor dm
Ausbruch des Bendfhabtriegs anlangte. Gr war
auf dem Schlachtfelbe von Sobraon (10. Febr.
1846) geoenmärtin, und obgleich er den Oberbefehl
dem Sir Hugh Gough ala Alterm General über:
ließ, ſchrieb man ihm doch den glüdlihen Erfolg
um großen Teil zu. Bei der Ratifizierung des
N riebenävertra 8 von Labore ward er zum Bid
count 9. von Lahore erhoben und bie Tireltion
Hardy (Freberid Daniel) — Härelie
843
Romöbien und Bafteralen, von denen bie wenigiten | Ti gleihfam die unvergängliche milie ber
gebrndt, unb war 11 men ihm —— —— —**— si Pe 8 dem
fnb Haufe Osman, Sat jr —*— eine —— —
Bedeutung, als 15 Jamttige in ihm geborene mann
lie Kinder, und zwar ur diefe, unter den bei
ng vorhandenen aber jedesmal
das alteſte zur Thronfolge berufen find, gleichviel,
en
a n.
igleit ber md H. geborenen A ‚ob nun bie
ex eine Frei Freie, rechtmaͤßi te oder eine
SHavin, gilt ziel aur für errlidhe xD: ,
Der Apparat “ 5 Men er Drieni
das 9. t, terung ber Fenſter, Ders
" i —— * und Ser weniger
> i I ie, als “ der allgemeinen Stels
interi en Biden, van) nieberländ. Dichter, geb,
—— —* —— — Dal. Sehr, 1710, bes
i ‚ deenmärchen hreve b —* Sämter und ſtarb 4 Yalı
beglüdte Herb. [broot ®i ). | 1768 zu Draßel [3 1743 in Holland die Froge
Gary (Bathorze), engl. Staatomam |. Gran: | verhandelt wurde, ob man bem zufolge
Sarby (ihomms), engl. Anınanicri , | der Kaiſerin Maria eſia bie Seine beis
geb. 2 SSami 1840 im einem Derfe in D ire, | fteben folle, ſchrieb er voll Cuthuſtasmus [or die
trat 1867 Sei einem Urditelten in bie Lehre und | Freiheit das Ipeiide Gedicht «Leonidas». Auges
bilbete ſich dann bei dem loudener Architelten irhmeter old iefe® And aber feine Oben, unter
Biomfeld mit fo großem Grfolge weiter aus, bafßer | denen fidh ganz befonbers die auf das @lnd, fowie
1863 für einen «Essay um coloured brick and | die auf das menfchliche außzeichnen. Sein
Terra Ostta architectures einen Preis erlangte. i Gedicht «Frifo» (Amiterd. 1741:
Später wibmete er ſich der Remanfcriftitellerei; flerte uf 1785) brachte ihm aller Unvoll⸗
jein erder Roman: «Desperate resnedies», erfchien | fonnmenbe —— großen Eine Ge⸗
1871. In raſcher Folge ienen nun «Under the jamatan ne feiner Dichtungen bat Weitermann
tree» (1872), «A pair of blus eyes» | (6 Bde. Amiterd. 1824) veranitaltet.
(1813), «Far from tke the mndding crowd » (1874), Sein Bruder, Onno Jwiervan H.,
«The kand ef Ethelberta, a comed y in chapters,
with iflustrations» (1876), „The return of the
native» (1878), «The trampet
on a towars (1882). ® bat in
—— laͤndli ae un ‚ befonders
eim Doretihete ge⸗
leiſtet wie Dickens in Bezug auf die mittfern und
niederen Klaßen ber Stäbte.
anders Ida auf
mis
£
=
-
in
inibus» ( , «
i to the of Great Britain»
(3 Be, 1871) und bas « alatiaum
Registrum P
Dunelmense» (2 Bde., 1874). Außerdem fchrieb er
das «Life of Lord Langdale » (2 Bde., 1862) und
«A review of the rei of the Shake-
sperian controversy»
Bardl, fen, ie unter Te —
een 2
Bariın,
lige ober U
Das großherr⸗
da
Fremden ——
major» (1880) und | häng
m ——— und Feith
eb.
—— — Fei hr ie Ir 3
war ebenfalls ein eifriger Ans
er des von Qranien und belleibete
mehrere bobe Aimter, bi3 er nad dem Tode Annas,
der Witwe Wilhelm s IV. 1769, den Hof verlieh
und fi anf feine Güter begab. &r ſtarb 2. Sept.
779. —— vorzägliches Gedicht, «Die Geuſen⸗
——— air, *
erfchien zue un
—A rlande. Sin der vierten, 87
beforgten Ausgabe (2B
mfterd. 1785) wurden er wiltürlihe ea.
—** des Urtertes
—— — 3 "Bahl: das Grwählte,
8 oder Lehrart,
FA ober Sekte. Im —35 Some cbrauq
erhielt das Wort bald den RNebenbegriff willlar⸗
chenmeinung und wurde feit Mitte bes
—— Bee ——— für bie von dem
ta Glauben ab»
weichenden
ter noch
d. h. allgemein geltenden
Lehren Einzelner oder ganzer, von der
fath. Kirche audgeftoßener Parteien ober Selten.
Diele wei ch zu einer foldyen Lehre hiel⸗
t Laufe der als
Ber
it legte, wurde bie 8 a die ie
O⸗
Sunde de verabichent und feit Ende
lit. Berb elt *
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Zöne mußten in ee
Saiten mitteld eines Ainger
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tdi und jo verlürzt werden.
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dieſes Anbrüden durch Hä ‚ welde mi
—*— gedreht — Solche Halten:
harfen ſieht man heute in den Händen geri
er Spielleute, und ſelbſt für diefe und ihre ein-
laden — en und ————— Hat —
egulieren o eine
* —ã— — ——e Mängeln wurde
erſt ein wirkſames Jiel geſeßt durch die Erfindung
des Bedalmehanismus durch Hochbruder in
Donauwörth (um 1720). Tiefer Künitler hrachte
nämlich fieben Fußtritte (Pedale) an dem Inſtru⸗
ment an, welche auf Züge wirlen, die durd die
boble Borderftange nach dem Halfe binlaufen und
daſelbſt durch Gelenle u. |. w. Die Haͤlchen fo ums
drehen, daß fie fich feft an Die Saiten legen und fo
die Halbtonderhöhung duch ben ganzen Umfang
S uftrumentd (d. h. in allen Dftaven) bewirlen.
eie
Ihrer eigentlichen Funltion ungeftört läßt und Durch
Ermöglidung des modulierenden Spiels die 9.
fürd Orcheſter tauglich)
noch vervolllommnet durch biebop:
yelte Pedalrüdung (double —S
e
*
ẽ
g
*
erſt zum Soloſpiel und
te, wurde
welche Sebaftien Erard 4 J erfand. Die Erard
Doppelpedalharfe, in Ces ſtehend, hat einen Um⸗
fang von beinahe ſechs und einer halben Oltave,
während die Hochbruderſche H., in F ftehend, nur
in Ottaven und eine Serte an Umfan alte.
ußer der gewöhnlichen H. gibt es noch ve die 1e
Übergangs: und Spielarten derjelben, 3. B. die
— sage harte (Arpaneka) ee nop:
pelbarfe(Arpadoppia), bie breihörigeHarfe
des — Antonio Euſtachio u. ſ. w. de . 06
hört zu den allerälteften Tonwerkzeugen, von denen
wir biftor. Nachrichten haben. Bereits die alten
rfindung, welche die Hände des Spielers in | «Australi
*
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der Unterſuchung ber metallbaltigen Lan‘
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ungen , er
—* zurüd, erhielt don ber Regierung oO
Neufüdwales eine Belohnung von 10000 Pid. St!
und ließ fi 1854 in England nieder. 9. ſchrie⸗
zum
mit
ia and its gold-tields» (1855).
Hariloot (fr3.), Bohne; H.de mouton, ftam
Nationalgericht, beftehend aus Hammelfeiid mi
Rüben; haricots verts, grüne ober Schu
bohnen; hötel des harıcots oder les har!
cots, familiäre Bezeichnung der Fi ge
parifer Rationalgarbe; haricots ift in bielem Fi
lorrumpiert aus Darricau, dem Kamen des
mandanten ber pariſer Rationalgarbe während de
—— ttung, |. Heri
R attung, f. Hering. _.,
Häring & ), unter bem Ramen Bilibal)
Aleris (feinem Pfeudonym in einer Stubeakr
verbindung, vom d. h. Häring), eine I
vorzügli deutihen Romanidriftkteller, &
29. Juni 1798 zu Breslau, flammte aus ein
bretonifhen Refugiefamilie Ramens Hareng, d
fuchte das Merderihe Gymmafium in Berlin u2
Saringvliet — Harkort
ftubierte, nachdem er ben Feldzug von 1815 und bie
Belagerungen der en en als Freiwil⸗
liger mitgemadt feit ren erlin, dann zu
Breslau die R Rechte. Doch en ala Kammerge⸗
richtöreferendar Fr er Staatslaufbahn
un wibmete ſich ber — Thaͤtigkeit.
Daneben beteiligte er auch an pralti Ien Un
bie aber zum Zeil unglüdlich ver:
ternehmungen,
liefen. 9. reifte 1847 mit feiner Gattin nad) Ita⸗ H
lien, tehrte 1848 im Sommer nad Berlin —8
fiebelte aber 1852 nad) Wi tadt in fen man über,
wo er von einem Gehirnſch getroffen wurde und
nad vieljährigen Leiden 16. Dez. 1871 farb.
einen uf ala Schriftitel er begründete 8
durch den Roman «Walladmor» (2. Aufl.,
Berl. 1823-24), den er unter dem Namen Ball
Scott3 erfcheinen ließ. Das. Werk hatte ungemei:
nen Erfolg und wurde in mehrere radıen, dar⸗
unter auch ins — — überlebt, nter de er
ben Dtazle erichien joba —X Roman «6
Avalon» (8 Bde., Lp &pj. 1827 Smpwif n a Fi
auch unter dem Pfeubongm ni ibald & außer
lyriſchen Gedichten und Bühnenfpielen (darunter
Fre «tinnden von raus, 1829) eine
eibe trefflicher Novellen in eitichriften und Ta:
(denen, veröffentlicht, die er fpäter in «Ges
ammelte Novellen» (4 Bbe., Berl. 1880—31) und
«Neue Novellen» (2 Bde, Berl. me zufammens
ftellte. Außerdem
reife duch Slandinavien» (2 Bde.
die «Wanderungen im Süden» (B erl. 1828), PH
ner Bilder» rer) «6 364 A Sud⸗
deutſchland⸗ 1884) als eifefchriftfteller vor»
teilha befannt. Doch wandte er fich wieder, unter
andauerndem Gefolge, der Romandichtung zu An
dem er «Das Haus Düfterweg» (2.Bde.,
1885) unb “Bolt Nächte» (2 Bde,, Berl. 1858)
Hp Der hunabeii Sing benen i ber Gin
€ jung i Qi jeigt mw er
In rer GBk. Be . 1880),
einem feiner ge fungenften en Bere en Mr Gehe des
patriotifch:hiftor. Romans mit großer M haft
betrat. Es folgten in bie er Ridtung, ihr ihren Stoff | Ma
—5* ber Geſchichte Brandenburgs entiehuend,
die Romane «Der Roland von Berlin» (8 (B be
ee 4, Aufl. en «Der falſche Wo demar»
3 an , 3
— und Hand Seiten " ——
28),
«Der Werwo Aufl.
1879), welde piesmen Be Dofen ı bes ern
von Vrebowm» (9. Aufl., Berl. 1881) bilden, dann
«Ruhe ift die erfte Ba ichte (6 Bhe., Berl.
machte er ſich durch eine be «Herbit: | %. Nüdert
1946) mit den Hirtinnen.
845
Saringbliet, der nıittlere der drei Mündung
ame ber | aas in Holland, un! Sübholland,
zwiſchen ben Snfeln B Beijerland und Boorne im R.
un (S. unter Maas.)
I Seibenhänbler, mit feinem vollen
Nomen: — mmed/ Kaſfim⸗ ben · Wi veb. zu
—* 1054, geſt. daſelbſt 1121, war einer ber
eeicjmeiften Dichter und Grammatiler der
taber. Sein berühmteltes Werk find bie 50
«Makämät», eine eigentümliche Gattung ber arab.
moefie Heine Novellen oder Br neldoten,
in welchen ftet3 eine und ieietbe erſon (bier
Abu⸗Seid von Sera) ala Hauptheld in
mannigfadhften Derleibungen und Situationen
auftritt. 9. hat über diefe ihrem Inhalte nach oft
jebt unbebeutenden ——— den ganzen Aus
er der an Synonymen jo reihen arab. Sprade
bald in gereimter Beofa, bald in Berien Audge:
goſſen und alle Feinheiten ber blendendften Rhe⸗
torit darin niedergelegt, ſodaß fein Werk als Mu er
der arab. vefie gilt und bie ungeteiltefte Ve
wunderung im Orient genießt, daher es auch oft
(felbft noch in neuerer eit von Naſif NR
nachgebildet worden ift, wie unter anberm
Sprade von Charifi (f. d.). Die beite —
des Textes mit einem trefflichen Kommentar gab
Silveftre de Sacy (Par. 1822; 2. Aufl. 1849 — 58),
eine be Radbilbun in „beuticher Sprade
(«Die Berwandlungen bes Abu⸗Seid
von Serug», 4. Aufl., 2 Bde. er Bor
eien feiner vielen ſprachwiſſen au Werte,
«Molhat-al-irab», einer 2 lung über bie
arab. —X in Verſen, und dem «Durrat-al-
ghawwäs», über arab. Joiotismen ‚And Fragmente
Im Silveftre de Sacys « Anthologie grammaticale
arabe» (Bar. 1881) enthalten. & « Durrat-al-
hawwis» (cDie Berle des Tau uderd» , eine
Sri ift über bie Reinheit der arab. Sprache, bat
H. Thorbede Kor teri) v ntlicht.
Gelee #(Haris, d.i. Viſchnus ober Arifiinas
Geſ —9 ift der Titel eines großen ind.
u es einen Anbe ang ober ein Supplement zu
harata bildet (darum au Röllaharı
vomi a am) Bährenb das lebtere —
hrer ſchildert, welcher den Pandava
—** gegen em die Kurud See t erzählt der 9. —*
Geburt und Jugend, nament ich feine Liebeeſpiei⸗
3 Gedicht ift als lepter Zeil
des Mababharata heran egeben; eine franz. füber:
fegung lieferte Langlois (2 Bbe., Bar. —
Barkauhy Ey Ih im Unger. Komitat Ba
in der Habe des ——— Sit1bB, ‚hat —
1852; 4. Aufl. 1881), ⸗JIſegrinim⸗ (8 Boe,, Berl. Da ei ein ol a nd 600 &.
1854: 4. Aufl. 1881) und «Dorothe» 8 Bde. Berl. * ——. und Po⸗
1866; 8 Aufl. 1879). Alle biefe erke zeichnen ——* geb. N —5 — 95 auf dem Familiengute
nic bu rch ſcharfe Charalteriſtik, treue Sitten: und | Harlorten in ber Braffe ‚tam,15%. alt,
Raturjchilberu wie — trafti ftige Sprache aus. als Lehrling in ein shaus zu Barmen. Seit
Bon feinen Übrigen Arbeiten if, mu
em Kadipenäie m he 3 De. "on er. 1848), ber S
ein wahnfinnigen Yanatiamus un
me — Bosheit bi bite «Der neue Bitas | 181
val⸗ — von Vollert, Be gr ‚£p3. 1842
70; erie, £p3. 1866
eine Sammlung von Ari na ichten, die e
mit Higig begann, und die unter allen berartigen
Untern ngen ben erſten Kong 9 bepauptet; Seine
«(Sefammelten Werke⸗ 20 Banden
(Berl. 1874 Ieine © «Bater ndifden Homaner in
8 Bänden ( 881).
em Do: 1818 Lieutenant im Fuſilierbatai
on bes 1. weitfät.
Fa nahm er 1814 unter Balon
—— ben 1 und Belgien una
Br ber er zwi
Frieden wonbie
* er ein
ätt — een, hofen —* — ,
e u ngs ver⸗
m ie Dazu am 1880 5 ein 8
mit eiſernem Mantel. Giner ber ‚ber bie
846
. bereit? 1827 beim Fr
Re —ã— ——
—— —
weitfäl. Etänben für die Ausführung ber be erg
Weſerbahn. Aud erwarb er nö um die Förde:
zung der Da iff auf dem Rhein weſent⸗
t gab zu der auf der Weſer 1836
den erſten 13. Ebenfo förderte er das Aſſo⸗
eistion — ae ah Be eine Ar:
terkranl eu ähnlihe Einrichtun⸗
Geit 1848 war H. auch politiich thätig. Im
= Rationalverf 1848 ſtand er auf
ter gehörte er Sorhritieparici ne uud in
2" 1BO1) Aübete ihm auf bie Sinklagehank | eat
» ı
© nd eben: “Sie , Sasen des
erfien weitfäl. —— * t
Dorfes
der —A—* (1859).
he kamen fett 1861 einige Shrit ten in Betreff
der preuß. Kriegsmarine. 857 begründete
er mit andern eine Gijenhütte zu N alten und
1860 brach ex mit Hilfe feines Bruders riftian
ber Ausfuhr der wei äl. Steinfohlen na
tugal Bahn. S. te 1864 mit von Hart-
mann ben Plan eines Gurtellanals zur Berbin-
dung von und Ruhr mit Lippe, Sms, Weſer
und Elbe und regte 1869 die Hebung ber beut
Geehfcherei an. Bis 1867 war 9. Mi des
rd nn (für den W 18
geft. im Aug. 1877
es Häterli Outed
l n Sad haften
4 wirkte feit 1834 * nur In mejentlich für das
—— — —— ——
reltor nd mebr als
F Blüte —* ——
t 1858 —
Leiter der 5 eig m Are —5 zu
zu denen,
nbelammer no treten. —* Feine 87
aus carrariſchem Marmor von Ed. Lürfien) an ber
ek ‚hrotnenabe wurde 9. Sul 1 1en enthüllt,
rma Karl & Buftan 2. erlo ch 1868. —
Ein vierter Bruder, Ebuarb H., I 18. Juli
eines röm.:lathe
Biſchofs, eines Beziris:, M
i | gerichtö
den | Brom
⸗ —* be Stadt eine enge
— Harlem
der Dampflraft erlannte ‚ beärwertete 5* —
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* Stadt war 5* um bie Mitte deb 12. Jahr)
ande ven W nt
wurde en
Ste
a ollänb Bauern, das Käfes aber Urmel
Harlemer Meer — Harleß Br Chriſtien Friebe.)
adhder aber won bean
REES RENTE
847
kologie, worauf er
non Bosiitirte Ip MR eine u eis
fen, wieber erobert, aller eraubt und —* die er on einige
zut — Steuern beie — nit einer ard. Profeſſur an Hide
Niederlande im 16. Ja „feat 9. 1572. un —3 — oma uam m Gnburg verinuf Sm
ber Seite ber Berbünbeten, mubte ſich aber 13. Juli > 1770 wurde er ala ord. od. Bafeler > vn Ge
1573 nad einer fichenmonatli ichen Bela amtleit und iiologie mie ‚nad Stlangen ber
enb t Ränner ——— taker rufen, wo er 1776 Amt eines Dferbiblintbe,
Antührung ber fars und Scholarchen am Gyumnaſium übernahm.
Witwe
gleiche Broben A —— Mut und — Gr
ben, an Alba 5 ih, ergeben, ber
Din tbase 35 nahen, Roc
bem 1577
der anien bie El wie wieder gerom⸗
men, , blieb je — mit den Niederlan:
— ſie im
— — LITE Mo (kan an
zu fi in
meiden — und Reichtum aufzu
25 * am it ber
7:
*
Darlemer Bu ober daB Harlemumer Hout
(Holz) mit pr n Buchenalleen, Barls Sees
(daftsbäufern u. |. w. Unweit im Rorbev liegt
dort dad Dverveen und nördlicher das parkuͤhn⸗
liche Dorf Dior one ndaal —— Beide an
rdieebünen und berühmt durch
der Radſeite der
* "ober Blumenſchulen.
Garlemer Beer Iieh früher ein 45 km langer
und 22 km breiter ee in den nieberlänb, Provin⸗
Nord: und Sudholland, zwiichen Harlem, Lei⸗
ben und Amfterbam. In alten Zeiten befanden
fi) in diefer Gegend vier Heinere een: das Alte,
das Leidenſche, das Spiering⸗ und Helle Meer, die
erit zu Ende des 16, Sabrh. 6 infolge eines Ginbrachs | B
des Res und einer verheerenden Üherſchwem⸗
mu SBEIE einzigen Waſſerflaͤche fich vereinig⸗
ie Ziefe betrug 4 m, a äban
Schlamm waren, aus welden ba
und © after hen een oder
Hinter ae len Buzten. ee diefer ge
e
Spanne, mit dem —S — DD und
eieien mi mit ber ee — in Berbindung ftand,
bedeutender Höhe und konnte zur
bura ger 0 —* Deiche und — von wei⸗
werden.
Gefahren vor Derzubengen und pugleich nupbares Land
M gewinnen, — man 1840 Dan bem gewaltigen
nternehmen, das Sarlemer Meer ausjuirsdnen.
u diefem B Behuf umgab man bazieie ringsum mit
ur | Guten
Um den | mehrern
begründete 1777 das philol. Seminar und —
dort 2. Mov. 1815. Seine große litterarif
Ireichen.pb al Air
— e—
nd Yu „und röm. K
— We Dadı de eomarb —— — durch eine er
—e— ; in histe gnasn» (2 Bde.
Altenb. 1792 — 8; 6: Supplemente —* 2 Sr
1804 —5), «Introductio in notitiem literature
Romanse» (2 Zle., Lpʒ. 1794), «Brevior notitia
literstarae Fomanas» (
dazu, 3Bbe.,
werbefiette Au age von
thoca Graeca» (12 Bde
. 1789; lemante
„1709-181 0 und burd) ie vierte
%. dabriciuß’ « Biblio-
17 809;
1818).
tebr.), Mebiziner,
1773 zu Srlaus
auf f der Univerfität feiner Dates
Bi allen und natarwiſſenſchaftlichen, das
ueben aber auch philol, und hiſtor. Studien und
** bafelbk 1 1798 die phil ” Bifce
urde. 95 Babilitierte
at 1796 außeror *8 1812 ord.
ofeflor. H. folgte 2518 einem Ruf an die neus
ei Unwerfität Boww, wo er den Grund zu
den Hinifchen Anftalten legte und nad) angjährts
fer 18. Sm 1883 farb. D D. malhie ih
um e weige em
aber um die Balnenlogie verbient. Kein Hnupt:
wert in lebterer ng it «Die fämtlichen Heil:
uellen und Kurbä des üblichen und mittlern
sopa, Weſtaſtens und (Bo. 1,
Der. IB), Bam keinen Fi 8 Die
« ichen Alinit»
Feed und Kobl. — hkaien Beroorzubeben. _ In
medi
mentlich ber «Weichichte der Hirn⸗ und Nervenlehre
im Altertum» ( Vd. 1, Gxlang. 1801) befunbete er
wejeiige 9 —— der antilen Literatur.
Som, Hermann $., en 19.
m ai BO. |. a mas idee Sen
man die in nben kleinem | in Herford, g
ewäfler einlentte und I bie Rorbfee ea, * —5 paif 5 philol. Schriften belaunt.
und die zugleich zur Unterhaltung ahr n von an mi
dienen. Oreramf wurde das Waller durch drei | geb. 22. Dit. 1820 zu Rüm ete fi
Be Dusepipumpmühlen und eine Schäpfrab- | falls en Stubium der Mebuin ı und habilitierte
waflermüßle 5 eitigt und der ſchlammige Meeres⸗ rh 1848 an ber Univerfität zu . 9. wurde
grund eing t. Tie Trodenlegung war 1853 d. P r, 1862 Dora nb des
zuit einem Aufwand von 8981844 bollänb. Il. Kologiiden Kabinetts und 1857 ord. Profeſſor der
(15268284 Marl) vollendet. Die gemonnene Phyſiologie und hat 1 um die vergleichende Ana:
berkäche (dex Bartemer Bolben ift num eine | temie, namentli aber um ologie Ber:
dum von einem 70 km Langen n Ranal unzogene ern erworben. (Gr ftarb 6. Febe. 1 Ges
ni el von 1% aka ab bildet die ausgedehnte (Be: | Ihänt ut et fein «Lehebud der plaſtiſchen Unalemier
meinde Haarlemer Meer, die 1. Jar. 1883 14484 | (Stutig. 1866 — 58; berausg. von Darts
E. zählte. Der Boden ih meiit jehr fruchtbar und
yrodugier ert paul ai Öl und Hafer, wird aud
ur Be
’ —8 Chriſtoph), Litterarhiſtoriler
und Philolog, geb. 21. Juni 1738 zu Kulmbach,
findierte feit 1757 in Grlangen, Halle, Jena und
ufl.,
mann, 3 fan, 1876). Bon feinen zahlreichen
übrigen Arbeiten, die meift in den
und ben «Ih Iungen» der x mh ener Alademic
35 t
befonb ben:
ber Mus —— ie (Hand, 1851), «Theo:
* pr Anwendung des Seitendrudipicometerd»
[
[
ii
4
A
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he rot, umd es läbt ib
ien ein roter Jarbftoff, von 3
ien ein ro us
orpbyrrhammin genannt, gewinnen,
en, bat 9.
firde Bayerns (mit Ausnahme
en gebeizter (le ponceauts:
”
Sarmalarot fi als zu wenig wi
rtung des Lichts erwies.
Harman (Frangoie Jules), Reifender in Jr
. 1845 zu Saumur, trat in ie}
Korps ber Marine und nahm bis 1a
en fra v onen tel.
1 machte * in —— ei geh
die Kabylen mit und wurde dann ber wi
ebition beigefellt, welche unter Zr
——
870, | laporte Kar di u
nd Tongling erferfchen folk.
eder der Erpebition erfrantten, ſo
ier allein nad) To
ch
3. 1869), «Staat und
1870) und im Berein mit Harnad Feldzug mitmadhte
8
eine Zeit lang Ge
Ares!
unb
Im J. 1874 tehrte er nad Zum
«Die kirchlich⸗religidſe Bedeutung der reinen Lehre
von ben Önabenmitteln» (Erlangen 1869) zu nen»
nen. tiber feinen Lebensga i
aber 1875 eine neue Arik
e fie ui
nad Kambodia, auf welcher er bie
Me⸗khong unterfudhte und bad
überfchritt. Gr fandte 1877 einen zon ihm ang
ben «Bruchftüden aus dem
Bielef. 1872; neue Folge 1875).
obert und Edward), f. unter Dr:
ford (Robert Harley).
Darlingen (friei. Harns), die bedeutenbfte See
und Handelsſtadt und der Ausfubrhafen der nies
esland, auf deren Weftküfte
. |
entbedt
tal- | werten
iſſe
—
Dres:
gen
3 des
, Bar aber fchon 14. April 188 R
ngentu e.
an der Niederlaͤndiſchen
a X Er
Harmattan — Harmonie der Evangelien
armattan beikt der eigentümii ehr ſcharfe
us heiße Wind, welcher periodiſch te bis vier
mal im Jahre 1-5 oder 14 Zage lang vom
nern Afritas, in Senegambien und der weſtl.
Sahara nad dem Atlantifhen Dcean_zu weht.
Er berrfcht befonders in den Monaten Dezember,
Januar und Februar und ift meift von einem Did):
ten Dampf, Nebel und mineraliidem Staub be:
gleitet der die Sonne oft ganze Zage verbirgt.
sluberii Hige und Trocenheit iſt fein Eharalter,
jobab d ie Gewaͤchſe vor feinem Hauche verdorren,
lles Holzwert Yen t und die Früchte die Notreife
erlangen, Die chen leiden, während er weht,
an — im Gaumen, ſchaͤlen ſich bei langer
Dauer degielben an Händen und im Geſicht und
fühlen fi beim Atembolen bis zum Gritiden be:
ſchwert. Sobald er vorüber iſt, tritt jedesmal eine
bedeutende Kälte ein.
Sarmenopulos (Konftantin), griech). Juri,
geb. um 1820, war Rat ber Kaiſer an Kata:
Tuzeno? und Fohann aläoloaod, „peR . um 1880
in Konftantinopel. ein W —e
ar. 1
vöuwv» (heraus, von N ollnken,
von Heimb p3. 1851; neueite —RX Hben
1872 1. bie —E des. n beute geltenden
gri ſaArminius (Zal.).
Garmenien » Begründer der Arminianer, ſ.
Önrmeröban Bi), ein Fluß im Schwarzwalbe,
im bad. Kreis Offenburg, lommt vom 801 m hoben
Mooswald und mäünbet R- die Kinzig. Das T
der 9. ift meift Wald und Wiefengrund, mit Säge:
müblen, Beilern und Dörfern. — 08 Dorf Ober:
armersbad hat eine fhöne Kirche, ee
chleifereien un ao) 21% E.; das daranftoßende
Unterhbarmersbad) zählt 1642 E. — Die Stadt
for am Harmersbad it Sig einer Bezirkös | u
orftei, bat eine Di lineral uelle und zählt (1880)
566 &,, welche berühmte Steingutwaren (Zeller
— eine Pottaſcheſiederei, Pa⸗
Nanfabril beit, ——— eine
Werte, eine Aunftm le, eine Majo:
lite bit und Sranatfchleifereien untertalten, Das
bei liegt die Wallfahrislapelle Maria zur Kette.
Zell war bis 1802 2 Ste Reichsſtadt.
Barmodius und Ariſtogiton (grch. Harmo⸗
dios und Ariſtogeiton), zwei durch die innigſte
ſchaft verbundene adl iſche Junglinge, er:
mordeten mit Dolchen, die fie unter Fr en
verborgen hatten, 514 v. Ch br. den Sohn Bi
ſijtratus ange in Athen, weil er nad wieder:
bolten Verſuchen, die Suneigung und Liebe bes
armobius zu erlangen ngen aus Kraͤnkung über bieje
ke beflen weiter um Dienit bei einer
€
Wasch
jtlichen Prozeſſion batte einlo n, nad) ihrem Er⸗
einen aber ala eine Unwurdige zurüdmweiien
aflen. Harmodius wurde glei nad vollbradytem
Morde von ber Leibwache niedergeltoßen, Ariftogis | a
ton fpäter ergriffen und ebenfalls hingerichtet,
Diefe That wurbe von den Hißenern aus vepublis
taniihem 7 Fatriotiämus 6 cher: g rien
uch ne r ——— Et en Ihenet bei
Syinpofien zu fingen p e erſten ihnen je
Ehren von Antenor — Bildſaͤulen, die
Zerxes entführte, find nen, —ES — ſind noch
Kopien i in zwei Marmorfta halten,
Inne Heinere Rechbilbungen von Statuen beiber
ünglinge von ber Hand bed Kritios und Neſiodes.
Sarmonia war eine Tochter des Ares und ber
—* Bei Vermaͤhlung der H. mit Kadmos
Gouverfationd- Berifon. 13. Uuſi. VIII.
849
waren alle Götter hgegen. Kabmos gab ihr zum
——— oc re er , merdos und cin
von 0 unbeilvolles Halsband.
die Stun ne empfanden zuerft 9. und
Kadmos —5— indem beide, als ſie nach einem
langen unglndlichen 2eb Leben nad) Illyrien gegangen
waren, in Schlangen verwandelt wurden. Hierauf
empia and bie. Wirkung des Halsbandes Criphyle,
e von ihrem Sohne —— F— ermordet wurde.
Dann gab e3 biefer an Bhegeud’ T na
böa (oder Arfino?), hernach an bei
ter, Kallirrhoẽ. Alk Imäon eb, *
hegeus und feine Söhne —* Opfer de
andes (und los) geworden waren u
von Alkmaͤons öbnen, 2 —* *— —
niedergelegt. Allein auch oll no
von i m ausgegangen fein, big ſich die I im
F eiligen aeg auch an den Koftbarfeiten im
elpbi vergriffen.
Harmonie ift aud) der Name des 40. Alteroi:
den. (©. unter Blaneten.
evangelica, I. Evangelien;
Darmonie.
Sarmonichorb, ein von Friedrich Kaufmann
in Dresden 1808 erfunbened eiteninftrument in
Form eines aufrecht ſtehenden Flüge F Der Ton
armonila. Außer der Taſtatur
paid dem bem einer
ber Spieler mittels Fußtritt3 eine Walse,
deren rafcher oder angfamer Umſchwung zur Bil:
dung des Tons beiträgt. Das Inftrument ift gäny
u. außer such gelommen.
armonie Bufammenftimmung,
xch., d. i
Gberenfimmund) Bas — eig —A der Teile
eines Ganzen. In ee Ruti il iſt H. das gleichzeiti
weh efällige Erklingen von Tönen, die an *
iefe verſchieden, aber in gelegmäßiger
— miteinander verbunden find. Die Regeln
oder Geſetze einer folden Verbindung bilden” bie
HSarmonielehre im engern Sinne; nad der wei:
tern Bebeutung des Wortes 9. gehört aber alles
bierher, was die Lehre vom Kontrapuntt (f. db.)
ausmadt. Die H. lann nämlich auf zweierlei Art
entftehen: 1) durch begleitende Beitöne einer ge:
fungenen_oder geipielten Melodie, Dee ſich ‚hr
ohne 35 Selbitänbigteit (abe
2) durch ein Zufammenklingen ve ener 8 —
men, die in einem kunſtmaͤßigen elbftändig
gerährt werden. Die leptere Weile it vie ven
—A—6 die erſtere die der einfa
moniſchen Mufit. Das Wort H. bat im techniſch
muſikaliſchen Gebraude eine vielfane Anwendung
gefunden, worüber zahlreiche Bücher (ſog. «Har:
monielebren») Audkunft eben. Auf Grund neuerer
En über bie Kabır t.
‚d
des Klanges find im Laufe ber —
neue Theorien ber ber Darmonielehre entftanben, welche
ößtenteild bie Wege ber wahren mufilalis
den raris —*
Harmonie ber —5 it ein Ausdruch,
er unb
ber auf kosmifche Anfichten ande
ver Bhilofophen bes A ebt. all:
Das Bei einer reißen Manni —5 — bei
und wohlgefällig geonbnet —* in der Mal Ba pielt
rg Rapp (}.
Co A det —*
ei nbete Kolonie.
—S Un gründe A Goangeliens
armonie
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bijchen v weile i indeflen been auf eine Zwillings⸗
verwadiung monollin ——
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C 46 elfäure,
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fäure Cr ihnvoll naments
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ſ. * gublig *
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armotom (vo
ry ie uzftein, ein
edr. *
—— geb. *
Naturwiſſenſchaften und
Berlin, — ſich
Dibciplinen, wurde 1518
jum ord. Brofefior Me Fr f
1367 in gleicher Eig =
Univerfität zu Berlin. Seit
lied der Alademie der Biienäalte —8— —
ie 456 ns Meder Get Gntwidel eher: Bhil
ntbr in ung ber 0:
Ar (2p}. gs , «Brolen ll ur
raunf
Ir ihrer Geielichaftfi Selm
deutung» (fiel 1862), « Ohanblungen
zur en Bay — — Se 868), «
Be —S —J35 hi
r , open iloſophie⸗
(Bert 1870), efiber den ir : bo m
(Berl. 1 ‚ «Die Reform A — 1874),
«Die Be opbie ee Kant» (Berl. 1876), «fiber
ben ber Wahrheit» Be 1876), lade:
Logie at un und St (Berl. 187 * ie 50
» (Berl. 1878), 32 ‚Die ahitofi ofophie in Air
—*8 Ti. Iu.2
1848 war er mit —* ſen — 8
wig⸗Holſteiniſchen Zeitung».
arms (Georg ud, Detlev Theod. ), Paſtor
in Hermannsburg und Begründer der hermanns⸗
bur er Miffion, geb. 5. Mai 1808 zu Walsrode
titentum Lüneburg, Aubierte 1827-80 zu
Bötzingen Theologie, war dann Hauslehrer ın
Lauenburg und Lüneburg und wurde 1844 ber
——— — Ah
«Der | Schriften feien 2 ge
Surmoften — Sara
1849 ber Beier: i
Gore, 1 Naditelger feines r
—— 78 wi
1849 begräubete
— dem hun
ı | werterkanbe in ftreng *
nach Airıla zu geben, Ale — ner *
t.
——— ——————
(2. Aufl., Germannsburg 170, Bon for
Schriften feien : «Gebetbucdh für Rit.oz-
ftunben » Golden
lle⸗ * 1
* —
—R en ⸗ een
— 6*
mon» (iel 1842; Fr Aufl. 1854), ein
theologie» (Kiel 1830— 84;
Leben ſelb —— (Kiel 1851).
«Klaus 9.» (Bali. 1 Lübemann,
an Klaus 9. umb nb jeine e Zeit (il —*
en (Urin, U vor da
Nieren abgefonberte e— —58 de
te Dr
rungs⸗ und — — aus dem kim
entfernt werben. Die währenb bes
gebilbeten cab esungsprobulte ber N
Ba bitanz verlafien ben ;
verichiedenem Wege. Die gadförmi eutweihes
fluſ a Lat re en fer g
gen oder gelöften und zwar zu ein
In Sam (il Teile, durch die m mar teils burö
Galle, Da —28— — 2 — *
ve, vermittel8 ber Nieren.
ale, aft alle fti en — —
inabeſondere den Harnſtoff, nur verix.
die Perſpiration nur Da der 9. aa
Harn
Produkt des Stoffwechſels und der Nahrung ift, fo
wird feine Beſcha enheit je We der Art des Tiers
und der Nahrung verichieden ſ Äh Der 9. des ges
funden Menſchen ſtellt eine Mare, gelbe bis gelbroße,
in friſchem Buftande nicht unangenehm rie
falzig und bitter fhmedende Fluſſigkeit von | ai
jaurer Realtion und wechſelndem (zwifchen 1, 005
und 1,030 Kömantenbem) ſpezifiſchen Gewicht bar.
Der Geruch desjelben ſelt mit ber Nahrung;
nur fauler 9. ftintt. Die Farbe des 9. iſt verſchie⸗
den je nad) feinem Waflergebalt; fie ift am beiliten
nad reichlichem Genuß von Getränten, am bus
telften im kongentrierten Morgenharn. Durch den
Genuß gewifler Subftanzen meh auch die Farbe bes
Urin verändert; fo erjcheint ber lebtere nach dem
Gebraud von Rhabarber, Santonin und Sennes
blättern blutrot ger efärbt. Bei der Gelbſucht nimmt
‚ infolge der _Beimifhung von Gallenfarbs
55— gine intenfiv braunti Aland ſchwarz⸗
braune oder ſchwarzgrune, bei Vergiftung mit Car⸗
bolfäure eine olivengrüne bis Ken mei ab
an., Ein erwachſener, — — ni xals
nötig trinlender Mann entleert täg lich —* rin;
von Pruifigteit —* mit be Ab:
gabe von Wafler auf anderm rch bie
Nieren (Schweiß u. f. w.) we et —8 ee
Die Hauptmafle bes fier aus.
Unter den feften. Beltan teilen 160 in einem Tage)
macht der Harnftoff die ae en 730 aus ae g
in 24 Stunden) unb ift zuglei Aftoffrei
Körper im 9. und das —* — —
Eiweißl Organismus, deſſen Zur
tung und im Blute bei gewiflen Er
ertrantungendiefo —— —* lutes oder
Urämie mit ihren 1 weren Solgequftänben ergeugt,
(©. Harnvergiftung.) Andere ftidjtoffbaltige
ubftangen, Die zu etwa O,5g tä Ti —
ſind die Harn au eine niedrigere Oxydations⸗
ftufe als ber Harnftoff, ferner da Kreatin und
Kreatinin, je Kant in, bie Hippurfäure
und andere noch —— or bierte erfebungd:
probulte. Stiditofffreie Orga e Körper kommen
fait gar ı ni im 9. vor: en enthält der
De u ber Bahrume ka 2 pb0 * re
oblenfaure, fehwefelfaure, phosphorſaure
Salze, die Altalien unb allalifgen Erden. Die
Phosphate ftammen nur von den genofienen Eis
mweißlörpern, die fchwefelfauren Sälıe vum Zeit
baber. Au $: weich an gelöfter
fäure an Stidftoff und Sauerftoff. Die Farbe offe
55 find ae ganz unbelannt, doch enthält er
in der J Anbigopflange enthalten
er Br der 33. sung yon d liefert (Indican).
fomie zei ſpezifiſ offe, NS und
Urobämatin, deren — — — noch nicht
—* m. en — ab, welches
hauptſaͤchlich —— und ——
lörperdhen aus den & eimdrüjfen ber Harnwege bes
hebt. Ammonial enthält ber normale frif geiahene
wie der 9 Organismus, nur in
mit dem Ge
® ni te —3 aften Verhaͤltniſſen treten ir im N 5.
anhteile Kun , fo Fk m Teil
in in Ice 5 Senen der Harnlanäldhen ber
. 55 Inden) bei Rierenleiben,
—— ——— abtihen it (f. d.), Arl:
Sarnz 28 rap der Are erbarn
Diabetes), Gellenbetandteile bei ber Gelbhu
Blutko ven beim Blutharnen (f.d.), Eiter u. dot.
853
Die Unterfuhung derartiger krankhafter Harnbe:
ftandteile ift die Aufgabe ber Uroflopie, der
anlenfätt ichen SHarnunterfuhung, welche ih
chem., phyſit. und mikroſtopiſche r Hilfämittel be
dient und für bie Erlennung vieler Aranfbeiten von
ber größten Bebeutun ng ift. Auch geben in den 9.
viele zufällig in den Körper gelangte Subftanzen
über, fofern diefe nicht im Organismus serfent
werben oder andere Verbindungen eingehen. Bei
neberhaften Krankheiten it der H. konzentrierter
(wegen des Schwigens) und dunkler und enthält
mehr Kl malte Sub tan überhaupt mehr
Stoff — te als r6. eines Öelunden
unter den gleichen Grnäbrungaoeshältmien, Sehr
viel 9. entleeren bie an PBolyurie (oder Diabetes
— ſowie an Zugerharntuhr (Diabetes melli-
tus) Leidenden. Die Polyurie kommt vor bei Blut:
armen, Nierentranlen, bei poberiicen bei en,
bie viel trinfen. Sehr wenig H. wird d bei manchen,
are aentaünblichen ierentrantfeiten, aus⸗
A ep? er Säugetiere ift im ganzen
f) ——ã wie des Menfchen, doch zeigt er
einige von der Nahrung fomwie von "ber Örperbe:
ſchaffenheit abhängige Verſchiedenheiten. So ent:
—*— ber H. der Hunde ſtatt der Harnfäure und der
purfäure eine eigentümlihe Säure, die Ky⸗
nurenfäure. Im H. des noch faugenden Kalbes
ndet ſich ein der + Sarnfäure ähnlicher Körper, das
ntoin. Der 9. der Pflanzenfreifer iſt reich an
Hippurfäure und kohlenſauren Salzen wegen, je
2 | Gegenwart dieſer trübe), wogegen der H. der V
und Schlangen faſt nur aus fauren — —
Salzen, die Erkremente ber meiſten Inſelten aus
Harnſaͤure und Guanin befteben.
Ein großer Teil der arnbeftanbteile ift ſchon in
den Geweben und im Blute enthalten, mo fie zum
Zeil gehilbet werben, und wird von der. Niere aus
bem lute bloß abgeichieben, gewiſſermaßen abfil:
Andere Stoffe erleiden in den Nieren felbit
no eine weitere Umänderung, ehe fie abgeſchieden
werden. Aus ben Nieren gelangt 9. beim
Menfchen und den Säugetieren durch bie mit trich⸗
terförmiger, Mündun eg nnenden Harnleiter
(ureteres) in bie Blaje. Die Harnleiter find gur
te, nicht en weile, mit Musteln verfehene
ber bintern Bauchwand zum
ol den —e — und durch periſtaltiſche
erzuer en den abgeſonderten H. tropfenweiſe in
die Harnblaſe (vesica — befördern. Die
legtere bildet einen ber Aufbewahrung und zeit:
weifen Entleerung des H. dienenden häutigen,
bebnbaren Sad, der in der Mittellinie des Körper:
im Heinen Beden hinter dem Schambeinbogen liegt.
(5. Harnblafe.) Der Grund der Harnblaje ſpitzt
ich trichterförmig in den Blaſenhals zu, und dieſer
a hi in nn Autigen Kanal, die Harnröhre
khra),, fer Um ben Blajenhals liegt beim
Ranne ie Borfcherbräte ( — „ eine
laſtaniengroße, aus drei Lappen beſtehende Drüfe,
welche erſt mit dem Eintritt der Beihlegtsreife
üe breit —— erreicht und eine Hare,
fol. Funktion noch nicht
Guradenb lan ia igleit abiondert. Die
zöhre bes rz und weit und mün:
det in den vordern —* der Scheide; die engere
und längere Harnrohre des Mannes iſt in dem uns
tern Teil des männlichen Gliedes eingebettet und
örbert den Eamen nad außen. (6. Ge⸗
Ihledt3organe.)
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Ni Band 2 ii N at Fr Pr ir an el H Er
Harngries — Harniſch (Rüfung) 865
ang br Sulölnden (braun), | Di nit einen —— —— —— ite; iſt nur
Anbuns ‚SHarabl rnane·
—* ——— and | — Es — in ber
m Ran, Ei & }, e3 beſteht
Be Bei — Fi Ola br a bie DI ihren weit — %
zum Horn, wie ea ber Gen Guben von Moft, — wurde, jo — —
Wein —— — Bier, d | au hliehm ziel —
8 jer mente (inäbefonbere ——— licher Hat Blajenläh
para fang au —— —— ner —
— n —X
Be ee —
undll, ‚hervorgerufen; mitunter; marlB ober fı Thmweren Rervenleiben gen;
aud) bie Unweienheit von Harufteinen (f. b.) auch ui i —5 — des Urs
Em in ber 9. ober bie Be: | tan Kähmungsar ftände bet ale pu Folge
nugung von unfaubern und nicht beBinfis | haben. Die —E viehen dallen
ee ee Ana ‚zu fchmerzhaftem und hart Ike Bde Bene ni tik
Die Sy ber Kranl: | werben a Behandlung, in andern
heit chen Sonne in einem: beiden: Pllen Ian LZahmung durch Ent:
in ber Blaſe r rlichern | Teerungen ber Blafe vermittelft bes 3, darch
—— —— Bir | Dean uch Wiefhengen bed Aanagbeind 1b ber
bes und Ger Satin eines woltigen, | Blafengegend sber burd; bie Anwendung ber Gel:
nich felten mit ter Blut verntifähten Harms, | tricität zum Berideninben gebracht werben.
A en ammonialaliigen | 4) Die Steintraniheis ber Haınblafe,
Gera nimmt. Die Behandlum, vor | f. Harnfeine.
— * —
Getränte, er, Bild ); vor unbtre als einfade 88
‚gegen jen fi) Bettrube, | ober in ber Form bei jeB, x
warme e bie Blafengegenb, warme | Zottentrebſes auf. Gie jochen =
niigem Berlauf er le ae y * ———— —
—5— ift_bie 9. öfters mit laumarmen finb dem em nid Jen Hei Beim
Waſſer ober ſchwach abjtringierenben und bedin 88 usb —E
ziere ansyufpülen. Bei 1: Blaſenkrebs ib {on uch) meh
zeitig Zähmung der Blafe ber | vera Monaten zum Tode; rurson
Harn mit bem Rathetex entleert werben. itigen Operation zu
N)B Kientrang! Cr (Cystot *56 ber: Re [3 —
Pe —* mit f. Allan-
—Sã— Bufa: i — je uns 5 (BR. von),
faß ;ocherem harnbea: und | Afrilareifen geb. 1836
Bi a ha oe Kae ner | Inn Den mer DE
Bald mar wenige Minuten, baib 1866 nad) Maypten
unb . Die Urſachen finb | und 6: a
entweber rein Örtliche, wie ingen ber Bla: | ben
iemfchleimhaut, lefenftrin, ıngSjuftände ber | teifte 1860 nach dem Ber⸗
Harnröhre, bed WaftbarmB, ber Gebärmutter, | Ben Nil, wurde aber 23.
ſcharfer Urin u, dgl., oder , wie beftöge | Nov. 1861 bei Gonbetero
Gemü em (( ), Sykerie und ans yon einem — au ber
dere ſchwere eiden. — fa
warme Boll: und Gigbäber, warme dee berauß:
auf bie Blafı , Apftiere von Ramillentpee | «6.8 Beife am obern Ril»
und Opiumpräparate anpumenben. Lt ft. 1868).
3) Blafenläpmung (Paralysis vesicae, In- ifch iftz. harnals),
ehren) a Pr anzer, gras,
Be re
I
um Sasglı ft vor, und —— wefentlich rt s er SE
murber au
—— Er bh 1 berofen | men 55
on der
Ba | RE np Dante
[
seranten ab, ae nen neh amp Kor Hatten von Bronze; bie Nöm 78823
ichtigften nds
end» (16 Bde., Lpz. 1821—
tofje zu Unterrebungen fiber
ten: «Schulrat an der Der» (24 Hefte, Bresl.
1816—20), «Boltöfcullehrer» (5 Jahrg, Halle
1824—28) und Friſches und Yirnes zu Nat und
Ihat» (3 Bdochn., Eisl. 1835—89) heraus.
Adalbert 9., der Sohn be3 vorigen, warb
18. Gebr. 1815 zu Breslau geboren, wandte fi
anfangs ber Militärcarritre, fpäter dem
dienft zu und wurde 1872 Boftdireltor und
graphenſtationsvorſtand zu Löwenberg in Schlefien,
dann zu Forſt in derLaufig. H.gab heraus: «Hana:
Album» (Halberit. 1842), «Bebichter (Oppeln 1859;
2. Aufl. 1861), «Bom Stabtmäusden und Feld:
mäugcden» (Bresl. 1864; 7. Aufl. 1877), «Zroit tm
Leib» (Gedichte, Neifie 1866; 2. Aufl. 1870) ꝛc.
Baruiſchkraut, f. unter Androsace.
Sarnlafien (unmwilllürlies), |. Enur eſis.
Darnleiter, |. unter Harn.
Darutezipient, flafhenförmiger Apparat aus
Kautſchuk, welder zur Verhütung der Verunrei-
nigung bei unmwillfürlihem Harnabfluß, vermittelft
Riemen in ber Schamgegend befeftigt wird und den
abträufelnden Urin aufnimmt.
Harnröhre, |. Geſchlechtsorgane.
ührenberengerung, |. Striltur.
Sarnrnhe (Zuder: und Honig⸗H.), chroniſche
Arantheit, |. Diabetes.
Sarnfäure, Blafenfteinfäure, Urin:
fäure, C,H,N,O,, organifche Säure, welche 1776
von Säeele in ben Blafeniteinen entbedt und auf
das eingebenbfte von Liebig und MWöhler ftubiert
wurde; fpäter wurbe dann bie 9. und ihre Um⸗
wondlungsprobufte Gegenftanb ber 9 ungen
vieler anderer Chemiler. Sie findet ſich ſpuren⸗
12 in der Negel rein
ch
Harniich (Chrinian Wilh.) — Harnediment
aus
Die reine H. bilbet mitroflopifch Heine Britma
ee a
ia
afler zur
und Sliber, in in den wäflerigen Lölungen Det
orfauren, effigfauren, milcyiauren Altalien. Sit
Löft ſich in konzentrierter Schwefelfäure, wird au⸗
biefer Löfung aber auf Zufag von Waller une
ändert wieder abgeſchieden. Die Altalien Idjen S-
leicht zu harnfauren Salzen, aus benen
bartblung mit Kohlenfäure fchwer Lögliche jour:
faure Salze abgefhieden werben. Zum Nat
weiß der H. verdampft man ein Rörnden ber
rüfenden Subſtanz mit wenig Tropfen Salpete:
* im ‚Boriellanfchälihen bei mög mer |
emperatur zur Zrodne u en Dee
bleibenden Rüdftand mit Ammonial, Beine
fenbeit von 9., jeion bei minimalen Reusn
teitt eine pradtvoll purpurrote Färbung (Kuren
veaftion) ein Unter der — Ag
en erle e 9. die mannigfa
lungen, bie babei auftretenben —** haber
—— ie Gen
n nterefie, namentlich fei
welches man als Farbftofi verwandt del
(i. d.)
durch die Anilt
u enfebiment der Kenn, melde
aus dem Harn nad) befien Entleerung am SFT
des Grlübe abjent a feine * *
morpholog. Zuſammen
ber Beurteilung vieler Rrankpeiten vom groxr
Harniperre — Harnfteine
Bedeutung ift. Die H. beftehen entweber aus organis
nstörpern, wie Schleim, Eiter, Blutlörperchen,
erfto lindern, Samenfäben Garungs⸗ und
npilgen, Gpithelzellen ber " Sarnmegefchleim:
aut u. dgl., oder aus unorganifierten Stoffen,
welde im Harn gelöft waren oder fidh durch der:
fegungsvorgänge in demfelben gebildet haben, wie
Harnfäure, barnfaure Salze, p osphorfaure Am:
monial:Magnefia, oralfaurer Ra tu.a. So ſchei⸗
det ſich häufig aus ſauer reagierendem Harn, na-
mentlih wenn er jehr konzentriert ift (bei Fieber
nad) ftarlem Schwigen, größern Anftrengungen)
oder raſch erlaltet, Ein reichliches ziegelrotes ober
bräunliches Sediment, f ratfediment, aus,
weiches aus amorphem irnſauren Natron beftebt | 2
und durch Erwärmen bes betrefienden Harns fid
auflöft und wieder verſchwindet. Bei Gicht, Magen:
katarrh und andern —— feni
oft ein ziegelrotes Profi the Sediment aus rei:
ner Harnjäure ab, in andern Ka en ein Nieder;
Ichla aus o —— wag Kalt u. dgl. Wenn bag Bee
ali 16 reagiert, fo feht ih gewoͤhnlich
nme ent, bospbat ebiment,
ab F en Rraftale bei —2 trachtung
Apnlichtei lihleit mit Sargbedeln haben unb aus pbho8:
orfaurer Ammonial:Dagnefia beftehen. ber
egte man jeden —— — Harn als einen
«fritifchen» Harn zu bezeichnen, weil man annahm,
daß | durch das 9. er dent tbeitäRoff, bie fog. Ma-
—— — rper entfernt werde,
haben neuere tes 33 das Irrige und
oſe dieſer Anſchauung etban.
fperre, Govielwie Bla Blaten ähmung, ſ. unter
Harnblafe,
Sarnfteine (Calculi urinarii, Urolithi), eigen:
artige fteinharte Kontremente von verjchiedenartiger
Form, Größe und > Aulanmenjebung, meld weiche fi in
den Harnwegen, i ndere beden und
in ber Sarablfe bilden und mehr ober minder
ſchwere Krankheitserſcheinungen, bie Top. og. Steins
trantheit, orrufen tönnen. Sie befteben
ewöhnlid aus normalen Harnbeitandteilen , die
I unter pathol. Bedingungen um einen feinen
Kern, um ein Klumpchen Schleim, Blut, Eiter oder
einen zufällig in bie Harnwege eratenen Fremd:
körper abſcheiden und Bund weitere all
u* — Auflagerung ſchließlich ein ba
6 3 Konkrement bil;
ri u he Beftanbteile und Zahl der 9.
find fe veriehen. Die meiften H. find rundlich
oder eiförmig, ma durch gegenfeitige Reibung
aceitiert, andere böderig, warzig oder maulbeers
örm ; ihre Größe ſchwankt zwiſchen ber eines
(og. Sarngries, arena urinaria
und der eined Hühnereies,
—— anchan i nur e ein Ste,
Anzahl v0
ber Konfiftenz der 73 Die grö —— —
manche ſehr we und
brödeln, find andere aubersr tlih hart und *
A beftehen bi
5. entweber aus einer — .
oder aus verſchiedenen Maſſen, welche Ice Iciäten:
weife, mebr oder weniger konzentriſch umeinander
En ie er fo — E—
"ab
i
) | Genuß von Sauer
857
wenn die urfprünglich ben Kern bildenden Sub;
ftanzen (Blutgerinjel, Shleimtlümpisen u.f. mw.)
eingetrodnet und fo verſchwunden ſind.
inf fihtlih ihrer chemiſchen Bufammen-
ſetzung unterſcheidet man folgende Formen von
Harnfteinen: 1) Uratjteine aus Harnfäure und
harnfauren Salzen, ie mei glatte und barte,
auf dem Durchſchnitt meiſt deutlich geſchichtete
Steine von rein weißer ober rotbrauner bis gelb:
brauner Färbung. Die Harnfäure, ein fehr ſchwer
lögliher Körper, welcher durch die Allalien in 2ös
fung erhalten wird, ſcheidet fich innerhalb der Harn:
wege leiht ab, wenn der Harn, wie bei der Gicht,
5 viel Säure ent hält oder zu tonzentriert ift.
bosph hetfieine beftehen aus phosphorſau⸗
* mmoniak⸗ gnefi ia und — Kalk,
find rundlich oder oval, glatt, kreideähnlich leicht
und —* von weißer Färbung und kommen
nädjit den vorigen am bäufi often vor. Sie bilden
ih am bäufigften bei altaliicher Realtion bes Harns,
namentlidy bei hronifchem Nierenbeden: und Bla:
fentatarıh. 8) Dralatfteine, aus oralfaurem
ga find außerordentlich bart und ſchwer, dunlkel⸗
rau Soer | waͤrzlich gefärbt und Pie en meift eine
—* e, felbft achelige Oberfläche, weshalb man
he au Maulb eerfteinenennt; kleinere Dralat:
teine find_meift glatt und bon bellerer Färbung
(fog. Hanffamenfteine). Seltener beiteben 9.
aus Cyſtin, Kanthin oderlohlenfaurem Kalt. Häufig
— Mic a eridiehen vg iedenen
ichten ein th verſchiedene Subftanzen
gebildet werden; fo beiteht nicht felten der Kern
aus barnfauren Salzen, um me m Phosphate
als onzentriiche Schichten herum
über die Urſachen ber Steinbildun Ä; nicht
viel Si —** annt. Im allgemeinen I ch nur
o viel ſagen, daß beſonders das fril desalter
owie das höhere Lebensalter zur Konkrementbil⸗
dung disponiert, daß —— ufiger an H. leiden
als Frauen und daß i in mandhen Semilien € fine u
fallende erbliche Anlage zur —2 —
In manchen Gegenden, namentlich in an , *
den Niederlanden, am Rhein, in Rußland, Un
und Ugypten, wird bie vanfheit ungleich häu ger
wie in andern be ie et, was wahr! einlid auf
Eiimati a ne: e, au bie 8 orten it
—— e Ber ha f an A eine
ftid}toffreiche rung, namıentli ber a
Genuß von Yleiih und Käfe € Dur, — von
Phosphat⸗ und Uratfteinen Veran Fb geben
während eine ausſchließliche ‚plan iche K teine
aus Tohlenfaurem Kalt t übermäßige
ampfer Eine aus oraljaurem
Kalt —— Endlich ie m 0 alle jene Krant iten
Harnwege, welche mit Harnftauung u ms
9 verbunden bie —5 von H.
Fe ge Tr:
Die
ne
nen, —— ——
S buro fan ieren
ober fie Anbet er ann in er Harublafe Pre u
nad e und Slefeneine a zu
3. — Nierenit, eine (Calculi rena-
2 — eine a
Par rei En — wie ange „one
durd Blut u sı erkennen
—A— im Harn
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Harnjtrenge — Haro 859
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m —3 — u ae acer Pfanne | durch Gehirns ober Lumgenlä zum To
So
Fintert bi See und ——* zu einer
welche aus cyanfausen Kali
— den beſteht. Diefe | t
re | nur leichtere Drabet det gen
it ge zuweilen in
Geneſung über. *
dung ſt bare 32 nd ee ee *
men ung fta ibender und a
; n auf den Kopf und oft an
—— e erte 25 — agen des ganzen Körpers,
von et (merin in pe blken fenen Ging (Is Ischuria), ‚bie ‚Unmögli
ten oe 8 Menge von ſchwefel⸗ tet Dam m m lafen, beruht entweber darauf, daß
fonres Ammoniak enthalten ift) eingetragen. Das fein Harn abgeſondert
bei zerfegt fich das cyanſaure zit dem ſchwe⸗ wirb, mie dab em i der Kierenents
fellaurem mmeniat y 7 Ammonial rdze olera vorkommt, oder daß
und ſchwefelſaurem K ird dieſe Snm, von | bie Teer ur at verftopft oder
den unlößlichen en abfiltriert ex: —— sufammengebrädt ſind, oder daß
wärmt, fo verwandelt ſich Das chanſaure Salz | eine enlähmung (f. unter Oarublafe) urban
durch ei bie Oh ak va . Bu Deriöle wöhre b narbige ee
ung a rungen
Trodne und ben $ von 1; Striltur. Die. ber alten 55 iſt ge⸗
aled, ern a8 (hmefelieuze Halt unlöalih iR. | Rorächerbräfe bebfnpt, Yurd weide br lafecbais
‚ssorin en
er ber — 35 ipet ſich —5* m | und ber X ostei Sarnröhre verlegt und ver:
Icönen, „groben, vri ſtallen beim * wird; Bei nen far der end A
au Aaſenhal
en bet —— —— leicht löslicdhe Kry | oder ntinder Bas en bc Er
—— lt 58— in iiber m be
—— (mil de 1 en | udn. der fi erforbert.
‚wie
m . 9. verbindet ſich fi
uren, air and mit baden De
uch mit Ealzen.
a
der ha * —— — —
mobei d me ed Harns nur $ inter *
und iden in der Bla
R, hungen: Bein Bein, fowie nad) bem
— ſchatfe rntreibenber el vor. Die
ar veizlofer Diät, dem reich⸗
lichen Gemib von Betzänfen und war:
men Umfchlägen e a bie ie Beh
ul X Tier unwills
fürlider.
der t
— —
des bie Nieren
derung bene
wird und dadurch gewifl u föftoffe,
imäbefonbere Ir rt £ ee ——
werden —
en en © yet
fellen;, Babel neh
chene oft einen bastfich urind nöjen Geruch an und bie
Die —ã— hat und er nen — des
Rat b.) oder fonftiger
IE — wenn —* *
—— die der nen ga beieiigen. dienenden
Drgane (Harnleiter, Harnblafe und Harnröhre).
—X ‚ foviel wie Harnapparat
— — —— gefür etc 6 burg
— —— —
(als * = ER biutigen, A
t 31
bem | fire Grtältus ‘27
[4
bu —
— nie
bingt werben me. Die Kraukheit
—— fol folne de Behandlung beiten
— 55 * wi
ar meiſt ash ie
—— Station
iſbao⸗ ae der Spaniihen —2
860
zählt (1877) 6447 E., welche geichägten Rotwein
gewinnen. H. war Hauptort einer Grafichaft, na
welcher Nr eine mine amilie nannte; ein ra
ro, Premierminijter hiüpps IV., ſchloß mit
azarin den Pyrenaͤen⸗Frieden.
BSaro⸗Archipel oder San: Yuan: Ardipel,
f. unter San: Juan: Srage.
Haroeris, ägypt. Gott, |. Horu3.
Säromfek (d. i. «drei Stühle», weil aus der
a ber drei Szellerftü fe ober Bezirke
SEN Kezbi und Drbai entitanden), früher ein
Stu oder Bezirk der Szeller, feit 1876 omitat
in Ungarn (Siebenbürgen), 3656 9 qkm mit (1880)
125523 E., nur 35 eelen auf den Quabdrattilo:
meter. Daß Gebiet wird von Gebirgen umranbet,
die im Innern die ſchönſte und a mnchepnieie Hoc:
ebene Siebenbürgend einjchließen und meilt mi
di ten Daltungen A Eichen, Buchen) b
t find, . ette fü. In der 5
Ditoz nad) der —ã — er Bodzapaß in die
lache „oauptgemäller ift die Aluta mit ber Gele,
teügy (b. i. Schwarzwaſſer). Das Klima in ber
bene nr mild, angenehm, dagegen im Gebirge fehr | a
Der Boden im A Mluta- und Sefetehanthn iſt
fr diber: in den engen Gebirgsthaͤlern, ſowie in
den Alpen jelbit trifft man nur aldungen und
Dergieiben. Sen erzeugt vortzefflichen Wei en
dann Ro ea er, Mais, guten T
Dot ‚Hirte ER anf, Gemüfearten und Sülfen,
früd) &: bebeutenb. ift aud die Biehwirtichaft. Der
Ser bedt im allgemeinen nicht das Bedürfnis,
weshalb jährlich za nee Arbeiter nad) Rumänien
wandern; die meiften le a im Winter wieder zus
rüd. Die Bevölferung find Magyaren Saeller 83,5
Proz.) und Rumänen (12,3 391) Belennt-
nis nad Reformierte (40,9 Bin, ) ten (84,7
Proz.), Oriehen und Drientalen (17 P —5
Harpägo (lat.), Raubhaken oder Halen, um
etwas an rer Pr niede ureißen, von Plautus
in übertengenem Sinne für einen räuberijchen
Menſchen gebraucht; daher in Molidres Luſtſpiel
aL’Avare» Sarpagon ber ſeitdem fprihwörtlich
gewordene Name des Geizigen.
Harpagos, ein Verwandter und anfing des
med. Königs Aſtyages, erhielt von dieſem, wie
Herobot erzählt, den Ber febl, den jungen Cyrus zu
töten, übergab aber den Knaben einem Hirten, ber
ihn aufjog. Nachdem der Ungehorfam des 9. bes
kannt gemorben war, ließ Ajtyages ihm * trafe
* —* eiſch des eigenen Sohns ai eite vor:
us Rache verband fich 55 9. mit
ie rus zum Sturz des Atyage —8 —8
na —2 — des Iptifchen eich (548) aud) die
griech Städte in Kleinafien der Herrſch
dhämeniben. — Ein zweiter H. erſcheint 494
v. Chr. in Kleingſien ala Feldherr des eriten Da:
rius. — Ein dritter H. war in ber eriten Hälfte | i
des 4. Jahrh. v. Chr. perf. Statthalter in Lylien,
wo fein Grab ala da3 Kane Denkmal der (glifchen
Kunſt fi erhalten bat.
arpaͤlos, ein Macebonier, Jugendfreund
Alexanders d. Gr. welcher ihm bei feinen ge elbjügen
bie une der Krie ölafle „nd nad Erob ve
a Perſiens die Verwaltung, be ——
le F ——— ge — An
r aus dem in u v. Chr
mit 5000 Talenten ac Haken —
Icine Breigebigleit die Boltagunft erwarb. 8 bie
onier feine Auslieferung verlangten, lieben | 1
daft der R
Haro:Arhipel — Harpers- Ferry
ihn die Athener nach Kreta entlommen, wo er bal⸗
ermordet wurde. Vorher hatte H. 700 Talente in
die Schaplammer Athens deponiert; alö bei der
Auslieferung diefer Summe an bie Macebonier bie
Hälfte fehlte, wurben mehrere angeſ Athener
ber Beruntreuung beihuldigt unbıt unter andern auf
Demofthenes verurteilt.
Harpax (lat., «räuberiih») gebräu ih zu
Bezeihnung * geisigen, ba enicen.
Harper, hervorragen be Bug N = und D Bud
druderfamilie in Amerila.
itma «Harper and ir. 2 ar er heben n
ewtown in Long⸗Island geborenen Brüder:
James 9. (geb. 2 Apni 1795, geſt. 27. Mir;
16, 11806), di (geb. 22. Yan. 1m: 1,
ri
Brüder Joſep Wesley ee: 25. 01 Ian
geft. 14. Febr. 1870) und Fletcher 9. (
31. San. 1806, geit. 29. Dar, 1877 le en
Im J. 1817 wurde in Neuyork Kalk uchdrudere
unter kr ——— en Firma «J
itteln ——* ward
0 Sea t eigene Rechnung Br: en:
Mi e Seh ä —A und ee
aller nen erlöafen ber rm Gebiet tete ber en
pographie verichafften der Firma binnen
roßes Anſehen und ungewöhnliche reine Sn
.1830 begannen die H. Die Stereotypie in Anmer-
dung zu bringen u Hol Iejmitte als —*
zu verwenden. Zu ihren belannteſten Unternehmun.
en gehören die «Library of select —** mehrere
undert Bände umfaſſend und die Werte faft oler
ervorragenden engl. omanferi —
owie bie «Select library of valuable
Das 1850 begonnene «H.’s New e—
Magazine», ſowie das 1857 be ete «Weekly
Journal of eivilization», denen ſich 1867 ber «Bs
zar» anichloß, gehören a ben em Derbreibeten dat:
Ihriften merikas. Amı 1853 ward I}
,‚ aud neun Säufern. ehe ende 688 Et:
if ement ein Raub der Flammen.
ein großartiger Neubau errichtet und das Pe
iſt in ſtetem Aufſchwunge begriffen. An der Ep
itehen gegenwärtig bie Göhne je Te oe.
rature».
Gründ Harper,
— je er W. EA eh.
arper, 3
—* 8* tchen in Jefferſon Count
im amerik. —* here nien an der Mündung
bes Shenandoah in den Potomac, liegt &
norbmehlich von Wafhington in einer dur
Ä brechen — fi mien eh net ———
rechen ier ihren Weg
idge. ae &höne, 300 m an e —— führt
von dem marı nder Ufer üben den Potomac um
teilt ſich auf dem virgin. Ufer in zwei Zeile. D-
t eine Hauptitation an ber Baltimore: und Ohis
iſenbahn, in welche bier — die Bine
und Botomac:Eifenbahn ahn able, ‚LEE u: *
—— —
urgerkriege ein Arſenal un im nun
ört ohn Brown (f. d.) fuchte ver
Hr —S — um ee ıö bewa
A bildet iner bad —*
ete H. wegen * *5 ar
die zu den größern in den Bereini
‚m
ward | ier gefangen genommen. ) bel
—* du
Harpokrates — Harrach (Geſchlecht)
Stadt und plunderten das Arſenal, mußten jedoch
bald wieder abziehen. Noͤrdlich von H. fällt der
dur die Schlacht vom 17. Sept. 1862 belannt ge:
mwordene Antietam (f. d.) in den Botomac. Kur
vor eieler. Schlacht nahm der tonfe erierte ®enera
Jackſon die 12000 Mann ftarfe araiion von 9.
gefangen, nad der Schladht zo N Gem General *
über 9. nad dem Shenanbonhtte
3. 1863 folgte General Wende nach ber —E —
bei Gettyöburg im Juli Aber H. dem Heere Leed
Virginien.
arpofräteß, |. Horus.
Darpofration (Balerius), ein alerandriniicher
Grammatiker, der wahrſcheinlich im 2. tb.
n. Chr. lebte, verfaßte ein für das Berftänbnis der
und Gerichtsweſen ſelbſt überaus brauchbares
Wörterbuch zu den zehn attiſchen Rednern, «Lexi-
con decem oratorum Grascorum» , welches am
attiihen Gericht? nf fowie das attifhe Staats: | SD.
861
ellt. Di U beichreibt fie als Vögel mit fahlen
eniche ihtern. Derartige, aber nicht jo grauen:
haft Iaen seit aufge apie Weſen erfcheinen an
einem fen rabdenkmal, dem fog. len
monument von Kanthos im ‚Dritiicen Du
en haben in den Armen fin le
Weſen, we 9 die —* oder Pr Ber ee
ner bar en en en Bild:
nerei I —8 ob man
dieſen ee gr ae 6. nn t gegeben
Harr. , bei naturwiſſenſchaftlichen Ramen
Argına für Die? Harris (Entomolog).
arra oder Harrah, eine feinige Müfte auf
der Grenze Syriens gegen Arabien
feite bed Gebirges Haurän, vier Tagereiien im
von Damascıs. Der Boden iſt völlig mit
bajeltticen | Steinftüden bebedt, von benen vicle
ene Zeichen enthalten, bie den him⸗
chriften ähneln. Das Wort ⸗
an der
N ee
beiten von J. Gronov (Leid. 1696; neue Ausg. ei im Arabiſchen einen mit S den und
von W. Dindorf, 2 Bde., Lpj. 1824), %. Belter teinen, die durch Feuer geſchwaͤrzt fi
erl. 1838) und ®. Dinborf (D Bbe., DH. 1856) | 2a
erausgegeben wurde. Bol. ‚Doplen, «De Harpo- PR ch, eins ber älteften — Ofter⸗
—— lexici fontibus» (Kiel 187 reichs, welches js16 A pen Keafen and, 1627 in
Barpune, das beim alfıläfan e gebraudte, Karlvon Kaiſer erbimanbB IL. IL,
wie ein Pfeil geftaltete, vorn mit Widerbalen ver: | in den — erhoben hen und
iebene, 60 bis 90 cm lange Eifen, | nur als Berjonalift Sig auf ber ſchwäb. — *
an en oberm Ende ſich als hank erhi eshafb ih ibm auch F durch die *
Ser ein 12 bis Ian m langer fer — pe Titel Erlaucht zuerkannt ger.
einem Der ältefte Sohn ben © Grafen 8
iron e bie Baltldleine befindet. Senf Albrehtvon H,, geb. 4. Nov. 1598, geft
(5. beiftebenbe hour.) Der Har: | 25. Olt. 1667, war Kardinal und Erzbif na
punierer b fi ieſes —56 bar u Trient und madıte fi in ber
Kenn hm ee Wal; Beidiät e ber nrußen be tannt. Bon feinen
Do einere werben — m ie arl Leonhard, die Linie
agb auf Delphine benupt. Koh ohrau iee jüng riedri , bie einie zu
neuerer Zeit werben von den Wal: | Brud (an ber Beithn). er ie Brud, bie unter
higfängern ap Bi häufig bie 8
aud uß eigend da
chügen Pr de
chiffs, und von
(he — hi t A
a er a dir gef aber
Iebr ut fiebt t es darauf
ich ihm nit dem Boot Net
von hinten zu nähern und ihn vom Schwanzende
“pa —5 hen bei den Griechen (und ber
ber bi den Römern) myythiſche Weſen von räubes
if er Ratur, w ee ei ‚Berfonihtatio:
nad; —— Bobarae von ee bie
a
einbiänelen Kofe m gebtert, —3 — en gan
ibnen, da Stab liche
bei bem ke — und da Ten.
en, ine fe —— —X
ler wie b 1 br Bi fs te des 2?
inen fie als —*
die en —— —* ober —— ein
ineus
—* umierer er ge ört zu ben Unter | 1706
ber J Sfr aus an verlie
en und Ihe Gr
ten. zerieibe woibmee *
te und ne
ihren Gliedern mehrere ausge) ezeichnete Verfönlic:
teiten zählt, geb 2 an inand VBonaven:
tura von 9., li 1687, geft. 15. Juni
ber fih Kr Sefanbter am ſpan. Hofe ir
eit bes Grbfolgeftreit „Dergebend bemühte, bie
ucceffion der Öfterr. Linie des Haufes Habsburg
—ã— und —& et nogociations se-
2 Dde., Haag, 1720) hinterließ. (Bol
Fr Bol F 8 mit an tete
Tage» u m
Hr 77.) — Der ne feiner Söhne, Sen) Bates
eb. 4
bu, sefgniere ab aber ehr Bolt und Be
ln 1727; ein anderer, Johann Joſeph
— —
eralfeldm
—— srat3 und Fre 1764. Der britte
Alone Eubmig, Thomas Kaomund
von $., geb 1669, trat als Gefanbter
ber ern € Fri tete jeboch noch weniger
Madrid im Jan. 1701.
wurbe tönig von von Repd, 1733 Kon:
ferenminier und arb
—— * ber Graf
‚geb. 11. Mai 1761.
ien dem Stubium der
(unbe, unb erregte
) feinen ehnaften ©) Gei namentlich die Auf:
h om
18
ackh a ne von
bis wohin fie na ollobor bie Söhne des Bo: —— — 8 — Rach dieſes Kaiſers Tode
reas ver gt hatten, | einer a telle an ben Iegte er ex jein egierungsrat in Prag nie:
Einga It. Die H. werben gewöhn: | ber und ging auf ee um ganz feinem
li a als —2* — Frauen geſchildert und barge Sleblingbfade, der Arzneiwifienfhaft, zu wibmen.
t, abte
& Gr Harh zu Min 1 Dft. 1839. — Sein älterer
af Johann Repomuk Ernſt von H.
—— * feit 1785 Bit — nr
i
Kaiſer Joſeph * e ih als —— Rank
en verbient.
t, fowie ala
und a Gifeninbuftete
Ein jü der , Genf Eraft Ehei
1838), war der Baier
3 14.
—— * ——
Stanz Graf von D. 1799 ge:
1861 eSebland
ei ob und unter der Enns und De ee
N t, ſowie wieder
Pre war, zur at ——
daladels gehörte ud 26
feinen
a ı
ı
* geb. im 100.0
a
Re
. Aug. 1879). Derfe
in Reiben auf und lebte Ipäter in Dres:
——ã— 6. De. 1841 farb. Seine Tochter erfter
Ehe, Bräfin Augufe von H., geb. 80. *
1800, lernte in * er
Garzac en, a, Dil,
det, aber mit
name
te Rei alezei, zu ng
—— in Daſſeldorf und Weimar be
chen Kriege, an
er zum zweiten mal
eg
n talien, von wo er slin zuchdiehrte,
eine Gemöälbe find teils ion icden
wie ber
— Baer ei Andere en
Barca nge amd dem | Ariege 208 1870 und
1871. H. i lied der berliner Alademie.
Ben |
n, geb. 38. 1836 zu SHildesheine, wurbe ım
Küche in Big — — * Spenden |
— Lau 1857 als Ag und
5 * zu Berlin, wo fie bis oa mn blieb. on
Harrach (Ferd. Graf) — Harrington
Diphtheritis em
Heil⸗ zwang,
ER — —
am befien. —— hair ug hei
fer Harriers
Sarries (Heinz.),
im Siegerlram» (f. Sun
—
— eine Anſte
— «heil Tr
Ba ug. 1796 En
=
F
häftigt, Taßte in SJtalien | beften Roman
Lond. IS), ie
Harris —
6 Dichter aus der Zeit der Eiifabet
Blur naar en
«Orlando Furioso»
das Gedicht "Metamorphorie of Ajax» (fo
1596; neue —— — ro und bie be
rübmten «E
uf.
Iten. ((S. unter Hebriben. ı)
‚ der füdl. Teil der Gehribeninfel Lem
es und James an se:
von Malmekburp (1. d.).
engl. Spradif
titer, geb. 20. Juli 1 170b Saturn,
ein Pen e
DeR Sud She e zn fe
ord und
t8 in Lincolns⸗ b
on. a mieten fein eh Waters "den ia
eines anfehnlichen Bermögens gela
ei juriſt. Pi — auf unb wibmete
den KIT Seiner erfen © Schrift
eoncerning music, Poeiry, the
concerning ha 1744; deutich, Hall
1780) folgte die philef. zo (im ale ——
philosophical inquiry concerning universal
mar» (2onb.1751; 6. Aufl. 1806; eutfih vom Ewer:
bed, e 1788). on 1761 bie zu feinem Tobe
war er
Smi den Fleden
Gr wurbe 1762 — FRE
Ag
—*
1768 ver © lammer, legte aber 1765 diefe
le nieder, 1774 är der Königin
und farb 29 De . 2. 1780. Nah feinem Tode er:
ienen feine «Philological inquiries» (2 Bde,,
Zend. 17815 beutf von — Berl. 1789),
eine Geſchich ) Betrachtungen
d r Kitteratur älterer und
neuerer Zeit, beſonders des Aittelattere enthalten. | I
Eine feiner Werke beforgte fein
Re esbury Bde., Lond. 1801;
Sohn,
5 Bhe,, 1808
Sauptftabt bes norbameril. Stans
te8 Bennfylvanten, im — Dauphin ‚ liegt am
linlen Ufer des Susquehan in fru
wer Gegend, 152 km ER Tadı von Bilndelp a,
—— A bier Heben en Ci 1b bahnen von weiden
enbahnen, von we
Gentralbahn ei die bebeutenbfte ft.
Unter den lien Sehen —* das Kapitol,
819-232 erbaut, und das Staatdirrenhaus
— * Über ben 8q
x Gegründet wurde 9. ed:
inch dns mer Sohn Sri 1783 RA
Harris: : urde e8 eine 8 ng
Ehren " eomtäburg genannt, | feit 1 Ira |D
aber führt ed feinen ge wärt Nam
BGarriſon * und Sort
on ie
Nechte und ib wurde eek en bie | berufen.
den 443 ala Sektetaͤr der
kön Kommif Kon —* die — ber Geſede
und me u um Brofeflor de
—E in Lineo —32*— en. Al
eezeree aͤnde der arbei
Kla en faß es 186769 im Der Lämig | Rommilkon |i
xbeiterafi onen und alte Üntell an ber
ung be Working Men's und bes Working
Women’s College in London. Im J. 1870 wat et
—ã (1591) und [chrieb | trä
863
ft der
reihen
Harriſon
einer der Begrunder der
ſitiviſten, deren a an er fei
gen zu ortete: Bon me et:
ſchienen: erand —* (Lond. 1874),
cial statics, or theabstracttheory ofhaman order»
1875), eine Überjegung des zweiten Bandes von
omtes «Philosophie positive» und «The present
and the future: a positävist address» (1880).
Harrifen (John), ber Erfinder der Secu
wurde 1698 zu in der Grafſchaft
boren u Veen. bei feinem Bater als immer:
Unvolltommenbeit der Uhren
fentte a neh. Zalent darauf, 1726 „ein neues
Nachdem er ed mit dem beiten
[ge zart * ot ap aus Holz verfertigten
Uhren angewenbet ttete er nun ununter:
broden am ber Ber ung feiner Erfindung und
der Uhren — und beachte 1786 eine Br
p Stande, wofür er die auf die mäslichfte Erfin⸗
ung —XR e —— * edaille erhielt. Cine
gearbeitete Uhr er:
probe a Re Dei 1764—66.
1 17176. Description
Be such
mensuration of time» en (Eon. 179 2)
Oarrifon (William Hen ), nem neunter ecäfibent
der Bereinigten Staaten von merila, geb- 9, Febr.
1773 in Berkeley, Ereie County, im Staate Bir:
nien, war der Sohn Benlanrin 9.8, eine ber
nterzeichner der ameril. Unabhängigteiterfä
— und wurde im Hanwpben⸗Sy —— —
da verwaift und ohne
er 1708 e fijier in das Heer ein, —ã ber
General Wayne gegen bie Anbianer an n bie norbe
weſtl. Gene ber nion führte. Er nahm 1797 ala
um Ehe feine Entlaſſung, wurbe aber fosteic
ouderneur von Anbiana ernannt.
diefes Gebiets im m Romgteh ber Uman
et er das Gefeh in Betreff ber Deräuberung der
—— — in kleinen ‚dem
der Werten feinen blühenden Anbau — In
aner unternonrmenen
dem 1811 gegen die
Kriege, der alsbald auch einen Kampf gegen die
änber in Canada nach ſich 309, gewan „ol
* lshaber des Bu — —
en bei Tippecanoe 5. Rov. 1811 und —5*
mehrere von den Briten genommene fi fefte Plaͤge.
Endlih drang er, nachdem
ber —X 10. Sept. 1818 auf dem Griefee 55
die nichtet, in Obercanada ein, wo er 6. Di
den General —— das a
gewann, womit dem vi
ein Ende gemadıt war. te er an da die
von Ni ercanabe, 1 mp "aber bald ben
im Ynnern ber
* — E14 ıc 308 gea #9 9. ins
—5 — Als en eine Dem
Sr er — 16—19) vergebens en ere
tim ill &x wurde 1634 zum
eini * F — —* — erwählt und 1828 von
In eimigter e
"02 —— — m Arm
a: betieibete $. elfdem, um bb
Familie zu ernähren, bie Gielle als 6 eis
3 Rreibgeriotb —* wre am ‚bie
Dart on ! 8 nn fu I ihn ı verfu audi
tte, gelang ibr 1840.
her e um — der Bereinigten ——
864
für die Periode von 1841 bis 1845 erwählt. Doc
icon 4. April 1841 ging er mit Tode ab, der erite
Präfident der Union, der während jeines "Amtster:
mins ftarb. An feiner Statt Do mabın die Regie:
rung der Vizepräfident Sohn T
t rd ons ——* * unter Dampf:
efie
Harrod 88 die ältefte Stadt im nord⸗
amerit. Staate Rentudy und SHauptftabt_ des
County Mercer, liegt an einem Arme de3 Salz
Huf ed, 48 km füdlih von der Staatshauptitadt
Sscankfort und zählt (1880) 2202 E. Auf einem
Düge erbaut und in lieblicher end gelegen,
ildete H. namentlich zur Zeit der Blüte der Stla-
venhalter zugleich dur jeine Mineralquellen einen
fchr beſuchten fa hionabe In weftl. Babeort, der jebt | noch
nur 2 nos von wirllihen Kranlen benugt wird,
rrogate oder Harro maate, ber bein tefte
— orbenglan 3, im Weltriding der Öraf-
haft York, an der Gifenba n, 82 kmi MB
von Hort, in ſchöner und gejunder Gegend gelegen,
Bir weit von der Dit: unb ehtüfte, befteht aus
ber: und Nieder⸗H., zä 9482 G. und hat
Bier Kirchen, ein — eine Koſtſchule für junge
Leute, ein Krankenhaus, ein Han rinjtitut,
hlreiche Hotels und eine Badeanftalt mit miufter:
iten Ginrihtungen. Die acht Mineralquellen
— —— meiſt aufloſender Art, ſehr
ftarle Schwefel⸗ und-falinifhe Eiſenquellen, reine
und erdige Gifengquellen. trend ber Badefailon
finden fih bier an 12000 Kurgäſte ehe ein
Auf dem benachbarten Harlowhu
Zurm mit ausgegei eichneter Fernſicht. Vgl. Grainge, | t
“Tke history an —— of H.» (Lond. 1882).
Harrow⸗s rf in der engl. Graf:
ſchaft Mibdlefer. en ra RO von London, Sta:
tion des London and North Weitern Railway, liegt
auf einem 61 m hoben Hügel, auf deilen höchitem
Buntte die weit ſichtbare rienlicdhe ſteht. Be:
rübmt ift ber Ort, welcher (1881) 5551 ählt,
wegen der 1571 durch John Lyon errichteten
Schule, die aber erſt 1611 eröffnet wurde. Unter:
rich und ——— find 6 der von Eton nachgebilbet.
Darrur,
Barf ober ae in ſchweiz. Mundart fo:
Te (oe 2 chweiz.
viel wi —8 und ſpeziell Vortrab eines
—8 der fi) der ſog. Harſchhörner (Harſt⸗
orner) hediente, um zum Angriff zu blaſen
Sardbörfer (Georg Phil.), Deuticher Gelehrter
und Dichter, geb. 1. Nov. 1607, ftammte aus einer
vornehmen Batricierfamilie i in ürnberg, tubierte
Ku In ul, und Strakburg, wor Lan it auf
eilen in Holland, England, unb gta:
lien und erwarb ni dadurch viele Spra kenntniſſe.
Seine deutſchen und lat. Schriften geſchichtlichen,
belletriſtiſchen und andern Inhalts unter denen
namentlich der «Poetiſche Trichter⸗ (3 Bde., Nürnb.
1 653) zu erwähnen, füllen gegen 50 50 Bänbe.
undlicher Gelehrter, noch
ein ee part bichkeri er Geiſt. Mebrere feiner | a
n fi in den von Tmnaußgegebenen
——— jpielen» (8 Bde. 1641; neue
ürnb. 1642—49), einer Art dinlogilierter
— Mit feinem Freunde und poetifchen
Geno en Job. Klai oder Siajns jiiftee er 1644 zu
Nürnberg n Begniporben (f. b 0 ftarb ala
Mitglieb des Rais zu Nür —E Denk 1658.
Eine Auswahl feiner Gedichte em uthält
«Bibliothek deutſcher Dichter des 17. Jahrh.
9. war aber weder ein
. | Rılmarno
ebt ein en
br 9). | me im het e
Harrifons Gliederfeffel — Hartberg
Hark, |.
Bart, in Pier Sofas ung mit Dour “
Berg) zulammenfallend, bezeichnet im
en und noch im Mittelalter: Berg,
gebirge, wurde von alter Zeit dert in —X
viel v ermenbet und bat 19 in ber —*
"Balde noch in Dörfern der Rhön und in Zi
erhalten, dort als Sernininum, bier ala Rasa
linum gebrau t. Waldedichen ift H. noch de
Name ae Iris en —— win
er wargwalt — 8 ar
Bedeutung «Waldgebirger bat ſich —A
noch in leiden Berbindu en — J
Haarſtrang, Manbartsb Nothaargebirge, 5 Em
fart u. ſ. w. Au er Yan hieß im Mittelalter
Das pfä e Gehirn, bie Hardt, Hash
oder Hard (aud) der Harp), wird in alten Urkunden
faft ftet3 9. ge drieden, (S. Sarbt.)
Bart ( m
Schirmers in Duſſeldorf und 1 ſich 186 u
Neuyork nieder. Seine belannteiten Gemälde ſud
das heimlehrende Vieh, Mondaufgang im Aires
bacgebirge, die friedliche Heimat A), der Of
en unter Fr Sreunden (1876), Sommer in det
bire se 87a) |
alomon Alerander), engl. Hiſtoria
malen g zu Plymouth im April 1806, von PR.
Abkun —2 die Atabemie in London. Ju K
nen eriten Bildern, we ii Beifall ernteten re
der Ainterriht aus der Shora und bie poln. 54 gu:
. entwidelte en folde in
ir — er neben Kir Fe Ben au die Kin En
rmalerei, die grap echnilen u. a.
betrieb. Seine biltor. Pc enin m ex mei de
Geſchichte feine —5 — Kat Erg
fommunion im 16. Jahrh Sin a
die Nachricht von dem Shiffbrud *
Thomas Norus vom Vater geſ
York in dem Turm von Front
1841 lebte er in Jtalien. Die meiften feiner *
komponierten Werte feiern Scenen des rom. Kult
ober jtellen kirchliche Momente (ie das Opfer an de
eil. Jungfrau), auch Baulidyleiten Italiens oe.
eimgelebrt, übernahm er 10 eine Brofehut a⸗
der Ionboner Atabemie. Yu feinen fpätern Berka
gehören: Rafael von But aufge aufgenouimen, Ri
ton bei © ilei Im Kent AR ni Kane
er geferti arb in on
wet Mi iam), enal. „gandf aftömaler, Pre:
der von en Sames H., geb. isley in Shell
land, faın 1831 —2 — Stante Reue),
u
ny (im
1853 nad Neuyorl. H 6 als Auto *
nach der —55 — en [cbott. Katar gebildet.
— Gemäß een nd: bie Kinder am iu,
Mälder von Maine, ab in Neujerſey, bie
Lehr aus ber Mühle, ber — De
Die Staffage ilt ftet3 geiftrei hen
tert — a vorteil, ; * De Rai we
a uarelli ‚iR Pro
— in Brooklyn und ber Geſellſchaft da
vorellmaler.
Hart. bei naturmiffenfäe tl. Ramen Abtir
jung für n (Hatus aturforicher, Ar
er und — zu St — lien) ober fr für riet,
Sartmann ac tin®
Sarten, Dorf bei Saljbren Tunn {N —
im
an der Ba ber be
tämaler,
% —— — — |
Hırtblei — Hartel
Gi Si einer Bezirlshauptmannſchaft und eines Be:
A gericht, at eine Pfarrkirche mit inteselanten
enfmälern, ein neues Schulhaus, bad
ns mb ein Fark Baa des Schlo und zählt
(1880 tabt bat ihren Namen von
der 8 mit —ãSS befepten Hoͤhe, an welcher
fie liegt und die ehemals Wald war. Nach ben er
heblicen röm. Funden in der Umgegend lag 9. on
der Römeritraße, die von der Donau (Vindobona)
iiber die Vorberge des — an die Mur führte,
Hit der Erbichaft des lebten Grafen von Pütten
1158 tam ihr Gebiet an die traungauer Marlgra:
ren von Steier. Der Wohlitand 9.8 fant, als bie
alte Handelsſtraße bem weitern, aber bequemern
Weg über den Semmering weichen mußte.
Hartblei oder Antimonblei (frz. plomb
aigre, engl. slag-lead), ein mit einem göbern
Prozentiag Antimon und mit geringen Mengen
Arfen, Kupfer, Eiſen und Zink verjegtes Blei, wel:
ches infolge des Antimongehalts bedeutend härter
ala gewöhnliches Blei ift und bei der Zufammens | fi
fegung des Schriftgießermetalls, fowie verſchiedener
Arten von Sapfenic agermetall, außerdem bei Klemp⸗
nerarbeiten zum Gießen mancher ftanbteile (Lams
penfüße) ober von Leuchtern u. |. w., endlich
als Material für Ventile und Hähne, die ber Sins
wirlung von Säuren aus — find, Au wirb.
— — nze i ee le n mung für bie in
neuefter Zeit ver e sbronge, we
auch häufig den Namen Kr (bronze ht. ( .
unter Geſchußbronze.)
Harte (Francis Ba beliebter amerit. Dichter
und Novelliit, geb. zu Albany im Staate Neuyork
25. Aug. 1839, wanderte 1854 nad Californien
ang, wo er in den Oolominen als Lehrer und Boft:
bote lebte, bis er 1857 als Seper bei ber Zeitung
«Golden Era» in San: ⸗Francisco eintrat. Far
biefe® Blatt lieferte er_verfchiebene Stijgen aus
dem californ. Leben. Sein großes Talent erken⸗
nend, ernannte i ihn n der Herauögeber zum Mits
tedacteur, welde Stellung er balb darauf mit ber
Redaction des «Californian» einer fitterarifchen | 9
Wochenſchrift, vertaufchte. . 1864 wurde
9. als Selretär b er Smeigmünge er Bereinigten
Staaten in San: Franci&co angeftellt. A biefer
Stellung blieb er bis 1870 und erwarb ſich durch
jeine gelegentlichen poetifhen Beiträge für Fu
tungen u und Monatsſchriften einen größern
< eine Gedichte «The society upon the lat
«’I’he Pliocene skull» und «John Burns of Gettys-
Im Juli 1868 trat
burg» [enden groben Beifall,
er an Spike des neubegründeten «Overland
Monthly», in deſſen Augufieft feine bebeutenbite
Siovelle «The luck of oaring Camp» erſchien,
welcher im Jan. 1869 die aOutcasts of Poker Flat»
folgten. "dit diefen beiben Dichtungen war 9.8
Nuf als nationaler Dichter feſt begründet; feine
ſpatern Arbeiten reichten laum an jene binan. Im
Sept. 1870 erichien fein bumoriftifches Gedicht
«Plain language from truthful James» ober «The
heathen Chinee». Um biefelbe Zeit warb er als
Profeſſor der neuern Litteratur an ber californ.
liniverfität an eitellt, gab jedoch biefe en und
die Nedaction des «Överland Monthl
zabr 1871 auf und lehrte nad) dem A
wo er fi dauernd in Neuyort niederlieh.
dent Hayed ernannte ihn 1877 zum onful in
Se von wo er 1881 in derjelben Stellun
Glasgow überfiedelte. Seine «Condeuse
Ganverfations :Lerifon. 13. Aufl. VIIL
«Luck of Roaring Camp and
other sketchess, «Id dylia of the Foothille, "East
and West poems», «Mrs. Skaggs husband», er
briel Conroy», «Thankful blossom», «Episode of
Fiddletown» und «The rose of Tuolumne» find
186777 in Bofton und Neuyort, fowie in London
und in ber «Collection of British authors» ( ie)
novels», «Poems»
erfhienen und von Herkberg (Leipzi Au
5 Brachvogel aka Welse
ht se worden. Im IN ren ——
ſeine —* Werte in fünf Baͤnden in Sonden.
Seitdem veröffentlichte H. 8 «Flip and other
stories» (1882), «In the ser woodz» (1883)
und «Califo tales» (1884
Härte nennt man biejenige (& enichaft ber Körs
er, vermöge welcher fie einem a urfie einwirkenden
oͤrper Widerſtan —*8 bevor ſie denſelben ein⸗
bringen laſſen. Um zu prüfen, ob von zwei Kör«
pern ber eine härter als ber andere fei, verſucht
man, welcher von beiben den andern mit einer
harfen Kante zu rigen vermag. Mobs
Kae eine durch Mineralien von fehr beftimmten
ärtegraden eh, Io. A AheeT aufges
Net welche aus zehn t:
— Steinſalz, —— 4) Stußfoat.
Ibfpat, 7) guarı, 1 Topas, 9) Ros
iamant. Wenn alfo in miner
Büchern die H. eines Minerals (abgelürzt d
9. zwifchen Topas und Korund. Man kann bie 9.
dadurch prüfen, daB man ben zu Rn prüfenben
Rörper und dann die angeführten Normallörper
nander auf einer guten Feile ſtreicht; aus
Höfe des babei entftehenben Tons und der Menge
des abgefete he läßt DB ein Kuna auf
bie H. des Koͤrpers machen.
lannten Koͤrper iſt der Diamant. A
ftallen ber innere Sufammenbalt der an Teil⸗
nach verſchiedenen Richtungen bin verfchieben
ſo werden auch die Flaͤchen, welche ihrer kryſtallo⸗
raphiſ ——— nicht zuſammengehoͤren,
* abweichenden Grad von H. aufweiſen; ja
auf einer und derſelben Kryſtalifläche zeigen ſich
Differenzen ber bee — ‚ je nachdem man in diejer oder
in einer andern Richtung zu rien verfu he Nach
neuern feinern Unte uhungen, welde
mit dem fog. Stlerometer (Härtemefier) angeftelit
hat treten ſolche Gegenfäge in ber H. überhaupt nur
n benjeni en Kroftallen hervor, welche eine Spalt:
bar eit befigen. m allgemeinen find die Kryſtall⸗
flächen, bie der volltommenften Spaltbarleit parallel
eben, am wenigften hart, diejenigen, auf we
ie Spaltbarleit enkrecht Rebt, am härteften; beim
Flußſpat find aljo die Oftadderflächen w eiher als
die Bürfe IMäcen. Auf einer Kryſtall äche, welche
der Spaltung parallel geht und welche von feiner
weitern Spaltriätung getroffen wird, 3.3. auf ber
Tafelfläche ber Glimmer, zeigt ſich nach allen Ric:
tungen biefelbe H. Gine laͤche ober, auf welder
bie Spaltbarteit ſenkrecht ſtehi, befigt in der Ric:
tung parallel zur Spaltung bie geringfte,
jur —X — die größte H.
Gartel (Wild. Aug., Ritter von), Bhife
28. Mai 1839 zu Hof in Mähren, —3* cin
; | Gpmnehaluntereidt, in "Troppau und Brag, ſtu⸗
dierte in Wien Philologie, war dann mehrere
yahre Haußlebrer und babifitierte ſich 1866 in
dien für Hajfiiche Philologie. Im J. 1868 erhielt
65
er bie Lellung bes bilol. Profeminard, wurde
1869 zum au d. Beofeffor ernannt, 1870 zum
Mitalieb der. — iron für Kandidaten
des GBymnaſiallehramts, 1872 zum ord. Brofefjor;
1874 übernahm er die Redaction der «Bei orift
für öfterr. Oymnafiens und wurde itglie ber
Direktion bes. philol. Seminars; 1879 gründete er
mit Schentl die «Wiener Stubien», eine Zeitſchrift
für Haffifche. Philologie. Seit 1871 war er for:
reipondierendes, feit 1875 ift er wirlliches Mitglied
der wiener Alabemie der Wiflenfchaften; 1882
wurbe er durch Verleihung des Ordens ber Siler-
nen Krone in den — erhoben.
offentlichte außer mehrern Fe SA 3 it:
riften: « Homeriſche Studien» (8 ien
871—74; 21.2 in * Aufl. Berl. 1873), «Des
mofthenifche Studien» (2 Tle. Wien 187778),
«Studien über attifches tantsrecht und Urkunden:
weien» (Wien 1878). Ferner gab er heraus das
«Breviarium» des Eutropius (Berl.1872), Cyprians
“obere omnia» (3 Bhe., Wien 1868—71) und die
Opera» des Ennadius (Wien 1882), Die beiden
een Ausgaben find Zeile des von der wiener
demie —5 «Corpus scriptorum ecclesiasti-
arm»
drei andern itgliedern der Akademie leitet.
Härtel te Breit her Firma Breitlopf u.
Härtel), \ unter Breitlop
Saertel (Rob.), Bild Hr geb. 21. Febr. 1831
Deimar. bildete fi zum Goldfhmieb aus.
Geſchidi im Modellieren veranlaßte den Herzog | wm
Karl Alerander, ihn bei den Arbeiten auf der Wart⸗
Per: au beſchaͤftigen. Später trat er in dad Atelier
Hähnels in —5 ein. Selbſtändig geworden,
ge er in salder 5 olge eine bedeutende Anzahl
ter Öruppen, Ne und Figuren, darunter
Be Sing Im im Zeutoburgerma für das weima⸗
das Kriegerdentmal für dieſelbe
ee. Statuen für das dresdener Hoftheater,
Kreon und Antigone unekellend, m owie mebreres für
die Albrechtsburg in Meiße J. 1878 wurde
er ala Profefio * a bie MER in Breslau be:
rufen. Für Mufeum daſelbſt entitanden bie
@iebelfiguren Michel Angelos und Dürers.
ten oder Därtung I de en (frz.
trempe, engl. hardenin ag), da erfahren, durch
— uam dem Stab ba * ſpezielle Bwede
en hohen Brad von Härte erteilt. Das:
—* Gehen, in. dem Gluhendmachen und baraufs
folgender raſcher Abkühlung des Stahls. Die Art
der Erhikung (ob im Schmiedefeuer, in Muffel:
dfen mitteld einer Gasflamme oder auf andere
eife) hängt davon ab, wozu bie zu härtenden Ge⸗
Kenn un verwendet werben follen, welche Dimen⸗
onen und Formen die Gegenftände haben, und ob
man einen oder mehrere derjelben zugleich ärten
will. Abkühlende Subftanzen, in welche der zu
arlene Stahl eingetaudht wird, fi find Wafjer, des
wache ren alzlöjungen, Eis, Scheibe:
wafler eihmolzener Zalg, Rolophonium,
Siegellad, u wohl ein kalter u tftrom und, wo
fehr große Härte gewunſcht wird, Quedſilber. "Bur
Beurteilung des für irgendeine Stahlſorte ange:
meflenen Grades der Glühhige dient die Farbe des
Stahls in glühendem Zuftand, und zwar liegt die
sicht e Farbe zwiſchen ee und Ro enrot. Stahl
on hobem ‚Rohlenitofigehe t bedarf nur eine ver:
halt ismäßig geringe bigung (dunkle Rotglut),
derſelbe vn t verbrannt und in ben meijten Fäls
n Herausgabe H. in Verbindung mit | der
Härtel — ——
en unbrau
ae wird. rei er ein Stahl
Koslenfof ii F
‚eine va gr vermag kt:
felbe
su engen Ur
von 8 ohlen ihn des Stable und tz
Grad ber Han e hängt Re Härte von der in
eratur der lungsſubſtanz und dem Bire
eitung&vermögen ber legtern ab. Soll dem Etal
feiner Beitimmung entſprechend, mehr Härte ır'
weniger Clafticität erteilt werben, fo willen de
Zemperaturunterfchiede beim . Glühen und %
Löihen größer fein, als wenn weniger färte we
mehr Elafticität verlangt wird. Die Härt,
welche ein Gel! feiner Natur nad) ec F
sit als ärte bezeichnet.
ahl behält na erfolater Ab die *
die —2* kung ni nergrößerumg Hein
35 Pre — und hat ſomit Al u
wi ie, geringere abſolu
ei Um demf un die durch Et Ä
bigung erlangte übergroße Fa —
—* edient man ih ber |
la nn ober Zempernd. ( — "uk
laſes ſ. Hartglas unter Glas
——— — Ruine bei Dürkheim d.d)a
ar
Barteneck (Joh. Sachs von), mit bem urfprir-
lichen Familiennamen «Zabanius», Graf der fick:
bürg.Jächf. Nation, geb. 1664 u Cperied in ling
ftubterte in Hermannftadt und Weißenburg in Ci
enbürgen, dann an ber Univerfität zu
mo er 1688 auf Grund „feine: Streitfäriit d>
ideis» dad Magifterium ber Siofopht erwan
Im J. 1689 kehrte er nach pri:
und erhielt 1. Aug. 1690 die wichtige Stele w-
dr rovinzialnotarius. H. ftand überall mit e
ute für die Rechte der Sachfen und die
der Neligionäbelenntmiffe ein; ghenfo ab ec
fhieden zur Partei —
Febr. 1695 wurde er — 53
übter Kreiſe, ſchon im M
rovin — —* und Neon a 5
ſächſ. **— und Konigsrichter von
1698 erhob ber Kaifer H. in den Ritterftand deaheı
ligen Rbnefchen Rei 8, A bem Ehrentitel «Sud
—— und, föllhtid 8 jan pi
von un i gelan einen
reichen Feinden, far —* uführen. &
upt e unterm — hir 5. Der. 1709. 8
.von Zieglauer, «H., Graf der fädhl. tion md!“
tebenbürg. Barteitämpfe feiner Seit 1691-17
ermannftabt 1869).
a a
m wi tan. |
Höbe, 15 km —— elder Pad,
durch Zweigbahn nach Sic mit un Yin Ei
bahnen ve un en, it it S eineh Amtbgeri,
— — een UF
26208. N neidesiebere Beikmarens und Strus
waren abrifation, Stiderei und Bierbraueni f!
u 5. wurde der Sieberbichter Bau! Amr
b
* ——
geboren. 8 ber Räbe ift
ober ſich der ſächſ. —— Ernſt drei Tage
hielt Fig Beingenzant F
arteuft (uf). beutjäen cher Bhilofopb.
u Blauen "2 März 1808, bejuchte die Sünde
Aule zu Grimma und wibmete —*
theol. unb philoſ. Studien. Er habil nd —R
mit der Abhandlung «De Arebytae T
Härteflala — Hartig (Franz, Graf)
fragmentise (%p3. 1838) in ber philof. Fakultät,
— er 1834 eine außerord., 1836 eine ord.
ah ber Ei tlofophie an berfelben erhielt.
ou p 5* — Ni tung ı wurde, nachdem er fi
— — mit dem Studium der alten
ii 29 Or ben und Kants beſchaͤftigt, vorzüg:
bar „Sorfdungen entf ieben, zu
d Entwidelung er in ben
E äriften Sen Brobleme und Orundle
allgemeinen Metaphufil» ( und «Die
—— der ethiſchen —— — often» (
) zu wirten fuchte. Unter feinen Arbeiten find
neben en von ihm beforgten Gefamtausgaben ber
Werke Kants ans barts noch hervorzuheben:
: fiber die neueſten a ellungen und Beurteilum;
gen der derbartihen PBil ilofopbien (2p3.1838 ‚De
ethices a ermachero propositae unda-
- mento» En. is, «De materiae apud Leibni-
tium notiones (2p3. 1846; umgearbeitet und er:
- weitert al3 «Über Geibniy Lehre von dem Berhält-
nis der Monaden zur Körperwelt» in ber Samm:
ung feiner «Hiftor. :philof. Abhandlungen», Lpz.
180) ferner die «Darftelung der Rechtsphiloſo⸗
—3 Hugo OGrotius⸗ en) «fiber den wiſſen⸗
R ert der ari totelijcen Ethilo (1859)
MN a t Lodes Lehre von ber menſchlichen Gr:
kenntnis in Bergleichung mit Leibniz ie der:
felben (1861). Leätere drei Arbeiten erſchienen
be t in den ‚hend u ber ſaͤchſ. Sefellichaft
ne ften r Begründung
ur wurd e 1848 hm &p orus der
we zu Leipzig ernannt und 308
ſich 1869 nı
Särteflale, |. unter Härte.
axtforb, Hauptftabt des ie Staates
Pr liegt am m meil Ufer
ufles und 52
erft 13555,
zäblte 1
42015 ©. —* bis 1875 die eo ebgebung des
Staats in en 3 ga
von Hepbasen
1880
‚in un
$. —* —**
ne Haup
—X Ort aber ber feine Smbufteie. Ss beficher
bi or Teppich⸗ und Baummwo
abrilen, — u Drudereien,
außerdem Gi
eberei Waffenwert:
tten, wie pie berühmte ee Solid Revolverfabrit,
tere mit einem —— Fr von 1 Mill. Doll, ii Ser:
ner find die e: und Lebensverfiherungs:
anftalten 9.8 u dem ganzen Gebiet ber Bereinig:
ten Staaten wegen ihrer Solibität und tücdhtigen
Berwaltun —28 H. wurde 1685 gegrün:
E gleiönamigen Stabt in England
hön gebaut, zählt 26 Kir
hen unb 4 Sandler und bat 10 Rational: und
23 Staat3banten, 5 Sparbanten, ei Säulen
und großartig dotierte und verwaltete Wohlthaͤtig⸗
keitsanftalten.
unter Glas, 6. 82
Seariglae, |
oder Eb onit, —** Kaut⸗
EX unter Gummimarenfabritation,
Fri ‚©. * und 624*,
Schalenguß oder Kapſelguß
(fr3. fonte arcie, fonte en coquille; engl. case-
33 castings, chilled work) wirb derjenige
5 gen erannt, welcher durch Gingieben des
aaifigen en ußeifens in metallene Formen, og.
nformen ober Coquillen (f. unter Cifen:
ehe rei, Bd. V, 6. 904*), bergeftellt wird.
Eomnecticuts Reber
Der t hervorgerufen bat. Gelten ilt die 9. eine
aber elbftändige ranfheit, dann gewiß aber Hand in
U⸗ geb. pol KA
867
Durch die rafche Abkühlung des gefchmolzenen Me:
talla an den Wänden ber Zr entitebt-an ber
Oberfläche besfelben eine Schicht weißen, nahesu
eich arten Eiſens, bie nicht Ichwächer ober ftär
als 10—15 mm, {m Bruch nicht fcharf abgegrenzt
fein fondern ftrablig in die weihe graue Grund:
mafle — fol. Der H. findet hauptfählich
en Wagenrädern, Walzen, Herzfüden
r De en, aber auch zu Heinern Mafchinenteilen
Berwendung. Das zum H. verwendete Eifen i
ein hellgraues, hartes, etwas gefledtes Roheiſen,
— e3 entweder birett durch Hohofenbetrieb oder
lan en hehmelgen von grauem und weißem
ten wird. Sehr verdient machte ſich
Fran ruſon (f. d.) um bie Einführung
nad ihm Grufon: Metall genamt) als Mate:
rial für Projeltile und Banzerplatten. (Bol.Eijen;
gußwaren, * V, ©. %07*.)
* na ei eine Granate aus nie
rtguß, w r egen Ba atten
— iſt. tr 60 5 of VI. 6
Oartha — der % t8bauptmannf
in mt&haup
Döbeln bes fü Regierungsbezirtö Leipzig, hat Lei:
nen» und Bar mehrer & I ls und Mt
rei, Filzwaren⸗, Cigarren⸗ un erimuttertnopf:
fabri tion Gneiöbrüche unb zählt (1880) 3818 &
—Xx A in ber Regel nur
ein en ch einer — beitehenben, alfo lang:
d, unb
er brirantheit und kennzeichnet
— N ee ut des Tranten Tieres troden,
bart, Rei wi ‚ feit auf ihrer Unterlage auffikt,
fanzlofes iges Haar trägt; beim gem
amen Abheben der Haut hört man ein ae
Geraͤuſch, auch bleibt längere Zeit bie Hautjalte
n, welde man durch das
nd gehend mit fi (echter Berdauum und noch
chlechterer Sm des franten —28
9 an ericum.
, Graf), öfterr. Staatömann,
B. at 1789 in Wien, diente als Hofrat bei
2 banı als ha von
et mit Erzherzog Johann,
örberte evab Milde Eiiermart un hberahm
1836 die Berwaltung des Lombardiſch-Venetiani⸗
hen Koni reiche u und wurde 1840 Staats⸗ und Son:
erenzminilter. Sehr populär in Mailand, wurde
er 1848 zu fpat nu ailand als königl. Kom:
mifiar getendet. Ba darauf lieb er anonym fein
— gewordenes Bud) «Benefit der Revolution
in Oſterreich⸗ (8. Aufl. ar .1851 ncht me Dies
ae die Wirkung, dab 9. nicht mehr im Staats:
nfte verwendet wurbe; er zog fi
fand zuräd, bis er 1860 in den ve en Er 3.
tat berufen warb, ne er eine hervorragende Rolle
fpielte. In das öfterr. Herrenhaus 1861 berufen,
* er bis A Tobe, 11. Jan. 1865, der
beralscentral (hir n Bartei an.
Sein Sohn Edmund Graf $., eb. 2. Nov.
1812, widmete fich zuerft t innern ®ermaltung,
dann dem biplomatifchen Dienfte (in Florenz, Pa:
ris, —— bel war 1852—56 Geſandter in Kopen⸗
nn bis 1859 in Münden. "Seit 1861 war
er! — des boͤhm. Landtags und des Abgeord⸗
etenbaufeß. 1867—68 Oberſtlandmarſchall von
Böhmen, feit 1867 lied des Herrenhauſes. Er
nahm hervorragend teil an allen Debatten im
55?
HB
Erame ve libetralen
* ——* ie
oe y. Rız in
Ira i Artur
ker war, wırmede Ri Dem Joruaqe, beiute 1751 Gerz: Yzrmig . Steig 1870, latente u)
ae Ua.verũ —— — 158 27 FrTAsSGE Ber Deliphanzene
& '
m Cheriorkamie zu Tarmrınt. m
Landestei
verdient. Sei lehrauſialt brachte
Ich der —— 0 Ye in Berbindung.
ber leptern 1831 zum Chrenprofefior ernannt, *
er dajelbſt 2. Sei. 1601. Im Staniciteiner Wild⸗
Schurwalde bei H
„don feinen zahlreichen u nennen:
« Anmerlung ER Boldt für ee (1791;
7. Aufl, 9 18 1 ), Anmeijung jur
der zorfte» (1795; 4. Aufl., Sieben 1819) Srund:
äpe ber Gorftdireftione (1803, 2. Aufl, 1813),
Lehrbuch Far Forſter⸗ (1808; 11. Aufl., 3
Stuttg. 1878), Lehrbuch jut Jäger»(1810; ii. ak
Cuuttg. 1877), «stubiltabellen» (1815; „0. A
Berl. 1871). Eine andere 11. Aufl. des
buchs fur Sörfter» wurde 1871 von Bor
arbeitet. Ferner find erwähnenswert: gene be |
und naturwifjeni&aftlichen Converſations⸗Lexikon⸗
(1834 mit feinem Sohne Theodor herausgegeben;
2. Aufl ——— ade vr für Jäger und Jagdfreunde⸗
(1836; 2.4 8599-61), u.a. m. Zwei
vond. pegrün ete Zeitichrij ten waren das «Journal
für das Forſt⸗, Jap: und Fiſchereiweſen⸗ (LBUC—8)
und das «Forſt⸗ und Jagdarchiv von und für Breu:
ben» (1816—20); ein ſechſter und fiebenter Band
es lehtern erichienen noch 1822 und 1826 unter
ben Zitel «Allgemeines Forſt⸗ und Jagdarchiv⸗.
Sartig (Theodor), Sohn be a s uten:
ber ‚sorftmann und Faturf tforicher 1. Febr.
1805 in Dillenburg (Naffau), kubierte —2
in Berlin; nach kurzer praftiicher nach el 1831
als Docent ber —— nach Berlin be:
rufen, wurde er 1835 zum auberorb. rofeſſor an
der Univerfität ernannt, Im J. 1838 wurde er
Brofefior der Forſtwiſſenſ ft an dem Collegium
Carolinum in Braunſchweig. Gleichzeitig trat_er
als Forſtrat in bie bortige Forftdireltion ein. Die
Forſiſchule am Carolinum ging 1877 ein; 9. trat
1878 als Oberforftrat in ben Ruheſtand und ftarb
26. März 18850 in Braunfhweig. Außer der Be:
arbeitung zahlreicher neuer Auflagen ber Werte
ſeines Baters te er nanıentlic «Die
Aderflügler Deutfchlands», auch unter dem Titel
«Die Familien der Blatt: und Holzweipen» (Berl.
1837; 2. Aufl. 1860), «Vollfändige Nabırgejcichte
der forftlihen Kulturpflanzen Deutſchlands⸗
Hartig (Gestg Sutw.) — Gertleiriglei
"115 St, 191951: meue wmlsiseierie Ystı
1852, Syürm mb Inlecung
et
Kal 15.
Daztig 'Asbertı, Seta dei vorigen, ge.
is £2)
ben techniichen Lehrawitalten in Chemmiz
—— — ———
für en a * um wie |
h — zuerſt als Aſſiſtent vor bir
en * 7 felbftändiger — hi
1865 al 8 Brofefi Technologie am
fuchungen
end»
dene). Im J. 1875 übernahn 9. die Nebartion de
«Givilingenieur», Ebencer Go Garant
pencer Compton Gapali
Rarquis En), f. unter Devonjhire, D.N\
Sartleibigkeit (alvus _sicca) nennt mas
durch Trodenheit ber im Did: und Daher ke
findlichen Rotmall en berbeigeführte Stuhltrache
oder ‚Shuhloechn tung. Die Kotmaſſen 1%
gewöhnlich in einzelnen feften Knötchen (' Schaft
ten, scybale) von fhwärzlicher Farbe oft FT
Schm mergen ab, find aud manchmal mit lunnen
chen bededt Dief efer Zuſtand hängt teils von ge
gelnber Schleimabfonberung im Did: und Rei
arm ab (3.8. bei Entzündung oder ———
kongeſtion derſelben oder Schwund ber Edhlar
bälge), teild von einer allzu trodenen fleihrakt.
oft zu wenig voluminöfen oder unverdaulichen It
Vernachläſſigung des Trinlens ober willtinie
Verhaltung ber Stublgänge, ein Fehler man
Gelehrten. Die H. kann hinwieber — norrboit
Maftdarmvorfälle und andere Üibel nad fih ar
Man betämpft fie durch diätetifche Mittel, bar
pafiende Auswahl ber Snei jen, fleikiges es Borc
trinten, Pflege der Leibesbewegung. Ste
ang kann man erleichtern burch Genuß fetter er
en (Ol), Gebrauch leiter falinitcher Abführz! fr
Sodamafi er, Magnefin), füßer Speifen (mit r-
zu wenig Hüffigtei). Ginmaligen Stuhl führt m:®
Hartlepool — Hartmann von Aue
am beiten durch Inue ober lalte Bafiertigftiere, in
bartnädigen Faͤllen durch Klyftiere mit Ol herbei.
Troftiihe Abführmittel (Aloe u. dgl.) find möglichlt
zu vermeiden, leine8falld aber dauernd anzuwenden.
Satrticpoal, Municipalſtadt und wichtiger Sees
handelsplaß in der engl. Grafihaft Turham, auf
einer Yandzunge nördlihd von der Mündung bes
Tees, 16 km im NND. von Stodton:on:Teed, am
nörbliditen Punkte der Tees-Bay, bildet mit bem
1,6 km entfernten und durch Eiſenbahn verbun:
denen Welt:H. eine Stadt. H. hat einen durch
einen langen Damm geihüpten und leicht zugäng⸗
lichen Sajen, große Dods von 344 ha FJiäche,
1879 beendet, mit Leuchtturm und Schiffswerften,
cin Rathaus von 1866, ein Nrtilleriedepot, ein
Theater, eine neue Markthalle, ein Spital für See;
leute, cin Handwerkerinſtitut, Ruinen einer Abtei,
eine Wineralquelle und befuchte Seebäber. Die
Stadt zäblt (1881) 12684, das erft 1847 gegründete
Weſt:⸗H. 28167 E., deren Hauptbeihäfttgung ſehr
bedeutender Kohlens, Coals:, Mafchinen: und Stüd;
süterterhandel und Fiſcherei bilden. Beide Drte
baben Gilenwerle, Metallgiebereien, Sägemüblen,
Genientfabriten, Ziegeleien, Brauereien u.|.w. Der
Hafen fteht in regelmäßiger Sampfbootverbinbung
nit Rotterdam, Antwerpen, Hamburg, Gothenburg
und Kronſtadt. H. ift ein alter um das Gt. Hilda:
Uofter entitandener Ort, war einit ſtark befeftigt und
hatte früher die Rechte eines Borough. Bon 1644
bis 1647 war ed von Schotten bejekt.
suihe befinden ſich an der Küjte dic Bladhalls, Die
felttamiten und romantijdhiten Felſenhöhlen bes
nördl. England.
n der
Bartlei (Sir Charles Auguftus), Waſſerbau⸗
ingenieur, geb. 1825 zu Hewartb in der engl. Graf:
jchaft —X war 1848 bei den Hafenbauten in
Plymouth und Devon thätig und trat 1855 in turk. ſch
Dienſte. Er befehliate das ngenieurlorpß vor
Kertich, wurde 1857 Ingenieur der europ. Donau;
tommiüfion und erhielt 1863 die engl. Ritterwürde.
Eeine Bläne zu den neuen Hafenanlagen in Odeſſa
wurden 1867 mit dem großen Preis gefrönt.
Sartley (David), engl. Pſycholog, geb.30. Aug.
1705 zu Armley in Vorlihire, ſtudierte erft Theo»
Logie, dann Heillunde, lebte hierauf zu Newark,
fpäter zu London als praltiicher Arzt und ftarb zu
Bath 28. Aug. 1757. Berühmter als feine mediz.
Werle find feine pbilof. «Observations on man,
his frame, his duty and his expectations» (2 Bbe.,
Lond. 1749; beutich nfit Anmerkungen von Piltorius,
2 Bde., Roit. 1772), deren dritten und legten Zeil
Brieitien unter dem Titel «Theory of the human
znind» (Tond. 1775) herausgab. In diefen Unter:
ſuchungen leitete H. alle geiſtige Thätigleit von der
Aſſociation der Borftellungen ab, die er auf mate⸗
zialiftiiche Weile zu erllären fuchte.
Sartlib ( N
ch. zu Ynfanı ved 11, Sabeh. im Glbine
wsuer, geb. zu Anfa Jahrh. in Elbi
Fedelte —— in Geichäften bes väterlichen
Hauſes 1628 nad) London über. Zu Anfang der
»reißiger Jahre leitete H. in London ein Intelli⸗
genzbureau, das hochneitelte länder mit Nach⸗
richten über die feſtländiſchen, Jowie bedeutende
Männer im Auslande mit Nachrichten über die
ebenheiten verforgte. & nahm er
te
Anteil an den Bemühungen des
engl. Bes
ften
9 der prot. Kon:
leb otten
Duni die Ginigun
ve onen. "Qndeng. 1687-8eröffentiichte er auf | Bew
eigene Koften zwei der früheſten Schriiten bes
869
Comenius; 1641 wurde auf feine Beranlaffung
Comenius durd) das Parlament nad) London ges
laden, um in Sachen der Nationalerziehung feinen
Rat zu erteilen und an der Grriditung einer auf
feine Ideen gegründeten Univerfität in der Haupt:
ſtadt mitzumwirlen. Der Ausbruch des Bürgertriegs
jet diefe Pläne; daß jedoch H. trondem fort:
uhr, eifrig für die Reform der Erziehung zu agis
tieren, bewies 1644 Miltons Traftat über Er:
jiehung, der H. gewibmet war. Im J. 1647 legte
er dem Parlament in ber merlwürbigen Schrift
«A brief discourse concerning the accomplish-
ment of our Reformation» bie Umriſſe einer um:
fafienden Gozialreform vor. Im J. 1649 bewil«
ligte das ‘Barlament 9. eine Penſion. Gr ftarb
in London im Febr. 1662. Unter ber ziemlid) fangen
Reihe feiner im Britiihen Mufeum erbaltenen
Schriften verdient Erwähnung feine «Aacaria»
Lond. 1641), in der er nach dem Vorgang Sir
Thomas Mores und Lord Bacons das Phantaſie⸗
bild eines gludlichen Staats entwarf. VBgl. über
ihn H. Dirds, «A biographical memoir of Samuel
.» (Zond. 1865) und F. Althaus, «Samuel 9.
Ein deutſch⸗engl. Charalterbild» (im «Hiftoriichen
Tafhpenbuche, &p . 1884).
Sartiot, Schlaglot oder Strenglot (frz.
soudure forte, engl. hard solder), Bezeichnungen
für verhältnismäßig ſchwer ſchmelibare detalllegie⸗
rungen zum Löten (|. b.).
artmaun von Aue, einer der trefflichiten
mittelhochbeutichen Dichter, geb. um 1170, gehörte
dem Nitterftande an und war Dienftmann zu Aue,
wahrſcheinlich dem am obern Redar gelegenen. Gr
mar des Leſens und Schreibens tung und bat,
worauf einiges deutet, wohl in einer Klofterfchule
feine Bildung empfangen. Franzoͤſiſch kounte er
on vor der Kreuzfahrt, der er ſich wahrfcheinlidh
1197 anfhloß. Daß er fi d eigenes Leien den
Stoff zu feinen erzählenden Di tungen gewin:
nen vermochte, fagt er felbft. Unter egtern iſt
der «Grec» (herausg. von Haupt, Lpj. 1889;
2. Au2g.1871) am frübeften, vor 1197, der «Jwein»
(herausg. von Benede und Lachmann, Berl. 1827;
4. Aufl. 1877; dazu das «Wörterbuch» von Be:
nede, Goͤtt. 1838; 2. Aufl. 1874) am fpäteften, doch
noch vor 120% gedichte. Beide gehören dem Sa:
gentreife von Artus an; beiden liegen franz. Ge⸗
| dichte des Chretien de Troies (f. d.) zum Grunde.
Aus etwas fpäterer Zeit ald «Crec» ſtammt der
«Gregor» (beraudg. von Lachmann, Berl. 1838,
und Paul, Halle 1878 u. 1882), eine chriftliche,
ebenfalls nad) franz. Borbild bearbeitete Legende.
Ziemlich der gleichen 33 gehört an die liebliche,
eine —X5 ſeines Lehnsherrn behandelnde Er⸗
zaͤhlung «Der arme Heinrich», welcher namentlich
von W. Muller (Gött. 1842) und Paul (Halle
1882) und mit H.s «Liedern und Büchlein» von
Haupt (2pz. 1842; 2. Aufl. 1881) herausgegeben
und von Simrod (Berl. 1890; 2. Aufl., Heilbr.
1875) überjept worden ift. Diefen und «Crec⸗ über:
ige aud Fiſtes (Halle 1851), den «wein» und
inriche Koch im «Nitterbuch» (Bd. 1, Halle
1848), den «weine Graf von Baudiffin (Berl.
1845). Cine Geiamtausgabe Dichtungen 9.3
ung der Rede, dur
*
des Bo trags aus, welche Vorzüge ſich beſonders
870 Hartmann (geiltlider Dichter)
im «Armen Heinrich» und im «wein» zeigen
Gottfried von Straß nennt ibn in feinem um
1207 aebihteten «Triftan» noch als Lebenden; jet
d beflag on dem Zürlein im
L
|
von Aue (Perl. 1874); —ã—nſ
folge Pe der — 9. —E Yue» ——
Darimanıı. geikliher bett deutf 9:2 Bihler des *28
Jahrh., verfaßte eine gereimte
«Credo», bie er vom ———
und in der er ſich im Hinblid on feine Sündhaf;
tigfeit als ben «armen 9.» bejeichnet, Er war ohne
Zweifel Geiftliher, wie die vielfach eingeltrcuten
lat. Stellen ifen: durch —5 — von Le⸗
enden, wie derjenigen von us, hat er die
ichtung erweitert. Seiner Sp war er aus
dem mittlern Deutſchland. en wurde
dos «Credo» von Maßmann in den «Webicdhten bes
übe 83 He ⸗ (Dueblin BE). Vogl. Reibenberger,
8 Rede ea ( 1871).
1. San. 114 au Are), (neh nfletten im Ranton
1, ftubiert + — . und philoſ.
* von 1832 sion 1835 in
rlin und Tara, und ift feit 1837 in Solo
angel Gr begann feine. litterarif
3 Redacteur ber Zeitſchrift «Mo
und —— — in der Redaction bed
tes «Poſtheiri⸗ beteili Seine
Jrbliaticnen eb; «Kiltaben ne
Bern 1862 Meifter Putſch und —
len» (2 6 en . 1858), punler ans Jakob
vom Staale en 1861), « eli. Ein
Kunſtlerleben⸗ —— 1861), «Galerie ter
Schweizer ni t» (2 Bde. 1863— 71), «Ex
aus der Schweip
zaͤh (Soloth th. 1863), S), Sun
ter und Bürger. Siftor. 9 —8* (2 Bde. l.
1865), «Die Li —— ——— —5 —
120), «Die Dentwürdiglei Hory»
(Berl. 1875), —— day ar Renee er 1877), | v
«Neue Schweizer ), «Fortus
nat» (3Bde., Berl.1879), — te ——
brenner. volteroman⸗ (Bern 1881), «Auf Schweis
zererde, Rovellen» (Bern
Saft), — der Gatte von
Helene Hartmann (1,5
—SE — engen die sah
wiſſenſchaft,
— Pr 1860 beielbh, und
wurde 1864 als orb. Grolenor bes röm. Rechts
nad) Bafel, 1872 A) —* 1878 nach Böt:
— fe einen S Sritten find zu ei:
tlichen —— ff des
—* von — Beaunfche,
100) —E bligation⸗ ——ã ar gen, 1870), S duier⸗
eb. i. B
nationale *
nn — — geborene Säneeberger,
aufpielerin, u 14. Sept. 1845 in Bannheim,
debütierte 1860 und wurde im nächten
re Dort enge ert. Im J. 1864 folgte fie einem
an
naiven Fach allgemeine Anertennung fand
ftierte 1865 am wiener Burgtheater und i
1867 deſſen Mitglied. Sie gehört zu ben be en
» nemmt | ber
— Hartmann (Gal., Freiherr von)
zeigen. | Raiven der deu
E t elbe,
u 44 auf bes Die Berne bi Hanke
Fahr 1861 die Bühne zum erften mal, bereifte dam
mit — kleinen Geſe t Me jeeprovinga
= anbemer feit 1869 aud) ben Boften eines Sen
rinz («Enıilia Galottie),
—— V. ab feine FA Hauptrollen. *
Oartmann ( * son), bayr ae
anterie, geb. 4 wer
an
in bet wurde in ben Fran.
—* StCyr 28 u trei —
in Fe Re
pen ver I
des —ã— 181. 1814 I 5*
Iierieregiwen und nah
1814—15 — he ai
März 1814 den 1 von Monta —— u
rüdenden Koſalen mit —e— —— *
1815 aber, am 209 von Be le at
Planchenoit den Adler des 7*
Find weiten jer
eniten und. Be en ara te fpäter di her
kemant 1816 in das boy. 10. Infanteriereginel
ta | ein. Gr wurde 1818 zum Topographiſqhen Buren,
18232 zum Bionierforps und 1824 in den Genial
ftab verfegt, aus er 1827 Hab fer %
um Kriegsminifterium übertrat. feiner ve
örderung zum Major wurde H. 1842 Adiuie
des Kronprinzen, 1848 als Generalmajor ——
abjutant bes Königs und 1849 Bri
deur, als welhem ihm 1854 eine Miſſion in wm
Lager von Boulogne wurde. H. unterbre.iät
erritmahe Anseifer und Bertebigusger
bie i ngriffſ un RgöAR
ftalten Frantreiche, eine Arbeit, bie ebenfo a
trefflih war wie ein 1846 audgearbeiteter Ener
ur bayr. Heereßreorganifation unb ein aus 1%
Tenbet ju einem neuen Infanterieteglene
J. 1861 zum Generallieutercn
—2 führte er 1866 Tr 4. tnteriedivinR,
mit welcher er 4. Juli felbitänbig 6 en kei
Nokdorf gegen die preuß. Drige
von Wrangel lieferte, bie ap * * *
glucklich war, aber für d ie 7 9.3 längs
des Zeugnis ablegte. —* t von Kiſſuge
an H., obwohl feine Divifion nur 12 km mM
lachtfelde han, nit teil, weil das Oberis®
ber Bel fpät berbeirief, "Dagegen war er hi
ber iebung vor Würzburg 37. Zuli mit be
teiligt und lieferte ta bei ben Hettkähte
or
Höhen, ein Reiterge t. Im 3 ‚1867 zum Jubad
SInfanteri — "ernannt und 169
zum Genen der Infanterie befördert, führte d.
treih der
1870—71 gegen Su eh
Tage buranl
ın dem Feldzuge
2. bayr. Armeelorps. Am 4. Aug.
De eerbure und veranlaßte zwei
rh fein energifches Borgehen auf dem rehtt
gu gel des deutichen Heers den Beginn ber ME
berfommanbo en Edit für ben ı näcıten Zap ya beat
tigten fiegreie sth, in meld
ö vn def von —*
—*
iatheater in Hamburg, wo fie im 9. Froſchwei
und ne, N Rechen ne ngabe et.
Stadt bei Sedan Sept. —— eint —*
u u DEE > EEE udn SEE GE un —
Hartmann (oh. Peter Emil) — Hartmann (Zul. von)
Divifionen das Der Balan, während die andere
bis an den de Blacis der eitung vorbrang,
Deren —8 H.s —— beſchoß; 16.
17. und —— 19. Sept. errang er bei Corbeil
und Petit⸗VBicetre die erſten Erfolge vor Paris und
eroberte das burd vier Divifionen unter General | f
Ducrot verteidigte Plateau Moulin de la Zour
(Ebätillon). Der König von Bayern erhob ihn 1871
in den erblichen Freiherrenftand. Nach Beendigung
des Kriegs führte H. das Generallommando des
: in Würzburg und ſtarb 23. Febr.
1873. Ihm zu führt durch Tönigl, Armee
befehl vom 20. Febr. 1884 ab daB Fort II vor
Zngolftadt den Namen Fort Hartmann.
»Sartmann (Joh. Beter Emil), bedeutender bän.
Stomponift, geb. zu Kopenhagen 14. Mai 1806,
widmete ſich erft bem Studium ber Jurisprudenz,
ward aber unwiberfteblih von ber Muſik angezo:
gen, bie er dann auch_zu feinem — * er⸗
wählte. Weyſe und Siboni wurden darin feine
Lehrer; von den Ausländern übten Spohr und
Dtarjener auf ihn ben größten Einfluß. Er folgte
erſt Vater als Organiſt der Garniſonskirche
ſeiner Vaterſtadt, dann erhielt er nach Weyſes
Tode denſelben Poſten an der Fruelirle und warb
zugleich ala Lehrer der Muſiltheorie und des Dr.
eiipiels am bortigen Konjervatorium angeftellt.
on feinen Werlen, von benen bie meiſten fi —*
einen anziehenden nationalen Klang auszeichnen,
find hervorzuheben: die Dpern «Ravnen⸗ iss ,
«(Soriarerne» (1835) und +Liden Keritin» (1846),
ve. eBaltpriens A861) unbetötnmftiriens(1868)
ette « rien» und«e rden» ,
die Duverture zu «rel og Balborgs und «Cor:
reggio»; ferner « Dryadens Bryllup» für Soli,
Chor und Urchefter: onaten, Cantaten, Suiten
iano und Bioline u. a. ALS Dirigent (feit
1839) beö im J. 1836 gegründeten Mufitvereind
ſowie auch des — angvereing (jeit 1842)
bat er zur Hebung des muſikaliſchen Lebens in Daͤ⸗
nema geleijtet.
Sein Sohn Emil, geb. 21. Febr. 1836 in Kos
penhagen, ſeßt mit Grjolg bes Baterd Beſtrebun⸗
gen fort, komponiert aud) im Charalter beaieiben,
wovon feine «Norbifchen Tollätänge» bie Quver⸗
ture «Gine norb. Heerfahrtn, nord. Vollsweiien,
das Chorwerk «Winter und Lenz u. |. w. zeugen.
Aud Wegen Gades, feines Schwugers und
Lehrers, folgt er. Seit 1861 Drganiit in Kopens
bagen, gab er biefes Amt 1878 aus Geſundheits⸗
zudjchten auf und lebt in ber Nähe jener Stadt
als Priva .
tmann (ul. von), preuß. General ber Ka:
vallerie, geb. 2. März 1817 zu Hannover, wo fein
Bater, Sir Ger
sten Hämpfer in ber Deutſchen Legion und dem
Deere de von Wellington, damals Dberft,
ſpaͤter Generallieutenant und Kommandeur ber
bannov. Artilleriebrigadbe war. H. trat 1884 in
Aſchersleben in das geb. 10. Hufarenregiment
ein, wurbe 1835 zum Offigier ernannt und war |päs
ter zur Allgemeinen Kriegsſchule (1839-42), Fr
Zopegrapb Bureau (184447) und sum Oro»
Ben era (habe (1. April 1847) fommanbiert. Als
Hauptmann nabın er 1849 am Feldzuge in Baden
im Generalftabe und inäbefondere an ben Dee
Bolanden, Wiefenthal, Neudorf,
ten von Kich
Durlad) und ppenheim teil. Bis zum April 1860
befand ſich H. im Auftrage bes preuf, Minifteriums
ır Georg Julius von H. einer der eifrigs | b
871
der auswärtigen Angelegenheiten im leswi
Holftein. Sm DE. 1 0 at meralfabk
trat er ala Generalhabd-
i bies
abe, während welcher
. 1868 zum Major befördert und 1853—55 als
brer ber Taktik an ber Bereinigten Artillerie und
groenieurfäule thätig war, folgten nun Jahre des
ruppenbienfteß beim 8. Ulanens, dem Garbefüre)
ters und dem 2. Dragon ent, das 9.
beritlieutenant bis 1858 ligte. Nach Ernen:
—AãA Generals von Bonin zum Kriegsminifter
erfolgte 5.3 Berufung als Che der Abteilung für
Armeeangelegenheiten in das Allgemeine Kriegs:
bepartement. Im uni 1860 wurbe er Chef des
Generalitabes beim 6. Armeelorps. Am 1. Juli
1860 zum Oberſten befördert, erbielt er Jan. 1863
das Kommanbo der 9. Kavalleriebri an beren
Spige er bis zum Mai 1864 ben efehl über ben
1. und 2. Militärgrenzbezirt gegen die poln. Inſur⸗
genten an der preuß.srufl. nze br m
18. April 1865 wurde 5. zum Generalmajor ofen
bert und zum erften Kommandanten von Rob
und Ehrenbreititein ernannt, und übernahm wäh:
rend des Deutichen Kriegs von 1866 auf drei Mo⸗
nate den Befehl über die Kavalleriebivifion ber
preuß. Zweiten mit der H. an den Kämpfen
von Röniggräß, Tobitf u und Rodeinip teilnahm.
Nach Beendigung des Feldzugs lehite er nad) Kor
blenz zurüd, wurbe April 1867 Generallieutenant
und Mai 1867 militäriger Bevollmädhtigter in
Münden. Am 21. April 1868 erhielt 9. das
Kommando der 2. Divifion in Danzig und beim
Ausbruch des Deutſch⸗ öfifchen Kriegs von
1870 und 1871 den Befehl über die 1. Kavallerie:
bivifion. Diefe führte der General in den Schlad:
ten bei Eolombey-NRonilly und &ravelotte und
dann bis Ende September vor Mek. Nachdem er
orübergebenb bie —— —— en vor Die⸗
denhofen befehligt, rüdte H. Ende Oltober unter
dem Prinzen Friedrich Karl nach der Loire ab, nahm
28. Rov. an der Schlacht bei Beaune la Rola
teil, dedte während der Kämpfe bei Drieand den
Iinten Flügel der Armee unb wurde bann in Eil⸗
märjchen nad dem rechten Ylügel gegen Vendöme
geworfen; 15. Der. führte 9. eibftänbig ein harts
nädiges Relognoß;ierungägefecht bei Coulommiere.
Dem 10. Korps zugeteilt, führte H. die Oriegte bei
Villehauve und ChätenusNenault und befebte
19. Jan. 1871 Tours. Die Divifion rüdte nad
Abichluß der Friebenspräliminarien zur Gübarmee
nad Dijon und fpäter nad) Veſoul ab, wo fie Ende
Mat aufgelöft und H. zum Gouverneur von Stra
urg ernannt wurbe. Am 2. Sept. 1878 wurde H.
zum General der Kavallerie beförbeit und 12. Mai
1875 zur Dispofition geftellt. H. ftarb zu Baden
Vaden 80. April 1878. Gr veröffentlichte 1858 die
Memoiren feines 7. Zuni 1856 zu Hannover Ver
torbenen Baters, ſowie 1876 in ber «Deutichen
undfhaur «Der Deutſch⸗Franzdſiſche Krieg, ein .
kritiſcher Verſuchy (fpäterhin unter dem Titel «Aris
tifche Verfucher [Berl. 1878) in 8 Heften, deren lep-
tes den Ruffiic:Türliichen Krieg behandelt, ſowie
als Buch erfchtenen) und in den « Beitfragen des
gegi. volislebenbe: «Die allgemeine Wehrpflihte.
—— Nr Real
un
Fulius von 9.» (2 Bde. Berl. 18882).
872
Sartmanı (Karl Rob. Eduard von), beuticher
Bhilofoph, wurde ald Sohn des Generals Robert
von 9. ın Berlin 23. Febr. 1842 geboren und trat
nad) Abfolvierung des Gymnaſiums 1858 in das
Gorbeartillerieregiment ein. Später ve te er
die Bereinigte Artillerie: und Ingenieurſchule und
wurde 1860 Dffgier. Nachdem er durch ein ner:
oöfes Anieleiden ſich genötigt gefehen hatte, 1865
feinen Abfchieb zu nehmen, widmete er ſich gänzlich
den een Studien, promovierte 1867
und ließ zwei Jahre darauf das Werk erfcheinen,
welches feinen Ruf begründete: «Die Philoſophie
des Unbewußten» (Berl. 1869; 9. Aufl, in 2 Bon.,
Berl. 1882). Aus einer Verſchmelzung der Scho⸗
nhauerf en Willenslehre mit dem Entwidelung3s
vſtem Schellings und Hegels beruorgegangen,
uchte dies Wert den Weltprogeß aus dem Antago:
nismus von Wille und Vorftellung als den beiden
Attributen der «unbewußten» Subftanz zu erllären:
die geiftvolle, durchſichtige Darftellung, die glüd-
lihe Verwendung einer Fülle von naturmilien:
ſtthen Kenntniſſen und die intereſſante Aus⸗
uhrung peſſimiſtiſcher Gedankengänge, bie ſich
leichwohl in letzter Inſtanz einem «evolutioniſti⸗
—* Optimismus einfügen ſollten, brachten dem
Berfafier eine ſchnelle Bopularität und dem Werte
eine große Verbreitung. Später erregte H. nicht
minder großes yall n, als er feiner theoretifchen
Philoſophie die Ethik unter dem Titel «Phänome:
nologie des fittlihen Bewußtſeins (Berl. 1879)
und die Religionsphiloſophie in zwei Zeilen, «Das
— Bewußtſein der Menſchheit im Stufen
ange feiner Entwidelung» und «Die Religion bes
Seiltes» (Berl, 1882) hinzufügte. Als Vorberei⸗
tung und Ergänzung für das eher Merk können
«Die Selbitzerfeßung bes Opri tentum3 und bie
Religion der Zulunfte (Berl. 1874) und «Die
Kriſis des Chriftentums in der modernen Theo:
logieo (Berl. 1881) gelten. Neben diefen Haupts
werlen find außerdem tolgenbe Monographien zu
nennen: «Über die biale une Methode» (Berl.
1868), «Schellingd pofitive Philoſophie als Cin;
heit von Hegel und Schopenhauer» (Berl. 1869),
«Das Ding:an-fid) und feine Beichaffenheit» (Berl.
1871; 2. Aufl. unter dem Titel «Kritiſche Grund:
legung des transſcendentalen Realismus», Berl,
178), aWahrheit und Irrtum im Darminigmus»
(Berl. 1875), «Zur Reform bes übern Schul:
weiend» (Berl. 1875), «Die polit. Aufgaben und
qultänbe bed Deutihen Reichss (Berl. 1881).
berhaupt bat 9. teil® im Iniereſſe der Verbrei⸗
tung jeined Syſtems, teils in Beſprechung von Tas
ges Tafen aller Art eine vielfeitige litterarifche und
publizütiihe Thätigleit entwidelt, deren Früchte
ald «Studien und Auffähe gemeinverjtändlichen
Inhalts (Berl. 1876) vorliegen. Auch poetiſch
bat er ſich dee verſucht, wie feine beiden als
«Dramatiie Dichtungen von Karl Robert» (Berl.
1871) erihienenen Tragödien «Triftan und Iſolde⸗
und «David und Bathjeba» beweifen.
Dieſer Fruchtbarleit von H.s fchriftitellerifcher
Ihätigleit entipriht bie Breite der Anregung,
welche er teilö zu beifälligen, teild zu polemtichen
Deiprehungen gegeben hat. Ein Verzeichnis der
auf H. salihen Sitteratur bat Plumacher in feis
ner Schrift «Der Kampf ums Unbewußter (Berl.
1881) gegeben. 9. felbit hat Er den verjchiedenen
Rritilen in mehrern Seiften tellung genommen:
«Reulantianismus, Schopenhauerianizmus und
Hartmann (Karl Rob. Eduard von) — Hartmann (Mor.)
Hegelianismus» (2. Aufl. 1877), Kirchmanns er:
Ienntnistheoretifher Realismus» (Berl. 1875),
«Das Unbewußte vom Standpunkt der Bhufologie
und Deicendenztheories (Berl. 1877, als 2. Aut.
einer 1872 anonym von 9. herausgegebenen Selb:
keitit)., Val. Köber, «H.3 philoſophiſches Eyftem:
(Bresl. 1884), «Lichtitrahlen aus 5.3 Werlen⸗
(herausg. von Schneidewin, Berl. 1882).
Hartmann (Leo), belannt durch das Attente:
auf Kaiſer Alerander II. von Rußland, das er
1. Dez. (19. Nov.) 1879 zu Mostau mit Eophie
Perowskaja durch Sprengung des Eiſenbahn
dammes ausführte, welches aber dadurd feiner.
Zweck verfehlte, bab im Moment ber Gyplofion
ein anderer Zug als ber des Kaiſers Aber du:
Gleis fuhr und zerfchmettert wurde. Beide Ber:
ſchworene hatten fi in, der Nähe der Bahn in
einem Häuschen eingemietet und von bier aui
beimlih mit ihren Helferähelfern eine Nine bi
unter das Gleis gegraben. Die Erplofion wurk
dur den Schluß einer eleltriichen Kette bemirt.
9. floh nad dem Attentat nad) Frankreich, wur«
aber auf Berlangen Rußlands gelangen genommm
und war nahe daran, an dasſelbe außgelicer j3
werben (Febr. 1880), als man ihn im lebten Re:
ment, vor Anfunft des ruff. Staatsamwalts, fra:
ließ. Er ging darauf nad England, fpäter nat
Amerila, bielt hier Vorträge, wurde aber a
wöhnifeh als Verbrecher behandelt, ſodaß er wieder
nad) England zurüdfehrte. H. ift der Sohn deut.
fher Koloniften in angel, aber wenig de
Deutſchen mächtig. Vor dem Attentat war_ı
Mitglied eines revolutionären Lofalvereins in Se:
ratow und hatte zugleich die Stellung eines Amt:
chreibers dajelbit inne. Die Zerrorilten benupter
hn feiner dem. und eleftriichen Kenntniſſe halber.
tmanıı (Mor.),beuticher Dichter und Schnitt
fteller, geb. 15. Ott. 1821 zu Duſchnik in Böhmen,
von israel. Abkunft, ftubierte 1838 zu Prag, 18%
in Wien und bereifte dann 1842 Italien, du
Schweiz und Sübdeutfchland. Nach feiner Rüdte:
übernahm er eine Erzieherſtelle in Wien, vers
aber 1844 Ofterrei, um feine erſte Gebihtiamm
lung «Kelh und Schwert» (Epz. 1845; 3. Aut
1851) ohne Gefahr veröffentlichen zu können. Jn
berjelben gibt er den Freiheitsideen auf firdlihen
und weltlihem Gebiete voll jugendlicher Leider:
(daft, zum Zeil aud) in wehmütigen Klängen A: -
rud. Nachdem er ſich einige Zeit in Belgien un
geankei aufgehalten hatte, veröffentlichte er
eipzig «Neuere Yedichte» (1846). Als er gie“
Ende 1847 wieder nad Oſterreich zurädicht,
ward er in Kriminalunterfuchung genommen, du
jedod die Märzrevolution ein (Ende made N
trat nun in Prag an die Spige der deulſchen Par
tei und wurbe vom —— Leitmerig zur zent
jöen Nationalverfammlung gewählt, in der er de
emofratiichen Linfen angehörte. Zu Jeontte:
gab er bie «Reimchronik des ——
Wa Frantf. 1849), im naiven Chronilenfil €
tene fatiriiche Freslen aus der Paulslicche, de
aus, Mit Blum und Fröbel begab er ſich im
1848 nad) Wien, von wo er nad) ber M
Blums noch glüdlich entlam. Nach ber Autlöis
des Rumpfiparlaments in Stuttgart wandte Kb!
nad der Schweiz, dann nach England und 2
bft 1850 nah Waris, von mo au er bad iih
anfrei und die Bretagne bu Artım
1854 ging er auf den Slriegsf nad WM
Hartnıann (Nidard) — Hartnad
Zürlei, mo er 18 Monate verweilte. Nachdem er
bierauf mebrere Jahre in Paris gelebt, machte er
1860 eine Reife durch Dänemark, Deutichland, bie
Schweiz und Italien und ließ fi dann in Genf
nieder. Dafelbit hielt er unter großem Beifall Bor:
lefungen über deutiche Litteratur und Geſchichte an
der Alademie. Im J. 1868 fiedelte er nad Stutt:
art über, wo er Anfang 1865 die Redaction ber
srega» übernahm, ging jedoch im Herbſt 1868
nad) Wien, erhielt hort die Redaction des Feuille⸗
tond der «Neuen Freien Prefler, erfrantte aber bald
und ſtarb 13, Mai 1872 zu Oberböbling bei Wien.
Seinem auf böhnt. Zolfalgrunde mit epticher Breite
ausgeführten Roman «Der Krieg um den Wald»
(‚stantf. 1850) folgten das idylliiche Epos «Ada
und Evas (Lp4. 1851), das rei an anmutigen
Rartien ift, und « Schatten» (Darmft. 1851), eine
Sammlung poetifher Erzählungen. In einer Ipä:
teen Gedichtſammlung, den « Zeitlofen» (Braunſchw.
1858), befundete er das Streben nad plaftijcher
arbeit und künftleriichen Maß im Gedanten und
in ber Empfindung. Hoͤchſt anzichend ſchildert er
feine eigenen Grlebnifle in dem «Tagebuch aus der
Provence und Languedoc» (2 Bde., Darmit.1852—
53) und den «Erzählungen eined Unftäten» (2Bbe.,
Berl. 1858). Hieran reihen fich die en äblungen
meiner Freunde v ( Frankf. 1860), «Bilder und Bü:
ften» (2 Bde., Frankf. 1860), die «Rovellen» (3 Bbe.,
Damb. 1863), die Rovellenfanımlungen «Rad der
Natur» (3 Bde., Stuttg. 1866) und «Bon Frühling
zu Frühling» (Berl. 1861), endlich «Die lebten Tage
cined Königs» (Stuttg. 1866; 2. Aufl. 1867). 9.8
legte Tichtungen, in denen keineswegs eine Ab:
nahme jeiner poetiichen Kraft fichtbar wurde, find:
«Dlärden nad) Perrault neu erzählt» (mit Illuſtra⸗
tionen von Dore, Stuttg. 1867) und der Roman
«Tie Tiamanten der Baronin» (2Bbe., Berl. 1868).
Seine «Sejammelten Werte» erichienen in 10 Bän:
den (Stuttg. 1874), feine « Gedichte» in Auswahl
(Stuttg. 1874). it Szarvady überjepte H. die
« Gedihte» Beröfis (Darmſt. 1851) und mit Pfau
bretoniiche Boltälieder (Köln 1859). Bol. Ziel,
Er 5. Ein litterariicher Efjay», in «Linfere
Zeit» (Jahrg. 1872, 2. Hälfte). ,
Hartmann (Richard), Maichinenbauer und einer
der bedeutendften Induftriellen Deutſchlands, geb.
8. Nov. 1809 zu Barr bei mie a ala Sohn
eines Weißgerbermeifters,, lernte als Zeugſchmied,
arbeitete dann als wandernder Geſell in Manns
beim, Neuftadt a. d. H. und Jena, und lam um
1830 nad Chemnig. Hier trat er bei dem Bes
gründer der demni aſchineninduſtrie, €. ©.
Saubold, als Gehilfe in Arbeit, wurde bald Accord:
meiſter für den rempelbau , machte ſich aber 1887
felbftändig. Mit nur drei Arbeitern begann 9.
den Bau von Maſchinen für Baummollipinnerei.
Namentlich feit 1840, ald die Borfpinnvorrichtungen
iss der Streichgarnfpinnerei das Fodeniyftem vers
nahm das Geſchaͤft zu. Im I. 1845 fies
Arbeitern in ein neues Fabrik⸗
gebäude in der Leipziger Straße zu Chemniß über
und errichtete 1847—48 aud eine Werkitätte für
Zolomotivens und Tenderbau, nachdem ſchon meh⸗
vere abre vorher bejonbere Abteilungen ür Eiſen⸗
un ‚ Dampfmaldinen: und Dampf:
teſſelbau begründet worben waren. rübjahr
1855 n der Turbinen: unb Tangentialräders
bou, darauf ber Bau größerer Ber 8:
mafchinen, Kunftgegeuge, Bohrapvarate, fpäter der
873
Bau der Werkzeugmaſchinen u. f.w. Ein Scha⸗
denfeuer legte in der Nacht vom 17. auf den
18. Juli 1860 einen großen Teil der Werkitätten
in Niche ‚ doc) konnte der Betrieb nad) ſechs Mo⸗
naten wieder vollitändig aufgenommen merben.
9.3 Etablifjement_geftaltete ſich zu dem großartig:
iten und vielfeitigften Inftitut feiner Art in Sad:
jen. Die Zahl der Arbeiter hetrug etwa 2000, die
unter der Leitung von etwa 150 Beamten ftanden.
Das Etabliffement lieferte alle in dad Maſchinen⸗
[a6 einichlagende Gegenftänbe; 1870 verlaufte 9.
asſelbe an eine Attiengeiellichaft, die Saͤchſiſche
Maſchinenfabrik zu Chemnih, welche ed noch weiter
ausdehnte. 9. blieb indes noch big zu feinem am
16. Dez. 1878 erfolgten Tode in deren Bermal:
tungsrat thätig.
artmann (Robert), Antbropolog und Ethno⸗
graph, geb. 8. Oft. 1832 zu Blankenburg am Harz,
itubierte in Berlin Medizin und Naturwiſenſchaften
und begleitete 1859—60 den Freiherrn A. von Bar:
nim, Sohn des Prinzen Adalbert von Preußen,
nad) Rordoftafrila. Bon 1865 bis 1867 lehrte er die
Naturgejeichte der Haustiere an der landwirtfchaft:
lihen Atademie zu Proslau in Dberfchlefien und
folgte alsdann einem Rufe ala Profeſſor und Bro:
feltor der Anatomie an die Univerfität zu Berlin. 9.
bereifte zwiſchen 1867 und 1882 einen großen Zeit.
Guropas. Seine Beobadptungen über die Morpbo:
logie von Seetieren, angeitellt an ben ital. und
hwed. Küften, legte er in mehrern wiflenfcait:
lichen Zeitſchriften nieder. In den J. 1871-79
war 9. Bizepräfident der Gejellichaft für Erdkunde
zu Berlin und iſt nod) jept Generalfefretär ber dor:
tigen Antbhropologiihen Gefellihaft. 9.
fähliche Publilationen find: «Neije des Freiherrn
A. von Barnim durch Rordoftafrila» (Berl. 1863),
Mediziniſch⸗naturgeſchichtliche Slizze der Rilländer»
Berl.1865), «Die Nigritier. Cine anthropologiſch⸗
etbnolog. gg
—
(ME,
P
te» (Berl. 1876), «Die Böller
Afrilase (2pz. 1880), «Handbud) der Anatomie des
Menidhen» (Strabb. 1881), «Ter Gorilla» Eyzʒ.
1881), «Die menſchenaͤhnlichen Affen» (ps. 188).
9. if nebit A. Baftian Begründer der feit 1869 in
Berlin erfcheinenden “yatdri t für Ethnologie».
Hartmanusdorf, Dorf in ertäc: Kreishaupt⸗
mannſchaft Leipzig, Amtshauptmannſchaft Rochlitz,
4 km ſüdlich von Burgſtädt, an der Linie Wittgens:
dorfsLimbad ber Sachſiſchen Staatsbahn, zählt
(1880) 4112 E. und bat sabrilation von Gummi:
band, baummollenen und balbfeidenen Handſchuhen
und Strumpfwaren, Zärberei, Bleicherei, Appres
turen, auch Serpentin: und Sandſteinbruche.
Sartmäntigkeit nennt man bei Pferden, weldye
p abgerundete breite, mit dider Schleimhaut be⸗
dte Laden (ſ. d.) beſihen
lichleit gegen Einwirlung
(ep pain, el Hart
I}
bie zu geringe Empfind⸗
be Sebiilen. ’
inn oder Weißmetall
potin, engl. pewter) eine zur Herftellung von
iſchgeraͤten verwendete Yegierung von Zinn, Ans
timon, Widmut und Hupfer.
Bartuack (Edmund), berühmter Optiler und
Mitroftopiter, geb. 9. April 1826 zu Templin in
der Ulermart ald Sohn eines Kaufmanns, befudhte
bis zu feinem 16. Lebensjahre dad Gymnaſium jeis
ncr Baterftadt, trat ſodann in die Lehre bei dem
belannten Mechaniler Hirihmann in Berlin und
wanbte fi 1847 na ris, wo er in ber Wert:
ftätte von Ruhmlorff, dann in der ruhm⸗
ten Mitroftopilers Dberhäufer Stellung nahnı.
874
Nachdem er das Geſchaͤft des Iehtern kaͤuflich fiber:
nommen, affociierte er fich 1864 mit dem aus Bolen
neflüchteten Profeſſor ber Mathematit Prazmowsky,
wurde aber 1870 mit den übrigen Deutichen aus
Paris vertrieben und fiedelte nad Potsdam über,
mofelbft er ein neues Inſtitut für den Bau von
Mitroftopen begründete. Sein parijer Gefchäft ver:
faufte er 1879 an feinen bisherigen Kompagnon
Prazmowsky. H.3 Mifroflope gehören zu den voll:
enbetiten Inſtrumenten biefer Art und find deshalb
fiber den ganzen Erdkreis verbreitet. Außer viel:
fachen Berbeferungen des Mikroflops bat fih 9.
insbefondere durch die Cinführung und Verbreitung
Drofefior Amici erfundenen Immerſions⸗
bie mit Prazmowsky Eonftruierte
erbeflerung ber Nicolfchen Briamen und bie Er:
findung eines eigenen Beleuchtungsapparats ver:
dient gemacht und dadurch nicht wenig zu bem außer:
ordentlichen Aufihwung der modernen Raturmifiens
ſchaften, namentlich ber Mebizin, beigetragen. In
Anerkennung feiner hervorragenden Verdienſte er:
nannte ihn Die mediz. Fakultät zu Bonn gelegentlich
des 5O0jährigen Univerjitätäjubiläums zum Chren:
boftor ber Medizin, welcher Auszeichnung die preuß.
Regierung 1882 den Brofeflortitel binzufügte.
Sartrlegel (Cornus sanguinea), Straudart, f.
unter Cornus und Ligufter.
Bartſchier (verſtummelt aus dem frz. archer
und bem ital, arciöre), Bogenſchutze, bildet gegen:
märtig die Bezeichnung der Mitglieber der Leib:
garde ber Serie einzelner Staaten. So beftebt
in Bayern eine aus verbienftvolien Dffigieren und
Interoffigieven gebildete Leibgarde der FW melde
als eine Art Palaſtwache und bei Hoffeftlichkeiten
fungiert; in Öfterreich eriftiert eine Arcieren Leib:
garde, deren Barden Dem Stande der Oberoffiziere,
deren Chargen dem Range der StabBoffiziere und
Ga e Aare rat gl. Min h nn ..
a e artſchnaufigkeit), f.
unter Dam gie —8
Hartwell, Schloß bei Aylesbury (ſ. d.) in ber
Grafſchaft Buckingham.
Bartwich (Emil Herm.), hervorragender Eiſen⸗
bahningenieur, geb. 13. Juli 1801 zu Bensdorf
bei oranbenburg, befuchte das Gymnafium in
Brandenburg, legte 1819 die Feldmeflers und
1827 die Baumeifterprüfung ab, wurde 1829 zum
Waſſerbauinſpektor zu Steinau in Schleſien und
1834 zum Regierungs⸗ und Baurat in Danzig ers
nannt. In dieſer Stellung vollendete er die Molens
bauten in ber Ditfee bei Neufahrwafler und die
mit dem Durchbruch der Weichſel in die Dftfee bei
aeufäh. verbundenen Arbeiten, baute das bifchöfl.
Schloß in Belplin und reftaurierte die Kirche das
jelbft. Im J. 1845 bereilte 9. Belgien, England
und Frankreich und fchieb behufs fibernahme des
Baues ber Stargarb: Pofener Eifenbahn aus den
Staatsdienſt. Im J. 1849 wurde er zum Mitglied
ber Dberbaudeputation und zum DOberbaurat und
vortragenden Rat im Hanbeläminifterium,, fodann
1855 zum Geh. DOberbaurat ernannt. Zur Über:
nahme ber Grweiterungdbauten ber Nheinifchen
Eiſenbahn ſchied H. 1856 zum zweiten mal aus
dem Staatödienft. Im J. 1870 wurde H. als
Wirkt. Geh. Oberregierungsrat in bad Bundes⸗,
rejp. Reichälangleramt berufen, metetbit er vor:
wiegend mit ber Beichaffung des Eifenbahnmates
rials für Kriegszwede und {päter für die Reichs⸗
eitenbahnen in Elſaß⸗Lothringen thätig war, Bon
des von
— —
Hartriegel — Hartzenbuſch
1872 bis 1875 wirkte H. als Vorſißender ber Deut:
ſchen Eifenbahn :Baugefellichaft für die Herſtelu
der Berliner Stadtbahn und einer gelben Rab
nod fehlender Bahnverbindungen Deutichland:,
welche in den tolgenben Jahren faft durdgänag
von der preuß. Regierung gebaut wurden. u
Broſchũuren und Beitichriften, insbeſondere in der
« Zeitſchrift für Baumwejen» bat H. eine große lüt-
rariſche Thätigkeit Über das Gifenbahnmeien eu.
widelt. Außerdem veröffentlichte er namentlic:
« Erweiterung3bauten der Rheinischen Eifenbahr
(3 Abteil. Berl. 186467; Abteil. 1: «Die Rair-
brüde bei Koblenz», 3. Aufl. 1869), « Apborittiih:
Bemerkungen über das Eiſen Een Al,
Berl, 1874), «Bemerkungen über die Sciflahrt::
verhältniffe in und bei Berlin» (Berl. 1874). 3.
ftarb in Berlin 17. März 1879.
Bartzenbuſch (Yuan Cugenio), fpan. Dihter,
geb. 6. Sept. 1806 zu Madrid, wo fein Bateı,
aus Schwadorf in der Nähe von Adln gebürin,
ih als Kunſttiſchler niedergelaffen und mit ein
Spanierin verheiratet hatte. Der Sohn fundiert:
erit bei den Sejuiten Theologie, wandte ſich abn
der Malerei zu und verjuchte fich daneben in len
ſchen Gedichten. Als der Bater in Geiſteszeri
tung verfallen, ergriff H. das Tifchlerhantwirt.
Dabei überjeßte er aber mehrere Stüde aus dem
Sranzöhf hen und Italieniſchen (von Boltaite und
Alfieri) und bearbeitete einige altipan. Komödie
(von Moreto, Calderon und Rojad), von den
wei mit Beifall aufgeführt wurden. Der in
Ehen ausgebrochene Bürgerkrieg zwang ihn jerd
zur Aufgabe feines Gewerbes; er erlernte bie Za&ı
grapbie und wurde 1835 al3 Schnellſchreiber ir
egierungägeitung angeftellt. Da fein Drama «Lo
amantes de Teruel» (1836) eine fehr günftige Ar
nahme fand, widmete er ſich von nun an aueih.ier
lich ber Litteratur, und durch eine Anftellung ta
der koͤnigl. Bibliothek zu Madrid erhielt er ſpan
auch eine geficherte Stellung. Im J. 1847 wer
H. Nitglied der Alademie und 1862 Direktor KT
Itationalbibliothet, welchen Boften er bis zu jene“
Tode, 2. Aug. 1880, befteidet bat.
H. gilt für den talentvollften der neuern brarıı
tifchen Dichter Spaniend. Unter feinen Gttda
find nächſt den «Amantes de Teruel» (Madr. 18%:
deutih von Seubert, Ipy. 1873) bervorzubebs:
das Drama «Doüa Mencia» (1838), bie Komödra
«La redoma encantada» (1889), «Los polvos #
lamadre Celestina»(1839), «La visionaria»(131V‘
die Dramen «Alfonso el casto» (1841), «Primer
yo» (1842), «Honoria» (1842), «El bachiller Ner
darias» (1842); die Stomöbien «La coja yelıt
cogido» (1843), «Juan de las Vihas» (1844; 90:4
1865), «La madre de Pelayo» (1846), «La Arch
duquesäta» (1854) unb die Dramen «Vids pr
honra» (1854) ınd «El mal apostol y el buen Is
dron» (1860). Nach 5.3 Tode erfchien noch "Mir
liodora 6 ei amor enamorados (1880). lm!
altfpan. Theater machte H. ſich fehr verdient durd
die kritiihen Ausgaben der Werie des Tirſo X
Molina (12 Bde. Madr. 1839 —60), des Callvı*
(4 Bde., Madr. 184850), des Aicaron (RR
1852) und des Lope de Vega (4 Bde. Mabr. 19
—60). Später veröffentlichte H. auch «Cuentr !
fabulas» (2 Bde., Madr. 1861), ſowie Obras &
cogidas» (nebft Biographie H.', 2 Boe., 2pz 1°
9, Aufl. 1876) und «Obras de Encargo» (RX
1864). Die meiften feiner Stucke zeichnen ſich 7?
—— — —
Hartzer — Harveſtehude
lebendige Phantaſie, nationalen ba en. Sa —
Diltion und wohllautenden Versbau and.
war er einer von den wenigen Spaniern, ir
eine „genauere Kenntnis ber deutſchen Sitteratur
ben davon durch fibe
—E De Genen, m — un a, uno
oe
1838 ee e Gehohte ie Bofptehni
bie P
Hannover, ging bann 1
Schüler Widmannz, 1861 na .
Kreling mo mirtte gonn KB Dre? en —* illing,
n Gruppen für die Bruh erraſſe
half. Gm J. 1864 trat a in Häbnels Atelier über.
Doc einer einjährigen Gtubienreife in Italien
fiedelte ich 9.1869 in Berlin an, wo er mit mehrern
in Romentworfenen Arbeiten: : Amor mit ber Masle,
und Amor und Gatyr, auftrat, von denen erftere im
Auftrage bes Knifers in Marmor für das Lönigl.
ausgeführt wurbe, überbies mehrere Wieder:
anden dad marmorne
r für Gelle (1872),
mi arſchner für
uren für die Bors
en zwei
ellend, eine
870
ppenhaufed der en
inderfri —* un „nlofit da
Hei eels u. Kae (ap die r ber Ges
uf bem % ae lag, Sieges⸗
(di te a
almäler für Bad * und Gleiwiß in Schleſien,
Mir das bronzene Stanbbild Spo * (dr veaflel,
für u < Stände us in Hannover das Relief der
Wiſſenſ und beihüpt
1879), bi bie pe großen Relief Germania und
ing, in —— eb an ausgeführt für bie Michael» | rien
ſ. w. Außberdem ift gie
heat Borträtbüften eine große. 9. 9
anglich der ibealiftifchen Richtung der —8
i
& ar, von ber er fi in n jedoch, den
Spuren wege folgend, der modernsten hen
meta
—— — — Dartmetalf und Britannia:
(deutiher Orden ber), verbreis
tete Berbindbung in —— Dt „geaenfel benticen | Ahmen
Unteritügung und mb dur Orba deutf
De an ben A Bereinigten Eine, —— im
N zu Reuyorf. Fa omm
vom altbeutichen haruc, heile er 50
10 (Haram 8 Panduren⸗
äuberhauptmann.
mir Kalif, mit dem Beinamen
Al: Rafcid, d. b. der Gerechte, den er jedoch nicht
von der Nahwelt, fondern von feinem Bater el:Hadi
erhielt, ala er zum Thronfolger beftimmt wurde,
trat bad Ralifat 786 n.Chr. an in einem Alter von
21 oder nad) andern von 25 Jahren. Seine Regie:
war im ganzen glüdlih, wenn auch in ver;
Schi n Brovingen feines Keichs gefä rliche Auf
jtande ausbrachen und ein Zeil der Yänder, welche
Das jebige Höntgreich Vlarollo bilden, von ihm abs
fiel und einem —Aã— Alis hulbigte. H. fand
in der in ſeinem Dienſte ſtehenden perſ. Familie der
Barmekiden tüctige — ldherren,
welche ihm den größten Teil der Staatsgeſchaͤfte abs
nahnıen. In das — von Monbur ‚gegründete
und von ihm zur R Bagdad ftrömte
aus allen Beheben feines Weiten Reichs Tribut
ihm ne Mittel, in gr n sahen radhtliebe
ral, ud 3
daſe * ——8 uten ausführen zu laſſen.
ae ugleich liebte er Gelehrſamkei ttunft und
uſik und fein Hof war der Sammelpl ag der bes
Ei een mit Mi
875
en Männer ber mohammed. Welt. Gegen
feiner Regierung wurbe * gegen die Zar
auen erfüllt und ließ ne bog In
geſamt teils einterlern, ar binrihten. Se
nen Liebling Dihafar 1 Bagbab der ihn ke jenen nächtli
hab
Bee 8 ih Te me
onte er mi u
Ab r fei bie rlade des Geb Berbeibens ber aupee,
ilie 25. Derſelbe war naͤmlich formen mit
er 9.8 vermaͤhlt, weiihe biefer |
dan ode Lichte, Dichafar folite nur den Ra:
men eines Gatten —8 um, ohne gegen bie orient.
Sitten zu verfioßen, in bie innerften Familienkreiſe
des Kali ifen zugelaffen werben zu können. Als er
aber auch von ben Rechten eines Gatten
machte, wurbe er auß ber Welt g
graufame zhet batte für H. und fein ei bie tun
it au brad) ein
rabeı
Bon jener Bei
fan * dem andern zus ne Rei det Ras
en wur ‚Shaun ß imm rger⸗
kriege, welche den Wohl tan der ber Bevölkerung jen
rütteten und Dem Gtaate benahmen.
f Jahre nad) bieler Ratofttop 09 9. nad
orajan zur Unterbrüdung eines A TEN der
fi) über ganz Zranboganien u verbreitet hatte, ers
krankte aber in Tus und farb bafelbft 28. Maͤrz 809.
. wurde in Liedern und ungen gefeiert umd
ebt auch —* als der beruhmteſte Kalif in den Mär:
dien ber —— eine Nacht⸗ fort.
8 (im Singular Barufgen) biegen bei
den Kanes die Weisſager, welche die ſog. Haru⸗
Ipicina übten. Dieſe war urjprüngli in
mild und begriff nit nur die Weis 1ajogung
a8 en Eingeweiden der Opfertiere in ſich,
welcher bie H. ihren Namen —— *
haben, fondern auch bie Deutung der Blige und
anberer wunderbarer Erſ —— (ieh,
omie be Kunde von den —X ieſe Be
Sühnopfern und andern Ei
In Kom, wo es für bie verfchiebenen fibrigen ken
der Weisfagung ober genauer der Erforfchung des
diene | der Götter und F linme Bei hei Bitte‘ *
3 durch e Zeichen angedro
ten da bie „Offentlichen. en Brieftertoflegien der
Augurn (f. d.) und Decemviri sacrorum (j. d.) gab,
war die nicht bloß ee: fondern vom Staat
anerlannte und benupte Thätigleit der etrußtis
(den H. zumeift auf die Gin a hau beichränft;
doch wurden aud; bei andern Zweigen ber di.
vination nicht ſelten H. verwendet. In der Kaiſer⸗
pt machte fid neben ihrer unit vornehmlich
—* ogie der Chaldäer geltend. Kaiſer Clau⸗
* ünjtigte die H. und er war es vermutlich,
der ſie als örmliches, aus 60 Mitgliedern unter
einem Magiiter beftehenbes riefterlollegium fon:
—J och unter pen riſtl. Kaiſern erhielt
ch ihre ne Sun Kun
Harufpieine, |. unter arufpice®.
Sarntich (Schwarzer und Weißer), Hfgelregion,
f. unter Fezzan.
Harv., bei naturwiſſenſchaftlichen Namen Abs
Mrzung für Harvey (Billion Henry).
Harvaräd-University, |. unter Sambridge
(in Norbamerila).
Sarveftehude, Vorort ber Stadt Haniburg,
2 km nörblid) von Hamburg, am rechten Alfterufer,
mit an br 5710 G,, zahlreichen fhönen Landfigen
er 188082 in got. Stile erbauten Johannis
876
Harvey (William), einer der berühmteften engl.
Arzte, welcher durch die Entdedung des Blutkreis⸗
lauf und durch feine Unterfuchungen des Tiereied
al3 der Begründer ber neuern Phyfiologie bezeich:
net werben barf, geb. 1. April 1578 zu Foltitone,
befuchte die Schule zu Canterbury und ftubierte in
Cambridge Medizin; 1598 ging er nach Padua,
wo er unter Fabricius ab Aguapendente Anatomie
trieb und 1602 die mediz. Doktorwurde erhielt.
Nach England zurüdgelehrt, erwarb er alabald &
London den Auf eines ausgezeichneten Arztes.
wurde in das mediz. Kollegrum aufgenommen, als
Armenarzt am Bartholomäushoipital angeltellt
und 1615 zum PBrofelfor der Anatomie ernannt.
Als folder lehrte er ſchon 1619 feine neue Theorie
des Blutkreislauf (f. Kreislauf des —
welche er aber 1628, nachdem er ſie durch zahlrei
Viviſektionen geprüft batte, durch den Drud befannt
madte. Karl I. ernannte ihn 1680 zu feinem Leib⸗
arzt, al8 welcher er den König während des Bür-
erkriegs ftet3 begleitete. Nach der Übergabe von
ıford kehrte er nach London zurüd und lebte bier
den Wiflenfchaften, bis er 3. Juni 1658 auf feinen
Landgute zu Hampftead ftarb. Sein Dentmal zu
Solteftone wurde 6. Aug. 1881 enthüllt.
Geine Schrift «De motu cordis et sanguinis»
(Frankf. 1628), in der er zuerit feine Entdedung
des Blutkreislaufs veröffentlichte, erregte unges
meines Auffehen und erwedte ihm eine Menge
Gegner. H. antwortete nur J. Riolan ın
Paris in _der Abhandlung «De circulatione san-
guinis ad Riolanum» (Cambridge 1649; Par.
1650), indem cr das Urteil über die Wahrheit jei
ner Entdedung der Nachwelt überließ. Er felbit
erlebte noch den Triumph, daß 1652 einer feiner
beftigiten Gegner, Plempius in Löwen, durd
eigene Forſchungen Aberzeugt, ſich öffentlich zu feis
ner gene belannte. Borbereitet war 9.8 große
Entbedung durd) Servet3 Entdedung des Lungen:
kreislaufs und durch die Kenntnis der Venenklap⸗
en. Ferner wandte 9. feine Aufmerlfamteit der
Lehre von der Zeugung zu. Sein phyfiol. Brinzip
«Omne animal ex ovo» und feine Sarift «De ge-
neratione animalium» (Pond. 1651), welche die
bis dahin geltende Annahme einer generatio aequi-
voca auf engere Grenzen zurüdführten, war die
grudt umfaſſender Unterfuhungen am bebrüteten
i und an trädtigen Hindinnen, welche ihm fein
koͤnigl. Beſchußer aus dem Windforparl verabfol:
gen ließ. Seine «Opera omnia» wurden von dem
Kollegium der londoner Arzte (Lond. 1766; neue
Aufl. 1846) herausgegeben; Albinus gab nur eine
Auswahl (Leid. 1737). Bol. Weſt, «H. and his
times» (Lond. 1874).
Harvey (William), engl. Zeichner und Maler,
eb. zu Newcaſtle on Zyne 13. Juli 1796, bildete
ic zunaͤchſt in dem Atelier Bewids in der Holz
jchneidelunft auß. Später verfuchte er ſich aud) in
der Malerei, worin ihm Haybon 1817
erteilte, feine Bedeutung liegt jedoch auf dem Felde
der Illuſtrationskunſt. Cr lieferte zu zahlreichen
Dihterwerlen, belletriftiichen und Prachtwerken
die Zeichnungen, worunter die Arabischen Nächte von
Lane das Borzüglichite find. H. ftarb 13. Jan.
1866 in ‚Arofpect Lodge bei Richmond.
Harvey (William Henry), geb. 1811 in der
Nähe von Limerid, war Brofefior der Votanik in
Dublin und ftarb 1866 zu Torquay. Er machte ſich
um bie Kenninis der Flora des Kaplandes verdient,
nterrit | Wa
Harvey — Harz (Gebirge)
Öarbehtorpebo, |. unter Torpebo.
GBarwich (fpr. Haritſch), Municipalitadt, Par:
lamentsborough und Haupthafen der engl. Gral:
| aft Eſſer, auf einer Landzunge, zwifchen den Mir:
ungen des Stour unb des Orwell in bie Norbie,
112 km im NO. von London gelegen und durch ein
Zweigbahn mit der London-Norwid-Bahn verbun:
ben, zäblt (1881) 7810 €. und hat muſterhafte Schife—
werften für Kriegsſchiffe und einen Hafen, welhe
400 Schiffe faßt und durch das Fort Landauard in
Suffolk, dad König Jakob I. anlegen ließ, forie
durch Molen von 412 und 305 m Länge geidhükt
it. ‚Bon bier aus findet regelmäßige Dampfboot:
verbindung mit Antwerpen und Rotterdam ftatt.
Seitdem aber Dampfidiffe direlt von London de:
bin abgeben, bat ber Baletbootvertehr abgenom:
men, jodaß jeht die Fiſcherei von Garneden un
Hummern den Hauptnahrungdzweig des Ortes bil
det. Doc ift der Handel des Drtes nicht unbe
deutend. Wegen ber gefährlichen Küften dat men
in der Nähe von 9. zwei ſchone Leuchttürme auge:
legt. Die Seebäder bei 9. find fehr beſucht.
Stabt fhidt zivei Abgeordnete in das Parlament,
Harz, gemöhnliches, ift Fichtenharz (f. d.).
Sarz (Resina), |. Harze.
Bars (von den Römern Hercynia silva, vor
den Deutichen bis ins Mittelalter Hart, d. i. der
Bergwald, genannt), das noͤrdlichſte, abgeſchloi—
[rate und fe bftändigfte Gebirge Deutſchlande, daö
ch in der Form eines flach gewölbten Kreisbogen
aus den Hügellande 3 en Saale und tar
erhebt und bei einer größten Längenausdehrun
von Hettitäbt im SO. nach Seeſen und Langet:
eim im NW.) von 92 km und einer Breite von
urilgen Blankenburg im NO. und Wallenried im
W.) 82 km einen Flaͤchenraum von über 2
km bededt. Der 9. ift ein frei ſich erhebenit,
hart umriſſenes Maflengebirge, mit plateauart:
ger, oft nur flach gewellter Oberflaͤche, die you
von einzelnen tiefen Thälern burdyichnitten, m
ganzen aber doch wenig zerteilt wird. Die Gras:
wadenbildung iſt entſchieden vorherrſchend. Ti
den Plateau⸗Abſchnitien aufgeſetzien Berge, weit
ſphaͤriſche Kuppen, beiteben aus tigefbeinen,
welche die Graumade burchbrodyen Ja
Bollamunde gerfälit das Gebirge in den nordwei:
lihen oder Dberharz (ungefähr 740 qkm) und der
füböftlichen ober nterharg (etwa 1300 qkm), dere
Grenze ſich nur ungefähr durch eine —8— Dar:
kenburg —— nach Sachſa geaogen: Link
beftimmen läßt. Die dem eigernlichen fho von
gelagerten Höhenzüge, Hügel: und l
ten ee unien bem e nfaliß ziemlich ur
mmten Begriff Vorharz zuſammengefaßt.
er ift der Heinere, hohere und sauber
Teil des Gebirges, wo Schnee und Eis ben Som
mer nur auf wenige Monate befchränten. Can
mittlere Höbe ift 630 m. In ü
ldungen herrſcht das Nabelhols vor; dazwijcher
treten weite, nadte Blohen, sro, Brud um
Torfarunde auf. Der Aderbau it Mammerhdi
Maldwirtfhaft und Weidegrund find in den höher
Teilen die allein eintägliden Bobentulturen. 26
gegen befigt der Oberharz bedeutenden Erzridte
ur deflen Ausbeutung bie Bewohner, zum 28
Rolonilten aus dem Frankenlande (daher aud ca
a a ae
ewiejen find. va exe, aber
Unterbarz, von 480 m mittlerer Höhe, mad
— En ⏑ —— 7—
Harz (Gebirge)
vorherrſchend Laubwald; insbeſondere tritt bie
Buche in ſeltener Kraft und Schoͤnheit auf. Acker⸗
land zieht ſich an den Höhen bin und erſcheint in
manden Stridhen auch auf dem Plateau. Die
Bewohner gehören dem nieberfähl. Stamme an
und fpreden platt.
Drograpbiih genommen gliedert nn ber 9. in
drei Hauptplateau?. Das norbweitl. Plateau von
Klausthal und Zellerfeld zwifchen ber obern Oder
unb der Innerfte, von Zuflüflen des Mefergebietes
Durdfurdt, bat eine Mittelhöhe von 560 m (etwa
350 über der Bafis). Im oͤſtl. Teile erhebt ſich
die mädhtigfte Berggruppe des ganze & iean
den Nordrand desſelben vorgeſchobene Granitinfel
des Brodengebirges mit dem 1141 m hoben
Broden (j. d.), dem Kulminationspunkte bes Ges
birges, ber Hemrihshöhe (1044 m), dem Worm:
berg (971 ın), der Achtermannshöhe (929 m), ber
1029 m hoben Felfengruppe der Hirſchhörner auf
bem Köntgeberge, dem Bruchberg (880 m) u. f. w.
Das mittlere Harzplateau, von etwa 400 m Mitte
böbe, wird durch bie Bode (f. d.) in
geteilt. Die nördliche bilbet das Plateau von
Gibingerode und Hüttenrobe, das ſich von .
egen SD. fenlt und in das bufenartig zwifchen
m Bode: und Selkeplateau eindringende lad:
land abfällt. Die füdl. Hälfte, das Plateau von
Hobegeiß (580 m) unb Haffelfelbe, ſenlt ſich auer
auch nad) D. zu, ift aber mit der dritten Hochfläche
des ganzen ebirges, dem öjtlichen ober Selle:
plateau (in ber Gegend von Günteröberge), ver:
wachſen. Das legtere wirb burd das gepriefene
Thal der Selfe ebenfalls in zwei Abteilungen zer:
leat. Die nördfichere, faſt ganz mit Wald bevedt,
trägt die aus ber Oraumade einporfteigende Granit:
infel des 587 m boben Rambergs ober ber
Bictors höhe im SW. von Gernrode und im NW.
von Aleriebe ‚die höchite Kuppe bes Unterhargeß.
Die fübl. Abteilung, das zwiſchen Selte und ip
per gelegene Plateau von Harzgerode, im W.
408 m, im D. 314 m hoch, entbehrt zwar der Wal:
dung nicht, bamülden aber dehnen fich weite, mit
Kornieldern bededte Flächen aus. Südweſtlich
von Harzgerode erhebt fih, dem Südrande bei
Plateau nahe gerüdt, die dritte immpofante Berg:
injel des 9., die 576 m hohe Porphyrmaſſe des
Auerbergs oder ber yolenbaböbe bei Stol:
berg. Während der Weit: und Rordweſtrand bes
H. allmählih in das Leinegebiet zur Göttinger
Mulde binabiteigt und fih, namentlih nah NW.
bin, in ein walbige3 Hügelland verzweigt, fällt
das Gebirge am Nordoftrande, wo feine Baſis
durchſchnitilich 220 m über dem Meere liegt, fteil,
öfterd wandartig in bie norbdeutfche Ebene ab.
Aber paralicl diefem Steilrande erheben fih aus
dem Flachlande in dert‘ iedenen Abjtänden wellige
Berge, Hügeljüge und ifolierte Höhen, wie bie
Zeufelsmauer zwiſchen Blankenburg und den ®e:
genfteinen, ein 250 m hoher Sandſteinwall, ferner
der Regenitein (276 m), ber Hoppelberg u. ſ. w.
| . ſchließt fih dem H. das Kupferſchiefer⸗
gland von Manzfeld an. Der Sübrand end:
lich fällt allmählicher ald der Nordrand zu einer
Baſis von durdichnittli 200 m ab, bat im gan:
zen weidhere Formen und eigentümliche Schönbei:
ten. Zwiſchen dem Südrande des H. und bem
Zuge des Koffhäuier ift die tiefe, von ber Helme
durchflofjene bafipalte ber Goldenen Aue (f. d.)
eingejentt. Zahlreich find die dem H. entquellen:
€77
ben Gemwäfler. Zum Gebiet ber Elbe gehören bie
elme mit ber F im S., die Wipper, Eine,
elfe und Bobe im D., die Holgemme im R.; zum
MWefergebiet die Ylfe, Eder, Rabau, Dder im N.,
die Innerſte, Söfe, Sieber und Oder im W. Die
ſchonfien Wafferfälle bildet die Jlie (f.d.).
Die Triebkraft dieſer ftark fallenden Bergwaſſer,
die Nusbarleit der Gebirgsprodulte, die. günftige
Qage der Bergvoriprünge zur Errichtung feiter
Pläge in der Vorzeit haben, wie bei bem Thürin:
gerwald, einen dicht .gereibten Kranz meift gewerb:
reicher Städte, Fleken und Dörfer um ben H. ber:
vorgerufen. Mehrere derfelben find, namentli
feitbem der 9. von Eifenbahnen umſchlungen u
teilweife auch durchzogen wird und zu den am mei:
Rn bereilten en Deut lands „aehoet, der
ielpunft der Grholung u ommerfriſchen ge⸗
—** Im R., M. und SD. wird der H. von
den Linien Halberftabt:Bienenburg: Langelöheimt,
t:Afchersleben »s Sanbergleben und
l: | dersleben-Hettitädt:Sangerhaufen ber Preußiſchen
ei Hälften | S
taatsbahnen umgeben, von denen bie Zweigbah⸗
nen SLangelsheim Clausthal, Vienenburg⸗Gos⸗
lar, Bienenburg-Harzburg, Heubeber: Wernigerode:
(fenbur ‚ Halberitadt » Blankenburg, Wegeleben⸗
ale und Froſe⸗Ballenſtedt bis an und in das Ges
birge ſelbſt führen. Den Südranb begleitet die Linie
Sangerhaufen:Rorbhaufen, den Sübmweltrand die
Linie Rorbhaufens Herzberg: Northeim ber Preußis
(den Staatsbahnen; von Herzberg zweigt biele
nie nad) Diterode ab, wo ſich wieberum die Linie
Diterodes rund: Seefen der Braunſchweigiſchen
Bahn, ben Weſtrand begleitend, anichliebt; bie Linie
Seelen : Börfium : Bienenburg diefer Bahn ſchließt
dann im RW. ben Gürtel vollitändig ab. Noch im
Bau — — iſt die Linie Lauterberg⸗Andreasberg
der Preußiſchen Staatsbahnen.
In Bezug auf Mineralreichtum ſteht der H. nur
dem fact. Erzgebirge nad. Hauptpunlte bes
Bergbaued und Hüttenweiens find außer Goslar
die fieben Bergftäbte: Clausthal, ——— An⸗
dreadberg, Altenau, Lautenthal, Wildemann und
Grund im Oberharz; Harzgerode, Elbingerode und
Nübeland im Unterharz. Außer etwas Gold ge:
winnt man Silber, Eiſen, Blei, Kupfer, Sämel
Vitriol, Alaun und Arjenik. (Über die Ausbeute
oberbarzifhen Bergbaues f. unter Clausthal)
Granit, Diabas, Graumadenfandftein werden als
Bauntaterial, Gips als Handelsartilel weit ver:
führt. Bon Wichtigkeit find ber Holzbandel und
die Ninbviehguät; die Kohlenbrennerei ift jept nur
noch in der Umgebung des Brodens von Bebeus
tung, die Audbeute an Torf auf den Hochmooren
wegen ber Schwierigleit des Transports gering.
Die älteften belannten Bewohner des H. waren bie
Cheruster. In der Folge bildete berfelbe lange
get bindurd) eine Grenze zwiſchen Saronia und
rancia-Auftrafia (Thüringen). Seit Karl b. Or.
und mehr noch infolge de3 im 10. Jahrh. bier in
Angriff genommenen Bergbaues wurde auch dieſes
Hodland angebaut. Aufdem Unterharz bildeten ſich
nad) und nad) mehrere dynaftifche Territorien, wie
die Grafſchafien Blankenburg, Ballenftebt (fpäter
Andalt) Regenftein, Falkenſtein, Wernigerode, Stols
berg, Mansfeld, Hobnitein und Scharzfeld, deren
—36— insgemein Harzgrafen genannt wurden.
Auf dem Oberharz dagegen dehnten die Welfen ihre
von den Ludolfingern ererbten Befigungen aus, ers
warben das Forſt⸗ und 1235 auch das Bergregal und
a
an u nel dieſe make ben fog. Barabihrilt,
gebörte, während ber weitfäl. Swi-
fhenzeit aber zeriplittert und bei ber Reorganif
ion des ber rip Braunſchweig nur Balmeile
imer Diftrilt wieder aufgenom⸗
berhaupt teilen nid gegenwärtig
«
g
(738 94 qkm) und
Der
allein; mel3berg
u. f.w., dem "fog. Kommunionharz,
8 1866 von Hannover und Braunſchweig,
866 an von Preußen und Braunſchweig auf | m
infchaftliche Aehmung (für ‚Sannover, reſp.
Da ee — ſchweig zu ”, bes Er:
8) betrie bo trat infolge eines 1874 ge-
ſchloſſenen Vertrags 8 raunſchweig feine Hobkits:
te in biefem Gebiet an ab; u
Gifeninduftrie im U F u
im
Note Hütte, Neue
—* ———— a La sub (on (das
je und Mä
—— (Braun mann, 1): Aimmmerme de3
rzgebirges (Braun ; Zimmermann,
«Das „Burigebirgen € Tne» (2 Bi Darmft. 1834); Spie:
ir, Auinen und Sagen» (Berl.
Is; 2. ——— Fr Aeöple, «Harzf
. en» 8. zufl
Beiträge zur Kenntni
2, dal dest 187d): erher, et
Dihenfnaftlie — gut eis bed
pe
geh (Bernig er. 1856h; von Brodded, «
Deognofie be 9.» (Slausth. 1871); —5
Flora hercynica» (Halle 1873); zoflen re
Überfichtäfarte des Harzgebirges (Berl, 1882 1882
«Die Bergwerle, Au ereitungBantalt ek
ütten im Ober umb Unterhan, » (Clausth.
1888). Unter den neuern Reifehandbücdern fi
hen en die von Grieben (18. Aufl., von
erl: 1882), Müller (13. Aufl., Ber 1882), | v
zbur mt im braunfchweig. Kreiſe Vol:
* in auf 125 qkm gegen 10000 E. un
t zum auptort, Neuftadt ober Neuftadt:
arzburg, 9 km im Oftfüboften von Goslar und
km im Süben von olfenbüttel, 285 m fiber
dem Meere, am Enbpuntt der Linie Wolfenbüttel:
Borſſum⸗H. der Braunfchweigiihen Eijenbahnen
und am rechten Ufer ber bier aus dem Harz in bie
Ebene tretenben. adau, eines Zuflufies der Oder.
Die Stadt ift Sig eines Amtsgerichts, zählt mit
den bamit zufammenhängenden Orten Bünbheim,
° ulenrode und Schlewede (1880) 4620 E. und
befigt das Solbab Juliushall, eine an
palt mit Fichtennadelbad, zahlreiche ſchöne Villen
bmte Steinbrücde im tomantifchen Radauthale
und nıebrere febr, elegante Gajthäufer. Seit Er:
öffnung der Cifenbahn iſt H. eine Haupteingangs-
orte des Harzes im Norden, ſowie eın beliebter
ommeraufenthalt und Uimatilder Kurort gemor:
den. Ungefähr 3 km Maböttlich der Stadt lie t
der Burgber gan m über dem Deere), auf w
Gem ih ein Yu HR und die geringen Refte der
altberübmten H., ſowie auf ber Nordoftfeite das
fog. Sanofia: Dentmal, eine am 26. Aug.
und zıma
kn bie "Bevonn in Baäjen Hört
1. | Baieriioß wien au
Harzbenlen — Harze
1877 Brivatlzuten errichtete % One:
—* — — (oa
wir nicht» (Ausf des
—— — Heinrich IV. zwilchen 1065 m
1069 erbaut, 1074 von den empörten Gadfen, %.
fie als Zwingburg ahen, nebft der Kirche x
‚ zwar 1076 vom Jaijer 'wieberbergeiell
it vo
aud) Heinrich IV. in
4
ã
rt. Bon |
er 1076/77 * Seife na nad Sarcfa an. Kane
Burg als Reichafeke u
auf, und bereit feit 1187 mer
den —— d von Serburn ala Reichdier
19. Mai 018 Rah. elle fe Im femem Trtoee
i ein |
als Gans dem en Bei * aberlieh aber
rigen
nften an ei — I er namentiit
die en on — — , ee dan die ma
fen Anteile vereinigten un —æe—
Beliger wa wurde
— belagert, en erobert und det, wei,
jelte ihre Befiger und gelangte endlih nad in
*
Fi
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tbei Din — an In das Haus
eig. eißi e mal
fernere — Unbraußbartel v Fade en
bereit3 1650 deren Niederrei „bie 1 *
Burgkapelle endete. An ber Ste ber Buzz I ln
— erman. Vo ber Altar Unterfodungn *
ius, « uchungen
bie — der 9.» (Halderft. 1826); Don;
B|«H. vor eine a nn (0 Goslar 18 18)
dar —28 "Di. , obgleich hemithnn
te wi
der Benin und in der Chemie nicht mehr ch
änd
heil Hl na rote an 5
1:
5 Bilangenrei, &
enden Pflanze wie die ätheride
Öle und Yu: auch in Berbinbung mit biefen, u X
Pflangenteilen, werben auf wicht
ten durch Drüfen und andere Crkretionsorgane o>
en hieden. Bumeilen Ionen fi ſich bie H. auch in ea
nen Bellen ober in Hoh en —
* quellen aus ſehr harzreiche
anzen au? #
d fälligen. oder aba gemachten — kt
vor. Diele hervor ipequnlienen Maffen find nieel:
reine D: ondern he wirklicher H. mit ätten
[en, in welchem ‘alle Die Subftang weich tr
tokaffe ift und ben Namen Balfam (.d. her |
ie Balfambarze finden fi, und —8* in —*—
Menge, daß ſie zur Chara terifti I
nen, befonder? in den Nabel —F * ir
bäumen. Entfernu ermung bes ätherifchen de
(4. B. durch Erhißung oder Deftillation) wird =
ihnen bag eigensliche 5, gem gewonnen, welches mit
ber beim Erftarren hart wird (Hartharz) oder vo
bleibt Weispen). Dft find auch bie $. mit
dern Saftbeftandteilen, wie mit Gummi, 624
Kautſchuk u. |. w., gemengt und werden bs
Gummiharze_ oder Sdieim genannt.
Gummi.) Aud im Mineralreiche werden MT
angetroffen, beren Sigenfipaften 3*
der vegetabilifchen H. überei Guide
verbanten ihren Urſprung offenbar einer untaz
gangenen anzenwelt, werden beshalb mit DE
Samen foffile 5. b —*5*— und inben ki VCH, |
fählihd in Braunlohlens und Zorflagm. *
Harzeſſenz — Harzgänge
wichtigſte foſſile H. IR der Bernſtein (ſ. d.). Bu] u. ſ. w., oder neben andern Subſtanzen nur wenig
aud mehrere bei der | 9. enthalten, wie 3.2. die Myrr
den H. re
teodenen.
harze), ſowie Körper, welche durch bie Einwirkung
chem Agentien erzeugt werben.
Tie natürlichen 9. Ai in einem innigen Zu:
nete man früher
eftillation gebifbete Produkte (Brand:
ſammenhange mit den ätherifchen Ölen, welche teils
mit ihnen gemeinichaftli vorlommen, teil du
Erydation in 9. übergehen können, weshalb länger
aufbewahrte Ele Anden didhlaffi er werben
und endlich zu barzähnligen Mafien eritarren. Es
läßt fi in vielen Faͤllen mit ziemlicher Gewißheit
annehmen, daB auch bie in ben Pflanzen vorlom:
menden 9. durch einen gleihen Oxrydationspro
aus ätherichen Bien entſtehen. Ofters bildet ſich
auch während ber Orybation eine freie Säure, I
mit dem 9. gemengt ift. Als allgemeine Kenn:
zeihen betrachtet man Int ee in Wafler,
ihre Löslichkeit in Alkohol, ihre Schmelzbarkeit in
eelinder Wärme und ihre Zerſeßbarleit bei höherer
z —— Kt ‚Ne, einen kohligen Rodſtand
dinterlaſſen. Ather, Holzgeiſt, Aceton,
Chloroform, Ben 8 = ellohlenſtoff,
ſchen und fetten [en find viele H. 188 id. Sie
find alle Nichtleiter ber Gleltricität und werden
durch Reiben —
Die chem. Beziehungen der H. ſind beſonders von
— grundlich ſtudiert worden. Die einfachen
H. zeriallen in ſaure (in aͤhenden Allalien loͤsliche)
und indifferente ——ã—s — Erftere teilt man wie:
879
und bie Aloe,
mit den H 5. Dagegen find die häufig an ben Blatt:
Eno| befonbers der Bappeln und Roßlaftanien,
m Frübjah br bemerlbaren Überzüge wirkliche bal:
famartige Harzverbindungen. Ganz frei von 9.
find wenig Pflanzen, wenn auch nicht in ſolcher
vd) | Menge, bak e ausflieht. Man kann dasjelbe dann
durch Ausziehen mit Alkohol darftellen, wie 3.2.
das Jalappenharz und das Guajak hacz.
Bal. Kr von Wagner, «Handbud) der dem. Tech-
Pa (10. Aufl., £py. 1875); Wiesner, «Die
technifch verwendeten Gummiarten, H. und Bal:
E (Srlangen 1869); derfelbe, «Die Rohſtoffe
Pflanzenreichs » (2p3. 1873); Hufemann und
Silge, «Die Pflanzenſtoffe⸗ (2. Aufl., Berl. 1883);
Kerl und Stohmann[Muspratt], «Encyllopädii es
Handbud der techniichen Chemie» (3. Aufl.,
Dane, Bd. 8, Braunſchw. 1876).
jeffens, Har Inirituß, Harzgeift gi
non a ber flüch hrigite Bintei! dea Harzoͤls f.
et bei der ge ne ſtillation des Fißhten:
zuerft Er bildet eine Hellgelbe,
tt — te feit, welche in eigens Ton:
tuierten Lampen ge rannt ober jur Anfertigung
von Firnifien verwandt wird.
und Harzlack, Löjungen von ge:
wöhnli Harz, Kolophonium, in Spiritus, Ter:
pentindi ober Leindl, werben ihrer Billigleit wegen
— Imprägnieren un. Überziehen gröberer Ge⸗
der in Harzfäuren,, welche auch mit Ammoniak fi ei ände verwandt, —— uſtrich von Wän-
verbinden, aus toblenfauren Altalien die Koblen: ren, zum tmachen von Tauen
fäure audtreiben und mit allen Altalien Salze | u um Bolieren und Ladieren feiner Sachen,
(Relinate) bilden, und Halbharze, welche nur Sieh abc dol., eignen ſich dieſelben nicht, da
in lauſtiſchem Kali oder Natron 1ösl find. Die feit unb elümei igleit abgeht.
Altalirefinate find in Waſſer löslich, ſchaͤumen mit ab (rsinonis), be iden Rate ölgern eine
oldem wie Seife und werben deshalb * ſog. [va 2 eidung von Ha ol und in
Sarjeen und gen Leimen ber Bapiermafle in
ten benugt. Aus ber altoholiichen | b
Die vs „der in ätheriihen Ölen (Harz
fi) die H. beim Berbunften
—— 8 meiene in m Beitatt eines glats
Löfung,
Kae
ängenbe n Überzugs aus
und Ber auch bie Bildung Eu olchen,
men man fie fetten, trodnenden Olen (Teinöl,
Dronnöl) od oder een Firniſſen beimengt. Als
tel (Harz wobei man zwiſchen bie zu
tittenben 6 lände Gi yum 2 bie epulverten 9. bringt,
Die Geg is melzen des 9. echt
und bann die Stüde nel aneinander drüdt, od 7
pen — en inbifferenten Körpern (Siegel:
— ab bie © . einer vieljeitigen im
—ã fa big. Me —2 — fie auch in mancherlei
‚Setengen als waſſerdichten Überzug, n Beriub us⸗
Leiden von Behältern, zum luftdi
9— et en
‚bedem zur 2
verlälörpern, in ber in gu Salben, Sinrei:
ungen und f felbft innerli ” Baferie —5— en x.
tue 9. enthalten Fe off, ——
—W niema as tidftoff, der ee
Die wicti 9. And: auhetem
ar Sch —* * ), Kopal, Summilad
Scellad, Zafellad), Elemt, 5 Dammar,
andarac, Anime, Benzod bar (von Xan-
ET * —ã phalt.
elt man im ges nlichen Leben
—* ein H., onder nur Gummi oder
orin, Ei — das Gummi ber Kirſch⸗ und Pflau⸗
—— der Traganth, das Gummi arabicum
fein
inde, infolge deren zuerſt *
. von Harz durchtraͤnkt wird, fpäter aber in
50 Isäumen 6 —5258 5 Sargmallen, fo ‚fog. Harz:
beulen, in großer et werden. Bei
tienigem Holze finden je bie Wände der meiften
Bellen von —5 — Aberlieidet oder mit Sary ei, bi
olz kienig,
beſegt, andere Zellen ſchon von Ha is
endlich bie Bellmandung admahlic b Frl wird
und Ar: aa in Harzmafie verliert. Als Ur;
kranfhaften kten Sarz ung nimmt man
ne —* * Stanborte, — Untergrund,
erlehungenber Rindedure) Raupen, Stürme
u. ſ. w. an. Bol. Sorauer —8 der Plan:
zenkrankheiten⸗ (Berl. 1874
ee! Harzf uß
e nennt man in der Botanil biejeni:
— — e, io⸗ auf längere oder
en
hi ere en mancher Pflanzen
und eben. ER Sntercellularräume, d. * ſie
And Ruben dur Auflöfung oder Desorganifation
ber Zellen, wie manche Bummigänge (|. b.), fon:
dern durch Auseinanderweidhen der jecernierenden
Glemente entitanden. Am bäufigt en finden fi
die Su der Familie der ya zer —* in
ben urzeln wie in ben oberirdiſchen Zeilen.
nd nd De e faft ſtets vorhanden, cbenio
ber Sinde tammes, im Holglörper fehlen
ve * einigen — Sie find i immer von einem
Kranze parenchymatiſcher Zellen umgeben, in be:
nen jedenfalls das Harz ebilbe wird. Diefe Zellen
entftehen aus einer einzigen Bellteibe, indem jede
Zelle ih zunächit durch zwei kreuzweiſe geitellte
880
Wände in vier Tochterzellen teilt; durch Ausein⸗
anderweichen der vier Zellen entiteht jobann ber
Harzgang;, derfelbe nimmt an Umfang allmählid
zu, da 16 Die umgebenden Zellen noch mehrmals
teilen. In ältern Stadien find die Gänge gewöhn-
lic) von 6 bis 12 oder noch mehr Zellreihen um:
geben. In den Blättern HH Eoniferen mie
der Cupreſſineen find die H. verhältnismäßig kurz,
eigentlih mehr als jog. Harzlüden zu betrachten,
d. h. als fadartige Erweiterungen, bie mit Harz
erfüllt find. Dasjelbe gilt von ben Harzlüden in
der Rinde der Tannen, die oft bedeutende Größe
erlangen. Im Holzlörper der Wurzeln und der
Stämme bilden die 9. lange Röhren, bie Kaufe
miteinander dur auergeitelte änge analtomo:
fieren. Die im Bhlocmlörper befindlichen 9. {nd
ebenfalls lange Gänge, die wohl auch zum Teil
untereinander in Verbindung ftehen. Außer in der
Familie der Coniferen finden ſich noch harzführende
Gänge bei verfchiebenen andern Pflanzen, fo bei
manden Leguminofen welche Kopalharge liefern,
3. B. Hymenaea (j.d.), ferner bei einigen, bie
außer der eigentlihen Dammara zur Gewinnung
des Dammaraharzes dienen und die veridiedenen
Familien angehören.
In vielen Bilanzen, welche Milchröhren beligen,
werben ebenfalls harzaͤhnliche Stoffe gebildet, 3.2.
bei manden Euphorbiaceen, doch fpriht man in
der botan. Terminologie bei diefen Pflanzen nicht
von H., fondern von Mitchröhren, da da3 Harz
nit den SHauptbeftandteil des Inhalts bildet.
Überhaupt iſt e3 ſchwer, eine beftimmte Unterſchei⸗
dung zwifchen den einzelnen felretführenden Gän-
gen in den Pflanzen zu treffen, zumal aud die
chem. Gigenfchaften ber hetreiienden Inhaltſtoffe
nur ungenau belannt find. Die Harze der Coni:
feren find jedenfall den Terpenen naheſtehende
Körper, fie orydieren fi) an der Luft und bilden
dann die befannten feiten Mafien.
Die phyfiol. Bedeutung der 9. ift nicht bekannt.
Man weiß hier ebenfo wenig wie über die Gummi:
gänge (j. d.); daß die Harze dazu dienen, bei Ver:
wundungen einen fchnellen Berihluß der Wunde
berzuftellen, ift wohl ficher, aber es ift unwahr:
ſcheinlich, daß fie nicht auch noch eine andere wich:
tigere Funktion haben, wenn man nicht annehmen
will, daß e3 Sekrete find, weldye im Laufe deö Er:
nähtunge rozeſſes ala überflüjjig abgefchieden wer:
den. (©. Öntercellularraum.)
Harzgeiſt, |. Har fenz.
Harzgerode, Stadt im Herzogtum Anhalt,
Kreis Vallenſtedt, in 402 m Höhe, auf dem ſüdöſtl.
Harzplatenu, 12 km im SSW. von Ballenſiedt, ift
Siß eines Amtsgerichts, hat ein altes Schloß mit
einer Mineralieniammlung und zählt (1880) 3350
meiſt prot. E., welche eine Eifengießerei unterhalten
und die Silber: und Bleierzgruben der Umgegend
abbauen. H. wird ſchon 961 genannt, und war
1635—1709 Refidenz der Nebenlinie Anhalt⸗Bern⸗
bur oh f
aragrafen, f. unter Harz.
Sarlal. 1. Harzfirnis.
‚Harzdl, Produkt der trodenen Deftillation des
Fichten yarzed. Zur Taritellung wird gemöhnliches
Harz, amerik. Kolophonium in gußeifernen, mit
Kuhlrohr neriehenen Blafen über freiem euer
zuerjt mäßig erhitzt, wober neben unverdi ren
Gaſen und Wafter zuerft eine bünne,
teit, Harzeflenz (f. d.) übergeht:
jeilens,
elbe Flüſſig⸗
be geiteigerter
Harzgeift — Hasbergen
Wärme beitilliert dann ein bides Ol mit bläulichen
Schein, das dicke Harzöl, woranf ein bünnfläjlt
ges, ebenfallö blau fluoreäzierendes Öl, das dünn:
Harzöl, folgt, während als Rüditand Pech ver
bleibt. Won 100. dunklem ameritaniihen Ser,
erhält man 2—3 Eſſenz, 32-34 dides DI, 38
bünnes Öl und 12—14 Pech. Das dide Li win
in Verbindung mit Kalt vorzugsweile ald Wagen |
fchmiere gebraucht, daß dünne dient al? Schmier
mittel für Maſchinen. Fur leßtern Zwed if dei
Ol emer Raffination zu unterwerfen, weil ed ned
unzerjeßte® Harz und andere fremde Bellandteik
enthält, Bu dieſem Behufe wird das CI mıt
3 Proz. feined Gewicht rauchender Schweicliäure
oder 8 Proz. Vitriolöl durch anbaltendes Ruhren
innig gemifcht und darauf mit Waſſer fo lanae x
waschen, bis die Säure entfernt ijt, worauf es mıl
feinem gleihen Gewicht Waſſer, dem, zur Yindunı
von noch etwa vorhandener Säure, Soda kr
Kalthydrat beigemischt ift, der Deftillation unter.
worfen wird. Das fo gereinigte H. ift ganz bei
gelb gefärbt und zeigt feine —— —
Bol. B. Hoffmann, «Die Fabrikation der Yarzpre
dulte» (Banchowa 1872).
‚ Barzfäuren, gemeintchaftliche Bezeichnung fi
die im Fichtenharz vorlommenden Säuren. (>.
unter Fichtenharz.)
Harzſeifen nennt man die jeifenähnlicen Ar.
fen, welde beim Löfen von Kolophonium in Allalı
entitehen. E3 find Verbindungen ber Harziöure
mit Alfalien. Die Harzläuren haben die Ggen
ſchaft, kohlenſaure Salze zu zerießen. Pan tem
daher die H. einfach burch Kochen von Sobalötun;
mit gewöhnlihem Harz daritellen. Die H., was
zum Leimen bes Papiers gebraudt wird, erbil
man ß B., indem 1 Teil calcinierte Soda in Fi
fer gelöft, klar filtriert, in einem mit Dampfbetun
verjehenen Keſſel zum Kochen gebracht und nad
und nad in Heinen Anteilen mit 5 Zeilen gu:
vertem Kolophonium vermiſcht wird. Bei jeden
Bufab be3 Harzes tritt lebhaftes Aufbraufen rot
entweichenber Soblenfäure ein. Um ein Ükt:
Ihäumen zu vermeiden, ilt daher immer nur et
Heine Dienge Harz auf einmal zuzuſehen. Sc
li) bildet die H. eine dide, fadenziehende Kar“
die fich leicht in Waller zu einer fchlüpfrigen, ik
gen Flaſſigkeit löft und beim Zerreiben zwi
den Fingern keine Hebrige Beichaffenheit mehr xict
Letzteres würde auf eine unvolllommene Lölung N
Harze3 hinweiſen, und es müßte dann bie Ro
von neuem erbibt werben. Nur für ben angegebert
Zmed verwendet man reine H., Dagegen bient 22"
jehr vielfach bet der Fabrikation ordinärer se
als Surrogat für einen Zeil des fettes; je
Seifen find daher Gemenge von eigentlichen St!@
mit H. Das Harz wird hier feines billigen Frei“
wegen und wegen ber Tähigleit der H., grobe Na
gen von Wafler zu binden, verwandt,
Harzftidlen, f. unter Hallimald.
Harzüberfülle, ſ. unter Hallimal d.
Saſan, der fünfte Kalif (1. d.). ,
Hasard (fr3.), Glüd, Ungefähr, Zuiel: 8°
hasard, & tout hasard, aufs Grralmim.
parhasard, zufällig; haſardieren, aut:
tatewohl etwas thun, wagen. ipiet
Safardfpiele oder Hazarbfpiele,. Gilt
Pasbagee (Hasbengau), |. Desbatt. „,
Haöbergen, Gemeinde im oldenb. Amt ="
menhorſt (j. b.). |
Haſchee — Haſe (Tier)
.d.)
oe i), oftind. Deraufhungsmittel,
“‘ un ®
Hafchka (Lo Leop.), Öfterr. Dichter, geb.
1. Sept. 1749 zu Wien, war Profefior ber ußte
tik am Thereſianum und Cuſtos der Univerſitaͤts⸗
bibliothel zu Wien und ſtarb daſelbſt 3. Aug. 1827.
Seine Yedichte, bie Schiller in den «Xenien» vers
fpottete, find meift Gelegenheitsdichtungen. Bes
rühmtheit erlangte — die Dichtung des Tex⸗
tes der von J. komponierten öiterr. Volks⸗
hymne «Gott erhalte Franz den Kaifer», bie zum
eriten male 12. Yebr. 1797 gefungen wurde.
Hadden (Bogdan Betriceicu), rumän. Gelehr⸗
ter, geb. 16. Febr. 1838 in Beſſarabien, ftudierte
in Charkow, war kurze Zeit in der rufl. Armee und
tam 1856 nach Rumänien, wo er erft Geſchichts⸗
profejlor am Gymnaſium zu Jaſſy war und 1875
Brofefior der vergleichenden Philologie an der
Univerfität und Direktor der Staatdardive zu Bus
tareft wurde. Bon feinen größern Werlen find
bervorzubeben: «lIstoria critica a Romänilor »
(Bd. 1—2, 1878— 74), «Cuvente din betrani»
Studien über die rumän. Sprachformen aus ben
3.1550 —1600, 3 Bde., 1878—82); außerdem
2 ſoviel wie Hache (f. d.).
9
ſ. Ban an
r
zahlreiche Beiträge zu ber von ibm rebigierten | flebe
« Columna lui Trajan» (Revue für Geſchichte und
Völterpfychologie). Auch auf dem Gebiete des
—5 und ber ſatiriſchen Rovelle bat ſich 9.
ucht.
treter des Antiſemitismus in Rumänien, bat ſich
aber in legter Zeit von Politik ferngehalten.
Basdrubal iſt der Name mehrerer berühmter
tartbag. Feldherren:
Haddrubal, der Eidam des Hamillar Barlas
erweiterte ns beilen Tode 229 v. Ebr. anfehnlid
die karthag. Macht in Spanien, beren Mittelpun
das von ihm gegründete Cartagena wurde, ſchloß
den Vertrag mit den Römern, nad welchem ber
F’bro die Grenze ber lartbag. Befigungen in Spa:
sien fein folite, und wurde 221 von einem Gallier
rmordet.
Hasdrubal, Hamilkars Sohn, Hannibals
Iruder, führte als Feldherr in Spanien, nachdem
Jannibal nad Italien gezogen, ſeit 218 v. Chr.
en Krieg gegen die beiden Brüder Publius und
5näus Cornelius Scipio, bie ihn durch ihren Sieg
16 bei Ibera hinderten, dem Hannibal nad; Ita:
en zu folgen, unb auch in den folgenden Jahren
egreih waren. Nachdem 9. 213 in Afrika gegen
yphax gefochten, kehrte er 212 nad) Spanien zu:
ıd. Hier verleitete er zuerft die fpan. Truppen
3 Gnäus Scipio zum Abfall und brachte dann,
achdem fein jüngerer Bruder Mago und 9,
sgos Sohn, den PBublius befiegt hatten, mit
eien zulammen aud dem Gnaͤus Scipio eine
owete Niederlage bei. Der röm. Ritter Lucius
tarcius rettete, da beide Scipionen gefallen wa;
n, bie Reite des röm. Heerd. Über 9. fiegte
ınn aber bei Bäcula 209 der Sohn jenes Publius,
x berühmte Bublius Cornelius Scipio, der fpäs
e den Ramen Africanus erwarb; doch vermochte
H. an bem Zuge nad) Italien nicht zu hindern.
. gelangte bid nad) Umbrien; bevor er ſich aber
it feinem Bruder Hannibal vereinigen konnte,
urde er 207 von Bajus Claudius Nero und Mar;
s Livius Salinator unfern Sena (Sinigaglia)
Ichlagen. Der größte Zeil feineß Heers und er
bit fielen in ber Schlacht.
Gonverfations- Leriton. 13. Aufl. VIII.
Eine Zeit lang war 9. ein Hauptver | 3
881
Hasbrubal, Ciogos Sohn ‚führte im zweiten
uniſchen Kriege in Spanien und Afrila karthag.
eere und wurde 206 mit Mago .von Publius
rnelius Scipio bei Bäcula gelhlagen und zur
Du t nad) Gades genötigt. Er gab feine dem
aſſiniſſa verlobte Tochter Sophonidbe dem Sys
phar, ber es jeßt mit den Karthagern hielt, mh
rend "Maffinifie zu den Römern.;überging. Als
Scipio in Afrika gelandet war, wurde er 204—203
von H. und Syphar bebrängt, fiegte aber über
beide zweimal, Um der Wut bes gegen ihn ges
reisten Bolls zu entgehen, tötete fh 5 nad) ber
ählung Appians Ipäter mit Gift.
n anderer Haſsdrubal war in ben Striege,
zu weldem Maſſiniſſa die Karthager 151 reiste,
nicht glüdlich, ſchlug aber in dem fog. britten Bus
niſchen Kriege ben röm. Konful Manius Manilius
149 zweimal, leitete dem jüngern Publius Corne:
lius Scipio, als biefer 147 und 146 Karthago bes
Iagerte, den tapferiten Widerftand und zog ſich,
al3 die Stabt genommen wurde, in bie Burg und
zulegt mit Weib und Kindern und 900 liberläufern,
denen die Verzeihung von Scipio verfagt war, in
den Tempel des Heilgottes zurüd. Hier aber
verzagte er und begab ſich heimlich, um Gnade
nd, zu Scipio, wogegen fein Weib vor feinen
Augen feine Kinder tötete und mit ben anbern ben
Tod in den Flammen bed Tempels fand, ben fe
angegünbet hatten. H. ftarb ala Gefangener in
alien
Safe (Lepus), eine zu ben boppelzäbnigen Nage:
tieren (f. d.) gehörende Säugetiergattung, die aut
etwa 40 Arten beiteht, mit Ausnahme Auftraliens
in allen Beltteilen vorlommt und den Typus einer
amilie bilbet, zu welcher auch die Kaninchen pe:
ören. Bei ben hierher gehörigen Tieren find die
obern Ragezähne gefurcht mit keilförmiger Schneibe,
und hinter ihnen fteht ein zweites, weit kleineres
Zahnpaar. Die furzen Vorderfüße find fünfzehig,
die verlängerten Hinterfüße vierzehig, die Sohlen
behaart und der Schwanz fehr kurz. Die verbrei:
tetite Art ift ber gemeine Hate (L. timidas),
welcher auf einem fehr großen Raume von Portugal
bis zum Ural und Kaulafus fich befindet, in meh
tern Spielarten vorkommt und fi von weichen
Pflanzenteilen, befonders Blättern, im Winter auch
von Baumrinde nährt. Seine große Furchtſamkeit,
welche ſprichwoͤrtlich geworden, läßt ihn niemals
fh guͤnzlicher Sorglofigleit bingeben. Obſchon er
mit großer Schärfe der Sinne und ungemeiner
Schnelligteit ausgerüftet ift, würde er dennoch ber
Ausrottung nicht entgehen, wenn feine Fruchibar.
keit nicht fo grob wäre. Die Häfın, welche bereits
am Ende des eriten Jahres zur Fortpflanzung fäbig
ift, fest drei⸗ bis viermal im ‘jahre drei bis fünf
unge, trägt nur vier Wochen und Aberläßt die
ungen bald ihrem Scidfal. Der männlide 9.
(Rammler) iſt Harzer, mehr braunrötlich und hat
Inrzere Obren (Löffel) und fürzern Schwanz (Blume
oder Feder). Der H. laßt fi leicht zähmen und,
obichon feine Intelligenz nicht bedeutend, felbft 1%
ungewöhnliden Leiftungen abrihten. vaß ber $.
mit offenem Auge ſchlafe, ift volllommen richtig.
Übrigens ift fein Geficht (ehr ſchiecht, weshalb er
fi) nur auf Gehör und Geruch verläßt. Die H.
werden zur niedern yagb gerechnet. Ihr Fleiſch ijt
zart und leicht verdaulich. Die Felle (Hatenbälge)
werden zu Hürfchnerwaren und die Haare zu Hüten
u. ſ. w. verarbeitet. Gine befondere Art macht ber
56
882
Alpenbafe (L. variabilis) aus, der in Mittel«
europa bie bö iten Gebir „mic verläßt und nur
im äußberiten Norden auf die Chenen Beraöiteigt,
Er unterjcheibet fi ng bu durch Die, iM hren und
den ganz weißen inter wird er
blendend weiß und A nun nur Die ſchwarzen Ohr:
\pißen. Übrigens heben, aber alle H. ganz dasſelbe
—— — H. ſind beſonders zahlreich in
den noͤrdlichen und gemäß igten zellen ber nörbl.
pbäre; fie fehlen in Weſtafrika, Ma bag? askar,
dem Ind iſchen Archipel tan Aultralienund n felten
im Sadamerika. Foſſil
Br Ie Tertiärſchichten Frankreichs.
Lepus) r Ein tleines Sternbild bes füdl.
Se von AM 45” bis 6? 10” Rektafzenfion
und 10° bis 30° füdl, Delfination, mit zwei Ster:
nen dritter Größe und einer Anzahl ſchwächerer,
im ganzen 45 (nad Heiß) dem bloßen Auge „at:
baren. Pehrer Doppelſterne, ein veränderliche
Etern und ein tugelförmiger teleitopilcer Stern: | Srrtümer »
haufen jeden | in diefem Gternb
fe (urfprünglich wohl ae, auch Haaſe,
—— in Hannover, entſpringt in 125 m Höhe am
eutoburgermwalde nahe bei Borgholzbaufen, iſt von
Oualenbrüd an tanalifiert und mündet nad) einem | Ba
Lauf von 130 km bei Meppen in bie Em2.
Me arl Auguft), toorragenber prot. Kir:
chenhiſtoriker ug. 1800 zu Steinbach in
Sachſen, bei u . "pas Gymnafium zu Altenburg,
ftudierte tet 1819 in Leipzig und, —— er we⸗
gen ſeiner Teilnahme an — ur —*
Beſtrebungen von dort verwieſen war
. 1823 habilitierte ſich 9. als
docent heoiogie an ber Univerfität TA Anden,
wurde aber als alter Burfenichafter in eine lang:
wierige und en N und (en —*
ang auf der ng Hohenasperg feſtgehalten
Darauf [er a aber zugleich des Landes ver:
wieſen, begab ſi
zeit wo erfi 1898 ı nochmals habilitierte und
329 Krofeffor in ber philoſoph. Fakultät wurde.
vF in bemjelben Jahre erhielt er einen Ruf als
ord. Brofefior der Theologie nad) Jena und Ih von
n 1830 dahin über. Sena bat 9. län
als ein halbes Jahrhundert Dogmatik und Rirhen-
geſchichte (mit Einſchluß des Oebeng Jeſu) vertre:
ten, als alademifcher Lehrer und als gelehrter Fors
jcher gleich hoch geehrt. Herbft 1883 legte er
ſein Lehramt nieder; die Regierung ernannte i
bei dieſem Anlaß zum Wirkt. Geheimrat mit dem
Titel Excellenz. Das Ziel feines willenichaftlichen | che
Strebens war gerichtet auf die völlige Verführung
des hiſtoriſch gewordenen Chriftentums_ und ber
mobernen Bildung. In ſyſtematiſcher *
H. ſeine theol. An daungen entwickelt, wi —5 —
lich in der « Evang. til » (Stuttg. 1825;
6. Aufl. 1870), gemeinuer re in ber Ar 3»
(3 Die. on 1826— 28; 2. Aufl., z.
1869 - 70). m «Hutterus —2 8 1827:
12. —5 1883) ſtellte er die luth. Kirchenlehre aus
den vorzugsweiſe als orthodor geltenden Dogma⸗
tilern des 16. und 17. Jahrh. dar und hob ihre
Konſequenz gegenüber den neuern Syſtemen ber;
vor, Als Gegner des Rationalismus belämpfte
er deſſen Wortführer Roͤhr in Weimar in ven
«Theol. Streitfchriftene (Lp3. 1834). H. hat zuerft
mit freier Kritik ein «Leben Sein» N ideen Fapı.
1829; 5. Aufl. 1865), in erweiterter Form als
«Gefchichte Jeſu» (Lpz. 1875). Seine « Klirchen:
nden fih H. erft in den | (2pz. 1863
reöden, jpäter nad) | «D
Hafe (Sternbild) — Hafe (Konrad Wild.)
geihichter (Lpz. 1834; 10. Aufl. 1877) Mm fe
zug auf pie e, tro| ftuolle Daritellung unübe:
troffen. Bon Sigebartelungen fein
«Reue Propheten» (2pz. 2 Muh 1:
ran von ln er Ks), —E —*
a — «Catarina von Siena⸗ (ty
—* Ar erzeugen fe eirchengel chichtlichen se
»
deln «Die beiden —— e»
Rulturlampf3 Ende» a! er
bud) ber peot, ge he * u —*
u t a
des 6 den chriſtl. Inhalt des — **—
mit Verſtändnis hervor.
5. “eine Gefhichte ——— Wie
eine Ge e irchenre
wird aud feine Ausgabe der « Libri symbolici»
(2pz. 1827: 3. Aufl. 1860). € —
bis zur — — er A Ion be
1872; 2. N 1873) —
Safe Pe evilt), : 11. Rai
1780 zu Sulza bei Weinar, befu e das Gnmme:
fium in Weimar, ftudierte in Sera und Helmitct
Theologie und Vhilologie und — ſich 1001 aod
ris, De er 1805 eine Anftell ung tm ber Abt
lung der Handſchriften an der tatjerl. Vibliothe
Per Im 3. 1816 murbe pi "Profefor 758
aläograp ie und der neugried.
ole des langues orientales, 1830 or *
deutſchen Sprache und Litteratur an Bolgted:
niſchen Schule, 1882 Konjervator der Hanbidkil:
ten der Bibliothel, 1862 endlich Profeſſot der ver
gleichen Grammatit an ber Univerktät in Pe:
ris. Er ftarb daſelbſt 21. März 1864. H., em
der beiten ſtenner ber byzantin. Geſchichte, 9°
heraus de3 Leo Diaconus «Historia» (Bar, 1 180;
Bonn 1828), und lieferte namentlich durch Die
arbeitung der ente Laurentius
e ostentis et mensibus» (1823), ein iin
Fan Ic 8 hie gr, de | historiens
croisades» follte ie griech riftſteller bear
beiten; erſchienen ift nur ein Teil (1875). *
ward. mehrere Jahre an ber Rebaction bes «Jour-
Savants» beteiligt. Sehr bebeutend fat
feine Beiträge zu der von Ludw. und Wilh. Tu
borf beforgten neuen Ausgabe des griech. Lerilon⸗
des Henricus Stephe
Saſe (Konrad Architelt, geb. in Eiabe
ihn | 2. Dt. 1818, erlernte * PMaurerei und he
3. 1840 lam er nad
n, wo er bie Ala * und das Bolytedailn
befucte. &r baute dann Bahnhöfe
die Wanberfchaft.
m ra
— ba
Lehrte und andern Orten, reftaurierte die Klone:
kirche zu Loccum und wurde 1849 Lehrer der Ardı
teltur an ber Bolyte Schule in Hanne.
9.8 Streben ging dahin, bie alte — bei ei
jteinbaues mit aller dem Material eigenen für
leriſchen Deloration mieberzubeleben und er ver
wendete biejen Sn. au auf bie
turen , Bahnhöfe u.
Arbeiten find ber IR "Yes ARufeumd | in Hanne!
(1865) , bie tönigl. Marienburg be and
(1857-64), bie Chriftus in —* — TEL,
5 Fr erde Na ber * Mi *
t. Godehar e
Lüneburg (1863), der —E—— eu Beh *
des Munſters zu Hameln. H. redigierte aud
Herausgabe der «Dittelalterlichen Ba Bene
Niederjachienen.
Hafel — Hafelnußftraud
Datel, Fiſch, |. ee a rhueh
Dajel, zechtäleitiger Su fluß der Werra in Thu⸗
ringen, etfor mSD. von a am Döllberge
umd — einem Lauf ven 28 km bei
Einhauſen mit Sie nimmt rechts bie
Lauter und bie Hennebergiſche Schwarza auj.
Gafelgebirge nennt man in ben norböfl.
pen Thone, welche reichlich mit Steinjalzbroden,
and) | und andern Fragmenten benachbarter
Veiteine angefüllt find und die Hauptmaſſe der
dortigen Steinfalzvorlommnifie bilden, in welchen
veinere unfangreichere Steinjalzlörper, bie ummit-
(bar abgebaut un ntergeorhmet eure ei
überhaupt aur nu un eten Bartien
ten. So ift e8 der all bei bei den fog. Salzſtoͤden
on Sal, ‚Don —— von —*
r , unregelmä
ma er im Innern vielfach gefitörte, verbrüdte
und zerhrochene Ablagerungen darfiellen. Das
* ‚enthält im Durchſchnitt ungefähr 60 Proz.
— ee —
i r on e en
des Waflers in Anwen gebradht wird. In | wel
dazu vorgerichtete
gerichtete unterirdi Pr Kanne, bie **
„geleitet, ne das Waller mit Salz
dann nach oben als „Sole in bie Swbbätten
ü
—— (Tekrao bar "ana Ir Bin
bubn, bag im ganzen mitt! 5 ern unb nr. Gurape
—— wo r —— ep Bieten gibt, und
Bi * Rubin (3 das en *
wir o groß a n,
—*
mit weißen und {ch
ſch — ala u
bel; das Bunde mi mit Ad ehle und einem
Heinen Schopf auf bem Kopfe. Es lebt paarweiſe,
näbrt von Beeren, grünen Knoſpen und Ge:
wärm und brütet 8—12 sötliche, braungefledte Gier
aus, ift ſehr ſcheu, wild und vorfich Er —X que
und niedrig geradeaus mit großem Geräu
bei Gefahr auf der Erde ober auf einem —*
und wird Al ee ne
überall et ie Sefeipähne
vor dem + indem, man a Ir —e
— * men;
machen, toll — das
Sort a ann entweder vom franz. harceler (neden,
beunrubigen) ober ift abgeleitet von Hafe in der
häufig vorfomme deutung von: wunder
licher Men, alberner Ged, närriiher Streich
; Hajelant, einer, der fi) als Narr, Bed,
Er n3 gebär det.
‚ Oalelman® (Muscardinus avellanarius) heißt
ein Meines niebliches Tierchen aus der Gattung
Siebe r, das fid) durch den —— bes
na un gie M — Na
* in un weißliche von
— an gar ee |:
H. wi end 8 em, der n ganz
fobaß fie zu unjern Heinften Säuge:
en er Sie Anbet No om fübl. Schweden * fen
Dis 1 Zog, Hettert nachts
en ala be
uſchen und Heden umher,
mährt he um m Arten Nüfien, Siheln, 0 dern
und Beeren und baut ein ſehr —* 233
nur an der Seite offenes Reſt in bi
worin fie drei bis ſechs Junge erziebt und ben Bee
und Sibirien verbreitet i hen breitet
n
ve Raulajus und im Himalaja zu Haufe.
883
kei flirbt aber
—— har fa oder A Asia der En
räume verbin
—— — fettes, wohlichmedendes HI, wel:
ches in den Hafelnüffen za 50-60 Bros. enthalten
und durch Prefien zu gewinnen iſt, bient als
Speifeöl, zum anfertigen von Hearöl u.
oder Haſel — eine
ur Semi ber Räpfchenfrädtier (Cupuliferae)
—— 5 mit wenigen Arten, welche
—* noͤrdl. Erd haͤlfte ee in Suropa
Afien vorlonrmen. Bon den ein häufigen Bin:
ten bilden bie männliden an befondern Zweigen
dom früh im. Sommer Kätzchen von walzlicher
unter je Schuppen befinben ſich
acht — weiblichen Blüten ent:
een Fr in Denker Anoipen ber Katzchen tra:
den Zweige und F mit ihren purpurroten
Griffeln aus der geihlisten Hülle —38 us, welche
et vergrößert
ſich jpäter als au ac ber Fru She
er, cupula
en ma Samen 8
und dieſe rings umgibt
Die —* —A einen,
ttes Ol enthalten, und ift bei allen
Fr wohlſchmedend.
Von den verfchiebenen Hafelarten find die ers
BEER TRÄU ER 1)_bie gemeine Hajel (Co-
ins Avellana); ihre Frucht wurbe ſchon im töm.
ktertum gef —** in großer Menge bei der
Stadt Avella in Unteritalien gewonnen. Diele
Art iſt durch ganz Curopa, in Rordamerila und
im nörbl. Sie Srudehn an Prada ver:
e e Nuß wenig
ober if fürzer als diefe, immer aber unregelmäßi
gelappt, die Kernhaut weiblich. 3) Die Sudhaſe
(0. maxima), in Mitteleuropa gegen Kälte empfind⸗
ich und —2 in geihükter Lage anzupflanzen.
Die rundlid:ipigen Früchte, Sambertz-(Vangbarte: )
Nuſſe, ſihen In einem über der Frucht zuſammen⸗
pesogenen und von der Cinfhnürung ab ſpiß zu:
ufenden Fruchtbecher mit Pre Pl meist
nicht weiter em teiltem Fruchtbecher. Kernhaut mei:
ſtens rot. einigen n ift es diefe Art, von wel:
ge bie —*8 ſſe der Stadt ꝛivelio (jept
Avellino) ftammten. 3) Die Bontushafel (C.
pontica), von X. Koch in den wärmern Gegenden
ontijchen Gebitges von neuem entbedt. Ihre
berafleotiichen Nüfie der alten Gries
te, bie
werden vom Fruchtbecher vollitändig einge:
den, = biefer breit, auf einer Seite did zum
Grunde geihligt, und bie lanjeitjörmigen, bis ie hut
Mitte berabgehenden Abfchnitte find mit grob en,
wagerecht abjiebenben Zähnen bejeht. Die
Baumbafel (C, Colarna) ftellt in ben Itur
einen Baum von 10—12 m Höhe. Sie ift im
Die breit:
——— Nüffe werden von einem lederartigen,
eſchligten, kurz behaarten Fruchtbecher einge:
— — deren lang auögesogene, lanzettförmige
Abf nitte von parallelen Längsnerven geftreift
Kind: PR Die Srauifde Hafel (C. barcelonen-
bg & —* breit, he in mit einer
verſehen, ten edig, von einer
tief aeihligten Leite kngeben, aber in ihrem obern
Teile frei. Außer diefen finden ſich noch in Kultur
bie in China und Sibirien einheimiſche C. hetero-
phylis, die Mutterpflanze der Dronge lichen Nuß,
Ü. americana, C. rostrats, die Schnabelhaſel,
welche aber alle in Betracht ihrer — eine nur
terſchlaf hält. In der Gefangenſchaft läßt fie ſich geringe oder gar keine Bedeutung haben
56 *
884
Bon den Kulturformen, welche vorzugsweiſe von
der Lambertsnuß abltammen, find zu nennen:
Frühe lange yelleenu ‚ Sandaäberger lange Zeller:
nuß, Mandelnuß, Minnas große Zellernuß, Gu⸗
bener Zellernuß, Rote Sambertanu „Weiße Lam:
bertönuß, Srigleb Albert. Die beiten von ber
Spaniſchen Ruß abftammenden Nüjle find die edige
arcelona :, bie Römifche, die Halleiche Riefennub.
Ausserdem werden als Blendlinge zwilchen der
Lamberts- und der Spaniſchen Nuß begeichnet und
empfohlen: Burchardts, Büttners und Große bunte
Zellernuß. ‚In England werden viele andere Fil⸗
berts-, d. i. Lambert3: und Cobnüfle kultiviert.
Auch bat ber gemeine H. mehrere als Bartgebölz
wertvolle Spielarten bervorgebradht: die Blut:
hafel (var. atropurpurea) mit braunroten DBlät:
tern, die Goldhaſel (var. aurea) mit goldgelber
Belaubung, die Schliphafel (var. laciniata) mit
geichlikten, und die Cichenhaſel (var. quercifo-
lia) mit mehr gelappten Blättern.
Baſelotter oder Hajelmurm (Coronella lae-
vis), eine zwar Ice billige, aber ganz harmlofe
Schlange aus der Familie der Nattern (f. d.), die
waldige Gegenden Süd: und Mitteleuropas be:
wohnt und oft mit der Kreuzotter, der fie ſehr ähn:
lid) ſieht, verwechfelt wird. _
Baſelrüfſelkäfer oder Sajelnußbohrer (Ba-
laniuns nucum) ein 7,5 mm langer Rüffelläfer mit
jehr Dünnem, 4 mm langem Ruſſel, ſchwarz mit fehr
feiner braungelber Behaarung. Das Weibchen frißt
durch die weiche Schale halbwüchfiger Hafelnüfie
ein Loch und fchiebt mittels des Ruͤſſels ein Ei in
die Nuß, aus dem ſich bie fette, gelbweiße Larve,
ber fog. «Wurm» entwidelt. Bigweilen werden die
Tiere den Ci eig ſehr ſchädlich; das beite
«
Gegenmittel it fleißiges Abllopfen der Haſelnuß⸗
jträuche am frühen Morgen, während ber Flugzeit
der Käfer, die im Juli bis Auguft fällt, und Der:
tigung der abgellopften Käfer oder Auffammeln
und Verbrennen ber vorzeitig abgefallenen, von
Larven bejegten Nüffe. 9. beißt aud) ein anderer
oberhalb roter Rüffeltäfer (ApoderusCoryli), deſſen
Larve aber nicht in Nüffen, Sondern in aufgerollten
Blättern des Haſelnußſtrauchs hauft und am beften
durch Einfammeln dieſer Rollen vertilgt wird.
Bafelünne, Stabt in der preuß. Provinz Hans
nover, Landdroftei Osnabrück, reis Meppen, rechts
an ber Hafe, 15 km öftlich von Meppen, tft Siß
eined Anıt3 und zählt (1880) 1823 meift tath. G.,
welche Zöpfereien, Tabaks⸗, Eifig: und Seniens
fabrilen,
eine Zannen: und Siefernfamen:Darre und eine
Preßhefenfabrik unterhalten, fowie Fettviehhandel
betreiben.
Haſelwurm, f. Hafelotter.
— Pflanzengattung, ſ. Asarum.
Haſenampfer ober gemeiner Sauerklee,
ſ. unter Oxalis.
Hafenaner (Harl), hervorragender Architekt,
neb. 1833 zu Wien, bejuchte das Collegium Caro-
linum zu Braunſchweig und die wiener Atademie
und ließ fich nad größern Reifen durch Deutich-
land, Frankreich, Oberitalien, England und Schott:
Iand in Wien nieder. Außer einer Anzahl von
Billen in Wiens Umgegend find die Bereiraicdhen
Häufer und das Palais Lußow in Wien, foie
feine Entwurfe zu den Hofmuſeen und die mit Sem:
per gearbeiteten Pläne für ben Ausbau der wiener
Hofburg feine Hauptleiftungen.
ranntwein⸗ und Spiritußbrennereien, | H
Hafelotter — Hafenclever
Dafcnauge (Lagophthalmos) nennt man ci
Auge, deſſen Libipalte nicht geiätofien werben lann
Der Linihluß ift Funktion des die Eidipalte ri:
förmig umgebenden Schließmuskels (musculas or-
bicularis), und da diejer vom Gefichtänerven (ner
vus facialie) motorifch innerviert wird, fo it des
H. eine Teilerfheinung der Lähmung des Gehidt:
nerven. (Cine injufficiente Bebedung des Ana:
kann au
Lider teilmeife oder ganz durch zeritörende Kran!
heitsprozeſſe oder durch Berlegungen verloren ge
gangen find (Ektropium), oder durch zu ftartc
Hervortreten des Augapfeld aus feiner Hell:
(Exophthalmus). Zu weites Klaffen der Piripalt:
durch ungewöhnlide Retraktion des oben Lides,
welche Ausbrud einer ſpaſtiſch geſteigerten Funlticn
des mit dem Namen des obern Lidhebers (musti
lus levator palpebrae superioris) belegten Ku:
kels ift und feine Begründung findet in zu harte
Erregung entweder des zu jenem Muslkel tretenden
Hirnnerven, eined Aſtes des nervus oculomotorus,
oder der in ihm nadgemieienen Elemente des im
pathiſchen Nerven, bedingt an fich keineswegs einer
mangelhaften Sidf chluß und darf daher mit dem ?.
nicht verwechielt werben.
‚ Dafenelever (ob. Peter), einer ber vorü::
lichſten Genremaler der Duſſeldorfer Schule, gt.
18, Mai 1810 zu Remſcheid, beſuchte die Runt
alademie zu Düfleldorf, wo Schadow fein Yebre:
in ber Malerei wurde, Anfänglich bewegte fie S.
in den verfchiedeniten Darſtellungskreiſen, ehe ı7
die Sphäre, in ber er mit jo vielem Glüd arbeitr‘:
die humoriſtiſche, herausfand. Hatten ſchon ier:
erften Bilder (Jungen am Feuer; der Riefer) ihw
Auf verfhafft, fo trugen die humoriſtiſchen, u
deren Reihe der von der Univerfität zurhdiehrene
Kandidat Jobs das erfte von allgemeiner Berbre.
tung war, dazu bei, ber romantıfdjfentimentala
Richtung , welche in Düfjeldorf Pla gegriffen, a
eſundes Gegengewicht zu halten. Später ent:
tand dazu das Examen (müncener Pinalothel
Dieronpmuß als Dorfichulmeifter (in ber Galler
avene zu Berlin) und Jobs ald Nadtmädker.
Neben diefen größern Bildern malte 9. viele Ue
nere humoriftiihe Scenen aus bem Stabdt:, yamı.
lien: und Wirtshausleben, wovon die Zeitung:
lefer, die Weinprobe und das rheinifche Kellerleben
(in ber. berliner Galerie) am belannteiten hm
Ernſtern Charakters find feine Gemälde aus de
Spielhöllen. Auch ald Porträtmaler zeichnete nd
„aus. In ben J. 183842 lebte H. in Münden,
jeit 1842 ın Düfjeldorf, wo er 16. Dez. 1853 Hark.
Hafenclever (Bild.), fozialiftiicyer Aaitarer
und Abgeorbneter, geb. 19. April 1887 in Mr
berg, beſuchte das Gymnaſium feiner Baterket!
und erlernte dann bie Lobgerberei. Nachdem €
ala Handwerksgeſelle Deutihland und Dberitalice
durdwandert, übernahm er den Betrieb einer &r-
berei, ben er iebodh bat wieber aufgab, um 186
Redacteur der «Weitfälifchen Bolläyeitung> zu BE
den. Durd die Lafſalleſche Agitation für die je
zialbemofratifche Partei gewonnen, ſchloß er hd
dem Allgemeinen Deutf Arbeiterverein 08
übernahm die Redaction des «Neuen Sozialdem:
trat», 1875 die Leitung des «Damburg:Altonst:
Voiksblattes⸗, und rebigierte von 1876 gemeinicn
mit Liebknecht das ſozialdemokratiſche Gentraloroe®
Vorwarts⸗ Rach Schweigers Radtrüt von d⸗
Praͤſidium des Allgemeinen Deutſchen Arbeiterder
dadurch bedingt ſein, daß ein oder beide
Hafenfelle — Häfer (Heinr.)
eine (1871) wurde 9. fein Nachfolger, und ala beide
fozia demokratiche Richtungen —* auf dem go:
thaer Kongreß (Mai 1875) vereinigt hatten, der
Vorſitzende der neugebildeten «fozialiftifchen Arbei:
terpartei Deutſchlandss. In den %. 1869-70
und 1874—78 gehörte 9. als Bertreter Duis⸗
burgs, Altonad und Berlin dem Reichstag an.
“ad der durch die Ablehnung des Sozialiſtenge⸗
ſenes berbeigeführten Auflöfung verlor er fein
Mandat, wurde aber ſchon 1879als Abgeordneter des
6. breslauer Wahlkreiſes wwiebergemäblt.
Safenfelle, Hafenbälge, die behaarten "elle
des gemeinen Hafen (Lepus timidus), ber faſt über
bie ganze Erde verbreitet ilt, bilden einen beveuten:
den Handelsartilel, hauptſächlich der Haare wegen,
die in der Sumadere zu feinen Yilghüten verwen:
det werden, außerdem aber aud wie die Haare des
Kanindend ungemiſcht oder gemiſcht mit Baum:
wolle oder Slod eide, zur Herftellung eines fchönen
Garns dienen, da3 man zu jamtartigen Damens
ftoffen verwebt. Das enthaarte Fell verfällt ber
Veimfieberei. Die Felle der weißen fibirifchen Hafen,
die ein für Hutmaderzwede wenig geeignetes Haar
baben, werben meilt ſchwarz gefürbt und zu Pelzwerk
(Dufien, Stragen, Befähen, Autter) verwendet. Dan
untericeidet Sommers und Winterfelle, von den
iestern find die aus ben Monaten Dezember und
Januar die beiten. Diefe heißen ganze Selle;
halbe Felle (zwei gleich ein ganzes) find bie
elle aus dem Ya und ben lebten Wintermona:
ten; Shwarten (vier gleich ein ganzes) die aus
Auguft und September und bie fehr zerichofienen.
Am beiten find im allgemeinen die Felle aus den | höh
nordiſchen Ländern, beſonders Rußland; zunäͤchſt
ing. Moslauer, dann Ukrainer und Krimmer; daran
ichließen ſich die Fächfiichen, thüringer, ſchleſiſchen ıc.;
ichr geihäbt find aud) bie levantinifchen, beſonders
aus Smyrna, bie turkiſchen und die rumäniſchen.
In den Handel fommen die H. in Ballen von 500
<tid. Die zu Pelzwerk beitimmten werden in Ta:
fein zulammengenäbt, die Rüdenitüde germöhnlich zu
e 24, die Geitenftüde zu je 48 Stüd. Tas gefchnit:
tene Haar der zu Hutmaderzweden beftimmten 9.
wird in Rüden:, Seiten: und Bauchhaar fortiert,
von welchen ba3 Rüdenhaar als dad wertvolifte gilt.
BSaſenheide, Strauchart, ſ. unter Saro-
thamnus. unter Oxalis.
Dafentlee oder gemeiner Sauerllee, |.
Saſenkopf, Pflanzenart, |. Ciparjette.
Safeumatt (die), der hoͤchſte Gipfel der Weißen⸗
fteintette im Schweizer Jura, erhebt fi im Stanton
Solothurn, 45 km weitlih vom Weibenftein,
7,5 km nordweltlich von Solothurn auf der Waſſer⸗
icheide zwiſchen der Aare und ber Birs zu 1447 m
über dem Deere. Aus Kalliteinen der mittlern
und untern Juraformation beftehend, bildet ber
Berg einen bewaldeten und beraften Kopf, der von
O. nah W. allmählich anfteigt, nah ©., W. und
N. dagegen fteil, zum Teil mit Felswänden abfällt
und durd) feine fühnere, ſchaͤrfer geichnittene Form
th deutlih aus den mauerartigen gleichförmigen
stetten bed übrigen ſolothurner Jura heraushebt.
Wie alle hoͤhern Gipfel ber fühl. Randlette des
Jura gewährt auch bie H., welde vom Weißenſtein
aus in 1°, Stunden, von Solothurn aus ın 4
Stunden leicht beitiegen wird, eine unermehliche
Ausfiht über den Jura, bie Vogeſen und ben
Schwarzwald, bie ſchweiz. Hochebene und die Al:
pen von Tirol bis zum Montblanc.
L
885
Safenohr (Bupleurum rotundifolium),, Pflan⸗
jenart, |. Bupleurum.
Hafenpflug (Karl Georg Mol), vorzügliher
Architekturmaler, geb. 23. Sept. 1802 zu Berlin
als Sohn eines Schuhmadjers, lernte das Hand:
wert des Vaters, gelangte aber fpäter in das Ate⸗
lier des Delorationsmalers Gropius, wo er durch
bie Delorationdmalerei für ba3 Theater zur Archis
tefturmalerei geleitet wurde. H. malte die Dome
von Halberftadt, wo er ſich 1830 dauernd nieder:
ließ, Magdeburg, Erfurt, Bamberg und viele an:
bere. Den Kölner Dom malte H. von augen und
innen_in zwei falt 3 m breiten Bildern. Gern
ftellt 9. feine Acchitelturen in der Beleuchtung der
untergehenden Sonne und namentlid in Rahmen
ber winterlihen Landſchaft bar. 9. ftarb 13. April
1858 in Halberftadt.
Haſenpfötchen ober A derklee, |. unter Klee.
Hafenpoth (lettiih Aisputte), Kreisſtadt im ruſſ.
Gouvernement Kurland, 160 km iveſtlich von Vitau,
am Flußchen Tebber, mit (1882) 3344 E., darunter
1300 Juden, und einigem Handel. Das Schlo H.,
deſſen Ruinen auf einem nahen Hügel liegen, wurde
1249 von dem Heermeifter Dietrich Groͤningen ers
baut, die Stabt H. wurde 1378 gegründet.
Hafeufcharte (Hafenlippe, Hajenmund, labium
1eporinum), eine häufig vorfonnnende angeborene
tißbildung (Hemmungsbildung), bei welder eine
Lippe, meilt die Oberlippe, in der Gegend des Cd:
zahns auf einer Seite allein ober auch auf beiden
Seiten mehr oder minder weit gelpalten iſt. Er:
ſtredt ji die Spaltung bis auf das Dad) ber Mund:
öhle, fo nennt man diefe Mißbildung Wolfs-
rachen (palatum fissum); die Spaltung kann aber
felbit den weichen Gaumen und das Gaumenjegel
betreffen. Mit H. behaftete Kinder find am Saugen
behindert, die mit Wolfsrachen behafteten aud) am
Schluden. Bleiben foldye Kinder troß der beſchwer⸗
lihen Srnährung am Leben, fo erlangen fie, abges
jehen von der erheblichen Entftellung des Geſichts,
nur unter großen Schwierigleiten eine deutliche Aus:
ſprache. Liber die Urſachen biefer Mikbildung ift
nichts Sicheres bekannt; bisweilen finden fid meh:
rere oder alle Kinder berjelben Mutter mit Lippen:
ſpalten behaftet. Wahrſcheinlich a ed fih um
mechan. Einflüffe, inbem in der fruheſten Zeit, in
erften ſechs Wochen der Schwangerſchaft, ehe
die Oberkieferfortiäße mit dem fon. Zwiſchenkiefer
und miteinander verwachſen, gewiſſe Teile ſich in
die zwiſchen den Sieferfortfägen befindliche Spalte
hineinlegen und fo deren Bereinigung hindern. ‘Man
eleitigt die H. auf operativem Wege burd) Wunb:
machen der Spaltränder und »sreinigum derjelben
mitteld der umichlungenen Naht, eine Operation,
welche wegen der beeinträdhtigten Ernährung und
Atmung möglihft frühzeitig, am beiten zwiſchen
dem dritten und fünften Monat des erften Lebens:
jahres vorzunehmen ift. .
Bäſer (Aug. Bed), Mufitihriftiteller und Noms
poniſt, geb. 15. Oft. 1779 zu Leipzig, gelt. 1. Nov.
1844 als Theaterlapellmeilter, Kirchenmuſildirel⸗
tor und Seminarmufillehrer in Weimar. Cr tom:
ponierte meilt Kirchenmuſik, aud) ein Oratorium
« Triumph des Glaubens», und fhrieb: «Berjud)
einer foftematifchen überſicht der Geſanglehre⸗ (Cp;.
1822) und eine «Chorgeiangichuler (Mainz 1831).
Häfer (Heinr.), nambafter mebiz. Schriftiteller,
Sohn des vorigen, geb. 15. Oft. 1811 zu Rom, vers
(ebte feine Jugend erft in Lemgo, dann in Weimar,
886
wo er auch feine Gymnafialbeldung erhielt. Rad):
dem er feit 1830 zu Jena Medizin ſtudiert, promo⸗
vierte er bafelbit mit Der Abhandlung «De influentia
epidemica» (1834), wodurd er auf das Stubtum
ber Cpidemien geführt wurde. Nach der Rüdtehr
von einer längern Reife, auf welcher er die michtig:
ften mediz. Unterrichtsanſtalten von Deutſchland,
namentlich München, Bien, Berlin, Halle, beſuchte,
ward ibm 1835 das im nenftädter Kreiſe bes Groß⸗
herzogtums Weimar gelegene Städtchen Auma als
ärztlicher Wirkungskreis angewieſen. Doc verließ
er dasſelbe ſchon im Herbſt desſelben Jahres, um
ſich Michaelis 1836 als Privatdocent in Jena zu
habilitieren. Hier bekleidete H. poe mehrere
Jahre hindurch die Stelle eines Selundärarztes der
Bolikfinit und wurde 1839 zum außerord., fpäter
um ord. Honorarprofefior ernannt. Im J. 1849
Flgte er einem Rufe als ord. Brofeilor nad Greifs⸗
wald, von wo er 1862 in gleicher Eigenſchaft nad)
Breslau überfiedelte. H.3 Lehrthätigfeit eritredt ſich
vorzugsweife auf Encyllopädie, Arzneimittellebre,
Epidemiologie und Gerichte der Medizin. Auf lep:
term Gebiete namentlich hat er feinen Ruf als Ge:
lehrter und Schriftitelter begründet. In den ipätern
Jahren feines jenaifchen Aufenthalts und in Bres⸗
lau leitete 9. nugleid ein kliniſches Inſtitut für
tranfe Kinder. Unter feinen mediz.:gefchichtlichen
Werten find befonders hervorzuheben: «Hiftor.:
pathol. Unterfuchungen als Beiträge zur Geſchichte
der Boltätrantheiten» (2 Bde. Dresd. u. Lpz. 1839
—41), «Lehrbuch der Geichichte der Medizin und
Volkskrankheiten⸗(Jena 1845;2.Aufl.1858;3.Aufl.,
3 Bde, 187581), «Geſchichte der hriftl. Kranken⸗
pflege und Bflegerihaften» (Berl. 1857), «Die Bar:
cination und ihre Gegner» (Berl. 1854). Auch be:
forgte er die Herausgabe des von Gruner hinter:
laſſenen großen Quellenwerks über die Geſchichte
des — Schweißes («Scriptores de sudore
anglico», Jena 1847) und ltellte eine «Bibliotheca
epsdemiographicar (Jena 1843; 2. Aufl., Greif:
wald 1862) zufammen. In ben %. 1840—42 gab
er das «Nepertorium für die gefamte Medizin», | N
jowie 184047 das «Archiv für die gejamte Me⸗
bizin» (10 Bde.) heraus.
Säfer (Charlotte Henriette), Sängerin, geb.
24. Jan. 1784 zu Leipzig, wurde von ihrem Vater
Johann Georg 9. im Selang unterrichtet und trat
mit Erfolg ſchon 18003 in Konzerten auf. In
Dresden, wo fie 1803—6 an ber ital. Oper ange:
ftellt war, fegte fie ihre Ausbildung unter Gecarelli
fort und wurde in der Folge nicht nur in Wien,
jondern auch an vielen ttal. Bühnen jehr gefeiert.
ge 1812 erfolgende Bermählung mit dem Suriiten
Giuſeppe Bera entzog fie der Bühne Sie ftarb
im Mai 1871 zu Rom.
Bastdi, Boritadt von Ronftantinopel (f. d.).
BHaslach, Stadt im Großherzogtum Baden,
Kreis Offenburg, Amtsbezirt Wolfach, in 222 m
Höhe, in Shöner Lage an der Sinzig und an ber
Linie Ofienbadr Singen der Badiichen Staatseiſen⸗
bahnen, bat einen Cifenhammer, Seidenpinnerei,
Holzſchuhfabrilation, Obit- und Weinbau und zählt
(1880) 1782 E. Die Stadt wurde 1704 von ben
Franzoſen zerftört.
Hasli, auch Hasliim Weipland, heist im
engern Sinne die oberfte Thalftufe ber Yare (f. d.)
Im Dberfande * —e— Bern N; im wei:
Sinne umfaßt bie 9. das gan
Gebiet der Aare von ihren Quellen bis zum rien.
Häſer (Charlotte Henriette) — Hasli
zerſee. Das Hauptthal, von ber Grimſel bit
See 40 kın lang, ſcheidet bie Berner Alpen ve
ben Urner unb Unterwalbner Alpen und yriö
durch den Duerwall des Kirchet in zwei Thalſtriu
Die obere derſelben bat nordnordweſtl Kichtn
und wird rechts von den Gerſten⸗ und Gelmere
nern, dem Tierätpliftod (3400 m), ben Tieder
örnern und dem WMährenhorn, linls von der Hi:
ichften Ansläufern der Berner Alpen (Bahlinx
3270 m, Riglihorn 3282 m) umrahmt. 8 oden
Teile iſt fie eine öbe, fpärlid) bewachſene h
lswildnis mit zahlreichen Gletſcherſchliffen, bu:
chluchtartig eingefchnitten, bald tefielartig en:
tert , von der fhäumenden Aare durdhflofien. Ve
der Sennhütte Handed (1380 m), mo die Aare der
berühmten Yall bildet, beginnt der Wald, und bei
dem oberiten Winterfige, dem ärmlichen Brarricrtt
Guttannen (1049 m), zeigen ſich neben ben Mir
meiden fpärlice Getreide: und Sartotteladır.
fruchtbar wird aber das Thal erft im Keſſel dee
Hasligrundes, wo bie Seitenthäler des Gabmr.
waſſers und Urbadhes unweit des Pfartde“:
Innertkirchen (626 m) in das Hauptthal einmir
den. Etwa 1 km unterhalb biefes Dorfs kurs
bricht die Aare in der finitern Schlaude (Schlud
die quer durch das Thal gelagerte Schwelle fr
Kirchet und gelangt 1,5 kın oberhalb Meirine
(f. d.) in die ımtere Thalftufe, welche fh als ic.
weile wende jegt kanaliſierte Ebene, 13 km cr:
an der So
berge und dem Brienzergrat, links von ber kuz:
orntette umſchlofſen, in weſtnordweſtl. Rider“:
3 zum See erftredt. j
Das ganze Thal wird vom Grimfepairs
durchzogen; bei Innertkirchen zweigt fich von dir
ſelben rechts ein Weg ab, der ſich gabelnd nad ..
durch dad Gadmenthal und über den Suferxi
(2262 m) ind Maienthal (Uri) umb zur Gottber:
ahn, nad RO. durch das Genthal zur vielteise
ten Engftlenalp und über das Joch (2210 m) ne
Ongelber führt. Bon Meiringen aus führt w
. die Boftitrabe über den Brünig (If.
—5— der Sarner Ya (Unterwalden) und m
SW. ein Saummweg an den prachtvollen Krıkı
bachfallen vorbei fiber Rofenlaui und die Urt!
Scheidegg (1961 m) nad Grindelwald (1. d.. ge:
obere Thal bildet mit feinen Seitenthäler) und det
obern Hälfte ber untern Stufe den beraiöe
Amtsbezirt Oberhazli, ber 592 qkm weit:
und (1880) in fech® Gemeinden 7541 & tefom
Konfeffion zählt. Hauptort ift Meiringen A
unterfte Teil des Thals gehört zum Amtabep
Sinterlafen. Die D srhaaler, benen eine Tal:
wie dem Volke der Urkantone und bes Eimmt!
thals, ſchwed. oder frief. Abftammung zuidr:!
find einer der fhönften Schläge ber Wipen: M
Männer fehnig und hochgewachſen, gem
Schwinger, tüchtige Bergführer, ene Ger*
jäger und Strahler (Kryftallfucher), die Ar
ſchiank und zierlih mit feinen Geſichtezaa⸗
terwerbögnellen find bie Alpwirtihait 12
bie Holzfchnigerei. Sehr lebhaft ift auch der Ir
riftenverlehr, ben bie zahlreichen Pape um
Dampferlinie des Brienzerieed dem fhnen. F
mentlich wegen feiner Wafferfälle berühmten !
tale zufüßten. Bis ins 14. Jahrh. reihsfte, pen
Landammännern regiert, die and dem T ballen
ſelbſt gewahlt wurden, jei 1275 mit Bern 9
bündet, wurde die Landſchaft H. 1810 von Kom
1—2 km breit, rechts vom ha⸗n
Juk
Häsling — Haſpel
Heinrih VII. an die Yreiberren von Weißenburg
verpfändet und ging 1334 gegen Örienung der
Bianbfumme ala vielfach begünitigted ntertha⸗
nenland an Bern über. n Widerſtand, ben bag
Bolt 1528 der Einführung der Reformation ent
negenfehte, büßte es durch den Berluft feiner Frei⸗
beiten, wurbe aber 1555 wieder in den Genuß der:
felben eingefest. Beim Umfturz der alten Eidge
nofjenihaft 1798 fiel Das 9. dem Kanton Ober⸗
land der Helvetiichen Republif zu, ber 1803 durch
die Medintien wieder mit Bern vereinigt wurde.
—— ei Dt in der mal. @ fichaft
‚ Stabt in der engl. Grafſcha
Lancaſter, 11 km im SSO. von Bladburn, ın bi
geliger Gegend neben dem Roflandale: Walde, mit
(1381) 14333 &., bat Baummollmanufaftur, große
Seidenfabrifen, Eiſenwerle und in der Nähe Stein:
toblengruben und Steinbrüde.
Badlinger (Hart), Mufitverlegerund Komponiſt,
geb. 11. Juni 1816 zu Wien, übernahm nad) dem
ode feines Baters Tobias H. 1842 bie von dieſem
gegründete Mufitalienbandlung. Er komponierte
Die Dper «Bandas, Schillers «Glode», Duartette
und Trios. 9. ftarb 26. Dez. 1868 zu Wien.
Sasli⸗Scheideck, |. unter Scheided.
Daömenäer bieben bei ben Juden bie Blie:
der einer vornehmen Frieiter amtilie , welche ſonſt
gewöbnlih von Judas fabi, einem Sohne
des Mattathias, die der Maklabäͤer genannt wırd
und infolge bes jüd. Freiheitskampfs gegen die
iur. Bebrüder die Geſchicke ihres Bolt 130 Jahre
lang lentte. (5. Malltabäer.) Angeblich ftammt
ber Name H. von des Mattathias Urgroßvater
Alamonäus (Hasmonäus), in Wahrheit erhielt
das Geſchlecht Dielen Beinamen von einer Stadt
Hesmon im Gebirge
Meers, wo des Judas Brüder, Jonathan und Si⸗
mon, nad) Beendigung der Freiheitskriege (176 —
158 v. &br.) ſich vorübergehend (158—153 v. Chr.)
a deit hatten. Wit Jonathan (153— 143
v. Ghr.) ging fodann bie Hohepriefterwürbe an bad
gemeinpriefterliche Geſchlecht der H. über (153 —
37 v. Chr.), welches mit Simon 10 Jahre fpäter
auch den Fürftentitel erhielt und 105— 63 v. Chr.
zugleich ben Königsnamen führte. Mit dem Doben.
priejter Ariitobul erloſch 35 v. Chr. das Geſchlecht
der 9. in männlicher Linie, während es in weib-
licher durch Aritobul Schweſter Mariamme in die
er omg.
Saonadar Baſchy, |. unter Defterdar.
Haöne (lorrumpiert aus Chaſine, «Schat;»), die
Schatzkammer des Sultans.
DHaduer (Leopold, Ritter von Artba), oͤſterr.
Staatämann, geb. zu Brag 15. März 1818, Sohn
des am 2%. . 1864 veritorbenen Hofrats und
böhm. Kammerprofurators Leopold, Ritter von H.,
jtudierte in Prag und erwarb den jurift. Doltorgrad
in Wien, wo er 1842 in den Dienſt der Hoffammer:
vrofuratur eintrat, in bem er bis 1848 (an der Seite
Laſſers und Herbft3) verblieb. Im J. 1848 folgte
er einem Nufe des damaligen Statthalter von
Böhmen, Graf Leo Thun, ald Redacteur der «Bra:
ger Zeitung». Als Thun 1849 Minitter wurde,
erbielt H. eine außerord. Profeſſur der Rechts
pbilofophie in Prag, 1851 bie ord. Brofefiur
der Rationalölonomie dafelbft. In biefer Eigen;
ichaft ſchrieb ex « Bhilofophie bed Rechts und jeis
ner chichte im Grundrik» (Prag 1851) und
scpitem ber polit. Olonomie⸗ (Bo. 1, Wien
Indas fübmeitlich bes Toten | he
887
1860). In ben böbm. Landtag und das Abge⸗
ordnetenhaus gewählt, wurde er zu befien Vije⸗
pedibenten ernannt und galt bald ala einer der
eſten Redner. Im J. 1863 wurde er durch Schmer:
ling zum Präfibenten des damals altivierten Un-
terrichtsrats und gleichzeitig zum Präfidenten des
Abgeordnnetenhaujes berufen. Im J. 1865 trat er,
infolge Ablehnung der geforderten Budgetziffer für
den Unterrichtsrat, von ber Stelle eines Präfiden-
ten desjelben zurüd und wurde an ber Univerfität
zu Wien gm Profeſſor ber Rationalölonomie ers
nannt. 9. war feit 1867 Mitglied bes ⸗
uſes und wurde 1868 Unterrichtsminiſter im
09. Bürgerminifterium. Als Frucht feiner Thaͤtig⸗
keit iſt das neue dfterr. Vollsſchulgeſeß zu 8
nen. Er gehoͤrte jener Majorität des Minifte:
riumd an, deren Memorandum, von ihm verfaßt,
den Rüdtritt ber Miniſter Taaffe, Potocki und
Berger zur Folge hatte. Nach demielben zum Mi:
nifterpräfidenten und Wirkl. Geheimrat ernannt,
trat er mit feinen Kollegen im Wärz 1870 zuräd
und wirkt feither im Herrenhaufe als ein Führer
der Verfafjungspartei.
Hader (Joſ., Ritter von Artha), Bruder bes
vorigen, verdienter Augenarzt, geb. in Prag 13. Aue.
1819, ftubiertein Brag Medizin, fungierte 1842—46
im Allgenteinen Krantenhaufe daſelbſt ala Sekun⸗
—A und als Aſſiſtent an der Augenklinik unter
rofeſſor Fiſcher, errichtete dann eine okuliſtiſche
oliklinik, habilitierte fich 1848 als Privatdocent
Ir Augenbeillunde und_ erhielt eine oluliſtiſche
teilung im Krankenhauſe. Im J. 1852 wurde er
außerord. Profeſſor und 1856, nady Arlta Berufung
nad) Wien, ord. Profeſſor der Augenbeiltunde und
Primärarzt in Brag. Unter feinen Schriften find
worzubeben: «Entwurf einer anatom. Begrun—⸗
dung der Augentranfheiten» (Prag 1847), «Beiträge
pr Phyſiologie und Pathologie bes Thränenab-
eitungsapparat3» (Prag 1851), «Tiber die Be:
nutzung foliierter Linſen zur Unterſuchung ber
Augen» (Brag 1854), «Klinifche Vorträge über
Augenheillunde» (Prag 1860—66), «Tie Stato:
pathien des Auges» (Brog 1869), « Beiträge zur
Phyſiologie und ‚Bathologte des Auges» (Prag
1873), «Die Orengen der Accommodation » ( Brag
1875), « Das mittlere Auge in feinen phufiol. und
pathol. Beziehungen» (Prag 1879), «Die Verlegun:
gen des Auges in gerihtäärztlicher Beziehung » (in
Maſchlas «Handbuch ber gerichtöärztlichen Medizin⸗
(Tub. 1880).
Haspe, Stadt in ber preuß. Provinz Weſtfalen,
Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Hagen, an der
Mündung des Gasperbads in die Ennepe, 4 km
im DSB. von Hagen, auf ber Enneperitraße und
an den Linien Nahen »Düfieldorf- Holzminden und
Duſſeldorf· Dortmund der Preußiſchen Staatseifen:
bahnen, iſt Sig eines Amtsgerichts, zählt (1880)
als Gemeinde 7318 meilt prot. G. und hat Kijen-,
Stahl: und Mefiingwarenfabriten,, Gifengiebereien
mit Puddlings⸗ und Walzwerken, jowie Bierbraue:
teien. Zur Gemeinde gehören Hasperbad mit
Stahlfabrilation und Kükelhauſen mit Da:
ſchinenfabrik und Gifengiebereien. 9. erhielt 187%
Stadtrechte.
Baſpel, auch Garnhaſpel oder Weife gr
nannt, ein in Spinnereien gebräuchlicher Apparat
zum Aufwideln ber Garne in Form von Ringen
(Strähnen, Strängen.. Das aus den Feinſpinn⸗
maſchinen fommende Garn iſt entweder auf fog.
888
Köpern (Papierhülſen) ober auf hölzernen Spulen
aufgewidelt und.muß, um zum Berfand peelgnet
zu kin. von biefen: abgehafpelt und in bie Form
von Strähnen: gebradht werden. Der 9. beitebt
aus einem fechd: oder adttantigen aus Holaftäben
geoilbeten riöma ; welches um feine horizontale
hie gedreht wird... Der an des Prismas ift
genan feftgeftellt; wodurch zugleich ein Mittel gege:
en ift, die Länge. des .gehafpelten Garns zu be:
ftimmen, da man ben 9. nur fo oft umzudrehen
dat, als fein Umfang. in der vorher. beitinnmten
änge enthalten ift. Behufs genauer Kontrolle iſt
an dem 9. ein Zählwerk angebracht, das die Zahl
Umdrehungen erfennen läßt und außerdem
jedesmal nad einer beitimmten ‚lmbrehungögahl
ein Ölodenfignal gibt, welches die mit der Beauf⸗
fihtigung des. H. betraute Berfon aufmerkſam
macht. Der in Deutfchland un England gebräud;:
lihe 9. bat einen Umfang von 1'/, Yards oder
4), Fuß engl. (1,378 m). Je 80 Umdrehungen des⸗
felben werden durch ein Glodenfignal marliert.
Die in entſprechender Anzahl aufgehafpelten Fäden
werden durch einen Faden (Fisfaden) zufammens
gehalten und bilden ein Gebinde, wovon fteben auf
einen Strähn (Schneller)- kommen. Die Länge
des Fadens in einem Gebinde enthält demnach
Tx80X 1% =.840 Yards oder 768,5 m. In
Frankreich und in der Schweiz gibt man bem 9.
einen Umfang.von 1°%% m und dem Gebinde 70 %6:
ben; 10 Gebinde bilden einen Strähn mit 1000 m
Garn. Auch in Deutſchland ift die Einführung der
metriſchen alpelung angeregt worden, bat aber
bis jeßt gegenüber der englifchen noch keinen Boden
gewinnen können. Die Yeinheitänummer des
Garn? wird durch die Anzahl von Strähnen be:
dingt, welde auf ein .beitimmtes Gewicht gehen,
zwar nimmt man bei den engl. Strähnen
& 840 Yards als Einheit 1 engl. Pfund, bei den
[kan trähnen & 1000 m als Einheit Y, kg an.
enn 3. B. das Einheitägewicht für eine Garnſorte
75 Strähne aufmweilt, fo erhält biefe Sorte bie
Nummer 75. Zur Feftitellung der Garnnummer
bedient man fich eines beſonders genau gearbeiteten
Probehaſpels und einer Garnmage (I. d.).
Haſpen oder Hafpe, foviel wie Krampe (. d.).
Haspiunger (Joachim Joh. Simon), tiroler
Patriot, geb. 28. Okt. 1776 zu St. Martin im
Gſieß im Bufterthale, ftudierte feit 1793 in Bozen
Bhilofophte, focht 1796 — 99 mit den Scharen der
tiroler Zandesverteidigung gegen die Franzoſen,
jtudierte dann Philoſophie und Medizin in *
brud und trat 4. Nov. 1802 zu Eppan bei Bozen
in den Kapuzinerorden, wo er ben Kloſternamen
Joachim annahm. Im %. 1805 erhielt er zu Me:
ran die Priefterweihe. Beim Ausbruch des tiroler
Freiheitskampfs im Frühjahr 1809 ging H. als
seldpater zur Armee, ftellte fih aber bald nebit
Hofer und Spedbader an die Spike des bemalt:
neten Landvolks, zeichnete fich bei Oberau, Werfen, | L
Meran aus und trug namentlich zu dem auf dem
Iſel 13. Aug 1809 gegen franz. und ſächſ. Trup⸗
pen unter Lefebvre erfochtenen Siege weientlich
bei. Nach der . Uinterdrüdung des Aufitandes
wurde H. 1810 von Bayern geächtet, mußte im
Auguft Tirol verlafien, durchwanderte die Schweiz
und Oberitalien und fam 31. Dft. nad) Wien, ging
1813 als Kundſchafter nad Oberitalien und er:
gielt 1814 die einträgliche Pfarrei von Hietzing bei
ien. H. trat damals aus dem Kapuzinerorden
Haſpen — Halle (Friedr. Chrifiian Aug.)
aus, zog jedoch unter feinem Kloſternamen ‘joe:
him im Frühjahr 1848 als er mit einer
Studententompagnie (tiroler (briger) abermal:
mit ind Feld nad) Jtalien, lehrte im Juli nad
Wien zurüd, lebte bis 1854 in Döbling bei Wien,
fiedelte dann nad Salzburg über und ftarh den
12. San. 1858. Seine Leidye wurde in Salzbure
beerdigt, jpäter aber auf kaiſerl. Befehl nad Yan:
tud gebracht und dort im ber Hofpfarrtirde
(Franzislanerkirche) neben der Andreas Hofers bei:
gelebt. H. war ein religiöfer Yanatiler von tel:
nem Mut und.binreißender Beredfamteit, dabei
faltblütig im Kampfe. Die Gegner fürdhteten ibs
mehr als die übrigen tiroler Führer; denn fein
Briefterftellung gab ihm bei dem Lanbvolte großen
Einfluß. Vgl. Schallhammer, «Biographie dei
tiroler Heldenpriefterd Joachim 9.» (Galzb. 1860).
Hafı, die entſchiedene Abneigung einer Berion
egen andere, ift der Liebe als der entichiedenen
uneigung entgegengefeßt. Beide verhalten fd
ueinander einerſeits wie Abſtoßung und Anz:
bung, andererjeitö wie Unluft zu Luft. Denn cm
enftandb zieht und an durch Eigenfcaiten,
welche uns Luft und Wohlgefallen erregen, un
tößt uns ab durch ſolche, welche uns Unluk un
ißfallen erregen. H. und Liebe in diefem mer
tern Sinne find die allgemeinen Hebel im Gebiete |
aller unferer Gemützbewegungen und Leidenihe':
ten. .engern Sinne des Wortes ſchließt der
H. die Begierde in fi, feinem Gegenftande Ede:
den zugufügen oder wehe zu thun. Daher im
gutmütige Seelen wohl ſtarker Abneigungen, abe:
nicht des eigentlihen 9. fähig.
Der H. entipriet
nlich aus zugefügtem Unrecht, aus Reid, au
ewd
Eile ucht oder gekraͤnktem Ehrgeiz. Bon ber Ic:
achtung, welche ebenfalls ihren Gegenftand verab:
[Beut oder zurüditößt, unterſcheidet fich ber ?.
rch die Wichtigkeit, welche er den Gegenttünea
feiner Abneigung zugeftebt, indem er zur Handlun
egen denfelben übergeht, während ber veraditt
egenitand mehr ala nichteriftent betrachtet wird.
Starke Liebe entladet ſich häufig in H. gegen dar.
was ber Verbindung mit dem Geliebten entgegen
fteht, wie bei der Ciferſucht, oder ſchlaͤgt Tom,
wenn fie ihr Ziel nicht erreichen fann, in H. ge?
ben geliebten Gegenitand um.
Hass., bei naturwiſſenſchaftlichen Ramen A.
fürzun —— (Sriedr.).
Safber e, Höbenzug im bayr. Regierung:
bezirt Unterfranten, erftredt ſich 15 km lang w'
Koͤnigshofen in füdöftl. Richtung bis Hofheim vr
erreicht 511 m Höhe. Der Südabhang it mit Rebe
und Obitbäumen bepflanzt. J
Haſſe (Friedr. Chriſtian Aug.), hiſtor Shrt:
itellerz geb. 4. Jan. 1773 zu Rehfeld bei Herzbete
befuchte das Lyceum zu Luͤbben und ftubierte \
1791 zu Wittenberg Philoſophie, Geſchichte ur)
Rechtswiſſenſchaft. Nachdem er einige Jet a
ehrer der Söhne. bed Yyürften von Schöntu:s
Waldenburg gewirkt, kam er 1798 als Broierr:
an das Kadettenhaus nad) Dresden, an meld
er 1803 ord. Brofefior der Moral und Geiditt
wurde. J 1828 folgte er dem Aufe ala I
feſſor der hiltor. Hilfswiſſenſchaften an der Ur
verfität zu Leipzig. Bon feinen —A
Leiſtungen find zu nennen: «Dresden und die ==
liegende Gegend» (Pirna 1801; 2. Aufl., 2
Dresd. 1804), bie erite aus höhern ftatilt. net
punkten abgefaßte Topographie; die Biogtopbris
Halle (Jod. Adolf) — Haffelt
Moreaus (Dresd. 1816) und Gerhard von Flügel:
gend (2pz. 1824) und mehrere Beiträge zu Nies
meyers «Biograph» und den «Zeit 5 die er
Ipäter redigierte; ferner: «Die Geſtaltung Euro:
pas feit dem Ende des Mittelalterö bis auf bie
neuelte Zeit nad) dem Wiener Kongreß» (Bd. 1,
2p3. 1818) und die « Geſchichte der Lombardei»
(4 Bochn., Dresd. 1826—28). Bon großem Ein:
fluß auf bie litterariihe Thätigleit H.8 waren
feine Beziehungen zu Friedrich Arnold Brodhaug,
tür deſſen litterartiche Unternehmungen er ins:
beiondere durch Lieferung zahlreicher Beiträge zu
dem «Lonverjationd:Teriton» fehr thätig war.
Rad) deiien Tode übernahm 9. die Redaction ber
von diefem 1822 begonnenen «Neuen Folge» des
«Gonverlationg:2erilon» (vom Buchſtaben G. an);
aud) redigierte er die ſechſte und fiebente Auflage
des «Converſations⸗Lexikono. Früher patte er im
Verein mit I Gelehrten die «Taſchen⸗Ency⸗
Hopäbie ober Handbibliothel des Willenswärbig:
jten in Hinfiht auf Natur und Kunit» (4 Bde., Lpz.
1816—20) heraudgegeben. Im Dit. 1830 wurbe
ibm und Gretſchel von der ſächſ. Regierung bie
Redaction der «Leipziger Zeitung» übertragen.
ftarb 6. Febr. 1848.
Sein ältefter Sohn, Friedrich Rudolf H.
geb. 29. Juni 1808 zu Dresden, ftudierte feit 1826
erit zu veiziß, dann zu Berlin Theologie ‚nd bar
bilitierte fi 1834 an legterer Univerſität. Im
y 1836 ging er als außerord. Profefior nad)
reifwald, 1842 nad) Bonn, wo er 1848 eine orb.
Profeſſur erhielt und 1853 zum Konfiftorialrat er:
nannt ward. Gr ftarb 14.
beionders als Kirchenhiſtoriler einen Namen erwor:
ben. Sein Hauptwerk ijt «AUnjelm von Canter:
burns (2 Bde., Lpz. 1848—52). Nach feinem Tode
wu
ten Bundes» (Lpz. 1863) und die «Kirchengefchichter
(3 Bde., Lpz. 1864) peraußgeneben, Eine Lebens:
ſtizze 5.8 hat Kraft (Bonn 1865) veröffentlicht.
Daffe (ob. Adolf), berühmter Komponiſt, ges
tauft 25. März (aljo 23. oder 24. geboren) 1699
Bergedorf bei Hamburg als Sohn bed dortigen
rganitten. Bon feinem Vater gebildet, betrat er
ſchon 1715 als Tenorift die hamburgilce Bühne,
tam 1720 ala Sänger an ben muniemeigilcen
Hof und ging 1722 nah alien. In Neapel
wurde er Al. Gcarlattis jeblingafchlier; von
diefem in alle Fineſſen der ital. Bühnenmufit
eingeweiht und mit unerſchoͤpflichem Reichtum me:
lodiſcher Gedanken begabt, gewann er durch feine
Dpern ſchnell die Suntt ber Italiener, bei denen er
Lebenzlang den früher auf Händel angewandten
Kamen «il caro Sassone« trug. In Venedig lernte
er feine jpätere Battin Fa uſtina Borboni ten:
nen, eine der größten Sängerinnen ihrer Zeit.
Beide wurden unter glänzenden Bedingungen 1731
vorläufig und feit 1740 dauernd an ben dreäbener
Hof berufen. ähren feiner Wirkſamkeit in Dres:
den galt er als Mittel: und Höhepunlt ber ital.
Dper; feine Opern beberridhten vierzig Jahre lang
die Bühnen, auch feine ital. Oratorien und lat.
Kirdenjtüde fanden bie allgemeinite Verbreitung
und wurden namentlich ala Mufter eines fchönen
geſanglichen a hohgecarn H. hat gegen
ODpern lomponiert. Im J. 1763 wurde er nebſt
der Gattin beim Tode des Kurfürſten entlaſſen un
aing nach Wien, 1770 nad) Venedig, wo er 16.
ze. 1183 jtard. Cr lomponicrte hauptfächlich
9. | er fi
tt. 1862. 9. batfih | H
von feinen Schülern die «Beidhichte bes Al: | NR
ze ma a RR TTS ee > > „FT ]
— — — — — —
889
die Texte des Metaſtaſio, welchem er eng be⸗
freundet ſowie geiſtig verwandt und ebenbürti
war. Der —8 eines Stils war fo FE da
jelbit Glud, der gewifiermaßen als fein Gegner an:
gelchen werben muß, eine Reihe von Opern in 9.8
eile geichrieben hat.
Safle (job. Chriſtian), Rechtsgelehrter, geb.
24. Juli 1779 zu Kiel, wurde 1805 Privatdocent
daſelbſt, 1811 ord. Profeſſor in Jena, 1813 in Kö:
nig3berg, 1818 in Berlin, 1821 in Bonn. Gr jtarb
18. Nov. 1830. 9. jhrieb: «Beitrag zur Revifion
der biäherigen Theorien von der ehelidyen Güter:
gemeinihaft, (Kiel 1808), «Die Culpa des röm.
ehtö» 2. Aufl., Bonn 1838), «Das Güterredyt
der Ehegatten nad) röm, Recht» (8b. 1, Berl. 1824).
Dafle (Karl Ewald), namhafter Mat olog, ein
jüngerer Sohn von Friedrich orien ugult H.,
eb. 23. Juni 1810 zu Dresden, ftubierte auf der
ediziniſch-chirurgiſchen Alademie dajelbft und
nachher auf der Untverfität Leipzig. Nachdem er
eiſen nad) Paris
zwei gehe auf wiſſenſchaftliche
und Wien verwendet und eine Zeit lang den Gra:
fen Stroganow als Leibarzt begleitet, habilitierte
1836 zu Leipzig und wurde 1839 zum
außerord. Profeſſor ernannt. ym J. 1844 ping er
nad ie als mediz. Direltor der Kantonal⸗Kran⸗
tenanltalten und Profeſſor ber mediz. Klinil, von
wo er im Herbit 1852 einem Rufe als ord. Bro:
tejlor nad) Heidelberg folgte. Seit 1856 wirkte er
ala Profeſſor der mel. Klinik und jpeziellen Ba:
thologie mit dem Titel Geb. rn zu Ööttingen
und 308 fih von da 1879 nad Hameln zuräd.
.3 Hauptwerte find: «Anatom. Beichreibung ber
Krankheiten der Cirkulationd: und Reſpirgtions⸗
organe» (Lpz. 1841), die ind Engliſche und Hollän:
diſche Hberjegt wurde, und «Die Krankheiten des
ervenapparat3» (Erlangen 1855; 2. Aufl. 1868),
welches Wert den vierten Band von Virchows
«Handbud) der Pathologie und Therapie» ausmacht.
Saffelfelde, Stadt in Braunichmweig, Sireis
Blantenburg, in 452 m Höhe auf dem Harzplateau
an der Haflel, 14 km im SSW. von Blankenburg
elegen, ijt Siß eines Amtsgerihtd und einer Ober:
Porftere: de eine 1851 neu erbaute evang. Kirche
und zählt 1880) 2514 6. Im Mittelalter beichäf:
tigte hier der Bergbau auf Silber und Kupfer 500
Arbeiter und der Ort hatte eigene Münzgerechtiame.
3 km im SU. liegt der Flecen S tiege.
Baffelquift (isriebr.), ſchwed. Naturforſcher,
geb. 14. Jan. 1722 zu Törnevalla in Ditgothland
unternahm 1749 eine Reiſe nad Paläftına, au
weicher er 9. Febr. 1752 zu Byn Bagda bei Smyrna
tarb. Bon ihm erſchien: »Iter palaestinum, eller
till heliga landet» (herausg. von Linne,
2 Bde., Stodh. 1). IL
Baſſelt, HSauptitadt der belg. Provinz Limburg,
am Demer, 33 km nordweſtlich von Lüttich, an der
Linie Püttih:H.:Cindhoven der Niederländiichen
Staatebahnen, den Linien Nadhen:Antwerpen und
9.:Landen der Belgiichen Grand:Centralbahn und
an der Bahn H.⸗Maeſcych, zählt 12470 E., weldye
Branntweinbrennereiund Aderbau treiben. Hier er:
fochten die Holländer unterdem Prinzen von Dranien
6. Aug. 1831 einen Sieg über die Belgier unter
General Taine.
Baffelt (Arend Ludolf van), niederländ, Ethno:
graph, geb: 6. ‘Yan. 1848 in Groningen, trat zuerft
in den Militärbienit, ging aber 1870 in Niederlän:
diſch⸗ Indien zum Civildienſt Aber und unternahm
890
1876 eine dreijahrige Erpedition zur wiſſenſchaft⸗
lichen Unterſuchung der innern Teile von Sumatra.
Hierauf kehrte er nad) Holland zurüd und legte die
Ergebniſſe jeiner Linguiftiich » etänograpb. nter:
fü ungen in einem breibändigen Werle nieder. Im
%. 1882 fehrte er nad) Niederländifh: Indien rad.
aff Jean Henri), franz. Chemi
launt durch jene Teilnahme an der hen
Revolution, geb. zu Paris 20. Dez. 1755, lam jehr
jung ala Schiffsjunge auf einem Kriegsichiffe nad
—— und beſchäftigte ſich nad feiner Rüdlehr
Paris mit der Ausübung der Zimmermann:
Kr. vo feiner weitern —A ſtudierte er
Mathematik unter Monge. Rachher arbeitete er
unter der Leitun de tönigl. —— Bauvin
und wurde 1780 ngenieur: Geograph
unternahm er ap ehl der Regierung eine Reife
& Steiermart und Kärnten, um fi Bier Einſicht
in ie Stahl: und Eifenfabrilation zu verichaffen.
Auch bereite er hierauf Un Een und einen Zeil
Dentſchlands, um die — Fhaue näher
Innen lernen. Fin Rack ftand er
oratorium on "berihmen Savoifier vor.
Sebeifen Ihloß er fi der Revolution mit
geiterung an, trat dem \alobinertiub bei und
wurde M witglieb des revolutionären Gemeinderat?
von Paris durch, daß die auf den 31. Mai des
a „beiölofene Verhaftung der Gironbilten
durch feine ne Bermittelung auf den nädjiten
Dioge n verichoben wurde, rettete er vielem Greiheit
ben. Im 18 übertrug ihm ber Minifter
Servan bie Auffiht über die Ari Smunition;
1195 wurde er Brofefior der Mineralogie an der
ſchule und der Technologie am Kunſtlyceum.
— Verdienſt erwarb er ſich bei der Reorgani⸗
Pride ber Deiltärjöule und bei Begründung der
Polytechniſchen Schule, an der er als Profeſſor ber
ÜbyAt ngeltelt —5 — Nichtsdeſtoweniger unter⸗
lag er Di elen Anfeindungen, die endlid) 24. Mai
1796 bie Ausfertigung eines Berhaftsbefebls gegen
ihn zur Folge gatter , dem er fih aber durch bie
Stucht in ve‘ dennen oh; ‚ee wurde jedoch
ald darauf wieder urüdgerufen. . 1814
mard H. mit vollem Gehalt penfioniert; unter der
Suckautatien wurde ihm berfelbe 1815 indes ent:
n. 9. ftarb zu Paris 26. Febr. 1827.
uber zahlreichen, fämtlich im «Journal de phy-
7 — —* den. — ie anbkungen ein der
ie en , phyſik., mineralog., techno
Gegenftände fchrieb er: «Kcole d’exercice, ou
‚manuel militaire de l’infanterie, cavalerie et ar-
tillerie nationale» (Par. 1790), «Catöchisme mili-
taire, ou manuel de garde national» (Bar. 1790),
«Geographie eleEmentaire» (Bar. 1792; 5. Aufl.
1809), «Cours r&volutionnaire d’ administration
militaire» (Bar. 1794), «Tableau de mineralogie»
(Bar. 1796), «Cours de physique celestes (Par.
1803), «Trait& de l’art de charpentier» (Par.
1804), «Siderotechnie, ou l’art de traiter les
min£rais de fer, pour en obtenir de la fonte, du
fer et de l’acier» (Par. 1812), «Dictionnaire de
. physique» (mit Caffini, Monge und Dertholon,
Bar. 1816—21).
Hatffenpfling (Han Dan. Ludw. Friebr.), ein
durch feine reaktionären Beitrebungen befannter
kurheſſ. Minifter, geb. 26. Febr. 1794 zu Hanau,
der Sohn eines Regierungspräfibenten zu Kaſſel,
ftubdierte in Göttingen die Rechte und folgte von
hier 1813 dem allgemeinen Aufgebote gegen Franl:
3.1783 | fammlungen
Haſſenfratz — Haſſenpflug
gern * 1817 or bei dem Juſtijen
—* — 1821 en Titel
en Bi Frag Ho are or bei dem Fa
Rurfärten 9 ns: Di — ——
ſeines Vaters öffnete 9. 25*3 eine bedeutenix
Laufbahn. Sr wurde im März 1832 Miniferul
rat und Mitglieb des Gefamimi niſteriume und er
hielt ſchon im Rai unter dem Titel eines Gehem
rats die beiden Miniſterien der Juſtiz und des n
nern. Seine Verwaltung war ein waaudgeiekte
V konſtitutionellen zu leeren
—— — und —— der
— —— gegen en. — Thätiekent
begann mit — frege ee Vereine und *
en ur t
periodiſche —3 — "bahnen aber m war Km
die landſtaͤndi ertretu ng gerichtet.
mer und ber ——— — anna
mit wi ten bie inbehen
ohne Folgen chen a Aa Giebene Fire.
jen mit dem Dofe ſah ſich H. indes genötigt, pi:
ih da3 Land zu verlaflen, wora ibm im u
1837 die vorhet verweig erte Entlafjung
det wurde. Cr fand. zunädjit in "Ebenen.
Sigmaringen, dann_1839 im Großherzogtun
Luxemburg an Mn Spige der Bermaltung cm
neue Stellun egierungswechiel in Pres
Ben, wo er einer De iöfen wie polit. Richtun
wegen bei der fog. Hiltoriichen Schule warm
Sreunde zäblte, öffnete ihm dort einen Birtume
eis. Seit 1841 Mitglied des Dbertribwmais n
Berlin, wurde er fpäter Präfibent des Dberlan
gericht in Greifäwald, ches Amt er bis IN
hielt. Ein Kriminal rozeß, in melden er 16
wegen eines falichen Rechnungsbelegs verwule
ſah, in dem er jeboch ſpaͤter frei chen Ba,
machte es ihm fehr wunſchenswert, in eine anden
Stellung zu gelangen, die fich ihm —— un
jmar wieder in Kurheſſen, barbot.
Kar erichien 9. 22. Febr. 1860 In. in Pe
seh no demtelben Tage warb das Märmm:
—— —8 und er u —* der or
rwaltung geftellt. o
Kampf mit den Ständen, die wiederholt ik
und ber Steuerverweigerung beſchuldigt wurden,
während man im tieflten Srieben über das tan
den Kriegszuſtand ver ängte, de jedoch an dem
Widerftande der Beamten und bes Heerd Ncheitere
Darauf folgte bie Entfernung bes Hurfürken u
feines Miniiters nad) Wilhelmsbad, die rag
des reftaurierten Bundestags zur Einjheritum.
das Einrüden öfterr. und bayr. Truppen ins ae
der Umfturz der Berfaffung und Dftro ierung de
Berfaffung vom 13. April 18652 unter itmertut
des Bundesta 2. Doc gelang es 9. Eder
zu, ja Di t, Diele. he affung zur Durdiüb
8A ringen: er fab halb gewätint,
6. Oft. 1856 line Smtfeflung ” hen vn
5 ſich hierauf nach Marburg zurae ‚me,
Geift und Körper gelähmt, 10. OB. 1869 Hard.
Baff "s (Karl), Bildhauer, Sohn *
tigen, geb. zu Kafiel 5. Jan. 1894, befuchte bie
finer Atademie der Künfte und trat 1844 in &
Atelier des minchener vildhauere Ecalkr eu
dem er bei feinen monumentalen — kn
F re Stahue ee , Kr —æ
m J. ega In
er, vorzugsweiſe in Rom, drei Jahre verxcilte
|
Haßfurt — Haffuniten
Späterwarerin Raffelfür die Clifabethlirche beſchaͤf⸗
tigt, dann für Marburg, wo die Statuen für den
Lettner entftanden. Während eines zweiten Aufent:
halts in Rom entitand die Marmorgruppe Amor
und Pſyche für den Köni * von Preußen, ferner
Eros und Anteros für Köln, anderes für London
a ho Tre
anfäü er m ie efiur für Pi er
tabemie übernahm. Das Bebentenfte
find gs beforativen Arbeiten für bie dortige Ge:
mäldenalerie, erner entftanden eine Anzahl Gelun:
gener Porträt
Stabti im bayr. Regierungsbezirk Un:
terfranten, 19 km öftlih von Schweinfurt, recht?
am Main, über den hier eine eiſerne Brüde führt,
Station ber Linie Bamberg: Schweinfurt:Würzbur
der ? nanmifcen Staat&bahnen, iſt mit Mauern un
ftattlihen Thortärmen umgeben, Sis eines Be:
zirtsamts und eines Amtagerihtö bat die merk:
würbige, 1392 erbante, nad Heideloffs Plänen
reftaurierte TRarien: oder Ritterlapelle, eine Latein:
ſchule, eine gemerbliche Fortbildungaichule, eine
Ktennkinderbewahranft alt um zwei Spitäler ımd
zählt (1880) 2656 ve tath. E., welche Fabrikation
von landwirtichaftlichen afd inen, kunſtlichem
Dünger, Leim, Eigarren und Malz, Handel mit
Holz, Bierbrauerei, Viehzucht, Na ‚oft: „guden:
rüben: und Weinbau treiben. Räbe u
ein Bilbbas (Gifenquelle) mit —8 Park un
raube
Hcsux., bei naturwiſſenſchaftlichen Namen
Abkürzung für Haßlarl (Juſtus Karl).
—— (Juſtus Karl), deutſcher Reiſender und
cher, geb. 6. Der. 1811 zu Kaflel, beſuchte
Ne Symnalinmzu Bonn und trat 1827 in den botan.
Garten zu Boppeläbonf als Sehrling ein, erhielt
1832 — 34 die Auffiht Aber den botan. Garien
in Bonn und widmete geit 1834 naturbifter.
Studien zu Bonn. Im Okt. 1836 reifte er nach
Yava, wo er eine Stellun an betan. Garten zu
Yuitenzorg erhielt. Gr kehrte 1843 nes Europa
juräd, und nahm nad) einem zweiten ufentbait
in ‘apa 1845 — 46 das Gelretariat der Hande
tammer zu Düfleldorf an, bis er 1852 von ben
bolländ. Regierung den Aura erbielt, den China⸗
rindenbaum von Peru nad) apa über erzufie in.
Es gelang ihm au, mit etwa "500 China äumdhen
im Des. 1854 Java zu erreichen, wo er fofort bie
Kultur der Ehinabäume einleitete. Seiner Befund:
beit wegen mußte H. 1856 nach Europa zurüdteb:
ren und ließ fich in Kleve nieder. 9. veröffentlichte:
«(/atalogus plantarum in horto Bugoricı:si culta-
rum» (Yatavia 1843), «Over het nut van de plan-
ten Javas» (Amiterd. 1844), «Plantae Jaranicae
rarıores» (Berl. 1847), «Auftralien und feine So:
lonien» (Eiberf. 1849), «Allgemeines Sad: und
Namenregifter zur ölora» (Regensb. 1851), «Plan-
tae Junghuknianae » (Leid. 1851—52), «Filices
javanicae» (Leid. 1856), «Retzia, sive observatio-
nes botanicae de De horti botanici Bogorien-
sis» (Peid. 1856) u.
GHaßler (Hans 4 orragender deutſcher
Homponift, geb. in Nürnberg 1661, feit 1584 von
\indrea Sabrieli in Venedig gebilbet, lebte fpäter
in Deutjchland, -befonderd am Hofe Kaiſer Au:
dolfs 1. in Prag, wo er geadelt wurde, und farb
auf einer Reiie in Frankfurt a. M. am 6 Juni
1612. Er war gleich bedeutend in weltlichen und
geiſtlichen Kompoſitionen, gleich ſtark in einfach
891
Kaufe Melodien wie in kunſtvoll mehrftimmigen
on Haben, und war nebit Eccard der, größte
Romponift feiner Zeit. Die Melodie eines
—* Madrigals von ihm («Dein G'muth iſt mir
verwirret») ift Später in den Choral «Befehl du
deine Wege» verwandelt.
Gahler (Konrad Dietrih), Archäolog, geb.
18. Mai 1803 zu Altheim im wirttemb. Oberamı
Ulm, ftudierte in Tübingen und Leipzig Theologie
und orient. Spradien und ging 1824 nad Paria
zur Fortſeßung ferner orient. Etubien. Hiera
wurde er Pfarrvikar in Degenfeld, fpäter in Lorch,
1826 Pehrer und 1828 Profeſſor am Gymnaſium
in Ulm. Cr war 1844-48 Mitglied der wirt:
temb. Ständekammer und wurde dann in das
frantfurter Barlament gewählt, trat aber 11. April
1849 au. 9. wurbe 1858 Ronfervator ber vater:
ländifhen Kunſt- und Altertumäventmäler in
MWitrttemberg, 1864 Oberfludienrat und 1865 ale
Profeſſor penfioniert. Er ftarb 17. April 1873.
Außer vielen Abhandlungen Über orient. Spraden
und vaterländiſche Altertümer fchrieb er « Um:
Rus —— im Mittelalter⸗ hat 1871).
li. Das Häplide verhält fih zum Sch:
ner wie das Böfe zum Guten, dad Falſche und
Irrtümliche zum Wabren. Chin (f. d.) ift em
das Ginnlide und Geifti
Gegen enftand, in dem fi
unbedin tdurdjbrin en und miteinander im Gleich⸗
ewicht ſtehen. Schön ift 3. B. ein Geſicht, deilen
Ange ph ph en bebeutjam find, das geiftigen
Ausdru Hrn Dagegen ift ed, wenn es eine
, geiftlos
5 Des Dipl ide ih al ie ae ee
Simnliden gegen da3 beale fi bis zum Siege
des —— ſteigert. Die hochſte teigerun
des Häßlichen im natürlichen Daſein ift
erregende, benn wir haben bier das Gefühl der
niebrigften Sinnlichkeit. Im geiftigen Dafein iR
e8 die Bemeinbeit bes Charakters, die iclafie,. ‚ab:
efpannte Selbſtſucht. Sobald dagegen gei ige?
Geben m in das Haͤßliche hineinleudhtet, lann jelbft
ber Verbrecher und ber Lump aus ber Häplichleit
Io er ben und äjthetiich fhön werden. König
ichard III. von England ifi einer der Mecterlid
ften Derbredher und als ſolcher haͤßlich; Shafipeare
bat ibn aber PR ‚Kinem großartig tragii :
rafter gemach dem die Energie. des Willen,
mit der u en gegen die fittliche Weltordung
auflehnt, die umfittliche Häßfichleit hebt und du
geiſtigt. Ebenſo ift Falſtaff als Ziruntenbo
eigentlich —5— aber er geht in ſeiner Liederlich
keit und Wüftheit nicht auf, er ironiſiert fie, er
treibt fie ala ſelbſibewußte Kunft, und diefes gei—
ftige Leben, das mitten durch alle Gemeinheit durch⸗
blipt, gibt ihım fe feinen äfthetiichen Reiz.
Sahlod größte Torf in ber bayr. Pfalz,
im — eat a.d. 9., 9 km öftlid) von
Neuftapt, an der Linie Reunlircen: Worms der
Pfälziſchen Cifenbahnen, hat ein Rettungshaus,
Getreide:, Tabals⸗ und Weinbau und zühlt (1880)
5469 meitt prot. E.
Sariuniten ift ein Barteiname aus der armen.
Kirche. Bon den mit Rom unierten YUrmeniern
verwarf ein Teil das Vatikaniſche Konzil vom J.
1870 und wählte den Biſchof Kupelian ale Ba:
trierhen. Andere nahmen die linfehlbarleit ar
und Ute Re ET: fih dem vom N i enter
* atriarchen Haſſun. Davon hießen ſi
paltung bat jedoch aufgehört, Indem. im * in
892
1879 Kupelian fih dem Papft unterwarf und die
Sjore Haflun (geit. 28. Febr. 1884) als alleiniges
Oberhaupt der armeniſch⸗unierten Kirche im türl.
Reiche anerkannte. Auch die übrigen Gegner Hal:
ſuns unterwarfen fih im Sept. 1879 dem Papft.
Hasta (lat.), Die röm. iehlange, mit der in der
äftern Heereöordnung die vier eriten Vermögens:
Kaflen, jpäter bie das SHintertreffen bildenden
Triarier bewaffnet waren, bis II fämtliche Legio⸗
narier dag Pilum (ſ. d.) eingeführt wurde. (6. Le:
gion.) Die H. wurde vie x: als Symbol ange:
menbet. So fchleuderte der Fetialis eine blutige
H. zum Beiden der Kriegserllärung lin das feinds
liche Gebiet und bei Devotionen trat der die Weihe:
formel Sprechende auf eine H. Als Symbol des
rechtmäßigen Eigentums wurde fie bei den Berpad):
tungen der Genforen, bei öffentlichen Berläufen
0. B. der Beute), bei Brivataultionen (f. Sub:
baftation) und bei dem in Eigentumäfragen ent:
iheidenden Gentrumpiralgericht aufgepflangt.
Hastäti, |. unter Legion.
Daftenbed, Dorf von 420 €. im Kreile Has
meln des preuß. Landdrofteibezirls Hannover, an
der Hafte, einem rechtsſeitigen Zufluß der Weſer,
ift wegen der im Beginn des Siebenjährigen Kriegs
26. Zuli 1757 zwifhen den Franzoſen unter dem
Marſchall d’Ejtreed und dem Herzog von Cumber:
land gelieferten Schlacht mertwürdig. Die Folge
diefer Schlacht, in welcher die 40000 Mann zäh—⸗
lenden Verbündeten 1500 Mann und die 90000
Dann ſtarken Franzofen faſt ebenfo viel verloren,
war die ſchimpfliche Konvention von Klofter-Zeven
b- i. dein Sleden Zeven 24 km im Sübdoften von
remervörde) 8. Sept. 1757, ber aufolge er Her:
zog von Cumberland ben größten Teil feiner Trups
pen enttaflen und Hannover und Kaffel den Frans
zoſen überlafjen mußte.
HSaftingsd, Municipalftadt, Barlamentöborough
und einer Der Cinque Ports . d.), ein alter, neuer⸗
dings durch ſeine Seebäder wieder in Aufnahme
gefommener Ort mit (1881) 42258 E. in der engl.
Sraffchaft Sufler, an der Slenbabn, in einer,
außer im Süden, auf allen Seiten von Hügeln
umfchlofienen Einſenkung der Küfte gelegen und fo
gegen Nordwinde geſchuͤtzt Ai nr in feinen neuern
eilen große Hoteld, Badeanitalten, ein Theater,
Arladen u. |. w., außerdem in ber Stadt noch ein
beſonderes Stabitbeater, eine Lateinſchule und ein
Handelzinftitut. Der Küfte entlang erftredt ſich bie
Marine-Parade, und auf einem Hügel über ber
Stadt ftehen großartige Schloßruinen. Die Bes
völferung treibt Fiſchfang, Kallbrennerei und
Schiffbau. St.Leonards, die weitl. Vorſtadt,
erſt 1828 gegründet, beſteht aus einer Reihe von
Prachtbauten mit 160 m langer Kolonnade nad
der See hin. 9. felbit iſt gehig denkwürdig
durch den großen, das Schickſſal Englands entfiel:
benden Sieg, den Wilhelm der Eroberer 14. Dt.
1066 bier über König Harald erfodht. Herzog Wil:
helm war 28. Sept. 1066 zu Pevenſee gelandet
und 29. längs der Kuſte nad) H. gezogen. König
Harald hatte 25. Sept. bei Stamforbbridge un:
weit York feinen Bruder Toſtig befiegt, hatte in
London Berftärlungen an fi) gezogen und war
13. Dt. nad) Sentac, 9 km nordweitlid von H.,
marjdiert, wo er auf dem hohen Dünenvorfprunge
in ftarler Stellung tand, Die noch durch einen brei:
fachen an veritärtt wurde. Der Herzog zog
am 14. früh zum Angriff heran; fein Heer beitand
Hasta — Haftings
roßenteils aus Reiterei, das Sachſenheer aus mit
Hr Lanze und Schild bewehrtem Fußvoll. Um
9 Uhr morgens eröffnete Taillefer den Angriff und
and dabei den Tod; der Anfturm be3 normann.
Buolt3 wurde abgeſchlagen, ebenfo bie dieſen
nachfolgenden Ritter, ſowie bie Bretonen de3 lie:
ten Flugels. Die ganze Linie Ei den Nur:
geſchoſſen der höher ftehenden Sachſen zurüd un)
wurde von deren leichten Truppen verfolgt. Herzog
Milhelm führte die Mitte feiner Schladhtlinie noch
mals vorwärt3, auch auf dem rechten Flügel dran
gen die Srangojen unter Roger von Montgomery
etwa vor; do hielten die Sachſen ihre Stellung.
Da ließ Herzog Wilhelm feinen linken Zlügel zu⸗
rüdgehen und lodte dadurch die Sachſen von der
Höhe herab. Nun ritten die normann. Ritter
nachmittags den Dünenbügel binauf und grifien
den Schildwall der ſaͤchſ. Mitte, wo König Harald
mit feinen Huskarlen jest an. Es lam zum
andgemenge, doc) hielten 16 die Sachien taper,
elbit al3 auf Herzog Wilhelms Befehl die Bogen:
-Ihüßen einen vernichtenden ebfeilsegen auf deren
ichte Mafle niedergehen ließen. Gin Pfeil traf
gegen 6 Uhr das une König Haralbs, deſſen
anner niebergeworfen wurde, und Graf Euftode
von Boulogne tötete den König, defien Gefolge und
Huskarle bis auf ben legten Mann niebergemadt
wurden. Aber bei der Verfolgung erlitten au&
die Normannen in einer Bobenfenlung durch de}
leichte Fußvolk der Sachſen noch ſchwere Berluite.
Der Sieg entſchied Aber das Reich und
nachtstage wurde Wilhelm in Weftminfter jum
König von England gefrönt.
Baftings (Francis Rawdon, Marquis von),
brit. Staalsmann und Feldherr, aus einer alter,
in Irland angefiedelten normann. Familie. Am
7. Dez. 1754 geboren, ftudierte er in Drford um
biente ald Lord Rawbon im Kriege gegen bie Amt
rilaner mit folder Auszeichnung, dab er 1
Oberftlieutenant, 1780 Oberſt und Generaladm:
tant des brit. Heerführers Lord Cornwallis wurd.
Im J. 1782 nach England zurüdgelehrt, erbte
1792 von feinem Oheim, bem Grafen Huntingden,
bie Güter der Familie H. nahm deren Namen ar,
folgte 1794 feinem Vater in dem Titel eine: Graka
Moira und wurde 1816 zum Marquis von d. fi
hoben. Seit 1814 Generalgouverneur von Di:
inbien, befiegte er die Binbarees, den Scindia det
Maharatten und die Gebirgsvölter von Real.
Nach jeiner Rüdlehr 1824 zum Gouverneur dos
Malta ernannt, ftarb er auf der Reede vor dan
28. Nov. 1826. Sein intereflantes «Private Jow-
nal» wurde von feiner Tochter, der Marquiſe von
Bute, veröffentlicht (Lond. 1858).
Saftings (Sir Warren), Generalgouverreit
von Britiih:Oftindien 1773—85, geb. 6. Day 19:
zu Churdill in der Grafſchaft Worcefter, beiuht:
die Schule zu Weſtminſter und erhielt 1749 et
Schreiberftelle in Oftindien. Hier erwarb er KO
eine genaue Kenntnis aller Berhältnifle, diente 11%
ala Sreimilliner in der Armee bes Überften Elim,
wurde 1761 Mitglied der Regierung von Bengalen.
un aber vier jahre fpäter nach England zurüd.
jald nachher aber wurde er zum Mitglied der Re
gierun in Madras, 1771 zum Gouverneur toꝛ
ngalen und 1778 von Lord North kam Generai
gouverneur von Dſtindien ernannt. Unter Ihm:
rigen Umftänben vergrößerte und befeltigte cr du
Macht der Kompagnie, führte glüdlihe riex
Haftingsfand — Hätifi
gegen Tippu⸗Saib und bie Maharatten und brachte
ie öffentlihen Gintünfte von 8 Mill. auf 5 Mil.
Bid. St. Nachdem Lord North 1782 aus dem
Miniſterium geſchieden, ward H. 1785 abberufen
und von Burle 17. Febr. 1786 vor dem Unter:
baufe angellagt, in Oftindien fich ÜÜbertretungen
feiner Amtägewalt, der Erpreflung ungeheuerer
Geldſummen zum eigenen Vorteil, ſowie der Dürte
und Graufamleit gegen eingeborene Yürftenfami:
lien ſchuldig gemadt zu haben. Die Anklage wurde
im Mai 1787 an das Oberhaus verwieſen und ber
Staatöpeogeh nahm 13. Febr. 1788 in der Weit:
minfters Halle feinen Anfang. Schon die Rotwen:
Digfeit, Zeugen aus Dftindien zu berufen, verzögerte
den Rechtsſpruch. Er erfolgte 23. April 1795 und
entihied durch Stimmenmehrheit gegen alle An:
klagepunkte, verurteilte aber H. in die enormen
ofen. Die Dftindifche Kompagnie entſchädigte
ihn durd ein Jahrgeld von 4000 Pfd. St. auf
Lebenszeit, zahlte davon 42000 Pfd. St. voraus
und beiwilligte ihm ein Darlehn von 50000 Pfd. St.
Im Mai 1814 ernannte ihn der Prinz:Regent auch
um Mitglied des Geheimen Rats. Das Gerücht
Feines ungebeuern Reihtums wurde bei feinem
Zode, 22. Aug. 1818, nicht beftätigt. Don feinen
Schriften find zu erwähnen: «Narrative of the
late transaction at Benares» (fall, 1782), «Re-
view of the state of Bengal» (Salt. 1786), «The
present state of the East Indies» (Ralf. 1786),
«Speech in the high court of justice in West-
minster-Hall» (2ond. 1791). gl. Gleig, «Me-
moirs of Warren H.» (3 Bde., Lond. 1841). Auch
Macaulay hat H. zum Gegenftande eines feiner
Eſſays gemacht.
9a fand bildet in England bie untere
Stufe des Wealden, welche in Deutichland als
Teifterfandftein bezeichnet wird. Ex befteht in
England aus lodern Quarsfanden und Sandfteinen
nebit Thonen und Mergeln, welche Süß: und Brad:
waſſerkonchylien (Cyrena, Unio, Melania), nament:
lich aber Stelettteile toloflaleer Saurier (Iguano-
don) enthalten. Auf den 9. folgt der Wealdelay,
ein grauer fetter m mit Kalte atten.
‚Dat, in der faufmännifhen Buchführung ſoviel
wie Haben.
Häte (fry.), Haft, Eile; & la häto, in der
Eile: avec häte, en häte, eiligft, geſchwind.
Hath, der engl. Name für ein oſtind. Längen:
maß, deſſen Sröbe von den Briten in den ihrer
Herrſchaft unterworfenen Gebieten = Y, Yarb =
0,16 m feſtgeſetzt worden iſt. In Britifch-Oftindien,
mo ba3 9. Normalmaß beim Zollwefen iſt, heifit
dasſelbe aud Cubit oder Covid (= Elle) oder
Arm; in Benkulen (auf Sumatra) wird dag 9.
aEſtos (malaiih «Hafta», bolländ. Kobbit) ge:
nannt. Den Namen Kobbit führt e8 ebenfalls in
Atichin (Sumatra). Größer ift das H. in Fran⸗
zöhfh-Oftindien, nämlich = O,2 m. Die Frans
zoien nennen e3 bafelbft Coudée (= Elle).
Datheriey (Billiam Bage Wood, Lorb), engl.
Staatsmann, Sohn des Baronet3 Sir Matthew
Wood, vieljährigen PBarlamentsmitgliebs für die
City von London, geb. 28. Nov. 1801, Hubierte in
Cambridge und wurde 1827 an die Barre von
Lincolas: Inn berufen. Im %. 1847 von den Li⸗
beralen der Stabt Urford ind Unterhaus gewählt,
fungierte ee 1849—51 als Sigelangier bes Herzog⸗
tums 2ancafter, 1851—52 als Bolicitor-General
und wurde 1852 zum Bizelanzler bes Kanzlei:
895
gerichtebofe in London befördert, ein Amt, defien
nnahme feine Nefignafion als Parlamentsmit⸗
lied bedingte. Im Marz 1868 übernahm er den
often eines Lorboberrichter3 in dem Appellations:
gericht: im Dezember: bezjelben Jahres ernannte
ladſtone ihn zum Lordlanzler, worauf er als
Lord 5. ind Oberhaus verfeht wurde. Diefem
en entjagte er wegen feiner leidenden Geſund⸗
eit im Dt. 1872. Bon ihm: erfhien: «The con-
tinuity of scripture, as declared by the testi-
mony of our Lord and of the Evangelists and
Apöstles» (Lond. 1869). Er ftarb 10. Juli 1881.
Bathor oder Athor, eine aenpt: Böttin, von
den Griechen ihrer Aphrodite verglichen. Sie ge:
hörte der eriten Götterdynaftie der Ilgypter zu und
war die Gefährtin des lekten der großen Götter,
des Horus. Ihr Name bedeutet hieroglyphiſch,
wie auch Plutarch angibt, Wohnung des Horus.
ar war die Kuh heilig; daher fie auch mit einem
uhhaupte oder der Fan einer Kuh nicht felten
dargeftellt wird. Auch in menschlicher Form pflegt
fie die Kuhhörner und zwifchen ihnen den Sonnen:
diskus auf dem Haupte zu tragen. (6. Tafel:
Agyptiſche Mythologie, Fig. 12.) Dadurch
gt fie der Iſis, mit der fie Überhaupt die größte
erwandtichaft hat und häufig ganz tDentifch iſt.
Als ſolche wird ſie dann auch dem Oſiris zugeſellt
und erſcheint mit ihm, dem «Stier des Hades»,
ala Göttin der Unterwelt. Männer und Frauen
gingen nad) an t. Borftellung nad dem Tode in
das Weſen und die PBerfönlichleit des Dfiris über,
werben jet Gott Dſiris. Später werden die
Frauen Itatt deſſen gut 9. In griech.-röm. Zeit
wird vieles von der Liebesgöttin Aphrodite auf die
9. der ägypt. Infchriften übertragen; fie verleiht
ihrem Verehrer bie Cigenfchaft, «geliebt zu werden
in den Herzen der Männer und in den Herzen der
rauen»; ſie felbft wird «das Gold unter den Göt⸗
teen und dad Eleltrum (Silbergold) unter ben
Böttinnen» genannt, oder «sürftin des Tanzes und
ber Freuder. Sie hatte viele Tempel in Elgypten,
in Theben, in Ombos, in drei Städten, die nad
ihr Apbrobitopoli3 genannt wurden, beſonders
aber in ‚pendera (Tentyriß). wo ihr Tempel von
der berühmten Kleopatra (VI.), nad der Geburt
des Cäfarion gegründet, jeht zu den befterhaltenen
des Landes gehört. Ihr war aud die Halbiniel
des Sinai, mo feit ältefter Zeit reiches Kupfererz
gewonnen wurde, geweiht, und fie bieß in ben
ägypt. Kolonien Herrin bes Mafla:( Kupfererz:)
Landes. Nach ihr hieß auch der dritte Monat des
ägypt. sn 9. .
Dat (Mauländ Abdallah), ver lekte der bs
deutendern en Dichter ber Berfer, ein Schwe⸗
fterfohn des Dſchaͤmi, iſt in Chargird im Be:
zirk Dſcham, Provinz Herät, geboren und ftarb
1520. Seinen Ruf verdankt er einer Chamſah
oder Reihe von fünf epifhen Gedichten in Reim:
paaren (Mesnewi), in welchen er dem Borbilde des
ifümi (geft. 1202) und Amir Chusrau aus Delhi
(geft. 1324), wie er felbft fagt, rorgt. Dieſe Cpen
find «Laila und Medſchnuns, die Gefdhichte zweier
unglüdlich Liebenden, den gleichnamigen Gedichten
der ebengenannten nadhgebildet; die «Liebe des Sa:
faniden Chosru zu Schirin», gleichfalls von Niſami
und Amir Chusrau befungen; ferner «Die Ha't
Manzar oder fieben Anfichten » (Belveberes), nadı
ben «Haft Bailar» (fieben Schönheiten) Niſamis
und den «Haft Bihifcht» (ucht PBaradiefen) des
894
Amir Chusrau bearbeitet; da3 vierte Gedicht wird
nicht angeführt, das fünfte it das «Zimurnähmehe
oder «Bud von den Si siegen Timurd», nad Rifä-
mis «elandernämeh» und Amir Chusraus «Ninahi
Silanderi» («Spiegel Alerander3>). Nur biefes
legtere Werl, welches den H. 40 Jahre beſchäftigte,
üt veröffentlicht von Jones Ra utta 1788) und
Iithographiert unter dem Titel « BZafarnämeh»
r ud der Siege», Ludnow 1869). Ein Nach:
hmer 9.3 war Kafım aus Dſchunabad (einer Stadt
* — hed und or. Dicht L
atifi hieß auch ein älterer p ichter, wel
der «Ball und Schlägel», ein Gedicht über die
tigleit ber Diebe des Beihö pfes u bie zuohre
Liebe zu Gott verfaßte (dev Ball im Mailleſpiel
lehrt immter wieber zum Schlägel zurüd, obwohl
von dieſem geichlagen; ſo joll aud das Ben heiß
zu Gott zurüdiebren), jowie ein türk. Di
16. Jahrh., aus XF Heinafiat. Stadt Ama .
te (i Biehzücdhterei auf den Anden in
übdameri [in Kroatien und BoBnien.
—— — Kürt), das Aufgebot ber Grenzuölter | tere
atichier, foniel wie Hartfchier (.d.
er, joviel wie Hartichier
848 täd im ungar. Komitat Hunyad | beit
(Siebenbürgen), Station ( 8 der Linie
ki⸗Petroszeny der Siebenbürger Fehr Tiegt
im Hätßeger e, das zu den ſchönſten Gehirns
gegenben Siebe enbürgend gehört, am nördl.
des Retyczat zit (übe r 2300 m), bat einen ia Ge;
eirtögerihtu —28 ee
tumän. und ın yar. Nationalität
und griech). Korte ler, welche 16 * —
gie ingewerbe und ieh beſcha äftigen. zu weitl.
Teile des hätkeger 13 liegt das an. Dorf
Värhely (rumän. Orevilt tye, b. i. a odeol
hier and einft die alte Dalerftadt Sarmizegethuſa
tpäter das röm. Dunicipium Ulpia Trajana. Im
ganzen haͤtßeger Diſtrikt trifft man zahlreiche röm.
then Sebi zei der R 8*
atßeger rge, Tei arpaten
Hatt, eigentlih Chatt (arab.), d. i. Schrift,
wird in ber türl. Amtsſprache ſ iell ein auto⸗
grapher Befehl des Großherrn un
tenftüd genannt, welchem jener H. in bindenbiter
Form Gejegestraft verleiht. Die dem Worte 9.
gewöhnlid) beigefügten Prädifate Scherif und
Sumajun (nicht umajum) bezeichnen feine vers
ſchiedenen Klaſſen derartiger Schriftitüde, indem
beide Prädilate nur den Großherrn, und zwar
Sherif ala die PBerfonifilation der Zladıtommen;
Ihaft Mohammeds, d. 5. als edelites Zdejen, |:
Dumalın aber al3 den den, in deſſen
der böd) fen | Sind Ieneibenbe P önig fi ſteht, *
zeichnen. berühmteſt
Scherif von —E von 1 *
Humajun von 1856.
Sattala (Martin), nambafter flaw. Philolog, | nem.
geb. zu Tritena im Arvaer Komitat (Überungarn)
4, Rov. 1821, beſuchte ungar. Gymnaſien, bradjte
jeine lath. theol, Ausbildung in Wien zum Ab⸗
ſchluß, wurde 1848 zum Briefter geweiht und war
einige den Kaplan in Ungarn. Snfolge einer von
ihm verfaßten «Grammatica linguae slovenicae»
G hemmnig 1840) wurde er 1850 ald Lehrer nad)
tebburg berufen, kam 1854 als Docent an bie
Univeriität Brag, wurbe noch in bemfelben Jahre
zum auberorb. und 1861 zum ord. Brofefior ber tmarnt, fich
law. Sprachen daſelbſt ernannt. H. machte ſich
ann das Al: | Steele:
Hato — Hatto IL (Erzbiſchof von Mainz)
dient bie
—— be in —— —— sr
— —
(«Skiad a otc.»,® 856), «Ber Sram.
matil der czech. Ba —— (ea
mlarnice eic.», Prag 1857), «eammatil der ilo
waf. Spradje» uvaica **
Belt 1804) m mit son —— ——
—* —e— * —E
len ua.
—— —E —
überhaupt Kam ——
ae
dar mutationes (
**
——
DE 1800).
Oätiatal, —55 von ———
Hatte —— Bean
eſſen⸗Na au ——*
—— 3*
cr an Fr — —*
e
(1880) X G melde vorzäglihen in (beim
ders auf dem Steinb erge) bauen und — dar
abet legt die ehemalige Cijtercierſer
Dattera® (Kap), |. Albemarlefund.
„ſ. Khyachocephalia
t er amajun und Batt Scherif, l.
er Ha
Oattingen, Stadt in ber preuß. P
talen, Regierungäbegirt er
an der Ruhr, 9 km von Bodum und an der Sım
: Herdede ber Preußiſchen Staatsbahnen, "
Siß eines Amtögerihtö, hat eine Ci
*
ſtaͤtte und eine Gußfteblfabrit und za
meiſt yrot. E. In ber Nähe find Ko
ere Schloßruinen, daruater du
1226 geidleifte enbur
—ã von Bye von ei br
König
Wie ſich Pr Bulle
2 ai ei E Ludwi
A—— folgen, um fd) mt
ufo en, um
94 Korn bem Grafen, bei eri
wieber nad) feiner Burg bringen w
e nad) dem Lager wußte er aber ben
zu bewegen, nochmals na befien Yurg wie
— wo 8.
ig zu haben vorge
ben, dem —— Adalberts Bei
entzog. Ein Kern von
in beiben Erzaͤhlungen fteden.
En GE —
Hatto II. (Erzbiſchof von Mainz) — Hatzfeldt (Geſchlecht)
Satto Eh ae von Mainz jeit368, früher
sibt zu sog. Bine der Sage vom
en (f. d.) bei Ben, der 1636 von
n zerttört wurde, merhwürbig. Bei
— —— — ſoll nämlich eine Menge armer
Leute J ſeinen m Deiehl i in einer Scheune verbrannt
ao Ion, u ei alß man * ——— der
vernahm, die Umſtehenden gefragt
haben, ob fie die Brotmaͤuſe piepen hörten. Des⸗
halb, oder, wie anbere Tran weil er einſt ge:
j dwoͤren die ne lo vie [elten ihn treffen, wenn er
Aren Eib nicht er body nadım alt gebros
chen, wurbe er ne der Sage von he vielen jen
überfallen, baß er, um m Ro vor ihnen zu retten, mits
ten in dem Rhein den erwähnten Zurm
Aber aud Kinn von den Mäufen oral, wurde
[ben aufgef seiten. Der I liegt ein
Mythus zu Grun ae Geſchichte des 970 ver:
jtorbenen 9. LL. finbet rd teine Antnäpfung. Bol.
Vöhmers «Reogesta archicpisc. Moguntinensium»
(Bd. 1, Jansbr. 1877).
» Warttfleden im ungar. Komitat pe
h — an ber. 8 n Station —— bie bi
eſt⸗Ruttek der tmat8bahn, ie bier
ah Mislolg und Spoln Inot abpveigt, mit 4200 ©.,
—— — röm.-lath. Boxfeiken —* —2
(beſonders Waſſermel⸗ nen) und Vie
—— — ** Blade) Be) beizeiben. 9. bat
Say, |.
—— —8 in ber preub. Brain) geilen. die
Railau, Regi
‚ in rauber Ge in 442 m Höbe an ber Eder,
8 km imS . DOR Henberg, zählt 1010 evang. €
Der Drt bat eine Schloßruine, mer, eine
Papierfabril und treibt Holzhanbel, iehzucht und
Aderbau, Feng Koblenbrennerei.
unger. Zsombolya), Ma eden im
ungar. 6 orontal, an der Linie ⸗
Budapeſt⸗Verciorova ber — *
Staats bahn eineber blühenditen Ort] ee: |}
«Heide» im dem Hauptfi Kart
ungar. die das 1718 von den — zu⸗
raderoberte, veröbete —— ir in Fr mer
—— — Pat —A— Seifen ie Kapit
—— und zahlt (1880
58 Be nie 56
se *
—— und
nach 3 —— nanntes
14. 2*
* rer = tonnte.
hung ch Biderkt
Geben De ii Snlenbee end
bung t Wi
—28 von H. (geb. "10. DE
‚Jan. 1658) Lan, welcher fi) alß taiferl.
n Kriege außjeidnete
t den eigentlichen
enen Roienbergi ei en —58 von dem
Genf ainz die erzbifchofl. Lehne der erlebigten
Grafihaft Gleichen, vom Kaifer aber, ber ihn 1635
895
in den R and er e ſchleſ. Herr:
Ichaft t Tra 850 akm bie legtere wurde
v. 1741 von U. von Preußen
* einem Fü und ihre Behter zu titen
erhoben, Die bald barauf, 1 1148, „auch bie De hehe
titenwärbe erhielten. Beim Abfterben bi
l. Hauptlinie wurden —* mainzer und würz⸗
burger Lehne berfelben —— nur die Stamm⸗
herrſchaft Bilbenburg fiel an von ber
andern Hauptlinie. zuhenbeg und andere Gü:
ter lamen damals an ben Grafen Schönborn: :Bies
jentgeib, und erit nad langen Streitigleiten ge
ngte 10. Juli 1808 Zudwig von H., Ans
ber bes Familien dommifet Wildenburgs
hönftein (165 gem) in Beſiß der Standesherr⸗
ſchaft und omit b ber dent je jebeßmaligen Majoratss
gebührenden Surfen. Diele er Sranz
udbwigvon 9., 56, welder
früber in turmainzif ua van: in — Dien⸗
ten ſtand und als Generallieutenant 1807 ſeinen
bſchied nahm, wurde beſonders durch einen Alt
Napoleons 1. belannt. Als nämlich Berlin 1806
von ben preufß. Truppen geräumt war, übertrug
der en ehem und „oreataminifter Graf von
—— dem Sürften von 9., feinen
erjohne, | bie ie Beitung ö An
eiten und bamit bie Berpflihtung, jeden
en folange es die Verhaͤltniſſe gain,
einen Bericht an dem König einzufenden. Am 24.
Okt., een 5 Uhr, eben Stunden „dns ebe
fang. Avan tgarde Berlin erreihle, vb.
an ben Major von Anefebed vom Ge
bob er von der rang. Arm ee nichts Offi is mie,
als baß er eine an Magiſtrat zu Potsdam
richtete a gejehen. «Die Franzoſen
vr en Rorpe | ei 80000 Mann ftarl; andere
e3 feien nicht 50.000 Bann; aud) —*
de der R rie äußerft ermübet jein.»
Diet 66 Schreiben kam in Rapoleona Hand
— et. wurbe. 5. verhaftet, aber auf bie —
ſeiner Gemahlin vom Kaiſer wieder in iheit ge:
— —— wurde H. zu mehrern diplomatiſchen
bungen 0 geb t; unter anderm brachte er
eh zu Anfang des . 1813 das Entihuldigung3-
ig | Ichreiben des Königs von Preußen während Yorls
ulation na arid, In der Folge bekleidete
er den Geſandtſchaftspoſten am niederländ. Hofe
und jeit 1822 am * l. Hofe zu Wien, wo er
3. Febr. 1827 ftarb. Die fürftl. Würde auf
feinen Sohn über, ben en Friedri
>| Sem nah beffen nS: 4 wen olaten‘ Zobe
6 0
fein Sohn Hermann ( eb. 4. Gebr. 1848) ſucce⸗
dierte. Der Dheim bes em, Graf Marimis
lian von H. geb. 7. Juni 1813, betrat die diplo⸗
3 | prech Gear ging im Mai 1849 als
Gefandter nad) Paris wo er 19. Jan. 1859
rb. Eine Schweiter desſe Iben war die Gräfin
sub | Sophie von He eldt (1. b.).
ohn der vorigen, Alfred, geb.
— 1805, —* 10. Mai 1870 in den preuß.
md bamit Begründer des
I Deu — Pi Bildenburg, Die Beiigungen
dieſer find: die © tanbesberrichaft Wilden:
Duo Schoͤnſtein im Regierungsbgit Kobleng und
die Rittergüter —— — Ti Morp u.f.w.
im Negierungäbegirt Bruber des
Fürften Alfred ift der ee —— —* Gcaf
aul von Haßfeldt (f. d.).
896
Hatzfeldt (Paul Melchior Hubert Guft., Graf
von), preuß. Staatsmann, Sohn des Grafen Eb:
mund von H.:Wildenburg und der Gräfin Sophie,
geb. 8. Dt. 1831, trat nach Beendigung feiner jus
rift. Studien in bie biplomatifche aufbabn und
war zunädjit als Legationsfelretär in Paris thätig.
Nach Berlin berufen, trat er ala vortragender Nat
des Auswärtigen Amt3 in unmittelbare Beziehun:
en zu Bismard, begleitete denjelben während des
eutſch⸗Franzöſiſchen Kriegs von 1870 und 1871
nad) Frankreich und wurde 1874 zum außerorbent:
lihen Gefandten in Mabrid und im Oft. 1878
pum Botichafter in Konftantinopel ernannt, wo er
je ala Doyen des diplomatifchen Korps nament⸗
ih um das Buftandelommen der türf.:gried).
Drenzfommiffion verdient machte. Nach dem Tode
des Staatsſekretärs von Bülow tehrte 9. im Som:
mer 1881 nad) Berlin. zurüd und übernahm zuerft
provijorifch, Später. definitiv deſſen Geichäfte, nach:
dem er 13. Dft. 1882 zum preuß. Staatsminiſter
und Staatsſekretär des Auswärtigen ernannt wor:
en war.
en (Sophie, Gräfin von), befannt durch
ihr Verhältnis zu Ferd. Laſſalle, geb. 10. Aug. 1805
als Tochter des Fürften Franz Ludwig von 9.:Wil:
benburg-Schönftein, murde 10. Aug. 1822 mit Ed⸗
mund, Grafen von H.:Weibweiler vermählt, aber
30. Juli 1851 von ihm geſchieden. Während bes
Scheidungsprozeſſes entwendeten, wie man jagte,
auf Laſſalles Anftiften, Aſſeſſor Oppenheim und Dr.
Mendeljohn im Mainzer Hof zu Köln der Baronin
Meyendorf im Aug. 1846 eine Kaſſette, worin fie
für die Verteidigung der Gräfin wichtige Urkunden
vermuteten. Dieler Diebitahl führte zu einem Bro-
zeß, der großes einjehen erregte und mit der Ver:
urteilung Mendelſohns endete. Lafjalle veröffent:
lichte eine Schupfchrift für die Gräfin und wurde
deshalb wegen Berleumbung verurteilt, von ber
Teilnahme an dem Kaflettendiebftahl nad einer
meilterhaften Selbitverteidigung freigeſprochen.
Bon da an hatte die Gräfin als «mütterliche Freun⸗
din» großen Einfluß auf Laſſalle und mar auch bei
deſſen Tode 1864 zugegen. Ihre fpätern Verſuche,
innerhalb der ſozialiſtiſchen Bewegung eine Nolle
zu ſpielen, ſchlugen fehl. Nachdem fie ſich mit ihrer
Somit wieder ausgeföhnt, lebte fie auf dem gräfl.
ut zu Srauenjtein oder in Heddernheim, zulegt in
Wiesbaden, wo fie 25. Jan. 1881 ftarb.
Satzmann, |. unter Heße.
Saubajonett, f. unter Bajonett.
Danbe, Kopfbededung für Frauen (im Mittel:
alter auch für Männer), beſonders für verheiratete
rauen (während die Jungfrau dag Haar Boa ber:
abfallend zu tragen pflegt), daher Zeichen ber
Srauenwürde, und unter die H. kommen, ſo⸗
viel wie heiraten. Tibertragen auf ähnlich geformte !
Gegenitänbe beißt 9. ein gefchweiftes uppelbadh
(f. unter Dad) ‚. ber_zweite Magen (Negmagen
der Wiederläuer; bei Bögeln der haubenartige es
derbuſch am Kopf; in ber Heraldit die Biſchofs⸗
müse, am Hammer, Beil u. |. w. bie Öffnung, in
welcher der Stiel ftedt; in der Vapierfabrilation
ber Verſchlag oder Halten, ber zur Verhütung bes
Sprigend über Die Meſſerwalze des Holländers ges
dedt wird; bei einer Glode deren oberfter Zeil.
— ſ. unter je n.
Saubenmeife, |. unter Meiſen.
Sanbentaucher, f. unter Taucher.
Hauberge, ſ. Sadwald. N
— —— — — — — — — — — — ——— —— — A, — —— —
Hatzfeldt (Paul Melchior Hubert Guft., Graf von) — Haubold
Sauberriffer (Deore a.
Graz 19. März. 1841,
Mimden und Berlin und ging dann zu Friend
Schmidt nah Wien, zu beffen vorzüglichhten Sdä
lern er gehört. Bei der Konkurrenzausicreibun:
für die Errichtung eines Rathauſes für Münder
1866 wurde fein Projekt im got. Stil zur Ausfik
rung angenommen. In derſelben Stadt baute e:
noch das Kaulbad-Mufeum, das Wohnhaus de:
Malers Defregger, ferner in Kaufbeuren ebenfal;
dad Rathaus, diefes im beutichen Renaiſſanct
Goralter, viele Landhäufer in der Nähe Münden:
u. f. w. 9.3 Brojelt des Rathauſes für Wie-
baden wurde 1883 zur Ausführung angenommer.
7 Graz leitet er den Bau ber got. Herz⸗Jeſulirche
eit 1881 (franz. Yrübgotif).
Sanbite, von Hauffnig, czechiſcher Verſtümme
lung von Hauptbüdjfe, einer verfürgten Steinbüdie,
aus welcher 1d fpäter die H. als kurzes ammer-
efhüg entwidelte. (S. Gefhüsg.) Der Nam
5 bat keine allgemeine Anwendung in ber Bene.
Architelt, geb.
uchte ——
nung ber gezogenen Gefchüßarten gefunden, imd
man Spricht bei biefen anftatt ber 9. gemöhnlis
von «lurzen Kanonens.
Saubner (Sottlieb Karl), Zierart,geb 18. Sept.
1806 zu Hettitebt, ftubierte 1826—29 Tierheiltund
u Berlin und wurde dann anatom. Aſſiſtent da
elbft, 1831 Kreißtierarzt zu Ortelöburg, 1836 jı
Greifswald, woſelbſt er auch als Docent an der
tönigl. Staats; und landwirtichaftlihen Alademit
thätig war, 1845 Brofeflor an Alademie zu
Eldena, 1853 Direktor der Dresdener Tieranra
ſchule. Er wurde 1878 penftoniert und ftarb 17. pri
1882 zu Dre2ben. Bon feinen Schriften find bereei-
gubeben: aliber die Magenverbauung der Wieder.
äuer» (Anllam 1887), aLandwirtſchaftliche Tierbi
kunden» — 1837; 8. Aufl., Berl. 1880), «Zu
Gejundbeitspflege der landwirtſchaftlichen Hau⸗
fäugetiere» (Greifsw. 1845; 4. Aufl., Dresd. 11),
«Handbuh der Beterinärpolizei» (Dresd. 1891.
Auch Durch muftergültigeReorganifation bei Prien
närweſens in Sachſen hat ſich H. verdient gemadt
Dauboden, |. unter Erdbau.
Haubold (Chriftian Gottlieb), Rechtsgeledttet.
eb. zu Dresden 4. Nov. 1766 , ftudierte zu Leipzu
Brit 1781 die Rechtswiſſenſchaft, wurde 1789 aubtt
ord. Brofeflor ber Recht3altertümer und 1797 on.
Brofefior des fächl. Rechts of Leipzig, Ancner
beim Vberhofgericht, 1802 Beifiger der Juriſten
ray 1816 Dberbofperichtärnt. Gr ftarb de
elbft 14. März 1824. Unter feinen Schriften kn
beſonders zu erwähnen bie «Institutionum hister!-
carım juris Romani lineamenta» (2pg. 1806:
2. Aufl. 1825), «Institutiones juris Roman
rariae» (Bd. 1, Lpz. 1809), «Institationum jun
Romani privati historico-dogmaticarum epiton®
(2p3. 1814; 2. Aufl. 1827), «&lanuase |
rum» (Lpz. 1819), «Lehrbuch des ſächſ. Reit
Lpz. 1820; 3. Aufl. 1847—48) , «Doctrinse Far
ectarum lineamenta cum locis clasaicise (
1820), die Ausgaben ber Skrift bes Rogeriu⸗
neventanu3 «De dissensionibus dominerum» I%%
1821) und «Antiquitatum Romanarum syniag@w
von Heineccius (Yrantf. 1822). Geine «Up
cula academica» wurden von und Shot
herausgegeben (2 Bde., Lpz. 182529), feine dr
tiquitatis Romanae monuments» von ran
berg (Berl. 1830). Die bes Gar
durch Riebuhr geſchah auf Anregung von 9.
and (Joh. Carſten von), a ber | bedeuten:
Hauch — Hauenftein (Gebirgspälie) 897
li d der 3 ’
ins Be en ei Den, 9
hen bän. — ber neuren Sei Se ihre
gr. eit ie die Srofehur de . ui an an pi fie a
bemie zu Sorde, bis er 1846 als Profeſſor ber
nordiichen Litteratur ge u Kiel nn ehe ward.
er von bier durch den Ausbruch ber Revolution von
1848 vertrieben wurde, gewährte ihm bie Königin
Maris Sophie Beieberite eine 3* ber Nahe
n Kope auf dem Schlo derilöberg.
Ta Y Ohlen 8 Tode erhielt e „al die Bros
feflur der Afthetil an der Univ n
1858—59 befleidete 5. ben P nn "als Theater:
bireltor, 1860 war er Theatercenfor. Er ftarb zu
Rom 4. März 1872.
Bereits in feinen erften, dramatiſchen Verſuchen
(«Eontrafterner, 1816, und «Rojaura», 1817) ents
widelte er ein Talent, das mehr in die T —8
als der Gewandtheit ber Form nachſtrebte
J. 1821—27 untermoner er ae Reiſe bung Deut, | St
land, lien und fein — zus
dien tw, ne (1
1836), «Gregor VII.» und «Don — ee ir
„Karl ben tes Döbd» Roofriäts is Belei
2pj. 1 1884), «Soenb ratber (1841)
unb —ã tig» 11680), denen fpäter Kongens
Posen, it 65 (1958) um enzit af Navarra» (1868)
e
Stade, «
penb. 1849), wur
den mit vielem Beifall gegeben und auch in
land und Schweden au et. Gine Sammlung
Baerler» (8 5 1862) bat er
ur das * Pete
Gedicht «
—— —— — en ubertB. Au Gen
«tyrifte e Dialer (Ro openb. 1843: 2. Aufl. 18654),
Digte 09 Bkomancers (1861) und Ry⸗
oem (1869) enthalten viel Gelungenes.
(benfo befundete er ald romantifcher Grzähler in
mu m ar (1834; 2. auf. 1848), «Gulb»
r Samen 2 er * —S a Abe | ie
» 6. r «
vo (2 Bde j * Bopen Fat —
—* Doc 1858), mar ei 862), «Char:
Buffer (1859) u. f. * ein —— — hu⸗
5*
Die „outobiograp
Kopenb. 1867—71) be bel feine
* Ei Be Deutihland and erfälen ie norbifche
ne Sammlung feiner
feiner
«Dramatifle
jelbft ——
—— * en ey F in ne —58*
n
heilen Me Gem ler 09 —E (7 Die.
Kopenb. 1 1873—
15). tio
bilber aubilber),f. unter Ab —8
ſ. 55 Bild
u.
Sand t. Sän
162 Nov. ST Reu —— Ahe ——
—— —— hatte ehem *
Fa — — ——
1869 — ſie mit nit gleichem
fa en — non, mit ges
ringerm Grfo Far 0 fe
wit Sivori burg Gin sing fie ——
nd Frankfurt a. M., wirkte 18230 - 18 als Mit⸗
—— et 13. Kal. VIII.
und | nen von
& | «D diefe
bis ——
— errei
Brüflel, Amerila und fand. Geit 1881 lebt
3 Gattin bes Reifefc ellers Cruſt von
— 53 meiſt in la.
r das Soubrelten⸗ und Roloraturfa & ein
angvolle, t in ben o en weiche Stimme.
Dane, bei einem Mahigang (f. unter Mehl⸗
fabritation) biejenige Borri tung, mittels beren
der sau erftein an ber den
ſpinde SA ift; au fonied wie Derel (f. d.)
un
nenſchild (Richard Georg Spiller son)
als Dichter belannt unter dem Namen Rar Bat;
bau, 24. Mär zu Breslau, wibmete
fi Bf Dem blu per Sehe an b Rame:
ralwiſſenſchaften, das aber bald gegen bie Beichäf:
fe mit neuern Sprachen, ie te und $
— in den Hintergrund trat. dem er ſeine
ah ten in Heibelberg ortg 7 bereifte erden
ie Bode, Fran
dann nod) ein at lang bie kan
— Un
egungen von auf ſein Familien
—— —— —
bei Bauerwi
Dihtern ber
—
inde» (Bar. ;
fon 20. Yan. 1855
—— e FE * — 2. rn unge
Ren beutfen tier *
arbeit «Ein m Bi in Bi
—— *
Die all —* Hufmectjomt eit erreg 2
Romane «Nach der Ratur» (8 8 Bbr., 23:
2. Aufl. ve) und «Aus ber Ju
b. 1850). In Togialer 38
ven fie gr freifinni n Rich
Soc ebler Au affung.
— en
nbet feine einge un
deital rag gs Mad ern
— 2 urapäfle auf ber
Grenze ber eng br (mei, Banane Ba d * Solot
Die übe Obern km lang, führt
von Schal (, (f. d.) al —* — fübwärts
des Frenl enbahe unb bie Shlndt von
zu dem alten Stadtchen Waldenburg
über dem Meere, 14 ke von Sienal), Brig!
"dem Au Zangenbrud
durch Pracht —* A u Rz
aͤrme a —
ber belebten jet Dimt
fie ſeit der ns ber Linie Feld ten ber
Schweizeri welde mil
898
———ã— ——— ben Untern H.
—*ã nur noch dem Lolalverlehr. Beim Baue
dieſes —5 — verunglüdten 28. Mai 1857 durch
eine
verloren ihr Leben bei den Ausgrabungsverſuchen.
Hanenftein, die Heinfte Stadt des Deutichen
Reihe, im. Großherzogtum Baden, Kreis Walds⸗
But, am Rhein, mit (1880) 176 E. und einer Bur
ruine, ift ber Hauptort ber z breißgenifchen Sera
5., 427 gkm mit 42000 E., bie ſich durch ihre kraͤ
e Geftalt, eigentümlihe Sitten und bejonbere
eibung o: auszei Fa Die wurde 1409 die Hauen⸗
einer Eini sung Ihmä eier Stände und
täbte gegen here geile
ufndnt® gewechfenen, Dann nad) Hinten defekmmm.
rts gewachfenen, dann n n gef s
ten Edʒzã gi Unterliefer ie männlichen
Schweine. Dieſer Ausdrud wird ſtreng genom⸗
men nur für die untern
Hausſchweins, das ebenfalld aud) genannt
wird, ge uct. Beim männlihen Wildichwein
bagegen, bem Seiler, werben biefe Cdzähne Ge⸗
wehre genaunt, bie Heinern ber Db ertiefer heißen
in en egenden Haderer.
anz, Ritter von), her ervorragender Geo:
(og und 3 aͤontolog, geb. zu Wien 30. Jan. 1822
8 Sohn des Bi präfbenten der k. 1. Hofkammer,
ae abfoloierte das
rlürs in Wien, dann bi
tubten an ber Bergalademie in
1843 trat er für einige Monate in Pe & —ã
Montandienft bei den Eiſenwerken zu Eiſenerz in
Steiermark, wurbe aber noch in-bemfelben Jahre
an das unter ®. Haidingers Leitung ftehende
taniftiiche Mufeum in Wien berufen, wo ex ſchon
184 fe feineö entlichen € „orträge ve gie
er
Önlbingers int un en Kon feine Fa
——— Arben: — Cephalopoden des Salzlam⸗
der Sammlung bes Yürften von
Deere | * ien 1846). Unmittelbar nad Er⸗
richtung der k. k. Beologliden Reichsanftalt wurde
9. 1849 zum eriten Bergrat an be
und war nun bis 1867 mit geolog. Aufnahmen in
allen Zeilen der Monarchie Khäftigt. Die zahl:
seihen Arbeiten, bie er in dieſer Beit vollem! en
And nrößtenteils in ben Schriften der Rei
und der Alademie ber Wiſſenſchaften verd Ft:
außerdem publizierte ex damals: Geolog. fübers
cht der Bergbaue der öfterr. Dionardjier (mit Fr.
tterle, Wien 1855), die « Geologie Siebenbürs
gend» (mit ©. Stache, Wien 1863) und Die «@eolog.
te Siebenbürgend» (dermannit 1861). Im
1867 wurde H. nad) dem Rüdtritt Haidingers zum
Direktor ber Deoingihen Neihöanftalt © ei
Ehen, ind
elben ernannt
— ee nen
e erreidhif eUnga Sr
anhien (in 12 mit ei em Heft Er
sungen zu jedem einzelnen Blatt, Wien een
78), ferner «Die Geologie und ihre Anwenbun auf
bie Kenntnis der Bodenbefhhaffenheit der Gſter⸗
EN Ungarifhen Monarchiey (Wien 1875;
1878) und eine «Beolog. Karte von Öfter,
reih:UIngarn» (4. Aufl. 1884).
Häuer, der eigentliche Bergmann, welcher bie
anterirdiihen Baue berftelit, die Mineralien ges | Beb
winnt, die ie Beiteinsarbeiten burch Hauen verrichtet
u. ſ. w. Dan unterſcheidet ben Jung⸗ oder Lehr⸗
PM er, ber noch nicht ausgelernt Bat und noch nicht
chachtes 52 Arbeiter, und weitere 11 | noch
ne des. männlichen | ler,
nafum und ben | wes
Hauenftein (Stadt) — Hauff
den Bolllohn erhält; den Xit:, 332 oder Bali,
Auer, der ausgelernt bat und den Volllehn m
kt; hen Dopnelbänet, > der bappelt jo ziel
o lange arbeitet als —
ober Bollhäuer; Bang: oder Ganghanet, de
aber au en arbeitet, Bünge gewinnt u. |. w., dam
Doppelhöner und Une
TE Me ig an
—*
55 —AA —
bäner, Bem der ai ben Geha — F
ieferten echnet oba:
ober ct
Lohn arbeitet.
— eben. u. Bergban, B.1,68.
ur umulus.
Dan Eh), mn beutfcher
geb. Stuttgart, befugt: | *
1816 bie Siotetäue, zu — und
feit 1820 Theologi en. A
Claurenſche Manier
Bublifum ala ein echte
men wurde. Exrnftlicher gemeint
«tontrover&p über 9.
vor
blihmm in Var tmefle 1827», worin $. je
t n de e 2, worin H.
Gegner in der Meinung bes Bublitum:
beaftob verfeste. Sein Roman «Pi (u.
ft Stuttg. 1826), worin bei einiger Breite de
Eharattere, fonder# die der ſchwäb. Yauerr
—5 — Eee Sotalitäten —— ON
x omanen, weit
in elle 6 dem | Walter Gon⸗
eben Erd
geſchri —S— im Die
mer Ratäteller» (Stuttg. 1 Ad) dark
—— —
Beten vom 28 rtö» unb «Das Bi ie
ai ne Weifterftüde
Bon —* lyriſchen Gedichten
Ar — ——— ar
ernacht⸗ und
Sr de Di Bsacien den. ——
on des «Mo
er —— Stuttgart. I
— me Ehlttgarı or
—ãæ— ——
—* Auflagen. Dal.
ensbiſd des Dichterd» (Sm ı 1881). cr
Nr
u ‚
—* in ber Hebaction des —8 ude
Haufe —
Berfaffer der Werte «oben unb Trachten» ( (Statig,
1841) und aan 2 aus bem chen und
(2 Bde,, Stuttg. 1840)
Daufle (Srieberite), belannt unter dent Namen
—— ooon Deere (f. d.).
Haug (Joh. ob. Epriko Seiebr .), beuticher Epi⸗
Bee upon Hr pätern Brofejlors an
er Autigarier Kartöfchule Balthafar H., geb. 19.
1761 Sieberkopingen 1 in Bür
ie ie Sie in Zubwigäburg und Ba un
Beide und ftudierte ſodann
Reel *8 wo er 0 6 mit Edle Geeunb|
die Rechte. Rach feinem bgange non
chule wurde er 1783 Gefretär bei bem
ejeimen 3 Kabinett, 1794 Geh.
nd Biblinihelar. Gr farb zu Su
—— Fi r die
Tehteit * pen
Berwegli
F “
—* ENT BEER
1804, 8. er mit
&. Spigransma ——e
2, 6: St. Gallen
be — be, Demgehe 5
« tie. Gine Auswahl feiner «Webichtes | Bei
5 ven im Fr (2 Bde., 1827) und zu Stuttgart
„Dans en , 4, ‚ geb. 30. Jan. 1897
bad Oymnafum in Otutigart, Rubierte
. 9.3 Haup
tur if die Ausgabe und läderiehung
a Brahmana of the Rigvedas (2 ——
—
ich, durch zahlreiche
—— auf fo ——7 ã
on | Die
wuchſen, ber mit Dünger aus
chen
899
find noch zu neuen:
ler bie mir iche Bedeutung bes Des Morted
—** 1868)
manen» . nd
und «Bebiide und ——
u @ »
(Binde. 1825). agen eiſoroche
giöfen Im Mormegen neh "eb. 8. „SH Hr
eu Dem Dofe Dange im Air Tune, trat jeit
——— een hie
es
Pr —* tirchlichen Orbuung i2 zu
et *
—— in Stille auf feinen feinem Sote Bnehtmet
‚on —A— — Bene, "Sans Rielien H. og
— art, Graf —— on):
te 1752 en Gute Beni * bei
—⸗ um als 853
aber noch in —
die Leitung ba ud
Bingen enbeiten. Mit 2 jun 3
vertadipft Far bie pueite Teilung Bo en (178m, De F
* Einen
abtrat
worden war, © macht ——
‚we 5
hen dal bie die mit ee Slankıci
des en find, — t wird, an ae nn
vergiftungen ng geben. *
900
in der —* un: Bleiwerlen werden leicht bleihaltig:
Tiere, wel de Waſſer aus folhen faufen, erliegen
der Bleivergif tung bäufig; treten ſolche bleihaltige
lüfle und e über ihre Ufer, überichmemmen
je nabelie iegende zriften und tterfelber,, jo wer:
den mit Schlamm, Sand u. dgl. die Bleimoletüle
abgelagert. Wo das Stünen des Sanbes aus
den Bleipochwerlen in Bäche und Fluſſe geleglic
verboten ift, wird derartigen Bleivergiftungen bei
ee vor ebeugt.
rtſchaften, Sauländereien,
faiß —* auch Güter in Vofen,
weiche früher, als das Land noch wenig beuöltert
war, gegen einen jährlichen geringen Zins ohne
Kaufgel⸗ [d als —— verliehen wurden.
Hanlik de Bäralja (Georg), Kardinal und
Erzbiichof von Agram, geb. 28. April 1787 zu
Tyrnau in Ungarn, wo er auch die aa. Studien
abjolvierte, trat dann ind erzbifhöfl. Seminar zu
Gran, kam 1806 nad Wien, wurde 1812 erzbifchöfl.
Arhivar in Ofen, 1814 Konfiftorialnotar 1816
Setretär, 1825 Domberr, 1830 Titularbifchof und
2b tereirat, 1882 „Droßpro ft von Agram,
1837 Bifchof bajelbf und zugleich Wirkt, Geheim: | Er
t. Zweimal (1838 und 1848) bekleidete er bie
Würde eines —* Stellvertreters; 1848 wurde
er mit feinen beiden Brüdern in den Abelöftand
erboben, und als das bisherige Bist Bistum Aaron Inge
Metropolie erhoben wurde, wurde 9. e
biichof von Agram. Die Rasbinalamürbe et er
1856. H. zeichnete fich durch eine fait ſchrankenloſe
N Aa durch wahrhafte HSumanität und
p
Hauländer Wirtichaften — Hauptaktionen
Haupt (Eric), Iuth, Theolog, geb. 8. ai 18
zu Stralfund, ftubierte 1858—61 zu
1861 a zu Stolber Maler in le
tom a. d. Rega, 1878 ord. Profeſſor der 33*
zu Kiel, 1883 zu Greifswald. Von feinen Schriften
jeien genannt: «Der erfte Srig des Johannes
(1869), «Die altteftamentlichen Citate in den via
Gvangelien» (1871), «Die Kirche und bie theol
en (1881).
an (Morig), nambafter Germanift und lat:
fcher ilolog, Ar 27. Zuli 1808 in —
ſein Vater, edri⸗ H. ee
1774, geft. 1. me bie *
ausgabe der Yabrbücer va je Sad:
Ichreiberd Johannes von Guben» (Börl. 1837)
ſowie als lat. Dichter durch Überjeptungen Sir
ſcher Gedichte («Carmina X Goethii», 2pj. 1841
und deuticher Kirchenlieber (Hymni Bacris, &
1842) be nt gemacht hat, das Bürgernehum
bis 1832 verwaltete. r junge 9. Itubierte 1826
—30 in Leipzig unter Hermanns Leitung Khilol⸗
gie und Habilitierte fich daſelbſt 1837 durch Berteibi
gung feiner «Quaestiones Catullianaes ( I
erhielt ſodann 1838 eine außerorb.
und 1848 die ordentliche ver E beutigen un
Sitteratur; 1850 erfolg feiner
an der nationalen Bewegung EN 1848 und 1819
feine Amtsentfehung. Seit 1848 itglieb bern
Deieli aft der Bi Inhalten een er 180
das Sefretariat epbilof.
behielt, bis er — an Sachmann
Vrofefior der Haffiichen Sitterahur be ri gi
feltene bereitichaft aus. Außerdem war Si ein rufen wurbe; 1861 warb er beftänbiger Gelntär
eifrige * urg —** Anhaͤnger und Verte der Alabemie ber Wiſſenſchaften. Er ftarb 5. dei.
Oftexreich und —S — 1874 zu Berlin.
ee SE) che Menge
u ehterer lie n ochverraͤter pro⸗ en, teils der klaſſi an.
itribieren. Auch als theolog. Schriftfteller ift 6 her lestern find befonders 3 Yen
kannt, feine Hirtenbriefe (« jelectiones Encyclicae
literae et dictiones sacrae», TI. 1—3, Wien
2 Saben biftor. Wert. $. tarb 11. Mai 1869,
ulleville ( Proſper Charle Alexandre, Ba⸗
ron he bein. ublizift, 28. Mai 1830 in
Luremburg, befuchte dad nam in Latti
und widmete ſich ber Redism enſchaft in Bruſſel,
Bonn und Paris. Das kath. Miniſterium De
DedersBilain XIII. übertrug ibm 1856 ben Lehr⸗
ftubl des Naturrechts in n Dent; als ihm biefer ein
Jahr barauf bur ben S tu feinen Gönner wieber
abgenommen wor ete er als Drgan ber
tath. Oppofition den —— aber das Blatt
hatie leinen longen Beitand. Im . 1865 über:
nabm e die Be es Nongt oͤrifi Saat
generale» et it er glei ts
redacteur bes «Journal de Bruzxell Pi 2 vorzdg,
I ſten Organs ber —— are An
elämpft darin mit gro e e⸗
anzen der Ar Epift nie Unter
feinen gu ndigen Schriften fteht obenan bie ge:
trönte — eHistoire des communes Lom-
bardes depuis leur origine jusqu’a la fin du
13° sitcle» (2 Bde. Par. 1857-69); ferner: «De
l’enseignement primaire en Belgii ue» (Brüfl.
1870), «La nationalit6 beige ou Flamands et
Wallone» Ai 1875), «Le definition du droit»
(Brüff. 1 «De l’avenir des peuples catho-
liques» (1876,
Daun, |. Uhu.
Sant (anatomisch), f. Kopf.
1850 | aCynegetica» bes
bervorzubeben fein: tri
Ausgaben ber «Halieutica» des Dpib n
Gratius und Remefanıd
1838), er «Metamorphofen» bes Dpib (3.
Berl. 1809), bed Horaz (3. Aufl. Lpʒ. 1871), dei
Catull, Tibull und Properz (2, avi 1861|
und des Birgil R 1868: 2. Aufl. 1873), Aut
Lp 3 los (2 Fee
z. und den Afchy
raus. 9.8 bebeutenbite philol. Arbeiten find Die
itiſchen Ausgaben des «rec» (2pz. 1839;
1871), der «Lieder und Büchlein» und dei ma
Heinrich» (Rpz. 1842, 2. Aufl. 1881) des Harkmanz
von Aue, bed «Guten ©
Ems (£p}. 1840), des «Windbele» (2pz. 1845), be
Lieder Gottfrieds von Rei
abe eſten
(«Des Minnefangs . 1867; *
1882) wurde von 9. v a iu die neuen Ink
gaben von befien “Nibelungens Ber. og. 1
olfrem (Berl. 1854) und
weibe (Berl. 1858 u. 1 868) be
ER Balleröleben gab er
Bde.,
lan Boe,,
—65; neue
0. die y sn og feine «Opus
Lehrer»
a Daupt« und Staau⸗
en
d» von Rubel] vn |
3263 —— wa
Hauptbeweis — Hauptmann (militärifd)
Hauptbeweiß (jur.), |. unter Beweis.
bilauz Mi unter
Hauptbnd.. Die —S — — über das
Bermögen (die Buchhaltung, f. d.) erfolgt in einer
Anzahl von Büchern. Dielenigen Bücher, weiche
man gewöhnlich für unentbehiii bält, werben
wefentlihe oder hauptiä glice Bü aud wohl | m
Hauptbüder (im weitern Sinne) genannt, mährend
die andern Hilfsbücher heißen. Zu d
erfterer Art gehört auch das Hauptbud (9. im
engern Sinne). Die Beitimmung desfelben iſt eine
verichiedene, je nachdem man einfache oder Doppelte
Buchhaltung bat. Da die einfache Buchhaltung in
den weientlichen adern fih darauf beichräntt, über
bares Geld, fomwie über Guthaben und Schulden
Rechnung zu führen, da fe ferner erftere Aufgabe dem
Staftenbude zufällt, fo dient das H. nur lehterm
Zwede. In diefem Bude erhält jeber Geſ ftas
freund, mit weldhem man derart im Berlehr
daß Leiſtung und Genenleiftung nicht glei
erfolgen auf Due Seiten, nebeneinander (wel
ummer führen, d. b. «foliierte werben),
alte auf einem Blatte : ee hohumz oder «Folior) eine
nung — eine «laufende» Rechnung (eben ein
* endes on⸗ ein ⸗·Contocorrent⸗).
das H. einfachen Buch anne zusrälhtig
aus bior ‚Rehrungen be ehr und alle derartigen
Rechnungen enthält, ibt es au HE
correntbud. Die inte En einer ſolchen R
Schdans Möfreunb eine Gef — hu We
ne Geſe rma iſt, mi
« Sollen» oder « Debent»), die rechte mit «Haben»
oder «Srebit» (für Bejellihaftsfirmen mit «Haben»
oder —— überichrieben. Außerdem ſteht auf
der linten Seite bie Firma und auf ber rechten ber
Wohnort des Geidjäitsfreunbes. Die Sollfeite ie
für ie Geldbetr he — rjenigen Leiftungen be
dye der —— —7 — in uns empfan en Mt,
die von ihm zu unfern
lot Bere — (0 des und nadıträglic bei Im
Rabatts, —8 u. ſ. w. 8R die Ha
ſeite die Leiftungen, we he ber Jäftsfreund und
emacht hat und bie von uns, alſo zu feinen Gun;
en erfolgten Berzidhte au immt. Statt «Soll»
fagte man urſprunglich «foll geben» (d. h. «foll uns
wiedergeben, ſoll und nn), att «Haben» aber
efoll von und wieder oll von uns erſegt
en »); baber ift bie von ichtlaufleuten für
nzelfirmen zuweilen gebraudite Form «Hat» (ſtatt
ben) unridtig Einen Seldäftäfreund (ober
deflen he mit — Summe belaſten (ober
Debitieren) r feiner Rechnung) eine
Summe Erusofiärelben, bedeutet bie Summe
in das S Eh Rechnung eintragen; einen Bes
—— reiben oder den
—8 für den Be oder mit dem Be;
e) trebitie: esen I, ——
tra iner R
ut ns abe von einer Para entla
Friede eine Summe, bie in — Soll
—X auch — oder teilweiſe) in
er die ihm gelieferte ei (gan
* —— murũdgegeben bat. Die für bad 9. | mei
beftimmten Ginträge erfolgen a ni n
andern weientliden morial und
— zum nie aud) m Es Be En
aufbu wegen i
Srundbücer hei d man
nad derfelben Urſache wegen Aue ein Über;
en B — Keen en nicht nur über jede
901
ige indes 6. nennt. yebod) ollen bie Über:
3 9. fobald ale m (am beiten all:
tao * ) erfolgen, damit, falls ji) unerwartet eine
nung mit einem Geſchaͤftsfreunde nötig
un die denjelben betreffenden Boften nicht e
aus ben Srunbbüsern julammen ngelucht werden
—A —F Rechnungswerk der boppelten
haltung if im 9. vereinigt, fobaß lekteres
Art von Alten
und Balliven, fondern audy über deren Gejamtbeit,
fowie über das aus lebterer fidh de Nein:
vermögen und über defien Veränderungen (über
Gewinne und Berlufte) a Juch hier erfolgen
ref
ie unter «Bu »ang n e
fowie Schiebe-Dbermann, «Lehre von der Buchhal
» (12. Aufl., 293. 1881); Odermann, «Brattif e
in eitung zur Bud tung» (7. Aufl., Lpz. 1882);
Treuber und Spalt ol, « —— —5 zue
fau en mr tung» (D 888).
teabeng, unter Gaben,
Baustsefim ah ſims.
Sauptgraben (Großer) oder Havellän⸗
diſcher — in der Provinz Branden⸗
burg, Regierungsbezirk Botedam, geht vom Ho en
Nauenſchen See im RD. von Rathenow du
Havelländifche u ih biß zu ur Havel bei He
dersReuenborf, i > von & el. Er wurde,
ehe | pauptiachlih zur Entpäfferung bes avelländifchen
8, —— —— 2- 10m
owie
breit und 1,3 m tief in feinem öftlichften
Teile auf 15 km n finder. Mi i indung
t der 25,3 km lange Fr e Yauptlanal ober
efader Kanal, auch al genannt ber an
iejad vorüber zum faı fana een bin führt.
DSauptinterventi t die Klage, durch die
derjenige, welcher ae Ya das Recht, worüber
chon ziotfchen andern Berlonen ein R töftreit an:
ängig iſt, an ober er zum Zeil Nu N in Anſpruch
nimmt, na deutf :@ivilprogeßs
ordnu {wie A Bien na a gem gemeinen
Recht) ſeinen Anſpruch gegen beide Parteien dieſes
its geltend mat, um damit eine gegen
beide wirtjames Urteil zu gewinnen; er lann es,
muß es aber nicht; er lann e8 nur bei dem Geridht,
bei welchem der erite Neiptäitzeit — und nur
—X biefer noch nicht a Bis zur rechts⸗
Br bie Tann Auf Antrag
re Ontigei Seibungd
einer Bartei der erfte Gehtäften it ausgeſegt werben.
Gauptmaun, frz. Capitaine, heißt in ber mi:
fitärifcen Rangorbnung die Dffaie: ırde zwiſchen
Maior ). Hauptieute h KH Kavall erie —*
mei er up igen im Truppendienit
de de Ompagrien und Batterien, find aber auch im
und andern Stellungen vorhanden.
om & len Beiten war ber Anfü
ine he —— "Bi
eine ſehr a nte
Ober und
rer jeder organi:
und Vene Amtögewalt
und
ber ihm ftand nur fein
der aud Örgmilation be
mann —2 wur ieh Organifation
un | ben — Heere fchoben [4 abe nn der Glieder
Dffuiertorps noch Zw alllon verein ein, as
nien zu — 28
wurden. den Bataillonsführer ging — a
Zeil der biäherigen Funttion des 22. über, doch bes
hielt dieſer in einzelnen bis in bie Zeit
von 1806 bi8 1809 bie einträglicee Selbftverwaltung
ber Kompagnie an Verpflegung und Material. —
In der Cioilvermaltung tommt — ber Titel
902
9. vor
Schlobhauptmann u. 1. w.
— (Morik), ausgezeichneter Kompo⸗
nift und Bufkibenretiter. geb. 13. Okt. 1792 zu
Dreöden, war zum irchitetten beſtimmt, widmete
ſich iedod feit 1811 ver Duft. Gr wurde 1812
Geiger an der lönigl.
—* ot
1814 1 ie 8 Mußtllehrer dem eu ru
ouverneur von Sachſen,
Wetershurg un > Mod In: basn nad De er *
Pultawa und —
(ir lebte bis 1822
d
ale und den beiben —
berufen, und 1843 trat er ——
punkts und ber
Konſervatorium der
—— — ER, Serh.
Schüler
Yülow, Joadhim —— I
verbanten ihm ihre Ausbiſdung Ei 1860 war
ee ber von ihm mitbegränbeten 5*
Borfi
etelli
3 Talent neigte mehr dem Si Borat: | Ich
2 als dem enden zu. en weniger
zahlreichen fim Druck erfchienen nur 60 en | Io
Deröientlihte Yin Gopa —
(ps. 1874). Baul, Bora So Sr,
ep
} mit Sıpifdenia vo
Mm und Berftei
Deren. un —* —
berichlefien, im
Thüringen, Heflen, Sranien, ⸗
—— Trias und Muiceltell)
Ihn (in der Perſpeltiveſ, ſ. Augen⸗
BGauptauartier heiſßt bei
ber Aufenthaltsort des Nommandos ober auch im r
Hauptmann (Morig) — Haupt: und Gtaatzaltionen
als Kreishauptmann, Amtshauptmann,
befondern Sinne das gelamıte Di onal dei
felben, Deitehenb aus den Offizieren —
ſtabes, den Adjutanten, Ordonn
böhern Berpl ungs⸗ und Sanitäts en, *
een A —* einer — Jat
ne von
— — nenut man nad) bem ar:
ſch eine. .bi3 100 m mächtige Gtage
—* —
noch mã 200 m
* Se Banbiäeh
m
een ye — —
—* ——
—— — *
ß 9 im ‚I meiden De |
eramt, — —
.
fer» | und — In abaeban belt werden.
Sauptton, A Grunbton.
Haupt: uns Staatoaktionen iR fit Desert
Al t Unmwenbung
Miefen, Geifter urn. in Berfen
[ingen und überhaupt willfücli
de u. |. w. eine Rolle fpi
Hauptverhandlung — Hauptwall
Schauſpieler Überlafjen. hudem machten bie Direl⸗
toren Der Schauſpi Feu chaften ——ã— Be über
Faden. & Im an den in ihrem Beſiß
udn tonnte daher fein Stüd ee
art in ei dw
Beh 4 Sue a — Bien. —
32 1864.) Ein anberes Gtüd bieten —* daß
wohl zu de nom ! teften in Rorbbeutichland ver:
—* arl ——
—*
. 1846)
erdihte ber —— arg ı
1848); a über die te
De tie Dean et en veſciq
ofte, ber Faͤl⸗
Hauptserhaublung ift der
l des Urteils 22 gie des Strafs
in ö ent r Sigung | ben
erf ., eh en — rfuhrung
—— — han ber bu) en Bo
eleite erhandlung n r⸗
teen und ben {ont ten Aerionen bem Ge⸗
ride. begieftnaumäiieh ben en beit orenen einen mög«
fick Haren Einblid und ein richtiges Urteil über
— *
v er
Strafprozeßordnung beſtellt iſt. ne
Die 9. beginnt mit dem Aufruf der Sache; ber
verbaitete — fol wagefeite erfcheinen
(8. 116) Gs folgt ber Aufru Zeugen und
— eine —2 ——ã— —*—
di des Beſchluſſes über die rd
bie ung ſchlufſes ung
tfabrens, worauf dem Angeklagten trag
Gelegenheit ben wird, behufs Befeitigung ber
gen ihn © den Verdacht und
tenbmaadjun feinen Gunfen ſprechenden
Pe Legt der Pingetlngte ein
— ab, *. behebt dieſes nicht die Be
Berichte
treben. Du
Beweisa ritte
—— — —2 me |
vor ichten unb vor —— | in der
Derufungbi in einzelnen Fällen nad) Grmeflen
des Gerichts, venb font die Beweisaufnahme
ſich auf alle vo en Zeu en. unb Sachverſtaͤn⸗
Gel: | Berufung bie ung in
ralung
gen und Sahverlänbigen auch Ihrerfeits zu vers
nehmen. Im ü brigen tann der Vorſttzende bie
d» | Stellung von em ‚geftatten. Wird eine Frage
beanſtandet, fo entſcheidet das Gericht. die Be
weißa me für, eihlofien ertlärt, jo erhalten
bie Etontdar und ber Ange ag bes
Wort zu ihren a Hungen ım und A ‚und
jwar & daß bem Angeklagten, —— ſei⸗
nem Verteidiger ſtets das ors gebührt. 6
um bie &ung» ber ——— en ie *
Kart Babl ber anpeienben, t andgefctebenen Ge⸗
en. Die Geſ
chwopenen mindeſtens2
renenbank iſt regelmäßi mi minbeftens) 12 Ges
Kr erfo t burd
208, wo
ſchworenen nm „denen
Dan De Bann 1m nie
ei e
von Öründen anbzunbenbed Mblchmungsreht, zu⸗
ſteht, und zwar zuerſt dem Staatsauwalt, dann
dem Angellagten. Die von beiden Seiten angenems
Bedeutung für Fe ſie i “ih bie Sragefe Klug. weite ide
fih nad) jehigem Reit unmitte bar am —
aufnahme-a
—* — 5— I li di Angel
ifs
eine u *
in
8 mſtaͤnde.
ſind ſo Baar FH e fi mit Ja * Rein
antworten laflen. ie allfeiti gebilligte | deage:
— —5 die gr alahrungen ber
Sau — obann ber Shlußvor-
‚der nad ER 800 lediglic bie
Fr Peine u eng Trek n Geſichts
De foll, be Beute in Ber San,
———
terftatter en
—— ha
das Gericht in ben Stand pen ie Ki ei
Weiſ N eh —— gauf
€ n s
nahme, melde 13 in und * Se
nn, ue
—* der — ala — beide Parteien bie
(t. ———— ale bei — H. ein Be
8 Berteibi ört werben.
teen
Aabt ote oder in einer di
adhe in ber Mi
F — den —— *
ber ZH —
orauf br der innern oder haupt:
del ra ſaͤchli era nie 8 —— —* eines
— au oft min —
ee bes Sauptimalls ſ. u.
—5 „ESabhantieum,
auptzo 0 ehorden.
Arch Meerbufen an der Dftlüfte der Nord⸗
inſel ——— durch die Schönheit feiner Ufer
unb feine guten Häfen ausgezeichnet. d⸗
weſtteil liegt der Hafen Waitemata, an welchem die
—— u 10 het. itis, Hocheb S
alte Aurani ochebene in Sy⸗
rien, im Oſten bes obern Sordan, im Suden von
Damascıd , mit bem Hauptort Bora „lest Bosra
(.d.). Das Land ift burchaus vul —I
ohne Baͤume, von a en Wadis durchzogen, von
denen das Wadi Ja ——— ur) das
bedeutendſte iſt, die aber nur periodiſch Waſſer nah,
sen. Im Oſten wird H. begrenzt Durch den Dſchebl
auran, ein aus Dojo beſtehendes, bis 1720 m
8 Gebirge, an armuk oder Scheriat:
een tn ier finden fich noch gegen
800 ver — * Ki ur wenige be ri
wohnte Fand Bat York «Travels in Damas-
eus and Hauran» x 1870): Weßſtein Tale
bericht über 6, unb u bi Tradonen» (Berl. 1860
Pat ach, le im — ogtum Baden,
enbur , Amtsbezirk ad, in 243 m
an ber Sinzig und an der Linie Offenburg:
en ber beiten Stantäbahnen. bat (4880)
—— and Strohhutflechterei. Dberhalb ber
Gtabt eöt is die Ar —* durch die Sranzofen
1648 3 dem en von Furſtenberg ge
börenden Sälches. er Nähe liegt ein pt
unbebeutender Eiſenhammer.
Bausapotheken nennt man zunädt die in
ushaltungen vorrätigen Sammlungen von
liebigen I: (f. d.); eine große Rolle
ielen die H. namentlich in der Homdopathie und
nen hier ſyſtematiſch angelegte Sammlungen
der gebraͤuchlichſten bomdopathiihen Mittel,
ift diejenige mi itarijche Breibeite:
e, die nicht in einem beſondern Arreftlofal, fon:
in der eigenen Bohn des Beitraften vers
baßt wird; nad dem Deutihen Militärftrafgefeb:
buch in fe beztiglich der Dffigiere ald Stubenarreit,
bezüigli nteroffiziere und Mannſchaften als
Referent bezeichnet.
Seusöbarometer, |. unter Barometer.
Öauöberg, Berg dltlih von Jena, unmittel:
bar nörblid von Ziegenhain, 390 m hoch, auf wel:
dem der Fuch Sturm, ein 22 m hoher Ausichts:
turm, alö einäiger fiberreit der drei Burgen Greif⸗
, Kichb erg und Windberg geblieben ift.
auöberne, Dorttjieden n der preuß. ovinz
Beitfal egierungäbezirt und Kreis Minden,
oberhalb der Herr Pforte, 6 km füblich von
Minden an der Wefer gelegen, iſt Sit einer ober:
örfterei und zäblt (1880) 1372 &., welche Ciga
abrilation treiben und grobe Sänbfteinbrüche ber ber
iten. In ber Nähe find Ölaabütten, ein Eifens | ter
büttenwert und eine entfabri
Dani (arabı ), Landgut, —2— in Algier.
Bau © Gemeinen, das engl. Unterhaus,
ſ. — (House of),
Baus Der LZordd, das engl. Oberhaus, f.
Lords er of).
tebflahl war gemeinrechtlich der Dieb:
von Hausgenoflen, welche nicht zur Familie
s ex wurde von Amts wegen verfolgt und
Hauptwort — Haufer (Kaſpar)
oftmals ftrenger beftra
bem Rel —— * AT a als
. zu betrachten ber Dieb en Ange *
ormänber uber verziehen
zu ber ber Dieb Schein = R *
in deren häusli — chaft er ſich als
ndet. Handelt e8 A dabei um Sachen von m:
* vH ea mes bi ).
„ Öanien (im Inicen
ißt ber grö
im ittell
ber i
gie, en eere aufbäl,
Donau, Wolga und *
bis 8 m Länge und Fr
Rogen liefert den Kaviar (f. b.); es an Se ie
us ber Innern pal:
bis zu 8 Etr. Kaviar lejern.
De une und —** Haut der S ch
t, bie Hauſenblaſe (f. d.), bereit
aufen Oi a dr. von), Minnefänger, f. *
von
(Ef blofe, e, Siihleim, Colla pis-
Ruh 1,00 joa) Im —— and jene
n n m Ha N)
ud ſonsbal, aus Bra lien und aus
Die fenverwmenben qur tnurbie
blafe des Haufen, bes Stör, Ei
Wels, Ha i, Bardi n. ſ. nn ie 3
— laſe iſt Außerft einfach. Die
den in ſchwacher Kalkmilch —S ha
— 5* — und zum pin odnen an der
itet, aber fo, baß bie innere, — — Ben
bran, welche en Die leim gibt, neh © oben kommt.
Gie wird dann von der äußern gröbern Haut abge
fonbert. Darauf trodnet man fie an ber Sonne ia
manderlei Formen zu Heinen Krä
in Blättern wie ein Bud) u. bel. Hr
talten Waſſer ftark auf. In — * ißem Waher *
mit Hinterlaſſung einiger Faſern. Beim Ir
ten ert die ung m einer fall 5 —
durchſichtigen Gallerte in fd made
geift iſt fie h; ber Waͤrme vð Nan *
nußt fie Häufig zum Klaren von uf.2.
indem man e in viel kaltem Wa Wafler ent wolen
einrührt. Die Faferteilden bilden
ein —— —— im welches ſich di
—— a ——— —5*— nod mit ihn:
hen Gewicht Wafler geioht eine eine —
ente, zitte llerte gibt; med
a en ont a a
a un *
2 ung be el Sehe
Eine Re]
ober Go rar hen gibt das jeg
En oe after. * en divine.
12. Son. 1%
5 „wait 1 Opa
ie
353*
(Barton) an *
Geſanglehrer x wien ben! ce ei
Se ——
m har. 6 Fan *
im on
Hauſer (Kafpar)
Beie wit de sr Biete va gpchedt Fe trug er in einen
re —A Sehe
*
— X dieſem en gefahr m und —
en der Poli And überwiefen, gab der Unbe:
lannte bier auf alle an ihn fiber feine Herkunft ge⸗
richteten Fragen keine weitere Antwort, als
— ich nicht» oder «ich will ein Reiter werden».
unterzeichnete er mit feften Zügen feinen Ras
men Kaſpar Haufer» unter dem Bernehmungs
prototoll, zeigte überhaupt, daß er im Schreiben
wie im Lefen einigen iementarunterricht genofien
Seine gkeit zu ſprechen dagegen blieb,
wenigſtens in erften et, ul meniee Worte
umd Saͤtze in oberbayr. Diundart beikhräntt. Im
übrigen war fein lörperbau gefund und ebenmäßig
entwidelt, feine Haut weiß und fein, jeine lieber,
zumal feine Füße, auffällig zart gebaut. Gegen
Fleiſchſpeiſen und alle gegorenen Getraͤnke zeigte er
einen heftigen Biderwillen, Wafler und trodenes
Brot waren ihm bie liebften Nahrungsmittel. Fan | w
dem ngeora en ee datiert «von der bayers | d
** Gram, da unbenannt, 1828», teilte
Sareiber, v fih für einen armen n Sage! öbner | Er w
audgab, dem Rittmeifter mit, ber fei ihm
7. Dit. 1812 9 pelcatı t» worden, er ihn auferzo:
Pair u, eıt 1812 keinen Seh tt vor die har
en, Schreiben und Chriltentum
der —2— derſelbe wolle Reiter werden.
In dem — lag ein erſichtlich für eine My
—— emachter, wie von der Mutter
eß, ſie ie ein armes
benen ‚ın weile es
in, gone ei der Knabe 80. April 1812,
* * Kafpar, fein Water, ein Ehenaulsgerd
vom 6. Regiment, ſei tot. H. wurde zunädit Gem
indling übernommen
Lehre und Pflege über:
ef Edle feines Qebend
ähite und fpäter I einer Art von
e niederihrieb, ent im wefentliden immer
zur die Angabe, & babe, fo lange er denlen könne,
jtets allein in einem hinten Beate geſe In,
aur mit einem Hemd unb Hofe bekleibet, habe
ftetö morgens beim Erwachen Brot und einen Krug
Bafler vo funben; wer ihn befleibet, gereinigt,
rt, wiſſe er nit. Au eit vor der Weg:
—— — ann, be ru An:
wi , enen,
Eisveiben uaterich ihn ar der
gu * er. | ih Tr
den, auf die 6 ihn mi
den ul on er bei —28— Erſcheinen in Nurn
dem Leibe trag, belleidet, i —B
der Stadt begleitet und ihn
—— — wurbe Safari, am *
verübten
B 9. on vornehmer Abk
«dad Bil khenlerbe das era Gehäctmis u un die
905
leicht ein beifeite es N iell
a —— achte Be Sr janc
war bie gewöhnliche Annahme. Doch fehlte ed *
nicht an Zwei in allem nur einen von H.
—F —— dadurch
e u
ch bemerkenswert, daß ngliche
ungewöh bulide Schä und Reizbarkeit feiner Sinne,
bie ihn anfangs auszuzeichnen ſchienen, in inbemjelben
Grade abnahmen, in welchem fich der Kreis feiner
Kenntniſſe erweiterte, wog Fr bie —32 zur Lüge
und ellung immer Die
ganıe geiftige — — — * blieb eine
Role sc t. 1829 wurde 9. im
er des Daumerfchen Haufes aus einer Reh ten
Schnittwunde an der Stirn blutend v orgefun n,
—* wollte er, während ex ſich auf dem Abtritt bes
fand, von einem Unbekannten mit ſchwarz verhlill⸗
tem Geficht überfallen und niebergei lagen worben
fein. nn u ben * ungen bi de — — he
ung gefegten Na ngen n fruchtlo
ſteigerte das Geheimnisvolle dieſes fragl ichen
Mordantalls natürlich das Intereſſe Mir. 5 Berfon.
von Daumer entfernt und in das Haus
des Raufmanns Biberbady in Tarnberg gehradt.
Hier lernte ihn Lord nhope lenne ihn zu
adoptieren beſchloß, ihn erſt nach Ungarn, wo man
feine Eltern vermutete, auf Reife n did die dann
aber bald in feiner uneigung r 9. wieder er:
faltete und Ibm bem Lehrer Meyer in Ansbach zur
* weitern Ausbildung uaberließ. Unter der Kuratel des
ne räfidenten von Feuerbach und bed Gendarmerie⸗
eutenants Hidel wurde ier mit har
Shreibarbeiten ea iat unb wäre er vermutli
ergelienbeit a nbeimgefallen, hätte I
Kein zn 0d ihn wieder zum Pittelpuntt all:
pem emeiniter Senfation gemadt. Am 14. Dez. 1833
am 9. mit einer tiefen —E in der linken
Bruſthaͤlfte nach Hauſe gelaufen und mb erzählte, ein
Inf den Kahmittag —x haut rien m betelie
ftbiogras | ihn dort beiſeite gelodt unb * tödlich ver:
. mwundet. Drei Tage 4
7. Des. 1888, ftarb
5 an den Folgen der Bermuinbung, Die biern rüber
von neuem eingeleitete: Kriminalunterfuhung mußte
abjehut —— — 8108 11. Sept. 1834 wieder eingeſtellt
age eines Selbitmorbs erfchien
indefien nit au
Litteratur: N uthentifche Mitteilun.
über Kafpar $: » "(Hnsb. 1872), und desſel⸗
aha
ofepb Hidel» ur wi zu
find Daumers «Mitteilungen über
= 8* 1889), eine «Enthüllungen Aber Ra bar
#.1859), owie feineneuere Schrift nf a at
in Wefen, feine einer europ. ul wo ¶ N
1873). Das meilte —5 en.
dankt 9. der gel Siem, f tctil) —
baren Schrift des —e | ge
Kaſpar H., Beifpiel eines Berbr ee
leben» (Ansb. 1832). Später verfuchte ®. FJ. Kolb
(Brod)) auf Orund eines 1862 aus dem Feuerbach⸗
ſchen Rachlahe publizierten geheimen ire für
bie Hören Karoline von Bayern in einer Schrift
Kaſpar 5.» (Zür. 1869) und im —X Zeitunge⸗
artikeln den Nachweis zu jſei ein» von der
Reihegräfin Hochberg ei geihafiter
—* von Baden, der 29. Sept. 1812 geborene Br
906 Haufer (Miska) — Hausfleiß
Sohn bed Oroßperzogs Karl und feiner Gemahlin Imiglite 9. axf ven
ie ben . Buch eine Rei
— bad. Hausarchiv —— über —ãA Göhez dei Ra
die Sektion und Beerdigung de3 erwähnten, am
16. Dit. 1812 geitorbenen Gröprinzen veröffentlid-
ter amtlicher Urkunden ift die völli
bieler auf ben williästihiten Roi inationen aufge:
auten Hypotheſe ibens wor
(Bol. Mittelkädt, aipard. und fem bad. Bringen»
tum», Heibelb. 1876.) Dbmohl die in Beranlaffung
des Feuerbachſchen ire erwachienen publiziftt:
u erungen ben Beweis erbrachten, daß
geuerbadh felbit vor wie nad dem Memoire bie
unft 9.83 aus dem bab. ——n— far eine
Ronmanerfindung gehniten, haben d ations⸗
bedurfnis und polit. e mannigfach zuſammen⸗
gewirlt, bie Jabel von dem bad. ri
Immer von neuem wieder für litterariiche Verſuche
üre «Slalpar 9.» &b.), welche bie eben bes
t,
B verwerten. Eine 1832 erjchienene anonyme Bro: | Rebenli
(Mi
Breßburg, war Schäler
Sechier in
jertveifen buch) Guropa, Amerila und Auſtrali
ie er in dem Werle « eines öfterr.
Virtuofen» (2 Bde, Lpz. 1858—59) beichrieb.
——
ex, ichnung für Die ,in w
von den Aſtrologen —— —* geteilt wurde
um bie Rativität zu ermitteln, (&. u. ftrologie.)
SDerämen und hoßahelioen, —
ouv u igen, d. vei
tãndiſchen, jeßt mebintifterten Jamilien. Es ſteht
un Gegenſaß zu dem freien perlönlichen Vermoͤgen
des Jamilie ts andererſeits zu dem
Bermögen bed Staats (Fistus), ſelbſt wenn das:
felbe zum perlönlichen — bes Sandeöherrn
und feiner Familiengenoſſen beftinmt iſt, wie . V.
Sclöffer, Runftiamunlungen. Die jurift.
tümlichteit des 9. beftebt darin, daß es unverä
lich und an eine feite, jede Teilung ausſchließende
Erbfeige gebunden ft. Die lestere entf ber
Thro oe ſodaß das jedesmali der
milie Beſiß und —— 5 bet, aus ben
trägen deſſelben jedoch den Prinzen und Brin-
zeſſianen des I) geni e (Apanagen)
auszahlen
kungen
gl ER € Veſchtan⸗
Honsbefugnike It fe ri ie Sale
en des i am
am Ö. zugelchrieben. über
Berriferung Berweiten und Rugung des H. 5
und * 252
biefe Megela —— —— —
52aĩ
nigs e Deſcendenten beftiumt, nad ven
Ansiterben dieſer Linien 1843 ben
Breuben beruht bas
— Wilhelms L von 1733, vadel
lid) für die
i freier Nuznießung zufteht und von ir
—— big rn Enter ber obern 8
Miniftert königl.
J
Shen und =
dr
satz
Hieatt
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L
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file
9
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Bi
uf
Hausflur —
bezieht: fi) daher der ver Unterricht 0 auf — ene
zaubiäge: und
Bapperbeiten, — —— late u. f. w.
ch die ungen iebener Berei
n ae in Berlin gegründet wurde
eriter
ift der —S on im mehrern
en. 60 wurde
aterung eine Romniffion a
eden ertiendet, um die bort
fähigen. Im.
Sandfertigleitßunterti t * im Beip
aber ber
einen allgemein Päbagogt en med So
er bod) andererfeits au , jur Verbreitu
— . m Fl ar *
lern untergebra Werben ne dan befon
gilt dies vom folchen Arbeiten, bei denen wie 3. ‚D-
bei den Stidereien, bie ftille Konkurrenz von
aus böbern Klaffen mit wirtiam Rihe
mann, — Arbeitsunterrichts in Deutf
land» (Gotha 1882); Em, «Der beutiche Han
—— in Thesrie und Brarise (Weim.
©. Hausinduftrie.)
—— tar Diele oder O hre [rn] im nieber:
beutichen Haufe) {fl der unmittelbar von ber Haus»
thür aus zugänglicde Raum des Erdgeſchoſſes eines
ſes, der ich entweber durch die ganze Tiefe bes:
felben oder wur auf einen ber Tiefe erftvedt.
Erdgeichoftes
ben obern Stodwerten —5— Treppe ſiatt.
Wahrend in gemöhnlt bnhäufern die Aus:
ſchurtdung der Flur einfach iſt und ihre ÜÜberdedung
Dur De gende Delle re a wirt die 6.
v
Pilaſtern, Ban s und — ———
oder als gewoͤlbte Vorhalle —* Ind dann
Beribule genannt.
——
ih | bung, Ere
onber# | der Neuzeit vielfady ausdrüt (id) gemährleiite
Hausgefehe 907
triebenen Forberungen einer Konlition von
[dern ‚ vie fie zumeilen vorlommt, Widerftand zu
eiften, ein ’ egen ode 57 Reihen
vorgehen un "niedrigere Br epen,
wie dies durch das ap Bee 9 der Konfumver:
eine geichieht. et befamt . {ft der in Berlin
von Sem en nbete und geleitete,
1888 Ehen Mm verbunbesen Ron
| Tnmverein | in eine rule geralen iſt. (her
‚we
Dem ger an. — 3 un is
dasfelbe unter Frieden ü verſteh * Dam
—A Wie be emei⸗
nen Becel hu in fich begrei begreift, 10 er ben ON:
Dehau ung des 2 een nen n und, ala Unterart
* urg Burg tWohnung
a oder Stätte F Gerne) Bie urfprüng:
i
* end —*— Dot befrichet m Sam juckt er —A ie bie® ) aus,
teit ne —— fol des Hau
kann von dem ber folder Räume en von
Beredhtigt inter t en * men eine fol
en un werden, während eine
gung nn u wenn n au gun) einer
18 oder
1 t wird.
heben m * —*
ehen na n
um 2 Bern ber bet a open
e ner Berfon oder —
er — Röumen, oder aber T Somahme anbermeiter
amtlicher Funktionen zůhlung, Steuerer
tion) oder De ern einer Gefahr fü für
Bewohner. Das auörent iſt in Berfaffun Sareden
«m
house is my castle» der Engländer). ar
Haudfriedensbruch wird in $. 123 des ge
Ira geſeßbuchs
ingen in die —— — die Geichäftäräume
oe ab 1 um Offen —* —A in
a ene, zum öffentlichen Dien
Akums, owie va Bermeilen darin troß och ehener
Verfolgun —* nur A cn: d die S
18 = 8 —— gen Seen
n a. De. nn iR ſog en e Ritbenohner |
vom
en es Sanies nen Deinat, det —— die 590 vum
i
—— en von ben ae
‚benusten Raume aufhalten,
eytben hhung er Ausmweifung
Ve een enden al& 9. 3 u be
n einer alt Welense eilt es, "nenn
aus amtlicher —5 —
eines — ten —
Willen des
* in ehe Wohnung
= Sriften der Gtratpr
—* F einem
—— —
wird; den
bie einem Jahre ein. Den
8. 8542. Das röm. Recht gab bier eine Alage
—— Bl Oben, 1a Sr.
vie. e en
ne eh «üchehuch bed deut,
e, welche | ben» (Griangen
amexttüh ben , bie en ber | {hen Straficchtes Aufl, Ep 1
Sanshaltung ı ur tr und gu örbern, einer: Geiſter,
r — anbes | welche nachts allerlei ben ten. (©.
rerfelt® a —— iſation gemeinfchafts Heinzelmännden und Kobolde.
licher en u durch Erzielung von Vorteilen ee bie autono
im mit den Der ein: der Touveränen unb hodhabeligen (tem
zeine Ronfument iſt z. B. nicht im Stande, ben über: über ihre famiftenrechtlihen, gt n ımb
908
ihen er iſſe; eſondere über Bor:
Verhaltniſſe; insbeſondere über V
‚ Gropiährigteit, Eben artigt eit und Ehe:
5 af "ab er die Stammgüter, Erbfolge in bie:
elben, Apanagierung und men oerforgeng,
Grundgedanten bildet die Erhaltung ber —
güter Be der Familie durq Unveräuberlichteit und
Unteilbarteit derfelben, und Mittel zur Erreis
ng dieſes Zweds ift überall bie Einführu
rimogeniturorbnung. Daneben wird —* fe
Stelung be über Ehenbärtigleit bie hervorragende
ng
über die Th Ige find regelmäßig durch
die bie Berfaffungen bei be N as An Autonomie der nie;
diattfierten Familien i Art. 14 der Deutichen
YBundesalte von ta anerlannt, ihre H. müflen
aber dem Souverän vorgelegt und bei ber ochſten
Landesſtelle (dem eu) jur allgemei:
nen Kenntnis und Nahadtung gebracht Zen.
Die Form, in I die bausgeleglichen 3
mun en erlaſſen werden, war früber —— die
eſtaments oder des Jamilien:, veip. Erbver⸗
—* in neuerer Zeit iſt diejeni der Derorbnung
des Familienober tes die üblihe. Die H. der
vegi ierenden deutſchen Fürftenhäufer find herausge⸗
eben und mit tre ichen Einleitungen verjehen von
erm. Schulze (8 „Jena 1862—83); vgl. fer:
ner Hefiter, — der fouveränen und mes
biatifierten Häufer Deutſchlands⸗ (Berl. 1871).
Beltritten ift die Frage, ob die Anordnungen der
9. als eine wirkliche Samuiliengef ebpe ebung oder nur
als Anwendung von anerlannten Redtsinitituten
alfo ala Rechtsgeſchaͤfte a uſehen find. Diwohl
man anerlennen muß, da ie verſchiedenen 9. im
nie entlichen —ã— übereinftimmen und bar;
hinauskommen, die Grundfäße des ältern deut:
fen abeligen Güterrechts (de3 fog. Stammgut3-
(in ne en das röm. Recht aufrecht zu erhalten,
it diele —* — doch nicht genügend, da die
hriften des zwi ngenben Rechts über
Rice, otgefäbigteit ormundichaft und
ropjährigleit abän Hinfich tlich des Groß⸗
—— — iſt abrigens die —S der
mediatiſierten Familien burd ba das Reichsgeſeß vom
17. „ae 1875 bejeitigt wo
Daudgelwer ve Sausindufttie,
Sanögötter, |. Laren und Benaten.
ae altung, |. unter Hauswirtſchaft.
Sauöhofer (fa), Mineralog, geb. 28. April
1839 zu Dlün Anden, Jin ftu bierte von 1857 biö 1863 in
Freiberg und nen „„Habilitierte ih an der Uni«
verjität in Münden a 3 Privatdocent ber Plinera:
e und wurde bei der Gründung der dortigen
technifchen hr — zum Profeſſor der Mineralo⸗
te und Eiſenhuttenkunde ernannt. Im J. 1864
etrat er mit je einen Unterfuchungen «Über ben
Aſterismus und die Üsfiguren am Calcit» eine
Bahn, welche feither zu ich wichtigen Rejultaten
uf dem Gebiete der Kryitallphufit geführt hat.
Der em. Seite feiner mineralog. Arbeiten ge:
part * Verſuch «Über die Konſtitution der natür:
ichen ale a ra ar 1874), fowie bie
—A tus Sung über bie eiehung bes Granits
er an, a rend ihn in der neueiten
— vn —E iſche Studium Jahlreicher
organiſcher Verbindungen —I Ferner ent⸗
warf er unter anderm eine Reihe von geolog. Land:
ſchaftsbildern, die ald Mandtafeln für ben Unter:
richt A: eben wurden a — Mitbegrüns
ber des Deutle en Alpen te er anfangs
Semil ie ie gehen, Die Vorſchriften Hocheben
Hausgewerbe — Haufierbandel
mehrere abre binburd die Rebaction der Jet;
ſchrift dieſes Verein |
— — Bes Landſchaftsmaler, geb. in
Aympben burg bei üncden 20. Sept. 1811, at:
widelte fein Zalent als — und nahn hd)
die Natur allein zur Führerin._ Obwohl es im
1835—87 vergönnt war, eine Reife nach Italien
= unternehmen, blieb er doch in der Wahl feine
toffe der Heimat getreu, indem er bie Motie
feiner „wanbiäaften faſt —* ließlich der bat.
e entnabm. H. erhielt 1844 einen Auj
als Bro seflor an die Alademie zu Prag. Die
kaiſerl. lerie zu Wien beſißt fein große?
Bild: die blaue umpe (Motiv aus dem Rainthal
bei Partenkirchen); andere Werte find der Sonn:
tagemorgen am Chiemfee, ber Bierwalbflätterie,
Trauen;Chiemfee, aus dem Böhmerwalde. 9. it
der Maler des Binnenfees, ben er in (hen De
menten der Beleuchtung, in dunſti
tive ober büfter im brobenben Her mei
ſchildert. Er ftarb in Starnberg 24. Aug. 1866.
Hauöhofer ag), Fre konom und Eta:
tiftiler, geb. 28. April 1840 , ſtudierte
rag und —5* — häftigum
taatsverwal hungBb ienfte, habilitierte ſich 1061
alß Brivatdocent an der münchener Univerfität fir
— aftliche güder. und wurde 1868 —*
feſſor der Nationaldlonomie und Statiſtil an der
neugegründeten techniſchen Hochſchule zu
Bon ſeinen Werken find zu nennen: N ehr: und
Saba der Statiftit» (2. Aufl., Wien 1882), «Te
nbuftriebetrieb » (Stuttg. 1874) «On bei
coifen ahnweſens » (Stuttg. 1875) « Maier: Roth
ſchild. Handbud der Handel [Smitjenfchaften« (96
meinfam mit Landgraf u. a. bearbeitet; 13.
Stutig. 1883); «Der Heine Staatäbürger» 1089.
Außerdem erſchienen von ihm « Gebicte»
1864 und «Unbolb, der Höhlenmenich» (Händ.
. Dom „1875 bis 1881 vertrat er bie Stadt
an n im bayr. hageorbnetenbauft, wo er zus
Hberule in Bartei oͤrte.
unter Huhn.
‚unter Hund.
Han Handgerät zum Abhauen des O6
2* * Si
He derjenige Hanbel,
von — hu rt a Angebot und Abjah ber
ren in ben Häufern der Konfumenten betrieben *
Die Handelsleute, welche ihm obliegen, werden d«
ſierer genannt, In fruhern Zeiten war dieſe
beö Handels im Umherziehen eine ſehr ie
und notwendige, da e3 zwiſchen vielen Urten an kt:
gelmäßigen Verbindungen fehlte, und für jehe ge
ring bevölterte Gegenden, in welden ein
Kleinhandel zu wenig lohnt, ift bei dem
jajf er Berläufer das 9. inmıer nod) ven
0 Der, "unter | rin ala ben
— achſten, in den einzelnen Staaten jeht X!
ſchiedenen n Beſchränkungen. Die en
ordnung für da eutjge‘ e Reich vom 21. Juni 1%
bat, bem Peinip der iheit entipredend:
H., wie aberhaupt den Bewer im Um
berziehen en beeng nien, *
Beni {oe le a Die — Dun ke
‚or efellenen Hande dhügen, d
waren, befreit u r ben elben zur *
aus ©i its⸗ und ittenpolizeilihen RR
er np (is —2
ebotene Beſchraͤnkungen
Beichräntungen dur as bie —ãſ.
1
Hausinduftrie — Hauslommunion
abänbernbe Geſeß vom 1. Juli 1883 erheblich ver:
härft worden. Die widtigften jebt
x rien find folgende: rau feines
Wohnortes, ohne Begründung einer —
Niederlaſſung, Waren irgend einer Art feilbieten
will, be —9 — eines Wandergewerbeſcheins.
vieſer ſoll oder kann einem Reichsangehdrigen, wel:
cher in Deutſchland einen feſten Wohnfih * nur
dann verſagt werden, wenn er mit einer ab reden,
Den ober anftedenden Krankheit ee Sehe ober wegen
ftrafbarer, gegen Eigentum, S den und
Gefundkeit en Handlungen ee if, wenn
er unter Bolizeiaufficht fteht ober wenn er ein notos
rilcher Bettler, Land I er ober Trunkenbold ift;
ferner nad) dem Belek von 1883 aud) dann, wenn
er noch nicht großjährig iſt ober wenn er ae oe
fipt, für deren Unterhalt ober Unterricht
nügend geforgt ift. Für den Verkauf fel agenonne
wer ober roher Erzeugniſſe der Land» und Fo
ſchaft und in einigen andern Fällen ift ein olcher
Schein nicht erforderlih. Ausländern lann der 9.
eftattet werben. Ausgelnleilen vom 9. find gei⸗
k e Detränte, gebraudhte eider und Betten, Garn:
Dräumen von Seide, "Wolle,
Fo ‘ober anche Gold: und Silbermwaren,
Bruchgold und Brudfi Spiellarten, Lotterie:
Iofe, Ai taats⸗ und fonjtige ießpul⸗
kolõ ei und andere erplolive Sto
—3 de Etofe fe, W
and giftige Stoffe; ferner rudicriften und Bild:
werle, welde in ft icher oder religiöfer Beziehung
Ergernib ge nodermit — —— Iwien
Gewinnen vertrieben werden
iehen verlaufen will Fan ein ae
n der ————— * örbe ur Ge:
v0 der:
— * —* — von der
ichtung, in ben einge nen beutfchen Staaten,
* hd den 25 — bie arte ende Steuer zu bes
br ie ewerbeichein be:
ae ih mit — bis Ir 150 Mark oder
mit Haft bis un vier Wochen beftreft. (5. aud | mi
Wanderban
Haudinbuftrie ift diejenige Art der gewerbli
Produktion, ge Ki * —5 — rt in großen
ten, auch nicht ais felbft diges Sanbwert auf N
—* en dee Konfumenten, fonbern von
den Arbeitern in ihren Wohnungen unter dem lei:
tenden Ginfluß bes ee robtapita! itals für ben großen
Marit betrieben bat fi urfprüng:
* hen in gebirgigen — — tbaren Ge⸗
wo die Landwirtſchaft zur Er⸗
* —**— er Benötlerung nicht außreichte oder eine
int in irgenb einer Weile produftiv
mußte, im Schwarz
wald, m Grigebiroe und in weitem Umfange in
Rufland. Der lola — an ne an
war in foldhen Di aededt; man mußte | Berwa
alſo Abſaß in b
Eure: *
eltenden | ba
n, Arzneimittel, Gi te (
909
ggeber it namentlich
nn üblich, wenn berfe r wertvoll it, alfo
3.3. in ber Seibenmweberei. —5— legtere wie auch
andere Zweige ber Weberei haben ſich nicht wie bie
—— — Uhren rilation, bie bergiſche Gifen:
warenfabrilation u. ſ. w. in der edeuteten
Weife unter dem Drud der ale Berhä baltmiffe a18 ala
fi entwidelt, fondern durch die allmähliche An:
Rohſtoffs ſeitens ber Au
ammlung einer tuchtigen, feßhaften Arbeiterbevdl⸗
erung unter günftigen Marktverhältn tniflen.
behauptet ſich die 9. 3. B. in der Umgebung von
ne und Lyon mod immer in außgebehntem Um:
neben dem eigentlichen Fabri yitem. Das
ie ehr De beiciie fo Beipen bie baukk nbuftrieien
em befigen bie in en
Reifter häufig noch von alters ber ein Haus mit
einem Studchen Land, was ihnen einen feitern Halt
ibt und fie vor dem Romadentum ber —
abritarbeiter bewahrt. Andererſeits aber 3 &
in vielen Fällen, daß die Konkurrenz der eritern,
eben weil fie nod ein Hleined Bermögen und einen
Nebenerwerb befiken, befto of ärter den Arbeitslohn
berabbrhät, fobaß atfäch ich nicht felten in ber.
elben Gegend der tägliche Arbeitöverbienft in ber
niedriger ift als in den Fabrilen der:
elben Brandhen. Dasſelbe gilt in noch böherm
Maße hinfichtlich ber hausgewerblichen Arbeit, die
(dan A A Nebenbei ftigung betrieben wich.
au
Btefien, Babrittaffen,
Hide unt er aße.
Geustene be ebergabe bed röm. Rechtebe
iffs El oder hernnde Das röm,
ienrecht ruhte auf den Weſen ber —— b.
Anzahl der einem Hausvater Ni 2) —
worfenen Perſonen, zu denen nicht b * Kinder,
ondern eventuell noch Enkel und iebenfol bie Che:
an, ſowie die one Hörigen bes Berlonen 0b Stienten) ge⸗
onen
te de der gem.
a ater urfprängl * Gewalt über
und 8 und nieman *. einmal zu le fa-
ot tte, wurde frei von der Hausunter:
ebäntelet gne 50h od bes Hausvaters oder ein
beion Gmancipation) ihn de»
vo —* re von ber Verheiratung.
fobap verbeinatehe Inder amt de ver De nen &
des Baters —E
5 des —— ebte end N ha un
nigftens unter de Ne benten als Kr
(agnatifepeß Bermanbticoftönerhäftnis) fort
längften nun von biejer —— erhielt 4
in der ——— ichen Sn Entwidelung De
ä *— Retter per fe den 5 —
pätröm erlangten freiern Geſtaltung ein
a unferö beutigen —— gem —— Da⸗
kann m d, mat eigened Berm en baben,
aber, aber, fomel Haus vater * * eigene
enden t, ge ehört Berfü mobredht und
—⸗
De Diner
tion über 355 — —35 — bes Ai Rinde he
23* mit dem Bater
—— — eugnifle a
ee
Meiſtern Bob offe En Sat
a en — * ——— llen, ſo
eh im rs und un
nten an und
en fo, amt. — Lieferung des
Has
er ben | zadruga)
ie | bunden mit einem Zuchti re —ã— die
der in | Ronfentierung aus 65
hliegung.
X — aft, ſſaw.
ißt bei ben Sübflawen eine bindung
erer Btömmlinge desfelben ———
welche in gemeinſchafili Da? (te unter ber
Beitung eines von den Mitglie er Berbinbung
frei gewählten Oberhaupies ihre wirtſchaftliche
910 Hauslaub
Thätigleit einfamem mmen und
an gemein ame ( Gefahr enfalten er erſcheint
füberzeft der wirtſchaftlichen Hulturperiobe,
in be das Sonbereigentum an Grund und Boden
no h nit ent entwidelt war, berfelbe vielmehr | im
es in N
en, mit —EE der Städte und des balmat.
„erhalten, und es find bie Rechtävers
iſſe berfelben i in einigen Ländern geſetzlich nor:
ae mohnheittrahtlic ——
e Sre eorbne weien
für für bie Beurteilung der Rechtöverhältnifie einer 2
exidheinen folgende Me ee rund und
ber H., das fog. Stanmgut, gehört allen
Mitgliedern des —— — wird
gemeinjame Arbeit derſelben ebaut und dient au
u lürem gemeinfanen Unter * 33 Diele
— werden in einigen —
das ſog. Üiberland, naͤmlich iefenigen € Grund.
de, weldpe bie. ‚erworben, nn ni told Stamm:
Kain 8 in Gerätichaften Alben und lichem ah
niß beftehende, in freiem Cigentum eines
—— befindli —— unter:
‚ über welder demſelben volle gungs⸗
ie Verwal Stammguts
i tung des
und 4 Bu ſicht über deſſen Denirtichaft
tt ber audvater
domain
welcher ne —8 en Mit gliebern der
dung gemäßlt wird, an ihren Beet bei jedem mid:
tigen, A een ie ober bas häusliche De
mögen Geihäft gewiefen, i
tet
Ice biegen: au mei en oder ie,
an),
en em rien t werden lan baelıbt unb bus
nad) —— hin und iſt der Vor⸗
vertritt die H. au⸗
eder as ine Heil De
im Falle bes
mund der minberj
oder wenn bie männlichen. —S ſaͤmtlich un⸗
münbig find, dann wird eine \og. Dauämutter (do-
masica) gewählt. Der Ertrag der Wirtſchaft wird
unter bie Mitglieber ber 9. % ht verteilt, ſondern
ausvater enthalten d
— Hausmittel
en abe * und Vereraen
— it egutumier des
laves meridionaux»
——— DL, Bionage
tung, |. Parey wur
Mineralog, 118
St unk Binte 10 ak
tgämtern —
1805 Raumeriehretür beim
überficht der i
der Wejer » —X
—— Bir, Gt. 183 AT, ale
über de Auflazd unb die W
—— Harzes⸗ ir a
«fiber die
Gon 18
Er a ——
wid
laujens bei den Mineralien (1849).
ausmannit (von Haid fo ein
im —— — yſtem Vi
— —— ———
vom Hausvater verwaltet und zum n⸗ ‚nicht ſelten auch als ——
zen Verbindung verwendet, daraus werben auch die —æ hat 5-5A
önli iffe ber einzelnen M itglieder tele Be: Gewicht 4 Dia 4, —8*
—A beſtritien. Nur das mit ut Sons nb Rartem —***
dergut Erworbene ge oben dem —X ausichließ- | in g
9 zu und bildet au tand eines beſou⸗ dem. reiht 69 Bros.
bern Erbredtö im Kreife ber — wenn 31 eo. Do — werauß die *
die 9., nie es zumeift der Sl it, aus mehrern | Mn 0, —E **2 vn
derfelben be ftebt. 3 Stammgut darf a wicht Gr ie Tg er
bei der — der weiblichen Dritglie m
eine andere H. angegriffen werben; die Ausfteuer aimenau, —8* A > x
5 nur in NR Exft der Sprofie einer
Hausfamilie lan über dad gaı " nam gut legt- —— Maus.
willig verfügen, bat er dies ni t oeiban ka fällt es — . Major domus
D — H. geht in ber & t rafch | melde ine! num br She Base
a3 In r in egenwart raſch welche vom
einem Verfall entgegen. Die neueſten öſterr. Ge | den, ſolche Mittel, die man in den Haudhaltung®
ehe Be (vom 5 1874 er. Kroatien, vom J. 2880 für vorrähe — — de m leis
ttilitärgeenze) verbieten geradezu die Bildung | o
neuer 9. und geitatten jedem Dlitgliebe derfelben,
die Zeilung anzuſuchen.
Bol. Utiedenovic, ie, «die H. ber Sübflawen» (Wien | U
1869); Bejic, «Zukoni i naredbe o zadrugah n
Hrvatskoj i i Slavoniji» («Die bie H. in 1 Aroatien und
5 —— 5
het ra
Arten Don ang 1 Dahn gina —
dr. Zubw. |
(Fob. Friede. ——ã
— — Hausſchwamm
* * u. dal. Pr Ar —— — * | eine
durch Anwendung
den, ie bu Witte, teild has | frühern
einem ertoigeeihen Ihe therapeus
tifcen i L
efiber —* und Seel — zb. Tao
un: «Gine klei
» (Berf. et
— Biel u. 2py.1
er «Der bemöspath. Arzueifchage (18.
Dito), 5 bene »
„Banker (0 — —
Wien — widmete, he
—5— be Tel t won Gropa⸗
1865; —5 einer vergleichen
ie ie Gin Micn 1670} Geit 1878
es, trat ex zuerſt bebeutiamı or durch
öflerreichiiche orient. Dem. Belitit
Bu, ey —8
—8
«Tas
Mitglied
in
E35 die — Bosnien und ber
von
gewina. Geither iR 9. ein vielbeachteter Redner
IR een —
tiberaler im angebörenb
Bandorden iſt der Beiname einer Anzahl ber
fi
5
irrt wnch der Treue (Ba; | Heinerer
(Diedienburg),,
lomanfhrt
zu @ Genre: a0 ee
BEE
911
744 m) Burcbrodien, son ber Bödlamar!
Bene | Side —* zwiſchen Gkeining undning unb Zeibing in
von 661 m —— Gebiet Hi Im ber
—353 208 —— kenn Dane
ausundalertel oder
—— — mit der Haupt
Saufla oder Hauje —
iht ein weiter, meift ebener un ee da
nen em
Kb
Rei dr 2
Sohne Mo Bello zufiel. Dies legtere
feb
einer Anhöhe am Rima
richten
olsigwamm, Thränen:
omane ſchwamm), ein Pilz, welder nic
tion (4. Aufl, | nur alles ‚, joubern ganze zu en
* Ess) und Rören vermag und außerdem bes
Daudratte, | Seien 1a eg buch kine nach⸗
9a fraher in Oflerreich teilig Drbnung bes eten
lejenigen ‚ beren eier» bez Raijer | am. berer Name it Merulius de-
ber einer ve des laijerl. Hauf 5.* laerimans), t —8
ober Dauträtling, von bez verwan der
unter Retihmännden. lypocus) dadurch, ba auf Der obern des
Banmcdrud (in den alieſten Urkunden Husrute, | bünnen, ſeiſchigen Hutes tt der
ous rutt), ein 80 km langer, gt mit si Saiten baber «a alten;
Bald bebediter Der iden dem Inn, der Ihwanm) auf einen \
In Der cibahe ou ber ſierreich. Er wird | Die wi .r def Sem Sein ce
—W der Linie AMtnang⸗ überzie
viichen dem ſel (719 m) und dem lichamımer: | gungen alles 9 mit auherorderilicher
912 Haufe — Häuſſer
Schnelligkeit und rt durch dad ide u dem.
bie
Fehr notwendigen — phyſiſche un a
rg auter de —* H. am 233
entwickel — ——— und Stagna⸗
tion der Sun, an Licht und eine gewiſſe
Wärme. Man findet ibn baber am bäufgften
unter den Dielen u gerhölzern der Erdge⸗
io ie an Grund Amellen von Jachmerlömänben,
in Kellern mit Holgeinbauten und überall da, mo
olzwerk in unmittelbarer —— mit dem
Ten : „Brbboben feet Zuerſt entitehen Heine
mäblich zu Ichleimigen Zleden
ober —e— Anflügen zuſammenfließen und
dann ſich zu einem filberweiben, fpinnwebartigen
Be int ausbi Im weitern Fer wird
dasſelbe dider, faferiger oder blätterig,
und feivenartig glänzend oder violett ſich färbenb:
dabei breiten ſich bie feinen Diyceliumfäden an den
Nändern Au mehr aus, durddringen alle
Spalten und Rigen, ſelbſt bie Fugen des Hauer»
werks, um alles benachbarte Hol, —— zu 6
— ber — Tiefe unter dem Einfluß t tritt der
wamm in viel berbern, bien, 1a — ober
Nablig gel geihichteten Rafien
heleit evt e —— An der dem
— esten Oberfläche von Holzwerl er:
He Fi ber dmamm unter ber Form bider,, ſchüſ⸗
jelförmiger Gebilde mit mweißflaumigen Rändern, | a
aus benen bei fendter Luft ebenfolde Tropfen
—— ut e bei Berührung erit rot,
nn in braun, 1, gulepe | je Ten
m Beldafen eit und oft bunter bung zii
dem aus tridterförmigen edigen lungen
ftehenden Hmenium auf feiner Oberfläche, *
dem ſich bie bei ihrer Reife zimtbraun gefärbten
Sporen entroideln.
An den von ihm ausgefogenen Stellen de3 Hol:
zes ftirbt der Schwamm ab; das zeritörte Holz er:
ſcheint Durch zah reiche e Querrifie geborften und zer:
brödelt, es iſt dunlelbraun gefärbt, troden und
leicht zerreibbar und ſieht wie halb vertopl t aus,
Bei dem mit Ölfarbe angeftrichenen Holze erkennt
man den 9. an einzelnen zerjtreuten ſchwa n
Buntten fowie an bem Be Beriten und und Werfen
erfläche, mitunter aber erft burd das Hodgeben
beim ken oder Aufbrüden oder buch ben
Bruch von Dielenbrettern. Der 9. if, wenn er
ſich einmal eingeniftet hat, fehr ſchwer zu vertrei:
ben. BZunädft muß alles von ihm ergriffene Holz:
wer! weggenommen unb mit umgebenden
Erdreich, Schutt u. |. w. befeitigt werben. ie
Be der für bie Bertilgn ng des 9. in Bor:
g geb ten kunſtlichen Mittel 2 ihren
man —8 B. Queckſilberſublimat, find
* größter V ober, ‚wie ftarle Säuren,
nur verdünnt anpumenben Die geeignerf ften Mits | di
tel ee: Verhütung des 5. find:
orgrältige Yub
olaes, r
eitiged Fällen, nicht zu
vaf Nr. Derwenkung, gu ustrodnung, Abbaltung
bumofen Erdreichs Ehuttes u. El w. vom Holze,
Umfüttern mit trodenem Materia ilaſſen des
Holzwerlö, beziehungsweife Bermei n bes Ein:
mauernd, Gntfernung ber, Feuchtigleit aus bem
Grunde, namentlich aber eine fräftige Bentilation
bes Solzweris. ußerdbem verbüte man, nit | %
ganz gut ausgetrounete Höher. ielen u. f, w. zu
und ar kömedenbe ai 3
Bee mi mit bedenben
Fra Hr Hemd —— vom. * N ur
Bel. Dorn, “der Be bei 8* » (2, Aul.
Weim. 1870); ten, Fa n, —
zur
—— (fe. — — u
lich veranlagt wirkliche oder angebli
But ig ver auf — ale
reibungen der Staaten —— —* wv.
A das Auftreten günftigerer Anfchauungen über
bie Krebitwürbigleit und —* —— der
Schuldner. Häufig wird fie auch durch künitlice
Mittel herbeigeführt, namentlich durch das Cin
5 | greifen — er Die von gewien de
en, 0
Epekuln pelulation & —E eport oder tom:
bardieren reichliche ie an ur rem Rellen.
Richt felten werden an ber Börte
und beirügerifche Mittel zur **
an * dt, wie Berbreitung f * polit. Ra
ri
eitig auf Gruppen von Effelten zu
ja Bei einem lebhaften Au unge ars
t, wie Far in fu bes
I 3 — gi ie (.d..
(ih — geb. 26.
ntereljaß, erhielt feine Spmnch —
—E und 885 die Univerfität Hedel⸗
berg, um hol: ie hubern Schloſſers Ga
u wandte od balb ben biftor. Studien “
bie ie er u on oe ine ität zu Jens ei
Im Herbit 1838 Promopierie € er zu
veröffentlichte bie Schrift «Die beuticen
En —— (eb IN ee
is anf bi aufen»
«Sage von Zei (Heibelb. 1840), eine. Bra
Be Sabres M —* — in nen
einer
Sin mar war be —— ber rhein. Bialp BR,
eibelb. 1 deren Erſcheinen er
außerord. —2 — * m warb. ber
innenden polit. Bewe
gang maden. Im J.
a —* uß für die « Deutſche ‘
gewählt, führte 9. feit Anfang 1848 mit Gerim!
e Rebaction, die er dann vom März bis Sen
1848 allein leitete. I. 3838 1848 wurde er @
— — Br rl *
nelle u n i
on der —— Pd er fih 78
1850 wieder in vie Kane, mi
Wahl nad Erfurt an, fd aber im Dit. 1860
von ber Politik zurüd. * ov. 1800 zum iR
Beofefior ernannt, wandte er —*
orſchung Haup
a Deutfche De ao vom 2 Sriebridhe d.
*
Haußnann — Hausftod
r Gründung des Deutihen Bundes» (4Bbe., | 1842—48 vertrat er ben Wahlbezirk Brovins in der
bis zu
3er, 1854 — 57; 4. Aufl. 1869), eine ber audge:
zeihnetften Leiſtungen der neuern_ beutichen Ge⸗
ſchichtſchreibung. Die Oppofition 9.8 1858 gegen
die Reaktion in der prot. Kirche, bie in ber neuen
Agende ihren Ausdrud jmd, wurde entjcheidend
für das kirchliche und polit. Leben Badens. Gleich
erfolgreich war jeine olemit 1859 gegen das mit
dem röm. Stub abgejhloftene Konkordat. Im
1860 —65 gehörte er der Zweiten Sammer an als
cirrige Stüße des liberalen Minifteriums vom April
1860. An der Gründung der « Süddeutichen Zei:
tung» beteiligt, rief er 1862 den deutſchen Abgeord⸗
netentag mit ind Leben, und al8 diefer im Aug. 1863
in Frankfurt zufammentrat, eritattete H. den Bericht
über die «Reformalte». Im Dez. 1863 nahm er in
Ftankfurt an der Verfammlung deutſcher Landes:
vertretungen teil und wurde in den Sechsund⸗
dreibiger-Ausfhuß und die gefchäftsleitende Kom:
mijlion gewählt. Freudig begrüßte 9. die Ereig⸗
niſſe von 1866, ftarb aber ſchon 17. März 1867 zu
Heidelberg. Neben dem angefübrten Hauptwerfe
ſchrieb er «Dentwürbigleiten zur Geſchichte der bad.
evolution» (Heidelb. 1851) und leitete die von
ihm bejorgte Ausgabe der Schriften Liſts (3 Bde.
Stuttg. 1850) dur eine Biograpbie ein. Na
jeinem Tode erihienen noch « Gefchichte der Fran⸗
zöfushen Revolution» (Berl. 1867; 2. Aufl. 1877)
und bie «Befchichte des Zeitalters der Reformation»
(Berl. 1868; 2. Aufl. 1879), feine Hauptvorlejun:
gen, nad) fte raphiicen Aufzeihnungen heraus;
aegeben von Onden, ferner «Bejammelte Schriften»
(Bd. 1—2, Berl. 186973 fg.)
Banfnnann (Georges Cu anz.
Staatsbeamter, geb. 27. März 1809 zu Baris,
trat 1831 in die Staat3verwaltung und belleibete
1349—52 abwechſelnd die Präfelturämter in ben
Tepart. Bar, Yonne und Gironde. Nach dem
Staatsſtreich berief ihn Napoleon III. nad Ba:
ris, erteilte ihm den Baronstitel und übertrug ihm
23. Juni 1853 die oberfte Berwaltungsftelle bes
Zeine:Departementd. 9. ftanb diefem meiden
— e, Baron),
Poſten länger als 16 Jahre vor, binnen welchen
7 1857 zum Senator, 1862 zum Großlreuz der
Fbrenlegion, 1867 zum Mitglied ber Alabemie ber
hönen Künite ernannt wurde. Das Umbauen
rer Hauptftabt im größten Maßſtabe, das Durch⸗
techen breiter, jtrategiicher Straßen zum Behuf der
Inmöglimadhung jeder neuen Revolution, die Ent⸗
ernung des Arbeiterelementö aus bem Centrum
n die Peripherie und darüber hinaus: dies waren
te Hauptpunlte des H. vorgeichriebenen und von
ym durchgeführten Brogrammd. Unter H.s ver:
hrwenderiiher Berwaltung wuchs das jährliche
zudget der Stabt Paris von 66 Mill. auf 225
till., außerdem mußte fie auch nod Anleihen
n Betrage von 848 Mill, aufnehmen. Als An:
ng Jan. 1870 dad Minifterium Ollivier ans
uber fam, mußte 9. fein Amt niederlegen. Im
ept. 1871 wurde er Mitverwalter des pariſer
redit mobilier und 1877 vom Wahlbezirk Ajac:
o in bie Deputiertenlammer gewählt, wo er ſich
x bonapatrtiit. Gruppe der «Berufung and Bolt»
iſchloß.
BSBauffonville (Joſeph Othenin Bernard de
eron, Graf von), franz. Staatsmann und Schrift.
Uer, geb. 27. Mai 1809 zu Paris, betrat zuerſt
e_ Ddiplomatifhe Laufbahn und war Gefandt:
aftsfelretär in Brüffel, Zurin und Neapel. Bon
Sonverfations -Legilon. 13. Hufl. VIIL
913
Deputiertenlammer. Im J. 1869 wurde er Mit-
lied der Sranzöfifchen Akademie. Während des
— — en Kriegs von 1870 und 1871
chrieb er mehrere Streitfchriften gegen Deutſchland,
darunter «La France et la se devantl’Europe».
Im J. 1878 wurde H. zum lebenslänglichen Sena:
tor erwaͤhlt; er nahm feinen Sig im rechten Gen:
trum und verteidigte gegen das Minijterium Ferry
die religiöfen Selelfdatten. Er verfaßte drei Ge:
fchichtäwerle: «Histoire de la politique exterieure
du gouvernement francais de 1830 31848» (2 Bde.,
1850), «Histoire de la r&union de la Lorraine
& la France» (4 Bde., 1854—59; 2. Aufl. 1860),
«L'’eglise romaine et le premier Empire» (5 Bde.,
1864—79). 9. farb 28. Mai 1884 zu Paris.
Seine Gemahlin, Gräfin Louiſe von H., go⸗
borene Prinzelfin von Broglie, geb. 1818, 1836
mit H. verheiratet, veröffentlichte anonym den Ro:
man « Robert Emmet» (1858) und die Schriften:
«Marguerite de Valois, reine de Navarre» (1870\,
al,a jeunesse de Lord Byron» (1872), «Les
dernieres anndes de Lord Byron» (1874).
Sein Sohn, Gabriel Paul Dthenin be
Celeron, Bicomtevon H., geb. 21. Sept. 1813
zu Qurcysle:Chätel im Depart. Seine:et: Marne,
wurde 1871 zum Abgeordneten des Depart. Seine
et: Marne ernannt und war Mitglied des rechten
Centrums. Später wurbe er nicht wiedergewählt.
Gr fchrieb: «Sainte -Beuve, sa vie et ses auvrese
(1875), «Les &tablissements pö&nitentiaires cn
France et aux colonies» (1875), «aL’enfance à
Paris » (1879).
Sau —— ſ. unter Sperling.
Dauefteuer,, |. Sebüubdefteuer.
Hansftod (der), ein Gipfel der Glarner Alpen
(f. Alpen, 21), erhebt fe 9 km weſtſũdweſtlich
von Sim an der Grenze der ſchweiz. Kantone Sla:
rus und Graubünden und auf der Waflerfcheide
zwijchen der Linth und dem Vorderrhein zu 3152 ın
über dem Meere. Bon zwei rechtwinfelig ſich Treu:
enden Gräten gebildet, ift der Berg eine vierfeitige
yramide, deren oberiter Gipfel ala fcharflantiger,
abgeitubter Dbelist emporftrebt. Nah NO., AM.
und SW. fällt der Stod mit fteilen, kahlen Fels—
hängen ab, während die gegen den Panirerpai;
(2407 m) geneigte Shöoftjeite von dem zerflüfteten
Meergletſcher bededt wird. Wie ber ganze Daupt:
famm ber Glarner Alpen öftlih vom Kiſtenpaß,
deigt aud) der 9. feine Schichten in umgelehrter
Reihenfolge: das Grundgeftell befteht aus mädhti:
en, eigentümlic) gejalteten Maſſen eocäner Ge:
Reine (Schiefer und Rummulitenlalt), darüber lies
en juraſſiſcher Kalkſtein (Hochgebirgstalt) und ein
ß males Bändchen triaſſiſchen Dolomits und den
oberſten Gipfelgrat bildet Verrucano. Ein hoher,
erriſſener, teilmeife vergletſcherter Kamm verbin⸗
et den H. mit dem 2 km wetter ſudweſtlich gele⸗
enen Rudi (3106 m), von bem ſich die Muttens
rge bis zum silenpab (2590 m) vorfchieben;
nach N. eritreden ſich bis zum Richetlipaß (2263 m),
der dad Maffiv des H. von ber Gruppe der Frei⸗
berge mit bem Kärpfitod (2797 m) ſcheidet, bie fels
en ſtämme des Mättlenftods und des Leiter:
ergs. Die erfte Beiteigung des H. wurde 1832
von Brofeflor O. Heer ausgeführt; ſeitdem ift der
Gipfel ſowohl vom Richetlipaß aus über den Nord:
grat, wie vom Panixe 4 aus über den Meer⸗
gleticher mehrmals erreicht worden.
58
4
Gauötnhung
zn tus Iurdruden eines Dauies, m De Spa
Berbr:
über b des
ſchluß, daß das gezaͤhante H. i
wos wi
Dun it dem s und Hi
Urmenichen im Ginflange t, während fpä
erkt, mit Erlangung jeher (Bi ),
pllanenfeefende ieberläuer, wie „Schaf
diene, und Didhäuter, wie Schweine, ga
gezüchtet wurden. Die mitteleuropät ., weldge
alle nad) Amerila und Auftralien.
den, Gen aur den Säugetier
den Inſekten an, und zwar unter
den Sleiipfrefiern (Hund, Raye), ben Ragern (Ranin:
), den tern ‚vn
Pferd, Ejel) und den Wiederläuern (Rind
S F *— * : den Ta
n Hühnervögeln (Huhn, Faſan, Pfau,
umd den Schroimmpägein Ente, Gans,
Die Infelten liefern als 9. Die Bienen
Hymenoptern, bie Seidenſpinner unter den
llelaus unter
Schwan).
unter Den
bu, bi
Ollpatas
utier.
Dat, das
Kamele und in Amerila die Lamas
Vicuñas); in nörbl. Gegenden bes
In Wrila ift ber Strauß als Hauötier gehalten.
Fiſche werden vielfach zu den Haustieren gerechnet,
gehören aber infolge ihrer ae im Wafler,
weldyes den Begriff des Haufes ausſchließt, nucht
bazu. Auch ber Falle, ber Jagd⸗Gepard und das
Frettchen find keine Haustiere, da die Bezeichnungen
—— | Baden
Sunsindung — Hauũcrien
(pergü.:rio demestiea: meuut «misliche und «wirt
2*
ewirticheitlichh verwentber⸗
eiben paren. Die Zucht der H. if von
für die geiamie ”
&
E
H
H
85
h
Kay
et
|
|
i
8.
Haustruppen — Haut
Haudirnppen werben diejenigen Truppen ge:
nannt, welche den Sicherheits: un Ehrendtenft um
die Berfon 3 Monarchen und um die Berfonen
ver Mitglieder feines Haufes zu verjehen haben;
jie bilden eine Leibgarde, bei der Triegeriiche Ber:
wendung ftreng genommen außerhalb ihrer Auf:
aabe liegt. Die in mehrern Staaten in frühern
‚Jahrhunderten errichteten Garden. waren zunächſt
meilt nur H.; jpäter, als fie auch im Kriege Ber:
wendung fanden, verloren fie den Charalter der
‚ trogdent ſie im Frieden deren Dienft verjaben,
und wurden zu Elitetruppen umgewandelt. 9. gab
es ſchon am oftröm. Hofe und finden ſich ſpäter bei
fait allen Höfen :unter verſchiedenen Namen, in
Frankreich ald Maison da roi, in Brandenburg al?
Zrabantengarde u. }. w. Au jet gibt es nod)
verſchiedene H., 3 B. in Oſterreich- Ungarn die Ar:
cieren⸗Leib ‚die ungar. Leibgarde, die Tra⸗
banten⸗Lei parbe, die —A— bie ungar.
Rronwade; in —— die Leibgarde der Hartſchiere,
in Rußland der Convoi des Kaiſers, in Preu
und Württemberg die Schloßgarde⸗ Kompagnie, im
Vatikan die papftl. Leibgarden u. ſ. w.
Bausvater bedeutet den aus dem töm. Are
patrecht in unfer heutiges ee R
begriff des paterfamilias des Vorſt
:iner Haudgemeinfchaft. Ye 5 it der Disponent
über feine Den Familie in familien: wie vermö:
genäred) rechtli Beziehung, er vertritt nach röm.
cht die feiner Gewalt unterworfenen —e—
ten, ſogar in ber Teſtamentserrichtung (ſog. Pu⸗
pille ubftition), tolange sis een —R teftier:
jähig find und für ben diefelben vor er:
reichter Zeftierfähigleit chen ’ae Gewalt de?
d. war früher eine theoretijc unbeicpräntte, fie
mp ng aber ſchon damals ihre Regelung durch
itte, und in diefer Weiſe, obgleich in einigen
Ben | mittelbare Ritwir
915
Familien beichäftigt, die für gewiſſe Kategorien,
namentlich der Arbeiterbevölterung, als typiſch be:
trachtet werden konnten, und es at fid) dabei na-
mentlich herausgeftellt, dab auf die Nahrung ein
um fo größerer Bruchteil des Einkommens ver:
wendet wird, je kleiner das Iektere iſt. Bon einem
Einkommen von 500 bis 600 Wart nimmt in einer
Arbeiterfamilie von mittlerer Größe das Nah:
rung3bebürfnis etiva 70 Proz. in Anſpruch, wäh:
rend eine Familie mit 1500 Mart Einkommen für
Nahrungsmittel faum 25 Proz. diefed Betrags
veraußgabt. Die Ausgaben für Kleidung nehnien
in der Arbeiterbevölle die zweite Stelle ein
(14—18 Proʒ.) und bie für Die Wohnung erid jeinen
in der dritten Reihe mit 6—8 PBro;., während in
den mittlern Stänben bie Aeihenfolge meiltens die
umgefehrte fen dürfte. Die innere Leitung der
9. iſt die naturgemüße wirtichaftliche Zhatigteit
der Frauen, unb diefelbe ift unter normalen Vers
hältniſſen müglicher und fruchtbarer, al3 die un⸗
der rauen bet dem Erwerb.
Dauswurz oder Hauslaub find weitverbrei:
tete Bulgärnamen der aud) in vielen Gegenden als
Supitersbart (Barbe Joris) beseihhneten Pflan⸗
jenart Sempervivam tectorum L., f. unter Scm-
pervivum.
Haut (fr}.), od; Ahaute voix, mit lauter
timme; de harten bas, von oben berub, ges
ringihäßig; en haut, in die Höhe, hinauf; haut
et puissant, «hod und mächtig», "früher Bezeich:
nung vornehmer Adeliger.
Haut (membrana, tunica) heißt im allgemeinen
am menehlichen und tierifchen Körper jedes flache
und bünne, aus gleich gen Elementen beitehende
Gewebe, bes ne t von feiner Umgebung trens
nen „lt, Diefe fe Bei frenbeit befigen die Gewebe
an der Oberfläche aller Organe, bilden alfo liber:
Buntten 3.82. —— — recht) rechtlich —** zuge derfelben. Andererſeits feben fie allein ganze
t ſi bri Nö: D ben D
Mer unter —AãA neßt bloß dem i der ae brer Su —— nad un
inen Hausftand bat, fonbern jeden, F he fol; | terfcheibet
ben baben fonnte, b. h. jeden freien ‚ mmbeflend
4jährigen Bürger, fall3 ex nicht der Gewalt (
‚otestas) eined H. unterlag, jei ed nun,
>. geitorben war oder ihn emancipiert hatte In
tiefem Sinne bedeutet aljo paterfamilias den felb:
änbigen rechtöfähigen Staatäbürger, eine Bedeu:
m. (6 im weier das Wort H. nicht mehr gebraucht
——8 Form, in weicher ſich
eine in
ie nee — fouveränen und bodabeligen
fein
hi te. (5. Hausgeſe
jſichts beamter für her ober
ide ann Hausvogtei, Gefangenen:
ıjtalt, namentlich für Unterfußungsgefangene, in
exrlin,
Daudwirticheft iſt im wesen Sinne gleich
deutend mit ber —5 —
—I Vollswirtj
H. die en altung, d B die
anmä — nung bei ber Kon umtion in der Eins
wi ft. Es lo daber darauf an, ba
cht nur im a meinen die —— mit dem
ntommen mindeſtens im Gleichgewicht bleiben,
ndern daß auch auf die Hauptarten ber Berürf:
Ne eine möglichit richtig bemeilene Quote der
eſamtausgaben me. een, Ducpetiaug,
ınel, Zaspeyres u. a. baben eingehend mit
r unterſuhung des —E ſolcher
a ee haft im Ge: | Oberflä
m engern Sinne
mar gs roſe, vorwiegend aus ftraffen,
dichtverfilztem Bindegewebe gebildete Häute, wie
D. die harte Hirnhaut, die Sehnen und Muskel⸗
Üpeiben ie Knochen: und Anorpelbaut u.a., und
— mit reichlichen Lomphgefaͤßen verfe ne
Häute, welche die i innexe Oberfläche e gewifier Höhlen
und vöhrenjörmiger D ae erziehen und eine
Hare, eiweibhalt: ge 5
he dienende 3 fat abiondern. dierher ge:
Bauchfen, je ‚Herzbeutel,
ören ⸗
die ſog. —— ber © bie Schleim:
heutel und —— ge n u. Rt der Regel
befigt die freie Flaͤche einer jo mbran —
ein fog. Epithelium, db. b. einen ei genarti
aus verfchieden gef Ib enlindreichen,
plattenförmigen, bald wimpernden Zellen —5
mengeſegten getäblofen Überzug, und zwar ift die
ganzen Körpers, ſowohl bie nad)
außen wie bie ie nad) innen getebrte, ununterbrochen
mit einer berartigen daralteriftiichen Zellſchicht
—e—
Die H. im engern Sinne ober bie äußere
Haut (integumentum commune) überzieht als all:
emeine Hülle bed Körpers bie ganz | Korperober⸗
—* leichmãßig und iſt nuran oͤrperoffnun⸗
en ‚ After, Harnröhre, Scheibe, Auge durch⸗
brochen, wo fie in Schleimhaut (j.d.) übergeht. Ste
beieht im ichen au beutlich gejonber:
ten, —— gebauten as, namlich
916
Haut
aus der Lederhaut, dem Unterhautzellgemebe und ! san die H. geſchmeidig und erſchwert bie Bercyumg
der Dberhaut oder Epidermis. Die Lederhaut
(corium, cutis, $. die nachſtehende Figur: c) bildet
eine durchſchniitlich 2—3 mm ide, aber an ver⸗
ſchiedenen Körperteilen nicht gleich ftarle (an den
Augenlidern, den Bruftwarzen fehr dünne, an der
Handflähe und den Zußfohlen fehr dide), gefäh: und
nerventeiche, durch große Zeftigleit, Glafticität und
Dehnbarkeit ausgezeichnete H., die aus filzartig
. ®
b
Seutrechter Schnitt duch die menſchliche Haut,
20mal vergrößert.
a Hornidiht, b Ghleimihiht der Obechaut, c Keberhaut,
3 Rrrelhhungelenehe, — tecadegnt
8 Schweißpore.
dur cheinandergewirlten Bindegewebsſtrãngen und | Haı
elaſtiſchen Faſern beſteht und gewiſſermaßen die
Zriiage der ganzen äußern 9. darſtellt. Unter
ihr liegt da8 Unterhautfett: ober Unterhauts
gellgemebe, au Fett haut genannt (d), weldes
eine Art Polſter für die Lederhaut darftellt, aus
weichen Bindegewebe und dett befteht und bie Lebers
haut bald feiter, bald loderer mit ben tiefer liegen:
den Organen verbindet. Im Unterhautzellgemebe,
welches im Durchſchnitt 4 und 9 mm, bei fetten
Leuten aber auch 2—3 cm und darüber did ift, vers
laufen größere Blut: und Cympbgefäßftämme, for
wie zahlreiche Nervenätdyen, welche für bie Leber:
baut Getnmt find, Sim ber Seberhaut und zum Teil
aud) im Unterhautzellgewebe liegen bie Sauktalg«
brüfen, bie Schweißdrüjen und bie Wurzeln ber
Haare (f.d.). Die ‚Sauttalg: ‚ober Hautfalbendrüfen
(glandulae sobaceae) find folbenförmige, dide, kurze
Schläude, die mit einem fettabjonbernden Epithel
ausgelleidet und entweder einzeln verteilt find oder
zu mehrern einen gemeinfdaftlichen Ausführungss
gang haben. Dieſelben münden entweber frei
die Hautobertläde ober in einen Haarbalg, zeigen
ih nicht an allen Sörpergegenden glei oß, vor:
— ‚groß aber an der Raſe und den Feen. In
er Boplband und in ber Fußſohle fehlen je ihre
Bälge find an ber Außenfeite mit organischen Dlus:
teln verjehen, welde bie die H. ſchief durchbohren⸗
den Drüfen aufrichten können und fo ber 9. das
Anfehen erteilen, weiche ald Bänfehaut befannt
iſt. Das Sekret ber Hauttalgbrüfen, der fog. Haut:
talg oder die Hautfchmiere (sebum cutanenm),
jelben. Die tnäuelförmigen, tief in bie Unterhaut:
gegend teichenben Shmweihbenf en (glandulae sı-
loriparae, |. igur: e) finden ſich allenthalben in der
9. und dienen der Abfonderung bes Schweiße(i.d..
Ihrkorkzieherförmig gewundenerAusführungsgans,
derfog. Schweißlanal (f. Figur: f), burdbohrttie
Oberhaut und mündet mit einer feinen Cifmng
samsibrurg 8) an ber Hautoberfläce. Die Or
jamtzahl der Schmweißdrüfen jhäst man beim Ren
ichen auf 2Y, Dill. und den gejamten, der Edwrii;
abfonderung bienenden lädenraum auf fait 30qm.
Die äußerfte, der Oberhaut zugemwandte Shidt
der Leberhaut it nicht glatt und eben, fondern mit
ahllofen, Dicht gedrängt ftehenden feinen Erhaten:
iten_oder Wärzen, ben fop. Hautwänte:
oder Hautpapillen (papil cutis), beiek,
welche zapfenförmig in bie weiter unten zu beide
bende Schleimfhicht der Dberhaut (f. Zipur: b)
Bireinragen und mit ihr in inniger Berbindung
tehen. ‘Man unterfcheidet zwei verfchichene Ar:
ten von Hautpapillen, die fog. Gefähpapillen,
welche ein Nes, feiniter biutjührenber Haaraefäie
enthalten, unb bie fog. Rervenpapillen,
welche die Gndapparate Gefüblsnerven um
ihließen. Beſonders in ben Hautwärgen br
Handflache (namentlich an den vordern Singerali.
dern) und ber Fußfohle, ferner in der Zungenioik,
in den Lippen, in der Eichel und dem gigler im
zahlreiche derartige toibenförmipe, aus feinen Ker-
venfafern gebildete Grbanicpe jungen ber Gefübl«
nerven enthalten, die Meißnerfchen Taftörper:
hen, melde die Zaftempfindungen (Drud: un
Temperaturempfindung)vermitteln.(S.Taftiinn.)
Ahnlicher Art find die fog. Baterfchen ober Bacini
fchen Körperdhen, fowie bie Kraufeichen Endtolben,
welche gleichfalls fpezififche Endorgane ber jene
utnerven barftellen, Dreiviertel der Hautmörı
hen an ben nervenreichiten Stellen (legtes Sie
de3 Zeigefingers) enthalten indes nur rad
jen und feine Zaftlörperhen. Gi u
. enthält etwa im 400 Bäı Tieie
derhaut ift ſehr veidli mit Blutge verlieben,
die unter ber Herrfchaft des Sympaihitus (iympe
thetiihen Nerven) ftehen, bei bellen Lähmung it
fich ftärter füllen und jo eine Rärtere Rötung 6-8.
der Wangen), eine ftärere Schwellung und das &
past Fin — arme beroorbringen. Fr Mi
3 Sympathitus Dagegen veı
giahe es. Ale blaß, tal, ſalit zufanımen.
jeige, welde Cmpfindungenerven , fon
Yöuhfie Steige u.bol, werden (ur Reiz) au
Sympatpitus und fo auf bie 9. —8— De
Octäbe ber Xederbaut ftehen mit dem tiefer, dc
immer noch oberflädhlich liegenden Geweben (But:
teln, Knochen, dem Bauch: und ee
mittelbarer Verbindung, jobaß ein Blutaustauts
awilchen den beiberlei Gefäßbegirten nicht uniher
auf | vor fich geht. Die Süden wiſchen den feften &t
weböelementen bilden, wie in allen andern miem
mengefesten Geweben, bie Anfänge ber Eumpb
oefäke, von benen aus fich dieje füllen. Lehin-
rung des Abflufies der Cympbe (5. 2. burd ei
umgelegte Schnur) veranlaht © ber Eyapkt
und Schwellung oder Öbem der H.
Die Oberfläde ber Leberhaut iR von ber Dh:
aut oder Epibermis (epidermis, cutical, i
igur: a und b) überzogen, melde [SA
ſrubchen ber Leberhaut (die Sautialbenbrüien,
Haut
917
Haarbälge, Schweißbräfen) binein fortiebt, bie | als Schweiß, wenn fie in tropfbarfläffiger Form,
Bandungen derfelben austleidet und ebenjo alle | ala Hautdunft oder unmerkliche Perſpira—
Erhebungen der H. (Hautwärzchen) überzieht. Die | tion, wenn fie in der
rm eines unfichtbaren
Oberhaul befteht aus ana deutlich gefonderten La: | Dunftes erfolgt. Beide Formen der Hautausdun⸗
nen, aus einer untern
Hornſchicht. Unmittelbar auf der Lederhaut liegt | wird zum
chleimſchicht und einer obern | ftung find ihrer Natur nad) identifch: der Hautdunft
chweiß, wenn feine Ausiheidung fo
eine mehrfache Schicht faftreicher, weicher, rund: | jchnell und reichlich vor fich geht, daß er nicht Zeit
licher Zellen (Schleimjchicht oder Malpi
ſches dainn stratum mucosum, rete
pighii, |. Sigur: b
AR
eiteres hierüber f. unter
zum Berbunften bat.
Sen der im Körper gebildes
Schweiß.) Aud ein
die von den nachwachſenden ten Kohlenfäure wird durch Die H. abgegeben, wäh—⸗
Zellen nad) der Oberfläche geihoben werben und je | rend niebere Tiere mit dünner, jtet3 feuchter Ober:
mehr fie ſich derſelben nähern, deſto trodener und
platter werden, untereinanber verlitten und fo die
ſog. Hornfchicht (stratum corneum,, f. Figur: a)
der Dberhaut bilden. Die Bellen der Hornſchicht
(Spidermiszellen) fchilfern ſich beitändig von
der Oberfläche ab_und werben in bemfelben Maße
wieder erſeßt. Sie find volllommen geiäb s und
nervenlos, aber durchſcheinend. Im Schleimnek
befindet ſich das Pigment (f. d.), welches ber 9.
der verſchiedenen Individuen und ber verjchiebenen
Menſchenraſſen die eigentümliche Färbung (2 eint)
erteilt und durch Die Schichten der Oberhaut ebenfo
wie dad in ber Lederhaut cirlulierende Blut hin:
durchſcheint. Einzelne Stellen (dev Warzenhof, bie
Mittellinie des Bauchs u. ſ. w.) find au beim
Weißen ftärler pigmentiert als die übrige 9.
Die H. ſchußt als Dichte und dide Betleidung mit
der unter ihr liegenden eejchiht bie tiefern und
lebenawidhtigen @ebilde Örperö vor ber uns
mittelbaren und zu, heftigen Ginwirlung äußerer
Einflüffe. Dieſelbe ift unter gewöhnlichen Berhälts
niſſen nicht bloß für fefte Körper undurchdringlich,
tondern auch für flüffige, eine Cigenſchaft, welche
fie nit allein der Einfettung durch den Hauttalg
verdankt. Ihre Slafticität ift fo groß, daß fie bei
nreißt. en bie dem. Ein:
wirkung vieler Subftangen, indbelonbere gegen Gift
der eat Art, leiftet bie Sormieicht der
pibermis fräftigen iberkanb: zur äbende Al:
alien und konzentrierte Säuren löfen den Zuſam⸗
menbang ber Zellen und die Zellfubftang feldft auf.
Wafſſer und in Waſſer aufgelöite Subftanzen wer:
den nicht von der H. aufgefaugt, höchſtens für Turze
Zeit von ben mufquellenben Epibermitgelen im⸗
bibiert und bald darauf durch Verdunſtung wieder
abgegeben, weshalb durch medilamentdſe Bader
teine Reſorption der im Badewaſſer gelbſten Sub:
ftanzen erzielt werben kann, wohingegen nach Ent:
fernung ber Epidermis bie 5. fehr leicht Stoffe von
außen in fi aufnimmt. Hierauf beruht bie fog.
Endermatifhe Methode, bei welcher nah A
bebung der Qberhaut durch ein Blafenpflafter das
betrejiende Medilament, } B. Dtorphiumpulver,
ſehr raſch durch die wunde Hautftelle aufgefaugt
und in bie allgemeine Säftemafle übergeführt wird.
Für den tieriichen Haushalt ift Die H. weiterhin in;
ofern von großer Bedeutung, als fie großenteil®
ie Wärm tnifje des Körpers reguliert, ins
em fie durch direlte Wärmeabgabe un durch die
weißes bie Temperatur bes
Rerdunftung bed S
törpers auf, einer gleichen Babe erhält. \ ‚Wärme,
ierifche.) Außerdem verläßt durch die H. ein Teil
e3 in ben Körper eingeführten und im Störper felbft
rzeugten Waſſers den Körper wieder. Man bezeidh:
et diefe wäflerige Ausicheibung der 9. ald Haut:
usdAnftung ( iratio cutanea) und pflegt
haut (3. B. Fröſche) aud einen Teil ihres Sauer;
toffs durch die H. aufnehmen (fog. Hautatmung).
Die 9. ift überdies auch der Siß eines fehr wichtis
gen Sinn, des Taſtſinns (f. d.).
Hieraus ift erfichtlih, von weld hoher Bebeus
tung eine forgfame Hautpflege für die gefund:
heit ichen Berhältnifle des Körpers ift. Regelmäßige
äder und Wafchungen bes ganzen Rörpers, unter:
ftügt von Seife (zur Entfernung bes fettigen, blos
Bem Wafler widerſtehenden Sämuseh und Frots
tierungen mit Ylanell oder Bürjte (zur Entfernung
der abgeftoßenen Oberbautzellen), ſowie fleißiger
Wechſel der Leibwälche und zwedmäßige Belleidung
find für das Wohlbefinden und die Sefundheit von
aräßter Wichtigkeit, und die fortgefepte Vernach⸗
äffigung der Hautpflege zieht nach einiger Zeit ins
oige der unterdrüdten Hauttbätigleit —**— Ge⸗
un heiteftärungen nach ſich.
Die H. iſt den Einwirkungen vielfacher äußerer Vers
paltmifle auögejegt, unter denen die die Erfältung
dingenden obenan ftehen. Die Erfältung (f. d.)
tommt durch einfeitige Abkühlung (Zug, durchnaßte
FR bekleidung) namentlig der feuchten Körperober;
aͤche zu Stande und hat häufig ſchwere Krantheiten,
namentlih Rheumatismen und Qungenentzündun:
gen zur Folge. In der Medizin gehören die Einwir⸗
tungen auf die H. fchon feit den älteften Zeiten zu ben
widhtigften therapeutischen Berfahrungsweijen. Um
auf die unter der Epidermis liegenden Gewebe ein:
zuwirken, ftreidht man das Arzneimittel (epispasti-
cum) direkt auf die H. auf (Jod), ober reibt es ein
Quedfilberjalbe), oder macht lberfchläge damit.
och dringen nur fehr wenige Subftanzen durch die
unverlegte Oberhaut. Um die Arzneimittel wirt:
amer zu machen, hebt man daher die Oberhaut
urch ein aufgelegtes Blafenpflafter ab und ftreut
die Subftanz ein (Morphium), oder fprigt eine Loͤ⸗
fung derielben direlt unter die H. (fubfutane In⸗
jeftion bei Nervenichmerzen). Cingeltreute oder in:
jigierte Subftanzen wirken aber nicht bloß auf die
Stelle, an welder fie einverleibt wurden, fondern
aud auf den ganzen Organismus, weshalb man
die Injektion neuerbingd da anwendet, wo man
eine ſchnelle Wirkung in bequemer Weiſe herbei:
führen will 6 B. bei Vergiftungen).
m das Blut von tiefer liegenden Organen auf
die H. abzuleiten (derivantia), fegt man trodene
oder blutige Schröpftöpfe, legt Senfteine oder macht
warme liberjchläge, Blafenpflajter, äpt und brennt,
oder bewirkt und unterhält eine Eiterung (durch
Bodenfalbe, Fontanellen, Haarfeile). Die beabſich⸗
—
tigte Wirkung iſt indes nur da moͤglich, wo die Haut:
gefäße mit benen der tiefer liegenden Organe, auf
welche man einwirken will, zufammenbängen. Biel;
ad kommt dabei bie Reflerwirkung leichzeitig zur
irtung, und ein auf die Wade gelegter Genftein
e, je nadydem fie fihtbar oder unfidhtbar vor ſich kann die Bruftichmerzenebenfogutlindern wie ein auf
eht, mit zwei verfhhiedenen Namen zu
ni
bezeichnen: | die Bruft ſelbſt gelegter. Durch kalte Überſchläge
913
will man die Blutgefäße der tiefer liegenden Par:
tien entleeren; bier kommt indes gleichfalls ber
Hautreiz in Betracht. Mittel, weldde die Hautaus:
dünjtung vermehren, üben häufig ebenfallö einen
nünjtigen Einfluß auf den Organismus aus. Die
Wirkung der Bäder auf die 9, iſt eine ſehr kompli⸗
zierte. Dieſelben entfernen zunädjit die alte, den
Hautitoiiwechiel hindernde Epidermis, wirlen aber
zugleich als allgemeiner Hautreiz und bringen Durch
Rerveneinttuß eine Sinderung des gefamten Stoff:
wechſels im Hörper hervor. Beitandteile des Bade:
waſſers dringen jedoch nit durch die 9. ein. Bei
Badekuren kommen auch nod die Entfernung aus
ben häuslichen Verhältniſſen, veränderte Diät und
Lebensweiſe, klimatiſche Verhältniſſe zc. ala wichtige
unterftükende Momente zur Geltung. (S. Bad.)
Hautain (fr;.), hochmũtig, ſtolz.
Dautatmung, |. unter Haut.
HSautausdünftung, |. unter Haut.
Hautansfchlag, Hautblüten, j. unter Aus:
ſchlag und Hauttrankheiten.
Hautblüten, ſ. unter Ausſchlag.
Hautbois (fr3.), ſ. Oboe.
Hautboiſten, auch Hoboilten, urſprünglich
wohl die Bläſer des Blaſeinſtruments Hautbois,
Oboe oder Hoboe, gegenwärtig die allgemeine Be:
zeichnung der Muſiker bei den Negimentämulifen
ber ‚Infanterie, von denen die Spielleute (die Tam⸗
bour3, Hornijten, Pfeifer) zu untericheiden find.
Haut-de-ohausse (Haut-de-chausses, fr3.),
Hantdusft, j.u. Haut. —A
Sautecombe, berühmte Ciſtercienſerabtei im
franz. Depart. Savoyen, 21 km nordnordweſtlich
von Ehanıbery, auf einer ſchmalen Halbinfel am
weitl. Ufer des Sees von Bourget am Fuße bes
Dont de la Charvaz maleriich gelegen, murde 1125
vom Grafen Amadeus III. von Savoyen gegrün:
det und zur Erbbegräbnisftätte auserieben. ur)
diefen Vorzug begünitigt, gelangte Die Abtei bald
zu hohem Aniehen und Ölanze, den fie viele Jahr⸗
hunderte hindurch bewahrte, bis jie im Öfterreichi:
ſchen Erbfolgelriege von den Spaniern hart mit:
genommen und in ber Franzöſiſchen Revolution
völlig ausgeplündert und aufgehoben wurde, wor:
auf man 1800 die geräumigen Gebäude zu einer
Fayencefabrit einrichtete. König starl Felix lieh
fe 1824—43 als die Rubeltätte ſeines Hauſes wie:
erheritellen, und bei der Abtretung Savoyens an
Frankreich 1860 wurde durch einen bejondern Zu:
jah zum WUbtretungsvertrage die Fortdauer der
Abter ausdrüdlich gewährleiitet. Die Kirche, ein
überladener Bau im fpätgot. Stile, beiteht aus
drei Längsſchiffen und einem Querichiffe und ent:
hält über 300 Statuen und Monumente, meilt
entmäler favoyiider Fürften._ Unfern der Abtei
jteht ein Turm, Phare de Geſſens genannt, der
eine reizende Ausſicht auf den See und beilen Ilm:
nebungen gewährt. Etwa 1 km weiter entipringt
in einem SKaftanienwäldchen eine intermittierende
Quelle, die Fontaine des Merveilles.
Haute-finanoe (fr}.),, hohe ‚sinanzwelt.
Banteliffeftuhl (frz. metier de haute-lisse,
engl. high-wary loom), ein insbefondere zur Her:
ftellung von Zeppiden und Gobelins bienenber
Webſtuhl mit vertifal gefpannter Kette.
Dautcliffeiweberei, 1. unter Weberei.
Hautement (j1;.), frei heraus (etwas jagen).
Hautesse (f3.), Hoheit, Titel des türl. Sul⸗
and,
Hautain — Hautfrankheiten (der Menſchen)
Haute-taille (fr3.), ggoher (erſter) Tenor (ße
genjak Basse-taille oder Bariton).
Haute vol6e (fr;.), Die vornehme Gejellicait.
Dantjlägler, |. Hymenopteren.
Haut-goßt (fr5.), pilanter Geihmad, beion:
ders: jtarter Wildgeſchmack, den das Wildbret an.
nimmt, wenn es anfängt in Fäulnis überzugeben.
Dauthorn (cornu cutaneum), eine rundlice,
meift getrümmte oder jpiralig gewundene, bornartig
felte Wucherung der menichlichen Haut, weldye groß:
Ahnlichkeit mit den Hörnern mandyer Tiere hat,
aber nicht wie diefe aus Knochenſubſtanz, jondern
nur aus verhornten Epidermiszellen beitcht. Das
H., welches gewöhnlih eine ſchmutzig bräunliche
Farbe befikt und eine Länge von 8—10 cam erreichen
kann, lommt vorzugsweiſe am 6 ten Novi, an
der Stirn und Schläfe, ſowie an den Ertremizaten
vor, entwidelt ſich meiſt langſam und ohne Schmer:
zen unb fällt bißmeilen von freien Stüden ab; wo
das lektere nicht geichieht, wird es am beiten mit
dem Meſſer entiernt.
Hauttrant find infolge der oberflach
lien Lage und des fomplizierten Baues ber Haut
und deren überaus inniger Wechfelbeziebung zum
Gefamtorganigmus ungemein häufig. Bei vielen
9. finden ſich auf der Haut mehr oder weniger yab:
reihe umſchriebene ſog. Hautblüten oder Ci:
floreszenzen (Kleden, Sti ‚ Anötchen, Nuo-
ten, Quaddeln, Bläschen, Bufteln, Schuppen un
Schuppchen), und in diefem Falle Prag man wehl
die betreffende H. auch ald Hautausi hlag oder
Eranthem zu bezeichnen. Man untericheidet zwi:
fhen bisigen oder fieberhaften und Fieber:
lofen oder hroniihenH. Zu den erhern gehört
ein Zeil der — — (. d.), inojera
fie mit krankhaften Be der Haut ver:
bunden find, wie die Mafern, Röteln, Boden, Cpik:
poden, Scharlad) u. a.; zu den legtern alle Diejem:
en Hautaugfchläge, von den Laien Schlecht:
in als Flech ten bezeichnet werden.
Die eigentlichen 9. teilt man gewöhnlidy nad der
Form, unter welcher fie auftreten, ın verſchiedene
Klaſſen ein. Allgemeine Hypertropbien (Matter:
zunahmen) der Lederhaut und der Epi Bow:
gleich bilden die Kleienfledhte und bie Tilchichepper::
frantheit (f. d.); bei Hypertrophien der Haut ura
des Unterhautzellgewebes wird die Haut Did und
hart wie die des Clefanten, weshalb fie ala Clepban-
tiaſis (f.d.) bezeichnet werden. Cine andere Gruppe
find Die Entzündungen der Haut (Ter:
matitis). Die einfachrte Form derjelben if die ge-
wöhnlidhe Hautröte oder das U. d), und
dieſem zunächſt ſteht die Roſe (f. d.) oder ber Net.
lauf. Entzündungen der oberflaͤchlichen Schicbtes
ber Haut bilden bie auf einzelne Herbe beichränt:r.
mit Bläsdhenausfhlag verlaufende Blüäschenfchic
oder den Herpes (f. d.) und die mit en
bergehende Neſſelſucht (ſ. d.). Cine ebenfalls opır
fläcliche, aber ausgedebntere mi?
mit Ausfcheibung wäfleriger ifigleit auf ie
Oberfläche, b.i. bie näftenbe Flechte ober dad €
(1. d.), eine dergleichen mit Bildung Heiner PBujtels
oder Giterblä (Impetigo). Große Butelz zer
gen fich bei dem Ekthyma (f.d.) und dem Bempbim
(1. d.). Die tjolierten flachen Blafen der Schmis-
flechte Rupia) trodnen zu Diden, feſten Borten cır
Eine Entzundung ber Haut, wel. mit tranfhafı-
Epidermisbildung verbunden, it die Schuwer
flehte oder Pſoriaſis (ſ. d.); mit Anstcheubiidumg
Hautkrankheiten
'n der Haut verläuft der Lichen und der Prurigo.
Außerdem find zu nennen Die Entzündung der Haut:
talgdrüfen (f. Ing), die der Haarbälge der Bart:
haare (Mentagra, Sykoſis) Neubildungen in
der Haut find die frefiende at —A %
philitifhen 1 Dautinoten und Auf der
aut f mbe PBlamen — *
oder — (f. den Ningsworm ode äh (6)
ij. d.) und bie —7 — (j. d.). Ber rl ar
liegen tierifche Barafıten zu Grunde. Die Abjon
derungen der Haut können ebenfalls verändert
fein. Der Schweiß fann i in übermäßiger Menge ge:
bildet werben, eine üble Befchaffenheit annehmen;
Ahnliches gilt: von dem Hanttalg, beiten übermäßige
Abfonderung den Schmeerfluß oder bie ie
tf. d.) acht. norme ——— —
kommt bei ber Yu —— bes vor find
Iofigleit oder Abſ bes Bern ber Haut
zeigt fih bei gewiſſen Geht. und Rüdenmart be
tranlheiten, ſowie krankungen oder
—** nen Beruf mm |»
audbreitun eit kom
bei verſchiedenen 9. ober auch bei pfychiſchen Affe:
tionen und einzelnen allgemeinen nlungen vor.
uptbeilmittel g a an H. bilden Bäder und
— ungen, Seifen, rate, Blei⸗, Zink⸗
und PBräc itatfalben, ——— und gs
mittel. Die Lehre von den H. oder Dermato⸗
logie bat fi in neuefter Seit insbejonbere
die epochemachenden Arbeiten Hebras (ſ. d.) u
jeiner 5d Schüler zu einer umfangreichen Wiſſenſchaft
en
Litteratur. Hebra und Kapofi, A
9.» (2. Aufl., 2 Bde., Stuttg. 1872-76):
« Atlas der 9.» » (Dien 1876): Reumann,
der 9.» (5. Aufl, Wien 1880); & der
9.» (Wien 1881 fg.); —7 — ——* und
Therapie der 5.» (2. Aufl., Wien 188:
elle der 9 —8 werden in
anftedende und nihtanitedenbe geteilt. ‘Bei
den anitedenden 9. if ein tierifher ‚oder pflanz
lıher Paraſit der Erzeuger und Weiterverbreiter
des ÜÜbeld. Durch tieriihe Schmaroger wirb bie
Raude (ſ. d.), eine der am häufigften bei Haus
teren vortonmenben H., hervorgerufen. lan»
iche Syantfchmaroger erzeugen bauptjählih Au
chlagdformen, die man im allgemeinen als an.
tedende Slet ten 1 (Biljfiehten) bezeichnet. Zu
hnen gehören beſonders zwei, bei Menſchen wie bei
Lieren vorlommende, vom kranlen Tier ben
eſunden Menichen mb auch umgelehrt vom Men:
chen auf das Tier Kbertragbare H., nämlich der
ind oder die Fauustranfheit und bie tabl:
tadende lechte (Bo enfiehte, Ringflechte, Ring:
yurm). Die duatra heit, der Erbgrind
der „3 abengrind lommt, auße ber bei Men fen,
unden, Kaßen, Pferden und beim Haushuhn vor,
ei Ichterm eine Krankheit beroorrufend, Die der
zeñlügelzuchter Weißer Kamm nennt. Auch Mäufe
‚erden leicht favuskrank und börhit wahri
ann Anitedungsquellen für den Dienfchen. —588
:3 Entſtehens und Weiterverbreitens dieſer
. unter Favuns) iſt der nur durch Mikroſkop er
nnbare il Achorion Schönleini. Ihn charal
riiteren langaliederige, jerblofe Si Fäden, Die fih
liach weigen und orrige Seitenäfte aus⸗
erben, auf welchen die Fortpflanzungszellen oder
ber
—*
«Lehrbuch ) p
Nabengri
onıdien a eichnürt werben. Leptere find rund machende
bei | Schuppen bi
(der Haustiere) 919
0,002 bis 0,012 mm. Die Krankheit trifft nur ve
arte Sant, ſigt am liebften am Kopf, Hala
Band außen an ben Hinterjchenleln eines ds:
Pilze finden ſich in der Epidermis der erkrankten
Hautftelem, hauptſächlich aber in der Haarſcheide
und in dem Haar, welches legtere fie gänzlich zer:
Hören. Weißgelbe oder graugelbe, rundliche oder
ringförmige, auch wohl napfähnliche, auf haarloſen
Hautitellen figende, 1, getrodnetem Brotteig ähnelnde
Borlken verraten das Borhandenfein der Krankheit.
Bei Hühnern zeigt ſich bie e Sannälrantheit zunädhft
immer an ben. amm, dem Kehl⸗ und ben Ohr:
lappen, greift aber dann auf den füber. Die
Haare der vom Favus befallenen Tiere werben
glanzlos, dann zerfafert ua fonft zeritört, endlich
aus dem vaarboden — odaß Kahlwerden
eintritt: beim G ie vom —
moeſucien 5 ern x Ne ie
iele oft wie Kun Asbeſt u mbalt, fie —* Van
lich ebenfalls aus. Seifen aͤder, Erweichen und
vorfichtiges Ablragen der Borken, Miſchungen aus
Kreoſot und Ol (1: 20), oder Benzin mit Sett(1:4),
oder Sublimatlöd —A (1:50 bis 1:5, je nach der
e des Yalled), oder weiße and) rote Bräcipi-
ta alben (1: 4—8) Lönnen Hilfe bringen. Die
Ställe, in welden favuskranke Tiere fi aufgehbal:
ten, pa mit heißer Lauge auszuſchenern und dann
r in Bremmereien und Brauereien uchten
—* von doppeltſchwefligſaurem Kalt (11° B.)
oder mit 10— 15 progentiger wäfleriger Carbol:
jäurelöfung zw besinfizieren.
Die Ringflechte, der Ringwurm, bie
tablmadende Flechte, die Bortentlehte
a le rin iſt ebenfallg ÜS eine durch nifrojfo:
le (Trichophyton —— hervorge⸗
* ehr Kreide von kranten Tieren anf
übertragbare H., melde be
Ninbern umb eher bäufig, bei Pferden, Hasen,
iegen — am ſeltenſten bei Schaf und Schwein
8 Trichophyton tonsurans,
der lahtmadenbe Haarpilz, beſteht aus fehr wenig
Jeden und fehr vielen rundlichen oder vieledigen
nidten (0,0087 bis O, vos m mm lang). Lektere fin:
den x im Dacrbalp, im den Haarſcheiden und im
Haar felbft; eſonders auf oder in der Epi⸗
dermißfchichte 3 erkrankten Haared. Der Pilz
jerftört, zerfaſert das Haar, ſodaß es in der Regel
abbricht; jedoch zerftört ex nie oder nur ausnahms⸗
weiſe jeden Seariem. Kreisrunde oder ringförmige,
baazlofe Stellen, von der Größe eine: Fwanzin:
Hude, me bis zur Größe eines Silberfünfmart:
üds —— anfangs mit hen asbeftähn:
Schuppen bebedt fi während fpäter fich
ne be ober gelbgraue, feite, leberartige Borlen ein:
ellen, tennzeichnen die wi —— Flechte. Die
bilden ſich, enweiſe zu⸗
—— le Mich —5 — lechtenblaschen)
der entz um Borf chein gekommen
And, die ein plagen u, Maren Znbalt, eine gelb:
te 2 be, ausfli lafien. Cin Judreiz,
bei den mit ber Sapuäfrantheit al8 bei den
mit der fablmachenden Flechte behafteten Tieren
beobachtet wird, nötigt N tienten zum Reiben,
Scheuern, Ragen, wodurch das Hantübel verſchlech⸗
tert, namentlich pergamentartige Verdickung und
Kerstin, ber Haut erzenat wird. Auch der
au a ber Kälber ift nichts anderes ala tahl:
Geheilt wird die Krankheit dur
jomo
ver längligrund, ihr Durchmefler variiert von Me an her und Entfernung
920
der Borken, dur Einreibungen eines Gemiſches
von Garbolfäure in Glyzerin gelöft (1:10), dur)
diefelben Mittel, durch welche die Favuskrank⸗
beit vertrieben wird, namentlid) dur) die weiße
Sräcipitatfalbe (1: 4), die nur bei Wieberläuern,
insbefondere Rindern nicht gebraudht werden darf.
Da Iolde, der a erelitung 1 leicht anheim⸗
fallen. Auch bie, Ställe, in welchen Ziere mit
lahlmachender te geſtanden haben. fowie
die in folchen Mi en en gebraudten. Geräte, Pub:
en u. dgl. find lich zu reinigen und zu
esinfizieren. Die Konten Tiere müflen von den
gelunben vollftändig Tepagiert und durch bejondere
rter gepflegt werden. Auch bei gewiſſen andern
Flechten und elzemartigen Ausiclägen der Haus:
tiere (Schmeifttedte des Pferdes, Ruß der Ferkel,
Edjlämpemaufe u. }. w.) vermutet man Pilze als
Urjaden. Derartige Krankheiten find wie die Tabl:
machende Flechte zu en
Hautkrankheiten
Eine Reihe von mit
theme) werden Dur) anzliche Barafiten, aus der
Klaſſe der Spal wie ‚alaompcsten) beruors
erufen. So die Boden (f. d.), der Rotlauf (f. d.),
Befonbers ber Wundrotlauf, die echte die —8
63 ); Da es ee ſolches ac er Fall bei
eleber — afern (f. d.) der Ziere.
eder durch fi Amerobene — noch durch Pa⸗
raſiten aus dem fla enrei ch erzeugte H. der Haus:
tiere find folgende: Hautjuden mit oder ohne
Anöthennuß ölag (Pruritus, Prurigo). Enormes
uckgefühl rofterifiert biefe 9. zunädjit; das
sSudgefühl tn faft über den ganzen Körper ver:
breitet fein, meift wird nur an einzelnen begrenz-
ten Körperteilen (Obr, Stirn, Nafenrüden, Kopf
überhaupt, aräbne und S weif *
den. Das SJudgefühl, we tienten Er
wiberitehlich zum Reiben, heuern Nagen, B
Inabbern, Kragen antzeikt, ii faft das einige
Eympton des Übel. Wo das Hautjuden mit
Rnötchenausichlag vertnüpft ift, fieht man an den
Stellen, wo die Tiere fi reiben, Heine, grieslorns
bis linfen rohe Anötchen, aus denen eine äußerſt
geringe Menge Lymphe auszufidern fcheint, Die fich | I
in bünne, räunlighe Schorfe ummanbelt. ie
Krankheit ift in der re ae hronifche, Iebr long:
fam verlaufende; die Urſache ift noch unbelannt.
Verdauungsftörungen, Leberleiden insbeſondere,
ferner raſcher und plöglicher Übergang von einer
Wütterungsweile in die andere, Genuß zu vielen
iehlalgeß, , außerdem gewiſſe Krankheiten bed Rer-
venſyſtems, aber auch mangelbafte Hautpflege und
Bert mugung der Haut können Beranlafiung zu
autjuden geben. Das lebtere — —*
vermechfelt mit dem Juden, welches gewifle Haus:
tiere beobachten laflen, wenn fie von Eingeweide:
würmern heimgeſucht werben (Schwanzjuden ber
Pferde, wenn Spuls oder denwürnter ober
Gaftruslarven in deren Darm ſitzen, Spazieren⸗
fahren und After: aud Rafenjuden ber Hunde,
wenn fie durch Eingeweidewürmer geplagt a) und
welches mit der Vertreibung ber Entozoen aufhört.
Dft wiederholte Seifenbäder, Einreibungen von
Barbolmafler oder Carbolöl, Gebrauch von Teer:
falben und Zeerfeifen, von 2—4pro3. Sublimat:
Blun Jungen, führen bei Befeitigung der veranlafien:
rſache und bei Ausübu Yorg ſamſter Haut:
Ye Geige und Pupen) o ß aut eilung,
ohne Anwendung —* er Mittel (Abfübr:
mittel und, wenn folche nicht helfen, Arſenikloſung).
eber gepaarten 9. (Erans | W
am) empfuns | %
(der Haustiere)
Die Sommerräude der Dierbe, ein in der
wärmern Jahreszeit am Hals und Kopf, an ber
Bruft, nur ausnahmsweife noch an andern Körper:
teilen des Pferdes vorlommenber Knoͤtchenaus
ſchlag, hat mit ber echten, nur durch Milben bervo::
peru erufenen Raͤude nichts zu thun, fonbern üft ei
eihte Hauterkrankung, die zivar, wenn fie ein
aufgetreten ift, in der Rege das fihle an Äh mi
eniahelich wi erqulebren, niemals aber et ir
Folgen bat. Kleine Rinöthen,
einander ftebend, zeigen den An omg beB € des ee
an; die nö dichen verſchwinden —2 — und hinter:
lofien Heine, Table, graue ober grammeike, mit
Heteartigen Schuppen verſehene autitelen bie
aber mit der lältern “Jahreszeit in der Regel von
jet weggehen. Manche Pferde disponieren ct:
ſchieden für bie ee andere bekommen
fie nad) dem Genuß von Grüntlee, en
und bei mangelhafter Hautpfl e. fs
aſchen, Shwänmen, chtverabrei
Srünfutter, he Beide mit f *
GSarbolfäurelöfungen helfen umeilen
Shältnötden und Shwind lech ten we:
den bei jungen Pferden, Schafen und Rindern, die
in fehr warmen oder dumpfigen Staͤllen a
werden, zuweilen beobadytet. Auch bei dieier S
bilden gruppenweife slammenftehenbe, oc oder auch
einzelne Anötchen den Anfang des He
Haare fallen auf den Knoͤtchen ne
jelbft werben dann zurüdgebilbet und ed —* an
[ettiger dünner, gelblicher Schorf oder Grind auf
em tablen 3 led zurüd. Gtößt | ber Shen 0,
* nimmt man einen Schwindfled, d. h. einen
len, geiblichen ober rötlichen, mandmal *
led wahr. Meidung ber Urſachen nebſt nude
neter Hautpfl fege (beionbera Bäder —RE
bejeitigen ie Krankheit
Die ehten a e ten, fomeit fe nice BE)
ten, alfo nicht Favus ober Herpes to
edgeibe man in trodene und Dnäffene
Flechten. Das Allgemeinbefinden einiger por
Diefen —— Tiere ſcheint nicht in Rt
eidenf aft gegagen zu werben, bei andern if der
Ausſchlag von her begleitet. Mande
aben einen Iangfamen Berlauf und eine lau
auer, andere find alut verlaufend. Zu den näfee:
den Flechten ge rt das Lofaem (gem URL möge dee
hentlehte, Salzfluß, na
nannt), das bei allen Tieren,
nobaarig en, großen Hunden, als —* pr h
Grant bel aufteißt, unter Umftänden
ben anftedenb ift und dur Ditroorganiömen, Br
bei Hautverfömußung in bie
erzeugt zu werden jcheint. Kleine —
fenweiſe auf be ber meiit gerbteten und
Araber und Nagen beöha Ib veigenben Dat; Di ut; Beh |
en gehen in Bläschen über, ober befommen |
en auf ihren Spiben, bie Bläs — -
entleeren eine Ylü figleit, die fchliehlidy wieberkel
—— in größerer Menge abgefond ert wirb von ni
ergeugen und ſtets abe) (faslid'
— gelblich und kle
"ide, Then ober game
Ausiälags ermd licht. e, leder: ober 8
artige, gelb ge kune oder braune B
he en endlich hie erkrankte Ha
ie ermä nte Flaſſigkeit hervorbringt, endlid m
den durch das Kraben, nodeuern und Aug yes
verdidungen, Schrunden und Rifie in da
Blutrünftigfein u. f. w. hervorgerufen. R
elle, zwilder *
Hautmont
durch Seifenbaͤder (doch vermeide man Schmier:
feife), Anwendung milder Fette als einzureibende
Nittel, befonders die zu Beterinärzweden abrigierte
elbe Bajeline, täglich ein: bis zweimal eingerieben,
5 U zunächft zur Anwendung kommen und längere
Zeit gebraucht werden, ehe man zu eingreifendern
und rejenbern Mitteln feine daft t nimmt.
Solche find Teerfalben, namentlich eine Salbe aus
je einem Teil Teer mit Schwefelblüte und je 2 Tei-
len Spiritus_und Schmierſeife hergeſtellt; Car⸗
bolöl 1:20, ——— 100), die mit Vor⸗
ſicht zu brauchende fizinelle Bräcipitatfalbe. au
Salizplfäure albe(1 Zeil Salicylfäure, —— e
Sajeline) pie oft „iehe gut. Kam man S
roper als Urſachen ber Cem vermuten, fo * Del,
nigung und Desinfektion der Aufent alt3räume und
Zageritätten ber Krankgeweſenen geboten.
ie trodenen Flechten find im großen und
ganzen gutartiger als die näflenden. Ihre Urſachen
tennt man meift nicht: Ihre Behandlung iſt eine
analoge wie bei den € Iem en. Hierher gehört ber
Gneis oder die Mehlflechte, on welder bie
tcanle Haut mit Heinften, dünnen, weißen Borlen,
die nur felten did werden, befeßt iſt, ſodaß bie Haut
wie mit Mehl beftäubt ausſieht; "ferner die guts
artige Blagflehte hr le, weiße oder rote Haut;
ftellen, weich, mit ei Y ef allem verfeben),
Kleiengrind
vi Shilferfl cöte ‘ober
(runde, Sum - Kr i onen 8 Pu 33
raunen Schuppen raͤunliche e ſchup⸗
ven ſich ab; ſchließlich Verdicu ng der Haut, Riſſig⸗
und Runzeligwerben derfelben, dide und braune
Borken lommen aulegt zum Voricein), ber Blaͤs⸗
a TR der Puſtelgrind, der Kruften;
grindu
Bol. Zürn, "Die Schmaroper, die Arantheiten bei
Hauöfäugetieren hervorrufen ( 2Bde. Weim.1872).
Dautmont, Stabt im Fan, Depart. Nord,
Arrondifjement Avesnes im SW. von
Maubeuge, rechts an der analifiertene Sambre und
ın der Linie Barid-Erquelinneß der Franzoͤſiſchen
—X alt *2 ala Gemeinde 6973 G,,
ınd eilen eien, wichtige Schmieden,
—EA— —— ten, Keſſelſchmie⸗
yen und zahlreiche bri
Bautßdem, foviel wie Hautwafferfunt.
S. Anaſarka.
ege, ſ. unter Haut.
Dantpilze, |. Symenompceten.
BGBautpoul (Henri Fa Marquis von),
ran). General, geb. Schloß Lasbordes in
anguedoc 1780, Befunde bie Seh gteanilde 5 Säule
u Baris und die Artill erie: u nieſchule zu
Reg, trat 1808 als Dffigier in 3 teitende Artil⸗
erie, nahm an den ügen in Ofterreih, Spa:
ien, Rußland und Deutihland mit Au eihnung
il, wurde 26. Aug. 1813 bei Dresden ſchwer ver:
nındet und blieb bis zur Abdantung Rapoleons
| 9. — ſich ſogleich den Bourbons an
nd 309g fih während ber Hundert Zage auf fein Land:
ut bei Blois zurüd, übernahm nad ber zweiten
Bieberberftellung des Königtums die Reorganifa:
weit tenben Artillerie, wurde 1819 zum
area befördert und 1828 Bee
ıfpecteur pr hai vrenden, einige Rai ſpaͤter
veneralini ecteur der Artillerie
rte er ſich als treuer Anhänger NER
arls &. und leitete mit Umſicht bie Berteibigung gen
ten e
es großen nvalidenhaufes zu Paris wä
— Hautreize
921
bes Straßenlampfs. ym F 1888 übernahm er
in Prag auf kurze Zeit die Stellung eines Gouver:
neurs bei dem Herzog von Borbeaur unb kehrte
dann nad Frankreich zurüd. H. ftarb zu Paris
15. Yan. 1853.
Bautponl (Alphonſe Henri, Graf von), franz.
General, Bruder des vorigen, geb. zu Berfailles
4. San. 1789, wurbe 1806 Of zier und nahm an
bem Kriege ge en Preußen, ſowie ben Yeldzüigen
in Spanien teil, wo er 29, Juli 1812 bei Sala:
manca in in Rriegtgefangenfaft geriet. Nach Napo⸗
leons Rü blieb er den Bourbons treu wurde
1816 * und befehli igte 1823 im fpan. Yeldzuge
ein ®arderegiment. Seit 1828 Brigadegeneral,
mar er 1830 als Vertreter des Audedepartements
Mitglied der ‚Deputiertentammmer, b befand ſich wäh:
rend der Julitage im Stabe des Marſchalls Mar:
mont und wurbe deshalb von ber neuen Regierung
aus dem aktiven Dienft entlafjen. Im. 1834 trat
er für Montpellier als Abgeordneter in ie Rammer
und wurde 1838 wieder in die altive Generalität
x urüdverjeßt. 9. beiehli te zunaͤchſt die 11. Militärs
toifion, wurde 184 ererallinıtenant und be
fehli 1842 in 6t. Dmer, fpäterbin in Marfeille,
309 ſich jedoch nad) dem Sturze des Königtums 1848
zunachſt aud dem attiven Dienft zurüd und trat
im Mai 1849 für das Aubebepartement in die Gefeh:
gebende —— ‚in welcher er zus Rechten
gehörte. Im Dit. 1849 übern p: das Kriegs⸗
minifterium und — daneben die Leitung des
Miniſteriums des Auswärtigen, legte fein Amt
22. Du. 1850 ans und Pure Gensrulgsunerneut
von Algier. nad) Frankreich zurüdbe:
rufen! wurde er nach dem Staatäftreich ons
pm Senator auf Lebenszeit und Großreferendar
Senat? ernannt und ftarb auf feinem Gute
St. Pen 28. Yuli 1865
nl-®alette (Yean Joſeph Ange d'),
re General, geb. 1754, trat 1777 in die franz.
Kavallerie und war beim Aus bruch der Revolu⸗
tion bereitö Regimentslommandeur, nahm unter
der Republit an den Feldzügen in Holland und
Deutfchland teil, wurde 1808 Generalinipecteur
der gejamten Ravallerie u und d jeidnete nd ſich in den
Kriegen von 1806, brer
großer Reiterma en * aus, dag Rapaln ihn
zu feinen beiten Generalen zäblte. 5 . fiel 8. 8. Gebr.
1807 bei Preußiſch⸗ —* an Der „Epibe der zum
Angriff vorgehenden
e find bein, welche, auf die Haut
ebradht, unter ſchmerzhaften Empfindungen eine
hwäde: te oder ftärlere Seutedtung un und Hautents
nn ee und in ber t angewens
um auf entferntere tranle Organe eine
—— de zuüben. (S. Ableitung.) Man
dient ar ne, bierzu mit Borliebe der Senftei ige und
Genfipirituß, der Blafenpflafter, der Bodens:
oder Buftelia röpflöpfe, des Gluh⸗
eifens, ber — tu.a Die H. bringen du
—3— ber nervoſen Centralorgane, alfo au
reflettorif Wege, eine mehr ober minder ont
foleabe irkung auf das bon und bie Berge, dch
bee
jümade : en * ane er beroor, berg
eine Berengerung
veriohenen Arterien ae an wodurch
—Aã eſteigert, die Cirtulation om beiehleus
nigt, die —*5 tigkeit verftärtt, bie Atembew ——
aber verlangſamt werben; wogegen ſta
Herz: und Gefaͤßthaͤtigkeit bern en,f Kobab
922
bie Gefäße erweitert und der Blutumlauf verlang:
jamt werden. Man pflegt 9. beſonders bei plößlich
eintretenden Schwächezuftänden und Ohnmachten,
bei Neuralgien und andern jchmerzbaften Empfin⸗
dungen, beim Beginn entzündlicher Affeltionen der
Atmung: und Verdauungsorgane, bei aſthmatiſchen
Anfällen und allen rheumatiihen Zujtänden mit
Borteil anzuwenden.
Sautrelief (Hocrelief), ſ. Relief.
Haut Rhin (Departenıent) it ſeit 1878 wieder
bie offizielle Bezeihnung ded aus dem Reit bes
frübern franz. Depart. Haut Rhin gebildeten Ber:
waltungsbezirks Belfort (j. d.).
Santröte, |. Erythem.
Hautfalbendrüfen, |. unter Haut.
Dantichwiele (callositas, tyloma), eine gelb:
braune, hornartige Verdichung der Oberhaut, vor:
zugsweiſe an der Hand und den Fußſohlen, welche
durd) anhaltenden Drud und Reibung entiteht und
mit dem Nachlafien der lektern gewöhnlich wieder
von ſelbſt verfhwindet. Man entfernt fie durch er:
weichende Bäder und Pflafter oder durch Abtragen
vermittelit des Meſſers.
Sautfins, foviel wie Zaftfinn (f.d.).
Santitelett, die harte, ftarre äußere Körper:
hülte, welche bei den meilten wirbellojen Tieren in
Ermangelung eines Ainochenfteleit3 als Geräft für
die im Innern gelegenen Weichteile, ſowie als Stüß:
apparat dient, an welchem die Muskeln entipringen
und fi anheften, beitebt entweder aus Ablagerun-
gen von kohlenfaurem Kalt, wie die Kaltplatten der
eeigel und Seeiterne, die Raltipalen der Weich⸗
tiere u. a. oder aus Chitin, wie dad 9. der Wür:
mer, Krebſe, Spinnen und Inſelten, oder aus klei:
nen Knorpelftüdchen, wie bei den Zintenfiihen und
andern Kopffüßern. Au
(Haifiichen, Stören, Krotodilen, Schildkröten u. a.)
wird außer einem inmern Knochenſkelett ein
eigentümlich entwideltes H. gefunden, welches Bi:
meilt durch Einlagerung von Knochenplatten in bie
Körperbebedung zu Stande kommt und mitunter,
wie bei den Sartre, mit innern Stelettteilen
in Berbindung ftebt.
Danuttalgsräfen, |. unter Haut.
Häntuug im allgemeinen nennt man die Ab:
ftoßung der obern Hellenfchichten fämtliher, aus
flächenartigen Zellenausbreitungen gebilbeter Häute
(Epithelien), welche ſowohl innere Flaͤchen, wie z. B.
des Darms oder der Lungen, als die äußere Über:
fläche des Körpers betleiden. Im fpeziellen braucht
man da3 Wort von der Erneuerung im ganzen, der
Oberhaut oder Epidermis, welche bei vielen Tieren
periodiſch eintritt, geröbnlich mit befondern leiden;
den Zuſtaͤnden verbunden ift unb häufig mit wich
tigen Lebensabſchnitten in Berbinbung fteht. Der
Menſch und die Säugetiere bäuten ſich gewiſſer⸗
maßen beitändig, indem die Oberhaut fi) in Heinen
Plättchen abfehilfert;, doch ift aud) ber Haarmechiel
im Frühjahr und die Mauferung ber Bögel ein
periodiiher Häutungsvorgang. Beſonders aber
wendet mar das Wort bei denjenigen Tieren an
wo die Haut im Zuſammenhange ſich ablöft, ſodaß
fie meiſtens die Form des herausgeſchlupften Tiers
darſtellt. Bei allen dieſen Häutungsporgängen,
mögen fie nun, wie bei Amphibien und Reptilien,
die hornigen, oder bei Gliedertieren die chitinhal⸗
tigen (Inſekten) oder felbft verlalften (Krebſe) Ban:
zer betreffen, bleibt die Matrix, aus welcher ſich die
abgeitoßenen Zeile bilden, zurüd und ift ſchon
bei manchen Wirbeltieren |
Hautrelief — Hauy (Rene Juſt)
unter der abgeftoßenen Haut die neue vorgebildel.
Die H. der Gliedertiere ſteht ftet3 mit wichtigen
Lebenzabichnitten in Wechjelbeziehung, fei es m
Ihnellem Wachstum, dem Die Haut nicht folgen
kann (9. der Raupen), fei es mit Beründerungn
der Form, wie libergänge der Larven in Pupprı
und volltommene Inſekten. Bor ſolchen H., bei
welchen ſogar auch die angn Uberzũge des Term:
kanals gewechſelt werden Pfind_die Ziere karl,
freſſen nit, und viele geben zu Gru
Santtwwärzchen, |. unter Haut.
Sautisafferfucht, |. Anafarta.
Sautwolf, Frattſein oder Bundiein der
Haut, ſchmerzhafte Entzündung folder Hauträchen,
die fi) aneinander reiben ober durch Schweiß md
andere Ausfcheibungen gereizt werden, namenilih
in der Achſelhoͤhle, zwiſchen den Dberichenlein und
Hinterbaden,, befällt haufig Säugl
lente Leute und i
Reinigung mit kaltem Waſſer, R
cyltalg oder Glyzerinfalbe und, bei ftarlem Rönen
ber entzünbeten Hautftellen, öftere® Beitreuen mt
einem austrodnenden Strenpulver, wie Vorlapp
famen, Zintweiß nit Stärle u. del. (S. ah
After und Erythem.)
Bantwurm, f. unter Ro aira nkheit.
Hann (Rent Juſt), franz. Mineralog, der vein
ber wiftenfchaftlichen Kroftallographe, geb. 3
St.⸗Juſt im Depart. Dife 28, Febr. 1743, mim
fi dem geiftlichen Stande und beileibete al ID
zuert am College de Navarre zu Varis, dam
über 20 Jahre hindurch am Sollöe bei Karbinals
Lemoine eine Lehrerftelle.. Bon Daubenton in die
Mineralogie eingeführt, machte er ſich bald dırä
eine Reihe der wichtigiten Entdedungen beiem.
Bei der Errichtung des Inſtituts wurde er Nitalied
desſelben. Obwohl er an ber Revolution gar ter
nen Anteil nahm, brachte man ihn in den Septen:
bertagen in bie Gefängnife des 3 St...
min, aus denen ihn indes die Fürfprade von kt
froy St.:Hilaire befreite. Im Re: wurde &
zum Mitglied der Kommiſſion für Maße um
wichte, 1794 zum Konſervator des Cabinet dei
mines, 1795 zum She der Phyſit an der Ir
malſchule ernannt. oleon überteng ibm 1®
die Brofefiur der Mineralogie am Munte d’histore
naturelle, bald darauf auch die an der Facar
des sciences. Gr ftarb 3. Juni 1822. ,
Seine erften Arbeiten über die Strutur X;
Granats und der Kallſpate erſchienen 1781 («Jew-
nal de physique» , 1782), feine bahnbrechende I
handlung «Essai d’une th6orie sur la strudafe
des cristaux» folgte 1784. Nachdem ſchon MT
ſchwed. ikler Torbern Bergman 1773 gejunte⸗
tte, dab man aus allen Kallſpatkryſtallen em
rimitioform betansfchälen und burd Aut
tung die andern Flächen ableiten Tönme, erlamz
9. ganz unabhängig baven Die Spaltungiritel
allgemein als tenftant und ermittelte deren Juin
menbang mit den äußern Formen. ferner em
Dedite er das wichtige Orundgeieh won ber Nat @
lität der Nchfenfchnitte, welches den gefamten NT
ftallban beherricht. Zu feinen bebentungspolitt
Forfchungen gehört das Auffinden des Gelege: =
Symmetrie, welches darin befteit, daß bei eırt:
tenden Veränderungen einer Kryſtallform 7
deren Kombination mit andern Formen ale gi:
artigen Teile, Kanten, Cden, NHächen imme ’
gleich und anf gleiche Weiſe verändert werden, e
Hauy (Balentin) — Havana
daß auf allen Teilen des Kerns, bei denen volllom⸗
mene Öleihheit und Ähnlichkeit jtattfindet, ſich das
nämliche Abnahmegefeß wiederholt. Zur Bezeich⸗
nung von Kryftalllombinationen bat 9. eine eigene,
zienilich weitſchweifige und jebt verlaflene Nomens
klatur erfunden. Seine Hauptwerle find außer ein:
selnen Abhandlungen: « Trait6 de mineralogie»
(4 Bbe., Bar. 1802; neue Aufl., 6 Bde., Par. 1822;
deutih von Kariten und Weiß, 4 Bde., Lpz. 1804
— 10), «Trait6 el&mentaire de physique» (2 Bbe,,
‘Sar. 1803; neue Aufl. 1821; deutich von Blumhof,
2 Bde, Weim. 1804), aTrait6 des caracteres
physique des pierres precieuses» (Par. 1817;
deutid von Leonhard, Lpz. 1818), «Traite de cris-
tallographie » (2 Bde., Bar. 1822).
Hauy (Balentin), Bruder des vorigen, geb.
13. Nov. 1745, Blindenlehrer , widmete fi vor:
zugsweiſe dem Stubium der neuern Sprachen und
erhielt eine Stellung im Winijterium des Auswär:
tigen. Seinen Ruf begründete er jedoch durch fein
Spitem des Blindenunterrichts, welches er in der
von ihm 1784 errichteten Blindenanftalt zu Pa:
ris in Anwendung brachte und Später (feit 1806)
auh nad Berlin und Peteräburg verpflanzte.
Nachdem er 1817 aus Rußland zurüdgelehrt, lebte
cr bei feinem Bruder p Paris, bis er 18. Maͤrz
1822 ſtarb. Sein Syſtem ſeßte H. in dem «Essai
sur l’education des aveugles» (Par. 1786) aus:
einander. Auch in dem «Me&moire historique sur
les telegrapbes» (Par. 1810) hat er beachten?
werte Bemerkungen über den Unterridt der Blins
den und Taubſtummen mitgeteilt. .
Haut iſt ein reguläres, vorwiegend im Rhom:
bendodetaẽder, welchem auch die Spaltung roigt,
ober in der Kombination desfelben mit dem Ok—⸗
taeder tryftallifiertes ‘Mineral, welches aber ge:
wöhnlih als einzeln eingemadhtene kryſtalliniſche
RNorner ausgebildet iſt; meiſt laſur- bis himmel;
blau oder blaͤulichgrün, ſelten farblos oder weiß,
alas: bis fettglanzend, durchſcheinend; Härte = 5
bis 5,5. Ghemil iſt der 9. dem Nofean jehr nahe
verwandt, indem in ihm mit 2 Molelülen eines
Natronthonerdeſilicats (Na, Al,Si,0,) auch 1 Moles
tul Natronfulfat (Na,SO,) verbunden, immer
aber eine nicht unbeträchtliche Menge des Natrons
durch die entiprechende von fall eriegt iſt. Die
xiefelfäure ſchwanlt in den Analyien um 36, die
Schwefelfäure um 11,5 Proz. Tie prächtige blaue
sarbe wird mahricheinlich durch etwas beigemiich-
td Schmwefelnateium (wie bein Lapis lazuli und
ders fünftliden Ultramarin) bedingt. Salziäure
‚erfeht Dad Mineral unter Abſcheidung von Stiefel:
jallerte. Die Berbreitung ift, ſoweit befunnt, auf
ullaniſche Gefteine beichränft, in denen ber 9. ein:
wrvadyien ift; größere Kryitalle und Körner finden
ich in den Laven des Bultur bei Melfi (ſehr reich:
ich), in denen bes Veſuv und aus der Umgebung
3 Yaadheriees, im Beperin des Albanergebirges
nd im Phonolith de? Hohentwiel im Hegau, auch
uf den Gapverden. _
Davanıa (Ta), die H., eigentlihd San:Chri:
obalde laHabana, die Hauptitadt der ſpan.
‚nel Guba (f. d.), an deren nord. Küſte gelegen,
cr Mittelpuntt des ſpan.amerit. Handeld und
ner ber belebteften Sanbelspläße der Neuen
delt, Der widtigite Weſtindiens, ilt der Siß bes
;eneralfapitäns und Weneralintendanten ber In⸗
1,_de3 Sommanbanten der Marine, eines Bis
hofs, eines Appellationss: und Handelsgerichts,
923
ſowie einer Univerfität und zählt (1882) 208041 €.
Der Hafen der Stadt, einer der fchönften und
fiheriten ber Erde, wird von der Lagida gebildet,
einer Heeblattförmig in die drei Buchten von Regla
oder Marimelena, Guanabacoa und Atares geipal:
tenen Bai, Die gegen 23 qkm einnimmt, bis 11 m
Tiefe hat und an ihrem 2000 m langen Quai felbit
den größten Yahrzeugen das Anlegen geitattet.
Der Eingang wird im voehen durch das ‘sort de
la Punta, im Diten dur das Fort Morro mit
dem Leuchtturm und die 1764 aufgeführte Citadelle
Sa Cabana über dem Muelle (Tod) de Triscornia
bei Caja:Blanca verteidigt, während auf der Yands
feite die Fort? Atares, Principe, San-Carlos und
mehrere Batterien eine Nette von Befeltigungen
bilden. Die Stabt felbt liegt an der Weſtſeite
des Hafens auf einer Halbinfel in dem blühendſten
Diftrilt Cubas, in einer von Landhäuſern, Heinen
DOrtfchaften, Kaffeepflanzungen, Gärten und Bal:
menalleen bededten Gegend. rüber warb fie
gegen bie gahlreichen Borftädte durch Feſtungs⸗
mauern un aͤlle abgeſchloſſen, die 1863 abge⸗
tragen und planiert wurden. Seitdem ſind auch
weſentliche Verbeſſerungen in den Straßenbauten
der Stadt zur Ausführung gekommen, die ihr im
Innern ein ſchoͤneres, reinlicheres Anſehen gewäh—
ren und auf den durch das Gelbe dieber gefährde⸗
ten Geſundheitszuſtand eanftig einwirlen. Die
Häufer der Stabt zeichnen ſich Durch ihre Feſtigkeit
und Mafienhaftigleit aus, doch gibt e3 auch ge:
fhmadvolle und namentlich koſtbare, aber leine
dur ihre Arditeltur hervorragenden Gebäude.
Die 1724 von den Jeſuiten erbaute Kathedrale
zeichnet fich durch Einfachheit und Symmetrie des
Innern auß. m ihr werden die liberreite des Co:
lumbus aufbewahrt, die 1796 von Santo:Tomingo
hierher gebracht wurden. Außerdem zählt die
Altſtadt 3 Pfarr: und 12 Nlofterlirhen, und die
Außenftabt hat neuerdings mehrere hübjche Stirchen
erhalten. Unter ben Gebäuden verdient der Pa:
laft de3 Generallapitäns Erwähnung. Auf der
Plaza de lad Armas, der fhönften der Stadt, er:
hebt fi die Marmorftatue Ferdinands VII. Außer:
dem gibt e3 vier Marktpläke und ein großes Campo
de Marte. Die Außenitabt befikt zwei ſchöne Bas
feo8 oder Spaziergänge, von denen der eine am
botan. Garten binführt. Der Cirkus fir Stier:
gefechte befindet fich an der Oſtſeite des Hafens, an
deſſen Sübjeite Guanabacoa, das wichtigſte Sec:
bad, liegt. Bon den drei Theatern ‚gehört das
1836 erbaute Tacontheater durch feine innere Auz:
ftattung und Größe zu den erjten der Welt. Diefem
gegenüber jteht die Erzitatue der Königin Iſabella
am großen Paſeo de Iſabella.
Die Stadt ift vor allem Handelsſtadt und ihr
einträgliher Verlehr bat großen Luxus hervorge:
rufen. In dem jtet3 mit einem Maftenwald bes
dedten Hafen find alle feefahrenden Nationen ver:
treten, und in ber Stadt befinden ſich viele fremde,
auch deutiche Handelsbäufer. Im J. 1832 liefen
1424 Schiffe mit 1258 181 t Schalt ein. Die Fin:
fuhr beträgt etwa 70, die Ausfuhr 45 Proz. dei
Geſamthandels von Cuba. 9. führte 1882 aus:
177659 süten und 217515 süller, Quder,
12461936 Pfd. Tabak, 153141 Tauſend Cigar⸗
ren u. ſ. w. Börſe und Bank machen bedeutende
Geſchafte. Dampfboote verbinden H. mit den
übrigen Häfen der Inſel, ſowie mit Neuyork,
Neuorleans, Beracruz, Spanien und England,
„4
Giienbaßnen mit Guanajay, Bataband, Matanzas,
Cardenas, Cienfuegos, anta:Clara und Sagua
* Grande. Die Si Stadt befipt zahlreiche uderfie:
dereien, Rum: oder Zafiabrennereien, Zabal: und
Sioarrenfabriten, jowie mehrere Chotofabefabriten.
Berühmt find die Havanacigarren, für die es
neitäber 100 Fabriten und zablloje Laden gibt.
Topographie Zage von Havana.
Eilva, Ugues, Upmann Sabaiad, dos Amigos,
‚Hernanos, Eabargos u. f. w., bie man in Europa
als Gigartennamen tennt, finb die ‚Benblungefts
men ber großen havanefifhen Fabriten. Die Thäs
tigteit der königl. Werfte, bed Arfenals son
für das Mutterland von großer Wictigteit,
Die 1728 gegründete unb 1818 erweiterte Univerfiz
tät zeichnet [5 8, vorteilhaft vor den andern
Hauptftäbten des |pan. Amerika aus. Dazu Tom:
men eine öffentliche Bibliothel, ein Mufeum, viele
Unterrihtäanftalten, auch für Sei — und Ma:
terei, ein botan. Garten, eine Schiffahrtäichule x.
Die 1793 gegründete Geiellicaft Di terlands⸗
keaunde bat he ih um bie gererung von Aderbau,
inbuftrie und Kunft große
. it
ud)
Berbienfte erworben.
gl. Yarzinage, «Die wirtfchaftliche Lage Cubas⸗
(ep.
ie en habt H. wurbe 1519 an ihre je PH ges Stelle
Derle t, nachdem fie 1515 von Diego Velatqu
übtüfte in ber Bey end des — Hafens
Satabans gegründet mon en war. Die libultier
„änderten fie 1655, aber erſt 1663 befeitigte man
Nie gegen bie Seeräuber. Am 14. Aug. 1762 nah:
men Ge die Engländer nad) zweimonatlicher Ber
iagerung ein, gaben fie aber 1768 zurüd, feit wels
weite 63 bee Spanien geblieben iſt.
darie, |. Have “ a
Bm, Ver bebenenbfe EN itige Rebenflub
el, der jeutendite = ei el ui
der Elbe, welder, während uellen von ber
Wündung nur 94 km — ind. eine Strom:
entwidelung von 291 km und ein Gebiet von
26875 qkm umfaßt und großenteild nur eine Kette
n | eineö 250—815 m breiten Stroms annimmt
Havarie — Havel
von Seen bildet. e Fuß nimmt feinen Ur.
een 7 km im Jordweia
ırg in den Abfltien des
Kleinen His "Sroken Bobenjees beim Dorje tan:
en; 6,5 km jüblidher, bei der Graminer
innt feine wilde und wieder etmes ut.
licher, mit dem Labusſee, die ale Flökern.
far N nit ne
igfee bie Säinber:
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Granbenburg und wen fumpfige
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630, bald nur 63 m breit,
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— See bei_Tegel,
e Polen Spandau und
Kante er z Junglern fee bei
on (von Dennngban Di Bar
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t fie weiter, — fie bei —88
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44113
id) dann wieder auf 95 m verengt. 7
die Stadt Branl [7 in deren Rt
ım Beeyſee erweit: Unterhalb Deren
ke den U em Inge ame bar
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ber Elbe und wendet —2 —— E
der unterften Stromſtrede tritt fie ice un
Ehe ainnm und ie Bere
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ie N jchjeinden —
{ Breubene ©
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—* abi oürgende Kanäle in je ——
mal iſt 9,6,
li
lingfee.
—
Havelderg — Havemann
Mentomlanal 9,4, ber Fehrbelliner Kanal oder Li⸗
numer Rhin 16,5 km lang. Der Ruppiner Ka:
nal, 1799 zwiſchen dem vzmeree und Frieden⸗
thal angelegt und 15,5 km lang, iſt durch bie Bo:
denſenke gegen Welten geführt, während der Finow⸗
tanal (f. Finom) gegen Dften durch daB Oder⸗
bruch zur Oder geht. Der 33 km lange Blaueiche
anal gebt aus dem Plaueſchen See weitwärts
nad Parey an der Elbe. Der für Heine Kähne und
zum Holzflößen dienende, 15,14 km lange Nieder:
neuendorfer Kanalgeht oberhalb Spandau bei
Jliederneuendorf aus der H. und fließt ala Großer
Havelländiiher Hauptlanal (ſ. Hauptgraben)
unterhalb Rathenow wieder in bie 9.
In der Wendenzeit wohnten im mittlern und
untern Gebiete der H. die Heveller. Jeßt ver:
ftebt man unter Havelland das Land, das von
der H. und der von dem Uinterlauf des Rhin und
der Tofle durchfloſſenen Bobenfente begrenzt wird.
Adminiſtrativ verfteht man unter Havelland zwei
Kreiſe des Regierungsbezirts Potsdam: den Kreis
Oſthavelland, der 1233,93 qkm mit (1880)
53387 E. zählt, und den Kreis Weftbavelland
mit 1208,55 qkm und 53509 E.
Havelberg, Stabt im Regierungabezirt Bots:
dam der preub. Provinz Brandenburg, Kreis Weſt⸗
priegnig, auf einer durch drei Brüden mit dem
Zande verbundenen Inſel der Havel, 11 km ober:
balb ihrer Mündung in die Elbe, 9 km füblih von
Station Glömwen der Berlin: Hamburger Bahn, ift
Sig eined Amtsgericht? und einer Oberförfterei, hat
ein Realprogymnafium und zählt mit ber Vorftadt,
bem rechts an ber Havel gelegenen Domitift und
ben 1875 der Stadtgemeinde einverleibten ſechs
Berggemeinden (1880) 7054 meift prot. E., bie
Fiſcherei, Bierbrauerei, Zuderraffinerie, Siegel:
brennerei, lebhaften Speditions⸗ und Holzhandel,
Schiffahrt und Schiffbau treiben. Der altertüm:
lihe Dom, auf einem Berge vor der Stadt, gehört
zu ben Ichönften Rirchen der ‚Provin. Hier grün:
dete Haifer Otto I. 946 ein fpäter dem Erzbifchof
son Magdeburg untergebenes Bistum, beflen
Bifchof gewöhnlich 15 km nörblicher in der Platten:
yurg oder in Wittftod refidierte und welches 1548
nıfgehoben wurde. Das Tomftift wurde hierauf
roteltantiih und beitand bis zum koͤnigl. Edikt
rom 30. Okt. 1810, das alle ehemaligen geiltlichen
Sirter in der Monarchie einzog. Doch verzögerte ſich
te wirkliche Aufhebung des Domttifts bis 1819. 9.
yar früher eine wichtige Yyeitung. Im Dreikigjähri:
en Kriege wurde ed 13. Aug. 1627 den Dänen von
en Kaiferlichen, 9. Juli 1631 den lektern durch bie
schmweden unter Baner, 22. Dez. 1635 fowie aber;
tal3 im Juli 1686 durch Baner den Sachſen und im
uli 1637 durch den ſächſ. General Klißeng den
;chweden entrifien. Im > 1870 legte eine Feuers⸗
runft einen aroßen Zeil der Stadt in Aſche. Bal.
leder , « Geichichte bes Bistums H.» (Berl. 1870).
Davellaud, |. unter Havel.
Daselod (Sir Henry), brit. General, geb.
‚ April 1795 zu Bishop: Wearmouth —2
urham), trat 1815 als Dffizier in die Jaͤger⸗
igade und kam 1828 mit dem 13. Infanterie⸗
giment nach Oſtindien. Beim Ausbruch des erſten
rman. Kriegs (1824) im Generalſtabe Sir Archi⸗
Id Campbells angeftellt, wohnte er mehrern Trefs
n bei und beſchrieb den Krieg in feiner «History
the Ava campaigns» (Lond. 1827). Im J.
38 rüdte er zum Hauptmann auf, machte 1839
925
ben afghan. Feldzug mit und veröffentlichte «Nar-
rative of the war of 1838/39» (Lond. 1840), ſowie
«Memoir of the Afghan campaigns» (Lond. 1841).
Bei der Derteibigung von Dfchellalabad gegen
Albar:Chan leijtete er die wichtigften Dienfte. Ende
1843 begleitete er die Armee unter Sir Hugh Gough
nach Gwalior, wurde 1844 Dberitlieutenant und
tümpfte mit Auszeichnung in den Siriegen gegen
die Sikhs, bei Moodlee, Ferozeſchah und Sobraon
(194528). Nachdem er feit 1849 in Europa ge:
ebt, kehrte er 1851 na Bombay zurüd und wurde
gm Oberſt und General⸗Quartiermeiſter der fönigl.
ruppen in Indien ernannt. Nach dem Ausbrud)
des perf. Kriegs erhielt er 1856 als Generalmajor
das Kommando der zweiten Divifion, mit der cr
fih an dem Zuge nah Mohammerah beteiligte.
Im April 1857 nad) Kalkutta mueidgetehrt, eilte
er auf die Kunde von dem Militäraufitande nad)
Allahabad und übernahm den Befehl über das zunı
Entſaß von Cawnpore und Lucknow beſtimmte
Korps. Er ſchlug die Inſurgenten unter Nena
Sahib bei Fattipor, vertrieb ſie 16. Juli aus
Cawnpore und brach gegen Lucknow auf, mußte
aber nach mehrern ſiegreichen Treffen ſich hinter
den Ganges zurückziehen. Verſtaͤrkt durch die Trup⸗
pen des Generals Dutram, gebte Fi 19. Sept. ſich
abermals nad) Ludnow in Mari, ſchlug am 21.
den Feind bei Unao, am 25. deilen Hauptmadt
8 km von Lucknow und erreichte tags darauf dieſe
Stadt. H. und Dutram blieben mehrere Wochen
hindurch den Angriffen des übermächtigen Feindes
ausgefeht, bis der Oberfeldherr Campbell ihnen
17.Nov. zu Hilfe kam. 9. ftarb 25. Nov. 1857 zu
Alumbagh bei Ludnow an der Nuhr. Che noch die
Nachricht von feinem Tode in der Heimat eintraf,
batte die Königin Victoria ihn mit dem Titel 9.
von Lucknow und einer lebendlänglihen Penfion
von 1000 Pfd. St. zum Baronet erhoben. Titel
und Benfion gingen über auf feinen älteften Sohn,
Henry Narihman H., geb. 6. Aug. 1830. Auch
dieſer trat in die Armee, diente 1857 in Perfien,
1857—59 unter feinem Bater und Lord Clyde in
Indien, 1863—65 in Neufeeland, 1867 in Canada
und ftieg 1868 zum Oberſten auf. Seit Febr. 1874
ift er liberaled Parlamentsmitglied für Sunber:
land. gl. MW. Brool, «Sir Henry H.» (Lond.
1868): DMarfhman, «Memoirs of Sir Henry H.»
(2. Aufl., Lond. 1870, eine deutſche Bearbeitung
diefer Biographie ift Murdters «Generalmajor Sir
Henry 9.» [Snuttg, 1859]).
Oaveloct (engl.), Art Mantel, nach dem engl.
General dieſes Nanıens benannt.
Havelſeen, ſ. unter Havel.
Havemaun (Wilb.), namhafter deuticher Ge⸗
ſchichtſchreiber, geb. 27. Sept. 1800 zu Lüneburg,
ftudierte feit 1819 erft zu Göttingen, dann zu Er:
langen die Rechte, war aber durch jeine Teilnahme
am Junglingsbund verhindert, die jurift. Laufbahn
fortzufeßen, und wurde Lehrer in Darmſtadt. Bei
ben gegen die Teilnehmer an polit. Verbindungen
eingeleiteten Unterfuchungen wurde auch er verbaf:
tet und 1825 in Hannover zu fünf Jahren Gefäng:
nis verurteilt. Nachdem er 1829 wieder die Frei⸗
beit erlangt, wurbe er Lehrer an ber Generalſtabs⸗
atademie in Hannover, 1831 Lehrer am Pädago:
ium zu \lefeld, 1838 Profeſſor der Landesge⸗
chichte an der Univerfität Göttingen, wo er 1850
in die Societät der Wiflenfchaften aufgenommen
wurde und 28. Aug. 1869 ftarb,
Silva,
Hernan
als is
Unterrid).
lerei, ein
Die 1793
keune be >
uf
Al. Karl
em; 1881)
ie Stai -
verlegt, nac
der Sübüj:
Bataband g
plünberten |
Ge nonen hie
Haworth — Harthaufen 929
ergiebigen Quelle zu madıen, Dreimal unterna m Gefunddeit unternahm er_inzwifchen eine Reife
bie sten von Afrila nad Weitindien, die | nad Italien, die ihm ben St | m dem —A
ihn zwar bereicherten, aber zugleich als den * den Roman «The marble SE
iten engl. en brandmartten. Als Bes | lieferte, der in Europa unter dem Ti fe
ohmung für die Herftellung biejes ee enbans | mation» (Lond. 1860) erſchien. Nach Amerika zu:
8 befam er von der Königin El njabet ie Er: | rüdgelebrt Sieh er unter dem Titel «Our oldhome»
ubnis, auf die Helmzierbe eineb append einen | (2 Bde. 1863) Skizzen Unglanba und ber
alben, mit einem Stride gebundenen Neger zu Engländer keine, Er ftarb zu Plymouth im
ellen. Später wurde er Schagmeilter des See Maſſachuſetts 19. Mai 1864. Rad feinem Tode er:
eſens, 1688 Sigeabmiral ber gegen die ſpan. Ars ieh der Roman «Septimius» (Rond. 1872). Vol.
ada aueheſendelen lotte. Für die bei — Ge⸗Page, «Memoir of Nathaniel H.» (Lond. era),
senbeit jeleifteten Dienite hielt er die Ritter: are (Francois Nicol. venoit Baron), aus
ırde. Mit Drake —* er 16 1594 a einer | gezeichneter franz. Geniegeneral, geb. 24. Juni 1774
:olglofen Unternehmung gegen bie ſpan. Anfiedes | zu St. Digier in Lothringen, aud einer poln. a:
ya apeitinbien. H. ſt en x 21. Nov. 1595. milie, trat frübzeitig in daB ang. Ingenieurko
rt5 (Adrian Hardy), engl. Botaniker, | und lämpf te am Rhein und in der Schweiz. Er
1772, N 1833 in Linie Ehelfen erjen machte nd feitigte Rh Dauptmann Bitſch und Genf —* ig
dient um die Kenntnis der Su fulenten (Fett: | nete fich als Bataillonschef bei der AH "The
au
inzen). rung von Saragoſſa 1809 ruhmli
Jawerihia, f. unter Alod ei. Chr gim Dberften befördert und —*— am Kriege i in
satwthorne (Nathaniel), ament. ©: Heer, tſchland, insbeſondere an ber Schlacht bei
d 4, Juli 1804 zu Salem im Crane vam teil. Dann erwarb er fih in Spanien
» geboren und im Bomwboin Co e room. Ruhm durch die ſchnelle Ginne me Bone
3bem er promoviert, erhielt er durch Vermittes ngen 2erida un Diequinenza. BB Als Brig
zu) bem
ı Bancroftd eine Anftellung im Bollamte zu | general begleitete er Napoleon
on, bie er jedoch auf a Per A es Tozia . nad) Rußland, wo er in ber ohil
hai Brook | den Grad eines Divifionsgenerals on. 4
a Community —æ re Das | dem er im Juni 1813 die Befeftigung Hamburgs
snebmen hl. gänzlich und in feinen | mit großem Geſchick bewerfitelligt, wurde er Ban-
ırtungen getäu auch, Kr ch Bo „kon zus | bamme beigegeben und in ber Hladht bei Kulm
wo er ſeinen —* —* —* he Ars | gefangen genommen, aber nach dem Pariſer Frieden
ewann. on in veriiedenen | von 1814 entlafien. Ludwig XVIII. überhäufte In
t —A —E Ersäblungen | fam: mit eichen feines Vertrauens und ernannte i
er 1837 unter dem Titel «Twicetold tales», nie ei ber königl. Garde. Bei Napoleons
1842 ein aweiter | Band fol iR (neue Huf, w Bude | ſchl oß er ſich jedoch demſelben an und
‚2ond. 1851). 9. lieb fid 1843 in, b dem dzug von 1 1815 mit; doch wurde ihm
Concord nieder, * er ein früher von Emer⸗v I (Sr wurde Mitglied des Kriegsgerichts,
wohntes altes Pfarrhaus bezog, was ihn weiches über ben General Lefebvre⸗Desnouettes zu
aßte, feine nächfte Arbeit «Mosses from an | richten hatte, und ftimmte für ben Tod dieſes feines
ınsen (Boſt. 1846) zu betiteln. Diefe I Slip Arie egsgefährten, worauf er zum Gencralinipeltor
ı welche er auch einige anziebende Grinne: eniewelend ernannt wurde, Im Nov. 1832
aus feinen Knabenjahren einmebke, mad); —8 ihm die Seitung der Belagerung der Citadelle
ı Ramen 9.3 zuerft in Europa be kannt. Fer: von Antwerpen unter dem Oberbefehl des Marſchalls
h er bie Kinderfchrift «Liberty tree» (Boll. —— a agen, und danach bearbeitete cr ben
und das «Journal of an African cruiser» | Entwu eftigung v n Barid. Bon Ludwig
1845) heraus. Nach breijährigem Aufents — —* er zum Dreher erhoben. Gr ftarb zu
: Concord nahm er abermals eine Stelle | Paris 25. Juni 1838
‚ftoner * ollamt an, welche ibn indes feinen | Baxoſche Batterie, die von Haro empfohlene,
iſchen —A nicht entfrembete. | zur direkten Geſchußzwirkung beſtimmte, kaſemat⸗
arioet letter» (Boſt. 1851) wurde mit allges | tierte Batterie, deren Stirnmauer bis zur Schar:
Beifall aufeenomimen. der fih auch auf | tenfohle durch vorliegende Erdſchuttung ebedt ift.
‚use of the seven gables» (Bolt. 1851) er: | Die Scharten der Geichüsftände find nad) außen als
In Amerila ſowohl wie in Europa er» Oröfänrten fortgelegt. Ey ganze Einrichtung ijt den
aan H. jeßt als einen Dichtergeiſt an, der | Befeſtigungsgrundſaͤten Friedrichs d. Gr. entlehnt.
3 Gefühl mit einer binreißenden Darftel: Dezthanien es (Franz Ludw. Maria Aug., Freiherr
ve, tiefe Kenntnis der menihlihen Seele Don H.:Abbenburg), soltenin bo Schrift
n faft finblicen Sumar, verbinde. Sein | fteller, geb. 3. ehr. 1792 zu Bölenbo im Bader
:ale romance» (Boft. 1852) kann für ein | bornfchen, erhielt feine Bilbung im elterli auie,
ıtobiographie gelten, indem er die Helden | bezog 1811 rofchule zu Clausthal und ſtu⸗
van einer ähnlichen fozinlen Utopie fcheis | dierte, —8 er —— teilgenonmten,
‚ wie diejenige wat, für die er ſich elbfe in u Göttingen wo er unter andern litterarifchen Vers
Jeit begeiftert hatte. Don feinem uchen au bie Heine Novelle «Der Algieritlave»
diengenofien, bem Ge 73) * veröffentlichte. Seit 1818 widmete ſich H. der Ver:
‚ife of Franklin Pierce», Vofl. 1862) er | waltung ber ie lichen Gater und jchrieb das Bert
n bat, wurbe H., nachdem jener Präfbent «Die die Ngrarverfof RR ihre Konflitte» (Bd. 1,
ınigten Staaten —— zum Konſul ehr von einer Reile
ı00l ernannt, welchen ſehr en Gin — 5 die —*8 Lander 1829 ward ihm der
1858 antrat und Di ‚ve Brä ft | Auftrag, bie —— an in allen Provinzen
(1861) bekleidete. Zur Heritellu 20 ln Preußens zu folge befien bereifte ©.
ıtlons-Beriton. 13. Uufl, VII. 59
924
Eiſenbahnen mit Guanojay, Bataband, Matanzas,
Eardenas, Cienfuego®, Santa:-Clara und Sagua
la Grande. Die Stabt_befigt zahlreiche Zuderiie-
dereien, Rum: oder Tafiabrennereien, Zabal- und
Cigarrenfabriten, I mehrere Chotolabefabriten.
Berühmt find die Havanacigarren, für die es
meit über 100 Zabriten und zabllofe Läden gibt. | li
Topographiihe Sage von Havana.
Eilva, Ugues, Upmann, Cabañas, do Amigos,
Hernanos Cabargos u. |. m., die man in Euro:
als Cigarrennamen kennt, find die Handlungsfir⸗
men ber großen havaneſiſchen Fabrilen. Die Ihä:
tigteit der tönigl. Werfte, des Arfenals von 8, iſt
für das Mutterland von großer Wichtigkeit. durch
die 1728 gegründete und 1818 erweiterte Univerfi-
tät zeichnet ſich 8, vorteilhaft vor den andern
Hauptftädten des ſpan. Amerila aus. Dazu tom:
men eine Öffentliche Bibliothet, ein Mufeum, viele
Unterritöanftalten, aud) für Beihentunft und Ma:
lerei, ein botan. Garten, eine Schiffahrisſchule x.
Die 1793 gegründete Gefellihaft der Baterlands:
freune bat ih um bie Förderung von Aderbau,
ndufteie und Kunft große Verdienfte erworben.
a Sarzinage, «Die wirtiaftlihe Lage Cubas»
m. .
Ye Stadt 5. wurbe 1519 an ihre jegige Stelle
verlegt, nachdem fie 1515 von Diego equez an
der Sübtüfte in ber Gegend des Wieen ‚Hafens
Bataband gegründet worden war. Die Slibuftier
»lünderten fie 1555 , aber erft 1663 befeftigte man
fie gegen die Seeräuber. Am 14. Aug. 1762 nah:
men fie die länder nach zweimonatlicher Bes
fagerung ein, gaben fie aber 1763 zurüd, feit wel: | ber Elb
er Zeit H. bei Spanien geblieben iſt.
Havarie, |. Sanerch
Have, röm. Öruß, . Ave.
Savel, ber bebeutenbfte rechtsſeitige Nebenfluß
der Elbe, welder, während die Quellen von der
Mündung nur 94 km entfernt find, eine Strom:
entwidelung von 291 km und ein Gebiet von
26375 qkm umfaßt unb großenteilö nur eine Kette
Havarie — Havel
von Seen bildet. Der Fluß nimmt feinen Ur:
fprung in 70,8 m Serhöpe 7 km im Norden
von Neuftrelip in Medlenburg in den Abflüfien des
Kleinen und Großen Bodenſees beim Dorfe Lan:
bagen; 6,5 km jüblidher, bei der Granginer Mühle,
innt feine wilde Floßerei und wieder etwas fit
‚ mit dem Labußtee, bie eigentliche Hlöhen.
Nah 4 km
bligfee bie Schinber:
teit an. Über sir
ftenberg _ Micken,
535
na
Ef
H
Bis
F
i
Bi
Brandenburg unb hat fumpfige Uf uam
Einmündung ber Spree, bie ebenfo
bie 5. felbit, und außer welder nur u
bebeutende Bafler (wie zwiſchen Rai m
jelberg die Doffe) aufnimmt, tritt in Bezug eri
jafiermenge und Richtung bed Stremlauft ax
Mlaue fickt bi 5m ei Ya) Sen Mi
ue ie 5. im ganzen em,
630, bald nur 63 m breit, balb überauß tie,
wieder fladh. Ploßlich entwidelt ſich ber mit
tingem Gejälle dahinſchleichende Zlub zu wein.
prädtigen Seen. Zu diefen Hauelfeen geht
der. geler See bei Xegel, ber nörblihie,
ei re zwiſchen Spandau und Botttem
‚rlandfee,
ee
der
der
IT Jungfernfee bei Bottdan m
a nat bt Bin 6b
jeeförmig (von Henningabo J
BR gebt fie weiter, Ar fie bei Deep die Och!
eines 250815 m breiten Strome annimmt wi)
fi bann wieber auf 95 m verengt. Go läuft een
die Stabt Branl zu, in deren Norden fe jö
um Beepfee erweitert. Unterhalb berielben bite
ie ben 13 km langen unb 3,8 km breiten Brei:
lingfee. Bon Blaue oder Priperbe konvergiet in
;e und wendet fich gegen Norbmwehen..
der unterften Strom| tritt fie wieder in ʒ
mörbl. Bobenfente, und bie Bereinigung mit I
‚Elbe gleiht einem gı Seebegen
Dies. für den innenbanbel Preußens mr
Per
ie wechſelnden je
t ab ide Kanäle notwendig *
chener Kanal it 9,4, ber Zempliner 13,2, M
®
Havelderg — Havemann
Mentowlanal 9,a, ber Fehrbelliner Kanal oder Li:
rumer Rhin 16,5 km lang. Der Ruppiner Ha:
al, 1799 zwiichen dem N Temmer ee und Frieden:
hal angelegt und 15,5 km lang, it durch bie Bo-
denſenke gegen Weiten geführt, wäbrend der Finow⸗
anal (f. Sinom) gegen Oſten durch das Über:
»ruch zur Über geht. Der 33 km lange Blaueiche
Kanal geht aus dem Plauefchen See weſtwärts
nad Parey an der Elbe. Der für Heine Kähne und
sum Holsflößen dienende, 15,14 km lange Nieder:
neuendorfer Kanal gebt oberhalb Spandau bei
Niederneuendorf aus der H. und flieht als Großer
Havelländiicher HSauptlanal (f. Sauptgraben)
unterhalb Rathenow wieder in die 9.
In der Wendenzeit wohnten im mittlern und
untern Gebiete der H.die Heveller. Sept ver:
ſteht man unter Havelland das Land, das von
der H. und der von dem Unterlauf des Rhin und
der Doſſe durchflofienen Bodenſenke begrenzt wird.
Adminiſtrativ veriteht man unter Havelland zwei
streife des Regierungsbezirks Potsdam: den Kreis
DOfthbavelland, der 1233,93 qkm mit (1880)
"3887 G. zählt, und den Kreis Weſthavelland
mit 1208,55 qkm und 53509 E.
Bavelberg, Stadt im Regierungsbezirk Bots:
dam der preuß. Brovinz Brandenburg, Kreis Wet:
priegniß, auf einer dur drei Brüden mit bem
Yande verbundenen nel der Havel, 11 km ober:
bald ihrer Mündung in die Elbe, 9 km füdli von
Station Blöwen ber Berlin:Hamburger Bahn, ift
Sig eines Amtsgerichts und einerOberförfterei, hat
ein Realprogymnafium und zählt mit der Vorſtadt,
dem rechts an der Havel gelegenen Domſtift und
den 1875 der Stabtgemeinde einverleibten ſechs
Berggemeinden (1880) 7054 mel prot. E., die
Fiſcherei, Bierbrauerei, Zuderraffinerie, Ziegel:
brennerei,, lebhaften Speditions⸗ und Holzhandel,
Schiffahrt und Schiffbau treiben. Der altertüm;
lie Dom, auf einem Berge vor der Stadt, gehört
zu ben fchönften Kirchen der ‚Proving. Hier grün:
dete Kaiſer Otto I. 946 ein fpäter dem Erzbiichof
von Magdeburg untergebene® Bistum, deſſen
Bischof gewöhnlich 15 km nörblicher in ber Platten:
burg oder in Wittftod refidierte und welches 1548
aufachoben wurde. Das Tomftift wurde hierauf
proteitantifh und beitand bis zum koͤnigl. Edikt
von 30. Oft. 1810, das alle ehemaligen geiftlichen
(Hinter in ber Monarchie einzog. Doc) verzögerte ſich
die wirllihe Aufhebung des Domitifts big 1819. 9.
mar früher eine wichtige Feſtung. Im Dreibigiähri-
gen Kriege wurde es 13. Aug. 1627 den Dänen von
den Kaiſerlichen, 9. Juli 1681 den leßtern durch die
Schweden unter Baner, 22. Dez. 1635 fowie aber:
mal? im Juli 1686 durch Baner den Sachſen und im
Juli 1637 Ne, den ſächſ. General Klikeng ben
Schweden entriflen. zu v 1870 legte eine Feuers⸗
brunft einen großen Teil der Stabt in Aſche. Bal.
Beder,, « Geſchichte des Bistums H.» (Berl. 1870).
Havelland, |. unter Havel.
avelock (Sir Den) brit. General, geb.
5. April 1795 zu Bi bops:-Bearmouth aft
Durham), trat 1815 als Offizier in die ‘Jäger:
brigade und lam 1828 mit bem 18. Infanterie⸗
regiment nad Oftindien. Beim Ausbru
birman. Kriegs (1824) im Generalftabe Sir Archi⸗
bald Campbell angeftellt, wohnte er mehrern Tref:
ten bei und befchrieb den Krieg in feiner «History
of the Ava campaigns» (Lond. 1827). Im J.
1838 rüdte er zum Hauptmann auf, machte 1839
bes erften | b
925
den afghan. Feldzug mit und veröffentlichte «Nar-
rativo of the war of 1888/39» (Lond. 1840), fowie
«Memoir of the Afghan campaigns» (Lond. 1841).
Bei der Verteidigung von Dſchellalabad gegen
Albar:Chan leijtete er die wichtigften Dienſte. Ende
1843 begleitete er die Armee unter Sir Hugh Gough
nah Gwalior, wurde 1844 Oberftlieutenant und
fümpiie mit Auszeihnung in den Kriegen gegen
die Sikhs, bei Moodkee, Ferozeſchah und Sodraon
37. Nachdem er ſeit 1849 in Europa ge:
ebt, tehrte er 1851 nach Bombay zurüd und wurde
gm Oberſt und General⸗Quartiermeiſter der fönigl.
ruppen in Indien ernannt. Nach dem Ausbruch
des per. Kriegs erhielt er 1856 ald Generalmajor
dad Kommando der zweiten Divifion, mit der er
ih an dem Zuge nah Mohammerah beteiligte.
Im April 1857 nad Kalkutta Aurüdgetebet, eilte
er auf die Kunde von dem Militäraufitande nad)
Allahabad und übernahm den Befehl über das zum
Gntia von Cawnpore und Ludnom beitinmte
Korps. Gr jhlug die Inſurgenten unter Nena
Sabib bei Yattipor, vertrieb ‘fie 16. Juli aus
Camnpore und brad gegen Lucknow auf, mußte
aber nach mehrern fiegreihen Treffen ſich binter
den Ganges zurüdzieben. Verftärkt durch bie Trup-
pen des Generals Dutram, gebte $ 19. Sept. ſich
abermals nad) Luchnow in Mari, ſchlug am 21.
den Feind bei Unao, am 25. deflen Hauptmacht
8 km von Lucknow und erreichte tags darauf dieſe
Stadt. H. und Dutram blieben mehrere Wochen
hindurch den Angriffen des übermächtigen Feindes
ausgefept, bis der Oberfeldherr Campbell ihnen
17. Rov. zu Hilfe am. 9. ftarb 25. Nov. 1857 zu
Alumbagd bei Ludnow an ber Ruhr. Che noch die
Nachricht von feinem Tode in der Heimat eintraf,
batte die Königin Victoria ihn mit dem Titel 9.
von Lucknow und einer lebenzlängliden Penſion
von 1000 Pfd. St. zum Baronet erhoben. Titel
und Penfion gingen über auf feinen älteiten Sohn,
Henry Marſhman H., geb. 6. Aug. 1830. Auch
dieſer trat in die Armee, diente 1857 in Verfien,
1857—59 unter feinem Bater und Lord Clyde in
Indien, 18683—65 in Neufeeland, 1867 in Canada
und ftieg 1868 zum Oberſten auf. Seit ehr. 1874
ift er liberale Parlamentsmitglied für Sunder:
land. ER W. Brool, «Sir Denzg 9.» (Lond.
1858); Marſhman, «Memoirs of Sır Henry H.»
(2. Aufl., Lond. 1870; eine deutiche Bearbeitung
diefer Biographie ift Mürdterd «Generalmajor Sir
Henry 9.» —— 1859)).
Bavelock (engl.), Art Mantel, nach dem engl.
General diejes Namens benannt.
Havelſeen, |. unter Havel.
Havemann (Milh.), nambafter deuticher Ge⸗
ihichtichreiber, geb. 27. Sept. 1800 zu Lüneburg,
ftudierte feit 1819 erft zu Göttingen, dann zu Gr:
langen die Rechte, war aber durch feine Teilnahme
am Junglingsbund verhindert, die jurift. Laufbahn
[ortzufeßen, und wurde Lehrer in Darmftadt. Bei
n gegen die Teilnehmer an polit. Berbindungen
eingeleiteten Unterfuchungen wurde auch er verhaf:
tet und 1825 in Hannover zu fünf Jahren Gefäng:
ni3 verurteilt. Nachdem er 1829 wieder die Frei⸗
eit erlangt, wurde er Lehrer an ber Generalftabs:
alademie in Hannover, 1881 Lehrer am Pädago:
ium zu Ilefeld, 1838 Brofejlor der Landesne:
dichte an der Univerfität Göttingen, wo er 1850
in bie Societät ber zafienfooften aufgenommeu
wurbe und 28. Aug. 1869 ftarb.
924
Eijenbahnen mit Suanajay,
Cardenas, Cienfuegos,
ia Grande. Die Stadt befikt zahlreiche Zuderfie:
dereien, Rum; oder Tafiabrennereien, Zabal- und
Gigarrenfabriten, fomie mehrere Chotoladefabriten.
Berühmt find die Havanacigarren, füı
neitüber 100 Fabriken und zabllofe Läden gibt.
Havarie
Topographie Lage von Havana.
Eilva, Ugues, Upmann, Cabañas, dos Amigok,
‚Hernanos, Cabargos u. f. w., bie, man in Eu
als Cigarrennamen tennt, find die derthrgeſg
nien ber großen havaneſiſchei kn jabriten. Die
tigteit der königl. Werfte, bes Arfenala von nn
für das Mutterland von großer Wichtigteit. uch
die 1728 gegründete und 1818 erweiterte Univerfi-
tät zeichnet fih H. Dorteilbaft vor den andern
Hauptftäbten des fpan. An aus. Dazu kom⸗
men eine Öffentliche Bibliothek, ein Ruſeum viele
Untsrrifptsanftalten, auch für Zeihentunft und Ma⸗
lerei, ein botan. Garten, eine Schiffahrisſchule zc.
Die 1793 ‚gegründete Gel jellihaft der Baterlande:
jreunde bar Ach um die Forderung von Aderbau,
Induſtrie und Kunſt große Verdienfte erworben.
Val. sel Sarrinaon, «Die wirticpaftlihe Lage Cuba»
(ep;
Fiecı Stabt H. wurbe 1519 an ihre jel — Stelle
erde t, nachdem fie 1515 von Diego Beladquez an
übtäfte in ber Sex end des jel En Ba end
—X gegründet mon ‚en war. libuftier
Jlünderten fie 1555, aber erſt 1663 befeitis rn man
fie gegen die Seeräuber. Am 14. Aug. 1762 nah:
men fie die Engländer nach zweimonatliger Ber
fagerung ein, gaben fie aber 1768 zurüd, feit wels | bei
ER ‚9. bei Spanien geblieben ift.
Lavarie, |. N
Have, tom. Öruß,
Havel, der —5 — zehn eitige Nebenfluß
der Elbe, welder, während uellen von ber
Mündung mır 94 km enfern Find, eine Strom:
entwidelung von 291 km und ein Gebiet von
26375 qkm umfaßt und großenteild nur eine Kette
Bataband, Matanzas,
anta:Clara und Sagua
ie bie es
— Havel
von Seen bildet. Der Fluß nimmt feinen Ur:
fprung in 70,8 m Seehöhe 7 km im Norbmeiten
von feuftrelik i in Medlenburg in den Abflüfien des
Kleinen und Großen Bodenſees beim Lorie Lam
en; 6,5 km füblidyer, bei der Granziner Nike,
sinne feine Ah: lößerei und wieber etwas jüb:
de mit dem Labuäfee, die A—
—A
teriee den
Namen
Brandenburg und Fi fumpfige Ufer, Durh de
Cinmünd Spree, bie — lang it me
die 9. Mil unb außer welcher biefe mr u
bedeutende BWafler (mie zwifchen Rathenom un
Sanelberg die Dofie) aufn ut, tritt in Bezug ar
Waflermenge und Richtung bes Stromlaufs ex
bebeutende inberung ein. Bon Spanheu Wi La
Blaue fließt die H. im ganzen nad) Weiten,
630, bald nur 63 m breit, bald überaus ti, 3
wieder flad. Biö Mr entwidelt fich der mit =
einge Gefälle dal inſchleichende Fluß zu mein,
zei tigen Zu dieſen Havelfeen
eler See bei Tegel, der narbihhe,
er ‚Jungfernfee bei am m
Grohe ee zwifhen Spandau und
& tlanfee,
jüblicher bei Werber der Schwielomiee. Bien
jeeförmig (von Henningsborf bie Parek 67 ka
weit) geht fie weiter, bis fie bei Deep bie ac
eine 250—815 ın breiten Stromß_annimmt w)
Sid) dann wieder auf 95 m verengt. So läuft fen
die Stadt Brandenburg zu, in deren Norben fie id
um Beepfee erweitert. Unterhalb berfelben hi:
ke ben 13 km langen unb 3,8 km breiten Br:
Bon Plaue oder Brigerbe lonvergiei
t Elbe und wendet fid) gegen Norbweien. Ir
der unterften mitrede tritt fie wieder ind
nörbl. Bodenfente, und die Bereinigung mit K
lingfee.
Elbe gleicht einem gr Seebeden.
Die 9. ift für den Vinnen! nbel Preußens ot
‚großer Dichtig teit, body wir! rt dert
die wechjelnden Berhältnifie erfe w
t ab! ürgen ende Fe — ie
aı I
;pchener Kanal ift 9,4, der 7 iner 13,2, c
Havlicek — Havre
erbannten Bater nach England und Belgien, lehrte
830 nad Frankreich surüd und wurde zu Caen
im Führer der liberalen Partei. Cr wurde 1830
sriedensrichter in Saint:£o, 1831 Maire von Tho⸗
igny und war 1831—48 Mitglied der Zweiten
tammer, mo er fi ber £inten anſchloß. In ber
Tationalverfanmlung 181849 hielt er id wur
emäfigten Partei; 1849 trat er in ben Staatärat
ind nahm erit 1863 wieder eine Wahl in den Ge:
epgebenden Körper an, wo er für bie demofratiz
hen Interefien mirtte.” 5. war feit 1851 Direktor
3 «Siöclen, den er zu einer ber gelefenften Jeitun:
en arantreihe ma te.
yur: Qi
FR ieet (fpr. "Hamlitfät, Karl), gech. Schrift:
!eller und Journalikt, geb. 31. Dit. 1821 zu Borova
tod, ftubierte in Prag Bhilojopbie.
Darauf war er 14243 Hauälehrer in Moskau
ınd beſchrieb feine dortigen Drfabrungen in ben
Bildern ans Rubland» («Obrazy z Russ), bie
Er ſtarb 12. Nov. 1868 | das
927
ten Rünbung ber hier 6,15 m tiefen Seine, bei dem
100 m hohen Kreidelap 2a Have und Endpuntt ber
Hauptlinie (Bariß:H.) ber franz. Weitbahn, 89 km
weitli von Rouen, 228 km im NW. von Baris,
ift vegelmäßig und gut gebaut, hat neun Duais,
mehrere (höne Bläge und Straßen mit Sontainen
und zählt (1881) 105540 G. Unter den m Gebäuben
hervorzuheben die Kirchen Notre: Ti Dame (zwi:
hen 1557 und 1600 erbaut) und Gt.: ran eis
und das Große Schaufpielhaus (außer wel:
nod) zwei Iheater beitel a, jerner das 1855 im
Renaifjanceftil erbaute Hötel de Ville, die Börfe,
eughaus, da3 1669 erbaute Marinearienal,
das Zollhaus, die Tabalsfabrit und das neu auf:
fehaute Gtablifiement Fradcati. Vor dem Mufeum
itehen bie Bronzeftatuen der hier geborenen Ber:
narbin de er und Caſimir Delavigne, von
EM dAngers. 9. hat einen Gerichtshof erfter
jmwei Sriebenägerichte eine Sandelstam:
ven | Suflang, oe Beh und ein Sandelögeriht, ein
Kopogrepbiiche Sage vom Hascc.
Merbings Er Ba fe nen Ma
eit find.
ophiler Einfeitigs
feiner Rüdtehe Bil
men war
eine Landsleute ee ber hal
\oviny» in und danach des «Blovans in
tutten! — —— —
mi ol og.
3organg ſchildern beibene = iroler
iM 1855, tele Ertrantui —
ie Rüdte öhmen, zul auf nad nad) Prag | 8300
—— er 3, 1856 farb. 9. &iner
ers en ai
zuern Seine ftetd {charf voin⸗
ierten me
jeinb und find baher zum großen Teil no) ni
* me fatiife Di
Blabimir» («Krest sv.
n rn eigien 1877 in Bun, | — zu
t geihäster , berichte aus ol:
aire u. 55 Schriften» («Sebrane
‚pisy», 9. [dienen zu .
— 9.8 ſqreb Tüma (Prag 1883).
Savre ober Le Havre de Öräce, nähft Mar:
eille ber bebeutendite Hanbelöhafen "Frontrei 8,
ie feite Hauptftabt eines Arrondiſſements im
yart. Unterfeine, nordlich am ber gegen 9 km reis
!yeum, eine sprzer. Säule mit Sternwarte,
rbefchule, eine ſtãdti⸗
ehe "Bibfiorhet von 30000 Bänden, ein jeum
x Auuft, Yltertümer und Raturgeihichte, fomic
mehrere wiſſenſchaftliche Vereine, ein prot. Konfi:
ftorium und eime Synat — tart beſuchte
Seebãder von Ste. Anden 4 km von —
der wögen, beiien 75—100 m bzeiter Gingaı
iR, unb ber 500 Schiffe faßt, beftehen aus
Pr ac acer ten Baffins (ven 53 ha Fläde und
ais), von benen bad 1846—56 legte
Eure eins ber fhönften ber Welt
und zwei Er
der
Fr ſowie ber ——
rbourg Der ein
welcher net iffe —e— ao is
verdantt die Stabt was
bie durch regelmäf
* mit Et Bnfen, — — —
Breit, Norlaiz, Eherbourg,
iiabon, Rotterdam, — Liver:
yosl, Southampton, © sgow Swanfe Briftol,
Konitantii Diefla,
Sen — —— —
928
Neuyorl, Neu:Drleans, Meriko, Canada, fowie durch
Verbindungen mit den franz. Kolonien gefördert
wird. Zugleich ift es ein wichtiger Io r Aus:
mwanderer geworden; 1880 war die Zahl derjelben
30 867, worunter 2645 Sranzofen. Neben großem
Handel, vorzüglich mit Kaffee, Baummolle, Häu:
ten, Nub: und Farbhölzern, hat die Stadt eine Ta:
baksfabrik, eine Zuder: und eine Petroleumraffi⸗
nerie, mehrere hem. Fabriken, eine Glasfabrit,
Biegeleien, Brauereien, Färbereien, Baummollipin:
nerei und Weberei, Mühlen, ferner Kupfer⸗ und
Gijenfchmelzereien , Ankerſchmieden, Dampfmaldii
nenfabrifen, mechan. Holzſägerei und Schiffbau
auf drei Werften.
Franz J. gründete an der Stelle des unwichtigen
röm. Constantia Castra 1517 die Ville Frangoise
in der Nähe einer Kapelle der Notre:Dame de
Gräce, wonach) fie zubenannt wurde. Der Ort ward
mehrmals, zumal in der erſten Hälfte des 18. Jahrh.,
von Sturmfluten heimgefudht. Im J. 1562 über:
lieferten die PBroteftanten die Stadt den Englän:
dern, 1564 aber wurde fie wiebergenommen, und
von den Engländern bombardiert 1694 und 1759.
Durch Richelieu und Bauban wurde der Hafen den
größten S fen zugänglid) gemadt. Schon 1572
ward jedoch H. ein bedeutender Handelaplaß und
ſchickte Schiffe nah Neufundland und Spipbergen
auf den Stodfiſch⸗ und Walfiihfang aus. “Die
Stadt wurde au Sig einer ind. Kompagnie, die
1643 eine Handelsſtation auf Madagastar, und [pä:
ter einer Senegallonıpagnie, die ein Comptoir am
Senegal anlegte. Vgl. X. Joanne, «Le H., etretat
etc.» (Par. 1879).
Bavre de Grace, Flecden im County Hart:
ford des Staates Maryland in den Vereinigten
Staaten von Amerila, liegt an dem weltl. Ufer
de3 Susquehannah, unmittelbar vor feiner Mün:
dung in die Cheiapeatebai und 56 km N
von Baltimore und zählt (1880) 2816 E. Die De
Iadelphia:Wilmington, und Baltimore-Eijenbahn
hberjchreitet bier auf einer997 m langen Brüde den
Sudquehannah. H. gehört zu ben Ichönften land-
ſchaftlichen guntten bes Dftens der Union,
Haw. , bei naturmwifjenfchaftliden Namen Ab:
fürzung für Haworth.
Satwädichi (arab.), aRaufmann», in Ligypten
Bezeihnung der Europäer.
Hawaii: Iufeln, Infelgruppe im Stillen Ocean,
f. Sandwidinieln.
Pawarden, Marktitadt in Flintfhire in Nord:
Wales, 5 km weſtlich von Chefter, auf einem Hügel
mitten in einem Koblendiftrift und in der Nä
wertvoller Thonſchichten, zählt (1881) 15695 C,,
welche grobes irdenes Gefchirr, Drainröhren und
feuerfeſte Ziegel fertigen. Die Yamilie Maude
nennt ih Biscount von 9. x der Nähe liegt das
1752 erbaute Hawarden-Caſtle, 1824 im got.
Stile umgebaut, das 1874 durch Erbfchaft in den
Veßt an Glahitone ns Ag bet
awaſch, Strom tlih von Abeffinien im
Lande ber ar oder Danalıl, entipringt 'm ED.
von Schoa, im Quragegebirge an den Sübabhän;
pen bes abeſſiniſchen
ann in 1000 m Höhe nah NO. und enbet in
einem großen Salzjee Abhebbad:AXofa, 80km welt:
lid) von der Tadſchurra-⸗Bai, zwiſchen 11 und 12°
nördl. Br. Er ilt im größern Zeile ſeines 600 km
langen Laufs noch unerforſcht. Br feinem mittlern
Laufe bildet ber H. die Öftgrenze des Reiches Schon.
(penlanbes, fließt nah N., | 9
Havre de Grace — Hawkins
‚ Hawid, Municipal: und Parlamentsb
in a abldire in Schottland, 16 km im EB.
von Jedburgh und 85 im SESD, von (im
burgb, liegt am Südufer des Teviot, bei feiner ke:
einigung mit dem Slitrig, einem wilden, durd %:
Stadt ftrömenden Fluſſe, über den eine Brüd: :.
dem Fabrikdorfe Milton führt, bat fieben Kirchen,
ein Armenhaus, eine Lateinihule, Handwerlerr
ftitut, eine 1865 gebaute Börfe mit einer Bibi
thek und zählt (1881) 16 184 E., welde wollen:
Zeuge, Strumpfwaren, ae Lichter fabti
jieren, auch eine Eiſengießerei und eine Naidin.n.
auanftalt unterhalten. .
BSawkes⸗Bai, ein Einſchnitt an der Erlüfe
ber nördl. Inſel Neuſeelands, nad welder die
füdlich von der Provinz Audland liegende Yrovin
benannt ift. Diefe 11937 qkm große Provinz mit
1881) 17367 E., beiteht aus den Grafidatten
aipama, Wairoa und Hamledbai; Hauptort ı
Napier. Der Süben und Welten der Provinz in?
ſehr für die Bodenkultur geeignet; ſüdlich von der
Hauptftabt find die Ahuririflächen höͤchſt fruchtbet.
An der Küfte wird Weinbau getrieben und wichn
ger Handel mit dem Bauholze aus den Bald:
im Innern. Im Norden treibt man Vieh⸗, namen!
lich treffliche Schafzudt. on
Hawfeöbury, ;zluß in Auftralien, in der bu.
Kolonie Neufüdiwales, bildet ſich in den Blauen
Bergen aus dem Nepean und Grofe, duräitrm
die Küftenebene von Cumberland und münde w
die Brotenbai. Er ijt etwa 450 km lang und ir.
Unterlauf ſchiffbar. n
Bawkins enjamin Waterhouſe), engl. da
turforſcher, geb. 8. Febr. 1807 in London, wrtd
in dem St.:Aloyfiuß College erzogen, arte:
dann eine Be lang bei dem Bildhauer Ben:
widmete fi) aber feit 1827 dem Studium der “is
turgefchichte und veröffentlichte 1840 feine «Popular
comparative anatomy», 1842 «Elements of form-.
gedemfelben Jahre [ud Graf Derb im nad) jeincr!
ndfiße Knowsley ein. Als Frucht feiner dortis:"
Studien erjdhien«Gleanings from the menageriea
Knowsley, with illustrations» (1850). Im J. 18-
Abertrug die Eryital Palace Company ihm di
Aufgabe, die Geftalten der in ben Erdſchichten cı'
gefundenen untergegangenen Fauna in tolonutt
röße für bie geolog.:paläontologiice Abteilun⸗
in dem Park des Kryitallpalaftes in Sydadın
berzuftellen, eine Arbeit, die ihn faR vier Jabt:
eihäftigte. In ber mit dem Kryſtallpalaſt wt
bundenen wifienfchaftlihen Schule ſowie an and"
Drten hielt er Vorlefungen über Geologie und 32%
logie. Im J. 1860 erfchien von ihm «A compatu
tive view of the human and animal frames; 1%
veröffentlichte er in Verbindung mit Hurleo an“
«Atlas of elementary anatomy» und 1868 «Ar
tistic anatomy of the horse, cattle and sheep In
art students». Im Febr. 1868 gin
york, wo er balb darauf eine Antte ung fand, X
ufolge er bie Kolofialgeftalten ber —
iergeſchlechter für ben Centralpark rekonrun
und naturwiffenſchaftliche Vorlefungen halteniolt
. wohnt ſeitdem in Neuyork.
Bawkins (Sir John), brit. Seefahrer. aa
1520 zu Blymoutg, hatte fid durch mehrere =
reifen mit den Hanbeläverhältnifien vertraut *
macht, als er 1562 auf den Gebanten kam, bene
träglihen Stlavenhanbel, den damals nut *
nien trieb, auch für fein Vaterland zu c
Haworth — Hartbaufen
rgiebigen Duelle zu machen. Dreimal unternahm
r bie rten von A Weitindien, Die
bn zwar bereicherten, aber zuglei
ten engl. Otlopenbänbie —X —F Bene:
ohnung für bie Herftellung dieſes Menjchenhan:
befam er von der Königin Eli abert bie Er:
aubnis, auf die Helmzierde feines Wappens einen
‚alben, mit einem Stride gebundenen Neger zu
tellen. Später wurde er Schagmeilter des Ser
pejens, 1588 Vizeadmiral ber —* en die ſpan. Ar⸗
nada außgefenbeten Hienfe ie bei bieier Ge⸗
egenhei t geleiteten enfte erhielt er die Nitter:
pürde. Mit Drale —8 er ſich 1594 zu einer
rfolglofen nung egen bie fpan. Anfiebes
un en ni ndien. 9. ſit f arb 21. Nov. 1595.
dran Hardy), engl. Botanifer
eb. 77 1833 in Linie Chelfea machte nd
veenken! UM ie Kenninis der Suftulenten (Fett:
flanzen
Bawortbia, |. unter Alod ——
Datwwthorue atganiel), amerit. Seite,
vard 4. Juli 1804 zu Salem im Staate achu⸗
etts geboren und im Bowdoin College erzogen.
ſtachdem er promoviert, erhielt er durch Bermitte:
ung Bancroftd eine Snftelung im Bollamte zu
Bofton, die er jedoch aufgab * ziau
tiſch⸗ tiſchen Geief
Farm Community in Roxb nl "or ——
Internehmen ſchlug gänzlich fehl, und in 48
vIxwartungen getaͤuſcht, lehrte . nad Bofton zus
:üd, wo er feinen Unieral sung, litterarifche Ars
yeiten gewann. on in verſchiedenen
ımeril. Gilenriften eriienene Grählungen ſam ſam⸗
nelte er 1837 unter dem Titel «Twi
jenen 1842 ein guet Sand ie te (neue Auf, F
> Bde., Lond. 1851). 9. 34 1843 in dem
Dorfe Eoncord nieder, wo I * von Emer⸗
on bewohntes altes Pfarrhaus bezog, was ihn
seranlaßte, feine nächfte Arbeit «Mosses from an
Id manser (Boft. 1846) zu betiteln. Dieſe Stiz
en, in welche er auch einige anziehende Grinne:
ungen at aus feinen Knabenjahren eimvebte, mad):
en Namen 9.3 zuerit in Europa belannt. ser:
ver gab er die Kinderfchrift «Liberty tree» (Bo
1842) und das «Journal of an African eruisern
Boſt. 1845) heraus. Nach breijährigem Aufent:
yalt in Concord nahm er abermals eine Stelle
yeim boftoner Zollamt an, welche ihn indes feinen
itterarifchen eihäftigungen nicht entfrembete.
The scarlet letter» (Boft. 1851) wurbe mit allges
neinem Beifall aufgenommen, der fih aud auf
‘The house of the seven gables» (Bojt. 1851) ers
tredte. In Amerila ſowohl wie in Guropa er:
annte man 9. —F als einen Dichtergeiſt an, der
oetiſches Gefühl mit einer hinreißenden Darſtel⸗
ungsgabe, tiefe Kenntnis der menſ lichen ©eele
nit einem faft kindlichen Humor verbinde. Sein
‚Blithedale romance» (Boft. 1852) Tann für ein
Stüd Autobiogr elten, indem er die Helden
'esfeiben an einer bnlichen fozialen Utopie 1 ſchei⸗
ern läßt, wie bielenige war, für die er fich felbit in
rüberer Zeit begeiftert hatte. Bon jeinem nde
ınd Stubiengenofien, dem Gen Ionen De pelien
teben («Life o Pierce», Voſt. 1862
veichrieben Bat, wurde H., nachdem iener gräflent
eworben, zum Konful
hen ſehr einträglichen
Boften er 1858 antrat und bis zur P tichaft
vincolns (1861) bekleidete. Zur Herftellu
Gonverfations-Beriton. 13. Hull, VIII.
2er Vereinigten Staaten
n Liverpool ernannt,
ng feiner | $
ald den er: | fen
929
Gefundheit unternahm er inzwiſchen eine Reife
nad Italien, die ihm ben Stoff zu dem phantafti»
oman «The marble faun» Pr 1860)
lieferte, der in Europa unter dem Tite or-
mation» (Lond. 1860) erfhien. Nach Amerika zu:
12 ehr, [e ließ ex unter pem Titel «Our old home»
1868) Skizzen Englands und ber
En —* nn) Er ftarb zu Plymouth im
—* achuſetts 19. Mai 1864. Nach ſeinem Tode er⸗
bien der Roman «Septimius» (Tond. 1872). Vol.
age, «Memoir of Natbaniel H.» (Lond. 1873).
axo (Francois Nicol. venoit Baron), aus⸗
gezeichneter franz. Geniegeneral, g eb. 24. uni 1774
zu St.:Dizier in Lothringen au einer poln. Fa⸗
milie, trat frübzeitig in baB ans. Ingenieurko
und kampfte am Rhein und in der Schweiz. Gr
feftigte ald Hauptmann Bitſch und Genf —* i
nete 8 als Bataillonschef bei der zweiten Belage⸗
rung von Saragoſſa 1809 —5 ſt aux —*
um Oberſten befördert und nahm am Kri
eutihland, insbejondere an der Säladt ei
Wagram teil. Dann erwarb er fih in Spanien
oben Ruhm durch die fchnelle Ein tab der se
Brig
ngen 2erida un Mequinenza. 2
general begleitete er Napoleon. au „em elbjuge
obil
at:
nach Rußland, wo er in ber S
den Grab eines Divifiondgener 2 —8
bem er im Juni 1818 die B eitigung Hamburgs
mit großem Geſchid bewerfite ia, wurde er Ban-
damme beigegeben und in ber Schlacht bei Kulm
gefangen genommen, aber nad) dem Pariſer Frieden
von 1814 entlaflen. Cudwig VIII. ee
mit eihen jeined Vertrauen? und ernannte ihn
niechef der königl. Garde. Bei Napoleons
Aüdtebr j op er fi jedoch bemfelben an und
I den jelbzug von 1 1815 mit; doch wurbe ihm
wein Er wurbe Dritgtich des Kriegdgericht3,
e3 über den General febvre⸗Desnouettes zu
richten hatte, und ftimmte für den Tod dieſes ſeines
Ai Sgefährten, worauf er zum Gencralinipettor
enieweiend ernannt wurde. Am Nov. 1832
3 ihm die Leitung der Belagerung der Citadelle
von Antwerpen unter dem Oberbefehl des Marſchals
Gerard übertragen, und danach bearbeitete cr ben
Entwurf zur De eftigung v n Paris. Bon Ludwig
Philipp wurbe er aum Bair erhoben. Er jtarb zu
ur 25. Juni 1838
Baxoſche Batterie, bie von Haro empfohlene,
zur birelten Geſchugwirkung beitimmte, kaſemat⸗
tierte Batterie, deren Stirnmauer bis zur Schar:
tenfoble bu vorliegende Erdſchuttung gebedt iſt.
Scharten der Ge Geld hüßftände find nad) außen als
— fortgeſegt. Ey ganze uns it ben
Deteliannas nl Friedrichs d. Or. entlehnt.
uſen (Franz Ludw. MariaAug., Freiherr
00% -Abbenburg), voltawirti ftlicher
fteller, geb. 8. il (in 92 zu Bölendort im Bader:
bornſchen, erhi ne Bilbund | im elterlichen Haufe,
bezog 1811 rofhule zu Clausthal und tu:
bierie: ‚nadben eram Freißeltätriege teilgenonmten,
u®ö ttingen, wo er unter andern Iitterarifchen Ver⸗
h den au bie Heine Novelle «Der Algieritiave»
veröffentlichte. Seit 1818 wibmete fi 9. der Ver:
waltung ber väterlichen Güter und ſchrieb das Wert
«Die Be und ihre Konflilte» (Bd. 1,
der Nüdlebr von einer Reife
durch bie anbindo, Länder 1829 warb ihm ber
ec en! aflung in allen 58
reußens zu erforſchen. Infolge beiten
eifte 9.
930
re lang alle muß: Provinzen und begann
Hayange — Haydn (Joſ.)
auf dieſe Weiſe nosbürftig Sebenbunberheit. ;
e en
dann 3 aufgejanrmelte Material zunächſt in dem e er mit S
Werte «Die ne Berfaffu —— Braun En eher —* von fi b. ei ie i
ben» (Römigsb. 1858) 9a weuumbeiten. \inzwilhen | yiällig in bie Hände fielen. Seine Lage
. zum m Geh. Regierungsrat ernannt worben. | indes miklid), bis er bad Glud hatte,
Subigifiäe Arbeiten 9.3 en die Aufmert: | len von Martinez, bie bei dem Dichter
teıt des Kaifers von Rußland, der ihn veran- | lebte, zum Unterricht im Pahren unb Al
im Auftrage der ruf. Regierung das
ke ichs zu bereifen. Die Ergebnifie
— 58 — legte er in «Studien
ände, das Vollsleben und abe lonbere bie
lichen Einricptungen Rußland» ( beutic, 3’Abe. ,
nnov. 1847—52) und «Tranglaulafia» (2 Bde.,
. 1856) nieder, In ben 3. 1847 und 1848 war
5. Mitg lied des Bereinigten Lan 3, dann eine
It es Mitglied der preub. Erften Kam Er
veröffentlichte noch eine Sammlung geiftlicher Wolle:
lieder» (Baderb. 1851), die viel Wertvolles enthält;
ferner: «Die Rrieggmadt Rußland» (Berl. 1852)
« Die ländliche Berfafjung anna — 100)
und «Das onjtihutioneiie Brinzip »
ar
beutich, 2 Bde., Lpz. 1 In den legt
feines Lebens HT er a N
bei Steinheim. 9. ſtarb zu Hannover 1. Ko 1867.
Öayange, |. Hayingen.
Bayden ‚(de d. Vandeveer), ameril. Geolog,
geb. 7. Sept. 1829 Bu Weſtfield in Rise
wanderte früh nad Ohio aus, flubierte auf der
Überlin:liniverfität und promovierte 1853 als 4
im mebiz. College zu Albany in Reuyort. Im ⸗
jahr 1858 ma te er eine Entdedungs ben
n
unerforihten Zerritoriums Datlota,
Knochenreſte einer audge torbenen Tierwelt *
lehrte mit einer reichen mlung von ir
Wirbeltieren zurüd. ften Grab ling (1854
unternahm er eine zweite Rei e an den obern Miſ⸗
fouri, zu ber er zwei Jahre brauchte, —* — brasite
eine eine nod) mertuollere Samzalung vondoffiien heim. €i
Geologen ber anter Führung
bes Lieutenants — rren nad) dem Nordweſten un:
teenommenen Cntdedungzreife ernannt und blieb
bis zu bi3 gum J. 1861 bei ihm. 9. trat beim Ausbruch
ürgerfriegd ald Arzt in die Armee und nahm
BEB an der Univerfität von Pennfylvanien eine
Brofeffur ber Fri und Mineralogie an, weile
er 1872 nieberlegte. Auch eine dritte Reife, we
er während biefer Zeit (1868) I im Auftrag der Benn:
fyloanifchen Alademie ber Bitenihaf en an den
obern Miſſouri unternahm, war äuferit erfolgreich.
Die Regierung ber Vereinigten Staaten hatte ihn
1367 zum Chef der geolog. Aufnahme ber weitl.
Territorien ernannt, über welche H. fieben ausführ⸗
—Se — 3 — F ik, geb.31.
berühmter Komponift,
Maͤrz 1782 ın dem Dorfe Hohrau auf ver G
von Ungarn unb Oſterreich in Bater,
armer Wagner, — die ie bare unb machte bar
aus einen Sonntagäverbi indem feine Frau
dazu fang. 9. beiuchte die Schule in Hai
wo der laiſerl. Reel meifter von Reuter ben acht:
Anaben lernte und
ee Knhelung als 1 — E Ber
e. » Bereitd ne
1 1. Sabre pri gorlußte 12140. in 16ftinmigen Kompo⸗
lirche
ichen Sopran ve verlor &
en im 1 Sabre eine biäberi e 6
bäftigte Fr a —* mpofition Och mi 7 8
dere —S —— — ——
ſang, Rompofition und ital. Spre
lernen. Später nahm ein Friſeur in
porhabt m er gm ‚Do
Belan ein Duell
Fi ar era. bie feine (dr
Tage ihm verbitterte. Er war 18%. alt, alt a
a erſtes Quartett fomponierte, da3 allgemer-
eifall erhielt, obſchon ftrenge Theoretiter baraı
vieles zu tadeln Baron vor Fir
nahm ihn nun mit ebler E Gaffreibeit ax,
wurde er Drganift bei den Narmeliterz ı
der zeopolbworitabt. Bon Schaufpieler Kur, « i
geford Bert, a 5 3*— Terir
eine Oper, die ihrer ſa wegen
der britten Boritellung verboten wurde.
bat, und den
et un —
onierte er in dieſer ung, ein
— Abſicht Hatte, die apcle pi entlafien, bie zer:
af hiebs taunte Symphesr
dem Namen «9.3
chwierige Aufgabe, die er aber Aberer
mpoftion der « Eichrs
nie ihm 178 wer
einem Kanonikus zu Gabi wurde ©:
die er urſprunglich bloß für
denen er ei „‚päber die Si
Nach dem Tode des Fürften y
er mit dem en Salomnn 1791 nad x
don, wo er den nahme fand un
wohin er 17% . Er
England — aus, * in ı=
m "acdem er 17M ans mein, zuteil wurde
achdem er au —— —
laufte er ſich in einer der Borftäbte Wiens ein ta
ne3 Gartenhaus, ba3 von nun an feine
blieb. Hier tomponierte er en «
bie anjobreägeiten». Jenes Berl
monien ein liche eu
in feinem 65. Die «
eine legte Arbeit: er er vollenbeie fe in
brigens ift bie Zahl feiner
en
— 2 und b —* Begl
(de unb tal Sieber, 29 8 * Sein
oe Belänge, — —e
dem eine große Ynzahl Divertimenti, Mhaxkenen
Haydn (Joh. Michael) — Hayes
d Stud t
* AI re ie Gufen, nbom hr
Hm neue Gyoche für biefelbe. Uner⸗
chopfli en und —5 ſtets neu
—— — — ———
u
* triden. eine Duartette und Sym:
nien wurde er gleichſam ber zweite Schöpfer
jiefer Gattungen, bie durch Mozart und naments
ic) Beethoven auf Ihren Höhepunkt gebracht wur:
Im J. 1808 ſchloß bie Dilettanten —
1 Bien ibre „Böintertongerte mit einer glänzen
Huffübhrung d Shörfumg, bie ſich zu einer begeis
terten Hu ing für de n eingelabenen Komponi:
ten geftaltete tb zu Wien 81. Mai 1809.
9. war in Gr GrAndun und echt mufilaliider Ges
taltung einer u östen Meilter der ——
eine Muſik iſt eben 6 bebeutfam durch ihren Ein:
luß auf die Zeitgenojjen wie durch ihren dauern:
ei Wert. Seine angeborene Intelligenz über:
vand die mangelhafte. ildung und befähigte ibn,
noch in ſpäten Jahren den engen Geſichtskreis zu
rıveitern und zwei bedeutfame oratoriiche Werte
“0. Geiefinger, «Bi tzis Roten übe 5
riefinger, «Biograpbifche Notizen »
2p3. 1810); Pohl, «Joſeph H.» (Bd. 1 u. 2, Berl.
Reißmann, —88* 5. Sein Leben
erte» (Berl. 1
en ob. Sika), Romponift bes vorigen
Bruber, rau 14. Sept. 1787, gelangte
‚benfalld —— muſilaliſchen Anlagen und beſon⸗
vers feiner ſchoͤnen opranjtimme wegen als Chor:
nabe an die Stephandlicche nod Wien und erhielt
ſier gründlichen : und Schulunterridt. Als
chon anerkannt tuchtiger Komponiſt und Urgel:
pieler fam er 1763 nad Großwardein als Mu Kl
sizeltor des dortigen Biihofs, und fünf Ja
tee sing er ala FE Rongertmei er und
Mufifdireltor nach Salzburg, in weldyer Stellung
x aud, bei nur en t, bis zu feinem
um 10. Aug. 1806 erfolgten To blieb.
Einige Jahre vor feinem Ableben war er nod) ein:
nal in Wien, durfte hier mehrere feiner größern
— vor aufführen und erhielt
om Fürften Eſterhaͤzy den Tite al3 Kapellmeitter.
—— ſich als tuchtiger Kompomiit befonders
ache der Pirdenmunt, in der ihm fogar fein
ru er Joſeph und Mo art mit Rüdfiht auf ſei⸗
en joliden re ben Vorrang über ſich einräum-
en. Die Zahl feiner — Richenlompoftionen ift ſehr
eträdtlih, und außerdem verfaßte er noch Sym⸗
Anden, anımermufiffachen u. ſ. w.
Daydon (Beni, Rob.), engl. Hiftorienmaler,
ed. 25. Yan. [gmo uth, begann feine
Stubien 1808 * 8 on in be ber. tönigl. Alabemie.
inne feiner erften Arbeiten war Dentatus, für den
om bie —— eat — den eriten Breis
uertannte. rel je anden dann Nein 1 Ur:
eil — Hai Sin ei in ven Ban | Ben
1820), Chriſtus am —— u von P
a ea
18: n Aufenthalt im ge * 1
ab ihm ben Stoff zu ben bei Ein ausgezeichneten
3 the mock election und the chairin
he members, in denen er viel fatiriihes Talent
efundet. Geinen Ruhm erhöhten endlich bie bei:
en meiiterbaften Bilder: Napoleon, ben Sonnen:
ntergang betradhtend, und der Tod bes Gutles
18532). Schwaͤcher find feine Verfammlung der
of | dem
931
Abgeorbneten zur Abichaffung der Sflaverei (1840),
ein Bild von koloffaler Dimenfion und mit 130
Dt Raben und alle Wellington zu Pferde (1842).
en länpfend, entieibte ſich 9.
* —Xx n feinen nen littecarifchen Arbeiten
And ie « Lectures on fresco» (Lond. 1842) und
«Lectures on painting and design» (2 vVde. Lond.
1844-46) die befannteften. Seine utobiographie
sab Tom —5— heraus (8 Bde., Pond. 1853).
Dune In Pr Ye me für Haag (f. d.).
Date ), Stadt im fon Devart.
Rear HrrondifiementBodies t3 an der
;reufe, 46 km ſadiich von Tours, mit 1630 E., hat
eine Bronzeftatue des bier geborenen bilofophen
Descartes, deſſen Geburtshaus noch erhalten ilt.
Hayes (Saat Israel), ameril. Nordpolfahrer,
eb. 5. März 1832 in Chefter Eounty im Gtaate
fylvanien, wurbe in Philadelphia ernogen, ftu:
dierte an der Bennfylvania:Univerhtät Medizin bis
1853, worauf er al3 Schiffäarzt bei der zweiten
Srinnelifhen Rorbpolerpedition unter Dr. Kane
angeftellt wurbe, mit welcher er 1855 zurüdfchrte.
Auf diefer Reife gewann er bie liberzeugung, daß
ih um den Nordpol ein offenes Meer auödehne.
ke te „piefe Anſicht 1857 dee amerik. Geographi⸗
den und ſtatiftiſchen Geſellſchaft in Reuyork vor,
cite fie in Borlefungen und gewann bald fo
gie Unterftügung, daß er 9. Juli 1860 mit bem
Heinen Schoner United —8 mit 14 Perſonen
an Bord von Boſton auslaufen konnte. Er erreichte
Upernavik in Grönland 12. Aug., fuhr am 23. in
Melville Bay ein und wa ‚ nachdem er zweintal
durch heftige Stürme und reibeis zurüdgebrängt
war, 9. Sept. in Bort:Foulle an der Weſtkuſte von
Grönland in 78° 17’ nördl. Br. Unter. 9. oriäte
num die — Oro Groͤnlands und fuhr, nachdem
in Bort:Foulfe überwintert hatte, 4. April 1861 in
Boot und Schlitten quer über ben Sund und diefen
hinauf. Nachdem von feiner Degleitung 12 Mann
es au gegeben batten, mit dem Boote weiter über
das Eis vo ubringen, ſandte 9. fie zurüd und zog
mit drei Gefä und zwei Hundeſchlitten weiter.
Sie erreichten die MWeitlüfte des Eunds 10. Mai
und reiften bis zun 18. weiter nördlich. Da aber
ihre Borräte erfhöpft waren, fo mußten fie unter
81° 37’ zurüdtehren, von wo aus fie das offene
Waſſer erblidten. Am 10. Juli wurde der Schoner
wieder vom Eiſe frei, ſodaß H. die Heimreife an:
treten und 23. 1861 wieder in Bolton einlau:
fen tonnte. Er hatte auf diefer Erpedition einen
neuen Sunb ober anal entdedt, welcher fidh von
dem Mittelpuntte vom Smitbfund aus nad) Welten
öffnete; zugleich fand er den Zeil von Kennebys
Kanal, welchen Morton im Juni 1854 offen gefun:
ben haben wolite er 3. Mai 1861 sugeftoren,
wie en Bra — 5*— des Kanals von großen Eis:
feiner Rüdlehr trat er wegen
—— inzwiſchen ——e Bargerkriegs ale
Arzt in die Bereinigte-Staaten: Armee, gab einen
Bericht über feine Reiie —* «The open Polar
Sea» (Bolton 1867; deutſch von Martin, Gera 1874),
unb veröffentlichte die Grzählung «Cast away in the
cold» Kofton 1868). m 1863 fegelte er mit
William Bradf Dampfer
nther nad der fübl. Kane en Grönland, welche
abrt er in «The land of desolation» (Neuyort
1872) serie. Er ftarb 11. Dez. 1881 im Neuyort.
Hayes (Rutherford Birdard), ber 19. eitben
der Bereinigten Staaten von Amerita, ‚Dit.
59*
932
1822 zu Delaware im Gtante Ohio, lich nd
dem er in Cambridge bei Bofton Kine I —
bilvung erhalten hatte, als Abvolat in Cncit
nieder unb trat 1861 beim m Aubbrud des Bürgers
triegß in das Heer ein. machte alle Selbitge
als Major undOberft unter — Nac⸗ẽ lellan
und ne mit und erhielt im jahr 1865
das Brevet al Generalmajor. Nah feiner Rüds
ehr aus dem Del wurde 9. in Cincinnati zu
iveß gewählt und 1866 wiedergewählt; el:
Aid 1867 fein Mandat nieber, mei er u um Bous
verneut von Obio ermählt worben war. His older | 0m
wirkte er bis zum. — — 1871, worauf er wie
iu feiner Praris nad Cincinnatt zurüdtehrte,
% 1875 ward 9. von neuem pr Gouverneur eis
nes Staats gewählt und — t 16. Juni 1876 von
dem vepubfil Mer en Barteilonvent in Cincinnati
die Nomination ald Präfidenticha| — Sein
Gegner war der Gouverneur wel 3. Tilden
von Neuyork. Die 7. Nov. 1876 — — ah
exgab feine Entſcheidung, indem Tilden eine eingi
Stimme an ber abfoluten Mehrheit fehlte (on 368
Glettoralftimmen 184 ftatt 185), während bie 19
an Kanon Omi Glan = roling, Bl Florida
und Zouifiana, die für. en, wegen
Unreg Da jigleiten und Be Bela warn.
für ihn abgı
ielt 9. fie zu den
si — et —— rem
nen 166 5
men auf — und alt alfo die abjolute Majorität.
Um die Ungewißheit zu befeitigen unb na: ich | vı
das Lanb vor polit, Grigütterung el bewahren,
febte der Kongreß 30. Yan, 1877 ein Schiedägeriht
ein, welches aus fünf Senatoren, fünf, jeorbnes
ten und fünf Richtern bed oberften @erichtähof8 ber
ftand und 2. März 1877 9. für gewählt erlärte.
—E wat Seier ‚ge der 4. März auf einen
Sonntag fi ir; fein Amt an und erließ eine
im Beh m ah tene —8 worin
er namentli en Seilenu er fübl.
Wirren und —* es ——28 —RA
das Wort redete. Hervorragende — An in
feiner Amtsfihrung nicht zu verzeichnen. bes
mübte fih zum Fe mit Er, die au bem Kriege
ftammenden feindlichen Gegenfäge zu verjöhnen.
I einzige Vorwur —D etwa ireffen könnte,
wäre boch —* der, daß ex nicht immer mit Energie
m ie, is (en ——
wagen ſelbſt ſeine an anzufechten. Auf eine
Wiedermahl an feinem Amtsantritt
verzichtet. So —8 März 1881 ind Privat
leben zurüd und zog nach Fremont im Staate Obi
jez (Stance&co), ital. Hütorienmaler,
in Venedig 1791, wo er an der Alabemie Di exiten
Studien machte. Dann begab er fi) nach Rom zu
— verdankte übrigens die bedeutendſte Anre⸗
ng Canova. Er gewann den Breit der Ala⸗
Me von San:2uca für fein Gemälde der fiegreiche
thlet, einen Freien, fobann in Mailand für das
er Brera 5 efindliche Werl: Tod des Laoloon.
En in war 9. Klaſſigiſt im Geifte der David:
a iantichen Richtung gewefen, wendete ſich nun⸗
r aber dem ER der Altern Geſchichie ta:
lens zu. Sein erites derartiges Werk: dem
fen Carmagnola wird das To!
verſchaffte ihm bie eojelur an der mailänder A|
demie. Andere hiftor. Kompofitionen find die Sic:
lianiſche Veiper, Bietro Rojfis Abſchied von feiner
Gattin (1820), Si lippo Bisconti und die gefangenen
Königinnen von Navarra und Aragon (1829), bie
Hayez — Haym
ae ak Galerie in Wien), Ri
iebler; endlich malte.
ti | auch reli ven e, wie Magdalena im der
Si. Jalobus und Kite 3. Als Borträtmaler i
9. wenig harakteriftiip, als Ylluftrator hat er fe
mit22 Blättern ter Scolts ·
;sepeäentierk für ie dal.
ung zur Roman beren ob
ir Kun Seine
gemeine © ven feine teilt.
Ten ind re ehe Tl
ri J
enSiadi im aan op
ni Bi. und 3 Beh
v
3 1%
9 im Men
u Sreiß unb Ranten
3 Soon‘ jen, an
d ) ber Gife
fi 9) 4990 faft aus!
ü das
u vert von be Wendel
‚werten. . 1882
wurden‘ an Slnbeifen 23000' u 83% Bart
le, Seeſtadt in ber engl. Grafichaft Corn:
mall er, 3, 19 —
jengieberei,
Sechanbel und —F — €.
Hay & alter, pol, und phils.
erechtigleit und Unparteilighleit | verfammli
Fr
dicken, 6 Gate das Rudi &
Berlin und widmete fi dom, unb *
Studien zu Halle und
mes) Schriftchen galt dem — ——
Gefeniuß (Berl. 1843). madten er —8 *
dei ale ‚als Lehrer am Rölnife
Nobadihen Handelsſ er Berlin —
privatiſierte er 1846 und 1847 zu Halle. Die Scküt
Reden und Rebner des Grften Bereinigere
Landtags» (Berl. 1847) wurde „baß er
Abgeoroneter der beiden Mansfelder Breite Bu u
glied der frankfurter, atom lberfom nung warb
dien De er in ber Sgeit ‚Die beutiche fational:
ung» (3 Tie., Berl. 1843— 50) ws
Standpuntte ber Bartet des hen Gentrumd Us:
riſch Berichte. ſelben, d. b. ben altli
Borteiintereffen biente 9. baranf ald Rebacteur der
urteil verfünbig i Sein
Ronſtitutionellen Beihunge in Berlin, hi:
tigteit jedoch ſchon im November feine von Hindelden
verfügte Ausweiſung ein Ende machte, da
jurüdgelebrt, begann er Dftern 1861 fene Buion
teit ald Docent. Philoſt umd neu
eitteraturgei ichte bildeten den halt. (einer
lefungen, während er gleicyjeitig die «Preuß. 4
bücher» von ihrem Beginn 1858 bis 1864 als
ausgeber leitete. Im J. 1860 wurbe er zum
ord. und 1868 zum orb. Brofellor an der Univerk-
tät ernannt, Soli war 9. zwiienburd mut
noch in der Landtagsſeſſion von 1866 bis —
Aogeorbneter für Halle und —
Hauptwerte find:
Sehenailb und Charatterifite een green
und feine Zeit» (Berl. 1857), «Arthur La
(Berl, 1864), Pr tomantiihe Schuler
(Berl. 1870), «Herder, nı
nen Werten» (2 Bbe., PN
Haymerle — Haynau
BSaym erle Beim, ageekerrvon), Oft Öfterr. Staats⸗
nann, geb. 7.Xej.1 alten Adels:
amilte entftommend, ibierte ande der Drientalifen
ltademie in Wien. 818 folgte er
tufruf pe wiener Eihenienich ft zu ben
nırde bei ach tadi —5 — md
nteing nur ie er
indiſe der friegsrechtlihen Erſchleßung.
). wurde 1: jolmetfi fun der zuende
ur in Ronftantinopel 4 wäl
nit einer Miflon zu F
Te — in Hl, H
ur Bunbetprä
erſeht, wo er —
font ers thätig war. Bon Ent
topenhagen, wurde er als Unter! anbler bes De er
iedens und zur gbieberantmäpfun a bipfomasif
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ti
ai u a em Aufenthalt in Bien a ala Se.
Salate nad Aortaninoet Er wurde 1869
% Bejandter aefandt, as 1872 16
Befandter im Has ni wo er 1876 in den Öfterr.
Boränfter am at Ei —
tahm er ald genauer Drients am Ders
iner Sonareh teil und murde 8. DE. 1879 als 538
ven Andräfigs zum Winifter der außı
a —— Mn gelang ® in.
* ie lung guter Begiel ungen u Som un
Re iche ae eine De Ichlags oe
ei infolge ein
1881 in Bien. De 2 Brida —8
8 Te.
Hay (Craft, Sreibere von), Maler und Pia-
tiker,, geb. urn . 1822 in —— ann ii war
naridil beh —3 — von Württemberg
amd bildete ſich im Atelier des Bildhauerd Th. von
Wagner aus. Als Maler wie ald Modelleur Heis
ser naturaliftiich gedadhter Gruppen, befonbers
von Zieren, hat er großen Baal
Aquarelle, in denen tubien feiner weiten
Reifen Bene, fin! eat und mit Cmpfins
vun dus
Een, Harbinal-rabifäof von Ka:
Gelehrter, geb. 3.0. 1816
ee ae — “ ſogern Gran
ind ien, war 1842—46 Brofefior der beologie
u Gran, beicäftigte fi dann vorzugämeile mit
ven Naturmifienfchaiten, namentlich mit der Botas
uf, wurde 1851 Koadjuior des Miebenbarg, Biſchofs
m karlaburg und 1852 Biſchof dafelbit. Nach
Itoberbiplom von 1860 fchloß er fid) der patrio:
ifhen Partei an, verließ 1863 den hermannftädter
andtag und entjagte aud) feinem Bistum. Als
itulärer Erzbiſchof von Rarthago lebte er dann in
Rom, bis er 1867 als Erzbiſchof von Kalocfa nad)
Ingarn urüdlehrte. Die Kardinalwürbe erhielt er
1879. Sein Herbarium unb botan. Bibliothek ger
‚ören zu ben reichften und vollftänbigften in Guropa.
In Htalocfa errichtete er ein reihdotiertes Gymna:
tum der Jefuiten und an demfelben 1877 aug eine
Sternwarte. Sein Wert über bie biblifchen Plan:
en bat in den Sedtreien fehr anerlennende Auf:
nahme gefunden. neleich einer der hervor:
tagendften Kanzel⸗ BL: jentörebner des mo:
dernen Ungarn.
Haynan, Stadt im preuß. Regierungsbezirk
iegnig. |. Hainau.
— gehunben, Seine Übertrug.
933
Bu —5 Fa —
on Heflen und der Frau von —
Hl e Rebelta Ritter, Zoöter eined Apo«
grau in6 efen), gel 14. Dt. 1786
u ‚1801 sn — in öfter.
jene und wohnte den [dzügen von 1806 und
1809 bei, in denen er bei Nördlingen und Ba; afıam
verwundet wurde. Im J. 1818 wurde er ajor
und fahete 1814 und 1816 ein von ihm felbft on
nifierteß leichte Bataillon mit großem Gel ie
tame Jehr befannt wurde. Im 1828 wurde er
jeutenant, 1880: Generalmajor,
kam als Beigabier nad Italien, wurde 1844 zum
mathe lieutenant und Divifionär i in Inner:
ich ernannt und 1847 als Divifionär nad
Temes var verfeht. Beim Ausbruch des Kriegs in
— Es , wodurd fein
Stalien 1848 bot 5. freiwillig feine Dienfte an und
war namentlich im Juli un Auı
Kommandant in Verona.
in der
igade na.
ıgußt thätl
5. Ihrdte auf ei Sur
Nacht vom 2. auf den 25.
Sommacampagng, wodurch er viel
Ofterreißer am 2. bei &
zulte Befehl über ein Armeelorpe.
t bei Lonato und bie Erobe:
vermehrten fein Anfehen. Mit
tsloſeſten Strenge hielt dam bie
78 eG nad anfı si, ‚und unter,
‚Serra: [8 nac jiederbeginn
1849 in Breßcia der Auffland ers
bob, a amgabe Ru ents nicht zu unterbrüden
ir von Padua auf und ——
die ao as Sa begann nun bei dem
iderftande der: hurgenten (81: März undi Aral)
in Bam, welder H. in Yan Ruf ber Oraufambeit
Bi al a Tanker nnd
igt, als ein laiſer an! ma
Ungam Tief und ihm im Mai 1849 mit der Würde
mes Gelbaengmei ers das dortige Oberlommando
Die Erfiürmung von Raab, das Bors
rüden Ya Süden unter großen Schwierigkeiten
des Landes unb Klimas, die Belegung von Szege:
din bin Aug.), bie Kämpfe an der Theiß % Aug),
‚emesvAr dem Sieger in die Hände lieferten,
— 3 Wert, Großes Aufſehen erregten die
6. Dit. in Bei und Arad an den erporragenöften
Führern der ungar. En zoll jogenen Hin:
richtungen. Rad dem R ‚Kriege führte 9. in Ungarn
eine jet unbeiehräntte Riltkrditarur, Sein Ber:
fahren brachte ihm jedoch Schließlich in Konflikt mit
dem Minifterium, und er warb 6, zu 1850 vlöß:
lic) feiner Vollmachten enthoben. END ſich feit:
dem ind Privatleben zurüd und wählte Se zu
feinem Aufenthalt. Sein Name tam wieder in
innerung, als er im Sept. 1850 auf einer —
u Sondon bei ber Befichtigung der Brauerei von
Bardaz und Rertins von Brauertnechten mißhan:
delt wurbe. Im Aug. 1862 em er eine
Reife nad Frankreich und Belgien, wo er abermals,
namentli zu Brüffel, die Ungunft des volls er:
fuhr. Cr ftarh zu Wien 14. ‚März 1858, Bol. Schön:
bala, «Biographie des t.t. Topeugmei ters Jul.
Sreiheren von 9.» (8. Aufl., Wien 1876).
Wilhelm Karl, $reihert von $., beb vorigen
. General;
li ine
rung von
älterer Bruder, geb. 24.Dey. 1779, hut
a, ur —— Inden — Von verfept.
8 u fein jier fand
den vom Minifterium Haflenpflug Aber bad Land
934
verhängten Belagerungszuftand fowie die Maß⸗
regeln gegen das erfaflungätteue Offigierlorps
handhaben mochte, ernannte man 9. 30. Sept. zum
Oberbefehlöhaber der Armee. Er war jedoch ber
Aufgabe nicht gewachſen und wurbe wieder befei-
tigt. Er ftarb 21. Jan. 1856.
Sriedrih Wilhelm Karl Eduard, Frei:
herr von 9., des lektern Sohn, geb. 5. Dez. 1804
zu Münden, trat 22. Febr. 1850 als interimiſtiſcher
Kriegänunifter in dad Minifterium Haſſenpflu
und wurbe 1853 ala ©eneralmajor zum Wirkt.
Miniſter ernannt. Mit Haftenpflug mußte er 4. Oft.
1855 das Minijterium niederlegen; doch erfolgte
daffız feine Beförderung zum Generallieutenant.
Infolge eines Streites mit dem verabjchiedeten
Hauptmann Dürr, der ihm in der anonymen Bro:
ſchüre « Stantsbiener und Staatsſchwächen der
Gegenwart» (Frankf. 1862) Feigheit vor emorien,
ſchied H. 3. Yan. 1863 aud) au? dem kurheſſ. Mili:
tärbienite. Bald darauf, 24. Jan. erichob er fich.
Hayne (Paul Hamilton), ameril. Dichter, geb.
in Charleſton im Staate Sudcarolina 1. Jan. 1831,
war Mitarbeiter und Herausgeber von füdlichen
Blättern und feit 1857 der Sauptrebactenr von
Ruſſells «Magazin» in Charleiton. Gr gab vier
Bändchen Gedichte heraus (Bofton 1854, Neuyork
1857 und 1859, Philadelphia 1873). Seit Ende
des Kriegs lebt er unweit uaulta in Georgia.
—A eine der Großen Aı
. Haiti.
Sayward (George m, engl. Forſchungs⸗
reijender, unternahm im Auftrag der Iondoner
Geograpbifcen Gefeliſchaft 1868—69 eine Reile
von Indien nad) Oſt-Turkeſtan, auf der er die Lage
von Yarkband und Kaſchgar durch aſtron. Beobad):
tungen feititellte und die geogr. Kenntnis jener Ge⸗
genden auch in anderer Sinhcht bedeutend ermei:
terte. Bei einem weitern Berfuche, in das Bergland
von Pamir und an die Duellen bes Drus vorzu-
dringen, wurde er im Aug. 1870 in Jaſſin von den
Eingeborenen ermordet. Details über feine Reifen
veröffentlichte Das ‘Journal der londoner Geogra⸗
phiſchen GSefellihaft in H.s Reifebericht: «Journey
from Lech to Yarkhand and Kashgar (1870) und
in «Letters from H. on his explorations in Gilgit
and Yassin» (1871).
Hazara oder Doaared ein Bolt mongol. Ur:
ſprungs, welches ben we tl. Teil von Afghaniſtan
bewohnt, hauptſächlich zwiſchen Bamian und Herät
und von den Grenzen Turkeſtans bis in die Nähe
von Ghasna und Kandahar. Die H. beſtehen aus
14 in ſehr verſchiedene Stämme geteilte Haupt:
gruppen. Ihre Zahl wird auf 600000 geſchäßt.
Sie ſprechen die perſ. Sprache und find Aohan tan
nur nominell untertban.
Iipiele.
ſ. lüds⸗
Hazard, 1. Haſard.
Bazardipiele Haſardſpiele),
Dazebroud (d. i. deutſch Haſenbruch), Stadt im
franz. Depart. Nord, 52 km im WNW. von Lille, in
18 m Höhe am Kanal von H. mittels deſſen der
zur Schelde gehende ei in Verbindung ftcht, und
an ber Linie Paris:Galais der Franzöfiichen Nord⸗
bahn, die hier nady Dunkirchen und Lille abzweigt,
jowie an ber Linie Courtray:d. der Weitflandriicyen
Bahn, iſt Hauptort eines Arrondiſſements, hat ein
College, eine Bibliothet, ein Gefängnis und zählt
(1876) 6363, als Gemeinde 9857 E., die Flachs⸗
Ipinnerei, Gerberei, Salzraffinerie Sabrilation von
l, Seife, Tinte. Eſſig u. f. w. und Handel treiben.
ıtillen in Weitindien, | f
Hayne — H-dur
‚Bazlitt (William), namhafter engl, Kitten:
biftoriler,, geb. 10. April 1778 zu Maidftone in der
Grafſchaft Kent, widmete I zuerft der Malerei,
dann aber ber fchriftftelleriihen Laufbahn un
wurde 1808 Beitungäberichterftatter über die Par:
lamentöverhandlungen. Dieſe Beichäftigung ver
anlaßte ihn zur Herausgabe einer —2— der
beiten Parlamentisreden unter dem Xitel «The
ee ei Sriften eu 2 Eat u
1808). eitſchri zerſtreute Aufſaͤhe ſam⸗
melte er —X von ihm in Verbindung mit Leich
Hunt herausgegebenen «Round table» (2 Be.
1817). Serner veröffentlichte er «Characien dl
Shakspeare’s plays» (Lond. 1817), « View of the
British stage» ( nb. 1818), «Lecture on the
British poets» (2ond. 1818), «Table talks (Cem).
1821), «The spirit of the age» (2onb. 1835), «The
plain speaker» (Lond. 1826), «Life of Napoleon.
4 Bde., Lond. 1828; deutſch von Sporſchil, 2 Vde.
3. 1835; 2. Aufl. 1840), «Noten of a joarnes
through Franee and Italy», «Conversations of
James Northeote» (2ond. 1830). Er ftarb zu Lon
don 18. Sept. 1830. 9. war ein Mann von entihie:
dener Genialität und ſtark ausgeprägten liberalen
Anfichten, die in Berbindung mit kauſtiſcher Edäürte
de3 Ausdruds ihm heftige Anfeindungen zujogen
und verhinderten, daß feine litterarifchen Berdiente
während feines Lebens gebührende Anerlenmuy
anden. Seinen N, («Literary remain»,
2 Bde. Lond. 1836) gab jein Sohn heraus.
Billiam Garem ., Entel des vorigen, geb
22. Aug. 1834, bat ſich ebenfalls als —2 —
einen Namen gemacht, Sein Hauptwerk it dr
von fleißigem Quellenſtudium zeugenbe « Histors
of the Venetian republic» (2 Bde., Lond. 18:
2. Aufl., 4 Bde., Bon. 1860). Auch lieferte er
ſorgfältige Ausgaben von Werken älterer mal
Dichter, eine Ausgabe der Werte Charles Lamb:
(4 Bde., Lond. 1866— 71), eine neue Ausgabe vor
Wartons «History of English poetry» (4 Bi.
Lond. 1871) und von Gollierd «Shakespeare:
library» (6 Bde. Lond. 1875), das Sammelwer!
«Remains of the early popular poetry of Eog
land» (4 Bde., Lond. 186466), «Handbook u
the popular, poetical, and dramatic literatare el
Great Britain» (1867) ıc. Gine Biographie fein
Großvaters gab er unter dem Titel « Memoin dl
William H.» (2 Bde., Lond. 1867) heraus.
Hb., bei naturwiſſenſchaftlichen Ramen Ib
kürzung für Humboldt (Alerander von), auf ſu
Herbert (William).
Hb., auf Rezepten foviel wie Herba, b. h. Kran
KE. B. O., Ablürzung für Hudson's Bay los
Pahy.
H.B.M., Ablürzung für His (oder Her) Bir
tannic Majesty, Seine (oder Ihre) britiſche Maici.
Host., bei naturmwiflenichaftlichen Ramen %
türzung für Herbft (ob. Friedr. Wilh.). .
H.C,, in England gebräuchliche Abkürzung Pt
House of Commons, Haus ber Gemeinen, das en⸗
Unterhaus.
Häg., bei naturwiſſenſchaftlichen Ramen Ab
türzung für Hedwig (Johann), auc für deſſen Zelt
Nomen ee lore, feg. si majenr, m
-dur (ital. si maggiore, fr3. si majeur,
B major), die Dur⸗Tonart, bei welcher f; Ge
und a um einen halben Ton erhöht werden, «t
ünf $ vorgezeichnet find; die parallele Mol:Zons!
iſt Gis-moll. (5, unter Ton und Tonarten)
Häwg. — Hebamme
Howg., bei naturwifienichaftliden Namen Ab:
ürzung In Hedwig (Johann), auch für deſſen Sohn
Koman Abolf. [deutet.
I. o., Ablürzung für hoc est, das ift oder bes
Deab (Sir Yranci3 Bonb), engl. Schriftiteller
ınd Bolitifer, wurde 1. Yan, 1793 in ber
Ion
nee und ftieg bis zum Major auf. Sine Reife
Sñdamerila ward Beranlaff zu ben «Rough
ıotes taken during some rapid journeys across
he Pampas» (Lond. 1826; 4. Aufl. 1847). Sodann
chrieb er feine launigen, auch ind Deutſche über:
eßten «Bubbles from the brunnens of Nassau»
vond. 1838). Gr belleidete die Stelle eines Aſſi⸗
tenz:Armenlommillars in der Graffchaft Kent, als
r plöglih im Dit. 1885 zum Gouverneur von
Obercanaba ernannt wurde. Hier zeigte er zwar
:altlofe et und wa ſſenheit, wad bie
Regierung auch durch feine Erhebung zum Baronet
22. Mai 1837) anerlanmte, veranlaßte aber durch
alſche Maßregeln den Ausbruch eines Aufrubrs,
2er ihn im März 1838 zur Riederlegung ſeines
Amtes bewog. e Anſchauungen des canab.
eben? legte er in dem Werte «The emigrant»
Lond. 1846; 6. Aufl. 1852) nieder. Ferner erfchien
on ihm «The defenceless state of Great Britain»
Yond. 1850) und «A fargot of French sticks, or
Paris in 1851» (2 Bde, Lond. 1852; 3. Aufl. 1855),
vorin er fih als Lobrebner Ludwig Napoleons
weigte. Ein ſpäteres Wert war «The horse and his
rider» (2p3. 1861), bem 1870 «The royal engineer»
iolgte. Gr ftarb 20. zu 1875.
Beadley (Yoel gie), ameril. Schriftfteller,
eb. zu Walton im County Delaware (Neuporl)
30. Der. 1814, fiudierte in Auburn Theologie und
wurde Pfarrer zu Stodhridge in Maſſachuſetts,
velche Stelle er aber DIegen feiner ſchlechten Ges
undheit ſchon 1841 aufgab. Er bereilte 1842 und
1813 Europa und wohnt feit feiner Rüdtehr bei
Rewburgh am Hudfon. Er ſchrieb: «Napoleon and
bis marshalls» (2 Bde, 1846), «The imperial
mard of Napoleon from Marengo to Waterloo»
‚1852, nad & M. de St.:Hilaire lompiliert),
« Letters from Italy» (1845), «The Alps and the
Khine» (1845), «Washington and his generals »
1347), die Biograpbien von Dliver Crommell,
Winfield Scott, Andrem Jackſon und George
Waibington, enblid) «The great rebellion, a his-
ory of thecivil war in the United States» (2 Boe.,
156366). .
Health aots (engl.), ee ap liene:
reſetze, haben in neuerer Zeit fir die Städte
Snylands eine Bebeutung gewonnen, welche alle
ıbrigen Seiten ber Reform des Gemeinbelebens
veit überflügelt. Die Anbäufung der Bevöltes
‚ung in den großen Städten und Fabrildiſtrikten
ind die daraus hervorgehende häusliche Tane eines
naſſenhaften Proletariats nahm nach der Reform⸗
ıtl von 1832 eine höchſt beunrubigende Geſtalt an.
Im Wai 1843 wurde deshalb eine königl. Unter:
ı.bungsfommiffion ernannt, deren umfangreich“
trveiten fünf leitende Geſichtspunkte für die Ge:
undheitspflege der engbewohnten Drtichaften und
in? Weihe pohtiver Vorfhläge zur Abhilfe auf:
teilte, Auf Diejer Grundlage erging nun die erite
cneral health act 1813 für folche größere (Be:
reindeverbände, welche diefelbe annchmen wollten.
1.5 Fortiezung und Ergänzung trat hinzu bie
lwoval government act 1858, welche auch die Mög:
Nähe | fich die a
ochefter geboren, trat ala Offizier in —* Pa
935
lichkeit gibt, eine Sufammenlegung von Gemeinden
und eine ftaltung Gemeindeverfafiung
für dieſe 5* zu erzwingen. Zur Oberleitung
wurde ein Staatsgeſundheitẽamt, General board of
health, eingefept. Mit grober Energie bemäd)tigten
Brund jener Alte geichaffenen neuen
rden der Rivellierung und rodenlegung Der
Straßen, ber Regelung ——— der gu
lierung ber Straßen, der Beleitigung alter
Ü mieplähe, fie erzwangen bie Befeitigung geſund⸗
hrlicher Unreinigleiten und ber Kufhaufung
geſundheitsſchaͤdlicher Stoffe, befhräntten und befei:
ftige und geiunbheitögefährliche Gewerbes
betriebe, forgten für bie erbeſchaffung der Ort⸗
ſchaft u. ſ. w. Alles das zeitweiſe nach Anorbnung
von Medizinalbeamten, welche an manchen Orten
allzu rudſichtslos vorgingen und bie Vermögens:
interefien jo ſchwer verlegten, daß das Staats-
—— — 1868 einer heftigen Oppoſition im
tlament weichen mußte. aber das praltifche
Bedürfnis dasielbe blieb, fo if die Behörde mit
erweiterten Befugniflen feit 1871 unter dem Namen
des Local government board neu geftaltet worden,
und nad den gemachten vielfeitigen Erfahrungen ill
eine neue Sanität8: und Baupolizeiordnung ton:
folidiert worden in der Public health act 1875.
dem neuen Geſeß iſt ein zwiefaches Sanitaͤts⸗
olizeiſyſtem durchgeführt: ein ſtrengeres Syſtem
fr grobe und bihtbewohnte Ortichaften umter ber
ezeichnung Urban sanitary distriets, in welchen
die Sanitätsbehörben, Urban sanitary authorities,
fehr weitgehe — 25 — üben; daneben ein
poelled Syſtem einer Sanität3: und Baupolizei für
ie Rural sanitary districts, in welchen die ſchon
beftehenden Behörden für die Armenverwaltung, bie
Gefundbeit3: und Baupolizei in einem viel —
denern Umfange zu v ten gaben. Die Bebürf:
nifje Diefes neuen Zweigs des Gemeindelebens find
fo rapide fen, baß in ben 966 Urban sapi-
tary districts bie KR rlide Steuermaffe (die Urban
sanitary rate) 8 Mill. Pfd. St. Aberfchritten bat,
während das ganze übrige Land nod mit einer
Rural sanitary rate von etwa 200000 Pfb. Et.
auslommt. % den ftäbtiichen Bezirken bildet Dies
zur Zeit die ſchwerſte Belaftung der Kommunen.
Srgänzend treten itreng gebandhabte Geiche
über die Podenimpfung, ſowie Polizeigeſege zur
Berhütung epibemischer Krankheiten, ein Tier:
ſeuchengeſeß und befondere ege über die Be:
gräbnigpläße. .
Deard-Zöland, Inſel im fudl. Indiſchen Dcean,
etwa 500 kma füböftlidh von ber Kergueleninſel, ein
oullaniiher öder Felſen, mit bem etwa 2300 m
hoben Kaifer:Wilhelm:Berg. .
fie (grch.), erkenntnis.
Seautentimorumenoe (grch.«Selbſtqualer⸗)
Titel eines verloren gegangenen Luftimield des
griech, Dichters Menander, das nur noch in einer
at. Nachbildung des Zerenz erhalten ift; Gortte
bildete davon das Wort Heautontimorumente, d. b.
Selbitquälerei.
Hebamme (Wehmutter, lat. Obstetrix, fri.
Sage-fenme), eine Fran, welche innerbalb gewiſier
Grenzen befugt iit, Schwangern, Gebärenden und
Möchnerinnen mit Nat und That beizuftehen. Ter
Beruf der 9. labt fih bis in die aͤlteſten Zeiten
verfolgen; ſchon in ben heiligen Büchern der Inder,
Aoppter und Israeliten und bei den alten gried.
und röm Klaſſikern wird ihrer als einer beiondern
956
Klaſſe gedacht, und bis in bag 17. Jahrh. hinein
lag die geſamte Geburtähilfe fait ausſ Wi ich in
ihren Händen, wenn auch in einzelnen bejonders
ſchwierigen Fällen ab und Du männliche Urzte, im
Kriftl. Abendlande auch Mönche zu Rate gegogen
wurben. Für den Unterricht der H. wurde gar
iht ober nur fehr dürftig gejorgt, die meiſten
igten einer rohen Empirte, und nur wenige
ehmütter, wie die Bourgeois, die Furbrandend.
Hofwehmutter Zuftine Sie und u. a., verdienen
durch hervorragende wiſſenſchaftliche Leitungen
rühmende, Anerlennung. Erſt jeit, Zudwig XIV.
wurden die H. wenigftens bei ſchwierigen Entbin:
bungen mehr und mehr durch die Geburtähelfer
verdrängt und ein [orgfältigerer Unterriät der H.
in ftaatliden, an Univerfitäten und in größern
Städten errichteten Hebammenſchulen (Ent:
bindungsbäufern, Gebärhäufjern) einge
bet, wie auch die Befugniſſe und Pflichten ber 9.
cc) eigene, obrigkeitlich erlaſſene Hebammen:
orbnungen genau beftimmt und geregelt. Der
Unterricht in den Hebammenſchulen, welder ge:
wöhnlid) in befondern betbjäßı en Rurfen erteilt
wird, umfaßt das Wiſſenswerteſte über den Bau
und die Verrichtungen des menſchlichen Körpers,
insbefondere ber bei der Empfängnis, ber Schwan:
gerſchaft und Entbindung in Betraht lommenden | A
Körperteile, ferner die Lehre von der Schwanger:
halt, ber regelmäßigen Geburt und bem regelmäs
igen Wochenbett, die wichtigiten Abmeldungen
und Regelwibrigteiten der genannten Zuftände und
Die praltiſche Einübung aller jener manuellen
dandrei ungen und Dienitleiftungen, beren bie 9.
i der Ausübung ihrer Kun
mentunft) bedarf.” Die Zahl der Lehrbücher,
welche bem Hebammenunterricht zu Grunde gelegt
werden (Hebammen baden), ift betraͤchlich; unter
den neuern find bie von B. Schulße, rtin
Schmidt, Credé und Windel hervorzuheben. Ha
vollendetem Unterricht wird jede 9. einer bejondern
Prüfung unterworfen und dann obrigkeitlich vers
pflichtet ehe de zur Praris zugelafien wird.
e Bf ichten, weiche Jeder H. obliegen,, find
[eloenbe: fie foll zu allen Stunden des Tags und
Nacht bereit Fin. ben Schwangern, Kreißen:
ben, Wöchnerinnen und neugeborenen Kindern, bie
ihrer Dienfte bedürfen, ohne Zeitverluft zu Hilfe
eilen; jo die Schwangern, welche fie um Rat
en, eingehend über ihren Zuftand, über ihr
halten und über den mutmaßlichen Termin ber
Entbindung unterridten; fpäterhin den Gang der
Geburt genau überwachen und die Gebärende nicht
eher verlaſſen, ala bis dieje entbunden und außer
* Gefahr iſt; bei regelwidrigen Geburts⸗
allen hat fie rechtzeitig und unbedingt die Hinzu:
siehung eines Geburtshelfers anzuordnen und bis
zu befken Eintreffen die ihr vorgeichriebenen Hilfen
anzuwenden. Zur Derhütung es Kindbettfiebers
hat ſich die H. vor und bei der Entbindung, ſowie
während des ganzen Wochenbetts der peinlichſten
Reinlihleit und Sauberkeit zu befleißigen und alle
mit der Gebärenden oder Wöchnerin in Berührung
tommenben Gerätihhaften und Gegenftände ver:
mittelft Carbolfäure oder anderer dr vorgeiehrie:
benen antifeptiihen Mittel auf das gründlichſte zu
desinfizieren. (S. Kindbettfieber.) Bei ihren
—5— der Woͤchnerinnen ſoll die H. auch bie
erfte Pflege der Reugeborenen übernehmen und
Müttern ober Wärterinnen über die weitere Pflege
(der og. —— Sot
den | «Die Ribelungen » 2 Bde.,
rag
Hebbel
ber Kinder die erforderliche Unterweiſung erteilen,
bei eintretender Erkrankung aber auf Of En:
bolung ärztlichen Rats dringen. Die 9. ift ferne
verpflichtet, jede von ihr vorgenonmene Gnthin:
dung in ein tabellarifches Verzeichnis einzutr
und das legtere zu beitimmten ir dem Bei
arzt oder t und Prüfung
Phyſitkus get Durdjfi
vorzulegen, auf Verlangen aud- dor Mai über
ben körperlichen Zuftand einer bejtinmten Verſon
Zeugnis abzulegen.
Bei der Baht einer H. ziehe man forgfältige &:
tunbigungen über ihre Geichidlichleit und Züdtie-
feit ein, Sehe auf angenehme Perſonlichleit, Kein:
lihleit und auf ein gewiſſes Maß von phyfücher
Kraft und verabfäume dabei nicht, den Hat feines
dausargtes einzuholen. | ..
Bol. Lion, «Handbuch der Mebizinal: und Sam:
tät3polizeio (Iſerl. 1862—75); Wachs, «Die Org:
nifation des preuß. Hebammenunterrichtö nad) den
Anforderungen der Gegemvart» (Lpz. 1874).
Bebbel (Friebr.), einer der nambafteften neuern
deutfchen Dichter, geb. 18. März 1818 zu Weſſel
buren in Dithmarſchen, Sohn eines Landmanz,
wuchs in feiner abgeſchloſſenen, an bedeutenden
Boltserinnerungen reihen Heimat bei bürftiger
Bildung und faft len Mangel an geiftiger
nregung heran. Iter von 15 Jahren murde
er Schreiber bei bem Kirchſpielvogt jeiner Heimat,
doch emügte diefe Lage dem fich immer mächtiger
enden Zalent nicht lange. trat hrieflich mt
Uhland in Verbindung unb fandte einige jean
Gedichte an Amalie Schoppe in Hamburg, die ben
jungen Dichter die lebhafteite Teilnahme zuwandt.
o tam H., bereits 22 J. alt, nach Hamburg, k-
reitete fi bier für den eſuch der Univerhät voꝛ
un —53 dann zu Heidelberg und Munden
Philoſophie, Geſchichte und Litteratur. Raden
er 1841 zu München promoviert, kehrte er nad
amburg zurüd und trat bier mit feinem Zramt-
piel us (Hamb. 1841; 2. Aufl. 1873) ke:
vor. 3.1842 wandte er fich nach Koperbe
gen, wo er in nähere Beziehungen zu Thoma
und Deblenfchläger trat und vom König von 2°
nemarl ein eifeftipenbium erhielt, 1843 be:
er fih nad Paris, lebte dann eine Zeit lang m
Stalien, befonderd zu Rom, Piſa und
und kam J der Rüdreife im Fruhjahr 1846 wi
Wien. Hier heiratete er die Schaufpielerin da,
Enghaus (geb. 9. Febr. 1817 zu_Braunfgwa:
Er nahm nun feinen bleibenden Wohnfig in E:-
und lebte feit 1855 während des Sommers auf a:
Heinen Billa am Gniundenerſee. Nach langt:
rigem Leiden ftarb er 13. Dez. 1863 zu Wien
9. war ein nad dem Hödjften ftrebender Er“
von echt kunſtleriſcher Begeifterung, von gewalnt:
Kraft der Phantaſie und von großem Gut *
Denlens. ter ſeinen diife Werten re
men feine —8 —7 Rang en Ani."
ragödte « Judith v ſchloſſen zun an.
noveva» (Hamb. 1843) un en daler
Gamb. 1844), ein bürgerlihes Trauerſpiel
theoretiſch⸗kritiſchem Vorwort. Eine — 8.
bilden «Herodes und Mariamne» (Wien I’:
«Julias (2p3. 1851), «Michel Angelo» (Wien IN
« Agnes Bernauer» (Wien 1855) und « Gpnge: :
fein Ring» (Wien 1856). 9.8 leptes Stud -
das mit einem Breife von 1000 Thalern ger:
Hamb. 1862; 3.3:
1874), eine ie in drei Abteilungen, te
HEBEAF
⸗
1. Hebelade. 2. Rolle. 3. Flasche. 4. Seilfaschenzug. 5. Kettenfiaschenzug. 6. Zahnstangenwinde. 7
12. Hydraulischer Hafenkran. 18. Lokomotivkran I
Brockhaus’ Conversations-Lexikon. 13. Aufl.
Hebdomal — Hebeapparate
denen bie zweite, « Siegfrieds Tod», in ihrer Kom:
pofition bie gelungenite und bühmengesedjtete te if
Sein bis auf einige Scenen vollendeter «
trius» (Hamb. 1864) ward erft nad) feinem Tode
beröftentlicht, Ein für Aubinflein 1858 —
Operntert blieb ungedrudt. Dichter tnüpite
9. an die Richtung Grabbes u. Er pa mit die;
jem die große Borliebe für be das Außergewöhnliche,
Seltſame u Tre, beweat fh
Extremen und a ve mas as rechte Maß der
Schönheit und künftleriihen Harmonie. Dennoch
ift er ein Dramatiler von kühnen und gr
oßen In⸗
tentionen, von enetgljeem Gepräge bed ANusdruds
und von ficherer Kontequenz ber dramatifchen Mo:
tivierung. Mit feinem ſcharfen Kunftveritande
ftrebt er na en höpfungen und beren
arshitetonif er en nB- n der Wahl ber
Stoffe zeigt en freilih paradbor und in ihrer
Ausführung roff und verlepend. Den hoͤch⸗
ften tete Bert bürften unter feinen Dra⸗
men «M
beanf Sruden. 9
(1847) und «Der Rubin» ussh) erinnern an die
romantifhen Komödien im Ziedichen Stile und die
Mär men Deblen —— 9.8 lyriſche Ge:
dichte (Sefamtaußgabe, . 1857) find voll
Wohllaut und tief —X € Önbeit feine So⸗
nette und Epigramme gedantenreih, a abet oft von
varadorer, berber Form. In feinem lleinen Cpos
Rutter und Kind» (Hamb. 1859) behandelte er
einfache, allgemein menfölide Motive in dichterifch | A
anfpreienber Meile. e Gefamtausgabe von
9.8 en erf ten 1b 67 (Hamburg, 12 Bbe.),
deren —e er, E. Kuh, auch eine Fefa rliche
Biographie H.s —5* ien 1: alte,
«Grinnerungen an Friedrich 9.» (Wien 1878).
Hebbomäl (von hebdömas —„
eine Anzahl von Reben), u woͤchentlich; Heb oma;
tarius, einer der den Wo dienft, ie Wochen:
—— cht bat, Woͤchner (befonders von Geiftlichen
Debe- ie bet ben Römern mit Juventas identin:
ziert, Göttin der Jugend, war bie Tochter des Zeus
und ber Hera (Juno), und bie Mundſchenkin der
Götter im Olymp. Nachdem Heralled unter bie
Unſterblichen aufgen ommen worden war, wurde fie
beiien Gemahlin und gebar ihm nad Apollodor
zwei Söhne, Aleriared und Aniletos. Mit der Zeit
wurde im Bollöglauben Hebe als Dunpfepentin
inmer mehr durch Ganymed verdrängt, infolge
Umftandes, daß die herdiſche Sitte, wona Sun
frauen den Wein fr nzten, zurhdteat und dafür
gebraͤuchlich ward, ſich von "Knaben beim Sympo:
fton bedienen zu laffen. H. wurde aud) ala Höttin
verehrt; namentlich in Sityon und Phlius, wo fie
auch Dia oder ®anymeda bieß; in then waren
ihr und Heralles Altäre errichtet. Abbildungen von
H. find nicht bau 9; als Mundichentin wird fie
durch Aanne u antihale bezeichnet. Vgl. Ste:
tule «Hebe» ern 186
Hebe ift au be ame de3 6. Xiteroiden.
(S. unter Blaneten.)
BGBeb oder Hebemaſchinen (fr.
machines elevatoires,
fi) ebenfalls in | Lauf der
dalene» und «Die Nibelungen » | fem Namen belannt,
58 beide Luftipiele «Der Diamant» | Man unterfcheivet die franz.
| Einwirkun
wird. (Bo
engl. hoisting · machines) bie automatiſche Hemmung
937
Ig von — ter Bedeutung und finden für die
niten Zwege fowohl in ein aöter als in,
ve inell hoͤchſt volllommener Form Verwendung.
on von den alten —— And 9. in ihrer eins
achſten Form als Rollenzüge und Winden zum
u der Byramiden verwendet worden, wie aud)
von den Griechen und Römern folde bei der Gr»
Eihtung | ihrer Prachtbauten benugt wurden. Im
Seit ift die Berwenbung der 9. eine
immier aueh bntere geworben; infolge deſſen ba:
ben biefe ſchinen eine immer vieljeitiger ausge⸗
bildete Form erhalten und namentlidy in neuerer
Zeit aim Kerle m burd — X der Dampf⸗
ſpeziell für die Hebung größerer
ne a Grade vervolllommnet worden.
t auf die verjchiebenen charakteriſtiſchen
Ausfuh heungen der 9. unterfdeidet man: Hebe⸗
laden, Rollen: und Slafchenzüge, birelt wirkende
Winden, Aufzüge, Krane, Elevatoren.
Die Hebe aden, feit dem 17. Jahrh. unter dies
nd die primitivfte Art der 9.
ſchwed. Hebelade; lept au ale und
web. Hebela ere ift die gebräu eun
dient z. B. in der in En 1.1 Tafel: Hebeappa:
A A vorm als Zugvorrichtung Tür
Der Hebel E E ſchwingt loſe um
* in dem Bod odge U G befeitigten Zapfen C
und drüdt abwechſe A der einen ober andern
Seite gegen einen ber Bolzen K und L, welde in
bie x prepenben ı Bücher ber gelälinten. Sunllange
lipes ın
ce Frage Bieebe rei a dem feſten
Drehbolz ent ieben und pflegt man gut
Bermeidun —5 Wirkungen auch den mitt:
lern Teil FF des Hebeld EE für den Durchgang
uplaiene AB gabelförmig zu eftalten. m
— t ber Sehühen mittels Zugitange befeitigt.
—88 beträgt 1—2 m
Die Rollen: u FHlafhenzäge — aus
einer Verbindung loſer Rollen, reſp. Flaſchen, über
welche Seile oder Ketten laufen, mittelö deren die
Laften gehoben werben. Als siaf he bezeichnet
man die einigung mebrerer Rollen in einem ne:
I bi bäufe; beim Flaſchen zug ſind
jrel ſolcher tajden, von denen die eine als ſeſte,
ie andere als loje Rolle zu erraten it, durd)
Seile oder Ketten verbunden. fel
zeigt eine Rolle, Fig. 3 eine F —V Bei der
ewöhnlichen Anordnung der Flaſchenzuge enthalten
ie Flaſchen mehrere gleichgroße Rollen neben:
einander auf einer gemeinichaftlichen Achſe loie
brehbar; weniger Berwendung findet die von White
ae Anordnung, bei welcher die Rollen feit
edt werben. Bermö
In f
auf drehbaren Achſen It iben. Kettenilafchenzüge er⸗
geben einen größern u ar als Seilflaſchen⸗
jüge. Fig. 4 zeigt einen etlfla ne mit
Hemmovorridtun "9, bei welder ein jelbitthätiged
Hemmen des Rüdlaufs ber aufgezogenen Laſt in der
Weile ne daß dieſelbe an jedem Punkte
ı Ihres Wegs feſ tgele t nern tann, was durch
einer Bremfe auf das Seil erreicht
.auh Flaſchenzug, Bd. VI, ©. 877.)
Auch bei Kettenflaihensügen findet x mei
Der bc:
g Anmwendun u
bienen zur Foͤrderung von ften in vertitaler, oder | fanntefte Kettenflaichenzug I der von Weſton 1861
in vertilaler und horizontaler Richtung, u
erfolgen in legterm Fall bie Vertilal⸗ und die Ho:
rizontalbew un entweder gleichzeitig oder ae
einander. . find für Die gefamte technif
und zwar | fon
ftruierte Diffe ee Ba unter
a
en — wird jur Hebung von 38 pm
4000 kg benußt. Für noch bebeutendere Laften
HEBEAF
8 ı
1. Hebelade. 2. Rolle. 8. Flasche, 4. Seilfaschenzug. 5. Kettenflaschenzug. 6. Zahnstangenwind..
12. Hydraulischer Hafenkran. 13. Lokomotivkran.
wa
Brockhaus’ Conversations-Lexikon. 13. Aufl.
Hebdomal — Hebeapparate
enen bie zweite, « Siegfrieds Tod», in ihrer Kom:
ofition bie gelungenfte und bühnengerechtefte ift.
Sein bis auf einige Scenen vollendeter « Demes
rius» (Hamb. 1864) ward erit nad) feinem Tode
‚eröffentlicht. Ein für Rubinftein 1858 gedichteter
Iperntert blieb ungebrudt. Als Dichter Inipfte
). an die Richtung Grabbes an. Er teilt mit die:
em die große Vorliebe für das Außergewöhnliche,
Seltfame und Bizarre, eroeat fih ebenfalls in
Sgtremen und verteblt deshalb das rechte Maß der
Schönheit und kunſtleriſchen Harmonie. no
ft er ein Dramatiter von lühnen und großen In⸗
entionen, von enenaijdem Gepräge des Ausdrucks
ind von ficherer KRonfequenz der bramatifchen Mo:
Mit feinem ſcharfen Kunitveritande
organischen en Ya hen
ivierung.
trebt er na
echiteltonifher Vollendung. er Wahl der
Stoffe zeigt er fich freilich parador und in ihrer
{usführung oft ſchroff und verlegend. Den hoͤch⸗
ten kunſtleriſchen Wert dürften unter feinen Dra⸗
nen «Maria Magdalene» und «Die Nibelungen »
wanfpruchen. H.s beide Luftipiele «Der Diamant»
1847) und «Der Rubin» ss) erinnern an bie
omantiſchen Komödien im Tiedichen Stile und die
Märchendramen Dehlenſchlägers. H.8 Iyrifche Ge:
richte (Geſamtausgabe, Stuttg. 1857) find voll | Sch!
Bohllaut und tief poetiicher Schönheit, feine So:
sette und Epigramme gedankenreich, aber oft von
yaraborer, berber Form. In feinem Kleinen Epos
(Mutter und Kind» (Hamb. 1859) behandelte er
infache, allgemein menſchliche Motive in dichteriſch
injprechender Weile. Cine Gefamtausgabe von
5.3 Werten erſchien 1865—67 (Hamburg, 12 Bbe.),
veren Heraudgeber, E. Kub, aud) eine ausführli
Biographie H.3 fchrieb (Wien 1877). Bat. e,
Erinnerungen an Friedrich H.» (Wien 1878).
Bebdomãal (von hebdömas [Bonds], d. i.
ine Anzahl von ſieben), woͤchentlich de bdoma:
axius, einer ber den Wochendienſt, die Wochen:
wfjicht bat, MWöchner (befonders von Geiftlichen
ınd Lehrern).
Bebe, bei ben Römern mit Juventas identif:
siert, Göttin ber Jugend, war die Tochter des Zeus
ınd der Hera (Juno), und die Mundfchenlin der
Hötter im Olymp. Nachdem Heralled unter bie
Anfterblihen aufgenommen worden war, wurde fie
veilen Gemablin und gebar ihm nad Apollodor
wei Söhne, Aleriare und Aniletos. Mit der Zeit
vurde im Bollöglauben Hebe ala Mundſchenkin
mmer mehr durch Ganymed verdrängt, infolge des
Amitandes, daß die heroifche Sitte, wonach Su
rauen den Wein tredenzten, aurüdtrat un
jebräuhli ward, ſich von Knaben beim Sympo:
ton bedienen zu laflen. H. wurde aud) als Göttin
serehrt; namentlich in Sityon und Phlius, wo fie
uch Dia oder Ganymeda hieß; in Athen waren
hr und Heralles Altäre errichtet. Abbildungen von
d. find nicht häufig; als Mundſchenlin wird fie
uch Kanne und Trinkſchale bezeichnet. Vgl. Se:
ule, «Hebe» (2p3. 1867). j
Name de3 6. Aiteroiden.
WBebe iſt aud ber
© unter laneten, Seh 6; u
e eapparate oder Hebemaſchinen .
machines Elevatoires, engl. hoisting-machines)
dienen zur Förderung von Laften in vertilaler, oder
n vertilaler und horizontaler Richtung, und zwar
folgen in lepterm Fall die Bertilal: und die Ho:
rigontalbewegung entweder gleichzeitig oder Kr
knander. Die H. find für die gefamte techniiche
ung⸗
für
s | von ben
1
1
937
Yraris von größter Bebeutung unb Auen für bie
verſchiedenſten Zwede fowohl in einjadjiter als in ,
mafdinell hoͤchſt volltommener Form Verwendung.
on von den alten Slgyptern End 9. in ihrer eins
achſten Form als Rollenzüge und Winden zum
au der Tyramiden verwendet worden, wie aud)
Briehen und Römern folde Bei der Gr»
richtung ihrer Prachtbauten benugt wurden. Im
Lauf der Zeit ift die Verwendung ber 8: eine
immer eungebehntere geworden; infolge deſſen ba:
ben dieſe Maſchinen eine immer vielfeitiger ausge⸗
bildete Form erhalten und namentlid in neuerer
Zeit find dieſelben dur Benugung ber Dampf⸗
und Waſſerkraft fpeziell für die Hebung größerer
Laften in hohem Grade vervolllommmet worden.
t auf die verfchiedenen charalteriſtiſchen
Ausführungen der 5. unterfcheidet man: Hebe⸗
laden, Rollen: und Slajhenzüge, direkt wirkende
Winden, Aufzüge, Krane, Elevatoren.
Die Hebeladen, ei dem 17. Jahrh. unter dies
ſem Namen belannt, find die primitivfte Art der ©.
Man unterfcheidet die franz., die beutiche und die
ſchwed. Hebelade; lettere ift die gebräudjlichite und
dient 3.2. in der in Fig. 1 der Zafel: Hebeappa:
rate gezeigten Form ald Zugvorridtung jür
Der Hebel EE ſchwingt lofe um
J G befeſtigten Zapfen C
auf der einen oder andern
Schleufen.
einen in dem Bod:
und druckt abwechie
Seite gegen einen ber Bolzen K und L, weldye in
die entiprechenden Löcher der geichlisten Zugitange
AB geiedt werben. Bermöge des Scliked ın
diefer Stange Tann fich diefelbe frei an dent feiten
Drehbolzen C emporſchieben und pflegt man zur
Vermeidung einfeitiger Wirkungen auch den mitt:
lern Teil FF des Hebeld BEE für den Durdgang
der Qugfdiene AB gabelförmig zu geftalten. Im
unit ift der Schüßen mittel3 Zugſtange befeitigt.
ie Hubböhe beträgt 1—2 m.
Die Rollen: und Flaſchenzuge pelteben aus
einer Verbindung lofer Rollen, reip. Flaſchen, über
welche Seile oder Ketten laufen £ mittel Deren die
Laften gehoben werben. Als Flaſche bezeichnet
man bie Vereinigung mehrerer Rollen in einen ses
meinfchaftlichen Gehäufe; beim Flaſchen zug find
zwei folcher lajcıen, von denen bie eine als feits,
bie andere ala loje Rolle zu betrachten ift, durch
Seile oder Ketten verbunden. dig, 2 der Tafel
zeigt eine Rolle, Fig. 3 eine Flaſche. Bei der
gewöähnliden Anordnung der Flaſchenzuge enthalten
ie Flaſchen mehrere gleichgroße Rollen neben:
einander auf einer gemeinihaftlichen Achſe loie
drehbar; weniger Verwendung findet die von White
angegebene Anordnung, bei welcher die Rollen jeit
auf drehbaren Achſen ſißen. Kettenilafdenzüge cr»
geben einen größern Wirkungsgrad als Seilflaſchen⸗
üge. Fig. 4 zeigt einen Seilflaſchenzug mit
emmvorrihkung, bei weldyer ein jelbitthätiges
Hemmen des Rüdlaufs der aufgezogenen Laſt in der
Weiſe itattfindet, daß diefelde an jedem Puntte
ihres Wegs feltgelegt werden fanı, was durch
inwirtung einer Bremje auf das Seil erreicht
wird. (Vgl. auch Flaſchenzug, Bd. VI, ©. 877.)
Auch bei Kettenflafhenzügen findet meiit
bie automatijhe Hemmung „inmenbung. Der be:
tanntefte Kettenflajchenzug iſt der von Weiton 1861
tonftruierte Differentialflafhenzug (1. unter
Blaihen ug,‘Bb. VI, 6.878, wofelbit aud Ab:
ildung); derjelbe wird zur Hebung von 200 bis
4000 kg benubt. Für noch bebeutendere Laſten
—
Hebdomal — Hebeapparate
enen bie zweite, « Siegfrieds Tod», in ihrer Kom:
ofition die gelungenfte und bühnengeredhtefte iſt.
sein bis au) einige Scenen vollendeter « Demes
Aus» (Hamb. 1864) ward erft nach feinem Tode
eröffentlict, Ein für Rubinftein 1858 gedichteter
)perntert blieb ungedrudt. Als Dichter Indie
an die Richtung Grabbes an. Er teilt mit die:
m die große Borliebe für das Außergewöhnliche,
seltfame und Bizarre, emegt fih ebenfalls in
gtremen und verfehlt deshalb das rechte Maß der
Schönheit und künftleriichen Harmonie. Denno
t er ein Dramatiler von kühnen und großen Syn:
mtionen, von — Gepraͤge des Ausdrucks
nd von ſicherer Konſequenz der dramatiſchen Mo:
wierung. Mit feinem ſcharfen Kunitveritande
tebt er nad organischen Schöpfungen und beren
rchitektoniſcher Glenn. ber Wahl der
(usführung oft fchroff und verlegend. Den hoͤch⸗
ten tünitlerifhen Wert dürften unter feinen Dra⸗
nen «Maria Magbdalene» und «Die Nibelungen »
eanipruchen. 9.8 beide Luftipiele «Der Diamanto
1847) und «Der Rubin» sch) erinnern an die
omantifhen Komödien im Tiedſchen Stile und die
Härchendramen Dehlenfchlägerd. H.s Igrifche Ge:
Stoffe zeigt er art u parador und in ihrer ! |
r
ichte (Geſamtausgabe, Stuttg. 1857) find voll | S
Bohllaut und tief poetiiher Schönheit, feine So;
sette und Epigramme gedantenreich, aber oft von
Jaradorer, berber Form. In feinem kleinen Epos
Drutier und Kind» (Hamb. 1859) behandelte er
infa
ınfpredhender Weile. ine Gefamtausgabe von
5.3 Werten erfchten 1865—67 (Hamburg, 12 Bbe.),
yeren Heraudgeber, E. Kuh, aud) eine usjührliße
Biographie H.s fchrieb (Wien 1877). Vgl. Kulle,
«Grinnerungen an Friedrich H.» (Wien 1878).
Debdomal (von hebdömas —D d. i.
ne Anzahl von fieben), — de bdone:
tarius, einer ber den Wochendienſt, die Wochen:
zuffcht bat, Wöchner (befonders von @eiftlichen
tern).
Bebe, bei ben Römern mit Jupentas ibentin:
iert, Göttin ber Jugend, war bie Tochter des Zeus
ınd der Hera (Juno), und die Mundichenlin der
Hötter im Olymp. Nachdem Heralled unter bie
Anfterbliden aufgenommen worden war, wurde fie
reiten Gemahlin und gebar ihm nad Apollodor
wei Söhne, Aleriared und Aniletos. Mit der Zeit
ourde im Bolläglauben Hebe ald Mundfchentin
mmer mehr durch Ganymed verbrängt, infolge bes
Imijtandes, daß die heroiſche Sitte, wonach ung
rauen den Wein fredenzten, zurüdtrat und dafür
ebräuchlich ward, fi von Knaben beim Sympo:
won bedienen zu lafien. H. wurde aud als Göttin
yerehrt; namentlid in Sityon und Phlius, wo fie
uch Dia oder Ganymeda hieß; in Athen waren
dr und Herafles Altäre errichtet. Abbildungen von
>. find nicht baufe; als Mundſchenkin wird fie
zurch Kanne und Zrintichale bezeichnet. Vgl. Sie:
ule, «Hebe» (2p3. 1867). .
Hebe if Pe der Name de3 6. Witeroiden.
S unter Slancten.) geb (si —
cappara oder Hebemafdinen (frz.
machines £&levatoires, engl. hoisting -machines)
dienen zur Foͤrderung von Laſten in vertitaler, oder
in vertitaler und horizontaler Richtung, und zwar
erfolgen in legterm Fall die Bertilals und die Ho:
tizontalbewegung entweder gleichzeitig ober ae
einander. Die 9. find für die gefamte technifche
& | ben dieſe
he, allgemein menſchliche Motive in dichteriſch A B
937
Praxis von größter Bedeutung und finden für die
maſchinell höchſt volltommener Dom Berwenbung.
on von den alten — ind H. in ihrer ein⸗
le iten Form als Rollenzüge und Winden zun
au der Pyramiden verwendet worden, wie aud)
von den Griehen und Römern folde bei ber Gr:
richtung ihrer Prachtbauten benust wurden.
Lauf der Zeit ift die Berwenbung der $:
immer auögebehntere geworden; infolge deſſen ba:
aſchinen eine immer vieljeitiger ausge⸗
bildete Form erhalten und namentlid) in neuerer
Zeit find bdiefelben durch Benupung der Dampf:
und Waflerkraft jpeziell für die Hebung größerer
obem Grade vernolllommmnet worden.
Mit Rüdfiht auf die verfchiedenen charakteriſtiſchen
Ausführungen der H. unterfdeidet man: Hebe⸗
aden, Rollens und lafchenzüge, direlt wirkende
Laften in
Winden, Aufzüge, Krane, Elevatoren.
Die Hebeladen, ki dem 17. Jahrh. unter dies
ſem Namen belannt, find die primitivſte Art der 9.
Man unterfcheidet die franz., die beutiche und die
chwed. Hebelade; lehtere ift die gebraͤuchlichſte und
ient 3. B. in der in Sig. 1 der Tafel: Hebeappa:
rate gezeigten Form als Zugvorrichtung fur
feufen. Der Hebel EE ſchwingt lofe um
einen in dem —5 G befeltigten Zapfen C
und drüdt abwechſelnd auf ber einen oder andern
Seite gegen einen ber Bolzen K und L, welde in
die entfpredjenben Löcher der geichlisten Zugitange
geledt werben. Bermöge bes Sclikes in
biefer Stange Tann fich diefelbe frei an dem feiten
Drehbolzen C emporſchieben und pflegt man zur
Vermeidung einfeitiger Wirkungen auch den mitt:
lern Teil FF des Hebeld BEE für den Durchgang
der ugldiene AB gabelförmig zu geltalten. Im
unlt D ift der Schügen mittels Zugitange befeitigt.
ie Hubhöbe beträgt 1—2 m.
Die Rollen; und Flaſchenzuge beitehen aus
einer Berbindung lofer Rollen, refp. Flaſchen, über
welche Seile ober Ketten laufen £ mittels deren die
Laften gehoben werben. Als glei he bezeichnet
man die ereinigung mebrerer Rollen in einen sc:
meinſchaftli häuſe; beim Flaſchen zu g ſind
zwei ſolcher lajcen, von benen bie eine als feite,
die andere ala loje Rolle zu betrachten ift, durd)
Seile oder Ketten verbunden. ip. 2 der Tafel
zeigt eine Rolle, Fig. 3 eine Flaſche. Bei der
die Flaſchen mehrere gleichgroße Rollen neben:
einander auf einer gemeinichaftlichen Achſe loie
brehbar; weniger Verwendung findet Die von White
angegebene Anordnung, bei welcher die Rollen jeit
auf drehbaren Achſen tigen. Rebe ande er⸗
geben einen groͤßern iirtungögrab als Seilflaſchen⸗
züge. Fig. 4 zeigt einen Seilflaſchenzug mit
DQemmvorrichtung, bei weldyer ein jelbitthätiges
Hemmen des Rüdlaufs der aufgezogenen Laſt in der
Weiſe itattfindet, daß diefelbe an jedem Punkte
ihres Wegs feitgelegt werben kann, was burd)
Einwirkung einer Bremfe auf das Seil erreicht
wird. (Bol. auch Flaſchenzug, Bd. VI, 6. 877.)
Aud bei Kettenflaſchenzugen findet meiit
Der dcs
bie automatifhe Hemmung Een 1861
on
tanntefte Kettenflaſchenzug iſt der von
tonftruierte Differentialfloihenang (f. unter
lafhenzug, Bd. VI, 6.878, wojelbit aud) Ab:
ildung); —28 wird zur Hebung von 200 bis
4000 kg benußt. Für noch bebeutendere Laſten
verſchiedenſten Bwede ſowohl in einfadjiter ala in ,
gewöhnlichen Anorbnung der Flafchenzüge enthalten
938
(4—10000 kg) fchaltet man außerbem eine Bahn:
‚ radüberfekung in Geltalt von zaugp ed Patent:
netriebe ein, Tbie ber in sie; 5 dargeltellte Ket-
tenflafchenzug zeigt. Die Zupkraft wirkt mittels
der Handkette auf ein Kettenrad, an deſſen Welle
ein Zahnrädchen fit, das in eine innere Verzahnung
der größern Kettenrolle eingreift. Mittel dieſer
Einrichtung läßt fih eine ganz bedeutende Kraft:
umfegung erzielen. Zu erwähnen iſt bier noch
ECades Differentialflaihenzug, bei welchem bie
Kraftumfegung mittels eines innen verzahnten Ra:
de3 erfolgt, in welchem ſich ein zweites, mit der
Laſtrolle Pe verbunbenes Zahnra breit: Enthält,
wie es meift der all ift, das innere Rab 30 und
der innen verzahnte Radkranz 31 Zähne, fo ent:
fpredien 31 mbrehu en ber Welle, refp. ber
Seilrolle, er einer ſolchen der Laftrolle und findet
mithin eine voftumfebung von 1:31 ftatt, d. h.
eine am Zugſeil wirkende Kraft von 1 Etr. vermag
31 Etr. j heben, wobei der Weg, den das Zugſeil
zurüdzulegen hat, 31 mal größer ift als die Höhe,
auf weiche bie Daft zu heben ift. Weniger gebräuch:
liche Diodifitationen find der Schraubenflaichenzug,
arakteriftifch durch die Anwendung der Schraube
ohne Ende und eines Schraubentades zum Betriebe
ber Rolle in der feften Flaſche, und der archimediſche
Suaihenzug, bei welchem feine ettenrollen, fondern
indetrommeln zur Aufnahme der Kette dienen.
Die direkt wirkenden Winden find ent:
weder Zahnſtangenwinden, Schraubenmwinben oder
j Qubraufiiche Minden und dienen zum Heben großer
alten auf geringe, 1m jelten überiteigenbe gorder
höhen. Cine Zahnſtangenwinde (fog. Wagen:
wine) geigt Fig. 6. Ein Heine, an der Kurbel:
welle ſitzendes Saynırab ‚von 5—8 Bähnen greift in
ein größered ein, das wiederum mit einem nur we⸗
nige Zähne enthaltenden Bahnrabe, dem eigent:
den Zriebrade, auf einer gemeinſchaftlichen Achſe
befeftigt ift. NE ift im Eingriff mit der die
Laſt tragenden Zahnſtange und bringt diefelbe bei
Drehung der Kurbel unter fehr ftarler Überfeßung
in Bewegung. Im allgemeinen können die Zahn:
ftangenwinden zur Hebung von Lajten bis zu
20000 kg verwendet werden und geltatten bei einer
Höhe von 800 mm einen Hub von 250—500 mm;
in neuerer Zeit find diefelben vielfach durch bie
Schraubenwinden verbrängt worden.
Cine Shraubenmwinde ilt in Fig. 7 veran-
ſchaulicht. Wie erſichtlich, dient hier zum Heben
der Laſt eine KEN Schraubenfpindel, die durch
einen Ratfchenhebel in ihrer Mutter gebreht wird.
Da man den Ratfchenhebel entfprechend lang machen
kann, ift eine bedeutende Kraftumſetzung zu erzielen.
Meitere Borteile der Schraubenwinde find große
—ãA — verhältnißmäßig aro e Hubhöhe und
Gelbithemmung ber Laft. Bei ber abgebildeten
Konitruftion iſt das bie Schraubenmutter tragende
Geitell in einem ala gupplatte dienenden Schlitten
beweglich, fodaß auch eine Duerbewegung der Laft
geftattet it. Bei manden Schraubenwinden erfolgt
ie Hebung ber Laft dadurch, daß die im Geftell
elagerte Mutter eine rotierende Bewegung erhält,
ie Spindel aber gegen eine ſolche gefcht t wird.
Diefe Winden zeigen unter fonft gleichen Verhält:
niffen einen ſchlechtern Wirkungsgrad als bie zuerit
erwähnten, geftatten aber eine bequemere Ban
habung. Um ihnen eine größere Leiltungsfähigfeit
zu geben, bat man bei denfelben ein Tifjerential:
getriebe angeordnet.
Hebeapparate
.
Die hydrauliſchen Winden gehören inike
bigen Form ber neuerm ei am- und beruben au: °
m Prinzip der hydrauliſchen Brefle. Hydrauliſch
Minden werben bis zu einer Tragfähigkeit von
5000 kg bergeitellt; ſolche von 15—2000 ke
Tragfähigkeit Lönnen noch bequem von einem cin
jigen Arbeiter bedient werden. Diefe Winden vr:
einigen alfo eine außerordentlich leichte Handhabung
mit Fehr großer Leiltungsfähigleit. So wurde, X
eine Zotomotive, bie mit allen ſechs Rädern entgleii
war, mit Hilfe derartiger Winden in 1Y, Stunkı
wieder auf die Schienen gebracht. John Diran
richtete 1879 den unter dem Namen «Rabe der
Kleopatra» bekannten Dbelisten mit nur mı
hydrauliſchen Winden und vier Arbeiten af.
Da die bisher beiprochenen H. zum Heben mn
Raften uf rößere Höhen nicht ausreichen, mus
man für ſolche Fälle indirekt wirkende Mafchinen
verwenden, melde mit Hilfe von Geilen, Kette
oder Gurten die bewegende Kraft auf verhältn:
mäßig große Entfernungen übertragen. Die unte
verſchiedenen Namen, wie Kreuzbafpel, Sornbaikl,
Radhafpel, belannten indireltwirtenden Bın
den ehören mit zu den älteften 9. Die *
Maſchine dieſer Art iſt der Kreuzhaſpel, de
aus einer auf zwei Ständern gelagerten, durch eire
ober zwei Kurbeln drehbaren Trommel beſicht. au
weldye das bie Laſt tragende Seil ſich aufwiden
Diefe einfahe Anordnung läßt nur eine ich ge
ringe Vervielfältigung der Arbeitäkräfte zu, oder
[ehrt En koloſſalen Dimenfionsverhältuinen zw
hen Welle und Radhalbmeſſer. Deshalb eigac
ih derartige Maſchinen auch nicht zum Aördım
größerer Laſten und werden jeßt überhaupt ziemlih
allgemein durch Winden mit Bahnradvorgelex a:
fept. Fur Förberlaften von 12000 kg wählt mar
gewoͤhnlich Winden mit einem Dongelene, für Laie
von 2—10000 kg foldye mit zwei Borgelegen. Vei
größern Laften weudet man noch einen Flaſchenru⸗
an, ber an der zu hebenden Laft angreift und dire‘
Bewegung duch den Hafpel bewirkt wird. Nur
ausnahmsweiſe für die größten Laſten baut me"
auch Winden mit drei Vorgelegen. Will mar te:
ber Menſchenhand Glementarfräfte zur Grzielum
—* rbeitsleiſtungen in kurzerer Zeit bemukzn,
N)
ändert dies die Einrichtung der Winden nur Ir
ofern, als zur Aufnahme der Betriebötraft Hat
er Handkur Verwen
dung kommt. So wird häufig die treibende Bel:
von Winden, welche in Werkitätten, Fabriten, Rit
len u. f. m. zum Aufziehen der Materialien beauk
werben, mit lofer und fefter Riemenfceibe wi
fehen, auf weldye ein Riemen von einer Zrantmmı
ſionswelle läuft, welche Anorbmung im allgemeines
ich nur zum bloßen Heben ber Laſten vorfinde
r größere Arbeitsleiftungen, für Doppeliördt
rung und große Förberhöhen werben bie Windc
mit beſondern Heinen Dampfmaſchinen verbunde⸗
und bilden dann die Dampfwinden.
Die Dampfwinden (m Dampftabel &
el das geeignete Organ jur
nannt), wie Fig. 8 eine ſolche zeigt, find in der
el nur mit Vetriebsmaſchinen von 34 Fi
Härten verfehen, die eine Umſteuerung getafl-
müfien, aus welhem Grunde man dieſe ataını"
troß ihrer Kleinheit gern mit zwei Eplindern I
jieht. Für geroöhnlice Laſten arbeiten die Damr
winden meift mit einfahem Vorgelege, ſodaßd
Kurbelwelle mit dem auf ihr befindlichen Triebten
in ein qrößeres, auf der Trommel angebrodir
Hebeapparate
zahnrad eingreift; doch find. bei den meiften der⸗
irtigen Winden auſsrüchbbare doppelte Zahnradvor⸗
elege für größere Laften vorgeſehen.
ür f de Falle, wo Dampflraft nicht zur Vers
gung fteht, ober man fi) glich des Aufite
ungsortes der Winden unabhängig machen will,
rideint es geboten, die Kufqugmalginen gleich mit
inem Dampfleflel zu verbinden, Der bann meiſt
tehend angeorbnet ift. Das zur Aufnahme ber
Jetriebömajchine dienende Beftell wird gemöhnlich
eben dem Keflel ftehbend mit biefem auf einer ges
neinſchaftlichen ftarlen Bodenplatte montiert und
ad Ganze auf Räder geftellt. Solche Winden find
nfolge ie Zransportabilität und Unabhängig:
eit von den lolalen Berhältniffen in vielen u en
nit großem Borteil zu benugen und finden baber
usgedehnte Verwendung.
Die Aufzüge dienen zur Bertilalbeförberung
on Berjonen und Begenftänben in Warenhäufern,
Ragazinen, Wohnräumen, öffentlichen Gebäuden
.f. w. Fuͤr geringere Förberlaften benust man
yandaufzüge, bei disponibler Transmiſſion auch
ohl Transmiſſionsaufzuge mit Tonftant laufender
lntriebsmaſchine. Zur Erzielung größerer Leiſtun⸗
en bei böbern Yördergeichwindigleiten dienen
"ampfaufzüge, die beſonders in Amerila in aus—
edehntefter Weife Verwendung finden. Endlich
ommen noch hydrauliiche und pneumatiſche Auf:
ige zur Ausführung, von benen die eritern, des
uberordentlih bequemen und einfachen Betriebes
vegen, neuerlich fehr beliebt geworden find. Die
yauptteile eines Aufzug find: ber Motor, bie
ransmiſſion zwifchen diefem und dem zur birelten
lufnahme der Förberlaft beftinnmten Zeil der Ans
ine, der Fahrſtuhl und deſſen Führung, endlich die
icherheitsvorrichtungen und die zur Einleitung,
vjtellung und Regulierung der Bewegung ber
orderlaſt dienenden Ginrichtungen.
Handaufzüge dienen im allgemeinen nur zur
örderung von Laſten bi? 2000 kg und it bie eigents
he Hebemafdine bei denfelben gewöhnlich ein Has
el, der durch ein über eine ober zwei Rollen laufen:
es Seil ohne Ende oder dur eine Bodwinde in
ewegung gefeht wird. Die einfachfte Anordnun
ıben diejenigen Borridhtungen, welche zum Auf⸗
‚ben von Speifen benugt und daher Speifen:
ufzüge genannt werden. Fig. 9 ber Tafel Aeiat
nen danbmarenaufzug für mehrftödige Ma;
ızine und Fabriken. Als Windeapparat dient eine
odwinde, welche in jedem beliebigen Stodwerfe
ıfgejtellt werden Tann, indem das Seil ober die
ette über eine Rolle geführt wird, die über der
titte des Schachtes anzubringen ift. Gleichzeitig
it dem Zugfeil ift an dem Fahrſtuhl ein zweites
eil befeitigt, da8 über die erwähnte und eine
»eite Rolle nad einem Gegengewichtskaſten geht,
nſen vertiltale Führungen zwedmäßig an der nädjft:
legenen Wand angeordnet werben.
Die Zransmifjiongaufzüge erfordern eine
tig laufende Transmiffionäwelle, von welder die
cart zum Betriebe der Bewegungsmehaniämen
3 YAufzugs abgeleitet wird. Diefelben werden
r Güter: und aud für Perfonenbeförderung aus:
inhrt und bieten bei einfacher Anlage nenügenbe
triebsficherheit. Meiſt kommen jedody Trans:
ſionsaufzüge nur dort zur Verwendung, 100 ge:
se, wie in Fabriken, ein: konftant laufende Trans:
liſion, welde andern Zmweden bient, für den Pe:
eb des Aufzugs disponibel ift. Im andern Fall |
A
wi
939
merden aue größern Berfonenaufglae, deren bes
wegende Kraft der Dampf fein fol, derart einges
richtet, daß bie Betriebsbampfmafchine einen ins
tegrierenden Beftanbteil des Aufzugs bildet, vom
laus in Gang gefept wird und während
ſtandes des Aufzugs abgeftellt bleibt.
Vie Dampfaufzüge werden ber großen Be
trieb2fiderheit wegen, welche fie gewähren, mei
als Perfonenaufzüge benupt und find in dieſem
Tall gewoͤhnlich mit seiortbän wirlenden Yang:
vorrichtungen verfehen, bie etwaigem Reiben
des Förderfeild den Fahrſtuhl im Schacht feſtklem⸗
men oder auf ſonſtige Veiſe arretieren. Leider iſt
eine abfolut fiher wirkende Fangvorrichtung bis
jetzt noch nicht geſchaffen worden.
Die hydrauliſchen Aufzüge werden ent⸗
weder durch bydroftatifchen Drud oder durch lünſt⸗
lich geipanntes Waffer bewegt. Am einfachiten und
billigften ift der in Wafferleitungen vorhandene
droftatifche Drud, welder durchſchnittlich 4—6 At:
motphären beträgt, zu verwenden, und find des⸗
alb ſolche hydrauliſche Aufzüge auch die gebräud;-
ihften. Wo die Spannung des Waflerd Aut Er:
jeugung des Drudwaflers für die hydrauliſche Wr:
eitsmaſchine dur) Anwendung mechan. Mittel zu
erfolgen bat, müffen Pumpen und ein Accumulator
zur Anwendung lommen, wodurd bie Mafchinen:
anlage weitläufiger und toftfpieli er wird. Man
fucht Daher, wenn irgend moͤglich, den lebtern Fall
zu umge en und läßt denfelben nur dann eintreten,
wenn beſonders große Leiftungen gefordert werden,
oder feine Waflerleitung vorhanden ift. Die by:
drauliihen Aufzüge werben ala direkt wirlende
Blungeraufzüge und als indirelt wirlende Aufzüge
in ber Art ausgeführt, daß kürzere hydrauliſche
Treibeylinder zur Bermendbung kommen, wobei bie
erforberlihe Hubvergrößerung durch Flaſchenzug⸗
überfegung bergeftellt wird. Die hydrauliſchen Yuk
züge der eritern Art wirlen fo, daß ein Blunger:
tolben durch in den enden Preßcylinder ein:
geführtes Drudwafler gehoben wirb und mit ihm
die Förderlaft, refp. ber Fahrſtuhl, welder direkt
mit dem obern Ende bes Kolbens in Berbindung
ftebt. Die Laft, welche gehoben werben kann, be:
mißt fi alddann nad) der Größe der Rolbenfläche
und des wirtfamen Waflerdrud3.
Die Be maliioen Aufzüge haben prin-
jipiell dieſelbe Einrichtung wie die hydrauliſchen
und werden ebenſo wie dieje in direkter und indirek⸗
ter Anordnung ausgeführt. Der Betrieb et
durch lomprimierte Luft oder Durch den atmofp) fl:
ſchen Luftdrud, indem im leßtern Fall der
unter dem Treibfolben Iuftleer gepumpt wird.
Pneumatiſche Aufzüge find meilt ald Gichtauf⸗
zuge für Hohöfen in Gebrauch und bieten hierfür
oft grobe Jorteile. (S. Eiſenerzeugung, Bd. V,
S. 6.
— die namentlich von
Siemens u. Halsle in Berlin mehrfach auf Aus:
ftellungen im Betrieb neseigt wurden, haben in
Praris noch feine größere Verbreitung finden lönnen.
Die am meiften zur Anwendung lommenden
und weitaus widtigfiten 9. find die Krane, mit:
teld deren größere Laften auf lleinere Höhen ge:
hoben, bierauf in horizontaler Richtung bis zu
einem noch innerhalb des Bereich! der Maichine
liegenden Punkte bewegt und bier herabgelajien
werden können, Die Krane beftchen im wejent:
lien aus einer Eäule, der fog. Kranfüule, um
num
etz oet sr Sol marz K ermmee |
Mor zrustheset tettelezre zn !ıar3-
sı:tsi.c Aiene, ie maderm bie Beriie berie-
bes w: cum Frovemems be
wre m Bıcme mut De >
⸗ errraz. ide uuD
man Wie Trehlrane.
Naubirene (Henazuirsme
ie wieder im
uns [reichende Zrehlrane periollen, ferner
bie E Gerentrane, die hydra uliſchen frame,
ve meiitane un a rn ben Hutzlern ua
s Übergang: Aufzügen
fönnen gen Bandbirane bezeichnet
welde al Magazintrane ihre haupt: !
Anden. 10 zugt
et
=
ACA
a
Lewegung
Scheibe aus, um welche
von dem am Fuße der
wird. Drehkrane
in Mühlen zum Ausheben der Mühliteine ange
a a ee
ihem Ausleger un in ſolche, we
mit Beibehaltung des feften Krangerüftes den bier
orizontalen Ausleger ald Bahn eined Wagens für
ie Förder benupen (wodurch man den Typus
des ſog. Gießereilrans erhält), und in ſolche, deren
Aueleger um einen horizontalen Bolzen am ;
der Aranfäule drehbar ıft und bei welchem dem:
gemäß bie puolan en Durch Ketten erſeßt find.
Freiſtehende Drehkrane, auch Duai: oder
Uferkrane genannt, haben entweber eine zum
Zeil in einen Schacht verfentte brehbare Säule, die
ſich mit ihrem Spurza fen in ein auf der Schacht⸗
joble angeorbnete3 * ager ſtußt, oder die Kran⸗
äule ſteht feſt und es iſt dafür eine drehbare Kran⸗
hülje angeordnet, welche bie Strebe und den Aus:
eger aufnimmt. Die Anorbnung ber in einen
Schacht verfenften drehbaren Säule wird haupt:
ſächlich für die fog. Bairbairn. Krane verwen;
bet. Der Umftand, daß ber dug — en oder
Netten gehaltene Aus eger verhältnismäßig viel
Raum einnimmt und feine niedrige, zu fchräge Lage
ir mancherlei Unbe uemlichkeiten bei der verwen⸗
ung bed Krans Gelegenheit gibt, veranlaßte 1850
ben engl, Ingenieur William Fairbaien, Krane
TIie Brene m "rien, ihr Mebbart:
d hg
%
—
hie Größe —
Hebemainen. a Konftruftion derfelben iſt ax:
des Dreifußes ober Bierfußes bernorgegant!
Es find dies ſehr primitive H. welche aus drei o*:
vier Holzmaften gebildet werben, bie entipreikt?
den Slanten einer brei: ober vierleitigen Bprami
eneinanber geftellt find. Die Laftenbeförterur:
olgt bei Dielen häufig in Yabrikhöfen und cı
ladepläßen ermenbung finbenben Hebeer
rüften durch I biniert mit Sam
ſpeln, welch legtere entweder unabhängig ve
erüft aufgeſtellt werden, oder ihre Lagerung
Krangerüft ſelbſt finden fönnen. Crtalt m
einem derartigen breibeinigen Gerüft eine geriet“
Beweglichleit jeiner Zußftügen, fo erhält man Kꝛ
ſchinen, welche gleichzeitig zur Vertilal- und }'
Horizontalförberung brauchbar find. Tide“.
werben auch vierbeinig oder derart fonftruiert, &
da3 dritte oder Hinterbein durch eine Kette m
wird, und heißen in diefen Anorbnungen ch
frane. Die Scherentrane find fpeziell an are
lägen in Gebraud und bienen
er Kejlel und Mafchinen, zum Cinbau h
in Danıpfichifien, zur Ausrüftung der SA
5
Hebebrunnen — Hebel (in der Mechanik).
— ber Maften u. |. w. Die urſprungliche
donſtruktion dieſer Krane ift berart, daß zwei von
en Maften bes Krans am Uferrand brebbar ges
agert find, während bem Yuße bes dritten Maftes,
er eine entſprechend größere Länge befikt, eine Bes
veglichleit in horizontaler Rihtung erteilt ift.
Bielfach werden Scherenkrane ala ſchwimmende
trane auögeführt, indem fie auf eigenen Schiffen,
eſp. waſſerdichten eifernen Kaͤſten (Prahmen) auf:
weitellt werden. Ferner find_bier aud die Bas
ancierfrane, Schwingkrane, Drops oder Droops
u erwähnen, bie in land namentlid ala Lade⸗
rane für Steinlohlen vielfach in Gebraudy find.
Sin folder Kran beiteht aus einem ſchwingenden
oppelarmigen Hebel, an bejien einem Arm bie
Zalt hängt, während am andern bie Kraft angreift.
Die bydraulif en Krane werben in neuerer
Zeit beſonders häufig angewendet. Der Betrieb
yerielben erfolgt direlt oder indirelt mittelö des
uch Handpumpen oder Accumulatoren geprebten
Waflerd. Die Anordnung hydrauliſcher Krane ift
vegen der günitigen Betriebverhältnifle bei pe⸗
siodifcher Thätigleit und der leichten Übertragung
3er Kraft beſonders bann geeignet, wenn, wie in
Dafenanlagen, eine größere Anzahl weit audeinan:
yer_ftehender Krane durch diefelbe Dampfmaſchine
n Betrieb gejept werden fol. Fig. 12 zeigt einen
reiftebenden hydrauliſchen Drebfran (Hafen:
ran) für 20000 kg Tragkraft, deſſen Ausleger
sach der bei —————— ron Art geital:
etift. Der des Auslegers ift bier nicht ver:
ent, jondern oberhalb bes Terrains in einem ftars
en fchmiedeeifernen Mantel, ber nach oben und
unten mit entiprechender gußeiferner Armierung
te it, drehbar gelagert. Dadurch wird fo:
wohl der Borteil einer einfachen Fundamentierung
des ganzen Krans ald auch der einer wefentlichen
Bergrößerung des lichten Laderaums erreicht. Der
Kran it mit drei Hebecplindern ausgerüftet, bie
It) innerhalb bes Mantels befinden. Für Lajten
his 7000 kg lommt nur der mittelfte Colinber zur
Wirkung; bis zu 14000 kg arbeiten bie beiden ſeit⸗
ichen Eylinder ohne den erften, während für grö:
zere Laſten (biß 20000 kg) alle brei Cylinder be:
rieben werden. Die Steuerung des Krans erfolgt
uch den bedienenden Arbeiter von ber obern
Plattform aus,
Auf Bahnhöfen, in Häfen und beim Bauwefen
raucht man Krane, bie an verſchiedenen Gtellen
n Betrieb gelebt werben lönnen. Man macht den
rran in ſolchem Fall transportabel, indem man
die Kranſäule in das Plateau eines niedrigen Was
gens verjenlt, der auf einem Schienengleife fort:
zerollt werden kann. ig. 13 zeigt einen fog. Los
‚omotivtran (Dampfrolllran), bei welchem ber
ewegliche Ausleger aus ftarlem Eiſenblech herge⸗
tellt und an feiner Spike derart vorgebogen iſt,
sah aud die Hebung ſehr breiter Laſten keine
Scwierigleiten madt. ig. 14 zeigt die etwas
seränderte Konftrultion eines Dampfrollirans,
vie ein foldher 1862 bei den Bauten der londoner
Weltausſtellung verwendet wurbe. Zu biefer Klaſſe
von Kranen gehören auch die Grlavatoren (f.d.).
‚ Die Lauflrane bejtehen in ber Hauptſache aus
abrbaren Winden auf fahrbaren Hochgerülten, die
maähft für bie Bertilalförderung von Laften und
m befondern zum Horizontaltransport in beiden
ur Bertilalen ſenkrechten Richtungen dienen. Dies
elben beſihen das wejentliche Merkmal bes Krans,
941
ben Ausleger, nicht, weshalb die Bezeichnung
«Lauftran» für dieſe H. eigentlich inkorrekt üt.
Jeder Lauffen enthält als Sauptbeftanbteil eine
aus hinreichend ftarten Trägern gebildete Brüde,
melde die Schienen für bie auf Rädern es
Windevorrichtung trägt und ihrerſeits gleichfalls
auf einer zu ihrer Länge ſenkrechten Bahn fortge:
rollt werden kann. Nach der Höhenlage der Schie⸗
nenbahn, auf welder die Brüde läuft, Tann man
wei verfchiedene Laufkrankonſtruktionen unterfchei:
en. Im Innern von Gebäuden iſt es meiſt mög:
lich, die Schienen in derjenigen Höhe anzubringen,
bis zu welcher die Laſt gehoben werden ſoll. Es
—5 dann, die Brüde aus zwei miteinander ver⸗
undenen Sängsträgern zu bilden, bie nıit ent:
ſprechenden Saufadten ur Aufnahme von vier
Zaufräbern zu verfehen find. Iſt Dagegen ein fol:
— nicht anzubringen, wie bei manchen
uausführungen, auf Bahnhöfen u. ſ. w. fo legt
man bie vaufl ienen in das Niveau des Terrains
und gibt der Brüde beiberfeit3 hohe, te
Be, die unten mit Saufräbern verfehen find.
olche Krane heißen ihrer Sorm wegen Bodlauf:
frane. Mittels diefer beiden Arten von Kranen
kann die Laſt nad) jedem beliebigen Punkte der
rechteckigen Grundrißflaͤche befördert werden, deren
Länge gleich der Verichiebung bed Kranz und deren
Breite glei der Verſchiebung ber Winde auf der
Kranbrüde ıft. Die Bewegung ber Kranbrüde und
ber Winde, ſowie Die Hebung der Laſt geichieht bei
Heinern Lauftranen und eringern zu transporties
renden Mafien dur) Handbetrieb; für größere Leis
ungen bat man in neuerer Zeit mit Vorteil die
3ewegung durch Glementarfraft entweder mittels
einer direlt mit ber Brüde verbundenen Dampi⸗
maſchine oder mitteld Seiltransmiſſion erzielt.
Fig. 15 zeigt einen Dampflauffran, bei den
die Bewegungen in beiden Richtungen mittels
Dampitraft bewirkt werden; der Lauffranwärter
get feinen Play neben dem Dampfteflel, deſſen
rtung ihm gleichfalls obliegt. Die Konitrultion
des in ig. 16 abgebilbeten od trans üt nad
Vorftebendem aus der Abbildung leicht zu erfchen.
fiber die Einrichtung und den Zwed der eben:
fall zu den 9. gehörenden Glevatoren f. den
Spezialartitel Bd. VI, ©. 47 fg., woſelbſt auch
Abbildungen.
Litteratur. Ubland, «Die H., beren Son:
ftruftion, Anlage und Betrieb» (Lpz. 1883); Up:
pleby, «Handbook of machinery» (Yondon); Ried:
ler, « Berfonen: und Laftenaufzüge und Forder⸗
maſchinen⸗ (Wien 1877); Rühlmann, « Allgemeine
Mafchinenlebre» (4 Bde, Braunſchw. 1875—77);
ferner bie deitfäriften: «Publication industrielle»
(Baris) und «Portefeuille &conomique des machi-
nes» (Paris).
Debebrunnen, |. unter Brunnen.
Gebedaumen, |. Daumen.
Hebelaften oder Schleuderkaſten, kommt
bei den Kriegsmaſchinen des Mittelalterd vor und
ift ein mit Steinen, Sand oder Gewichten beſchwer:
tee Kaſten, welder auf den kürzern Arm eines
Schwengels drehenb wirkt und dadurch bem lan:
ern Arm, an befien Ende mittels einer Schleub:c
r zu werfende Gegenſtand angebrasit ift, die no:
tige Schwunglraft verleiht. (©. auch Bly de und
Kriegsmaſchinen.) a
Hebel In levier, engl. lever). Der 9. in feis
ner einfachiten Geſtalt iſt ein gerader unbiegſamer
942
Gtab, der um eine
Hebel (ob. Peter)
iſt und auf
— 5555
gen Rräfte n wirlen.
——— Kräfte n —— —
te ——— — Falle ſind zwei
wi
einfach
Se nk nad) durch Bericht
n — ober ie find, und von denen bie eine
bie zu hebende Laſt ober einen zu überwindenden
Biderſtand darftellt, die andere 34 dienen foll,
Die A entweder in Di halten ober mittels
eagrifjäpunfte der Laſt
zu nen:
nen. Liegen Kraft: un
Enite vom Drehpuntt aus ver! der 9. ein:
armig; liegen fie auf entgegeng esten .
nennt man ihn zweiarmig
Der ee ae leideraio e Hebel ift entweder
— Geber (Apparat)
ERS
: aß g ,
5*
= Imgen 23. Gt 186
« Alemannifden Sehit:
1808 Direltor bes
evang. Ri
auf einer Reife zu
eine
aus dem bäuerlichen Le
— und Gemütlichkeit der Naturauffoflung
‚ je nachdem bie £ ezeichnete Lieder im ‚sten, veredelten
arme von In gleicher oder mn Oder von um leicher eſchmack. Unter den verſchiebenen het
Beim einarmigen Hebel Tann entzoeden oe baut! n Bearbeitungen. ber Lieber, in denen ne
nit
Rraftpunft oder der La er am Trebpunlt
jedoch viel von ihrer naiven örüde eingebüft, "
Erfolgt durch die Einwirtung von Kraft | die von Reinid (b. Zul 3 1869) bervoruk:
Salt, welche ben H. um feinen feften Punkt zu | ben. H.s Volks nr
itreben, wi eine ng Mar ‚ oder Reuer mit lehrrei
*— die babei von Ar Kraft und Laft burchlaufe: | richten und Iufligen Grzählu » (Rs Hr. *
ege in bem geraben erbältniß, der Länge | —15 u. öfter), «Das des rheialand.
Hebelarme; zur Erhaltung des Ruhezuſtan⸗ Haus * (Tüb. 1811; neuefe Aufl, heraus.
rg Des Gleihgewiäts) verhält fi) die Größe | v Stu hutig. 1883) und «Ti Die bbliten
ber Kraft zur Föhe wi alt wie vie 83 bed Gejdichten: 2: Bde. . u. Tab. 1824, neu
Hebelarms der lektern zur Aufl., Karlör. 1873 ;5 find volle
ber esltern
buch geringe Kraft große Laſten zu über:
ben (wobeı legtere aber eine ent|prechend Kleine
Daher kommt bie —S tet, — Darſtell
. Goethes in der « iſchen ala
meinen Sitterorzeibung» m mitgeteilte Regenkon ie
Gedichte
und langfame Bewegung empfangen) ; „andererjeita trug viel dazu bei, 9.3 Namen woher
mit geri — der —* ft groß e Beweguns | 5 * “Sämtliche Merle» SaTA EI
gen einer Ic erzeugen (wobei aber bie — nur | worden. Sein u beih
entipredhend fein omm). Zebllo e W eGeidelb. 1831). ach —
und Maſchinenteile wirlen als 9. Der oleid: zu 9.8 100. Geburtstage (Be 860), und
armige Hebel findet am wenigiten Anwendung, aschann Peter H. Ei Ton, u me 188),
weil er weber eine Krafterſparnis nod einen Ges | derjelbe, «Aus 9.8 ung — rem
winn an Geſchwindigleit der bewegten Laft ges
währt, alfo im Mafı inenwejen nur dazu dienen
fan , eine ihm mitgeteilte Bewegung in „Umgetebr:
ter Richtung weiter zu übertragen: das belaunteſte
Beiſpiel ift der Balken einer gewö nlidhen Schalen;
wage. ——— H. bieten die —— —
bie Zangen, Scheren, Brecheiſen, Hebebäume und
Schaufeln dar. neben, 8 find 3. B. die Mefler
an den Hädjel Gneiblaber ie Nußlnader, Eitros
nenpreſſen u. ſ. w. Bilden die Hebelarme mitein:
ander einen Wintel, in beilen Spiße die Drehungs⸗
acjfe liegt, fo entiteht
ihn 3. an Kli elzügen findet.
man zwei oder mehrere H. derarti
Verbindung, daß die Siraft am e ie Laft am
legten wirt am iſt; folche Aufammengefekt 9. kom:
men an den B Brüdenwagen, an Berreißungdappa-
raten u.f.w. vor. Auf die ie Belche des 9. find bie
Rollen der Ylaichenzüge, die Seils ober Riemen;
ſcheiben und verzabnten Räderwerle, fowie bie
dafpet unb Erdwinden zurüdzuführen
Me Bieter), beuticher ialeltdichter,
Baſel 10. Mai 1760, erzogen zu Hauſen
ummeit Schopfheim im Badischen, wohin fig feine
armen Eltern gewendet hatten, empfing feine Vor:
bilbung in Lörrach, feit 1774 in Karlsruhe, ftubierte
1778—80 in Erlangen, wurbe 1782 Pfarrvilar zu
Zumeilen ſeßt
miteinander in
berbiſchofs eim —5 5 von
eben von agbel» r. 1883): "be
ad, «Schrift u olf. Grumbsüge ber wil un
lichen Finger angeſchloſſen an eine Charalterit
82
» — ſ. unter Hebeapparate.
Dede grometer, ſ. unter Auſsdehnung
ebelſchere, |. unter Biehbearbeitun?
majginen majdın
ebemafchine (in ber Weberei), |. De m
HSebemaſchinen, foviel wie Hebeappatait
ber Winlelhebel, wie man | (f. b.).
„Deber (frz. siphon, engl. siphon) 3*
—3 — parat, um —ã Luſtdruds Si
feiten r ihren Spiegel (Niveau) zu heben. 2C
belanntefte ee E Smftrumenbe bei —**
(S. umſtehende
engen, langen Roͤ a , Yan eben fir —* *
ift, nahe am obern Ende I eine birnförmige X
tugelartige Grweiterung bat. Stedt man nuN
untere Enbe ber Röhre in eine Zlüffigkeit und ®=
dünnt bie im H. befindliche uft dur burd Sauger. "
wird bie äußere atmofphärifche Luft su
in D dem 9. hinaufdrüden und bie Erweiterung 5
elben auf dieſe Weiſe gefüllt werben. re
nn bie obere Öffnung bes 9. geidlofen, fo N.
man, ohne daß etwas ausflieht, Den H. aus '“
Heber (Franz Ulerander) — Hebert (Jacques Rene)
ſſigkeit nehmen und das Ausgehobene in ein
eres Gefäß bringen. Man lann auf diefe Bee
in zwei Flüffigleiten von verichiebenem ifi⸗
n Gewicht in einem Gefäß A bereinanderfeben,
untere derſelben ausheben, ohne die obere zu
nrubigen,
Fis. i.
Fig. 2.
Ahnlich dem Saugheber iſt ded Stechheber
yer Sabheber ( ig. 2), nur ift feine obere Er:
eiterung jo ſch daß man das gane Anfteu:
ent bis ie oa a Sftgteiefpiege tauchen und
» ohne Zander mit der Flüfligleit füllen kann;
bald dies geſchehen in behandelt man biefen 9.
enau io wie den Saugh eber. Der zweiſchenke⸗
ige gelriimmte Heber beiteht aus einer unter
inem beliebigen Wintel gebogenen | Nöbee, welche
n beiden Seiten offen iſt. Da ber Druck der
tmofphäriihen Luft das aaller in dem einen
Schentel der Röhre in Be e treibt fo hart be hen:
eibe beim Gebrauch Waller nicht üb
‚O,s m hoch jein, a 2 Drud ber Zuft nur eine
Baflerfäule von dieſer Höhe zu halten im Stande
ft. Anitatt den H. vor dem Eintauchen mit Fluſſig⸗
eit zu füllen, sieht man gewöhnlich vor, ihn in bie
—*— ſigleit mit dem kürzern Schentel eimzutaudhen
and durch Anfaugen an der Öffnung des längern
Schentel3 zu füllen. Eine Anwendung des 9. im
großen at man bei dem Kanal von Languedoc | «
Canal du midi) in in, Grankreich gemacht, welcher
Durch Dergmalier oft to fehr angefüllt warb, daß
man ein Überlaufen befürdhten mußte. Man legte
deshalb H. in den Kanal, deren höchſter Punkt noch
unterhalb der Krone der tanalwände lag. Sobald
nun der Kanal ſich bis zu dem bödhften untte de3
9. füllte, be gann diefer zu fließen und führte das
aber ed me an den tel Ka bangen n binob.
Da aber die H chenlel bi8 zum God en de3
Kanals zeichen, ‚mic che Fr würden zu fließen aufs
gehört ha rt Ranal ganz leer geweien
wäre, fo * te Dan in benieiben in der Höbe
des gewöhnli piegelö eine Öffnung an.
Sobald das —55 — Sailer bis dahin abges
hoben war, trat Luft durch dieſe Öffnung und
Spiel der 9. war unterbrochen, bis wieder Kine
überfüllung eintrat, wo e3 vontelbfwieberbeg
Stoßheber oder H HAT uch, —
nennt man eine hydrauliſche Maſ mittels
deren man durch den Sto bed in feinem Laufe
löglid gehemmten Waflerd und den Drud ber
durch in einem Heronsball (f. b.) verdichteten
Luft er auf beträchtliche Höhen heben kann;
dieſe Naſchine wirt indes nur felten an emenbei,
— igen Stöße das Material bes
Heber (Franz Alerander), böhm. Schriftfteller
und er Gr geb. 19. Yuli 1815 zu Trebotau
943
(Bilfener Areib), befuchte die Schulen in Bilfen
trat dann in den fmannsſtand und etablierte
fi) 1837 in Prag, fpäter in Zbirov. Nachdem er
fein Geſchäft au gegeben, bereifte er Böhmen und
publizierte bie gem emachten ‚Reifeergebniffe zumächf
in ber prager onatsſchrift « Grinnerungen »
fpäter in Werte « Böhmens Burgen, Feiten
und Bergihlöffer» (7 Bde, Prag und Leitmerik
1843—49). 9. ftarb 29. Juli 1849 in Nachod.
BSeberbarometer, ſ. unter Barometer.
Hebert (Antoine Augufte Erneſt), franz. Daler, .
Sn 8. Nov. 1817 zu Grenoble, lam 1835 nad
arid und gewann 1839 bei ber afabemif en
Preisbewerbung mit feinem Tafjo im Kerker
toßen Breis. Cr brachte dann eine Reihe von
ahren in Italien zu unb widmete ſich befon:
ders dem ital, Sittenbild, dann auch ber Borträt:
malerei, mit weniger Glüd ber religiöfen Hiftorie.
Die Malaria (1850, jekt im —— fand
eine dh ot age Aufnahme. I J. 1853 erſchien
ber Judasku ebene im —S
filles d’Alvito (1855), les foinarolles de San-
Angelo (1857), les Cervarolles (1859), Rosa Nera
à la fontaine (1863), le banc de pierre (1865),
la Pastorella und la Lavandara (1869), la Muse
populaire italienne (1870), la Madonna adorata
(1872) —8 Zege ſlunger einfacher Vorgänge aus
bem Leben bed Landvolls der Umgegend von Rom
unb Neapel, mit einem durchga
ſchwermũtiger Stimmun eit 1866 iſt H. Mit:
glieb bes Saltituts und Direltor der Academie de
eher (como d), ausgezeichneter fra &e l
nd), ausgezeichneter franz. Geo
geb. 12. Juni 1812 zu Tee dem (Depart. Yonne),
warb 1838 Lehr De er ter hem. Breparateur an der
Normalſchule. 1852 wurde er Direltor des
nafurmi —E —— Profeſſor
der Geologie an der Sorbonne. zahlreichen
Ab hanblungen jo wohl ‚geologi sen uber aläontos
tagen 9 Sndalı 4 in > im Sadeit riften f vieb 8::
leurs rivages dans le
Dasein de: Paris» (185 (1857). «Me£moire sur les fos-
siles de Montreuil-Bellay» (1861), «Materiaux
pour servir & la description du terrain cretac&
sup£rieur en France» (1875), «Notions gen£rales
de Geologie» (1884).
Htbert (Sacques Rene), 2 genannt Pere Du:
chesſsne, einer ber Ärgiten Dem agsgen ber Franzö:
ſiſchen Revolution, war 1755 zu Alenson geboren.
Bon niedriger Abkunft, huöte er zu Paris ein Un:
terfommen und wurbe erft Billeteur an einem Hei:
nen Theater, dann Bebienter, Stellungen, weldye
er beide male wegen Veruntreuungen verlor. Zu
— der Revolution veröffentlichte er mehrere
Sing] — gegen den Hof, trat in den Klubs
ollsredner auf und und gewann befonbers bei den
yatch inern —AA lutdurſtigen ——
influß. Ein Poſtbeamter, Lemaire, ‚gab be mals
unter dem Titel «Päre Duchesne» ein ines, auf
bie Derbreitung der Tonftitutionellen Srundfä übe
berechnetes Bollöblatt heraus. Der Erfolg
felben veranlaßte die Jalobiner zur bung
eined leihbenannten Journals, deilen Redaction
18. anvertraute. in dieſem neuen «Perc
Ducheane», der namentlich in den Provinzen und
im Heere verbreitet wurbe und bei 3 Name gel
den Redacteur felbft übergin
zum Aufftande und zum mlrze er —E
auf. Infolge der Greignifie vom 10. Aug. (1792)
ngigen Anflug von
944
wurbe er Mitglied des revolutionären Gemeinde
ratd. So erhielt er Gelegenheit, bei den Sep:
tembergreueln und allen Vollsbewegungen eine
wichtige Rolle zu fpielen. Als im Mai 1798 bie
tevolutionäre Gemeinde mit ben Yalobinern einen
Anfchlag, auf das Leben der Girondiſten vorbereis
tete, lich bie vom Konvent zur Unterfuchung, be:
tufene Kommiffion 25. Mai * und einige andere
verl ajten. Der Konvent aber wurbe deshalb vom
wöbel fo heftig bedroht, daß er bie Verhafteten
freigeben und die Kommiffion auflöfen mußte. In
dem Brozek Marie Antoinette wagte H. ber Kö—
nigin Unzucht mit ihrem Sohne vorzuwerfen, zu
berjelben Bei wo auf feinen und feiner Genojfen,
ber Hebertiften, Betrieb die Notre: Damelicce
in einen Tempel der Vernunft verwandelt wurbe,
dabre d’Eglantine, Desmoulind, Danton brachte
ex vor das Revolutionstribunal, bis ihm im März
1794 dies Schidjal feitens Robespierres jelbit zus
teil wurde, Am Tage nad) feiner am 24. März ers
folgten Hinrihtung fiel das Haupt feiner Zrau,
einer Nonne, bie er ein Jahr zuvor geheiratet
Hebert Michel Pierre Aleris), franz. Staats:
mann, geb. 17, Juli 1799 zu BontsAudemer im
Depart, Seine:Inferieure, war nacheinander Ad»
volat in Rouen, Generalproturator am Gerichtd-
bof zu Meg, Staatsanwalt beim Oberappellationd«
‚gericht, en! lich Oeneratprobunater am —
zu Paris. Von 1834 bis 1848 vertrat er ben
Wahlbezirt Pont:Aubemer in der Kammer und
war ein warmer Anhänger ber Juliregierung. Im
3.1846 wurbe er zum Bizepräfidenten der Kammer
ermählt; 1847 Abernahm er das Portefeuille der
Yuitiz. Nach dem Sturze ber Juliregierung 308
9. aus dem öffentlichen Leben zurüd.
Hebertiften, Anhänger Jacques Rene Heberts
.
‚Hebefpiegel, runde Platte von Holz, bie beim
Berfen von Wurfgeldo jen aus ak jern
auf die Bulverladung gejeßt wurde und bie
fung der legtern auf die Heinen Geſchoſſe übertrug.
Hebetieren (lat.), abitumpfen, ftumpf madıen;
Hebetift, — jrömniler; hebetudo (fr,
hebetude), Stumpfheit, Stumpfiinn.
Hebezeng, foviel wie Hebemafchine, f.unter
Hebeapparate; außerdem in der Weberei foviel
wie Mefferkaften, d. i. am Jacquardſtuhl ein
Mechanismus, um die Korden, Lihen und Ketten:
fäben in die Höhe zu ziehen. (©. Jacquardſtuhl
unter Weberei.)
Hebler (N. A. Karl), philoj. Schriftiteller,
18. Dez. 1821 in Bern geboren, ftubierte 1839 —
43 in Zübingen und Berlin unb habilitierte fich,
nachdem er zeitweilig Sekretar der Crjiehungöbes
hörde zu Bern gemejen war, 1854 an der berner
Hochſchule, wo er feit 1863 Profeſſor der Philos
jophie üt. Gr veröffentlichte unter anderm «Spis
noza3 Lehre» (Bern 1850) und « Philof. Auffäge»
(8p3. 1869). Auch auf äfthetifch-litternriichern
biete, befonders in der Shafjpeare: Forſchung war
er thätig; er ſchrieb «LeifingOtudien» (Bern 1861),
fodann «Aufiäge über Shaljpeare» (Bern 1865;
2. Aufl. mit Rachträgen, 1874).
Sebra (Ferd. Nitter von), namhafter Arzt und
Kliniter, geb. 7. Oft. 1816 zu Brünn, machte feine
medig. Studien zu Wien, wo er 1841 promovierte
und im März beöfelben Jahres als Praltitant in
das Allgemeine Krankenhaus trat. Durch Sloda
aufgemuntert, wibinete er ſich bier befonders dem
te. | ftüden ber.
ſich aber weiterhin faft —2
its | Jahre
es aus.
Hebert (Michel Pierre Aleris) — Hebräer
St = "8618 dehin okay |
lid Rebüin, fm
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zum ordentlichen ud
18& BA2 wurden iize
3 m von einer Ich |
bet n aus alenxia
dei bee vom ben Ur
* nein
üi6 Seiten bin ce
gri nefentlice worte
ynuper zehitti den Weiträgen u % ehr
u reichen Weit u N
ſchrieb «Atlas der Auttre ten» (Bin
1876), sole von Aut ‘ Ihnen, und u
mann gezeichnete Tafeln gleichzeitig zu
9 eichnenden und tupogtapbüicen a
jehören; im Verein mit Kapofi: «Lejrhuh ir
Saurfrantheiten» (2b. 1u. 2, Stuttg, 1860-18,
weldye Arbeit ben dritten Zeil von Birhoms «fun
buch ber fpeziellen Bathologie und pie» bi
det, und mit Bärenfprung einen Hleinern «Atlas ir
Hautkrankheiten» en 12, 1865-8
BHebräer oder Ebräer, gemöhnlid ale I
tömmlinge_be3 Senfeitälanbes (Eber), b.h. x
Landes jenfeit bed Gupbrat, gebeutet, [heint os
urfprünglid bie idnung einer gröben er:
mäifd:arad. Völke je gerefen zu jein, bar
‚an. bermjenixct
Gingelvolte berfelben, we fh fetbh Ber
Jerael nannte, aber bei andern Böllern den fu
men 9. führte und im Verkehr mit ihnen fü au
felbft fo benannte. Diefe Jeracliten:H. mel
nad) ihren eigenen Bäterfagen mit einer etwa au
jahre kr vor „ ee an
von jenjeit rat nat ine
jein und bort in Ya durch een Abradan
jant und Jakob bezeichneten Stufen aut dns
teife näher verwandter femit. Bölter fih als rı
eigentliche Kern berjelben außgefcjieben babe
weiterhin bann (in der Zeit ber Hirtenlönige dr
Hytjog, f. b.) nad) gersanbert und dert
in Goſen, ber norböftl. Grengprovin Agent.
einem großen, fteeitbaren Bolte berangemadie
ke. Die —*8 mit welchen bie —5
ed neuen t. Zeichs gegen fie vorgingen, |
ten in ihnen 1 Bemubfen ihres eigentümlider
nationalen Wefens mächtig. an; der Haupttriet
dieſes Bewußtfeins, der B und Balls
ihrer Mofes, nahm i —
ter, bed Deren in ben 1
Kampf geoen, die Bebrüder
fein Bol x au dem Bereiche
e
jeiner Boltstümlicpleit unb feiner höhern —
n Religion. Unter Mofeg' Leitung gelangte,
. an bie Sühgrenze Kanaans beim ein
de dort een dub a —
en, mußten fie fid) vo das Billa
Feihränten, um ein M foäiter bb
bringen in —5 — von — mit, —
ol verfugen. Bin
anberung mit ihren FH R: und Fr Rue
I dem Bolte ale bie Geburte, und Bribge
Hebräer
9. Gefeßgebung am Sinai und die unaußgelekte
Jemühung Mofes’ und feiner Gehilfen, dem Bolfe
ie in den Befreiungsthatjachen liegenden Lehren
um Berftändnis zu bringen, ihm die Jdeen eines
ber die Heidengötter ind erhabenen heiligen Got:
23 (Jahve, — welcher Reinheit der Perſon,
dechtſchaffenheit des Wandels und Ausſchließlich⸗
eit ſeiner Verehrung verlangt, aufzuſchließen und
hm durch einzelne tiefer greifende Einrichtungen
einen Charakter als eines Vollks dieſes Gottes
ufjuprägen. Der ſtrenge geiſtige Monotheismus,
en man in der Propbetenzeit findet, ift zwar erſt
ie Frucht einer längern geihichtlihen Entwide:
ung, aber die Grundzüge dieſes höhern Gottes⸗
laubens und die einfachiten Ordnungen des häuß:
ichen,, bürgerlichen und hettichen Lebens fowie des
Bottezbienites müflen auf Moſes' Wirken zurüd:
ehen, und von ihm muß der Anſtoß zu jener eigen:
ümlichen religiöfen Richtung gegeben fein, in deren
zeithaltung und Weiterbildung fi) je mehr und
en die weltgefchichtliche ilfen der 9. vermwirl:
ichte.
u der aus
Die Ausgeſtaltung dieſer Grundzüge aber
rlichen Geſeßescodifikation in den ſog.
Büchern Moſis iſt erſt das Werk einer fpätern Zeit.
Die endlich geglüdte Eroberung des Dftjordan:
ande, wo fi) die Stämme Ruben und Gad (ſpä⸗
erhin auch ein Zeil von Manafle) feitiebten ‚und
anach die erfte Niederwerfung der Tannanätjchen
Naht im Weftiordanlande unter Joſua gaben
war ber Begeilterung für den Nationalgott neue
Nahrung. Aber die einheitliche Zufammenfaflung
yer Boltslraft hielt nicht auf Die Dauer vor. Die
virtlie Beligergreifung, bed Landes erforderte
ange Kämpfe mit den bisherigen Bewohnern, in
veldyen die Stämme vereinzelt vorgingen. Nur
ie ftärlern, wie Juda im Süben, Ephraim: Bla:
taſſe in der Mitte des Landes, Tamen früher zum
3iele; andere waren minder glüdlih und mußten
ich länger abmühen. Viele Tanaanäifhe Städte
ınd Bezirke hielten nd unabhängig, beſonders an
er Küfte und im Norden des Landes, oder mad):
en gar idrael. Stämme, wie Inigar und Sebu:
on, dienitbar. Ebenſo madten die Grenznachbarn,
vie Moab und Ammon, die Mibianiter , zulebt die
Bhilifter, immer wieder Angriffe auf Heinere oder
srößere Canbedteile. In dem ganzen, etwa 800:
übrigen Zeitraume, welchen man die Richterperiode
ıennt, dauerten die Kämpfe bald dieſer, bald jener
Stämme ober Stammeägruppen um te und
Inabhängigfeit fort; ſelbſt Argerfriege ehlten
richt. Wenn es auch den unterdrüdten Landes⸗
eilen ſchließlich immer wieder gelang unter der
zührung tüchtiger Hanpilin e, wie 5
ınd die Brophetin Debora, Gideon, Jephiha, ſich
brer Feinde zu erwehren, fo war doch eine nad):
yaltige Hilfe nicht geſchafft. Jene Häuptlinge,
päter Richter genannt, hatten immer nur lotale
Yewalt. Bas Gentralbeiligtum des mächtigen
Sphraimftammes in Silo vermochte die auseinan⸗
ser gefallenen Volksteile nicht zu einigen. In den
sielen Kriegen verwilberten bie Sitten. Aud in
Religionefaden lebte man ſich mehr und mehr in
sie fanaanätfde Art ein; Jahve wurde vielfach
ınter Bilde des Stiers oder in Geftalt eine?
hausgottes (Teraphim) vereint und neben ihm,
umal in den Zeiten bes Unginds, auch die alten
!andesgottbeiten. Dieſe finlende Bewegung, in
veldher die H. mehr und mehr ihr eigentümliches
Weſen zu verlieren brobten, brachte erft die zuneh⸗
Gonverfations -Lerifon. 13. Huf. VIII.
I
—
®
ub, Baral | %
945
mende Übermadt der Philifter zum Stillftande.
m Kampfe gegen fie ſcheint ſchon dem riclter
Eli zu Silo die Zufammenfaflung größerer Volks⸗
teile gelungen zu fein. Aber erit fein Zögling
Samuel führte die enticheidende Wendung zum
Beljern herbei. In ihm brach zum erden male
wieder feit Moſes die religionbildende Prophetie
mit Kraft geronr und wedte in weiten Streifen
Sinn und egeilterung für die nationale Sache
und die höhere Religion; die längft angejtrebte
Einigung des Volks unter einem König kam weſent⸗
Vicg unter feiner Mitwirkung zu Stande.
it Saul, dem König aus Benjamin (1075 nad
der gewöhnlichen Rechnung, wahrſcheinlich aber
etwa 40 Jahre ſpater anzufegen), beginnt die polit.
Blütezeit der Nation, welde das Jahrhundert ber
drei erften Könige umfaßt. Saul felbit wies die
feindlichen Einfälle auf allen Grenzen des Landes
mit Kraft zurüd und errang durch feine Rettungs⸗
thaten fich jelbit und dem Königtum überhaupt. die
allgemeine Anertennung. Aber das Ende jeiner
etwa 20jährigen Regierung war ungindlih: er er:
lag der phili chen Übermadt. Erft dem David
gelang es, biejelbe entfcheidend zu brechen und
durch Niederwerfung ber Nachbarvölker ringaum
den 9. eine biöher nie geahnte Machtitellung und
im Innern eine dem heimifhen Recht und Glauben
entiprehende Ordnung zu jchaffen. Sein Sohn
und Nachfolger Salomo erhielt, in Aojabriger Re:
ierung, den anererbten Befig, ſchuf der Religion
im Tempel zu Serufalem einen glänzenden Dlittel-
puntt, bradte Handel, Gewerbe und friebliche
ent zum Aufblüben, gelangte aber mit übermä:
Biger Anfpannung der Kräfte des Volks für feine
Bauten und Heere, mit verſchwenderiſcher Hof: und
Harembaltung, mit ſtreng monarchiſchem Beamten:
regiment und mit feiner Begünftigung der Gottes:
bienfte der unterworfenen Voͤlker allmählih in
Bahnen Dein. welde dem einfaden Sinn und
dem Bee eitögefühl der Dürger widerjtrebten. Die
Unzufriedenheit mit feiner Regierungsweiſe brach
unter feinem Sohne Rehabeam in offene Empö-
rung aus. Der Stamm E hraim. ber längft
die jeit David begründete Obmadt Judas grollte,
trennte vom Reiche Judas fi) los und riß die mei:
ften übrigen Stämme mit ſich fort. An die Spige
des neuen Koͤnigreichs trat ber ephraimitifche deld⸗
berr Jerobeam (975 v. Chr.; befier 937). Die
neue Regierung Inüpfte an bie alten Traditionen
der vorbavidifden Zeit wieder an, erneuerte auch,
im Gegenfage zu der unter Davıd und Salomo
eingeführten Kultusorbnung, die alte Verehrung
ahves im Stierbilbe an —35— heiligen Stät:
ten. Dagegen behauptete ſich in Juda die Davi⸗
bifche Doratie,
Die Trennung des Reichs \gmägite war die
polit, Macht des hebr. Volls, aber ber Amiefpalt
er beiden Reiche und die häufige Kriegsnot wedte
uerft im noͤrdlichen, danach auch im fübl. Reiche
en Sinn für die idealen Güter der Nation. Das
fübliche oder jubäijche Rei, wo wegen ber Davi⸗
difhen Traditionen und ber mädjtigen Rricler:
ſchaft des Centraltempeld bie beidnin en Gelüite
einzelner Herrſcher und Großen nie auf die Dauer
durddringen Ionnten, wurde der Sig einer geläus
terten ‘abvereligion, wogegen das nörbl. Reid)
feit habe Regierung tiefer in heidniſches Weſen
ver Das Propsetentum . Bropbeten),
an
— ſeit Samuels Tagen dem Konigtum zur
60 h
946
Seite ging, warb in beiden Reichen der eigentlide
Träger ber religiöjen Idee und arbeitete unablälftg
an Dergeiftigung des Gottesbegriffs, an Schärfung
und Vertiefung der hittlich-veligiöien Forderungen.
Aud die Propheten des nördl. Reichs blidten bei
der polit. und religiöfen Zerrüttung in Ephraim
auf dad Neid Juda und dad Davidiide Königs:
aus als auf den nationalen und theotratifcen
ittelpunkt des Volta hin. Inzwiſchen war durch
unglüdliche Kriege und ſinnloſe Politik die äußere
Macht beider Reiche immer tiefer gefunten. Das
Neid) Israel, wo nacheinander 19 Könige aus ver:
jhiedenen Geſchlechtern oft genug durd Thron:
revolutionen und Ermordung ihrer Vorgänger zur
Regierung gekommen waren, ward troß jeiner grö⸗
Bern Hilfsmittel zuerft eine Beute der aflyr. Er:
oberer._Sargon, der Nachfolger Salmanaſſars,
nahm Sannaria, bie Hauptitadt Israels, und ver:
pflanzte die Ariltofratie des Volks in die mediſchen
Berge 720 v. Chr. (afiyr. Gefangenſchaft). Das
Ar ſchwächere, aber an innerer Kraft ſtärkere
Reich Juda überftand glüdlih die auch ihm von
Aſſyrien drohende Gefahr und erbielt feine Unab:
hängigleit noch über ein Jahrhundert. Unter fei:
nen 20 Königen aus Davıda Haufe zeichneten fich
Aſa, Joſaphat, Uſia, Hiskia und Joſia durch Res
gententugenden und Eifer für den nationalen Got:
tesdienft aus. Indes war es weniger (wie die
Propheten ed auffaßten) der Abfall anderer Könige
von dem wahren Bott und feinen Geſetze als die
allgemeine Lage der Dinge, welche auch Juda in
die großen Welthändel VBorderafiens mit hineinzog
und abwechſelnd bald von Slgypten, bald von Ally:
rien und nachmals von Babylon abhängig madhte,
bis endlid) der König von Babylon, Nebuladnezar,
686 v. Chr., Jeruſalem eroberte, ben Tempel plün:
derte und verbrannte, den lebten König Zedelia
blendete und ben Kern des Volks nad) Babylon
abführte. (S. BabylonifhesEril.) Der Name
H. wich allmählih, namentlich feit der fog. Zeit
des Erild, dem üblihern Namen Juden (f. d.).
ae. Ewald, «Geihihte des Volks Aarael»
(3. Aufl., 7 Bde., Gött. 1864— 68); Hikig, «Ge:
ſchichie des Volks Jörael» (Ep 1869); A. Köhler,
«Lehrbuch der bibliihen Geſchichte des Alten Tefta:
ment3» (Srlangen 1875 fg.); Stade, «Geſchichte des
Volks eraelo (Berl. 1881 te.); von Ranke, aWelt:
geichichter (Bd. 1, Lpz. 1881). Jüdiſcherſeits oft,
aAllgeneine Gefchichte des iärael. Volks » (2 Bbe.,
Berl. 1831— 32); Grüß, « Geſchichte der Juden »
(Bd. 1—3, 2pz. 1862— 75).
Hebräerbrief oder Brief an bie Hebräer
iſt der Nberlieferte Name einer der widtigften
Schriften des neuteltamentlihen Kanons.
Morgenlande ziemlich frühzeitig dem Apoftel Bau-
lus zu er im Abendlande bis zum Ende
des 4. th. be velet, it der Brief ſeitdem all:
gemein als 14. Brief des Apofteld Paulus in die
neuteftamentliche ‚Säriftenfammlung aufgenom:
men worden. Seit Luther, ber ihn für ein Wert
des Apollos hielt, ift die poulinijche Abkunft des
Brief von Proteitanten beftritten und von der
neuern Kritik aus ſprachlichen und ſachlichen Grün:
den wiberlegt worden. Der wirkliche Verfaſſer ift
ebenfo unbelannt wie fein und feiner urjprüng-
lichen Leſer Bohnfig ungewiß. Nach älterer Mei:
nung an die Judenchriſten in PBaläftina (daher der
Name «Hebräer») gerichtet, ift er nad) einer neuer:
dings vielverbreiteten, aber nicht minder zmweifel:
Hebräerbrieft — Hebräiſche Litteratur
halten Anſicht von einem aleranbrinife gebildeten
erfaffer an die jüd.schriftl. Gemeinde Aleran
driad gejchrieben. Vieles 69 aber Ratt für
Alerandria für Rom als Beltimmungsort de
miele. Bereinzelt ftebt die ſchon von Zertullian
überlieferte, von verſchiedenen Neuern wieder:
genommene Meinung, Barnabaz der Sera
des Brief3 fei. Ungewiß it auch die Zeit fein:
Abfaflung. Da der Berfafler jo rebet, ala ob der
Zempel zu Jerufalem noch ftehe, fo haben die met:
ften an die zweite Hälfte des 7. Sa tzehnts n. Chr.
gedacht, doch gibt es erhebliche Gründe für ein
mindeſtens zwei Decennien fpäteres Datum. Ba:
den Inhalt des Brief betrifft, fo fucht derielbe
judenchriſtl. Leſer von der Rotwendigleit der Aul:
bebung des jud. Ceremonialgefeßes und Dpierl:
tus im Chriftentum zu überzeugen, indem er den
alten Bund als das —* — Vorbild dei
neuen, in Chrijti Blut gejchloffenen Bundes be
trachten lehrt und im Degenjab zu dem altteftas
mentlihen Tempelkultus Chriftum als dad voll
kommene Opfer und als den volllommenen vohen
prieſter daritellt, dem gegenüber die altteſtament
lihen Opfer und das Leoitifche SPrieitertum ihre %:
deutung verloren haben. r Brief, naͤcht den
yauliniiähen Briefen an die Römer, Salater un
Korinther das wichtigſte Lehrfchreiben des Amın
Teſtaments, verſetzt uns alſo in eine Zeit, wo da:
judendriftl. Bewußtjein noch immer gegen de
zuerft durd) Paulus angebahnte Grienntnid vor
der weſentlichen Neuheit ber chriftl. Religion an
tämpft. Er feht die Lehre des Paulus voraus
und ſcheint ſich aud bie Form der paulinicen
Sendſchreiben zum Mufter genommen zu had,
ohne daß jedoch hieraus auf eine entſchiedene pav-
linifche Richtung des Verfaſſers gefchloffen were
dürfte. Wenigitend der Hauptgebanle bes paul
niſchen Evangeliums, die völlig gleihe Bereit:
gung der Heiden nıit den Juden in ber Rats:
gemeinde, wird völlig mit Stillſchweigen Aberyer
gen, und auch fonft finden fich im Lehrbegrift man
cherlei Verſchiedenheiten von Paulus. Die text
eigentümlichkeiten bes Vriefs ertlären ſich aber Iäm!:
lih aus den: Gedankenkreiſe der alerandrinik2
Religionsphilofophie, den der Verfaſſer zuert m
den Anfhauungen des Urchrijtentums und pauln
fhen Seen zu einem neuen Ganzen verſchmohzen
hat. Die eingehenbit Darftellung des Lehrbent':
de3 9. ift von Riehm (Lubiwige „1858; 2. Al.
1867); Kommentare find von Bleek (ber geötett,
2 Abteil., Berl. 1828—40, der Meinere, Elben.
1869), Tholud (3. Aufl., Hamb. 1850), Lünemani
(4. Aufl. Gött. 1878), De Wette (3. Auf, bearde
‚m | tet von Möller, 2y3. 1867), Delitſch (typ 18°.
Kurs (Mitau 1869), Hofmann (Nördl. 1873.
Sebräifche Litteratur, d. h. die National:
teratur der alten Hebräer ober Israeliten. 2:
davon erhalten iſt, liegt im Alten Zeitament &
—5 vor. Syn dieſe Sammlung find aber u
olche Schriften oder Teile von Schriften an
nommen, welche den Spätern als Urkunden N:
Religiongentwidelung oder für bie fittlid«rdun!
Grziehung und den gottesdienſtlichen Gebraud *
Volks von Wert fhienen; alles andere wurd
len gelajien und ging verloren. Da jebod N
eiltige Leben des alten Volks in ber Bilege er
Fort ildung feiner höhern Religion kulmimierk.“
darf man troß des religiöfen Zweds der zunt
lung ficher jein, daß das darin Erhaltene ju;"-
Hebräiſche Litteratur
a8 Beſte und Wertvollfte der bebr. Litteratur
berhaupt war.
Die eriten Anfänge dieſer Litteratur gehen bis
uf Mofes zurüd; F legten Nachtriebe lieferte die
—— Beit; ihre Blüte umfaßt bie fech3
ahrhunderte von David bis Cara. riftiteller:
tamen find weniger überliefert als in andern Lit:
eraturen; mit Ausnahme ber prophetiichen Schrif:
en tennt man von leinem Buch mehr den Namen
eines Verfaſſers. Das mag damit zufammen:
yängen, daß bie meilten derfelben Umarbeitungen
litten, ehe fie in die Sammlung kamen; bod)
heint die Anonymität der Schriftitellerei ier
nehr ala anderswo Sitte geweſen zu fein; die Ver:
aſſer fchrieben zum Veſten der Leſer, nicht. zu ihrem
'inenen Ruhm. Die geihichtlihe Einreihung der
Schriften wird aber dadurch fehr erfchwert.
In der at von Moſes bis David machte man
‚on der Sreiblunft und dem Schreibmaterial,
ie man wohl jchon kannte, noch feltener Gebrauch
ınd dann w oh mehr zu prattiſchen Zwecken als
ur Schriftſtellerei. Das Zehngebot, auf zwei
Steintafeln eingegraben, wird ganz beftimmt auf
MNoſes zurüd ein ort. Ginige andere Geiepeäcobices
3.2. in 2 of. 2128; 3 Mol. 19), knapp ge:
aßte Bufammenftellungen der wichtigften recht:
ichen, ſuuich religidſen und gottesdienſtlichen Pflich⸗
en, nad den Fingern der Hand in Reihen von 5
ınd 5 ober 10 Geboten, en Fon zum Aus:
vendiglernen beftimmt "mögen rap in jenen
jahr unberten auch Jon, aufg auf pen fein.
Neid bat man eine Anzahl bi Äteriicher GStüde
der Bruchfinde jener Zeiten (wie 1 Mof. 49;
2 Mof. 15, 4 Moſ. 21; Richter 5 u. a.), welche
nicht nur Zeugn nis geben von dem gelang: und
nuſikreichen Leben bed Volls, fondern au ſchon
ne hohe Ausbildung ber poetifhen Yorm und
runit ertennen lafien, im übrigen aber, foweit fie
Briih find, mebr den Charalter von Liedern aus
zen Bolt und für das Boll tragen. Biele Lieder
siefer Art mögen lange nur im Munde bes Volta
'ortgelebt haben, wurden dann aber auch ſchrift⸗
id) —E Das «Buch der Kriege Jahves⸗
0). 21, 14), das älteite Buch, das erwähnt
Died muß Berichte über dieſe alten Selbentriege
nit ei eireuten, darauf bezüglichen Liedern ent:
yalten Fünger und wohl erit nad David
vemadjt ift "das «Buch des Braven» ge 10, ı5;
? Sam. 1, ı8), zweimal ala Lieberbud) citiert und,
vie jenes, nur aus biefen Citaten belannt. Aud
illerlei geſchichtlich —— es mag, beſonders
m ‚Zufammenbang mit öffent Li en, Genea⸗
ogien, Liedern, innerhalb chlechter ober an
Heiligtümern auch in
vet & eweien fein
i
ſchriften ſchon —X
ein; aber ſichere Spuren ei ent
Yei diömerte aus dieſer Zeit gibt es ni
die reli iöie und nationale Crbebung
eit „durch die Reichsbildung, durch bie
Srweiterung” des —2 im lehr mit
uswaͤrtigen Böllern, durch die ga ganze aufbluhende
duen wurden rei ntriebe zum d Her
Hu 1 für denkt Jurt —— — br
entliche und private Zw *
—* er. — und Geſang wurden durch
ie pe oͤnlichen nen be der Könige David und
Salomo in neue nen gelenlt; die Quft zum
Nadıdenten und Forſchen (1 Rön. 4, —* erwachte
ınd wurde fortan in ulen der Weiſen ge:
»flegt; der durchlaufenen Geſchichte und den gei:
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ſtigen Schägen der nationalen Sage brachte man
N t neues Verſtaͤndnis entgegen; über die wichtigen
öffentlichen Begebenheiten und Berhäftnifie wurde
jeit Salomo an ben Höfen der Könige Bud)
geführt; bie nötig gewordene Organifation bes
taats gab Anlaß zu wieberbolten Gobiffationen
des geltenden Rechts, ebenjo wie die ordentliche
Hanbhabung bes Rultus an den großen Lönigl.
Heiligtümern zu immer feinerer Ausbildung der
gotteöbienftlihen Bräude und Sitten. Die Bro:
pbetie enblih, welche von Anfang an bem König:
tum zur Seite ging und bie höhern An —*5*— r
Religion vertrat, trieh weni tens feit dem 9.
eine neue Scrif tgattung hervor, welche a 3 fir
Krone des ganzen bebr. Sam eiftenwefens- gelten
fann. Alle die verichiebenen weige der hebr. Lit:
teratur famen fo in der Königszeit zu oe Aug:
bildung. Die Wiſſenſchaften und Künfte aber find
darunter nit vertreten. Im allgemeinen kann
man Hlaffifigieren: Gefebe, Gef ichtiöhreibung,
Poeſie nad) ihren Unterarten, Prophetie
Den Gang :Gefepesconififationen fann
man nur noch im allgemeinen überfhauen. Daß
in der Köni igeaeit, in beiden Reichen, fomwohl von
öffentlichen hörb en als von Prieitern, ie dein ihrem
Bereich mehr ober minder umfaflende Darftellun:
gen der geltenden oder aud) ber neu entworfenen
geieplihen Beltimmungen verfaßt wurden, ift wohl
nicht zu bezweifeln; ob und wie viel davon in
2—4 Moi. noch übrig Wi läßt fich nicht beftim:
men. Sider ift nur, daß in der neuerdings fo
genannten Prieiterfchrift (in 2— 4 Moſ.) zumeiſt
die auf den Gottesdienft und das Ariehermehen
ſich begiehenden Bräuche und Rechte, wie fie ſich in
der Königs zeit entwidelt haben, zufammengeftellt
Ind, bab 3 fog. Deuteronomium (5 Mo of.) eine
elondere, prophetiſch het chrift für
das Volt war, welche ihrem Erſcheinen
unter König Joſia dtae nerkennun fand,
daß aber auch noch Fragmente aus andern
lungen im Pentateuch erhalten find, und bag end:
li aus den genannten eftanbteilen, vermittelft
vieler Umitellungen und Überarbeitungen bie be-
treffenden Abfchnitte in 2—5 Mof. zumeift von
Eira für at d. Bolt zu dem Zwed Bergeitelt
wurden, ihm fortan als unverbrüchliches Geſeß⸗
buch zu gelten.
Auch von den Geſchichtswerken, den zufam:
menbängenden Darftellungen der Geſchichie oͤße⸗
ter Zeiträume, wie fie vom 10. Jahrh. v. Chr. am
verfaßt wurden, ift fein einziges —5— und unverän:
dert überliefert. Soweit dieſe Geſchichtſchreibu
die Ur» und Borgeihihte bie auf Moſes betraf,
konnte fie nur aus der leben bigen age des eigenen
Bolts, vielleicht aud) weiterer Rreife, Ihöpfen, aber
aud) für die Zeit von rich i8 in den Anfang des
Königtums hinein, wo fchriftliche Quellen nicht ganz
iehlten, ſelbſt noch, r dr ie hgent ugendgefcichte Davib8,
war bie münblı der einzelnen
Stämme, Befchleiter und * ie Ha tquelle.
Daraus erllären fi) auch bie mandier S varke Os
nen einer und berfelben Erzählung. ben fünf
Büchern Mofis und im Bud Joſua —8* drei der⸗
artige größere Werle verarbeitet, von denen eins
(Glohift), aus den Streifen bes ‚Norbceids Deroon
gegangen, durch Reichhaltigleit des Stoffs und
etreue Wiedergabe ber mündlichen Überlieferung
co auszeichnet, das andere (Jahviſt), in Juda ver:
t, durch reizvolle Tarftellung Fr Jbeenreichtum
gebe ehaltene
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einen hohen Rang einnimmt, das dritte (bie
Prieſterſchrift) mehr gelehrter Art ift und biefe Ge:
ſchichten in chronolog. und ſyſtematiſche Ordnung
ebracht hat. Die beiden erſien ſcheinen auch bie
Reiten weiter abwaͤrts behandelt zu haben, doch ift
das Nähere darüber noch nicht ausgemacht. Im
jesigen Nichterbudy und einem Teil des Buchs
1 Sam. liegen nod große Brudjitüde von zwei
verjhiedenen Werken vor, welche mindeſtens die
Richter : und erfte Köni ägeit umfaßten. Cine
Ihöne pragmatifche Daritellung , in anmutiger
Ausführlichleit und prophetiſchem Geiſt geſchrie⸗
ben, gab über die Hoͤhezeit der israel. Geſchichte
von Samuel bis etwa Joſaphat der Verfaſſer bed
Werts, welches feinem größern Teile nad in
1 und 2 Sam. und im Anfang von 1 Kön. ent:
balten if. Aus den Reichstagebüchern ausge⸗
zogen, gab es annaliftifh angelegte Tiberfichten
über die Gefchichte der Könige beider Reiche, ebenfo
in Prophetenkreiſen entitandene Überfichten fiber
fürzere Zeiträume, ober re: freie, mit kunſtleri⸗
ſchem Geſchick entworfene Beichnungen einzelner
Perfönlichleiten oder Sagentreife (wie Simfon-
Geſchichte, Ruth, Jonas u. |. w.). Aus der Fülle
folder geſchichtlichen Schriften wurden dann in
und nad) dem Babylonifchen Eril, zur Lehre und
Mahnung des Volks, die uöaßge beraetelt, welche
jetzt als Bücher der Richter, Ruth, Samuel und
Könige eine fortlaufende kurze überſicht über bie
Geſchichte von Joſua bis in das Vabyloniſche Eril
bilden. In der naderiliihen Zeit, unter ber
emdherrſchaft, fehlte für Die heimiſche Geſchicht⸗
chreibung Trieb und Schwung. Man faſtn wohl
uch über zeitgenöſ Nice Erlebniſſe (wie Eir. 2 oder
ir. 4, 8 bis 6, 18); Eira (Eir. 7 fg.) und Nehemia
(Reh. 1-7, aud 11 fg.) machten Aufzeichnungen
ihrer Denkwurdigkeiten. Aber das große, voll:
jtändig erhaltene, die Bücher 1 und 2 Chronila,
Eſra und Nehemia umfafjende Werl, welches die
Geſchichte von Adam bid zum Ende des Berfer:
reichs vom levitifch-priefterlihen Standpunkt aus
wiedererzählt, hat nur noh, foweit e8 aus äls
tern und neuern Urkunden Mitteilungen gibt, ge:
ſchichtlichen Wert und dient im übrigen mebr er:
baulichen Sweden. Das Buch Ejther ift nur eine
etwa im 3. Jahrh. v. Chr. geichriebene Les
gende auf das Purimfeſt, zu deſſen Erklärung
und Empfehlung.
In der * ie ſind nur die lyriſche und gno⸗
miſche Art zur Ausbildung gelommen; bie Stelle
des Epos vertreten die proſaiſch geichriebenen Hel:
denſagen ber Vorzeit, und aud fürs Drama ilt e8
bei bloßen Anfägen geblieben. Mit der Umbildung
bed Volkslebens unter ben Königen fcheint das
alte heroiſche Voltzlied Er geſchwunden zu
fein, während Dichtung und Belang zur Verſchö⸗
nerung bes gejelligen Lebens, zumal an ben Höfen
und in ben Walälten der Großen noch immer ges
gepflegt wurde (2 Sam. 19, 35; Pred. 2, s; Amos
6, 5; 8, 10; Jeſ. 5, 18). Eins ber ſchönſten Erzeug⸗
nifje dieſer Kunft ift auf und gelommen in bem
Hohenlied, einem Singipiel aus ber Mitte des
9. Jahrh., worin in einem Kranze erotifcher Lieber
bie Macht ber treuen ftandhaften Liebe verherrlicht
wird. Wichtiger ift da3 Auflommen ber Pfalm:
dichtung. David war's, ber hochbegabte Sänger
und Dichter, welcher darin voranging. Ihm war
es Bedürfnis, in entfcheidenden Lagen feines wech⸗
jelvollen Lebens, in Freud und Leid, die Zither zu
Hebräifche Litteratur
nehmen und feinem Gott ein Lied zu fingen. Tus
[ngbare Lied im Dienft des individuellen religiöien
ebens, ala Ab: und Ausdrud der den Einzelnen
oder die Gemeinde erfüllenden Empfindungen und
ahrungen, wurde durch ihn eingebürgert und
bald auch im öffentlichen Gottesdienſt verwertet.
Bon ihm eröffnet, blüht die Pialmendichtung fort
bi3 in die fpätefte Zeit und wurde zugleih em
Sonpmitte für die religiöfe Bildung des Volk.
hre Erzeugnifie gehören zu ben Sehe Früch
ten des israel. Geiſtes und find die Muſter gemor:
den für bie Kirchenlieder aller Rationen. Bas im
falter vorliegt, ift eine für die gottesdienftlihen
ebürfnifle der Spätern etwa im 4. Jahrh. v. Cht.
veranftaltete, vielleicht | ter nachgebetlerte, gro:
Pelle aus fruhern Beinen Sammlungen ge:
höpfte Zufammenftellung der beiten oder für den
Gemeindegelang tau lichten ſalmen älterer und
neuerer Beit. Cine ſpezielle Art biejer Gotteslie
der find die nationalen Stlagelieder, vertreten zwar
auch durch einzelne Rfalmen tm Bialter, befonders
aber durch das Büchlein ber Klagelieder, auf die
traurigen Creignifle ber Berftörung Jeruſalem⸗
durch die Babylonier bezit 9
Neben die Bialmenpoehie tellt ſich als anker:
Hauptart die gnomiſche oder Spruchpoeſie,
ala deren geſtag Vater König Salomo galt. Tie
Richtung dieſer Dichtungsart war, der jemit. ve—
abung entipreciend praftifcher Art: mit Harem
eltveritand, zugleich in unbefangenem Glauben
an bie Bahrheit ber religiöfen Grundlehren, be:
obachteten die Berfafler das Thun und Zreiben,
die Neigungen und Geſchicke, die Tugenden und
Lafter der Menſchen, und abftrahierten ſich darau:
allgemein gültige Lehren, Regeln und Orundiök:.
Weil fie fih aber durchaus bemühten, dieſe ir
Erkenntniſſe in kurzen, törnigen, ſchatf treffenden
Sägen mit wohlgefälli er Wortſtellung, in mar
zweiglieberigen thythmiſchen Verſen auszufpreden,
wie fie nur Dichter bilden können, fo muß man
diefe Spruchweilen zu den Dichtern rechnen, wm
ihre Erzeugniffe unterfcheiden fich durch dieſe did
teriihe Form von dem fonit nabe verwandten
Volksſprichwort. In Aufitellung fo er finnvelen
Sprüche voll Lebenswahrheit fol Salomo ein Ver
fter gewefen fein (1 Kön. 4, 82). Viele folgten ihm
auf diefer Bahn. weitern Berlauf, im Any
fiht vermidelterer llebenszuftände, ariffen fie auch
tiefer, fuchten die Rätjel des Lebens oder die Zie
fen des göttlihen Weſens denkend zu durchdringen,
oder bedienten nd bei der Bilbung ber on
vertrauten Jugend eines mehr zulammenhängen:
den, Igrifchsrebnerifchen Lehrvortrags, ohne jedoeh
jemal3 von der bichteriichen Form ganz zu laflen.
Eine Auswahl des Ertrags diefer Spruchweiedeit
etwa bis in das 6. rd} gibt das nad, Salomo?
Namen benannte Buch der Spruche: eine Reut
von Weifen haben bazu beigetragen; mit Ram
enannt wirb außer Salomo nur einer ber TR
fer, Agur ben Jaqe (Spr. 80, ı). Einige Eprud‘
ieder der Weifen haben auch im Bfalter Aufnabm:
gefunden. Das Seitenftäd zu ben Buch de
Sprüde aus jüngerer Zeit if Das große, von Jeſu⸗
Sirach (Ielu ben Stra) in erufalem um u
v. Chr. verfaßte Buch der Lebensweisheit, welchet
aber von den Juden nicht mehr im ihren Kanıı
aufgenommen wurde. .
benfall3 aus den Streifen der Werfen beruet
gegangen ift das Buch Hiob, ein kuhn gebadtet,
Hebräiſche Schrift — Hebräiſche Sprache
unftvoll ausgeführtes Lehrgedicht halb drama;
ifcher Anlage und ſchwer wiegenden Inhalts,
vorin in fein dichteriſch gehaltenen Zwiegeſprächen
wiſchen Hiob und feinen drei Freunden das Pros
lem der ethiſchen Weltordnung Gottes einer all:
ſeitigen Grörterung unterworfen und an ber Per:
jon des Helben und feinen Seelenlämpfen der Sieg
des Glaubens über ein widriges Geſchick zur An:
ſchauung gebradht wird. Den Namen des Ber:
faffer3 kennt man nit; am wahrjcheinlichiten ge:
hört e3 ber Zeit de3 ſinkenden Volkstums im 7.
Jahrh. v. Chr. an, iftaber von fpäterer Hand über:
arbeitet. tiber ähnliche Fragen, aber ohne die hohe
dichteriſche Kunft, vielmehr proſaiſch erörternd, je:
doch viele Sprüche wie Perlen einreihend, läßt Fi
im 48; Prediger, einer auf ben Namen Salomo
gefchriebenen Lehrſchrift, ein Weiler de 4. Jahrh.
v. Chr. vernehmen, um in einer Reihe von Lebt:
ausführungen und Ratfchlägen zu einer richtigen
Mertihägung der verfchiedenen menſchlichen Deitre:
bDungen und zu einem zufriedenen, heitern Genuß
der von Gott geſchenkten Leben2güter anzuleiten.
Einzig in ihrer Art find die Schriften ber
Propheten, d. h die prophetifchen Rebefamm:
lungen. Die älteften Propheten haben nicht ge:
ichrieben, hoͤchſtens gerichtliche oder fagenhafte
Aufzeichnungen fiber das Wirken einzelner auege:
zeichneter Männer mögen in ben Streifen der Bro: | S
pheten entitanden fein. Erſt als ber amt egen
bie auflöſenden Mächte in Staat und Religion
ernfter und verwidelter wurde und bie Propheten,
ihre in der ältern Ye genofjenen unbedingten
Anfehens beraubt, ſich Darauf angemicjen fanden,
durch die Macht überzeugender Rede bie Gemüter
zu gewinnen, erftanden die großen Redner: ober
‘Prediger: Propheten, und dieſe erit nahmen auch
zur Schrift ihre Zuflucht, um ihre been in weis
tern Kreifen zu verbreiten und fie für die künftigen
Geſchlechter zu erhalten. Ihre Bücher geben aber
nicht die wirklich gehaltenen Reden wörtlich wie:
der, ſondern find nur kurze Summarien des In⸗
halts derfelben, nach Sad: oder Zeitordnung an:
elegt; einige waren auch von Anfang an bloß
Fhriftlic erlaffene Anſprachen ober Ausführungen.
Derartige Prophetenſchriften haben fi noch viel
erhalten, von ber Mitte de 9. Jahrh. abwärts
bis ins 5., von manchen freilich aud) bloße Bruch:
tüde. Someit fie ganz erhalten find, find auch bie
amen ber Verfafler mit überliefert, wenn näm:
lich eine öffentliche mündlihe Wirkſamkeit hinter
der Schrift lag; dagegen die von Anfang an nur
ſchriftlich abgelakten Mropbetenreben find anonym.
mmer aber Tann man aus dem geichichtlichen
Hintergrund und bem ganzen Gefichtäfreis folder
Reden ihre Zeit genau beitimmen: biefelben find
aus biefem Grund auch wichtige aeichichtliche Tent:
mäler. Ihre Hauptbebeutung freilich liegt darin,
daß fie den Ertrag der allmählichen Vertiefung und
Pergeiftigung der mofaifchen Religion bis ji ihrer
Annaberung an die neuteftamentlihe Religions:
tufe in autbentifhen Zeugniſſen daritellen. Zu:
ammengelte t find fie für den Gebrauch der Juden
in vier Bücher ungefähr gleichen nl movon
zwei (das Buch Jeſaias und das Zmöltpropheten:
buch) Sammlungen verſchiedener kleinerer, teils
benannter, teils anonymer Schriften, zwei aber
(Jeremias und Gzechiel) einheitliche oder fait ein:
beitlie Bücher je eines Propheten find. Cine
lünftlihe Nachahmung ber alten Propbetenbüdher
949
und vielmehr bereit3 zu ben Apolalypfen zu rechnen
ift das neuprophetiihe Mahn: und — Da⸗
niel, aus der Anfangszeit ber Bebrüdungen bes
Antiochus Epiphanes in ben J. 167—166 v. Chr.
Nicht mehr unter den Religionsſchriften bes
vechtaläubigen Judentums zugelaffen, alfo außer;
halb des Kanons und nur noch in griedy., lat. und
orient. fiberfegungen bei den, Chriften erhalten,
ibt es noch eine Reihe von jebt fog. apokryphi⸗
hen und pfendepigraphiichen S Mege welche
urſprunglich zwar auch meiſt in dem hebr.⸗ara⸗
mãiſchen Dialekt geſchrieben waren, aber durchaus
der jüngern Zeit angehören und auf der Grenz:
ſcheide der hebr. und der jüb. Litteratur liegen.
Es find: eine Heine Pfalmfammlung unter dem
Namen « Pialmen Saloınoa» (um 50 v. Chr.); an
Weisheitsbuchern das rom: Sirach (f. oben) und
bie Weisheit Salomos (urfprünglih griechifch in
eẽAgypten geichrieben); an prophetifchen und apoka⸗
lyptiſchen Schriften das apokryphiſche Buch Ba:
ruch, das Henochbuch, das Buch der Jubiläen oder
die Kleine Geneſis, Die ae feet Moſes, das
4. Buch Eſra und die Apokalypſe Baruch; an
Gefchihtöbüchern das 1. und 2. Makkabäerbu
und das 3. Buch Eira; an Lehrdichtungen das Bu
Tobiä und das Bud rl (Bol. aud Bibel.
Hebrätfche Schrift, ‚unter Hebräiſche
a
prache.
Bebrãiſche Sprache iſt die Sprache der alten
Israeliten und ihrer im Alten Zelament gefam:
melt vorliegenden Litteraturüberreite. Am Alten
Teftament Pefbft wird fie teils Sprade anaan?,
teil jüb. Sprade genannt; der Name «hebräiiche
Sprache» kommt zuerft im Bormort des Sirach—
buchs und im Neuen Teftament vor, body wird mit
diefem Namen in einigen Stellen des Neuen Tefta:
ment3 auch die zur Zeit Jeſu übliche aramäifche
Landesſprache bezeichnet. An anderweitigen Dent:
malen des Hebräifhen bat man nur wenige In⸗
fohriften (vom 7. oder 8. Jahr). v.Chr. an. na:
mentlich die 1880 gefundene Siloah⸗Inſchrift. Die
Sprachdenkmale des Alten Teftamentd umſpannen
einen Zeitraum von mehr ald 1000 Jahren (von
Mofes bis in das 2. Jahrh. v. Chr.); innerhalb des:
jelben unterjcheibet man zwei Beitalter der Sprad,
a3 erfte oder die Blütezeit der hebr. Sprade bis
in da8 6. Jahrh., das zweite oder die Zeit bes
Verfalls nach dem Babyloniichen Gril, charalteri:
fiert durch ftetig gqunehmenbe nnäberung an den
weftaramäiichen Dialekt, fo zwar, daß bie Volle:
ſprache fchlieblich faft aramäiſch wurde und das
ebräifhe nur noch ala Bü eripraßbe fortlebte.
Nahe verwandt biefer jüngften hebr. Bucherſprache
ift da3 fog. Neuhebräilgh, beilen ältefteg Schrift:
dentmal die Miſchna Fi Innerhalb des alten
Hebräifchen gab es aud (obwohl nur leichte) dia:
lettiiche Verſchiedenheiten. Im ganzen ift während
be3 erften Zeitalter3 (von einzelnen bei Tichtern
forterhaltenen Archaismen abgefehen) bie Sprade
in grammatifcher Hinficht 1 siemti gleich ge:
bfieben, wenigſtens ab fih die etwaige Fortent:
midelung in den volaliſchen Yauten nicht mehr ver:
folgen, weil in ber alten (Tontonanth ben) Schrift
die Vokalausſprache nur ſelten bezeichnet iſt und
die überlieferte (mafloretifche) Ausſprache eine jün:
gere Stufe der Spracdhentwidelung darſtellt. Troß
de3 hoben Alters feiner Litteratur fteht das He:
bräifche in linguiſtiſcher Beziehung dem Urſemi⸗
tifchen teilweise fhon ferner als das Arabiſche.
950
ft verwandt war bem Althebräiihen da3 Moa⸗
Bo, ee "em Be chrift) und mi ou das
Edomitiſche, ſehr nahe verwandt auch das Phöni- | n
kiſche (Ranaanäifche). Die jest übliche hebräiſche
gi ri ai R nad i Pe F ort no
ihrem Urſprung aſſyr. lon enann
aus welcher ſpaͤter die ſog. tabbiniär — ift her⸗
vorging, trat erſt nach dem Eril, von der Zeit des
Gfra an, allmählich an die Stelle der — —*
Yuchftabenf rift, weldhe von ber altphöniziichen
nicht verſchieden war.
ie grammatifche Behandlun des Hebräifchen
it jpätern Urfprungs. Die eriten Dar e des⸗
—* liegen in den Arbeiten der ſoß
en Gelehrten des ig:
—5 — die bis dahin — aber er
%e ung "des tonfonantifchen Bibelterte® durch Ein:
rung der Vokal: und Accentzeichen ſchriftlich
erten und die bergebrachten empiriſch⸗gram⸗
matiſch⸗lexikaliſchen Beobachtungen über einzelne
Wörter und Formen auffchrieben und weiter ver:
mehrten. Umfangreichere und mehr Ioltematifche
rammatiſche Zufammenjtellungen machten bie Ju⸗
Ben erft um den Anfang des 10. Jahrh. nad) dem
Beiipiel ber. es zuerſt Ar) noch in arab.
Sprade. So bbi Saadia Gaon (geſt. 942)
und Jehuda —5— (um 1020); Ahraham⸗ben⸗
Esra (um 1150) und David Kimi (um 110 —
1200) ge gm annen bierauf als Grammatiter ein klaſ⸗
ſiſches Anſehen. Auch palt des Jehtern bebr. Wör:
terbu ud für das vorzüuglichſte. Degrünber des
hebr. prachſtudiums unter den Ehriften gilt Job.
euchlin, geit. 1522, der ſich jedoch, wie die Gram⸗
matiler der nä ftfolgenden Zeit bis auf Job. Bur:
torf (geil. 1629), im weſentlichen ganz an die jüd.
überlieferung und Methode hielt. Eine neue
Epoche begann, als fi durch das Studium ber
femit. Schweiterfprachen der Gefichtälreis ermeis
terte. Namentlich wußten Alb. Schultens,
1750, und Nil. W. Schröder, g ef 1798, dag *
bifche für bie er Gramman frugtbar zu ma:
den. Ein eitigleit, mit welcher hierin die fog.
bollänbifche Schule zu Werke ging, ſuchten die
deutſchen Srammatiker zu vermeiden. Beſonders
waren es Geſenius (f. d.), der unter Berädfi Bi
gung auch des Aramäifchen, durch umfaflende
obachtung und überfichtlihe Gruppierung des em.
piriſch vaglie en Spra ide 3 fi Verdienſte
erwarb; d.), welcher das rationelle Ver;
ftändnis vr a Sprache als eines geiftigen Dr:
anismus na biltor. er Methode fich ur
ufgabe madte, und J. Olshauſen (f. d.),
die Borgejchie RE aus dem Altarabifchen er:
lennbaren ortformen ur Erllärung der ebr.
Spracherſcheinungen zu Hilfe nahm. Die a
babyloniſche und bie himjariſche Sprache find M
Grammatit und Lerilon bes ebrätfe hen noch might
gehörig verwertet. Die vollftändigfte und vielfeis
tigfte Grammatik ift noch immer Ewald! «Aus:
führliches Lehrbuch ber hebr. S tache» ae . Ausg.,
Goͤtt. 1870), die für den prafti Gem © rauch es
fonders der Anfänger tau tauglidjite die von nd
(auerit 1818), in 28. Auflage von Kautzſch (2pj.
1881). — «Lehrbuch der hebr. Sprache »
| w. 1861) bat feine Sontaz. . Bött:
*838 « Fe es Lehrbuch der hebr. prade»
66) ift eine volumindfe Stoff:
Er Olshauſens Prinzipien find ge:
mein
Y Müllers «Hebr. Schulgrammatike (Halle
arbeitet
abe" 33
Hebraismus — Hebriden
1870) und B. Stabes «Lehrbuch ber hebr. Gram⸗
matit» (TI. 1, ‚eu. 1879) ‚ohne Ka über
nüglih durch die darin gegeben
über die bißherigen —— —**
E. Königs «Hiſtor.⸗ hrgebaͤude ber —*
uberbem gibt es noch eine
Spraden ( pʒ. 1881
Reihe Heinerer Abri fe und ulgrammatilen von
Nãgelsbach, Arnold, —8 ſl u. ſ. w. Das
umfaſſend te und immer no Delle leritatifche Bert
iſt Bejenius «Thesaurus linguae Hebraicae»
(vollendet von Rödiger, 3 Bde., In 1899.38)
unter den Handwoͤrterbuchern find die 9
lihiten die von Gefenius (7. Aufl. von Di
g.
}. 1876). I. Steinſchneider «Bi liogr
Me über die Sitteratur hebr. 35
en 0 ißt d ebr. Sprachge⸗
e m eißt eine dem p
braud) entichnte Anwendung von ——*
weiſen und Bildern. Infolge des —— —*
das Alte Teſtament zum groͤßten
Sprache abgefaßt iſt, ſind — in Die ber:
f jebungen und dur um Haus: unb Fanulien-
buch gewordene Eee Dibelübertragung i im bie
deutf fäe Se Sprade ei
Hebraſche leere at (Unguentum dischyli
Hebrae), von Hebra angegebene Salbe,
durch Zuſammenſchmelzen von gleichen Teilen ein:
laen Bleipflafterd ( — m Lithargyri s.
ischylon simplex) und Leindl —— und
meflerrüdendid auf Leinwand geftrichen, vielf
gegen Hauttrantheiten benugt wird.
ebriden oder Weit an SerehlecH
nius Hebudes (daraus Sreibfehler H Hei
des), eine an der — von Schottland ge:
gene, weit außgebehnte und mannigfaltige Gruppe
von 186 felfigen, meilt hohen Inſeln, von denen
aber nur 79 (8 nur im Sa) — find,
haben zujammıen einen Ela sa von ei
km, wovon a a an nd, mit 81442
fh tedenden, zum kath. E. die fih von on
und Bo elfang, Viehzucht, Aelpbrennen und
lihem Aderbau, auch etwas Bergbau nähren. Ri
groben Dr Gefahren fuchen fie namentlich ie Eider⸗
unen auf. Das Klima ift unfreundlic,
regneriſch und die Luft — ons Feucht. Aui
den äußern Inſeln dauert der oft ſehr ſſurmiſche
Minter ſechs Monate. Mehr als ſechs Siebentel
beB Bodens find vouig unfruchtbarer dels
f, und kaum ein Reuntel gibt
—ã der noch jegt gaẽliſch ſp
ner ſatet von den Skandinaviern Suderder (daher
Sodor) enannten sei, ſcheinen Kelten gewejen
und
Die
u fein, ie im 10. Jahrh. unter bie Sereidhaft der
chott. Könige, in ichleit aber unter die Bot:
—A — ſchott. Hauptlinge gebracht wurden. Eine
Barlamentänfte nahm 1748 den Häuptli
Redie: aber noch gegenwärtl ift der
Bodens Eigentum fc}
mentlih der — Ion dr le, ber Macleon,
Macbonald, Campbell u.a. Die Infeln werben
ewöhnlich in die Süblihen, Mittlern unb Rörd:
ichen 9. geteilt. Die ie enfterm ‚gehören der Brut
En
e Zeil
ter, ne:
ſchaft Argyle vie andern Kern zu ben en Gra en Ros
und Inverneß. den Sübliden zählen auber
Yona (1. d.) sion, Ye ı qkm groß, die frucht
arfte, mit Bleis u
Kup ergruden und in neuere:
Zeit fehr gehobenem Getreibebau, und Mull.
Hebron — Hebungsinftene
781,8 qkm groß, mit bem 967 m ven Ben:More
und bem Hauptort To ory, an ihrem Sudweſt⸗
ende ſteht auf dem Skerrwworefelſen ein von Ste
phenion gebauter Leuchtturm. ener be,
Jura (ſpr. una), d. i. Hirſchinſel, Scarba, Lunge,
Sing, © errera, Lismore, Ulva, Dronfey,
Golonf liter und Goll, belonders aber das
merlwürdige Eiland Staffa f. d.). Zwiſchen Jura
und Scarba der fehr gefährliche, furchtbare Strubel
Seekeſſel oder Coirebhreacain. Zu den Mitt:
lern gehören Stye 1583 qkm groß, mit 17830 E.,
ein in den Euilio pen 975m pobee Berg: und
Weideland, —— 58* reich an Re vom
Jchlande nurch Reevenge — en | —
aafay, Rum, Eig ober 8, mit herrlichen Ba:
jaltfäulen in Banden, M Mute, Scalpa, Ronay und
Sana, mit dem Aompaßielfen, Aus vullani dem
p beftehen S re, Au Eig, Cana, Ulva und
—5 ER Nordlichen —7 — beſtehen aus
Huf roßen und vielen an der fchott. Küfte parallel
enden kleinen m Snjeln, von Kap Barra:
— bis Buttsof-2ewis 208 km lang; fie füh:
ten wegen Ürer ff faft zufammenbängenden Stetten:
bildung den Namen Long⸗Is land, werben aud),
weil fie jenfeit des 24—48 kın breiten Gewäflers
Ninsh liegen, die Uußern Hebriden (Long-
Island oder Outer Islands) genannt. Lewis tt
die größte und nörblichite dieſer Kette, bis 812 m
aus Gneis bejtehend, 2158,35 qkm mit 25947 €.
und der Hauptitabt Stornoway, die 9510 E.,
einen guten Hafen mit 21 Schi en und einigen
Handel bat. Süblid) von Lewis, mit biejem durch
einen ſchmalen Iſthmus verbunden, Üi t Harris;
‚jaland , weiterhin folgen Nord⸗Uiſt, Benbecula,
Süb; ‚Nike uns Jarra mit Baterfay, Sanderay,
Pabbay, u. ſ. w. Mertwürbig it dag
67 km weit He meh liegende, 421 m hohe Felſen⸗
eiland St. Kilda, mit 70 E. die vom Bogeliang
leben, Bel. Bucanen, aThe Hebrid Isles» (Cond,
1882); Cumming, «In the Hebrides» (2ond. 1883).
Hebron, eine uralte Hethiter⸗( Hykſos —
in Palaſtina im Stamme Ju km im
von Jerufalem, in einem fruchtbaren F ale
legen, bieß früher Kiriatharba, d. i. Nietenfta t.
und war fpäter fieben Jahre lang bie Refibenz deö
Köni 8 David, „ge er Jeruſalem dazu ermwählte.
ge egenwärti ein ärmlider Ort von etwa
16000 wel e Sei ldbau treiben und Baummoll:
pewebe, Bafle — 28 — Ringe, Lampen, Korallen⸗
chnure verfertigen, fowie au Glashütten unter:
halten. Die herrliche, von Helena, der Mutter
onitantins, an der Stelle wo Abrabam begraben
jein fol, erbaute Kirche iſt in eine Mofchee umge:
wanbelt. No zeigt man darin das
Patriarchen, und bie Brafte mehrerer Mitglieder
feiner Samilie, bie insgefamt reich mit Geiben;
ſto ofen = und golbburchwirtten Zeugen behangen
der Großherr felbft von Zeit m it
ee qIder Au beutet der heutige N
bes Ortes, El⸗Khalil, d. i. Freund Gottes,
wie Abraham genannt wird, bar bin, daß [eg
terer bier feinen Wohnſiß gehabt im Haine
amreß. eg en bürten nur ben äußern Um;
an 8 Hei ber Batriorchengräber betres
en Der erfie ri, dem eielbe er finet wurde,
war 186 2 — a Shromerbe. © j Br fen Ieferte |
eine grünbli reibung in der eJeitſchrift für
all emeine Grolunde» (Bd. 14, Berl. 1863).
ebron, Nifhonsttation in Labrador (f. d.).
Ss». Bauten abi
des | diefer ae feine uetprön glihe, ſondern
951
— der Haupiſtrom des alten Thrazien,
je
Hebun ungen und Benfung en lönnen ſich anein:
zelnen Teilen ber Erdfrufte als fälulare, alfo außer;
ordentlich langfame Nivenuveränderungen geltend
maden. Diefelben äußern ſich ber Natur ber Sache
nad am . Werben durd die ee altung der
Meeresufer. Werben Küftenftrichegehoben, jo wach⸗
fen fie allmählich in die le H —2 — werben
landeinwärt3 geihoben, Korallens und Auftern
bänte troden gelegt, andere Ufer Ding en jenen
fi unter den Meeresipiegel, unter weichem Wa
bungen und Wohnftätten der Menſchen verſch Kin,
An felfigen , fteilen —— weile fih in
% ebung befinden, läßt der Ocean Stranbiimien und
trandterraflen zurüd, „ welche lanalamı bis zu einer
Höhe von bis mehrern hun etern aenpor *
hoben werben. An ber norweg. Küfte finden
derartige Beweiſe für Iattgehabte Debumgen i
verjchiedenen Niveaus übereina 2 ju 200
Meereshöhe. Die ſchwediſche Küfte br lich von
Karlskrona fteigt etwa 1,56 m im Jahrhundert.
Auch Schottland ift von fol en alten Meeresters
raflen umgürtet (raised beaches). $lhnliche fähu:
lare Hebungen haben ſich feitftellen lafien: an ben
Küften von Finland, Sieilien, des Roten Meer3,
Ceylong, Sinterinbiens, an der Weſtkuſte von Süd:
und Norbameril a, Spißber en u. a. Das Vor⸗
kommen von Reiten vorweltliher Meeresfaunen
inmitten aller Kontinente und felbft in den Höchften
Gebirgen beweift, dab diefe einft vom Meer
waren und aus ihm emporgehoben worden find.
Als Kennzeichen von Sentungen find zu betrach⸗
ten: jubmarine Torfmoore und Wälder, vom
Meere überfpülte Straßenpflafter von Küftenorten,
Landverluſt an der Hüfte, Trichtermünbungen von
giafien. Danach befindet fih aud bie ice
fte der oft: und Nordiee im Zuſtande der Sen:
hung. Gin Zeil Hollands, und zwar nicht weniger
als 14760 qkm, liegt bereitö unter bem —*
des Meers, —*— Einbringen nur du ucc) Hinitliche
ten wird; wurde doch real
des Zuiderſees erft im 13. Jahrh. von den Fluten
bebedt. Neuerdings hat man wiederholt verfucht,
bie vermeintlihen Hebungen und Gentungen eins
einer er Aeile der Srboberfläde auf die Beränderlich:
des Meeresſpiegels zurüdzuführen.
Debungöfcatee nannte man früher nach bem
Borgange von Humboldts und von Buchs alle
diejenigen m Rraterberge welde aus alifeitig na
außen abfallenden Sch ichten und Dänten v von vul:
laniſchen Cruptiondprobußten beftehen. Man nahm
mit jenen Forſchern ‚ap b bie — te bern ef
e
fpäter d rabiäre Drudwirkung aus einer hori
Kr in ‚dervor angen fei. Ge A in
der Örbebung bu Krater
—*8 —* die man .
Grhebungstbeorie.)
Ka
aben die Haltlofigteit —E — da
und namentlich gezeigt, daß die geneigte ea tens
ftellung eine urlprünglich de, durch die Entftehung
bedingte ift und die großen, in fie eingefenkten
Araterbeden das Werl ber auswafchenden Thätig:
teit des atmoſphaͤriſchen Waſſers find.
ebung® me. Unter Borausfekung ber
Bleichalterigleit aller Bebirgstetten von parallelem
Berlaufe betrachtete man früher nad) dem Bor:
gange G. de nts den In Wei aller
952 Hera...
vermeintlich Be kerigen Gebirge ala einf N»
diges Hebungsſyſtem und benannte jedes derſelben
nach demjenigen Gebirge, in weldyem ber Charalter
des betreffenden Syſtems beſonders beitimmt aus:
eprägt ſchien. E. de Beaumont unterſchied allein
ür Europa 21 H., die durch andere franz. dr r
auf über 80 vermehrt wurden. Später bat fi
jedoch heraußgeitellt, daß die Varallelität von Ge:
birgen deren Gleichalterigleit nicht unbedingt vor:
ausfept und daß mehrere Gebirge wohl gleiche
Richtung befigen mögen, ohne ſonſt in Beziehung
zueinander zu ftehen. (S.Gebirge und Gebirgs⸗
bildung.) unter Hela... zu len,
Heca ..., Artitel, die man hier vermißt, find
Secate, |. Hekate.
echel (frz. seran, Ebauchoir, affinoir; engl.
heckle, hatchel, flax-comb), ein fammartig wir:
kendes Wertzeug durch welches Jage Hanf u. ſ. w.
hindurchgezogen werden, um den Baſt in einzelne
Faſern aufzulöſen und ſo in ein ſpinnbares Ma⸗
terial zu verwandeln. (S. unter Flachs ſpin—⸗
nerei, Bd. VI, ©.865*)
Öechelmafchine (fr). machine & peigner le
lin, engl, heckling-machine), mechan. Vorrichtung,
um den Baft des Flachſes, Hanfs und ähnlicher
Pflanzen zu jpalten und bie Faſern parallel zu legen.
(©. unter Flachsſpinnerei, Bd. VI, ©. 865”.
| Dedingen, Hauptort eined Oberamtsbezirks
und gewerbreihite Stabt bes preuß. Regierungd:
bezirtö Sigmaringen ober der_Hohenzollernihen
Rande, bis 1850 Haupt: und Refidenzitadt des Yürs
ftentums H., liegt links am fteilen Thalrande der
Starzel an der Linie Zübingen-Sigmaringen (Hohen:
ollernfche Bahn) der Württembergiichen Staats:
abnen, 2 km nördlich vom ifolierten, 866 m hohen
Kegelberge und Schloß Hohenzollern, der Stamm»
burg des preuß. Königshaufes. Der Ort iſt Sig
eines Qberamts, eineö Lands, ‚eines Schwur: und
eine? Amtögericts, bat drei kath. Kirchen, eine
Heine, ſehr Bone evang. Kirche —— im
Spipbogenf il nach Stülerö Entwürfen auf Lönigl.
Koſten erbaut), fowie eine Synagoge und zählt
1880 7 meilt kath. €. Kerner beſtehen ein
önigl, Realprogymnafium, eine höhere Töchter:
ſchule, zweiHofpitäler, eine Baummwollwarenfabril,
mmollfärbereien und Tritotwebereien.
kenswert find der fehr alte Stabtturm, dad um
1450 erbaute Rathaus und in ber 1782 erbauten
kath. a Aare das in oflene Votiv⸗
bild des Grafen Eitelfriedrich un Seiner Gemahlin
Margareta von Brandenburg, ein Wert Peter
Viſchers. In die dafige Babeanftalt wird das
Waſſer aud den 2 km entfernten, 1835 entbedten
ſaliniſchen Schwefelquellen von 8— 9° R. geleitet.
An ber Sübjeite der Stabt liegt die Billa Eugenia,
fürftliches Schloß mit Garten und Gewächshäuiern.
— Der Dberamt3bezirt Hehingen zählt auf
236 qkm (1880) 21207 €.
Bechte (Esocidae) bilden jebt unter den Fischen
eine bejondere Familie ber Bauchweichfloſſer. Die
hierher gehörigen Fiſche find fehr gefräßig, leben
vom Raube und haben einen kurzen Darmlanal
ohne anhängende Blinbbärme. Die Rüdenfloffe
fteht ihr weit nad) binten, meift gerade über ber
After of und bie Oberlinnlade wird vorn durch
ben Zwi &enliefer, binten durch ben Oberliefer ges
bildet. Die Önttung 9. (Esox) ijt durch ade,
jtumpfe Schnauze, Heine Zähne im Zmwifchentiefer,
große Hechelzähne im Gaumen und lange Zähne
) | (Salzbe
emer⸗
— Sedel
im Unterliefer unterſchieden. Aus dieſer Gattun
von welcher es in Rordaſien und Nordamerila no
viele Arten gibt, ift der gemeine 9. (E. Lucius)
im mittlern und nörbl. Europa allgemein belannt,
in Spanien und Sübditalien aber unbelannt; da:
gegen wird.er noch in Nordaften und Rorbamerila
gefunden. Seine Gefräßigleit, Kühnheit und
Stärke weifen ihm unter unfern Raubſiſchen des
füßen Waſſers die erite Stelle an, denn er wird
nicht allein allen mäßig großen Filchen gefährlich,
jondern fällt auch junge Schwimmwögel und
Waſſerratten an. Man fängt ihn meift mit Angeln
oder harpuniert auch die großen 2 bei Fackelſchein.
Sein Wachstum geht ſehr ſchnell von ftatten; am
Ende des eriten & res ift er bereitö 26 cm, ım
dritten Jahre 50 cm und im zwölften Jabre über
1 m lang. Die größten H. werden jest in Sübruß-
land, beſonders in ber Wolga, gefangen, wo fie
nicht jelten 15—20 kg ſchwer find. Auch ſoll ber
H. ein Iept hohes Alter erreichen fünnen. Die
Fruchtbarkeit des H. ift gleichfalls bedeutend; in
einem achtpfünbigen H. hat man 148000 Gier ge
zählt. Zum Saicen gebt er gern in ſeichte Bäche
und Gräben (Gradheht). Da, wo der 9. fehr
häufig iſt, wie in der Oder, Spree, Havel und an
den en Dftfeelüften, wird er auch eingelalzen
t) und macht dann einen nicht unbedeu:
tenden Handelsartikel aus. Foſſile H. find aus den
tertiären Sußwaſſerkalken von Oningen befannt.
Heck (da3) nennt man die hintere Fläche eines
Schiffs über Waſſer, und es ift gleichbedeutend mit
dem von Lanbbewohnern öfter dafür gebrauchten
Ausdrud Spiegel. Bis zur Mitte des 17. Jahrh.
waren bie 9. platt und edig aufgebaut, bann be:
gann man ihre Ecken abzurunden und fie überbaupt
nad außen zu wölben, nicht allein wegen des bei:
jeen Ausſehens, fondern aud) aus Si itörüd:
ſichten, da eine bei Sturm von hinten auflaufende
und gegen das 9. prallende See dasſelbe bei plat:
ter Form leichter zerfchmetterte ala bei runder. Die
H. umſchließen die Kajuten des Kapitän® unb wur:
den deshalb vielfah mit Fenſtern, auf gröbern
Striegef iffen aud außen mit Galerien verjeben,
auf denen man fi) in freier Luft ergehen konnte.
Die runde Form des H. ift feit den legten Jahrhun⸗
derten beibehalten, nur bei den Panzerſchiffen baut
man das Hinterteil der Schiffe Ipis und in äbn:
er Form wie bad Vorberteil, damit bie feind⸗
lien Beihojle nur unter einem Ipipen Winlel
—A nnen und dadurch end au
Du Glagetraft verlieren.
Hoeck., bei naturwiſſenſchaftlichen Namen Ab:
fürzung für Hedel (ob. Jak.).
deday ei, f. unter Apfel, Apfelbaum.
Becke oder lebendiger Zaun, f. unter Gin:
Triebigung.
Dedel 4 ug. von), Maler, geb. 1824 zu Lanbi-
but beſuchte die Kunftichule zu Augsburg und die
tademie zu München und lieb fih nad} einem drei.
jährigen Aufenthalt in Italien in München nieber.
D: if beſonders Hiftorienmaler; zu feinen beiten
übern gehören: Judith mit dem Haupte des Holo⸗
ernes, Einzug Ludwigs des Bayern in Rom, Ciming
imilians in Brüffel, Gründung deö Armen
bads Kreuth, DOrctavianus und Klleopatra ıc.
Bedel (Joh. Jak.), thyolog, geb. 22. San.
1730 zu Mannheim, wurde 1820 Bräparator arı
——— zu Wien, 1836 erfter Ar:
eber, 1851 Kuſtosadjunkt an demſelben und far)
Heckemünze — Heckmünze
Wien. Er veröffentlicht 9. ſchifft i im Sept. 1848 Nord⸗
—**— * —— — — ei ui —— — —X
1. Marz 1857
—58— A handungen L
„side aus Kaſchmirs (Wien 1838) und «Die SüB: | tion von 1
waflerfifche ber öfterr. Monarihies (£p3. 1858).
edemänze, |. Hedmünze. nn
Hedenfener, auch Rottenfeuer, bieß, im
Gegenſatz zum gleichzeitigen euer oder der Salve
einer Injanterieabteilung, diejenige Yeuerart, bei
welcher die einzelnen Notten ihr Yeuer ohne Rüd:
fit auf einmal, jedoch fo abgaben, daß die Leute
derſelben Rotte miteinander abwechlelten ; dem ent:
ſpricht das heute abliche Schnellfeuer.
ße che, ſ. Lonicera.
Sedenrofe oder Hundsroſe, ſ. unter Noſe.
Hedeufchere, |. unter Sartengeräte.
Hedenfträucher nennt man biejenigen Gehölze,
welche wegen ihrer reichen Veräjtelnng jchon von
unten auf, fowie wegen ihrer Bewaffnung, und
ihrer Willigkeit, fich unter der Schere in beitimm:
ten Grenzen zu halten, zur Anlage von Grünzäu:
nen zum Schuge der Bärten geeignet find. (S.
unter Einfriedigung.
Sedenweißling, |. Baummeißling.
Heckenwinde, — ſ. unter Convol-
valus. [Einfriedigung.
Beckenzaun ober lebendiger Baun, |. unter
Becker (Friedr. Karl Franz), Führer der bad.
Revolution, geb. 28. Sept. 1811 zu Eichtersheim
im Badifchen, erhielt feine Bymnafialbildung zu
Mannheim, Itudierte dann bis 1884 auf der Uni:
verfität Heidelberg die Rechte und wurde im De.
1838 Obergerichtsadvokat zu Mannheim. Im Juli
1842 in die bad. Kammer gewählt, erwies er ſich
ieitdem als eins ber rübrigften und fchlagfertigjten
Mitglieder der Dppofition. In weitern Kreiſen
wurde fein Name zuerft genannt, als er im Mai
1845, auf einer mit Ipftein nach Stettin unter:
nommenen Neife, in Berlin angehalten und aus
den preuß. Staaten perwielen warb. In den‘.
1846 und 1847 loderte ſich bereit? das Berbältniz
9.3 zu feinen Tonftitutionell gefinnten Freunden,
da er im Berein mit Struve bald ala Führer ber
äußerften Bartei auftrat. Der von ihm geitellte
Antrag, die Kammer follte bis zur Underung des
Regierungsfyftems bie Steuern verweigern, wurde
abgelehnt, weshalb er März 1847 fein Mandat
niederlegte und nad) Algier reifte. Doch lehrte er
bald wieder nad Baden zurüd und verteidigte in
der ofjenburger Berfammlung vom Sept. 1847
das Programm ber bad. Radikalen. Cr lieh ſich
auf3 neue von feinem Wahlbezirk in die bad. Kam:
nıer wählen und erllärte fi) nach Eintritt der Be:
megung von 1848 auf der Berfammlung zu Heibel:
berg (5. März), die das Borparlament vorbereitete,
offen als Sozialdemotrat und Republilaner. Als
Nitglieb des Vorparlaments fuchte er im Sinne
ser Revolution die Bermanenz dieſer Berfanmlung
urchzufegen, und als dies nicht gelang, bereitete
r eine gemaltiame Scilberbebung vor, durch
belche er von Baden aus die Heinen füddeutichen
Hegierungen au überrafchen gedachte. Am12. April
eben ©. und Struve von Konftanz aus bie
ffene Aufforberung zu einem Aufitande, der aber
ton 20. April mit dem Zufammenftoß bei Kan:
ern jcheiterte. H. floh in die Schweiz und fuchte
un von Muttenz aus (Bajelland) durch die Preſſe
ir feine Pläne zu wirten. Der bad. Wahlkreis
biengen wählte ihn zweimal in die Rationalver;
ımmlung, bie indes feinen Eintritt zurlidwies.
953
ch der Mairevolus
9 auf e Zeit nad) Europa zurüd
und begab fi) dann wieder nach Amerika, wo er
ih fortan der Bewirtichaftung einer Farm bei
Belleville im Staate Illinois widmete und feit 1856
als Agitator für die republilanifche Partei auftrat.
ALS 1860 der Bürgerkrieg ausbrach, führte er dem
Uniondgeneral Fremont ein Regiment zu, an deſſen
Spige er lämpfte und verwundet wurde. Spä:
ter befehligte er als Oberſt eine Brigade in der
Gumberlandarmee unter General Howard, legte
aber, im Avancement übergangen, im März 1864
fein Kommando nieder. Seitdem lebte er im Som:
mer wieder auf feiner Farm und hielt im Winter
vor deutfch-ameril. Zuhörern populäre Vorlejun:
en. am Mai 1873 kam H. auf kurze Zeit nad)
eutihland. Bon feinen publiziftifhen Arbeiten
find eine Sammlung feiner «Reden und Bor:
lefungen» (Neuft. a. d. H. 1872) und « Vetrach⸗
tungen über den Kirchenitreit in Deutichland und
die Infallibilität⸗ (Neuft. a. d. H. 1874) zu nennen.
In diefer legtern Schrift nimmt er entichteden Bar:
tei jr Deutichland und die preuß. Stirchengefehe.
9. ftarb 24. März 1881 in St.Louis.
Heder (Juſtus Friedr. Karl), namhafter Arzt
und mebiz. Gejchichtäforfcher, geb. 5. Ian. 1795
als Sohn des ee um bie Ye te der Me:
dizin verdienten Profeflord Auguft Friedrich
9. (geb. 1763, geft. 1811), wirkte ala Profeſſor ber
Medizin an der Univerfität zu Berlin und bat ſich
durch eine Reihe von klaſſiſchen Schriften über die
proben Volksſeuchen des Mittelalter unvergäng:
ihe Verdienſte um die biftor. Pathologie erwor:
ben. Er ftarb 11. Mai 1850.
Seine Hauptwerke find: «Geſchichte der Heil:
tunde» (2 Bde., Berl. 1822, 1829), « Der ſchwarze
Tod im 14. Yahrh.» (Berl. 1882), «Die Tanzwut,
eine Volkskrankheit im Mittelalter» (Berl. 1832),
«Der Engliihde Schweiß, ein ärztlicher Beitrag zur
Gefchichte des 15. und 16. Sabrh.r (Berl. 1834),
«De peste Antoniniana commentatio» (Berl.
1836), a Geſchichte ber neuern Heiltunde» (Berl.
1839), «Kinderfahrten, eine biftoriich :patholog.
Stigger (Berl.1845). 9.8 Schriften über die Volls⸗
ſeuchen des Mittelalterd bat A. Hirfch neu heraus»
egeben unter dem Titel « Heder, bie Vollskrank⸗
eiten de3 Mittelalters» (Berl. 1865).
Hederliug oder Häderling, |. Häckſel.
Hedmondwile, Stadt im Welt: Riding ber
engl. Grafſchaft York, an der Nire und an ber
Hudderäfeld:Bradford:Eifenbahn, 3 km im NW.
von Dewsbury und 16 km im SW. von Leeba,
zählt (1881) 9286 E. Hauptſächlich werben fabri:
jient mwollene Deden und Teppiche, anch beiteben
afchinenfabriten, Tsärbereien und Eifengießereien.
In der —— werden viel Kohlen gefördert.
Seckmünze, Hedemünze nannte man im 17.
zabrb. die damals allgemein ſchlecht gewordene
Münze in Deutihland. An vielen Orten wurden
nämlich eigenmädtig Mänzftätten errichtet, in
benen man eingewedhielte gute Münziorten ein:
ſchmolz und mit einem beträdtlid größern Zufaß
wiederum außmünzte. Diefe Münzitätten nannte
man dann Münzbeden oder Hedemünzen. Obgleich
die Oefeboebung eng bagegen einfchritt, fo tonnte
bieled ne — aus Hin —— un Pen und
ippen» aufs engfte zufammenbing, nicht ganz
bejeitigt werden. Es wurden in AR Ren
954
Hedpfennige, Hedgroichen und Hedthaler ausge⸗
prägt. Auch veritand man unter H. gewille Mun⸗
zen, denen die Eigenſchaft zugetraut wurde, da
ſie ſich durch Umwenden vermehren lieben, oder
daß fie immer wieder zu ihrem Herrn zurüdleßr:
ten, wenn fie aud) noch fo oft von demielben
ausgegeben würden.
Hedicher (Joh. Guftav), Politifer, geb. zu
Hamburg 26. Dez. 1797 als Sohn eines reichen
Raufmanng, erhielt feine Vorbildung in Schnepfen: ! °
thal, Genf und Hamburg, machte den Krieg von
1815 als Freiwilliger im hanfeatifchen Korps mit,
ftubierte in Göttingen und Heidelberg Rechtswiſſen⸗
ſchaft und ließ fich hierauf in Hamburg als Rechts⸗
anwalt nieder. Seit 1840 redigierte er den polit.
Zeil der «Hamburger Nachrichten». Nach dem
Ausbruch der Revolution von 1848 trat er in das
Borparlament ein, betämpfte dort die Anträge
der demolratiiden Partei und ftimmte für die
Ginführung eines Yünfziger: Auzjchufles, worauf
er auch in lektern gewählt wurde. Bon jeiner
Baterftabt in die franffurter Nationalverfammlung
gewählt, war er zuerſt Mitglied der gemäßigten
Linken, wandte ie aber immer mehr auf die rechte
Seite. Bei derDebatte über bie Wahl eines Reid:
verweſers ftimmte er für deſſen Unverantwortlid):
keit und für die Wahl des Erzherzog? Johann. Er
war Mitglied ber Deputation, welche leptern in
Wien abzuholen hatte, und wurde von dem:
felben in dem neugebildeten Neihaminifterium zum
Neichsjultizminifter, bald darauf zum Reichsmi⸗
nilter der auswärtigen Angelegenheiten ernannt.
Als ſolcher hatte er den von der Preuß. Regie:
rung mit Dänemarf abgeiloflenen Waffenſtill⸗
ſtand von Malmö in der attonalverfommlung zu
verteidigen und ſah ſich deshalb den beftigiten An:
griffen ausgefegt. Sein Rüdtritt war unvermeid-
li; kaum entging er der Wut der Aufitändifchen
vom 18. Sept. Darauf wurde er als Reiche:
nejanbter nad Turin und Neapel geihidt, wo frei:
li für ihn nicht? auszurichten war. Nach jeiner
Nüdtehr belämpfte erden Antrag auf Ausfchließung
Oſterreichs und Einſetzung eines preuß. Erblaifer:
tums, arbeitete an der Organijation ber Groß:
deutichen Bartei, reiſte nach Wien, um dort in biefem
Sinne zu wirten, und erklärte bald darauf feinen
Austritt aus der Nationalverfammlung. Er nahm
1849 in Hamburg wieder feine Rechtsanwaltgeſchaͤfte
auf, wurbe 1853 hanfentiigher inilterrefident in
Wien und ftarb dort 7. April 1865.
Bect..., Artilel, die man bier vermißt, find
unter Heft... zu ſuchen.
Hecuba, or. Heläbe, die zweite Gemahlin
des Königs Priamus von Zroja, ift nach Homer
die Tochter des phrugifchen Königs Dymas, nad)
Guripibes des Kiſſeus, nad andern des Flußgottes
Sangariog, Diuttermehrerer Söhne (nad) Homer 19)
und Töchter. SR Eritgeborener war Heltor. Bei
ihrer zweiten Schwangerſchaft träumte fie, ſie ge⸗
bäre eine Fackel, welche ganz Troja entzünde. u.
kos, ein älterer Sohn des Priamus, deutete den
Traum auf die Geburt eines Kindes, welches den
8 | Stlavin in die Hände der
Heäiger — Heddesdorf
Untergangvon Troja herbeiführen werbe. Siegebar
den Parid. Nah Zrojas Berkärun fam fie als
| riehen. Rach Euripi⸗
des (in der Tragödie, die ihren Namen trägt) er:
lebte fie noch die Opferung ihrer Tochter Polyreno
durd die Griehen und die Ermordung ihres Soh-
nes Polydoros durch den Thrazierlönig Bolgmektor,
wofür fie an dieſem ſchredliche Rache nabm, und
ftürzte fi) darauf, in eine Hündin verwandelt, ins
eer. Nach Doib endete fie als Hündin, von den
TIhraziern gelteinigt. Ein Borgebirge am Cherfones
jollte nad) ihr benannt fein.
Hecuba ift auch der Name des 108. Blanetoiben.
(S. unter ‚hloneten)
Hedberg (Frans Theodor), ſchwed. dramati:
fcher Dichter und Novellift, geb. 2. März 1828 in
Stodholm, widmete jih, nad einer vielbewegten
zuoend, fett 1854 ausſchließlich der Litteratur.
on feinen zahlreichen Schaufpielen, deren mehrere
aud auf Bühnen des Auslandes zur Aufführung
famen, find zu nennen: «Bröllopet p& Ulfäss»
(1865), «Blommor i drifbänk» (1862), «S& kallad
Ungdom» (1869), «Majorens dottrare (1871),
«Glanskis» (1878), «Sp en» (1882). Aud
als Bearbeiter ausländiicher Dramen ilt H. wirt:
fam geweſen. Zu mebrern neuern ſchwed.
(«Den Bergtagna», «Vikingarnes u. a.) lieferte
H. den Zert. Auch veröffentlichte er eine Samm:
lung lyriſcher Gedichte («Dikter, 2 Tle., Stodk.
1866). on jeinen-novelliftiihen Arbeiten find zu
erwähnen die unter dem Pſeudonym Palle Blod
berauögegebene «Fyra är via landsortsteatern»
(Stodh. 1857—58), worin er aus eigener Grfab-
rung da3 Leben ber herumzie n ufpieler:
truppen fchildert, und «Svart pä hvitt» (1876— 79).
m & 1862 erhielt 9. eine Anftellung am tönigl.
Lehrer der Dellamae:
tion, feit 1871 auch al3 Intendant; 1881—33
war er Direltor der gothenburger Bühne.
Sedda, der Name des 207. Afteroiben, |. unter
— im, Fleden in der preuß. Provin
eddernheim, Fleden in der preu 3
Heſſen⸗Naſſau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Land:
kreis Wiesbaden, vom Kreiſe getrennt rechts an der
Nidda gelegen, 7 km im NW. von Frankfurt a. M.
zählt (1880) 2642 E. (1303 —— 1251
Katholiken, 75 Juden, 13 Seltierer) und bat Ader:
und Gartenbau, einen Aupferhanmer, ein z
wert mit Kupferdrahtzieherei, Druckerſchwärze, Blei⸗
röhren und Weißwaren. Das Heidenfeld it ber
Reit einer Römeritadt (Novus vicus); in ber Nahe
wurde 1826 ein ithroßaltar ausgegraben, jest
im Mufeum zu Wiesbaden.
Hebbe&borf, Landgemeinde inder preuß. Rbein:
provinz, Negierungsbezirt Koblenz, Kreis Neu:
wied, links an der Wied, 2 km norböftlich von Neu:
wied, Sik des Landratsamts für den Kreis, zählt
(1880) 3815 meift prot. €., Vabrilgtion Den
Schwemmſteinen und eine Kallbrennerei. Auf dem
dazugehörigen Eiſenhuttenwerk Naflelftein wurde
1824 zuerſt in der Aheinprovinz der
nach engl. Mufter eingerichtet.
.heater als Dramaturg und
Verzeichnis
der
Abbildungen und Karten
zum achten Bande.
A. Tafeln und Karten:
Geite
Giftpflanzen .. 34
Siftpflanzen. I. -» > 2 2 2.2. nee 86
Slas. I. (Babrilation). - 2 2 0 vr rn 2.78
Glas. TI. (Nunfterzeumifle.) - - > > 20 rn 83
Gletſcher und Eisbergie.. 2 0. 202.0. 10%
Soldgewinnumd. > 2 200 en . . 185
Soldfchmiedeluft. - > >: 20 . 1720
Oraninen. . . - nn 273
Griechenland, das alte, (Karte) > 2 2 2 ne 362
Griedenland. (Karte). nn 365
Großbritannien und Irland. (Karte) . . 446
Halbaffen. -. . . ren 720
Hamburg und Umgegend. (Karte). - >» 2 2 000 n. 148
Handfeuerwaften. I. 2 20 0 re 798
Handfenerwaffen. II. . . 802
Handflügler. . > 2 2 807
Hannover, Schleswig-Holflein Cpreuß. Provinzen) ı und Rordweſideuiſche
Staaten. (Karte). 2 2... 822
Sehbeapparae. > > 2 2 2 nen . .. 997
B. Abbildungen im Gerte:
Gewölbe. (7 Figuem) - > > 2 2 ne 6
Gibraltar; Topographiſche Lagie.. 21
Gips. (2 FigurenJJ. . 60
Glaegow, Topographiſche Lagee.. 87
Verzeichnis der Abbildungen und Karten zum achten Bande,
Seite
Gleichgewicht. (A Figuren.) . 0. 10%
Slied. (3 Figuren) . . - . 106. 107
Glockenſchlag. (2 Figuren.) . 115
Ooniometer. (2 Figuren.) . 0 0..19%
Söpel. (4 Figuren.) . . 195. 196
Sramineen. (2 Figuren.) . 00. 274
Graphiſche Darftellungen. (3 Figuren) 299. 300
Graupenmühlen. (2 Figuren.) . 312
Greifzirkel. (2 Figuren.) 335
Grenzen ber Hörbarkfeit. (2 Figuren.) 342
Grotestzeihnung. (2 Yiguren.) . . . 544
Grundbau. (20 Figuren.) 555—558
Guillodjieren. (2 Figuren.) . ... . 606
Gummiwarenfabrilation. (9 Figuren.) . 621. 622. 623
Gürtel. (3 Figuren.) . .. 635
Gyralbewegung.. 668
Gyrotrop. (4 Figuren) . 2.669
Haare. (2 Figuren.) . . 674. 675
Hahn. (10 Figuren.) . . . 706. 707
Halifar, Topographifche Lage. 727
Hammer. (5 Figuren.) en . . 761
Handfeuerwaffen. (29 Figuren) - > 2 2 8793-805
Hängewerk. (4 Figuren.) . . . 816. 817
Hannover, Topographiſche Lage. . 20.827
Harmonifa. (2 Figuren). . 850. 851
Harniſch.. 855
Harpume. 861
Haut. - . 916
Havana, Topogrophiſche Sage. 924
Havre, Topographifche Lage. 927
Heber. (2 Figuren.) 943
Drud von F. A. Brodgaus in Leipzig.