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lEurucll Hniucrsitii Hibrari)
Jtbara. ÜS’rui Qnrk
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HENRY W. SAGE
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ÄH* <
* 7-1 ■
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Tao öft(id)? $eutfd)b3fjmen.
v\£L.
i\ . \ j ; £ : v \
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0 So33S0
,,©twl[d)e Solttfuitbt aus beut flftli^cn
©öljmen" erfdjeint jäljrlid) in 4 heften. 9Jad)«
brutf ober Itbcrfefyuug bcrfelbcu ift oljuc 3“*
ftinuming bc* $trrauägcber0 nic^t geftattet.
©elbfttoerlag.
©eranttoortlidjer Sdjriftleiter unb Herausgeber Dr. tf&UQrb tißtifltr
in ©raunau, ©öfjnten.
7>xnd bei ß. ©firmer, ©uc^brucfer in ®lafr.
/ ' / 1 ;
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Siartt uiib Sd)loB Sd)ucj Omi bei Sttbfeile. 'J(od) einem Aquarell doii Stöbet.
Die Jlwltjung Des Xönifigröfcr „XHisnmtfs“
naid Sdjuri.
9iadt einem SJortrage uon ^gnoj $ioffmann in Sdjurj.
)efanntlidj bemiitjen ftef) bte berufenen Vertreter ber beutfefjen Sc-
uöttevung Oftbötjmeti« feit ^afyreu um bie (Errichtung eines
beutfdjeu fi-reisgeridjtes.
'Jiidjt unzeitgemäß biirfte cS batum fein, barauf ginjumeifen, bajj
e« nur ber $urrf)füt)rung einer ffintfdjliegnng bcS großen SSoltSfaiferS
beburft hätte, um bereits uor 120 hagren bem fiönigitiijofcr SBejirfe eine
ben jefcigen RreiSbegörben »ermanbte Oberbegörbe ju ftdjern.
2)?aria Sgerefta mar befanntlid) für bie Hebung beS «cgul* unb
©ericfjtSrocfenS gleich tätig. Sie führte eine tmflfommene Umgeftaltung
ber Sßerfajf nngsoeriiältniffe herbei, glieberte bie alte böfjmifdjc Statthalterei
langer, TcutfAt #olf*funbr a. b. 0. 8.
VII. »b., 1. $eft.
3
!•
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in jrnei gefolgerte SHe^örben : in ba« Snnbrccht für ba« @erid)tSBerfahren
nnb in bic Bfepräfentation für bie politifdjeu nnb ginangangelegeuheiten.
Die Biepräfcutation für politifdjc Angelegenheiten erhielt ben Biamcn
SanbcSgubernium; ihm unterftanben bie ftreisäntter, bereu gaßl BJlaria
Ihercfm im Qaßre 1751 mit 16 feftfegte. Die Seiler biefer Ämter
bic SrciShauptleute — mnrbeit taiferlirfje ‘.Beamte.
Qofef II. fegte biefe ‘Reformen in auSgebehntem Bliaße fort. Die
0)erid)tspflegc nnb SBertonltung in Stählen nnb auf Sanbgütcrn (Dominien)
mürbe oerbeffert, in fönigl. Stabten mürben geprüfte faiferlidje 'Jiagiftrate
eingefegt, bei ben fßatrimonialämtern, ben gerben obrigfeitlicßer SiBfür
gegen bie Untertanen, burfte bieWerirfjtäbnrfcit fortan nur imn „Quftijiären“,
mclchc bie Biid)tcramtSprüfiiug beim tfSrager Appcüationäamte abgelegt
hatten, auägeiibt merbeit.
Die „Sreisämtcr“ erlangten unter Qofef II. eine größere ®r=
meitcrung ihrer SSefugniffe, maren ben ftäbtifchen unb obrigfcitlic^en
Ämtern iibergeorbnet nnb übten auf aüe Skrhältniffe bce öffentlichen
Sebcn« ein meitgehenbe« üiecht her Äufficht an«, meldje« namentlich ba«
SBerljältni« ber Untertanen ihren Obrigfeitcn gegenüber günftiger geftaltete.
©äljrenb ber Xhcrcfianifc^en (Reformen mürben au« nerfdjiebcnen
©rünbeit mit Vorliebe ber StaatSgüterabminiftration- uutcrftchcnbe
Schlöffer unb ®üter als Sig ber faiferlidj geroorbeneti &rei«ämter au«--
erfchen.
Auch im ftöniggräger Streife mar bic« ber ftaB, ba menige Qaßre
nndj Übergang ber ehemaligen Qefuitenherrfchaft Sdjurj in ba« Staats»
cigentnnt Erhebungen eingeleitctct roitrben, mefdje bic Verlegung be« ba=
mal« in ^mriiniorocs nntergebrachten Höniggräger MreiSaintc« ') in ba«
Schloß ber f. f. Stubicnfonbsherrfdjaft Schürf bejmeeften.
SDiöglidjerrocife hat ber Umftanb, baß Anton Ebler non Biaab, t. f.
|>ofrat — mie auf feinem im Sdjurger Sdjloffe nodj häugenbeu SBilbe
ju lefeit ift — , auf ber £>errfd)aft non Sdjurj mit 1. Jänner 1776 ben
erften 4’erfud) gemacht hat, bie 2eibeigenjd)aft unb Biobott aufjuheben,
bie BKcicrböfe ju jerftiicfeln, mitbemirft, baß man biefen Ort auch jnm
Sigc ber ÜbcrmachungSbehörbe machen moflte.
Qm Qnßre 1778 hat Qofef II. bie ©egenb felbft bereift unb am
18. Auguft b. Q. im Sdjurjer Sdjloffe übernachtet. Biad)bem in ben
Qahren 1779 unb 1780 fichergefteUt morbett mar, baß ber Überfteblung
be« ftöuiggräger fireiSamtc« nach Scßurä „feine iöebenfen entgegenftehen",
. . . „baß im Sdptrjcr Schlöffe hinlänglidj Biaunt fomohl für bie SBohnung
') Qit feinem Egiftorifc^eu Dtomane „Die Bampelbrüber" lagt 66. Steiei,
ba« Sbniggtäper Jheiäamt fei gut 3*9 be* Umbaue« ber Stabt Äbniggräg in eine
fjeftung im (lobte 1778 nach $>or jinierae« fiberfiebelt morben unb bott bi« 1792
oerblieben.
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bes fpetnt SreishauptntanncS imb bes SreiSamtSpcrfonaleS als jur
fixeren Unterbringung ber Sreisfaffe bann ber SreiSamtsfanjIcp mtb
berfelbcn VIrcf)iuS »orfjanbcn fcl)", . . . baß bie Soften ber notwenbigen
Saunnberungen nur 1449 fl. 10 fr. betragen würben, tarn bent ©kt*
fdjaftSamte ©djitrj ant 25. 3uli 1781 uactjfteljcuber ©rlajj ber ©eneral*
©üter=Direftion in ©ien ju:
,,43oit 3f)ro Sat)f?cr Söniglidjen ?(poftol.*SD?at)ft. UitfersSKIcrgnnbigften
£>errtt @räl Direftion ber ©ammenttidjeu S. S. Samcral uitb anberer
fperrfefjaften in bem Königreich flötjeim bent ©irtfdjaftsamtc ©djurj
anjujügcn:
ffis fjaben©eiue SW atjeftät mit'Äücr^ödjftev SRcfolution ddo. 26"n3mtius
a. c. beit unterm' 5!'” biefcs nämlichen SÜfonatS gemalten Äutrag bes
f. 9Jö^eimifrf)cn BanbeSguberttii jttr Kenntnis genommen mtb [enterest mit
bem Auftrag oerftänbigt, wegen £>erftel(ung bes nötigen mtb ooKftänbigeu
Unterfommens bie balbigc gürfeijr ju treffen, uitb ohngefäumt anfjeto
anjujeigcu, wie halb bie ootlfommene 3nftanbbringung biefer Ouartieren
angchofft werben fattn, um oon hieraus bas weitere oeranlaffen ju fönnett."
Da bas ©dptrjer Ämt in feinem biesbejüglidjen Skridpe oont
2. Äuguft 1781 and) bie Söefdjaffung beS notwenbigen StufioanbeS für
bie oorjunebnteuben Qnftanbfefcungen beantragte mtb bie ©ntfcfjcibung
hierüber wegen Äbwefenfjeit beS §ofrateö iKaab oon ber ®eneral»Direftioit
fid| üerjögerte, war Sfreishauptmann .'panifdj über biefe oenncinte Un*
tätigfeit bes ©churjer ÄinteS äußerft ungehalten unb oerlangte mit St*
laß oom 1. Oftober 1781 über mehrere ben Umbau uitb bie ilbcrfieblung
betreffeitbe Anfragen fofortjge perföulidje Serkhterftattung. Diefe hatte
jcboch nur ben Srfolg, baß beut ©djurjer ©irtfdjaftSamte am 15. 97o-
oember 1781 feiten« ber ffiieiter ®eueral=Direttion bie ißerftänbigung ju*
fam: . . . „(SS haben ©c. üflat). mit Älterhöchftcr .fpojrefolution ddo.
8"” Slooembris 1781 ben ©ntfdjluß mkberholet; ba es, um baS fettig*
größer SreiSamt oon fwrliniowes nach ©dpir(j ju überfeßen, auf eine
beträchtliche ^Reparation bes SdjloffeS anfömntt, fo ift es atlerbingS Älter*
höchften Orts für nötßig erachtet worben, nicht nur allein einen OrbnungS*
mäßigen Überfchlag barüber ju erhalten, womit bas föitiggräßer SreiSantt
oon fioräinioroes nach ©cßurß oerleget würbe, oollfommcn allergnäbigft
5U begitehmigen geruhet.
©eiche fo gefchiipftc aHerljöchfte ©djlußfafimtq bem ffl. Ämte jn
beßen ©ißenfefjaft eröfnet wirb, mit bem 3uf«S)c jeboch, baß biefe Irans*
ferirung ben bortigen iRenten gar feine Unföften oerurfache, wohl aber
oon bem SB. Ämte alle fonft thmtliche Äffiften,; in SfoUjiehung bes aller*
höchften S8efef)lS moglirfjftermaßen geleiftet werbe.
©ien, ben 7 SS Julius 1781.
o. SHaab.“
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t
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$>iefe fntfedidje Verfügung ift leiber tttrfjl in bie Int umgefept
worben. SBcldje« bie ©rünbc I)icfür waren, ift an« ben oorhaubencu
Schriften nirfjt erfic^tlid^, bocf) biirfte man nidjt fe^Igefjen, wenn man an»
nimmt, baß ber 3c'l9e'^ unb bie oon bem für ba« atolfswohl raftlos
tätigen 'Dionnrrfjeit eingeieiteten Reformen ben berüchtigten Amt«fd|immel
überholt haben unb fo bie ganje Angelegenheit oom .^orijonte oerbrängten.
Anfang« fd)eint ba« iföniggräßer firei«amt feibft ein lebhafte«
Qntereffe an ber angeorbneten IXbcrflcblnug gehabt jtt haben, ba ber
„SRörn. fapfl. fönigl. SRapeft. uerorbneter fönigl. .fjiauptmann bc« Stönig»
gräger SJreife«=Antl)eil Anton o. ftauifd) unbt ©reiffentbal" mit ©rlaß
oom 2G. 3>uli 1781 ba« Sdjurjer Sirtfdjaft«amt oon ber tlberficblung
„mit bem Aufträge oerftänbigt, wegen .fjerfteHuug be« nötigen unb ooll»
ftänbigen Untertommen« bie balbige Siirfetjr ju treffen unb obngefäumt
nnbero onjujcigcn, wie balb bie oollfommene 3uftaubbringnng biefer
Cuartiereit angebofft werben tann, um oon hier an« ba« weitere oer»
anlaffett }u tönnen.“
$n ben bi«berigen {Beifungen war jeboeb unerwähnt geblieben, wo*
her bie SDiittel jur Abaptiernng bc« Sdjurjer Sdjloffe« befeßafft werben
fotlen, auf welchen Umftanb ba« Sdjurjer SBJirtfchaftöamt in feinem !fle*
richte oom 2. Anguft 1781 befonber« aufmerffam macht.
4trei«bauptmann oon .fjanifcf) febeint e« mit ber Überfiebluug febr
eilig gehabt ju hoben, ba er in einer fdjarf gehaltenen ^iufchrift oom
1. Oftober 1781 wegen ber Untätigfeit fehl' ungehalten ift unb auf
mehrere ben Umbau be« Schlöffe« unb bie Übcrfieblung bejug habenbe
Anfragen fofortige perfönliche Serichtcrftattnng oerlangt.
■Ciefe hotte jeboch nur ben ffirfolg, baß bem Schürfer Amte am
15. Dioocntber 1781 feiten« ber Wiener @üter=®ireftion ber ffirlafj jufarn:
„ffis hoben Se. Diap. mit Atterhöcpfter $ofrefo(ution ddo. 8*2 iRooentbri«
1781 ben ©Htfcpluß wieberpolet; ba c«, um ba« Jiöniggräßer $rei«amt
oon $oHnioroe« nach Schurj ju überfeßeu, auf eine beträchtliche 3fe>
paration be« Schlofft« anfömmt, fo ift c« aderbing« Allcrhöchften Ort«
für notwenbig erachtet worben, nicht nur allein einen Drbnung«mäfjigeu
Überfchlog barüber ju erhalten, fonbern auch °on bem aitjuhoffenbcit
3inß oerfichert ju fepn, um au« Iepterem ju beurtheilen, in wie weit bie
SReutcn für bie beftreittenbe SReparatioit« = Unfilften entfehäbigt werben
würben?"
daraufhin würbe oom Schürfer Wirtfdjaft«amte unter iDiitwirtung
be« $rei«hauptmamte«, be« ffufufer Saumeiftcr« 'Diäte« unb ber be»
teiligten .£>anbwcrfer ber ffoftcnübcrfdilag jufammengcfteHt, welcher für
neue Senfter, Öfen, Oecfenwölbungen unb anbere SReparaturen im Scfjloffe
unb bie .fperridjtuug oon Wohnungen für bie bibpCr im Schlöffe unter«
gebrachten öeamten unb jwei ©eiftlichen außerhalb be« Scßloffe« ben
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Setrag öou 3682 fl. 39 tr. anfpridjt. Tic (Srfjöijuiig bicfcr Saufoften
gegenüber ben burcp bie früheren ffirhebungen ermittelten würbe bamit
begrünbet, bah burd) ben begonnenen San bcr geftung SIcS (gofefftabt)
ber SteiS ber Saumaterialen gcftiegen fei. 3ur Tecfuttg ber Abopticrungs.
auslagen joHten bie ffiingänge für bie ben Untertanen »crfnufteit Sc-
häube ber aufgelaffenen ÜJfeierfiöfc oerwenbet werben.
Son ben ©chlohräumlicfjfeiten füllte ber ffreisfjniiptmmin 8 gimmer
unb gubeljör (Jfeller, Soben m.), ber 1. Abjnnft 3, bcr 2. SreiSabjunft
ebenfalls 3, ber ©cfrctar 3 unb ber ffreisfommiffär 1 gimmer juge-
miefett erhalten; nebftbem War (aus bem ehemaligen SJefcftorium) eine
gro|e Jfanjlei nnb ein ßimmer für ben IßrotofoHiftcn uorgefclien. Ter
Jfaffier unb ber Sontrolor foHtcn im ©tabtel ©cf)ur$ wohnen.
Ter 3inS für je ein 3innn« war mit 6 f(., für bas ganje Schloff
mit 120 fl. Beranfthlagt worben. Ter einbegleitenbe Sericht beS ©djurser
©irtfdjaftSamteS nom 26. Tejcmbcr 1781 finbet bie Aitfä&c bes fioftew
i'ornnfthlageS in jeher .jpiitficht gerechtfertigt unb tritt für eine balbige
®ntfcfjeibung in ber Angelegenheit ein.
3Wit biefem ©cfjurjer Aftcnmateriale hotte bas ffiöniggräher Sfrei«=
amt einen eigenen Sericfjt an ba$ LanbeSgnbernium geleitet, welcher bie
frühere, für ©churj befnnbete Sorliebe oermiffen läßt unb bemüht ift,
als ben „ABerhöchftcn Tienft" erfchwerenbe Umftäube bcfonberS herbor-
jufjeben: „bah in* Orte feine Soft ift, woburä) bie örpebitiou unb
praefante (preffante) Unterfuchungen oerjögert werben, jumal (nach ber
3erftiicfelung ber ÜReierhofSgriinbe, bejw. Scrpachttmg bcrfelben) in
Schur j feine S^rbe ftrtb (in fiöniginl)of bamals nur jwei), bie Seamten
wegen beS geringen Sehaltes feine eigenen Sferbe halten fönnen, . . . bag
bie Tominien 8 bis 12 'JWeilen entfernt finb, ... bah nach ©cfjurj
ein fchlechter Zutritt fetje, inbem ber bieSfeitS Schurj liegenbe Serg (bei
©tangenborf) aufwärts ohne Sorfpann nicht ju erfteigeu, fowic abwärts
befonberS jur SBinterSjeit faum ohne fiebenSgefahr ju paffieren ift,
. . . bah in ©ehutj fein Arreft fei, es au Sriimtquartieren mangle, nnt
auch ben SreiSchprurguS h*er unterbringen ju fönnen, ... bah uot
gertigftellung ber geftung ^3Icä bei Ausbruch eines Krieges baS Anhio
noch 001 Armierung ber Dicbouten junt Abjiehen bereit fein miiffe. Auch
märe bas ffireisamtsperfonalc in ©djurj mancherlei Ungemach auSgcfefct,
weil biefes eigentlich nur ein Torf fei, bie notmenbigen Lebensmittel unb
$oIj fehlen, bie ©ohnungen ber im Sdjloffe mohneuben Parteien nicht
fepariert feien" u. f. w.
Tiefe abfällige Äufjerung hat in ©ien wohl Sebenfen erregt, wie
es auch üerftimmt hat, bah bie §>erftellung beS ©cfjloffes einen fo hohfn
Setrag erforbere.
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I'em Scburger Amte würben bnrmn mit Erlaft «om 31. Qäitner
1782 neue Erhebungen aufgetragen uttb Aufflärtmg über beit geringen
3in« foroie beit Umftnnb «erlangt, baj) man beit Erlös für bie aufge*
laffenen £OicierbofSgebäube jur 'Decfung ber Scblofjabapticnmgsfofteu
«erwertben wolle, mäfjrenb biefe Einnahmen juiu Vaue ber notwenbigen
Schulen «orgefebeit waren.
3n bem nun folgcnben Erläuterungsberichte be« Scburjer SSMrt*
fcbaftSamte« «am 8. April 1782 wirb auSgcfübrt, baf) ba« ,<t reisamt al«
faiferlic^e« Amt in einem faiferlidjen Schlöffe ein billigere« Hnterfommen
erhoffe unb ber einbefnnnte 3«»® and) bem ©efjaltc ber SBeamten ange
meffen fei. (für bie aitfgelaffenen '■JJicicrtjuf^gcbänbe foDen 8000 fl. ein«
geben, b*eoon 2345 fl. für Schulbauten «erwenbet werben unb ber
Überfchufj für ba« Srfjlofj »erbleibeit. $>ic frcisämtlidjeu Eiuweubnngen
werben jum Seile entfräftet nnb bebentet, baß le(jtcres felbft bie Über»
fteblung und) Sdjurj gewünftbt h«be.
$a« S!anbe«gubernium batte mit Erlaß «om 10. fDiärj 1782 aber»
mal« auSgefprocben, bafj ba« H reisamt itadj Scbnrj «erlegt werben ntüffc-
Wittlerweile war im Seburjer fDteierbofe für bie geit be« ‘piefer
ffeftung«baue« eine $)i«ifion ooin f. f. ffubrwerfe eiuguartiert nnb bie
©fbule in ba« Sdjlofi «erlegt worben; wegen Unterbringung biefer in
anbere iRäumlidjfeiten crwmbfen neue Schreibereien, Erhebungen, Ver
battblungen u. j. w., fo baß auch ba« 3abr 1782 feine Entweihung
brachte. 5cber 1783 würbe über Auftrag ber ®üter<X)ireftion Bon bem
Xwmainemöaubireftor Abböe ©ruber eine neue Roftenjufammcnfteflung
«erfaßt, jufolge welcher bie notweitbigeu Um* unb 3«bautcn für Schule,
Sebrcr, ©ciftlicße unb ÜRilitär einen öetrag «oit 10345 fl. 53 fr.
erforberten.
ffiätjrenb ber gebulbige Amt«fd)immel, mit neuen Aufträgen, Unter*
fuebungen uub Vcricbterftattnngcn beloben, im gewohnten ®Icife weiter
trabte, hatten ^ofefs Dteformbeftrebungcn bereit« gewaltige Änberuugen
in ber politifebeu Verwaltung wie im richterlichen Verfahren jur golge
gehabt.
3ur projezierten ftbcrfieblung be« Slöniggräger ftreisamte« fam
e« nicht. £>a« Stburjer Sdjlofe mufjte aber trogbem mit einem be»
beutenben Softenaufwanbe abaptiert werben, um ba« «erntehrte ifkrfonal
be« ^atrimonialamte« aufnehmen ju fönnen.
AI« nach ber ®ntfcf|liefjung «om 14. 3«ni 1849 bie @ericht«pflege
erfter Qnftanj ben ueuerriebteten VejirfSgerid)ten überwiefen würbe, «er»
febwanbett bie fßatrimonialgeridbte unb am 1. Juli 1850 begannen bie
neuregulierten ©cricßtsftcllen ihre lätigfeit. Sdjurj war »on ber Vilb*
fläeße einer gerichtlichen unb abminiftratiuen Organifation «erfchwunbeit
unb blieb e« bi« in bie neuefte 3eit.
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Sann bie beljanbelte ttberficblung beS stöniggräber ÄreiSamtcS
iiat^ Schur,; and) nur als eine Cpifobc au« ber »feit bcr Xfjcrcfian ijcfieii
uttb ^ofefinifdfen A*erwnltiingärcformcn bcjeid)net werben, fo wirb fidf bodj
manchem, ber ben heutigen SJorgängen in Wemciubc unb Akjirf Qntcreffe
entgegeubringt, bie Jrage aufbrängeit: was wohl and Sdjurj bei ASer-
wirflidjnng ber augeorbnetcu Verlegung geworben wäre, weldje folgen
biefe für bie Umgebung unb ben 5Be;irf gehabt hätte?
Ohne Zweifel bürftc beute Schur; bcr SDlittetyuinft, bejw. Almtsort
beS iüejirfeS fein; es hätte bas bamals auf faft gleicher V)ö()c ftebenbe
Sönigiitbof halb überflügelt. “Die »on 3ofefiuifrf>em Weifte befeelten ba-
maligen Staatsbeamten bilbeten eine fefte Stii(jc eines beutfrfjeu Öfter-
reich. 3hte ÄmtSwirffamfeit, ihr gefcllfdjaftlidjcr A<erfehr wäre auf bie
Entwicflung nuferes ASoltStumS, auf bie Entfaltung beutfdjen WeifteS
lebenS nicht ohne Einflug gewefen. Sie jelbft wären bcr (Sefaljr ent
rönnen, im auberS fpradjlidjett HmtSorte ben Slufcfjlufj an ihre Adolfs-
angehörigen }ti verlieren.
Schur} fönute heute eine beutfdje Afcjirtsftabt in einem tuibcbrohten
beutfdieu Söejirfe fein! ABaS wäre baS für ein ungeheuerer (gewinn für
bas beutfdje SColfStum biefeS (Gebietes, in welchem firf) bcr AHangel einer
beutfehen Stabt als 3entrnlftätte fo fdjwer fühlbar macht!
Uns öllejlf Brnunouer Stnütduid.
gortfefjung oon Seile 176, VI. Sb.
1436 221)) Quarta feria pojl 3nuocaD't- pag. so. l.
28' ®tbct- l'Dliltiooeb, 28. gebet.)
Hacjfo, Sogt.
HIid)el Jlnöris, Siirgermeifter.
(Sd)bppen) cum ccteriB toic bei 9lr. 225, beste. 227.
•
gnbalt: Hicolaus Sdjottfelber lx>t Bor ums mil Webeifi Katf)eriita, feiner
grau, aufgelegt jtoei Sriefe, bet eine Bon SerjitbleS toegcn, roie ber Suter ber Slutter
aujgegeben bat, ber onbcrc be4 angenteffenen 8ngcfiillcg wegen, ba$ ba ftanb auf 5ornfcflen
4>of *), «nb bamit bat er ben ebgenannten $>of mil ffliilcn lein« SSeibrt ganj lebig unb
loSgelaffcn, (o bafi fic ben genannten pof Bon bc« ebgenannten Efatmus Hurguers
toegen nun unb bernaeb nitnmer loden anfpretben.
1136 230) 5c|-ta poft pasca. (Jreilag, 13. april.l pag. 80.1. r.
1 ' 'Ilnl 2kta 3°l?annis €3inler.
Hacjfo, Sogt.
Hidos Sogener, Siirgermeifter.5)
©efioorne Sibeppen be« goriä wie bei für. 225 mit ffletbiel ber Siirgermeifter.
*
Inhalt: Johannes bjofman unb Katl)erma, feine eitel, grau, teftieren
gegenfbitig.
[1436 231) Jinnum ut fupra. pag. so. r.
1 3. tlpril.] .
Hacjfo, Sogt.
[Hiclos Sogener, Sürgetmciiier.]
(Stb tippen) cum cetariii ut supra toie bei Sr. 225, bej». 230.
*
*) Sgl. 9h. 258. — >) 2lm Sanbe befinbet fid) ju biefer eintragnng bie Se<
merfung: „Circa Hiclos Sogener inceptum“ = um bie geil Bon 9iiclob Sogener
begonnen, b. b- natbbent 9!iclos Sogener bab Sürgcrmeifteramt angetreten bau*-
10
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gnbalt: grau Efanmts (Seieriti mit ZZicIos (Bevor, ihrem Seltne, haben
oerpfcinfcct Mn ©arten, Mt Mt gelegen ijt jtoiicben MS £)errtt Ärautgarlen unb ZZatoers
©arten, für bie ehrbar grauen, bie ZZeiniqtfchin, Min ebrbarn ')J(anne ZZidos Sogeiter,
unterm SBürgenneifter ju ber geit, für eine Siirgicbatt alio uon be3 ©arten« »egen,
Mn et ihr hat abgetaufl.
DIBredjtin.
Eltern bat betannt bie ülbredjtiu mit ihren Jbdjletn, bah fit Mm ebrbarn Kanne
peter greisbier pertauft hat ba« $au« in ber ÜSeibgaffcn gelegen, gegenüber Cjd'inteieit.
glem hat betannt Bonus Sarolt, unter Kitbürger, bah er auf fein Stau«, am
MieMrtor gelegen,' 3 Set; ixt ©r. Hngefällrt, bie ba angebiären Mm frommen Sinb Dorothea,
petir rüertters Jothler, Mm ©olt WnaM. Da« hat ihm jugeftanMn Dorothea, bt«
ftinbe« Kutter unb ZZicIos ZDerncr, fein SJetter uub 'üonnunb.
H30 232) Proytma quarta feria ante Ccturenctt. Pag. si.i.
8. äuguft. iKittmoch, 8. Jluguit.)
Durchftrithen.
Hacjfo, Sogt.
fjanmts Köpfer, Sürgermeifter.
©eftootite Scbeppen be« gort« wie bei 51r. 225 mit ÜBecbiel ber Sürgermeifter.
*
gnhall: S)ap bor un« betannt hat ber 'J)al, ber bot un« gefeffen bat in Mm
XXXII. gab re Mr ©eburt (fbrifti nach 14 iftunMrt galten, ba« finb mit Mamcn
Bannus ©paeä, fjatmus Schultis, Ejanims Ifatofe, Bjaimus Zlbilbeit, Ifauuus
Stteybe, peter ZZatner, ZZicIos ZTIoIner, peter Bcybenreich, »ic bah fie unterm
gnäbigen fterrn £)■ £)ermatt, SIbt ju Mn ©ejeiten, ju einer ßhrtmg gegeben haben 0 >/i
Schot} unb 1 0 ®r„ bie ba finb bc« frommen fiinbe« Katheriua Sartifch Seefett Jochtet.
Mm ©olt önaM. Mach folchem Setenntni« pcrbürgctt mir oben genannte Schüppen. Mm
genannten JltnM bie ebgenannten (>*/, Schod mit 1 0 ®r. ju entrichten, trenn fie feinet be=
bürfen toirb, unb bitten alle unb iegliche unter nacblommeuMn Schöppen, ba ba« ©elb mit
Mal unfer Slteften geichehen, b. i. aufgenommen wotMn ifl, bah ftc eS triebet entrichten
mollen.
1436 2 33) 2In jtiitc I>Yontftt lag t>or (Salli.
9. Ottober. (Dienstag, 9. Clfober.) png. 81. 1. r.
ZZacsfo, Sogt.
3oft üjartung, Sürgermeifter.
(Schöppen) cum ceteris ut supra hei Mr. 225 mit fficchict Mr Sürgermeifter.
•
gnhalt: ZIZichel Zlnbris bat „geteibegit" (gerichtlich Perhanbelt unb eine Über;
eintunft getroffen) auf ba« (tau«, ba« ba gelegen ift in ber SBedengaffe jwifchcn 3°t'
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Schubert mit patrl iHtior, Pen pairi Stobinfols roegen, ber ihm febuldig ifl ge*
toejt 18 Schillinge ('Sr., 12 fetter Mir 1 Br., da bat er darauf gefegt 3‘/> Schilling. bie
er ju Sefdjofw unb 'Bache gegeben bat, baj) er ti mit Strebt belominen bat, und bat H per=
tauft dem ebrbam Manne Joft bfarojeman um 3 Schod und 6 Br. obengenannter 3abl.
Als SWürflernteiftcr cvfrfjcittett 1436 tierjeicfjuct:
iWtdjel Attbria (20. Jänner, 28. iyeber),
Dltclos iöogener (13. April),
fsaimub .Malier (8. Auguft),
$oft .pavtimg (9. Cf toben.
1437.
1437 334) 3« öie fancti 2llttl)0llii. <3)onner«lag, 17. Jänner.)
17. Sännet. _ . r
€f parte (Ljtru 3an- ' P*#- 81- r-
Xurcbftricben.
Jlacjfo, 9?ogt.
peter Efeybcnrich, SSürgcrmeiflct ibfeyberidi 237).
Beitoorne Sebeppben dis Jori«:
peter Sogler,
ZTIarcus Siegel,
Ifatmos COpicj,
cEjirnc Jan (Tlicfet £$iro Ja» 235, iliclas <£j. 237),
i)annos Hopfcbycs,
peter rtaroar,
tiauuos cEjaroberman ibjentcjel C. 236).
*
Jnbalt: Cjirue Jan, unter Gidgenoffe, wrmatbt Tliefelu und Barteln, feinen
rechten Ptxiöbnen, in all fein Wut jeglichem 1 6 Scboi ®r. und all feinen paubrat, Steider,
Scbtcert, 'Meiler, Büttel und 5ßanjcr.
Jtcm ITlatis (ßebawer bat gewübrleiftel ber Stadt 3tat mit all feinem Bute Por
aller Äniptacb« für ba« überlaiienc PSut Katberina 8artl)ufd> Beefen Xodjtcr, nam-
lieb für 6‘/t 3<b«f, die ba IHatis (ßebaroers grau mit ieinec Scbieefter Pon der Stadt
fHat empfangen haben.5)
■) Stianbbemerlung mit Porau«gebcnbeu Alorlen: „2lnno bomiui 1437" obcrbalb
ber betreffenden Spalte. — *) JSicfe oott einem fpSteren Schreibet de« (fahre« 1438
ftamincnde Aufzeichnung luutdc an biefer urfprilnglicb freigebliebenen Stelle nad)*
trdglicf) eingetragen.
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pag. 82. 1.
1*37 • 335) Hacjfo, Slogt.1)
[ 1 . . gönnet]. pcter fjeybenrid?, Siirgermeifter.
©eftoorne Scbcppbcn bo felbeft roie bei 31t. 234.
Inhalt: 3Bir betennen, Pap Pot uns gcloeft ifl Sacjfo, 'Sogt 5« ben ©ejeiten,
unp Kacje, feine Stieftochter, an einem Seil, phylipp Stempel unP feine 'Dlutter am
antern Stil unp haben fid) Perglicben, Pap fie an beiPen Seilen einanber nimmer mehr an»
rcPen (ollen um Pie „bvodie", Pie jtoifeben ihnen gemeft fein.2!
1437
|Por Pem
14.3unq.
2.36) Cr\’mDetüeI.3i
Hacjfo, ®ogt.
bfannofs (Ppicj, Sfürgetmciftct.
pag. 82. 1. r.
©eimotne Stbepphcn Po fei b e ft wie bei 31t. 234 mit SBeebiel Per 2>iitgermeiftet.
Inhalt: 3orge <£rymr>ea>el unb feine ehel. SrauKatljeriiia teftieren gegenfeilig.
1*37 2,37) 7ln fanö DefCJ obeilt. Freitag, l l. Juni.) pag. 82. r.
14 ^Ul" fjainnis dublier, *1
21ac$fo, 'liegt .
Hlarcus Siegel, SHiitgetmeifict.
©eiipotnc Stfeeppbin Po felbeft mic bei 31t. 234 mit UBednel per üiitgctmeiflet,
*
Inhalt: Sjannus ffubner unb Pie ebtbat Jrau Jluflenyn mit ihren flinPetn.
'deutete haben jufolge gaplung Perji<btet, Pen ebgenannten ffubuer Pon Pc3 trau« wegen,
jroirdjen fjartmau unb petcr fjeybenreidi gelegen, anjurcPen.
1437 238) 3n pigilia fancti öiti. (Sreilag, 14. Omni.)
14. 3uii- ,, ,, . _ „ . ,
ftatqenna (Eollygin. I pag. 82. r.
Sutcbfttitfren.
Hacäfo, Slogl.
JTlarcus Siegel, Sittgermeiflet.
©efrootne Schepphen Po felbeft wie bei 31t. 234, bepp. 237.
*
3 n b a 1 1 : Sic ebtbaten Ceute ITlatbiä (Erecjmec, peter £recjmer, Iticlas
Surgfiart, Kolbe Pon IDeyfcrfborff, Seyel bet 0lfleer unp iComyl Knottcl
') Hm SRanbc ober bet betteffenben öintraguug unb Spalte. — *) SPobl ein
mniibarttidjer Hubbtucf, mit „®türf)C“ jufainmenljlngeiib, »irlleitht „^erwürfniffe“'!1
— *) IKanbbemettung an bet Seite ju Scginn bet (Sinttaguug. — 4) 91aubbcmerfiing
oberhalb bet betteffenben Spalte. — *) (Sbciifo.
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laben gewäbtleiliel 6« KalK’tina (LoUvayn für 4 Setixl £>eller jjit rin iteinern Mtrui
w iefren unb fiir 30 oeelenmeffen ju hallen non De« Setieblnge« megen, btt 6g an fievnel
Cetlyaen geitbeben ift.
•437 2 39) 31, oigilia fancti Diti. ßreitag, 14. Jnni.)
14. Juni. c -,i oo .
qerrn 21pt.‘) pag. 8d. i.
Hacyfo, gioflt.
CTorcus Siegel, Hurgermciiter. -
Plcfrcetne Sebcyuben bo ielbeft ;u Üftaranaro wie bei für. 244, benu. 337.
*
Jitball: linier gnäbige Jvrrc, Der Ilbt, unb fjanuus 33reytl)ut, unter “Dlit
»'ebner. Unler gn. §crrc um frommer beute “Hille nullen gibt Sem cbgcnmuiteu Breyt,
liut 7 £ebod pellet um guten öcmacbeä nullen »on bcö Kuleb wegen, ba4 Jorgo ZTiolner
unb Kntliorina Ureytljucj ’loebter bmlerlaffen babcu, ba4 angefallen ift perrn JUdas
llloluern, ieinem recblen (fhebruber, nu-leber beu p. ijtbt beffen mächtig gemaebl bat, Damit
ju luu unb ju lafieu, unb bafi yreythnt nun unb bernaeb nimmcrnicbr barnai reben iotl.
VII« söürgcvmcifter werben 1437 genannt:
fJJetcr .petjbetueid) (17, Jänner),
.patmojs Cpicj (— ),
'-Wavcnä Siegel (14. $uni).
1438.
M38 240) proritna feria ferta ante 21gnetis circjinis.
i . Jänner. (Jreiiag, 17. Jänner.) png. 83. 1.
2lcta 2Inna3) tjcrojelerYiine.
llacjfo, 'Bogt.
lücolaus ZtToIucr. SHirgermeifler.
Qkiwotnc Stbebben bo felbigift:
petir 5foaeler i.ffogeler 21V),
Coroner Sneibir,
Ifannus 0picii.
Zlicolaus ffewjeler i beredet 241),
Johannes tfawite,
fiannos Kcyjir.
Zlicolaus (Bcbaioir.
■) iHnnbbeinctlung aber ber betreff cnbeii Spalte. — *) ,8W«ti4“ burcbl'tricbcn
unb baruuter „älmia" ge(c|jt.
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3nl>alt: grau Jlmta fynjelerynn* mit Icdjtct unb Söbnen baten bcrjidjlct
mit getarnter fcanb auf i^r täterlieb Ungeteilte, Da« £au«, Da« ba gelegen ift jiuiicten
lEjicue 3cnneti utib bfamtos eSrobifferu.
1438 241)Proyima feria fejta ante fejhim 2lgnetis »irgiuis.
1 7, Jänner. (ffteitag, 17. ffinnet.) pag. 83. i. r.
21cta ?lmia Scbirmaiiiiyn.
HaCifo, Sogt.
ZTicolaus ITiolner. gKitaetmeifler.
Ociroottif Stbeppen bo felbift tu ‘litnionaw wie bei 31t. 210.
t
3ttball: ftrau Slnna öeöir ITCaimynttc, mit ihren Sblmen imb Jixbtcin,
baten empfangen Da« Selb ihre« täterl. Slngeffilie« non beb (jrbeS megen, Da« bn gelegen
ift jtuifiben Cyroeits unb Jocob ITloluers (fiten, ba« Kloje ZTlecsuer bejaljll bat.
1438. 242) fllicftil 2Jnbris. p«g.83.r.,84,i.
llacsfo, 'Hont.
liatinus (Dpics, iBiitgcrmeifter.
fteirootne Sebeppin bo felbift tpie 6ei s31t. 240 mit ÜSteblei bet Siiraermeifter.
*
gnftalt; 2Tlid)il Zlnfeers unb feine Cberoirtin Kat^erina an einem Seil unb
Petir ZHolner, nicolaus Dipult. ZTiatern egnaeler, bie näcbtlen niteunbe be«=
felbigen obgefefttiebenen CTlidjil Zlnbris, Stieltinber am anbetn leile, uergliebcn lieb mit
btt.SBetingung, bafe er geben ioit feinen Sticfiinbern nämlitb Dorothea, Joflil, Ifamios,
Katberina jeglichem befonbem 24 Sebod Wr, ... auf all (ein gut, inöbefonberc ba«
erb«, ba« ba gelegen ift, 3 iHuten )u joittborff, jioifcben flaute Ciyinmennans (frbe
unt> (Sfltbeueis Site.
1438, 243) jjeta 2)Tict?H 21n&ris. p»g.84.i.
Sacjfo, äiogt.
Zlicfil fleiPiler, Sliirgermeifter.
(gejmorne Scbeppin bo felbift wie bei 31t. 240 mit ÜBeebfel bei SBiitgermeifter.
ft
3nf)alt: Itlidlil Zlnbris, unfet SJlilbiirger, unb Katberina, feine ebel- trau«.
ttau tefticcen gegenfeitig.
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,, 244) 2(nte qfcenfionis. iimmoocb. n. fuioi.i pag. bi. i. r.
31ctq grucfenflcqil oon cfroffers <£rbe pnft off 5as ift es fomen.
S'urebftritben.
nqqifo, 'llogt.
nicolau? fiotriler, SUirgermeifter.
© ei ico tue Scbeppcn ntie bct'Jir. 240. bentt. 243.
*
Jnball: pctor Uruefinflegil, der S-cbelj ju 5foitfborff, Curd; ©uttft untere«
gnädigen Steren fjerman, 9lbt, an einem Xcil und die irumme grau Jlgeneryitnc am
andern Jeil bat aui ftcb genommen ca« ©eib de« unmündigen ihre« Rinde« B Sdtod, 15
Steller für 1 ®r., auf feine Stabe und ©ut.
1438 245) Dot Prbant. (Samftag, 24. üliai.) pag. 84. r,
2i. mri. _
2Jctq Cfci'ivmic refignqcio.
Dutdtfttübcn.
nacjfo, SSogi.
llicolaus tjetojeler, tflürgermeifter.
©efmornc Stfreppin de« J o r i « ntie bei Dir. 2 10, kjitt. 213.
J n b a 1 1 : grau -£litabelt)1i Cseffynne teftiert ihrem tfbemirte niefil t&effeii,
wogegen et feiner gheiuirtin al« „T oncdttune'12! in Ifbrcn will über da« JugebadUc
geben Skief und Siegel.
H38 246) 21nte corporis Chrifti pro,rimq feriq qnqrtq.
1 f-SttnÜ (ülliltmoeb, 1 1 . Juni.) pag. 84. r., 85. 1.
21ctq fllgrifcfrir et uyoris.
Surtbflridten.
Hactfo, '-Sogt.
nicolaus fietusler, Siirgcrmeiflcr.
©eiwotne Scheucht bo felbitt ntie bei 9it. 840. beit». 243.
*
Jnball: ifannos ZTTarifdjir mit feiner ebcl. Stausfrau an einem Sei! und
nicolaus ifogeler mit dem Jungen, de« alten Seiler« Sohn, am andern Seile haben
mit 9tat und Stilfe guter Deute einen SBerglcicb gefchloffen um da« ©eld, und um Sille«,
da« dem obgenannten Jungen niefil sugeroendet morden tton dem alten Seiler und feinet
') SBerbeffert au« ®oroti)ea. — >) ®ürfte ein SBortbilbung Bon „bon" tuon,
tun fein uub etnta Schaffnerin bedeuten.
16
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Jjrau, ben ®ott ©nabe, (i Seboet, 1 4 Jieller für 1 ®r.. bie ibm ber obgenannte Fmiuius
jnaci(fd)ir eingelegt bat trat ber Stabt !Kat, be« ftch rticolaus ^fogeler mit ©ebeifi be«
jungen ibm ju gute „unter touuben"*) bat unb baiür ©ernähr geleiftcl bat mit bem
©arten, ber ba gelegen ift bei bem Spittelgarten an ber 5foitfbad>.
1438 247) 3n t>ie Procopii. ßreitag, 4. Juli.) pag. 85. 1.
4. Juli.
TJcta JlTertin Cinbintolbin.
Haqfo, Sogt.
IZlicolaus Ejerojler, tBiltgerroeifterl.2)
©eftoornc Seheppin be« 3ori« mie bei 9ir. 240, beim. 243.
•
3nbalt: Sie Äinbet ber ehemaligen Knappin 5leifd)irs, bem Sott ©nabe,
nämlich 2T!argarett)a, Sarbara, Johannes, mit ihren näehften Jteunben an einem
Seile unb ZTiertin tinbintolbyrnie mit ihren näehften Sreunben Cjaufitt unb forencj
finbmtolöe am anbern Seil unb l>at biefelbige obgenannten Sintern befahlt unb Slbferligung
getan um ba« Grbe ihre« txitcrlicben Ängetälle«, ba« ba gelegen ift jmifehen Jlnbirs
äeibitbjis Srbe angrenjenb.
1438. 248) 21da Sdjonepetir r>nb Panel Snciber
tmb Scfyregits etc. pag. 85. i. r.
Hac;tfo, älogt
Hicfil (Sebatoir, Siirgcrmeifter.
©eiroorne Seheppen be« 3ori« roie bei Dir. 240 mit SBccbfel bet Siirgermeifter.
•
Inhalt: Sfergleich unb Stu«fSbnung mit pilfe guter Veutc jmifehen Schoiicpctir
unb Pauel StteiSern unb Sefrregiln megen allen Serbaehte«, ben fie gegen einanbet in
Rmietracbt gehabt haben.
1438, 249) 2kta ZHatis (Broffir. pag 85. r.
Rqcjtfo uon Huftucf, Sfogt.
Johannes tjaroffe, Miirgermeiiter.
©eiworne Scbcppen:
Palypus Stempil (plvlip Stemplpl 255),
ZTiatis (Sroffir (efitojir 251),
hfaimos Sneibir,
‘) Softlr an forgen Cbemonimeu hat- — *) Offenbar au« Sletfehen ctfd)eiiit
hier ber ®ürgerineifter roeggelaffen, bod) läfet fieh "“4 her gleiehmäfjigen Sittion mit
ber borangehenbeu (äintraguug 9(r. 246 aimefjmen, baß Ctetujler auch ju biefer Seit
noeh ©ürgermeiftcr mar.
?anaer, iKutjilje tBolflfunbe a. t>. 6.
▼II. O., i. 6<ft
17
mid?il 2lnbris,
Xlicolems Utolner,
pctir Claris,
|ZHatis Dimittir, 250 u. ff.] l) (Dumttir 255).
*
Jnbalt: paucl Sfrufiucfil befannte, baf ITtatis «ßroffir bem obgenannten
Jfrujlucfel polltoinmene Abfertigung getan bat wegen all ibttn Kaufs. als roegen 2 SHuten
(«rrbeS, bie eine fHute, bie ba gelegen ift ju>if«ben (Bros tfannos uub peter tfeibinrcidis
örbe ju 5foitfborff. ;fmii«ben 27icfel Siicgijarfä unb «Bros Eorencj unb ibm ba« be»
jabll bat als Grbegclbe« ;Hcd)t tft.
TUS 2)ürgermei)ter crfdjeiucn 1438 eingetragen :
WicoIauS SKolncr (17. Jänner),
$>nnnu3 Cfticj (— ),
Sfidcl $en-j(er (— , 21. 9Kai, 24. 9Kai, 11. Juni, 4. Juli),
92icfcl (Mebnroir ( — ),
Johannes .panitje ( — ).
1439.
1439
1 1 . Jänner.
850) 21m tieften Sontage nod] trium Hegum.
(11. Jänner.) p»g. 85. r.
21cta Hicolai fjemjler.
Jlatcjfo, Bogt.
ZTTatis «ßroffir, SBürgermcifter.
Wefroorne Sibeppin roie bei 'Jtr. 249 emföliefilub ZTlatis Dimittir unb mit ffieebiel
ber Siirgermeifter.
Jnball: Iflicolaus £)erojler an einem Seil unb procop, Stiefel Ejartmans
Solin, mit (einer rc«ttcn (fbmuttcr am anbetnlcil bat betannl, bafi ber obgenanntciticolaus
Xfeipjcler ibnen genligenbe Abfertigung getan habe wegen beS ßrbeS, ba« ba gelegen ift ju
Sfoitfborff, jtoifdjen Stiefel üurgljartts unb STlidiil Slnbris ßrben gelegen.
■) Diefer (Sleftbroorene, TO a I i s ® imitier, gebbrt nacl) ben folgenben Bin-
tragungen offenbar gu bem neuen 2d)i'ppenitui)le unb mürbe bei biefer ffiintragung
mot|l nur aus Berfeben loeggelaffeu.
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1439
6. jfeber.
25!) prorima feria ferta poft purificacioui* tITarie.
(Freitag, 6. 3eber.) pag. N6. 1.
2lcta ilicolai öreittljutt.
Hatcjfo, 9Jogt.
JTlatis (Srojir, Stürgctmeifter.
Setmotne Steppen roie bet 31t. 249, be)». 250.
*
Jtnbatt: Pannus 23reitbutt ’) mit Barbara, feiner pauSjrau; btefe füll ihrem
'Dlanne, roenn et ftetben follle, eine „oebjart“2) tun übet Inffen tun, im übrigen teftieten
beite gegenfeitig.
*439 252) Prorima feria ferta poft Kefurrectionem bomiiii.
3- *pril- ((freilag, 3. HpriU pag. 86. 1. r.
21 da pauel Sneibir et ßamtos £opfdjitcj.
Hatcjfo, Sogt.
ZTCatis Diinittir, Siitgetmeiftet.
Sefiootne Sdjeppen cum ceteris raie bei 31t. 249 mil 'ItVecb'cl tet töürgermeifter.
*
Jlnbalt: pauel Sneibir unt Johannes Eopfcbitcj haben gegeben ITlatis
com «Staben Ämtern, nämlich Jjaunos unb Balten, 9 Wart . . . babei auch ibte näcbften
Sreunbe geroefl finb bjanmis Keifjtr unb COencjil Stumpe.
1439
3. Sprit.
853) profitna feria fejta poft refurrectiouem bomini
föreitag, 3. Sprit.) - pag. 86. r.
2Jcta petir Keidjmeti.
Hatcjfo, Sogt.
ZTlatis Dymittir, Söürgermeiftcr.
©efmorne Sdjeppen cum ceteris »ie bei 31t. 249, bej». 252.
Jnbnlt: Jtgneta Hiefei Eriflenyimc bat betannt bei ihren fraulichen jucblcn
be« Äauic«. ben fte mit ihrem ©bemanne, mit peter Heicbioeu, gemacht haben »egen bc«
(Satten«, gelegen ju «Eroefborff gegenüber bem Sirtenbau«, um 1 0 ■/, Scbixt 0r„ ju
14 Seltern’ füt 1 0 t.
l) „SRolnet“ mit uuleferlid) but«bftii«beuem Sornainen but«bftri«btu. — *) ttinc
©allfaljrt nad) Sachen. Sgl. 91t. 423.
19
!•
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i43n 254) prorima feria fcrta ante Peutbecoften.
3 ®al (ifreilag, 22. 2Hai.) pag. 86. r., 87. 1.
Ucta £jannos Sneibtr.
$urcbft ricfjcn.
HatCäfo, ®ogt.
Johannes Snei&ir, ©ürgermeifter.
öeiworne Schoppen lvie hei 9tr. 249 mit Bechfel ber ©ürgermeifter.
•
Jnliall: Johannes Sueiöir mit Dorothea, (einer cbel. pauSfrau, beimacht
ihr, toie es araütmiid) ift, ein Srittcil in all fein Wut unb habe, ausgenommen alle (eine
Sleiber unb hantifchs feinem Sobne fjaimos, mogegen fte atl ihr ©ul unb habe ihrem
Banne oermacht. ausgenommen 14 Bart hellet, baju alle ihre Kleiber unb „Sicco
tßebinöe", bamit ju tun na* ihrem freien Sillen.
1439
14. Sluguft.
255) 3« rigilia Jlfjumpcioms iHarie nirginis.
(3«itag, 14. Sluguft.) pag. 87. 1. r.
2lcta ßannos ^ritcje reftgnacto.
Hatcjfo, SJogt.
nicolaus ZTIolucr, ©Ürgermeifter.
©efmorite Schcpcn toie bei 'Jir. 249 mit SBedplel ber ©ürgermeifter.
Jnljalt: ifannos 5ritcje, unfer Bitbiirger, unb tubmilla , feine ßhefrau,
teftieren gegenfcitig, lehtere’iiber ilir „f rote lieh Dritleil in alle ir gutt".
1439
21. Sluguft.
256) Serta feria pojl 2lffumpcionem. iBreitag. 21. siuguft.)
2lcta JiufteniiYnne. P“g- 87. r. 88. l.
Hattjfo, Sogt.
Hicolaus ZTiolncr, ®iirgermeifter.1)
©eftoorne Schoppen toie bei Dir. 249, bejtp. 255.
Jnhalt: Hatfjerina Jlufleunyitne, untere OTitbürgerin, Dermatbte mit Billen
unb 'Billen ihrer ioebter ZTfargaretba unb Sorotfjca in ©efcScbtmS ber Seele Seligteil
®efferung ju mitten bem bimmliidjen dürften ju 2obe unb (ihren bem lieben Sancto fktro
unb ©aulo ber ©farrtirrbe ju ©raunau 5 Srborf Ör. auf bem ©arten jroiüben petir
>) Dfacf) Siicolau» unb oor ©totner ftelgt ber Jiame Johannes .fiaroff, moPon nur
ber ©ornamc geftridicn. 9lad)bcm aber Johannes .fiarnffe unter ben ©efebroorenen
ausbrüeflieb angeführt mirb, beftefit fein grocifel. baf) ber obige Stamc „hatoff" nur
aus ©erfetjen fteljcu geblieben ift.
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tjoibinreicb unb Ifamtos (ßalbener, bic ju beben, ju forbcm mit Seit! btt ebtbat
toeiie TOann (Sregorius Strato Jtirdjenoater, haben wirb, mit bet Scbingung, bafi fte
butcf) ben mebrgenannten ftirdjemxiter cl'tbarlid) b« Hattet toetben foll namentlich mit einer
„ füge onb mit einem XXX breiftgiflcn “ •) ibret Seele ju SErofte, baran et gemahnet io II
roetben non betn Starret. Ja« foll fiel« unb unoerbriicblicb gebalten toetben Bon ben
5 Sd)od, bie fie bet flitze Bermadjt bot.
1 1.39 257) Seyta feria poji Hatiuitatem bomini st ( JTtariae).
ll.Septbr. ßreitag, 1 1 . September.) png. 88. L
TIcta petri ^f6gelir.
Hatcjfo, Sogt.
tlicolaus ZtTolner, Sütgcrmeifter.
fflef loorne Schoppen be« 3oti« wie bei 91r. 249, bejto. 255.
•
Jfnbalt: petir Sfogelir mit 2lnna, ieiner ebel. fcauäftau, octmachen ftd) gegen:
(eilig out ben lobeltall all ibr @ut unb habe, „all geroonlid) ift".
1 439 258) Serta ante omnium Sanctorum. tSreitag, 3o.cttober.)
30. Citobet. -ii i r c er
Tlcta jornfejtmne. pag. 88. 1. r.
ZTiarcus Slegtl, Sogt.
Johannes Sneiöir, Sütgenneiftet.
©efroor Scbeppen bei 3otii.
nicolaus eßebauwr,
torencius Sneiöir,
3ofl fjartungl,
JTlidtil niercfel,
nicolaus Hloltter,
bjentej Cfdjatoöirman.
e
Stuffallenb erfebetnt bier bereit« bet neue Scbiippcnftubl fiit bie folgenbe Setiobc
1439/40. bei Belebern an bietet Stelle bet Sdjöppe Johannes Keifit (91t. 264) fehlt,
obgleich in bet ftolgejeit be« Jahre« 1439 bet alle Seböppenftubl nod) bei meiteten 6 9iat«=
■) Unter „füg t“ ift Sigilie, eine abeitblid)C ©ebetsübung filt Serftorbctte, roie
folcbc ©ebete auch nod) beule natbmittog« in Staunau abgebalten toetben, ju oerftchen.
— ©in foldje« Seelgeräte finbet fid) aud) bei St. 296, mo c« beißt, baß bem Setftotbetttn
jährlich „Silgen" befteQt toetben fallen „auf Jett, al« ©emoljnbeit ift“, unb eine
Seelenmeffe. 2t uf eine foldfe bcjicfjt fid) bic toeiteie ©eftimmung „mit einem
brei&igften“, toa« auf ben 30. Jag nad) bem ©egtäbnifje gemeint ift. — *) fjier oet-
mute ich na<b bet ganjen Saihlage eine Setioethfelung mit ‘Diarien« ©eburtstage,
ba ja fonft biefe Sitittagung auf ben 1. Jänner 1440 fallen müßte, mal fd|on bet
angeführten Qaljteäjobl toibetfprid)t.
21
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Übungen i'Jir. 259—2(13) fungiert. (Rach bet Schrift mar bet SImWKhrciber bei allen
betrefienben Eintragungen berielbe. Sieb« eben S. 1 7.
•
^ttball: £}aimos Jomfefte mil Chomil, (einem Sttibet. an einem Seil nnb
Katljeriiia jornfefiittue, (eine Schwägerin , am anbern Seil haben einen Sergleicb
gemacht um alle«, ba$ an Re nach natürlicher ßrfelgung ihre« ©ruber« pauel jomfeßen,
bem ©ott ©nabe, lommen ift.
1-139 259) Serta poft omnium Sanctorum. (Steitag, 6. SloDbr.i
2tcta Cjirne 3cnne- p«g. 88. r., 89. i.
Batcjfo, ©ogt.
nicolaus ITtoluer, ©ürgermeiiter.
Wefworne Scheppen be« ^\ori« mic bei (Rt. 249, bejro. 255.
•
Inhalt: nicolaus c£jir Jcttiie unb Dorothea, (eine Stau, un|er 'Mitbürger,
i teftieten gegenteilig.
H31I 260) Serta ante 2TTartini. (Sreitag, 6. (Robbt.) p»g. ho. l. r.
6. ?joobr. “ 2lfta 2rtid?i! merefil.
Hatcjfo, ©ogt.
Iticolaus ZTtolner, ©iirgenntiftet.
Wefworne ©cheppen be* 3ori« roie bei Sit. 249, bejw. 255.
•
Inhalt: ZTlidjil Hiercfil, unicr Mitbürger, unb Barbara, (eine ehel. Stau,
(edieren gegenteilig.
1439 261) Serta feria ante ZTTartini €piscopi. p»g. 89. r.
n. (Robbt. (greitag, 6. (Rouember.)
2lcta Corentc3 Cinöintolb.
Hatcjfo, Sogt.
nicolaus Hiolner, ©iirgermeifter.
©efworne ©cheppen be« Jlb1'* wie bei Sir. 249, bejw. 255.
*
.'Inhalt: Corcntcj Cin&iiitolb, uniet Mitbürger nnb Barbara, (eine pauSfrau,
teftieren roechielfeitig.
\
1439 2 62) Sejta feriaprorima poji ItTartini. (Jreitag, 1 3.91obcmber.)
1 3. w<»bt. 2(cta ZHidjil 2In5ris. p»g. 89. r., 90. 1.
Hatcjfo, Sogt.
petir (Kijaris, (öürgermeiflet, cum cet. ut supra.
©cimotne ©cheppen beb ^jotis roie bei (Rt. 249 mit ÜBcehiel bet ©ürgermeifter.
*
22
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Jnbalt: michil Jlnbris, unftt Sibgenoffe, mit hem ehrbaren toeifen ft. ft.
nicflos Sleifcfcecfil, unb bat ibm Permatbt 5 S<borf Öt. in fein ®ut.
1439. 263) JJeftgnario 30r9c Poleyn. P»g. no. 1.
Hatcjfo, Sogt.
Johannes fjatoff, Sürgermeiftec.
(Srböppen) wie bei 91r. 249.
•
Jnbalt: Ser fRitbler mit jroci gefrblpornen Srböppen Pon öertilfborff haben
Pot un« an Gibcbftalt betannt, ba& Jorge poian feiner Sbcfrau üeronica Permacbt
bat all fein ®ut unb biete ihrem (fberoirtc gleirbenoeifc.
AIS fflürgermeifter erfrfjciiieti 1439:
aRati« Wroffir (11. Qftmtev, 6. Seber),
'JJiatiS Simittir (3. April),
J;ol)amie$ ©netbir (22. 'JRai, 30. Oftober),
"JlicolauS '.Kollier (14. Auguft, 21. Auguft, 11. September),
ffkter JljartS (13. Kottember),
Oofjanneä §aroff (— ).
1440.
Dominica pofl pasca. (Sonntag. 3. April.) png. 90. 1. r.
2kta.O)omil am enbe.
£)eintcj Seipgen&orff, 'Bogt.
Zticolaus ITiolner, SMirgermcifter.
öefmotne Sebeppen bo felbift wie bei 9Jr. 258, wobei als! weiterer Srboppe Johannes
Ketftr angeführt wirb.
•
3nbalt: Ser fromme Snedjt CCbomil am enbe bat aufgegeben ba« ftau4 bot=
mal® fjaimos Smebts, baS er ibm ober ben feinen mit Santfagung in ÄaufeS ®eife
bejablt bat, baä ba gelegen ift jwifiben fiiiner unb fjaimos Ifubner, baä bet Ijamios
ITlarifdiir bon bem obgenannten fjannos Smeöt getauft unb bejablt bat.
1440 264)
3. April.
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14 10 265) Dominica pofl pasce. |«onnlag, 3. «pril.) pag. 90. r.
3. Slpril.
Tlcta fjcntcj fjubener.
l7*inlcj yctcgonborff, ®ogl.
Hicolaus ZTloIncr, ®iirgermeifter. Heahini ut aupra.
Wefmorne ®d)eppin bo fclbift mit bet 91r. 258, bejro. 264.
•
Inhalt: Stau ZTIargaretlja <£opfi)itqinnc bat aufgegeben mit ihren Rimxm
Da« bau«, ba« Da fjeutcj Ejubener bat unb ihrem 'Bitte, Dem Sott Saab«, bejah It bat,
gelegen jmifdjen fjaimos 2TIarfdi<?rou unb tPeifern.
?IU Sliirgcrmciftcr ift eingetragen 1440 nur:
hicolaus ilWoIner (3. Äpril).
«
1441.
1441. 266) 2kta Oionneljannos «ftgnacio. Pag. 90 r., 911.
$urd)ftri(ben.
ItTarciis Slogl, 'Sogt.
ZTicflos Cinbencr, ®ürgenneifter.
Scfrootne Sdjeppen De« 3ori«.
JTJictjü Jlnbris,
ZTIatts Cajir,
petir <tt)arris,
3o(l Wartung!,
Hicolaus (Efdtirncienn,
nicolaus (Bebarocr,
petir 5fogeler.
»
3nbalt: ®er ehrbare, weife 'JJIann !D)omcl btaniius unb t>orotl)<a, leine ebel.
bauSfrau, teftieren gegenteilig.
1441. 267) JIcta Cfyonnetynmos. pag. 91. 1.
ITCarcus Slegil, ®ogt.
nicolaus Cinbner, ®iirgennciftet. cum cet. ut aupra.
Scfmorue Sdteppen De« 30[i« ipie bei Dir. 266.
•
Inhalt: Jlnna Eoreutcjinne betannte, Daj ihr Iboitneljannos, ihr 3tiei-
pater, wegen be« päterl. Jlngeiälle« Seniige getan.
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Riebet gehört Nt 3eit nad) auch bic bei 'Kr. 1 18 erwähnte, Sb. V, «. 81, im
äbbtuefe roiebergcgebene (finlragung U. 3- 1441.
«13 ®ürgermeifter roirb 1441 cingefütjrt :
SRicolau« fiinbner (— ).
1442.
1442. 268) 2lcta Pauel Sdjoltq refignacio. Pag.9i.i.,r.
ITlarcus Slegil, Sogt.
ITlidjcl Ca3it, ®ürgermet[ter.
©eitnorne Scbeppen be« 3oti«:
£)annus ©albetior,
Ejentcs IfdjaiDÖtrmait,
^enlC3 Ijübner,
Znidjil ZTiercfel,
fjofpcr,
Zticfcl tinbeuer,
petir ffogolir.
3nbalt: pauel Sdioltcj unb ETiargareta, feine ebcl. txiuöitmi, teftieren
weebfelieüig.
1442 269) Serta feria poji Hicolai. (Snitag. 7. $ejbr.i
2Icta JTlidjil fjoffeman et 3>orgil. p»g- 91. r., 92. 1.
Itlarcus Slegil, Sogt,
toten cms Sneibir, Sürgermeifter.
©efroorne Scbeppen bc$ iori«: *
Eticolaus UTolner.
fjannus Sneibir,
Johannes Keifir,
IjeiitC3 tibing,
petir 5ogelir,
fjannos (Dpitcs,
3ofi ialfei.
*
3n(ialt: UTicf)iI Ejoffeman unb Ejempe <3orgil haben fiel) geeint bc« Selbe«
wegen, ba« tTIidjil fjoffeman in Da« {xiuä, ba« äorgil inne bat, gelegt bat, nämlieb
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(i'/i Ptuloen unb s peller, Cie ihm Ifempe dörgil cntcidjlcl bat. $a«ielbige pau« ift
gelegen gegenüber bcm 'lliebcrtorc an bcr (Me.
1112 270) Serta feria pojt 27icoIai. (Ateitag, 7. s-ejcmber.)
21da IHatern t£ngclir. p&«. 92. l. r.
illarcus Slegil, Hegt.
Comttcj Sneibir, Sürgermeifter.
Wcftoorcnc Stbcppen be« f)oti« ut supra bei 91t. 260.
•
's n ball: Atau 2lmia l'uruljartimu.’ mit paulo, ihrem 3obne. hat betannt,
toi« ihr ha* pau«, gelegen nättyfl ccm 'HatbauS, unb eilt (batten, gelegen bot bcm Ober-
tor, su ihrem leite ihr raorbett fei, uadjbem al« ihre Sinbcr t^annos unb ber mebt^
genannte pauel unb Iticfel abgeicrligt fein würben nudj ihre« bitterlichen Jlngcfiiil«, unb
ba« pau« mein nun ift; unb nach iolebem allen bat bie genannte Stau angefeben ba«
Htrocrc öefSngni« unb fflerberben paulo, ihre« eobne«, als eine getreue 'Mutter unb bat
ba uor uns baSielbige pau« ihm Dcrmacbl. Unb nacb iolebet lefticrung bat baiielbigc
pau« pauel Hurgljart »egen grober 9lol bertaufl bem ehrbaren JTIatcruo <£nglcr,
bafe er fid) au« bem ffleiängniffe töcfnngcniitaftf befreite, bcr es ihm mit Sanlbarleit gut
besablt bat . . . unb nad) foltber '-öcsahlung bat ber inebrgcnannte pauel öurgtjart
auf babielbige pau« gans unb gar berjicblel.
14 12
1 4. Jesbr.
271) , feria fejta poft Cucie. (Jreitag, 14. 3>cjbr.)
Tlda (Beorge SEfcfyatü&irmamt. P»g. 92. r.
2TIarcus Slegil, 'i*ogt.
toreneius Sneibir, Sürgermciftcr.
(Mefmotne <3cbet>pen be« ^oti« tuie bei 91r. 269.
fjnbalt: ITlargaretha pauuetoitejiune mit ITlagSalena unb Jluna ihren
liJditetn an beibett Seilen unb haben bor un« bclarmt, baft ihnen (ßeorge Ijchatrbirman
ba« pau«, ca« ba gelegen ift an ber (Men sunädtfl 5ornfcfiitme weiter oben, bejaht bat.
Sllö Söürgentttifter werben 1442 angeführt:
'Ufidjd £ajtr ( — ),
ÜBreng ©ttetbir (7. Dcjember, 14. Dcyeniber).
«
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1443.
>^3 272) Km freitag Sancti petri. (Sreitag, 22. Seber.)
2Xcta König. p«g- 92. r., 93. ).
Zliarcus Slegil, 'Bogt.
nicolaus iffiolner, Sürgermeifter. Scabini ut aupra.
©eiroorne Schoppen be« 3<>tiä roic bei Sit. 269 mit ©echte! bet Siirgermtifter.
41
^nbalt: iltargaretfia Burghartimie mit Corentcj, ihrem Sohne. Dorothea,
Katberina, ihren Sikhlern, haben berjtdjtet auf ba# Grbe, ba# gelegen ift tu Sfoitifborff
juniithft niefei hjert^iir, 2 iHuten, ba# ihnen ITTictjil König bejablt hat. giir bet bes
nannten 3rau unmünbige Sinbet Barbara unb Jlnna ftebl für ioIcbenfSlerjicbt jur
©emäbrleiftung ba# Grhe junäd)ft babei 4 fHulcn bi# jut SJiünbigfeit ber Sinbet.
1443
29. SJlätj.
273) Km freitags noefy Knnunciaciotiem KTarie oirginis
3ntemerate.
Igreitag, 29. 'jjläril. pag. 93. 1. r.
ZTiarcus Slegil, Sogt.
^amtos ©pitcj, ibürgermcitter.
©eimorne Scbeppin ut supra be# 3ori#bci Sir. 269 mit28e<hiel ber IBürgermeifter.
Inhalt: Der ehrbare, weite tDlaun tßeorge tinbner, unter SJiitbürger, uttb hat
wrmaebt ZTiargaretlta, (einer ebel. fcauSfrau, atl fein ©ut unb gegenfeitig Stau ZTlar-
garetiia fintmerymie ihrem Gbewirte.
^eria feyta infra octauas Corporis
(greilag, 21. Juni.) pag. 93. r,, 94. 1.
Kefignacio Sdjobir et uyoris fui.
Ztiarcus Slegil, 'Bogt,
bjamtus Cibing, Siirgermeifter.
©efmorne ®<bcppin ut supra Sir. 269 mit 'Jöethfcl ber SMirgcrmciftcr.
3n halt: ZTicfei Schober, unter Mitbürger, unb tEIijabetl) Sdjobirynne,
feine cbel. Stau, uniete SJlitbürgerinne, leftieren »ethielieitig.
1443 274)
21. 3uni.
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I-U3 27») proyitna Sabbato ante Itticbaelis. p»g. 94. i. r.
2K Septbr. (Sam-Stag, 28. Septbr.)
Hefignacio Ctjonnebannos et uyoris.
Ztlarcus Slegil, Sogt.
Joöocus Raitel, Sürgermeifter.
Wcimotne Sdjeppin ut supra 9k. 269 mil ffletbiel bcr ©ürgermcifter.
»
^nbalt: Ter ebtbar iwiie (O;oiineljatmos, unfer Mitbürger, mH Dorotljca,
jtiner cbtl. pauSjrau, X>orottjf« Oiounebaimofymte, tcftieren gegenteilig.
1333 276) Sabbato ante ITtidjaelis Ttrdjangeli.
28. «tplbt. (Samätag, 28. .Septbr. I pag. 94. r.
Tlcta CI]onnctjannos ey parte filti.
Mlarcus Slegil, Sogt.
Joft Salfel, Sürgermeifter.
Pfefwcrne ©djeppen ut supra Jlr. 269, bejrn. 275.
•
Inhalt: Ter ehrbar weife Mann tO)omiebamios belannte, bafi er innebabe
bc? Hintes bätctlid) fängeiällc, ndmlicb Dalfcleyn normal? ZTTatis Dimitcrs Sobn 13
©$od 0r. Präger Miinjc biibm. gabl, unb (old; Selb Hebt auf bc? mcbrgenannten Cl;oimc=
pannos flau? unb t)of.
öürgcrmeifter werben 1443 genannt:
92icolan2 SKofncr (22. Öicber),
$anttoä Opitcj (29. 9J2ärj),
.fjamtu? iiibing (21. Quitt),
Qobocit? (Qoft) Salfcl (28. September).
+
1444.
277) ^eria feyta proyima poft purtficacionem
iHarie uirginis 3n*smcfate. Freitag, 7. geben
Ttcta 3ecfil Knappin ^flcifci^ir. p»g. 94. r., 95. 1.
Ztlarcus Slegil, Bogt.
(ßregor Cleburg, fButgerineifter.
ßlefworne ©tfeeppin:
3ojl Wartung,
petir I)eibinreid?,
28
1444
7. gebet.
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3°fl Raffet,
• Hannos <£jaubit,
f)cntc5 Cfcbatobirmatt,
fjauuos Stepban,
bjaunos Ejubencr
•
Jlnhalt: Die Jllbe Beymaiiyiine unb die grau Ceymheiojlmite baju feie
Jungfrau Katcj Bubigirinne in aflen Seilen, uniete ©titbürgerinne, buben betannt,
bafi 3°cob Kuappnifleifchtrs grau, f iijabet genannt, ber genannten grauen gär*
berinne, ber Sott ©nabe, ©efchroifterfinber getueft ift, barimd) ber obgenannten grau
©ijabetl) Wann ba« nathgeiaffene ©ul übernommen tot. 'bürgen bat gelebt ber Slabtrat,
n cimlich Sru£fett([egil,;Kitbterju5foitft)orff, unb feinen ©ruber 2TIatisKnappmf!et[diie.
1444 278) ^eria ferta projima pojü purificacionis Dirgims
©Ioriofe. (gteitag, 7. gebet). pag. 95. 1. r.
Tlcta £jannos IHctriffcfyir.
Iflarcus Sfcgil, ©ogt.
(Bregor <£feburg, Sürgermciftcr, Scabini ut supra.
(Schöppen) wie bei 91r. 277.
gnbalt: fjaimos 2TIariffct)ir, unter ©litbiirger, unb Katarina Srebcidiitme
mit ihren näcbften greunben, nämlich 3ofl Efartung unb öarti! am <£nSc, toben betannt.
bab bie grau 5rebrii)imte 16 ©ulben bem flinbe ju gute empfangen bat oon bem oben*
gefd)ricbenen ^amtus ZTTari)fd;ir al£ oon beö ©arten« roegen, gelegen iunäd)ft unterhalb
bet ©affe, alöjman gegen «troeföorfficärt« jieht.
1444
12.— 18. 3uni.
279) 3nfra octauas corporis Cbrifti.
(12. — 18.
pag 95. r.
Keftgnacto fjeinrici Seujgeitöorff et ujoris.
ZTIarcus Slegil, ©ogt.
tjaunos Steffau, ©ürgermeifter.
Scabini ut supra 9it. 277 mit fflkthfel ber ©ürgermeifter.
Snhalt: Der ehrbar unb rcehltUcbtige Wann bjeinricus 13ea>gent)orff, unfet
Mitbürger, mit Dorothea öcnjgmborffymie, feiner eitel, frtuäfrau, teftieren gegenteilig.
29
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1444 280) 21m nejten freitage tiod? JTTidjadis.
2- 0,lo6tt‘ Oteitaa. 2. Cltober.) - pag. 96. 1.
2Icta ©eorge 3onnc.
ZTlarcus Slegil, Sogt,
tjaunos Stephan, Sürgermeifter.
©eitoorne Scbem’cn bc« 3ori4 roie bei 91t. 277, beim. 279.
•
3nfj«lt: $er elirbare, toeiie 'Wann (Seorge Jone bai 16 ocfcix! ©roidien, Sin.
gefälle be« fiincc? Katberina Sartbufd) Sorten I eitler, bet Sott Snabt, enttidttet,
bie geftanbett haben aut beb inehrgenannlen ifioorge 3<>nnen fcauS unb $oi, gelegen am
Singe an ber (Me junäd)ft 3ol;aitites Jlubolff.
14y4 281) ,$eria fccunöa pofi Ictarc. (Wontag, i o. 2»«rj,i»)
2icta liierten ©ruiieroalt. p«nj- y6. l. r.
Halten £nge!l)art, Sogt.
paul ITColer, Sütgermeifter (toreuc} ITloler 282).
IHottnanne beb fclbigin 3otib:
n. Sdiolcj (Sicfol Scfiuicj 282),
rt. 3on (rticfoi 3. 282),
IHcncsel Sagener (Saganer 282),
pauel lüelcjenbcrg (IHelscenberg 282).
3oft JTlargtpart,
pauel Sloffer (Sd)lo|(tt 282),
3orge lolbe.
•
Jnijalt: $er <3d)oIj bon Hofental mit leinen (fibgenoflen, als hjattus fjeröiit,
<£afper (Erijlitt unb Sattel Sctjolcj, baben an (fibebt'tatt befannl, bat et fict mit (einen
Seidjmiftetn geeint tat.
1491 282) 2lm Ttetyiffon öornftage nodj Diti. pag. 96. r.Z)
l9>ni- (19. 3unl)
Halten €ttgilljatt, Sogt.
Sictol 3on, Siitgctmeiflet.
Weirac tnec itcppiu beä 3° tiä bo jelbift toie bei 91t. 281 mit '18ed)ielb. Siitgetmeiiter.
*
‘) Sieje rnie aurf) bie uädtftfolgenbc Eintragung flammen an« brni 30trf 1194
unb mürben sott jmei nerfetiebenen Sdjreibcrn an btefer offenbar leer gebliebenen
©teile eingetragen. als im ©tabtbudie id)on menig Saum geboten mat. — ’) Siete
tieju bie 21 um. bei 91t. 281. Unrid|tig ift bic im Original neben bet 3obrt»jabl
mit Sleiftift gcfd)ticbcne Sejcid)uung 1444. nad)bem bie im lefte ftelienbe Datierung
XCIIII — 94, junadj 1494 aubroeift.
30
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gnljalt: Sn »Drftcbtifle IPoIgaug Schneider mit feinen Stieifinbetn betannte,
Mfe et ihnen geben foll, nämlich petro, ieinem Stieffobne, 50 ©ulten ungoriiebe
paul unb ZTUijel IDeljcenberg haben Petjicbtct auf ihr ?}ater= unb fötutterteil, tenn
fie fmt abgeiertigt mit bern paufe ju bet 'Jü’ifie gelegen.
1444 283) 21m 2Howtage nod? JTtidjaelis. (5. oftober.)
~,ltr' 2tcta fjannos ZTlerocrer. pag. 97. l.
Zllarcns Slegil, 1!ogt.
Petit hjeibinreidj, Bürgermeifter.
©eiroornc Scbeppen beä 3otiS wie bei 9tr. 277 mit ffiecpfel bet SBiitgetnteiftet.
*
Jjnbalt: Katberiua Bernbarttynne mit fjannos Zlteroerer, unfettn Diit
bürget, tat betannt, wie fjannos 2TIeu>ever ibt ein pone, gelegen in bet SBabergaffe, (tb=
getauft unb bejahlt tat-
1444 284) 2lm ffreitage uod) Simonis et 3ube. <30. Dftober.i
Heftgnacio Slumentritt et liroris. pag. 97. 1. r.
Bicolaus Dibigir, Sogt,
nidel tinbener, SBürgetmeifter.
©efmotne Scpeppen bef iori4:
3obocus fjartung,
egregor (Eleburg,
3oft ITlarqroart,
fjannos 34t>iltjcitt (fjentcä 21. 289),
Iticolaus IDittoer (tDittemir 289),
pauel (triften,
petir 3ocob.
3npalt: niclos Slumentritt unb Katperina, feine ehel. Pauäftau, unter
fDlilbUtgct, teftinen roecpfelfeitig.
1444 2 85) geriet ante Oiome Jlrdjiepiscopi Canturienffts.
8S- (9Jlontag, 28. Sejember.i pag. 97. r., 98. 1.
2lcta 2Iuftcnvmie.
nicolaus Pibigir, ilogt.
petir 3ocob, SBürgenneifter.
©efmotne Scpeppin beä JotU roie bei 91t. 284 mit ©eepiel bet SBürgenneifter.
•
Inhalt: pauel Jluften mit Zluftenymie, feinet Uluttec unb leinen ©eiebwiftern
Uiargaretba unb "Dorothea an allen Seilen, tat aujgegebcn lein Päterliep Angefälle,
31
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baju ben Batten gelegen jraiieben peter fjeibinreidt unb peter Sepolcjin ©arten, baju
and) baS Wtbe gelegen jtoiftben Kaliryttne Brbe unk Zucfol Sdiobirs (Jrbe gelegen, ju
Wunften feinet Mutter unk Wcicbroiftet.
ÄI« Sürgermeifter erfreuten 1444 eingetragen:
(Gregor Sleburg (7. Jeber),
$>anno$ Steffan (12. — 18. 2. Cftober),
)ßcter £>cibiitrcicf) (5. Oftober),
im 3af>re 1494:
)|3aul 'JJfoler (10. STfärj),
'JJicfoI 3ot> (19- 3uni).
1445.
geriet fejta poft puriftcacionetn 2TTaric pirgittis
gloriofe. (gteilag, 5. gebet.) pag. 98. 1.
TIcta 2TTatis ©ebaroir.
2>ui<bftti<ben.
Ztiefel Dibigir, SJogt.
(ßregorius £lebnrg, SJürgermeifter.
Weftoome Scbeppin kc« 3oti8 toie bei 'Jtt, 284 mit JBeebfel bet SBürgermeifter.
#
Jlnba 1 1: ZTlatis (ßebatoet, unter Mitbürger, bat in Seftfc genommen baS bintet-
loffene Wut Katiioriua, genannt Sartufdjs Z3eefen Stink, ben (Sott allen Wnabe, unk
bat kett flinkes oäterlitb unk miiltetlicb 'Ungefüllt übernommen unb baS empfangen Pon
bet Stabt fHat . . . unk bat mit gunfllicbcu Wnafcen unk Webeijs unteres gnäbigen petren
p. £)ermait, 2(bt« ju 8tan>iion>, Weuräbr gelciftet bet Stakt 'Hat mit aßen feinem Wüte,
baju feinem pauic, gelegen jwifeben toreutej Sncybir unb petir Ztlolner, kaju bem
Warten, gelegen jupiftben bet Sfoilsbad) unb ZTTicbil Zinbris Warten, unb bem (rtbe
liegenb junäebit bem Cbettücbtoege.
1445 2 86)
5. gebet.
1445
5. geber.
287) ^eria profima poft puriftcacionetn ZTTarie
pirgittis gloriofe cu ^ntemerate. igteiiag, 5. gebet.)
Zlcta Zliitta Surg^artymie. P»g. 98. r.
ZZicfel Dibiger, 'Bogt.
(ßregor Clebutg, SSürgermeifter.
äcabini ut supra bei 'flr. 284, bejro. 285.
32
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JSnhail: grau Zinna 33urghartiimo mit Zticfel, ihrem Sohne, bem älteften,
haben belanut, bah ZTtertiu IDaltir, uni« TOitblirger, einen (Satten, gelegen bot bem
Cbertor, junäcbtt (Bregor Sfratochs (Satten, ihr abflelauft unb bejablt hat.
1434 288) 2lm freitage nod) Katberine. (26. sioubt.i
26. 'Jftoobr. , , ,
Jicta Jotjanms ©pitcj et ujorts.1) Pag. 98. r.,99.1.
Zlicfe( ZTioffdtin, Bogt.
Eorent3 Sneiött, Bürgermeifter.
(Sefroorne Schepp in be« 3 o r i« wie bei 31t. 209, bejw. 211.
#
Inhalt: hjannos ®pitC3, unfet Mitbürger, wrmacbl Sarbaran, feinet ebei.
grau, alle« ©ul, ausgenommen „banteiten" (panbfthubc) unb Schwert unb ein „Srmbroft",
baju einen ichwarjen Mantel unb eine „dope" unb auch „jwene (Sulbeti uon bem Serg-
leejetoe". wenn Da« berfauit toitb, Da« gibt et feinem 'Drüber Zlnbris <J5pitcj nach feinem
iobe. Sobann teftiert bie grau gegenfeitig ihrem ©bemanne.
1445 289) Dominica ante JHidjaelis 2trc^angeli.
2G. öeptbr, (Sonntag, 26. Septbr.) pag. 99. 1. r.
2lcta Pauel (Erijtan Smeöt.
2)utchftrichen.
ZTlatcus Siegel, 'Bogt.
3ojl £)artung, Bürgcrmeifter.
(Seiroorn Scheppin bo ieibift wie bei 91r. 284 mit Sechfei bet Bürge nneiiter.
*
3nbait: Stau f lijabetb Sitefeucrynue belannte, bah Me einen ©arten, gelegen
gegenüber bem 'Borwert ober unb jwifchen bem spittelgarten, bertaujt habe bem pauel
Smehe, unterm Milbiirget. 31a<h Bejablung hat fie mit ©iffeu unb Sillen ihrer lochtet
Dorothea, genannt IDelcjin bergtime, aui ben Warten bcrsichtet.
*
Älh üürgermeiftcr roerbeit 1445 genannt:
©regoriu« (ilcbitrg (5. 3reber),
$oft Wartung (26. September;.
1434: Üorettj ©neibir (26. 'Jloueittber).
#
■) Huf biefe fpdter erfolgte (ructrnguug oerweift linfe am Eingänge ein panb-
jeiebtn, auf weiche» bie bei 91r. 210, pag. 73. r., mit gleichem Reichen [tcljenbe Bn-
mertung 0. 3- 1434 Öejug nimmt, bähet muh hier ber Sepäppeiiftubl o. 3- 1434
oerjeichnct cxfd)eint.
Vanqct. Xtutfdjt $»lfffunbc a b. 5. ®. og 3
VS.Öb.e 1. $tft. Öö
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1446.
1446
24. aptii.
290) 21m Heften funtaoie nod) i>em oftirtage.
(Sonntag. 24. Jlvril.) pag. 99. r.
21cta feu reftgnacio Huöolfft et ujoris fite.
ZTlarcus Siegel, Wogt.
Hiclos iSebautir, Siirgtrmenter.
©eimorne Sibcbtien be« 3ori«:
I)annus (BalÖener,
petir fjei&inreidt,
Hicolaus IPitioercr (IHittcioer 292),
pannos fjubener,
potir fingelir,
petir Xjofper,
3ocob IDcynrid).
Inhalt: 2er ehrbar weite '.Wann 3of!nimts Huöolff, linier ’lllilbiirger, mit
gunftliiben ©naben uniere« gnäbigen f>. $. perman, 2lbtS, unt yerr f)an>ele, ffjrobft, bat
Derinaebt Katberina, feiner ebcl. Drau, all fein (Mut, baju ein ©rbitüit gegenüber bet
TOebcrmiible, bal (ßeorge Crymtenroebils geioeft ift. ©egenfeitig leftiert bie etfabrene
tugentlitbc Stau Katberina unbejiuuitgcii, baju mit ladxntem 'JRutc tc.
1467
1 0. 2c(br.
291) Pen nebejten ntontagf nodj concepcionis ZHarie.
(10. 2ejember.) pag. 100. I.1)
ileta iticfel I^on et Corentrj ßofentait.
Htarcus Sieg tc.
Zllidjel Ciemetl), Siirgermeiiter.
bnb rotbniannc be9 (ettgenntertigen iorie:
Hicfel Scffoltcj,
Hicfel pofemaii,
Hicfel JJeyel,
ZTiatis (ßroffer,
l)a miss tßutgefel,
torentes t)ofeman,
X)affe Sneyber,
leine t?ibgenoffen bie „ejet)" Ijeit?), ba Halten Sngelljart ba« ©eridite faff.
#
’) Hu biefer leer gebliebenen Stelle im viat)re 1487 eingetragen. Offenbar ntar
bier 1446 eine Eintragung beabjiifjiigt. bixb lam cs nur jii bcin unuollftäiibigcn
Warnen bcs bainaligeu i<ogles, irclclycr fielen blieb.
34
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3 n ball: ®it betennen, mit bab Pot uns in fipenben Hat fommen fein ber cbriame
unb weite niefei 3on an einem Seit unb aud> bet cbriame unb weife Corentcs liofetnan
an bem anbem Seil, wie Mb bet botmelle iticfel Jon belannl bat, Mb et bctfaufl bat
MS &auS unb poj, gelegen an fern iHinge jroiicben iticfel Jon unb Karoer, bem ebt=
famen unb weilen Sölanne Corentq bjofeman unb feinet ebel. fxiuefrauen mit ihren
„flinben".
1446 292) Um Soiitage oor 3antte Corenttjin tag. i7. «ugufu
CTlarcus Sieget, 33ogt. P««- 10a r> 101 '•
petrus fjeibinreid;, SBiirgermeifter.
Wefworne Scbeppin Des Joris wie bei 'Jit. 290 mit ®ed)icl bet Stiitflctmciftet.
•
3lnbatt: Set ebtbar weife iticfel 5Ieiffdier, in bieiem Canb ITioy&iffdjcr
genannt, mit bett borfubligen iticfel, iTTatis, (ßeorge, Stephan unb Segel iDerner,
genannt Bebrütet Sdiolcjin pan tjermanffborff, feinen Sdtroiigern, bat Pot uns
geoffenbatt Den obgenanntcu Webrübem, wie ibt teebtet uatiirlidjer tüiuber pauet Schotts
ju Konigisberg in ’ffteuben ettruntcn wät, bet bcS mcbtgenannteti iticfel 5leifd)ers
'Btitbefgjer geweft fei in Saufen unb ’Bettäufen, unb bet M Wut bintetlaffen biitte, MS
ihrer beibet geweft ift. Jener bat fobin bie WebriiDct. ibm unter unferm 3tablfiegcl Kraft
unb Sltadst mit Jfticf jut Orbnuug bet 9t etile in Konigisburg ju geben, was biefc
getan haben.
2t iS SBürgermcifter roerbeit 1446 angeführt:
9Hdoä ©ebaroir (24. 2tpril),
fßetrusi ^eibinreid) (7. Sluguft),
im Jaf)re 1487 :
2Wtd)e( Stemetti (10. Dezember).
1447.
1447 293) 21 in ZUontag nod? Pauli öer Seferunge.
3U. Jänner. (30. ^änncr j pag 101 j, r> 102 |
Ztcta ZZtcokn ZDittemer et puerorum.
3>urd)ftricben.
HTarcus Sieget, 'Sogt,
pauet Scbotcj, tSütgermeifter.
Wefworne <5<teppin be$ Joris:
Corencj Sneiber,
£jaunos (Satbener,
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3oji Dalfel Oo&ocus D. 395),
I) aimos CMtatritirmau (i)eiitc3 C. 294),
J) anuo5 tfubcnor (i)enc3 Ej. 294),
petir 3ocob,')
ZTIatcrn fingclcr.
3 n h a 1 1 : Hicolaus IPitteroer, unfer Olütbiirger, mit iciner Stieftinber nadjften
greunbe. So toU bet genannte ificotaus EPittetrhr bem jungen Zticfeln, IDeticsel
fjarojemans Sobn, geben 1 4 Sthed ®r. uub 2 Scbcct für ieir.e« itatert, Pietäte fraget
Slliinje, böbtn. 3«bl. ebeniouiel bcm Uläcxbcn Kati)erii\a für ibr uälcrlidj Slngefälle,
barum Zlicolaus IPitroer «riebt all (ein Wut.
1447
10. gebet.
294) geriet fejcta pojl Dorothee uirginis.
(grtitag, 10. gebet.) I>»g. 102. 1. r.
21cta Petri f)o|per et uyoris fue.
ZUarcus Siegel, Siegt,
pauel Sdjoicj, löiirgermeifter.
©eiwotne Sdjeppin be« 3ori4 nie bei Olt. 293.
3nball: pettus tjofper, unlet OJlitbiitget, mit ZTlargarota, feinet red)ten
eW. grau, bermadtt bie(et alle«, loa« ba« Sdtwert betübtt ober bewegen mag. ©leicber»
toei* teftiert bie grau ihrem ©bewirte alle« ®ul, ausgenommen 1 0 Sd)od ®r. für ihr
Oliäbcben Drfula.
J-11' 295) geriet feyta poft (Bregori. (geeitag, 28, aptil.)
3lpttl' 2tcta 3°haunis ^adjeritcj & ujoris fue. p»g- 103- 1. r.
ZTtarcus Siegel, Sogt,
ifeutcj fjubener, SMirgcnneifter.
Scnbini ut supra Olt. 293 mit ©edjiel bet SBürgermeifter.
•
3nbalt: fjamtos lodierics (dgodjericj) mit Ttorotbea, feiner ehel. Stau«»
(tau, teftieten gegenteilig. SBenn aber bie OJlutlet unb auch ihr beibet Slinb burth @e(d)id
®otle«, be« bimmlitdten giirften, abgingen, io (oll baSjelbige bintet (offene ®ut nad) be« ge»
nannten Ejamios Cjocbercj Jobe nirgendhin tommen als jut fiirdje bet lieben gungfrau
'Maria, bet bimmlifdjen fiönigin, ti fei wenig ober Biel, ben lieben Seelen ju 1 rotte unb Oilfe.
*) ®aoot „£>ubener“ burd)ftrid)rn.
36
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'117 296) Sejta feria pojt ?tfcenftonem bomitii.
1 9. 5Wai.
iSreitag, 19. Mai.) pag. 103 r., 104. 1. r.
2Icta feu teftamentum oltime ooluntatis Hicolai Cfdjirneienne.
leilmeife butdjftticbcn.
TTiarcus Siegel, Hegt.
Coremts Siteiöir, Bürgermeiftcr.
®efworne Sdteppin de« 3or>4 wie bei 3h. 293 mit ÜBedtiel Mt Biirgermeifter.
*'
3nbalt: Iflidos ttfcfciriieieimc, unter Mitbürger, bat bot un« unb bot Mn ge=
nannten ebtbatn Seuten, nämlid) 2TIarcus Slegil, Hegt, petir plomiiitcj, f|amtos
Somir, bic et tu pilfe bon feiner Stau um Botte« ffiillen gebeten, beftimmt, tafi nid)t
nad) feinem loM 3t»ietrnd)t würbe jmifdjcn [einem Bleibe unb BinMm, M8 erften Barlil,
ieinem Sobne, 18 lud), „SBilcjten" genannt, unb Xlicfel 21 Such M8 obgenannten ©e
toanbä. So bat et aueb jugetaibt petir plomrticj, feinem Schwager, 1 2 lud) und)
feinem JoM, bafi et babon jährlich atmen Seuten 2 lud) fdjneiMn foü, bietoeil bie 12 lud)
mären feinet atmen Seele ju pilfe unb Irofte. So bat et auch bebad)t feinet atmen Seele
Hup unb frommen unb bat beftimmt jut ‘pfat ttitdje (u Seelgeräte bie ffliefe, gelegen
gegenüber MrHieMtmübl, fcaft man babon ibm jährlich „üilgen“1) befteden foü „auf ,geit
als «ßccoobjnbjcit ifl" unb eine Seelenmeffc Sott ju Sobe unb bet miitbigen Jungfrau
Maria unb leinet atmen Seele unb allen elenMn Seelen ju hülfe unb ju Irofte. 2lud) bat
nidos Cfdiiniciemie beftimmt feinem red)ten natütlicben ßbebruMr, nämlid) 21rneflo,
Kaufmann, 1 8 SulMn, bafi et babon eine fHomfabrt tun unb leiften fall Sott ;u Sobe unb
Mm lieben Sancto Setro unb Saulo ßmblibolen, unb barnad) iod er geben ;u unter lieben
Stauen £j5Ue,2) bajt babureb bie fWullet Maria geebtet unb gelobet werbe, bic bimmelifd)e
Äöniginne, eine Itöftetin aller Sünbet unb aud) SünMtinnen. Slud) bat et bot un« ge=
beten unb tlar au«gebrüdt. bafi fein Stüber ßrnft bie britte Sabtt jum heiligen Blute tun
unb leiften foll, bab bie« tofenfatbene Blut feinet atmen betrübten Seele ju pilre unb
Irofte lomme an feinem lebten ßnM.
1 447. 297) 5eria feyta pojt Pitt et tttobefti.
16. 3uni. (Steitag, 16. 3uni.) pag. 105. 1. r.
Ttcta ZHarcus Siegel et ujoris.
ZTlarcus Slegil, Bogt,
toreii} Siteiöir, Biitgetmeiftei.
©efroorne Sdjeppen be« 3oti« wie bei Ht. 293, beim. 296.
•
Jnbalt: Die ebtbat roeiien ZTTtcbel ta3er, toreuej Sneiöer unb bfamios
CfAaroöirman, bjaicos tjubuer an einem leile bon Mr SinMt wegen Hlatis tajers,
>) Sigilien. Sgl. bieju bie Wmn. 2 bei 91r. 256. — *) ®. i. nach fDlarinjeU.
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Mm Wolt Wnabe, ale ZTIidid, 2Tlargareta unb Barbara, unb CTIarcus Siegel mit
ieinem Siater.aucb ZTlarcus Siegel genannt, nicolaus IDiltetrir unt)|3ocob IPeiurid)
am anMm leile. $ie haben an uns gebratbt belennenb, toie b ab eine ganje 'äuSeinanMr-
fefcung geitbeben ift »egen bei- binlerlaflenen Wüte« unb SngefäUd ieineS StuMrt JTIatis
fajers, bem Sott Wnabe.
Kcfignacio <£efaris et 2Intte
ugoris fue.1) pag. 105., i06. l.
JTIarcHS Siegel, Sogt,
torenj Sneiber, Siirgermeiftcr.
Wefroorne Sdpeppin wie bei 9it. 293, bej». 296.
*
^nbalt: Ifaimos Keifer unb 21mia, feine ebel. .trau, teftieren gegenfeitig.
298)
[16.— 22.
3uni.|
i H7 299) Jim ffreitage por 3°*?ant,*s- (23. 3uni.p
Hefigitacio 3°*?arin‘s Knottel. pag. 106. i., r.
ZTlarcus Siegel, 'Kogl,
petir 30C°1’. SJiirgermeifter.
Welmorne Sdpeppin be4 3 o t i 4 »ie bei i)it. 293 mit JBedpfel bet Siirgetmeifter.
•
3nbalt: 3°l)al,,"?5 Knottel teftiert mit Katlperiua, feiner ebel. fcaugfrau,
gegenfeitig unb oermaebt fein „geegetoe" (ÜBertjeug), bas jum $>an»»ert gebürt, baju feine
SleiMr feinem IBruber petir.
[1495
21. 3Wi.J
800) [Dienstag por 2tTaria 21Tagfcalena.]
Balten fngilljarö, 'Bogt („bo V €. bas geritzte fa§").!)
paui KreuftI, Siirgermeiftcr, pag. 106. 1., r.
Weftoorne ©dpeppen im 3°te:
Clorencg 5frangce,
£)ans Jtlefener,
Hicfol 3on,
paul Sdporiig,
Hicolaus Sd]Iocfcuatr>,
■) liefe nidpt nälpcr botierte non bemfelben Sdpreiber gefibriebetie (Sintragung
flammt, wenn nidit gleidpfallb uom 16. 3»»' wie bie Porangebenbe, mit SRüdftdpt auf
ben nadpfolgcnbcu Silrgcrinciftcr nu< ber ;feit uom 16. bie 22. guni obigen {fahre«.
— ’) Diefe ßiutragung mürbe an biefer leergebliebenen ©teile fpüter uutergebradit,
unb gtoar mit ben beginnenben 3 {{eilen unterhalb ber redpten Spalte, fobatm übet
Da« gange '.Blatt. Mach ber gufaiumcnfcliung beb ©dpöppcuftuljle«, begro. ber
Minderung bes Sagte« Salentin öngelfiarbt füllt fie in bie gett non 1495.
38
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Jfticol Seil,
Steffan (ßunjcil.
#
3nt>a(t: Icr alle £jans Seiler, unter Ktitl'iirjer. teitiert mit Katberinan, feiner
cbel. grau, gegenteilig. _______
1 147 301) faxi a fecunöa poft Surabarbi.
16. JDftobet.
(Montag, 16. Cttober.) pag. 107. I. r.
Heftgnacio JTCarcus Slegil et ujoris.
ITlarcus Siegel, liegt.
ITlaterit £ugeler, Siirgenueifter.
©eiroonte Stbcppin be$ gori« roic bei 51t. 293 mit ÜBecb'el bet IBUrgermeifter.
•
gnbalt: ®ct ehrbar rocife Mann ZTIctrats Siegel, unfer Mitbürger, teitiert
mit ZTlargarcta, (einer ebel. pauäfrau, gegenteilig.
AI6 SHürgermcifter werben 1447 genannt:
ißaul ärfjolcj (30. Jänner, 10. gelter),
.^ettlcä .pubener (28. April),
Üorenj ©neibir (19. Mai, 16 gtttti, 16. — 22. Qjuni),
$cter gocob (23. guni),
aBatern ffittgeler (16. Oftober),
[1495]:
¥«ul Sfreuftl [21. 3uli].
$
1448.
1448
1. gebet.
302) 3» cigilia purificacionis ZTTarie oirginis 3«temerate.
tSonnerätag, 1. gebet.)
pag. 107. r., 108. 1.
2lcta Ulargaretfye ßartung.
ZTTarcus Siegel, liegt,
pauel Stobinfol, SBürgerraeifter.
Weitbornc Stbeppin be4 ioti«:
Corencä Stieiber,
Jojl gnlfel,
(Srcgor Straroi),
Corentcä öetban,
ITlatis Cßroficr,
39
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petir plonmitcj,
petir ZHeier.
#
Snbalt: $cr mebllücbtige pauel doii Sratrmoib 311 Scfirfdorff geietfen. ein
Sol:» und „entfcheit man“ liHicblerSnianni mit feiner Schwägerin ZTTargareta Joft
liartungs 'Bilme, dem Wott fflnabe, und der ebrfamc und andächtige t>crr Hiclos, bcS
dorbcnannlcn 3°ff £)artungs Sohn. mit feinem Schwager fjannos Cibiug. Xie
baden betannl, daf) fit »egen des gcftorbenen 9 indes bet Stau ZHargareta ganj ab=
gefertigt find.
) 1448 303) 21m freitage nod? Petri Stulfeier. (23. Seher.)
2lcta 21Tamts Siegel 3u^icis. png. 108. r., 109. 1.
Slurehftricbcn.
ZTTarcus Slegil, 'Jtogt.
paul Stobinfol, ©ürgermeifter.
Wefroornc Scheren deS 3oriS wie bei 9Jt. 302.
*
3 n ha 1 1 : Marcus Slegil, uufet 35ogl, leflietl mit Slisabetb, feiner ebel. Stau,
gegenteilig, welcher et 20 rote gute ungatilcbe Mulden bot allen andern gingen jutmt
betmacht, und was bann nach den 20 dulden bleiben loirb, eS fei an Bare oder was baS
&anbwctf angebört . . da? feil die genannte Stau mit 2Tiarcus Slegils natürlichem
Scbne Marcus teilen, und was da iit an (innen ©eiäfcen, Rannen, Scbüffeln, der Stauen
Jtleidcr und ©cltgewnnb, das (oll ibt auch juboran bleiben.
1 448 304) 21m freitags nor Ciburcii. (0. Suguft.i pag. 109. 1. r.
2iugim. ycja ^ejj) jieftgnacio Caurencii Sartoris et u joris
eius Katljerine.
Marcus Siegel, Sogt,
petir Meyer, ©iirgermeifter.
(Mefrootne Scheppc n bcS 3°riS wie bei 9ir. 302 mit fficcbiel bet Sürgermeiftet
und anftatt deS ©reger Strawch — (ßregorius J3ud)fcttmei(ler. *)
,tnbalt: $et ehrbar weile Ulan Caureitcius Sneider, unfet obgenannte (?id=
genofte, und feine ebrfamc tugeudliche Stau Katharina teftieten wecbfelfcitig.
<) SSaitif ch, a. a. C.. nimmt datuntet jroei netfehiedene ©erfonen an und jroar
}um ffabte 1432, richtig 1434 ('Jir. 209), ©tegor Sucbfeumcifter und jum Raffte 1448
Strauch ©tegor. Jiacb obiger 2lnfül)rung bandelt es fidj da mobl um diefelbe fperfon
namens ®regot Strauch, welcher ein Sücbfenmeiftcr war. Sgl. daju 9ir. 404.
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1448 305) 2lm öornftag nod? <£gibii. (5. Sepiin.) png. 110.1.
ucpItr Tlcta Symon tDelfer.
X>urchitrid)en.
JTIarcus Siegel, Sogt.
tßregorius Sudifenmeiftir, Siirgctmcifter.
Scabini ut eupra 91t. 302, bejn>. 304 mit fficdjfel bcr SSiirgermciftcr.
3 n ha II: Symou Welfer hat auf fiel) Benommen txi unmünbigen Jfinbe«
Kafpar forjtirs Sohn, JInbris genannt, fein Däterlidje« bintcclajfene« Wut 12 ©ulbeu,
Die bei btt Stabt Säte ju getreuer §anb ntebergetegt motben, batauf et au<h bet Stabt
93ürgen gefteQt hat, nämlid) Conneljannos, fjamtos Cibing, Hiclos h)offcman,
Jktiifdjs Cleiber, Daientinus Soibe unb Wclas liubcuer.
144h 306) Tim freitag TTod) TTlartini episcopi. (i5.9lo#br.)
Tlcta EDtttewenfniie. P»g. 110. 1. r.
OTaccus Siegel, Sogt.
Caurenciu« Detban, tBürgerineifter.
Olefmotne Sebeppen be«
(ßregor Clebcrg,
3ojl Hlarqn>art,
fjamios Ifdjatpbcrmitn,
pauel Jocob,
f)amtos Somit,
Verteil Walter (üaltir 309),
ffattnos fjubeiter.
*
Inhalt: Jobocus Wittoroir, beffen Setgleitb mit ber Stau CubmiOa
Wittcroerynne, unterer SOlitbürgerin, um bie Stiftung („bergeroottc“), bio ihm Pon
leine« genannten Sreunbe« wegen, nä'mlitb Iticlos Wiitettnr, feine« Vetters, bem Bott
Bnabe, gebiihrlid) gemeft ift.
1448 3 07) Tim freitage ror Katheriue oirginis.
22- (22. 9Iopbr.) pag. 1 10. r., 1 1 1. 1. r.
Heftgnacio Daletitini Kejlener et itjoris fue Dorothee.
ZTCarais Siegel, Sogt,
torentcj Oetban, Siitgermeiftet.
Beltootnc Schcppen be« Joris roie bei 91t. 306.
*
41
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Snbalt: Dalontinus (Halte) Keflener, unfct Mitbürger, unb IDorothea,
feine ebel. $au«frau, leftieren gegenteilig.
H is 308) 2lm freitags ror Katberine nirgiuis. (22. Soubt.)
2Jcta petri fjirfer. Pag. m.r., m.i.
ZTlarcus Siegel, Bogt,
forencius Dettjan, Sürgermeifter.
Scabini ut supra bei 9tr. 306.
«
Snbalt: Dalentimis Keflener mit feiner ebel. fxiu«frau Ttorotboa betannten,
cafi ibr rechter natürlicher 3ol>n ber oftgenannten .brau TWotliea, nämlicb petir f)irfer.
einen ©arten, gelegen bei Dem Siebroegc unb junadtit Comil Knottils Warten, getauft
unb bejaht! bat.
2U« SMirgcrmeifter bc« Jaljrce 1448 werben genannt:
‘tfanl otobinfol (1. Seber, 23. Selter),
'Jfeter TOcljcr (9. Ängiift),
(Mreqontio SBudffcnmeiftir (5. September),
Sattrcticiu« Sctljnn (15. 'Jlobembcr, 22. 'lloDember).
1449.
1449 300) 21 m ffreitag tiodj 2ltitbonii 2lbbatis.
34. (fänner. Freitag. 24. (vrmier.l ‘ pag. 112. 1. r.
2lcta Pauel 2lnfien.
lltarcus Siegel, Sogt.
3öft ZTlargitiart, Siirgermcifter.
Seintorne Stbepben beb (U'ri« wie bei '11t. 306 mit Setbiel bet Sürgermeijter.
*
Snbalt: pauel 2lnjleu, ein nüdjftcr Sdnretlmagcn beb ITicfel «ßebatners,
bem ©olt Otnabe, betannte, bab il>m bie ?prau Katharina tScberoerynue, unfere 'Mit;
biirgerin, uolUommen Sefriebigung geleiftet um bie SHiiftung („herroott"), bie ibm tum
natürlicher „Srfolgung" feine« rechten Setter« iticfcl (Scbatoers gebiibrt bat.
1149 310) 2tm ffreitagc ttoeb 2lntbonii 2lbbatts.(2t. Sännet.)
24. Sännet. ... _ , .
2Icta paroel 2lttfren. pag. 112. r.
Hlarcus Siegel, Sogt.
3o9 ZITarqroart, Siirgermeifter.
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©eftnorne Scbeppen ut Bupra bei 91c. ,306, hego. 309.
#
3nbalt: paud Jlnjlen betannte üolllommeite Sulgleicbung i>intä mütterlichen
Stngeiäflrt, ba4 ifjm (eint ©cb weiter ITlargaretlia Eiilncrymie, untere Slilbiirgerin,
geleiftet.
1449 311) 21m freitage nodj Dorothee Dirginis. a. geber.t
2Icta EDencjel £er»polt. p«g. 113. l.
ZTIarcus Siegel, Sogt.
3o(t ZTlargtoatt, Siirgermeitter.
©eitoorne Sdjeppen beä 30t'4 u4 Bupra bei 91t. 306. beim. 300.
•
3nball : ZTTargaretha ®rabe[etvmte, lochtet, bat belnnnt, bafe ibt lüetttjel
teropolt, ibt Schwager, unfet 9Jtitbürger, Bon be4 (?rbc4 wegen, baS ba gelegen ift ju=
nädjft Hannos Hlacijfdters ßrbe oberhalb bem Kiebroege, ibt 'Bluttcrlci! ganj entrichtet bat.
1449 312) 21m freitage tiod? Dorothee. <7. Seher.) p»g. 113.1. r.
21cta 21Targritb CinöetterYmte.
ZTTarcus Siegel, 'Bogt.
3oft THacqtoart, fflütgermeifler.
©eiluorne Stbeppcn bc3 3oteä ut supra bei 91t. 306, bejw. 309.
•
3nbalt: ZTTargareta Cinbeneryitne an einem, mit ihren Stinbern Palentin
unb ZTicfd, unb 3°ft IDelcjel, ZTicfel Kempe am anbern Teile, um eine« ©artcnS
»egen oberhalb bet ©affe. alio man gegen JTojTeutal jiebt, gegenüber t)amios OCfetjatr»*
bermaits (Satten, ben fic ben obgenannten jrocien l3oft 'löelcjd unb 91idel fiempe) mit
gunftlicben ©naben unteres heim p. 3ot)ann0 Äbl, oertauit bat.
1449 313) 21m tage fatbeöra Sancti Petri.
22. gebet. iSamätag, 22. gebet.) pag. 113. r., 114.1.
2tcta 2TTatis Kuntcjel et puerorum f}aunos ^etufcler.
ZTlatcus Siegel, Sogt.
3ofl ZTTarqroart, Sürgermeiftcr.
©eiwotne Sdjeppen beä 30t>4 roie bei 91t. 306, bejto. 309.
*
3nbalt: De8 genannten E)am,°4 fjeatfelers Slinber mit ibtem Sotinunbe,
(Srotcjebaud) genannt, bie oor un« betannt haben, bafe Pon gunftlicben ©naben unfert
gnäbigen Perm p. 3ol)anni, ?lbt§, ßtlaubnis in unier Such empfohlen ifl ju leben, baft
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Sic Ämter wrjicblel baten auf baä oalerlitbc Wut ober (frbe, baS Nr gelegen ift litten petir
tfcrofelcrs Prte jtt (Croefborff, ihre? Seltern, uttb audj mitocrjicbtet bat bcr alle petir
Iferofeler, ihr fflrofcixucr. ZTTatis Ktintcjel bat Nie Irrte tejablt.
1 1 40
22. ,reter.
314) 21m tage fatbeöra Petri. (Sam4tag, 22. f$eter.)
2lcta. psg. 114. 1. r.
Jflarcus Sieget, Sogt.
3ofl inarqtnart, Siirgcrmcifter.
Settbini ut nuprs 9!r. 306, bejro. 30!t.
*
Jnbalt: £ rbcuvimc,1) innere 'Mitbürgerin, mit 23artel firben, ibreni 3 ebne,
triefet tetannle, baft ibn (eine Müller roegen bc $ tetterl. Slngcffillcb abgefertigt habe.
1419 315) 21m freitag ror .^afnadjt. <28. ,teber.>
2h 'pfeber
21cta Katarina ©ebetpervitne et Hicolai Sneiber
cotiaui in Sroibnicj.
IHarcus Siegel, Sogt.
3o)t ZTIargmart (Siitgermeiftcr).
Wefroornc Scbcppin be« 3ori« loie bei 3tr. 306, besm. 300.
3nball: JZitlos Siteiber Den 6er Sttribnicj mit Katarina, feiner Sibtoagerin
©ebeiDeryime,2) uniere Mitbürgerin, jimfdjen beiten eine 'äuteinanberfebung um feinet
rechten chet. pauefrau Zttargaretlja, genannt ©ebetoeryinic, 2«btcr, txilerlid) 3(n=
gefalle genbeten ift.
1493 316) 21m freitage poft Corporis Cbrifti.
(7. 3nni.)3) psg. ] 14. 1. r.
2tcta Steffenn örocfflegil pnb Barbara ttjor eius 1493-
üaltiu fngolliart, liegt,
pauel ZTJoler, Siirgermeifter.
fHolmanne beb fclbigenn Jotib wie bei 91r. 281.
a
3nball: Steffen Urocfflegil unb feine eitel. $>au4frau Barbara teftieren
gegenteilig.
*) Sor beul Manien eine leer gebliebene, für bic liadiiräglietje tftiifrpnng bei
Sotnamcnb beftiinmtc Stelle. — ’) ?(u Stelle be» Sornamett« eine SRabietung. —
*) Unterhalb bcr beibeit Jcjtfpaltett über bic gauje Stattfeite int 3“bre 1493, ltad;-
bent ba» Stabtbudj ftbott »oltgcfdfrieten tuar, erfolgte Sintragung. Sgl. 3fr. 281 unb
282 »oitt 3°bre 1494.
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M49 317) 7Int nejten Soiitage por 3obannis 33apt.
22‘ 3uni- (22. Juni.) pag. 115. 1. r.
Tlcta ZTicoIai Sneiber et ZHatljie fjeiöinreid).
ZTIarcus Siegel, 'Bogt.
3oljamies Somir, Siirgermeifter.
PSefioerne Scteppin beä 3or iS roie bei Br. 30(i mit S&ecbfd bet Biirgermeiftet unb
Äuelaffung »on ®rcgor Clcbcrg.
*
Jnbalt: Iticfel SneiBer, 'Mitbürger |ur StceiBiiitcj, an einem Seile unb
ITlattpas l)ei&iureicb, unfer Mitbürger, am anbetn Seile batten eine Slugeinanberjeljung
wegen (einer Schwägerin, genannt Hicfel ®ebeiv>erynne, ber Sott Saale, mütterlichen
ilngefäüeS toegen, alio bon feiner rechten diel, Jran megen, illorgaretba genannt, io bah
ber oflgenannte ZTiclos StteiBer ben ZTTatljis Seibinreidj log unb lebig geipreeben.
U I9 318) Quarta feria poft ZTTartini. (Mittwoch, 12. Boubr.)
‘ Tlcta t]ofjannis HuöoIffY ct öarbare ^feytYnue.
Zlicfel Sdjobir, Bogt. pag. 1 1 5. r., 1 16. 1.
ITterliit Walter (Bürgermeifteri.
©efroarne Stbeppin bei Jorib:
®regor tOeberg,
2Tlarcus Slegil,
Hiefel £itiBcner,
Zllatis ®coffir,
ijamius ®alBener,
peeje 3ocob,
llicfl {Cirtcj.
*
Inhalt: Sarbara Sfeytynnc mit ihren flinbern liamtus ifevt unb llliebel
5faber, all in Bertretung ihre« unmitnbigen fiinbeg, bejm. ÖrnbetS 3°rgelevns, bereu
Betler 3<>haiin HuBolff bat ifit Selb genommen auf fein (frbftiwt, ba« ba liegt jroiicben
Sfritege (EolBin unb Zticfl Ulrichs (Srben junäebit bem Steige, ba« ba normal«
Xryinicmrebels gemeit ift, für ben unmünbigeu Jorgen.
1493 319) 2icta fejta feria pojt corporis Cbrijii 1493-'1
• 3"ni' (jreitag, 7. Juni.) pag. 1 1 r>. I. r.
Ualtemi £ngilf)art, Bogt („Ber Bas gerechte fas").
[Paul Itloler, Bürgctmeiiter. [
*) Dajit ugL 'Jlr. 316 unb Slmn. 3.
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Inhalt: 2Bit ©ürgetmeifter unb iHatmann*n btt Stabt ©rarcnaro betennen. bafe
Stau Dorothea Ifetoflcriue unb Katharina Xolbine eine Vereinbarung tnegett litte
geidjlofien unb einanber Io# unb lebig gelaflcn haben.
1449 320) quarta poji 211artim. p«g. ii6. l. r.
12. 9?oübr.
ßRttttofxft, 1 2. 91obbr.)
Kefigitacio 22icoIti tinöener ct pjoris eius 2Itnte.
Riefet S JtoMr, Vogt.
lUertm IDaltcr, Siirgermciftet.
l'leftuorne Stbcppin be4 S°ti4 U’ic bei 91t. 318.
*
Snbatt: Stau Jliina Riclos Cinbeners ebel. fwubirau mit rooblbebaditetn
'JXule unb ftoblidjen Jlnllib tcitiette ihrem (Ibeioirle Riclos Cinbener all ihr ftaulitb
(ligenlum.
Ucta SantmaiiYnne et Campecje.1)
ITIarcus Sloail, ilogt. PUK* 1 1 6. **•» 117.1.
Corettj Setan, ©iirgermeifter.
©eirootne Scbeppin wie bei 91t. 3U6, beim. 308.
•
Snbalt: Stau Dorothea BDolffyn bat betannt, baji Santman, bem ®ott
©nabe, ibtem 'Uianne IDolffin fein pauü l?at abgetauft unb bejablt „oon oytter golbc
off by aitbet“ unb haben fid) alle geeinigt, bafe bie Sinber bab ibre haben unb iudjen
iollen ju £roeitfborff auf bem (Srbe, ba$ ba liegt jiuiadjft Haler; (Itbe.
1449 321)
[pot 94. Jännerf.
9118 83 iirgermeifter tuerbett 1449 angeführt:
Soren; Jetan (Bor 24. Sännet, 321),
Soft Hargronrt (24. Jänner, 7. Jeber, 22. Jeher, 28. Jeher),
Joljamteb Somit (22. Juni),
'Herten ©alter (12. üloocmber),
im Jntjrc 1493:
')JauI 'Holet (7. 3uiti).
*) tiefe nidjt näher batiette ©ntragung muh nach jenen unter 9lt. 308 unb
309 in bie 3e'* D°r betn 24. Sännet 1449 fallen.
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1450.
1150 322) 5er'a K£ta Cvburcii. (gttiin«, 17. Mptii.i
1 1 -lvnl jjcta fjannus Pogeler et puerorum 30r3c Santman.
Zticflos Scftobir Jloßl. Paß- "7.1.
ffannus ©alScnor, fBiirßcrmeifter.
Öefworne Sdteppin Pel 't o t i 3 toie bei ')lr. 51 s mit ®ed>fel 6<r ©ü rgermeiftcr.
*
Inhalt: Die frommen Seute 3°ft Danyel unp 30riJf Santman, Stiefel
£ybin unP fein SniPer 3ocot>, Pie nädtften ,rreunPe Per SinPet 3o,r‘Jo Satmannis,
Pem Wett WuaPe, auf einem Seile unP ffannus Dogeler, unter ÜRitbürger, an Pem
anpern Seile haben ftcb Pabin uertjlidjen, bafi [edlerer Pal Don Jorge Santmann bin(er>
laffene Wut bebalten ioU jur Crjiebunß Per Hinter mit weiteren Jtetingunßcn.
i4r‘0 323) ,5er’a fcjta pof) (Eiburcii. (ifreitaß, 1 7. Slpril.)
Hefiguatio ßanmts öogcler et ZlTarejarett^e
Djoris eins. P»g. l ir. r.
Stidos Scholar, Stoßt,
ffannus ©al&eiter,1) Sliirßermeiftcr.
öeftoorne Sdteppin Pel Joril toie bei 'Jlr. 518, bejto. 322.
*
Inhalt: Der tluße 'Dtann ffaimus Dogelcr unP feine eitel. Stau itlargarotha
leftieren toedjtelfcitiß.
1 1 50 324) "21m Sonnobenöc in öie Sigismunbi. (Samitaß, 2.s»au
■ 2lcta oenerabitis bomtiii 3°f?ann's 21bbatis
Bretrmooienfts et ZtTagiftri Sigismunbi.2: Pag. liT.r, lis.i.
Surd)ftrid)en.
niclos Sdjobir, Siegt,
fjanuus ©albener, Sürßermeifter.
Weiteorne Sdteppin bei Joris Wie bei 'Jir. 318, bejto. 322.
*
Jnbalt: Unfet ßiiäPige perre (t. 3abanne5, 'Jlbt ju öretrne, Derlaufte mit
gutem fflittett, JBijfen unp SHat feiner SlriiOcr Paju bei ßanjen ConDcntl Pen Warten, Per
Pa ßtlegen ift ßegeniiber Per SaPftube, mit einem „Stucfe" (Seil, Slb(d)nitt) ju bauen
um 20 WulPen Pem frommen 'Dianne ZTlcifter Sigmunb „ZTteroljrer" l'Plaurer). Pal
■) Daoor „©ogeler" tntrdj|trid)ctl. — *) Sott fpäterer tjtanP unterhalb Per be*
treffenPeu Spalte pag. X17 am Sdilufie Per Pcutftbcn Jnbaltsunfütirnnß Pie De*
mettung: „Jft ein SeifjenftiPer ßeieeft".
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ju tonen imt> ju nutjen uns MS 9Baffcr ihm ju 9!uf,w ju führen, wie ihm MS aller-
bcaueinliibfte fein teirt. Such feil ber Porgeuannte 'Dl elfter Sigmunb jährlich jinfen
unferm perrn J 8 ®r. 'Beim aber Weiftet Sigmunb beS «Ia&eS nicht fauete, fo foll er
jinfen 12 Öt.
2 1 ' ihi ®25) Quinta feria ante pentbecojku. tSwnnerstag, 2 1 . Wai.)
Hefignacio pucrorumHeroman et3ufcicis i>e Hofental. p»g. 118.1.
ilicfel Sdjobir, «ogl.
hj.mnus cßal&cuer, «ürgermeifter.
Wefmotne Scheppin beS Joris ivic hei 9tr. 318, bejio. 322.
•
Jnljall: tti.Ios Hteioman unb 2T!argaretl)a, feine Schweflet, haben belanm.
Mf> I'Cicf l (Haler, Seholj ju Sofental, ihnen ihr bitterlich ©ut, MS fee gehabt haben
auf feinem ©erichte, bejahlt Itaben. 2aju oetjicbtel Jticfel HeynMii1) mit feiner j$rau,
ber .üinbet Wuller, unb feinen ©Serben.
1150 320) 3n bie fancti Johannis Saptiße.
24‘ ^unL iWitlwoeb. 24. Juni.) pag. 1 1 8. 1. r.
2lctio Hicolaii ijeuffeler et Paul 3ocob.
Surchflricben.
Iticfel Sdjobir, «ogt.
Zllarcus Slcgil, «ürgermeifter.
©efiootne Scheppin bcS Joris mie bei 'Jlr. 318 mit SBerhfel her 99iirgernieifter.2)
•
Jnbalt: 2er weife ‘Wann Zticfl Qeuffler Permachte fein „EjoffflaM" bis
an bie ffiaffergrube unb bie ‘löaffergrube bie Cwlfle bem weifen Wanne paul Jocob alfo,
Mf) paul Jacob feinen feof überwachen foll für eine ganje IDadje*) unb Hicfl Ijeuffier
foll MS hinberfte überwachen für einen pauSgenofjen, bieweil fo er ben {unterbot allein bat.
Unb wenn MS geiebäbe, bah ber {unterbot wieber tämc ju bem borberften, fo foll bet SBe
feger beS {wufeS MS Öaue überwachen alfo, als bieS Por JlllerS überwacht ift, unb wenn
bieS ihrer einem feilt Icil feil mürbe, fo foll ec cS bent anbern anbieten juPorauS, unb was
rticfl fyujfler gegen paul Jocobin hinlenauS, alfobiel foll er ihm jugeftehen PorneauS
unb Jfticfl fjeujyier, ober wer MS {Unterhaus hefiget, ber foll in MS «orberfauS gehen
alle ürbgcieboifer 2 ©reichen, imS ju ber geil gang unb gäbe mär.
') Soll wohl „9ictiinau“ Reiften? — ’) 2Iti bieftr Stellt beifet es noin
£d)öppenftuhlc: „Jdj SRicfel Sdjobir, WatiS ®roffir, Warcus Sltgil, eju ben ejeilin
burgermeifter, unb 'Jiicfl Sinbcuer, «etrje Jocob, ©regor (i leb erg, 92icfil Xincj,
■yiannus ©albener, ©efwotuc Scheppin bcs Joris". — *) Diefe ©eftiinmungeu hängen
mit ben früheren {musgiebigteiteu jujaimnen, welche „Steuer unb Bache" hiefeen,
«gl. 92t. 233.
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1^50 327) 3« bie IPeucefflaii.
28. Sfptbr. _ (Montag, 28. Septbr.) pag. 118. r.
Heftgtiacio 3otyamus (Salbener et ujcoris eins.
Zticfil Sdiobir, Sogt.
ZTtcPt Ciiibcnor (Siirgermeiftet).
©efft'orne Sdjeppin beä jefbigin o o r i ö roie bei 9Jr. 318 mit ®e<biel bet Siitger
meifter.
*
Inhalt: 2>er meife 'Mann b)amms (Salbener »crmacble ieiner ebel. £xui4rrau
Dorothea 10 ©ulbeu mit roeiteren Seftimmungen iiit beten Sinbet unb Scbtoeiter
ZTlag&alena.
1450 328) 3nbie Scti IDencjcfl'laii.
28. Septbr. (Montag, 28. Septbr.l pag. 1 18. r., 1 19. 1.
2lcta et refigtiacio ßatnios CoOing et Katherina njroris eins.
®urcbftri<hen.
Zticfel Sdjobir, Sogt.
Stiefel Ciiiöenor, Siitgermeiftcr.
©eftoorne Scheppin be« 3ori4 wie bei 91r. 318, bejm. 32“.
•
3nbalt: Stau Matborina mit ihrem ebel. Manne Fjanmis CoUingiii
(EoUingeit) leftieten gcgenfeilig mit bet Seftimmung beb Ichleren. bah bab Slinb, bab bie
Dctgcnanntc Stau gehabt bat mit Kaleru, 3 Schott ©r. in allem (hüte, bab ba hjanmts
Colling hat, haben toll.
1 1 r>(J 329) geriet fecunba in octaua IDencefflaii.
5. Otlober. (Montag, 5. Oltobei.) pag. 1 1 9. I. r,
2?efignacio 2tTagijiri Sigisrnuubi muratoris et bomini
abbatis 3°l?ann*s-
Surcbftticben.
ZZiclos Sd|obir, Sogt.
Zitarcus Slcgil, Siirgermeiftet.
©eitoorne Scheppin beb 3orU:
potr Caris,
bjaimus ijaubit,
petir Sngeler,
Zllatis (Sroffer,
• 3°cot> tOeyurid),
petir bjofper,
Paulus Sdiaulcjo iSdrolcj 330).
*
Ving et. leutfcbe SBoIWun*« a. b. 6. Sö. 4
vn. »b.. l. $tfl.
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Jlnbalt: Unier gnSbige fterre (). 3°hamtes, Sbl ju Srerone, mit 5iat unb
ffiillen imb ffiiffcn M« ganjen ISonPent« Pertaufte unt übergab Mn «arten aut Mm
Mühlgraben, gegenüber Mr Sabftube, Mm roeifen Mann iVioiftir Sigismuubni, innen
Beerben imb drei. 9iad)tommen, um 2U «ulMn, alfo bajt er gegeben bat 6 Bulben „ju
her er jlen (Salbe “ tc. unb feil bauen aut einen i<lap ein «el’äube ju feiner 91ctburft
unb {tanbmert unb ba« SSaffer baju führen, mo ihm bae am allerbe.iuenilicbftcn fein loirb,
unb fo feil CTleiftcr Sigmunb jinfen bem Storni eon Mm «arten alle Jabt 12 «r., unb
menn er bauen wirb bie 'Küble, fo feil er babon geben alle 3abr 6 «r.1) .... unb menn
er bauen mitb, io fod er aueb MSieibigen dinie« baö erfle Jahr frei fein.
H.r>» 330) 3" ^'e Simonis et 3M^-
28. CttoMr. iMitlrooeb. 28. Cftober.) p«g. Hit. r.
Hefignacio 3af0^' ItM'nridj ct pjoris cius.
Jlicfl Sdiobtr, Sogt.
HIarcus Slegil, Siirgermeifter.
«cfniorne ccbeppin bo jelbift tpie bei illr. 329.
Inhalt: Unfer 'Mitbürger unb «ibgenofjc 3ocob tDeynridt uermacble feiner
eitel. grau Jlima oll fein «ut, baO er bat ju Bratpuaio, unb gegeufeitig (eine grau ibm.
l ir.o 331) Um freitage por Zlnbree.
27- (27. 'JioPbr.l pag. 120. 1.
petrus (Ojaris, Sürgermeiiter.
«eitoorne Stbcppen be« jelbigen 3ßti« Wie bei 9!r. 329 mit ffieebicl Mr
Surgermeifter.
•
3nbalt: Ter roeife Jlttbris Scbolcje bon Sdtcme mit öebüppen unb €lteften
bebfelbigen Torfe« belannten, baji Jluftiu tauge XTicfil Pon frommen «Ilern 'Bater
unb 'Mutter ebelifb uttb mobl geboren ift, alfo bajt fie Pon ibnen anber« nitbt haben er-
fahren aufser alle« gute unb auch Pon Mm ebgenannten Caiigemefil anber« nicht toiffen
als alle« gut. Stud) fo belcnucn mir Porgcuaituten Schöppen um ba* «efiingni« aH
taugeuiefil jtt un« gefeffen tat, bas ba fi mir and) anMro nid)t roiffen Pon ibtn auper
alle« gut.
■) Offenbar eilt Sdjrcibfeljter ftatt 18 «r. Sgl. auch 91r. 324.
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9f[? Sfürgernteifter bei ^nf)rcä 1450 werben angeführt:
^annul ©nlbeiter (17. Stpril, 2. 2)lnt, 21. 3)tai),
'JWarcuä Slcgil (24. 3ittti, 5. Cftober, 28. Cftober),
3JictI Sinbcner (28. September),
^etnil Ifjarib (27. Olooeniber).
1451.
ur.i 332) bornjiage iiocfy Drbani.
27' (27. 'Mali paff. 120. 1.
2?efignado 2Tlidjel JlnbriffYnnc et ftlii fjaitnus ilnJ'ris.
Hicfl Sdjobir, 'Hont.
ZTIatis (Brojfir (®ürgctmeifter).')
©efrootne Srbeppin Po felbift raie bei 9fr. 329 mit 9Berbfel Per '.Biirgctmeifter.
*
Inhalt: 3rau Kutpetiiia, ITücfiii Jlnbris 'Bitioe, Pem ®ott ©nabe, bebacbte
Pie Jreue, Pie ibr ibt Sohn Ifannus, Per iiingfte, in ihren 'Jlolen unb Äratitbeil bemiefen bat,
unp bat ibm Otrtna<$t Pie 'lüieie, Pie Pa liegt jroiirben ^fritcje Colbin unb ITIeyhers
ffliefe unb (Srbc, ju boraul.
1451 333) Heftgnado Petri Claris et pjoris eius.2)
lna* ~/.D)aiJ. Iticfel Sdiobir, 9fogt. png. 120.1. r.
3ocob tPeynridj, ©iirgerincifter.
©eftoorne Srbeppin bo ielbift toie bei 91c. 329 mit 'BJecbiei ber ©iirgermeifter.
3 n ball: Der rooblroeife 'Diann petir Charis permadjle ad fein ©ul feiner
ebel. paulfrau Barbara unb feiner iodjter Jlmta.
2l(e iäügertneifter erfdjeiiten im 3abrc 1451:
SWatiS ©roffir (27. Diai),
Qjocob 4Öetjurid) (rtadj bei» 27. fDlai).
•
>) 91id|t all foidjer angeführt, jebo<b narb ber 9iamen<fteDung permutet. —
*) Cbne nähere Datierung, jebenfalll narb bem 27. Kiai M61.
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1452
1 14. April].
1452.
.134» 21 da fjjitmis Pipoltt et njoris eius
Üejnetis. pag. 120. r., 121. M)
liicfel Sdiobir, 'Bogt.
Flicfel Uibigor, Bürgermeiflcv (IDiirogir .150).
(0. Schöppen:)
p.'tir Ittcityr,
petir ffciberid) (Fjeiboreid) 336),
nicfcl ülrid),
Fllatis tfeiberieb,
pairl Sdjolcj,
F)oimiis ITIarifid'er,
Jon Sneiber.
Inhalt: Der loeiie 'Wann Flamm;- Dipult pcrmacbte 2lguilt, feiner ebel. 3rau,
all fein C'lnl, jeboeb bat er bccacbl feiner Seelen Seligteil .... uns iroS er Pen (ebenem
PSetoanbe Jtleiber niirb baten, Cie feilen Cer Bfarrlirebe. Aud) bal er gegeben Cer Stabt
Wat ein Scbod 8r. Sie Co jebunb ober in julixnjtige Seiten Biirgermeifter unb Seböppen
fein »erben, bie liefet er jii 'Bortmmbe ber obengenannten Soeben, bafi f« follen helfen, Cap
baS Seelgera'le geballen »erbe. Plfeiebermeiä „auf friftber Stab trat berlpebit" bie
ehrbar grau Jlguit, Ffamiu; Dipult Shefrau, nnb Permaebte all ihr ®ul . . . au4ge=
nommen ben breien 3 ueben ju Scheden armen beuten ju iebneiben nach ihrem lobe.
■•*59. 335) ,^eria fejrta poj) pafdja.
1 *' ßreilag. 14. Bpril.) pag. 121. I. r.
Heficjiiacio IPeiicjcslai Ceupolt et petri 2Heil?ir.
Fticfel Schobir, 'Bogt.
Flicfel Dibiger, Biirgermeifter.
t'leimorne Sebeppin bo jetbift ipie bei Dir. 334.
«
Jnbalt: 2er »ohhoeite petir FHeiliir, linier (fibgenoffe unb 'Mitbürger, bat
Porgeipieien einen „uttfirefplidfin" ttabelloien) 'Brief ber ehrbaren Stabt ITlcMijlerberg,
loie er geliehen bat 26 Olulben bem lOeucjil fempolt, bor bafielblge ®e(b IDcnejit
£eippolt petir FHeilteni por ber Porgenannlcn Stabt Wat Fllonfterberg abgetreten
unb aufgelaffcn hat fein (Srbc, Cab er hat liegen Cor unter Stabt Bvatonaio ju <£roenf=
torff )toif<ben l]anmis FTlarijjdierj unb bjauims liubener ßrben.
■) Si'ieber ohne nähere Datierung, mit fHttdiicbt auf für. 335 am ober oor bem
14. April 1452.
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H52 336) 5«ria IIa pofi 3ac°fr-
3 1 • ^uIi' (SRontafl, 3 1 . Juli.) pag. 121. r., 122.1.
2lcta Sigismunbi Cjimmler et Djroris eius 2lnnc.
rttcfcl Sd'obir, Sogt.
Jticfcl Olricfj, ffliirgermetftet.
S <b e p p i n jtt Sraronaro wie bei Sr. 334 mit 'Öedpol Per Siirgcrmeifter.
1 e
Jfnbalt: Set weife Slann Sigimmö (Segil) iljyininelcr unb ieinc ebcl.
Jrau Jlmia teftieren gegenfeitig.
1152 337) Seauiöa feria ante octauain 2lffntnpcionis
21. 9uguft. (ITTariac).1) iStontag, 21. «ugufl.) pag. 122. 1.
^eftgnacio Hicolai bjoffman ct ojoris €li3abetfy.
llicfel Sehobir, Sogt.
rUrfcl Ulridt, Siirgermeifter.
Sdjcppin bo je l b i ft wie bei Sr. 331, bejw. 336 unb an Stelle Pc3 Jon Snciber Per
Sdjeppe Ificfl 3oit.
+
3nbalt: Ser weite Stann Hicfel fjoffmau unb feine eitel. OauSflbu f lijabctb
teftieren wedjfclieitig.
1452
21. Suguft.
338) Sectinba feria in octana affumpcionis.*)
(Stonlag, 21. Sluguft.) pag. 122. 1. r.
2?efignacio C3rner ct Djoris cius.
ZTicfel Sdiobir, Sogt.
Jfticfel Plridj, Siirgermcifter.
©efwornc Srbeppin Po jclbift wie bei Sr. 33 I, bejw. 337.
4t
^nbalt: Ser weile Staun Jflicfel £jvtter unP feine eitel, fjrau Dorothea
teftieren gegenteilig.
1452
24. Suguft.
339) quiitta in bie 23artbolomei.
iSonnerstag, 24. Jlngnft.) pag. 122. r.
2?eftgnacio Hicolai peqman et ojoris eins 21nne.
rticfl Sdtobir, Sogt.
Hicfl Dlrid), Siirgermeifter.
öeiwotne Sdjcppiu Po jclbift wie bei St. 334, bejw. 337.
*
■) ftirr lanu nidjt Assumptio domini angenoimnen werben, Weil biefe« Saturn
im SBibeifprud)t mit Pein ooraugcljCiiPeu auf Pen 22. Stai fiele. Sgl. Sr. 257. —
*) Sgl. Pie Änm. 1 ju St. 337.
53
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Inhalt: Ter tueife Wann llicfd pecjmau teftierl gegenteilig mit 'einer ehel.
Stau Jlitra, beten Seime paul, lcptere 1 cdjcJ ®r. ju voraus oermacbt.
Vlia iöitrgcrmciiter werben im ^aljrc 1452 aityeffi^rt :
'Jfirtcl ©ibigtr (14. ilpril),
'Jitcfel Ulrid) (31.3uli, 21. 9uguft, 24. fluguft),
i<nul Sctjolcj (mid) 24. ftuguft laut tSintraguiig 3. 1).
1453.
115.) 340) Iticfcl Sebobir, ‘Jogi. pag. 123.1.
1 1 1 . ^iin. |. £jentcjl bjubcncr, Sürgenncifter.
Srbeppin cju Srawnaro:
Zlicfd Pibigcr,
iiannus £3 y minder,
2TIatcrn fngcler,
paul 3ocob,
• 211a tis IDinter,
iientcsl Cfd)aub«rmaii,
f}annus Ulariffcber.
•
3 n ball: üaltin Dymuter Sotm mit feinem Stieftxiter Hjonbauus bat be*
lannt, Mj; U)m (Den) (Ebonljanus, feinem Stiefvater, Bor tic 13 cdjod, feie itjm jugc>
fproeben [ein Bor fein uälerlid) iflngcfölle, ein (Heniigc geitbeben ift.
Snm. Tiefe nieist näber datierte Eintragung erfolgte natb Sdjrifl unb 2 inte ju
berielben ,fcit wie bie loeitcrfdgenben 31r, 341 uttb 312, biirffc baber mobl in berfelbctt
fHatSfitjung Born 1 1. Rannet bcitblofjen morben fein.
1453 341) ^crici quinta po() <£pipljanie.
1 *■ ^n' (Donnerstag, 1 1. Jänner.) pag. 123. 1. r.
21cta ZHerten Cfdjcuiöer et fratris.
Zlicfel Scbobir, Sogt.
%utrjil Ijubener, ©ürgermeifter.
Scbeppin cju Srawnam wie bei 91t. 340.
•
Onpalt: Selennen, bafi in „Bolfefftn rot" getommen ftnb ZTlertin Cfdjaubor.
man, unfet 'Mitbürger, unb Zlicfl Cfctjaiiberman, fein Sruber, tEbomas Xfdjaubcr.
matts SBbne, unb bafi Hicfl (Efijaubcrmaii belannt bat. ba fl ibm ZTlerteu
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Cfdjauberntatt, fein ®ruber, um fein Päterlicb unb mütterlich Tliinefalle genug getan
tat. /ferner folgt eine 'Vereinbarung bon toeflcn bcS auäliinbiidjcn ®ruber«, rocliter bei
feinem SB ruber ZTtertin 12*/i ©ulben bat.
1453 342) ^eria quinta poft (Epiphanie.
1 1 - 3ein. (DonnetStag, 1 1 . 3änner.) pag. 123. r.
Heftgnacio Bartl Hal&il et pjoris eius.
ZTicFI Scbobir, 'Vogt.
fjentejl ifubetter, Siirgermeifter.
Scbcppen ut supra bei 91r. 340.
•
Jlnbatl: Die tugenbfame grau Dorothea Halbelyntte bertnadjt ihrem ehe-
lieben Wanne Sartl Halbil all ihr ®ut, icborfj bat fie bebacbl ihrer Seele Seligteit unb %
bat ausgenommen, bah ihr Wann foll taffen leien 30 Scelenmeficn, „ab gol an nt iebt
tete", b. b- »enn fie ftetben foUte.
21m öornßage an bem obint unfer liben
lidjtetDeY- (Donnerstag, I. gebet.) pag. 124.1.
Htcfcl Sdjobir, 'Vogt.
Hicfel Dibiger, ®iirgermeifter.
('fejmorne Stbeppin beS 3oriS toie bei dir. 340 mit ©ecbfel ber ®iirgermeifter.
#
Inhalt: Hicfel Cjrnyatie unb Hartil Cfcbityeue, ®ebriibet, haben betannt,
bah ibnen ihre 'Viutter Dorothea megen ber ihnen bon ihrem 'Vater bcftimmlen Sache
genug getan bat.
1453 344) 3tem <&pn befentniffe bas bo gofdjcett iji
[20. Sept.]. ^cntcjil (Brotcjbadf onb Cafpar Junger.
Hicfel Scbobir, Vogt. pag. 124. 1. r.
JTtatern Cngeler, ®ürgermeifter.
Scbepphin roie bei 'Jlr. 340 mit 'Becbfcl ber ®iirgenneifter.
•
Inhalt: Hicfel ^ofeman, Jojl 5falfel unb fjett ttil Colling unb ITlatis
httbener als „Sbnlcute Pnb ricbtlcute", b. i. Siihnleute unb Siebter, haben be=
tannt, bah f<e gebeten ieien Pott fjcntcjil tßrotcjbadj unb dafpar 3un9'r auj einem
Seile unb ber tugenblichen grau ITlentcselymteoon Sijonatt) als nämlich Hicfel fjoffe-
matt unb 3°ft 5alfel auf (ßrotcjbacbs unb dafpar guttgirs Seile unb CTIatis
fiubener unb £}ennil Colling auf ber grauen Seil, toie baf; fie eine „riebtunge" t'Bet=
gleich) gemacht bähen jtoifchen bet 3ungerytine, Sroncfe genannt, bie ba Segil 3ungirj
55
1453 343)
I. gebet.
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cbtlnbc ärait rtcweft ift, bem Well (Snabe. alfo bafs ihr itafper Junger aus bem (Sute
ihres 'Manne» geben fcITe pon bcni (?rbe feines «xilerlidjen (Sute» |u (Dttiiiborff 1 cebod
heller unb 1 3itbunfl, ') Unb tob ifl gefheben wegen bcs unmiinbigen unb itngeborcnen
®aucnS. ber turj nach bem Bergteiebe geboren innrbe, ba& fie ben (olle lieben, erbalten tmb
nähren ale ihr Hinb, fo fmb au<b bebadtt bie l> Sdjoet, bie ber 3 rau (mb „»orbeiffebin als
pn ber fireibunge" lüir ben freien, b. i. Icbtgen Staub Perbeiften), tofi bie 3rau MS fliehen
foll auf ihres Sater« (frbe ju Bcrtilfborff, unb bah mit folehcm Serglciibc bie Stau “nb
Mb Hinb feilten beb alten 3t,ll3*ri Srbe unb Wut lob unb lebig laffen . . , MS haben bie
borgenannten „Manne" bor unierem gnäbigen Perm Johanni, bem Äbte, unb bem Sagte
unb uns allen Srbeppen belannt.2! ___
Slnm. Siatfabem bieie niebl näher batiertc tliatsfifeung unter bemfelben Biirgcrmeifter
wie bie beiben naihtolgenben. am 20. September I 1 53 ftattgefunbenen abgelialtcn lourbe.
fo biirfle and) fie ju bemfelben Jage einjuftellcn fein, inmal alle brei Eintragungen mit
berfelben Tinte unb panbfebrift geiebrieben fmb. habet offenbar ju gleiiter ;feit ftattfanben.
1453
20. Scpt.
345) f^cria quiitta in &ic <£jraltacicmis fände crucis.
(Donnerstag, 20. Sepl.t*) pag. 124. r.
21da Hicfel Diridj cj parte orpbani et Hicfel 5 eigener.
Hiefel Sdjobir, Sogt.
Jfiatent <£ngeler, Biirgcrmeifter.
(Stboppen) wie bei Sir. 340, beim. 344.
Inhalt: Zliefel Ulrich, unfet ‘Mitbürger, als Bon beb unmiinbigen Hinbeb wegen
panl Ulrichs Sohn, bem (Sott ©nahe, Baltin genannt, auf einem Teile unb Sagcncr
mit jeiner ehelichen Stau Barbara, paul Ulrichs SSitroc, bem (Sott (Snabe, toben be=
tannt. bah fie eine uolte Einigung getroffen haben alb um beb unmiinbigen Hinbeb Päterlid)
(Sul, alfo bah fub Sagener mit feiner 3 rau Barbara untenoinben (oll beb (Suteb, bab
paul Ulrieb binlcrlaffcu, unb fotlcn bem Hiube geben s ungarifebe (Sulben . . . Unb bieroeil
bab Hinb unmünbig ift, fotlcn fie ob erjieben, „gütlich bnb ferobetlicb" wie ihr Sinb mit
Hieibern unb Siotburii .... unb wenn bab Hinb miinbig wirb, foll Sagener ober feine
Stau bem Hiube bab (Selb aubricbleii. unb falls bab Hinb inbeffen abginge, fo foll Mb (Selb
»iebet lomnieit an bie 'Mutter, ba es Pon rechten biutommen foß.
’) Xer vierte Teil einer Start. — *) Bon bet fdjoit meljrcrmätiiiteu fpätcreit
£>nub ftnhct fitb miterbatb ber Ijntcn Spotte bie Bewertung: „acta 'Bon Sdjönau,
haben bie betäubt Bor Bnfettn geiiöbigcn Jicrrcii, bent Boigbt iiubl aßen »djüppcn."
— s) Bei biefer 'BatuuiSbeflimmung mufj wohl ber bem fyefte bet ßtcujerl)öt)uug
nodifotgenbe Donnerstag angrnomiiieii werben. Bgl. (Smlet, Kukovöt, 3. XXIII.
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1 153 346) II1II. fcria in t'ic «Ejcaltaricmis fände crucis.
20. ©ept. ilcnnträtaij, 20. September.) pag. 125. 1.
ileta Scultcti öe CDttinborff.
rticfcl Sdiobir, SJogt
UTaterit Sttgeler, töürgermeiitcr.
ffiefroorite Schcppen 6o jelbift roie bei 9lr. 310, beit». 341.
*
3nbalt: Bit SHate nnb Biffeit unirrer tälleften unb ftanbieertmcifter haben mir
5 Schott 3iiife«, bie mir gehabt baten aut Mm Berichte ju ©ttinborff, megen notbiirftigec
Sache unterer Stabt bem roeifen Banne ZTicfol Kalir, IRicbter ju ©ttinborff, um
50 Schot! ttellcr oertauft. Ja« ielbige ©elb mürbe „pon bet erften gelbe bi« eff bu leittc"
befahlt . . . unb fall« ein Briet tlltlunbei neu petir Itecfin roegeu geiunben mürbe, ber
ba fptäcbe auf ba« ©elb unb auf ba« ©crieht, ber ioll (eine Statt haben.1)
1453 347)^eria fc^ta poft JTTarttni (Epifcopi. ßreitag, io. -Roo.i
2Icta Paul Sdjolcj et 3ortje Cjemeler. p»g >25. 1. r.
lliefl Sdjobir, Hegt,
bfentcjl CjdtauBerman, Bürgenneiftec.
öefmotne Stbeppin bo jelbift:
peter Ifofpir,
bfatmus ttVibner (IDeibener 348).
JTtcrtin IPaltcr,
ITiamis Slegil,
ifamtus hfoffmau,
(ßregor i£Iebcrg,
3of» Utargart.
•
Inhalt: Sctennen, bah paul Sctjolcj rcd)t Melbt'chulb gehabt hat auf {jcmiius
Syban. Sictelbe ihm Pen ihm uicbt mochte bcjablt merMtt, ba hat mit ©ericble« Be.
milligung unb £>itfe „gefperrit" mit tHccbtc aut beo Porgenannten Sybcms fvuio unb bat
ba« „birfobert" mit '.Rechte unb i|t „ettngemeift11 merbcu Pon ©eridtte unb Shoppen, als
ba« 'Recht ift, unb ba« oerlauft mit 'Billen unb Bitten Mt anbern, bie mit ihm „geipetril"
batten, bem meiien 3°f‘'e £jymmcler in aller Balte, al« c« an ibn tommen ift, . . . um
7 ©ulben unb lti ©r. Unb be« öelbe« bat juuotau« genommen 3ac°b IDeynrid)
34 Schilling (teller für bie Banb, bie jmiiehen ihnen „gebaroj" ift. unb paul Sdtolcj
3 Schott ohne 1 ör„ ba« übrige fod nehmen Schimon.
') 3u biefer Sintragung fmbet (ich über ben ganjeu oberen Blallranb bie 9tii>
niertung Pou fpälerer §anb gcfchriebeu : „2lcta bef) Sdiolbeit« dou Ctteuborff,
5 Scheut, melche bie Stabt als ein gttnie auff bettnen gerfichtctt ju Ctteuborff gr>
habet hat, haben fic megen ttlothburfft bet Stabt oertaujfet bem Siieel Seübet (ridjiig
Salir), Jtüd)ter ju Ctteuborff." cBeetfe«ung folgt.)
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glffo $orns
Büftniftpc fflörfet?.
^weiter J3an&.
58
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11. ^orn, ’ööfjmifdjc ^Dörfer, Cfrj. 7. — 1 —
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brcnncnbeu Tyirfjteuft'au imb fuiimcn, niäSjrcrtb fc'eg ®aä Scib fdjüttelte unroilltg beit Sbopf, „habet wirb
mtö Steg (jDd^ tienrebt tuirb, bie ju aitbent 'IVitifibctt nic(jt-:> »crbient, aber unglüiflirfj merbett fanit man
führen. ®S ift jmav in ncuefter 3«it tDJobc gea'Dtben, mir einmal ! @ott beijüt’ ©id), ßampel! eb n>8v’
ba§ übet bab Slettb im ®ebitg uott beit Herren beim mein Xob, wenn fte ©irf) einmal friegten!"
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ßriufrösoerljältnilfe im Mergele.
jahrelangen Öcmiihungeu, bk Cffeiitlidjfcit, insbefoubere ge»
:rbfidje unb inbuftrielle Unternehmungen auf bie billigen
Natur» unb ÄrbeitSfräfte bcS ÄblcrgebirgeS ju lenfen, tjaben in neuerer
ßeit infofern einen nieileren Srfolg aufjuweifcn, als bie girnta ©imm
& So. aus GSablonj in bent eine ©tuubc uon Rofitnifc gelegenen f)etrn =
felb, einem für bie tjerrfcfjcube ©ebirgSarmut gerabeju ippifcfj ju nennen*
bcn ®orfe, eine fjweignieberlaffung ifjreS ©raSmarenejrportgcfchäfteS im
fommenben griihjohr ju errichten beabfif^tigt unb für biefen 3wecf
and) fdjon bas alte ©djulfjans in .'perrnfelb gefauft unb bem SSaumeifter
SdjriSter in Qefdjnei ben S8an eines KompofttionSofenS übertragen l;at,
melier im Stuguft biefcS ^a^res fertig fein foll.
©ewig ift, baß biefe Unternehmung burd) bie ITJäfje ber jeßigcn iöntjn*
»erbitibung mcfeutlid) geförbert werben wirb. Von ganj befonberem Sr»
folge öerfpridjt fie aber für bie eiuljeimifct)e Veüölferung ju werben,
welche hier ausfdjliejjlirfj befdjäftigt werben foll, wobnrrf) für ben erfteit
Wttfang 2 — 300 gamilien ein Iobnenber nttb bauernber Nebenerwerb
gefiebert ift.
Um nun bie Veoöltcrung in bie hier gänjlid) nnbetannten Arbeiten
einigermaßen einjufüliren, will bie genannte girnta bemnächft eine ®rt
ÄrbeitsfurS eröffnen, in welchem etwa 40 junge ileute au« ben um»
liegenbcit ©emeinben, baö finb .fperrtifclb, Oberborf, ^>ofjenörIiß nnb
Vapborf als Vorarbeiter unb 'ßerlenfprettger herangebilbct werben follen.
TSie girma ftetft hiejtt einen ©lasmeifter, bas crforberliche Rohmaterial
nub bie nötigen ©erzeuge unb Vehclfe unentgeltlich bei unb ift ber
kurS auf etwa 4 ffiorf)ett berechnet. 3llr Unterftiifcuug berartiger Kurs-
teilnehmer hat ber Vuttb ber 'Deutfcfjcn Oftböhmens bcn VnnbeSgruppen
perrnfelb, Oberborf, Iwhenörlifc unb Vaßborf bie notwenbigeu Unter*
ftitßiingSbeträgc bewilligt unb wirb auch bcS weiteren biefe Veftrebungeit
förbern. 3ur Sröffmtng bcS Kurfes werben junfichft 20 ©tuet Vlafe»
tifeße »on Rofitnijjer lifchlcrn nach einem iDtuftertifdje ber girnta Der»
fertigt, welche bie im Kurfe h«rangebilbclen Vorarbeiter nach Vollenbung
fangt r, X<utfd>e iMfarunbe a. b. Ö. ®. ö, 6
VII. 8b., 1. 61# 4. $eft. öl
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beSfelben ats Prämie ber Jirma ^nm Gefcf)enfe ermatten. auch be*
abfichtigt btt Jirma bi« nach Jertigftettung be« Ofen« ben prämiierten
Vorarbeitern ba« Stengelgla« oon Gablonj }U liefern, um e« in perlen
umjuarbciten, wofür biefelben bereit« rerfjt annehmbare Söhne erhalten.
Diefe OJiagnabme hat einerfeit« ben 3roet*- bie Vorarbeiter in ber
Übung ju erhalten, anberfeit« aber auch bie erlernten arbeiten weiter
$u oerbreiten, fo ba§ ber ffirma nach VoHenbung be« Ofen« ein fixerer
Seftanb brauchbarer Hrbeiter jur Verfügung ftegt; um aber auch ben
Vätern jener Söhne, bie fid) am arbeit«furfe beteiligen, Gelegenheit ju
einem (Srwerbe währenb ber Dauer be« arbeitäfurfe« ju geben, hat bie
Jirma oorläufig 500 m * • Vrennhol j getauft, welche mittel« §örner- .
fdjlitten jum alten Schulhaufe gerücft unb bort auch »ach Xunlidjfeit ge*
fpalten werben füllen.
So lägt ft<h benn erwarten, bag biefe Unternehmung unb alle ba-
mit jufammenhattgenben Veftrebungen bie Grunblage ju einer lohnenben
unb auögebreiteten £>au«inbuftric im ablergebirge f «hoffen werben, umfo*
mehr al« auch fchon geeignete Schritte fowoljl in IBien al« in $rag bei
ber Oiegierung wegen Unterftüfcung biefer attion gemacht würben unb
fo oon biefer Seite auch bie gewig nur alljuberechtigte fförberung er-
wartet werben barf. Damit wäre ein neuer VJeg jur Vefferung ber
notleibenben ®rwerb«oerhältniffe be« ablergebirge« angebahnt; möge er
auch für weitere unb anberartige Unternehmungen norbilblidj werben!
Sie fehr berechtigt biefer Süunfch ift unb wie Bielfache Gelegenheit
fich ju beffen au«führung unb ©rfüDung ergibt, foll bie nachfolgenbe
Darfletlung ber fonftigen ffirwerb«nerhältniffe be« ablergebirge« erlennen
laffen, ju welcher wir nunmehr übergehen.
Da« ablergebirge ift ein etwa 900— 1100 m hoher Gebirg«rüien,
ber fich Don ber Oiachob-fiewiner Grenze bi« gegen TOittelmalbe ginjieht
unb auäfchtieglich Bott Dentfchen bewohnt wirb. Diefe ftnb mit ben be-
nachbarten Schleftern ftantm- unb fprachoermanbt. Vor 3«'*en reichte
ba« beutfcge Gebiet betn Umfange be« ehemaligen Grenjroalbe« ent-
fprecgeub Biel weiter in bie Vorberge hinau«, fo bag bie Stäbte Jbönig*
gräh, Meichenau, Senftenberg, Geier«berg unb Söitbenfchwert beutfdj
waren, alle biefe Orte ftnb längft ffriebhöfe beutfchen Volf«tum«
geworben.
3n neuerer 3eit wächft bie Gefahr, bag auch ber übrig gebliebene
beutfche '.lieft be« ablergebirge« weitere nationale ffiinbuge erleibe unb
baran ift jum grogeu Seite bie junehmenbe Verarmung biefe« Gebiete«
unb bamit im 3Hfammcn^an9e ber Otücfgang ber beutfchen Ve-
oölferung fchulb.
auf bie wirtfchaftliche Oiotlagc be« ablergebirge« ift wieberfjolt hin-
gewiefen worben, julefct im VI. Vanbe, S. 66 u. ff. Oladjbem nun mit
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biefev wirtfchaftfidjen 9lot, mit ben eleitben Srrocrb«* mtb 2eben*oerhält«
niffcn ber 'Jlicbergaug ber ©eoölfernng unb bie Steigerung ber nationalen
©efaljr oerbunben ift, mujj man immer wicbcr auf biefe 3uftänbe jurüd*
fommett, um burch beren ©chilberung unb ©lojjlegung eine ©efferung
ber ©erhältniffc aiijuregen. So benüpe ict> benn gern bie (Gelegenheit,
auf einen ©ertrag über bie ffirroerbsoerhältniffe int 8blergebirge ein«
jugehen, welchen ber bamit oertraute ©oifs* unb ©ürgerfcf)ulbireftor
Johann Schabe in Dtotitnifc für bie 8blergebitg«=©tinbe«gruppe ffiien
be« ®unbe« ber Deutf djen Öftböhmen« ausgearbeitet hat. Die nationale
©eite näher ju beljanbeln, behalte ich mir für ein anbere« ©er! oor
unb fo fomme ich nach ber Sachlage junädjft jur £>au«inbuftrie.
Die fmlfte be« ©oben« unb bie Äammhölje oon etwa 700 m auf*
wärt« ift befanntlich mit ©alb beftanben. gür ba« Jflirna, bie ©e*
wäfferung unb ähnliche« ift ba« wohl ein ©orteil, benn nur 5 ©efemer
teilen ficf) in biefe fforfte, ©aron ©arifh, ©raf Stoftif, ©raf Soloorat
SbrafoBßfq unb Jürft SoHorebo-üßannäfclb, bie böhmifchen ©orberge be=
ftfct ju einem Weinen Seite ©aron SönigSwarter. Jörfter unb |)«ger
biefer ©eftfcer finb auäfchliefjlich Ifhcchen, welche bie holjoerarbeitenben
(Gewerbe nicht wenig oe|ieten, benn ba« arme, auf« ftlaubfjotj ange=
wiefene ©ol! mujj ba heute noch förmlich roboten, nämlich für* Staub*
holj unb ben fßilj* ober ©eerenjettel in ben Jorflantagen pflanjen gehen
unb ähnliche«.
Die $oIjinbuftrie bilbet bie erfte ffirwerbSquetle be« (Gebirge«
unb ba« widjtigfte üuSfuljrgebiet. Qux Verarbeitung be« $>oIje« forbern
junächft fthon bie Weinen fRinnfale be« ©ebirge« jur Srrichtung oon
Sägewerten auf. ffrjeugt werben ©retter, ©foften, Stöger, Santhöljer,
hatten, Schinbeln (|>anbfchinbeln oornehmlich au« ben au«gefuchten
Stücfen be« ©cheithotje«, ba« ber ©auer jum ©rennen lauft), TOafdjinen»
fchinbeln au« minberwertigem ®ruben=, Jung* unb ©ruchholj, ©d)Warten
unb Spiefie. Jn ber ©tation SRofitnif tarnen im erften £Jahre be«
©etriebe« runb 70000 m8 Sangholj in Äbfufjr.
«uf 20000 m8 wirb bie bisherige 3 Wonate umfpannenbe 8b*
fuhr be« ©neben* unb ©chleifholje« bafclbft oeranfcfjlagt. Dabei ift
ba« SRofitniger SReoier ba« tleinfte be« ©ebirge«. Die gröfjtcn Wengen
$olj werben noch immer mit Tlcfjfe oerfrac^tet unb jwar ju ben ©tationen
Wittelroalbe, (Sber«borf unb $abelfchroerbt in bet ©raffdjaft ©lag, in
©öhmen nach Softcleg unb SHeichenau, nach ©oltiig unb QuaSnetj, nach
Cpotfdjno unb SReuftabt a. b. 2R.
Ähnlich ift es mit ©rettern unb ©foften, währenb ©chinbeln
— fpanbfchinbeln wie ÜRafdjinenfchinbeln — ihren Äbfag im ©ebirge
haben. 3“ manchen 3eit«n genügt bie ©rjeugung nicht ber Nachfrage,
barum nimmt in ben legten Jahren ba« ©nppbach überganb. Die ©appe
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wirb weift auf baS ,pol)bad) genagelt, bie Schare (b. f. bie flauten, welche
bic cin.jelnen Sctjinbelreitjeu bilbett) werben tuulichft burd) Schwarten
anSgeglidjen, um ein möglid^ft bidjtes Aujliegen ber 'ffappe ju erzielen,
bie fonft au ben .flauten riffig würbe. ®ei Neubauten nagelt man bie
Etappe wofjl audj auf einen töliiibbobeti au# Abfatlbrettern. Da bei ber
Steilheit ber Diidjcr, bie 45° oft überfteigt, and) ber befte Stabilteer
obrinnt, terfpred)en bie 'JfappbSctjcr feine lange £>altbarfeit im Sebirgc,
auch fiub fie im Sommer ju warm, fo baß Crtetreibe* unb $eutorräte
mangels oou Siuftlöcfjern barunter gern »erbrüten.
Schwarten, Säumlinge unb Spieße werben jumeift au Ort nub
Stelle nidjt nur als SBrcnntjolj, foubern ttod| ju gewerblichen 3roecfeti
perwenbet. 5Jad) Xunlichfeit oerwenbet man fie ju Seiften unb flaut*
höljertt ju 'fSappbecfcn, ,;u Sd)inbel* unb fliftenbrcttchen, 311 Dauben für
bie :8uttertönnd)cn unb ju Wicfelbrettern (für Judjftoffe), )u Stäben für
Webcrgefcf)irre, bie in großen Wengen erzeugt als Waggonlabungcu
hinaus in bie fianbe gehen. @rft ber lcßte Abfall bleibt IBrennftoff.
(Sine iUahmenleiftenfabrif, eilte innfthinellc fliftenfabrif hätten hier
oidleidjt sSebinguitgen bauernben söeftanbes.
Sihwarten unb Säumlinge finb jur .perftellung ber Sthneewäube
bei ber SRofitnißer 8eil)it auSfchließlicf) oerwenbet worben; aus Spießen,
ben leisten Abfällen ber Sägemühlen, h“l man in Stiebniß in ikr*
binbung mit Sägefpäucn, bie burch flalf gebunben würben, ^Säufer, ja
fogar einen geräumigen Danjfaal (.fsapichs 'Wirtshaus) hergcfteHt. Wit
£tilfe ber nötigen Anteiligen) fönntc auch biefe Anbuftrie uieüeidjt in ein
Stjftem gebracht unb ansgebaut werben.
Aus Säumlingen ftellen enblich bie ärmften Seute noch Wurftf peile
(Irtfd)faborf, Sdjwarjwaffcr) her unb bringen fie biinbelweife burd)
■fpauficren au ben Wann. ,§ol)braht für 3ünbhöl)er unb SRotluorhängc
wirb nid)t erzeugt. Auch ba« ließe fid) tuafchineU einrichten, ©afferfraft
gäbe cs genug.
(SineS ÜbelftanbeS muß bod) gebacht werben. Die (Mroßgrunbbefißer
geben ben forfttnäßig ermittelten poljertrag aüjährlid) an leiftnngSfähige,
meift auslänbifche, fapitalfräftige firmen ab, oon betten erft ber ein*
heintifche ©rjeuger taufen fann. '’liatiirlirt) erfährt ba baS ,£>ol) an Ort
unb Stelle einen 3(reiSanjfd)lag )u Ungunften ber ffiinhciinifdjcn, bie
nicht fapitalsfräftig genug finb, mit biefen firmen in Wettbewerb 311
treten. Durd) weiteren 3wifd)eitl)attbcl erhöht ftch ber fßreis ber taug-
liehen 4?ol)forten ). 'S. für Wagner* nttb Stelltitaeherarbeiten noch mehr,
fo baß in ben SBorlanbett baS heimifdje £)olj oft billiger fontmt als an
Ort unb Stelle. Da wirb bann bie heimifdje Armut oft brücfeitb entp*
fiitiben. SSor Aoßren würbe mit £>ilfe beS SBunbcS ber Deutfchctt Oft*
böhmcnS ton einer Anjaßl ton Schachtelmnthern in flronftabt ein größerer
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$oljeintauf gemacht, uon welchem fobamt Heinere Partien an bie Sdjacßtel*
macker abgegeben mürben. Tiefe iflftion war non fe()r gutem Grfolge
begleitet, fanb aber leiber leine weitere ©icberßolung. Ulufäßc ju gc-
uojfcnfcßaftlicheu Bereinigungen ftnb eben bei bem befannteu Mißtrauen
beS ©cbirglers ßöcßft feiten, bie fjcrrfcßaften aber weichen uon ihrem
Vorgänge nicßt ab, obwohl fic, wenn fie ließ einigermaßen abgeben
wollten, ißre (Erträge fteigerit würben uub tonnten.
So fommt es amh, baß wir im Äblergebirge größere .fjolzfäge»
werfe oergeblicß fudjen, es mangelt eben größeres Betricbstapital, bar»
neben natürlich auch fnufmännifeße Schulung. Tie flcinen Brettfägcn
arbeiten eittweber für 2oßn auf frembe 'Oiecßuuug ober laufen nach ihren
Mitteln oom .päublcr, ber ihnen längere 3<>htl*>igSfriften einräumt, fo
baß fie ihre befeßräntteu Barmittel öfter ab» unb limfeßen. Gin Heines
Siififo, ein Heiner Schaben unb — .fie fiub gewefen. Tie .^errfdjaften
felbft hoben ihre Sägewerfe bei bem fdjlantcn .gwljabfaßc längft ein»
gehen taffen; fie laffeu ftch in levmingefcßäfte überhaupt nicht ein. Vluf
reichsbentfcher Seite fmb im ©egenfaßt $u uns namhafte ßolzDerarbeitcnbc
(firmen aufgetommen, fo in ^»abelfdjwerbt unb ilaugenbriicf ffcfjr & ©olff,
in GberSborf unb Sücßtenwalbe, in Mittclwalbe unb Sicßtenau.
Ter Mangel an ßapital, genoffenfchaftlicher Drganifation unb Gin»
fußt wirb woßl am meijten bei ber ftärfften .'panSmbuftrie beS Ubier»
gebirgeS, ber ^ol joerarbeitenbeu Spaufchachtelci, empfunben, beult im
ganzen Slblergebirge befteßt nur eine Brobuftiogeuoffcufcßaft bafür in
Siitfcßla, welcße mangels gehöriger fommcrjieller Seitnng große Berlufte
unb Berlegenßeiten burchmacheu mußte unb erft bie leßten zwei 3nhrc
einigermaßen emporgefommen ift. Jur bie Bebentung biefer Qubuftrie
einige 3fth*elt:
Jöei ber Betriebszählung beS OaßreS 1902, einem wirtfchaftlicß
fchlechtcu 3aßre, zählte bie iRofitnißer ©ruppe beS ©ebirgeS an 1400
Schacljtler, bie fironftäbter unb Stiebnißcr tielleidjt cbenfooiel. Seither
bürften fid) befonberS in ber leßtcn 3*it« wo bwrcfj eine Bereinigung
ber Grzeitger einigermaßen menfeßenwürbige Sößue unb faufmännifeße
greife feftgefeßt würben, biefe 3aßl nteßr als Derboppclt haben, fo baß
für baS füblicße ©ebirge 3000, für baS nörblidje 2000 Scßacßtler, ju*
famwen alfo 5000 Menfcfjen oßne bie ßelfenben &inbcrßänbc für
Sortieren, 3äßlen, Sieben u. }. f. in änfcßlag fommeti. 3ur ÄuSfußr
gelangten ab Sfotitniß nur im Turcßfcßnitte beS QaßreS 1906—7
wocßcntlicß 4 ©aggon ä 21 Siften, runb 4500 Stiften. ©roße Mengen,
befonberS aus ben Borbergen, wanberu über Senftenberg, ffieießenau
unb SRcufiabt in bie ©eit, bebeutenbe Maßen bringt aueß bie Station
llicßtenau ber SRorbweftbaßit in ben |>anbel, jene Mengen nießt ein»
gerechnet, bie im SJattoreibetricbe über bie SRcicßSgrenze wanbern.
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93ei ber ©panfcbarfjtelei ift nun bereit« eine ®etrieb*teilung ein»
getreten, inbem fte einerfeit« mafcbineK, anberfeit« liod) bau«inbuftrie«
mäfjig betrieben wirb. Die örjeitgitngämengen beiber Mittungen mögen
ftcb be«te notf) bie SBage galten; wem bie gufunft gehört, braucht faunt
gefagt zu werben.
9tod) be« ©Treiber« SInfirf)t unb ©rfabrung macht bie üünfe^ine
faubere, fparfame Arbeit bei wenig «bfaü. atlerbingä (nnn fte beute,
unb ba« ift wichtig, nur eefige ©cbacbteln erzeugen unb für runbe nur
bie ffianb« unb ©obenfpäne liefern. Dazu braucht fte aud) beffere«
3« bem Äugenblide aber, wo ein finbiger Kopf eine 2Rafcfjiiie
jur $erftetfung runber ober ooaler Schachteln erftnbet, ift bet ©terbetag
biefe« $au«gewerbe« gefommen.
Die |>au«inbuftrie bot fi«b ebenfaQ« bereit« ber 3J!af<f)ine bemätbtigt.
©öpel, Don tieriftber Kraft bewegt, treiben bei gröberen Stetigem febon
Drebbänfe, auf beiten bie ©djacf)telmanbfpänc geriffen werben. Stanz«
ntafebinen für ffloben* unb Decfelfpäne, fowie |)obeImafcbinen tommen
meine« SBiffen« noch nicht in ©erwenbung. f>ier fönnte mit Vorteil
eine ©enoffenfebaft unb ber ©ewerbeförberung«bienft einfejjen.
Die b«u«inbuftrieüe ©cbarfjteterjeugung gliebert jicb jur ©tunbe
in ben gafioreibetrieb unb in bie häusliche 'Jtebenbefcbäftigung. Der
gröfjte Teil ber ba'ibgemacbten ©^achteln wirb faltoreimägig erzeugt.
Der gnfior gibt ©päne, ©oben unb Decfel, ju .fjunberten abgejäblt,
binau« unb erbüit gegen arbeitslobn, projentm&fjigen Äbfaff abgerechnet,
bie fertige ffiare.
Die ffirjeugung im bou«n>irtfchaftIichen 9Jebenerwerbe barf wobl
al« abnebmenb bezeichnet werben, fo febr man ficb bagegen öielleicbt
fträuben wirb. Der $änbler erftebt ba« fertige ©robult, böcbftcn« bn§
er ©cbacbteleifen unb ©tanzen für befottbere ©orten beifteüt unb zum
^loljlaufe Corfcbufe gibt.
Die ffirjeugung ber Spanfcbacbtelei ift furz folgenbe: au« feinem
SBinterboijDorrate fuebt ber ©ebirgler bie fünften Scheite au«, ©ern
erftebt er ©cbeitbolj zweiter Klaffe. Die ©rf)cite jerfägt er in fpannen«
lange ©tücfe, bie Stäbchen, bie altentbalbcu an ber ©onnenfeite ber
©ebirgäbütten zum Irocfnen lagern. Dann manbern fte auf ben ©oben,
änbere langfaferige unb aftfreie ©tücfe werben in etwa 3 mm ftarfe
®rett<ben gehobelt. .Kommt ber ffiinter, fo {tanzt man mittel« ent«
fpre<benber Socbeifen bie ©oben« unb Decfelftücfe frei«runb ober ooal
na<b ®unfb unb ©efteHung. Die 3? Sb eben aber werben auf ber Dreh«
banf ober mittel« be« Stunbbobel« in ©päne abgebrebt unb biefe in
paffenbe ©reite unb Sänge gef<bnitten. Qn einem ©pannreifen legt
nun ber arbeitet um ein ©obenftüd einen Süniibfpan, beffen gnbett mit
Kitt au« Ouatf unb Kalf befinden finb. Sin 3«8 be« Steifen« unb
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ber Sanbfpcin wirb an bie Sobemtianb gepregt, ein Heiner $>oljfeil
oerijinbert ba« Äufgehen ber Schadjtelroanb. Sägt ber 3ug nach, fo
fällt bie Schadjtel burcf) ben Spannreifen, wirb am Ofen getroefnet
unb bann trocfen geworben be« Stile« entlebigt, mit Dedeln oerfegen,
abgejählt, fortiert unb bem fpänbler übergeben.
Die Arbeit ift Dieüeicfjt bis auf baS Spänereigen unb pöbeln
leicht, gefunb (gefünber als ®eben) unb fagt bem ©ebirgler fcgon beb
Stoffe« wegen ju. Sfinber fönnen babei oielfaclj befcgäftigt werben.
Der ^5rei« ber Schaufeln richtet ficg natg fjoljart unb ©rüge. 3m
öfterrei(f)tfdjen Hblergebirge werben nur gröbere Sorten au« SRabelholj
erzeugt, im benachbarten beutfdjen Weiche {ommen auch Saubljoljfchachteln,
bcfonber« ffifpe in ben $>anbel, ber SRofjftoff wirb baju au« ©alijien
unb Wuglanb bezogen. Slianche ©cgachtelforten (Sonbitor= unb ‘fiiüen--
fchachtefn) erhalten anilingefärbte SBanbfpäne.
Seim ffaftoreibetriebe fomtnt häufig noch ba« Selleben mit
©tifettenpapier baju, bie HHafchinenerjeugung liefert nur fogenamtte
Schwebenfchachteln. Der [faftor jal|!t für bie ffrertigung oon 1000
Schweben 12—14 fr., wofür fich ber Arbeiter ben Wofjftoff holen, ben
Sleifter herjuftetlen unb oft ftunbenlang (meift nach ^reugen) ablieferu
gehen mug.
Die ©panfchachteln bienen für ben Serfanb oon Sichfe, Jett,
SBafeliu, ^Suloer, [faeberbe, Dbft, 3ut*trTOaren, fanbierten Früchten,
Sillen, fflarenproben, [färben; fie hoben ihr fpauptabfaggcbiet im {üb-
lichen Ungarn, in Serbien unb {Rumänien, bafjer ba« ©efcfjäft ber
bärtigen Serhältniffe wegen im ganjen ribfant genannt werben mug,
wie fich leiber bei ber Witfcfjfaer ©enoffenfchaft bewahrheitet hot.
|>auptfaifon ber ©cheuhtelerjeugung ift ber Sinter, Jgwuptabfafjjeit ber
©pätfommer. Diefer Umftanb jmingt jur ©inlagerung groger Vorräte
unb 3nDeftiernng bebeutenber Summen, mieber ein Nachteil für ben
fleinen ©rjcuger.1)
Die holjwirtfchaftlichen Webeninbuftrieu be« Slblergebirge« umfaffen
ffiagner- unb ©efcfjirrbauerarbeiten, SWühlenbau unb Sinberei, hoch gehen
fie ftänbig jurücf, nachbem fich Sobrilen biefer Arbeiten bemächtigt hoben
unb ber SRohftoff bei un« feltener, in anberen ©egenben (©alijien, Wug-
lanb, Slaoonien) fchier unerfchöpflich ift.
Sägefpäne, noch oor wenig 3ogten ein läftige« HbfaUprobult, gelten
heute etwa«. 33?an warf fte einfach *n bie Sache, benn bie Raufen ber-
fclben mehrten fich bor jeber fflrettfäge. Die Sehörben mugten bem
Unfuge fteueru, ba bie [foreHen jugrunbe gingen, an beren Siemen fie
hängen blieben. 91un warf man fie auf ben Düngerhaufen. 3br
*) Übet bie Spanf<harf)ttlti gebe auch VI. ®b., ®. 69.
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fwrjgehalt jebocf) oerhinbert rafcbe« Säulen, nucf) ift folcper Dünger
nic^t bfitibig, fein Sfuf> unb Slblabeu ift fcfjwieriger. De?f)alb war mib
ift noch ^ier ifjrc S?erweubuug ebeitfo wie pr Sinftreu befcpränft. 3^pt
»»erben fte ineift pr (Erzeugung uott 3»«fleIn benüßt. ff-oft jebe rett-
fäge hat eine ^mnbjiegelprejfe, in ber auf bic einfachfte 31kifc burrf)
'JRifthung mit Half bic Sägefpäne in giegelform gepreßt unb bann
getroefnet werben. Die @röße ift ba« alte öfterreiepifehe ,giegelmaß
(12X6X3 Dicfe 3*c9cIn gelten ba« Daufenb etwa 50 R, fi«
galten warm unb trocfeit nnb werben p Qnnenbauten gern benüßt.
Sehr & Solff in Jfronftabt unb Si<ptenau erzeugt fic bei geuiigenbem
©ägefpanoorrate bereit« mafthineH.
Stuip picr »ärc eine rationelle betrieb«* unb (£rseugung«weife
üielleiept möglich-
Die ©ewinnung non Sichtenlohe ift befcpränft. Da« befte Sang*
potj geht meift uugcfchält in ben .fpanbel, bic fBiitbe be« im ©ornmer
gefällten bient nl« SBremtftoff ober mivb auögefiiprt. 3 m ©ebirge
befteheu nunmehr faum 10 Sopftampfen, bereu fßrobuft mit bem auf
Hugelm&hleu gemonueneu nicht wetteifern fann.
IBebeutenbcr ift noch bie Hehlerei, p ber man ba« ©tocfpolj au
(teilen Sehnen, an fcpwer pgänglichen Orten nimmt, wo e« fonft unge*
mißt perfaulen würbe. Die erzeugte ^oljsfople wanbert auf ber Sfcpfe
in bie iBorlanbe.
Die SBefenerjeugung geht täglich jurflef, beim bei ber heutigen
Salbwirtfcpaft wirb bie IBirfe nur pr Slu«befferung au ben Sluwäubeu
ber 'Jfabelpoljbeftänbe gepflanjt. Öfter heg* fte ber '-Bauer p feinem
Sebarfe an Sagenpolj unb SBcfen. Die Srjeugung Pon Söefen au« bem
SBefenftrauche (Spartium) ift faum gefannt, ba bcrfclbe eine Halfpflanje
ift unb nur in ben wärmeren ÜSorbcrgen gebeiht.
Örtlich hot fiep »ohl aiicp b>e Stjeugung Pon ©artcumöbeln au«
Srüppeb unb ©irfcnhalj eingebürgert, bod) ba« ftnb nur örtliche Sieb*
habereieu, obwohl auch biefe« ©ebiet fteigerungsfähig wäre.
Die Crjeugung oon 'JJottafche, bie ehebetn fchwunghaft betrieben
würbe, bic Sfatneu Slfcpergrabeit, Slfcperhäufer erinnern noch barau, ift
gänjlicp citigegangen. 1870 würben bie lepten S»ß«n fßottafcpe nach
Sßilbenfcpwert gebracht. Die Icpte 31fc£>erhütte fteht heute noch in Üiofitnip
bei ber herrfcpaftlicpen ©epmiebe.
Sin bie ^Julocrerjeugung erinnern Irümtner einer ehemaligen
Stampfe unweit be« ©cpwarptafferer Qagbpaufe«.
,>fum ©chluffe muß noch ber Sparterie gebacht werben, einer
Qnbuftrie, bie erft in ben lepten brei faßten burd) norbböhmifche ffierf-
meifter eingeführt, in SHofitniß, Stiebnip unb Hronftabt bereit« (Singang
gefnuben unb fefteu Snß gefaßt hat. Dabei werben .^oljfpäne, ungefärbt
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ober gefärbt , in Derfijiebenen ©reiten bitrcfj Siechten ober ©eben
ju ©luftern jufammengeftedt. ©o ftcUte beifpielsroeife bie Korbflechterei*
fdfule in iHofitnig bei ber ©eihnachtSausftedung in fliofitnig au 60 'Hiuftcr
uerfchiebencr ©anboerfleibungen aus. 3n Kronftabt tuerben SOhifter jn
©apeteriearbeiten, in ©tiebnig ©ebemufter fiergeftellt. Imiteben nimmt
bie Grjeilgung oott ©panförbett (ißapiertörbe, Ölumenphantaficu, Dbft)
täglich ju. VI litt) biefe Vlrtitel ftub einer Vlbfagfteigerung jätjig, obwohl
gefagt werben mufj, baß bie baju notigen 33iufjfpänc, natnr, gebest nnb
gefärbt au« ©teiermarf bejogeit werben.
Sajj ein bebeuteitber Seil ber fpärlicfjcn ©eoölfcrung beS ©ebirgcS
als .fjoljmacher, ßimmerleute, ©rettfcfjneiber, ©cfjacfjtler u. f. f. ©rwerb
finben, ift nacf) bem ©efagtcn ertlärlicf).
Vlnhaitgöroeife fei noch ber ©ewinnung ber SSJalbfrücfjte Gewöhnung
getan.
3npfett «erben nur ju ©rennjwccfen, nie jur ©ameugewinnung
gefammelt. Sab ©robuft ift ,5« ungleichmäßig, nucf) finb gute ©amen»
fahre im Gebirge feiten (in 10 fahren burdjfrtjnittlict) 1). ©rbbeeren
uitb Brombeeren famntelt man für E)cimifrf)en ©ebarf, ^»eibclbccren unb
Himbeeren roerben in ganjen ©agettlabmigen frifrfj, erftere aucf) ge»
trocfitet, auSgcfüf)rt.
Igrinibeerfaft unb .fpcibclbeerroein erjeugt man in befferen fmits»
roirtfrfjaftcn ju eigenem (gebrauche, für Gjport hat (ich noch nicmaitb
eingerichtet, VthflKh 'ft es mit beit Schwammen, man fammelt fie in
guten fahren §nm augettblicflicheu Wen uff e ober troefnet fie Ijöc^ftertS.
Daß Tie frifch, getroetnet unb eingelegt einen bebeutenben .fianbelöartifel
abgeben, baran benft taum jemanb, es mangelt an Cinficht, mehr oiet»
leicht noch an Setricbsfapital.
©albgrnSgewinnnng ift allgemein üblich- ®aS gewonnene ftuttcr
ift roürjig nnb gut. GS roirb oon ben ©nlbaitraiuern int ©erfteigerungs»
roege meift oon ben ©runbbeftgern erroorben. ©eine ©ewinnung ift eine
einmalige im ganjen ^ajjre. ffialbftreugewinnnng feunt mau bis auf
bas Sammeln ber Sarnfräuter (Vlbler» unb ffiurmfarn oft über 1 ra
hoch) nicht. Slncf) bie Sorfgeroimtung ju ©treujroccfen ift nur örtlich
unb unbebeutenb. „
Das jroeite ©ebiet bes VlblergcbirgeS ftedcit bie unter 700 m ge»
legenen ©rünbe bar. ©ie finb größtenteils ber fianbmirtfchnf t ge*
roibmet. Samit fommen wir jum jroeiten $aupterwerbe unferer ©e»
birgler.
"Cie Guedc eines jebeit ©irtjcßaftsertrageö ift ber ©oben. Ser*
felbe ift im Vlblergebirge burch ©erwitternng beS ©cftcities cutftanbcu,
bas jinneift ©neis unb ©limmerfchiefer ift unb enthält bicfelben ©eftanbteiie
wie biefe«, itämlicfj wenig Seßm, meßr Ouarj (©anb) uitb baueben
Stimmer. 8« ift fomit ein fanbiger, magerer unb fcicßtgrunbiger ©oben,
bem man nur burdj reichlichen Dung, »iel Ärbeit unb Shmftbünger
fargen Srtrag abgewinnen faun. «uffallenb ift ber 'Diangel an Seßm,
ben Jfompoft, fpecfiger Stnöbilnger, einigermaßen erfeßt. Sfalf mangelt,
wäßrenb bie ©orberge baran reih f'nb, benn bafetbft ift ber ©oben au«
bem taltßaltigen planer entftanben. ffi« wirb baßer Dungfalf eingeführt
(in tRofitniß 1907 bi«ßer‘) 32 SBaggon«). Der Äalfbejug au« Sber«.
borf läßt naiß, ber oon lanbwirtfcßaftlihen Vereinen jumeift au« Seß*
borf, öftere, ©harten, bezogene gilt at« beffer unb fomrnt etwa« billiger,
llrtalflager finbet fih im Ttbtergebirge nur ein«, bei fRaftborf, unb ba«
ift unjugänglitß, bie übrigen Jtalflager fiitb abgebaut, erfoffen unb bie
Saget im ©oben oerworfeu ober tief gelagert, häufig wirb gemergelt,
wobei man ben SDJergel au« ben ©orlanben ßolt, roo genügenbe Sruben
befteßen.
©oit fonftigem flmnftbünger fommt Dßoma«fcßla(fe unb Äainit ftarf
in ©erroenbung, leßterer ©ejug ftellt fth über Preußen, wo ©alj fein
Monopol ift, billiger, «uh be« Snocßenmeßle« fei gebäht, ba« man jum
Seit in einjelnen ffnoißenftampfen felbft ßerftellt. Da bie Sfnodjen eor*
ßcr nicht entfettet werben, fo wirft biefe« Dießl im ©oben erft feßr fpät,
benn ba« ffett ßinbert feine gerfeßung.
«u« ber Sefcßaffenßeit be« Söoben« taffen fih unter ©erüeffußtigung
be« feueßten Sttima« gteih ©eßlüffe gießen über ba« Sebeißen jener ffetb-
frühte, bie ßier befonber« fortfommen unb angebaut werben. ®S ift
ba« sunähft bie Kartoffel, bie oon großer Süte ift, in bem fanbigen,
burcßläfftgen ©oben erft bei übergrößiger Sififfe fault unb, guten 3”’
ftanb be« Söoben« ootau«gefeßt, bie größten (Erträge aller ffrüeßte jeitigt,
we«ßatb fie aueß bie $auptfrucßt be« Sebirge« bitbet.
©on Sorten jäßtt man bie fteine gelbe oom Cberteßrer Siettorf
in $immtifh=tRiebnei eingefüßrte, nah ißm benannte ©cßulfartoffel, bie
Eßampigitoit, bie Wipfeln, in tiefgrünbigen Sagen aud) ©(ßueeflorfe unb
Magnum bonurn, legte ve at« ffutterfnrtoffel. 3um ffrucßtwecßfel ßott
man ©amen meift au« ben fanbigen Sagen oon SRefor, ©ifcöna,
ÜRiftrowiß u. a.
Da« fioru wirb at« ffiinterforn, beim Mißraten be«fetben at«
©ommerforn gebaut. ffi« muß jeitig gefät werben. „Söartetmä
(24. «uguft). Sauer fä" unb ju ©enje«lau« muß jugefät fein, ßeißt’ä
im Sebirge. Qn trodenen .jperbften leibet bie ©aat oon SRoft, '.Käufe«
fraß, bem ©Olafen, ber ben Soben oerftaubt, unb Selbfucßt- ffrüß«
fröfte jießen bie {Bürgeln au«, ©hnee feßabet faum, ßötßften« ber
*) ®. i. bis 9?s»tmb« 1907.
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fjorfcgnee unb ©lattei«, unter benen bie Saat erfticft. 3m 3ri‘ö^jat)re
ift e§ roieber ber ©pätfroft, ber fte gefäfjrbet, unb bie Sinbe, bie burrf)
Abreigen ber ©taubgefäge bie äffren lücfenbifflg machen. $age[ tritt
im ©ebirge Seltener, in ben SSorbergett häufiger auf. Die Srnte, meift
um OJiaria Himmelfahrt (16. Auguft), leibet oft unter ©ommerregen.
'Dian lägt ba« Sorn in ©cgroaben trocfnen, fegt tommt aber fcgon ba«
©<b übern unb ißuppen unb mit 9ted)t in ©djroung, fo bag ba« Au«=
warfen ber Agren feltener wirb. $ur ©aat mug man oft fcgon frifcgen
©amen nehmen. Da8 ffirjeugni« ift ein ftarffdjalig mittelgroge« Jiorn
non mittlerem ©eroidjte, aber abgehärtet, roe«galb e« al« ©aatgut be«
liebt ift. Der ©amenhänbler Sahtfen bringt feit fahren fdjon Wofitnifer
Sinter» unb ©ommerforn in ben Hnnbel, ba« bem gerühmten ißrobfteier
SRoggen nachgibt. (Sin ©aatgutmarft märe ©arfje eine«
lanbroirtfcgaftlicgen SBerbanbe«. Der 10 bi« 30fadje ertrag gilt
al« gut. Sgren würben bi« ju 64 Äürnern gejählt, oft erntet man aber
faum ben ©amen unb ift mit bem breifachen ertrage suftieben.
©ommerforn ift im ertrage geringer, im ffiacgstume unftcger. ©8
fommt oft nag in ben Stoben, leibet unter ©pätfröften unb roirb
nicht feiten (fo 1897 am 5. Oftober) im ©cgnee auf Hörnerfcglitten
geernet.
Der H<*fer, al« ©ommerfrudjtausfchlieglid) gebaut, bleibt furj(60cm),
ift aber im ertrage fidjer. Sr leibet hbchfteu« non SRoft unb Unfraut, be»
fonber« bem Hebend), gegen ben alle SBiittel ju oerfagen fcfjeinen. Oft
jtnb bie gelber mie IRapSfelber gelb »on biefem Unfraut. SU« Sffieri«
mürbigfeit fei ermähnt, bag man im Oberborfe heuer eine Hnferrifpe
mit 74 JhSrnern jäglte. Segen feiner Hörte roirb Hafer gern al«
©aatgut gehanbelt, boch mügte ber SBcrtrieb immer noch energifdjer fein.
Heute geht er al« Hanbe!«hafer jumeift in bie ftaatlidjen Diagajine
nach ftöniggräg unb ^ofefftabt.
SRotfleee gebeiht in ben höhere« ©ebirgölagen nicht, in ben tieferen
roirb meift ffleegraämifchung (ftlee, Dimoteu« unb iHapgra«) gebaut;
in ben SJorlanben baut man ihn auch fcgon allein. Qm ©ebirge mug
ihn ber Dannen« ober Sunbflee erfepen. Die Jfleearten leiben bureg
Sterunfrautung befonber« mit ©auerampfer, öfter« noch bureg Jlleefeibc.
Da« mag barin feinen ©runb gaben, bag bie ©amenreinigung oft noch
fegr urfprünglich ift. Doch bereitet ftd) Stefferung oor, ^fugmüglen finb
allenthalben, Drieure öfter« fcgon im ©ebrauege.
Die einzige 'Dugpflanje be« ©ebirge« ift ber glacg«, boeg nimmt
ber Seinbau, ber gogeit Arbeitslöhne unb be« unftegeren Abfape« wegen,
ftarf ab; er ift heute faft ein Haöarbfpiel.
grübe r rourbe be« ©amen« roegen ber ftarf oeräftelte Änotenlein
gebaut, heute baut man nur ruffifege Originalfaat (Sfigaer Sein), bie
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man genoffenfthaftlidj mit Benütyung bet 'Jlaifieifeufaffen bejicljt. Tat*
SMima best ©ebirges, ba$ als Safferfcheibe jmifd)en bem Slbe» unb
Cbertale liegt unb alten Sittben ausgefebt ift, ift feucht (172 Regentage
im Durdjfdjnitte), bie 5eud)te, ber lodere '.Hoben bebingen nun bas
©ebenen bes Seiber ift bie Bearbeitung beb Seines (9Jafen»
röfte, .'pnnbfiiirfe nicht auf ber cpüfje ber geit, bie Sofft toirb ftarf
abgenüj}t, weshalb bie Spinner bie greife fo brüden unb ben iKohflachS
ber ©egenb nur notgebruugen taufen. Beffere ÄufarbeitungSmethobeu
(Safferröfte, Sd)miugftod) bringen trog ber Bemühungen ber Äderbau«
fd)Ulen in Jrauteitau unb Braunau nicht burdj, aud) bie genoffenfdjaft'
lidje SladjSbearbeitungSauftalt in Bärnwalb (oont Sanbe unterftüftt)
bewährt firf) bis heute noch nicht. 3ubem erfcfjwert ber SDiaugel an lanb«
wirtfdjaftlicheu Arbeitern ben Jlachsbau überhaupt, Dagegen würben
heuer 10 Saggon 9lobfInd)S ein geführt, benen im ffrühiahre weitere
10 SaggonS folgen füllen, wenn bas Schwingen im Sinter nad)
bclgifdjer VI rt anj bem Stode lohnt unb bie Safer fd|ün wirb, baut bie
hiefigen Arbeitslöhne finb befottbers im Sinter immer noch billiger als
in ben Spinncrgegenbeu. Der Breis beS SlachfeS ift fehr oerfd)ieben,
bie Sänge ber Safer 70 — 120 cm. Dev Seinfameu wirb auf Seinöl
gepreßt unb aus ben iHüdftänben werben Seiufuchen ju Sutterjweden
gewonnen. SS beftehen und) einige Ölftainpfcn einfachfter Art im
©ebirge.
Sutter» unb Safferriiben (Dörfchen) werben nur in untergeorbueter
Seife auf £>auSftüdeln gebaut.
Sbettfo faun ber Bau ooit ©erfte unb Serien nicht belangreich
genannt werben. fjöd)ftenS »om Stonbpunttc bes ffrudjtwechfelö fommt
ihm einige Sichtigfeit ju. Die ©erfte ift wohl mchlrcid) unb jur 'Hialj-
bereitmtg tauglich, muff jebodj ber harten Schale wegen lange maifthen.
Aud; wirb ftc feiten tabellos anberegnet geerntet. Serien gebeiljt in
ben Borlanben, im ©ebirge ausnahmsweife in gefehlten Sagen ,'Bart-
werieit, feiten Äolbenweijen).
Die 'Seibcnjudjt, bie oor einigen fahren als £>cil bes ©cbirgcS
gepriefeit würbe, wirft uttfichere Srträge ab. Die Seibe ift nämlich in
il)ren Aufprüd)en an ben Boben nach AuSfage eines ftadjmanueS nicht
bcfcheiben, fic faugt ben Untergrunb aus. Dann reifen nach einer
furjen SadjStuntSäeit bie ©erten nicht aus, bleiben martig unb weich
unb taugen bann wenig für Sledjtarbeiten.
Die SirtfchaftSweife ift immer nod) bie oerbefferte Dreifelber«
wirtfehaft mit 6 Sdjlägett, bejro. 3 Doppelfchlägcn, aljo Sinterung,
Sommerung, ßleebrache, Sinterung, Sommerung, fiadfrud)t ober
SladjS. ©ärtner unb Sllcinbaucrit gehen bereits ^ur freien Sirtfchaft
über, ob mit Srfolg, muff bie ^ufunft lehren.
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Qn manchen Crtfcbnfteu gebeifjt ber >ylcid)s nicht mehr gut, ber
©oben füll flcirfj«mübe fein.
Die fargen ffirträge be« 8 oben« 6ebingcn bic jiemlidje ©röfje ber
Saueruroirtfcbaftcn. Unter 60 Hieben = 20 Jod) wirb fanm eine ©irt*
fdjaft fmfeit börfen, wenn ber Sauer auSfcbliejflidj oon itjr [eben foll,
in ^öt)eren Sagen genügen oft fanm 100 'Stefen.
jtornmt nun ein ÜWijfjafjr, fo trifft eS ben Sauer am bärteften.
Deshalb mürbe ba« Singeben be« tflacb«baue«, abgefefien uon ben mirt
frf)aftlid)en 9?a<bteilen be« JrucbttoecbfelS, für ba« ©ebirge fo jum Ser*
Ijäugni«. Seine Steifen braucht er jum Seben unb für« Sieb/ Sargelb
lieferte ber fjladj«, beffen Serarbeitung nebenbei im ©inter ba« ©efinbe
befefjäftigte. ffirft feit einem Jabrjebnte beginnt bie Sieb ,5 u dj t biefen
ffiirtfcbaftSnacbteil mettjumadjen, ©djnd)telei unb ©eberei bilbeten beim
eigentlichen Sauernftanbe ftet« nur Olotbebclfe.
Da« ©ebirge mürbe urfpriinglicb oon ben Sorlanben au« nad)
beimifeber Art befiebelt. Die Semobnet »crblieben in fcblimmercr .§örig*
feit als bie nach beutfebem [Rechte unter Ottofar I. in« Sanb gerufenen
beutfeben ffoloniften. 'Die fmfen finb Heiner, jerftiiefter unb feiten in
einer glnr gelegen roie bie beutfeben Dörfer. Sr ft in ber ffolge mürbe
bei ber Sefteblung ber höheren Sagen ber Deutfdje berufen unb plan*
mäßiger oorgegangen (©cbölgcreien). 'Die jüngften Dörfer finb am
fcblimmften baran. ÜJadj bem 30jäbrigen firiege, bann unter 'Dia via
Dbercfia unb Jofef II. gegriinbet, bitten bie Anfiebler oon Anfang an
ungenügenb Sobenflädje unb mären auf ben ©a(b ober einen Seben*
oerbienft (bamale bic ©eberci) angemiefen. Srbtcilungen hoben ©runb
unb Sobcn noch mehr jerftücft, mas für ©irtfdjaft unb Solf ein flbcl ift.
Der Serfud) einer ©runbjufammeulegung (.Sommaffntion) mürbe
bisher noch nie oerfuebt, bürftc mobl auch fanm gelingen.
Die Schaffung be« baren ©elbe« ift, mic fdjon gefagt, heute
fflegenftanb ber lanbmirtfcbajtlidjen Siebjudjt, bic im beftünbigen Auf*
fdjmungt begriffen ift unb aufebnlicb auSfilljrt. (Ab SHofitnip 30 ©aggon«
©rofjoiel), bie hoppelte ÜRenge ©dpoeiuc unb ftälber — Stedjoieb). ©ie
mirb unterftübt bureb ba« fcudjte Stliina, ba« bie ®ra«müd)figfeit be«
Sobcn« ungemein förbert. (Die Dämme ber fRofitnißer Sahn finb aud)
bei fyel§ innerhalb Jabre«frift gänjticb oerraft.) ©raSgarteu finb brei
febürig, gebüugte ober gemäfferte ©iefen jmeifebürig, ©albmiefcn unb
3J?oorc einfdjürig. Der übermäßige .fpattg jur ©äfferung ift oft als
üRifjftanb ju bezeichnen, ©iefenbaufurfe mären ba febr oon [Rußen,
beim aud) bei .fpeu erfeßt oft bie ©ütc bie Stenge ber Srntc. ÜMeift
mirb ber erfte Schnitt ju fpät öorgenommeu, roeitn bie fßflanjen abge-
blübt, bie Stengel oerraft ftnb. Jufolgebcffen jagt ber Horufcbnitt oft
bie Heuernte. Jn naffen (Jahren ift bie ©eroinnung be« ©rummet«
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unfidjer, ftetS Ijoi^ft befc^roerlitf). Die meiften ©iefen gaben einfeilige
Beriefelung f$ängebau). Bei Äegengiiffen leiben fie bunt) Über«
fcgmemmung, Serfanbung, (eltener burcf) Berfcglammung. gn nafTen
fahren perfault oft baS ®raS, ege es trotten wirb. Die ©iefeit finb
bas SKücfgrat aller Bauerngüter int @ebirge. Sie geben int gangen gute
unb ftdjere {Erträge, was bei bem gelbfutterbau nicf|t ber gaH ift. Sie
ermöglichen bafjer eine planmäßige Bieg gucf|t; e« fodtc bager einem ge=
regelten ffiiefenbaue aud) weit größere Ülufmerff amfeit unb gürforge ju«
gewenbet werben.
©ejücgtet wirb einfianbft^Iag heiinifcger unb mannigfacher Jbreujungen,
ben ber Sanbesfulturrat bem 3ücgtungSgebiete ber ferneren fßinjgauer Stoffe
gumies. Diefelbe fc^eint für baS geimifege IHittb gu ftarf ju fein, besgalb
gcf)t bie «ufjuegt unb «uffrifdjung nur langfam por ficg. Die @rog»
gruubbefiger hoben mit ben leichteren ©immentalern beffere ffirgebniffe
erjielt. gmmergin ift bas Srträgnis ein bebeutenbeS, beun e« gibt Be«
fiße, bie jum Beginne ber Heuernte noch Sorräte für ihren Biefjftanb
haben, genügenb, benfelben ein halbe« gagr ausjugaltett. SBtigernten in
gutter ftnb fehr feiten (1904), bann aber ftets oergeerenb, benn ba« »er«
fchleuberte Bieh ift in gagreSfrift nicht erfept.
DaS gungoieg wirb als ©techoieh (Jtälber), als 3ugpieg (Ocgfen)
unb als 'Jlugoieg (.ÜRilcguieg), nur feiten als Sßaftoieh gejficgtet. gm
©ebirge ftnb Odgfen unb Sbüge beffer jurn 3“ge als bie toftfpieligen
Bferbe, bie auf ben fteiuigen, fteilen Sehnen nicht feiten uerfagen. Die
häufigfte Serwenbung ift bie jur 3Wilcggewinnung. gm Durcgfcgnitte
rechnet man gierlanbs 700 Siter üftilcgertrag für bie St uh, was ju 16 b
baS Siter einem gahreSertrage ooit 112 K gleichfommt. ©cglanfen
Slbfaß ftnbet bie aJlilcg Pom ©taHe weg nur in größeren Ortfcgaften.
Der eittfchichfige Bauer mufj fie aufbuttern. Das gesiegt heute jumeift
bureg 3entrifugen, ffltiltgfigleubern nnb ähnliche SDlafcgincn, baS ©tog*
butterfag fommt aus ber Sötobe. Die fo gewonnene Butter fommt als
Teebutter in ben $anbel. Diefelbe wirb beS Sonntags jum $änbler
gefehafft, ber fie in 5 kg^afeten, in gäffern unb gägegen perfdgieft.
Die jährliche SfuSfufjr mag oon 9tofitniß etwa 5 ©aggonS jährlich
betragen. Die jurflcfbleibenbe SDlngermileg bient jur ©chweinemaft, für
menfcglicgen ®enug ift fie im ©egenfage jur Buttermilch faum noch »er«
wenbbar. Daher ift auch bie (Erzeugung »on Topfen (Ouarf) unb
täfeln feiten geworben, ba bie ©chachtelei auch lupfen jum Jbitten
braucht. Seine Beforgung flögt heute fegon auf ©chwierigteiten.
©teegpieg unb 2Haftoieg werben jumeift nach SSeicgenberg unb
©ablottj auSgefiihrt.
Die ©egiaegtprobufte ffpäute, Därme, Sfnocgen, £>Örner, Talg,
$)aare) werben nur jum fleinften Teile hierorts oerwenbet (pon
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megreren 2oggerbereien, einigen Sürftenbinbern), aliee aitbere wirb
auigejügrt.
Dai 'Pferb ift nief)t ®egenftanb ber Siegjutgt bei Sebirgei. ffi«
wirb im 2anbe getauft unb eingefügrt. 3iur grögere ©irtfcgaften galten
•ffferbe, ba fie foftfpielig ftnb. $n Sfronftnbt beftegt eine Ötogfcgläcgterei,
in üßittelborf ging fie ein.
Sebeutenber ift bie 3ll<g( bet 3>‘9e- 3n £>immlifcg«9?tebnei rourbe
mit 2anbeiunterftügung fogar bie ©aanenjicge eingefügrt. 1>odg gort
man nicgti oon ben (Stfolgen. Die 3itg« fall bie 2äufe bei Siegei
oertTeiben.
Von ©tgafjutgt ift fautn ju reben. CEbenfo ift; bie 3ucgt ber
ffanincgen trog jaglreitger Serfucge, bie u. a. amg ber Sunb ber
Deutfegen Oftbögmeni gemaegt gat, nie reegt in ©tgmung gefommen.
Dagegen blügt bie ©tgmeinejutgt, befonberi bie bei fenglifcgen
f)ortfgiref(glagei, banf ben ootn 2anbeifulturrate eingeriegteten 3u<gt*
ftationen immer megr auf. ffreitieg genügt bie 3agl unb Stenge ber«
felben noeg lange niegt unb Diel Selb manbert für Äbfagferfel noeg iui
2anb, befonberi naeg SJeiegenan. Der ©cgweinejutgt fomrnt befonberi
her Äartoffelbau, bann bie Siagerntilcg jugute, fte geftattet bie befte
Verwertung biefer Abfälle.
©enn mir noeg anfügen, bag bie ffirjeugung ber Scginten unb
©ürfte, niegt minber oon ©elcgfleifdj gübfege «nfage jeigt, bag neben
(ebenben ©tgmeinen aueg eine jiemliege Stetige geftodjener mit ber Sagn
oerfenbet werben, fo bürfett wir wogl aueg auf biefem Sebiete bei
rationeller «ninügung lanbmirtfegaftlieger SJtebenprobufte einen weiteren
Äuffegmung erwarten.
Die Seflügeljutgt befegränft fitg auf bai galten oon £>ügnern,
oeremjelt aueg Xrutgügnern, Sänfcn unb lauben. Rögner, bai
gewßgnliege abgegärtete beutfege $ugn, legen jägrlieg etwa 120 Cier,
bie fiftenweife mit ber Sagn oerfegieft werben. Sofitnig mag wogl an
5 ffiaggoni (Eier in ben $)anbel bringen, aui oem übrigen Gebirge feglt
jeber jlngaltipunlt.
©eltener mäftet man fjüguer, giicgftcni bag man bie im ©ommer
gerangewaegfenen ober untauglicg geworbenen im Jgtcrbfte abtut.
Xrutgügner jüegtet ein Sauer im grogen. Tauben ftnb Segen«
ftänbe ber £iebgaberjuegt. Saufe werben in ben Vorlauben jung ge«
lauft unb im Sebirge gemSftet. Stan treibt fie auf bie ©toppelfelber,
wo fie raftg fett werben, ffltäcgtige Scherbetten in üppiger Sülle ftnb
ber ©tolj ber Sauerifrau.
Die 5>f<f)$ucgt ift auf bie 3-oreHe beftgränft. Von einem rationellen
Setriebe, oon ©djotijeit ift faum bie tfiebe. Unb boeg gebeigen Siftge
unb ifrebfe gut unb würben, wie im tfegeegifegen Sabel, gute (Erträge
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abwerfen. Por gaßrcn hatte fuß in Nofitniß ein gifcßoerein gebitbet,
weltßer aber oßne roefentlicbe Grfolge geblieben ift.
gm nllgemeineit muß anerfaunt werben, baß bie Pießjudjt im ®e=
birge auf einer gicmlicßen .fpöße fteljt. HOerbtng« fönnte fte burrfj Xier-
judjtgenoffenfcßaftcu, bureß Ninberfcßauen, bureß Pcrauftaltung uou ftleiw
uießaueftellungcn, Prämiierung ber lierc, ber Dienftboten, ber Dünger*
ftättc im einzelnen nod) oiel gehoben werben, Senoffeufcßaftließe
Pfolfercien, Sfäfeerjeugungeu gibt e« überhaupt tiidjt.
Die ijatibiuir tfdjaft wieber füllte ©amenfeßau, glad)«ntärfte, probe
pflügnugen nub Äubftellung Ianbwirtfdjaftlid)er Pkfcßinen Perfwßen.
■Schmer leibet bie Snnbwirtfcßaft unter ber Saubfludjt. Dienft=
boten werben täglidj feltener. Durd) ben übermäßigen Webraucß ber
Sfinber bleiben biefc in ber ©djule juriitf, fo baß bie bäuerlich«
gntclligeng nub Giuficßt jurüefjugeßen broßt unb bie fiörpercntwideluitg
leibet. Der Pauer muß aber heute geber nub Plciftift fo gut füßren
föniten wie ben Pflug, feßon bie ÄubfiiHung ber ©teuerbögen ucrlangt
ba«. Äudj ift Sliubcrarbeit oberflädjlicß nub leichtfertig, ba, wie e« nießt
auber« fein fauit, bie Giujtdjt mangelt.
Gin großer Übelftanb ift ber SDJaugel eine« Pcjirf«fpitale«. Qu
ba« tfdjeeßiidje Spital naeß Neicßeuau ober Opotfcßno gefdjicft ju werben,
ift für ben bentfeßen Sebirgler nießt befonber« tröftlicß. Pfit ben
ftranfenfaffen ift'« äßnlicß. Der Pauer saßlt nur feinen Seil, wäßrenb
in ©täbten bie Pkifter biefe Saft jut Sänje auf fuß neßrnen (fie wäljen
ja bie Sioften auf bie ßunbeu ab), ift bei ber ftnappßeit beb Selbe« ber
Pauer ba« ju tun nur feiten imftanbe.
Pfau muß baßer jur Piafcßine greifen. Söpelbrefcßmafcßinen,
piißmüßlen finb lange feßon im Sebraucße, bie ©äcmafcßineu, .^eureeßeu
unb Piäßmafcßinen fommen nteßr in Sebraucß. Der alte .fpafeu, ber
äSenbcpflug weießt bem Nucßablo (©üßler) unb bem Unioerfalpfluge, fo>
gar Sartoffelaueßebe- unb iHiibenßcbepfliige fommen auf. Giferuc
feßwere Ningelwaljen nub eiferne Gggen werben «ereinjelt gebraudjt,
SJiefeneggen fennt man feltener.
Dod) muß betont werben, baß bie meiften biefer woßl ber Gbeite,
aber nießt bem Sebirge augepaßt finb, baßer ißre Perwenbnng eine be=
fdjräufte ift. gnbent aber bie Piafdjinenbaiter biefetn Umftanbe täglicß
meßr Neeßttung tragen nub ®ebirg«mafcßinen fertigen, ber Paner bie
Söiefcn unb gelber bafür eiurießtet, biirften ißm in abfeßbarer 3eit aueß
biefe Neuerungen jngute fommen.
Gin Pfufterlager lanbwirtfcßaftlicßer Pfafcßincn mittleren Umfange«,
Porfüßrung praftifdjer Neuerungen, befonber« auf bem Sebiete ber
Pfilcßwirtfdjaft unb goueßenuerwertung, fönnte @ute« erjielen.
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3» beit ärgften Sdjnbnt ber Sanbmirtfdjaft gehören bic molfcn«
bruchartigen SNegengüffe, bie aüjä()rlid) einzelne Icile beS ©ebirgeS [jeim
fucfien, ben ©oben bcr [teilen [Jeiber abfcfjrocmmeu, bie ©lege jerrcifjeu
imb beS SanbmanneS Arbeit in bie ©orlanbe, bem gehäffigen ©acfjbnr
als roidfommene Düngung bieten, enbücf) and) ber 'Hienfcf) — ber neibifd)
oft bie Arbeit feiner ©etmffen einem Jfain gleich mutmidig fdjäbigt.
Dagegen hilft nur ©epflanjung fteiler Schneit mit 4Mb, planmäßige
SSilbbachoerbauung unb ftramme [Jliircitpolijei.
©Senn mir nun enoSgen, bajj oor etwa 150 [Jahren nrd) Dörfer
gegrünbet mürben, in benen ein einziger ©alter ©rotforn fürs ganje
[Jahr erbaut, faurn ein falbes Dugeub [Bauern ©etreibe bis Oftern
haben, ber 9?eft mit ber erbauten [Jelbfrueht f)od)ftcns bis ©Seihnacljten
reicht, fo ftetjt man, baß folc^e Änfiebler gleich non Anfang auf 'Jteben
ermerbe angemiefen roaren. [Jit jenen ßeiteti toar bas bie ooit üWaria
Xherefia aus bem uerlorenen 3d)!efieu nach ©öhmeit oerpflaitjte £anb =
meberei, bie auch heute tiod) an 3000 SWenfcfjeu befchäftigen mag,
wenn fie and) ftiinblid) jurücfgefit.
Der ©Settberoerb bcr SOinfcfjine brängt bic Spaitbmebcrei auf bie
unlohnenbfteu unb bidigften ©orten: Crforb, bei uns Schecfel genannt,
$aberleinen, glatte Seinen unb Jfammertud). Der Qlarfquarbftu^I hat
trog oder behörblichen unb ©rioatanftrengungcn feinen Hingang gefunben,
ja bie sBejirfShauptmannfchaft ©enftenberg riet oor 2 fahren in einem
©rlaffe oon ber ffirrernung ber SSebcrei ab.
Die ffirjeugung ber ©aummodroebmarcn erfolgt im fjaftoreibetriebe
jumeift für bie med)anifchen ©Jcbereien in SDJä(jr.»AItftabt, in ©Silben,
fchtoert, ©Samberg unb 9teicf)enau, 'JQeuftnbt a. b. SDtettau. Qit Defcfjnci
unb ©ießhübel gibt eS noch [Jaftoreien, bic ihre ffiare in eigener Dtegie
oertreiben.
9lur bie Seinenroareitfabrif ber ©ebrüber Dig in ©ofituig erjeugt
als befonberc Art 'Uinlerleitten bis ju 5,20 SNcter ©reite. Diefe ffir-
jeugniffe erregten auf ber geroerblidjen SöeihnachtSauSfteUung in iHofitrtijj
bei ©inheimifchcn unb [Jremben bcrerfjtigtcs Auffehen.
©S barf nicht oerfchmiegeu merben, bah bie .£>aubmebcrei in beu
legten jtoci [Jahren bei bem adgemeincn Auffchmuugc ber Deytilbrandje
gut geht, boch fiitb bie Söhne immer uod) gcbriicft, iiberfteigen feiten
4 K bie ©Sodje, roährenb fie früher nicht einmal biefen ©etrag erreichten.
©rrnähnt fei Iper noch, bag 1896 bcr lob jmeier ftinber aus
ffieitjelhau, bie oergiftetc (oerborbene unb oerfchimmelte) Schlichte tn<
jehrt hatten, bie behörbliche SSJotftanbSaftion mit in [f-Iufj brad)te.
©in ©eroährSmann, ein Ärjt, ber feine ©rajis feit mehr als
40 [Jahren in aden SCeilen beS ©ebirges ausübt unb bemfelbett ent=
fproffen ift, erjäljlte, als einft ooit ©erwarb $auptmannS „©Schern" bic
fanget. Xrutfdje ©olflfunbf o. b. ö. 8. Q7 7
YII. 8b.. t. bU 4. $eft. y ‘
9Jebc war, btc bort gcfchilberten ©jenen foulte er alle betätigen, bie
feien ißm nicht« 9leue«. Da« fiivdjtcrlitfjfte für ißu war einmal eine
Totenbefchau in einem Dörrhäu«d)cn, wo man ben Toten unter einem
Stroßfacfe hervorbrachte, auf bem jiinber hotten ftblafen müffen. Diefe
9iot be« Seben« hat einen gewiffen ©tumpffinn erzeugt unb ben ©elbft=
morb, namentlich ben be« Gehängen« nicht gerabe feiten gemacht. Seiber
wirb al« Sorgenbrecher Diel ju fehr ber Dämon „Schnapp" geliebt, ber
im ©cjolge ber bürftigen Grnährung bie jungen ©cnerationen arg
herunterbringt, mähreub bie alten, bie noch bie ©liitc be« 5lach«baue«
erlebten, wiberftaubsfäßiger finb. ©etout verbient ju werben, baß ber
©ebirgler in lioft unb Drauf mäßig ift, ©flnnjennahrung unb SBltlch*
ge miß bcoorjugt unb nur an ber „.Rinne« unb Jahrt" Suft jur Schwel»
gerei befunbet.
G« bleibt fchlicßlirf) nur noch wenig über bie Grwerb«oerhältniffe
ber 4i>anbiuerfer ju fogeu übrig.
©ei ber »ortoiegenb bäuerlichen ©eoölferung hot ber §anbwerfer
oou vornhinein einen ferneren Staub. Daher finben mir ßimmcrleute,
Maurer, ©Jagner, Sattler unb ©iemer ziemlich gleichmäßig im ©ebiete
verftreut, ©chuftcr unb Sdjneiber brauchen fc^oit einen größeren ftunben«
frei«, ebenfo ©äefer unb gleifcßer, bie nur in größeren Drtfchaften
leben. Müßlcn gibt e« eine htureichenbe Menge. Die anbern $>anb»
werfe finb fpärlieh vertreten, manche fogar bi« 311m heutigen Tage
nicht, namentlich bie STunfthonbrnerfe, benen alle fflebingungen jutn
3'ortfotnmen fehlen. Der Raufmaunäftonb ift auf wenige Vertreter unb
Zahlreiche Srämereien befchränft. Mcßr Teilnehmer jähtt ba« ©chanf-
gewerbe. Die Suft an ^toljarbeiteu zeigen viele Tifdjler, von benen
einzelne recht tüchtige arbeiten ^erftellcn.
Die Verwertung ber ©efteine ift auf bie Orte Tfchiljaf unb 9feffel»
flecf befchränft, fo baß auch Steinmeßer unb ©ilbhauer vereinzelt vor»
fommen. «Ke .fpaitbwerfer aber betreiben neben ihrem ©erufe bie
Sanbwirtfchaft, fo baß man mit ©edjt behaupten muß: Sin eigentlicher
fpaubmerferftanb ift im Hblergebirge erft in ©ilbung begriffen, Stnfäße
baju finb vorhanben.
98
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Das altffle Braunnuer Stadtbild).
i^ortfcfcuug öon ©fite 57, VII. 'Pb.
11453] 348) geriet ferta pojl iticolai.
(Jreitag, 7. Sejember.) pag. 125 r. — 126 1.
2Jcta llicolai ©ebaa>er et Daleutiui patrui1) fui.
ZTicfl Sdjobir, Sogt,
peter Ejofpir, Siirgenneiiter,
Sefroorne ©djeppin Pt« jelben 30ti4 wie ki 9tr. 347 mi! SJecbiel bet
Sucgermcifter unb be« Schöffen pannu« poffmann. an beffen Stelle bi« unb in tan
folgentan ISintragungen bei biefem Scböppenftuble i]aimus £}vmmeler (djymiec)
»ortommt. #
Jtnbalt: Dalentinus (ßebenoerleyn, ITlatis (Sebatorj 3obn, unfereä gneibigen
Perm brf Äbte« (Fonwntbrutar, mit ©dpoeftet Katljerina Knappinfleiffdicryline be*
tannten, bafs Jfticfl (ßebaroer b« „Secte", unf« fDlitbiirger unb ibt gebornet Setter,
ihnen fHedjnung gelegt bat um alle ibr Päterlicb ÄngefiiUe, bap ibnen an ber fHedjnung
reobl genüget bat unb haben ibn gani unb gar lebig gelaffen. Unb bei ber Meinung finb
geroeft unb haben bie aufgenommen pert eßeorgius, S'arrer, pert Simon, fßrior,
MnÖris, Saplan, pert Hiclaus ZTierobrer, Jflicfl Sdjobir, (Eljotnas am €nbe,
lebodj in tarfeiben fXecbnung jugefagt unb geblieben ift Daientino, tarn obengeührieben,
IO1/, Scbcd ®r. — *), bat er haben foQ auf tarn (irbe, ba« fjaimus cßuntcjl bat, ba«
ba liegt ju jfoitjborff jroifdjen tarn Siebroege unb fjaintus Se&ermannis Stbe, barau«
ihm tontan foHen ba«*) IO1/, Schorf „gegolbin" (Sultan)4).
1453 3 49) ^eria feyta pojl Zticolay.
(3reitag, 7. Dejember.) pag. 126.'1.
21cta 2Hertin Cfdjauberman et Petri et iTicfel fratrum.
Tticfl Sdjobir, Sogt.
Peter bjofpir, Sürgermeif'ter.
(Schöppen) tpie bei 91r. 347, beim. 348.
>) 3m Original „patruiä“, rool)t ein Schreibfehler. — >) lieeter fRaum. —
*) ®on berfelben panb auögebeflcrt in „bp". — *) Son ber betannten fptlteren panb
fiubet fcch pag. 125 bie reepteefeitige Änmerlung: „tag Äbbtb (Sonoentsbrubet auf]«
iRatbbnufe tommen“.
99 r
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3nball: X>cr ehrbar petcje tfepauierman, ttiomas tfdjaubermans
Sobn, hat „auigegeben" all (ein ixllerlid) Wut ieinem Sruber Zllertiit.
3'» 3al)rc 1453 erfdjciitcu fontit als Söiirgcrmeifler :
fjetttcjl .^»iibciiev (11. Qämtcr),
Dlirfcl Sibiger (1. Jvcbcr),
'JJtatern (äugelet (20. September),
^»etitcjl Jfdjaubermatt (16. 92o»ember),
^Seter pofpir (7. Iiejember).
1454.
1454 350) ^eria 6. ante öominicam Hetninifcere.
Ij. Plärj ijreitag, 15. Mtitj.l pag. 126. r.
2lcta fjannus <£YfcrYn et Stomas am t£n5e.
TZiefel Sdtobir, 'Bogt.
ZTlertin lüalter, Siirgcrmeifler.
Weitoorne Sifeeppbin bc? selben Jlori? ut supra bei Dir. 347, bejtp. 348 mit
'Beibiel bet Bürgermeifter.
3nbalt: $er teeiie Ctt°mas am <2n&e betannte, bafe er fdjulbig inäre C‘/i
Sibod bem toeiien 'Wanne Ejaimus €y(eryii uon (ßlotcj, barurn er mit Cpomaffyn
ein ffnbe getroffen bat, alt bafe bjaimus «yferyii ibrn ta? „eju tagin gefacjl* bat, atio
bafe ihm (Diomas am SnDe bie Sibiilb in Dirnen abjujablen mit feinem fwuie unb Wüte
ficfe uerbiirgt. „
1454 351) 21cta 2-licfl et fjanims Kalir fratrum, '
^3 airi1'' et 3°fyannts Jlöelljeupt. p«g. 1 2e. r.
ZTicPl Sdtobir, Bogt.
ZTterthi lüaltcr, Sürgermeifter.
Sibeppen ut supra bei Dir. 347, bcjto. 350.
»
Jnbalt: bjaimus KÖelpeupt, unier DSitbürger, feat jtpei Briefe (Urfunbeui
aufgelegt, bie ba ipreeben über ta? ©ertdjl ju ©ttinöorff, barin ZZicfel Kalir fifel, unb
aui alle {Jugebör be? (DcriifeteS, baju auf ba? 6tbe, ba? ba bat unb befifet Efannus Kalir.
Seite Urtunben lauten auf u. j. l'/t unb 1 erb «t, roelcfeer bejablt ift, unb bat
100
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Hicfel und Iraiinus, Webriiber Kalir genannt, fie unb ihre Biiter Io« unb lebig
gelaffen.1)
3 n m. Siele nidjt nähet balicrte Sintragung muh rcobl aud) auf beit SihungSlag
bet folgenden 'J!t. 352 angefeht roerben, mit luelcfcct fie unter bemfelhen Sttrgeimcifter
itattgefunben hat unb nach Schritt unb linle übereinftimmt.
1454 852) 5er'a HU*« pof) Cetare. (föiiitmixb, 3. aprii.)
2Jcta iTlcrtin pifs et Hicfel 2Holner. *) p»g- 127. l.
Surchftridjen.
Iticfel Sdiobir, Bogl.
tTlcrtin IPalter, Bürgetmeifter.
Weftoorne Sdjeppin bo jelbift ut supra bei 9tr. 347, bcji». 350.
*
Inhalt: ITtarHn piff mit ieinem Stiel lohne Hicfel Iliolner haben befannt,
bah fie it<fe gütlich geeinigt haben um Zliefl Hloluers oäterliib @ut, alfo bah ZTlertin
pifs feinem Stieffohne Stiefel Ittolner geben ioll 16 Bulben, unb bie foll et haben auf
tem Qtbe, ba« ba liegt jwiithen bc« 'Sagtet unb paul Crijtaiif Crbe aut bem Steynir-
berge unb auf bem (hatten, bet ehemal« ccä alten 2lu|ien getoeft ift, unb auf alle feinet
fwbe unb 0ut, bah bet mehtgenannle Iticfel ZITolner fein Selb batauf haben foll.
1454 353) <eria ferta poft 2lfceiijtonetn bomini.
31™a' (Jreitag, 31. 'Ulai.| pag. 127. I., r.
Hcfitjnacio petri Ijitcjefel et 2TTargaretbe, ryoris eins.
Stiefel Siiobir, Bogt.
ZTTarcus Slegif, Bürgcrmeifter.
(Üettoorne Scheppen bi« 3 o t i 4 inie bei 3it. 347, bej». 348 mit 'bkdj'el bet
Bürgermeiftcr.
•
Inhalt: Unfet 'Ulittoobnet petir ffitcjefel unb bie tugenblicbe Stau
Jllargaretba, petir hjitcjefelf eheliche paubfrau, teftieten gegenteilig übet all ihr ®ut
mit Su«nabme bet Jtleibet, hejm. aud) be« Bettgeroanbe«, welche fit ihrer freien Beifügung
»otbehalten.
■) Bon bet melitcra'ii Innen Späteren fiaub ftitbet fi<h unter biefet Qintragung
bie Bewertung: „Sog getüchte ju Cttenborff bettäffeubt, mebme e« jugebövig ge-
mefen." — ’) Bon brrfclbcn b'onb oberhalb biefet Sinttagung bie Bmucrtung: „(fin
(hbe auff bem Steinerbcrg gelägen,“
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t
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1454 354) 3n &'e profopii feria Via.
3UI'- i$onner«tag, 4. Juli-) pag. 127. r.
2Icta fjannus Seöcrman et tticfel Semfyart.
tticfel Sdiobir, llogt.
ffanitus £jymmeler, ©ürgermcifter.
©efroornc Sd? cp V in bc« Jori« roic bei 91c. 347, bej». 3419 mit SSechlcI Mt
Sürgermeifter.
«
Jnbaft: fjanmts Scherman, Hicfl Schermaus ©ruber, bem Sott Snabc,
in ©ormunbichaft feines ©eitern, Iflicfcl Schermaus Sobn, unb Jocob Seruigcr, in
91!acht feinet Jean, bie ba Sicfl Sehermaitnis cbclidje pau«frau geroeft ift, an einem
Heile, unb Sief ei Bernhart, bet „Sdjuroatt", am anbetn Seile, belannten, Dafs bet ge-
nannte Sicfel Bern hart ihnen ba« pau« ganj unb gat bejablt bat, beionber« haben fie
(ich genügen lafien, bafs bet junge Sicfcf, Beb ermatmts Sobn, für fein Bäterlicb Sut
haben (oll 4 Scboct pellet, ohne 20 Spillinge bellet auf bfannus Behermamtis Sut
unb pabe.
1454 355) Jtctum feria VI11 (in öic procopii)')
5' ^UlL tSteitag, 5. Juli.) pag. 1 28. 1.
Sicfel Sdjobit, Sogt.
(ßregot üeberg, ©iirgermeifter.
(Schöppen) wie bei 91t. 347, bejto. 348 mit SBechfel bet ©ürgcrmcifter.
•
Jnball: petir Zllolner, unfet Mitbürger, bat einen reblichen Kauf gemacht um
ba« bau« unb Sut, ba« IDaltin ttolbin, bem Sott Snabc, geroefl ift, mit SBiüen unb
ffiiffen bet Sreunbc bet unmünbigen flinbec alfo, bah et ba« Sut batten unb haben foll
al« fein eigen Gebe unb Sut unb bie Sinbet, Daltin Colhen nachgelaffenc SBaifen, feilen
haben auf bem Stile, ba« ibre« (Batet« gerneft ift, 1 0 Bulben, unb bie Sinbet foll petir
TtTolncr jieben . . ., auch bat petir JTIolnet feine eheliche 3 tau Dorothea bebacht mit
einem Jlinbeäteile.
14&4 356) 2ktum feria II» poft fllidjaelis
30. SepL (Montag, 30. September.) pag. 128.1.
2?ejtgnacio fjamuis (Salöener et Dorothee, ororis eius.
Sicfel Scbobir, ©ogt,
Joft Hlarquart, ©ürgcrmcifter.
et alii (Schoppen) ut supra bei 91t. 347, bet». 348 mit ©cdpcl bet ©ütgermeifter.
*
*) 5Diefc ©rgänjunfl fdjeint mir im Slnjdjluffe an bic Dotfliißdjcttbf (Eintragung
unb im $inblicfe auf eine öbtilirfte X)aticrung$forin bei 9ir. 345 gegeben £u fein.
3irbe aud) bic Slnrn. 3 bei 9ir. 345.
t 102
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(Inhalt; Set weile uniec Ulilbürger £)annus ©aibener Dermachle feiner cbe
lieben Stau Dorothea ben ©arten, Die {»lite, bet ba gelegen ift uor bom Cbertor an bent
'Kege aui bie Iinlc iwnb neben bet ©lgeneryn (Satten bei bem Shlage. Stuib bal ber
genannte £}annus ©alöener betannt, bah bie genannte Dorothea, leine ebelitbt Aron,
ihm geliehen bat ju (einem SBaue ju bem 5auie 5 ©ulten, bähet et iht attb biete 5 ©ulten
auf all (einem Oute Dermaeht.
2113 ©iirgermtifter werben 1454 angeführt :
'Jtertin Kalter (15. SDlärj, 3. Slpril),
ÜWarcu« Slegil (31. '2iai),
$>aniiuS Sjpmmeler (4. Quti),
©regor Sleberg (5. 3 ult),
3oft 'JWargunrt (30. September).
©
1455.
357) 5ewa fcjta 'n öie Dalentini.
(Steitag, 1 4. Seher.) pag. 12b. r.
Iticfl Sdjobir, 'Pogt.
paul Sd)olc3, Süiicgermeiflet.
©eitootne Sdjevpin De* jelben Joti«:
petir Seiditoen,
Hiclos Dibigcr (EDibigcr 361),
peeje 30C°b,
©regor dleberg,
3oft OTarqnart,
3acob EDeynridt.
21nm. (>icr toie in ben nachiolgenben ßintragungen au? bem (vahte 145 iS, irelche
lebiglich auf bie Schoppen oon Jlr. 357 Derweilen, finben (ich einjtbliefelid) bem (Bürger,
mtifter nur 7 Schöppen bergeiebnet, roa* aui ein 'Perieben De* Schreibet* jutiiefjuf Uhren ift.
•
Inhalt: Xie tugenbikhe Stau Elife öogeneryn ertlärte, roie ihr 'Wann ihren
Ämtern abgeftorben ift unb fie in grober Schult gclaifen hat, io bab fie hat miiiTen ibt
pau* Dettaufen.’ba* ba gelegen ift jtoifihen petit 3ocob unb petir ITIeyljers fcäuiern,
unb ihr £>au3geiäte, bab fte Damit ihre Schattiger, richtig ©laubiger, bejahten tonnte, unb
hat baöfelbige ibt txm« berfauft EElarcus EOeiffetn, ihrem (fibatn, um 16 ©ulben.
1455
14. Sehet.
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1455 358) 2Icta Petir 2TColncr t>tib Dorothea
[n. ,«bcrj. Colbin, Y^r Stiffmuter.
Duribftriibcn. p«g. 128. r. — 137. 1.
Stiefel Sdjobir, Sogt.
Paul Sdiolcs, Pürgermeifter.
et alii (Scböppcül ut supra bei Dir. 357.
«
3nbalt: Gin ehrbarer pergleiih ift gefebebcn not guten Veulen, nämlid) JTTarcus
Slegil, n. Dibiget, Corcntcj .<fetban, ITlaterii fingeter, TTlateni bjeynrtd) mit
jmifeben Stiefel TTtoIner, petir Htolners Schn, bem Well ©nabe, unb Dorothea,
ihrer Stiefmutter, unb bem unerjogenen itiube pauel alle, bah ba« Sinh haben feil auf
ber ®iefe, bie ba liegt in ber (Iroeufborffer ,telbaue i Aortiefung pag. 137. r.l jroifihen
Subolffs unb 5feitcjen Colöin Grbftiiilen. 5 ©ulben. SobtSfalle erbt ba« ©elb
bie 'nunter.
Sn in. 3t»iuhen bem Seite biefer, wie leben angebeutet, auf Seite 128 unb 137
eingetragenen StalSfibung befinben (ich bie im IV. Patibe, S. 0, 9 unb 1 1 angeführten
4 Pergamenlblätlcr Heineren f$onnale« mit ben Seitenjablen 129 — 136, iwictx fpäter
unb por ber Paginierung eingebettet toaren. Die Plältttterftellung aber geiibab niobl bei
einer »eiteren Überhinbung be« StabtbuiheS, »eil babei au« 'Herfeben bie iebon »orber
paginierten Plätter S. 131/2 hinter S. 133/4 geftellt mürben (IV. 9b., S. 11). Suf
biefen 4 Plättern befinben fi<b 8 Gintragungen, barunter bie Porlefjte au« bem Jab re 1 496,
»übrenb bie übrigen in bie Jabrc 1517 — 1529 fallen. SUe biete Gintragungen erfolgten
ju einet 3eit. ba bas Stabtbuih fdjen sollgefcbrieben mar, baber biefe 4 pergamenlblattcr
antüngliih nur loie in unfer Stabtbuih eingelegt »orben fein bürften. [U'rcin ganjen Jn>
halte nach bilben fie ben £<hlufi be« Stnbtbuihe« unb emheinen gaty »illtürlidj unb ohne
tegliihen organifiben ffuiammtnbang an ber gegemoärtigen Stelle eingebeftet, fo bafi ba=
burib, »ie oben bemcrll, iogar ber Seil ber Gintragung 91t. 358 unterbrochen roirb.
Diefem Sacbberbalte cntfpreihenb ioüen baber bie Gintragungen biefer 4 Plätter erft am
Schluffe be« Stabtbuihe« angeführt »erben unb bie ihnen lutommcnbc 'Bürbigung finbeit,
weswegen »ir bie Gintragungen nach ber uriprünglüben iUeibenfoIge hier fortfe^cn.
1455 359) ^cria quinta in bie poft afcciijtonem.1)
22. 9Rai (?). (Donnerstag, 22. 2Rai.) pag. 137. 1.
2kta bomini 21bbatis et Kacj^nne-
Stiefel Sdjobir, Sogt,
peeje Heicbtren, Piirgenneiftcr,
pnb anbir Scbeppin ut supra bei 9!r. 357 mit 'Bcchiel ber Pürgermcifter.
*
tl Pgl S ii ui . 3 ju Dir. 345 unb bie Sinn, ju 91t. 361.
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Jnbalt: Sit tugenbfame 3rou Katharina Haqfynuc (tat bctannt, roie bafi fit
cintn ehrbaren Sergleid) grfjabl bat um alle iljre Strecbtiflfeit, Die fit mtinct ju haben ju
bet Sabftub*, eie ba liegt Bot unftr Stabt öraicnart), als Bon ihres DlanneS roeflen mit
btm ehrroiirbigen unittm flnäbigen fcerm Johanni, 9bt ju Srarrmaro, alio baf> fie auf
iolcbe flnipriicbe unb Utfunben. bie fic obtt ihre ftinbet obtt Sreunbe bariibtr Ijätten. ganj
unb gat Btrjicblet bat. fo baß unftt flniibifltt ftett man bair.it tun unb laffen.'l
'^55 360) ^eria HI» pojt pafdja.
®‘ (Sitnälag, 8. Äpril.) pag. 137. r.
Hefiguacio ßeYnrid? Philipp et fratris eius ut Jfomini 2Jbbatis.
rticfo! Schobir, Itoflt.
peeje Heiebuocn, iöiitgtrmciftct.
et couBulea etc. ut aupra bei 9)t. 357, bejt». 359.
•
3nbalt: hfeynrii) pbchp unb Zlicfef pheiip, Sebriiber, haben aufflcflfbtn unb
iibttlaffcn ibt Bäletlicb Sut ju Sehonan» unietem flnäbigen fcerren. btm Slbtc, flau» unb
flat, fo bafi uniet flnäbiflt bette Jobamtes, Jibt, mit bem genannten Oute unb (5tbc ioll
tun unb taffen, baS ju Betgeben, ju Betfaufen, ju Berroecbieln unb baS, roie et ettenncl, an
(einem unb feines SloftetS SefteS unb 91uf} |u menben, Bot ben genannten Pbelippis
ihren „©eiben" unb Äinbetn unb ibten 'Rucbtötmnlingen ungehinbert.’)
1455 361) ^cria II. pofi afeenftonem bomini.
19- mal (fDlontag, 19. Mai.) pag. 137. r. — 1 38. 1.
2Icta Stephani 2Iotir et Djoris eius et ftlioriim et filiarum.
tlicf«! Scbobir, Sogt.
Jflicfel IDibiger, ®ürßerineifter
unb geftootne Sdjepvin ut aup ra bei ')!t. 357 mit fflechiel bet Slürgcrmeiftet.
•
Jnhalt: Stepban Hotir mit ieinet ehelicher. 3tau Katberina, Bormals Jorge
Jon ©itroe, bem Sott Snabe, mit feinen gteunben als auf einem Seife unb Stiefel Jon
mit feinet Stfcroeftct ZTTargaretha, aud) mit ihren näcbften Jrcunben, haben befannt, roie
bah fte emen ehtbaten Sergleich geltoffen haben um baS nochgelaffene (hbc unb Sut, baS
Jorge Jon, bem Sott Snabe, bintetlaffen bat, alio bah fid> Stephan Hotir unter-
rounben hat bet Sinter Bäletlicb Sut mit feinet ehelichen Stau unb hat baS getauft unb
lofl Hotir ben Sintern geben jeglichem 24 Sulben, nämlich Hiefeln unb ZTtargarethen.
*) pitju 001t [päleret $>anb hie fHanbbemertung: „rocgeu bet ®abtftubeu" unb
unterhalb bet betreffenben Spalte: ,Ao. dni 1455. $>atb bie tlathariua füacjfnune
bem genäbigen §trrn Sübbt Johannes mit allen btauff gehabten ©rufen bie ®abt-
ftube Bot bet ftabt Sraunato gelögen, mit iRath B. roftUcn ihrer ,'xrefmbc oufgelojfcu,
auch aßet ihrct batauf gehabten geräctjtigreitb Serjübcn.“ — *) .fiiejii iHaubbcinetluiig
Bon fpilteter |>anb: „Johannes Stbbao 1455".
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Sie lochtet feil ihr ©eit. nämlich 24 (Sulben, haben auf bem ©arten auf bcin Bühfgraben
gegenüber ber Sabflube, bet ba stießen ift bei bem Bcgc, al« man fleht geflen iroenf-
öorff unb oberhalb fjaitnus fjerbatis ©arten, unb auf ber Biefe, bie ta liegt in
lüeiffers ßrbe bei lieutcjl CCfcbaubermaniiis 'Biele, auf ben Stüden feilen fteben unb
4 ©ulben auf bcin ifrbebftiide, ba« ba liegt auf ber ifelbau ju Croertfborff jmifeben beo
(Dlflchers unb petfdiaulcjin 6rbe, unb finb bie genannten ©rbftüdr Bon Ben beiben
(jreunben geichä|}t aut 3U ©ulben, fo foll IT t cf I auch auf ben genannten Stüden haben
6 ©ulben unb bie übrigen 1 8 ©ulben auf Botirs alle ieinem ©ule. So Botir ba« Crbe
unb Wut bejahlt, Io foll er ba« bellten mit ber löebingung, bafi Katheriua, Botirs ebe-
licbe Stau, in bem ©ut haben foll 1 2 ©ulben juoor. Benn ber genannte BicM Jon
fterben feilte, feilen feiner Butter 8 ©ulben unb feiner Schweflet 8 ©ulben werben, ba«
übrige foQ angelegt reerben an feiner Seele Seligleit. Saju loll bie Stau Katljeriiia
Botirs eheliche Stau, ihr fraulich ©ebenbe haben frei bamit ju tun,
änm. Slufjallen muft bei ben Borftchenben brei öinlragungen 9}r. 359 — 361,
bafi biefelben nicht nach ber 3eitfoIge ber Tatierung nerjeichnet ericheinen, wa« nur baburch
crtlärlich roirb. bafi berfelbe Schreiber alle auf einmal ohne ©erüdfichtigung be« Saturn«
niebergelchtieben hat. Atmet crfcbeinl babei peese Beidtroen am 8. Slprif unb am
22. Bai al« Sürgcrmciiter genannt, toährenb innerhalb bielet Seit, nämlich ut" 1 9. Bai,
auch BicM üibiger löiirgermeiftcr mar. ßntioeber hat ftch ber Schreiber bei für. 359
mit bem Saturn geirrt, inbem er batte „tu hie afccuftonis" ichrciben iollen, b. i. 15. Bai,
toa« ich für toabrfcbeinlich halte, ober ift 8eid)a>eir jtoeimal ©ürgermeifter geioefcn, wo-
gegen jcboch bie furje Sauer be« Sürgermcifteramte« bei Bicfel üibiger fprechen mürbe.
i*55- 362) Heftgnacio Bartl Stephan cum Cn&miHa,
DfOrc fua. pag. 138. r.
Stiefel Sdiobir, Sogt,
peeje Jocob, Sürgermeifter.
Wefroorne Schoppen bo felbifl ut supra bei 9Jr. 357 tnil Bechfel ber
Sürgermeifter.
*
Jnhalt: Bartl Stephan unb ieine eheliche Stau fubmilla teftieren gegenfeilig.
feiten« lehterer jeboch ausgenommen etliche Stiide. alt ein roter fHod Bon ich in cm ©emanbe,
ein blauer Baittel oon fchonem ©emanbe, ein ichmarier 9iod, ein (cbmarjet Banlel, ein
blauer fHod unb ein f|Jelj unb 3 bbbmifehe Schleier unb Bier „leilach" (fieintücheri, ba mit
ju tun unb in Iaffett ungebinberl.
1475. 363) 81. bfecfjl, Sürgermeifter. pag. 138. r.
©etmornc Sehcppin be« |dbin Jett«.
*
Jnljalt: Bartliil Stephan unb feine flinber, nämlich i'err JTtcofaus fjatrfp
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man, ZT. Üfarofman, ^annus £j?rban unb Katarina, feine eheliche (Trau, haben
Derjichtet auf alle Die Sachen unb Stüde, bie Da Dermal« boid) rieben ftehen.
Slnm. Siete (Sintragung tour De nachträglich in Dein leergebliebenen fHaum unler ber
obigen offenbar au? Dem Ofrunbe eingeichoben, rocil fie mit berielhen inhaltlich jufammem
hängt.
©S roerben fomit 1456 als Sürgermcifter genannt:
fßaul Srfjolcj (14. Jeber),
ffjtcje fReidjitteit (8. Vtprif, 22 fDlai (?),
Siicfel SSibiger (19. ÜKai),
<Uecje 3°cob (— );
int 3a()rc 1475:
9H. $>«$t (-).
^
1456.
1156. 364) Jlcta ZHeifler Hiclos, forfner, et filiorum eius
Dttricorum. pag. 139. 1.
ZTicfol Sdtohir, Hegt,
pehr ZTeicf)tt>en, Sürgermeifter.
©citootne Scheppin bo jelhift:
forentcj 5fetl)aii,
Z7icfl ffeibereidj,
Zllatem fittgeler,
pan! Jocob,
(ßtegot <£Ieberg,
Zfcntfcbil CRaubirmait,
petto ffofper.
•
Jnball: JTiatis (ßuntqil all ein „Sormunbe ber unmunbifchen Sintern'', bie
Da fenb leinet Soehter ffinber unb ZTicfel ©ttinborffis Sohne, bem (Soll ©nabe, auf
einem Seile, unb 'Keiftet ZTicIos, bet „forfner" (fiürfchner), mit anberen guten Leuten
auf bem anberen Seile haben befannt, baft Re einen ehrbaren Setgleich gefchloffen haben
alfo. Da ft ne gerechnet haben alle ScbulDen, bie Der genannte ©ttinborff gemacht unb
hinteriaRen hat. alfo Da ft bal hinterlaffene ©ut, bais er |u Bratonato gehabt bat, Den
SinDcrn nicht mehr gebühren möchte, auRcr jebetn ftinbe ein ©ulben unb ber Kutter ein
©ulben, unb fo ioll Reh Keiftet ZTicIos, bet „forfner", unterroinben unb haben alle!
©ul. Da« ©ttinborff hinteriaRen bat ju Bratortato, all nämlich ba3 .(tau«, Da« ba am
'Hinge jioifchen ZTfarcus Slegils unb Dogils Raufern, unb bie Siete, bie ba liegt ju
Iroenfborff in ber '21 ue jioifchen ZT. Dfridts unb Efitcjefels ©ütern ober Gehen, unb
foQ Damit tun nad) feinem freien Sillen unb foü alle 3d)utDen bcjahlen. Unb ber ©iiter.
107
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die Da Die Sinder baden ju Der Canbiflpitte, deren |oU 'JJieijter Hiclos malten und
geniefeen und die Sinder erjieben, bis fie mündig roerden.
ns« 365) ,5cria V1“ in t>ic 21)arie ZHagbalene.
22. 3uli. (XonuerStag, 22. Soli.) pag. 139. 1., r.
2lcta 3o^llnis Dypolt et nyoris eins Zlgnetis.
Iticfel Sdiobir, Sogt.
Hlaterti Sngeler, iBütgermeifter.
©einiorne Scfeeppbin des jelbin ,^oriS do jelbift als obin (9ir. 304)
geltferebin ilebin.
*
3 nba It : bjanmis Sypoit bat mit 'Billen und ©inen feiner tugenoluben arau
21gnes abgelauit der Stadt den Spittelgatlen, der da gelegen i(t an der 5foitfbad) unter--
balb Pogeleryn Warten, und (oll oaoon der Stadl geben ju ßtbgcitfeofee S ©roicbtn,
auf jedes Wefcboft 4 ©r. Üiad) ihrer beiden Tode feil det genannte ©arten lommen an die
Ufarrtirebc unterer Stadt 23rairmarr>.1i
hiefern 1456. ^atjre werben als $ürgermei|tcr angeführt:
SJictr iHeirljtuct! (— ),
'Dialerti (ämjeler (22. 3uli)-
$
v 1457.
1457 366) 5cria IIII. in ©ctaoa €pipl?anie.
12. 3än. (ilüliroetb, 12. Sännet.) (pag. 139. r.
2tcta Jlicft (Bebauter ZHidjel Keyman pfyejfirforn Dnb 23artl
Stumppe.
Zticfcl Sdjobir, Sogt.
Surgljart [2ldiilieupt 367], Sürgetmeiiter.
©eitoorne Stbcppin des S0I'*;
[Jocob 370] IDeynrid),
ZTZarcus Siegil,
Jllartin IDaltir,
üjentqil fjubener,
Tliefl bjeybericb,
*) Von fpätcrct Jjanb unter dem Sejte: „Der SHatfe &atb den ipitabl gatten
Sertaufft dem 4>anS dppolt, an det SoitfetSbaife gelogen.“
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poul Jocob,
üjantius Ifcaubat (tEfcbaubit 373).
*
Jnbalt: Zticfl tßebaroir unb HTidtel Heyman haben befannt, MB fie ab=
gefault haben Coretttcj Burgwarten unb feinet 'Wuttet ha« Grbe, ha« ha gelegen ift ju
5oitf5orff jruiicbeti fwiberid) unh bjamtus Sitebis litben, um 1 7>/« Scbocf gellet, ju
Schilling Söllern für einen ©reichen. Ta«ie(be Seih iie gegeben haben ju hem erften
Corencs Uurgfiarten 2 >/* Scbocf unh io ift fein Sätet het Kirche febulhig geblieben
7 Scbocf. ... So bleibt auf hem ISrbe fteben noch 1 Scbocf, bi« Coreittcg Burgbarlcj
Äiuh münhig roith. . . i'Jiacbfab.) Slucb hieie« lebte Scboet bat eßregor Strato cb mit
Oieebt gefothetl auf Burgljarb unh aut all fein Sut unh aui alle, hie Bo.+arb Sul
anlangen unh Berantroorten toollen, unh bat M« eingelegl unh gegeben het Stahl Diät, M«
Scbocf gegen jehermann ju Berantniorten.
Jfitm. Xieier Itadjfab umthe Bon anhecet panb um einige Jabre fpäter eingetragen.
21cta 2Harquart>i et Clebcrg cj- parte
ZHidjaelis Scvffrtö. P«g. no. l.
Hiefel Sdjobir, Sogt.
Burgljart Tlbiltjeupt, Öiirgermeiiter.
öeiioorne Scbeppin ho jelbift ut supra bei 'Jtt. 3ßC.
*
Inhalt: Unfett Stilbicrget Hlarquart unh (Brcgor Cleberg haben Bot un«
Botgebtacbt, wie bet gute Seielle 2Tlict}cl Seyffrib, htm Sott Snahe, her M in unterer
®tabt Betfcbiehen ift, bintetlaffen bat bat Selb, al« 9 Sulhen unh 8 Scbilling't pellet,
ha« het genannte Blichel beftimmt bat ju het Äircbe. unh aueb hafe matt ihn Mmit
beftatten feilte. Xaju etmäcbtigt bat et Den obengefebriebtnen Hlarquart unh Clebergin,
ha« au«juricbten nach feinet Segebre leinet Seele ju Sute unh Seligfeit, toa« fie gelreulicb
getan taben. 3u hem erften fo ift ihm febulhig geioeft Hetoman 9 Sulhen unh 8 Sr.
unh fo bat bet genannte Hlidtel beftimmt M«|'elbe Selb Keffe!t)utteu unh feinet Tochter,
hie he« genannten Hübels »erlebte Jungfrau geioeft ift, 2 Sulhen unh fo ift perr Keffeb
but febulhig geioeft 1 Sulhen, he« toll et auch lehig fein unh toll ihn Moon beftatten unh
Bon hen Kleibern ein Seelbah machen unh foll (affen leien 30 Seefenmeifen unh feil ihn
febteiben [affen in het Kirchen Seelenbucb. Bon hem anbern Seihe. M« M bleibl, toll man
lallen lefen für leine« Salet« unh Stuftet Seele 3 Steffen. Jicm ein Sirhung*) pellet
ieinem Seicb [Batet, item atmen Seinen 9 Schilling pellet ju Scbuben, item Bon hem Se
Hatten 9 St., item für ein Kettel 7 St. unh für SBacb« 10 Sr. Xa« übrige Selb, biel
ober roenig, ipa« M bleibt, feil her Äircbe ganj unh gar Bot allen feinen Sriihetn unh
itteunhen ungebinhett (lein). Xa« ade« baben hie genannten unfete 'Mitbürger HIarquatt
*) lim Schilling betrug 12 pellet. — «) Siebe oben S. 56, (nui. 1.
H57 3(57)
1 12.Jän.J
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i
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mit rtleberg rtaiij imt gar a u «gerichtet unb bejablt. -Inno 57. "Benn jemanb ba« Su <6
begehrt iu lefen, bat (otl (man) ba« leien laffeti geben unb füll bi( Stabt ba« beranttoorten.
368) Zlcta iticfcl fjcibcreid? et ecelefie parrodjialts.
[l v“.3an.J niefei Sdtobir, Sogt. p«g. 140. I., r.
13urgt|art 216ell)eupt, Sürgermeifter.
Ot«hoorne Stbeppin bo jelbift ut eupra bei 91t. 3tiC.
•
Inhalt: Setcnnen, ba(i ba« „benligetbum" iSteliauien) unb ba« ©erbte, ba«
£ru>eii P«tir Ijeyöeridiiu „Berietet" ift toorben unb Bon ihm an feinen Sobn Zlitfel
tjeyberirii lommen ift. mit ®illen. Biffen unb State unter fllteften, ©ettbtoorenen, panb*
loertmeiftem unb bet ganjen ©eineine unb ju Beraub mit 'Billen, 'Biffen unb State
untere« giitfbigeu Term, Term Johanne«, Slbt ju Bretciie, bafe mit ftilfe be« fiirdjen.
beler« ju ber Rirdje qclBft baben um 1 6 rote ungariftbe (Suiten unb be« ©eraic« ift geioeft
ju Borau« 3 filberne ffreuje mit „henligetbom" unb ein tupfern Äreuje auch mit
„benligetbum" unb eine Sionftranje mit einem „te»licbtm"|tugeIigen)Wlaiemit„bft)ligetl)um "
unb eine blaufeitene ffabne unb eine ftbmarje (Biicbfe. mit lieber iiberjogen, auch mit
„bciligelbum" unb ein Sein Bon ben jebn taufenb Siittern unb ein blau „Jcflerbepn“
(läfebtben) mit 1 V« ßr„ ba« ift alfo aufgenommen Bon ber fiirebe roegen. 'Benn jtmanb
Mine, ber ju bem ©erbte ein Sterbt batte roegen Serroanbirbaft unb bie« ebrbarlicb aubiübrle,
bafi ibtn ba« alle« mieber werben füll, unb foll ber ffirrbe ibr ©elb, bie genannten 1 G ©ulben
ungariirb, ganj unb gar roieber geben unb bejahten.1)
1457
[12.3Sn.]
369) Jlda öurgljart öes fangiti. pag. 140. r.
Xticfl Sdtobir, Sogt.
Burgbart Tlbelljeupt, Siirgermeifter.
Stbeppin nt supra bei Sir. 3G6.
Jnbalt: öetennen, bap bot uniereu gnübigen Perm unb Bor un« getommen ift
Zllatis Uurgbait, ber tauge, unb bat Bersirbtet auf all fein ©ut unb Stngefälle
(roobl ju ©unften be« JNoftnt).
Sl n in. Tie nirbt näher batierten ßintragungen Str. 367 — 369 finb Bon bemfelben
Stbreiber gefebrieben unb erfolgten unter bemfelben Siirgermeifter Burgljart Jlbelljeupt
inic bie unter Str. 360 Born 12. Jänner 1457. C« liegt baber bie Setmutung nab«, bafi
fie aurb auf benfelben oif)ung«lag juriiitjufiibrcn finb.
') Sin unteren Stanbe ftebt bieju boii ber bclaniiten jpätcren panb: „;fum
baue bef) Stürrben tburm« aKerpanbt türrben färben Serpfiinbet roorben."
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1457.
370) Kejlgnacio Schirmer et rroris eius.
«icfel Siiobir, 'Bogt. pag. 140. r. — 141. 1.
Jocob IDeynrid), Söiirgermeifter.
unb anbit Stbeppin ut Bupra bei 91r. 366 mit ©ecbfcl Mt SJiitgctmeiiler.
* *
Jnbalt: 35ie lugenDliibc Stau — ,>) Schirmers cbeliibe §au«irau, teftiert ihrem
ebelidjen fUtanne 5d)irmcr all if't ©ul, jeboeb mit Mt ®cbingunfl, baj) bie Uorgenannte
Jtau — •) Schirmeryn mit Mm Idnuarjen Dtantel unb ibten Schleiern ioll haben ju tun
unb ju taffen unb ju Uergeben nacb ibtem SBiüen.
1457. 371) JJcta Kacje ©pitcjYmte ct HicoIciY ICoIiit.
Hicfel Sdjobir, Soflt. pag. 141. 1.
Jacob IDtyiiticfc, Siirgermeifter.
Unb Stbeppin ut supra bei 91t. 366, bejlu. 370.
*
3nball: Die tuflenblitbe ,]uu Kaqe ©pitqymie bat belannt, baji fit einen
ganjen reblicben Sergleid) und) flutet Heute 91at flctroff en bat mit ZTicfel Koleru um Mn
Hnfprutb, Mn bie genannte Stau auf Kolirs dtbe flebabt bat all uon ihre? Uotiflen
9Hanne« meflen, Kolirj SruMr, Mm ©alt ©naM, unb bat fttb ihre« Äinbe« „gemätbligel"
(angenommen), alfo baft Mm StinM aut Kticfel Kolers Gtbe feilen bleiben fteben 2 2cbi\t
fceller, ju Sdpilling beitem fiit 1 @t„ bi« tat flinb münbig mitb. Slutb io bat bie fftau
aut Da« ©ut flanj unb flat octjiibttt unb Mn genannten Kolir Io« unb lebifl gelaffen.
1457 372) ^eria VI“ poft ^optjie.
20. 98ai. (Jteitafl, 20. IDiai.) pag. 141.1.
2Icta Cafpar 3u,l34r, fjentfdjil (Broqbacfa, IITencjel et ororis
eius, ^feronieje oon Sdjonaw.
Hiefet Sdjobir, Sogt,
ttlarcus Slegil, Biirgermeiftcr.
©eirootne Stbeppin eju ben cjeilen roie bei 91t. 366 mit ffletbfel Mt Siirgermeifter.
- •
3nbalt: ITTentcjil Uon Schone mit feinet ehelichen ,jtau ^fronifa an einem teile
unb dafpat Juttgir unb ffentcjit tßrotcjbad) am anbeten babtn belannt, baji |le einen
reblitben 'Betgleitb gemaebt haben um Mn Jlniprucb. ben bie genannte iftonifa, Zliencjils
fwuäitau, gehabt habe ju -lafpet Jüngern unb ffentiql tßrotiqbad), alfo, baft fic Mt
Jrau unb auch ibttm 9Jlannc ein ganj ©enüge getan unb fic bejablt haben.
lj bettet Ütaum geblieben für ben nadgguttagenben Vornamen.
111
I
I
i«.
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•^>7 373) 5fr’a HI* ante natipitatis Jttarie oir^inis.
*'■ c<vl' iDienStag, 6. September.) p»g. 141. r. — 1-12.1.
2lcta fiatnuis Zllolner et puerorum iTicfl Cintcj.
Hicfl Scfeobir, 33ogl.
Jtlcrten IDaltir iSlürgermeiiter).
©efioorne SAeppbin bcS Joris toie bei 91r. 366 mit ffierbiel Nr SBiirgermeijter.
•
J n b a 1 1 : IDencjil tOncj unb fjannos Scybot haben befannt, toie Cap iic einen
ehrbaren 'Berglcht getroffen haben, als jtoiidjcn Nn unmiinbiflen StinNm Zticfel Cintcs,
bent ©eil ©nabe, nämlich 21rtbris, <£t|riftoff unb ITlargaretha unb ihrem Stieibater
lyannus ZHolirer unb ihrer 'Müller fflargarettra, alio, bah fid> genannter fjamtus
OTolner bcS SuteS ganj unb gar foll unlerroinben unb foD Nn ÄinNrn geben aus Nm
©ule unb allem, baS er hat, Stleiber x. ieNm 1 0 Srbixf ©rofeben, ju 1 4 Hellem für
i ©r„ unb nenn ber ftinber eint münbig toirö, foQ er ihm gehen 3 cdjod ©r. unb bac-
nad) über ein Jahr 3 Sdjod unb alio ade Jahre 3 Sdjod, bis er Tie gar bejablel unb alio
einet nad) Nm anbern, bit er fie gar abgefertigt. Dieweil eie ffinNr unmünbig ftnb, iolt
iic Nr genannte Stiefoater erheben.
1457
6. Scplhr.
374) ^eria III* ante natipitatis Jllarie Dirginis.
(Dienstag, 6. Septbr.) pag. 142. 1.
Hefigiiacio Ijamius 21Tolner et pjoris eins.
Hicfl Sdjobir, fhogt.
inerten IDaltir, Sürgermeiiter.
Scbepptn ut supra Ni 91t. 366. bejlo. 373.
Jnball: Eianiius ZTIoluer unb Nifen ©Nirau ZHargaretba teilieren gegeic
ieitig, le(jlere mil Nr öebingung, bah fie ausgenommen bat 1 3d)od 0r. unb ihr „fjreto.
lieh ©ebenbe" ju ihrem freien fflillen.
1357 375) ^eria quiuta poj) fejium omnium fanctorum.
"ob' (Donnerstag, 3. 91obemNr.) pag. 142. 1., r.
2lcta llicfel Kempfye et 2TicfH Cjeberer.
llicfel Scbobir, ilogt.
3ocob IDeynrid? t SBii rgermeiftert.
©efioorne Scbeppin bo jelbift:
paul Sdjolcj (Sdiarolcs 379).
^anttus Somir iSomer 379),
llicfel Henthart,
Hicfl Sneibir (Sneyber 379),
112
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itterten Üibiger (Pybeger 380, Dyioeget 39f>),
2T!artern Sngeler,
tfamtus n?arijfd)er,
•
3nbalt : Kicfcl Kempbe bat Mannt, baft Iticfel £}eberec, fein Stiefvater, ibm
fein väterlich unb mütterlich llngetäde gauj unb gar bejablt hat „van einer golbe off bn
anbir bis off bo lecjte".
Hejtgnacio «tiuitatis et 3oljannis Ciitbetter.
llicfel 5d)obir, Sogt. pag. 142. r.
paul Scbo[c3, fflürgermciiter.
«efroorne Scheppin bo j e I b i it toie bei für. 375 mit Becbfel bet Siirgenneifter.
«
Inhalt: Bir bctennen, roie bah »it wegen notigen SaueS unterer flircbe mit eiiv
trächtigem fHate unb 'Biiien unterer 'Slteiten unb fxmbiucrten verlauft haben bett ('(arten,
bet ba gelegen ift ju ffoitfborff troiiehen Slegils unb ffannus tinöeners erben borne
in ber Slucn, bem weifen Statute tjaimus Cmbcnet. Jebocb fod fehlerer ber Äirche jimeti
aUe Jahr 4 Schilling Veiler, auf iebeit 3in? 2 Schiding Oellet. Senfelben genannten
Warten Der genannte Efannus Cinbener mit barem Weibe bejahlt bat, ba« wir an bie
Äirche gelegt haben, ba man baS „tot ncrcfpe bachte" (Gbor neu beite i.
^tt biefem 1457. ^a^rt rcerbett als Sürgermeifter angeführt :
Surgfjart S(bil£|etipt (12. Jänner),
Qocob ffictjnrid) (jiuifcf)«it 13. Jänner uttb 19. 'Jlfai, bann
3. 'Jlooember),1)
'DiarcitS Siegt! (20. SDiat),
SDterten SBaltir (6. September),
$aul Sctjolcj (jtvifcfjeu 4. 'Jiooeiitbcr uttb 31. Dejentbev).
«
1458.
1458 377) ^eria VI» poji ilgnetis oirgiitis. ijreitag, 27. 3«n.)
' ^än' Tlcta üicolai fjatüfmatt et Sartel Stephan. P»g. 143.1.
Xurchftrichen.
Hicfel Setjobir, Sogt,
fjannus Somir, Sürgermeifter.
>) 3atoh ffieinrich war offenbar Sürgermeifter in ber „»feit jwifehen bem
13. Jänner unb 19. iltai 1457 unb nach ber (Ernennung beb neuen Stböppcnftubleo
für 1457/58 auch «tn 3. Sooemher 1457.
1457 376)
[4. ')lcv. hib
3 1 . 2>tj.].
ganger, £eutfcbt gjoCtetunbe o.b.ft. 8.
TO. Sb., I. tu 4 ptlt
113
Wefivornt S (fe e p V’ i u beS jelbin gotiS reif bei 'Jlr. 375 mit 'Bctbiel ber
Siirgenneiftet.
•
Inhalt: IXicolaus, IBencjil tjamfmans Sobit, mit feinen Jrcunben, unb
Bartl Stephan, audj mil 'einen JreunMn, haben betannt. Mb fie einen ebrbaten Ser
,lleidj, tie genannten Bicolaus unb Bartl, milcinnnber getrotten haben, alle Mj; Bartl
Stephan Mm genannten Bicolao fäaiofman geben ioll 20 ©ulben für alle fein
uälcrlid) Slngeftilfe, alle gabt I ©ulben, ober Me ©eiuanb. TaS foü Bicolaus bähen
auf alle bem Wille, Me Bartl Stephan Mt.
378) Pinstag; nor 21Tarie ITTagbalene. 121. guli.«i
Balten £ugilhart MS geridne fab. pnfr. 143. I.
©efiuorne Scbeppin:
Paul Kreujil (Sürgermeiitcrl,
torencä Ärantcs (5franjce 300),
fjanuus Zltctcjener (ZTJefener 300).
Bicfel Jon,
paul Schorling (Sdiorlig 300),
Bicolaus Sälocfnatr (Sthlocfetiato 300),
Bicfel Beyl (Beil 300),
Steffan (ßuntcjil (tßunjcil 300).
*
gnbalt: Setennen, Mb bor unjerm Mattiftbe her ebneiitbige in ©ott 'Sätet unb
fcerr paulus, 8bl tu Breume, unfer gnäbige (>err, bon feiner unb her ganjen Sammlung*!
wegen auigelaffen bat eine ffliele, ju fjeuptmanfjborff gelegen, mit 4 0t. GibjinS, bie
IBencjel f)ocfeu gemeft unb an ben Gonbent gefallen, n>a« baju einen Watten, bet
Bicfel Bremingis gciueit ift, unter bet Sperling ffiebre gelegen, unb MS reebt unb
teblitb bettauft Balten Xolben unb leinen Geben .... unb betanntc für fid) unb bie
ganje „fammelunge", Mb feinen ©naben eine ganje poUtommene ®ejablung ju 3>ante
Mfüt gefebeben wäre.
1458 379) Jtn öer metbetüoeb oor Dem fyeiligin paltn tage.
n- 'Märl' (23. Utätj.) pag. 143. r.
Hejtgnacio üicolai (Erecjemers et uroris eius.
Bicfl Schobir, Sogt.
Bicf! Beruhart, Sürgermeiftct.
■) ©ine nadjltäglid) unterhalb ber linten Spalte mit 6 geilen, fobanu über
bie ganje Slattjeite gefdjricbeue ßintragung, ju weither bon fpäterer $anb eine linfs«
(eilige lUanbbemettung: „paulus, 2ibbas Brseronocienfts“ beigefügt etfdjcint. — *) 3). i.
Sonnent.
1 495
21. Juli.
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(Mcinjorne Scbeppin be« felbigin JiotiS toic bei 91t. 375 mit SBeebfel bet
Siirgermtiftet.
•
Inhalt: Set ebtfame tticfel (Ereqsemer trftiert ju ©unftcn feinet ebeiidx'n
iyrau STTargaretban unb feiner flinber mit bern Sorbebalte ber freien Serfügung ju
leinen fiebjeiten.
Slnm.: Set taeb f'Wtte hier bie pag. 149 tutcbgelragene Eintragung Dom
18- 3uli 1458, 91t. 395, ju folgen.
1458
2 1 . Sug.
380) Proyima fecunba fcria ante öartljolomei.
(SHontag, 21. Sluguft.) pag. 143. r.
Heftgnacio Dorothee ßubervnne.
Stiefel Sdjobir, Sogt.
STIerten Dybeger, Siirgermcifter.
Seftoorne Sibepptn beä ielbin 3ort* ju ®ratonaio wie bei 'Jlt. 375 mit
SBetbfcl bet Söürgetmeifter.
*
3nbait: Sie ebrbare unb tugenblidje grau Sorottiea, Stiefel ffubeners
eheliche 4»u«frau, oermadjt ibtem ebeticben SRanne Stiefel bfubeuer all ibr 0ut, baju
alle ibt „ftemlid; gebenbe Pnb rooit" (grauentoprpub unb Weihung) naib ibtera Sibirien.
?(ls Sürgermeifter tuetben foniit 1458 angeführt:
£) an tut 3 ©ontir (27. Rannet),
5JM1 Serit^art (22. SDtärj),
SDtertcn Sltjbeger (18. Quli (895), 21. Stiiguft).
iDoju au3 bem Qa^re 1495:
fßaul Jtreufit (21. Quli).
- — — t
1459.
1459 381) prorima 2* feria poft trium regum,
8. 3®n- (SHontag, 8. (ginnet.) p»g 144. 1.
Hcta Hicolai 3on et Daniel Hotter, Hicfel Hotter, 3orgen
Hottern et Paul Collinge.
Sticlas Schober, Sogt.
(O)omas faurencius, Sütgetmeiftet.
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Sticppen bnb geiiporne beS JariS ju Staronato:
bjeutcjfctiil bfubener,
l)amios Knottel (Knottil 382),
CorentCj ifetbaii (Sfetan 382),
Dlatern <£ugelcr,
Johannes Hlolner,
fjaimos niarifjd)er.
?lnm. linier biefen Seböffen tebtt iticfel Jon, weither in ber natbiolgenben öin-
traguug 9ir. 382 alb (olcfcer genannt wirb, unb oben ipobl bestoegen aiisgelaifrn rourbe,
ntbil er in biefer fHcebtsiatbe alb 'liartei Dortomint.
*
Jnbalt: Tot ebrbare ZTicfcl Jon, unfot (fibgenoffe, bat betabli 4 3tbod
Wroitben bon itommtn Daniel Holter Don (Coiinetcjfd|irborff, Hicfel Holler Don
Hojintal, Jorgen Hottern Don ©ttenöorjf unb paul DoUingo Don SlniallS loegen,
baS an fie „goitetben“ ibeimgcTallen) ift Don Stephans Hotters, bom ©ott ©nabe, als
Don bev pauicS mögen, baS ber genannte llicfel Jon bem Dorgenannten Stephan Hotter
abgetauft batte, ipeldte« pauS gelegen ift am Singe an ber (?de jioiitben tjeinridjs Sloffcr
unb forentcj ietans ipäuiern. Daniel Hottern, Hicfel Hottern, Jorge Hotter unb
paul Coding baben ben niefei Jon ioltbet Scjablung toegen Io« unb lebig gefallen.
1459 382) Prorima fecunöa feria pofl trium Regum.
(Slontag, 8. Jänner.) p»g. 144. r., 1.
Rcta renerabilis bomini 3obannis Rbbatis et fjentcjil et
* Procop Rbilfyatüpt, fratrum.
Hidos Sdjober, Sogt.
Cornas taurencius, Siirgermeifter.
Sebeppen Dnb geitoorne be« Joris ju Sranntato toie bei 'Jir. 381 etnfcbliefilicb
Hiefel Jon.
Jnbalt: Setennen, baft Dor uns getommen iit ber ebnpürbige iwrr Johannes,
2tbt ju Sraronatp, linier gnäbige Torr, unb bat gegeben unb bejabll 3 ©ulben ben ebr-
baren ^entcsfdjil unb procop Jlöiltiaiopt, ©ebriibern, Don eines ©arten wegen, ber
ba gelegen gegenüber ber Sabftube.1)
‘I Sou ipätcrcr yanb bie iNatibbeniertung. „Hübt Johannes aufs fHatbbaufi
tomnien d: ijoti) ben garten binttcr ber babftubeu getaufte!, Dibimanbum."
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uso 383) 2ln &er tieften 2rieteu>odje uodj (Elijabetfj.
^°0' ifUlitlioccb, 21. ‘Jiowmbcr.) pag. 144. r. — 145. I.
2lcta Pctcjfdjc Craiotipen öe Konigistraße et öaltcjar Sdjoltrj
öc Sdjotie.
Hicflas Schober, Slogt.
3obai!!U’5 ITloIner, fpürgermeifter.
Sdteppin oeä 3ori$ su Sratonaio:
Paul Xriflutt,
Iticfcl ijubeiier,
iTialtjis tDeltcjinborg.
pctcsfdjc 3ac°f>.
paul 3acob,
Ejaiinos Ciauöit (Cjcubit 384),')
3oft JTIarcguart (ITlartquart 3841.
*
3nbali: Setennen. Pap Poe uns getommen jmp sie oerficbtigen pdcjfche
Crarodn, SctoUcj pcn KonigiitoalPc, mit tarnt feiner ehelichen grau Dorothea, an
einem Xeife, uup Ualtcjar Schölte^ poii Schone, am anPeren Xeile, wegen einer Uneinig,
teil, 'föeigcrung unP 3’oietracbl, Pie fie gegen einanPer gebabt baten , nämlieb um 5'/> Schorf
©reichen wegen, welche pon paul 3nnder unP Dorothea Sluerynue, feiner Schweflet,
Per ©oll ©naPe. an ibre naliirliebe lochtet Dorothea Uratrltrauyinie pon Unfall unP
IRccbW roegen getommen fei, uno Pieielben 5*/« Schorf 0r. geftanPen feien in Pent Dorfe ju
Schotte auf Baltcjar Scboltqes Srbc, Pa« Pa gelegen ift jroiieben Zücfel Deutelet unP
Jlugfleit 3rme[er (Irben. Um Pee guten griePenS millen haben Pie obgenannten pctcjfche
Cranttroen, Schelf pon Konigisroal&e, unP Baltcjar, Schölt; non Schone, Pem
toiirPigen &errn Ilnbris, 'litobft Pt« Älofterä unP (lonoentä ju Urarouarr, mäcbtiglicb
unt träfliglicb gegeben, wie unP was! Per auSiprecben tourte, tat ioU an beiten teilen un>
tpiePetruiUcb gehalten toerPen. Detnjujolge bat Per roiirtige Jlultris '1* rot ft auSgeiprecben,
Pah pdcjfche Irerotroen oon Koitigisroalöe mit feinet ebel. 3rau Dorotljcan 2 ©ulten
feilen nehmen jiir Pie 5'/» Schorf 0r.s|
üiacfj biefett Sintragungeit toareit 1459 Sürgcrmeifter :
Xf)omaS fiaureitjiu« (8. Jänner),
3ot|anne4 ®o(ncr (21. iWooember).
^
■I Qm Original toirb „n" unP „u" roiePerbolt glcicbgefcbrieben, Poch habe ich
mich nach frübercniCautungeu Piefeä fflamenä für „u“ entfcbiePen. — *) Unterhalb Pe«
Ie{te« oon fpätetet JiauP: „llepfche Draroeth, 3cf)oIp SPon RSnigPioalPe, onPt Solper,
Schölte oon Söuau, hoben ftcb auf uttferem fRathhoufe torgetc 5‘/i gtofeben mit
einanPer töergtid)cn."
m
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1460.
i if>o 384) 2ln öem ließen Dornßage tiod) ber teigen
breyen Fonigen tage. (io. Jänner.) p«g u». l., r.
2icta llife prebelYtine et ITIatbis DYn,e9er-^
Jticfel Schober, iSogt.
paul <£rijlan, öiirgermeifter.
Sdjeppcn ber Stat Jltaronaro roie bei 91r. 383 mit Beibiel Der Siirgertneiiter.
*
Inhalt: Der ehrbar Hiatljis Dymeger an einem leile bat gelingt mi! Siechte
Curd) leinen Jüripred), roie er Jtau Hyfen perhelyune 1 7 Bulben unb 2 3d)od t»ellcr
Bot etlichen feiten geliehen hätte unb fie bie ibm noch ithulbig märe, roieber ju bejablen.
Darnach ift gelommen bie ebrbar unb tugenbliihc obengeitbriebene /trau Zipfe prebelynue
an bem anbercn leile unb bat bem oorgenannten 2Tia tbjis Dytoeger auch mit THcdjt burd)
itjren Jiiripretb geanlroortct unb fid) gemehrt aud) mit Siecht „etjtt tag cjroene" alio lange,
bis fie fttb burtb IHecht Bon ibm Io« unb lebig „gelcbinget“ (gerichtlich oerbanbeltl bat, unb
barum foQ ITiatfcjis Dyroeger unb alle leine 3reunbe 'Jlacbfömmlingr unb fonft auch
ade Heute bie ottgenannte Jtau Zipfe pre&elynne Bon fold)en obengcübriebenen Bulben
Weibe unb Sdjulb ebne alle Slnipraibe lallen.
Dominica proyima poß fatlieöra
(Sonntag, 24. Jeher.) pag. 115. r.
2lcta Dorothee ©alberYnne et ßliarutn fuaruin Dorothee
et ITIaghalene.
Duribftrilben.
Zliefel Scbobir, Sogt.
Hicfei ffubrner, fflürgetmeiiter.
Scbcppin ber flat Sraronnro roie bei 'Jlt. 383 mit 'Beibiel ber Birgermeifter.
•
Jnball: Die ehrbaren unb tugenbliiben Jrautn Dorothea Hampi|jd)ymte
unb ZTlagbalena ZTTeriffche nicftlymte, 2 bebtet bes ehrbaren Qannos ©albeners,
unteres fDtitbiirgert, haben Beliebtet unb auigegeben all ihr Bäterlitb Wut, eS fei an päufern.
an Barten unb jidern ... ber Jrau Dorothea«, Bitroe ehemals Ifamtos (Salbciter,
bem Bott Snabe, ihrer Stieimutler, bie ju beftfcen unb bamit ju tun nach freiem Billen
mit ber IBebingung, bah bie obengeiihriebene Dorothea (ßolöeryitue ben obengeiihricbenen
©lieitikhtern Dorothea unb Ztlagbalena geben foU 3 Stbocf peilet.
385)
24. Jeher.
*) Dtanbanmertung unterhalb ber bctrcffeiibcn Spalte.
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1460
39. ?lug.
386) 21m neßen ffreytage nodj 23artboIomei
apoßoli. (29. Suguft.) pag. MB. 1.
2lcta fjannos Seyl.
itidos Sdjobir, Sogt,
paul 3ac°b, Siirgenneiiter.
(Scftporne gcbcppin Cc« ielbigen 3ari4 ju Sraioiiaio roie bei *Jic. 3b3 mit
fficdnel bet Slirgermeifter.
•
3nbalt: Set ebtbate bfannos Seyl, uttiet Siitbcioobncr, iit feinet eigenen
liction, oermadjle feinet ebel. jpau$frau 21mtan natb feinem Jobe 4 gebürt öt. unb eine
Äuh unb feinem natiirlieben Soljne Hiefl Seyl 1 2 gehört ®t. ju BorauS.
Udo 387) ne(ten freytage nod? Sartfjolomci
2 J‘ Mfl‘ apoßoli. (29. Slufliift.) pag. 116. 1.
2lcta ffannos Dllen.
Hidas Sctjobir, Sogt,
iiatmos «Ejaubit, Siirgermeiiter.
Wcjieorne Sebeppin bc4 ielbigen 3ori4 ju Utatonaiu toic bei 91t. 193 inil
SBeebfel bet ffliitgetmeiflet.
#
Jlnbalt: Set ebtbate £)amtos DHeit, unfet Mitiuobner, betmaeble feinet ebel.
pauürrau Kalljerinatt all fein Wut, an Weibe, an Käufern, an (itbe.
1460
29. Slug.
388) 2lm neßen ffreytage nadj Sartfyolomei
apoßoli. (29. Suguft.) P»6- H6. 1., r.
2Icta Stephan fjarogil.’l
niclas Sdjobir, Sogt,
petcjfcbe 3acob, Sütgctmeiftet.
Oiefrootne gtbeppen be4 ielbigen bet gtal löratonaro toic bei
91r. 383 mit ffletbfel bet SBiirgermciftcr.
*
Inhalt: Stephan Ijarogil mit ZTiagbaleuan, feinet ebel. pausitau, haben
IoS unb lebig gelaiten ben ebtbaten ZTicfel jubeltet, uniettn Sibgenoflen, aller Sebulb,
bie et Bon ibteloegen auigeboben unb empfangen bat bi$ auf 31/» ®ulben, roelcbe obgcnannle
grau Slagbalena, Stephans fjerogil eheliche fxuteitau, tu haben unb empiangen
ben obgenannten Sicfel fjubener mfidjlig gemaebl unb ju einem Sotmunbe erloren bat,
>1 Slanbbcmtrtuug unterhalb bctfelbcn Spalte.
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S ii m. Jpixfcft merfroiirbig unb bi«ber unbetannt ift bit Or'cbeinung bei ben leplen
3 Eintragungen 91r. 386 — 388, baf; fieiclbcn mit bemielben Seböppenituble unb Bon
bcmiclbtn Sage, nämlich 2!), Jluguft, boticrt jinb. obwohl fie brei oerfcbiebene
8 ür gcrmei ft e r au*roeüen, habet nicht gleichseitig Perba Mxlt roorben fein tonnten. Xer
Saeboerbalt bitte« bereinjelt baftehenben Julie* läßt ficb tuoljl nur telgenbermajien er-
fläten. Sie ÜlmtSbauct eine« 8iirgcrmeifter« routb« 8. 87, VI. 8b. , mit 7 ®od>en
angenommen. Sarnacb hätte bic Junttion be« etilen 8iirgermeifter« biete« Jahre«, itaul
Griftan, etwa bi* 23. Jeher, bie be« nacbfolgenben 91ictel (lubener bom 24. Heber bi«
13. Spril gebauert, fo bap nlbbann ^laul Jacob Bom 14. Hpril bi« 2. Juni, (vanno«
Gjaubil Bom 3. Juni bi« 22. Juli, enblicb 'Petcjidje Jacob Bom 23. Juli bi* 10. Sep-
tember 8iirgermeifter geroeien mären. Sie roäbrenb bet BmtJjeit biefet brei Siirgenneifter
Berbanbellcn 9iccbt«iacben, 91t. 386 — 388, mären iobann am 28. Buguft, alio unter
tem ®iit(tetmeiilet 'Jlelcjidjc Jacob, Bon bemielben Schreiber auf einmal eingetragen morben,
roa* iorocbl burcb bieielbe Schrift al« aud) butd) bie gleiche 8eldiaüenbcit bet Sinte
toefentlich bejtäligt mitb.
911* Söürgcrutcifter erjrfjeiuen 1460 eingetragen:
fPattl ßriftan (10. J fintier),
Olicfel .pubener (24. Jeher),
'Jlnit! Jacob [jroifcljcii 14. Bpril ttnb 2. Juni],
$auno« ßjaubit [jroifetjen 3. Juni unb 22. Juli], j 29. 91uguft.
ißetcjfrfjc Jacob [jniifc^ett 23. Juli unb 10. Septbr.], |
— • «
1461.
i-oo 389) 21m tieften binflage nodb ber feigen
13. Jän. breyen Fonigen tage. (13. Jännet.t pug. 146. r.
2lcta Sigil £3tfinmelcr et ©regor Stramd).
Elicflas Sdjobir, Sogt.
Hiclas Ejubener, Sürgermeifter,
Bnb bp geimorne Scbeppin be« felbigen Joti* bat Stab Sraronaro
|roie bei bet nadifolgenben 91r. 390 mit anbetem Siitgermeiilet]. 91ad) bem ganjen
Sarbucrbaltc in 11 i; nämlich angenommen metben, bafe bet Schreiber ben iilt bieie« Jabt,
b. i. 1461, ernannten, bei 91t. 390 namentlich oerjeiebneten Schöppenitubl irhon bei
biefet erften liinlragung be« Jahre« 1461 anjufiihten unletlaffen bat, me*roegen hier
barauf oermiefen mitb.
*
Jnbalt: cßregot Strato ci) bat betannt, mie bah et ('Vemeinfihail gehabt hätte
mit Sigil (Ejymmeler au ben Seichen, bie ba gelegen fmb aut bet halben '.Weilen. 91nit
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l\it SigiP) Cjvmmolcr Mm obgenamuen cßregor Strato d) beS frlbigett Oemeinfcbaft
Mt Seiche abgetauft unb gang unb gar bejablt.*) .
1461
13. Wätj.
390) 21m ließen ffreitage cor letare. ( 1 3. TOärj.)
£jaunos lTlari|(d;ir, SBiirgermeiftcr. pag. 147. 1., r.3)
Öeitoorne Scheppen beb ielbigen 3ori« ber Stab ‘Dratonato:
bjentcjil fjubener,
Corentcj 5fetatc,
Iciclas Bernbart,
paul Criftan,
ZTlatliis EDyntcr (IDinter 391),
Ejentcjfchil Cfdiaubirmau (tE[d?an>&irmau 391).
Stiefel Ejubener.
3nf>alt: 3Jor unS in einen PoUlommen geiefjenen 'Hat fmb gefommeit Mt ehr-
roiirbige $er r petir, fProbft bei GonoenteS ju Bratotiato beb Crbeub 3. Senebicti, mit
9iat unb mit ffiillen unteres gnübigeu Herren 0- cßallo,4! tJlbteS, unb Mr ©emeinM beb Gon=
oenteb baietbit an einem unb Mr oorjichtige Ejatmus (ßrotcjcbacodi oon Schone an
Mm anMren leite. Hlfo Don eincb leitbeb roegen, Mr ba oor Älter gelegen ift auf Mr
Schoner (ftbe unb bat begriffen einen Biebroeg Mr ganjen ©emeinM; unb ben felbigen
2ei<h bat Mr ehnoürbige £>r. petit, 'JJrobft, umgangen unb befeben unb meint Mn ju
bauen unb in einem idtben Staue roirc Mrfelbige leid) begreifen unb tränten auf bjannos
(ßrotcjebarochs Qrbe Mn SJiebmeg ju Schone unb Mr 'Biebroeg gemeiniglich geben roirb
auf ffamtos <8rotcjebaiod)s örbe um ben Seid) an einem leite. 91un ift ffannos
(Brotqebarod) ftbulbig geiutft ju jinfen oon feinem Gebe bem efitw. £). petir, Brobfte.
unb Mm ftlofter ju Bratotiato 11 Buten ; Mn (3>nb) bat er ihm 5 Buten erlajfen, baj
ihm noch blieb fteben ’/, btube GrbeS ju jinien . . . 2>abei finb gemefen ZlnÖris Sichler,
Baltcjar Scholtcj, paul Sargil, Schöppen ju Schone, tticfel ^raticjfie, Ejannos
(ßrunnetoalt, petcjfthe ITtentcjil, IDentcjil Ziojettcr, 3°r9e Cuntcjil.
i46i 391) 21m freYtage ttod) 3°f?ann>s Saptiße. (26. 3uni.)
26. 3um. 21da SernljartYiinc ortJi (Scntcj. p»g. 147. r.
Zticlas Schobir, Sogt,
forentq Sfetan, Sfiirgermeiftet.
') 2tn Stelle beS butchftrichenett „Gtregor" aueigebcffert unb überfdtricben. —
>1 fRanbbetnerlung rechts oon fpäterer .fianb: „Sen leuch auf ber halben 'JJieiblc br-
träffenbt.” „Huf ber halben Steile" mar ojfcnbar eine früher geläufige Crtsbejeithnung.
— *) Hnm. oberhalb be* lejrteS oott fpäterer Jtanb: Seiet SJrobft, 0. $ans
©ränebad) fBott ©diJnaro ©ine* Seuche roegen." Xaju oon anberer jpaub: „(Kroge-
bauch " — ‘) Hm linten Staube oon fpäterer \'anb : „Hbbt Salto lege fßatilo", mo-
oon alles bis auf bae Wort „SIbbt" Don anberer , fianb burchftrichcu unb „Ofalluo"
gugeithriebeu mürbe.
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ccheppcn Der 3taD $rau*nctu> wie bei ')lz. H!M) mit "Jükcb'el Der '•Bürgermeifter.
♦
Inhalt: £ie tiigcnDliche 3rau €lje Sern^artynitc machte mächtig |u einem
„furman" (3ad)iuaUcr) ihren cbel. ©irt paul Smctfj alles 0>ute«. Da$ Da ihm oDer.ibrcr
Ämter Daltcn unD Kluften ift, unD befanntc weiter, wie Daft ihr petir Cßentcj Jpaue,
Ms Da gelegen ift t» Der Säcfengafft januhen Jofi Crebils uuD HVntqils (Evntcj
Käufern, ganj unD gar bcjablt hat.
14111 392) Jim neften ffreytage ned? 3°tyanms 23aptiflc.
-li. v^uni. (26. ^uni.) (mg. 1 l?j. 1.
Riclas Schober, Sogt,
torontcj 5fctan, Siirgermeifter.
Srheppin bet Stab ju Sfrawnam wie bet 91r. 390, bejw, 3!U.
*
Rabatt: Jet ehrbare Ricfcl Dogeler befatmte, wie bafe ihm bic tugenblichc
grau <£(je Beriiharbyime getieben bat 2 Schorf Stellet aut ben Warten, bet ba gelegen
ift, in ber Dovtbad), bet ba Riefe! Dogelers gemeft ift, auf 6 3abre. Unb wenn biefe
flatij au«, unb umtommen, ioll Riefe! Dogeler wiebergeben Etje Bernliartyime Sohne,
genannt lSaltin, 3 Schorl bellet.
[1440/47.] 393) 2jcta 2TTarcus Slcgil ct cjoris et
ftliorum eius. Pag. i48. 1., r.
Surdjftrirhtn.
[Rlarcus Sieget], Sogt.
[paul Sdjolcj], Stiirgermeiftcr.
Scheppen bet 3arit roit bei 91t. 293.
Jlnni. 35iefe nid)t naher baliette Eintragung erfolgte jroiidten ben Eintragungen
91r. 392 unb 394 Bon einem anbeten Schreiber unb flammt nad) ben eingangs Petjeiebnelen
Schöffen bannut Walbenet, Joft JaHel. bannot :c. unb bem fub barnarb er=
gebenben Seböppenftuble aut bem Ämttjabre 1446/47.
•
Olnbalt: Sie Erben, weifen, Rticfeel tajur,1) ein Sormunb bet naebgelafjenen
fiinbet Rlatis fagurs, feinet Stubert (bem Sott Wnabe),*) nätnlicb iTt . Bar Katberma
an einem Seile unb ZTlarcus Slegil mit feinem Sohne RIarcus an bem anberett Seile
betannten, bah rin Vergleich geicheben ift wegen bet naebgetaffenen Wütet unb JlngefäOet
nach ber Erhebung, nie m ben genannten ftinbetn (lat autgebtüdt ift, wenn einet berfelben
abftiirbe. fo fol! bie (tältte einet jeglichen fiinbet „fterben", b. i. anfallen wieber an bie
ÜJluttet unb bie anbete Sälfte an bie anbeten fiinbet, bie ba bleiben werben ; wenn alle
■) 2J1 i d) e l Saget aut bem 3abte 1434 bei 91t. 212. — *) S(n biefet Steile
ftebt tebiglirb „b", weichet wie oben in bet üblichen SReberoenbcmg gu cigängrn ift.
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fliiicot ftürben, ganj an bie SHuiter. Söenn aber bi« 'Diultct Der Sinber, ZTIargaretba
genannt, abftürbe, (o iotl nacb „beftelniS beS betiS" (SlefteUung DeS ©ebet«), roie geroijbin
lief? ift, MS anbei« „Ungetüme" unb „iterolid) gebenb" ((frauentopfpufc) an bi« Jtinber
ZTlatis Cajurs „flerbtn". 'Benn bi« Biuttec iaml ben Jfinbern ftürben, io foü cS nirgenbS
anber? „bDnfterben" benn an bi« 'Jiäcbiten, unb roenn MS geiebäbte ®ut bet Sinber jin*-
baftig roirb unb mit Striefen unb Siegeln beftellt biefelbigen 3in* ned) laut ber Striefe, fotl
ITTarais Slegil mit feinem «bei. SBeibe Itlargaretfia haben in bei 3eit. als bie fiinbet
nid)t miinbig toetben. (Cbne Scblufc.)
3m 3afjre 1461 roerben als Sfürgcnnciitcr angeführt:
9lida6 $ubener (13. Qainter).
.paiuioS Dfnriffrfjiv (13. TOärj),
Üoreiitcj Sfetau (26. Quiti);
auo bem S(mtdjaf)ve 1446/47 :
[$nul Scfjolcj] (— ).
-«t-
1462.
146“ 394) 2ln bem nejten boniftage cor bem lieyligeii
i ". Bat,. Sontage, aljo man [fingit] (Dculi mei.1)
(SonnerStag, 1 8. 'Dlärj.) png. 148. r. — 149. 1.
2lcta nicfel fjubin et Paul EDeybeuer.
niefei Scfcobir, SJogt.
paul Säjoltcj, SJUrgermeifter.
©eiroorne Scbeppen beS ielbin 3ariS ju ®iaronaro:
ftamtos Knottil,
florentq 5fetan,
Znateru Sngeler (Sngriern 396),
paul 3acob,
ZTTatis Winter,
nicolaus Walter,
ilnbris Slegil.
*
3nbalt: Xet ebtbare nicfel ijubener, unier SJlilbürgcr, bat^betannt, roic bafi
ei einen „off ftoS" (Stteit) unb rftmeitaebt gehabt bat mit bem ebtbatn paul Weybern
Don (ßorlitcj am näcbften TOontage ,,nod) allit SRanne fainaebt jut SroeyönitC) " in
bem öauie jur Clajelynne. Unb aifo baben fie ftib mit einanbci wiglidjcn unb (djitbSi
liebtetlicb entfibieben, ba| nicfel £)ubener Don ben Dotgeuaimten paul Weyber uicbte
anbei“ iceift, als alles ©ule unb Stcblicbleit.
’) „f'ngit" beiübeigcnommen aus bem uadl „bornftage" burd|ftiid)encu „aljo
man fiugit".
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14f,ft 395) 3:l feria ante 3icobi. (Tfenftag, 18. >iü P»g. 149. l.
‘ ' ‘ 2lcta 3ungc Hlarcus et 2TTid?cl Cajur, ftlius eius.
Xuccbitridjcn.
Iticlas Scbobir, 2? egt.
ITCerten üytreqer, Sürgermeifter (Oibiger).
öeiioorne Steppen beiit ju '•öraronai» roie bei 31r. 375, bejt». 3sü.
31 um. Tiefe (Sintragung flammt natb Nr Jbciitilnt bd Sebeppcnftuble? au? Mm
Jabre 1 157/58 unb ttmtM wem Sebreiber Nr porangehtnbeti nadigclragcn. Ter ,Jeit=
idge natb hätte fte Bor 3ir. 38U ju ftebett. #
Jnbalt: Ter ehrbare 2Tlk+cl, ebcNm HTatbis Eafurs Sohn, belamite, wie baft
Mr ehrbare unb tochliDcife Junge Zllarcits Slogil, unter 'Mitbürger, fein Stimmtet, ihm
fein uätcrlid) ©ul, toa? an ihn „birftorbeu" (angefallen) ift, tion leinen „cjrouen“ Sdjtoeitcrn
Barbara unb Katbcrina ganj unb gar gegeben unb bejablt bat, alle nämlid) 24 Olulben
unb 100 ©ulben. SScnn JTiidjel Jliathis Casurs Sebn abginge, io foü ba« obige ©elb
an feine natürlitbc Mutter (omineii.
1462 396) proritna fecunba fcria poft affumpcionem
2TTaric rir^iltts. (Montag. 16. Sluguft.) pag. 149. r.
2lcta Ooronica (Bofmanyiine ct iTTicfaadi (Bofjtnan filio fuo.
TJidas 5d)obir, 2?ogt.
ITlatern fngdern, Sürgermeiftcr,
öefrooriie Stbeppen bei felbigen Jari? ju Sraionato toie bei 31t. 394 mit
SSetbfel Mr SütgomteifteT.
Jnbalt: Tic tugenblid* ,frau Dorouica (ßofmaiiynne teftiert gegenteilig mit
ihrem natürlid)cn Sohne, Mm uotjicbiigett IHidjit (ßofcman.
3» bie 3°l?a"nis cipofioli ct innocentum.
(Montag, 27. Tejetnber.)1) pag. 149. r. — 150. 1.
2lcta fjanmis (Lensbcr ZlTargarettjc ferne fraroc.
Tticlas Scbobir, Sogt.
3oft ITiartguart, Sürger meiner.
*) £iier tann nur „Johannes Sb." gemeint fein. Turd) bit ©leidtftelluug beffen
Tage? mit beni her „Utifdiulbigcn Slinber" bürfte her Kuffoffung bet älteren
äbronologen. roeldje beit die» innocentum auf heu 27. Tejember oerlegen, SRcdptung
getragen morben fein. Sgl. ©rotefeub I, S. 95.
124
1462 397)
27. Tej.
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öefntorne Stbeppen beS ielbigen 3<>tiS 1“ Srantnant:
tliclas Srantfe (5rattcf 398),
ffannus 2Tiarifd)ct,
Steffan fjacpfeman (fjatpgeman 399),
CTlatis Scatoenbinjl,
Iticlas Jon,
ZTiatereii Sngeler,
paul 3acob.
*
Cinbalt: fjamtus leicbir, unter TOilbiirger, unb bie tugenbliibe grau
IHargawtfja tCetnbcryime, (eint ebel. StauSjrau, (eitleren gegenteilig all iljr @ut, ido=
Don erfterer 2 Stbotf Steller juborau« jeinem natürlichen Soltne Hicfel lentbern Bermacbt.
3n^rc 1462 erteilten als Söürgermeiftcr:
?anl SrfjoUcj (18. ÜJlärj),
'JKatcrn Sugelcr (16. Jluguft),
3oft SDIartgunrt (27. ©ejember),
Dom 3n0lc 1458:
Ü)ierten Bgtuegcr (18. Quli).
1463.
1463
23. Sprit.
398) 3n öie (Beorgii. (SamSlag, 23. Spril.)
Solucio fjauiius ZTToIncr. pitg, 1 50. ]., r.
llicfel Sdiober, 'Bogt,
fjannus ITiarifcber, Bürgermeister.
Öefntorne Stbeppen beS felbigen 3ore« roie bei Dir. 397 mit 'Bedtiel ber
Biirgermeifter.
3nbalt: Unter 'Mitbürger fjannus ITIoIner unb aud> fein Stieücbn baben uon
teuerem wegen um fein txiterlicb Sngefälle Don 10 Stbod ®r. einen Bergleid) mit einanber
getroffen unb bat ber genannte Biebermann fiamius iliolner aufgelegt Bor einem gt-
itifenen State feinem Stieffobne bie 1 0 Stbod ®r„ worauf fein Stiefiobn Snberleyn auf
fein Ȋterl. unb miitterl. Sngefiille Berjitbtete, baft er feinen Sater ffamtus TTloliter in
(einerlei DBeiie mebet um Stanbrocrtgejeug, nah baS jutn Stanbroerf gebort. no<b um Steller
ober Stellers SBert anreben o. mahnen »erbe.
lins 399) 2Icta JTtarcus Slegii be matcrn. p»g. 150. r.
ai'alriTu. ni£f,?1 Sd)0ber' 35°9|-
2H. 3ept. |. Steffan fjatpjjeman, ©iitgermciiter.
ffleirootne 2d>eppin bc« ielbigin CUti# roie bei 9ir. 397 mit ©cdpel bet
Siirgermeifter.
*
Inhalt: S>ie ehrbare Stau Hettalbe 2Tlarcus Slegelynne bat Io« unb lebig
gelaffen ibteit Selm ZTiarats Slegii.
1463
[jroifeben
•14. 'llpril u.
28. cept.J.
400) I'utcbftritfeen. pag. 1 50. r. — • 151.1.
Stiefel Sdtober, ajoflt.
ITlatis Sraroeiiöienjl iSürgermeifter).
©eiroorne 2<beppen be# felbigcn JloteS tpie bei 91t. 397 mit SSetbfel bet
Slürgermeiftet.
*
Cinball: peter fjitcjefel bat abgelauft Sartil ^eyleren, bem Sott (Knabe,
ein Stbe um 1 3 Sdjod ©r. unb bejablt unb ba# bat ibm bie ehrbare ',uau Sartil Seyte-
tynne betaiml not einem gefeffetten 9late. fPa# ®ut liegt ju Kroenfborf jipiüben paul
ffeynrid) unb peter fjitcjefel.
1463
[jmiidjen
24. Slpril u.
28. Sept.].
©efrootne
401) 3>ur(bftri<ben. pag. 151. 1., r.
31cta 21Tarcus Siegel öe ftlio.
ITirfel 5d)ober, ®ogt.
ZTlatis ^ratoen&ienfl, Siirgcrmeiiter.
5<beppen be# felbigcn 3ore« tpie bei 91t. 397, bejtp. 400.
Inhalt: CTtarcus Slegii an einem Seile unb aud) fein Stieffobnan bem anbeten
Seile haben Reh miteinanber geeinet alle Pon fein« Stiefiobne# megen Port leine# ÜSatere
Jlngefälle unb aud) feinet ©cicbroiftet. ba« ba nfimlicb an ihn „geftorben" ift. tllidjel
Cajur, ZTlatis Cajurs Sohn bat ocrjidltci auf biefe# Angefälle, feinen Stiefpatcr
ZTTarcus Siegel nimmerinebt anjuteben pon ben Sadben.
1463
fjloifeben
24. Jlpril u.
28. Sept.].
402) 21eta Katarina ^rifbyrYit et filiorum eius.
Stiefel Sdiobec, ®ogt. pag. 151. r.
ZTlatis jratcettbienfl, Sürgetineiftet.
©eftnotne Sefeppen be« lelbigen Jlore« roie bei 91t. 397, bejro. 400.
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'uihnlt: Die ehrbare „Kcbir traroe“ (töiebcrirauj Katlicrina Srifbyryit,
Ualtcjars Ktulter, oennacbt all ihr Wut ihrem Sehne Öaltcjar 5rijbir muh ihrem Ton.
I lt>3
29. Sept.
403) 3n öie ZlTtcfyadis. (Donnerstag, Ml. September, i
21cta Hicfcl (Brunuetpalö ct pyoris eius.
ZXiefcI Schober, Kogl. png. 152. 1.
malern Sngeler, Siirgermeiiter.
(üeirootne Scbeppen be« [elhigen 3ote« roie bei 'Jlr. 397 mit Söecbiel her
Kürgermeiiter.
Inhalt: Der ehrbare Zticfel (ßrunneroalö, unier Klitbürger, unb feine chd-
5au?irau, bie tugenbiiehe 3tau margaretlja (SrunetEalbynue teitieren gegenieitig Uber
ad ihr ®ui, leitete mit äu«nabme eine« Klantel«, eine« Kode«, einer Dccfe, eine« „leulaeb
pnb jroene flemer".1)
i4f.3 404) Prorima quinta feria ante Katbcrina.
(Donnerstag, 24. Koocmber.) png. 152. r.
Kcta <5regor Stratrd).
ttieflas Sdjobir, Sogt.
3ojl martqtoart, Sürgermeiiter.
Scbeppin bet Stab Sraroitaro:
3acob IDeynrid) (OOeyneridi 405),
fjamtos Srocfener,
fjamios mari((d)er,
mathis jfratsenbiiiß,
fjannos fjubener,
Hicfel Dyroegir (Dyrocger 405),
fjamios Cjaubit.
Inhalt: Der ehrbare eßregor Strarod),2) unier ‘Mitbürger, hal un« porgelegt.
roie er Por etlichen fahren unier m gnäbigen fwttii, bem Sitte, unb auch un« „buebssen"
gegolten hätte unb baran ihm an heiben Teilen (ein Sohn ichulbig ift blieben. So hallen
mit micber einen Stablbrief mit unier „(tab Sngejtgil “ anhängenben, ber beinhaltet, roie
bag (Bregor Strato d) un« roieber ichutbig roar ein namhatlig Selb. Kun (iahen mir un«
mit ihm al(o geeinet, bah mit ihn unb er un« unb ben 3lbt, unieren gnäbigen fxrrn, aller
Schulb Io« unb lebig gclafien.
>) ©ielje oben Kr. 254 unb VI. 2)b. ®. 92. — •) Daju eine Knmertung unter
ber betreffenben Spalte am Staube oon ipätcrer Jianb: „Wregor Strauch hat bem
3?at unb bem gnäbigen Herren, bem Mbbte, büchiett gegoffen.“
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?(Ib älürgermeifter werben fomit 1463 angeführt:
.ftaitnu« 'J)tari|cf)er (23. Slpril), •
Steffau .pnrofjeman [jwift^en 24. Jlpril imb 28. September],
•Jltatie graroeubienft (groifcfjett 24. fMpril unb 28. September],
'JJfiitcru (Sttgclev (29. September),
$oft IDJartqwart (24. Otouembcr).
—
1464.
14«4 405) Quinta feria infra octaras »Epipbania bomini.
1 2. Afin. _ . « - v
($enner$U»ö. 1 2. Jänner.) pag. 152. r. — 1 53. 1.
2lcta 211atf]is Kretcjemir et pjorts eius.
ilidas Schobir, 'Sogt.
Jacob tDeynerid), SJürgetmeifter.
©eiworne Sdjeppen teil (eiben Jari* bet Stab iürawnaw wie bei 91r. 404
mit ffieebiel bet Sürgermeifter.
Jnbalt: 3>er ebrbate HIatI)is Kretcjemir teftiert gegenieilig mit leinet ebel.
frauefrau, bet lugenblicfeen Stau Kguetbe Kretcjemerynne, bodj oermaebt etftetet
leinet Sechter "Dorothea Cßofelynne 1 Scbocf ®r„ le()tett ibtet Socbler Dorothea
IDynterymte 1 Sebod ®r.
1404 400) Sejta feria in bie ^fabiani et Sebaftiani
*U" '^n martyriim. (greitag, 20. Jänner.) pug. 153. r.
2Jcta ZTicfel, 3on Snevber t>nb frat»e oon Cohnetcjirborff.
Hiclas Scbobir, Sogt.
Batmos Srocfener, SPürgermeifter.
©efroorne Scbeppin be$ felbin Jati4 ju Staronaw wie bei 91t. 404 mit
'ffleebiel bet ®ürgermeiftet.
•
Jnbalt: Stiefel Jone, unfet Düttoobner, an einem unb bie tugenbliche Jrau
£lje Jonynne Pon Colmetqiuborff an bem anbetit Seile. Jefctere betannte, wie bafi
ein gütlicher Slergleicb unb Einigung jwifeben ihnen beiben geicbeben ift. alte Dajs bie mehr-
genannte Slje Jonynne ben Potgenannten Hicfel Jon lob unb lebig gelaffen.
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1404 407) Serta feria in 5ie ^fabiani et Sebajliani
martmim. (Jreitag, 20. 38imer.) pag. 1 53. r. — 1 54. l.
21cta TTicfel fjubener et Dorothea 7Tlartqu>ai>i[iine nouerca fua.
Jliclas Scfjobir, Sogt,
ffanttos Srocfener, Bürgermeister.
Ofefioorne Srbcppin be$ felbi n 3ori9 jti ©raronato luie bei 91r. 404. bejic. IOC.
•
3nftafi: Zlicfel J^ubener, linier ©litniobiicr. unb bie tugcnblicbe ftrau Boro-
tlya 21iid?cl -liorkitüorbvnitc haben fid) ocrglitben unb fehlere ben borgenannten llicfel
fjubener Io? unb febig gclaffen.
1 16 1 408) Prorima feria 3 * poft Heminifcere.
28. lieber. ($ien8tag, 28. fjeber.) pag. 154. 1., r.
2(cta petr3C Ceg^e.1!
£fannos üroefener, ©ürgermeifter.
Sejioorne Scbeppcn bif« 3®r>4 l11 ©raronai» raie bei 9!r. 404, bejto. 400.
#
3nbalt: petrje feghoye bat einen „unoorbrorblithin" ©rief, mit ber Stab
„fiflil“ Strigen gefiegelt, berbn nuSiagi, mie llicfil Sneybet Pen 13rau>natr>, ein 5Hit-
biirger jur Strigen, mit Jtlargaretljen, feiner ehcl. ©auSftau, abgetreten unb „ge-
merbtig" haben ben »Ureigen iierrn ©eorgien, einen ©ruber be? Orbenä icti ©enebidi,
ihrem Sohne ba3 Plut juin iletoenöorjf, unterhalb ^rcbelaut gegen ürarrmarrwärts
am Gnbe besfclbigen Torfe« gelegen, ju Perfauieu, roelrbrt Siit unb Grbc ber obgenannlc
petrje teglj.ye gefauft unb bejablt hat.
Hoi 409) Prorima ferta feria ante pentbecoften.
1 8‘ 9Rm' ßreitag, 1 8. 3Rai.) pag. 1 54. r. — 1 55. 1.
Tlcta ZTTerten piffe.
211atl;is jfratoetibinfl (©firgermeifter).
öeiioorne Steppen bi(5 ju ©raronaio roie hei 91t. 401 mit SBeditel bet
©ürgermeifter.
*
Inhalt: Sie tugcnbliche grau lllargaretlia piffynne lefliert ihrem ehel. ©tanue
liierten piffe ncut ihrem lobe all ihr Glut.
') ©oii ber belaitnteu Späteren fhaub linle am iRaube bie ©cincrtung: „Gin
gut ju Diefiborff ucbiuig fVriebelattbt tcio ©raunau rcertb« bem Sl öfter abgeträtten.
911col Sdineiber Son Sraunoro, ein Stittburgcr ju Striigaio: fein fohn mar bariimeii
profefe.*
8anflet. ‘fctutfdje ©onMunbe a. b. fl. V. « nn 9
VII. ©b., 8. bi« 4. i'rft.
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l ir.i 410) prorima fcyta fcria ante peuttjecoftes.
IS. Mai. (Jreitag. I S. üllai.l pag. 155. r.
24cta 2Hid?el IDalter et öarbare, proris eius.
2"!iefel Siiobir, Hegt-
2TIatl)is ifratoenbmft, SBürgetmeifter.
©eiroorne Sdbeppin bif* Jarib ju Slraionaro roic bei 51t. 404, bejto. 409.
•
Inhalt: lllidjcl IDaltcc mit feinet diel. 3rau Barbara haben ftd) geeinigt,
wie Mfe Den siet fiinbern ijannus Ijeijatr’öirmamüs, Dem ©oll ©nabe, itglitbem ÄinDe
felgen feil 2(i Sebod ©t., 14 ©eilet iiit einen Wrefeben. Jtem irglutem Jlinbc 6 >/, Schod
©r, alt ©eie. iffienn Der Stinber ein« abginge, toll ‘I, »iebet „ftetbin" an Die 'Mutier unD
3 lei! an Die Minber. 'gern Den ©arten, gelegen gegenüber bet Dliibl, gejebäbt für
I I Scboet Wr. ,'item Die tBiefe, gelegen gegenüber Der tltorlen, geiebüßt für 7 Sebod 0t.,
alles 1 4 ©eilet um einen ©rofdjen . . . .'item ZTTidjcI IlOaltir feil taufen ein jtbon
„metb'licb" ') Such um 1 * ©ulben um (ein eigen ©clb unb foll Die SinDer batein
(leiben, Jlent wenn man bie Äinber ein« aubfcßel, (oll man jegliebem Sinbe Den „ianl
Hube" (einbeimifibem Xucbei, blau ober idnoarj, einen (Katt unb einen DJlanlel geben.
1464 4(1) proyima fcyta feria ante pentljecoftes.
' S' (Sreitag, 16. OJlai.) pag. 155. r. — 150. 1., r.
Ztcta petir IV>aItir et oyoris pariter et ftliorum fuorum.
Stiefel Sdjobir, *8ogt.
ZTIatlps SfratDeitöinjl, Bürgermeister.
©efroorne Stbeppin bifS Joris su Bratnnaro roie bei 91t. 404, bejro. 409.
•
Jnball: Itiefel unb Barbara, Stieilinber beg borfubtigen SKannrt petir
tt'alters, haben aufgegeben ibt ofiteriitb unb mütterlich ©ut mit Der Sebingung, Mb Der>
felbe obgenannte petir IDaltir feinem Sohne Zticfel 1 Sebod ©eüer geben foll unb feiner
Jochtet Barbara einen Stein fffiolle. 3ur (eiben 3<it teftierten bet mebrgenannte petir
iDaltir unb lein cbclieb ©eil' Dorothea. Sollten biefe abgeben, foll ibt @ut „fterbin"
an ihre nätbften Steunbe. ~
1404 412) proyima fccutiba feria poft corporis Chrifti.
4. Juni. ((Diontag, 4. Juni) pag. 156. r.
2Jcta Ulidjel IPalter onö 30r3* fjiHebrant, molner in ber
tteöir mol.
Zticlas Schobir, Bogt.
2Tlatt)is 5fra»enbin(l, Siirger meiner.
>) C ffeubar eine munbartlidjc Serjrrrung Don maezllch, Daruud) ber Sinn
märe „ein idjüure 7 udj non mäßiget ©täße".
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©efrootne Steppen PifS JariS lu Bratonaro roie bei 9lr. 404, bejnj. 409.
*
3 n b a 1 1 : ZTIidtel IDaitir, unter flllilroobner, bat belannt, roie fnfe ibm Jorge
tSeorge fjiüebrant, fDtüller iit Per BiePermübl, bejablt bat Pie ®ieie in Per Crynifs
aut Pie linle iwiiP um 10 ©ulben.1)
Änm. Der Jeiliolgc natb iollie hier pie unter Br. 423 narbgetragene Gintragung
oem 22. Juni p. J. folgen.
U64 413) projima ferta feria ante ZTTarie 2Ttacji>a[etic.
20. Juli. (Jreitag, 20. Juli.) pag. 1 57 1., r.
2lcta rticfl Jlugjten et ojoris fue.
Hickts Sdiobir, Bogt,
bfannos f.)u beiter, SBürgermeifter.
©efroorne Sdjcppin PifS JariS ju Braronaro wie bei 91r. 404 mit ffletbfel Per
SBiirgermeiiter.
•
Jnbait: Hufe! 2Iugf)en unp Pie ItigenPlidje Jrau Katharina, teilte ebel. y>auä=
frau, teftieren roerbfelieitig über all ibr ©ut, erftcrer mit SluSnabme einer Srmbruft ober
eine« Welfer«, iefjlere eines blauen ittodee.
1404
80. Juli.
414) Prorima fejta feria ante Zftarie HTagbalene.
(Jreitag, 20. Juli.) pag. 157. r. — 158. 1.
2lcta 2Tterten Dvmegir et ororis eins.
Iticlas Sdiobir, 'Bogt,
fiatmos ifubener, SBürgermeifter.
©eitoorne Sdjeppin PefS Joris ju Braronaro roie bei Br. 404, bejto. 413.
,*
Jnbait: Der ehrbare liierten Dyntegir, unter 'Mitbürger, unO Pie Itigenblirbe
Jrau Katharina, feine {xmSfrau, teftieren roeebfelieitig über all ibr ©ut
1464 4J5) prorima fejta feria poft 3ac°&i-
27 'tuIL (Jreilag, 27. Juli.) pag. 1 58. 1., r.
21cta fjannos öroefener et Kattjerina, ojor eius.
lliclas Sdiobir, Bogt,
ffannos bjubcner, Biirgertneifter.
Stbeppin PifS Joris ju Braronaro roie bei für. 404, bejro. 413.
•
>) Unter Per betreffenben Spalte fttibet fid) Pon Per bisherigen jpätereit ftanP
Pie Sanbbemertung: „Der Bieber Müller ©eorge (üUrbranPt bat eine ffiüfe in Per
Gri)iiS auff Pie lfimfe £>anPl, Pon Pem SJiieftaül SBalter umb Jepne gulben ertauffet."
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Jnbalt: 2>et ehrbare liattnos ürocfettcr, unter (fibgcnoffe, unb bic tugcnbliebc
Stau Katharina, fein« «bei. fjauSirau, leideren gegenteilig über all ihr Wut, ausgenommen
iiitcn« legieret „ju not" „cjroee par fillebcr beijtcbn, 2 Icnlacb bnb enen Sebemifebin fletoir"
(2 ihtar filberne Spangen, 2 Slettliitbcr unb einen bithni. Sdpleier), ihr bamit ju tun unb
ju lajfen.
1464 4iö) prorima quinta feria poft 3ac°b'-
26- ^uli- (JonuerJtag, 28. Juli.)») pagr. 158. r.
2lcta 2Tlarcus Sleqil et Zttidjcl Ca3»r eins ftlii.
Ilidas Sdjobir, Sogt,
tjanuus liubener, SSiirgermeifter.
Steppen bi(4 Jor« ju ®ratt>natp wie bei 81t. 404, bejro. 113.
•
Jnbalt: 32er ehrbare 211idjel tajur, uniet 'Dühpobncr, hat feinen Slicfpaler
Klarcus SIcgil all feine« Paterlieben ®ule« Io« unb lebig gelaffen.
1464 417) prorima fecunöa feria poft Zllidjadis.
^ l'Dlonlag. I. Oltober.) pag. 159.1.
2lcta 3oijannis ilToIner et ftlie fue IlTarijaretfya.
Itidas Sdtobir, Sogt.
Johannes djauh it, '-Bürgcrmeifter.
Sdjeppitt bii« Jari« jn Sramnatp wie bei Dir. 401 mit DBetbfcl ber Sürgermeifter.
*
Jnball: S!ic tugcnbliebe ,«an Klargarctha, p.tir Jacob ebel. IpanSfrau, mit
bent ehrbaren hjatmos Hlolner, ihrem Stiefbaler, bctannlen, roie bah ihr ihr Sliefbater
Ifaunus 211 einer ihr bälcrlieb Wut alte Picl al« 10 Sdjod (Sr., alle« 14 Stellet um
einen (Srcftben ju rcebnen, ganj unb gar besahll unb gegeben hat, die baft bie mebrgenannte
jvrau ITlargaretha ihren Stiefoater Io« unb lebig läjtt.
Hoi 418) projima fepta feria poft ^francifci.
lAteitag, 5. Cllober.) p&g. 159. 1., r. — 160. 1.
2lcta iticfel Cfdjirner et Kattjerine, Djoris eins.
rticlas Sitobir, Sogt,
htaitnos Cjaulil, ®iirgermeiftcr.
Sdjeppiit bif« Joris tu Sratonato wie bei Dir. 404, best». 417.
*
'■) Dufe (Eintragung mürbe mit her porattgebeubeu Pott bemfelbcit «ebreiber
gleidjjcitig eingetragen, habet aber bic Qeitfolgc ber Datierung >iicf>t ciitgcSjaltcu.
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3nlia!t: Jet borfichlige Hicfcl Cfitiriier, unter OTittoobner, unb nie tugenbfithe
(trau Katherma, feine ehel. fwuSfrau. betmadjen fidt gegcnfeitg all ibr 0ul, ausgenommen
bei jenem baS mannlidjc „gcnieti" (Äleibung), bei Bieter 16 Sdtod fwiler, bie fte ihrem
Sohne tffeorgen Sgil juroenbet, unb ihre jroei fHedc, jroei Sthleicr unb ein Sette, bomii
ju tun nach ihrem treten ®illen.
ijf>4 419) projima quinta feria ante 2ln6ree, apojloli.
«29. Stob. (JonnerStag, 29. Dlooember.j pag. 160. L, r.
2Icta Zlicolao Staneutitcj ct öarbare, pjori eins.
Iticlas Sehobir, Sogt.
(fjaimos) £jaubit, Siirgcrmeiiter.
©eiroorne Sdjeppin bifS 3ariS eju Sraronaro:
3acob tPey’tirieb,
Znictjel 2T!artqroart>,
hjatmos Somtr,
£jattno5 hfubcner,
3oIjanties £)offeman,
yorbarb (Borgharb 21bill)cm>pt 120, Burgharb 21.,
421 — 124),
2T!aterii Sttgeler.
•
3nbnlt: Jet ehrbare unb borfuhtige 2ticoIaus Staneroitcj, unter Stabtfdtreibcr,
unb bie lugenblichc Stau Barbara StanoroUcjYntte, (eine ehcl. {xuiejrau, bertnaeben fidt
gegenteilig all ihr (Stil, ausgenommen bon beiben je 1 0 ©ulten, bamit ju tun nad) freiem
ffliden.
Jlnm. Jet 3eitfolge nach feilte bicie (Eintragung naeb'Jir. 122, bejro. bor ilir. 421
fteben. Jet Stablieb reibet beS 3abreS 1464 hat fie offenbar an biefc Stelle gefegt, toeil
fte unter bcmielhcn Siirgermeiftcr, wie bie beiben oorangehenben bom 1 . unb 5. Ctlober,
näitilitb ftannoS (5 jaubit, oerbanbelt tourbe. Jaft aber festerer and) noeb am 29. 9lo-
bember als Siirgermeifter fungiert, obgleich in ber 3eit bom 23. fflobemhcr bis 12. Jc=
jember laut ber (Eintragungen Dir. 120 — 122 Sorgbart Slbilharobt als SBürgermeifter
genannt toitb, lann nur barin jeinen ©runb haben, bafs (f jaubit als uerangegangener Stiegers
meifter in Serhinberung SbilbaroptS an helfen Siede interbenierle.
1464 4 20) projima fejta feria ante Katfierina oirgiuis.
23‘ 9Jcö- Freitag, 23. SloUember.) '| pag. 160. r. — 161. 1.
2Icta ZHargarctbe Cajurfnne et ZHicbel fa^ur.
Zticlas Sdtobir, Sogt.
Sorgiiarh 21hilharopt tSürgermeifter).
*) Sielje bie 8lnm. jn SRr. 416.
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©eitnotne Sdjeppin biiä Jariä ju Srawnaro mit bei 'Sir. -110 mit StAiel
bet Sürgermeifter.
•
^nbalt: £ie tugenblidie Stau ITIargaretba Cagumme permadttc alle ihre
flleitter, Eigentum unb Sraucnfoprpub „alliS, toa« btt tpille't an geberit", bem porfuhtigen
ITIidjcl €ajur, ibtem natürlichen Seltne.
1464
12. $ej.
421) ProEtma quarta ferta ante tucic
(3)littwecb. 12. Tejcmbcr.) pag. 161. 1.
2Icta fjannos Slofftr et Katberine, PEoris eins.
Btclas Sitobir, Sogt.
Burgharö Jlbilfyaropt, Stirgemtcifter.
©efroorne Scbeppfnn btf« 3at'* 5U Statnnato mit bei 91t 419, bej». 420.
*
Inhalt: 3>ie tngenblidte grau Kattjerina SIoffttYime betmaditc alle ibte
Äleibet. (Sigentum unb „tremlitb gebenbe ent »ab aflib bo ipille an gelten ",2| bem tot-
richtigen £)anttos Slofftrn, ibtem ebel. ilJitlc unb Slanne.
1464 4 22) prosima fe£ta feria ante Jlnöree 2Ipoj)oIi.
23. 91o». (Jteitag, 23. 91oPember.ls) pag. 161. r.
2lcta 3oha»ms Cjauöit et 2lnne, PEoris fue.
Biclas Sd]obir, Sogt.
Burgbarb Zlbelijaiopt, Sütgenneiftet.
©ef»orne®cheppbtnbif«3oribju ©tatonatotoiebei 91t. 419£bej». 420.
#
Inhalt: ®er tbtbare unt ttotficbtige bjannos <£jaubit, unter ©bgenofie, unb
bie tugenbliche Stau 21mta, (eine ebel. paubfrau, teftieren gegenteilig.
1464 4 23) proEima feEta feria ante 3°f?ann's Saptifte.
22. 3uni. (Steitag, 22. 3uni.)4) pag. 162. 1.
2Jcta 3acobi Hampifdj et Dorottjee, PEoris fue.
Hulas Sdjobir, Sogt.
Jjannos !Tlarif|d}«r, Siirgermcifter.
©efrootne ®<beppbin bifb Jarib gu Stamna» roic bei 91t. 404 mit SJechtel
bet Siitgetmeiftet.
+
’) ®. i. Spinbel, rooitiit bie 91adt(ommen[ebnft uon meibliebet Seite bejcid)net
mitb. Daju bie Scmerluug non fpäteree .Jianb unter bet betreffenben Spalte: ..alle«
»oft bie Spielte angebärt''. — *) Sgl. bie uotangebenbe Jtnmetfung. — *) Hu<h biefe
Eintragung gebärt btt geitfolge uacb oot 31t. 421. — *) JBurbc Bon bcmfclbctt
Scbtcibcr ginn 22. ^uttt b. Q. naibgctragcn unb gebätt Bot 31t. 413.
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3nl)a!t: Sie tuflenblicbc Stau Dorothea Hampifebynne wrmaebte all ibr ®ul,
ftleiber, ßigentum unb grauenfopfpufc Bern ehrbaren unb uoriidjtiaett 3ac06 Batnpifd),
ausgenommen ein „oebfart" ■) nad) ihrem Sobe ju tun.
911$ SBiirgmneifter crfdjcincit im Jtnfjrc 1464:
JSacob ®ci)ncrirf) (12. Jänner).
$>nnitoS SBrotfener (20. Qjäimer, 28. Jeber),
lD?atl)i$ ^framenbinft (18. SDfai, 4. Qnni),
.jpamtoä SWari[fcf)cr (22. Quui),
.^amioS ftttbciter (20. Qitli, 26. ^tili, 27. Quli),
Jp^iiinie« ßjaubit (1. Oftober, 5. Oftober, 29. 'Jtoocmbcr),
Öorgbarb Jlbiltjaiopt (23. 'Jlooembcr, 12. Jse^ember).
1465.
1465
4. gebet.
424) Projrima fecunöa feria poß purificacionis
ZHarie Dirginis. Otomag, 4. gebet.) pag. 162. 4, r.
2Icta f}antios 5omir et 2Inne, Djroris fue.
Tticlas Sdjobir, Seat.
Jacob IDeynrid), iliiracrmeifter.
©eituorne Seieppbin bifS JatiS }u tötatunat» »ie bei 'Jlr. 419 mit
SBedjfel ber öiiraermeifter.
3nf>all: Ser Pcrfubtige unb ehrbare Fjattmtf Somir, unier ßibflenoffe, uub
bie tuflenbliebc grau Jltttta, feine cbel. pauSfrau, teftieren raeefcfelieitifl all ifjt ©ut.*)
1465 425) projima fecunöa feria poß prifee Dirginis.
al- 'Wn- (ÜHentag, 21. Jänner.)3) pag. 162. r. — 163. 1., r.
2lcta fiannos öebirman et KaH|erine, pjoris eins.
Tticlas Siiobir, Hegt.
3acob IKeynrid), Siitflermeifter.
©eimorne Scbeppbtn bii« 3ari« ju Sörarcnatp ntie bei für. 419, best». 424.
*
3nbalt: Ser Pcrfubtige fjatttios Bebirman, unier Uiilroobner. unb bie tugenb*
liebe grau Katljeriiia Bcbirmaynne, feine ebel. pauSfrau, tciticreu gegenteilig über all
>) Aibiart, Söaüfaltrt natb ilatbeit, jnr bamaligeu geil ein übliches trunimci
©clfibbe. Siebe 9? r. 251. — ’) (fm Sejte erfdteint bei pannus Somtr burd).
(trieben: „Ausgenommen ben (dtntarjen SRod in br". — ■) 4'gL bie Sinnt, ju 9tr. 416.
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ihr ©ul, ausgenommen feiten« (e|jlerer „epu beccfelod»".*) barau« man machen fcl! laifcn
einen Sorbang Der einen Silur,
H6ü 426) Profima quinta feria pofl ^fabiani et
Seba|liatli mertYrntn. (Xonner«tag,24.3änner).ä( pag. 103. r.
ücta Sarbara PeiftYime et ftliorum fuorum fjannos, ilicfel
et 3or9*° pariter 3orqe Jjilbcbebrant,3) molenbinator.
Iticlns Scpobir, Sogt.
3acob tlVynricb, SUrgermeifter.
©eiroornc ©cheppbin biib 3ati« !» Sraronaro mie bei 91r. 419, bejro. 424.
*
3« halt: Barbara Dcytynnc mit tarnt ihrem Sohne ZTicfcI in Rrait unb
'illatfet ber anberen jtoci Stüber, rfaitnos unb 30r3f. Deytymie Sohne, haben befannl,
mie bafi 3or9c £)ilöcbranl, Bullet in ber 'Jiiebermiihl, bie Bitte, bie ba gelegen ift
jroiiihcn ritcjfdjc (Eolbiu unb Zlicfel Dlricbs Ifrbcn, ganj unb gar befahlt bat.4)
Miiü 427) projriittd quarta feria poft Cpipbanic bomini.
(Bittroecb, 9. 3ännct.)5) pag. 164. r.
2tcta ItTidpe! iDalter et Sarbare, Djoris fue.
nitlas Scfcobir, Sogt.
3acob tPeynrid), Sürgcrmcifter.
©eftoorne Sdjcppin bif4 3ati4 ju Sraronaro mie bei 3ir. 419, bejro. 424.
*
3 n ball: Xer Uorfichtigc ZTIicbcl lUaltcr unb bie tugenblid* 3rau Barbara,
feine cbel. pauSfrau, lefticren raedjfelieitig über all ihr ©ul, bauen legiere ausnimmt
10 Schott ®r. unb ihr „Irarolictje gebenbe" unb Slciber für ihre lächlet. (Beitet
folgt burthftrichen:) Such roenn ihr Satcr Zttatis Stör, ein fDlitbürgcr ju (ßlatcj, ftürbc
unb iwrS an fie fiele, baS foll halb fallen an fic unb bie anbere Palpe an bie Jothter, unb
roenn bie obgenanntc Barbara oon ©otteö ©eroalt abginge, io foll alle« an Ztticbel
tüalter, ihren ebei. Birt, fallen, bie pälite, bie an fic tommen ift uou ihrem Haler.
'1 giemlirfi unbeuttid) gefrhricben unb roohl ale „Xerfelodjen“, b. i. Setttuih
ober Settbecfc ju oerftchen, bie ja bei ben bainaligeu root)lhabenbru ScrMItmifcn ber
Sürgcrfrbaft üud] { oftbar geroefeu fein bfirfte. — *) Sgl. bie SCmn. ju Sir. 416. —
•) ©oll offenbar „pilbebrant“ heifeen. — *) rHanbbcmetlung fiieju dom jpätercr panb:
„“Eie Büfe in ber Unjtnf* hat ber Hiebet Bütlcr ®corge piflebronbt bejublet." —
•) Sgl. bie 3(nm. ju Sir. 416.
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2 1 . 'Slätj.
428) projima quinta feria ante Hetäre.
' (Donnerstag, 2 1 . 'Dlarj.l pag. 164. r. — 165. 1.
2Icta Dorothea (Efd^irvenymie.
Sit Surgermcufter, Sebtppbin, ßlbiften ftantrocrgmcBiter, botlcju bn
ganteje gemenne ber Stab Sraronaiu.
Jnbalt: Solennen, Mp bie lugenblich« Stau Dorothea XfchirYcnynne tu
unteren 'Hupen unb frommen geliehen bat 70 ©ulben, ba unfere Stabt „ton geiibirbte unb
Bon otirgant“ (Curcb 3ufall unb Überfall) auöbrannte,1) Mb mit unicre Stabt mietet
tonnten bauen unb beffem, wo mit fein notbürflig geworben finb. Dieweil bie ebgenannte
Stau Dorothea CfdjirYenyime lebt, [oll fie über bie 70 ©ulben einen SBrict mit bet
Stabt Siegel haben unb nach ihrem lobe feilen mit obgenannte Sürgermeifter, Sdjüffcn.
ihrem Sirtc unb ihr beitellen 3 SSigilien mit 3 Seelcnmeffen ju fingen alle Jahr jum
erften, Brei Soeben na* Oftetn, jum anbetn 'Dlale, ben nätbften Sonntag Bot St. Sarthelo
mäentag, bcS 3<Bi>l|boten, ju bem Britten 'Dlale, auf roelebe bie ebgenannte Dorothea
Cfchiryetine ber allmächtige ©ott uon biefet betrübten Seit nehmen wirb, unb beitellen,
Mb M immer unter bciT Sigilien jioei IßuIjuS (©lorfeniebliige) unb unter ber Seelenntefie
ein ©loefenirblag geläutet wirb; unb M4 Seclgetäte toll flehen 80 3 obre, unb wenn bie
80 Jahre auegeben naib loldjcm obgenannt gehaltenen Seelgetäte, iollen ber Sürgermeifter,
Sebbjjen, jilteften unb bie gante ©emeinbe ber 70 ©ulben Io« unb Icbig fein.2)
Projima quinta feria pojt üiti.
(Donner«lag, 20. Juni.) png. 165. 1., r.
2tcta öomini petri 2tbbatis et 2Tlidjaclt üfuteejer.
Ificlas Sdiobit, Sogt.
ZTIichel 2TIartqa>ar&, Sürgermeifter.
©eiwotne Scbepphen bii« 3“ ri« ju Sramnaw wie bei Sr. 11!) mit Secbfcl ber
Sürgermeifter unb an Stelle Bon Johanne« frofieman ber Schöffe Johannes
Cjymineler.
*
Jnbalt: Die ehrbaren unb uorfiihtigen Hiclas Dytoegir, florentcj 5fctau,
Sliclas ffubeitcr, Hirlas Jon, Jlnbris Slegil, Iflatlji« 5frarr>eiibinft unb JSiclas
Brarrnig, untere 'Stilbürger, haben einträchtig betannt, wie baf« fie gebürgt haben _ unterem
gnäbigen Perm, y. petir, 2lbte ju Srawnaw, Bon bem geiftlichen Srubcr 2Tlid)el Dyicegir,
be« obgenannteu Hulas Dvroegir Stieifobn, wie Mfi er ben Borgenannten fterrn, $errn
petir, ?lbt, feine Sriiber, feine guten, unb feine armen i'dUte hier unb anber«mo nimmer
') Son biejem Staube moifit bie Sraunaucr $eimat«tuiibt [eine ©troäbuung.
— *) Danbbrmrrtuiig reiht« uon finiterer fianb: „wie bie ftobt aufigcbraubt 146.’>,
70 fl gelbto geborget worben. 80 Jahr freien Seifen bauet ju leien; ioUcit allemal
3 Sule batju geleitet werben."
1465 42»)
20. Juni.
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„leimigen, beübebijen uns übabin" null unb foll mil Sorten unb mit Strten. noch (einerlei
„löcbiftlübc" tväpjtlidje) Srieie, bie ba tonnten ihren Freiheiten unb ihren pÄpftlübcn
Stielen ftbäblid) fein, nitSbringen unb moerbett will hurdj einen ober bureb irgenb einen
flnbctn, getftlitbe ober mellliebe Serien.1) Sueb hat ber mebrgenannle Hiclas Dyroegir
mit feiner thcl. hauSfrau iriargarolbaii im befonberen mil all feinem Hute gebürgt, wie
bie obgenanitten neben ibin gctebricbenen 'fltirgen, für allen Schaben. bajt fie (leine 'Jraul
jn faltber föürejfd^nft, als obengeitbricben ftebl, neben ibm fteben feilte.
U65 430) projitna quinta feria ante (Trinitatis.
®' (X onnerStag, ti. fluni.l*) l>»g. 105. r. — 160.1.
2lcta öomini Petri 2tbbatis et 23of.
niclas 5d)obir, 'Sogt.
ZTticbel ZTtartqa>ar&, Slürqermcifter.
Hefmorne Stbeppbin bifö Joris ju Srawnai» mie bei 31r. 419, bejm. 429.
*
Jnball: Johannes Set mil feiner ehelichen fiauSfrnu Dorothea» unb mit
feinem Stiefiobne Daleutino haben berjühlel aut baS Herübt ju öertilföorff gelegen unb
auf alle Salben unb Slitfprücbe. bie er gehabt bat gegen unferen gitäbigcn fierrn, fierrn
petir, Slbi, unb bat ihn los unb iebiq gtlaffen.5)
1405 43J) projima fecunba poji Zllatbei Jlpojtoli
et etrangelifte. (Montag. 23. ©eptbr.) r«g. ioo. l.
2lcta ijannos (Sutgefelle et Dorothee, Djroris fuc.
Iticlas Sdjobir, Sogt.
ZTlatem fiitgeler, Sürgeriiieifter.
Hefmorne Stbeppbin bifS JatiS wie bei 'Jir. 419 mit Seibiel ber Bürgermeiiter
unb beS Sdjijfien bei für. 429.
•
flnbafl: Die lugenblithe Jrau Dorothea (SutgcfeDYmto oermadjt alle ihre
Sleiber, (iigenlum unb „fremlicb flebenbe“ unb alles fonft, roaS an fie ISnnle tommen,
ihrem ebel. Gbcroirte, bem uorfidjligen Ifannos (ßutgefcBen, ncidj ihrem lobe.
>) Cffcubor banbelt es fidj hier um büSrotßigc Seridite nn beu i*apft, roie id)
oermute aus Shtlaf) ber fialtung bes 94 bt cs Seiet II. gegenüber bem bisher Per-
bünbrlcn Sättige Heorg, welcher Dom i<apfte ols Seper erllürt loorben. Siebe
'flranmuter fieimatsfimbe, S. 30. 2(ls SRanbbcmertung [lebt beim Cringangc oon
[pätfrci fianb: „Abbt Peter hoc Notetur.* — *) Siebe bie Slnin. ju 91r. 416. —
•) 'Jlanbbemerlutig auf brr rechten ©eite oon fpä lerer .fianb: „Slbbt Petrus, baft ge-
rflehte flu SOiidersborff bclrcffcnbt." Sion neuerer fianb „Sätfersborff“ burdiflriihfn
unb hinter „bctrejfeubt“ „Siartebovf“ jugcfcbricbcn.
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ljtir, 432) projima quinta feria ante natiuitatis JTfaric.
5. eeptbr. ($onner#tag, 5. September.) •) pag. 1 66. r.
2Icta ^tnbris ptetener et Cleynljannos öule.
Iti clas Sdjobir, älOflt.
£)aunos Csymmeler, Siitgermeifter.
Weitootne Sdjeppbin bif « 3oti# ju Srawnaro wie bei Dir. 41‘J, bejio. 42!) mit
Bedjfet Per ®ürgcrmeifter.
*
Rabatt: Jet ebrbate Jltibris ptetener betaimte, baj; ibm ber boriteblige
i'annos I3ule baS Saue, gelegen in bet 3lieborgaffc srciitben paul SAoltcjeu unb
fjamios Somer Siiuiern, abflefaujt uub gauj unb gar bejahll bat.
U65 433) projima fecunba feria ante Dionify.'
1 ‘ Oftobec. (fDlonlag, 7. Ctlober.l pag. 166. r. — 167. 1.
2lcta fjannos Sdjuffener et ITIargaretbe, ojoris eins.
Hi das Sdiobir, Sogt.
TTiatern Sngelcr, Siirgermeifter.
Wefrootnc Sdteppbin bif« 3ariä ju Sraronaro wie bei 5ir. 419, bcjro. 431.
*
Jtnball: 2)er ehrbare Hannos Sdiuffener, unfer Slitroobner, oermatbt ber
lugenblitben Stau TTTargaretijen, feiner ebel. Sauifrau, 18 Sdjod Br., alles 14 Seiler
jür einen Wrofcben ju rechnen, bor allen feinen ftinbern nad) feinem lobe. ffietin bie ge.
nannte Stau ZTiargaretlja „Pon golä Porbentnifie" Iran! »iitbe, fo fod Tie aus obge.
nannten 18 Stbod ®r. 8 Sd)od Br. baben, ilir bamit ju tun nach freiem Billen. „Oft
ftebenbir ftab trat ber roebit bp Porgenante frame ZHargareIl)a Pnb uorreidjte bnb Pot.
tangete mebit bem mcbegenanlen bfamios Sdiuffener, irem elidjin wirte, alle it frew-
liibe depber pnb gebenbe." ______
1465 434) projima fecunba feria ante D^onify
'■ *“ *’■ (Slontag, 7. Ollober.) pag. 167. 1., r.
Ztcta ZlidPel 3©n et 2Ttargarettje, fororis fue.
27idas Sdiobir, Sogt.
CTlatern Sngeler, Siirgermeifter.
Wefroorne SdiepPben bif« 3ari« ju Starona» wie bei 31t. 419, bejm. 433.
•
3nbalt: Sie tugenbiiebe Stau (ßrofjmanynne mit famt ihrem ebel. Bitte
JTlicliel (ßrogman betannle, wie bafi bet tbtbate Tlicfel 3°", unter Siitbütger, ibr
natiitlicbet Stüber, ibr Päterlid) Wut ganj unb gar hejabll bat.
*) Siebe bie älum. ju dir. 416.
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Ulis 435) proi;ima fecunba fcria ante Dyonify.
('Blcnlafl, 7. Cflebet.l pag. 1 07. r. — 180. 1.*)
2lcta Dorothea (Brofjlrrnite et filiarum fnarum (Elijabetf^
et 21Tar<jaretbe.
Z7idas Sijobir, 'liegt.
ZTJatcru fnaeler, Siitgermeiftcr.
Qeftpornt öcbeppbin bif# Jati# ju 'Dratpiiaro wie bei 91t. 119, beut). 433.
•
Jnbalt: 3>if tugenblidten grauen £ljabclb unb llTargaretbe, ©eicbnmter «np
ibdjicr ITTntbis tßrofjirs, mit tarnt ihren ebelitbcn ©irten paul Xratrft! unb Patenten
fjaubit betaimtcn einträd>lig ttnp offen, tpie Paft ibtten ihre natürliche 'Mutier Dorothea
<ßro[ftrYtm» ibr Pälerlicb Out ganj unb gar betablt unt berichtigt bat.
HI-? '■Büvgermeitter bc$ QatireS 1465 crfrfjciitcn :
3«cob 2öepnruf) (9. Jänner, 21. Qätuttr, 24. ^ätttier, 4. Jycber),
URictjcl iDtartqroarb (6. Quiti, 20. Qimi),
$>aiiuo8 Ejtjntmeler (5. September),
'iltatcrn ©ngelcr (23. September, 7. Cftober).
1466.
l ieß 436) projima fejta feria ante puriftcacionis 2Tlartc.
(Srcitag, 31. Jänner.) pag. 180. 1., r
2lcta fjannos ©runnetüalt Sdjottc3 non 22ojeutaI rntb *)
£orentc3 2)rmeler.
Iticlas Scbobir, ®ogt.
llliiiel IDaltir, SBürflermeifter.
Weiroornc Sthepphin ju ©raronaro bif « Jarib:
ZTlatbis lPeItc3tnberg,
Stepbau fjatp^ntau (Ejarojemau 44u),
petfjlcbe Jacob,
paul frijlau,
Jfauttos CjYmmcIer,
ZTlateni fugeier,
Jfticfel fjubener.
*
*) Stuf pag. 167,'folgt pag. versa nidjt 168, fonbern gufolge eine# Serfcben#
pag. 180, rooron fi(h bie jablenmä&ig fortlaufcnbc 'Paginierung anfd)licf)t. Sine
Unterbrechung bce iejlcs finbet beäioegeu nicf)t [tatt. — *) Jm Orig. „Pnb" jtpeitnal.
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Jnhalt: ®er Oorftcblifle Ejamios (ßrunciuall, Sijel; von ttojiiitall, hat gc=
geben unb beridjligt 3 ungarifebe ßulben Oätcrficben uns mütterlichen SngefnKe“ bcm
frommen „fnccbtc" (Junggejellem Coreutcs IJrmeler, feinem Ofnn, worüber tiefer
quiltiert.1)
1 JGC
3. SlSrj.
437) projima fecunba feria poft Heminifcere.
tTOonlag, 3. Hlärj.) pag. 180. r. — 181.1.
licta SYttton 3acob et Katfyeriue, ojoris eius.
ttic fas Siiobir, 'Bogt.
Ztielas üjubencr, öürgermciftcr.
Clefworne 34>eppbin ju Srawnnro bifS Jjari? wie bei 'lir. 430 mit ©cdjicl
ter SBiirgermeiftcr.
*
Jnbalt: Ser eijrbare Symort Jacob, unfer 'Slilbiirger, unt bie lunentlicbe Jrau
Katberina, feine ebef. $au4irau, lefticren gegenteilig über all ihr ßut, legiere wnnnitt
ba$u ihrem genannten cbeficben SBirte if>t „frcwlicb gebenbe unb alle«, wa« bn ipille an
fleborl."*| j
l ioo 438) projima fejta feria poft (Seorgii.
25 Slpcil- ßreitag, 25. april.) pag. 181.1, r.
2lcta Corentcj Dredjjir et IlTargaretlie, ugoris eius.
Hiclas Sdjobir, Siegt.
Htatljis IDeltcjinberg, SBiiracrmeiftcr.
Cieiroorne Scfceppben ju Brawnam bif? JariS wie bei 'Jir. 430 mit Süeebiel
ber SJürgermciiter.
*
Jnbalt: Set iromme lorentc'5 Drejfdjit, unfet Ufitroobner, oermaeble feiner
eljel. SauSfrau ITlargarelben nach feinem lobe all fein ßuf. woran bas fei unb juoor,
„roa? taS fmerf an rutil."8)
i4eo 439) projrima fejta feria poft ©eorgii.
25- *p,il- (fvreitag, 25. Slpril.) png. 181 r. — 182. I.
Ttcta Hicfei DIrid) et ZNertin Seyler pariter öarbare, ojoris eius.
Hiclas Sd?obir, 9}ogt.
ZHatfys EDelcjinberg, ©ürgermeifter.
*) viiitgangS am linfen JHaitbe bie Slnmctlung Don btr getootfnten fpätcren
ftanb: „3)tr Sdjolfce ton ^ofcntbal f>an4 grunenmbt aufä iHatfjfjaufj fommen, bat
bret) S3ngarifd)e golben SPatterlid) u. SJiütterlidjeS angoiällc auftgejafylet bcm fromen
Änc^te Corenfe qrnteler, feinem of)tncn." — *) SPgl. tyieju Unm. 2 bei 9?r. 420, ebenfo
9Zr. 421. — *) ©egenüber „Spittc" bie männliche Sette ber $*cnuanbten unb iua6
ifjr ^ulonimt.
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©efiootne 3 cb e p p b i n bii4 JariS ju Sraionat» mit Ivi '1fr. 43fi, betro. 438.
*
Jnbalt: Jet poriid)tige tticfel Olrid), unfer Mitbürger, belannte, mit ba ji feint
ebel. iwuotrau Dorothea, bet ©ott ©nabe, beftimml bat einen Sei) bet tugenblicben Jrau
Uarbara lUerten Seylerynne, feinet Sdjmeftet lochtet, welcher Sei) unb ein iHoct au?
gutem ffiillen »du bem obgenannten Hicfel Ulrich gegeben roorben. Jet ftomme liierten
Seyler ift mit feinet ebel. Sxiueirau Barbara »et unS tommrn unb haben beibe ben
mebrgeuannten llicfl Ulrich lo4 unb lebig gelaffen.
i hu; 440) projritna fejta ferta ante feftutn illarqaretfye.
1 *• (3«ttag, 1 1. Juli.) P»g. 182. 1., r.
2tcta petir 21TcYcr et Dorotljee, pjoris fue.
Hidas Sdiobir, Sogt,
petcjfche 3ac°b, Siitgemieiftet.
©eimorne cebeppbin bif4 Joris ju Sratonaro mit bei ")!r. 436 mit ffledjfel
bet ®iitgetmeiftet.
•
Jnbalt: Jet ebtbarc petir ZUeyer, unfet Mitbürger, unb bit tugcnblidte grau
Dorothea, feine ebel. paubftau. teftieren medpelfeitig über aß ibt ©ut unb alle«, roa*
an fie „mit gleiche tmb mit rechte mochte tomen onb aüi4, roaS baä imert an gehört
unb allis roa4 jut fpiln gebort".1)
iHIs Shlrgenncifter »»erben im Jaljre 1466 angeführt:
SDlirfjcl JBaftir (31. Jänner),
fJlido« .fpubeiter (3. ÜHärj),
aHatIjiö SMtcjiuberg (25. April),
^etCjfd)C Jacob (11. Juli).
1467.
140? 441) projima quinta feria ante puriftcacionis ZTTaric.
29. Jifn. (Jonnerttag, 29. Jänner.) png 182. r.
21cta Dalten, CleYiiIorcntcj fou poh ©ttenborff, et Paul
(EratPtmau pon öer IDunfdjilburcj.
iliclas Schobir, Sogt.
Jofl ITiargqroarb, Sürgermeifter.
') Sgl. bie Ülnm. ju Sit. 437 unb 438.
142
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Seiroorne Scfccppbin B i f -J qari* i» Mraronaro:
ZHatljts IDyntcr,
Stephan Cjodiir,
paul Sdioltcs,
• Stephan fjamffeman (t)an>fjmau 442, tjainjemaii 447),
bjannos Kuottel (Knottil 442),
paul <£rijfan,
fjannus ZTiarijfdict (ZTlariffcbir 442).
*
Jnbalt: Mor un« in einem Bollfommen geieiienen Mate unt> gehegtem Jiitge tommen
il't Dalle» Cley», CoteHlcj Sohn non ©ttenöorff, utigejroungen, unb roiberipracb
ttoibertief) alle«, roa? et gejieben bat ben Porficbtigen paul (Eratotmau Uon bet
IDimjdplburg, unb tun# et auf ibtt getebet bat, batan bat et ibm Bemalt unb ungut ge=
tan unb unwahre* auf ibn getebet.1)
1467 442) projima fejta feria ante Dalentini.
13. ijcbet. (Jtcitag, 13. f)ebet.) pajf. 182. r. — 183. 1.
2lcta öartfjil Stephan, fjannos fjiröan ct Katberina, pjror eius.
Jfticlas Sdiobir, Mögt.
3oft TTiartqiüarb, Mürgermeifter.
Beirootne Scbeppbin bif* 3ari* ju Mraronaro roie bei 9fr. 441.
♦
3nbalt: ®et Borfubtige £)a»»os fjyrben mit feinet ebtl. twujjrau Katberina
haben Io* unb lebig gelaffen ben ehrbaren Sartljil Stephan ihr ixitetlicb But unb 9ln=
gefalle, roie baft et fte beite ganj unb gat bejablt bat.
1467
13. tftber.
443) Projcima fcjrta feria ante Dalentini.
tSteitag, 1 3. ,fcber.i pag. 1 83. 1.
2Icta 2Tlid)ei 23ebirtnan.
ZTidas Schobir Mögt.
3ofl Znartqroarb, Mürgermeifter.
Sefrootn e Sebeppen bif* 3ari* ju Mraronaro roie bei 9Ir. 141.
3nbalt: ZTlidiel Sebirman, ZZicfel Qcbinnaits Sohn, bat Io* unb lebig ge=
laffen ben ehrbaren üjannos Sebirman, unteren ÜRitbiirger, feinen natürlichen Metier,
alle fein Bitterlich But, ba* er ju ihm ju getreuer panb eingebegt bat, bah <r ibm ba* ganj
unb gar bejablt bat.
l) Untere Stanbanmcrtung oon fpaterer imnb: „Maltin #lein, Corent« Sohn
Mo» Otteiiborf, auf* fRathbaufe tommen mit bem Morfidjtigen Maul Irautmann non
Säflnfthelburg."
143
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nor 444) ptojima fcjta feria ante Dalentini.
' ’ '"la ijrcitag, 13. Stber.) pag. 183. 1., r.
2tcta 23arbara Dicfe 2Irnftynne.
Turebft rieben.
Zticfcl Sdiobir, Sogt.
3o(i ITTartqrparb, Söürflcrmcifter.
Meitoorne o<b«Vpbin bii* 3nti« ju Sratonato roie l>ci "Jlr. 411.
•
,'Wtball: Sie tugenblitbe Stau yarbara Jlrnft, Dicfe 21r»|'t ebcl. pausgtau,
oermacbie ibtein »belieben ©irtc Sicfc Ilrnjl nneb ihrem Tobe ad ihr ©ut, barju „mas
bo ipille an ßcbert wie all ir iterolitb gebenDe".,|
ur.7 445) profima fcjrta feria ante Paleutini.
13. .u'lir. (Jreitaß, 13. 3»b»r.) pag. 183. r. — 184. 1.
2tcta Hicolao StugFiiat» et Dorothee, !i legitime »jroris fue.
Hiebei Sdjobir, Sogt.
3ojl Hlartqtparö, SMitgermeifler.
©ciioorne Sebepphin bil? Jori« ju Sratonato roie bei 'llr. 141.
*
3nball: Ter ehrbare unb rooblroifjcnbe Hicolaus Slnejrnaro unb feine ebel.
ftauSirau Dorothea tciiieren gegenteilig über all ihr ©nt, baj« er, „roa? eju bem (werte
gehört“, unb fie, „was bp ipille an gehört". B|
14G7 44(j) projrima ferta feria »oft lobanni* 23aptifte.
2ü. Juni. y \dte.m 2ß ü ° 4 '184.
2lcta bomiiii Ubbatis Petri et fjenjil et 2In&irs Kolbe c£
parte jubicio iüeYcferfborff.
Hiebei Sdjobir, Sogl.
paul Sd)o(tt3, ÜMirgermeifter.
©cfwetue Sebcppin bii« 3ac>4 lu Sraronaro roie bei Sr. 44 1 mit ffiedjt'el
ber SBiitflermeifter.
•
Inhalt: linier gnabige >>rrc, pr. pelir, Bbt linier Stabt öraumato, bat Per
un? baä ©e riebt ju IDeveberfborff abgetauft benPorrnbligen 3u»s}>! llenjil, ZTIagSaleua,
') £irt)C bic 'Bum. ju 'Jlr. 437. — ’) Bn Stelle bee burtbftridteiten Samen«
„Siorbare“. — •) i'ieju bie Diaubbemerlung mit Urtttritrcidjung ber betreffenbeu
icjlceftellf non fpdterer $ianb: „ade«, mag 3“ bem Sdjroerbtc, ober SdjUHtbtlinien
geljörel. " ®gL bic Slnni. ju Sir. 437 unb 438.
144
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ieiner 'Biutter, unb Jungfrau Katarina Kallerynnc um 2 Sebwt Reifer unb auch
Jhtbris Kolbin, roae er teil mochte haben Daran, an Denselben obengeiebriebenen (Berichte
EDeycfirfborjf um I Scboct ijellec, ihm, feine üiaebiabren, feine SriiDer, Damil ju tun
unb ju laffen nach allem ihrem freien 'Billen ungebinDert. Aolcit 'ISerjicbl Der genannten
'itertäujer jufalge Kohlung.1)
1467 447) projima quinta feria ante 23artbo!oinci.
20. flug. (©onneritag, 20. Sluguit.) pug. 184.1., r.
2lcta ITicfel t>Ytt,c9cr ct ZHargaretbe, Djroris fue.
Ilicfel Sdiobir, Sogt.
Stephan ffatpseinan, Siirgermeifter. -
Oiefmorenc Scbeppbiit Dii$ Jaeiä )u Srawnaro wie bei Sr. 441 mit ®ecbie(
Der töürgermeifter.
•
Inhalt: ©er ehrbare ilicfel Dyioegir, unl'er 'Mitbürger, Vermachte Der tugenb*
liehen grau lllargarettja, feiner ehel. £wuäirau, nach feinem lobe all fein ©ut.
TU« öürgermeifter erteilten 1467 Der jeicfjitet :
3oft fDtargqwarb (29. Jänner, 13. Seher),
$attl ©djoltcj (26. Qfunt),
<Stebh<m |>att)äematt (20. Äuguft).
1468.
[1468], 448) 2icta 2TTerten pif3fe et IHargarettje, Djoris fue.
Zliclas Setfobir, Sogt. p»g. 184. r.
paul Sdjoltcj, SBürgermeifter.
©eftoorne Scbeppen bif* Jtori« ju SBtaronato:
JTiatbis Sfracoetthmft,
Itlerten lüalter,
Ilicfel 3on,
hjannos IHariffcbir,
paul 3acob (3ocob 461),
Ilicfel ffubener,
Ilicfel Sfrattcfo.
‘) Shtfe Sanbannterfuitg Don [pö lerer t>anb: „Slbbt ifielrue bat Die gerflehte
8u SöäeferSDorff getauffet Smb 2 Sdjotf f&efler, Son Dem Sorfüibtigen düngen $>enjil,
Sülagbaleno, feiner SDlutter, o„ Jungfrau Katharina Kahlerin."
t»o na er. Xfutfdje ©olfflfunbf a. b fl. 9?
V1L «b„ f. bi# 4. $eft.
145
10
Jnbalt: Ser ehrbare UTerten pifjfo, unier mitmobner, tormacbte bet tugenb;
lieben grau lllürgaretban, feiner ebef. (wu4frau, nadj feinem iXobe all fein Glut).
8 n m. ‘Jortießung unb 3<b(ufi fehlt, roeil mit bem Porftebenben’Jnhalte pag. 1 84
abfdjließt unb bie mit fortlaufenber Jabl 1 8 5 nacbiolgenbe Seite beit Anfang einet fpäteren
Eintragung enthält, Sachtem leßtere, roie Icbon im IV. Sattbe, S. 8, angeführt mürbe,
au* bem Jahre 1471 ftammt, ftnb jmifcben ben ©eilen 184 unb 185 untere* Stabt
buche* Slätter oerloren gegangen, mtltbc jum minbeften Eintragungen au* ben labten 1 468
bi* einfcbließlieb 1470 enthielten. Über bie mutmaßliche Stöbe biefe* ftbon tut 3*it
Sitter* »orbanbenen Serlufte* oerglciche man meine Anführungen an jitierter ©teile.
SSahrfcheinlicb bürften bie* 2 Sogen mit 4 blättern geroelen jein. Siegen be* eben-
ermähnten auffallenben Saginietungeicblere, bentgufolgc Den pag. 167 auf pag. 180
iiberiprungen mürbe, roa* einer Xifieren) non 12 Seiten enlfpricht. beäugt ficb mir bie
Sermutung auf, bofi biefer mcrtmürbige Sorgang au* bem Srunbc erfolgte, um bie Ent-
nahme Don io Diel Seiten ober 6 Slättern an biefer Stelle ju berbeden. Xann mürbe ber
Serluft 3 Sogen au*tna<hen unb bie utfprünglich* l’age 5 Sogen mit 10 Slatt mie bei
ber 10. Sage biele« Suche* betragen haben.
<*t
lieber geboren ber 3eitjoltjc nad) bie ipäteren 9int. 460 bis 463.
1471.
[1471] 449) ^feria 6% ante penttjecojtes.
3 1 • ™ai- Igreitag, 3 1 . Mai.) pag. 1 85. 1.
[nirfil Sdfobir, Sogt.
Johannes Cjymmeler, Siirgermeifter.].
Stheppin be* Jori* mie bei Sr. 450. Sgl. bie Anm.
Inhalt: Set ehrbare Halten Jlrtlop, unfer 'Mitbürger, unb bie lugenbliche Jrau
fjebn>Y0, feine Sbemirtin, teftieren gegenfeitig übet all ihr Wut.
fl um. Xiefe fragmentarifche Eintragung, melcbcr ber Anfang unb bamit bie An-
führung be* Schöppenftuhle* fehlt, roeift ohne Seittfjung bet Jabre*)abl biefelbe Datierung
nämlich „feria fepta ante pentbeccfteS" auf mie bie nachfolgenbe unter für. 450, melche ben
pollftänbigeu Schöppenituhl Perjcichnet enthält. E* ift nun nach ber gleichmäßigen Xa
tierung beiber Ginlragungen lein Jmeifel, bah fie unter bemfelben Sürgermeifter unb
Schöppenitublc ocrbanbelt mürben. Segterer uermeift aber gemäß feiner gleichen 3ufammen=
feßung auf bie Eintragungen botn Jahre 1471 unter Sr. 452 unb 453, bemgemäß auch
bie Eintragung Sr. 450 unb mit ibt bie obige Sr. 449 au* biefem Jahre ftammen
müffen.
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1471 450) ,5«ria fejrta 2lnte pentljecoftes.
31. fDtai. i^rfilag, 31. OTai.l pag. 185. 1., r.
21cta Jacobi ÖrobofjfY et Drfula Crommenborjfrune-
Zticfil Sdjobir, 'Bogt.
[Johannes (Sammelet, Sürgermeifler.
Stbeppin bei 3orii:
fyitcjel bjubener,
ZTIatljts tDelcjinberg (ttMtcjemberg 451),
€nberleyn Slegil (Siegel 451),
Paul Sdjolcj,
lianmis Knottel,
XI. 3on (niefil J. 453),
patcl Cryflen ((tryjliii 453).
*
Inhalt: Jet ehrbare 3ac°b Sroboffjfy Permatbtc bet tugenblidten Stau
Drfulen frommenborffyrme all fein ®ut unb !&abe nad> feinem Jobe, jebodi will bet
obengenannle 3acob Sroboffjty bei (ein felbet ein £xtte, weil et lebt.
[1471] 451) ^eria 2» ante 2lffumpcionis ZTTarie.
12' (TOontag, 12. Äuguft.) pag. 185. r.
2lcta DaltYnne off bem graben et Surgljart.
llicfel Sdiobir, Sogt.
€nberlev Siegel, ®ürgermeifter.
Scbeppen bei (Joiii wie bei 31t. 450 mit ©edjie! bet ®ürgetmeifter unb ohne ben
Sdjöffeu Johannes Cjymmelec, twldjet bei bet nadtiolgenben (Sintragung wiebet
Portommt.
•
3>tbalt: Jie üaltymie uff bem graben bat befannt, wie bajt ibt öirgfjart ein
‘Siefenftiid, gelegen gegenüber bet „nebcrmole" jmifdben Seybel ZTlolners unb Ejilbrantcj,
ganj unb gar bejablt bat. Unb finb getommen jioei 9Ndnnet unb haben betannt, wie bafi
tie flinber aud) ganj unb gar uerjidjtet haben, nämlidj bet „lirebin betbet" unb Cjaimus
Seyler.
1471 452) 3» öie ^francifci. Freitag, 4. ciu pag. 185. r. — i«6.i.
21cta 3°tycmn*s £3Ymme*er et 2lnna, ojoris etus.
Zflicfel Sdjobir, ®ogt
Paul Sdjolcj, Süigermeiftcr.
©efworue Stbeppin bei 3otii wie bei 91t. 450 mit äöetbfel bet ®iirgermeijtet.
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Inhalt: Ser ehrbare Pannus £iymmeter, unter Bitburger, uni Die tugenb*
lief» 'Jtau 2lmta, feine ebel. "ISirtin. teftieeen gegenteilig all ibr 0ut. angenommen feileni
legerer alle ihre ffleiber unb 6 Scbocf, Damit su tun nach freiem 'Billen.
1471 453) geriet 2? cr*»te Dyonijy.
(Bontag, 7. Cltoben. pag ISO. 1.
2lcta petir 2?eyd?H5an et ZTTarcjarctfya, ororis eius.
Zlicfil Scpobir, Sogt,
paul Scholcj, Süirgrrinfifter.
Setntorne ccbei'pin beb 3orib toie bei ')fr. 450, best». 452.
*
Jlnbalt: Ser ehrbare petir Heycbroan, unter Bitburger, bat oermaefat Ztlar-
garettjen, feiner ebel. ttaubirau, 8 $d)od ®r.
1471
21. Sej.
454) 3" CljOttlC. i2am4lag, 21. Sejentbet.) pag. 186. r.
2lcta XI. fjctofjclcr ct Dorothea, pfic eius.
Zlicfil Scbobir, Sogt,
petir ZTIeyer, Sürgermcifler.
Weflnorne Scbeppin be4 3ori4:
£nberleytt Slegil,
Zlicfil 3on,
Zlicfil £)eyberid),
23urghart JUtilbetnpt,
Sartil Stefan,
Zlicfil Sd|olc5,
Zlicfil Zlanci (Jung 21. 455, ZI. Rentcj 456).
Jjnbntl: Zlicfil fjewjjeler bat Permatbt feiner lochtet Dorothea Dyroegytme
all fein ®ut. Jnbejt iit gegenicärtig getrieft fein 2obn ZTitdtil Ztetofjeler, ber na« Der-
roilligt unb Darauf ganj nersiebtet hat.
2U«t sBiirgermeifter «erben 1471 erwähnt:
Qohamte# gjipnmeter (31. i'iai),
ffinberley Siegel (12. Jliigiift).
^Jaul ©cfjolcj (4. Cftober, 7. Qttobcrl,
s)icttr 2)fei>cr t21. Dejember).
^ '
143
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1472.
1472
[oor 23. Hpr.].
455) Zlcta petir ffijjefal et filiorum eius
itlertin Cjodjer et Galten £joc^er.
Hicfil Schober, Sogt. pag. 186. r.
ZT. ffeyberid), Sürgcrmeifter.
Be iroornt <£ dj e p p i n bcS 3ori$ wie bei 'Jlt. 454 mit Secbiel bet Sürgermeiftcr.
Inhalt: petir £)yfceoai mil feinen jmei Stictföhnen ZHertin tjodjer unb
Palten Cjodjern haben betannt an beiben Seilen, mit baf. fie eine ganje uolltommene
„ticblunge" (Setglcid)ungj gehabt haben mil fHate beS (frbhetrn unb anbetet gutet
ffteimbe, meffen fie Stnfpriicbe gegen einanbet gehabt haben, alfo bah ftc einanbet lo« unb
lebig gelaffen haben. 3tcm baS (Stbe, ba« Partei Sevleryitne gemeft ift, baS hat Zttertin
Csocher ieinem Stiefsater petir hfyheoaln abgetaufl um 8 Sdjod ©r. unb bcjahll.
3lem bie SBieie, bie ba liegt ju (ßroenfhorff jrotfdjen 3ons Üieie unb Seybelmolnerfs,
bie foQ Palten d^odier im befonbeten juftcb>eu.
1472 456) 3n öie fei. (Bcorgii.
23' apt,,• iXcnnerSlag, 23. Jlpril.) pag. 1 87. I.
2Jcta Petir IDauer et paul CTifcb et cum fratre fuo.
ZTicftI Schobir, Sogt.
Bartel Steffan, Siirgenneifter,
©efrootne Sdteppin beb 3 o r i S mie bei 5tr. 454 mit ©tihfel bet Sürgermeifter.
*
3nball: paul Itlifd) tat IPaner lebig unb lob gelaffen als um einen Sn--
Iptuth Bon feines Stube rS roegen.
1472 457) ^feria 2“ ante fefhim feti 3ol?unnis Saptijte.
22- 3uni- lÜHontag, 22. 3mi.t pag. 187. 1., r.
21cta fjcucjil €ngeljart cum fratribus fuis.
Zticfil Schobir, Sogt.
dEnherleyn Slegit, Siitgetmeiftct.
0efrootin^6<beppen beS 3<tti3 mie bei St. 451 mit SSeehfel bet Sürgermeifter.
•
Inhalt: ZTtathis HuÖiger, 3°P €ngell)art, ffannus Cryjtan, ZTtattjis
fjafdife, paul Colherg betannten an GibcSftatt, mic bah tfannus €ngillpirt, Sogt
iu ZPunfdlilBurg, in allen Sieben noch mit 'Hat unb Tat geraten bat unb nie fein Züiile
gemeft ift, bah feetre Jrancje mit ben Seinen „gelofjin" (entlaffen) motben ift. Slud) bat
inSbefonbete betannt 3°P ®ngelhart an (fibeSftatt, bet biefclbe 3eit „an bem tote" ge.
roeft ift, mie bah bet obengenannte fiannus (Shtgelljart, Sogt )u bet EDunfdjilhurg,
149
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in aßen SReben, bie fie gehabt haben, hinter bet Oemeinbe unb auch mit btt Semeinbe, Mn
©iüe nit geroeft ifi, noeb Mat noeb lat nie bat »ollen baju tun unb geben, anbete $*rr-
tebart aufjunebmen ju fetten.
3m 3abrc 1472 crfrfjeiiten al« fflürgermeifter:
iWefil ^cijbertcf) (uor 23. Vlpril),
Partei Steffait (23. Äprtl),
©nberlepn «Slegtl (22. 3uni).
1475
21. Dlittj.
1475.
458) ^eria HI. S. Senebicti. (Dienstag, 2 1. TOirj.)
2lcta CtfdjirYanvnc. p»g. 187. r.
Ijamms Cjvmmcler, Siirgermeifter.
Stbeppin be« Jore«:
Hlatljis tDelcjenbe^f,
Daltin cEngelbart,
Jorge Jermeter,
Zticlas Hantcj,
rtidas Sdjoltcj,
lllatbis Ejedjt.
3nm. Sei bieiem Sdjöpt'enituble »eiben nut 7 ^Seltenen genannt, woju bet
8. Schöffe nicht ju etuieten ift. t
Jnbalt: Sot unb tommen ift Dorothea Ifdiiryenyiine mit bteien benannten
lliännetn : nämlich Jofl ZTTatqtpart, Efcntfdiil ifubettet unb Sdjymott unb hat ge=
ftanben mit bieien guten Leuten unb bat angtfehen bet Stabt Serberbni« unb ihre Slimul
unb bat fic lebig gelaffen 2 Sebent unb tiinftig ibt ju geben unb netbütgt ift »otben am
Johanni« 1 Sch cd hellet unb auf ©eilmacbten auch 1 Seboet hellet unb ibt ba« ju fenben,
»enn fie batnacb iebiett, unb ba« foll flehen alfo lange, bi« ju ihren 2eblagen.*l
1475 459) bie S. Senebicti feria III.
21!DIiiti- (Dien«tag, 21. ftüärj.) p»g. 187. r.
2Jcta ZTIatljis f)afd?fe et ?tnna, Djroris eius.
[Ejaimus djymmeler, Siitgetmeiftet.]
Sdbeppin be« Jott* f»ie bei 51r. 458],
■) Dtaiibbemerfung »on fpäteret h>anb: „bat angefebett bet Stabt Sertürbnufc
unbt Htmut Dorothea. ”
150
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31 nm. Dieie Eintragung beginnt „Bit öürgermeifter und Stbüppen de« (Tobte#
änno 1475“ und en'djeint mit demfetben Jage datiert und tiad) der Stbrift Bon demiclben
Schreiber gefcbrieben wie die Borangebenfce 91t. 458, Daher denn autb detfclbe öürgermeifter
und Scböppenftubl angenommen werden mufc.
*
3nbalt: ©egenfeitige« leftament Bon ITCatijis ^ajdjte und feinet Ehefrau
Jlnna.
9lnm. ©er 3eitfoIge und) gehört hierher die unter 91r. 363 angeführte Eintragung
au# dem 3abte 1475, in weither der oben al# Schöffe genannte Diatbie fcetbt öiirger.
meifter ift.
?ll# öürgermeifter erftfjeitten bemnacf) 1475 angeführt:
§annu« Gjtjmmeler (21. äßStj),
SJM. ('Ulntfjiä) .perfjt.
-<7-
©ie natbfolgenden Eintragungen 91t. 460 — 463 geboren der 3*itf°Ige nach ju
91r. 448. Sgl. baju die Einleitung, öd. IV, ®. 7.
[14681 460) ^feria quinta pofi ejultacionem fctc erweis.
1j. oeut. (©onnerttag, 15. September.) pag. 188. 1.
2lcta fdjultcti 5c £jermanf5orjf.
TTidos Sdjobir, öogl.
TT. Srando, öürgermeifter.
©efwotne Sebeppin de# 3ori# eju örauinato toie bei 91t. 448 mit Betbfel der
öürgermeifter.
*
(Jnbalt: Ter Borfitblige TT. Sdjolcj Bon fjermanfborff mit feinen natürlichen
örüdem 3<>rge unb Svgilit und mit feine# öruder# Sobne 3orge, ZTiertin, Tlnbers
und TTicfil ®ppi|, der benannten örüdet Schwager, baben belannt, roie baft fte einen,
genannt ihren fjreuub 77. Tfleyfdicr, mit fRecbt beigebraebt und wegen Srbuld getlagt in
da« ©eiängni# unferet Stadt gebracht hoben und der benannte TTicfil ioltbe eingeflagte
Stbuld nicht batte ju bejahlen und bat TTicfil Sijolcjin und feine und öruder# Seltne
und ihren Stbwaget, foitber Stbuld um ®otte« Billen ihn ledig ju laffen, was fte getan
und ihn au# dem ©efiingnijfe gclaffen haben. Sutb ift not un# geftanben der mebrgemeldete
TTicfil 2Tieyfd)ir und bat wegen de« ©efiingnijfe# den Bielgenannten XI. Sdtolcj, (eine
StUdet und öruder# Sühne und ihren Schwager, Erben und 91atblommen, ber Satben
und ©efängniffe nun und hernatb nimmer ju gebeuten, mit Borten oder mit Berten, bei
dem hütbften Siechte.
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2lcta 21nna tDemirdjvnne et Pec3encj Seme.
Hulas Scbobir, Sogt. p«g. 188 1., r.
H. Jrancfo, SBiirgermeifter,
Clefroorne Stbeppin bpf| 3°'** ic« Uraronaro mit bei 91r. 448, bejro. 460.
*
Inhalt: 5«qtn§ 8emc mit icinem Sohne Qannns uns Jrancje unb [tintm
öitom ffannus üferprfleyfi) haben lo4 unb lebig gelaffen bie tugenblitbe Stau Jlnna
lDeynrid)ynne aller Sdiulb unb Stnipriicbe, bie fit meinen ju haben Ben ihre! .yreunbe«
megen Jocob IDeytiridi, bem Soll Wnabe, iebcd) mit btr ©ebingung, ball bie benannte
Jlnna Weynridtyttne ein blau Sud) bem ottgenannten Decjencj Semen unb feinen
Ambern unb inSbefonbcre bem einen «ohne, 5francje genannt, 2 ®ulben geben toD megen
ieineS getreuen Sienftrt.
Hnm. ;1n bat .fahr 1168 fällt aud) bie unbatierte Eintragung 91r. 448.
png. 181. r. mit bem ©iirgermeifter ©aul Sdjoltii.
1468 461)
( 1 5. Sept.]
Qaljrc 1468 erfefjeinen bnljer als iBürgeimtiiler erwähnt:
91. tyraiirfo (15. September) unb
fßmtl ©cffoltcj.
w — -
1469 4 62) projitna quinta feria poji ITatiuitatis £i)rifti.
~'S' ®CJ' tSonnertlag, 28. Sejeinber.) psg. 188. r.
21c ta Palten ©ttenöorjf et Picolai Morfdjner.
Chymo Cädjmbirt, liegt,
ffannus 3on, ©iirgermeifter.
(sjefmorne Sdteppin biii Joris ju ©raronato: .
Hicolaus Walter,
petir ffeyne ( £)ey n 463),
Watern fingeler,
fjaunoj) Cjaubit,
Sartfpl Steffan,
H. fjubener (Hicfil £). 463),
JTTatljis jfratDeubinfl.
»
Inhalt: Ser uorfid)tige Ualtiu ©ttiuborff betannte, mit baft ihm fein Stief =
pater Hietil Korfdmer Genüge getan hat, alfo Bon 1 1 'Wart {Teilet megen, bie er Bon
ieinetmegen empfangen hat Bon bei 'Diiihle jur Canbisljutte, unb lägt ihn lo4 unb lebig.
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1469 463) [pcojima quinta feria poji ZTatioitatis <£tjrifli.]
[28. 3>ej.]. CDonnerttag, 28. $ejember.| p»g. 188. r.
2lcta fjännus Kaler et fflii 3orge Kater et (ßregor JTtilbe.
tt)ymo tfd)inbir, Sogt,
fjattnofj 3°n, Bürge rmeifter.
Oielroorene Sdjeppin bpf) 2(oti4 |u Srawnaro wie bei Sr. 462.
änm. Sachtem bitfr aut Mir (fahre 1469 tion Mmielbcn Schreiber wrteichnele
(Eintragung Mnfeibcn Biirgermcifter unb Schöppenituhl mit bi* oorangehmbe Sr. 162
aubmeift, fo ift anjunefjmen, bafr fic autfc ju gleicher 3fit berhanbelt würbe.
*
Inhalt: ©regor CTilbe, mit (einet natürlichen 'Illutter Zinna «nb in Slrait
unb Stacht ieiner natürlichen Schweftern Dorothea, Tllargaretha unb 2tnna, gegen;
märtig, betonnte, mie bafi ihm unter Slitroohner 3orge Kater, ber ba Stacht unb flrah
feines Batet* Ejannus Kater, ba6 $au«, gelegen an ber Ode am Singe auf bie linte
panb, als man geht in bie Baber gaffe, (getauft, biefeS) ganj unb gar bejahlt hat.
Üf8 SBfirgermeiftcr erfefjeint 1469 nur angeführt:
$annuS Qott (28. ®ejcmber).
dnbe tcS Stabtbucheg.
Stil bet dintragung Sr. 463 fchliefü unfer Stabtbudj fcheinbar ab. KOein ti
mürbe fchon im IV. Banbe, ©. 9, au4gefübrt, bah noch ju Sitter« 3eiten, atfo um bas
3abr 1755, wettere B (älter mit dintragungen uotbanben maren, welche wen ber mehr;
erwähnten „fpäteren ttanb" Derber paginiert würben unb minbeft bis psg. 193, beim.
194 reichten.1)
(Sntterunt fötal.)
') SgL hierüber meine Stabführungen a. a. 0., ©.9.
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»olfcstümlidje Didtung.
6IQckwun$cb zum ramenttag«.
Sin ©elegeitlieitöflebidjt in 8rounauer Siunbart non ^oljaitn Brill.
1.
Blei liebet ITtuljme fat)t oef a,
IDos bo fer Coit' gegaitga fomma,
Crill 3ußo ot * XHariela1)
Die fomma bo 30 oid) gefpronga.
2.
Hier room Ijoit mordja noch ei Schiene, ’)
Bo hört m’r 00 em Jlomastag,
Ban hoite hot be JTluhme Cieue,3)
Bo macht m’r ons holt of a IVkg.
3.
Bo (ein m’r — tuos m’r toefla bo, '
Bos mächt be JTluhme game tniffa?
«löcf roSnfcba fomma mir holt jo,
Bos hjarse tocli m’r ihr uffchliejja.
4’
£0os fie bo brenne oOs toerb (ahn,
Bos n>en(ch m’r ihr ror lauter Ciebe,
ZTI’r mSchta 's gan3e fjarj ihr gin, I
tPenn ons oef noch toos übrich bliebe.
5.
Boch nahm (e ’s oef met3omma hi*n,
met (ommt b’r Caber on b’r plause.4)
©n fönnt m’r ne t>o bo toeggiehn,
mer gan’s metjucfsnichem ©egaU3e.5)
6.
Benn,muhme! faht, bergleicha Sacba
Bieroeifa’s recht, u>ie m'rfch gut menn,
Beim, roenn (e lacht, tu m'r i lacha,
©n flennt fe, tu m'r mieber ffenna.
7.
Bremm roeH m’r oich bos eh erjäbla,
ir>os onfer ffarj für fie eutbüllt,
mer trat» trull & oich nifcht u'rbcbia
©n hörn fons » be ganje IDelt.
8.
5ers erfchte fol fe immerbor
cSefonb blein, loftich on lebenbich,
IDie hoite, fu bos gaii3e Johr.
©n »ch a Köp hon recht oerftänbid).
*) Bie öttem be« Bieters. ©telje 8b. III, ©. 78. — •) $c$6nau, ein Borf,
Oftiirfj non 8rounou. — *) Siunbartlidje Slblilrjung non Sfonrabine. Qn bet JtoQtn-
hanbfdjrift friibet fid) „Biene“ burehftridten unb bafür „Piene", b. i. fiene, ffliogbalene,
gefegt, roae auf einem äJlifeoerftänbmjfe beruht. Sielje unten. — *) ®inge»eibe. —
*) gau^jenbe« groi) loden.
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9.
Be 21dja flor, ’s (gefegte fegien,
’s ffarje frefcg, ’s £)oor ooH Coefa,
Unb immer fröhlich {ei ihr Sieu,
Bog ne eifeijrn bei iijr be JUocfa.1)
10.
Jk
2ldj toertfd) m’r it)r a noies Klaib,
(San; pofjettb fer be ©lieber,
®n uba, reu es DÜrffiegt roeit,
n’ Hü[e*) »ei ei’s Zllteber.
11.
Sie fo( üdj bä» ’n Ulobegut
Ulet aner ({«bi»)3) ^oppelblume.4)
21 fu mos {liebt iffr gor 30 gut, —
®s ’s ne rrogr? — (Seit fe,6)HIul)me?
12.
*
a«b flccf’ ei bam geflößtem 3&p
Do pallmutt'r ober Scbelbfröte
21 Kampei uba of ’m K6p6)
<Dn em be Stern ’n goibne Kete.7)
13.
© ba ©ffr’n ffänga oflenfotls
(QtBee KIcppei met golb’na ScbaHan 8)
©n ibra nteifja langa hjols
fimsiebn fedjs Scbnürla» {«biene
paDan.»)
14.
Bos Klib fol (ein 00 Ularjilan,10)
21 Kro«ba oul geflecfta Spega,11)
XV Hoble l2) oorna met em Stin,
Bar {ol roie (auterSprengglos plega.18)
Srosleta {ein ibr a aergonnt
ZTTet gruga golb’na Scbnoda,
Bie müj{a n>ie«ba («hier a pfonb,
Bie tnarn ’r mul gefolla?
16.
Beiianbfcbfa unb bieSrijul) ootDien,14)
Bie mie«ba bortbar fomma
©n JTIobejlrempe 15) 00 Berlin,
, ZTTag bo«b b’r Doter bromma.
') 2TJ uefeu. b. i., bag fte nicht eigenfinnig roerbe. — *) SRofe. — ») fegön.
BiefeS SBort ftnbet peg in ber SRonenganbfegrift, gehört ober offenbar nicht hiebet.
— *) Qitterblume ober jappelnbe Pinnte, reell auf beit bamaligeit ^fiten Slumen
auf jierlichen fiebern Bon ©ragt getragen rourben. — *) Siegt roagr? — •) 8ueg
fteefe oben auf bem Stopfe in bere geflochtenen gopfe ein Samen oon Perlmutter ober
©cgilbftöte ! ©er Samm ftal nämlich tücfioä rtä unb rear ber 3opi barum ge«
flochten. — *) Unb um bie Stirn foll eine golbene Sette liegen, reie hieb pungemäg
aub „fteefen" ju ergänjen ift. ©ie grauen hotten bomals jraei falfdje Vocfen auf
jeber ©eile unb barunter baS ©tirnbanb, rücfreärttihin unterm £>nar gebunben. —
*) Stur je Ohrringe mit langen ©topfen iSöeintrauben) au« @olb unb ©tein, auch
falfch. 'Ulan gieg fie auch „Ohtllcppalan". — •) IRote Perlen, grog, auf einer
©eibenfignur angefäbelt mit einem golbenen Scgloffe, allenfalls auch >nit einem ©tein
Brrtegliegbar; (0 trug man pe um ben $als. — <•) öin glatter Seibenftoff. Plarjelin,
fpäter ©oft genannt. — >') ©en Srogen noll geftiefter ©pigen. — <*) 9tabel, eine
©cgmudnabel, Projege. - *») SEBie Perglriftall, PriHaut bligen. — '*) 3» jener 3eit
liegen peg reoglgefteDte Öeute bureg ©uegmaeger, reelcge bie Ptärtte in SBiett auffurgten,
bie neurften Plobeftüete mitbringen, ütueg brachten bie ©uegmaeger bergleicgen ihren
grauen unb ©öegtem mit, unb reer folcge Peugeiten erhalten rooHtc. mugte peg an
bie ©ucginacget toettben. — ■*) Plan trug Strümpfe, bie oben am geige burcgbrotgcit
rearen, mit Pieberfcguhen reie fegt. Plobcftrümpfe rooren mit Strcujbänbetn ge.
bunben, fo bag bas glcifcg bureg bie Strümpfe burtgfcgimmtTte.
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17.
21 feiba 23anb ') fon emma £eib
Sich fnopp oti poffenb fcblcnga,
©n DO Sam fön a Seppel mtit
©m KläSc rottber bciiga.
18.
21 i£mtyät!g!«cb,s) bos naljm fe nod),
©o Stoff hot's Slumaränber
©nhbertang8) flecft — mag abod) —
Sür fte jmiene Strompabänber.
19.
foljtt ’t nod) a golbna 3hl'Ia.
©os ffin fe 6 em Kella trän,
©n tjot fe bos nee o em Sdiuürla;
©cf tu fe ne bos ©los j'rfdjlön.
20.
21 fu gefcbmScft ’m grüita Kläbe,
<£i <8olb ou öluma, fd)ien 'm ©lanj,
Sei fe be Krone oller ©Tobe
<£i bam geljoppta polfa-Ianj.4)
21.
.gnaSIf Schade Cemmt, bie fella glei
Ci ihrem Kofla breima liccba,
©n boff ne 23ämtr>oll is b'rbei!
Sal)t noch on logt oid) ne betriedja!
22.
©et ©etter Schubert 5) fennt bos ©eng,
21 botf a befjla ficb's begucfa,
©o, fiet)t a 3im trolle a n>ing,
5um5ob’megefd)a>enb rausjujucfa.6)
23.
Sie möchte garne Sd)lictafot)ni
©f ©ittersbodt on of be £©iefe,T)
| ©od) bos mu§ fe fidi fdjon uffporn,
So Schüeta ging's o'rtDobr fahr biefe.
24.
A
' ©od), roiel fe ei em IDäue hjieu ,
©o feBa fe jioee rofdje pfatbe
I3is t)in ohne ©erompel jietiu
©f ausgefobrner gleicher 21rbe.*)
2r,
©od) — 's is ju icoljt, fe a>or ju fd)un,
t©enn id) ei bam ne eme erte,
t©orfd) ne bomol, u>ietDen3eIsSut;n8i
JTlct ifjt hotte a Hemgejerre.
26.
©omols bo taujte fe gor fd)ien,
j Se let a K6p t)'fd) of be Seite
ffln fol) rerjöcft red)t Der fid) b'en ;
©lei ©oter fodfs, id) anb'rc teufe.
') Sie butten fihmerc feibetie blumenbunhwebte Sänbet alt (SfirtcL ©itfe
wann norn mit tintr SdinaDc jufainmengehalten unb bie Silben gingen »eit her-
unter. — >) ©iefe ©flehet tjipB man Saloppe ober ©alopptuth- Sie waren bamals
neu unb aus 9afd)mir, barauf Blumeitgirlanben an ben Santen gebrudt waren. —
•) SBat ein Strumpfiuirfcr in Braunau. ©iefe Stelle würbe nach bet SloDenhanb*
fthrift gtiiouiwen, weil fu im Saminetbaube Derborbeu würbe. SS heißt nimlith ba-
felbft ganj unoerftänblid): „On a be lang geftedt, — matha both — 8tr fu n. f. ».“
— *) SOlan hi*B biefen ianj „’n 4>oppni<ha"; es war ein beutfihtr SBaljer. —
ä) grattj Schubert, ein Kaufmann im jepigen jpaufe ber Klara ©inbermann, fodte
als ©adjPtrftänbiger bas beurteilen. — •) Sliach ber SoHenhanbfihrift, wo es übrigens
au<h ausgebeffert unb oerwiftht erfiheint. ©er ©ammelbanb hat „rauSguda“.
Überhaupt ift biefe ©teile untlar. Blau inufj in. <5. ben lebten ©ab non „tennt*
abhängig mathtn. ffieim nämlith Sthubert etwas Baumtoofle fleht, nerfteht er es,
fie ju einem gaben gefthwinb htrauSjujiehen. — ’) ©btfer bei Btaunau, wohin
gern Vergnügungsfahrten unternommen werben. — ') ©antalb gab es nur eine
Strafte »on Braunau übet ben ©utberg gegen Boli&; fonfi nur aauernwtge. —
•) Sdjolj ©enjel mit ihr Umgang hatte.
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27.
$u, nxil bem Sprengbolj1 * * *) je f*on
Do bot je ’s tauja ju genoffa, [toor,
De 5of*ing is a fu eg gör,
£6 müg' m’t ma*a anb’re pofja.
28.
$e coor »* bei em pecfen«fe!)
®n tanjte Dtel on tronf on o§,
©n froom erf*t Denjlid? ftüi) joredc
©n tjolte ’s Ejernbe flatj*enog.s)
29.
5er Znotti*feit I4t je fict? iiieöer
®n f*lief bis elfe roie a Stöcf,
Druf toacfl je uf , grif no* ’m Etlieber
®n such fi* 6 a ©nberrocf.*)
30.
Do* n>os it;r 5 *)bat liebe ©äto’rjeibe
ffin n>os i* fän begreifa nee, —
3s,bogfe©mbsf*un toieberofs neue
®ieng 50m Doj*a*) on tanjte meb-
31.
EDenn jt* it?c Ejarje no* mos jelfnt,
Seiu’s Sänbet, Kliber ober Ejauba,
5o joD oDs fomma roie gerSnt;7)
Dos roenj* m’r *r, je fommer'f* 8)
glauba.
32.
©ebrotne Dägel, flene 5e(*Ia
®n olles, mos je garne egt;
2TIag bo of em gebecfta Cef*la
Stieljn tjerrtictj, jugere*t ofs beft! |
33.
Ejot erue9) fie gebaute Ctiebe,
Su no* IDOS f tigern, mal)n ,0) i* Ijnlt,
2lfu, icie Sügigfcit ber liebe,
IDenj* i* je ei en gröna IDalb.
34.
Dort mag bos Ciebjle of je trorta
Ho* bam itjr Ejarj Derfattga tret,
®n Stümelein do olla Sorta
Stieljn em je rem, trie bjiogcfdt.
35.
21 flauer 30l|ge jol garn (*ijfa
®f’s jongeDolf me'm pfftf*apfeil,n)
21* mon* alt Ejarj E;ot a jerrejja
Dos fretjt je 0 em 51aj*er Seil. 1S)
36.
Drem gä je (i* otf Ijij* ©ebanfa,
ZIabm je fi* oo bam Knerps ei 2l*t,
Ejil fe ji* emmer Ejifd} ’m 5*ranfa,
EDenn 5 bar See*t!i* 1S) of fe la*t.
37.
| Denn mon*e Ejot bos Deng oerfaljn,
Se lug fi* f*iffa oo bam 23anga,
®n boite mö*t fe mos b’rem gän,
Ejätt' je ji* bomol ne Ion fanga.
38.
<5«bt je am Seljnju*t 110* oiel ®elbe,
So* ®olb on Selber garne bi*.
Do bSr's otf, a>os i* *r bo melbe:
„Ztl’r ioünf*a, bog ibr's ®öt rerlieb ! "
i) lanjfaal in btm otogen (Etafttjaufe bei ber 'jlottatfabrif. — ') Uicfnicf
rearen bamolä fegt in ber ®lobe. — •) nng jum MuSroinbett. — *) Untertod. —
*) 92 a* btt 9RoQtnbanbf*rif t: im Sammelbanbe „bog’r". — *) Doufdjo, ein 'Prioot<
fjan«, reo Kttgeefränjiben obgeljalttn mürben, reie bie« au* in anbertn Familien
übli* roar. 3umeift umreit eS iljeatrrfpitler, bie fi* fo oetjaminelten. — ') 3"
ber IRoßenljanbfdjrift „gerennt“; gerbnt = geregnet. — •) tann mir e«. — •) etwa.
■«) meine. — ”) Slmot mit bem fJftiL — >') (Eigenname, ber eijem. 'Senget »om
etoftgofe S eibet. — **) Knotbe fennt mir „baS 62>*ti*", Streu, ?ager. „9}t'*tli*“,
ber fi* auf btm Coger beruinfielt, bier bamit Hmor f*er,jbaft btjeitbnet.
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Se fol ’u ganja fjaffa friedia —
— X>’fHct}t fl cf; ©elb, beim bos mapn
idl —
31 Schober fol om anbarn liedfa:
Do bleit muH i nod) mos fer mid).
40.
Die ißläcfesgöttin fol it)r i ladja
Dord? Ciebo on bordi be totterie,
Denn fatjt, bergleidia Deng on Sad)a
Hlad)a eit frulj, ma me§ ne mie.
41.
lüeuii fe em ©rma teil mos fdjenfa,
Dos tu fe emmer, banf iljr’s <B6t!
Denn mar ber ©rmut tut gebenfa.
Hlet bim tjot’s niemols Hut gel)6t.
42.
IDeil fe nu gam Komebie fpielt,1)
So feil ar ich bie fdtinfta Holla,
Die fe garn bätt’, of bie fe sielt,
Do bar Defdigression sufoDa.
43.
Unb ttiill fe am 50 ©’oottarn fiietjit,
©u Ijot fe nr be potatoler,2)
Do barf fe ne erfdtt bremtna giebn,
’s fol bei ibr fliebn fd;un b’r Nobler.8)
44.
tDenn ibr bos Hefa ich gefällt.
So fol a IDSn met trajdia polflarn
Se b'efobrn bordj bt ganse IDelt
Uiber Stin on Stöcf on hfolftam.4)
45.
A
Sebrfomft mug's ei bem IDäne giebn,
IDie ei am Coftballone,
Ka trübes IDölfta borf ufjiehn,
©cf emmer fehenn be Sonne.
445.
(SefäUt's er erne ei b’r Stübt,
©ber em ei am Hübe,
So fab fe ftdi oef i recht föt5)
4m of b’r promenobe.
47.
Do teert fe fabn oiel fjerm bort
giebn,
€i lang on forsa H5cfa*f
©n trefft aner ei ibra Sien,
Dam fäu fe fid) eutbeefa.
48.
Dodt ne, bos mär ju gans oerfebrt,
Ifar mu§ ju ibr ju fomma,
Dar ibr roart fein som HWn befchert,
Hlet bim fomm fe sofomma.
49.
ffot fe gefonba benn ba Ilion,
Dar of bam £abasu>id|e,
Hlet ibr bureb's £aba manbalu fün,
Soll fern fein jebe plidje.
50.
©n jeba lag fei fe entjieft
Dor fjeiterfeit on 5r*be, ,
(ßefdienfe roarn ibr sugefdiecft
©ftinol 30m noia Hübe.
51.
©Us mos fe beQiges oef miel,
Sol ibr b’r H16n a ©ufla ftella,
4i Siebe fei a niemols füb>,
Da IDonfdi, bau fe oerlangt, b'rfolla.
■) Sicljf oben ®. 157, Stnm. 6. — *) tili 'ßatengefdjent toutbc ein toter,
20er, 10er, 5er unb Ser Stüde geirrt mit einem Seibenbanbe jufammengebunbeit
bem Jtinbe gegeben. — *) Der fie gibt. — 4) fiolptiger SBeg. — ‘) fott. — •) Da-
moli trug man entmeber ganj lange Siede ober ffaden, turje Spenfetfaden aus
braunem ober blauem Studje mit blanlen SieiaütnOpfen.
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Unb fomma Weither ömarfdiiert,
5« fe n’ praoe DHutter.
Denn bos is, n>05 a Sb’ftaiib jicrt.
Dos is of’s 8rut be putter.
53.
is bos tiebla nu 30 £nbe,
<£s is mul ju(l, bodj nee 30 fdtiin,
3d} (äuge baffer, rreun ictj’s fönbe
©n berfte ne of ffimsu giefjii.
54.
itai)nt fe1) ocf oitfam guba ttfella
ZTlet melbem l)arje emmer 6,
fojj fe ftd) ocf bos ods erföHa
©n ijö fe oolla cßläba bro!
Pon tiefem ©ebichte bäte icb bereit« im III. Panbe, ©. 78, ©twäbnung gemacht
unD tofelbft auch, 6. 77 u. f„ Cie Serien te« mutma&licben Dichter« bebauten. Super
tee ebenta erwähnten Stbicferif t Bon 14 Cuartfeiten befilje icb aueb noeb eine foicbe in
meinem Sammelbante Bon ©ebichten in Praunaurr 'Diunbart, S. 90 u. ff., unb auf einer
Papierrolle, 3.47 m lang unt 18 cm breit. Diefe turiofe norm pafet toobl tu Bern
launigen Inhalte unt iptäcbe für tie Originalität tiefer fwnbfchrift, jumal auch tie Schrift
au« ter 3eit ber 0ebieht«Petfaffung ju flammen fdjeint unt barnit tie Bon 8°<b«t angeb=
lieb naib tem Originale gemalte Stbfdbrift lertlich Ubereinftimmt. Dennoch rnufj icb tie
Slnnabmr, bafi biete Papierrolle Drill« fwntfcbrift enthalte, in Jroeifel jieben, tenn fie
bringt eine Sülle bochbeuiiibet PuSbrücte, nie fie Drill in feinen fonft befannten Dichtungen
nicht gebraucht unb toie fie nur Bon iemanbem berrübten tann, tet tie Praunauer PIunt=
art nicht recht (annte. Jch balle habet tiefe Papierrolle, bejro. teren Jnball für eint minber
gute Sbfchcift, welche Bieüeicht unter 9Iachabmung ter Sorm Bon Der au«gef<hriebenen
ftanbichrift eine« Diicblbtaunauer« berrübrt. Jib habe mich baber im allgemeinen an tie
Sebteibweije meint« mebrerroäbnten Sammelbar.be« gebalten ; toch hieben mich Wip
oeritänbnifie tafelbft mie bei Strophe 18 unb 35 immerhin auch auf ben Xert ter Papier,
rolle jurüigteifen. Jm allgemeinen ift aber auch in bem Sammelbanbe tie munbatllicht
Schreibung leine burehipeg« jutreffenbe unb lorrefte, bielfach iogar eine ganj milltürlicbe.
Die Pumerietung ter Strophen finbet fech nirgenb« unb mürbe tum mir eingefübrt.
Da« ©ebicht ielbft flammt au« ben 1840 er Jahren, wenn nicht au« noch früherer
3«it unb ift her älteften Dachtet be« ehemaligen Praunauer Otaftbausbeüber« unt Piirger-
meifter« Penebict fHofenbeeg, namen« Sonrnbinc, in ter 2. Strophe munbartlich „Diene"
genannt, gemibmet. Sie betiente mit ihren jroei Schmettern im ©aftbaufe be« Pater« bie
©äfte, su welchen bie befftre ©efeHicbaft Bon Praunau unb unter biefer wohl auch unfer
Dichter säblte. Die genannte Äonrabine erfreute fi<h wohl am weiften bet ©unft bietet
■) Plan fpracb tamal« immer in bet teilten perfon.
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Watte unb (o gab ihr 'TlamenStag 'iteranlafiung tu bieiem ©ratitlationSgetiebtt, loelcbeS
jeboch nur in meinem Sammelixmbe als „(Slüctnmnitb jum 'Namenstage'1 bezeichnet unb
iiberfchrieben ift.
SPoetiiehen fflect bat bat Mebicht nicht, tucbl bietet eS abei bon lofallulturbiftorifcher
Seite manches ^nleceffe, roelcheS ich burtb entfpeechenbe Erläuterungen, bie ich einem
älteren Sraunauet ©eroäbrSmanne nerbanfc, ju erhoben getrachtet habe, gilt bie Literatur
ber Sraunauer 'Dtunbarl tvirb bas bisher nicht beröffentlichle ©ebicht immerhin ju be>
achten fein.
160
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Sogen nns dem deutfdjen öden.
paljermamtsfagen.
wlborau« jablreid finb bie Saat« »om Baffermanne, beffen grau unb Jödtem, im ä|t-
lieben 1 euttdbbfimen Bctbreilet. liefelben gteiftirnod immer lief in« ®oIt«Iebcn,
beionber« in Da« ftinberleben ein, in »eldjem fie aüerbing« mehr ein Sdredgefpenft,
roie ben fogen. „Bipelmön"’}, bi«meilen aud) ben „Bairoan“, wie in SHotilniD, jur
XarfteUung bringen, um bot ben ©efafcren beb Baffer« ju »amen. Sine iolde ®e
ftimmung biirfte u. a. roobl and) bein 3iotilni|>er Bolteglauben jutommen, bemjufolge man
bie Samen Bon gereiften gliegen in Baffergetimten nidjl anriibren biirie, roeil bei Baffer,
mann barin ftede. Ü^nliefcen Barnungen beaeflnen mir im ®ejirte Sieden, fflill man
nSmlid bie Jtinber, melde in liefen Bilden ober leiden aern haben, fdreden, fo pflegt man
Urnen jajurufen: „Bartet, marlel! Jet Baffermann roirb eud) jdjon fangen ! " Sud) ein
Sieb Born SBaiftrmaitn, Da« bie Sinter in griding« |uni Spiele uerwenben, miffen fte ju
finden; e« lautet:
IDoffamonn, tPoffamonn,
Ceid) ma bein« fjof’nl ‘ •
3 di leid; bas net, id) leid) bas net,
Sie fjdirga Ijinta ©f’n.
Kummt ber 3anl met fein CDeib,
Codtta met ber Humpelfdteit,*)
©er Knedrf met bem longa Krog'n,
tüirb uns aus ber tüief’n jog’n.
3og, Ejanfl, jog!
©er mpthifdje $intergrunb. barnadi ber SBafiergeift fein Opfer forberte unb jur ®e=
rubigung unb ®erfiibnung wohl aud betam, läfil fid au« Pieifaden 3ügen biefer Baffer-
mann«iagen nidt Perfennen, ©iefet miitfjiide ©runbgetanfe tritt bei ben an ben „SdlBarjen-
ober lounfonnlag" antnüpfenben Sagen, wie in Sbllnci bei Bidftabtel, befonber« in ben
'Borbergrunb. Sn biefem Sonnlage berrfdi betanntlid jiemlid allgemein bie Sitte, eine
Slrobpuppe in* 'Baffer ju werfen, wie bie* u. a. in bet Umgebung Pon 'Jleuflabt a/5 Dt. bei
©üring«felb, S. 88 u. f„ erwätint wirb. gn biejem Borgange fennjeidnel fid offenbar
bie Berfinnlidung trüberer Benidenopfer, meid« bein Bafiergeifte bargebradt würben.
*) lügl. bie.folgeube Sage 8h. 135. — •) Slunbartlid) für ßlopfbolj.
8an»«r, Xcutföc ©olfihinb* o. b. 6. ©.
vii. ©b.. ». bti 4. $*tt
161
u
Jie .ffirdje »erbot Mher icbon irülgeitig »cricbiebene ©ebräucbe uni Cpiet an Duellen, M
bieie mit len alten beibniüben Snicbauungen offenbar jufammen hingen. Jet alte 9tame
be« Baffergeiftc« ift 9tir unb 91iit. Jet männlich« Baifergeift beifit auch Baffennann.
&aftermann, ©atemann, ber weibliche : Bafferwcib. audb ©alfermubme. in Seblejien Siifen
ober Bafjerliffen, eigentlich Siren, Seeiungfer u. ti. @ robmann. Ä betglauben unb ©e-
brauche. S. 8. rechnet ge ju ben Jämonen unb erjäblt »on ihnen: „Sei Seftrafung bet
hochmütigen ßngel ftiitjte Wett bieielben au« bem ©immel auf bie 6tbe herab. Jet auf
einen Felfen fiel, rcutbe ein fjcliengncme. wer in« Baffer ftiitjte, ein Baffermann." Jet
Baffermann wirb gewöhnlich 'eben ältlich unb langbärtig borgeftellt, al« ein Heine« graue«
Ba'nncbcn. Seine Ctaare finb lang unb grün, er trägt einen grünen Mod unb {tut, unb
wenn er ben 3Jtunb bledt. ficbt man feine grünen 3®ne. cfutaeilen bat er gefehlte
Obren, feine fjüfce lüfit er niebl gern (eben. Jet Baffermann ift barl, milb, blutbürftig
unb graufam; er befijl aber nur im Baffer grobe Statt ; auf bem Sfanbe bagegen, befonber«
roenn ihm fein ©üteben oom Kopfe gefcblagen toirb ober wenn feine Kleiber troden »erben,
ift et macht- unbidjufle?. JicBafferfrau ift imallgemeintn freunblitber geftnnt. ®eibe tleiben
firb »ie bie TOtnicben, aber ber tropfenbe fRod, ber nafie ßipfel ber Scbürje ober ber naife
Saum be« 0e»anbe« Senaten ihre ©erfunft. Bie nach ©eftalt unb Sleibung fo ift na<b
Soltämeinung auch ba« fonftige flehen bei Baffergeifte«, ob nun einzeln ober in Familie,
bemienigen ber Benfcben ähnlich geartet.1)
Jet Baffermann roitb auch im 5Bolt«liebe oielfacb bebanbelt, inSbefonbere in Sa Haben
»ie fte ©oijmann »on Fallersleben in feinen StbleiUcben Solf «liebem unb Söbme
im Jeutfcben fiieberbort anfübren. So: „ Jie fcfeSne ©annele“, „ Jie unglüiliebe Stauf",
„Jer Baffermann", „Jie ieböne Jorolbea", „Jie jeböne Signete", „Jie febbne Signete",
„Jie ieböne Slgnina", „Baffermann« Sraut“ u. a.*) ähnliche Sieber »ie Üiediprücbe
finben ftcb auch in unterem ijftlieben Sühnten unb beröffentlicben »ir unten ein lolcbe« Sieb
»um Baffermanne au« £ iebenau im Sejirfe BecfelSborf, »eiche« an bie eben angeführten
»ielfacb erinnert.
181.
Der IDaffermann als ZTccfgeiji.
3roet ffieber fuhren einft mit einer befabenen 3iabfrf)iebe auf ber
©trage nad) ©djöttbriinn, um iffre fertigen Baren abjuliefern. fte
auf bem fRiirfwege in ber 9iäf)e »on SHiegerSborf waren, würbe ifjr mit
©am befabene« ©efäfjrte berartig ferner, bafj ber fafjrenbe Beber in
turjer 3«>t ju fcfjwijjett nufing. ®a fpraug in ber Sftäfie be« St rcuje«
ein ÜJlännlein »on ber fHabfcgiebe , ftafdjte mit ben tpänbdjen unb rief
') hierüber jielje 3)aul ©errmann, Jeutfcbe SWptljotogie, 1906, ©.133 u. ff.,
ferner ©an« Süetjer, Ja« beutfebe Sollstum, 331 u. ff. — *) ©offmann
»on Fallersleben, a. a. C„ 9t r. 1 unb 2, Sbbme, a. a. C., Sh. I, 6. 1 u. ff.
162
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fidjernb bie ©orte au«: „^aßohaha! Ba bin id) ßiibfcß mitgefähren!“
hierauf oerfdjroanb e«. ©« war ber ©affermann gemefen. Bie er»
fcßrocfenen ©eher fuhren nunmehr leister ihrem .yeim ju.
(SHieger«borf, Sej. flolilfdifa.)
128.
(Befhilt uitb (Bebahren bes lüaffermaiiiies.
idltc 2eute loiffeti noeß oont ©affermonn im Hbteborfer ©abelteidje
ju erjfihleit. 3ur ®littag«jeit tauchte er biStoeilen am Ufer mit bem
Oberförper au« bem ©affer empor, nach beu eineu naeft, nach auberen
mit einer grünen Qacfe uitb einem roten Süppchen angetan. Cbrooljl
fein ©efießt bie ©eftcßtSjüge eine« ©reife« jeigte, toar er fouft nicht mehr
entruicfelt a(« ein fech«jähriger Snabe. SOlit beu flrntcn hermnfuchtelnb,
warf er Sauber, meift oon bunter ffrarbe, an« Sanb unb flatfcßte oor
feinem Serfcßroinben in bie $äube, a(« toefte er jemanben an ober freute
fich über einen gelungenen ©treieß. Sein ©rfdjeiiten erregte beim auch
immer Seforgni«; mußte man boch, baß er am fetben läge ober in ber
atternächften 3ei* ein neue« Opfer in fein naffe« fieidj jießen merbe.
(Hbtsborf, öej. Seitomifdjcl.)
m
123.
Uttbanf bes EDaffemtannes.
©in gemiffer ©eubl au« W>t«borf fam einft ju ben oier .^iitteit
am IHeuteicße biefe« Orte«. Bort fanb er am Ufer einen üßann fteßen,
ber oon ißm ©cßnap« ju trinfen oerlangte; ©enbl etttfprarß feinem Sc«
geßren. Bocß al« er bie fflafcße jimicferhielt, fühlte fieß biefelbe eisfalt
an; aueß ber fjrembe ftraßlte eine eifige Saite au«, fo baß ©enbl er«
feßauerte. Ben näcßften ©onntag ging ©enbl jum Dicutcicße, um bort
ju haben. ^3Iö^Iic^ füßlte er fteß oon einer falten fpanb am Juße feft
gehalten. Äuf feine fiilferufe fattien Seute, um ihn losjumaeßen, boeß
mar e« ißnen unmöglich; et mußte fterben. Bann erft gab ißn ba«
©affer jurücf unb man fanb aueß an ber einen ©abe bie Sinbrncfe oon
Ringern. Ba« Soll fagt, es fei ber ©affermanit geroefen, ber nun
feinerfeit« ©enbl ju trinfen gegeben habe. (Hbtsborf.)
168 "*
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1*4.
Sosfjeit bes tDaffcrmannes.
eine« Inge? fuhren Raubet# Icntc au« Siif I mit einem belabeneit SJtarft =
wagen jur ütfittoflS^eit über ben Damm läng« be« fdjmarjen Deid)c« ttad)
2tbt«borf. Da faui ein 'Hiämileitt au« bem ©emäjfer jutn SBagen heran*
gefdjticheti, nahm ba« eine ^Sjerb beim Rannte unb jog e« in ben leid)
hinein. ?lls bie Seute laut um £>ilfe fc^vieen, gab ba« ffllännlcin ba«
^Jferb frei unb oerbarg fid) in ein ©efträud) am Ufer. SDian fonnte
feiner trog aller Bemühungen nicht habhaft werben; benn e« war ber
©affennaitu. Die Bewohner nennen ihn h'cr merfwürbigerweife
„Sauftfa“.') («btäborf.)
OTilöoteilt mürben ebige riet Sagen l«on bcrrn gerb. 3. ganbl, Cberle&rer in
fH ube!4borf bei Sanbbtron. Siebe aud) beften mebrerotibnte unb bon unä beibrodjene
Sflfleniammlunfl. S. 15 u. ff. Die untet Sir. 131 beifil baielbft „Der ©affermann oon
Siiegeräbotf", Sir. 122 „Der ©aifetmann »om ©abelteirbe", Sir. 123 „Der ©alter
mann Dom Sieuteicbe" unb Sit. 124 „Der ©affermann txmt icbroarien Deich“.
1*5.
Der „popeltnonn" = IDaffermann.
Sin« ben Jenftern eine« Bauernhaufe«, welche« fttapp an einem
Deiche gelegen ift, fahen bie Bewohner wieberholt, wie nach einem Siegen
ber „Bopelmonn“ am Damme fnfj unb fein ,£>aar ffimmte. Sobalb fie
fich ihm näherten, fprang er in ben Deich; hoch mar ber fjlecf, auf bem
er gefeffen, troefen.
Biandjmal befuchte ber „Bopelmonn" audj einen $ahrmarft; man
erfannte ihn boratt, baß au« feinen Dafchen SBaffer tropfte.
Sine Bt>tter«borfer Bäuerin ging einmal oon ©d)lappenj !) nach
$>aufe. »I« fte an bem „Spbtteltcich" oorüberfchritt, bemerfte fie, wie
ber „Bopelmotm" an« bem ©affer ftieg unb fortwährenb Bur.jelbäumc
fdjlagenb ftch ju einem anberett Deiche bewegte unb barin Derfdjmanb.
Sin anberc« ©eib traf einft einen „wamperten"8) fyrofd) unb rief
ihm ju: „ffiefj, bu mantpert’« Subcr, bi« bn wirft jerrotlen,4) merb’ i
bir ©’oattern ftchn." Der grofd) war aber ber „Bopelmonn" felbft.
■) Dieter. Slamc lammt in ßmittau unb Umgebung al« gamiltenname nod)
gegeuiartrtig uor. — *) (Sine CrtSgemeiube be« ®cj. Steden. — ») Slolfbauebrud
für fdjroanger. — 4) entbinben.
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Wa<h einiger $eit holte ein Srofcfj baS ©eib als ©eoatterin ab. 3m
$>aufe bes ,,$opelmo»u«" angelangt, foflte ba$ ©eib ein 3Haf)l fjerricfjten.
3n einer ffide ftaitben niete mit Dedeln üerfetjctie lüpfe. Der „ißopeb
monn“ geigte auf ein größeres ®efäß unb fagte : „3« ade liippelit lannft
bu flauen, nur in bie« eine nicht, fonft fleht’« fd)limm um biefj.“ 35a«
neugierige Seib lonnte ficf) jeborf) nirfjt enthalten unb tjob beit Dccfcl
non bem bejeichiteten Dopfe ab. 3» bemfetben Vlugenbtid flog eine meifje
Xaube heraus unb mit bem lEBcibe batiou. Sohin, weiß man uirfjt.
(fäattersborf.)
5Ritgetei(t non bevm Stnton 8if$, Schulleiter in ißatterstorr, l'cj. Deutübbrot,
fetaefe antxren Sagen tiefet Jtrt wäre bie „weifet laute" al« gefangcH gehaltene Seele
einet tem 'Baffergeifte anbeimgefallenen Aktion ju beuten.
9$
ia«.
Unfug bes IPaffermanttes unb bejfen Dertretbung.
ffiinft tueibeten jmei ältere «naben unnicit bcS Dorfes ihre Crfjfett
auf einer iöerglehne neben einem öarfje. Die Sonne neigte jtd; rot auf
bie roeftlidjeu fpügellämme unb es mürbe immer bunflcr. Der roolfeu*
freie £>immel oerfprad) eine helle, flnre Wadf! unb bie laue 3rüf)Iingsluft
ftrid) roof)ltuenb über bie Jluren, bie bereits im grünen .«leibe prangten.
Üängft fefjon tönte bas Slbenbglödtcin bcS naben Dorfes unb bie jmei
«naben backten noch immer nicht ans .Jicimtreibcn. töeibe faßen auf
einem ffelbraine unb planberten über ihre Jelbarbcitcn ; babei oergnjjen
fie auf ißre Winber. Sic fic nun fo in ihren ®cbanteu Dertiejt maren,
hörten fte aus ber 3stue ein ®ctrampel unb Stampfen von licreu, als
mürbe eine milbe fperbe in bie glucßt gejagt, ffirfchrodeu fpraitgeu fie
Don ihren Sifecn auf unb {paßten nach ber Wichtung, roober fie ben Särm
Dernobmen. 3^r ffirftaunen mürbe groß, als fte burd) bie Wacht ißre
liere auj einem JIed ber entgegengefeßteu Seite oon ihnen entbedten
unb fabelt, mie biefelben untereinanber roie toll ßerurnfprangen unb firfj
fließen. Sogleich eilten bie .«naben mit ihren 'ßeitfehen nach jenem
fflecfc ju unb fchlugeu mit betreiben in bie liejre hinein, um fie aus.
einanber ju treiben. Beinahe märe es ihnen gelungen, ffrieben unter
ben licren mit ©emalt bDfguftelleii, als eine beranjiebenbe Solle auf
einen Stugenblid bie Dolle SWonbeSfcßeibe oerbedte. üJlit einem ©ebrüll
unb mit Suftfprüngen flohen bie Odjfen öon h*et mieber nach jener
Stelle ju, mo fie früher gemcibet hatten. Vtls ber SDlonb mieber hinter
ber Solle heroorlam, bemerlten bie beiben «naben ein Heines SDiännlein,
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bn« puftenb ben Xtereit ttaißlief unb biefelben 311t Jluißt antrieb. Bo-
iort fcßijpften bie Stnaben ©erbaißt, baß e« niemanb anbere« fein fann,
al« ber Söaffermann, bet unbcntertl wäßrenb ißrer Srsäßlung au« bei«
großen Tümpel ßerau«geßicgen mar unb Don bem bie 2eute atlerßanb
©pitf 3U ersäßleu mußten. Mit bem Stufe „ößa! ößa!" ftürjten nun
bie Stnaben ißrett Tieren ttaeß unb wollten ben ©affermamt mit ißren
'Ikitfcßen rtiebcrfjaueit. Slber bergeben«; fie erreichten ißu wie bie. Tiere
uießt. Hl« fte mittlerweile an ißretn früßeren ffieibeplaß antangten,
waren bie Otßfctt oon ba oerfeßwunben unb ftanben wieber bort, woßiu
fte 3ner|t gelaufen waren. (Srft beim britteumale gelang es ben Stnaben
bie Tiere cinjußolen, wobei ber ©affermann in ben Sflatß fprang unb
oerfeßwaub. Sil« beim näeßftcn ttollmonbe bie St naben wieber an ber*
felben ©teile ißre Tiere hüteten, fteHten fte fieß ßinter einen Sufcß, um
bem ©affermamt nujjulaueru. ©« bauerte aniß nießt lange, fo rauftßte
unb braufte e« au« ber Tiefe be« Tümpel« unb e« evßob fuß au« bem
©affer ber Stopf eine« ©affermanne« mit einem grünen ^fließen unb
taueßte oorfußlig immer ßößer empor, bi« er enbließ in feiner gan3en
©cftalt au ba« Ufer ftieg. 3m 91u war ba« Männlein wieber unter
ben Tieren, aber in biefem Slttgcnblirfe ftürjtcn aueß bie 3wei Stnaben
mit ihren SJJeitfcßen ßeroor nnb hieben ba« Männlein folnnge, bi« e« fein
grüne« .piitcßeit nont Stopfe Petlor. Stur mit Müße fcßleppte fuß jept
ber ©affermann bi« sunt SBatße, fprang in ben Tümpel unb «erfeßwanb
für immer. Tenn fobalb ber ©affermann feinen $>nt, ber au« allerlei
ffiafferfäben unb tilgen gewebt ift, ncrliert ober wenn er mit einem
iBaftftricfe cittgefangen werben famt unb fein Sln3ug 3U troefnen anfängt,
fo ift er gegen bie Singriffe ber Meitfcßen gan3 maeßt- nnb ftßußlo«. 5ein
Unwcfen trieb er an ber angefiißrten Stelle foweit, baß er fuß aueß ;,su
ben Stiißen auf ber ©eibe ßeranfcßliiß unb fte gar oft au«mo!f. S«it
biefer fjeit ßat e« aber ber ©affermann nie meßr gewagt, feinen Spu?
auf bem 2anbe weiter 311 treiben. (Qrftßing«.)
0C
1*7.
Das tDajfcrateibel.
©ie bie ßente crfäßleu, faß man oor Dielen faßten jur 3«'t ber
, Heuernte im Unterlaufe be« Trojanbacße« ') in ben Tümpeln unter
*) Der iroitttitmrfi Ijat feine Duellen im SBinbig < ^enifauer fflebiete, 33ej.
fmmpolep, unb berührt in feinem Caufe ,Vf<ring«. ®iefer ©aib bat feinen Starnen
1104 bet Irojaner-iUfible erbalten. Wegen 35eutf(b’Wief)bübel )ju beißt er 3efe-©a<b
unb mflnbet in bie ^glaraa. Sine lange Streite führt er burdj höbe ©über.
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ffirlengebüfcß jährlich mehrere babenbc ©eibehen erfdjeinen, welche ba
plätfdjerten, lännten unb allerlei Segen jum Trocfncic auf ©efträucße
gingen; fic waren nicht größer als einjährige JVitibcr. (Dian nannte fie
©afferweibel. Qn einiger Cntfernung burjte mau ihnen äufeljen, ohne
ba| ft« fieh baran lehrten; aber wollte man in ihre Stöße fommeu, fo
erhoben fie ein ©efeßrei, rafften in größter eile ihre Jegeu jufammert,
tauchten unter ba« ffiaffer unb ocrfchwanbeit. einige Seilte wollten auch
jugefefjen hoben, wie biefelben aus Ufer tarnen, um ihr golbgelbes .paar
ju fömmen. ein neugieriger Snuernburfche fchlict) ficlj an foldje Stellen,
wo bie ©afferweibel beobachtet würben. Derbarg fid) in ba« ßoßc ®ra«
unb wartete gebulbig, bis biefe an« Ufer turnen. Unb wirtlich fliegen
fie in feiner mäße nu« bem ©affer unb wollten ißre Hoore fämmen.
Schnell fprang biefer auf unb erwifchte ein folcße« ©efen, ba« er nicht
mehr au« ber fmnb ließ, ffi« holte ein weiße«, reinliche« Uleibcßen uon
Seinwanb an, ba« bi« an bie halbe ©abe reichte, unb bie Hoore fielen
aufgelöft bis }u ben Schultern herab. Ohne Sträuben ließ e« fleh non
bem öurfefjen nach ftaufe tragen unb fnh fleh frifcl) mit ben feßmarjeu
äugelein um. Saum in bie Stube gebracht, ftreiftc ba« ©afferweibel
bie |)embärmelcf)en juriief, fchürjte ba« Stleibcßen unb begann jum '-Der*
wunbern unb Srgöfjcn ber Hausbewohner gcfchäftig aufjuräumen, 0e=
fthirr ju wafcheu, bie geufler 311 reinigen, fang in feiner ©eife, furj,
war ruhelos Dom ÜJiorgen bi« 311m Slbcnb, ohne fleh im gcringflett etwa«
befehlen 311 laffen.
©äßreitb ber Slbcnbbämmerung fegte es fleh auf« Jcuflerbrett, faß
3um Jeu fl er hinaus unb machte, als ob c« mit jemanbem fpräcße. Stcu*
gierig, wer ba« fei, laufrfjte eines Jage« ber Surfcfje au« feinem 35er*
flecte unb bemerfte, wie ein Keine« ©nffermäntileiu mit einem grünen
Hütchen fleh an ba« (fenfter anflnmmertc unb mit bem ©afferweibel fo
Dertraulidj fprach, als er3ähltc eä ihm wertoolle ©eßeimniffe. Stach einer
©eile fprang bas SDiännlein Dom ffenfler herab unb brohtc im ffort=
gehen mit bem Singer, als wollte c« bem ©eibel anbeuten, ja nicht«
auSjuplaubtrn.
SU« ber ©inter nahte, bachten bie Housleutc baran, ba« ©affer-
rneibel mit Schuhen 3U Derfehen; aber e« reichte ba« Süjjehen nicht bar,
um ein SDtafj nehmen 3U laffen; Deshalb flreute man SJiehl auf ben Suß=
hoben ber Stube unb nahm SDtafj nach ben Iritten be« ©eibeßen«.
Siun waren bie Schüße fertig unb mau ("teilte fle bem ©afferweibel auf
bie SJanf, baß e« fleh berfelben nach ©efallen bebiene; aber basfelbe
fing 3U fchlucfj^en unb 3U weinen an, weil man feine Semüßungen be*
lohnen wollte, nahm bie Schüße, ftreifte bie Hfr,tbönflelchen wieber Dor,
entfeßürste ba« ftleibdjen, ftür^te laut flagenb bauen unb würbe nun
nie wieber gefeßen.
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Wnbere Ratten «lieber ein 35}affcru>cibe( mit langen fcfiroarjen
paaren gefangen, baS aber fe^r f^Iimm nnb bifftg mar. Sollte man
es ftreidjeln, fo fpie es auf einen unb lief fort. (JrfdjingS.)
ÄÄ
128.
Vertreibung des radjfiidjtigen IPaffermanites.
3« früheren Jahren lebte in JrfcfjingS ein flauer, ber es mit bem
böfen Seifte 311 tun hatte- Vtnf einer fl?eibc foll er ein fliönnlcin mit
einem grünen $>ütlcin, baS aus bem Soffer ftieg, burcfjgeprügelt haben.
Dafür f(f)iuor ihm bas Sflänncljen — cS mar ein Saffermann — flache.
Überall, wo biefer ben flauer traf, fpielte er ihm einen Scf|abernacl.
einmal btif bie 'Bäuerin flrot. Slls fie glaubte, baß bas flrot im
flactofcn anSgebacten fei, jog fie basfelbe mit ber Ofetifchaufel heraus.
3« ihrem erftauuen würbe fie gewahr, bafj baS flrot noch teigig
war. Die fliiuerin muhte bas flrot noch einmal ftteteu unb in
ben flaefofen feijieben. „Sin biefem ift nicmanb anbereS fchulb, als ber
Saffermanit!" fpraef) ber flauer. flachmittagS ließ ber flauer ein»
fpannen, um in bas Jelb jtt fahren. Sein Seg führte über einen fladj.
Slls er bortfelbft anlangte, tonnten bie Ochfcu ben 'Pflug nicht über beit
flach bringen, obwohl er fie mit ber flcitfdje antrieb. Berbriefjlich
brehte er ftrf) um, maS eigentlich bie Scfpilb fei. Da fah er ben fljaffer»
mann an ber ^Sflngfc^ar fifien unb iljn augrinfen. Sogleich nahm ber
flauer feinen ‘pcitfcheuftiel unb fchlug auf baS ’Jflännlein loS; babei
fctjlug er ihm ben .put oom Stopfe. Seil nun bet Saffermann ohne
fput nicht im Soutienfchein herumgehen tarnt, auch teine SKacht mehr
befigt, fprattg er in ben flach unb nerfchwattb. Jeßt tonnten bie Cchfeu
ben 'Pflug über ben flach jiehen unb ber flauer hatte oon biefer ©tunbe
an fluhe. (JrfchingS.)
Obige Sagen flr. 136 — 128 tourten milgcteill oon Jicrt Jofei Jtbun, Schul-
leitet in 3rfd)ingS, 8c j. Steden.
«Ä
129.
Der IDajfermaitn in 3°l?,lsöorf.
flei bettt Deiche, ber im flicberborfe noch heute befielt, fah man
ben Saffermann SfterS am Damme ftgen ober nuten bei ber „©chteuhe"
168
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ftef|«n. 3e>truE>l'9 law er in ba« angrenjenbe $au« 9tr. 71, fegte fidj
auf bie Cfenbanf ober „fiufcfjelte" ') in ber Stube.
KA
ISO.
3m UHittelborfe fah man bei bem bamaligen britten leirfjc
„JHunfan“ J) am ©eibengefträuclj „wie aubgebreitet“. Dort trodnete ber
©affermann feine „ffiinbeln“. Siele fafjen bamals ben ©affermattn
am Stege unb bei bem ©eibettgefträuehe.
ÄÄ
131.
einften« ging bie Schroefter oon bem gelbgärtner 3gnaj ocfjmibt
aus 9tr. 53 über ben obengenannten Steg, Da tourbe jte oom 3öaffer=
manne überfallen unb feijr beläftigt. Da fagte bie grau im Bor"«:
„Serfl. . . . Offe, btt wirft mich bocfj nirfjt iiti ©affer ftofsen!“ Sott
ber 3eit an batte bie grau bei ihren „Sidjtagänga" »} Diufje. Statt fab)
ben ©affermann aber ttorf; oft in einem roten Qäcfrfjctt auf bem Stege.
(gohnobort, Sej. ©ecfeUbotf.)
'Kitgelcift tourten Bot|ttbtnbt Drei Sagen Bon fccrrn 3ofef Stiebtet, C beliebter in
3obn«bort, Sej. ffledellborf.
13*.
£Daj)ermamts ^Iitdj.
©ine« läge« fah am Ufer be« angcfdjTOollenen Dorfbadje« ber
fflaffermann unb fefjlug mit ben fjänbeit nbroetfifelnb auf ba« linfe unb
rechte Sein, babei bie ©orte fagenb: „Do faf)lt a glät, att bo fablt a
glAf."4) ein Scfjulfnabe, bet ba« Ireiben bc« ©affermattite« bemerfte
(ohne benfelben ju fennen), (prang h'näu unb gab bem ©ajferntanne
einen Schlag auf bie Schulter unb rief: „Sn bo fahlt & noch a
Dem baooneilenben Änaben rief ber erjürnte ©affermann nach: „ffiart
og, btt Äal, bu wirft ei eniter Jfuhftuf4) brfaufn!" Sil« ber Jtnabc
fpäter al« fiühiun9e ®ühe auf einer fnntpfigen ©icfe hütete, fiel er
’) fdjautrlte. — •) CeinroanMopprn, audj racgmerfenbtr Stubbrucf für (d)lccf|!t
Rltibung. — •) Eit fog. tRocfogünge, ©itf)r VI. SD., ®. 183, ein in. 1. — .*) Ea
fehlt ein gierten. — •) Eiefe gufjftapfen btr fRinbtr.
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unb tarn mit bem Weficßte auf eine mit ©affer angefiidte „Rüßftufe“
ju liegen unb ertranf.
*Ö
133.
IDaffermanns «Töchter.
^n ÜHittelöl« mar in ber ÜJfittelfcßenfe ('Jfr. 1) — gegenwärtig
nur ein IBauernßau« — JHrmeStnufif. Ca geteilten fttf) unter bie an»
roefenben aJiäbrfjen jntei feßr fc^öne unb ftramme iDtäbe^en, mit roten
.Kleibern angetan, bereu unterer iRaub (Umfcßweif) naß war. Cie
ÜHäbcßen waren gegen ade feßr freunblirf) unb tankten fleißig mit ben
sBurfcßen bi« gegen 11 Ußr natßt«, ju welcher 3e** fi* ba« Xanjlofal
»erließen. Cie Surfcßen, bie fuß über ben ©oßnort unb bie ^terfunft
ber fDMbdjen feßon lange ben Jlopf jerbroeßen batten, folgten ben-
felben uou Jernc uacb. Cer ©eg ging gegen ©utämut«.1) Cie
SWäbcßcn fdjlugen bie ttiießtung gegen ba« jeßige „(Slbemüßl^kßr“ ein,
wäbreub fitß bie tBurfcßen im naben ©albe »erborgen hielten. 'Bei bem
©ebre fcblugcn bie 'JJiäbcßen mit einer ©eibenrute in« ©affer unb oer=
febwanbeu in bemfelben. ©eit jener 3eit bat man bie Cötßter be«
©affermanne« bei feiner Unterbaltung tnebr gefebett.
(92 ieberöl«, SBej. Slritau.)
Seit« uorangebenbe Sagen natb einer miinblit&en Grjäblung ben 'Jlieberöl« mit»
geteilt »cn fterrn Jobann Seltner, Oberlcbrer In 9Jieoeröll.
36
134.
Das H?affen»eibdjcn als fjoljflauberin.
Über beit tBadj jroifdjen ©üftrei unb IJibfa*) lag ein Brett als
©teg. 3n ber 'Jiäße baoon weibeten »or Jjaßren jwei SBurfdjen au«
Sibfa bie Jfüße unb faßen pliißlidj au« bem näßen ©albe ein alte«
SKüttereßen mit einer Bfirbe JHaubßolj auf ben ©eg jufommen. Cort
angefommeit, fiel fie in ben Bacß. Cie Bttrfcßen eilten ßin, fanben
aber in bem taum fujjßoßen ©affer feine ©pur be« ©eibe«. ffi« war
ba« ©afferweibeßen. (Slatin, Bej. Irantennu.)
36
>) Sin Sinjclbau« bei Oberst« im ®ej. älmau. — *) Crtbgemeinben be«
©cj. ©e4el*borf.
170
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135.
Kadje i)es IDaffermannes.
Sin Snabe fam ju einem ©,iege unb fab bort am ©elänber alte
JHeiberfefceit nnb giofen jum Irorfnen Rängen. Die knöpfe an ben |)ofen
gefielen ibnt unb er fc^uitt fie ab. Saum mar er einige Schritte meiter»
gegangen, ba fam itjm ein SWänncben nach, ba« et tiorijer nirgenb« be>
merft batte unb »erlangte bie Änöpfe juriicf. Der ft'nabe gab fte aber
nic^t mefjr ber. Da jebod) b a$ üRännt^en ein SSaffermann mar, befam
ber ffnabe einen unlbfctibaren Dürft, ben er bis jum lobe befielt.
Söenn er fpäter al« ©<bneiber irgenbmo in Arbeit mar, muffte er be«
ftänbig ffiaffer trinfen ttnb auch in ber 'Jfacfjt eine Samte »oft neben
bem Bette fte^en haben. (©tatin, 8ej. Irautenau.)
SJlitfletrilt tourten obige jtoti Sagen oon (xrnt (tubert ffieugebauer, Sebulleiter
in QodelSborf, ®ej. CanWfton.
136.
Der JDaffermö.
ffing oerroanbt mit bem „01p"1) ift ber 3i?offerinö, ber auch bie
Sinber ftie^It. ®r nimmt bie »erftbiebenften ©eftalten an, erfdjeint batb
als Keine« ÜMnncbfn, roeldje« ben fjubrrnann bittet, ihn mitjunetjmen,
batb at« farbige« (meift rote«) Banb, roetefje« auf bem Gaffer ftbroimmt.
©obalb ba« ffiinb »erfue^t, ba« fc^öne Söanb 31t erhoffen, fo 3ief)t e«
ber SBoffermö in bie Untiefen. SKan erfennt biefe ©teile, fflenn man
einen 2aib Brot auf ein Brett legt unb biefe« auf bem iöaffer fcf)roimmen
lägt, fo bleibt basfelbe über bem (Srtrunfeneit rttf)ig ftetjen.
(Sin SBaffermann batte einem 'Hiflller oft bie Söafferraber beftfjiibigt,
bi« e« bem 3J2üQer enblid) gelang, ibn 3U ermiftfjen. Qm BJobn.pmmer,
auf ben ©tnfen be« Batfofen«, erhielt er feinen »ufentljalt unb mar hier
angefebmiebet an einer Sette, ffiinft »ergab jeboef) bie üJlüHerin ben
fflleblring um ben Brotfäbel nach bem Baden jn »ermiftbeit. Der
ffiafferntann fprang in ben Srei« unb mar »etfebrounben.
($ilbetten, Bej. ©ilbenfdjmert.)
35on t*rrn (frattj JJiid)er, StbuKehet in 51eu=S)ielau, SBej. !JJclitid)ta, naifc feinet
(fugenbrrinnerung au« dübelten.
*) Der Hip au<6 trübe unb Stfjrot genannt, ein unbolbcd ©efen.
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fflunünrUifües und Äbergtäublfijifs.
vn.
2Ius 5em 3fer9ebir9e-
Slntniipfenb au die abergläubifdjen SolKmeinungen unb Webriiwbe 6« VI Sanbc«,
S. 191 u. ff., roerben nadM'tebenb« fclcbc au« Km 3i«tgebirge fltbradjt, bcrcn Mitteilung
mit £>«tn 3. M e i fe n e r , Sebrer in Morebenftern, Mt bauten.
217. SBenn man einem nitbcrn über bic Seine fteigt, fo tväcf)ft ber Se*
treffenbe nid)t mefer.1)
218. ÜBeitn e« regnet unb bie $>üf)ner treten unter, fo wirb e« ftfeön.
219. ©enn man einen großen Spiegel fallen lägt, fo f;at man fieben
3afeve Unglütf.*)
220. ©eint man viele .paare an ben Seinen ober an ben Unterarmen
fjat, fo wirb man reirf).3)
22). Sefntfje muffen fiel) nieberfe&en, fonft ttefjmen fie bie 9tadjtrtt$t mit.4)
222. Seifet mau fid) einen Qu«, fo «ft folgenbe« Sprürf)lein emp*
fel)len«roert :
„ffape (peje), gib mir einen beinern,
3«f| gib bir einen fteinern.“5)
Soll e« wirffam fein, ift ein breimalige« |)erfageit notweubig. X)er
geriffene ,>3af)n wivb feiebei in« Seuer geworfen.
223. Scrfdjüttcn oon Salj bringt Serbrufe in« ,§au«.6)
*) ®ill »ietfadj auef) im Slblergebirge, nom Übetfd)ieiten 'lt einer fliuber. @0
nud) bei ©lotpiiann, a. a. O., Wt. 798 unb 799. — >) nd) bei ®to$mann,
9tr. 1586 (Stag) unb VI. Sb., ®. 195, 9it. 191 (-Steden). — ») Stjnlicb bei ötob-
mann, 9?t. 1536 (Gaa.).J-- ‘) @rof)mann, 9it. 786 uub 787 bei SHnberit unb all«
gemein 9tr. 1082 (2)läl|t.-Stulba). — ») ©tolpnann, 9it. 824, bei ftinbem: ,Tu
mA« babo koitßnV, — Ocj mi 7.a to AeleanV“ (9Jiüud)engtäp). — 6) ®tol)«
mann, 9it. 1611 (C'as.).
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224. Säuft eine Sage über ben Set), fo bebeutet baS Ungliicf für bie
betreffenbe ©erfon. dreimaliges „'Jiachfpcien“ t)üft bagegen.1)
226. Jucft ber $anbtetter, fo ift @clb in Sicf)t.2)
226. ©rennen jemanben bie ©acfeit — auc^ SOfjren — ober „röcft
einen bie ©rfjlucfe", fo roirb oon itjnt gefttrodjen.8)
227. ©erfeijütten beS ftaffeeS bebeutet fommeuben Siegen; aurfj ©efudj.
228. ffirfolgt bas Hnfdjnciben beS ©rotes oon jroci ©eiten, fo fdjneibet
man bem lieben (Mott bie fterfen ab. ©eint Slnfdjneiben foll man
auch mit bem üJieffer brei Sfreuje fcfjlagen, es fegnen.4)
229. Sirb man breier Siauc^fangte^rer gleichjeitg anfirfjtig, fo fjat man
®lücf ju ermatten.
230. Säfcfjt firf) bie ®a|e, ift Sefucf) ju ermarten. (Eine ju ©oben
faOenbe Stiere ober 9?abel, bie firf) auffpießt, beutet basfelbe an.6)
231. die Johannisblumen (SDrafelbimnen) foHen, menn mau fie int
Ofen Oerbrennt, baS fiauS oor ©lihfcfjlag fd)ü(jeu. ^Natürlich muffen
biefe ©luntcn am Johannistage, auf ber „Johamiisbocht" bie
Seihe erhalten hoben.
232. Senn man mährenb beS SffenS mit ben Jügen fifjaufelt, läutet
man ben ffiltern ins @rab.
233. ffitnn man einen Statt betritt, fo fprid)t man: „®ott oerleih’S."
dann fott man ftets in bie Stube jurfiefgehen unb fi<h nieberfegen,
fonft nimmt man aus bem Stalle baS ®lüd mit.
234. Sine leere Siege foll nicht angefdjaufelt toerben, toeil fonft baS
ftinb nicht fdjlafen fann.6)
235. STragt ein ,£mnb oor bem fjaufe bie ffirbe auf, fo ftirbt jemanb im
.ftaufe. Senn er nach einer beftimmten Wichtung lange heult, jieljt
man einen ebenfolchen Schluß.7)
236. das Schlagen beS ©ieljes mit SRutcnbefeit macht basfelbe „bürr"
(mager).8)
237. Siegt ein TOeffer auf bem difche, fo fott bie Schärfe nie nach oben
gelehrt fein, fonft fommt Slot ins £>auS; auch roirb eine „Seele"
nicht erlöft.9)
238. der (Ehrenpreis führt ben Siamen „©etoitterblume". das 2lb-
reifen biefer ©flattje bemirft Sinfchlagen beS ©lifjeS. das
') «pL V. ©b., ©.»49, 91r. 33 unb VI. ©b., ®. 31, 91r. 124, bann ©rot),
manu, 9h. 377. — •) &b»l'<b bei fflrobuiann, 9h. 1537 unb 1539. — •) Septette
bei ©rot) manu, 91t. 1531 (Ca«.). — *) giftete« bei ffltobmann, 9h. 739 (Böt)in),
leptete« im VI. ©b., ©. 191, 97t. 138. — •) giftete« bei ©tob mann, 9h. 360
(9*800, leptete« ebenba, 91t. 1594 (Cas.) unb VI. ©b. S. 193, 9!r. 172. — *) ®tob>
mann, 9h. 788 (Ca».). — T) Septere« bei ffltobmann, 9h. 345 (©taunaui,
9h. 352, 353 (Ca«.), 1306 (©tog), 1312 (Sanbehon). - •) tipnl. bei ffltobmann,
91t. 1004 (Jungbunglau). — •) fflrobmann, 91t. 1631 (peintid)«grfln, lepletee
poinewrf)); 9b«t. ebenba. 91t. 1613 (Cas )
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■äbreißen toter Sluiiteu überhaupt oerurfadjt fcfjon beit u^brud)
eine« fJeuerS im £>aufe.
239. ©enn jemattb eine» Wegenronrm jertritt ober Wilden erfd)lägt, fo
folgt ben anbereit lag Wegen.
240. ©ollte ein Weibchen ihren ÄUerliebften im Xrattme [eben, fo mußte
fie am ‘ÄnbrcaSabeitbe (30. Wooeinber) folgenbes ©ebet fprerfftn:
„Cieb’r Jhtbrejs, gib mir’s ju <Dcigenfd;eiit,
IDedj’s foQ mei £ferr ©Qerliebfter fein.
£i Ber IDcut (Kleibung) on ei b’r Cout,
£Dos a ei an Sonnticb on ei b’r IDodie haut!“
Huch:
„öeffer a ZUaiml, ols fey OTannl,
Un toenn’s a is tnie a 5d)6ppfannl.“
liefe« ytnbrea^gebetrfjeti beginnt auch mit ben ©orten:
„Deus, meu», heiliger Ilnbreus ....
Sin anbere« ©ebet in fürjerer Raffung lautet:
„lf eiliger 2inbreas, befeber' m'r an ZTiotjn,
ffln toeim ich ’n foll eim ©rästoudje bejmtrön." ')
241. Um bie ©arjen ju oertreiben, empfiehlt es fuß, oom griebhofe
einen Stein ju nehmen, benfelben mit 3 Sreujchen ju oerfehen
unb bann bie ffiarjen bamit ju beftreidjen. ®S fann auch f'n
Xotenbein fein, ©irfung hat biefeS Wittel nur bann, wenn es
bei abnehmeitbem Wonbe angemanbt roirb. Hud) barf man beim
§olen beS Steines ober Xotenbeines nicht reben unb auch »ich1
rücfmärtS fchauen.*)
242. Sanfte ber Sauer eine Sulj, fo murbe fte Borerft in bie Stube bis
jur Xifcfjede geführt unb ihr eine „tpampfl" fjutter gereicht. Um
bie Körner mürben ihr Wafchen gebunbett.
Hu« ber $ohenelber ©egenb:
243. gerfdjneibet matt atn SilBefterabeitbe eine gmicbel unb fiubet biefe
innen naß, fo ift ein naffes 3aßr ju gemärtigeu. $ft fte troden,
fo ift baS fommeiibe ^aßr ein trodenes.*)
') 9ieinSberg-3)üringSfelb, a. o. O., ©.517; nach „Dem feftlicben 3obr*,
S. 417. jagen bie |d|teji|ct)en WUbcben, ebc fie f^lafen geben:
„Jcerjelieber ÄnbreeS!
Wib mir ju ertemien, nie ich beefe,
Bib mir jum Stugenfcbeen,
ffietdjer fall mein Siebfier fetn."
«) »gl. ». fl. 264. Hnberc SHittel bei ©robmann, *r. 1210, 1211, 1225. -
*) ftbnl. in 'jforbbBbmen natb ©tobmann, 9ir. 629, unb 8iein«betg'®firing4-
felb, @.562.
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244. Manche gehen an biefem Äbenbe mit einer Spönne uoß ilfdje junt
©runtten; (ommt einem beim .^urftcfgefjen jemanb entgegen, lebt
man noch lange.
245. ©egeguet einem an biefem Äbenbe ein OJinnn, hat man ©liirf.
246. 3u ben befannteften ®cbräud)en gehört audj ba« „Ijtorcheiigeheii".
Man ge^t ju ber Tür einer anberen ffJerfon ober Samilie unb
wünfcljt ftcf) babei etwa«. ,g>ört man im 3’rnmer ein jufällige«
„3a", erfüllt ficf) ber SEBunfcft-1)
247. fiebige Mobben erfahren buttb ba« ,4?oljtragen", ob fie im nädjften
Qnljre heiraten werben ober nicht. Ulan holt nu« bem Schuppen
eine Menge fjoljfdjeite unb legt fte beim Aufsichten hinter bem
Ofen immer ju jweien weg; geht e« in paaren auf, betratet mau
im neuen 3ajjre. ©leibt ein Scheit übrig, hat man noch ein
©artejaljr ju beftehen.*)
248. Um ben 3u*ünftigen an biefem Abenb ju fehen, [teilt man ficfj
— in jeber §anb ein Meffer haltenb — oor einen Spiegel. 48er
im Spiegel juerft erblicft wirb, ift ber jufünftige Mann.
249. ©on beu ©eujahrSbräuchen gilt im allgemeinen: wa« einem am
©eujalfrätage paffiert, gilt für« ganje 3ahr-s)
250. ©enn ,ber ©eiftlidfe junt ffiranfen (©erfehgang) fommt, beobachten
bie fieute beim Äu«lbfchen ber Äerjen bie ©ewegung be« ©audje«.
3ieht ber ©auch in bie 5>ohe, wirb ber ffratife wieber gefnnb.
©ernegt er ftch nach «inet anberen ©ichtung, ift an ein Anffommen
nicht mehr ju beuten.4)
251. Son einem offenen Meffer, welche« mit ber Schärfe nach oben ge»
fcf)rt ift, fagt bet Aberglaube:
Die loten haben im Stabe teine Muh.
Der Seuiel läun (balanciert) barauf.
9Ran jeridmeibet Sott.
Die loten laufen bariihet.
Da tuirb ba? ©cot teuerer.
©tan quält 3efu.
Die heilige ©taria burchichneibet fut bie Jüfie.
Die Seelen im Fegefeuer »erben nicht erlöft.6)
262. ©eint man mit ber @abel auf ben Teller fdjlägt, fommt ©ot
in« §au«.
■) Qm Saajfr firete unb Sgerlanbe am SlnbrraSabenbe nach tHeinojberg.
Dflring«felb, ©. 516. — >) ühenfo VI. Sb„ ©. 192, ©r.,154, unb 9iein«berg,
S. 574. — *) Shenfo 9tein«berg«Dfiring4 felb, ©. 9. — ‘) 4tt)nl. bei Stob*
mann, 9tr. 1512 (Ca«.). — •) ©gl. oben ©. 3- 237 unb Wrohmantt, STit. 1597
(Der Teufel reitet barauf, Rr6tt)).
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253. Seim man ba® Brot auf bie „brnmte lUittbe" legt, wirb c®
teuerer, f)
254. Senn man beim ©ipen mit bcu ftüfjeu fchaufelt, tjacft man beit
Cfltcrn ba« ©rab auf.
255. 'Jlocb jiemlidj häufig finbet man auf JiirfdjroeHen „Stiefeleifen"
(anftatt ber ©lücf bringeuben $mfeifen) anfgenogelt, ber offene
leil itacf) innen gefetjrt.*)
250. ©tirbt jcmaitb, beffen Dobeburfache fiel) nicht fo genau feftftellen
lägt, fo hot tt eben ba® ,,'J)2a6" ocrloreit.
9täbere» übet ca« Hiafencbmen finbet fich im ^abrbuebe XIII, S. 68. be®
„I>euticb«n ©ebirflätxreine« für ba« >(d)ten- unb ^ieraebirge“.
257. 'Jlamentlicf) non SSiebetiben wirb oft bnrei) Äbjitpfeu ber '.öl unten
bliitter ber Sucherblume ba® Oratel befragt:
Sie liebt mid),
9tom 5erjen,
. 'Mit Sdjmerjen,
tfin wenig,
Cber^gar nicht Y
JHuber befraget! biefe iölutne in herjiger Seife, ob ihnen bie
Diutter gut ift. („3a" ober „Uieiit".) ©ie erforfchett, ob fle in
bie „ftftlle“, ba® „Fegefeuer“ ober in ben „$immel“ tommen
werben. Äuch bariiber wollen fte ftd) oergemiffetn, welchen Beruf
fie fpäter im Sieben ausüben werben: „ftaifer, ftiinig, tjbelmann,
Bürger, Bauer, Bettelmann.“ ©oben bie ©rafelbefrager feine
Blumen jur |>anb, fo werben bie Sefteitfnöpfe ju £>i!fe ge=
ttommen. 3ft man im $anbeln unfdjlüffig, fo wirb auf biefe
Seife eine gutfcheibutig hevbeigeführt.
258. Sieht man brei ÜJJanchfangfehrer, fo braucht matt fich nur etwa®
ju wünfehen, e® geht in Erfüllung.
269. Seijjbcpunfte Fingernägel gelten al® 3*>cÜ{n für @!ücf.8) 91m
flehten Finger bebeuten fie (Glaube, am ©olbfinger Hoffnung, am
üßittelfinger Sliebe, am 3eigtfinger ©lücf unb am Daumen Uttgliicf.
260. Senn man in® Saffer fpueft, fpneft man ©ott in bie Äugen.*)
261. Springt man biennal in einen Futterfchober, fo ift am nach*
foigettben läge fchöne® Setter.
262. Sieht man Sternfchnuppen fallen, muß man fich rnfeh etwa®
wünfehen. Der Sunfch wirb balb in ©rfüHung gehen.6)
*) SShul. bei ©»o^mann, 9ir. 731 (Ön«.). — *) Stueh anberroSrt« flcbrättch •
lieh. — *) Stach bei (Strohmann, ‘Jir. 1532—1535. — *> Sihnt. V. 93b.. ©. 47, Sir. 4
unb (Strohmann, Sr. 276. — *) fflubert Deutungen bei ©rohmann, Sr. 170
bi« 174.
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2GB. Jinbet mail einen burcf|bo(jrten Sreujer, fo wirb et angenagelt;
et bringt ©lücf.
264. Um bie SBorjen ju oertreiben, werben folgenbe Mittel empfohlen:
Straffet Umbinbcn ber Si'nrjc mit einem 'Pferbehaar unb ein
STCUjjeichen bar Aber machen.
©ebaefene 'Pflaumen werben nufgemcid)!, bie SBarjen mit bem
9kei beitridjen unb brei Stenje bariiber gemadjt. $ie beniitjten
'Pflaumen mitffen in einen Sumpf ober ©raben geworfen werben.
Slnftatt ber Pflaumen fann man and) rof)C5 Winbfleifd), weldjcS
bereits brei Jage in ber Isrbe gelegen, oerweitben. Stile biefe
Mittel bleiben mirfungslos, wenn fic uidp bei abuetjmenbem Monbe
erprobt werben.1)
265. Sltn Qohnnnistage werfen bie Mnbdjen Qoljaunisblumtn in bas
©affer. QeueS Mübdjen, beffeu Stunte juerft unterfiuft, fommt
juerff „unter bie £>aube“.
266. SHingt es im linfen Ctjr, fpridjt ber fteinb von uuS; dingt eS im
rechten 0£|r, benft ber jjreunb an uns.*)
267. Hrümmt bas Iiitfe Singe, folgt Unglücf.3)
268. iöiefiert ein Ißjerb beim Jutterfreffen, wirb es garftig.
269. SBenn bie ifröfdje guafen, wirb eS piibfd).1)
270. Jrifjt ber $unb ©ras, fo wirb es halb regnen.
271. Sdpoipen bie Steinplatten im Sorfjaufe, fommt halb Wegen ober
ein ©ewitter. (Natürliches Slnjeidjen.)
272. Strümmt bie Wafe, fo wirb man '.Bermanbtfdjaft befommeu.
273. £atte ein loter auf einem „©oljrbrette" gelegen, fo ging bas
Skot auf biefem SSrette nicht mehr auf, es gährte nicht.
274. SBIeibt ber Seiger plöplid) ftehen, fo ift bieS ein Slnjeidjen, baß
balb jemanb im .'paufe fterben wirb.6)
275. Spielen am Äbeube bie Müden, fo ift eS am uachften läge fdjön.
276. ißenn jemanb Salj oerfchiittet, fommt SBerbrufj ins fpanS.*)
277. Srapt bie ftape an einem Sorbe, fo regnet es balb.
278. SBarjen werben auch oertrieben, wenn man fie mit Schweins»
fchwarte einfehmiert unb bann breimal umS §aus fpringt. Nächften
lag finb biefelben oerfdjmnnbeit.7)
279. Sfm „©olproubbe" burfte aus bem Stalle nidjts ausgeliehen
werben, wollte man nicht bes ©liicfeS uerlufiig werben.")
i) CS ieEje oben S 3- 241. - •) Sgl. VI 99b-, @. 195, 91t. 1!« unb ®to&.
manu, 9tr. 1546, 1547. — *) llmgetel)« bei ©tofiniann, 91t. 1545. — *) ®a«
Begenteil bei @tobmann, 9tt. 589. — •) öbenfo bei ©tobinann, 91t. 1505
(Stag). — *) Sgl. oben P-3- 223, ©tobmann, 91t. 1611. — ’) Sgl. oben S-3-
241 unb 264. — *) 8!f)nl am SBalputgisabenbe im (Sgetlanbe u ad) 9tcinsbeig>
Idiiingbftlb, ®. 209.
Banger. £rutf$e Bofflfnnbe a b. ö. ©. 19
V1L «Jb., 9. bll 4. $«ft. A * *
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280. S'rfifjt bcr fmt)» auf einer gaunftonge, fo ift fdjihte« ©etter in
Sicht.1)
281. ©inb bei einer Itothjeit pfäOig 7 ©d)imme[ in ben ftutfdjen ein«
gefpanitt, fo hat ba* 'Brautpaar öUiict im Sieben.
282. (Sntftebt beim iBleigiejjctt bie Sorm eine« feujetjenb, fo beutet
bie? tMIücf für bie betreffenbe $krfon an. Silben litt} oiele Heine
Kugeln, wirb bie Jainilic fefjr reich werben.
283. ©er „©olproubb" am 30. *pril wirb heute nod) gefeiert, ©ie
'Jiägbe mußten fidj früher an biefem Ibenbe mit bcr Jüttenmg
be? Siebes beeilen, fie mufften „rifdj'’ fertig bantit werben, benn
und) ©ouneuuutergang würben bie |>äuftr gefchloffcit, jnoor aber
mit ©eiljmaffer ciitgefprcitgt, um bie |>ejen fernjubalteu, unb bie
©iirett mit brei Äreujcffcn bezeichnet, um ihnen ben (Eintritt $u
wehren.*) welcher ©eife j. SB. heuer bie freier ber Salpnrgi?«
itadjt begangen mürbe, seiejt folgenbe, in bem „©ablonjer ©agblatte"
»am 2. iffint 1907 enthaltene SRotij:
'JBalputgibieuet. 8in impoiantet ttnbiid bot neb geftern bem ©pajier=
gängcr in ben ipeiten Äbenbftunben. 9ut allen Roheit Rammte ti auf, in ben Xah
tefieln bcannten bie Setter, bie ein uralter, au« ber grauen Slorjeit beS beuticben
Seife« ttammenber Brauch für jenen SJbenb boriebteibt. ®remtenbe Seien würben
in bie Sufi geworfen unb ab unb $u twdjönte auch bengaltfch»* Sicht ben
0'mbruct, wenn auch biete? mobernc 8elcu<htu>ig«miUet ju bem biftortithen ttbarafter
bet Stier nicht tedo paiien will. 8* war ein fchüner, ftimmung*»eUer Stnhiicf, bieie
Slammenjungen aut allen Sergen unb e* lag eine gcwifle Somboltf barinntn.
3n ber Jtaft untere? 'Birttdjatis. unb Srwettelebcu* bermochten fie f«h ju
erhalten bi* in untere nüchterne 3eit Unb e* ift gut, ba| fie nicht au*fttrben, gut,
bah fie pietätpolt in Gbten gehalten (»erben, beim fie fmb unjertrennlich Perfmnben
mit Der nationalen (Jigenart Des Sötte*.
■) 'Bei (Strohmann, 'Jir. 634, wenn ber Jpahtt übet ben Baun läuft (IfPetp).
- ') Bgt. VI. »b„ ©.29, Jtr. 10t, 103, bann 9tciii«6erg«®iirlng*felb, ®. 211
unb „®al feftliche cfflbr". ©. 173 u. f.
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iof^ingsnorren (fofentnorr'n) in Ijilbetten,
Sejirt SBilbenfcßwetf.
tm Dienstag oor Slftßermittwocß wirb mit großem ©ejotge ber
„Sär" (Sär) oon fjauS 511 fntuS geführt. Dabei treten fotgenbe
'ßerfonen auf:
1. Der Säufer. Derfelbe trägt weiße Unterßofen, weiße Strümpfe,
einen furjen, weißen Qrauenrocf, unten mit 3 ober 4 roten Sänbertt
gejiert, barauf einen weißen „Seib”, wieber mit einigen roten Säubern
oerfeßen, mit engen ärineln. 3 11 ber 'JJiitte ßat er einen breiten Siemen
mit einer ftßönen Scßnatle. Qm ®urte fteeft ein weißes Xafcßentucß.
(fr trägt weiße .paitbfcßiiße unb ürmbänber, Scßnürfcßuße mit oer-
ftßiebcnen Säubern unb TOafcßen 1111b einen ßoßen fjut aus oerfeßieben-
färbigem Rapier, gepußt mit fjaßnfeberu unb oerfeßiebenen fiorallett.
Qu ber |>aiib ßat er eine lange Seitfcße mit furjem Stiei. (fr ßat bie
«ufgabe, bie ganje Sarrengefellfcßaft in ben einjelnen Käufern anjtt-
melben. Sei feiner Stnfunft fnallt er oor beni fpaufe einmal. Dann
geßt er in baS $?auS nnb rießtet au beit §auSoater folgcnbe Sitte:
„Q(ß, als Vorläufer unb «nmelDer, bitte um bie (frlaubnis, in
euer gefegneteS $auS eintreten ju bürfen. Qn betn Crte befinbet fuß
ßeute eine größere Seifegefellfcßaft, ber fteß auiß ein witbeS Jier jn=
gefeilt ßat, weltßeS in unferer ®egenb gar nießt ju feßen ift. Qcß bitte
besßalb um bie gütige Erlaubnis, basfelbe »orfüßren ju bürfen."
Serben bie Sarreu eingelaffen, fo fnallt ber Säufer oor bem £)aufe
jweimal, werben fte nitßt eingclaffen, fo fnallt er nur einmal. Qebesmal,
wenn ber Sär auf bem ©ege fnallen ßiirt, fo fällt er um.
Surbe bie (frlaubnis jur Sorfiißrung beS Sären erteilt, fo er-
feßeint naeß bem Säufer
2. baS ffeßrmabla (Äeßrmäbcßen). Ein Surfcße »erfleibet fteß
als Sußßirtin. $at einen furjen, bebrueften Socf, ein Jücßel um ben
Jfopf gefniipft, an ben Süßen Scßnße, ben Snfett anSgeftopft, baS ®e<
fußt gefeßwärjt. DaSfelbe feßrt in ber Stube alle Sinfel ans unb
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bittet bei feinem SBeggange auf einen neuen Sefen, „a Sfouitla fflor ober
4 ftroijer11.
3. ®ann erfcfjeiiten jn>ei Xibf(e)n (Xürfcn). Xiefelbett fmb gans
rot angesogen, tjnben rote, mittelhofte, überall gleidj weite .pütc mit langen
roten Säubern (ff-lor), rote ;Hücfe, galtenftiefel. Wncf) ba« (Mcficftt haben
fie rot gefärbt. Stuf bcin langen Säbel haben fte rote Äpfel. Sie
bleiben in ber Stube bei ber Xür folauge mit oben gefreuten Säbeln
ftefjen bi« ber 3ägcr mit ber ^Jungfrau eingetreten ift. ®ie Xürfett
miiffen mit benjtnigen fflnbttjen tanjen, mit welchen ,;uuor bie Xänjer
getankt [jähen unb über 2 Käufer mitnehmen.
4. ®er Qägcr mit ber Qungfrü. ®er 3ägcr ift wie bie $äger
beim Militär gefleibet1) unb trägt einen ^ägerftupen am iRficfen. ®ie
Jungfrau wirb gewöhnlich uon einem Surften mit langem SIrnuehaar
bargeftellt. Sie ift al« Braut gauj weift gefleibet, gepuftt mit Schnüren
unb Säubern, f>at einen Jfranj auf bem Sopfe, ^anbf^uhe, Ohrringe
unb einen Slitmenftrauft (Schmccf) in ber .£>attb. Sie muft mit bem
■pniieuater tanjen. Sinb ft« in einem ©aftfjaufe, fo führt fte nach bem
Xattse bie ®äfte jur Sfaffa.
6. ®ic 3m ei Xä 113er. Xtiefelbett haben bie Slufgabe, bie fDiäbdjen
au« ben umliegenben Käufern 31t holt» unb mit ihnen 3U tanjen. Sie
finb gans fchwar3 angesogen unb haben auf ben Seiten ber pofen, um
ben SRocf, um ben Stagen, bei ben Ärmeln unb auf ben fD2ii$en rote
Streifen. Sie tragen .Sappen wie bie (Mericht«b tarnten.
6. Tier Sftr (Bär) mit bem Bärenführer. ®er SWann, welcher
ben Bären barfteöt, ift gans mit Crbfenftroft umwicfelt, ift im ©efieftte
fdjwars unb Ijat einen fleinen $ut. Beim ^intern trägt er eine groftc
©locfe; um ben 2eib hat er einen langen Strang gewuuben, ben ber
Bärenführer hält. ®r hat Stiefel an. Cr tanst mit ber $au«frou,
ber „Soiriicfin" (Bäuerin). Der Bär trägt bie Jfaffa. Bei feiner Sin*
funft ftedt er fie auf ben Xifcft unb grünst. Xtie ©irt«leute werben
oon bem Bär, besrn. ber Jungfrau bi« 31t bem Xtfcfte getanst, wo fie
johlen miiffen. Bon bem ffirbfenftroh trachtet bie SBirtin ein Büfdjel 311
erhafchen unb legt e« in ba« $ühuerneft — bie fpiihucr legen bann gut.
7. ®er Böftlareiter mit bem Bauer. Sin fwlsreifen, oorne
mit einem Sfevbefopf unb hinten mit einem Sferbefchweif, hübet ba«
Dföftlcin. XaSfelbe hat oorne auf bem ftopfe eine ^gelftaut) um fich
Blaß in ber Stube ober auch auf ber Waffe 311 oerfchaffcn. X>a« SRöftlein
ift mit einem weiften Bettuch bebeit unb mit oerfd)iebenen Bänbern ge*
puftt. ®er Leiter fteigt in ben Dteifeu unb trägt ba« 9töftleiit. Cr
■) SJiefe Itleibung brftrht bei ber öfterreidfiidjeu Qägertruppe au* hechtgrauer
Sappe, hechtgrauem SJajfenrocf ober SLufe mit grasgrüner ögalifierung, hellgrauen
Bantalen*.
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ßat einen ^ägerrorf tmb eine Kappe mit Siemen ober einen $ufarenroct
unb einen fpeltn auf bem Stopfe. Der Sauer trägt einen jitjßut mit
grünen Drobbelti, einen Heilten grünen Sorf, S!eberßofcu nnb fjofje ©tiefet.
3n ber $anb ^ält er eine {(eine ^Seitfcfjc. gr muß acßt geben, baß ißm
ba# Sößlein nicßt entlauft, fonft muß er jaßleu. Über jroci Xaiijftürfißen
unb ben Heineit Qmbiß märtet ber Siiffelreiter im Sorßatt# unb treibt
bie Kinber fort, forgt überßanpt für Slaß. Dann tritt ber Sauer in
bie ©tube unb fprießt: „Steine Herren! bitte um ein biäcßcn 'fMab
für mein Söffet." Da# Sößlein ßüpft brinnen ßerum unb treibt bie
fficfellfcßaft roieber ßinau#. 'ffiiberftrcbenbe betommen bie Qgelßaut ,51t
fpfireu. Sl'cnn ba# Sößlein braußen ift, bittet ber Sauer 11m .fpafer.
8. Der ©cßinber trägt einen roten Sorf, lleberßofen, jerriffenen
Unit, einen langen Storf 1111b einen Sacf am Surfen. SSäßreub bes
Donje# bleibt au cf) er braußen unb bebt ba# Sößlein auf, roenn e# fällt,
gr bittet auf |>tifeifen ic.
9. "©er 3»b ßat einen brcifpißigeit U>ut, einen langen ©(ßoffeurorf
mit langen Spißett unb Derfrfjiebctten Knöpfen, jerriffene ,§ofeu unb
einen Sarf auf bem Surfen, in roclrfjem fidj pobelfpäne beßubcit. Da
er ba# ©efpött ber Kinber bilbet, oerteibigt er fuß mit bem Sarfe. gr
ftießlt im .fjaufe etwa# unb fommt e# in bie Stube oerfaufen. Sind) ßat
er eilten alten Kaleuber unb forbert bie Scjaßlung alter Seftc.
10. Der Kaminfeger fließt im Cjen uaeß Spcifeveften unb faitu
für fteß beßalteit, roa# er etma bort fiubet.
Da« Keßrmäbcßen, ber Sauer, ©cßinber, ^ttbc unb Kaminfeger cr-
ßaltcn nicßt# aus) ber gemcinfcßaftlicßen Kaffa.
Den ganzen Dag jießt bie luftige SefeUftßaft mit 'DJ u fit 0011 pan#
ju fpait# unb treibt allerßaub Kurjrocil. Hbcnb# bei ber allgemeinen
Xanjiinterßaltuug fiißren bie genannten länger bie 'DJäbcßeit jnm Dauje
auf, breimal um ben Saal ßerum, bi# ju bem 3aßltifcß, wo biesntal bie
SKäbcßcn jaßlen muffen.
„Do# goiije 3oßr Sof(e)nb, bo# goujc luftig!"
'Dlitgcteilt Bon ftetrn 3ranj Süßer, Oberlebtet in Satibcnborf, 3fej. ’ßolitißta,
naß ieinen 3ugenberinnerungen au# fälbelten. Diele Srt 3aftna(ßl8fpiele. reie fie im
ÖJtillelalter unb f palet befonber# im Sßroange ivaren unb Derfßiebcnen fWuinmenißanj,
'JJiasteraben unb Dta#tcu)üge mit lieb braßten, fanben auch in teil Dörfern Saßabmung,
roo (iß bergteißen Aufführungen bi# beule erbalten haben, wie bie# bcifpielöiveijc mit Bern
fßon gefßiiberten Startöpfen, frßnfßlagen u. a. ber Satt roar, bejtu. noß ift.
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3. IDenn Sie Kanone blißt unb fradjt,
Das fjerj im Ceibe lacht u. f. n>.
4. IDenn fWj Sie fahne hoch ergebt,
Der IDinb fte bod) aufroebt u. [. m.
5. DioatI £s lebe 5ranj 3ofef
Unb unfer Hegiment.
Das 5. Kegimentsforps ha* immer etrnas juDor.
Sdjlagl an u. f. to.
Diejeä in feiner 6er befannten Sammlungen uotfinbige Sieb itainml au4 fDlatfauieb,
Sej. Xrautenau, too ti Bon f>erm Sebrer tmgo llnger juinmmengefleill unb Bon f>errn
3uliu4 3 i j tb e r , Sebrer in Irauienau, mitgeteilt rourbe. ®on benielben (SeioabromSunetn
erhielt itb aud) ba4 folgenbe Sieb auä ben Sauernunrubren u. 3. 1 775, roel<bc4 fub aller'
bingS nur in einem ftragmenle erbalten bat, iebocb roegen beS lofalgef(bi(btli<ben änlaffe«
unb 3nbalte4 Bon bcfonberem 3ntereffe ift. Der jebigen ©cnetation ift e$ längft nidjt
mehr erinnerlitb roie bie4 leiber bei allen älteren Soltäliebern bet fjall ift. (Sine IRelobie
ift nicht angegeben; bod) bürfte eä bem Sbntbmu« natb roie „'Jirinj (fugeniu*, ber eblc
Sitter" gelungen toorbcn fein, äbgefeben Bon ber Unoodftänbigfeil bei 3nbalte3 bat fitb
ber Borbanbene lert recht mangelhaft erhalten.
5. Brucbsiiick au» einem Ciede au» den Baucrnunruben
Im Sabre 1775.
1. Die Schaßlarer ficht gejmung'nermeij*
Sief) begeben mußten auf bie Keif';
£s mar Befehl, ein jeber mußt.
Das Bauernrolf tat es oerlangen,
Sonft märe ja fein Hlenfch gegangen;
Denn es t}atte feinet £ufl.
2. Jlls nun biefes mar gefdieben,
tieß man gleich Befehl ergeben
Kn alle Hichter unb tßemein’,
Daß man fich nicht follt oermeilen,
Bur gefchroinb nach Bemsborf1) eilen,
Daß fie jeitig horten fein.
*) 8 eg. ©cbaßlar.
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3. Hach (ßabersborf *) »oQeu roir jegt rücfen,
Uns mit einem Hier erquicfen
Unb ein »eilig raften aus.
211s man fiel) noch faurn erquiefet,
ZHu§ man gleich his EPolta1) riiefen,
Da fctjrcit gleich alles „JTiarfch h'ttaus!"
4. Unterwegs fich ein Heiter fattb,
Der ba nach hem Schleflerlanb
Don (Erautenau aus reiten toodt.
Hlit bem Dolf er t<5t tifchf’rieren,
IDo (ie roolltcn h>umar)chiereu ;
Da erfuhr er alles halb:
5. „Hach Crautcnau »ollen mir uns »agen,
Unb »ollen nach her Freiheit fragen,
Q)b fie bie uns geben 'raus.
(fehlt)
6. 211s man oor üraut'nau angefommen
(fehlt)
Ham her crfle Schuß heraus.
„Sinb ja alles leere poffen,
Denn es a>irb nicht fcharf gefchoffen,
Kommt ja feine Kugel 'raus!“
7. (febllt
8. So bie Jllten »ie bie Jungen,
21Ue fiuh fie gleich gefprungen,
Keiner roollt' ber legte fein;
Jluch hie mit ben biefen Hainen,
Jltle mufften flüchtig*) tanjen,
Keiner »oüt’ ber legte fein.
Tiefe» i'ieb erinnert oielfcid) nn „ben »auemelef1 Uffc $orn«.
’) Sej. Iroutenou. — «) ©oll wohl „tüe^tig" heißen.
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e.
Dcrmifcfjte Ctc&cr.
i. Der Wassermann.
{. (Es war ein ■ mal ein IDaf « (er « maiin, 6cr
freit’ 6es U6 = nigs (T5d) * ter * lein, er freit1 6 cs
Kd * ni * ges Cöd) * ter * leiit.
2. Sr freit’ fie ganje fieben 3°br.
Da|j er fie nid)t erfreieit fount.
3. <Es war einmal bes morgens frülj.
Der Ejof 6a alle uoll Reiter jianö.
f. Der Sräut’gam war ein gefdjwinber ZTIanu,
<£r fdjwaitg ftdj oon ber Koleffe r6.
5. £r ging wot)I in bie Stube ’nein,
(Bott grüß cud), liebjie Zitutter mein !
6. ®ott grü| eud), liebjie ZTlutter mein!
IDo habt ibjr euer Cöcbterlein?
7. Sie ift broben auf ber Kammer,
Die Efänbe fdjlug fie äufammen.
8. 3t cf) Rlutter, liebjie Ziiutter mein!
tagt mief) nod) ein 3abr eine 3«ngfrau fein!
9. Der Sräut'gam war ein gefdjwinber ZTtann,
<£r fdjroaug ftdj of be Kolejfe bruf.
10. £r fufjr fürwahr im Dorfe nou
Unb wie er auf bie Srücfe foum,
11. Die Srücfe war mit €ifa befd)Iot;n,
Die fjot fd|un oiel fjunberf IPaFjne getrof)».
12. Unb wie fie auf bie ZUitte fam,
Der Srücfenboben fiele nou.
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13. Di« Staut bi« fdiroamm om Sanb«,
Der Srdutigam lag om Sanbe.
14. gieljt mir ein fdiiteeroeifj ijemblein an,
Do§ id) ja leiiitet fdpoimmtn fann.
15. IDie fte ein Stücf gefditoommen mar,
Segegnct iljr «in fdjneetoeifjer Sdiman.:,:
16. Seljmt mit ben Sing oon meiner bfanb,
Den golbnen Sing oon meiner hjanb.
17. Die ZTlutter jlanb im 3'mmer,
Jbr liebjles Kinb fafj fie fd|®imm«n.
18. 34 Ijab’s erfanut im 2TIoii6enfdjein,
Da jie ertrinfeu fallt im Hinein.
19. IDaffermaiins Slutter flanb im EOaffer,
Sie rebete oiel 5ofje.*)
20. Slein Soljn b«r ijot bie 5«bnte Sraut,
Die iijm im IDaffer ertrunfeu fei.
21. 3«fst nod) eine,
D'rnodt’rt roett'r fejne.
Mitgeteilt »on £>erm 8nton iicialidjfe, Oberlehrer in Sießettau bei Mertel««
borf, ®ej. ®edel«bori. Auf bie Sieber »om fflaffermanne mürbe tdbon oben ®. 1 62 bin«
gemieien. 'Mit bieten l'al aud) unfer Sieb »ielrt gemeintam. So lehrt inbbeionbete bie
tBriidc unb beren Tucd)brud) in allen mieber. übrigen bat unfer Sieb bie meiite :Sbn«
lidfleit mit „Saficrmann* ®raut" in SöbmeSt Sieberhort, I. ®b.. S. 10 u. ff.
2. Die Jliege.
maffig.
t'Jlb' -l t~ : zqr rir- f i J
1 1 1 1 #
-1
_ ^ -rdrzJ d — ~E ~3
f. €s fofj n’ ^liecbe of n’ 3äu*’> 1
■ Ia fum fum, es
fofj n’ $licd)< of am ^dum «= Ia
-Q - 1 4 1 — 1
bie tjof a gul«6a
T
t — —
Sdum » Ia (um (um.
>) Sin unoerftätiblither munbortlither ituebrurf.
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2. B’r Kif’t foufje b'runb’r, fum fum,
B’r K&f’c fou§e b'runb’r
21 f?o( fei grufjcs tDunb’r, fum fum.
3. Jungfr Sliedje min fie midi Ijoun, f. f.
Bo is fe ’s £Deib ou idi b’r ZHoun, f. f.
4. Be Sied)« »uUe bouba giebn, f. f.
Sünf ZTlejbe mugta mit itjr giebn, f. f.
5. Be afdjte trüdi a Boubeflubt, f. f.
Be anbre a pör röte Sdßtb, f. f.
6. Be 3. trüdie be Sejfe, f. f.
Be “f. ginge fcbtrejfa, f. f.
7. IDn is benn meine IHobt,1) JTtücfe, f. f.
Bie m’r Haut*) of mem Hüde, f. f.
8. Bie m’t brengt be rocifje fjaut, f. f.
3<b bin bes K&f'ra's feine Braut, f. f.
9. Be touta, toie fe touta,8) f. f.
©n bis fe be Braut b'rtrouta,*) f. f.
10. Bo roor nun be Braut tut, f. f.
Bo tjotta be Fjujtleute grufje Bubt,6) f. f.
11. B'r Mifr ging eim Cejbe, f. f.
21 am fcbtuorja Htejbe, f. f.
12. Bo foum b'r ffouit gefprunga, f. f.
©n bot a Käf'r u'rfdtlnnga, f. f.
1 3. Bo noor nun Braut ou Bräutdtum iceg, f. f.
Bo botta be ÜJuftleute öde ’n Brecf. f. f.
Bieieö Sieb ift (cblefifiben Urfprunge« unb würbe Den btiniclben SeioabrSmaime
wie ba« Bornnßebcnbe als inber Uinaebunn Bon Siebenau, Sej. JBedelSborf, Verbreitet mit-
geteilt. ftoffmonn Bon italletälebcn. Sdlcfiide 33oIt«lieber, ®. 71 u. f., fiibrt ein
folcbe« Sieb als Glauben umcr „fläferbotbjeit" mit 1 6 Strophen au« bcr öre«(auer fflegenb
an. Unter biefer ttberfebrift finben fitb auch mxfe mehrere äbnlidje Sieber in ®i)bme*
Sieberbott, I. ®b„ ®. 5 1 8 u. ff. Bie Ulelobieit finb aber bei allen Betitfeieben.
’) SMagb. — ’) ftaubt. Sei ftoffmann non gallersleben „traut". —
*) 6benba: „34 weife nicfjt, ma« fie taten.“ — *) ertraten. — *) Slot.
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i. O’r Käfer on» Tllecbl*.
Dolfjmeife.
<SemUtli<h.
(. <^s fojj a .Jlied; = la om Sau = me,
fo|j a • la om Sau < me. 2luf ei * nem
gol -- 6c » neu 3au * me, fum, fum !
2. D'r Käfer, 6ar fo§ bronber,
21 fodi 6am Jliedjla (ei tDuuber. (um fum.
3. „© Sliecbla, rocllft midj botoa?“
Ifunbert Coier iriD ii; 6ir goroa, (. (.
•I. T>os Slied)la bädjt' bei itirem 2Tlut,
tfunbert loler, 6ie trcc'ii toul gut. (. (.
5. Dos 5Iicd|la ging roulforta,1)
Se 1)0" 6os Sliecbla b'rträta. f. (.
6. D'r Käfer ging eim Ceibe,
£i fern jd’marjbrauna Klei&e. (. f.
7. JVr CDcbfe, bar trudj’s Kreujla,
t)e Kofec trueb bas Hauctierfofj
(Dn räuchert oUes, roos fe fod). fum, (um.
3Mrfe« Bon fvrrn 3nd)Iehrer SBeniel &anifd) in Ber iRotitniber ©egeno gefamntelte,
Don ftettn Johann SdjaDe, ScbulDirettor in WotilniJ, mitgeteilte Sieb bilbet eine Sariante
iu Dem DorangebenDcn. ®ic 3)!elobie ift lebbarler unb pafit Diel mehr ju Dem ba Baben,
haften Jnbalte. Sie Schlufeitrovbe ift eine tragitomiidje 3uta|. Die fid> in teinem Der
Dieferartigen fiieDer tcicDerfinDet.
>) matlfatirlen.
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4. Tliecbla on Hafer.
], Summ, 5lifdjla, fumm,
Srumm, Käfer, brumm!
Klei lieroer Käfer roeüjt bc midi b“'> ?
3d) bin a IDeib on bu befi a Klön.
IDu is mei ZTIoib, bie Zllecfe?1)
3)o§ fe mer rodfdit a Hede,
Do§ fe mer rodfdit bie fdiroarse fjaut,
Klanne bo bin idi Käfers Sraut.
2. Summ, $liedila, fumm,
Srumm, Käfer, brumm!
Sie trüdia bie Sraut 30 Cefdie
©ff am 5i»berroefdie,
Sie trüdia bie Sraut 30 Sette
©ff am Üroerrecfe.2)
3. Summ, Jliedila, fumm,
Srumm, Käfer, brumm!
’s füedila gin roonfaljrta,
Sie tjon fe bert bertrata.
Sie trüdia bie Sraut 30 ©röroe3)
©ff ar Ma ZTlefttrödie.4)
6ine anberc tBarianle aus 3iotitni|j, mm roelcber bei ßinfenber, ber wrftorbene
Oberlehrer getbinanb iH i d) t e r , feinerjeit fcbrieb, bafi er tiefes Sieb „nidit genauer beraub
bringen tonnte“. Üeiber mürbe bie SKelobie baju nicht eingefenbet.
X
(BemOtlich.
s-|De alt mickelxicke.
Msviift.
Sit ■ fei-
ntif ^ fei = jicf of itj . re ©u = fdje. 3S ’n 60s a
Jd) g«if 6’r ft - la 2TIif • fei • jicf.
^lo.fcffe 0* 6er is ’s a llTu.fdje? ’s is roul fei
') Steine ÜJtagb, bie Sftiicte. — ') Cberrocf. — ■) ßirabe. — *) Stift*
tragbatjre.
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£ £Ü=:
f Io - (4e on a fei 2Ttu = fcbe; ’s is Vr ä « ta
=P=P=t
2Hif.fel.jicf,
3if * fei » mif « fei = jicf
ii; » re tßu « fcfje.
2. 34 9r*if’ u. f. n>. . . . of itjre £j5mer.
Sen beim bos Stiefan ober fen’s Sportler?
's (eit reut fei Stiefan on a fei Spömer;
’s (eit b’r »ta u. f. n>. , . . itjre fjöruer.
3. 34 greif u. (. to. . . . of i fiten Hccfe.
3s ’it bos a „fufjjleig ober is ’s a Srecfe?
’s is mul fei Sujjfleig oit a fei Srecfe,
’s is b'r »ta u. f. n>. ... il;r Hedfe.
4. 34 greif n. f. n>. . . . of if}r Sdiroditjla.
3s ’n bos a Hiedjla *) ober is a Kräujla?
's is toul fei Hiedjla oit & fei Kränjla;
’s is b’r u. (. n>. . . . itjr Sdjroänjla.
5. 34 greif u. [. t». . . . of itjr ®tter.*)
3s ’tt bos a ZTTüme ober is 's a Detter?
's is »ul fei ZTltlme oit a fei Detter;
’s is b’r u. f. n>. . . . iljr fitter.
6. 34 greif u. (. u>. . . . of itjre Seine.
Seit beim bos Sdtolja ober (en ’s ©emeiiie?
’s fen ttnil fei S4oIja on a fei ©emeine;
’s (en b’r Mo u. f. to. . . . iljre Seine.
#on Denfetben Seiodbremtinnern au« tUoIilnib roie 9)r. 3. SHe „SHideliide" ift
ein id>erjhatler JluSbrud für bie Siege, lueldje na* ihrem *aratleriftif*eti Saute „fUied,
med!" bie nähere ©ejeiebnung alt fDtideljiege geiunben hat. $n ben befannten Sieber,
iammlungen ift biete« Sieb nidjt ju finbeit urtb biirite nur totalen UriprungrS iein.
■) ®em. bon „SRieche". ein ©Imneiiftraiif). — *) Qiiter.
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6. D’r Drumml-Putcb.
Dolfsmeife.
Sut|!?.
je: =^r-i?h=:t5;: bijs— jv4
' 31 * 5'5J
(. €s ging a Hloun ei a püfdi.
4 4
es ging a Dloun ei a
T?
~ — ji — i
$
püjd), es ging a DToun ei a Drum» niNpüfdj, Drum«mU,
3MÜM1
i) 4
Drum-ml=, Drum = ml* püjd), es ging a ZTtoun ei a piifdj.
2. IDos madiji bu ei bam püfdi?
IDos madiji bu ei bam pOjdi?
IDos madiji bu ei bam Drummlpüfd),
Drumml-, Drumml-, Drummclpüfd),
IDos madiji bu ei bam püfdi?
3. 5üi)t’ mr amol ’s $ulj rei,
5üi)t’ mr amo( 's fjutj rei,
füljr' mr amol 's Drummlljulj rei,
Drumml!, Drumml-, Drummlbulj rei,
5üi;r’ mr amol 's fjulj rei!
4. führ' mr’s unbr be IDanb,
5üi|r' mr's unbr be IDanb,
Süi)r’ mr’s unbr be Drummlroanb,
Drumml-, Drumml-, Drummlroanb,
5üi)r’ mr’s unbr be IDanb!
5. Kumm a bisla rei,
Kumm a bisla rei,
Kumm a bisla brummlrei,
Drumml-, brumml-, brummlrei,
Kumm a bisla rei.
G. Sefc' bid) i)inbr a Ciefd),
5efc' bid; i)inbr a Ciejd),
Sejj' bid) t)inbr a Drummltiejd),
Drumml-, Drumml-, Drummltiejd),
Sefc' bid) l)inbr a liefd) !
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7. nimm b’r a Stücfla 53rut,
Himrn 6'r a Stücfla JJrut,
nimm 6’r a Stücfla Drummlbrut,
Drumml-, Drumml-, Drummlbrut,
nimm b’r a Stücfla Srut !
8. nimm b’r a Stücfla putt’r,
nimm b’r a Stücfla putt’r,
nimm b’r a Stücfla Drummlputt’r,
Drumml-, Drumml-, Drummlputt’r,
nimm b’r a Stücfla putt’r!
9. nimm b’r a bisla (JJuorf,
nimm b’r a bisla (JJuorf,
nimm b’r a bisla Drummlquorf,
Drumml-, Drumml-, Druntmlquorf,
nimm b’r a bisla (JJuorf!
10. Schmer b’r’s nej ju fett,
©tt ferner b’r’s nej su fett,
©n f dtmer b’r’s nej $u brummifett,
Drumml-, brumml-, brummifett,
®n fdtmer b’r’s nej 51t fettl
'IHilgeteill oon fvrtn ilnton Dicbatuble, Oberlehrer in Siebenau, ®ej. ffiedel«-
Carl, welcher tiefet Hieb als 'Biegen lieb bejeiebnet. tiiefür ift Sie einfache fRelobie ju-
treffenb mie ja auch ber Inhalt mit ben »iebertebrenben trolligen Butbrüden nach Sri ber
Slinberlieber befebafjen ift. Die« gilt intbefonbere bon ben berfchiebenen ffiortoerbinbungeu
mit „Drummei", welche als tinbhche Spielerei einen temifeben ßinbrud beroctrufen. Cb
biete« „Drummei" ron „Drum" betlommt unb einen groben Sxtljfpan bebeutet (Snotbel
— benn auch „'ilüicb" bebeutet ÜBalb — , ober ob eS ber munbartlicbe HuStrudf für
„Itomtnel" ift, bleibt toobl 'Jlebenfacbe. fWeinem ®e»äbr«mnnn mürbe erjäblt, baji
biefe« Sieb einmal bei einem flinberfefle im SBalbe geiungen roorben fei, roobei ein Rnabe
bie Irommel gefchlagen habe. Der fKbotbmu« ber Ülelobie paftt toobl ju bem Drommel-
icblage, bennoeb bürfte bie mitgeteilte Stjäblung nur bie Senüfcung bet Hiebet, nicht aber
befien Urfprung ertlären. 3m Siebe beroirtt bie ©Überholung eine geroiffe 'Monotonie, toie
fte eben Stinberliebem, beionbert 'Biegtnliebetn eigen ift. Unter bie eigentlichen 'Biegen-
lieber, bejro. Äinbeclieber mürbe biefe« Sieb feiner märchenhaften Jorm toegen nicht auf-
genommen, ba e« mobl nur nie Biegen liet benii|)t mirb, ohne ber gewöhnlichen gorm nad)
ein toicbeä ju fein.
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•-o©* Stecfeiicr Cufdjlieöer.
SlnfdjlicBenb an Die im Vf. Santo, S. 219 it. ff., Beröffenllidjlcu Juirbliebet aut
ber Sledener i§pra<biniel foiaen ivritere Victor tiefer 3Irt, wie fee Don unfetem Mannten
SetoabrSmanne, f>ertn' fielet fibun, Schulleiter in firicbinflS, mitfleteill inurten.
84.
Cuschlieder.
LVIII.
frif<$. Polfitotife.
(, £uf*tig is ’s 2n&I*Icrs-tt>erf IPettn ntas reci; t flep-pcnt fjört;
IDenn ntas net fiep perlt fjitt 3ä a Pr— wert.
2. luftig is in Sem lOolb,
IDenn barinu ’s 3agbboru fdiollt ;
lauft ba fjirfcb, lauft ba ffoj’,
IDenn a Scfjug fnotlt.
3. luftig is 3äaer fein,
IDeil er fonn fcbiefj'n fein;
Sdjiegt ’tt ßirfdi, fdiiejjt bos Hot),
3n b’ IDeit unb in b’ f)öh'.
4. luftig is in ba Stobt,
IDenn tna nur (Selb red|t l|ot,
£jot ma fan (Selb net burt,
2Tiu§ ma glei furt.
5. luftig is af ba IDeit;
fjom bie £)erru ad) fan (gelb,
3s für uns ach fatt Scfjonb,
IDenn ma fans tjom.
ffiie icbon öfter jinb auch bier Bericbietene i’iebefcen ju einem Vieterfreife nerbunben.
diur »an 9fr. 5 finten neb äbnliibc Sierjeiler bei Sii ft. Saljbutfliicbe Solltlieber, dir. 1 7G
unt 502, bann im „Solttmunbe", III. fflb., dir. 109 unb 212. Tic dJielobic äbnelt
jener Bon dir. 78 unb 81 im VI. Sbc., S. 820 unb 22G.
yK
Sasgtr. ©elHTun&e a. b. fl. ®. cqq is
VII. Cb , 1. bll 4. ^fft. lyo
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85.
Gu*cl>li«ler.
LIX.
,frifi6.
PolTsiwife.
Ht
=P=*
Uni a fri - fcfca Bua bin tcfj, Drum log 6ir ’mol
==1=5=
Ö=
fog’n. IBenn öu glei net jegt afsmodjfl — Cu’ id)’s
Cü ■ rl 5er « fdjlog'n.
2. Hub idl geb' jegt j’m Sala ■)
Uitb faf ma an Stricf,
Unb id) binb 's Dirnbl am Bucfl,
Crog's AberoQ gern mit.
3. Sn>i[d}’n beiua unb meiua
3s a enge ©off’n;
Bua, roennft mi gern mogft,
JTiufjt mi fejta foff'n.
4. gtoifdi’n beina uub meina
3s a toeita ©offn;
Bua, roenn mi net mogft,
Konuft mi bteib’n loffn.
9]ur bie letsie Strophe finbel fid) üielfad? anbemrärt« roieber, fo bei 8ogt, ftünf-
tnmberl Sdjababüpfl'n, 9lr. 61,®. 16; fciirmann, Stbnaberbüpfeln au8 ben Sllpcn,
Jlt. 215 (lirol); ©unblad}, lauienb Sdjnababüpfln, 91t, 637; Junget, Stunbü«
unb ;Heintipriicbe aus bein Bogtlanbe, SDt. 450 (Äiirbigl; Bbflatidmigg, Jeutfcbc
'Bolttlicber auf Sdrten, 1869. I. 8b., 9tt. 418 unb ähnlid) ebenba 91t. 1375. — Die
übrigen Sttopben biitften bobenftänbige 9Jad)aI'muii0 fein. ®ie Dlctcbie äbntlt ienet ron
9ir. 78, 8b. VI, S. 220.
') Seiler.
, 194
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/ _
so.
Guscblied.
JDftiit 6a JTtonil com UTarft fjam fuml, 60 tjot ec
gro = jj’n bjuu • ga; 6ie Prefmurfl is if>m j'teu>a groeft,
bruni t)ot ec fa - ne g’nu » nia.
Jicict Sierjeiter ift ein ocberjlieb wie aud) ba$ na&folgenbe, mit meldxm e? amt
eine iibnlicbe 'Dlelobie gemeiniam bat.
87.
tlu$cblied.
LXI.
rrtä§ig frifeb. Polfäioeife.
töz — -1
-
-
— 1 — —
— ■— - 1-
- 1 L L | 1
(. Saubres "Kraut un6 Kü * ben, Die tjom me toi 6 Dcr=trie-
bei» — — fjätt' 6ie JHut = ta ^leifdj ge = Foefft, So
wir’ id) ju tjaus ge. blie«beu.
2. ©ba Sie geit, roos id) nerbeirat bi,
Die is a fcbledite ,3eit;
Die fjofn roer'n ma pluubarat,
Die Stiefeln fait ma gor s’toeit.
Sgl. bie tBemerfung ju 91r. 80. Sud) biefe Sieber finb einbeiniifcben Urfprunge?,
jebcit nid)i bei lüget, a. a. 0.
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»•
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88.
Cnscl>lit4ler.
LX1I.
HTarf(f?mäßl(j. Dolfälicb.
[. IDer im fjint * mel, fog « ta, ein « will • fu * ma
fog « ta, 2!lu£ ’n ZTTon ■ tl, fog » ta, äi) mit ne!) = ma,
fog « ta. 3n 6em tjimmiel, fog • ta, ift gor folt,
fog « ta, lüeil ber Sdjnce, fog • ta,
o « be foüt.
2. Wein Uota, fogta, ift im tfimmcl, fogta,
Unb Sie 2Hutta, fogta, auf ber IPelt, fogta,
3d) laonf’n grüjj’n. fogta, jie foß's roiff’n, fogta,
3d) brauet)’, fogta, äcb) a flaus (Selb.
3. Duat’u unt’n, fogta, in bem Stoß, fogta,
Stetj’n jwa Hbffla, fogta, in a Stoß, fogta,
Unb Stoa liag'n, fogta, in a Seit, fogta,
®ba fd)lof'n, fogta, tuans net.
4. Set ber lüirtin, fogta, bei ber laub’it,1) fogta,
Die trogt ad), fogta, golbg'fiucfte Ejaub'n, fogta,
Hub bie Serttl’n fogta, um ben fjols, fogtg,
T>ie Jiafer, fogta, sot)!en otls.
5. €ari fari, fogta, Karneoali, fogta,
Unb a Sr&tl, fogta, toos woß'ns t)öm, fogta,
3t;r bumme 5d)toom,2) fogta, toos mi freut, fogta,
Sefommt’s it)r, fogta, jeber <§eit.
G. Kuf ba Sditootta,'1) fogta, ift a Klaiti,4) fogta,
3ft a g'fdiicfte, fogta, tDirtin »d), fogta,
Sie ift red)t feef, fogta, ift red)t grob, fogta,
2tf ’n fjols, fogta, trogts an Kropp.
t) (Üaftljauä jttr lautie, mo bitte Sinter Dettfbreii unb äße« bar bcjoljlai. —
*) Deute ou« bem Sdjroabntlanbe, too matt t>or bettelt ttotb mit 8ut|rroert bertrbrte.
3) ©afttjous jttm Sdjroane. — •) Stlcine Sennerin.
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$iefe ©erjeiler mit bem raieberfebrenben Scblu&retrain finb eine Tlacbnl’ntung.
habe ein Spottlieb berfelben Sri au« 9tditnit> in meinem öuefce : ,,9u« bem 91blcr=
gebirge". I. ®b., S. 48 u. f. gebracht. Xie 2. Strophe ift nnd> trüberen jmei Suf<b>
licbern, II. 1. 8b., 3. 50, 91t. 10 unb II. 2. ©b., S. 1 33, 91r. 11, umgearbeitet, beim,
erweitert. J)ie ©elobie ift neu. »
8».
XTuscMieder.
lxiii.
rta§ig.
DoIFsroetfe.
{. <S5e!j id?” ü * ba 8er$ un& Col — 3S m*r fa
p
mE=fE^tEE
l Peg 5U fdjmol — 3» met’ 217a s 61 muß idj gefjn —
^=^gpl3|^pII^IE^==§
©I « le Ulod) n fte
beit « mol.
2. ©b’s regnat oba ob es fdincit,
ITIabl, bu bifl mein' 5reub‘!
3u mei ntabl mug ich golj'n
©De BDodi’n ftfbenmol.
3. ’s ZTIabet roort' fdion cor ber ©ür,
Sogt glei : Kumm ’rein mit mir !
3» mein’ Klabl rnufj ich geti’n
©Ue IDodi’tt fiebenmol.
Jie 1. ©tr. finbet ftcb bei Junget, a. a. D., 91t. 335 (Celnigi, mit ber Variante
ber britten 3eile: „wenn’« ©etter batweg i«". 3>ie ©efobie ift Taft biefelbe wie bei 91r. 80,
VI. 8b„ ©. 225.
Mf
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© = ba gef • lern uni) Ijeut — tjot i>' Sun * na fo fdjeu
g’fd)etitl — © » ba fo Ijol’s no net g’fdjeint — IDie
gef * lern uni) b°ut-
2. ©ba iconn id) miffat, 3. ©ba 's Büabai fumt not,
©ojj s yiiabal heut fumt, I Ijob afs Bettl net g'fdtaut;
Blecht id) b' Bettla aufbau'n, ©ba roie id) nta nut benf,
©oß er toieba bol® fumt. <£r bot fe net traut.
Jie 1. Sir. aud) im „^lolfSmunbe". III. ®b., 9lr. li3 ; bie 2. Sir. mit ben erften
3 feilen bei ffiegatfebnigg, a. a. 0., I. Sb., 'Kr. 937, in ben etftcn stoei SerSjeileu.
X
Hadjtrag 311m Cufcfyliebe Hr. 42, XXIL
f\m IV. ®anbe, ®. 185, haben mir brei Juicblicbcr, beginnet«»: „ftomma mei
'Baj'n af b' i’rit'n baut, tust me ba böbmi'cbe ffiinb oerjaugt", ßfbradjt unb hiebei bemertl,
bafe ju bieiem beliebten Xuieblieterrcigen ne<b Bernbiebene anbere fBierjeiler in ber ffglau>
Stedener Spradjinfel ßeinußen merben, Bon meleben 'biß er allein fed>4 meitere a. a. 0.,
®, 1 2 u. f., anfiibrt. 91ad)ftehenbS oeröffentlichen mit nun im 'Kacbhange ju unteren
obigen Xufd)licDern jtoei meitere bon temielben ®eroSbr4maiute, bereit 3oief Bbun in
firithinßb, mitgcteilte, oott meldjen baß 4. bem 'bigerfeben 5 iibnelt, intern ce bafelbit
„9iö|Ia" ftalt „bemta" heilt.
1. IDonit id) amol a Baua toia, Baua roia,
S®a fdimorse fjettna faf id) mia, faf id) mia,
Stoa fditoorse hfettna faf id| mia.
5. Stoa fdttoorje Ifeinia unb au £)ol;u, unb an Efottn,
©o§ er meine Retina beflobern fonn, beflobern fonn,
T>ofj er meine tfenita beflobern fonn.
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Die TOelobie ift an oben angeführter Stelle feftflefeatten unb gleißt bet Mannten
©oIHwelfe: „(?« jogen btei ©uridje roofil übet ben Mbcin." ßrroeilcrt finbet ftd) bic
4. Strophe mit bet ©ariante „a fdjcfe 4Jaat Ctblla" bei Dünger, Dir. 1 1 HO. Siebe bieju
bie 31 nm. im IV. ©anbe, S. 185. (fine anbete (Irweiterung mit „ 3rooa fliiab" tarnen
Süfj, 91t. 129, unb Sunblarf), 91r. 978. Dagegen lägt jitb fiir bie 5. Stroph« fein
ionltiget Seleg nad) weiten. „
'Jlunmebt lafie ich ju biefet 3ltt Sierjeilern einen weiteten fieberfreie ähnlicher
Dufthliebet bon bemfelben ©eroährimanne folgen, weither bemeift, wie [thon ©iger be
merft, bah obnc inneren 3ufamincnbang neue Strophen binjugebitbtel. anberc geänbert
werben. Cffenbar etfreut fith biete« Sieb einet beionbeten Beliebtheit.
»i.
Uletin icb arnol a Baua m\ ***>-
LXV.
ällelobie wie bei 91t. 42, IV. ©b., 6. 185.
1. EDenn ich amoi a Sana roa’, Sana tz>a',
«gtoa f diene Högla fäf idi ma, f&f id) nta,
§wa fdicne Högla Fäf 1 idi nta.
2. <3u?a fdiöne Högla unb a tDog'n unb a tPog'u,
Unb a fdien's Htabl gum EDoffa trog’n, EDoffa trog'n,
Unb a fdjen’s 2Habl jum EDoffa tro’gn.
3. fjoma mei IDaj'n af's Sergal g'flrat,
Ejot ma ba malitifdie EDiitb »erjagt.
4. Hlalirifdjer EDinb, ich bitt’ btdj fdjen,
Caou nua mei EDaj’u am Bergia ftelj'n.
5. EElei EDaj'n toär' id) ben Ejennan geb’n,
Dog fte ma redit oiel ®ia leg'n.
6. ©ia bie ig idi gor fo gern,
EDeun’s s> nua g'modit fan trie für fjerrtt.
7. Hua redil oiel Specü oba Butta brein,
Hlabal, bo toirfl bu ftdjer mein.
8. Ejenna leg’n ©ia, oba f)ot)na net,
Hlabla fan brao, oba ZTfonna net.
Siebe obigen Nachtrag. Die elften Pier Strophen finben fitb teil« gleitblaulenb.
teil« mit gelinget inbetung bei ©iger, a. a. C.
ßljronift unfern üolftsfuinöe.
§eit bcm testen SKuSmeife, Vanb VI,, S. 229, beteiligten ftd) an ben
Snmmelnrbettcn fflv bic Volfäfnnbe: .perr ^ofef JH)uit, Schulleiter
in 3rfd)ing«, (weitere Xufcblicber nnb Volfblicbcr, ber ©rantf) „®ie
SJJftngftfönißin", ein Viarfd) in Vollsweife, ferner einige Sagen); perr
Sichrer ÜÄcißuer in 'Dlord)euftern (bie in bicfein SSanbe veröffentlichten
abcrgläubifcben Webrnndjc nnb Volfenneinnugeu , ferner ©eif|nnd)tb=
brauche, alle au« bem ^jergebirge nnb ber pobenelbcr Wcgcub); perr
V ob rer fr ran,; sB ö l) m c r t in Cttenborf (eine flbfdjrift bes vom SOiärj«
borfer Pfarrer nicbcrgcfcbriebeucu 'Viemoraubum« über bic (Semeinbc
Ottcnborf nnb ihre .'iirdjc an# bcm 3 ab re 1885 faint einem Öirf)tbilbe
biefer Mirrfjc nnb be« Verfaffer«, ferner bie Sflefrfjreibung beS cbemaligen
Cttenborfcr SHidjtcrftabes, mojii eine trcfjlirfjc geidjnuug perr stud. tochn
©uftav ©eiffer lieferte); perr Oberlehrer Johann ftracit in lieber*
Inngcnan (jwei Sdfoftoft Sagen); perr Volt«* nnb Öürgerfdjulbireftor
Johann Schabe in iJlofitnip (bic in biefem Vatibc ueröffcntlicbtcn, nen
Perm Siebter ©citjel panifd) gefammeltcn Volfslieber). perr Ober*
lebrer Sbnarb Stieäner in <5)rofj»Sticbnit) erflärte ftd) bereit, eine ?lb-
febrift beb Vluffape« „Spnf in Diitfcbfa", welcher in einer im 3forftbanfe
jii tRitfdjfa crlicgenben Gbmnif entbaltcn ift, ju liefern, perr Siebter Qgna;
poffmann in Schur} ift mit ber Sammlung volföfunblicben Sttaterial«
and) weiterhin bcfdjäftigt. perr Sichrer Julius ffrifeber in Xrauteuau
würbe erfndjt, bic 'Hielobieit jn ben bereit« leplbiu auSgewiefenen Siicbcru
fidjcrjuftellen.
Perr ^Srofeffor P. Sauren} ©intern in Vraunait ftellte abfdjrift*
lieb ein im Xurmfnopfe ber Vraunauer fjriebbofsfircbe aufgefnnbene«
'firomemoria bc« einftigen Vüdjfenfpanitcr« unb abtlicpeu ffammerbiener«
^ofepb 3odjcr au« Vraunau vom Qabrc 1817 bebuf« anfälliger Ver-
wertung in ber Volfbfuube jur Verfügung.
3u bent ÜRateriale für eine '.Biographie Xicbatfcbef« ba&sn ferner
beigetragen: feine noch lebenbe Stieffcbwefter ffrau Sßbilomena ©rabep
bureb münblicbe Htnbliinftc nnb Veiftellung einer Vbotogrnpljie mit ber
200
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ehemaligen bcS ©ebnrtSfiaufeS biefeS Säugers ; ba$ Pfarramt
iu 2öec(elSborj bitrd) ©eftattung ber (Sinfiehtncthme ber eiufcfjlägigeit
ÜRatrifett; .^>err @t)mnafinlbireftor P. iBiiicenj 'JDtnironlb ‘burdj ©e=
ftattung ber ®iuftcf)tnaf)me ber fllnffififntioiiSbiichcr beS Sörnmimier
StiftSgtjmnnfiumS; bie Tircftion ber f. f. .fjufofier iu ©en burdj (Sin=
feiibung eines im neuen Sfjeaferalinaitarf) für 1907 über beu Sänger
enthaltenen Sluffa&eS.
5ür bie »olfötümltdK $ffan)tnfunt»e fyat ftcf) ,§err granj
Sianger, ffliagifter ber fßharmajie in ©ien, ein gebürtiger fRofitnifjer,
als neuer 2)fitarbeiter cingeftcDt. SChwofil immer noch einige wenige
^Referenten mit ihren arbeiten im SRütfftanbc fmb, bürfte biefeb fo wichtige
©cbiet boch frfjou in bem nächfteu iöaitbe nuferer S3oltsfimbe feine ®c=
hanbiung fiitben.
öom Büdjertfftfic.
(^yncllcn unb tforfcbimgcn jur beucfrbeii 'i<otfSfunbe, berauSgegeben Den
6. ff. Slümml, I. nnb II. 2lanb, ®ien, 'Berlag Dr. Stubolf Subraig, 1ÜUH,
K°, 3. 16t unb 63. 'flrei$ 7 K 20 h unb 2 K 10 h. — Jer I iPanb enthält
Weitere 'Bolfögefänge nn« litol (lifd)= unb ©efellichaitSlieber) mit Singmeifcn im
'Bolle gcfammelt unb juiammengeftellt ton ffranj gricbricb ffobt. ÖS iinb bieä 102
PoltStttinlicbe Dichtungen, rcie fie ton ben Beuten bei gemütlichen Slnläfjeu gerne gelungen
werben unb iiit eie man im Jitoler Bolle felbft bie Bejeichnuitg „ Jijd): unb Seiellicbaita:
lieber", ba unb bcrl aueb „Sdjruablieber" bat. '10 it baten ei ba uicbt mit jenen tieinen.
tietieiligen, unter bem 'Kamen Sdpnaberbüpfel befannten Siebet cn, jenen Schöpfungen beS
Hugenblictes unb ber Saune, ju tun, ionbern c4 finb bieS gröbere, meift bielitrophige ®e=
iünge, au8 benen bie SebenSanfchauungeu De« Bauer«, 'Btultenoib unb t'lemiitSbemegungen
Derjcbiebener '.tri nl« Segrenjung bes geiitigen fcorijonl« beb alten litolers bcfonberS ber-
tortreten. Jiefc längeren BoltSDicbtungcn — Jteiinereien — Derbanten gröfslenteil« ge:
itifien Umftänben ibre Gntftebung unb roerben häufig nur bei beitimmten ©elegenbeiten ge>
jungen, ^iniolge ber breiteren Slnlage gemähten fie ben Ginblict in Da« BoItOleben, in bie
Bolläicele im böberen 'Diafie, al« e$ bei ber tnappen Sonn ber ScbnaDerbüptel möglicb üt.
Zugleich leigen fie bie überaus interefiante ®eife, in »eichet fub Da« Bolt auSjubrüden be<
liebt, unb »erben einmal über ben tiroleriicben BoltSgeift einet Dcrfloffenen 3eit Suffchlufi
geben. 'Bonoicgenb finben ficb Darunter ialtjriiche unb 'Keägeiänge, »ie fie eben au? ben be-
ftebenben loyalen BebenSanichauungen ium JluSDructe gelangen. Oieebl bumorDoll unb ielbft
ironifierenb roitb namentlich ber SBauer Don feiner beiteten Seile unb in ieinen Schwächen
bedungen. Jen meiften Stoff für folcte öefänge liefert aber ba« 'BerbällniO ber öelchlecblet
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ju einanber unb ba« ju ben ©ehilMten, Mn „fcerren" Bei f)ed)jcitfreften, im BittShaiiie,
bei gemütlichen 3ufammentünften, wirb ba manche« Baiguill „Bufchgawill" jum Beften
gegeben unb haben bie jange«treubigen Bu rieben unb Dianbl fclcbe Boll«lieMr in ibren
„@c(anglbiid)eln‘> aujgejeicbnet. 'Ai all Mm alltäglichen Stoffe finMt Heb tech aud) wahre
Boefie in bieien Erjeuguiffen Mr litelct BoItSmufe. (?iu befonMrrt Serbienft M«
Sammler« unb CaerauSgcber« fmb bie Singmeifen, meid» nad) Mit im Solle belannten unb
gebrauchten ©eben gelungen werben, bereit Begleitung jur Wuitarre burch paffenM Be-
jeidmung Mr Jlttorbe jugleicb angeMulet ift. Jim Schluffe befinMt fuh ein weitere« Ber-
leicbnio mit tmmbarllieben ISrllätungen unb ein alpbabelifcb«« Bezeichnt« Mr SieMr, welche
auch einzeln burch Jlninerfungen unterhalb bts Irrte« fomobl bejüglid) ihrer bertunü, al«
auch ihre« 3nbalte« Erläuterungen erfahren. Die munbartlichc Schreibung ift Mm Saut-
bilM müglichft angepafit unb befriebigt Polltommen in ihrer einfachen Slrt unb Beile. Jllle«
in allem bat ftch bet Sammler unb Herausgeber mit tiefer Jlrbeit ein grobe« Berbienft er-
toorMn; fie ift ein 'Bert pon bauemMm Poll«tunblichen unb munbartlidxn Berte unb wirb
allen SteunMn Mr BoltStunM grobe IreuM bereiten unb anMre für fid> gewinnen. Sie
bilMI getabeju einen Poit«iümlieheii tmubichah, welcher Sinn unb Heri erf reut unb manche
angenehme SlmiM ju fchaffen Permag.
Irr 11. Banb bieier polt«tunb!icheu Sammlung bringt Bremberger WebidMe
Pon Jlrlbur flopp, ein Beitrag jur Brembetgerfage. ler mittelalterliche Binnebienft
bilMt oie ffolie ju biefen Wcbid)ten unb bie Sage Pom Brembcrger, welche iowobl im Soll«-
gelange al« in mehreren BieifterlieMrn Porliegt, mehrfach eigen« al« Bremberger bejeichnete
Strophenform eiilhaltenb. Solche Strophen finb in gröberer Jtnjabl Pon Mm Slinuefänger
iNcinmar Pon Brenneberg überliefert. Jlud) bieier laut wegen eine« SiebeSoerbällnijie« ge<
waitiam um« Sehen, wie bie« bei Mm porbilblichen Slinnefänger au« Mn 3eiten Mr flrcuj
jüge Mr ,vall war. 6« lann baljer taum einem ^noritei unterliegen, bafe bie Okticble,
welche fich al« Bremberger bcteichnen unb jene Sage r>om fwrjen be« toten Sänger« be-
banMln, welche« Mt ®attin Pom Wallen al« 'fltörMr be« Sänger« überfcnMt wurM, pon
Erinnerungen an IHcinmar pon flrenneberg ausgeben unb nach Mm BorbilM feiner be-
fonMrcn, ihm allein eigentümlichen Strophe Periafg fmb. Sie Brembetger Strophe war
nach Sorm unb 'mbalt im Bolt«gefange M« lti. fiabrbunMrt« febt oerbreilet. lafi nun
bie'e Webicpte, welche bie iogenannlc fierjmäre ergänjen unb erweitern unb nach fliegenMn
Blättern abgebruett finb, gcichichtliih auch in C fterreid) ipielen, erhübt unjer flnterefje für
bietelben im befonMrcn Blafsc.
Tflupirfiniicu, bejto. ff Uigfchriitcn uub IMcPerhefte, lierau«gegeben pon
Mm Drillichen BolWgefangPereine in Bien im Berlage bieie« Bereine«, Bien VI, Wampen
borrerfttafce 151, unb im buchhänbleriichen Bertriehe pon Jlbolt fHobitfchel, Bien unb
Scipjig. flieht 8°, banblich« laicpenauSgabe, Brei« be« Heile« 60 h, be« Doppelhefte«
1 K 20 h. ßtfehienen finb bisher 12 Heile, 3ir. 1 bi« 1 1 unb 1 3, 31t. 12 befinMt ftd)
in Mr Brcffe. Bit aufrichtiger Jreube begrüben wir tiefe wahrhaft Polt«funbliche Unter-
nehmung, welche „jur fleuntni« unb Bflege M« Mullchcn Bolt«liebe«" weientlich beitragen
wirb unb foll. Der geiftige fführet unb Seiler tiefer Sammlung ift Mt um ba« BoIMIieb
uerbiente unb belannte Dr. 3ofef Bomnter. Die bisherige Sammlung beträgt 300 echte
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Soltglieber, herunter 20 alle 3obler, butebroegg mit Oierftimmigen 3ingrocifcn iiit ge-
milchte ober Slänneribört mit 3lngabe bet Seiuggguellcn unb Erläuterungen. 6g ift bieg
ein ü betaug roertooder Soltglieberfcbah «nb bieieg $ertunftggepräge lonntc n icfct glüiliicbet
auggebtiidt roetben alg but d) ben uerftänbnigoollcn jutreffenben 2lujfah teg im 3obre 1849
leiber ju ftüb betftorbenen 9iilon Silier bon Spaun, „Tie Sfterreicbifcben Sollgroeifen “ ,
toeltben Suffah bng 1. fieft bet glugfdtriften (1896) aug bern „Sllbum aug üflerreid) cb
bet önng. Sin), 1843", mit einem Sacbrufe Stolbert Stifter« aug bet Stuggburger Slllgem.
3eilung bom 7. 'Jiooember 1849 roiebergibl. Seite bieie roertooden Settritten bet Set:
gefienbeit entriffen ju fxiben, ift unftreitig ein beionbereg Serbienft beg Bienet Teuticben
Soltggeiangoeceineg. Tag 2. tieft bietet ßlugfcbrifttn enthält bag „Siebetlieil beg Teuticben
SoltggeiangOereineg", nämlitb bie Terte jener Soltglieber (63), rocldje och bem Seteine in
ben elften 5 fcalbinbren feineg Seflanbeg gelungen mürben, mit Setnerlungen über bie
Cueden bet Siebet oon Dr. 3ofef Summet, bernuggegeben 1892. Tamil feilte ein banb:
liebe* Taiibenercntplar bet Siebecteite für bie Seteingmilgliebet gef (baffen roerben, bähet ohne
bie benfelben betannten Siugroeifen, auf melcbe nut oetwiefen wirb. Tag 3. unb 4. tieft
embält 22 unb 24, baut im 7., 9. unb 13. tiefte meitere 33, 44 unb 27, jufammen 1 50
beutfdic Sollgliebet für gemiitbte Ebbte, auggeroäblt aug bem Siebe tftbnbe beg Tcutfibtn
Sollggeiangoereineg unb mit Semertungen übet bie Cuellen bet Siebet oetfeben Oon Br.
3oief Sommer. Sei allen biefett Siebern (mb bie oieeftimmigen, atub fecbgftimmigcn Beifen
oerjeiebnet. Tag 5. Seit (1896) bringt Oon Stof. Dr. 3ofej Sommer einen „Begweifet
cutcb bie Siteralur beg teutfeben Soltgliebeg“. bag finb „Solfg|ieoer=3luggaben unb Scbtilten
über tag beutftbeSollglieb", mit einet Einleitung „über ben Segtiff beg edjlen Soltgliebeg".
Tet btbliograpbiftbe Teil enthält A. Sluggaben für 4 (unb mehrere) Slä'nnerftimmen, B.
Sollgliebet in oietftimmigen Sähen fiit Sopran, 311t, Tenor unb Saj), C. Soltglieber mit
Segleitung, D. Sammlungen oon Soltgliebern mit ihren 'Beiten ohne Segleitung, E. Samm-
lungen oon Soltgliebern ohne Beilen, R Sdjnababiipfeln, G. ffoblet unb 3au<b)et,
H. Soltgtänje, J. Siebet unb Rommerebüiber, K. einige Schriften übet bag beutfebe SoIlg=
lieb. 3m gangen ift bieg ein übetfubtlifbet unb milltommcner 3 übtet auf bem (Schiele beg
teuticben Soltggefangeg, loie ein foldbet bigber fehlte. Tag 6. fielt ift eine Sartiturauggabe
oon 1 6 Soltgliebern aug ben beutfeben Sllpen im Sähe für oietftimmigen Slännettbot,
auggeroäblt unb gefehl oon Dr. 3o|cf Sommet (1897). Tiefe Siebet ftammen aug Saoetn
(2), Saljbutg, Oberöfterreicb. Sieberöftcrreiib (2), Steicrmatt (2), Kärnten, Tirol (5, bat*
unter tag urroüibiige Seifet Sllmiieb) unb aug bet Sdjtoeij (2). Tag 8. fteft enthält
30 ed}te Äätnlnetiiebet, gefammell unb fiit oietftimmigen Ober gefeht oon Karl Sieb-
(eitner aug bem 3abre 1903. Tag Serjeidjnig betfelbeit nennt fie „Sdjnabethiipfel".
Siele finb hetjinnigen 3nbalteg unb bie Sieloeien erinnern lo retbt an ben cinftbmeicbelnben
älplerijcben §roiegefang mit überfd)Iagener Stimme, roenn fte aiub für 1 Stimmen gefeht
finb. Tiefe Siebten, bon benen bie meiften mehrere Strophen haben, finb eine fd)öne unb
bantcngroerle Ergänjung ju ben bon Sogatfcbnigg unb Oerrmann betauggegebeneu Kämmet
Siebern. Sllg befonterg innig hebe i<b St. 2 unb 8 berOor. 3m 10. Seite (1906) befinben
fub 21 echte beulitbe Soltglieber, oietmännetftimmig gefeht oon ,\rictri<b Sil(ber, au*
gewählt unb buttbgefeben oon Dr. 3oief Sommer, mit einem Setjeiibniffe jener Soltglieber,
rodete benü&t unb jur Sergleiebung berangejogen würben. 3(1$ eine neue (Jricbeinung auf
bem Wcbirte be* Sollsgeiange« barf man bie Sammlung Poti 20 ebbten alten Noblem im
1 1 . Jeite ( 1 900) anieben, meid« bon Dr. Joiei itemmet für gemilchte roie'fiir Slänner»
djete eingerichtet linb. ©ejobell wirb jumeiil 2», 3« aber I ftimmig bon einjeinen Sängern
ober Sängerinnen. '\n cer porliegenben Sammlung tommen uonoiegenb Joblerterjetle, io
genannte „X reiipannige", Por. ©ewöbnlid) tritt aber ein einfacher Safe ba)u. So erscheint
benn bie borliegenbe Sammlung al* ein überaus icbü&enSroertes DoItShinblühe* Unter»
nebmen, geeignet, ben beuticben Solf*gefang überall mächtig anjuregen unb jur (Sntfaltung
ju bringen, Satiäcblicb bat e$ ja — unb ba« mufi als ein iebr erfreulicher Sriolg be=
jeiebnet roerben — in ben einjeinen iw len roieberbelte Auflagen erlebt, ba« 3. unb 4. heil
gar bie 5. unb 3. äufl. mit 7000 unb 4000 ftremplaren. 'Mögen uniere beuticben ®e»
iangbereinc babon recht biel ©ebraueb machen, jumal bei ^JartilurauSgaben bie Stimmen
für einjelne Sieber auch im beionberen ju haben fmb; bem Unternehmen felbft roünicben wir
weiteren (frfolg unb (eben geni ber Aortlejung ieiner Sieberbeite entgegen.
(Ter «ejirf et ifrfen. Jopograpbiicb* Stijje au* ber flauer Spracbiniei
bon )H. Secbholb, Mitteilungen be* flauer Mufeumereine«, berauSgegeben bon Dr.
Jltlbur fjolat, I„ ^Vglau, 1907. 'Diit biefer Schrift, welche burd) eine Unterftüfiung ber
SejirlSbertretung StMen im '.Betrage bon 1 000 Rronen juftanbe lam, eröffnet ber flauer
'Muieutnberein bie JcimalMunbe ber Jglauer Spracbiniei, beren roeitau* grüßten beuKch»
böbmiieben Ülnteil ber Söcjirt Stöden auSmadjt. Sa* Sieliei bet topegraphiieben Sar-
fteOung hübet bie Seicbreibung ber Serge unb ffliiiicr, welche burd) eine angefügte ero»
Imbrographifche Satte gut beranichaulichl wirb, ^n bieier Jin ficht werben nun mit ihren
Sinjeinbeiten im beionberen bebanbelt A. bie flauer Serge, biete europäiiebe Jaupt»
roafferfebeibe mit ber iüblichffen Jöbenbegtenjung, bem SidwSminat, ber Steinborfer Stoben
welle, bem Ülnlcnibergjuge, ben Sufauer jiigeln unb bem 'Jiobaticb (Slijjel. 3n Jott»
jebung ber flauer Serge B. ber Störfeuer Jügelrürfen mit ber {cocblanner Sluie, ber
Jochberger Stufe. ;)roiicben beiben gegen fjglau ju C. bie 'Balbberge mit bem (agenbaften
Sebafcberge. bem 'Bogelberge, ber Äopulci, bem Jobenftein, bem 'Jlbotnberge unb bem’fialt»
brunnen. Xie ®alöberge, auch „©runbmalb" genannt, hüben eine id)äben*roerte ,-jierbe be«
Slitdener ©cbicle*. ^n gortietjung ber fflalbberge gegen ben ^geltlujc D. bie Senfe unb
an ber äufterflen öitlicben ©renje E. bie Saarer Serge mit bem Seelenjer iHüden, ben
Solnaer Sergen unb ben Srjibtiilauer Sergen mit ber Seblappenjer Slatle, enblich im
füorben F. ba* Jteutjchbtober Jügellanb. Sei allen biefen Snfübrungen weih ber Serfaffer
alle* mit ber betreffenben Srtlicbleit juiammenbängenbe unb barauf bejugbabenbe Material
au* Sage unb ©eiebiebtt in anipreebenber ©ehe anjubringen, io bah ba« Ianbitbaftlicbe
Silb überall (eine eigentümliche Sdebung finbel. Jn bieier 'Beile werben nun auch weiter
„bie ffiäfiet" bieier Spracbiniei angeführt. 6* fmb bie« ber 3gelflufc mit bem ^eblauer.
bacbe, bem Marfcbaucrbaebe, bem Jeiebacbe, bem 'Bei&eniteinerbacbel, ber Simmeräborfer
Siebe unb bem Jollenbacbel. 'Äußer bem ftgelflutie ift e* bie oon ben fßolnacr Sergen
tommenbe Scblappaeb, welche bie Jauptlanbichaft be* Störfeuer Sejirfe*, ba« Scblappad)»
gebiet, umiajit unb au« bem Sfauenborier Seicbbeden, ben roeftlicben Sanbftufen unb ber
öftlieben Slatle befiehl. A. 3um Sfauenborfer JBalbbeden gehören ber 'Balbhoferbach, ba«
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flepu!ai=Säibleiu, bie Scbabbergguelle, bie Cnlberbborfer ©renifieic, ber Tiergartenbrunnen,
ba« öilbertboiier ©runbbacbtl unb bcv Scbtiltctijec ober ©olbebad). B. Jin b<n weltlichen
Sanbftufen ftntxt ficb ber Sotenlreujcr Sach, bet Jotellenbad), batan ba« jüngjte Torf bei
Sesirfe« Slntoniental, bet fflonauerbad) mit bem uralten SBonau (1141), bie Setcowiber,
fpäter Stödnet Siche, an welcher bet frmptcrl be« Sejirte« unb jugleidt Dlillclpunlt, bet
iKartt StMen (1372) gelegen, bet Smilauerbacb, ba« twbbacbel, Da« hnanafcbcngräbl.
3n octlicfcct hüniicbl ftnb auf biefem ©ebietc bclonber« bie Säten bcjüglid) De« öauptorte«
Störten fcbr umjangreith unb inteteffant. entgegen bet gewöhnlichen 6d)teibung bieieS
Damen« roitb bie mit b als bie biftotifebe Durchweg« gebtaucbl, weil fte jo „ftet« im ©ebrauche
toat unb idjon mit fcinfiebt auf bie öftere Serroechflung mit Steina jut SBieDcrcintiibnmg
fid) einpfiebll".1) Gnblid) ift noch ba« ffiaffergebiel C. bet oftlicben Platte 311 erwähnen,
mit bem Dlifthingerbaebe, bem Seelcnjerbadje, bem Sobtcnjet SSäcblein, bet üaugengrunb
Sieje, bem eicrbofbätblcin, bet Scblappad), bem iiäfelgtunbsDiefel, bem Steinbiibelbacbet,
bem Spi>ttelteich= unb ben 'ßatterbb orferDiefel unb bem Sptungbaebel. 3uni Sebluffe roitb
autb noch Da« gremDengebiet bet Safau, eine« Debcnfluffe« bet Dlolbau, mit ben in Se
ttad)t fommenben Orten, barunter Sibinäbotf, betanntlid) 1788 begriinbet, unb Jtaucntal,
bem hauplorle De« Salaugebiete«, gefcfcilbett unb werben Tabellen auf bie Ortfchaficn bet
batgefteülen SBaffergebietc mit beren hxtuSnummcm, Ginmobnem, bem Slreale unb 'Bieb-
flanbe angejefelofjen. Sab Sud) hübet eine miUIommene unb banlcnbmettc Gtrocitetung
bet betannten gorfchungen Dr. Schleftnger« übet biefe Spradiinfel, ipejiell übet ba»
Seelauct VI ! öfter, unb wirb pon allen Jreunben bet $eimat«tunbe freubigft begrübt wetben.
Wöge cb recht balbige Sortierung finben, jumal bie fceimat«lunbe in unfetem öftlidjen
Seutfd)böbmen noch tedjt Piel ju wünüben übtig läpt unb ftbon beb wegen 'Bctfaffet unb
Iwrauägebcr biefe« Serie« unftreitig ein großes Serbienft um untere heimatblunbe ftd) et-
tootben haben.
Strafe«, ßranj Jofef, iQplfd- unb 4>eiuiat«fiinbe beb pplitifche» ife
girfeb Qobenelbc Jt. Schon im fflanbe VI, S, 232 u. f„ wutbe bie 1. Sieferung
biefe« beimatlicben Unternehmen« bebanhelt. Seitbem ftttb bie Sieierungen 2 — 4 erüfcienen.
3n bieten wetben junädpft bie „Gtpmologijcben Serfuche übet einige (jobenpunlte im 'Be
reiche be« Diefengebirge«" nebft örtlichen Sagen iotlgeiept unb beenbet. Sobann folgt bie
SBebanblung „bet fiiblidjen Beilage De» fRiefengebitgcb" unb 3100t nad) Satftellung De«
allgemeinen Gbaralter«, 0tbpe unb ßrenjen De« flojatopgebirge«, ber öoebebene bon
Jalgenbotf unb bce 6witfd)inriidcn« mit Sängen: unb Cuerprofilcn, bann bet $od)tbenc
pon Soor. Slnfthliepenb hieran werben bie michtigften ööbenpunltc bet (üblichen 'Botlagc
De« Diefengebirge« nah ihrer ()öbc geetbnet, mit Sojatoo (743 Dielet Seebbbe) beginnenb,
angeführt unb aud) hier wiebet über einige ööbenpunlte im Seteiche biefet ©ebirge etpmo-
logifd« 'Betfuebe nebft bttlicben Sagen unb Slnmertungen gemacht. SU« III. Abteilung
De* allgemeinen Teile« werben fobann bie ©ewäffet in ihren ©itlungen (Tallinien unfetet
Iximatj, Damen unb ©liebetung batgeftellt unb aufgejäblt fowie weiterhin gcicbilbert, bot
allem bie Glbe, beten Webutl, Jlugenblauf im ©ebitge unb weitete Säuberung im Sejirle,
■) fluch Palacky, Popis 1848, S. 199, h«t noch „StScfen". Sgl. auch iflplip.
Slum. bc« Schriftleiter«.
worauf fit als Swuptfliife unb Strom ihre eingehenbe Biirbigung finOfi. Wäcbtigfeit, ®e-
fälle unb Bafferftaub ber heimatlichen ©ewüffer mir oucb Bafferrocrte unb Bafferleitungen
im Tejirte, etiblid) Sumpfe. Moore, Seen. Teicfce unb Bdfferbeionberrr 5Hefdjaffenfieit werben
eingehenb mit ihren Scfcnberheiten gcfcbilDert. Cine „betaillierle ©IieDerungSftijje brr
Ctijbenriicfen unb ©erofiffer bo» ijftetreicbifeben JtiefengebirgeS" unb jahlrcid>e gelungene Ab-
bildungen Petnnicbaulicbon ciigleicb biric Schilderungen. 3um SrljlufTr werden aud) bict
wieder etnmologiicbe Terfucbe über bie 'Hamen Den brn micbligften ©emaffern brr Oeimat mit
ilrllicben Sagen unb Temertungen angeftellt. Tiefe ctpmclogiicben Grbrtcrungen baten mir
jebon friiber antrtcnnrnb gewürdigt; fie hüben eine bücbft erfreulirfee 3“tat ju brr ionftigra
Schilderung un'rr« 'JtiefengebirgeS. Jm IV. Slbfchnitte mirb bie örbgeicbicble in ben
geologifcben Terbältnijfen bicfeS CfSrbietrS bon 53. Oertner, Sebrer in t»rmannfeifen unb
Sorreiponbenten brr I. I. ©eologiicbcn fReirh«anftalt, jufammengeftellt. 8* mtrbrn bie
tilleften ©efteine mit brr (fmftebung bei fHiefenflebirgeS unb brr mittefdeutfeben Alpen be-
handelt unb bieie Tarftellung mit oirlrn Abbildungen alb 'Jkcfilen unb ^Betrefaften auSge
ftattet. Tie frage brr ©ebirgSjaltung. brr Abtragung brr mitlclbcutfeben Alpen, baS iRcl-
liegenbe mit irinen abgebiloeten friftlien unb feiner Tflanjenwelt, bab Snbr brr Stotliegenbe-
jjeit, bie flreidejeit finbrn ihre eingehenbe bilblicb erläuterte Sebilberung, eben io mritrrr
Stabten ber ©ebirgSbiltung, alb bie feebung beb fHiefengebirgeS unb SmitfcbinS. bie Ab-
tragung beb ftorfteS unb bie (fiSjcit; febliefclidp eine flberfubt ber geologifcben geilr&ume
mit befonberer Tcrttctficbtigunn beb heimatlichen SejirteS. Tie in alphabetischer 9tcibenfoIge
angefiigle ftberjicbl ber im yobendber politifcben Tcjirfe unb feiner näcfcften Hacbbarjcbaft
Pcrtcmmcnbrn 'Mineralien unb ©efteint, jufammengeftellt Pon (FnperS unb Cterlat, ift ebenfe
intereffanl wie lehrreich. Tefonberc geologiicbe Crtbbefdtreibungen Pon fcobenclbe. Cher-
bohenclbe, Amau, flottroip unb Sis-Töbemei hüben ben Abfcblufc biefeb »ertBoilen ÄapitelS.
Tic BitlerungSoetbältniffc unter V, micberum Pom Herausgeber ^irafet, führen
mit ben im Tolle üblichen Bctlerrcgcln aub bem heimatlieben SSejirte inbai©ebiel ber
TolfStunde unb laffen weitere frrtiefcung in ber tolgenben fiieferung ermatten, Bit tonnen
biefeb PerbienftPollc 'Bert nur mit bantbarer Anerfennung mieberum alten unteren TolfS-
genoffen wärtnftenb empfehlen.
tTcter ittofeggerd Schriften. ToItSauSgabc III. Serie. 80 Lieferungen Pon
durchschnittlich 4 Togen ju 35 $f. ober 42 h, lOSänbe, 8°, 1907, Teriag pjTKVStaaih
mann, üeipjig. Sctannllid) ftnb febon 2 Serien biefeb beliebten fteierifdjen ToltSfdjrifl-
ftcllerb erftbienen unb finben nunmehr in einer III. Serie feine neueften unb mobl aueb
betten Schriften ihre Teri-ffentlicbung. Tiefe wirb aßen Tendern ber früheren Serien ho*
willtommen iein, aber aud) biejenigen, meltbe bem Titbter bisher notb fremb gegenüber-
ftanben, finben ba eine günftige ©elcgenbeit, ihn in jenen Berten ber lebten 1 0 3ahrc
tennen ju lernen, in welchen StofeggerS fHuhin unb ToltSmmlidjteii ftetig gewatbfen. Hiebt
nur bafe biefe Stbriften in ber jebigen Ausgabe faft um ein Trittei des greife« wohlfeiler
geboten werben, fonbern auch deswegen, weil bieie Berte gegenüber ber Pielfatb auftretenben
Stbunbliteralur eine wahrhaft gefunbe ifetlüre bieten unb bcS TicblerS Eigenart unb flunft
offenbaren, ba er in bieten Berten aut ber Hübe feines Schaffens fleht, ©leid; bie erfte
„Crjählung aus ben Schriften eines Balbpjarrere: TaS ewige Cid)t" führt ben Seiet
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in tag Dolle Slenicbenleben unb labt ein Scitenftiid ju ben betannlen „Schriften eine?
HBalDfebulmeiiter?", roelcbe wohl niemanb ohne fHübrung unb ßrgriffenbeit gelefen haben
biirfte, erralen. „Sa? ewige Siebt" Ubertrifft iebodi ben SBalbiebulmeifter fornobl wa? ©attb=
lung, (5baratteriitif. ©emütöliefe unb ©ebanfeninbalt anbeiangt unb bat bereit? eine Stur -
tafle Don ca. 40 000 Gretnplaren erlebt, Hielracb wirb e? al? ba? befte fflerf be? Siebter?
bejeiebnet. Ser Siebter bat fieb in bcmletben bie Scbilbcrung eine« Btiefterleben? jttr Stuf ;
gabt fleftcllt, rocleber innerhalb ber gewaltigen ©ocbalpenfultur nur bern Ololte?gcDanfen unb
ber Stenfcbbeit felbftlo? leben will, jeboeb in bem Bampfe mit bem mobernen Seifte, meleber
nueb in bieien abfleleflenen Crten feinen (finjug hält, jtitrrunbe fleht. fHofeflfler bat aueb
liier wie teilmeife im ffialbfcbulmeifter für bie Grjäfelung bie Xagebucbform gewählt, roelebe
ber Sarftellunfl einen beionberen fHeij Derleibt. ©ine fHeibe Don höcbit trainatifebcn, teil?
traflifeben, teil? Ubermiitifl bumoriftifeben Grjählutigen brinflt ber jweile SBanb unter bem
Xitel „31? ieb jung noeb war". Wette ©efefeicblen au? ber HSafbbeiinat. II. a. erjäblt
er in ber „©efebiefete bom neuen fiiberl" Don einem „lebftifeben" SläDcbcn, ba? fid) bon
einem fDialer au? bem Blofter entführen läfet, um ihn ju heiraten. „Sie ©efebiefete Dom
Satnperl" gehört junt fjrifefeeften unb Srolliflften, ma? fHofegger in guter 2tunbc flcitbrieben
bat unb jeigl ihn in feinem bollen ©lanje al? Satet_ ber e? auch Derfteht, mit feinen
Sinbern einmal )um übermütigen, glüd lieben Äinbe ju werben. „Hont .flicfei, ber ein-
gefperrt gewefen i ft", gehört jurn Griefeiillernbften, wa? fHofegger jtbrieb; e? ift eine
fürchterliche Xtagöbie au? bem Sauernleben. fHofegger bat in feinem biefer Stüde feine
fHatur al? lieben?wiirbiger Grjäbier, al? flennet feine? Holte?, unb jwar fornobl ber guten
al? ber fcblimmen Gigenfcfeaiten be?ielhen, Perleugnet, er bat feinem unPerwiiftlkfeen ©umor
jteien Sauf gelaffen unb weife boeb an manchen Stellen ju Stätten ju rühren. — Ser
3. Hanb enthält ben Bulturroman „(frbfegen". Sertraulicbe Sountagöbriefe eine?
Hauemfnecbic?, eine Bauemgefcbicfete, bie ju bem Heften jäblt, »a? ber überau? fruchtbare
Sutor bi? iefet gefebrieben. Sin 3eitung?rebafteur einer ©rofeftabt hat in übermütiger
SBSeinlautte gewettet, ein jabrlang al? gewöhnlicher Hauernlnecbt bienen ju wollen, anfang?
bält er e? für unmöglich au?jufeallen, aber ber Grbfegen erweift ftcb an ihm immer mächtiger
unb burch Semen, Schaffen. Selen, Waten, Seihen, Sieben rnäcbft er mit bem armen, aber
ehrenwerten Sauembaufc Don altem Schrot unb Born nach unb nach io jufammen, bafe e?
ihm eine ©eimat wirb, wie er braufeen in bet mobernen Bulturwelt feine befeffen unb Don
feiner geträumt (tat, unb julefel alle ©liebet be? ©aufe?, bie noch am Sehen geblieben, att
ibm ihren feften fHüdbalt finbett. Sahei weife fHofegger ade? fo natürlich, fo lieb unb teig
Doll ju erjäblen, bafe einem bie ©eiefeiebte recht ju ©erjen gebt unb man feine belle fvreube
batan bat. Bon ber Buebau?gabe biefe? Sanbe? frnb bereit? über 22 000 (iremplare ab-
a«fe©t. ■ Cgortfe»««» folgt.)
Sentfdje Gebe ;feitfcbrift für SeutfcfetunlH: Pott Haul Sangban?. ©otfea,
3uftu? Berthe?, 6. Jahrgang 1907, Brei* 8 Bit. 3m Jlnfcfeiuffe an ben int VI. Sbe..
S. 235 u. ff. angeführten Sufealt be? 5. 3abrgange? folgt Der 3nbalt be? (i. 3abrgange?
unb jwar; 3nb“H De? 1. ©efte?: äifreb Bircfeboff t. Hon Brof. Dr. 23illi Ule in
©alle. — Sie ßntftebung ber Sebötfcrung Cftpreufeen? (mit 1 Barte unb 4 äbb.f. Hon
Unip.=Btof. Dr griebticb ©ahn in Bönig?berg i. B«- — Statiftif btt Seulfcbtn.
207
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1. Oftpteuften t'Multeripracbe iutb Steifen). — iRomnniftbe BeMlteiung«riiditänDe in
Deulftben Bogefcntülern. Bon arcbionr Dr. t»nS 'fflitle in Schwerin. — Sit Gnl-
wirflung ber Bremer Seeitbiffabrt (mit 1 Satte unti I 8bb.). Ben Dr. Barlfriebrid)
Baberabt in Bremen. — 'Mitteilungen bet „.Jcntraltommitfion für miiienicbafllübe
Sanbe«!unbe Bon Seulfcblanb". 'Bon Uniu. Broi. Dr. Sriebridt £>ahn in Bönigfbttg. —
Beuc ;tcittd>riften fiir Mutfcbe l’anbe« ■ unb Bolt«(unbe. — Beridjte über neuere Scheiten
jur Seutieblunbe tu. a. Citer reich. Bobinen, ©alijicn. Ungarn). — ^eitKbriftenicbau (Seutfcb'
tum im ilublanbe, Seutiebe Schule im Jluelanbe, Seuticber Ülnfiebler, Beutieb»Goangclifd>
im au«lanbe, Visanische Gida, Xecrlandis, Seuli<b=8meritan. ®efcbicbt«blütter, Büt-
leilungen be« Seuticben BümirrPertin« Bon Bbilabelpbia, Pennsylvsnia-Gernian). —
OiliSmitiel für ben beutiebtunblieben Arbeiter. — Goten unb Beten. Bon UniP>Btof. Dr.
Gilgen Biegt in Seiptig. — Beilagen, si SarbigeSonbertarten: Br. 1. Nationalitäten *
(arte ber BroPinj Citpreufien, entworfen bon 'Da ul fiangban*. 1 : 500000. Br. 2.
'Belttarte ber Schnell' unb Boftbampierlinicn be« Borbbeutftben Vlonb, Bremen. Gnlworfen
Bon Baut SJangbau». b) flunftblatter jur Seulfcbtunbe : Br. 1. Sieben Steinhäufer bei
Sallingboftct in ber Viinebutgcr fieite.
Inhalt be« 2. {leite«: Wotlirieb Sürth. Bon ltniu.=Brof. Dr. {teinricb
Bifdtoff in i’iittid). — "Sic teuticb-iloioeniicbe Sprncbgtenje in Steiermart. Bon Dr.
Bidjarb Bi« “"bl er in 'Bien. - Bomaniitbe Bct>ö(tcrung«rüdftänbt in beutfdten Bogefcn
liifem. II. Bon Strrbioar Dr. fun« 'Bitte in Schwerin i. Bi. — Barnen unb Sprach
proben au« ben beulidten Settern in leffin unb Biemont. I. Boeco in leifin ; Bommat,
aiagna, :Hima in Biemonl. Bon biermann Babert in Stuttgart. — Bütteilungen ber
„;ientraItommiifion für uiiifenicbaitlicbe Sanbeetunbe oon Seulfcblanb“. Bon llniu. Broi.
Dr. (friebrich f'abn in flönigiberg i. Br. — Beuc 3eilfd)riften für beutfdje 2anbe«> unb
Bolt«tunbe. — Gin twnbbud) be« Seutiditum« im BuSlanbe. Bon Brof. Dr. OuftaB
Buebbolj in Boi«“- — Berichte, über neuere arbeiten jur Seulfcbtunbe (u. a. ffterreicb,
Böhmen. Blähten, ßätnlen, Büftenlanb, 2iroi, Walijien, Siebenbürgen). — yieiticbriflen-
iebau. — Scuticbtunbiübe« Hilfsmittel. — S unitblätter für Seutieblunbe Br. 2. —
Beilagen. a) fyarbige Sonbertarte: Br. 3. Spradjentarte ber Steiermart. 1:200000.
Gnlroorfen bon Dr. Bidjarb Bfaunbter. b) Sunftblättcr jur Seutieblunbe: Br. 2.
Galtet bei Blonte in Spulien.
Inhalt be« 3. tiefte«: Sari Johanne« tieramer. Bon Sari Scbneiber in
Btiincbeu. — Sie Seuliebcn in Buffiicb-Bolen. Bon B'atrer £ic. aiefanber Saute in
SBibenbaufen. — Statiftil ber Scutfeben. — 2. Sie Scutfeben in fRuffifcb'Bolen. —
3. Sie Seuticben in Sinnlanb. — Bomaniitbe BeuölterungSrüdftänbe in beutftben Bogeien ,
tälem. III. Bon arebinar Dr. f»n« Sitte. — Seulftbe Gewinn. unb Bcrluftliite
für ©alijicn 1905/06. Bon Brof. Sari Hartes in Biclifc. — Sa« Seutiebtum in ber
Butomina. Bon Umn.'Brof. Dr. Baimunb Sainbl in Gjcrnowit). — Bütteilungen ber
„SentraRoinmiiflon für »iffenicbaftlitbe 2anbe«tunbe in Seutfdtlanb“. BonUnio.-Brof.Dr.
Sriebrid) t>nbn in Königsberg i. Br. — Sa« neue ungntitebe BoltSfcbuIgefeb. Bon
Brof. Dr. t>nn« Gonnett in permannflabl. — Sie lätigteit ber »onigl. anfiebelung«=
tommiffion 1906. Bon Bealicbulbirehor Brot. Dr. 'lHorijj ©ehrt. — Seutfcbtunbe im
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itböngeiftigen Schrifttum. Bon ®pmn.=Sircttor Dr. ®ilbelm Sebierning in flrotofebin
unb Btof. Dr. 3fnton C fp o r n in Gb«mnib. — Berichte über neuere Srbeiten jur Scutfeb:
hmbe in. a. Cfterretdj, Böhmen, Btäbren, Sirol, Pftalpen, ©alijicn, Siebenbürgen). —
Seutfcbtunblicbe ftiliSmittel. Bon B*of. Dr. Martin ffi e b t m a n n in Stettin. — Bei*
lagen, a) garbige Sonbertarte: Br. 4. Sie Seutfeben in Bufjifeb'SoIen nacb Preifen
unb Stäbten. 1:1500000. @ntioorfen Don Bani gangban«. Mil 3 Bebentarten,
b) Punftblätter jur Seulfebtunbe : Br. 3. SeutfeborbenSiebloft Marienburg in ©cft-
preufcen.
Inhalt beb 4. fcefte«: granj Cberl. Bon Brot. 3t. ®ilb. Serapbin in Rron-
t'tabt. — Sie beutidpen Bitter unb bie .terra prodnicorum“. Bon Dr. Sniil gifebcr
in Butareit. — Sie Behauptung ber Scholle bei ben Siebenbiirger Sachten. Bon Stabt:
pfarret Dr. granj Obetl in Pronftabt. — Sic beutfehen Sfolonien in Stnbalujien au« betn
18. 3abrbunbert. Bon Brot. Baut gangban« in Solba. — Mitteilungen ber 3entrab
tommiffton für toiffenfebaflliebe 2anbe«tunbe bon Seutfehlanb. Bon Unib.:Broi. Dr.
griebricb Sahn in Pönigöberg. — Seutfehlanb in Baläftina. Bon Dr. Samec Saab
in Jaffa. — Sübroeftbeulicblnnb in Slmerita. Bon Pari Scbneiber in München. —
Baebriditen bom Seutidjtura im SuJIanbe (Sirol, ©alijien, Siebenbürgen). — Berichte
über neuere Arbeiten jur Seutichtunbe (u. a. BBbmen unb Mähren, Mähren, Sirol,
Siebenbürgen). — Beilagen, a) garbige Sonbertarte: Br. 5. Seutfebe Polonien in
Slnbalufien au« bem 18. Jabrbunbcrt. 1:1500000. ßntmorfen bon Baul Sang:
ban«. b) Punftblätter jur ®eut(d)tunbe: Br. 4. Johann Pafpat bon Shürriegel, ber
Orünber bet beutfehen Polonien in Hnbaluften.
Jnbalt be« 5. gteile«: Baimunb griebricb Painbl. Bon Brof. Beter G b r i ft o t
in djemotoih. — Sie lätigteit ber flnfiebelungätommtifion unb bie Beridtiebung be«
Bationalitätenberbältniffe« in ®eftpreufien. Bon gjauptmann a. S. fflatbemar gtentel
in Jena. — Sie Seuticben in $oQanb. Bon Brot. Dr. Bbolt Bieper in gteibelberg. —
Sit Öntftcbung ber franjbfifchen Sebtocij. 3ut Grllätung ber Steüung ber beutichen
Sprache in ber Sibgenojfenfchaft unb in ben einjelnen Stänben. Bon Bfarter Sbuarb
BI «eher in Sprich. — Statiftit ber Seutfeben. 4. ®eftpreujwn (Mutterfpracbe nach
Preifen 1900 unb 1890). — ©ecmaniftbe Beftanbteile ber romanifeben Bböer. Bon
Hrebibar Dr. gtan« fflitte in Schwerin. — Barnen unb Spracbproben au« ben beutfehen
Sötfern in Xeffm unb Biemont. II. ©reffonep, Sebaulanb, Panton ber Seutfeben,
Macugnaga. Bon Sermann Babert in Stuttgart. — ©oetbe unb bie Bolenfrage. Ban
gehret geopolb Bicel in ©erolbing (Bb.-tfterr.) — Beue 3«<tfibrifttn für beurtehe ganbe«-
unb BoIMtunbe. — Sie Bmeritanijiening bet Seutfeben in ben Bereinigten Staaten. Bon
(hneft Stunden in Sacramento, Pal. — 3®anjig Jahre btutfeher Pulturarbeit in ber
Cftmart. Bon Bealiehulbirettor Brot. Dr. Mori« ©ehre in ffietbau LS. — Seutfebe
Polonifation in Brafilien. Bon Dr. gterrmann Me»er in geipjig. — Seutichtunbe im
teböngeiftigen Schrifttum (Breufeiicbe Cftmarfen, Cftfeeprobinjen). Bon @bmn.=Sir. Dr.
fflilbelm Scbierning in Rtolofebin unb Maurice bon Stern in ginj. Beilagen,
a) garbige Sonbertarte: Br. 6. Seutfebe« Sprachgebiet in Mitteleuropa, (ffianbtarten
bet „Seutfeben ®rbe" Br. 1). Sntmorfen bon Baul gangban«. 1 : 20000000. Mit
Panter, tteuclcbe 8etutnnbf a. ». #. «I. ... ,, , U
Tn. Bl., ». M *. *ift. 'tOO
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Slebenfarte: Cfffeeprobinjen. bt Äunftblätter jut leutichlunbe: Sir. 5. ßrfte SJnfänge
einer bemühen Urroalbfiebelung in Sleu-SSürttemberg (Siio ®ranbe bo Sul).
Jnbalt beb 6. £>efteb: (Irwin Srieorich SRorib f. Bon Brof. Dr. Baut
Somalia in Berlin-ftaleniee. — Bemühe Slbgeorbnete in ben europäifthen Bar!amenten.
Sion Brof. Dr. Baut Samaifa in Berlin-Oaleniee. — Beuticbe Soibalcn in engliühem
Bienft. Sion Äatl Schneiber in SJlünthen. — Beutühlunbliche Oilfbmittel. Slom {Kraus-
gebet. — Beutiche Crlbnamen im Slorben Siebenbürgen«. Sion Brof. Dr. ©uft. Äifch in
Siflritj. — Ta* Beutfthlum in flonftanlinopel. S'on ©uftaB (terlt in Ronftantinopcl.
— 2>ic Slamen ber beutichcn Sicbelungen in Diio Sranbe bo Sul (mit 1 Karle unb
3 Slbb.l. Sion ©uftaB ». Barlewifh in iiciita CliBeira. — ieuiicblunbe in ber Schule.
— S5cutitfc(unbc im fchöngeiftigen Schrifttum (u. a. Böhmen). — 3*üiebriflenfchau
treuliche« Weih, Slitberlanbe, Belgien, tfterreicb, Ungarn, Slereinigte Staaten). — Bei-
lagen. a) farbige Sonberfarten: Sir. 7. Beutühe Slbgeorbnete in ben europiiiicben
Barlamenten (Seuticheb Sieidj, tflerreicb, Ungarn, Schwei«, Bujslanb u. f. n>.). ©ntworien
bon Slaul Sangbanb. Sir. 8. OSegcnmcirtiger Staub ber beutichen Siebelung in Siio@ranbe
bo Sul. b) Äunftblälter jut Xeulicbtimbc: Sir. 6. Beutiche Sanbebbauplmannühaft bet
SRarfbaü-Jnfeln in Jabot auf Jaluit im ©arten JoBeliig.
Starte beb brulfrfjen Sprachgebiete« l>on SHiiteleuropa. Jnbemfelben
Sierlage Bon Juftub Berthe«, ©otha, ift auch eine oben bei btejt 5 angeführte Sprachen-
manbfarte Sir. 1 im Hubmafje Bon 80 cm fct'be unb 104 cm Steile, jum IJIreife Bon
2 Btt. eriebienen. Siete Bon bem belannlen Slrofeffor Slaul Cangbanb Bortrefflicb aub-
geführte Starte ift für bab Stubium ber Slalionalitälen Bon SRitteieuropa hoch ft intereffant
unb lehrreich unb tann allen boUblUmlich ©efmnten nur heften« empfohlen tnerben. 8t>
ionber« tollte fte in iebem Slereinbbeime jut allgemeinen Belehrung ihren S!(a|) finben. Sie-
leibe mürbe auch fchon an einige ©rappen unfereb Bunbeb abgegeben unb märe ju münühen,
bah auch meitere Stnmelbungen jum öejuge erfolgen, jumal biefe Ratte auch für Schulen
als ein wichtige« Cebrmille! angebracht ju werben Berbicnt.
Wemrinbelcjcifon ber im Beichbtate Bertretcnen Königreiche unb fiünber. Be
arbeitet auf ©ranb ber Crgebnijfe ber SloIMjäblung Born 31. Scjember 1899 unb
berau?gegebcn Bon ber f. t. Staliftifchen 3entrallommiffton. Böhmen. IX. ffiien 1905,
2 Bbc„ Berlag ber I. I. h>of unb StaatbbrucJrcci, ©roh 8 Brei« 48 K, geb. 53 K
GO h. Snftelle ber bisherigen Spcjial-Drlbrepcrtorien über bie Sloltbjählungen Born Jahre
1880 unb 1890 gibt Diesmal bie f. I. Statiftilche Jenlrallommiffion für bie 14 öfter-
reichifchcn Slerroaltungbgebiete je ein ©emeinbelepifou beraub. Sie hat hiebei bie Stgebniffe
ber lebten SSoltbjäblung in weit umfaffenberem SJfahe, alb bieb bibber gefchab, bermertet
unb überbieb einen Sippenbit mit ben Stanborten bet Schulen in allen ©emeinben, ferner
mit SSnführung ber Sanilätbgeineinben, bejw. Sanitätbbiftrifte unb bet Stanborle ber
tömifchUatholifchen SRatrUelftellen, mit allen Crtbgenieinben, welche ju biefen Snftalten ge-
hören, angclchloffcn. Saburch bat bab SBerl eine Biel gröbere Slusbebnung, aber auch
einen ganj bebeutenb höheren SSIert erbaften. So bietet eb bermalen eine überaub aub-
giebige Cueüe füt bie Slaliftit unb lultutelle Beltanblung ber l’finber unb totaler (finjeln-
beiten aller Orte berielbeit. 3ür unter £anb Böhmen befteht bab ©emeinbelejilon IX aub
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2 Seilen mit 1324 Seilen. Tiefe umfaffen ba« eigentliche OrtSrepertorium, Den Jlppenbir
unb ein alpbabotiiche« fRegifter. Tie Tariteflung im Crt«repertorium ift burcbgehenb« jmei-
feirifl. Hut ber linlen Seile fiub bie OrtSgetneinben mit bcn jugeborigen Crtfcbaften nach
3lreal in Altären, anweietiber SeBölferung, Stonfeifion, llmgangäfprache unb frei eifern
nebft einer beionberen Subrif „SluSftatlung mit ^nfmutionen" Berjeichnet. Ce^tere IHubrit
enthält mittellt 2lblürjmig«jeicben alles angebcutet, wa« in tem Orte ober bcffett Umgebung
an öffentlichen Slnftalten unb fonftigen Ginrichtungen ober beionberen Ginjelnbeiten beftebt,
fo bafi man au« allen biefeu Taten ein Bollftänbige« 4)ilb bariiber gewinnen fann. Jluf
ber rechten Seite ftnb bann bei ben einseinen Crl«gemeinben al« ffataftrafgemeinben im
Steuerbejirte ba« Slteal unb bie fteuerpflichtigen flächen, toobon im befonberen Bieter,
Sieten, Warten, Seingärten, Tutweiben unb Sllpen, cnblich Salb nach ihren Sluäinufeen
in (tehar, beiontter« bebanDelt tuerben, ferner bie Slnjabl ber Stofcgrunbbefibc unb gabrilen,
ioioie ber SBiebftanb ber Crt«gemeinben, al« Sterbe, Sinber, Stbafe unb Srhroeine, ange=
führt. Ter Inhalt ber befonberen 3ugabc biefe« Serie», nämlich bc« äppenbif, tourbe
fchon oben angebeulet. G« toll nun an einem befonberen Seiipiele gejeigt werben, in welch
aulgebehntem Slabe biete« ©emeinbelcriton in feinet Bielleiligen 8u«geftallung jur lofalen
tbefchreibung unb fomit |ur ffjfiege ber £>eimat«funbe Benoertet werben tann. Jch wähle
hieju bie Heine ®ebirg«ftabt Dtofitnifc im Äblergehirge. Tarübct erfahren wir nun folgen-
be«: Sotitnih befigt ein 8rcal Bon 536 Stellar,
Änwefenbe SeBölteruug: i Äonfeffton: Umgang«fprache: näu.
männl.
weihl.
lufamtn. falb.
cP.
ifrael.
anb. txulfcfo tfcbcdjifd? anb.
fet:
SotitniJ
513
592
1105 1066
5
32
2 995
106 —
185
3ulientha(
33
38.
71 71
—
— 66
5 —
12
Solitnih
480
554
1034 995
5
32
2 929
101 —
173
81« „8u«ftattung mit Jnftitutionen" : Steueramt, ginanjwachtonlrolWbejirtäleitung,
Sinanjroachableitung, 8ejirt«gericht, Solar, 8bbolat, töejirl«Oertretung, fflejirt«au«fcbub,
röm.=!athol. Starre, gilialfircbe, SBütgetichule III, 'BoIUichule VI, Jtinbergarten. Hier-
jorgungäbau«, Bpolbele, 2 tSrjte, Äurfchmieb, 3 gebammen, geuerroebr, Schubftation,
SaturalBerpPegunggftation, 4 Gienbarmen, Sparfaffa, Spar- unb Xarlehenilaffeiiuetein,
Uoftamt, Selegrapbenftation (bie feit 1 906 beftehenbe Giienbahnftation finbet ftch noch nicht
Berjcichnetl, Sehloh, 580 m.
recht«: Äalaftralgemeinbe Steuerpflichtige glächen $der Siefen Bärten
8real in hteltar 536 514 307 67 9-44
Seingärten tmtweiben Salb ©roftgtuubbeftb gabrifen
— 5-20 126 I —
Siebftanb : Sferbe '31 i aber Schafe Schweine
41 372 2 165
3m 8ppenbip ift ber Stanbort ber Schulen, Sanilälägemctnben bejw. Sanität«,
biftrifte, Stanbort ber riJm-fatboI. Satrilelttelle lüolitnig.
Bon galt) betonterer Sebcutung fenb aber biefe fBoIt«jäblung«balen für bie 21c-
urteilung bet flulturentmiilung ober be« Südgange« in ber tBeoöllerung, beten Sewegung
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unb 'Bcrteilunfl narb 9?ationaIitälen Bon höebftem ftaatl icfxn unb ftatiftiftben ^uterrffe ift.
So bclendoten biefe 3'fftm ganj befonberS bie fojialtn unb roirticbaftlicben ®erbältniffe in
bcm enteren Ablergebirge unb führen ju bem Srbluffe, bah biefe 3Jerhällniffe ftch immer
mehr Beridilecbtern. 5)a « Iaht ficb. eben bei näheret Jlelracbtung bet ben 3i otilniber
Sejitf beltcffenbcn $nten beurteilen. 91i<bt nut ift bie SefamtbeBiJlterung mit 16341
gegen bieienige bce Jabtrt 1890 Bon 18110 um 1769, b. i. 9-76 % iutiidgegangen,
ionbetn bet iWüdgang bet SeoiSlterung lafet ftdj in allen Cttägemeinben bieie« Sejirte« na<b'
lociien, unlct welchen befonbete bie Okmeinben be« ifftlicben ötliftalel roic ®ärnroalb mit
14 52 %, SBabboti 9-19 %, fealbfeilen 2159%, feobenorlifc 14 57 %, Scbönroalb
2 1 '42 °/o> femet bie beä norbroeftlidjen ®ejir(eteile3 roic SBielei mit 1 3‘68 •/,, Stofen
Stiebnit) U'35%, feimmlifcb • fHiebnei 11%. felaita 22 40 •/„ fla lieber 18.09 "/o.
fllein.Stiebnib 19 21 %, jlunjenbotf 1 3 28 %, ®rcrub 1019 %. Saufloj) 1111 %,
lannborf 1 1'53 %, enblid) an bet (üblichen Spracbgrenje 31ieberbotf mit I0'40 % b<t-
Borjubeben fmb.
®cjiiglicb bet Seroegung bet einbeimifeben ScBölterung in bet 'Diultet. ober Um=
gangeipracbe tann roicbctum feftgcfteOt roetben, bafe im Jlabte 1900 15788 SJeutfcbe unb
329 licbeibeu, bagegen 1890 17524 2>cuticbe unb 380 liebe eben gejäblt routben. fo
bafi bie Änjabl bet leiteten um 51, b. i. 1 5-5 %. jutiidgegangen ift, inbem bet Suroacbä
in einjclnen Olemeinben 85, bet Abgang in anbeten 135 beträgt. Sebeulcnbcren ;juroacbe
roeift Sronftabt mit 22, jufammen 36, üliebetboti mit 46. juf. 52 Jfibecben auf; gröberen
Abgang ®abborf mit 16, jc&l — , ^wrrnfelb mit 17. je^t — , felaita mit 9, jefct 4,
'btorufc mit 7, je^l 17, Diotitnij) mit 14, icjjt 106 unb Sannborf mit 50, iejt 51 Kcbetbcn.
So ergibt firb auä allen biefen Sohlen ein ganj bcbeutungSBollee ®ilb nicht nut für
bie Stullutgelcbirbte, fonbetn für bie lolale feeimategeidbiebte iibetbaupt. Unb in biefer fein,
firbt liegt auch ein grober Seil bet Üebeutung beö Borlregcnben ffierM, welche« in teiner
(Semeinbe fehlen follte unb helfen Seftbafjung Bot allen eine roitblige Aufgabe bet Ort«=
febulräte roäre, um ben betonbete inletefftetlen Üebrertreiien bie IDlöglitbleit ju geroäbren,
mit biefem roitbtigen ftatiftifeben 'Material befannt ju roetben.
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^iffeifuncjm
^Bundes dcij (^bt&öljmens.
Vr.7. 9J(uc3olfle(l2). ^ternnau, im Jejemßer 1907.
VIII. ^auplnfrfflininlunö
ks Bundes kl Beutfiden öfldödinens.
tcr 8. ®ejember 1907 oereinte abermals eine überaus ftattlidjc 3af)l
oon öuube«ntitgliebern unb waeferen beutfdjeii ©cfinmnig«genoffcn,
um bett SSe«f)eufcf)nft«beridjt ber ©iiiibeslcitiing für ben feit ber legten
.pauptoerfammlung oom 16. Cftober 1904 abgelaufeiien Zeitraum ent=
gegenjuncfjmeH. X>n als ©erfammlungslofal gemähte Saal ber Öl»
berger Jabrifetreftauratiou in öraunau war lange uor bent auf 2>/j U(jr
nachmittag« feftgefegten ©eginn bicf)t gefüllt unb gab fiel) fefjon im uor»
au« allgemein eine rege Teilnahme für bie ©erfjanblungcn ber .paupt=
oerfammlung funb.
57 ©nnbe«gruppen waren hiebei teil« perfönlidj, teil« burdj ©oK*
macht mit 187, ferner 7 ©unbe«leitung«mitglieber mit 7 unb 2 'JiecfjmingS«
Prüfer mit 2 wahlberechtigten Stimmen Dertreten unb an biefe fchto§ fid)
eine große j^afjl oon ©unbe«mitgliebern al« Zuhörer an.
$n«befonbere war auch ber ©eich«rat«= unb £anbtag«abgeorbnete
perr .pofrat Dr. 'äbolf ©adjmann, perr ©ürgermeifter Qofef ©Jeifier,
Perr öejtrf«obmann Dr. Heinrich ffippinger fowie ©ertreter ber lofalen,
national mirfenben ©ereine ©raunau« anwefenb.
©egen 3 llgr nachmittag« eröffnete ba« Sunbe«leitung«mitglieb
Petr Dr. Qofef ®imter anftede be« wegen ©rfranfung am ffirfcheincn
oerhinberten ©unbeäobmannftelloertreterS pernt Slnfelm ,p e i n j c I bie
©erfammlung, inbem er bie fo zahlreich erfchicncnen ©unbe«gruppen-
oertreter unb ©unbe«mitglieber mit herzlichem 3öiHfommengru&e begrüßte,
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bie efiretibe ?lm»efenf)ett bcr obengenannten ®Sfte imb Bertreter fjeroor«
fjob unb bie fafouttg*mäjjige 8efcf|Iit6fäl)igfeit ber Berfammlmtg feftfteOte.
§err Dr. Ttimter wie« auef) barauf bin, bafj e« bem 8itnbe«obmamte
•t>crrn Dr. Sauger trop ber erfreulichen fteten Befferung feiner ©efuitb*
beit boeb noch nicht möglich fei, ben 8orfi& bcr heutigen Berfammlung
ju führen imb gab in Übcreinftimmung ber Änroefenben bem lebhaften
BMmfcfjc Äitöbrucf, baß bie gefunbbcitlicbe Befferung be« allfeit« oerebrten
Bniibeöobmanne« fiefj atibalteub günftig geftalten möge.
Sobann fchritt er jur ffirlebigung bes 1. Bunfte« ber Tage^orbnnng
unb erftattete naebftebenben
(5efd?äfts< un& CLätigfeitsberidjt ber öunbesleitung,
in beffeit Berufung er mit bem 8unbe?leituug«mitgliebe £>erru Jofci
tfränjel abmccbfelte.
Dach Berlauf eines längeren Jcitabfcbnittc« haben wir Sic hiebet geloben, um Jbnen
Bericht ju crftatlcn über bie Xätigleit unieceS Bunbe« unb leine für ba« beutiche Soltötum
geleiftelen arbeiten. 2 icic umiaffen ben 3eitraum feit unfetcr lebten fxucptoerfammlung
uem lti. Ctlebet 1904 bi« jum 30. September 1907, btjiebung«wcife bi« jum heutigen
Jag*. Stiefet längere Zeitraum bat nicht etroa in einet oetminberlen Bätigfeit be« Bunbe«
ebet bet Bunbelgruppen ieinen ©runb. 'Dl it befonbetet ©enugtuung tennen mit ba«
©egenteil feftftellen, inbem bie arbeiten be« Bunbe« ben Porangegangencn Betichtiabten
gtgeniibet nicht juriictgeblieben finb, ia nach mehreren Dichtungen bin (ich bebeutenb per,
tieft unb erweitert haben.
§iciür hefigen unfere Bunbc«mitgliebcr unb bie beni Bunbe nabeftebenben Streife in
ber im Borjabre bcrau«gegcbcnen lebten Dummer uniercr Bunbe«mitteilungen, in welcher
bcnfelbcn unter anberem auch bie feitberige wichtigfte lätigteil be« Bunbe« in ftauptumriffen
jur flenntni« gebracht würbe, im allgemeinen fchon einen Beleg.
6« erübrigt un« baber für beule, auf bie Sinjelbciten tiefer 'Arbeit noch näher ein,
jugeben.
Bie Bewegung innerhalb be« Slanbe« ber Bunbe«gruppen ift fid) gegenüber bem
lebten au«meifc gleich geblieben, ©o bebauerlieh bie injmiichen erfolgte Äujlöfung ber
©ruppen Freiheit, Breiborn, Jungbuch unb Böbm.'Beter«borf ift, fo würbe ein gewiffer
ßrfag btefiit butch bie Bilbung einer grauen, unb Bläb<hen=Bunbe«gruppe in Befcbnei, einer
ablergebirg«=Bunbe«gruppe in ffiien, ferner burch bicSicberaufnahme berlätigtcit innerhalb
ber ©ruppen Deuborf bei Sronftabt unb Unter, Sedcleporf gelchaffen, welch lottere jeboch
bet lotalen Berbältniffc wegen ihre Sätigfeit gemciniam mit bcr ©ruppe Warft Scetel«,
bori au«iibl.
/
ß« beträgt baber ber bermalige ©tanb bcr Bunbe«9ruppen nach wie Por 72, welche
einen ©tanb Pon 4080 Witgliebern auhweifen.
Senn e« un« auch trofj oielfacher Bemühungen nicht gelungen ift, eine höhere 3'ffer
aufbringen ju tonnen, fo gereicht un« wenigften« ber Umftanb jur Beiriebigung, bah bie
Witglicberjahl innerhalb ber tätigen ©ruppen im allgemeinen eine erfreuliche Steigerung
214
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au«meift, mell bafclbft bie Seitung bet Bereinigefchäfte ettbtit«it,'iClige Betfonen in bie &anb
genommen haben unb tiefe mit bem notigen Berftöntnis ju betätigen roiffen. Blit be>
[onberer ©enugtuung begrüben mit and) fchon an bieiet Steile bie Bilbung einet beionbeten
SlbIergebirg«.Sunte«gruvve unfeteb Bimbe« in © i e n , mobureb bie Icilnabme für tieief-
©ebiet in ben Söiener R reifen bebeutent geroaebfen ift unb feilbei namentlid) in unter •
ftüßenbcr eine erfreuliche Betätigung gefunben bat. Siefen fcbbtien Srfolg Ber=
banlen mit ben ffliener SanMleuten au« bem Sbiergebirge. Bot allen bet eifrigen Snilialioe
be? ipetrn Dr. ^rctrij SQeife, fHatSfelrctärSabiunlten au« Bargborf, unb beä Blagiftet«
ffranj laBer Sänget au« iHolitnifj. örfrculidjertoeife bat biefe ©ruppengriinbung bie
Bilbung einer ähnlichen ©tuppe in $tag heroorgcrufcn, mo ven Boftbirettionfibaupt.
laffiet Sbuarb SB e i fl au« Barjborj bie einleitenben Borarbeiten auf fi<b genommen bat.
Slebft ben fd)on im lebten lätigleitSberidde ermähnten, bie (Srroeiterimg bet Bimbe«.
otganifation bemmenben Berbältniffen fei an biefet Stelle norb eine« llinftanbeS ermähnt,
übet meicben unfet fcerr BunbeSobmann in ber lebten Siummer bet Bunbrtmitteilungen
beä ausführlicheren fictj auSgefprochen bat. So gibt ei nämiieb Biele Cttc unb aud) Singe!'
petfonen, roelfbe jumeift re<bt beträchtliche Unterftiibungen Bom Bunte mit bet Begrünbuttg
beanfprueben, bie ScbubBeteine feien bagu ba, um foldge llntetftübungen bottbin. mo e« an.
gebiieb nottut, gu gemähten. Sobalb man aber alb unerläßliche BorauSfebung für folcbe
ßnlfeleiftungeu ba« gewiß berechtigte Berlangeu nach einem engeren Slniebluffe an ben Bunb
fteilt, mili man baoon nichts miffen, obmobl Bon ber Singelperfon nur ein jährliche« Opfer
Bon 40 h oerlangt roitb unb gut Bilbung einet ©tuppc nur 10 fßerfonen in ber betreffen
ben Crtfchaft etfotberlich mären.
Sa aber bei einer betartigen Sluffaffung ber Buno, mie jeber anbere Betein, mit
bet 3«il überhaupt leine GinnabmSqueHen, al« melcbe ficb hoch bie SJütgliebSbeiträge bat'
{teilen, beiäße, faßen mit un«, einige begrünbete fgäile ausgenommen, auf ben übrigens auch
feiten« unfetet BunbeSgtuppen gebilligten Stanbpunlt gu ftellen oeranlaßt, bie ohnebie« fo
ipätlichen Blillel gunächft gut Sedung bet notroenbigften Bebürfniffe ber eigenen Bunbe«=
milglieber unb bet angegiieberien Crtfchaften gu Berroenben.
Clnbem mir bähet unferen BunbeSgruppen btingenb an« itetg legen, auch mcilcrbin
für bie tuniiehfte Betmebrung ihrer Blitglieberftänbe fomie Stgielung reichlicherer Büttel
tätig gu fein, ben bisher bem Bunbe noch fernftebenben Orten im BunbeSgebiete aber iioeb>
mal« nabelegen, eine Slngiitberung an betreiben gu beroitten, (affen mir nachftehenb« bie
©ruppen, mie fte fteb nach bet Blitgliebergah! betmalen einrtiben, folgen:
Btaunau
. . . . 406 Blitglieber,
Irautenau (btertengruppe) ....
.... 252
„
Irautenau (ffrauengruppel ....
.... 200
fl
©ablong
.... 196
„
©ießbübel bei Sleuftabt
.... 183
„
CbetfobnSborf
.... 166
ff
Sattel
.... 98
Birfigt'Bobifch
.... 95
n
Schurg
.... 84
„
216
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Steden
$arf4ni(
SBifien
Satfötr .
tHotiinifc
2in«borf
tiJolaun
Sdjttarjmafjci
Tituliert Ni Sronftnbt
©tfetbiw»
Älein>Sliitr|(tim
SIilbud)=$cberntD, Tiemauä unb TIiebtr={hnou$ .
Srljdifabort
Tiridjutmoit! ' . . . .
tßoQom
TJIafmifc
2>ef($nti IfcerrtngruDDt)
Rrcnftatl _ . . .
3BUnri
fclajta
Obtrliorf : , .
?Srorub
iKrrnfttb . ... .
(Srofi-. unb filein^Slitbnit)
3Md)nei ßraitengruppe)
TJefienborf
lannborf-Cuiiental
tDtartcNnborf unb lltng
SBidjftabtel
4)immlitd)’tHitbnti
2id)tenau
Sannbcrf
SBedeibborf mit Unter-'ßjedcrtbort
SBielti
1iieber=, TRitlti- unb Cber^’icbroc
3ritbtnau=$attcr$borf
&itter4ba$=2>einjcnborb31u|)t>ertbott . . . .
ffito|?lu(rid)im
gritbricbenjait
1'lidbclSborr
2itbta(
2>of)enörIitt=CttenborT
216
8! Witglieb«,
80
<6 „
74
72
70
68
68
67
65
64 „
63 „
63
62
59
57
55
55 „
53
53
51
51
50
•19
46
46
46
45
45
44
44
44
44
43
43
40
36
33
29
27
26
24
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Blichomie 24 Mitglieder,
Beuborf bei SanWfton 24 „
Siebertborf 24 „
®ämroald 23 „
Sditfcfeta 22
91afsborf=3<htilhau 21
Jjcbernoroier 21 „
S5eutfth=©ief!hübel 20 „
t> i?fen • 20
Unbefannt blieb bet Blitglieberftanb jufolge jeilroetlig ein-
geheilter Xiitigleit bti ben ©nippen:
Babdorf, ©ubeneb, Frauental, ©rablib, Äulan, $eutfd)=
Braubnib. Cuaiijtb, iDodjIif, SUt-9iognib < fRubeMborf,
Schlappen«;
macht obige . 4080 Mitglieder.
S)ie 3ahl bet gtünbenben Mitglieder bon 2 1 ift unBeränbert geblieben.
Auf unfete, in bet lebten Bummer bet BundeSmitteilungen erfolgte Anregung jut
Bildung oon fogenannten ©auBerbänben, in welchen mehrere benachbarten Bunbeägruppen
jroeett Beftttung unb ^Pflege gemeinfamtt ^nlereffen ober Anhörung Bon Botlrägen fid)
Bereinigen unb einen $aupt. obet Botott ju ernennen hätten, fomie in roeiterer &in=
fuht jut Silbung Bon BejirttPerbänben, roobei ber betreffenbe BejirKort al« Borort
ju bienen hätte, hohen mir nod) leine pofitiben Borfchläge erholten, objmar biefe Froge
anläßlich ber Bereifung elnjelner Bunbetgebieltlrile ftfcon ihre prattifrhe Betätigung ge*
funben bat.
Sdun ift e« aber an bet 3«l, bajs biefe in Sorfcfclag gebrachten Reformen jur 6p
tpciterung bet Sunb*4otganifalion feftere unb beftimmtc formen annehmen, tote halb an bie
Bunbeggruppen nochmal« bie Aufforderung ergeht, die«besügliche Botfdjläge bet Bunde«'
leitung ju unterbreiten, ftiebt allein, baft biemit bie Bunbebleitung toefentlich in ihrer
Arbeit unterftübt mürbe, fonbem e« joden bie in folrhen SejirKBetbänben geroäblten Bon
orte jufolge ber leichteren perjönlichen Fühlungnahme auf bie ihnen jugcteilten Bunde«'
gruppen ober ©auperbänbe belebenb einmirlen, bie unmittelbare Auificbt über fie auöiiben.
um baburch auch für bie gemtinfamen ^ntereffen de« betreffenben Bejirle« ftd) erfolgreicher
einleben ju Üinnen unb biefelben ju mähten.
3Sa{ nun bie Einnahmen unb AuJgaben beS Bunde« in bem ber Bericht-
erftattung unterliegenden gettraumc anbelangt, fo umjafit utifer Bericht aufgrund ber
fabung«mä&igen Beftimnmng, roonach ba« Betein« ■ unb BerroaltungStabr mit bem
31. SRätj eine« jeden 3abre« feinen Abfcblufc findet, nachftthenbe ;5eitabfehnitte :
1) Born 1. Dttober 1904, als bem ber lebten Abrechnung nächftfolgenben Jage, betrugen
bie ©efamteinnahtnen De« Bunde«:
217
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Sin Salto tom 30. September 1904 14 359 K 48 h
Sin ineiteren (Sinnabtntn bi* 3 1 . 'Btärj 1905 unb jroar an 9Rit>
glieberbeiträgen, toerfrbicbenen Spenben, Keinerträgniffen »on
Unterhaltungen. CS r (öie für ®unD*«mitleiIungcn unb ionftigen
„jumenbungen, forme 3>nfen bon Spareinlagen 4 574 K 1 9 h
baber julammen 18 933 K 05 U
Tie Tunbe*au*gaben ftelltm ftd) in bemfelben geittaume aut . . 4 781 K 36 h
fo bafr an bicfcm läge bei Weiamtfaffaftanb' 14 1 52 K 29 h
betrug.
2) Tom 1. Slprii 1905 bi* 31. Tiätj 1906 betrugen bie ®efamt=
entnahmen 8752 K77h
baber julammen mit obigem Salbo 22 905 K 06 h
Tie SluSgaben bi* 31. Titirj 1906 6 718 K 78 h
baber an bieiem Jage ein Wefamttaffaftanb bon 16 186 K 28 h
verblieb.
3) 'Jom 1. Slprii 1906 bi* 31. Ttarj 1907 betrugen bie Wein mb
einnabmen 8 651 K 76 h
baber juiammen mit obigem Salbo 24 838 K 04 h
Tie SluSgaben bi« 31. lRätj 1907 6 785 K 44 h
roonatft bcr Wefamttaffaftanb an bieiem Tage 18 05» K 60 h
betrug.
4) Tom 1. Slprii 1907 bi* jum 30. September 1907, mellten Tag
mit al* Slbitblufi be* testen 3eitab(<bnitte« jugrunbe legiert, be=
liefen frd; bie Wefamteinnabmen auf 1 009 K 81 h
baber jufammen mit obigem Salbo 19 062 K 41 h
Tie SluSgaben in bemfelben 8*>teaume auf 1 302 K 1 1 h
fo ba| an bieiem Tage ein Wefamtlaffaftanb ton .... 1 7 760 K 30 h
Perblieb.
3n bieiem Wefamlfaffaftanbe ift jeboeb, abgefeben^ pon ben
am Seblufic unjere* Tericbte* mxb au*|uroeifenben gebunbenen
Beträgen, bie mit bem fRominalroette eingcie(jte frofrat bailroid):
idpe Stiftung« renle per 2000 K — h
ein ju nationalen Srbubjrotdcn gemährte* un>
BerjinSlilbe* Tatleben »on 3000 K — h
enblid) bie ju einem beftimmten Sdjulbaue ge:
mibmeten, baber blojs in borübergebenber Ter:
mabrung be* Sunbe* freb befinbenben Spenben :
beilräge jufammen »on 2770 K 89 h
tntbalten, maibt jufammen 7 770 K 89 h
fo bat ba* »erfügbore TunbeSoermügen eigentliib nur . . . 9 989 K 41h
beträgt.
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flfaeb Abrechnung be« obigen Sthulbau-Sepofitum* fleht ber Sinnabmlpoft Ixt
obigen 3*üobi(f)nitte* non 20 217 K 64 h
eine @efamtau«gab«pofl Bon 19 587 K 69 h
gegenüber, ein Seroei«, bafi toit bemüht waren, bie eingelaufenen Selber für bie nationalen
unb roirtfchaftlichen Bunbe«gmede autb toirllid) ju oerroenben.
eine neue öicmabmcsaueUe erroucb« bem Sunt« au« bem fHeinertrage b«4 teuticben
Sol(«rat«ftcgelä, an bem mir mit etma '/„ tcilnebmen. $ür bie burd) ben Sunt gut 9lb=
nähme geiangcnben Siegelmarten geniejtt berfelb« übctbie« eine befonbete 10% Stooifion.
Um nun auf biefe Weife bie Bunbe«einnabmen au« bem Solt«rat«fiegel ju erhüben, bringen
wir unter feinergeit im Sunbe«gebicte uerfcnbete«, jum Seguge biefer Wertgetcben burd;
unferen Sunt aufforbetnbe« fHunbfdjreiben b'emil in erinncrung.
'Mit ȟdftebl auf bie oben nacbgeroiefeue Xatjacbe, bafi untere Sunteleinnabmen
iebr gering finb, um bie guncbmenbcn Bebürfniffe ju beftreilen, anberfeil« um eine gröftere
altioe Teilnahme am Bunte ju bemirten, gelangte burd; unjeten {wrrn Sunbe«obinann
ein beionberer Aufruf an bie bemühen Semeinten unb Begirt«nertretungen, Spar- unb
Sorid)ujjtoffen, fomie fonftigc Äörpertcbaiten unb Sercine Oftböbmen« gut Setienbung,
welcher jur größeren Unterftüfgung be« Bunte« aufforberte, ferner bie ©eroinnung einer
ba« gange Xeutkb"Cit6öbmen umfaffenben örunblage ju einet aüen gemeinfamen national"
roirlidwftliiben öilf«= unb Schularbeit anftrcbte. Sie« batte nadb ber finanjieUen Wichtung
bin jur 3olge, tap ficb to<b einige, bereit« in ber lebten Stummer bet BunteSmitteilungen
au«geroiefenen Spenber einftcllten, Pon welchen mir erhoffen, bafi fie auch weiterhin burd)
iäbrlicb roietertebrente Beiträge ben Bunb unterftüfcen rocrbcn.
34 fomme nun jum gweiten Teile unfere« Berichte«, welcher bie Xätigfeit ber
Bunbebleitung umfaßt unb m welchem autb ber un« befannt geworbenen Xätigfeit ber
einjelnen Bunbe«gruppen gebatbt werben foll. 3ur leichteren ttbcrficht wert« id) midi nach
hergebrachter ffieije an bie Beftimmungen be« § 2 ber Sunbe«iabungen halten, in welchen
bie Aufgaben be« Bunte« abtabweife bargeftellt ftnb.
a. Sie Gtforichung unb Sarflellung ber nationalen unb roirtfchaft-
lieben Berbältniife im Bunbe«g«biete würbe auch weiterhin burch jortlaufenbe
Jtorrefponbeng mit ben Bunbe«gruppen unb betonteren SertrauenSmännem, Ginbolung
Pon Berichten, ßrftattung Pon ©utaebten an untere befreunbete SchubPereine, periönliche
Jiiblungnabme, namentlich aber burch häufigere Bereitungen be« Bunbe«gehiete« fort"
gefebt. 3“W0« tSewinnung be« J&errn Sebrer« Stibin Simter au« Braunau al« ©anher,
lebtet« unfere« Bunte« ift e« möglich geworben, biete Bereifungen in einem gröberen Um-
fange al« biiber unb in bie entfernteren Bunbe«gebiet«teile gu unternehmen unb gut genauen
Renntni« ber nationalen unb wirtfchaftlichen Sage bet betreffenben ©ebiete gu gelangen.
So bat [ich 4>ert SBanbetlebtet Ximter nebft anberen 3ureifen im Sommer Porigen 3abre«
namentlich ber Bereifung be« gangen Äblergehirge« Pon ©ruppe gu ©ruppc, ja oon Crt
gu Ort untergogen unb un« einen Bericht über alle mijfen«merten Berbältniffe unb über
feine Wahrnehmungen »ermittelt, welcher nach Bielen SHicbtungen al« ©runblage für unter
weitere« Sotgeben in biefem Bunbe«gebiet«teile biente unb auch weiterhin bient, ähnliche
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tleinett 3ur*ifen, inJbefonbere tu S8»rtrag«jweden, erftredten ficb in ba« CantSfron-
'JBilbenfcbmerttr unb in Da« im Siiben gelegene Stecfener Sebiet.
(Serabe Da« fBbfergebirge ift t« aber, gegen welche« fich, weit mehr al« anbermärl«,
ber itorftofi unfern nationalen (Segnet ricbtel. um Ficb tjier in au«geDebnteftem fDIafie feft-
juiefcen. Der über 70 Ortsgruppen jäblenbe Senftenberg-SanDStroner ©au De# nerD=
bbbiniidten ifebechifierungSbereine«, Der betannlcn Nclrodnf jednota aereroceskä mit
einigen angrenjenben Sejirten De« 9}ad)ob<^}oli^er (Saue« riefe« SerbanDe«, ja felbft Die
®tatt Roniggräb finb an Dielet unabläffigen ÜSüblarbeit tätig, inDem Den gröberen Crt«=
gruppen Die in Deutfeben Sprachgrenjcrten aHenfall« beltebenDen ifehtchiiehtn 'Minberbeiten
tut nationalen Obbut unb jur tveitgebenbiten Unlerftübung jugetoiefen ftnb. liefet angebt
liehe Scbub ioltbet ticbe<bii(ber 'Biinberbciien Dient aber nur al« Sorroanb ju Dem Schute,
um Schritt fiir Schritt Deutfeben Soben ju gewinnen unb eine Dauemb« Snfäjfigmacbung
tu erjielen. Den Seroei« biefür bieten unter anberen Die SejirtSftabt iHotitniJ unb Die
(Semeinbe SinSDorf im ©rulichtr Sejirte, mofelblt nebft Ortsgruppen De« genannten Iler-
banDe« aud) icbon SribatoolI«f<huIen Der Matic« skolska entitanben finb. Dafi Daher
unjere Hbmebrbeftrebungen in gröberem Umfange auf Dieje* ©ebiet unb inJbefonbere Die
Sicherung Der naben Sptachgrenje gerichtet werben mußten, liegt auf Der $an£.
ffiobl nur Diefem Umftanbe in Serbinbung mit Den aueb von anberen Schuh-
bettinen in ftärlerein 'liiafee erfolgten Unterfliegungen ift e« ju Perbanten, Dafi fttb lufolge
oerftärlter Deuticbet Slbrochr Die ScbulbeiucbSPerbällniffe an Den beiben genannten Matice-
Setmlen in legier ;jeil bebeutenD nerminbert haben unb bah Die Sfonftituierung Don fiir
mehrere Orte bereit« bebbrDlicb genehmigten Ortsgruppen De« genannten tfebeebiieben Ser-
banbe« bisher nicht erfolgt ift.
Jfn weiterer $)infid)t ftnb Dem tfebeebiieben Slnfturme Da« SanDStron-ffiilbenfehmerter
unb inJbefonbere aud) Da« 40 Deutfcbe (Semeinben jählenbe flbniginhof^arombber ©ebiet
auSgefebt. Cfn erfterem finb e« namentlich Die gemiieblipraebige (Semeinbe <Hiebet«borf,
für welche Por turjem eine ti<hecbi(fb< Schulcrpofitur bewilligt würbe, unb bie (Semeinbe
OberjohnSborf, auf welche fub bie ©«lüfte unfeter nationalen Segnet erftreden. 3n
beiben Orten befiben mir SetbinDungen unb heben wir mit heionberer Snertennung ba«
jidberoufcle fflirten Der gut geleiteten unD recht tätigen ©ruppc OberiohnSborf herbor, wo
e« gelang, ben beabfubtigten tfcbetb'Kben Schulbau, für welchen Der Sauplah bereit« an-
getauft würbe, ju Petbinbern.
Möge Der Dafelbft Por turjem jur (Eröffnung gelangte Deutfcbe Äinbergatten, ju beffen
Saue auch unfer Sunb ein anfebnlidje« Opfer brachte, bem immer hrbroblicbtrtn tfdjecbiichen
Snfturme einen Damm leben.
Schuf« (Erweiterung bet nationalen Äbroehr im flöniginhoi-CSaromfi-er (Sebiete hat
unfere SunbeSgruppe in Schur j einen Antrag jur Silbung eine« befonberen SejirtJpolt«-
rate« geftellt unb Dielen in einem ausführlichen Elaborate begtünbel. Da mir biefe Se-
ftrebungen nur billigen tonnten, bat über unfer ßinfehreiten Der beutfehe SolfSral für
Söhmen bie DurchjUbrung in bie £wnb genommen.
38a« nun ben füblichftcn, nämlich Den Deutjchbrob-Stcdcner SunbeJgebietSteil be>
trifft, fo ift bafelbft Die Semeinbe Jra u e n ta I Durch bie in Serbanblung ftchenbe (Errichtung
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einer Öffentlichen tfcbecbiicben Schule bebrobl. Seiber ift untere bortige ®urtN«gruppe fchon
turtb längere 3t'1 untätig. bcd) bat unfer fcert ®unt*«obmann Selegcnbeil gebäht. in
anberet Weite ein au«fübtlicbe* ©Wachten unb fRaticbläge jut möglichften bintanbaitung
biete« ‘iiroittttS abjugeben. Sagegen haben ftch bie nationalen Berbällniffe einigermaßen
in ber Sprathgrenjgemeinbe Eeutjcb ■ ©iehbübel im Se«irfe Steden gebtifert. liniere
bortige ®unbe*gruppe bat nad) längerem Stillftanbe bie lätigleit in Poilem Umtange
triebet auigenommen unb ift e« baielbft jufoige opferwilliger ftberjablung gelungen, bai
©ebäube, in welchem bie tiibetbiiibe ®ripatichule untergebraibt war, burcb einen Seutidjen
ju erwerben.
Ülacb biefem allgemeinen Slu*blide über bie nationalen Berbällniffe ber junäcbft be-
brobten ®unbe*gebiet*teile gelangen wir «tt jenen 'lliaftnabmen, weldte unier ®unb «ur lfr=
baltung beuitdter ®eft((ftänbe Potjutebren in bie Sage tarn.
Sebr geehrte Stauptperiammlung!
3n ben lebten fahren tritt bie Oritbeimmg in einer gerabeju erftaunlidten Wenge
turn taiib bintereinanbet iolgenben fällen jutage, bah Seutfcbe, wenn e« ihnen balbweg«
idticf gebt, anberieit* eine* ihnen minfenben materiellen Borteile* wegen, jum Serfaute
ihrer Befibflänbe an Sicherheit bann foiort bereit ftnb, wenn ihnen bie S<but>petbänbe bie
beanipruchten Wittel nicht bieten.
Wenn wir nun auch «ugeben, bah nicht immer eine ®efchäft*fpefulation mit im
Spiele ift unb bah bie Sicherung be« einen ober anberen CbjeUe« wegen bet ftch einftcHen--
ben nachteiligen folgen jur nationalen 9lotwenbigteit wirb, fo ftnb bie Perlangten llnler-
ftiibungen in lebteren fJäHen — unb um folcbe tonn e* fich nur banbeln — bocb
berartig hoch, bah üe au« ben ju allgemeinen ScbubJfteden eine« SehußPerbanbe« be*
ftimmten Wittein unmüglich beftritten werben tonnen. Sobl bat man bie unb ba auch auf
beuticher Seite begonnen, befonbere jonoe für obige 3wede anjttlegen, boch ber Brfolg ber
bieiiir eingeleiteten Sammlungen blieb weit hinter ben ßrwartungen «urüd.
So ftnb laut be« lebten lätigleitSbericbte* be« ®unbe* ber Seutidjen in Söhnten für
ben gebilbeten Änwefengrilnbftod im flabre 1006 2623 K 65 h eingelaufen, bie 8u«<
gaben fteßten fuh aut 12730 K ,fo ba| berfelbe mit runb 10 000 K paffio blieb. Sie
anber« ftellen ftch bie Serbältnifte im tichechifchen Säger bar! Ser norbböhmitche
ShhedjifierungSPetein (onnte )um ©eiipiel mit 3 1 . Wärj L ft. einen Sfnwefengrunbfonb
oon übet 81 000 K aufweifen, wollte «war ben Ertrag nicht früher, al« bi* bet ftonb bie
bon 200000 K erreicht, antaften, unb nur einjelne, ielbftoerftänblich «um 5?adjteile
untere* beutfchen Behbftanbe* oorgenommenen Sltionen haben beweiben Peranlaftt, biefen
3onb }u erfchöpfen. Wit Slot} lann baber ber genannte tfcbecbitebe ®erbanb Permelben,
bah er Sefiher Pon ©runb unb htäufern im SBerle pon über 170000 K fei, auf welchen
aüerbing« auch Schuften Pon übet 100000 K laften.
Wir haben un* Peranlaht gefunben, 3bnen biefe 3'ff'rn gegenüberjufteHen, um
flbnen ju «eigen, mit welchen ©elbmitteln auf beutfcber unb mit wtlchen auf tfcbethifcher
Seite in obiger tjinficht gearbeitet wirb unb «war nur Pon einem im Borboften Sljbmen*
witfenben tfchechifchen Berbanbe, ba belanntlich für S55eft= unb SübbBbmen ein «weiter bet-
artiger Serhanb unb ebenfo gefäbrlichct Segnet tätig ift.
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Uniet Sund tarn mangels jureichenber Wittel jroar bisher uicfat in bie Sage, einen
beionbeten 3onb für obigen 3®«f anjulegen, t rundem bat aber and) er in einigen Süllen
materielle Unlerftii&ung gemährt unb foldpe bon anberen Seiten oermiltelt. 9lebft bem icbon
in unferen BunbeSmitteilungen angeiiibrten Salle, too eS uns gelang mit roerflätiger Unter«
itü&ung beS nunmehr auigclöften beutfehen BationalfonbeS eine in einem boutidpen £ne
beS SblergebirgeS jut Berfteigerung gelangte 'Realität tro(j tidtedpiidjen ÜherhoteS in
beutiihen {länben jtt erhalten, haben mir uns (riiftigit baiiir eingelegt, um ben im notigen
■Sabre burd) tiebedpiiibe Ägitation berBorgerufenen hKiujerBerfaufSrummel in fHotilnib
jum StiUftanbc ju bringen. Xer tfebeebifebe Borftoji begann hier nämlich bamit, bah einige
beutidpe Befibftänbe meit über ihren Bert tidpedpildper'cits ermorhen mürben, roaS ben 8n«
Iah iu einer Wenge bon BerlaufSangeboten gab. Xer baielbft gebilbete SlbioehrauSidjuh
iab fieh bähet gejmungen, terartige Cbiette felbft mit Berluft ober Überjahlung anjufaufen
unb micber fiir Teilt jebe an ben Wann ju bringen, rooju bie Wittel burd) Sammlungen
unb burd) ein Sparfaffa«XatIeben aufgebradjt mürben. 3» bieiem 3®<de mürbe bem 8b«
roehrauSiehufie nebft einer Spenbe ein gröberes unberjinSlidpeS Xarleben gemährt, bellen
fHüdjablung in 5 fahren ju eriolgcn hat.
Ginen roeiteren Ginjelfaü haben mir in Braunau ju oeejeiebnen, roo tfd)td)iid)er«
feite ber 8n(aui eines Der beftgelegenen ©aitbäufer, baS iohin als BereinigungSftälte ber
bangen tidjeihüihcn Winberheit bienen ioDte, angeitrebt mürbe. Um bie Saigerungen eines
foldpen Überganges ju oeebüten, muhte, rneil eS bem beutfthen Ääufer nid)t möglich »ar,
bie beriangte Summe fiir baS Cbictl ju geben, baS fehlenbc Selb aufgebracht merben. Xi*
Stabtgemeinbe unb ber 9imb taten heb iufammen. um bieS ju bemirten. So mürben burih
3nterWntiou beS Bundes 2000 K Bon priBater Seile als Spenbe aufgebraiht, 1000 K
opferte ber Bund felbft, bie reftliihen 1 000 K mürben Bon biefern einfimeilen leibmeife auf«
gebracht unb heigeftellt.
Xurch tolche 8ltionen bat ber Bunt aber Biel grbhere Opfer bringen muffen, als
bieS feine Wittel rechtfertigten, meSbalb mir beDacbl fein muhten, menigftenS teilmeife einen
fRüderfah beS gemachten SufmanbeS bon opfermilligen StammeSgenoffen unb befreunbeten
SchuhBerhanben ju ermirlen. XaS (SrgebniS unterer bieSbejüglichen Bortebrungen ift ie«
boch bis heute noch ju feinem Äbfchluffe gelangt.
9öir interBenierten ferner in brei im SanbSlroner 9ejirfe in biefer 0)iiificht Bor«
gefommenen Sailen, rooBon in einem eS ber beutfehe BolfSrat übernahm, burth einen Bei«
trag bie betreffenbe ©emeinbe in ben Stand ju (eben, bie feilgebolene Birtfchaft in beutfehen
fcänben ju erhalten. 3n einem anberen gemifchtfprachigen Orte btefeS BejirfeS gelang eS
über 3utun unferer dortigen BunbeSgruppe, bah ein Biel beftriltenet, im beutfehen Xeile ge
legener tfihechifcher Befib in beutfehe dänbe überging unb bah itoct binterlaffene, Bon
Xfehechen umroorbene Birtfcbaflen in beutfehen t>änben geblieben (mb.
3m Stedener Bejirfe mürbe nebft ber fehon oben ermähnten Grwerbung in
®eutfd)=0iehbiibel in einem roeiteren Orte jufolge GinrcirfenS unferer dortigen Bundes«
gruppe eine beutfehe Bauernroirtfchaft durch Überjahlung feitenS ber ©emeinbe ermorhen
unb fobann mit Berluft an einen beutfehen Beftber oerfauft, ferner ebcnbafelhft ein 3in*«
häuScheii Bon jmei BunbeSmitgliebern täuflid) übernommen, um bet 3uftänbigfeit ber
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DaSfelbe beroobnenben brei t'cbeebiicben ©atleien Porjubeugen. ffinen anberen 3 £>11 haben
mir in einet Ctlftbail De« Kotitni|et ©ejirte« |u uerjeicbnen, roo bejüglich De« Sliifaufe«
einet beutfchen ©auetnroictichafl Durch einen Xfchecben Die Unletbanblunflen bereit« ge-
pflogen mutten unb roo übet uniet gemeinfame« Sim'djreiten mit bet Dortigen ffltuppe ber
©efiher bet fflirlichaft Beranlapt routbe, bieielbe roeiter ju bebalten.
Jn einem roeiteten Ctte De« Sblergebirge« hoben mir iiit ben ©eftbet eine« Cbjeitrt
wegen btt btobenben tidxdjifcben Ctroerbung bie Jablung bet halben 3infen oon bem jum
Sebuie bet ßr baitu ug anberweitig aufgenommenen Darlehen übetnommen, in einem anbeten
unterer Dortigen ©unbe«gruppe bie ©eiträge für nationale Scbubjronfe ju perau«gaben
bewilligt.
Uniet tut biete Strt nationaler Stbufcjmede gemachter Jlufwanb bejifiert fuh ein
ichlieblieh beS etroäbnlen gröberen Darlehen« auf 4213 K.
Jn roirtichaftlieher ©ejiebung fommen mit notb im Saufe bet ©ecichterftattung
taju, Jbnen übet untere einfchlügige Xätigleit namentlitb nach bet untetitüfcenben Dichtung
bin be« näheren ju berichten: an bietet Steile [ei nur ein allgemeiner ftbetblicf auf bie
gegenwärtige Stage bet unterer befonbeten Süriorge anheimgeftellten ©unbeSgebiel«-
teiie getan.
Da ift nun befannter unb aneitannler ©tagen roiebetum Da« flbietgebirge. roelthe«
ber eifrigften roirtidjafttüben fförberung bebatf, roenn bie noch imtnet triften ßtroerb«. unb
Sebentoerhültniffe eine ©effetung etfahten (ollen.
Jn flbereinftimmung mit ber buteh unfeten ftetm ©unbe«obmann betttetenen Hn>
ficht, bemertt auch bet Deutfche Schul Betein in feinem legten Jahresberichte ganj richtig,
baji in biefem ®ebiete be« roittfehaftiiehen Jammer« „bie eifrigste Hrbeit auf bie Dauer
nicht« wirten fönne, fofetn (ich nicht auch bie öffentlichen Jaltoren auftaffen, bie Theorien
unb ßnqueten Uber Die S>au«inbuftrie in bie Tat umjufegen“.
Unb bah bi*« nut eine mit beffeten Sohn., anberieit« auch Slbiajjberhälftüffen Per«
bunbene Sautinbuftric imftanbe wäre, beroeifen bie günftigen ßriolge ber im angrenjenben
reichSDeutlchen Sebiete jut (tebung betfelben leiten« ber Dortigen ftaatlichen Äreife fchon
iängft getroffenen ©ortebtungen.
@tft Bor turjem hat unfer fterr Sunbe«obmann eine hefonbere Sebentfchrift, ent-
haitenb eine fchon ieinerjeit in ber „©ohemia" betöffentlichte Schilberung ber SlDletgebitg«.
Perhältniffe, bie bi« beute leine roefentliche Änderung erfahren haben, berauSgegebtn unb im
©achbange auf jene Srfolge hingeroiefen, welche uniert bisherigen ©eftrebungen für Da«
ÄDIergebirge hatten.
Um ©ieberhoiungen borjubeugen, erwähne ich nur lurj, bafj ber ©unb in bem ber
©erichterftattung unterliegenben 3eitraume bemüht war, bie Jlhfagperhällniffe bet in
htitfchla betriebenen unb in einer ©robuttipgenoffenicbaft Pereinigten (soljipanfchacbtel-
Jnbuftrie ju beffem, einerfeit« Durch ©erfentung eine« Dffertjirtular« an tleinere unb
gröfiert Firmen be« Jnlanbe«, bie ioiche Schachteln maffenbaft brauchen, anberieit« Durch
JnterPention belannter SBiener Äreife, um bie Siebung be« Slbiafje«. inSbefonbere nach
Ungarn, ju erreichen.
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Sie in neuer« 3**> in Siolitnib aufgenommene pflege bet ftorhfletbterei rcirb Don
un6 (räitigft nnterftüpt, roeil tiefer OtioerMjrocig mebr ^lu-ificbl auf eine onbauemb belfere
öeftaltung bet GrroerbSberhältmffe biefet.
©egenroärlig banbell eS Tut barum, ba$ bieju notroenbige 'Material in ber unmittel-
baren Släbe ju geroinnen, in melcbcr Stin jicbt ber Bunb mil unterer bärtigen BunbcSgrubbc
unb ber Eeilung ber ScrbfledjtereiKbuIe lieb in Berhinbung gefefl bat.
Jer in mehreren öffentlichen Blättern erfolgte tritt totie auf bie oben ermähnte
Sdtilberung ber StbiergebirgSberbältniffe batte meiter jur geige, bah fi<b fcf^on einige unter
nebmungbluftigc gnbuftriellc, bejicbungSmeiie getoerbliebe Unternehmer an bie BunbeSleitung
um nähere Sublunft geroenbet haben, meSbalb mir bcn Siotitniber Streifen für bergleidjen
Slngelegenbeiten bie fflilbung eine« BejirfSlomiteeS bebuiS Beratung unb Streichung ber
meglithften Surdjtübrung anempfoblen haben.
fiiblieben teile bc« üblergebirgef, in StnSborf , gebt ein grbfeerer gabriKbau
einer tfjrager girtna feiner Bollenbung entgegen unb bürften mir roebl nicht fehl geben,
roentt mit biete Unternehmung als einen Grfoig unterer feinerjettigen mehrfachen ^nteruen:
ttoneu fomobf bejuglicb biefeä mie auch anberer Orte, natnenllitb auch bei ber fKciebenberger
Ctanbel«! unb ©emerbelammer, bejeiebnen.
Sie jur Unlerftübung ber aUgemeinen SiahrungSUerbültniife DerfutbSmeiie in
fRotitnib auf BunbeSloften ctngcfiibrte Saniiubenjucbt bat im Slbietgehirge bisher leine
Grjolge gejeitigt. Sagegen bat biefelbe im fanbsIron-'Bilbenfcbmertcr (Schiele an Umfang
gemonnen, mo mir in bie Sage tarnen, in Siieber«fii<bme, CberjobnSborf unb
SlieberSbotf gucbtftationen ju errichten. Sie umfangreichere Ginführung berfelben in«.
hefonbrre bort, mo bie SlabruiigSberbältmfie ju münüben übrig laffen, mürbe bereits in ber
lebten Stummer unterer BunbeSmttteifungen angeregt, roobei mir un« bereit erllärten, bie
notmenbigen 3ucbttiere ber 3ucbHtation loftenloS jur 'Betfügung ju fteüen.
31 m traurigften liegen mobl aber bie mirtfcbaftliiben Berbältmffe in ber ©emeinbe
Stobenörlib im Siotitniber Bejirte, mo ber bureb SJlihmacb« unb Betlerftbäben ber lebten
3abrc bis 1905 beturiachte Sebaben ämtlitb auf 117 010 K feitgefteUt mürbe. Bollen
hriiebe x. haben überbicS bie tureb biefen Ort fübtenbe 'BofttxcbinbungSitrafee unb bie
Uberhtüclungen beS bortigen ©eroftiierS berartig heiebabigt. bah bet ber Mittellafrateit beS
BejitleS baS 2anb unb ber Staat um Stiife angegangen roerben muhten. Gine Sleibe bon
gänjticb leeren Bobngebäuben jeigt, bah bie Ginmobner biete lieber im Stiebe laffen, um
iolcben elenben Bcrbältniffen ju entfliehen.
Stoffen mir, bah ber nunmehr «öffnete Sebienenftrang,.ber fHolitnib mit bem 3n>
lanbe berbinbet, fomie roeitere für bie SluSgeftaltung ber Sommunilationftterbältniffe teils
»orgelebrte, teil« beabficbtigle Steuerungen eine Beffetung biefet traurigen Suftänbe berbei=
führen rnetben.
3ln heionberen Unterftübungen führen mir an: Ginetn armen Slbbränbler in Stah-
borf 50 K, einem bureb Unreeller gefebäbigten BunbeSmitgliebe in 3bHnei 50 K. für
fSeuermebtjroede in Seicbnei 50 K.
b. Bit übergeben auf einen reelleren 3meig ber BunbeStätigleit, nämlich jur Ber<
anitaltung bon Borträgen, Berfammlungen, Banberbetfammlungen,
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StuSflügen, SluSftellungen. nalionaleu gefllicbtcilen, JbeaterDoriteh
hingen unb Unterhaltungen überhaupt.
Stuf biefem ©ebiete (nnn abermals eine recht rege Jätigfeit fcftgcfteflt inetbcn, oh
wohl Don Dielen betatligen ©eranftaltungen bie SunbeSleitung feilen? bet ©nippen nicbl
in Kenntnis gelebt ju werten pflegt, roeSbalb eS uns auch nidil mini lieb ift, alle geleisteten
Ginjelbeiten berDor jubelten.
Sin eeftet Stelle will id? jener ©ertrüge gebeuten, welche bie ©unbcSlcitung butch
3ujenbung uniere? hetrn ©unbeSroanbcrlehrerS Simter in .bie jeweiligen ©criatnmlungS.
orte beranftaltete.
GS waten bie? junäcbft bie jut Sleubelebung bet ©unbeSgruppen in ift o t i t n i f unb
in Bi cf en abgcballenen ortentlicben ©ollperiammlungcn, wo fiett l'ebrer Sinnet J5ot>
träge „über bie Stufgaben beS ©unbeS bet Seuticben OftböbmenS unb bie nationalen
©flichten bet beulhben ©ePölterung" hielt unb an welchen auib SRitglicbet bet umlitgenben
©unbeSgruppen teilnabmen.
SBeitete JnletDenlionen fanben ftatt auläfilicb bet ©oliuerfantmlungen bet ©unbeS=
gruppen ©irligt.Sobiicb unb BedelSbort. Sie auSgcjeiibncien SluSfiihrungen beS
ifiebnerS bewirtten überall bie Dodftänbigc Gtreübung beS SnttdcS.
Übet ©eranlaffuttg bet ©unbeSleitung nahm ferner &ert Hehrer Simtet im Pot-
jährigen Sommer bie fdton oben enoäbnte ©ereitung beS ganjen SlblcrgebitgeS Dot, an,
läftlicb welcher unter Cteranjiebung bet umliegenben ©unbeSgruppen gröbere ©ortragS.
Detfammlungen in ftatt eher, £>immliidj.fliebnei. Molitnif} unb ©ärnwalb, unb
©orträge in (leinetem Umfange in ©iefsbiibel bei ffleuftabt, Sefdjnei, Äronftabt
unb Bicbftabtel ftattianben.
Bit ffteuben würbe alüeitS bie Grricblung bet Banbetlehtetftelle unb bet hiebureb
möglich geworbenen periiinlicbcn SluSfpracbe begrübt, ba man Don biefer Ginrichtung eine
Klärung in Deticbiebenen S)unbe?angelegenbeitcn ermattete unb eine erhöhte Sätigleit in ben
einjelnen ©tuppen fiih berfprach. Satfäcblicb würbe biefe Grroartung nach beiben '.Richtungen
bin erfüllt.
Jn weiterer 3«ilWge fanben 3utei|en beS fcerrn BanberlebrerS Simler in bie ©er-
iammlungen ber Sunbeögruppen fftieber=8ichme, OberjobnSDori unb Steden ftatt.
Jn bieten ebenfalls jabireicb beluchten ©erfammlungen fpracb ber ©enannte „über bie
iflotmenbigfeit unauSgefebter nationaler Schubarbeit, bie weitgebenben Stufgaben beS ©unbeS
unb bie Xätigfeit bestellten, iowic über bie Pflichten ber ©eDölterung bem Sunbc gegen»
über"; in OherjofmSbotf überbieS „über bie nationalen Slufgaben beS SinbergartenmefenS”.
Sluch an bieten ©erfammlungen nabmen bie umliegenben ©unbeSgruppen fomie weitete
Äreiie als ©äffe teil unb riefen überall bie SluSfübtuugen beS fl ebner? eine allgemeine ©e«
ftiebigung betuor.
Sie oben erwähnte SlblergebirgShereijung fchilberte ferner iierr BanDerlcbrer
Simter an ber t»nb einer Don ihm angefertigten Karte in ben ©ottDeciammlungen ber
©unbeSgruppen ©taunau unb ©it(igt:©obii<b. nachbem er bereits in ber ©oll.
Petfammlung bet erftgenannten ©ruppe Dom Jahre 1905 einen ©ortrag „über bie
nationale Opferwilligleit ber Stulfchen gegenüber lener ber Ifchechen'' gehalten hatte.
?ana«t, $tutf£$« Cottlhinbe «. b. ö. ®.
VIL »b., 1. W 4. ©eft
225
id
'Bit glauben baber an £>crm Jetret Simter einen geeigneten Betmiitler unieter
Bunbeähcftrcbungen gewonnen jii haben unb ber 3uftimmung ber geehrten Beriammlung
lieber tu (ein, wenn mir ihm an bieier Steile liniere bolle Snertennung unb beiten Sani
für leine criprietiliibe Sätigleit auiiprechen.
Bit fmb felbftPerftänblid) aud) ftet« bereit, ben betreff« 3uienbuna be« Oertn
Banberlebrer« feiten« ber ©ruppen an un« gclangenbcn Bünfcben nach WiigliihteitfHeibnung
tu tragen.
Bai nun bie bon teil ©ruppen felbft in« Äuge gefallen Borträge anbelangt, to
finb ioldx netfebiebenen Inhaltes anläßlich bereit Betlammlungen abgebalten tnorben, fo in
Barfcbnib burch ben Cbmann fvrrn Dr. Blartu« „über bie geiunbbeitlitben Btrbältniife
bon fparfcbnifc mit Anregung ju weiteren bie Beffetung berfelben tbrbembcn Borlebtungen",
burd) ftettn fetter Spanel „Sinb bie Bebingungen jut ßrridjtung einer Bürgerfibnle in
Barfcbnib gegeben?", ferner über „ßltcrnabenbt", bureb Sräulein Bnna Sen! „über bie
tnoberne Srauenbcmegung" ; in Sattiber burd; ben Siftriltiarjt fiertn Dr. S. Äobn „Sie
BePöllcrung im Sampfe mit ber lubertuloic" ; in Steden bunb ben flauer ftäbtifchen
Sierarjl ficrrn HItbammcr „über iHinbPieb- unb Scbweinejucbt. allgemein borlommenbe
Äranlbeiten unter biejen lieren unb Srlennungifnmptome berfelben", bunb ben flauer
Sad)lebrer fperrit Srna „über Cbitbaumjud)t"; in Jlltbud) - S öberneo burd) ben ieit>
ber perftorbenen ®ertn Oberlehrer Bad) „Sa« bei beulfcben SibulPereinei",
worauf mebrere Pierftimmige fieber jum Borttage tarnen, unb bunt fxrrn fetter Sari
Salti« „über bie franjüfifcben Straftoinpagnien"; in Seidjnei (Stauen- unb Bläbcbtn-
gruppe) burd) bie Cbmännin Stau Sofie SflenAh „Sie beutiibe Stau"; in Billigt-
Bobiicb bunb ben fettiger Perftorbenen fierm 3öllner ein ÄeifePortrag.
Slnläfilid) ber Pon ben ©ruppen Peranftalteten Scbiller-Seierlidjleiten im Bunbei-
gebiete fanben ferner Piele auf biefe Seiet bejugbabenben Borträge jumeift bunb bie geehrte
febrericbafl ber betreffenben Orte ftatt, worüber mir fdgon an anberet Stelle ju berichten
©elegenbeit batten.
3ur Stärfung unb geftigung bei nationalen Bctoufitiein« würben unter Pielen
anberen aueb Borträge in ben ©ruppen fcüfen, Sattel unb Schebiwp abgebalten; in
lebterer gelangten auch Sluhäfe unb ©ebitbte aui Dr. Sänger« „Scutfiben BolBlunbe".
au« bet Seitfcbrifl „fHübejabl" unb au« ber Sammlung ber „©eiibiibten über fwdemanjel"
jut Berlefung. Überhaupt war man bieier Orten bemüht, bei Berfammlungen auf ba«
nationale Boroufetiein bet Slnwefenben burd) enlfprccbenbc iSnfpracben einjuwirten.
Stuf bem bcjproibenen ©ebiele betätigten fid) aud) in grbficrem Umfangt unb unter
Slnftrebung ber größten fünftleriiiben Seiftung bie Bunbeigruppen fHolitnib unb ©ie fl
hübe! bei Beuftabl, bei beten Bollnerfammlungen oerfibiebeue Börträge mit Sieber- unb
Biufifprobultionen abweibfelten.
Unterhaltnng«abenbe mit Heineren Ibeater- unb humoriftitiben fluffülirungen , Bor-
(efungen pon bumoriftiieben Sialellfaiben fanben ferner ftatt in Seitbnei (grauen- unb
Bläbdjengruppc), Beuborf bei flronftabt, Xrtfcbfaborf unb .Slein-3luecjd)im unb
haben wir über ßriuiben biefer ©ruppen eine 3lu«mabl ioldjtr für betlci 3mede fub
eignenber Stoffe auf Bunbeitoften angefibafft, weicht nach erfolgter Berwtnbung wieber
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anberen (Kruppen jur Seniibuug iiberlaffcn merken (ollen. Die ©ruppc Slatfchcnbori
Peranftaltel alljährlich einen 1 1 n te rlxr 1 1 u rt ten b für Siicbcrei}too<te, bie ©ruppc Cberborf
bereinigte roieterum ihre Siitglieber in einem fflalbfefte.
SUc biefe Unterhaltungen unb Seranftaltungen beriolgten jebod) nicht allein ben
3med, um bie ©eieiligfeil ju pflegen unb neue Dlilglieber beranjusieben, al« Biclmebr
jenen, (olche ©elegenbeiten jur Streichung aufjcrorbcnllicbcr Ginnabmen entmcber jugunften
bet Sunbe«taffa ober für etwaige (otale SunbcSbebürfniffe ju bcnüfcen.
So haben 5. 8. bie bei ben Scrfatnmlungen ber SunbcSgruppe Steifen jur Ser
fteigcrung gelangenben berjchiebenen ©egenftänbe, ebenio in SirligtsSobifeh, fchon fo
manchen fflrofchcn ber SunbeSfajfa jugefübtl.
Son bem fHeinerlragc ber bon bet ©ruppe Srtfchfaborf beranitalteten Suiibe^
Iränjcbeu gelangten im ganjen 21 K 60 h jur Slbfubr, wäbrenb 20 K 21 h jur an=
geichafften S)ieienmoo«egge bcrmenbet mürben. Die ©ruppc Sfaticher führte 10, bie ©ruppe
Sltb u<b : D öbcr net) 20 K als Weincrträgniffc ihrer ©ruppentränjcben ab. ftnbcrc, fo
bie ©ruppe Schurj, trachtete auf biete 'Seife einen 'Beitrag ju ben 58eihna<ht«beieherungen
fiir ihre armen Schultinbcr hereinjubetommen.
Daraus ift ju eriehen, bafe e« nur auf bie praftiicbe Betätigung innerhalb ber
einjelnen 8unbe«gruppcn artfommt, um bie Siebe ju unferer Sereinbiache in nationaler,
erjiehürher ober geieiliger Sichtung ju fbrbern.
3um Schlujie biefe« ’BerbanblungSpunfteS fei noch jener unicren Sunb beionber«
ehrenben Gtnlabung gebacht, welche ihm au« Jlnlafs be« bon ber SlännetiCrtägruppe bc«
allgemeinen Deutfchen Schuloerein« in 3) re« ben juni Seiten ber nolleibenben beutfehen ©e^
meinben im Sfblergebirge am ll.Sobember 1905 im Äonjertfaale be« 2(u«fteIIung«=
gebäube« beranitalteten „Deutfchen ÄbeubS", einer geftlichteit in grünerem Stile, juteil
würbe, linier Sunb war hiebei burch eine breiglicbrige Deputation berlreten unb übernahm
e« nehft bem jeftreoner, öerrn WeichSrat«. unb Sanbtag«abgcoreneten Dr. Verölt) au«
Sriir, unier Sunbe«mitglieb, bet Sanjleibirettor unb öeithüit«Ieiter be« beutfeben jener *
roehriSanbeijenlraloerbanbe« tpert Karl Staubt au« Stag, bie armfeligen Serbältniffe biefe«
©ebiete« in einer bie ©emüter ber Xeilnehmer tief bewegenben Siebe ju jchilbern. 6« würbe
biefe ©elegenheit wabrgenommen, um bie langjährigen Sejiehungen, bie unferen Sunb io=
wohl an bie ueranftaltenbe wie auch an bie teilncbmenbe 3rancnorl«gruppe be« genannten
Schufjberein« fnüpfen, noch tneht ju feftigen, unb äußert freh bet ßrfolg bieier unferer
jnterbeution in einer ieither erhöhten merltätigen Deilnabme fiir unferen Sunb im all
gemeinen unb für ba« 2lb!ergebirg«gebiet im hefonberen.
c. fjür bie Verausgabe unb-Serhreitung bon Dructfcbriiten würbe auch
im betroffenen .jeitabjehnitte elfrigft geforgl. 3« ben auf Sunbe*foiten biäher berienbelen
läge«; ober ©ochenblättern mürben weitere Sretefeinplate für bie ©ruppen 3öllnei, ftatfeber,
Schwarjwaffet unb Slichomie, ferner für bie ©emeinben 'Btaftig, Dfchermna, Äotlwih unb
Obcrbl« im Stmauer Sejirte bewilligt. Die weitaus gtiifiero 3uwenbung bon Jage«- unb
SBochenblättern Derbanfen mir aber nach wie Bor ber beutfchforticbrittlichen Satteilcitung in
'Prag, bie Sermittlung bon gelefcnen 3eitungen bem beutfehen Äafino in Stag, Verrn Dr.
Sänget, Vetm Stofuriften 3ofef Scholj unb anberen.
Hebft ben über unfere Betanlaffiuig jut Herfenbung gelangenben Jachblättern haben
and) einige fflruppen im eigenen ©irfungStrei'e für Die Betchaffung Bon iolchtn, namenb
lieh belehrenben, lanbroirtichaftlicben ober gewerblichen ^nballe« norgeiorgt.
3ür bie grauen unb BiäbcheinBunbeSarupp« Seidjnei wirb eine Jtaiicnieiticbtiil
„Ser häusliche IHatgebet“ auf 8uifoe«Ioften bejogen.
Ser Bunb beflrcilei bermalen bie BcjugSgebübr Bon 16 Sage«* bei», ©oeben-
blättern unb bat e« in ten lebten iwci fahren bet teutictnpolitiidje Herein für ben Bejirt
Slrnau übernommen, für bie babin oerienbeten 4 SageSblätter bie trifte ber Beiugägebiihr
bem Bunbc ju erfetjen.
Hon ben BuitbeSmiltcilungen jinb feit unterem lebten Berichte 2 »eitere 'Jlummem,
r> unb 6, eriebienen unb an tämllicbe BunbeSgruppen fomie an einjelne fflemeinben uno
Sntereffenlen Berienbel worben.
Unterer 'Äufforberung jur Stiftung eines (feinen Heilrage« auf bie Druitoften bieier
Mitteilungen mürbe tie«ma! Bon tnebreren fflruppen entfprodjen; in«befonbere roaren « bie
fflruppen fflablonj unb Braunau, bie beträcbtlidjere Spenbenbeiträge für biete Mitteilungen
in Slbiubr brachten, toofür ba« Herbienft ten Cbmannern berteiben, fjerni Bürgermeifter
Hofielt in fflablonj unb bterrn Hroluriften Scbolj in Braunau, gebührt, wc«balb mir
beiten $>crrcu fiir bie bieSbeiüglichen eifrigen Bemühungen betten« bantcu.
Socb haben aueb Milglieber (feinerer, in armen fflebirgSbörfern fiegenber Bunbe«
gruppen in aner(ennen«»erter ©eile ju ben Srufloften ihr Sunliebfte« beigetragen, toogegen
mir berartige Beiträge Bon fflruppen in gröberen Stäbten be« BunbeSgebiel« mit roobl>
babenber HeBöKerung nacbjuroeiten nitbt in ber Sage finb.
Jlucb Bon ber Born Ctemt Dr. Sänger berauSgegebenen „Seutfebeit Hoftllunbe
au« bem ältlichen Böhmen“ gelangten bie »eiteren Sieferungen bi« }um 3. unb 4. Soppeb
befte be« VI. Banbe« an bie Bunbe«gruppen jut Herfenbung.
feinen nennen«mcrten «btafj unierer Bunbe«:2lnFiebl«(arten af« be« einjigen bisher
eingefiihrtcn ©irtfcbaftSartifel« lönncn mir bi« beute nicht Berieitbnen. (5in iolcfcer fanb nur
gelegentlich ber Beriammlungen einiger 8unbe«gruppen ftalt, birette Befteffungen liefen jeboih
nicht ein. Unb boch ift bie äu&erft gelungene, mit bem greife Bon 5 h per Stüd angeiefjte
Satte einer gröberen Benüjging burch unfere BunbeSinitglieber roert, me«ba!b mir einen
häufigeren fflebrauch berteiben nochmal« allen empfehlen.
«n biefer Stelle fühlt {ich auch bie 8unbe«ltitung oeranlajtt, allen Blättern, melche
un« burch fflemährung eine« Hacblaffe« ber Bejugägebübren ober burch Heröffentlichung
ber Bunbe«bcrichte mirtiamft unterftüfcten, ben Berbinblichften San! au«}ujprechen. 6«
roaren bie« inäbeionbere bie „Bobeinia", ba« „Hraget lagblatl", bie „füeichenbetger
Leitung", ba« „Irautenauer ©ochenblalt“, bie „Sanbälfener beutiche fflreniroacht“. bie
„Braunaucr beutiche Leitung“ unb bie „Braunauer beutichen Hachrichten". «ueb roieber-
holen mir unteren $ant an alle, roeld)« folche 3eitungen beiftedlen, Bor allen ber beulidp
fortichrittlichen 'Parteileitung in fßrag.
d. Sin weiterer mit bem bebanbelten 3wei«e her BunbeStäligteit im engften 3u>
fammenbattge ftchenber Bund ber Safjungen ift bie fflriinbung Bon Bibliotbefen.
3u ben bisher bei ben Bunbe«gruppen begrünbeten BolMbüchereien (amen im Ber>
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_ <
floffenen 3*ilabf<hntlte 3 9leugriinbimgen binju unt jicat in §öten, 3!o(Iom unb bei bei
Srauengruppe in Dtfdjnei. Etroeiierungen Der bereits bcftchenbcn fanben flatt in ißaricb-
iiig, Cberjohnbbori, CbcrDorf, ©chebimp, ©rofpStiebnih, ferner Der lanDmirMcbaftliiben
Sücberei in ßicbtal. Xarnact gelangten 587 Serie in 759 Sänben unb ßwjten jur Ver-
teilung. Jn lefjterer 3*<t mürben iämtticbe S ließet in gcbuubenen 3“ftanDe an Die be»
treffenben Scftimmungbortc oetfenbel.
3u ®ortragä= bejio. Unterbaltungbiroedcn würben einfcßlägige Schriften an Die
Sitnbebgruppen Defcßnci (Srauen- unb TOSbcßengruppe), fJleubotf, Xrtfcßlaborf unb fiicin=
9luericßim in einer ©eiamtiabl pon 54 ©tüd toerfenbet. Xie ©tuppe ®arfcßni() erbiell einen
©clbbctrag ju Sütbereinbänben, Die ©tuppe ©chroarjroaffcr einen foießen jur Snfcßaffung
einer Xür am Süchericbrante.
Uber bic aub 'Änlafi bet Schiller-Bebädjtmbfeier Pom '\abre 1905 Pon unierem
Sunbc geitoffenen Vortebrungen, welche bic grofilmbglichftc Verbreitung Der Serie biefcb
ßieblingbbicßterb unjetcb Solleb ioioie anberer aub biefem 3lnlaffe beraubgegebenen Schritten
in linieren SunDebbiicbcrcicn mie im SunDclgebiete überhaupt anftrebten, haben mir bereilb
in Der lebten Hummer unferer Sunbebmilteilungcn aubfiihtlid) beliebtet.
3n Grgänjung beb Diebbcjügliißeu 'Sueiocijeb tragen mir beule noch naeb. baf; Pon
beni etfl f peilet eingelanglen iHeflc bet Pom Sarbacßcr ScbiUcrwreiuc beraubgegebenen
Vcltbaubgabe „©(billerb ©ebießte unb Dramen" roeiietc 279 Ercmplarc in Partien pon
2 — 2G ©tüd an bie Sunbebgruppcn jur Serfenbung tarnen, io bafi bie ©eiamtjabl ber
abgegebenen Gremplarc bieieb Bucbcb 366 beträgt.
Safien mir nun alle aub ülitlait Dieter ©ebächtnibieier in bab ®unbebgebiel Der-
ienbelen, finidjlteitlieb ber einigen langjährigen Sobltälern unb ©önnern beb ®unbcb ge:
mibmelen ©cßiUer-Siicher ober ©<brijten juiammen, fo ergibt Dieb bic gereift ftalllicbe 3ahl
Pon 1046 Gremplaren.
Sit glauben tomit bie lOOjäbrige ©cbenlteier an Den lob bieieb cbelften Xicbtcrb
reürbig unb bem 3mcde enlfprecbenb begangen ju haben.
®ei biefer ©clegcnbeit banten wir nocßmalb allen bereilb nambail gemachten opfere
willigen Spenbern, reelle juben nicht unbebeiilenben Äoftcn bieier Jlltion Durch unentgelt-
liche Überlaffung Pon aut bieie Seiet bejughabenben geftiebriften unb unterftübt haben,
roännftenb.
Über Erjucben beb ftatiftifdten ßanbebbureaub für ®öhmen rourbe bietet Slcüc ju
ftatiftiiehen 3weden ein Slubroeib eingefenbel, in welchem reit bie Errichtung, bejro. Et-
Weiterung Don 66 ®üchereien im ®unbebgebiete nachweiicn lonnlen.
'JJlit ©enugtuung tonnen wit hetPorheben, bap bie Seitüßung bet ®ü»hereien überall
eine rege ifl unb bah auch einjclnc ©ruppen für bie Erweiterung berfelben im eigenen
Sirtungbtreiie bebachl unb tätig ftnb.
linier ®üchereimeien foll nun eine weitere flubgeftaltung Durch Einführung Der (o-
genannten Sanberbüchereien erfahren, welche obne 91 üd ficht auf bie bei ber einen ober
ber anberen ©ruppe eöna beftebenbe ftänbige ®üchetei für bie 3eil beb ®ebarieb Den nach
Suchern perlangenben Sunbebgruppen jugänglich gemacht werben iolien.
Die Sorarbeiten hiefiir würben bereilb in Angriff genommen unb foQ junächft ben
©ünicben jener ®ruppen, »eiche befüglicb 3uftTlt,,mi1 neuen f eleftoffe? injwifchen borgemerft
Korben finb, in ber angeführten ©eite cntiprocbcn »erben.
Allen bereit? an anberer Siede namhaft gemachten 8üd)en'penbern banfcn »ir bie=
mit nochmal? berjlichft. inbem »ir jugleicb um ibr »eitere? ©oblmoden bitten.
©ir appeflieren biemil aber aud) an bie Cpferroidigleit weiterer Steife, un? in bicfer
®esiebung burtb ;!moenbung Bon Büchern unb Stbrijten ju unterftüben.
Schliejilieh fei noch unterem ®unbe?bibliothelar, fccrm Urofuriften Jlofef fjränjel,
jür leine mit ber BüchereiPermaltung perbunbenen Bielfachen eifrigen '.Bemühungen unb
Arbeiten ber gebübrenbe Tan! au?geiprocben.
e. Bezüglich ber in unjcren 8unte?fatcungtn al? reeitcrer Sunbe?j»ed borgeiebenen
Grricbtung non Ort?! unb Bemerbcmuieen !amen mir aud) im abgelaufenen Seit’
abitbnitle au? ben idjon ieincrjeit milgeteilten Srünben nicht in bie tage, )u befonberen
Schöpfungen ju gelangen. Jiir bie projetlierte Ifrricblung eine? Btujeum? in '-Braunau lebt
frrt Dr. Sauger feine BriBatiammlimgen fort.
f. ©ir gelangen nun auf ba? (Schiet be? Srbulroeien?, mo »ir abermal? bie
umfangreichftt unb mit ben grhfttcu materiellen Opfern bcrbuntene Täligleit ju pcrjcichnen
haben. S1»®1 ift ber Teulichc Srbulberein bie nächftbcruiene Crganijation jur Betätigung
auf bieiem (Schiele, bet Umftanb jebocb, bah bie »eitau? grefitc Antal'l ber Sunbesgruppcn
mit ihren bie Stbule hetreffenben Anliegen unb ltiiteritübung?gc;iicbeu fid) birett an ben
Buub um £>ilfe ui »enbcn pflegt, Deruriacht e?. baf; aud) ba? Sibulmeicn einen aufser-
orbentliiben Bcftaiiblcil unterer icbübenben unb uiileriliibenben Tcitiglcit bilbet unb recht-
fertigt roobl auib ben bic?beäiiglid) gematbten Aitfroanb.
Tiefe Gricheinung lönncn mir aber aud) bei ben übrigen, bennalcn bcftebenben
Sunbeöorganifationeii beobatbtcn.
©cm unb umfo »idiger (ommen »ir icbod) unterer ® flicht nad), namentlich wenn
e? fid) barum haubelt, bie fteligen Angriffen auegeieflen Sprad)greinid)ulen ober fold)c
armer öcmeinbcn )u erhalten unb ju unterftü|en.
So jähen mir un? unter anberem Deranlajit, jenen Agitationen, roeldje titberbiicher-
jeit? für bie ®eid)idung btt in ühcrmiegenb beutiihen Orten jur Gtrid)tung gelangten
tfd)ed)iichcn ®riPatjd)ulen mit beutiihen ftinbern an Umfang gewannen, mit aden un? ju
Schote fteficnben Bütteln entgegenjutreten unb berartige Borfüde in ben Seitungen jur
öffentlichen Tariteduiig ju bringen. Tenn biefc tid)ed)iid)en Agitationen erftredten fid) bei’
fpiel?»eife in iRolitnih unb Cin?borf auf 1 bi? l‘/«Stunben entfernte, reinbeutfehe Ort-
fihaften unb mürben folche gcfaperle bculiihc fiinber nid)t nur mit Podftänbiger ®elleibung
unb allen Semniitteln Berieben, ionbern auch ihre Gltern mit flleibern belchcntt. ja für ein
jebe? flinb fogar eine befonbere i|jramie au?gciefit !
Sur untcrftiifjcnbcn Tätigleit iibergehenb, gelangten in bem ber ®erid)terftattung
unterliegenbeu Seiltauiue ju ©eihnacht?befd)erungen
in ber ©intertjeit 19U4/5 an 33 Schulen be? ®unbe?gebicte? 1 540 K —
„ „ „ 1905/6 „ 34 „ , 1777 K 70 h
„ „ „ 1906/7 „ 34 „ „ „ 2491 K —
habet juiammtn . . 5808 K 70 b
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iur ÜJerteiiung, Huherbem würben in Kn erftgenannten beiuen Jahren 29 Schulen mit
fileibung#ftüden bebadjl, wooon 21 Schulen fierr uub 3rau Dr. Sänger iamt Sintern mit
reichlichen Rleibunggfpenben befebentten, roübrenb an bie übrigen 8 Schulen bie anbenveitigen
bem '.Sunbe jugelommencn Rleiberfpenben Perteilt würben.
63 bejifjert ficb bai'er bie Summe ber mit fflcibnachtöbefcherungen bebachten Schulen
auf 63, 62 unb 59.
Ser äufwanb für bie ilerienbung biefet BeibnacbtSbeftherungen beträgt in allen
brei Jahren nur 50 K 91 b, ba ben grofeten Seil biefer Roften un(er f>err Sunbe#;
obmann au# Eigenem trägt.
über ben Bert ber nom Sunbe über bie ftrengfte Bintertjeit für arme Schultinber
im Jlblergebirgc eingefübrten Suppenanftalten in gefunbbcitlicher unb anberer Sc*
jiebung haben mir un# fiion mieberboit geäußert. Bit Sejriebigung tonnen mir berPor=
heben, bafi biefelhen auch im Perfloiifncn 3eitahj(inilte ihren Jrocct Pollftänbig erfüllten unb
inbbefonbere bejüglich be# nabesu gleicihlcihenben Scbulbeiucbe# bie betten Grfolge zeitigten.
Sintdjliehlich einiger außerhalb be# Slblergebirge# unterftüfeter Suppenanftalten be-
trug unter bie#bejiigliche Slutmonb
in ber Bintertjeit 1904/5 450 K 33 h
„ „ „ 1905/6 378 K 85 h
„ „ „ 1906/7 232 K 13 h
habet jufammen . . 1061 K 31 h
Jn einigen Srhulgcmeinben, jo fwbenörlify, Äronjtabt u. f. m. gebt man baran, bie
burii anberweitige Spcnben aufgebrachten unb nicht permenbeten reftlichen Selber jur 6r=
riihtung pon Suppenanftaltljonben bauemb ju fiebern, au# beren ßrtrage iohin bie bie#=
beiüglichen Roften beftritten werben tollen.
Ser beutfehe Sdfuloercin in 'Bien fpenbet alljährlich ju SuppenanftaltSjmedcn im
Sciergebirge 600 K.
Über bie flöhe ber ftaatlicben Suboention iowohl für biefen 3wed wie auch jur Se=
iebaftung ber nohoenbigen Sefcbuhung für bie bürfligften Scbultinber mürbe bereit# an
anberer Stelle burch unteren fierru Sunbe#obmatin berichtet.
»ueb in bem uerfloffenen Jeilab’cbnitte haben mir alle obigen Unlerftühungen nur
ber opfermiüigen Teilnahme unterer Stamme#genoffen au# nah unb fern ju Perbanfen,
ma# mir hier umfo ftcubiger tun, al# auch bie (. 1. Sejirtöfcbulrüle in Senjtcnbcrg unb
l'anbflron roarme Borte ber SInerfenuung für unfer bicebcjüglicbe# Birten alljährlich
fanben unb biefelbtn jum Susbtude brachten.
Um bie Snbdufung pon Spenben in einem Orte lunlichft tu oerhinbem, rooburch
anbere. mitunter mehr unterftütungSbebürftige Perfiirjt werben, erfolgte jebe#mai bie 3u<
meiiung ber Setrage in bett Senjtenberger beulichen Schuihejirt im ßinpernehmen mit bem
ferm t. t. SejirWlcbulintpetter fietmann Biibe, bem mit für feine bie#bcjiiglicbe tDliibe=
Wallung unb bie Sortierung ber Schulintereffen biefer armen Sebirgägegenb unteren hc>
fonberen Sant hiemit jurn 3u#btude bringen.
Bie notmenbig (ich obiger Vorgang erweift, erhellt barau#, bah wir fchon roieber-
boit bie grfabrung machten, bah fnh einzelne Orte, bejw. Schulleitungen an ade möglichen
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Schubbereinc beS unb AuSlanbeS, inSbefonbere jur ©eihnacblSjeit, mit iftren Snfucben
roenben, ohne bah Sie BotauSiefjungen für eine [o weit gehenbe Untcrftii^iina bafelbft ge=
lieben mären. 91un ift aber bicfe 91 rt nationaler Ausbeutung icbon ielbft ben meiften,
namenllicb ben auswärtigen Sebuboercincn aufgefallen, io taft fid) biefelben über untere
Anregung in gegebenen ftäDen an biebelreffenbenSehuboereine umSluStunft ju roenben pflegen.
Tech .auch eines erfreulichen Uinftanbc! will ich an bieier Stelle gebcnteu. SS be-
trifjt bioS junäcbit baS (ebene Srgebni# eiuer infolge unteres lebten ©eibnacbtSau'rufeS
bureb ben Magifter ber Bbarmajie tterrn gratis fianger in fflien gemeinfcbaftlicb mit
feinem Beniiölollcgen tvrr 9foftmanilb für ben angeführten 3meef unter ben ©iener
flreiien unb SanbSleulen cingeleitetcn Sammlung, in meilerer Beziehung, bah and) bie oer=
einigten ©iener Ortsgruppen beS BunbeS ber Teutleben in Sabinen ihre Stufmerfiamleit
auf baS jlblergebirgc gelenlt unb biefe burd) inannigfarbe Unterftübungen autb frbon bc*
tätigt haben.
3u biefem Bebufe tauben insbeienbere burd) bie alabemiftbe Ortsgruppe ©ien
Borträge über DaS Sbletgebirge ftatt, rooiu mir eittidtlägige Srbriften unb fonftige ^iublitn--
tionen jur Berfiigung geiteilt Ivtben; ferner Peranftaltetcn biefelben am 20. Slpril I. ein
hefenbereS SriiblingSfeft, beffen Reinertrag ben notleibenben ‘JlbletgebirgSfcbulen juge=
«tiefen ntutbe.
Tie Beteilung criolgte im gegenteiligen GitiDcrnebmen mit imirrem Bunbe, moburdt
auf bie unlorftübungsbebürfiigften enliprcebense 9(Udtld)t genommen toerben lonnle, unb ift
]U erwarten, ba ft ein gleichartiges weiteres Borgeben unfere genieinfamen UnterftübungS’
beftrebungen für bieieS (Sebiet wefenllich fbrbern wirb.
3ur Jlnirhaffung oon ficnintitteln, 2ebrbiiebern unb fonftigen ScbuO
bebürinifien PtrauSgable ber Bunb im abgclaufenen 3et|aWd)ititte für 11 Schulen
793 K MH h unb beftritt baS Srhulgclb für arme ftinber an 3 Schulen im Betrage
oon 59 K 92 h.
3ut Schaltung eines beutfehen stinbergartenS würben alljährlich 200 K, baber ju-
lammen 600 K bewilligt. 3« Schaltung bejro. AuSbefierung bon Schulgebäuben fpenbete
ber ©unb nach CberjohnSborf 150 K, nach Midjoroie 200 K, baher jufammen 350 K.
Sin weiterer berarliger Beitrag Oon 300 -K würbe in jüngfter 3eil ber Schulgemeinbe
Bärnwalb gewährt.
©öS nun bie Ootn Sunbe fubuenlionierlen Schulbauten betrifft, io gelangte mit
werttäliger Unterftühung ber beutfehen Scbufjocreine, io beS ©iener beutfehen SdjulPereinS,
beS feinerjeitigen beutfehen 91ationattonbeS, beS BunbeS ber Teutleben in Böhmen, bet
Hauptleitung, einiger JanbeSoerbänbc unb Ortsgruppen beS allgemeinen beutfehen Schub
pcreinS ber Bau ber beutiehen Bürgeriehule in WieftbUbcl jur Bollcnbung unb Sin;
weihung. Unter Bunb (tat für bicien Bau auS eigenen 'Mitteln 3000 K beigetragen, bie
BunbcSgtuppe BirfigtBobifch fpenbete hiefür aus bem fHeinertrage einer Unterhaltung
100 K. Tie heiben Brauttauer Ortsgruppen beS beuljehen SehuloereinS brachten für
biefen 3wed 3000 K im Sammelwege auf.
Behufs Hereittbringung anbermcitiger Beiträge würbe biefe Angelegenheit oon unterem
Butibe aufterbem burch Berfenbung eines Aufrufes an bcbeulenbcre nationale ©ebutjbereine
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unlerftüfet, rna« einen ganj bübfeben Befolg jeitigte. Tod) finb tiefe 3uw*nbungen an tie
Setingung ter ßinichreibung für tauembe Deutfcbe Benrcnbung, Da« iit bafe bic Untcrridjt«*
Ipracbe bicier Jlnitalt immer Deutfd) bleibe, gefnüpft, unb ba bic jugehörige Sejirt«.
oertretung Oteuftabl a. Meltau bie Suinabmc bieler fflaufel in ben betreffenben Sd)ulDld)ein
terweigert, fo bangt ba« weitere Vergeben ton betn Brgebniffe ber gegen biefe Verweigerung
feiten« ber Slablgemeinte ©ie&bübel eingebradjten fHeturie ab.
©ir »erben baber neeb ©elegenbeit haben, aui biefe angelcgenbeit feinerjeil juriicf=
jutommen.
Objwar bie ©emeinbe ©icftbiibel auf ben mit tunt 76 000 K »eranftblaglcn iöau
bie Tragung ber t>älfte tiefer Söauf Dfteu übernommen hat, io ergibt fub laut te« lebten
Berichte« Dermalen noch ein unbebedter Slbgang Bon ca. 1 4 000 K an erhofften Unter*
ftüjungen, »e«balb roobl nod) eine weitere Betätigung einjelner SdjubBereine wirb ein*
treten miifjen.
3um Saue be« beutfehen ftinbergarlen« in Cbetiohiibbori fpenbete ber fflunb 500 K.
Sie für ben Sau einer neuen Schule in Älein*8uerfd)im jehon feinerjeil bewilligte
Suboenlion ift, »eil mau ftd) bafelbft über ben Sauplafc bcrielbcn bi«her nicht geeinigt hat,
noch nicht jur Sluäjahlung gelangt.
(hin »eiteret iöau eine« neuen Scbulgebäube« jtebt ferner in nächfter 3«it in Sattel
im Sejirte ffleuftabl beoor. befielt Xurdjjiihnmg im &inblicfe auf bie armul ber Olemcinbe
cbenfall« ber materiellen feilte feiten« ber beutichen Schu|)Bcrbante, mithin aud) untere«
Stinte«, etforbem mirb.
Xurd) bie bereit« flfiffig gemachten, bejiebungSweife noch bcDorftehenben Schulbau*
unterftübungen fmb aber untere für tiefen ;jroed Borgeiehenen Mittel Derartig erfebifpft
worben, baff »ir in nächfter 3eit an bie 0e»äbrung weiterer Unterftübungen ju Schulbau*
ober 9ieparalut«jweden nicht beufeit tonnen. 21 u« biefent ©runbe tonnte fchon einigen bie«*
fälligen ©cfuchen nicht willfahrt »erben, aitbere muhten mieber auf eine giinftigere 3*0
jurüdgefteüt werben.
©infchlieplid) eine« einem Schüler jum Bcuicbe eine« feanbelöturfe« gewährten
Stipenbium* ton 50 K hat ter Sunb in bem ber Serietterftatlung unterliegenben 3e't’
raume ben Setrag Bon 12274 K 72 h für allgemeine Scffuljmede terwenbet.
Sie Untcrftübungen auf bem ©ebiete be« .Jachichulwefen« (ollen bie«mal bei ber
Xarfteüung unterer förbernben Tätigteit ber eiujclnen ©ewerbfjweige au«gewiefen werben.
g. ©a« bie Verteilung ton ©ertjeugen. Mobellen unb MufterBorlagcn
anbelangt, fo ift bie Bunbe«gruppe Steifen um 3ufenbung einiger getoerblicher Unterricht«*
werte al« für ba« Schuhmacher*, Schlöffet*, Schneiber-, Tifebler* unb 3itnmermann«*,
ferner iiir ba« Änftreidbergewerbe au un« herangetreten. ©ir bähen baher bie uu« näher
bejeitbneten ©erte fatnl ben jugebbrigen Muftertorlagen angetauft unb ber genannten
öruppe für bie 3*it be« Sebarf« leihweife beigeftellt, Bon wo au« bereu Senüfging aud)
anberen öruppen jugänglid) gemacht werben foll.
(finem bebürftigen Mitgliebe würbe jum befferen Betriebe feine« ScbneiDerhanDwerfe«
ein ©elbbelrag ju ben floften ber angefchafften fRäbmafebine bewilligt. Xer Sefamtaujwanb
auf biefem ©ebiete betrug 75 K 50 h.
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h. Bon ber Ginfübrung eigener lanbioirtfcbaftlid&cr unb gewerblicher
®anberlebter tonnten wir auch im oerfloffenen Zeitraum« ganj abici'tn, meil jablreidbe
gacbDorträge, Äurfe, ©anbcrucriammlungcn u. (. m.. namentlich nui lanbroinfchattlicbem
©«bitte, burd) bi« ®anberlettrer unb Jbifpettoren btr beutfd)«n Seftion be« VonbeSfultur-
rate« auch in uniettm BunbeSgebiele ftatlfanben. gerne« entienbet aucb bie lanbmirtichaft-
lidje fflinterfchule in Wrofiborf, mckbct bie Bejirfe Braunau, ®edel«borf, Sleuftabt, fHotib
nif, ©rulid) unb ©ilbenichioert als ®anberbejirt jugemiefen mürben, ihre Eebrfrafte ju
bcrfchiebenartigen gachborträgen joroobl in bie genannten mit aud) «weitere Sejirte Cft-
höhnten«. Xicfe Beranftaltungen pflegen Diel fad) unter fDtitmirfung unterer BunbeSgruppen
ju erfolgen.
i. ©in weiterer BunbeSjroed ift bie görberung beftebenber, ©infübrung
unb Bflege lobnenber neuer GrmerbSjmeige.
®a« bie gerbe rung beftebenber GrmcrbSjrocigc betrifft, io habe icb idjon ein-
gangs, bei Befprecbung ber allgemeinen roirtitbaitlitben Berbältniffe be* WunbeSgebictce,
mebrere Borfebtungen ber BunbeSIeilung aufgejabll, welche bie &ebHng berfelben jum
groede Italien.
3d) Dertoeife in biefer Bejicbung auf uniete Bemühungen, bie Slbiabberbältnifle bet
in fRilichfa betriebenen 4>cl t'wantdjadjtelei günitiger ju geftalten unb bcmerle, bap roiraud)
bieSmal bei ieber ©elegenbeit beftrebt touren, bie traurige Vage ber im Äblergebirge als
hxtuSinbuftrie betriebenen Vobnmcberei ju beffern. Über ben gegemeärtigen Stanb ber Don
uns not gabren ueriud)Sroeiie cingefUhrteu öaarnebinbuftrie haben mir feine weiteren Siach-
richten erhalten.
Sagegen bietet, wie id)on oben ermähnt, bie letzterer geit in fHofitnib jut Ginfübrung
gelangte Äorbflahtcrci mehr Slu«fid)t auf eine gröbere Verbreitung unb beffere ©eftaltung
ber GrmerbSPcrbaltniffe. Um nun ioDiel als möglicb Slrbeitsfräfte für bieien GrwerbSjrocig
ju geroinnen, roerben bie Schüler febon beim Eintritt entlohnt unb ba ein flcifsiger Bnabe
nur 3 bis 4 Monate ju lernen braucht, fommt er rnicber ju einem Serbienfte.
Sille obigen Beftrebungen mürben in gegebenen gällen burd) ©ctbunterftübungen ge-
förbert. So mürben ber Siofilniber Sorbfleebtcreiidjule auf Slipenbicn für bie Schüler ber>
felben im abgelaufenen 3eitraume 150 K, in neuefler 3«it ebenfalls I 50 K gemährt.
Unter einige arme SBeber Don iHofitnib gelangte eine Don opfermiUiger Seite uns
jugefommene Spenbe Don 20 K jur Verteilung.
(Tinern BunbeSmitgliebe mürbe jur Gritaltung feine« ©efebafiSbetriebcS ein unberjinS-
licheS larleben Don 1 50 K bewilligt, bah jur fälligen Seil pollftänbig jur fRüdjablung
gelangte.
Kuch bie lanbrnirttchaftlichen gnletoifen mürben nebft ben id)on früher gebeuhten
fachmännitchen Borträgen inSbeionbere burd) Welbunterftübungen geförbert. So erhielten
bie BunbeSgruppen Zrtfehtaborf jur Slnftbaffung einer ®iefenmootegge, Sattel jur
Slnfcbaffung eines JrieurS ie 50 K.
Äuf bem ©ebiete beS lanbroirtichaftlichen gaebuhulmeien« betätigten mir unS mie in
ben Vorjahren burd) Verleihung Don Slipenbicn für bie Sd)iiler berfelben.
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3m Schuljahre 1904/5 gelangten an Kt lanbrnirtfcbaftlichen ®interf<bule in
©rofibotf 4 Stipenbien ju je 50 K, macht 200 K,
in Kn Schuljahren 1905/6 unb 1906/7 je 2 Stipenbien ju je 50 K, moebt 200 K,
baber im ganjen 400 K
jur ßrriebtung unb äuöjablung.
6in weitere« Slipcnbium bon 50 K routK rinem Schüler Kt Xraulenauer 7ldct<
bauicbule gewährt.
2Me jut SJefferung Kt 91abrung«berbältniffe inSbeionKre Kt ärmeren SSebülterung
errichteten, bereits an anKret Stelle aufgejäblten ffanincbensucbtftationcn ttiotKtlcn einen
flufnxmb bon 102 K 95 h.
3ufoIge ti'ucicn« be« Tirctlor« Kr Ceitmeribcr 2lcferbau=, Cbft- unb 3Beinbau=
(cbule, herrn 3. Stellar, welcher mit Kt Slbgabc eine« ©Machten? bezüglich Kt ©ewinnung
unb ?5ermertung Kt heibelbeerfrucht betraut toutK, haben mir au? einigen 33unbe?gcbiet«=
teilen Söcricfetc über üortommen unb 'SuSniijjung biefer 3tud)t eingebolt unb bieielben an
bie genannte Steile übermittelt.
Um bie mertbollerc blueniigung biefer 3rucbt in meileten Steilen |u bewert'
jtelligen, toll On« ©rgcbni« obiger Umfragen an geeigneter Stelle tut Heröjfcntlicbung ge=
langen. Siebet iit, bafs Ki ßinftellung einet gröberen ’lleriocnbung bietet Seerengattung
Kn SBeroolmctn fo manebet Ortfcbaft eine weitete ©innabnteguelle etfebloffen wiirK, nament
lieb bort, wo biefclbe in groben Mengen borfommt unb ba? 'fjfliicten unentgeltlicb geitatlet ift.
SJeiKr Wat e? un? bisher niebt möglich, bon oKn bejeiebneter Seite jene jugeficberle
faebmiinttifebe Anleitung jut Cbftbaumtuebtpflege in Kn gebirgigen ©egcnKn, inübcfonKre
im Sbletgebitge, ju erbalten, melebc unter SBerwertung Kt anläßlich Kt ieinerteitigen £bft=
bauinsuchtborträge gewonnenen Befahrungen eine gröbere ßinfübtung unb inftemalifebe
pflege biefer 3uebl anftteben tollte.
3ufo(gc Milroirten? unfetet Sunbeegruppe in hüten wutben auf Km bortigen ©e-
meinbcgtunK 300 berfcbicKne Cbftbäume gepflanjt.
k. Übet cbcntuelle ffieugrünbungen bon ©elbinftitutcn, inübeionbere
bon Spar= unb SBorfcbufitafien haben mit im abgclaufencn 3cittaume feine näheren
Mitteilungen erhalten. Sie infolge Ginroirfen? unfetet Sunbcbgruppe in Sicbtal gcgtünKte
fHaiffeifentafia mtift einen teebt erfreulichen Sluffebwung auf, fo bab fte |u einet wahren
©ohllat für bie ©emeinK uub bie angeglieKttcn Otticbaften geworben ift.
l. Unter Kn wrfebieKncn Maßnahmen, welche wir Jeutfcbe iur Slbmehr gegen ba«
35orbringen tfebeebifeber ^ilfs- unb Srbeil?träfte in? Sugc gefafjt baKn, ift auch bie in
unteren Sajungen borgefehene unentgeltlicbc Stellennacbmeilung für l‘ebr =
linge, JHcnftboten, gewerbliche hilf «arbeiter, fomie bie ßtridjlung
bon unentgeltlichen Verbergen.
SeiKr (mb allerorten immer bieielben fifagen üKr Kn Mangel Kutiebet ©ebilfen
unb Sebrlinge iu büren unb alle IBemübungen, folcbe beraniujiehen, (mb nicht imftanK, Kn
borhanKnen Sebarf iu beeten.
3u allebcm ift in leßterer 3eit eine Kn fBerhältniffen nicht entfprecbenK Slnbäujung
bon bie?KjügIi<hen Stnmelbefteüen in manchen Stäbten eingetreten, mäbrcnb unfere?
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brachten« eint gemeinfame, gut geleitete 3entralftclle mit mehr Srfolg t>en Sebürmiffcn De«
betreffenben Orte« faml Umgebung SHechnung trogen fbnnte.
fflir haben Daher aüt un« jugelommcnen Stellenangebote ober Stellengefuche Dem
auch oom Sunbe unlerftütjlen Seutichen OcrbcrgiBercinc in Sraunau, bejm. Der bi« jur
jüngften 3™ bei Der $erren>9unbc«gruppe Srautenau tätig gemeinten unentgeltlichen
StellcnUermittlung jur Grlebiguttg iibenoitien unb luurDtn auf biete 'Beile alle ange>
inelbcten Sebrlingc in Die Sehre untergebracht.
So tauben im Jahre 1905 beim Sraunaner Deuttien S>crbcrg«Be reine 291 Jrcmbe
Unterfunft, tooDon 1 4 al« Behüten in Stellung Dermiltelf mürben ; »on Schrlingcn mürben
20 untcrgebraiht. 3m Jahre 190G [anben 265 Jrcmbc Unterfunft, mobon 3 al« ©e=
hilfen in Stellung »ermittelt mürben ; iiberbie« mürben 1 2 Sebrlingc untergehatht.
Sie io Dcrmitteltm öefellen unb Eehrlinge erhalten im 2Vtorf«jalle Untcrftü&ungcn
an fHeifegelb, Illeibung tt. i. ro. unb genießen Durch ba« fflohlroohlen Der fjirma SJcneDict
Schrollä Sohn unentgeltlichen Unterricht an Der Joief Gbler Bon Scbrollfchen gemerblichen
,vonbilDung«ichulc in ISraunau.
Sie 9uiibc«gruppe Srautenau roibtnet namentlich ber Unlcrftü|nng aniter beutfeher
Sehrlinge eine ganj befonbere Sürforgc, inbem fie bieielhen jur Jöeibnachlbjeit Bollftänbig
hcfleibet. So mürben
im Jahre 1904 16 Sehrlinge mit einem Äofteitaufmanbe Bon 337 K 40 h,
„ „ 1905 28 „ „ „ 465 K 60 h,
„ „ 1 906 28 „ „ 349 K 90 h
belebend, rooju nefaft ben Grgcbnifjcn Der bietür eiugeleileten Sammlungen freilich auch ber
gröfttc Seil ber 'Diitglieb«bciträge jur Herroenbung tarn, moburch ber töunb in feinen (Hm
nahmen erheblich Berfürjt mirb.
Sa« non ber gtaucnbunDeigruppc in Srauleuau beaujficbtigte !8unbe«mägbebeim
roeift auch in ben lebten Jahren bie ichönften Ortolge auf, inbem bafelhft feit 1904 bi« Gnbe
1907 im ganjen 581 rocibliche fßerfonen beheibcrgt unb auch in Stellung gebracht mürben.
3u Den GrhaltungSfoften bc« !8unbc«niügbcbeim«, bie iährlieh 315 — 317 K he>
tragen, trug Die Sraulenauer ftäbtifehe Spartaffc in Danfcu«mcrtct Keife in Den Jahren
1905 unb 1906 je 200 K, im Jahre 1907 nur 100 K hei.
m. 6in meiterer ®unbc«jtncd ift bie Jörberung geeigneter Herbinbung«.
roege unb SerlelprSmittel.
Sie für ba« Slblergebirge bochroichtige Giienbahnwrbinbung mit bem Jnlanbe ift
nun burch Die am 14. Cftober 1906 eriiffnetc Seilftrecfe !Hofitnih-SouDleb=$Bamh«tg im
Snfchluffe an bie Siorbroeftbahn burchgeführt, moiiir befanntlich aßerbing« nach ber ut>
fpriinglich gegen Senflettberg proielticrten ?lnicblufiricbtung unfer Stert ®unDc«obmann Die
einleitenbcn Slrbeitcn übernommen unb au«geführt, foroic ieinerjeit fuh fräftigft im 8anbe«=
eifenhahnau«fchujfe etngefefet unb überhaupt an biefer Unternehmung herBorragenb leid
genommen bat.
Sluch bie SahnBcrbinbung 2Sedcl«bori ®arfchnih=Srautenau, für roelche ber ®unb
ebtnfaß« ieinerjeit in Die Sage fnm bejürroortenDcinjutrelen, geht nunmehr ihrer SoUcnbung
mtgegen.
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Jn Slraftenbauangelegenbeitcn bat ftd) die ©unMSlcilung für Mn Ausbau einer
Strafte Bon i'iebtal nach Siebeicb mit (5riolg BermenMI, ferner bejüglicb de« AuSbaue« Mr
durch ©ochmaffer und ©etleritbädon arg bejebätigten HJoftocrbinbungSftrafie :Hotitnib’
©arnroald^ronftabt al« fJlolflandSjtrafic au« Staat«! und PanbeSmitteln an cinfluftrcidfjer
Stelle eingelegt.
Juni 3mcefe der Grricblung einer Selegrapbenftation in Sattel fpenMIe Mr ©und 2 5 K.
n. ffiir gelangen nun jurSebung de« Srcmbenoertehr« und de« Souriften =
ro e f e n 8.
Untere jahrelangen ©emiibungen, da« bislang fo roenig betannte Ablergehirge in
einem gtöjseren Umfange Mm. lourijtcnt'ertebre tu eticbliefeen, anMrfcit« e« tum Sommer!
frifcbenaufcntbalte anjuempjeblcn, raeiien Bon Jahr ju Jahr (trübere (frfolge aut. (bin im
Sommer biefe# Jahre« iontobl in in= mie aud) ausländiicben Blättern derbffentlicbter ?luf =
ruf bat Biele Souriftcn oeranlafit, biefe« an Tialuridjbnbeiten fo reiche (Schiet ju bereifen,
anMre ntieMr e« jum Somineririicbonaufcntbalto tu wählen. Sie ©unbcSIeitung allein tarn
in die Page, in 16 fällen bieSbejügliche Ülufidjliifje ju geben und geeignete Orte ju längerem
Aufenthalte Borjufcblagen.
Son Mm im Verlage de« Bunde« berauSgegebcnen „gübrer durth da« Adlergebirge"
nturde daher ein r«bt ausgiebiger ©ebtaueb gemacht, Sremplare tiefe« Rührer« tbnnen
ieMrjeit um Mn ©rei« Bon 40 h bei Mt ©unbcSIeitung hejogen merMn.
Jufolge tiefe« erfreulithen Umftanbe« jorMrn toir fämtliche 9dlcrgebirg«!®unte«!
gruppen icfaon jc^t auf, für die Erhaltung und AicbtigftcUung der SBcgeinartierungen und
CrienticrungStafeln bei 3eilcn Borjuforgen und diefer Mn Stcmdcnwrlebr fötMrnden An’
gclegcnheil ihre Jütiorge ju roidtnen.
Aber auch für die $erfteüung Bon geeigneten UntcrfunftSftätten merMn die <Se=
meinten im SinBentebmen mit Mn ©unbe«grupptn tätig fein miiifen, menn der greinten!
juflub meitere mef entliehe gottjehritte machen ioll. 3“ dieiern 3>oecle miiffen ftd) 9Bobnung«=
totnitee«, fei e« für einen oMt mehrere Orte jufammengenommen, bilden, melche fiir Unter*
luniloftätlen ju folgen, die ©etingungen für die Untcrlunft auljunehmen und cntmeMr an
ein Jentraltomitee ((SiefibUbel, fHotitnifc, je nach Mr Page) oMr an die ©undcSleitung mit*
guteilen haben merMn. 33a« nüjt e« fonft, den Strom der Seifen ben binjulenten, menn
diefelben feine Unterlunjt ftnMn tbnnen.
gut die Grbaltung der Bon Mr ©unde*gruppe In SSecfeliborf Btrroaltelen StuMnten-
berMrge hal Mr ©und alljährlich 50 K, fomit für die Jahre 1904 — 1907 juiammen
200 K beigetragen.
a. 33a« nun die ©jlege der®oIt«= und $eimat«funbe t’oroie totaler
(fbronit anbelangt, fo haben mir Mn grbfiten gorMter Mt dieSbejüglicben Seftrebungcn
an unterem fjetrn ©undeSobmann felhft, Mr durch die pierauSgabe feiner „Seutfchen ©oIf«=
funM au« Mm bftlichen ©bhmen" fieb ein bauernde« Sentmal auf tiefem ©ebiele geftht
bat. Siefe, auch al« ©undeSorgan eingefiihrle und fämtlicben tätigen ©undeSgruppen ju*
gehende Seitichrift roird nicht nur im engeren §eimat8gcbictr, fonMrtt meit über baSielbe
binau« gefchäbt und gebiibrenMrma&en gemürdigt. Sie mannigfachen Anregungen Mr<
leiben haben febon fo manchen Sefer iur Aufnahme Mr Sammeltäligfeit BoIMtundlichen
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Stoffe« angeeiiert unb ift ju wünfchen, Mfi eine iolcbe Sammeltcitigteit noch mehr an Um>
fang gewinne, bamil turcfc Unterbringung be« einfcblägigen 'Material? in Sielet nunmebr
bi« jum VII. Jahrgänge getiebenen Boltbtunbe ber ganje beutuhbobmiicbe Often jur Sar=
ftellung gelaitvi«.
Xnbcrfeil« ift aber cbenfo auf bit roeitefte Berbreitung bieier Jeiticbriil binucroirlen,
um in beit breiteflen Boltefchitblen bie Siebe jur veimat unb bem '.Hltbergebracblen ju
lueiten unb ju ftärlen.
3luj ein engere* fieimatigcbiet befd?rantt, betätigen fid) auf bem Sebiele bet beutich-
bbbmiicben fccimattlunbc aud) bie beibcn SehrerPcteine bc« pclitiicben Bcjirte« Sobenelbc
bunt Verausgabe ber Soll«= unb $eimat«tunbe be« genannten Bejirte« unb bet angtenjcn'
ben beutfcben Wcmeinben. Ser Bunb trug ju ben Äoften biefe« Unternehmen« mit einet
Welbfpenbe bei.
(fine weitete Gticheinung auf bem bcjprochencn ©jbiete ift fetnet bie bon £iettn
fcbret fXubolf Bechholb uerfafite Bublifation übet ben Bejirt Steifen.
p Sie 8 unbeelanjlei, bie aud) weiterhin in bem ®aufe be« berrn Bunbe«.
obmar.ne« 91t. 230 in Braunau unentgelilid) unlergebrad)t ift, weift feit 1. Cflobtr 1904
bi« jum 30. September 1907 einen Ginlauf Pon 2662 ®eid>äit«jtüifen auf, worauf
2182 Grlebigungeit erfolgten, welche 3456 fcbtiftlicbe Slubfertigungen mannigfacher 3t rt
unb ebenfouiele Gfpebitionen an Briefen, Starten, lelegrammen, $oftfrachtcn u. f. w. et*
beifchten. Sie 3abl ber mit Srucfiachen al« Aufrufen, Bunbe«mittci(ungrn u. f. w. Per'
bunbenen ßrpebitienen belief fich iiberbie« auf 1640, jene mit ber 3ufenbung bet ®o!f«=
tunte an bie Bunbe«gruppen auf 443. Ser obige Ginlauf gelangt burd) unteren fcerrn
8unbe«obmann birett jur Grlebigung.
Jn jablreichen 3aUen würbe anfuchenben ©emeinben ober auch einjelnen Bunbe«.
mitgliebern red)t«freunblid)er 9tat unb fluftlürung erteilt, wofür wir unterem Bunbe«!
leitungämitgliebe, Verrn Dr. Jofef Sinnet, ju beionberem Sante Petbunben bleiben, ber
bie $urd)fiibtung berartiger, ba« ©emeinbe ober nationale Jntereffe wabrenber Stm
gelegenbeiten bereitwillig^ übernahm unb toftenlo« bewirtte.
Gbenfo fei bem Bunbe«obmannfteÜPertrtter fierrn Slnfelm fceinjel bet gebübrentc
Sant für feine mehrfachen UnterftUfcungen ber Bunbeileitung, inSbefonbere in lanbroirt-
fchaftlichen, bebeutenberen Schulfachen wie auch fonftigen bie Grbaltung beutfehen Beft(C'
ftanbe« betreffenben ilngclegcnbeiten biemit jum 3lu«bruefe gebracht.
Samil wüte ich nun mit unferem Berichte ju Gnbe. Benot ich ieboch fchliefte,
Iaffen Sie mich in gewohnter fBeife noch eine Sri ffieneralbilanj über bie ginnahmen
be« Bunbe« unb beren Berwenbung für bie 3<it Pom 1. Cftober 1904 bi« 30. September
1907 2(hnen jur Äenntni« bringen. Sarnad) betrugen bie Ginnabmen:
8tn Salbo Pom 30. September 1904 14359 K 46 h
Än weiteren orbentlichen unb aufierorbcntlicben ginnahmen für ben obigen
geittaum 20217 K 64 li
3(n in norübergebenber Berwabrung be« Bunbe« eingelaufenen Spenben
für einen beftimmten Schulbau 2 770 K 89 li
ionad) im ganjen . 37 347 K 99 h
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Sagegen ftcflen fid> die SuSgaben de« Bunde« folgendermafeen dar:
giir Dctfcbicdenc Srudiorten 623 K 53 h
Saut Bütbcrcitonto« für Büifeereintäufe, Einbände und BejugSgebiibreit
Don 3fitunfltn 2 461 K 72 h
Saut Sefeullonto« für a Heran Sebulunterftüfeungeit und an Srfeulbau-
fubDenlionen 12 274 K 72 h
Saut ©etoerbe- und Ortt>ert'äjtt>cig«(oiUo3 für gcmerblitfec und bau«-
induftriclle SBobliabrtSpflcgc 568 K — h
Saut landmirlfrfeaftlüfecn Soulo« für lanoroirtjibaitlicfee SBoblfafertSpflege 662 K 95 li
Saut Äonto« (iir nationale Sifeufejroeife 1 388 K — h
Inebit ©croabtung eine« Marleben« Don 30u0 K)
Saut Sterbcrgilonte« an Beiträgen für di« Stubcntcnfeerbetgc in SBeifel«
dori 200 K — h
Saut Jnbcntartonto« fiic ctampiglieuanidjaitungcn für einige öruppen 2 5 K — h
Saut Kanzlei- und SerroalningSlonto« für Stempel, 'Porti und fonftige
flanileibedürfniffe 471 K 82 h
Saut SMeife= und Bottragälonto« 854 K 87 h
Sn Kanipulalionjgcbiibrm und Brobifion der Bojtlpartaffa . . 57 K 08 h
lufammen . 19587 K 69 h
Serben Don den au«ge»iefencn Sciamleinnabtnen per 37 347 K 99 h
die SuSgaben per 19587 K 69 h
fo ergibt ft<b ein Saldo Don 17 760 K 30 h
3n Diefem Saldo (ind aber, wie i-feon eingangs erwähnt, teils gebundene, da« beifei
für gnnj beftimmte Bunbeijtoedc geiDidmcte, teil« in üoriibergebenbcr Betwabrung de«
'•Bunde« befindliebe Beträge al« 2 SliftungSrentenobligationen per 2000 K nominell,
Stfeulbaufonb per 6833 K 76 b, BblergebirgSfonb per 3152 K 64 h, ferner da« febon
enoäbnte nationale Sarieben per 3000 K, jo dafe für die laufenden BuSgaben und Unter
ftüfeungen de« Bunde« nur 2773 K 90 h übrig bleiben.
Sn« unterer ©efamtdarftellung »ollen Sie entnehmen, dafe die BundeSleitnng alle-
jeit beftrebt roar unter oft (efet frbraierigen Berbältniffen und Irofe der anerlannt rerfet be-
itfeeidenen 'Kittel, die un« jut Verfügung itattden, jene Bufgaben ju Dotlbringen, die un«
aufgrund unferer BundeSfafeungen jutommen.
'Jlur da« gefeftigte nationale Bemufetfcin de« einjelnen, nur die gefeftigte toirtfrbajt-
liebe Statt der ©eiaintbeit find aber imftande, die unau«gcfcfeten Sngriffe unferer naliottalett
Otegncr abjmoebren und unfere Stellung im Sande ju behaupten.
Sabin weiter ju arbeiten erbitten mir un« aber auib in 3u(unft der Kinoirfung
aller arbeil«- und opferfreudigen deutfeben Slamme«genoffen, un« glciibjeitig die unent-
wegte getneinfamc Betätigung untere« Bunde«»ablfprutbc« auf« neue gelobend, der da
lautet: „Sem Bolle jur ©ehr,
Sem Bunde jut ßfer'!"
3n diefem Sinne bitte iib Sie unteren Beriefet genehmigend jut Äenntni« ju nehmen.
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tiefer ©eridji nmrbc uon ber SJcrfammlttng an wiefen Stellen mit
lautem SBeifafle begleitet unb jaitb jum Sdjlnffe bie aüfeitige lebbaftefte
^uftimmnng.
hierauf ergriff ^>erv Unioei-fitatSprofeffor $iofrnt Dr. 93 a cf) m au u
ba« iöovt jit folgeuben Slusfül)rungen:
Xet eingebenbc un& umfaffenbe Iätigteit«bericbt ermatt in mir Seit (finbrud, ball
mir alle einem groften XanteSgcriiMe unterliegen. Stuf einem meiten (gebiete nach allen
Sichtungen mürbe tatuieblidj umjiibKfl unb erfolgreich gearbeitet. 'Beim mir (eben, roie Bon
bem ®uube bie Wrcnjftvichc in treue Dbbut genommen rocrben, mie norgeforgt roirb, bie feinb»
lieben Slngriffe abjumebren unb Bor allem untere ®olf«traft ju mebren, um bie Wöglicbteit
jii haben, aueb alle tiinftigen Stampfe abjumebren, mie auf materiellem unb geiftigem (He
biete geiorgl roirb, bureb erbebte Silbung bie ©affen be« Oeifteo ju febärfen, fo lijnncn
mir für eine iotebe läligteil nur Bon ganjem fterjen bantbar lein. 34 glaube au« 3brem
Cmpfinoen berau«|ufüblen, bafi mir bem Wanne jum groben Xante oerpfliebtet fmb, ber
an ber Spitje biete« ®creine« (lebt unb obroobl Bon febroerem törperlieben Seiten beimge
fudjt, fo ganj erfüllt ift uon Siebe ju feiner oitbcutfchen fteimat.
28er ben Ocricbl gebürt bat, mirb überjeugl fein, bafi bie Intigteit be« ®unbe« eine
iiberroicgenb jriebliibe ift unb baj; er toiebtige tulturede ftatioren ju ibrbern unb Dem SBlt«-
tum ju helfen imbt. Stuf ber anberen Seite aber lägt ftcb nicht Bertennen, bafi auch Bon
bem leiblichen Stampfe in bieient Sanbe unb ber Stbrocbr geiptoeheu merben mufite. 3ft benn
ber Stampf notroenbig. mufi er benn in foldjen formen geführt merben? Glicht mir fmb
e«, bie ben ©cgner Bon @runb unb ®oben Betbrängen roollen, fonbetn infolge eine«
nichtigen. Bon ber ffiiffenichaft Bermorjenen ®bantom« ift er un« aufgejroungen motben.
(I« bleibt un« baber nicht« anbete« übrig, al« ben Stampf ju führen, benn mir fmb bie 21n=
gegriffenen, mir oerteibigen blofi bie ^ugebürigteil ju unterem ®olt«tum, unteren heiligen
®olt«boben. 3«nt Xbeorie, bah hier einft Slaoen gefeffen haben, ift eine irrige, fflir
roiffen, bah über ein halbe« 3abrtaufenb febou ber ®obett Bon un« bemobnt mar, mir tun
baber nur unfere ®flicbl, ben ®oben ju mehren.
Sebner bejeiebnet fobin bie Xätigteit be« ®unbe« bet Xeutfdjen Dftbübmen« al«
eine nach allen Seiten gerechtfertigte unb erlpriefiliebe. regt an, bah auch mir e« an einer
gröberen Opferroilligteit nicht fehlen taffen rooOen, um bem ®unb bie (Stfüüung feiner Stuf
gaben ju ermöglichen unb bittet unter au«brüctlicher ®etonung be« märmften Xante« cin>
juftimnien in ein breifache« Steil auf ben ®unb unb fein ©irten, jum fjeicben, bah ber
®ericbt angenommen mirb.
Der föeridjt tuirb mit einem begeifterten breifaefjen fteil nttge*
itontmen unb erfdjeittt fomit, bn fidj tueiter niemanb jum ©orte melbet,
genehmigt.
3um 2. fßunft ber f£age«orbuug erftntteten bie fHedjnungeprüfer,
$crr äuguft Sbractjf unb £>err 5>einricf) iRicbel ben 58erid|t über bie
iHedftiung be« 93unbc«. .fjterr flfiebel braute bie über bie nad) § 28
ber SJunbehfntjungen Borgenommene Überprüfung ber 9?edjnungen unb
ber Saffa be« iSuttbe« aufgeitonimene ®erljanb(ung«fd|rift nont 4. Dezember
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1907 jur ©erlefung, wonach bie gelegte ©uube«rcd)uung in »otlfter
Orbming befunbcn worben war imb beantragte, ber ©unbe«Ieitung, bejw.
bem ©unbc«jablmeifter bie ©ntlaftung ju erteilen.
91acb einer bem ©ertreter ber Sunbc«gruppe ©irfigt>©obifd|, $crrn
?Inton ©ofenberg, wegen ber bermaligen $)öbe ber ©oftfparfaffa=®in«
tage bnrcfj ben ©orfißenbcn erteilten Slufflarung würbe fofjitt bie öiecfjnutig
be« ©mibe« oon ber ©erfammlung ftimmenein^cQig genehmigt unb ber
Sunbe«leitung bie ©ntiaftung erteilt.
3um 3. ©unft ber £age«orbnung gab uorerft ber ©orfigettbe,
£>crr Dr. ©imter, ben Antrag auf Hb&nberung ber § 4, 1. ©aß
ber ©nnbeäfajjungen befannt, betreffenb bie Verlegung be« ©ijjeS
unb ber Seitung be« öunbe« oont bisherigen ©i&e ©rautenau
n ad) ©raunau in ©öbmen unb begrünbete biefen Antrag bamit, bajj
bei bem Umftanbe, als non adern Anfänge an bie eigentliche Leitung
ber SunbeSgefcbäfte non ©raunau aus, als bem ®obufijje be« ©uitbe«<
obmaune«, beforgt würbe, es wegen ©rleirfjterung be« ©erfebr« mit beit
©ebörben, Ämtern, ber ©oftfparfaffa, ja felbft mit ben ©uubeSgruppen
erfpriefjlidj fei, ailtf) ben 2ig nad) ©raunau ju nerlegen.
©er fflegriiubung biefe« Slntrage« würbe allgemein jugeftimmt unb
berfelbe bei ber hierauf norgeitommenen «bftimmung ftimmeneinbetlig an=
genommen.
Qum 4. fünfte ber ©agesorbnung, ben erforberli^cn SB) a Ij I e n
non 8. 6 lUitlgliebern unb 1 ©rfaßmaune ber ©nnbesleitung, b. 2 SRech»
nungSprüfern, übergebenb, wibmete junäcbft ber Sorfißenbe bem nor
furjer 3eit nerftorbenen ©unbe«leitung«mitgliebe, fperrn Qofef Äaulidj,
einen tiefempfunbenen 9lad)ruf, in meldjem er fjevoorbob, bajj ber ®e-
nannte feit ber ©egrünbung be« Suitbe« biefem al« SDtitglieb ber ©unbe«<
(eitung ununterbrochen angebörte unb bie Qntereffcn be«felben jeber.^eit
eifrigft ju fßrbern beftrebt mar, me«balb er bie ©erfammlung um ßu«
ftimmung bitte, jur ©brung be« ©abingefebiebenen ftcb oon ben ©ifcen
ju erbeben, (©eftbiebt.)
hierauf gab §err Dr. ©imter befannt, baß bei ber nach § 21 ber
©unbesfaßungen oorgenommenen ÄuSlofung eine« ©rittel« ber ©unbeS*
Ieitung«mitglieber nadfftebenbe Herren jur ituSfdjeibung beftimmt würben:
gofef Srättjel, ©rofurift in ©raunau = Ölberg, fjferbinanb ©runer,
©<briftftelfer in ©rnutenau, Slnfelm $einje(, ffabrifsbcfißer in ©itter««
bad), Dr. ©buarb Sänger, ©rojjinbnftrieller in ©raunau, ffarl ©elisfo,
©ejirfiobmann in Oberwßlsborf unb fffranj Ifdjafert, ©ruubbefißer in
9Jieber»Sitbwe, für meldje nunmehr fomie für ben nerftorbenen fpcrni
3ofef ftaulicb ber erjorberlitbe ©rfa| burd) SHcumabl ju ftßaffen ift.
3u Sfrutatoren mürben bie Herren fjabrifsbeamten ffranj
Saffedert unb gerbinanb ©eufe beftimmt.
Sang «t, £eut|4t CeHlfunb» o. b. fl. ®. nii i«
YIL ©b.. I. bi# 4. $ifi. <5*1 #
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©Sijrtnb be« SöalilBorgange«, für reelle 3‘i*bauer bie Sifcuttg
utttcrbrocfjeti würbe, gelangten bie eingelaufenen Ptra^tgrüfje unb öe--
griifjung«fcf)reibeii jur Cerlefung. ®« langten ein:
Son Sr. örifUfn), bem feetrn t. t. Piinifter Peicbta :
„Gurr feodtmoblgeboten iagc id) für btt freuublicbc Ginlabung jur Peünabme an
her VIII. feaupIPerfammlung be« Punbe« brr Peutfcben Cftbttbmen« meinen b«r|li<bcn
Pant. 3u meinem Ceibroefcn roerbe i<b ieb«b taum in ber Sage fein, an Derfelben Porten ■
liefe leiljunebmen, bitte baber mein 'Jliefeterfcfeeiner bei ben Perfammlung«leilnebmem freunb-
liefeft entübufbigen unb benfelben meine berilitben Wrüfee übermitteln ju roollen.
Ptit bem ©unicbe. baft ber Punb ber Peutfcben Oftbbbmcn« weiter erftarte unb ge=
beifee jutn feeile be« beutfeben Poft«ftamme« in unferem engeren Paterlanbe, bin id) mit
bem flu«brude ber Por(üglicbfttn feoebatblung Guer feotbroobfgeboren
febr ergebener
Pefebta."
Pom Punbe«obmanne feerm Dr. Canger:
„8m perfönlicben Grftbeinen leibet Berbinbcrt, begrübe itb auf biefem ©ege bie ge-
ehrte unb boefeanfefenlicfee Skrfammlung auf« hcrjlidtfte unb roiint'dx bet heutigen Pagung
heften Grfolg.
©ft beutftbem ©ru|e 3br treuergebener Obmann
Dr. Gbuarb Canger.“
Sen ber beutfcfe>foctfcferittIicfeen Parteileitung in Prag:
„Per beule tagenben feauptperfammlung wünftbt beften Perlauf unb bem Punbe
fiele« Grftarten unb ©ebeiben!
3ür bie beutfebe SortiebrittJpartei in Pöbmen
Dr. Gppinger."
Pom feerrn ReicMrat«. unb Canbtag«abgcorbneten Stuguft Änforge:
„©ünfebe ber Perfamntlung beften Perlauf, bem oftfeöfemifrfeen Punbe fegen«reicbe
3utunft. feeil! Hnfotge, Äbgeorbnetet."
Pom feauploorftanbe bc« Pilgern. Peutfcben Stbulpercin« in Perlin:
„Pen au« Pnlafe ber feauptberfammiung am 8. b. PI. in Praunau berfammclten
Plitgliebern be« Punbe« ber Peutfeben Ottbl'bmcn« fenben wir feerjlfcfee Prübetgrüfe. Pen
Perntungen roünidjen wir jum ©oble ber eon f$bnen perfolgten Patcrlänbifeben Pefttehungen
beiten Grfolg.
Per feauptborftanb be« Slffgent. Peut(d)eu SebulPerein«.
Dr. Pernarb."
Pon bem Referenten fiit Pöbmen, feerm Pfarrer ©. ©amper in Pte«ben:
„ . . . Peften Pant für 3brc frcunblieb« Ginlabung ju 3brer feauptperfammlung ;
i<fe fann ihr nidjt folgen, entbiete aber hefte ©rüfte ....
feo<bathtung«boü * 3bt ergebener
ffl. ©amper, Pfarrer."
242
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Som Seutfeben Scfeulpeteinc in fflieit:
„Seiber Setbinbetl einen Serlretcr ju 3bret bietidbrigen $auptt>criammliinß ju ent-
fcnben, münfrben wir berfetben einen [rfeönen Setlauf, ben Beratungen ben betten ©folg,
fceilgtufe! Seulfrfecr Sd)ulöetein 'Bien."
Som Seutidjen Böbmcrroalbbunbe in BubmeiS:
„Sie beften ©liicfttninfebe jut erfolgreichen Schularbeit, treubcuticbe ©rüfee jut
tMuptDerfammlung ! Seulicber Böbmermalbbunb."
Sem Bunbe bet Seutfeben Storbmäbren* in Clmüfe:
„fjüt 3b« freunblicfee ©nlabung jur (jauptoeriammlung Derbinfcliefeft bnnfenb, be=
bnuetn mit baran petfönlicfe niefet teilnebmen ju tonnen.
fflit »iiniefeen bet fcauptocrfammlung beften ©folg unb fptetben gerne bie Hoffnung
aut, bafe bie fteunbnacbbarlicfeen Begebungen jnjilcfeen unfeten Vereinen auch in hintunfl
meitet befteben !
9Jtit tteubeutfebem ©rufe unb ftanbfcfelaß
für bie Bunbetleitung:
Set DbmannfteÜPetttetet : Stet ©eirbüfWIeilet:
Sfeeobor Änaute. Dr. Ceberer.“
Born iBunbe bet Seutfeben Sübmäbten« in 3naim:
„Sie gefertigte Bunbetleitung bantt für bie ibr feitent bet ebrenfeften Bunbe« bet
Seutfeben Dftböbmen« jugefommene ©nlabung |ut 8. (tauptbeifammlung, bebauett, ju bcr=
felben leinen Bertreter enlfenben |u tönnen unb entbietet 3brer Seriammlung tteubeutfeben
fteilßtufe.
Bit münfeben 3&ren Beratungen ben beften Bettauf unb 3btem fegentteirben
Bitten beften ©folg!
SPtit tteubeutfebem fceilgtufee
für bie fflunbetleitung:
Stet ®efebüft*Ieitet: Set 1 . Cbmannftellbettreter:
3gnaj fernjet. 3ofeann Stuef.“
Bom Seutfeben Botttrate für Böhmen:
„fflit banfen beften« für bie fteunblicbe ©nlabung ju 3bter VIII. fwuptPeriamm-
tung unb teilen 3fenen etgebenft mit, ba| mir unfet Stitglieb, £>crnt SbBotaten Dr. 3ofef
Simter in Braunau, erfudjt haben, ben Softtrat bei betfelben ju bertrelen. Set fcaupt»
betfammtung einen recht mürbigen Betlauf münietenb, jeiebne i<b mit treubeutfibem ©rufet
alt 3fer ergebener
für ben beutfefeen Boltttat in Böhmen,
bet berjeit. Sorjifeenbe: Dr. jitla.“
Bon bet 8bletgebirg« = 8unbe«gruppe fflien:
„3üt bie fteunblicbe ©nlabung ju bet am 8. Sejembet in Braunau ftattfinbenben
fcauptöerfammlung unfetet Bunbe« bauten bie ©cfertiglen beften* unb teilen ifet Bebauem
mit, infolge bet gtofeen ©itfetnung feietan ni<bt teilnebmen ju tönnen.
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3m Warnen bet eben in? Sehen gerufenen ®unbe?gruppe geftatten fid) bie Unlet-
fertigten bie heften Sanb?mann?griibe ihtet Wlitglieber bet löblichen 'Beriammlung ju ent-
bieten, mit bem Buniche. bah ben Berbanblungen ein guter Bertaui enteil werte unb
burd) bie Steerfcbau Uber ben meilpertroeigten Sunb, beffen Serbienfte um bie barlbebrängten
Bewohner be? Bblergebirge? ganj bertwrragenbe ftnb, terielbe mietet neue Straft unb Starte
gewinne ju feiner erfpriejtlicben unb iegenereieben lätigteit.
Stit treubeutfibem ©ruft unb ftanbidjlag
Ph, Mr. granj Sänger, bj. Schriftführer. Dr. granj Seih, bj. Cbmann."
Som öunbeeleitung?milgliebc unb Cbmann bet §ertcnbunbe?gruppe Jrautenan,
Storni gerb. ©tunet:
„34 wollte jut tonnlägigen '■Bunteebauntueriammlung nach Braunau tommen.
Seiber ift e? mir nicht möglich, meinen 'Benag auöjufübren, benn bie Wolwenbiglcit, ein
wichtige? 'Bert unbebingt bi? Beibuachten ;u twilcnben, binbert mich batan . . .
34 münfehe baber im eigenen Warnen wie in jenem ber Iraulenauer Sterrenbunbe?-
gruppe beit Berbanblungen bom Stecjen betten (friolg. (f? fcheint ja, bah bie ttberjeugung
oon ber Bi4tigfeit ber national -mirticbaillüben Schularbeit nun allgemnch auch Streife
burchbringt, bie früher unterem Wingen tcilnabmOle? gegenüberftanben !
Unter herrliche? begliche? Bolt national webrfeft ju machen, ift aber ein 3>tl, ba?
aller Sträfte unb aller Bliiben wert ift.
Witt beutfebem ©ruft unb tcanbicblag bin ich, bochberebrter §ert ®unbc?obmann,
3br ergebenfter
gerb. ©tunet.“
'Bon ber grauen unb 5Häb4en = SBunbc?gruppc Jrautenau:
„Da c? ber gefertigten Bunbe?gruppe leibet nicht möglich fein wirb, ju ber am
8. Dejember I. 3- tagenben Stauptoerfammlung Delegierte ju entfenben. entbieten mit ben
Weriammrllen treubeutiefae (ftriibe unb wünfehen ben Berbanblungen ben heften Berlauf.
Unter Snfchluft ber 'Bollmacht nebft Segitimation?(artcn bitten mir uniett Bunt*?-
gruppe gefälligft ju pertreten.
Wlit treubeultchem ©rufte
bie Borfteberin: Hnna Stunppf."
'Bon ber Bunbc?gtuppe SB iclei:
„fflir entbieten ber Beriammlung untere treubeutfehen ©ruhe unb wünfehen ben
'Berbanblungen heften 'Setlauf !
Srgebenft
3- Dörner, Schtiflfübrer. 3- Wowal, Cbmann."
Sott bet grauen- unb Wläb4en-Bunbe?gruppe Defchnei:
„Den 'Berbanblungen ber am morgigen läge ftattfinbenben Stauptoerfammlung
wünfeht heften (fr folg!
Wlit treubeutfehem ©rufe jeichnet fich
Sofie Sflenab, Obmännin."
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Sion bet 8unbe«gtuppe griebenauiSSattertborf:
„3nbem id) für bie freunbliehc Ifinlabung jut beocrftcbenben Hauptoerfammlung im
Slamen unterer Sunbebgruppc betten Xant foge, fprcdjc i(t) mein lebhafte« Ütebauern au«,
bafe mir un« nicht babei beteiligen tonnen unb fenbe bie Siollmacht ....
SRit bem SBunfdpe, 3htc Sierfammlung möge einen gebcilidpen Sierlauf nehmen,
jeiehnc id) mit beutiebem ©rufe unb Hanticblag
Stifter Xutnoroäfp, Cbmann."
Sion ber Sunbcegruppe ©icfefeübel bei Sieuftabt a. SR. :
„Xie unlerjeidjnete S)unbc4gruppe beehrt fidj feiemit ber löblichen Sunbeäleilung bie
Stcrtrctung«= unb SBabloollmacfet ju ber Hauvtberfammlung be« Sunbe« am 8. Xejember
1907 ju übermitteln.
3nDem mir ber HauptPerfammlung einen recht günftigen unb einmütigen Sierlauf
bcrjlichft roiinfehen, bitten mir ba« Sembleibcn untere« Siertretcr« mit ben ungünftigen
Siertebrtoerbültniffen gütigft ju cntfdfeulbigen unb jeiefenen mit beuttefeem ©rufe unb $anb=
fchlag
3- 3eni(djta, Schriftführer. SB. Jiöltig, Cbmann.“
Sion ber S3unbe«gruppe Cmfeenöriife:
„3nbem mir bie beigcteblotfene SBabloollmacht mit bem Srfudpcn übermitteln, untere
Stunbeegruppe bunt einen bärtigen Herrn pertreten ju laficn, münicben mir ba5 Sette, ma«
man jum ©ebeiben untere« Sunbe« nur roünlcbcn fann. ff« möge unter Stunb gebeiben
jum SBoble untere« bcutfdjen 5*olfe« jefet unb immerbat!
SRit treubeulichem ©tufec ber Cbmann: Joiej Hötnid).“
Hon ber Sunbe«gtuppe Äatfdjer:
„Xie Sunbe«gruppe Ratidjcr roiinfeht ber Stcriammlung einen erbebenben Sierlauf,
bem Sunbe auch meitere« ©ebeifeen. Sic fpricht ber Petebtlicben Sunbe«Ieitung, befonber«
aber bem bod)Oerbicnten, unermiibticben Obmanne, Herrn Dr. Sbuarb Banger, für bie
iegeniteiefee Seitigfcit ben roärmftcn Cant au«.
SRit treubeutidjem ©rufe SB. SSijdjel, Cbmann."
Sion ber Sunbe«gruppe Bidjtenau:
„Xa e« un« nicht möglich ift, 3bter HauptPcrfammlung beimobnen ju tonnen, ma«
Sie gütigft enlicbulbigcn mollen, fo münfehen mir ber geehrten Hauptleitung ben heften Gr;
folg in 3brem ifortbeitant-e unb jcidjnen in treuer Slnfpängtichteil unb mit beutidpem ©rufe
ber Schriftführer : 3o|ef 3eftrabet. bet Cbmann: granj Slotenbcrger."
Sion ber Sunbesgruppe Sieblal:
„Segen ber gtofeen ©ntiemung unb bet (ehr ichleehten 3ug«Perbinbung ftnb mir
leibet ni<ht in bet Sage, einen Siettrctct nach Sraunau ju fenben. Jür bie Sictfammlung
ben Heften Sietlauf müniefecnb, Perblciben mir hoehadptungSooll
SJinccnj Xin«, Oberlehrer unb Schriftführer. "
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Don tar 8unta*gruppe Oberborf:
,,3d) geftatte mit, fct?r geehrter §ert Cbmann, für aßt Dt üben unb taftiofen
arbeiten tan tafttn Sant au#jufpt«ben unb toUttldpe btt {»uptPcrfammlung tan btfien
Dctlauf, auf baji tat ©cfamtbunb jum Sohle unfett* atmen ©ebitge* immer mehr unb
mehr etftatfe, roatbfe unb fegenbringenb getaibe.
Mit Itcubculitbtm ßru&e jeitbne itb botbaebteub
3oftf Dlümei, Obmann."
Sfcn tar 8 untalgruppe ^iafmij:
„Sa c* uni nidji möglich ift, ftcb an tat txiuptperfammlung tat Suntal m
8raunau ju beteiligen, überieitben mir bie DoKmaebt mit tarn Sunitbe, bit Derfammlung
möge tintn guten Verlauf uebmen unb tafttn (Srfolfl haben.
Mit Iteutaulitbem Stube
Äuguftin Eauj, Schriftführer. Johann flutbaf, Obmann.“
Don tat Sunbetgrupta 5H olitni
„Set Untetjeübiiete Übermittelt, ba tat bon unt porgefebene Derlreter ftanf ge=
»ottan ift, bie Dodmacbt mit tat höflichen Dille, fcerr Siebter Timtet möge unfete Sunbet-
gruppe tartreten unb miinitbt tan Derbanblungcn tafttn Srfolg, tat bauptperfammlung tan
tinltdtbligfltn, fdjönften Dctlauf.
fDiit tttutaulf<btm Stube ffi. banijeb, bj. Obmann.“
3fon tat Stunbetgruppe Stburj:
„ ... ■ ©leicbjeilig iibetientan mit bie gefertigte DoHmatbt, roelebe Pcllenb* aul=
gefüllt roettan melle unb begrüben bie Petebtlidje (tauptvcrfammlung auf ba« berjlidjfte.
Mil Iteubcutfebem Wrufc unb f>anbfd)lag
3ofef fiubn, bj ObraannfteÜPertreter."
Don tat Dunbdgruppc Steden:
„;tm SBtfibe tar gefcbäblen Pinlabung jut baupttxrfammlung am 8. Sejemtar, tft
e« mit febt unlieb, mitlcilen ju muffen, bab itb 'elbft roegen tatuflitbet Httait Petbintatt
bin an bcrleltan leiljunebmcn.
Sech tann itb geroib nitbl untetlaffen, btt fcauplDerfammlung meinen Slüdmunftb
gu etfolgteitbet 'Arbeit auf bieftm 'Stege ju übermitteln.
IDiit tteutautftbeni (Btube P. ^ofef Macht«. bj. Obmann."
Den tar Duntalgriippc Jannbotf •Suifental:
„Sa e* (einem unletcr 'Dlitglicbct möglitb ift, an bet am 8. Sejember ftaltfintan-
tan VIII. fcaupIPerlammlung teiliunebmen, fo rourta beftbfoffen, t»rtn8enj mit tat fflabb
Peflmatbl ju tattauen.
Deften Srfolg bet {MUptDetfaminlung roünftbt
bet Stbtiftfübtet: 3tanj8erg. Nt Cbmann: Johann fea rtroicb."
Den tat Sunbdgruppe 2 tlftblabotf:
„Sir übermitteln anbei bie Dolimatbt jut 'Vertretung unleret DunbelgruVW bei
tat twuplpetfammlung bei Dunta* bet Seutfdien Cftböbmenl.
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SDlögt bet twuptoerfammlung (»fdjicben (ein, recht biete ©tge unb UJlittel ju finteu
jum ffiobtc unb gut Fütterung bei bculfcgen Soltei. beit !
bodgadjtcnb
Jotjann ©enget, ©tbriftfübrer. Stang Sagte, Obmann."
3?on ber SunPeigtuppc 3 öltnei :
„?lad)bem ju bet VIII. bnuptncrianunlung eine Settretung unieter öruppe burd)
uniete i<e titelet nidjt möglich ift. Io erhüben mit freunblich, un« nach 3btem roctlen Out*
achten bie Sectreter ju ipäMcn unb iibeifenben beihatb anbei bie ffiaMuoIlmacbt.
Sen SBetbanblungen bet bauplPerfammtung münfcben beften Stfolg
bet Obmann: 3°l>al'n Biebicb."
©eitere Segtüfeungen begio.SntfebuIbigungen mit3ufenbung bet StertretungBoUmacblen
(inb eingetangl bon ben Sunbeigtuppen ®roji = Stuericbim, ffiein > Ttuerfcbim,
griebtichilpatb , Hllbucb ■ $ üb et nei, bertnfetb, fclaita, Bidjtnc,
©icbetiborf, ©icboroie, Jteuborf bei Sanbitron, Stleuborf bei Rronftabt,
$o(aun,$tgi<hoioih' iRajjborf = S<beitbau, S>immlit(b = 9tiebnei, Äieberi*
bott, ©djebirop unb ©ieien, fetnet bon ben äJunbeilcilungimitgliebern fetten Snfelm
beinget, 3. 3. Äuer, Rat! ©etiito unb gtanj tfebaferl.
Sämtliche SBegrüjjungen würben mit mieberfetjrenbem SöeifaHe uott
ben Serfammlungiteilnefgmern aufgenommen.
Stiacl) ©ieberaufualgme ber Sigung burcl) ben Sorfigenben mürbe
baä ®rgebiti« ber mittlerroeile ooffjogenen ©afglen befanut gegeben. Sfb-
gegebett mürben 196 Stimmzettel unb mürben ftimmeneinljeffig gcroäfjlt:
a. 3t* bie Sunbeäleitung für bie auägeloften G SWitgtiebcr unb
als ®rfag für 1 ÜRitglieb:
1) f>ert fjrig SBernbt, ©ebereibirettor in SBraunau = Ölberg.
2) >. Qofef ftrönjel, ^Srofurift in SBraunau*Ölberg.
3) „ Serbinanb ©runer, Scfgriftfteffer in Irautenau.
4) „ Hnfetm J) e i ti j e I , gabrifsbeftger in Dittersbadj.
5) „ Dr. Sbuarb Sänger, ©rojginbuftrieffer in SBrauuau.
6) „ fiarl Selisfo, SBejirfSobmann in Obcrwölsborf.
7) „ Sranj Xfdgafert, ©runbbeftger in 9tieber*2id)me.
b. 3“ SRedjnungSprüfern:
1) §err Sfuguft Äractjf, Seigrer in SBraunau.
2) „ §einricf) iRiebet, gabrifsbeamter in SBraunau.
■Bum fünfte 5 ber lagesorbttuitg „greie Anträge " bemerft
ber Sorfigenbe, baß foldge im Sinne bes § 16 ber SBunbesfagungcn jwar
nicfgt »orliegen, bodj bitte et biejenigen, melcfje etmaö oorjubringen ge*
fonnen mären, fuf) zum ©orte ju melben.
3lad)bem fidj über mieberfiolteS SBeftagen niemanb jum ©orte
melbete, banfte ber SBorftgenbe nochmals affen leilnefgmera ber Ser*
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fammlung fomofjl für iljr (Srf feinen wie auch für btt rege leilnahnte
an ben Sterbanblungen berfelben mib fdjlofj mit ber Sitte, für bie
33nnbe«tätigfeit auch weiterhin jene Slu«bauer ju bewahren, weicht fte
bem ®unbe gegenüber bisset betunbet haben, bie VIII. ^>auptt>erfammlung
bc« Sunbe« ber Tbeutfchen Oftböhmen«. (SReger ScifaH unb fjeilrufe.)
Slnfchliefjenb an bie obige ®erfammlung ^ielt ber beutfdj'politifdje
Serein für SBraunau unb Untg. eine öffentliche Sl'erfammlung ab, nach
bereu IBeenbigung noch eine gemütliche Unterhaltung burch bie SBunbe«-
gruppe IBraunau oeranftaltet rourbe, bei welcher ein Oftett ber ehe*
maligen ©chroUfcfjen 3abrif«feuerwchr«ffapeHe mitwirfte unb bie Sin*
mefenben in feftlicher Stimmung noch lange beifammen hielt.
iöei ber unmittelbar nach ber .jjauptuerfammlung abgehalteuen
Ü8unbe«leitung«|ipung würbe bie burch obige Neuwahlen erjorberlidje
engere ftonftituierung ber ®unbe«leitung oorgenontmen, wobei bie bi«*
herigen Slmtbuerwalter bc« ®mtbc« wiebergcwählt würben.
IPcifjnadjtsbefdjerungcn unb Suppcnanjtaltcn.
®lcid) ben ®orjnl)ren ift e« auch toäfjrenb ber ffiintcrSseit ber
beiben lepten Qnhre 1906/7 unb 1907/8 bem ®uitbc möglich gewefen,
für bie armften ©djultinber be« ®unbe«gebictc«, oor allem für jene ber
national gefähvbeten ©prachgrcnjfcfjuleu fowie bc« benfelben ®erhältuiffeii
au«gefeßten, iibcrbicS auch wirtfdjaftlidj fcljr bebrängten SIblevgcbirgc«
SOeihnachtSbefcheruugen in größerem Umfange ju ueranftaltcn, wa«
wir nur ber opferfreubigen Teilnahme uuferer ©tamme«geuoffen au«
nah unb fern ju oerbanfen haben.
ffi« würben nämlich jeben Söinter au« ben für biefen 3>»ed ein*
gelaufenen ©penben folgenbc 37 Schulen unb Slittbcrgärfcn mit ©cif)s
nacf)t«gabcn*3nwenbiingen uon 20 bi« 650 K (iRofftuip), jufammen im
betrage oon 2491 K im 3ahrc 1906/7 unb 2141 K 12 h im 3ahre
1907/8 jur Slnfchaffung ber uotwenbigften SbleibungSftüde, ©chufjmcrf«,
©chulreguifitcn u. f. w. bebaut: SRofitnitj, ©rofj*®uerfchim, ftlein-SIner*
feßim, fjcrrnjelb, fpoheuörlip, Jbronftabt, ißrorub*lRehberg, ®rofj*©ticb=
nip (®cj. iRofitnip), Sichtenau, fiinäborf, SBicpftabtel , 3®0nei (SBej.
®rulich), ®cfchnci, ®iejjtjübel, 'piaßnip, ®oHom, ©attel, ©cfjebiwp (8ej.
Sleuftabt a. 3R.), Slaubon, ÜJiichelsborf, Steuborf, OberjohnSborf (®ej.
£anb«fron), Üichwe, Ifchernowier (®ej. SBilbenfchwert ), SUtbucf)«®öbernei,
9Iieber-@mau«, iliebtal, ©djurj (SBej. ftöuiginhof), ®effcnborf, ®olaun,
®rjichomip (®ej. lannwalb), ®eutfcf) * ©iejjhübel, fjöfeu, Steden (fflej.
©teden), [fricbenau * 'fktterSborf (®ej. Dcntfchbrob), ißarfchnip (®ej.
Jrautenau) unb Söfdjing bei Siebenau (®cj. Jurnau).
248
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Äufjerbent würben »on ben bisher aUjdgrlicg »om Vrauncmer
Sgriftfinbet (.§crr tmb grau Dr. Sauger famt JHnbern ffidt) JHögler,
Sßaula ^itgenreiner unb öbuarb Sänger jun.) mit fertigen Slnjügeit,
JfleibungSftütfen, Stoffen, ©egugwerf u. f. m. befegenften 21 ©djulen, als:
Sürnwalb, Vagborf, Vielei, griebriegsroalb, plasia, Spogettorlij}, Ober«
borf, S)3rorub*!)tegberg, SRampufeg, Kagborj, §immIifegoHibnei, SRiifdjfa,
©auflog, ©egwarjwaffer, lannborf, Suifental (fflej. Kofitnig), hinter«
winfel, Ortfegfaborf, ©egierlidjgäufer (Vej. Keuftabt a. SK.)» SKiegowie
(S3eg. Opotfcgno) unb Sorlitfegfa (Sej. Sanbsfron) jufolge geäugerten
Sunfdjes im Sinter 1906/7 7 Spulen mit einem ju biefem 3>oedc »on
ber genannten gamilie gefpenbeten ®efamtbetrage »on 258 K, unb im
Sinter 1907/8 4 ©Rillen mit 139 K beteilt, wdgrenb bie reftlidjen 14,
bejro. im legten Sinter 16 ©djulen nad wie »or bie üblichen Äleiber-
fpenben erhielten.
gerner gelangten an weitere 6, bejw. 5 ©(guten anberweitige bem
SunbeSobmanne jugefommenc JHeibungSfpenben jur Verteilung unb Ver»
feitbuug unb ,5 war naeg £>errnfelb, ßatfeger, Keuborf (Vej. SRofitnig),
Ätttoniental (Vej. Steden), Keuborf nnb SRieberSborf (Vej. Sanbsfron).
gm ganjen würben 61 SeignaegtSbefcgerungcn im gagre 1906/7
unb 58 im gagre 1907/8 »erabfolgt.
Oie »om Vunbc für bie Suppenanftalten geleisteten Verträge
beziffern fteg auf 232 K 13 h imgagre 1906/7 unb biSger auf 146 K 52 h
im gagte 1907/8, melcget Vetrag jebotg noeg eine bebeutenbe ©rgügung
erfagren wirb, ba bie Oätigfeit berfelbeit erft im »ödem ©ange ift unb
naeg SKaggabe ber niegt »orauSjnfegenben Dauer beS Sinters fteg fpäter
Vittgefudje um Unterftügung einjufteOen pflegen. Unterftügt würben
bie ©uppenanftalten in Sielei, Dberborf, ©egwarjroaffer (Sej. SRofitnig),
Oefcgnei, ©ieggübel, Sodom (Sej. 'Jieuftabt a. SD7.), OreigBf (Sej.
Silbenfcgwert) unb Ocutfeg*@ieggübc[ (Vej. ©tedeiO. Oie 3agl ber im
Äblergebirge bermalen beftegenbeit ©uppenanftalten »on 35 ift unoer»
önbert geblieben. Oie ftaatlicge Suboention betrug für bie Suppen«
anftalten im ©rulieger, SRofitniger unb Keuftabt a. SK. Sejirfc 1510 K
im gagre 1906/7 unb 1890 K im gagre 1907/8. Oer beutfege ©cgul-
»erein in Sien fpenbete giefiir in beiben gngren je 600 K.
Ob unb welcge ©taatSfub»entionen begufs «nfegaffung »on Scgug«
werf für bie bürftigften ©tgulfinber in beiben gagren erfolgt finb, ift
uns biSger niegt befannt geworben.
Jlueg bieSmal fei fowogl betreffs ber Seignacgtsbefcgerungen als
ber Suppenanftalten bemerft, bog niegt alle Orte ju beiben SinterSjeitcn
burcgwegS gleiegmäfjig bebaegt würben unb bafj naeg ben jeweiligen Vcr-
gältniffen, inSbefonberc ben aueg anberfeitig erfolgten llnterftügungcn,
einige Orte aueg nur eine einmalige ©penbe an ©elb ober Äleibungsftüden
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erhielten. 3m allgemeinen itmrbe jebot^ ben meiften Unttrftü&itttg«-
gc(urf)CH nach Xuttlietjfeit Meinung getragen.
©elbfpenben1) finb eingegangen öon:
ffiilb. SnbctS ®ablonj a. 9t., g. 3. Sluer, I f. Stoiar Srnau, Stabtgemeinbe
Süffig, Dr. Sb. ©aebmann, t. t. boirat ©rag, 3. 3. ©aebraeb * butlner Sien,
©enthärt1 ©ad 'Btariaiebein, Satiren & fflaumann ©tag, Dr. Snt. ©aper ©oben,
Jluboli Seiler ÄatlSbab, Dr. Cb. ©enba SfpIi(f=S<bönau, grifc ©ernbt ©raunau=
5lberg. (tauptPorftanb bc« Sllgem. Teutleben SebulbereinS ©erlin, grauen*
Ortsgruppe ©erlin beS SDgem. Teutleben SebulbereinS, Cmil ©iebermann ©tieS,
©runo ©iieboff Smitboro, ffietoerbeberein ©raunau, SHitterfebafl bom feb»ar|en
tianbfebub ©raunau, Dr. iHitter bon ©redjlcr Oeitmerib, BtSnnerortSgruppe
©reSlau beS Sllgem. beuiiebcn SebulbertinS, grauenotlögruppc ©teSlau beS S0>
gern, beutidjen SebulbereinS, Stabtgemeinbe ©rüf, ©ilrgerliebe ©rauerei Trautenau,
geobor ©urgmann Bobenbaeb, leplijer Sspbaltnjetfe ©iiffeber * tioffmann
TepliJ • Sebönau, „8. S." ©rag, Bruno Taufeba ©raunau, Dr. 3oi. Timt er
©raunau, Äarl Tillrieb Sebbnlinbe, S. Trctbfcl balbftabt, CanbeSberbanb
Salbten unb ©liinnerortSgruppe TreSben beS Sllgem. beulieben SebulbereinS,
grauenortSgruppe TreSben beS Sllgem. beutlcben SebulbereinS, greb. ffim. Tuncan
Oberaltftabt, beinr. Cb t lieb grieblanb i. ©., Sieb mann & 8o. Srnau, Dr. Äarl
Cppert ©rag, Karl galtiS ®icn, P. Staimunb 3iSer ©raunau, bermann grante
©raunau, 3otef Rränjcl ©raunamOlberg, Stammtifebgefellfebaft „ Sebmarje Cde“
im botel „Stiftes Sofe" grieblanb i. 9„ ©uftab guji ©riinn, ©ejirlSauSiebuS fflablonj
a. 91., Subcii öebbarbt ÄatlSbab, Cmil ©olbjebmtb ©rag, grau ©aula ®olb-
febinib ©rag, Äarl ©ruber ©rag, b- ®uliebS 9ia<bf. ©rag, beinr. bammer
©Bien, Äarl batuel ©raunau, Cb. beinj Jrauenberg, Sntelm beinjel TitlerSbaeb.
Dr. Sbolf berrmann ©eurobe, 3ofef benüeb Tum, grau Clifabetb 6icIIe = Tittrieb
Sebenlinbe, Ortsgruppe biefebberg beS Sügcm. beutieben SebulbereinS, S. & S.
bitfebfelb ©raunau, banSblabit ©raunau=£Mberg, granj bofmann TepIib=S<biSnau,
Äarl bormann ©rag, grau bebtu. böna ©rag, 3ofef 3<motoSti& Sobn ©rag, grau
SDtarie 3orban Ictieben, Stabtgemeinbe ÄatlSbab, SloiS Äab*r ©rag, 3ofef Äaulieb
©raunau, grauenortSgruppe Äiel beS Sllgem. beutieben SebulbereinS, Sltiengefelb
(ebaft für patent. Äorfftcimgabritation borm. Äleincr & ©otmaper SBien, granj
Älugc {termannfeifen, gobann Äluge Cberaltftabt, Snt. Änittel ©ederöberf, ®e =
brübet Äob ©rag, Äonrab Äübne ®e*rfau, G. OambertS bolenbrunn, Dr. Cb.
Ganger unb grau gobanna Ganger geb. bon Sebroll ©raunau. granj Ganger
(Sammlungsergebnis) ©Bien, BejirtSauSfcbufj GanbSlron, S. & D. Cinbemann
TreSben, Dr. beinr. Gbtoncr Smau, granj ©teblfebmibt ©rag, bubert ©leier
') Hueb bie ©elbfpenben roaren in beiben ©eriebtjabten niebt biefelben unb
jmar roebet nneb bet £)öbe ber Beiträge, noib nneb ber ©erfon ber ©penber, inbem
uon leiteten einige üi nur einmal, fei eö 1906/7 ober 1907/8, einfanbeii. Tie roeit-
au« gröbere ©tebrjaijl l)at jeboeb in beiben ©eriebtjabten ifjr Seberfltin ju obigem
fltoeete beigetragen.
260
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Braunau, 3°W 6. TOeffmec Seitbenberg. P. Jtanj TOiebalillcbfe, Betbant ?anb«-
(ran, $raf. Start TOilolaftbef Brag, 31. TOoniortS TO. (Slabbarb. Oufian TOiiller
RarlSbab, Sob. TOiiller, f. t. Sptar Xanntralb, TOännerorlSgruppe TO ü n d) e n brt
3Ulgem. Seutftfeen Sd)u(w«in«, grauenortSgruppe TO ii n d) c ri bet Stügemeinen
Beulftben Stfeulocrein«, Dr. Stupuft Selolibtn, t. t. Stalti). > Sat SBien, grau
TOaria Seugebauer üanbblron, Bloi« Seumann Seirbcnberg, TO. Bam & fio. Cants-
Iran, Sranj B«f<fefa, t. I. TOinifter f. 3- SlbtSborf, Ssnaj Beters 8eitmerib, 3-
BfennigerS Sübne Sriimpalb, ‘ßtoipet Bon hielte. SiPage TOarjcbenborf, Dr. Uni.
Sobl Braunau, Dr. jtloiä Boftatfrbet. I. !. Unio.-Btof. Brag, f)crm. ?5o[!atf«
Sobne Braunau, Äarl BotuJel SBien, 3«Btra(ban! bei bcutidjcn Sparfaffen
Brag, Beutfrber 3euern>ebr-2anbe8Petbanb Brag, Bragcr TOafdjinenbau«
Slttiengefellidjaft Brag, Sabfaftrertlub „ Srbroalben " (Seine rträgni« rinn Unter-
baltung) Brag, Sebrüber Breifeiet ©abfotij a. 9t., Äarl Brcifeler Seitbenau bei
Sablonj, Dr. Hlfteb Bbibram, L I. bofrat Brag, Karl Brüll Berlin (butd) Jul.
0ieri<bid Seitmerib), 3- Cuoila SBien, grau Joiefine SabimJttj Brag, Berm. Saud)
Jeautenau, Stau Slnna SH cif f Sarbif, Ältfanbcr Sid)ter 3nud)orc, gm. SHicfttc r
Seubenberg, fieop. Siebet Seinomib, 3t. 8. Sie bl Xcplib-Srbonau, Büraermcifteraml
Sörblit), gerb. Sofelb Braunau, Bejirfäau§(d)uf) Sotilnif, l'anbmirtidjaülicbe Be-
jirrtPorfrbufefaffe Sotitnift, Cbermeiftet Sofcnberg (Sammlungtergebni« unter ben
TOetftem bet Sfirma ©enetoict StbroIlS Sobn) Braunau-Üdberg, Subolt Sollet iamt
3rau Slit) Sofeler ftalbftabt, 31. Sottet fflrulid), Sari SafaHt Brag, BejirW-
auJitbuft Stbafclar, 3°ief Sdjolj Braunau > frlberg, 31. Stferam Brag, 3 tan)
Sdjreiber (Sammlungtegebni« unter ben Beamten ber 3inna öebriiber Stiepel) Seitbcn-
berg, 3oief Stbroll Slartftabt, Äonfumballe ber tjitma Senebict Stbroll« Sobn
Balbflabt, 3lbolf Sebment ©ablong a. S., 3rau ffannp Seeborftb Äarlibab, Familie
(grau TOarie) Seetoalb Smitboto, Äbalb. SeIietof CberrcölJboti, Sari Sei i<fo Ober-
toiSl«borf, P. TOeinrab Siegl, 3Ibt, Dffeg, 3tIoi« SimAiel Siebeftfeifc, Jofef Sommer
(SammlungSergebni*) Xanntoalb, P. Stepban Stonjet Braunau, 3ranj Stumpf
Braunau, grau TOarie Xacbeji Brag, 3®fef Zb^r SBien, 8eo Xbeumer, (. f. Sotar
(Jlbogen, SanbeSPerbanb Xbüringen bet Slllgem. Beulftben Stbulwrein« 3cna. 8to-
polb Xöpfer Seitmerib, Stabtgemeinbe Xraulenau, 3°f- Umlauft & Go. Bobenbacb,
3rau Satalie Umralb Brag, „Ungenannt" Braunau, „Ungenannt" Brag, Un-
genannt fein rootlenbe Barne Brag, G. Salero 3ittau, Joiefa SBeiSfopf Briif, f>erm.
SBeife Braunau. Clberg, Hermann TOa; SBeife (fkiblonj a. S., SB. SBciffenborn Siboeb,
3rl. TOarie bon SBerfin Brag, Stblergebirgb-Bunbeägruppe SBien be« Bunbe«
bet Seutfiben Dftböbmen« (Sammlunglergebni«), Stanj SB üble & Siibne Seuftabtl a. b.
bübm. Sotbb., SanbelPetbanb SBürttemberg bei SUlgem. beuttiben Scbuioerein«
Stuttgart, Ortsgruppe SBiit)burg bcS SUIgem. beuluben StbuIbercinS, Sibolf 3 a i d) e
Bablonj a. S„ 3<ttauer TOafcbinenfabrit unb gifengieperei SUtiengefellKbaft
Borm. Stlbert ÄieSler * 8o„ 3>ttau.
ÄleibungSftüde unb (onftige Spenben fanbten:
tftl. fiaroline Breiltp Brag, 3rau öliiabetb Jranle Braunau, Jrau Stima
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Don Oaafe ^rag, grau 3R. pergfell 5ßrn«, Dr. SDuarD Sänget unb grau Johanna
Sänget geh. D. Sdjroll (amt RinDern Braunau, grau Joiegne (RaDimStp $tag. liege
nannt fein mollcnte S>ame in Smid)otu, Sri. 'Dtaria oon Serien $rag. cnbliefc Die
girma 0eotg Schiebt Jluifig a. 6. (Seife, (Jetei getl u. j, m.i unb SSilbelm guter
Xbeteficnftatl (teijcnDc ftartonagem.
ÄUcn biefen ffioßltätern gilt ber allfeitige innige ®anf ber be*
bauten Stinber, ißrer ffiltern unb ber Seßulleitungen. Befonber« bie
großen greuben, welche bie ÜkißnaeßtÄbefeßerungetc überall in ben Steifen
ber armen unb ärmften Steinen ßerteorgerufen haben, bürfen all ben
opferwilligen ©önneru eine reieße ©enugtuung bieten unb fo fließen
mir bemt aueß mit uttferem inttigften ®an!e für bie ermöglichten Be*
fdjerutigen unb mit ber Sitte um «eitere« werftätige« ffioßlwotlen für
biefen fo finberfreunblicßen fjweet.
2lus unferem Dcreinsleben.
3Bir ßabeu bereit« in unferem obigen £ätigfeit«berießte bie erfreu*
ließe ÜKitteilung machen fönnen, baß fuß ba« Sunbeäleben in oielen
unferer ©ruppen bebeutenb geßobeu unb baß aueß bie leilnaßme an ben
Begebungen be« SuttbeS in anbern bi«ßer ferngeftanbenen Streifen funb*
getan ßat. ®iefe (Srfcßeinungen finb in ber lat «ärmften« ju begrüßen,
ba fieß in benfelben ber gefunbe ©ebanfe be« Sunbe«»erein« erfennen
läßt, roelcßer naeß Ser«irflicßung gleicßett Streben« unb fjanbeln« brängt
unb «eil bamit ein nießt genug ju fcßäßenbe« »orbilblicßc« Beifpiel fteß
äußert, melcße« geeignet ift, immer «eitere Streife jn einer folcßen ÜJfit--
mirfung unb nationalen Betätigung be« guten SBiHett« anjuregen. gn
biefer §inficßt miießten «ir unfer Sfugenmcrf ganj befonber« auf bie
intenfioere .Jjeratijießuiig beutfeßer grauen unb 'Diabcßen jur Beteiligung
an ben Buttbe«arbeiten lenfen, ba ja aueß ßiefür feßon ein ßöcßft am
erfennensroertcr Anfang in ben beiben grauen» unb ÜBäbeßcn*Siinbe«*
gruppen ju Irautenau unb Defcßnei gemaeßt «urbe. ®ie Dielfacßc 2trt
unb SBeife, «ie biefe BunbeSgruppen jur 'Buäfüßrung wießtiger nationaler
Aufgaben bibßer fteß tätig gezeigt ßabeit, füllte aueß anbere Streife
beutfeßer grauen unb ÜÄäbeßen auf biefem ©ebietc jum Slnfcßluffe »er*
anlaffen. Die mießtige Sorge um bie nationale SefteÜung be« .£mufe«
unb feiner Söirtfcßaft, inäbefonbere ßinfteßtließ be« ®icnftbotenroefen8 fo»
«ie bie erfreuließe Hebung be« gefeOfeßaftließen Sieben« unb ber Be»
tätigung geeigneter Sßerfonen auf literarifeßem unb muftfalifeßem ©ebiete
fann nur jur gebeißließen görberung ber nationalen Serßältniffe bei*
tragen, «a« ja al« eine »orneßme ^fließt beutfeßer grauen unb Jung*
frauen bezeichnet «erben muß. SDJöge baßer bie auf biefem Bercin«gebiete
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ooflpgenc Sinigung p gefedfchaftlichen grauen. utib 3R8b<hen>Bnnbe«=
gruppen weiteren beutfdjen Streifen pr Nachahmung bienen! Ade,
welche fid) um bie Benoirflichung biefeS frönen ÖebaufenS oerbient
machen, werben adfeitige Anerfennung im beutfehen Bolfstume finben!
SBie fräftig bie $bee unferer Bunbc«beftrebungen auch weiterhin p
wirten nermag, hat fiefj in einer nnberu Srfcheimnig nufere« BunbeS*
leben« gezeigt, in ber am 3. Dezember 1907 erfolgten Begriinbung ber
AblergebirgS^BunbcSgruppe 'iöien be« Bunbc« ber T>eutfcf)en Oftböhmeu«.
©« ift biefe lat ein borifaitjtbarer Beroei« für bie ®icßtigfeit unfere«
nationalen Unternehmen« unb fte jeigt, wie bie (£rfenntnis non beffen
yjotwenbigfeit unb Grfprießlicbfeit auf nationalem ©ebiete immer weiter
greift unb in ber fflruft oon ÜRännern reift, welche bisher nicht in ber
Sage waren für ben befonberen 3we<f be« Bunbesoerein« einptreten.
'Damit ift aber auch bie ffreube an biefer befonberen nationalen Arbeit
wach geworben, pmal bie Siebe pr nie oergeffenen $>eimat in jebem
unferer engeren 2anb«leute wach ift unb ihn pm opferwilligen 2Jlit«
arbeiter beftimmt. ©o muß benn auch mit befonberer Anerfenmutg ba«
Cerbienft unferer SBiener Sanbäleute hernorgehoben werben, welche fiel)
in ben flrei« unferer Bunbc«tätigfeit in ber ©eicf)«hnuptftabt geftcllt unb
bereit« nationale ©rfolge errungen haben. SBir haben biefe ©rünbnng
in h«rjli<hfter ffieife begrüßt unb ben leitenben Unternehmern oor allen
gebanft. ®« finb bie« £>err 9tat«fe(retär«abjunft Dr. granj ffieiß au«
Baßborf bei ©ofitnifc, föerr ÜHagifter ber ©harmap ffranj Sauer
Sänger unb 81. ©ofimanitb, beibe au« ©ofitniß. Die furje Xätig*
feit biefer neuen BunbeSgruppe fehle mit einem Beiträge oon 220 K für
bie SBeibnachMbefdjerungeu im Ablergebirge ein unb hatte feßon einige
gefeüfchaftlithe Abenbe, welche beften« gelangen unb weitere Streife pr
Beteiligung herbeiriefen, pr ffolge. Auch war bie Sunbesleitung in ber
Sage, bie genannten ©ertreter berfelben beim allgemeinen ©dju&öerein«-
tage in fflien al« Bertreter be« Bunbe« p entfenben unb hofft oon beren
eifrigen STätigfeit auch weitere ffirfolge für ben Bunb.
Diefe Neugrünbung wirfte auch in ©rag anregenb unb fo bürfen
mir e« al« weiteren ffirfolg berfelben anfehen, baß auch in ©rag eine
Ablergebirg«*BunbeSgruppe in« Beben treten wirb, mobitrch auch ber
Bunb an biefer wichtigen Sanbe«ftätte enblicf) p ffißren gelangen wirb.
Der oerbienftoode fförberer unb Unternehmer für bie neu p grünbenbe
(Mruppe ift fperr Sbuarb iB e i ß , fjauptfaffier ber ©oftbireftionSfnffe,
ein Bniber be« SBiener Obmanne«, au« Baßborf bei ©ofitnip. Auch
ihm bleibt ber Bunb für fein oerbienftoode« SBirfen p größtem Danfe
oerpflichtet unb wirb ade feine Begebungen nach dRöglidjfeit unterftüßen,
wie er auch fdjon bie ©ajjungen biefer AblergebirgS«Bunbe«gruppe ©rag
überreicht hat.
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SDtögen biefe erfreulichen ffirfcheinungen auf unferem SnnbeS*
gebiete nicht nur oon weiterem beften firfolge begleitet fein, fonbern auch
attregenb auf jene Streife wirten, welche bisher noch nicht felbftänbig für
unfer SBereinSleben cingetreten ftnb, nämlich bie atabemifcheti Streife!
SJie uns mitgeteilt würbe, ftnb in biefer $>inficht auch fcfjon in fjrag
opferwillige Sanbsteute tätig unb fo bürfen wir in ISälbe auch ba bie
fertige lat begrüjjen. '.Wägen oot adern bie fraget beutfcfjen Streife,
welche bisher aden beutfchen ©chufcöereiuen unb beren ©nippen hilf*1
bereit fich gezeigt haben, auch unfere ©ruppe bafelbft bereitwillig förbern
uub unterftüjen!
iierauejebcc uub t>«rantn>ortti$c; 3c^cifitciter Dr. Sbucnb Sänger, fflrauuau i. 9.
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U. f>otn, 33ö^mifd)e Dörfer, ®tj. 8.
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inä ®eftcf)t fnfjr. „ift fdjon brei 9iocf)te nicfjt tiacfj Saufe
(Sinftmal (oft SJ'arufdjfa in ber flbenbbämnterung aber fjeute, bent’ idj, wirb er wof|l wiebi
in ber Stube, unb ftubierte über einer neuen wirffanten mit leerer lafcfje unb einem (Efeteraufcf)!
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SÖaffermann«fagen 161
121. Ser Baifetmann al« 9!cdgeift 162
122. ©eftall unt ©ebabren De« Bafiermanne« 168
123. Unbant De« ©affermanne« 168
124. 2fo«beit De« Bafiermanne« 164
125. Set „Sopelmo»"“ = ©aiiermann 164
126. Unfug De« ffiafiermannc« unD Deifen Vertreibung 165
1 27. Sa« fflafietroeibel 166
128. Vertreibung De« tatbfiidjtigen Bafiermanne« 168
129. 130, 131. Ser ffiaffermann in oobn«Dori 168, 169
132. Baffermann« Slucb 169
133. Baffermann« Sikblet 170
134. Sa« Baiferireibeben al« fcoljtiaubcrin 170
135. 31a<6e De« ©affermanne« 171
136. Ser Baffermö 171
ÜHuttbarlficfie« unb abergläubifdje« 172
VII. BuS Dem ^fergebirge 172
Bus Der fcobenclbct ©egenD 174
OfajdfingSnarren (3-ofentnorr'n) au« $)ifbetlen, ®ejirt ©ilDenfcbraett . 179
SBoIfalieber 182
II. (allgemeine Sieber) 182
2. ftiftorifebe Siebet 182
4. Solbatenlicb. Ber roill mit natb 3lalien jicb’n 182
5. Srwbftiid au« einem Siebe au« Den iöaucrnunruben im 3abre 1775.
Sie Stbafclarcr [mb gejmung'nenoeii' 183
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6. i'ermifdjle Siebet 185
1. Xtr ÜSaflcnrumn. (?« mar einmal ein ffiaflermann . . . .185
2. Sie fliege. 64 icfi ’n 3li«tK oi'n 3äumla, (um (um . . . 186
3. S'r Sifcr on4 gliedjla. (14 ioji a 3liedjla om Saume . . .188
1. gliedjla on Stafer. Summ, AÜetbla, iumm 189
5. Te äle Diiiteljide. 3d) greif’ b’t ila 'JJIidcljut 189
0. X’r X)rumml‘$&fd). 64 ging a 'Dtoun ei a Süfd) . . . .191
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88. Xufcblieber LXI1 196
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'liatfclrag (um Xufdjliebe 'Jir. 42, XXII (IV. Sb., S. 186) 198
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(Dhtteilungen bc« iöunbe« b«r T)cut(djeii Dftböljmcn«:
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VIII. {xmptoeriammlung te4 Sunbe« ber Xculidxn CflbSbmene . . . 213
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Die „Deutfcße 'i<oIf«funbc mies bcm oftltdjci« iBö^mcn" erfcßeint iu
Rieften oievmal jiifirlid), unterm 31. SDiärj, 30. 3uui, 30. September unb
31. Dezember be« Qaßre®. — fftncßbruct »du lert unb Äbbilbungcn }o=
mie flbcrfeßnttg be? fyißalte® >)t oijtte ffuftimmung be® .perausgebere
nictit geftattet.
Der Ißreie birfe® 5 ©ogcti utitfaffritbett ftefte# be=
trägt 1 K. 30 h. öfterr. SBäßr. ober 1 M 10 SReitßbroäßr., im ®ud) =
ßanbel 1 K. 50 h. (1 M 25 3f)-, bet gleicßjeitiger Slbnaßnte oott
minbeften® 10 <J jemplareu je 1 K. 10 h. (95 3jt), won miitbefteite
20 ffijrentplarcn aber je 1 K öfterr. 48äßr. (95 3f). $u
biefen ermäßigten greifen muß jeboeß bie iöcitellung feiten® beutfeßer
ißereine ober infolge anfälliger Subftriptiou unmittelbar beim .per.
auSgeber, beim, bent £attgerfd)en Verlage ber Dcntfcßeu $>oIf®«
funbe, ©raunau i. $f., gentari)! werben. Die Hbnaßme eine® ober
meßrerer .pefte perpfließtet nidjt jur ffortfcßmig. .gaßlungen ’n öfterrcitß
erfolgen frotifo auf ba® ffjoftfparfaffcufonto be® peran®geber®, 91t. 16846;
3uftßriftett, Delegraminc u. bgl. ftnb au bie Slbrcffe „L)r. langer, Sraunau,
Söößmen" ju ricßtcit.
Al
Sdbftoerlag.
SPerammorttitßft 2d)riftleitcr unb .£icrau®gcb(r Dr. (?bnnrb langer
in $taunau, töötpnfn.
tnnt bei V. Stimmer, 'liiidjbnicfcr in 0)loß.
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Scbriftentauscb
gtoijd)eit bet Teutfd)tu Slolfsfutibc au« btm öftlirtieti BfH)tnen unb folgenden Her-
üffeutlii$ungen: j. 3,, Cftct-rciA. Ungarn.
1. 3eitfr&rif« für üftcrrcirtiiieüc Bolfbfunbe. Crgou bc« Sterciue« für Bftcrt.
Boltofunbe in ©ien. Bon Dr. ffllidiacl Haberlanbt. Söicn.
2. Unfcr (‘«gerlanb. Blätter für (ärgcrlänbcr BoIf«funbe. 'Bon Slloi« 3 o tj n , üger.
3. <?gerer <2tabtard)in, 21 rdjiDbircf tor Dr. Sari Siegl. Kger.
4. flarlbbabcr StabtnrrfjiU, 'Jt rrf>i»bi reftor Dr. Sari Öubioig. Sarlsbab.
5. Ter «äbnternmlb. Biouot«fd|rifi für ben Bülimcnoalb nnb bic angrcugenbcii
Webictc. Bon ,'sobamt Beter. Bradiatip.
6. Mitteilungen bc« norbböhmifdicn <?*furfiondf[iibb. Bon ’ Brofcgor
Dr. g. V a n I j d; e 1 , geipa.
7. Mitteilungen ber Weiellfrfiaft für Snljbnrget gnnbcbfiinbe. Sdirift.
leittr Dr. Slug. Briiijiugcr, Saljburg.
3. Winntcr. Crgan bc« maiinidi idtlciiidjcn Subelcn-Ölcbirge-Brtcines. Bon
älbolf Seltner, (Jrcinialbau.
9. Ter Mebirgbfreuub. geitfd)njt bc« Jufterrcitfnidjru 0)cbirg«Dereinc». Bon
Hugo Werber«, SSiien.
10. <?rjgcbirgdteititng. Hcraiibgcgcbeu Dom Borbbötimiidjcn Wcbirgs-Bcrein«.
Berbanbe in Scplip, gclciiet bon Jjiiüub Bcinroarll).
11. lab bciitirtic Bolfblieb. 3eitjdirijt filr feine Scnntui« unb Bflcge. Her.
aiiegcg. uon bciu beuiidiru Bolfegclang-Bereine SOicn, ooit Dr. Qofef Bominer.
ftrj. iVicb. Sol|l unb Sari Sronfuf).
12. fStljnologifdie Mitteilungen nnb Ungarn. Bon Brof. Dr. Simon Hert-
mann. Bubapcft.
13. Sorrcfpanbeugblatt beb Worein« für iicbcnbiirgifiüc ganbebfiinbc.
SHebigicrt u. Dr. Sd)iil lern« in Hcrtnannftabt Berlag D. SO. »rafft, .{lermannftabt.
14. !Hübc}at)l, eine Halbmonatftbrirt jur Bflege ber norbboiiiuifrfjcii, fd|tefifdjeu unb
'uiäbriidicn Biiiiibaricii,9ieidjritbcrg>itrieblaub. Heranogcg. ». ftraii} 0) r 11 11 b in a n 11.
15. Teutfrflc Heimat. Blait für beutfrfie Stollslunbc nnb Riillurgefd|irf|tc in
Cfterrcidj. Hcrousgcg. oom Bcrcine „Tculfdje Heiinal", SOien, Sdjriftleiter
Dr. (ibuarb Slepau.
16. Mitteilungen beb „Weteiub Teuifrfier Tonrillen, Brünn". Bon Blorij
©agn er. Brünn.
17. Zbornlk za ilvot I oblcaje juznlb Slavena t'llrrf)it> für geben unb Sitten
ber Zübflaben). Hcraitogeg. 1 011 ber Sübilaoifrfjcu Slfobtiiiie fiir ©iiHnictjcift
1111b »Hilft in Slgram, rebigiert non Dr. Trag. Boranid.
18. 'Mitteilungen rar Woifbfunbc beb @Aiiuijengfter gnubeb. {rerauogeg.
oom S!eteinc für Qortbilbung bc« Haitbcl«. unb (üiiocrbeitaubc« in Blübr.-Trübau.
19. ülngeigcr ber etbnograpfiifibcu stbtciluug beb ltiigariidien National'
'Bl 11 feil in«. tTciitidje Übertragung btr Cuatlaljdirijt: A Magyar Nemzetl
Muzeum Ndprajzi Ouztülyiinak Krtoaitöje). Berlag beb Itiigatiidjcu National.
Biiiiciiut«, rebigiert oon D’r. ©iüibalb Semaqer, Bubapeft.
20. Narodoplsny Vbatnik Ceskoslovanaky. Heiaiiegegebeii obm dedjoflaDiföeu
ttf)iiogtapf)i|dicii 'isiuicum in Brag, rebigiert Don Qobnim Qalubec, H. Stau«
unb tf- Boliola, Btag’Sniidioiu.
II. Qm bcmfdicii SH ei di.
21. 'ltnjeiger beb Wermaniirlicn Slationaliniifeunib. Heraiiogcgeben oom
Tireftorium, Sittrnbcrg.
22. Qeitfdirift beb «Herein« für Wolfbfunbe. Bon Dr. Quöanne? Bolte. Berlin.
23. Mitteilungen beb Bereit!« für färfififdjc Boirbfunbe. Bon Dr. ß. sUlogt
unb Brot. Dr. .{'. Stumme. Treebcn, Oeipjig.
24. Mitteilungen ber frfilcfifdicn ölciellfdiaft für BoKbfnnbe. Heraiibgeg.
Don fr. Bogt, Sircelau.
25. Mitteilungen unb llmfragcit }ur bancrifrfccn Boltbfunbe. Heraubgeg.
im Vluftrage bc« Bcrcin« für batierifdic Bolfblinibe unb 'JHunbartfor|i^uug Don
Brof. Dr. C«tar Brenner, ffiürgburg.
26. Boltbriiuft unb Bulfbftiubc. 'A'ioitatgfcfjrif t bc« Bercin« für Bolt«Iunft unb
Bollblunbc in 'JDliitidun.
27. Hcfiifrijc Blätter für Bolfbfinibe. Bon Brof. Dr. Sari Helm. WicBen.
28. TentfiBc «taue, Oi'itjiltrift für Hciiiiatbforfdiuiig unb .pciittat-.'fitHbr. V'cratie-
geber B. riranl in Sanjbeurcu, Baitcrn.
29. 3eitfiBrift beb Berciub fiir rltriniftlie unb tvcftfäliftfie tUoirbfnubc.
i'crausgeg. im Slnfttagc bc« Bercin« doii ».Brünier unb Brof. B. Sartori
in Tortiiiunb 1111b O. 2 d| e 1 1 unb S. ©eljtljan in Clberjclb.
30. Itnfcre Heimat. Hcraiiogcg. doii Brof Dr. Spinaler, ;fioidau i. ®.
31. Blcmannia. ;ieitfd)rifl fiir alcmaituiidic uub ftäiilijdic Wctiii^te. Boltbluube.
Snnft uub Spradje. Hcrauogeg. doii ftribridi Bfaff. Jlcnc ,1olge. fVreibiira 1 B.
32. 3eitf4tift für beutfrfie Muubartcn. C'ul Slufiragc bc« 'Borftanbc« be«
Slllgciii. Tcutfdien Sprach otreiii« Ijcrauogcg. doii Brof. Ctto Heilig unb Bbilipp
8enj, Berlin. Uj ^|r cBn> e i 3.
33. ediroeigcrifgeb Slrrfiib für tBoKbtunbc. S<iertclial|t«id)riit. Boniib. Hofi-
inanu.»rai)er, Bafel.
IV. Qu Sdjiuebcn.
34. Svenaka landamal ock svensk folklif. Tidskrfft utgilven pä uppdrag a(
laudutnälsföretiiitg arna i Uppsala, Ifi-laingfora ock Lund. 2 T cef Polin,
berouogeg. doii Brof Q. 91. gunbtll in Upjala.
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öjtlirfjc ^cn t|d|üöl|incn
Mtmftaiim.
fHirficn $dfyinni
©r. Cfcaarft Saiger
JVüUtKlII i. 5.
Hl
1907.
VII. Band. 2.-4. Befi.
Hbflnfblonen am 3 1 . ?<|rmb<r.
.1
3nf>alt. N
<frttierbfperl>alliiiife im flblergebirge «1
Das filtcflc ©raitnauer gtabtbud). (Sonffbunfli «9
'-Poltfliimlidie Sid)tutig. Wlfutoimitb iirn DtomtMafe . . . . . . I.74
Sage« (Ulf ftflll Ciciltfdjen Cften. Düaiietmannflaflru J Hl
Ter 'Bafictmann alf Dtedwift il62i. Weltall unt> Wetnbren m« SBaffet
manne« (IG3). llneaiil M« Baticnnannef il 03). «ofbeit t*f IBait.nnannef
«I64i. to „itoivlmono" =r Sufjetmann (UM). Uniug ae» Bafiermanne#
UM Mffen 'Jeclretbunfl 1 1 G 5). Ta« BafTetiwiMI (16Ö|. ‘Perl reib unfl M
radmldmacn Bofjcrmanne* ilf.8). Ser ©aflermaiui in Jolm*tort 1168.
1G9i. ©ailermaiittf Sind) ilG9). Bafietniannf iBdUt: 1 1 VOl. fflad* 6rf
'Baiiermannee (1711. Set Ballermö 1 1 7 1 ).
'Jluubarthdjif mib ftbergUiubifd)C6 na
VII. Huf Mm ^fernebittw 178
Auf Mt tnrtwnclbrt Wcitene 1 74
Jjrtfdjiugeunrrcu (Sofoitnotr’n) Hilf ^lilbetteil, ®ej. Bilteniibuictt . .159
SBulfbliebcr. II. (ttl(gtmeinr Sieben . 188
8. tiijroritd* VieMt 188
•1. öultnienlieb. Üct will mit nad» Italien jteb'n 188
5. Ctuibmid auf einem Hiebe auf Mn Sauernunruben bn^abre 1770.
Sie Sdwplarer fin» geiwung'iienueii' . . '. . . . . . 183
6. ScrmitdJie lüeöer , |95
1. Set Bafleruiann. (ft mar einmal ein Bailectnann , . . . . 185
8. Sie fliege. l5f lob n fliedje oi ’n däumla. <•«, ium ... (86
3. S’t Äafer on'f flievtla. PS iaf a fliedjla am Raunte ... 188
4. fliedilu on .ftitcr. Summ, flietfcla. lumm in»
5. Sc ile ®idcl|Wc. 3* greif b't 51a 'IRidelprf 189
ü S'r Srumittltiüid! W am« n ‘JJIuuii ei a itintb 1111
Sterfencr lufdjlicbcr Dir. 84— ©1 fLVIll— LXV) ’ . . . . 19.1
öbvcnuf unfercr i'oltefunbc huo
S‘oin ®üd)erti(d)c . -•<>!
^Mitteilungen bcs »unbe« brr Seutfdien Cftböljmeiif. Dir. 7. Diene
Sol«e (12i in
VIU. fwiii’tpetiammluita Mf löunMf Mt Seuiicben Cftböbmen*. Seitmadn*.
Mtberunflen unf Supuennnftallcn. iluf unietem liereinf leben.
Hjfo .{»otii, 31üt)mifd)e Dörfer iSeuailet SduoanMi 255
3n^fllt«Derjcid)Hi« i«7
Die „Seiitidie SolWunbe an« bem üftlidien tHobmcn“ erfd)eint in
feilen »icrmal jcibvlid), unlerm 31. DMfira, 30. 3«tti, 80. September uub
81. Dezember bee ^abrtö. Dladibrurf ift nid)t gegattet.
Ser #ret* tief«« 12 IBogen utnfaffrn»rti V(|t(i beträgt
8 K 12 h Bftrrr. öfter £ M 64 :'t/ iHeidierofibr., im !flud)l)aitbcl
8 K 60 h 3 JK). ^a^ungen in öfterreitb erfolgen franlo ouf
bn« ^oftftKM'fttffeiifomo be# .peroufgebori, Dir. 1G846; ^ufdjnfteu,
Solcgrammc h. bgl. Hub an bie Dlbrcffe „Dr. langer, Sronnait in
ÜlBljmen" iu vidiitu. '
2rU*fl0(rla§.
i.Vr<nim.'ur!li(l)n: Jtbtiftleiiei unb fieraufaebet Or.‘
in Braunau. Hölmten.
Tturf bei 8. «dilrniet, iHiidibruder m OUaft.
gt ..
Scbrifientauscl)
jvifdini »er X>eutf«t>ci« ??olt»(nttbr au« tum Sftiidjcn Sttbmen unb fclgtnbeit Ser-
öfftnllid)Utmcn:
I. ftn Cfterreirb. Ungarn.
1. fteitftfirlft für ilfterreidiiidir Wolf* funbt. Crgati bes Screiuc» ritt (fterr.
rottetuiibc in Stint. Sou Dr. iUtdmrl .t'ntierlaiibl. Stirn.
2. Unirr ««nerlaub. Slattrr für iSgcrldnber Soltetunbe. Sou «Haie ftol)ii . ifrger.
H. ibgtrtr etabtarrliiu. Slrrtnutnrrftor Dr. Satt Siegt, lfger.
4. ftarlbbabcr 2tabtard)iti, etrdmiMrefior Dr. Matt l'iibtuig. »arlfbab.
5. Ter Sübnirrinalb 'JXonoteidj.ift füt beu Satnuerraalb uubbie angrcitgenbeu
©ebicie San ftcliaiiii Seiet. Stuttiaiip.
6. Vtittcilungcu brb iiorbböttniifiticn (»jjfurftoiioflubf. San Stafeifor
Dr. ft. 4»anif(iiel, iieipa.
7. Mitteilungen btr Wtftlltdiaft für 2aljburger Vanbrbfuube. S<i)ttft-
teuer Dt. Sua. Sttnjiugrr. Salzburg.
8. Slltunter. L tgmi be* niiitiriid) j(t)lefii(bcii «ubeieiiWeturga.Sereim* Sun
Stboli Seltner, ftveitaolbau.
tl. tri (Mrbirgbtreunb. fteitidtrift bef t. iirtreiibiidien (VebltgOnertine*. Sun
Üugo iMrtbet«. Wien.
10. (FrigcbirgdKitung. iieraubgegebtn doiii S) orbböbttti jr^rti «ebtrga-Srreiit«-
Setbaube in SepliR, geleitet nun ftuliuf itteiuiuartt).
11. Tob bcittfdtr ©olfdlleb. fteitjdjrift filr feine RrmtiuU unb pflege. ,fier-
aufgeq. »on bem brutjdien ® o l Mge|«tg-8etrine Stirn, non Dr. ftofef Summer,
fttj. ftrieb. »otil unb Matt ttronfun.
12. (»ihnologiidic Mitteilungen auü Ungar*. Sun Stof. Dr. Witton
mann, Subaprfl.
IO. Rorrrfponbcujblatt beb Srreina für ffrbrnbilrgififir Sanbrbtunbr.
(Rebigirrt n. Dr. «s diu Ile ruf in .fiertiiannflobt Serlog o *5. Strafft, qieruioiiiiftabt.
14. tNttbrgabl. eine .'palbmonaijcbrilt »ut Sri ege ber norbbObmiidjen, frblefijdirii unb
iniibriiibnililnnbarttn.iHeitbrnberg Ariebto nb. ixrauegeg. o. ftranj «r u nbmanu.
15. Tcuiirtje fteimat. Statt für beutftbc Saltetuubr unb ftulturgrfibtibtc in
Ofterreidi i'erauegcg. nom Setetnc „leinjdir gieimat*, Wien, &d|ritilettfr
Dr. ffibuotb ©trpoii.
10. Mitteilungen beb „tUcteiub Xeuifrtcr lourifte n, tfrttun". Sun Start)
Wagner, rtrfinn.
17. Zboralk ra ilvot I obicaje jufnlh Slavena (Srrtjitt für geben unb gitlcn
ber eübflalttn). fteraufgeg. ran brr cübflaoiidren Wtobcmie für iBiffrnfdjafi
nab »null ui «gram, rrbigirrt nun Dr. Tran Sornnii1.
18. Mtttcifnugen gilt tilnltdfnubr beb 2<1ntuhcngiicr Vanbrb. yriou*geg.
boin Sereine jür ftuttbilbung beä.yianbet» unb Weiocrbeftanbrf in Stäbr.-Irfibau.
Hl. ftngrigrr brr tthiiugrqlihiiibrit tlblrilnng beb llngarifiücn «niianal-
Mufentnb. (Dcuijdie Uberiragung btr C-uattaljd)nfi: A Man wir Ni-mrcti
Muzeum Neprnjzi OiiztAIvniink KrteaMSja) Setlag brf Itugarijibrii ittationaD
Slufmnif, rebigirti nun Dir. WiOibalb Srmaner. Wubapeft.
20. Nirodapisuy Vüatnik Öeskoslovansky. Verau# gegeben »um re^uflauifditn
ribuagrapbinbtii Slufeuin in Stag, rrbigiert mm Jabauii ftalubec, U. Stau»
unb ft. Sullolo Sraq-Smidiaiu
II. ftnt brutfdien Seid).
21. tlntrigcr btb fficrmanifdicn Wnllbnalrnnftiiinb. tycraufgcgeben bum
Xürcfturuini. Nürnberg.
22. ätitfibrift brb Srrrinb für Spirbfnnbe. San Dr. ftabaiine» Saite. Setlin.
23. Witicilunacn beb Scrriub für färlififetie Sairbfunbc. Sun Dr. IS. SRogf
unb Srof. Dr. ft. Slmnine, Trefbrn. Vetpjig.
24. »Nitteiluugcn brr fiülefitdttn OfcfcHidiaft für Saifbfunbe. verauugeq.
nun ft. Sagt. Sttflau.
25. SNiltriliingm unb lluttragcn gur bancrifdicn Soltbfnnbr. fwranfgrg.
int Tluittage be» Scrruif für baticrifdie Salfafunbr unb liluiiburtfandiuiig uou
Sruf. Dr. Cflae Stenncr. iSflrihiirg.
2«. Solfbfunft unb Solfbfunbc. Stoiiuifidirift br« Scmnf fttt Sulletuiift unb
Saltftiinbr in Stüildirn.
27. fteffifdlc Slättcr fttt Salfbftiubr. Stan Srof. Dr »art »>elpt. 'Vielten.
28. XcutiffK Waue. ,ieit(d|tifi jüt fteiuiatfforfibuug uub ^eiiiiatftiinbe. .^etaud-
gebei ti. ft taut in »aufbeuren. Säuern
28. äcitirtirift beb «ercinb für tbeiniftfie unb turft fällt ibe «alfbfnubr.
fteranfgeg. Im ilufttage be* Sereinf uim » Stflmtr unb Stof. S- eariori
in lorummb unb C. 2. dielt uub 9. il'tlirbou in (Slberfetb.
80. Unfere fteimat. .ywtauMcg. non Sroi Dr. äpinbter .'.miduu t. 2.
81. Sllrmannta. fteitfrbrift für atcmaimifdie unb frdnlifibr Weiibidilr. Snlfffuube.
ftuuft uub 'Uradie. .{icraiifgeg. non fttiebtidi Sf off. 'Jieue ftolge. ftreiburg i. S.
■ 32. für bcutfifcr Wtnnbnrtrn. ,V" Vuftrngr kr« i'oriiunbr« kt«
Stllqfm. X rutfrtjrn ®pav<f)pmin* lirtourqM mm t*rof. CtU $rtiig unk 'Philipp
Stil», ®trlm.
33. Cdllrfitti. ^Uiifltierlr SNottal*fd)ttft jur 'jjflrgr bfnoollidjrt ^Mtrtffln.
2(t)r!(ilrminfl i\ IS Ir innig tu Vicqmb imfd|äft«flcllt Saltoiuik.
III. ,1 n krr Stillung.
34. Sdmmgrriiriir« ilrrtiib für *oll«fuubt. Virrttl|abr*f<brifl. Von Ob.Jioff.
monn-Hratif r. SHufcl
IV. 3" Sibiotbcii.
35. Svtnaka laadtmal ook svenak folkllf. Tidtkrlft uipHten pä uppdragr al
lamlaniälafüreuiii); arnn I Uppsala, Holaiujffor» ock Lund, ätixfbolm.
bcraubgrg. unn tirol 3. 2( Vuiiacll in Upfala.
V. Qu Vrlgicn.
36. Wirforf. Val i« ccn lttr- rn Irraklak, ooot nUt orrfumbige tlUramgru Van
'Prof. l)r. C. br SJolf, Caftrubc.
1
VL 3" Vulgoritu.
37. Iwlestli na etnographlakla Huaeu w Saphir Vrbatleur V. SNarinou), Sofia.
i
öft(id)c TciiM’ti)l>ul|iucn.
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Die „leutfdje jfoltbtimbe aut kein öftlitben
Siöi|tiieii" rtjdicim jälirlidj in 4 Rieften. 'Jiorfj-
bnnf ober Überfettung berjclben ift oitne gn-
ftimmung beb .irermisgeber« ttirfil geftnttei.
ZelbftBcilug.
Steraiitniortlidjee Stfiriftieiter uub Jieiaubgeber Dr. (fbuarb iauger
in Sraunau, SBtmien.
Xnicf bei Spinner, $3udjbrucftr in ©Info.
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lofef Anton (Tidjatfdick.
§u befonbetS bcad)tensmcrten Grfctjeinunßen unteres ißolfstumcs ße--
böreti roobl aud) heroortaßcnbc Sßctfönlicfjfciten, in loclcfjen fid) ber
Ebarafter unteres Stammes mit feinen ßciftißen unb fcelifcben Cißenhciten
in bobeni fDlafie offenbart. Solche 'f]etfßnlid)feitcn maebfen übet bic cnßcn
Stensen ihrer öerfunft hinaus unb bilben als fiibrenbe Iräßer einer
höheren ftultur ben Stolj ber ^eitßenoffen unb bas iiorbilb ber ;)ufuuft.
©ne foltfjc fperfönlidjfeit mar unftreitiß ber unferem oftböhniifcben
Sebiete unb 93oltc entftammenbe Cpernfänßer 3 o f e f Ül n t o n üdjatfehef,
bejfen SBitfen unb Sebeutuitß für bie Jiunft oon aller jioilifierten SSBclt
anläjjlicb feines lOOjährißen Seburtstaßes ßcroiirbißt mürbe, glicht nun
langer, Xeutjdie ®olf*funbc a ö. o. D I*
VIII. 1. iL*.$eft. *
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audi bic Stadjroclt bem Stimm feine Kränje, fo lebt ber Stubni beo
Sängers bnd) in femfte üeiim weitet unb fo wollen aud) wir bie ©r=
innerung an unferen einft boebangefebenen unb gefeierten ifanbomann, ben
bübnenberiibmten beutfeben SJteifterfinger mit beffen llcbenobarfteUung mieber
beleben. Slnton Xidjatfcbef *) ift laut Dtatrif für bie (fSememben
Cber* unb Unterroecfrlo&orf oom jabre 1785— 1812, S. 85, am 11. 3uli
1807 im sjaufe Sir. 14 in Cberwccfelsborf,*) ber heutigen Sir. 4 bes
SJiarftea Blecfelsborf,'’) im politifcben Bejirfe "Braunau, als zweites Jfinb
oon feebs (Sefdiwiftcrn geboren. Sein Batet SBenjcl X i d) a t f d) f e , wie
aud) ber eigentliche /Junatue beo Sänger« lautete, war Bieber unb .{toi}*
madicr, feine SJlutter Johanna eine I achter be« fjofef Birfe, .öäuslers
unb Schlöffet« in Cberwecfeloborf. Slad) bem Tobe ber leiteten uer=
heiratete fid> SBenjel Xicbatidjfe fpäter nodptials mit SJiaric Blichterei, au«
welcher (Sbe ein fiebente« Jtiub entflammte.4) Unter ganj befebeibenen
Xorfoerbältniiien nmcb« ber Knabe Xichatfchef her«", befunbete aber fdjon
frühzeitig mit befonberer geiftiger Begabung beroorrageitben mufifalifchen
Sinn unb 5\rcubc an ber SJiufif, woju wohl auch fein mufijicrenbcr
Bater niel beigetragett haben mag. Xiefer blies bas BJalbbom unb bie
Klarinette unb fang Bafj auf bem Kirdiemhorc. Slnton BUttid), Schuh
lebrer in Unterwecfeloborf unb Blecfelsborfer Crganift,5) bejfen ©attin
') Unrichtiger Sl'clfc wirb ber Bontante allgemein mit flofcf Slloi« eutge'
führt. So inobefoubere ttott Ssfurtbach, Biographifdje« bejiton, 45. Bb„ 3. 131,
too ebettfo unrichtig ber ükburtstcig am 12. fluni angenommen ttiirb. Silit bie
tSnbemttg bee eigentlichen Stamms 7 idiatfchtc in 2icbatfd)cf bürftc and) ber unrichtige
Bontame Stlois von bem Sänger fclbft bei feiner Slnftelliing am Süiener Jfiofopern
theater im fl ab re 1831 herrlihren, toeil laut SRitteifuug beo f. f. foofopermheater«
jener unter bem Stauten flojtph Sltoi« 7 idjatfdjet bafefbft oom 11. fluni 1831
bis 1834 tätig toar, baher biefer Staute bod) nur auf Stngabeit beo Sänger« bentiten fann.
Siehe S. 7, Bunt. 1. — *) Sich’* £iau« hat ber Bater JUenjel Sichatf^fe laut ©nmbbudje«
erft im flahre 1810 envorben; ba er aber in bcrlaufinntrif al« „flnnemann Sfr. 14" au
geführt wirb, fo toar er in biefent häufe offenbar fd)Ott bpr beffen Ctwerbung ein*
gemietet.«— ’) Sin bieier Stelle mujj auf bie tmbeulfche Schreibung bon „Stiefels-
botf" hingemiefen »erben, welche leiber, roic Sl. Baubier im XVII. flaljtgange ber
Mitteilungen be« Storbbäljmifchm (hjrfurfioiiStlub«, S. 51, rügt, oon ben Otcmeinben
Btnrft SBecfel«borf, Cber unb Umenoecfct«borf felbft ueraittafjt unb mit Ihrtafj be«
SHiiiifterium* be« finitem oom 4. Stooember 1892, 3* 17478, als offizielle feftgefept
rourbe. — ’ ‘) S'ie ©efchmifter 7 id)otfd|ef « hieben flohauna, geb. 22/7 1805, Slnton,
geb. 12/7 1809, fVnnciefa Stomana, geb. 25 1 1811, ffienjet, geb. 17/12 1812,
fvrac’.c lauer, geb. 13 3 1815, Slnna, geb. 17 11 1819, enbtidj bie Stieffdgoefter
Bhitomela, geb. 11. 1 1849. — *) 35er Stame Slnton SBittidj tommt in ber
BSedcleborfer Jaufinatrit, pag. 85, oor. ftfolnni, ber erfte SBagnerfänger, unb
Bröl ft, Wefdjichte be« i>ofthcater« jtt 3)re«bm, 3. 482, nannten ihn ®ittig unb
Stofer in ferner /yeitrebe oom flöhte 188B ®ittod). Sieben biefem führt 'Hofer als
Vctirer 7ief|ntfd)cte Sopp au, über welchen mir Stäherc« nicht Manul tottrbe.
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Johanna 'JSatüi bes Änaben geroefen, erfannte balb beficn mufifalifdjes
latent unb nahm fid) feiner licbeooH an, inbetn er ihn in ©efnng, tflaoier
unb S3iolinfpicl unterrichtete unb mit beffen fdjönet Ülltftimme auf bem
ßbore ber .ttirche oerroenbete. ISr roie auch bev nachmalige Pfarrer »cm
ffiecfelsborf, P. .{icrrmann, faxten bett (SntfdjluB, beit begabten .Knaben
in bas benachbarte Vraunauer Stijtsgi)mnnfium jur Sluobilbung ju bringen,
ju roelchem Vehufc ihn P. .fjerrmann für bas ©munafialftubium oüt=
bereitete. So berichten alle bisherigen Viogtapbcn lichatfchefo unb and)
tHofer in ber fchon ermähnten Jfeftrebe. Slllcin biefer Unterricht mar mehr
als eine blofje Vorbereitung fürs CBtjnmaiium; er umfaßte oielntehr bie
/ (ctcburtoliaue Qofef Stiilon Xidjatidjef?.
äuobilbung in allen ©egenftänben ber 1. unb 2. ©nmnaitalflaffc. Xenn
laut bes im Vraunauer ©rjmnafialarchioe oorhaitbenen Calculus
Studentium Privatistarum Ai. 1822 erfcheint am Schluffe „Jgchatfchfe
3ofeph ffiefelsborf" als Vrioatift mit folgenben Ulajfcn bes I. unb
II. Semefters angeführt: Religion E, 1; Lingua latina 1 ad Em, 1;
Geogr. et hist. 1 ad Em, 1 ; Math. E, 1 ad Em., bcsgleühcn als
'JJrioatift in ber 2. ©rammatifalflaffe 1822/23 mit ben iUajfen beiber
Semefter: 'Jieligion 1 ad E, E; Latein 1 ad E, E; ©eorgr. E, 1;
SDlathem. E, 1 ad Em. ^rft in ber 3. ©rammatifalflaffe 1823/24 erfcheint
„lichatfte^ofeoh" mit ber Vemerfung »Talentum bonum«, ben »Mores« E
unb fonftigen guten Klaffen roie in früheren /fahren als öffentlicher
Schüler.1) Offenbar mürbe alfo bis ju biefer her junge Xidjatfdjcf
oon P. öerrmann in Sßecfelsborf als 'ßrioatift in beit betreffenben SdjuL
') Xif(c wie auch bie roeiteren 2ct]ulba:cn utrbante idi i'cmi 03i)iiinaiialt>irettor
P. Vinceiij SDfaitualb in '-Braunau.
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gegcnftcinben unterrichtet unb oorbereitet, um $u bem jeweiligen Semefter-
fdflujfe in Braunau bie 'Prüfung abtulegen. Tao Berbienft beo P. ,'öerr-
inann um ben .Knaben Xid)«tfd)cf ift bemnad) oiel höbet ju fteüen, als
bieo bisher von irgettb meldier Seite gefdieben ift. OJeunfj ift es bamad)
aud) fein weiteres Berbienft, baff vVfef Xidjatfcfjef als Sängetfnabe in
bas genannte Benebiftinerfloftet aufgenommen mürbe, um auf biefe ffieife
alo öffentiidier Schüler am Braunaucr Stiftsgpmnafium feine Stubicn
fortfeben ju föntten. ;)n Braunau lebte Xidwticbcf aud) feine gefängliche
Slusbübung fort, benn er genofi ba roeiteren mufifalifchen Unterricht bei
bem angefeftenen Kapellmeifter /fofcf SBitct, bem Batet beo heutigen Biufcf-
lehrerö Julius SBitef. 2lUe bantbar er fid) biefeo feines etma 1850 per^
ftotbenen Lehrers fpäter erinnerte, beroeift ber lUnftanb, bnfi et ihm ein
großes foloriertcs Bilbnio oott fid) alo IXienji an ber £mfoper ju XreSben
roibmete.
3n ber IV. (ftrammatitalflaffe 18',’4 25 muß fid) lidjatidjef irgenb=
roie arg oergangen haben, meil er bei ionftigen guten JfortgangsHaffen
jufolge einet jroeiten Stoffe auo Sitten, wie nicht anbets anjunehmen
ift, bie IV. Klaffe 1 8SJ5/26 alo iliepetent mieberbolen mußte. Silit ber
bamuffolgenben I. .öumanitätsflaife befdjlicßt Xicbatfdjef 1826/27 bao
Braunauer Opmnafialftubiunt mit gutem Crfolge, jebod) in beiben
Semeftern mit erftcr Klaffe auo Sitten. Xarnad) fdieint ihm in Braunau
ber Bobett ju heiß geroorben ju fein; jur Hbfolpierung bet II. fjumanitäto=
tlaffe tarn er nicht.
Xichatfcbet roolltc fid) jum Blilitärarjte heranbilben unb ging ba-
ber nad) ftßien, um an ber mi(itär=mebi}inifd)en ^ofefO=Sltabcmie Slrjneb
miffenfehaft ju fiubieten. Seine Sßufiflicbe hieß ihn aud) hier bie pflege
ber Xonhmft fortfeßen. Seine fchöne Stimme, bie noch in Braunau
— Xicbatfdjef mar bereite 17 /lab re alt — ju einem oolltönenben Xenor
utngefchlagen unb fich poÜ entroicfelt hatte, erregte in SBiett halb bie fluf=
mertfamteit ber BJufittenner, befonbero in ben Kirchen, mo Xidjatfchet
nad) alter Weroohubcit auf bem ©bare initmirtte. So hörte iftn unter
anberen and) ber ftiegenoebori bei St. Blidjael, BJeinfopf, ber jugleid)
Cborbireftor beo ehemaligen Kärtncrtortbcatero mar, unb erfamtte fofort
bie feltene Kraft unb eble Schönheit feiner Stimme. Seinem über--
rebenben ©nfluffc ift es roohl hauptfäcblid) jujüfchreiben, baß Xichatfdjct
bie ärjtliche ßaufbabn aufgab, um fid) bauernb ber Sangeohinft )u-
jumenbett.1) (fr fanb junächft beim Kartncrtortbeater ilufnabme, mo ihn
') So heißt cä bisher ilberemftitmnenb bei alten Biographen Xichatfcbef«, mo-
bei ei nidjt an Bhrafen mit „er hing ben JHocf eine« SRilitJrarjteS an ben 'Jiagcl"
tc. fehlt. iicf)atjd)cl hat einen folcßm tKoct überhaupt nie getragen, roeit er an ber
genannten jef« > Sttabcniie in 4i!ien nicht einmal cingefchriebcn mar, (ie bähet gar
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bet 'JJäcbter 6e4 Ibeatcrs, ®raf ©allenberg, gegen eine fleine 9)lonats=
gage im Chor oennenbete. Siet trat et am 30. gönnet 1830 jurn etften
fDfale auf.1) 3)iefe änftettung roar offenbar nut eine ptooiforifebe, ba
itad) 'JJfitteilungen beb f. f. SofoperntbeaterS, njeldje id) bem Sctrn ,fSof=
amtsabjunften Serbinanb ®taf petbanfe, Xidjatidjcf ctft uom 11. ,)uni
1831 bis 26. Oftober 1834 bem 33crbanbe bes f. f. SofoperntbeaterS
ndcbft bem Afämtncrtotc angebörte. Offenbar erfolßte baber jene ®er=
roenbung nur probetueifc; benti bet Xiteftut bes Xboaters machte 'Banferott
unb Xichatfdief möte fojufagen auf bem Irocfenen geleiten, wenn nid)t
ber Nachfolger SaHenbergs, bet befannte Xuport, bie feitene 'Begabung
bes jungen Gboriftcn erfannt unb getnürbißt hätte. Cr liefe junächft
Xichatfchef jufammen mit brei anberen in bet ifolgejeit ebenfalls berühmt
geitorbenen tliinftlem, ber .Ulara Seinefetter, Sophie Scferöber unb Jofef
Staubigl, Unterricht bei bem beroorragenben italienifdien ©eiattgolebrer,
bem maestro di bei canto, Cicimara erteilen, Xiefcr nahm ftd) bes jungen
Sängers mit befonberet Siebe an unb fo ift bei ihm ber fiebere ©ruttb
ju ben fpdtereit fo gtofecn Ctfolgen Jidjatfcbefs ju fueben, barttad) biefer
als Selbentenor mit feinem in aßen Sagen ausgeglichenen Organe unb
feiner feödift oerläfelicben Intonation ju einem 'Dfufterbilbe eines beutjehen
aJleifterfingers geworben ift.*)
äm 11. 3ut»i 1831 trat fobantt Xichatfdjef als Sliitglieb bes f. f.
nicht befuefjt bat. Ties bemcift eine bieobe^üglicb ocranlafetc ^ui'rfjrift bes (. unb f.
MilitärianitätSfomiteeo old nncbfolgcnbcn $?ertrctcrö ber ehemaligen ^ofefb-^fabcniie
nom 21. ^uiti 1908, 3- 131, inhaltlich melier trofc cifrigfter unb roicbcrbolter 9tad^
forfefjungen „ber Staute Üidjatfcbef in ben oorbanbenen Elften ber ehemaligen ntebiflini*
(eben, chirurgifdjen Qofcfö Slfabemie nicht auffinbbar ift. 3n ben ^totofoffen uom
^ahre 1828, be$ro. 1827 bis 1844", heifet e* in biefer 3uf<hrift weiter, „fointnt ein
Staute ^ichatfdjef auch nicht oor." üebatfebef l)at alfo weber bao Ötjmnafium
abfoloiert, noch ift er in bie Söiener militcirär, gliche Slfabcmic eingetreten. Sitte
gegenteiligen ^Behauptungen 6enil)en offenbar auf einer unrichtigen ober mifeüerftanbenen
Darftcttung ber tfebenfisgefdjichte, welche 5icf)atfchef felbft, banitn fpäter angegangen,
oon ftch geliefert hat- — *) So berichten libereinftiinmenb SBuTjbacb, 3folant,
SRofer unb SRbdjnoOfJft). Stadf erfterem liefe fiefe tXic^atfdycf am 16. Jänner 1830
mit 140 fl. C. M. auf ein Qaty al* (Shorift engagieren, tßon biefer 3e*t batiert
offenbar bie fefeon oben bemerf te. ftnberung, welche Jichatfcfjet mit feinem früheren
3unamcn „iichatfdjfe" gemacht bot. £:abci bot er weiter and) feinen Romainen
„Stnton" mit SUoia nertaufdit unb angegeben, ba fein Staute (aut Mitteilung beo
f. f. $Hofopemtbeatcrö wäbrenb feine* fünfterifeben Sßirfenö bafelbft nur 3°ief
SUoi* 2:icbatfcbcf lautet. Offenbar bat bemiuuh Sidjatichcf biefeu Stauten $u feinem
Üünftlemamen gewählt. Sffienn bieo nun auch bezüglich bc* ßunamcnS als jptläjftg
angefehen werben fantt, fo erfefeeint aber bie Sluberung beo ®ornamen* au» biefem
@nmbe nicht gerechtfertigt, jutnal es nicht <m*gef<h(offeu ift, bafe biefe irrtümlich ober
unwtff entlieh erfolgte. Qn 2)re*bcn beifet er bagegett nur ^ofef 1 idjatfefeef. — *) Crniil
SHt)cbnoö4fi), 3°fef Äloiä iichatfdjef, in ber „Staitfönt Arbeit", Jahrgang 6, 3.818.
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Sofopcmtbeaters in einer mufifalifdjen Slfabemic wieber auf unb fang inil
ben fetten Staubigl, Emminget unb Supredjt ein SofaUCuartett.
3m 14. fluni besfelben flabrco etfdjien er jurn erften Sfale in einer
Cper unb jmar als erfter 'fki öfter in ber „;fauberflöte" neben SHnber
alb Tatnino unb Staubigl als Saraftro. Seine lebten Soden im
Cftober 1834 waren fjnquino im „Jibclio" unb »ierter Sitter in „Sobert
bet Teufel".1) So würbe alfo Ticbaticbcf währenb ber „■feit feiner '-Bühnern
angebötigfeit bei ber fjofoper bis jum '.Ni. Cftober 1834 in Heineren
Soden befdjäftigt. Tiefe Serroenbung formte aber bem ftrebfamen Sänger
balb nicht mehr genügen. Such non funftoerftänbiger Seite machte fid)
ber üdunfd) geltenb, Tidjatidicf fode fid) norerft auf 'fkooinjbiibnen bie
nötige Sfiibnengewanbtbeit erwerben, ba fein Spiel für bie Sdienet Cper
nad) piel ju reinlichen übrig ließ. Tiefe ErfenntniS modjte Ticbatfcbef
felbft gewonnen haben, iitbem er ben Entidtluß faßte, an bas ©ratet
Theater ju gehen, wo er über Empfehlung beo SdtaufpielerS ©rois ein
Engagement als Solofänger fanb. Tag aber Ticbatfcbef bieju unter
Sortbauer feines SlUener Engagements nur beurlaubt worben wäre,*) muß
ernftlich bezweifelt werben, ba er, wie fdion oben erwähnt, mit bem
26.# Cftober 1834 aus bem 'Tcrbanbe bcs f. f. .’öofopemtheaters fdjieb
unb fpäter, ttämlid) im flabre 1837, als 'Diitglicb bes ©rajet Theaters
adjtmal an ber SBiener Öofoper gaftierte, unb jroar am 5. Juli als
Tibalbo in „Sfontecdjt unb Eapuletti", am 6. unb 28. Juli als ©eorges
in ber „SBeifcen ff rau", am 8. unb 9. 3uli als Seoer in „Sorma", am
16. unb 30. 3“li in ber Titeirode non „Sobert bem Teufel" unb am
22. 3uli als Claf in ber „4tadnad)t".s)
Sin ftänbifdten Theater in ©raj warb Ticbatfcbef balb bet aus-
gefprochette Liebling beo 'ftublifumo. £>iet wirfte er oier ,^ahre non 1834
bis 1838 in ben erften .öelbenpartien ber Cper, mit tueld)en er fpäter
ben Siegesjug auf ben erften 33ühnen Europas feiern fodte. 3u ben
hcrporragenbften Soden unteres Sängers gehörte frühzeitig bie bes Sobett
in bet groben romantifdien Cper Sieperbeers „Sobert ber Teufel". Suf
bem Titelblatte ber in meinem Sfcfißc befinblfdicn Tenorftiinme finbet fid)
oon Ticbatfcbefs franbfdmft bie '-öenterfung oben rechts : „Tidjatfchef mp.
Eigenthum", linfs: „ben 22. flulp 1836 juttt erften 'JJiahlc im ftänbifchen
■) SDittgeteilt Dom f. t. ipofopranheater burd) genannten tiemi £>ofamt4
abjunften fflraf. *) Sßie Qjolacti iui „Seucn Xbeatcr-SUmauad) ber Teutjdjcu
Sflhnengrnojfenicbaft Dom flöhte 1907, 3.66—74, unb 'p r ö 1 fj , ©.483, behaupten.
Sach leßterem habe SSnport mit ihm einen 5jährigen Siontrott obgejchloffen unb ihm
Zugleich einen längeren Urlaub gemährt, boefj habe ber Abgang Tuports Dom ftärntner
tortheacer feine Slerpftidjtungen geläft. — J) flad) ben oben angeführten SRitteilungen
beo f. f. Jpofopcmtljcaiers in SBten.
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Theater ju Wrnf." ') Cs mar bioo fomit bas erftc Auftreten in hiefer
fpätercn fiieblingsrollc Ticbatfcbefs, in meldjer ct and) nicht lange nachher
in Tresben behufs feines ©ngagemento an ber fgl. .vojoner gaftiertc.
Weitere Aachrichtcn übet feine Tätigfeit am ©raget Theater femnte id)
leibet nidjt erlangen, ba ttad) Hütteilung bes .perm Tircftors Alfreb
Cauar mebet ein Tbcater=Arcbio noch anberroeitige fo roeit juriicfreichenbe
Aufzeichnungen bei beit SSereinigten ftäbt. öiibncn in ®raj oorbanben
ftnb. Sicher anjunebmen i/t, bah liebatfehef t>ier ber 'Weift erfchaft
entgegenreifte unb jene beroorragenben Solopartien freiertc, in roeldjeit
et halb nachher an ber Tresbener Cpcr mit allgemeinem Steifalle
bebutierte.
3n Tresben, roobitt Ticbatfcbefs Stuf als Sänget gebrungett mat,
beeilte man fid) nämlich, biefes in Ofterreicb erblühte Talent für fid) ju
geroinnen, inbem man ihn mit einem glänjenben Anträge an bie fgl.
Cuet berief. 'Jlad) 'flrölfi mar es Jtapellmeifter Wotlaccbi, ber Cntbecfer
fo mancher fchönen Stimme, melcher biefes Cngagement oermittelte, ju
welchem Haroline Sauer, SBettmar unb 'flauli ebenfalls Anregung gegeben
ju haben icbeinen.*) 3” Tresben gaftierte Ticbatfcbcf am 1 1. Auguft 1837
als Claf in Aubers ,,'Diasfenball", ferner am 14. Auguft als Tamino in
ber „Bauberflöte" unb am ‘,'3. Auguft in ber Titelrolle ooit Aletjerbeers
„Aobert ber Teufel", jebesmal mit größtem Crfolge. Auherbent fang et
am 16. Auguft ben ©eotge Sromn unb roieberbolte am 18., bejro. 20. Auguft
ben Tamino unb Olaf, ©eiteraliutcnbant uoit Vütticbau oen'flichtcte ibn
gunäcbft auf 7 ^abte für bie Tresbctter .Öofopet, aber noch oor Slblauf
biefer S5rift mürbe ber Settrag 1844 erneuert, ebettfo fpätcr ;in ben fahren
1849, 1857 unb julefct 1862. Auf ber Antrittsreife nach ber fädjfifcben
Aefibenj hielt fid) Tidjatiebef in rag auf, um hier im Vanbcstbeater am
28. Tegember 1837 als Arthur in Sellittis „^nconnita" aufjutreten. Allein
eine ftarfe Unpählidjfeit idjuiälerte feinen Crfolg, fo baft nur einzelne
Womente, nicht bie Totalität feiner Veiftung anerlannt mürben.
') Turd) einen gliicflicbeti ;fufalt habe ich sen einem Antiquariate in .tiaimooer
anher ber obigen Singitimmt noch »weitere (> aus Sem ehemaligen Segge licbatfdjefs
ensorben. Cs finb bie» 9iaoul i.fgugenotten), jfohatm i'frcipbet), SHajanielfo (Tie
Stumme non fJortiei), J^ra Tianolo ijjta Tiapolo), Chapelon (Ter fJoftitlon oou
fonjmneau), Sicinius (Tie Arftalin im .thlapierausgug mit Jejrt). gfit biefen Aoten-
heften ftnb serfdgebene Anuterftiitgett non 7 id)atfd)ef, namentlich betrejfcnb bie Auf-
führungen einiger Cpent, fotuie Anbenuigeti ber 7 exte :c. enthalten, »worauf ich ipäter
juriicTfomine. Sehr ju beflogen ift es an biefer Stelle, bah ber mufifalifdje Aacblah
t idjatichefs, aus tnelchcm fo oiel }tt ieiner ßharatteriftif unb Wographie hätte ge-
fchbpft roerben rönnen, in alte ASinbc gethront tourbc. Ties gilt insbefonbere auch
noch °on ber anfehttlichcu ftorrefpoiibetij biefes Säugers, aus lucldjcr ich nur einige
toenige nerftreute Sriefe ju enterben (Gelegenheit hatte. — ") A. a. C., S. 483.
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So t'cfjr inan in Trcobcu, rro eben ber Tenorift öabnigg in jugenb-
litfien ,\>clt>enroüen geglänjt batte, in bet Cper »ermähnt mar, fo mürbe man
hoch oon bem Vicbreij, bem Sauber ber glocfenbellcn Feinheit oon Tichatfchef«
Stimme unb ihrem frifchen, ergreifenben Slusbrucf überrafdjt unb ent-
jilcft. Tiefer Ginbrucf mürbe ilberbico burch feine prächtige Wettalt, eine
roabre jjelbenfigur, unb feine groben feurigen äugen mefentlicb erhöbt.
Tic Segeifterung erreichte jebodt ihren Höhrpunft alb Tichatfchef unter
bem binreiftenben Ginflufje ber 3d)röbcr=Teuricnt. jener bejaubernben
Sängerin, unb an ihrer Seite mit feinem Siaoul beruortrat. ®er beute
„Tie Hugenotten" in irgenbeinem Theater gebt unb hört, erlangt feinen
begriff oon bet Sllirfung, welche biefe Cper in ihrer bamaligen Tar=
fteUung am Trcobener ßoftbeater heroorbringen muhte.1) überhaupt unb
oor allem mürbe bas Sufammentreffen Tichatfchefs mit ber genialen
SdjröberiTeorient*) an ber Tteobencr Sitbite non grohter Öebeutung für
bie Gntroicfelung unfcrcs Säitgets jur noHenbcten Münftlcrtcfiaft. 'fleibe
haben fich in ihrem äuftreten fünftletifd) unterftübt, beibe finb erft burch
bie Siteehfelroirfung ihrer felteneit äulagen auf einanber jur rollen
fiinftlerifchen äeifc gelangt, Öefonbet« aber Tichatfchef, ber fortgeriffen
burch bas Temperament feiner genialen Partnerin, bie fonoentionelle
Sdiablonenbaftigfeit eingelernter Siollett über iüorb roarf unb feinem
Weftänbniffe nach erft burd) bie 3d)röber=Teorient lernte, bem Gbarafter
einer tHolle gentäfe biefe im Spiele auf ber 'üühne gleichfam ju ucr=
förperti unb burdileben.3) So (teilt bemt auch Robert ffirölfi in feinet
„Wefchichte bes .vioftheatcrs in Treoben" feft, bah fich Tichatfchef in
Tresben „tu einem bet erften bramatifeben Sänger unter bem anregenben
unb mit fich fortreihenben Ginfluffe ber Scfaröbcr-Teorient entroicfelte.
3m äuobruefe beo Tramatifdi - $eroifd)cn bat er oieUcicbt nicht feine«:
gleichen gehabt. Tod) auch bem 3nnigen muhte er einen bejaubernben
9lu«brucf ju geben. Veiber mar er nicht immer genügenb burch fein Spiel
unterftiiht."4) So hat beim Tichatfchef in Tresben erreicht, mao ihm in
SltUcn unb @taj als ^beal oorfchroebtc. Gr ift ein .üünftler geroorben,
‘) 3 ignalc für bie mufifalifche igelt, 44. Jahrgang, 3. 146. — ') SMlhelminc
SthrflbcrTe»riciu, brauiatifd>c Sängerin, gcb. am Ci. Cftobcr 1805 in .{'aniburg, geft.
am 26. 'sännet 1860 ju Moblcng. Don ihr ithrieb ein Variier SJerichterftattcr: „Seht
biefe Jtau! — Sie fingt nicht inie anberc Hünftler fingen, iie fpricht nicht, roie mir
es gewähnt fmb, ihr Spiel ift ben Sieget» ber Sicnft bnrriiaus nicht angemeffen, es
ift, als ntiiftte fic gar nicht, bafi fic auf ber '4'iihue fteht. Sie fingt mehr mit ber
Seele als mit ber Stimme, fte ocrgiftl bas fluhlifum, fic »ergibt (ich fetbft, um gang
in bem '-Bleien aufjugehen, metdjts fie barftellt." Diit bem Defipe biefer Sängerin
mar bie Trcebcncr Cper bei ihren übrigen Dritteln mit einmal auf bie cf'bbc ber
erften Cper» (Europas gehoben. (Drälft, a. a. C., S. 478 u. f.) — ■) (Jjolaiii,
a. a. C„ 3. 67. — *) S. 488.
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ber aus bem ^CoUflcit fchöpfte unb mit feiner hoben Jntelligenz mib mit
burchbringenbem Serftänbniffe allen feinen Wollen, auch beit bidjterifd)
fdnoächften, ben warmen Cbent blübettben Gebens einbauchte.
über bie befonbere Tresbener Wepertoirstätigfeit uitfereo Gängers
(ä%t firf) (eine ausführliche Tarftelluitg roiebergeben ; fie mürbe auch an
biefer Stelle ju roeit führen. Wacfibem Ticbatfdief am 17. Jänner 1838
jum erften 3Jiale als engagiertes Wiitglieb biefer SBiibne aufgetreten, per«
menbete er fitfj mit raftlofem (Sifer in allen gröberen Cpern, fo baf;
fcblieblicb fein Wepertoir bas ganze Wollenfad) ber Tenoriften umfagte.
Hier feien einige feiner Hauptrollen fürs aufgejäblt, in betten neben bent
Umfang, ber Wtöfee unb ber Tragfitbigfeil ber Xichatfdjeffdjett Stimme
oor allem audt ber Schmelz unb bie Süfce berfelben, ferner fein
Temperament, fein feurtg=fcbuningrolier Sfortrag unb bie Weife feiner
mufifalifchen Silbung unb feines ©efdpnacfs zur Weitung (amen, (ro
roaren bies ffllutfs „Achill unb ^plabes", 'Wlöbuls „Jofef", iliozarto
„Titus" unb „Jbomeneo", 33eetbouens„ Jlorcftan", Süebers „Slbolat" unb
,,.t»non", 33eQiniS „Seoet", Woffinis „Arnolb", Aubcrts „WiafanieUo",
Oalbüps „Sleajar", Spontinis „(Sorte}" unb „Seftalin", Wleperbeero
„'Prophet", „Wobert" unb „Hugenotten". Uber bie Wolle bes Waoul in
ber leisteten Cper berichtet ber Weferent ber „ geitung für bie elegante
ffielt": „ Tid)atfct)e( erinnert als Waoul an ben Parifcr Tenoriften Tilgte}
burd) Schönheit unb .Hrajt ber Stimme, mie burch jene innere grifche
bes Portrages, melcbe bie Jraitjofen mit »verve« bezeichnen: 'i'egeifterung
ift ju roenig bafür; es ift auch ein ptjpfifcheo fiingerifjenfein." ’)
tlber fein Auftreten mad)tc Tidjatfcbef in feinen Wollenheften ab
unb ju Aufzeichnungen. Tantadt fang er am 12. Jänner i 839 ztmt
erften Wiale in Tresben ben 'Ufafantclio in ber „Stuntmen oon Portici",
ferner ben Waoul in ben „Hugenotten", unb .zrnar 1838 , zuerft am 23. Wtärj,
zulegt am 6. unb 10. C (tobet;4) 1839 am 21. Jänner, am 3., 14. unb
27. Jeher, am 18. April, am 7. unb 14. September unb am (S. Tejember;
1840 im Jänner, fo u. a. am 31., llfärj, September unb Tejember;
1841 ant 12. Jänner, 3. Alärz, am 8., 10., 13., 19. 9Rai, am 23. 3ep=
tember, am 5., 19, Cftober, am 3. unb 17. Tejember; 1842 am 6. Wfärj,
am 22. unb 28. April, am 8. Wiai unb am 15. unb 20. Juli; bann
1851 am 13. SWärj.’) Jebe neue Wolle bebcutete einen neuen Sieg
') Tresbener Aadjrichteu turnt 5. Juli 1907, Wr. 184. *) Auhctbem iiorfi
15 mal wiebcrbolt. Vcibcr fiiib bie früheren Taten biefes Jahres mie auch tetlweife
bie aus beut Jahre 1810, enblich alte fpätereu Toten »am Jahre 1813 angefangett
mit Ausnahme bes 13. Alär) 1851 burch täberf leben mit anbcrrni Papier vernichtet
roorben. — *) Prüft liefert in feiner (Hefcbief)te bes ■'iiofthealrre tu Tresben
ein Serjeichnis ber bis 1. Jänner 1862 neu aufgefübrtru Stinte, oon welchen
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Tid>atfd)efs; cs waren eben (6lanj\rolIcu, Oie brr junge TrcsOeitcr Tenor
fdjuf, beiden bHuf nunmehr halb ganj TeutfdilanO erfüllte. So fang er
u. a. bie Titelrolle im „ffJbrotjbet" unter i'leijcrbcers Tirigierung nach
beffen eigenem Slusfprucbc „meifterbaft", ebenfo ben :)inoul unb ^erbinanb
Gortcj. Tie biober angeführten (Hollen bilbeten nebft ben SBagnerifdjen
bie fdjünften feines umfangreichen (Hepertoiro. vfn einer bis jurn ^abre
1 863 reidtenben Staliflit gibt Ül. Jfürftcnau Qofepb Tidjatfcbcf) bie 3a bl
ber oon ibm an 1 5(HJ Ülbenben gelungenen unb bargeftcllten (Hoden auf
1125 an. Sie umfaifen SBerfe oon 34 Aomponiften, jufamnten 68 Cpern
unb rcpräfeittieren bie oerfebiebenften feiten unb Schulen ber Teutfdjen
unb (franjofen, loeniger ber Italiener. Gr fang bis babitt fDiafanieUo 92,
(Hoger (Diaurcr) 27, StrabcUa 62, ^uauboe 52, (Haoul 107, Stöbert 73,
(Hicnji 65, Tannbäufer 50, i'lar 108, .üiion 77, Slbolar 50, fferbtnanb
Sorte, t 52, 'tofepb 25, Tautino 19, Weorgc iöroton 36, eener 42, Snuanb
(2i5ajferträger) 1 7 mal.1)
Seinen .vjauptrubm bat fid) Tidjatfdtcf als fflagnerfänger unb
Interpret beo beutfeben (äHufifbramas erioorben. Tie Hütung biefer für
bie batnaligen 'üiufit- unb Coernoerbältniffe gonj ungewöhnlichen unb
bödjft fdjipierigen 'Aufgabe bat feinen Slawen in ber beutfdien Hunft- unb
(Dfufitgefdiicbte oereroigt. ^bm gebührt bas SJerbienft, ben .fietos beutfdjet
Opemtttufif, (Hidjarb ®agncr, jur (Mnerfennung gebracht, beffen Grftlings.
S. 644 u. R. für I idjot jct)cti5 SCufttctcu baiiptjäcblicl) in ©ettaebt louimeu unb nach
hem Tatiint unb bei ;(abl brr Sluffübrimgrii hiermit ocrccicbiict merben: 1840 ©uibo
unb Otinebra (22 3— 5), Tie ©urilaner (22 8 — 16); 1842 Ter ©iiitarrrfpiclci (21/1
- 8), Siorma (1 5 — 49), Siieitji (20 10 - 60); 1843 «rmibr (5 3 — 22),
26 i Ulf Im Teil (1 10 - 19); 1845 Waifer Slbolpb Oon 'HaRau (5 1 — 4), Tie oraoontln
(29/6 — 10), StlcRanbro Strabella (20/7 — 69), Tatinbäufrt (19/10 — 48); 1846
Sllccfte (17/2 8), üapuletti unb 9Romccibi (24 8 — 25, richtig 32); 1847 £)pbigenia
in Sluli» (24 2 — 14); 1848 Tom Scbaftian (6/1 — 5); 1849 ©eniüni (5.3—1);
18V) Tee 'brophet (30/1 — tsi); 1854 ctbomcimis (15/1 — 17); 1855 Ter 'Jiorbftem
(9/2 — 20); 1859 Vobrngrin (6/8 — 19). Singer in biefen unb ben oben bisher
angeführten Cpern ift Tichaifchet nach freunblicher 'Mitteilung bes fgL fpoftbratcr» in
Treeben bafeibft auch nach in folgeitben Cpenc aufgeireten; Ta» unterbrochene
Cpferfeft, Johann oon ©ari», Tie (Sntfühnmg au» bem Serail, floconbc, fsefioitba,
Tic ©elagenmg bon (Sorimb, ffphigenie in Tauris, 3™ Tremolo, ftauft, Ter
Templer tmb bie (fübin, gampa, Tie Jlübin, Gin ©rfueb in <St. Ggr, 3um treuen
Schäfer, Ter ©auer oon ©refton, Ter Schmur, 'Macbeth, Mitternacht, Slbele be
f)oij, ©ionca unb Qhialtirro, Johanna b 'ZIrr, (fiu Traum in ber Chriftnacht, Ter
Sd)iRbrucb ber Mcbttfa, tSonrabin, Ter lebte ber i'obcnftaujen, Tie lebten Tage oon
©ompeji, Santa (Shiara, Slgite«. ftubith, Tiana oon Solange. — *) tßrälg,
n. u. C„ S. 484, <lmn. 1. Vcbicrc Stufühmugen fmb aUcrbing« mcooUftänbig.
So fehlt u. o. „Hohcngriir, als melcher Ticbatjcbcl bi» Gnbe 1861 19 mal auf*
gelitten loar.
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werfe unb bamit aud) befTen bramntifdjc SHufif gewijfcrmajjen ouo bet
laufe gehoben ju haben, «ein 9iame bleibt bnber untrennbar ocrfnüpft
mit ber &ntwicfelung8gefd)id)te ber mobernen beutfdjen Cper, beten berpor-
raßenber Sänger er mar. 31(8 erfter SBagnerfänger unb muftergiltiger
Interpret fHicbarb SBagners ift er auch als SJiitbegriinber bes 'Jüibmes
anjufeben, ber bem grofjcti lonbidjter juteil geworben ift. licbatidjcto
„iNienji" unb „iannfaäuicr" würben 'Borbilbet für bie Säuger Icutfd)=
laitbo.
'Jfidjarb SBagner, bamals in 'Baris Icbenb unb aufs fümmerlicbfte
fein ®afein friftenb, batte bie 'Partitur feines Crftlingsmerfcs „SHienji“
äiemlid) hoffnungslos nad) Tresben gefdjicft. Saofelbe würbe umäditt
als „ungeeignet" erflärt; bod) gelang es ben '-Bemühungen bes Gbor=
bireftors ffiilbelm 55 if eher, eines nicht nur für alles öobe unb Schone
empfänglichen, fonbent aud) mit praftifdjem SBlicfe begabten Schaufpielers
unb Sängers, Ticbatfcbef unb bie Sdjrbbcr; Jcutietu ins Jnterefic
ju jit'ben.1) Unb licbatfcfjefs Skrbicnfi war es fdjltefilid), bafi bie Cper
in Xresbett angenommen würbe, ^war war bie Slnnabme immer wieber
binousgefchoben worben. Sßagner hotte iogar gaitj unmittelbar mit einem
ausführlichen ©efudjc bie @nabe bes Königs angerufen *) unb fid) ben
leitenben 'Berfonen, wie Mapellmeifter SHeigiger, ber Sßagner feine 3U‘-
friebenbeit mit ber 'Partitur „ebenfo fdjmeidjelbaft als hiebet" ausbriiefte,3)
* unb auch ben erften Kiinftlcm ber Ercöbener .Qiofbübnc brieflich genähert.
®anj befonbers mar er aber beforgt, ob fid) lidjatfchef mit ber Titelrolle
biefes SJerfes werbe befreunbeit fönnett. „Mein Theater ber 9Belt, äuget
ber Tresbener ftofoper," fo fchrieb er an ben Sänger, „oermöge ihm
Mimftlcr oon bem mächtigen bramatifdjen ffihtchs eines Titbatfdjef ober
bet Sd)röber=®eorient ju gewähren. 'IBie aber wäre es möglich, fid) mit
Eingebung einer Aufgabe ju unterjiebcn, bie feiner '-Neigung nicht gemifj
fei: frei müjfe ber ftünftler fein, foll er bem Stubiunt einer Partie üiebe
unb 2Bärme wibntenl Ter fHienji, ber feinem lebenbigften Ämtern ent»
fprungen, foUe im oollften Sinne bes SBortes fjelb fein — ein bodp
begeiftertcr Schwärmer, ber wie ein bligenbcr t!id)tftrabl unter einem tief
gefunfenen unb entarteten 'Holle erfdjeine, bas ju erleuchten unb empor*
jubeben er fid) berufen hält." tiefer 'Jiienji fei jur 3«>l feines großen
Unternehmens in bem jugenblidjen Silier oon achtunbjwnnpg Jahren ge*
ftanben; biefer Untftanb fowie SBagners befonbere INeinung oon bem
mannigfaltigen Sbaraftcr ber lenorftimmc hätten ihn bewogen, bie 'Partie
*) Dr. 'Blag DcnibMi, Xri’öfcn, im JeuilleUm ber 'DtUmhencr Slllg. Jcituiiß
oom 11. Juli 1907, Str. 316. — *) fjrälfj, a. a. O., <3. 532 u. if. — *) @benbn,
3. 534.
»
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für Tenor su fcbreiben. Ift träte bamit aus bem Streife ber gewöhnlichen
Anftcht, bie Tenotftimmc entfprächc auofcblieftlict) nut bem ßharaftcr bcr
Liebhaber, heraus u. i. ro.’)
9Us cnblid) am 29. guni 1841 bie Oper jur Aufführung ange-
nommen niorben, mar cs wieberum Tidjatichcf, ber ben jur Vorbereitung
unb Leitung ber Jiienjiprobnt im Sommer 1842 in Tresbcn erfdjicnenen
tliicbarb ©agner mit freunbfcbaftlicher Spanne millfommen hiefj; ja oon
biefem Tage an »erbanb beibe 'JJiämter eine innige greunbfehaft, bie bis
juin Tobe ©agnets währte. ©agner bat nun Ticbatfcfjef, fleißig mit ihm
im 3immer ju fhibiercn, unb erfiärte, „ber tWienji mürbe feine briHanteftc
Vartie roerben, roeil er in feiner anbeten fo oiel Gelegenheit oorfinbe,
fith ju jeigen."
©ie aud) ©agnets Viograph, Mart gr. ©laienapp, welcher
Tichatfchef als bas „ftiinmlichc ©unber feiner 3eit" bejeidinet, aus biefem
Anlaffe berichtet, gemährte ©agner bei ben groben ju „fHienji" gar halb,
„welchen wahrhaft fünftlerifdjcn greutib er unb fein ©erf an Tichatfchef
gewonnen habe. Tie wachfenb etithufiaftifche Teilnahme bes £>auptfängero
für feine Aufgabe, für baS ganje ©erf, teilte fith allen übrigen jur Stit--
mirfung berufenen Sängern in fo erfreu lidjcr, ben fargen Theatergewobu-
beiten gegenüber iiberrafebenber ©cife mit, baß felbft bas Vublifum burd)
bas ©unber biefer warmen Vegeiftcrung aller .Hünftlcr für bas ©erf
eines gänjlicb unbefannten Autors ohne Aanten unb tXuf gliicflid) ein*
genommen mürbe."
Am 20. Oftober 1842 fanb bie erftc Aufführung bes „SHienji" ftatt.
Auf bcr fjöbe feines fiinftlerifcben Schaffens ftcbcnb, im Vollbefißc ftinmp
liehen Glanjes unb fraftooli reichet 2Rännlid)feit, im .jfenith feines Jiuhmes
errang ber Sfünftlcr barnals burch bas geuet bramatifcher Meibenichaft,
burch bie intponierenbe Ausbrucfsgrößc unb burch ben Rauher einer wahr-
haft binreißenben ©logueitj, welche er ber ©eftalt bes rämifdjen greiheits=
helben unb Volfotribunen ju perleiheti muhte, einen immenfen Erfolg, ber
nicht nur feiner '}tetfon, fonbem auch bem ©etfe felbft unb bem ihm
befreunbeten Sfomponiften jugute fam. Vor allem rühmte man bie 9uS-
bauet unb fieghafte ©ucht feines Organs, feine phpfifche Straft unb
©iberftanbsfähigfeit in ber länger als 6 Stunben bauernben erfteit Auf;
fübrung bes ©ertes. So berichtet benn auch übet biefc Uraufführung
bet fdjon genannte ©agner = Viograph ©lafenapp: „Vor allen lüfte
Tichatfchef feine Aufgabe mit ®cift unb Straft, unoermüftlid) in ber
Stimme, glänjcnb, heroifd), hinreißenb in bet Tarftcllung; in ber 'Diimif
•) Sfolani, a. a. C., ®. 68.
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trefflich unterfingt burd) feine feurioeit großen Augen, hielt auch feine
fcfjöne Stimme bi« jur lebten 'Jiote au«, obgleidj bie 'JJartie beo Tribunen
bamal« erheblich ftärfer injtrumentiert mar, alo jegt, roo SBagner naeh=
mal« manche Dichtungen in bet 'ffartitiir oorgenommen hat."
Allein bie Aufführung bauerte bi« ly Uhr. 3» Anbetracht biefer
abnorm langen Spielbauer bet Cper hotte SBagner am anbern SHorgen
nicht« Xringenbereo jtt tun, alo in ba« Xheaterburcau ju eilen, um bttreh
Streichungen an feinem SBerfe beffen Umfang für einen geroöbnlidjen
Xbeaterabenb 5U rebujieten,
„3<h glaube nicht," fo erjählte er felbft, „bah bie 3ntenbanj ba«
Stiief fonft roieber geben ntirb." Al« SBagner bann um ü Uhr roieber
hintam, um ju fehen, ob nach feinen Anorbuungcu geftricben roorbett fei,
beim nicht eher glaubte er einem Sänger ober Alufifer uor bie Augen
treten ju fcmiieu, ba erroiberte man ihm: „,yerr SBagner, mir fallen ba«
nicht ftreichen unb' and) bas nicht!" unb auf fein oermunbertco „SBarum
beim?" hiefi e«: „3a, Äjerr Xidjatfchef ift bageroefen; ber faßte, mir Jollen
eo nicht ftreichen!" SBagner lachte unb meinte: „3ft Xiehatfdjef unter
Seine SJeinbe gegangen?" Aber auch bie übrigen Sänger rooUtcn fidj
abfolut nichts ftreichen lajfen, obmobl fie einftimmig erflärten, eo fei furdjt ■
bar anftrengenb. SBagner erjählte in einem fpäteren Sfriefe an feine
'fJarifer greunbe, baf; Xichatfcfjef, al« er ihn „oöllig fußfällig" befdpnor,
fich au« feiner entfeßlid) angreifenben Partie etroa« herausnehmen 511
laffeit, immer roieber nur erroiberte: „Stein, bemt c« ift ju bimmlifd)! 3<h
laffe mir nichts ftreichen, benn es ift tu himmlifch!" Sabei füllten fich
bie Augen be« begeifterten Uünftler« mit Xränen.1) SBagner felbft fchaffte
fd)lie§lich baburd) Abhilfe, baß er ba« SBerf, um bie 'Partitur nicht burd)
Striche ju oerfütttmern, in jroei Seilen (erfter unb jroeiter unb bie brei
legten Aftc jufammen) an jroei aufeinanber folgenben Abenben auffübten
lieh, rooburch bett Sängern unb beut 'ffublihim eine roefentliche Erleichterung
geroährt rourbe. SBie hochbefricbigt aber SBagner felbft Don ber phänomenalen
üeiftung Xiegatfchcf« roar, geht noch au« einem fpäteren iJJarifer Sfricfe
00m 3ahte 1860 an einen Xresbetter Sfreunb hetoor, in roelchem SBagner
in fftücferinnerung an biefeti für ihn fo nichtigen Slbenb fd) reibt: „Sie
roachfenb enthufiaftifche Seilnabme unfereo Xichatfchef für feine 'Aufgabe,
für ba« ganje SBerf, teilte, roie in unferen feiten roohl taum je erlebt,
fich balb allen jur Atitroirfung berufenen mit unb bas Xresbener ffhiblituni
’) 9iach ?)t n d) 11 d dö ( tj , o. 0. C., e. 819, folt biefe für Xid|at|d)cf* innige« i<er>
hölmi« 411m „Stienji" bejeichnenbc (rpifobe SBagner felbft 80 3aftre fpätcr in Iirejhen
bei einem ihm 411 Ehren oeranftnlteten SBanfette, beut mich "i id)at|'cf|cf beiroohute,
erjäblt hoben.
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— tmrd) bas ffiunbet jener roärmfteit Teilnahme aller flünftler für bie
Arbeit eines gänzlich llnbefannten gliicflicb oorbereitet — erhob mid) in
ber ftiirmifchen Hacht ber erflen Aufführung meines „Hienji" ju feinem
fiibnen aboptierten Lieblinge. "') Tiefe höchfte tßefriebigung ®agners ift
ferner aus einer weiteren „Mitteilung an meine greunbe" ju entnehmen:
„Tie machfenbe Teilnahme ber Sänger für meinen „Hienji", namentlich
ber bödjft liebensroiirbig ficb äußembe Entbufiasnms bes ungemein be=
gabten Sängers ber Hauptrolle, berührt mich außerorbentlicb angenehm
unb erbebenb," unb ferner: „bas rein fintilich llngeftiime ber Erfeheinung
bes „Hicnji" nürfte bort, nämlich in Tresben, namentlich burch ben ©latts
ber Mittel unb bas 'Jlaturcll bes Hauptfängers in beraufchenber ®eife
auf bas 'ßublifum. *)
So tourbe bas gufammenmirfen lichatfcbcts mit ®agner ein großes
fünftlerifcbos Erlebnis bes erftcren unb in biefer iiinftcht fchrieb ber ßbor--
btreftor Heine oon ihm: „Troß feines Haoul, Abolar- unb aller anbern
©lanjpartien hätte ich ihm nie einen foldjen Aufichmung jugetraut. Man
tonnte ihn in ®abrheit infpiriert nennen." Tie allgemeine SBcgeifterung
erreichte bann auch ben Höbcpunft, ipetitt Ticbatfchet, ftets begeiftert für
bie nationale greibeit, als ber erfte ,,'Jlienji" in ber gonim = 3jenc mit
mächtig erfebiitternbem Crgan fang: „'Hiebt 'Hont allein fei frei, ganj
Italien fei frei!" Tenn biefes ®ort gewann bamals burch leinen 3for=
trag eine tiefere 'ßebcutung, weldje burd) feine Teflamation unb
tonung Taufcnbcn flar wttrbe unb Taufenbe für bie beutfebe Einheit
begeifterte. So bat cs beim Tichatfcfaet auch oerftanben, mit ber 'Macht
feines ©efaitgcs ©cnüit unb fierj ju begeiftern unb bie Segeifterung für
bie hriligften gbeale bes beutfehen Slolfco, für Einheit unb greibeit, wach-
, Hi rufen.
Tie glänjettbftc 'Aufnahme „Hienjis" hatte ®agners Ernennung jum
fioffapcllmcifter )ur golge. Einen nicht geringen Anteil an biefem Er=
folge hotte Ticbatfchet, „beffen üeiftung in ber Titelrolle aus fdjöpferifchem
Einbringen in ben Eharatter berf eiben hernorging unb mit ber herrlichen
gülle ber Mittel, wie fie Tidjatfchef ju ©ebote ftanben, burchgefübrt, non
hinreißender ®irfung mar." 3) —
Teilt „Hienji" folgte fdjon am 2. gönnet 1843 „Ter fliegenbe
fiollänbet". Tiefen hatte ®agner itijmifchen gefchrieben unb nach München
unb Üeipjig gefenbet, war aber oon beiben Crten mit abfehlägigen Ant=
Worten befchieben worben. gn Berlin hatte Metjerbcer jwar bie
Annahme bcsfelbctt oermittelt, was aber, wie fflagner fich ausbrüeft, nichts
■) @c(. Schrift, Saab V, S. 137. — *) IV. ©. 837, 344. — *) t'eipjifler
muftf. SOodjcnblatt, 1. gahrgong, 3. G79.
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weiter „als eine fiinftlid) ocranlaßte, wohlfeile unb bitrdjaus erfolglose
©efällißfeitsbejeußung" roar. 'Man barf cs baher itmt)l bem ßlätijeitbcn
(Erfolge bcs „fHicnji" juftbreiben, baß fdjon nad) wenigen 2Roiiaten cutdb
SBagnerS „.üollätibet" in Xresben jur Sluffübrung gelangte, freilid) mit
roenißer Sliicf, oiellcicbt eben beoroegett, rote 'fkülfc meint, „roeil ftd> barin
bie ©igentümlicbfeit bes Hiinftlers nnßleidt felbftänbißer, freier unb bc
ftimmter entfaltete."1) Übrigens roar es ba nid)t Xidjatfdjef, fonbern
fein Holleße l)i c i n b o l b , welcher ben „Grit" freierte.
Xiefer unb befonbets bie 2 dir ober = Xeorient taten jroar ihr
äuBerftes, um bas publifum für biefes Hunftroerf ju erroärmen. 35ott
lebtercr faßt SBaßner felbft, fic habe bie „2enta" „mit fo ßenial
fdjöpfcrifcber SloUcnbung" ßeßeben, „bafi ihre Peiftung allein ben „Fliegern
ben SoUdnber" oor uöllißcm Unuerftänbnis bes Publifunts rettete."*)
2d)ulb an biefem ßerinßett Crfolße roar aber roeber bas Xonroerf felbft
noch eine etroaiße Unjulänglicbfcit bet .öauptbarftellcr, »on betten geroifj
jebet befttebt roar, fein Skftcs ju ßeben, fonbern bier roic nod) mebr bei
bent balb nadtfolßenben „Xannbäufer" roar cs bie 2d)ulb bes publifumS,
bejfen bued) bie unterroertiße SBare ber bamalißett Cuemliteratur oer=
flachtet unb ocrbotbeitcr Sinn unb Wefdjmarf ben neuen fielen unb
Sfabttett, roelcbe SBaßner mit biefen Mufifroerfen befdtritt, fd)led)terbinßs
nicht ju folgen oermodite, unb bem jeßlidjes Serftänbiüs für bas 2Befett
bes „SBorttonbramas" nod) oölliß mangelte. Um fo mebr muß mau ba=
ber ©bre bem Slnbenfen ber Hünftlet sollen, bie toie Xidjatfcbcf batttals
idjott überjeugt unb burdjbrungcn roarett oott ber ÜSröBc, ber SBabrbeit
unb Bebcnsfäbißfeit biefer „neuen" .Uurtft unb bie unentwegt ju ber Jahne
bes jugenblidjen Sieforiitatoro auf betn ®ebi*te ber Cpcr febtouren! 3a
bie butebgeiftiflte Sluffaffuttß bcs „Jliegenben .öollüitbcrs", insbcfonberc
ber „Senta" burd) bie Sdjröbet: Xeorient unb bie barin beroorgetretene
3roiefpältigfeit ihres ganjett Sßefetts, febeint auf ben Alotnponiftcn felbft
roiebet juriiefgeroirft unb ibn jur .Honjertion bes „Xattnbäufet" unmitteU
bar, ju allen feinen iibrißen SBerfen mittelbar angeregt ju haben.3)
Gnbe bes 3abres 1844 lief Xid)atid)cts erfter fiebenjährißer .Hontraft
mit ber Xresbctter üofooer ab. Xer Jntenban! berfelben, £ietr oott
Btittitbau, trug Siebenten, einen neuen jchujäbriflcn Hontraft mit bem
Sänger abjufdtlieBcn, roeil er für ben Sieftanb biefer Stimme fürchtete.
Slber Suguft Jiöcfcl, bet befattnte ßborbireftor, äußerte batttals: „So-
lange lidjatfdief lebt, bebält er aud) feine Stimme," ein Slusfpntcb, ber
fitb in ber ßcbadjtcn Siebeututtß fpäter oollftanbig bewahrheitet bat. 2en=
noch rourbe fobatttt bet Hontraft mit Xidbatfdjef oorläufig nur auf weitere
*) St. o. D., 3. 586. — ’) (tagentaiin, Xas Theater. 'Sb. VII, 3. 76. —
*) Hart $agcmann, SBtlljclinitit 3<t)t5ber*Tet>rmit, Das X bester, Hb. VII, 3. 76.
«onger, Icutfdjc ®oIt*tunbe a ö o itf
VIII 1. u
17
fünf Jahre erneuert. Tid)ati<bcf blieb olfo in Treiben, obwohl ihm fdjon
im Jahre 1841 noch feinem rubmgefrönteit Waftfpiele in Conboit oon bem
berliner Jntenbanten oon Müftner ein Gngagement ouj acht Jahre in
Berlin mit enormem Webalte, Urlaube u. f. ro., nach Slblauf ber acht Jahre
aber noch mit 36000 Talern als Grtragratififation angeboten morben
mar. Go toar Tidjaticbefs guter Stern, ber ihn für bao Verbleiben in
Tresben (ich entfeheiben liefe. Term hier roarb ihm, mie mir fdjon er*
mahnt haben, bie Slufgabe juteil, bem mobemen beutfehen ©lufifbrama
jurn Siege ju oerhelfen.
ffiaftner war habet gliicflid), bafe ihm bet fljreunb in Tresben et*
halten blieb, beim fchon im niicbften Jahre 1845 follte ja „Tannbäufer"
in Sjene neben.1) Tatfädjlid) fanb bie Urauffübrunn mit Tichatfchef in
ber Titelrolle am 19. Cftober 1845 in Tresben ftatt. Slllein bieomal
enttäufchte ber Sänner ben .Uomponiften. lichatfcbef, beffen Stimme
SCanncr nod) nad) mehr als SO Jahren (1867) als „bas SCunber oon
mdnnlich-fchönem Stimmornan" bejeiebnete, ben er bei anberer Welegenheit
„ein mirflicheo rbntbmifches Wefangsgenie" nannte, ber alfo bamals „im
gliinjenbften Mraftbefife feiner Sliittcl" gemefen fein tnufe unb bei feiner
riibrenbeu Srcunbfchaft mit SBagner bod) auch ein perfönlicheo Jnterejfe
an bem Welingen beffen SCerfes hatte — er mar fein Tannbäufer nach
bem SCunfche SCagners. Sluch nach unferen mobemen Slnfchauungen oom
mufifalifcfe = bramatif eben Munftmerfc mar Tidjatfcbef noch weit baoon ent*
femt, ber Partie beo SCagnerfchen Tannbäufer ooltauf gerecht }u merben
unb eine lebenbig unb ausbtuefsmahr gezeichnete Jigur, einen Gbarafter,
einen gelben unb ©Jenfcfeen oon Jleifch unb Vlut bamit auf bie SJiifene
ftellen ju tönnen. Silo Sohn feiner geit rourjelte eben auch biefer Riinftler
oiel ju tief in bem alten Schienbrian unb her oben Schablone ber alten
italienifchen Oper einerfeits unb ber grofeen Oper ä la SJfeperbeer anberer*
feits, um ber burcfeauS neuartigen unb ungeroohnten Slufgabe, bie SBagner
an ihn ftcllte, anbers als rein äufeerlid) beifommen unb ihrer .£ietr merben
ju tönnen. „Troß feiner Stimme brachte er oieleö nicht heraus, roas
oiel unbemittelteren Sängern möglich mar. Gr hatte in feiner Stimme
nur Wlanj unb ©lilbe, nicht einen cinjinen mähren Scbmerjensatjent."8)
SCenn er nun auch im erften Slufjuge burd) bie Sd)önhcit unb Ginbring*
liefefeit bes Wefanglidjen eine ftarfe SCirfung erjielte, menn er ferner „mit
bemunberungsmürbiger Tücbtigfeit unb Slusbauer burd) ben äufeerft flang*
oollen unb energifchen Vortrag ber Grjdhlung ber Pilgerfahrt bas Jntcreffe
für fich ju meefen oermodjte," fo oerfagte ber Äünftler feiner Slufgabe im
2. Sitte gegenüber faft oollftänbig. Tie Stelle Tannbaufers „Jum $eil
’) Jfolani, a. ci. C., £. 69. *) Wagners SJricfe an Vtijt.
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ben Sünbigen ju führen", bic Wagner als „bfn 9lert> bei ganjen ferneren
Tannbäufer = Grifteui, bie Sire feiner Etfcbeinung" bezeichnet, wollte
Tichaticbef burdjaus nicht und) 2l!imfch gelingen. Sehr bejeidmenb be-
richtet hierüber ber .Homponift felbft: „9lls id) iti Tresben nad) bcr erflen
SJorfteUung bes „Tannbäufer" ben Strich in biefem Slbagio machte, mar
id) in ber oollftett SSerjwciflung unb ftrid) in meinem $erjen überhaupt
olle meine Hoffnungen auf ben Tannbäufer burd), meü id) fab, bafs
Tidiatfcbet ihn nicht begreifen tonnte unb fomit ihn noch weniger bar=
juflellen oermodite. Was tonnte midi nun beftimmen, eben biefe Stelle
oor ber zweiten Sluffübrung in Tresben auSjulaffrn? Tie Slntwort hier-
auf bürfte leicht bie ganje fieibenSgefd)id)te enthalten, bie ich in ntciner
Stellung als Tid)ter unb unferen Cpemjuftänben gegenüber ju burd)leben
hatte ... 6s tonnte bem erften Tarfieller beS Tannbäufer, bcr in feiner
eigenfchaft als oorjüglid) begabter Sänget immer noch nur bie eigentliche
„Cpet" ju begreijen oermochte, nicht gelingen, bas ©baratteriftifche einer
Slnforberung ju faffen, bie fieh bei weitem mehr an feine TarftcUungs=
gäbe, als an fein ©efangstalent richtete." Somit muhte „ber wirtliche
Inhalt biefet Stelle, bie beroorfpringenbe ftunbgebuug Tannbäufers faft
gänjlid) oerloren geben". „Ter Sluobnicf einer „erftatiidjen 3ertnirfd)ung",
„ber btirchbringenbe Slfjent unb bie bochfte bramatifebe Munft, bie ibtn bie
Energie beS Schmerjes unb ber Berjroeiflung für einen Slusbtucf ermög=
lichten, ber aus ben fchauerlichen Tiefen eines furdjtbar leibenben fierjens,
wie ein Schrei nach Erlöfung beroorjubteeben fdjeinen muh", waren biefeni
Jtünfiler bcr gangen Slnlage unb Eigenart ieines Talentes nad) nun ein-
mal oerfagt unb unerreichbar." »funt Unglücfc batte Tidjatfcbet bei bcr
erften Sluffübrung aud) noch mit fieiferfeit ju tämpfen unb geriet einigen
hohen Sloten gegenüber in eine pbpfiicbc Erfdjöpfutig, fo bah er felbft
wohl mit Urfache mar, bah biefco Wert bei ber Uraufführung ben Ttesbencrn
gang migfiel.
Sonnte nun auch Ticbatfcbef nad) obigen Bewertungen Wagners
teineswegs allen Slnforberungen reftlos entfprechen, bic bcr Tidtterfomponift
an ben Siepräfentanten ber Tannhäufcrrolle ftellen ju biirfcn glaubte unb
blieb fdjliefslicb jenem nichts anbereS übrig als ben gefcnnjcicbnctcn rtlb
fchnitt, „einen ber widjtigften Momente bcs ganjen Tannbäufcr-Tramas"
einfach }u ftreichen, fo bat bod) gerabe Stidjarb Sitagner felbft bie i'eifiung
Xichatfdjeto als Tannbäuier nach anberer 9iid)tung groh unb bes üobes
würbig mieberbolt anerfannt: „Stur ber wahrhaft bemunberungswiirbigen
Tiichtigfeit unb Slusbauer bes Sängers ber .Hauptrolle tonnte es gelingen,
burd) ben äufjerft tlangoollen unb energifeben Bortrag ber Erzählung ber
^Pilgerfahrt bas onterefte für fid) felbft ntiibfam wieber ju erweden."
Unb ein anberer Beurteiler, 31. dritter, meint bieju: „Es lag teineswegs
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nur in bettt foricbroürtlid) befannten Räuber ieinco Stimmflanges,
auch nicht in feinet fein mufifaltfcbcn 'Begabung, roclcbe ibn fo peinlich
forreft unb betmoeb fo frei auSbruefsooU tbntbmifieren ließ, rnie ich es
oon feinem Sänket rotebet gehört habe." 'Jlur mar es feiner naioen,
faft finblid) ju nennenben Siatnr unmöglich, in jene fd)aiierlid) bämoniid)en
Tiefen eines furchtbar leibenben .öerjens einjubringen, in beten Slbgrünbe
uns bie ©tjäblung XattnbäuferS oon feiner 'JJilgerfabrt Miefen lafet, ober
aus roelcben -bie burdjbringenben Slfjente jenes „(Srbartn' bid) mein!" roie
ein Schrei nach ©rlöfung beroorbredien. Tab nicht bloß ber Schluß bes
jmeiten Slftcs, fonbern in einem geroiffen Sinne bao ganje Xrama nur
bann nach feinem mabren Inhalte roirffam mirb, menn bie leßtbejeidjnete
Stelle suoor „toic ein (betonter in bas Wcttutt bes .iiörcro eingebrungen
ift", mar ihm nidtt sunt Beroufjtfcin su bringen. Unb foinit blieb er bei
bem, roas SPagiter fiir alle folgenben Aufführungen feines „Xannbäufer"
in Xreobcn in bie Sporte jufammenfaßte: „Xaß ich biefen Strid) machen
mußte, biefi für mid) fo oiel, alS überhaupt ber äbfidjt, meinen Xanro
bäufer su einem innigen Serftänbnis ju bringen, su entfagen."1)
Troß allcbem roufete SPagiter immer toieber bas große SScrbienft
Xid)atfd)efs um beit „Xannbäufer" mit männfter Atterfennung su miirbigen
unb fo fchricb er nach einer ÜPicbcrauffübrung bes „Xannbäufer" an
Xidiatfdjef am 5. September 1846: „Dfeitt lieber guter Kerl! 3d) fann
es nicht unterlaffen, ba ich Xid) beule nicht {eben roerbe, Xir febriftlid)
ttocbtnals su fagen, roie febt Xu mid) geftern roieber erfreut, entsiieft unb
oetitflicbtet faaft. SPärcft Xu geftern abenb noch bei mir geroefcit, Xu
bätteft manebes Pieb auf Xicb fingen böten. Xu bijt unb bleibft ein
einsiger Slfenfdjl 9lun idt benfe, roenn es Xir recht ift, legen roir ÜJJontag
nod) einmal los roie geftern? SPobl belomm Xir’«! Xas tfi mein größter
9Puitfd) — bettn (Pott’ erhalte Xicb mir nod) recht lange! ÜlDieu, lieber
iöruber! Xeitt 'Jiidiarb SBagner." 2)
Übrigens fehlte es febott nadj ber erften Suffübrung bes „Xann=
häufet" nicht an begeifterten Beroimberem Xidjatfcbefo im Xresbener
'Publiluttt. Seseidjnenb biefiir ift unter anberen poetifeben Slerberrlicbuitßcn
ein (Pebidü, roelcbes gleich nach ber erften Aufführung bes „Xannbäufer"
mm einem Anongnuis im „Xresbener Anseiger" erfebien. Xasfelbe lautete:
„211s ifclb, als Ciebenber — in foldien 2?oIlen
Sift Xu gemahnt, baß mir Xir Seifall sollen,
ilun führt ein genialer Komponift
3u eine Sphäre Xicb, bie neu Xir ift.
') (DlafeitappS Biographie ASagncrs; fSfolatti, tt, a. C , 3. 70. — *) Xieftr
bisher nicht »crü(fentlid)te ©rief toav auf ber 9ieid)ettbcrger ©iufitaiisftctliiitg ju fchen
tttib trjdjtitt! bet t)tßd)ili>vett), n. a. C„ 3. 820, uiieiiergegebeii.
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U?ir fcbcit Dieb als fdjmcrjlid) Ccibenöen,
Der .freube Zlätf unheimlich llleibenbcu,
lief beutfd)en fiersens, aber fühlt, oermeffen,
Don mächtiger cßciralten Spuf befeffen.
Unb and; m biefen tmmberoollen Reichen
Slcibft Dn ber fül;ne Sänger ohnegleichen.
Dcrsaubcrt, frei, bann fünbia, enblid) felig,
cßcirimtft Dn unfer liers imn’ibcrfletjiid)."
3n foldjer öffentlicher Sktounberung ftien bann Dicbatfcbef als
Jannbäufcr nad) ben roeiteren ©icberbolungeit beo äBerfcs immer mehr.
(Sr gab aber aueb ba fein SußerfteS imb mirftc überhaupt begeiftert für
bie Cper feines genialen Sreuubcs, obwohl ibn bic (Holle außerorbctttlid)
anftrengte, fo baft er ju £>anslicf einmal äufjertc, er finge lieber jtveimal
bett „iHienji" als einmal ben „Dannbäufer". Dicbatfcbef mar es auch,
ber cs burd) feine .'tun ft ermöglichte, baß ber „Dannbäufer" außer halb
Dresbens befannt ttmrbe. 3" einer „Erinnerung an Didjatfcbef" erjablt
31. (Kitter in ben „Slapteuthcr blättern" (1892, S. 1 2 1 ) einen diarnfteriftifdjen
3ug aus bes Jfiinftlers Sieben. Didjatfcbef bittg mit oergötternber ^retmb=
febaft an bem 'Keiftet. Die Dbeaterbireftorcn riffelt ficb bamals um feine
©aftfpiele. Er pflegte febr bobe Honorare ju forbern, bod) immer mit
bem Seifiigen: „SBenn Sie aber SBagners „Dannbäufer" branbringen
n> ollen, ben finge id) 3bnen umfonft." 'Natürlich beciferten ficb bie
Direftoren bas SBerf ju erroerben ober neu einftubicren ju (affen. 3n
Dreobeu felbft Tarn es aber aus bau fdjon oben beim „Jfliegenbcn
.fiollanber" angeführten ©ntitbe bes maitgclnben Sfcrftänbnijfes im groben
^ublifum unb bejfeit ©efdjmacfricbtung nad) ipenigen Kluffübrungen oom
(Hepertoire, um erft toieber nad) fieben 3abren (1852) aufgefübrt ju locrbcn.
Dagegen fang Dicbatfcbef im (fahre 1849 in äBcimar bei ber oott Siifjt
oeranftalteten erften Sluffiibrung bes „Dannbäufet" bie Ditelrolle. Ebuarb
©enaft erjäblt in feinen „Erinnerungen eines alten Scbaufpielets" in
umftänblicber ffieife, wie bet SBeimaret Sänger ©öße ficb ber (Holle nicht
geroaebfen fühlte unb noeb fürs osr ber Suffübrung feine Kitioirfung
}uriicf}ieben mußte, roie bann ©enaft in böd)fter Dlerlegenbeit nad) Dtesben
reifte unb oom (fntenbanten ilüttidjau fid) Didiatfdjcf jur Kitioirfung
erbat. Ebenfalls noch im (fahre 1849 trat biefer in Sfreslau in bcrfelben
(Wolle auf. 3m 3abre 1854 oetbalf Dicbatfcbef bem „Dannbäufer" in
Hamburg jurn Siege, naebbetn bort ein 3a br juuor bas Kerf oon ber
Jtritif jerfeßt iporben mar. ,,'Jlun erft fei bie Cper ju richtigem SBerftänb»
nis gebracht," fanb bie Sfritit bei Didjatfcbefs DarftcBuug.
Sber auch in Dresbcn fam jufolge Serbienftcs bes yntnibnnten
Süitticbau mit ber 'IBiebetaufnabmc ber SBagnctfcbcn Cpern im 3abre
' 21
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1853 „Tannbäufer" triebet in« Siepertoir. Tie« roitb burd) folgenbe
Stelle eine« Sfriefe« bet ^obnntta SBagner ttom 37. gönnet 1853 be=
ftätigt: „„Tannbäufer" ift non meinem Cnfel (in SSerlin) jurüefgeforbert
roorben, »eil et su »eit in ben Somntet btnattogefdioben routbe. fflao
ben Leuten in Tresbett nicht möglich roat, »eil bic Cucr in G. G. einen
roirflid) fo ftibiten unb eblen Siitter jut Seite hatte, ba« haben niellcicbt
bureb liierte unb fünfte .tyanb biefelben Üeute gier burebgefegt, bie Cper
ju oerbinbertt; bettn jegt inerten mit gattj b cutlid), bah „lannbäufer"
bodt nidit btan getonnnen »äte, »enn ibn mein Cnfel oueb nicht juritd=
geforbert hätte. ÜBie traurig für fuld) ein Talent, leiber bureb eigne
fd)»ere Sefjulb fein fegöne« .ttimftlerleben jerftört ju haben."1) So rourbe
„Tannbäufer" bereit« am 2ß. Cftober 1852 roieber mit grobem Grfolge
in Treoben jur Aufführung gebracht. SH« jur 'fknfionierung Ticgatfcbef«
am 31. Te.tentbcr 1881 rourbe unter beffen Alitroirfung „Tannbäufer" im
ganzen 48 mal an ber Tresbener Cpernbiibne gegeben. licbatfdjef blieb
trog aber Anfeinbungen Aidiarb Söagner treu ergeben unb roat unennüb-
' lieb an ber Spige, »o fid) nur itgenbroie (Gelegenheit bot, bie ^ntereffen
be« 'Diciftcr« ju förbern. Selbft alo jette Sörofdgire „über bie Aufführung
be« Tannbäufer" erfebien, in »elcber Sßagncr mit grogartiger aber
fcbonuttgslofer äßahrgaftigfeit ben 'Jiadnoei« führte, baß ba« Unoerftänb=
ni«, betn bie Tresbener Aufführung begegnet fei, lebiglid) bet Unjuläng*
liebfeit be« Tarftcüero ber .fiauptpartie jujufegreiben fei, ba blieb Ticgatfebef
bem SJeifter berfelbc ganj unoeränberte, bingebenbe Jreunb. Aidjt bie
leifefte Spur eines ©tolle« tonnte in biefe« große fjerj Gingang finben
unb alle öetmi (jungen ber jablreichen Tresbener geinbe SBagner« jroifegen
biefent unb Tidjatfcgef burd) ben „jartfiiblenben" .öinroeio auf bie „Un=
banfbatfeit" be« Tannhäufer^tomponiften ein 3erroürfnis herbeijuführen,
blieben oollftänbig erfolglos, ©crabcju rührenb ift, »ao barüber A. Witter
erjählt. „3n feinem 3'utmer fattb ich ihn eine« Aiorgenö in Tränen.
Al« ich ihm tröftlid) äufpreegen roolltc, unterbrach er mich: „Äränfung?
3dj benfe an feine .Üränfung unb empfinbe hier feine. SBa« ich etnpfinbe,
ift ber tiefe Schmers, erfennen ju miiffen, baß meine Seiftung bem greunbe
»irflich fo oiel »eiliger Anlaß junt Tattf hat bieten fönnen, al« id) bis-
her geglaubt."" SJiit Siecht bemerft bieju unfer ©eroähtSntann: „Gs
»itb fegroer fallen, unter unferen heutigen Hiinftlem einen fo legen
Slenfcgen ju finben!"
Tidjatfchef« Anbänglicgfeit an Sßagner unb fein eifrige« Gintreten
für bie möglicgbefte Tutdjfübrung oon beffen Intentionen beroeift nodj ein
anberer 3“0 faß rühtenber Art. SBettn näntlid) ber 'fSilgetcbor im britten
‘) ißrülß, “• «• C-> t>liP u. f. Sajit 3. 597 u. ff.
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Sitte bes „laitnbäufet" begann, laufd)to Xübatfdjef aufmertfam in feiner
©atberobe unb trat Unfidjerbeit in ber Intonation ein, fo eilte er — roie
oft! — , faum fertig angefleibet, mitten unter bie Eboriften unb fang mit
ooller Stimme mit, um Scbroanfungen ober ein Sinten ber Intonation
ju oert)üten. 3a mit fo felbjilofer Irene bing ber Sänger an bem be=
freunbeten SJieifter, baß er nicht nur überall, n>o man itjn ju ©afte lub,
ben „lannbäufer" fang, bejto. beffen Einftubierung bei ben betreffenben
Ibeatem burcbfeßte, fonbern baß er fogor materielle Cpfer nidjt fdjeutc
unb, wie fdjon erwähnt, juroeilen umfonft gaftierte, roenn bie üreftion fidj
baju oerftanb, ben „Xannbäufet" aufjufübrcn.
3u ben beften Üciftungcn licßatfdicfs gebärt auch noch bie britte
SBagtterroIle, bie bes „Bobcngrin", welche er am (>. Slugufl 1859 sum
erflen ÜDiale in Xresben fang. Siad) eigenem ©eftänbnio batte Siicßarb
SBagner in feinet Sfetebtung für Tidjatfdief ben „Bobcngrin" getabeju
für ibn gefdirieben.1) Schon biefe latfadje jcugt ebenfo für SBagnets
fftreunbfcßaft unb unroanbelbare Slnbängliibteit an ben Sänger mic auch
für bie außerorbentliche Ätünftlcrfdjaft Xidjatfcbefs unb beffen befonbere
Eignung jum „SBagtterfänger". SJott einjiger Slrt bejeidjnenb für bas
ganje mehr als freunbfcbaftlidje Skrbältnis iroifeben SBagner unb lidjatfdjcf
ift ba ein ® rief , roelcben SBagner aus Slnlaß bet Erftauffiibrung beä
„Boßengrin" aus Bujetn am 27. 3uni 1859 an Xidjatfcbef gerichtet bat.
liefet Sirief bot folgenben boebinterefianten, bisher nicht oeröffentlicbten
SBortlaut:*)
„Wein lieber alter gteunb!
Scfjönften ©ruß, unb betulichen ©lücfmunfcb jur Sluffiibtung bes
„Bobengrin", oon bet ich höre, baß fie für Slnfang 3uli beoorfteben fott!
3<b fann biefem Ereignis nicht entgegenfeben, ohne Xir im ooraus meinen
innigften lauf für bie lebhaften unb jablreidjen Sierbienfte ju fagen, bie
Du nach allen Seiten bin auch bei biefer ©clegenbeit Xir um mid) cr=
werben roirft. Xu fannft wob! glauben, baß bie Erfahrungen oon leinet
Slufopferung für meiner SBerfe IJntereffe mid) einjig, aber auch poUfommen
über ben ©eift auch biefer beoorftebenben Sluffüßrung beruhigen. Es ift
feblintm, febr fd)limm, baß bie tnufifalifcbe lireltion in IteSben oon einem
©eiße befeelt ift, ber es Xir, als meinem §reunbe, jur Pflicht inadjt,
ganj abfeits Seiner an unb für ficb fo anftrengenben Beiftungen als
Sänger unb XarfteUer, auch fortwäßrenb Eingriffen, gälfeßungen unb
■) SBagner« ©rief an Xid)atfrf|ct Born 18. 3tnti 1867. — ’) Ditftr ©rief
iß im ©efißc bes Vcrni (£, ®. ©oertier, Such- unb Shinft«?lntiquariatS. unb
SluftionSinftitutSinbabcrs in Beipjig, unb ronrbe mir jutn Stbbnicfe in liebensroilrbiget
SBeife jur ©erfiignng gcftcQt, roofür idj Bern genannten ©efißet an biefer «teile
meinen Berbinbticbften lant ausigredje.
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©itfteQimgen oon feiten biefes Xirißenten entgegen ju treten. In es nun
aber fo fdjlimm ftebt, habe id) mid) ja gliicflid) jtt fcbäßen, gerabe
leinen ©fer, leinen ©ttflufi, tinb — id) muß es trobl faßen —
leine riicffichtslofe ©iergie für midi eintreten su roiifen. Sei bcnn alfo
aud) bie Iresbener Nuffübnmg beo „Pohengrin", für bie unter ben Xar-
fteüern ja bort übrigens aud) fo fcbone Strafte oercinigt finb, lein 5Perf,
tinb ihr (Belingen Tein Berbienft. So fei Xir mein „Pobengrin" emp-
fohlen — : unb weiter habe id) Xir nidjto bariiber ju lagen.
Nur wegen beo Bortragcs einiger Crcbefterfteüen tnollte id) ntid) nod)
an Sdiubcrt wenben: finbe iebod), bat), was aus ber Jfeme brieflid) bier=
über fid) mitteilen labt, io wenig ift, baß id) ßlaube es gemißt, wenn idj
Xid) bitte, meinen liebfteit Stonjertmeifter, ben id) je fenneit gelernt,
febönftens »on mit 511 grüßen, unb ihn ju bitten, lieb, lieber ffreunb,
nad) Sträften ju unterftiißen. ©ebe (Sott, baß eine ftarfc Belegung bet
Streidjinftrumentc burebgefeßt ift: bod) minbefteno meine alten 20Biolinen,
womöglich 8 Bratfcben tbcntt fic finb oielfad) oft geteilt), 7 Siolom
teile u. f. 1». Sonft fallt mir nidits befonbero Dlitteilbares ein, als
Sdiubert ju erfudjen, er möge ja auf bao ridjtigc Icinpo bcS 3nftrumentaU
Sotfpieleä halten.
Xiefes fattn im Nugenblicf bis jur Unfenntlid)feit oerborben werben,
roettn bao Xempo nicht febr breit gehalten unb fo feftgebalten wirb
(bies habe id) oon Berlin gehört, 100 Xaubctt es ju fdmcll nahm).
Namentlich müjfen bie Xriolen
immer febr oerjogert in erben: ca ift febreeflid), wenn biefe leichtfertig
unb tänbelttb berauafommen, motu gewöhnlich bie Crchefterfoielcr Neigung
haben. Xamt noch eines! Xie Bezeichnung „immer gleich mäfjig P-"
(Seite 3 bet ißartitur) möge ja ben fömtlichen Bioliniften recht eins
gefebärft werben; in allen ihren aufs unb abfteigenben giguren barf nicht
bie minbejte Steigungsniiance wahrnehmbar fein, bamit baa ®ebör un=
auSgefegt unb ungeftört ber ©ttmicfelung bes fjauptmotioes in ben p>olj--
blasinftrumcnten folgen fann. Xu, als Zuhörer, famtft hier Schubert am
heften Sluofunft geben, ©tblid) nod) (Seite 5) bet ff = Saß bet Blao=
inftrumente: f)ier muß .{jolj unb Blech baa Nußerfte Don Straft, ©tergie
unb Nusbauer im Xon baran feßen, bamit es ju einer ftrablenben
Fracht fommt, bie zugleich über bas plößlidje Schweigen ber Streichs
inftrumente, bie bann ganj jart binjutreten, täufcht: besbalb bebarf ea
aud) eines fainofett Sßirbels auf ber '}?aufe baju; fage ißm nur, er foll
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fid) mit bcm ganzen Veüje btauf legen: beim biefei ffiirbcl bat bas plög
liebe Ausfallen bes trentoloo bes Streicborcbefters aufjutoiegen unb $u
überbieten. Murj: alle fallen bict n>ie Cueiffet auf bet Trompete finden!
3<b erroäbne biefe Stelle beionbers, weil ieb aus 91'iett batte, baft fie
bort nicht berausfattt: baft fie aber betaiisfommett muft unb fann, weift
ieb non Bonbon! —
SA, mein Sott! 2Vas gäbe id) barum, jeftt einmal roieber an ber
Spige meines Crcbefters ju fteben! Slklcber .Straft, roeldjer Energie ieb
bebarf, um — immer naeb fortjuarbeiten, bei gänjlicbcm Stängel aller
3luSfid)tcn, baft ieb je roieber meine Siierfe bare unb auffübre, bas —
fann nicmanb roiirbigen, wer fid| nid)t ooUfammen in meine Vage benfcit
fann! SÜober id) naeb bie Vuft nehme, bie mir immer bod) roieber fammt,
begreife ieb bod) felbft nicht. Unb bod) — roerbet ^br (hieb alle über
meine iteuefie fflartitur tminbem: fo roas roie beu Xriftan, habe id) nod)
nieftt gemaebt. — Sun, id) fenne Statt eben, ber — aud) uerbiente preuftifd)
ju fein! —
Veb’ roobl, guter älter! Erfreue mid) halb mit guten Saebridjten,
unb erhalte mit leine febäne Srcunbftftnft !
Sein
Siebatb SVagiter.
(äui bemSeitcnranbc:) Mainmennufifuo V ob lief (®eneral ber Ataoallerie)
griifte bod) beftens oon mir, unb fage ihm meinen gröftten tant für bie
freunblidje Slusfunft, bie er mir oor einiger jeit gab!"
«us biefem für bie Aufführung bes „Vobeitgtitt" nach ben Intentionen
bes Jfotnponifien fo bcbeutungsoollen Briefe gebt u. a. auch bie intereffante
Xatfaebe beroor, baft „Voftengrin" febon oor ber Xresbener Grftauffübrung
auf ben Vüftnen in Berlin, SBien unb Vonbon gegeben rourbe. über bie
XarfteUung felbft fagt Dr. Stofer: „Skr Xicbatfdief als Vobeitgrin ge-
hört, roeift genug oon ber AUgeroalt unb bem Gbelmetall feiner Stimme,
oon bem Abel feiner XarfteUung ju erzählen. Ter funftliebenbe Mönig
oon Saebfcn oerlieb ihm aus Xatifbarfeit für biefe Veiftung bie filbeme
Slebaillc bes Sebroanenrittcrs."1)
3n Xresben rourbe „Voftengrin" bis jut ffknfionierung Xiebatfcbefs,
fonad) roäbrenb faum 2‘/i fahren, I9mal aufgefübrt. Xiebatfdjcf war
um befielt Verbreitung unb Aufführung an anberen Sühnen ebenfo eifrig
bemüht roie mit bem „tannhäufet". Sefannt ift in biefer tpinfiebt ein
bumoriftifebes ©ebiefjt Sicftorb SBagners, bas aud) bieroott ftunbe gibt.
') freuilletoit im Sielten Jöietter logblatt oom f\at)re 1892. Dagegen t)abc
bet fiSnig inhaltlich SRo(ers fjeftrebc nom .gulire 1888 lirf|at(d)ct bie fitberne Stiftung
bee Sebtoanenrittets uctlieljeii.
Tidtatfcbef gaftierte nämlid) einmal in tHoftoef, beiten Theater bamals bet
Wufitbireftor pünetfürft leitete, Pier wollte nun aud) Ticbatfdicf ben
„Üobcngrin" fingen. 3lüein baju mufften galt} neue Teforationen ange
fdiafft »erben unb fo war bie Aufführung weiten bes Koftenpunftes nur
tttößlid), wenn piinerfürft für bie Überlafiung bes ©erfeo „nid)t gar ju
oiel Gebern laffeu" muftte. (fr bat boltcr um eine red)t billige Überlattung
bet „Vohengrin" ‘Partitur unb Ticbatfchef übernahm t)ief iir bie Vermittler--
rolle bei ©agnet. tiefer fanbte alobalb bem alten Jreunbe Tidjatfchef
bie ©emäbrung feiner Vitte in folgeitben launigen Verfen:
„Dem Äürl't ber ifübner unb ber ffäbne,
Dem Hitler eblcr Singe-Sdnuätte,
ißeb' id) als Kobftoff „Cobengriti"
.^ur Jluffübrung in Hoftocf f»tn.
Hiebt gcrab' oertcäbnt mit Honorar,
i£m armer Teufel immerbar,
,511 Deutfdjlanbs >£br' fei mir gejablt,
Utas auf ber Ceiitmanb uid)t permalt.
3d) tu's für meinen Tidjatfdtef;
Drum bie pflöcf jurilcf ieb fteef ;
5on|t fagt' ieb, weil's grab' hier gefebäb',
H?obl: Bassama teremtete!
P eft Ij . bm 2*. 3uti (863. Hidtarb IDagner."
Taft aud) Tidtatidtef bei ber ©rftaufführung bes „Üotjengrin" in
Wiindjen bie Titelrolle fingen follte, ift befannt. ©erabe biefe ©pifobe
aus fpäterer 3«* jeigt fcdjt beutlid), wie febr ©agner bie menfdjlithen
unb filnftlerifeben ©igenfd)aften unteres Sängers nod) bann }u fdiiifen
wußte, als er felbft bereits ju Wad)t unb Slnfebcn gelangt war. Jür bie
ju ©agners ©eburtotag 18(17 in Wiindjcn oeraufialtete „Vobengrin"-
'Wufteraufführung batte nämlid) bet Weiftet feinen lieben Tidjatfdjef als
Vobongrin empfohlen. Tidintfdicf fang aud) bie iHolle am 1 1. Juni 1867
in ber ©eneralptobe oor .König Cubmig unb jablreicben gelabenen Säften.
Wit ffreubc hätte ba ©agner nad) Rohren wiebet bie filberglänjenbe
Stimme feines f$reunbes. Als biefer bie (Srjäblung oont heiligen ©ral
„in ebclft flangooUet, erhobener Ginjadjheit" oorgetragen, war ©agner
felbft „wie oon einem mirflid) erlebten ©unber tief ergriffen unb gerührt"
unb tonnte fid) am 3 d) lüfte ber 'fkobe nicht enthalten, ben alten greunb
auf offener Sjene mit baitfbater perjlid)teit ju umarmen.
Sei berfelbcti ©elegenbeit hörte aud) 'fleter ßornelius ben fech}ig=
jährigen Sänger unb urteilte: „Ta fingt ein Wann, ber ein ganjes per}
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in jebein Jon bittaushaudjt. Sulche Afjente beleben eine i'ebenserinnerung
bis in ben lob! So ift bie Antife, fo ift ffloetbc, }o ift bet Vauttt, ben
ber liebe ®ott gemacht bat. Ter alte, oon einem tollen h'eben jufantmen-
getittene Knabe toat ganj aus Schönheitspfläfterchen unb 'Pappenbecfel
jufammengeflicft, aber roenn er beit Munb auftat unb iang, ba roar eroige
Jugenb unb bie Quellen rauicbten . . . Tas batte bamt nicht mehr
SBagnet fomponiert, fonbetn Xichatfdjef fang es."1)
JlUein bem König gefiel bie äußere ©rfeheinung licbatfcbcfo nicht;
er hatte fid) einen jugenbltchcrcn „Eohengrin" oorgeftellt unb bejcichnete
Tidiatfchef feinet Umgebung gegenüber als einen '.Witter oon ber traurigen
Seftglt, Sud) hatte es ihn unangenehm berührt, bah lichatfchef in einem
anberen als bem anbefohlenen Koftütne, insbefonbere bah er ohne „blauen
'Mantel" erfchienett roar.4) Überhaupt fotinte ber König fid) nicht bamit
befreunben, bie in feiner VorfteUung feft umriffene (heftalt beo (hralritters
oon jemanbem oerförpert ju fehen, ber über bas Jünglingsalter bereits
roeit hinaus roar. Sein Vcfehl lautete bähet, bah am Sage ber Auf*
fühtung ein anberer als Tidjatfdicf, bet ©aftfängcr, ju fingen habe.
Cffijiell routbc als ©runb ber Umänberung ein bläßliches llnrooblfein
Tidjatfchcfs bclannt gegeben. Ta gab es nun einen leibetifchaftlieheit
Konflitt mit SBagner, ber höchft entriiftet über biefe 'Ablehnung feines
alten greunbes, noch oor ber erften Aufführung non 'München nach Sujent
abreifte. Aber bie ®enugtuung blieb er feinem alten Kaiiipjgenoffeti nicht
fdjulbig. Jn einem jur Veröffentlichung beftimmten Vriefe fcfjrieb er
an ihn:
„Mein lieber Jreunb lichatfchef!
Anfang bes Jahres fchrieb mir ein Jretinb aus Tresben Don ber
neuerlich bort ftattgefunbencu Aufführung unb briiefte babei fein roch'
inütiges Vebauem bariiber aus, bah, roenn Tu einmal nicht mehr fingen
roiirbeft, überhaupt roobl barauf ju oersichten fein roiirbe, gerabe biefe
'Partie oon bem Stimmtone oorgetragen )u hören, ben man, fobalb man
eben Tich gehört, als einzig meiner mufifalifehen Jntention cntfprechcttb
erfennen müffe. ©eroih, oor jnmnjig Jahren hatte id) gerabe für Teilte
mir fo oertraut geworbene Stimme biefe 'Partie entworfen unb auS-
gefiihrt, bas (hefiibl ber immer größeren Vercittfamung, in roclchem ich
mich bem heutigen Theater gegenüber befinbe, fam über mid) mit 'üebiuut
unb ich nährte ben ®unfd), fchnell unb unerfannt mir in Ttesben ben
„l'ohengrin" einmal anjuf)ören. £>auptfäd)lid) ber Vübcrrotllc gegen bie
’) Xeinbsfi, a. a. O. — ') Tieje üpijobe 90b bie Unterlage ju riiiem Artitel
im Diciini ©ieticr Jrembcnblatt Dom 23. Juni IKtiT, 9!r. 170, betitelt: „Ter bloue
Mantel, liine ergbplidje Stefibeiij. unb S)oiiliffeiigrftf|id)tc‘', iueld)e biefe Aufführung
bes „Coljengrin" uor bem ttbuige von Vaijeni in 'Miiud)en betraf.
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oiclen ®erftümmelungen, Öciton im übrigen mein fficrf namentlich ciud) in
Srcoben untertuorfen rootben ift, hielten mid) baoon ab. Sefto bantbarer
mar id) bem bitlboollcn föniglicbcn Ateunbe meiner .Hunft, welcher für
9Piünd)en eine mufterbofte Aufführung angeorbnet hotte, alo er mir ge-
ftattete, beit alten Hampfgenofien jur ilictroirfung her ju berufen uttb grob
mar meine ftcubcnooUe itermunberung, benfclbett iiberitbiiehen Silberflang
ber Stimme, meldte idi non bamalo im (Gebot batte, «ans fo tlaicgooll
jugenblid) mieber ju oernebmen, mie er mir fo oiele ^abre nur nodi in
ber Griniterung oorfdjroebte. Sfir gilt bieo, bem geroöbnlicben i'auf bet
Singe narb, gcrabeoroego alo ein ©unber. So burfte id) bie feltettc
Hraft, bie Sir oerliebcn, greifen nttb Seiner mid) innig erfreuen. Ju
baft io oiele mtb feböne Siege in deiner langen Sättgerlaufbabn ge-
wonnen, nimm bieomal nun mit bem Troftc oorlicb, Seinem alten flreunbt
ju feinet groben (Genugtuung betoitfett ju haben, bab et auf Sieb unb
Seine munberbare (Gabe nod) fräftig giblen tann, mtitn Unmut unb
Trauer über bao immer gröbere Sterfommen ebler .Grafte ihn immer mehr
tur Gntfagung unb Ginfamteit brättgen.
3)iit betjlitbem (Gruft Sein fHidtarb ©agttet."
Stcfe Gbrenrettung mar ber rechte Sfalfam füt bao oerrounbete
(Gemüt beo Hiinftlero. Gr muftte nun, bab er fid) nad) mie oor ber um
geteilten Sttmpatbie beo Dleiftero ju erfreuen habe, unb fo trat beim
auch in bem gegenteiligen Sletbältnio feine Anbetung ein. , Gin fidttlidter
iüemeio ber iinocranberten innigen 2)e,\iebuttgcu mar Xicbatfcbefo Ginlabung
tur Uraufführung „Ser SDieijicrfinger" in 'Diiincben burdt SBagnet.1) Cbne
aber in biefer Cper, bejro. in ber Slolle beo ©alter Stoljing, mie Dr.
Sfatfa behauptet,*) aufgetreten ju fein, befcblob Sicbatfcbef 1869 in
Sreobcn feine fünftleriicbc 'JBiftion unb trat am 1. Jänner 1870 in ben
Giubeftanb. (3d)lub folgt.)
') SHpdinoioofi. o. a. C„ ©.821. — *) fcuiUcton beo ‘(träger lagblalte«
oom 11. Juli 1907. — Taft Jidjatfdjet in bicirr Cpcr nicht aufgttretcn ift, gebt an«
bem tSerjcidptiffc feine« gangen Xresbencr Cpemvcpertoir« beroor, roeldje« mir nebft
anberett roertoollrn ‘Mitteilungen bie Meneral Xireftion ber tgt. 2i1d)fii<hen mufifnlifcben
Uapctte unb be« fioftbeaier« in Trrsben bureb ben Manprirat .£>rrm greitjel )11 -
geben lieb, toofiir id) an biefer ©teile meinen Dri'binblidpten Taut au«fpred)e. fln
biefem Ibcrjeidtuiffc finb bie „‘Uteifterfinger" nidjt enibalten.
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5ns nltrftr Örnunnurr S'tniitbud).
Jortfchung doii 3. 153, VII. 'Di.
töcrfhrcute reftlidjc (Eintragungen.
ho beit oerloren gegangenen Sdilußblättem unteres Stabtbudjcs bat
uns Ritter, bem fie feinerjett nod) oorlagen, leibet teilte Slussiige oer*
mitlelt, fonbetn nur 5 3d)inmenftüble ttiicbctgegeben, bie ftdi am Schluffe
feinet Historia magistratus Braunensis oerjeichnet finbett, tittb auf welche
idt bei bet feinctjeiligen fjufaimiienftcllung bet Siraunauer Schoiwenftüblc
jurücffoiiiitien werbe.
Siiie fd)oit früher a. a. C., 3. 7, bemerft mürbe, beniißte man gegen
(Sttbe beo XV. Jahrbunberto, alo bao Stabtbud) bereits oollgefcbriebeit
war, unter anberen leergebliebetten Stellen and) bao erfte bis babin leer*
gebliebene Pergamcntblatt, welches oon ber „fpäteren S>aitb" in bie
Paginierung nicht embejogen, fnitbem auf ber rtiefmärtigen Seite mit
»Litt. A.« bezeichnet mürbe, »iebei mtifi allerbings auffallen, bafc bie
(Sintraguitgeit auf biefeiu Platte einer friiberett Seit angebören alo jene,
melde auf ben uerloren gegangenen lebten flattern nach ben oorhanbenen
Slufjeicbitungcn i 1 1 e r o fid) befanben. Jilr biefe merfroürbige (Srfcheitumg
läßt fid) berntalen feine anbere (Stflärttng geben, alo bie, bah nach
SlusfüHung beo Stabtbucheo mit beit nachträglidjen (Sintragungen auo ben
Jahren 1468 unb 69 fpäier bao bio babin leetgebliebene erfte 'Pergament*
blatt junächft für bie iitt Jahre 1492 wieber begintteitben (Sintragungen
beniifst mürbe, unb nachbem aud) biefeo ansgefüllt mar, für weitere (Sin*
tragungen Blatter nach Pebarf uerwetibet uttb oiclleicht nur lofe, am
Schluffe eingelegt mürben. Siefen blättern bat noch 'Bitter bie Schöppen*
ftiible auo ben Jahren 1495 bio 1499 entnommen.
Slad) biefer Sarftellung ift nun aud) ber Jettfolge nach bie Jort*
ießuitg ber meitcren (Sintragungen gegeben; biefe befinben ftd) nämlich auf
bem unpaginierten erften 'Bergamentblatte unb beginnen mit bem Jahre
1492. Sie grö&te Biicfe im Stabtbuche befiehl fonad) in ber Seit uottt
Jahre 1475, auo roelchetn bie Eintragungen 9!r. 363, bann Sfr. 456 unb
459 flammen, bis 1492. Sluo biefeiu Seitraume oon 17 Jahren enthalt
unjet Stabtbud) berjeit eine einjige Eintragung oom Jahre 1487, pag,
100, welche oben unter Sir. 291 angeführt mürbe. Saß aber auch iit
biefer ,’joil weitere Cintrafiunßcn ftattfanben, läßt fi«f> au« Ritters 3U:
fnmmonftcllunfl bot Sdiöppenftiiblc onnobmon, untot trelcftcn aucf) einer
pom 5. tDMrj 1 4 H t ohne Seitenbejeidjnunfi angeführt wirb, bermolen aber
im Stabtbucbe fehlt.') Tie Urfadien ber oicljäbrigen Unterbrechung miiffen,
wie fd)on ftiiber, S. 8, bemerft nuirbe, roobl baui'tfäcbUd) in ben bamaligen
unruhigen ^cituerbältnifTen unb ber 'llfanbberrfcbaft beo öerjogo öeinricb
non Sftiinfterberg gefuebt roerben.8)
Ter ttberfubtlicbleit halber fallen biemit bie ebenerirdbmen jroei
Eintragungen aus biefer Unterbrecbunga.iett im befonberen angeführt
merben.
1481.
1481
5. 'Diät*. .
tm
2ltn ZITontage Camifpririi (5. 'Blar/g
3ol;rc, ba Dalentin Tngilbart f i<oert ) ju geriebte lag.
Jliclas iüevl, 'öürgcrmciftrr.
(Defcbroorcnc Scbeppcn:
Palcutinus fugilbart,
Jllartiit Tlemcnt,
patvel Kod;,
Hicflas fjofman,
IDentjcl .'Saa.ncr,
lüengl iieync,
tianmis Sneibcboof.
Snbolt fehlt.
Slls Sürgermeiftcr erfcheint fomit 1481 nur 91icln« ®erjl (5. Siärj).
1487.
1 487. jjU8 j,jcjcm rourfic eine Eintragung com 10. Tojfmbcr auf pag. 100
oorgefunb cn unb unter 9tr. 291 angeführt.
»
Somit erfebeint 1487 alß Siirgermeifter nur 'Biidiel Glentetb (10. Te--
jeniber).
*) Sgl. meine 91 tif Obnmgeii a. a. O., 2. 9. — ’) 9. äöintera, Sraunauer
$cciiuat*funbt, 2. 88 u. ff.
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3m SnfdjIujTe an biefe ©ittragungcn folgen ttuntuebr toic boa elften
'ßergamentblatteS, mcldie mit bot mtdtfolgenben über bic ganje Seite
gefdjtieboi finb:
U92.
1492 464) 3n kic Dalciltini. (Dienstag, 14. Jeher.)
14. /leb. porotbca Z)eiüfilervnuc et ZITattis fSafcfafc XCil.
Palentinus fngilburt (^Jotjt),
ntccl Bevl, 'Sürgcrineiftcr.
©eftbroorne Sdjcppen befj jelbigcn Joris, bo Salentinits ßngilbart
bah geliebte faf):
ifanns (ßuttgcfcl KßutglVl 4681,
tTtidid Dientet,
tltattis tßreffer (©rofjer 465 1,
21icel Simltcj (Sdtoltcs 468),
Jocob Ditoiaer,
22icel Nentcj,
pairl 21loler (lllaler 466).
*
Jnbolt: Die tugenbfame Statt Dorothea liarofilervnne befannte, bais
2Tlattis 2)afdifc bat abgetauft einen ©arten, jroifd)en IDencjel .Jagner unb
Scbmcbc Dafper gelegen, unb eine „idtanme" (Stbemic) auf bent Sanbc unb
befahlt.
1492
14.Jeb.
465) > bie Palcittitti. iDienstag, 14. Jcber.)
Zlcta Peter Zttarifcber et ororis XCII.
Dalentinus Sngilhart (Sogt),
22iccl Beil, öfirgermciftev.
©eftbroorne Sdbeppin in betn Jorc, bo Salentinus Gngilhart
baf j geridjte faf j, rote bei Jtr. 464.
Jnbalt: Der roeifje 'Diaitrt petir 21larifcber, unfer 'lHitroobner, mit feiner
ebel. Hausfrau 2lgttcte teftieren gcgenfeitig. (Son bcrfclbcn £>anb linto ein fcbioev
leferlttbcr Scitcnjufab:) Den ©arten bat er beftimmt nnferer lieben (trau, bti ber
flirtbe gelegen, natb ihrer beiben lobe.
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149-j 406) Domhttca Kcininifcere. (Sonntag, ia TOärj.)
in .un,. 2tcta 2\ait>or Iticfcl etpjoris cius. ilmtobomtm jc. XCII.
Palten Sitgilbart (’itogt),
Jiamis (ßutgcfcl, flürgenneifter.
(ffcfcbioorcne Steppen brfj jelbtgen ^ o r t o Bo Jtaltcn Gngilhart Bajj
geriete fafj, toic bei 91r. 4fi4 mit llictbid Ber Öürgcrinciftcr.
• . *
Inhalt: SBcchfclfritigc« Icftatncnt Be« guten 'Diamtes 3an'cr Iciccl,
unjerco 'Diitioobnero, unB feiner ehelichen Jjausfrau Harbara.
31 nm. Unter Bern irrte tiefer Eintragung finBet ftd) mit einem ®er=
rocifungsjetcbcn eine Semertung, welche ju Ber lebten Gintragung gehört, obioohl
fid) Ba« itcnoeifungoteicbcn m Bcrfclben nicht norfinBct, fonBern im Irrte Ber oor-
angeljcnBen ')lr. 465. dbier Bürfte eo jeBocf) ja Ber obcnerroäbntcn Seitenbcmcrtung
gehören unB bei Ber HuiBtmg Be« Fluches außer Sicht getonunrn fein. Sliid) ift
jene Gintragung unB iMmncrfung non anBercr .fianB gejdjricbcn, nrnbrenb Bic unter
feitige oon Bern Schreiber Ber Gintrogung 'Jtr. 466 mit idjinurtcrcr linte, Baher
loobl nachträglich gefchrieben lourBe, fomit geroiji auch ln Ben lert Brr legtercn ge--
hört. Aiir tiefe Annahme fpridjt auch Ber Inhalt, meldne eine ähnliche guroenBung
betrifft, mir fie Burdj Bie nebenfeitige Sfemerfung bereit« SluoBrucf gefunben hat,
bei 9tr. 466 aber fehlt. liefelbe lautet: „ffleun ein« Ba« anBcre überlebt, Ba«
foll bas (ffut ungehinbert nach feinem 'ÜJiUen gebrauchen; nad) Be« lebten tobe
ioa« Ba bleibt, Ba« foll ohne irgenbein JpinBcrni« Ber 'fifantirchen bleiben unB j\u
ihrem 9tub nad) ÜHat Be« ehrfamen State« geioenbet merben.“
1492. 467) 2lcta forentcj ZtToIer ct peter ITlclcjcr.
üalentinus f mgilbart (Süogt),
Ifamts cßiitacfd, Öürgcrmcifter.
©efdiioorne Schcppin in Bern 3<>rc, Bo Sßalentinu« Gngilhart Bafj
gerichte fafs, roie bei 'Jtr. 464, bejio. 466.
*
Inhalt: petir Mldtcjer hat belannt, Baß ihm forcittcj JUoler abgetauft
hat oon feiner Gheioirtin Uarbara cßemierynne £>au« unB tnof tritt ihn los unB
lebig gelaffen oon ihretroegen unB befahlt hat.
1492. 408) 2lcta rti^ers bernt gnabe ct fjannfj Cfcbaubcimuti.
2lmio bomiiti ic. XCII.
Ualentittus Sngilbart (Sfogt),
tt. Sdvltcj 'flürgenneifter.
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Qcjdiroornc Sdicppiti in Pein 3 orc , Po 'üaleiitinuS Gngilbart Pafj
geriete fafj, mit bei 9ir. 4(54 mit Süctbfcl Per Üürgermeifter.
*
3nf)alt: Unfer gnäbige Berr, Per 2lbt, Bert Paulus, feine ©nabe, ift mit
feinen ©cfdfroiftcm oor uns tommen unP bat losgefagt Banns Ifetiau’bcrmart
wegen Per SBieje, gelegen oberhalb Per Obergnffe. Der obgenannte ijamts
Cfetjau’berman bat PcS BcmtSnaPcit unb feinen ©efiiroiftcrn ein ©eniige getan.1)
1492. 460) 2lcta Palten ßermait ct ßaniis (Cratütler.
ilitno bomtni ic. XCII.
Balentimis £ngill;art f'Zfogt),
XI. 5cfjoltC3, ®ürgermcifter.
©efcf)i»orne 3d|cppin in Pent %ott, Po llalcntiitus Gngilbart Pafj
geriete fafj, wie bei ')ir. 464, bejw. 468.
♦
3nbalt: Balten Bennau auf einem leilr unP ijamts Irairtler unb Per
Sdpiljc oon tOeiefnianfjborff, mit if)m jtoci ®efd)ioorcnc, auf Pein aitPern Icilc.
Irr oorgenannte Balten Berman brfanntc, Pag Banns Cratotlcr ibm bst ab;
getanft Grbc unb ®ut, gelegen au tBeiefmanffborjf, unb befahlt bat. UnP Parnacb
aueb gcftanPcn bat Sig.il Zlatofs alles, Pas er in Pemfelbigcn ®utc oon feiner
'Mutter wegen batte, and) oer.^idjtct bat als oor gehegtem Iiuge,Pafi ibm ©einige ge;
fcbcbcn ift für feinen »äterlicfjcn Icil.
1492. 470) 2lcta Stoffen Kotor cum puoris.
Jlnno bomiui ic. XCII.
Balentinus fugilbart, 'Bogt,
ZI. Scfiulicj, Sürgcrmciftcr.
(Scböppen) in Pem 3ore, Po SalentinuS Gngilbart Pafj geritbte fafj,
wie bei Sr. 464, bcjro. 468.
*
3nbalt: Stcffenn Hofer bat betannt unb geoffenbart, wie Pag Pas ®ut
JITatis Bccfjtiij geidjägt worben ift Purcb gute Scute, alfo Paft Per oorgenannte
Stcffenn Hotcr foH geben Pen SticffinPcrn, als wobl erfannt worben ift oon Pen
weifen 'Männern, Pie babei gemeft finb. 3um erftcu foll er geben peter ifediten
13 3d)od itatb meijimfd)cr 3«bl »äterlitb Icil unb 2 Sdjoi für Pie „brrbat"
(herwaete, Stiftung) aurf) Piefelbige 3ab*- UnP Pen Prei Stieftödjtnn als
') 3 II bem -Kaum oor Piefcr Giutraguug bat bie bctaimtc „fpätere ipanb" ge-
fdiriebm : „9lbbt ilaultts nute Dtatbauü mit feinen gefibioilftcm tommeti, wegen einer
roüfen halben 1483." liefe gabl wurbe oon neuerer Baiib mit 1492 riditiggeftcUt.
fanget, TeuHrfic Solflfunbe a. 6. 6. ©. oa <*
VIII. 1. tt- 2 OÖ
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(Sritten, plonen,') Barbaren, jeher 13 Stbod nad) mcifjnifd)cr Jabl au<b o#ter=
lidl ®ut. 9lucb foU her c (genannte Steffen 21oter Biefelbigen Stieftinber tleiben
uns aubfc(rn, Sem oätrrlidtrn ®ute ohne Schaben, unB bei feinem '-Bette unb Tifebe
ballen alfo lange, als fte roollen. Tabei ftnb gcroeft bie nadjgcfebticbeneu meifen
'Männer, jum erften ber Jjetr Sogt unb Demus licdit, ber ftinber Somtunb, unb
21. Jett, IDencjcl Jagiter, Jacob Diwigcr, lianns Jon.
’JUo Sütgermeifter werben 149:1 angeführt:
'Jlicel Sct)l (14. Jeber),
.Öannfl Öutgefel (18. Stärs),
' 91. Sdjoltcj (Scbultcj).
1493.
1493. 4-71) 2kta Daltcn 3on ct IX. ijoffmanynuc.
Jltiuo bomini ic. XCIII.
Dalentinus Sngilbart, Sogt,
Paul IPeljenbcrgf, Sürgermeiftcr.
®efd)roorne Scbeppin in bemfelbigen Jore, bo SalcntinuS Gngilbart
bafj geriebte fafs;
forentcj JlTaler (pauel Zlloler .'181, 316, Corencj 211.383),
IDeucjcI Jagner (Sagencr 381, Saganer 383),
22. Jon Ulicfel J. 383),
paul Sdiloffer (Sloffer 381),
Jorge lolbe,
11. Sdjultcä (Sdiolcj 381, Hicfol Sd). 383),
Joft lllarifwert ( 2Tlarqu>art 381).
Jnbalt: Ter gute 9)lann Balten Jon mit feiner Hausfrau 211argaretbait
bat betannt, Bafi feine Stbmägerin 22. l^offmanymic „oorridjt" (übergeben) bat
oäterlid) ®ut oon roegen feiner Hausfrau.
31 nm. Ja biefes Jahr fallen and) nod) bie pag. 114 unb 115 Derlei djneten
Gintragungen »out 7. Quni 1493, roeltbe unter 92r. 316 unb 319 angeführt
würben.
Go werben bemnad) im Jahre 1493 als Sürgernieifter genannt:
Soul fffieljenbergf,
Raitel Sloler (7. Juni).
*) Sfnrgaretlie, 3lpollonia.
• * 34
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1494.
1494
Mus birfcm Jahre finben fid) jioei Gintragungen auf pag. 9G oom lÜ.Mörj
unb uom 19. Juni 1494, Kr. 281 unb 989. MuffaOcnb ift berfclbe Schöppen«
ftuhl in ben Jahren 1493 unb 1494, fonart) in ben MmtSperioben 1499 93 Itnb
1493, 94. 91 n biefer cinjigen MuSnahmSerfcheinung fann mohl ber llmftanb nidjla
änbtm, baf) ber Aorname oon 'Molar ober Maler halb fl a u ( , Salb Soren) in
beiben Job«« hci&t. Jm übrigen fiub bie 'Kamen ber Schöffen biefelbeu. Gin
Schreibfehler lagt ftef) faum annefamen, obioobl einige ber im fluche oerftreut t>or=
tommenben Giutragungen recht flüchtig gefchricbeu crfchrinen unb uon ocrfchicbenen
Schreibern herrühren, Mangels anbenoeitiger Mnhaltspuuftc erübrigt baher nur
bie Sinnahme, bap entioebcr für »ab Mmtsjahr 1493 94 berfclbe Schöppenftuhl
ernannt mürbe ober bah eine folchc Gmennung aus unbelannten ©rünben unter
blieb unb ber alte Schöppenftuhl oom Jahre 1499 93 roeitcr fungierte, flitter
führt nur einen Schöppenftuhl aus bem Jahre 1494, nämlich ben unter 'Kr. 981
oerjeichneten an.
Silo fliirgermeificr werben im Jahre 1494 genannt:
flaucl Molct (10. Mär j),
Kicfol Jon (19. Juni).
1495.
1495.
Much aus biefem Jahre finb gwei Gintragungen im Stabtbuche enthalten,
icnb jroar auf pag. 10G unter 'Kr. 300, ohne Datierung, unb auf pag. 143 unter
Kr. 378 oom 91. Juli 1495 mit bemfclben Schöppenftuhle unb Aürgrrmeifter.
Jemer fann auch noch eine Gintragung hier angebeutet merben, bereu Über,
fehnft, Saturn unb Schöppenftuhl Ritter in feiner Historia magistratus Br. aus
ber oerlorcn gegangenen pag. 190 anführt, fonacb:
1495
3. Slug.
^t’ria 2. poj) ab oiiicula Petri.
(Montag, 3. Muguft.) ( pag. 190.]
Zlcta pauli IDeltjenberej et ororis fite.
Oalcntinus Snaclhart, Stabtoogt,
Ijaims 2Tfctjcncr, fliirgermeifter.
Mothntan unb Schcppcu ber Stabt Araronc:
nicfcl öevl,
Stefan cßunßil,
paul Krcujil,
Corenp Sranfcc.
35
*•
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Inhalt: Sefennen, tuiR vor uns in gefcffencm 'Kote paul ItVlgcii'
borg jc.1)
Co etfebeinen bcmitad) im ^abtt 1495 alo Siirgcrmeiftcr ßtnatmt:
Saul -Urcufil (2 1 . Juli),
.Viamio Siegener (3. Ütuguft).
■ —
1496.
472) 2lnt Zaqc 2Ueri. Pa« 135.
(Sonntag, 17. 3uli), Ja
Palten Snaclbartl; ('Sogt), Jaö geriegte fafj
Slotbmanne: Illartin (ßrcffjcr (©ürgermcifter).
Corcncj 5francj,
liaiis Illctcjncr,
Ilicfel >u,
paul Sdjurlicf,
llicfcl Sdtlocfuair,
llicfcl Peil.
*
3nf)alt: llicfcl Pibcrmait verfaufte unJ übevgab Jas Grbftiicf tarnt Jem
triebe, in Jer freien „ftubennt" tunnebft Jer SiebniriJe gelegen, in allen (Hainen
unJ ©renjen Jem loüvJigen ,'xrrn Irans IDiiiter, 'fJrobft ju Pratvna, anftatt Jes
ebnoiivJigcn fjerrn fj. Paulus, 21 bt Jes Jtloftere Pretune, unfers g. £>. für Jie
ScgulJ, Jie S. 61. für ihn ju proac gezahlt batte, unJ gu voller Scjabluug. Üludi
fagte S. &. aus ('lutem Ilicfcl Pibcrman ju einen freien tifeg bei Jem „geftiffte"
jn haben ju feinen üebtagen.*)
21 n in. (fies ift Jie legte Gintragitng bcs StaJtbucbee auö Jem XV. Jabr;
bunJcrt. Sie befinJet ficb auf pag. 135, Jer verlegten Seite Jer jwifdjcn pag. 1 28
unJ 137 eingefügten 8 Slötter, gvifeben Gintragungen Jer fjabre 1517 unJ 1529,
unJ Jürftc Jabcr ivobl aittb iuuerbalb Jiefer grit naebgetrageu morJen fein. Cb
aber Jiefer 'Jtadjtrag und) fo langer geil genau unJ richtig erfolgte, muft faft bf-
jroeifelt nierJen. tlenn abgefeben Jaoon, Jag untere (egte Gintragung nur
7 Schöppen amSrocift, ftimmen Jiefe jum -teile md)t mit Jen Samen jenes
ScgöppenftubleS überein, roelcben Sitter aus Jcmfclben gagre in feinem mebr-
eriuäbnten Scrjcicgniffe foIgenJcrmagcH anfiibrt:
‘) VeiJer ift ein meiterer v'ail)alt nicht iviebergegeben. Sind) Jie 3cl)3ffeu et'
jd)ciueu uid)t volt.täglig angeführt unJ Jie Schrcibmeifc ift nicht nach Jem Ürigiunl.
— ’) tiefe Eintragung trügt als llbcrfdjrift Jon jpäterer i'anb: „flaue SPilnter,
'(.tropft ja '8raiiiie.ni, Saulus VUibl "
1490
17. 3uli.
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uyfi ^eria 2. poft (aetarc. ('Bioutap, 14. OTör.v)
14. Um,, jgy baercbiim öartbolomaci Cbcrsborcb
concorbia er toto.
Uralten Smjilfeart, Stabtoogt.
©efeferoorue Sefecppeu ber Stabt '-örarouaro:
IPolfgane} Scfencibcr [S)ürgcnucifter|,
J'iifol Konjfd?,
ifanmts ITIcfecncr,
Jeiclas Slufenau.
3nfealt Mit.
31 tim. 3(ucfe feiet erfefeeint bet Scfeöppcnftufel unooßftänbig angeführt,
immerfein bürften aber bie abroeiefeenbeu 3tamcn eine größere ©laubroürbigfeit für
fufe feaben, meil fie einem ber ocrlorcn gegangenen Sefeluftblättcr entnommen
mürben, bafeer auf eine natfe bem Saturn plcicfejeitipe 31iebcrfcferift ber betreffenben
Gintragung [efeliefjen laffen.
3llo mutmafflief)? 'ifiirpermciftcr, weil naefe ©epftopenfecit an erfter
Stelle genannt, biirfen baber im Safere 1496 anpenommen werben:
Üßolfpanp Sdmeiber (14. 3)iätj) unb
3Jintio ©rojftcr (17. Ouli).
'■Beoor mmmefer noefe bie reftliefeen Gintragungen unfereö Stabtbucfecs aus
bem XVI. (faferfeunbett roieberpepebtti werben, faßen an biefer Steße auefe bie
Sefeöppenftüfele ber lebten brei, bejro. jroei oaferc bes XV. (faferfemibcrto, roie ftc
aon Ritter aus ben uerloren pepanpenen Sefelufeblattcrn beb Stabtbuefeeb »er
jeidjnet mürben, Gewöhnung finben, wobei aßerbinps für bie riefetipe Sefercibroeife
unb 31amcnbejeitfenunp feine ©ernähr pelciftet werben fann.
©leiefe 511 3)egittn ntufs aber fefeon ba auf einen SBiberjprucfe peroiefen roerben,
roelefecr fiefe in Ritters Slufjciefenungcn naefe ben mir oorlicpcnbcn Slbfeferiftcn
oorfinbet. 3n ber »Historia Magistratus Braunensis extracta ex Codice M. S.
membraneo» (VII) roirb S. 15 jroifefecn ben Sefeöppenftüfelen ber (Jafere 1496
unb 1498 ein Sefeöppcnftufe! aue bem Jaferc 1497 ofenc Seitenangabe anpefüfert,
toäfercnb bcrfclbc Scfeöppenftufel in Ritters »Synopsis Historica Codicis M. S.
Curiae Civitatis Braunensis in rubro corio«, mclcfec ebenfaßb ein (feroitolopilifees
‘HerjciefeniB ber Sefeöppenftüfelt — roie idj oermute alb Vorarbeit ber erfteren —
entfeält, S. 33, jroifefeen ben Sefebppcnftüfelen ber 3aferc 1496 unb 1498, jeborb
aub bem 3aferc 1487 mit 'üe^iefeunp auf pag. 100 bes Stabtbuefeeb oerpeiefenct
crfefecint. latfaefelicfe finbet fiefe an biefer Steße berfclbc Scfeöppenftufel ooin 3afere
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1487, mir er mit brr jugrfeörigrn Eintragung bereits oben unter 'Jlr. 391 f eft-
geftellt mürbe. Ter rindige Unteridjieb beftrfet bei Ritter bnrin, bafe er bei bem
lc()tgrnannten Stoffen Sneiber ben feiner Itferlicfecn ®ornamen „Jemfie" in ber
Synopsis ausgelaffrn, in [einer Historia aber unrichtig mit „Joft" eingelegt feot.
Es unterliegt bafecr teinem gracifcl, bofi hier ein Irrtum Ritters oorliegt unb eine
Eintragung, bejw. ein 2cf)bppenftut)[ aus bem (\al)rc 1497 mdjt oorbauben ift.
Es folgen bemnatfe nur bie £ etjbppenftüfilc aus ben fahren 1498 unb 1499.
1498,
1498. 2kta IPolgan^i Sncibiiigers rntb 2TTidjcI iPc^onborai.
Dalcittin Cngilbart, Söogt, [pag. 192.]
pancl Slojfcr, Siirgcnneifter.
fKotfeman ju bcrtelbcn jeit:
Jliefil Sofeolg,
Illidiol Clement,
UTatbis (Brofje,1)
lianttos «ßntgefelle,
Hartil Cngclbart,
paus laulbc,
Urban .fcbcl.
9tlo ©ürgermciftcr bes Jahres 1498 ift femit nur befannt:
fpauel Sloffer.
1499.
1499
25. f>eb.
,^'ria 2. poft 2llatbiae 2lpo)toli.
(Wontag, 25. Jcber.)
Ualentin Cngilbart, ctabtoogt,
fjanj Coulbc, 'Bürgcnncifter.
(Hotfjman: Ilicfl Scbnulg,
Utietiel Clement,
ülatis (Srofjir,
(Sutgefelle,
paul Slojjir,
üartil Cugclbart,
Urban ,9ebel.
|pag. 193.]
‘) ©oll luo !jl „öirofeer" belfern.
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3m gahre 1499 crfdjeint habet als Bürgertneifiet nur genannt:
£)anj loulbe (25. gebet).
XVI. 3al|rl|nnbtrt.
1517—1529.
Slnfttüofenb an bie ju 91t. 358 gemachte Slnmertung lagen mit nun«
mehr bie lebten Gintragungen be« Braunauer Stabtbuche« folgen. liefe
finb nach Jotin, gnbalt imb Schrift oon beit ftiiberen cerfehicbeit nnb
fiinbigen fefion nacf) ihrer äufjeren Grfcheinung ben Gintritt einer neuen
Seit an. eigentlich geböten fic nid)t mehr in bao ältefte Stabtbud), mie
fie ja auch ganj roillfiitlid) imb ohne jebeit organifdjen Sufammcnbaitg
Z»ifdjcn pag. 128 unb 137 eingefiigt erfd) einen. So nad) 3” halt unb
gönn ftjmptomatifd) fiir bie fommenbe Seit beginnen fie mit Streit ttnb
Sanf unb entbalten eine fogenannte „31cd)tfd)reibung", »eldje bie beillofe
SJerbunjung ber beutftben Sprache in ber gotgejeit abnen unb ben Xert
juroeilen nabeju unoerftänblid) »erben läßt. Sicfe Gintragungen ftammen
aus ben gabren 1517 — 1529, bie oorleßtc fogar nod) au« 1496 be«
oorangegangenen gahrhunbert«. Offenbar finb fie alle nadigetrageit, je=
bod) uon oerfdjiebenen Schreibern — id) unterfebeibe oier £ianbfd)riften —
nicbetßefd)rieben morben. Senn eine 3eitfolge beftebt unter ihnen nidjt.
SBie bie Xurfiofcbtift mit ihren Sdjnörfcln, fo treibt aud) bie 9)lunbart
ihre Blüten mit allen möglichen Slustoüdjfcn. Sähet finb benn auch biefe
Gintragungen ungemein fdpoietig ju leien, ja manches SBort unb mancher
Bucbftabe muh ntehr erraten toerben. Um baher ein leichtere« Slerftänb-
ni« ju ennöglichen, nmtbe ber Originaltext »örtlich »iebergegeben, ju=
mal betfelbe bei fortfdjreitenber Berblaffung ber Xittte mit ber geit teils
»eife unleferlid) toerben biirfte. .öiebei rourbe oon gemifiett fchttörfelbaften
Bezeichnungen ber gnittalcn, »eldje Keine Budgtaben al« große erfcheitten
laffen, abgeieben. Sie« gilt namentlich oon ben Buchftaben „in", „n",
„o", „i", „b" u. a. Gbcnfotocnig Konnte manche flüchtige Sdjreibroeiie
»ie „oittb" ftatt „ottb" beibebalten »erben. Sagegen »utben fonftige
Gigentümlichfeiten ber Schreibung »ie bes Umlaute« „ii" ftatt be« 3elbft=
lautes „u" troß ber finnftörenben SEirfung »iebergegeben. Ser belferen
Cesbarfeit »egen »urbetr aud) Unterfcheibungsjeichen angebracht.
I2°gitli. 473) 3n figilia JTlargarctlje. (Wittrooch, l2.gulL) pag.m.
Saufcnt ftmffbuttbcrtim »tint> funffrmbjroancigiften goren ift onfjcr allere
gciirtigiftcr .(terr tjerr Jacob, 2lpt Oc« cloftcr« Brennte auff Bratnia gcfclftrti,
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onnb bot bet) clm Ürfiamcr ;)(otb bifjcr ftabt mitb crcn rotbi® frunben bhnau® ge=
gangenn anff 'tiid'oll Ilibigers garte onnb atbo tjft rin contract gefchenn roegen
bc« roege», brr ejum falf offen gebet. Ter brn rinlangc cjrit ein gebraut cju
fuldiem nueje faltbncnn geiocft t)ft, So bot fid) iUidjill Itibigcr fteeg fegenn bem
reibet partb gebalbcmt. Sornorf) bot fid) JUidjcll Uibigcr hören loffgetm onnb gc=
globctb oor fid) onnb bi; feinen erben, crbncincit (outb nachfommenj 21din, legen
bpfjcr ftabt onnb gemeijnnc, ben toegf allen ejum talfbrienn nprnmer mehr ge-
roegertb han reg 11. Totbcp ficb aueb oorroijlligct, ben ejaun reibet auff bic ftcUc
qu feejen, re? oor albet® geftanbenn. itnb albo fid) ber 6rfj: IRotb oinbc gutter
rid)hmge an Stabt onnb in macht ber ganejen gcmet)nne cju fulebem freien roege
ein fpangen tbor onnb ftegell ') cju fampt bem reegr, toi icj begriff rnn, oerrepU igelt)
cju balbene / onnb ebn bas fclbige offen. So offte epimer gcmrpnrt. Slber feinen
genobenn 'ffottborfftigl fein rmill, (allein ejunn talfbrienn)*). SSnnb roelcbc cju»
fnlcbem offen farrnn roerben, Soden oon ainem reepfje rotbe angeiregipet reerbenn,
ba® fi) cju JlTidiell Jtibiger® tbor Otepn faren foden onb cju ITTattjis (Suucjcl
tborc toiber rau® onnbe fode nid)t auff bem gartenn reibet omb brehen onnb alfo
follen fulchc gebrechen onnb geejengf,*) So manchfabbigf *) cjreifchen einem rotb
onb Zllicbell Hibigeni irroachfen fint, gencjlich onb gar higclegctj) 5) fein, äfetum
3n oigtlia TOargarctbc.
21 nm. liefe Eintragung trägt oon fpiitcrcr .ftanb bie ttbertchrift „Jacobus
Abbt". Unter bcrfrlben befinben ftch etroa 1 1 • feilen mit einem barüber laufen;
ben Striche, reomit jene Seilen gleid)fam jii bem nachfolgenben Icjtc einbejogrn
roerben, roelchc roic Unterer bicfelbe Schrift unb linte aufroeifen unb ooran mit
einem 'ürnorifimgöjcichcn oerfeben ftnb. 2ldein für biefe® Seichen finbet fid)
nirgenb® eine enlfprcchenbe Sejitgitcibmr. 'Sem Sinne nach bürfte bie fragliche
(frgänjung hinter bic Sorte „geroegertb ban irnjd“ gehören unb lauten: „21u<b
(ich frgenn ehm — (unlcferlich) onb abegetretenn in erb onb egen noch gcloffjcnn"
(auf gegeben).
1523. 47+) pag. 130—131.
-»och crifti geburtb laufent funffffunbert jjw XXIII Jore.alo fich mancherlei ge.
brechenn onb gccjcngliebc“) Siuffntrc roiber onb cjtoifchcnn onfjcmn onbertbon tudj-
machet ber ganejen ejunft cju yraitma mit irem gefmbr, fnappeu gnant, oon roegeu
ber oerloft ') fiben fcfiocf , tot) ft; ocrlorcn batten, boronmb bo bi fnappenn ejum irftenn
öalten Ulsman onb bornodj Jlttbrcs IfdiaubermanSafperJungermiangeret/jbci)
roelchenti auchJocobcßotfdjalf ben^u bg cjeit elfter gereeft.bertobi® imc oorfcheibrnn.*)
‘) iHiegeltor unb deiner Steg ober ftbutale ©rücfe. - ’) liefe eingenommene
Stelle erfcheiut auogcitricbni. — ’) Übelftänbe, SHcjchioerben unb Serunirfnific. —
*) mannigfaltig, mehrfach. — *) beigelegt. - *) Siebe ?Inm. 3. — ’) in iterluft ge-
raten. — ') augehen. — •) „fich ecrfebicbcn“, reflrjrir)t)rti, mit bem Xobe abgegangrn.
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Snb bp oben bcfcbulBigitcn Brep (jabenn fief) oliocgc BaS rechten crrocgrmj onb ge
hotten,1) fulchcr oorluft *) jro cntfcf)u!Bigcit onb iiitgabcn.'1) Dio babenn Bi geBoeftteu
tnappenn4) nicht tfjucn toollcit, mit pn cjto vect)tcun, SuiiBer apgcn>ichcnn,s) ffren
mciiternn nicht eju tlcpncm fehaBen. Domod) mir Jacobits, oon gotiB irbannungc
2Ippt Bes Gloftcrs Sroirnc eff yrauma gefeffen, off onfet libcu getraiorn tu d) -
matter cjtmltchcs anfttchcs haben mir Bi tnappenn brijflith gefiebert oor Otts mit
iren meiftern gctnclter ejeiehe“) onb Benen, ho fp bcfchulbigitcn, pnn fjune» ')
roeifje }to oorborenn, ein tagt, imenneth, Dor cjio Bp Cblrnn onB Grentfeften
Jocob StiUcfriBc oon Hatcnic}, off iteiprobo gcfcffjcnn, .frihcricti onB Bans
Donigf oon ^banicj )u bcpf}CC}cm irbettenn. Cd) in beproefenn ottfacr gctranic
gefroorne rothmanne Ber Stabt Braunic fJtontagi» oor liburcii ") obgcBothter
parth finge onB reBe }to fatnpt anmorth gnugfam angehorth, getoegenn onB man<h-
fclbigf cjtoifchen fi gcreBt onB Bie bcfchulbigitcn aliocge (ich borenn Iojfen, fi
roelBen ir onfcbultl) Burch recht oorfarenn.9) 3\is Benne Bp tnappenn nicht bc=
Bäncht ,0) gst) thuenn. Xoromme roirt ermerefet, Bas Bijc gebrechenn atro nicht ju
orthe“) fominen onB Bo bep F) o d) l c cf) gewegentt,18) Bas ottnfjcr tuchmachcr (fo es
nicht) bep geleth, großem tt fdjaben entpfhovn la) mochtenn. 23nB Bennoch Bi 6c=
ruten parten ejum leckten14) aOetin Ben gebrechen, )0 citoifebcnn 3"c geioeft, gitO
roilligt off onfjer onB Ber befiejer irfennen onB ausiprnef) gftalt 15) onB obirgcbcnit-
Birauff mir mit looIbeBochtem geioegenem 18J rotbr als gemilforte richtev aller part
angejeichte onfnge, ontoillcnn, in onferem mittel! ”) noch (hoft)1“) F)ocF)ftciu oor=
mogenn geioegenn,19) ghanBelth onB oolineehtigen auijfproeb gtbonn, in tnofe,80)
mi her noch folget. G)um irftenn follcn Bi obgefctiribenn Brep falten Jlstnan,
21nbres cD’etiaubcrman, falten Junger, bi rocil mir nicht anBers ennerctet,
Bad fi fulche fiben fchoct auf} onuorfichtigfeit oorlorenn, inmenigt 3or onB tagt
follcnn Ben tnappenn miBer geheim onB foQ Ben Breienn C}ii frpnnem uochteill oon
im einer parth ober aiiBern nicht rcichenn onB nicht geniget loerBen, nu onb c}u
eroigrn cjeitteun. ®orinne mir fi auch brifflieh oorfprecheiin }io oorforgcnti.81) Cch
roo fi fich Bp brep icjimbt aber82) nod) cjro funfftigen ereilten bep JJinattBcB ireS
jebabes irfentenn }ii erholen, Bas foHcnn fi macht babcnit mit rechte C}u thuenn.
2tbcr fl follcnn roi obenn oon anBcrn onB icjlicfjetin allent halbe Beo febcBclichenn
onb lefterlichenn onaiigefochtenn bleibenn. Cch behalBen mtr onf} epn peile 2S)
bfor, epn jehoef grofcheim. So ft imaiit, oorlefterte 011B pn auff rpner georbnetcii
*) Oor Wcridit entichtoffen imb erboten. — ’) mph. fern. — *) entjieben, b. b.
oon fuh abjuroäljeit. — *) nämlich ihre Wcnojfcn. — *) anogemicheii. — •) ;iechc. —
’) Son suone, Sühne, ('krictil. — *) 10. Slugnft. — •) gerichtlich oorfübreit, nach
loetjen. — •*) Da» hielten nämlich bie anbereu «noppen nicht für tunlich. — “) jitin
{fiele. — ”) hoch cinfehäpen. — **) baoontrageu. — ") bcinnach (haben) bie berührten
Parteien jdjlieftlidi. — “) geftellt. — *•) an»tnoählt, geneigt, gemogen. — ,!) S*er.
mittelmig. — “) burchftrichen. — ••) gefchti('l, abgeioogen. — *) Stabe, if-cife. —
") ftcherftelleu. — ") ober. — “) Strafe.
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ftcllr einen gburlitbcn 'llptvag! tbuomt fol, bai er in bor an onretbt getban habe.
SBeitter fallen bi ludfmadicr ben gefrllenn, Inappen gnant, funff fetjoef geligen ')
gelbes jro erftatunge irer eserunge onb mir auch fuft funff [<f)ocf aufs funbertieben
gnaben gebenn. £>abntn bi Inappen aff bas sro ben onfjcm tutfima^cm in nod)-
folgenbc ereilten iai ban aor ans bewilliget, fid) nnbertbrnigf, gef)or|am allrcifit
iresegenn, oorbalben foUenn onb binber ben tutbmatfjcrn nitbtis oornemenn, is feg
benne mit irem ratbe. Slljo fallen alle gesengte, gebretben onb irtbum, fo cjtoiftben
ine geroeft, niftbt (ausgenommen)*) ausgcfloffen, geriet, geftbeibcn,5) ganej gar
apgelegct, bin getbon fegn. ©nb eju inarer Crfunt aller oorgefebribenn babenn
mir Jacobus, oon gatis irbarmunge 31pt etc., eju fampt ben begficjem onfjer
^nfigell boraff bruefen (offen.4)
1535 475) geriet terda ante . . . *. JITartiiti Caufcnt
7.9toa. funbunbcrtim ytn funff pitfc>c cjtocndgijien 3ore.
(Dienstag, 7. ©ooembrr.) pag. 131.
äöir 3acobu®, oon gotis Grbarmungc 21pt bes (5 (öfters Urämie off örairma
gefeffeu, Ibuen tunt aor gbermenniglid), bas mir mancbfelbige fpennige“) anmillen
onbe offrurige .gecsengle csioifcbcn ecjlicben onfser onbertonen, 'Jlemlicb Oaltcn
Stompcn anb Jlttörcs Ifcbaubermaii an egnem onb «Sabricll (Dlberitfeton anbern
teglcs, begbe tiubmatber gn onfser Stabt Srairnc, irtaut ans gr oill aufiubcn otnb
rotes bulffe ber gebretbe") befioeretb haben, offs leegte aud) ngmmct tunnen bulben,
Siinber mit loiifsen ber ganesen ejeitbenn’) ber Tbucbmarfirr, 3o oon otis ir--
manetb, roes mir bgrin genanten parten esu erteilten, folbe onb toolbe bem bant--
roerge allen gefallen haben: 2i!ir als ir Grbber mutb") pnfsera getraioen liben 9totb=
man ber ftnbt örairna ber forigen fribcö ©orgefebafft,") bo oor tSabrecll ge=
globet gefebeen ane fd)ubru, in bife gebretben gefebn onb bi partb aus grem on-.
luillen gefurtb onb alle gebretben, oon anfange bisher fegenn enaitber geubetb ,0)
onb oon beiben tegllen geftbeen, entftbeben onb allentbalbenn bigclegct") 'Jlodp
folgenbcn bejebegbes, bas fi folleu gutte Jfirunbc fegu onb bes onroillcun ngmmer
mebi gn arge esu gebenden fampt allen gebretbenn, onb fall tegu tcgll gn ircr er--
liefern bantirunge aber bantioerge esto fegnen teilte aber oorlecsunge grrr gelimpen'*)
reitben onb fegn. 21utb follcn begbe partb barlogc,”) fgo bor auff gegangen,
') geliehen. — ’) bunigtridjen. — ■) geriefetet, etitftbiebeii. — ') Ter turje
Inhalt btcfev Gintragung erfcfecint auf pag. 180 oor bem Änfange in einer geile 1111b
am unteren SHanbe fortgrjept mit 2 3eilen oon fpäterer franb iolgcnbcrutabeu an*
gemerft: „Ao. 1523 gft ein ©ergleiib mit ben Jud) .Quappen loegen 7 Sdfocf ©er-
lobren gelbes getroffen loorben — fjicsu feiubt gu bcgfipem erbötteii morbcu bic
Gble ©: ehren ©eftc gacob ftitle f^rirbt oon SHatonip auf ©eürobe gefeffeu. ftribricb
©: .fiaus JJouiif ©on gbanett." — *) ©01t spenne, ;fcnm"irftiis, — *) Obelftanb,
©eftbmerbe. — ’) ^feefec. — •) mit. — *) ©litgftbaft. — “) geiibet. — “) beigelegt.
— ") Gelimpl, guter Veumunb. — “) 'Äufioaub, Soften.
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tragcrm ono eqitS Ccm anbernn berbalbcti fcgnitc erftatimgc lcfjoltugf fegmt, and)
mit fegnetn reebtenn gefd) . . .') nod) roertf) anregen nod) gcfc^affcn, gctfion roerben
eju einigen ejeitenn. Gju merer tmC fteter befeftunge fjaben mir baS anber tcill
fegenn onb gn mofe roi (Sabriell auef) mit borgen bcid)iifft eju oorforgenn, Cos
ftette unb fefte eju halben, onC mag ft anbetS pmrncr fegen egiianbcr tjn Ihnen oor<
incgnten auäroenbigf *) toifes entfebeibeS, bas felbige mitf) tbun follettn, onb roo bis
alles roi oben befebribenn »on gm cgn teilt nidjt roorbc gefjalbcmi, (ollen bi borgeim
gn (ftraff" bunbftridjen) tmfere ftraff an alles mergelt!) gcftaltb3) onb nod) onferem
erfentniS geftrofft roerbenn, Xennoeb ber ftroff ber 2furgefd)afft nid)t loS fegn.
255ir reellen and), bas bifjer entfdjcibt begben teglen eju gute begn onfjcrn getraroen
gn ir ftabt buib fol oorfd)ribrnn roerben. Slctum feria tcrcia ante . . ,4) 'Blartmi
Xaufent fun^unbertim gm funff onbe cjrocncigiftcn ^orc.3)
1529
29. Slpr.
470) Doroftagis nodj (Beorgii 3,n funffejen-
fjunbertinn rn£> HcionDubccjttiaiicigiftcrm 30ren,T-
(29. SCpril.) pag. 132.
4!or onS Steppen paull lUelcjell (Sfürgenneiftcr), fiuus Jocclt, Pons
Irautman, Steffen paull, piter Ifodit, ffans ifoffitian, tßriger Stampe onb
pancracins Jfeaenfmt, bi ejeit foit, ift fontincn onb geftanben oot grfjcgitcm
Xingc onb rcd)teitn ber irfjame panll Sloffjr ©ap auff onb oovegentc“) tool=
gefuttbeS legbis, guttcr oornnnfft, mitf) roolbcbotf)tem mnttc Jtlaraarctfic, feiner
eroirten, onb fjans tfercjigf in oonngnbefdiafft ber fvaroen fo!d)S angenommen
bg rogfjc, ben garten cp Irosborff, cjiogfdjen falten Ijcdier onb lüencjell
fjoffmamiin, onb bas .Öcufjlcun, tieft peter Hcnietfi gelegenn, erft nod) feinem
tobe oor feinen ebematt’) onb finbern eju oor on esu babenn onnb bomctfie eju
tbuen onnb ejuloffcnn nod) irem beften rooIgefaUcnn, ejn oorfatiffen, eju oorfeejen,
ejupförpfenbenn, als mit irem egenem propper glitte, onb globtc ir, fuldic obbemrte
gobe niibt juroiber ipredjruti nod) ejucntrocnbcnn. Ünb omb mehr nod)folgciibet
gebvetbenu bot ber bi oorfiebtigenn, feine ebem, oorretbt gcbcgf<bcnn,R) roi reibt gft,
nemlitbeu Illatins Hibellcn, 2Inbres JlTollcrn, peter Clcmitcn, pancracins
Kall, onnb ebn cjuirfcuneit gegebenn, jo(d)c auffgobe9) feines roegbes, rog ben alle
innerdt haben, ft fampt ebm, aiigefebnn10) ireit gebredjenn, onnb eju ftifcftcr auffgobe
roollgenegctb onb ejuroegern mitb feiner roegfjc liiert gerouftb noch gefonnen / onb
babens ebm geftben loffjenn / ©efdjenti onb oorejeebmnt Xornftagis noib ©eorgii
^mfunffcjcnbunbcvtinn onb Oierononbecjroancigiftenn ^orenti.
') 9iid)t ausgefibriebcii, bürftc „gcübcbeti" ficifjcu. — *) aiiftetbal6. *) ohne
alle ©elbbuftc gefteüt. — *) Gin uiileferliibes SJort bur<bfttid)en. — *) Xicic Ein-
tragung trügt oon fpaterer .£>onb bie Uberfd)rift: „(faeobuS tlbbt“. — •) ju eigen
geben. — ’) Gibaui. — *) bor i^errrfj t geforbert. — •) Übergabe. — 10j in Grreäguug.
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1529 477) IHithuodj iiodj Saitct UTarciis 15.2.9-
28. Slpril. (28. Ülpril.l pag. 132.
Jin 3of noch Grifti gcburtb .1. 5.2.9 'J!itfjuocf| uocf) Sattel Siarcüa pft 90=
fdjcrni ein bcrcbungc cjtoifcbcnn Johann lllaffa 0011 llcycbciuiro r^nco tcqUco
vnb Xjaits Kbrntn non Sratnie anberi tepllco brr meinuge, baa iiaris Kbonn
von Irans lllafla gcfanfft bot, gemantb vub tvepnit vor brcyhiinbert lcfjocf mepfitiftb
bifjr flfftaltb, bab iejvorgangencm Sanct Jorgen tag! von Jor ejtv Jor auff ben
nnbrrnn Sant Jorgen tag! obgefebiibcnc Sumo voltomlicb ejalen fall. So ob--
gcmcitcr ffans Kbun, mco an brr fclbigcnn Sinn nicht cjalcte, tvann man fdjrcpbrnit
ivirtb 1530, So fall brr felbfcbulbigc ober ncbcrgcfcbribcnc bürge 3m Jor 1531
obgoboebtem iians lllafla von iejlitbcm bunbertb ejebnn feboe! mcpffbnifd) cjinfenn
vnnb cbm fepitn ') Heid)enüir pn frpn bauo oberantbivortenn. SBSo aber brin allem
nicht ei)n genüge gcjcbcgc, So fall Innis lllafla volle macht vnnb ccm red)t babeitn,
bt) borgen n, toeldje ebnt globit vor Irans Kbun, nemlicb IPolffgangf üleyf$ner,
Irans Irantbman, Irans Sagener, llnbres 211511er, Jlnbrcs Drefell, Ifans
(Sutt)man, Irans Xjipfjr, Kartell Ifcvncjcll, vnib ®n bamptfumma vnnb oor-
fefftene*) ejinfj ejumabnen, vnnb ivaa cbm aljo ejtv recht nicht gennngt gefebege.
So fall lians lllafla macht bobeun, recbtlicbenn llagemt vnnb bei) ftabt recht bno
fepne gcivpimen vnnb mal)nen, mens ebin bei) ftabt rechte aufjgeflagciin vnnb her
nicht ermanrn fon, Soll her tnitb auff halben*) allepnnc obgenante borgen voUenben
vnb baa fcpitne maburn vnnb noch auogangf nehmt 'sor, ivepttn man fehregbetb
ivirtb 1.5.4. 1„ So ivao cjnm tall ober gar an ben obgefebribenrnn tucpbuti Verth
fchoct mepfnifcb, ivi) obgefchribrnenn, nicht bcejalcth ober ausftrnbigf bletjbc / So
fall JobÄn lllafla, ber gläubiger ober feine noebfomligc volle macht vnnb recht
babenn / vmb bi) auftenbige Sum bi borgen ejumabuenn / So vnnb mitb rechte,
ivt) obenftbebetb. Sluff bas bot Irans Kbun Irans llleflcmi acht glaubniirbige
vititb ftabtbafftigr borgeitti') nnber bem gebitb beb £rcrnn iHpto feiner gcnobeim /
von örctvnc gefacht. .frpmith foll alle bifje berrbuuge mitb hebet partb vorropllungc
1)11 itabt buch mitb ejulofunge beo .ficritn 'Korgcrmcpftcro vnnb iHotbmannc cjiv
yraumau' epngefcbvibenn merken. SBi bau jehonn vortommen 01111b gefchenn, 100
in ber ejeit vnnb Jorcnn ffnvcrtl) ') ein borge tobiabalhc abginge. So fall Irans
Kbun ijii ffir lvochenn cp neu anbernn ftattbafftigenn blirgenn ccro ben vorigenn
an fepiie beb vorftorbeneb ftelle foUc cyv fccjcitn vorpfliiht fein. Xio haben hebe
partb also enanber alo gutte lernte cjivbalbenn vorivillgt vnnb fulch geltb Soll mitb
gutter genger") bemifchcr ntoncjc tvibcrvmb ccaltb iverbenn. 'l'iiub brp bifjr bc
rebunge fmt gciveftb £rer Irans 2'ilnia, Simon Pichta, iEbomas, tucbmachcr,
Hin&a, tucbmachcr, lobias ffunbt ’) von ber Solnicjti, bet Sjirno Iforfjfy von bei
') gegen, nad). — *) riiefftünbig. — *) onbalten, feftuebineit, verhaften. —
*) augcjeffeiie Wirgcn. — *) irgnib. *) verbreitet, gcioünlith. — ’) Xie 'Jiamen
„Pliiiba" unb „fninbt" fmb jnvcifcltiaft. Xiacbbciu aber bte übrigen (iigcunauicii uiit
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Sobrufsfet, Jorge Janba oud) oon 6« Sobrufjfa nun® Bi borgen bubcttit ge-
globit fnmptltd) mmB ongctaillctb. Slctum, SRontagis tiod) 3. 'Marcus I.5.2.9.1)
31 ti in. Sao ©(blufcbatiim ifl nioar non bcriclbcn .fianb, jebod) mit febwärjerer
Sintc, bafjcv nxif)rfd)ciulicb erft l p dt er jgigcfebriebcn rootben. Somit (längt oicUcic^t
and) Ser fflccbfd im Saturn jiifanimcn, welches jii 'Beginn Ber Eintragung mit
,,'Blittroocb nach S. Waren®“ angeführt erfebeint.
ilm tage Simonis cub ^wöe.
(Wittrooeb, 28. Cftobcr,) pag. 134.
Bor buö Surgcrmciftcr onnb fllottmannc bi ejeit ber ftabt
Browne f orcticj JITolcr / ifans Selbe / lieincj JUidiell / lians Plcucrlin
Platins 5eiftcr, Platins diroffjer, ftot foit etc., bot iliefcll IPcrner, ber Sdjolct
epo ticrmijborff, mit rechte oorbrodjt paiill bioffman / Platins fjicjffeUn /
21Tattjis Püöclln/paiil Melbergen, Jorgec tPinttcrit /Ptichcll bjicjffelln / Jorge
iioffman / alle glitte, fromc, glcrobwirbige biber lernte, onb fic albo oor ons be=
l’diulbigte,*) mi recht ift / omb ein bcfcittitis ber roorl)eit, weil fi Jene ejeit oinmer
albo am cibe gcfcjfcnn bettciin2) / mi her Jiicfel iPerner feinem bruber / miitter
onb gefdfmifter onb febwegern bg Scbelcjereg jie ifermfborff abegefäufft bette, onb
auch roi bi becjalünge gefeben were. Sortiff fic oon ben geriebteu jto neben onb
bei) on® irinnert feilt, wi recht, onb folcbcr Jrinncriiiigc fagten ft au® onb bc:
fanten Grfantmen .Peru, mir haben oon ben genobeu gotio onb anber lernte mehr
ein gilt wiffen boran, bao Ilicfel IPerner bi ocbolejcreg jro iferntfborff oon feiner
miitter onb bruber onb febroegemn onb gefcbmiftcru — welch bruber onb febmeger
oueb in Dotier macht onb oormonbfebafft ber miitter ftfiiibcnn’) — bot oor iiinff
fcbillge fdjotf, acht pfenge oor ein @r., getaufft mit aller gereebtiteit onb cjuge=
borunge, auch halbe bornoeb hotte Platins Seubitcn feinen gepiirlicbcn jroftanbt
gegeben onb in abegeriebt, baroff ficb ber genante Platins Seibett bi felbigc ejeit
albo jro Bermfborff oor on® gefebtoorne febeppenn albo allenthalben oorepben, toi
ficb 6cn egent4) / Jtcm jiiin anbent bette Jlücfel Plylbe Bao feine löffelt fteben
onb Bentnocb ongeferlicb bei fbir Jorett ober bette her oon bem febolcjcnn feebo
feboef geforbert onb genommen / pttb bi attbern feeb® fdjoct bette her feinein fonc,
Cafpar genant, off getragen onb gcgebentt; bo genanter Safpar ein bantmergf
lleinen Slnfang»bud)fta6eu gcfdjricbeit finb, töiuien autb bic ber fraglicbcn ütameu als
tlcin angenommen locrbett, für meld)C fiel) bann itarf) gleichen lutpocibriiligcn Schreib’
jeicben beoielben Schreibers bic Budlftabcn „r" inib „b" ergeben. — ') Bor Beginn
biefer Uiittrogung fteben oon berfelben fponb gejebrieben, jebod) oertoifebt bie Söorte:
„SBir Surgerntc". — ’) S. i. bejüglid) eines BefenntniffcS ber tSabrlicit fit bcjeicbnctc
unb anjeigte, baß fie cs toijfeu mflffen, roeil fic ju jener {feit Schöffen waren. —
’) Sieic jtoifeben Otebanfenftrieben befiitbtidjc Stelle ftcljt om Sdjlttfjc ber Eintragung
imb wirb im lejte barauf oerwiefen. — ‘) ocrjidjtet, wie ficb gebührt.
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1517 478)
28. Olt.
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gclcrnet, forbcrt her bi fecho fchocf, jagte, f)cr toolbc loanbcrnn onb feinen oetter
JlTarcffcitt fücfjcn tmb oorejegd) fid) ') and) albo cjro iiermfborff. Jtem bo
IHarcus nicht roibrv qüam, unbetroont fiel) bi mutter IlTarcus teilt onb iiatuS onb
machet gcrl gerette . Habe,*) Icidtcjcdienn, breifigften.3) / Sind) fjaben mir oon ir
gehört onb onber lernte mehr, bi bo bi ejeit loteten / bao ft jagten, fi bette oor
[edjejen golbctt ein feldi lofeit machen onb ejur Sdnrcibnics jcüm heiligen Crtiiej
gegebenn. Sludj haben mir ein gutmiffen boran bao fi hernochmoiS gefeit ijermf-
borff in baS geridjtc ftoant onb hrod)tc einen frunot mitte, alb n entlief) Jiiefell
SdiicfeUn oott bev tDuntfcbelburgf, beit ft cito egnem fomtonbe itt bifer fadjen
geforn hatte / bureb roeldienn ft aiieh albo ircs tcilis, fo fi eutpfangen, ottb Jltarcu®
teil! oorejegf1) albo auch ejto tionnfborff im geruhte oor ben gcftoomrtt, fo bi
ejeit toont, onb fagten bao heg iven eiben onb glitten traioen, bao ft allroege bo
bog genieft loernn. Xao albo geflohen feg, bortiff geboihter Jlicfcl IPcrncr, ber
ftholcje, begerte ime fuldjc befentniffe in onfer fignatur buch*) omb fei freg gelt“)
cjuuorcjcidjcit loffen. Ülngcfcit bi biüifeith habe mir im bas gcfet»cen lofjen. 'Jlctiun
am tage Simonis onb 3tibc, noth minner cjall 3m fibencjenbe Jorc.7)
Slum. Sfad) biefer Gintragung folgt auf pag. 135 nod) ein Siadjtrag auo
brm 3ahrc 1490, toelthcr bereits oben unter 9fr. 47t! bchanbelt rourbe.
1629 . 47») 21m tage Diti.
16-^um- (XienStag, 15.3uni.) pag. 136.
'Hör ottS Slot hinan 9fm tage Hiti imfimffcjenhunbertim onb nenmonbe-
cjniancigftcit 3orcnn ift fommen onnb geftanbeit ber Horfichtigc Ulidicll llubigcr
’) oerjog fid), b. h- loanberte aus. — ’) Xie bauials üblichen „Seelgeräte“,
fromme Sermädjtniffe mib Stiftungen ju (Sanften ber Seele itndj bem tobe, um
fafjtcu ber Sitte gemäft „Säber“, befoubers für Sfr me, unb onbere Sßoljltätigfcits-
afte für Sfotfcibcnbe unb äirdjcn, loic mir foldjc ScrfUgungen mieberholt fettneu ge-
lernt haben (Sfr. 1 a, 4, 20 ti. a.). — *) C e i b j e i d> e n , und) S r i n cf m e i e r S
Otloffarium eine feierlich gcfdiniiidlt totenbohre, beren man fid), als eines 3ci<hcns
bes betreffenben Serftorbencn, bei Seelmeffeii unb Slnitioerfarieu bebiente. ®aju ge-
bürten muh bretmenbe Herjen. — Xrciftigfte bebrütete ehebem nach Äbelung ben
30. tag nach bem tobe eines Serftorbencn, ber mit Sigiltcn, Sefpcrn, Seclmeffen
u. f. f. begangen lourbe. Sgl. muh oben Sfr. 256. — *) oerjiihtete. — •) Unter
Signaturbuoh ift etil llrfimbeitbiuh }it oerftehen, boef) ift unter biefer Hejeidmitng
ini ftäbtifchen Strchioe oon '-Braunau fein Such oorhanben, es tnüfctc beim bmnit bas
ülteftc Stabtbud) gemeint feilt; beim bas ber 3'it noch nädiftoorfinbigc Stabt- ober
Sd)3ppcnbiub umfaftt bic Gintragungen aus bcu fahren 1534—1541 unb bas oon
Sitter ejjerpiertc „Scrtrogsbiub" foldjc oon 1522—1545. — •) eigenes, prioates
(Selb. — 7) ter Inhalt biefer Gintragiing erfcheint eingangs bcrfelbcn am linffcitigcii
SHattbe oon pag. 134 oon fpälercr jjianb mit ben ©orten ongemerft: „Der Sdfolgc
Son $>erntSborff Sfieol ©enter hat bic Schültjercg Son feiner SJIuttcr o: gef<hmüftrm
erfauffet f 10."
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an epnitcm omiS ilicolaus placnncj Jnoormonbcfchafft onb iu OJiadjt Dorothea
Hubigcrin, als ein getonter cgi» bifjr faeftenn, anberS tcpllis, onnb gcbocl)icr
ZllidicU Hubiger mit!) guttcr oonimtfft, ongccjtoungcn, ongebrungen, mrjtf) mob
bcbodjtem mutte, loolgcfonbis (ctjtna onnb guttcr fpnncn, Siedet onnb >Kc»itd)
auffgegrbenu onb ooregent1) f)Ott» ber Jogmitfammcu gramen Dorothea, fcpnncr
diesen .fjauSfratoenn, alle fcpitnc gittf) onb habe erft noch fcpnncm tobe an gelbe,
au marc, an ligenben guttem, gürten ober ropfjenn, ftans »nnb hoff, an farenber,
onfarenber habe, otjll aber luenigf, nichtig auSgcflofjcnn, bas f»cr bot ab(er) pmmer
gciopnneth onnb haben mochten, bp fclbigcu cjjo befielen, cjid oorfauffen, cgiuor-
pfctibcn, tbün onnb (offjcnn als, initb irem egenem propper gütte onb an iren 'Jlucj
roenben, roo baS am allen fuglicbftenn fepn mochte; beu allein roaS bp cjioebunbcrtb
ongcrijchc golbenn cgitr Sehn’eybnicj, bt) geboxter JJubigcr auff öerbinis baufjc
auff ber Jjjncn goffjc onb Iltarcus Stargfboffe auff ber 'Burgfgaffjc habe, bt) topll
her chm cjuuorbehalbcnu habenn, bt) felbigcmt 50iacht habenn ancjiorocpbcnn noch
fepnen beftenn gcfaücnn. Sin aber offgenanter Ifiibiger fulcher egoebunbertb
ougarifchc golbenn nicht beborffenn morbe, Soll auch bi fraio bt) felbigenn ejun
ftch nehmend als tjr egen gutf).8) Üitnb bp toguntfannne ffrato Dorothea ift
fommen onb geftanben bitrch iticolaum placu'icj, iren gefotnen oormonbenn,
oud) I)icd)t onb 9icblich auffgegebeun hott) ZVtidjcU Hubigermi, irem rechten efte:
manne, alle ir guth, iS fep an farenber, onfarenber habe, hie aber anberstooe, nichtis
ausgenommen, auch tun oub [offen fall als mith fepuncu egegenen propper guttc.
'Ahme globenu enauber fulcf)c auffgobe nicht eju miberfprcchcnn.
®amit erfcheint baö ältefte Sraunauer Stabtbud) feinem ganjen ber=
maligen Sntjalte nach toiebergegebeu. Cs folgt nunmehr noch eine iiber=
fichtliche Darftellung ber aus bent Inhalte fich «gebenben SchthU'enfiühle.
(Schilift folgt.)
’) jn eigen geben. — *) Tavauf folgende USorte „‘äBictjell tHiibiger iren" büret)"
ftricheu.
Sagen ans bem bcutfdjcn (Offen.
ÜSafTe rmannsfage it. ' 1
137.
Der boshafte IDa||ermami.
n Oer Slofitenfa, welche längo ber Sudlei4) bei fHofitnitj bie SBiefeu
- burdifdineibet, häuft her aiiaffermamt. ®on tiefem limfjte her
SUnbormeiftet ffSeridtif aus iHofimitj am betten ju erjäbten, beim
er batte fidt telbft uon beo attafiermanneo Treiben überzeugt. 1*erfdtif
ging einft in bie Slofitenfa fifdjen. Too ® trief war ihm halb, unb balb
batte er fein rtäfjdten, bao er jur Slufbentabrung ber Rif die mitgenommen,
»oll ber fdtönften Forellen. fJ5erfd)if freute fid) fdton auf ben guten
Sdtmauo, fterfte bao gaschen an feinen Stocf, h'tg ei über bie Siebtel
unb fdtritf rcoblgemut feinem £>eim ju. Ta gab es ihm auf einmal einen
Wurf, bao gä&chcn lag auf ber (hebe unb oon ben barin befinblidien
gorellen mar uidtto mehr }u ieben. Statt ihrer ftieg ber ffiaffermaitn
auo bem faft gans }erfd)lagenen gafidten unb brad) in ein irobngeldd)ter
auo, bag bem erfdtroefenen atinber bie Cbren tauften unb faft bie Sinne
»ergingen. Ter äi.‘affcrmtmn fdjtug mm, immer nod) bobnladteub, einige
'•fUirjelbäumc bio jur 9iofitcnfa, in ber er atobalb »erfdtroanb.
(dtofitnig.)
'Warft münblithen 'Diittrilungcii.
138.
Der IDaffcrmatin auf ben 23rauttaucr „T3öbcn".
aioiii Slicberfaube, brr an ber Steine fid) auobreitenben iiibtichen
Horftabt oon atraunau, gebt am Sd)lad)tbaufe uorbei unb entlang bco
Unten Steineufero einevfeito unb ber Sßiefengritnbe unb gelber anberfeito
’) Siche Staub VII, 2-. ltil u. ff. — !) Tie Otroffe unb bio ii leine ®tid)ei
ift ein grofter SOalb, tueldjcr fid) (üblich 0011 tHofitiiih bio in bie Stäbe von Senftcn*
borg auobreitet.
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ein oitl begangener Steiß jur Sanbfchänfe bei SStärjborf. Tiefe Wtiinbe
fügten im Siolfomunbe aDßetnein ben Statuen „bie Stöben". Sie hüben
einen beliebten Slufcnthaltsort beo 'Bafiertnannes, welchen man bier aüeber-
bolt ffiäfdjc wafdjen unb an ben SBeibenfträuchcrn aufhängen fab, bie
bier ftettenroeife ben gluß iibertaßen. Sobalb aber Veute in feine Stäbe
tarnen, entwich st ihnen, inbem er mit einem fcbaUcnben plumps ine
SLlafier fprang. Bebe bann benjeitißen, welche fidi feiner Süäfchlappeu an
ben Beiben bemächtigten: fie ertranfen Hebet in näcbfter ;]eit.
(Straunau.)
Stad) münblidjcn 'Mitteilungen. 'Ilgl. Schabe, Sagen au« Bern SSraunauev
itänbeben, S. SO u. f.
«s
139.
Die patiit bcs IPaffermaniis.
Uber bie ermähnten „Stöben" ßiitß eine« Jage« ein SBeib nom 9tieber=
fanbe. fifloßlicb gefeUte fid) ein graues SJtännd)en ju ihm unb bat cs
cinbringfid), bei ihm 'Jtate ju fteben. Slnfängtid) meigerte fid) nun bao
Süeib wegen feiner unpaffenben Älcibung, ging aber über uiele« ;furebcn
fd)liefi(id) mit. Stcibe tarnen fabin, auf betn SBege ppriuärt« fcbreüenb,
ju einet Stelle beo Sluffe«, iup biefet eine ftrüntmung macht, welche „bie
fleine Trebe" genannt wirb. Tao Stiänndjcn fdfiug hier mit einet Werte
ins Baffer, fo baß biefcs iofort juriieftrat unb eine Stiege fiditbar würbe,
auf welcher nun beibe hinabftiegen. Stalb gelangten fie in ein große«
Wcmad), melcbeo ganj grün auoflaffiert war unb aud) einen grünen Madjeb
ofen aufmies, auf beffen Sintfe lauter umgeftürjte Stäpfc fid) befanben.
^n einem Stette lag richtig bie Jtinbsmutter mit ihrem .Hinbc, jeboeb ganj
hilflos. Ta« Stieberfänber Söeib fd)ictte fid) iofort in bie neue Sage unb
fodfie alfogleid) eine Suppe für bie SJtutter, nahm bas ftinb unb wartete
fo beiber. 3t>fäßi0 fiieß hiebei bas Sßeib an einen bet auf bem Cjcn-
fimfe aufgefielltett Stapfe unb erfdiraef nicht wenig, als cs unter bem Stapf
etwas baoonfliegen fab- Go war bies eine oont ffiaffermannc gefangen
gehaltene Seele. Tiefet war gerabe ahwefenb. Slls er aber juriieffam
unb ben SJcrluft merfte, fing er fehreeflieh ju toben unb gegen bas SBeib
ju wüten an, fo baß er biefes halb umgebtad)! hätte. Slugenblicflid)
mußte es bie unterirbifdje Stätte oerlaffen unb nur ben .Uebricht erhielt es
in bie Scfiürje jum Sohne, ben es, ans Tageslicht gefomtnen, ärgerlich
megfihüttete. Slls bas SBeib nad) $aufe fam unb pon feinen Slngehörigen
erfuhr, bafj man es über 14 Tage uetgebenö gefucht habe, munberte es
ila itg tr, tcutidje Volffttunbr o. b. t>. W. ... i
vm. i. -*y
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fid) nicht wenig barübet, ba es ihm oorfam, als wäre cs nur einige
Stunben roeggemefen. ®ie ftnunte es aber erfi, als es an ber Scbürje
ein JUatt oon purem Wölbe hängen iah! geßt erft erfannle es, welcher
Hohn ihm jugebacht war, unb eilig ging es jur Stelle juriicf, ben weg;
gcfdjütteten Vehricht ju iuchen. SlUein biefer mar oeridjmunben unb alle
äliübe ihn aufjufinben uetgeblidi. 3>ennod) war bas ®eib fein Sehen
lang oon Wliicf begleitet. (SBraunau.)
3 d) a t> c , a. a. C., 3. 20 u. f„ bringt bicic Sage unter ber Übcrf<brift „Iir
Heute Irofic". 'Jtad) 21 rt ber mcnfd)Iicf)cn Slcrfjältniffc nimmt ber itoüSglaubc
and) gamiltcmicrtialtniffc mit allen baju geboren Den Grfcbeinungen beim ffiaffrt-
manne unb beffen Sippe an. lies jeißt fid) and) bei ben folgenben Sagen, bei
welchen auch bic Seelenmipfe unb bas Achrid)tgolb wicberfebren. Setanntlid)
bilbet le^teres and) bei ben fRübejablfagen eine roieberfchreube ßrfdjenmng.
9C
140.
Die ßebatnme öcs tDaffertDeibdjens.
Wegen Anfang bes uotigen gabrhunberto lebte in SKcrfelSborf ')
eine jjebamme, welche ein {onberbareo ßrlebnis hatte. Sines Slbenbs
flopfte es an bie Stic ihrer ®obnung, fie eilte ju öffnen unb traf ein
roiitjig fleineo ffiünndjen oon ganj fonberbarent Slusfehen an; cs war ber
ffiaffenuann, wcldjer fie bringenb bat, ihn fofort ju begleiten. ®ie
.fjebamme crfdiraf batob io iehr, baß ihr ganj unheimlich ju SDiute würbe.
Jod) eingebent ihrer 'Pflicht als Wcburtsbelfcrin machte fie fid) gleich teiie-
fertig. £cr ®affermann ging nun gegen ben langen 3ferg ju über bie
®iefett, fo jiemtich eine halbe Stunbc weit. Sei bem ®ajiergrabcn oom
laufdmüct'enbacbe blieb er ftehen, jog eine ®cibcnrutc beroor unb fdjlug
bannt auf bas ®aifer. C ®unberl £as ®lajferbctt ocrwanbclte fid)
in eine fdjönc troefene Strafte, welche bis jur ®obnung bes ®aiier-
manneö, einer annieligcn Sdjilfbütte, führte. gn ber öütte angefomnten
fab bie £>cbamme außer ber bürftigften (Sinridjtung einen mächtigen, in
ber Siitte mit einem breiten Sims oerfebenen Sachelofen, in welchem ein
geiler angefehürt war. 3>er ®aiiermann fadjte bie ®lut noch mehr an,
gab bann ber ftebamme ben barfchen Sluftrag, ja nicht in bie Xöpfdjen
ju fchaucn, bie auf bem Cfenfims in großer 'Jlnjahl ftanben, noch weniger
aber fid) mit bem Inhalte berfelbeit ju tun ju machen unb oecliefj bie
^iitte. 'Jlun iah fid) bie yebamme nach ber büfobebürfrigen grau um.
‘) Sie). Üßectelsborf.
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Tiefe lag abgehärmt auf einem Sdjiiflager uub »einte bitterlich, fo öaft
Der (Geburtshelferin felbft bie Tränen in bie Slugen traten, ©em hätte
fte bie Urfathe ihrer übergroßen Trauer erfahren,' bod) gab ihr bie SBödjnerin
ni<ht ben geringfteit Sluffchlufj, fottbern blicfte nur ab unb ju mit ftheuen
unb ängftlidjen Slugen nach ben Töpfchen auf bem Cfengefitnfe. Siacfabem
fte ein allerliebftes Unäblein geboren, brach bie .KinbSmutter roieber in
ein ierbrcchenbco Scbluchjcn aus, fo bafj bet öebammc ganj unheinn
(id) ju ÜJiute »urbe. Sobalb fich nun bie SBödjnctitt ein »enig beruhigt
batte unb eingefdhlummert »ar, fchlich fich bie .öebamme ooll 'Jleugierbe
ju ben Töpfchen auf bem Cfenfimfe, hob icifc ton einem berfelbeit ben
Tccfel unb — o, Cntfeßen! — in einer brobelitben gliiffigfeit frabbelte
ein »injig Heines Unäblein, bas fid) mit öänblein unb güfjlein gegen
bie tochenbe SJtaffe »ehrte. Slot Sd)tecfen ftarr, weife bie (Geburtshelferin
nicht, »as fie anfangen foll; in beut Slugetthlitfc entmd)t aber bie SPöchnerin
unb fd)aut mit Sntfeßen unb »arnenbett ©liefen auf bie ©omüßige. Schnell
legt biefe ben Tecfel »ieber auf bas Töpfchen unb geht an bas Pager ber
grau. 3m nächften Slugenbliefe trat auch fchon ber £>err bes .fjaufes in
bie SPofmung ein unb mufterte mit »iitenben ©liefen bie Dieihen biefer
grauenertegenbett (Gefäße. Tarnt ergriff er einen Siefen unb lehrte ein
.fjäufdjcn J(ehrid)t jufammen, welches er ber .Öebamme in bie Sdjiirje gab
mit bem ©ebeuten, bies fei ber Pofen für ihre Dlühe unb nun fönne fie
nach Üaufe gehen, man bebiirfe ihrer nicht mehr. 'JKedjanifch raffte fich
bas SPeib biefett fonberbaren Pobn jufammen, wünfdjte ber noch immer
roeinenben SBöcfenerin (Glücf unb oerlieh mit beflommcnem Öerjen bas ge=
heimnisootte .önuocfeeu auf berfelbcn Straße, »ie fie gefommen »ar. Ter
SBaffemtamt gab ihr bas ©eleite auf eine Ittrje Strecfe, bann oerfchroanb
er plößlid) unb ebenio bie Straße. Tie .öebamme befatib fich auf ein*
mal neben bem Teiche, ber fich oberhalb ber fogenanttten Taufchmiefe auS=
breitete. Sie »iirbe »ohl alles für einen Traum gehalten haben, hätte
fie nicht nod) bas Jlehricht in ber Schürje gehabt. SJoll ©enounberung
bleibt ba bie .fjafchmutter ftet>en unb finnt; bann fpricht fie bei fid) felbft:
„äPctm mir bar SPoffermön fünfte nifcht gähn touUbc, »ie bos tumnte
biöla Mehticht, bos 3*U0, ban ©lunbr funba fid) & oult behäla.1) 91a,
ma founs ju noch roegfebmeifea" — unb mit biefett Sparten »arf fie
bas Kehricht »eg unb ging ootlenbs nad) $aufe. Slls fie fich ober ba
ausfleibete, gemährte fie plößlid) in einer gälte ber Sdjiirje et»as ©länjenbes
unb iiefje ba, es »ar pures ®olb. öodjbeglücft über biefen guttb fleibetc
fie fich fchnell »ieber an, um an jener Stelle ju fuchctt, »o fie bas Jlehricht
meggeworfett hotte, leiber fattb fie aber ba nichts mehr oor.
(SJierfelsborf.)
*) tonnte er fid) oud) DoUenbe behalten.
61 *’
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Stitgeteilt füll .§crrn Oberlehrer -önnncb Urban in SterfdSborf. Sgl.
bie oorangebenbe Sage unb bie nadhfolgenben. ®anj abroeid)enb t>on biefen wirb
hier ber Inhalt ber „Seelenlöpfe" bargeftrUt, tuic er fonft nirgenba oorfommt.
90
Ul.
Der Cohn ites iDajfermannes.
Einmal grafte ein Stäbchen in bet 3lu. 3?a traf es mit ber Sichel
einen J5t°fcl) unb hieb ihm unuerfebeno ein Sein ab. Maum mar bieS
gef (heben, als ber 3Ba ff ermann, ber fich in ben ffrofeb nerroanbelt batte,
»or bem Stäbchen ftanb imb baofelbe ins Blaffer unb hier in feine
Wohnung jog. Xnfelbfi muhte ihm bas Stäbchen ein ganjes oabr lang
bienen, wobei es baffen .üauutbefcbüftigung mar, bie Stube ausjufebren
unb rein ju halten. Sachbem fo ein ^nbr oergangen mar, burfte es
mieber nach .{laufe geben, befallt aber als l'obn »om Wajfermannc nichts
aitbereo als eine Sdjiirje ooll .ciebricht. „Was werbe ich mit biefet Spreu
machen?" fragte iid) bas Stäbchen auf bent {jeimroege. „Steine iteute
mürben mich fchüit auslacheit, wenn ich ihnen erzählen würbe, bah i<h ein
ganjes ffabr lang gebient unb nichts anberes bafitr als {'obn bekommen
habe!" Spractjs unb warf beobalb ben Mehricbt weg unb nur einige
Stäubheu bauou blieben an ber Scbiirje hängen. Silo aber baS Stäbchen
ju .{laufe angefonunen mar, merfte cs, bah aus ben Stäubchen fdjönca
lauteres Wölb geworben fei. Schnell eilte es nach ber Stelle juriief, roo
es ben Atebrid)t weggeworfen batte, allein hiar fanb fid) nichts mehr ta-
oon, beim bas Waffer batte inbeffen alles meggefchmemmt. (3 ö 1 1 n e i.)
Slitgetcilt oon Ajcrvn Schier ßnoin Sotba in $öllnci, SJcj. ©rulicf). —
Sgl. bieju bic vorangebenben Sagen Sr. 139 unb 140.
m
142.
Die Codjter bcs CDaffermamtes.
Slm „üoben Stein" entfpringt ein gar munteres ®äd)lcin, beffen
belle unb reine Siiafferroellen riefelnb unb murmclnb in ihrem Oberläufe
ju lal fliehen, als mühten fich ibte Älängc ju taufenberlei Stelobien oer=
einigen, für ben Wanberer jur ffreube unb bie lieben Sogelein jut Sehre.
53
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Unb crjt bie wohltätige grifdje, bic bem SBaffcr währenb bet beißen
Sommertagc entftrömi unb alles ringsum erquieft!
(Entlang biefes Bächleins fdjritt eines Tages ein .isanbroertsburfchc,
als et plößlid) an beffen Uferranbe ein Wäbcffen gewahrte. Tiefes war
aon fo bejaubember Schönheit, baß auch gleich bas .feerj bes Burfdjen
oon ßiebe §u ihm entbrannte, (fr fehle ftdj ju ihm unb begann ein ®e-
fpräd), unb ba er weit gereift war, wußte et gar oieles oon nllbem ju er=
jählen, was er ba in ber Welt gefehen unb gehört. Bis et nun mit
feinen (frlebnifien ju ©nbe war, meinte er, ein fold) fdjönes 'Bächlein mit
folch flarent Waffer unb einem fo fchönen Wägbleüt, wie et heute ge=
troffen, habe er noch nie gefehen; am (icbften möchte er hier bleiben unb
nimmermehr fortgehen. Such bas Wäbcffen fanb an betn fdjmucfen Burfchen
Wohlgefallen unb lub ihn baher ein, am nädjften Tage wieber ju ber=
felben Stelle }u tommen. Tao lieh er fich freilich nicht umfonft fagen
unb wat am nächitfolgenben Worgen auch wieber ba. Unb wieber er=
Zählte er bern Weibchen feine Dteifegefchicbten unb fragte es jutn Schlujfe,
ob er es nicht in beffen Wohnung befudjen biirfte. „freute nicht," er=
wibette bas Wäbcffen, „heute ift mein Batet zu fraufe; aber fomme
morgen gegen abettb, ba ift er nicht baheim, ba will ich bicf> in unfete
Wohnung führen." Ter .franbmerfsburfebe tüßte bas Wäbcffen beim Bb=
fchiebe unb tonnte ben Bbcnb bes anbern Tages taum erwarten. f)3ünft=
lieh war er jut oerabrebeten 3eit an Crt unb Stelle, wo auch feffon bas
Wäbcffen feiner wartete, ihn bei ber franb nahm unb ju einer tiefen Stelle
ber Bblet führte. Tort fcfflug fie mit einem flachen Stabe auf bas
Blaffer; biefes tat fich auf unb es geigte fich eine Stiege, welche jum
ftlufegtunbe hinabführte. Blsbalb fliegen beibe hinab unb tauten in einen
groffen fchönen Saal. Buf bem Boben ftanben zahlreiche umgeftürjte
Töpfe unb nun erjäblte bas Weibchen, es fei bie Tochter bes Waffer=
mannes unb feine Stufgabe beftebe barin, bic Töpfe ju betoadien. ®ar
ju gerne hätte nun ber Burfche gewußt, was unter ben Töpfen fei, allein
bas Wäbcben wollte es ihm butchaus nicht fagen. Bis es fich aber bann
entfernte, um aus bem Bcbeuftübcben etwas ju holen, ba oermochte ber
franbmerfsbutfehe feine 'Jleugierbe nicht mehr ju bezwingen; er ging auf
einen Topf los, hob ihn in bie fräße unb fiehe ba! es flatterte eine Taube
auf unb rief ihrem Befreier zu: „;jahl bir’S ®ott!" Unb imter bem
Zweiten aufgehobenen Topfe flatterte wicberunt eine Taube empor unb rief
abermals: „ßalff bir’S Sott!" Ta tarn abet icbon bes Waffcrmannes
Töchterlein juriief unb als fie iah, was gefchehen, würbe fie ganj entfeßt
nor Schred unb Bngff unb fprach: „Unfeliger, was baft bu getan! Wenn
ber Bater nach fraufe tommt, bann gibt es für bid) teilt (Entrinnen mehr:
benn wiffe: unter ben Töpfen ftnb Tauben, bas finb abet oerjauberte
Jünglinge, beren frerg ju mir in f'iebe entbrannt mar, unb bic mir f)ie=
her gefolgt fittb. Allein ich habe feinen non ihnen geliebt unb baber
mußten fie in biefer Sermnnblung ihre ©efangenfebaft nehmen. Xid)
allein aber liebe ich unb fo will ich bicb ju retten tuchen. hier
bas @olb uub eile fo icbneU, als bid) nur beine Jütte ttagen, um ttem
hier fortgufommen; hüte hieb aber uor jebem äBaffer, es roütbe bies bein
Untergang fein!" Ter .Sjanbmerfsburfdic nahm bas @olb unb beeilte
fich, ben ® orten bes 9J!äbcf)eno gemäß, aus bem ■Bereiche bes Ortes tu
fommen.
©in ganges Jahr mar er roieberum gemanbert; allein er fonnte bes
SBaffermannes löehterlein nicht oergeifen. 3Uit unwiberftehlicßer (Bemalt
gog es iljn mieber ju ihm jurücf. So fam er enblicb boeb roieber ju ber
Stelle jurücf, too er bas Dfäbcften junt crftenmale gefeben hatte. Slüeiti
faunt bafe er ftd) bem Crte näherte, brach ein furchtbarer SBolfenbrueß
los, bie jum Sach nieberftürjenben SBaffer erfaftten ihn unb riffen ihn in
bie liefe. So fam er jur fflobnung bes SBaffermanncs. äßie ihn aber
bas 'Stäbchen erblicft, fiel es ihm, oor Jreuben roeinenb, um ben .öalo;
bann ober fpradj es bittenb unb flebettb ju feinem iöater, nur biefen
iöurfehen unb feinen anberen wolle es ju feinem Uictmte haben. Ta lieh
fich ber ffiaffertnann erweichen, ©s würbe eine große jjocbjeit gefeiert,
ju ber alle Macßbam gelaben würben, ber SBaffermann aus bet fleinen
Jreit, ber 2Baffermattn aus ber großen Jreit, ber aus ber Jlu, ja fclfeft
aus Üinbsborf waren alle SBaffertnänner gefommen unb es gab ein fo
großes Jeft, wie es ootber unb nachher nie gemefctt ift. (3öllnei.)
'BJitgctcilt oon bemfelbcn ©croährSmannc, fjerrn Lehrer Sjotf)a. — Mud)
in biefer bübfehen Sage finbet fuß „■DfcnfchlicbcS — MUgumcnfcßlicbcS'' in einer
üBaffermannsfamilic bargeflellt, ein ÜicbcSrontan mit erfreulichem MuSgange, rote
im Scgrnfaß baju in ber nacbfolgcnbcn Sage bie ganje mcnfchlicbc Tragt! eines
©hebruches jum erfchüttcrnben Musbrutfc gelangt. Ter Schluß ber oorftehenben
Sage wirb befonbevo intereffaut burch bie Scjichung auf ein ganges 'üölflein »ou
SBaffermännera, wie ein folcßcs auch im töraunauer t'änbchen ju finben ift. 'IUI er
bittgS ift ba nach ber Solfomotnung auch bie 'Mitnahme guläffig, baß fich berfelbe
SBaffermann an ocrfdjiebcncn Orten aufhält unb geigt. Sgl. Dir. 1 48 unb bic
Mum. baju.
143.
Das ungetreue IPeib bes EDajfermannes.
.Ham einmal ein SBaffermann nach üinsbotf ju einem Sauer uub
forberte biefen auf, mit ihm ju gehen. Unterwegs ergählte bet SBaffermann,
54
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fein SBeib fei if)tn uitltcu geroorben, ein atibeter SBaffennann habe es in
feine SEBotinuna, meid)? fidj unten am ^tuffe beim SBajfergefülle befittbe,
entführt. Slunmehr miijfe es fid) aber cntfcbeiben, unb er fei entfcbloffen, fid)
bariiber ©eroift^eit ju oerfdjaffen. .öalte fein SBeib roirflicb ju bcm anbeni
SBajfermann, fo mürben ihn beibe umbringen; halte ober fein SBeib ju
ibm, fo merbe er ben anbern SBaffennann umbringen unb fein SBeib bet--
aufbringen. Sllsbann möge es ber Sauet auf bcm SBege nach .öaufc
jurücffiihren. „®ib alfo Sichtung! Äommt baS SBajfer blutig herauf unb
ich fomme auf bas SBaifer, fo merbe id) bid) gut belohnen; tommt aber
baS SBaffer blutig unb ich fomme nicht auf bas SBaffer, fo jieh’ mieber
nach Sjaufe in beine SBohnung!" Slls fie jum SBaifergefälle tarnen, fptang
ber SBajfenttann ins SBaffer. Salb fah nun ber 'Sauer, mie bic glitten
aufmaHten, als ob es batin foche; bann hörte er ein heftiges ©urgeln
unb Jifdjen unb als er binfah, ftieg bas SBajfer blutig rot empor. 9!un
mattete unb roartetc er, allein ber SBaffennann fam nicht mehr jum S3ot=
fchein. Ta muhte ber Sauer, bah bas SBeib feinem 'ücmne untreu ge=
morben mar unb biefen mit bem anbern SJlamte umgebracht höbe. 6r
martete baher nicht länger, fonbern begab fid) auf ben .öcünrocg.
(Jötlnei.)
Sllitgctcilt oon Jrccrru (jrroiu Sotha, Bcfjrcr in JöQnei. Sgl. f)*c5u bic
Stnmerfung bei Sir. 142.
ÄÄ
144.
Der ttSaffermatitt unb bie alte Jungfer.
Slm glotianuoplag in Sraunau roohnte in bet fogenannten ,,'f}lan=
fchmiebc" eine alte Jungfer. Slls biefe nun einmal in bic 10 UhnSJleffe
gehen mollte unb jum .fjaufe heroustrat, erblicftc fie ein 'Jlänncben in
einem grünen SRocfe. Tiefes fah auf ber jut Strohe führcubcn fteinemen
Türftiegc unb rief ihr unauögefefct ju: „.tiang’ bid) uf, häng’ bidj uf!"
Seltfamermeife brachte baS Sllcinnchen bie Jungfer baju, bah biefe
fid) roirflid) erhängte. Ju ihrem ©lücte mar aber ber Slnnfdguicb in ber
Slähe, melcher eben fein Sefperbrot oetjehrtc. Tiefer fam nun gerabc
baju, jerfchnitt fofort bie Schlinge unb ncrfegte ber Jungfer einige Ci)t=
feigen, fo bah fie mieber ju fich fam. Tic ©erettete tonnte bem Schmicb
nicht genug banfbar fein unb erzählte fohin ben .{icigang in ber SBeife,
als habe ihr bas grüne SJlännlein ödes in einet SBeife oorgemacht, bah
fie fchlichlid) nicht mehr roiberftehen tonnte unb fid) aufgehängt habe, toeil
es ihr gar fo fd)ön ootgefommen fei. (Sraunau.)
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‘Diu d) münblid)cr 'Mitteilung. Sgl. 2 d) abc, a. a. 0.,
2agc unter Ser Übcrfcbrift „Der SBafiermann bringt (ritt? jum
halten ift.
*Ä
S. 19, roo biefc
ielbftmorS " ent;
145.
Per IPaffertnamt im fieiöebrünnleiit.
Unweit Mcirjborf unb an bem babitt iiibrenbett guflfieige befinbet
ndj bao fogenanntc fteibebrünnlein, ein Cueüniafier, welches an bem gegen
bic Steine unb bie Äönigdmiofe abfnllenben Jelbranbe entit'ringt uitb rtidjt
nur oon beionberet ©iite ift, ionbem aueb als beilträftig gegen Äugen;
übel oermenbet wirb. Xiefe oortrefflichen Cigenfdjaftcn oerbanft biefeo
SBrunncnmaffer nad) bem Solfoglauben einem Süaftennannc, nad) aitberen
auch einem Sitafierweiblcin, welche in biefent Brünnlein bnufen.
>Jur ;]eit beo Märsborfer Äirtbenfefteo ging hier frühmorgens ein
Mann jur erften i'iefte auf bem ©eorgenberge.1) Äld er nun beim .£>ecbc-
brünnlein ooriiberging, hörte er plöglicb ein fcbmerslicheo SBimmerit. Uw
roilltürlidi blieb er bei ber Quelle ftebeit unb fab hier unter ben Jom;
fträueften eine ©cftalt fißert, bie er teilnabmoooU befragte. Sßäbrenb er
nun fo fprad), barte man jemanben über bie Mönigstoiefe baberfotumen
unb in bentfelben Äugenblicfe fprang bao flagenbe Sßefen mit einem £ahe
unter großem ©eräufdj in bao Briinnlein. Tao war aber ein ©lücf.für
ben Mann; bcitn biefeo SBefen war ein SBafferntann ober äl'afferweiblein,
wao ber Manit in ber Dämmerung nicht ju unterfchciben oermochte, unb
biefer Süajfergeift batte ibn in bao SBaffer gesogen unb ertrdnft.
(Mätsborf.)
Bad) münbltcber Mitteilung. Ülucb Schabe, a. q. 0., 2. 22, bringt bicic
Sage unter bem litcl „Dao Jpcibebrünnlcin".
ÄÄ
14«.
Pr lüo||crmön.
(Sraunaucr in unbart.)
Duba bem Krofa-lOahre fein a poor IDcimcr oom ^ermerto aus
br Stöbt fomma. Do bot a 3fnala of am Sämc aefaffa. Do hon bic
') So beißt btr am reihten Ufer ber Steine mifrageubc Berg, auf roclihcm
bic .uird)C uon Sltärjborf, Bcj. Braunau, fleht.
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IDcirecr gcfojt: „Du 3cugla, ftcrj of nc ais IDoffcr!" Da bol bos
Jengla gefojt: „3hr ffleiwcr, fterjt of ne bi on jerfdilöt oid? ue be
Deppe!“ — Do is bos Jcngla ais IDoffcr gcfpronga oti bot gcplotfchcrt.
Do faiti bc IPcitrer brfdjrocfa on fain biacflcrjt on hon be ganja Deppe
jerfchloin. Do fojta bc IDciuvr : „Dos irör gctoicfj br IDoffcrmön.“
(Dttenborf.)
Hach 21ui)ci<hmmgcn beo .penn Johann 3 d) a b e , Sdtulbireftors in
Hofitniß, nteldjer bicfc Sage in ber angeführten Sammlung, 3. 22 u. f., in f)od)
Bcutid)«' Sprache roiebcrgibt.
IO
147.
Der tDaffermann ber pfeifferplumpe.
Die fogenannte „ffjfeifferplutttpe" ift eine tiefe Stelle, roeldie „bie
Bach", b. i. bie Steine, am Cberfanbe, in ber 'Hätte beo }uih .öaufe Hr. 24
in Braunau gehörenben Wartens, früher bilbete. Sjierin häufte ber fflajfer--
mann. Das muffte ein ungläubiger Berpohuer beo beseiefeneten .öaufeo
erfahren, welcher berartige Weiftet unb Wefpenftererfcbeinttngen nur fuöttifd)
SU belächeln pflegte. Diefcr tont einmal in einer febr falten SÜintersnacht
SU fpäter Stunbe aus einer Wefcllfdjaft, in roelcher er fidt über uer>
idiiebeite ffiefpenftergefd)id)ten luftig gemacht hatte, nad) .f'aufe unb tiber=
fchritt, um fich ben ®eg absufürjen, bei ber Hlittelmuble bie Gisberte beo
jugefrorenen ^hrffe-s, um fr sunt Warten ieineo obeitbeseidtneten äi'obu
häufe« su gelangen, .öier hatte er aber fauiu bie Wattentüre geöffnet,
als er einen wuchtigen Schlag auf ben Bürten erhielt. Gr breite ftd) um,
fab aber nietnanben unb fo ging er iit feine Stube unb su Bett, oott
njelchem er nicht mehr auffteheit folltc. 'Bet ber Unterfuchung beo Härtens
ergab fich barauf ein blauunterlaufener Hbbrutf einer Btännerhanb, bereit
Daumen befonber« ftarf entmicfelt fein mußte, Allgemein hieb es, es fei
ber SBaffermanu getuefen, ber fid) auf biefe SÜeife an beut Spötter ge-- *
rächt hotte. (Braunau.)
Dicfc Sage rrjählt auch 3 chabc, a. a. D., 3. 1 9 u. f., unter ber Sluffchrift
„Die Bfeifferplumpc" .
IO
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14-8.
Sonftige ilufentbaltsorte 5cs tDaffermannes in 5er
23raunauer (Begenb.
Sraunau unb befTen nachher Umgebung finb außer ben bereits
angeführten GrfcbemungSftellen bes 2BaffermanneS noch folgenbe Crte ju
nennen, wo fi(f) ber ffiafiertnann fonft gern (eben ließ: fo bie gurt bei
ber gobanneöftatue am 'Uieberfanbe, jmifdjen ber „Solle* Scbmiebe" unb
ber „garbe",1) durch bie ebebem bie Strafte führte, bie „plumpe" bei
ber Steinebriirfe, übet bie bet Mircbfteg oou ber Sanbfcbenle nath bem
fflßrebenberge*) führt, bie ,,'fJieifferolunute" am Cbetfanbe, bas fflehr bei
ber „jjoljmiible", bas „.Slrofa"ä3Bcbr in Cttenborf unb enölich ber Tamm
bes Wangcteiebes, iiber ben ebebem ber Sieg na<h Clberg führte. $iet
mürbe ber SBaffcrmann nur bann gefeben, roenn jemanb ertrinfen fodte.
(Staunau.)
'Jiadj münblichen 'Mitteilungen. — XahmgeftcUt muft nh cs (affen, ob cs
jid) Oa um bcnWbcn SBaffennann hanbclt, 6er fid) an 6cn genannten Crtcn ge;
jeigt haben füll, ober ob ähnlich mic in ber Umgebung oon 3ößnei einjelne Orte
ihren SBiaff ermann haben. Siehe ben Schluß ber Sage 9ir. 142.
H9f
149.
Der tDaffermaitn in DTobrett bei IPecfclsborf.
Slucb in Mohren mürbe ber SJaffermann roieberbolt geiehen; be=
fonbers bie dortige Wühle mar für ißn ein beliebter Slufentbaltsort. 315
ein Heines Männlein, grau unb mit itaffen 'Jiocffdro&en gefleibet, erfchien
er hier, halb in ber tffabftube unb zeigte ficb ben Miiblburfcben, balb
märtnte et ficb jur SÜinteroseit in falten Dlächtcn auf ber Cfenbanf bes
groften .Kachelofens in ber Stube bes Müllers; bann fuchte er auch SBeiber
tu febreefen, roenn fie in ber Sbenb* ober Morgenbümmetung auo ber
Wenau SBaffer fcbßßften, inbem er unter groftem Wetäufcf) unb ®eläd)ter
in beren 'Ji’abe ins SBaffer fprang, fo bafr biefes meithin aufforißte. Mit Sor=
liebe pflegte er auch ben am SBaffer befittblicben iidufeni ju nahen, auf beren
yanstiirfcbrocHe fibenb er roieberbolt beim Tagesanbruch gefehen mürbe; fobalb
*) Färberei. — *) ©corgciiberfl.
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ifcm aber 'Dienfdjen nahe (amen, eilte er unter ©eläebter ober ffieficber
bem SDaffer ju unb Perfchroanb bafelbft mit fchaftcnbein ©eräuid).
> — (iDfobien.)
'Diitgeteilt oon .pcmi ffratt) fiojaf in 'D(ol)tcn, ®cj. ülScdrlsBorf.
%
150.
Per tt)affermattn am Sdjmarjett ober (Cotenfonntag.
3Bie es überhaupt taum nod) einen Xag im ^abre gibt, mit welchem
fo oiel Sberglaubett im Siolfe cufainmenbängt, als es ber Sdjroarje ober
Xotenfonntag ift, fo fpielt um biefe Heit auch ber ffiaffemtann bie micbngrtc
'.Molle unb ftiftet oiel Unbeil an; jum minbeften forbert er an biefem
Xage angeblich 3 Opfer. SHelc 'ßerionen wollten biefen llnbolb febott ge-
feben haben unb fiir bie Hitiber gibt'o roobl (ein ärgeres Scbrecfgefpenft
als ber 3Baff ermann. Xer ®runb biefer (ftfebeinung niirb in ber Xat-
facbe oermutet, baß faft alljährlich ein ober mehrere Onfafien oon 3öUnei
ober ber Umgebung in beit oon ber Sdptecfduuclje beö Jfriibjabro bod)=
gebenben Stuten ber Stillen Slbler beit unfreiwilligen Crtrinfungstob
finben, roas mieberum auf iHedmung beo Umftanbes ju fegen ift, baß
biefer Siufi mitten burd) bie ©emcinbe fließt unb beibe Ufer burd) äußerft
primitioe unb unptaftifche Qberfegungsmittel uerbttnbett finb, nämlid)
meiftens burd) Stege, jit benett man auf einer förmlidien .öiibnerfteigc
bittaufflcttern muß, um bann auf bcitt fcbioanfcnben fdnitaleit SBegc getabc=
üu hinüber ju balancieren. Xa nun ooit ber überaus armen 'Öcöölferuitg
bet Sd)naps als ein belcbenbes unb ftärfenbes ^Nahrungsmittel angefeben
niirb, trin(en nicht nur 'Diantier unb Sik’iber, fonbern and) ©reife unb
Hinber bes Xages mehrmals Sdimn'o unb bei bet jitfolge ber mangel-
haften tfrnäbnutg eintretenben Hörperfcbroätbe genügt fefton ber Wenufj
getinger Ouantitaten, um bie Meute hinfällig unb unlieber }u tnadfen.
SDeiitt fte nun in einem folcben 3llftattbe bie gefährlichen, oft nod) mit
©straften bebeeften Stege überfcbreilett füllen, fo ift es fein Slhmber, baß
aUjährlicb eine ober mebrere 'fjetfonen abftürjen.
Xafl nun felbft in bem SJolfe bie ©nfid)t über bie rid)tigc Urfad)c
biefes Übelftanbeo hämmert, betoeift eilte allgemein hier oerbteitete Sage
ttttb bie fid) batan fniipfcnbe 'Di oral.
©tt Höttneier Sl'eber mar eines Xages in einer 'Diiible eingefebrt,
um bort Horn ntablctt ju laffen. Xer 'Ditiller faß gerade mit bett 'Ditibl=
(uecbteit beim Slbenbeffen, ein SJrot lag auf bettt Xifdje unb fo forberte
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fr aud) öcn ffieber auf, fid) ein Stiicf bauon abjuidmeiben. liefet ließ
fid) bies nidit jtveimal fagen, benn er war fdton lange gegangen, batte
iebroet gelaben unb mar hungrig. Jas ifrot fdnnecfte ibtn io gut, roic
fchon feit langet ;ieit nicht, nttb als ihn ber Wüller nochmals auttorberte,
jujulangen, idinitt er lieh nochmals ein großes Stiicf ab unb aß es auf.
tflls bann bic Wahlangclcgenbcit georbnet mar, machte fid) bet Weber auf
ben fteimroeg. Um ben Weg nbjufütjen, ging er neben ber übler. Ha
fam ber Waffermann, ganj naß, unb bat ben Webet, er möchte ihn
führen. Slls fie nun ju einem Stege famen, rooUte ber Waffermann feinen
Süßter ins SBajfer sieben. 6s gelang ihm aber nicht, roeil ber
Wann oiel Mornbrot gegeffen hatte.1) (3ö(lneL)
96
151.
Situ Schmarren Sonntag fährt ber Waffermann mit einer fo=
genannten .Moftarobmer2) über bie 'örücfcn. begegnet er ein Minb, fo
ipridtt er es an: „Sog' bi of naj, ich mär bich heimfoabte!" »folgt bas
Minb biefer (Sinlabung, fo fährt es ber Waffermann ins Waffer, roo es
ertrinft. 91 n bemfelben Hage febrt bet Waffermann feine Stube aus.
Mcbridfi, Spreu unb Sdjmug ftreut er bei äkiicfen unb Stegen aus; bort
mirb es nach bent 33oltsglauben }u lauter Wolbftücfcht'ii. Will aber biefc
iemanb aufflaubeit, fo siebt ihn ber Wafietmann ins Waffer. 9!ad) ber
Sßolfsanficht hat cs ber 9l5affermann am Schroarjen Sonntag befonbers
auf bie Minber abgefehen. Tiefe llnficbt biirfte auf bie Öerflogenbeit
jnrücfgcbcn, tticldje um biefe ;leit auf bciu l'anbe herrfeht. Her Totem
fonntag ober Schmarre Sonntag ift nämlich ber legte Sonntag not bem
fflalmfonntag. ;]u bicfein lyefttage pflegen nun bic Minber, befonbers bie
Mnaben, bie Wodte uotber ihren 9febarf an ,,'fjalmen", nämlich Sah
treiben, bie entlang ber beiben ^lußufer machfen, au fudjen, roobei roobl
öjter einet ober ber atiberc in bas boeßgebenbe Jrübjabrsmafier geftüqt
unb ertruitfen fein mag.
So erjählt im beionberen eine Widjftäbtler Sage: einmal fdjnitten
Mnaben in ber großen greit für ben fßalmfonntag Salroeiben ab. Ha
fam ein Wann oottt 91 erg herunter unb fab in ber Slbler ein Wänttlein
figen, mclcbes bie jungen unauSgefegt beobachtete. @r erfanntc barin
fofort ben Wajfetmamt unb marnte bie Mnaben; ba biefe nicht gehorchten,
trieb et fie oon ben Weiben meg. Hariiber ltuirbe bet SBajfcrtnann feßt
') So oft mein (Seioälivomanu biefe 3nge and: ctcälilni hörte, immer fehtofi
fie mit bem tniebn'icf I idit-ii .‘fniuocife auf ben reichlichen (grmife oon Sombrot. — ’) Sin
2d)ubtarren mie '-Brettern, bie fief) ju einem offenen Staftenbeflältnific formen.
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büfe unb Drohte bem Wanne mit bcni ginnet, weil bicfer itjni bie jungen,
m auf welche et es abgesehen hatte, aut biefe SBeifc cntriften hatte.
Stber nicht etwa oon Mtnbctn allein, auch ncm Grroachienen toitb
bet ©affermann Befürchtet unb manche bet leiteten etjählen allen Graftes,
bah fie ben ©ajfermanu gefeiten ober mit ihm gerungen haben. Tie nun
ben ©affermann gefebea ju haben behaupten, fchilbent ihn als ein fleineo
Wännlein mit blauen .üoiett, toter Jacfc unb Kappe. ’Jtalb fipt et mitten
im ffiaffer auf einem Steine, halb am Ufer unb jutpeilen crblicft man
ihn aud) bei einem Born ober einer Cuelle titjenb. Go gibt beten bet
SoltSmeinung nach mehrere; io ift einer in ber fogenannten „fleinen ^reit",
ein anberet in bet „groben Sreit" unb im fogenannten „lanipel"; in
ber 3lu, jroifchen ►jöllttet unb Vmoborf, finb ebeujallo bejonbere ©ajfer=
mäniter, fogar erft oor galt} furjer ;feit tpill man an ber Cuelle unter:
halb bes Gifenbabnbammes ein ©aftermännlein gefeben haben. Um
Kinber unb bergl. }u locfett, wirft ber ©affermann fdjönc rote 'Kanbdieit
unb Sänbcr ins ©ajfer ober auf bie Cberfläche besfclben; tuill fie bann
jetnanb holen, fo tuirb er in bie liefe ge.togeu unb ertrinft. töon feiner
.yenfebaft unb (Gepflogenheit am Schularten Sonntag tourbe fchott crtäblt.
Sluch am Gbriftabenbe gebentl man feiner unb uiele iieutc efiett eine
„gebcebte" 'öutterfchnitte, um oom ©ajfermanne nicht in ben Jluh ge=
}ogen ju merben, uiic ja überhaupt bas 'i'rot ein gutes Wittel fein foU,
fich gegen bie (Gemalt biefes Unbolbes }u fdnihen. So uerfudjtc ber
©affermann mieberholt oergebens, ben ©eher, welcher in ber Wühle }tt
oiel Sfrot gegefjett hatte, in bie Jluteii ber Jlbler }u reihen, allein es ge=
lang ihm ber Sage nad) aus bem angeführten (Grunbe nidtt.
(3öllnei.)
Witgetcilt oou -Perm Grioitt o t b a , t'cbrcr in göllnci. Über bie ocf:
ichicbencn fflafjcvntänncr fiebe auch oben ")tr. 14:.’.
96
152.
Per behaarte ^ifdj.
3wei ’Surfchett angelten eines Tages in ber Stillen Jlbler. iUö?
lieh fing ber eine oon ihnen einen großen ffifch, ber aber ftatt mit Schuppen
mit .öaaren bebeeft mar. SluS iirger unb 3»ru bariiber nahm ber 'üurfche
eine iRutc, fchlug bamit gan} jämmerlich auf ben ftifch unb warf ihn fo:
bann roieber ins ©aifer. Sein Katnerab mar aber mit biefer 'Sebanb-
lung nicht einperftanben, fottbent machte bem anbent Sßomnirfe, inbent
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et meinte: „Tao umt nicht rcct)t uon btt, 6aR bu bcn Jifch gefdjlagot
baft; gewiß mor es niemanb anbercr nlo bet Kajf ermann felbft unb bet
roitb firf) fchon an bit rächen. Stimm bid) nur in ad)t!" äUein bet
mutwillige 'fluticbe lachte nur ju biefct Wohnung. 'Jlacfa einem ;Vtbrc
fanb man ihn aber genau an bet Stelle, roo et ben behaarten gifd) ge=
iangett batte, ertrunfeit. (Qöllnei.)
153.
Der iPaffcrmann unb öcr IPebcr.
.jjart am Stanbe bes ft Ulen flblerfluffeo, roo ber Keg oon 3öilnei
nach Cinoborf abbiegt, tag eines Tages ein Wännlein am Kager unb
bat einen beo Keges babetfommenben Keber gar flehentlich unb mehr-
mals, es hoch aus bem Kaffer ju sieben; es fei fo fall unb es fürchte
hd) fo febr burd) bie fluten ju roaten. Ter mitleibige Keber reichte bem
Wännchen bie .fjanb, um ihm ans bem Kaffer ju helfen. Ta sog ihn
aber ber Kaffermann — beim biefer roar es — mit feinet öeroalt ins
Kaffer, baß ber arme Kcbcr fich nicht los su machen oermochte, fonbern
elenbiglich ertranf. illfo muhte er feinen guten Killen unb feine Wilb=
hersigfeit mit bem Sieben büßen. (3öllnet)
Tiefe unb Sic oorüngehenbe Sage ftammen aus ber Sammlung beo mehr;
genannten fperrn Sehrcro ®otba aus g&Unci. Tiefer hat aus Sein ßöllncicr
i'olfoimmbc auch bie nachftehenbc recht launige (frjähiung aufgenommen mtb imt-
gctcilt. 'JWau tonnte fic fafl als 'liccfctci eines jdjabenfrohen Kaffermannes bc--
geiebnen.
96
154.
tPas bas tDaffcr fragte.
To mul a 111 On sn br HTQfid? gieim on ging bei am ITofferrobe
erbeute. To bot immer ’s IDoffcr gefebt: „Jucft Sich ber Sudel? 3l‘dt
Sich ber Sudel? J tieft bicb ber Stiefel?"
A
<Wn wie a is hemganga, bo bot 3 a Sucfl mihi prüetil frieebt. Ton
höt ’s IDojfcr roieber gefeht : „Ijot bieh b’r Suefl gejueft? if ot bid) b’r
Suefl gejueft? ff01 bid> b’r ilueft gejueft?" (3 ö Unei.)
Siche hiesu bie Slnmertuug bei ber oorangchenbcn Sage.
63
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155.
Der gejiidjtigte IDaffermaitn ober IPaffermanns böfe Stunbe.
3« bcr „Semitfch" bei ©tarfftabt1) batte fid) ber Shaffermann recht
häuslich bei einem Sauer einfleridjtet. .fjieher pflegte er nämlich oft ju
®afte ju tommen, boch brachte er ftdj felbcr fjiftbe mit, bie er auf betn
Cfen briet unb fobanu berührte. Saflegen ^atte bet Satter nichts ein=
jutoenbett. Salb follte eo jebodj anbers tommen. Ter Sauer holte jmei
©ohne, balbroachfene, träftige Surfchen, unb auf bicfe batte es ber Sßaffer-
mantt abgefehen. Eines Tages bnbeten bie .Knaben im Sadie an einer
Stelle, bie recht tief mar unb an bereu Ufer eine große 2Beibe ftanb.
3n biefer faß lauentb ber Shajfergeift. Jhm fchiett jegt ber riditige Ülugctt
blicf geboten, bie Sabenben in feine Weroalt ^u betommen. Diu lautem
Mlatfdj fptang et ins ffiaffer, bamit biefe redjt erfchrecfen mochten. Unb
er hatte fid) nicht geirrt; bentt bie .Knaben fchrieen oor ©djrecfen laut auf,
eilten aber flugertncifc ans Ufer unb rannten unbefleibct nach .ftattfe.
Ter Sauer tounberie fid) über bereu Erfdjeinen nicht wenig ; als er
aber bie Urfache erfuhr, mar er auf ben Shaffermann febr erjütnt unb
befcblojf, fich an ihm ju rächen. gunädjfi holte er bie Kleiber ber Minber
nad) .Saufe; bann machte er aus Sirfenrutcn eine Weigel unb tnüpftc
einen ©trief jti einet bemeglichen ©chlinge. Slls nun ber ©aff ermann
einige Tage barattf toieber in ben .yof tarn, marf ihm bcr Sauer bie
Schlinge um ben .fjals, ergriff fobattn bie Sirfettgcrte unb bearbeitete mit
berfelben ben ©affennann fo heftig, als er nur tonnte. Ter Wejüchtigte
bat um Schonung unb ©nabe, es fei nidjt feine Schulb, roenn er Söfes
tue, fonbent er ntüjfe übles oollbringen, toenn bie Stunbe über ihn
fomme. Stilein ber Sauer lieh ihn nicht fo leidjterbings los, fonbern
erft bann, als er feft oetfproeben hatte, fid) nie mehr beim Sauer iehett
ju (affen. (©ernersborf bei Starfftabt.)
Slus bein „fRiefengebirge in Short unb Selb", 34. fjeft, S. 129.
&>
15«.
IDie ber Bat ben IDaffermann pertrieb.
Stud) in einer Diiihle bei „Seroitfeh"*) trieb ber ©afiermann fein
Unroefen. Salb tarn er nachts in einem Mittel, ber jur Själfte troefen,
*) ®ej. SH5eete(«borf. — *) ©ietic bie »orangebenbe Sage.
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jnr .Üälftc naft mar, uns legte fid) }u örii Dienftmäbchen, bic ihn aber
gleid) in biefem Weroanbe erfannten unb fürchteten. Deshalb oerlieft eit
iie auch immer fehr halb mieber bie i'iiible. Salb flieg ber Saffcrmann
in anbeten '.Mächten in bie fHabftube hinab unb trieb bas SBerf fo fchncli.
baß ber 'JNüller erfebroefen herbeilief, um naebpfeben, mas benn los fei.
Cnblid) tarn er audt mie bei bettt S endlicher Bauer als ftiUer Saft, um
fid) gi fd)c auf bem fjerbe ju braten, cd mürbe benn biefe Blühte als
halb ein uerrufener unb gefürchteter Crt, bem befottbers pr 'Jlachtjeit
nientanb nabe fomnten mailte.
(Jines -Taues tarn nun ein '-Bärenführer in bie IMiible unb bat um
Machtquarticr für fid) unb feinen '.Büren. Der 'Di aller hatte Bebenfen unb
faßte: „ Wuter 'JMattn, ich iartn bir bie Bitte nicht erfüllen; in ber 'JKiihle
ßeht ber SBajfergeift um, ich ielbft fann es hier faum ausbalteu, ßeicbmeiße
benn ein grember." Der 'Bärenführer ermiberte, er fürchte fid) burchaus
nicht, ber 9£affergcift mäße nur fontmen, fein Bär merbe ihn fdjoit oer-
treiben. So ßab beim ber IMiiUer fchlicftlid) nad) unb räumte bem
gretnben eine .Kammer pm 'Jlacbtlager ein. Diefer ermattete nun ben
äBajfcnuantt unb laufdite bic 'Macht über, um fein Kommen foßleid) fle=
mabr p merben. Mein es mar oon bemfelben nidjts p fehen noch p
böten. Daßeßcn erichien er am anbeni 'JMotßen mit gifchen, bie et auf
bem .vjerbe beo ÜMüllers briet. Bis er fic nun oerjehren moltte, fehiefte
ber grembe feinen Bären p ihm, bamit et miteffe.
Der Bär lieft fid) nicht jtoeimal bitten, an bem 'JMahle bes 9i!affer=
manncs tcilpncbmcn; er lanßte mit feinen ßemaltißcn Iahen nad) ben
gifd)ctt unb nahm oon benfelbett nach (Gefallen. Darob crßrimmte ber
Bfaffcrntann unb fuchte ben Bären 511 oerjagen. Sltlein biefer iepte fid)
ftanbbaft pr ©ehr unb bei ber Balßcrei, meld)e nun cntftanb, jog ber
Stlaifermann ben .Härteren. gämmlid) jerfrapt lief er baooit. Micmnnö
mar bariiber froher, als bet äMiiUer, benn nun hoffte er, bes Cuälgeiftes
los ju fein, gn ber lat fam berfelbe einiße ;jeit nidjt. Der Barem
führet erflärte injmifchen, er müjfe jroar rociterjiehen, bod) hoffe er, baft ber
©affermann nicht mehr mieberfommen merbe. übrigens möge ihm ber
'IMiillcr nur faßen, ber Bär fei nod) ba unb habe fiebeit 'ginge. Buch
merbe ber Bärenführer in einiger 3«t mieberfebren unb folltc fid) bis ba-
hin ber SBaffetmann noch einmal jeigen, wolle er ihn bann griinblid)
oertreiben.
Kurje geit, naeftbem ber Bärenführer .fortgejogen mar, ging ber
SMiiller einmal pm Si'efir. Da fah er ben Sßaffergeift bort fipen. Diefer
rief beim Bnblic! feines langjährigen Befannten: „Blüller, h°ft bu noch
bie gtofte .Hape, bie mich fo jerfrapt bat?" ,,^a, ja," antroortete ber
Befragte, „fie hat ficben gunge." „So," oerfepte ber ÜBafiermann, „bann
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lebe roobl, id) fommc nicht mehr in bic URiitjle." Jiefco Bcrfprcchen
mochte bcm 'Müller nur große grcube. £er ffioifemiann perfcbroanb uitb
tom reirflicb nicht mehr reicher. (Sikrnetoborf bei Starffiabt.)
Mud) bicfc Soge rourbc jitr BcrooUftänbigung bcr Sammlung bcm „:Kicfcn=
gcbirgc in fflort unb Bilb", ')tr. 34, S. 139, entnommen. (Sine äfjnlidje Sage
nerbff cntlicfjcn bie 'Mitteilungen Bes 'Jtorbböbm. (Sjturfionsllubs, V. Jaljrg., S. 340
u. )., oom „SBafjcnnannc im Boljenqucllenteicbc “ bei i'eipa „Jn ber Mühle," Ootb
mar es hier ein mirtlidier „foblrabcnfcbroarjcr .Haler", rocldicr als ungelabcncr
(ßaft an bem Jtfc^mablc bes MaffcrmamicS teilnabm uitb biefcti im Streite bann
fo jerlrabte unb jerbife, bah er für immer bcr Mühle ben Müden lehrte.
&
157.
Der ^ingerbruef bes iDaffermamies.
(Sin Monn ging über ben Steg, welcher über ben lorfbad) gelegt
roar. $a erfd)ien ber Maffermanit unb briiefte ihm bie ginger fo befliß
auf bie giifte, baß er nicht weiter geben tonnte unb eine ooUe Sluitbe auf
bemielben Crte fteben bleiben muhte. Mach Slblauf berfelben ocrfdjreanb
bcr ffiaffemiann. Jer Mann eilte nach .üaufe. 6t befab fid) feine güße
unb fanb, baß bie Stellen, auf welchen bic ginger bes SBaffennaitnes ge=
legen roaren, ganj ichwarj auofabeu. Siefcs (Srftbrecfnis brachte bem
Manne ben lob.
®etfelbe SBafferttiann erfdbien öfter iin ijaufe eines Olfer Bauern,
feßte ficb auf bie Cfenbanf jwifchcn bie Cfcntöpfe unb reännte fid). 6r
tarn unb ging jiillfdjroeigenb. (Clo bei SImau.)
Bus bcin „Micfcitgcbirgc in Mort unb Bilb", 9. gabrgang, .rieft 34, S. 139.
liefe Sage bat eine gcroiffc 3lf)tilicbfcit mit bcr Braunaucr 9tr. 147, roo ein Mann
infolge eines Schlages bcS SBaffcrmanncs auf ben Müden ftarb.
Vflnarr, teutidjf {Boltbfunbt a. b. ö «
VIII. 1. U. 8 $eft.
65
&
llcöcn unii fjodjfcitsgcbräuitjc
öcs CnnbDolkrs nin fußt i»ce üötjraifdjrn Bicfrngebirgcs.
Slitgcteilt »oii vrtm 'Pfarrer Bro».
I I 7ir haben u. o. iin II. unb III. 'Haube unferer Bolfsfunbe fiod)icit«gcfpraci)c
^ unb ©rbräuebe au« »ein Braunaucr Säubern gebracht unb l)icbci im
befonbcveii »en „ftnpg einer reichen Baurrnbraut auf »er Öervfdjaft Braunau"
au« »em ,^aljre 181ß bebanbeit (III. Bb., 2. 39 n. ff.). % Bcfd)rcibung »iefe«
Slnjugco bilbet ben 'Jlbfcbiufj einer ebenfo umfangreichen als loertoollen Tarftcllung
»er (poebjeitagebräuebe »c» benachbarten iRicfcngcbirgr«, roeldje »er 'Pfarrer Bra»
ju „(ärabunbofjcn am ifufte »co IRicfcngcbirgc«" *) in »en Jahrgängen V unb VI
»eo „'Reuen 'Rationalfalcnbcrs für bie gefamtc öflerreidjifcbe Blonarcbic auf 1815
unb 181(5", 3. 71 -74 unb 27 — 47 mitgeteilt bat.*) Tiefe (oroobl roegen ihres
Sllter«, ibie fd)bti $auffcn bemugehoben,’) loertoollen, roegen ihrer Begebungen
|u ben »erroanbten Braunaucr unb fonftigen oftböbmifeben Jr>oeb,tcit*gcbräuibcii
intereffanten Üiufteicbnimgen au« beut Sfiefcngebirge »erbienen »aber jur ßrgänjung
»c« jd)Oii »eröffentliditcn »bllolunbiitben Blatcrials biefer Ärt roicber abgebnnft
ju roerbcu, gumal jie fo gut nur gar nicht bclannt, ja überhaupt jcbincr jugänglid)
ftnb unb eine folchc Bcröffcntlicbuug icbon bei ber fcincrjcitigcii Braunaucr Braut-
befebreibung in Slusficbt geftellt roiirbe. Tic« gefebab besbalb, roeil Dr. '))!. Urban
in Blau ohne Äenntm« be« erften Teile« biefer .j>ocbieit«rcbrn au« bem Jahre
1815 ben jroeiten Teil berfelbcn oom Jahre 1816 in einer eigenen unb fclb=
ftänbigen 31bbanblung mit »er Überfcbnft „3u »en älteren .fiocbjettsgcbmuchcn ain
gufee be« bobmifeben fRiefcngcbirgco“ im „IRicfcngebirge in ffiort unb Bilb",
'Jir. 43 44, 2. 16 u. ff., fo »erarbeitet bat, bap 'Braus Slufjciehnungen gerabeju
oerfebroinben unb bas flare Bilb berfelbcn bi« jur Uiifcnntlicbfeit »erroifebt roirb.4)
') Siebe baju bie Slum. 2, 3. 40, a. o. D. — *) Tiefe »alcnber, „3um
ilnterridn unb Bergungen »oii (Sljriftian Sari Slnbre, ebem. Verausgebcr »e« fjatriotb
leben Tageblattes" bcrausgegrbcu, unb gcbnntt ju Blicn bei ©erolb, finb in Breie
bürg im Berlage ber eippcrtfd)en Bmbbanbimig rrfc^ioicn. — *) (f tnfüijning in bfe
bentfebböbmifebe Bolfslimbe nebft einer Bibliographie. 3. 203. — *) Siehe boju
meine 2lu«fiibrungcn a. a. C-, S. 41 u. f.
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Slnlangciib ben pnbalt bicfcr §od)pitsrcbcii muff als auffallcnbe Gr[d)einung fcft-
geftcflt racrbcit, baf) bicfclbcn in ben „'Mitteilungen Deo norbbbhmifrf)cn Grturfion«.
fttubs", 3ahrg. XXII, 3. 1141 — .145, teilroeile, u. j. ber ganp ijnbalt aus bern
flalcnbcr oom 3«hrc 1815 unb bie erften jroei Slniprathcn aus bem non 181(1,
fouad) bi« emi dtlicßlicf) Sir. SO, als „ Slbfdjrift eines auf Söfchpapicr gebrueften Braut,
fiibrer^anbbüdtleins", mitgeteilt oon SBill). Äallafd), erfd>imen, welche« ohne Slutor
unb 3a()r betitelt ift: „Mcuatif gelegte« .fjanb-.Büdjlcin für bie Brautführer
unb .Üranjcl.jjungfraucu / Süoriniicn bie (Sinlabung pr .Population lammt
anbern bei) bem hodjpitltchen Gbrcntagc eingefübrte Öcbräudic p finben. Sillen
benen / fo bc« Schreibens nicht funbig / pin ©cbraudje in Irud gegeben." fflenn
ich nun auch nicht ber Meinung bes .'Herausgebers bin, baft biefes Brautführer,
biichlcin bem 17. ober gar 16. Jahrfpnbcrtc augeborc, (o glaube ich bennoci), bah
c« mit iRürfficht auf bie barin oorlommeuben fchrägen Icilftrid)c (!) als Slbteilungs-
pichen älteren Urfprtmge« ift als 'Braus Slufpidinungcu.1) liefe Sliifid)t erfcheint
auch noch burch ben Umftanb beftärtt, baß ber Jnfjalt bes ‘Büchlein« anher bem
Icilc bes 1815er Italeubers nur bie eilten poci cHebeti ber tfortfebung oom ^afpc
1816 enthält, baher nid)t anpnebmen .ift, baf) ber Bcrfaffcr jenes £>anbbüd)leins
bie 3lufpid)nungrii bes Bfarrcrs Brao beit uftt habe, locil er bann geioifi auch ben
übrigen Icil btrfclbcn mit aufgeuonunen hätte. 'M. (S. bleibt baher nur bie Stils
nähme übrig, Bfarrcr Brao habe ben pnhalt bes fraglichen Brautführer = .flaut
büchlecno p feinen S(ufpid)iiungcn oerioenbet. Dafür fprechen folgenbc Erwägungen.
Es ift bclannt, bah bie Brautführer, bcjio. Irufehmas, gemöhnlich ihre Sieben, mie
bie ipochjcitsrcben unb Schioänte überhaupt, nad) münblichcr ober fd)riftlid)cr Über-
lieferung pfammengefteUt unb aufgcfdjrieben hatten, bah aber and) gebniefte Sin
roetfuitgen bicfcr SIrt brftanben unb im f')ebraud)c roaren. ©cioifi h«t nun Bfarrcr
Brao nach folchcn Behelfen eine« ober mehrerer Brautführer feine 9lufpid)nungcn
gemacht. Unter biefeit Behelfen hat fich ioof)l auch ba« in Siebe ftchenbe ipanb=
büchlein, ob nun in Inid ober Slbfchrift, oorgefunben. Sieht man übrigen« näher
put lertr ber Slufjciihnungeu, fo läht fid) nicht oertennen, bah berfclbc, foiocit er
ben Inhalt be« $anbbüd)IrinS ausinacht, ein georbnete« unb gnoiffes abgefchloffene
©anp« barftellt, loährcnb ber roeitere Icil ber Slufpiehnungen, fjochpitsprcbigten
unb Schmante,4) bann burchciitanbcr loicbcr Sieben unb Sliitroortcn „Bei ber Übcr=
gäbe ber Braut", „fflic ein Inifchniann auf ber .fiodjpit um einen fieberen Gm.
tritt bitten foU", „Sluäioerbung ber fiochpit", „©cgcnantioort auf ber Braut
Seiten an Batcrsftatt", larftellung ber Srautübergabe uub fchlichlich einige bc=
fonbere ©ebräuche, mie fic bei fjod)pitcn üblich roaren unb nach Slnficht be«
‘) 5üt ein höheres Silier idjeint and) ba« in bem ffianbbüchlein enthaltene
fRltfelfpiel p fprechen, toie folche hi früher heutfdjrr Bergangeuheit beliebt unb
üblich waten unb fefjon in ber ®bba oorfommen. — ’) Dergleichen leimen u. a. in
grobem Umfange auch bie Braunauer $>cd)pitsgrbriiiidir.
(Seioithresmannco non ben alten Stömern abftammen,1) in bunter 'Reihenfolge unb
ohne genctifdjen Zufammenhang enthält. Gin weiterer Untcrjd)ieb sioijdicn biejen
betbcit Icilcit beftebt bavin, baft bve Sieben beb $anbbüd)lcinö jumeift in tKeimen
06cr vcimäbnlict)en Jlusflängen nebelten finb, wogegen joldie im srocitcn leite
überhaupt nicht oortommen. lanut erjd)emt bie oerfcfjiebenc 'liroocnienj ber nach;
folgenbeit äufjeiefmungen noch mehr beftätigt, fo baß man roohl annehmen tnuji,
Bfarrcr 'Brau habe juiüicbft beit Inhalt bes inebreriDähnten Brautführer, djanb.
büdjlein» ber (Gänse nach Aur nachichnftlichen larftcllung gebracht, baran anbere
tpochAcitercben, tme fie ihm gcrabc oom Brautführer imtgeteilt mürben, ohne Zeit
folge unb mit geringer Jlusnahme auch ahne Zufammenhang angefdjloffcn unb
fchliefelich einige .'Äochteitogebrauche gcfdjilbert, oon welchen ihm „1er Brautfuchen
unb ber Brautflacbotloben“ (Gelegenheit gaben, ait btefer Stelle ben „Sfbfdueb ber
Braut oon ihrem väterlichen .(laute“ nachftuholen. Iroh biefer uugrorbneten
unb betn seitlichen Betlaufe ber Sieben unb (Gebräuche nicht entfprcchenben Gin.
teilung be« hochjectluhen Zeremonielle foüeit biefe Slutjcidniutigcn bennoch l’o roicbcrs
gegeben werben, wie fie oon Bfarrer Brao oeröffcntlicht mürben, roecl bei folch un
oercinberter larftellungemeife Jform unb Steij biefer oolfotümlichen Grfcheinung am
beften heroortveten unb gemährt bleiben. Z“r bejfrrett Überficht habe ich bie einjelneit
Stuf jähe mit fortlaufenben Zahlen oerfchen ; auch mürbe bie Sehreibroeifc ber heutigen
Slechtfdireibung augepajst.
1.
Giiifabung jur itopufatlon.
Gbrbarer unb looblgoadger! infonbero grojjgünftig liebet $err unb
greunb! Zd) bube etliche ffiorte gegen euch roie auch gegen eure oteh
geehrte .vmuomirtin jii tebeit; bitte bahero ganj freuitblid), ihr möcht foldje
wenige SBorte gern unb gutwillig non mir annebmen.
fflSir finb jwei audgefnnbte Boten, erftens oom fierm Bräutigam,
wie auch oon betn vertu öoehjeitsoater unb grau 'JDfutter, unb oom öerrn
Sottebncr. Zhr werbet euch wohl wiffen au erinnern, wie ihr an betn
oetgangenen 91. läge feib eingclabett unb ganj höflich gebeten worben,
eud) in bem .fjaufe beo ehrbaren unb woblgeachten 91. 31. auf einen Iruttf
2i*armbier unb ein Stiicf Brot unb Aldo ciiijufinbcn; nach biefent Braut
unb Bräutigams chriftlidten Alircheitgang ju idimücfen unb au steten, ber
dtriftlichen Kopulation nebft Slufopferung eine« nnbäd)tigeti fflebeto bei-
Auwohnen, unb foldjen Ghrentag mit Veiftung guter ©efellfchaft anjufangen
') Go fiiib bie» boch nur ipagige 'Jtiictiatjmimgcii oou (Gebräuchen unb (Gewohnheiten,
wie Re geroöbnlid) unb heute noch bei Böllern auf niebriger SUiItnrftnfe oorfommen.
ler „Dlaub ber Brojerpina" unb „Bacchanalien" haben bamit gar nicht» au nm.
68
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unb ooBenben belieben laffett rooßet. Solche« finb fic bereit, und) 'Dlög=
liebfeit brnroicberum ju oerfchulbigen;1) unb bie« ift uttfere gatt} höfliche
©inlabung.
2.
28ie von bem USrautfüfim ber -»odjjeitsimter aniufgrecfien fei.
©brfamer unb rooblgeacbter $ert Sjocbjeitooater! 3<h bitte ganj
höflich mir ju erlauben, in euer Sebaufung aufjufudjen bie tugcnbfame
Sraut, welche eure oielgeliebte 3imgfer Xod)ter ift, bnmit ber d)riftliei)e
Atircfjengang möchte oofl$ogen »erben.
3.
38ie bie Saffmeßen') unb J«ran)ef-3ungfem Bet ber itatnmer
anjurebett.
©inen angenebnten ffiruft roünfch’ iei) euch ju jeberjeit: ©clobet fei
3efu« Gbriftu«! 3br ebrfamen 3 rauen Sammelten unb tugenbfamen
MranjeU3ungfraucn, roie aueft aBe unb jebe, bie bier auffchauen! 3<h Bitte,
ibt rooßet mir erlauben, baft iefi bie jarte 3ungfer Staut, .üernt Sräutigam
anoertraut, möge führen mit meiner .fjanb $u bem ebriftlieben .Stir<f)cn=
gang, tue) fie begabet roerben roitb mit einem ©begatten ju leben unb ju
fterben.
4.
38ann bie grauen Safjtnellen ansgerebet. fo antworte:
©4 ift ein Dieb über meinen Seutel gefontinen, ber bat mit aBe«
Selb roeggenomnten; jroei (Srofcben bab icb notb bei mir, rooBt ibr oet=
lieb nehmen, macht auf bie Dür.
3um anbent 'Ulal antroorte ihnen: ffloBt ibr jroei Srofcben nehmen
nicht, fo hört batauf meinen '-Bericht : Drei ©rofchen miß ich euch legen
ein, ihr fönnt bamit jufrieben fein.
Unb wenn ber '-Brautführer bie Sraut ins 3'tnmer führt: 9iun bab
ich bie tugenbfame 3ur,ßfrQ“ Staut in meinet tpanb, bamit mit roerben
befannt, ich miß fie bem fjerrn Sorrebner fteBcn für, ift’« nicht bie rechte,
fo mag et’« Jagen mir.
5.
3um Aufträgen bes jicanbrnalTers.
Da fomm ich her oon .ftoln am iKbein, unb bring euch ein fühle«
Srünnelein; roafchet ab ju biefer Stunb euren rofenfarbigcn BJlunb, eure
rofenrote SBBängelcin, mie auch bie fcbneeroeijjen itänbelein, roerfet Dufaten
unb fReicbstaler brein, mann’« gleich nur Siebenjebner ober Siebner fein.
■) Sin oeralteter StuObruct fiir „octfdjutben" in ber Scbcutmig Don „Der-
gelten". — *) „©nljmeften, beihen bie Settfrauen. ©eroBbnticb Derbeirotete Ser-
uianbtinnen ber Staut."
Hfl
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6.
3ta<$ Dem Aanbroaffer.
3<fl Dcmf unb ftcH mich ein (jenen nBe, bie hier oeriammelt fein,
fiir bie eingelegten Waben, baft nichts abgeschlagen, ben rooB(t) idj roünicheti
jeberjeit, ein Seutel mit bunbcrt Talern roär beteii; bie aber nichts ge=
leget ein, ben trollt ich wünfchen, baft ihnen — verfault macht fein.
7. ‘
28fe er bie &afjme(len nach bem Äffen um bie Siraui anfprecßen fofl'.
Sielgeliebtcn ehriamett grauen Saljmeften! gbr roerbet euch root)l
roiifen }u erinnern, roie mir bie ehr= unb tugenbreiche gungfer Sraut ift
übergeben rootben, auch heutiges Tages bein jjerm Bräutigam ift oer-
traut unb bebänbiget rootben, fo ift mein gehorfamftco Sitten, bah ihr
mir bie tugenbreidie Jungfrau Sraut pafficren laffen rooBet, bantit ich fie
auch roieber iiberantroorten fann. Tiefes ift mein gehorfamftes unb
flebcnbes Sitten.
8.
3Bie er bie 33raut von ihnen werfen foff, ba fie gefjauBet.
Gbrfame grau unb gungfräulein, bie aBbier oerfammelt fein: geh
bitte um Sachriebt, ob hier nicht ein jart unb feufebes gungfräulein: er=
teilet mir Spricht ; beim ich hin gefanbt oon einer guten unb getreuen
Öanb; ift fie bei euch, lagt fie paffieten, ich roifl euch freunblich etwas
fpenbicren. Sagt nur, roas euer Serlangen fein mag, roann ich fie nach
£>aus befomm.
9.
3um Aranjefaßficfien.
Sleinc ehrbare unb tugcnbreiche gungfrau! SBeil ber ,'öerr Sräutigam
unb bie gungfrau Sraut ihre Sosmaricnfränjlein abgelegt haben, alfo
rooBen fie besglcichen tun, ihre jarten .ftänbelein aufheben, unb ihr fchönft
flcjierteö Kränjlein berunternebmen, mir unb meinen WefeBen auflegcn.
Tarauf roiB ich ber gungfrau bringen ein Wlas Söein aus tjjöflicbfeit,
foB bienen jut Wefunbheit jebetjeit. Wefunbheit bco Ferrit Sräutigam
fein, famt feiner üiebften feufeh unb rein, Wefunbheit ber grauen 2alj-
meften unb afieit bochjeitlichcn Ghtengäften foB es bienen jur aBerbeften
Wefunbheit. Ter ganjen Üompagnic foB es bienen fpät unb früh, ghr
Herren fDiufifanten, fein fpielet auf unb feib luftig.
IU.
Ätn Änberes (um Äranjaufßeßen.
Siel eht= unb tugenbfame gungfrauctt. bie mir euch ehrbar anfcbaucn,
ich bitte um Grlaubnis, etliche Starte mit euch ju reben, unb oorjubringen :
3ut gungfraufebaft fomm ich gcfchritten, um ihr fcftün gejiertes Sränjlein
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tu id) Re bitten, btum fjebt auf eure fcftneeroeificn §änbc(ein, nehmt ab
euer fc^önftßesiertes Htänjelein, mir wollen es ju tragen beflijfen fein, ju
ehren eud) jarten 3unßfräulein, möd)ten mir folcftcs noch nicht oerbienet
haben, fo motten roir’s nod) oerbienett fein bei ßutem Bier unb fiibfem
SBein, bei luftigem ©eforäd), Xanjen unb Springen, ein ©laschen Blein
aus fjöflicftfeit bringen, fott jut ©efunbhcit beS .perrn Bräutigams fein
famt feiner fiiebften, feufch unb rein, ©efunbfteit bett eftrfamen Salj=
nteften unb attett ftocftjeit lüften Chrengiifteit fott es bienen jur allerbeften;
©efunbfteit ber ganzen Hotnpagnie, fott es bienen fpät unb ftüft; ©efunb-
heit ben .fjerren SJlufifanten, fpielet auf jum Springen unb jum Xanjen!
11.
2Bie bie Jungfrau ttSraut beim Äranjaufßeben lagt.
Plein eftr= unb tugenbfamer perr Brautführer! ©fte ich meinen Hranj
ablege, fo mufj er mir nicht für übel halten, mann id) ihn alfo befragen
toerbe: Bleiches 3euer ift oftne .piß, welches Schwert ohne Spift, welcher
Xurm oftne Hopf, unb welche 3lll't)ftau oftne 3°Pf ?
12.
Per UJrautfitfirer antwortet.
3cft roitt’S ber Jungfrau halb fagen, fte tnuft mir’S aber nicht für
übel haben; bie reine fiieb ift ohne Öift, beS HaiferS Schwert ift ohne
Soift, ber babilonifcfte Xurm ift oftne .Hopf unb bas Plägblein in ber
SBiege ohne 3®Pf-
13.
Pie Jungfrau fragt.
Plein eftrfamet .perr Brautführer! 3dj werbe ihn noch um etwas
fragen, er muß ntir’s aber nicht für übel haben, wann er will mein .Uränj=
lein tragen; Slelcftes £>auS ift wifeig? SBelcfteS .paus ift ftiftig? Bleiches
§aus ift fpiftig?
14.
Antwort.
Pleine 3“ngfrau , ich witt's iftr balb fagen, fie muß tnit’s aber nieftt
für übel haben. Pas fSUrtsftaus ift wiftig, bas höttifefte .paus ift hipiß
unb bas ©ottesftaus ift fpiftig.
15.
Pie Jungfrau fragt.
Plein oielgeliebter £>err Brautführer! 3<ft will iftn noch etwas
fragen, er muß tnir’s aber nicht für übel haben. Bleicher Bieg ift ohne
Steg? Bleicher Bufch ift ohne ilaub? Bleiche ©efettfeftaft ift ohne Hieb?
9iun fag mir ber perr Brautfilftrer bie Antwort wieber.
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16.
Antwort
Weine tfjrfame Jungfrau, ich will’« ihr balb tagen, aber fie mufs
mtt'6 nicht für übel haben. Ter ®eg auf bent SBajfer ift ohne Steg;
bet fteferne Bufch ift ohne Staub unb bie ©efellfchaft in ber §öD ift ohne
Stieb.
17.
We Jungfrau trägt.
Wein oielgeehrter ,£iert Brautführer! 34 werbe etroao fragen, wann
er will mein Arättjlcin tragen, et mu§ mir’« aber nicht fiit übel haben.
G« finb jehn Böglein gut; bet erfte barunter bat feinen Blut; ber onbere
hat einen großen Wagen; ber britte bat feinen Strogen;1) ber nicrte hat
feine fangen; ber fünfte fanget feine Qungen; bem fechften gebricht auch
feine ©all; ber ficbente fingt über fie all; ber achte nerfünbiget bie fiinftige
3cit, ber neunte flieget für anbere weit unb ber jebitte ift fo weis, bafi
er ifiet breijährige Spei«!
18.
Antwort.
Ter erfte ift ein’ Turteltaub' nach Abgang ihre« ©emahl«; ber
anbere ift ein .fjabicht; bet britte ift eine Biene; ber oierte eine Storch;
ber fünfte eine Siebermau«; ber fechfte eine Gule;8) ber fiehente eine
SHacbtigall; ber achte ein £>ahn; ber neunte eine Schwalbe; ber zehnte ein
itrametsoogel, ber iftt SBacholber.
19.
|>ie Jungfrau trägt.
Gin Bogel in ber S!uft fdjmebt, feineogleichen auf ber Grbe nicht
lebt; feine ftlügel in ber ing gewafchen;*) wann ihn hungert, tftt er jteben
Cchfen.
20.
Antwort.
Ter £>abn auf ber Äirchen, fetneeglcicben hat fein Sieben; feine
Slügel im fteuer gemacht, et hat niemals junger.
21.
Tie Jungfrau trägt.
G« fteht im Tau al« eine fchönc Jungfrau, ift wie ber Schnee,
grün wie ber Slice unb baju auch fchroarj, wie eine .Uohlmei«; feib iht
wei«, errat ihr’« wohl.
') Stagen nennt man in biefnt (itcg neben auch bete Stale. — *) „Bejonbere
oeriteltcn fie hiftuiüer ben Uhu." — *) ®ahtfcf|tinli(h „geroachfen".
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22.
Antwort.
Ein Soed)t, bei habet ftdj int lau unb hat befaßte färben.
23.
IHe Jungfrau fragt.
Wein ebrfamer öert ^Brautführer! 3d) will ihn noch was fragen,
allein er muft mir's nicht für iibci haben. Wann er mir audt fagen, oon
welchen ff reichten ich mein Jtränjlein tu tragen?
24.
Antwort barauf.
E'briame Jungfrau! Wann ich batte barunter gcfcjfen, io wollt id)
ibr's balb faßen, was biefer Saum für ffriiebte getragen; id) ging ju
nächftens uor ihres öerrn Satevs ,üaus oorbei, ba bab id) gefeiten, bafi
oon biefent Saum gcfaliett bas tlaub. So nebme bie Jungfrau bas
Wränslein omt bem §aupt.
25.
Bie Jungfrau fragt.
Ebrfamer unb oielgeebrtefter fflerr Srautfübret! Seine Worte haben
mir mobl oernoittmen, was lltfadjett er ju uns gefomntett, unb was et
oon uns begehrt, ift fdjon bereits gewährt. Xabero wir ihm ein fleines
©efdjenflein bringen; mit glauben, es wirb ihm wohl gelingen, nebm er’S
oon uns gütig an, wer weiß, was es helfen fann. Sobann wollen mir
luftig fein, bei gutem unb fühlen Wein.1) Scfunbhcit bes fiiemt Bräutigam
fein famt feinet üiebften, teufd) unb rein; Wefunbhcit allen .üoehjeits-
gäften, foü es bienen jur allerbeftett. Öefunbheit ben .^errett Slufifanten,
foielet auf junt Springen unb jum Xanjett!
26.
Abbanliung für bas iuanjabfiebett.
Wir bebanfett fid) ganj höflich für biefe Waben unb munidien ihr
bafüt einen achtjchn jährigen Knaben.
27.
Sie süraut wegpftfienücn im ian;.
Ehrbarer jjerr unb ffreuttb! od) hätte etliche Worte gegen ihn ju
rebett, id) bitte, er möchte biefelben oon mir gutwillig annehmen unb
wolle oerebrt fein, mit ber tugenbfamen Jungfrau Staut ju tauten fein,
nad) Eufi unb Jreub in Ehren, fein 'Dlenid) wirb s ihm oenochten. Xrum
‘) „Diefe Öcfuubtjciten werben in ooUcm ßfyor »oicbcrljolt."
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bitt id) gan} frcimblicf), fr molle mir'« abfcfalaßett mdjt, bannt e« mir
mtb ihm jum Spott gereiche nicht.
iS.
$inc Järanjcfftcut int uan) mcg)ufd)fuficn.
6br uitb tugenbfamer 3unggcfell! (fr foU oerebrt fein, mit ber
cbr unb tugenbfamen Sränjeljungfrau einen }üd)tigcn Gbrentan} ju tun.
Tahcro toolie er t’id) nicht lang bebenfcn unb Ficb mit ber Sran}eljungfrau
friidt hcrumfchntenfen. 3<f> bitte hiermit Ran} höflich, er motte mit tolehes
abfehlagen nicht, bamit e« mir unb ihm }ur Schaube gereiche nicht.
29.
"tHclte \um £>dtuliatis)tcfien.
3hr ehr unb tURcnbfamen }iid)tigcn ^unßftauen! SBir ^unggcietten
tun euch fchön grüßen, bett ©ebraudi merbet ihr fchon mitten, bah mit
nach ©elegcnbcit forbertt }u ber ,‘jeit, ba« Suafchubgelb, mie ich euch
melb’, ihr merbet euch nicht lang bcbenfcn unb uns etliche Siebcttjehner
fchenfen, baft mir unfere greub' fünnen oottbrinflen mit langen unb
luftiRem SprinRett. ,Vß' mill ich bet 3»ngfTau bringen ein ©laschen
fflcin au« .£»öfltchfcit, foll bienen }ur ©cfunbbcit jeberjcit. ©efunbbeit ben
Öcrren JJiufifanten ; fpielet auf }utn Springen unb }um Jansen!
30.
Bum Sbrii^fltteftetnraben.
Gbrbarer unb roohlßeacbter, infonbct« grofigünftiget £tert unb greunb!
SiSir finb smei auSßcfanbtc Boten oon bcm üecrn Bräutigam unb fjodp
seitsoater. Selbige laifcn eudt ncbft eurer liebften Krau .üauoroirtin einen
heiligen ©rüg fcnbcn, nämlichen: fflelobet fei 3efu« Chtiflu«; unb tuen
euch gan.} höflich einlnben auf einen Jrunf Sßarntbier, auch ein Stüd
Sä# unb Brot, unb roa« ©ott bet JUlmächtige noch geben unb bcfcheten
mitb. Jaotelbc mottet ihr mit alten boch}eitlid)en ©btengäften geniefjen
unb oer}ehren; unb biefes ift unter höfliche« Einbringen unb Bedangen,
mie auch unter gan} höfliche« Borbringen unb ©ttlaben.
31.
^efieSten fiodj}eitft<ficn ^hrengäfie!
(Sa lautet ba« gemeine Spricbmort: SBie ber Jopf, fo bie Suppe;
mie ber Socf), fo bie Brodcn; mie bie Strümpfe, fo bie Socfen; mie ba«
lieber, fo bie .fjofen; mie ber 'Jiarr ift, fo treibt er bie Bofiett. 3ft ber
Topf auagefäurei, fo gibt bie Suppe einen fäuerlichen ©efehmaef non fich;
ift ber Koch hungrig, macht er große Brodelt ; finb bie Strümpfe febr ab-
getragen, fo }erreißen bie Soden; ift ba« Heber hart, fo fnaden bie äofen;
ift bet 'Jiarr fräntlid), treibt er fdtlechte Jioffen, unb bamit ich mid) nicht
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gar ju rocit einlaffe unb etwa gar oon meinem Borhaben abmeidte, fo
tcßteitc id) juni Beweis meiner Siebe unb fage: Artificem commendat
opus, ba« Süerf lobet ben Sleifter. Tiefe« ju erproben, bitt' id) um ein
geneigte« (Gehör unb feftc GJebulb. SWan oernebme midi.
G« ließe fid) oor feilen ein ungelehrter -fkebifant oetlouten, baß
er ott einem hochjeitlichen Ghrentag, bergleicßen bcr heutige ift, betten an-
wefenben bodwitlichen Gbrengäfteti einen fjoehjeitSsTiSfurs ertlären molltc;
inbem er ober eine Blenge abgeid)macftc ttonjcpte oorgebracht, welche ben
nllbereitö Slmoefenben oielmcbr jur Befcbwemis als ftreube gereidtten,
mußte er fid) al9 einer, bent eo an J$äbigfeiten mangelte, felbfi auf« 'Maul
ichlagen unb ber Siebe ein Gilbe machen.
.tiodjanfehnlidie Gbtengäße! Taniit mit nicht ein gleiche« roiberfahre
unb meine Siebe fojufagen tneber .fjänbe nod) Süße habe, io titetfet
roohl unb hört mid) fleißig att, toa« ich in beitt Büchlein Tobiä lefe. liefet
altbetagte Bater Tobias, nochbetn er all icin £>ab unb (Gut ausgefpenbet
batte unb beüentroegett in große Slrmut oerfollcn, toa« tat ber gute alte
Bater? Gt fchicfte feinen liebfteu Sohn, ben jungen Tobias, in bie Jretttbc
nach Slages itt Stiebten, ihm eine Grbfdtaft abtuholen. Ja! Jd) roill lagen,
er tollte ihm eben eine ebt= unb tugenbfame Jungfrau Braut bcinebeno
abbolen. Dictum! Factum! mie getagt, fo geidjcben; er laut glticflith
mit beüflingetibem 'KlufiftcbnU unb mit einer fcßneemcißen Schar begleitet
att. Tie Söraut mar ba fotttt bcr reichen Grbidiajt. Sobann gelanget
mein freunblid) unb moblmcittcnbcr Slot au bctt oielgeliebten unb hodp
geebrteften öerrn Bräutigam, mie audj att bie ehr: unb tugenbiame Jung=
frau Braut, baß fie nicht toollett einen folchen Gheftanb treiben, al« toie
ich iu meinen Stubierjabren erfahren habe; ba ich mit bem fjanbrnagcn
auf ben Straßen auf= unb abgefahren bitt, habe ich gehört, baß bas Sßehe
mit ber Gße einen großen Streit geführt bat, ba iie beibe einattbet bas
Slusgebing oor bie Tür geworfen, nadjbem es idjott eine jeitlang Baftottt)
gefeßt hatte. Tiefe« ift aber auf unfet cbt= unb tugenbiame« heutige«
Brautpaar nicht gebeutet, oiel weniger will ich es oerboffen, fottbertt ihre
eheliche Hiebe oon öerjen foH 3«it be« Heben« nicht ein .öaar breit oon
einattber weichen unb ftets beiiammeii fein.
G« möchten fid) auch bie verreit Junggefcllen unb Jungfrauen ber
Hilft unb greube gern teilhaftig machen, allein bie (Gelegenheit ift noch
nicht ba. Tiefe ermahne ich cur (Sebulb, fie mtiffett warten bi« ein attbers-
mal. (Gebulb iibetwinbet Sauerfraut unb bringt Slofen. 3um Befdjluß
meiner geringen Siebe ermahne ich nochmal« beu oiel ebr= unb tugenbfamen
.iternt Bräutigam, baß er nicht einer oon bentjenigen fnecfbelfigcn *) unb
') „iüaq mol]! uerftiinnndt fnictcrid) heißen follen."
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foblmtiierifchen ®efd)lecf)t fein möchte. Senn tnh etwas ereignete, bah ein
burftiger 2lier-- ober iSranntroeinbruber ju iehen märe, bet tidj felbfi nid)t
helfen fönnte, fo Rebe er ihm geidnoinb bas ©efchenf, entroeber mit einer
halben Sfier ober mit einem ©las Sein, fo roirb ihm ©ott ©lücf unb
Segen neben, nicht nur ju biefcin bodjjeitliehen ©htenfeft, fonbem bis in
immerroäbrcnbe .feiten. Tiefes bitte ich mit aus, icbfieh er mich nicht
aus, fonbem bin ich imftanb, ich triuf'o gar aus, brauf fprech ich fröb;
lieb Simen.
:»2.
jPermcfbungen.
Jn ben Stanb ber lieben ©he wollen fit b begeben unb einlaffen,
als nämlich: Ter oiel ehr unb tugenbfame JunggcfeU öansgeörge Suf-
hinein Init ber oiel ebr= unb tugenbfamen Jungfer ©üfabetb 8ieh=
hinaus, fiitb alle beibe gebürtig oon bem untertänigften Törfel Saufaus;
biefc 'ff er fönen werben aufgeboten heut jum erfteit, jroeiten unb britten
i'ial unb auf ben Atopulationstag roirb bie ijocbseit fein, ©s wirb auch
roiebcrum oetmelbet, bah heuer bie Jaftnaebt gehalten tuetben roirb roie
oor einem Jahr, ba fönnen fich aUc unb jebe, SHänner unb Seiber,
Sonntags juoor im Sirtobaus einfinben, rooju alle freunblichft eingelaben
roerben, beiottbets JunggefeUcn unb Jungfrauen.
Gs ift oorige Suche jroifchen Samberg unb Siirjburg ein halber
ftipfernet Pfennig, fächfifche AfonoentionSmiinje, uerloren gegangen; roer
felben gefunben hat, foü ihn nach Serlin ins Slmftetbamer Haffeebäujel
per posto fchicfett; es roirb ihm jum ffiratial eine anfehnliche Tisfrction
erteilt werben.
6o ift oon froher Cbrigfeit ber höchfte Sefebl, bah hinftighin alle
Jungfrauen, fo biefes Jahr nicht heiraten roollcti ober fönnen, warten follen
bis auf bas fünftige Jahr.
33.
fKadi ber ©hrenrebe.
Jch armer burftiger Irinfbruber entfage aller böfer Seiber einge=
gebenem iHat unb lat unb glaube an alle Herren Srotbäcfer, Jlcifcbbacfcr
roie auch an alle lieben Sein- unb Sierfchänfer unb Urinier, bie aUhier
oerfammelt finb, unb befenne oor bir, o giitigfter Sirt! bah ich oft unb
oiel gefoffen habe aus Atanbln, Mriigett unb Töpfen; roie biefes alles ge=
feheben ift, heimlich ober öffentlich, roiffentlich ober unroiffcntlieb, mit ben
©ulben, Siebjebnem unb Jitnfgrofcben meines Seibes, tuelcite ich ihr 0<!
nontmen habe; unb biefes alles mein oerfoffenes ©elb reuet mich unb ift
mir leib oon ©runb meines .öerjens; berohalbcn flopfe ich an meinen
Seutel unb iurcche: C giitigfter Sirt! Sei mir gnäbig mit ber ftreibe fo
lauge, bis ich bid) bejahlen taun. hinten.
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34.
IBad) Dem iianbfdirag auf T&räuligatns Seiten.
Gbr= unb rooblgeacbte, infonbers oielgeliebten Herren fjteunbe unb
'Nachbarn ! 'Beil ibt habt begehret mm bes üerrn Bräutigams Seiten
einen öanbfchlag bet 'Dlotgengaben, inelcbet and) nefdjeben unb ihnen
roiberfabren ift, alfo belebten mir auch ein Reichen bet Siebe, entmeber
ein itränjleiit, Stbmiicflein ober ein Ttidilein, bamit mir leben ober er--
tennen ihre beftänbige Siebe unb Sreue (ober ob fte jugegen fein möchte
ober nicht), bamit mir mijien, roofiir mir angelobet, ohne Broeifel mirb er
fie ibm anjeigen lagen.
Blein lieber öert Bräutigam! AUbicr präfentieret ibm bie oiel-
ehrbare tugenbfanie Jungfrau Braut ein fdjöneö 'Bräient ober Ghrcn
trünjleiu; beim glcidjroie biefeo .Hränjlein runb unb ohne Gnbc ift, alfo
foU aud) eure Siebe gegen ihr allezeit ohne Gnbe fein. Sie bat baju ge=
nommen bas fchone unb berrltcbe fträutlein Bergifemeinnicht unb Jelänger-
jelieber, baburd) ju oerfteben, bafi ibt fie je länger je lieber gemimten fallt,
babei aud) einen grünen Bmeig, bamit ju oerfteben, mann etwa in eurem
Gbeftanb ein itreuj einfdjleitbcn möd)te, baburd) bie Siebe oermelfen möchte,
fo foll er o um biefen 3n>eig einfoffen unb alfo bie Siebe ihr allejeit
grünen laffeit. Auch überreicht fie ibm ein Sdjmcijjtud), meil fÜott felbft
fagt: 3m Scbrocifc beineo Angeficbtes follft btt bein Brot cjfen. ,1m erften
Buch 'Diofis, im jroeiten Jtapitel; unb fo etroa ein jantmer, .Hreuj ober
AngftfcbroeiB follte einfd)leid)en, follt ihr euch bamit abtoifchen unb jeber-
jeit gegen einanber fröhlich, friebfam unb getreu fein bis ans Gnbc.
35.
Abbanßung. Auf her Äodijeü, nach beut GlTcn.
Gbrtoiirbigen unb rooblgeebrten, ehrbaren, rooblmeifen unb gtofc
künftigen lieben .Öcrren greunbe unb '.Nachbarn ! Go ift allbier ber £>err
Bräutigam famt feinem lieben öerrn Batet unb Scbmiegeroater unb merten
jreunbichaft unb bebanfen fich; erfteno gegen ('Sott ben 'Allmächtigen, bau
er burd) bie .'traft feines heilig unb feligmadjenben Bottes unb burd)
Grleuchtung beo heil- ®cifteo ihn unb feine liebe '-Braut in ben heil. Gbe--
ftanb oerorbnet, eingcfe&et unb beftätiget. Aud) roao oon nöten mat ju
feinem bod)jeitlid)en Gbrenmabl an Gjfen unb Irinfen, burd) feinen reichen
Segen gegeben unb befcheret bat. Taficr coir Bott bene AUmächtigen Tauf
fagen unb geben ibm allejeit Sob, 'Breis unb Gbre. Bum jroeiten be-
bautet fich ber .öert 'Bräutigam famt feiner lieben 'Braut unb bie ganje
roertefte greunbfdjaft gegen alle anroefenbe bodjanfebnlicbe, moblgeebrte,
ehrbare, rooblroeife unb großgünftige liebe .öerren greuitbe, baß biefelbett
famt beroielben Ghegemabl unb öausmirtin auf Grforberung unb Ginlabung
ju bcro bocbscitlicben Ehren erfcbiencn tmb angefotumcn fein, bitton ba-
ttcbcn gan,i fteunbfdiaftlidj titib bemiitig, baß eure oblo, ehrbare, roobb
weite, großgiiuftige .Vierten unb greunbe, bat! bieielben wollen mit benen
(fabelt Giottes oorlieb nehmen; wollten münfdjen, bafi biefelben recht wohl
unb foftlid) naef) eines jeben fflufto unb ©ejdjntacf waren jugeriebtet ge=
wefen, burd) welches bem .£>erm Bräutigam famt feiner lieben Braut uttb
beffett beiberfeits werteften Jreunbfdjaft befoitbcret SoblgefaUen gefebeben
mödjte fein. So aber wibrigenfallo etwas an Modi ober Meiler ein 'Diangel
wäre gefpüret worben, ioidtes ihnen nid)t jufdireibeit, fonberit giinftig oer=
Seihen. Biorgen, wiü'o Wott, foll es wieber eingebradit unb oerbefiert
werben, 3um britten: 3ß and) bes £>errn Bräutigams famt feiner lieben
Braut ganj freunblid) bemiitigfte Bitte an euer eble, oorfuhtige, giinftige
.t?erren unb fämtlicbe grennbe unb an euer tugetibfame grau Hauswirtin
unb Gbefonfortiimen, wie and) Söhnen unb Xöditern, baff ihr eud) morgens
(will'S (Sott) }ur rechten 3eit, als nämlich jnnichen elf, jroölf Uhr, tuieber-
unt allhier in biefer Bcbaufung wollet fleißig cinftellen unb foldje ange=
faitgette bocbteitlicbe greubeit in diriftlicher gröt)lid)foit helfen ooDenben.
3um werten: ©eil es auch hier btäudiltdr ifü, nach ber iDiabljeit mit hem
Herrn dichter ober Cberidienfer in feine Bebanfung ju geben, ber hoch:
seitlichen grenbe ju Ehren, etwa sroei ober brei ©rofehen, nadi eines
jeben Wclegenbeit, nicht gereuen ju laffen, er oetfpriebt aud), bas erfte
©las Biet nicht aufjuiehreiben, als ift bes Herrn Bräutigams Bitte, ihm
hierin willigen ©eborfam ju leiften. 3um fünften: So etwa einer ober
ber anberc mit einer tugenbfnmen grau ober Jungfrau jum Tanje tu
führen beehrt mürbe, ift gleichfalls bes Herrn Bräutigams unb feiner lieben
Braut ganj freunblid)ts Bitten, baß ihr foldjco (Sott beut allmächtigen ju
Ehren, wie aud) bem heil. Gheftanb jur 3ifrbe unb jur Befiätigung ber bod)=
Seitlichen greuben nicht wollet abfchlagen. ®o folches ber Herr Bräutigam
famt feiner liehen Braut, auch hie ganje greunbfdjaft neben ihnen, bei
oorfallenber ©elegenbcit gegen jeben in Ehren mieberum ju oerfchulben,
foll ihres Orts nicht gefpart werben, ©ünfdien eud) bemnach non Sott
bem aümädjtigen ©lücf, Heil unb Segen unb alle eriprieftlidje ©obifahrt
i'eibes unb ber Seele, hier seitlich unb bort ewig. ITurd) bie ®itabe bes
hl. ©eifteS unb unfern Herrn unb Heilanb gefum Ehriftum. amen. amen,
amen.
36.
Zweite isochjeitsprebtgt.
Domine, miserere mei! 'tiefe ©orte, bie ich in her lateinifdjen
Sprache porgehracht habe, finb gejogen aus bem heutigen hochjeillichcti
Goangelio, lauten auf unfere beutfehe Sprache »on ©ort ju ©ort alfo:
Herr, erbarme bid) meiner! Beoot ich aber junt 3wecf meines Borfptud)s
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tomine, fo laffet uno aitböreti bas heutige Goattgelium, meid) es «eU-fcn
roirb am bodytcitlidjcn Tafte :c.
37.
Domine, miserere mei! Herr, erbarme bi dj meiner! rief meinenb
uirb feufjenb ber beulifie euauftelifcbe Sdjulbtier junt Herrn Sräutigam,
aber nicht umfanft mar fein Sieben unb Sitten, beim er batte mehr er-
ballen, alo roas er flebetcn. (beliebte bodjanfebnlidje Gtjrengäftc! Tiefe
eoangclifthe Parabel gibt mir beute ben Stoff, oou ber Snnnberjtiflfeit
unb befonbers oon ber Hiebe ju teben, ohne toeldte fein SJienfch, mann er
$u feinen Semunftsjabren flelanftet, leben fann. Unb befonbers ift bei
ben neunnßebenben, jur Che fdireitenben HJerfonen eine unoerfälfdjte, be-
ftänbiße Hiebe ber ©runbfae unb bic notroenbißfte Tugenb ju seitlicher
unb cmiftcr ©lücffeligfeit. SHirb alfo ber heil. Gbeftanb unterftiibct oon
ber Hiebe unb Ginißfeit ber Gbeleutc, fo ift es alfo ein Staub, baraus
alles ffiutc entfpringet; er ift eine Slrjnei miber bas Unflliicf, ein Grfittber
ber gteube unb ein Hilfsmittel miber bie SJtelandjolie ; unb gctoifj, roemt
jmei Tiamanten in einem 31 in ft ober in einem flolbenen -Hleiitob gefaftt
finb, fo fpielen fic immer beffer alo einer; menit jroei Slofen auf einem
Stiele fteben, fo geben fie immer einen härteren ©erudj alo eine einzige,
ffienn juiei Stoffe an einen SHageit gefoannt finb, fo fährt man uiel leidjter
als mit einem. Söeitn ein Safob mit ber Kachel, ein Soadjim mit ber
Slnua, ein gadjarias mit ber Glifabetb, ein ifSatritius mit ber iölonifa,
ein Glfearius mit ber Tclrimt, ein Heinrich mit ber Munigttnbe ehelich fid)
oerfniiufct unb alfo gleich unb ftleicb jufamnten fommt: gleich in Öe
bärben, gleich in ber Unfchulb, gleich in ber Srömmigteit, gleich in ber
tMnbadjt, gleich in ber ©ottesfurdjt, «leid) in ber Hiebe, gleich in allen
Tugenben, alobann ift ein iolcher Gbeftanb ein golbenes Sanb. geh fa«e:
ein golbenes Sanb ber Hiebe roie auch ber Sarmberjigfeit. ;tnici
Sähe, meine ßb^ften, bie ich mir beute ju 'Abteilung meiner Siebe aus=
erfiefett ^abe, inbem id) beroeifeit roerbe, bag ohne beftänbige unoerfälfdjte
Hiebe bet Gbeftanb fein Gbeftanb, fonbem ein ffiebeftanb fei, im erftcn
Teil; bah ohne ÜJlitleiben unb Sarmberjigfeit mir uns feine SJIcnfdjen,
oiel roeitiget Gbriften nennen bitrfen, bemeife ich im sroeiten Teil. Hodj=
anfebnliche Ghrengäftc, oerleibet mir ein geneigtes ©ebör unb eine eifern
fefte ®ebulb, fo fange ich an.
38.
grfier Seif.
©cliebte boebaiiiebnlidje Gbrengäfte! Turd) bie Hiebe oerftebe id)
nicht baS Stäbtlein Hiebau in Sdjlefien ober bie grofje unb meltberiibmte
Sieicho^ unb Hanbelsrtabt Hiibecf in 9lieberfadjien, oielmeniger bie Stabt
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Viibben in bot Dlieberlaufiß ober bie im .(rerzoßtum Viegniß in Schieben.
Diein, auch oerftehe ich feine folcbe Viehe, ioie bie fUlosfowiter haben. Bon
biefen iebreiben bie hiftorifchen Gebern: Ta* erfte, was ein Gbemann in
'DiosEou ins .yjaus laufe, fei eine gute Morabaliche, mit roeldjer er feine
grau tapfer fönne abpeitidien, bettn wenn bie 21'eiber in DJosfau nicht
alle Üionat einmal Schlüße oon ihren 'Jiünnern hefontmen, tiermeinen tie,
bie ilianner lieben fie nicht, fie tdmuen bie 'pilffe für ein Viebeszeichen.
DlUein unfer beutfehes grauenzimmer bebanft lieh oor folche Viebe. Sie
haben auch recht, beim Schlüße uitb 'ffriißel brinßt roeniß ®rot ins ijaus.
Gine folche Viehe nhrb hier ju Vottb nidit Viebe, fonbetn Schloß ßenannt,
unb ich tue auch feine folche Viehe oon meinen 3uhörem forbern, fonft
fönnte man oon bem heutißen öodizeilsprebiger faßen, ba§ er unfehlbar
tu StocfhaufemMuöbelshofen ftubiert haben miiffe. 34 forbete oielmebr
eine folcbe Viehe, bie uns (hott unb fDlenfchctj anßenehnt, ben Gnßeln jut
gteube unb bie .'öcille tum Slbfcheu macht, ju melcher wir eben burch
übcrleßunß anberer Sienfchen Schwachheiten uns beeifent foUen, unb biefes
ift ein d)riftlid)es tUiitleiben ßeßen unfern 'Jiebenmenfefaen, oon roeldiem ich
im .weiten Teil batibeln toiU.
39.
3meiter Seif.
Gbriftlicbes Brautpaar! ffiarum ich atu heutißen Ghrentaße oon
Barmberjigfeit rebe, ift nicht bahin anjufehen, als roentt ich eud) follte
etwas Schlimmes prophezeien. 'Jiein, bafilr behüte mich ber föimmel, ich
totinfehe oielmebr oieltaufenb greubett unb beßlticfte Stunben bis ins
(Stab. Sollte lieh aber im (heßenteil etwas ereignen, fo bitte ich, traßet aus
chriftlicher Viebe eins mit bem anbern Sebulb. übertraget bes anbem
Btdngel, habt Barmberzißfeit mit einanber, faß ich, wann fich s jutragen
follte, baß eins ober bas anberc einen gehltritt begeben follte, benn wir
Üicnfdien iinb alle oon 'Jiatur fehlerhaft. Ter Gheftanb ift ein Vuftgarten,
aber aud) im fdiiinften Vuftßarten waebfen zuzeiten Brennefteln. Ter
Gheftanb ift eine Stofe, wo ihr euch ben .fioniß ber ewigen greuben ein.
fammeln fönnt, aber bie Diolen finb feiten ohne Tomen. Ter Gheftanb
ift ein §immel auf Grbctt; es ift aber feiten ein Tag, in welchem biefet
JOimntel nicht mit einer finfteren ÜBolfe ober mit einem Diebel oerfinftert
wirb. Äutj, ber Gheftanb fonunt mir oor wie bas Brotbacfen, wo bas
aUerfchönfte Dliehl mit bem Sauerteig oermifd)t wirb; allein Sebulb!
3Senn bie Ghelcute in greub uitb Veib jufammenhalteu (ich null faßen,
gleiche Silage halten), fo wirb ihnen bas ®Iü<f ber ewigen Scligfcit gewifi
juteil werben.
3um Schluß wenbe ich ntid) za euch, geliebtes Brautpaar, unb
wiinfehe euch oon Sott, was Sara unb 'Jlbratiam, ber zweiten Sara mit
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lobia, Stebeffa unb gfaf, Stachel unb gafob, Slbigail unb Stabcl, Gilbet
unb Slbaöoeruo, Sufanna unb goatin unb taufenb anbem non fflott ift
erteilet worben, nämlich: taufeubfältiges fflliicf unb ben göttlichen Segen,
unb biefeö foU beftänbig bei euch bleiben bis bet Job nad) langen gilbten
bas Ghebanb jertrennen roirb. Simen, (iud) aber, fämtlidje .fjoebjeits:
gäfte, roimfebe id): ums eud) greube mein ju bringen, roas euer .öet) ocr--
gniigt, mao aus bem frohen Sinn ber Sorgen bange üaft gefdjicflid) tann
oerbrängen, leg id) aus treuer Slruft ju euren güßeii bin. gebntaufenb
SJuttcn ooll oon felbft erroiinfebtem Segen, ncuntaufenb Hiften ooll ffle-
funbbeit oor bic Stuft, an ©olb unb Gbelitein ad)ttaufenb feeiterroagen,
feebstaufenb Schober ßeil, fünftaufenb gubet iluft. Glftatifenb Beniner
grieben, jtuölftaufenb Sacf ooll greuben, beit ganjen 'Soben ooll füftlidjes
©ebinb, gefällt mit eblem 2i)ein, hoch nicht ein Ttöpflem l'eibeit, bie
Eintracht in ber ©einein, bie Stube auf betn l'anbe, bas wolle ber ijinimel
eud), geehrte ©äfte, geben, mir aber mache er bie greub: baß ich in eurer
©unft beftäitbig möge leben; bieo ift mein SButtfdj, ber Fimmel mach’
ihn roabr, fo ift für euch unb mich ein fidjtes ©liicf befchieben. geh bal>’
genug geroiinidit für heutiges Slrautpaar. Simen. Go roerbc mäht.
40.
iSei ber Übergabe ber 33raut.
Siel ebt= unb tugenbfamer £>err Bräutigam! 'Sei Übergabe biefer
gegenroärtigen, aus taufenb etfiefenen ebr: unb tugenbfamen gungfer 'Sraut,
bitte ihn, bafj et biefe feine liebe Sraut jeberjett lieben unb ehren unb
in allen oorfallcnben Zufällen niemals oerlajfen, fonbetn beftens ju fchüßen,
unb für fie Sorgt ju tragen niemals ermangeln reolle (affen. Siebente
er, ein heiliger gofef, roas für Schrecfen, Slngft unb Ungemach hat er
nicht wegen unb mit 'Biotin, ber feligften gungftau, ausgeftanben, feine ganje
'Jlatur entfette fich unb fein ganzer Veib etjittette oot Slngft, als ihn ber
Gngel bes öerrn oom Sdjlaf erroedte unb ins Stgpptenlanb ju reifen er=
mahnte. SBas muhte er nidjt ctbulben, als et feine öetberge ju 'Sethlebem
gefunben, roas für Sorgen unb .Hummer er mit gefu unb 'Biatia auf ber
gönnen ägrjptifdjen Steife, in ein Vanb, bas sollet .Öeiben unb Unglauben,
burd) eine fchtecfliche SBiifte, roo roeber liaub noch ©ras, fonbern mit
Stdubem unb 'Blötbem angefiillt roat, butchroanbern mußte. SKas für
Ungemach muhten nicht biefe heiligften brei SJerfonen fieben ganje gabre
lang in einem alten Heller im Sigijotcnlanb ausftchen, roas roieberum bei
ber Stiicfreiie aus Sigpptcn unb über biefes alles, roas Scbmerjen unb Xrübfal
über ben Betluft bes Hinbleins gefu im leinpel ju gerufalem. SBenn
ihm ©ott ein Hrcujlein initb jufchiefen, bebenfe er allemal bas .fjerjeleib
SJiarieno unb gofefs, unb alles, roas fie mit einanber ausgeftanben haben,
fianatr, Scutfrfic Voltfttunbc a. b ö. ol u
VIII. 1. U. 2. $«ft O *
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fo oerfirfjere unb oerforeche id) il)m, bafj bet öimmelstroft non oben bet=
ab nicht ermangeln toirb. Tie heiligften brei Serfonen (mit beten £>ilfe
nnb Seiftanb ibr ben heil. ßbcftatib antretet), werben euch jeberjcit im
.vireuj unb Reiben beiftebcn, bio ibr eiitft ben Cohn eurer Slrbeit non bem
hinttnlifcben tyausoatcr, ben Mrofdjcn bet ewigen gteube unb Seligfeit
erlangen werbet, welches ich mit unb euch oon §e rjen atterwüniche. Simen.
41.
l&te ein Profdimonn auf 6er i»ai$)ett um einen Rieten Eintritt
Bitten (off.
3Uö meine fonbers bochgeehrteften Setten Sdjwägtr unb greunbe!
Go ift aUbicr angefotttmen bet üerr Bräutigam tarnt feinem ganzen ehr-
liebbabenben Seiftanb uttb lägt anermtinfcben bem ffiirt biefer Sfehaufung
wie aud) bcr grau ©irtin, als: feinem neuen £iemt Schroicgeroater wie
amb Schwiegermutter, wie audj ber tugenbfamen Jungfrau Staut, wie
aud) ben perren Schwägern unb greuttben, grauen unb Jungfrauen unb
JunggefeQen gar einen gliicffeligen föiorgen ober guten lag, erforieglitbe
©eftinbheit, gliicffclige ©ohlfahrt Ceibes unb ber Seele unb nad) biefem
jeitlidjen lieben bie ewige greube unb Seligfett. ©eiter lägt er fragen
unb bitten ben Sertn neuen Sdiwiegeroater, ob er aud) alle Herren
Schwager unb gteunbc bei ftd) haben möchte, bie er gern bei fid) haben
wollte; unb fo fie noch nicht beifammen fein, fo ift er erbötig, eine halbe
ober Stunbe braufjen ju oerwarten; fo fie aber beifammen fein, fo ooll=
tommcn, als er bie Seinen bei ftcft bat, fo bittet er um einen djriftlidjen
Eintritt in biefe Sebatifung. ©as er weiter ju iud)en ober ju werben
haben wirb, bas will er burd) ben Trufdjmann in aller Jtürje taffen oor=
bringen. ©eiter habe ich bie Werten Schwäger unb greunbe ju bitten,
fie wollen meine furjett unb einfältigen ©orte wohl unb gut oerftanben
haben unb nod) mit einer unabfchläglichen Antwort beantworten. Jd) bitte
ganj freunblid).
42.
AusroerBung bet jäodijetl.
Als meine infonbers bodjgeebrten Herren Schwäger unb greunbe,
grauen unb Jungfrauen unb Junggefellen, mir allbier im Statuen ©otteS
unb ben heil. Gheftanb ju ehren oerfammelt fein! Alfo hätte ich etliche
furje unb geringe ©orte $u gebenten unb oorjubringen: Son wegen unb
im Stauten unb anftatt bei iierrn Skäutigams, wie auch oon wegen unb
im Statuen uttb anftatt feines h>t}u erbetenen unb ehrliebhabenben Sei=
ftanbs. Jch bitte ganj freunblid), fie wollen mir foldjes erlauben unb nicht
für ungut haben, ©eil alfo ber allmächtige, gütige, barmhetjige ©ott,
Unter uttfeteo lieben .yernt Jefuo Gbriftuo, uns SJienfchen als oemünftige
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.Kreaturen erfcßaffen, aud) Vetb unb Seele geneben unb nod) täglich allerlei
leibliche 9!otburft jtir Erhaltung, 3ud)t unb ©hrbarfeit gibt, ben heil. Ehc=
ftanb im ©arabiefe eingefeyt unb nod) anbere gute Crbnungen unb
Regiment geftiftct fjat, roeil er nadi feiner grunblofen ©armberjigfcit unb
nad) feiner gnäbigen ©etßeihung uns amten Siinbcrti feinen eingeborenen
Sobn ju einem öeilattb unb Seligmadjer gefenbet, welcher uns oon bes
©eufcls iHcid), feiner Tyrannei errettet, erlöfct unb uns ©ereeßtigfeit unb
etoiges öeil unb burd) fein ©ort unb bes beif. ©eiftes uns ju feiner (ir-
fenntnis gebracht bat unb feine ebriftfatbolifebe Kirdie täglid) mit allerlei
leiblichem unb geiftltcbem ©ut ehrt unb gieret. $iir foldjes bauten mir alle
jufammen ©ott bem ©ater, Sohn unb heil, ©eift billig oor allen Singen
für foldje leibliche aud) seitliche unb geiftliche ©üter oon .öetjen unb geben
ibnt aHejeit Hob, ©reis unb Ehr.
9!unmehr bebanft fi<b ber ,i>ert Bräutigam gegen ©ott ben Sit
mächtigen, bah er ihn aus einem reinen, teufchcn Ehebett oon djriftlicben
©Item, nach bem Ebenbilbe ©ottes auf biefe fchnöbe ©eit hnl geboren
roetben laffen; mehr bebanft er ficb gegen feine ©Item, baß fie ihn nicht
in ber ©tbfiinbe haben fterben unb oerberben taffen, fonbettt ihm erbeten
©aten unb Saufjeugen. 3°» et bebanft fid) aud) gegen feinen lieben
©aten, bah et ihn auf feine Sjänbe genommen unb gettagen in bie d)rift=
fatholifche Kirche, too er mit bem ©lute 3efu Gßrifti oon ber Grbfünbe
ift teingetoafdjen roorbett unb in bas ©ud) ber t'ebenbigen ift eingcfchtieben
toorben; mehr bebanft er fid) noch gegen feine lieben Eltern, bah fie ihn
haben beten gelehrt bas Saterunfer, cnglifdjcn ©ruh, ©lauben unb jebn
©ebote, toie aud) gehalten jut d)riftlid)en fatf). Kirche, bamit er bst et-
tennen lernen, was gut ober böfe möchte fein; als er aber beffet jum ©cr-
ftanbe gefommen ift, ift er öfters in ber Kirche eim unb ausgegangen unb
oon ber ©eiftlichfeit auf ber Kanjel Öftermals gehört, toie bah ©ott bet
3Hlmäd)tige alles nmnberbat erfdfaffen unb ber allerfchönfte Engel wegen
feiner Hoffart burd) ben heil- Erjettgel Michael fanit ben breieit ©hören
bet Engel oon bem hohen Simmel herunter geftürjt worben, nunmehr
aber ©ott unb bie ganje Sreifaltigfeit wieberum einen SHat gehalten, wie
bah bie brei Ehöre ber Engel wieberum fönnten erfeßet werben; auf
feine anbete ffleife hat es fönnen erbacht werben, als burd) ben heil.
Eheftanb. 'J!un aber hat ©ott ben Slbam aus einem Etbenfloh erfchaffen
unb ihm einen lebenbigen Stern eiitgeblafen unb eine unterbliebe Seele
bataus formiert unb ihn gefeßt in bas ©arabies über alles, was ba lebet
unb feßwebet. ©ott aber Sbant gefeßen pur allem unb ju ihm gefproeßen,
wie bann ©enefis im anbetn Kapitel gefeßrieben fteht: wie bas nießt gut
ift, bah bet Menfd) allein fei, fonbem er wolle ißm eine ©eßilfin feßaffen.
Sun abet ßat ©ott ber allmächtige ben Sbam in einen tiefen Scßlaf
83 s*
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uerfenft imt> ihm aus feinet linfen Seite eine Stippe genommen unb Die
fefjönc (hin baraus gebaut, fie ju ihm geführt unb ju ihm gefagt: Stbam,
tuao ift bas? Stbam bat jut Slntroort gegeben: Tao ift Jleifd) oon meinem
3leifd) mtb Webein oon meinem Webein, man toirb fie eine Stannin beißen,
»eil fie 00m Staune genommen ift, Darum wirb einer Sätet unb SJutter
oerlaffen unb mirD feinem Seihe anbnngen unb fie toerben jwei fein in
einem fflcifche. Sicbr bat and) ber .fjert Sräuttgam nodi anbere fd)öne
©rempel gehört, mic ju lefen bei Johann im j weiten Jtapitel non ber
£>ocb. (eit ju Manaan in Walilaa, als 3efuS Cbriftus mit feiner liebmertcfien
Stutter unb beit jwölf Slooftein beigemohnt unb bas erftc Sunberwcrf ge=
luirft bat, itibem er bas flnre Saffer in woblfchmecfenben Sein oer=
loanbelt unb bnburd) gezeigt hat, bah er unter gläubigen ©bcleuten bas
Sajfer ber Trübfale auch in beit ailerbeften Sein bes Jriebcns net=
roanbeln roiü.
Jtunmebr auch auf foldie ftböne (hempel bat ihm aud) ber $>err
Sräutigam ben heil. Gheftanb eingebilbet unb Wott Den SlUerbödiften als
einen ©beftiftet in feinem £>e rjen angerufen, bamit er ihn tuoUc lenfen
unb führen ju einem aufrichtigen Weidjledit; ju einem ehrlichen Seibs*
hübe, es möchte fein eine Sitfrnu ober Jwtßfrau, mit toelcher er möchte
eine Wott wohlgefällige ©be anfangen unb mit Wott befd)ließen. Wott
hat fein anbiiehtigeo Webet erhört unb ihn gelenft unb gefühlt ju bem
ehrlichen Wefd)led)t, als : ju bem ehrbaren Siann 3t., ju feiner liebwerteften
Tochter, mit bem djriftfatbolifchen Taufnamen genennet 31., als heutigen
Tages tugenbfame Jungfrau Sraut, ju welcher er eine berjliche triebe ge=
tragen. 3** ihr erfebienen an untcrfd)ieblid)en Crten wie auch in ihres
Öcrrn Satcrs Skbaufung unb fie in Treuen unb ©hren berebet, wie es
einem ehrlichen ^unggefellen wohl anftebt, gejiemt unb gebührt; ob fie
auch oerliebt fei gegen ihn, als wie er gegen fie, bag er gebaebt wäre,
iid) mit ihr in ben Stanb bet heil, ©be einjulajfen; fie aber als einetluge
Jungfrau jut Slntwort gab: Sann es 00m erften Wottes Sillen unb ihrer
©Item Sillen fein möchte, fo wollte fie mit ihm unb feiner Serion ju>
ftieben fein. ,fa fie bat bie jcbn Webote Wortes betrachtet, als nämlich
bas oierte Webot lautet: Tu foEft Hinter unb Stutter ehren, auf bah bu
lange lebeft unb cs bir nioblgebc auf ©rben; folches ihren ©Itern bei=
gebrad)t, wie aud) bet öetr Bräutigam folches nicht hinter fid) gelaffen,
fonbern ihren lieben ©Item beigebradjt unb in ©bten erfucht, unb fie ihm
toicbet tlug tut Slntwort gegeben, helft fie ihres Äinbes nötig haben, weil
cs fleitt unb unerjogen, nunmehr bie gttäbige Cbrigteit mehr ju tun unb
ju laffen haben, als bie ©Item. Solches ber Öen Sräutigam noch
nicht binbern ficb gelaffen, fonbern ber gnäbigen Cbrigteit beigebracht unb
ungehalten um einen ehrlichen Konfettj ober Ireubtief, betreiben auch
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erhalten unb iolcheu bet Weiftlidjfeit überleben, imb jtdj auf bet Kanscl
bis jwei= obet breimaf tiinbigen [affen, ob jemanb einen ßinfptuch haben
möchte, foU ftef) oot bet 3**1 meiben, nach ber geit bei geroiffer Strafe
ftillfdjmeigen; weil abet nichts gewefett ift, finb fie heutigen Xagcs oet-
heifecn worben ju bet heil. Sfleffe obet priefictlidjcn Kopulation, ju weichet
mit ihnen oiel taufenb ®lticf roünfd)ctt.
9!unmeht wirb auch ben .Werten Schwägern unb Sfreuttben wohl
bewufjt iein, bah bem .§crm Sräutigatn ein lag ift angebeutet worben,
an welchem bie tugenbfame 3ungfet Staut beo oätetlichen 91amettS unb
©ewalt entfe®et uttb in feinen Jlamen unb ffiemalt foU gegeben werben;
benn er läßt permeiben, wann fie ihm in feine 'Hiadjt möchte gegeben
werben, baft et fie nicht will annehmen als eine Xienftmagb ober ®ienfb
boten, fonbetn ju feiner eigenen ©hegemahliu, et will fie auch lieben als
feinen eigenen Ceib, auch ihre Gltern als feine leibeigenen Cltem, auch
ihre ©efchwifter alö feine leibeigenen Oefcfjroiftet, auch bie ganje jugetane
Ifreunbfehaft; fie finb ihm befannt obet unbefannt, fie möchten ihm be=
gegnen ju üüegen obet Stegen, wann fie fief) gegen ihn alo greunbe zeigen
werben, fo will et fieh gegen ihnen auch alö grettnb jeigen.
ffleiter mitb auch ben Setten Schwägern gattj wohl bemüht fein,
bah bei uns in Krön = Söhnten ein utaltet löbltdjet fflebraud) ift, bah
bet §ert Sräutigatn feinet ©efponftin Staut etwas oerteftieren foU für
ihren jungfräulichen Jiautenfranj, ben fte ihm unb anbem JiunggefeÜen
ju Gören getragen unb noch trägt bis auf ben heutigen lag. Slunmehr
abet benfelben heut in bet djriftfatbolifcben Kirche oot bem hohen 'Sitar 91.
beiberfeits gteunbfcfjaft oblegen foll, fo bcflagt ftch ber Sjerr Sräutigatn, bah
et gat wenig ju oerteftieren hat, als nur feinen jungen unb gefunben,
ftarfen, getaben t'eib, geionnen fei, fie ju petfehen mit tSffcn unb Itinfen,
Kleibung unb Schuhen, fie oetteibigeit in allen billigen Sachen, wie es
einem ehrlichen Ghemanne wohl anfteht, gejiemt unb gebührt.
43.
$egenantmort auf ber iBraui Seiten an fjtatersllatt.
SIS meine fonbeto hochgeehrteften fjerten Schwäger unb greunbe,
bie ihr bem fjerrn Sräutigatn ju Ghrett gezogen feib, alfo hätte ich
wieberum etliche furje unb geringe SBorte ju gebenfen unb oorjubringen
wegen bet tugenbfamen Jungfrau Staut, wie auch wegen ihres ehrlichen:
ben SaterS, wie auch wegen ihres hieju erbetenen unb ebrliebenben Seiftanbes;
ich bitte fteunblich, fie wollten mit miebetum folches erlauben unb nicht oot
ungut halten; benn wie erft oernommen ift worben, baft ber £>crr Sräutigam
@ott bem allmächtigen £anf fagt, baff er uns 'iKenfdjen als oernüftige Krea;
tuten etfehaffen, auch Seib unb Seele gegeben hat- (3>ie Jungfer Staut auch
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in feine Sergeffenheit geftellet.) Sie banfet aud) Sott bein allmächtigen
u. f. io. (roie beim Sräutigam), auch ®otl bem Sohn, ba| er Re unb uns
3Jfenfct)cn am Stamm bcS RI. Mreujes etiöfet bat; and» bem ^eiligen
©eiRe, bafj er Re in bet heiligen Taufe geReiliget bat. Ja, Re bebanft
fid) aud) gegen ihre lieben Eltern u. f. nt. (mit beim Bräutigam).
Ja, cs erbietet fid) aud) bie Jungfrau Staut weiter, biefc ©efdiente
mitjubringen, welche bie heiligen brei Kernige bem Minblein Jtfu gefebenfet
haben, nämlich ©olb, SBeiRraud) unb SNprtben; ftatt Oes ©olbes roill Re
ihm bie lüebe, roie im hohen Hiebe Salomonis gcfchrieben Reht, ichenfen; Ran
bes ffieihraud)o roill Re ihm bie Wüte unb Tugenb ichenfen, Re toiH ihm
getreu unb untertänig fein, roie es einer Ehefrau roobl anfteht, gejiemt
unb gebührt; ftatt bes 'Dftjrrbens roiH fie ihm Trieben unb Einigfeit
fdheitfen, inbem es bie Erfahrung gibt, baR im Eheftanb 'manches trübe
Üßefter auffteigt, mann aber bittere ühirrben anfommen, tut fie roie ein
freunblid) §cr$ ihm entgegen laufen, fo fanit aus einem trüben Setter
ein frcunblidier Sonnenfdiein oerurfacht roerben. 3)fit biefent roiH bie
Jungfrau Sraut bei ihm fdjreiten unb rooRnen bis in ben Tob.
Slnjego folgen bie Jeugen; nad) abgefüRrten Jeugen roirb bie Jung;
ftau Staut oor ben Tifd) berufen unb bem Sräutigam aus oäterlicRer
3J!ad)t unb ©eroalt in feine 3)fad)t unb ©eroalt übergeben.
Ter Trutdjmann übergibt bie Jungfrau Sraut mit Erlaubnis oom
Sater bem fjerrn Sräutigam in feine Siaebt unb ©eroalt, forechenb: JR
bieS bie tugenbiame Jungfrau Sraut, mit roelcRet er Rat bas Serfpredjnis
gcRabt? So faget ber Öerr Sräutigam Ja. Üiemad) fraget et bie
Jungfrau Sraut: Jft bieS ber &ert Sräutigam, roelcRem Re bie eheliche
Treue unb Siebe oerforedjen roill? Tarauf ber Trufchmann iRte äanb
in bie feine leget unb foricRt: Schau, Jpetr Sräutigam, biefe tugenbfame
Jungfrau Sraut 9i. übergebe ich euch aus oäterlicRer tüfacRt unb ©eroalt
in eure 3Kad)t unb ©eroalt, iRr treulich 5« pflegen, gleicRroie unfer lieber
Öerr Jcfus ©RriRus am ftreuj feine liebe Wutter bem Jünger JoRanni
anbcfoRlen Rat, unb tue folcReS bis an beS StiefterS &anb im Riamen
©ottes bes SatcrS, bes SoRneS unb bes heiligen ©eiftes. Simen.
galtet euch ber ÖeRte bes heiligen ffjauli, benn ju ben Rllännem
fpricRt er: JRr 'Diänner liebet eure SSeiber, gleich wie ERriftuS feine cf)rifi=
licRe Kirche geliebet bat, unb fid) felbft. Jür Re bagegen, ju ben äBeibern
fpricRt er: Hiebet eure 'Diänner unb feib ihnen untertänig als euem Herren;
unb ba fcRenfe id) euch bie Slumc Jelängetielieber. Simen.
Silo mein oiel geeRrtefter Sjert Kretfdjmer ober Sierfdjcnt! Jd) hätte
anftatt bes verrn Sräutigants ju bitten, baR iRr iRm roie auch ber tügenb=
fameu Jungfrau Staut nebfi anberen erbetenen .yohseitsgäRen fünftigen
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9t. roollet erlauben, addier auf ihres allcrgnäbigften fjerrn ®runb unb
Soben, ja foroobl in fein .jjauö unb .öof, in feine Siirofäblc einen
OTbentlicfjen ©injug unb jroar auf ©hre, Sieblichfeit unb Sbrbarfeit,
roie auch rootjl erlauben, alliier bei ber ehrbaren ©erichtbtafcl ju jcdjen
unb einen orbentlichen ©hrentanj ju tanken, wir roottcn unb ocrhalten nadj
bem, roao recfjt unb billig fein roirb.
Sllb meine Dielgeliebten Jreunbe, roie fic bficr im 'Jlamcit ©otteb oet=
fammelt fein, id) hätte eine ehrliche Sitte an fte, mann fie biefelbe nicht
möchten oerfagen, alb ich bei ben hier antommenben tgodjjeitbgäfien eine
Smpfehlung getan habe, roie auch }u bem itetm firctfchmer (ober Siet»
fchenf) h'eber erfcheinen unb angchalten fein, bah er uns möchte erlauben,
allh'er auf ihre« .ijotm ®runb unb Soben, ja foroohl in fein .üauo unb
$of, in feine Iiirpfähle einen orbentlichen ©ittjug, roie auch erlauben rooHe,
hier bei ber ehrbaren ®ericf)tstafel ju jeeben, roit auch bie Erlaubnis be=
fommen haben, roeil fie aber heutigen lagea beb Sotgang gehabt haben,
fo roeifj ich nicht folcheo ju frottieren, ich bitte ganj untertänigft.
44.
Unter bie auffaUenbften, offenbar ton ben alten Dtömem abftammero
ben ©ebräucbe gehören:
A. |)er ttJrautoerfianf.
Stach geenbigtet OTahljeit fe&en ftd) SKäbchen unb SBeiber btängenb
um bie Staut. Sie nächfte Sefcbiitserin ber Staut ergreift einen itbenen
Setter unb fängt an bamit auf ben Sifch 311 fdjlagen unb ju fchreicn:
„Srautgefchent, Stautgefcfjenf!" SIUco, roas männlich ift, mu§ nun bet
Sraut ein ©efchenf im Selbe auf ben Setter werfen unb fudjt babei beb
Selletö habhaft ju werben ober ihn rocnigftene ju jertrümmem. ©in att=
gemeineb ©elächter folgt bann auf eine fo gelungene .üelbcntat unb bie
SBeiber müffen unaufhaltfatn auf ihrer £)ut fein.
Sie beftimmteften unb anfehnlichften ©efchente forbert man non
Sraut unb Sräutigamb ©Item unb ©rofjeltetn.
Sinb nun allen anroefenben SDlännern ©efchente abgefotbert, ruft
man mit Ungeftiim ben Sräutigam. ©r tommt, boch oerfleibet unb gibt
bie tleinfte ©elbforte. 'Utan erfcnnt ihn nicht alb Sräutigam. ©r roitt
bie Sraut rauben; er furingt auf Sifch unb Sänle; man flögt ihn juriitf;
er legt fich auf ben Sifch; man fchlägt auf ihm unbatmherjig herum. 6t
tritt enblich ab, erfcheint in einet neuen Setfleibung, gibt ein gröberes
©elbftiicf, man ertennt ihn noch nicht. Sie nötigen OTanöocr werben
roieberholt u. f. ro. Sieb gefdjicht ju brei- ober oiermal. ©nblid) erfcheint
er in feinet orbentlichen Sleibung, gibt ein anfehnlidjeb ©efchent unb man
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iiberßibt ibtn bic Braut unter ben bersliehften BerhaltungSmaßregeln.
SBäßrenb bem fommt:
45.
B. Per 33rautftH<fkn imb bet sUraulfTadioftfoBen.
Per Brautfudjen roirb oon ben Saljmeflen (Bettroeibern) oon
«eiten beb 'Bräutigams gebacfen; ber Brautflacßsfloben aber oon ben
Saljmeften oon Seite ber Braut, ber Braut gefdjenft.
Beibe muffen, rnenn fie Cbre bringen fallen, auSjeidmenb icßön unb
groß fein. Silan fud)t einanber ju übertreffen.
Per Brautfucßen tairb aus SBeijenmebl, runb unb fo groß gebacfen,
baß man bas Bacfofenlod) geftiffentlid) ieinetioegen oergräßern muß. Cft
oan jmei Schub im Purd)meffer unb V« Schuß in bet Ööhe. (Sr ift mit
fed)S=, ad)t-, auch jehnetlei auf bem Cberteile beftrcut unb wirb mit ben
Snmbolen bes (fSetoerbes ober Stanbes bes Bräutigams — mit bekannten
Blagen, ßgge, 'Pflug, .Unecht, SJlagb, ffieberftubl, Scbmiebeambos u. bergl. m.,
and) toobl mit einet SBiege, alles recht bunt bemalt, aus tpolj, leig,
'Pfcffetfucbcn, guefer u. f. to. gefonut — häufig befeßt.
Mit ähnlichen Spmbolen unb Bilberdien ift aud) ber Brautfloben
behängt, ber aus bem fdjönften, längften, ungebecbeltett glacßfe um einen
bunt bemalten unb oergolbeten Stab, oft fo groß gebunben mirb, baß ihn
ein ftarfer Baucrnfnecht fautn ju tragen imftanbc ift
Beibe erfeßeinen unmittelbar auf ben Brautocrfauf unter bem .Klange
ber SJlufif unb mieberboltcm ^ujauchjen jur gegenfeitigen ffritif auf bem
Brauttifche. Sille Süeiber fammeln fich barum herum unb jebe 'Partei
ftrengt ÜBiß, Scharffinn an, um SlusfteQungen am Öefchenfc bet ®egen=
Partei ju machen.
Slad) langem unoerftänblichcm ©efeßrei ergreift jebe 'Partei ihr ®e=
fdjenf unb ftiirmt unter furchtbarem fflejaucßje bem bereitftehenben mit
oier pferben befpannten SBagen ju unb fährt unter fortioäbtenbem ®e=
lärme, bas nur feiten einmal bic SJlufif übertönt, jum Shirtshaufe in bet
®enteinbe bes Bräutigams. Pie ®efchenfe toerben ben herbeiftrömenben
Sleugierigen mit gtoßlocfeit gejeigt. junge Burfdjen reiten nebenher unb
f (hießen aus piftolcn.
SBäßrcnb unter biefem betäubenben ®elärme alles außer bem .Vjaufe
auf bie Braut märtet, ereignet fid) im fjaufe bet riihrenbfte Auftritt bes
ganjen geftes:
46.
Pie ülraut nimmt «ABfi^iet» oon ihrem oätertiihen Jiaufe.
SBenig Borte, aber umfomeht IperjenSempfinbungcn. Slueh bem
bärteften 3ufdjauer locft biefer Sluftritt Primen ins Sluge. üunbertmal
fällt fie ber geliebten SJlutter um ben .ftnls, zehnmal bent Bater. Panf
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unb Betgebung ftamtnelit einzelne Töne. Ginjctnc Sorte fdbluchiet fegnenb
bic Blutter. Stumm fte^t bet 'Batet unb Dränen tollen übet bie btaune
SPange.
9Std>t feiten roirft lief) bie Braut im Strome bet Cntofinbungen ju
ben gilgen bet ®ltern, bie gefamten ©efehroifter mit iljr. 3tn bet Diir=
fd)n>eUe febrt fie nochmal um, läuft in Stall unb Stube, fügt unb um-
armt DUd) unb Hub, Banf unb Stuhl unb man muf) fie mit ©croalt
toegreigen unb auf ben Sagen tragen.
So gebt nun bet $ug in« Sirt«bau«, too bie Saljmeften nach
einem gemeinicbaftlicbcn roilben Datijtc unter jerentoniöfem Sl noreifen be«
bäu«Iid)en ftleifje« unb beo bamit oerbuttbenen häuslichen ftriebens unb
Überfluge« ber Braut bic ©eftbenfe übergeben. Sie toetben nun ben
ganjen Slbenb hittbutib auf bem Brauttifibe ber Bemunberung ber 3«-"
ftbauer auägefegt.
Sille« bie« erinnert an ba« Dbi)riuofeft ber ©riechen unb bic
Bacchanalien ber Börne r.
£tft nach bem ©nbauben ber Braut oerteilt fie bie am Slad)«flobcn
unb Huchen befittblitben Soieh unb Bafdiereien unter amoefenbe , Hinbet
ober Cltertt für ihre .Hinber, jerfebneibet ben Brautfuchen auf fleine Teile
unb oerteilt ibn unter alle Slnmefenbe. .Heiner barf leer auogeben. Ten
rtlacbs bebält fie für fid). Den Stab, an bem ber Sladjs gebunben toar,
töic autfi einige Sgmbole oom .Huchen, bebt fie mit ihrem Brautfraiije
als ein Heiligtum auf unb erjäblt oft in fodteften fahren noch ihren
.Hinbern ftunbenlang mit Sänne oon ihrem Brnntfefte. ©liicflid) ber
Brautmahn !
CD jartc Sclinfudit, füges lioffcn,
Der erften liebe golbnc ,l>eit !
Das Jtuae gebt ben Ifimmel offen,
£s f di tue lat bas lierj in Seligfeit!
(D bag fie ewig griittenb bliebe,
Die fdiöite <3eit ber jungen liebe! —
47.
€. Das Sietten.
9lad) einigen Stunben bes Tanjcs oerticrcn fid) bie gefamten Sal.v
meften oom Danjboben, gehen in bas £iauo beo Bräutigams unb fliehen
bie Brautbetten. (Sinigc junge Veute oerfuchten oorher jdion ihrer bab=
baft äu merben unb fie tu oerftccfen, ober fuchten fie menigfteno ben
Seibern ftreitig $u machen. Da« gibt benu nun ein lauge« verum, \ieben
unb Jöerutnbalgen, mährenbbem einige fchott in Bereitfdjaft gehaltene
(fläfchchen mit oerfügtem Branntwein fin ber golbenen Banfojetteljeit roohl
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mit SBeinauSbrudj) geleert tu erben. Ter junge 'Wann, bejien man mächtig
roirb mtb in bie 'Setten roirft, mug itod) einige gläfcijcben anfdjaffen.
3ebes ®eib fuefjt fid> nun mit einer Tafche ober Tuch ooQ ©nten=
ober anbeten Sogelfebern ru benmffnen unb nun jiebt ber ganje 3“g
abermals bem SSirtöboufe ju. Sin bem roilbcn ©efchrei hört man fie
icijon oon gerne; bie Wufit gebt ihnen entgegen, ipielt ihre rmlbeften
Wätfche unb nachher Tänje; alle (hafte fueben (ich mit fflläfern unb JWigen
ju fähigen, fo gut fie fbnnen. Tenn nichts ifi nun ftdjet.
©leid) Bacchantinnen ftiirjen bie 'Weiber in bie Stube, tanjen,
lärmen, febreien, fpringen auf Stuhl, Tijcb unb Sänfe unb ruhen nicht
eher, als bis alle Slntnefenbe, nom Starrer bis junt Schafhirten, fo mit
gcberii bemorfen finb, bap man bie garbe ihrer Sileibcr nicht mehr unter=
fcheibet.
48.
1). Pas tEinfiauhen.
3u Einbruch bcs Tages nehmen bie Wäbcben bie Staut in ihre
Witte unb tanjen einen 'flingeltanj (eine Srt Solonaife). 9!ad) einigem
Tanjen toinmt ber Sprecher unb nerlangt oon ben Wäbchen bie äblegung
bes flranjes. (Siehe ihre Wedpelrebe.) 'Jlacf) längerem Sertpeigent fommen
cnblich bie Weiber; entreißen bie Staut mit ©cmalt ben fie fdjügenben
Wäbchen (ber :Kaub ber 'Jkoferpina), führen fie in eine anbete Stube unb
fegen ihr bie £>aube auf. 9lun bringen fie biefelbe jurücf unb führen fie
bem Bräutigam ju. Unb erft jegt tanjt ber Sräutigatn bas erfte Wal
mit feiner Sraut.
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U. .frorn, SBöljtmfdje Dörfer, Ort,. 9. — 35 —
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ie roaten am 5u§e beo Setijeo abfleftieflen, um bem fnaücn.
l) Vubmiüa. Zubern pufcte er feinem ßeiftHdjen Patron bie Otiefeltt
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ftimmc; bann bufdjten beibe über ben SUi
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fief) an ibtem ftattlicbcn Sobne ßar nicht fatt (eben. ! Sikibiuaffcr an, unb et mertte eä nicht; als fic juriief
leil t>i'r SBirtung be« (befanges feinem Steunbc ju. \ molliger Unteridjicö fei. (St fab, bat! fte bort mit beit
bcm er eine lange üobtebe bielt. Dornebmften Leuten umgingen, unb mehr gefeiert unb
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für ein fianj unenipfanglicbco Oefeböpf gegolten roorben,
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fttunienleS, und Qalob, b offen einige jrcuöe unb (St- roiebct nad) ^kag. diesmal tonnen mit nid)t fo lange
bolung 'Hiufit roat, halte fitb oicl Datauf geübt. Sein bleiben, mie fonft, weil man fid& fritier jut Slurnabme
Spiel erregte eben io oicl Hcrmunberuug, als geftern nielben tnu§, gar in bas Seminariutn! Sa iittb immer
fein Wefang. SBie tat es Dem armen jungen toobl, fo titele. Die aufgenommen fein wollen!""
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rooijnfii unb bir ^eil)en Jiod) nitfu erhalten hoben. | ,,©ir flnifeen, 3^r Herren! ®ir grüßen!" vorauf
»utlliiu Ilt-liimci, null UV|U|11>IIU>V . . ... . „r. . ...... ... ... . .. .
X'if Stuben teil ftet)cn unten unb namentlich Mensel tüchtig gehanfelt routbe, lief
>{ut uiierenba (hieb ju lobe»!- 3alob in bie ftcrnbcÜe 'Jiadjt hinaus unb füllte fein
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n pitbagoßifchen unb fulturgefdjidjtlidjcn Crtungenfcbaftcn fo
reiche Scfutgefchichte ber einjclncu öfterreichifchen fßrooinjen faft ßat nicht
ausßebeutet unb bähet nur roeniß befannt ift. Sie« gilt inöbefonbers
tton bet ©efchichte bet öfterteießifeben ©emcntarfchulc. Übet Uninerfitäten,
‘) S«t Seit ift bics bas ätteftc ©djulgebättbe SBratmaust. G« ftept auf ber
öauftcllc beroout Stbte ©teppan erbauten alten ®tabt(<pulc, beoepemaligeu iHampiticpi-
(<hcn fiauie* am Stircbenplape, 'Jir. St. 223, unb lourbt 1822 bem Webtaucpe übergeben,
obroopl bic noch Borpanbcnen Stauplänc haju fdjoti im igapre 1799 fertig luaren. Go
bauerte alfo über 20 Qapre, beoor ber erfte ©djulbauftreit in '-Braunau jein Gilbe
fanb. 1872 mürbe an boö alte Jrontgcbäube ber ieil augefügt, ber gegen bic 2lUcc
fiept. $a« portal beb Scpulpaufeo befiiibet fiep faft gegen ‘Jlotbctt unb über bem
lote ift ber befanntc ©teilt eingemauert, ber bao ©tiftemappen mit ben 'Kamen«-
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®riinbe fo oerfd)iebenartig cntwicfelte Schulmcfen ber einjelnen Seile
unfereä Sinter lanbes eine 3)iannigfaltigfeit roie faum ein anbereS. Sa
uns aber bisher bie OueUen ocrfd)loifen rnaren, ftir beren Steröffcntlidjung
nur fdjincr ber Stuchbanbel ju gewinnen ift, fo wirb ber Ginblicf uns nie!
fchmerer, als beifpiclsweife ben reicbsbeutfdjen gaebfollegen, bie für Duellen
jur £d)ulgefd)id)te ihres SianbeS ftets SJerleger finben.
Unb fo ift es )u begrüßen, wenn 3c>tfd)tiften ficb populärer Sar>
ftellungen, wie bie folgenbe fein foH, annehmen unb in betn junäcbft be=
teiligten .«reife, in ber engeren .fjeimat, über ungehobene Schabe berichten.
Gin fdjeinbar enges StrbeitSfelb fteefte ich mit, seitlich unb räumlich
befdjränft, jeboch ooü höchft intereffanter Ginjclbeiten, ganj befonberS für
ben, ber bas Sraunauer Sünbcßen feine engere .fSeintat nennt. Sie 3« '<
wählte ich, weil getabe bamals bie erften „offiziellen" '.Berichte über bao
Schulwefen erfchieuen, bie halbjährigen «unbnmcbungcn beS Sd)ulenobet=
auffeherS im Äönigreiche Söhnten, gerbinanb ÄinbennannS, bie ich auch
gelegentlich attführe; ben Crt, ba mich mein Seruf bei totalen gotfeßungen
unterftüßt.
I.
Uber bie Schule ber Stabt Srauitau lagen mir außer bem über
memorabilium beS StabtpfarrerS ®ilt) (1859) noch bie Sitten aus ben
3aßren 1785 — 1795, welche bie Sehrerbefefeungen, bie Grhebung ber
Söraunauct Sdjule jur Stabtfchule unb ben Schulhauöbau behanbeln, oor.
SluS ber erften Duelle ift ju entnehmen, baß 1769 Salentin geebnet
aus Seibuch unb Söcnebift fßohla aus Sraunau als ungepriifle Lehrer
roirften. ffleibc waren früher Schiente beS Prälaten 33enno Söbl. Sas
Schulgebäube ftanb an ber Stelle ber heutigen 2Jiäbd)cnfd)ule, bas fog.
Siatnpufch'fche .(jaus, befaß für beibe 8el)ter nur ein 8ehrjimmer, in bem
ficb ein langer Sifcß mit Stoderln befanb, an bem bie flinber abwechfelnb
faßen. Ser Unterricht war Ginjelnunterticßt. 3n ben „Slorftäbten" gab
es mehrere „SBinfelfcßuleu", in benen auch ein gewiffer gofepß f^oßla,
ein Si'cber, unterrichtete unb ein gutes ©efchäft machte, ba bie „uor=
nchnicren" unb bemittelten Gltern ihre «inber liebet }u ihm als in bie
Stabtfchule fdjicften. gcchncr war gleichseitig SiegenScßori, oemachlöffigte
aber fein Slmt arg. Sa 'öenebift HJoßla fpüter nach Srautenau über--
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fiebelte, berief bet Prälat Stephan tHautenftrauß bcn gofef 'Baum
aus Xeutfßbrob an bie Btaunauct Sßulc.
gnjroifßett roat 1774 bie allgemeine Sßulotbnung bet Maiferin
Bfaria Xßerefia etfßieriett, unb auß Braunau mußte ißten Betfügungen
naßtommen. ©ine bet etften Borfßriften bes neuen (Sefejes roat, baß
nur „geprüfte" Ücßter unterrichten butften, unb jroat follten fie roo
möglich lief) an bet ißtager 9tormalfßule bie Befähigung buten, gteiliß
begnügte man fiß fpätet auch nxit 'ßrüfungsjeugnijfen pon bet SaupP
fchule in fiöniggtäg u. a. geßtter unb Baum jögerten mit bet Ablegung
bet neuen Prüfung, Xas WreiSamt in Moniggräg aber brängte.
Sm Btaunauer ©pmnafium ftubierte bamals granj fioraf au cs
Xafßitj, bem bie 'ßrofeiforen foroie bie Bürget Braunau« jutebeten, nach
'ßtag ju geßen, fiß an bet bortigen SRormalfßuIe auäjubitben unb bie
potgefeßriebene Prüfung abjulegen, roas et auch tat, unb 1785 unter bem
'ßtälaten gafob 6 b m e l etftet fiehtet in Braunau routbc. .Kateßet unb
jugleiß Xireftot bet Schule roat bamals Quirinus Schreibet, P. Sjugo
Strohbacß routbe fpätet als jroeiter Hateßet ernannt. £en Sitten ift ju
entnehmen, baß Schreibet unb Äjutat „Slttefte" bet 'ßtaget 'Jiormalfßule
porlegten; Baum oermag nur eine „gähigteitS'ßtobc" oon bet .{saupP
fcßule in Xeutfßbrub oom gaßte 1783 aufjurocifen, boeß oerfpricht bet
Btaunauct Slagiftiat, er roetbe „bie ,^ugenb nach bet oorgeichriebenen
üehtart beftmöglicßft ju unterrißten [ich beftteben". £as .ttöniggräßer
flteiSamt betätigt mit 9. 3uii 1787 ben Xireftor foroie ben erften i'ebrer
Öotaf, roclße ebenfo roie Baum ißte XeFtete fßoit am 28. Xcjember 1786
erhalten hatten, unb oetpfließtete ben leßteren, bie ißrüfung in fßrag
balbigfi naßjuttagen; er blieb aber ungeprüfter üeßter bis ju feinem
Xobe 1796. Xet ©eßalt bet beiben Beßrer betrug aus ben Stabtrenten
46 fl. 40 ft. ; baju fam bet ©rttag bcö Sßulgclbes. geßner routbe penfioniert.
Jlus biefem gaßte liegen bereits offijielle Berißtc feitenS bcö Sßuletu
CbetbiteflotS fiinbermann übet bie Btaunauct Stabtfdiule oot, unb jroat
lautet bie erfte, b. b. 16. gebet 1787:
„Bon bet Btaunauct Stabtißule läßt fuß hoffen, baß fie bureß ben
tßätigen ©ifer beS neu angefteHtcn .Hateßeten unb Sßulbiteftots P.
Quirinus Schreibet fi<ß bem geroiinfßten Ziele meßt näßen roetbe. Gr
befißt bie Äunft, bie ©emiitßet bet ©Item für bie gute Säße bergeftalt
einjuneßmen, baß man feinet Zwangsmittel bebatf, bie Hinbet jut Sßulc
ju beroegen. ©t braßte cS baßin, baß bie Stabt itibeffen, weil baS neue
Sßulgebäube noß nißt ßergefteHt ift, ein fjaus gemietßct ßat,1) rootin
') 'Jiaß btt „öieljorfamft, oßnuia&gebigen SlotfteUung" beo SBfirgermeifter» fjoß.
Siitbc oom 16. Cft 1786 an ba« Jtreidamt flöniggröp, betr. bie lsrt)cbung bet Sßulc in
Braunau jut ©tabtfßule, roat basfiau« bes floljann Vco um jiiiirliß 20 fl. gepaßt« unb
jroei Sehrjiimner eingerichtet rootben. Stuß tjattc bie Stabt bie nötigen Betitle licrgcftellt.
in jroen bequemen Jtnintem 126 Schüler mit uielem Jortßanße untere
richtet metbcn."
Sic jmeite, oom 3. Juni 1787:
„Sie Schule in Sraimau mürbe ucm beut fjemi Sbten mit einem
orbcnllithcn Hatedjctcn, bem P. CuirinuS Schreiber, ber jußleidj Schub
bircftor ifi, oerfcben. Sic Schüler mürben allioßteid) in bic SUaffcn ab=
ßctcilt uub bas Scbulperfonate ifi nun in Stanb ßcfe^t, alle für eine
Stabtfdiule oorßefcbricbctteii i.'erßeßcnftänbe ju lebten."
Siel Öob aber roeniß Jrcttbe erlebte ber fleißige unb ftrebfamc
f'cljrcr fjoraf in Sraunau, ba ihm bie Siirßerfchaft oiel Sltßer bereitete,
©ine ber oiclcn Seranlaffmtßen mar bie ©ntjiebunß bcs „Mircbenfelbes",
roelcbe bas Stabtamt Sraunau ocranlafjte, unb maßeßen .üoraf unb Saunt
erfolßteidj beim Kreisamte in .ttöniggrät} refurierten. SluS bem btes=
bejüßliii ßefiibvten umfanßreicben Slftenroetbfel ßebt bctnor, bafj ftoraf
foroobl als Saum mit bem Sdjulßelbe in Sraunau ein JabteSeinfotnmen
uon 200 fl- batten. Sa nun bie StormaWJaffion aus bem Jahre 1772
für beit Sraunauet Mehrer ein (Sebaltsminimunt oou 130 fl. feftßefeßt
batte, fudjte bic ©ctncinbe Sraunau auf ffirunb beS ©inlontmenS non
200 fl. ben Cebrent bic „Kirdjenfelber" ju entstehen. Sa« ftreisamt in
JÜönißßräb aber ßab beit Scbulmeiftcrn am 31. Cftober 1790 Stecht, inbent
bic 130 fl. ein ÜJtinimum beS ©ebaltsbejußes feien unb ba „fein ®efeb
beftebet, baft fein Mehret mebr als 130 fl. ßeniiffen foü, fonbern bn§ nach
ßttebißften SotirunßSpIan fein Mehrer roenißer als 130 fl. ßeniiffen tarnt,
bas mehrere Sdjulßelb in feinen JaU als ein aequivalent fiit anbere
®ebaltsbeiträße anßefeben roetben fann".
Cbßlcitb bas f. f. Kreisamt ben Seridjt über ben SoHjuq feiner
©ntfcbeibunß innerhalb 14 Saßett qemärtißte, finbet fitb boeb nochmals
eine Utßett} feitenS ber SittfteHcr, fo ba« ficb ergibt, ba§ man ficb in
Sraunau mit ber Slusfitbrutiß beS SluftraßeS nicht ju febr beeilte. £ioraf
ftarb 1809, Saum 1796. Jbtn folgte bis 1799 SBenbelin Siummler aus
Slmau. Stießen beS lc(jtßenannten batte .ftoraf neuerbinßS einen längeren
Streit mit bet ©emeinbe. Saum bejog nämlich als aUeinigcr Ctßanift
jährlich 46 fl. 40 fr. Sa Summier bie .‘pälftc banon beanfpruebte, be=
febmerte fitb §oraf, ber nach Saums Sobe bie Crßaniftenftclle allein intte
batte, in Stönißßräts, mürbe aber mit Sefcbcib oom 11. Jebet 1796 ab*
ßeroiefen.
lucb in ber Sireftioit bet Sdntle fanb eine i'tnberuttß ftatt; bent
1791 oerftorbenen oerbicuftootlen Sircftor GuirinuS Schreiber folgte im
Stute ber batttaliße Katechet fjußo Strobbad).
SttS biefem ;ieitab}d)nitte ließen offijielle Sericbte oor, unb jmar
oottt 16. Juli 1789 unb oom 7. Jeber 1789, meltbe lauten:
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„Sie noch übrigen öffentlichen Prüfungen, bei welchen bie .Htitber
unb fieffter fich befonbete ©hre erwarben, finb gegolten worben
in Staunau, wo bie Schule ihre Seroollfommnung bcin unermilbetcn
Scbulbireftor P. Quirin Schreibet beb Scnebiftinerorbens ju oetbanfen hat."
©benbafelbft:
„Ser fjerr Stbt unb prälat in Staunau oerfotßte bie bärtigen
amten S inbet mit Suchern, bet Sürgcrmeifter §r. granj Siendjacjo, ein
gteunb ber 3ugenb, oerfah 18 arme Sdjulfinbcr mit bcn nöthigften
ftleibungSftiicfen unb beichenfte bie fleifjigften Schiller mit fleinen unb
groben Silbermünjen. Set Sdjulbireftor P. Quirin Schreiber unb bet
Cehret granc, Öoraf erwarben fich oiele ©Ijrc bei ber mit allgemeinem
ffleifaüe abgehaltenen öffentlichen Prüfung, welche bie ©Item für bie
Schule unb für bao Schulfchicfen ihrer Minbcr fo einnahm, bah bet Raum
für bie ftinber bamach ju flein wirb."
Unb am 15. 3uli 1790:
„Ser Slbt oon Staunau oerfah bie bortige Schule mit Sinte unb
anbeten ©rforbemiffeti, auch befdjenftc er bie fleißigeren Schüler mit
Schulbüchern unb anbem 'Prämien. Set Scbulbireftor Quitin Schreiber
oerehrte ber Schule 16 fdjöne l'anbfartcn unb lieh auf eigene Mafien alle
Sänfe mit jinnemen Sintenfäfjem oerfehen."
Roch muh aus betnfclben Berichte angeführt werben, bah „Katharina
Srägerinn, MotbonSfelboeblinn, aus blofjem patriotifchen ©ifer unent=
geltlich, mehrere Stunben wöchentlich bie 'Biäbchcn im Räljen, Striefen,
Spinnen unb gledpugen" unterrichtete, unb bafiir nur oerlangte, „bah
ihr eigenes flinb oon ben hehrem fleihig beforgt mürbe". 3hr 2ob ift
auch in bem '-Berichte ootn 7. gebet 1791 auSgcfprodjen.
Sion ganj befonbeter Scbeutung für bie Sraunauer Schule war
bereu ©rhebung jut breiflaffigen Stabtfchule am 7. Cftober 1785, wenn«
gleich bie 3. Mlaffe erft 1806 eröffnet würbe. 9)!it biefem iltte abet
beginnt bie Rfifere bes Schulbaues in ber Stabt. Sie obermähnte
©rhebung fefcte nämlich bie SeifteUung ber nötigen Totalitäten feitens beS
Stabtratcs ootaus, unb es liegt eine fehlet enblofe Reihenfolge oon Sier*
hanblungen jmifchen ©emeinbe, .«(öfter unb bcin Honiggräser SreiSamte
oor, in benen oon Seite ber erftem Suboentionen gefucht werben, oon
ber Sefjörbe jeboch immer mehr gebrängt wirb. SluS jener 3eit liegen
auch mehrere .«oftenooranfehläge unb plane fowie fßrototoUe oon .Hom=
miffionen oor. Set erfte würbe über Sluftrag ber ©emeinbe oon 3ohonn
©hriftoph SBcigent, Storger unb Stoumeifter, am 12. gebet 1786 h«r=
gefteUt unb beanfprudjt 3227 fl. 36 ft. für einen Schulneubau; bie ffie-
meinbe fhich allerlei in biefem Storfd)lage, fo bah er fich nach ber Sorlage
ber Stabt ooni 10. SJlärj 1786 auf 2162 fl. 56 fr. ('teilte. Sroh bes
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I
niebern '^reifes fam tote Sache nid)t juftanbe, weil bei bet am 17. 9Kär>
1786 mit ben eingepfarclen ©emeinben .üauptmannsborf, ffleffersborf,
©rofjborf uitto 9iofcntal abgehobenen Jfomutiffion biefe protofoUarifch firf)
weigerten, irgenb einen Beitrag ju leiften, ba fte felbfi jebe mit einet
Schule perforgt feien unb non bet Stnbtjchulc feinen 'Jlußcn Ratten. Sud)
ein oom 5. Slptil 1786 oom Sürgermeifter 3<>hanu Slnton Sfingl ge=
jeidjitetes Slnfticben an ben Slbi non i'taunau um ©ewährung einer
Untcrftütjung blieb erfolglos, weshalb mit 12. Cftober 1786 an bas
SreiSamt in Jlömggräß berichtet nmtbe, baff ein Schulneubau betjeit nicht
burdjgefiihtt werben fönue.
Tie Sache idjlief offenbar bis 1798, obgleid) eine Spejififation
fiir einen 'Jieubau aus bem 3ai)re 1793 uorliegt. Sfit 21. 3uli 1798
griff ber ©ürgeoueifter Cinbe bie Sache ncucrlicb auf. Sus biefet
liegen mehrere ftoftenooranfdjläge, Sfijjen foroie oom 4. Sfärj 1799 ber
.Hoftenooranfdjlag unb Die ©runb= ttttb 9lufrijfe ootn iöaumeiftcr Job-
6b- S-’eigent oor, nad) benen fpatet bie heutige Sfäbchenfchule gebaut
mürbe. Sa ber 3ku erft im erften Viertel bes neuen ^sbrbunberts fertig
würbe, gebärt feine ®efcf)iehte nicht mebt (gehet.
©auj befonberen 2Bert buben bie erhaltenen 3'rtular=6rläffe unb
©ubetnialuerorbmmgen jener 3eit, bie faft alle non 9lnton p. fjanifd),
.Hreiobauptmann in .'louiggräß, gejeidjnet finb. 9lujjer jenen, welche über
bie görbetung beS Scbulbcfuches, über Tier- unb 'fjflanjenfchuß, über oor=
liegenbe gälte Pont Spielen mit ©emebten, oom ©eniefjen giftiger ißilje,
pom Verfahren bei Stipenbicnanfuchcn x. k. hattbcln, hebe ich gau.i be=
fonbers heroor ben 3trfulat-6tlab uom 24. SJat) 88, welcher bie ®er=
pflid)tungcn ber ©emeinben, 'fjatronate ec. bei Schulbauten regelt; oom
26. Cftober 1788, mit bem bie ©infdjränfung bes TabellarifietenS an:
georbttel wirb, bas bamals bereits ju einem ungeheuerlichen Siechanismus
auogcartet war; pom 21. Jänner 1792, mit bem bie genaue Einhaltung
ber Slorfchriften bezüglich ber Erwerbung ber Lehrbefähigung burch 'fkieftet
ftrenge angeorbnet wirb; oom 19. Cftober 1792, womit nad) ber Leo-
polbinifdten Stubienorbnung ber Stabtfchule in Söraunau bie regelmäßige
9Ibbaltung pon „Cehteroerfammlungcn" (.Hottferenjen) angeorbnet unb bie
SlcrhanblungSgegcnflänbe oorgefchtieben werben; oom 13. gebet 1793,
womit SSorfdjriften über ben gnbuftriaUUntcrricbt erteilt werben, ©ans
befonbers aber fei hier ermahnt bas gnfpeftionsurteil über bie Sraunauer
Stabtfchulc oom Sreisfdjulfommiffät 3°bnnn 3afob Diöfeler, b. b. 1. 3uli
1789. 'Jiadjbent SSorfchriften über bie Hebung bes Sdjulbefucbes gemacht
worben waren, wirb auSgeführt: „Tie erftc .'Haffe jeigt einen geringen
gortgang, im ©anjett einen Siangel an Siunterfeit, ein beftänbigcS ®e=
räufch, ein geringer Umfang im Siefen, Schreiben unb Sechnett; eine garflige
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©eroohnheit, fo teife ju antworten, baß man bie Jugenb faum ocrfteht.
$er ©err STireftor §at bemnad) ben fieptet 'Saum öfters nachjufehen,
ihn auf feine fehlerhafte Leitung bet cdjule (beb Unterrichtes) — ohne
jeboef) feineni nothroenbigen Vlnfehen ju fdjaben — aufmetffam $u machen,
unb im galle feines 9Biber|trebenS gegen ©efferung bie 'ilnjeige an midi
ju machen." 91 ud) ©otat erhält eine deine Erinnerung in ©ejug auf
ben fHcdjtfdjmbeunterridg. — „Sanft fann man bem .vertu ®ire(tor unb
bem Siebter ©ora( bas oerbiente tob nicht oerfagen."
9Bie überall in Säumen mürben über Snorbnung be« Sdjulen=
CberbireftotS Kinbermann auch in ©raunau öffentliche Prüfungen ab=
gehalten, oon beiten mir btei gebruette 'Programme julamen: oou ber
1. Prüfung am 10. Ülptil 1787, um 9 llt)t oor= unb 2 Uhr nachmittags,
mobei 199 Schüler anmefenb waren; oon ber 2. Prüfung am 2. 9luguft
1787 übet 262 Kiitber; oon ber 3. Prüfung über 242 Schüler am
14. gebruar 1788; biefe 'Prüfungen fanben im 'Jiatbaufc ftatt, unb mären
öffentlich, ©eprüft mürbe außer Religion, Seien, Schreiben unb 9iechnen
auch lateinifche Sprachlehre, 9taturgef<hi<hte, SSatcrlanbSgefdjidjte unb Etb=
befchteibung unb bei bet Prüfung am 11. gebruat 1790 aud) 9iäbcn unb
Striefen, gladjsfpinnen unb glecfpußen. über bie erfte 'Prüfung erfahren
mir aus ben offijicüen Seridjten Kinbermanns noch: „bet ©err 9lbt unb
Prälat in Söraunau fdjenttc 2 SDufaten jur 'Prüfung für bic fleißigften
Schüler auf 'Prämien".
II.
©is 1786 ftanb bas Schulhaus oon ©rofibotf auf bem ©ielibidp
grunbe (giebichgrunbe) bafelbft 9lt. 24 alt, 9ir. 38 neu. Jn biefem Jahre
tourbe unter bem Prälaten gafob Ebmel bas alte ©aus eingeriffen unb
an feine Stelle ein neues, höljemes ©cbäube aufgeführt, bas, für bie
geringe Schülerjahl reidjenb, bis 1816 beftanb. Es mürbe wegen ber
geuergefährlid)feit bcfchloffen, auf bem ©runbe bes ©tamtauer ©iirgers
Johann Jinfe ein fteinernes ©aus aufjubauen. aber bafelbft eine
Scheune jlanb, überfühtte man biefelbe auf Sßaljen nach ber anbem
Seite bet Straße, fdjrieb biefen piaß bem Jinfe grunbbücherlich ju unb
Jofef ©ofmann, ©aumeifter aus Sffieffersborf, oollenbete bas Schulhaus,
bas 1876 ein Stocfmerf erhielt unb bis 1906 in ©erroenbung ftanb.
©iS 1786 mar Kafpat Knittel aus Jdttersbadj ungeprüfter tehrer
in ©toßborf. tiefer jog fich juriief, ba er bie ootgefchriebene Prüfung
nicht oblegen fonnte ober wollte, unb iibetgab bas 91 mt feinem Sohne
©abriel Knittel, roelcher 1796 ftarb, worauf ber alte Kafpar Knittel noch
bis 1801 unterrichtete, roo ihm granj ülnforgc aus SBiefen folgte.
Jn ben offijiellen ©erid)ten Kinbennanno finben mit (einerlei 3luf--
jeid) mengen übet bie ©toßborfer Schule.
III.
Auch über Slofental berichtet ftittbermann nirgenbo. Sas ältefte
Sd)ulgebäube trug 91t. 11 alt, 9!t. 16 neu, in 91ieber=9iofemal. 1775
taufd)te bie ©emeinbe bas ©ebäube gegen bas in bet Blitte beb Sorfes
gelegene Sjauo bes 9Jiid)ael Sölg, 9lr. 101, ein, bas nun als Schulbaus
oerwenbet nmtbe. Go mar ganj aus ftolj, befafj eine einjige Stube, fo
bah bie Äinber int SBobnjimmer bes Vehrets unterrichtet werben mußten.
35a bet ftreisfdjultommifjär btänßte, baute bie ©emeinbe 1 785 ein 3ttttmet
für ben Siebter batan. 1758 — 1769 trirftc als Siebtet Jofef Wem et aus
Barjborf, bet auch utiebet babin jurücffebrte. Jbm folßtc Jofef Botter
aus .öauptmannöborf bis 1799, ber feit 1789 als geprüfter Siebtet roirftc,
b. b- fi<h ein 3«ußnis einet üaupt- ober 'Jiormalfdjule erworben batte.
Aud) beiten 91a<bfolßet, fflcotß iieittjel, iiberficbelte 1808 nach Barjborf,
worauf Benebift Scbolj aus Scböuau bie Siebtetftelle übernahm.
Sieber für ©ro&borf noch fiit 9iofentaI war es mit tnößlicb, Säten
übet bie ©intiinfte, übet bie Sdniletjabl ober übet bie 3)!etbobe ju finben
3a ^auptmannsborf unb fflefferoborf ebenfo bürftißc Überlieferungen
aufweifen, fo menbe icb mid) junächft jenen Drtfdjaften ju, welche Aus-
führlicheres aufbewabrt haben unb ßlaube nicht ju irren, wenn id) behaupte,
baß Diele Setbältnijfe in gleicher SBeifc auch in anbetn 3örfem ju
finben waren.
IV.
übet ÜHuppctSbotf finbet ficb in bem .(linbermannfeben Berichte
übet bas .fjalbjaht rom 16. Juli 1788 bis 30. Jänner 1789 bie Stelle:
„Ser .fjerr 9lbt oott Braunau bat bie Schule in Siuppctsbotf bureb einen
namhaften Betrag berftellen löffelt" Siefcr Bericht wirb burdj bie lebt
fotgfältig angelegte Gbronif beftätigt. Sie oben bejeichnctc Schule, welche
1788 erbaut würbe, tarn an bie Stelle eines alten ScbulbaufeS, baS in
ber SÄitte jroifchen ber Bfarrei unb bem fog. Sreibauemgeböfte lag, unb
gefdjtlbert wirb als ein „amtliches, unanfehnlidjes, wenig lichtes' Schul-
gebäube, mit einem Sebrjitnmer unb einer SBobnflube für ben Sichrer";
auch war cs oiel ju flein für bie Äinber non fRupperSborf, üeinjenborf
unb eine Jeitlang auch für bie oon bem naheliegenben Seile non
SitterSbad), benen aber 1793 ber Befud) ber JiupperSbotjet Schule per-
boten mürbe, ba füb ber Sittersbacher Slebrer wegen bes ©ntganges bes
Schulgelbes befchmerte. 'Jlach ber Sberefianifchen Sehulorbnung würbe
nun aud) in Siunpersborf 1788 ein „oorfchriftsmäfiiges Schulbaus" er-
baut. ®S tarn genau an bie Stelle bes alten, war ebenfalls aus £iolj
unb mit Stroh gebeeft, beftanb aus 2 Abteilungen, monon bie eine jur
ffiobnung bes i'ebrcts unb junt Unterrichte ber Jugenb, bie anbete ju
mirtfdjaftlicbcn Jmeden beftimmt war. Borne, gegen ben Jteibauern ju,
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war bic GingangStür angebracht, etwa in bei 'IJiittc ber Sotberfcite; oon
biefer führte ein t’djmaiet Saug jut .ßintertür. 3luS bicfem ©angc (am
man, gleich beim Eintritte in bas £>auS, rechts in bas Sdjuljimmer,
melches 6 Jenfiet batte ; an biefeS ftiefj bas SBohnjimmer beS feehrets, in
bas man gleichfalls aus bem (Sange in ber 9läl)e ber .fcintertüre gelangte;
es ^atte 5 genfter. Tie linfe §älfte beS Sdjulfjaufeo umfnfite eine
Scheune, einen fiuhftall unb bie „nächtliche 'Jiubeftätte bcs Cehtcts" —
eine Heine, nicht ^ei^bare Kammer. Tiefes Schulhaus, bas nach beit
SBorten ber Gljronif „ben gotberungen, welche in ber tteueften »J^it an
ein Schulljaus non ben heben Scherben gcftcUt mürben, entfprad)", fornie
auch bie i'ehrer jufriebenftellte, brannte 1872 ab, worauf ein fteinemes
(Sebäube mitten im Torfe gebaut mürbe. Tao »aus ber therefianifchen
3eit ift alfo auch h'et oerfchrounben.
3Us fiehter mirhe bis 1758 Ülnton l'iärtel, bann Sltnanb Siotter
bis 1762, worauf er nach SDiärflborf überfiebelte. 'Kotter flammte aus
TeutfdpSEeroetsborf, wo et feit 1725 Üebter war. 3” KupperSbotf
folgte ihm ber Sohn beS Slntoit klärtet, Kafpar SJMrfel bis 1777 unb
biefem bis 1806 ein Kehret aus Schönau, Jofef ftofmattn.
Tie päbagogifcfje 3luo= unb Jortbilbung genoffen bic „Torflehret"
bantals in Staunau bei bem Tircftor unb bem Katecheten ber Stabtfchule.
Sefonbers geriihmt wirb in biefer Sejichung P. (Sufebius '}jag; manche
aber gingen nach ?tag, flottiggräg, Kcidjcnbetg u. a., um fi<h in bet
neuen fDiethobe ausjubilben unb füh bariiber ein „31t Je ft" ju erwerben.
Uber bie Sejügc bet Kuppetsborfer Lehrer in jener 3c'1 »ft noch
manches erhalten. Es mar beftimmt, bag „ihm (bem Siebter) ju St. ffleorgi
79, ju St. Wichaeli 81 Strobe, SBettcrgarben Korn 80 unb »aber 80
(Satbcn gegeben werben", ferner „bic ÜStohnung, welche gut gemacht unb
auf Koften bet Kirchenfinbcr baufeft gehalten werben foU" ; „bet) ber
Schul ift ein Stilcfel Scfer oott 2 Vierteln, bann 9Eiefcnmaebs ju einem
Strich." 9iad) bem ©runbbuche betrug ber Schulgrunb 1398 Cubrari
Hafter. Uber bas Sdjulgelberträgttis ift nichts oerjeichnet.
V.
Sehr biirftig finb bie Slufjeidjnungen über bic Schule in £>aupt=
mannSborf, übet bic es in ben Schulberichten Äinbcrmantis oom 7. Jeher
1791 heigt, bafj „ber 'l'raunaucr öett 'fkälat baS Schulgebäubc habe
oetbejfem lajfen". Tiefes ©ebäube war 1776 oon bet ©enteinbe' getauft
unb als Schulhaus eingerichtet worben unb ftanb int oberen Teile beS
jegigen Schulgartens. Es war aus fiiols, entfprad) trog ber ermahnten
Slusbeffetung feitetts bes Prälaten in (einer Seife unb uetfcglang fall;
jährlich einen bebeutenben Setrag für Keparaturen. Es cntfdjlog ftd) alfo
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1855 toie ©emcinbe, ein fteinentes £duilhau$, bao heutige, ju errichten,
nu'lcßeo 1829 — 1875 ebenerbig, oon ba bis beute mit einem Stocfmerfe
ocrfeben, für bie grofic ccßulgemeinbe ausreießen mußte unb nod) muß.
Sichrer in jener ,'jeit mären oon 1778 bis 1793 3ßnaJ SBentet aus
©arjborf, bet nach ©tiefen berufen nmrbe, bis 1804 ©enebift Saßler aus
Jittersbacß unb bis 1848 'Union Stählet.
©emerfenomert ift, baß im Stinbennannfcßen Berichte oom 7. gebet
1791 bie £cßule in ftauotmannoborf roegen ber ©flege ber ©aumjueßt
gelobt mirb.
211s ©infiinftc erfeßeinen auSgemiefen für ggnaj ffiemet 58 fl
10 fr., baju aus bem Slormalfcßulfonbe 41 fl. 50 fr.; aueß tarnen
Üiaturalleiftungen roie bie in Siupoersborf ermähnten baju.
VI.
Jas beseitige 1880 erbaute Sdjulbaus in Jittersbacß iß bas
brittc feit ßnnbert gaßren im Crtc. Jas erfte, 1780 gebaut, mar aus
|>oIj unb ftanb an ber Stelle beS Sjaufes 92r. 48, befaß fein eigenes
Seßrjimmer, roeltßcs erft 1790 baran gebaut mürbe unb bis 1853 in
©enüßuttg ftanb. Jicfc erfte Sdmtc oerbanft ihr Cntfteben ebenfo roie
manche anbere beS ©ejirfes bem fortgefeßten Jrängett ber Siegicrung auf
Jurcßfitßrung ber Scßulrefonn. 'Bis 1780 beftanben in Jittersbacß
fogenannte SBinfelfcßuleit, in benen ®eorg Staßler unb hierauf fein Soßn
©enebift Staßler bie Stinber in bem unterrichteten, roas „bie ©Item für
nötig erachteten", b. ß. bie Stnaben im Atatccßiömus, liefen unb Schreiben,
bie Stäbchen in ben „mießtigften SBaßthettcn ber 'Jteligion unb im liefen
in einem gebrueften ©ließe".
©enebift Staßler unterjog iieß ber buteß bie Xßetefianifcße Scßul=
otbnung oorgefeßriebenen ©riifung unb blieb bis ju feiner ©erfeßung naiß
ftauptmannsborf 1793 in Jittersbacß. gßm folgte Slnton Jfofenberg,
ein ßoeßgeaeßteter Seßulmann, ben fein ©orgefeßter, bet Sifät Scßlauiß
oon Slacßob „feinen lieben Softates" nannte, ba er ein befonberes
©efeßief in ber Sofratifcßen iiebrmeifc befaß.
Slucß in Jittersbach mirb bie Jätigfeit bcs P. ©uiebius ©aß als
Sießretbilbner ermähnt.
Jie erfte gaffion batiett aus bent gaßre 1791 unb ßatte bamaeß
ber Sießret 100 fl. jugeftanben. gn SiUrflicßfeit befatn er aber 131 ©rote
für bas 9loe=iiäuten unb an Scßulgelb 81 fl. 9 fr., roeSroegen ißm ber
Scßulfonb aUjäßrlicß 38 fl. 51 ft. etfeßen mußte.
VII.
©in eigenartiges liebliches ©üb bringt uns bet offijicIXe Seriißt
oom 15. guli 1790 über bie Scßule in ©liefen, bort fälfeßließ ffliefental
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genannt: „(Sine rühmliche (Strcäfjnuiiß perbient cbenfaHö bic Schule in
Sßiefen(tbal) auf bet $errfdjaft Braunau. Xer üebrer Jofef Spisfe, ein
76 jähriger ®reifl, §at fo oiel ©uteS auf feinem Stanbpunfte gemirft,
bajj, — ba aBe 3nwobner biefes Xorfco feine Schüler waten, — biefe
©cineinbc ftd> butd) SHebtidjfeit in ben ©efinnungen, bureb glciB unb
I^ätißfeit oot Dielen anbern aus, zeichnet unb babutd) einen unleug
baren Beweis oon aUem bem gibt, was gute lebtet ftiften tonnen,
alle Xorfinfajjen oetebren biefen alten Wann wie ibten gemeinftbaftlicben
Batet, unb cs ift feine angelegenbeit, worüber fie fitb nicht feinen 9tat
erbitten, als eine golge ber auch burdj ibn im Orte gegrünbeten ßetjenSä
güte, mag bie eble £>anblung feines Ix: jährigen Schülers granz "Brüte
erfebeinen. „Xiefcr bemertle faum bei einer butd) Blifc entftanbenen
geuerSbrunft, bafj fein 8 jähriger B ruber in ber ©cfabr ju nerbrennen
fei}, fo flürjte et ficb, ungeaebtet bet ucrfiibertcn Vcbcnsgcfabr unaufbaltlich
in bas brennenbe ©emacb, um bas bitflofe Äinb, feinen fleinen Brubet,
ju retten. ®er fleine Sjelb warb aber ein Staub ber glommen unb eilt
Opfer ber Ciebe."
®iefer ^ofef Spisfe, bet 1792 ftarb, war RO gabre lang in ffiiefen
Scbulmeifter. Sein Stadjfolget mar ggnaj SBeriter, welcher bereits
16 Qabre in .jjauptmannoborf gewitft batte unb 1807 in ÜÜiefen ftarb.
Sic ältefte Schule oor 1792 ftanb als ein unzulänglicher .fjolsbau
bort, wo beute ficb bic Bauntfcbule befinbet; fie würbe 1793 bureb eine
„oorfcbriftsmdBige“ erfefct unb hierauf abgetragen.
auch biefes „oorfcbriftsmäfjige" §aus, bas an bet Stefle bes heutigen
Scbulbaufes ftanb, war berart, bafj wieberbolt toftfpielige abapticrungen
porgenommen werben mußten, bis 1873 bas jeßige an feine SteBe tarn.
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ftbrrfid)tiiil)c Borßcllung brr ßrmnmttcr Sdjöpjiettftiiljle.
bet bcn Sraunauer Scgöppenftuhl habe icf) ausführlich bereits trüber,
VI. Öö„ 3. 83 u. ff., 36 u. ff. cer., gebanbelt, weswegen icf) mid)
jur SJertueibung oon äBieberboIuitgen hierauf berufe. Jn biefer auf bem
Jubalte ber erftcit 339 Eintragungen fuftenben JarfteUung bat fid) burch
bie weiteren Gintragungen beS Sraunauer Stahlbleches nidjts geanbert,
fo bnfi jene Ausführungen für ben Sraunauer Schöppenftugl als mag;
gebenb angefeben werben muffen. 2Bie nun bei biefeni Anlaffe bemerft
imirbe, batte fegon Ritter eine »jufammenfteltung bet Sraunauet Sdj8ppen=
ftiible rerfudtt, hiebei jeboeb unjutreffenbet 3Beife bas .Ualcnberjabr jur
®runblage genommen, mäbrenb fid) nadjgenüefencr Wagen bie Amtsbauet
bcs jeweiligen Schoppenftuhls, b. i. beffen Amtsperiobe immer auf jroei
ftalenberjagre erftretfte, nämlich bas legte Silierteljabr beS einen unb bie
erften brei SBierteljahre bes folgenben .«alenberjabres umfagte, fo bag
batnad) auch bie gunftionsbaucr bes jeweiligen Schöppengugls ju be-
zeichnen war, alfo beifrielsweife 1450/51, b. i. oon bet einen 5teu=
etnenmmg bes £d)öppenftubls, welche befanntlid) um Wicgaeli gattjufinben
pflegte, bis .nur niicbften. £enmad) bat Ritter bas ganje SWaterial in einet
ber Sadjlage nicht entfpredjcnben 91'eife oerfdjoben unb nmgte fegon beS=
halb bei ber 3ufammenftcllung ber Scböppenftühle ju llnrichtigteiten
fomnteti. £icfes hier im einzelnen naehjuweifen würbe ju weit führen,
©ine 9lid)tigfteDung mug ebeitfo wie jene ber ganj oerfeblten 3ufammen=
fteüung SBanifcgS oon 10 ju 10 fahren in ber Söraunauer &eimats=
hinbe einer befonberen Arbeit überlagen werben, für welche nunmehr bas
ganze Watcrial bes älteften SJraunauer Stabtbuches oon mir genau wieber=
gegeben ootliegt. Tasfelbe gilt oon ber iHidjtiggcUung ber zahlreichen
falfchen ober ungenauen Aamensbejeidjnungen unb JagreSbaten. Jn
legterer fjinficfjt habe ich fchoit im befonbeten nachgcwiefen, oben 3. 37,
bejw. 3. 242 u. f. Sep., bag ein Scgöppenftuhl aus beni Jahre 1497,
wie ihn Ritter ohne Seitenangabe in feiner Synopsis Historica anführt,
nidjt begeht, fonbem biesbejüglicg eine Ukrmecgolung mit bem Jahre 1487
oorliegt. ©benfo wenig gilbet fid) im Sfraunauet Stabtbudje ein DJlagigrat
Dom Jahre 1403 unb oom Jagre 1491, wie SBanifd) in ber Sftaunauer
Sjcimatfunbc, 3. 104 u. f., angibt, weil biefe Anführungen auf SJerroecgSlungcn
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berufen, unb jroar be« Jahres 1403 mit bem Jahre 1407 unb bes
Jahres 1491 mit bem Jahre 1441. 'iitanifd) bat bn9 Original bes
Stabtbucfes offenbar nicht ju iefen oerftanben unb bat fid) an bie uon
fpciterer ßanb getriebenen beutfcfen fHanbbemerfungen gehalten, barnad)
bie uon bem ©reigniffe bes 3af>reo 1403 baubelnbe Sinfilbrung falfdjlicfet
Steife in biefes Jaf)r uerlegt unb ben oermeintlicben Scböppenftubl bes
Jahres 1491 bem auf Seite öl, 33b. VI., S. 35, Sen., abgebrucften
©inlagejettel entnommen, in bejfen beutfdjcr Übertragung ber erwähnte
fnätere Schreiber ftatt bes Jahres 1441 fälfcbiid) 1491 angcfefe bat.
Damit wirb biefes Sliöucrftänbnis aufgeflärt; übrigens aud) inbireft burd)
Ritter beitätigt, welcher aus bem Jahre 1491 feinen Sd)öupenftubl anfilbrt.
I. XV. 3al?r^?un^crt
3/2—30/9
1407.
14ü(>/7.
Sogt: SicioS Cuncäc (Kuncje).
Sürgertnciftcr : hfeibenrcid).
Sd)öppen: ©corgiuä lUoltter, JobanncSiicmufcfer (fjeinifcber), Ulrich Sleifcfer,
Sfenurä 5Ieifd}er, 'JlicioS fibing, SctruS liorufperg, 'Jliclos Delling.
Srobft: fjerr lliclos.
Sürgcrmeifter:1) .fjeibenreid), ©eorg i'lolncr, bann roicber £>eiben-
reich, Ulrich Sieifdjer, 'Jticlos Itibiitg, Dbomas Jleifcfer. ('Jtr. 3, 1 a, 2, 4, 20,
5—15.)
Der Söechfei bed ScböppcnftnhlS erfolgte noch bem 30. September 1407.
22/1—19/10
1408.
Sogt: Sifloä Doticje (Donce, Kuncj).
Sürgcrmeifter: -Öenfil lleicr.
Schöppen: Johannes ifeiuufcfer, Sccjfchc Hlargquarb (Scfcfe Mlarquartb),
Jo ft (Selbodije (cßelbochs), Sauil Ulemwarb, 'ft der Ucefc, lliclos
Delling, 'Jficloä Ubelbcit.
Sürgcrmeifter: §cnfil Seiet, Seter Segf e, llicloollbelbeit, SiclosDotting,
Sani Sfargroarb unb toieber llicloö libelhcit. (9fr. 21 — 22, 16 19, 23 — 30.)
Der Söecbfel bco Schöppcnftuhlö erfolgte nach bem 19. Cttober 1408.
7/1—26/10
1409.
1408/9.
Sogt: lliclos Duitcj.
Sürgermeiftet: §annu$ Snccfe.
') Diefe roerben aus ber ülmtspetiobe ber eiujcliteu Schöppcnftüble nad) ber
Jeitfolge, beji». nach ben (Sintragungen beb Stabtbucbcs angeführt.
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Stoppen : 'f)c[d) ITlaratrarb, $onmi8 (Selbe dis, §emppe Jlrejt, 'JficloS SdiulO
beis, Kidjcl Sneiber, Clemens, Sggel Sdjultbeis.
'äürgermeifter: £annus Snecfe, Kübel Sdjneiber, Clemens. (9fr.
31—34.)
groifiien 6er lebten Eintragung uoin 26. Cftobcv 1409, 'Jfr. 34, un6 Ser
nun folgenben oom 20. lejcmbcr 1409, 'Jfr. 35, roe<bfcltc 6er Sdjöppenftubl,
un6 jipar in legaler Keife, beim inic fdion cnuäbnt, bat biefer jerseilige SBecbfel
burd) 'Jleuiuabl beS Kollegiums gegen Gilbe bes 3abres ftattgefunben unb gilt
baber ber unter bem 20. Tejember folgenbe Scbbppenftubl fdjon für bie 'fienobe
1409/10. ') JluS biefem ©runbe mürben auib ftfton bie früheren £d)ijppenftuble
mit bem norbrrgebenben .falire beginncitb angenommen.
20/12 1409 bis
29.8 1410.
14-09/10.
Sogt: 9itcloS Cuncj (ßuncj, Cuncjc, Kuncj).
®ürgermeifter: 'Jficje (Serbart.
Srijöppen: '4)cfd) lllargu'arb, ifjeftb Ijciöenridj, Kidjcl Sneiber, 'Kübel am
Cnbe, Gnbris Cjaubermatt (Gnbirlein, Gnberla, £3.), TbomaS .fleifdjer,
ÖannuS Kleiner.
SBürgermeifter: 'Jiicjc ©erbart (noch 1409), HJeftbe Diargtnartb (am
9. Jänner 1410), Gnberlepn Gjauberman, $antui8 'Kölner, 'JMcb .ücibenrid),
Kübel Sneiber. (9fr. 35 — 44.)
ler SBJecbfcI beS Sdjöppenftubl« erfolgte jioifcbcn 29/8 u. 26/9 1410.
26/9 1410—6/6 1411,
bcjro. Gnbe.
'itogt: 'JficloS Mmtcj.
Sürgermeiftcr: 3°? <8elbod?s.
Siböppcn: Kübel Vccfc, 'ffefd) Zlevman, (fjletir) liomfpcrg(er) , (Petir Jon,
SbomaS Steiferer, Jacop Keifer, (jjetir tDelcjil.
Sürgermeifter: Joft ©elbodfS (no<b 1410), 'ffetir fffielcjil (in ber 3rit
um 8/3 — 3/4 141 1), Jacop Äepfer, 'fktir .^omfperget. ('Jfr. 46 — 52.)
Ser SEÖcdjffl bes Stböppcnftubls erfolgte oor bem 23. Cltober 1411.
23/10 1411—1412
(Gube).
liegt: 'JficloS Cuncjc. (Cuncj, Kuffe.)
©ürgcvmciftcr: ‘i'etir Sneiber.
‘) Siefe Sltmabnic roirb bnrd) bie Gintragung oom 20/12. 1409 begriinbet unb
auib 9-l'0er fiilirt beit 2d)öppciiftul|( oon biefem Jage fd)on unter 1410 an. 4<gl.
lind) 9fr. 45, too ber 2d)öpiinifn:!;I für baS (iinftige Jabr 1411 bereits am 26. Sep-
tember bes SorjabrcS 1410 gemäblt erftbeint.
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Stoppen: Betir fiomfperg (fjorttfpergcr) , fictnnus Beynufd)er( Kiclos
fibittg, Ibomas Sleifdicr, Kiclo« JlÖelbeit, 2luguftinus, .fjiannu« Ulegerleyn.
©ürgermeifter: Betir Sncibct, Sannu« öcpnufcher (141 1), Kugufti-
nuo (1412), ,£>et)nuid)et, Beter Öomfuerf. ('Kr. 53 — 64.)
Unter Siefcm Schöppentollegium fanbcn im Jahre 1411 noth torei Gin-
tragungcn in ztoci Katsfifcungen oorn 13. Kooembcr un6 1 1. (Bejcinber ftatt.
(Sie ffiahl Pro folgenben Sdjöppenftuhl« ift Per Seit na(h nicht feftjuftcüen,
ba bie Gintragungen bcB Jahres 1412 nidjt näher batiert finb unb bie legte offen-
bar unbcenbctc Gintragung oor ber beb Jahre« 1413, Kr. 65, nirf)t einmal bie
Jahreszahl aufrocift. Kachbcm aber biefc Gintragung bereits ben neuen Schöppen-
ftuhl oom Jahre 1413 enthält, mufs fie nach ihrer Stellung aus bem Gnbe bes
Jahres 1412 ftammenb angefehen toerben.
1412(Gnbe)— 18/8
1413.
1412/13.
Bogt: Kiclos Kuncje.
©ürgermeifter: '|>auel ZTTargnxtrt.
Schöppen: 'Jlicje <Serl;art (cSirbart), Jorge JTioIncr, .öempe Jlrcjt, Hannos
Bcynnidicr, Kidlos fibinf, .fjanno« Beyer, .panno« üirfener.
©ürgermeifter: '(ßaucl ZHargtoart (1412), Kidlo« i'ibinf (1413),
■fjamios ©irfener, fjauno« .üemticbcr, £>enipe Slrcjt unb .fiannos SBcpnrent
(ffiepnreicf), Söepnrich); legtcrcr trat nach bem 10. unb oor bem 24. /Kurz 1413
an Stelle bes fjannos ©«per in ben Sthöppenftufil ein. ('Kr. 65 — 79.)
(Ser Sfiiechfel beö Schöppcnftuhls fanb oor bem 21. Sejcmber 1413 ftatt.
21/12 1413—1/6
1414, 6ejio. Gnbe.
1413/14.
'Bogt : Kiclos Euncje.
©ürgermeifter : Kiclos 3onc-
Schöppen: Kiclos tibing, Beter Hletcjener, Beter Bornifberg (bfornufperg),
Küchel Snevber, Beter Becfe, Johanne« Jolt, Bannu« öirfener.
©ürgermeifter: Kiclo« Jone (1413), Johannes ©irfener (1414;,
Beter Bornifbetg, Beter Kletcjener. (Kr. 80 — 85, 90.)
(Ser SBechfel be« SehöppenftuhlS erfolgte oor bem 30. Kooember 1414.
30/11 1414—22/9
1415.
1414/15.
Bogt: KicloS Euncje.
©ürgermeifter: KuguftinuS Ulicfefch.
Schöppen: $annu$ Sdjolq, Johanne« 3oft, 'Kiclos fibina, Kiclo« Erirtcaus
(Eriucfaus), fjannus Kcyfer, Beter Beybenrcid), 'JJiuhel Beete.
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Sürgcrmeiftcr: Sluguftinuß Micfcfrf) (1414), $aunuß Sdjolcj(e)
(1415), Sficloo Kibing, .fjannofl .ttcnfer, IfJcter ^tetjöinteid), 'Blidjcl SSecfe.
(Sir. 86—89, 91—95.)
Ter Schöppe Slicloß Trincauß (Trincfauß) roirb in bcn Gintragungrn
*v. 91 — 95, 8. i. oom ü 1 . 3uiti bis 22. September 1415, nicht mehr angeführt,
fo baft außfd)licf|licb beb jeweiligen Sürgermciftcro ftatt 7 nur 6 Schöppen gcjählt
roerben. Ter anfanga genannte Sürgennciftcr Sluguftin Micfefd) nnrb fpäterbin
als Schöppe furjrocg Sluguftinuß, Slufiepn mtb Sluftin genannt.
Ter 3d)öppcnftuf)l rocchfcltc erft nach bem 22. September unb uor bem
22. Sloocmbcr 1415.
22/11 1415— 19 6
1416, bereu. Gube.
1415/16.
2<ogt: Hacjfo, bejtn. Slicloß Kuncjc.
Sürgermeifttr: fyrancjlc Sd’oltis.
Schöppen: (^orge llloluer, '(.laue! lllarga'art, "IKicljel i3ecfe, cEbontel (Ibomel)
mit bem fpätcrcn Itoruamen „Sticloo", Südloß Zlbelbeyt, epannoß Hlauoerer,
SJctcr Haber (Haber, Hemer).
SSrobft: ijerr peter.
SSürgcrmciftcr: Jyrancjfc Sdjoltio (1415), fpäterhin lurjrocg rtraitcje
genannt, in ber Gintragung 100 uom 3. 'Mai 1406 jeboeh mitjfrancjc „3)urgcr",
offenbar nach einer gewöhnlichen Senennung als Stabtbiirger ^ranje angeführt,
'fiauel 'Margtpatb (1416), Slicloß Slbelhept. (Sir. 96 — 104.)
3tt ben Gintragungen Sir. 96 Pom 22. Sloocmbcr 1415 unb Sir. 98 com
9. Slpril 1416 erfcheint auch ber ißrobft Sieter, wohl wegen Höfterlicher Jntereffen,
roemgftenß bei Sir. 96, bei beffen Slnroefenhcit Slacjfo alß 2!ogt, offenbar alß
Cberoogt fungiert, ineil bei Sir. 98 ber fonftige 'Vertreter beß Äloftcrß Südloß
Jtuncjc zugleich alß llnternogt angeführt wirb. Gß inufi fid) nun fpätcr jeigen,
ob mit ber Slnroefenhcit beß Skobftcß in einer Matßfifjung immer auch bie 3ntcr=
oention beß Cbcrnogteß bebingt roar.
Ter ©chöppenftuhl rocchfelte nor bem 12. Sloocmbcr 1416.
Vi!U Gnbe“1417 1416/17.
Siegt: Slicloß dunege.
SSürgermeifter: ©orge Hlolncr.
Schöppen: 'Peter driftein (Krcyfftau), 'Michel Hede, SJlathiß Jcrifd) (Jerdjys),
fjannuß ITlegerleyn, Slicloa Strauch (Strueh), Slnbreaß, peter Junge.
S3ürgcrmeifter: @5rgc Moliter (1416), $annuß Megerlcpn (1417).
(Sir. 105—108.)
Ter SBJechfcl beo Schöppenftuhlß lagt fid) mit Siüdfidjt barauf, baf) bie
Gintragungen beß Jahrcß 1417 nicht näher batiert finb unb bie nächftc in ®c=
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tratet fomntenbt Gintragung Sr. 113 las Datum oom 20. ffcbcr 1418 auf=
tonft, mtf)t annäf)ftnt> beftiminrn, bod) mog er bet Gepflogenheit nad) in bas Gnbe
1417 o erlegt roerben.
1417 (Gnbe) bi«
12/8 1418.
Sogt: SicolauS Kuitcje.
Sürgermeifter: Set er Dogelor.
Sdjöppcn: SlnbrcaS Setjau’bcrtnan (Sdiubcrmaim), Seter Kriftan, Siclos
Jlbelbeyt (Tlbilbcit), $annoS Sirfencr, Sehe Sdjolcjfc), Setcr llogeler,
ber Sdjolenbinge ÄnbtcaS, fjannoS Sttcyhcr.
Sürgermeifter: Seter Sogeier ( 1418), iilnbrcas cdjelenbinge, Snbrcas
£d)an>betman, $anno6 Sirfencr, ftannos «tteiber. (Sr. 113, 109 — 112.)
3n Gintragung Sr. 110 oom 1. ilpril 1418 imrb ftatt Änbrcao 3 dielen;
hinge „SlnbrcaS Suftus" als Scfjöppc angeführt. SBcnn nidjt ctioa ein £d)rcib
fehler oorlicgt, bürftc „Sdjclcnbingc" ber gcioi>hnli<he SoIlSnantc für ben
cigcntlidjcn Samen 8uftus getoefen fein.
Sejüglid; bes ® d)ijppcnftubliocd)fcla gilt bas beim oorhcrgcbcnben £d;öppcn«
ftublc Sngefübrtc, obioobl bie legte Gintragung bcs jafires 1418 oom 12. Sluguft
batiert erfefjeirtt.
26/2—29/12
1419.
1418/19.
Sogt: SicloS Kimcjc.
Sürgermeifter: (laut Gintragung Sr. 115 oom 26. Jeher
1419) 'Seter Pogclcr.
Schoppen : (laut Gintragung Sr. 1 1 4 oom 29. Dcjember 1419) Seter niecjcjcticr
( ITlccjttcr ) , Seter Idccfe, Sicloo l'ibitux, Ibomil, JpannuS lUegcrlein,
Pannus Sirfcttcr, 'SicloS Strand;.
Sürgermeifter: Seter Sogeier (1419), Seter Sccfe, SicloS üibing,
SicloS Sttaud), Seter Siecjfjener (SRecjnet). (Sr. 1 15—120, 1 14.)
Der3Bcd)fel bcs £d)oppcnftuf)lo ift bicsmal mit Südfid)t barauj, bag Seter
lltecjner aus obigem Schoppcnftuhlc nod) am 29. Dezember 1419 als Singer-
meifter fungierte, erft und) biefem Datum unb oor bem 7. Jänner 1420 erfolgt.
Sud) t)örtc Siclos Kuncjc mit Sblauf obiger Sd)öppcnpcriobc auf Sogt ju fein.
7/1—19/7 1420,
bejto. Gnbe.
1419/20.
Sogt: Santi Ulargtoart.
Sürgermeifter: Seter Untrer.
£d)öppen: Seter ileefc (öeg), Sehe Driflaii, 'Siclos fibing, Siclos Werner ,
Seter fjeybenreid;, Siclos tiornfperg, tjpannus Kuttcje.
üangtr, Deutlcbc iBoltitunbc n. b. i). tf. 1<l(.
VIII 8. a. 4. $eft 1 49
Sürgermeiftcr: Bieter 91atpet 1 1420), 9ticlob Ctbing, 9Jiclob§omfperg
(91r. 121—124.)
Slnlangenb ben fflcdjic! beb 2djoppenftul)leS gilt hier bab bei 1417/18.
bcjro. 1416 17 ©efagte.
28 3— 25 4 1421
(bcjip. (rnbej.
1420/21.
Mögt: 'i.taul Mlarau’art.
Miirgermeifter: 'Meter Sdniltis.
Schöppen: 'Meter Heg, 'Jliclob IPemer, 'JJiclos fjillebrant, Csaubit, 2cgil
Sdniltis, ’Miclob Maler, Muffteyn.
311b ■öurgrrmeiftcr roirb nur 'Bieter £d)ultib angeführt. (91r. 125 bis
126, lb.)
1er 2Ucd)fcl beb 2djüppcnftul)lb erfolgte oor bem 5. Cejember 1421.
1421/22.
5/12 1421 — 13/7 1422
(bcjro. Gtibe).
Mögt: 'Maiocl IMargirart.
Mtirgcnnciftcr: 'Uhdjil HecT.
Sdjöppcn: 2cgil Sdjulcs, 'Mehr Charis, .fjannos (Dpacj, 'Jitdel Jlbilbevt,
fiaimob Cfdiatobimian, .fiannob Sneyber, 91icfcl Mlolncr.
M iirgevmcifter: 'Utidjci Med (1421), fjannob Cpacj (1422), 2cgil
2cf)uU% 9ficlos 'JJioliter. (9ir. 127 — 130.)
Cer ffiedjfcl bes 2cf)öppenftul)[S erfolgte oor bem 2. 9fooeinber 1422.
2/11 1422—11/4 1423
(bcjto. (fnbe).
1422/23.
Mögt : 'floral JTlarguart.
Siirgenneiftcr : 'Meter ifeybenreid).
Schoppen: Joeob Keyfer (Hefer), fjanmib Cfdjatoborntan , 'Meter Vogeler,
iilorencj Sitciber, 'Meter Criftait, 'Meter llatrer I Hemer) , 9)iid>el Heg
(Hccfc).
3) ii rg c r m e i ft er : 'Meter .ficpbenteid) ( 1 422), 3ocob Mepfcr, 'Meter Joge ler
(1423). (9(r. 132—134, 131.)
Cer SMedjfel beo 2cf)oppcn|‘lu()Io erfolgte offenbar am Gnbe bes 3a^reb
1423. %l. bie Memerfung bei 1417/18.
Sroifdjen ben Gintragungen beb Jfaffrcö 1422 9(r. 130 unb 132, bann
ppifeben 133 unb jener oom 3af)re 1424 9lr. J35 bat ein anberer Schreiber
beibc Gintregungen oom 3«flte 1423 jebod) in oateljrfcr geitfolge niebergejdjrieben.
Mgl. bieju bie Memerluttg bei 91r. 130.
130
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16/1—19/6 1424
(bejto. Gnbe).
1423/24.
©ogt: ©aud lllaraimart.
©ürgermeifter: ©eter ITTctCjcncr.
Stoppen: ©der Criftan, Bieter öcefc, ©der lievbcrtrcid), fmnmis Cjaubct,
tpannuS liatoffc, Siclusi Cvbiitg, ©aucl Jtmenbe.
©ürgermeifter: ©eter 'Jlfetcjcner (1424), ©der ©etfe. (Sr. 136
bis 137.)
Der Söedjtfel beä Stfjöppenftufils erfolgte nur beul 27. Sooember 1424.
1424/25.
27/11 1424—3/3 1426
(begto. Gnbe).
Sogt: Saud Itlargroart.
©ürgermeifter: Sidus fibing.
Schöppen: §annus Scboltcjc, Siclus Jlöcltjcit, SiduS Strato d) ( Strand) ),
Sidus Sdioltcjc, fjanntiS Srtevber, Silel meiner, 'duften myfyfdj (am
(Ringe) epbetn (<£ibam).
©tirgermcifter: Sidus ilibing (1424), SiduS dbellteit (1425). (Sr.
138—139, 141.)
Der Sietfifcl bcS Sdiöppcuftuljls erfolgte oor bent 2. Sooember 1425.
1425/26.
2/11 1425—30/81426
(bejto. Gttbc).
©ogt: ©auel marquart.
Sürgermcifter: .ümtmus Cfdtatrberman.
Seftöppen: SiduS (Ilcybir, $annus Kcyfftr (Kevfer), Siclus Kalcr, JgamtuS
Sttcybir, Sicht« molttcr, fjanttuS (üppig, §annuS Sebolgin (Sdiolg,
Sdjolgc). (Sr. 144, 140, 145, 143, 142, 146—147.)
8 ü r g e r m e ift er : §annu« Dfcfjatoberntcm (1425 unb oor 8. Jeher 1426),
Statt miss .Hepffer, $annus Cppi? (Cppicj), Sicht« OJlulner.
Der SBJedifd bcS Sdjbppcnftufjlo erfolgte oor betn 20. Oltober 1426.
20/10 1426 bi« 1426/27
28/9 1427. 1
©ogt : ©aucl margioart.
©ürgermeifter: .ftannus (Dppicj.
Stböppcn: 'Mitbil 8ede, Siclus Kalcr, ©der lllolttcr, ©der Jfogclcr, ©der
fjcybcttrid), ©der tCbaris, Jorge lüimcr.
©ürgermeifter: §annuS OpptC} (1426), ©iicfiel Seele (1427), ©der
SDlolner, toicbcr ÜT£icf>et ©ccfe, ©der Dljaris. (Sr. 148 — 153.)
Der ©ledifd bcS Sd)öppenftuf)ls erfolgte natf) bem 28. September 1427.
131
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17/4 — 27/8 1438
(besro. ßnte).
1427/28.
; ©Jauel IHargmart.
Hurgcrmeiftcr: ©Haiti« ©imitier (Dymiter).
2d)öppen : ©Jcter ©riftan, ©tielu« Haler, ©teter lllolner, JÖannu« Kod>, ©Setcr
©baris, 2egil ScbclS, fjanmt« liuit'ffe.
'Hürgermcifter: ©Jlattt« ©imitier (1438), ©tidu« Haler, ©Setcr ßriftan.
(9tr. 154—157.)
©er SISecbfd bc« Seböppcnftubl« erfolgte nad) bem 37. 'Kugiift unb oor bem
18. ©ejember 1438.
19/12 1438 bis
14/10 1439.
1428/29.
©logt : ©fauel lllarenrart.
©lürgermcifter: tjannuo Sdjolcje (Sdjolcj).
Schoppen: 2egi( SJiolcj (Sdjolft), #anmi« Keyfer (Hcyffer), ©Saud ITIcynbart.
'JSctcr Hecfe, ©Seter Hemer, 'sorge lllolner, Jpannu« liaieffc.
©ürgmucifter: $annus 2d)olc;e (1438), Segil Sdjolcj (1439), ©Saul
©liepnbart, Jorge ©Kölner. ('Dir. 158 — 163.)
©er ©üetbfel be« Sdjöppeitftubl« erfolgte nadi bem 14. Cftober unb poc
bem 9. ©ejember 1439. 2(ud) börte ©Saul lllargmart itadj Stblauf obiger
2d)öppcnpcriobc auf ©Sogt ju fein.
9 13 1439 bi«
2/10 1430.
1429/30.
©Sogt: ©Seter tS5ujenir (ißnffener, (Sujjener, eßufetier,
(ßujiter, (Susticr ).
©Silrgcrmeifter: fpanmts Cypolt ilipult).
Sdjöppcn: ©liclu« Jlbilbcit, fmnnu« Sneybir, ©Seter Uccfc l Heg I, 'llitfil Sebolge
(Sct?olfi, 5dniltis(, ©iidil lllolner, $anmt« Sd?olcj (Sdtolcje, Sefeultist,
©liclno Heyman.
©Surgermcifter: Jöaitnu« Trnuilt (1439), ©lidus ©Itnlbcit (1430), 'Bieter
©Seg, ©lidoe ©Kölner. (©Ir. 163—171.)
©er ©Üediicl be« Sdjöppenftubls erfolgte nad) bem 2. Oftobcr 1430.
1430/31.
'Hogt: ©Seter diusner («Sujcner).
©Sürgermeifter: ©Seter ©riftart.
Seböppen: tpannue Hevman, Jorge lllolner, fjannuä Ifcbambcrman, ©Udos
llbelbeyt, ©Saiol Ulcynbart, ©fido« Cinbettcr (tinbner), Sorcncj Sitcyber.
® flrgermcifter: ©Seter ßriftan (1431), Jorge ©Kölner. (')lr. 172 bi«
173, 199, 174—176.)
132
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Citic nadjträglidic Sintragung jmn Jaf)rc 1431, uns ’,nx\r 9tr. 1 99 oom
26. Juni, finbet fid) unter ben Sintragungen beb JatgeB 1 433 cor.
Der Sßedjfcl beb 3d)öppcnftublb erfolgte nnd) beut 14. September unb oor
bem 19. 91ooctnbcr 1431.
19/11 1431—4/10
1432.
Üogt : 'fteter (gufner.
Sürprrmeifter: Bieter Heg (öeefe).
©djöppcn: .fiannuo Hcyman, §annub (Dpacj, .ftattnub Sdntttis, .fiannua
«Solbener, (tßalbencr, tSultmcrl, .§entfd)c Dfdjambertnan, Joft fjurtung,
92icIob Ifdjimejen (Ifdjirnen, Cfdpmeyen, Ccjin-cn).
Öürgermcifter: 'fleter 2)cg, .$annuB Slcpman (1431), epannub
Sdjultis (1432), tjicter ©olbenet, tpauuus ffialbcner, 3oft Wartung, 9(tclob
Dfdjirnejcn. (92r. 176 — 179, 202, 180 — 189.)
Sine nad)träglid)c Gintragung aub bem Jabrc 1432, unb jtoar ')lr. 202
(1. Jänner bib 4.21prtll, finbet fid) unter ben Sintragungen beb Jabrots 1433 oor.
Der 2Bcd)fcl bco Sdtöppenftuf)lb erfolgte nad) bem 4. Oftober unb oor bem
10. 9Ioocmbcr 1432.
10/11 U3333r5/1° 1432/33.
2*ogt: ')Setcr (Sujener.
Sürgcrmciftcr: Sannub tDpacj (Olpicj).
Sd)öppen: ftattnub Schnitts, Cpanmts iiamfe (fjauff), fiattnub 21t>ilbevt,
(§cntfd)el, öentfdg 21.), .tpantutb Sneyber, ')!etcr Karner (Hemer), 91iclob
Kleiner (Kleiner), Bieter tfeybenreid) (fjeiberieft, Bcvbcnridi).
Sürgcrmciftcr: franttuB Dpacj (1432), .ftnnnub .{mmfe (1433),
.Qannub Sdtolcj (Sdjultib), .yannub ($cncj[d|cl) Sbilbait (9lbell)et)t), .ftannub
©nepber, 9ficlab SMolner, 'licter $epbenrtd). (91r. 190 — 198, 200 — 201, 203.)
Der ffietbfcl beb Sdiöppenftublb erfolgte na<b bem 3. Cftober 1433.
29/1—24/9 1434. 1433/34.
©ogt: ifletcr (ßitjener; fpäter 91idil Kloffdtin.
®ürgcrmciftcr: 91icIob .fibiger.
Sd)dppen: fpigl'PP 5tempil, fjannuo Cvputt, .ftannub Dfdtambermatt
dfdtmbcrmart), 9Jlatis Dimitcr, 'Blorcub Slegil, ftannub Sneyber,
*)5ctcr Heg.
Der 3eitfolge, bejto. ben Sintragungen natb roecbfelte im 'Kogtamto nach
bent 12. gebet unb oor bem 13. September 1434 Oiidil Kloffdtin.
Sürgcrmeifter: 9iiclots giftiger (1434), ftannub Gopfdjib, rocleb
lefctercr natb bem 12. Jcbcr unb oor bem 13. September 1434 anftettc beb nid|t
133
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mehr Benannten Maren® Steinl al® Sdioppe, bcjto. Pürgermeiftcr eintrat.
(Pr. 204—208.)
Cb ber ffiecbfel bc® Pogteo unb eine® Schöppen innerhalb bc® Jeitraumcs
oom 12. lieber bi® jum 13. September 1434 mit ben Unruhen nujammenbängt,
toeldie uad) brr Praunauer fteimatölunbc, S. 31, baburd) entftanbrn, bafj ber in
ben Stabtrat Belangte .fjerr Janto ft r u [ d) i u a oon 2id)tenburg, ein buffitifcber
Paron, einem efirfamen Stoppen eine Mauljtbcllr oerfeftt batte unb oon ben
Prautiaucrn ermorbet mürbe,1) läjjt ftd) nicht fcftftelleu. letgleubcn &nbcrungen
im Scboppeuftuhle tarnen aud) fonft oor unb ber auägeftbiebene Marin® Scblegcl
fungiert in fpateren fahren roieber al® Pogt unb barnacb triebet al® Scböppe.
Ritter nimmt roobl megen be® SBecbfcl® im Pogtoamte für biefe® Jahr jioei
Scboppenftüble an, mit er bics au® bemfelben ©runbe für ba® Jahr 1435 tut
unb ba® (inbe ber Junttionobauer beiber Pogte oor bem jcroeiligen jroetten
Scböppcuftublr annterfungSioeifc oormiofdjuft. liefe Slmuifimi' ift jeboefe unbe-
grünbet.
1er Söcdjfcl be® Scböppcnftubl« erfolgte na<b bem 24. September unb
oor bem 15. Cftober 1434.
16/10i«54_2/9 1434/35.
Pogt: Pidil 2Tioffd>in, fpäter Marcu® Slcgil,
'Peter (ßitjencr.
Pürgermeiftcr: öannu® Sncvbcr.
Schöppen: fiorenj Sticvbcr (Sttcibir), 'Peter Heg, Piclo® <rit>iger, Piclo®
CTlolitcr, ÜJiidjil fuäcr, Jorge ilriitncttu'cbtl, ©rrgor Suchfcnmcifter.
pürgermeifter: .fianuu® Snetjber, Sorcnj Snetiber (1434), Pidil
Meiner, Jorge (irinentuebil, ©regonu« Pucbfennteifter, fjamtu® Snetjber.
(Pr. 209—213, 288, 214—224.)
21 n Stelle be® Seböppen Peter Peg trat laut Gintragung oom 25. Jcbcr
1435, Pr. 214, Peter iTriftan (Cbriftan, Sreftan) in ben 3d)öppcnftubl ein.
Pad) bem Pogtc Pidil 21Töffd)in, ber laut ©intragung Pr. 215 ttod)
am 23. Slpril 1435 biefe« Sfmt oerfab, folgten in obiger periobe al« Pögte
laut ©intragungeu 'Jir. 210—218 oom 10. Juni 1435 'IParcu® Slegil unb fobin
laut ©intraguugen 'Pr. 219 — 224, oom 5. Üluguft bi® 2. September bc®fclben
Jabre® Peter tßttjeuer.
Ju biefer Scböppcnftublperiobe finbet ftd) fpäter unter ben Gintragungen
oom Jabre 1445 noch bie ©intragung oom 26. Pooembcr 1434, Pr. 288,
oerjeiebnet.
1er 9Ped)fe[ be® SchöppcnftublS erfolgte nach bem 2. September unb oor
bem 4. Pooembcr 1435.
’) Siebe auch Piintera, Stift Prauuau im lienfte ber Kultur, S. 27.
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4/11 1435 — 9/10
1436.
Bogt: 'DlarcuS Slcgil, fpätcr llacjfo.
Bürgermeiftcr: Soren; Snciber.
Schöppen: Elfter fian'cr (Ilaioct), B!icpcI2lnbret>s(51iibris), Biclo» Sogencr,
Beter ßcybenrid?, 'liaioll ■Xriflan, .fluunuo Kevfer, Joft Wartung.
Bürgermeiftcr: Soren; Sneiber (1435), Bittpol 9lnbri» (1436), 'Jiieloo
Bogener, Ipannu» .Hetjfcr, Joft £>flrttmg. (Br. 225 — 233.)
3114 Bogt crfcpciut in Pen Eintragungen Br. 225 unb 226 oom 4. Booember
1435 Dtarcu» Slcgil, oon 9tr. 227, ben 20. Jänner 1436 angefangen, bi» ;uin
©cplujfe obiger Beriobe unb rocttcrfiin Hacjfo Der;cicpnct.
Ber fficdjfcl be» Sepöppenftupl» erfolgte nad) bein 9. Cftober 1436.
17/1—14/6 1437
(be;n>. Enbc).
1436/37.
Bogt: Hac;fo.
Bürgerin elfter: Beter ffcybcnridj Ufcyberich).
3 (poppen : Beter Vogler, Blarcu» Siegel, .fjannoo lOpic;, itjirne Jan (Bidcl
£;ini Jan, Bicla» (£3.), $anno» Kopfdjyc;, Beter Ttaroar, .fiannoS (ficntc;cl,
Jpcntfdjcl) i£;air>berman.
Bürgermeiftcr: Beter ,'gept'enrid) (1437), Jpannofs Cpitj, 'Btarcuö
Siegel. tBr. 234—239.)
BrrSBcdjfcI be» Sepöppenftupl» läfst fiep mit Büdfiept barauf, baf) bie lepte
Eintragung (Br. 239) au» obiger Beriobe unter bem 14. Jum 1437, bie folgenbc
(Br. 240) unter bem 17. Jänner 1438 neryeid) net erfepeint, niept annäpernb bc=
ftintmen, boep erfolgte er genug oor Enbc 1437.
17/1 1438 bi»
Enbc.
1437/38.
Bogt: Uacjfo.
Bürgenneifter: Bicolau» ZTIclncr.
Sepöppcn: Beter Sfogeler (Jfogcler), Sorcnc; Sneibir, Pannus iDpic;, Bicolau»
ffenjjeler (ffcipjlcr), Jopannc» ßait'ffe, fjanno» Keyjir , Bicolau»
(Sebairir.
Bürgcrmeifier: Bicolau» BJolner (1438), fjannu» Dpicj, Bidil
$eip;ler, Bidil ©ebatoir. (Br. 240 — 248.)
Der Skepjcl be» Sepöppenftupl» lagt fiep mit JHüdficpt barauf, bap foroopl
bie lepte (laut 91r. 247 naep bem 4. Juli 1438 erfolgte; Eintragung, Br. 248,
obiger Beriobe, al» aud) bie naepftfolgcnbc, Br. 249, ber neuen Beriobe niept
ndper batiert fmb, niept annäpemb beftimmen; bo* erfolgte berfclbc natp ge--
niöpulicper Gepflogenheit mopl gegen Enbc 1438.
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1438 ((£nt>c) bi»
143!) Urnen.
1438/39.
Sogt: Hacjfo oon Huftucf.
flürgermciftcr: ^obonnce ffairffc.
Schöppen: Salppus (^Myclip) Stcmpil (Stempbil), MatiS cßrofftr ( cßrojir),
.ßannos Sneibir, Micbil Jlnbris, f>i icolaue ITIolnor, Sein Cbaris uni Per
offenbar hier aus Serfeben ausgclaffcne unb in beit folgcitbcn Gintragungen
rericidjncte Malis Timittir Oumttir).
flürgermciftcr: Johannes .{jamtfe (1438), Matis ©toffir (1439),
'Malis Timittir, Johannes Sneibir, SicolauS Molnct, triebet Johanne»
Sneibir, unb bann 'llicolaus Molner, fleter TbariS, Johannes .fjaroff. (Sr. 249
bis 963.)
Mit 'Jlblanf obiger Sdiöppcnpovtobc börte Jlacjfo oon Huf) lief auf Sogt
ju fein.
Ter Akcbfcl bes Scböppenftubls erfolgte nad) bem 13. Sooctnbcr 1439.
1439 (Gnbe) bis
1440 iC?nbc).
1439 1 40.
Sogt: .fteintcj Seirgcnborff.
flürgermciftcr: Sicolaus lllolner.
Schöppen: .fientci Ifetjambirman, Johanne» Kcifir, .vtannus Sneibir, Joft
liartumjf, Midjil illcrcfcl, ’Jlicfcl eßebatrer, Sorcnj Sneibir.
211s flürgermciftcr erfebeint nur Sicolaus Molnet (1440) eingetragen.
(Sr. 964 unb 965.)
Ter SUccbfcl bes Sd)öppcnftuhIo lägt ficb ber Jcit nad) nicht annäbentb
bejtunnien, weil bie oorangebeitbe lebte (Eintragung oom 3. Sprit 1440 batiert tft.
Sogt Seuxrcitborff fdjeint nur in obiger Seriobc amtiert ju babcit.
1440 (Gnbc) bis
1441 (Gnbc).
1440/41.
Sogt: Marcus Slegl (SIcgil).
Sürgenncifter: Siclos Cmbcncr.
Schöppen: Miebil Jlnbris, Matis £a$ir, Sehr Ibarris, Joft fjartungF, Sicolaus
Tfdiirncicmi, Sicolaus cßcbaircr, Sehr .ffogcler (Jfögcler).
Sud) ju biefer Seriobc crfcbcincn bicr nur jroci Gintragungen ('Dir. 966
unb 967), beibc aus bem Jahre 1441, boeb ohne näberes Saturn unter fl ärger-
mcifter 'Kieles Siinbener oerjeiebnet, roäbrcnb eine britte, bei Sr. 148 ermähnte,
oben. Ab. VI, <3. 81, beim. 3. 35 Scp., abgebrutft mürbe. (Sr. 266 — 267,
flb. VI, S. 81, beim. S. 35 Sep.)
Ter ffletbfcl beS Scböppcnftublb ftlr bie näibftc Setiobt lägt fub mangels
batiertcr Gintragungen nicht fcftftcllcn, muh ober oor Gnbc 1441 angenommen
roerben.
136
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'Äf 1441/42.
Bogt : BlarcuS Slegil.
Sürgcrmciftcr: Wickel Cujir.
Sd|bpprii : tfjannuS (galbcncr, $cntcj iEfdjairbinnari, tgeutcj iiubuer, J)itcf)il
TTlercfcl, iiofper, 'Jftcfcl Cinbener, Betir jfogeltr.
3u obiger Sd)öppcu|'luf)Ipcnobc er)d)cmt mir eine mtf)t unfier batierte Gin=
tragung aus 6cm 3af)rc J 44:4 unter bem angefülirten 3d)öppcnftut)[c unb Stürger-
mciftcr ocrjcicftnct. (91r. 268.)
$cr fficdjfcl bcS ScEjöppcnftntjIo erfolgte oor bem 7. 3)c}embcr 1442.
7/12 1442 Bis 1442/48
28/9 1443. 1
Bogt : 'Marcus Slegil.
Bürgermeifter: 2orencius Sneibir.
Sdjoppen: 'Jlicolaus Uloltter, Jpannus Sneibir, JoBannco Keifir, .ftenteg tibing,
Betir 5ogclir, fjannoS CDpitcj, (Joft 5alfel.
Bürgermeifter: SorenciuS Sneibir (1442), iRicolaus Molnet (1443),
fjannos Cpitcj, fjannus fiibtng, Qobocus (3oft) Jalfcl. i'Jir. 269 — 276.)
Ecr fficdjfcl bcS Sdjbppenftufjls erfolgte mid) bem 28. September 1443.
’l«:"’ 1443/44.
Bogt : Marcus Slegil.
Bürgermeifter: ©regor Sleburg.
Schöppen: Wartung, 'ftetir iieibinrcidj, Äalfcl l Oalfel), Jpannos
tljaubit, flcntcj (Cfebambirmau, .fiannoS Stephan, Hannos fjubener.
2) ü r g c r m e i ft e r : ©regor ßleburg (1444), JpannoS Steif an (Stepban),
Betir .fjeibinreid) ('Jlr. 277 — 280, 283.)
33er Söedffel beS Sdföppenftubls erfolgte nadi bem 5. unb oor bem
30. Oftober 1444.
Unter ben Gintragungen obiger Bcriobe finben fid) sub ')ir. 281 unb 282
jioei Gintragungen, unb jtoar oom 10. 'Märj unb 19. 3uni 1494 oerjeiebnet,
auf rocldjc an ber geitfolgc cnt[prcd)cnbcr Stelle Bcbadjt genommen roirb.
"Ä'i«“ 1444/45.
Bogt: 'Jlicolaus Dibigcr, [pater roicbcr 'JJlarcus Siegel.
Bürgermeifter: Jlidcl Cinbener.
Seböppen: 'JobocuS (3oft) fjartung, ©regor illeburg, 3oft Ularqtrart, $annos
(fjentc.it) Zlbilfjeitt, SlicolauSUJittiperUDitten'ir), BaulCrijlcn, Bcttr Jocob.
B ü r g c r nt c i ft er : 'Jlidel üinbencr, Bcttr (Jocob ( 1 444 J, ©regoriuS ßleburg
(1446), 3oft Wartung. ('Jlr. 284—287, 289.)
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2<ogt 'Jlicolaus 8 i b i g c r oerfab {cm 3lmt nicht bie ganjc Hcriobc fjinburd),
inbent er blofi in beit Eintragungen rotn 30. Cftober 1444 bis 5. Jeher 1445
(')ir. 284 — 287 I angeführt erfdieint, roorauf laut Eintragung nom 2fi. September
1445 (91r. 289) ibieber 'Maren® Siegel baS 8ogtamt innef)attc.
Ter Siledjfcl bes Schöppen ftubls erfolgte nad) bem 26. September 1445.
1 445 Crnbe bis
7/8 1446.
1445/4().
8ogt: 'Marcus Siegel.
8iirgcrmeifter: 'Jiielos ifiebamir.
Sdibppen : IpannuS Cßalbener, 'JSettr ivibiiireidi, 'Jlicolaus HJitircrer ( IPitteircr ),
•Öaitnos liubener, 'iletir Sngelir, 'Jlctir Ifofper, /focob IDcynrict|.
Sürgermciftcr: 'liielos ESebaroir (1446;, (fJetruS ,§eibtnreid). (9lr.
290, 292.)
(Cer ffietbfel bes Sdjoppenftuljl® erfolgte nach bem 7. Suguft 1446.
3roifd)cn ben }roei Eintragungen obiger 'fieriobe erfebeint unter Oir. 291
eine Eintragung oom 10. (Ccjcmber 1487 oerrcicbnct, auf roeltbe an bcr3eitfoIgc
entfpretbenber Stelle 'Schacht genommen roirb.
3ü/,-f° 1446/47.
Sogt: MarcuS Siegel.
8ürgcrmeiftcr: fallet Sdjolcs.
Sdibppen: Sorencjt Snciber, .fiannoo iSalbener, Joft (Jobocus) Ualfel, fjannoS
f.ftcutc.o Kdian’t'irmtiii. .öannos (fjcnej) fjubener, 8rtir 3ocob, Matern
Sngeler.
Sürgcrmcifter: 'fjanel S djolcj ( 1 44 7i, .freute; frubener, Sorenj Sncibir,
8ctir 3ocob, Matern ©igelet. ('Jlr. 293 — 299, 301 unb 393.)
(Cer ffiecbfcl bes Seböppcnftublö erfolgte natb bem 16. Oftober 1447.
Unter ben Eintragungen obiger 8eriobe erfebeint sub 9!r. 300 eine um
batierte Eintragung »crjcidjnct, bezüglich meid) er feftgeftcllt wirb, bafc fie aus bem
/fahre 1495 ftainmt, ba in biefem /fable unter beinfelben Sürgcrmciftcr berfelbe
Seboppenftubl fieb oerjeicbnet »orfinbet. Jerner rourbe bic in bic 3cit ber obigen
Scbbppenftublperiobe gehörige, mefat näher batierte Eintragung 9tr. 393, bezüglich
rocliber nach ben nerjeiebneten Schöffen bie Slnitspcriobe 1446/47 fiebcrgeftcllt
roirb, hier beriicfricbtigt.
>-f-f 1447/48.
'Sogt : Marcus Siegel.
©ürgeniteifter: 'fJauel Stobinfol.
Schöppen: liorenj Sueiber, /foft 5alfel, Eiregor Strarod), Corcntcj Oetban, MatiS
cßroffer, 'fietir plomnitcj, 'fjetir ZTleier.
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Bürgermeiftcr: Baud Stobinfol (1448), ^ctir '(Dieser, ©rcgoruis
Buchfenmeiftir. (Br. 302 — 305.)
Ob ber lefjtgcnanntc ©regor Buchfcnmeiftcr mitbcm eigentlichen gunamcn
Strand) h'cft 111,6 bicfcr ein Büehfcnmcifter roar, mufe mangels rccitcrcr Bciocifc
bafjingeftcUt bleiben. So oiel ftebt nur feft, bafs in beit Giutragungen Br. 304
unb 305 ©regor Buchfcnmeiftcr an Stelle bcö bisherigen Schöppen ©regor
Strauch angeführt nnrb. fflanifd) (Sir. ficimatsfunbc) führt beibe Bcrfoneu als
ocrfchiebcnc 'Bürger an, ©regor Büehfcnmcifter allcrbings aus bein 3>>hrc 1432
(richtig 1431), too er im Stabtbuchc als Bürger angeführt erfcheint.
der 3i>ecf) jel bes Schöppenftuhls erfolgte nach bem 5. September unb oor
bem 15. Boocmbcr 1448.
15/11 1448 bis
22/6 1449.
1448/49.
Bogt: 'Marcus Siegel.
Sürgenneifter: ÜaurenciuS Dotban (Detail).
Schöppen: ©regor (Eleberg, 3oft Zllargirart, .fiannos vCfctjairöennan, Bauei
Jocob, Hannos Somir, Merten IDaltcr (Ualtir l, £iannos fnibcncr.
Bürgcrmeiftcr: Üaurencius Bethan (1448 unb julc$t 1449), ^oft
Margroart (1449), 3ohanncS Somir. (')lr. 306 — 308, 321, 309 — 315, 317.)
Mit SMblauf obiger Schöppenperiobe hörte Marcus S l e g e l auf Bogt ju fein.
Ber ffledjfcl bes Schöppenftuhls fanb oor bem 12. Boortnbcr 1449 ftatt.
Unter ben Gintragungen ber nädiften Schöppenftublperiobe finbet fuh sub
Br. 321 eine nicht näher batierte Gintragung aus bem 3*1)« 1449 oor, bie als
Bürgermeiftcr Siorenj getan unb biefrlbcn oben genannten Schöppen aufmeift,
baber in ben 2lnfang bes 3ahrcs 1449 fallen muff.
gerner erfcheint in ber obigen Bcriobe unter Br. 316 eine Gintraguug
oom 7. 3uui 1493 ocrjcichnct, auf loelche jpäter an entfpreebenber Stelle Bebacht
genommen roirb.
12/11 1449 bis
28/9 1460.
1449/50.
Bogt: Bicfel Sdjobir.
Bürgermeiftcr: Mcrtin fflaltcr.
Schöppen: ©regor illeborg, 'MarcuS Slcgil, 'Jiicfel Cmbcner, 'Malis cSroffir,
$annuS (ßalbencr, BCC5C Jocob, Bicfl lincj.
Bürgermcifter: 'Mertin fflalter (1449), fiannus ©albener (14501,
MarcuS Slegil, Bidcl Ktnbener. (Br. 318, 320, 322 — 328.)
Ber fflechfel bes Schöppenftuhls erfolgte nach bem 28. September unb oor
bem 5. Dftober 1450.
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9luch in biefcr Scriobc crjchcnit nntrr 9ir. 319 fine Gintragung com
7. 3tnu 1493 ocrjcichitct, auf loclchf nach »et gcttfolgc an cntfprcchcnber Stelle
Sebacht genommen mir».
6/10 1450 bis
1451 Gnbe.
1450/51
Sogt: 9ficlos Sebobir.
Sürgermcifter: 'DlarcuS Slegil.
Schoppen: Setr Cutis, .franmiS Cjaubit, ©etir Sngeler, 9JIatiS cSroffer, ^olob
IDeynrid), Setir ifofper, Soutus Scbaulcse I Sdiolq l.
Sürgermcifter: 'Uiarcus Slegil, Setrus Tbatis (1450), ÜJfatiS fflroffir
(1451), (Jacob Stepund). (9fr. 399 — 333.)
Cer SJcchfcl bes Schöppciiftubls läßt fid) mit /Müefftdjt barauf, bafs »ie
lebte Gtittragung, 9fr. 333, obiger Scriobc unb bie folgcnbc, 9fr. 334, bet neuen
Scriobc leine nähere Datierung aufrocift, nicht beftimmen, muh ober in baS Gnbe
bcS Rohres 1451 ocrlegt roerben.
1451 Gnbe bis
24/8 1452.
1451/52.
Sogt: 9firfol Sdiobir.
Sürgermcifter: 9f icfcl Uibiger i rDitregir, Dimeter).
Schöppen: '^tetir IUciber, Setir iieiberid) (licibcrcicb ), 9ficlcl Ulrich, 9)!atiS
ifeiberich, ©arol Seide;, .fiannuo JTtariffchcr, 3on Sneiber.
Sürgermcifter: 9fidcl 93ibtger (1452), 9fidel Strich, Soul Schote;.
(9fr. 334- 339 unb Sb. VI, 3. 77, bcjio. S. 31 Scp. unb f.)
Ser äBcchfel bes SehöppcnftnhlS erfolgte nad) bem 24. Sluguft 1452.
1 452 Gnbe bis
20/9 1453.
1452/53.
Sogt: 9fidet Sdjobir.
Sürgermcifter: fpente}! i5 eibener.
Schöppen: 9iidcl Dibiacr, .fjannuS Cjymmelcr, Sfatern Siegeler, Soul Jocob,
Dlatis IDititcr, jjicntcjl Cl'chuubermutt, fjannuö 21Iuriffd}cr.
Sürgernteifter: §entc;l üubciter (1453), 9fidcl Stbiger, 'Klatern
Gngeter. (Sr. 340-- 346.)
35er Sücchfcl beS Schöppcnftublö faub nach bem 20. September unb oor
bem 16. 9!o»cmbcr 1453 ftatt.
16/11 1453 bis
30/9 1454.
1453/54.
Sogt: 9fidt Schobir.
Sürgermcifter: §entc,;l Cfchaubcmtan.
Schöppen: Säer Ifofpir, fjanuub IPeibncr llUeibencr), Sfertin lüalter,
Sfarcus Slegil, .yannus ifoffman, an beffen Stelle mit nächftfotgenber
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Gintragung oom 7. Xejcmbcr 1453, Vir. 348, foraic für bic ganjc 'flcriobc
©annus Sjymler ( eCjymmelcr) eintritt, ®regor illebcrg, Joft iliarqart.
®ürgcrmciftcr: ©cntcjl Jfdjaubennan, 'flctcr ©ofpir (14531, VJicrtin
VBalter (1454), 'Ularcus Slegil, ©aunus Gjtjmnteler, ®rcgor Gleberg, Joft
'J)(arc|uatt. (9h-. 347 — 356.)
32cr ffilcchfcl beb Sctiöppenftublcs erfolgte nach gcroöbitlicher ©cpflogcnbcit
offenbar nach bem 30. September 1454.
1454 Gnbe bis
1455 Gilbe.
21ogt: 'Jiiefl Sdiobir.
Sürgermciftcr: 'flau! Scbolcj.
Schoppen : ifktir Heidjircn, Viiclob liibiger (IDibiger), fJccjc Jocob, fflrcgor
illeberg, 3oft ZUcirquart, Jacob IPeytirid).
©ict finben fuf) nur 7 Schöppen cinfchliejilich beb Sürgcrmciftrrb »er«
jeichnet, raues auf ein 'llerfehen beb Schreibers, juritrfjufübrcn ift.
Öürgcrmcifter: 'flaut Scholcj (1455), 'flccjc Vicicfjroen, Viirfcl Sßibiger .
'flccjc Jocob, roobei auf bic illnmertung ju Vir. 361, betreffenb bic nicht nach ber
Seitfolge ber Datierung erfolgte Viieberfchrift ber Gintragungen, oevtoiefen roirb.
(Vir. 357—362.)
32er SBcchicl beb Scböppcnftublö leiht fich mit Viüdfnht barauf, bajj foroobl
bie lofftc Gintragung, Vir 362, obiger 'fleriobc roie auch bic unmittelbar folgenbe,
Vir. 364, ber neuen fiertobe nicht näher batiert finb, nicht genau beftimmen, boch
erfolgte biefelbe nach gcioöhnlichcr ©cpflogcnbcit mohl gegen Gnbe 1455.
Unter Vir. 363 crfdicint eine mit ber oorhergehenben Gintragung jufammen=
hängenbe Gintragung aus bem Jahre 1475 cingcfchobcn, auf reclchc an ber Seit-
folge cntiprcchcnbcr Stelle 'Bcbacht genommen roirb.
1455 Gnbe bib
1456 Gnbe.
1455(56.
'flogt : Viitfel Sd;obir.
'•öiirgcrmciftcr: 'fletr Keidiiren.
Schöppen: fiorentcj .ffetban, Viiefl ©eibercid), 'Matern Siiqeler, 'flaul Jacob,
©regor Clcberg, ©entfchil Sbaubirman, 'fietir ©ofper.
Viachbem ju obiger 'fleriobe nur jioci Gintragungen, ioooon bic erfte.
Vir. 364, nicht näher batiert ift unb bie jrocitc, Vir. 365, oom 22. Juli 1456 oer
jeichnet ift, crfchcincn alb '©ürgcrmciftcr 'ftetr Vieichtnen (1456) unb Matern
Gngeler. (Vhr. 364—365.)
Her VBechfcI bes Schöppcnftuhlä läfit fti ber Jeit nach nicht annähernb
beftimmen; offenbar erfolgte er jcboch gegen Gnbe 1456, nachbem bie nüchft-
folgcnbc Gintragung oom 12. Jänner 1457 eine anbere Jufammrafehung auf=
roeift. 'flergl. 1453/64. ______
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1456 Gnbc bis
6/9 1457.
1456/57.
Sogt: 'Jlicfel Scbobir.
Sürgenncifter: Surgbart |21bilheupt|.
2 diöppcTi : | Jacob] IPcynricb, WarcuS Slcgil, Wertin IPaltir, fictitcjil fiubctter,
Jlicfl iyybcridi, Saul Jocob, .{lamme Ifcaubut I Xfdiaubit).
Sürgenncifter: Surgbart ^IbUEjeupt (1457), Jocob SÜeqnrid), Warcu®
Slegil, 'Werten ffialtir. ('Jir. 366—374.)
Xer SSccbfcI brö 2 cböppcnftutjlo erfolgte nach beut 6. September unb oor
bem 3. 'Jlooembcr 1457.
3/11 1457 bis
21/8 1458.
Sogt : Sicfcl Sdjobir.
Sürgcrmeiftcr: jocob HJeynrid).
Schöppen: Saul Scbolq iSdxurlcjl, fjannu® Somir (Somcr), 'Jlicfel Sernlxirt,
'Jlicfl Sncibir (Sneyber), 'liierten Uibigcr lUybegcr, Pytrcger i, Walern
Siuu-ler, J)annuo lllarificber.
Sürgcrmeiftcr: /locob SBepnrid), Saul Scbolcj (1457), fjannuS Somit
(1458), 'Jlicfl »ernbart, Werten Spniegcr. (91r. 375—377, 379, 395, 380.)
Xic iit bic .“feit ber obigen 2(f)öppenftut)lpenobc auf ®. 149 gehörige Gin--
tragung uom 18. 3uli 1458, 'llr. 395, nmrbe hier berücffichtigt, roahrenb auf bic
in ber obigen Scriobc unter 'llr. 378 ocrjcidinetc Gintragung oom 21. /Juli 1495
an cntfpvecbcnbcr Stelle SrSacbt genommen roirb.
Xer Sttccbfcl beS Scböppcnftubl® erfolgte nach bem 21. Sluguft, bejro. gegen
Gnbc 1458.
8/1Gnbe96ie 1458/59.
'Sogt: 'Uiclaö Schober.
Sürgcrmeifter: XbotnaS fauretteius.
Schöppen: J&entcgfd)il liubcncr, JpannoS Knottel (Knottil), Sorentcj Sfetban
(5fetan), Watera Sngeler, Johannes Zllolner, fjanno# Jltariffcher, ioojh
laut ber nadtfolgcnbcn Gintragung 'Jlitfcl 3on b'njulommt.
'llact)bcm ju obiger 2cf)öppcn(tuhIpcviobe nur jtoci Gintragungcn, beibe oom
8. Jänner 1459, oerjeiebnet finb, crichcint als Sürgcrmeifter nur Xbomas
1'aurcuciuo (1459) eingetragen. ('Jir. 381 unb 382.)
Xcv SBccbfcl beS SdiöppcnftutjlS erfolgte oor bem 21. 'llooember 1459.
142
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21/11 1459 biä
29/8 1460.
1459/60.
Bogt: liuflao Schober (Sdiobir).
Bürgcrmeiftcr: Johanne« meiner.
Sdjöppcn: Baul Xriftan, 9fidel ifubener, 9Ratbia IPcltCjinberg, ^Setcsfc^c Jacob,
Baul Jacob, -Gannoa ijaubit (<£jeubit), Joft TUareg uart (Itlartquart).
Bürgerin ei ft er: Johanne« BJolncr (1459), Baul Griftatt (1460), 9fitfcl
©ubenet, Baul Jacob, $annoö Gjaubit, S4öctcsfd;c Jacob, roobei bcjüglid) ber
brei Örfjtgenanntcn auf bie Slnincrtung jur Gintragung olir. 388 oerroiefen roirb.
(9fr. 383—388.)
(Der Sllctbicl beei 3d)b ppenft ut)lo erfolgte na<b bem 29. üluguft, bejio. gegen
Gnbe 1460.
13'\1«1 bra 1460/61.
Bogt: 9?icflas Sdiobir.
Bürgcrmeiftcr: 9iicla« iiubcuer.
Stbflppeu: .‘pannoei TTCariffditr, .öeutcjil liubencr, Sorcntcj 5fetan, 9ficla«
Bernliart, Baul friftan, Biatbis tUyntcr ( IDiitter ), .Cicntctf(f)il !Clct)auöit-
man (Cfd)an?birmait).
Bürgcrmeiftcr: 9ficlas .{tubeiter (1461), Gannoo Biariffdjir, Üorcntcj
Jfetan. (Sir. 389—392.)
(Cer SÜctbfcl bes Stböppcnftublo lagt fief» mit >Kücffi(f)t barauf, als jtoiftben
bem 26. Juni 1461 unb 18. SHärj 1462, unter locldjem Batuin ein neuer
3d)oppenftul)l oerjeitbnet erfebeint, leine Gintragungeu ftattfnnben, nidjt annäbemb
beftimmen, botb muff er in ba« Gnbe beo Jabreo 1461 ocrlegt roerben.
1461 Gnbe bi«
16/8 1462.
1461/62.
Bogt : 9fidcl Sdjobir.
Bürgerraeiftcr: Baul Sdjoltcj.
Sdjöppen : fjannofl Knottil, i'lorentcj 5fctau , Biatcrn Stigelcr (Sngclcni),
Baul Jacob, Biatis ZDinter, 9ficolau« lüalter, Änbri« Slcgil.
Bürgcrmeiftcr: B®“1 £<boltCj (1462), Bfatem Gngcler. (9fr. 394
unb 396.)
Ber ffie<bfel bc« Seböppcnftubl« erfolgte oor bem 27. Tcjcmbcr 1462.
27/12 1462 bie
29/9 1463.
1462/63.
Bogt: Siiclae Sdiobir (Schober).
Bürgermeiftcr: Joft lllartguart.
£d)bppcn: Siiclae .(rauefe (5ranef), an beffen Stelle in ber lebten Gintragung
biefer Bcriobc (9fr. 403) 9f. Straudie ocrjcicbnct erftbeint, fpannuo
143
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2tTarifct>cr, Stoffon lianffetnan (ljatt>S}eman), Mati« ^ranvnbinft, Kicla«
Joit, 'Katern Sngelcr, Sau! Jacob.
Sürgcrmeiftcr: Joft Martquart (1462), öannuti Marifcbet (1463),
Steffan Sainfeeman, Mati« Jraipenbienft, Matern Engeler. (Kr. 397 — 403.)
1?cr Slkehfcl bco Schöppenftuhl« erfolgte nad) bem 29. September nnb oor
bern 24. Koocmber 1463.
24/11 1463 bi«
5/10 1464.
1463/64.
Sogt: Kidlaa Scffobir.
Sürgcrmeiftcr: Joft lllartgroart.
Schöppen: Jacob IPcynrid), .yiamtoo ilroefener, $anno« Illariffeber, Mathi«
.Sfranaeubinft, yanttoo liubetter, Kidcl Dyrocgir (Smocgcr), Ciamios Csaubit.
Sürgcrmeiftcr: Joft Martqroart (1463), Jacob iKcpncrid) (SBepnrid))
1 1 464), £>anno« Störfeuer, Mathi« Jfraroenbinft, .ftamio« Mariffeber, §annoo
£iubener, Johanne« Ejaubit. (Kr. 404 — 412, 423, 413 — 418.)
Sie in bie Jcit ber obigen Schöppcnftublperiobc gehörige, unter Kr. 423
nacbgctragcnc Eintragung ootn 22. Juni 1464 rourbc hier bcriicffrdjtigt.
Tor SDedjfcl bc« Schöppcnftuhlo erfolgte nach bcin 5. Oltober unb oor bem
23. Koocmber 1464.
23/11 1464 bi«
7/10 1465.
1464/65.
Sogt : Kicla« Scbobir.
Sürgcrmeiftcr: Sorqharb Sbilbatopt.
Schöppen: Jacob IPeynrid), irannoo Somir, Mid)cl 21Iartgn>ar6, f)anno«
Ifubener, Johanne« lioffeman, an beffen Stelle oom 20. Juni 1465 an
(Kr. 429) Johanne« cEjymmeler in beit Schöppenftuhl eintritt, 'Matern
Stmcler, fjanno« cEjauöit.
Sürgcrmeiftcr: Sorgharb (Surgharb) Slbilbaiopt (1464), an beffen
Stelle in ber Kat«fi(5ung oom 29. Koocmber b. J. §anno« ßjoubit al« 'Bürger:
meiftcr iuteroeuierte (fiebe Slnmerlung ju Kr. 419), Jacob SBepnrid) (1465),
Miihel Martgmarb, .fianuo« Gjtjmmeler, Matern Engeler. (Kr. 420, 422,
419, 421, 427, 425, 426, 424, 428, 430, 429, 432, 431, 433 — 435.)
Ser äDcdjfel bes Schöppenftuhl« erfolgte nad) bem 7. Dftober 1465.
1465 Enbe bi« 11/7 1466,
bcjto. Enbe.
1465/66.
Sogt: Kicla« Scbobir.
Bürgermcifter: Mid)el Ifaltir ( Uralter).
Schöppen: Mathi« ttVltcjinbcra, Stephan liaii'jjirtatt (bjatojeman), Setcjichc
Jacob, «Oriftan, $anno« Sjymmeler, Matern fitgelor, Kidcl £)ubener.
144
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Sürgcrmcifter: Wichel SBaltir (1466), Oiiclae £ubener, Watbis
SBeltcjitibcrg, 'Jlctcjfcbc Jacob. (91r. 436—440.)
Ser Wcchfcl beS Sdjöppenftublo lagt fid) nidjt annafjmtb bcftimmcn, bodi
erfolgte berfelbe, ba bie nddjftc Gintragung ooin 29. Jänner 1467 (9lr. 441) eine
anbere 3ufammenfehung aufioeift, ido!)I nach gcioöbnlicbcr ©epflogcnbcit gegen
Gnbe bcs JnfjrcS 1466.
1466 Gnbe bis
20/8 1467.
1466/67.
'Sogt : Sliclaö Sdjcbir.
Sürgcnneiftcr: Jo ft lllargqiuarb.
Schoppen: Wat()is IDynter, Stepban «Xjodiir, '{!aul Sdjoltcj, Stepban iiamffo
man (ßarosjman, ifutpjeman), -öannos Knottcl (Knottil), iJJaul Criftan,
Pannus lllariffdier (Tllariffctjir).
Sürgcrmciftcr: Joft Wargqiuarb (1467), Saul Sdjoltcj, Stepban
ßarojeman. ("Dir. 441 — 447.)
'Ter SEöcchfel beS Stböppcnftublä erfolgte natb bem 20. Slugnft 1467.
1467 Gnbe bis 1468
Gnbe (?).
1467/68.
'Sogt: 'HictaS Sdjobir.
Sürgcnneiftcr: Saul Schotte^.
Sdjöppcn: Watbis 5fraipcnbinft, 'Werten IDalter, 'Jlicfcl Jon, fjannoS ITtarif-
fdjir, 'flaul Jacob (Jocob), ‘Jiitfel fjubener, Üiicfel $francfo.
'Halbem bie erfte Gintragung jur obigen Scfibppenftublperiobc jufolgc
fcblcnbcr 8la tt er unoollenbet unb nidjt batiert ift (ocrglcichc bie Slnmcrfung ju
')lr. 448) unb jroci rocitcrc Gintragungen aus biefer USeriobe unter 91r. 460 unb
461 pcvjciebnct erfeb einen, fo roaren ber Jeitfolge, bejio. ben Gintragungen na<b
Sörgermciftcr: Saul Sdjoltcj (1468?), 9J. (Diicfcl) gtancfo (1468). ('Jtr.
448, 460 unb 461.)
3)cr SSccbfel beS SchöppenftublS lägt ficb aus bem angeführten foroic bem
roeitcrcn ©runbe, als bie näcbftc in Stetradjt *u jiebenbe Gintragung aus bem
Jagre 1469 (9lr. 462) bas Saturn oom 28. Scjcmbcv aufioeift unb bie folgenbc,
nicht näher batierte Gintragung i'Jlr. 463) bcnfclbcn Sürgcnneiftcr unb Schöppen--
ftubl roic bie oorangebenbe enthält, baber aller fflabrfcbcinlicbfcit nach m gleicher
f}cit ocrbanbelt mürbe, biefer Schöppenftubl jeboeb f dj o n in bie Slmtspercobe
1469/70 fiel, nicht annäbernb heftimmen.
3ufolgc beffen unb ba mangels rocitcrcr Gmtragungcn leine näheren 3tnbaltS=
punlte gegeben finb, ift cs auch nicht möglich, bie ß u j a tn m c u f c g u n g bcs Sdioppen
ftubls für bie folgenbc dmtspcriobe 1468/69 fcftjuitcUen.
Uanacr, Irutidic 'üolfdlunbc q. t>. i>. ...
VIII. S. u. 4. $eft. I 4o
io
1468/69
Unbcftimmbar.
Ter Sücdjicl bco 3d)öppenftuI)Ia erfolgte oov bem 28. Tcjcmbcr 1469.
28/12 1469 bi«
147U Gnbe.
1469/70.
'Bogt: Tbpmo Ijdiinbirt Üfdjinbir).
Bürgcnnciftcr: §annua 3°n-
Sdjoppen: 9iicolau« Walter, Betir licync (iicyn), Bietern Sngcler, £>annofe
djaubit, Bartlgl Steffan, 91. (9tidil) liubeiicr, Blatbia Sframcnbinft.
?llo Bürgermciftcr cridjnnt mir fpannu« Jott (1469) ocrjcidinct. (9ir.
462 ttnb 463.)
Slnftclle bco in beti beiben Gintragungcn ber obigen Bcnobc angeführten
Bogtce Ifipmo l3d;inbirt (Ifdiinöir) tritt in ber folgcnbcn Beriobc roieber bWicfil
Sctiobir ein.
Ter fficchfcl bco Stböppcnftublä läjjt fid) nicht annähernb beftimmen, inufe
ober in ba« Gnbe 147U ocrlegt ru erben.
1470 Gnbe bia
7/10 1471.
1470/71.
Bogt: 'Jlidil Sdjobir.
Biirgcnnciftcr: 3°bannco djymmeler.
®d)öppcn : .fäcncjcl fjubener, 'Diatfjio Wclcjinbcrg (Weltcsembcrg), Gnbcrlcpn
Slegil (Siegel), Baul Sctjolcj, .fjannu« Knottel, 9?. (9!idil) 3cm, Bowl
dryften (dryftiit).
Bürgermciftcr: Johanne« Gjpmmcler (1471), Gnbcrlcp Siegel, Baul
Sdiolcj. (9ir. 450, 449, 451 - 453.)
TerSBechfel bca 3d)0ppcn|'tubl0 erfolgte nach bem 7. Cttober unb oor bem
21. Tcjember 1471. —
21/12 1471 bia
1472 Gnbe.
1471/72.
Bogt: 9li(fil Sdjobir.
Bürgerin ciftcr: Betir lllever.
Schöppen: Gnbcrlcpn Slegil, 97idil 3on< Hiefil ffcybcridi, Burgbart Jlbilpeirpt,
Bortil Steffan, 9licfil Sdiolcj, 'Jiicfil (Jung) ilancj (2?cittcj).
Bürgcrmcifter: Betir Biepct (1471), 9iitfil ^epberich (1472), Bortel
Steffan, Gnbtrlcpn Slegil. (Sir. 454 — 457.)
Ter SBcdjfcI beä Schöppcnftuhlä, ber aller 2Baf)rid)emIid)tcit nad) gegen
Gnbe 1472 erfolgte, läfst fid) aua bem ((Jambe nicht näher beftimmen, ba bic jeit=
folgenb nädjftcn Gintragungcn (9er. 458 unb 459) beibc oom 21. Btärj, ferner
146
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Sic oben unter Sir. 363 ocrjcichnctc, ni<f»t näher Batierte, jebotf) Sen Stoppen 3J1.
(SJlatbiS) fjcctit als Piirgcrmciftcr anfübrenbe Gintragung fämtlub aus Sem 3abtf
1475 ftammcu, Saber Sem Scböppcnftublc füp Sie SlintspcrioBc 1474/75 angeboren.
Pcntjufolgc bleibt auch Sic gufammcnfcfcuiig Ser Scböppcnftübic für Sic
SlmtSpcrioBcn 1472/73 unS 1473/74 unbefannt. Ob infolge SluSnübung Ser
leeren Stellen Bes Buches auch in Siefen beiSen Slmtspcrioben ocrbanbelte Siebte
fatben auf Sen laut Sfnmcrtung ju Sir. 448 jur 3cit Ser fpätcr erfolgten Paginierung
ftbon feblenben 'Blättern eingetragen tourSen, mufj Sabitt gefteUt bleiben. Iler
Slbgang Biefer foioic rocitcrcr Gintragungen ftebt in unmittelbarem gufammenbange
mit Sem nieiteren Scrfuftc Ser nod; jur 3clt PitterS um Bas 3at)r 1775 oor=
banSen geroefeucn Plätter, bejro. mit Sen gefd)id)tlid)eii Grcigniffcn jener geit.
(Sergl. Sic BicSbcjüglidicn SfuSfübrungcn nach Sir. 463.)
1472/73.
Unbcftimmbar.
1473/74.
Unbcftimmbar.
1474 GnSc bis
1475,Gnbc (?).
1474/75.
Pogt: SEBirB nicht angeführt.
Pürgcrmeiftcr : fjatrnuS Pjymmcler.
Sdiöppen: SJlatbis UJelcjcnberg, Paltin Snejclbart, 3orge Jernterer, Sliclas
Jlatücj, Sliclas SctjoltCj, 3Jlatf)iS i]ed)t.
Pamacb roerSen einicblicfilicb Bes Pürgcrmciftcrs nur 7 Slatspcrfonen au:
geführt, Ser 8. Schöffe ift nicht ju eruieren.
PIS Pürgerinciftcr erfcheint tpannus Gjpnimelcr (1475), ferner laut
Gintragung Sir. 363 3)1. (SJlatbis) £icd)t ocrjcichnct. (Sir. 458 — 459 unS 363.)
Per SBJechfcl ScS Sdjöppcnftubls foroie Sie 3ufammcnic(>ung Besfelben für
Sic Sintsperioben 1475/76 bis 1479/80, ferner 1 48 1/82 bis 1486/87
bleibt mangels zugehöriger Gintragungen unbefannt. pittcr ocrjcichnct in feiner
Historia magistratus Braunensis aus Sem ju feinen Scbjcitcn nod; oorbanBen ge-
toefenen Schluffe Ses StaStbuebcs einen Schöppenftubl aus Sem 3abrc 1461, Ser
aufgrunS Ser näheren (Datierung (5. SJlärj) aller fflabridieinlidjlcit nach Ser
SlmtsperioSe 1480/81 angebörte. Gr lautet:
1480 GnSc bis
1481 GnSc (?).
1480/81.
(Sogt): Pa Salcntin Sngilbart ju gerächte fafs.
Pürgermeifter: Sliclas i3evl.
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2d)8ppcn: 'Dalcnttnuö 2nailbart. '.Martin Dlement, fßatocl Kocfe, 9ti(flaö ßof*
man, ffitnfccl /Sagner, SBtnpl ftcytte, .'Jan nun Sncibcboof.
Silo iöürgcrmctfter crfdjeint Hofier nur 9ltclab 2)et)l (1481) t> entlehnet.
(2)b. VIII, 3. 3(J, bcjro. 3. 235 2cp.)
Staut beraui pag 100 angeführten (Eintragung 9tr. 29 1, toclcbc bao Datum
»om 10. Drjember 1487 auörocift, lagt ficb brr Scboppcnftiibl für bic aller Söahr-
fd)cinlid)tcit nad) brftanbrnc tämtöpcriobr 1487 88 nadp'tcbrnbo feftftrllcn:
1487/88.
'liogt: 'Halten 2ngcll;art. (Do 'Halten 2. bas geriebte fas.)
Hürgcrmciitcr: 'Michel 2lcnfetb.
fHotbmannc: 'Jlidcl 5dioltcj, 'Jtidel tiofcmcin, Stiefel Sovel, Matis ©roffer,
$annjt ©utgcfcl, fiorentcj ßofeman, .tjafjc Sneyber.
211 o Sfirgcrmciftcr crfcf>eint nur iltidjcl (ilcitielli (1487) Dcrteicbnct.
('Jtr. 291.)
Der äüccbicl beb 2d)opponftul|lb foroic bic gufainmcnfefiung brrfdben für
bic Ülmtbpcriobcn 1488/89 biö 1490/91 bleibt aub ben oben crrDdbnten
®rünben unbefonnt.
1491 Gnbe bis
1492 Gnbe (?).
1491/92.
Hogt: Halcntinuo 2iurill)art. (Do Halcntinuo 2. baff
geriebte fafe.)
Hürgerinciftcr: 91iccl Soyl.
Stböppen: $ann« ©uttgcfcl (©ukjfcl), Michel dientet, Mattiö ©reffer
(©rofsor), Mied SebultCj (Schölte}), Jacob Ditoictor, Mied Honte}, Hand
tltoler (ZTlalcr).
Hürgerinciftcr: Street Hepl (1492), .fiamtfl ffiutgefel, 9t. Sdjoltf}
(Schulte}). (Str. 4(>4— 470.)
Der äüccbfcl bCB Seböppenftublb lafet fid) and bent GSrunbe niebt näber br-
ftimmen, rueil bic neiebitc in Hetraebt lommenbe Gintragung Str. 471 auö bem
Jahre 1493 nicht näher batiert ift unb bic in biefeö Jahr fallenden jtoci roeiterrn
Gintragungen 91r. 316 unb 319 bas Datum ttotn 7. Juni auötoeifcn. Doch muß
er ber öcpflogcnheit nach in bao Gnbe 1492 ocrlcgt roerben.
1492 Gnbe bis 1493,
bejio. 1494 Gitbe.
1492/93.
Mögt: Malentimiö 2nailbart. (Do Halcntinuo 2. bafi
geritbte fafe.)
Hürgerinciftcr: Maul lUcljctiberaf.
148
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Stoppen: liorcutcj (Sauel) Jllalcr fitiotcr) , ffliencjel /5<tgncr (Sagener,
Sagancr), '3i. (Oiidcl) 3°". Saul Sdjloffcr (Sloffer), 30c8f CoU>c, 9J.
(9(icfoI) Scbuücj (SdtolCj), (Joft lllarcfircrt (iltargioart).
Sürgcrmciftcr: Saul SDcUcnbergf (1493), Sauel 'JJiolet. (91t. 471,
316 unb 319.)
Sic nächften für bic gcftftcllung bcs Sdtöppcuftubls ber Slmtspcriobe
1493/94 in Setradü fommcnbtn Gintragungen 9?r. 981 unb 989 fallen in bas
3ahr 1494, rocifcn bas Saturn nom 10. 'IJlarj, bcjro. 19. (juni unb biefflbcn
iXatsperfonen toic oben für 1492/93 aus, mit bem roofd bclanglofcn Untcrfdjiebe,
bafi ber Sornamc bes 3d)öppcn IHolcr ober Jllalcr einmal 'flaue!, bas anberc
ÜJlal Corenc* lautet unb bei Schöppe Tagner mit Sagener ( Sciganer) umfchricbcn
roirb. Scjüglich biefer einsigen Sfusnahmscrfchcimmg ber ©Icidjförmigfeit bes
Sdjöppcnftutils für jioci nad)cmanber folgcnbc SmtSperioben iwirb auf bic 3lus-
füfirungcn jum (fahre 1494 b'ugcroicfcn. Ser 2d)öppcnftubl für
? bis 1494 (Gubc). 1493/94.
bleibt baf)cr bcrfelbc roic für 1492/93.
91 iirgermeifter: fjaucl 9)lolcr (1494), 91icfcl (Jon. (91r. 281 u. 282.)
Sic nächften für bic JfcftftcHung bes 3d|öppcnftuhlo ber Slmtsperiobc
1494/95 in öetracht fommcnbtn Gintragungen mürben unter 9?r. 300 unb 378
oben regiftriert. Seibc fallen in baS (fahr 1495 unb rocift lebtere bas Saturn
oom 21. (Juli aus. Unter glcidjicitiger .(icranjicbung einer oon '(Jitter in feiner
Historia magistratus Br. aus ber ocrlorcn gegangenen pag. 190 unoollftönbig
angeführten Gintragung oom 3. üluguft 1495 toar bic 3ufammcnfc$ung bcs-
fclbcn folgcnbc:
1494 Gnbe — 3/8
1495, bcjro. Gilbe.
1494/95.
Sogt: Salten i£ngilbart. (Sa S. 3. baS geriete faft.)
Sürgcrmciftet: '(Jaul Kreufil.
Schöppen (Stothmanfne): Slorcnj 5frcmjce (jrantcj), fians (fjannus) ITlctjitcr
(Zlletcjctier), fJliefol Jon, Saul Scfiorlig (Scborlirtg ), SicolauSSdilocfcnato
(Sjlocfnato), diicol iJevl, Steffan cßunjcil (cßuntcjil).
Sürgcrmcifter: Saul Srcuftl (1495), ferner nad) Sitter .(lantio
Siegend. ('Jfr. 300, 378 unb ®b. VIII, 8. 35, bcjro. S. 240 Scp.)
Ser SBccbfcl bcS Sd)öppcnftubls lägt ficf| aus bem ©runbe nicht beftimmen,
rocil fid) nur noch eine unb jroar bic lebte, mutmafjlidj nachgctragcnc Gintragung
aus bem XV. 3abrf)unbcrtc auf pag. 135 (regiftriert unter 91r. 472) oorfinbet,
roclchc baS Saturn oom 17. (Juli 1496 ausrocift. Siefe gibt ben Schöppcnftuhl
folgcnbcrmajcn toicbcr:
149
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1495 Gilbe 17/7 1496,
bejro. Gnbe.
1495/96.
Sogt: Salten f naclljartb. l'Xa S. •£. bas ^cridjtctc faß.)
fRotgmannc: Slatis ©roffscr (Sürgermeiftcr), Soren} 5francj, Jnans Ttlctcjner,
Diicfcl Jeu, Paul Sdmrlicf, Dlitfcl Sdilocfnatv, 'Jlicfel Seil.
fCamacg erftgeinen ri itftfi 1 icfjlic^i beS SürgcrmeiftcrS nur 7 Üatsperjonen
oerjeitgnet.
Pagegeu führt p Itter in feinem mebrertvägnten Serteitgniffe aus beu
ocrldVcn gegangenen Stglufiblätlcrn jum Jabre 1496 natgftc&cnbcn unvoll:
ftrinbigen, br}üglitg ber 'Hamen abroeubenben 2d)oppcnftnhI vom 14. 'äJlärj an:
©tabtvogt: Süalten ©ngilgart.
Stgbppen: SäJolfgangSdineiber/DlilolHonjfdVÖannuäJTIegcne^DlicIaSSIufcnau.
Silo Sürgermeiftcr rrftbeinett: Söolfgang Scgncibet (1496) unb Blatts
Wroff}Ct, jebad) nur für ben Jall, als biefelben als an erfter Stelle genannte
©(gaffen bas Sürgcrmeiftcramt betleibeten. (Dir. 473 u. f.)
Dlus ben non Ritter aus beu verloren gegangenen Staubblättern für bie
legten brei Jagre 1497 — 1499 (ridjtig 1498 — 1499) ocrjeidjnetcn ©tgöppen:
ftüblcn lägt fitb frf)!iefstid) noch natgftegenbc 3ufammcnfcgung, bejro. Dlmtspcriobc
annäbemb feftftellen, jrbod) ohne fflcroägrlciftung für bie richtige ©igrcibroeifc
nnb 31nmenSbc}cidjnung. fjicbci roirb auf bie im 'Jladjljange }iim Jabre 1496
gemachte Semcrfung bingemiefen, roeltbe ben in beit ginterlajfenen 91uf}ciegnungen
Ritters beftebenben SBiberfpriieg, roonatb ein cnviefencrmajjcn ans bem Jagrc
1487 ftammenber, unter Dir. 391 vcrjcicgnctcr Scgöppetiftugl notbmalS für bas
Jagr 1497 angeführt roirb, ricgtigftellt.
Slit fliidfiebt barauf, bafs bie }ioei legten oon Ritter verjeiegneten
Scgöppenftügle, roonon ber erfte nicht näber batierte in bas Jagr 1 498 fällt, unb
ber jroeite bas Saturn oom 35. Jeher 1499 auSroeift, bie gleichen Sdjöppen mit
SUedjfel bes Sürgenneiftcrs anfiigrcn, ift bie Slnnagme begrünbet, baf) biefe jroei
Dlufjeicgnungen eine DlmtSperiobe unb jroar für 1498/99 umfaffen unb bafs ber
erfte nicht näger batierte Seböppenftubl aus bem Jagre 1498 in bas Gilbe bicfcS
JagrcS tu verlegen ift. .fiiefür fprid)t auch b>c fortlaufenbe Paginierung 192,
193, roelege auf eine Dlcigcnfolge ber jugrunbe liegenben Gintragungen fcglicfjcn lägt.
1498 Gnbe bis
1499 Gnbe *
1498/99.
Sogt: Salentin Sngilbart.
Sürgermeiftcr: Panel Sloffer (Slofjir).
fHotgmanne: Dlidil Sdiolg (Scbaulg), Bltcgcl dement, PlatgiS tßrogc (tßrogir),
•§annoS (Rutgcfelle, flartil Stiaclbart, .fianS laul&e (Coul&e), Urban .febel.
Dlls Sürgermeiftcr etjegemen: Panel Sloffer (1498), .ßanj Poulbe
(25/2 1499). (Sb. Vili, 3. 38, bc}io. S. 243 ©cp.)
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II. XVI. 3öf?rf?unöcrt.
Sei Ben Schöppcnftüblcn biefer ))cit liijit fid; Bit 'Kmt&pcriobe berfclbcu
iiidjt fcftftcttcn.
Saut Gintragung auf pag. 134 bes Stabtbuebe«:
1517. (28. Dltobcr.)
Bogt: roirb nirfjl genannt, (ftat foit etc.)
(Bürgermcifter): Sorcncj Jltolcr.
Stottmannc: .ftanö lolbe, $eincj lllidiell, .(jaus Illeucrlin, 'JJiattjis ,’ieifter,
'Watbis (Brofl'jer. ('Jir. 478.)
Saut Gintragung auf pag. 130 — 131 :
Sbt: Jacobus.
Grbetcne Seifiger: Jocob StiUcfribc non Hatcnicj, off ilcmrobc gcfeffjcn,
JJribcridj oub §ani T>onioif uon Jbanicj.
©eftoome fKotfjmannc ber Stabt Brarone: (md)t näber befannt). ('Jlr. 474.)
Saut Gintragung auf pag. 129 unb 131:
1525. (12. 3uli, 7. fRoocmbcr.)
21bt: Jacob.
Grpamcr fRoti) bifocr Stabt: (nicht näher benannt). (Sir. 473, 475.)
Saut Gintragung auf pag. 1. (abgebrudt Sb. VI, S. 78, bcjro. 32 Scp.):
1527. (20. ÜJlai.)
Sogt: Soncraeiue) iiegenfiut.
OJlagiftcr ciuium: flau« Dimptcr.
Gonfulcä : tpanb lolbe, Sidcll Borgfcrtb, illcmetb, Jlimptcr, 'Dlid)cU SdjolCj,
)J}auI 2T!cbr, 'JJiuhell llcvll.
'llotarius: Sicolaus placiricj.
Saut Gintragung auf pag. 132:
1529. (29. Slpril.)
Sogt: Sancraciuö Jlegcnfint.
(Sürgcrmciftcr): '(laut lUelcjclI.
Schöppen: §anä Jocob, (lans (Erautmann, Steffen pauQ, Sitcr liecht, fmnä
lioffman, ©riger Stampe. (Sir. 476, bieju ohne Benennung 477 unb 479.)
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Saut Eintragung auf pag. 1 (abgcbrudt SBb. VI, 6. 79, bcjrn. S.33'3cp.):
1544. (11. Stoocmbcr.)
(Sfürgcrmciftcr): .fianfi Sdjolcj.
fHatbmannc: Stcncfd) Sebiman, Gafpar vClamct, Werten Äcrfdiner, Wartin
leibe, Ütnbrcö Sdiorlinaf, 4<eter ilampufd), Widicl iUibmart,
3 tat>tf<±irciber : älnbres 3beit.
Saut Eintragung auf pag. 1 (abgctrnidt auf 4fb. VI, 3. 80, brjro. 34
©cp. u. f.):
1571. (13. gebet.)
Stürgcnnciftcr: Jrmnnö Sdjicmun.
3d)öppcn: .fianno 3°buer |>ann# 5ciftcr, Warj Scboljje, Stau roelcbe
Eintragung jebod; jufolgc allju ftarfer öcfdjnciBung bco Sudics unnoüftänbig
geroorben ift.
-
L D.
Laus Deo! fo fdjliefien bie alten SdjriftfteHer unb fo null auch id)
bitte oieljährige Slrbeit befdjlie&en, roeldje id) ernftlid) erft feit bem gab«
1904 in Eingriff nebmen tonnte, unb ju weither mir bei meinem fcbrocren
Seiben bie Storfebung bie Straft ßegeben, fte and) }u bcenben. Silbet bodj
biefes ßliieflieb erhaltene Sraunauer Stabtbud) ein prädjtigeo Jenfnial mitteL
alterlidjer Stürgcrberrlicbfeit, bas id) mit ber Übertragung unb Erflärung
feines gnbaltcs bent allgemeinen SBerftanbniffe näbergebraebt habe, gür
3icd)is= unb 2prad)roiffenj<baft, insbefonbere aber filr bie ®efd)id)te non
Stabt unb Sanb SBraunau bietet biefes Wert ber gorftfjung eine rcidie
gunbgrube unb läßt bas Sehen unb Walten unferer Sorfabrcn in neuem
Sidjte cricbeinen. Unb fo mögen bemt, roie mir bie Erinnerung an bie
Sergangenbeit biefer Stabt belebt haben, bie nad) uns ftommenben audi
unferer ßern gebenfen!
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Segler.
lT9 foll f)etj)cn:
ÖS. VI, ©. 92, bcjro. 3. 4(i 3 cp., 9. geile o. o. flott (9fr. 298 u. 278) —
(9fr. 254 u. 403).
(SBenba, 11. geile o. o. ftatt (9fr. 287) — (9fr. 288).
©ei 9tr. 61 ftatt 1412 — 1411.
9b. VI, S. 170, Bejn). 3. 124 ©ep„ tc^tc Seile, flott (287) — (288).
9b. VII, S. 37, Bejiu. ©. 158 3cp., ffufiiiote 1/ flott Slum. 2 — Sltim. 1.
9ei 9fr. 472 ftatt 'Martin ©rofftcr — 'Dlatiö ©.
9b. VII, ©. 32, Bejio. ©. 153 Sep., ift Bei Slufjafilung ber ©ürgernieiftcr aus
betn 3- 1444 Ijinter ©etir fjabinrciiB (5. Oftober) ein jujiigcn :
9ficfel ßtnbenet (30. CftoBer),
ijktir gocob (28. Xejcmber).
153
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tic oben*®. 66 u. ff. miebemröffentliihten „Weben unb .fjoebieitsgcbräuthe
beo Canbooltes om ffufcc beö Wiefcngcbirgc«, mitgeteilt oon .fScrru Pfarrer
Sövao", haben mdjt mir oielfeitig, befonberft im Wiefcitgebirge, lebhafte« Qntercffc
beroorgerufen, fonbern haben auch beit um bic ehemalige 3citithtift „Das Wiefern
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154
gcbirge in SBort unb ©ilb" als bereu Schriftleiter oiclocrbicntcn fjcrrn J,of|ann
© ö g m , f, f. ©tofcffor cgebcm in Irautcnau, berjcit in Smidjoio, ocranlagt, feine
©luttnagungcn über bic ©erfon beb oon mir alb pjcubottpm bcjcicbnctrn ©farrerS
©ran initjutcilen, melcgen td) £)tctn it junäibft gerne Mlaurn gebe. ©öbm ocrrocift
nämlich auf „©as SRiefengebirge" oon Dr. 3. Ä. G. -giofcr, EBien 180:5/4, in
beffen „©orbcncfjte", 6. V, .ftofer unter oiclcn anbercti „fegäbbaren Üanbs-.
männern mit befoitbercr (Srtenntlic^fcit" aud) „fierrn ffibevatus ©erger, ©farrcr
ju Celfc" (©littclölS bei 3trnau) alb ©eniährsniaiiit geroorgebt, bem er roie ben
übrigen in feinem ©liebe oortommenbe 'Racgricbtcn, ©eiträge tc. ju Derboufen habe,
©ögni meint nun: „Scheu mir aus bem lau jn amen beS erftgenannten ©erger
oon linfe naib reegts bie ©uegftaben b, r, 0, H (o), fo rrbalteu mir ben ©amen
©rao. 3cg glaube bcsgalb ntebt jh irren, menn id) annegmc, bag S. ©erger
unter biefem ©feubonqm bie Ginjcttbung brr 'Mitteilungen betreffenb -6o<©geits=
gebrauche an Gg. Ä. Slnbrc oeranlagte.“ ©iefc Elnficgt teile nudj i<b unb fa
werben bic bonfcnSrocrtcti EluSfügnttigcn ©rof. ©ögms mobl auch allgemein bie
übcrjcugcnbc Scioiggcit gcroomtfeu, baft ©farrer fiibcraiuo ©erger aus
©littclölS bei Elmau ber ©erfaffer jener 9licfcngcbirgs=9icbcn unb fjocbscitSs
gebrauche ift.
©ei biefer ©clegcngeit batte $err ©rcf. ©öbm aud) bie @ütc, mich auf ein
fjocbäcitsbittcrbüeglein aufmerffam ju machen, welches ber ©min für (’fcfcgicbte
ber Itcutfcgen in ©öbmen laut fciiccn 'Mitteilungen in ber geit oom 3. Eluguft
1867 bis 18. ©lärj 1868 oon SBcnjcl gint, Cbcrf örftcr in Elltenbucg bet Irautcnau,
gefcbcnlt erbalten habe. Gs ift bies eine „Äurje Einleitung, roie man auf eine
fianb^oebjeit bei) ber 2ö6licgcn ©auerfdjaft bitten fall", aus bem 3agre 1792
unb ein jroeiteS, roie ©öbm anfübrt, „baojelbe 1804". ®as erfte ©ücglein oom
3agrc 1792 bat mir ber genannte ©ereilt über mein Einfliegen Ieil)toeife jur Scr=
fügung gefteUt, nicht aber bas jroeite oom /jagte 1804, toclcbcS leiber nicht mehr
oorbanben ift. 2)as oorltcgenbe ©ücglrin ift Hein 8°, 9.5X15.8 cm unb um=
fagt in einem ©apicrutnfcblagc mit groim geheftet 12SII. (Eli — S»), bcjio. attger
bem oben abgebrueften Ütel liodj 21 fCrucf [eiten, locldic nicht bejeiegnet crfcgeineit.
Der oorbere ©apierumfcglag entgält bic offenbar oom Scgeiiler mit lintc
gefegriebene ©Jibinung: „©cm beutfegen ©ercine in ©rag oon SiScmcl jfutl in
Elltbucg" mit ber (JagtcSjabl 1867 in ber ©litte. 'Mit berfelben Schrift finbct
fieg aueg ber Elmtic „SBcitjel Jin! in Elltbud) 1867" auf bem rüdioärtigcn liteb
blatte Dcrjeicgnct. Seinem ganjen 3»galte naeg gleicht biefes ^anbbücglcin für
fjoeg jcifSbitter ben biSgcr otröffentlicgtcn Socgtcitsrcbcti aus bem öftlicgen ©ogmeti
unb beftegt bager aueg, abgefegen oon feiner Jperfunft aus ber Irautcnauer fflegenb,
lein ^rocifcl, bag bic oorliegenbe „Einleitung" in unferem oftbögmifegen ©cbictc
gebraucht rourbe. Sic ift überbied fegon roegen igres nachweisbaren bogen EllterS
als noeg erhaltener unb iiugcrft feltener ©rttd, roie ein ioldjer bem Scgrciber biefco
überhaupt noeg niegt jnr Kenntnis gclommen ift, ein überaus jocrtooQcS ©cnlutai
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uujcrrr oftboltmifebcn BoltotuuPc, rorld^ro bei Pcm UmftanPc, als Pie ocrmemtlidic
ipntrre Busgabc oom v\al)rc 1H04 fefton perlorcn gegangen ift, gcroih ocrPient, Pein
^nfjoltc nach feftgchaltcn ju werben, jumal fidt Pies, wie aud) Brot. Böhm meint,
zur Begleichung mit Pem bereits ocröffentlicfttcn Stoffe Piefcr 'Jtrt empfiehlt. $,<i)
laffc Patter Picic „Slnleitung" mit Pem oben wiePergcgebeiicn fatfimilicvten Iitel-
blatte litiP Pcffen bcjcidtnenPer Bignette ((Sin laubenpaar, Pen (Sbering in Pen
Schnäbeln haltonP) nadtftebcitPs wörtlich nnP unter 'Beibehaltung brr Schreib;
weife folgen unb fage nochmals Jpemi Brof. 3°f)- B öhm wie auch Pem unehrlichen
Bcreine für ©cftbichte Per Teutleben in Böhmen herrlichen laut für Pie frrunP-
liche Bermittelung Piefes fo intereffanten Tnttfco, welcher ein wertvolles ©egen
ftücf jii Pem in Pen „Bittteilungen Pes norPböhmifchen (Sjfurfions-Stlubs" abge=
Prucfteu „Brautführer •OanPbücblrm" bilbet.
iiO(fl(cit-^äittung.')
Blein foo&t- unb Ghrcnfeftcr, infonbcrS food)- Sitertgetdiägter .£tetr
Schwager! 3d) hätte etliche wenige Sßorte gegen ihn, wie auch gegen
feine Stau (Sheliebfle, ju reben, ober norjubringen, bitte gauj freunbltd),
fie werben mir foldje erlauben unb nicht oor Ungut hoben, wir finb
heutigem Xagcö zweit auSgcfanbte Boten oon gewijfen jwep ifjerfonen, als
nehntlid): Bon bem Ehrbaren ^unggeteUen 91. 'Ji. wie auch oon ber
Biel; t?hr> unb Xugenbfamett Jungfer 91. 91. biefe bepbe Berfonen laffen
ihm wie feiner uielgeliebten Eltcroirtin, oon (Sott bem aHethödtften einen
gltidfeligen guten Jag wiinfehen unb ocmielben, unb fönnen aus guter
Bicinung nicht »erhalten, bah fie burd) ©ottes Sd)icfung unb Erleuchtung
bes £>cil. ©eiftes fidj in ben ßeil. Eheftanb wil- / lens*) ju begeben finb
unb nun ju BoOjiehung ihrer Gb, utib Ehrenworts hotber hoben ftc ben
nächft barju fommenben 91. 91. barju ernennet unb beftimmet.
Steilen fie bann ben ihren .ttodtjeitlicbcn Ehren ihn fomohl, als
auch feine Bielgcliebte Gbcwirtin gerne hoben unb fehen möchten, fo ge*
langet io an ihn, wie audt an feine Bielgeliebte Ehewirtin unfer ®ienft=
freunblidtes Erfucheit unb Bitten, fie wollen auf ben jutünftigen 91. 91.
um 91. Uhr in ihr Behaufttng erfchcinen, unb aisbann Braut unb
Bräutigam ihren chriftlichen .Kirchgang helfen fchmiicfen unb jicren, ber
Briefterlidjen Eopulation mit anbädttigem fflebet bepwohnen; Unb nad)
') Oberhalb Pieter ttberfebrirt fiitPet fi<b eine hübfihc StanPleifte im StuSmajjr
Don 2.2X7.2 cm: Btitteu in Blumen npt ein .stnabe, welcher mit Per tinten .CxinP
Blumen ParPietet, mit Per reihten ein Bfcifd)ett }um BlunPe Ijdlt. — *) Blit jehrägen
Strichen / wirP Pas (SuPe Per jeweiligen Seite im Original angcPcutet.
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ooHbradfjtcr Copulation rootlen fie wieberum in bes 9!. 9t. Schaufung
mit ihnen 311 iiidjc figcn, effcn, unb trinfen, luftig unb fröhlich fetjn,
nnb rooEett aud) uerlicb nehmen mit benett fTractamenten bie ihn bet
liebe ®ott ju ihtett £>od)jeitlid)en (ihren geben unb befchert, ober noch
weitete befdtcren möchte.
Sitte, fie werben alfo meine fcblecbte unb einfältige SBorte, bie id)
oon wegen Staut unb Srautigam habe ootgebracht, bejfer oerftanben unb
oetnommen haben, als fie habe ootgebracht, ober hätte ootbringett foflen,
betjnebenS aber bitte ich mit meinem Sftitconf orten um guten Sefcheib
unb unabid)lägige Slntmott. !
I>et etfte Eingang.
©bt; unb Süoblgeachte, infonberS .yochgecbrtefte £>errett! Sowohl
Ehrbare 91, 91. yochlöblidjes Jtaueniimmet! lugenbfome grauen unb
Jungfrauen! nebft treuer Etroürtfcbung aEes gliicflidjen SEohlergebns,
(ann ich nicht unterlaffen gegen ihnen etliche wenige 2t! orte oorjubringen!
bitte ganj freunblich: fie woUett mit biefelbe erlauben, nicht oor ungut
haben.
II.
6hr= unb Sioblgcaehte, ittfonberS .öoehgeehrtefie Herren! fowohl
Ehrbare 91. 9t. £>od)löblidte Sraucnsimmcr! lugenbfamc grauen unb
Jungfrauen! Co bat mich ausgefanbt bet Ehrbare Junggefell 9i. 9i.
beo Ebrfanten unb Sthoblgeachten 9i. 9i. eheleiblid’er Sohn, berfelbige
Iaht ihn oon ®ott betn aUerl)öd)iten einen gliicffeligen guten lag wiinfeben
unb oenttelbeit, unb warnt es ihnen aUen wohl ergiettge, fo wäre cs ihm
ein greube ju oemehmcit fetjn, weiter bat er mir berichtet: bah ihm gar
ein fehr fehöncr Cbi'= ober ©elobetag ift oerfprodjcn worben; Iaht bero*
wegen butch mich }um aflerfreunblichften bitten, ob fie in bemfelben nod)
beftänbig, unb wann fie in bemfelben noch beftänbig fenn, fo hätte ich
noch etliche wenige Störte beijsubringcu, bitte gar freunblich, fie moUen
mir biefelbe erlauben, unb weiter nicht oor ungut haben.
III. motfi Dich.
Ebr= unb ffiohlgeachte, infonbers .öoehgeehrtefte $)ertit, fowobl Ehr-
bare 9(. 9t. £tod)löblicbcs grauenäitnmer! Tugenbfame Stauen unb
Jungfrauen! weilen ihnen noch befannt ift, was fie ihm oerfprochen
haben; So Iaht eT fte nun burd) mich ganj freunblich bitten, ob fie ihm
auch woüen oergötmett aUbie auf biefer öod)- unb Sßoblgebomen Onäbigett
.fjerrfchnfts Saron oon 9t. 9t. feinett (hrunb unb Soben, wie auch in
biefe .üocblöblidje ©etueinbe 9t. 9t. unb 5 war in bes Ehtfamen 9t. 9t.
feiner Sebaufung einen chriftlichen unb orbentlichen Cittjug 31t tun auf
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Jucht unb Gbr unb ein eblichco ^iebeogeforäd) ober Gbe-'-üercbmi, unb
mann et es miber bie ihrige wieber oerfebuiben fann, fo foQert fie ihn
allejeit ungefoaret finben, unb mann fie unb basfclbe oergönnen wollen,
bitte id), fte wollen mich berichten, alsbeitn wollen wit fief) ju ihnen
herein oerfiigen. /
IV.
©ehe hinaus, bringe bent Bräutigam bie Antwort: Gbrbater, in=
fonbers ilicbroerteftcr &>err Sröutigom! fanit ollen guten gteunben! Gs
läfet ber freu 33ater famt allen guten greunben ihnen allen einen glud»
feligen guten Jag wiinfdjen unb oerntelben, unb wann es ihnen wobl=
ergangen, mehr wohl ergienge, fo war eo ihnen ein greube ju oemehmen,
unb laffen fich jum allcrfchönften bebanfen, baff fie ihn haben erfudjen
unb bitten laffen um einen fiebern Gintritt, unb nach oerriebten Sachen
ein' fiebern Abtritt ju tun, unb mann fie in Gbren etwas ju werben
haben, fo füllen fie fieb ju ihnen hinein oerfiigen.
V.
©ehe mit bem öräutigam hinein unb fing wieberum an. ©br- unb
ÜBohlgeaebte, infonbers .fjoebgefebäbte, infonberS .fjoebgeebrtefte $)tmn fo=
wohl Gbrbare 91. 91. .Viodjlöbl. gtauenjimmer! Tugenbfame grauen unb
Jungfrauen! weil fie uns haben oergönnet attbier auf biefes ®od)= unb
SBohlgebomen .fterrn oon 91. 91. ©runb unb Mben unb jroar in biefe
Sjocb- / löbliche SBebaufung einen orbentlieben Ginjug ju tun, unb nach
oerriebter Sachen einen fiebern 91btritt }u tun; beffen tun wir uns jum
fcbönfteit bebanfen; So habe ich noch etliche wenige SBorte oorjubringett,
bitte, fie werben mir bicfelbe erlauben, unb nicht oot ungut haben, auch
felbe beffer oerftehn, als ich folcbe in aller Sfiirje werbe oorbtingen.
VI.
Grftlicb: unb oor adelt Gingen finb wir fdjulbig ©ott bem Sater
Hob unb Dattf ju fagen oot bie Grfcbaffung, bah er uns nach feinem
Gbenbilb erfdjaffeit, 9Iugen unb Cbren unb alle ©lieber Vernunft unb
Sinnen geben bat, unb and) biefelbe bis auf ben heutigen Tag frifd) unb
gefunb erhalten hat. Unb ©ott bem Sohn, ber uns erlöfet hat nicht mit Silber
ober ©olb, fonbern mit feinem foftbaren 5)lut felbften, ©ott bem §eil. ©eifi,
bet uns geheiliget hat, unb feinet djtiftlichen Äircben mit allen ^eiligen jieret
unb ehret; Jm I. Such 9Jloofi am 3. Sapitel: ©ott ber allmächtige bat
etfebaffen Fimmel unb Grbe, bie gifebe in ben SBäjfcrn, bie Sßögel in ber
Suff, unb alle Tier auf Grbcn, unb ©ott fahe, ba& alles gut wäre, ba
fagte bie §eil. £>o<bgelobte Trepfaltigfeit; Gs ift alles gut, lafs uns auch/
einen 9J!enfdjen machen, ein 'Mb, welches uns gleich fege; nahm bero=
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wegen ein Erben=Älo§, unb bauet« einen SRenfdjen baraus, unb blies ihm
lebenbigen Atem in feine 'Jlafen, aisbalb mar ber 'Uien(d) ein oernimftige
Kreatur unb Seel; unb (Sott ber .fjerr bauet einen ©arten in Cebon
unb feßte ben Wenfdhen barein unb gab ibm ©eroult über bie gifd) in
bem ÜJieet, übet bie Sögel in bet üuft unb übet alle Her auf Erben,
unb bracht biefelben liere ju bem Wenfchen, baff er fie nennen follte,
ein jegliches nadj feiner 'litt: ein Wännlein unb ein SBeiblein, aber not
ben Wenfdjen war feines gefunben, ba fprad) ©ott, es ift nicht gut, bag
bet Wenfdj allein fege, ber Wann mufi eine ©ebiilfin haben, bie ftet«
um ihn fege, lieh betomegen ben Wenfchen in einen tiefen Schlaf fallen
unb er entfchlief, unb ©ott ber Sjcrr nahm eine Dlippe aus feiner Seite
unb fdjlojj bie anftatt ju mit <yleifd), unb baute baraus fepn SUcib, unb
führet fie ihm ju, ba Abam erwachte unb fie fahe, fptach er, bas ift
Sleifd) non meinem Jleifd), unb Sein non meinem Sein, man wirb fie
Wannin heifjen, weil fie uott bem Wanne genommen ift, unb er wirb
Sätet unb Wutter nerlafiett unb feinem SBeib anhenfen, unb fie werben
feptt 2 in einem 55lcifch. SBcilen bann unter allen herrlichen Crbnungen
unferS grofjen @ot= / tcS, ber in bas ganje menfchliche ©efchlecht ein» unb
abgebilbet ift; fo ifi gleichfam bet ßcü. Ebeftanb ein ftauptqueU, bann
gleichwie bas SBajfer aus einem fchönen Druttnen quillt, alfo quillt auch
allerleg ©Utes aus bem .fjeil. Ebeftanb, weldjein Stanb nicht etwann ein
weltlicher Jfaifet, König ober ein hoher fßotentat geftiftet, auch nicht etwann
auf einem großen Reichstag non oielen llarbinälen unb SBifdjöfen, fonbem
es hat ihn ber allein grunbgütige ©ott oor bem fläglichen SiiubcnfaU
unfern erften Eltern Slbam unb Epa im freubenreicheu fßatabegfj, ehe
fie fich oerfiinbiget haben an ber ffrucht bes oerbotenen 'Daums ncrorbnet,
gelüftet unb eingefeßet, alfo bag bie ganje öodjgelobte I'rcnfaltigfeit
finb gewefen bie 'fSriefter unb .Öodjjcitgäfte, bie ©eil. (Siegel bie Dräut»
bienet, Slbam unb (Soa Draut unb Dräutigam, welchen neuen (Sßeleuten
ju einer reichen SBlirtfcbaft ift cingetaumt worben bie ganje weite unb
breite SBelt, fantt allen fichtbaren unb unfidjtbaren Kreaturen im ganjen
Utnfteis ber Erben; alfo, bah aufjer bem Eßcftanb Sünb unb Haftet
v vergütet werben möchten, es hat ihn ©ott mit einer jmenfachen Wattier
umführet unb umfehrenfet, wie in ben ©. 10 ©eboten im 6. unb 10.
©ebot nach ber Hänge ju lefen ift, bamad) ift allhiet gegenwärtig ber
©ert / Dräutigam farnt feiner oielgcliebtcn ©etrn Dcgftänben, bie er auf
biesmal beg fich haben lattn unb mag, unb bebanlet fich gegen ©ott bem
Allmächtigen, bag er ihn aus einem teinen, feufchen unb unbcflecften
Ehebett uon feinen lieben Eltern hat (offen geboren werben, infonberheit
banlet er ©ott unb feinen lieben Eltern, bag fie ihn balb nach feiner
fünblidjen ©eburt ju feiner ©iebergeburt unb jum Saltament ber ©eil.
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Tauf haben beförbern taffen, bamit bem Teufel au« feinem ftiatben ßeriifen,
unb in ba« Sud) bet Sebenbißen einßefchriebcn »otben ifi, ferner unb weiter
banfet er (Sott unb feinen lieben Eltern, bafj fie ibn oon feinen ftnblidjen
Tagen bi« ju feinen mannbaren fahren in aller ©otteSfurdjt aufetjoßen
haben, roobureb er (Sott unb fein ijeil. SBort recht oerfteben lernen, roeil
er bann au« ©otte« SBort oft gehöret: baß eine Tußenbfante Ehegattin
oon bem vertu bertommet, roie ber .fmualcbtcr Sprach am 25. Sapitel
faßt ein Tußenbfante« SBeib ift eine (habe oon ®ott, unb ift benen
ßeben jur Wabe, bie (Sott förtbten: So bot biefeö ßeßenioärtißer £)err
Sräutigam mobl betracht, reißet hiermit an, bah er ©ott ben Ebeftiftcr
in feinem emfißctt ©ebet anßeruffen, baß er ihn leiten unb führen wollte,
)U ehrlich unb ßottliebenbett ®efd)led)t, woran« er ihm / befeberen wollte
ein Tugenbiame« ffrauenjimmer, welche« ftch in rechter willißer Sieb ju
ihm ßefellcn möchte, wie er nun ßanj ßetröft unb an ßöttlicher Ert)örunß
nicht jweifclt, bieweil ibn ©ott ber ©eift erleuchtet unb ßefiibret ju
ber Ehr- nnb SBohlßeacbten 91. 91. unb nebntlich ju feinet oielßeliebten
Jungfer Tochter, al« nebmlid) }u ber Sieb Ehr unb Tußenbfanten Jungfer
91. 91. unb ift auch mit berfclbcn in ein freunblidje« £l)e= ober Bieb«=
ßeforäd) ßeraten, bot fie aud) um ibte Eheliche Sieb unb Treu anßercbet
unb ßefraßet, fo bat fie ihm ßar befcbcibentlidb ßeantwortet: folchc« füinbe
nicht in ihrer ©ewalt, fid) ohne ihrer Eltern SBitten ju oereblidjen, fonbem
er folltc foldjc« bet) ihren lieben Eltern fuchen, wofern fie ihren SBillen
barju ßeben, fo fott et ihrer ©unft ßeniefcen unb fonft tein anbeter, alfo
ift er nun felbft ßeßenmärtiß mit feinem 91. 91. unb will feiner ehelichen
SBerbunß nad) doII ju tun bittet unb beßebret bie Sieb Ef)r= unb Tugenb=
fame Qunßfer 91. 91. oon ihnen in chriftlidjer Siebe ju einer ehelichen
©ebiilfin, unb wann ihm bicfelbc oon ©ott befdjeret unb ehlich anoertraut
werbe, fo will er nach Scrmüßen feine« Seruf« ihr treulich werben, will
fie mit Effen, Trinfen unb Jtleibung nach 91otburft oerfeben, unb fie in
allen ehlichen billißen Sa= / eben oerteibißen, fchüßen unb £>anb hoben, in
Summa: fie alfo ocrhalten, baß fiirnebmlid) ©ott ber SlUmächtiße, bantadj
ihre liebe Eltern ein SBoblßefallen baran haben, baß fie auch über bie
oon ©ott ßcßebenen ©iiter, bie mir ©ott ber Slttmächtiße burch feinen
reichen Seßeit ßeben unb befdjeret; eine SBirtin fott fepn wie er ein
SBirt, unb baß fte auch barin ju tun unb }u lajfen fott haben, wie e«
allhier Sanbe« bräucblicb unb ßewöhnlid) ift. ferner unb weitet hot er
auch betrachtet bes Slenfchen« Sterblichfeit, bieweil wir nicht« ßcwiffer
haben, al« ben Tob; nicht« unßewiffer, als bie Stunb: unb fo fie ohne
Scibc«=Erbcn butd) ben seitlichen Tob oon einanber fottten ßefchieben
werben, wo fie bod) ©ott in ©naben lange 3eit behüten motte, fo ocr=
foricht er ihr auf feinen unoerhofften Tobeofatt ju einet ©omination,
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9)lorgengabe 31. 31., roclcbe fic oon feiner Berlaffung fod }u forbern haben
mit SHecfjt unb ®ered)tigfeit. Jjdj bitte beitmad), fic mallen nicht anfehen
groß Selb unb ®ut ober mas bie 8Mt fonften 1)0(1) unb herrlich fdjäeet,
fonberlich jungen Hcib, fein erblich ©efchlecht unb Slnfunft unb fein aufs
richtiges ©emiite, biefes ift alfo mein fdjlechtes Bnbriitgen, id) bitte fie
mallen biefelbigen beffet oernommen haben, als id)S in / aller fliirje habe
uorgebrad)!, unb bitte um guten Befcbcib unb 3lntmort.
3?er 6. Seil: Slntroort auf ber Braut Seiten: Gbrbare, uorfichtige,
ittfonbets öocf)geebrtefte greunbe! biefe SBorte, bie ihr oonroegeit bcs
Herrn Bräutigams Seiten habet laffen uorbringen, bie buhen mir gar
roobl oemomtnen unb oerftanben, unb tun uns gegen euch }um fchönften
bebanfett unb bauten aud) ©ott ber allerbeiligften $repfaltigfeit, ©ott
Bater, Sahn unb ^etlißcn ©eift oor bie Grfdjaffung, Grlöfung unb
Heiligung bes ganjett menfchlichen ©efdjledjts, infonberbeit oor bie heilige
Gijeftiftung, bah ©ott Bater, Sohn unb heiliger ©eift ben heiligen Ghe=
ftanb int freubenreicben 'JJarabeih oetorbnet, geftiftet unb eingefeget bat,
unb auch biefem Gbtfamen 3unggefellcn in fein He rj eingeoflanjet habe,
ba§ er oermittcls göttlicher Hilfe fidt barein ju geben 2i‘ilicnö ift, unb
ihm in feinen Hersen auSerfehen unb ertöten habe biefe oiel= Ghr unb
Xugenbfamc Jungfer 31. 31., mit roeldjer er fid) in Glue» ,!>■ nähren ges
beutet; hat beromegeu ihre Hiebe, ©unft unb greunbfdtaft ßefuetjet, unb
fucht biefelbige aud) roeiter unb gebentet fid) in Ghreit mit ihnen ju be=
freunben, beffen tun fie fid) ju aller Gbr unb freunblichften gegen ihm
bebanten, unb roeil ber heilige Gbeftanb / ©ott fo angenehm ift, bah and)
ber mcife Hauslehrer Sprach am 25. Kapitel baroon fagt: bren fdjörte
Stiicfe finb, bie mir gefallen, bie aud) beiben, ©ott unb betten Blenfdjen
gefallen, roenn beibe eines finb, Sladjbarn fid) lieb haben, Wann unb Bleib
fich toohl mit einanbet oertragen. 3” Spriichmorten Salomon atu
25. benn ein flcifjig unb tugenbfames SBeib ift ein Krön if)tes ffllannes
unb hat auch ©ott ber Herr ein fonberbares SBoblgefallen an einem fo leben
Gbeftanb, ©ott hat ben heiligen Gbeftanb aud) fonberlich geehret, mie bep
bettt Goangeliftett 3ohauneö atu 2. Kapitel }u lefett ift, mie Gbriftus ber
Herr mit feinen ^iingenr ju Gatta in ©aliläant auf bie Hocbjeit geloben
roorben, unb et fid) aud) ganj millig eingeftellet hat, unb allbortett fein
erftes SDliraful unb SBunbenoert enoiefen, ba er bas tlare Blaffer in ben
allcrbeften Blcin oermanbelt hat, unb bie neuen Gbclcute bamit oerebret
unb begabet, batbureb anjujeigen, bah audj ©ott noch heut ju Sage bep
allen neuen Gheleuten eintehreit mill, unb toill fie aud) mit feincut Segen
reichlich begaben unb ihnen ihr Kteuj, welches in bem heiligen Gbeftanb
gemeiniglich nicht gerne lang auffen bleibt, fo mill er ihnen feine göttliche
©nab unb ©ebulb pcrleiben, auch feilten göttli- / dien Segen reichlich
ttaiiaer, teutlrtK itolUfuttbe a. b. ö . .... m
VIII. 8. u. 4 $eft lol
mitteüen: jum mtbern, weil euer« gar eine gtofje unb habe Vitt ifl, roie
ihr fclbft betennen müfjt, nemlid): baft ein Vater feine liebe Tochter, bie
er mit grober dlfübe unb Sorgen auferjogen bat, feiner oaterlicfifn 9Had)t
unb ©eroalt unb 9tomen entfeßen unb eines anbem ©eroalt unb Slawen
untermerfen unb geben foU, bod) roeil« ©ott alfo nerorbnet b°t, fo will
aud) ber Gbtfctme unb rooblgeud}te £>err 91. 91. folcber göttlicber Crbnung
nid)t roiberftreben, fonbem fo oiel ibm immer möglich, förbem unb helfen,
boft aud) betn £>errn Vräutigam, roie id) oemommen, feine Vitt roirb
geroäbret toerben, _ roofern er biefe rrjäblten fünfte unb ärtitel feft unb
unterbredjlid) halten wolle, baft er biefe (Jbt= unb tugenbfame Jungfer
lieben roollte, als fein eigen Seib, fie auch nicht oerlaffen, roeber in Sieb,
noch in Seib, webet im Äreuj, noch in SLUberroartigfeit, fonbern ihr treulich
bct)= unb uorftehen, fie mit Gffcn unb Trinfen, notroenbiger ftleibung ocr-
feben unb oerforgen, fie auch in billigen Sachen uerteibigen, fdjüßen unb
panb hoben, unb baft fie auch über bie ihr oon ©ott gegebene ©üter
ober 91af)rung, fie finb gtoft ober fieitt, fflirtin fetgt möge, roie et ein ffltirt.
SBeiter hoben wir aud) ocritanben, baft / et betrachtet ben SluSgang
feines Gebens, unb bat fid) auf ©rbot ber Jungfer Vraut ju eiltet 9Jlorgen=
gäbe auf ben unoerhofften TobesfaU, nämlich 91. 91., bamit ift ber .fjerr
Vater unb bie ganje ffrcunbfdinft jufrieben, wann es ber .fjerr Vräutigam
nebft feinen guten 5$reunben mit einem .y>anbfd)lag befröftiget, aisbann
bin id) fo roeit bcoollmüchtiget ihm anjujeigen um unb auch ju übergeben,
um was er bat werben laffeit; biefe meine geringe unb fcbledjte ©egen>
nntroort bitte ich, fie wollen biefelbc beffer oerftanben unb oemommen
haben, als id) fie in aQer Mürje habe oorgebrad)!.
■JJadi bem iitanbfcfiCag auf bes üträntigams Seiten.
Chr- unb 3BohIgcad)te, infottbers Vielgeliebte greunbe unb Slacfjbam!
VJcilen ihr hobt begehret oon bes Werten VrnutigamS Seiten einen töanb
fd)log ber Jungfrau Vraut jur Veftätigung ber 9Jlorgengabe, roeldjer auch
gefdjehen unb ihnen roiberfahren ift; alfo begebren roir aud) ein Reichen
ber Siebe, entroeber ein fiteujlein, fHücfjlein ober ein Tücftlein, bamit roir
fehen unb erfennen ihre beftänbige Sieb unb Treu, ober ob fie jugegen
fetjn / ') möchte ober nicht, bamit roir auch roiffen, wofür roir angelobet,
ohne 3n>eifel roirb er fie ihm onjeigen lajfcn.
VIII. per /tranv
'Dleiit lieber wir Vräutigam! allbier prdfentiret ihm bie Viel ©br=
bare, Tugenbfame Sungfer Vraut ein fdjönes ffhäfent ober ebrenfräiijlcin,
') Sdjtuf) bet Ä. SB.
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benn gleichwie biefeS%Äränjlein nmb unb ohne Gnb ifi, alfo foU oud)
euer Siiebe gegen ißt alljeit ebne Gilbe fetgi, bann fic bat barju ge=
nonnnen bas fdjfine unb herrliche Slümlcin oergiefj mein tiidjt, ober je
länget, je liebet: batbutd) ji» oetfteben, baß ißt fte je langer, je liebet
gewinnen (ollt, batbei) and) einen grünen Jweig, bamit ju oetfteben:
wann etwann in eurem Gbeftaub ein .Utens einfebleieben iuöd)te, baburd)
bie Siebe oermelfen fällte, foB ero in biefen Jweig einfaffen, unb alfo
bie Siebe gegen ibt alljeit grünen taffen, aud) überreicht fie ibm ein
Scbroeißturf), weilen Sott felbet faget, in Schweift beineS 3lngefid)ts foBft
bu bein Srob effett, im 1. Such 'Hiotjfes am 2. .Kapitel, unb fo etwann
ein Rammet, Slreuj aber Slngftfcbmeiß fottte einfd)leid)cn, foBt ibt eud)
barmit abwiftben unb a&jeit gegen ibt fröhlich fepn. /
Per bie Girant gießt.
9iun mein liebet pett Bräutigam! aübiet iibergeb icb eud) biefe
Siel Ghrbare unb dugenbfame Jungfer Staut 9t. 9t. im 9tameu ber
aBerbciligften drepfaltigfeit, ©ott bes Saters, Sohnes unb heiligen
©eifieS, anftatt unb im 9tamen ihres lieben Saters bis auf bie prieiter=
lid)e Kopulation, unb bin ber tröfilicbeu Hoffnung etftlid) }u ißt, bafi fie
gegen eud) fromm unb gebotfam fetjn werbe, bei) eud) wiB icb mi<b ober
getröften, baß ibt als ein oerniinftiger 9)tenf(b werbet cßriftlicb unb be«
fdjeibentlid) bepjuwobnen wiffen, mit ibr ©ebulb unb ein gut gümebmen
haben, unb in 2umma mit wenig SBorten oiel 511 bebenteu, einet» folcbeu
Gbeftanb mit einanbet anjufaitgen, mittein unb ooBfiibtei», bafi ihr cin=
mal mit afleit Gbriftglaubigen Gbeleuten unb auserwäblten ©ottes möget
uerfeßet werben in bas ewige Sehen, motju eud) helfe ©ott Sater,
Soßn unb heiliget ©eift, 9lmct». /
Aßbanftnng auf betu jboißjeit-GiTen.
Gßr= unb SBoblgeacßte, infonbers Siebwertefte greunbe, foroobl
grauen unb Jungfrauen! wann mir nun geffen unb getrunten haben
unb fatt »oorben fet)n, fo finb mir aud) fdjulbig ©ott bem 9lBmäd)tigcn
Sob unb lauf ju tagen: fo fage ich aud) biBig mit bei» weifen öaus=
lebrern: Sieb in allen Guben, desgleichen im 100 unb 18. Sfalrn.
danfet bem öern», bann er ift freunblicb, »mb feine Wüte währet
ewiglich.
darnach ift auch aUßier gegenwärtig ber .ßetr Sräutigntn, ber
bebanfet fieß erftlicß gegen ©ott bem 9lBmäd)tigen, bafj er ißn unb feine
©efponS unb Staut in bei» heiligen Gßeftanb einoerleibet unb ju feinem
bochjcitlicßen Gbreneffen unb drinfen burd) reichen Segen geben unb
bcfcberet hat, ba= / oor reit ihm Xanf faßen unb flehen ihm aßjeit £ob,
SJJreia unb ©bre.
3um 'iliibctn bebanfel ficb bet .£ierr Bräutigam nebfk feiner oiel-
ßelicbten Jungfer Staut, baff fie auf fein fteunblidjes Jnoitiren unb ©iro
laben jit feinen hochzeitlichen ©bren erfdjienen unb fommen iinb, läßt
bameben auch bitten, bah fie mallen oerlieb ßenommen haben an ben
(haben (hatte«, bie ihnen finb auf= unb oarßetraßen »orben, unb mann
biefelben mären mobl unb töftlid) angeridü ßemefen unb fid) jeber nadi
Slotburft bnran ergäbet hätte, fo märe e« bem $erm Bräutigam famt
feiner oielßeliebten Braut unb ber ganzen greunbfebaft ju einem aro
ßenebmen SBohlgcfaUcn ßefebehen, fonberlid): mann mären Stängel ge-
fpiiret roorben an .Mach unb Meßner, ober an benen lifdjbebienten, ober
an ben Slufifanten, le&Iid) an mir felbftcn, läßt er auch bitten, unb ich
bitt auch gleichfalls: man mailte folcbe Stängel giinftig ju ßute hallen,
als ntorßcnben / Tage«, beliebt e« bem lieben (hott, miß er foldjcn Stängel
mieber rcidjlidjer erftntten unb einbringen, läßt and) bitten, fie rooQen fid)
belieben laffen, noch eine Stunb ober eine halbe bey einanber ju «erharren,
einanber eine« jutrinfen, fid) freunblid) unterreben, luftig unb guter Jung ieyn.
3um britten läßt er aud) bitten: bah bie 3t. 3t. morgen« be« läge«
um 12 Uhr in biefer Sebaufung roollen etfcbcineit, unb ein jeber biefelbiße
Stelle roieberum befi^en, unb folcbe hochzeitliche ©bren oollenben unb zu
einem guten Ausgange bringen helfen.
Bierleno: läßt er auch bitten, bah bie £>errn 3t. 3i. mit ihm
fpajieren in ben .fjocblöblicben ©eriebtsfretfebam, unb jmar auf be« SJohl-
meifen etc. Sierra 3t. 3t. feinen ©runb unb Soben allborten mit einanber
eines }u zechen, 1 ©rofehen, 2 ober 3 ju oerjebten, ein jeber nach feinem
Belieben; fo ift and) be« £>erm Bräutigam« Sitte: bah fie fid) recht
luftiß erzeigen roollen. /
3um fünften: So atid) einer mit einet Xugenbfamen grauen unb
Jungfrauen jum Xanje ju führen ocrehret roiirbe, fo ift be« £>erm
Bräutigam« famt feinet geliebten Staut freunblidje« Sitten, bah fte folcbe«
©ott bem 3l!lmächtißen unb bem ,{v ©heftanb ju ©bren unb Seftätigung
hodijeitiidjer gtettben nid)t abfdjlagen roollen, too folcbe« ber ijerr
Sräutigam famt feiner geliebten Sraut unb ber ganzen greunbidjaft
gegen fie mieber oerfdjulbeit ober abbienen föntien, fo foßett fie fid) uro
gefpart fiitben; fo roiinfd)C id) ihnen oon ©ott bem Allmächtigen ©liid
unb Segen unb äße Sßoblfabrt, burd) bie ©nabe be« heil ffieiftes unb
uttfer« .tierrn unb .öeilanbeo Je) um ©hriftum, Amen.
©nbe.
164
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^odjtcitQijcliriiudii' ks liicfcnait’birgrs ooi 1803 und 1841.
cao ^nlo bet .f>od)^ntoflrbräud}C im ^iefrnQrbir(\c und) Pen nodj cncidj
®v.** baren Duellen moglidiit ju oerooUftänbigen, bringe id) and) jene Tor
fteUungen baritber, toclcbe Dr. 3- Ä. G. &oicr aufgrund [orgfnltigflor unb ge
imfjcnhafter Grltcbungcn in feinem monumentalen SSirrfe „Tao fRicfcngcbirge in
einer ftatiftijd) topograpbifdun unb pittoreöfen Überfiel)!1') Stint I 803 unb 1804,
2 Sbc., I. Sano, 3. 1 38 u. ff., foinie in ber ipötev umgearbeiteten unb ben neueren
3eitberl)ältnii|enangepa^ten5(euauogabe „Tao fticfcngcbirgc unb feine tfcioobner",
'firag, 1841, 5. 200 u. ff., im erfteren Skrtc jitglricb mit .£iodncitotrad)tcn unb
längen, nicbergelegt bat. Tiefe Tarftcllungen bilben in rt»rcv 'Blannigfalligteit
einen oielfeitigen Mialjmen ju ben JSeben unb .£>o(bscitsgcbr<wd)cn Sraoo unb
einen imditigen Seitrag gut SoHofunbe bfa tHicfcngebirgcO. Ta fit fidi md)t
roefcntlid) »on tinattber unterfdjcioen, fo jiibrc idi nur bie auo bem (taljrc 1803
an unb bringe fpätere 'Jlbroeidjuugcu unb Grgüngungen noin jabre 1841 in ber
Älannncr mit fleincrem Trutfc.
-
©o toie .froebjeiten, ©eburten unb Sterbefälle für bett finnlidjen
9Jienfd)eit bie miebtigften Gpocben be« Beben« ftnb, fo ftnb ei aufier einigen
feftlicben j^eitett im 3abrc, aud) biejenigen ©elegenbeiten, roo ber Solf3=
djarafter fid) in geioiifen £ianbltmgsiocifen ju äufient bie mefjrfte Seron*
laffung crbiilt (ober mit anbern Sorten, roo ber Solfsdiaraftcr fid) am origincllften
auSfpriebt. Siele ber f»icr anjufüfircnbcn (Bcbräudjc ftnb rooi)I unbcjroeifclt oott
älteftcr gcnnaniidicv Jlbfunft, bie größere Slngabl jeboti» unoerfennbar auo bem
Solfoleben ber flaoiftbcn Seoölfcrung biefer fflegrnbcn entlcfjnt).
3m Siiefengebitge beftreitet getoöbitlid) ber Sater beo Bräutigams
bie Höften bei fjoibjeit. Sßirb beim öodbjeitmable fjleifd) gegeben, fo ifi
es oon einer (einerlei) ©attung, }. 33. nebft ber ©uppe, 9finbfleifd) mit
ifkterfilic, 'Jiinbfleifcb mit 3 triebein, gftnbfleifd) mit fHiibcn ober mit
Semmel (Scmmclbrübc [Tunte]). 3<bes ©eriefjt wirb befmtberi aufge-
ttagen; toirb aber fein fjleifeb gegeben, fo beftebt bie ©afterei aus 23ier*
fuppe unb einigen UReblfpcifen, beibeo itt großem Überfluß. Tie 'Jiadjt
unb gutoeilen ber foigenbe Tag trieb beim Biere, bei 9)iufif unb Tang
fjingebracfjt. Jfn ben meiften ©egenben toirb bie Staut oon bem Braut*
fit^rer ben Seibern unb 2Jiäbrf)eti, bie fie in einet Hammer ihres oäter*
lieben Kaufes oerborgen batten, gegen ein ©efdjenf, bas meiften« in ©elbe
beftebt, gleicbfam erft abgefauft,1) unb bann mit 3Jiuftf ins .tjauo bes
*) Sgl. oben, ®. 87.
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SräutigamS unb pon bn jur Irauung in bie Alircbe geführt. iDfutif tft
bet feiefigen eilte geniäh ein .i>auptctforbernia, ba«, fo fparfam auch in
nnbctii Stiicfcti fürgegangen nnitbc, feiet niefet leicht fefelcn (unbeachtet bleiben)
bntf. gn beit reichen gabrifärtern bet äufeern Subetentäler, roie ju
.fjofecnelbe (fiangenau, Startenbatfe) unb einigen benachbarten (ben jenfeitigen
ftfelertitfecn) ©egenben geldlich! aller boefejeitiitfeer fßontp mit einet oicl
nmftiinblicfeem görmlicfefeit unb beträchtlichem aufroanbe. ©6 roetben ba
witfliifee .fjochjeitagäfle unb auch fogenannte Srautfcfeauer, b. i. Sefannte
beü Srautpaareä, tpclche burtfe ifete Öegenroart bie geierlicbfcit bes £och=
seitaufjugeo unb bie übrigen Vuftbarfcilcn bet Scfecnle [bes SBirtafeauire
Srctfcfecn«] oermeferen helfen, fonft ober }u bem ©aftgelage nicht ge=
jogen roetben, burefe einen eigenen £ioeh}eitbitter eingelaben. 3)ic Staut
wählt fiefe aus betn 3irtel ihrer Sefannten 2 ober 3, oft auch 4 bis 5
fogenannte Äränjeljungfern, für beten jebe bet Sräutigant einen jungen
fflurfefeen aus feinet ©efcllfcfeaft jum Ätänjelgcfellen ernennt, gilt bie
gefettfcbaftlicbc Unterhaltung unb bie ©ferenbienfte bet Staut wirb ein
eigener Srautfüferer beftimmt. ©ine »erheiratete Senoanbtc oon gefegten
^aferen tnad)t unter bem 'Jiamcn Saljmäftc eine 31 rt §ofmeiflerin ber
Staut unb ift ifer beftänbig jur Seite.
aber ben bei rocitcm roiefetigflen ißoften feat bet fogenannte ißlen»
patfefe ober Sbtubcrtuann ([Sprecher, Sebncr] unb Zercmonicnmciftct); et ift
bas 3llpba unb Cntcßa beo ganjen geftes unb bie fleinfte gotberung, bie
jebet an ifen macht, ift, bah et in fhömeitbet Serebfamfeit, roifeigen ©im
fällen, (fleinen 3n>eibeutigfciten), luftigen Sprüchen unb liebem unerfchöpflich
fei. ©t orbnet bie ganäe £> od) jeitf ci er lidjf eit an, hält alle Sorttäge unb
Sieben babei, muh übet alles Sefcfeeib toijfen unb bas Zeremoniell (unb
notige Scrfealten) für alle ootfominenbe gäUe, wie man fagt, im fleinen
ginget feaben (für}, er ift feinen fefeon angeführten Sit ein cntfprechcnb, alles in
allem, fjofmarfchall unb iluftiginacher in einer Setfon). ®r ih roecbfelrocife
Zctemonienmeifter, Sprechet, niigißct flopf unb Cuftigmadjet unb in jebem
Settacfete, träfetenb (folange) bie geietlicfefeit bauert, bet roiefetigfte unb
gefcfeäftigfte, aber auch geplagtefte fDiattn auf einige Sicilen in bet Diunbe.
Sa, mie man liefet, ju feinem Slmte nicht alltägliche latente erfotbert
roetben unb ein 3Jlann, bcr fo oielerlei }u leiften im Stanbe ift, fein ge=
meinet Sögel fein fann, fo ift fein amt orbentlicherroeife lebenslänglich,
unb et roirb nach bein 'Hiajje feinet Stauchbarfeit bei allen ©elegetibeiten,
roo fich feinem öente ein 'Plag anbictct, bei .fjoehjeiten, ftinbtaufen uub
Öeicfeenbegängniffcn nicht nur in feinem Crte felbft, fonbetn auch ausroärts
in bie 3!ad)barfd)aft (unb jurocilen felbft in entfernte ©egenben) gebungen.
Siancfeet ©ochjeitgaft hat bei folcheit ©elcgenfeeiten 7 — 8 fl. (2 bi«
3 fl. fi. 2R.) für Siet unb Stauntroein an ben Stfeenfroirt ju jafelcn, nicht
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als ob et eine fo ungeheure Stenge felbft getränten hotte, fonbetn n*eil
er eine Gbre bnrin fucbt, jebem feiner flefannten unb felbft jebcm (manchem)
ongefehetieit Sremben, bet etioa gerabe jugegcn ift, eine beftimmte Sienge
SBier anjuweifen, (welche bicfet cntweber fogleicf) am if}la|r austtintcn ober auch
n ad) ®cfaüen in feine Sohntmg abhoien ju laffen berechtigt ift) bie, wenn iie
nicht am 'ftlaße ausgetnmfen wirb, 51t gelegener fjeit auf iHedjmiug bes
Saftes »om Sitte geholt werben fann. .Hann biefe Summe nicht gleich
bcjaf)lt werben, fo werben bem Schulbner Triften gefegt. ®et Ghtentanj,
ben bet Slngefebenftc ober Slrtigfte bet ©efettfehaft auf Snfotbetung bes
fßlempatfdj mit ber flraut tanjt, ift jebetjeit ein Slenuet (Slenuette); hoch
lieben fie mehr bas Jeutfdjtanjen (Salden); jenes (jene) nennen fie fl u f ct) =
farante, legteres (leiteten) §oppid). ©ne fehmetternbe ©ebirgSmufif
aus trompeten, Salbbörnem ober (unb) anbern fllaainftrumenten ju=
fammengefegt, läfst fid) roäbrcnb bet ganjeit Jauet bet §odj;eitfeieili<h=
feiten oot bem §aufe beS flräutigams tnehrntal hüten. Sie nennen bies
bas .§of recht, weil es ihnen ehrenooll ober ootnehin biinft, wenn bei
einem .fjaufe SJiufif gemacht wirb. (5Die alten, einfachen, originellen unb bem
©ebirge geroiffennagen eigentümlichen 'DiuftEweifen finb inbeS feit einigen 3af)r=
j\ebcitbeit, wie fo manches anbctc, burch neuere beliebtere 'JJiufifftüdc unb Ion=
fegungen oerbrängt worben; fie finben mehr SeifaB beim Solle, weil fie eben
wieber etwas 'JfeueS finb, foflten fie auch, wie bies gewöhnlich ber (fall ift, fo
fehlecht Borgetragen fein, bag ent beffer organifiertes inuftfalifcheS Ohr Säge hat,
bie Originale barin ju erfennen.) 3eber SränjelgcfeBe erhält am Slbcnb not
bem Srauttage (Oochjcittagc) oon feinet Sungfet einen Straufs oon tünft-
licfjen fllumen mit glittergolb, Pont Sräutigam aber wirb ihm ein totes flanb
perehrt, bas in gortu einet 5Hofe mit bem Straufje an bie linfe .fjuttrempc
befeftigt unb fiioetei genannt wirb. Ser erfennt nicht in biefer legtent
Benennung bie 3!achahmungofucht pontebmer (Gebräuche bes pon feinem
utfptiinglichen 9!aturftanbe fchon entfernten fabtijictenben ©etnetbsmanneo?
4.
♦—
$ie hier angeführten Tänjc bringt fjofer auf jwei Sotenbcilagcn unter
9!r. 4 — 7 unb wieberholcn wir bicjclben h'cniit wegen beten grofcen 3ntereffcS:
£lr. 4. a 'gempo-^Senuetto. |)er eßretttatt) 6et irodjjritrn.
3>le jStttuette. Jas JUTcfjro. |>as fogmanttfe Jüopptdj.
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51 r. 5,
oüli
flfiuößnfiiijf 58fitiuttf.
2lr. 7. 3>cr 25Jtirfrf) ßct eiten, bet neroöOnridj ctinf)
?iufdjfiar<inttrt genannt wirb.
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i2etj(iIer,Sfifal)ren in Sronftabt.')
mintfrfport im JWer&fbirgf.
^um hic et ille cur non et tu Augustine! ffienn im ©rjgebirge
unb im iHicfengcbirge, wenn im Söbmerwalbe ber äünterfrort fcßon
Uingft feine nuägebreitete pflege gefunben bat, warum fällte bie« nicht auch
im Slblergebirge möglich fein? ©eroiß! 35a« wecßfelnbe unb gleichmäßig
nbfaUenbe ©elänbe, bie leichte 3ugänglicfjteit unb ber gänjliche Mangel
ieber taucherjeugenben ^nbuftrie im Slblergebirge fprechen bafiir unb laben
jum rointerüchen 'Aufenthalte für bieten Hroocf gcrabeju ein. freilich für
ftocbtouriften bietet uitfer ©ebirge ju wenig, aber für Anfänger unb
Prämierung im fHobeln unb Sfifabtcn fet»r oiel. äßet alfo ffiinterfport
erlernen, für .£>ocf)touren fich einiiben will, unb jwnr auf mögliebft billige
Sßeife, ber fahre nur ino Slblergebirge, wohin er mit bet Sahn biä
Stofitniß leid;! (Gelegenheit finbet. 6s ifi ja nur ju bebauern, baß auch
in biefer öinficht unfer arm« ©ebirge ein unbefannteS 2anb bilbet,
’) Sind) einer Kinateuraufnahme bcs Jterru PeßrerS SJSter, bem für bie frtunb*
ließe Überlaffuufl tjicmit beften« gebaut! wirb. Tn« WIbdjen ftetlt beit Jierm Peßrer
(Sjer mit ©ctjulfinbrm bei ber Übung in ber ©tifaßrt bar. Ter f leine fflub neben
bem Peßret ift taubftumm unb führt auf gaßbaubtn. iHedjt« bie ftronftäbter ©djulr.
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roätjrcnb bas unmittelbar benachbarte ©lager Slanb burcb feinen ©ebirgS;
oerein fdjon S fitarten, non 9J!ittclbad) angcfertigt, befigt, unb gerabeju
eine »ottftänbiße Crganifation »on :Xobelbnt)neu aufmeift, 311 bereu 3)e
nugunß unb Sßflege ber ©läget ©ebitßsoerein immer mieber aufforbert;
id) ermabne nur bie 00m Dicurober (BcrichönerunßSutreine aiißeleßte 9iobel=
bafjn am Slnnaberge, bie »on ber Stabt ©lag ßefdjaffene 3r>ort|d)titten=
babn am .tftanid) unb am Sdjäfetbetßc, bie burd) bie Crtsgruppe ÜJiittci-.
roalbc bes ©lagcr ©ebirgSoereins bafelbft ins Sieben Berufene Sporte
fchlittenbahu u. a. Sotlcnbä erft ber hodjeniroicfelte Süintcrfport im
9fiefenßebirße auf öfterreicf)if d&er roie preufjifehcr Seite, um für bie 9ln=
fänßer in all ben winterlichen »fünften, namentlich für bie Sd)neefd)ub--
läufer, beionbere übunßöpläge eingerichtet finb, tno ben Xouriften jeberjeit
ein Stab bewährter ffiibrer jur 'Cerfüßuttß ftegt, bie um ein Sfillißes
treue Xienfte leiften, mo für ßebrmcifter unb alle notwenbißen Spott=
artifel ßeforßt roirb unb bie Sahnen burd) befonberc 'Arbeiter inftanb
gehalten werben, roo bie in jebetn SUinter mehrmals oeranftaltetcn Sport;
fefte für Xaufenbe eine ßanj befonbere SlnjiehungSfraft bieten unb mit
ben einfjeimifdjen ÜDleifterfabrern foßar 'Norweger in Monfturenj treten.
Unb bann erft bas Sieben unb Iteiben in ben nielen Stanbquarticren bes
SBinterfportS im Siiefengcbitgcl Unb bei uns? — 3m ganjen Äbler=
ßebirße ift es ein einjiger Sßetcin, ber ©efattßSuerein „(Siebe" in Sagborf
bei 9fofitnig, welcher burd) einen gewählten Sportauöfd)u§ ben ffiinter=
fport, insbefonbere bas Stifabren einigermaßen orßanifiert unb bisher
jroei Sfiroettfahrten oeranftaltct batl
3mmerhin ift es aber bebauemsroert, baß namentiid) »on militärU
feber Seite trog ber 'Jiäfje »on .(föniggräg unb 3ofefftabt ßat nichts
ßefdjiebt, um im Sblergebirge eine SBinterftation ju erriibten, mie folrfje
im 9iiefen=, 3efd)ten=, ©rjgebitge unb Söhmerroalbe befteben. Saburd) entßebt
aber bem »ernad)läffigten unb oerlajtenen 'flblergebirge fehr oiel, beim es
ift ja befannt, roie fehr militärifebe übunßen bett fflinterfport »olfstiimlieb
ju machen ßeeißnet finb unb namentlich für bie 3"genb oorbilblid) unb
bie baju oerroenbeten ©eräte für bie beimifcbcu jjanbmcrfsmeiftcr jum
SDfufter werben föntteit.
3) er dltefte unb urfprüuglidjfte Sport bes Ulblergebirgcö roat bas
Schlittenfahren unb bie Schlittenfahrt. 3f&*r 'ffferbebefiger ßönnte
biefes SSergniigen fi<b unb ben Seinen roenißftens einmal im 3“hte. Als
foldbe Jage finb ber Stephani-, ber Dieujahrs-, ber XreifönigS; unb bet
Slidjtmeßtag gebräuchlich unb befannt. ©s ift auch ein eigenes Sergnügen,
befoitberS bei SDtonbfchein im $od)i»albe ju fahren, wenn bie Sahn ßut,
bie Sluft ruhig, bas 'flferb »erläilid) ift. Sleiber ift jweifpännig ju fahren
im ©ebirge meift nicht möglich, weil ba bie Straßenpolijeiorbnung auf
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betn Rapier ftebt, jcitfeits bet i'lblcr ober fofort gebanbbabt rotrb, audb
»cm bene«, bic fie bei uns nicht fennen mollen.
ebenfalls befannt im Slblcrgcbirgc ift bet jjörnerfcfelitten unb
fein Ableger, bet f leine .öanbfchlitten. ®et erftere ift allgemein jum
Jortfcfeaffcn »on haften im ©ebrauch, roie insbefonbere bei bet iSoi j= unb
Suanfcfeacbtclabiubt, bet legtcre ift ftinberfpieljeug, ohne jeben ernftcrcn
3»occ£. £>örnerfd)litteu ju Sportjroecfcn }u bcnügeti, roie bao feit 60 fahren
im 'Jiiefengcbitge gefebiefet, ift bem Slblergebirglet faum beigefallen, es fei
benn, bafe übermütige Surf eben einmal fi<b in einet maßhaltigen 'Jlutfeberei
Befielen, bie bann bet 3d)litten junteift mit bem Slcrlufte bet immer be--
jablen muffte.
Unb bod> ift eine £>ömerfd)littenfabrt, roie fte im Süefengebirge gc-
»flcgt roirb, ein ganj eigenartiges Vergnügen. Skrgauf jiebt ein '})ferb
bic einfach bintereinanbet getappelten Schlitten. Bian fegt ficb auf ein
eingehängtes SJtett rücfniärto, um bic Schönheit beo Sufftieges unb bet
Uaubfehaft bemunbem ju tonnen. ®ct Slufftieg bauert ctroa 2 Stunben,
bergab ftellt fid) mm bet JJühret, bet lenft unb an ebenen Stellen ben
Schlitten jiebt, jroifdben bie .frörner. 3n 20 — 30 SKinuten ift bie gohrt
ju Cnbe, bie anfangs einem ben Stein benimmt. Solche £>örnerfd)litten=
fabrteit ließen fid) nun aud) im 'Sblergcbitge cintichtcn, ba fie aber gröberen
Ulufroanb erbeifeben (getrennte Sluf= unb 'Abfahrt, 'f*ferbe= unb 3nfianb=
baltung), müfete ein ©tfolg teiliueife gefidjert fein. ©efedfefeaftöfaferten,
'Ausflüge, SBinterturnfabrten biirften bie Sache in Schulung bringen. Söon
ber .fianncbnet \H>be märe mit Sfeniißung ber Straffe bis jum 'fkabe in
Dbetborf eine Fahrbahn möglich, ebenfo »on Cbcr=Cttenborf nach Ctlife, »on
iiiebental nach 2)agborf, »on SJuifental über 'Jlaboü bis 'Äuerfcbiin unb mehr.
üas Scfelittelfabrcn ober, mie es beißt, bao ittobeln ift bie legten
gabre jtarf in 2Jfobe gefommen. ^n'Jlotitnig roenigftens robelt alt unb
jung, »ont Siejirfsrichter abroürts bis juin Lehrlinge. Unb ber Slnftofe
tarn »on aufeen, iitbeni Söilbbauer geipclt in Irautenau nach ben Siiffen
bes öfterrcicfeifihen Sticfengebirgsoereins bei bem fHotitniger SBagner Slafcfefe
9iobelfd)litten anfertigen liefe, bie tabellos gelangen unb ben Slorjug ber
SMlligfeit bfti’eu- (9 K gefirnifet, aus ©feben.) ®er feftgefügte 'Jlobeh
fchlilten ift ein 3tDeifiger, leicht unb nach norroegifchem Sfehtfter gebaut.
3>aS Slufter fest fi<fe tut fKiefengebirgc unb nachher auch im Ablergebirge
oorjüglicb bemährt. güt ©mmefefene märe eine gröfeere Sigbreite (40 cm),
für ©inpfinblicfee ein ©urtenfig erroünfebt; bas tönntc ben 'fireiß nicht et=
beblich feeigem. Um bas Siobeln planmäfeig ju förbem, erroüchfe bem
Siofitnigcr Xunineretne burd) 'Anlage einer 'Jiobelbabn eine banfbate Auf;
gäbe, ber et gemife bei gufdiufe einiger 'Mittel naebfomtnen mürbe. Such
bic [portluftige i'cbrcrfefeaft jänbe ©clegenbeit fid) ju betätigen.
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©ebeutcnbcn Sluffcbwtmß bat bet Sfifport r enomnten. Jotftlcute,
Üc«et, Itciber, ja fdbort Sriefttäßer unb ©ölen, bie Sdjulfinbet nicht ju
jählen, benähen Sfifdmbe mit © ortet I. eine ©ebitßsfcbtilc im JBinlet
fiebt eigentümlich aus, beim ringsherum [ebnen bie 2 m [außen Schnee^
jebube mie öoljftangen, traßen Stummer mtb 3eicben beb Eigentümers unb
werben ßar fotßfältiß ßebiitet. S'en Schneereifen haben jte gänjlid) »er;
brättßt. 3>od) betrachtet man baS Wetnädjte näher, bann ftaunt matt über
ben ©rfmbungsgeift bes ©ebitglets, feinen SCagentut, fid) fold)cm Jahr=
jeuge anjitoertrauen. gnftbauben, Spanböben, cinfndje ©retteben, efebette
Seiften, oft mit ©lech befcblaßett, alles ifi oertreten, eine ©inbung ift fauttt
ober fefjr einfad) aus einem Veberriemen ober einem jur Umrihoiihform
ßeboßenen Stüd Stobt betgeftcllt. Unb bantit gleiten fic jähe Slbbänge
binab, burdjqueren £sod)täIcr unb erzielen Stiftungen, bie bettt geübten
Sebtteeläufet Sichtung abrinßen, wenn er biefc einfachen ©ebclfe fiebt.
©rentfe, Sienffoblen unb Siappcuoerbinbung, gefehlte Scbueefdutbfontten,
überhaupt befferc SKobeHe, leimt matt nid)t. Unb fo barf man toobl be^
haupten: ©S tuirb im Slblergebirge faum ein fportmähiß richtiß ßebautes
©aar Sdjneefcbuhe ßeben. Slucf) bat ©ittölett unb ©infeifen ßiU ba nichts
unb fo toar betnt and) ©rentfe unb, meint id) tttid) tedjt erinnere, aud)
bas ©infeifen bei bettt erften Sfimcttfabrcn bes SlblergebirgeS in ©atjborf
oerboten.
$ie Surcht oor Unfällen ift ba allein nicht fdjulb — baju fommt
and) — unb bas ift bie Küd jiänbigleit bes Sfilaufens, wie es heute int
©ebitße betrieben wirb — ber Klüngel bes Springens. $cn Xettcntarfetti
fprunß, ber im fcbnellften tauf ben 5$ahter flehen macht, bas Springen
überhaupt lennt man nicht. Siet tut tobte unb ©eifpiel not, fo ins=
befonbete ein norroegifebet Jahter, bett man im ©ereine mit bettt öfter=
teitbifdjen unb pteuhifeben Kiefengebirgäoereine für ein 'Kennen oerpflichtcn
totirbe. Such märt ju empfehlen, gefdgultc Wahrer ju ben 'Kennen nach
Öobenelbe unb Sdjreiberbau fontie nad) bettt SKufter bes öfterreichifchen
KiefenßebirßopeteinS, bet ©rohes batin ßefchaffcn, eine 'Ißanbcrausftellung
oon SBinterfportgeräten im Sommer oon Xorf ju Xorf ju fenben, be=
fonbers Sti, Kenitmölfe, ©tentfen, Spamtboljer, Sportfleibunß, ©inölen,
©iicher, bie ein SBanberlebrer erflären mühte. Solche ©eftrebunßcn würben
oerbiente Kiänner beS Kiefenßebirßeo wie hielte, ©hinßer, Schmarjbadi
u. a. ßemih beteitwiUiß unterftiißen. Sin Schulen mären Sdmeeichuhe jit
leihen ober ju fdjenlen, Sportfreunbe mühten für bie Slusfebung oon
Prämien, ber ©ejirf für ftrantme Strahenpolijei ßetoottnen werben.
3n biefer fjinfidjt hat auch fchon bie Slblcrßebirgs=©unbesgnippe
©rag bes ©unbes ber Scutfcbcn Cftböbmens ju bem oben erwähnten
Sfimettfabren in Sagborf oom 9. 3ebet 1908 eine ©täittie oon 10 K
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gcwibmet, bet ®unb bet Teutfeben Cftbobmcno felbft ber Sportabteilung
bes ©efangpereines „©die" in Safborf roeitgebenbe >)ufidjerunßen bezüglich
ber Anfhaffung uon Sieb eilen u. bergl. gegeben unb bat für bie nädifte
Sdmeefibub iüettfabrt bet SiMnterfnortpereinigung S3aßborf — Aiariental
(Ablergebirge) Steife non jufammen 'Jn K jnt Sdjülerfabrt für .Rinbet
btt Schulen Saßbotf, fflfariental, .fiobencirliß unb gteimalbe gemibmet.
Als 2?orübung cum Sfilenten itmtbe aud) ein Siennroolf perfud)t,
bod) läßt fid) übet befielt Terroenbung nod) fein Urteil abgeben, ba es
feinen tragfäbigen Schnee, fogenannten 'Jforjcbnee gab unb auf bet Straße
bas leibiße Gitigleisfabren feine '-Betmenbung binbert. Tao SJiobeH ftammtc
uon Sfeicbeitbetß. gür grauen unb 9Dfäbd)en maß et als Siorübung jum
Sfilenten ein guter SJebclf fein.
ßttblid) muß aud) nod) ber ßislauf fport ctroäbnt werben. Tiefet
ift im Ablergebirge örtlich befebrünft, ba weite SBafierflgchen nur ©änje
mangeln.
Tamit habe id) in furjem einen Übetblid über ben beutigen Stanb
bes äßinterfportcs im Ablergebirge negeben, woju id) jene ^Mitteilungen
gern oerwenbet habe, welche foert Tireftor gobamt Schabe, oorbem in
Siofitttig, jeßt in Gulau, in einem übet biefeit ©egenftanb bei bet Abler-
gebitgS=Söutibeflgrutipe SBien gehaltenen Sfotttage gemacht bat- Seiner
bewährten Sknuittlung »erbanfe ich auch bie eingangs wiebetgegebene Ab=
bilbung oon bent Sdjüler-Sfifabren in Jtronftabt im oberen Orlißtale,
wie aud) ben nadjfolgenben Bericht bes fterrn i'ebrets Alfrcb Sßeiß aus
Cber=9Moriental in ber unmittelbateu preußischen Siachbarfcbaft non
Saßborf über bas erfte Sfiwettrennen bafelbjt Pom 9. gebet 1908.
Söeoor ich jebod) ju biefent übergebe, muß id) aufgrunb ber bis-
berigen 'Ausführungen f eftftcUen , baß bet SBinterfport im Ablergebirge
cntwicflungsfähig ift. Seine Sfebeutung für bie geftigung ber ©efuitbbeit
unb 'Meroenrüftigfeit brauche ich wohl nicht erft ju beweifen; allein er
fann auch für bie Allgemeinheit in wirtfcbaftlid)er $infidjt non bcionberein
SBelang werben, wenn ber $u}ug non auswärtigen Touriften fich mit bent=
felben nach unb uad) einftelleit mürbe. Tafüt fptecheu alle Erfahrungen
aus bem 6rj= unb bcin bcuadjbarten Stiefengebirgc, wo fich mit bem hoch
ausgebilbeten Touriftenroefen and) ein gewifier Sßoblftaitb in ber 'St
oölferung eingeftellt hat.
Tie ßrfchließung beS AblergebirgeS für ben Söinterfport
enthält habet ein hochwichtiges Programm für alle greunbe unb görberet
bes AblergebirgeS unb baßer fönnen wir ben ©ebirgsbemobnem eine
regelrechte 'pflege biefes Sportes nur bringenb empfehlen. 'JMögen in
biefet ©infiebt unfere iöutibesgruppen tätig werben, mögen fie insbeionbere
für 3l>egjeid)cn int SBiitter forgeu unb jur Bewirtung ber Weifte bie 'JUirte
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bes ©ebirges für bie Unterfimftsbefcbaffung ueranlajTeu, idjlicfilicb and)
für bas 3uftanbefommcn einer SlusfteUimg uon Sportgeräten mit alten
Straften einlreten.
Sin bie auswärtigen ffreunbc bes Slbletgebitgcs, befonberS an
unfere beiben Stblergebirg$=2SunbeSgtuppen in ©ien unb 'ftraß ergebt aber
ber Slufnif, für bie pflege bei ©interfportcs im Slblergebirße in ihren
.«reifen Stimmung ju mad)en unb bie biesbejiiglicben Steftrebungen im
Stblerßebirße mit allen 'Mitteln ju imterftiigen, worunter Slusfliige unter
Skßriinbunß einer Stcifefajfa in unfer ©ebirge 511 ueranflaltcn, fei eo ju
.fjörner)d)iittenfabrtcu, fei es jum 'Jiobcin überhaupt ober ju gefellfcbafi
liegen Stifabrten. Sie mürben firfj bamit ein hohes SSerbienft um ihre
Slblergebirgobeimat unb beten arme Seoölfetung erroerben.
Unb nun möge bas erfte äffentlidje Auftreten bes uon bem ©efang
ueteitte „£id)e" in bem uon Siofitnig üftlid) gelegenen unb I Stunbe ent--
fernten iUagbotf ins Sieben gerufenen unb uott bem fdton genannten Sjerm
Sllfreb Sl!cifj, Siebter aus bem benachbarten orcufnjd)cn Cber Sltariental,
organifierten Stifportes mit feinem itiettfahren jut Tarftellimg gelangen,
rote es non biefem gefdiübert wirb.
Pas erfte Sfiinettfafjrcu im JlMcrgebirge,
ilottflffunbcii am JVbcr 1908 311 ^lafeborf in iBötjuicn.
$om Mbcfecn reifet fidj flolj ber Knabe,
Stuf 3fie« ftiirmt er tuilb uorauss
llnb gleitet tyurtig mit bem 3tabc
f)in über £>ang unb girn jum $<m$.
War MrnuB.1)
6itt ftürntifdfct, häblidjcr ffiinterabenb! Xrauftcit beult ber raube
9iorb fein roilbeS Sieb unb rüttelt uergebens an genftem unb gcnfterlabcit.
Irinnen im Sicreinojimmer bes ©cfangsocteins „Biege" in Sagborf i. ®.
berrfdjt mollige Sßätme. Ser Slbeitb ift idjon weit ooißcrtitft. Xic
munteren ©cfänge finb uerftummt, ßigartett unb ifigaretten fenben igre
feinen, blauen Siaucbwoltdjcn jur .äimmerbeefe, unb gar berrlid) plaubert
fidj’s nod) ein Stünbdjcu beim bantpfenben ©lafe ©tpg. Sdjoit uor
einigen 3ßod)en bat ficb im SScceiu eine „Slbteilung für SBinterfport"
gebilbet, unb immer war es ber 2Bunfd) ber ffijahrcnben Mitglieber,
einmal ein SFtrenncn abjuhalten. Sjeut wirb biefer (gebaute ooit neuem
angeregt. ®as lerraiit in nädjfter 'Jläbc Stagborfs ift feiten giinftig,
gerabeju ibeai ju nennen, Sdjnce liegt nod) meterbod), alfo friiehauj ans
‘) SBeberS QUnftt. ;Jeitunfl in Scipjig Bom 24. Xcj. 1906, 2. 11 u. f.
ilattatT, Icutfdje a. b. ö. '0. , „ ». 12
VIII. 3. U. 4. $cf t I 7 t
äl'etf! ilanbfarten werben berbeigefdjleppt, ein eifriges Suchen nad) ber
günftigften gabrbaljn beginnL Schließlich werben ein paar ber jüngeren
Siitglieber baju beftimmt, in ben näcbften lagen auf ben Sfis Umfdjau
nad) einer paffenben Kahn ju halten. — (Sin ©löschen wirb jum Schluß
nod) genehmigt, mit fräftigem „Sfibeil" dingen bic ©läfer auf bas
(Gelingen bes planes aneinanber, unb halb ftrebl ein Siitglieb nad) bem
anberen burd) bie falte, unfrcunblid)=ftürmifcbe ffiintemadjt feinen beiimfdjcn
Renaten ju.
Trei läge finb uergangett. Gin prächtiger SBintemachmittag! Gin
lag, bet jebem Söinterfportlcr bas .vier) im ifeibe lacben madjt. £>efl
unb dar fttablt bie Sonne oom molfenlofen, reinblaucn winterlichen
ftimmel. 3üie taufenb unb abertaufenb diamanten gligem unb gleigen
uttjäblige Gisfriftalle auf ber weiten, teinweiffen Sdtneebecfe. — Sn biefem
Jage fanb bie enbgültige Keftimmung bet 'Jicnnfttecfe ftatt. 'Kon ber
Crliger .Hoppe follte fie ficb binabjieben jmifeben jwei ®älbd)en binburd)
in weiter Muroe jur .fjobenörliger (ibaujfee. Tiefe foflte oon ber gabt;
babit gequert werben, bie ficb bann in einem natürlichen Tale in ber
Dichtung nad) Siariental, Kreut). - Schief., jog, um bann nach einer
furjen, aber fcharfen Steigung auf bas 'fjlatcau bes „3oUberge$" ju
führen, Gtwa 200 Sieter war jegt bie Kennftrecfe oöüig eben. 3” einer
fpißroindigen Siurue bog bie Kahn plöglid) aus ihrer bisherigen Sichtung
ab, um ihren Gnblauf in bem febr fteilen Sbbange bes ^ottbergeo )u
finbett. Tie gange Kabellänge mochte etwa 2600 — 3000 Sieter lang
fein, mit einem fflefamtgefälic oon 230 Sieter. Sol! Tie Sennftrecfe
war gefucht unb gefunben! Sm anberen Tage fab matt Srbeiter, miibiam
int tiefen Schnee matenb, bie örliljcr Stoppe erflimmen, um bie Siettitftrecfe
mit hoben Stangen gut fenntlid) ausjufteefen. SlS Senntag tourbe
Sonntag, ber 9. gebruat beftimmt, unb halb flatterten bunte Zettel in
bie nähere unb wettere Umgebung Kafcborfs, um bähen unb brühen ber
(Srcnje fport luftige Sdpicelcr für bas Sennen einjulabcn. fjmei Sennen
waren geplant. Um 3 Uhr folltc bic Sfimcttfabrt für Grmachfene über
bie bereits oben erwähnte Strecfe non 2500 — 3000 Sieter ftattjinben.
Taran folltc fid) ein Igugcnbrenneit für Jiinbet unter 14 fahren über
eine Strecfe oon 1200 Sieter anfcblicjjen. — Tao herrliche ffiintermetter
hielt an, ja, es fd)ien, als ob Tauwetter, Sdjneeftümte unb fonftige Uw
guttft bes Söintcrs aus ber fflelt gefdjafft feien. Tagtäglich fottntc man
Sfiläufcr bic Dicnnftrecfe befahren feben, fleißig iibenb, um fid; einen ber
auSgefeßten greife ju erringen.
Ter Sonnabenb not bem 'Jicmtfonntage war gefomnten. Kiele
fleißige Qänbe regten fid), um bas Gnbjicl ju fdjmücfen. gähnen in ben
öfterrcichifd)en unb preufjifchen garben würben aufgeftellt, unb fo bot ber
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fteile ©nblauf mit feinen gähnen unb gäbnd)cn einen ted)t fjübfcben Sn*
blief. SlleS trat uotbercitet unb fettiß, ba fdjien 8t. 'Jfeter, bet alte
©etterfiinfller, einen Strid) burd) bie Siedjnunß }u machen. Sonnabenb
ßeßen Slittaß näntlid) brebte bet ©inb nad) Silben um, eö mürbe
plöfclid) mertmiitbiß marin, 'Jiebel fcufte ficb auf bie Ctbe berab, non
Minute ju Sfiinute biditcr merbenb. ©eßen 9lbenb fing eis an ju reßnen,
ein echter, rechter Vanbreßcn. 9iad)ts 2 Ubr nad) ßoft es „mie mit
Mannen". Sd)öne 9luSfid)ten für morßcn! — — —
Cs ift erftaunlid), roas ber ©intet mancbmal alles juftanbe bringt.
9lod) mitten in ber 91ad)t Sleßenßuf) unb roeniße Stunbeit barauf alles
fteinbart ßefroren. So roar'o aud) am Dfenntaße. Ser burd) beit iiiädjtißeu
Dießen aufßenieidbte Schnee mar ßegen DJiorßcn ßefroren unb bilbete nun
eine einzige ©istldebe. Tao mürbe fdjroierißes gabren ßcben! Sormittaßs
fette ein Sdjnccfturm uon foldjer §eftißfeit unb Tübtißfcit ein, bafj cs
notroenbiß erfdjien, bie obnebies ßut anögefteefte Dlennftrctfe burd) ßrohe
Dlcifißäftc notb ßenauer unb beutlidicr auSjuftccten. Tic oon biefem
Watißc beimfebrenben Arbeiter maren manbelnbe Schneehaufen. Son
fDiittaß an entroicfelte fid) in gleiföets ©aftbaufe reßes Veben. Sion nah
unb fern Famen Sfildufer, um fid) am Dlcnnen ju beteiligen. 3m .fiaus
flute reihte fid) balb Sdjnceidiub an Sdjnecfdjub. Sebe Time, jebe
©attunß mar ba uertreten, oom ßuten, braudjbaren Sfi, bis juiit glatt-
ßcbobelten oom aufßcboßencn Sirctt, bas jroar ftolj ben Sauten „Sfi"
führt, in ©irfliebfeit aber alles anbere, nur fein brauchbarer Sfi ift.
©eßen 2 Ubr erfolgte ber Dlufbrucb jum Start auf ber Crlißer Moppe,
©in nüibfelißer 91 uf fließ! 35er cifiße 9lorb fegte mit rafenber Sdjne&iß*
feit unb furd)tbarer ©eioalt über bie cioßemorbene Sdjnceftäcbe. ©ie
taufenb feine 9labeln braiißcn bie mitßefübtten Schnee* unb Cistcilcben
in bie .fjaut. Sn ber .Kleibunß bilbete fid) in furjer auf ber oom
Sturme Betroffenen Seite eine barte Cisfrufte. Schnur* unb iöaefenbärte
maren balb in ein unentroirrbates Chaos oon flcincn unb grögeren Cis*
Saufen oenoaubelt. Taju führte ber Sturm jeitmeife Schneemaifen mit
fich, bah man feine 10 Schritte roeit feben fonntc. 35er Skßinn bes
'Jfennens mar für 3 Ubr angefaßt. Sin Start maren tro® bes tollen
©etters 29 ©rioaebfene erfd)ienen. Ter 9lblauf ber erften gabrer fällte
burd) einen SöUerfdjuh oetfiinbet merben. 3m tollen Sturme mar es
nicht mößlid), ben Söller jur ©rolofion }u brinßcn. Tic SufftcHunß am
unb bie Sbfabrt oom Start übermachten öerr Üläcfermeifter Traufe unb
Sen Tittert, beibe aus Üfaßborf. fßunft 3 Ubr mürben bie erften
7 ffabrer oom Start abßelaffen. 91ad) je 5 iöcinuten folgten immer
7 meiterc gabrer. Tie Sdjneelaße mar jo unßünftiß als nur möglich,
ber alte Schnee }U Cis ßefroren, barauf in unreßclmafjißen glädjen unb
179 ,f*
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Selten bet neue, oom Sturm angetriebene Schnee, bet fofort am Schub baefte
unb ben wahrer ju galt }u bringen fuchte. Ter (Stpfcl bet Äoppe mar
blaute« ©i«! ,&ci! wie ba bie wahrer auf flüchtigem Sfi ben Sbbang
hinabtaftenü 3'» ctftcu Slugenblicf in fchönct geraber Vinte ! Ütbcr febon
nach wenigen Sefunben eilt bet eine ober bet anbete oorau«, einige
bleiben untief. Tie Vinio wirb weiter, unregelmäßiger, enblich ßanj
jerriffen. ^nimet gröfjet werben bie Sbftänbc einjelner S?abrer. Gütige
fämpfen lange ;jeit getreulich Seite an Seite um bie Spifte. Ta —
biebt not betu elften Wahrer eine breite Stelle beo tiicfifchen Sleufdmee«!
Gin Sfucf, ein Schtpanfen .... .öoeh auf ftiebt bet Schnee wie ein
bidjtcr Staubregen, ein paar Sinne, ein paar fchneeidiuhberoebtte 'Seine
ftrampeltt unb .tappeln in ber Stuft, int nächften Slugenblicf fugelt bet
Wahrer im weichen, fühlen Schnee. 9Jur ein paar Sefunben, unb er fleht
mieber auf ben lüften, buch fein Siioale hat, bureb ben Stur* aufmertfain
gemacht, bie gefährliche Stelle gliicflich paffiert unb bereit« einen großen
borfpntng getoonnen. SKehrtnalo noch fattn man folche Stürje beobachten.
Ta« SBetter bat noch feineoroeg« uachgelajfen. jjeitmeiff ift auch fein
einjiger Wahrer j» entbeefen, alle« begraben im Sürbel ber Scbneemaften.
Chen auf bem 'JMatcau be« ;follbetgeo, oon mo man bie gefamte 9fenn=
ftreefe überleben fattn, flehen biebtgebrängte ;fufcbauermengcn. Ungeachtet
beo fcblimmcn Setter« halten fie ftattb, bao Sennen }u beobachten.
,u'pt hat ber etfie fahret bie .ymbenürliljer Gbanffee geguert. Snbere
folgen ihm nach, Sie ein SMtbelroinb braufen fie heran. 3lun bie
Steigung! Tie macht gar manchem in ihrem gefrorenen ^uftanbe
arge Sdjtuierigfeiten, unb manch einer gleitet fie riicfniärts fchneller mieber
herab, alo er fie faft erflommett. Cben, auf ber ebenen gläche, bicht oor
bem 3ipi- entfpiimen fich mebnttal« ganj pcrjmeifeltc ©nbfämpfe. Sin
gefeuert burefj bie ;fu rufe ber ßufthaucr, fc^cn bie Wahrer ihr lebte« baran,
ihrem (Segnet juporjufommen. Stic fie mit polier .Hraft arbeiten! S'ie
fid> jeher SJfuSfel anfpannt! Scft jufammengebiffen finb bie jähtte. Tie
Stuft permag bie gewaltige Slrbeit faum noch ju leiften, feuchenb fliegt
ber Stern. Siutt noch bie fcharfe, fpifewintligc Muroe in polier Jahrt!
©lüeflid) oorbei! ®ie ein 'fjfeil geht’« ben fteilen Nottberg hinab. J&utra!
hurra! Ter erfte burch« fficü! .damit einige Sefunben fpäter lauft ber
jroeite in flicgenber .feaft burdi bie fabnengcfchmücften 3jflftangen. So
folgt wahrer auf Wahrer. Ginige haben ba« 'f!e<h noch angefiefit« ber
erfehttten 3telf1(mücn }u ftürjen. Sott ben 29 beteiligten tarnen 21
gliicflich burch« Biel. Tie anbereit waren im Schneeflumt oon ber rechten
bahn abgefommen unb irgetibwo feitwärt« gelanbet. Sls bteiorichter
am ©nb.tiel fungierten bie .tierrett Jotftpcrroalter ©üntber ($afenborf),
ttehrer 'JJraufe (SMaricntalJ, tebrer Stenjel (bahborf) unb ©utobefißer
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Jttdjling (Baßbotf). liberal! roo nur irgenb etwas Schuß unb Secfung
oot bem rafenben 'Horbfturm war, ftnuben in bicbten Scharen 3ufd)auer
aus nab »nb fern. Sogar aus bem roeitentfernteu ©laß mären 2 heran
net Sti anroefenb.
Sin bas '.Hennen für ©rroachfenc fdjlofi fid) fofort bas 3ugcnbrennen.
Slm Start, an welchem SluffteHung unb Slbfabtt Bäcfcrmeifter Praufe
(Baßborf) unb Hehrer 2ßeiß (HHariental) überroad)ten, tnaren 47 Kinber
aus Baßborf, hobeuiirliß, halbfetten, SHaricntal unb greitoalbe erfdjiencn.
3ntereffant roar es, wie bie {leinen Kerle losbamuften, roie fie arbeiteten
unb balanjierten, um fid) auf ber foiegelgtatten glädje ju erbalten. ©or
niambet unfreiwillige 'Purzelbaum, mancber 3ufammenftofi (am juni ®r=
gößcn ber 3ufd)auet oor. 3m allgemeinen aber fuhren bie Jungeus ganj
ausgezeichnet unb bie mciften non ihnen tarnen roie bas Sonnerroetter
burcbs 3isl fleraft. ©egen 7s5 Ubr mochte es fein, als bet leßte Siad)=
äügler burcbs 3>ei ging.
92un fanb Berfammlung in gleifcbcto ©aftbofe ftatt, ido junädift
bie Kinber mit Reiften Sßiirftcben unb Semmel bewirtet mürben. Sie
Preisrichter jogen fid) in ihr Sißungsjimmer juriief unb itadj etwa
•/tftünbiger Slrbeit tonnten fie bie 'Preisträget oertiinben. Sen erften
Preis errang öerr Sleuntann (Baßborf) mit 8 3Jlin. 47 Set. gabrzett,
ben jrociten Preis herr pifcbcl (Sfd)ibat) mit 8 'JJiin. 56 Set. gabr$eit
unb ben britten preis Siebter 3Beiß (Cbcr=S)iarientaI) mit 8 ÜHin. 57 Set.
gabrjeit. Bon ben 10 Pteifen beS 3ugenbrenncns fielen 7 Ptcifc nad)
Baßborf unb je einet nad) Ober- unb Siieber=3Hariental unb greiwalbc.
gür bie leer ausgegangenen gabrer aus hobcnörliß unb halbfetten ftifteten
bie herren Oberlehrer gelber unb Hehrer Ktaufc (hobcnörliß) je einen
Sroftpreis.
So roar bas erfte Sfirenncn im Slblcrgebirge ohne jeglichen Unfall
glücflich jur allgemeinen 3uftiebenbcit oerlaufen, llnb wenn man in bie
lachenbcn, freubeftrablenben ©efühter ber gungeno fab, man glaubte
orbentlidj bie SSSorte leien ju tonnen: „9Cat bas Sßcttcr auch noch fo
fchlecht, fthött roor's bod)l!" hoffentlich bat St. Peter ein ©infeben unb
befdjert uns jum nädjftcn SHennen recht günftigen Sdjnce unb gutes
UBinterwetter. Sann roitb auch bie Beteiligung fid) er eine ungleich
größere fein, unb baraufbin ein traftigeS
Sti hdl!
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II.
(Allgemeine lieber.)
4.
Stcmfces« uni> Z5erufslie6er. **»»-
2Ukgrctto.
2. Bas SHrrtunauer $u<fimad)erßtb.
Äs-
(. Jrifd; auf, itjr Knappen • brü » ber, Sei}! es wirb fdjon mieber
gut; Sctjt bas ^rujabr fommt fdjon roie * ber, Da er»
freut fid; i)cr3 unb
ITlut. IDeitn mir bes Klötgens frul) auf*
ritard. a tempo
;=2— ±-
:=4=,
fte * Ijeii, So-balbber fyel * le Cag an » bridjt. Da fbn nen
mir sur 2lr=beit ge
^r=
Ijen, ©Ij-ne Camp unb olj = ne
£id)t.
2. (Jefen, fämmeln,1) IDoll' aufftreuen
Unb mas fonft noch mehr gefdjiefy;
Cudjfnappcn gibt's auf allen Seiten,
*) Seien = ptiifdjcti, jcrjielien, bic ©olle reinigen, fümmeln = om iHSijcl
arbeiten. gueift imirbe bic gepliifätc Si?o[[c gmmidicn, bann mit ben SSollidjIägem
gcfdtlügcii unb mit Baumöl unb Gaffer cingciprengt. (hierauf tarn fte auf« ittüjtcl.
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Seifen was ju machen ift.
fjübfcbc Jüäöcben, junge iDeiber,
Die bringen uns bas (Sani ins ijaus1)
Unb oft ergreift man fie beim teibe,
Kiigt fie, baß es fauft unb brauft.
3. Dann wirb gefpult, gcfdjtreft, gelcimet,*)
5öbern,s) was mur föbern fann;
iDirb abgetroefnet, bann gebäumet,4)
3eber ftiüpft fein Scfen an.s)
Srifd) burdfgetreten,8) beit Sprung gemacht,7)
(Bcfdiürjet,’1) baß bic f efe faetjt;
Dann gebt ber Scbujj, auf bajj man lachet,
So wirb ein feines lud) gemacht.
4. Critt unb Schlag mug suglcid) geben,
ßanbgriff föbern, fo gut man fann;
Doch öfter fann man was Dcrfcbcti,
fehlen fann ein jeber XTlann.
IDir wirfen troefen, wie auch naffc
Unb aud) Farben aUcrbanb;
Das ift ludjfnappcn nur 511m Spaffe,
UTiib’ unb leig wirb angewanbt.
5. Salb reigt fjarlöf,0) halb fpringen Hinge,10)
Salb fommt bie Schilpe oben raus;
Unb eine lafch',11) bie man nicht ftebet,
Da hetgt's Cudffnappett, pagt beffer auf.
Dabei finb wir gan5 uiiuerbroffen,
lüir wiffen uns fdjon Hat babei,
Da haben wir uns tiachgefchoffert,18)
Dann trinfen wir ein frifd? (Sias IDcin.
um mit ben groben Seigern geriffen, bann mit bcn feineren Kämmeltt getämuit unb
julept mit ben feinen Strcidjem geftridjen unb gclärfclt ,;u »erben. Diefelbett tarnen
auf bab Sortab (Sfocfpinnrab einer Spule) unb bann auf bic $>anbipinnmaftf)inc
(mit 24, 30, aud) 40 Spinbein). — •) Gb rourbc ftets gelungen „bie jteren unb bab
ganje flaue". — *) bie Setten fcfjeren auf ber Sdjcrfiibe unb gef<f)lidjtct. — *) be-
eilen, befdjlcunigeti. — *) bie geleimte, troefenr Sette am S!erfftul)I aufbäumen. —
s) beim j»eimännif(f| SDcben fulipfte einer rechte, ber attbere linfb bie Sette an. —
*) bte angefnflpfte Sette burip ben 3n>9 unb bab Slatt (Oipen unb SHitt) burd)jieben,
burdjtreten. — ’) baf) 3'ug unb Jrittlmge orbentlidj hängen, baft bab lyad) gleid) ift
(ein SnappcnauSbnuf). — *) glcicpmägig anfpamten. — •) $>eflid), ber Spagat am einig,
an bem bie Sipe (friifjet Sting) befeftigt ift. — “) Sipe, burdj »eldjc bet Settenfaben
gebt. — “) legt ein geriffener ffabeu fid) inb gad). — ■>) mit Sdjugfabcn anbbeffetu.
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fi. Unb bann bes Sonntags jatilt bcr Uleiftcr
Uns fd)6ue blaute üalcr aus;
(ßefcllcn, fagt er, feib's mir fleißig.
®etfl 2Uontags bin ins Brauntmcinbaus.
Ja, ja, tjerr Illeiflcr, bies moll’n mir befolgen,
Dicfes ifl all’ unfrr IDunfdj,
De s Dienstags moll’n trir micb'nim fommen,
Jur Jlrbeit frifdj unb mofllgcmut.
'Biitgctcilt non .$crrn ^ofef Irautmann in 'Braunau, roclcflcr ben oolb
fliinbigen BSortlaut btcfcS Braunauer BoIlßlicbcS rou bim üerflorbcuen änton
Ifcflauber sen. in 'Braunau überfommen unb bas £icb ohne flRclobie in brr
„Braunauer ‘Deutfcflcn Leitung" uom 8. Dlai 1908 ocröff entlieht flat. Die iflm
oon feinem Batet, gern. Jutflmacfltrmeifltr in Braunau, fler betannte oben angc=
füflrte Blelobie flat er natfl feiner Erinnerung oerjeieflnet. Dicfea Sieb mürbe
feinerjeit oon Imtomatflern unb ©efellcn allgemein, flefonberö bei bereu gciflc, b. i.
bem naefl gelegter Jaflresrccflnung folgcnbcn (flelagc joroic auefl bei fonftigen 5cicr=
Hcflleitru mit Borlicbc gefungeu.
3. OofbatenffBen.
bient gc = treu, l)at er aud) niebt fiel tßelb, bat
er bodj €flr ba • bei tjalb linfs, flalb rectjts, grab aus.
2. UTein bjänsdien ifl jmar flein oon Ceinmanb’ausgcfdfnitten
IDic and) bas Bette mein non Stroh ifl übcrfdjiittet;
Der UTantel ifl meine Dccf’, baruutcr fdjlaf ich ein,
Bis mid) bcr lEambour meeft, mufl alles munter fein. Ijalb linfs, halb
redits, grab’ans.
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3. IBcmi's boigt, öer .fciui riicft an, uub bie Kanonen Mißen,
Bes freut fid» jeder IlTauu, 311 pferb muß alles fißeu,
U?ic 3ietjen in bas 5elb, mau liaut fid) tapfer au,
ZV>ir jiclni für Kaifers <ßelb, luer's (ßlücf bat, fommt bauen, fjalb linfs ;c.
4. Scfomm idj einen Sd)ufj, aus Keil} unb tßlicb muß tuanfeit,
Xjab ircber IPeib noef) Kinb, bie fid» um mid» tun fräiifett.
Sterben muß id) einmal, fterben ijt mein (Seiuinu,
Sterb id) als ein Solbat, norm .feind aeftorben bin. Ball» linfs 2C.
5. tPonn id» geftorben bin, fo lut mau mid) begraben
ITlit Irommel- 1111b pfcifenfpicl, wie's bie Solbateu haben.
Brei Saloeu gibt mau mir ins fühle ifirab hinein,
Bas beißt Solbatettmaiticr, laßt anbre Sdnlbwad) fein, Balb linfs :c.
fi. Sdircibet auf mein (Srabesftcin : Bier rubt ein bcutfdjer Kitter,
Ber fd»on fo »iele 3al)r für Batcrlaub Beitritten,
Jljr merb’t iltn nimmer feint 31t pferb, 311 .fuße gcl;n,
Sein febeuslauf ift aus, laßt aitbre Sd)ilbtnad) ftctfri. Balb linfs :c.
(Braunau.)
Sind) bicfcS Sieb roar in ber Braunauer Bndjmadiergedic beliebt unb lourbe
mir 0011 .fjerrii igohann Schabe, Bürgerfdjult>ireftor oonnals in fRolitniß, jeljt
in ßulau, einem gebürtigen Braunauer, mitgeteilt. fjerr 3»fef Irautmann
feimt cs gleichfalls von feinen gefammcltcn Iudimad)errrinm'rungen her, allorbiitgs
mit einigen umocfentlidjcn Varianten, bod) fehlt bei feiner 'Dlicberfchrift bie 5.
Strophe, 9l«<h 'Böhme, „Beutfther Sieberhort", III. Bb„ S. 203 it. f„ unb
‘Mittler, „Beutfdje Boltslicbcr", 9lr. 1423, ift bicfcö Sieb ein preufeifd)cS Sob
batenlieb aus bem 30 jährigen Kriege, fpcgicU aus .fiefjen, unb mürbe juerft in
Sachfen um bas Jahr 1781» gebrutft. (Is finbet fid) auch bei Simrocf, „Bie
bcutfdjcn Bollsliebcr", 9Jr. 290, als „Solbatcnlieb“, im „SSJunberhorn“ u. a.
Bocfj fennen alle biefe Sfusgaben nur bie erften 5 Strophen mit betn Sdjlufi
refrain „Iraliallcrallalla" ober „ 'Baleri, oalera, oalcra", fo bajj Obige 1». Strophe
eine lofalc Zugabe 311 fein feheint. Böhme führt außerdem eine roeiterc, „neuere
Sesart" mit 9 Strophen an, roelche fich als eine ßnoeiterung ber älteren barftellt.
ifür legtere hat er .31001 Melodien oon 1807 unb 1881, biefe aus bem preußifchen
Solbatenlieberbuche. Unfere SBcifc ähnelt bis auf beit Sdjlufjrefram ber oon
1881, mährenb jich ber Sd)lu§rcfrain an bie oon 1807 aulchut.
2.
-ftx Cicfccr.
6. 30r üriiöct. fiter firflt ($tntta.
JUIcarcHo.
( a. 3l?r Srfi-ber hier
I. tilior.
PolFstufifc.
liegt <&e«nu * a, IDir föu*ncn’5
zsm*ß
nid)! be * boup* ten; ^can * jo feil
~z
ff*
l)cn
=3 rs:f *=j
t t-t-
^ r
fp Pt
el ba, Diel ftär-fe
2. Stau fprach ja
c als mir glaubten,
jtrar um fjilfe an
Sen Kaifcr Jlleranber;
Wenn bieder uns nid?t helfen fann,
Sic preisen lieg man fanben.
3. Sechs Xaae bat man nichts gehört,
211s blog Kanonen bligen.
,9U bau'n finden bic .^ranjofen an,
Woraus fie uns befchiegcn.
4. Seit Schaben bat man nicht acacht’,
So toie's bem 5einb gebühret;
So hoben benn .frattjofett gleich
Kanonen aufgeführet.
' 18R
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21Uegrctto.
II. 6Bor.
Polfsroetfc.
( b. Zlhlein bie Se^fat.jimg ift ju fd)UMd), Um ©e-nu = a ju
fctjüt * jen, lüti »ehrten uns bei iEagunb ITactit, Podi
2. ZUIcin cs ift Unmöglidjfcit,
o3u helfen feilten KinÖern;
Jransofen ftetjen tceit unb breit,
Um uns öen pafe ju binbeni.
3. Ulan trnirie ifyn'n gartj herjbaft ju
Piel Bomben unö ©rattaten;
Ulan liefe fic jefet ein irettig rubn,
Sic litten grofeen Schaben.
4. Jln jefet unö brennt öie Kirche fd)on,
Pas mar ein' 5rcub für ihnen;
pictroil fic blefe ZIapolcon
Unö feinem Kaifcr Öienctt.
(Braunau.)
Piefes Sieb nnirbc abroccbfelnb in 2 Partien gefungen. ilci Strophe 3
mürbe ftets bei „blofe Äanoneit blifecn" unb „tticl Sombcit unb ©rannten“
oon einigen Sängern ber Sonnet ber ©eftfjiifee narfjgeabmt, inbem fic öfters fräftig
„bunt, bum . . ." riefen. "öfitgeteilt bat iert unb föMobic .'icrr ^ofef Iraut=
mann aus feinen gefammclten Xu<bma<bcrcrinncningen, ba atirf) biefeS Stieb bei
ber Sutfemaefeer^eebe mit ilorlicbe gefungen nturbc unb in Sraunau gerabeju doIIs*
tiimlid) roar, obroobl es nunmehr nur noch bie älteften Stcutc unb SanbSleute, roie
pireftor Schabe, oon ihren Jtinberjabrcn ber fennen. Sa cS in feiner befanuten
Sammlung oorfommt, bürftc cs lofalcn Urfprungcs fein.
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7. SS« Aspern, bu flunb eine <£id}e.
Jlu&aritmo. Dolfsaietft.
ei-iiem heiteren Sonnen *f)ral;l; 3<f) 6«nf*t* ©ott für
fei* ne ©ü«te, Die ifreu « 6cn tna-ren oI)«ne ^afyL
2. Jd; ging 311 meiner Krbeit mieber,
lllit frol>cm ZTlul unb Ijeifrem Sinn;
Hub legi bie Ca ft ber Krbcit nieber
Unb ging ans barte Cagcr tjin.
3. Sei Jtspcrn, ba ftanb eine £id?c,
lüo id; bes lags geraftet bab;
Da tjörf id; tjintcr bem ©efträudic
©inen türm oon einer Krieges! djar.
4. 3d) börtc bie ©rempeten blafen,
Dabei ein fürdjtcrlid} ©cfdjrei;
Jd; tjörte bie Kanonen FnaUcn,
©nlfeglid} itnirbe mir babei.
5. Jhif einmal fiel ein bunrier Hebel,
Der lag nenranbclt fidj 3ur Hadjt;
Da flirrten fo picl taufenb Säbel,
Die mand?en Deutfd)en umgebradjt.
fi. Der Donner fuhr ans ben Kanonen,
Das Slut, bas flog 30113 ftrömemreis;
Jldj ©ott! bies £lenb anjiifd^aucn,
lüar mir bei 2lspcm gar tcas ncu's.
7. llnb als idj liad) nollbraditem Kampfe
IDobl burd) bas blutige Scbladjtfclb ging,
Unb im ©eftanf bes puloerbampfcs
So nicle 2tlenfd)en leiben fal):
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8. 21 d) (flott! fdjenf uns ben lieben Trieben U'icber,
Rio fo oicl Coufenö feufjen brum;
Sdjenf jebem Bcutfdjen grabe (flliebcr
Unb fto§ bie fdiledjten feiten um.
9. Sdjenf jeber lllutter ihre Söhne,
Jebem Jliabd;eii iljrcn (fleliebteu beim;
Bann inollen u>ic mit Jubeltönen
Jn Kriegesliebcr fthnmen ein.
Slud) biefcs Sieb t)at .flerv Jofcf I taut mann, als bei bei "Rvummuer lud;
madjerjedfe gern gelungen, mitgeteilt. (i< s ift in feiner ber mir betannten Sieber
fammluugcn ju finben.
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Öoin Öiidjcrtifdic.
j^)uedett unb ftotirfningcn jur beutfrficu ttolfofunbc, berauogcgcbcn
oon 8. St. Stlümml, III., IV., V. unb VI. Staub, SBicn, Sterlag Dr. Stuboli
fiubioig, 1908. %treio 10 K 80 h, 5 K 76 h, 5 K 7fi b imb 8 K 64 h. Schon
im Stanbc VII, S. 201 it. f„ lonvbcbcr I. imb II. Stand biefcä oortrcffltcben oolfo
fimblidjcn Snmmelioerfeo ancrtennenb gcnmrbigt. Xcr oorlicgcnbc III Staub
bringt mm auf 281 Seiten bic Jirolcr Staucrnbocb}cit. — Sitten,
Sträuße, Sprühe, l'icbcr unb Xän je mit Sin groei ff n oon ffran* flfricbricb
Stof)l. Xcr Sl'crfaficr erhielt frf)on oov Jahren bic Xcjte ju einer größeren 3at)l
alter .$>od>jcit«gcfängc uua bem Siuftcrtalc unb es gelang if)m aud) oon her 'Hiebt
\af)l berfelbeit bie Stteifen, jum Seile in oolfotiunlicbcr .fiarmoniftcrung, aufju.-
treiben. 21 uch an« anberen Xcilen Tirolo brachte er JpocbAcitolicbrr juftanbe unb
fo cntftanb bei if)m her Situnfeb, biefe Stoltogefcingc in einer Sammlung bereinigt
AU fegen, ju bereu S!crdffratlicbung bas obige llntcrnebmen beb .öietm 6. St.
Stlümml bic gflnftigftc (SelegenbeU bot. Xurd) biefe Sicröffcntlicbung ift aud)
her Scfaljr oorgebeugt, bnfs biefe im Stolle gefummelten ©efänge einmal in einem
Sirebio begraben bleiben tonnten. 8s Jinb bicS a. religiöfe .ftodiAcitolieber (Sir.
1 — 38), b. ftoebjcit lafcllicbcr (Sir. 39 66), c. geiftlidie ÄjocbjcitOliebcr (3trimi}>
lieber) (Sir. 67 — 68), welchen ber Sterfaffer unter d. eine Slnga^ Stolfotänje, fo
iuiibefonberc alte SjodiAeitstanje aus Maftellvutf) (gefegt oon Jofef Sleiter), ferner
unter e. (jodjjeitörcimcrcicn unb Sprühe, cnblicb unter f. eine grögere Slnjagl
oon £iod)jcit!>fd)ilbciungcn „Xie Xirolcr S'olfohocbAeit" beigugeben fid» entfcblog.
Siamcntlid) bic legieren ergäben unb ermeitertv bas Stilb, wcldjeo burd) bie biobet
ocröffcntliebten Stefebrcibungen oon ber Xirolcr S'oltobodjAcit geroonnen mürbe.
Sind) rourbc bie ©clcgcnbcit loabrgenommen, bic tirolifebe gciftlicgc -Öod)|cit ('ftniuij-
feiet), beten ©ebräuebe Auin Xeilc ber Stoltöhoebjcit entlehnt finb, alo .fiocbAat im
weiteren Sinne unter g. in bao Stiert aufAuncbmen. Jür bic oftervcubifdic Stotlö-
funbe, wie aueb füt bie Stollotunbc überhaupt, bebeutet biefe Sammlung eine übcr=
auo wichtige Stercicherung bet £>o<b}citogebräucbc, toclcbcn u. a. auch unfere Xeutidie
Stollotunbc a. b. ö. St. ihr bcfonbercö Slngenmert oon allem Slnfange an |uge--
menbet hat.
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3m IV. Sanbc bicfer Dolfofimilicben Sammlung „3ur norbgermant*
(eben Sagengefebiebte“ fegt ber Berfaffer be« „fDeutfeben ©älter unb .{leiben-
buche«", !H. non Mraltf, auf ISO Seiten feine Serfuebe, ben 3ufammenbang
be« ganjen beutfeben Sagcnftoffe« berjuffeüen, fort, inbem er namentlich bie beiben
Jpauptquellcu norbgennanifdjer Sage, bie Gbba unb bie 3)nglingenfagr, in 4iar
monie mit ficb felbft, miteiuauber, mit ben übrigen, befonberö ben iölänbifdjcu
Sagen, unb fdjlicfslicb mit unferrnt eigenen beutfeben Sagengaiijcn ju bringen
unternimmt. 'Mit 9icd;t bat ja fdjoti 'Müllenbof bie bonifeben Sagen bc« Saro
©rammatifu« eine „Saja-lSbba" genannt unb bamit bie jyorberung aiiSqefproebcn,
fie mit unferer „Snorra-Gbba“ unb „Saemunber-Gbba" in nähere 'Beziehung ju
fc|en. lies gilt uad) bem Serfajjcr aber aud) oon ber 'Bngfinga-Saga. Sie
'JJietbobc unb bas 3'd feiner Unterfliegungen untcrfdicibet ficb oon ben Unter:
fuebungen .ficinjels, 3irecjcf«, Drlif« u. a„ bie roobl mit Strebt bie zeitlichen unb
räumlieben Unterfdjiebc ber Sagenentioieflung betonen, babureb, baß ber 'Bcrfaffer
jur Ergänzung ihrer jebnrffiebtigen Stcfultate mebr auf bas ©emeinfamr in allen
'üerfebiebenbeiten hinioeift. ©erabc bie ©efebiebte ber 'Jtibelungenfagc leb«, bafj
bureb alle fetten unb Bölferftämme binburd) ein gemeinfaine« Betoufjtfein, eine
lebenbige SSeebfelroirfung gebe. So oerfuebt Oemiiaeb ber 'Berfaffcr mit einer
igntbetifeben 'Metbobe bie 'Bereinigung jener Sagen mit ber ©efamtüberlicfcneiig
unb bebanbelt fo ben 3ufammcnbang ber ipauptioerfc, unb jioar A. Snorrio
jlfiiglmgenfagc, B Suros 3)äncngefebiebtc, C. glateq jarbof (Sencalogien ber Jtönigc)
unb D. Gbronifcn mit ben bänifeben .ftönigsreiben. So oorbereitet, oerfuebt ber
'Berfaffcr mit einer „Mcuorbnung" bie ganze norbifebe Sagcngefebiebtc in mägliebft
guter Orbnung ju flijjieren, loobci ficb für feine meitcre eingebeube Bebanblung
folgenbe fiebeu Sagengruppen ergaben: I. Die Sagen oor bem Sluäjug Dbins.
II. “Die grofee Sagengruppe ooin Stusjug Dbin« nach bem Storben unb oon ber
Ginfeßung feiner Söhne bis jum tobe Bafbers uitb Obins 'Brrbannung. III.
Sagen ber Übergangszeit bi« jur Süölfertoanbcruiig. IV. Sagenfrei« ber 'Böller-
loanberung. V. Übergangszeit naeb ber 'Bölfertuanberung. VI. 'BraiuaUnfeblad)t.
VII. 2lii«gang in bie fiarlsfage. Jür bie 3ritfo(ge bicfcr ©nippen enthält ein
Slnbang bie Überficbt ber ©enerationen, ju einem $ritteljabrbunbert gerechnet,
oon bem 3abtc 106 ». Gbr- bi« 1000 n. Gbr.
Ser V. Sanb (134 S.) bringt Bollsmcbijinifebe 'Botanif ber ©cr-
maneii oon 'Mar fjöflcr, einer auf bicfcin ©ebicte btroorragenben Slutorität.
Hie oolfsmebizinijcbe 'Botanif, fotoeit fie bie ooin 'Bolfc bcnüfjtcn .ftcilfräuicr be-
trifft, bat für ben fiaien, loenn er einigermaßen Sinn für bie Bjlnnjcmoelt bat,
befouber« bann ein 3ntcrcffc, toenn er ffreubc bat an bem Miitfbliefc auf ben
fulturgefcbiibtlicben §intcrgrunb, auf ben ungezählte ©enerationen in ihrer leiif-
unb Borftcllungsioeife ficb bie SBirfung foleber .peilfräuter jureebtlegten, unb toenn
er bahn beu Gntmieflungsgang aus ben Urzeiten loenigften« ju ahnen oerntag.
2>cr 'Berfafjcr bat in feinem fflerfe fid) nicht auf bie Äiifübrung ber cnblojen Steibe
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Don ©crorbmtngcn, mie fic bie antifrn unb mittelalterlichen Ärnnterbüehrr in lang’
wriligcr Ginförmigfeit geben, befcbränft, fonbrrn ganz riditig bio einjclnrn ©panzern
3nbimbucn nad) ihrem Älter ber äl; e r t ) d»« ^ im 3 unb und) ber Ärt ihrer ©enoenbung
beurteilt. (Sine umfangreiche Sitcraturangabe unb ein fachliche« 3nhaI*«D,rSt’<l)n'«
bcfd»Iir^cn biefra mir für ben (yachmann fo für ben Saien bodjiutercffantc SScrf.
Ser VI. ©anb rntbält Beiträge jur beutfehen ©oltesbiehtung, heran«
gegeben non Gmil Marl ©lümml. Sin erfter Stelle befpricht ©uftao 3l|ng
bauer in feinem Äuffafye „Tie bcu t f d>c StoltSbiehtiing" bie einzelner,
(Gattungen bcrfclbcn, bie er mit zahlreichen ©rifpiclcn au 0 bem ©öhmrrnjalbc
erläutert, unb inobei er jroei grope ©ruppert untrrfchtibrt, nämlich bie nicht’
gefungenc ©olfabidjtung unb ben ©ollBgcfang. gtuifcheu beiben fteht bie Sonbct
gruppe ber Smberbichtung. 3m weiteren fcpilbert Heinrich Blofc« ba« Sicht
mrjsfingrn, wie c« vornehmlich im ©farrfprengel non ©otfehaeh in Siirbet
öftciTcicf) noch heute im ©rauche fleht, ivährenb ber .fjerauögeber G. R. ©lümml
in feinem Äuffafcc Johann Bcpomitt 2>ogt unb ba« beutfehe ©oltslieb
bie Beziehungen biefc« 3 ctiiiitftrtlero zum beiltfcheu ©off«Iicb in brei Slbfdmitten
borftcllt. Sari Slbriau veröffentlicht eine Variante ber „ © i n j g a u e r Sffialb
fahrt", G. Ä. ©lümml ein biporifebes Sieb auf bie ©arifer ftoinmnnc im
3ahre 1871. Gefolgt eine Grgänzmtg ber fjod),icit«Ucbcr aua I i r e I ju
3- 3- Sohl« „Sie Tiroler ©nuernhoebzeit", bie bereit« oben, al« 8b. III, he
fprochen mürbe, non Seopolb © i rt l unb 7t. J. Sohl unb eine Schilberung ber
j)od)zcitSgcbräuchc an« C b r tjy r ö i d) a u non Änton SBvrrcfd). Seopolb ©irtl
ncröffentlicht inieberum einige ©rimijliebcr au« Tirol mit Singroriien, mährenb
Cttpnar Dieifiitgcr biefett 8anb burch Sleine ©eiträge au« ©oben (eine
Sage au« Dlappcnau, ©ollolicbrr, Sinberreime unb ©cfprcehmigsfonncln)
bereichert. Weitere Beiträge liefern: füicharb non Sralif „Sir bumme Sifl”
(©olteslicb mit Singineifc) unb 'Blich. Urban ein alte« „TobauStragblicb”.
29 Blärdjen unb 2 eh rc u n f c au« Opcrrcid) 1111b Ungarn roerben non
3ofcf Sahenl)ofer ncröffentlicht, melden pd) eine Sammlung non Schmänlen
unb Sagen au« bem mittleren ©bhmcrinalbe (28) non 3ofcf ©lau am
reiht. 91. 3. Sainbl hat fich brr bantensiucrten Slufgabc unter, zogen, 5riebhof=
nerfe au« bem 3nntal 511 fammeln, non roelchen er in entjprcchcnber Gilieberung
104 ncröffentlicht. Sen ©aitb befeti liefst eine ntnfafjeiibeSarftelluiig ber beutfehen
©olfcsbiditung im 3af)vc 1 907 non G. Ä. ©lümml, ivcldicbir Sicucrfchcimtm
gen biefc« Jahre« auf bem ©cbictc ber ©ollobiebtung unb ihrer ."pilfdgiicllcn. burch=
muftert unb biefc im Slnhange aufzählt. G« ift bie« eine prägnante 3ufammcn-
faffung ber gefamtrn noUofunblichcn Siteratur biefc« Jahre«, in roelchcr auch
nuferer beutfehen ©olfofunbr a. b. ö. 8. cbrcitb gebacht inirb. Silles in allein
bieten auch biefc 3ortfchungcn ber „Duellen unb 3or[cbungcn" G. S. ©lümml« ein
überauö veidje« unb intereffantes Btaterial für bie ©olfötunbc unb beten ©er
tiefnng in Ginjelnarbeitcn, fo bafj mir bem tmermüblichcn unb ucrbicnftnollen
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$erauögcbcr für fein ühötieb Sammclroerf nur aufrichtig banfen fönnen. Ter
tfortfeßung beöfclbctt fehett mir mit freudiger Grroartung entgegen .
fhutilitatcb, '-Beiträge jur DolfsfimSlirfieii Grotif , 'Baue I, Scbnmprr-
lieber, beutfdje ©olfblteber Bes 16.— 19. ^ahfhuHbertb. ©fit Singroeifm. ®e*
fommclt unB hermibgegcben oott G. Si. Slüntml, ©Jien, 1908, 8", 179 S.
Ter ©reib für Biefen iDtc and) Bie roeitcren t! Sättbc beträgt je 19 K imgrb.,
14 K 40 h geh. 9>crlag Dr. Nttbolf ilubroig, Sie«. — 3n Bcmfelbcn rührigen
©erläge, in roelttjem bcfanntlidj Bie eben bcfprochcncn „Duellen unB ifotjdjungeu
jur beutfehen ©olfbfuttbc“ erfebeinon, unb in ebenfo fdiöner Sfubftattung erfebeint
ein weiteres oollbfunbliches Samtnelroetf befonberer Nrt unb unter befonberem
Titel, nämlich 'öciträgc jur ooltbfunblichen Groti! unb unter Bein Namen
„Jutilitatcb“. @o frembartig biefer für oiele Hingen mag, fo be.teidjnenb für
Inhalt unb Tcnbcnj beb oeröffentlichtcn oolfof unblirfjcn Stoffes crfcbeint er aus
Bein mittelalterlichen Üateiii berbcigcbolt unb hier angeroenbet. Go banbclt ft dj
aber hier nicht fo fefjr um „leeres Sefdjroäh", toie biefer Slnbbrucf ju überleben
märe, fonbern oiclmchr um „®cfd)toäb mit ftarlem, crotildjem Stigrfchmacf" . Sc
fanntlid) locnBct man ftch in neuerer 3tit immer mehr ber Literatur beo uttocrbiillten
Grotiichen ju, unb wab früher oerpönt mar, muh Ji*m 3>fIf Ber mijfrnfdjaftlicbrn
Jorfehuttg als ©erbienft bejcichnct werben. Tab gilt beitn nud) im allgemeinen
oon Ben oorliegcnbcn 3 Sänbcn Be« obigen Satnmclroerfcb, tueld)cb alb ©riimt-
bruef in einer einmaligen üluflagc »on 550 Gretitplarcti nur für GJelchrte
bergeftrdt mürbe, mooon 500 für ben fmitbcl beftimmt finb. Tie volfotiimlichr
Grotil mit all ihren urroüchfigen Nitblaffungcn unb Terbheiten ift eb, welche in
biefen Sänbcn in ©ocfic unb ©rofa jur unoerhüUtcn Tarftedung gelangt unb
einen ebenfo wichtigen alb notroenbigen Seitrag tut ©ftjcfiologic beb ©olfblicbeb
unb ber ©olfbbichtung überhaupt bcbeiitet. Tarnach ftnb benn and) alle biefe
©olfblieber unb ©olfScrjählungcn ju beurteilen. 3ebe lüfterne ober labjipc 31 uf
faffung muß baßer tion ooroberein gänjlidi aubgefchloffen bleiben, benn Bie ooltb-
mäßigen Äraftaubbrücfe charaftcrifiercu bie naturroüchfige Gigenart beb ©olfeb
unb bürfen nicht mit ©rtiberie behanbelt roerbcu. Tie gan,t natürliche unb
unoerbliimte Sehanblung beb Siebeb= unb ÖJcfd)lcd)to(cbcnS feitenb beo ©olfeb
gehört junt unmittelbaren Ülnbfluffe jeineb Charafterb unb feiner Tcnfungbroeifc.
Unb baß biefe Grgebuiffe ber crotifchen ©olfbbichtung roirfliche ©olfbprobufte
finb unb nicht ctroa oon ber .§cfe unb oon Strafjcnoagabunbcn ober etroa oom
©filitär, fonbern oon Sattem, fianbmcrfcnt, Stilbenten unb bcrgl. hcvTiihrcu,
beroeifen bie Sammler biefer ©olfbbichtungett unb betonen eb jur richtigen
Gharafterifierung berfelben roieberholt auf bab Nad)brüef[id)ftc. Namentlich
Sliimml jittert jum Semeife baftir itt ber ©orrebc tum I. Sanbc, S. 6, einige
Sehnabcrl)üpfel, roelche ju ben älteften biefer Slrt gehörnt. Selanntlich ift ttne
bab ältefte Schnabcrhüpfcl atto 1600, bab jrocitältcftc aus 1754 ijberliefert,
woran ftch bann ©ierjeiler aub jirta 1760 fchlicßcu. Nun gelang eb ©lümtnl
Hanget, XcutldK löolltofunbr a. b. ö. , ,*0 «a
VIII. 3. u. 4.
in einer Sicberhanbfchrift auS jiria 1 690, feie non Seipjigcr Stubentcn jufammero
geschrieben rourbc, 4 fogenannte Sunbäs aujjufinbcn, bie fchon beSroegen nichtig
finb, »eil fie uns nunmehr bie jioeitältcftcn Sietjeiler oovftcflen, anberfeits aber
auch non ber fform ber alten Sunbäs, bie man bieder nur nermuten lonnte,
9iad)rid)t geben. Sei allen biefen Sammlungen glauben mir es ferner auch aufs
SiSort, bajt oiele Innungen mit Äüdji(ftt auf ihren intimen Gharaftcr nur mit
grofiev 'Blühe uub mit bem Aufgebote ber ganjen Überrcbungofunft, ja oft nur
mit einer geroifjen 'fififftglcit juftanbe gebratht roerben tonnten. SSas nun ben
l.Sanb betrifft, hat ber Herausgeber, (?. S.SIümml, bereits „GrotifcheSolfSlieber
auSjcutfchöftcrreich“ fflien, 1907, neröffentlitht. Seither hat er in anSgebrhntercm
'Blage alte Hanbfchriften unb Jrude bevangejogm unb alles, mas barin an
crotifchen Siebern ju finben mar, oerroertet, um fo einem fcf)atf umriffenen Silbe
biefer Siteraturgattung oorjuarbeiten unb Untergrunb ju geben. Sind) bicSmal
ift Cfterreid) roieber ftarf oertreten, juin crftemnale auch Deutfiftböhmcn (Söbmer-
roalb) unb Jirol. Son befonberem ffnterrffe ift, mas Slümml a. a. D. über bas
Auftreten ber Grotil in ber Siteratur unb bereu roiffenfchaftliihen Srhanblung
anführt. 9t. oon Äralif hat nämlich in einer iutereffanten Stubie über bie
SBeltperioben nachgeroiefen, bah jc 1000 3°hre ein gefchlojfcnes ©anje bilbcn
unb bah innerhalb jeber 'fjeriobe biefelbc Sntroicfluiig ftattfinbet. ffiir flehen nun
am Mnfang einer neuen ©erioSc, beren NuSgangöpunft baS Jahr 1800 ift. Unb
roic im erften ffabrbuiibcrt n. Gijr. ber Unfittcnroinan bcs ©etroniiiS unb anberct
blühte unb 'Blartial, ©crfius, 3uocnal ben Naturalismus oertraten, fo legt auch
im 19. 3ahrl)unbcrt, als bem erften ber neuen ©criobe, roieber brr Unfittcnroman
beo 9laturaliSmuS ein. Slber boch ift jroifd)cn bcin 1. unb bem 19. 3ahrhunbert
ein Unterfchieb, ber in ber Gntroicflung beruht. fflnf)ronb in jener ff eit nur ber
3nftintt in ber Grotif herrfchenb roav, tritt in unferer 3eit baS Grfcnncn an beffen
Stelle, Nutnüpfcnb baran fagt bann Ölüminl geroiffermahen jur rechtfcrtigcnbcn
flcnnjeichnung feines Unternehmens: „ffum ganjen 'Blcnfchen gehört aber auch
baS ©eiihlcdjtslcben, unb nur roer ben Blcnfchen in all feinen Ginjclhciten Icnnt,
roirb iinftanbe fein, biefeS oerroicfelte SBcfcn ooll unb-ganj ju begreifen, beffen
Hanblungcn unb iaten fehr oft nur crotifchen Jricben ihre Gntfteljung oerbanten.
Srooboba hat baher recht, roenner fagt: „SBer halb ctroaS unfinnig, halb etroaS
roibrig ober unfittlid) finbet, ber roirb nie bie iHlahrfjcit finben. Jenu bie SSabr=
heit ift eine Ginfieht, roclche all bas Unfinnige, ÜBibrige, Unfittliche, tro^bem eS
fo ift, erträglich macht. Jein Grfcitncnbcn liegt nichts ferner als „SluSmcrjen*.
SÜaö leine 'Berechtigung hat, oergeht oon felber. Unb roenn es nie eine 'Berechti-
gung gehabt hätte, fo roärc cS nie entftanben." — fflas nun ben Jnhalt im
befonbem anbelangt, fo enthält ber 1. ©anb nach ber fchon bchanbelten „Gin
leitung“ I. „Sieber" 9tr. 1 — 64, II. „Sierjeiler“ Nr. 1 — 225, III. „gtnfterl*
fprüche ober ©afjelrcitnc" 'Jlr. 1—9, enblich IV. „©cthcffcningen unb 9iachträge
ju ben „Grotifchcn 'ftolfSlicbcm auS Jcutfchöfterrcich." SBJie fchon angebeutet,
194
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flammen bie meiften Sieber au# bem 17. Jahrlfunbert unb fmb Sing weifen Port,
wo fic bisher nid)t betannt waren, angeführt.
Der II. Sanb „Sdjroäntc unb Saucmerjählungeu aus 9?icbcr>üftcrrcich.
©efammclt unb erläutert non 3ofcf Solftercr", fflien, 1908, 180 3., fpiegelt
in 81 „Grjählungen" unb 9 „ocrfchicbcncn Grotica", barunter in 9ieimcn „Diene
falte 'Bauern regeln" unb „SaucrmSRegeln (Sariante)" fo recf)t bie urtoüchftge
Soltbbentroeifc auf erotifchem ©ebiete, insbefonbere im Sauemftanbc, «lieber.
Denn nur Säuern unb Souemabfömmlinge fiub cS, benen ber Sammler unb
Söiebererjäljlcr feine Sammlung oerbanft. Gs finb baS ccf)tc unb ur[prünglid)c
erotifdje ©efd)idjten mit ihren tppifcficn 'Motioen unb i liier barmlofen, bumoriftifdjen
Denbcnj, mie fte in ben Sdjroanlbucbfnt beS Iß. Jahrhunbcrt# oorfommeu unb
auf bem Sanbc wohl nod) täglich fiel) mieberfinben unb bafier auch fo manche bar=
unter ober bod) ähnliche befannt finb. Sei aller Derbheit, toie (ie bem SolfS=
empfinben eigen ift, fmb fic oft ju einer übermältigenbcn Komi! jugefpityt, fo baft
man oor Sachen Seitcnftccben befomnten faun. fftir befouberc Soltsausbrütfc
erfdjeint am Schluffe ein crflärcnbes „fHegiftcr" unb jur Überfidit ein JnljaftS-
ocrjcidiniS.
Der III. Sanb „ÜluS ben Siebcrhanbfdfriftcn beS Stubcnten Globins -
1669 — unb beS JräuletnS oon Crailsheim — 1 747 — 1749. fflit Singioeifen
— HerauSgcgcbcn oon G. Slümml", SSien, 1908, 176 S., enthält 18 Siebet
auS ber Stubentcnlieberljanbfcljnft unb 49 aus ber Grailsf)cimfd)en, bei beiben
teilrocife auct) Singioeifen. Üludi oon biefen Siebern fmb manche betannt uilb
unter ben Stubentcnlicbem einige mit (ateinifd)=beutfdicm Dertc, fogenannte
maccaronifdjc Sieber f)rroor|ubeben, roeil biefc Jlrt Dichtung in biefen fireifen and)
fpätcr nod) gepflegt unb ooltStümlid) nmrbe. 2Sas aber bie GrailSheimfche Hanb-
fc^rift betrifft, fo ift cs intereffant, Dag fie im Jiihrc 1774 ihren Sofiaer roerfifelte.
Jhr bisheriger Sefther, ein fräntifdjer Slbeliger Hilbert Grnft Jriebrid) , fr eiben-
oon Crailsheim (1727 — 1794), mar ein gcnupfüd)ttger, leichtlebiger Gpituräcr,
looburd) and) bie maffenhaft in feiner Honbfdirift auftretenben berben unb erotifchrn
Sieber ihre Grflärung finben. Diefer fomifche Saron übergab nun biefe Hanb=
fchrift feinem erft 13 Jahre jählenben Dödjtetlcin Gliriftianc fflilbclminc itaroline
Souife (1761 — 1796), iocld)c eine rechte ffreubc baran hatte, ©cioif) erfcheint ber
Uinftanb, baft ein 1 3 jähriges 'Dläbdjen uon feinem Sater ein folcheSSud) gcroiffer =
inafccn als Scfcbud) befommt, fulturhiftorifch (ehr bejcichncnb, unb fo ift eS auch
erflärlich, bafj ber Herausgeber auS biefem ©nmbe bie .fmnbfchrift als bie beS
JräuIeinS oon Crailsheim bcjeichnet hat. Gin Sicberoerncichnis unb ein Ser--
jeichniS ber Däne bcfd)liefjt biefen Sanb. JlUe in beinfclben enthaltenen Sieber
fmb für bie Solfsfunbe oon größtem Solang unb Jntcreffc. Der Herausgeber
berfclbcn roic bie ber oorangehenben Sänbc haben mit ihren Sammlungen einen
anfihcineitb [d|lüpfrigcn Sobcn betreten, aber fte haben bieS mit ber Seuditc ber
SBificnfdjaft getan, um auf biefe fBcife in bie tiefft oerborgenen SEÖinfel ber SoltS-
195 l8’
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fecle bineinjuleuchten. Sic crfd)licfien bamit ein ©cbiet, roelchc« fiii bic Sfpdjologic
be« itoltälicbca unb bet ©oltsbichtung überhaupt non unbeftreitbarem Üiierte ift,
unb (o tnufj man auch biefc« crotifd)c Sammelrocrf al« ein für bic Sollelunbc
bebeutfamc« nnb »erbicnftlid)c» bcscidincn. ©löge uns eine 5ortfe$ung banon
recht balb bcfd)iebcn fein!
Strafet, Jranj 3cftf, Holfa- unb Heimatetunbe be« politischen
Sejirfe« vohciiclbe ic. Seit bet iin ©anbe VI, S. 205, bchanbcltcn 2. bis
4. Lieferung finb nunmeht bie Öieferungen 5—6 crfchicnen. Sie 5. Sieferung
befdilicfct bic im ©olle übluben SJcttcrregeln unb befafjt fitb eingebenb mit ben
älteren uttb jüngeren flimatifcbcn Scobachtuugcn ber cingelncn Sicttcrbeobachtungs
ftationen, bic burd) jablreicbe ©crglcichstabcUcn oevan[d)aulid)t roerben. 'jntcr
effant ift bie Slufjählung ber buvd) ©Jitterung unb Höhenlagen bebingten im @c
braiidtc ftebenben ©erfchrismittcl, al« Hörnerfcblittcn, üHobclfcblitten, Sfennmolf,
Sdjnceftbube uftn., foroie bie Sdiilberung ber Sdjnecoerbältnijfe in ben Sergen,
an tocldje fid) eine Ülutlefc ber ftrengen unb fdnieereidten foroie milbeit ©ltntcr oom
Jahre 1442 bi« in bic ncuefte fjeit anfdtlicftt. Jn berfelben SJeife roerben auf:
grunb älterer Stufjeichnungcn and) jene Jahre aufgejäblt, roo ©iiftroad)«, Xcuerung,
Hungersnot unb Seuchen berrfdjtcn, bic lobcSopfcr bc« äüintcr«, bie ©eroalt bc«
Sturme« unb bie Hod)roäffcr, ferner in ber 6. Üicfenuig bic buvd) Ie^terc bebingten
uitb in neuerer ,Jeit aufgefübrten Sdjuboorricbtungen, wie ©jilbbacbocrbauungru.
italfpcrrcn unb fonftige nerroanbte SMafferbaiitcn. Sind) ben ©croittern, (Srbbebcn
unb fonftigen ucrfd)icbcnartigcn ©rfdjcinungcn unb ©orfommniffen in ber 'Jiatur
roerben befonbere Sapitcl geroibmet. Jahlrcichr gelungene Stbbilbungen oeran:
febaulidicn jugleid) biefc Sebilbcrungcn. 3m VI. SUifdjnitte toirb burd) .frerm
Dbcrlcf)rcr Slbolf äiicigcnb in 'Jiieberhof bic heim if che Jlora bcfehricben, biefc
©cfcbrcibuug junächft burdt einen STuffah jur ©rid)td)tc ber ©flaujcnfunbe be«
SHicfcngcbirgc« eingelcitct, tuorauf insbefonbere bie Jlora be« .fiohcnelber Sejirie«
iljre ©cfjanblung finbet. groei farbige Mart eben mit finnigen Sprüchen Heran-
fraulichen al« fKicfengcbirgSblumrnfträufjc bic roichtigftcn Vertreter bc« ifriihluigo
unb jene bc« Sommer« unb Hcrbftcä. 'KU ber Slufjäfjlung ber norlommcnben
©iljarten foroie ber 3!ufs=, gier:, Jtrjnci-- unb ©iftpflangen, ferner ber Slaturbcnf:
mäler im genannten ©ejirfc finbet biefer Sfbfdjtiitt feinen Ülbfchlufj. $ie 7. Lieferung
bringt al« 'Jfad)trag eine JU ben früheren einfehlägigen Slbfdjnittcit gehörige bctaiUicrte
©licbenmgsSfiyc ber .ijöhenrüien unb GJcroäfjcv ber Hochebenen oon Jalgeuborf
unb Soor, entroorfen »om Herausgeber 3ira|el, roäljrcnb ber nun folgenbe VII. Slb-
fchnitt bic I i e r m c 1 1 ber Heimat burd) Herrn 2 obrer ©uftao Örath in H0bni
clbc bcbanbclt. (iineo ber intereffanteften ieile biefc« ocrbicnftoollcn SBcrte«
rorvben roohl insbefonbere für Jrcunbe ber ©olfsfunbc bic Slbfchnittc VIII unb IX
bilben. 3 11 erfterem unternimmt e« ber Herausgeber Jirafcf, bie ©eoölf erring
ber Heimat ju fdjilbcm unb gibt in befonberen ÜbcrfichtsrSabcllcn über ben
jiffcnnnfjigcn Staub be« ©cfchlechtc«, ber fHeligion unb ber Sprache berfelben
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äuffehlug. Xer Siamenbtunbe toirb hinfuhtlid) ber oorfommcubcn Familien- ob«
Stammebnamen eine beionbere 3fE>hanblung gcroibmrt. 'X'iit bem IX. Slbfcputte
Xaö 4! o I f s I e b e n ber §eimat non Jr. l'ieiftn« unb fp. 3- Sirofef roirb bao
engere ©ebiet b« flolfbfunbc betreten. 3unäd)ft 6cf|anbelt fjerr Lehrer Jr.
'JJicifjucr in Siieberlangcnau in einem aubfüpliipn .Kapitel bie SJtunbart beb
{fopnclb« flejirfeb unb feiner 'Xiadjbarfdjaft, racldjc fid), roie im ffaltem unb
Slblergcbirge, bib auf mehrere Untcrfd)icbc alb 2(f)lefifd)e mit mebr fränfifcpm
©epräge barftcUt. Xab florfomtnen roirb Sind) eine ühcrfichtlid)c XiaIefts©ti}jC
ocranfcf)aulicf)t. Sobnnn übergefjt « jur Schilderung beb flolfbcharaftcrb,
inbem er fjcroorfjcbt, baft hier, roie and) uieifact) anberroärtb, ber flauer unb ber
nod) ftarr am 4Hten pngenbe ©ebirgler ihre Gigenart bisher nod) am beften be«
roafirt haben. Xa bie näehftc Lieferung bie Jortfcpmg biefcb lehrreichen Jtapitclb
entpltcn mirb, pffen mir auf biefe Schilderung nod) beb näpren jurüdt jufommen
unb bcfcljlicpn für bicbmal nirfcre flefpredjung, inbem mir nad) roie ror biefcb
oerbicnftooUe fflerf aßen nuferen jjcimatb= unb Stammcbgenoffen roärmftenb
empfehlen.
$ctcr flofeggerb Schriften. flolfbauogabc III. Serie. 80 Lieferungen
oon burchfchuittliih .4 'flogen ju 35 flf. ober 42 h, 10 flänbe, 8°, 1907, flcrlag
oon 8. Staadmann, Leipjig. 3n Sottfcping unferer Scfprcd)ung ber erften
3 flänbe biefer Liefcrungsaubgabc gelangen roir jum 4. flanbe berfelben, roeldjcr
mtt« bem Xitel „Xer SBalboogcl" neue ©cjdjichtcn aubflerg unb Xal jufammem
faftt. 3U fjrühlingbanfang fliegt biefer SBalboogel pnaub, unb ro« fid) nad) beb
Xagcb einigem Ginerlei einen befonberen ©cnufi ocrjdjaffen miß, ber läufige bem
©efange biefeb SBalboogelo. 3>n buntlcn .fjinteegrunbe beb 3'mmerb türmt ftdj
bab ©ebirge empor, flädjc uns fturmberoegte SBälbcr rauften, fllcnfcpn ocr=
fdjiebcnftcr 9trt unb in tucdijelnbcr Beleuchtung tommen oon ben ^of)en prab=
geftiegen unb in bunten Gpifobeu fpiclt fief) bab Leben ber bieberen ©ebirgbberoobner
ab, bie fo feft unb pp fid) an sic Grbc Hämmern unb troßsem einen Sluölug nad)
bem fjimmcl hoben, einen freien 2(uSlug, ben oiele Stäbter mit ihrer papiemen
SBcibficit oerflebcn. Unb jroifchmburd) roie Sonnenlichter fpielt oft ein roarmer,
belebenbcr fjuinor. Xicfeb Lädjelit beb .fjcrjcnb läfft Slofegger immer roieber yir
reiften $eit proortreten, unb feine SBirfung ift einjig. — Xer 5. Sanb enthält
„^bgllcn aua einer untergehenben fflJelt". Xiefe SbpUen roeifen bie Gigenart beb
phantafiebegabteu Xicpcrb roieber in fihönein Lichte auf. Gb ift nicht bie Gr-
finbung, bie ffabel, roelche uns fo Überaub anmutet, eb feffelt oielmchr bie Xar>
ftellung, bie Schilderung ber 'Jiatur fo gut roie jene beb 3nucnlcbrnb, Sf3 .Pierjeub
unb beb ©emütb feiner SKcnfcpn, bie er ftetb in ber ootten Urfprünglichlect oot
führt, in roclepr fee im Salbe unb in ben flergen aufgeroachfen fenb. JRofcggero
„JbpUen" rooUcn oor allem bie SBclt beb echten, unocrfälidjten flollbtumb oor=
führen unb in ben fünftigen ©cfchlecpern «halten, beim leiber finb roirllid) putc
biefe prächtigen tgpifcpn ©eftalten unb originellen Jiguren, biefe ffltlbfdiupn unb
Kohlenbrenner unb ahm 'Biüttcrdjm, roclchr fo fcbon Wärmen ju crjählen muRten,
aber and) bic treuherzigen Himbln unb bic biebrven offmm Surf eben, rociche ben
Scuten bic fflabrijeit in« ®cficht fagen, roic ber ffifcherjunge Sinorb im „ffiäbrl=
jäger", gar fpärlid) geworben. Sir finbrn mambc« ((eitere ©richuhtchcu unb
manche« reefjt cmftc in ber Sammlung, mitunter and) märchenhaft flingmbe Gr;
jäljlungcn. Sic werben bem Poeten gcroif) roieber Scf>arcn neuer ffreunbe ju-.
führen. — Her 6. ©anb „'Kein Scltlcbcn ober Sie c« bem Salbbauentbubcn
bei ben Stabtleutcn erging“ foll ein ©efenntni« be« Hid)tcr« fein. Hiejer rocifj
benn aud) ben autobiographifchen Stoff mit fo oiclem .(rumor unb fo oiclcr ©cmüto
tiefe unb babei mit fo feiner Srlbfrfritil ju gcjtalten, ba| einem bie ficltüre biefc«
Suche« ju einem hoben geiftigen ffienufi roirb unb man am Gnbe bem ©erfajfer
für feine anmutige HarfteQung banfbar bic .Jianb brüeft. G« ift erftaunlidi, roie
Stofegger aud) fd^einbar unwichtige Hinge, roie bic Einrichtung feine« £cim«, feine
Arbeiten unb bergleichcn, für ferner Stehenbe intereffant ju machen onl’teht unb
anbrcricito roieber bie intimftm Hinge oot aller Seit bcfprcchcn fann, ohne gegen
ba« 3«rtgefühl ju oerftoffen. ©ianchc Kapitel (mb tief ergreifenb, oon befonberer
Schönheit unb liefe ba« feinem ©ater unb feiner erften fVrau geioibmete Hcnl=
mal; oon feiner pfpchologifchcr ©cobachtungSgabc jeugt ba« Kapitel, in bem uns
ber Hid>tcr einige« oon feinen Jtinbcm, „ber lieben, flcincn ©rut", rrjähh; bc=
jeichncnb für feine rcligiöfe unb fachliche Stellung ift ba« Kapitel „groei Ramc=
raben"; tiefe 2cbcn«roci«heit, foroie grofsc Seit- unb 'JJlcnfchcnfcnntniS fprechen
au« ben beiben lebten Kapiteln „3m ©lanje ber Ri-oncn" unb „©elenntinffe unb
©eftänbniffc". — Her 7. ©anb bringt „Ha« Sünberglöcfer. 3m ©orroort fagt
ber ©erfaffer: „3« alten 3ritm foH bie Sitte geroefen fein, bajj be« Slbenbo fpät,
roenn bie .Umber fchlafcn gegangen roaren, über ber Stabt ein ©löcflein läutete.
Go rourbe geläutet jur 'Mahnung unb Samung ben 3cthtrn/ ©algern unb
Schleichern, ben ©erfuchten unb ©crirrtcn unb allcrhanb Süubern. Hann rourbe
e« auch geläutet bei ©reichten unb Hochgerichten, bei feinblichen Überfällen unb
Glemcntarereigniffcn unb cnblid) an Suff: unb ©erföhnungStagm jum Sccfruf
ben Serfumpften unb jum Hroftc ben ©erjagten. Ha« Sünberglöcflcin roar c«
genannt. — Unb ba« foU biesmal unfer 3ridicn fein." SKofcggcr, ber feinfühlige
©oct, hat natürlich nicht oergefjen, in ber ©orrebe beijufügen, ba§ „ber ©Imin,
ber fo eifrig ba« ©löcflein fchroingt, auch für ftd) felbft läutet". Gr ift roeit baoon
entfernt, ftch für unfehlbar ju halten, ülber anbrerfeit« barf er fid) im ftillen
fagen — laut fügt er’« nicht — bafs er fein l'ebtag ftrebenb fich bemüht hat, ba«
©Ute ju förbrnt im eigenen Herjcn unb imfjcrjcn anberer. Unb bamit hat er nun im
Slltcr roofjl ba« Siecht erlangt, gleich einem alttrftamentlichcn ©roptjeten feinem ©olle
unb allen, bic ihn ju hören fommen, in« ©croiffen ju reben. (SdjiuS foigti
Hcutfehc Ifrbe. 3c*tfchrift für Heutfchfunbc oon ©aul ganghan«.
©otha, 3uftu« ©erthe«, 7. 3abr3nnfl 1908, ©rei« 8 SRI. 3*n Sfnfchluffe an ben
im VII. ©be., S. 207 u. ff., angeführten 3nhalt be« 6. 3abr3angc« folgt ber
1!)8
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3nf)a(t bcä 7. ^a^rftanflc« unb jroav: (t bcs 1. .& c f t c S : ®ic bcuttrf)-
romunifcbc Sprncbgrcnje in Iirol unb Vorarlberg (mit 1 Sonbcrlnrtc u. 3 Abb.).
Bon Dr. Sticborb Bfaunblcr. — SJcuc ^citfc^riftcu für Tcut|'d)tunbc, bcutft^c
£anbe«= unb Bolfölunbe. — Dcutfcbfunbc, ®cr Bcutfcbc ScbubocrcinStng in
SBicn oom 4. big 6. Januar 1908 (mit 8 Abb.). Sion ijjrof. Dr. Auguft
Stifter o. SBota roa. — Die .fjauStppcngcbictc im Dcutfiöcn Slcicbc. Ginc ctbnos
geographische Untcrfucbung oon Dr. ffiilli Reglet (mit 1 Runftblatt unb 6 Abb.).
Die Slomcn bet beutfeben Sicbclungcn in Siio ©ronbe bo Sul (mit 2 Slbb.).
Bon ffluftan n. Barfetoifib. — Die Verbreitung ber „Deutfeben Grbc" nach
fe^gjäbrigcm Beftanbe (mit 1 Sonbertarte). — ®oS Deutfebtum in Dfenpeft.
Sion Gbmunb Steinader. — Der BoUSgefang bei ben Sicbenbürger Soffen.
Von SSrof. ©ottlicb Branbfcb. — Dcutfdjca im amerifanifeben Scbuliocfcn.
Bon fiebrer Scopolb Slice!. — Mitteilungen ber 3cntralfommiffion für rrnffen =
fcbaftlicbc SanbeSlunbe non Xeuticfilanb (Sir. 1 — 3). 'Von ©cf). Slcg.=9tnt
Brof. Dr. (yriebricb §af)n. — Berichte über neuere Arbeiten jur Dcutfcbfunbc
(u. a. Sdjlefien, Siebenbürgen). — OucHennaebiocife jur ®cutfd)funbc (mit
1 9166.). — ®cutjd)funblid|c 3eitfebriftcn[cbau. — Beilagen, a. garbige Sonber=
farten: Sir. 1. Spracbcnfartc oon Dirol unb Vorarlberg 1:200000. Bon Dr.
Sticbnrb Bfannbler. SJiit Slebcnfartcu: Dcutfcfje unb Italiener in Borarlberg;
Sprachgebiete DirolS im Anfällig an bic natürliche ©licbcrung bcS fianbeä. —
Sir. 2: Berbrcitung ber „Deutfcbcn Grbe" in 'Mitteleuropa 1902 — 1908. Bon
Baut fiangbanä. Slebcnfartcu: Oftfeeprooinjcn, Süboft=Suropa. b. Runft
blattcr jur Dcutfcbfunbc: Sir. 1. Bauernhaus in ©utacb (Scbnjarjroulb): Alc-
mannifcbcS Ginbcitsbnuo bcS obcrbeutfcben Dppus.
Snbalt bcS 2. fpeftcä: Die Deutfcbc Rolonialfcbulc ju ffli(scuf)nufen
(mit Runftblatt 2 unb 2 Abb.). Bon Brof. Albert gabariuS. — Die .<jau8tppcn=
gebiete im Deutfcbcn Slcicbe (mit Sonbertarte 3 unb 4 Stbb.). Bon Dr. ffiilii
Bcftler. — grembenoerfebt, BcrfcbtSioegc unb Spracbgrenjc (mit 3 Abb.).
Bon Dr. Slidbatb Bfaunblcr. — Mitteilungen ber 3cntralfommiffion für
roiffcnfcbaftlicbc CanbcSfunbc oon Deutfeblanb. — Die Dolsburg in Gftlans, bic
nörblicbfte beutfebe Burg (mit 1 Abb.). Bon Rarl o. Sörois of SRenar. —
AuStnanberungSplönc ber beutfeben Roloniften BaläftinaS. Bon Bfarrcr
SBilbelm 3 c 1 1 c r- — ©egenroartiger Stanb ber beutfeben Äolonien in ßbilc.
Bon Dr. granj gond. — Rleine Mitteilungen. — Statifti! ber Deutfdjen.
SJiutterfpracbc ber Beoölferung Gffa^Sotbringens. — Berichte über neuere
Arbeiten jur Dcutfcbfunbc (u. a. Öftcrrcicb, Böhmen, Slieberöfterreicb, ©alijicn,
Rarpatbenlänbcr, ffieftungam, Siebenbürgen). — Deutfcbfunbe im feböngeiftigen
Schrifttum (Bofcn, Siebenbürgen, Algerien). Bon Dircltor 2ufc Rorobi,
fleopolb Slice! unb bem Herausgeber. — ®eut[d)e 3eitungeu unb 3eitfcbriften in
Ungarn, a. Siebenbürgen (mit 1 Abb.). — QueUennacbtoeifc jur Deutfcbfunbe
(mit 1 Abb.). — Stbno=gcograpbifcbc flarten.
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3»f)alt bi' 5 3. $ o f t r 6 : ©otlanb unb ffiiobp in i(|icn Hcjichungcn jum
MitSlanbe, bcf. tu XrutfcbliinD (nnt Sonberfarte 5, Kunftblatt 3 unb 10 3fbb.).
Hon Dr. (Smil (S f f) o f f. - Xcutjthc [fufiftapfcn in Mumänicn. Hon Dr. Smil
Jif^rr. — Mene 3citfd)riftcn für Xcutid>funbc, bcutfdjc £anbcö= unb Holföfunbc.
— Sie »fcincrbaltung beb Xcutfchtiimö auf Samoa. Hon SBcrncr ». Hüloro.
— Mitteilungen bcr 3rntraltommiffion für roiffcnfchaftliche Sanbeöfunbc oon
Xeiit)d)lanb. Hon Dr. Jricbrid) Hahn. — Xrutfchc Schiffahrt in Süboft-flficn
(mit Sonberfarte 4). Hom Herausgeber. — Xic lätigfeit brr Mnfitblungö*
fommiffion in SBeftpreuftcn unb Hofen 1907. Hon Htof. Dr. Moriti ©ehre.
— (Sin bcutfdfcr Stipcnbirnocrcin für bic Dftmarf. Hon Slaatsanroalt MartcU
3pn(i- — Xentfcbe Slrbcit in brr .frohen Intra (mit 1 2lbb.). Hon Dr. Sari
Meiffenbcrgcr. — Xcutfcbc iin Hcrurr Jura unb in §od)burgunb. Hon Dr.
SRubolf Hot)£inbcr. — Xic brutfthrn Mbgcorbnctrn in bcr ruffrirhen Mcid)ä=
buma. Hon Dr. Jr. o. Kcuftlcr. — - Sinne Mitteilungen. — Xic Hcnöllerung
Hreiifjcnö narfi bcr Mutterfprad)c 1890, 1900 unb 1905. — Heriebte über
neuere Arbeiten jur Xcutfebtunbc (u. a. Cftcrreicb, Höhnten, Mähren, Salinen,
Ungarn, Siebenbürgen). — Xcutfdjfnnblicbc ^(citfc^riften f ctiau. — C-uellcnnach-
ibcifc jtir Xeutfcbfunbe (mit 1 Slbb.). — Sthno-geograpbifcbc Sorten beö
Xcutfd)tiimb.
J n h a 1 1 beö 4. (jefteo: Icutfchc Überfecbanlen (mit Sonberfarte 6 unb
1 Slbb.). Hon Dr. 3(lc;r. Hergengrün. — Statiftif bcr Xcutfcbc». 2. König=
reid) Hrcufii'u. — Hranbenburg unb anbere Hurgnamcn bcutfd) ober jlaroiich?
Hon Hrof. Dr. ©. Heg. — (Srmiberung. Hon Hrof. 3uliu« Koblifcbfc. —
Heue 3eitjd)riftcn für Xeutfcbfunbe, beutfehe £anbcs= unb Holföfunbc. —
Äroatcnftebelungcn i. iuneralpincn Sßjicner Heden 'Jficbcröftcrrcicbb (mit 1 Kartd).).
Hon £. 9Uccf. — Mitteilungen ber 3tntraIfommiffion für roiffenfdraftlidie
Sinnbrofunbe non Xcutjchlanb. — Die Xcuifcbcn an ber SBolga (mit 4 3tbb.).
Hon Dr. ,f>. Hoforng. — Statiftif ber Xctitfcbcn. 3a. Xcutfcbc ctxtngrlifdic
äüolgafolonicn. — Sie Kolonie S. Sourcngo in SHio ©ranbe bo Sul (mit
Sonberfarte 7). Hon Jr. Kühling. — SBinfc jur Schaltung beö Xcutfebtumö
im Slualanb. Hon S. (5. Siffc. — lab Xeiitfebtum in lunefien. Hon
Maximilian Jrbrtt. o. Hnillou. — Icr bcutf(f)c Slntcil an bcr ruinänifdien
(Stbölinbuftrie. Hom Herausgeber. — 3'»''' neue beutfehe Kolonien in tßaläftina.
Hon Hfarrer ffitlbclm 3 c H — Hctid)tc über nettere Arbeiten *ur Xcutjeb:
lunbe (u. a. Itrol). — Xcuticbfunbc int fchöngeiftigen Schrifttum. — Xcutfd)=
fitnblithc 3eitfd)vifleiifd)att. — üiicHcnnad)tocifc jur Xeutfcbfunbe. — ©thno-
geographifchc Karten bcs Xcutfebtumö. — Heilagen: Sonberfarte 6: Xcutjebc
Überfccbanfcn. Sonberfarte 7 : (Sntroidlung bcr beutfehen Kolonie ©. 8ouren{o
in Mio ©raube bo Sul. Kunftblatt 4: Xcnfmal beö ©cnerals .ycrdthcmtcr.
Jnbalt beö 5. .'Heftes: Xaö Söicbcrcrftcbcn ber beutfehen Schulen in
bett Cftfccprooinjen. Hon Dr. ifriebrid) »• Kendler. — Statiftif ber Xcutfcbcn
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unb Unbeutjificn in bcn Cftfecpiooinjcn. - Sic Sd)öiit)cngftcr Sprndjinfcl.
Sou Acoljdjutcu. Swf- Df- Sforig ©obre. — Matbolifcbc Scutf<bc in bcn
SBolgafolonicn. Son S«tcr Monrab Meller. — 3nbin, eint bcntfdje Stuftcr*
gemeinbe in Slaroonicn. Son ©cf|. >T{cf(.=;Tiat Dr- SüiKjclm ©roo«. Chicago
unb fein Seutfd)tum. Son Sllbcxt Sonett. — Sa« neue ©cn>erbffd)u(gcfcg
für Sicbcröficrreid). Son Scopol® Sficct. Sübbrafilicn al« ßiet bcutfdjcr
Sfuotoanbcrung. Sou Dr. ffiilbelm Snemann. — Sie Spetben un® bieSBclfcn.
Son Dr. .flau« SBitte. — Sie Anfänge ®er Spradfcnfragc in Söbmcn. Sou
Dr. Jjobannc« 3cmmt>4- — Scutfdie Miiltunnfcln un® SicblungSfonncn in
ffleftgalijien. Son Sr«f- Dr. Staimunb MainbL — Sie beutfeben Scvcinc in
Sultan®. Son Dr. griebridj o. Mcufclcr. — Sic beutfeben Sdjulcn in Argem
tinien. Son Dr. Söaltcr ,ö a u f f. — 'Mitteilungen ber gcntralfommiifion für
roiffcnftbaftlicbc Sanbcofunbc. Sou Sfbf- Dr. ,"friebvid) yai) n. — Scndjtc über
neuere Arbeiten jur Seutftbfunbc (u. a. Söbmcn, Mähren, Stciermarf, Sutoimna,
Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien unb Slaioonicn). Scutfdjfnnbc im idjon=
geiftigen Schrifttum (SdjlcStoig, Dftfccprooinjcn). — Scutfd)funblid)c 3(it=
le^riftenfc^au. — DucBcnnacbtocifc jur Scutid)funbc. — Ctbno=gcograpbifd)c
Marten bc« Scutfcbtum«. — Beilagen: Sonberfartc 8: Seitliche Scroinc unb
Sercinsfefiulcu in bcn Dftfeeprooinjen. — Sonberfarte 9: Sic Scböubcngftcr
Spradjinfcl. — Sonberfarte 10: Softfartc ber „Scutfdfcn Crbc “ . — MunfO
blatt 5: Alcj. o. Dettingen.
(Jnbalt bc « 6. J&eftcfl: 3ofef Sitta. (Mit Silbniä.) Sou Dr. Jranj
Scrfo. — Ser gegenwärtige Stanb bc« Mampfe« um Srcbnig im böfjnu
fd)cit Mittelgebirge (mit 1 Marte unb 5 Abbilbungen). Son Dr. 3ofcf Sitta.
— Scutfdjc Serlufte im Sorben Siebenbürgen« (mit Sonberfartc 1 1). Son
Stof. fHobcrt Cfallncr. — Seutfdic« Scbulroefen in Söbmcn. Son Dr.
3of)annc« Scmmrid). — Sie Mutfdiuvganer beutfeben Molonien in Sübntftlanb.
Son Soter Monrab Meller. — Cfpcranja, bie ältefte bcutjdjc Srfcrbaufolonic in
Argentinien. Son Dr. ffialtcr .'J a n j f. — 3ut Abwehr. 'Son Moitreftor Srof.
Dr. ©uftao .§cp. — Mitteilungen ber 3e»tralfommiifion für luifjenfcbaftlidjc
fianbeäfunbe ooit Scutfcblanb. Son Srof. Dr. Jr. .fjabu. — Slan)iid)t unb
beutfebe Scfi'cselung Saufen« (mit 2 Abb.). Son Dr. 3obannc« 3cmmrirb.
Sic beutfebe Molonic Slnmcttau in Sübbrafilicn (mit 2 Abb.). Son Srof- Dr.
Sb. Sebroarj. — Scripte über neuere Arbeiten jur Scutfdjfunbc (u. a. Öfter»
rcieb'-Ungam, Söbmcn, Mähren, Sirol, ©alijien, Ungarn, Siebenbürgen). —
Offener Srief an bie Mcfer ber „Scutfcbcn Grbc". Som .(«erauogeber. — Sei
lagen: Sonberfartc 11: Sic beutftbc Sicbelung im norbtidjcit Siebenbürgen
in ©egenwart unb Scrgangcnbcit 1 :2000Ü0. — Munftblatt 6: Ser Stabtplag
oon Sluincnau (Süb=SrafUicn).
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in einer, meift befdjrimften ©riftenj eine neue Sorßeniaft
aufflcpu&t, ab« fo freunblid) fie oi'hanu bcgriifttcn, Slnfunicbccs auf biefe SluSjeicbmmg batten, blieben hart;
waren fie gegen ^afob, B« fic bie lebten Zage über naefig figen, unb benor fid) .'cobann nicht entfebieben
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■Jotob ein. „Xas ift JMeinißfeit, id) habe an alleo | feine Stimme, aber halb ßcroann fie .Hraft unb 5eftiß-
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3nbalt bes VIII. Baitbcs.
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3ofcf Snton Jicfjatfchcf (mit 2 9ibbiltnmgen). (3rf)iup folgt.) ... 3
Xas ältefte ©tauitaucr Stabtbud). jvortfepung mm ooit Seite
153, VII. ©aub. (©erftreute reftfidje Gintragungen) 29
ftbcrfidjtlicfjc Xarftelhing bet ©raunauer Sdjbppenftfifjte .... 124
Xie Sdiulen bes ©raunauer Üänbdjetts jut ^eü bet Xf)Ctefianifd)=
^ofefiniftben Schulreformen. ©on t. t. ©ej.=8tbuIinfpcltor Slnton
SBeijj (init SIbbilbung) 113
Sieben unb .fjodjjeitsgcbrmicbe beo irattboolfes am ftujje bes böf)mi=
irfien tfiiefengebirges. Mitgeteilt non Pfarrer ©rao fi6
Äutje Snleitunß, toie man auf eine Sanb^.t'iodjseit bei) bet löblichen
©auerfdiaft bitten foü. (1792) 154
£iod|jeitSßebtducbe bes iHiefengebirgeS not 1803 unb 1841 . . . 165
£>otbjeitätänje 167
91r. 4. a lempo Menuetto. Xer (il/rentanj bei .§ocbjcttcn.
Xie 'Menuette. XaS SlUcgro. XaS jogenannte (Soppicf). 167
9hr. 5. Xie gcrool)nli(f)c 'Menuette 170
dir. 6. Xer gcroofmIitf)C Sanblerifdic 170
91t. 7. 535er Marjrf) bei .ftodjscitcu, her gcmöfjnlicf) auef) ©ufdp
larantta genannt roivb 171
Sagen aus bem beutfdjen Cfteit 48
Sl'affenitanno jagen. (Jortfcbung »on Seite 171, VII. ©anb) . . . 48
137. Set boSljaftc 3&ajf ermann 48
138. Xer SBaffmnann auf ben ©raunauer „©oben" 48
139. Xie ©atin beb SBaffermnnnS 49
140. Xie Hebamme bes ©Jaffcrioeibcbens 50
141. ©er Soljn bes SöaffermanneS 52
142. Xie Xotfitcr bes SBaffcrmanne» 52
143. XaS ungetreue äücib bes ©Safjcrmamics 54
144. Xer ©Jafjcrmann unb bie alte Jungfer 55
145. Xer SÜaffermann im (jeibenbriinnlcin 56
146. Xr ffiojjermön 56
147. Xer SBaffermantt ber ©fcijferplumpe 57
148. Sonftigc 2(ufcnt()alt$ortc bcS ©JaffcrntnnneS in ber ©rautiauer
Öegenb 58
Stile
149. Der BSaffermnnn in Blofircn bti Bircfeläborf 58
150, 151. Der Biaffermann am ©(btoarjen ober Doteufonntag 59, 60
162. Der behaarte ffrifd) 61
163. Der Biaffermann unb ber Bieber 62
154. Biaö bas Biaffer fragte 62
155. Der gejiiditigte Biaffermann ober BiaffermannS böfe Stunbe . 63
1 56. Blic ber Bär ben Biaffertnann oertrieb 63
157. Der Singcrbtud bc» BiaffermanncS 65
BolfSliebcr 182
II. (Mgemeine Siebet) 182
4. Stanbce = unb Berufslicbcr 182
2. Das Brauttaucr Dud)mad)erlieb 182
3. ©olbatcnlebcn 184
2. $iftorifdjc Sieber 186
6. 3br Brübcr (jier liegt fflenua 186, 187
7. Bei ÜlSpcm, ba ftanb eine (2id>c 188
BSinterfport itn Slblcrgebirge (mit Slbbilbung) 172
Das erfte Sfiroettfafjrni im Slblergebirge am 9. fyeber 1 908 ju Bafjborf 177
Bom Büdjertifdje 190
Uffo £>om, Böfmttfrfjc Dörfer. II. Banb 91
Die beiben Stubenten 91, 203
^n^ollsoctjeicbnts 235
236
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3 n halt.
^ 4 Sntr
(Jofef 31 nt Mi Tid)atf<bef (mit 2 StbbilBungcn) 3
Tao älteftc Straunauer Stabtbud) (5ortfe(jung) 39
Sagen aus bent beutfcben Cften. SBafjrrmaunsfagen 4H
Xer boshafte SBaffermann (48). Xer SBaffermann auf Bon Straunauer
„Stöben" (48). Xie Statin Bes SBaffermanncs (49). Xie .fiebamme
Bes SBaffenoribcbeno (50). Xer 8ot)n Bes SBaffermannes (53). Xie
Xodjter Bes SBaffermannes (53). Xaft ungetreue SBeib Bes SBaffer
manncs (54). Xer SBaffermann unB Bie alte Jungfer (55). Xev
SBaffermann im .(ViBebrünnlein (66). Xr SBoffcrmÖn (56). Xer
SBaffermann Ber 'Pfciffcrplumpe (57). Sonftige Slufenthaltsorte Bes
SBaffermannes in bev Straunauer ('icgniB (58). Xer SBaffermann in
SKobren bei SBedeloborf (58). Xer SBaffermann am Sdjroarjcn ober
Xotcufonntas(59 u.6U). Xer behaarte ffifcb (61). Xer SBaffermann unb
SBeber (62). SBas Bas SBaffer fragte (62). Xer gejüebtigte SBaffer
mann oBer SBafjermanno böfe StunBe (63). SBie Bev Stär Ben SBaffer
mann oertrieb (63). Xer JingerBrutf Bes SBaffermannes (65).
Sieben unb §od)3citSgebräu(be bes Banboolfes am Jufie bes böhmifchcn
Siicfcngebirges. SJiitgeteilt oon .fjerm 'Bfarrer St rar 66
Uffo £iom. Stöbtuifcbe Xörfer (Xie beiben Stuben ten) 91
*
Xie „Xeutfcbe Staltsfunbe aus bem öftlieben Stöbmen" erfebeint in ■
ijjeften oiermal jäbtlid), unterm 31. SKärj, 30. Juni, 30. September unb
31. Xejember bes Jahres. Siacbbrucf ift nubt geftattet.
Xer greift Dicfco 7 Stoßen utufafjctibcu XoppcUtcftce
beträgt I K 83 h öfterr. SBäbr. ober 1 .S 54 .'ff ;)teid)Sniäbr., im St u d) :
banbel 2 K Io h (1 .M 75 Sf). Jalungen in üfterveid) erfolgen franfo •
auf bas Stoftfpartaffenfonto bes Herausgebers, Sir. 16 846; Jufdiriften,
.Xetegramme u. bgl. finb an bie Slbreffe „Dr. Banger, Straunau in Stöbmen"
$u riditen. 1
★
«rfbftocrlag.
^eratittuortlidjcr Sdjriftleitcr unb .frcrausßcbcr Dr. tfduarb langer
in tkauitau, SMtymcn.
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Xrurf bei 8. © d) i r m e r , Studfbrucfn in Mag.
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Schrifiemauscb
.yuiiitni ber Xcutfdjcn Hiolfsfunbe all? beut üitlidieu Wöllmen unb folgenden 4*ev
öffentlidmngcn:
I. 3« C'itcrrcidi Ungarn.
1 .Scitirfirift für ötteiTCiriliirtlC ttoltitunbe. Crgau Be« Vereins für
ö|tcrr. SSolfsfuube in SSieu. 4;ou Dr. Hiidiael .vaberlanbi, HtSien.
2. Unjer (Sgcrlanb. HHättcr für Egerländer Hiolfsfunbe. Hion 4ilois 3 o I) u , Eger.
8. euerer «tabtardliu, 41rd|iobireftor Dr. Marl Siegt, Eger.
4. Marlibabcr Stabtarrtiin, 4lrd)iubiteftor Dr. Marl Vubioig, Marlsbab.
5. Uublilotioiicii bei Miilirifdicn SanbeiarrtiiUs in HSrüntt.
8. Mitteilungen bei norbböfitttiidlen Erfuriioniflubs. 4*on Hirofeffor
Dr. ;v .f'iantfdiel, Veipa
7. Mitteilungen brr Okuilirlmit für Salgtmrgcr 2anbcstunbc.
■Sdjriftleiter Dr. 4lug. 'J.<riniiiiger, Salzburg.
8. Mitunter. Crgan bfb mälirifd) =fd)lcfifd)cn Sudeten Webirgs * Hiereines. 4*011
Hldolf Mrttner, iyreitoalbau.
1*. Xcr Wcbirgifrcutlb. ;$cilfdirift des CftarreuliiKlien ('Sebirgsoereitis. 4*on
•{mgo Werbers, HSien.
Hi. erjgebirfliücituug. tierausgcgeben oom 4<orbbDl)inifd)Cii Wcbirgs Hierein*
4*erbaitbe in Jeplig, geleitel ooti ,'iiiliue Mleinioartl).
11. Toi bcutidie Moltelicb. ;J,eitjd)rift für feine Mcnutnis nub '15 flöge, .fier
ansgeg. Bon beni beutidien 4<oltsgejaug Hiereine HUien, oon Dr. ,'oief 'Jfominer,
&rj. jfrieb. Mof|l und Marl Mronfnfs.
12. etbttologiirfic Mitteilungen aiü Ungarn. Hion 'l*rof. Dr. Stmon
.t'crrm a n n , Hiudapcft.
18 Morreibonbcn)blatt bei Hlereins für iicbenbiirgifdie üanbestunbe.
Diebigicrt oon Dr.Sd)uIlcrns iufiermauuftabl. Hierlago. 46. M rafft. Vermannftadt.
14. Mübctabl. eine Valbiiiouatirfirift vir H'flegc ber norbbbl)inifd|en. fdilcfifdgcn nnb
mäijrifdieu ttffnnbarten, Hleidjeuberg 3riedlau0. .fierausgeg. o. fyran.t Wrunbmann.
Ui. XeutilflC .veimat. Huatt für beutfd)c Hiolfsfunbe nnb Mnltlirgefdjidlto in
Cfterttid). .{lerausgeg. oom 4<ereiite „Xcnljdie .fieimot", HBten, 2d)riftleiter
Dr Eduard Stepan.
Hi. Mitteilungen bei „tJcreines bcutfrficr Touriftcn, Htriinn". Hian
SDiotij Hliagiter, Hiriinn.
17. Zbornlk za tivot i obicaje juznih Slavena Cftirtliu für tfeben nnb
Sitten ber Sübflnuen). ©eransgeg. oon ber Sübflaoifdirn 'Jtfabcmie für
HfMffenfdiaft nnb Munft in Hlarant, rebigierl oon Dr. 2 rag. HSoranii.
in. Mitteilungen gur Moltstunbc bei Srflttnbengfter ©anbei. ©er
ausgeg. oom Hierein« für ffyntbildung bei' ©anbei* nnb ('kioerbeftanbes itiHKabr.
irnbau.
in Muicigcr ber ctbnagraubifificii Mbtcitung bei Ungarifrben
92afiona(>Muicntlti. (Xetitfebe llbertragnng ber Oiinrtalsfdjrift: A Magyar
Nemzeti Muzeum Neprajzi Osztalyanak Erstesitöje). Hlcrlag des ungarifdjen
HJational iliujeuuts, rebigierl oon Dr. HÜillibalb Semager, Hüibapeft.
20. Ndrodopisny V.stnik Ceskoslovansky. .©erausgegebeu oom cediojlaoifdjen
etlpiograpI)ifd|en fflujeum in firag. rebigierl oon ooiiann 3afubec, 41. Straus
nah 3. Hioliola, 'llrag-Sinidioio.
II. 3m beutidien fReid).
21. Mnjcigcr bei Wevmaniidicn HJntioiialmuieumi. i'eranogegebeu oom
Xireltorium, 'Ifiiniberg.
22. itcltfdirift bei Mercini für lloltitunbc. 4!ou Dr. 3oliaunes IBolte,
Stcrlin.
28. XRittcilungcn bei Mcrcini für färtififdie H?oItifnnbe. 3»ou Dr.
E. 40t og t unb 'Jjoof. Dr. v Stumme, Xresbeu, t'eipüg.
24. Wittcilungcn ber fdilefifrfien McicUfdiaft für Htoltsfnnbe. t'er
ausgegcbcu oon 3- H*ogt, Htrcälau.
25. Mitteilungen unb Umfragen jur baticrifrttcu Maltitunbc. Vcr
ausgegebeu im 'Jtuftrage bco HiereiuC’ für batierijdie SJollotuubc nnb fDfunbart
forfdjmtg oon flrof. Dr. Cstar 41 renn er, 'Kürjbitrg.
28. Hioltitnnft unb Hloltituubc. lllouatsifdjrift be« 'üereiui für 4iolfsfunft
uitb SolfSfunbe in l'lündjen.
27. weffifltie HUiittcr für ISolfefnttbC. Sott fSrof. Dr. Starl frei Ul, Olitgen.
28. Xeutfific Waue, ;leiifdirift für .fieimatoforfdinng unb fieimatsfunbe. veraue
gebet e. 8-ranl in Manfbcureu. Hiaiiern.
2M. tfcitirtirift He» Verein« für rbcinifdtc unb mcftfäliidie Volte*
Inttbc v>erauc-nca. im Jluftraßc »cs 'Vereins oon 9. ^riimer unb 'l'i'oi 'l'.
Soralori in Sortuumb unb C 2<f)dl unb 9. 3£ct|rt)cin in (Slbcrfclb.
HO. Vlcmonnia. ^eitidmfi für alcmaitmidjc unb irättfindjc «eid)id)tc, i'oltstunbc.
Siunft unb 3 prmtio .(icrausftcß. non Tvriebrid) f a f f . 9icuc {\olgc. ^ttiburfl i. 8.
Hl. ,icitfd)rift fiir bcutiltie 'AVuubnrtcn. ,'tu «uttragc bcs 8orftonbcs bce
SlUflcni. rcutfciicn Spradpierein« ^crausfleg. tiou 'JJrof. Otto .{icilifl unb 'Milipp
Cenj, 8crlin.
3rtileticti. Q, tt uftrierte SDionatbfdirirt pir Uflcjtc ticiuiatlidict ^ntcrc(icn.
Sdltiftlcitunit 8. Sltmtn.i in Victinip. (Mcirfiäftsfteüc Mattoioip.
III. 3n bev ®d)iocij.
•Ti. 2di»eiiicrti(f)c« Vrtbio fiir Voltetunbc. 8icrteljol)rsjd)rift. 8®n 6b.
off mann .9 tan er, Vafel.
IV. ^n Sdimcbcn.
:U. Svenska landsmal ock svensk folklif. Tidskrift utgifven pä uppdrag
a( landsmälsförening arna i Uppsala, Helsingfors ock Lund. «Icrfliolm,
licrnusftcfl. oon ilrof. ,'v '.‘t Vunbcll in llpfaln.
V ,Vi Vclgicn.
S5. Victor?. Xot i* een leer eit Ire* bl ab, noor alle ucrftaubiqc ^lauiingoi. 9oit
•^rof. Dr. p. bc 'Itfolf, Coftenbe.
VI. $n ^Bulgarien.
St?. Iwiestia na etnographiskia Museu w Sophia. JHcbaftcur 91. SHaritioto,
•Sofia.
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£nö öjHirfjc £cu^ri)biH)iitcii.
^ndkcnnnarMg
hLT£/'s
UArtiu»
V.1 \-
Hlirffcit $d()ittcn
<£6uarb gfliiflcr 1
Sraunau i. 53.
?lbai-)rt)(o(icit am 31. Tw'ibcr
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Tic Schulen bea ©rnunauer Sänbcbens jur 3tit ber Tbercfianifch=
Oofrfimfdicu Schulreformen. "Hon f. t. 9cj. Scbulinfpeltor Sintern
SBrib (mit Slbbilbunal 113
flbcrftcbtlid)c TarfteUunß ber ©raunauer Schöppenftiiblc . . . .1:14
.Uurje Slnleitunfl, tote matt auf eine Vanbcctoehieit bet) ber Söblichen
©auevfehaft bitten fall. (179:1) Iö4
.§od)jeitO|\cbräud)e bcs fHiefcnacbirßes oor 1803 »mb 1841 . . . 105
itstdnjc: 1 1 K7). 'Jlr. 4. tt Temper SJfcnuctto. Her
©irentanj bei .fjoebpMtcn. Tic "Menuette. Tao StUearo. Tao fo=
Benannte .(toppich (167). 3fr. 5. Tie ßentitbnlicbe Slicnurttc (170).
9fr. 6. Ter gewbbnlidje Sänbleriidtr (170). 9fr. 7. Ter Marfeb bei
$od), leiten, ber jtcroöbnlidt and) Siufdjlarantta genannt roirb (171).
SDinterfport im 9Ibleraebirfle (mit Slbbilbung) 172
Tao erftc Sfintettfafirrn im iUblcrgelnreje am 9. ijtbcr 1908 ju ©a^botf 177
©olfalieber. II. (tüUncmeine hiebet) 182
4. Stanbeo» tmb ©erufolicber 182
2. Tao Sraunaucr ludjmadjcrlicD 182
3. Solbatenleben 184
2. epiftorifdte Sieber 186
6. Ohr ©rüber, hier lieat (Senua 186, 187
7. ©ei SlSpern, ba ftanb eine (Sidje 188
3?mtt ©iiebcrtifche 190
llffo .(tont, ©bbmifebe Törfcr (Tic beibett Stubenten) ... 91, 203
Onhaltopevseicbnio 235
*
Tie „Teutfdte ©olfofunbc aus bem öftlidfcn ©öbmen" erfdteint in
■tieften uiermal jabrlidt, uutenn 31. SJfärj, 30. 3unt, 30. September uitb
31. Tesember bco Onbteo. 9fad)brucf ift nicht peftattet.
Ter $rcie bicice 8 'öoflen mttfnfjcn&cn T<u>pcll)cftce
beträgt 2 K 08 h öftere. SBäbr. ober 1 M 76 (ff Sieiehonmbr., im ©ud)=
hanbel 2 K 40 h (2 Jt). ßahluiißen in Cfterreid) erfolgen franfo
auf bas ©oftfparfaffenfonto bes .detaitoflebers, 9fr. 16 846; 3ufd)nflen,
Telegramme u. bgl. finb an bie Sbreffe „Dr. Sänger, ©taunnu in ©übmeu"
ju richten.
*
Sdhftocrlafl.
©eratitnwrtticbcr Schriftleiter tmb Sicrauojebcv ,Dr. Cöuarb Tanger
in ©Irannatt, Sühnten.
Trmf bei 2. ® <h i t m c t , ©uebbrüder in Otlap.
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Scbriftemauscb
jmifdien ber Xcut|d)cn »olfotnnbe an? brm öftlidien Böhmen unb folqcitbcii 4<er
öffciitlidningcii :
I. 3>i Üfterrcid) Ungarn.
1. .•{citirtniit für dftcrrcitfliidie Ho(t?lunBe. Crgatt be? Serbin* für
öfterr. »olfSfuube in ’äjirii. »ott Dr. »Jidtuel .{taberlanbt, '-Wien.
2. linier tegerlanB. »lätter für (igerläuber »olfotuube. »ouflloi? .loliti, (iger.
3. teuerer «tabtnreftiu, x’lretjiobiref tor Dr. Marl 2iegl, Gger.
4. Marlebaber StaBtnirtii», 2lrd)iobire(tor Dr. Marl Viibmig. Marlobab.
Hublitatiuncn Be? Wldliriirtteii üanBe?arcfiiu? m »riimi.
«• Mitteilungen Be? iiorBBölmtifdien tertunion?tlub?. »ott »rofefjor
Dr. jf. v aut (diel, Veipa.
7. Mitteilungen Ber (ücicUfdiait für Sal, {Burger l'atiBcefttnBc.
2d]riftleiter Dr. 9lug. »riniittget, 2a[',burg.
8. »Iloatcr. C rgan be? iitälirifd) fd)Iefiid)en Sttbrtrit Webirg? 4'eteine?. 4*011
«bolf Meitner, (vreiivolbau.
9. Ser McBtrgBfrcttnB. ;{citfdiriit be? Cfteneid|ifd|Ui Okbitgovereino. 4!on
imgo Werber?. ©ien.
10. terAgCbirg?U'ilültg .{ternnogegeben »out 9iotbb9l)mifd)0ti Webirg? »ereilt?-
»erlaube in jeplip, geleitet von fttiliit? iHeitttvartl).
11. Sa? Bcutidie Hoft?(icB. ;icitidjrift für feine Meutmii? itttb »liege. {'er
aitogrg. von beut beutfdieii »oltogeiaug Vereine in SJieti, unter ber Veitiiug von
Dr. ^ojef 4!o in m er , Van« fyraittigruber unb Marl Mronfttit.
12. tetünologifrite Mitteilungen au? Ungarn. Sott »rot. Dr. Jliiton
.{'errmuitn, »ubapeft.
13. MorrcipoiiBeiublatt Be? Herein? für fiebcnBürgifclie l!anBc?tunbc.
SHebiniert von Dr. i dm 1 lern ? iu.f'rnnoimftabt, »erlag v. ©. strafft, .{'erntamiftabt.
14. 4inbcfabl, eine valbinoiiatfdirift ;,iir 'pflege ber uorbbM)mifd|cu, irtilcfiidicti unb
iuäl|rii4eu Sinn barten, Pieidienberg ffrieblaub. (rerauogeg. o. Kran,} Wrunbntaiin.
15. Seilt (die Jöctinnt. »um für ocutfdie 4<olf?tunbc nnb Multnrgeid)id|te in
£ftcrrcitf|. ©erauogeg. ootn Vereine „letitfdie .{irimaf, tüjien, Schriftleiter
Dr Gbmirb Stcpaii.
16. Mittcilnitgcu Be? „Hcrcinc? Beutitftcr Sauriftcn, Hrünn“. 4<on
SRorij ©agiler, »rütnt.
17. Zbornlk za flvot i obicaje juznih Slavena üftidiiu iiir Heben nnb
Sitten Ber SÜBflnuenl. f>enni?geg. uoit ber 2übflavifd)rii flfabeniie für
©iffetifdjait nnb fiuttft in x'lgram, rebigiert von Dr. Trag. »ornniü.
18. Mitteilungen jur Holt?funbe Be? Srfiöubcugiter HattBe?. vor
auogeg. vom Vereine für fyortbilbuug be? {'anbei? unb Wetoerbeftanbe? in '.Diät)r.
Jrüban.
19. Hngeigcr Ber ctbnaArapbiidien 'ftbteilmtg Be? Ungariftbett
’Mational-Muicuiu?. (Xeutfcpe Übertragung ber Cnartalofd)rift: A Magyar
Nemzeti Muzeum Neprajzi Osztdlydnak Erstesitöje). »erlag be? inigarifdicit
‘J!atioiiali>iiifeuui?, rebigiert oon Dr. ©illibalb Scmaper, »ubapeft.
20. Nirodopisny Vi stnik Ceskoslovansky. $icrau«gegebeit gom fcdjoflniüjdicu
ctliuDgrapliifdien »iiifritm in »rag, rebigiert von ^obauii ,lafiibec, 21. M rau?
unb ev i'vl'vlv. »tag 2mid|ont.
II. (Int bcntfd|cn iHeid).
21. y(ii{cigcr Be? Wcrmaniirticn fKationnlmnieum?. •t'eranogegcbeii vom
Tireftorium, 9iüntberg.
22. ^citfcfirift Be? Herein? fiir Holf?fnnBc. »ou Dr. Johanne? »ölte,
»erlitt.
23. Mitteilungen Be? Herein? fiir fadifiicftc »o(f?f»nBc. Son Dr.
G. ibiogl unb 'fjrof. Dr. v. 2 tu in me. Ireobeti, t'eipjig.
24. aNitteilunacn Ber frtileiiftben WefcUidinft für Holt?(unBc. {rer-
ausgegebeu von g. Sfogt, »rcblait.
25. anitteilunflcn unb Umfragen jur bntjertirfieu Holt?lunBe. Wr
miegrgeben im 2luttrage be? »ereilt? für bntierijdir 4,olf?fitube unb 'JPIunbart
toridiniig von ’lirof. Dr. C?Iar »rentier, ©üriburg.
26. Holt?tnnft unb Holt?tunBc. Sionat?id|rift be? 4*erein? für »oliofnnft
unb 4<olf?fiinbe in Siüitdien.
27. föeffiitfic Hlätter fiir Holt?tunbe. »cm »rof. Dr. Marl Stelm, Wicften.
28. Scutirfic Watte, jWtfätift für Switnatsforic^Hng unb fjeimatofunbe. Sterauo
geber (i. ffraut in Maitfbeiiren, »aperu.
2!>. ,'lcitirtirift ftcs Verein« für iftcinifrfic unft »ocitfd lifrtic Volt«'
fünfte. .f>croiie-geg. im '.'luftroge beo 4*ercino so« Sl. Trümer imb 'l'rüf. iv
Soratori iii Tortiminb mib C. Sdiell mib U. 22 ehr flau in (Slbcifclb.
30. ‘Mlciliannia. geitjcfirift fiit alemannifdjc mib rriiitftfdic Olcfdiidite, 4'Ollt'fmibe.
Mimft mib Sptneije. .{'etouogeg. mm i\riebvidi fSfaff. Diene iyolge. lyreibiirg i.
31. ,'4t'i tfrtjrift für ftcutfdic Wunftarten. 3 111 flujtrogc beb 4*orftanbe* bes
'21 llgcui. X ent jd)cti Spriiiiioereme lntiiudßeg. non 'tnof. Cito .{icilig mib 't'bilibb
l’eitj, '.Berlin.
32. Slfllcfien. Allnflticrlc aimintPfdjrift \ur pflege heimatlicfjcr J'mterefien.
®d)rtftleitnng Sl IS 1 ent etil iii Viegnip. <>Vid»nf»efteHe Motiinuip.
33. $er tönnftcrcr im iWicfctigcbiigc. gcitfdprift bco beinfdieti mib öfter
tci<t|ifd)fii SRieiengcbirgbPctetnb. Sdmrtleiter fjrotcftor 't>roj. Dr. IHojenberg
in 4>trfd)bcrn in 2 dllnien.
III. v1n brr Sdiiocii.
34. Stftwci)crif(ftco ffrrtiiü für Volfefunftc. byicrteljohrefdirift. 4*011 l£b.
■troff in (liin-SUanct, 2'njcl.
IV. ~fn 2 d) Hieben.
33. Svenska landsmäl ock svensk folklif. Tidskrift utgifven pä uppdrag
af landsmilsförening arna i Uppsala, Helsingfors ock Lund. Stocfbolni,
Ilcronc-flCQ. mm 'flrof. 21. Vnnbell in llpfoln.
V. Belgien.
38. Victorf. Xnt is reu leer, cn leeoblob, »oor olle oerftnnbige iMmnitigeii. 4>on
')jrof. Dr. V. be SHJolf, Coilenbe.
VI. 3n 'Bulgarien.
37. Iwiestia na etnographiskia Museu w Sophia. SHcbaftcur 31. ailnriiiotv,
Sofia.
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öjt(ifl)c £ciit$ri)bO()mcii.
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Onfyalt.
grünere 3lblergcbitßstra(bt (m. 2 3(66.) 3
Hodtjeitsgebräucbe int norbtocftlicbcn Slblcrgebirge 7
5Beifjnad)tSgebräucbe im 3fergebirge 26
21rnau=HobcncIber ©cbräucbe. (Sei ©cburtcn, Hodtjcitcn u. StcrbcfäUen) 33
3)iunbartlicbcs unb 31bergläubifd)es. 31 uo QtjUnei u.-Untß 46
Herengcfd)id)ten. 31uo göünei u. Umß 54
Soßen aus bem beutfcben Cften 59
Xer ffiaffcrniann uns bcr Heger (59). Hejcnfagen: Xic
.vurrn y tiB bcr Mübjungc (60). Xic Hejc mtb bas fmßliciic 5D(äbd)cn
(60). Xer ocrijcrte Stübjungc (61). Xas tfjulocr bcr £>ejc (61).
SSerbejtc Äugclfagcn: Xer gereinigte Söuls (63). ÄugclfcfbSagc (64).
S?oItstiimlid)e Xid)tung . . 65
SJolfStiimüdK 'JBluftt ... 1 71
35olfe lieber. II. (SUlgemeine lieber) 91
4. 3tmtbeä= unb Öcrufslicber 91
5. ©eicUfcfjaftSlicbcr . . 93
6. Scrmifdjttc lieber 98
Stccfener Xufdjliebcr. 9Ir. 92 — 100 100
Slont Südjertifebe 111
'.Blittcilungen bcs iöunbes ber Xeutfcben Cftbtfbmcns. Sir. 8. Sieue
golgc (13) , . 121
3nt Sommer. Oiebidjt uott Dr. (Jb. langer, oertont oon Slmblie
®ergaucr--©bner . 177
Ujfo Hont, !8öbmifd)e Xürfer. (Xas itab im ©ebirge) 181
JlnbaltSoerjeiebnis 215
*
Xie „Xeut)d)e Sfolfshutbe aus bem öfHicfjen öflbmcn" erfefteint in
Heften oictmul jäbrlid), u. }. nad) jeweiligem 4 Söodten oorongeßaußenen
3Ibf<f|luffe, unterm 31. Jänner, 30. Slpril, 31. (Juli mtb 31. Cftober bes
((obres. — Siocbbrutf oon Xert ober Slbbilbungen foioie llberfeBung bcs
Inhaltes ift of|ne 3uftimmung beb Herausgebers nicht geftottet.
Xer Urcio &icfc« 4 iimfftfjciibcit öanbee beträgt
3 K 5Ö h ofterr. 'linibr. ober 2 Jt 97 Sf :llcicboroäbr., im SJudjbanbel
4 K 05 h (3 .M 37 tff). XieSlbnabme eines ober mehrerer Hefte oeroflidjtet
nid)t jur gortfe|ung. Gablungen in Üfterreid) erfolgen fvanfo auf bas
'^oftfparfaffentonto bcs Herausgebers, Sir. 816846; 'Jufdjriftcn, Xele-
grnmme u. bgl. finb au bie 3Ibreffe „Dr. (tanger, Braunau in SJiitiinen"
ju ridjten.
*
3eü>itt»ci(ag.
VercmtwoTtliriter 2djri|tlciter unb .Hcrauegcbcr Dr. tfbuarti langer
in tlraunau, SObinen.
Xrud bei 9. 2 di inner, 3tiid)briicfer in Wieg.
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^ridir im Hilf »«q
mmm m
$Ui<f)Ctt Wöllmen
£*r. C?buarb langer
Braunau i. 53.
£ne dft(iH|c £cutjrl)0öl)iiicn.
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?Dic „Xtoitfcfyc Solfcfunbe au# bem öftlidjeu
SMtyitnt" erfdjeint jätjrlid) in 4 Heften. Wadj>
bmcf ober Überfettung berfelbcn ift ol)ne 311'
ftiimming best Herausgebers nidjt geftattet.
%(
2clbftocr(ag.
Überall twortlidpr Sdjriftleiter unb Herausgeber Dr. <£buarb langer
tu 33raunau, ^öljincn.
'Dntcf bei $?. <£dj inner, ©ucfjbrucfer in Wlafc.
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SlblfTflcbirgctnirfit.
friiljcrr Alilrrgrbirgstradit.
^^dion im III. unb IV. '-Banbe uuferer Stolfofunbe niuiben ältere
Kolfstracbten auo bem oftbähmifdien ©ebiete bebnnbelt ; *) co ronren
bic6 Trachten aus bem etecfcm^glauer, cdioubennfter unb Srauuaucr
') ®gl. 1.9».,®. 134, III. 9»., ®. 4li, 4M, 85 ll. 131, IV. 91b., ®.81, 24 1 u. 249.
üa iiflcc, Xcutfrijc ttoltefunbr a. 6. b. ..
IX. I. bi * 4 $et». o
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t'anbc. Üiunmchr finb mit in bcr gliicflidjen Vage, aud) bic ehemalige
Slblergebirgstradtt im Silbe Dorjufiiijtcn unb mit einet furzen Hefcbreibung
ju erläutern, Situ 13. Aobcr l. VY Dcrnnftoltete nämlich bie rührige
Slblergebitflogruppc SUien bes Suttbeä bet Xcutichen CftböhmenS ein
Xrachtenfränjchen im Vchrerhauic ju SBien, in welchem untere Sanbs=
iminnin, Stau Änna Xmorsfn, ßeborene liebet aus .vmmmerboti iir. 13
unweit fMofitniß, jetjt Xeforateursgattin in Wien, in bet oben abßebilbcten
früheren 'llbli’tflebirgstradft auftrat. XiefcS Aloftüm ftanimt oon einer
alten Xante bet Stau Xmorsfo, namens ÜJlonifa .'Uiftmmtef in yammer-
botf, nad) bem Sornamen ihres dJIannes Heit ßewöhttlid) Heit Slonifo
ßenannt.1) Rubeln wir nun jur Hefdtteibiinß betfelben übetßtben, tonnen
mit im allßemeinen auf bie iilutlichfeit biefet Holfstracht mit jener bes
ftaiumoerwanbten Staunnuer Häubchens unb her fdilefifdten Sladtbarfdtaft
oertoeifen. llttfer Silb (teilt eine Svau aus beffetett Serbältniffen im
Staatofleibc oor. Xie Hoofbebecfunß betfelben beftanb aus einer echten
ßolbßefticften Xreffeubaube, welche mit ©rannten unb ©olbflitter oerjiert
war. Slls Slbidtluft bet Staube nadt tticfwätls war eine 'l'lafcbe aus lila=
farbißem Seibenbamaft mit roten Slumen anßebradtt. Xieie Alopf»
bebeefuttß fennjcichnet fid) fomit als ältere, wie fie oor beu Cierfcbalen
ber 1840er bis 1860er Sabre in i'lobe waren unb ju welcher auch bie
3wicfel= ober 8äla=, b. i. Joltenjacfc, ber foßenannte Spenfer gehörte.3)
Xieier Spenfer beliebt in unterem Hübe aus feinem buntfarbigem SPotU
ftoft oon grünem Wrunbton mit gelblich braunen, blau unb rot umfaßten
fchnecfenforinißcn 'JJluftem. Cr ift über ber Stuft tief auflßefdtnitten unb
idfließt mit einem breiten Schultcrfragen ab, welcher mit einem fchnur=
artigen Seibenbörtdten he) egt ift; er ift innen wattiert unb mit rohem
deinen gefüttert. Sdjöfiel unb fflürtclbanb finb aus felbent Stoffe unb
mit grüner Seibe cingcfafjt. Xie baufdtißen iirmel enben in Sianfdtetten,
ebenfalls mit grüner Seibe eingefaßt. Uber bem Spenfer trug man ein
Sdtultcrtud) aus weißen deinen, mit rotbraunen Serjierungen bebrueft,
bie einen Stau, Säume unb Slumen barftellten. Xie ©reifte biefes Xudjes
betrug ungefähr 80 — 85 cm3.
') ftiir Sie tioutiMidu' tlbertaifung biefes unb bes weiter folgeubcu Silbniffcs
in feiiitotoricrter photograpbueher 'Atusführung fowic fiir bic cmbcglcitritbc üofdjreibima
ber Fracht fpredjeu wir ber ffrau Stnna Tworsti) in SBJieti uitferat »ctbiublicbfte»
Taut aus; ituen opferwilligen unb auerfcnucusiucrtcu Semübuugrn »erbauten wir
bie Sßiebcrbelcbmig biefer »oltsfunblidjen tirfrfteinung itns biefem Ütnlaffe erwähnen
wir and) banfenb bie bereitwillige llnterftlißmig bes venu ffranj Hanger, Schrift-
fiiltrers bcr glbtcrgebirgsbuubesgnippe in tUMcn, (»wie bes Ferrit ÜHaj Ventirfjcl,
Hehrer in Herlitt, unb feiner tShegattiu '.Hinni, welche währeub ihres fferiatanfenthaltes
in fHofitniß bie uotwenbigeit Erhebungen in J'atunietborf gepflogen hatten. — *) Sgl.
bieju bie Hratmaucr Scfdgeibnug im III. S8be„ 2. 40 tl. if.
• 4
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Ttx :)iorf mar auo nilgrüner Seibe mit oliuengriinen, eid)enblätter=
förmigen Verzierungen auo Seibenfcbnürcben, welche oberhalb beo unteren
6nbee ringsherum angebracht waren. ;ju betn :)(ocfe taut eine breite
weiße fieinenfdgirze, bie mit rotbraunen Siofen, umgeben mit blauen Vlättern
auf föroatzen Stielen, bebrucft war. Seit Slbicbluß beo Moftüms biibeten
weiße Strümpfe uttb auogefchnittcne niebere Scbube. Jao ganze Jtoftiim
ift mit ber .ftanb genabt unb nod) fetjr gut erbalteu.
t?lMcrfli*birflotrüd)t.
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3?om bericlbcn .'öerfunft ift ein -it'eitoo Mol’tüm, heften bilblicftc Tat
ftellung unb ©efdireilumg uns gleichfalls oott Atnu Slnna Tn>orsfn freunb-
lief) überladen mürbe. ©ach allem gehört btefc Atteibuug einer etwas
finiteren ejeit an, wenn fie auch in nmndter iScjichung mit bet erfteren
iibereinftiinmt. Tnfür fnridit oor allem bie geftiefte meine Staube aus
deinen, mit eben foldter »an echten Singen umrahmter ©iafebe. Ter=
gleufeett „eieridtalon" famen, wie fehou erwäfmt, feit ben 1840er fahren
in ©lobe. Ter Suenfer beliebt aus lidithlauen deinen, mit roten ff-üben
burchwcbt, jufolge helfen her Stoff blaurot fdtimmert Ter cdtnitt unb
helfen Slusfiibnmg glcidit oollftanbig bem oben befdiriebenen Suenfer au«
SMftorf. '.Nur bei ben 'Ärmeln ift her cdmitt etwas geänbed. 9i!äbrcnb
nämlid) bie 'Ärmel bei bem 'fitollftoftipenfer siemlicb bmifcbig fittb unb in
'JJIanfchcttcn enben, fittb bie beim iteineniuenfer ohne ©fanfebetten unb nur
am Cberarm haufebig erweitert, febliefien bagegen fonft an ben 9lrm eng
an, fo baft ficb eigentlich mir eine 'Ädiielbaiifduing ber Ärmel »orfinbet.
5118 Ärmelucrticning bienen fleine im Stoif ausgenahte Cnabrate. Ter
;Hocf ift bcrjelbe wie beim rrftbefdiriebenen Mofnim, bie Sdiiirtc aus gelber,
glatter Seibc. Tas groftc I V* Siel er im Umfange mcitenb llmhängrnich
mit Uranien betteln aus grim rot 'dnUcrnber Seihe unb fittb ©1 innen
unb Slättcr in basfeibe roteingemcht. Tie Trägerin hält in ber Unten
Staub ein (debetbuch, in her geftreetten rechten ein meines, aus feinen
binnen geft Uftes Tuch, wie bies tum Aiitdiengaitge iihlid) mar. Sind) fte
trägt weifte Striimnfe unb niebere Sdmhe.
Tie Slusfühnmg res ganten Moitiims, insheioubere bes Sneniers,
gleicht oollftänbig ber bes eri'ten .Moftiims, hoher and) aus bieicm Wnnibc,
wie fcfjoti oben angebcutet, beibe Atoftiime ber ;’,cit mich noch lüdit weit
auseinauberlicgcn biirften, eine Slniidit, roeldje audi »on ber ©euuetin bet
Atoftiime geteilt wirb.
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godjjcitsgcbriiudjr im nortnorftlidKtt .XMcrgfbirgr.
Sielet, Hiebnet unb Umgebung.
)it haben roiebcrbolt aus ben uerfebiebenften ©egenben nuferes o l f 6 =
funbegebieteo SocbseitSgebräuchc mit bochjeitlichen ©efprrichcn unb
Mnfpracfjen veröffentlicht. Siunmebr bringen mir iolche auch aus bem
engeren Slblergcbirge, roie fie in beiten norbrocftlichem Teile, namentlich in
Sielei, SHicbnei, Sauflob, aber auch mciter gegen 9iorben in Sattel, SoUorn
unb Umgebung in früheren fahren üblich maren unb and) noch in neuerer
3eit gehalten roerben. Ticfelbcn flammen oon einem „Slnmalte" ober
„Trufchntn" aus Siiebnei, namens ^ o f e f JSropf, roelchet biefeS Sltnt mohl
fchon übet hunbertmal ausgeiibt unb bie betreffenben .tiefte mit ben t>od)=
jeitsgeforächen einem Sieleier „Slnroalte" geliehen hatte. Son biefen .tieften
nahm £>err 3oh. Türner, Cbetlehrer in Sielei, Slbfchriften unb überlieb
biefe in banfensioerter Süeife unfercr „Solfsfuitbe" sur Senügung. tierr
Cbetlehrer Türner b®üe telbft ©clcgenhcit, einer Saucmbocbieit in Sielei
oor einigen 3at)Ten beisuroobnen, bei melcher fich ber ganje Sorgang in
ber nadjfolgenb befchriebencn 31 rt tatfächlicb abroicfelte.
1.
Ter USrautwerßer mit ber Äocfiteitseinfabung.
®ohlgeehrtefter guter ffreunb! 3<h hätte etlidje Starte gegen (Such
foroie gegen (Sure (Shegattin vorjn bringen ibiefeS nimmt man nach ben
häuslichen Serhältniffen), welche 3br mir mohl erlauben unb nicht für
ungut halten roerbet!
Sßir finb heutigen Tages jroci ausgefanbte Soten oon genügen jroei
fPetfonen, oon bem ehrfameit (fchä?barften) Cicrrn Sräutigam 9i. 9t. aus
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91., fotuie uon bot cbrfamcn Jungfrau Staut 91. 91. auo 91. Tiefe beiben
Setfotten Injtcn Gltd) einen nuten Tag twinfdjon unb gattt frcunblid) cts
fucfiett unb bitten, tucnn 'sbr fo gut fein (möchtet), fiittftigen 91. in bet
Schaufiing bea .öertu 91. 91. friib ju crfcbeinen, bei Xifdje ju figeit, offen
unb trintcn, baboi rodjt luftig unb fröhlich ju fein, bann bei bet Kopulation
mit einem Mebete beijuroobnett unb roiebcr nncbmittaga in bot Sebaufung
bea .yterrn 91. 91. in 91. ju erftbeincn, bei Xifcbe ju figen, bei einet Schale
Suppe, bei einem Stiicfel Rloifcb, fotnio bei einem Was Siet, unb waa
bet liebe @ott tneitct beicbcten toitb unb ift uns unbewußt unb unbefannt
gemacht tnotbcn. Streitet bitte ich wegen meiner lutjett Stierte. bie ich
habe uotgebtacbt Pbet batte potbtingen foilcn wegen bcm .öertn Samtigem,
fowie auch wegen bet ebtfamen Jungfrau Staut, fo bitte ich b>« mit
meinem Xritfonforten (?) um einen rechten Sefdjeib unb um eine uitab--
fdiliigigc Antwort. (Xet junggefelle fugt: „V'aßt una gute Sotcn fein").
o
Anfang ber Aodiieit. iUifiofitttg bes SSrautigams im jaaufe.
Anwalt:
Ghrfamer (fdiaybarfter > Seit Sräutignm! 3<b begrübe Gud) an
Gutem (r iuentage unb roiinfdje, baft betfelbe ju Gutem Seelcnbeile, Guten
lieben Gltern (ober SoterftcUe uertretcnbcn Sonnunbcn) jum Xrofte unb
jut Atcube gereidjen wolle. Xa 3br nun gefonnen feib, in ben Stanb
bet bl. Gbe ju treten, in jetten Stanb, beit Mott, bet Allmächtige, im 9ltt=
fange ber Stielt eingefegt, 'seftta Gbtiflud aber im neuen Xejtantente ju
einem Satramente erhoben, fo haben wit una hier netiaiutnclt, um Gudt
in bae .Vinuo Guer ehrfanten (achtbaren) Jungfrau Staut und) 91. ju führen.
Gute Staut bafelbft jtt begrüßen, fie in aller Web' unb Steuubfdjnjt er»
fudjett, um fie Gud) in ben Suttb ber bl. Gbe 51} tibetgeben, bannt baa
Mclöbnio, weldico in Gutem .tiauie gefebebett, im .(jaule Mottea pollenbet
(werbe) burd) bie prieftetlicbe Ginfegmtng unb burd) ben wirflidjcn Gmpfang
beo hl. Snframenteo ber Gbe, oott welchem ber bl. Apoftei '(inulua fagt:
Xie Gbe ift ein grofteo Saframent, ich läge aber in Gbrifto unb in feinet
Kirche, unb was Mott jufammengefügt, foU ber Slleufdi nicht fdjeibett, fpriebt
Gbrifttto bet .viert. Alfa aud) 'ebr, ebtfamet .viert Stäutignm, werbet nun
Gute lieben Gltern oetiaffen mtiffen unb Guet tiinftigen V'ebcnagefähttin
unb Gbegattin aitbangen foilcn.
£$a bet Austritt auo bem .(laufe Guter lieben Gltern, betten 3br
ttebft Mott Guet Täfern, Gute Mefunbbeit, Gute groben unb gefunbett
Mlieber unb taufenb attbere Slliiben ju oetbanfen habet.
,'ca bet Sluatritt aus bem $>aufe Gurer lieben Gltern fann feinem
Minbe glctdjgiltig fein, fonbem ca ntufj Gud) an baa oiette Mcbot Mottea
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erinnern, meldjeo lo. tet : „(ihre Sater unb Dfuttct, auf bafe bu lange
lebefe unb es bir roohlgebt auf Grbert!
Gs gereicht aber auch chriftlichen Gltem, bafe fie banfbate Hinber
haben, fo banfet aud) Jfbr Guem lieben Gliern (ober 33atcrftcUe
oertretenben Sormunben) für alles ®ute, iuas 3hr ooit ber Sl’iege bis
gegenwärtige Stunbe uon ihnen genoffen unb noch ju geniefeen hofft,
bittet fie recht her5lid) um ben hl. 'Segen. Xenn bie hl. Schrift fagt aub=
briicflid). ba ber Segen bes Katers ben Hinbern .öäufer baue, ber Sluch
bet Aluttcr biefelbett nieberteifee, fo fallt niebet auf Gute Huic unb erfüllet
biefe hriligfte Pflicht !
3.
33ebanfinng.
Xeuerfter Sater, gute ’üJiutter ! Gs fdfeägt bie Stunbe unb ift fefeon
ba, roo id) Glich oetlajien unb einer fiinftigen Ghegattin unb Bebens^
gefährtin bie ,»aub am Elitäre (feotteo ju einem einigen Sunbe reichen foll.
3n biefet feierlichen Stunbe mahnet iHeligion unb Wcioiiien mich
an meine Hinbcsuflicht, Gud), teuerfte Gltem, Xanl ju fagen (Sotmunb):
3ucrft baute ich Guch, teuerfter Sater, für bie Dielen Schritte unb Tritte,
Höften unb Auslagen, bie 3b r für mich getragen; Gud), teuerfte Slutter,
fanu id) nicht genug Xanf fagen für bie Dielen fcblaflofen 9iäd)te, bie 3br
an meinet ffiiegc jugcbracht, ja Xanf, tauienbfadjer Xanf fei Gud), gutes
Glternpaar! Xa ich aber weife, bafe id) Gud) öfter belcibigt, erjiimet habe,
oerjeihet mir, bamit ich nicht etwa jum bl. Saframente ber Ghe, jum
inahren Serbienfee .Vfu Gbrifti mit unreinem .{jerjen hinjutrete. Unb 3hr-
treugeliebter Sätet, fereefet nöd) einmal Gure .{uinbe über mich unb erteilet
mit ben hl- Segen.
4.
I>er Segen bes ^Jäters.
9Umm hin ben Segen oon Xeinem lieben Sätet (Somtunb, Slutter),
roelcher Xid) begleitet burd) Xein ganjes Beben; er gebe Xir Hraft unb
Starte bis jum CSJrabe! Xer Sater im Fimmel, ber uns fieht unb hört,
lafe Xir biefen jum »eile gereichen! Slcibe ftets ein frommes, tugenb»
hafteS Hinb, ®ott ju Sieben unb jur Ghre, auf bafe mir, roenn mir noch
älter werben foHten, Sreube an Xir erleben. Xaju ftärfc Xid) ber brei-
einige ®ott, Sater f Sohn f unb hl- Seife f Amen.
Gin anberer Segen.
@eb in ^rieben! — Wott, ber im .Bummel roohnt, bereite Xir ben
SB cg unb @ottes Gngel behüte Xid); uon Sion fegne Xid) Sott! Xaft
Xu bie nuten Xittge Xeiner Jöcimal unb Xeines lautes burd) alle Xage
feines i'ebena fcben nuigeft. Go feßne Xid) ©ott, bnmit Xu bie Sürbe
beo Ghcftanbeä gebulbig trancft, unb Xeine ©attin fo liebcft, wie (fcfuo
Gbriftuo feine .ttirdje geliebt bat, bamit Xu nie jum 3otne gercijt wetbeft
übet Xeine Aiinber, fonbem fie oielntchr in ber furcht unb ©crecbtigfeit
bes .fjerrn etjiebeft.
So oetleibe Xir bet .fjerr lange Vebenstage, feine heilige ©nabe
unb mit allem h'mmlifcben unb itbifdien Segen fegne Xid) Sott Batcr
f Sobn f unb bi- ©eift, f unb bet Segen bet 'lluocrwäblten ©otteo fonune
übet Xicb, mein Sobit, unb bann lebe burd) alle Xage XeineO Gebens
in bicfem Segen bis jum ewigen lieben! Slnten.
6.
^aifitrag (ur tSerBung.
(Sücnn ein Gltcvntnl bereits tot ift.)
Xeuetfter Bräutigam! Go fehlt wohl ein teures ©lieb, bet '-Batet
(ober Diutter) beo -tierrn '-Bräutigam, bodt fein (ihr) ©eift wirb beute
gewift uns umweb'n unb et ©ueb fegnen non ben fdtönen unenblidjett
.fMmmeloböh'n, melcber Segen Gudi begleiten möge burd) Guer ganjes lieben.
Xa 3bt nun Guem Gitern gebanft, fie um ibten Segen gebeten,
fo bittet fie and) nod), bah fie in Gureitt fiinftigen Staube fein unb
bleiben, was fie bisher waren, wahrlich Bater unb Dlutter, gelobet ihnen
jugleicf), ba§ 3h* bas Webot ©otteo nicht oergeffen werbet, welches lautet:
Gbte 'Batet unb 'Deutler, auf bah Xu lange lebeft unb es Xit moblgefat
auf Grben!
7.
38cr6ung Bei einem s&ittiBer.
fSlUcs wirb gemacht, wie anfangs bei einem anbern 'Bräutigam, Dt. 2, bis babin:)
SHfo auch 3br, ichägbarfter Sjerr 'Bräutigam, werbet nun Guer
fünftigen liebcnogcfährtin unb Gbegattin anbangen foHen,
3n biefer feierlichen Stunbe mahnet 'Kcligion unb ©ewigen, Guer
Öerj ju ©ott ju erheben, bie (ihr an ber Schwelle Guer bunflen 3uEunft
fleht, wo 3ht ber .Vanb einer treuen liebenogefährtin entgegen tretet unb
wiebennn bie fchwere 'Pflicht beo Ghemannes, bes &aus= unb f?amilien=
uaters auf Guerc Schultern nehmet. Gbe 3br aber burd) priejtcrlicbe
Ginfegnuug biefen neuen Staub betretet, fo bebenfet, was (tbr in biefer
fut.u'u 3fit wäret, unb was (ihr wieber fein iollet.
3hr möget manche frobe Stunbe erlebt unb bes ©uten genoffen,
cs mag aber auch’mancheo Üeibcn Glich betrübet haben.
rtüt alles gute ©enoffene unb iiberftanbeue ®öfe bautet ©ott in
biefer feierlichen Stunbe, bittet ©ott um feinen hl- Segen }u bicfem
. 10
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Chi rem neuen fünfte, baher fniet nieber, welchen «egen ich (huf) irbifd)
erteilen werbe.
8.
5er Segen.
@eh in Jfriebcn! (Sott, ber im fiimmel wohnt, bereite Sir ben
Seg, unb (Sattes (htgel begleite Sieb, non Sion fegne Sid) (Sott!
(ujro. wie beim Segen bcs 'Bräutigams, Sir. ft.)
9.
Werbung Bei ber 33raut.
(Bicnn ein Brautführer unb ein Slnroalt ba ifl, Ülnroalt beim ßintritte brr
Brautcltcrn:)
(Selobet fei 3efus Gbriftus! ;)cb trete nun in bas »aus uttfer
achtbaren (hlem 91. 9i. mit bem ebrfamen Sluftrage bes .{lernt Bräutigams
9i. 9i., oon bem (htd) allen einen ftbönen SJiorgengruft ju melben unb
jugleid) bie Bitte unb Atage }u ftellen, ab 3bt nortj miUenS unb imitanbe
feib, baft ibm bie Auditor 9i. als Braut übergeben roerbe ober nitbt.
(SBcnn fein Brautführer ift, antwortet ber Brautoatcr ja, wenn aber ein
Brautfübrer ift, folgt weiter.)
Brautführer:
Sdiäßbarfter ,<?err Ülnwalt, id) famt beute (hiretti Bitten nicht
naebfommen.
Slnwalt:
3d) etlaube mir bie höfliche /frage, warum.
Brautführer:
Scbäßbarfter .fjerr 'llnwalt, oerebtungsmiirbigfte Rreunbe unb (Säfte!
Seither (Särtnet reißt jut SfBinterSjeit gern ein Bäumchen aus feinem
©arten, ba es ju tief mit ber 'Diutter Grbe Bereinigt ift, — wollte man
es gemaltfam bcrausjieben, würbe man bem Bäumchen webe tun unb
(biefes) würbe enblid) oerborren; aus biefer Urfadje, febäßbarfter Anwalt,
fann id) ©urem Sunfdje nidjt naebfommen.
Slnwalt:
Scbäßbarfter §. Brautführer, ja ber .»crr Bräutigam wirb feine
Braut fo febäßen unb lieben unb ihr bas lieben angenehm machen, baruttt
wiebcrbole id) nochmals meine Bitte, bie ebrfame Braut bem ebrfamen
.£>. Bräutigam ju übergeben.
Brautführer:
3a, welcher ©ärmer gibt fein einziges boffmmgsDolles Bäumchen
hin; unb welcher Bater unb welche SJIutter gibt ißt einjiges (leßtes, etiles)
II
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boffnungsoolle liinb bin, welches fcft an ihren wrjen bängt unb fann
io leidjt nicht loSgcriiten werben, eben aus bieict Urfadje, febäßbatfter
■Ü- Dlnroalt, fann id) Sure Sitte nicht gewähren.
Anwalt :
3d)rtpbci tfter y. Srautfiibrer, id) roieberbole nochmals meine Sitte,
bie ebriame Jungfrau Srout Di. Di. bem ehrfamen 'cunggeiellen unb
Sräutigam Di. Di. ju übergeben.
Srautfübrer:
Ta id) Suren Sitten nicht länger miberfteben fann, fo übergebe
id) bie ebrfame Jungfrau Staut Di. Di., felbe bem ebriamen Junggefcllen
unb Sräutigam Di. Di. ju übergeben.
Dfnraalt jum Sräutigam unb Dfmocfeubm:
Ta unfere Sitte willfahret ift, fann ebrfamer (aditbarer) ©.
Sräutigam famt Dlnwcfenben eintreten.
10.
^ortfefmnß her 20er6ung Bei ber liraut.
Dtmualt:
Schäßbarfte unb Serebrungsroürbißfte! Diad) recht chriftlicber Sitte
haben mir uns bin im .fjaufe unferer achtbaren Gltent Dl. Di. oerfammelt,
um gcmeinfchaftlich Teil unb Dlnteil 51t nehmen an ihrem gamilirnfefte
ober oielntebr an ihrem Ghrentage, ber für bie Gltern fomie für bie
Tochter Dl. als Sraut bebeutungsooll ift.
311a (Sott, ber Dlllmächtige, Fimmel unb Gtbe erfchaffen batte unb
alles fab, baß es fo fdjön unb betrlid) eingerichtet war, warb nicmanb
ba, ber ficb über bie erfdjaffenen Tinge gefreut, ber unfere liebe Grbe
bebaut unb über bie DJlenge ber unzählbaren Tiete geberrfebt hätte.
So foracb (Sott nod) am feebften Tage, als er bie Schöpfung
oollenbcte: i'aßt uns einen DJicnfdjen fd)affen, ber uns ähnlich fei, bamit
er berrfdje über bie Sögel bes ßimmels unb über bie Sifdjc bes Sieercs
unb alles, was ba lebt.
So fdjuf (Sott ben erften Dllcufcbcn, ben er Dlbatn nannte, bauchte
ihm eine unfterbliche Seele ein unb bas fchöne Sarabies mies er ihm ju
feinet Sfobnung an. (Sott, ber allmächtige, fprnd) aber: Go ift nicht gut,
baß ber DJIcnfd) allein fei, fonbern er muß and) eine (Sebilfin hoben, mit
ber et bie ftreuben, bie er an (Sott unb feinem Schöpfer hat, ibr mit-
teilen fönne. Unb fo fdjuf (Sott ben zweiten DJlenfchen, bie Goa, unb
fprad) ju ben zwei erften Dllenfchen, bie er fegnete: ®achfet unb pertnebtet
Gud) unb erfüllet bie Grbc. So bat fdjon (Sott bie Gbe im Satabiefe
ls!
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geftiftet, bao ift eine unauflösliche Berbinbung, bog bas ©eib fid) niefit
oom Bianne trennet, ber 9)(ann aber fein ©eib nidit oerlaife.
Aus biefer göttlichen ülnorbnung folgte in unfer (ober anbrer)
d)ri(tlid)en (fieitteinbe ber ehrbare Junggefell 9!. 91. oon 9i. (Sr bat fid)
eine fiinftige Lebensgefährtin unb (Sbcgatlin auserfebn unb ju berfelben
fid) bie ehrbare (achtbare) Jungfrau '-Braut 9(. 91. oon hier gewählt. Ties
ielbe hat in Liebe unb 5freunbfd)aft biefen Antrag übernommen, bie beiber=
ieitigen §, (Sltern gut gebeigen, fo ift aud) fie entfcblojfen, mit 91. 91. als
ihrem auoerfebeneit Bräutigam in bet» Staub ber bl. (Sbe ju treten. Ta
aber in bieiem Augenblicke, roo bie (Sltern ihre Hinber oerebelidien, (jene)
Diel ju fehr gerührt finb unb nicht ©orte finben fönnen, um ben Hinbern
bie fchroeren unb bl. (Pflichten ans .öer) $u legen, fo habe ich ben ehr=
fanten Auftrag beiberfeitiger .y. (Sltern übernommen, fie in biefer cfjrift-
lichen üanblung ju oertreten.
Jefjt geht man au bie (Braut :
(Sbtfante (achtbare) Jungfrau (Braut! Jiir (Such ift beute berjenige
grobe Tag berangenaht, ber (Sucr .Verj mit Sehmerj unb .Hummer erfüllt.
Junt lebten Diale ftebet Jf)t als Ölieb in (Suter Jamilie. — Juni
lebten l'lale fd)teibet Jbr ben 9lamen Eures geliebten Baters — jum
lebten üinle toinbet fid) ber grüne Hran}, bie fo icltene Jierbe einer
'Braut, um Eure Schläfe; Jhr miiffet allen entiagen, maS Euch lieb unb
teuer mar; miijfen ba nicht Tränen Eure Augen bebeef en ? Tiefe be-
mabret auf }u Eurem einigen Anbeuten. Jugleich toetbet atid) Jhr aus
ben (Armen Etter lieben Eltern entriifen, unb ich werbe End) führen in
bie Sinne Eures fiinftigen (Hefäbrtcn unb Ehegatten, wo Jbt miteinanber
leben unb wohnen fallet.
9)(an gibt bie Braut bem Bräutigam, beibe reichen cinattber bie rechten
.Siänbc unb ber Anwalt fährt fort:
Ehrfamer (achtbarer) .yerr Bräutigam! vier übergebe id) (Sud) int
9!atnen (SotteS, beS Batets f, bes Sohnes f unb bes bl. (Stiftes f bie
ehrfattie (achtbare) Jungfrau Braut 91. 9(. 511 Euer fiinftigen Lebensgefährtin
unb Ehegattin
Ter Bater felbft führt fie in Eure £>anb. — Es ift bas teuerfte
QJut, was er befifet. — Es ift fein Jleifcb ttttb Blut, es ift fein Hinb. —
Überlege er wohl, was er für ein Weichen! befontmt, unb wie et es auch
lieb uttb wert fd)ähcn foU. Tntttrig würbe es für bie Eltern fein, wenn
ihnen ihre .& Öffnung feblgefdjlagen wäre, wenn ihr Hinb nicht fo betrachtet
unb befjanbelt mürbe, wie fie es gehofft unb gewünfdjt haben.
Ter 'Anwalt fährt ju beisen Brautleuten weiter fort:
Bei biefer Übergabe inufi id) (Sud) aber in Liebe unb Jreuitbfchaft
erinnern, ehrbares (achtbares) Brautpaar, bah ber Schritt ben Jhr tut,
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bnfj her Stanb. in ben 3br tretet, ein wichtiger iiub tit. Staub fei; bnji
entroeber auf bentfelben tuet gante« ©lücf ober llnaliicf, Gute 3ufrieben--
beit ober llnjuftiebenljcit beruht.
3|r toerbet gliicflidj fein, toenu ,1br bie .4090 tureo Lebens in
Jrieben unb Ginigfeit jubringen toerbet. — Jod; aber, roa« ber allgiitige
©ott »erbäten motte, wenn ©idj ber Gbftanb nidjt geraten folite, wenn
3roietradjt, 3anf, Giferfudjt fid) cinfinben tollten, (bas märe Guer Unglücf).
Sie beiberfeitigen eitern geben fid) bet tröftlidjen Hoffnung bin, baß 3br
beibe ben Gbftanb in ber ©nabe ©ottes antretet, mit öott fort fegen
unb and) enbett rooUet. — Tenn bao Banb ber bl. Gbe oerbinbet Gudj
nicht nur auf einige 3abte, i'iouate ober läge, iottbern auf eroiß. Gs
ift fo unauflösbar, baf) es nur burd) bie falte Öanb beo lobe« getrennt
metben fattn. Sie bl- Schrift faßt auobriicflidj: Ser ilienfd) rnirb Batet
unb 9)(utter oerlaffen unb feinem Si!cibe anbangen, unb es metben jroei
in einem Jleifchc fein. — Ser bl- Slpoftel Paulus faßt: Sen Bcreblidjten
gebiete nid)t idj, fonberu ber £>err, baß bao Si'cib fid) nidjt oont Bi'anne
trenne, bet Statin aber fein Siieib nidjt oerlaife. — Unb roa« ©ott
jufammengefiigt, fall ber Stenfd) nidjt fdjeiben — fpridjt Gbriftu« ber £>evr.
Slus biefem müffet ;'sbr einfeben, ehrbare (adjtbare) Brautleute, bafj
ber Gbftanb ein wichtiger unb bl. Stanb fei. — Senn, fo roie in jebent
Staube, (bafj) befonber« im Gbftanbe an ©ottes Segen alle« ßelegeit fei.
©lücf unb Segen miinfeben Glich nicht nur Cure ©lern, Jfteunbe
unb öodjjeitoßäfte, ionbern and) idj, unb bas 001t ganjem öerjen. Gs
erübrigt ©ich nodj, mein oielgcliebte« Brautpaar, bafj ba« Welöbni«,
meldjcs in Gurciii öoufe gefdjcbn, im öauie ©otteo oollenbet imerbe),
burdj bie priefterlidje Ginfegnung unb burdj ben mirflidjen ©upfang bes
bl. Saframente« ber Gbt\ oon meldjem ber bl. Slpoftel ffiaulu« faßt: Sie
©je ift ein grobe« Saframent, id) füge aber in Gbrifto unb in feiner
Jtirdje.
Sodj juoot mir ba« geliebte Brautpaar an bie Stufen bes JUtare«
führen, liegen mir noch einige Sbortc am öerjen, bie ba« Slustreten ber
Braut au« ihrem elterlichen Jijauie betreffen.
Sllfo auch 3br, ebrjome (adjtbare) Jungfrau Braut, roerbet nun
ba« jjou« Guer lieben Gltern oerlaffen müjfen unb Gueni fiinftigen
Lebensgefährten unb Gbegatten anbaugen fallen.
SSenn 3br ©ich in biefem Slugenblicfe fragt, roer bat bas ntetfte
}u biefem Gutem beoorftebenben ©liicfe bcigetrageit, fo rnirb ©tdj bas
Öemiffcn antroorten, ba« maren meine lieben ©lern, benen idj nebft ©ott
mein Safein, meine ©efunbbeit, meine graben unb gefunben ©lieber,
foroie meine gegenroärtige Betforgung unb alles, roas idj habe unb bin,
ju oerbanfen habe. Go gereicht aber audj djriftlidjen ©tem, bafj fte
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bnnfbare flinber hoben, fo bemtet cm eh 3br Ciircn lieben Gl Inn ffir alle«
©ute, was ,'tbr uon bet Shiege bis gegenwärtige Stunbe genügen, bittet
fte recht bcrjlid) um ben elterlichen Segen, bettn bie hl. Schritt fagt aus;
briicflid), ba ber Segen bes Slaters ben ilinbern £>äufer baue ber Jlud)
ber Sllutter biefelbett nieberteiße. So fallet bin auf Gute .«nie unb
erfüllet bieie Gute beiligfie 'Jffltcht.
11.
33ebanftnng ber tratet.
(Go lann biefclbe wie beim Bräutigam genommen roerben, — ferner
folgt eine anbere:)
So toic ber Tau an ber Sonne oergeht, fo oergeben bie weltlichen
Sreuben unb fröhlichen Stunben beb 9Wenfd)tn. Ter leibenbe lag ift
nun angetommen, ber mich oielleicht nicht jum ewigen 'Sohle aufforbert,
fonbem ins ewige Serbetbeu ju führen jucht, unb wo 'ehr mich treu;
geliebte Gltcrn oon meinem 3' tobe, welches 3br mir oon meiner jarten
Minbbeit bargereidit unb mich oielleicht heute bas leßtcmal abfocifen
werbet, fo falle ich oor Gucb nieber auf meine .'(nie auf jene Grbe, oon
ber ich einft geboren würbe, ju ber ich einft nach oerablcbtcn lagen
juriieffehren werbe, unb füffe Gwch Gurc fjänbe unb 3üße unb banfe
Gud) für alle ®iifen ®rot. für alle Tropfen Shaper, was id) an Gutem
Tifche gegeffen unb getninfen habe.
Ta ich aber aus finblicber Schwachheit Gud) öfters beleibigt,
erzürnt habe, oerjeihet mir, bamit ich nicht etwa jum hl- Saframentc ber
Ghe, jum wahren Sferbienfte 3efu Gbrifti mit unreinem .iierjen hinjutrete.
Sud) 3bt, treugeliebte 'Uiutter, ba es aus Snorbnung ©ottes fo
geichehen foll unb ich Gure ^ufjftapfen ju betreten (habe), fo geidjehe ber
ShiUe bes SUerbödtftcn mit mir.
Unb 3hr, treugeliebter 'Tater, ftreefet Gure ,'öcinbe nod) einmal übet
mich unb erteilet mir bett hl. Segen.
12.
Giitc anbere tSebanüung.
Jiun meine innigftgeliebten Gltern! ©ottes weife Sforfebung bat
nun befchloffcn, baß ich mid) in ben Staub ber hl- Ghe begeben unb mich
oon Gucb. oiclgeliebte Gltern, trennen foll. — Shebmut unb Trauer erfüllt
mein tinbliches £terj, wenn id) an meine .Uinbbcit unb an meine 3ußcnb
jurücf benfe. - 3<h foll mich trennen oon bem Crte, wo ich bas Sicht
ber Shell jum erftenmale erblicfte — id) toll oerlaffen bas .{raus, in
welchem ich fo oiele Sreubett in meiner .Hinbljeit genoß, id) foll auch aber
mid) trennen oon bem Crte, oon Gltern, bie ihrem Äinbe bis auf gegen*
15
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märtigc 3»it foniel triebe unb ® obitaten erwiefen haben, unb fall mid)
aus Abteil Sinnen in eines anbern ©eioalt, Sllodtt unb Slawen beheben.
-• Xabcr laßt mit mein finblicbeo ©emüt in biefet fiir mid) fo feietlichcn
Stunbc Glich, licbfie Gllem, meinen innigften Xanf abjuftatten. — Xaher
roenbe idj mi<b juerft an (Such, oielgeliebter Hlater! Xenn Gud) babc id)
nebft ®ott bas lieben ju oerbanfen. ferner banfe id) Gud) fiit alle
Schritte unb Tritte, bic Jlbr wegen meinet getan, id) banfe Glich fiit bie
Sorgfalt unb triebe. (Silo ber graufame lob meine oielgeliebte Sllutter
oott biefet 2t*elt in bic Groigfeit ruftc (!) unb id) als mutterlofe St!aife
an Gutem oiiterlidjen Sjetjen hing.) Überhaupt banfe id) Gud) fiit alle
SH'obltateu, bie ^br mir oon ber erften Stunbe meines Sehens bis auf
gegenwärtige ;}eit entliefen habet.
Sinn menbe id) midi an Gud), gute liebe Sllutter, Gud) baute id) für
bie Dielen fchlaflofctt Slädjte, bie 3b* an meiner HlUege }ugebtad)t — ja
Xattf, taufenbfacber Xanf fei Gud), gutes Gllentpaat. — Xaber fnie id)
oor Gud) nieber unb ftlffe Gud) Gute £>änbe unb Siifee jum ^stehen
meiner finblicfeen Xanfbarfeit. Xa id) weife, bafe id) aus finblicber
Sefemadiheit Gud) oft beleibigt habe, uetjeibet Gutem bafnieetiben ifinbe,
bantit ich bas fo wichtige bl. Saftament ber Gbe mit einem teilten öerjen
empfangen möge.
Unb 3br, treugcliebtcr Slater, ftreefet Gute imitbe übet mid) unb
erteilet mit beti bl. Segen.
13.
tftod) eine anbere Xanßfagung.
Xie ernftc Stunbe riiefet nab
Unb fie ift febon wirflid) ba,
ÜBo meiner ,'sugenb Siabtt fid) enbet,
allein Staub unb mein Hieruf fid) mettbet.
Xurd) ©oltes weife Sorfebung gerufen
9t'erb' id) halb au ©otl geheiligte Slltatftufen
£tanb unb cöet} einem Üllanne geben
Unb geloben, bis in beti Tob bei ihm ju leben.
Sind) feinem Slawen wetb' id) mid) nennen
Unb io oon Glich ntufe id) mid) trennen.
Slur biefe Xreuttung macht mir bang,
Xrutn, liebe Gltetn, nehmt mein’ Xanf.
triebet Hinter, hob’ Xanf für alle SJliife’ unb Silage,
Xie ^bt oon meinet ©eburt bis heutigen Tage
Silit mir gattet Xag unb Sladjt,
3iir bie Dielen taufenb Schritt, bic 3bt für tnid) gemacht,
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Riir ffiobmmg, «leibuttg, Speif’ unb Xranf,
Sich, habet bafür taufenb Zant.
3bt gabt mir Sicht' unb Unterricht,
3br lehrtet midi bie Ebriftenpflicbt
üben für mein Sieben lang,
3ld), habet bafiit taufenb Xanf.
3f)t triebt mich nur junt Wüten an
Unb leitet' mich auf ber Xugenbbabn,
hieltet oom Sföfcn mid) jurücf
Unb forgtet nur für mein ©lücf.
3br tröftet’ midi, menn mir roarb bang,
'«b fag' für alles finblid) Tauf.
Siiebe Diutter, banf' (Such, bah 3br mit Sdjmerjen
SUlid) tniget unter Eurem Sjerjen
Xurd) neun solle dJionatc lang,
.ijabt bafür herjlicb Xanf.
ftiir alle Sdimerjcn, fo 3b* empfunben,
Xa 3bt marb mit mir entbunben,
Xa 3br oor Sehmer.tcn fdimad) unb franf,
.VK> bet bafüt bertUd) Xattf.
3bt fäugtet mid) mit Siieb’ unb Siuft
SHn ber treuen SDIutterbruft
Xurtb ein 3abr unb SS'odteit lang,
■Sjabet bafüt oielen Xanf.
3br habt mit mir io manche 51a<f)t
SDitt mir fchlaflos jugebraebt,
Shiegtet mich in Schlummer mit ©efang
Unb pflegtet mich, menn id> roarb franf.
iiabet bafür taufenb Xanf.
Unb bab’ id) aus Minbeöfchroäcbc nicht
3mmer erfüllet meine 'Pflicht,
So bitt' id) Euch beibe, perjeibet mir
Unb erteilet mir Euren Segen bist
Xamit es mit recht roobl ergebe
3n bem heiligen Stanb bet Ehe.
14.
Segen Sei ber TS! raut.
Es fegne Xid) ber aümäditige Wott mit allem h'ntmlifchen Segen,
bamit Xu mit ^reuben unb mit 3roblocfen bie .«inbet Xcitter «inbet
bis ins britte unb pierte Eilieb feben mögeft, welche juuebmen mögen an
langer, Xcutirfje «olfetunbe a. b. ö. 9. < i *
IX i. bi* 4. $eft. 1 !
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©nabe imb 3l!cisbeit itiift Sllter oor ©ott unb hen Slcnfebeit. Go inößc
©ott jcbe Triinc «ito leincm Slugc wifeben, ftao ©erj leineo SJfannes
I'tt oertrauen, ftic bl. Kirche in lir ein ftarfes 2L!eib ünben. weldje in
allem nur bie Gbre ©ottefl, ftao eigne unb befi Slädjften .£ieil fliehet. ©ott
uetleibe Tir, bamit lu in ber 3utd)t bco .fterrn unb bet 4,'iebe Wotteo
lebeft, bamit lu aud) beteinft beim ©eriebte Wotteo ©nabe unb 'Sarin*
beriinfeit finbeft unb eit'in in ben Süobnungen ber Sluocnoäblten lieb
erftcueft, baju oerbelfe lir bie fyiirfptacbe ber allzeit unbeflecften Jungfrau
Diaria, unterer bimmlifdjen 'Uiutter, unb mit allem bintntlifeben unb irbifchen
Senen fegne lieb ber breieinifle Watt •{* Sohn f bl. ©eift f Simen.
15.
Per Anwalt an bas Brautpaar:
la Jbr nun Guten lieben Gltern iiebanft, fie um ihren Seßen ge**
beten, io bittet fie and) nod), bafj fie in Gutem fiinftigen Stanbe fein
unb bleiben, mao fie biobet toaren, nämlid) Satcr unb 'Diutter! ©elobet
ihnen jugleid), bafe Jbt bao ©cbot öotteo nidit oerneffen merbet, roeltbeo
lautet: Gbre Sater unb 3)f utter, auf bafj lu lanne lebeft unb eo lir
rooblgebt auf Gtben. Sind) nicht genuß, oielgeliebteä Stautpaar! Stenn
©ott ber SlUmächtige Gudi Gute lieben Gltern oon bieier Grbe abruft unb
man fie in bie fühle Grbe oetfenft, fo gebt bann bin auf ben ©rabes*
bitgel Guter Gltern, weinet Iriincn ber üiebe unb beo laufeo auf bie
©ebeine Gitrct Gltern, wo aud) einft Gute tubeit werben, unb wao wirb
Gud) bann jcnieiio juteil, ber feböne ©immei, ben id) Gud) unb allen
anbern mtinfebe in alle Gmißfcit Simen.
Ifi.
Gin auberes.
Siod) eine furje jjeit unb bis junt lobe wirb Gud) binben jener
heilige Gib, ben Jb* 0,11 Slitare abjutragen geionnen feib.
lie liebe Staut foll oerlaffen jeneo ©aus, wo fie bao üid)t ber
SBelt erblidt, wo einft ihre Stiege ftaub, wo für fie gefotgt bao Sater*
unb 'Dfutterberj. Sie warb oft bie tjeugin oieler febönen, fröhlichen
läge, bie fie im lieben «reife ber Gltern unb ®e)d)nüficr oerlebt, aber
aud) oftmalo ber Iriibfal unb beo .Hummers, bie aud) nie ausgeblicben
fiitb. Sic ift alfo gewöhnt auf gute unb fdjlintmc läge.
Kimm ben geliebten .©. Sräutigam, eine folcbe Sraut wirb auch
gewiß bringen ben ©immclsfcgen in Guer ©aus, in guten lagen in Siebe
unb Järtlicbfeit eine wahre ©ebilfin unb Stüße am Stege biefes Vebens
fein, in ben lagen ber Irübfal aber um jo mehr bie Siebe unb Järt*
liebfeit oermebren, Gucb bei Seite ftebn alo ein gutes 'Weib unb eine
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braoe Baltin. Tod) in foldien Stunben erbebet ©ure äugen gemeinfehaft«
lieb bin $u Bott, bei ihm ift .fjilfe, bei ibnt ift alles Webeiben, bet Segen
unb bas Kohlergehn. geh roill (hieb beute erft nicht ben fdjönen ©bren
tan trüben unb (Sud) bewerfen, wie ghr ©ud) ju benehmen habet, bamit
©ure ©he eine gliidliche fei. — Tie bobe Bildung bes &>■ Bräutigams
unb fein Gbaraftev fpricht bafiir, bafe er ©ud), liebe Braut, will gliicflid)
madjen, — unb bie braue djriftlicbe ©rjiebung ber Braut fann (Sud),
6. Bräutigam, Bürge fein, bafe ob1 einen wahren Schaß einer Braut
geftmben habet.
Tod) büret! So lange (hub Wott bie ©Item lägt, ehret biefelben,
liebet fte. 'Kiffet, eine jebe greubc, bie gbr ihnen bureb ©uet braoes
Benehmen oeruriacbett werbet, eine jebe Träne ber greube über ©uer ©liid,
bie '\br ihren matten Singen entladen werbet, wirb ©ud) Segen bringen
— ghr werbet bafiir lange leben unb es wirb ©udi gut ergehn auf ©rben.
17.
I>er Anroaft Betet bas Cseßct.
,üerr, bimmliidjer Batet! Blide mit Kohlgefallen herab auf biefes
oielgeliebte Brautpaar, fenbe ihnen heilten bl. Segen aus beines inmntels
fjöbn! renn bieicit bebürfen fie am erflett. Stärfe fie in ihrem Bor=
haben, bamit fie bie 'fjflicbten, welche fie beute butd) bas Saframent ber
ttbe übernehmen werben, getreu unb gemiifenbaft erfüllen. Unb fommt
bann cinft bie legte Stunbc, wo ber £u’rr über Sieben unb IoD oon ihnen
'Jlechenfcfeaft fotbem rnitb, fei ihnen ein gnäbiger unb barmberjiger fHidjter
unb führe fie hinüber in bie bimmlifcben ©efilbe, wo fie bid) oon Sln=
geficht }u Slngefid)t feben, lieben unb ohne ©nbe geniefeen werben.
18.
©in anberes fseßet.
Xu allmächtiger .fjimmclsoater, fiebe oon beinern Kolfentbronc mit
ben Slugen beincr unbegreitäten Wüte herab auf bie jerfnirjebten $erjen
biefes Brautpaares, erhalte bie ©lut bet Hiebe unb Treue rein in ihrer
Bruft, führe fie auf ber Hebensbahn nach beinern alletbeiligften Killen,
ju ihrem eigenen Kohle, jut greube ber ©Itern, jutn Siubme ber beiber=
feitigen greunbfdjaft, bamit eittfl ipätere Siachfontmen oon ihnen tagen
tönnen, was oon gatob unb Slnna gefügt würbe: Sie wanbeiten bie
Hebettobahn in gricben unb ©intracht nad) bem Killen Wottes.
gortfeßung oon beiben ©ehrten.
Weehrtes Brautpaar! Sind) mufe ich ©ud) noch ben fdjöncn ©rufe
ins ©ebächtnis mfen, wo gefuS, unfer göttlicher Hcfermeifter, fo oft feine
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Apoftcl mircbetc, inbem ft fpracb: Ter Stiebe fei mit Gudi. .galtet
Srieben gegenteilig miteinanber. fisaltct Stieben mit ben beiberfeitigen
Gltern, galtet Stieben mit Guter Steunbfdjaft unb bet ganjen 'Jlacbbar-
febaft, bann habt Zbr fidicr ben ©unfd) bes Jöettn etfiiüt.
19.
sälenn eine 33rant Amber aus erdet Gfie übernimmt, fpridit bet
Anmart:
©eliebte 'Araut! £ obalb Zbr ben SSunb bet bl. Gtic am Altäre
©ottes ßefcbloffen, unb bas fiiaus bes fiserm, bie 'Mutter .Uitdie, uerlaffen
roetbet, — fo tritt eine neue 'ftflidit an Gucb, unb prar: biejenige 'Z flicht,
Mutterfteüe an — unoerforßten itinbern ju überttebmen.
Zd) fiibre fie in (Jute Arme, iibentebmet fie unb feib eine mabre
'Mutter geflen fiel Traget Sorge fiir biefelben — erüebet felbe fromm
unb tugenbbaft, jur (Jbre ©Otters unb jum 'Kohle ber 'Menfcbbeit, bamit
fie beranmadifen oor bet 'Kielt, blühen unb einfteno gute Stiid)te brinßen.
Sollten aber biefe .Weinen (Judi burd) Ungeboriam betrüben, ermahnet
felbe burd) gute ©orte unb btirdi Züchtigung, — beim bas ©olb mirb
burth Seuer geläutert, ber Mcnid) ober bei Itbeltaten burd) Züchtigung.
Taber feib ihnen eine mabre 'Mutter unb getreue Urheberin hier auf
(Srben, unb ©ottes Segen mirb (Jud) nie oerlaffen.
An Bie .Umber :
Unb 3bt lieben Minber jeiget gegen (Jure neu antretenbe Mutter
fteto nur mabre Siebe, Treue unb ©eborfam! betrübet fie nie, bamit
bao ©ebot ©Otters an (Jud) in Erfüllung gebe, welches lautet: (Jbre
SSnter unb 'Mutter, auf baß Tu lange lebeft unb es Tir moblgebe auf
(Jrben!
ao.
Tücitn man bem ASräutigam Strand tarnt SdtmeibtuiS n6ergi6t.
Gbtfamet (achtbarer) fi>. Bräutigam! So roie biefet Teller um unb
um runb unb ohne Unbe ift, fo foll auch Gute Siebe gegen bie Üraut
ohne ©nbe fein. Tabei ein grünet Zweig — menn Such im Gbftanbe
.Hummer einfchleicheit foüte, habt Zbr ©llch in biefen Zweig einjufdjliegen
unb gegen fie bie Siebe grünen ju lagen. Tabci ein Schroeigtud). Schon
©ott, ber AUmäcbtige, tagte ju ben erften 'Menfcben im 'liarabiefe: Zm
Schmeiße Gutes Angefichtcs foüet Zbr ©uer 'Brot effen. ©enn Zbr (©uch)
baber burd) Tages Arbeit, Saft unb finge, Guer Angeficht mit Schweif)
bebccft märe, habt Zbr Guch mit biefem Tudje abjutroefnen unb ihrer
Siebe fteto ju benten.
Sn
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21.
28enn man Den UunggefelTen Den Strauß mit einem nadjlteftenben
2?unfdte äBerflißt.
I. ®uni<J).
Stofen blühen unb Derweilen,
Sind) Söergißmeinnicht unb helfen,
3a felbft unfte f (häuften Jreuben
Wommen nur, um balb ju fcheibett;
Xod) bie snrten reinen Stiebe
Weiner greunbfdjaft, meiner Siebe,
C bie werben nie ocrblüh’n,
Sficil bies Sträußchen fein roirb grün.
II. SBunjcb.
'IBanble forgenftei unb lange
Seines i'ebeno Sahn bahin,
fßfliicf auf Seinem BebenSgangc
31 Ile iölümeben, bie Sir bliih'n!
Um nur einen Strauß ju binbeit,
Weine £anb ficb Mofen brid)t;
Sollft in biefem Sträußchen finben
Cin '.Blümchen, welches ßeifet Vergißmeinnicht.
III. ffiunfeh.
gble Sreunbfdjaft nur oerbinbet
Seelen ju ber fdjönften Pflicht
Unb bie Sträußchen, bie fie binbet,
SBelfen felbft im ®rabe nicht,
Spricht bies Sträußchen Vergißmeinnicht!
IV. ©unfeh-
3!icht im fflng beS Slugenblicfeo
Schwebe Seine Jteube hin.
©lüdlicf) fei im 3ltm beo ÖlticfeS,
2Bie id) cs burch Seine greunbfebaft bin.
Söie bie junge Silbetquellc
fließe, 3teunb, ftetö Sein Beben
Chne Sturm unb ohne ©eile,
Mein, sufrieben, füll unb eben
3m ©eleit ber Sugenb hin,
So lang bies Sträußchen frifch ,pirb bliih'n.
21
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V. 91’ u nid).
•Öolbet Jreunb! ©Uicf unb SBonne,
Sjeiterfeit unb Seelenrub
t'ädjlc jebe »lotgeufonne
Schum guten öerjcn jul
9Bo mein äuge nur binfttablt,
3ft Sein »ilb mir oorgemalt;
2i?attblc id> burd) »erg unb Sal,
So {ebe id) Sieb iiberaU.
VI. SJunfeb.
Silles bricht unb aües fällt
ÜJiit bem lieben in bet SBclt;
SBabre 5freunbfd)aft nur allein
Soll bei uno unterblieb fein.
'Jttmm nod) jitlef t oon meinen Ciebeölippen
Sen Jtu6 ber eto'gett Sreunbfcbaft bin!
9In Sieb gebeuten roerb’ ieb mit (intjiieten,
»io id) einft Staub unb Slftbe bin.
Sa6 »liimcben, bas aus Seinem Singe foriebt.
Spricht aueb für tnieb, cS beigt »ergifjmeinnid)t,
22.
Anrede not bem JrtiBelTen Bei ber tSranf.
Slnroalt:
©cebrteftc 5teuitbe unb ijochjeitsgäfie! Go ift ein heiliger unb
beilfamcr ©ebanfe, not unb nach bem Gffen }u beten, Saber rooüen mir
ein andächtiges »ater unier unb Sine »iaria beten, bantit ©ott, ber 3111s
mächtige, biefe Speifen fegnen rooQe, fornie aud) bem »rautpaar ben
Segen oerleiben molle. 3m 3!amen ©ottes bes »atero f bes Sohnes f
bes bl. ©elftes f Simen, »ater unfer, 9lpc »iaria — fjert fegne biefe
Spci)c unb uns arme Siinber 3lmen fff.
23.
Stad) bem gfFen.
Slnroalt:
ffleebrteftc ffreunbe unb üocbjeitogäftc! Siacbbcm mir gegeiten unb
getrunfen hoben, finb mir auch fcbulbig, ©ott, bem Sillmächtigen, Snnt
ju fagen. So fogen mir auch bittlid) Saut mit bem mcifen frauolcbter
Sirad) im 118. »falme: Sanfet bem feerm, beim er ift gütig unb feine
»armberjigfeit mäbret emiglid). Gs bebautet fid) ber i>. »räutigam famt
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ber Staut bei allen cingclnbeiten ftochjtitsgäften, baff fie auf fein Ginlabeil
utib Snfuchen getommen finb, an ben ©aben (Sattes oorlieb genommen
haben, welche auf« unb abgetragen warben finb: (Unb bitten auch , tugleid),
baff fie ben .'(irdjgang fehmiiefen unb gieren helfen unb bei ber .Hopulation
mit einem anbäditigen ©ebete beiwohnen.) 3<h miinfdie allen red)t wohl
gefpeift ju haben.
24.
2?or bem ^tadtmittagselTen Beim Bräutigam.
Jlnroalt:
©eehrtefte Sreunbe unb .{locbjeitogäfte! Silo ,V’fus ju Jtanaan in
©aliläa jur .fjtodjjeit gelabert würbe, fo ift er auch wirflid) etfdjicnen.
So wollen wir ihn im ©eifte einlaben, bamit et alo ©aft erfdjeine,
bem fiochjeitspaare feinen Segen nerleihe, fowie auch biefc Speifen
fegnen wolle.
Xamit er aber erfdjeine unb nicht auobleibe, wollen wir ihn mit
einem anbädjtigon Batet unier unb Sloe SJlaria anrufen. 'Jlanten
©ottco bee Satero f bco Sohne« f beo bl- ©eiftes f Simen. Satcr
unfer, 3loe 'DJarin — Stert fegne biefe Soeife unb uns arme Siinber
Simen fff.
25.
2ta(fi bem GfTen.
Slnwalt:
©erabe wie nach bem Stüheifen bis abgetragen worben.
Sortierung: Sollte ein Sehlcr gefdjehen fein an .Hoch ober .Hellner,
fo bitt ich famt bem ,fj. 'Bräutigam, uns btefen fehler ju oetjeibn. Skr
geiontten ift noch einen Jlreujer ju oer, ehren ober tu ueriedjen, finbe fid)
bei ©aftwirt Si. 91. ein, um bort mit ber ehrfamen (achtbaren) Jungfrau
'Braut ein Gljrentänjcben ju oerriebten. 3d) wünfehe allen wohl gefpeift
ju haben.
26.
Ganjanfpredjen.
Jlnroalt:
©eehrtefter guter Sreunb (Sreunbin) ! 3d) ^ättc etliche Söorte Glich
oorjubringen; wollet mit ber chrfanten Jungfrau 'Braut ein Ghrentänjchen
perrichten.
27.
Äßergaße ber Uraut bem Bräutigam Bei ber JäranjaBfegung.
Ghrfanter .&. Bräutigam! £>ier übergebe ich Gudi bie ehtfatne
Jungfrau Braut, nicht mehr als Jungfrau, fonbertt als ©attitt. Soigct
treu ben ehelichen 'Pflichten, bie id) Gud) ans .fterj gelegt unb bie 3bt
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am geftrigen Taue am Sitar @otteo biirdio bl. Saframent ber Ehe treu
unb gewiifcnbaft übernommen. Segnet End) ©ott, ber Allmächtige, mit
•tttnbem, etjiebet biefelben treu unb tugenbbaft 511t Gbte Öottcü unb jum
frommen ber i'lentdibeit! ^flanjet benfelben bie toabre SHeligion 6 es
fatbolifcbeii ©laubenö ein, bamit fic mißliche ©lieber ber Sienicbbcit
werben! Sobattn nach Guten erfüllten Pflichten werbet 3bt bei ©ott
einen barmberjißen Siebter finben, ber Gud) in bie bimiulifehcn SUobnungen
einfiibren wirb, 100 idb Gud) jutn Schluffe taufenb Segen unb oielfadieo
©liicf roiinfdje in Gutem neuen Stanbe. Taher juin Schluffe »errid)tet
mit Guer nod) angebenben söraut ein Gbrentänjcben.
28.
f&ewibmet einem Brautpaar am 'SJermäßtnngstage.
Ter hohe Tag ift beut eriebienen,
Silo 3b1 beit Sunb fürs Sieben fdjliefet,
Ten 3bt nad) lang gebegtem Sehnen
©ewig auch freubenooU begrübt.
So lagt mich nun ju biefettt Tage
Gud) meine befielt SBiinfdjc ireib'n;
Gs möge, baß gleich tot} idj’0 jage,
Guer Gbe gut unb gUicflich fein.
Gin bauernb ®lücf fei Gud) bcfdjieben,
Tabei ber Sreuben aud) recht Diel;
G« werbe Gud) gewährt bienieben
Gin glücflid) frohes Gtbenjiel!
SHofett foBen Gud) fteto hier erblühen
Suf toiefets Sieben« Tornenpfabe hier,
Schmers unb .Hummer an Gud) ooriibcrjiebn,
Ta« ein' Gud) aUe für unb für.
ffreubc, ®efunbbeit, fflliid unb fteter Segen
SoU Gud) fteto aübier befdiieben fein!
öolbe Eintracht, hehrer ffrobünti aud) baneben
Euch immetbat begliicfeit unb erfteu'n.
TeS ® liicfeo ©öttin fpenbe Gud) bie heften ©oben
Su« ihrem golb'nen fftiBborn teieblid) bat,
Sluf bag aBbier Guer irbifd)' .'gaben
Sermcbre fid) non 3®bt ju 3abr !
0 möchten Gud) Eure (feelgen) Gltern fdjau'n,
Guer treuen Stiebe febönen SBunb,
Ten obr fdilicgt mit gläubigem SSertrau'n,
Sic würben beute ju bieier febönen Stunb'
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Segnenb itjre §anb auf bao .ftaui't Gltd) legen;
Ta fie 6u<b allbict fo gliicflid) jeb'n,
SBerben fie jroeifello« nom Scböufer oben
Segen für (hieb unb (hiern Sfunb erfleb'n!
3br trauten 3!a<bbarn, Jreunb’ unb .üotbjseitogäfte!
Stimmt mit mir ein jum Stblufi in meinen 9iuf:
Jmmerbar lebe, befonbers beut au bieiem ffefte,
■Öod) bao ocrebrte '-Brautpaar, breimal £>odj!
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fflcifjitndjtsgcbrttujljc im Ifcrgcliiraic
fjrtbni roicbcrftolt fdton SücibnadttSgcbraucbc aus ocrftf)icbcncn ©cgcnBcti
(\£ Beo oftlidtcn Xcutfdtböbmcna itcfmtdtt, u. a. befonBrrs ausführliche Sd|il-
Berungen Bctfclben aus Bern ülBlcrgcbirgr, IV. SB., 3. 353 u. ff., unB aus §ih
betten bei EiilBciifdtiocrt im VI. SBc., 3. 305 ii. ff. ttunmcbr laffen mir eilte
jufammenfaffenbe XarftcUung foldierßlebtiiiirfie uns Bern .Jfcrgcbirgc folgen. Xtefe
tourBcn uns oon nuferem fleißigen ©crodhrsntannc, .öerm 3- 'Dleipner, Pcbrrr
in 'Diorcftcnftent, mitgeteilt, roofür Bern GinfenBcr hiemit beftenS geBanft roirB.
— r» jjggfe— —
1.
Xas „Xöppin". Gs tu erben oier 7 öu fetten umgefebrt auf beit
Xiftf) geftellt. Untet bns eine roirb ein ©elbftiicf, unter bas onbere ein
Stiicfcben Srot, unter bns britte ein Xudtlappen unb unter bas lepte gar
nichts gelegt, (i'iitunter nterbett auch Pumpen unter biefes geftccft.) Xic
ratenbe fßerfon bat nun ber Sornabme biefes lltttetlcgens nidtts bemerft,
bebt jept ein Töpfdictt ab unb finbet barunter j. 35. bas ©elbftiicf. XaB
bcbcutet felbftuerftänblid) ©litt! unb bas ©elb roirb ibr im fointttenben
3abre nicht nusgeben. Xecft bie 'fJerfon Srot, Xueb ober Pumpen auf,
fo bat fie im tommenben ^abre reichlich Wahrung, JUeibung ober fie roirb
— bie Pumpen beuten bas an — mit ber 31 ot batt ju fämnfcn hoben.
2.
Gin anberer Stauch ift bas „©liicfc fdtflppen". 9)lan gebt b'n=
aus jtim Srunncn, fchöpft mit einem Pöffel brei Pflffel SPaffer in ein
©las unb ntifjt, ins 3inttner juriiefgefebrt, nad), ob noch basfelbe C.ttantum
I. tHlml. SteiiiSberg— Xfiriugsfclb, Jvcfttitlenber, S. 573 (figni, ltttb
3. .577 (Sradjatit)); midi im Slblcrgebirgc, IV. Sb., ©. 3.5.5. 2..Gbrtiio (grob
manu, Jlbciiilaubctt unb (pcbrättdtr aus TOItmcu unb Stühren, tttr. 333 (Staimau).
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oorhanben ift. (Srbält man roiebcr brci Süffel '&!afier, fleht Wliicf in bcr
3uhmft, fehlt jii bem 'MaBe, ftebt llnglürf in Jfolgc.
3.
Üblich ift ferner: 'Stenn am beilinen ilbenb bao Sicht angcsimbct
wirb, gibt jebe im Zimmer anroefenbe %*erfon acht, ob ancb von ihrem
Schatten ber gan^o Hopf $u feben ift. diejenige 'fterfon, beren Schatten
(einen Hopf jeigt, mitfi binnen ,'\«breofrift fterben.
4.
Tie ätpfel, melcbe am &!eihnacbtoabenbe gegejfen inerten, idmcibet
man juerft einer bureb unb beobachtet bie als Stern erfebeinenbe Schnitts
fläche ber Ifruchtfäcber.
f bebcutet lob.
* „ Sehen.
3erfällt ber Stent beim fjeriebneiben, lebt man nid)t mehr lange;
bleibt er ooliftänbig erhalten, bat man 'Jlusncht auf ein hohes Älter.
5.
Tao „Schüchl-- ober 'ffantoffelrocrfen" tnirb an biefem Sbenbe oon
beiratsluftigen 'JJläbcbcn auogefiibrt. Tie ben brauch WuSübenbe feßt fich
in ber 'Diitje ber Stube auf eitlen Stuhl, fo baft ber Miefen bcr Tür
jugefebrt ift unb fchnellt nun einen ihrer .tsausfehnbe über ben Hopf. 3P
bie Spihe beo geworfenen Schubes bet Türe jugefehrt, fo tnirb Ftc nicht
mehr lange int .fjaufc bleiben, fie tnirb nämlich im (iinftigeti 'tabre heiraten.
Tie Spiße gibt auch bie Wichtung an, au« welcher ber Siebfte tommen wirb.
6.
Um auch ju erfahren, aus welcher Wichtung ber ffufünftige fotttmen
wirb, geben bie Wläbcben hinaus jur „ftängeftange", flopfett an bicfelbe
unb warten, bi« bie .öunbe bellen. Ja« erfte Slnfcblagen eine« .Hüter«
gibt bie ©egettb an, au« welcher ber SSerbcnbc (ontntett wirb.
7.
Tie Wichtung, in welcher bei einem brenuenben ffiinbbolje bie Hoble
fällt, jeigt basfelbe an.
3. ttbenfo ÜteinsberB— Tiirtnßefclb o. a. C., 2. 571 (Homotau). '.'Uinlidj
im 'JlblerflcbitBf, IV. 2. 254, unb in fülbettrn, VI. 2fb., 2 . 2115. — 4. (fbenio
bafclbft, 2. 572. 2lnd> im Stblergebirctc, IV. ©. 255, imb in .fiilbcltcn, VI 21b.,
®. 20U. — 5. (Sbenba bcsql eictjeti. 2.575 mtb im allerem. „Ta« f c ft ( i di c ^ a Ij r
ber ßcrmamfd)en 2?0lfct", 2. 455. — ?lndj im fttblrrgebirge unb in fiilbrtttn a. a. O.
jotoic in 2tetfcn, VI. Sb., 2. 1Ü2, 25. ;f. 152. — 6. (ibenfu Tiiritiflsfclb, a. a. O.,
2. 550 (Cftböbmrii) n. 2. 55» (tjdtrdiijdu. hlwlidi im Jlbltrßrbirflf, IV. 21b., 2.
251», unb in 2tcdcn, IV. 25b., 2.102, cf 155. — 7. filpilid) ebcuba, 2.574.
8.
Tic'Diubdjcn icben in bicictäauberrcichen91nd)t ihren äufünftigcn, roenn
fte fich auf bic }ur „'-Buhne" fiibrenben Trenne fteüen unb riicfroärto fd>auen.
9.
ffieht man an biefem Slbenbe hinaus ins greie unb erblicft auf
bem Kamine einen Sarg, fo ftirbl balb jemanb im .vaufe.
10.
Slus ber auf= unb nicberflacfernben glanune ber Chtiftbaumferjcn
fnricht eine Tobeoabnung. Sei ber Trauung pflegen Staut unb Sräutigam
ängftlid) auf ihre Kcrjen ju f (hauen. Sü'effen Morsen flatfcm, ber ftirbt juerft.
11.
'Jiäbchen, bie an biefem 'llbenbe auftnafchen, feben oft neben fid)
ihren ;fufiinftigen. 'Diitunter aud) beim Slusriciben.
Id.
Um bic ^urd)t ju nerftheuchen, geht man in biefet 'Jiacfat um bao
.paus, babei ein Stiicf .Pols in ber .üanb baltenb.
13.
Scißt man in einen roten Äpfel, wirft ihn bann in bie .pübe unb
fällt ber Äpfel auf bao „Süeifk" (bao Srud)tfleif<h), fo ftirbt ber Sßetfenbc
binnen 3abreofrift.
14.
Äuch ber Panbrnann mißt biefett Äbcitb auo, um in ber Jolgc ju
fehen, ob er lieh eine gute unb reidje (Srnte uerforethen barf. ®r ftccft
ein Pfeffer in eine .fjoljroanb. Sleibt bie Klinge blanf, barf er auf eine
gute Grnte hoffen.
16.
'JKandie roerfen einen fcöffel an bie Tür. Klingt et rein, fo hat
man fein ©lücf, flingt er bumpf, fo hat man ©lücf.
16.
„3bt Obftbttume fommt rci jon Sljfen!" ruft man am heiligen
Slbenb jum Senfter hinaus. (Jine reichliche Obfternte ift baburth oerbiirgt.
17.
9lu<h ben paustieten foD man am heiligen SIbenb oom Gbriftbrotc
etroaO reithen.
10. Grfter ähnlich mit allgemeiner Piihtbcutimg beilifitingäielb, o. o. C.,
2. 671 unb im a e ft 1 1 rf| c n (Saht, 2. 465 ( yXuHidit); sweiter 2ap ähnlich bei
(Strohmann, 9!r. 911. — 14. Gbenjo lUringsfclb, o. a. C., 2. 570 u. f. —
10. ßbcnba ähnlich 3. 558 u. f. liHciehenbcrfl unb im 3fdie(hit<heii) unb im fteft-
liehen (lohe. 3- 462. — 17. Ähnlich $ ürinqäfelb, 2. 549 u. (Seitliches (iaht,
2. 454 (ibieh belfet füttern). Äuch tut Slbtcrqcbirqe, IV. SJb., 3. 25t u. f.
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18.
Menn man an Bietern Slbenbe itebenerlei Speiien bat uitb hinaus^
gebt, bas Sieb unb olle Dbftbäume mitejfen Reifet, fo fann man nach
bem 3urücffebren erfahren, roic lattße man lebt. Ätlopft es ttämlid) bann
an bie Xiir, fo lebt man noeb lange; bleibt bas .Klopfen aus, fo lebt
man nicht mehr laitßc.
X
2lus 5er fiobcttclbcr (fk’gcnö.
19.
Menn toäbrenb ber 3®ölf='Jlädjte bie Säume recht mit Xaureif
bebedt finb, folgt ein obftreicbes 3<*ht-
20.
Um bie Mitterung bes fiinftigen .Inbreo tu erforfebeu, nimmt ber
Vanbmann am heiligen Slbcnb um I 2 ltbr nachts eine 3®iebel, terfebneibet
fie fo, baß er 12 Schälchen erhält unb gibt in jebes ein bißchen Salj.
Xiefe Schälchen, roelcbe ber Heibe nach aufgeftellt finb, nerfinnbilben bie
12 'Monate bes ^abreo. .öält ber Sauer bann 'Jiacbidtau. fo finbet er,
baß bas eine Schälchen troefen, bas anbere feucht, ein brittes nafj ufro.
ift. 2luo biefem Sefunbe fchließt er nun auf bie Mitterung ber einjelnen
Monate.
21.
Xte Gbriftnacht ift ebenfalls non Sebeutung fiit .fjeiratsluftige.
'Man binbet in bie 34'fel bes Xafdtentucbes ßrtteldten, ipcldte bie Manien
non erwählten Mäbchen tragen; nur in ben einen 3U'fel fonimt ber
'Harne einer Unbefannten ober eines fernftebenben Mäbchens. Mäbrenb
ber Manblung in ber Gbtiftmette löft man nun einen 3>pfd unb finbet
barin bie Grinähltc bes .öerjenS benannt.
ooi
Slm heiligen Slbenb bebt man oom Gijen einen 'Heft auf, ben man
erft um 12 Ubr nadtto ifit. Mer einem bann crfcheint, ben nimmt man
ficb jur 5tau (jum 'Manne). 3Ü bie Grfcbeinung ber Job, ftirbt man
balb. Qn bet Slnbreaonadjt ebenfalls üblich.)
19. Gbenfo im ©ej. Steden, VI. Stb., 2. 192, ©. ß. 147. — 20. Gbenio
Xiiringefeib, o. a. C., 2. itt>2 unb im Slblergebirge, IV. Stb., 2. 2f>ti: ähnlich
ßcftlidiee ß«hr, 2. 404. — 22. 2lt)nlirf) Xüringsfelb, 2. 5S8.
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23.
Ta« „Sleigie&en". ®fnn legt auf einen Söffet Slciftüde unb
bringt Dirielbcn übet einem ifeuer jum Scbmeljen. Xas fliiffige 4Hei
febüttet man fobann ins SPaifer, worin es burd) bie taidje Plbfühlung bie
mannigfaebften (formen bilbet; ans bet 3lrt bietet rformenbilbung tuitb
bann auf bie 3ufunft geidjlofien.
24.
Sl'cmi am heiligen ülbenb bie ®läbchen in bie G^riftmette geben,
nehmen fie lid) Ptpfelfcbalcn mit, in welche fie 3fttelcben mit beu Slawen
betanmet 8urfdien eingelegt haben. SPäbtenb bet SPanbluttg ntitb nun
eine Ülpfelfchale borausgejogen unb 'Jlacbtchnu gehalten, welchen Flamen
fie birgt. So erfahren £>eiratsluftige ibtett ^utiinftißen.
25.
Selbft bie Sotteriefpielcr taffen beit heiligen Slbcnb nicht Darüber,
ohne if)r Wliief beim „'Jlummern plumpen" ju oerfudjen. Jfn eine flache,
mit Sßaffet gefüllte Sthiiffel laßt eilte auf einem Stuhle ftebenbe fferfon
einen Mreujer fallen unb toieberholt bieten ißorgang fo lange, bis bie
'JHiinje einmal berauofpringt. Tie 3<>hl, beim roieoielten ®lale bies
erfolgte, roirb notiert, als eine (ölürfonummer betradüet unb „gelegt".
'Jludt mehrere 9!ummern rocrbcit auf biefe Steife gefud)t, je naebbem man
bas ©lütt mit einem Vlmbo, Terno ufio. machen will.
26.
SBenn man ju Weihnachten einen groben Wagenreifen in ben Stall
gibt unb bie imhucr friedicn alle hinein, fo werben fie im Sommer oiel
Gier legen.
><
27.
ilbrentfpiel im 3ler9c^r3c-
3u ben Wcifmad)tsbrciud)cn gehört audi im Jfergcbirgc bas Slbornt ober
(5f)rifttinbclfpiel, wie cs noch jegt Üblid) ift. Wahrcnb fid) früher biefer Brauch
auf beu SBefud) ber 'Ikioatbaufcr hefchränftc, gehen jegt bie „Gbnftfinbcl" an ben
23. Slud) im Slbtcrgcbirgc iStolihiig), IV. Bb., <B. 356. 'Jicid) Xü tingsfelb,
a. a. €., S. 12, ftiibct bas „Bltigicfjen" auch am Sitnqtcr unb TreifilnigSabenb
(;)roi)lften) ftatt. — 26. 'Ubnlid) in CIs Töberneo, V. 8b., 3. 14Ü, 'ß. 3- 42, wo
bie J'übnct pi bicjein 3rofcfc am bl. Stbenh Tvnttcr in Steifni befommen.
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Sonntagen im SKwente »on ©afthaiis su ©aftbaus iinlt lagen ftioliei etioa
folgcnbcs auf:
Gltriftlinb: . 5Bom hoben Ipimmct fontm td) her
Unb bringe ben Atinbcrn eine gute Vei)v',
Cine gute Sehr' unb einen guten Sinn.
Sßas icfj euch fingen unb fogen will :
Trauben ftebt ein SBagcn,
CSr ift gefüllt mit ©ottesgaben,
er ift gefüllt mit ftpfel unb Slüff.
.herein, herein, mein frommer ßbrift!
itetnts: Petrus, ffktrus, roerb' ich genannt,
Tao ;ioutcr hob' ich in meinet Staub,
Tie Stblüffel hob' id) hier,
Tamit ich fattn auffchlieBen bie .öimtuclotür.
Tic Jtrone bab' ich auf meinem Staunt,
Tie bat mir ©otteo Sohn erlaubt.
;Jur ®elt bin ich getommen.
Um bie Keinen Atinber tu erameniereu.
Kenn fic in bie Schule gehn,
'Jltif allen ©affen unb ®egcn bleiben fic ftebn,
Tie ®ücbcr terreiften fie,
Tie SBlätter roerfen fie in allen 'ÜUnfeln herum.
Solche hoffen treiben fie.
Diaria, l'iaria, bätt' ich bie ©eroalt wie Tu,
So hieb ich mit fHuten unb 'Jieitfcbeu ju.
Gbrifttinb: Dcidjt fo fdjarf, nicht fo febarf
SDIit ben Keinen .Hinberlein,
Sie werben febon etioao beffer unb frommer fein!
'JSrtruS: fflenn fic motten etwas beffer unb frommer fein.
So metb' ich fie taffen in Stimmei ein.
><
28.
Jlboeittfpicl in ZlTobrett, £?cj. 2lrnau.
33or 2Ueibtuid)tcn jieben Äinbct in bunten JKeibem, bie heilige
ffantilie oorfteUenb, oott .Staus ju .Staus, tragen oerfebiebene Sieber teils
in ber Hlunbart, teils in ber Sdjriftforacbe oor, beren Inhalt auf bie
©eburt 3efu unb bie 'Anbetung bureb bie $irten beeng bat. 'Diu wenigen
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SlbtDcicbungctt gleidjeii £>ic»c(t>en und) Icrt unb ®!clobie betten, bie in ben
benndjbarten ülcmcinben beb Xrciutenauer Slejirfes gefangen toeiben.
'biitgdeilt oon $erm 31. Sathcrt, Oberlehrer itt 3Jlot)rcn, 3Jej. Slntau.
Xie Slbpcntfpiclc finb ebenfo roic bic fflcibncidito unb Xreitönigfpicle
jirmlicb allgemein in beut (ilebtete unfercr l'olletimbc oerbrritd. 3üir beft^en
baoon eine uinfutnimdic Sammlung, uiclrfic an geeigneter Stelle mtcb unb nach
im gan<en oeroffentlidjt toerben foU.
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Arnau-fjoljcnclbrr <5cbräml|c.
nieberseidiriebcn In bett Satiren 1836 — 1860 non P. iofef graute,
Marter in gorft.
Mcbcnfbuch Pot 'Dfotrr ,fu 4 o r ft , einer bttrd) Pas gorftbab befannten
(Sfcs Xorfgcincinbc Pes flohcnelber (ÜrrichtobcjirteS, enthält ein umfangreiches
'Material, insbefonbere (ota(efc)d)id>t (id)cn unp »olfsfunblichcn inhaltes non fo
hcroorvagcnbcm intcrcfjc, Pap beffen Scroff eilt lieb littet, forocit cs bie Solfsfunbc
betrifft, genugiam begriinbet erjebeint, Sieles McPenibudi,1) ein ftarter Foliant,
mürbe offenbar jufolgc bcs im I. Sattbc, S. 83 u. f angeführten (itubcntial
befretes bcs Statthalters ('Irafcn .Harl non ßhotcl nom 31. ätuguft 1835,
3- 5952, angelegt, roclehfs leitet fidt auch riltftoärts im Suche angeflebt oor-
fiirbct. Satnals mar P. iofef graute Pfarrer in gorft unb befteht bähet fein
3iocifcl, bah er biefcS (Heben fbnth fofort nad) ßrhalt bes Sctrctcs angelegt hat,
jumal bannt gentäfi obrigfeitlidien 31uftragcs nom 1. Jänner 1836 anjufangen
mar. Übrigens ipnebt bafür auch bie Anführung nerfdtiebener Valuten als SS.
SS., 6. 'Dl. nnb fchlicfilich auch b. SS. in beit bctvcffcnPen unbatierten Mitteilungen
bcs 'fifarrbnehes, rote biefer SScchjcI nur roähvcnb ber 3cit feiner Amtsführung
oorgciallcn fein tonnte, inhaltlich bes 'Dfangeoettlbuches, pag. 457, mar Pfarrer
iofef granfe am 12. Marj 1798 in Braunau geboren unb rourbe im iahte
1823 jum 3>riefter geroeiht. 'Jiachbcm er fobann 7 iahre als Maplatt in 31 mau
tätig gcrocfcit, rourbe er am 21. Cftober 183H jum Starrer in gor ft ernannt,
roofeibft er burch 53 iahre roirltc unb am 17. geber 1883 penfioniert rourbe.
3u feinem 50 jährigen iftfarrjubiläitm, roelches ber iubilar als Xcdtattl atu 21.
Cltobcr 1880 feierlich beging, mürben grojjc gcftlichfcitcn mit gacfcljug unb
Iriumphpfortr 001t ben Äirchltnbern aus Sauterroaffcr unb gorft neranftaltet, ber
Sthlogbefibcr Marl mittler non Sergenthal gab ihm ju (ihren eine gcfttafcl im
Schlöffe unb machte ihm einen prad)tt>otten Meid) junt ('iefebenfe, auf roclchem als
‘) Sicfcs 'Dfarrgebeitlbuth rourbe mir burch Serniittelutig bes \\ gricbridi
Ihiemattn, batuals in gorftbab, jur Sritüputig überlaffen, wofüt an biefer Stelle
befreit» gebaut! rotrb.
V an« rr, Xcutfrfie fBolf*fiint>c a. t>. ö- 4f. 8
IX. l. bi« 4. $eft
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SUtbmung eingraoiert mar: „Tom treuen Scelenljirten P. Sofef Trante, gemibmet
oon Mm! ;H t). Mergenthal 21. Cftober 18.30 — 21. Dttober 1880." Sn bem
betreffenben ©erlebte beb ©farrgrbetilbitchcs bafit ob u. a. oon btefem Jubilar:
„©ei einem Stanbe oon fmnn 1300 Seelen oolljog ber Tcchant toäljrenb biefer
Seit 2453 Taujeii, 541 Trauungen uub 2180 Ginfcgnungcn oon Üridjen. 3n
ben Sohren 1832 unb 1850, roo bie Cholera epibemiidi aufgetreten mar, betrug
bie Anjahl ber Tobesfälle bejto. ilcicbencinfegnungen im erfteren Sabre 131, im
Icgtcrcn 98.
P. Sofef Trante ftarb am 31. 'Dun 1885 im 88. Sebensjabre. Seine
oielfeitigen Aufzeichnungen im Torfter ©fcirrgebentbuebc bilben ein ehrenoollrs
Tentmal an ihn unb betoeifen, bag biefer ©rieftcr ein marmfüblcnber ©olfsfreuno
mar, ber ficb eiugebenb uub licbeooU mit bem 'i'olto leben unb beffen mannigfachen
(Eigrntüinliebfeiten beid)äftigte, hiebei Unjulbmmlicbfeiteu rügte unb Öbelftanbe
oft mit eigenen materiellen Opfern befeitigte
Tür bie '©oltstunbc finb oon ben gemachten ©cobacbtniigen beb 9*olfo=
lebend jene 'Mitteilungen bes Pfarrers Trante oon bcfonbereni Sntercffe, roelche
ficb auf bie (Gebräuche: 1) bei ©eburten (pag. 393), 2j bei .$ocb)eitrn (pag. 397)
unb 3) bei Sterbefäüen (pag. 402) beziehen. 2i!enn nun auch biefe ©ebräuehe
als im Jorfter .Uirchfprenget oortoinmcnb oorn ©erfaffer felbft wiebcrholt bezeichnet
roerben, fo ift nach allgeineiner (Erfahrung anjunchntra, bafi biefelben auch im
meiteren Umlreifc über ben .Mirchfprengel hinaus üblich roaren; jum minbeften
muff btes hier fürbas©ehiet bes alten Tominiums Stubeueh angenommen werben,
welches aus beit beutfehen ©emeinben Torft, Vautermaffer, eiutlenborf unb .Hlein-
©oromib beftanb. Taoon gehören beijeit Torft unb Sauterwaffer juin ©erid)ts=
bewirte .Oobenclbe, .Mleiu ©ororoig zum ©crichtsbcjirtc '.’lriniu unb .üuttenborf ju
bem oorwiegenb tichechifthen ©criebtobezirte Startenbach. Ter 2age nach liegen
Torft unb Sniitcrmafjer etwa in ber Mitte ber oon 21 mau nach iiohcnelbe fübrenben
Strafe, 'liacbbeiir fieh fomit bas ©eltungögebirt biefer ©ebräuche auf beibe ©e=
ZirfSgcbicte, wcnigfteiio zum Teile, erftreeft, habe ich fie allgemein als Arnau
•riobenclber ©ebräuche bezeichnet. 21 n biefer ©curtcilung loinmt wohl aud) ber
Umftanb in betracht, bag ber ©crfajfer 7 Sabre Maplan in Arnau war, baher
loefentlicbe Abweichungen gewig erwähnt hätte. Tür biefe (Eintragungen habe ich
beit Seitraum oon 183fi — 1800 angenommen, weil anjuuehmen ift, bag Pfarrer
Trante foforl nach iierablangen bes erwähnten ©ubernialerlafjes oom Sabre 1835
mit bcnfclben begonnen hat, beim bamals beftanb nodi bie 'iBietier ©Jährling, auf
loeldie er fid) bezieht, unb and) bie weitere ©emerfung, bag bie (Erteilung bes Beirats
tonfenfes burd) bie Amtstanjlci erfolgte, wobei iKicbter unb ©efchii'Orene atiwefenb
waren, lägt auf ben Sfitraum oor 1848 fehliegeu. SBenn nun Pfarrer Trante
fpäter mit ber Monoentionsmünje, jum Sdjluffc ber fjoehjeitogebräuche aber mit
öfteneid)tfchcr ©Jährling rechnet, io mug biefe 2d)ilbentng erft nach bem Sabre
1 857, b. t. nadi bein '-Wiener MUnjoertrage erjolgt fein. S<h habe baber für biefen
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tfcitpunft Pa« o a f) r 1 Klio angenommen. ^ebenfalls finP biete Gebräuche non
fcftr alter .fjertunft, 6a fic fidi pon Generation jtt Generation fortgcpflanjt fiabcn
nn» öao Üanboolt bcfanntlidi ',äb am 3lltbcrgebrad)tcn hängt.
irm btc Schilderung ocrfelbcn roar 'Pfarrer , graute offenbar sjofetä „iHiefett-
gebirge unb feine Bewohner“ pom Jahre 1841 oorbilblidi, ba er roieberbolt gleiche
Gepflogenheiten oorbringt, roie beifpieloioeife ben Brauttauf, ja eine Stelle loörtlieb
roiebergibt. Irolj allcbcin gcipinnt man aber oon ffranfeö Gefamtbarftellung ben
Gindrud ber Urfprünglidjteit unb inbioibuellcn Sluffaffung unb Beurteilung ber
mannigfaltigen (irfcheimmgen beb BoltolebenS. Xa id) biconial oon ben
fonftigen Mitteilungen, mie fic namentlich ber VII. fiauptabidjnitt bea Bfam
gebcnfbudieo unter ber Übcrfdjrift: „Bcfchrcibung höherer ffeftlicbteiten, auf=
fallenbct 'Jlaturercigniffe, grober Xeuerung ober fflohlfeilfjoit unb bergl." oom
Jahre 1759 angefangen, enthält, abjehen muji, taffe id) nunmehr bic oben
behanbelten „Gebräuche" folgen.
I.
(Rebrüticbe bei (Fk'burten.
Schon mäbrcnb her Scbroangerfchnft, befonberS einige SBochcn uor
ber ©ntbinbung pflegen hier oielc fficiber fid) ben Unterleib mit ftarfem
Branbroein ober mit anbern gciftrcichcn Jfliiffigteitcn öfteres einjufdjmicrcn,
ii'eil bieo bic 'Mutter unb Veibebfrucht ftärfen foll. Gebt bie Gntbinbung
irfnuer nor fid). fo roerben aUcrhanb Bähungen aus oetfduebenen .«räutern
unb Sämereien bereitet unb ber Gebärenben roarm umgefd)lagcn. Jft bie
Gntbinbung gliicflicb ooriiber, fo wirb ba« neugeborene Minb alfogleich
in ein laue« Bab gelegt, nach biefem ihm ein £>embel angejogen, in
Sbinbcln unb in ein »erfchiebenfarbige« 'Bettel eingchiillt, ein feibenfarbiges
Banb banttn getuicfelt, ein manigfaltig gegierte« Mäppchen aufgelegt, mtb
noch am Bormittage, am gewäbitlidiften aber be« '3lad)mittag5 fpät, jut
heil. Saufe getragen, Jn ber Siegel roerben )ur Xaufbanblung balb
roeniger, balb mehr, manchmal bi« 10 uttb bariiber, bic .vuilfte männliche
unb bie anbere Siälfte weibliche Gcoattersleute burd) bie Hebamme ge=
laben, bic auch oon jebem befebenft roirb. Xic Gelabcitcn, alle feftlichft
gefleibet, ocrfanmieln fid) nun im Gcoattcrsbauie, roünfchen ber ,Uinbo=
betterin Gliicf, briiefen ihr babei ein Gcfebenf in bic .üanb uon l groanjiger
u. bgl., in ein 'ffapicrel eingchiillt, roerben hierauf mit Brot, Butter,
.Häfe unb Branbroeitt beroirtet, unb gehen, naehbetn fie fich fo ein roenig
gütlich getan haben, 511 r Jlircbe. oft ber Xättfltng ein .«nabe, fo geben
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bic SMctnnsperfoneii, ift er ein 'Uiäbchen, Die Stfeibsperfoncn ocran.
Der SHegel U'irD Den bciDen 3imgftcn aus De» ('icoattcroleuton Die 6bre
tu teil, Die Taufpaten tu fein. Tao übliche freiroiüige Taufgelb famt
Der Ginfchrcibgcbübr beftebl in 1 Silbertmonäiger, feltener in 1 ©ulben
31\ SB*, für ben ^rieftet, utib in 15 fr. für Den MirdjenDiener, welches
Die 'Unten gleich entrichten. 'Jladj ooUjogenet Taufbanblung geben bie
©epcttter alle jutn Cpfct, opfern ober gewöhnlich jebes nur 1 Mreujcr,
welches Cpfergelb au dt bem ^rieftet jufömmt. 'Jiocb Dem Cpfergattgc
roirb Das Itinb auf einen 'Uolfter auf bem oberften .fjocbaltarftafiel gelegt,
unb ein jebes non ben ©eoattersleuten ftccft hier bem Täufling ein @e=
fchenf oott 3 ober 4 gflMtijigem, ober einem Tnler, in ein 'Uapierel
eingeroicfelt unb mit einem farbigen ÜanDel umbunben unb bcjciehnet,
jtoifchen bas Settel unb Örüftel, unb betet 1 SS. U. unb S. 'Ui. 3f*
biefe 3«emonie ooriiber, fo nimmt bie 'Uate bie 'UnteugeicheHfe Des
■Hinbeo gewöhnlich in ein Tüchel unb überbringt bieielbcn famt bem
Täufling ber betreffenben Uluttcr. Tie übrigen ©eoattern febren in ihr
£>auo juriicf, überflcibctt (ich, oetf argen unb orbitett bafelbft bas Siot-
mettbige unb oerfammeln fieb hierauf paaripeife gegen Slbenb im Mittbel*
häufe jtint eigentlichen ©eoatterfchmauie. Ta werben fie benn juerft jebes
mit 3 Schalen Kaffee unb Sacfroerf bebient, barauf mit Srot, Sutter,
Mäfe, meiftens ©rojtfäfe, Söranbroein unb Ster, fpäter mit sHofoglio, obet
fogeuanntem gutem Sranbrocin, mitunter auch mit Sl'ein. Unb ba roirb
beim fortgegcffen unb getnmfen, bisweilen bis tum gra§ unb tut SöUctei;
ba roirb beftäitbig geplaubert, gefcherjt unb gelacht, freilid) leiber! nicht
allemal auf bie anftänbigfte unb ebrbarfte SBeife; babei roirb oon ben
ineiften Männern, perftcbt fich, nicht aufs iHauchcn unb Tampfen ober
Schnupfen, unb oon mehreren auch nicht aufs Schreien unb Härmen
oetgeffen. Unb biefer ©eoatterfdnuaus roirb oft übet bie ganje Slaeht
ausgebehnt unb bie atme Kinbsbettcrin, bie in ber nämlichen Stube
fich befinbet unb fo fcbt bet 'Jfuht benötiget, muß fo lange mitinachen,
ben ganjen Härm anbören, allen Tuitjt unb Tampf einatmen, oft fogar
mit bebienen helfen. Sieigt fid) ber Schmaus feinem Cnbe ju, fo roerben
bie obigen 'Uatengefcbenfe uneröffnet auf einem Teller auf ben Tifdt
geftellt, unb jebes ber ©eoottersleute nimmt fid) bas feine juriicf. 3uglcid)
roirb jebem, Der mit bem Täufling in ber Mitdie roar, eine große Semmel
ober Striejel, 3 Machen unb 4 IHittgel jum 'Ufitnadjbaufenchmen oorgelegt,
roogegett bann bie Geteilten, oerabrebeter Mafien, jebes gleich viel, 3 ober
3 Silber, troanjiger, ober 3 bis 3 ©utben 9B. SB!, oon bem turücf =
erhaltenen 'Uatengefcßenfc auf ben leeren Teller fiit ben ©eoattersmann
auflegett unb ihm burth bie sjebammc burch allerlei Schnafen einhänbigen.
Sdjließlidi roirb oon jebem ©afte eine Stleinigteit, gewöhnlich ein 3®«''
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grofthen, auf «neu Teller für bie öebantme aufgelegt, unb bieS ift
gleichfam bas Signal ,\um Sluseinanbergeben.
Tie meiften SlinbSbetterinnen finb äußerft furebtfam unb aber=
gläubifch; ba mag feiten eine allein bleiben, näd)tlicf)cr ©eile icbon gar
nicht unb nod) weniger ohne 'Begleiter über bie Tiirfcbroellc geben; ba
glaubt ntan, roenn bas Äinb allein gelaffen roirb, ber fogenanntc Silo
fönnte fommen unb bas Jlinb ausrocchfeln ober gar erbriiefen. Sfur bei
.Htänflichfcit ober anbern wichtigen öinberniffen märten fic bie oollett
Setbsmocben aus; oft fchon nach 14 Tagen eilen fie gewöhnlich mit bem
Sinbe jur Einfegnung in bie Kirche. Ehe fie oon ^aufe Weggehen,
nehmen fie in Wefctticbaft ber Sebamme, bie bas Mi ab ju tragen bat,
ein Jrübftiirf, fegen (ich bann in 3 Slbfäßcn auf bie Cfenbanf nieber unb
merfen oor bem Austritt aus ber Stube tiicflingS eine SBinbel juriief;
bies tun fie, um bem Jlinbe, mie fie glauben, bie 'Jiubc nicht mitjunebmen.
Tie »ermöglicberen SHöchnerinnen bringen 2 Herjen mit unb idjenfen
felbe ber Kirche, zahlen aber bann ber Kirche im Weibe nid)ts; bie
meniger bemittelten borgen fidi ein 'Haar Rerjen oon ber Kirche aus unb
entrichten bafür 3t>' fr. in SH. SH. unb bringen noch gewöhnlich, roenn fie
Bichbältcrinnen finb, nach Tunlichfeit ein Stiicfcben Hampenbutter; bafür
aber roerben fie in bcibeit Süllen im Binotal eingefiihtt unb bas Rinb
noch befonberS oon bem Briefter auf ben Slltar gelegt unb unter eigenen
Webcten benebijiert, ober wie man cs gemeinhin nennt, geopfert. Bur bie
ganj Sinnen borgen oon bet .Hirche blofj I Itcrse, jahlen 1« fr. SH. SH.
unb roerben ohne Blooial eingeführt unb auch bie befonbere Cpfenmg
bes Minbes bleibt aus.
3cbe SHöcbnerin roirb unter Crgelfpiel eingeführt unb bafür erhält
ber Schullehrer •> fr. SH. SH. 9lur bei gefallenen Bctf°,ien bat ber
gegenwärtige Seelforger bic Einrichtung getroffen, baß fie in aller Stille
eingeführt roerben. SHeil aber im Slnfange biefer Einrichtung bem Scel=
forger oon bem Schullehrer ber Bornmrf gemacht rourbe, bah er ihn
mit SHeib unb Minbcrn roolle erhungern lajfett, fo gibt jener aus feiner
Tafche bem Hehrer bic üblichen 2 Wrofdien, läßt aber bod) nicht fpielen.
Bon jeber Einführung ber Sechsroödmerinnett ohne Unterfchieb befömmt
ber Bfarter 12 fr., nota bene SH. SH., fehr feiten, baß einmal Eine
aus eigenem Slntriebe einen guten Zehner gibt, unb nodi feltener ein
Slfeßftipenbium; an Cpfergelb bat er geroöhnlich 5 fr., ber Mircbcnbicner
erhält oon jeber (i fr. unb bie SJJiniftranten 4 fr.
MC"
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(Scbräudjc bei bodjjcitcn.
ftaben jroci fßerfonen ben Sntfdjluft gefafjt, iid) ebelid) mit einanber
;u oetbinbeit, fo wirb bet laß ber Slerlobung ober 3ufage fefißcjc^t.
Sin biefem oerfügt gewöhnlich abenbo fid) ber Bräutigam, oon feinen
nädjften Slnoernmnbten imb einigen ©eriditsperfonen ober in beten (Sr
mangelung non fottft einigen angeicbenen Scannern begleitet, in bie
Si*otmung ber Braut. vier angelangt, werben bie Siebingungen befprodien
unb feftgefegt, unter benett bie SBcrlobten einanber ehelichen inoUen.
'•Namentlich roirb ber Sinter ber Siraut non bem anroefenben Siettreter bes
Bräutigams befragt, welche SMitgift feine Tochter erbalten, inic unb mann
er biefelbe iur Sicrfiigung ihres tiinftigen 'üianncs bintaugeben werbe;
mogegen aud) ber Bräutigam feinet Siraut eine SNorgengabe oeriiebert.
Tie Stuftcrimg bes Bräutigams unb bes SirauloaterS roirb nun ;u 'flanier
gebracht (Cbefontraft) unb naebbem ber Bräutigam feine ,-fufriebenbeit
bariiber auSgefprocben bat, bureb bie cigenhdnbige unb ber ju biefem Sitte
erbetenen ;]eugen Slamensfertigung betätigt unb befräftiget.
.hierauf roirb bie Siraut geiudit, roelcbc fid) inbeffen in bie .Hammer
»erborgen hot, unb oon bem dichter ober einem Slnocrroaubten ju bem
Bräutigam geführt, oon bem Wefcbebeuen oerftänbigt; barauf reichen fid)
bie S3rautleute tum 3eidten bes eben geichloifetten CSbcfontraflco bie .Cicinbe,
wobei ber Sirautigam nad) Slerhiiltnis feiner Bennößcnsumftänbc ber
Siraut ein ©elbftiicf, vanb ober (Sinlöfegelb genannt, in bie vattb hriieft,
burch welches er geroifjermajjen felbe als fein Si'eib unb (Sigentum erlauft
}u haben meint, unb bico unter bem ©Ittcfswunfdjc ber Slnrocfenben.
Sfach biefen gepflogenen Slerhanblungen jioifchen ben Sirautleuten
beginnt ber Berlobungsfchmaus, ber bei einigen Bemittelten aus mehreren
Sorten fiifjen Sitanbroeinco, aus Sirot, Siutter unb .Häfc, bei Siemittcllen
aber felbft aus Jfleifdjfpeifen, Süer unb SBein beftebt unb öfters unter
heitern Schert unb muntern ©efpräcfic bis jum Slnbruchc bes 'Morgens
fortroäbrt. ©leid) am erften ober folgcnben Tage nach ber 3ufnge ober
bem Cbeocriorechnis begibt fid) ber Bräutigam unb bie Braut ins 'fifarr
haus unb bitten um bas Sieligionsteugnis. Slad) Empfang beffen gehen
bie Sirautleute in 'Begleitung bes Slaters bes Bräutigams ober Slormunbes
ober .QauSroirtes unb bes ©emeinberiditers ober eines ©efdjroorenen auf
bie Slmtsfantellei unb fucheu um ben .ijeiratömelbjettel an. Tiefer roirb
ungefäumt auf bie 'ftfarrei gebracht unb bas Brauteramen oorgenommen.
hierauf gcfdiiebt bas gefeflidje Slufgebot, wobei Brautlcute(n) oon uro
beicholtenen Sitten bas 'fkäbifat „ebr= unb tugenbhaft" gegeben roirb.
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Ter laß ber .öodijeit wirb io lange aufgefehoben, bis bie Straub
fleiber unb bet gefamte Strauttracht ober Strautfram fettig fiitb. Tie
fiinlabung jur .Üod)}eit gef (hiebt bamt gcmeinfchaftlicb oon ben Straub
leuten. Steibe geben juetft ju ihren Stoten unb bitten biefelbett ihrer
Trauung beiwohnen ju wollen, bei weicher Gelegenheit fie uon letztem
ein 'Vatengeichcnf, gewöhnlich bei ber 'Diittclflajie einen Silber}toan,iiger
erhalten. Sion ben 'Jlaten geben fie tu ben nächiten Slnoetwanbien unb
'Jiadjbam. Ter .üoehjeitsbitter geht hierauf nochmal« bie öoehjeitagäfte
ju laben, wobei er mit einem iHosmarinftcngel am Unten Sinne gefebmiieft
ift unb baftit oom Sträutigam oergiitet wirb.
Sl nt Tage oor ber £>och)eit wirb auf einem oon s»ei 'IMetben ge
jogenen Silagen, Strautfuber genannt, bas £>au«geräte ber Straut, beftehenb
aus buntgemachten Stätten, Stühlen unb Sllntern, bann Scannen, Stannen,
Spinnrab unb SKocfeitftöcfen, Stacftiibel unb Schütteln, auch Stehrbcfen in
bie SPobnung beo Sträutigam« gebracht. Soran hod) oben am Singen
faßen neben bem mit roten Staubern unimunbencn Siocfcn, idoju nid)t feiten
4 bi« n Slfunb fpimtbnrcn ^lachfe« uerwenbet werben, jwei oerheiratete
SBciber, bie Stettfrauen genannt, welche untermeg« oom Silagen bisweilen
gebaefene Pflaumen, feltener Gelb an bie neugierigen 3ufcfaaucr suwerfen.
Tic Steftimmung biefet Stettfrauen ift, für bas Strautpaar bas fibebett
ju bereiten, bei welchem SUte biefelbett an ber Stelle, wo bet Sträutigam
ju liegen fomrnt, einen irbenen Topf ober fottfi ein gebrechliche« Gefäß
fehr gefchicft ju oerbergen toiffen, unb bie« gefdtieht in ber idtalfhaften
Slbitcht, baß ber iid) nicberlegettbe Sträutigam burch ba« ;jetbrcd)en biefe«
Gefäfies erfdjtecft wirb. Sowohl ben Stettfrauen als auch beit herbeis
geeilten Siachbarn unb Sterwanbten, burdt beren oermittelte Slnfttettgung
fämtliche Gcrätfdiaftcn be« Strautfuber« in ba« Sau« beo Sträutigam« t
gefdsafft worben waren, hält leßtcrcr ba« Geidienf, b. b. er bewirtet fie
mit Siranbwein, Strot, Stutter unb fläfe. 3“ bemerfen bleibt noch, baß
bie f)lferbe, welche ba« Strautfuber sieben, foroofal an ben Slöpfcn, wie
auch an ben Schweifen unb fogar bie SJettfche bes Slutfchero mit roten
Stiinbem unb SWafchen gefchmiicft finb.
Slnt Tage ber .fjochjeit felbft oeriammeln fid) bie gelabenett Gäfte,
unb jwar bie Sterwanbten unb Jteunbe be« Bräutigam« in feine unb
bie ber SSraut in ihre Sitobnung. Sin beibett Crten wirb gegeffen unb
geturnten, bis ber Strniitfiihrcr (Tniid)ba, Sprecher) bem Sträutigam unb
feinen Säften anbeutet, bah es hohe 3tit fei, fidi jur Staut ju begeben.
Tod) beoor ber Sträutigam oon .tiaufe weggeht, bebantt er fid) bei ben
filtern unb fiißt ihnen nicht nur bie .fjänbe, fottbern aud) bie ft äße, wo-
gegen bie filtern ihn fegnen.
Stei ber Straut attgelangt, bleibt ber Sträutigam fanit feinem Gefolge
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oot bet Tür fiebert linb nur bet Tniidibo, oon einigen feines 3ußfo h«;
gleitet, geht in bie Stube, »o bie Sraut unb if»re ©äfte uni bic mit
Sranbipein, Srot, Sutter unb Käfe belabcnen Iif*e oerfammeit üben,
unb fraßt, ob et an bem rechten Crt tomme unb ob cs ihm erlaubt fei,
ben Sräutigam cinjufübren. Ties »irb ihm aber oon ber Kranjelfrau
oft lanße oerioeißert unb er mufe fi* bie Grlaubnis früher bureb mancberlei
©efibenf unb Cpfer, bie in ©elb, fßfefferfueben unb bßl. befteben, erfaufen.
Tie Kranjelfrau ift eine oerbeiratete Scrmanbte ber Sraut oon ßefcijten
fahren, roelche auch unter bem Wanten Sammelte ber 4' raut beftänbiß
jur Seite ift. Tritt enblid) ber Sräutißam ein, fo fteben alle ©äfte ber
Sraut auf, bie Staut aber felbft hält fid) in einer .Hammer oerborßen
unb mufi erft ßefuebt »erben. Cft »irb bem Sräutißam eine anbere be-
jahrte 'f’erfon oorßefiihrt, bie Snfpriidje fihünmeife auf ihn fteUt unb
»eiche er juoor befriebißen tnuf). Gnblich erfebeittt bie Sraut unb ber
Slaubcrtnann mufi fie ben ©eibern unb Släbchen, bie fie in ber .Hammer
oerborßen hielten, ßeßett ein ©efchenf, bas nieiftcns in Selbe beftebt, ßleid)-
fam erft abfaufen; et macht fie hierauf mit bem Sorßanßc beS Tages
befannt, fie bebanft fid) bei ben Gltcrn, »eiche fie feßnen.
Tie Staut erteilt ihren Kranj unb ber Sräutißam einen StoSmarin
jroeig iamt Sanb am littfcn Sinne. Tie ©äfte, io ber Sraut jußefefien,
überiafien nun bem Sräutigam ihren fpiafi neben ber Sraut. Sobann
»irb aufs neue unb ßemeinfcbaftlid) ßeßeffen unb ßetrunfen, unb babei
leibet! öfters bas rcdjte SDiafi iiberfchritten unb bie beftimmtc TraumißSs
ftunbe ocrabfäuntt.
Sladißehenbs ßeht bet 3»0 in bie Minhc jur Trauunß. Stebft ben
©o*jcitSßäftcn finb Srautburfdjen unb Kranjcljungfcrn in ©efolße ber
Srautlcute. Tie Sraut »äblt fid) nämlich ~ ober 3, oft and) 4 bis 5
ioßenannte Wranjeljungfcrn, mcldbc fie jur £>o*jeit burd) ben Srautfiibrer
einlaben läßt, für beren jebe ber Sräutißam einen junßen Sutfcben aus
feiner ©cfellfchaft sum WtanjelßefeUen ernennt. Tie Srautleute »erben
oon bem Srnutfiibrer in ber Kirche junt SUtar )ur Trauunß bim unb
»ieber »eßßefiibrt. Tie Srautleute oon untabelbaftem ©anbei finb bei
bet Trauunß mit Siosnmrinfränäen, unb bie Sraut unb bic Kranjel
junßfern mit Solen ßefdjmücft. 'Wach ber oriefterlichcn G'infeßnunß bes
Srautpaares ßeben alle jum Sraut, ;uße gehörigen um ben Slltar sunt
Cpfer; horundi bleibt ber Sräutißam fteben, bic .öocbjcitsßäftc reichen
ihm bafelbft bie §anb unb roiinfehen ihm $u feinem neuen Gheftanbe
©lücf, »onach ber Srautfübrer bic Srautleute in ben Kirchenftanb jiibrt
unb na* ber bl. Steife in bas öo*$citöbauS. ©eroöbnlid) beftreitet ber
Sater bes Sräutißams bie Koften ber £>o*jeit. Stad) ber fir*lid)en
Trauunß ift bas tpochjeitsmabl, »el*es bei »enißer Scmittelten in Srante
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roein, Srot, Sutter imb Safe, bei Semittelten in einem Jleiftfjeffen befteht.
91id)t feiten ttntb auch Kaffee, '.Hingel1) nnb Kuchen aujgetifd)t, non rocldjen
legieren ben .Öocbscitogaften aud) ein Slnteil nach .f>aufe mitgegeben roirb.
Sei biefem S>od),scitSfd)maufe herrfcht aud) bie eitle, mit Hofinem unb
ÜKanbelfömern fid) gegenfeitig ju (be)merfen.
Slm meiften befdjäitigt fid) hierbei ber Trufdjba, unb will er feinen
Soften recht ausfüllen, fo barf es ihm an roigigen Ginfällen unb luftigen
Sprüchen nidjt mangeln. Gr füll bie ganje .fjochseitsunterhaltung leiten
unb bie (Säfte unterhalten, weshalb er bisroeilen eine Hebe nnd) Tifche
abhält, in roclchct er gemöhnlid) ben Gheftaub einer SiaufefaHe perglcidjt.
Tos (Seid)äft eines folchen Spafjoogels ift orbentlid) lebenslänglich, unb
oft ift er nidjt nur im Crte, fonbern aud) auswärts beliebt unb gefmht.
Tie 9!ad)t unb juroeilen ber folgenbe Tag mirb im Si’irtsbaufe, beim
Sier, bei ÜHufif unb Taus jugeb rächt, roo fid) auf;et ben Jöochseitsgäften
noch anbere Srautfchauer einfinben, welche bie fluftbartcitcn in bet Schenfe
oermehten helfen. 91 Ile trinfen gemeiufdjaftlid) unb sablen bann bie auf
jeben repartierte sieche. Ter Trufchba roirb freigehalten, besgleidten aud)
ber Sater, obfehon biefem manchmal bie ganje ^Jectic jut Saft fällt.
9Hand)et öodj^eitsgaft ho* bei biefer (Selegenbeit 2 — 3 Ji- S.=9B}e. für
Siet unb Sranntroein an ben Sdjanfroirt 511 jablen ; nicht als ob er biefe
Sfenge felbft getrunfen hätte, fonbern roeil man eine Ghrc barin fudit,
jebem feiner Sefannten, felbft manchen angefebenen Atem ben') bas ©efchent
Sit holten.
Ten Gbrentons macht ber 9lngefebenfte uitb 'Jlrtigfte ber ©efeUfdjaft
auf 9lufforberung bes Trufdiba mit ber Staut unb bann teber ber üodp
weiter ber Heifje nad). ©eroobnlid) liebt man bas Teutfchtan.sen (Stenrifch);
bod) finb auch anbere Tänse, j. S. 'ffolfa u. bgl., nidjt aufjer Übung.
Tie Slufit, aus Trompeten, 'iüalbhörnern unb anbem Sias» unb Streicfp
inftrumenten, roirb eben oon bem Satcr ber Sraut beftellt; feiten roirb
bas Srautpaar unter Ülufi! jur Mitdjc begleitet, abet geioöhttlich bet
Srautjug aus bem .öocfjseitsorte in bas SBirtSbauS abgeholt. 3tn ganjett
aber fehlt es nicht am ebriftlichen Sinne unb bie meiften Srautpaare
gelangen ehrbar in ben Gheftanb. Hachborn bie Srautleute bie hL
Saframentc empfangen hoben, beftellt ber Sräutigam ober beffen Sater
beim Senefijioten bie Trauung, tnobei geroöbnlid) ein Sieb abgefungen
roirb unb bann eine bl. 'Hieffe, feltener ein gefangenes Slntt folgt.
') öiu (Mebäd, anticrniäitS „Strängei" gciumm. — *) 9Sis tjicber ift biefer
Sop luörtlici) aus .{1 0 [ c r , Tas SHicfeitgtbirge unb feine Stcrooljncr, >firag, 1K41,
S. 202, eutnaimneii, niic and) 11. a. bie nadjfolgenbe ötjmttansitfnlberung an bic
.{>ofcrj<he XarfteUung fid| aulcfpit. Sgl. S'b. VIII, ®. 16t! u. f.
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Tie ;]nbiunrt an ben SPenefijiaten für hie Aufbietung beträgt 1 31-
bio I gl. 6U fr. C. '11*. unb für bie Trauung fnmt Skautmefte 5 31-
bis 8 31-
lim a. Tage ober am Tape nach ber .Öocbjeit befudten bie Staub
Inilc gewöhnlich bie f>l. 'Dleffc unb am nacbftfolgenben Sonntage flehen
beibe gemeinicbaftlid) im Ikautonjuge ebenfalls roieber $ut .Uuttje.
3.
(Bebräucbc bei Stcrbefalleu.
Süie bei (Geburten utib .fjodtjeiten, ebenfo hängen atidj bie Seroohner
beo biefiflcn 'Itfarrfirdtfutengelo bei oorfommenben Streitfällen an jiuar
unid)äblid)en, jebod) mitunter albernen Vorurteilen. unb ihre (loiräudte
bei berfllcitben Verattlajfungen finb in ber Tat ganj oriflinell unb
charafteriftiftf).
Um bas Sterbebett nerfammeln ficb bie Ungehörigen unb audt
Machbaren; juroeilen wirb bem mit betn Tobe Sliiigenben eine Sterbeferjc
in bie £ianb flefleben. < 'Heidt nadt bem £iinfd)eiben nterbett jeber Seiche,
ohne Unterfdiieb beo lllterö unb Weidjiedttco, nod) auf bem Sterbelager
bie Sluflett jugebriieft unb eilt Tüd)Icin liinflo ben Cbrett binaufgebunbett ;
hierauf tnirb fic entfleibet unb mit einem Veinroanbfcßen an (Seficbt,
.Stäuben unb Säften flettiafdten. Tiefes (Sefcbäft beforgen geroijfc toeitige
läute im Crte, toeldje bie Totenfdieu iibertounben unb bem SBerftorbencn
biefett Siebeebienft auf jebeomaligeo Anfucbcn ber Angehörigen erweifett,
barin einen Erwerb fudten unb aud) fmben, ittbeut biefe Seicbeuroäfcher
aufter einigem baren (leibe bao alte £>emb, oft fämtlidte Hleibungoftiicfe
erhalten, in welchen bao Qnbiuibuum gcftorbcu ift, ju beffett Steinigung
fic berufen nmrben.
Tao juin llbroafdtett ber Reiche gebraudttc (Sefcbirr mit bem Hefte
beo baju erforberlidtcn SBaffcrs unb bem Stücfe Seinen, teug, tnirb bann
an einen abgeleflenen, tnenig bcfud)tcn Crt, fleroöbnlid) in einen Tom=
ober ÜoIIerftraud) geworfen, bamit nicht leicht ein menfdtlidteo Sßcfctt
ober ein fitauoticr biefer Stelle fid) naben föntte, weil ein h*e unb ba
gangbarer llberglaube oerbiirgt, baft jeber SWeitfcb, felbft auch bao Tier,
bao an foldj’ einem Crte juerft ooriibergebt, uuauOroeicblicb 0011 ber
llbjebrttufl ergriffen wirb; flöge aber juerft ein Vogel über biefen Crt,
fo falle berfclbe aUfogleid) fterben, bann aber oott biefent Diomente an
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bie Herberbctt bringenbe ftroft bet im Strciudie oerborgenen Sachen für
immer gebrochen fein.
Hadjbem nun bie Reiche auf bie oben bcfdtriebcne Steife gereinigt
roorben ift, wirb fie oorbcr mit Htcibroaffer befprengt, mit bem Hteuje
bezeichnet, bie £>äube EreujtoeiS über bie Hruft gelegt, mit einer Sdtnur
iibetbunben unb mit einem Sioientranje oerfeben; hierauf mit reiner
SMifcbe angetan, in einer .Hammer auf ein Hrett gelegt, mit einem 'Stritte
an felbes angebunben, um bao .öerabfallcn w oerbiitbern unb mit einem
Zuchc bebecft, bamit nicht burd) ben Zotcngerudt bie Hagen bcrbeigelocft,
fie anfreffen möchten. Zie 'Helten, auf beneti bie Reiche gelegen, werben
gelüftet unb gereinigt unb bao Hettftrob hinaus aufs Reib getragen unb
oerbrannt.
öcmöbnlid) am Slotgen ber Hcerbigung mirb bcr Sarg itt bie
'Jläbc ber fieidjc getragen unb beibe unter ber Hejeidtnung mit bem bl.
Mteuje mit 2l!eibionjfer befprengt; ber Zotettgräber legt bie Heulte mit
Hnilfe Siebter aus bem &taufe in ben Sarg, oft es eine Minbesleicbe,
fo roirb fie jur Sdtau ausgefteDt, auch mit H hinten gcfchmüctt ttttb ber
Sarg erft gefthlojfen, wenn fclbc aus bem .ytaufe getragen werben foll.
oft cs aber bie Reiche eines Ctmadttcncn, fo roirb ber Sarg gleich ju=
gemacht unb fo im Horhaufe auf bie bereits oorrütigc Zotenbabre gegellt.
Zer Sarg fclbft pflegt bei ganj Stuten ober Hehlern aus blos robett
Hrettern, mit einem fchrcarjen Hreuje bariiber oerfertigt ju fein. Hei ber
fdton oemtöglicberen SlittelElaffe ift auf bas Hreuj ein tibriftusbilb gemalt,
roelches bei Seichen mciftens otm ftaffierter Hilbhauerarbeit, ja fogar oon
Sletall ju fein pflegt; ber Sarg aber fdtroarj angcftrichen ober politiert.
Hei nod) jung oerftorbenen Herionen aus ber SlittelElaffe crfcheint bet
Sarg noch mit oerfchiebenfarbigen :)lofen unb anbern Hlunten bemalt,
©etoöbnlid) alfo roirb ber Sarg nadi bem Weidtmacfe unb ben Hermögens
umftänben bet 'Ungehörigen eingerichtet.
Heim Stinauotragen auf bie Hahre roirb bie fieiebe im fjaufe brei
mal aufgehoben unb roieber niebcrgcftellt, meid) es Herfabtett fo oiel fagen
unb oorftellen foll, als: 3m Samen Weites bes Haters, beS Sohnes unb
bes hl- ©eiftes, unb mit bem frommen dinglichen SSunfdje gefchieht: Öerr,
gib ihm bie -eisige Hube unb bao eroige flicht leuchte ihm in beinet Harnt
berjigfeit, Sitten!
Zie 31 rt unb Steife bet ©rbbeftattung ber Herftorbenen ift tiin=
fichtlich ihres Sllters unb bet Hermögensumftänbe ber 'Ungehörigen fegt
oerf (hieben.
Hinber rourben beim Antritte bes gegenwärtigen Henefijiaten ohne
Sang unb Hlang unb ohne alle Hegleitung bl oft burd) ben Zotengräber
auf ben Mircbbof getragen, neben bas ©rab h'ngeftellt unb bann burd)
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ben '^fnrrer, nadtbent fclbcit Purd) bcn Totengräber ber Veicbenbcfebau;
jette! einßebättbißt roorbcti mar, nach ebriftfatbolifcbcm (Gebrauche ftiU eüi-
gcfegnet unb beerbißt. Gr ft naebbem bie Gl lern bes biefißen .MircbiprengelS
ber 'Pflichten, roeldjc Re gegen ihre oerftotbenen Mm ber ju beatbten haben,
berouftt mürben unb non Seite beo ßeßenroärtißen Öcnefijiatcn bobin ge=
bratbt morben maren, baß fie ficb ju einißen menißen ßons unbebeutenben
Sluslagen behufs ber beffeteit Scerbigunß ihrer Minber bereit unb ent
ftbloffen erflarten, nnirben feitbem bie Hinberleichcn bureb einen junßen
Surfdten, geroöbnlid) ben (Raten, mit einem rociftcn Juche bebeeft, bis oor
bas .öouottor ber biefißen Mircbe ßetraßen, baielbft auf einen Stuhl ge=
fteUt, unb nor bcmfelben nom 'Pfarrer unb Vebrer ber 'Pfnlm: Sit nomen
Domini benedictum etc., Laudate pueri Dominum etc. nltemotioe
remitiert unb bann unter Slbfingung eitiißcr Strophen biefeo 'Pia int es unter
bem Port ritte beo 'PriefterS auf ben Mircbhof ßetraßen unb nach oer-
richtetet Crntion unb ben in ber Agenda norßeicbricbenen Mollcftcn ein*
ßefegnet unb in bas @rab binabgolafjen. Tags uorber roirb etroa 10
'Dliuuten mit ber mittclften Wlocfe geläutet. Jiir (amtliche gunfdonen
beliebt ber Senefijiat 20 ft. G.iDijc., ber Pcbrer 39 fr. ®. ®. (bas
bauten miteinßerecbnet), bie Mircbe 15 fr. ffl. ®„ ber Mircbenbiener 6 fr.
unb bie IViniftronten 4 fr. ,Vbod) tuirb bei Pcrmößlicbcrn eine Mleinig-
feit mehr ßeforbert. Minber, bie in einem Silier fterben, mo fie febon
beichtfähiß finb, merben ßemöbnlid) bei ber oermößlicbern ÜPittelflaffe febon
mit Monbuft begraben, oon 4 jungen, fdjmürj gefleibeten Surfcbcn, bie
am linfett Sinne mit einem SlosinarinRcnßel unb einem blaufeibenen
Panbe ßefebtniieft finb, ßetraßen unb meiflens auch oon ebenfo oielcn
junßen SJläbcben begleitet, meid)’ letjtere meifie Mleiber, icbmarte Stbürjen
unb Jücblein unb Mränje auf ben .Hopfen haben.
Sämtliche Veicben mit Honbuft merben in bie .Mircbe ßetraßen, mo
fie mährenb beo gelitten hl. (DlcRopfero auf ber Pabte Reben bleiben, im
Solle einer anfteefenben Mtanfheit ausgenommen. Sei bem Cffertorio iR
ein allgemeiner Cofergaitß juni Soften bes Penefijiaten, mo oon bcn bie
Reiche Segleitenben meift 1 fr. 0. SIL gefoenbet toirb; nadt Pecnbigung
bes bl. SMe&opfcrS roirb bie Reiche auf bcn Wottesacfer ßetraßen.
Sluch roirb folchcn Veicbett mit .Monbuft nicht nur tags juoor aus-
geläutet, fonbern aueb bem Peidtettjitßc iomobl entgegen — fonbern auch
ber Reiche ins @rab geläutet. Tie I raget bei biefen junß oerftorbenen
Rierfonen merben, fomie bie Jungfern, eigens oon ben Gltent unb Sln--
oermanbten für biefen dtriftlicbcn ftreunbfdjaftsbienR erfudtt unb bafiir nach
beenbißtem Veidtcitbegänflniffe entroeber itt ber SPobnung bes Veichenontero
ober in einem Spitts ober Ptanittroeiitbaufe mit einem i'cid)enfd)maufe,
beftebenb in Pranntroein, Puttetbrot unb Höfe, bemirtet.
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Bei bejahrten ißerfonen werben bie Ttäfler nid)t ßdn'ton, fonbem
gewöhnlich finben ficb fdjon oon felbft mehrere flute Bcfannte unb greuitbe
ein, bie beujelben unoufgejorbert ben lebten Liebcsbicnft erweifen unb
folche ju ÖSrabe tragen.
'Sei Leichen ber Sinnen unb Unbemittelten ift fein .Honbuft, fonbem
bie Leiche wirb bis jur Hirdjtiir gebracht, ohne baß ber Benefijiat ober
bie Schule fie bcflleite. Leichen ber Bermöglidjern werben gewöhnlich mit
.Honbuft befltaben. Schon im £>aufe bes Serflorbenen werben einifle lieber
abflefunßen, ber fßfalm: De profundis ;c. nnflcftimmt, auf bem SHJcfle ber
Bfaltn: Miserere nbflefunflen, hierauf bie Reiche jur Stirdic getragen, b a--
felbft ein feierlichem SHequitm ober auch eine hl- 'l'ieffe abflehalten, juleßt
bie Letdjc auf ben .Hitcbtmf unter ifortfeeuufl bes 'ftfalmeä Miserere k.
getraflen unb nad) Berridjtung ber .Hollette unb Slbbctuuß cinifler Bater=
unfer fiir bie Seelenruhe beo Berftorbcnen biefelbe non ben Trägem in
bas OSrab flefenft unb jugleid) priefterlid) eingefeflnet. Sei feierlichen
Leidjenbegängnijfen ber Grwachfeiten ift audj Libera unb Salve.
Ter betrag ber Stola für ein Leichenbegängnis eines Lebigen mit
Honbuft unb 'Jieguiem ift für ben Seuefijiaten 4 gl. 30 fr., ben lehret
4 31. 30 fr., bie Hirdje I 31- 15 fr. 3iir bie Seerbigung eines (fr-
wathfenen im geftanbenen Lebensalter mit Honbuft unb Sfeguiem für ben
Benefisiaten 6 31- 15 fr., bem Lehrer unb bie Sännet fi 31. 15 fr., bie
^nftrumcntalmufif r> 31. LO fr.
Leichenreben am (Srabe ober in bet .Hirdje finb feiten. Tie Hetjen
werben oon ber Hirche gegen Bezahlung gegeben.
Sei Leidjcubegängniffen ber (fmmdjfenen ift ber Slnjug ber ®(auns=
perfonen eine bunfle, meiftens fdjroarje .Hlcibung; bie Trauerfleibung bes
weiblichen Öefdjledjteo ift gewöhnlich ein fdjwarceo .Hleib non ;]eug, Tud)
ober Seibe, ober einer fonft bunflen 3arbe, übet welches fie ficb mit einem
weißen ober audj bunfclfarbigen I udje fo ganj verhüllen, baß nur bas
©efidjt frei bleibt, ©in foldjes Tuch erhält fdjon bie Tochter als Braut
oott ihrer Diuttet tnciftens jur SJtitgabe.
Tie Begleitung einer Leidje halten bie bieügen Bfattfirdjfinbet für
eine hl. Bfl'djt unb laffen üdj webet burdj fdjlechte SBitterung, nod) burdj
etwaige ©ntfemung 00m SBofjnort bes Berftorbcnen baoon abhalten, ihr
nachjufomiucn.
Ittuitbartlidffs unb Aberglnubifdjrs.
VIII.
2lus ^joditei im ÖC3. (Brulicb unb Umgebung.
j>n pfortfefjnng her abrrglinibifdicn 4'oltomeimmgen unb ('Jcbvändjc bcs
VII. SlanbcS, 2. 174 it. ff., inerten nunmehr weitere bcrnrtlgc Sltitteilungen
unfereB WcioäbroinanneB .'jeuu Grinin Slot ha nue göllnei im Slnfchlujfc an bic
im VI. Sknbe, 2. IHM u. ff., bereite ocrbffcntliditeu nachfolgcnb t\cbiacfjt.
484. goft allgemein ift bic Meinung verbreitet, bic fDiilcbftrajie fei ber
9i>eg jum ftimmel.1) Tic Sterne finb arme Seelen, welche und)
nidjt Gilt Rang in ben Summel gefunben hoben. 5yiillt eine Steno
fchnuppe, bann erfolgt bie trlöfung einer armen Seele unb uielc
beten «lobann: „C verr gib, bofi meine arme Seele gereinigt
werbe!" Slact) anberer Sicinung, bie fid) inbeffen teilmeife mit
obiger Slnfdiauung berft, hot jeber Üteufch oben am Fimmel einen
Stern. 2i!enn Sternfdjnuppen falten, bonn hot ber Teufel einen
Slaub-gig gemocht unb je nad)bem, als bie Sternfchnuppe „bic# ober
bünn" ift, ift oud) bie tBeute Vuctfers ausgefallen.*)
485. jiod) herridieitbcr Slnficbt ift bie Sonne ein brennettber .Uörpcr, ber
über ben §imntcl „fault", unb \max mit jiemlid) grober Sd)neUig=
feit. Tao föntte man fehen, trenn bie SBolfen feftfteben unb bie
Sonne hinter ihnen weiter „fault".
480. Ter Song beo Wonbeo ift ein lattgfomer unb wenn man bejeidmett
null, baff jemaub eine Slrbeit recht langfam macht, fo fagt man:
„Sir giebt, olo oiur'n SJionba jiehn tat."
'I Stad) (grot)inaun, a. a. C., Str. 176, nad) Stern. — ') Sgl Wrobuiaitn,
a. a. C., Str. 164—166, 170—174.
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287. Son ber ©cftalt bet Erbe machen fid) ältere S'cutc not feine 9<or<
Heilung, ober fie meinen, felbe fei eine gtofie Scheibe, ouf ber bie
Sterne iBucfeln bilben.
288. Tringen Sonnenftrablen }»ifd)en ben SBolfen burd), ohne baft bie
Sonne fidjtbor ift, fo beifit cs, „bie Sonne siebt 2i!aifet an". 21 in
Dlbenb gebt bie Sonne fcblafcn, ift Dlbcnbrot, bann brennt s in ber
£>öUc. Sonnen- unb MonbeofinftcrniS finb 8eid)cn ©ottes. 'Jiorb=
liebt unb .Kometen finb Din, reichen oon .Krieg, Übcrfchtocmmungcn
unb anberen Unglücfsfäüen.
289. Ter Monb bat einen befonberert Einfluß auf Menfchen, Tiere,
'fiflanjcn unb befonbers auf bie Sßitterung. Mit bem Monbiocdßel
roirb eine anberc SlUtterung eintreten, beißt es.
290. Monbe befinbet fid) ein Mann, ber „Sdiutabieb". Tiefer ift
eines 'Jiad)ts fteblen gegangen, unb als er ben Siücfcn beoarft batte,
routbe er oont Mottbc angejogen 511m abfebreefenben Seifpiele für
alle Tiebc.1)
291. Ter Monb foU bas ©efidjt bes bl. Seoerin fein.
292. Süenn ein Stern nabe beim Monbe ift, fo mirb halb ein Minb
fterben, nad) attbern roirb ein Staus abbrennen.4)
293. Sei juncbmeitbcm Monbe abgefebnittene Staate roaebien beffer,3)
Xannenroipfcl behalten oiel länget bie Siabeln.
294. Siebt man im 'Monate ben junebtnenben Monb junt erften Mal
unb b<ä ©elb bei fid), io mirb man fid) ben ganjen Monat über
eines giinftigen Monctcnftanbeo erfreuen.
295. äloUblübenbe Ultimen foll man befoimuen, wenn leerbliibcnbc Stöcfe
bei 4'oUmonblid)t eingefefit »erben.
296. 2)ci abnebmenbent Monbe uerliercn fid) Suibnernnincln, roemt man
auf ben Monb jeigt unb babei fagt: „Tatt botits ejne" unb auf
bie §übnentmr$cl jeigenb, bie 2i!orte fagt: „Tou bout's feine!"’)
297. Ein Saterunfer um Mittemad)! jur Slollnionbsreit bei ben Sdjcuern
gebetet, macht ffiarjen oerfdnoinben. SJei abnebmenbent Monbe
roerben felbe bei Meitfd) unb Tier mit betn beim ülbfodjen bes
iKinbflcifdjcs getoottnenem Schaum (hier ^afdjt ober .Könnt genannt)
eingefebmiert, ums fie oertreibt.
298. 3n gleicher Monbesnbafe tonnen Siechten geheilt »erben, »enn fie
oon fperfonen, bie oerfagen fönnen, angefpueft »erben. Tie ^ledgen
erfchrccfcn alsbattn unb oerlieren fid).
’) sögt. 6t roE| mann, 91t. 152. — !) tSbcntm, 9h. 1118. — *) SBgl. V. Dtb.,
®. 48, 91r. 23, VI. 9tb„ ®. 194, 'Jir. 179; ©robmamt, Dir. 157. — •) 9»gl.
VII. t8b„ 2. 174, Dir. 241, 11. 2. 177, Dir. 2ß4.
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299. ($iiüt ber tu' Ui’ Schein bes Stoiibco auf eine S-ießc, fo wirb bas
bacin tießenbe ttinb ein Sin.')
300. Sücnn man jutn Jenfter binatisfcbaut unb ficht ben Stonb unter
bem Tadle, fo jcrfchläßt man etroas.
301. Tao feilten auf bie ©cftirite bat bas Sbfallen bes ftinßer« jur
golße.2)
302. Sfiele Sterne am .tummel beuten auf fd)önes üßetter am folßenben
Xaße. Xas glimmern berfelben jeißt Sturm an.
303. Xem bl- Stichel obließt im .frimmel bas ©efebäft bes 2ßolfen=
febiebens unb mill bie Sonne einiße Tage binburd) nidit jum Hots
fdicin tommen, bann beifit es: „Stiebet, febeueb be Sßulfa medi unb
lofi be Sumte raus!"
304. SJettn man auf ben Seßcnboßen jeißt, fo fcbneibet's bem 2fe=
treffenben ben gittßer ab.*) Unter bem Seßettboßen ju ßeben, ift
ßefitbrlid), er fann cinftiirjen unb ben gtcoler erfd)laßett.4) SJott
ftblcdilem Snjeidjen ift ein Seßcnboßen am Siotßen, es folßt ein
neuntäßißes Scßcnmetter.
305. Startes Storßcnrot am SeujabrStaßc fiinbet ein KrtcßSjahr an.4)
306. ;iißeuner tonnen baS geuer bannen; fie föntten felbft in ber Sdieucr
geucr ohne ©efafit machen.
307. Sreunt bas Sacbbnrbcuio, fo bleibt bas näcbfte .£>aus oetfebont, trenn
man einen Xifd), auf bem iefion bas Slücrbeilißfte ßeftanben ober
ßeleßen bat, oor bas genfter hält.")
308. .ttinber, bie mit ßliibenben Spänen fpielett, roerben töettnäffer.7)
309. Xas 31* aff et bat befonbere .vu'ilfraft unb oerleibt ©efunbbeit um
12 llfir in ber 6hriftnad)t, ferner am ßrttnen Tonnerstafle, roenn
bie (Dioden läuten; man foU ©dicht, -Ücinbe unb giifie ntafeben,
fiefj aber nicht abtroefnen. SUährcnb ber äBanblunß in ber 6btift=
naebtmette oermanbelt ftdj auf einen Slußcttblicf bas ©taffer in ©ein.
3ur ;jeit wenn bcr iöafer fcfioftt, ift es ebenfalls beilträftiß. 3ns
©taffer foll man nicht fpuefen, fonft fpueft man ber fil- Staria in
ben Stab.“)
310. Statt oermeibet cs, einem Seußcborcnen ben Taufnamen bes '-Unters
ju ßeben, mentt biefet fdion ben ßleicben Samen mit bem noch
lebenbett ©roftoater führt, benn bann müffe einet non ihnen
fterben.
*) Sud) (Hrobinanii, Sr. 1(!’2, irirfi Ser fchlafcube Sienfd) monbftid)tig. —
’> (Drohuiattn, Sr. 175. — *) ISbcnbii, Sr. 251, ferner »gl. Sr 247, 250 u. 214,
hier beim ©lipe. — *) ISbenba, »gl. Slum, gu Sr. 24«. — •) ©gl. VI. 93b., 3. 25,
Sr. 63. — •) ©gl. ßtrobuiann, Sr. 268. — ’) Sud) in Sofitnip. — ") ©gl.
hieju V. ©b„ <2. 47, Sr 4, ©. 148, St. 35, VII. ©b., 2. 176, Sr. 260.
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311. Tns 91iefcn bebeutet eine 'üefräftigunß ber äbabrbeit beb ©efagten,
unb erzählt jemanb eine äfegebenheit ober ftcllt er eine Sefjauptung
auf unb es muß baju oon irßcnb einer Ißerfon ßenicft roerben, fo
erfolßt ein fidleres „£>elf ©dt, bog rooabr is!" ■) TeS 9HorgenS
niiditern nieieit ift oon ßuter Tlorbebcutung, man erhält ein ®e=
iebenf.*) Treimaliges nad) einanber 'Jiiefcn ober fRafenbluten beutet
auf oiet ©liid unb fflefunbbeit. Slluß man nadimittaßs niefen, fo
folgt 'Ärger. 91afengrimmen bebeutet, baß man fid) übet etroao
ärgern nierbe.
312. ©ähnelt ift ein .»feidien oon Trägheit unb üangrocile.
313. Klingt es im Cbte, fo roirb gefügt: „3n welchem Cbrc flingt'o?"
®irb es erraten, fo hört bas Klingen auf.3)
314. Salsocrfd)iitten ift oon böfer Sforbebeutung, beim es folgt ein
jidjerer Slerbruß.1)
315. Stolpert jemanb ohne befonberes .»öinbcniio, fo beißt es, an ber
betreffenben Stelle fei ein »Diunfant begraben.
316. Steht man mit bem Unten guße auf, fo hat man tagsüber lltt=
glüdl; tritt man beim Fortgehen mit bem linfen Taufte aus bem
imufe, fo roirb ber ©ang glücflicb ettben.5)
317. Säßt man fid) einen 3aßn reißen, fo roerfc man ihn in ben Ofen
unb rufe fpebei bas IDläuslein an, babei erhält man ftatt bcs
beinernen einen fteinernen 3Qbn, bet nimmer ausfällt.0)
318. Träumt jentanbem, baß er fid) einen ^aßn gerijfen hat, fo erfolßt
ein Sterbefall in bet greunbfdiaft; blutet ber „»{«btt, fo ift es ein
2'lutooerronnbter, fdjiuerjt er, fo ift es ein Sterroanbter, ber uns
befonbers lieb mar.7)
319. Stübern unter einem .'fahre fallen bie .V>aate nicht abßcfchnitten
roerben, fonft befommen fic Säufe ober man feßneibet ihnen nad)
anbern ben USerftanb ab. Sterben flcine Sittber, fo roirb ihnen
£>aar abgcfdjnitten, ihr Slnbenfen oerfdjroinbet aisbann nicht in ber
gamilie. 2'ei juttcbiiienbcni 'Ulonbe ßefd)nittene .wate roachfen
bejfer.") Dlotes £>aar gilt als eine fd)led)ie Slorbebeutuitg für ben
(Sharafter unb geht uns ein iliotbaariger über ben SBeg, fo ifl'S
nicht gut.
320. Tie 91ägel foUen fleincn Sinbern abgebiffen unb nicht abgefehnitten
roerben; man feßneibet ihnen fonß bie (ihre unb bas Ehrgefühl ab.9)
■) ©roljmann, 9h. 1556. — *) Gbenba, 9h. 1557. — *) Slgt. VI. SBb.,
®. 195, 9h. 193, VII. *b., ©. 177, 9ir. 266. — *) Sgl. VII. SBb., ©. 172, 9h. 223.
- *) Strohmann, 9h. 1521, 1522. - ’) **gl. VII. ®b„ ©. 172, 9h. 222, «tot).
mann, 9fr. 824 u. 825 bet Hinbtm. — *) S’gl. bie (päter folgenben Tobc«Dor.tctd|en.
— •, 2*1(1. oben 9h. 293. — ”) Pirol) mann, 9h. 805.
So na er. £eutfd)e $olf«tunbf a. b o ü 4n
IX. 1. bi* 4. veft 411
321. Minber unter einem gabre foQeit nicht in ben Spiegel Mauen, fonft
luetben fie boffärtig. Stenn man eine Stunbe lang in ben Spiegel
febaut, io iiebt ntan ben Xeufel brin.
323. Wibt man Stecfnabeln weg, io cerftiebt man fein eigenes fomic beS
HQiijen .iinufes ffllücf.
323. »euor bat) »rot angefebnitten mirb, werben auf ber Sacffeite (Slebl-
ieite) brei ftreujeben gemacht, beim auch (ibnituo habe bas *rot
gefegnet. SJIan ioü es nicht über ber Scbnittfeite anfaffen, aueb
nicht über bie Stufte berabfchneibeti, weil man ba bem lieben ®ott
bie Serien abfehneibet. 1'egt man bas *rot oerfebrt auf ben Xifch,
fo fihieidit Slot ein. Sluf bie Srofamen foll man nicht treten, weil
man baburch ®ott bclcibigt; nach bem lobe muß man fie bann
mit blutigen Slugcn aufflaubcn. Untmebcr werben fie ben Xiercn
gegeben ober in ben Cfcn geworfen.1)
324. Xic Srofamen, welche am hl- Slbeitb auf bem iifchc liegen, foU
man in ben ©arten fäett, ba mäcbft ber 'Diäter (SamiUenart als
Sltjirjc für iHübreier uttb als .^eilpflanje oerweubet) gut. Slm hl-
Slbeitb erhalten fämtlicbe .tmusliere SBrot, ba gebeiben fie.
326. Slteim aus bem Cfen gunfett fpriiben, fo fomutt nnoerhoffter Skfucb;
ebenfo wenn bas SReffer oom Xtfche fällt uttb fid) auffptefct.*)
326. gueft bie rechte .öattb, fo wirb man ©clb ausgeben; bagegen erhält
man Selb, wenn bie linfe öanb grimntt,9)
327. Vegt man bas Dfejfer mit ber Sdmeibc nach oben, fo muffen bie
armen Seelen im gegefeuer hoppelt leiben.4) Xasfelbe ift ber galt,
wenn ber Siechen mit ben ginfett nach oben liegt.
328. ©rimmt morgens bas linfe unb nachmittags bas rechte Singe, io
wirb man etwas gern fehen; im untgefebtten galle fieht man etwas
ungern.5)
329. Mommt man in ein frembes ,£mus unb fcfct fid) nicht, fo nimmt
man bie 9fuhe mit.“)
330. Schläft man in einem .fjaufe bas erfte 9)ial, fo foU man genau
nui feine Xräuttie achten, beim fie gehen in ßtfülliing. (Sichtung
auf Siummem fürs Votto.)’)
331. Still man über etwas nachbenfett, fo foU man fich jum Cfentopf
iegen, bort bat man bie heften SinfäQt.
■) »gl. VI.*»., 2. 191, Sir. 188, VII. *»., ©. 173, Sir. 228, «rotiinann,
Sir. 716 — 7)7, 731. — *) »gl. (Strohmann, Sir. 261, 264; bejüglicb be« Stlcffrr*
VI. *b„ 2. 193, Sir. 172, VII. *b„ <2. 173, Sir. 230. — •) »gl. Wrot)maun,
Sir. 1687, ähnlich VII. »b., ®. 178, Sir. 225. — *) »gl. VII. *b„ 2. 173, Sir.
237 u. 2. 175, 9lr. 251, bann 0) r o b ni a n n , Sir 1631. — *) Wrotimaun, Sir.
1545, 1539; mugetebrt VII. *b., 2. 177, Sir. 207. — *) »gl. VII. Sb., 2. 172,
Sir. 221, bann (Srobinaiiu, Sir. 1082. — ’) tibetiba, Sir. 1634.
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332. Ein Tier ioll mau heim Schlachten nicht bebauem, fonft fann cs
nicht fterben uitb mufc oiel leiben.
333. äBenn man altes tsifen, ittsbefonbete Jmfeifen finbet, fo hat man
Olüct1)
334. ®ebt bie Türe oon fclbft auf, fo fommt Sefud).
336. Ülctbt man mit bem .Hlcibe hängen, fo bat man ttnglücf.
336. Ungliicfstage finb: 1. Crbnung: Ter fdimarje ober Tötens
fonutag, ferner 'fSetri Mettenfeier. Sin biefem Tage ift bas Übers
fiebeln höchft gefährlich; bas Sieg wirb nicht ausgetrieben, beim
ftatt Tau liegt ®ift jauf Sliief unb #u\ ©in an biefem Tage ges
borencs .ttinb ftirbt feines natürlichen TobeS.
3. Crbnung: Ter Charfreitag, icroie überhaupt jeber Jrcitag,
insbefonbere aber her „alte Freitag" eines jeben ÜJionatS, b. i. ber
legte Jreitag im Btonate.
3. Crbnung: 1. Slpril als ®eburtstag bcs Jubas Jfchfariot;
30. Stpril, 2i.:alpurgistag; 1. Sluguft als ®ebäd)tnistag bes 3luS=
braches ber biinmlifchen Weoolution unb Stur-, Kneifers unb feines
Anhanges ; 1. Teu'mber, ging Sobomma unb ®omorrba in ScbrocfcU
feuer unter. Sin ben legten sroei Tagen in ber SBocgc fott man
nichts anfangen, cs miggliicft.*)
337. ©liicfstagc finb: Jeher Sonntag, ausgenommen ber fegmarje,
erfter SBeibnaehtäfcicrtag, Dfterfonntag, 'ftfingflfonntag, ber golbenc
Sonntag, ber Treifaltigfeitsfonntag; an biefem Tage ift S)Jorgen=
regen Silber, Slachmittagsregen ®olb; ferner St. Jofef=, St. Slnna=
tag unb ber 3. Jeher unb 25. SJfärj.
338. Vostage finb: '.Neujahrs tag, Hiaria i.'id)tmcfe, ÜNatbias, Cftern,
Eismänner, Treifaltigfeit, Seit, Btnrin Btagbalcna, 3ieben=Sriiber=
tag, ÜaurenciuS, üueia, Slegibi, SlUerheiligen, 'JNartini, SJiaria ®eburt,
Sarbara, SBeibnachtcn, oier Eismänner.5)
339. ®efährlid)e 3 * ii* n : Ter fegroarse Sonntag, Johann o. Sieoomuf,
Jronleid)nam, Eismänner, Seter unb Saul, 'fktri Mettenfeier.
340. Sorjeicgen. (Cjejcba). ilor bem Tobe eines Jamilienmitgliebes
ober eines Serioanbten gefegehen oetfegiebene Tinge, aus benen man
SU entnehmen oermeint, baf) fie eine SBorbebeutung gaben. Tarunter
gebären nachftcgenbe, bie icg in Erfahrung brachte:
1) Slm gl. Slbenb gört bie betreffenbe Scrfou, bie fterben wirb,
„Üaicgabrata folla". (ftoljttmrm — Totenugr.)4)
') Sgl. VII. Sb., 3. 176, S!r. 2'if>. - ') Jn Statin, Sej. Drautenau,
Selten als Ungliicfstage ber 4. Sprit, 31. VUiguft unb 31. Dejember. Sgl. V. Sb.,
3. 48, illr. 17. Sgl. auch „Das feftlidje Jahr", 2. 278 n. f. — *) Darunter ift offen-
bar auch bie „falte Sophie“ gemeint — •) Sgl. VI. Sb., 3. 197, 9t t. 204 (amt guBtiote.
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2) Äurj oor beni lobe oerttebmen auch anbere ißerfonen im
Jjjaufe bas .Klopfen. ‘)
3) (Sin treibet Schatten bufdjt att betti £>auie ootiibet.
4) Co flooft ano genfiter unb man ficht nientanben.’)
5) Sao ftlagerocibchen jammert im Cfen ober beim genfter ober
um bas i'iaus ^crum. 3)
Ti) Sie Ubr bleibt flehen.4)
7) Cin SJilb fällt beamtet.
8) Cinc Cfenplatte jerfprütgt.
9) Cs meint oor bem fjaufc.
10) Ser £iunb beult „hinauf
11) 3i!ctm bie inmbc Slddjer not bem fjaufe machen, fo fcharreu
fic für jemattben im .Ciaut’e bas @rab.6)
12) Cs ift unter bem iutufe, als ob jemanb graben möchte.
13) Sie Siir geht oon felbet auf unb ju.
14) 'Dian träumt oon jertiffenen Schuhen.
15) Dia it gebt im Staunte hinter einer Reiche.
18) Cs fällt im Sraumc cin ; ja btt aus.
17) Ser Sobesfanbibat befteigt im Staunte eilten 2t erg uttb fatttt
ben Wipfel nicht erreichen.
18) Soll jemanb in einem fjaufc fterben, fo fomnteit bie Siere
bes Üiialbeo unb fchauett cum genfter hinein.
341. Sobattfagen, eine Crjablung oon ctuci 'Jlachbam. 's matt amol
jroe 'Jlocfroon, bie manu auattbr fetjr gut, on als atttol ba eine
Stauer fatgejehn iS aj ’n anbern Crt, hon fe auattbr orfprocha, bofe
bat, bare s'erfcht fterroa mett, roiebrfomma on brjebla fall, mic'S
aj br attban Söelt iS. So roonn fdjon oiel gobre orgonga, ohne
bofj be 5roc greinbe fein beinattbr gemaft. So moar atttol bar Site
Ütauer alfitte brbbme, ols be Sitte uffgittg on bar anbte Stauer rajtrot
on glei roieber nausging. ClS be grau bcntfotit, bot fich glei br
Stauer uffgemacht on iS ju fern gteuttbe gefabn, on ols a biefont,
log br Stauer grobe of br Stab«. (3öllnei.)
') V. 23b., S. 48, Dt. 21. — *) ©. 9lnm. 1 — *) VI. »0., ©. 198, 9h.
215. — *) VII. '8b., 2 177, Sr. 274. - sl («robniaiiti, 91r. 1306—1506, 1312,
femet 345 c'Ttraunmu, 352, 353. — *) VII. Ütb., 2. 173, 9h. 235.
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IX.
2lus fjilbetteu.
3m 3Jad)i)imgc ju ben im V. Sanbc, 3. 151 u. f., au« .fiilbcttcn bei
Wilbcnfchrocrbt »cröffcntlidjtm abergläubifdien fDicimmgm unb Sräud)cn fuhren
mir nad) ben Jugcnbmnnerungen bcSfclbcn ©croctbrSmanneS, .fiemt 3ran j ff i f d) et,
je^t Oberlehrers m Üaubrnborf, ©c}. ©oliifchfa, nad) folgcnbe« an:
342. ©efdjroörungen. Wer an einem Sonntage geboten ift, fann bas
Überbein oertreiben. Hör Sonnenaufgang ntnd)t ber betreffenbe
3 Hreuje übet bao Überbein unb fpridjt:
„®u oerbiet id) bon Hat }u rooren.
Wie unfer Äjmgot bon Stai f)ot o’rpot’n ju rooren."
Tarnad) werben 3 ©aterunfer gebetet.1)
343. T'r Clo. Kit betu Worte „Clo" oerbinbet fid) immer eine un=
bolbe SorftcUuug unb er ift bas, toas man in anberett ©egenben
mit bem 'Jiamcn Trübe unb Schrat bejeichnct.
Ter Clo crfcheint in ber Sladjt, balb in ber ©eftalt eines
Keinen budligcn Kännchens ober Weibleins, um fid) auf bie Hruft
bcS Sdjlafenben ju fejen unb ihn ju „briiefen", ober um Heine
.Hinbet auSjuroedgeln ober biefelbett ;,u fteljlcn. Wenn ein Säugling
no<f) nid)t ß Wochen alt ift unb allein gelaffen wirb, fo fommt ber
Clo, nötigenfalls burd) bas Sd)lüffellod), unb fließt bas fiinb.
Wirb ber Clo babei geftört, fo fdjrcit bas Hinb bei ber Tür, unter
ber Sauf, für} an bem Crte, an roeldjen ber Clo basfelbe bereits
gebrad)t bat. 3» biefetn Salle barf bas .Hinb nidjt im ginftem
aufgehoben roerben, fotibern man muß juoor eine gciocibte .Herje
an}iinben, fonft hält bie Kutter nicht mehr ihr eigenes .Hinb in ber
•Öanb, fonbern ein auogeroed)felteS ben „Wacbieloolf". Kan etfennt
biefen an feinem großen Hoofe. Tic geängftigte 3)futtcr legt beo-.
halb Stroh aus ihrem Wochenbette in ihre Schube, roenn fie ihr
Hinb oetlaffeit muß, um fid) oor folehem Unglücfe ju bewahren.
Wenn ein Hinb bie Stuft um bie ©ruftroar}cn hart ober ge«
fchwoHen bat, fo bat ber Clo bas Hinb gefogen.
Ten Clo oertreibt man burd) folgenben Sannforud): „Clo
unb iiloin, roollft heit fiirgia: CHa Wofier root’n, olla Ham blot’n,
olla fßaig*) ftcig’n; }u b’r Kutt'r ©ottes tu id) ntiih neig’n.“
■) 9!ad) ©tobmann, o. a. C., 'Jit. 128ß — 1288, mirb baS Überbein mit einem
lotenbeine, bejm. einer flräbfcber übcrftr!d)en. Obige ©eiebrobrungSformel ähnelt
ber boielbft foroie bei 91r. 1228 gegen bae ©iitlernioi angeführten. — ') ©erge.
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Tiefer Sannfprttd) wirb brcinml oor bem Schlafen gefprocben
unb ein Sönterunfer an bcn Sdjugpatron angefdiloffen. *)
ft
f)CHngcfd)iit)trn.
IX. 9lub 3 ö 1 1 nc t unb Unißcbunß.
gu ben im VI. Sanbe, 8. 200 u. ff., »cröffcntlicbtcn fjcjengcfcf)icbtcn aus
göllnei im ®ej. Olnilicf) (affen mir »on bemfelben C'icroäfirsniannf $erm Grroin
Sotha, Cchrcr in tfölluci, rocitcrc 'Mitteilungen bicfcr 21rt fticmit folgen:
45. Ter legte Sprit gehört ju beti Hngliicfstagen erfter Crbnuuß unb
jroat beruht feine ©efäbrlicbfeit an ber Macht, tpelchc ba bie Seren
befonbets über ben Viehftanb hefigen. Sie tommen angeblich in bie
Wohnungen ber Bfenfcbcn, in bie Stauungen, höheren Menfcben unb
Tiere, uermnubeln bei ben .Hüben bie Mild) in ©tut unb Gitcr,
fleblen ben Stift ober machen ihn unfruchtbar. Tafi bie Seren gctabc
an biefem 2lbenbc eine fo groftc Macht befigen, rührt baher, rocil fie
ba angeblich mit bem Teufel ihren Sunb erneuern. Scoor ne jutn
Serentanj, ber hierorts bauutfachlich auf bem jtoifd)cn Widptabtcl
unb jöllnci gelegenen ©algetiberge ftattfinbet unb an bem auch fämt=
liehe feinerjeit bort gebenden fperfonen ttnb Verbrechet als Säfte
tei nehmen, fahren, fteUen fid) bie gieren unter bie geueeeife, iegen
(ich auf bie Dfenftücfe unb fagen: „gef) foahre aj br goicrejfe nuff
unb ftreiche nich an!" worauf fie bureh bie Vuft nach bcm Seren*
plage fahren, bort mit bem Teufel tanjen, aUerlei Schanbtaten treiben,
tleine .Hittber effen unb att beten Vlut fich beraufchen. Suf bem
Seimtoege finb bann biefe Seren hoppelt untcrucbmungoluftig unb
fuchen allüberall einjubringen, mo man fich oot ihnen nicht burch
breimaliges Vefprengen beb Saufee ober ber Stallungen ober burch
brei mit gemeihter .Uteibc auf genfter unb Tüten gemachte Jtreuje
fchiigt. Ta fie es ober aud) auf ben Tiingcr abgefeben haben, fo
tpcrben um ben Timgcrbaufen Sirfeitruten gefteeft, tneldje oon ben
Seren ungemein gefürchtet werben. *) Wenn man getpeihte »treibe bei
fich trägt, fo ficht man bie Seren tanjen.*)
') Sgl. im adgein. CWtobmann, o. a. C., ©. 28, bic Stbbbtg. über beit Slip,
inebefonbctc ober 9(r. 112, 114—117, 119, 121. — T) Sgt. VI. Sb., ®. 199, Vr.
21. — *) Sgl. VI. Sb„ 201, Dir. 27 unb S. 208, Sr. 37: ferner VII. Sb.,
S. 178, Sr. 283, faml ben jiigeljörigeu gufjnoten.
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46. Sei ber Siebjmfjt hieben fid) bic bertjdiettben Stauche bauptiädilid)
utn Scbußmafinabtnen neuen Serberung unb „ütorfabn". '®orfidits=
maßregeln nterbett felbft abficbtlid) ber fjkobutte itt 9lnroenbung ge=
bradjt. So feben eo j. '0. bie Hausfrauen butdjnno nicht gern, toenn
bie Wild) aus jipci ober tncbtetett Silirtfcbaften oennengt roirb.1)
47. Seim 'Suttem roirb mit bettt „Sterdtl" (Holäfchlcgel bes SutterfaffeS)
oor Segimt ber Ülrbcit erft btcittuti bas Kreujseichen gemacht unb
geweihtes Salj in bas Sutterfajj geidjiittet.
48. Slenn .Hübe unb befanbers Qteflpn getauft »erben, fo bringt man
fie rücflittgs in bcn Stall unb fpucft breimal oor ihnen aus, batnit
jeber anbaftenbe Rauher braußen bleibe uttb fie mehr 'Jtutscu bringen;
ober man befprengt fie mit Cftcrroaffcr unb ficht angftlid) barauf,
baff fie mit bent rcdjten Taufte jucrft bett Statt betreten. Kauft man
ein fßferb, fo gibt man ihm fjuefet uttb befprengt es, ju Haufe an=
gefomttten, mit ffieibnmffcr.2)
49. Tritt ein Atcmber in einen Statt unb fagt nid)t „®ott oerleib
®eliicfc!" io mirb ibm bas febr übel genommen.8) überhaupt mirb
ber Stall geroiffertnaften »ic ein Heiligtum bebanbelt, in bas man
nicht gern jebetmann Einlaß getoäbrt. Häufig gcfdjiebt es, baff, fo=
halb ber Sauer ein neues Stiicf Sieh getauft bat, bie Sfacbbcirn
tommen, utn eo ju befeben. Haben fie fieb bann entfernt, fo roirb
ein ®efett oerbronnt unb mit ber 41 f die bas Tier abgerieben, um es
nor ben folgen bcs „ttrorfabn" ju febiißen.4) Vobt ein Aretttber bas
S*ieb übermäßig, fo roirb es elenb unb oerenbet.
50. Seim erften Slustrieb ber Hübe jnr Siebbütung »erben biefelben in
einen umfriebeten Saum gelaffen, batnit fie bafelbft austoben. Slot
bem Serlajfen bes Stalles befprengt fie bie Hausfrau mit Sileib-
roajfcr, batnit fie oor bent „ttrorfabn" unb oor bem Einfluge ber
böfen (Seiftet unb Heren beroabrt bleiben.8)
51. Stur an fpetri Kettenfeier finb bie Si!icien oereinfamt; beim an biefettt
Tage läfit nientattb fein Sieb heraus, es ift ein grofjet Ungliicfstag
unb ftatt Tau ®ift auf ben ff luten.
52. SCcnn bic .Hübe Slut mclten, fo finb fie oerbert unb es fteeft „®ift"
in ihnen.*) Stach anbent rührt bies oom (freffrn oon „.Hreiroifch"
(„Slottcrfimfe") ber unb roirb alsbantt bas Euter geräuebert ober
»erben bic bereits früher angeführten Wittel in Slnroenbung gebracht. 7)
■) Sgl. VI. Sb., S. 200, Sr. 23. - *) Sgl. V Sb., ©. 41, 9lr. 13, VI. Sb.,
©. 204, 91r. 42, fflrobnutin, a. a. O., 91t. 992, 999. — •) Sgl. VII. Sb., ©. 173,
91r. 233. — *) Sgl. V. Sb., S. 48, 9!r. 26 famt gufgtotc. — s) Sgl. (4*ro t) *
mann, 91r. 984 u. ff. — •) Sgl. VI. Sb., ©. 202, 9!r. 32. - ’) Sgl. VI. Sb.,
<2. 202, 91c. 32, 34-36.
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53. fjerenbuttetn. ®itb einem Canbroirte bas Sieb oerbert unb gibt
flatt sSiild) Slut ober gor Citcr, io foB bas öerenbuttern in SIiu
roenbttng gebradjt toerben. Cd beftefjt barin, bat) man einen neuen
itbenett Toni fauft, ben Sobett burcbfchlägt, in bie Crbe ein Codi
grübt, ben Topf bnrüber fteUt unb mit einem Sfable bineinfiöfct unb
baö Suttern naebabmt. diejenige iJJerfon, roelcbe bann juerft baju=
fommt, bat bie Hübe oerbert. fflian foB bann einen Seien nehmen
unb fie ootn ,'öofe fortjagen. 9iatb ber 31nfid)t ber Heute bat bie
&ere buttb bas tfierenbuttem ihre iHttbe oerloten tmb eb lagt ihr
feine diuhe, bis fie suriirfgcfebrt ift nadi bem Crte ihrer herctifcheti
Tätigfeit unb bas Übel roieber gut ju machen iudjt. Treibt man
fie fort, fo tragt fie es nidit mehr, roieber }uriicf}utomntcn. ')
(Tcutf<b=fPcteroborf.)
54. .Cierenfdiug. ®enn man ein Sanbel ober eine Sdmurc roegroirft
unb felbe macht bvei Schlingen, fo ioB mau fid) roobl in ad)t nehmen
unb bie Schnur nidit mebr aufbeben, fonft roitb bao ganje Sieb im
StaBe oerbert. Jim geiiibriicbften ift aber biefc breifaebe Schlinge,
roeltbe £>crenfd)ufe genannt roirb, toettn felbe auf ben Süngerbaufcn
fäBt.
65. Um aBe erbenflidjen oerntcintlid) biifc Ciniliiifc, betten bie JBöcb--
nerinnen feitens ber Qex.cn, ber böfett ©cifter foroie beS JIIpco aus=
gefegt ftnb, fcnijubalten, legt man oor bie Türe bet Stube einen
Seien, weil bie .ficreit nidit bariiber roegjufcbreiten oermögett unb
besbalb bas IpinbcriiiS burdi Jtufbeben roegräutnen. Siit geroeibter
Hreibe toerben auf bie Türe btei Hreujdjcn gemad)t, welche bie böfen
Weiftet bannen.
56. Ser Silo roirb baburdi fern gehalten, inbem unter bao Seit ber
Si'üdjnctin eine mit ber Schnittfläche nach oben gerichtete Jlrt gelegt
unb oberhalb ber Tür einige „fjfacfslan" mit fitübnerfot befeftigt
toerben.
57. Seim Bahnen gibt ntatt ben Hlcincn ritten Sdllüffel jtttn Seihen,
babttrd) roirb bas gabttfleifdi aufgefchloffen; ebenfo roerbett feigem
rourjeln unb Srotfruften oenoenbet. Citt febr beliebt geroorbencs,
aus fpreuften imoorticrles, bas leichte 3abnen fötbetnbes Slittel foB
bas 3abnbanb fein, roeldjes aus Samt oerfertigt ift uttb in bejfett
Innern fid) etwa« WebeimniSooBes befinben foü. Sobalb man weift,
rcaS barin ift, bat es feine SEirffamfcit oerloren.
58. Sfote HoraBen um .öals unb Wclenfe finb auch hier, roie anberroärto
febr beliebt, um ben Weiunbbcits.tuftanb bes HinbeS fontroBieren ;u
') Stell. VI. ©6., 2. 202, ebetibo, icnttr f. bie fgejettiafle tut V. ©b.. S. 30
u. ff„ 9fr. 81.
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fönnen. ®ettn bas Äinb im Schloff lächelt, io f vielen Gttgcl
mit ihm.
59. Die ffiinbeln foflen roäbrenb bcr erficn (i SBJochcn nicfat auf bie fiuft
gehangen roetben, roeil böfe Seiftet unb .öeren fie öftreren unb oer=
jaubern fönnen. Sud) foU man inebet .tmnbe noch Sahen in bie
Siege legen lafjen, fie tauben beut Sinbe bie Hube.
60. Um ficb oot bett .vieren $u fdjüfjen unb ein neugeborenes Sinb ihrem
Ginfluffe 51t entjiehen, nterben in einem neuen laufe Stednabcln,
bie um eine ungetabe ;iabl oott ©elbftiicfeu getauft fein tnüffen,
gcfodjt.1) Die bösgefinnte ,'öcre tarnt es alsbattn oot Stechen nicht
aush«lten, fie fomntt unb bittet, mit bem Soeben Ginhalt ju tun.
61. .fjat man ben Sittel »ertebrt attgejogen, fo fann man ftehlen gehen
unb roirb nicht etroifcht.
69. DaSielbe tritt ein, rotnn matt bett Stricf ober ein ©tuet Sleibungo=
ftiief oon einem Grhängten bei ftd) trägt, iiberbies hat matt in allen
Unternehmungen Sliief.*)
63. Diebe fönnen bie Veftofilenen in Schlaf tterienfen, menn fie bie
Singer bcr linfen £>anb eines Grhängten anjünben. Solange felbe
brennen, fcblafen bie Heute feft; fie machen inbeffen auf, fobalb bie
Singer oerlöfdien.8) deshalb mürben auch hierorts bie Hcidbcn ber
Gehängten ftrengftcns bemacht. Gs ift inbeffen hier noch eine anbere
Hlcinung in Slbfidjt bes Vemacbens oerbreitet. Gs beißt nätnlid),
bafj in früheren feiten eitt Ort ober eine Stabt bas '.Hecht 511m Gr=
hängen ber Verbrecher oerloren bat, fobalb ihnen bie Heidje eines
Grhängten geftohlcn mürbe.
64. Tag man hier an ben Siebsfegen glaubt unb bah es Heute gab,
melche oorgaben, bie 'Ufacht ju befißen, baft ber Dieb bas Meftohleite
•tuttiefbringen muß, bemeift bie mit erfühlte Wefcbichtc, bie ich roörtüch
roicbcrgebe:
G’ 'Hlött hout immer ’s Veil on bc Säcbe1) ent Vuicbc of am
Vänte häng" geloun. .fron bc Hoite gefät: „’s matt ’S nt amol fdtu
jetnanb ftabla!" £>ott a gefät: „’S matt mir fe nirntanb ftahlal"
Sie a iS amol ai’n Vufcb futnma, moar be Sädie on’s Veil roeg.
Dou is at imma Vättt aj a Hob ganga on hout mos brbaine gefät.
’S hout nid) lange gebauert on bou fönt a Hlön on bout’m ’S Veil
on be Säcbe gebracht, ©out a g’fät: „Dofs’t nter fe nemnte nimntft!"
' 65. Das Vannen hält man für bas ausfdiliefjlidie fjfrioilegium ber ©eijt=
lichfeit. überrafebt mar ich, als mir micberbolt erjählt mürbe, bah
■) Vgl tjie, tu VI. SBb., ®. 202, 91 r. 34. - *) Sgl. V. »»., ©. 47, 9lr. 7
u. 3. 150, 9ir. 51. — *) Vgl. V. ®t>„ S. 4«, 'Jtr. 22 11. VI. Vs., 3. 191, 9tt. 141
(hier Singet 00,1 Sitibtnt). — *) Säge.
CR.
'IMuo IX. „oHa Schiifce, eiilco Unheimliche xntb alle SeU’ftiftet"
auf öd 'tnhrc gebannt höbe; nttdi habe er angeorbnet, b«ü jebe Veidic
beim Cinfcgnen breimn! „befebrooten" roerbc. STeöhnlb fänien jept
feine ©cfpenfter mehr, nudi bie »ergrabenen Schciee leuchten nicht
mehr in ber 3!adit. Slls bauptfäcfjlidiftes SJIittel j,ut Sfanmmg bev
Seiftcr (teilen 'Dccfien. Slnfscr ber ©ciftlidifeit gibt es ober and) feit'
unb ba nodt Veute, ineldte ficb auf bas Sannen ber Weifter ner=
flehen. Gin foldjet iK'ann fall in 'Ko brau gelebt haben. SBurbe et
gerufen, fo erfebien er mit einer graften lebemen lafdie, in welche
er bie reheüifchen Seiftet ctttfitig unb fte bann auf irgettb einem bet
umlicßenbeu hoben Serge oergrub unb jur diuhe brachte. ’)
;j au her (eichen, Slebenftehenbeo Reichen in einem guge ausgeftibrt.
gilt als 3auberjeid)en, bejiehunßonietfe als cdtuptekbcnvi
burdi bas man fich nebft bem Alrcwc mir aller Räuberei
unb yeretei ju febüpen oennaß. Räuber, jahlcn unb =bud)-
ftabcit habe td) meiters nicht austuforfchen vermacht, bod)
legen bie Seulc bem K -f M + B + befonbet* Alraft ju.
’) Sgl. I)ic jit »ie Soge Sr. HW, Xtr gebannte t'leift be« WnilidRr (Vtrafen,
VI. Sb,, 2. 17M, ferner bie Sage 'Jir. 27, Tai SchraUtrent, III. Sb., 2. lei. —
’> Tat iogeuannte 'Pentagramm. Sion iept iiiilcn an, Hebt einen graben Strich in
bie Votic, bann gleich lange 2 triefte jc eeimi1 in einem SAintcI »an enoa 30° nach
reept«, tociter nad) linta unb vedjts imb »an bu jum 'Jtnfangäpunllr. So entflein iti
einem Zuge ein fiinfeefiger Stern, bem ba« Sott Zauberhaft beimifit. Sgl. Otattbeb
,'v.)n|t, t. icit, mo ba» 'Pentagramm cmdi Xrnbenfnfs genannt tuirb, nnb l'iencr,
isu« beutjdic Soll«tmn, S. i’T.'i, mo bet Xrnbrnfnit ais Schupinittrt für Aiinber
gegen bö|c ("elfter an bev llviege angebracht mirb.
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Sagen ans km kutfdjrn (Weit.
158.
Der tDajfcrmanit unb ber Reger.
Hiänfis bei Rorftbad)e«j roaren oor 3<tten mehrere Xeidje, in benen fid)
ügj_- midi ber Saffennann bemertbar machte. Sein Gtfrftcinen batte
j< * jebiomal einen Tammbrud) ;,ut Jfolße, rnoburd) bie 'öemobtier ge»
fäbrbct nmtben. Giuft fab ihn bet .ließet Sdjneiber, roie er auf
beni Tcicbbammc faß unb Sdmbe fliefte. Gt nahm fein GSemebr tmb
fdjoft naef) ihm. Ter ÜBafiermann oerichroanb im 3t!affer. 9lad) beut
Stbenbeffcn leßte ficb ber .öeßet auf eine 3fanf unb frblief ein. Ta nuirbe
er ßeßen 1 1 tlbr unfanft bei ben füllen ßeoaeft. 9llo er crroadjte, fab
er, bafi eo ber SBaffcrmann mar, ber ihn jortjicbeu mailte. Gr mehrte
ficb nad) .'Iräftcn, flammette lieb an beit lifdi, bann an bie Stubentiir,
an bie 'ifabenftießc, aber ber SBaffermann fdjiett ließen su mallen unb joß
ihn bio .tut £>aubtiir. .öier hielt fid) Sdytcibcr faft nerämeifelnb an ben
Türnfaften an, beim feine .Urajlc icbieneii ,;u fdjminben. Ta fcbltiß bie
llbr bie ly. fDiitternad)t«ftunbc, ber SBafiermann ließ ab non feinem
Cnfer unb oerfebroanb. (3)1 obren bei 3lrnau.)
fUlitßctcilt oon .fierrn p. 31. Sadjcvt, Eberlebver in 'IJlofncu bei Slntau,
burd) ben b e it t f d) p o 1 it i id)c it 'ilerciu in 'Jlniau.
Joexenfagen.
'gi ffartfc()ung ber .'öcrcttfctgcn Des IV. unb V. '-Banbes, S. xillö unb
u. ff., laffen mir lontcrc .ftcreuiagcn atio göllnci int ftillcn Slblctlalc bcs üic
59
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richtsbcjirfco (')nilicb folgen. Xirfclbrn würben not fahren t>on Semt Crroiit
Votba, üebrer in gollitci, gefammelt uns mitgeteilt.
15».
Pie fjejen unb ber Kübjunge.
Gs nmr einmal ein '-Bauer, ber batte einen Jtühjungen. 3lm 9ßal=
purgisabenb batte er ihn jur Scheuer gefchicft unb batte ihm einen böljeriteit
Säbel gegeben, bamit er bem ^iegenboef beit Hopf weghaue. Sa tagte
ber .Hned)t jutn ftitbjungen: „9!imttt lieber bie Saferfenfe mit, es ift
bejter, mit bem Solje wirft Xu nichts auoridtten." Ser Jtiihiunge folgte
unb als et tut Scheuer fam, hat er bott lautet .gieren gefeben, bie, als
fie ihn erblictteu, fich auf ihn ftiirjen unb ihn jerreißeit wollten. Xa hat jtch
ber Hiibjungc mit ber Senfe gewehrt unb adelt Vieren beit Monf weg
gehauen, 'ii’-enn er hätte beit böljeriten Säbel gehabt, fo hotten ihn bie
Seren umgebracht. (3öllttei.)
Al
1«0.
Die iiere unb bas biiglicbe IlTäbcfjen.
Gs war einmal ein Wäbchen, baS war fo häßlich im (belichte, bafi
es ttientanb aitfehen modte unb bie nttbern idäbchen im Xotfc wodten
nicht mit ihr geben unb auch nicht ftirecbcn, weil fie fich feiner fchämten.
Xa würbe bas Weibchen traurig unb iaitit bariiber nach, wie fie es nur
anfteden fodte, baff fie nicht mehr fo häßlich fei unb mit beit anberen
auch an ben Vergnügungen teilnebinen fönntc. Xa riet ihr eines Xages
eine alte ftrau, fie fode tut Sere geben, bie werbe ihr fchon helfen. Unb
fie ging wirtlich tut ©erc unb fragte fie, was fie tun iode, bamit fie ein
fchönes (belicht befänte. Xa riet ihr bas böfe St'eib, fie fode ant anberen
lag 511t Jtomnnmion gehen unb fobalb ihr bet ^rieftet bie Softie ge-
reicht haben wirb, felbe aus bem Wtmbe nehmen, in i'lilch fochcn unb
bamit baS (befiehl wafchen. Xas Weibchen befolgte ben 9iat, als fie es
getan hatte, fiel ihr bas häßliche (belicht herunter unb fie befain ein neues
fchönes (beucht, fo baß fie nun bie anberen 'Wäbeßen betteibeten.
(Söllnei.)
Ai
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161.
Per pcrhcrtc Küfjjuuge.
©n Sauer in Tollanb (jtoifcheit ©icbftabtel unb 3öUnei) batte eine
grau, bie roar eine große Stere. Üidjt allein, bat) iie bas Munflftücf mit
ber Satter unb bem Serberen ber Raubtiere anbetet Heute fanntc unb
auSübte, fie mar auch int Selige eines Ssalftcrs, mit bem fic 'Jllcnfchen in
Sterbe ocrroanbeln unb fitb bienftbar machen tonnte. Sei ihr ftanb ein
Mübjunge im Ttettfte, ber fcftUcf im Stalle. 3« ber 'Jiacbt ßinß nun bie
Säuerm tu feinem Sette, marf ibm ben Stalfter um beit £mls, roorauf
ber gunße in einen Schimmel oernmnbelt mürbe. Sie fdjirrte ihn an,
fpannte ihn uor einen ilcferpilug unb bearbeitete mit ibm bas Selb.
Wegen 'Dfotgen brachte fie ihn mieber in ben Stall tu nid unb nahm ihm
Mummet unb Stalfter ab. ©ntnal hotte ber Sferbefnecht im Kubftallc
etroaS ju tun unb ßinß ziemlich ioät hin. Slls er brin mar, tarn bie
Säuerin, er oerfteefte lieb unb fab nun, rote ber Miibiunße in ein Sferb
oerroanbelt mürbe. Slitt anbcrti Jane leßte et lieh in bas Sett bes gungeu
unb fuebte fich mach tu erbalten, illa bie Säuerin tarn, erfaßte er fie
unb roari ihr ben Stalfter auf ben Rupf, fobaft fie in einen Schimmel
oerroanbelt mürbe. ;icitiß jriib führte ber Knecht bas oerjauberte Ifjfcrb
jum Scbittiebe unb lieg ihm oict üufeifen auffd) lagen, bann führte er es
nach i>oufe. Jas Wcfinbe faß fdton beim grübftiicf unb alle fragten ficb
erftaunt, roo nur bie Säuerin fein möge. Ja entlcbißte ber .Unecht ben
Schimmel oon bem ;jauberhnlfter, unb fiebe, ba ftanb bie Säuerin oor
ihnen uttb hatte an Stauben unb Süßen Ssufciien. 'Jiun erzählte ber
•Unecht, roas bie Säuerin mit bem Miibjungcn ßetricben unb rote er fie
enblid] überliftet habe. Sic Säuerin rourbe bem ®crid)te eiitßeliefert unb
in SlUchftabtel auf bem Wnlgenberge binßerichtet. (3öllnei.)
162.
Pas pulrcr ber ßerc.
©nes Tages ßinß ein 9)iantt ju einer als Stere nertufenen grau;
ba er oon bem lanßcn Siege miibe unb hungrig roar, fo bat er bie grau,
ihm ein meniß Suttermild) ju geben, aber es mar feine oorrätiß, mes-
halb er bat, iie möchte fdmell buttern. Tie grau ftellte fich' bas Sutten
faß juredbt, goß feueren Scbntcttcn hinein unb ging ju einem Sthränfel,
nahm baraus ein 'fjuloer heraus, tat es in bie 'Uitldt unb begann ju
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buttern. (So wahrte faum einige Slußenblirfe, fo ßinß ber „Sterdjcl" fo
f efemer, baß ihn bie grau faft nicht nicbr bewegen tonnte, benn bao
tflutterfafe war über imb iiber ooll oon 21 littet. Tie grau ßinß nun
hinaus, um Softer }um Sluswaifeeit ber SButter ju holen unb mäbtenb
fie braufeen war, eilte ber Wann jurn Sanbfduanfel unb nahm fid) oon
bem Spuluer, bas bie grau in bas Slutterfaß ßetan batte. Slafebem er
SSuttermilfe ßetrunten unb Butterbrot ßeßeffen, machte er fid) auf ben
©cimroeg. 3» ©aufe anßefommen, oerlanßte er oon feiner grau ebenfalls
Buttermild), allein fie batte feine. Süßte er ju ihr: „Tu bift mein Scib
unb wiUft mit feine Buttermild) machen, ba bod) frembe grauen jufleife
weßen mir buttern? ©eh’, bol Wild) aus beut Atelier, tu fie ins Butter-
fafe unb buttere!" Tao Sfeeib gehorchte, brachte bas Butterfaß, brühte
eo mit beifeem Sa ff er aus, ßofe Wilfe hinein unb machte fid) bereit jur
Slrbcit. Ter Wann benüfete einen unbewachtem Slußettblicf unb ftreute
bao 'Jhiloer in bie Wild). Ataum batte bas Seib angefanßen ju ffelagcu,
fo ßinß bie Slrbcit fo febwer, bafe ihr bie Sinne erlahmten unb ihr ber
Sferoetfe oon ber Stirne raun unb fie nicht begreifen tonnte, bafe bie
Butter febon bcifnmmen wäre. Tcobalb febaute fie nad) unb ju ihrem
Sebrecfen fab fie, bafe bao gafe ooller Butter toar. Tao fehlen bet grau
nicht mit rechten Tingett jiijugebcn unb ba fie ben Safeocrbalt ahnte,
fo machte fie ihrem Wanne heftige SJormiirfe, fie möge nichts mit ber
.■Öcjrcrci ju tun höben.
©egen Slbrnb, als ber Wann allein in feiner Stube fafe, flopfte
es an bie Türe unb herein trat ein feiner ©err, ber batte ein ßtofeeo
ifewarjeS Bucf) unter bem Sinne unb ber faßte: „Tu baß beute oon
meinem 'ffuloer ßcbraucht, beofealb bift bu mir oerfallen. Slimm hier
bie geber unb unterfchreibc bich in bieicm Suche mit beinern Stinte."
Ta erfdiraf ber Wann, benn er wußte nun, bafe ber feine ©err fein
anberer als ber Teufel felbft war. (Sr liefe aber feine Slngft nicht
inerten, fonbern fchnitt fid) in ben ginger, bafe SUut fam, nahm bie
geber unb fferieb in bao Bucf) : „gefus oon Slajaretf), ein Aiöuig ber
guben." Silo aber ber Teufel ben Slawen gefus fah, erfaßte ihn eine
entfefelifee Slngft; er crßtiff ffeleunißft bie glueht unb liefe bas Such im
Stiche. Ataum war er hinaus, fo erfaßte ben 'Wann bie Sieugierbe, er
blätterte in bem Suche herum unb fanb bie Slawen oieler befannter
Sfeeibcr brin, unb als er bas Titelblatt anfah, las er, bafe bas Bnd)
bas Sterjeifenis aller ©ereu ber ßanjen Uinßcbung fei. Slm anbem Tage
erfefeien eine ©ere nad) ber anbem bei ihm, unb fie baten, er möge ihre
Slawen nicht oerraten, fonft mürben fie ihm bie Slugen ausfrafeen. Ter
Teufel mar nämlich bei ihnen gemeint unb batte ihnen erjäblt, auf welche
Steife ihm fein ©erenbufe abfeanben gefotnmen ift. Ter Wann bat ge=
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fdimiegen unb nichto »erraten. Si'enti aber in Snltnci ober in ber Un»
gebung ein 9l!eib geftorben ift, betten 'Hamen in bem Suche oerjeiebnet
i»ar, fo pflegte er ju tagen: „Sinn ift toicber eine .Öere weniger auf ber
Seit!" 'Jticbr fagte er nicht, aber bie Seute mufften, wie fic barem
waten.1) (Süll n ei.)
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"2? c r li e jt t e /tuflef-Saflnt.
163.
Per gereinigte lüali».
Ginem Säget auf ber Sßichftäbtler Seite ift cö febt fcfjledit gegangen.
Sootel et fidt auch 'Dfiihe geben modtte, er tonnte nicht uun Schliffe
fomnten unb tarn itnn einmal ein Stiicf Stilb »or ben Sauf, fo traf er
nidgs. Seine Sorgefeßten waren bnriiber nicht wenig aufgebracht unb
ton lag jn lag ging ec mehr mit ihm abwärts, eines Slbenbc faß er
traurig oor bem j^orftbaufc, ba tarn ein oajicrenber wirfter unb fragte
ihn, warum er fo traurig fei. Te r Säger erzählte ihm nun feinen
Hummer unb wie es mit ihm flehe, baß er wohl halb werbe aus bem
Tienfte entlaffen werben. Ta fagte ber frembe Sorget „£>ört, Sreunb,
ba ift ber ®alb nidtt rein unb morgen früh wollen wir idjauen, wer
baran fdjulb ift." Situ anbern Siotgen gingen fie miteinanber ju einem
Schcibemegc im Salbe. Tort feßte fid) ber oajierenbe Surftet nieber,
nahm feinen £mt »om Holde, legte ihn jwifeben bie Seine unb murmelte
etwas. 'JMößlid) fam eine Hügel geflogen unb traf ihn auf bie Stuft,
fic tonnte ihm jeboeb nichts anbaben, beim et war fugelfeft So nahm
er benn biefelbe Hügel, bie ihn getroffen batte, lub fic in feine Siidtfe
unb id)ofc. Tatauf erhob er fid) unb faßte: „So, feßt wollen wir nad)
.Saufe gehen, benn ber Sßalb ift jeßt rein." 311s fie bei her fjßobitunß
bes .Segcrs oornbergingen, lag biefer tot »or ber Tür. „Tas ift ber, ber
eud) ben Sßalb nicht rein gehalten hat unb euch gefchabet hat, feßt werbet
ihr wicber ftatt Sßaffcrfuppe ffleifcb offen I" Unb richtig, feit biefem Tage
hatte ber Säger wicber ÖHiicf, mehr ©liief als je juuor. (Söllnci.)
*) 9fll. fjifju bic 2aqc 9Jr. 78, Xie ocrljcrte Nulter, IV. iBb., 2. 270, juo
eine graue 3albc bicfclbc SSirtung IjeiDorbriugt.
184.
KugelfcftSagc.
gn 9i?id)ftnbtel lebte oot etwa 70 bis 80 fahren ein 3)iantt, ber
mar fugelfeft. (St liebte febt bie Jagte, roeshalb ibtt bet bcrridjaftlidjc
gürftcr fetjarf aufs Morn nahm, ©nes Tage« ging er mit feinem Müh=
jungen in ben SHalb raubfehüßen. Gr nmrbe oom görftcr gefeiten, bet
auf ibn fdtoß. Ter 'JJfann fing bie Mugel nuf, lub fie in fein GSeroehr
uttb ftf)ofj. Ta faben fie, ittie ber gorftmann, mitten ins £>er$ getroffen,
tot nieberfaitf. • (3 ö 1 1 n e i.)
Tiefe Sage erinnert an bie gauberfpriiehe für Jager, roic fie unter anberen
ffluibfprürben, Jägerfünften u. bgl., Dr. Job. (iieorg Thcobor Wräffe in feinem
„Jägerbrevier", fflien 1809, S. 212 u. ff., anfiibrt. gnsbefonbere ermähnt er
ba einen 3 egen für „eineMugelabiocifung" : . . „baft ich t>on feines 'flienfdten .vjanb
roeber gefangen nod) gebunben, roeber gehauen noch gcfchoffen . . roerbe", ferner
einen foldten für „Sich feft machen" : . . . „Sag mich fein mehr unb roaffen nicht
iveift", unb befchreibt ein „2tmulet, burch roeldteo ber, roeldter es trägt, feft mirb",
(gig. Sfnbreasfreuj),ein „ 2linulet um fieb feft tu machen“ (gig.), cnblid) „groei
Amulette tum geftroerbcu“ (2 gig.), S. 221 u. f. — gm allgemeinen orrfteht
man unter gcftmachcn, „geftmacha", bie (rigenfeftaft geroiffer Ifierfoncn, Bag auf
fie abgejchofjene Äugeln ihnen nichts aubaben fonnen, vielmehr bebienen fie (ich
gcrabe biefer, um ben Schuhen bannt tu toten. Glicht jeber tann Biele Gieioalt er=
langen, er muß vielmehr bietu gebaren fein unb er bringt bas Reichen fd)on mit
auf bie 'Belt. Minbcr, bie mit gähnen geboren roetben, erlangen biefe ©genfehaft.
(3 ö 1 1 n ei.)
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Uollistümlidjc Bietung.
Sefria on de Suse.
'Hraimaitrr ÜDliutbarl
22u boitc bin id? gör toiflsmelbe,
fott midi cd olle tiiibfd? 3c 2?ub!
3di bö mös ißrüges boitc ’m Scheibe,
3d) weg »er (Solle ne, wös i<±> tu.
's w<5r u'ull 'n anban a »erbriffa,
Däm fu «lös wie mir pofftert.
Komi Hoffe 01t femt Siropbeffa
iiö id; feit ’m Somttcfie ttc ögerülirt.
21 Cepla tljuarf is fdjon »crfdiimmelt,
Döu idi fofte 5a Apun1) ganne ög.
Kot3, jebc .fräbc is mir oerfümmelt.*)
3di läwc on weg boeb ne, »0 wös.
3 dj fön o föne Jiocbt ne fdilöfo.
Do liecb id) bo on benf orf gröb o fie.
3d) wullbe fdjott amol broorte läfa,
3d) wugt orf gröbe ne, nuibio.
Do lied? id? bö on fnutfd) on flenne,
öis mid? »er Darm bc Schlurfe ftigt.
lüie ei am iEeidie lied) id? brenne,
ti)d? SOfe, wenn bu bös olls roegt.
‘) ISrbäpffl. — •) vrrbdrbrn, abbanbrii gcfemtneii.
Hanger, trutirtic «oIMunbc o. b o ü ... 5
IX, i. bi» 4. ^>cft. WO
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3eg Föns fern Jltentdie ne brjäljlü,
U?ie gutt bog ieg bar Süfc trör.
3<i) möegt mieg gör 50 Cübe quäla,
De fegimtfte Sräbe is eg qör.
3* trullt mr fegonn a Strecfla Fäfa;
IPemi ieg Kläaelb1) gölte, inorb’s a bät.*)
3 eg irallt mieg fegon amol brfeifa,
d)ef ’s IDoffr mör mr noeg 30 fätt.
Dotlcegte merb's nocg off a Summr,
Denn ogne Söfe Uhr ieg ncmme lanq.
Jlitr briet8) mei iiage afu t>er Kommr,
Dar brängt mieg cm, bar maegt mieg Franf.
JDcnn mir afu beifomma föga,
3eg föeg off fie, on fic off mieg.
Kii IDunber, bog mir off olls orgöga,
FDenn fic mir afu faegte om Hörte ftrtcg.
Do irorb mir afu Forjös em a Dläega.
3eg 311’ecft fe ei bc rüta IDanqa.
* Do fein ’r be perlicbta Aega,
(Ds rnciin fc flennte, iiberganga.
iücnti ieg 0 a legta Summr benfc,
IDic ci br ifäbe IDullfört mör.
Do ging mr erfdrt ei Streuirls Segänfc,
2t lepla Hier fogt ieg ’r por.
CDn u>ic ieg fe muttbc recgt oercgrn —
3u'ee Scegfer gott id; eigcftaeft —
Do lieg ieg ’r ’u Segniete fegmärn,
Do jcg, mic göt ’r bic gcfcgmaeft!
2eu enbtieg ging mr ei be Diibe.
n Seegfer gott ieg noeg mttgenumma.
Do benf ieg, be irerb uarrfeg per 5räbe,
IDie mr 30 a pfafferfuegabauba Fomma.
') SHeingetb. — nmrbe es audi balb. — *) brennt.
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Do fäft id) ’r cm jtrcc Kroijer 27ef|lau ') —
3dj f öd) 'n Kroijer afu nc 6.
Do fät fc: Seffla, bo tjoftc a bcjjla — ,
(Du hielt mrfd) ö bc fcppa2) brö.
Do bön mir jircec ci 2iub‘ ott ^rieben
Sdjicr brcijjid) plafelan afu orfoit. 3J
«Selb Foft fti irös, bod) mü§t idts lüdja,
liätt midi a Kroijer je geroit.
Do ging rnr bord) a Subagajla;4)
COff ämol fät fc: Sied; oef, ftcdi!
Wos födi fc: 21 Saucrgorfafafcla.
27ä fät fc: Seffla, foinm oef tiic.
Do föd; fc afu met fedita Äd>a
f i bös Saucrgorfafafjla uci.
3d) fätc: SQfc, roiels bei 2T7ädia?
3 di fäf br ’it <J5orfe glci.
0) a (fiorfa bö id> gör a 72ann gefraffa.5) —
Dös fät fc met foierrOta IPanga.
22ä Seffla, bös femtb id) br ’m föira ne urgaffa;
Ü)u>r afu uicl fön id) nc orlauga.
27u, Süfe, nicm br oef bc befte,
De foftidiftc, bic Hau br raus!
IDär mir'fdj nc cm bc neue ZDefte —
,<üru'obr, idj nät)m fc falior raus.
2t2ir ts, os föd; id) fc nod) boite,
£i ihrer gäla6) Sdiorjc ftiebn.
IDic fc o ba fauan ©orfc foitc,
IDie a Zlfcräabcdjcr afu fdjieu.
’m Sonnt’dic böt fc mir bös 2?cttgla,
a’os id) ’r göb, joröefc gofd)crft.
22a, matt oef bu infames 3°ugla,
Da mir bos Illäbl böt entröeft.
') Heine iifefjemiiffe. — *) Rippen. — *) M üctjtein [o oertaut. — •) '.Hauben-
gäfretjen. — *) ‘du beit (Surtett t|ab id) einen 'Harren gejrejfen, icp bin udrrijd) brauf.
- *) 8*U>-
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»•
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trifft tu mir cimol ci be
Du ZTlöblbieb, bo gict bir's fdjlecbt.
Dö id; änc Flinte, is glci bei Snbe;
Jd; l;ö Stt’ör nodj ferm Schuß gemacht.
Dei tübr iricl id; met Kenbe garma,
IDu nod; br Kncttl brenne fteeft, 'l
•3o gäl on grün on bloa $arma,
IDie br SD io Strempe ofu gefd;äcft.!J
'Diitgeteilt non Mm itithcv ocrftorbcnen Jperm Zlbolf öeinjcl, lireltor
Der allqcm. '.Uiubdicu Kollo unb Üürgerfdjule in Sraunau.
Öß
D’r gesotide fiausoerstand.
Siodjlitier SNunbart.
bjons-Jiifcf fom omol mit gar mächtiger ZTXicne
.■^on pfarrhefrrlu getraten on grüßte gar fchiene.
Hu foote ber pfarr’: „Sdiloot oef ne glei’ 'n Ufn ei!
Dos muß bod; gar mos IDed'tigcs fein,
IDos Hopper sl tions-Jnfef ei’s Pfarrhaus har führt,
Dos hoot fid; fdjun lange ne arraniert."
„„Jo"", foote fjons-Jufef, on gob fid) an Schmong,
,,„5ör midi, licrr pfarrer, es' mechtig genung:
Heer Kalla* I ho id; b'rheeme ’) remföfcen
tOn bo will ich, bojj fe b'r ll1 alt amol mos trögen,
(.On bin baflerholben 311 Jl;n hargegang’n,
eftrn 30 frohn, mos mit ban Kall'11 es öjofang’n.
(firnjj genung fein fe, bos man“) Sie jo meffeit,
Do mäd;ten fie fid' bäla 7) 30 mos redrteit entfdjliffen.""
„(Sans richtig, fo benft ein hraoer Haler,
lüas habt Jl;r befchloffcn?" fn froljte Hl ber pater.
,,„Jd; benfe halt fn: D'r (ßrußc,
Dar es b'r Schlemm fta, bar es gar lufe.8)
') mit griiiicm Mliitlfl Bas Veber gerben. *) bnf) e« fdierfig roirb, toie bie
Strümpfe ber Suje h tMadjbar. — ‘) Merle — 5) ju Saufe. — •) «erben. —
’) halb. — ”1 fragte. — *1 unbänbiq.
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ITlit jebtrcben ftroiton, bos cs fei Pcrgnüchen,
21 tröffts fdjunn, iric gebroeft 50 lücbcn.
(On giebts im an UJuarf,1) ma Fons gar ne foljn,
(Beitritten muß fein on recht muff a Ijön.
Po bod)t id) febun ofte, iros meen Sie, Xberr pater?
Par pogt fu recht för an profurator. —
Par jiBecte, mit bän cs u'ie&cr gar fdilömm,
Par monfdjt*) ei jeben preefa glci röm,
Käfer on Kröten on .fräfchc on Scblang'n,
Pie tut a oef fu mit frci’11 Xiänbcu glci fang'n.
3d) fobte gar moichmol: Pu Sdficemigl bu,
£og hoch bie abfd)culid;en Piedjer ei Hub!
ITiit toft siebt a, 0 (Teufel, 0 (Braus,
'it .fräfchcn bie fcbceficboK Ifofcn gar aus
(On brott feine Qccnl ei potter*)
(On fobt: Pos mär a prächtiges Butter.
Po böebt id», (id; inill £brc 1 ) JUcemmg erfdit bör'n)
Pan log id) boeb glci an Poftor ftubier'n;
Penn bic muffen ö ei olle Preefa römrör n v)
(On berfen fid) b’rbei ö“l gar 11c fd)enier'it.""
P'r Pfarrer [ad)te. Po fricdite Kurafdje
X7ons-3»fcf on fobte: „„Per bretta pafdjc,7)
Par bot ii'iebcr gar Feene Kurafd)e,
(Ocf [afen on fdjreibcn on miniftrem,
£i bie Kcrcbe giebn, mog's nod) fu febr frcer’n.*)
JPeed) on fläbridy’i es a u'ie a jong Xiiibnel,
Pröm cs a uor oU'u ’s XTluttcrfübncl.
(Ofte fobte meine Ala,10) on recht mng ich ’r gabn,
Penn mer falber es gar oiel 0 bau pcrfd)’l gclab’n;11)
Pie anbern brei Kalle fein mabre Unfläter,12)
Pod) bär u’elr )b amol a gar rechter pater. —
P’r uccrtc, fferr pfarr’, bar es a Stempel
X>o an rechten barbett uecrfdiröticbcn Xiempel,13)
Par fett14) fid) nee, ne non grigten (Od)fen,
3<h bäd)te, bat tät glci mit an jeben hören,
(On arbeiten tut bar för jirieitc 011 brei;
3d> meene, bar pogt för bie paucrci.
') um gor nicht# flehen. — •) brninuuilijirn, prnnjcfjrn — *) 6röt feine Xieinchen
in Butter. — •) 3^rc. — 4) Ijftuui rühren. — •) auch — ’) ®urjcf|f. — *) frieren.
— •) meid) linb flehriß. — **) Sitte, Sie (Sbcfrau. - '•) Siiirfdirfien gelegen. —
‘*) Unflätige. — ls) merjdjrätiger ftorter Dionn. — “) fürchtet.
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C'ln fällten je bin amol 5011 Solbotcn nahm,
Darf id) mid> als Dotcr 0 gar nee febam,
CD boot oft febunn, ict? miU mid) grobe ne prdjl'n,
Sd>un fu mos ei fid? 00 an rechten Korproln.
Ha itu fabn fc, tierr pfarr’, bö id? bo ne redit,
2lne fette Derfargung mär um 11 bod| ne fcblecbt.
’s (Salb bö id? brju, bo fon's jo ne fafjl'n,
Jet? «>a glei bie Sache man Mall’n fu befaljrn." " —
D’r Pfarrer ergref’n £jons-Juf*f glei bei b'r Ijattb
(Dn foljte oul .freebe: „£uer tfausncrftanb,
Sicher Jtadjbar, ift mehr mert als ein Diamant,
lücnn jeher" fo rebte nnb jeber fo bädjt,
Dann trärs mit uns 21Tenfd)en ja gar nict?t fo fcblecbt." —
Jo, jo, liebe Hoppern, a golbenes pfanb
£s a gefonber flarer iiausoerftanb.
Dar giebt immer bie groben rechten IDege
CDn fömmert ftd? ne öm bie fromm’ Stege.
Die meeften moll'n mit ’n Kcnbern ofs (Beuge 'naus
<Dn of bie leftt merb ans fenn ne niel Hechtes braus.
Dröm lafjt eud) bos jor IParnung fobn,
IPar fliechen mell, ntujj ^liidjel hön.
'Kitgeteilt 0011 .fi. .Betünch OTödjcI, Üc^rcr in Dberrcctjlt?. Da» Besicht
nmrbe oor Jahren bei einem ochulfeftc in SBurjeUborf, Jfej. lannroalb, son
einem Sdjulfinbe bellamiert. Jm ÜRocijlibcr Dialcftc Hingt bie Gntmng mcift
roie a, }. 9. Äerdja (fiircbej, ftaUa (flerle), bala (halb), fohta (fugte), neerta (oierte).
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IJolhstümlidjc Pufit
dicht im Solle HUB Daher ooltötiimlicfi finb gcroiffe 'JJlufitftücfc, ob nun
SJtärfehe ober Sänne, Nobler ober ^uchejcr, loddic bei befonberen Slnläffen
immer aufgcfpiclt ober gefangen roerben. (So ift bieb jumcift ooltbtümliche 'XII u fi C
ohne ©orte, wie man bieb fclbft oon ben Stufen beim 3oMcr ober ^uchejer lagen
faitn, boef) fommcit auch 'IJtufil, befonberb lanjftücfc mit unterlegtem lejt oor.
6rft im lebten Banbe unferer SoUbfunbe, S. 1 f>7 u. ff., hoben mir früher üblich
geroefene lanje bei ben .fjoehscitögebräucheii beb Stiefengebirgeo tennen gelernt
unb barin manche« (Sharatteriftifche für bie Beurteilung ber bamaligcn Seit unb
beb Soltblebenb gefunben. latfächlich trägt ja folche 'fliiifil ctmab oom Sollo-
charatter an fich unb oerbient baher foroof)! aub früherer Seit alb aub ber ®egen=
wart berüeffiehtigt ju roerben. £at ja boef) bie oorjügliche, oon Dr. So[ef Sommer
geleitete unb oom oeutfehen Solfbgcfangoocrcine in Süien herauogegebene Seit-
idmft „Sab beutfehe Solfblieb" Diele Slvt Stuft! [ängft in ihr Programm auf:
genommen unb auch bie oom SIrbeitbauöfehuffe für bie Sammlung unb .§craub=
gäbe beb beutjdjcn Solfbliebcb in Böhmen herauogegebene Anleitung jur Sammlung
unb Slufjeichnung, S. 25 u. ff., empfohlen, freilich Soblcr unb ^uchcjcr roie
in ben Slpenlänbcm finben mir in itnferem ©ebiete nicht oerbreitet, fonbern nur
fporabifch- Sa',u ift ber Bolfodiaratter namentlich oom Jlbler- bib rum Stielen
gebirge hoch oortoiegenb ui cmft.
Sorocit eb nun bibher möglich tour, folche oolfbtümlidjc Stufitftücfc fcftju=
halten, foDcn nun bicfclbcn im Stnfehluffc an bie jehon ermähnte ältere fjodmeitn
muftf beb SRiefcngebirgeä junächft aub ber ©egenroart gebracht werben.
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A.
2lus &cr 5tccfen»3glaucr Spradjinfcl.
3lufgc)cid)nrt une tnitflctcilt rourbcn itadtjolflcnDc '.Oiufifftiicfc oon Jöcmi
,>fcf Äf)un, Schulleiter nt 'wirf) 11130 im Sfjirfc ctcdcn.
I.
IHärfdje.
1. Dolfstueifc.
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Xic Xorfnmfifniilcn fpiclcn, inbcm fic mit Horlicbc ifjrc SBeifrn in per
idiiebencn tonartcn roedjieln. 3cbcm ü)iorfc^c fcfilictit fiel) ein Jufdj an, mtibci
aus ber SMcdjtanne (XoppeUiter ober S!iter) getarnten roirb. Xie 8urjd)en ballen
fiel) uni ben -viala unb fefjrciteu jubclnb ben 'Blufifantcn uoran.
2.
3reufnt»flirmarfdj.
5ffl?
3.
Seuerweßrmarfdj.
(G-dur.)
feg^^gHS3äg=pi=lgi^
73
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feuern»« örntarfdj -Siflnufe.
a.
marfcfymfiftig.
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78
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22.
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31.
rcrf
= -H
rl-*-' *•' ‘ i
32.
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40.
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43.
Icr „Sianblcr" ober i;änblcv ift als (angfamer Ianj in »er Seoölferung
ber 2tc<fcncr Gtegenb iibliib uns grijört jn ben beliebteren längen bes Xorf=
reifes. 3)ab Glinraftcnftiidje bobei ift, bafc aus einer Xonart in bie anbete übet!
gangen unb fo gcroctbfclt roirb.
III.
in ber Stfdjinger Wegenb.
1.
bu bu bu b»
89
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Ui « in t>u l)u t>u Ml *
Trr crftc ,V'd)i>S<> ift ein einfadiet; ner .weite fangt mit mju an, um neu
Ion narb oem ui ocrftarft bcroorjubringen. Tie Judiaja meinen in Srtinitl
Aeit non neu Strbeitevn am , "feine anogevufen. ')iicf)t jener jlrbcitcr fann neu
j\utfiaja 911t finden, f'icjiirfnut roirO: gut Sdnuttjcit, am .Hirdjcnfcft unn 111 nev
Äirdweilj bei net 'Uiufii.
Sind) nieje beinen „3udjaja“ jino in ncrfclbcn Stedener ©tgenn ublid) nun
unjet ('ieroiibtoiimnn, .bievr Jofef Sfiun, 3ctjn(leitcr in J r f ct) 1 m\ 0 im Ceflirlc
Steden, Ijörte fic fclbft roiebctboU ansrnfen.
90
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II.
(SWflcmcinc t'iebcr.)
4.
Stani*cs= uitfi> ycrufslieöcr.
4. Ser fuftifle Juljrmunnsßnedjt.
IPaljcrlcntpo.
Bin tdj ein lufH- gtr
— 3n^r- r_:
1 JX L H
Ü_«
.fubrmannetned)!, ,fabr' id? fo
2. (ßibt mir mein Pater sebn CTaler ©elb,
5abr’ id? nach Kegensbnrg nein.
£i, ci, fein' anbere mag id? nid?t,
Ittug eine Kellnerin fein.
3. $abr' id? ganj flat iiber'it Berg hinaus,
Sei;’ id? bas lPirtsl?aus fd?on fteli’n.
£i, ei, ba moll’n mir logieren ein,
’s gibt ein’ fdtöne Kellnerin brein.
4. Xiausfncdit, fpann' bn mir mein Kög l aus,
5iibr' mir’s fd?ön fein in ben Stall!
?,: IPcnn mir eine 5lafd?e JPciu mollen bab’n,
Bluffen mir's bet Kellnerin fag’n.
91
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5. IDarm fic uns nod; eine bringen tut,
Sr ag' idj, was fdjulbig wir fein?
:,: Sechs yratmiirft' bab'n wir gegeffen febon,
Kommt itodj eine .flafcbe »oll tDein.
fi. .fubrmann, er barf's nidjt für Übel baltn,
's ftebt fdion gofdf rieben mit ber Kreib":
„Sccbsuiibbrcigig Krcujcr wirft fdjulbig fein,
Kommt nod) eine jlafdjc noll tPein. "
7. H?ic nun ber .fubrmami 511m Cor 'naus fuhr,
Sdjaut’ ibm bie Kellnerin ttad).
£i, ei, bu f ebener Fuhrmanns fnedjt
iileib’ nod) ein wenig bei uns!
'Mitgctrilt non 3. (Zöllner, Oberlehrer in 'JlieBcrCls, purd) Ben Bcutfcb
politifcgcn ißcrcin in Slntau. (Cbmann .fScrr 'diotar 2luer.) — 3ro'f(htn Ben
rinjclncn Strophen roirB ein üljn[id)e8 HmifchenipicI mit 'itcrjicrungeu, jeBoch in
einer atiBeren Couart, entroeBer eine Cuart höh” °Bcr tiefer, gemacht. — Ccm
Sinne nach lehnt fid) Biefcs fiicB an Bas in tööhmcs, Ccutfdjcr CicBcrbort,
III. SanB, 91 r. 1574, gleichfalls als StanBes unB ScrufslicB »orfommcuBc
„irubrmamisIicB“ aus 91icBcrbapcrn unB 'Slittclfranfcn an, welches auch nad)
einer 2S5al$cnncloBic gelungen mirB. CiefeS beginnt: „Sin i net a luftiger iyuhr=
mannsbua" unB ähnlich wie in obiger Strophe 4 in Ber 9. Strophe: „fjauö=
tnccht, fpamt meine l'ccgs :Kapper(n ein!" '.Huch 6>c Slnipraegc an Bie Kellnerin
gegen Ben Schluß Bes SiicBcs: ,,'iUeib fein net gar j’ lang aus" erinnert an Ben
Schlug unferes lücBcs.
yK
5. iiofjOTrtifier-^afjcr.
I. Jluf! auf! ihr Ijolj * machte, TDlr müffa et a Pufeg!
IPir müjTa Ijolj ma-ega, Jefct giegt’s btuf lus.
‘Köfftipitl.
92
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2. Do trän mer halt jaudtsa, bo man mcr !;alt tönt,
iPan 2lbäpcl fodja on Hutter bruf fchmfirn.
3. 's is heuer ttc mie täte, 's is gör ttc je trau’n;
Der Dörfler on be heger tun uns ttodjfchau’n.
4. Drum auf! ihr lioljmadier, turnt ai a pufd}!
IDir ntüj'fa ijolj inadia, mir tnüffa ei a Hrudr.
5. (Dn fumt ä, il;r tioljrcdcr, on hott ich berju,
Seib fleißig über b' lOocfie, uf a Sonntid) is 2? uh’!
(iHitfdifa, Slblergebitßc.)
><
5.
(Scfcllfcijaf tslieOcr.
1. iSiffdißa. Her luftige (ört.
Solo
1. ®eht's btnn in Hitfcbfa noch Immrr a fu ju?
n>eil bif Öechferlan1) langa, gietit’s immer luftig ju.
6 bot,
•Ei! bas mujj ^errllttj fein, mär Ich boeb bort!
Hitf'-ra bleibt immer a luftiger Crt.
2. U?ie is benn ber ploft fürä) ber Kercbe beftcllt?
Dort iiefa5) bc Krämer a fafrifdjes (Reib.
(Ih'-Tt ©I bas mu§ :c
3. Js beim beim lilamat4) rtodi immer a fu troll?
(D a Sonnticha rinnettid) ') is’ merflid) 311 toll.
(Cljer: £i! bas muß rc
') Das alte e'ifliiifieuscrftmt. — ’) not. — *) lOfen. — *) ein (Baftioirt in
9)it)(t|ta. — •) Dormittaga.
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4. V?ic wcrb benn bos (ftoftbaus „jur Hoff" befudit?
IVrt friegt ma fai (ßlos Hier, wenn nui smatgigmol ruft.
Xbor: £i! bas mug tc
5. Sein im IPertsljaus ’m (ßröwa'j ttod) immer fo t’iel teuf?
Se berfa of leiem,*) bo fumma fie uefdjneit.
Xbor: £i! bas mug tc
(i. £i a ©röma bo rnödit icb mir fa ifäusla ne ban'it;
.fregt midi ne 's -Elfter,3) is ’m UVlfc ne 30 trau’11.
Xbor: £i! bas muß tc
7. iV>os werb beim nod; immer ei ber Sdjmicbe gemacht?
X>ert man aus äla Jlfaiba Düngergörocln4) gemacht.
Xbor: £i! bas mug tc
8. £i ber „ucua HTfllile" is ber Heitel“) getrannt,
(Dn ’s Komprob °) bos is ei be „CödpHlfiljl" 7) gerannt.
Xljor: £i! bas mug tc
9 lUie giebt bcnn ei ber „£ula*21lübl”' :) bos Sdgefpdnemobla ?
's mug ’m gut gefolla, weil fie ’s 2Tiabl gut bejolila.
Xbor: £i! bas mug tc
10. ’m Jlieberborf bo is mos Heues gefdiab’n,
Se lion bc (Olnta IHenseln") a mol wofdia gefab’n.
Xbor: £i! bas mug tc
11. It>u is beim bei Jans Waran bos 5ordjtid?e") l;te?
’s bot ftd; oerlor’n, ma weg ne nui bie.
Xbor: £il bas mug herrlich fein, wär ich bod? bort!
Hitfd)fa bleibt immer a luftiger (Ort.
') Jm (droben, Crtfcfjaft bei iHitfdjta. — ’) Sie brauchen nur mit bem Veier
fitftrn 31t jpielen. — *) JltiS; liier fdjcr,>Uaf te Aufbietung auf Torfinfaffcii biefes
AantcnS. — *) aus allen Slägben Tlingrrgabcln. — ‘) Seutel, buvdi loeldien bas
gemahlene 'Mehl in bcti Seuteltaften fällt. — •) da in Ul* ober Tricbrab. — ’) l’iiililcn
in ber fRachbarfthaft. — ") Sic liabcit bie SJenjelin, fo genannt non beut i<omomen
ihres Statutes, Don ber „Alm", einer Serglel|tte in 9litfd)fa, einmal toafdjeu gefclien.
meil fte toabrfdiciiilid) ihre 'lieäfdjc nie ttnifd). — •) Ties fpiclt auf ben einftigen
(deifterfput ober bas „ Jtird)ligmad)cu“ 011t IDiittclbcrg bei fHitfdifa an, welches nor
etion 40 Jahren ben ganzen Dlotitniger Slejirt in iHnfregimg oerjegte, ba es int
.{taufe bes '.War 'frieiel (Jans ®nr' nad) ber iboltSmeiming ttttb Deftätigung oon
Augenzeugen umging. Selbft aus ftrcufictt (amen '.neugierige ttttb uon nah unb fern
nmnlidje {Diillfahrteu, toobei cs fdiliefilidi 311 argen Sdilägcreien tarn, toeldie mit
ftrnfgeridjtlirfjev Aburteilung enbeten. Tic tilironit bes ;Mitfd|laer Jorfthoufes enthält
boriiber eine ausführlidic Sdiilbemitg.
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’Jlacf) münblidfer 'Mitteilung. Gin Spottlicb lolalen Urfprungeö nacf) 6c-
fnnntcn Muftern, oiclleicfyt nad) Drin tolgeiiSen älteren Alronftäbtcr Siebe gleicher
2lrt gcinadtt. iHitfdifa, ein gioftes Torf best '-Bejirfeb :Kofitni(), liegt bicofcitö,
ber flcincrc Martt Hrsnftabt nörblid) jrnfette beb (Debirgstammee.
MT
2. itronftabt.
1. tobt man in Kronftabt noch immer fo froh?
<Ö u'är' nur g'ttug (Selb, fo gina’s immer lialloh.
Die liäufer um bie Kirdio (lehn nod) bin uub ber?
Sinb alle uerfchöttcrt, mau feimfs aar nicht mehr.
Uub bringt beim noch jemanb mas bin 511m Der taut?
Jim 5cft 3u 3°6auni friegen’s alles oollauf.
-Eil bas mug prächtig fein, mär’ id) nur bort!
Ja, Kronftabt bleibt immer ein herrlicher (Ort.
2. 3ft beim in IDirtsbäufern noch red)t Befudi?
Die meiften uerf dienten fegt IDaffer genug.
Unb ift beim um 21Iäbd)en noch immer fa Hot ?
U), UTübdjeti irie <£ngel, recht fauber uub rot.
3a, finb fie beim aud) noch ben Ulänitem fo aut ?
Sie fcblaaen fictj gar um an Ulonn bis aufs Blut.
£i! bas 2C
3. Sitib benn beim Sdjliemaim1) nod) immer nicl teuf?
Befoubers am Sonntag, als bätfs biuacfdiiieit.
So mag u'ol)l nodj öfter bort lanjmuftf fein?
lln, mandtinal bridjt u'irflid) ber Saal pöllia ein.
llnb ift beim aud; nod) beim Xierren Spanljel1) mas los?
Die Bälle im 5afd)ing finb mirtlidi famos!
£i! bas tc
4. Kelirt man beim im Blauen Stern4) nod) rcd)t ein?
Dort fjcijjfs immer: Um uub um muß ’s ruhig fein.
IDas ift benn in tangciibriicf'1) Heues 3U fdiau’n?
Dort irerben’s aus ’n Kubftoll au Zausfaal crbau’n.
3n iricbridtsgninb1) is ’s mehl nodj immer fo fab?
Dort flappert beim Hegen a Wühle aauj ftaat.
£i! bas tc
*) Wofmurt in Mrouftabt. — *) ein L>W>ftl)(iii«. — *) üciiadibartcr Crt in
'frttiii. 2 dilciifn, •) Ouruntcr ift bae Jorj ,rriebrid)sii>alb in bet 'Jladtbaridiaft
oon Mtonftobt ui oerftepeti.
!t5
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5. Silit1 Ne Papiermühlen irofil noch in (Sana?
Die machen papicr bis auf jebtt 212cilen laug.
So braucht man baju u'ohl nod) immer oiel leut' ?
’s acht alles burd) 21lafd)incn unb Dampf, ’s is ’ne $reub’.
Hub fällt bir beim ctiblid) non Kemborf1) nichts ein?
Dort ftecfen’s bie Kinbcr jum .fetifter hinein.
£i! bas tc
6. Was hat man in Kronftabt benn immer nod) gern?
Die artigen 211äbd)en unb luftigen Ijerr'ti.
£in Sd)eib’fd)ie(jen wirb wohl jeßt nie mehr gemacht?
(D ja, beim Xicrm 2?abefjfy,3) ’s ift gar ’ne praebt.
So u'irb ja nod) gar fein Dcrgnügeu nermijjt?
2Tlit IV* ein unb mit JUarjipau trirb’s nod; perfügt.
£i! bas sc
7. fehl man in Kaifcrswalb 3 1 immer nod? flott?
Da friegt man bas Cuftigfcin aar nicht mehr fott.
Unb a'irb benn nod) fd;önes (Sias borten gemacht ?
3eßt ift bie ,'iabrif fd)on auf 6 3abr pcrpad)t\
Unb ift pom ijerm Ulabcr4) benn aar nichts befannt?
Der gibt manchmal öälle, bie finb elegant!
£i! bas tc
8. Dom Schräubla in S riobrid)sipalb *) hör’ id) fein IDort?
Der trogt jeg fein IDirtsliaus am Uucfel mit fort.
Jui fo ift’s mit feinem Sdianf irohl fd)on aus?
£r hot jeg fogar einen Jitben im Ijaus.
Unb foll beim ber Schafftall 311 gar nichts mehr fein?
Dort wollen fie gar nod) a gutes üier bräu’n.
£i! bas 2c
b. Don Drefd)cnborf8) baft bu mir aud) nichts erjäblt ?
Dort finb l;olt bie heften Ijolsmachcr ber ITVlt.
211an trieb ja and) einftens Komincrsgefd)äft bort?
2Ttit Kienrujj unb Raffeln treibt man’s ipoljl nod) fort.
Unb finb beim nod) bort gute IDürfte 3U Ijaus?
Do madit ber tjerr Sagtter7) an föftlidjen Schmaus.
£i! bas 2C
') eilt Dorf bei Mronftabt. — !) ('tajtbmis. — 3) nöcMid) Bon MronfloM in
hmifscn. — ') brr 3abrif«befiper. — 5) öioftniirt in .'er i ebr i choiua tb bei ttronftobt.
— •) holfijmimc für 2rt[(i)taborf oberhalb äronftabt \10i1ct1c11 fyriebridistoalb nnb
Maifersipalbc. — ’) OSaftmirt.
96
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10. 3ft beim in Kronftabt nod) Dlufif 311 Daus?
Die fpielt lauter Stiiefe »011 fatmer unb Strauß.
So irirb loohl jep mehr für bie Dlufif gesolilt?
£s foft’ halt an jeben 2 ©rofd)en, bog 's fnollt.
So friegcn's mobl immer 511m Zanjen reibt Cuft?
Ulan joppelt beinab' [ich bos tjen aus ber Druff.
£t ! bas ic
1 1 . Die Dlobe in Kleibern, bie fomint irobl nidjt bin ?
Dian bat jop bie Kleiber fdioit gaus alla Ifiett
Das fann ja burdiaus bei ben Dauern uid;t fein?
Dei bcuen fmb 5racf unb pantlon fdjon gemein.
IDas haben bettu alfo bie grauen für Dracht?
Du Düte unb lüiifler,1) bos Den einem lacht.
£i! bas ic
12. IDas ift beim in Kronftabt noch Heues 311 felj'n?
Die Straße nach Heidjenau is munberfcböit.
Dom iRlürf ober IDoblftaub is mobl nodi fa Spur?
5orluna bat jep a Cottrie-Kolleftur.
Dod; an ein (ßetuinnen n'irb rrabi nicht gebadjt?
llu mandier bat gar fdjon a Demo gemacht.
£i! bas ic
s)tad) einer mit „Jranj Ringer feeit" unterfertigten CrigiiialhunP)d)vift,
4", 2 SH., aus ber .'jeit uor etioa GO jjafjren. Der i'crfaficr raar aus bem
'JJiarttc Mronftabt im noiblidieu icile bos ©ejirlco iHotitnip, nafje ber preupijdjen
©renje, roo biefer Familienname nod) beute oortommt. Jüronjtabt Keifet im 'Kol©
munbe „.Hröbaftoot“. Der fHbptbmus biefeo Spott liebes ift bcrfclbe, roie bei bem
oorangebenben unb bürfte habet and) bie ÜKclabic baju biefclbe fein. Der Gut:
ftebungsjeit uadi ift eo mobl alter unb rtmlnidiemiid) 'Korbilb beb iHitfdjfacr Vicbes.
■) »opiliidter.
1' an fl er, Xeutiche Solfdtuitbe a. b. ö 41,
IX. 1. bi* 4. £rit.
i>cnnifcbtc t*ic>cv. »*»>-
?. per lirutte itöfdjper.
II.
I. ftöfdjprr, Itöfcbpcr, bo? ie a braotr Ilion. ttöföptr,
ßöfdiptr, bos is a Itlön. tOenn a 311m Bitte gifbt,
Iltmml am bie llle'j mit. tlöl'djper, ftöfdjper, boe ie a Hlön.
:i. Köfdipor, Köfdipor, bar böt bo a gutes Bier,
Köfdipor, Köfdipor, bar böt a Hier,
51 ict ■) fctjcufa 'n DoppeUiter ci,
<5öct & a3) 2T!ufifanta atci.* )
Köfdipor, Köfdipor, bar böt a Hier.
3. Köfdipor, Köfdipor, bar böt 'n Brannteaiem,
Köfdipor, Köfdipor, bar böt ’n UVin.
lllit böm is u'iil uidits im Bau?,
IDoil cr'u triiift folbcr au?.
Köfdipor, Köfdipor, böt 'n Branntwein.
4. Köfdipor, Köfdipor tiol't ä bos Körtafpiol,
Köfdipor, Köfdipor liobt A bo? Jrpiol.
Ho nommt am ba fdiclböf,*)
Dos a li’os 30m Stodia”) böt.
Köfdipor, Köfdipor liobt ä bos Spiol.
5. Köfcbpor, Köfdipor, bar böt bic lautra :) gern,
Köfdipor, Köfdipor, bar tjöt fio gern.
IDoil bann bor Stiojjor*! fommt
ÖIii fio ihm buptu'oi? 11 1 nommt.
Darum, barum böt a fio gern.
‘),?lltr. — *) lüfit, — J) gibt aud| Seit. *) foglcidj. — •') öididuf, —
,;i beit 2lidi nnidiru, tv i. beim '.Huijpirlcn btribcu. — *) Joubni — ") Stäfirr,
■Viilmcracicr. — ') biibnibnwie.
9H
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(!. Sormer, Sormer,1) gieb, breng mer Dogelletm,
Pormer, Pormcr, gieb, breiig mer Keim !
£s böt ’n Sticlitic'i bö;
Krieg mcr fc, johlt fietf’s jö.
Sortper, Portrer, gieb, breiig Hier teim!
7. Köfcbper, Köfcbper, bar fährt irol ei a piifcb,^
Köfcbper, Köfcbper fährt ei a pfifeb.
T>o femmt mul ber ijeger glei,
Sdilät ibm bie Pobmer*) entgrei.
Köfcbper, Köfcbper, log 's pfifebfobru fein.
8. lieget, lieger, leg mir bie Pobmer gans,
lieger .fraiij, lieger .fran-,, log mir fie ganj.
Sonft mu idi erfebt biefe bin,
UVrfcbt filme4) Port baimgioii.
lieger .fraiij, lieger .frans, log mir fe ganj.
9. Keif <b per, Köfcbper, bar fogt ii gremieba fiern,
Köfcbper, Köfcbper, bar fegt ’n ,öont.
Köfcbper paeft a lieger ö,
Per lieger fängt 30 bicta *) ö.
Köfcbper, Köfcbper, bar logt 11 föorn.
ln. Köfcbper, Köfcbper bleit patt a braper Klön,
Köfcbper, Köfcbper bleit hall a Plön.
IXVmi a « febr flucba fön,
öleits boeb a braper Klön.
Köfcbper, Köfcbper bleit halt a Plön.
Gin in ber Motitmtjer (ücgrnb allgemein befanntes unb früher viel gc*
fungenes Spottlicb auf einen ®ogclftcllrr in 'Uiittclborf bei tHofitmb mit Sem
'.Bornamen ttafpar, im '.Boltsmunbc „Köfcbper“ genannt. ,Hu benifctbeit gibt es
and) nod) anbere Strophen, nie beifpielSrocife bie nadifolgetibe, non .ficrru SUenjel
panifd), ptachlehrcr in fHotitnig, mit ctipao abiueidienber 'fllelobie mitgeteilte:
‘) Barbara, bet tllamt feintr feraii. — ’) Slieglip. — *1 ‘Igalb. — *) Sdpib-
tarreti. — *) ohne. — “) bitten.
b.
ttöf«per, fiöf-per, >öe ie <x Hlon. 21
ging of a ^fln- fa - ftug '), ’afrfet f«dj a Rröroe bruf —
Röf ■ ptr, Röf • per, böe ie a lllön.
Diele DleloPie fdieint mir juheffenbev tu fein, Pod) mar nad) meiner (?r
innerung Panut midi Per im obigen l'iepc oortommenPe '-BorPerfafc, bcjro. Anfang,
nach foigenPer UieloPic oerbntiPeti:
r.
Rif* per, Hof • per, böe ie a braver Hlon.
foPann mit b. fortfebenP.
^-rss^t Stccfcncr CEufcblicber.
illon unierem loerftätigen 'Mitarbeiter, Servil jofef S b n n , $d|iilieiter m
'rridmige, folgen iseitere InjdilirPrr auo Pem tttejirfe 2tr<frn aiifdiliefirnp an Pie
mi VII '-ÜPe., 2. 103 u. ff., oerbffentlid)ten.
') hinten tirrP, im» Pie feinten einiiifaltni pflegen miP mit Vriitinitrn gefangen
leerten. ;{u Piejrui ; paede mirP an Per betreffenPcn 2 teile, gcinßtmiidi ein ober
mehrere gePcdte junge fviditrii, ein Vodoogrt in einem Mäfig aufgeftelll.
100
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»2.
iSufdj Fieber.
LXVI.
iWI*.
z zi
l = j-|t p-v - ^
* r l-t * — r 1— l i L- —
1. Jtlei Dota bot g’fogt — 3<bfoIl b’Buama laoufTn ') — «Er
EfrW? I ; r‘ I ■ I' > > II
baut ma a tjaufl — 21f
2. 3* bin a jungs ITlab'I
Hnb hob a jungs Blut;
3ct) tu oft gern tonj'ii,
Dos reguliert ma bos Blut.
3. 3* bin a jung's ZtTab'l,
Bob b’ 5tub'n oft ausfiert .
Uub l'omu babei
cDft b' Strümpfla bcfdjmicrt.
4. 3» &’ «Drbat bin idi gonga,
Hnb hob me rcdjt g’plogt.
Ztiei Sdiofo is furtgonga
Uub fan ineufch bot ma's g'fogt.
5. 3d) hob amol g'orbat
Ban itodjb’m am ielb;
Daou hont bie teilt’ g'foff'n
Jtus a graoug'ii Butell.
fi. Du ir>ärft ma uct buflat
Hnb märft ma fdion red}!,
Du bift amol b’foff’n g'tocft,
Drum bift ma jeftt feblcdit.
7. Du Büabal fei tuia g'fdjcit,
Deb Illab'l is uct mcit;
Sic is nua bancb'n,
Du fonnft’ as bolb feh'n.
6a ßaifafhaoujjn.
8. Der Jiaj'l bot bell afg'fdirieru,
IDic er bot g’fch’n fein Dirn;
liot’s glci in «Eons umg'führt,
Bot b' Stub'n ausfiert.
St. Dom Berg gob'n ma obi,
Dom luftigen teb’n.
Blei Dota, ber bot ma
Han Kreuja «Selb mölln geb'n.
I
10. Der bief — .frauj’l
Hlabnt,1) er is gor fdjen;
fr tut arocitg fctjeifeln ®t
Uub fratfdpngat4) geb’u.
11. Du fratfdjingata4! Bua,
Du borfft net fo mahn',
Du bift ma }’ meng g'toodif’n,
Du bift ma nod) 5' flau.
12. 3«^? Ijob ba's fdjon g’fogt
Uub idj bleib a babei;
Du fontifl ma nifs modj’n,
Dos fdjicnirt me net glei.
13. Du bidfdjäblata Bua,
3 dt fonn be net lein.5)
Suntc toirb Hlufif fan,
Konnft a baham Mein.
*) laffeii. — ’) SRelnt. — *) i<f)iclrii, iritroürt« Mauen. „Sttteifclfpiclcti"
ober „Slinbtanljpiel" ift ritt Spielen mit tierbuubrnru Singen bei fiinbem. — •) mit
gebogenen Seinen. — *) leiben.
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14. ,iju Nr bin id) genau
3*' Ncg'tt unb in Cau;
f5u bir geh' id) iiimma,
■Du br — Sau.
15. CD je uttb o t’nit'
llub cs is a Saujeit.
So tvos bot me mci febtog
JITei Ijcrj ju net g’frcut.
1 li. Pu bi ft a Han Ijänflbna,
Pu boft g'foff’it fdjon gnua;
IPirb ba ivobl beffa fan,
IPenit bu gclift bam.
1 7. tPcnn b' Suna feben febeint
Hub b’ Sichel aut fdjneib't
llnb ba öua af mi Iod)t,
iiob id) b’ CDrbat bolb g'modjt.
18 ,3an (Srofn is a Sreub’.
IPcnn b' Sidj'l gut fcbneib't;
cDba trauri babei,
IPcmt's fcbneib’t ivic a Ptci.
19. Hittan flau IDtcfcnbemm
Privat ma biibfd) (Bros j’fom,
fob ma af's Sdircg’I1) auf
Hub fobr' bonn im fauf.
20. 3« Suma is a jrcub',
Paou fmga viel feut’;
Hub im iPinta is cs Folt,
IPcil uns b' Schnee obi follt.
21. P' HTufif fpiclt munta,
Cät ibua g'follen,
IPcnn ana foll voraus geb'u,
• IPill fana nifs jobl’u.
22. 21 us is unb gor is
Hub ivcr ivcijj, ob's tvobr is.
Hub aus is unb gor is
Hub gut, bos net ivol)r is.
Sind) toiefer Üicbcrrcigeu ift loicbcr rctfjt umfangreich unb vereinigt »er
ftfuebene „©’ftait, teilt". Sgl. Sir. 78 im VI. Sbe., 3. 220 u. ff. mit brr Sinnt,
tlictu. Pie meiften Kiefer Piifehliebcr finb bobrnftänbig unb [ebnen fiel) an onbrre
bereits gebraute Sierjeilcr an. ©leid) 1. beginnt „'.UI ei Sota bot g’fogt", mir
Dir. 24,20, III, 3. 69, Sir. 78,24, VI, 3. 222, 'Jlr. 35,1, IV, 3.70, Sir. 11,4,
II, 3. 133. — Gbctifo 2 unb 3. „3<h bin a jung’s SJiab'l" mir in Sir. 24-, 1,
III, 3. 68, unb Sir. #7,1 1, 2, V, 3. 69. — Sind) 5. „34 l)0b amol georbat",
mir in Sir. 58,4, IV, 3. 278. — 14. Ähnlich IV. Sb., 3. 181, Str. 8 uitb
mit gleicher SInfangejeilc. Soltbmunb, I. Sb., 3. 81 u. fjörmann, 3d)naba
hüpfeln, Sir. 421. — 20. 'Sgl. Solfsmunb, III. Sb., Sir. 405.
Pie SJIclobic ift biefclbe roie bei brn Pu[d)liebem Sir. 39, IV. Sb., 3.181,
unb ben ftirdjrorilj.-Spottliebern Sir. 23, III. Sb., 3. 62, jrbod) mit oerjdiicbcitrr
Poiiart unb anberem Sibntbmuö.
9 2d|ubtorren mit 'Miifjap, aber ohne Steuer aber SrcUrrtnften; mit Irplcrcu
Ijcifieit „Siobfcbeibe" ober nmb „3ibeibtnigel".
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93.
3>i c -iieff bte >tili.
LA VII.
ftrity. Bolfdtucife.
2. Ta {3011s hiollt bei (.Odjf’n 3. T>ic Kib acKn in b^oba, 1 )
Tie Cicfl bei Kib. I Tic tieft tjaui örein.
Tiefer Reiften fcfjciut nicht ooUftänbig ju fein unb ift offenbar totaler foex*
fuitft. Tie 'JJielotüc ift neu unb für bas 3pottlieb djaratteriftifd).
X
9*.
Sufrfi fieöcr.
Lxvm.
«rifcf». BetWlreifr.
1. Wann icf) ftab geh, roann id> füll jleb’, fo rounberle enf net.
3ot) trog jo mei Pünbl im tjeijfammttl met.
2. Po gcl;t er, öo lieht er, 4. 5ld) geh' hoch, ad) geh' bod),
Po [ahnt er in 6a Sintn'; IDos follt benu bir ein?
IDann ich ihn mir onfehau, 51 Knji mcchft oon mir noch,
Por Ciab' fallt er am. Pos tonn gor net fein.
3. Jeftt fdiaut er, jefet locht er, 5. 3d> nimmr’s, bii gihft mr’s
Jeßt fehieft er mir a (ßrnf;; .für b' fiab’ in ben pfonb,
3ct?t fmnmt er gor jugre1) Jch itiim*) holt bos Pufj'lti,
Unb trill noch a Huj. 3 ft gor fanc Schonb’.
*) $iajtr. — ') iiahctoiiiuieii. — 3) Soll mol|l „mäii", meine, t|cif)en.
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8. Do boft es, bo nimm es,
's Hujrl nur tjin
Hnb gib ma a on&'rcs,
Denn bin icb jufricb'it.
Die 1. Str. finftet fidi roörtlid) bei fflunftlad), laufen» Sdinaftahüpfln,
-)ir. 193 im» ebettfo numftavtliri) bei <f>ogatfdjnigg, Deutfd)e Siebesliefter Bes
Golfes in flärnten, I. ®»., Dir. 184. — 2lud) fpicr jeigt es fid) roieftcr, roie »as
?*clf in feiner Sangeftfreuftigteit an betanutc l'orbtlftcr, toie es! »er erftc i'icr
jeder ift, antnüpft unft iveitrre Strophen nbnlidien Sinne» ftajureimt.
»5.
ßuftfifieöcr.
LX1X.
ftitid*. FelffnHfe.
1. t}ob's Itlaöl gern f’ot1) tjob’s imma nur gltabl— Cba
elg1) bot nta's JUaöl — ben (Dbfd)iebebrtef g'fd)i(fL
2. IDer roirb fe benn fränf’n,
Ss fleht net für b' 2?eb';
£s bleibt ma nifs übre,")
Jeb beirat holt net.
3. Sr fobrt met fein CDetjf’n,
Schreit batfehgobaber;1)
21 onbra met Hoff’n
JTIocht net fo a Ulalbour.
3lueb ftiefe 'itierjeiler fin» boftenftänftig, roenu fie fieb aud) natb gönn unft
Jnbalt an frühere Sieber anlcfjncn. Die 'Meloftie ift neu unft frifd).
‘) gehabt. — ’) jept. — ’) übrig. — *) guntf an lietc.
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»#.
ßuftfifiebcr.
LXX.
1. .famos, famo», feer Conj geht ttleöa los!
Dir iBeigen unb feie Baffe — Sie machen fcfeönr Späffe,
H)it tonjen unb mir fprtngen, H)ir tunten unfe mit fingen.
S. .famos, famos,
Sie .freubc, bie ift arofj!
IDir JHdbdicn unb mir Surf eben,
It'ir fingen unb tt'ir tiifdicn,
iVir brcb’n uns all’ im Krcifc,
Das ift nufere 5reube!
Diele Siebet fint eigentlich feine 'feier, eilet, Doch inerten fie als Iufcf)lieter
gelungen, roccl tie beiten lebten Sleimjeilen nur als ein Refrain ter norangehenten
tcr 'JJIelotic nach erfchrinen. Sciitetc ift neu unt nod) nicht bei ten Iuid)lietetn
norgctoimnen.
X
97.
Suftfifiebu:.
LXXl.
grillt. Bolf «irrig.
1. tjob ich enfs net fl’foflf'? hob Ich enft net g'fogt? Dop Id; a
Iflabl hob — hob ich enfs net g'fogt? tjob ich cnle net g’fogt?
Doe ich'» JUafel gern bob.
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J vh ui' cn Ff. not g’fogt?
Tog mci lllab'l liefe bagt.
liob icb enFs net g’fogt?
Tog’ jo liefe bagt.
.'t. IHujiFanten fi’iclt's,
Tog ietf jegt toiij'n foun.
DliifiFantcn fj’ielt's,
Tog icti tonj'n ad? Form.
4. ITTiififantcn fpielt’s,
nieil ma beut Kirma bom.
niufifanten ii'icll’s,
UVil ma Kirma bom.
Jlud? Mcfr fintier fiuö in igrer riiifadjcn 91 rt lirumjdiio 'flrotuift unt> trnc
tue ooraiu)cf|cnt>cn ciig'iitlid) fcdjsjcilig. Tic 'Dlclobic ift neu.
X
98.
fufdjfüöcr.
LXX1I.
f$rifd>. flolMttrife.
I. fjd? unb mci lücibrl — Qom uns rcdji gern — IDonn mir nur
olle gtoa — lief gor fo bumm roätn.
2. ölir tun ritt bem onbertt
Tos Hefte ncrberb'n
Unb fönna babei fo
Hör Tummbeit net flerb'it.
.'t. To lodjt bolt mci lOeib'rl,
Sogt glei jtt mir:
Tie Tummbeit fd?aut oölli
3o augi bei bir!
4. Tn, fog idj, licb's IPeib'rl,
(Siib mir bie fjonb I
lllir febeiut mir bom ollc3ma
cRor Fan P'rftonb.
5. IPatm mei !Oeib j’ lllittog
T' •Suppe juriebt,
So mag id?, bog ollcmol
poor Cella j’rbrid’t.
fi. IDaittt id? bomt offen tu.
3d? bummer Tlonn,
So bräng' id? mid? por,
lOie bie flau’ Kinba on.
7. Tlein Uleib miü g’fcbcit fan.
Tos is ber lllüb' mert;
T'rmeil mann’s mos orbat,')
Iliodjt’s olles uerFebrt.
’) arbc tet.
Hiß
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8. ,<ohlt ma a Knopp
lln mci cSebroef ooron,
So nabts’ ma ton Knopp
lln b’ liof’n bint’ on.
ft. Wann fc ein Strümp ftricft,
Dos maß ich für a’trig,
Dofj er flott runb
(OUejeit rierccfia is.
10. Wann fc ins cfVmölb’ acl;t
Unu holb’s Cot Kaffee,
Ucuehrts' in ber Dummheit
lln Jrciacnrappce.
1 1 . 3<h feil für mei IDcib’rl
Obers1) noch bol'n
Unb bin mit mei Ifcf'rl’l
3>n lief nieba a'foU'n.
1.1. Do foa' ich: lieb's Uleibrl
Sei net böf' auf mich!
Du bift jo fclba
So boirat aüc ich!
14. Dottf unfern Derraott
5ür imfa eßefehief,
Denn fo poor biimmc f b leut'
iiom’s aröjjtc (SMücf.
15. Wann ans redit bumnt is,
Dos mag id> für a'mi j,
Dos für an (ß’fcheitcn
Die aröfjte ,<reub' is.
1 fi. Wenn olle Cent' cj’fdieit mär’n,
Dos mär' a Hlalbcur,
Do müßt’ ma auf b’ Ccgt
eftor fan Uuterfd)ieb mehr.
1 2. Do fetyreit mei lDcib’rl:
JTiugt aor fo bumm fein!
llnb fd;Ioat mit bem >£llboa'n
's .fenftu bint' ein.
1 7. Wir leb'n in ber Dummheit
liecht fröhlich babin
Hub bcnf'n unb Ijonb’ln
Stets nach unferm Sinn.
18. llnb wenn mir einft ftcrb’n,
Was moll’n mir mehr bam,
So mer'n mir fo gut ols
Wie b' (fi fchcitcrii bcarob'n.
fRad) rmem Flugblatt ohne 'JJIclobic ous »er £prad)infd. Xrucf unb
"Kcrlag bon 3' iHipipI <S Soljii, JäIou- ®ic 'JJldobic ähnelt ber »on 'Jlr. 4 im
I. Söbe., 3. 147, unb oon 'Jlr. fl im II. Übe., 3. 4ti, bod) ift brr flljijtijmiio
»erfdjieben.
*) Ätolim, 3d)mcttru. — *) 7 9pfrf)eu.
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»».
Sufdififöer.
LXX1II
fRunier. Colfjfton.
I. 3* bin amol g’jlonbn — San Surfdjn baneb'n — >£t
|)ot anrfi^'J ge()’n laoun*) — Do|j ma a HJatfifi'n fcot geb'n.
2. Z>u boifates öüabal, 4.
Unb hob icb an onbern,
U)os tenfft beim oon mia!
So roirb's bc erft renn,
Hfodjfl fotoos ttodi amol,
Hog be iregarn an .fißtia
So geb td) oon tia.
De 's Ulab’l logt blcim.
3. ISie fonnfl beim, bu filml, 5.
<§tocgaran Ulabla
üua foioos ton?
Do liegt ma tiifs bron.
T>o fdjau idi me liaba
Ulorg’n form idj glei toieba
Uma onbern UTon.
21 onberc bem.
6. Siel febetut mit (aubara,
OJls bu’s bi ft gWft.
füll tir geb' ieb nimrna,
Z>u bift tna oiel bet i lg.’1)
3n Oicfcit überroiegenb bobenftänbigen Siebern fommt bir brrbc 'Jinturhcb
[eit bro Sanbooltes jutn tKuobrudc. 5. lefjnt ftdj an ©unbladjo Sdjnaba
btipfel, 'Jir. 645 :
„SBrg’n an Dirnb’l traurig fein,
Da» roaar’ a 2d)anb’ —
Trab’ m’r glci’ nmntabutn,
'Jiadi' ancr anbern bic fjanb" —
unb abnlid) bei ©rcinj, 2<finaba()üpfeln aus Jirol, 3. 44, unb Sogl, 500
Scbnabahtipfcln, 3. 60, 'Jir. 28. — 'J(urf) 0. erinnert an abnlidie Sierjeiler mir
'Jir. Hi, II. Sb., 2. 40, unb 'Jir. .10, IV. Sb., 2. 181. — Die 'JJielobie gleid)t
ber oou 'Jir. 36, IV. So., 3. 71, unb oon 'Jir. 75, V. Sb., 2. 199.
’) flatus. — •) taffen, — *) bö«.
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Suftfifie&er.
LXXIV.
SrMtfc. üdfrlUtiil.
I. (Pe|1ctn fan ma flfdi'n gonga — fjlntan frau» im IDtl . la —
ßotn a redjt’n 51pP g'fonga ') tjinl’n bot'» groß <£i • a.
ü. tribcn gctrodifu unb Klunfau't bron,
UMs io ic Sie u'ollifdj’n Jiüffe;
Wenn bu itnllft mein Srtiba fait,
So beij; fie o unb friejj fe.
3. IDie idt bin burcb — s) gonga,
San jo Mit)4) an Stelj’n gonga;
Säu, bie fjom Pantoffeln on,
Dos trifft ma jo gor fclt'n on.
4. iiint’n burt in unfern H?olb,
Durt ftcfjt a grojjc .fobru,
Die — *) I3urfcf}’n fa fo feef,
Sie fauf’n irie bie Serkt.5)
5. ö’foff’u fans ols u'ie bie Sd)n>cin',
Dos fonn ma fe u'obl benf’n;
ZDonn fe bonn nach Tjaufc fuma,
ticg’ns untan b’ l'önf'n.
6. Sin amol reibt b’foff’n g’tt'cft,
Dos bot mi felba gor net g’frent;
ijotnas b’ £cut- ins (ß’ftd)t eing’fogt:
Du bifl ols it'ie a .Scrl beut.
*) fdjerjioeiie, teube eines 2orfturt)OS mit jtoei Mnotcit, bat bie Sebeunmg ols
'JSlumpjacf, in ber SMuubort „Iroiltroni"-'i|}iumpfa(t. — *) betobbängenbe ,Vt'en non
bejdpnujiten Sfleibem, übertrugen auf Sdtnmpftiide on Stinbem, bie on beit X'inter
beinen entftelien, wenn bie fKinber nidjt gepnpt tnerbcn ober in noffer, fotiger Streu
liegen infiffen. — s) hier imb in ber nadifolgeitben Stroplie inirb ber Cvt eingefept,
ben man Peripetien teilt. — *) Hübe auf Stellen unb Sdpoeiue mit 'Pantoffeln,
ipottroeije auf grofttnerifeljcs '18irtfd)aftsgebabren. — *) J-erfel, Sdpeeindjen,
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7. JDcntt bos meine JTlutta iriigte,
T>og ich in bei .frembe bin;
Ijof’n, Stiefeln fan jerciff'it
Uub im »eut’l blojjt ba lOinb.
8. luftiaa Selbst bin iel? a meft,
lieb b' Salutier'n ne net Fennt;
Jft ba (5Vfreita ') jiiare Fuma,2)
Ijot ma anc aufi brennt.
(£in Spottiicb mit gleichem Dlnfangr, wie cs Dünger, DlunbaS, Dir. 1 1 60,
unb '}iogat) diiiigg, a. o. 0., II. Sb., Dir. 511, über ben 3d)ncibcv bringen.
Die DJIdobic ift birfclbc tuic bei Dir. 55 im IV. Sbc., jebod) im Ve-Dattc, baber
lebhafter.
') tt« (ann and) eine aitberc Charge cingcftrllt werben. — ’) ju mir, näher
getommen.
Iio
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üom Öüdjcrtifdjc.
^c^^^cincrt, Jofepb f'Jcor^c, Wtc tcutirfjc *totteliebcr in Per SXtinB-
ezisy» art DcP JrtubltiitBtbcns. iicrauSgegebcn unP erläutert oon Jofepb
(Ücorgc ''Jici nett. Grfter Soup. ®ieu unt> Hamburg 1817. laa ooiliegeiiBc
Sert bilBet Pen I. SatiB Per „SleuBrucf c jur Grforfdjung BeS Bcut[cfjcn
SoltSliePes in 'Di ü ft r c u unP 2 dt l c j i c tt " , unP jinar als „UnveranBertcr
'JieuPruef, berauogegeben pom 'Tciitfdjcn SolfolieBSliiPfdnift für 'Mähren unP
2d)lefien. 'Kit SilBidumuf unP einer biograpbifdiett Ginleihing nebft Sorroort
Vtm SlcuBvmf oon Jofepb blot). Sriittn, in .ftommiifion bei Marl Slünifer, 11ÜI9."
8°, XXVI, XXXIi*, 3Sf> 2. Sin Bern SÖettcifer Per Soltsftänime um Pie
tforfdjung nnB itcrauogabc Beo tro® Per beftebenPen 2aniinlungett noch oiclfadt
\ erftreuten SolfblicBcrfdjabeö beteiligt firti autb Per Deutfdte SolfoliePct SluSfdjttfe
für 'Mähren unP 2d)(cfien mit ganzer .Uraft. Daö ttno oorliegeitBc Grgcbnio
feiner Biesbrtüglitben Jätigfeit galt uinadift gegenüber 3. ('i. Meinert, Per in
Mähren als erftcr auf Petit Glebicte Peö SolfplieBeo unP Pamit auf Petit Per
Beutfebiiiälir. SolfotunBe erfplgrctdt tätig gcroefen ift, eine Gbreupflicbt jn erfüllen,
toao Burd) Pen SleuPrud feiner munPaitlidten fiiePerfniuiitluttg atto Petit Muh
ldnBd)cit bciuirft ltuirPe. 2o bllt Per genannte Stusfdmfs eine faft in Sergeffenbeit
geratene1) inidttige Pcutfd)e 'BolfPlicBeriaiitmlung roiePer )U (ihren gebratbt ttnP
mit Biefetn ooIfotunBlirften unP nationalen Serie Pie uerPicnte Slnerfettitung aller
SiolfölunPefreiinPc enoorbeit. Scfanntlidt erfd>ien Pie Urauogabe Per Meinertjd)en
ttiePer unter Pein litel „"Per Jplgic“, toeldten Slattten Mcinert ab(id)tlid)
2elbit Boa bebeutenPe ttroiipriitftrniuerf, Tie iSfterrciibifdt ungarijebe Monarchie
in 'Älort tiitb SUP, Mähren unP 2tblefien, enthält Barüber nur eilte tuappe 91otig
auf 2. IM: ,,'Jlur Pie ViePcr Per VuhlöiiBler linbeit oor Jahren (IX 1 7 Purd) 1>ro|\
Meiner! in Pettt 'Stube: „Ter iyulgie") eilten 2aiumler gcfuttPen." — Siel mein
gewiirBigt unirPcu Pagegeu Piefe ViePcr in Pen heroorrageiiBcu heutfdten SollslirPrr
fanitiiluugen, wie oon JriePrid) Marl Jreiberrn oon Grlad), Die SolfalicBer Per
Deittfdten, IV. SP., 2. 1 !»ö u. jf, oon Jrattj VuPioig Mittler, Deut[d|e Soll«
lieber, Johanne» Matliino Jirmctiidi, (Her man int» Sblferftiintueu, II. StP., 2. 3t;ti
u. ff., ,\ron i #1. Söhnte, Teutfri)cr ViePerbort u n., lucletjc itt ihre 2ainiiielitifrte
überaus nihlreiclie ViePer an» Meutert« „Julgie" aufgritommcu haben
I 1 1
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geroöhlt bat, t>a Sic Üanblcute be® .vtuhlanbiben® bamit jenen «Uten Seift
benennen, brr juroeilen erfdjeint, um ihnen bie langen ffiinterabcnbr buref) ben
©cfang Innbfd)aftlid)er lieber su erheitern. Ter 'Jleubrud ift mit bem Xitel ber
Urausgabe in Aacftmtlc, bem Sfilbniffc Kentert® unb 2 roeitcrcu Slbbilbungen
auSgcftattet unb wirb mit ber 'i'orrebe be® genannten fieruuogeber® (2. III bie
XXVI) eingcleitct. Schon aus biejer gibt ficb bie i'icbe tunb, mit meid) er Keinert
an ber Sammlung unb .fierausgabe biefer ber ©räfin Jofefine ff'odita jugerignetcn
l'iebcrfanimlung tätig mar. üeiber hat bie (Gräfin bie erhoffte frortfepung in »er
bcabfid)tigten .fteraiisgabc eine® jpociten Staube® mit Scfatlgroeifcn nidjt erlebt,
ba eine Fortfefjung biejer SSolfSliebcrfammlung überhaupt nicht erjehienen ift.
bem hierauf (S. I*- — XXXII*) folgenbcn unb non ^Xofcf ®o| geschriebenen Stör
roorte bringt biejer eine ausführliche iHographie. Xarnacb mar Jofef ©eorg,
nadi bem laufbudje ^ofeph»® ,'saanne® "Die inert am 22. Februar 177)! in
Veitmerih geboren. Siad) jurtidgelegtcn pbilofophifchcn 2tu»ien (Srirchifib,
Latein unb Slfthetif) mürbe er 1 799 in '}?rag jum Tottor ber T!hllojophic promo
rnert unb mürbe an »ein afabemijihen, jejst tjchechijchcn Spmnafium ber Träger
illltftabt, Trofeffor ber Spntar unb 1803 ber 'flocfic. 3m Cftobcr 1800 rourbe
er loulluher 'ftrofrffor ber jjfthetif, ber ('ieithichte ber .(fünfte unb ffiiffenfdbafteti
roic ber Tbilofophie an »er Träger Unioerfität. 3n Trag rourbe ÜJicincrt mit »ein
gelehrten Stotaniter ®rafen Kolabaila be Ganale, Stifter be® berühmten (5analfd)cn
©arten® befannt, beffen cinjige Tochter Fafefine, geh. 24. September 1770 auf
Sdjlofi Tartjcbenbori im .Huhlänbchen in 'Kahren, oon ihrem 'Kanne, ('trafen oou
Tadjta, getrennt mar, jebod) nach biejem einen Sohn hotte. Uber (Empfehlung
be® ®rafcn be Ganale tarn nun 'Keincrt als Grjieljcr bicje« .((naben® ins {rau®
ber ®räfin fjofefinc auf ihrem ®ute unb Schlöffe ’ftartjehenborf. ^roifchcn »er
fchöitcn, jungen unb unglüdlidien jyrau unb bem geiftreidjen Trofejfor entfpanu
fich mit ber .Seit ein fierjenSbuit», melcher jur Gbe beiber führte. 'Keinert log
ftch 1814 oon ber Schule ganj iiirud unb ocrmaltete bie ®üter ber ©räfin,
SJartfchenborf unb Schlotten, roo er mit biejer feit 1810 aii®fd)Itcf)lid) lebte,
.'liier fammcltc er nun ('icbraudie unb Sitten ber üaubbcroohner unb laujchte
bereu finnigen Siicbern unb (befangen, bie er burch feine ber ©räfin jugecignete
Sammlung „Xer Fplgie" einer unoerbienten Tergcffcnbeit entrifc. 'Keinert ftarb
am 17. 'Kai 1844, umgeben oon feinem Sohne J[iugo unb beffen Familie. Gr
ruht an Seite ber ihm am 0. Xrjember 1833 oerftorbenen ®attin, bet ©räfin
Tad)ta, in ber 'ftartfehenborfer Familiengruft.
®öh fchilbert fobann roeiter »ic Slufuahnie, roeld)C baö Silerf bei ben reit-
genoiTifchen Schriftftellcrn unb in ber Cffentlidjicit fanb, foroie feine unb beS
genannten Sluöfchuffe® oorgetehrten Sdjritte jur SluSfinbigmachung ber ju ben
Keinert Xejten fchlcnben 'Kelobieu, roelche in bem pom t. f. ofterreichifchen
Kinifterium für ,'lultu® unb Unterricht berauogegebenen äderte „Ta® Toltslie»
in v,fterreicb“ ben T erteil beigefügt uub bamit in ber Terciiiigung oon 2cib unb
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Seele roieber auferfteben iolleti. Xie nunmehr auf 2. 1 — 199 folgettben lieber
finb im 'Beubrucfc mit 1 — 137 numeriert unb bie früher abgetrennten 21n
mertungen tu einzelnen fiebern flehen jebt unmittelbar unter bett betrrffrnben
Viebitummern. Xie 'Jlnlage eines Perzeicbniffes nad) Überfchrift unb Anfangs-
teilen am Schlufie bes pud)eS erfdjeint jrocdbienluh. Jene Xepte, ju roclcf)rn bie
SUeifen gefunben rourben, jinb mit einem M. oerfchen roorben. Soioohl bieVieber
als ber 'Jlnhattg (2. 202 — 316), ber befanntlid) 1. bie Scfjilbcrung bes Muh
IdnbthenS unb feiner Pcroobncr; II. ber 'ülnnbart beo Mubldnbcbeno unb III. ein
Sliovtbud) enthalt, finb bem oollen Umfange ber UrauSgabe nad) imebergegeben
roorben. Xer 'Beubrucf hat eilte attbeve Paginierung zur folge. Xie urfpritng
liehe alte Seitenangabe bes „Jtjlgie" rourbe jebod) aus nahelicgenbcn ©tiiiibeu
feitroärts erfichtlid) gemacht, bagegen ift für bie Sthfehnitte: Porrebe, II (Wunbart
bes .Hubläubcheus) unb III (2i!ortbud)) bie Seitenangabe bes 1. Xrudcs betbe-
halten. 'Bloge baher and) bieicr 'Jleubruct überall jene Aufnahme finbett, roeldie
'Pleincrt ben Siebern feines „Jnlgie" ftd) erroiinfeht bat, inbetn er idjrieb: „21m
Jujje ber Marpatben haben arme .fjirten uns beroahrt aus seit lagen ber Pater
unb ihr roerbet, roobm ber Jplgie eudi trügt, roiebcrfinben bie Siebe, bie euch
gefungen, fortgcfuitgen unb — auch gefammelt hat."
tttthttatt, 21id)arb, Stblcfifihc Sagen. I Stint- unb Mcfbenftcrfagcn.
Seipjig, Xmct unb 'Perlag oon P. @. Xeubncr, 1910, 8°, XXXVIII, (>1Ö 2.,
Sabenprcis geheftet H, geh. in Stob. 9 'Bit. Xas uns oorlicgeube Pud) bilbet als
III. Pb. bie Jortfebntig bes unter bem Xitel „2d)Iefieus »olfstümliche Über
liefcrungen, Sammlungen unb Stubicn ber Sdjlefifdien (ficfeU jehaft für Polls
funbe, begrünbet oon Jritbnd) Pogt, hernusgegeben oon Xheooor Siebs" er
jchciiicnben Sammelroertcs, oon roeldjem roir bereits im V. Pbe., S. 214, ben
II. Pb. besprochen haben- Schon beim erften StiftungSfcfte ber genannten ('Je
feUfchaft im Jahre 1 895 äußerte (ich Jriebrid) 'Pogt, bag bem 'Biangcl eines irgeub
genügenben Schleftjchen Sagenbuches hatte äileinbolb abhelfen loollen, beffen reiche
Sammlung jebod) im Jahre 1830 Derbrannte unb nicht roieber erlrpt roerben
tonnte. SSie fehr bas , fehlen eines folchcn umfaffenben, juocrläjftgcn unb metho-
bifch angelegten Sagenbuches tu bellagctt fei, haben nebft Plcinholb auch ©uftao
Jreptag unb CelSner ju oerfdiiebenen Jeden heroorgeboben. SSahrenb bie Saufih
ihre Sagmfammlung oon .fiaupt, bas oftcrretchifd)e Schlefien oon Peter hatte, lag
ber grojjc Schah ber beutfebeit Sagen bes pieuftn’ dien 2<blcftens, ioroeit et auf
gezeichnet toar, jerftreut unb fo tarn auch Maftners hanbfdiriftfidies Sageubud),
bas nad) bejfett Xobe in ben Pefib ber Sd)lefijd)cn (hefellfcbaft für Polfstunbe
gelangte, nicht jut .Verausgabe, ’llttn unterzog fich Jtühnau ber Vtufgabe, an bie
Jufammcnftcllung beo lange entbehrten Sagenbuches zu fehreiten, roooon bas ooi
Itegenbe Puch ben I. Paus biefer Sammlung bilbet. Xer Perfaffcr unternimmt
biefe bereits im Jahre 1905 begonnene 2lrbeit allein, ba bie 6inf)ritlid)teit bes
Sagenbuches and) einen einzigen pearbetter oerlangt. Xie 'Jiubezühüagtn, bie
Hanger, Icutidjc $olf«tunbc a. b. fl. 18. , ,
IX. 1. bt* 4. $eft 1 J
eigentlichen Breslauer Sotalfagrn unb bie Biärcben liiftt et beifeite, roeil biefe brei
©ebiete firfi reinlich ausfebeibeu lajfen unb anberer Mräfte harren. Torf) mdit
nur nUfin auf bas engere ©ebiet Beruft. Schlrfieiis erftredt fid) biefe Sammlung
unb Sufammenftellung, (je übergebt audi auf unfer an Sebiefien angrenzrnbe®
.fScimntögcbiet, unb fo finben mir itebft Lfterrriibifd) Schifften unb bem JHiefen =
gebirge auch bao Braunauer Vnnbdicn nach Schabe« unb nad) ben in unferer Bolts-
tuube bereit® oeroffentliditen Sagen Sammlungen nielfad) nertreten, toa« in ben
mannigfaltigen Beziehungen, in beiten biefe (»Jebiete feit alte»' Seit gu 'äJiittcl
|d)lefien fteben, Berechtigung fiitbet. Ter I. Banb biefe« auf mehrere Bänbc uer
teilten BJerfrö umfaßt 668 Sagen be« fd)an im Xitel bejeidmelen Inhaltes,
roeldien ber Ginzelitacbiocis ihres UrfprungeS beigefügt erfdjeint. Bejonbere (Tr
läuterungen jur ©ruppicrimg brr Spul unb ©rfpcnfterfagrn leiten ben eigentlichen
Inhalt ein. 'Jtach bem Stoffe teilt ber Berfaffer biefe Sagen in X Jöiauptgruppen
ein, tnocon unter I ber „Sieidicnfpul“ fl — (»), unter II „ Wrab- unb .Hircftboj«
fpuf“ (7—57), unb zwar in ben Unterabteilungen „Ter lote nerteibigt feine
©rabromhc", „.Hird)tunn(agen", „©cfpcnftlichcr Sd)lad)tenliimi“, „ Berfd)iebeu
artige, mit Mirtbhöfen unb ©rabftätten zufammenhangenbe Grjdbcinungen", „Spul
an ber cerborgcneii ©rabftiittc eines Berunglüdten" behanbelt roerben. Unter III
(58 — 86) folgt „Spul an Ulorb , rflidit unb Unglürfoftcitten " , unter IV (87 bis
159) „fjauäfpul", eingeteilt in „©iitberzigc.f'ausgciflcr" unb „.yätiolidic Boltcr,
unb Cuälgcifter", worauf unter V (160 — 192) bie „Bampiriagen" zur Tai
fteUung gelangen. Tie VI. »»auptgruppe ( 193 — 202) umfaßt ben „Bircheitipul"
mit ben Unterabteilungen „©efpenfter in Sird)en" unb „©efpcuftifdje ©ottes
bienfte", bie VII. (203 — 24Hi Ben „fHuinenfput", eingeteilt in „©efpenfttfefte
Grfcbeimingen in unb bei ben Trümmern alter Bauiuerte" unb „Grlöfung fudienbe
Burgfrauen, bie fid) in Schlangen oeriuanbelir, bie VIII. (249 — 462) ben „Sieg-
uub üüanbcrfput" , zergliebert in „©cfpenftififtr Grfcbeimingen »erfdjiebcner 2lrt
auf unb am äBege be« TDanbercrs", „Spul bei .Hreuzcii, Äapeüen, Bilbftodeu“,
„Spul an ©reitzcn, Brüden unb aitberen Übergängen", „Ter Qrcnzfteinträgcr",
„©efpenftifefte »Weiter", „C'Jefpenftifdje München unb Schlitten", „(fJefpenftifche
Äufjüge" (Jtfidienzügr, Brozeifiourn), „©cfpenftifdic Tierjcftarfn" unb „Jener
niänner unb Jrrüditer". Tie IX. .fzauptgruppe (4(i3 — 598) behanbelt bie
„Bannung non Boltcr unb Cualgeiftern unb Baturfpul“ unb umfnftt als Unter-
«bteilungen bie „Bannung in ein ©cfäf), in einen Sad, auS bem Bereich nicnfcb
lidier ffifobnungen, auf emrn heftimmten Jlcd ober St jirl, befonber« in Berg- unb
Btalbgegenb, in ÜJiefe, ©eböl.z, Baum unb »jede, in Sumpf unb ©eroäffer" mit
anftblirftenben Jauerobergfagen, ferner ben „Baturfpul in Berg- unb 3Balbgrgenb,
in BJicfe, ©ffthlj, Baum unb .'»cdc, in Sumpf unb ©eroäffer" mit anfdjliefteubcn
Sagen oom „Triinenfrüglein", über „Bergeutrüdte ©eifter“ unb über „.»»emb
niiherinneii im Berge“ (Subelia im Turme). Tie X. fjauptgrappe (599 — 637)
bringt Sagen, welche fich auf bie „Sdiabrrnarf treibenbe ©eifter Bes Brrgtoalbes"
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belieben, mit ben Sonbrrabtcilungrn „Irr Seebirt (Sühnhirt) Oes Dloofebruibeo
bei Sleibwieien“, „Xer VogelhanneS im 'lleffelgrunber Worfle“ unb „Xer .{leu
icbeucrmirt". Sefonbere „Siaebträge“ (638 — (i5ö) p cinjelncn ber obigen
fpauptgruppen, befdjlicpen biefe io reichhaltige Sogcnfammlitng in bev bisher be-
hanbelten Dichtung. Xie 3d)lcfitcf)c ©efellfdiaft unb ber SJerfaffer haben fich
mit ber ScrauSgabe biefes SLerleS ein bcfonberes Stcrbienft um bie UolfStunbe
crroorbcti unb io (eben wir betrn mit »ollftcm ,'\nterrije ben weiter bcoorftebenbrn
Veröffentlichungen ber Scf>lcfiid)en Sagen entgegen.
Stfanafijcw, 31. 3!., Sluiiiirhc VoHeuiärrticu. 'Jlcue , folge. Xeutidi
oon Sinna 'Sieger. SLien, Verlag Dr. Du». Lubroig, 1910. 8“, 3 ungej, UU.,
173 3. u. ^nhaitbocru'icbnio. 'Ureis 3 K <10 h. — Xie freunblicffe 'Aufnahme,
welche bie im 3ahrc 190(1 erfct)ienene beutfcbe 31ubgabe rufftfeber Ulärdien ge
funben hat, ermutigte bie fjerausgeberin p ber Veröffentlichung einer neuen folge.
39ic bei ber erflcn 'Ausgabe, ftnb auch biesmal bie 90 »cröffrntlidjtcn 'Märchen ber
großen, oor ungeiähr 50 fahren erftfaienenen, in ben erften Auflagen jrboch »er
griffen™ Sammlung oon 31. 31. Slianaffjew entnommen. Xer Überlegung liegt
»er Steubrutf p Cüncnbc, ben 31. G. (jJrufineti beforgte. Xie 'Auswahl ber
'Dlärchcn lehnt (ich im wefcntlicben an bas oon Slianaffjew eingeholtene Sgfteni
an, inbem gegenüber »ein eriten Vanbe, »er pm Xeile Xierfabeln unb 'Märchen
mit natiirgcfebicbtlidicn 'Motioen enthielt, in ber neuen folge inhaltsreichere 'Diotioe,
fo u. a. bas 'Motio »om 'Duffjioerglcin in »ein ftimmnngsreichen 'Diardien oon
finift, bem hellen galten, p finben finb. fn ben Slätfelmärdien hingegen tritt
ber echte ruffifche UoItSroib plage. Xieie neue Schöpfung ber genannten heraus-
geberin madjt uns mit einem weiteren Xeile »es fo reichen Sdjahes an niffifcfjen
»olfstümlicben Übcrlicfencngen belannt unb oertraut, weshalb berfclben 3lner=
tennung unb Xauf gebührt. Xer naioe Räuber, ber biefeu Gr^eugniffen einer
unoerborhenen Voltöfcelc innewohnt, wirb hoffentlich auch bie Lefer ber neuen
/folge {effeln un» »en Diärchen p ben alten noch »iele neue empfängliche freunbe
fchaffen.
ftrafcf, granj fofef, Volts- unb iieimatötunbe beb politiirhen
Sejirtc» löobenelbc te. 3m Slnjebluffe an bie im VIII. Übe., 3. 19f>, be
banbeiten Lieferungen 5—6 (richtig 7), ffnb im weiteren bie Lieferungen 8 — 10
rrfdffrncn. Xie 8. Lieferung bricbliept bie lehrreiche Schilbernng beS V 0 1 f s
charatterö mit einer Slufjählung ber im behanbelten (gebiete noch heute gebrauch'
liehen Spifi ober Übeniamen, bie ber Uefchäfttgung, bem SBobnfige, periönlid|en
Gigenichaften »es Xragcrs, bejw. beffen Slhiten ober anberen Uriacben ihre Gut-
ftehung oerbonten. 3" ben folgenben Sluiiätjen behanbelt wicberum .fierr Lehrer
franj 'Meißner pnädift bie Xrad)t ber Uewobner, inbem er gleich anfangs
heroorbebt, »afi oon einer eigentlichen Volfstracbt heute nicht mehr bie Siebe fein
tönne. Verfaffer greift »aber auf bie in ber Dlittc »es oorigen fahrtninberleo
übliche Xracht »er Lanbleutc priiet, bie in oielfacher Vepbung ber in unferer
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'iloltöfimbc befchricbencn Sratinauer Sanbtracbt ähnelte. Sodann bcfpricht Herr
Achter Ülieifsiter tue Dlolf snabrung, zahlt tue in früherer geit gebräuchlichen
einfachen ©dichte, an welchen nodi Per ©cbirglcr am zahnten fefthält, auf lind
übergeht auf die aud) beim einfachen '.'.Kanne abwechslungsreicher ftdi geftaltenben
Hauptmahlzeiten bei DJcmohncr Per nibuftricreichen und adevbautrcibenden Täler
bicics ©ebietcs. SSas die Änlagc und Dlcfebaf fenbeit der Crticbafteu
und H au f er betrifft, io zeigen die Dlnfiebluiigeii Pep Dlrzirlrs durchwegs druticbes
©epräge, iitbem fie echt deutidjc tlleihcu oder Smigenbörfcr bilden, roie fte im
aufblühenbcn 'Mittelalter oon 'Jfeufiedleru im rcgcrmanificrtcn oftlidien Teutidjland
und ganj befonbero in uuferen drutfebböhmifebrn Manbgebirgen gern angelegt
lotirden. 'Jtiir die Stadt Dirnau macht, gleich anderen Städten Tetitfebbobmcns,
jufolge ihrer mehr maffeuförmigen Einlage hieoon eine DluSnahmc. Tic Einlage
der Torf er und Bauernhöfe gilt als fränfifch und entfpricht dem dritten Haupt
tripuS Pro fränftjdi alemannifcben Hanfes, roas dtirdi einen 'i'lan einer gefchloffenen
Hofanlage bildlich oeranfcbaitlicbt nurd. Herr Schrer 'Dicifener (d)ildert jodanu
die innere DliiSftattung der SSohnbäufcr, befebteibt die Häufet des ©cbirglcrS, die
fogenannten „Sauden“ und wendet fich fobann der Sauart der Häufcr in der
Stadt zu, 3tm Schluffe diefer Dlbbanblung hebt er einige alte Saudentmäler
heroor, an welchen befonbers Dirnau, als eine Ser älteften Siedlungen am Jupe
des tHieiengcbirges, reict) ift. Hierauf unternimmt es der .Herausgeber, Herr Schrer
irr. Jirafct, in einer bis in die 10. Lieferung reichenden Dlbhaitbluug „Tao
Solt in feinen Siebern und fHcimcn" zu ichildern. Schon in der ßim
leitimg zu Siefein Kapitel bemerft berfelbe ganz richtig, bajz fiel) des Solfes Seele
in feinen Siebern fptegelt, roeshalb mir feiner Dlnficbt, dag mir auch in uolls
gefänglicher Beziehung immermährend durch ftiUe Kleinarbeit am Dlufbaue unierer
nöltifchen gufunft tätig fein muffen, nur bcipflichten tönnen. Tie dafelbft diel
fach mit Singrocifen gebrachten Sieder und »leime roerben in nachftehende Haupt
abteilungen gruppiert: „I. 'Heligiofe Sieder, II. »leime und Sieder zu uerfchiedenen
.•feiten des Jahres, III. Sieder und Weinte der .Kindheit und Jugendzeit, IV. Sieder
und Steinte der tirroachfenen", au welche im Dlnhange Sie Teptanfänge der bc=
liebteften oolfstümlieh geroorbenen Sieder angereiht roerdeti, welche in diefer Dlb
banblung nicht wörtliche ZHuinahme gefunden haben. Jti dem folgenden Kapitel
behandelt Herr Sehrer ffrauz Sletgiicr „Dlberglaube, Sitten und Webrnu che“
des genannten ©ebietes, wie fie bei ©eburt, Taufe, Ser elften Kindheit und Jugend,
während der Siebe und bei Hochzeiten, in Mranfbcit und bei Tod, im Dilltagsleben
und bei Jcfttagen (ich offenbaren. Tiefe liebeoolie Schilderung des Sollslebens
wird gewifi überall, insbcfonSere aber in oolfsfunblichen .Greifen, großem Jntereffc
begegnen und fo find wir auf die Jortfeguiig derfclbcn gefpannt. Dliid) die im
obigen befprothcneii Siefeningen find mit zahlreichen Dlbbilditngen ausgeftattet und
tönnen wir nur wiederum diefes fo uerdienftoolle Dlkrf allen linieren Hcimato
und Stauimesgenofien wännftens empfehlen.
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Bieter Dtoicgflcrs Schritten. Boltsausgabe III. Serif. 80 Sieferungen
po 11 Curcfildjmtthrti 4 IBogrn tu 35 Bf- ober 4 xi h, lOSänbe, 8", 1907, ®erlag
non li. Staadmann, Sicipsig. 'Mt bn '.Bcfprcehimg »er legten 3 ®dnbc biefer
Soltsausgabe, Perm oorangchcnbc 7 '8 an 6c nur bereits ausführlich bchanbelt
haben, bcfd)licfjcn mir bie III. Serie ber Beter iHofcggerfchen Schriften. Ser
8. Ütanb, bctitelf „Sonnenfthein“, fenn^eichnet ben »lofcggcrfcbcn 'Borfag : „So;
lange ©ott mir mein Himmelreich beroahrt, foU es in meinen 'Büchern leine flopf-.
hängcrci geben, fonbern ntöglicbft »iel Jreubc unb Sonnenfehein." liefern Bors
jähe getnäfc ift biefer Banb angelegt, nur oerfteht fich, bah es barin auch Schatten
gibt, nne überall, too bie Sonne jdieint. 'Jlbcr gute heitere guoerficht, ntie fie in
einem lebenstapferen unb lebensroeifen 'Scanne natürlich ift, bilbet bie ©runb-
ftimmungber fein unb liebensnuirbig erzählten ©cfehichlen, bereu ftofflicher Inhalt
lneift bem rieben ber fteirifchen Bauern entnommen unb tief aus ber Seele bes
Bollcs gejehopft ift. — Ser 9. unb 10. Banb enthält bcu Womau „SBeltgift"
unb „Sirin Himmelreich" nebft einem neuen Bilbc Beter Wofcggcrs. „Sücltgift"
ift als ©egenftüd ju bes Sidiicrs Woman „Grbfcgcn" gebacht. Irog bes herben
Inhaltes enthalt ber Wotuan oicl Humor unb oiel gefunbe Sebcnorociohcit. —
3Us legtet Banb ber Sammlung liegt uor: „Siein Himmelreich", Befcnntniffc,
©eftänbniffe unb (Erfahrungen aus bem rcligiofcn lieben, iliir fmbeit in ihm in
freimütiger Stieife bie fflebanfen einer befonberen einheitlichen fflcltanfchaiiuiig
mebergclegt, roobei es ber Sichter oerfteht, bem liefet bie höchftcn Singe mit aller
Süärmc überjeugenb näher ,^u bringen. SiefeS Such oerbient loegcn feines cr=
bebenben Inhaltes in ben meiteften Streifen oerbreitet ju roerben, beim mir hefigen
menige Bücher, in beiten ein foltbcr Jreimut einherjchreitet, roenige, in beiien eine
foldje Jnnigfcit, eine folche herjerfrifchenbe loahre Jrömmiglcit maltet als in biefem
Buche, in bem ihofegger feine ganje Seele ausfd)iittet. SlUe 10 Staube ftnb
gcfebmndooll gebunben unb roerben auch in einer eleganten Staffette oerlauft.
Scntfchc (Erbe. geitfehrift für Sriitfchluitbe, htrausgegeben oon Baut
iianghans. ©otha, Juftus Berthes, 8. Jahrgang 1909, Btris I X! 'Bit. Jm
2lnfd)luffe an ben im VIII. Bbc., S. 198 u. ff., angeführten Jnhalt bes 7. Jahr=
ganges folgt ber Jnhalt bes 8. Jahrganges, unb flroar: J n h a 1 1 bcS 1. Heftes:
Ser Sachfcu-Bifdiof Dr. Jr. Seutfch. Bon Stabtpfarrcr Dr. Slb. Schullerus.
— Sh«ringcn unb bas Slaroentuin. Bon Schulrat Brof. Dr. Hcmi. Söpfer.
— Bcrbcutfchitiigcn polnifcher Ortsnamen im WcgicnntgSbcjirf Bofen feit 1902.
— Sie fprad)lid)en Bcrhältniffc in .ttrain. Bon ®rof. Dr. Blartin ÜButtc. —
'Mitteilungen bet gcutralloinmiifioii für roiffenfchaftlichc SanbcSfunbc oon Scutjch-
lanb. Bon Brof. Dr. Jr. Hahn. — Sic fUicbcrldnbifcbc Sprache in CftfricSlano
unb SBeftfalen. Bon 'Brof. Dr. (Srnft 0 eh Im an n. — Scutfd)c (Erinnerungen
oom 'Bosporus. Bon 'fSrof. Dr. Hans Schioatlo.
3nhalt bes 2. Heftes: Ser Seutfchcnfrcuiib Dr. Btonij in 'Bahia.
Bott Dr. Joh- Jcmnuid). — Shüringen unb bas Slaroentuin. Bon Brof.
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Dr. £tmn. Jopfer. — Mitteilungen brr gentrültommiffion. — Icutidic Sinn
fieblung in Hofen. S<on Hcg.Hut Subnug Me per. — Gin d)iuefifd)er ©rofi
manbarin «110 Solu. Sion Dr. Gruft »on bcr Habmcr. — Slerbeutfibungcn
polnifdier Ortsnamen im Hejiri 'ftofon. — las Icutfeblum GlfafpltotbringenS
nad) bcr HoIfSjäbtung 0011 1905. S<ott 'Jlvdiioar Dr. .£). 'Bitte. — Heitragr
jur C'itf rfjiditc bcr Xciitfdjcn in Hufilanb. Sion 'Hfarrct Lic. Sllcr. fjourc. —
Mitteilungen brr gcntralftcDc für Grforfcbuug bes Icutfcbtutno im Sluslanb.
Hon Hrof. Dr. Robert $ 0 c n i g c r. — lic berufliche unb fojiale ©licberuttg bcr
Icutfebeti unb Ifebcdien in Höhnten. S*on Dr. 3°battucs gcmmrtdi. —
Sprnd)probcn aus bett beutfdien Spracbinfeln in freund. 'i<on .yerm. Hubert.
Jnf)alt bcs II. fjeftes: ©uftaf floffinna. Hon Hrof. Haiti £1 b f c r. —
Icutfdilanbs ©auc um bas 'salir 1000. Hon Dr. Otto Gurs. — Hamen
ocrjcidpiia jut beutftben ©atilartc. las Teutfddum GlfafpSotbringcnS non
1905. Hon Slrdjtoar Dr. £). Bitte. — "Eie leutfdic Sdjulc in ^ot)«nnesburg.
Hon OJIortß 3 dt 0 n t. — Ins beutfdjc Glement in bett Hereinigten Staaten.
Hon Dr. JPientt. ©er bars. — Mitteilungen ber gcntraltommiifton. — Icr
Bonttegau m germanifeber irrübicit. Hon Hrof. Dr Hub. M 11 <b. — gur ©c
fcf)id)tc bes beutfeben Hedfts itt Holen. Hon Hrof. Dr Haimunb Haittbl.
Inhalt bco 4. £1 e f t e s : ©eb. t&ofrat Hrof. Dr. Sari 2nmprccbt in
Seipsig (mit Sltlbnis). Hott Dr. Hanl Hü bl matut. — lic beutfeben Orts
unb ©cnniffeniamcn ber belgtfdtctt Hrooing Üurendnirg. Hon Hrof. Hit. SB aller.
— las leutfditum in ber Httfotmna. Sion Dr ^ofef 2tarf. — Mitteilungen
her gctitralfoimmifion für toiffenftbaftlicbe ÜanbeStunbe oon leutfdilmtb. Sion
Hrof. Dr. fjr. .y ahn. — lic SluSntanberung ber Sdintnbrn nad) Hufflanb.
(Mit 2 Abb.) Sion Dr. ffialtcr .y a u f f. — Iie beutfeben Irappiften in Hatal.
(Mit 2 Slbb.i Slom Herausgeber.
(Jtibalt bcs 5. £1 c f t e s : ©eorg SlUUjelm Süagencr, .fiauptpaftor in Map
ftabt. Hon Hrof. Dr. Siatd Samaffa. — ler Hüdgattg ber beutfdien Hrcffc
in bett Hcreinigtc*2taaten. — lic ©tnünber tfdjctbifdie Sprachgrenze in Hiebcr
öfterveitb- Hon Siidhclm .£1 e i n g. — lie beutfeben Crts- unb ©etoaffernatnen
ber belgifebeit Hrooinj tiurcinburg. Sion Hrof. 'Hit. Süarfer. — Iie beutfdie
Siebluttg unb 2ommcrfrifd)c Gntniaus Mubcbc bei fferufaletn. Sion Dr. Vatnrc
Saab. — las Icutfcbtum in ©alijien. Sion ^ofej 2 d)m ibt. — ffialtcr
Hainbarb, ein bcutfeber Abenteurer in 3«bicn. Sion Dr. Martin £rag. — Itc
Slrbctt ber gcntralftcllc für Grforfcbung Bes Iratfdftums im Auslanb. — Slolts
unb bcimattuublidje 'Hau-- unb Slufftellbogen. Hott Dr. Billi H c ft l c r.
Inhalt bes «. fjeftes: Hrof. Dr. ffuliuo ©oebel in Urbana, ffß. S<ott
Hrof. Dr. Jllbert Hern. — las 'Hationalc Icutfcbamcritanifcbe Sebrerfeminar
tu 'Miltoautee. — Itc Slerbeutfebung ber Ortsnamen in ben Cftmarten. Sion
.yaupttitantt a. I. ffialbcmar £lentel. — Icutjcbfunblubc 3citftbriftciifebau. —
'Heue Hcitrage jur ©efebidite ber leutfdjen in ©alijicn. Sion Hrof. Dr. Haimunb
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H a nt b 1. — Hcibciitichitng polnifdpr Ortsnamen im Hcgierungobegirf Tanjig
(eit 190:2. — Tic Ortsnamen int Hcgirt Ornaoajjo'Miggtanbotic im Gfcfeental
(Hiemont). 'Sott Hrof. Carlo Grrcra. — - Sic Tätiglcit »et Hgl. Slnftcblungs
totmniffion in SUeftpreufeen unb Hofen 1908. Hon Hralfcfeulbircltor i}5rof. Dr.
‘Morife ('lehre. — Tic Hfüljrr im Huslanb. Hon Dr. Hiftor £>aitfefcfe.
Inhalt bco 7. ©eftes: Dr. Sluguft Hetermann. Hon Hrof. Honl
Hangbans. — Teiitfcfec Gthno C'irograpbic unb ihre Grgrbniffc. Hon Dr. Siilli
Hcfelcr. — las Tcutfd)tum im oftcrrcidjifr^cn Hüftcnlanb. Hon Hrof. Dr.
'Martin 49 litte. — Tic Hcrefaner beutfefeeti Kolonien in Süorufelanb. Hon
Hüter Konrab Heller. — Tcutjcfeco Sieben in Hont. Hon Sicopolb Hiccf. —
Ter Haine ber Tcutjdjcn bet ben Hujjcti unb Ungarn. Hon Dr. Karl (9 1 c 9 c.
Jnhalt bco 8. .'jeftes: Staatsrat Hernbarb .'hoUanber nt Higa. Hott
Hifolaiis Hufd). — Tic bultijd)nt ®cfd)id|tstorreinc. Hon iynebv. 0. Heufeier.
— Tas Tcutfcfetum im öftcrrcufeifcfeen Hüftcnlanb. Hon Hrof. Dr. 'Martin
Hl litte. — Tfiitidif Gtbtio (')rographic unb ifere Grgcbniffe. Gin Hcitrag jur
beutfefeen Gtfenologic. Hott Dr. Ältllt Hrefeler. — Hocfe einmal bic Hamen ber
oftmärfifefeen Ülnfieblungcn. Hon Heg. Hat Dr. Maj Siocfcticr. — Tcutfcfe=
funbe tm fefeöngciftigeit Schrifttum. — Tie bcutfcfesamerilanifcfer Literatur. Hott
jyriebr. Hlecmeicr. — Tie scutfchc Holfsfuubc in Höhnten. Hon Sicopolb
Hicef. — Ta« Teutfefetiim in Dfcnpcft. Hon Sittfe Hotobi. 3" liefen ijrftcu
pnbett fid) mieberfeolt Mitteilungen ber gentralfommiffion für luiffenfcfeaftliifec
Sianbcofttnbc oott Teuticblanb. Hon Hrof- Dr. .ft ahn; in jebem bcrfelben Hc-
riebte über neuere Arbeiten gttr Tcutfcfefunbc unb Hcuerfdictnuiigcn auf bcutfd) -
lunblitfecm ©cbicte, ferner Heridjtc au« allen Grbtcilcn, über führenbe Tcutfefec
in frentben Sianbcn, and) je ein Hunftblatt, bann etbitogtapfeifcfee, etljito gcograpbiftfec
(fo eine Sonberlartc ber Umgebung oott (Dort, Cürabisfa unb Trieft) unb fefeöne
farbige Harten, tnie insbefonbere eine Spraefecnfartc beo .fterjogtums Hrain,
Tcutfcblanb» ('laue im 3abrc 1000, bas beiitjcfec Sprachgebiet int bclgiftfecit
Siujemburg, bie Tfcbecben in ber Horbiocftcdc Hicbcröftcrrcid)«, Herbreitung ber
beutfd)cn Sprache int öftcrrcidjifdjcn Küftenlanbc, entto. auf ('Iruttb ber Holt«--
gäfelung pon 1900 oott Hrof. Dr. ')Ji. fflutte, Hbbagia unb Umgebung, ocr=
glenbenbe ctfeno geograpfeifefee Harte ber Tcutjd)cn in 'Mitteleuropa, oott Dr. SÜiHi
Hcfelcr u. 0. a. Schon au« biefer grbrängten 3nfealtsbarftcUimg ift jtt erfefeen,
in roelcb' ancrlcnncnotoerter unb gebtegencr SUrife biefe ,‘fciticbrift ber ifer geftcllten
Aufgabe, ein Örfamtbilb über bas Teiitfd)tum ber gangen Gebe in äfeort unb
Hilb fortlaufcnb roicbcrgugcbcn, imdiiuloiiimni bemüht ift. Gs ift bie« ein
literanfcbc« Unternehmen oott gang heroorragenber Hebeutung unb grbfetem
nationalen SBcrte. Unb barttm tnufe benn auch jeber ccfetc beutfefee 'Mann baran
feine Jreubc haben.
Mitteilungen jur Holfsfunbe bcs Sdidtthenaftcr Siattbcs. 'tm
Huftragc ber „Abteilung für Holfofuttbe“ bco HercincS für ffortbilming bcs
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.naubels im» (Miorrbcftanbco in 'M. Xriibau berausgegcben non 21Iois (5 ä c r n n
unb Dr. Franz Spina. 'Mähr. Irübau, Jahrgang 1907 — 1909, 8°, mit je
einem Jnholtsoerzeiehnijfr. '-Bereits im VI. Vbe., 3. 233 unfercr 'Voltstunbc,
batten mir (Uelcgrnhnt, biefe Unternehmung, non ioeId)er bamalS bie jioei elften
Jahrgänge oorlagen, ju roiirbigen nnb auf jenen groftrn Süert binjurneifen, meltben
biejelbe namentlich für nufer engeren .fieimatsgebiet in nolfofunblidjer Siinfcdtt
bietet. Xer Jnbalt ber roeiter erfdjienenen brei Jahrgänge reibt fich Programm
grnuif; an jenen ber erften jroei Jahrgänge roiirbig an, inbem bie Grgebniffe ber
Forschungen an Umfang unb 'Vertiefung geroonnen haben, mofitr tiebft ben Jprraus
gebrni insbefonberr auch ber fleißigen 'Mitarbeiterfchaft Xant unb 'Jlnerlennung
gebührt, 91ad)bem es und auch bicsmal nicht möglich ift, auf ben umfangreichen
Jnbalt an bieier Stelle naher rinjugeben, uerroeiicn mir auf bie jebem Jahrgänge
beigefügten Jnhaltsoerjeiehniffe, meiche ben Jnterefjenten näheren Sluffchlufc über
bie biesbc’,uglid)en 'Veröffentlichungen geben. So mechfeln unter anberem im
3. Jahrgange 1907 Iotalgefchichtliche unb onomatologifche Beiträge bes .öeiTii
Dr. "Morij Gtrolig mit 'Berichten über Junbe aus grauer Vorzeit, Vrfchrcibungeu
non bauten unb Vaubcnfmälern bes behanbeltcn ('lebietcs oon .{lernt fllois
(Sjerui) mit anberroeitigen 'Veröffentlichungen ber 'Mitarbeiter, rooruutcr 'Volts
reimereien, Voilsballaben, über i'Jeihnachtsipiele, ferner einer größeren 31bbatib=
lung bes .fjemi Xheobor Vleifer über bas 'Voltsbueb ber heiligen öenooefa oiel
fad) ab, roähtenb uns ber 4. Jahrgang, 1908, gleichfalls unter anberem mit Sluf
Zeichnungen bes .fierrn Jofef 'Jiieberlc Uber bie (Schutt (Shrifti unb bas Xrei
fönigsfpirf, einigen munbartlichen unb fonftigen Xichtungen fowie 'Volfsliebem,
'4 Viaffermanusfagcn, einer benchtenororrten Vearbeitung bes .{lernt SebrerS Weorg
lilfcher Uber Voltstuiibliches aus Munar}, ber Literatur beS Schönhengfler
Sanbes, älteren (ürrechtigleiten ufio. befannt madit. Xer 5. Jahrgang, 1909,
bringt roieberum auf anbere Funborte fidj beziehenbe Jortfchungen bes in brn
früheren Jahrgängen oeröffeutlichten 'Materials, ferner eine gröftere Sammclarbeit
über bas Volfölieb bes ftinbeS in ben Vejirfcn Sanböfron, Seitomijehl unb
'Volitfcbfa oon .{icrni Oberlehrer iferb. J. Janbl, macht uitS burd) .{lernt M.
Vechholb oertraut mit einer Meibe oou 'Jlns.zügen aus Bern tm '.Hrdiioe bes 'Mähr.
Xriibaucr 'Mufcums befinblichen 'Material unb oerlautbart bie Umfragen ber Herren
,H. ffiehrhan in Jrantfurt a. 'M. unb Dr. Olbrich ut Vreslau betreffs ber 2ln-
fthauungen Uber bie Freimaurerei im 'Voltsglauben. 'Möge baher aueh biefe
Banlensiuertc Sammlung jene Untcrftüfeung unb 'Verbreitung ftnbcn, roeldje bie=
felbc anftrebt unb namentlich oon ber einheimifchen Veoölferung im größten 'Majie
oerbient.
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^Tüteüungen
SCO
rfinntlcs ilei: 5)cut3clici| (i>stbäl|mcn$.
6cm löiinDc jur ISljr' !"
2lr. 8. 'Jicuc ifolgc (13). USrannau, im PcjemBer 1909.
IX. fjnujitöcrfainmlunfli uitö 15 jäijngr <6rünJ>uiigsfcicr
bcs ilunbcs örr 5cutfd)tn (Oftböljmcns.
§u ben nationalen rtefttageu, welche bet sfiunb bisher ju oetjeicbnen
hoi, gefeilte (ich am iiH. 'Jlouember 19(J!t inieberum ein in ber ffle=
febiebte bes iflunbes bebeutungoooller lag, an rocicbem bie IX. £>aupt=
oerfammlung mib 1 5 jährige Wrünbungsfeier bes Stunbes in Braunau
ftattfanb. Slus oielen beutfeben (flauen Cftböhmcns, aus ben benachbarten
mib entfernteren Crten mären bie Vertreter ber 3)unbeögtuppen unb
fonftige Sfunbesmitgüeber iomie jablreicbe ffiäfte erfebienen, fobaß bet als
SSeriommlungslofal gewählte Saal ber Celberger ffabrifSreftauration febon
ju bem auf 2Vt Uhr nachmittags feftgefeßten äfegiun einen jablreicbcn
iPefucb aufwies, welcher ficb fobaitn im Verlaufe ber löerfammlung ber
artig fteigertc, baß foroobl bas 33erhaublungs= als bas angrenjenbe
;)leftaurationslofal biefjt gefüllt waren. liefe rege Teil nähme halte auch
barin feinen ßrunb, weil ber 'Bunbesobmann, £>err Dr. (Sbuarb fianger,
jufolge ber erfreulichen ileiienmg feiner (äcfunbbeit biesntal petfönlid)
bei ber ftauptoerfammlung etfebeinen unb biefe eröffnen fonnte.
53 Söunbesgruppcn, !) Sfunbesleitungsmitglieber unb 2 Siecbnungs-
Prüfer waren hiebei mit 21!) wahlberechtigten Stimmen oertreten, woran
ficb eine grobe ,$abl ooit Öuiibesmitgliebern als ;jubörer anfehloß. Oü<s=
beionbere waren auch .f'ert öiirgermeifter ^ofef 'ffleifjer aus Sfraunau
fowie SJertreter anberet 'Itereine als (Säfte anwefenb.
Um 23/« Uhr nachmittags eröffnete .Öetr 2)unbesobmann Dr. langer,
oon ben Slnwefenbcn lebbajt begrüßt, bie 'üerfammlung mit ben Sßorten:
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„.jpocbgccbrtc Ver jamnilung ! 3nbcut id) als Cbmnmi bes S'unbca bei »er
heutigen Vcrfammluitg ben Vorfib übernehme, mochte id) oor allem meiner ,ytcubc
»arüber Slusbrud geben utib ber allgütigrn Vorfcbuitg bauten, bah es mir nach
mehr als 10 Rohren fd)ioeren Veibeus oergönnt ift, roicber in ber Cffentlidilrit
)ii erfdieineii unb Sic )U begrüjien, ^d) bante ,'sbnen für bir mir and) muhreiib
biefer rfeit fo oieifach benuefenc Teilnahme hri.clichft unb aud) bafiir, bafi Sie mir
loobrcnb biefer ^ahre, 100 id) gerabriu oon ber Cffentlichteit auogefd)Iöffen niar,
bas Verträum beioabrt haben.
h'ciber ift es mir heute nod) nicht oergönnt, ber ganzen Vcrjammlung bei
emoohnen, beim es märe gefährlich unb ich bin gcioamt toorben, in einem luge
unb einer Stunbc bas alles aufs Spiel ju jetjeu unb nicbcrjurcihcn, roas id) bureh
jahrelange 'jJtiihe unb unter oiclrn Schmetten aufbauen muhte. laber inerben
mir bte sperren bte guftunmung erteilen, bafi ich fobann gerrn Dr. limter ben
Vorfi$ übergebr. Sic fchen ja meinen guten 'ÜJillcn, aber ber Mörper ift nod)
oiel )ii fchioad) unb barum bitte id) Sie für Oiesmai ('lobulb ju haben. Xamit
rooUen mir nun jur (Eröffnung ber heutigen .'Sauptoeriauiniliiug jd)rcitcn. fflir
haben biefelbc orbnungsrndfüR cinberuftn, alle Vunbcsgruppcn rechtjeitig oer=
ftänbigt unb gefaben unb bic Vcrfammlung felbft in ben Heitlingen öffentlich tun»*
gemacht. Vachbcni bic nötige 2tn,tai)I ber Sunbesgruppen oertreten hier ift unb
»aber bie ilcidilufuuhigfcit jcftgeftellt erfcheint, erllure ich bir IX. gauptocrjainm*
hing bes Vuiibcs ber Dcutfchen Cftböhmcns für eröffnet, 3<b habe bie Gljrc,
Sie hier nochmals ju begrüben unb alle aus nah unb fern nnlllommcif ju heijien.
3usbcfoubcrc freue id) midi, gerrn Vürgcnnciftcr 'fiSeijjcr begrüben ju tonnen,
welcher in 'Vertretung ber Stabtgenieuibc unb ber Srjirfsorrtrctung Vraunau
erfchieiten ift.
i<S) übergehe nun jitr Grlebignng ber lagcsorbnuttg unb erteile jum
I . Vunftc berfelben gerrn Dr. finiter bas SBort."
'J!ndi biefer mit lebhaftem VeifaUe imb inniger Xeilnabme auf;
genommenen Vegrübungsanfpracbe bes .gerat Vunbcsobmnnneo erftattete
fobann .üerr Dr. Dimter nachftebenben
(5efcfaäfts= unb Otigfeitsbcricfyt ber i3unbcslcttuiig.
'Äcnn mir Sic inicbcrum bieber gelaben haben, fo gefchah bies uidjt allein,
um ^hneii iHedienidjait über bie Sunbestätigteit ber lebten 2 Veftanbjahre ju
geben, foubern bah 'Sie zugleich tcilnehmen an einer bejonberen dreier, welche bics=
mal unfer 'flunb bamit oerhinbet.
'.Hm 23. September l. 3- finb nämlich 1 5 3ahrc »erftoffen, feitbem bie
Wrüubnng bes 'itunbes in iruutenuu oolljogen mürbe. 3n überaus ernfter geit
traten mir bamals tufaimnen, um bie Xcufjehcii bes öftlichen '-Böhmens ju gemein--
famer nationaler unb mirtfchaftlicher Strbeit 511 bereinigen. Seither roaren nur
ununterbrochen beflrebt, biefes gicl tu erreichen, unb locnn aud) oieifach bic Uugunft
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Ser iVvliültmtic Pieier Sir beit bemmeuo cntgegcutrat oPev iiotf) io manche Vuefe im
SnnPcsgcbiete bejtcbt, Pie ]u «galten äuferrjt mimjdicnsmcrt roarc, io haben mir
Ood) io manche ßrfolge jii verjeiebnen, roeiebe 0011 berufener Seite Pie uoilftc Sin
ertennung fanben.
Jiid)t minPer beProbt «nP gefahrbet erfcheint jrPod) mich Pie gegenroärtige
Sage Pes Peutidien Holtes. Jn geraPesu mafilofer SiSeije orrPoppeln untere
nationalen (Üegner ihre agitatonicbcu Umtriebe, roeld)c Perartig an frejtigfeit jn
nehmen, Paß fie jn förmlichen @croalttatcn gegen angeftammtes Beutfdies (iSebiet
ausarlcn.
Slud) in unferem SunPesgebirte treten Pu-je ßrfebeinungen oielfad) zutage
— ich erinnere untrr anPeten Crten nur an Mämginbof, Sd|urj, Stidau, in Irgterer
3cit aud) ('lablonj — , rorldtc an Teutlicbteit, toer Per 21 ngreifer ttnP 10er Per Sin
gegriffene ift, md)to ju nmnidten übrig laijcn.
ßs inup Paber mit befonPerer JreuPe begrübt toerBen, Pag fid) in Piefen fo
f dimeren fetten Pie Teutleben ohne UntcrfdjieP Per $artciangeböriglcit juiammeu
gefunPen unP jufammengetan gaben, um Perartigrn Stngnffen mirtiam entgegen;
jutreten.
SSas nun linieren .'Hrdieuidiaitoberidit betrifft, jo erftrodt fid) Pcrfclbc auf
Pen Zeitraum oom I . Cf tobet 1907 bis 30. September 1909, Paber auf Pie legten
2 SeftauPjabre. Jnnerbalb Pieier Heit erfolgte Pie id)on in unierem legten Se=
richte angetünbigte Segrünbung einer befonPeren SlPlcrgebirgo SlunPeogruppc m
X'rag, ferner gelangte eine SunPesgruppr in ßiabcroPorf, Sejirf Srautenau,
jur SlnmelPung, peren eigentliche SegrünPung Pcrmalen jePocb noch auoftebt.
Somit jäfjlt Per '.BunP gegenroärttg 74 SuiiPrsgriipprn gegenüber 72 Pro legten
9erid)tca. Tic SJIitgliePcrjabl tfl erfreulich ermetfe 00,1 4080 Pes legten Berichtes
auf 4531 oon beute geftiegen. Xie Jabl Per grünPcnPen SJIitglicPer oon 21 ift
unneränPert geblieben.
fflobl lieben nur es au Slnrcgimgen jur SrünPung neuer, bejiebungsmciic
jur äüicPcrbelcbung einiger untätiger ('iruppen nicht fehlen, leiPer obne roeiteren
ßrfolg. fflie idion einmal bcroorgcboben, gäbe es jiunr piele Orte, lotlebe Pie
•öilfe unb Untcrftügungen Pes SunPeS gern annebmen möditen, ju einer Sin
glicBcntng an Peufclben jePod) nicht ju bemegen fmP.
SliebtsPeflomenigcr richten mir nocbmals an alle ciiiflujsbabcnBcn Stammes
genoifen Pie Sitte, in ihrem Silirfnngslrciie für eine Srrmcbrung Per StinPes
gruppen nach Iunlid)leit einjutreten, fonue an alle beftebenPen SunPeBgruppen
Pie SlufforPerung, Pie Sücrbung meiterer SJIitgliePer eifrig fortjufegen.
Sei Pieier ©elcgcnbcit obliegt cs mir. Per geehrten Serfaminlung Pie Xurcb
jübrung Pes Scfcbluiirs Per legten .'jauptorriammlung jur Äcuntnis ju brtngen,
roonadi Pie Verlegung Pes SunPesiigcs oon Xrautenau nach S raun an mit
ßntfcbciPting pes hoben t. I. Klinifteriums Pes Innern oom 8. Jänner 1908,
252, genehmigt mürbe.
Sind) fei au tuejev Stelle »er Grrichtung einet' befonberen a u p t ft eile fur
bentfehe S d) 11 fui r b c 1 1 mit »ein Sige in SLiien gebaebt, in welcher (amtliche
Sd)uf5»ercine Xcutfd) Cjtcrretcbo, »aber aud) unirr Sun», oertreten ftiib. len
Slnlafj pr Begriinbiing biefer ^lauptftelle gab »er in fflien im Rannet 1908 ab-
gcbaltcnc un» oon uns eben fall» brfdjidte I. Xrutfdje Sdmgoereinotag, an welchem
allen Sdiugocicincn gerne infame Slngelegenhfiten bejonbero beraten würben.
,'ldi werbe im Vaufe beo Berichte® noeb ntehrmalo ©clegenheit haben, auf
bie Ginjelheiten biefer gemeinfamen Slrbeit surüctjufommen.
Sie Bejahungen un Irres Bunbeo ;u ben anbereit Sdmgoerbaiiben finb bie
»enfbar giinftigften unb finben wieberbolt in 'Ungclegenheiteti gnnnnjamer Slrt
ibre Betätigung fonue bei fonfttgen Slnlaffen cntfprechenben Sluobruct.
Über bie (jinmihtneii unb Stuogaben beo Biinbee wirb v\l)neu bieomal unter
£>err Buiibcojahlmeifter jum Stbluffe beo allgemeinen Berichte® im befouberen
beliebten.
3<b gelange nun jur larftrllung bei- anbermeitigeii lätigleit ber Btiiibe®
leitung, bcjiehungomcife aueb jener ber Bmibcogntppen, bei welcher ich midi nach
hergebrachter ffieife an bie bie 'Aufgaben beo Bunbeo abfagroeifc barftetlenben
Beftimmimgen beo § 9 »er ButtbeOfagungen halten werbe.
a) BSüö bie Grforjchung unb arftellung ber nationairii unb
wirtfehaftlidtcn Brrhbltniffe nn Bunbeogebirte betrifft, jo mürbe biefe and)
weiterhin burd) (Einholung unb Grftattung oon Berichten unb ©utachten, burd)
fortlaufenbe .Horrefponbcnj mit ben Bunbcogruppen unb befouberen BcrtrauenS--
mämteni forote burd) Bereijung einzelner Bunbeogebietoteile fortgefegt. JO’ legterer
•Ömficht ift befonbero hftoorjiihebrn bie iiber Jlnregung ber Bunbeognippe
Birtigt, bcjicbungOrocife beren rührigen Cbmanite® Jöerm Bofcitberg, un
September oorigen Jahre® unter Btitmirhmg beo Bunbeoroanberlchtero .'öerrn
Sllbin $imtcr unb beo ©rofcborfer lanbwirtfchaftlichen ffiinterfchulbtrcltor®
■Öerrn .fieinndi Mtiefth fomie unter Beteiligung ber Bcrtreter bcO SBirncr unb
beo Stilgemeinen Seutfchen Sdjitloereiiio, ber Stblcrgrbirgo Bunbeogruppr SBien,
»er Braunaucr Stiibeutenffcnaloerbinbung „ßibertao" ufro. ftattgefunbene jo
genannte Bollotumsroedfahrt ino Jlblergebirge, welche für bie Sluffldrung
ber Beoölfcrung unb bie Grhebung »er nationalen unb mirtfd)aftlichen Berhalt-
niffe oon ichr gutem Grfolge begleitet war.
Sind) liitferen beiben 31b[ergebirg®=Buitbe®gruppcn in Süien unb Bf«!!- »ie
fich bie iünhrncbinung ber Jntereffen beo genannten ©ebicteo JU befonberem gielc
gefegt haben, oerbanft ber Bunb bie Bcnnittelung mehrfacher Berichte unb Sin
regnngen über an Ort unb Stelle gepflogene lirhebuiigen.
Jn berfelben Steife iuchten wir auch in ben anbermettigen BunbeogebietO
teilen »ie beftehenbe Fühlung tu erhalten un» neue jit gewinnen, au weidieni ,-fwectr
noch bejonbere Unreifen nad) ©ieftbübel im Sleuftäbter unb Oberjohnoborf im
i'aiibofvouer Bejirte burch unferen Merrn Bunbeowanberlehrer ftattfanben.
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(Sincr gröftereu nationalen (iictahr ift in nrurrer Seit bas 91euftäbter beutfehe
Sprachgebiet ausuefegt, iuoem tfcbod)ifd)ci feite bic (Errichtung einer tfdiednfcbcn
Schule in bem Cito teile Stuf eg an bet ^oUont angeftrebt »irt, roojti oon bc=
mittelter Sette ein gröfjcrcr Hetrag }ur 'Herfftgung gefielt t roorben fein foU. Sifir
buben getneinfain mit bem Tentidten Sdjuloercin altes getan, um bicic Sdml
eriicbtung ju oerbuiOcrn, aud) bte ©emeinbe ifiollotn bat bagegen energifdj Stcltung
genommen, boeg finb mit leibet gegen bic (Srritbtung oon tfebedtiidjen 'JSrioatitbulen,
um roeldje es fid) im gegebenen Tvalte böig nui banbetn fönnte, machtlos. 3etbft=
oerftänbticb toirb biefe Slngelegenbeit oon uns mit aller Umficbt tocitcr ocrfolgt.
3n 4t o t i t n i g erroarten mit eine Öcffcrutig ber nationalen älergältniffe
Ourd) btn bereits oott.togciicii '-Man einer beutidjen Xumballc, roeld)c juglcicg ein
Srutjcbcs itercinsbaus fiir bic bcutfchfrctbeitlicbcn i'cretne bafclbft unb ber Um
gebuug bilben roirb. Jm (Sinorrnebmcn mit bem Xeutjdicn Scbulocreinc in SSIien
unb bem Sfunbc ber Xeutidien in Hohnicn haben mir bcfegloffcn, biefen 4t au
gelbtid) tu unterflögen unb nad) beften Straften tu förbmi. 4tudi nmtbc jur
Sicherung biefcs nationalen 'Hefiges für jutünftige feiten oon unferein Hunbc ein
entfpreebenber (Sntioiiri jur rtnberung ber Soßungen beo SKofitttigcr IiirnocrcinS
ausgearbeitet, ber oon alten baran beteiligten ^ntereffenteu angenommen mürbe.
Xct Stängel an (Siuigteit in nationalen fragen, mie nicht minber bie bis
hinauf ins fflcbiigc fidt fühlbar maebrnben llcritalpolitifcbrn Strömungen unb
4tgitationcn erfebmeren in biefer Stabt mdjt menig bie gebeibtid)e tSittmidclung
bes nationalen Stehens.
3m Möniginbofer ©ebtete befigen mir als treue 'iterfeebter bes nationalen
(SebanfcnS bie umfiditig geleiteten 'HunbeSgiuppen 4t 1 1 b u diX o b e r it e i , X u b c n e g
unb Sdiur.t foroie bic auf bie Tnirtfd>aftltcf>e Stdrfung bebaegtr 'Hunbcsgruppc in
Stiebtal. 4tllc biefe ©nippen maren namentlich in 4tngelegenbciten ber (Erhaltung
beutfehen Hcfigflanbcs eitrig tätig.
Unb bamit tommen mir mieber auf einen munbrn Xnuf t, ber nicht allein
in unferein 'Hcreinsleben, fonbern in jenem alter Scgugocrbäitbe fich am empfind
lidiften jübtbar macht unb über roctd)cn ich jdion in unferein legten Sciicgtc aus
fiibrlicher tu berid)ten ©clegcnbcit hatte, (Es finb bieS jene oon Jahr ju oahr
fid; tnebrenben Stnjprücbe auf ©elbuntcrftügungen, um beu Übergang beutfeger
Hefigftänbc an Xfcgecben bintanjubalteii. Xie 'Jüiittel, bie ba oerlatigt roerben,
fiub jebod) jumcift fo grog, bafi fic aus ben laufenbeu (Einnahmen eines 'Vereines
nicht beftritten roerben (innen. Hmar haben auch mir in einigen Heineren Jällen
unfet 'Dioglidiftcö getan unb Uuterftiiguiigen geleiftet, bezüglich meiterer berartiger
fvatlc, oon bereu 4tnfubrung mir;fclbftoerftnublich oermalen noch abjebeu muffen,
flehen mir mit einigen bcfrcmibeten Scbugoereiniguugcii roegeu einer Ucitrags
leiftimg noch in Unterhaltungen.
(Hui biefem ©ebicte muft, roo cs mirtlicb nottut, mit oiel größeren 'Mitteln
eingegriffen roerben tonnen, roesbalb fid) and) fchon bic cjauptftelte für beutjehe
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SdjuBarbeit mit ber ©rünbung cnifr bcionbcrcn Stnfirblimgobanf, bejichungsroctfc
rocgcn 'Jlnid)luffcs au fine ber bcftchrnbcit Sauten befaßt unb auch bev Sunb bet
Teutleben in Söhmen, bas gufaimmitfonimm bcs erietbetheben ©runbtapiials
oorausgefeBt, an bic Grridjtung einer Staub unb ©crocrbcbanf p iebreiten bc
abficfjtigt.
UnfeteS (Irachtcns iolltc jeboeb eine foldic '.Httion, roenigftenS für bie in
Setradjt tommenben SdjuBoerbänbe, als eine grmcinfamc angefeben unb barnadi
betrieben roerben.
SSJas bic nationale SUaifcnpflegc unb ^ugcnbfürforgc betrifft, io tourbc be
tanntlidi eine eigene gcntralftcUc beim Sunbe ber Teutleben in Söbmen in '}kag
erridjtct. Ter Sitnb ftebt mit biefer in ,lüt)Iutig uitb bat ju ben Trudfoften bes
ooit biefer grntralftellc hcrauSgcgcbcncti 1. Jahrbuches einen Seitrag oon 1UO K
gcleiftct. tfbenfo beteiligte fid) ber Sunb burdj feine Sunbesgriippcn in Ober
jobnsborf unb 'Micbclsborf an ber (Eröffnung bcs fflaifenbeims in Diiebcvjotmsborf.
3ur ^eranjicbung eines beutfdien 'Jlnebroudifes im .fianbroerfer unb ©c
loerbcftanbe bat uufer Sunb in ncueftcr Jcit bie Segrünbung eines Sraunauer
Sejirfsioaifeiibeims anpftreben befdjloffen, rooburd) aud) oiele beutfd)c Sltaifen
finber oor Iftbccbificrung bcioabtl mürben.
3ur Seff erring brr nationalen Scrhältnifjc in ben beutfdien ©emetnben bes
Teutfd)brober Scjirtes mürbe bie GinfcBung eines JlftionSfoniiterS befdjloffen,
in rocldjem unfer Suitb bureb bic ©nippe in Steden oertreten ift. Leiber ift in
biefein ©ebietc ber Scrluft oon Jraucntal p bellagcu, mo bie Tfdjctbcn bie .'öert
febaft an fid) geriffen unb bic tfebediifcbc 'f>rioatfdmIc in eine öffentlidje oer
maubelt haben.
Tagegen bat bic pnebmenbe fHüljrigfcit ber Teutidjen auf ber anberen
Seite ber flauer Spradjinfel, fo msbefonberc in T r u t j cf} • © i r fi b ü b c l , jur
roeitcrcn Scffcrung ber nationalen Scrbciltniffc geführt, iobag bie bisherige
tiebcdjifdjc Schule nach Suffborf in 'JDIäbrcn ocrlcgt roerben foll.
3n mirtfdjaftlichcr Schiebung mar bie Öuubcslcitung and) roeiterbin
eifrigft beftrebt, oor allem bic befanntlid) eine ausgiebige Sefferung erheifthenben
StrbcnS? unb (irrocrbsucrbältnijfc im Vlblergcbirgc nach Dlöglicbfcit p förbem.
Siicnti auch bie (irfolgc biefer Tätigfeit pmeift noch nicht greifbar oor uns liegen,
fo ftnb mir boch p ber Hoffnung berechtigt, Sag mit ber 3 eit eine Seffcrung ber
bcbaucrtiSrocrtcn Stage biefcs ©ebirgSlanbcs cintreten rocrbc.
Jn biefer innfidit ift bie oon unterem .'jerrn SunbeSobmanne auf ®ninb
eines oom Sierra Siirgcrfdjulbircftor Schabe für bic 'JlSlcrgcbirgS:S3unbcsgruppc
in SUicn ausgearbeiteten SortragcS abgefafite unb pt Scrfcnbung gelangte Schrift
über bic Ü'rrocrbsocrhnltmffc im Ülblcrgcbirgc beroorpbeben, meldjc in fachlicher
SBcifc biefe foroie bic oerfchicbenartigni .fteiminbuftrien biefcs ©cbietcS fehilbert.
Jn gröberem Umfange unb auf oicl breiterer ©ntnblage fdjritt fobann unfer
.viert Siinbrsobmaun tu ber auf ©runb feiner pctfönlidjcn (fihcbungen foroie bes
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im ttauic hör gcit gefummelten S.'latrrialre ichon t'or fahren geplanten ©rfamt
Barftcllung Beo ablcrgcbirgca, tuclchc nunmehr alo II. Staub fcinco äUertro „Slua
Bern SIBlergcbtrgr" in Ginjcllicfciungcn unter Bein Xitel .Xie Beutiebe @prad)infcl
CftböhmenS (©icgbübel Stofitmh ©rulid)), im befonDeren Boa aBlcrgcbirgc imB
feine roirtfchaftlicbc Slotlagc“ jur Sluhgabc gelaunt tmB Der Baa rocitcfte ^ntcreffc
Bea 3n= unB auelaiiBee cntgcgcngcbradtt roirB. Xae SBcrf gelangt jur 9ln=
eifcrnitg Ber ^eimataliebc und) mt famtlidje StuiiDcegruppcn jur SlerfenBitng imB
an Bie 50 Schulen Bee bcbanBclten ©cbictce jur faftenlofcn S'crtcilung.
auf ©runb einer grogerrn non Ber SlblcrgcbirgeStunBcegruppc in Sirag
in Eingriff genommenen unB in Ber iHbfaffung einer Xrulicbntt bcftchenBcn arbeit,
Bie fi d) jcDoeb Bermalen nott) im 3taBium Ber Umarbeitung beiinBct unB Deren
SchlufircBigicrung por Überreichung an Die I. I. ©cfamtrcgicruitg fict) Bie SlttuBce
Icitung norbebaltcn bat, foll unter ^Beteiligung Ber »tcgicrungotvcife unB ^ujicbung
Brr Oiitercffcntcn eine allgemeine X a g u n g im SlDlergebirge oorbereitet unB
hiebei eine auoipradie über Die jur Stcfferung Ber Grtocvbo unB fonftigen Ster
bitltniffe führcnBen S!ortcf)rungcit in Sjcnc gefegt tnerBen. Xie anregung bieju
terBanfen nur nuferem altfeite geehrten unB (lefchapten Ferrit itanDemannminifter,
2r. Grjcllcnj $errn Dr. Schreiner, Der auch Bie rocitefte jvorBcrnng Bicfer 21 tt
gelegcnbcit bereitruiUigft nuficfacrtc. onjroifchctt hat bie StunDealcitung Bit n>id)tigftrn
ipirtfcbaftlicbcn ÜbclftätiBc im SlBlcrgrbirgc mittelfl einer propifarifchcn Gingabe
bei Ben in Stctrad)t fomtnenben 'Uiimfterien jur Xarftcllung gebracht unB Bit fpdterc
Storlagc ihrer Xenffchrift angelünbigt.
Jn gleicher Siicifc mir im ablcrgcbirge tnarrn mir bemüht, auch in Ben
übrigen Stunbcogebirtetcilcn Die mirtfchaftlidien Serhältniffe loohrjuncbmcn unB
in gegebenen Julien ju farbem.
an befonberen Unterflühungen führen mir in Bicfer ■{nnjicht an: Gittern
untcrftübungebcDürftigcii abbriinBler in XannBorf 50 K, an roeiteren Ginjehmter
ftiihungen itt bcrüdfichtigungeroertcn fallen 50, 10 uttb 5 K, an Bie ©nippe
Xrtfchfaborf Beitrag jur anfdtaffung eines .Kaifcrjubiläuin ©cBenfftcinca 30 K,
an Die Jvcueriuchr in fHotitnig auo Dcmfclben anlaffe jur Grrid)tung cinee Sllafier
bchdltcra 30 K, an Bie ©ntppc SlahDori (Burch Die 'JJragcr ©nippe nermittclt)
jur SonnmciiBfeicr 30 K.
Xet Storfihenbc, öerr Dr. Vattgcr, unterbrach nunmehr bie S!ct=
fatnmlung, um (ich ju perabfehieben. Gr führte au«:
„©eftatten Sic nunmehr, Bie Setfatnmlung auf turje Heit ju unterbrechen,
um mich oon 'ihnen ju perabfehieben. Xie heutige {jauptncrjammlung gcroinnt
Daburd) an gang befonBcrer StcBcutung, Bag mir aud) bie 1 5 jährige Stcftanbfcicr
Bee StunBca Bannt pcrbinbcn; für mich im befonberen Bcoroegen, ata ich Durch Bicje
ganje 3cit Bie Schidjalc Beo StunDco ale Cbmann geteilt uitB geleitet habe. Stiemt
ich non 3h,,cn SlbjehicB nehme, bleibe ich im ©ciftc bei Jhncn- 5<h roünfchc, Bag
Sie pcm Ber heutigen S'crfaimnliing ooUc SlefrieBiguug unB ©enugtming mitnrhuini
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unb ^fjrc finnbslciite oon mir grüfien. felbft rocrbc immer trauten, forocit
cs meine Mräfte erlauben, für bas ffiohl Des beutjdien BoltcS unb für bie gute
Sache nuferes Binibes tätig tu fein unb hoffe in gleicher Steife mir bisher auch
auf 'ihre allicitigc Untcrftüpung. ©eftatten Sie mir, bag ich 3hncn für ^hr Cr
jdicincn henlidift banfe unb bafi id) oon 'ihnen 'ilbjdiicD nehme in Der Hoffnung
eines balbigeit Stiiebcrfehens. ficil Jthnrn unb .fjeil unferem beutfehen 'Atolle!“
Slaufdicnber Beifall folgte ben SlbfcbicbSioortcii bes-ficrTnSunbrsobmüuncs,
ben man nur ungern aus ber Serfammlung fdieiben iah, roorauf fleri Dr.
Timtcr ben Borfig übernahm unb Die Grftottung bes Jätiglritsberid)tes fortjchtc.
b) Gin niederer gtoeig brr Sunbestätigtcit ift Me S e r a n ft a 1 1 u n g o o n
Borträgen, Ater jammiiingen, nationalen ftcftlichfcitcn n f re»., auf
melchem ©ebicte, fomeit uns bie '-Berichte jritens ein, reiner ©nippen oorliegen,
abermals eine recht rege Xatigfeit ocrscidmct nierbeii lann.
'JJIit ber fdjoti oben gebachten '-Beteiligung nuferes Sierra fflanbcrlchrcro an
ber BoltStiimsioetffabrt ins 'Jlblcrgebirgc mar auch bie Beranftaltung oon natto
nalen Borträgen feitens beSfelben in ben ')fäd)tiguugbftationrn oon ©iefshübel,
Jlronftabt, Xcfchnei, ©ro j; Jluerfdiim, Slotitnih, Bärnnialb unb Stidj
ftabtel oerbuiiben, an toclchr (ich auch '.Hnipiadien brr anberen (Teilnehmer, be
jiehungsiueife fachliche (anbioirtfchaftlichc unb nationale Borträge Des Xuctloro
ber ©rofiborfer laiibioirtfdjaftlithen Stintcrjchiilc, -Pieren -Hnefch. anfthloffen. lUit
biefrii Bortragsabcnbcu nahmen auch bie umliegcnben BunbcSgruppcn unb taub-
loirtfchaftlichcn Bereinigungen teil.
'lin roeiteren fprach -£irn Staiiberlchrcr Xiinter in ben ^ohresoollocrfamm-
hingen ber ©ruppen ©icfthübrl, CbcrjohuSborf, 'billigt, SJicfcn,
Braunau, an ben oon ber ©nippe Birfigt unternommenen JluSflügen unb Bcr-
aiiftaltiingen nach Xittersbad), fi utheeg unb iialbftabt unb ergriff and) bei
fonftigen Ülnläffen, bcjicbungöiocifc Beranftaltungen, bie grmeiufam mit niiberru
'Bereinigungen jur Aufführung gelangten, bcrcitmiQigft bas Start, inbem er überall
bie Slnroefeuben jur ftraminen nationalen Betätigung aneiferte unb überhaupt für
bie Jntercfjen bes BunbcS cintrat.
JBir glauben Daher ber guftimiuuiig ber geehrten Serfammlung fichrr ju
fein, loenn mir biefem unferra unermüblichen 'Mitarbeiter an biefer Stelle unfrrc
oolle Üluerlenniing unb unferen heften Xanl für feine cripriepluhe lätiglcit neuer*
Dings anSfprechen. (Beifall.)
Gbenfo gelang es uns, ben ehemaligen tHolitnipcr Bürgerfd)ulbireftor .Pieren
Johann Schabe, gegenioartig in Gulau, jii SortragSAiocdeit ju geminnen. Xiefcr
fprach anläßlich ber eigens für biefrn gioccf ocranftalteteu ffamilietiabctibe Der
©ruppen SSien unb Srag über Das Jlblergebirge unb feine Beniohncr, oerbanD
Damit ntunbartlidje Boitrügc uub hielt tiherbies in ber erftgenannten ©nippe
einen locitrrcn Bortrag über Den Sliiuterfport im Ablcrgcbirge.
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'Me Die|e Borträgc imirBcn äujierft beifällig aufgenommen unB fiübrii jur
pflege Bet heimatlichen Begehungen unjerer in Ben beiBen (Gruppen Bereinigten
SanBsleute beigctragcit. SBir finB Daher and) \imi( Xivcltor Sd)uBc ju bc-
ionBorem laute für Bio Damit gehabte Wühcioaltung mtB Bie Unreifen ju Bicfett
BortragSabenBen ocrpftiditct, unB bringen Biefen biemit jum entfprcchcnDcu litus-
Brude. (Beifall.)
gii Beranftaltung oon monatlichen jfanulicnabenbcn, namentlich jur SSinter«-
jeit, Msflügen ufro. ift ganj befonBers nufere Wiener ÄDlergebitgsBunDeSgntppe
tätig, ioo fo!d)e UntcrhaltungsabcnBe unter äujfcrft rühriger Unterftugung nuB
Biitioirtung mehrerer 'MitglieBer ftattfanBen, moninter Bie emeritierte tgofopern
fängerin ffrau oon Xergoio, Bte Moinponiftin grau ooti Bergaucnßbncr, Das
Jräulcin Äonfcroatoriftin Zimmer, Bie 'JlBlergebirgoBiditcriu Jrau 6. ttaftuer
'■Dfidialitfchti', .nerv Schriftfteller 'firofeffor StanBigl famt Fräulein Xoditer unB
oiele anBrre ftets ein glänjenbco tünftlerifcbes Programm juin Borträgc brad)ten.
S(n Bern im geber I. £5. oon Biefer (»truppe oeranftalteten Irad)tentränjchcn er
fdjiencn auch mehrere Xanten, u. a. grau Statthaltereirat Betoligfi), grau Buna
Iroorsfi), Bie beiBen Schroeftem StttalB nt echten, golBgeftieftcn Ireffeiihauben,
Jrau Buna Xrooroti) in echtem Bolergcbirgsloftüm früherer ,"feit. Üchtcvcs mirB
in Ber oom .ücrrti Bunbcsobmannc hcrauSgcgcbcnen „Xculfdjcii Boltstunbe“ jur
SlbbilBung unB Bcid)rribung gelangen.
Md) Bie Mlcrgebirgs BunDcsgruppe 'i> vag hat fid) Burd) Abhaltung eines
toeiteren ffamilienabenBo betätigt, loobei jahlreicbc ÜtitglicBcr unB Baju gcioonnenc
Sunftfräftc mitmirtten, Beten Xarftcttuugen fid) einer ganj befonBers auertenncuBen
SüürBigung erfreuten.
Xa toeBer Glaum noch Seit es julajfen, auf alle (Sinjcltjcitcn Biefer jotutc
anbertoeitiger Brranftaltungcn cinjugeheu, fo tann ich mich für Bie Ifolgc nur auf
eine allgemeine Xarftcllung bejehräufen, glaube aber in Übcreinftiminung Ber ge
ehrten fjauptocrfammlimg jii bauBelu, loenn tch fchon jegt allen genannten unB
ungenannten fDlitioirtcuücn für ihre opfemiilligen Üeiftungen Ben innigften Xant
Bes BunBes hiemit ausfprechc.
Biele oon Ben 'UtitglicBcm Ber ifitiener unB 'ftrager MlergcbirgSgruppc
pflegen ihren Sommerurlaub in ihrer .')euuat tu oerbringen, ioo fte and) auf Bern
in iRebc ftehenBen (Gebiete Bie (Gelegenheit jur Betätigung roahr nehmen, roie fte
and) in anBcrcr 6mfid)t beftrebt finB, Bie BunBesfadje ja fovBern.
So hat ftatt Bes erfraulteu fjerrn Brofeijoro 'Mid)alitid)te aus 'ftrag .'jert
Xirettor SchaBe innerhalb Ber (»truppe .fr o b c n o r ( i tj - C 1 1 c n B o r f einen Bortrag
über intereffantc StaBte uuB üanbfchaftcn mit Borfübnntg oon SfioptifoubilBcm
abgehalten; mcitere Borträge fanBen bei Ben (»truppen Ba®Dorf unB Bielei ftatt.
Bei Ber Berfammlung Ber (Gruppe CinSBorf führte .fterr Xirettor granj
Winematograph SichtbilBer Ben Bcfuchcrn oor, in Ben Bctfaiiiinluiigen Ber ©ruppe
Barfd)iitg fprad).'jerr Dr. BiartuS „Über Bie Staubplage unB Deren Betämpfimg“,
langer, Xruticbc Solffttunbe a. b. d-
IX. 1. bi« 4. $eft 1 -y
•Picrr Schrer 2pancl „Über Äinberfrenben" unter Sem Bfotto „SBer .'titiocr be
glüeft, »er br^Iiicft fid) felbft." Jn SUtbudi Töbernci hielt .fjerr Oberlehrer
Bahn! einen Borirag „Über Ümbrrjcbi© un» ^iigenbfüriorgc“.
liine größere Sfeihe oon Beul innen »eranftaltete im abgclaufcnen 3»bre bic
Bunbcogruppe Sd)urj, un» iroar »urch Jyerrn ffa<hlef)rer jftöhncl tÄufu») „Über
Sdjönheitofinn", »urrfi .$crrn Schrer Boruffd (©rablif)) „Aufbau »ca feflen Gr»
bo»cu9 Be» Jfönigtuhofcr Bczirfe«", »urdi .fierru 95Jintcvfrf>uI»ireftor ffiinbirid)
i ©rabli») „Siam, Sau» un® Seute“, »urd) .yerrn Oberlehrer Muhlang (Schurz)
„Tie imrfjtiflften Obflbaumjdjabliiigc", »urd) Ipcrrn Schier Baufdjer (Bföloborf)
„©cfdnchtc »es .'feitimgamriciio", »urd) .yerrii Oberlehrer $offmann, früher Schrer
in Schurz, „£>unbcrt ^ahre Batrimonialgcruhtobarfcit auf »er ehemaligen yefuiten*
herrfihaft Schurz un» ©cidmhtc »eo ©cfchlccfitcd »er Silberftcine alo ehemaligen
Bcfiftcr non Schurz“, »urd) .yerrn Blc». Dr. Brath l.Üöniginhof) „Tie niebrigften
Sebcrocien un» ihre Beziehungen ju »en 3nfcftu>n»franfbcitcn“. Dille »iefe Bor
triige faiiBen ungeteiltes Jntcrejfc, reichen Beifall un» mären zahlreich befucht.
.Vtonjerte, Balle, Biinbeofriinzcheu un» ionftige Abcnbuntcrhaltungcn zu
©unfirn »er örtlichen Bunbcijmccfc, mie SScihnachtObcfcherungen, Büchereien ufin.
ober ju ©unften »er Bunbcoeinnahmen fanben, foioeit unö »ieO befannt mürbe,
aufter »en bereit» genannten bei folgenben roeiteren ©ruppen ftatt: Bit buch
Töbernci, Schurz, B#rfd)nih, ©icfihübel, Beuborf bei JfronftaBt,
Irtfdjtaborf, Siofituig, Biarfchcnborf, Sichtenau, Birfigt.
Jluofliige unternahmen »ie ©ruppen ihlicn, Birfigt, B a » » o r f (Schüler
auOflug); Söalbfefte oeranftaltet alljährlich »ie ©nippe Oberborf.
Tie Bflegc »eo Bolfögrfangco mir» bei oielen ©ruppen fortgefefct; neu auf
genommen mürbe »iefelbe in Beuborf bei .HronftaBt, eifrigft betrieben mir» jeboch,
iitobefonbere »er munbartlichc BolfOgefang, »urd) »ie ©nippe 2iiid)fta»tcl unter
»er umfiditigen Scitung »eo »ortigen Acrrn Oberlehrer» Baufcroang. Über Gin
labung »er ©ruppe Birfigt hatten mir erft nor fur.zem ©elegenheit, »ir Tar
ftellungcn »iefer roaeferen Sängerfchar in »ein jn »iefem ginccfc ocranftalteten ge
(eiligen Aben» in .yalbftaBt ju hören, 100 fidi »ie SÖicbftäbtcIrr in einer Anzahl oou
S4 Berfonen einfanben un» foioohl für »ie ju .fjerjen gehenBen ©efangOleiftungen
mie auch für »ie oortrefflichcit Tarbietuugeu in munbartlichen Borträgen reichen
Beijali ernteten. Biögen »iefe Grfolgc in »er Bflege unfereö herrlichen »cutfchen
Bolfölicbe» auch nnbcruiärt» oorbilblid) roirfen!
Bon Btranftaltungen gröfieren Umfange» heben mir namentlich ®ie oon
linieren beiBeu Bunbcognippcn in Trautenau in beiben Berid)t»jahren abge
baltenen Minber bczichungOrocifc Sommerfefte hernor, an roefche am 5. September
l. o. über Anregung un» unter »er Scitung »eo Obmanne» »er .yenengruppe,
.yetru Sdiriftfleller» Jtrbinau» ©rauer, befonbete , "freilicht Theateraufführangeit,
beftehen» in »er Aufführung »er beiöeu »cutfchen Biärcf)cufpielc „Tornröochen"
in »er Bearbeitung »eo .yerrn ©rauer, ferner „fjänfel un» ©rctcl“ non ©ebrüöer
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örimm ficf) anfchloffcn. $aä tabellofe jfufatnmenipiel unb baa fcf>önc ©dingen
bicfrr bei unö fo fcltenen Stufführungen, bei beiten ait 1 00 ^erfüllen ala Snrftcller
mitioirttcn, bat bie Grroartungen ber au 1000 ifierfonen jühleubcn Üicjudtct n acb
jeber IRidjtung befriebtgt unb faitb aud) bie ebenfo jaltlreid) bcfuchte äliteberbolung
biefer 'Slärdjcnfpicle am 8. September bie bcifäUigftc Slufitabme. .fterr Schrift
fteüev ©runer bat fid) mit ber Ginfühnmg biefer Jreilichtbübnen Üluffübnmgen
ein ganj befonbere« 'iterbienft nicht nur um feine 'fjerfon, fonbern and) um bie
Stabt Irauteuau, namentlich aber um unteren 2Umb, in beffen 'Jiamen biefelben
ftattfanben, erroorben, wofür mir ihm fotoie {amtlichen TarfteUern unb 'J)(it
nurtenben für bie fo oorjüglidtcn fieiftungen beu toärmftcn lauf bcö Öuttbeo
auafprecheu. ('Beifall.)
3(ua Slnlaß bee oorjäbrigen tHegieningSjubtläumS Sr. 'Dlajeftät unjereo
ftaifere fonben and) im Sunbeögcbiete mehrere Minberfeftlicbteitcu unb Schulfeite
ftatt, roooon einige and) oon una unterftugt mürben, morauf id) ipüter noch tuend
tommen merbe. 3m befonbcreit ocrbient jebodt bao am 10. 5uli o. 3- in
Braunau abgehobene großartige flatferjubiläumSuollateft angeführt ju merben,
roelchea »on unferer Braunnucr Bunbeagruppe, ber Ortsgruppe bea Buttbea ber
leutfchen in lohnten, ben bnben Sthuloeremaortagnippcn unter ^ujichuttg ber
anbereu bcutfdtjrcibcitlidten Bereine oon Braunau ins iüert gefegt mtirbe unb baa
trog ber Ungut© ber Sltitterung einen bebeutenbeu iKeinertrng abroarf, mooon auch
unfertm Söunbc ber Teilbetrag oon 225 K jugefübrt mürbe.
Zufolge Jlnregung ber .öauptfteUe für beutfehe Sdmgarbeit, bie Abbrennung
ber Sonnrocnbfetier in Icutfd) Cfterreid) möglichft einheitlich ju geftalten unb im
laufeitbrn jahre am l!l. 3't"i bitrchitt führen, haben aud) mir uns burd) ent
fpredtenbe Verlautbarungen hiefiir eingefegt, meldter '.Hufforberung oielfad), morunter
and) in Braunau, entfprodten mürbe.
2(11 biefe auf bie SSiieberbcIebiiug unferer früheren Bolfafefte unb Bräuche
ahjielenbcn Bewerbungen finb nur ju loben, ba fie baa nationale Bcimifjtfein unb
baä ©efiihl ber ©ifammcitgcbörigfeit heben unb ftürfen, anberfeits aud) baa 'Vereine
leben feftigen. 3tb fann es bager nicht unterlaffen, allen 21 unbesgrttppen bringenbft
ju empfehlen, auf beut foebett befprochenen Oiebiete ber Bereinstätigfcit eifrigft
fortjufahren unb ficb ju betätigen.
Sie anläßlich beä I. Xetitjcbrn Schugoercinätagco in ffiien unb oon ber
'Abteilung für nationale Sdjugarbrtt ber tiefe- unb MtebehaHe ber beutfehen Sliibcntcn
in 'ft tag oeranftalteten SdjauauoitcUungen oon Bunbca unb Bcreinsgcgenftänben
hat aud) unfer Bunb burch ffufenbung einer entfprechenben Slusroabl befegieft.
c) BJir gelangen nunmehr ju bctn meiteren Bunbeäjioccfi', unb jroar ber
jperauagabe unb Verbreitung oon Trutf td)riftcii, momit im unmitteh
baren jufatninenbangr ber folgenbc Quillt ber Sagungen, ltämlid)
d) bte ©rüttbung oott Bibliotbeten ftcht.
Tic Vcridjterflattuiig über biefe fünfte mirb bieSmal unfer Vitnbcs=
bibliotbelai Aicrrfrntizcl übernehmen, bem id) zu biefem 3mcde basSUort erteile.
.Viert Vunbeobibliothefat foief gränjel:
Sehr geehrte .Öauptoerfammlung!
Plit ber Aufgabe betraut, 'ihnen über bie foebeti ermähnten 3roeige ber
VimbcStutigfcit ju berichten, faim id) Sie non oornbrrein ocvftcbcni, bag im uct
flofjeiien .feitubjdimttc and) «uf biefen Gebieten eifrigft geforgt mürbe. 'Jiament
lieh roas bie .fjerausgabc unb Verbreitung non Trudfthriften anbelangt, hat ber
Vunb Vielfaches getriftet unb ift es miebtrum unfer Jien VimbcSobmann, bem
mir für bie .tlerausgabc mehrfacher Schriften unb Vierte bclchreiibcn unb roiffem
ichaftlichen Inhaltes tu groftem Tante verpflichtet ftnb, anberfcitS ber beit erften
J( nftoft zur ßtrocrbimg guter nationaler Schriften fremben Verlages 51t geben pflegt.
fnt befonbereit führe ich an:
Tie ^ufenbung ber auf Vunbestoften oerjenbeten Tages unb Viochen
bldtter mürbe fortgefegt, ein roeitereS frciejremplar ber „fianbstroner Tcutfchen
©renjmacht“ für bie Gruppe .f> e r r n f e l b beroilligt.
'.Und) bie grauen, teitichrift „Ter häusliche iHatgrber" gelangt an bie f rauen
unb Vuibchcn Vunbrsgruppe Tcfchnei roeiterhin auf Vunbestoften jur Vor jenbung.
Viao bagegen jene Tages- unb Süochenblätter betrifft, bereit ^urornbung
für unfer Vunbesgebiet mir bisher ber bcutfchfortiebrittliehcn Parteileitung in
präg )it oerbanfen hatten, jo mürbe uns bie (SinfteUung ber Hinteren ^ufenbuug
berfelhen doiii 1. Jänner 1. 3. ab notifiziert, unb alle unfere Vemühitiigcn jur
3>irücfna[)inc, besiehungsmeife ßinfdn'äittuiig biefer Verfügung finb erfolglos
geblieben.
'Jladibcm ber Vunb md)t jene '1)1 ittel befigt, um bie .Soften fo vieler Gratis
blatter aus ßigenem nt tragen, mufjten mehrere Durch b>e obige Verfügung be
troffenen (gruppen unb Orte, roeldjc um bie weitere Veiftcllung ber Vlätter bei
uns bittlid) mürben, auf eine fpätere ßeit oertroftet merben.
Olehft bem beutl'igcn fiafino in präg oerbanfen mir feit neuerer $eit bie
Vermittlung gclcfcncr Leitungen auch ber nationalen Schugabtcilung ber Vefe
unb fltebehalle ber beutfehen Stubenten in präg joroie itnfcrer 'Jlblergebirgs-
VttnbcSgruppe in präg.
Von linieren Vunbcsinitteilungen ift bie roeitere 3tr. 7 ber neuen (folge
erjehieuen unb an jäintlicbc Vunbesgruppcn, einzelne Gemeinheit foroie fonftige
futereffenten perfenbet raoroett. Vucg biesmal tonnen mir mit Vefricbigimg
heroorheben. bag nuferer 'Jliifforbcruitg zur Seiftuug eines fleinen 'Beitrages auj
bie Tmdfoften vielfach entfprodjen mürbe, fo bag mir einen Gtios 0011 188 K,
morunter oon Gablonz allein (><> K ocrzrichncn tönnen.
Von weiteren Trudfchriften mürben bie fdton oben ermähnten Sonoer
abziige aus bei Voltstunbe „ßrroerbsoerhältnijjc im Slblergebirge" unb „Viiuter
jport im Slblergebirge" in uitb augergalb bes Vminesgcbietes oerbreitet, ferner
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gelangten Nr bisherigen Lieferungen Pro oon unferein fjerrn Obmanne heraus
gegebenen II. Kaufes feines SBJerfeo „Bus Pein Bdlergebirge" unP Per VII. nnP
VIII. Baus Per ebenfalls oom .{lernt Cbmnituc bcrauogegcbciicn „Tentjdien
Boltstundc ans Pein oftlidien 'Böhmen“ an Pie Buiiscsgruppen jur Bcrfenbimg.
Bon Pen cinjclnen Lieferungen Pes 'Kerfes „Bus Pem BPlergebirge“ rocrPen,
toie ftfjon ermähnt, als (ficfcpeiit Pes .{lerrn Obmannes Purch Pen BnnP roeitcre
je 50 Stiirf an Pie Schulen Pro brbanPeltcn ('icbictcs ocrmittelt unp Purch Pie
juftänPigen t. I. BejirfSfdjulrätc Senfteiibcrg nnP LanPSfron oerteilt.
(ibettfo ftcllte Per BnnP 40 Stücf SonPerabPrücte Pcs oom Jeiemi Bejirfs
idiulinfpeltor SBeig oerfagten BuffajjeB „Iic Schulen Pro Braunaucr LdnbdjenS
jur 3eit Per Jherefianifch 3ofefinifeheit Schulreformen" Pein t. t. Bejirfsfebulratc
in Braunau behufs Bertetlung an Pie Schulen Piejes Bejirtes jur Berfiigung.
3m roeiteren gelangte Pie oom Lritmcrigcr Bcfevbau , Cbft= unP Kcinbaii
ichulPireltor .'penn Buton 3- Mollar oerfafjte unP im Berlage Pes BitnPes er.
fchienene „Anleitung jur Bflege Per Cbftfultur im BPlergebirge uuP im oftlichen
Bbhnten überhaupt" an fäintliche BnnPcsgruppcn jur BerfenPung.
BetreffenP Irucfidinften frcmPen Berlages benüpten mir einen ©elcgenheits.
lauf, um 100 Stücf Per oortrefflichen ('iutbcrletichcn nationalen ®cPichttammlung
„BöhmerlanP — Peutfches Kanb" ju enterben, loelepe ebenfalls Pen ('iruppen
jugefenbet roiiroc. Bud) oon Per im Berlage Pes 3'iftuS Berthes in (fiotpa er;
jehienenen Peutfcpen Sprachenfartc oon 'Büttel Europa loerPen einige Stücf angc=
lauft unP einjelneu ('iruppen unentgeltlich beigeftellt.
Set (Sruppe lamtPorf üuijental rotirPc ein Gjcmplar Pes BflanjcnbuchcS
oon Salipfcp jugciocnPrt.
Singer Sen foeben angeführten, gelangten noch oerfchicPeue anbere Schriften
utiP Bbbaitdluitgen gemeinnügigcr Brt gelegentlich einjcliicr gufenPungen im
Bundesgebiete jur Berbreitung, toic and) anPcrfcitS einige ('iruppen im eigenen
Kirfungstrcije jür Pie Befdiaffung oon geit= nnP Jadjlchriften oorforgen.
ÜBaS nun Pas Büchereiioefeii anbelangt, fo toar Ser Bund im oerfloffcncti
.Sritabfcbnittr oornchinlidj darauf bedacht, Pen ctioas geringen und nach gcroiffen
Wichtungen hin unjunidjeuPen Büdjerbeftans ju oermchren uns mit jenen Kerfen
aiisjugeftaltcn, nach denen oielfach oerlangt wirb, (io taugten Paper, da Pico
bejüglicpc SpcnPcn nur feiten und oereinjeltoorfoinmcii, mehrere Sieuanfd)affungcn
gemacht nierPen und nachdem überdies der rocitauo grögerc Seil Per oorhatidcnen
Bücher in ungebundenem guftanbe fich befand, mir jedoch gnindjäglicf) nur ge-
bunPene Bücher an ihren Beftimmungsort ocrfciiden, fo niugte weiterhin juuächft
an die (Durchführung Piefer Wrbcit gefdjrittcn roerden, tocltbe nad) und uad) fort
gefegt roird.
Bus biefen (BrünPen {amen toir noch »ich* in die Lage, bie Einführung
ber ins Buge gejagten Kanderbfidjmicn ju oerioirflichen. Poch hoffen mir bei
niithfter (iiclegcnbcit 3hncn über die Sitrchführung berichten ju tonnen.
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gu tim bisher bei brn flunbesgruppen begrunbrten Bollsbüeberetm fam
eine 'Ifriigrünbung in Xrtfditaoorf brnju. Erweiterungen ber bereits beftehenoen
rauben ftatt in .'Jerrnfelb, Bagborf (legterr vermittelt ouveh bie Öruppe präg)
unbSlhcbftnotrl, ferner ber 3cf)ülnbibliotbeteu inBagborf unb .Öobenbrlig.
Xamach gelangten 303 Stierte in 1)1 8 Banbrn unb .'Jetten jur Brrteilung.
Seil bem Beftanbc Pees BunbeS mürben iomit 51 Büchereien erriebtet unb
.'15 i<bon beftanbene erweitert, rooju etwa H60B Bänbe, Brofchürcn unb Stbviiten
. vcrmeiibet mürben. Jn bicicr Summe finb jeboeb bie einjcln vrrfenbetrn Xrud
((brüten unb Bücher nicht einbegriffen.
SBie (ebbti erwähnt, laufen Büdierfpcnben nur leiten ein. 2Bir haben in
bieier Brtichung im abgrlaufcncn Zeitraum nur je eine grogcrc Büchcrfpcnbr ber
ifraucugtuppc Siel bes 'Hereins für bas Xcutjebtutn un tüuslanbc unb ber Slbler-
gebirgsbunbrsgruppe 'Prag, bie gurornbung eines Jahrganges ber „üöoehe"
bierrn Jngcnicur ,'Jlabit am Clbcrg, jowie mehrere B lieber unb Schriften nnjerem
Btinbcsobmaiinc, .'Jerrn Dr. Sänger, gu nerbanfen, wofür wtr bem ©mannten
unferrn Xant biemit abflatten.
Xie Srniigung ber Büchereien ift beinahe ausfdiliefeluh eine rege, auch finb
einzelne ©nippen für bie Erweiterung berjelben felbft bebacht unb tiitig.
Jet) fdilicftc meinen Bericht mit bem ©unirfjc, Pag (ich immer mieber neue
opferwillige .'Jiinbe mit Büchcrfpcnbcn }U biefem löblichen gtoccfr finben mögen!
(Beifall).
, Xer Sorfigenbe, ftert Dr. Ximter:
Xie geehrte .öciuptoerfaminlimg roitb mir inohl juftimmen, roenn
ich nnntens bes BunbeS unferem Biinbesbibliotbcfnr .öerm tränte! foroot)l
fiir feinen Bericht wie auch für bie mit ber Biichetciocrroaltung ner
bunbeneti eifrigen Bemühungen beti gebiibrenben Xanl ausfprechc. (©efchieht.)
e.l (Tin weiterer Bunbcsjmcct ift bie Errichtung von Orts* unb ©e=
werbemufeen. Xa biefe Ärt Einrichtungen von öemeinbeoerwaltungen ober
oon befonberen Vereinen beforgt jgt werben pflegt, fo tarn auch im abgelaufenen
geitraume ber Bunb nach bieier Dichtung tu {einer 'Betätigung. 9!ur fo oiel
lanu ich brmerten, bah .&err Dr. Sänger feine Bemühungen unb oorbercitrnbcn
Arbeiten um bie Errichtung eines 'Prioatmufeums für BaS Braunauer Sdnbchen
fortfe|t.
f) Xagegen war ber Buiib auf bem ©ebiete bes Sebulmrfcns veranlagt,
im verfloffenen geitabichnittc abermals eine mritgebenbe Xatigleit jii entwicfeln,
welche fid) nicht nur auf bie tuulicbfte Slbmchr brr fieberhaften tfcheehifchcn Sin*
ftrengiingen nach Schulgrünbungen im beutichen ©ebiete, fonbent auch auf eine
anfeerorbentliche Untcrftügung ber bebüritigen unb iprachlich bcBrobtcn Sehnige
meinben erftreette
3ufolge ber Berbanblungen unb Befchlüffe bes erften ScbugvcrciuStagcs
feil jioar innerhalb ber Sdjuhocrbänbc eine 3(rt Jlrbcitsteilung nach ber Sichtung
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plabgretfcn, Pur per Xeiitfdic 2d)iilt>crcin nt crftcr Sinie pir Stgufangclegeiihrttcn,
Ptc loirtfcbaftliegcu Sduiboereine aber inegr Pie toirtftgaftlidjm Angelegenheiten
tu betreuen fjaben, besicgiiiigaipeifc Pur nad) Pem aiifgeftelltrn WrunPfafc Per
Xrutftgc Sdiulpereitt bei fünftigen Unternehmungen auf Dem (Gebiete Pea Sdjul
roefeni Pie leitrnPc Stellung uuP Verwaltung Per neuen Stgopfuiigeii übernimmt,
mobei er und) lunlitgfeit Pie {muptleitungcn Per n>irtfc£)aftlid>cn Sd)uboeretne
SU entlüften beftrebt feilt tttirP.
9ltm tft ca flnr, Pag Diefe in Pen UmftänPen jroar begründete Steuerung
mdit auf einmal jur prattijdjeu Anwendung gelangen Eattn, Pa, rote attP Pen
8 entbleit Per anPeren roirtftgaftlitgen StgiiborrbiinPe heroorgeht, paa Sigulipcfeti
bta beute nad) Pett grogten materiellen AttftoanP Perfclben erforPert,
liefe tDünfebcnoroerte Gntlaftung wirb oietteiegt erft Pantt eintreten, fobalp
Pie groRe nationale Sammlung, ju weither uufer paterläitPifd)e Siebter unP
Scgtiftftellcr Aofeggcr Pie Slnregung gegeben unP Pen erften Beitrag gelciftet bat,
betfammen unP igrer Veftimmung jugefübrt fein mirP.
Aua Piefent fflruuPe erfebeint Paber roobt attdi ttttjer für Pao Stgulroefcn
gemaebte Aufwand gereditfertigt. Per firf) attä nacbftebenPcn betrügen jufammenfebt :
Jfür SSeigitatgtobcfdicrungen tuurPen in Per
Siinteräjeit 1 907 8 an 37 Sdjulcu, best». Crte im BunPcagebictc 2280 K 1 2 h
„ 1908/9 „ 37 „ „ „ „ 2404 K 50 h
Pager jufammtn 4084 K 08 h
ocrteilt.
AujirrPcm wurden im erftgenannten SSinter 21, im Icbtgeiiunntcn 20 Stgulcn
mit SleiPungoftüefen bePatgt, roopon 10, bejiegungowrife 21 Stgulcn .ficrr und
,frau Dr. Sänger famt .Hinbern mit reichhaltigen HlciPungaftütfen beftbenlten,
wügrcuP an Pie übrigen 3 Stgttlen Pie anPerroeitigcn Petit Vunbe jitgefommenen
HlciPcrfpcnPctt sur Verteilung gelangten. ÜberPieo rourPcit tut lebten Viinter
2 Sebtilen autg nod) uott Per äti teuer Slolcrgebirgogtuppc mit HleiPcrjpenbcn bePatgt.
Gä bezifferte fitg Pager Pie gogl Per SScignatgtabcfdicrungen auf 68 im
/iahte 1907/8 unP auf 05 im Jag« 1908/9.
Icr mit Per fEBeignatgtäaftion oerbutibcnc HoftenaufroanP betrügt für beide
3agre nur 20 K 89 h, ineil Pie VerfcnPunga» unb fonftigeu 'Analogen uttfer .fierr
BunPcaobmann auä Gigcncnt tmg.
21 tt Piefer Stelle fei midi jener 'Bemühungen gePaegt, tneltge im lebten SBintcr
Pie .fiauptfteHc für Peutfege Stgubarbeit sur Siegelung Per non Pen Stgubneteitten
neranftalteten äScignatgtobcftgmingcu unternommen gat. 21 uf ©rtntP oorger ge-
pflogenen Grgebungen tnurPen nüntlitg non genannter Seite fdmtlitgen Stgug
ocreineit befonbrre Verjeitgniffc über fämtlidie an Pie cinjelnen Stgulen abgegangenen
fficignatgtabcjcgcrungcn sugefenPct, fodajj Pie Seguboereine in Pie Soge tarnen. Per
Anhäufung non SpcnPen au einem mitunter minPer unterftübungabcPürftigen
Crte norsttbeugeu. fflir tonnen Piefe SXttion, ntelcge autg tteitergin fortgefebt
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roerben io», nur begrüßen, ba nur auf bicfe Seife nach unb nacfj eine gcroific
®ltid)inaßtgtcit in brr Verteilung oon Spenben in unterem ganzen beutftfien
Sprachgebiete erreicht roerben tann.
Über Slnrcgung bcs .fierrn ^rof eff om Sfntoii fflitbalitfdjtc in Vrag bat ber
Klub ber beutfeheu ScßriitftcUcriuncn in V«ig unfrrrm ®unbe 100 Stücf brr
ClubiläumSfeftfcßrift „ Atirs ftinb" alb Srihuad)togabc für arme ftinber im Jlblrr
grbirge gefpenbrt, niclcbe ihrer Vcftimmung jugeführt mürben unb mofür foroohl
.fierrn fprofeffor 'Blid)alitfd)fe mit autb beni opferroiQigcn Vereine ala Spcubcr
Infinit nochmal® [)cr^Iid>ft gebanlt mirb.
Sao nun unfere Vritnigc für bic Suppcnanftaltcn für arme Schuh
finber bco 'llblrrgcbirgco betrifft, über bereu Scrt in gcfunbhcitlichcr unb anberrr
Stjiefpmg mir unb idiou miebrrbalt geäußert haben, fo mürbe ber Vunb in btejer
$infid)t im Sanft ber lebten 3 3abrc aus bem (fliünbr einigermaßen entlüftet,
roeil auch ber Staat für birfen 3mcd mit Untrrftüßungcn eingriff, ber leutirfic
Schulorrcin in briben fahren fjiciüv je fiOO K fpenbete unb roeil einige Schul
gemeinben im üaufc ber 3af)rc barauf bebadjt roaren, btfonberr Jonbo JU f (baffen,
au« bereit Grträgniffc bie bicobcjüglicßcn Soften mcnigftcnb tcilrocifc beftritten
roerben.
Unfcr Vufmanb für birfen ifroect betrug baßer
in bev Sintcrsjcit 1907/8 140 K 53 h
„ „ „ 1908/9 05 K — h
jufammen 911 K 59 h.
Slllerbingo fann fuß birfer'Kufroaitb beim tHuoblcibcn atibcrroeitigcr Untcrftüßungen
in ber ffälgcjcit roicber erhoben.
'Heben bem fdjon oben ermähnten Vorgänge bei 3urocnbutig ber Seibnaeht«
fpenbtn erfolgte bic Verteilung fämtlicbcr Uutcrftüfjungcu in beit Senftenbcrger
beutjthcn Sdmlbejirt auch im Ginoernehnicu mit bem tun bic JJbrberung ber Scßul=
intcrcffcn befonber« bemühten -ficrrn 1. f. VejirfSfchulinfpcttor .'rctmaun Silbe,
bem mir jür feine bicsbcjüglid)C Icitiglcit unferen hcrjlichftcn Xauf hicinit jum
Slusbrudc bringen.
Sir brauchen mobt erft nicht befonber« ju betonen, baß mir auch bieomal
alle obigen Untcrftüßungen nur ber opfcrroilligcn Teilnahme unterer Stamme«;
grnofjcn au« nah unb fern, roorunter auch beit in Sammlungen für birfen 3mccf
befouber« tätigen 2lblcrgcbirg«gtuppcn Sicn unb 'fjrag ju «erbauten haben.
3ur tMiifchaffimg oou Sct>r= unb Sernmittcln, Sdiulbüdjcrn unb
fonßigcit Schulbcbürfniffcn uerausgabte ber Vunb im abgclaufencn gfitab*
fchnittc für 9 Sdiulen 301 K, beftritt ba« Schulgclb für arme Kinbcr an einer
Schule im Vctrage oon 10 K 04 h, fpenbete nur Gnicßtung, bejirhungororiic
.fjerftcllung oon Schulgärten für 9 Schulen 70 K, jur .ficrftclliing eine« S d) u I =
br unii cn« 35 K, ju einem Schülcrausflugc 30 K unb feßte als Prämien
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für Ate an Her 3 1 iiorttiahrt tu BabAori mi Bblergcbirge beteiligten 2d)iil!tnOrr
Am Betrag aoii 25 K aus.
Xa» BorftanösmitglicA acv ©teuer SlAlergcbirgognippc, Herr Statthaltern
rat I)r. 'Jluguft 'llctolibli), (pmorlc Acr Schule in tHolitnib als lichvmittcl einen
locrtoollcn Sliopttfonapparat.
S!ic fd)on einmal ermahnt, ftanA Aao oorige Fab< im Neuheit Aco,ttatfcr
jubiläutn». Xer Butts tuioiiiete aus Aiefem Stnlafje außer Acn bereit» ftir
anAere groede angeführten 'Betragen ’,tt Acn ucvanftaltctcn 3 thülerfeft lid) teilen
an 4 Schulen rocitcre 140 K.
2i!a» nun Aie Sdnilbaiiinitcrftupungcn Aeo Butt Ae» anbctrifft, führen
mir an:
;-{tir Sltisbcffcrung Aeo SchuIgcbeiuSc» rourAc Aer Aer SchulgcmcinAc
BarnronlA bereit» bcroiUigtc Betrag oon 300 K flüffig gemacht. (f in jit »ein
felben ,'jtncde non Aer (ÜeineinAe Hohcnbrltb beim Xeutfrfjen Schttloereinc cinge=
brachte» OJeftteh hat Acr Bunb roärmjtcn» bcfürioortct. Für Acn Bürgerfchulbau
in ©icjshübcl gelangten rocitcrc Möott K jur iltiojahlttng.
Xer jehon in unferem lebten Brriditc als notrociiAig bejeidjucte nationale
Bau eine« neuen Schulgcbauoco in 3attcl ift in.ooijchcn in Eingriff genommen
lOorActi. Xer ifoftcnooranfcblag betragt 50000 K unA foUcn ttad) 'Jlbrcchnung
Aer erhofften ÜanAcSfuboention unA Ae» prozentualen Beitrage» Aer juftänAigcn
Hcrrichait 24000 K aufgebracht toerben, roogn Aer Xeutfchc 3chulocretn 10000 K
bereit» jugcfichcrt hat. Cb e» aber möglich fein roirA, Acn Fehlbetrag, toie man
ermattet, oon Am anAcrcit Schubocrctum aiiTjiibringcn, ift trob Aer nattonalm
'©icbtigteit Aicfco Baue» unA trob Acr außerft berüdjiehtigiingsioertm Slrniut Aer
©cmeinAc ;u bejrocifcln.
©tv haben e» auch Aicsmal nicht unterlaffen, Aurd) Bcjürmovtuug oon
Untcrftübungsgefudien an beAcuteuAcre nationale Stbuboerrine foroie beirnttelteve
Brioatpcrfoncn Beitrage für oiefm Sthttlbau anjuftreben, unA haben Ate Aurd)
Bcrmittelung tinfere» BunAeo hiejür bt»hcr eingelaufettcn Spcnbcn im @e[amt
betrage oon 1 926 K t>4 h Aer baufuhrenAen ©cmeitiAe }tigcfüf)rt; übcrAico nmrAcn
au» BunAcSmittrIn 1 000 K für Aiefen Bau bemiliigt unA auobcjahlt.
Bisherige Unterftübungen, foioeit fie uns betannt tourAen, ftno tu oerAanlcn :
Acr 'Männer: unA Frauenortsgruppe Xreoben, Aem banAcSocrbanSc Scblrfim unb
Aer Manncrortognippc Breslau, Aem ÜaiiAcsocrbanbc '©ürttemberg foiote Acr
Berliner Hauptleitung Ae» Beretns für Aas Xciitjcbtum im '.HuslanAc, oon 'JSrioaten
Acr Firma Hietle & Xittridi in SdioultiiAe unA 3r. Xurdjlaudit Aem Füllten
Mar (fgott Fürftcnbcrg.
Xagegen ift Acr neue Schulbau tu M I ein 31 tter jd) t in trob mehrfacher all1
fettiger Bemühungen unA trobAem auch unjer BttnA einen Bertretcr in Aer Borion
Ae» ©efchäftsleitero Herrn Dr. Ximter gur Schlichtung Acr bezüglich Aer '©abl
Ae» Bauplabeo bcftchciiAcn ©egenfdbc Aahin fanAte, noch nicht jttr Xurchführung
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gelangt. Tic weitere S'rr|cbleppiing tuejer Slngclcgcnhcit tarnt jrbod) me Ztirud-
jichung »er für btefen flau bereits bewilligten Subventionen, wie nubt minner
nie jmangsmctfc Turdjfiitirung biefcs Staues non Staatswegen für :Kcdjnung net
Wemcinbc jur (folge haben.
Ter ©cfanitaujwanb für allgemcmc Sdtuljwcdc beläuft fid) foniit innen
halb nes ber Steridjtcrftattung iintcrliegenben Zeitraumes auf 1 1 Sfifi K 37 h.
gi Stetreffs ber als weiterer Stunbcoimctf notgefebeucn Perteilung non
Sücrf jeiigcn, PtobclUn unb 'Muftcroorlagen tauten wir im oerflojjencn
Zeitabidmittc nicht baju, eine befonbere Tatigfcit ju entfalten, weil in biefer^tm-
ficht feilte Slttforbentngen an uns gefteUt würben. Tic ber ('truppe Steden für
einige (bewerbe feinerjeit leihweife jur Pcrfiiguug geftelltcu UntcrridjtSbüehcr flehen
bafrlbft immer noch in Stcnüfung. Sollte fidt anberwärts ber Stebarf nach ben
felbcit ergeben, fo wirb beren SteiftcUung oott lins ocranlaftt werben.
h) Pott ber (iinführuiig laubwirtfchaftlieher ttnb gewerblicher
SÜanbcrlchrer tonnten wir bisher ganr abfehen, weil nach bicicr Slubtung bnrdi
anbere Stcrcinc, ZnitralftcUcu unb Jaehgcnoffctifchaftcn oorgeforgt wirb. Slttf
lanbwirtfchaftlichcin öebiete hält nebft ber bciitfdjrit ©cltion bes Sanbcsfulturratrs
namentlich and) ber Sclirtorpcr ber ('irofiborfer i'anbmirtfchaitlicbrn SlUntcrjd)ulc
in Sein biefer Schule jugemirfenen ©cbietc Cftböhmcns oiclfachc ,faiboortrdgc ab.
(Sin gleiches erfolgt burd) bic Üchrtörpcr ber Trautctiauer Sldcrbau- uttb (flachs
boiifihtilc unb ber laubwirtfchaftlichcii SÜintcrfchuIc in örabltg, bic poriges 3af)t
gut- (Sröffnttng gelangte.
i) Tagcgcn lamcit wir auf betn (»tcbictc ber fförbcrtiug bcftchcnbcr,
(Sinführung uttb pflege Iohncnbcr neuer (SrmcrbSjmcige tu einer
größeren Stctätigung.
So wurbc oie in fHofitnig aufgenonnneite 'Pflege ber .Horbflechterei,
worüber wir febott anläßlich ber legten .fSauptocrfammlung ausführlich berichtet
haben, and) weiterhin unterftiigt unb auf St'Pt'ubicn für Schüler berfelbcn ein
weiterer Stetrag oott S5U K ocrausgabt. ifti ncuefter 3*'* würben für niefeit
3wed abermals 1 5t) K bewilligt.) Stuch um bic Jörbentng ber Slbfagocrhältniffc
war ber Stunb, iusbefonberc burch feine Slblcrgcbirgs-Stunbesgruppen in Sitten
unb präg bemüht, bie mit ber Seitung ber genannten Schule birefte Jithlitng
nahmen unb berielbcn auch tu gefd)äjtliehcr Pejtehung mit Stal unb Tat beiftehen.
3» 'Jcrrnfclb bei iHotitnig hat btc ©ablonjcr (Srportfiona Simon & (So,
eine Zwcignicbcrlafiuttg ihres ©laiwarengefchäftes, bcftchrnb in ber (Srjcugung
non ÖlaSpcrlcn, errichtet, biefe Unternehmung jebod) fpäter wegen ber belferen
S'crtehronerbinbiingen nach Siotitniß oerlegt, .frerr StunbcSobmaitit hat über
biefe Unternehmung, bie einen größeren Sterbienft als nie bisherigen Jpciminbuftrim
unter bie Steoblterung bringen follte, in bem fchon erwähnten Sluffage „(Snocrbs-
oerhältnijfe im Jlblcrgcbirgc" berichtet, worauf mir uns tut Sternleibung oott 'Bieber
holuitgeti berufen. Tatfiichluh tarn ber Staub fcittjer in bie Hage, feine bezüglich
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Per Untcrftii bung Per mit Per Erlernung Piejer Arbeiten bcfchaftigtcn ^erfonrn
gemachte ; ju erfüllen, mPem er jmei brauen Schülerinnen Pie für Pirfr
Arbeit erforderlichen Wafctifchc unentgeltlich beiftelltc, roas einen AufmanP non
7:.’ K erforberte. SieiPer folt nach Pen neueften 'Mitteilungen Pie genannte Jirma
Pte Auflaffung Piefcr grocignifPcrlaffung beftbloffen haben.
Mit ©enugtuung hat uns Pagegen eine erft türjlidi nernommene "Jiaebridit
erfüllt, Paß nämlich Pie •fjaamcbinPuftrie, nm Peren tfinjuhrung im APIcrgcbirgc
Per 'flunP por Jahren fidi fo fehr bemüht nnP Piefc auch »ielfeitig unterftü^t hat,
in Per ©egend oon X e i d) n e i , .Klein nnP 0roh = Aucrfcbint }ur Jcit ftarf
cntmidelt ift itnP nach Pf»' Berichte nuferes öeroähromanncs einen lohnenben
IfriocrbSsrocig für fp manche Jamilic bilPet. Jufolgc Per grojfcrcn Jingcrfcrtiglcit
roerPcn auch Km per bei Piefen Arbeiten bejehäftigt. ISs freut uns Pie|’e Errungen
fchaft nnP Piefcr Jortfdiritt uinfo mehr, als mir mangels roeiterer Berichte annehmen
mufsten, Pag uufere feinerjeitigen Picsbriiiglichm 'iteriuche eriolgloo geblieben feien.
Wie fchott ermähnt, bat Per 'Hund eine erfreuliche Unterftuyiing in Pen Pie
fSebung Peo roirtfcfjaftlicfjen Vebeuo im Adlcrgebirge bejroecfenPen Angelegenheiten
in feinen beiPen APIergcbitgsgruppen Wien unP iftrag gefuitPen. So roaren
unter anderem Piefc beiPen ©nippen mitbcnüif)t, einen .Käufer für Pie J ictjifehr
i'cincnroarcnfabrif in Aofttnib ju geroinnen. Pah nunmehr Pie Wetterführung
Piefcr Unternehmung in Peutfd)cn .{landen gefiebert erfdjeint.
Jm befanPeren hat unferc Wiener 'ifunPesgruppe Pie Jürforgc um Pen
Muftergarten Peo Sundes in .{icrrnfelp übernommen. Scfanntlid) mar Per Sund
beftrebt, Pie 'pflege Per Cbflbauinjucht in feinem Xätigleitsgebicte, namentlich
aber im APIcrgcbirgc, ausgiebiger ju gehalten, mofür feinerjeit Pie Bereifung
einzelner leite Pesfelben unb jachmännifche Sortrdge Purd) Pen Seitmeriher 'Jlcfe v=
banfdjutpireftor, .{icrm Anton J. Kollar, in mehreren Crtcn oom Sunde oeranlafit
ronrPen unP auch ftattfauPen. Mit Befriedigung fbnnen mir bereits licroorliebru.
Pah mir in Pen Scf© Per angeftrebten Anleitung gelangt fiub, in melcher aufgruno
Per perfönlicheu Wahrnehmungen unP (irhebungen Pie ©runpjüge und Jlatfchlage
jnr planindjiigeii ijjflege Per Cbftlultur im APletgebirge fadimäiimfd) Pargelegt
roetPen. XaPurch foll eine mcitrrc jielberouhtc gorPerung per Soltsroirtfcbaft
unP eine neue Ginnabmsqiiellc, insbefonPere im APIergebirge, gefchaffen merPen,
Pa nach Per Überzeugung Pes .vierrn Xireltors Kollar Pie flimatijchen unP Soden
ocrhaltniffc Piefco ©ebietes unter ScPacbtnahmc auf eine richtige Wahl Per Sorten,
insbefonPere Peo Apfelbaumes, für Pas ©ePeiheu Pes Cbftbaumcs als jnfagenPc
bezeichnet merPen muffen, .viert Xircltor .Kollar hat fich mit Per Abfafjung Piefcr
Anleitung ein bcroorragcnPrs Scrbicnft um nnjere diesbezüglichen Scftrcbuiigcn
ermorben, roofür mir ihm aud) bei heutiger ©elegcnbeit Pen roärmftcn Xant
ausfprechen.
Jm engften Jiifainmenhange mit Piefen Soricljningcn fleht Pie lirroerbung
eines eigenen Scrfucbsgartcns jur 'pflege Per Cbftfiiltur unP Pes ©cmüfcbaucs
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in Jpcrrnfelb bei Miolitmg, roclcben mir ber Huret) Du- SBintcr (Gruppe vermittelten
bod)betAigcu 3peube be® iiftrti t, t. Cberbergrate® Slitlon tHüder in SBien in ber
J>öbe »an 5i m K tu verbauten haben. ,fur Hiefen Betrag itnrbc bem ffiuujdic
Beb 3 pciiöcro gemüg ein 2 '-'45 ni 1 grofjer Sieter neben ber Bolfsfdjulc in Ajcrni'
felb für ben Bitnb angefauft, rocldier fiir ben gcbad)tcn groed nlo 'Dluftcraiilagc
eingerichtet roirb unb jur Slbgabc tan Seglingen unb ^Jflanjcn an bic roeitere
Umgebung be® SlblcrgebirgeS bienen fall.
'JJItt ber-öerfteUung, iteltbe fiel) vorläufig nur auf bie Umzäunung, Tüngung
brr Slnlagc unb 3id)erung be® fflaffer® erftreefte, mürbe bereit® begonnen.
3u ben erften ^lerftelliingaloften fpenbetr and) ber 3eutfd)c 3d)iiltrrein
100 K, aufieroem gemährte bie gräflid) Sioftip 'Äienedfdje Jorftterroaltung in
Slofitnig einen bebentenben Brcionacblaf) an bem jur Umzäunung gelieferten $oljr.
Jn lebtet ^eit bot laut Eröffnung ber beutfdien 3ettiou be® Vanbc«fultur-
rate® audi ba® Slderbauminifterium eine einmalige augerorbeiitlicbc Untcrftügung
ton 400 K unter ber Bebingung beroilligt, Oer je biete 'Dt ufterau läge und) ben
Reifungen ber genannten Seftion eingeriebtet nnrb.
tic Durchführung ber Slnlagc rubt in ben bcronbrten .'rauben be® j>crrn
Oberlehrers fvifdjct in .'öcrrnfelb, bic Beauffidjtigung unb Berroaltung berfelben
beforgt unfere Slblcrgcbirgsbunbeagruppc in SBien.
ffiir fiiblen un® terpfliebtet, allen, inelibe jum guftanbcfoinmcn biefer Unter=
ncbmuitg beigetrogen ober ben angeftrebten groed itie immer geförbert baben,
tor ollem bem $rrm f. I. Cberbcrgrat Slüdcr für feine namhafte 3pcnbe, ben
innigften Danf be® Bunbe® biemit uuajufprcdjen.
3ollten fitb, roie mir hoffen, bie Entartungen bezüglich biefer Unternehmung
erfüllen, bann tonnen mir trog be® bcbciitcnbcn Slufioanbr®, meldiru birfe er
forbert, einen roeiteren Jortfdjritt nur Beffcrung ber Erioerbetcrhaltniffc im
Slblergcbirge feftftcllen.
Unfer jouftige® Slugenmcrt blteb auch ber eförberung [ouftiger geroerblidjcr
roie and) lanbroirtfdjaftlichcr groedc ftetig Jligeroenbet. Jür bic jur Eröffnung
gelangte geioerblithe jfortbilbungofdmlc in iMofitmg haben mir einen 'Beitrag ton
200 K bereinigt unb unfere 'Bcrcitreilligteit \ur roeiteren Untcrftügung nusgc
fproihcn. Slucb rour unfere SBiener ©ruppe itegen einer auSreidicnbcu ftnatlid)cn
Unterftügung für biefen 3itcd mafigrbcnbcn Crte® tätig.
Ebenfo jagten mir bie auBgiebigftc Untcrftügung unb fforberung jenen
Bortehruugen ju, roeldie jur Rebling ber lanbroirtfd)aitlid)cn Bcrhaltmffe im
Sltlcigcbirge iu bem ton ber Xeiitfdicu 3cftion be® i'anbeslulturratc® für ben
t'anbitirtichajtlidjen Bcjirfsucrbaub in tllofitmg auogcarbeiteteii unb uns bureh
Seine Ertcllcnt ijerrn Dlimftcr Dr. Sihreiner ocrmittclten Slrbeitoplaue mcDcr
gelegt erjeheinen.
,'rür bie am 20. 'inni l. 3- iu Ololitnig ftattgefunbene Webietstiehfcbaii
haben reit einen 'Brei® ton 5o K geftiftet, bem Cbft=, (Gartenbau-, unb Birticn-
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Tudjtnercine in bahborf burd) unfcre Sbiener 5lbIcrgebirgS=btinbcsgruppc 10 K
Tugeiuenbet.
Die jur llnterftütjung ber allgemeinen 'Kabrungsocrbülttiijje in 'Ji i e b e i
L i d) tu e , dficbcroborj unb Ober j obitäborf cinc(cf ufjrti’ Manindjcnjncfit gebcibt
and) roeiterbin unb roirb bafclbit forgiiiitig gepflegt.
'.Und) im abgclaufenen gcitabfdinitte entroidelte eint rühmenswerte Jätigfeit
auf roirtidjaftlidicm ©ebietc bie bunbesgriippc 2d)urj burd) Erweiterung unb
'Kusu&hung ber bisherigen roirtjchaftlichcn Einrichtungen, beftebenb in »erjdjicbcncn
IauT>n>irtfcf)aftlidycn bereinsinafcbinen, foroie Burd) '}Raffcnbr)ug uon häuslichen
bcbarfsartilelu, insbefonbere Der .Hoble, für ihre 'Biitglieber.
Sluf bein ©cbictc bes ,"fad)fd)ii[roeiens betätigten mir uns gleich ben bor
jabreu burd) berleibung von Stipenbien. So gelangten an ber laubmirtfcbaft
lid)en SUinterfchuIc in ©rojjbori
im 3djuljahre 1907/8 2 Stiprnbien ju 60 K, mad)t .... 100 K
unb . „ 1*108/9 3 „ „ „ „ „ .... 150 K,
ferner an ber lanbroirtitbaftlidjen JUinterfdiiilc in©rablib
1 Stipenbium tu 50 K,
baher im gamen 3UU K
Vir '.Musjabltiug.
biedere Stipenbien »on je 50 K mürben einem baufiirSidiiilcv brr.f>aub
raerterfcbule in letfchen unb einem 3<bülcr ber iyadjidiule für .öoljbcarbcitung
in ©rulieh gewahrt.
Der ©efamtaufroanb auf bem öebictr bco gewerblichen, baiisinbuftrirlicn
unb lanbroirtfcbaftlicben Unterftübungswefens beläuft fid) innerhalb bcs beridits-
TeitraumeS auf 1 283 K 60 h.
k) belangen» bie ©rünbung »on ©clbinftitutcn, insbefonbere
»on 3par= unb 'Hör j dm Blaffen, baben mir feine beratilaffung Türbetätigung
gefunben. .fteruoriuhebcn mären bie bureb bie böbmifebe Sparfaffa in brag in
neuerer geit in Imtfd)bobnien, worunter aud) in Irautenau errichteten galjlftcllcn,
Tufofge beffen bie betreffenben Orte jamt vugebörigen 'Jlninelbeftcllcu an ben 26ob(=
fabrtaeinriebtungen unb Speubcn biefeä JnftituteS tcilnrbmcn.
l) 2tuf bem ©ebiete ber unentgeltlichen Stellennachrocifung für
Üebrlinge, Dienftboten, geroerbliche .fjilfsarbeitcr foroie Errichtung
»on unentgeltlichen Verbergen für btcjelben roareti mir aud) im abge;
laufenen Seitabfebuilte beftrebt, bie uns jugefommenen Stellenangebote unb
Stellcngefudje burch Überiueiiung berfelben an ben auch »om bunbe unterftugten
Deutfdjen .vSeibergsocrciu in braunau günftigft tu erlebigen, toas uns namentlich
bcTiigtid) ber angemelbcten Lehrlinge in allen , "vollen gelungen ijt.
^m 3«hrc 190 c fanben an ber braunauer Derbergsftation 296 frembc
berfonen foftenlofe Unterfunft, roooon 1 1 in Stellungen »ermittelt rourben ; »on
Lehrlingen rourben 9 untergebrocht. jm oflbre 1908 fanben bafclbft 339 Jrembe
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Unterfunft, roonon nur 7 in Stellungen oermittelt mürben ; dagegen mürben non
Lehrlingen 13 imtergcbrcid)t.
£ie burd) ben genannten Jcterbergsoerein untergebensten Lehrlinge erbalten
über erfolgte Stegrünbung rittfpredienbe Untcrftü$ungen an SKeifegetb, Meinung
ufro. unb genießen burdi bas äiloblroollen ber Mirena Üenebict 3 dnodö 2obn
unentgeltlichen Unterricht an ber 3<>fcf Gbler oon Sdjrotlfcbcn gerocrblicbcn Jort
biiOungö[d)ule in Braunau.
£ie 'Jiaditrage nad) beutfeben Lehrlingen unb ©ebilfen ift allerorts eine
recht grofte, leiber finb bieielben nietet immer, erfterr nur fparlid) ju haben. 'Dlit
IHecbt rügt aber ber Braunaucr Xeutfcbe tierbergSoerein bas Horgeben einzelner
Keifter, mclcbe tfdtccbiftbc Lehrlinge aufnebmen, meil biefe megen Grlernung ber
beutfSeu Sprache ein Lehrgeld non IOO — 120 K anbieten, inbem er auf bie
burdj Ausbildung folcfjcr Lehrlinge bem beutfeben (Dcroerbeftanbe fpater gefd)affcnc
empfindliche Äonfurrenj binmetft.
And) im abgelaufenen geitabfdmitte roibmete unfere Siunbcögruppc in
Xrautenau der Unterftügung armer beutfdicr Lehrlinge ihre befonbere Jürforge,
inbem fic jur 2üeihnad>tö,\eit bes Jahres 1!»)7 17, bes Subtes 1908 12 Lehr
linge mit einem Softenaufroanbe non '.'öS, beciehungömeife 212 K mit Kleidung«
ftiiden befebenfte.
Xie fiauptftcUr für beutjdie 2 djuttarbei t befafste ftd) ebenfalls febon mit Oer
gemeinfam durcbjufübtcnOen Altion einer nationalen 2tcUennermittlung für
Cfterreid). meil, mie innerhalb bcrfelbcn roabrgenommen mib bernorgeboben mürbe,
bie 2d)iißnereiiie allein bient mdjt geeignet feien, baher ju biefetn gmede ein
befonbercr 2a®ungöcntniurf auSgearbeitet mürbe. Xod) finb bie diesbezüglichen
Stcrbanblungen nod) »id)t abgcfcbloffen.
Sin biefer 2telie geben mir and) einer uns uon unferem LauOömamtminifter,
ijerra Dr. Schreiner, jugeloinnienen Anregung fHauni, betreffend bie roünftbrns
nierte Errichtung oon Porten für bie gemerbliSe Jugenb, melcben non ben beutfeben
2täbtcn oerbältnismäftig menig Aufmcrtfamteit jugemenbet mirb, fo bajs and) bie
An*af)I ber ®efud>c, roeldie fid) um eine ftaatlid)c Untcrftü^ung biefer Jugend
horte beroerben, eine unoerbältniSmafrig geringe ift unb bie mciften 'Kittel in
anderssprachigen 2täbten nie 4'crroenbung gelangen.
Sfiiir empfehlen baher uaferen beutidien Stabt unb Gtcuicinbeorrtretungen
bringend, bieier in fokaler unb nationaler .öinfidjt fo bebratenben Angelegenheit
ihre nollfte Aufmcrtfamteit jujuroenben unb ber Errichtung ioldier $orte näher
ju treten, roofiir mir die erforderlichen 'Anleitungen nötigenfalls ju nermitteln
gent bereit finb.
Jo bem non unterer Jrauenbunbesgruppc in Xrautenau beauffidjtigtcu
Bunbrsmägbehcimc mürben im Jahre I ttOö 1 1 5 brutidie rociblidic 'fterfonen in
3tcllung gebracht, oon lueldjcii G5 burd) 1 bis 2 läge bafelbft Ubetnad)teteii.
Jm Jahre 190!) betrug nie Jahl Oer bis jum 15. 2eptember untergebraebten
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Sicnftpcrfoncn 1 1 'S, 6fr über Stacht beherbergten 5t*. 6en ßrhaltungs
toften, eie jährlich an 4ml K erforbern, t rüg nebft anberen bic Sraiitcuaucr
ftäbtijchc Sparlafja in bantcnsmcrter SUcifc alljährlich je UM) K bei.
m) SUir gelangen nun gur ,yörbcrung geeigneter 'Verbinbungsmegc
uitb 'Vcrfcbrsmittcl.
Sin erfter Stellt ucrmciien nur aut bic Surchfübnmg ber für ben 'Vertcbr
mit her Schwcjtcrftabt Iraiitenau imb auch weiter hinaus, tnöbefonbere ins
Sticfengcbirgc, jo hochwichtigen ßifcnbabnnerbinbung Süctfelsborf — ®arfdttiib —
Irautenau, für welche auch unfer 8unb jdion feinerjeit (ich cingefegt hat, unb bic nun=
mehr bem öffentlichen 'Verlebte übergeben würbe, ßbenfo ftnb wir in brr Sage
über bic ftctc Steigerung bes Stcrtehrö auf ber ßiicnbabnftreelc flofitnig— Smiblcb
3Üainberg tu berichten, für bereit Süeiterfüljrung burch bas Slblergehirgr bis an
sie l'unbeSgrenyc bei C'iicfshübcl Siadiob uebft attbercu berartigen 4!crbiubnngen
im 'Jicuftiibtrr Vcjirtc wir and) weiterhin tätig bleiben.
Sem SluSbauc bes S tragen nettes im Slblergebirge haben wir aud) int ab
gelaufenen ,-fcitabfdtnitte, fomeit cs tunlich war, untere rfürforge jugewenbet unb
toarett beftrebt, bic bezüglich brr bafclbft projettierten Stellage einer Mammftrafjc
ouijthcn ctmcliirn Orten aufgetauchten Wegen fä^e ju milbcrn. Über ßrfudten
bes .Öcrrn illeidtsrats unb Üanbtagsabgcorbncten Slnjorge haben wir bcittfclbrn
eilt ausführliches ßlaborat über ben Staub ber Stragenbaiiangelrgrnheiten tut
Jtolitniger Vcgirlc mit ber SJittc übermittelt, biefe aud) non feiner Werfen maf;
gebenben Ortes yu förbern.
SiScgen ßrrcidtung günftigercr 'Jtoftanfeblüffc unb 'JSoftncrbinbungcu fowie
ßrrid)tuug neuer fjoftamtrr im Slblergebirge ocrniittelte inobcfcmberr ber gewefene
jo oerbienftnolle Obmann unterer 'l'rager (firuppc, -öerr jjtauptfaffier ßbuarb
4l5cip, mehtfad) unb mit ßrfolg, wofür mir ihm unfere Slnerlenttitng unb bcr.tltchftru
Sani hiemit abftalteu.
3«r ßnriditting einer SclcphonftcOc in JfriebriebSmalb hat bei Staub Ile » K
beigetragen.
n) ßin weiterer Sunbcojmcct ift bic .vtc Innig bes ffvciiioenuevf e hrs
unb Souriftcnwcfcns.
Sludt im abgelaufenen 3citabfd)iiittc haben mir jebe fid) barbictenbc (*le
legenheit benügt, beit ,yrembem)crtcl)r in bas Slblergebirge ju lenten unb basfclbe
jnm Sommcrfvijdtrnaiifcuthaltc atignetiipf eitlen. Intfädilieb fteigert fidt aud) ber
tbefuth bajclbft fowie bic Skrcifung biefe« an Slntnt jchoiihrtten fo reidjen ('iebieteo
immer mehr unb lehren, foweit wir oernommen haben, fowohl bic Soittmerfriidtler
wie auch Sourifteu non ihrem Slnfentltaltc bafclbft höchft befriebigt jurüd. Sltir
nenoeifrn bei biefer (flelcgcnheit uodtmals auf ben im 'Verlage bes ißuubeS heraus
gegebenen „jyiihvcr burd) bas Slblergebirge“, ber tun ben 'l'rtis non 4t) h bei ber
Uunbesleitung bezogen werben lann.
3ln bas ©erguügen bcs Sommer« reiht ft cf) in ben lebten fahren erfreulicher
©Seife auch bas ©erguügen be® ©Sinter® an, inbem nunmehr auch bas ©etreiben
bcs ©Siutcrfporte» im ©blcrgchirgr au Umfang geroinnt. namentlich ift c® ber
Ort ©apborf mit bem benachbarten prcufnfdjen Cbrr'JMariental, roo burch ©er
anftaltung bcjonberer Sfimettfahrten, mie foid)e bereits jrocimal ftattfanben, ber
©Sintcrfport organifiert mürbe, unb tooju ber ©apborfer (iScjangocrcin „Siehe"
bce erfte Anregung gab. Seither hat (ich bafelbft rin ielbftänbiger SBintcrfport
oereiic begrünbet unb bem fRSintcriportorrbanbc in Teplig Schönau angefchloffen.
£>err ©unbeaobmann hat in feinem uoIfotunblichcH Ülufjage „©Sintcrfport im
©blcrgcbirge" auf bie großen Vorteile htngeroiefen, rnelche bicrociterc ilusgcftaltung
unb regelrechte pflege birfe® Sporte® tuie überhaupt bie Svidjlicfiung be® Slblcr
gebirge® für benfelben im (befolge hatten, inbeni baburch auch im ©Sinter bie
jureifc son Jrembcn unb ber ©erfchr bafelbft gehoben fonue eine neue Sinnabms
quelle ber ©eoöltcruug gefchaffen mürbe. Ter ©unb ift jebergeit bereif, bcratlige
©cftrebungcn Irciftigft ju unterftüpen mie auch anberfeit« eine roeitere Jörberung
berfelben oon bem neugegrünbeten ©erbanbr beutfeher ©Sinterfportocreinc in
©Öhmen mit bem Sipe in Tcplip- Schönau, bem ficb auch unfer ©unb angcgticbcrt
hat, ermattet roerben fann.
3u ber am S.ffebcr l. 3. in ©apborf ftattgefunbenen Sfiroettfahrt haben mir
©reife jiifamtuen non 25 K jurSchüleriahrt ber baran beteiligten Schulen geroibmet.
Jfür bie Örhaltung ber oon ber ©unbcsgruppc in ©SedelSborf oermaltetcn
Stubentenherbergc hat ber ©unb für bie Sabre 1 908 unb 1 KOI) 1ÜOK beigetragen.
0) ©Sir gelangen nun jum lebten TätigfcitSpunfte unferer Sapungen,
nämlich ber ©f lege ber ©olfs unb Heimat® tun be fomic lofalcr Gbronif.
3tt biefrr JFrinfteht gelangte bie oon unterem .fjerrn ©unbeoohmannc herau®-
gegebeue „Tcutfcbc ©olfotunbe an® bem öftlichen ©öhrnen", oon roelcher nunmehr
VIII ©änbe crfchiencn finb, aud) meiterbm an bie tätigen ©unbesgnippen jur
©erfenbung.
Über ben großen ffiert unb bie hohe ©ebeutung biefer geitfehrift auf
lulturellcm OJcbictc haben mir uns fchon nncoerholt geändert, ©ei bem Umftanbe,
als £)crr Dr. langer bie (Ürünbung biefer Unternehmung allein übernommen hat
unbfürfcincSfofteufortfeht, toogegen bies anbermärts burd) bejonbere ©creine ober
®efeltfd)aften }u geschehen pflegt, finb 'mir bemjelbeit für biefc Schöpfung jinn
großen Taufe oerpflicbtet. ©Sir tonnen nur aufrichtig toünfehcn, bah eine grögere
©ejugsaniuelbung biefe ©eftrebungen loirtfamer unterfliege, anberjeits auch bie
Sammeltätigfeit ooltsfunblichen Stoffes an ©ertiefung unb Slusbrcitung geminue,
bamit ber ganje beutjchböhmifchc C'ften in bicjein roeit über bas ©unbesgebiet
hinaus geiebapten unb gcroürbigten ©Serie oertreten erfcheine.
Tie iierausgabe ber auf ein engeres fjciiuatögebict bcfchränftcn „©olls
unb iiecmatofuubc be® politifcheu Sejirlcs ijoheuelbe" mirb burch bie beiben
üchrcroercine bcejes ©ejirte® 111 (itiueUicicrungcn fortgefept unb hatten mir fchon
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mehrmals ('Wesenheit bicies orrbicnftoollc BJert allen nnferen VciinatS- uns
Stammesgrnofjrn ju empfehlen.
Such im .Königinfioicr Bejirte toieb Juni) Sen bärtigen X csit leben Veijie»
ncrein bic Verausgabe einer .'jieimatsfunbe bezüglich bes bentfdien Anteiles oor
bereitet, roofin and) unfer Bunb einfd)lägige4 'Material cingcfanbt hat. (ibenfo
beabfichtigt ber Braiiitaiicrl'chrerocrcm eine neue Veimatlunbe bcs Bejirtes heraus
jupeben, t»ofür unfer VcrrBiinbcSobmann bictunlichftc Jörbenmg inSiusfitht ftcllte.
Bcjiiglid) beS über bas Jlblcrgebirge non unjerem Venn Obmann in
Verausgabe ftchenbcu BJerfeS haben imr bereits an anberer Stelle berichtet.
p) SiiaS nun jdilieglid) bie Gcfchaftsffibrung bes Bunbeo unb bie
(frlebigtmg bcs (Imlaufes betrifft. Io toirb beibes nod) immer uon unjerem Verrn
Buubcsobntann allein beiorgt. Tic Bunbcstanulci mcift innerhalb bes Berichts
jeitraumes einen (Sinlauf oon 1 744 Gcfdiaftoflüdcn auf, luelche in 1 4.78 (fallen
eine (irlcbigung erheifditcn. Tie ,^uhl ber jehriftlidicn Jluifetliguitgen unb
ßrpebitiouen an 'Briefen, Harten, 'Boftfrachten uftu. belauft jid) auf Ü 51)0, bie
^ahl ber mit Irntffachen oerbunbenen (frpebitionen auf 4<>5.
'in jcittoeiliger Jlbrocjcnhcit beo Verrn BunbrSobmanncS oertraten ben
fclben in aufopfember ffjctfr bet Schriftführer bes Bunbeo, .(icrr Dr. 'tofef Tinitcr
ober ber Bahlmeifter, Vor Sctilralbircftor vfoicf Sd>oh, für bereit bicsbctiiglidic
'Diübcioaltung mir hiemit linieren gebührenben Tanf abftatten. jitobcfonberc
aber bleiben mir Verrn Dr. Timtrr für feinen toftenlofeu Mlccbtsbciftanb tum
gtoficn Tante oerbunben, roeldien er in jablrcichcn , "fallen bem Buttbc unb cinjclncn
anfuchenbcn Gcmcinben ober Bunbcsmitglicbcrn angebeihen lieg.
(fbenfo bauten tote miinnftcns allen jenen Bunbcsmitglicbcrn, toeldic ben
Bunb in ben Sitjungcn beo Teutfdien BolfsratcS für Böhmen, ber '.Wiener
Vauptftelle für beutfdic Sdiubarbeit ober bei fonftigtit Jlttläffcu unb Gelegenheiten
oertraten, fo inebefoubere Verrn Vaupttnirtercr (ibttarb SBcif) in Brag, bem
Obmannc ber Brager Gruppe, Vorn Brof. Jlnton 'JJIidialitjfdife, bem Cbmanne
uub Schriftführer ber SlUenet Gruppe, Verrn t. f. .Voffefretär Dr. , "frans Slieife unb
Verrn Mr. bet Bharnt. Jranj Sänger, Pen Borftanbsinitglirbera ber leptercn
Verrn t. f. Statthaltercirat Dr. Uluguft Betolipti) unb Verrn f. f. 'Bofttontrollor
Slnöll, ioroie oicleit anberot.
Tantit märe td) nun mit unferem Berichte jtt (Tube, (is erübrigt uns nur
noch über bie Gelbgehahrting bes Bunbeo ähnelt Bed)cnfd)aft tu legen unb
erfuche ich Verrn BunbcSjablmciftcr Schölt biesbeuiglid) Bericht tu erftatten.
■Öerr Bunbestablmcifter '\ofef Sdtolj erftattele nun iiachftehenben
Kaffa=8eridjt.
Sehr geehrte Vauptocrfammlung!
fflas bie (Sinnahmen unb iMuSgaben fomie bie Gelbgcbahrung beo Bunbeo
in bem ber Beriditerflattung unterliegenbem jfeitraume betrifft, fo umfofit unfer
io
langer, teuridic flolfefuntu1 a. D. u iß. ,
IX. I. bi* 4. veft. I •*.)
Slcrid)t auf ©runb ber fabtmpoinafiigrn Slcftitninung, wornad) bas Slcreins utib
Sfcrroaltungsjabr mit bem II 1 . 'Diärj eines jcbcn Jahres feinen Slbfdglufj finbet,
nadiftcbenbc geitabfdjnitte:
1) Slom l.Cftober 1907, als bem bem lefjten Slusroeijc uäcbft-
jolgcnben läge, betrugen bieSefaintcinnabnicn bes Slunbes :
Sin Salbo ooiu 30. September 1907 17760 K 3u h
Sin weiteren Ginnabmeu bis 31. fDtdrj 1908, tinb jtoar on
SRitglicbSbeitrdgen,ocrid)irt'cncnSpcnben,;)lcincrträgmffcn
oon Unterhaltungen, (rrlöo für StuubeSniitteilungen,
SlunbeSfarten unb S3imbcSabjeid)cn, Linien oon Spar
eiiilagcn unb fonftigen gmoenbungen 5618 K 82 h
baber jufammen 33379 K 12 h
lie Sfunbcsausgabcn ftellten fid) in bemfelbeu geitraume auf 3389 K 61 h
fo buft an biejem läge ber ©efaintfaffaftanb .... 17989 K öl h
betrug.
2) S!om I. SIpril 1908 bis 31. 'Dlärj 1909 betrugen bie
©ejanitcinnabmeti 8814 K öS h
baber jufammen mit obigem Salbo ‘36804 K 03 h
bie SluSgaben bis 31. Slfärj 1909 5162 K 40 h
baber an biejem läge ein Olefamttaffaftanb oon . . . 21641 K 63 h
ocrblicb.
3f Slom 1. SIpril 1909 bis 30. September 1909, weldien lag
wir als Slbfdiluft bes lebten gcitahjdjuitttcs ju (firunbe
legten, beliefen fitb bie Sefamtrinnabmen auf . . . . 5222 K 8i h
baber jufainmen mit obigem Salbo 36864 K öo h
bie Sluogaben in bemfelbeu Zeiträume auf 5843 K 26 h
fo bafs an btefem läge ein (Sefaintfaffaftanb oon . . .31 033 K 3ö h
ocrblicb.
gn biefem Sietrage finb jebodj teils gebunbene, b. lj-
für ganj beftimmte SliinbrSjrordr gewibmete, teils in oor
übergebeitber Slcrmahruug bes Slunbes befinblidje Sie
trage, unb jroar: bie mit bem '-Nominalwerte eingelegte
.fiofrat -CsaUioidifcfir Stiftimgsrente per . 3000 K — h
Scbulbaufonbs per 3388 K 10 h
Slblergebirgsfonbs per 4333 K 04 h
ein ^11 nationalen 3d)iibjmcdcn gewährtes
unecrjinsIidu'S larleben per .... 3000 K — h
eublidi Irpofitcn für beftimmte Schulbauten
per 1770 K 55 h
enthalten, macht jufainmen 14481 K 69 h
iobaf; r>ao oerfüg bare Slunbes tpcrmögen eigentlich nur. . 6540 K ö6 h
beträgt.
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'J(ad) Stbrech innig Ber Xepofiten fleht Bor erübrigenben Ginnabmspoft für
Ben ganten Berid)tsjcitrauni jujammen oon 17885 K 06 h
eine Glefamtausgabspoft oon 16394 K 26 h
gegenüber, Bie fid) iiacbftcbenBs verteilt :
Jür oerjd)icBene Xtudforten 498 K 80 h
Saut Büchereifontos für Biieberanlauje, ßittbänbr unB Htjiigo-
gebühren non Leitungen 1 245 K 90 h
Saut Schulfontos für aller 3lrt Scbulunterftügiitigen . . .11 yGt» K 37 h
Saut ©etoerbe unB Grroerbsiioeigtontos für geioerbliche nnB
f)ausinBuftrielle SSohlfahrtspflege 903 K 60 h
Saut SanBroirtfehaftltdien .Hontos für lanBtnirtjdiajtlidic Ihiobl
fahrtspflegc 380 K — h
taut Hontos für nationale Scbngjrocde, etnjdiluRlid) ber all ge
meinen Untcrftttffimgcn 843 K — h
Saut inerbergsfontoo an Beiträgen für Bie StiiBcntenherbrrge
in SJedelsBorj 100 K — h
Saut Steife^ unB Bortragstontos 589 K 12h
Saut Jnoentartontos für BunBesabjeichcii unB Stampiglien für
einzelne 0) nippen 1 10 K 02 h
Saut Hanjlei" unb Berioaltungsfontos für Stempel, Boftgcbulnen
unB fonftige HanjleibeBürfnifje 410 K 38 h
Sin Btanipulationogebübren unb Brooifion Ber Boflfpartafja . 39 K Ol h
macht jufammen obige 10394 K 20 h
,Su Bicfem Berichte möchte id) mir nadiflebcnbe Bewertungen erlauben:
Xer Bertrieb Bes Boltsratsficgcls Bttrcb unferen Bunb, für Ben mir nebft
einem Anteile aus Bein Steinertrage eine befonBerc 10°/«ige Brooifion genügen,
mürbe, oon einigen Heineren Beftellungcn abgefehen, insbefonbere Burd) Bie Bnnbrs
gruppen Braunau unb äSSien ftörter betrieben, ^roeds Ber fo notmeiiBigcn ßt
höhung ber Stiiiiöesemnufjmen erfudjen mir nochmals, Ben BeBarf Burdj 'He
ftellungen bei unferem Bunbe 511 Beden.
Sind) bringen mir unferc Bunbcspofttarteii, als einzigen Berlagagcgeiiftaiib,
abermals in ßrinnerung, Bercn Stbia® guu 'l/rcife oon 5 h per Stüd auch nod)
viel 111 miinfehen übrig lagt. Beftellungcn auf Biefe nimmt gleid)falls Bie BunBes
leitung entgegen.
Bei Bern fo geringen unb mögt für Ben Stnnftcn erfdiminglichen 'fltitgliebs
beitrage oon minbrftens 40 h jährlich möchten nur unferen BunOcsmitglicBcm
BringenB ans .fiert legen, Bie immer mieber fich ergebenben Slnläffe unb ©clegen
beiten tu freimütigen SpeuBcnfammlungen nicht unbeachtet \u laffen. Beim felbft
Bie fteinften 'Beiträge führen, iobalB fic jahlteicher einlaufen, eine rouiijchensiorrte
Dichrcinnahmc herbei. Soll Ber Bunb aber Bie an ihn geftellten Jlnfprüdjc erfüllen,
jo braucht er meit grögere Buttel, als mit welchen er bis jegt rechnen inugte.
Bei tiefer ©clegcnheit forbern roir jene Bunbcsgruppen, Ine mit ihren 4lh
rechniingcn bei Beiträge nod) im fMücfftanbe finb, auf, tiefe baltugft tu ooltjirbrn,
roeil tturd) foldie Siiiefftanbe tic Üaffaführung fef)r eridnuert roirtt,
SUie anläßlich unferer 1 0 jährigen ©rünbungsfcier, laffen Sit uns aud)
tiesmal im illnftbluffr an obigen Slafjabericht eine ßlefainlbarftellung über bie
für oerfdiictenc BunbeSjtoecfe tmihrent tes 15 jährigen Biinbeobeftanbe® gemachten
ilufniänte 'ihnen jur .Henntnio bringen.
Taruadj gelangte oon ten einfeblicfiticb ter oben aiisgemiefcucn gebuntcucn
ober in oorübergebenter Beriuabrung tes '-Buntes bcfintlichen Beträge erjicltcn
©efamteingäugen per I 44 1 39 K 86 h
ter Betrag oon 101 1 17 K 61 h
jur Ausgabe, toooon
auf bie 31nj<haffung ocrfchietener I'rutfforten 5991 K 55 h
auf Büdieranfäufe, ßinbänbe unb ©clbiiiiterftiihungrn für
Boltobiicbeicirn fonne für geitungsbejugägebübrrn . . 8095 K 44 h
auf 3<huluntrrftiihungrn 56665 K 44 h
auf bie Jörberung geioerbIid)tr unb hausintuftricUer 3ntercffcn
foioic ber Hebens unb (Sriuabsnerhaltiufje überhaupt 4575 K 48 h
auf bie Jorbmtng lanbioirtfchaftlidier 'iiiteteifeii . . . . 1 7 68 K 89 h
auf nationale unb n>irtfd)aftlid)r Sdmb.ouectr 4904 K 03 h
auf bie 6rrid)tung unb tcilioeife Grbaltung ber $erbcrgsanftalten 4414 K 78 h
auf tKcifcausIageu anldplid) ber Bereifungen bes Biinbcogebietes
uub an Vergütung für abgchaltene Borträge . . . . 1 880 K 03 h
auj 3noentaranfd)affungen 116K 60 h
auf bie 3lnf<haffung oon Bunbeoab.teidieit 1417 K 40 h
auf bie Manjlei unb Bcrroaltungsaiislagen 10 651 K 66 h
auf 'i'oftfparfaffagebühren 391 K 05 h
entfallen, toährenb ber Dicft per 3 147 K 68 h
bie oon ten Bunbesgnippen in ten elften fahren oer=
rednieteu unb in Slbmg gebrachten Beträge beinhaltet.
'Macht obige 101 117 K 61 h
Siiemit fchliefie id) unfereu Maifabcndit mit bem 2Bunid)c, tag fich immer
niicber opfmoiQige .fiäiibe finben unb neue ßiiinahmsquelleii für teil Bunt er
jdilieftcn mögen, bereu er jur (Erfüllung feiner 41 uf gaben Io bringenb bebarf.
( Beifall, i
Ter Borfihenbe, .öerr Dr. fintier:
3<h glaube mit ber geehrten Siauptuerfammlung eines Sinnes ju
fein, roenn idi unferem Jöenn Buubcsiablmeiftcr für feinen ausführlichen
Bericht unb bie hiemit gehabte Blühe mallung ben hcrjlichften Tauf bes
Bunbes hiemit ausjprecbe. (('ieichiehti.
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Ult» fo bcfdjlicfic id) Sonn unteren >Hcrf)eiifdurf tolicricbt, »nt Sie nunmehr
in ieiitem rollen Umfange ocniommcn hüben, in »er Hoffnung, »oft Sie, meine
Herren, unterer »ieohejiiglidjen Tatigfcit 3hrc Ülnerfennung nicht »erfagen im»
»iefe genehmigen werben.
3m ülüdblidc auf »ic 15 »ergangenen ^abre unterer ©unbestätigten,
rooUen mir in gemeiiifamer Ülrbnt audi »er mritrrrn (rntniirflung unterer io hehren
©unOcoiadje »crtrauciispoli entgegen jehen, arbeito un» opferfreubig in riöfung
un» ©effrrung »er cottomirttcbaitlicben fragen, einig, gefcbloffeit un» fampjbereit
aber, roo es gilt, »ie übermütigen 'Eingriffe unterer ©egner gegen nuferen nationalen
©cfipftanb abjuroehren. Stehen Sie un» jut (jrrcidjung toiefes Zieles aueh in
ejufunft alle hilfsbereit bei, legen Sie mit imn» an (ur Vcriiiirtlicbuiig »estelben,
Sie tbrBern »amit ein gutes SBerf un» erjüllcn 3hvc ©flicht gegen »en Sun» tme
audi gegen unter heißgeliebtes »cutjd)co Voll. Heil!
üang anbaltenber, ftiirmifcbcr Beifall folgte biefetn burch manche ©e-
inertungeit bes .Sj»a uii t b c r i di tc r fta 1 1 evo Herrn Dr. Timtet erläuterten ©crid)te,
ber fobann jur ftimnteneinbelligen Einnahme gelangte.
■Viert Aabrifant Sntott T rccbfel (Tittersbach) iibcrbradjte ©ruße ber
Hauptleitung bes £ eutfeben Schuloctetns in SiUcn, beo 'Jfieiengebirgogattcs
unb ber Ortsgruppe ©raunau biefcs Vereins, begliieftoimfcbtc ben ©unb
unb gab ber Hoffnung Äusbruef, baß bas bisherige ungetrübte Verhältnis
^milchen ben genannten Vereinen unb bent ©uitbe audi weiterhin befteben
werbe uttb bah ber ©unb in feiner fo fegenSreidten Tätigfeit fortfahren
möge sunt Sohle unferes beutfdjen Voltes. (©eifatt).
Hierauf begriihte ber Vori'ißenbe, Herr Dr. Timtet, nebft bett aus;
»artigen ©unbcsgrtippen bic Vertretungen ber jur Hauptoerfammlimg er
idjienenen einzelnen ©ereilte, fo insbefonbere ber Ortsgruppen ©raunati
bes Teutfchen Schulnetein«, bes ©ttnbes ber Teutfchen in ©öbmett unb
bes Vereins ber Staatsbeamten beutfeher Nationalität in ©öhmen, bes
Teutfchen Turnoereins, ber fferiaUStubentenoerbinbung VibertaS, bes
©cmcrbcoereino, bes Teutfchen Herbergsoereins uttb bes Teutfchoölüfchen
Slrbeitcrbunbes, fäintlidie oott ©raunau, fo»ie bie fonftigen ©äfte, inbeitt
er alle hcrjlicf) roiSfomnien hieh unb für ihr ©rfcheinen beftens banftc.
3utn ü. ©unttc ber Tagcsorbnung erftatteten bie ^Rechnungsprüfer,
Hetr Heinrich Riebcl unb Herr Sluguft .Hracpf, ben ©ericht über bie
Rechnung beo ©unbes. Herr i)l i c b e l führte an, baß fie bie Rechnungen,
bie Jlaffaführung unb bie Mafia bes ©unbe« auf bas Sorgfältigfte über
prüft, alle« in noUfter unb befter Otbnung befttttben unb hierüber bic
Verhanbluttgsfdirift ooitt 97. Roocmber 190!) aufgeiiommen haben. Tamad)
beantragten beibe, ber rccbmmgslegenben ©uttbcslcitung, bejtu. beiti ©unbes
jahlmcifter bic Gntlaftung jtt erteilen.
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Bei ber hierauf norgcnontmenen Slbftimmung tputbe bic fUedttumg
boo Bundes jlimmeneinbellig genehmigt mtb bcr Buttbesleitung bie Cut
laftung erteilt.
3itni 3. "fünfte ber Tagcsorbnung mürben bie erforbcrlicben Sßnblcn
»ott a) 7 üiitgliebcrn ber Bunbeeleitung, b) 2 Sicdmungopritfcm »or=
genommen, tpobei bie .v' errett fabrifsbeamteti Rran,} Spiffe, 3ofef Stofen?
berg unb Sluguft Siafpcl als Stimmcueinfammlet unb Sliablunterfucber
tätig roareii. Ter Borfittenbc, \terr Dr. Tirnter, gab junädtft befnmtt,
ba{j nach !; S 1 ber Bunbeofabungen midtftebenbe .fterren ber Buitbcs--
leimng tufolge 'ilblattfes ihrer Slmtsbauer jur Jlusfdjcibung gelangen: Ari®
Bernbt, 2l!ebereibireftor in BraunauC'lbcrg, Johann öofmann, 5abrifs=
beittsot in Btrfiftt, Cbuarb Knall, gobrifobefiget in Hiartaujd), Jlbolf
Staffelt, Bcjirtsobmaun unb Bürgermcifter itt ©ablonj a. 91, Tbcobor
Stinte, f. f. Cbcrpoftmcifter in SBetfelSborf unb Jofcf Schal}, Zentral:
bireftor unb 'Ikofurijt in BraunntuSMberg, ferner bah bas Bunbes
leitungfimitglieb, .yerr Dr. Sintern '4iobl in Braunau fein Slntt ttiebergelegt
bat, fiir mcldte nunmehr ber erforberlicbe Urfaf bureb Sicumahl ju febafien ift.
SBäbrenb be« Sitabloorgattgcs, fiir welche 3eitbauer bie Siguttg
unterbrodten mürbe, gelangten bie eittgelaufenen Trabtgrüfte unb '-Bo
gtüRungsfcbreibcn bttrd) yerrn Siebtet Sluguft Mracnf jur Sterlet uttg.
Cs langten ein:
'Bon Sr. Cfjcllcn}, bem .fterrn {. f. SJiinifter Dr. Schreiner:
„S!eiber bicnftlict» »erhittoert, bet ber am t!8. b. 'Bi. ftattfinbenben Jüiaupt-
»erfammlung unb 15 jährigen ©riinbungsfeier perfönlid) }u erfheinen, entbiete ich
ben »rrfammelten bcutfdieti Stolfsgenofien meine hertliebften örüfic unb münfehe
3hrer Tfcicr ben heften Sierlauf.
3h roerbc auh in alle gulunft ben »ott 3buen betreuten »euticben S?anbes=
teilen 'Böhmens meine tcilnahmsBOllfte Jürforge juroenben unb bitte ftets über
mich »erfügen tu wollen. _ _ , . „
n ° Dr. *cf)tctncr.
Stau bei' Tetitfdi fortihrittlihen Siorteilcitung
unb -üiemt Dr. Sari Bppingcr in Brag:
„3um 15 jährigen ©riinbungsfefte beS beftbemübrten Bunbeö »crTeutjebcn
Cftböbmens bittet begliche (blüdmunfhe unb ben Sluobrud ber Hoffnung auf
nmnjhgcmäjjcn Bctlauf ber , leier entgegenjunebmen namens ber Teutfhen Aort
jhrittspartei in Böhmen unb im eigenen Stamm _
Dr. Cpptngcr.
Born .Äerrn :l(cirf)Srats unb Sjanblagoabgeorbnctcn
t. f. .ftofrat Dr. Slbolf Bacbnjann in 'fSrag:
„Sur heutigen BunbeStagung fenbet hertlichftc ©rüge
Dr. Badimann.“
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Som .Cinrni Sdniitfteller .Karl Sröll in Berlin:
„ 3cf)v geehrter £">err und (i)cfiiinung*fteunb ! Jur bie imd) chrenbe (im-
labung jur {lauptocrfammlung imb 1 5 jatiri^cn örünbungoieier baute id) beften».
Seiber tann id) perfonlicb nicht erf feinen, bodj null td) meine beften (Prüfte unb
äliunidjc übermitteln. Sur Shrc enifige Schularbeit, and) auf publi$iftifd)ent
©ebicte, gebührt ähnelt hohe X’lnerfennnng. Sie fcftiflt ein national bebrängteo
(üebiet. Sei bev ScrteiUiug be» Mleichobcutiehcn 'Bcitmacbtsbäumchctts roirb
2ie bet i'crttaucnamann, .i>err Julius (Üterfdjid in Seitinen®, nicht oernaihläffigcn.
■üiarren bie Xeutfcböftcrrrieber aus, fchliefjen fic immer fefter ihre 9tcif)cn, bann
roerben fte fdjliejtlid) oom lirfolg gefrönt rorrben. las bleibt mein nicht ju
erfehütlcrnbcr ilUinfd). Xeutfchen ©ruft ooit einem batb 70 jäbrigen Scterancu.
$o$ad)tungöooU
.«arl Sroll.“
'Born Xeutfdjen Sdiulijcrcine in SUien:
„Xcr £>auptocrfamiulung unb bem ©rünbungofeft ben beften Serlauf
roimidienb, begrüben mir alle Teilnehmer herjlichft. 'Möge ein Doller Örfolg
biefer »öltifdien Tagung jur neuerlichen Kräftigung unferer großen nationalen
Sache beften o beitragen.
'Mit ©ruft unb .öanbjdjlag
für ben Xeutfchen Schuloerein :
Dr. Itocrbp.“
Som Sanbesoerbanbe Sadjfcn be» 'Herein»
für bas Xeutfchtum im Sluelanb:
„ilnläfslid) 'ihrer IX. .V'auptoerfaminlung unb 15 jährigen ©rünbungäfeier
übetfenben mir bem Srubcrbunbe uitfere hcrjlicljften ©lüdnninjehc. £>eil unftren
roaderen Sortämpfem in bet Oftmart!
'JJlit beutfcf|em ©ruhe
'Herein für »a» Xeutfchtum im ?Iu»lanb,
Üanbesoetbanb Sachfen.
Dr. Saul, b. j. Sorfihcnbcr."
'Hotn Xeutfchen Söhinerroalbbunbc inSubroei»:
„Xnn roaeferen Sruberpcrcinc treubeutfehe ©rüge jur .öauptoerfammlung
unb befte ©lüdnuinjdic jur erfolgreichen Slrbeit. Jöeil unferer beutfehen Sache!
Xcutfcher Söhmcrmalbbunb.
Sofef Xafdjel, Obmann.“
Hont Sttnbe ber Xeutfchen 'Jlorbmähren» in Clmi©:
„Xie gefertigte 'Bunbcäleitung beehrt fidi bie ehrenfefte .fiaiiptoerfammlung
beb Sunbc» ber Xeutfchen Oftbohinen« ju feiner 1 5 jährigen ©rünbungäfeier auf
bas £ierjlid)fte ju beglüdroünfd)cu unb bcrfelhen treubeutfehe §cilgrüfie ju ent-
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bictm uns Ben Beratungen Ben bcftcn Berlanf unB Grfolg ju rrnnlrftni. Seiber
ift co uns wegen Pennt jii oielfeitiflcr Jnanfprudtuabmc nicht möglich, einen
Bertreter ju Jbrer lagung ju entfenben.
fDlit treuBcütfchcm ©rufcc
Bunbesleitung Beo Biiubcs Per Xeutjchrn
")lorBmäf)rcno.“
'lion Per „Horbinart" in Xroppau:
„Xtc HorBmart entbietet ihrer BruBcroereine jur I 5 Jabrfcior hrttPeuiidjc
Heclgtüpe tmP wünfdit Pen Beratungen beiten Grfolg.
Jyür Pie liorPmarf Hauptleitung:
SÜaltbcr ÄuPlid), Obmann."
(folgen niedere 13 Unten" ctjr iftcii i.
Born BerbauPe Xeutfcber SUinterfportpercine in Bobinen
in lopltt) 2d)ouau:
„"Sa Saiiouerbffnung, Bertretung unmöglich- vitjrcr Xagung münfeben
Pollen (Erfolg
SLUntcrfportoerbanB
Brofeifor SBerner, (Obmann).“
Bom Xeutfcbcn luruoerein Hofituib unP Umgebung:
„Jur Jubelfeier unP für ferneres Blühen unP ©cBciben Bes BitnPeo fenPet
aufriebtigfte ©lüdioünfcbc Per Banfbar ergebene
Xeutfcbc Xurnoercin Hofitni® u. Umg."
Bom Herrn BürgerfdjuIPireftor Johann 2 <h a B e in Gulau:
„Juni füitfsebnten Süicgcnfefte Jbnen, Ben ©rünPcrn unP Bern febr per
ehrten Herrn Cbmanne Pie bcftcn ©lüdroüufcbc. Heil- Jn alten Irenen ergebenfter
Johann Schabe.“
Bon Pen BunPesleitungsnutgliePern:
Herrn 'Jlotar J. J. Huer in Hrnau:
„Seiber trog Borhabens Summen md)t möglich- Bcgrüpe hfrjid) mit
Pein 3Üunfd)c weiteren ©cBcibens.
. Huer."
Herrn Jran.i I i d) a 1 c r t in 91ieBer=Sichwc:
„Bitte frcnuBlidift mein Jrrubleiben ju entfehulPigen, Pa id) in Jolge
meiner Hugenfranlbeit nach Brag jur Operation fahren muh- Gntbiete Paher
Per Biesjäbrig in Braunau tagenBen Hauptoerfammlung treuPeutfeheu ©ruh unP
roünfthe heften Bcrlauf. Grgebenft
Jranj lfd)atcrt."
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Von ben Vuitbcsgriippen:
Xcr .^crrcn-Sunbcagruppc Xrautcnnii uitB Pein VunbcsIcmingomitgltcBc
£irrrn ffcrbinanb ©ruitcrt:
„0 i) fmbc bicmnal bcftiinmt gehofft, jur Jpauptoerfammlung fommen ju
tonnen, jumal eine ©rünbungefeicr bamit oortnüpft ift. Seiber bin id) bod)
oertjinbert Biird) loiditigc St luiclctreii [jeiten . (io nurb bnfjer gebeten, bic Vertretung
nuferer .5>crrcnbunbrsgruppc übernehmen ju looltcn. Vom Acr.icn niünjdie id)
ben Vcratungcn befielt (5'ilolg, mögen fie fcgcnorcid) fein für uitfer Volt, buo nod)
immer io fdpiicr um feine triften) ringt, (iiuco nur ift erfreut id), bap immer
mehr bic Crlenntm« (id) tftaf|n bridjt, baft nur im einigem .Sufamincnftcbcti alter
bie IVogliditcit be« Siege« liegt. Blbdjtcn bod) alle Xcuifd)cn loenigften» für
ben nationalen Vampf in einem Säger geeint bafteljcn.
BHt treubeutfdiem ©ruft bin idi Obr ergebenfter
,fcrb. ©runert, b. ff- Ebinann.“
Xcr grauem unb Bläbd)ctibunbcoginppc Xrautenaii:
„Segen bc«glcid))citig hier ftattfinbenben 30 jährigen ©rüiibungsfcftc« bes
Xeutidien Xurnocrcino in Xrautcnau oerbmbert an ber .fiauptocrjaminlung teil
Aunebmen, rounfdjen mir berfelben beften 'Verlauf unb bitten Sie, ben Vcrfammcltcn
unferc trcubcutfchcu (Prüfte 511 entbieten. Bfögc unfer Sunb auch roeiterf)in
madjfcn unb gebeiben unb ein mächtige« Vollmert werben gegen flaoifdit Über
griffe! .fjcil!
Btit bcutfcfjeni ©ruft unb .'>anbfd)tag
bie Vorftchcrin Buna Stumpf.“
Xer SlblergebirgoViinbcagruppc fflien:
„Seiber ocrljiubcrt tciljuncbmcu, entbietet ber beutigen Vcrfainmlung treu
bcutidjen Sanbomanuogruft unb toünjdit berfelben beften Verlauf
bie '.!lbIcrgcbirgs=Vunbcsginppc Sun."
Xcr 'Jlblcrgcbirgo Vunbcsgnippc 'firag:
„Sir bebauern febr, tuift mir an ber am Sb. Boocmbcr 1909 ftattfinbenben
.frauptperfammlung be« Vunbeo nid)t perfönlid) teilnebmen tonnen unb bitten
oerfidjert jii fein, bafe mir bie 'Vertretung ber ©efaint Ontercffen alo in ben beften
•fianben gelegen craditcn. Sir bitten bie Vertretung unferer ©nippe aufgtunb
ber bcigcftbloffcnrn Vollinadjt beforgen m roollen unb münftbett einen bic gemein
(amen Vcftrcbungcn forbernbeit Verlauf unb (frfolg ber Sunbeobanptoerfammliing.
Xcr Cbiuann Vrof. ülnt. Bltd)alitfd)fc.“
Xcr Vunbcogriippc iHotitnift:
„Xic Vimbeogruppe SHotitmft überfenbet in befonberer Siirbigiing inr
©rüitbungsfeier beftc §cilgriiftc unb unterbreitet bem bodmerebrten .fierrn Vunbcs=
obmannccingebentbe« Xagc« ben innigften Xaut für bie ftete unb l)Od)bebeutfame
Jürforge um bass fcfioiie unb annc Stblcrgebirge. SJJ a ir n c l , Obmann."
Icr ©unbesgruppc ©apborf:
„©ir münfeprn Per £iauptt)rrfamniluug ben beften Cfrfolr», auf bap brr
(Hefamtbunb jum ©<ohlc unjere» armen ©ebitgeo crjtarfc uub rocitcr gebeipe.
'Mt trcubcutfchcm örufcc amanb 9tid,linfi, Obmann.“
Ict ©unbesgruppc ©iclci:
„Irr fraiiptpcrfaminlung bes ©unbes rufen mir auf bleiern fflege ein
fraftigcs „.fteil !" \u. Wäge ber befolg ihrer Scratungru uidtt auoblcibcu'
Wleiipzcitig fprcchcn mir ber »evehel. ©unbcoleitung, beionber» bem uncrmüblid)cn
Cbmanne, Jfierrn Dr. (Tb. langer, meldifr in unmanbclbarcr Irene unter ben
gropten Opfern an Seit, Weib uub Jlrbcit nun burd) 15 Japrc raftlos für ben
©uub unb feine Ortsgruppen wirft, unfern treubcutiihen laut au», ©ir er
matten, bap bie »crehrlicbe ©unbcSlcitung 'auch fernerhin unfere ©unbesgruppc
tatfräftigft unterftüpen roirb unb geloben, treue ©ad)t zu palten an »er hart
bcbräitgten Wrenjc be» armen Slblcrgebirgcs.
Wit treubeutichem Wmp unb .fSanbjchlag
>f. ')loroat, Obmann. 3- {Jcipelt, Schriftführer.“
Icr ©unbesgruppc Wicppübel bei Oicuftobt:
„ . . . Wleiipzcitig übermittle ich bie beften ©ünfepe bet unterfertigten
©unbeegruppc für ein erfolgreiche» Wcbeipen her .fjauptpcrfamniUing. .ftcil!
Tfür bie ©unbesgruppc Wieppübel b. 3t. zeichnet mit beutjepem Wrup unb
■Öanbfdjlag g. Jcnifcbta, Obmann."
ler ©unbesgruppc öerrn felb:
„ficibcr uerpinbert ber .»auptoerfammtung beiguroopnen, roünfcpt ben ©e-
ratuugen ben heften (irfolg unb entbietet allen Teilnehmern treubeutfepen .frcilgnip
©unbesgruppc .fjcrrnfclb,
©cnbclin Jifcpcr, Obmann."
Icr ©unbesgruppc .'3 0 p e n 0 r l i p :
„gut ©crfammlung unb 15 jährigen ©eftanbfeicr bcs ©tntbcS fenben nur
bie beften Wliicfmünfcpe unb fprechen gleichzeitig bem ©unbe ben pcrzlicpftcn laut
für bie uns »urep bie ganjen 3«hrc erroiefenen fflopltaten unb jugrroicfcncn Unter-!
ftüpungen piemit au», ©ir bauten ferner bemfelben für bie peruorragenben
rteiftungen für ba» arme 'tlblergebirge mit ber ©itte, biefen armen bentjepen
WebirgSlanbftricp auch fernerhin zu unlcrftüpen unb bie ©eftrebungen zur Vvbung
»er mirtfcpaftlichcn 3totlage »er atmen arbeitsmilligcn ©coöltcrang zu förbern.
'Woge »aper ber ©unb »er leutfcpcn Oftbbpmcn» blüpeti unb gebeipen foroie and)
ber -Öen- Obmann, rocldjcr feilte 3)tüpe fepeut, mit ber ganzen ©uubeslcitung
ihren Sohn pnbcit!
Ia» malte ffiott! (rin beiitjcpe» .'3ei! bem .öerrn ©unbesobmaniic!
3ofcf .'3 b i n i cp, Obmann."
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Tcv ©unbesgruppe Al r o 11 ft a t> t i. ©.:
„Ztc iintcrjcidinctc ©unbesgruppe ift ',u ihrem ©eoauern mtbl imftanbe,
'©litgliebcr jur .ftauptocrjammluug am 28. Uoocniber t>. fv jn cntfcnbcii.
Meiern Zweite lca,t bicfelbe Die ©crtrctungSoolI macht bn uns bittet, per .'raupt
oerfammlung Die beften Süunfchc für einen erheboibcn 'Verlauf unb treuDeutfetten
Wriift permelben ju molleit. Zem geehrten ©unbe aber iprid)t bie ©unbesgruppe
tum 15 jährigen ©rünbungsfefte bie inmgftrn ©lütfirmnfchc aus. Sie gebeult
in Zanibarleit ber fteten Jütiorgc Pc9 ©utibcs unb ber fflohltatcn, bie er in
eblem Streben ben armen beittjdtcn Stammcsbrilbmt im llblcrgcbirgc alljähvlid)
geroibmet hat unb ruft aus treubrutidjem J&erjen: Zer geehrte ©unb blühe unb
grbeibe! Abeil ihm unb feinrm bisherigen uiclbcmührtcii, boeboetbienten unb bariim
hodjjuperrhrenscn .rierru Cbinannc ioime and) nein gefamten ©orftanbe 1
f}of). 2 d) tri i b t in u i) e r, i. ©. Schriftführer. 11! . Schmibt, Cbmiinii-
Stellnertreter."
Zer ©unbesgnippe 'Hiebet-, 3Jlittcl= unb Cbcrtüchioc:
„3ur brporflehcnbtn fiauptocrfainmlung joroie ©rünbungsicicr entbieten
rotr trenbeutfehe ©rüfce unb numfeben berfelben einen günftigen ©erlauf.
•Harl Holler, Cbmann."
Zer ©unbesgruppe üinsborf:
„SÜeil es uns wegen weiter (Entfernung leiber nicht möglich ift/ einen ©er
tretet ju ber am 18. b. '1)1. ftattfinbenben .frauptoerfammlung unb 15 jährigen
©tünbungsfeier nach ©raunau tu entfenben, übermitteln wir sogleich bie lüahl
pottmacht mit ber böfltdiften Sitte, uitferc ©unbcogmppe hiebei tu n «treten unb
ipünfd)en ber ©erfammlung einen fchonen ©erlauf unb beften (Erfolg.
'Mit treubeutfehem ©ruffc
ffranj lUiiubcr, ,'fahlmcifter. Hut. ©1 tun ich, Cbmann."
llbalbert ffran v
Snton langer.
Zer ©lmbesgrnppe '1)1 1 d) o im e :
„ . . . Zer .(lauptocrfammluug münfeht einen recht günftigen unb er
hebenben ©erlauf mit treubeutfehem Oiruh unb .Vinnbiebing
Serg. .'3 am, Cbmann."
Zer ©unbesgruppe llcuborf bei .tlronftabt :
„Gs ift uns nicht möglich, unfeve ©unbesgruppe bei per Diesjährigen i'aupt
nerfammlung bes Öutibes oertreten tu lonnen. SBir uberfenben baher bie ©oU
macht unb bitten ben uns hier ipohlbclannten unb beliebten ffiaubcrlehrcr, .Vjerrtt
21. Zimtcr, bah et unfere ©unbesgruppe oertrete unb wiinfd)cn ber bieS jährigen
Zagung beften Grfolg. fjeil!
ffur bie ©unbesgruppe:
Jranj Scheib, Schriftführer. ©encbilt S cf) e i $ , Cbmann."
I rv ©unbeogruppe Cberbori:
„gur beoorftehrnben .üiauptoerfanimlmig uub 1 5 jährigen ©rünbungofeier
geftatte trf) mir hicmit im 'Kamen unfem ©unbeogruppe in erfter Keihe bem un-
ermüblidten .f)crrn ©itnbesobmann Dr. Ubitarb langer utib allen feinen moderen
Mitarbeitern für bie mit wirflid) opferroiUiger ivreube für uitfer teuere® .fjeimato
gebiet gelei jteten nationalen unb mirtjdiaftlichen arbeiten ben märmften uub innigjten
lauf au®tufpred)en. Möge ba® ©croufttfein, ben bebrängteii ©olfogcnojfen unb
bet trauten Heimat jtc liiebe, fo mele Cpfcr an geit unb Mühe gebradtt ju haben,
bie fdjroadjen Morte be® laufe® erfrften. 'Wöge beohalb bie opferioiltige Jtreubc,
roeldte Sie alle feit ber oor 15 .wahren erfolgten ©runbung untere® Sunbe® bc=
feclt, and) für alle gulunft junt .'ereile ber teueren .fieiniot tu gemeinfamer, crfolg=
reidftcr Slrbeit ocrciuen, unb baft fid) bno erfiiUe, rufe id) dom Qcrjnt : In®
malte ölott!
Mit beutidjem Ircugrufi ffofcf ©lümel, Obmann."
ler ©unbeogruppe ©laffmg:
„lern ©erlaufe ber .{lauptncrfammlung unb 15 jährigen ©rüubuugoieier
bie beften Erfolge münfehenb, unterzeichnet mit treubeutidtem ©ruft unb £>anbfd)lag
ber Schriftführer Stibin Sdjtntog, ber Obmann ^ojef irnrtroith."
ler ©unbeogruppe Sattel:
„gu ber .fittuptoerfainmlung entbiete id) meinen herzlichen ©ruft mit einem
fraftigen .fieil!
yiodtachtungoooll Jhr ergebener
fjr. Srooboba."
ler ©unbeogruppe Sdjurj:
„ler £iauptper[ammlung beften Erfolg unb beitt ©uttbe hefte® ©cbciljrn
munfehenb, zeichnen mir mit treubcutfchcm ©ruft
©inccnj) ©ottroalb, ©orftaubomitglieb, SJranj ftiebler, Obmann."
ler ©unbeogruppe Schmarjrooffer:
„Kadtbem eo ber hieftgen ©unbeogruppe nicht möglich ift, an ber .fiaupt-
perjanimlung teilzunehmen, fenben mir bie ©ertretuiigouollmacht unb hoffen, bag
bie ®nhl zu ©linften für un® leutidte aiiofalien roub.
'Mit treubeutfdtem ©ruft
ber Obmann Bug. .Huf fiter."
ler ©unbeogruppe lantiborf:
„Kadtbem un® eine leilnahnte an ber heutigen .yauptperfammlung un-
möglich, miinjdini mir ben ©erhanblungen beften Crfolg.
Mit treubeutfehem ©rufjc
$cinr. 3ung, Obmann."
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Ter Bunbeegruppe lannborf’öuiiental:
„Ter IX. .§auptt>eriamm(ung im» 15 jährigen ©rüitbungsjcier beiten Ber»
lauf roitnjd)eiib, toidjnet für bie Bunbesgroppc
ber 2d)riittiibcer Jranj Berg."
Ter SitnbeSgriippe Trtfd)faborf:
„Stöge bte .öauptoerjoininlung recht niete Büttel unb Siege finbtn jnr
(Uefunbung unb ßiutradjt ber Teutleben. .ficil!
jol). ©cnjel, Schriftführer. ,vrain ütiftfe, Cbmann."
Ter Bunbesgruppe gölltiet:
„Jür bie ßiitlabung }U ber am S8. Stoocmbcr 1909 itattfinbenben IX.
$auptveriammlung unb 1 5 jährigen ©rünbimgsfeicr beb BunbeS erlauben mir
uns bcu beften Taut abjujtattcn, mit ber Bcfanntgabe, bap es toegeit ber Um
itänblid)trit ber gurciic md)t mbglid) ift, einen Bertrctcr jur .(lauptuerfammlung
tu entjenben, meobalb mir gleidjteitig .{renn Bunbesobinann Dr. ßbuarb ganger
um Entgegennahme unjercr Bollmadit bitten. Ten Behandlungen guten Bcrlauf
unb beften ßriolg roünfd)enb, jeidjnet mit tveubeutfebem l'Jrujsc
>ie( iyi jeher, Sdjriftfübrer. Johann Sicbidj, Cbmann."
©eitere Begrünungen, bejirbungoroeije ßnticbiilbigungen mit gufenbung
ber BertretungoooUmaditen finb eingelangt non ben BunbeSgruppeu : Slltbudi
Töbcrnci, ('lro6 = 3lucrid)im, Ulein Sueridjim, Bärnroalb, Teffen
borf, Tubenet), Jfriebenau Battcreborf, ffricbriehsioald, ©oblong,
Tcutid) raiepbübcl, £>öfen, Blarfebenborf u. U., Sleuborf bei Saubo
fron, Bolsnn, Bollom, iHiebcrsbori, Bitfchfa, 3taftbori = £cbeitbau,
Tfebernooier unb ©iehftabtcl. , "verlier haben ihr jfcrnbleiben entfebulbigt
bie Herren illeiebSratS unb i'anbtagSabgcorOnrten .fiofrat Srof. Dr. Slboli Bad)
mann unb Sluguft Slniorge, bie Simbesleitungoinitglieber .öerreu Slboli .§.
Boifeit, Slnjelm Jjcingcl unb ßbuarb Uitoll, |'d)lieplitb Sierr ©intcridjul-
bircltor .Qtinrieb .Uneid).
Tie Betlefung obiger Uunbgebungeu imirbc mit tablreirfjcu „*acfer“=
unb „£ieir=3utufcn oon ber Beriammlung begleitet.
.Öiernuf nahm ber Borfipenbe bie Sipung mieber auf unb gab bas
Ergebnis ber iiiittlerioeile uolljugenen ©ableit befannt, nach welchem mit
je s 1 9 abgegebenen Stimmen (iimineneinbcUig geinäblt erftbeinen:
a. ott bie Bunbeoleititng:
1) .vjerr j$rip Bernbt, ©ebereibireftor in Sraunau iMberg.
S) „ oobantt ünfniann, gabrifobefipet in Birfigt.
.'!) „ ßbuarb Uno 11, gabrifsbefiper in Sliartauiefi.
4) „ Slbolf Boifelt, Bejirfoobtuann unb Bürgermeifter in
Wablotvi a. Sf.
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5) £>crr Tbcobor Xitifc, f. (. Cberpoftmeiftcr in ®ccfeloborf.
6) „ Subolf Söfflcr, Spinnereibitcftor in jjalbftabt.
7) „ Jofef Schal, t, gelitrülbireftor unb "Jirofurift in Sraunau-
«Mbetß.
b. 3« SedjitutißSprüfetn:
1) öcrr flußuft Htacnf, Sebrer in Sraunau.
2) „ £>cinrid) Stebcl, ftaffier in Sraunau (Mbetß.
3uni 4. 'fünfte bet lagrSorbnung „§rcie Snträßc" benterfte ber
Sorfigenbe, bag folche im Sinne bes § 16 bet Sunbeofatjunßcii jroat
nicht notlicgen, bod) bitte et biejenißen, rocldic ctroao ootjubriiißcn ße--
fonneit mären, fid) tum S-orte ju melben.
Ta fid) übet iniebetboltes '-Bcftaßeii niemanb tum Statte melbetc,
f di laß bet Sorfigenbe bie Serfammtunß mit nad)ftcbenben Starten:
„Jd) idj reite mm jum Sd)Iuffc nnferer bciitißfn fjauptocrfantmlung. Singe
bicfclbe , "ihnen allen im beften (Siebenten »erbleiben, odl tjoffc, bnfi Sic bie
Übcrjcugung geroonnen haben, baß gearbeitet rourbc uni roenn aud) ite (Erfolge
nid)t übcrroältigcnb fini, fa finb fie iod) ia. ©rofic Stiftungen fmmnieren fid)
nur auo ein, reinen, meltgejd)id)tlid)e Grcigmfjc lammen in ber Segel nach Jaf)r
bnnberten; aber bie tulturcUc unb nationale Gntroidlung roirb burd) Gmjcl
leiftnngen herangebilbet im Saufe ber Jahrjefintc. Trohalb braucht uno »er
'fkffimiSniuS nicht ju bcid|Ieid)en, wenn mir non Einzelnen hören: „Stab nügt
uno alle», ei ift fein fichtbarer Erfolg !" Tao ift unbegrunbet unb fd)äbigt unfere
Seftrcbungcn nnb bie Jortjdirittr innerhalb unfcrco Soltes. Jcbcr ftunbige,
bet baa ju beurteilen in »er Sage ift, muß jiigoftcbcn, bafs im Saufe ber lebten
Jahre oon Seiten »er Sd)ub»ereine C'irofceo geleiftet mürbe unb felbftnerftanblich
nur auf Gingreifen bei Solfsgenoffcn, bie alte jufammenftanben, um etmao ju
fdjaffeu. StaS mürbe oom Sd)ulocreine, »om Sunbe ber Teutfchcn in Söhnten,
»cm ööhmcrroalbbmibc, Sorbnicihrerbunbc, ber Sorb- unb Sübmarf ufm.
nid)t alleö geleiftet! Stenn mir bao ühetbliden unb roeun mir bie fahlen lefen,
fo ift bieo eine imponierenbe Seiftung unb es ift tinbrgrünbct, roemi Älcinhcrygc
es nicht für gut halten, baß man fid) über Erfolg unb Seiftung freue. Ga ift
oiel roert, baß biefeo 3d)roarsfcbcn aus tinferen Seihen »erfchroiubet, beim roeun
es fid) tiefer rinfnftt, fo fann bies fchroerroiegenbc Sad)tcile haben. Tas folt
auch ein Grfolg ber heutigen Tagung fein, boft Sie mit »ein Seroujftfcin nadj
fjaufe gehen, »aß etroao gcicbicht unb feinen Grfolg hat. Jcb möchte baran ben
Siunfd) fiiüpfeu, baß Sie roie bisher burd) bie oerfloffenen 15 Jahre bie Irene
gegenüber »ent Sunbc beroahren unb, foroeit eö fid) gibt, nidjt allein mit SSort,
fonbern auch mit Tat eingreifen. Sur burd) obre Unterftütyung ift es möglich,
bag mir Schritt um Schritt »orroärto tommen. Ga genügt, roenn es auch laug
fam geht, roeun mir nur nicht full flehen. Stao märe linier Sd)ulrocfeii im
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Ühlergcbirgc ohne Sie Untcrftiibungcu uiiierco Cft&utthcü gcrocicn? Kenn mir
and) mdit fclbft alle» getriftet höben, io föttnen mir ohne Übrrhcbutig faßen, hup
t>urd) unjere ©crmittliing unh Jlnrcgung hiefe Untcrftiipungcn non Seite her
übrigen Vereine uns juteil gemorhen finh unh hup mir im iHeithc hie großen ffu=
rocnhungcii erhielt haben, meldie mir gu ocrteidtnrii haben. Dieo mochte and)
in her golpe io bleiben. Darnach mochte ich meine ®uöffif)rangen in folgcnhc
'fünfte giifainmrnf afjcn : I. Dap Sie hie Ubcriciigiing gerotnnen, baft mir oor
miirto idireiten mth haft mir md)t befolgt tu fein brauchen, roenn mir tätig finh;
'■i. hap Sie aber auch ielbft hem nationalen gntcrejfe ghrr Dätigfcit mibmen ttith
hap fomit uitfere heutige ©criaminliittg ein roeiterer lünfponi für biefen .'ituccf
bleiben möge. 'Mit hiejetn jchliepc ich hie heutige .fhauptocrfammlung, inhcin ich
Sic bitte mit mir ringuftimmen: .''eil unferen ©efhrcbiingcn !"
Maufchenber, mit niebtfodient „,‘öt’il !" begleiteter ©eifall ber ©er=
faiiinilungötcilucbmcr folgte beit obigen Slusfübrungeti beö .trenn ©orfipetiben,
ber fobatttt nochmals bas t&!ort ergriff, um bie Slitrocfenbcn tum ireiieren
©etbleiben bei fröhlidicm fflei'lauber uttb unter beut fflenufje bet non ber
©unbe«pnn>i>e ©raunau beigefteüteit IMufiffanelle cinjulaben. tiefer Ein
Inbitug tourbe mich uielfach golge geleiftet uttb fo hielten bie trefflichen
Darbietungen eines Cftetto ber ehemaligen Sehroüfdicn gabtifofeuermebr
.Handle bie Jlntoefenbcn in feftlicher Stimmung nodi lange beifatttnien.
Der toiirbige ©erlauf bet ©etfammlung bat alle Dcilnebmet im
noUften Waffe befriebigt uttb bei benfelben beit giiitftigften ©ittbnuf jurücf*
gelaffen, inacs fid) unter attberen zahlreichen ftuperuttgen, namentlich auch
auo ttachltebcnbcn in noetifche gorttt gefleibeteu Sorten beo Cbmanues
ber ©unbesgrunue Siefen, .öerttt Cberlehrercs Mubolf 2 d) eit er, tuubgibt.
Diefe Jtuffcrung tarn nämlich an bem ber .tmuutoeriammlung folgenben
Dage bem ©linbeoobntanne ju unb lautet:
„yochgei'hrtcr .'herr!
Seit heö ©ereincs ©cftch’u,
ßob’ idi erft geftern Sic gefeh’n;
.'horte auch, mic Sie io fein
Dantten allen im ©crein.
3lu8 hem §crjen, marin unh offen,
.'haben Sic Das .-fiel getroffen.
Ser möchte ha nicht gerne fein
gn hem heutjehen Schiipnercm?
So roic mir, ging’s mohl auch anhcrii.
Die jur geier taten monhern.
.fieut fei ghncit Dant gebracht.
Der her türmen fteto gehadit,
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oii SöbmcnO bcutfcgcn Cftcn
ffcft nod) ftrfit als ®renjin>ad)tpoftcn.
ycilgniR
(Ihr ergebener
91ub. 3d)cuer."
Sei ber unmittelbar nad) ber Öauptoerfammlung abgehobenen
Sunbesleitungofigung mürben bie butd) obige Dleumablen erforberlidje
engere Monftituierung ber SunbeSleitung oorgenonnnen, mobei bie bis
beugen Slmtomalter beo Suitbeo miebergemäblt mürben.
JPeibiiadjtsbcfdjmuigeii unb Suppenaitjtalten.
Xanf ber opferfrcubigen Teilnahme nuferer Stantmeogenojfen aus
nah unb fern mar es bem Suubc aud) mäbrenb ber ®inter«jfit ber
beiben legten 3at>re 1908/9 unb 1909/10 möglich gemeien. für bie
ärmfteit 3cf)ulfinbcr beo Sunbcogebieteo, oor allem für jene ber national
gefäbrbeten «pracbgrenjidjulen foiuie beo bcnfelben Serbaltnifieti aus;
gefegten, iiberbies and) mirtiebaftlid) febr bebriingten Jlblergebirges Steih
nadjtobcftberungen in grögerem Umfange ju oeranftnlten. So mürben
nämlid) jeben ®inter aus ben für biefen ;iroed cingelaufencn Spcnbeit
97 Schulen bejro. Crte mit 'H'eibnad)t6gaben:3umenbungen oon 10 bis
650 K ('Jlofitnig), jufammen im Setrage oon 2404 K 56 h im /»ab re
1908/9 unb .12 Schulen bejm. Crte im ©efamtbelrage oon 2086 K 72 h
im oabre 1909/10 jur 'Jlnidiaffung ber notmenbigften JUcibungoftiicfe,
Schubmerfo, fiemmittel ufro. bebacht. Iiberbies bebadjte int legt=
genannten Sßinter im ©noernebnten mit ber Sunbeoleitung bie Slbler--
gebirgS'Sunbeogniooe SBien aus ben bie.tu aufgebrachten Mitteln nebft
Siofitnig roeitere 7 Schulen bejm. Crte im Slblergebirge mit ©clb=
jumenbungen im ©efamtbetrage oon 210 K, fo bah (ich bie gabt berfelben
auf 39 unb ber ©efonttaufmanb beo Sunbeo in biefent oabte auf
2296 K 72 h beläuft. 'JJlit ©elbbeträgen mürben unterftiigt: Slofitnig,
®roft=2luerfchint, .tllcin=Sluerfchim, Senatef mit Sufomie, Särnmalb, Sielei,
Sterrnfelb, .ftlaofa, .öobenörlig, Kronftabt, 'Jiiebetbotf, 'l/rorub^Hebberg,
Slamoufch, ©rofc-Stiebnig ('Sec, 'Jiofitnig), Sidjtenau, Üinsborf, SEichftabtel,
Söllnei (Sej. ©rulich), ®efchnei, ©iejtbiibcl, Dlafjnig, 'fJoUont mit llufchan,
Sattel, Sdjebimu (Sej. Slcuftabt a. Dl.}, Dlicheloborf, 'Jliebcrjobuoborf,
Cberjobnsborf (Sej. h'aubofron), tichme, Tfchcruomier (Sej. SPilbenfcbmert),
Slltbuch Xübemei, 9lieber=ßmauo, Xubeneg, l'icbtal, Schurs (9ej. Königin
bof), T'cffenborf, 'JJolaun, 'lirjidiomig (Jöej. lannroalb), Teutfch ©iegbübel,
JOu
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£iöfen, Steden (Sr,. Steden), Sriebenau-HntterSborf, ftrauental (S)ej.
Xeutfchbrob) unb fJJarfchnits (2kj. Xtautenau).
Slufjerbcm ocrforgte in beibett Rafften, mir alljährlich, bas „Skaunauer
Ghnftfinbel" (,£>err unb 3rau Dr. langer fanit .Hinbern Clip SiöBler,
'ffaula £>ilßenreiner unb Gbuarb iiauger iun.) 21 Schulen mit fertigen
Slnjiigen, Hleibungoftiiden, Stoffen, Schutnoerf uftr. als: Slärmoalb,
SJagborf, Sielei, ^riebricbomalb, ölasfa, öobenörliB, Mnlfcficr, Cbetborf,
'SrorubSichbcrfl, Jiampufd), Sfaftborf Scheitlmu, .fiimmlid) fHiebnei, Siitfdjfa,
Sdjnmrjronifer, Xannborf, i'uifental (Sk}. :)iofitni|j), £>intenoinfel, Scbierlidp
bäufer, Xrtfchfaborf (Sk}. Sieuftabt a, 3)1.), ©idiotoie (Sk}. Cpotfcbno)
unb SaJorlitfcbfo (Sk}. ttanbofron), Ȋbrenb eittfdjlieBlid) smeier butd) bie
Wiener ©ruppe erfolgten .Hleibcrfeitbungen an »eitere 7, bej». 4 Sdnileit,
unb jroar Sieuborf, Saufloft, Sfotitnie, Skorub^ebbetg (Sk}. fKotitnife),
Sleuborf, Siiebersborf (Sk}. Sanbdtron) unb Slntouiental (Sk}. Steden)
anbermeitige bem Skmbesobtuanne jugefommene .Hleibungofpettben }ur
SJerteilung unb Skrfenbung gelangten.
Xarnacft beziffert fid) bie 3<>hl ber uerabfolgten Weit)nad)tobcfd)crungen
in beibcit lobten auf je 65.
Slufecrbem mürben im 3flhte 1908/9 loo Stiid ber uom Mlub
ber beutfcben Schrift ftellcrinnen in ((frag als Wcihnachtogabe für arme
.ftinber im Slblcrgcbirge gefpenbeten ^ubUäumsfeftfdjrift „giits .Uinb" ihrer
Skftimmung jugefitbrt.
Xie Pont S)unbe für bie Suppenaitftalteu im Slblergebirge (für
Sielei unb .Hronftabt im Sk}. iHofitnig) im Winter 1908/9 geleiteten
Skiträge bezifferten fid) lebiglid) auf 65 K, toeil jufolge ber oom Staate
für biefen 3»ed fiir ben ©rulidjer, Xotitniger unb Sleuitabt a. 3)1. Sejirf
geleiftetcu Unterftüfeungen jiifammeu oon 1879 K unb beo Skitrages bes
Xeutfdjen Scfmloereineo oon 600 K bie meiften Schulen ihr Slusfontmen
gefunben haben, giir ben heurigen Winter tauu unter Slufmanb aus
bem ©runbe noch nicht }iffemiäftiß auogemiefen »erben, ba bie Suppe»
anftalten fid) betmalen noch in polier Xätigteit befinben unb nad) 'Jliaft'
gäbe ber nicht oorausjufebenbeit Xauer be« Winters fid) iuäter Sittgefudje
um Unterftühung einjuftellen pflegen. Sind) ift uns bie £>öt)f ber all
fälligen Staatsfuboention bisher unbefanut geblieben.
Xie Staatsfuboention }ur Slnfdtaffuttg oon Sehuhmetf für arme
Sd)ultinber betrug im Siotitnitjer unb ©rulicher Sejirte im 3«hre 1908 9,
bejiiglid) bejfen uns ebenfalls ttut bie Xatcn jur Verfügung flehen,
2835 K; für jene im Sieuftäbter Sejirte ift uns oon einer allfälligcn
3u»enbung unb beten .fcobe nid)ts befannt gemorbeit.
Scjüglid) ber Wcibnad)lobefd>eningen fei auch bieSntal bemerft, baß
langer, Ifutirtie *olf«funbe a. b ö $». , .. .
IX. 1. bie 4. $eft. U>l
11
nidjt alle oben angeführten Orte jgt beiben PMnteröjeitcn burdtmegs ßlcid)-
mafjig bebnebt mürben unb nach ben jewetlißcn Perbältnifien einiße C rie
aiui) nur eine einmalige Spenbe an (Üeib aber Mleibungsftücfen erhielten;
bod) mürbe im allgemeinen ben meiften llnterftüpungsgcfudten nad) Xun=
lid)feit Nedtnung getragen.
Unb fo fei beim ber ber,Iid)fte Xanf fomobi beo Punbes als aud)
ber beteilten armen Kinber, meidjer fid) aus ben jablreidjen Xanffdjreiben
in iimtgftet 'IPeife funbgibt. allen SPohltätern, beten 'Xanten mit biemit
anfiibren, mit ber Pittc um it>r ferneres ilPobinmUen jum 'Xuobrude
gebracht.
©elbfpenben’) finb eingegangen uon:
SiSiifiolm 2in»rro (Mablonj a. 'X., J. 3- iiuev, 1. f. Notar Slrnau, Stabt-
gemeinbe 2iufiig, Dr. 'Hb. Pa $111 an n, 1. f. fiofrat 'präg, 3- 3. Padiradt &
.fiarfner SPicti, Ptrnbarb Pad Niariaidiein, Paffrci) & Naumann 'Prag,
Nubolf Pcdjer Marlobab, Dr. 12b. Pcnba Xeplib Sdmttau, Prmto Pifcboff
ämidioiB, Nubolf p o f d) SUien, Ortsgruppe Praunau bes Pereins ber
Staatsbeamten beutidier Nationalität in 'Bobinen , Wcrocrbeuerctn
töraunau, Nittcrid)aft ooin jdjioarjtn .£>anbfd)Ub Praunau, PaitbeSoerbaitb
Sd)ieiien, Ntänncrortsgruppe unb Jfraucnortogruppc PreSiau bes
Pereins für bas Xeutfrbtum im 2(uslanb, Stabtgemeinbc Prüf, Pttrgcrlidie
prauerei Xrautcnau, ,'feobor Pitrgmann Pobenbad), Irpiipcr 'Xophaltmcrtc
Püfjcbcr <S Tioffmanu Xepii# -3d)onan, „(5. 21." 'Prag, Pruno Xanfdia
Praunmt, Dr. oof. Ximter praunau, .Hari Xittrid) Sdjönltnbc, Panbco1
»erbau b Sadifen, 'XI ännerortS gruppe Xrcsben unb ffrauenortSgrnppc
Xresbcn bes PcrcinS für bas Xcutfditum im Nuslanb, nnurtdi Übrlidi ffricb
laub i. P., (Sicbmann & (So. Strnau, Dr. .Hari (fppert 'Prag, flarl Jaitis
ilUien, P. Naimunb a i s c r Praunau, öermann ,franl Praunau, 3oief Jräujtl
Praunau Clberg, Stammtifdjgeiellfcbaft im .{lotel „SllcifscS Pop" ,fricblanb i. P.
burd) .öerrn ,f. .König, (Üuftau au ft Prüun, Pejirfoauoftbup ©ablonf a. 'X.,
Nubolf (Ü ebbarbt Marlsbab, 0mil (ilolb jdjmib präg, Pubroig P. (Soibf cbmib
präg, Marl (»trüber präg, Pcjirtoausfdmfs ©rulid), CD. ©uiidjä 'Xadif.
präg, Marl .fjaioel Praunau, 6b. -Dein} ,vrmicnberg (Sammiungstrgcbnis
unb pcrföniüb), Slnfelm $cinjtl Xittersbad), Dr. Slboif fjerrmann 'Xcurobe,
ooiei Jöcnlid) Xum, /frau6lijabctb.fiit(Ic = Xittricb Stbönlinbe, Ortsgruppe
Jjirjcbbcrg bes Percins für bas Xcutidjtum im Äuslanb, 21. & 3. ijitfcbfelb
’) 2tudj bie (Selbjpcnbni waren in beiben Pcri<btjabrtn nidjt biejetbeu unb
paar loeber und) ber i'öljc ber 'Beiträge nodi und) ber 'Perfon ber Spenber, inbeni
tum legieren einige fid) nur einmal, jei es ober lüOH 10, ciufaiibeu. Tie tueil
ans gröbere '.»iclirtalil bat icbodj in beiben Pcriditiabrrii ilir Sdiecflcin jti obigem
floate beigetrageu.
ie;.'
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'Braunau, datis Xi t a P i f ®raunau£lberg, Jrani dofmann Xcpli® Sdibnau,
Marl dofmann Drag, Jrati deBto. dona Drag, Jofcf Jaiioioofi (S Sohn
Drag, Jrau 'JJiuric fortan Sclfdiai, StaBtgcmcinBc .MarlsbaB, Slloi« Ma®cr
Drag, Jtaucuortsgru pp e Mid Beo '-Hereins ftir Bas Xcntfd)tUHi im StuSlanB,
SfflicngcjeUfdjaft für patent. .Morffteinjabritatton norm. .Mlciticr & Dof mager
Wien, Jranj Ringt, dcrmaiinicifen, ©cbrüBcr .Mob Drag, Jratt jBa .Horjcbclt
XrcSBcn, H. Samberts dolenbruun, Dr. (TB. langer miB Jtati Johanna
langer geb. »an 2dtroU 'Braunau, Dcjirfaausitbu® HanBotron, 31. & C.
Sinbcmann XrcSBcn, Dr. deine. Üöiottcr Strnau, Xiubert Dtcicr Braunau,
Jofci (S. Dictftncr 3lctd)cnbrtg, P. Jeans Dlicbalitfcbtc, Tcdpint SaitBsIron,
Drof. Sari Di i f o l a f d) r t Drag, 31. Wonforts 'DI. ©laBbacb, Wuftao Dluller
MarlsbaB, Dob.DIülIcr, t. f. 'Jlotar XanttmalB, Dlannevortsgruppc'Diiintben
miB Ataucnortogruppc 'Dlüntbcu Bes 'Hereins flir Bas Xcutjditum im 3luo
lanB, Arnu Diaria 31 enge bau er SanBstron, 3tIois 3Icumaun Deidieitberg,
DI. D a »i <S (So. SanBstron, Jgnauj D c t c r s ücitmcri®, Jtau ’.HBcle De nie
Sitten, 3- Dfennigtrs Söhne örümoalB, Dr. StloiS Slogatfdier, t. t. Uttio.-
Drof. ©raj, dermann Dollacfs Söhne 'Braunau, J. 'Hopper WctfrloBorj,
Xanten Ber Xonncrotagsgcfcllfdjaft im 2taalsbabnbofe Drag Btttd)
Jratt Drof. jBa Cuaifer, SlBlergebirgs DunBesgruppe Drag Beo 'BttnBcs
Ber Xentitbeit Cftböbmens (Satitmlungocrgcbnis), SlBminiftration Bes „Dragcr
Xagblattes" oon Jrau Slnna liebt) Drag, SIBminiftration Ber „Dragcr amtlidien
'Blätter" oott „31. B." Drag, Jcntralbanf Ber B e tt t f d) e tt Sparta jfett Drag,
Xeutfd)er Jeucrnicbr SanBesocrbattB Drag, Dragcr Dtafdiinenbau
Slftiengcfellfcbaft Drag, © e b r tiBcr Drctgler ©ablonj o. 31., .Marl Dre iglet
Sleidjcnau bei ©ablonft, Dr.SUfrcB'D r i in b r a m, 1. 1. dofrat Drag, denn. 31 a n di Dgftr.
Ivautenan, „9tcid)sBcutfd)es Wribnad)töbäumd)cn" Bnreb derrn Julius
Wicrfd)i<t Seitmeri®, Jrau Slnna Steif f Marin®, 31. i. StirBl Xepliti 2d)önau,
Dürgcrmciftcramt D ö c® I i ®, JtrB. Stofelb Braunau, Dcjirtsaiisfebiifi 3iotitui®,
üanBumtidiaftlidie 9e}irfsoorfd)uj)faffc 3lofitni®, StnBoli SH ö ff I e r famt Aratt
(SUg Slbftlcr dalbftaBt, Jrau Slnna Sinnge, Mgl. Weinberge, .Marl Safaf-tf
Drag, 31. Sefjram Drag, Jol’cj 3 d)r o II StartftaBt, Monfumballc Ber Jirma
BcncBict Sdjrolls 2obn .dalbftaBt, Dcantte nnB Dieiftcr Ber Jirtna
BencBict 2 d; r o 1 1 s 2of)tt (SumnilungScrgcbms) BraunauClbcrg Burd) C.
DIengemantt, derr 2 di n bert Sfcidienberg, SlBolf 2 clj tuen t ©ablonj a. 31., Jratt
Jaitni) Seeborid) MarlsbaB, P. DicinraB 2tcgl, Slbt, Cffcg, SHois SiinAüef
Stebefd)t®, Jojcf Sommer (SammlungscrgcbniS) latinnialo, P. Stephan
Stonjef Braunall, Johann StüBl Drag, ,vrnu 'JJiartc ladjeji Drag, Jofcj
Xbör Wien, i'co Ibeumer, f. f. 3Iotar (flbogcn, ilait Bestie rbanB Xbitringrn
Beo Dercino fftr Bas Xcutfd)tum im StnSlanB Jena, ileopolB Ibpfer i'iebefdii®,
©uftao Xörmer Seitmeri®, StaBtgemeinBe Xrautenan, Jri®, Otto ttitB deBtnig
Xrtibig Wien, oft- Umlauft tS (5o. DoBenbad), Atau 31atalie llmratb Drag,
„Ungenannt" SHrag, Ungenannt frin rpoHenbe Tarne S'rag, G. Slalero
Zittau, fjmit. SB c i ß Strannau Clbrrg, .öermann 'War SBriß ©ablonj a. St.,
SB. SBeiffenborn Bibodi, J$rl. Sliaric non SBcvfin S'rag, Slblcrgcbirgo =
Slunbeegruppe SBicn bes Sunbes ber Teutfcßen CftböbmcnS iSammlungSi
ergebntS), ffranjSBitbc Sraunau, Baubesoerbanb SBürttemberg bes Slereine
für bas Teutfditmn im SluSlanb, Ortsgruppe SBiirjburg be« SlereinS für bas
Xeutfebtum im SluSlanb, Slbolf gafdje (flablonj a. St., gittauer Sltafcbincn*
fabrit unb Gifengießerei Slltiengcfellfcbaft norm. Sllbert MicSlrr <S Go., gittau.
.Hlcibungsfliide unb fouftige Spenben fanbten:
ftrau Gliiabetb fyraut Straunau, Jrau Stnna non fjaafc ’llrag, Arau
Aanmj 3 o u a f di Beihneriß, Dr. Gbuarb Banger unb Jrau 3of|<>nna Banger
geb. non SdjroU famt .Hinbern Straunau i. 8., 3ofef T()ör SBien (©ebäd), Jrl.
SJtarie non SBerfin 'fjrag unb Jrau ©enouefa g ro i r f di t e Straunau.
(-)itr 23cjfcrung ber <£nocvbst>erbdltmffe im TlMergebirge.
Slufgrunb bes uon tmferem Stunbesobmanne, üerrn Dr. Banger,
ich Rohren gefamtnelten Sttaterials tinb bes in neuefter geil uon £>errn
Gbuarb SBeifj, .iiauptfaffiers unb getoefenen Cbmanneo ber Slblergebirgso
bunbesgruppe unfereo Stunbcs in Shag uerfafjten Sfteiuoranbums befchloß
bic Stunbesleitung jur weiteren .HlarflcUung ber notleibenben SJcrbältniffe
bes Slblergebirges eine große Tagung einjuberufen unb ju bcrielben S3er=
trauensmänner unb Stertreter ber Stcbörben fotuie einflußreiche '^eriönlid)-
feitett einjulaben. Tiefe Tagung tonnte nur wegen ber bieju notruenbigen
SJorbereitungen niefit aliobalb ftatlfinbcit unb biirfte tuobl erft bas gattr
1910 ju bereu Slbbaltung ©elegenbeit bieten.
Um nun aber beut bringenben Siotftanbe bes Slblergebirges einiger*
maßen Stedjnung ju tragen, befcßloß bie Stunbesleitung aus bem oor-
banbenen SJtaterial burd) ihren Obmann eine gebrängte Tatfteüung aus*
juarbeiten unb biefelbe unter Slnfcßluß ber hierüber bereits in Trucf
erfdjienetten Slrbeiten als gnterimseingabe au bas höbe f. f. SJtinifterium
für öffentliche Slrbeiten ju leiten. TieS gefdjab am 30. 3uni 1909 burd)
eine Slborbnung unferer SlblergebirgeStunbcsgruppc SBien, befteßenb aus
ben .fjerren Obmann Dr. 5ranj Sßeiß, f. t. .öoffetretar in SBien unb
3d)tiftfiil)rer 'Btagifter ber Stharmajie Rranj .Vaoer Banger, Slpotbefoleiter
in SBien, nadjbem beibe Herren junor bei 3r. ©rjellenj bem .fjerrn f. f.
Sttinifter unb Webeimrat Dr. ©uftau Sdireiner megeit Unterftiißung biefer
Singelegen ßeit oorgefproeben unb ihm biefelbe Gingabe überreicht batten.
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Tao in bet Sluanrbeitung befinbticbe anofuhrlictn’ Slcmoranhum über
bic SlblcraebirßOüerbältmjfe foü nacf) Sertigftettung bcr Regierung über-
reicht »erben.
9Bir laffcn nunmehr bcn Jnbalt unfercr propiforifcben SJiinifterinl
eingabc folgen, um Jntcteffcntcn unb berufene .ttrcife bamit ju eoentuellen
»eiteren Scffcrimgaooritblägcit ju oeraulaffen unb um überhaupt auf
biefc SBeife bie benbfidjtigtc grobe Tagung oorjubereiten. Unferc Gingabe
lautete nun »örtlich folgcnbermabcn:
•&obcB f. 1. 'Miniftcrium für öffentliche Arbeiten!
Tic roirticf)nftli<hc "Jlotlngc bca Slblcrgcbirgcs, 6. i. bcs an ben tllbbnngcn
bca Sohmifthrn ftammgcbirgcS fiel) auäbrcitenbcn Scjirfca fRolitn© mit bcn an
grciijcnbcn beutfehen ©emeinben bcs Soji-fca Scuftabt a. 'JJIcttau im Sorbrocftcn
unb jenen beo ©rulichcr Scjirfes im ©üboftcii gcftaltet fich oon Jahr ju Jahr
fchlechtcr unb finbet in ben elenben Grrocrba unb Kcbcnsocrbältniffcn im all
gemeinen, roie inäbefonbere bei ben zahlreichen Siebern unb Spanfchaebtlcni foroie
in Per immer mehr junefimeiibcn i.'unbflucf)t ihren inartanteften Sluabrud. Sie-
fonbera biefc üanPfliidg bilbet bic traurigfte Grfthciming in biefem ©cbirgogcbietc,
»eiche in brr ftrtigrn unb allfritigcn äbiiaf)inc ber Scsölfcrung hauptfächlich
jufolgc Slusmaitberung in allen ©emeinben auftritt unb mährenb bcr lobten
Soltsjählungspcriobc nahezu 10% auamad)te. (Seil. 1/1).
Ter Sunb ber Xcutfdjcn Cftbobinens bat nun feit feiner ©rünbung biefen
troftlofen ©ebirgaserhältniffen feine uollftc Jürforgc unb tunlichfte Untcrftüßung
jugeroenbet unb zu Ic(>tcrcm Jrocdc bisher gegen 100 000 K aufgebracht unb
Dcrmrnbct. Gbenfo mar er bemüht, für bie Scoölfrrung lohuenberc Scfthaftigungen
einjuführen unb bie beftehenben, inäbefonbere Sie 3 p n n f d) ad) t e le i , $u förbern.
ülllein alle biefc Schiebungen fonnten mangele gröberer bein Sunsc jur Scr=
fügung ftehenben "Mittel nur oerein, \clte lotalc Grjolge crjielen. Ju einer burdp
greifeuben unb allgemeinen roirlfamen Öefjeruiig fann nur eine auarcichcnbc
Staatshilfe führen.
Um nun biefc für bae notleibenbc ©ebirgsgebict gu erreichen, mürben immer
roieber eingehetibe Grbcbungcn aller cinfchlägigen Scrbältniffe gepflogen, ins-
befonbere oon bem feit nahezu 20 Jahren (ich bamit befaffenben Simbesobmanne,
meleher biefc ßrhebungen in befonberen Xarftcllungcii micberholt oeröffeiitlieht hat.
(Seil. 2 bis 4). Xicfclbcn follen nunmehr ju einer ©el'arnO unb planmäßig ein*
geteilten XarfteQung zufammcngrfafjt unb ber hohen 1. 1. tHcgicning ju bem an*
geführten Jrocdc überrcieht merben.
In aber bic bezüglichen Slrbciten noch längere Jeit in änfpruch nehmen
merben, hat bie ergebenft gefertigte Simbealeitung befchlojfen, bis’jur Überreichung
jenes ©cfamtmeinoranbuma oorlaufig mit bcn bisherigen 'fSublilatioucn Deo ge:
fertigten Sunbeoobmamica über bic beftehenben luirtfd^aftlic^cii 'Jlotocrhaltnifjc
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beo Stblcrgcbirgca an baa hohe f. 1. Siiniftcriiim für öffcittlidic Strbeiten herein
ZUtrrten miP daran Pie ergebene '-bitte zu fitüpfen:
Ifin hohes t. t. 'Bliniftcrium für öffentliche Strbeiten gcnitie fdiou jept tu
SBtirbigung brr in beit initfoigmben 'ituhlifnt icnrn enthaltenen roabrbcitagetrcucn
Schilderung be<s imrtfdjaftlie^eu Stotftanbce im Slölergcbirgc burd) allfallige (Tut
irguttg einer Staatofommiffion alle in Strtradit loinmenben Stcrbaltuiffc bca
■Jldlcrgebirgca an Crt iinb Stelle ju erbeben unb eine Seffcrung bcrfelben nad)
folgenden f'Jcfiebtapunttcn unb Sichtungen cin^uleiten nnb bnrdjgnfüfjrcn :
1 ) Ausbau ber ('tebirgobalm bureb bao Sldlcrgebirgc jnnt Slnfdjlufjc an bie
Station SUenjeloberg ober Slcuftadt a. b. Hiettan unb tiinlicbfte Sterudficbtigung
beb Irrlifctaleb burd) Aufnahme beo Ausgang«; unb S'crbindungapunftca biefer
Sahn mit ('icicrabcrg, e». fiditrium unb (Rührung bcrfelben burd) bao tjrli^tal
mit bem nacftzufolgrnbrn Ülttfdjlufje ber laubleb Slofililiftcr Stabil an biejelbe.
Tic Ifinfübrung ioltber (t)ebirgsbaf)urn bat ja in bem benachbarten prcujujd)cit
(flcbirgsgebiclc, meldjeo ebebem ebenfo notleibenb mar mie bas unfetige, ju einer
derartigen Scfjmtng ber loirtfdiajllicbeit Serhaltniffc geführt, baft dort jeljt geradezu
ein geioifjer Si'oblftand beftebt. (fine burd) bao Ablcrgcbirgc führcnbc (fiieubabn
mürbe uid)i nur eine günftige S!crbiiidung nach den )iorblid)en jrlad)9fpiiinrrriru
und baburd) günftigerc '.'(bfapoerbaltnifje für den int (flebirge micbcr zu bebenden
Aladisbau berbetjübren, fonbern roüroe aud) jur (fntmidelnng einer ,'inbiiftne tut
Ablcrgcbirgc bureb Ausnutzung ber reichen SKaffcradcro ber (frlift, ',’llba, Stiebiun
u. a. fotoie jur güuftigereu (flcftaltung der ^racbtoerbnltniffe überhaupt beitragen,
»debe jur (fiittmdelung aller banoinduftricllcn und »irtfd)aftlid)en Setriebe langfi
bringend uotioenbig find.
S) (fbetuulidiftc Turcbfüftrung beo etma 2 Km langen Anfcbiujfe« ber auf
prcuftiid)cr Seite oon Scinerz über flüdoioa bt« an bie ©renje (Sattifd)) fertigen
(fifenbabn nad) ifterreid).
3) Ausbau ber Straften a. oon Sofitnib über den Sabcrfteg nad) Saftbori;
b. oon Alein Stiebuift nad) Saufloft; c. oon 'Jicfjelflccf nad) .Hlöfterle; d. oom
fogenaiinten Steinfdiolzcn bei Tcutid) Setcrsborf jum Sabnbofe in Siebteln» ;
e. die iKcfonftruicning ber Strafte .üenmielb Sarnioalb: alle» bico aus ftaat
lieben 'liotftanbahilfagclbcrn. SUcitera jollen bie fefton beftebenben frequentierten
Straftenjüqc einer SBaljung unterzogen unb nuifttc ju biefent Schüfe dem Sczirfc
Sotitnift eine Xntnpfmalzc oon der StaatSoerroaltung überroiejen »erben.
4i Slitabau einer Strafte oon Mronftabt ober oon Trtfcbtadorf über den
flamm nad) Tcicbnci, bcz». Sattel au« Staatsmitteln, »obei aud) auf bie ,-fu
gnnglidimadnmg beo flalflager« oon Saftborf Sücffiöbt genommen »erbe.
5) Tie (frritbtung oon tßoftämtrra in den gröfeeren, über 600 Ginioobner
Zahlenden Wetneiuben (j. St. in Sübm. ^Srietaborf) und die (frridjtung oon Soft'
oblagen in den Heineren Crtcit.
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Oi Tic 'Verlängerung Per ’Voftbotcninhrt TtofitnihTJahborf bis Üiditmau
'•Bahnhof.
7) Ttualog wie in .öcrrntcls in Sen anScen Heineren, an Ser Iclegraphcn-
leitung gelegenen Orten Sic Einrichtung einer Jclcgraphcuftation mit Telephon
betrieb; [pr.gcll mögen Sie taum t Km betragenSen Slüden jroiidjen Sem
ofterrcubiidien tutS preufciieben Tfrvrfstrlrphonucfcc bind) eine tclepbouijcbc int
binsnng Hafsorf Ulancntal unb .rtronftabt ifangenbrüd uberbriiett wer Den unS
Port im Örenj; uns 'Bcjirfsocrfchrc Sie tiolaltajc in TlnrocuBung tommen. Xa
in Siefen rauben ©cbirgsgcgenScu im SÜintcr Sao Telcpbon oft Burd) längere
Seit Bas einzige TJcrfehrsmittcl ift, wiirSe Bamit Ser armen Öeooltcrung eine
grogc SBobltat ernnefen uns eine entjpretbenSe ^nanfprud)uabmc Beo Telephons
ermögtiibt rocrSen.
8J Tie Stcgulienmg Ser StfilBen JlBlcr uns ihrer guflitfjc, wobei auf eine
funftlicbc Süiefen uns ftrlbcrbcncfcluitg, auf Sie Errichtung «on Taljperren
entfprcchens SteSacbt genommen uns sic lohnt gewonnenen Süafferfräftc für neue
JnBuftrieswcige unS fpejiell auch für Sie Überführung Ser JjjanSwcbcrci jit Ser
mcchauifchen Sienftbar gemacht werben.
II) Tie rtbrSerung Ser beftebeiiben .fmnbmcbcrci Burcb Einführung befferer
Sorten, fpcjielt sie nochmalige Tlufuahtnc Ser Jacquacbmcbctci, oor allem aber
Sic Überführung Ser .öanBrocbcrci jur 'Dlafcbincnrocbcrci, wie sies neben sein
Tlusbaue oott Wcbtrgsbahnen Sie wichtigfte unb bcSeutenbftc ftaatlicbc ^brSemng
in fßreufjen unS Sacbien geworben ift. 'ftefonSero wäre in Biefer .'n iufictjt Sic
.ftcranjiehung iuSuftrieüer 3ntcrcffcnten unter günftigeu SieSinguitgen, wie bies
in Ungarn uns fRuftlanb gefebicht, ins 'Tinge ui faffen.
10) Tie '-Bcrpflanjung uns Einführung lohnenber Erroerbssweigc in Sao
Tlslergebirge, welche oon Ser politifchen 'Bcbörbe uns Sem hohen f. f. Tlrbeito-
minifterium angeregt uns mit Suboentümcn, frrachtemiägigungen u. Sgl. träftigft
ju unterftügen wären, wobei oornchmlid) auf jolcbc Ermcrbojwcigc Schacht
genommen werbe, Sic nicht (o febr im Sommer, nicht Sao ganftc S“hr/ fonBem
oornehmlich im Sinter betrieben wetoen tonnen, unS wobei im befonScren auf
Sie Einbürgerung Ser fdtou erwähnten JacquarSroeberci unb Sie Süicbcrcmfübrung
Ser hnuptläcblich mangels geeigneter ScrtcbrSwegc angegangenen .'öoljichnecsc
unb (fJlaoinbuftrie Schacht genommen werbe. 3" gleidjer Steife waren auch Sie
bereits in Tluoübung befinblidjcii hauoinbiiftriclten Erwerbsjmeige, wie Sie -Saar
negmsuftne unb Sie ©lasperlenerjeugung burcb Subocntioncn fowie Prämien,
iushefonbere aber Sie Spanfd)ad)tclci burcb Erlcid)terung beo notmenbigen §o!j-
bcjuges, Einführung oon 'Rotoren, .'hcbutig beS 'ilbjages unb ^Regelung Ser aufier-
orbentlich h'uberüchcn gegenwärtigen .'jolloerhaltniffe ju jorbem unb ju unter=
ftühen. (bleiches gilt oon Ser Äorbflcct|t[d)ulc in Rotitnif). Sei Siefen beiben
hausinbuftrietlcn Erwerbsjweigen fehlt es an tüchtiger tommcrjiclter Leitung,
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infolge »cfjen bcion»crs»ic:liitfd)fact Span[ebaebtlcrgenojjcnfcbnftgrofir‘J)iificrfe!lgc
batte, »aber foQtc in eiefer jijinfiebt [citcno »ft Gicrocrbcbcbörtc »icfcn Skfebäftigungcn
Diel mebr Füt'iorgc cntgcgenflcbrncfjt inerten. Slucb müjjtc Die Sorbflecbtl’cbule
tcd)ni(d)f Sciorinen erfahren un» ausrcidicnbc inatenellc Untcrftübungcn erhalten
mit and) nidjt ituntcr füt »iefclbc bmd) Hebung »er 2i!ci»cnfultur uorgeforgt
inerten. '.Hui firfj felbft un» »ic unjuteidjenben Untcrftübungcn »es Sunbes »er
Teutleben Cftbobmcn» angcroicfcn, lann »iefet batistitBuftricIlc Grrocibsgrocig nie
eine bcfnirterc t8cfjcning »er Grrocrbsocrbältnijfc berbeifübten.
1 1 ) Tic Giiifübnmg non 3 — 4 ambulanten Iaii»roirtfd)aftlicbcii SBintcr-
(nrjen, non I — 2 ambulanten SJicfcnbaulchrturfctt, nad) lunlicbfcit ancb »ic
GinriebtHiig einet ftünbigen lanbroirticbaftlicbcn Schule ioroic 2 — 3 lanbroirt;
febaftliebcr JJiuftcr o»et 4<crfud)8anitaltcn, in roclchcn nicht nur »ic tßrinjipitn
»eo mnsernen 3tder= un» Sticfcnbaucs für bas Gfcbirgc, »cs CbfL un» ©cmüfc=
baue», »er 'Dlolferei, fonbetn and) »er Obft= un» namentlid) »et '-Bccrcmicnocrtimg
(Bereitung non Ginftcbcobft, .'timbcer- uttb j£>ci»clbccrScftilIation u. »gl.) un» auch
»as »ermalen unentbehrliche fommerjicBc Stiften an »ic Zöglinge ju ncrmittcln
märe, moju lebtet aus ben 'Jlderbaufcbulcn in '.Braunau unb Irautenau tu ent-
nebmen mären.
3n biefer .yinjidjt mir» im befonberen »ic Förtcrung unb .fjebung »es
noin SnnOc cingffübrtcn Obftbau=, Schul un» 'ItcrjucbSgartens in .flcrrnfcl»
empfohlen, mit melcbem nad) »er bcilicgniBcn 3d)rift 5 bie Obftlultnr im Solei-
gebirge cingcfübrt un» mit »er .'feit tu einer GinnabmsqucUc roerten folX.
gur Schaffung folrf)er beiouBcrcn Ginnabmsqurtlcii fönnten aueb »ic
Sücncm unb Äanindjcntudit, legtcve jur Scfehaffung eines billigen 3labrungö=
mittels, geboben un» auf breitere ©runblagcn burd) ftaatlicbc Untcrftugiing geftelit
roerten.
12) Last not least, bie 2i!ic»crbclcbimg »es fdjou eingangs berührten
Flachsbaues unb »er Sladjssubcreituttg im gangen 3(»lcrgcbirgc mit ftaatlid)cr
Unterftütyung unb ^örtening. Ter Flachs bilbetc ebebem in biefem Gfebictc
einen iebr gepflegten un» perbreiteten .fjanbclsartifcl, oon roeltbcm »er £an»roirt
für feine ScBürfniffc bares Selb erhielt, rooiür Bit Sicbjudjt, für roeldje »ns
Sblergcbirgc roegen SBiefenmangels roeniger geeignet ift, leinen annäbcniBcn Grfab
bereinjubringen »ermag. (Tagu ad 1.)
13) J&ebung unb Grroeitcrting »es SebulrocfenS »urd) ffortbilBungsturjc
für lanbroirtiibaitlnbc .Henntniffe, für Cbft- un» ©emüfebau, für ijausboltuiigs-
tun»e, für 'Biafebincnftridcrci, für .ftodjfunft, roobei Burd) Schaffung »on 'l'olls-
bibliotbcfcn, bnreh .ficrangicbung Bcr Scbullofalitätcn für bclebreuBc lanbroirt!
fcbaftlicbc, gcrocrblicbc un» poltsbilbcnbe Üorträge unb Horlcfungcn an Sonn,
unb Feiertagen eine cntfpvcdtcnbc 'liudinnrlung gefiebert unb ferner für jebe
©emcinbe minbeftens eine 'Jfab-. un» Strirfmafebinc »on Staatsrocgen ju Schul--
llitt
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Aiocdcu orrabfolgt rocrbc, sie on einzelnen äSodientagen an atme ^ofllin^c 06-
locchfclnb jum Enterbt übrrlaffcn roerben tonnte.
14) Segrünbung etneo Sagerhaufeo für lanbioirtid)aftlidjc 'fkobultc in
tHotitnif) untre ftaatlid)er Fbrberung unb Buboentiomerung.
15) Sräftigung bet 2anbioirtfd)aft in biefem notleibenben ScAirfc burd)
•fjcbuitg ber i'icbsud)t, burd) bie (Entjdjulbung Beo bäuerlichen Sefibeö, butd)
(Einführung moberner, iutenfioer, für Bao (Gebirge angepafcter 2lcfcr= unb 3S!iefen=
baumethoben, büret) ©efeitigung bco roudjcrifebcn 3'otichciigcioiiinc0 beim Sief)-,
(betreibe- unb ©uttcrocrtaufe, burd) (Einführung einer anftänbigen Stranfem,
illtcrö: unb UnfaUoerfidicrung aud) für fefbftänbigc Sanbtoirte unb für '.’lrbeitrr,
butd) 'Uiobcrmfieruug bco lanbioirtfd)aftlid)en ölcfinbcrccbtco, butd) jHcform Beo
rfuftänbigtcitogcfc^co im Sinne bev ilbturjung ber Jrift für bie (Erlangung bet
3uftänbigteit, burtf) Scnocnbung doii Seinen bei ber ©iilitarocnoultnng, burd)
Mrcicrung unb Forbcriing oon Simjfcifcntajfcn in Drtfchaftcn, iuo foldjc nod)
uitbt befteben.
Iß) tjf)ctunlitf)ftc Segrünbung einet ©icbocrfaufo; unb einer ©Jafjer
genoffenfehaft für ben ©cjirl Stoliln© unter Anleitung ber politifdicn ©chorbc.
17) (Einführung oon oier bio fünf oerftbiebenen ambulanten (Üeroerbe
lehrt urjen oon nur einjähriger Untrtnebtobaurr burd) Brei bio oier Fahre in oier
bio fünf größeren Wcincinben (iRofitnih, ©abborf, .vtronftabt, Sticbm®, $cfd)nci),
bie an Bonn- unb Feiertagen and; für bie Fortbilbung unb fommcrjicUe Schulung
fd)on crmcrbotdtiget ©cioerboleutc ju Dunen hatten unb überhaupt aud) Bohnen
oon Sanbtoirten bie (Erlernung etneo 'Nebcngciocrbeo in abgctürjter Fr>fl tv-
mogluhcn mürben.
Xtiel’e (Einrtd)tuug toürbe fid) inobefonbcre auth für bie .fieraimrhung unb
Sluobilbung in ber ijolAicbnibcrci eignen, b. i. in ber Bereitung oon öol-, ju
ocrfthiebcncn Wegenftdnbcn, rooittr fid) im Stblcrgebirgc oiclfadie (Eignung unb
©orlicbc jeigt, toelthe aber btoher nur jur Eluotuhrung prunitiofter Allheit gefühlt
hat. 3ut Hebung unb jtuobifbung folther fd)luiiimernben Strafte foUteit and)
hier ambulante Sturfe oon einem liehrer ber ©rulichcr Fathfdtule abgehoben unb
talentierte .Knaben unb Füngliuge in ben '.’tnfaiigogrunbeii biefeo Fad)eo unter
toiefen roerben. Xaburd) tonnte in weiterer 3eit nicht nur eine lohncnbc ©robuttion
für ben vianbel ale aud) bie eigene Serforgung ber ocrfdjiebcnftcn (gerate für bie
Sanb unb .&auoroirtfd)aft beftntten roerben.
18) ©rroährung oon ©ctfonalfrcbitcit auth an ©ciocrbolcutc feiteno ber
Mtaijfeifcntaficn mit tjilfc ftaatlidtcr Untcritiitjuug.
19) Scrufutig oon ©ricflcrn, Üchrcrn unb Seamten bcutftber 'Nationalität
für bao bciitfchc Slblcrgebirgc, beim, ebetunlichfte (Ertnoglithung einer folthen
Berufung.
20) (Ehetunlid)fte Schaffung einer beutfdien ©ejirtobauptmannfehaft für
bie öterid)tobc,Airfc tKotitnif}, ©rultd) unb ©icfihubcl (neu) unb nach Biefer 'Jicu-
geftaltung ob ber grogen Entfernung unb ob beo Biangelo einer ©abnorrbinbung
bie ßjponiceung cinco bcutjdtni politiicbcn Itommiffäre midi Botitmg, bin ©c=
bürfntffen bet ©coblfcrung im 'üejirfc Siofitnifi unb ©icgbübcl iHctbnung tragenb,
mobei bie für bao notlcibcnbc, cntoöllcrtc ilblergcbirgc beftimmtcu unb aus Sozial
politilcm fürgefuebteu politijdtcu Beamten obligiert mrrbcu folicii, fid) au .(taub
bev oorftebenben larftcllung mit ben ©erbältniffen beo Ülblcrgebirgco grünblid)
»ertraut ju machen unb auf eine ©efferuug ber fo mif)tid)cn 8age ber bebauerno
loeiteu ©cobltrrung bestellten mit aller Energie bin.tuurbeitcn, um auf biefe Siicije
,Vl)l<inffc, um- foldje bei bein ©aue ber ©ahn loub!eboKofitm| unb bezüglich
ber projettierten Mammftrage unterliefen, ju oenneiben.
31) $ie iiebung beo ,vrcmbenuertc[)n. im Bblcrgcbirge, tu toclcbcm gtoeefe
fd)Oit oor Jahren ein „Rubrer burd) bas Ülblcrgcbirgc" ti. bcrauogcgebro unb bie
©cnübuug oon Sommcrjrifchcn in biefem ©ebietc angeftrebt imirbe, bannt im
giifammcubangc bte Hebung beo lourifteniocfeno unb jörberuug beo ©lintcr
fporteS, für toeld)en fid) bno Stblrrgcbirgr laut initfolgcnbcr £arftcllung beo
©unbcöobmanuco 7. gant befonbero eignet unb oon tveldtem fid) namentlich in
jfabborf-jiobenörlib |d)on fnibidje jlnfäbc jeigen, fo bafi tur Jorberung beo
Slifportco unb beo lounftemocfcno eine ftaatlitbc Subvention oor allem in
©nfjborf fcf)r enuünfdjt märe.
33) l!ie ftaatlitbc ©ebad)tnabmc auf bao bisher gant unberüdfitbtigt gc=
blicbene ilblcrgebirgc burtb Errichtung einer Jabatfabrif, unb fallo eo pr Gm
fubruug beo rfüitbboljmonopolo in ber ,yorm ciitco ßrjcugungomouopolo tommen
follte, bie Errichtung einer Jünbhöltcrfabrit.
lamü erftbeinen un allgemeinen bie nuditigften ©ebürfniffc gcleiinjeid)net,
oon bereu ©cfriebiguug eine ©efferung ber loirtjdtaftlitbcn 8agc im Ülblergcbirge
tu ermarten ift. ©Senn and) uidtt alles auf einmal burdtgrfü()rt werben lann,
fo follte boeb toenigfteno mit bem Driugcnbftcu ber Anfang gemadtt werben, bcoor
eo tu fpat ift, bcitu ber gerabetu tbrouiftb gcioorbenc Botftanb bicfco (bcbirgo
gebirtco mügte enblid) tu einer Mataftropbc führen.
Stblicftlid) erflärt fitb bie gefertigte ©unbcolcitung gern bereit, nach ibreu
beiten Straften unb mit allen ibr tu ©ebote ftebcnbeit 'Bütteln bie erbetenen Blag--
nahmen brr hoben Regierung tu uiitcvftugcn.
© raun au in ©Öhmen, im Juni 1909.
jfar bie ©unbcolcitung beo ©unbeo ber Xfiitid)cu Cftbobmcno
ber Obmann : Dr. Gbuarb langer m. p.
Uber bicfco ©emd) erilofi nun her Erlag beo f. f. BiimfteriumO
fiir öffcutlidte Arbeiten ooin .'in. Tetember 1909, 3* * J ^ XX a 1909,
welcher beut ©unbeoobmattne, itcrni Dr. Ebimrb ilanger, am 13. Jänner
I y lo pgcftdlt nmrbc. Ictfclbe lautet:
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„2ln »io Bunfecolcitung »06 Üun»co »or Xeutidjcn Cftbobmeno p b>an»cn
»o» Obnutnnco Herrn Dr. G. Hanger m Braunau in Bobinen.
'Mit »er im 'Monate Juni 11)09 an »ao Miniftetium für bffcntlidic 21t
beiten gerichteten Gmgabc bat »io Bunbcelcitung p ©unften »ot Bcoblfcrimg »09
31»lcrgcbirgco oino tHeibe »on Maßnahmen in Borfdjlag gebracht, »io »oricbic»cno
©cjebaftojwcigc 609 b- 0. Slcfjorto betreffen.
Jtifofcrno fid) »iofo Borfcfilägc auf 3(iigelegcnbcitcn »or roirtidiaftlidioii un»
tod)mid)cn ©crocrbefbibcruiig belieben, bat »ao Miniftoriuin jür öffentliche Arbeiten
»ao 1. 1. ©crocrbcforBcrungoamt cingclabcn, p ibnen in einem vorläufigen Berichte
Stellung p nehmen un» fobann Grbebungen an Ort un» Stelle iiber »ic Mag
lidjfeit eine» Gingrcifcno »er öcrocrbcfoibcrung »urchpfübrcn.
Xen »om ©crocrbcfbrBcntngoamte erftatteten iSorbcridjt übermittelt »ao
Mimfterium für öffentliche 3lrbcitcn in 3lbfd)rift jur »orläufigen .Hemttnionabme
un» behält fid) roeitcre Mitteilungen bio nadj »er Xnrdjjuhriing »er angeoroneten
Gtbebungen »or. Jür »eu f. 1. Miniftcr:
Dr. Miller m. p."
Xer angcpgeiu’ Borbericbt, bejro. Bericht beo f. f. ©entetbe=
jcrDcrungoamtco 21!ien, am :t. Xcjraiber 1909, ;j. III 184S lautet:
31u »uo f. 1. Miniftoriuin für öffentliche Slrbciten, Sfijien.
„Xao ©crocrbcforBmiitgoamt berichtet über »ic Borfcblagc »eo Bimbeo »er
leutfehen Cftbobmeno pnäd)ft folgenBeo:
Xic Ginfübrung »er Jacc|uarBrorbcrci in »er Umgebung »on iHolitm^ jolltc
bereito »or mehreren Jahren in Eingriff genommen roerBen. Xao ©enterbe;
fbrBcrungoamt batte »amalo oorgefcblagcn, Murfe für Jacgiiarbwcbcrci abpbaltcn;
»a aber in »er »artigen ©egen» 'Jlrbeitgeber nicht »orbanben waren, »ie »ie Be
fueber »iefer Murfe befd)nftigt batten, io würbe »ie Bctingitng geftcllt, »oft oorber
»on »eu Üofalfattorcn für eine entfpredicnbe 'Jlrbeit für »ie 31bfol»cntinnen »er
Murfe Sorge getragen werbe, un» par entweber »uidj »ic Heranziehung »on
Jnbuftricllen, »ie Jacguarbroarcu erzeugen o»er »urdj »ie Grridjtung einer
©enoffcnfd)aft. Xa »ieo wabrfdicinlid) Sebwiengteitcn bereitete, fo iam eo md)t
p »er Grricbtung »er Süerfftätte un» ro würbe »afür pnnd)ft »ie Morbfled)ter-
jchule in iHolitm» gegrünbet.
Gin Bcrfud) »eo Jiifamincnftblujfco »011 $auon>rbcm ju einer ^robiitti»-
genojfenfchaft rourbe in ©icfibübcl un» 3irubra»of unternommen, wobei eo fid)
ergab, »afl »ic Bereinigung wegen »eo Mangele an cntfprcchenben ©elbmittein
im» an tüchtiger tnufmnniiifcbor Heilung einen Gifolg nicht aufweifen tonnte.
21m fdjwierigften ift bei »iefer 3trt »011 Heimarbeit »ie 2lbjabfrage p löfen, weobalb
auch »ie beftehenBen BroBuftiogeiiojfcnfdiaften »ie Bitte nach guroenbung 0011
öffentlichen Hiefcningcn fteto wieberbolen.
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i'Ott aiibrrin groeigcn Her Heimarbeit tutiroeu aus ©crocrbcforberungs:
mittcln bisher im ©cbiclcbcs ^ttolcrttcbirgco eie Spanfcbadjtdcrjcugmig uilHitfcbta
mib bic gmirnfiiopfcrjcuguug in ©abcl a. 3t. unterftügt.
Sab ben Übergang mm ber Hanbmeberet ,511 ber meebanifeben ffleberei an:
langt, fo mug bemerft merben, Dag bte 21'obiiräiiinc ber Hausrocbcr [el)t häufig
für bie Unterbringung meebaniftber 'lUrbftühlc nitbt geeignet fmb. Xie SBohnftubc
Deo Hauoroebers bient als Slrbctto, 'Äohn, 3(i)lafraum unb .Huche, fo Dag eine
barin uutcrgebradjtc 'Dlafchinc mit mectjamicbem betriebe auch eine öcfatjr für bic
©cfunbbcit her Jamilicmnitglicbcr bebrüten mürbe. Xie ßinfübrung eine» (old) nt
(Betriebes märe übrigens nur bort möglich, <00 elcftrifd)cr Strom $ur Verfügung
ftel)t. Itc 'Itorbereitungsorbcitcn ber mecbanijcbcii Sieberei 1111b bie ^nftanb:
baltung bco ffiebftublcs erforbern geroifje Jcrtigfciten, fo Dag bie 3lbricbtuiig ber
Hausmebec oieifacb «ebroierigfeiten bereiten mürbe. 3lucb bei ber meebanifebrn
Sieberei märe bic (übfaljfragc bie am fdjniierigften ju tbfenbe. Xie Heimarbeiter
müßten entmeber für fapitalfräftigc (Hrbcitgebcr ober furbie ©enoffenfebaft arbeiten.
Co ift nun fraglich, ob ein SScbroarcncrjcugcr meibanijdjc Sicbftühlc in ber Heim-
arbeit befdjäftigen mürbe, roenn bic gleite SlrbcitSflcit unb bicfelben grieglidjcn
(Bcftimmungen ein.tubalteu mären, mir in einer $abrit. Hiocdmagigcr märe mobt
bie Cmditimg gemeinfaincr (Bctricboftättcn, meil baeurtb febon ber Xranoport Der
(dimeren Hrttrnbäumc entfallen mürbe unb meil eine beffere Übcrroad)img ber
Slrbcitsfräjtc leichter mogtid) märe. Sicnn auoreidjenbe Slrbcitsgclcgcnheit unb
cntfprccbcnbe Üobnfagc gefiebert fine, fo mürbe bie Cinfttbrung ber meebanifeben
Sieberei genüg Dem Heimarbeiter Verteile bringen. 3luf einem ber legten ßeim-
arbeitcrfongreffe mürbe jeboeb barüber gelingt, Dag in biefer Sichtung in ber
Sdimeij unb in Xeutfd)tanb feine guten Crfabrungcit gemacht mürben. Xie
Stöhne jollen fo bemeffen roorben fein. Dag ber 'Vorteil jut ©ante ben Unter:
nrbmern jugutc fam. Xie meebanifebe ßauSrocbcrci in Xrutfcbtanb unb in brr
Schmct} erjeugt faft mio(d)licglid) (Baitbroarcn. Sicil febon ber ßatiDrocbftuhl Des
(Banbrocbcro ein halb meebauifeber Siebftuljl ift, fo mar ber Übergang jum 'Motor:
betrieb in biefem ^ntiuftrtcginrigr oerbältniomäfsig einfach. (Sin Sicrfueb Jur
(jinführang Des meebanifeben Sicbftubleo in bie Heimarbeit märe immerhin ber
Uutcrftügung roert. (iin abiehlicgenbeo Urteil über biefe fbrage märe jebod) nur
auf ©runb bes eingebenben Stubiums jebcö einzelnen jyallco möglich, meil bic
llerhältniffe ber Herftellung ocriebicbcncr Sicbroarcn unb in oerfd)icbenen Orten
berüdfiebtigt merben müßten.
Sias bie 'Slafdjincnftridctei aulangt, fo ift es aud) hier notroenbig, für ben
'Jlbfag ber (Srjcugniffc oorher 3orge ju tragen, obroohl ein Icil baoon burd) bic
3trider jelhfl im '•flctanutcnlrcife oertauft merben lönnte. immerhin ift ber
'Uorfehlag, ber Dahin geht. Dag ben einzelnen Schulen Säb= unb Stridmaichinen
tu Skbrjmrdcn überlaffen merben, bcadjtcnsrocrt, meil baburd) ben etioa am ßnbe
ihrer Schulpflicht flcgenDen 'Diabchen bie Dloglidjfeit gegeben märe, bic ßanb=
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habiing tiefer Arbeitsbebclfc ju erlernen mit tann leichter Sefehäftigung ju
finten. Aud ®cn>crbcförbcnmgsiniticln märe jetoeb tic Seiftellung tiefer
Mafchincn tauin möglich, roeil es fief) um tie Untcrftühung oon Unterrichts
oeranftaltungcn bantclt.
Die Ginführung bcrBoljintuftridGrjcugung oon .Boljsfcfjnchtcln, Grsoiigung
oon Boluoarcn, Spieiroarctt, Bandgeräte etc.) in ten oeraniitcn ©egenten, tonnte
nur tie antersroo beftebentc unt blübentt Jntiiftrie ftbntigen. Die Jörterung
ter oerarinten Bausarbeiter tonnte mir bann auf Grfolg reebnen, toenn man tie
Arbeiter jur Verfertigung oon neuen Grportnrtifclif otev jur Grjcugutig oon
'Baren hcranjicben niiirte, tie aus ter Sretnbe in Mafien eingeführt toerten.
Diefe Slufgabe ju löjen ift jr-todj ohne große 'Mittel unt genaue Kenntnis ter
Sachlage nicht möglich. gür bc„ ¥räflbcntcn:
Grijart m.p."
3ur fiebuitg öcr Canöunrtfcbaft im JliUergcbirgc.
3u ben fcf)led)tejt fttuierten ©emeinben bes Ablergebirges gehört
toohl bie öftlid) oon ber SejirfSftabt Station® an ben Ausläufern ber
Bähen Butjel gelegene ©enteinbe Bohcniitlib 3«hr für Jahr flibts
hier Glcmeittarereignifie, roelche befonberS an ben gelbfriichten groben
Schaben anrichten utib gerabeju Siotoerbältniffe herbeiführen, fo baft bafelbft
loieberboit eteuerabfebreibungen eintreteu mufiten. Die Seoölferung toiefer
©emeitibc ift bauptfächlich auf ben Rclbbau angetoiefen, welcher aber auf
ben fteilen ©ebirgsabbängen febr mühfam uitb befchtoerlich ficb geftaltet.
Die ganje ©runbfläche ber ©enteinbe beträgt 1010 ,1o<b, toeldjc bebaut
unb fultioiert metben mufe, bieoon finb oicle Selber, namentlich aber bie
Biefengrünbe, nag unb uerfumpft, fo baß fie nur einen fpärlichen
Getrag abroerfen.
Unt nun biefe oerfumpften ©riinbe ertragofähiger ju geftallen, bat
bie genamUe ©enteinbe nach oorgängiger Seficfitigung berfelbeit butcb
ben Direftor ber Banbroirtfcbaftliefien Binterfcfiule in ©rofiborf, Berrn
Beinrich Stnefcf), unb über bejfen Anraten um Ginleitung bes Melioration«:
oerfahtens beim Siaiibesfulturrate für bas Königreich Söhnten angefuebt,
tootauf biefer am 16. Jfuti 1909 Berrn Cberbaurat ^Ingenieur 3t. Crlt
ooin tulturtechnifchen Bureau jur Aufnahme bes tecfinifchen ©utaebteno
bahin entfanbte.
Die Smecfmäfiigfeit ber Melioration mürbe laut 'Berichtes bes Berrn
Cberbaurates Crlt oom 1 1. 'Jluguft 1909, 3- 6754, oollftätibig anertnnnt,
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bagegen bot ©etneinbe empfohlen, bas 'Brojcft unb bic .Hoftenooranfchlcige
im Cinocmcbmcn mit bottt genannten Sureau butch einen 3>Ditted)iiifer
ausarbeiten ju laffcn.
Ta jcboct) bie ©etneinbe £)üt)enörli(j DoUftänbig mittellos ift, »anbte
iic ficb über '.Unräten bes üerrn 9ieid)statö= unb ÜanbtaBsabgeorbncten
Sing. Jlnforgc, ber auch in bet Aolgc in bieier 'Angelegenheit befürmortenb
interpellierte, an bas 'fkäfibium beo ifanbestulturrateo mit ber Sitte um
foftenlofe Ausfertigung ber notmenbigen Vorarbeiten bureb bas tedinifdje
Sureau, mürbe jebodt rnegen llberbiirbung besjelben mit anberen Arbeiten
mit ihrem Slnfuchen abgemiefen.
Jiun ift biefe ©etneinbe am 1 September 1909 abermals uon
einer fdjmeten Süetterfataftrophe betroffen morben, juiolge roeldtcr bie
Sommers unb Kartoffelernte auf ben gelbem pollftänbig oemidttet unb
bie Serfcbroanlagen jerftört mürben, fo baff mieberum eine Steuer;
abicbreibutig eintreten muffte unb bie .ijerftellunß ber Scrfebrsrocgc aus
Staatsmitteln angeftrebt mitb. Ta unter foldjeit Verbältnijfen bie ©e-
mcinbe nidtt in ber tage mar ben mit ber Abfaffuitg bcs 'ffrojeftes er;
forbcrlidjen Aufroanb aus eigenen l'lilteln *u beftreiten, brachte fie ein
neuerliches Slttfuebcn beim Sanbestulturrate ein unb manbte fid) gleichseitig
an bie Sunbeslcitung unferes Sunbeo um Seiiirtuortung unb Untcrftügmtg
biefes öefudjes.
Taraufhin hat bic Sunbcsleitung felbft eine auf alle obigen Um
ftänbe oetroeifenbe Gingabe am 19. Cftobcr 1909 bei ber Teutleben Seftion
bes üanbesfulturrates mit ber Sitte um Stattgebung beo betreffenben
©efuches unb um meitere mohlroollenbe Untcrftii&Hng biefes Weliorations=
projeftes eingebracht, meldje unter märmfter Sefiirmortung bem Sräfibium
biefer Körperfchaft abgetreten mürbe. Zufolge bieier Gingabe laugte nun
am II. oänner 1910 pom Sräfibiunt bes Vanbeofulturrnlcs für bas
Königreich Söbtnen bie ftattgebenbe Grlebiguttg oom 3. 'ginnet Htlii,
3- 19004, folgettben Rabattes herab:
„Sin nie Sunbcsleitung bc« Sunbeo ber Tcutfchcn Cftbohmcns
in Sraunau!
3" Crlebiqung ber Ginqabc oom 19. Cltobcv 1909 finbet bas gefertigte
Sräfibium bie erbetene Ausarbeitung eines AleliorationSprojettes für .fmficnörlib,
Sesirf 'tfolitmfc, auf .Höften ber illegic beo Üanbcotiiltiirratcö ju bctoilligcn.
Taoon märe bic betreffenbe SSaffergenoffcitfchaft mit bem Semerfen 511
oerftanbigen, bap biefclbe verpflichtet ift, bem mit ber Slufnabmc betrauten Ingenieur
für bic Scrmeffimg auf eigene .Höften o»ei Figuranten beijuftclicn 1111b bic nötigen
'Uflöde, .Hataftralmappe tarnt bem SarsdlenprotofoHc, ioime bic Ginquarticrung
AU beforgen.
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Tic gcit der Slcnncffung wirb, f obalb es Bic ffiittmmg ertaubt, Bas bioftt^c
tcchmicf)!' ttiurcau Bev ffiitffriflcnoffcnfdjait Biveft beiannt geben.
Tee ^räfibent: S diroarjcubcrg m. p."
Tiefe ©rlcbigung würbe nun beut Cbmanne ber Söunbcsgnuu'e in
.üobenbrlie, .\5ctrn fflemeinbeuorfteber 3ofef ijörnicb, jut weiteren 41er
anlaffung fofort mitgeteilt uttb wirb nicht uerieblett allgemeine Slnerfennuttg
unb freubige Stimmung bcrpor.tutufru. Slud) bic Slunbcslcitung bess
'■Bunbcs ber Teutfcben Cftböbmcns erfüllt biefer ©tfolg mit freubiger
(Genugtuung unb fprid)t biefetbe im eigenen Slawen wie aud) namens ber
bebadjten Wcmcinbe öohenörlie bem hoben 'Iftäfibium beo üanbe«fultut=
rate« biemit ben rerbinblicbften Tont aus. Sin ber (Semeinbe £wbenötli8
wirb es nun liegen, burdj eifrige SWitwirtung bas angeftrebte fegensreidte
;{ie! jum SÜoble unb (Gebeiben ber üanbwirtfdjaft bafelbft ju erreichen.
Vmnicflclicr uiiB örramniocllirtirr Schriftleiter Itr. ivbiiarB Vanger, Straunan i. 4t.
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|fm f>ommer.
(Schicht
oon
t> v. Cfcuar* tanger,
oertont uttb bleiern alo Cbiiiaiinc bc* $)intbc* ber Xrutidjeii Citböbmen*? geiuibmet
ÖOII
2ittt£Uc üergauer=<£bner.
Sed canit» ae»ti\o« ortns vitare iul> nmbra
ArbnriB ad rivos praeterenntU a<iaae.
Tiball.
' Stratos nnnr ad a<|uae lene capot aacrae.
Hora*.
Prostrati in gramine molli propter aqnae
rivam sab rami» arboria altae.
Lucrez
Üon flet, Zeutfrtic «olfeftinbe a. b . ö ©. , «2
IX. 1. btö 4. tjrft. t
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$rmf(t)cnburdi roarb eine alte, graue Kapelle unter uralten I Gin rauhes, fpöttifd)es i'ädjeln mar bie Antwort.
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Sopbic unterbrod) bie '-öerebinmtcit bcs MeUneto i roitfchtb, bic Stube,
mit einet anbeten große — bann ging fie, ben Stilen 1 Stuf bet Irem'e begegnete ibt bet Mellnet.
leitenb, in bie ibnett jugeroiefene Stube. 3)ie Iteppe i „Können Sic mit nicht tagen, tuer bet ftembe
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o ift alles anbers hier. bcr Sientd) rinnt unmittelbar ftebiid) idiön.
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■Öußo flepteßt, „mann geniere ich ibn am roenißften?" geben?"
„£n habe id) eben einen fcnuptfpati ßebabt — ", ,,'iiod) eine falctje SnfpTeTunfl unb id> roerbc feine
erzählte er in [eiditfertißcin lonc — „bie ftiüe 'M<orö= 9iücf|i<ht nehmen!"
inebtet briiben bat mit $erm Stein beute früh eine 1 „„J'ie habe id) non ^bnen reebet nerlanßt noch
'.Uforgenpromenabe in bas IWiblipalbcben gemacht unb ermattet — faßte mit ftoftißer «alte .fSugo — tun
ub habe fte beobalb aufgesogen!" Sie ipao ^bnen beliebt.""
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unb guter Schnee ju orobujieren, fo will ich ihm hie Seit ju geit einen beobachtenben 2t lief auf tiußo unb
ftd) fein groüenber Unmut nid)t. Gr mußte niefjt, mns „Ter .Kapitän miU nom gmeifantpfe abfteben, roctut
beginnen; bic roiberftrebenbiien ©efiible unb Grinnerungen Tu mir Tein Gbtenmort geben mirft. tbm nicht mehr
ließen ibn meber jur tHutje, nod) ju einem Gntidjlufie ju bcleibigen."
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blauen Jlußen als ftumme Sürbitter auf feine .fjanb. jroifchen uns frieblitfj ju beenbigen. Sl'enn Sie, mein
,,'Jiicbt meinen, Sophie, nicht meinen!" uttb fich ,üerr töaton, mit ber einfachen Grflarung. baft idi Sie
rafch ethebenb, bot er ihr bic .üanb. „^ch gebe jeßt für einen Wann oott (rhrc halte, uttb bah ich Sie nicht
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icf) lafte bem .öerrn iöaron ben eriten ccf)u§!" nefafet ift. .fntßo tjar mief) aufßcßeben unb vMinett feine
Tn Ecim £mßo filenben cdiritleö beit ®en liernb imb fflortimbibre Stimme bebte. „Sie »erben Sopbiebalbicbeti
roinftc und) bet Molotmobe ru, inbcm et jttßleid) mehrere: i — ober jUBor müfien Sie noch ein paar ®orte entböten!"
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StndjjeilsflcbtäudK im notbroeftlidjen Siblergcbirgc I
'•öiclci, Stiefmci tutb Umgebung 2
'lOeiftnadjtsgebräudje im Sfergebirge 20
31u$ ber .(lDfjcncIba- Qegcnb 22
Jibocntfpiel im Ijfergebirge üü
älbucntfpiel in 'Diobren, ®e$. Sirnnu 31
SItnau=ÖoIjenelbct ©ebräud)C, niebetgcfdtricbeti in Öen labten 1836
bio 1860 non P. 3ofef §rnnfc, Pfarrer in gotft 33
L ®ebräudie bei ©cburten 33
2. ©ebräurfie bei £)od)}citen 3b
3. Oifbräuctjc bei Stcrbcfälien 42
Sagen aus bent beutfcben Cften 32
SOaffermannäfagen. (gotlfeßung oon S. 65, VIII. S)b.) 32
138. Scr SBaffcrmann unb »er .©eget 32
äcrenfaaen 59
139. £ie $ejen unb ber Jiübjungc fio
1 60. $ic §eje unb ins liäglidjc lliäbdjcn 00
161. Tn »erfte^te .Hültjungc 01
1 69. $as Aulner ber $cfe 01
•Kerl)C{te .Hugcliagcn 03
1 63. Tn gereinigte Söalb 03
1 64. Mugelfeftfage 04
'■Uolfstümlidte ®idjtung 05
Seffla on be Süfe. Sraunauer Dlunbart 05
25‘r gefottbe .§au3t>erftanb. iKod)Iifter Uiunbart Ob
iuilfstiimlidje üliuitf 21
A. 31uS ber 2terfen<3glaucr Spradtinfci 72
I. 9K«rid)c 22
1. Dlarfd) 72
2. tfcunroeljrmarfd) (C-dur) 23
3. Jcncrtucbnnarfd) (G-dur) 23
■L Aeuerroef)niiarid):Signale. a — e 24
II. Üanbler. 1 — 44 23
111. ^ u d| m u in ber ^rfdjinger ©egcitb. 1 — 4 bä
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LL (Allgemeine lieber)
=L Staubet un# Sctufblieber
1. Xcv luftige iyiihrmannofneeht
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IX. SIus .fjilbcltcn. (fortfefeung von S. Läl u. ff., V. ©b. . . . äü
£>erengefdnd)ten üi
IX. Sluö giUnei unb Umgebung, Jortfcgung oon 3. 200«. ff., VLSü. M
'JJIitleilimgen bco ©unbea ber Xeutfdjeit Oftbübtttena. Jlr. i ifeue
ffolgc (13) lut
IX. J^auptocrfainmlung unb 15 jährige (ÜrüubungBfcicr beb ©unbea
ber Teutleben Cftböbmcno IUI
äUcibmubtBboidjerungen unb Suppenanftaltcn Inn
Sur ©efferung ber (inuerbBuerbiiltnijfe im iHblcrgcbirge I <14
Sur Hebung bet Sanbnurtfdjflft im Jlblcrgcbirgc 173
©out ©iidiertifdie 111
Uffo yorit, ©öljmifdje Törfer. 1L ©ottb lai
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onbaltaoerjctdjnio j 1 5
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Scbriftentauscl)
jroifdjm ber 'X'rtitf d)cn Votfefintbe auo beut öftlid)cn Hainnen uitb folgenben Her-
bffentlidutngeit :
I. ,lu C'iterrtidiUiigarn.
1. Seitfibrift für öiterrcirfiiitbc Vollelunbc. Crgan bee Settins für
Bttcrr. Hollblunbe in äjitu. Von Dr. Wlidjael .{■'nbctlmibt, 'Wien.
2. Itufcr (SacrlattB. HIBtter fiir iSgerläubcr VolWItnibt.' Hon 2lloi«^iol)n, iSgct.
3. ISflcrcr StnBtnntlio, Slrdiiobircrtor Dr. Marl Siegl, iSger.
4. MarlebaBcr StnBtnribiB, 3lrd)lubireftor Dr. Marl Vuhioig. Sarlsbab.
5. Vublitntioncn Be« DKäbriitbcn £anBcenrtbiüe in Hriinn.
G. Wittcilunflcii Bes itorbbiilimiitbett tetfurfionetlub«. Hon llrofeffor
Dr. v a n i i di r l , Ütipa.
7. UNittcif uitacii Brr Wcicllftbnft für Salgburfler l'anBcelunBe.
Schriftleiter Dr. 21ng. •ütiujiiiger, Salzburg.
8. Mitunter. Crgan beo miiliriicti idjlciiidicn gubeteit • Wcbirg« • Hertine». Hon
9lbolf Met liier, .’Sreiioalbau.
ti. Her McbirRefreunB. ;5eitidirift be« Cfterreubifdjen Wcbirgbuertiti*. 9Jon
ßugo (Merbcrb, Wien.
10. (£rgRebirR«gcitnufl. iwraubgcgebcit vom 'Jiorbböl)niiid)fn Oiebirgb’Hcrtin«-
Herbanbt in Jeplih, geleitet oon .Xiiliue iHeinioartl).
11. Hab Beutifbe VolfelicB. ;ieitfd)ritt fiir feint Meuntni* mib HflcRe. .fter-
auogeg. non btm bentfdjen Hollbgefaug Hereinc in Wien, unter ber Öcitung non
Dr. Joftf Hammer, Ji'ano ijraiingriibtr mib Marl H ronfuft.
12. (S'tbttologijtbc Wittcilunficn nun Mitflarit. Hon ’Grof. Dr. tünton
t'crrmaiui, rHubapeft.
13. MorrcfpouBengblatt Be« Verein« fiir fiebcnbiirniftbe VanBcefunBc.
IHebigicrt oon Dr. Sd)ulltrub in ytrmaitiifioM, Herlagu. W. Mrajft, .vicrniamtftabt.
14. Miibcgabl, rillt .valbmoiiaiidirift gur Hflegc ber tiorbbäliiiiifdirii, jrf)lcfijd)cn mib
uiäbrifibeiiSIliiiiborleii, iHcidiniberg frricblanb. .ticraubgeg. n. Jyranj Wruiibinann.
15. Hcutftbc Acimnt. 'Walt fiir beutfdie HolMlunbt mib Multiirgefdiiditc in
Cftcrrctii). .(lermibgtg. nom Heroine „STcuifetjc C>cimot", Wien, Sd)riftleittr
Dr. iSbnarb Stepan.
IG. WittcilnuRcn Be« „Vereine« Bcntiiber Honriftcn, Vrünn". Hon
Hlorig 'Wagner. Srüitu.
17. Zbomik za tivot i obifiaje juznih Slavena (MribiB für Vcbcn unB
Sitten Ber SÜBflaBcnf. gxraubgeg. non ber 2iibjlaniid|eii Sülabemie fiir
Sßißenfdjaft imb Mimft in 21grnut. rebigiett non Dr. £rag Horauift.
18. WitteiluitRen gur VoltefunBc Be« Sibbitbciiflitcr üanBce. i'er-
auogeg. nom 'Vereine fiir fyortbilhmig be» \iaiibels- mib Oieioerbeftaube« in J'iäbr.-
Jrübau.
13. Mngciflcr Ber ctbuoarapbiftbcn Mitteilung Be« lliiRariftbcn
Sintioiinl-'Wfuuiinto. (Triitfdie Übertragung ber Cnartalsjdjrift: A Magyar
Ncmzcti Muzeum Niprajzi Osztdlylnak Ertesltöje). Herlag beo iingarijdjni
'National SJiiijeiiiiib, rebigiert non Dr. Willibalb gemalter, Hnbapeft.
20. Närodopisny V.stnik Ceskoslovansky. iierniibgegebrn nom £ed|njlaoifd|cn
etlniogropliiidten SRliirum in 'Grog, rebigiert non itobann {fatllbec, 31. Mrano
uub A- 'Golinla. 4'rag Smidioio.
II. ^ni bcutid)cn lUeid).
21. MttgeiRCr Be« Weriuaniftbcn iKationatmufeum«. iicrauogegeben nom
Hirtftonum, 'Jlümberg.
22. .^citfibrift Be« Verein« für Volt«tunBc. 3'on Dr. .lobaiiuro 'Holte.
ilrrlin.
23. Vlittcilnnflen Be« Vereine für fäibiifibe VoKefnnBc. 'Hon Dr.
iS. SDlogt uub 'flrof. Dr. v. Stunt me, Ireoben. Vcituig.
24. Wittcilnnflcn Ber itblcftfibcn WeicIIirtinft fiir VoltetunBc. t>er-
aubgegeben non 4logi. Sireblan.
25. Viittcilunflcn uitB UmtraRen gur babcriftbcu VoltefnnBc. i'er-
aubgegeben im Aufträge bco Ü*crriiiö für baijerijdie Holtotiuibe mib 'lKunbart-
forjdjuug oon 'Grof. Dr. Cbtar Hreiiuer, Würibnrg.
2G. Voltetunft ItttB VoltetunBe. 2<iouatbfd)rift bco Hereino fiiv 'Hollofimft
uub Holfblnubc in 'Glüiidjcii.
27. Acfftitbe Vlättcr für VoltetnnBe. Hon 'Grof. Dr. Marl .{'el in, Oticfetn.
28. Hcutftbc blaue, ;3rit_fdjriit für .{iciniatoforidpiiig uub f>ciniat9liuibe. ^traüb«
geber IS. prallt in Maiifbeurcii, Hagem.
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2». ,'lcit'rtivift bce Vereine für rljcinifdic uitS tocWfnlifAc tfolte«
(nute, .{leraubgeg. im Sluftronc be» ittrein« non fl. Trümer mib ISref. ■f},
•Saratori in Torlumnb, C. Sdjell in ülberfrlb mit S. webtljan in ^tnnlfurt.
80. Mlcmniiltia. ;ieitfrtjrifi für aletnannijdie unb fräntifdje iMrfcfjidjte, JPoIMfunbc.
ftnnft uub Spradir. ij)rniu»geg. tun ^riebrid) 9leue geige. gtribtirg i. iH.
31. ,'leitfrtirift fiir teilt idie Wunttnrtcn. gm Sluftrage be* Jioritanbes bee
eiligem. Iculfdjrn St'rtid/mrriii« Iirrnu9flf(i. mm 'fjrof. Ctlo .{»eilig imb tiliilipp
VfiiA, '-Heidin.
32. «rfilciicu. glliiftrierte llioiuucjdirift jur 'üflegc lieimatlidtrr otitcrefirn.
Sdniftleiliiiig S. (Siemen) in Viegnit. Wrfdjäftbfiellr Moitomit
33. Icr trauterer int diieienpebirpe. geitfdirift be« briujdirn unb Bfter-
rridiifdjcn d(ieieugebirg«>ereiite. Schriftleiter iJrortftor 'firof. Dr. Mofrnbccg
in f'iridjbcrg in Schienen.
111. 3 u bet Sdjloeij.
34. Schwei, icriirfico 'firrtiiu fiir <»olfotunbe. 4<irrteljol>r*fd>rift. Sun üb.
{roffinantiStraiier. 'Bafel.
IV. gn Sditueben.
33. Svenska landsmal ock svensk folkllf. Tidskrift utgifven pä uppdrag
al landsmilsförening arna i Uppsala, Helsingfors ock Lund. Stodbolm,
berauegeg. non i<rof. 3 91. Vitnbrll in llpfala.
V. gn Belgien.
36. tfieforf . Tat ie reu leer- rn leeeblab, ooor alle oriftanbige Blatningm. Sen
'J}rof. Dr M. be 'Wolf, Coiteiibe.
VI. gn Billgarten.
37. Iwiestin na etnographiskla Museu w Sophia. tHebafteur 21. 4>larinon>.
Sofia.
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