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Suomalais-ugrilaisen seuran
aikaka uskirja
Suomalais-ugrilainen Seura
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S9(o
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SUOMALAISUGRILAISEN SEURAN
AI KAKAU S KI R JA.
« • • • •
JOURNAL
DE LA
SOCIETE FINNO-OUGRIENNE.
HEL^INOISSA.
SUOMALAlsKN KIIUALUsS. 8EIBAN KIRJAPAINON OSAKEYHTIÖ,
1897.
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Sisällys. Table des matieres.
8.
1. Arvid Gxhbtz, Ost-permische Sprachstudien 1—57.
2. H. Paasonen, Die turkischen lehnwurter im mordwlnischen . 1—64.
3. Otteita Suomalais-UKrilaisen Seuran koskustelemuksista v. 189<5.
— Auszuge aus doii siizungsbericlitea der PiimiBcii-ugri-
schen Gesellschaft im j. 1Ö96 1—16.
Vuosikertomus »/» 17—25.
Rapport annuel V» 1896 26-34.
405114
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OST-PEMSCHE SPRACHSTOm
VON
Arvid Gmet2.
«o-
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a
von der \Volost VVcr('li-Jaswa im Tscheidynscheii Kreise dos (louvcr-
nements Perm vvährend einigcr WocheQ im Mai 1889 von mir ge-
sammelt. Mein hauptsächlicties Augenmerk war nur das Verhältniss
dieaes bisher unbekaDnten Dialekts der peraiischen Sprache zu der
von Rogow beschriebenen westlichen Mundart im Kreise Solikamsk
des Dämlichen Gottvememeiits festznstellen, wa8 wohi auch im Grosscn
imd Ganzen gelungen ist. Kine genaaere Beschreibung des betreffenden
Dialekts luitte vor Allem erfordert das syrjänische Wörterbuch von
Wiedcnmnn vollständig durchzunchiiicn, wozu ich aber nicbt die Oe-
legenbeit hatte, tbeils weil die misstrauisclie, ja sogar feindliche Haltung
der altgläubischen l^völkeriing die Arbeit selir crscbwertc und ein
längeres Verweilen in der Gegend beinahe unmöglich machte, tbeils
Weil mein Reiseplan auch andere Zweige des finnisch-ugriscben
Spracbstammes um&sste.
Die wichttg8ten von den einheimiscben Stammwörtern darften
jedoch im Wörterverzeicbni8se enthalten sein, da das lexfkalische Ma-
terial nicht nur nacli Rogows permjakisch-russischem Wörterl)U( he,
sondern aucb niit Hillfe eines russisclien Lexikons gesamnielt \vorden
ist. Die neueren russischen Lebnvvörter liabe icb iiberbaupt ausgelas-
sen, da sie för die Gesehichte der Sprache wenig Bedeutung haben,
obwohl sie in dieser höchst russifiderten Mundart sehr häofig sind.
— Die Aufstellang des IVOrterverzeichnlsses grftndet sich in erster
Beihe anf die Konsonanten und erst in zweiter Reihe auf die Yo-
kale, wobei die unten angegebene phonetiscbe Ordnuug der resp. Lante
massgebend ist.
Spracbproben in grösserer Mcnge und von hölicreni Werth als
die mitgetlieilten iiabe icli niclit zusainmenbringeD kuuneu.
4
A. Gbnbt2.
XV,i
Die Mittheilungen Ubcr die Formenlehre sind im nächsten An-
schlnss an WiedeinaiiQ8 ^Grammatik der syq&oiscbeD Sprache^* ab-
gefaast frorden, wodttrch ein nftheies Eingehen auf die Fnnktionen
der Wortformen flberflflssig irnrde. Ebeoso habe icb anf eioe besoo-
dere Darstellung der WortbilduDg verzichtet, obwohl eine solche ans
dem vorhandenen lexikalischcn Materia! leicht hättc zusammengestellt.
werdeii kunnen; ist sie doch fur das Souderlebiui dus Dialekts von
keioein lielang.
Die Laute der Mundurt habe ich folgenderuiasscn bezeichnot:
Die Konsonanten: k, k (= monilliert* A); g; f> (der präpalatale
Nasal); j; t, t (= moaill. 0; d, d (= mouill. d)\ c (= < + ^; ^
(= <l + i); <f (= f + rf>; ^ (= + i)\ S (= «A, niss. tn); 0
(= franzOs. jt rnas av); 9, i moaill. a); g (= französ. gf tms, a),
i (= mouill. 2)] n, A (= moaill. n)\ r, f (= moaill. r); l (hartes,
dunipfes / = russ. a vor tiefen Vokalen), t (mouill. l = russ. .1 vor
Nveichcn Vokalen); p, p (= mouill. ;>): A, h (— iiiuiiill. //); r. ///
(= mouill. m). — Die Mouillierung von Pf h und yn, die ich nur
in einigen Wörtem and immcr vor i oder e beobachtet habe, ist
wahr8cheinlich eine späte durch russischen Einfluss bewirkte £r^
acheinang.
Die Vokale: a; 0 (ein ziemlich offener, dem a etwa8 ihnlicher
Gnttaralvokal ohne Lippenartikulation); e; i; o; ö (mit der Lippen-
artikulation eines ziemlich engen o und mit zunickgezouener Zunge.
etwa z\vis(lu'n n und < 1: k: y (mit der LippenartikulatitiU des n
und der Zungenstellung zvvischeii u und />. — Das i klingt nach niclit-
mouillierten Dcntnlen etwas tiefer als sonst ; da der Unterschied jedocb
sehr gering und 8cbwierig zu beobachten ist und da er jedenfails aas
dem vorangehenden Konsonanten erhellt, habe ich ihn nicht besonders
bezeichnet, sondern schreibe einerseits di^ H, ^
rif H (statt ff, dl u. s. w.; bei Rogow w<w, dm 4m) nnd anderer-
scits fi, di, ri, 3'/, si, ii, ui, H, li (bei Kogow mu, du au).
\
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1. Wörteryerzeicliniss.
A, e, E, j, o. Ö, U, T.
ig, m, 12, ujo, ido, iz Prae-
teritom des Verneinnngs-
wortes.
0/ interj.
0-; oQt 011, oty öge, öde, oe Prae-
sens des yerneinttDgswor-
tes.
u! interj.
M (Jahr): ta-u licuer; möjm-u
voriges Jabrj myd-u m näch-
Sten Jahre.
eiäcl interj.
akl interj.
<ik! interj.
^kc^U oh rufen.
&eli' abhaaen, fiUIen.
ik^ sammeln.
öktas SamniluDg.
akan Puppe.
uhiU kussen.
akmd! interj.
okrnd! interj.
igän Vorlegebalken, =:j^Min.
öger gltthende Köhien.
aj Vater.
4ika Ehemann.
4jtom vaterlos.
4jtmal- vaterlos sein.
«^7 interj.
ttj! interj.
e; icb höre!
oj! interj.
öjjö! interj.
itj! interj.
yj Nacht; yjfm, ijj dorni od. {ijna^
bei Nacht; ta-yj heute in der
Nacht; tyl Nordnrind.
fj4A^ Norden.
yj' 8Ghwinimett (von Menscben
Qttd vleifitesigen Thieren).
i»M siehe dorti
mnid ähnlich.
St'Au_'; auf eine VVeisc.
öt-})er cin Mal.
ötik ein; ötikHu ciozelo.
örrid ein Mal.
&ia (eine Stelle, Zusaminen-
sein): dlftoe od. dtia auf eine
Stelle, susanuneo; täam od.
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8
öUan auf ciner Stelle, zu-
sammen; ötlaes od. öäai ?on
ehier Stdle.
^to, Plur. inOf dieser.
verbinden.
belten.
^tidOf Plar. 5fn«biy jeoer dort.
^tUon dort (in der Ferne sicht^
bar); 0H jenen Weg; ^ti-
tis(an) von dort; i/ticcn dort-
hin; ijticro,-^ bis dorthin.
//</60wj solcher (wie jener dort).
ötsal- helfen.
ijbäl- gälmen (Ii. o§tav öffnen).
öter Baum ausserhalb des Haa*
ses, Aossenraum; öferen drans*
sen; öiore hinaus; öterSaA von
dranssen.
^fyr Yolk.
id Gerste.
ud-^ tränken, zn trinken gcben.
eder-u im vorvorigen Jaliio; od('r'
luu vorgestern (R. udervOf -lun).
idort- wegränmen.
ic: icmi nacli, f^^emäfis; äta u auf
dieselbe Weisc.
ica wenig; i.i, allmähUch.
eiki^ reissen, nipfen, heraus-
ziehen; mShen, abmfthen.
4i$e acbl
tt^ Schuld.
HMig vorlier.
eset gross, hoch.
ezäd Grösse, Höhe.
dcl: äcim, -it, -is ich, du, er
selbst; vgl. as.
yöet klein; yöetiati von Jugend
auf.
yc^tuk demin.
i&66ttA gegenflber, entgegeo.
Uipl Schwager (Mannesbruder).
d^^i' finden, sehen.
^ih ^luf dicsc VVeisc!.
«5 Vorderrauni, Vordcrcs; friih
(adj. ä adv.); uf/m vorn, vor;
il^o vorwärts, vor; -ia/i
von vorn, vor — weg, von vor;
Ä^e* ▼om, vorher, vor — vor-
llber; li^Iem vonr&rts.
4^4d-<for Yordenseite.
ii6a Stroh.
f/.^<9« ThUr.
us liär.
cftfo^ hangen.
9iU^ irägen.
fflo^^ aufhängen.
j^j- sich verlieren, sich vorirrcn.
j^if^ verlieren.
ä/ba Ochs.
tlJÄt- loben, rtihmen.
dsen niorgun.
d^etisa morgendig.
Und noeh.
^äen Fenster.
4U9m solcher, diesartig.
0i Schaf.
iSa Rasen.
ezdd vor der Grösse; ki-pii e.
turon SO viel Ileu wic ein Hand-
schuh voll (siehe unt. u^ot).
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XV,i Ost-permische
ezdi^ zunclimcn» gröaser wcr-
den, aiifwachsen.
eiddl- hochmflthig sein.
B^in Meisel.
eimäCa Heckenkirsche.
ihnal' Scbelmerei treibon.
as sclbst, cigen; vgl. äci.
as mag sein, las»!
0S-:
esliH- gleiten, Schlittcu falircu,
spazieren fahren.
odeeU- moni.
es: 48tm bier; 4$U diesen weg;
Mi((ui) VOD hier; iSie hierher;
4iie^ bis hierher.
ui siebe dortt
tila Sommergetreidfi.
ys-: yset- sich crbrecben.
y^ '- fallen.
yskot- fallen laSäCD.
dsftk Reifcn.
Mol Schritt.
uikeU- einen Schritt mucben.
iUheidl' scbreiteo.
esU^ aendeoi scbickeo.
uiU Offnen.
isteg Scbwefel.
dsel Morgcn.
rti saurer Kohl.
«r- mahlun (< ictrcide).
iids Mahlcn.
tren Mohlstein.
äg-:
igjal' 8icbT.eQtzftndeii.
igdit- anzfinden.
Sprachstudien. 9
m Erdbeerc.
ugjal' Erdbeeren pflackeo.
^ schlafeo.
aA Scbwiegerroutter (der Fran).
m in den Lokalkasns, nach
Adjektiven: inm, ine in;
inU von, aiis; pitmt infm in
der Fiiistcrniss; juyot hio in
die Ilelligkcit.
hl Weib.
öni jetzt; önio^ bis jetzt; ömioA
von jetzt an.
önU^ neuUcht soebon.
tm Scblaf.
und viel.
yn grobe Decke von Segeltncb
(nöion>).
dnkor ^'emeine Wicke.
uujdl- lieiilcii.
hiot- liilireii, Icitcn.
on.i>i docli wohl.
inmi- treffen, geratlicn.
or Uerbst; kleine Fischc (nan-
jumrb).
ärji' den Herbst zubringen.
ärsa berbstlich.
ur Eichbom; Eiter.
iJr- abreissen (in tr.).
ii nti- jäten.
lirlal- ab- od. zerrcisscu, ab-
od. zerhauen.
yr Trog.
drhni' gelingcn, gut gedeihen.
drknm Gedeihen.
ord = l!rd: mi crddn zu uns.
ord-U Rippc.
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10
Ä. GSNICTZ.
^tsm bei Seitc, bci; örtse zur
Seite, zu; ortsi& weg von.
&rä: örden bei einer Person, in
seinem Hause; irdo zn; &rdii,
örtSaA von, irde^ bis m.
erei Dilnnbier, Kwii8.
tirs- spielen; sich belnsUgen.
ar£i^ kreischen.
urp Stiel (am Hesser).
el (Ferne): elm, ele (»Un, old)
weit, elU, elimn von fern hcr.
öl- leben.
ölr verbicten, scheltea.
ui- sichc unt ööl,
ui Ast, Zweig.
ui (das Untere): fdm niedrig,
unten, unter; uji hinab, nnter;
tcZif, -t^tfii von unteUi nnter--
hervor; utk, nM nnten htn,
nnter — hin; uti^ bis nnten,
bis unter.
til-der (las UiitcR!,
uit linke Seite (eines (jiewandes).
ulfia Ses.sel, Sitz.
u£-pas Bctt, Lager.
yf feucht, frisch, roh.
yl'el etwas feucht, etw. roh.
uiek Deichsel an der ISgge.
iU" schwingen, wedeto.
Ai^ Schooss (des Elddes).
eb Feld.
oho, öbel ist nicht; niclit, noin.
ahiim vergebens.
öva öva schlaf ein!
im Fiille, Geniige; Nadel.
yni Mund.
ijmji- fressen.
1/mlos Gebiss (am Zaume).
umel schlecbt, tibel, böse.
limoAi schlecbt (adv.).
umMk mager.
4mefU' tädein.
limoAiti- schlecbt werdeo.
K (K' h
-k(j (nachgcsctzt) wenni kiu-ko
Jemand.
ke: kemen wie viel (B. khilin).
hi Hand.
Faustbandscbub.
hu Hant, Fell, Leder.
hu: Jm^dir welcbe Zeit, wann;
wenn, ala, da; ib. — jb. bald —
bald.
hu (Hans) s. unt. fcer und vi,^.
ky- \vcben, Hccliten, (öeil) dreiien.
k(ja^ G(;wcl)C.
ky: h/,i wie; da, Weil.
käin Wolf.
hek zwei.
kokiU CO 11.
hoh Fuss.
hSk Eukuk.
J^h- mfen (wie der Knkuk).
huhoA junge Kub, die noch nicht
gekalbt bat
höhan KieB8wnrz.
köhnt od, köhii leiclit.
kökid- picken; inipfen; beisclilafen.
kökoi(tj' m o m.
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Ost-permische Sprachstodien.
11
higa Kind.
kaj kleiner Vop^cl.
häi- steigen, hinaufgehen.
Jcdjei- biiiaiiffiahren.
hes^ fangeD.
Mi- 8tro]iuuifwärts fahren.
Mfä' wi€ke]ii.
Jeet: Mm wo; hoH we1cheii Wcg;
Tcetisdn, -iS woher; ket^ce wo-
hin; Jcecces bis wohin, bis da-
hin wo.
Jcöt- cinteigen, aiimiichen (Teig).
kut (a 1 1 r i b .) welcher ; vgl. kudik
unt. hud,
hutr^ eigreifeii, fassen; anfiaogen.
kyiät wenn auch, obgleich.
hkai" nass werden.
hitsdfr rnfen.
lBit8e§(t)' mom.
ftc^of^* lavfen, flfessen.
kedft schwach (z. B. ciii Flick).
kid scheu.
kidmi- sclicii \verdcn.
kud: kuder (pro kud d&r) waDQ;
wenn, als, da.
kvdik (absol.) welcher.
hud Korb.
hud betranken.
jbi^^5'f- betmnken weTden.
hud (nachgesetzt) ihnlich, wie;
me hädam mir fthnlich, wie ich;
mätjee mednlan hMsi die Ktlhe
sind d(?n unsrigcu äiinlich; öt-
kurf ähnlich.
kudros link.
hdca Elster.
kec Ring,
kucem was fllr ein, welcberlei;
Tgl. hud,
hyi^ Halbinsel.
h&6ka die innere Baumrinde.
U6ha Handchen.
X^dd^scblagen, kIopfeii(B.2»2dX;IO.
kyöQs Haut (des Menschen).
köceg Stiche, Seitenstechen.
ko^ Birke.
koi' verschneiden, kastriercD.
krjfi Urine.
kyf^ wie: da, weil.
ky,^- sähen.
hei Schaie, Binde, Muscbelschale.
höHi' suchen.
hui nackt, katal.
heSei- rauschen, rascheln.
heiäHr an- od. aafhängen, an«
ztehen.
kuSmän Rettig.
kizo aiif, zu, fUr (eine Zeit).
kiz- abwcichen.
kizes(t)- einen Abstechcr machen.
kuz- verstehen.
hii Weberkamin.
hm^ erldschen (intr.).
hy8 trocken.
h^d^ zieben, schleppen, ffthren;
wiegen, 11berwiegen.
heaSk Fleisch (rass?).
hw^ das Kreoz.
kösji- versprechcn.
kUt- giesscn, streuen, schutteu.
kost\ si kosti inzwischen.
kmintr^ biegen.
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12
A. Oenetz.
XV,i
Jcusml- biogon, knimmcn.
hmnä^- sich biegcn.
h'sU' sthleifen, schärfen.
huselt- zerrcissen.
hoap Zwis('1u>nraum; Tcospan (woV),
Jcöspe (wohinV) zwiiicheii; it!cj<!2»«
£Ut.» -pot Pro sek.
hihni^ reif werden.
hai Jagergarn.
Icai". hdial- bemerken, gewahr
wei:den.
idSti- gcdenken, crwähnen.
heg dick.
kU Nestel; Klausiir.
kiznl- zuknöpfen.
kyz lang.
kyzd LäDge; längs, entlang.
%p Fichte.
h^Hn Geschenk.
h^inal' schenken.
jfci^or fltlssig, dftOD.
ibaii Katze.
hen gefroren.
henmi- kait werden, frieren,
erfrieren.
hin, wcr; kin-ko Jemand; ni-kin
Niemand.
kyA- die Augen zusammendiac-
kcn.
HAd ausser, (mit Komparativ:)
ais; H k, ausser dem; »ieBi^
n K grdsser als er; me MAeh
Hm ausser mir; (älter) als ich
(R. Mn^a),
hm m Yiel gesalzen,
kun-vä Lauge.
htin-Jos Aclisol/Nvickel aiu Ilcmdc
(in der Acliselliölilc).
kun-itl Aclisclhöhlc.
löutf^ Ilanfsame.
kundi- bestreuen (R, gundU).
köAis Kufe.
henlem Bauch.
her 8. unt. jtH.
Uer Balken.
S^-hu, hir-hu Hans, Woho-
stttbe.
U&' machen, thun.
Uer es- dem in.
kor- bitten, einladcii, fordciii.
kör Renuthicr; Gcscbmack.
kör-pian KeuDtliier.
kur-: kuräl- sammeln.
kuro§(t)'^ ergreifeo.
hureSä- (refl.) auf etwas kom-
men, mei^eD.
hur Blatt (W. hor, R. horos).
härii Laubbesen.
hörktt, kifrhu s. unt. Uer.
herket- alj-, herunter- od. heiaus-
schlagon.
kärffi- kräcbzcn.
knrgi- sclireicn (voin Geicr).
knro(j Ilenne.
kort- al)fallcn, sich trenDCD.
kertä Uof (B. karta),
keri Eisen.
kuH^ rechen, harkon.
hurk bitter.
kur^äl- beissen.
kSriS Pastete.
ker&i(t)~ ritzen.
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XV,i
kari f hars Grind aof der Birken-
rinde.
JUms AnhOhe.
hArHi» gestossen od. verletzt sein.
ibrttd Rabe.
iiral- hAuen.
HereS- detnin.
korom hohle Hand, 1 aust,
konnul- ab- od. auskratzeo,
schaben (II. harmav-, -ai-),
kel Zunge, GluckeuschweDgel;
Sprache, Rede.
iel^ horen.
keiei^ anhöreui gehorchen.
led Haaacahn.
fejl-iiöthig sein; hdlo es ist ndthig,
man muss.
köl Strick, Schnur.
köl- vvaten.
kul- sterbeu.
kulet' zum Sterben bringen.
kut- zurtlcklassen, weg1assen.
HtöH* bleiben.
kuti Zapfen (R. ffofi)»
kyrjXatk.
kyf-^ abnehmen, abreissen (die
Haut, Birkcnrinde).
ktjtfi- liegen.
k'/tfason liogend.
kulku Hein, Schcnkcl.
kutk Ki.
kolt-^ auf dem VVasser fliessen.
kelet- flossen, 8Chweiimieii.
k^tdi' erbleichen, erblassen.
kädal' kneten.
k^ Spalte, Zirischenraam.
kölo7i vielleichL
ktUU^ fahren, geleiteo.
kyi-buk essbarer Pilz.
köhni' vOD Kohlendunst benom-
men werden.
kolmia bitten, beten.
kvaf, kvat sechs (veraltet).
ki urkos(t)- blinzeln (R. rtuhist-).
kv im drci; kvima zu dreien, sclbst
dritte.
ktnmot der dritte.
kmmai coll.
km: Mf^k, Bastschuh; s. köm,
hm der hintere Theil im Zimmer.
komi Permjak; anf pemuakisch.
kSm Sehuh; kSm-kot beide Schahe.
kemfis Stirn.
knmon wie viel (R. khihn).
komin uiiigestiirzt, init dem Ge-
sicht nach uuteo.
komor Wolke.
gu Grabe, Graben, Keller.
gag Wttrin.
(jötj Nabel.
yofj: ffoffot Schabmessur.
t/ö[/ual- sdiaben.
yöy(^t', 'Of -etif -U um, hcrum, in
die, in der, von der N&he.
gut Fliege.
g^^al' kakoin, gackem.
götor Weib, Ehefiran.
g&ora verheirathet.
Ost-pormische Spracbstudion.
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A. Gkhbtz.
XV.1
ga4 Blase (Urin-); AiiBwiicli8 am
Haise.
jfuIStall.
guder trab; Bodeosatz.
gaiS anf dem ROcken li^nd.
geSt^ fallen, ansfallen.
gdza lustig, angenehm.
gez Nagel, Klaue.
<jiz- schroiben.
yuzji- (ien Sommer zubringeD.
gozrnn Sommer.
gdiiemm zum Sommer gehörendi
sommer-.
go8 FeU, Talg.
gösa fett, fettig.
göaeiti- fettig machen.
gyi: gyien, gyiM^ verstoblen,
heimlich.
gyidl- stehlen.
(fig Stri('k.
(ffm Schvvci.ssblatt od. -ilecke (von
Filz); Untcrliaiiilschuli.
yetuli- vcrfilzco.
gön Ilaar, Fiuler.
gar stark gedreht.
ger HOrser.
gor Ofen.
göra laute Btimme.
g9r Piliig.
g$rh Höhlung, Inneres; gorhe,
-on io; gerkiS aus.
gerhä hohlstämmig.
ydrji grabeii.
gerjal- vveinen.
goret- rassein.
gort Hans; görtm, -e, -tifaii^ zu,
nach, Ton Hanse.
gurot' knurreD (im Magen).
gerd Blut
gärd roth.
gSrdei- röthen.
girda rOtMieb.
(föräai- roth werden.
l/'irdli- \\iebcrn.
f/nrr/k(il- 0(1. i/orrikdl- knirschen
(die Zähiie) (li. gicirt-).
goftyi KUcnbogen.
gör^^i- stricken.
geHi grob, von grosser Art.
gorä Schluod.
görgi- laat wemen, schreien.
g&reU- aufscbreien.
(jerM^ Topf.
g6rmmf PfeflFer.
(fitot- kitzeln.
(jiräl-: (jifiilo es kiUelt mich.
(jöp (il ubclien.
gämff i- (m o m.) stossen, stecheii.
gämot' fr. {li. g^mgi', glmöi-),
gemälr donnern.
gwmS(ty- mom.
gum rGhrenstäDgeliges 6ewftcbs,
Umbellate.
gumdia Schienbein; hi g, Rno-
chen im Vorderarm.
gtmdl- s('höpfen.
gamoä(t)" mom.
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XV, I Ost-permische SpracbstudiMi. 15
•ja nacbgesetzte Frageparti-
kel; -ja — -ja oder.
ju FlnsB*
jM^ trinken.
juktdl' tränken, zu trinken ge-
beo.
jy Eis; Band (um die Garbe).
j^mi- zu Eis vverden.
judl- fragen (K. juväl-)*
jiki Spreu.
pik: jukäl' theilen.
juiäi' sich theilen.
jAU' tanzen.
jvk^ ein weiiig mlt dem Besen
kehren.
joy Schutt, Kehricht.
jug: jugot Liclit.
jugcli- hell werden, tagen.
Jl/f/if'^- glänzen (R. jugjal-).
jigdn Vorlegebalken, = igdn.
jaj Fleisch, Leib (des Menschen).
P^i gl&tt, gebahnt (R. jui),
j4iUr' fertig werden, zur rechten
Zeit wohia kommen.
jiStem reif.
jtd Spitze.
8chwan.
jusJci- ausspauneu.
jöz Zeit.
jöz-aj Schwiegervater.
jmi: jdmm getrennt, besonders.
janset- trennen.
jänmöH' sich trannen.
jan: jdn»t- besch&men.
jängm Seham.
jm, kceviB.jineso^j4im»8, Gott.
j^ihgem Stanhpila (R. jen0S),
jtn-vÖU Himmel
jcn stark, kräftig.
jön Klette.
jer tiefe Stelle (im Wasser).
jer- nageii.
jor Nacliriclit, Kunde (R. juvör).
jör Zaun, eiugezäunter Platz.
jört- einzäuDeOy einschliessen.
jur Kopf.
juH^ Kopfunterlage.
jwM^ beten.
jufftsSi^ grttsaen, sich bflcken.
jort Karaerad, GefiUirte; jörta
j&iiB9 dnander.
jhrnes Hemd.
jel Gipfel; ker-jelm auf der Hölie;
i:.-/Hh bcrgan: k.-jolU bergab.
jel- sich vermehreu, gedeihen.
jöl Milch, 1
jyl siehe nyi.
jäUi" plaudern.
T.
ta (dieser): <o-u dieses Jahr,
heuer; t(a)-dsel heute Morgen;
ta-lun heute; ta-yj in dieser
Nacht.
to Landsee, Teich.
tööt- vreichen.
le du.
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16
A. Genbtz.
XV.i
to da, sielie!
tiikti- aufquellen schwellen.
tag Flopfen.
taj ja, ja doch; taj taj kaura.
tyj Laus.
tyj Weg.
tyj-viz Kreuzweg.
tyj' taugen.
tyj- stossen.
tt/(j)m Mörserkeule, Stösscl.
tyjli- stossen.
tai: tatu hiesig.
täten hier; täti diesen Weg;
tdtis(an) von hier; tdc-ce hier-
her; tddce^ bis hierher.
tet: tetii dortig.
teten dort; tt-ti jenen Weg; fe'-
tU(an) von dort: fcrt-ö dort-
hin; teööe^ bis dorthin.
^otoj- siehe dort!
tytaj siehe dort (ferner)!
<öci- wissen.
^ötea bekannt.
tyddl- sichtbar sein.
te6- zusammenlegcn, schicliten,
stapeln.
techi- (einmal) mit dem Fusse
aussclilagen, einen Fusstritt ge-
ben.
toi (veraltet) Rucken (v. Beil u.
Messer).
t^i5 Bart.
te^Jcdl- (gcblcichte Leinwand)
stampfcn.
töäkäS' sich schlagen.
tusmil^öi- ttber Hals u. Kopf fallen.
tyzdi- sich kiiramern, traurig sein.
tas Latte, Stange.
te& gedörrtes Hafennehl.
tys Korn, Kern; Graupen.
tan: nu tan ich höre!
tön gestern.
t4)ngus (selten) Schwein (R. don-
gus).
tttn^i neulich.
far Birkhuhn.
ter voll; tefU torSdii seit.
tor- sich fallen.
tort-^ fallen.
tör- Platz haben, hioein- od. an-
gehen.
tuH Kränich ; t. peri auf Gerathe-
wohl.
tork Abfall beira Weben.
tOrket- klopfen (R. torskut-).
*
turen Gras, Ueu.
torp Lippe.
tertnaS-, t^rmal- sich eilen.
tunnet- antreiben.
tymii' marb, muftig werden, sich
verliegen.
tdC' stampfen (wollenes Gewebe,
mit den FOssen).
tdtal- niedertreten.
tola: taian hierhervvärts; tald-
der diesc Seite; vgl. ta.
toi, hord-tol Feder.
tel-körf hölzerner Ring an der
Egge.
tela Schneehaufen.
tet lichtes, junges Gehölz von
Nadelbäumen.
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XV.I
Ost-pennische Sprachstudien.
17
töl Winter.
töl- WiDter sein.
io^ den Wmter zubringen.
tul Pflock, Keil, Nagel.
tu^M- verkeilen.
tutdi-^f tutm^ erstarreo.
iyl Wrad, Wetter.
tl/l- windig sein.
töUS Mond.
tulos Fruliling.
tiddn Maiiler.
tohp Faser, Strolihalm.
tupki- verstopfen.
iab kleines Geräth, Brettchen, mit
dem man B&nder webt.
töbal- emwickeln, zusammenbin-
den.
iemd ziemlich.
km jung; tumSM von Jugend
auf.
tunibirjum lials uber Kopf.
D.
di Insel.
dugdi^ aufhören, abbrechen.
ä^jd" venranden, beschädigen.
dad Handschlitten.
dyd SchUtten.
doäeh Taube.
deS faul.
das (veraltet) zelm.
duz Gefäss.
duz-miuj Geschirr, Geräth.
dözmer BirkUubu.
din : dhi&n bei; dine za; dinU,
dinkm von; dmet an — vor-
bei; dme^ bis zo.
äon Preis.
dundU- schirellen (vom Magen).
dar SchOpflöffel
der (Zeit) lange; htder wann,
wenn, als; ihrro.i bis lange, lan-
ge; der/li zur Zeit, wiihrend,
in (icsreinvart; muhnl d&rni oin
andci es Mal, kiinftig; me donid-
jam in mciner Gegenwart. (Siebe
auch unt(n- vei und myd.)
dor Rand, Seite; dören bei, an;
ddr& an, zu; däriadf dörii von;
in Vergleich mit, als; däret an
— vorbei; därei bis an.
ddrsir beschlltzen, vertheidigen.
dörei scharfe Kante.
<Idr- scbmieden, beschlagcn (Pfer-
de).
dhra Leinwand.
dyt Speichel.
döljal- niiissig iimher schlenderu.
<laJ»t leicbt, gut (vooi Befinden).
dub ungesalzen.
dubol etwas ungesalzen.
dom Zflgel, Strick zum Anbinden.
dömet Biode, FesseL
d^- Wehre machen (zum Fiseh-
fong)*
d^maa Fttdc.
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18
A. Obhbtz.
XV,i
iaik Pilz, Schwamin.
Seif^ Yerderben Qntr.), sich be-
schädigen.
cekot- verderben(tr.), verhexen.
#
cökti- befehlen.
cäMt Knalli.
eeg liuDger; hungrig.
Söö zusammen, zugleich.
Cyb-k&r Sauenunpfer (Biunex).
cöikert- ebnen, beschneiden,
stutzen.
Siahsräl- fr.
Ranch.
hdl-puda, siehe iäi-p»
cup^ hauen.
Hbi! LockuDgswort fur Fiillen.
S.
idt Klotz zum Siteen.
Sägal- sich erbingen.
idget-^ erw11rgefi.
Ba$ WaDdbrett.
^u^ Diele.
Sm Hälfte.
^fjujdl- halbieron, zur Jlälfte
theilen.
Ronjan (ildcke, Schelle.
^inet kurz; ^ineta adv.
^inj/tuJc demin.
iindi' straachelD, stolpern (R.
iMea AbM (die kttrzeren Fi-
den) beim Hicheln.
rikit Zopf, Haarfli-chte (R. öikii).
('■ukit Kruinmung, Bucht.
^ag Span.
ifg' (tr. & in tr.) brecben.
Hgana zerbrechlicb.
<jtf^ hinkeD.
6&trai' Btolzleren.
ma Spielzeug.
£i66p- aufeteheo.
iidiair springen, hapfen.
M^felt- m o m.
iövkom \veiss,
6y^ol kleiner fisch (ii. 505?/
Eidechse).
cehki- fegen, wischeii, kehren.
6tiSki- stechen (von Insekten);
fiesten.
iuMcH^ Bchwer athmen, kenchen.
69i)dn Tach.
6t/^ Malz.
iui-^ geboren werden, irachsen.
&uiU''- gebähren.
ruzji- einen Fusstritt geben.
ri(:}fil- fr.
ruzmor Herineliu.
rös Falle.
<^ö8ket sUss, wohlschmeckend.
M Fallen.
klein vrerdeo, abnehmen.
öyA Finger, Zehe.
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XV,.
ffor; f^ärgi- (ein Mal) donnern
i^airgdn Elapper, Schnarre (R.
«fdfof- klappern, sdmarren, don-
nern.
e»r^ an der Luit trocknen (von
Fleisch).
cefi Fisch.
ccrki (le m in.
tHr Axt.
c^orj/" aushauen, ausschneiden,
abbrechen.
ö&TBt bart, fest; finster, mttrriBcb.
ier»^ anshfllsen, Yon der Schale
reinigen.
öärs Spindel.
fyfres Struinpf.
aran Si)inne.
i^orld (carld) Sicliel.
värem Eisrinde auf dem iSchneu.
rat der kleine Fioger.
vdf'puda mii den Schuhen an die
bloflsen Fflase angczogen.
^öt- pinken (von Kindem) (B.
still, 8chweigend; <f. uine
schvreigen.
»■yt Magen (tler Vögel).
( ifka Knclu'1.
rilkot- inclken.
t^idgi- schlagen.
c^i4;i^ stechen.
iiU- anszieben (ein Kleid).
(Udi- sicb scbief spalten (B.
md Kinder.
öuldl erschrecken (R. veriliessen).
iij^' werfen.
iip98(th stoaaen, acbieben.
(Se^ol- kneifen, rupfen.
e^pan minnl. Gescblecbtetheiie.
6um kalter Anbau am Hausc (fur
Yorräthe).
iug^ ▼erwickeln.
^igöHr zosammenstdrzeo. "
iihgi^ klingen (im Obr).
iy^eh wilde Gans (R. ioiog).
^fyiM eng.
3M;i ganz, unverletzt.
.3ör ThUraDgel.
,iffr- sich umher bewegcu.
.iöri-^ uureif (R. ^or).
^urkot- knarren.
^oi Spänchen, aus denen dio
Fiscbrensen (MopAa) verfertigt
irerden.
iyt kngelfOnniger measingener
Knopf.
^ifet- zischen.
.5am {^änzlich (H. inu).
$im «lanz, gänzlich; 5. görd g.
rotli.
sinUdl- verbergen.
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20
A. Gbmbtz.
Ä
iu- sprechen, sapen.
Sif Stiinrae, Ruf, Luut.
iylf<il- 111 it (lein Munde plcifen
(R. tiufikiV').
ieg Hiickgrat (B. Fussknöchel,
Enochen).
iog Hattigkeit, Schwmdel, Leid;
iog! wehel äögU vor (z. B. Tor
dem Regen nnd Winde Scbutz
suchen).
iögal' todeskrauk sein.
Sffffdi VVeizen.
i-egort-^ kriinnncn, schief ziehen.
iögmi' zu Stattea kommen.
iaf Bnthe, Gerte (von Lanbholz).
sA- das Getreide znm DdrreD
schichten.
ied Snppc.
sodfts Grutze.
.sud Gliick.
sudd glucklich.
^d- gelaogeo, gerathen, erlangt
werden, zufallen.
S^dei- enrerben, erlangen.
Syö undicht, lidit; Syda selten
(ad?.)
Syrri- ruhen.
hjrki- scblagen, einen liieb gc-
ben.
kyi- sauer werdeD.
ion: Sömt maxm,
idruU Soniie.
S&n/al' irarm werdeD.
SyA-maA langsam, gemächlicb.
Ser Maus.
Sbt-^ scheren.
.sor Bach.
iör (Mittc): .<o/v.?;. -f) niitten in;
sörsan von mitten licr; ^und
mitten durch; 5öro~ bis mitten
in; iöH in zwei H&lften.
siret der mittlere (von Kindern
od. Ge8cbwtstern).
lun-sir Mittag.
äir-vi Mitte; sSr-vim, -o, -U
od. -sa/i niitten hincin, m.
darin, m. heraus.
Söret- aus- od. zuschneiden.
iort GespiDDst, Garn.
idrdi^ erschrecken, ansser Athem
kommen.
Sirdin Schiringe, Mnlde.
SorH-^ abpflflcken (Blätter, Becren).
syf zum Flfchteii bcieiteter Bast.
sf/fiiJ- spalten, spleissen.
srp Achre.
iupot rascli, schnell.
hipäU trocknen (in tr.), darren.
lupeV trocknen (tr.); die Darr-
Bcheiine beizen.
i^bras Decke, Hfllle.
st^mil- decken.
.sitm Kohle.
ivdCski' plappern.
Sym Säure, Sauerteig; saner.
SfMk Kopf (an Gewach8en).
hnot Fetzen, Lnmpen.
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XV.I
Ost-permiscbe äprachstudien.
21
s&mräl- (fr.) zusammendrucken,
zerknittern.
iemert- (m o m.).
zag still, rohig, langsam.
ziga Ängst; Strafe.
gugäl- zerbrechen (intr.)*
ziKjet' xerbrechen (tr.).
SuA Finkbeisser (Lanius collurio);
Dompfaflf (Pyrrhula vulgaiis).
zeC Splitter.
8, ä.
sa Rqss.
80 siehe dortt
^ Nom. Plur. ni(2a, er;
der, dieaer, jener; » Je&sU zu
der Zeit; si pönäa darom, des-
wegen; si bäron darauf, nach-
lier.
sik/ (sikömof) (lamals.
aitmi dort; sHi jencu VVeg;
sitU(a)i) von dort; sirro, siöd
dorthin, sUro,^^ bis dahin.
9iSh auf jene Wei8e, so,
ja; 9iiä4 von dann an.
siiom solcher.
si FadsD, Faser, einzelnes Haar.
Hijur-H die Haare; hur-H Maho.
Getreide.
H98 Kurninet.
su/i dicht, dickfliissig.
.<-ökot scli\vcr.
iöktal- stochern, ilicken (Bast-
scbtthe).
saj: säjen (wo?), sd jo fwohiu?)
hinter; sdjii, sdjiait binter —
hervor; sdjet binter — Yorbei.
sqj Scbwe8ter.
ifij' essenf fressen; beissen, stecben
(von Insekten u. a. Thieren).
Syj Lehm, Thon.
iyj- einsteckcn.
.{i/joSt- m o m.
sujkot kait.
stijkal- erkälten.
st^eU- vcidecken, versteckcn.
sdjmi- erwachen.
iet- geben.
S4^S- gegeben werden.
sit Koth.
8ff^ anhauen.
$6^ brennen (tr.).
söööi- brennen (intr.).
syts 8t!
seter Johannisbeure (Kibes).
si(d- sich venneliren, zunehincn.
siidas ZuNvachs.
sttUi- hiiizufugen, vermebrcn.
.^i'd- futtern (das Yieb).
6yd schwarz.
iydnve^d Bchwärzlicb.
Si^'^ treffen, anstoasen.
si^ 80; siebe ei.
sö^ rein, klar.
8Ö^' dcb abklären.
ify^ beide hohle Hände zusammen.
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22
A. Oenktz.
XV,t
9y^öt- bervor- od. herantenieh-
siS fani, Termodert; Fänlnias (R.
iU, Hi>.
gtS^jfti-lun aberabermorgen (R.
SÖ§mÖdvun),
uus Aerniel.
sus sibirisclie Ceder (R. shz).
sy^ki-^ verhehlen, verbeimlicheo.
a9tijdl- seiheo.
m Specht.
AUdiiA befaauen, behacken.
^tijfm (veraltet) siebeD.
SiMmet der siebente. '
son~ rudern.
smidn K am m.
senair kämmeDf hecheln.
Sm Aoge.
iin-kdga AugeosCeni.
iMemn Aqgenbraue.
Hihvä Thrfine.
.Hnmä seliend.
sunjäl' sclilummfTii (R. sunaV').
sytns Zwini, (iarii, Faden.
sor Harz; klebrig, z«b.
iär-:
Ural- lachen.
Urmn Gelftcbter.
i^a bunt.
i^t- bunt machen.
sm-: söral- vermibcheu, durch
einandcr worfen.
sörot- mischen, mengen.
ior spät (adj. & adv.).
SSr: Aren hinter, nacb; iirs hin-
ter, mit (z. B. m. sicb neh-
men); iirian hinter — her;
i&rU b&rid binter einander
ber.
8ur Bier.
stoBsen (z. B. mii der Fanst)
(R. sor- mischen).
Sur Horn; (veraltct; gel)ogcne
Staiige an der Decke zum Auf-
hängen nasser Kleider.
iuf-i Spule.
aorJ^' Bcblachzen, 8chwer ath-
men.
surtH^ oin Mal fSansen.
mrtUil- farzen.
sartds Kienspan.
silli n i Hiibe.
surtäl- einen Ötrick unter den
Ileuschober ziehen(R.iurib^av-).
htrdi Racken.
89r9& Stange mit kurz behaiienen
Aesten.
aors Kamm (des Uahos).
mriii Kede, (lespräch.
h'rol Nisse.
serp unrein
hvrm9t Zaum, Ualfter.
sei ungefroren.
89U thauen, scbmelzen (intr.).
9^tr scbmelzen (tr.).
hl^ singen.
sftli Hals.
iöl^: sölal- i^pucken.
iuln- m o m.
iöla Haselhuhn.
atd Salz.
«u^: 9uläl- steben; kostan.
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Ost-permlsche Sprachstudieii.
23
suit- aufstehen (auf die Fusse).
sullot- aufstellcu.
syl^ sich schn&uzen; ausschiiaii-
ben.
hdji^ die Kette vom Web8tuU
abnebmen.
vorapaoDen (B. «evtov- an
drd FOssen fesseln).
mlM von einer gewissen Grösse:
mc te sulddjat ich bia so gross
wie du.
kölem Herz.
Bhms iDoeres (vom Leio, vom
Walde).
eSp Galle.
gpdldi wobI dirl
iOtdiA stecken bleibeD.
iam KrafI, Stirke (Wied. Ver-
stindaiss, Einsicht, Geschicfc-
lidikeit).
sim^ rosten.
%w Schuppe.
Umot Birkenrinde.
iimaU hugrig sein, Appetit haben.
gi We8pe.
£U Barsto.
8awerfeQ (vgl. R. gongi'),
zud Scbleifstein.
zen Gestank.
zoii Sohu.
zur Spaten.
gei' Begeu.
zer- regnen.
zur-: zunil- hinten ausschlagen.
eurei(ty- mom.
jpyr Hafer.
g&rhst stossend, bolperjg.
eerU reiben, sehabeo.
gvrmn Rotz.
«t%'d nass, sumpfig.
e^ei fest, stramm.
zuhet wund.
na siehe dorti
na (mit Negation) ja nicht
ne ich hörel
M ancb nlcht; ite — tie weder —
nocb.
ift auch nicht; ifi^tkein; jii-iUn
Niemand; M^nom nichts.
wo ich höiu!
nuukajt' miauen.
nuai- ftthreii.
tiök&ra krumm.
fiöhralr biegen, beugen.
nigm- Krummholz (R. megir).
tujj Tuch, Wadnial.
fu^ämvat kahn, dr^st <vgl. R.
n6t- fahren, = nuit-,
nud Griff.
tiic Moos.
nuHmn unschöu, luisslicli (R. //otf-
sielie /iu^.
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24
M^Ml- erstechen, schlachten (R.
ndrhU- pass.
nai geizig.
entlang; gemäss ; an (z. B. an
etwa8 erkenoen); auf eine
Weise; myd-n, anders <R. thS}.
ny^ biegsam.
M^i- sich recken.
nyi Kldpfel, Klopfholz.
nei stnmf.
midi- stiimpf maclien.
niizofan Lcisteu (R. mizöi- aus-
(Uihncn).
fiessfd- niesen (R. nesQh).
van Brot.
Lindcnbast.
Am4B9m Bastschuh.
AäAa, WeiberbTU8t, Zitze.
fidr-; ndra^ ringen.
fi<^ra^ im Ringen flberwSltigen.
ttdr Nase.
ndrrnn Antlitz.
»?f*ir- rei/cin.
//cr^v- (jinander reizen.
nur Su m pf.
ityr Binderiithc.
närgi- knurren.
näfjan Flachs- od. Ilanfbrechc.
Mrjal' bre€hen (Flachs od.
Hanf.
n^9t BrOse (R. AirSd),
nfireSH^ sich auf die Ellenbogen
stfltzen (R. nMiH-).
nSres kleiner LandrUcken (R.
XV,i
iiurai- bekrittrln. vorläiimdeD.
nyrmi' stuinpf werden (von den
Zähnen).
niirman Rcclieii, Ilarke.
ml Tochter, Mädcbeo.
neiUcd demin.
neU^ Kinder.
nelffiän kleines M&dcben.
4$e{ sibiriache Tänne (Abies Plchta).
^bU schlncken.
f}el/9$(ty- (niom.) einen Stack
nehnuii, hintmterschlncken.
mlfM- (fr. voin Vorherg.).
nöUi- tragen (R. novji ).
nut, nuf vier; 7iula zu vieren,
selbstvierte.
nuf-kohi vierfiissig.
ntifytf Met der vierte.
n6laS coll.
ffu^ belecken.
%2 (auch jyt): gom n. BUtsstrahl
(R. m Pfeil).
fiaflt Palle.
Mfeg schlapfcrij;.
niilf NVasserlinscn (liLMuna).
HKjt <^U('rsack (R. mb),
niifi- kaufen.
u^IhU' tragen.
nom, siehe unt »t.
iftm Name.
Mmti- schelten.
litm-; ^imäS'f «(tmd^ saugeii.
nimk- sängen.
num Mttcke.
nämet Fusslappeo.
A. Genetz.
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XV.I
08k*p6nidfl(die 8i»«cliBtttdien.
85
iiumii^U^ lächelo (R. nun^-),
nämer Steinbeere (Robus saxa-
tilis; R. iitamir).
Mmäl Hase.
ru Daiiipf.
räkä Kriihc.
r^kti; ryyti' leiclit trabcn.
rakas der vordere Theil des Auf-
schUiges, zwi8cheii Weberbattin
u. Scbftften.
r^hii- grnnKen.
ro^ Abend; re^, retnds Abends;
iiin rof. Uin roisa gesturn Abcnd.
rad m;iu.
ryc Fuchs.
ry^^g Roggen.
rujf welk.
ruiU-^ ächzen, stöbnen (R. ruiil-).
röz Netsnadel.
riS gekäste Milch, KSse.
rus Birkenzweiglein (vgl. R. roa),
röe Labkraut, Wilder Krapp (Ga-
lium boreale).
rdziji- ztMl)reclu'n (R.
rizot- auftifiiiu-ii, uutschoeiden.
räf/iik Ptlugst liar.
ram sanft, friedlich, ruhig, zahm.
rdmti- ziiliinen.
rSm Farbe (R. hellfarbig).
L, L
h Kiiocben, Gräte.
U' scbiessen (R. vlj-).
H Splint.
hl- \verden, gesclielien.
hih: t. siir solir kurzes liorn.
(ok schlecht, biis.
töka schr.
luk^: luktU' mii den Hömem
stosseD.
lukei(t)^ mom.
l^t}- kommen.
Wctan kflnftig.
fikdn Span, SpHUer.
tuf/: f. kiff Weidengebttsch (R.
fi((/a Yertiefung, liohlweg).
lög Zorn.
loj- kneten.
Idjkot biegsam*
Kt- zupfen, zerren, reissen.
hftsal- daraaf- od. dasuwerfeii.
Idddi-'- lechnen, zählen.
IMet- lesen.
lud kleines Feld.
lud^ jucken.
ludoh Wanze.
hir»fj Vielfrass (Ciulo borealis).
Sclilin5«'e.
IdrkoU- (ein Mal) scblagen; vgl.
fäski-.
lerot scharf.
UM 8chwach.
U^' lassen, horein-, weg-» fort^,
entlasseo.
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26
A. Qbnbtz.
UöcH- sich herablasseu, Itiuunter-
steigeo.
Uööol- frequ.
ly^ Bremse.
ffSmag wUder Rosenstmncb (Wied.
hs Reisholz von Nadelbänmen.
(dshi^, Idvki' Jdatschend schla-
gen.
Ujsji- bcliauon.
U^ti- wagen.
liidit liabscli, augenehin.
Uiii- anpassen, bereiten.
lyg blaa.
Jyg-vefji blftuUch.
Usdi- serscblagen, zeretackeln.
tyzjöX- ein wenig legnen (vom
Staubregen) (vgl. R. A*^.
luu Häutchen (a ui gekochUsr
Mildi u. a.).
löii still.
lun Tag; torlun heute; myd-lun
flbermorgen.
lunsa: td-L heuttg.
läiiU' still werdeD, nacblassen.
hinH' heizen.
M Gurgel.
htl Athem, Gcist.
lultom leblos.
hilSi- aufleben.
I ti lal- athmen.
lop Milz.
hfp WiDdbruch (der einen Fluss
abspeiTt).
Ug^t 2weigig, scbattig (R. vapl().
Idth plappern.
Ub^ sich erhebeu, auf&teigen (H.
veh-).
hebeii.
UbH- fliegen (jraiftn).
läxU- fHiogea (jroiaib).
l^aBi' bi8weileo od. bin und
ber fliegen (nojtenaarfc).
Mm- quetschcn (K. rämot-).
ram dicht (adv.).
leyn Sclinee,
lom-jM Erle (R. vov-pn, loJ-pu).
[ym Traubenkirscbe (K. (em),
ttmot- kleben, zusammeDfOgeii.
Tompa unbekleideter Scbneeschub.
2^, ho verstärktMidus Wort,
wird bei angefiibiter liede
eines Anderen gebraucht
pi Busen.
pirpu (veraltet) £8pe.
pu Baum, Holz.
pu^piän kleioer Baum, Bftum-
ehen.
puA kochen (tr.) (R. pav-, pui-),
pidn Junges.
p&im Asche.
pele- stutzen, drängen, drttcken.
pekU- refl.
pök Rogen.
puk-f pyk-: pukäl-, pykdl- sitzen.
pukH-^, pykH^ sich selseo.
pukiii' k tus 8. vom Vorherg.
puhH^, pykU^ setzen, l^gen.
Digitized by
Ost-permiscbe Sprachstudien.
27
pehUr^ aafischweUeii.
pälcmir- eiokochen, verkochen.'
aosgehen, herans- od. hervor-
konuneii.
pitan Ausgang.
putket- berausnehmen, -fithreD
od. -tragen.
2}etal- oft lierausgehen.
2)6t- berstcn, platzeo.
pötket- spalten.
pötketU' (frequ.) zerspalten.
potam spattbar.
pSi satt
pk" satt werden.
ped Tiefe: podim (wo?), pod»
(frohin?) tief; poäU von der
Tiefe; nyre pedo tief in den
Wald hinein.
jmlös Grund, iioduu, SohlejjMi*
p. Scheitcl.
jnid: pudöu zu Fusse.
p^dr- sticken, ausser Athem kom-^
men.
pijtti- ersticken (tr.).
pödnal* zoschliessen.
pe5 Hob.
poe Stange.
peih Inneres: peSkm drinnen, in
(wo?);i;e<;Äobineiii, in (woMn?),
peiJcii, -didA von innen, aus;
peckldn emwärts.
pec'pid (pro pech-p.) träclitig
(von Ktthun).
pocen Rand, Yerbrämung an den
Scbuhen.
P&9r Nessel.
p»^ anfstreifen, nmbiogeo (ein
Kleid).
Sdmippcben.
p^Mi- spinnen.
pi^ Knie.
pisert-, piöleert^ aospressen.
peS Hanf.
pe§- anztiudcn, anstccken (das
Licht).
pesjet- wegfuhiun od. -schleppeu.
peSji-, pessi- cntlaufcD.
ptsli- prttfeui besehen, befiiblen.
p9is Boot.
puis Sieb.
p&inal- sieben.
p^i- bfthen, brftben, brttten.
pezjdn grosse Hrleme.
päSem Kiefer.
jnizmäl- reifen, bcreifen (intr.).
pas Ziel, Zeichen.
puiiji' bezeichnen, merken.
pa& Pelz.
paS-Jcem Kleidung.
pditdlr anziehen, ankleiden.
p98 Loch, Oehr.
pesäl- einiädeln.
prOgeln.
pk Holzscbeit
pU: ki-pii Fausthandscbub.
]ms Briicke.
piS/ai Blatter, Tocke (li. piikij
piHi).
pankot breit.
paitana: mej p, wie breit.
pesteg sehr kleiner, grttner Vogel.
päsMt, -fli klein, fein.
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XV..
pvt<hil- waschen, beuchen (im
Waschtroge).
mii Wa8clieii beschäftigt
sein.
pii MehL
p^ aufkochen (intr.).
poB Nest.
pöiB es ist möglich.
ixhot- zcibieclien, zersclilageu.
pozän Tisch.
pihi' anfangen (Gewebe).
pan Löffel.
pdnal- löffeln.
pin Zahn.
piM Efgge.
pUitsm zabnlOB.
jmtdZ- eggen.
pon Ende.
pun Hnnd.
punria^- schclteii,
ponda fiir, wegen; von, in IktrclJ".
pöndf- anfangen.
pänlal- uburhulen, zurUcktreibeu
(verlaufeae Tbiere).
päneltr- monu
piidel KrttmmuDg.
per durch, hindarch; immer, noch
immer; per-taki jedoch.
peret' durcbstecben, bohren.
peri^ Brecheiflen.
per^l Bohrer.
per Mal: öt-jh ein Mal; myd-p.
ein andcres Mal, kiiiittig.
per- eingehcn, hineindringcn.
p&rt- hiDeinftthren od. •tragen;
taafen.
peH: HH-p, auf Genthewohl.
jmr-^ bdsseii.
p^ umfaUen, einstftrzen.
perkit' (parkBU) scbfttteln.
perMit' schfltteln.
perMIr (parkdH') zittern.
pörjot- bcgriissen, gratuliren.
Pl/rjal- betrilgen.
jii/rj'ts- sicb täuschcn, ineii.
perta st linoll (_adv.; li. peritä),
purt Mcsser.
purtos Scheide.
pyrt Kessel.
purtäi- Bich baden (von Vdgeln).
piröötd' losbindeo, ansziehen.
pirööai' refl.
porS Schfrein.
pdrU alt, 8Ghwacb; Alter.
pöriimi' alt werden.
porzof- liin(iin\vcheu (Schncu).
prrna Kreuz.
panna bcvvuldetc Auböbe.
pel Daumcu.
peC Olir.
peteA Frikadelle.
pildi- losgehen, abspringcD.
pitgei- losreisson, abklaubcn.
pot Blaae.
pöi Gtescblecbt: aj-p.^ i^.; Kincs
voo einem Paar: U-p^lm mii
ciner Hand ; pöl-&inmd ciniiugi}^ ;
— Seite: jur-pöl die Soite des
Kopfes; pöbm eiubuitig, schief,
scliräg (adv.).
»
pöCt- blasen.
p^tal- fr.
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XV,i
Ost-permische Sprachstudien.
29
Picisselbeerenstrauch.
ind- fiirchten.
pulzi- ersclirccken.
pi'dan furchtsam.
pyi Brett; Reihe, Mal, Sorte.
puikit' blinzeln.
pdljäl- wehGn, flattern.
pdUert' anfetreifen, anfschlagen.
p4hs Ruder.
pt^Ui- sich baden (im Dampfbade).
p^Uan Badstube.
2)hUsu auf der flachcn Seite.
piLski- still \veiuen (ii. stilUaclieo).
pylaal- schiilen.
pem heiss, kocheud.
imnälr schwitzeD.
pmdt fiDster.
£ (F).
U Feuer.
bi& mit Feuer veraehen, fearig.
hok (russ.) Scite: bokon, -ko nc-
ben; hokis von; boket au — voi-
bei.
hyk: hjkon auf dcu Knicen, in
betender Stelluiig (russ.).
Mksir bralien, blöken.
hog Scfaaum.
h^grkr zwinien, drohen.
^4gut, -gU (russ.) Flintenlauf (R.
hetH^, siehe bed-^.
had Weide, Weidenbanm.
hed: b. luti jeden Tag.
bed der/ii iiiiuier.
bodlasi/i iibcrall.
hddmi jeder.
hod- wachsi;n (K. bldml-)»
hoffi^ wachseo lassen, erziebeo.
bed ätock, Stab.
bed-pidn Stfickchen, Stäbcben.
bdduk Rebbtthn (R. badeg),
b9d&r (russ.) schdo.
be^M^ stecheD, durchstecheD.
behhä^ fr.
&ejlem gut; beceim adv.
1)6SU- hinlegeu (R. voUl-).
byz Schwaiiz.
hus Staub.
r
buaet- stauben.
huse^ staubig.
boii- Dehmen, bekommen.
huegiA scUagen, scbiessen.
ban Birkenrinde (za Schuhen).
bm Scheuemrisch von Lindenbast.
benmdUr baspeln (R. bydmA-),
ber^ vertragen werdeii (Kleider).
bord, heräna wieder.
hur Iliiiturtheil, llintciiainn; zu-
mck\ böroti hinten; hintei"wäits,
riicklings; hinter; höru nach
hinten, hinter; Iniris^ hörpin
von hinten, von hinter: börot
hinter — vorbei; bärti nachher;
nach (von der Zeit); bire^ bis
hinter; bmaA zor<lck; med bSr-
laMS zuletzt.
biria der letzte.
bGr-U-dor Hinterseite.
hur gut (ailj.).
hurä gut (adv.)*
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ao
A. Gbrktz.
hurmi- gut werdeD.
bergot- drehen, wendeii, kehren.
hergei' eiokehrea (intr.).
hirgal- sicih drehen.
hert- nmkebien (intr.), aich
umirenden.
bi}rji' wähleD.
herd: Mrden bei, neben; herde
zu, an; Mdii von; berdet an
— voriiber.
hord FlUgel, Flosse.
börttem ungeflugclt.
btjrd- laut weinen.
Jnjrdnf- zum Weinen bringen.
hdrtki- plumpsen.
häXa Scbaf.
hyt wirklicb| ja gewiss.
hSt^ bnbbeln, spradeln.
bSb Tild, toll, dnmiD.
liM etwa8 Wild, etw. diiinin.
F.
va Wasser.
v6Qa wisserig.
vdmi- nass werden.
m Bntter, Oel.
vi: min an, bei; visi bis za;
vien gleich hoeta.
iffr-vien mitten darin; l.-vto
m. liinein; L-mU, S.-vUan m.
hciaus.
rl- tiidtcn (11, vij-).
vu~ konimen.
vUt- fliessen machco, abzapfen.
vidlr fltessen, tröpfein, lecken.
vak lak! interj. vom Lachcn.
nikjal' lachmi.
v4kMit, 'M eng.
vug Henkel, Griff.
väj* bringen.
v^fj Weidenrd8chen (Epilobinm
angostifoliiUD).
vyj' untersinken.
vdjet' ftthren, bringen.
vdjotU- fr.
vit fiinf (veraltet).
vöir etwa8 ungeschickt thun (nMo-
la»**).
vot Tropfen.
vöP- eneichen, einholen.
vi(U' treiben.
vit' eintauchen, ins Wa88er senken.
vut Steuer.
vt/t Traum.
vutaUf votan: cvran v. Spinnen-
gewcbe.
vitli- geheUf sich begubcn.
vitlot' fr.
vud- sich legcn.
vicekti- schluchzen.
vui- hinobergehen od. -setzen.
vuSer Schatten.
vii . . . Biehe nnt vi^ u. vt^A
v&ö' ausbessern, flick^.
f)d<fjt^8chlageD, peitschen(ein Hai).
vi^ Fasten; Wiese.
vir-ku Kirclie (eigontl. hciligcs
Ilaus, vgl. karclisch pilhä lieilig
u. Fasten).
vi^- halten.
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XV.t OBt^permische
vi46i4^ ffUU" sich haUen.
vi^iu blicken.
ri-;vtoS(t)- m o m.
vei-: Vf.iji- sicli hastiji bewegeD.
Vt' S ti- hastig bew<^eo.
ve$t(d (frO beweg9n.
vi^an Uosen.
t^«(i- ausUteen (R. vem-).
v6M- treiben.
voi alt; vdSm ror Alters, längst;
vdzonSan von Altcrs her.
vdztni- ältern.
vfz- tauscheo.
vizH-f visii- sich veribidern;
wech8eln, taiucheii.
vii gelb, grOn.
vU-kud gelblich.
vlioi- beneiden.
viiohti- eifersUclitig sein.
viz (Kreuz): t}ij-v. KnMizNve^.
roi; vözjelt- uburbclireiteu (K.
vozmav-)
vuz War2eL
viSer Verstand.
viiertem nnyeratändig.
vei omsonst, nneiitgelUich.
vii- krank sein.
iHi&kot gcrade, recht, richtig; ge-
recht.
visot- rein machen.
viSUU- sageD.
väfiUi, 'M dflnn.
vitMia dllnn (adv.).
r^zji- feilbieten, aufdringen.
vUel schnell strumcnd, roscli.
l uzul- verkaufeo.
Iprachstudien. 31
vm Kraft, Stärke.
vun Bnider.
vitnh- vergessen (It. vunöt-).
vun Sciiuhband.
vmdi- sticken.
vundi- schneiden, ernten.
vir Blat.
vir: vvr-pi&n wildes Thier <R.
vur^ näben.
vurSi- Schneiderei treiben.
vifr VVaUI.
vi/ra \valdig.
vyi al- jagen.
v^a Eater.
vurh^ qnaken.
vdrt- schlagen.
vdrian: hi v, Feaentahl.
t^/rt VVebkette.
rrni- nähren, fQttern, speisen.
rertSi- sich nälireo.
vurd Fischotter.
mrdäl- blitxen.
virddlmn BUtz.
väriä Habicht
v&am: vMimen reitend, su
Pferde.
vurnfi W()lle.
vi'niii- aberwältigen, besiegen.
§
wi (das Obere): velen hoch, oben,
auf, veiö hioauf, auf, z. B. mu
v. auf der, auf die Erde; vofti,
vtiU&A von oben, von; vtik
entiang; veU$ bis auf.
vMer HOhe, Oberraatn: vei-
dormi obeu, v. ro hinauf,
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A. Gbnbtz.
XV.i
heranf; v.-riif -rkuU von oben;
v.-rBt daraber hin; v.-ro^ bis
hinanf.
w? neu; vifei von Neuem.
röl-: vohd' niit Mcsser hobeln.
voH ringsura abgeschälter Baiim.
vöf- abschälen ((Miien liuum),
vSi Pferd; väm od. vU volen za
Pferde.
vä- sein (irgendwo).
väBUi" lebren, aben, gewöhncn.
völetii- lernen, sich gewdhnen.
rtilal- sicli gevvcilinen.
voija, siehe unt. syd und lyz.
iHilt Dacli.
jen-tföU Himmel.
väeti' bedecken.
väeOi' sicb bedecken.
väSa anf einander.
rölkof glatt, eben (R. vafhii).
vitut- nagcn (z. B. Knochen).
tl///- aber Einen liergeheii.
voJd- ausbreiten.
nm Mark, Gehirn.
vdmii Bescbreicn.
M (M).
ma lionig.
ma-sii Wach8kerze.
me, the ich.
mu Erde.
mok Wei88fi8ch (Gyprinus leuci-
seos).
mukod irgend cin.
mog Gescb&ft.
mug finster, nnfreundlicb, wider-
sp&nstig.
rtiiiff-'- finster, \vi(i(!isi»iinstig sein.
ni'>(/>>r I.eib, lUimpf.
moj, maj wa8; jm. pOndUf m.veläf
mejld warum.
Pfahl.
mäjber gross nnd stark (R. mt^tr
Blatter).
mopn-ft voriges Jabr, im vorigen
Jahro.
mat: muton (\voV) mato (woliin>)
nahc: vintis aiis der Nähe;
mätot nahc vorbei.
myt Durchfall.
mddg Seife.
moäi: m.-iitt^ andeis.
medik ein anderer; der zweite.
iHBiHrit od. -id ein anderes Mal.
mt'd, tUfd (Bezi-irlinuug des
Supol la ti vs) aller,
mod Miihrchen.
myd ein anderer, derandere: rnyUe
accns.; in.-te im nächsten Jahre;
m,-lm Obermorgen; my^t^-äar
die andere Seite; mjfderJoil von
der anderen Scito; m.'p&r ein
anderes Mal.
mf/dlan audcrsNvo: (itldn du m.
hier und a.; mydla amlers-
wohin: öäa da m.; mtfdlai
anderairober: itUU da m,;
mydla-der die andere Seite:
m,-d&rmf m^dorif m,-deris,
myd- beabsichtigen, wolien.
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XV,i
Osi-permlsehe Spraebstadien.
33
mödet- mit etwas versehen,
midal' miethen, diogen.
mida§- med.
mo<fdi^ darreichen.
mi& Uar, scliön (vom Wetter).
ermaden.
muS: maA»-m. Biene.
fMih Backel.
nMSkir gebflckt.
meSkerd krumm, abschfls&ig.
■nMz Schuld, Vergehen.
mozdi- beschuldigen.
misä, Plur. »«/Ä, wio beschatten
(wcrden bei angefuhrter Rede
eines Anderen gebraucht).
möSf mösk Ku h.
mu8, nmk Leber.
mUiäl- wa8chen.
mitfif^ sich wa8chen.
rndSU' hackeii, zerhacken.
nMH- (Streitende) trennen.
ffiMi-^ (Mum^) sich losrefsaen.
mun- gehen, fahrcn.
muii Schwiogertochter.
m&na^ bezahlen (vgl. mm^),
mort Meosch; mort mörtea ein-
ander.
nmrP- hinerastecken (R. nUfri-).
m^rt- scharf sein (vom Hesser)
(R. nOrt- hineinsteeken, tiinein-
stofiaen).
mmrcFdi-^ cntreissen.
nm-si- sich anstrengen.
möres Brust.
murzi- brunimen, knurren.
merel Baumstumpf.
mält- sfhiiiieren, hostreichen.
mälal- anfuhlen, betasten.
wU Ge8chwttr.
m&!(i): (offe^m. Moosbeere.
mdOoid Charakter.
mom Mtttter.
memdä wie viel.
4
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IL Spracliproben
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E Spracliproben
mii Otanttzimg.
E Spracliproben
Mödjeg,
1.
Olemas staiik du staruka. Nilau völem nel-piän. Sij^ puplan
no^j^is nötomaä uzjalno. Nel-piäDse ystemal Sfda iner4] boken
pukälas lan ter. Teinö sfdde o$ vuas, i v^pas: „HaDÄin pe mi
ordin!* Sfda nötas görtas. OS Ti&das z^pka, CÖktas ka^^tne:
»MiMjla, HikAJleYi^, y^!*" S(da beräiia v^pas: M t^ne dortbö^tas!
a Ae: nMikäjle Mikäjlnviö, yi I* — OS yniii4SSas, nnl-puin p^tas 6tore.
Tezno vusls pitiik, vejpas: „Puksi pe mc velara, me pe ten» gortat
nota!'* Pituk kutHrtas, kiitHitas, nnl-piiin si vhIhh pukälB, gortas
note. Sida, pituk sor d6rH3 vuäs, junn kutäs, Os sijn v(»tas. jiitukso
äi^as, a nnl-pian bör puksatas vnläs. Bur gortas notas, berä ä^is
z^pka vudas. Bera £6ktas kaö^jtn». Borä yom^ääas, Ötero p6tas
nel. BerA vaäs si din4 berän: „PakSf me veläm, nel-piäo, me t^ne
gdrtat nötat" Nel-piAnes pnkSitas veUs berin, behLn kötertas, kö-
tertas; Sor vel4n pöndas berio junö. OS sij4 v^tas, beränes ktiSeltaa,
öt kölkase öujas, mytse däpkas v^re. BOr nel-piänes pukS4tas oS,
gortH viuU, b«rana zypka vudas: „Kacejt pe, nnl-piän, suka!" OS
ynm4ssas, iiHl-pian petas utHiH. Vu;is si din«, nel-i)iiin dine zerebeö:
„Puksi me voläm, n»l-piän!'' — „Mc og listi puksinti, mene votas os".
— Os sajmas, nel-pijin öb». Tezno os kotertÄS nel-piän sör«n,
zereb46es TÖtas. Zereb^ zurestäs öSla: »Nel-piaD, vidS me bdrdam!"
Görtas vnäs lereb^d, nel-pUUies v^etas. StardSka olo os t(UI maj i
kdme 2erebö6 veldD; meSök ter zyr kiStds sild zereb^le v^i^tem
pöoda, teiiid Aad pdtketas stardSka. Stardika i rad, nel vi^tinis:
„Mdd6tm poplan nelj^z ystiuis''.
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38
A. Qbnktz.
XV,t
2.
StaHk bödULS iUn-k^m; mnnäs, munas, monäs: „Lf^e m4n«
äin-kömeBl 6in-k4fii pvktä?* — „Gor vo14 puktf*, kezcjnis
▼djpe. — „Äe» me gor vhIh og pukti, mc söstoke jorta**. ÄsHnas
6^ö6as stank: «KHtHii nienain kurngV" — «Net, tenät völis niu-kem".
— Net, menain viilis kiiFHg". Bostas kurng, di munäs,
Bera ret, kuin yinn: „Ki)6(:» me kuiHg jortaV" — „KurBgj«z
dinn". — Net, mc og kurHgjHz dinn jörf, mönam gid^n yzle ezj<4skeL
As9U luo Inas, öe^6is stank: „Bera inunn^ köle, kt»t^n in<inain ez?* —
n^et, Unat vötis kar^. — Net m^oam v4lis 9i. Qi ä^tanis, muDäs
sfda eiön.
Monäs, munis Iud ter, berä ret löia. Berä kdle yiu^i ,Lf$e
mene yiai6[ Ke6£d me 6ta ei järta?* Kei^jn v^jpe : «Gid^ jört
«iy^z din^**. — „M^m gid4n ezjHsket oz yi, m4am mdsjasket yfl^**.
— Berä ÄSen löis äsel; staffk vojpe: „KelHn menam mös?" A kezöjn
vöjpu: „ieut völis ez". A sia kure mösk. btahk bustas, di i iiotas
musk.
Berä munäs, byrä yj loktis. „Li^^ men« yziiH raosken! Ke(i64
lue mös jortaV'^ A sida kezejn vistalus: „MusjHz din4''. A s{da
vojpo: „Menam pe oz yzlf mosjHskHt, knrtä vel4n völjesket yzl«".
li^inia vöyes din^. Yiä& staiik. Ädenas 6e66is; beri komi «iKetön
mänam vOl?* A koi&jn v6jpe: „T6iiat mOs vilis". A stafik vöjpe:
I^et, m^nam vOl v^lis. Kei^jn äötas vOl stafikto; mnnis völen sti^^k.
titM i^das og; oS vöjpe: „Pakä4t mdne dyddat". A staHk
vojpe: „Mc og liitf*. A sfda vöjpo: „Önk» pukset, me suja v6l*\
Puksetas öshs dytfde.
Munäs, mimas, munas, sydas köiu ucctin, vojpH: ,,l*uksHt menn
dyifirat''. — „Me og listi puksHtiiH''. — „A öukH puksnt, me teiicit
si^a v<il-tH''. PuksHtas dydd», oglobfa iigis. Ötank viijpH: „Muu, os,
oglöbrala!" — „Me og mun". — ^Nu to, koin, mun oglobfala!"
Muoas köiu oglobfala, sia väjas les. — «Te mej velo väin eta les V —
„Me og tOd, mej kole vdjne". — »Te, os, mun oglöbTa v^net** —
Os munäs, viyas mer^l äurdf veläs. Starfk Y(ijpe: »Oj, oj, mej veM
6ta väin, oz koit* Staf(k ä6is munäs. Munäs sfda oglöbTala, dies
da köines kiifas völ dinä, öSle vojpn: „Ta, vi^e m^äöim k(AS
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XV,i
Ost-penniBche Spraehstudien.
39
oglöbfala munfs, a u^is da kuinis ken4m nzetinis volisle t^döe, i^äs
^yjestema^ k«nHmas, völ bör sulttitemal Ty, stank i lokt«: „0, da
manani suläln-ze völ!*' Stnnk oglubTa keras, soltas, a völ läökeltas be,
mfdta kuln« köines (da) öies; völ i ^älas, kurodöäs, ken^m i^äsevej.
Fis na jee.
1.
Vyr s^»n (ferHvna nuT k»ir-ku.
Väisla Ub&A da dnigis drde b^rgeda;
Vinas pdnda k^ne da M vi^ta,
Obäs me vi$4ta, da sns pu auldle,
Sus p^ da rdka bedör;
Öktine-^, öktine-ja Tam vuzj4t?
CrlaloH-ja, ne urla!ne-ja jolti§okjez«n Töka Sinetä?
PötkHtliiio-ja, lie p6tkHtlino-ja Fuka vosuitaV
KinlH-ja mc cokta sknpkasH k('rnH?
(Dkline-ja, ne ctiktinn-ja skemerokj^zle?
SkHuiHrukjez luktenes i Toka Blisan Puit mydArsau.
Kinl4 mc cokta skripkenas ursne?
Ööktine-ja, ne öuktine-ja Filale?
Kinl4 me aökte jöktine?
Ödktine-ja, 6e SliktinHa Yffnale?
PfsAase kinl4 me {6kta Mni?
käm MA,
2,
Diida, te, Däda,
K«t4n, Duda, volinV —
An^uskan völi. —
Maj t6ten kerin? —
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40 A. Gbhit». XV^
ifym k6r» k^ri. —
Kml« ä^ra kÖriS? ~
VArale k^ri. —
KofM inA pnktfn? —
^aj pdne puktf. —
5a.* ponas obBl. —
Syd kiVka pHsjntHm. —
KntHD iua syd kickasi' —
Syd vyre pesjnm. —
KeUn fna iyd v^ris? —
Bi^n pe söö^m. —
Kat«ii fna, bife? —
Van knsdma biis. —
KaUn fna väis?
Jen öika ju4ma. —
K«tHn i'na jen oskas? —
diHii, puitHU iiiukisHin. —
Kntnn ma ciris, purtis.' —
Purtfs mu p»ck4 perein,
6im jen-vj>lte k^j«»m.
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Härohen.
1.
Es lebteD ein Alter und eine Alte. Sie hatten ein Töchterchen.
Sie wiirde von den Töehtem des Geistlichen geftthrt Erdbeeren zu
pflflcken. Sie verloren das Mädchen. Sie sitzt den ganzen Tag ne-
ben einem Baumstampfe. Dann komrot ein Bär dahin nnd spricht:
„6ehen wir za nnst" Er fllhrt sie in sein Hans. Der Bär legt
sieh in die Wiege, befiehlt zu schankeln: ,,8chlafe, Michael Michai-
lowitschI'* Sie sagt wieder: „Hole dich der Teufell" aber nicht:
„Schlafe, Micliael MichailoNvitsch!" — Der Bär schläft ein, das Mäd-
chen geht liiiuius. Dann konnut (iin Ilahn [und] sagt: „Sctze, dich
auf niich! Ich \Ycrde dich nach 1 lause tragen". Der Hahn läuft
[und] läuft, das Mädchen sitzt auf iiim, [er] trägt [sie] nach Ilause.
Er, der Hahn, kommt bis zum Kande eines Baches [und] fängt an
zu trinken. Der Bär ereilt ihn, frisst den Hahn auf und lässt das
Mädclien zur Rflckkehr aof sich aafsitzen. Er bringt sie zurftck in
sein Haus und legt sich selbst wieder in die Wiege. Wieder befiehit
er zn schaukeln. IVieder schläft er ein, das Mädchen geht hinaus.
'Wieder kommt zn ihr ein Hammel: ,J3etze dich auf mich, Mädchen,
ich werde dkh nach Hause bringen*'. Der Hammel lässt das Mäd-
chen auf sich aufsitzen, der Hammel läuft [und] läuft; am (cigentl.
auf dem) Bache fängt der Hammel an zu tiinkt u. Der Bär erreicht
ihn, zeneisst den Hammel, frisst einen Schenkel, wirft das Ubrige
in den Wald. Zur Kiickkehr lässt der Bär das Mädclien aufsitzen,
kommt nach Hause, legt sich wiedcr in die \Viegc: ,,Schaukele", sagt
er, „Mädchen, [du] Httndin!" Der Bär schläft ein, das Mädchen geht
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42
A. Gknet/..
XV.i
hinaus. Es kommt m ihr, zum Mädchen, ein Hengst: ^Setze dich
:iuf inidi, Mäddum!*' — traue mieli nirlit aiifzusitzcn, niitii
wir(l der liär crcilpii." — Der Bär {nwa(lit, das MädchiMi ist iiiclit
da. Dann liluit der Bär nach dem Miidclien [uiul] erreicht den
Hengst. Der Hengst schlägt aus nach dem Bär [und sagt]: „Miid-
Ghen, halte dich an michl*^ Der liengst kommt nach Ilause [und]
bringt das Mädchon. Die Alte weis8 schon nicht mehr, was [sie]
dem Hengste (eigentl. flber den Hengst) thun [soU]; einen Sack toII
Hafer schttttet sie vor ihn, vor den Hengst, als Lohn daffir dass er
die Tochter gebradit liat (eigentl. fiir das Biingen), Innd] nadiher
trägt die AUe Brod hinaus. Die Alte ist audi froli, \ \\vi\\ nian die
Tochter Inach Ilause] gehradit hat: „Die Tochter des (ieistlichen
hutten [sie] mir (cigcnU. von mir) verloren".
2.
Ein Alter nimmt einen Bastschuh; [er] gcht, geht, gcht [und
sagtj: „Lasset midi [herein] zu sdilafen mit dem l»astsdiuh! \Vu
soll idi den Bastschuh h'gen/" - „T^ege ihn aut den ()len'\ saii;t
der llausNvirth. " „Nein, ich lege ihn nicht auf den Ofcn, ich werde
ihn in den Uiihnerstall einschliessen." Am folgendeo Morgen stelit
der Alte auf [und spricht]: „Wo [ist] meine Henne?^* — „Ncin, da
battest einen Bastschuh*'. — „Nein, ich batte eine Henne.** Er be-
kommt eine Henno und geht
Wieder ist es Abend, [und] er soll schlafen (gehen): „Wo soll
ich die Ilcnne cinsdiliessen? — ,,Zu den licnncn". — .,Nein, ich
>(lilies.s(' sie nicht. mii den lliihnern ein, die nieiniL^c pHegt mit deu
bchufen im Stalle zu sdilafen.'' Am folgenden Morgen wid es Tag,
der Alte steht auf [und sagtj: „Ich muss wieder gehen, wo [ist]
meln Sebaf — „Nein, du battest eine Hennc." — „Nein, ich batte
ein Schaf." Sie geben ihm ein Schaf, [und] er geht mit dem Schafc.
Er geht [und] geht den ganzen Tag, wieder wurde es Abend.
Wieder soll er schlafen [gehen und sagt]: ^Lasset mich [herein]
zur Nacht (eigentl. zu schlafen;. Wo soll ich dieses Schaf eiusdili('>-
seii?'' Der llausvvath sagt: „SchUesse es in deu Stall mit deu
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XV,i
Ost^pennlsche Sprachstadien.
43
Schafcn." — „Mein [Schaf] schläft uicht im Stalle mit dcn Schafen,
mcin [Schaf] pflogt mit den Kuhen zu schlafen." — Wieder am fol-
genden Tage wurde es Morgen; der Alte sagt: mWo [ist] meioe Kuh?*
Aber der WirUi sagt: ^Da hattest ein Schaf'. £r fordert aber eine
Knb. Der Alte bekommt de und fOhrt die Kub.
Wieder ging er, wieder kam die Nacht beran. ^Lasset micb
herein znr Nacht mit der Kub! Wo soll ich die Koh einscbliessen?*'
Aber jcner Hauswirth sagt: „Mit den Kölien". Aber er spricht:
„Meinc [Kuh]'', sagt er, ,,i)Hcgt uicht mit (U>n Kiilicn zu schlafcn, sic
scliläft aiif dcm llofc. mit den Pferdcn." Sie liesscii sie zu den Pfer-
don. Der Alte scldäft. Am folgenden Tage stand er aiif; wieder
fordert er: „Wo [istj mein Pfcrd?" Aber der Uauswirth sagt: Du
hattest eine Kuh". Aber der Alte spriclit: ».Nein, icli hatte ein
Pferd"". Der IIauswirth giebt dem Alten ein Pferd; der Alte begiebt
sicb mit dem Pferde.
Ein Bär begegnet ibm; der Bar sagt: „Gieb mir Platz (eigentl.
setze micfa) auf deinem Schlitten*S Aber der AHe antworiet: „Ich
wage [es] nichf*. Aber jener spricht: „WeDn dn mir nicbt gestat-
test micb bin zu setzen, firesse ich das Pferd auP. Er nimmt den
Bär anf den Scblitten.
Kr fiihrt, fährt und fährt jundl begegnet einem \Volfe, [welchor]
sagt: ,,Ninim niich auf deinen iSchlitten auf". — ,,Ich wage [es] nidit
[dichj aufzunehmen". — ,.Aber wenn du mich nicht aufnimmst, fresse
ich dir (eigentl. von dir) das Pferd auf". Er nimmt [den Wolfl
auf den Sehlitteni die Feroerstange brach. Der Alte spricht: ^Gehe,
Bär, eine Femerstange holenl** — »Ich gehe nicbt/ ~ „Nun gehe
du, Wolf, eine Femerstange holenl" — Der Wolf geht eine Femer-
stange bolen [und] bringt einen Tannenzweig. — »Warum hast du
diesen Tannenzweig gebracht?^ — f,lch weis8 nicbt, was gebracbt
werden soll.** — „Dn Bär, gehe eine Femerstange holen!" — Der
Bär gelit [und j bringt einen Banmstumpf auf seinem Rttcken. Der
Alte spricht: ,,01i, oh, wozu hast du diesen gebracht, [der] taugt
nicht (eigentl. ist nicht nöthig)." — Der Alte geht selbst. J.r j^cht
eine Femerstange holen, lässt dcn I>är und dcn Wolf zuriick mit
dem Pferde [und] sagt zum Bär: ,,Da, hai te mir (eigentl. von mir)
das Pferd Scibst ging er eine Femerstange holen, aber der (eigentl.
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44
A. G EN ET/.
XV,i
sein) Bar nnd der Wolf trennten dem Pferdo den Banch dort (ei-
gentl. (lortliin) aiif, stoi»ftcn Stroh in den Baiioli dcsselben [undl
stelltcn das PiVrd Nvieder (eigcntl. /iinick) auf. Siidie, [dal kouinit
der Alte [imd spiichtj: „0, mein Pfcrd stcht ja noch!" Der Altc
macht die Femci-stangc, spannt vor, gicbt [ihmj eincn Schlag} wiU
den Wolf und den Bär znrttcklassen; das Pferd aber starzt znsam-
men, [undj er merkt, [dass] der Bauch von Stroh [ist].
Lieder.
1.
Hinter dem Walde ist cin Dorf [von] vier Hausero.
Ich gche hioab WaB8er holen nnd kehre beim Geliebten ein;
Ich fange an mit dem Wa88er hinanfzngehen und blicke aaf das Feld,
Auf das Feld blicke ich, und [dort] steht oin Cederbaum,
Den Cederbaum sche ich, und [cr ist] sehr sehön;
Ob [ich ihn| abliauen (solll odor iiiclit alihaiirn dicljt an dur Wiirztd?
Ob (ich ihn] zciliaueu [.sollj oder nicht zerhaiicn in Blucke schr kurz?
Ob icii ihn zcrspaltcn soll odcr nicht zcrspalteu schr duunV
Wen) soU ich wohl auftragen eine Geige zu machen?
Ob [ich es] den Spielmännem auftragen [soll] oder nicht auftragen?
Die Spielmänner kommen und Ton sehr fem her, von jenseit des
[Flusses] Puita.
Wen soll ich anflTordem auf der Gelf^ zn spielen?
Ob [ichj den Piiilii)i) antfordern [>ollJ oder nicht autiordorn?
Wen soll ich auffordern zu tanzen?
Ob Lich] die Irene auffordern [sollj oder nicht aufifordern?
Wen soU ich auffordern ein Lied zu singenV
Selbst werde ich singon.
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XV.I
Ost-permische Spracbstudien.
45
2.
Dada, du, Dada,
Wo waT8t da, Dada? —
9
In AhcuSka war icli. —
Was liast du dort gethanV —
Kine bunte Tastete habc ich gebacken. —
Fur wcn die bunte Pasteto? —
Far Wara habe ich [sie] gebackea. —
Wo haat da [sie] denn gdagt? —
Aof das Eode des Wandbrette8 habe ich aie gelegt —
Anf dem Knde des Waiidbrette8 ist sie nicht. —
Das sclnvarze Flttndchen hat sie weggeschleppt. —
Wo [istj dcnn das sdnvarze IlundclionV —
In den dunklen Wald ist cs eutlaufen. —
\Vo [ist] denn der dunkle Wald? —
£r ist durch'8 Feuer verbnumt —
Wo [ist] denn das Feuer? —
IHirch's Wa88er ist das Feuer erloscheo. —
Wo [ist] denn das Wa8ser? ^
Der Ochs Gottes hat es aufgctrunken. —
Wo [ist] denn der Oclis (Jottes? —
Mit Axt fund] Messer ist er geschlachti!t \voiden. —
Wo [ist] denn die Axt [undj das Mcsser? —
Das Messer ist in die Erde hineingedrungen,
Die Axt ist zum Himmel hinanfgestiegen.
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Grammatikalisclies.
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Grammatikalisches.
Oigitized
Vokale det ersten silbe sind a, e, e, i, o, ö, u, y. Von diesen
sind a, Of ö fast immer betont, e immer unbetont; t uDd u
kommen öfter unbetont ais betont vor; y encheint vorzngsfreise be-
tont, seltener unbetont
Ausscrhalb der ersten Silbe kommen ttberhaupt bloss a, e und
/. sowohl betont als iiiiln tout, vor. Die iibrigen Vokale erscheincn
f:ist nur in Zusammensetzungen uud Fremdwurteru sowic io einigen
(deminutiven) Ableitungen.
Da die ost-pcrmischc Mundart von der westUchen, solikainschen
gerade in Bezug auf den Vokalismus am meiBten abweicht — was
jedoch grOflBtentheils aof nngenaner oder unricbtiger Bezeichnnng bei
RogoT berahen mag — wtrd die folgende flbersichtliche Darstellnng
der VokalentBprechnngen nicht flberllflssig sein. Die Zahl der von
mir beobachteten Beispiele irird in Klammern angegeben, wobei auch
die einailbigen Nomina, deren Äcoent anbezeichnet geblieben ist, mit-
gerecbnet worden siud.
Ost-permisch. West-penni9ch.
Ertie aUbe.
d a (27);
e I (57); i (10) gewOhnlich nach 3, <f, 6; e (3); (2);
« (2); a (1);
^ e (36); ö (11) oft nacb t, S, I, a, l;
I e, je (17); ö (4) nach i, S; I (l);
i i, I, ji, j\ (41); e, ö (3);
6 o (20): a (1); /' (1); n (1);
«■ o (4U); e (10) busuuders nuch j, 6, i, aber auch sonst;
o (2);
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50
A. Obnbts.
U o (28); tt (SD;
a? u? ö (1);
H « (69) vor ntcht-moiiilliert. Kons.; o (2); I (2);
y ö (Hl) fast iniiner vor nicht-inouill. Kons.; ii (17) vor
/■ oder niouill. Kons.; o (12) vor j od. mouill. Kons.;
/ (G); e (4) nach mouill. Kons.;
y n (16) vor mouiU. Kons.; I (1).
Zweite silbe.
ä, a a (25); i (2);
e, e ö (58) nach nicht-mouiU. Kons.;
M30) » . n
e (24) nach j od. moniU. Kons.;
* (5) i> a » » •
u (5) nach nicht-mouiU. Kons.; o (^;
r«P e (1);
f, » ?, i (54); e (2); ö (1); u (1);
DrittÄ silbe.
d, a a
0, e I
i,i i, I.
Die J&nsonan^ atimmen nberbanpt ziemlich genau mlt den
west-penni8clien flberein. R«gelmftssig ist das Ost-pennische nur in
folgendan Pankten abweichend:
zwiscben zwei Konsonanten schwindet i im Infinitiv; z. B.
riyttosno, r^/zoy^o, Infinitive von lökta ich komme, vi^etoSta ich
blicko, rrjf/sdi icli stosse;
das harto, nicht-mouiUierte l wecbaelt nie mit sondern bleibt
immer unvcnindert;
tuncnde Klusile und Spiranten verlieren vor tonlosen Konsonan-
ten den Ton; z. B. iHiekti-, bei Bogovr veiöglU eifersllchtigsein; sAtti^
hiuzufOgen, hetH^ wacli8en machen, Eausative von säd' und be^;
ndihd't R. na^hhf' eistecben, schlachten, vi64M Kirebe, von vig
und ht; vis-hul gelblich, von vii und hud; röl^, R. ruld- ächzen;
kdSH- gedenken, vgl. häiaU beroerfcen; lepti-, R. vebtath heben;
j wird von eineii) voilicigthcnden, bisvveilen auch von eineni
nachfolgeuden Deutaleu asäimiliert; z. B. vöUCi-, U. vevtji- bedockcii,
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XY.i Ost-permlBGhe SprochstudleD. 51
hdiH; R. kafji- wickeln; merd^, R. mhre^U entnisaen; if^t; R.
AeijU niesen; pM/fai' schelten, vod pun Hund; — i^m-, R. hijvl-,
kujtt' Uegeo.
Die wenigen sporadisehen Äbweichuogen sind im Wörtenrerzeich-
Disse angegcben wordcii.
Die DMnation der Substantive gescbieht doicta folgende Casas-
soffixe, welcbe aa den Wort8tainm, der zogleich ais Nomlnativ ge-
bisadtt wird, aogehängt weTdeii:
Adessiv 4a» Inessiv -en Prosecatiy -»t
Allativ -te Illativ -o Terniinativ
Al)lativ -li^ Klativ -is Comitativ -kot
Consenitiv -la 1.^'ressiv -San Caritiv -totj
Approximativ 4an Instrumental -mi Accusativ -es, -se.
Der Ablativ scheiDt weDig gebraucht zu werden; ebenso der
Approximativ, welcher geirObnlich durch die PostpositioD dme er-
setzt «ird.
Ploralsullliz filr Snbstantive ist -jn, z. B. mörtjes Menscbeo,
Ton mort Meosch. Der bo gebildeke Plaratotamm wird ganz wie der
Sinpular deklioiert; nur das z geht vor tonlosen Konsonanten in s {S)
uhcr und fällt vor den Possessivsuffixen der 2 und 3 ^iiii^uUirperson
gänzlich wcg: z. B. Elat. mortjezis; Egress. m''nijnkkiii A' oimi. vivrt-
jdskM, Carit. inörtjostog; — (*nrn-joz-it >>) vunjoit- deiiie liriider:
AU. vunjeide, Cornit, vnnjeitket^ Carit. nhijeitteg; (* vihi-joz-is »
vunjmB" sdne Brflder: AU. vuf^^te, Cornit. vfinQmskett Carit. mrv-
jeisieg.
Die Aiyektive werdeii in attributiver SteUung nicbt dekliniert;
nttr weno sie predilcatiY oder absolnt gebraudit irerden, nehmen sie
das Pluralzeicben -ei an; z. B. ^na görtjez päriSei diese Hänser sind
alt; pöriieS und tödenea die Alten frissen viel; unäi (statt unä&i)
viele. Dieser Tlural kann weitcr niclit dekliniert wcrdoii.
Den CmparoHv bilden 8owohl A^jektive als Adverbo mit der
Endong Sig; z. B. undiig mebr, iimefS^ schlechtert hurdSig bes-
ser, Ton und vkA^ limef schlecht, hurd gnt (adv.).
Den Superiativ bezeicbnet man mit dem Worte med aUer; z. B.
mcd bur der bcste, med Umof der schlechteste.
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52
A. OSMtTZ.
XV,t
PrmamnaJlA Funktion haben die PossessivBuffixe:
Singular. Plural.
1 Pers. -m, -im -nim
2 „ -tf 'it -nit
3 „ -.<?, -?>
welche sclten iiiit dem Noininativ, uin so (iftcr a})cr niit den Ubrigcn
Casus verbunden werdea uod zwar iu der Art, da.ss die Possessiv-
suffixe (-9-, 'Uf 'is: -nim, -nU, «n») gevöholich uninittclbar nach
dem Stamm, reep. Plaralstamm stehen; z. B. (menam, tänat, sUän^
mijän, Ujön, nUän vwn mein, dein, sein, onser, ener, ihr Brader)
Ailat vAneh, vdini&e, vAni^, viinnM», vänmSe, vtSnnufo meinem,
deioem, seinem, aDseram, eneren, ihrem Brader; (minam, fänat
väf^g melne, deine BrQder) vdnjegele, vunjeitle, mnjeish,
vunjeznimle, vimjeenMo, vänjegnish meinen, deinen, seinen, unseren,
cueren, iliren Hriidcrn; seltener \veiden die Suffixe {-7n, -t, -s \i. s. \\.)
am Endc des VVoi tes, nach den Casussuflixen gcbraucht, z. B. Kgress.
run^auam (auch rihioSan)^ vunsamt (auch viini tkii'/)^ vuyikinanim,
uMaiianit, l unjeHofiam, vuiyeiSaitat aus meinem, deinem, unserem,
euerem Bruder, aus unseren, euren Bradem.
Personalpronomina sind: 1110 ich, te du, Plur. m^g wir, meg
ihr; sie werden folgendermassen, meistentheils mit HinzufOgung der
entsprechenden Fossessivsuffixe, dekliniert:
Singular.
Plund.
Nom.
me icli
te du
in^e«r wir
i^9g ihr
Adess.
m^namf mSam,
tijdn
m^am
Ailat.
m4nwn
Hjdnie
Ablat.
UjdAöin
Consec.
melam
telat
mela n im
tt^nit
Approx.
mvlanam
(clanat
ntrl.<n't(( nim
tehmnit
Klat.
mesim
tesit
mr^inim
tvHnit
m^Sanam
U^aiiat
meiananim
tc&ananit
Cornit.
meket(jam)
teket(jat)
miketjanim
tekotjanit
Garit.
m^teg(j<m)
täiegjanU
Accus.
m^no
mijdne
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XV,i Ost-permiache Sprachstudien. 53
Das Pronomfln der dritten Pteraon feblt, and es wird ersetzt
dnrcb das DemonstratiTproDomen dda, Fl. nfdOf jener, jene.
Als Beflezivpronomen wtrd as selbst, eigen, ohne PosseBsiv-
snffix fast nur im Nominati? mit genetiver Fanktion UDd yor Post*
positionen sowic im Approximativ (dslan) gebraucht; sonst wird es in
(Ien verschicdenen Casus gewöhDlicti mit den posscsäivcn Öuffixen
vcrbuuden:
Singular.
Nom.
dcim ich selbst
d6it du selbst
d&is er selbst
Adess.
äskm
dalat
AUat.
ädum
dalus
Elat.
äUm*)
mt*)
äiiis*)
%re88.
äiia4(am)
diiaA
Cornit.
dsheiQa»)
\d&ini]cet
Carit.
fä8t9g(jam)
mteg(jat)
d8teg0as)
\ äöimtof/
ddiiteg
döisteg
Accns.
f äHmes
\ -
dsso
Plaral.
Kom.
6hwm wir selbst
dinit ihr selbst
dSnis sie sdbst
Adess.
d&lamm
äilanit
dilanm
AUat.
dslunim
dslunit
dsktnis
Elat.
dS^mhn ' )
ä.Uinit *)
dUinis *)
Egress.
uskin(an'm)
dskiH(a7iit)
Cornit.
j äsket(janim)
äsk6t(janit)
äskufijanis)
\ äAnimJcet
äSnitJcet
ämishet
Carit.
[ dsteg(janim)
ästegdatut)
dstegijania)
\äimmiieg
ötiniUeg
dhUsteg
Accus.
dhnUo
dhtisB,
Demo n st r at iv pro n omina sind: f'fa, Plur. f-na, dieser, sida,
sittf Piur. ruda, jener, ytida, Plur. i^nida, jeuer dort; eta, ena scbeint
*) VTerdeii «owohl uit deD AblativeB «li mit den EUtben dw entqmehen-
d«ii penAidldien FnmomiM Terbimden.
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54
A. 68NKT2.
XV.l
indeklinabel zu sein; die ttbrigen lauten im Accus.: »ijo, nije; f/tije^
jfnv^; sonst ist ihre Deklination ganz r^elm&Bsig: Adess. tiiän,
nUdn, Riitan, ^näan, Elat. sHS, nUi, ^Hii, ^niU n. s. w. — Demon-
strative Pranommalia: ^lem, slcmn, ^tiiem solcher (wie dieser, jener,
jener dort). Zu alien diesea kaon das russische Se gefOgt werden;
z. B. ^to |0 dieser nimtiche, sUem £9 eben BOlcher.
Interrogativ- und Relativpronomina sind: hin wer, maj
od. moj wa8, hit (attributiv) und kudik welcher; kiirom was fiir cin,
wclcheiiei. Diese bilden: a) indefinite mit den Zusätzen -ke, -koS,
-hisa und den russisclien -l'il}e, -nihihf; z. B, kin-ke Jemand, kin-tUm
wer es auch sei; b)negativc mit dem Präfix m-, wobei das Zcit-
wort auch ncgativ ist; z. B. ni-kin Niemand, kein; statt »i-m^j
wird jedocb ni^nmn gebraucht
Redprooe stehen: jori Kamerad ttod nwrt Menach; z. B. Accus.
jMi jdrtea od. mari mörtes eioander, Ailat. jdHajdr&e, mort mdrSe,
Abi. jdrUt jMii, mort mdr&U u. s. w.
Von den einheimiscben Z(thltt>&iiem hat der Dialekt die meisten
schon aufgegeben untl mit den cntsprechenden russischcn crsetzt. Nur
die ersten vicr Cardinalzaiilen: 1 ötik, 2 kek, 3 kvim, 4 nur od.
nnf sind noch allgemein gcbräuclilich, o vit, 6 kvat, 7 Hzim und 10
das ziemlich bekannt, obwohl schon im Begriff vergcsscn zu werden.
lägene Ordinalzahlen sind nur: medik der zwcitc, kvimet der
dritte, nufet od. litt/ot der vierte; alle flbrigen sind dem Russischen
entlehnt
Distribntivzahlen werdea attsgedrflckt durch dem Instru-
mental der vier ersten Cardinalzahlen: i^ken^ iehenf hvimon, niSfon
je ei n, jc zwei n. s. w.; fflr die höherai irerden russische Ausdrflcke
Gebrauclit.
Mit Possessivsuffixen verbunden drUcken diese Instrumentale
auch (iesamni tzahlen aus; z. B. me Htndm, Ujez ötnnnit ich, ihr
allein; m^ez kekndnnim. ftkla keknannis wir, sie beidc; kvimndnnimf
nuFndnnim, it, -is. Ötiuinij -di n. s. w. werden jedoch nicht de-
kliniert wie tm solikamscben Permischen und im Syijftnischen, son-
dero statt dessen wird ein abgeldtetes Substantivum ooUectiTum auf
-ndMin gebraucht; z. b. Acc. m4n» SMiamiBSt Un» ÖtnäsmiOf siji
ätndsmse, mijäne SMsemnmee mich, dich, ihn, uus allein.
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XV,i
Ost-permlsche Sprachstttdien.
55
Auflserdem kommen coUectiTe Sabstantive auf -oi vor: heitdi,
hffmait $Mti; z. B. m^jeg koknai wir siod nnser drei.
Id der Cot^tigaHm der Zeitwdrter können zwei verschiedcne
Aiten Ton Stftmmen untenchieden werdeii: a) solche, welche io emi>
gen Formen konsoDaatisch anagehen, z. E iir^ne machen, Uk-ne (statt
ISH-m) kommeD, Imperat her, hk; b) solehe, die iminer dea End-
vokal bebalteo, z. B. Mfcme ziehen, Imperat hoM Die Endnngen
sind jedoch fflr beide Arten dieselben, nur mit dem Ton den St&mmen
bedingten Unterscbiede in der Betonung. Unregelmässig ist nnr die
Coujugation von lune werden uud vöhio sein.
Die Nominal- und Adverbialformen kommen nicht in der von
Wiedemiinn aiigegebenen P'Ulle vor; doch habe icli zur leichteren
tibersicbt die von ihm gebrauchte NummerieruDg beibehalten.
Affirmative Conjugation,
IndicatiT.
Präsens und Futurum.
Sing. 1. hära
keskd
lud
2. härän
Jceskdn
luän
3. iäras^)
luäs
n
hie
Plur. 1. h4ram
luäm
2, li&at»
iodedh
Juät, -te
3. h^ranis
hededms
Itidnis
, hirmos
ieskines
kteMs
Präteritum.
Slng. 1. Mv
I6i
2* h^rin
keskin
Idin
„ Tc4rem
koskom
3. k^ris
koskis
keskem
luis
imeS
vm
völin
vuleni
vulis
Itienif luOm völ&m
*) BnMisdi: exiiaen, yaeam; xinen, aesen; die
ali Fkitnmm, die letsteren ala Prftaeas getmuiclit;
der 8 PlnnlpenoB.
aleoTormge-
die bfliden For-
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56
A. GSITBYZ.
Flnr. 1. t^rim
2. iM, 49
3. hirims
f, h&mnaS
Sing. 2. her
Plar. 2.
leeMn
heakit, -to
m, -fe
Zdtfit»
luemaf
ImperatiY.
Imfto Im»
VerbalDomina.
Verbaladverbe.
2.
3. iMeg
(-i»m, -iat n. s. w.)
voUt
1. i^mo
haddn»
Ums
väne
[2. h^rmn
hed»m
luem, luöm
vihtn 1 »)
5. ifcer/i
heddi
[G. kero
kosko
lue\*)
7. h'riimn
koskoma
vöhina
8. kert&tn
koskdoni
10. kSnmn
keskinum
keAUeg
{4edtnf -kdt u. s. w.)
IndicatiT.
Präsens und Futurum.
Sing. l. og j
2. a>2 ie/-,
3. J
Plur. 1. (i^/o ] ^
2. oVZ^ J ' I
8. Of kemia, keskinis, lutus J
koskif
lu
lue
ubo
*) Zwar etgnUkh da Ferfeetom Fteticipii, jetrt aber nur ia Ffett lod. 8,
^ Nor im FHH. Ind. gdnrineUieh.
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XV.i
Ost-permiäcUe Spracbstudien.
57
Sing. 1. ig
2, in *er,
8. tr
Ptar. 1. igo \
2. id0 i
3. iz JcerniSy
Präteritum.
hi,
luimf -An, vtlmn
„ dbo keremaSf kosketnas, luomat,
röhi is
8ing. 2. m her,
Plar. 2. ide kire,
Imperativ.
Die Fartikdn mik ihrcn von der regelmässigen Nominalbicgung
abweichendeii Fonncn sinU im Wörkeryerzeichnisse aufgenomiiien.
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DIE
TURKISCHEN LEHNWÖRTER
IM
MORDWINISCHEN
VON
E PAASOIfElf.
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Bekanntlifh sind alle ost-linnisclipn sprachon einem einflnss soitcns der
turkisclioti spraclien aiisgcsetzt g('\veson, dor sich vorziigsw(>isi' in dcra
wort8chatz, ia eiuigen sprachcn auch auf dem gebiete der gramiuatischen
formen und der syntax äusscrt Die turkiscben elemente in einigen von
diesen spraehen, dem magyarischen, tscheiemissischeii und woljaki8oheii,
sind schon Ton ungarischen forscbern zasammengestellt und dniger-
maasen erlftatert worden ; in den flbrigen vermissen vir noch eine ein-
gehendere untenuchung der genannten elemente. Dass eine aolche in
lingvistischer — wie aach in kulturhtstoriecber — beziehnng von in-
tereaae ist» bedarf wohl kaom erst begrflndet ku werden. t)1)erall hat
ja der tdrkische einflnss ein alfcer von wenig8tens mehreren jahrhunder-
ten: eine genaue untersucliung der lautverhäitnisse in den turkisL-lien
lehnwOrtern ist somit geeignet .so\vohl die entleiinenden linniseli-iigri-
schen sprachen wie auch die betrellentien turkisehen sprachz\veige, die
auf jene ge\virkt haben, sprachbistorisch zu beleuchten. Ausserdeni
läuft die ct}'mologische forschung auf dem finnisch-ugrischen gebiete,
solange bis jene aufgabe nieht einigermassen beiriedigend gelöst wor-
den ist, stets gefinhr mlt tfirkisdien lebnwörtem als mit ecbten finnisch-
ugriscben wörtem zu operiren, und fttr die weitere Tergleicbende ural-
altaiscbe forschung sind sie schon bei den ersten strauchelnden schrit- •
ten ein wabrer stein des anstosses. Aueb fUr die erforscbung der ira-
niseh-finnischen beröhrungen ist eine genaue feststellung der tflrkiscben
lehnwörter in den iinnisch-ugrischen sprachen sehr zu wunschen, den n
unzNveifelhaft sind viele \vurter persiselien ursjirungs rrst durch die ver-
nuttelung der tiirkspracheii in die Hstlinnisi lien sprachen gcdi iingcn.
Was nun die tinkist hi n lehnuorter im niordninischcn betrittt^
die bier deu gegeustand uaserer betraobtuug bildeu, so giebt es bisber
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4
H. Paasombn.
nid! zerstreute hinveisungen auf dieselben in den tsoheremissisdi-taiki-
schen tind votjakisch-törkischen wortvergleichuiigen von Budenz und
MuNKAcsi, \vo gevvöhulich, wenn aiich nicht imnier, das betr. tiirkisclie
lelin\vort aucli aiis dem mord\viiii.s(;hen citirt wird, wenn es iii den nioid-
winischen wörterver7,ciclinissen von Aiiia'Vi.st, Wiei)Kmaxn und HKiiULY
zttfindcn ist XJber die frage, zu \velcher zeit und aus uelchen tiirk-
sprachen die turkischen wörter in das mordwiiii8ch6 entlehnt worden sind,
hat sich meines wissens nnr Dr. Mumkaosi geänssert, der Ugor föze-
tek y 8. 169 die ansieht aussprioht, dass dieselben ans einer öst-
liohen tflrksprache stammen und nebst den tflrkisohen lefanirörtern
im magyariscben die ältesten sind, wäbrend die tdrkiscben elemente
im Avotjakiijchen und tschercmissischcn einen jnngeren ursprung haben.
PiFsteres soll nacb Munkacsi „aus einzelnen tbatsaclien, wie z. b. aus
dem vorkomnien des seltenen wortes anuk 'fertig'" hervorgehen. Warum
der geehrte forscher sich gerade auf dicses wort beruft ist mir unbe-
greiflioh, denn dasselbe findet sich im tatarischen (auch bei Bälint und
Ostroumor) in einer entsprechenden fonn und bedeutung wieder. In
der that könnte man bei oberfliictalicher betracbtung der betr. lehnwdr-
ter durch den Tokalismus im allgemeinen zu einer ähnlichen
auffassung von dem nrsprung derselben verleitct wcrden, dass man
aber dabei arg iire faliren wurdo, wird hotleiitlidi uus der folgenden
untersuchung deutlicli genug hervorgeheu.
Die Ton mir als tfiikisch erkannten Iehnw5rter im mördwinischen
werden ])assend in drei gruppen geteilt:
I. LcJnurörter aus don tscJitiirassischm.
II, LeJinn-örtcr aus dvm tdta ripulien
IIT. Tiirl-ischr Icliniiurtet; dcren urspiung sich nicht mit
voller sichcrheit näJi&r besiimmen lässt.
Im folgenden werden znerst die lautverhältnisse der betr. wdrter
untersucht und somit diese einteilung begriindet» am ende wird ein
alfabetisches Terzeichnis sänuntlicher törkischen lehnwörter gegeben.
*) In dieser abhandlnng irird tatarisch als sammehuune fttr das
mischftrische and kasanische gebrancht.
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Die tOrkbeben leluiwörter im mordvriniscbeiL
ö
I. Die le]inwörter aas dem t8chawas8i8clien.
§ 1. Das tschuwassische unterscheidet sich, wie bekaniit> in
manchen punkten scharf von <loiu allgemeinen turkischen sprat litypus.
Diejenigen speeitisth tscliuuassisclien lautuherffänge, die bei deii lehn-
wurtern im mordwiniseheri in betracht kommeu und ffir den tsehii-
wassi8chea uispruag der betr. wörter eia klares zeuguis ablegeu, sind
folgende:
1. tfirk. g (im aas- nnd inlaut) > tschuir. r: mli. o/ra, aj9ra
'IM, kflhl (rom wetter)', tschuir. tjar 'helles wetfcer*, tai ajag *heiter,
2. tflik. j im wortaii]aut >> tschiiw. i: mlL iihU, mE. H^feic
'esobe; ulme', t8chiiw. iirik *erle\ kas. jtrdk, misch. jBnk id.
Diese beiden t8c1inwas8i843heB lanteigent&mliohkdteii zeigen sich
in mM. iehi 'kupfer, messing, das sich aus einem voranszasetzenden
alttschihvassischen erklfirt, = tat. j/^ 'messing*. Neutschuw. jis
*messing^ ist offenbar später aus dem tatarischen entlelint worden.
3. Turk. a der stammsill)e, das in alien ubrigeu turksprachcn
(mit aosnahme des jakutischen) uuverändert auftritt, wird im t^chiuvas-
sischen oft durch einen engen vokal vertreten (vgl. Radloff, Phon. §
116): m£. Uendal, mM. Mda 'w9sa&% tschuir. xlnUa id, tat kandala
id. Die mordwiiiische foim mit e in der ersten silbe lässt sieh nidit
direkt aus der jetzigen foim des tsdiuv. wortes (mit dem vokal S) her-
leiten, sondem aus einer yorauszusetzenden ilteren form mit einem
mehr offoneo, dem uispr. a näher liegenden hinteren vokal in der
stammsilbe, irgend dnem hinteren e-laui^ statt dessen der mordwine
naturlicli sein eigenes e substituirte.
4. Wortau>lanten(l('.s k ist nur im tschu\vassisehen einem allge-
meineren sch\viind unter\vorfen (Kauloff, Phon. § 293): mM. kundä.
mE. komki, komuCa 'hopfen', tsohu\v. %u)nla id., tat kolmak, kiimlak
id.; (?) mord. im- '\veide: silhenveide', tschuw. uvhf Ms *espe*, misch.
esak, kas. usak id.; (?) mord. suma 'trogf, oem. «utiaft *gefas8» becken
(im tschuirassischen nicht belegt).
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6
H. Paasonkn.
XV,i
Anmerkuntr. Bci der lioliaiullung der turkischon Ichnvvörter im
roagyarischen (Nyk. X, s. 1.^1) l)at Hudenz solche uörter, die im nia-
gyarischen den auslaut -o, -ö odfir ö-, -ii sUU törk. -ak, -ek, -ik, -ik,
-ak, -Qk avfWei8eii, för t8cliawaflsiscbe lehDwörter erklärt: sie seien in
einer zeit aufgenommen, als im t8cfauwa8si8cfaen dn (später gesohvnn-
denea) v noeh den uiaprfingliohen tiirkiaohen ft-lant ?ertrat^ z. b. magy.
komlö *hopfen*. Dem gemäss hfitten wir anoh inonlw. wÖrfceni
asu{v), gen. asm^A 'nutssen , vgl. dschag. asUc, asig; mE. ulov *leich-
nam', vgl. tat. illek, die statt des turk. k im roordwinischen v aiif-
weisen, einen alttscliu\vassi.sch<'ii iirspriinp; zuznschrcihcii (in dom jetzi-
gen tschuuassischen sind sie niclit belftft). Die richtigkeit eituT solchcii
aiiffassunjx .scheint uiir jedoch zvvcitelhaft. Im tatanschtMi .souu^ iri
mancheu anderen tiirksprachen sohen wir nicht selten in einzelnen
wörtern eine vokalisirnng eines /^-laiites in ?e, z. h. tar. m-iq *rein' —
tai arH (mM. aru); öaQf isi^ sudi. diaL hay *band' — iVolga^diaL bau
(siehe Radloff, Phon. §§ 292, 269, O jn. KyM&HOB% s. 40). Die mög-
liehkeit des vorkommena ahnlieher (vokalisirter) nebenformen aach ron
den oben genannten wörtein iat aomit för das tatariacbe nicht ganz za
lengnen, obwohl sie allerdings nicht belegt aind (vgl. auch daa wort
öttöcv im wörterven5eichnis). Es ist auch zn beaehten, dass im tata-
rischen (wie auch in anderen tfirksprachen) statt des stimmlosen hin-
teiiin.£;vah'n aushuitus (le), suhald an ilin vukalisch auslaiit-ende aftixe
treteii, stimmliaftes y, (j erschcint (H\I)I,oi k, l'huii. ^ '^'21), von \ve](d)cn
lauten y deiu (jrtzii^on) morduinischcii <^aiiz fivmd ist iiiid am h // in
intervokalischer stelliing (aussor in turk. und russ. Ieliuwurtera) nur ia
einigen onomatopoetischen stfunmen und zwar nur im anfang der z\vei-
ten ailbe vorkommt Es ist somit wohl immer möglicb, daaa der mord-
wine einfach sein v statt des ibm firemd ?orkommenden tat. lantes
aubatitairte nnd dieses v anoh in den auslant öbertrug. Sogar der
apurlose aohvnnd des ft-lautes wiid in einzelnen iaUen In mebreien
tOrksprachen beobaohtet, siehe Radlopf a. a. o. Znfolge dessen kann
ich auch nicht das fehlen dea aualautenden k allein ala einen siche-
ren beweis ffir den tschnwa8sischen ursprung jener wörter betrachten
und niöclite dos\v('<,Tu niM. kiilxt, das in der hedontnng nnd in der be-
schrunkiuig seiner anwendung auf die zusanmieiisetzung &dm^-kaba
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Die tftrkischen Iebnwörter im mordwinischen.
7
aufs gcnaueste zn dem tatarisohen irorte {kabak) stimmt^ eher fflr ein
Jehnwort ans dem tatarischen halten.
5. Einzelne andcro lautliche merkniale lassen noch fur einigo
mord. wört('r tschinvassisc^hon urspning vermuten, obvvohl sie zum teil
im tschuwassiscben nicht belegt sind; siebe das vrörterverzeichnis ss.
VT. iVöT, poMi, .^imfdms, toh/oii.
6. Kndlich sind MrahrscbeiDlich zu den tscbuwassisohen lehnwdF-
tern za recbnen : miL oka 'filiere schvrester', t8chnw. aika id.; mordw. aoa
'maiter; weib\ teohuw. afra *matto]^; mB. kenme^ mlL h-f^mt *eiii
gott; opferplats*, tsehnv. Idremei *die höchste nnter den bösen gott-
heiten'; moid. hOma.'^ fttiAno, lOumoA ^lettig; meenettich*, t8ehaw.
hOfMn *iettich*; mM. iMr, mB. Muro 'kucben, laib\ t8diaw. ittk-
knr id.; mord. tarat, tarado *zweig, tscbuw. torai id., welcbe wörter
auf dem turkischen sprachgebiete iiherhaupt nur im tscbuwassischen in
genau cntsprechcnder form und bedeiitung begegnen, rosp. den ubrigcn
tuikspracben fremd sind. Tm letzteren fall ist es naturlicih S(:h\ver mit
bestimmtheit zu entscheiden, welche von den beiden sprachen das wort
aus der andcren entiehnt hat oder ob sie Tielleicht beide jede fär sich
es ans iigend einer dritten sprache Aberoommen haben. Näheres dar-
fiber im wöfterverzeichiii8.
§ 2. Es erftbrigt mis noch die firage za beantirorten: ans welcher
zdt stammen diese technirassischen lehnirdrter? .
Ali die oben angef&hrfeen wörter kommen anoh bei den am moi-
sten im we8ten wobnenden mordwinen in den gouvememonts Pensa
«nd Tambov vot, die jetzt keine benihning mit den t8chuwa8sen ha-
ben und von der existenz eines solchen volkos gar iiichts wij5.sen. Ge-
wiss ist das vcrhältnis zwis{'ben den beiden völkerschaften seit der an-
kunft der ttitaren im XIII jahrhundert kein anderes gewesen, Man
dilrfte sich kaum irren, wenn man behauptet, dass ali diese vvörter
aus der vortatarischen periode stammen, in der die vonräter der tschn-
wassen, die alten balgaren, nicht nur fur die moTdwinen, sondem anoh
ilberbanpt ohne zweifel eine viel wiohtigere loUe spielten, ais ihre ber-
nntergekommenen epigonen. Manobe w5rter kdnnen anoh gar nicht
aas dem jetzigen tschnirassischen bergeleitet werden, sondern denten
anf eine altli8chnwa88isdie sprachform bin; anch die bedeutung eines
worte8 stimmt nicht immer mit derjenigen dberein, die das betr* wort
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8
H. Paasonbii.
in der sprache der jetzigen tschuwas8en hat Es ist zn erwarten, dass,
\veim einmal der wortvorrat und die venvickolten lautverhältnisse der
tschuwassisdieii sprache näher untersuclit \vorden sind, man noch
mehrere tschuwassische lehnwörter im der sprache der mordwinen wird
aiifwd8eii können. In denjenigen gegenden, hauptsächlioh in den gon-
Temements Simbirsk imd Kasan, wo die beiden völkenohaften als naoh-
baron wohnen, dflifte es iroU bei den moidwinen auch t8obuwa88i8ohe
lebnwöi<ser neueien datoms geben.
IL Die lelmwörter ans dem tatarisohen.
§ 3. Wenn wir die oben behandelten tscbuwassischen iohawurter
ausscheiden, so stammen alle ubrigen wörter törkischen uisprnngs»
die sich in der spraohe der mordwinen finden, mit wenigen ananabmen
ans der sprache der Wolgartataren her. Bei der grossen lautliohen
äbnlichkeit der meisten tOrkspraoben ist es allerdings in manchen fS\r
Ien an sich unihnnlich mit bestimmtheit die fhige zn entscheiden, ob
ein wort dem tatarischen odcr etwa irgend einer anderen turksprache
gchört, aber wir dfirften uns sclnvcrlich irren, wenn \vir in dcni fall.
wo ein turkisches lehmvort sich in lautlicher iind begrifflicher beziehung
aus dem tatarischen herleiten lässt, dassolbe auch als aus dieser sprache
wirklich entlehnt bezeichnen. Seit 600 jahren haben ja die mordwinen
in naher berOhmng mit ihren tatarischen nachbaren gestanden, nnd
noch heutigen tagea giebt es zerstrente tatarisohe ansiedelangen in je-
dem russischen gonvernement, wo es fiberhanpt mordwinen giebt
Femer ist es einleuchtend, dass die tatarischen lehnwörter fiber-
haupt nicht aus dem Kasan-tatarischcn, .sondeni aus der sprache der soge-
nannten mischärs stammen, die nach Hadloff (siohe z. b. Phoii. s. XLIV
und 47) die gouvernements Nizhnij-Novgorod, Simbirsk, Pensa und
SaratoT *) bewohnen, also ungefähr da^jenige gebiet» innerbalb dessen
*} Anch die nicht nnbeträchtliche tatarische berOlkemng dee goaver-
nements Tambov, die Badlofp nirgends ansdrOcklich nennt, gehört wohl
zu den mischirs.
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XY,s Die tiirkischen lehnwöiier im mordwiiu8chen. 9
grenzen die mordwinen noch vor einigen jahrhunderten ausschliesslich
lebten *) und wo die hauptsitze dieses volkes noch heute liegen. In
Tielen faUen wird dieses auoh durch die lautgestalt, die die tatari-
schen lehnirdrter im mordwi]ii8Ghen haben, fonnlich beiriesen.
Sie konaonajitexL
§ 4. Auf dozn gubicto des konsoiiuntisiuus \vird der mischär-
dialekt am deutlichsten dadurch charakterisirt, dass derselbe ein c {ts)
statt älteien c (tö), das noch im kasanischen bewahrt ist, BxsSveiai (vgl.
Radloff, Phon. §§ 172, 283^ 356). Diese lanteigentilmlichkeit hat das
mischärisohe nor mit der spraöhe der Irtisch-tataien, der barabinzen
und der Tseholym-tataren gemein, die natOrlieh för des mordwini8che
nicht in betracht kommen ; dieselbe fiind sich nach Radlofp schon im
kumanischen, welchc spniche ais ein äiterer vorläufer des tatarisehcii
und specioll des mischär-dialektes m betrachtcn ist. Xach Radlokf,
Phon. s. 125 soll bei den mischärs im wortaulaut vor i ein palatales
(mouillirtes) stimmbaftcs 3 (di) vorkommen, was jedoch bei den mi-
schärs im goav. Nizhnij-Novgorod nicht der fiiU ist; bei ihnen ?drd
anch in dieser stellnng ein stimmloses e gehört
1. Im mordmnischen eischeint mm in den hieher beziiglichen
wört^ in den allenneisten fiUlen ein resp. (meist im aniant) i, was
deutlich beweist, dass sie aus dem mischärischen stammen. Es ist
aber zii bemerken, dass dicser laut im munhvinischcn immer (auch
vur hiukTCii vokaluii) mouillirt ist, woraus wohl geschlossen wi'nlen
dar^ dass der lautiibergang c ,> c im mischärischen durch die z\vi-
schenstufe ö vorsichgegangen ist^ denn das mordwini8che hat sowohl
unmouillirte als mouillirte o und »-laute nnd hätte somit niemals ein
miscbiir. c dorc (f, resj». i wiederzugeben gebrancht. Belege:
*) Iii der mittc des XVI jahrhnnderts war noch der fluss Sara die
östliche p;renze des mordvviniscbeii «ebietes, siehe T. N, Smirnov, MopÄBa
(HsBtcTla o6mecTBa apxecjioriu, HCTopin n aiHorpa^iH npH Hiin.
KaaaBCKOMi» ysHB. T. X, s. 604).
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XY.a
Anlaut: mE. <U)ko, mM. hlca *qiiaste*, misch. coÄ, kas. cuk;
mM. iolak 'ungeschickt (in handarbeiteny, miscb. co2aXc, kas. ^ak;
weiter ss. tv. d^/äf, Sefy^, iiUbB, öidardams, aCem^ domara, öora^
iuftmk»»». ' Ein eiMiges mal wiTd neben 6 aiich ein nnmomUirtes
8 angetroffen: mE. öitfardom, suäaräum, mM. «tKia*r<fdm« 'anshalten',
miscb. dda-f kas. Slda^; die letzteren formen stammen aiso ans dem
jetzigen misdiäriseben.
Inlaut: mE. 'der untere teil des riickens', misch. ©ra, k.is.
ecu; mord. pak.ia, pnkm 'Md', misch. hakea, kas. hakoa; weitor ss.
VV. jabiinra, ui^^s, anrak.
2. Wo im mor(hvinis< h(Mi ausnalimsNveise ausschlicsslicli ^' aiiftritt,
weist auch der niischardialekt ein c auf (wahrscheinlich haben die
mischärs die betr. uörtcr aus dem kasanischen spätor cntlclint) : mE.
carcav 'vorhang', misch., kas. öariaVf pefS. iar-Seb; mord. cavka 'dohle*,
miseh. öaukOj kas. däSkä, In drei wörtem weoh8elii im mordiriniscben
dialektiseh 6 {i) und e: mM. kai^gan, mE. IcafHgan^ ka^dakat
karktga 'habicht', miscL, kas. karSlga; mM. ft^9s, bei Ahlqvist auch
vSss *billig\ misch. ecez, kas. eiSez; mE. ^oUnar, mSel. bckmar 'kDAttel*,
misch. cckmarf kas. htkmar (ftr den misehftr. usprung der form
dokmar (trotz dem c) zeugt deren o, siehe unten).
§ T). Z\vi-'itens ist in dem ivasan-dialekt anhiut. j in .* u. s. w. iiber-
gegangeii, \vahrond bei den misciiärs iibcrall ein reinesy, al)er vor i (i) ein
palatalisirtes .7 (dz) gehört wird (so nach Radloff, Plion. § 1(>0, nach
mcincn bcobach tungen wird bei den mischiirs im gouv. N.-Novgorod
anch in letzterem falle J gesprochen, vielleicht mit einem schr leiscn
d-vorschlag). Im mordwint8ehen zeigen alle hieher bezuglichen lebn-
wörter ein j (siehe das wörterverzeichnis).
§ 6. Weiter entspiicht nach meiner beobachtung dem kas. o
(d^X vreloher laut nach Radloff, Fhon. § 855 in den Wo1ga-dia]ekten
den firemdwörteni angehört^ bei den miscbfirs ein mouillirtes i. Dem
entsprechend bietet auch das moidirinische ein i in dem lehnwort mM.
pazä, mE. />aia 'schwager', misch. haza, kas. baäa; vgl. mich mM.
ar$ä, arzä 'kiste' — kas. iir.^ä (bei den mischärs iiicht btjl("<xt).
§ 7. t^bereinstimnieiid mit dcni mischärdialekt Inetel \veitor das
(his murdwinische ^ statt kits. in mM. pazäj^ mE. paze 'männliuher
hanf \ misch. päiif kas. basa.
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XV,» Die tiirkischen lehnvörter im mordwiniscben. 11
♦
Wir finden also^ dass fast in alien föllen, wo der mtschär- und
der Kasan-dialekt in dem konaonantiBmus auaeinandergehen, das mord-
irinische am nadisten mit eraterem ubereinstimmt.
§ 8. Die tatariachen Iehnwdrter finden dcta, vas den konsonan-
tisnraa betriflt, flberbaupt in genau entsprechender form wii*der. Wo
es einzelne abwcichungen giebt, sind diese durch die abweichenden
lautverhiiltnisse der cntleliuenden sprache bedingt.
1. So erscheinen die anlautenden stimnihafteii vcrschliisslaute
und spirantcn des tatarischen im morduinisclicn als stimmlos, immer
in dem Insai-dialekt (mPseii.), der iiberhaupt (auch in den russischen
lehnwörtern) luir stimmlose explosivcn und spiranten im worUnlaut duldet^
bi8weilen auch in den äbrigen mordwinischen mundarten, welche ans-
nahmavreise aoch stinunhafte laote (8owohl in den einhdmiachen wörtem
als in den russischen iehnwdrtem) aufvreiaen, z. h. miSLpakiii, mKpakia
'feld*, mtaob. bakca; mli pält, mK pelt '8ehr\ tai bik; mord. duimain,
mPgen. Utäma'n *l»5ser zauberei^, tat deiman; mM. iärnjäHi 'grun-
blao*, mtseb. e&tigär, kas. eäni&r. Andererseits tritt in diesen lehn-
vvörtern, wic auch sou^t, mundartlieh //, d statt tat. k, i auf: eMar.
(jdrtiun 'vorjährigcs gras\ miscli. kandiui: mR duga, mM. diKja^ iuffa\
tuya n 'jiingerer bruder, tat. tuf/an. Vgl. Paasonkn, Mord. lautl. 13.
2. Wortanlautendes tat j vor i und e fehlt, Aveil die lautvcr-
bindung jc im anlaut dem jetzigen mordivinischen iiberhaupt fremd
ist, z. b. mM. inidi, mE. emcz 'obst', tat jmei; mM. egtut *8ohwagei',
tat jieniU
3b Statt misch. im woTtanlaut und im inlaut naeh konaonan-
ten erscheint mundartlicb bisweilen wie denn c mit 8 auoh in den
einheimiachen wÖrtem wechselt^ siehe Mord. lautl § 27.
4. Der tat intervokalische apirans y wird regelmSssig durch
g ersetzt k. h. mM. tuga'n, mE. dnga jimgerer bmder^, tat töfan.
In einem worte tritt im mordwinisehen dialektisch neben g auf:
mord. tugo, (aga 'wiederum\ mundartl. auch tiujija, tat. tafi (vgl.
Mord. lautl. § .-39,5). Die ursaehc hiervon ist mOgliclienveise darin
zu suchen, dass das g in intervokalischer stellung, als die.ses wort auf-
genommen wurde, den mordwinen noch nicht ganz mundgerecht war,
denn in einheimischen stämmen kommt intervokaliscbes g wie h nur
in einigen onomatopoetiaohen wörtem Tor (Mord. lauU. § 15^4).
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12
H. Paasohkn.
XV.a
5. Tat. b in intcrvokalischor stelluug erächeiut imverändert ausser
in mM. aavär 'saditc', tat. sahlr^ welcher aiisnahmc sich wahr8Gheiulich
ans dem umstaBd erklarti dass b im tatarischen in einzelnen wörtera
mit tt wecli8elt» z. l». kas. toMi — tauU (Balint, Nytan. m, § 21).
tTbei moid. aa^^n, se^aA '8eife^ tat tähtn siehe das wöiterveizeichiua
6. Weil die tat. lantTerbinduiig 4tnh dem mQidwini8dien firemd
ist^ ist in deiselben X; durch i eisetzt woiden in mE. dotmar 'knftttel'
(mSel. dagegen Sohnar), misoh. eokmar,
7. t)l)eT mord. v im anslaut statt tat (?) k in mE. tUov '\wsh-
nam', tat. (?) iilek u. s. \\. siehe 1, anm.
8. Tat. auslaiit n fehlt in moni. jala 'itnmer' (kas. .yV//a«) wahr-
sclicinlicli, wGil cs auch in tier tatarischen mundart, aus der das \vort
auigenommeu wurde, fehltc, vergl. kas. iayl neben <ay?w *wicderum'
(mord. tago, taga). Der auslaiit n in mord. kar^öor/an, kan'igan,
karäagan (neben kaf^öaka) 'babicht', der in tat karolga feblt, erklärt
sich wohl dnich annahme einer anlehnong an andere anf -^att» 'an
endende vogelnamen im mordwini8cben wie iäigan 'elsteif , nocHrgarn
*reiher', kuökarn *adlei^, iäkSan 'spechif.
Die vokale.
Ks kommcn fiir uiiseren jctzigen zvveek nur die vokalc der ersten
silbe in betracht: die hehandlung der vukale <ler fulgenden siihen in
den tatarisehcn lehnwuitern erklärt sich iiberhaupt ohne weiteres aus
der darstellung des ni<<rdwini8chen vokalismus, die ich in meiner
»Mordwini8ehe lantlehre" betitelten abhandlong gegeben habe.
§ 9. a ersdbeint unveiftndert^ z. b. moid. aiaSa *wallaoH, tat
alaSa.
§ 10. Tat ä soheint dagegen eine zweifiiche Yertietung zu haben:
bald ist dieser laat dueh & (en. e) Tertreten, wie in ä^, äHf, b'efi&^
käfan, kiriyärä, bald duieh a wie in adä, ad^famSf ajdams, ar
(= är), arlan, ariä, hala. Was die letztere vertretung betrifft, so ist
zu beaehten, das n und ii im tatarischen — wie auch in anderen tiirk-
sprachen — m einzelnen wurtern nicht selten \vochseln, siehe Bälint,
Mj tun iii § IIadluff, i'huu. s. tiö; buäuuders zuigt sich in den
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Die tilrkiachen lebnwörter im mordvriniachen.
13
Wolga*dialekteo der nickwirkeade einfluss eines i-lautes in der palatali-
(dning des stammvokales a zu ö, siebe Kadlofp, Phon. § 84; auch
nnter den betr. lehmrörtem giebt es solche^ die im tatarischen selbst
diesen vrechsel zeigeo, wie misch. iaukoj kas. cäUkä 'dohle*, mord.
cavka; vgL ss. tt. aifö, (ub^FamSf oHatt, paiäj, Andereiseits ist es
wohl mOglicb, dass der mordwine in der anffiusnng des tai Mautes
schwankte, denn letzterer ist viel oflViier als der ä-laut im mokscha-
nischfii, <,'esch\veige denn der ans ä eiitstanrloiie crsHnische e-laut (Moni.
laiitl. § 01). Aucli .scheint mir die artikulationsstfUc heini niisch. ä et\vas
mchr nack bintcn zu liegeu als bei dem gicicb uflenen linnischen
80 dass es einen anklang von a hat, ansserdem sind im mordwinischen
die konsonanten in rerbioduog Biit paktalen vokalen gewöhikliGh mouil-
lirt» was im tatarischen nioht der M ist, — grfiiide genag am das
8chwanken zidschen ä imd a bei der wiedergabe des tai ft-lantes bei
einem mordwinen zu erklftren. Einmal ist (aueh im mokschanischen)
e = tai ä: mord. fe^ka *marke*, tat iänM, aber von diesem worte
ist im kasanischcn aueh die nebenfurm tinka l)ele<,'t (Maehnmduv s. 42).
§ 11. Tat. (= turk.) "i ))eschreibt Kauloff, Phon. s. XII fol<^en-
dermassen: ,,Wenn bei aiisspraehe des russ. u die lippen energielos
in die breite gezogen Nverden, der hintero teil der zunge und der kebl-
kopf nicht stark herabgedruckt werden, so erhält man einen nnbestimm-
ten lant zwi8cben i — ft — n". Dieser vokallaat ihnelt sehr einem
mokscban. 9 und wiid in dem mokscha-dialekt duidi dieees 9 oder anch
iii im ersapdialekt dnioh ti wiederfageben (fthnlich wie mss. u\ wa8
keiner weiteren erklimng bedarf (siehe das wÖrtenrerzeicbnis ss. vv.
hija r, ^na'rddms, ula'v). Wenn aber dem l im jetzigen misehäriscbcn
r (aus r. siehe § 4,i) voraiigeht, so zeigt das monhvinische ein /, \vas
sich ans der palatalisirenden eiinviikung des moiiillirten konsonant-
lautcs im altniischiiriselien erklären Idssi: niM. sih'ttlc 'bettvorbang\
misch. cUnldlk, kas. clblhllh; mE. ridanloms (neben audardums^ mM.
ntda'rd^m$) 'ausbalten', misch. cltio-, kas. cldo',
§ 12. Dem tai langen 8 (von Bi^uirr mit tn, ?on OsTBOuiiov
mit ny bezeichnet) entspiicht im mord. u: mM. iugarn etc. m£. dnga
'jongeier bmdei^, tai tugan.
§ 13. Bevor wir zu der vertretnng der Qbrigen tatarischen to-
kale ubcrgehen, empliehlt es sich, dass wir zuerst das verhultnis zwi-
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14 H. Paasonbh. XV^
sihen dem kaäanischen uud miäcliäriächeii vokalismuä uus klur
macliLMi.
Oliuuhl nacli HAi»i.nFK, l'hon. s? 2.» ilit' (iialekiuuauirii lici den
Wn1ir-i-tatartiQ uicht «lie vukalisutiuu heriiliren, „diti in alien NVulga-
dtaiukten ein eigentumliches, aufiallend uberuiustimmendcs gepr^
hat^ 80 weicht jedoch der misch&iHlialekt (oder jedenfoUs degenige im
gouT. Nizhnö-NoFgoiod, den aUem ich zu untenuchen gelegenheit ge-
habt babe) in dem vokalismiu erheblich Tom kaaanischen ab, wie aus
der ontenBtehenden (abelle henrorgebt Sie nmfasst diejenigen vokale,
welche nacb Raolofp, Pbon. § 23 in den WolgaFdialekten - der soge-
nännien abtönung unterlagen; der vokalismus derjeni^n tflrkdiaU kte,
dio «Ien ursprun^^lichsten turkischen vokalbcstand repräsentircn, i&i nacb
KAULuirF, PhuQ. § 112 mit htiiauguzugui.
Alle öetiichen dialek-
te, die steppendialek-
te und die sädlicben
dialekte.
Kasan-dialekt (nacli
Kadluff Woly:a-(lia-
lekte öberhaupt).
1
Mis(liar-tliali'kt (ini '
gouv. Nizhnij-Nov-
gorod).
0
u
0
ö
a
liy (vor r) ö
u
9
a
0
ö
m
t
e*)
e
äir)
t («)
i (aj, (vur r) e (rei-
ncr e-laut)
Anmurkuog. In cinzeliieu wurtera kommcn im mis( här-dialekt
abireichungen Ton diesem scbema Tor, wie es aucli 8chwankungen in-
*) nacb der transRkription von Bamnt, dem ich hierbei folge, von
Badlopf in seiner Phooetik i^it j bezeichoet.
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XY,s Die turkisdien leUnw(}rter im mordwinisclieu. 15
nerltalb des kasanischeu giebt, siehe Bälint, Nytan. III § lu Ich
mucbte hiur nur noch auf einige offenbar aus neuurer zeit stammcude
Tokaläbergäiige vor diu ich im mischär-dialekt (»eobaehtet habe, auf-
merksam machen: kas. kyar *gurke*, misoh. kUar (moid. kujar); kas.
keijmak 'p&nnkaeheoi', misoh. kimak (moid. ki^utak}f kas. köjd^ keja
'motte*, misoh. kSä.
Wir habeo sohon oben die ansioht anagesprooheii, dass die tata-
lischen IehnwOiter im allgemeineii nieht aus dem kasanisolieii, sondern
aos dem mischftrieehen stammen, und es ist uns ancb gelungen die-
selbc mit liulfe des konsonantismus der betr. lehnvvurter zu begrunden.
Im fulgenden vverden wir sie auch auf dem gebiete der vokaie be-
stätigt Uuden.
§ 14. Wie aus der obenstehtiiden tabelle hervorgeht, gehen der
mischär- und der Easan-dialekt hauptsäcblich in der vertretimg des
urspr. turL o auseinander. In diesem punkte stimmen nun die tatari-
schea lehniröiter im moidwiiii8cheii £ist alle mit dem misohärisohen
Aberein. Es entspridit im moidwiiiisohen o einem misoh. o (= kas.
«) in c. 20 fiUlen: mM. konäk 'gast', misoh. konak, kas. kunak; vgL
SS. V?. kojan» kcgAiiäj nogoif fukta, ob&r, eka, opkan, orain, oraeams,
'osa/, poza, icka, aolAr^ Sdak, 6omctt% ioj^ top. In einem einzigen
worte wei8en alle mordinnisehen mundarten iibereinstämmend ein u
statt misch. o, kas. n auf: mE. ktkii'Aam8^ mX^. iuÄ5/la'm« *8ich bucken',
miscb. coyhi-, kas. cukhi-, aber in diesem zeugt das mouill. s entschie-
den fur den miscbärischen ursprung des woites (vgl. oben § 4), und
das mord. ii mag somit aus einer miscbärisclu n nuindartlicben neben-
form mit u zu erklären sein. In paar wOrtern scheint o diaiektisch
mit tt zu wechseln : mE. por, mM. pur 'kreide*, misch. bor, kas. bur,
Tgl 88. ?v. b^j {itoj), bonuk {hurmky
Die Yertretong der ftbrigen tatarisefaen engen vokaie, het denen
die an sioh unerhebUoheieii abweichangen nrischen dem mischär- und
Easan-dialekt wenig in betraoht kommen, gestaltet sioh folgender-
massen.
§ 15. Dem misch., kas. e (bei BAisast o) cnt^pricht regelmässig
im mord. ?f, resp. if (im moksehanischen): mE. jnrt, mM. jitf^a
'\vohnplatz\ tat. jort; vergl. ss. vv. huda, hHrka, k:>nHtrrjks, lij^t/jn,
du&iiuin^ utäru, nra, ucos. In euiem \vorte wcebselt m diaiektisch
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16
H. Paasonen.
XV,2
iiiit o: niK. nradoms, niM. oradnns 'iilnvickcln', kas. ora- '< iinvick»'ln'
(hei Kadi. ifi auch ura- in der bt deutung 'betrugcn', im miscbärisicliin
niuht lH'legt).
Dcrjenigu tutarischu o-laut, NVi-lchcr hiiT naih Kalii.off mit e
bezeichnet vird, ist keiBesweg8» wie Baunt, Nytan. III, s. 1 bebauptet,
= magy. o, sondem ein sehr geschlosaener o-laat mit scUaifor lip-
penartilnilatioii, deo Radloff, Phon. s. xiii aiif folgende weiae be-
sohreibt: „WenD man beim ansspreehen des o and u die unierlippe
energielos der obeilippe nähert, den keblkopf nnr anbedentend aenkt
und einen knrzen laut herrorstösst, so dass die mundhöhle sich nicbt
mit liift filUt, sii entstoht ein iinbi stinimter (lurapfcr laut> der fast \vie
o im englisclieii wurte „carul" klingf*. Als ich diesm vokallaut von
meinem mischäriscben .spracbmeisttT hörte, \vur es mir anfangs sehwer
— besondeis wenn ich nicht auf die lippenartikulation acht gab —
ibn TOn dem misehänschen Maut m imterscbeiden, vrelcher, wie oben
gezeigt^ ▼on den monlwinen ebenfaUs durch t«, 9 wiederg^ben wird.
Dass die mordwinen ihn nioht durch o, sondem u, 9 eisetsten, ist um
80 erklärlicher, als sie in der sprache der mischfirB auch einen reinen
o-laat fonden, welcher dem mordirimschen o vollkommen zu entspieohen
scheint nnd m dessen wiedergabe letzterer desbalb naturgemäss rer-
wen(let wnrde. Weil wir nicbt genauer wissen, \vann die abtönung
vun H 7M e im tataiiscben sicb vollzog, lässt sich andfrerseits die
möghcbkcit nicbt abU ugneu, dass irgend eines der betr. Mörtcr von
den mordwmea in eiuer zeit aufgenommen wurde, als im tatarisdifu
noch nicbt o, sondem n oder ein mehr M-ähnlicher vokal gesprochen
wurdei obwohl man diese ansicht schirerlich för ali diese wörter geltend
machen konnte.
§ 16. Dem tatar. ö entspricht gewöhnlich u, resp. § (im mok-
schan.); der nachfolgende konsonant ist meistens mouillirti resp. der
Tokal der zweiten silbe ein palataler, wie im tatarischen: mM. stmna
'sauere milcb*, tat. sözmä ; vgl. ss. vv. kutuyta'ms, surd, tti^. Einmal stelit
statt tat ö mord. niM. ihlc 'kontur von eiiicni frcgenstand*, kas.
(R.) iirnlc; einmal e: niK. (Wn:i»F.M \nn) .sc^rm 'knlilendtinsf, kas. soVo///,
miscb. siirim. AusserUem wecbselt in cinem \vorte i mit u: elval
piftiok, mM. bufbH u. s. w. *minze', kas. Oötnek,
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I
Xy,a Die tiirkischen lelmwörter im mordwinischeii. 17
§ 17. Tat. ii kommt nur in ein paar wörteni in betracht: ihm
entspricht nenigstens in einom sicheren fall mordw. o: niM. foba 'hur
gel', tat UM; mE. uUfv 'leichnanf, tat (?) iilek; vgL aaeh und
ko/lM im wö]ierr6nei6hiu8.
§ 18. Wie aus der tabelle s. 14 hmorgehl^ entspridit dem
kas. Tor r im mischär-dialekt ein 'ö, Yon den hieher gebörigen
wörteni kommen zwei im mordwinischen vor: in dem einen steht n:
eKal. tiu- 'tisch', kas. tiir, miscb. tör, in dem aiideren o: mM. korii
*im vergleich mit^ miscb. körä, kas. ktlrä.
§ 19. Die palatalen labialvokale sind und wareD sicherlich auch
in der zeit, ais die tatariscben lehnwörter aufgenommen wurdeD, dem
moTdwini8chen fremd. Wie oben gezeigt worden isti wiid tat d* ge-
irOhnlich durch den gnttnralen labialvokal u ersetzt, doch werden aus-
nahmaireise in ein paar fiUlen die nnlabialisirten palatalen vokale e und
t zur wiedergabe desselben Terwendet» — solche 8oliwankungen liegen
ja in der natar der ^be. Was nnn die gewftbnlicbe Tertretnng des
tat. ö (durcb «) betrifFt, so braucbe ich nur auf das im § 15 iibei die
vertretung des tat e gesagte hiuzmveisen, was ebensogut bier geltung
hai Auf grund der iibrigen, §§ IG, 17 und bebandelten Iälle lassen
sicb kaum irgend welche sicheren schliisse fiir die gescbicbte des tatarit
schen, geschwcige denn des mordwinischen vokalismus ziehen, weil ihre
anzahl so beschränkt ist, weil das misohärische und kasanische teilwei8e
anseinandergehen und weil es auch jetst in einzelnen wörtem unzweifel-
baft^ 8ohwanknngen sirischen ö und u giebt (vgl. BiLrar, Nytan. m §
10); doch scheint o in mH. toba entscfaieden auf eine älteie lantstnfe
des tatariscben binznweisen.
§ 20. Tat e (bei IUdloff i *)) kommt juir bei eiuem «icberen
*) "Wird von IiADhhf, Phon. s. XII folu;cndorni;is.scn bcscliriebcn:
„Heim aussprechen des / bebt sicb der bintortcil der /unge cner^ielos
fast bis zum crannien, wäbrend die lippen nur scblatf geöftnet wer(lcn.
Dieses i ist klanglos, ähnlich dem e im engliscben worte 'below'^. Pbon.
8. 15 wird i von Radloff dagegen ein »enger dento-palataler vokal*^
genannt Nach meiner beobachtong ist er (bei den mischftrs) ein 2wischen
i and e stdiender korzer vokal (fast gIide«Tokal) mit scUaffer lippenartl-
kolation, der der klangforbe oacb jedoch mehr einein e fthnelt Er erin*
nert sehr an das 9 der mokscha^mordvrlnen. 2
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18
H. Paasonen.
lehnworte in betraeht, aber aurli in difscm xvtchsrlt im Kasanisriien
V mit i: mE. (Hfem. luM. öibth 'tabakspieilu', miscb. ceUui, kat». ödmi
(Osm), cilem i^BÄLiM).
Bis hierher haben wir den Tokalbestand in den aus dem tatari-
Bclieii entlehnten irörtern aus der jeteigen mischirisoheii aprachfonn
wemg8ten8 herleiten können, obwohl jedoch manchea auf eine Sltere
stnfe des mischftrisohen hinzaireisen acheini Anders atellt sich die
saehe bei dem letaten, noch nieht behandelten Tokale, tai t.
§ 21. Dem tat t entspricht im mordwinischen
1) govöhnlich e: niM. ceUär 'hubsch', misch. d6är, ka^j. cibär;
vgL efjghns, ezna, pez^^rdoms, setaii;
2) einmal i: mM. in *sehr*, tat iij;
3) in zwei wörtern sowohl e als i, die im mordwini8chon dialek-
tisch wechseln: mE. emei, mM. tutai *obst*, tat jmeS; mE. eAeldamSt
eAaldom, iiialdoms, mM. enäUEma 'fleben*, tat inäl'.
In anbetracbt der allgemeinen, regelmässigen vertretung des tat
t dmreh e kann dieselbe keme8weg8 duroh die annahme dialektisoher
8ohwankungen ziriBchen i und e im jet/it;i n tatarischen erklftrt wer-
den*), Ferner wäre es gewis8 verfehlt die betr. wörter aus der vor-
tatarischen periode, aus irgend einer anderen turksjuaibe berzuleitcn,
denn z\vei unter ihnen: niM. cel/är und Sefaii, tragen uin unverkonn-
bares mischärisches gcpräge [ö, S = misch. c, turk. c). Es erubrigt
nns nnr der scbluss, dass die vokalabtönung e zii i im tatarischen,
wenig8ten8 in dem mischär-dialekt in den eisten zeiton der tatariscb'
mordwiniaclien berflhrungen, also im XO—XIV jahrhnndert noch nicht
dnrcbgefilhrt war. Die tatariscben lebnwörter im mordwini8cben liefem
somit einen förmliohen beweis fllir die ricbtigkeit der ansicbt Badloff*s
tkber das alter des vokalvrandels ä — e — i in den tflrkischen spra-
chen, die folgcnderniassen lautet: ,.Der gradvveise ubergang von ä in i
vitllzog sicli, nacli meiiier ansicht, in den turkilialcktcn naeh dem XIV
jahrhundeit und z\var iblgendemiassen : zuerst ging der urspriingliclie
ä>laut der turksprachen (wie er noch in dem altaischen, dem Krym-
*) Das e in mK e^&e 'freier wiUe', misch. kas. irdc erklftrt
sich dagegen aos der jetaigen mischftrischon sprachform (sidie die tabelle
s. 14).
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Die tarkischen lebnvrörter im mordvrinisehen.
19
dialekte und dem aderbejdschaiiischen lautet, in den vrestiichen mundar-
ten uod im kirgisischen in den laut e Qber, der bei einer grdsseFen
vcrengung des ansatzrohres ausgcsprochen wiid, wie wir ihn noch im
kirgisischen und den Ahakan-diulekten \iown (;UinIich dem deiitsi hcni e
in sehen). Daraiif Nvurde die vereng^img; norh grösser, so dass ilieser
vokal in alien uralo-wulgaischen dialekten als ein sehr energisoii aiis-
gesproclienes i auftritt^ (IUuloff, O aa. KyiiaHOBi» & 25).
in. Turkische lehnwörter, deren ursprung sicii nicht
mit siclierheit näher bestimmeu lässt.
§ 22. Ks gielit im mord\vinischen turkische leliins orter. die im
tatarischeu nicht belegt siud, wohl aber in anderen turkspraclieu vor-
kommen.
Wenn nun ein solcbes turkisobes wort — nach allgemeinen lautrer-
hältnissen zu beurteilen — ancb im tatariaoben dieselbe fonn haben
irOide» 80 ist 68 gar nicht nnwahT8cheinliob, dass es docb aus dieaer
spraehe von den mordwinen aufgenommen wurde. Der irortrorrat
des kasanisohen ist wohl durch die wArt6r8ammlungen, die wir bis
jetzt besitzen, bet wettem nicht erscböpft, f&r das miscbirische besitzen
yrir gar keine lexikalisclien liulf^niitti l. ausserdem kann selltstveiständ-
lieh im tatarisehen vor rinigen jalirhunderten ein W(irt existirt halH-n,
das später ausser gebraueh geraten ist, Das gesagte gilt von nrntern,
wie <ye/, asu (?)♦ asanhims, jarmak, ofkor, riz, talaj. — \Venn aber
ein wort wie mord. <fora, obwohl weder im kasanischen noch im mi-
scbarischen belegt, in seiner form ein för das misobärische charak-
teristisches lantlicbes merkmal zeigt, so können wir es getrost zu den
tatarisehen lehnw9rtem rechnen.
Atisserdem giebt es aber solcbe w5rter, die wegen ihrer form (und
bedeutung) nicht aas dem tatarisehen hergeleitet werden können und
anch nicht fur lehnuOrttM* aus dem tsehu\vas.sischen gelten können
Solche sind /. I». aksa^ joUy hofiin (?). fäK- (ui» jcdci h aus den» alttata-
rischeu h^Av'*, toba^ vun wekhen uihjv^ toba^ kolän (beäundors das
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20
U. Faasonbn.
erstgenannte) auf das kirgisische hinzawei8eu scheiaen; näheres uber
sie im wöiterverzeichni8.
In anbetraebt der lantgesehielite der mordwini8Gheii sprache
kommen fast nur die lehnwörter tatarischen (miscMrischen) urspriings
in betracht, denn bei den lehnwörtern aus don alttschinvassisi hen ken-
nen wir ja nicht mit voller bestimmtheit. \velelie die laiitform der betr.
wOrter in der originalsprache war. In den aus deni tatarischen entr
lehnten wurtem giebt es nun nichts, wa8 einen schluss auf etwaisre
lautveränderungen im moidiriiiischen seit der aufnabme dieser wörter
gestatten irflrde» im gegenteil dentet alles daranf hin, dass diese spradie
schon im anfimge der mordmiscli-tatarischen berfthmngeii laaUich so
besehalliBn war irie jetzi
Dagegen bieteii die in frage stehenden lebnw5rter, wie wir im
Torhergebenden geseben baben, interessante anftcblfisae Uber die gesebiobte
des mischärischen dar. Sie legen ein iinzweideutiges zeugnis da-
fiir ab, dass in den ersten zeiten der mordwiniscli-tatarischen beriihrun-
gen der vokalismus des miscLärisclien wenig.steiis zum teil auf cinor
iilteren stiifo sich befand, und dass der ubergang des urspr. <; in einen
c-laut — das am meisten cbarakteristische merkmal der mischär-
spraohe — sich zwar schon in jener zeit voUzogen hatte, dass aber
dieser o-laut damals moniUirt war.
Zngleioh sind die misch&risohen lefanwörter im mordiriniscben von
interesse fOr die firage flber den nisprong jener tatarischen mundart
Nach RADLorF steht die sprache der komanen dem mischärischen am
nächsten, das beisst mit anderen worten, dass das mischärische eine
fortsetznng einer dem knnianistben nahe liegenden sprachform ist.
Oeo^cn (liose ansicht \vendet sich Prof. Tn. Kt)HS"'n in seiner recension
von Fi£. Miklosich's bckanntem werke „l)ii' turkischen olemonte in
den sudost- und osteuropäischcn sprachen", Archiv fur slavische philo-
logie Vm, s. 644, anm. 2. Nach ibm wäre das mischärische „wohl
niohts anderes als eine modificirung des kasanischen im munde der
oisprGnglich finnischen mischären (Meiaepa), die zu lebzeiten des ku-
manischen gewi8S noch nicht tQrkisirt waren". ^Vie oben gezeigt wor-
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Die tiirkischen lehn\vörter im mordvvinischen.
21
den, ist noöh im henttgen mucliSriscbeii (im gegensatz zu dem kasani-
flohen) ein vokali das o, yod. dem abidmmgsgesetz der Tokale unberobrt
geUieben; als die eisten misohSrischen lehnwÖrter von den moidwinen
aofgenommen vnrdeD, war das sicherlich auob mit e der fall, wabiv
scheinlich aber auch mit don ubrigen bctr. vokalen, und der misehärische
Yokalismus stand daraals somit annäliernd nuf derselben stiifc wie dcr-
j<'!ii<j:(! der kumanischen sprache, wie diese in dem Codex cumanicus
vorliegt. Wenn wir nocli vveiter beacbten, dass um jene zeit, „zu leb-
zeiten des kumanischen'' urspr. b im misdiärischen (gleich wie im ku-
manischen) in einen c-laut äbergegangen war, so branchen wir wahi^
lioh niöht mit Pn/L Kobsoh das misebirisehe als eine TerbSltnismSssig
sp&te modifikation des kasaniseben im monde des Hescbtschera-Tolkes zn
erUären (dieses Tolk wohnte anch gewiss we8tlioher (im nördL tefl des
gooT. R&zanj) als die bentigen miscbärs, N. Schischkin, HcTopia
ropoja KaciiMOBa etc. II aiifl. 1891, s. 191). Auch bei einer ober-
flächlichen bekaiintschaft mit dem mischäiischeii wird man sich fibrigens
von dem fehlen ailer linnischen elemeute in demselben leicht ubeizeugen.
Die gesammtzahl der Ton mir im mordwini8oben als tfiikisch ei^
kannten Iehnwörter belänft sich anf etwa 190. Dabei ist zii bemerken,
dass ich hier uicht nur diejenigen wörter tiirkischen urspnmgs, welche
«ach dem zeugnis ibrer fonii, resp. acceiitverhältnisse von den mord\vinen
erst durch veiniittlung der russischen sprache aufgenommen worden
sind, ausser acht gelassen habe, sondem auch solche wörter, welr'he
nach meiner ansichfc ebensowohl direlct ans dem tatarisohen, als auch
durch yermitUong des msstschen enflehnt sein können; auch sind
wöiter onomatopoetischer nator, die oft den entspreohenden tflrkischen
wörtem ahnein, unberficksichtigt geblieben *). Zum rergleich mag hier
") FGr diese mehie ontersachong habe ich nicht nur die gedmckten
mordiriinscben wOrtemr2eichnis8e yon Ahlqvist, Wikdemaiw und Bb-
GULv (BrDKXz) verAvendet, sondem auch das von mir gesammeltc hand-
schriftliche niatcrial, das sicb im besitze der Finniscb-uprischen gesell-
scbaft befindet. Aas letzterem sUmmt beinabe die bälfte der hier behan-
delfcen wörter.
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22 11. Paasonen. XV.j
angefuhrt werdcn, tlas.s «lie (ior tiirkisflien lelinwörter im majjya-
rischen nach der schätzung des Dr. Mlnkäcsi, eines der kompetentesten
Ijeurteiler dieser frage (EthnograpUia 1897, s. 21G) 200— 250 ansmacht;
im tseheromissischen nach Budbnz (NyE. m, a. 415) o. 170, wobei
za beachten iat» dass wir den irorfevonat der tacberemissisoben spiacbe
nm in einem sebr bescbiänkten maaa kannen, nnd daaa jene zahl
sebon anf grond des von Budenz selbat (as. 416—420) zosammen-
^stellten materials bedentend vergrössert werden kann; im woigaki8cben
iiach MiNKÄcsi (Ugor tuzetck V) 008.
Aul' die verscliiodenen wortkategorien verteilen sicli diese lehn-
wörter folgcndermassen: part ikein e. 15, verba c. 19, pronomina 2,
ae^jektiva e. 18, die ubrigen siib.staiitiva.
Eine beträchtliche zahl (c. 30) ron ihnen ist im turkischen selbst
lebngut, das ana dem peraiacben and dem arabisoben atammt» waa icb
in dem wöTterTeneicbni88e nacb Termdgen anzugeben micb beatrebt
babe. Auoh dfirfte ea unter den bier Teiglicbenen wortern einige ge-
ben, die in die tflrkspraehen aoa dem mongoliseben entlebnt woiden sind.
Die uicbtiffsten kultunvr.rter sind rni lolgenden nacli sacbliuheu
kategorien in rubhkeu gebraclit:
Haustiere and rdgel: aiffor bengst, ala.^a (kastrirtea) pfeid,
kurka tratbobn.
Landwirtscbaft: kmta bopfen, hujar gnrke^ (?) kuSman lettig;
meerrettig, pokia feld, paiäj männlicber banf.
Speiae and getr&nke: kajmak sahne, kujmak pfonnkueben,
po^ii pfeffer, poza balbbier, sahna gezupfter teig, iomora klosa, hikero
kuchen, mzma sauerc imlrh.
Mineralc: iioi- kreide, svrH messing, kupfcr.
Hans und jurt \vulinplatz, koram eingezfiunter bof.
Hänslicbe einricbtung, geriit und gesebirr: ajel bauch-
gnrt, sattelgurt, arkan strick mit einer scblinge, afiä kiste^ jabunöa
filzdecke, Acopdfiä acböpfkelle, nokta balftor, Hb' M braatvragendecke, bett-
Torbang, Hfoth tabakspfeife, (?) iuma trog, duiiisi' kette, carcav braut-
wagendeoke, rorbang, tur tiacb.
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Xy,a Die turkisclien lebnxvörter im mordwinischen. 23
Kleidung, putz: oka gold- oder silberfaden, parcej seide, Soka
franze, suman langer rock, takjä mutze, taama gurt (?), te^ka marke,
mfinze (als zier), tiskdr hosenschnur.
Händel and verkehr: atöstöm bebrögen (törk. 'taosohe&^X ^
gar xnarkti hatman ein g8wiGht von 10 pftand, jarmak mdnse, gdd,
kag^t papier, te^axa wage, nöaa billig, woli]feiL
Familie, verirandtsohaft, geselligkeit, gesellsohaft: aka
ftltOTe 8cbwe8ter, vater od. mntteT8ohwe8ter, a29^ frennd, ava mutter;
gemahlin, erice freiheit, ezna mann der älteren schwester, jata ein frem-
der, kalpn brautpreis, kan in kaii-mar furst, khan, konak gast, Acuda
braut\verber, mur2;a fiirst, orfl??i gemeindeversammlung (im tat. 'strasseO,
haldus jiingere schwester der frau, baza sch\vager, öora junger mann;
sohii, toj brautpreis (im tat 'hochzeit'), tuga"n jungeier bruder.
Beligion: ak^ in o. (eamma) schiechte^ veidorbene zeit
(tat oftlr saman die letzte zei^ ende der welt), Uef&hef opfer, opfer-
platz; eine gottheit, lf&nna'^k8 ein dem rentoibenen geheOigtes pfard
(kas. ksrman opfer), kijtan böser geist^ äxiSfMn böser zanberer; böser
geist, toha eine art 8Ghwur.
BnneirlLuiigflii sn dem ifaoblMgendem "^i^ir^Mrvtafu^tAaAtt.
In dem nachfolgenden irörterreizeicbnis ist dicjenige tflrkisehe
gpradifonni ireldie nnmittelbar naeb dem za vergleiohenden moidwim-
schen worte steht^ als die qnelle des letzteien zu betiacbten, wenn nicht
anders gesagt wiid. Werden zwei tdrkspraeben (tai nnd t8Gbnw.)
nach einander citirt, so bleibt es unentschieden, aus welcher von ihnen
das betr. mordvvinische wort stammt. Dio belegc aus anderen tiirk-
spraiduMi, die dann na<;b einem „Vgl." folgen, solien nnr den tiirkisclien
ursprimg des betr. wortes demonstriren, rcsp. dessea lautverhältnisse
belenchten tind machen deswegen uberhaupt keinen anspraoh auf voU-
stSndig^eit; besonders habe ich mich nur bemuht inuner das entspreehende
tschmrassisohe woit zur Teigleiohnng heranznziehen. Wenn aber der
tfirkische teil des aitikels mit einem »YgL** anföngti so heisst das, wo
niolit anders gesagt wird, dass die näohste qnelle des mordirinischen
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24
H. Faabonbn.
XV,a
worte8 bei dem Torhandenen mateiial sioh mit voller sioherheit nioht
feststelleii Iftssk
W88 die tiansskription der moidwmi8ehen w5rter betriflt» \er-
wei8e ioh anf die nähere dantdlung denelben in meiner abhandlung
ttMo!rdwimBc1ie lauOehre". Zar orientining d<irften jedoch anch hier
einige kurzc andoutungen am platz sein.
(Vokale)
d ein hinterer ^ntturaler) trfiber gleitvokal; unter den vokalen
des tatarischen kommt ibm f am nacbsten.
9 der dem 9 entsprechende vordere (palatale) vokal (cin gescblos-
sener e-laut njit schlatfcr artikulatioii); iihnelt sehr dum tatar. c (bei
RiU)LOFF /), vgl. § 20.
g ein e-laut, dcssen artikulationästelle etwas mehr nach hintuu
liegt ais die des gevvöhnlichen e.
} der entsprechende i-laut
i ein schlaff artikolirtes f.
( ein sehlaff artikulirtes t.
AGt eioem punkt nacb dem vokale wird der aooent bezeicbnet
(Kousuii au tcn)
c = ts.
3: = tiz.
a = ts.
S = dg.
9 der palatale nasal.
ein If dessen endteil ohne stinunton gesprochen wiid.
ein Sbnlicher r-lani
' oben am konaonanten bezeichnet die mouillirang od. palatali-
drong desselbeD.
Bei der transskription der tatarischen wörtor bin ieh Baliht
gefolgt^ nur mit der ausnahme, dass ich den engen truben o-laut des
kaäaaischen und mischärisolien (siebe § lö) nach llADLOFf mit o be-
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Die tArklsctaen lehnwörter im iiiordwini8clieii.
25
zeiobne» waliroDd o för den offeneD, nicht getrubten o-laat des miscbär
lischen in ansprncb genommen wird, nnd för Baunt^s Iti U braaohe.
Die reihenfolge der baohstaben ist bei den moidwiiu8o1ieii
wdrteni folgende:
a, Ä, 6, rf, e — f, /; ^, X, t — « — a — I - h J, K h ♦»»
n, o, j;, r, s, ^, v, r, t, c, .5, c. t\ u — 9;
im a 11 hiilto aber sind fulgende kuns(»nanton zusainineiigfra.s.st,
wol)ei (lie strllf des ziierst anfj^efiihrten kunsonanten im vorangelicnden
register bestimmend i&i: k — p — b, t — djS — e — c,i — z — c.
Die mordirimsohen verba werdeii in der infinitiTform auf -m an-
gefflfart, wie bei Wiedeiiann; wenn man dicse endung scheidet, hat man
deu statum.
Yon den hier behandelten moidirimschen wörtem sind einige
schon Ton Budbnk and Hvnkacsi bei ihren tBeberemiamsehrtarkisohen
ond wotjaki8oh-t0riri8o1i6n wortTergleicbangen als tOrkisoh beseidinet
irorden, nämlich von Bldknz (XyK. III) die nummern öo», 103, 152,
löfi, 172, von MuNK.usi (Ugor fu/etek V = Nyk. XVII, XVIII) die
nummeni 21, 2:i, HO, 39, 52, 55, «If,. (17, 6«, 7K 81, H4, 103, i:31, 134,
142, 147, 141», 156, 171, 183, 186. Aiidorerseit^ sind von Munkäcsi
einige mordwinisrhe wurk'r als tfirkisrh orklärt «orden, die es gevtriss
nicht sind, wie koiä leich (Ugor fiuetelL V s. 161 X iaypo gabel (s. 142).
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W6rteiTer8eio]mis.
1. mE. ada, mli. a<fö, addka wohlaD, aof da! m£. adado
aof ihr!
tat äjdä^ kas. (R.) at(2a irolilaii, aof! Auch tsohnir. a^da id.
Im rassischen kommt das wort dialektisch ebenfiUs vor: a&da*
2. mM. oddHams zubereiteo, machen, Terfertigen (z. b. apeisen,
klaider, tische); aiob zur leise aDSchiokeiL
misoh. äderlä^f kas. äeeriä' bereiteo, misoh. äder^ xoaer, kas.
äzer, xazer fertig, beieit Ygl. kirg. (R.) äzirlä* fertig machen, uig.
(R) a^lr fertig, tschuw. x«''<?»"^^ boreitcn, xarfer vonat, anschaffung.
Das wort ist arabischen ursprungs: arab. x^'^**' fertig.
3. mM. ajdam trdben; fidnen; rodeni.
kas. i^dä'^ bei Radloff atda- treibeii. Das wort kommt in sehr
vielen tfirfcsprachen ror, siebe Radt/>fp, Wbacb.
4. m£. c^jH^ eJeg. a^el, mM. aj9l saitelgurt; baachgurt.
kirg. aäf krm. toHf knm. ot^, mdt dsobag., oi ail id. (naoh
Radloff, Wb(ich). Im tai und tscbmr. nicbt belegi
5. m£. aJi/or. m M. ajff'»- hengst.
tet ajylr id* Das \vort ist in den turksprat^hcn allgeraein ver-
breitet^ siebe RADtx>FF, Wbacb. Im tscboirassischen lauiet es }jir,
6. mM. ajjra. ajia kait. kiilil (von uetter und wind).
tschu\v. ojar < *iijar hillis uctttT. V;;l. tat. (till^ heiter, hell.
In den turksprachen sebr verbreikt, siehe Uadloff, \Vbucb.
7. mM. qjdrdäms sich scheiden, aasweicben.
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Die tiirkiscbea leluwörfcer im mordvinischen.
27
tafe. ajh- scheiden, yerteilen; ajra- sioh scheiden, trennen. Das
worfe kommt in den meisten tdrksprachen vor. Im tBdiuw. oj!r-, oir*.
8. niM. aka älteic sclnvcster, vater- od. mutter.selnvestcr.
tschuw. (Zolotn.) akka id. (in dem handscbiifUichen tscbuw. \vur-
terveizeiohniB ?on Ahlqvist dagegen: agaj älteie sohwe8ter). Dieses
woTt od. ätandnde kommen in mehreren anderen tQrkspraclien voi,
aber bezeiohnen in diasen immer einen mfinnliehen venrandten: schor.
aläca grossvater von der ratersseite, ali, tel d/M älteier bruder, älierer
▼erwandter, krm. oka älterer bruder, dscbag. älHk aka palastmeister,
tat, kirg., tel, kum. u. andere sprachen aya älterer bmder.
9. eEaL akoMiA (genitivform): akaiiiiA4wnai^ wuader]ich6r, poa-
sirlicher menach, mss. T^xHut, CMfturauil movUrb; kodat (iii oka-
MvMSaäa^ W88 ffir wiinder1iehe lente ibr seid!
misch. akaiza • igcntumlieh, wiiiKlerlich. Dieses wort, welches
Kadloff's w<"irti.'il»iich nicht kennt, scheint arabischen urspnings 7ai
sein: arai). a^ass sehr oder mehr eigentumlicb, besondeis, vortreffUch,
Zenk. & 18,1.
10. mM. akläj (aniedeform) mamieB8chwe8ter, welche älter als
der mann ist.
Vgl. ? tel. (K.) a)' Ha scluviegermuttcr, leb. (H.) afda tante; vgl.
tiirk. flya älterer ))ru(b'r, onkel. — Ahl(^vist, Kultiir\v, s. 214 und
DoxNEit, Wbuch nr. 230 verbinden das mordvvinisdie wurt niit linn.
käly '8chwester des ebemanna od. der ehefrau* u. s. w., ohne das lautr
Hehe Terbälinia n&ber zn erkläiai. Idi habe EteL lisiä a. 18 finn.
käly mit m£. Itijab^ Itijal, mM. M 'firaii des manneabnidenr znsam-
mengesteUt ond a. 44 mioh dahin anageaproohen, daaa wenn man mH.
äkl^ mii dieaem verbinden will, es ala ein znsammengesetztea wort
anzusehen wäre, dessen erster teil mM. aka 'äitere 8chwe8ter isi Es
scheint mir aber in anbetracht des oben angefiihrten tiirkischen \vortes
nicht iinwahrschi'inlu'h, «lass akCäj wie aiich aka (siehe dieses w()rt)
eine entlelinung aus irgeud einer turksprache, etwa (wie aka) aus dem
t8cbuwassi8chen ist
11. mM. oksa (gen. -on), mE. aSo weiss; rein; das ireisse im auge,
im ei; mM. dksdiiä (demin.) silber.
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28
U. Paasomkn.
V(}fl. kirg. alcSa ireisslich; geld, osm., krm., akca woiss, wei88lich;
maeh. akca, kas., alt, td., leb., sag., kkirg., kam. akca mänze; gdd
(flberhaupt).
BuDSNz, MUSz nr. 955 betraehtet mlL okia, mB. als gemdn
imd Tergleicht es mit tsoher. oSo, oSa wei88, magy. hsg graii, sflg.
Jeil({ wei88, rein. Der tOrkische ursprung v. mM. äkSa scheint mir
offenbar. Am nächsten liegt kirg. oksa, es ist aber zu bemerken, daas
auch aiis einer tiirk. form akca im mordwinischen aJcsa \vuide, weil die
lautverhindiing -ke- letzterer sprache fremd ist (v;;!. moni. j^i^kia feld
— misch. hakea). Das wort kann meiner ansicbt nacli nicht als ta-
tarisches lehnirort gelten, vreniger wegen der verschiedenartigen beden-
tang als wegen des ^utes (man w1irde im inordwiiiiscben im ansehlnss
an die mischärische fozm ein *akia erwarten, vgL § 4^ aneh nicht
ans dem tschuirossisolien heigeleitet irerden: tschQW. cHäa (nach B&d-
LOFF, Fbon. 8. 89 aach tift^a) *geld*, irddies im tscher. oftia, wotj. vkio
*geld* Torliegt. Das TerhSltnis des ersa-mord. o^, dem tsoher. olo,
osa vollkommen entspricht, zu mM. akki bleibt dunkel: weder nach
mordwinisclieii (siebu Muid. lautl. s. 60) noch nach tscheremissischen
lautgesetzen liisst sich ausfall des k envaiten.
Von aksa gicbt es im mokscha-mordwiDischen ableitungen: akSu
uad akiuki^ ak^ka Veisse weide^ silbemreide', vgL osm. äkiia ofoö
silberpappeL
12. mi\sen. ak'n- schlecbt, verdorben. Z. b. täni akjr /)if}(jä {sa-
mana) jetzt Iiaben vvir eine schlechte, verdorbene zeit; (ä pi^k& ak§r
diese zeit ist schlecht, verdorben.
misch. aklr, kas. aklrl, akrl der ietzte; (Ostr.) aklr zaman die
letste zeit» ende der welt Ygl. tsohiiw. der letzte. Das törki-
sche wort stammt ans dem arabisohen ä%lr, axtr der letzte, das ende,
Zenk. s. 18,i, 19,8.
13. moni. ala^d pfVrd; kastrirtes pferd.
tat alasa kastrirtes pferd. Das vvort findet sich nach Radlofk,
Wbnch noch im Erymnlialekte and im osmanischen. VgL t8chaw.
laäa kastr. pferd.
14. mH. o^Mf frennd, kamerade, mE. aX^, aHuS geliebter, geliebte,
liebchen.
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XV,s Die tUrkischea lebawörter im mordwmi8chen. 29
Vgl. bar^ tur. (R.) alls freimd. Im kasanisdieii kommt der stamm
alU als subst nur in der bedeutung 'ontua, santHa, Kynofl' vor. Wahr*
sdiemlich ist das mord. work doch als ein lehnwort ans dem tata-
fisehen za lietiaohten. VgL folg. wort
15. mM. aU)st5>ns betriigen.
tat alls- gegenseitig nehmen, kaiifen, tauschen. Vgl. tsclunv. oU-^
olU' tauschen. Das wort ist in den tiirksprachen sehr verbreitet^ aber
in der bedeatmig *beträgen' kommt es (naoh WbaGh) nir-
gends yor.
16. mE. anoky amik, mM. anSk bereit, fertig; mE. anokstams,
mM. a7r')ld(inis fertig machon, zubereiten.
kas. anik fcrtig, bereit; anllda- fertig machen. In derselben be-
deutung wie im ka'=;anischen kommt antk noch bei den karaimen von
Luzk und Troki, \veiter im uigurischcn (uig. anuk) vor, die ableitung
mtldar ID der bedeutung 'fertig maehen' noch im kumanischen und
nigurischeD (nig. anMa\ siehe Badloff, Wbach.
17. mord. an6ak 'imi.
Vgl. tschu\v., kar. T. ancax id., osm., aderb., krm. anSak geson-
dert, nur, allein; alt., tel., tar. anca von solcher grösse, soviel, kum.
an^ak darau^ nur. Obwohl das wort sich im jetzigen tataiischen nicht
findet^ ist es vielleidit doch wegen des «f ats ein (alt)misGhftri8che8
ldinwort zn betracbten, siehe § 4
mM. ar jeder, siehe är.
18. mPSen. ardka mitauglich, schlecht (ron speise und getränk).
? tai ofik mager, kraflilos. In derselben fonn findet sich das wort
in Tielen tOrkspradien in der bedeutung *mager, 86hwaoh, matt» sieeh*.
19. ml^en. araUms, mSeL a^dlam beistehen, in schutz od. rer-
teidigung nehmen.
tat arala- zwiscbenraum lassen, ins mittel treten (bei streiten-
denX Arsprechen. Das wort kommt in den meisten tllrksprachen vor.
20. mE. orkan, arkaii, mM. arkaan strick mit einer schlinge,
die nm den hals des pferdes gelegt wird.
tat. arkan dickes seil, tau. Aucli im kirg., krm. und dscliag.
(nai*.h U.\i)i.oFF, VVbuch). VVeuigstens das moksdia-wort stammt, wie
Diyitizea by GoOgle
30
H. Paasonin.
der acoent zeigt» aus dem russischen, welche spracbe das tiirk. wort
ebenfalls enttehnt hak: russ. apxiirfc.
21. niE. (WiKDEM.) arla?i mauhvurf.
tat äriäii, (Machmiidor 8. 57) arlän, irlän id., tshuir. arlan id.
Vgl. alt, teL ärlän hamster.
22. mM. aHä, a^.^ä kiste, kasten.
kas. äroä korb, schachtel, kasten. Vgl. dschag. ar^a kiste, tscbuMT.
arca, Iria id. Iii's mordwinische ist das wort sicherlich aus dem
misohftiisdieii entlehnt wordeiit obgleidi ich es in letzterer spraohe
nicht gefonden habe, TgL § 6.
23. mM. (im gouv. Tambov) am rein.
tift. aaru leio, heiligt gat^ gesand. AUgemein in den turksfurachen;
in derselben fbm wie im tat kommt es im kum^ kroL, alt und tel. ror.
24. mM. am (aus älterem asuv) nutzeu; Migkeit
Vgl. dschag. ost^, asiy vorteil, nutzen, nig. «uilft TOrteil. Das
woit ist nach Radloff, Wbach nur in den genannten tdrksprachen
belegt
25. mE. azar vfitend, böse; azargadoms, mSel. azargadOms
zasend od. irutend werden, vom zoni ergriffen werden; entzundet werden
(von wimden).
miscb. aiar unbandig. Nach Radloff, Wbuch bedeutet aear im
kas., wie im osm., 'beleidigung, kränkung, tadel, vonrarf, im aderb.
'iinwobl8ein, kiankbeit, leiden*, im kirg. 'böse, scblecbif. Das vrort ist
pcrsi.schen urspnings: pers. äzär be8ch\verde, sorge, veidruss, ärgernis,
beleidiguug, Zenk. s. 32,3,
26. eMar. asgtMenUt eKal asguctim herumscblendern, einen
unsittlichen lebenswandel fSbren (russ. mjifiTbCfl).
tat azijiu iius.scli\veifen(l. liederlicher menscb. Auch im krm.,
aderb. und osm., sammt dschag. {azyun).
27. eKal. aSarämis yorbeigehen, vorubergehen; eKa). aSarftum
(causat) verschwenden, vergeuden, mPsen. asarfidms betrugerischer
weiäe sich ctwas aneignen.
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XV,i Die turkischen lehnwörter im mord\vinischen. 31
Vgl. osnin kim. ojflr, ostir (oach Raoloff) uberateigen, flber-
schreiten (naoh Zeok. s. 56^s osm. *ilbei8chreiten lassen, Abeisetzen, hin-
ftberbringen; durcbgehcu'), jak. Hsar voröbergehen lassen; Qbergehen;
verlustig machen. Ableitung v. turk. ai-, das nach Radlofk aiich im
kas. in der l)edeutung 'stoigen, hinaufsteigen. ^ich erheben' vurkuiiunt
(in (Ien «'stl. turkdialektcn 'iiber ctNvas biniibci.^tt i^fen, einen bergnickcn
passiren*, im kum. und bei den karaimen von Kiym 'vorbeigehen').
Mordir. asardmns kann vielleicht auch als eine niordwinische ab-
leifcung von dem törk. (tat) ai- betrachtet werdeD, vgL kqjarddms^ pe-
m£. aso weiäs, siehe oksa,
28. mPSeiL aina sehr klein.
Osm. (R.) ääna niedrig, gering. Obwohl das woTt avf dem tOr*
kischen sprachgebiete sonst iiirgends anzntreffen ist, so ist es doch
wohl miiglich, dass miird\v. atna aus einer turksjtrailic stanimt. Das
W(irt ist arabisehru iirsprungs: arab. adnä sehr gering; das geringste,
minderste, Zenk. & 21,s.
21). mPsen. at^drgMjDis, i'Mar. ai'er(/u<loin!< : setfip:^ aonifjili niciu
Irtz \vird <;eruhrt; «jKari. avit^yadums Qberdrussig \verden, ekei vor
etwaä bckommen.
Vgl. ? miscb. ace, kas. iuie sauer, bitter, herb (ron geschmack),
ka& öce- sauer werdeii, osm., knn. acl sauer, berb; kummer, schmerz;
kruL, tel. acl- sauer irerden; (tel.) ein onangenehmes, schmerzhaftes
gefOhl her?orbringen; alt, teL, sag. ahln- 'bemitieiden, tranrig seiii,
sicb grimen, aehmerz empfiodeD, sich ärgem Aber etwas\ Das -(^
wei8t auf das mischirisdie hin.
90l mordr. ova weib, frau; gattin; mutter; weiboben.
tsehufr. a(a, mutter, aboj mAtterchen. Vgl. tat äbi grossmut-
ter; hebamme (naoh Radlopf, Phon. § 84 aus aba + iX kas. &>&
(Baunt) grossmutter, ähcj grossmQtterchen, karag. aha mutter, koib.
ah\ mutter, osm. (ibä gros.smiitter ; hebamme, jak. ähä grossmntter.
In andoren turksprachen bcikutet ala 'vator* u. tel., scbor.. sag.
aha vater, osm., dsehag. alia vorfahr (dschag. auch 'onkel von vaters-
seite'), katsch. aha älterer bruder.
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32
H. Paasonen.
Oliuulil es b(!i ähnlichen verwanclts(:haltsnamen oft schw('r ist
den ursprung des work's mit sichcrlieit festzustellen. so spricht «loch alle
wahrschcinlichkeit dafiir, dass mord. ava (wie aucli tscher. abaj, aba,
abäf abif avti^, ävä mutter, ava mutter von tieren, wotjj. abi grofis-
mntter) aus dem tOrkischen and zwar ans dom tBohnvasnselien stammt^
ygL MuNKAcsi, UgoT fözetek Y s. 115. — Gbnitz* susammensteUang
T. mord. ava mit finn. mo 'mntter* (ETY s. 8) möchte ieh wegen
lautlicber schwierigkeiten (moid. a = finn. e, mord. v (vor a) = finn.
m) nicht billigeD.
eJeg. a^ bancbgait) siehe ajd,
31. mPsen. äto (unbetont) eben Qeizt).
tat cUe jetzt, gleicb, ä.'gmäy eben erst Auch im kirg.: a/t jetzt»
noch, anoh; naoh Radlovf, Wbnch ans dem penisohen. Ygl. arab.-08m.
hsHm, Tnlg. hala gegenwäTtig, jetzt eben.
32. mM. äf, jäff (im gonv. Tambov) ar jeder, m£. ef-i^He je-
der, ef-U jedennann.
tat är jeder. Ans dem pers. her id. Das irort kommt in meh-
leren tHikspiaohen Tor, in der form ar naoh IUdloff im alt, telund
kirg.; t8chnw. xa/f-^her jeder.
Die er8a-mordwini8ebe form ef^va dfirfte dagcgen direkt ans einer
älteren iranischen spracbform stammen, vgl. zend. fmarm, altpers.
haruvaj altind. sdrva.
mE. emeS obst, siehe tmal.
33. cMar. pmijamoms obnmrulitiuf werden; etnyamtom (causat.)
einen sohlagen so dass cr in otmmacht fällt.
kas. imgän- sich stossen, sich verletzen. Ygl. uig. wngär ge-
quält sein, sich plagen, kum., nig. ibnsän- sich quälen.
34. mE. enehfams, enaMomSf imldomSt eKal. nelttimSf mM.
eAätddms bitten, anitehen.
tat inäl^ id. Raoloff, Wbuch vergleicht das tat wort mit uig.
init 'heftig wtln86hen, sich sehnen' mit der bemerknng dass uig. init
nVielleicht auch änit zu lesen** sei. Die mordwini8chen formen mit
e zengen dafur, dass tat i aus äiterem e entstanden ist
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XT,t Oie tSrldflelimi lebnvOrter im mordvinischen. 33
35. mPieo. e^g^ Khlagen, piflgeln.
tat jtf- bedegen. VgL man.jen" abfirwiiideD,be8iegeii,8olilageii,Zenk.
8. 969,s, dschag. (V.) jeng- beeieg«D, tBchaw. im- id. TgL § 21 iind
m£. ef: ei-^i^ke jeder, &iehe äf:
86. elfar. Me ftdheitk fsxm w01e.
misch. Sr^Xr (der Tokallant der zwei'tcn silbe kaum hörbar), kas.
irek id. Vgl. alt, tel., tar., kum. ärik kratt; wille, V\v^. crik id., tsclunv.
irik freier wille, freiheit WabrscheinlicU aus dem miscbäriscbeD,
vgl. § 21.
inE. i^aldomit riehe eAMms*
37. mM. ei^na schwager, mann der älteron scbwe8t<>r.
tat jienä id. Vgl. t8cbuw. jtma id., dscbag. (V.) jemet jegde
8cbwager. VgL § 21 imd 8^
38. mE. (WiEDEM.) ila sitte, gewohnheit
tschu\v. jila (aiich jula) id. Vgl. kas. (Oslr. und Voskr.) ooJa
id. Das mordw. ^vurt köniite aiich, oligloich nicht t'l»en wulir.scbeinlitli,
aus dem tatariscben bergcleitet vrerdeu, denu aucb in einbeimiscben
wdrtem ist bi8weilen ju- in i- ubergegangeD, TgL mmä»j<muim,juimam8,
imama nmkommen VgL § 8,1.
39. mM. tfii9l, mE. emeH obst, fracht.
tai jimeS id. Vgl. osm. id. Zenk. s. 968,2, dscbag. (V.)
JeiniS gedörrtes obst, tschuw. iimis nahrung, speise. Vgl. § 21 und 8,2.
40. mM. in, (Am^Qv.) en (TgL § 21) Terstärkende parfcikeL die
zur bilduig des saperlatiTS dient: in oöu der giQsste, sebr groes.
tat sehr, höohst: »9 jakil aehr gat, der beste. VgL alt flf,
kirg. «9 id.
' 41. mPSen. ihi umriss, kontnr t. einem gegenrtttnd, der oicht
ganz klar geseben wird.
kas. (R) Urök (ö = cin zwiscbon ä und ö liogender laut) das
gfspenst (die seele des verstorbenen, die nach dem tode ia seiner
frQberen gestalt erscbeint).
42. mM. eEazL isar weide, mss. Bep6a; (eKazl.) wei88e weide,
8ilberweide, mss. aerja.
s
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34
H. Faasonbm.
? tschuw. uvh espe. Vgl. misch. esak^ kas. iisak espe, zitier-
pappel, tob. ausak espe, tel, alt, leb. apsak id. Das mordw. wort
wQide sich aus einer tschaw. fom *wi^8a erkliien, aas der im mordw.
zaerst *uj8a' und dann itar rnude (vgL i. b. mSel ujvärfä vetter, mPSea.
— ha \si aueh name eines nebenflnsses der Hoksoha.
43. mE. jabunca, mM. joiAAm^ mbeL jap&nöä lilz, tiladecke.
misch. Jablncä id. VgL dsehag. (V.) japinSi winterkleid der
frauen in Chiva; pferdedecke^
44. mK. jala, mPsen. jalan, mOorod. jala immer, fortvvälin nd.
tai jalan id. VgL t8chuw. jalan id. Weiter noch im bascbk., siehe
Budag. n, 338. Vgl. § 8,s und Hord. lauU. § 59,s.
45. eKal. jan seite.
kas. jan seite. Vgl. osm. jan id. Zenk. s. 955^ dsehag. (V.)iafi,
jaf id., tischuw. jen id. VgL jon,
mScL japjiuii filz, siehe jaluiUa.
46. moid. jor steiles ufer, jfthe.
tai iar ufer. VgL osm. jar steiler felsen, steiles ufer, Zenk. s.
948,1, ot iar stcil, hoch, Zenk. s. 331),s, jak. «Tr steiles ufer, tschuw.
ih' id.
47. mM. jarai^mB taogen, tauglicb sein.
tai jaraS' sich geziemen, Jarof tangen, gefallen. VgL oem. ja*
ral- sich ?ertragen, Oberetnstimmen, jara- taugen, tschuir. joro- taugen.
48. mord. jarmak mOnze, geld.
VgL dsehag. (V.) jarmag geld, silber, sUbermOnie, oi Jarmak
silber, gold, geld, Zenk. s. 949,i, armak gold, geld, Zenk. s. 30x Am/-
QTisT, Eultunrörter s. 191 hftlt mord. jarmak flir genuin. Von wel-
chem tfirkischen volke die mordwinm das wort entlehnt haben, ist
8chwer init siclicrlKMt zn bestimmon; es ist \vuhl immer möglich, dass
es Iriiher auch bci deu tataren im gebraucli war.
49. mE. jato fremd, ein (ivmder.
tai jat id. VgL oem. joi id. Zenk. s. 947,i, t8chuw. Jat, jod
(A) id.
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XV,i Die tiirkiBcheii l«hiiwOrter im nordvriiUscben. 35
mhL jäf jeder, siehe ä^,
50. mE. jon seite.
YgL osm. jont jön id. Zenk. & 977^ Vgl mor(lw. jan und § 22.
51. mPson. joru: hana jornda kor^Ua.^ er fiilntc viul k'eres,
spasshaftes «^cscliuiitz, af joniJis nhht s(lierz\veise, ernster weise.
kas. jor, niisdi. jur spassliaft, kas. (Ustr.) Jxryj, miscli. jurij
scheiziveise, bi> myiKy. Vgl. tscliuw. jori Hapo4Uo, aanpacHO.
52. niE. jurt, mM. jur^'(a (gen. -On) wohnplatz, wohnung.
tat. jort, haus, liuu.shalt, \virtschaft, ABop t, Becb aomt>. Vgl. osm.
jurtt jord wokDung, zeite, jurte, Zenk. & 970,3, tscUuw. iart gebäude.
53. mM. Ma: Sel9n9-k. augenlid.
tai kahak: kHz kabayi augenlider. Vgl. osm. kapak deckel, (/öz
hapaf/"/ augenlid, Zenk. .s. 089,3, tschuw. x^PP^- X^PP^ = tat kiig
kabayl, Zolotn. s. v. koL VgL s. 6.
54. mPsen. kahdlks: kalMksOks §(ii'fc kacamnanc 'nimm seinen
rauch ais kah'>lks an' wird gesprochen, wenn opferlleisch und liliit in
das feuer gexvorfen \viid; .s'o/5 kabOlkshlis sävazii 'er hat ihn als k. go
nommen' wird von einem vorher reichen mann, der ganz arm gi'wor-
den ist^ gesagt Das wort» in dem das intenrok. h auf Iremden ur-
spning hinireiBt, ist wobl zu verbindeii mit
tat kabM annahme, "k, aU annehmen. Anoh tm t8ehuwa8sisdh(»i:
xaMt empfimgen. Vom arab. kabul das annehmen, genehmigen;
annahme; zier.
55. mM. ka^tf ka^d, ga^t papier.
kas. karaz, aadi kayad (siehe Biuirr, Kyelvi § 21) papier,
miseh. käytz. VgL kiig. (EL) kafoe, knm., leb. (R.) kagfU, Das wort
ist UTsprunglieh arabiscfa: orab. kägld papier, Zenk. s. 738^i.
56. mPSen. kefj-, mSeL jpq^, jra-: ke^j^Uf gttj^tov, ga-Unt^ gas-
kw doitfain» ge^töldOf ga'&ldaf gc{J4aHda von dort her, gt^iä jener
u. 8. w.
tat. kaj pron. interrog. weldier? So bei Baunt, aber bei Osmou-
Mov bedeutet es nicbt nur „KaRoii? KOTopuH?'* sondern auch nOHoit,
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36 H. Paasombn. ZY^
BftKOTopiiif". Kommt in sehr vielen tfirkspiaohen Tor, siehe Radlofp,
Wbuch 8. T. kai
57. niK. kdjmak sahne.
tat kajmak id. In dcrselben form im alt, kirg. und anderen
turksprachen. VgL t8cbaw. x2;'ma sahne.
58. mM. kaprdmSf m£. kajardams, kajirdami vai langen ati^en
an der kanto näben.
? tat. kaji- steppen, sticken. jst \v(»]il ais niordwinisclies ab-
leitungssuflix du betrachten, vgl. MdardomSy pei^fdams.
69. mozd. TtaX\m (mnndartlicb) das kanfgeld fQr die brani
kas. XraRm, hoRn^ misoh.' ^mZfn id. VgL t8ehnw. heXIm, x^^***»
Kummi in vielcn törkspracben vor.
60. mH. kan: kan-oilh (in den alten liedern) iiirst
tat %an khan. In vielen tiirfcsprachen.
01. niM. karsj-: karso-sa ^'oiifiber, korsj-sfa von gegenuber,
u. 8. w. m K. karco, kario entgegen, gegenuber, zuNvider.
tat karSl gegenuber, entgegen; die gegenQber liegende stelle.
Auch im kom., osm. nnd anderen tOrksprachen.
G2. niM. kar^(^3(/an, kafi-oyan, mK. ka^iigan, kariayaiif kar-
&aga^ oKn/1. kar^civka liabicht.
miscb^ tat karriYa id. Vgl. tel., krm. karc}ga id., kum. /car-
iaya id, t8chow. xarcka id. Vgl § 8,8 und 4,s.
63. mord. kazna vergraboner schatz.
miscb. kiizna id., kas. ka^un (nacb Bai.int) ««'liatzkanimcr. Vgl.
tscbim-. x^sna, Aus dem arabiscben lazmCf vulg. xazna scbatz, Zenk.
a 407,9.
64. mM. hOana (^n. -M), (Ahlqv.) kakan stetig, stntiig, hor
sand^ms stutzig werden, plötzlich stillbalten, eKazl. kaSangadums id.
miscb. kamyi faiil, ,.Jit>iinBwti". \Valirs( In iiilicli arabiscben ui-
sprungs, Tgl. arab. x^'V^^^ furcbtsam (timide, peurcux, craintif), Zenk.
8. 408,1.
65. mE. gandan dfirrea, vorjfihriges gras.
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Die ttirkischen lebiiwörter im mordwinisclMii.
37
miscb. kamdan id. YgL kim. kaudan id, kiig. km id.
66. niM. kiiras {ihed-k.), mE, (Wiedem.) Ktras hunigschtilx'.
tat. käräz id. VgL tschuw. karas id. Das mordw. wort ist so-
mit nicht littauischon ursprnngs, wie Tomaschek, SitSe^ber. d. Wieiier
Akad. Hist-Fhilos. CL Band CXVU, s. 11 meint
67. niE. fcefhfal, m^^. Imelda w;inze.
tschuw. x^^i^ id. VgL tat, kum., kirg^ tob., bar. kandala id.
VgL § M.
68. niM. Heramdt uamu eiaer gottbeit, m£. kefeihe£ beidoiscbes
upfer, opferplatz.
tschuw. kiremet die höchste unter den bösea gottheiten. VgL
kas. kirämät abergbiube, (Ostr.) oco6itf jcyz», novnaeiiujt ^Baiuaiui,
iqieHBcaMB, a Tasse h KpemeHiiMH Tarapaiu. Aas dem arabisolieii
keräKMt verebnmg, wimderkraft^ ZenL 742,a.
69. mM. kitddms, mE. kiMems aDspaonen.
VgL tscbuw. kuU id., ^aanparaTEi jomaAeii''. Nach Zolotnitsk^
anch bei den sibiiisobeii tataron in der fom käi^» Weiter kommt es
im jakutisohen vor: jak. kiMi anspannen, MUi anspann, roispann,
tmnsportniittel; somit ist Budbkz* zosammensteUiing (Nyk. m, s. 244):
tsehuir. ftfiZ- = kas. ko^_ id., nicht sn billigon. Ob anch tscher. kd-
dem 'colligare, kötözni* trotz der etwa8 abweicbenden bedentung das-
selbe tUrkische wort zuni orii;inal hat? Gk.nktz ETV s. 39 vergleicht
zweifelad das mordw. und tscbcrem. wort mit iinu. kieltää 'verbieteu'.
70. mPSen. h^an männlicher hase.
misch. kojan hase. Vgl. kas. hijan id., alt. köjön, abak. qojan
id. (Kadloff, rhon. § 113), dscbag. (V.) kojan kauinuhen.
71. mM. komtä^ mSeL kombUL, mE. kmmita, ftomoAi, komia
hopfen.
tschim. x»'w?a id. VgL kas. kelmak, (Machmudov s. 69 tind Zo-
lotn. s. 98) kniniak, (Zolotn. s. 98) kianlak id., alt. kumilak id. Aiiiial-
lend ist im mordwiuiscben das muuillirte t (vor a). VgL § 1,4.
72. mlL konak gaai
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38
H. Paasombm.
miscb. konäk id. Vgl tat kunak id, dschag. (V.) konak id^
t8chuw. xtina id.
73. niM. kop^-tiä (deniiii.) runde schöpfkelle fur das getroide,
? misch. kopl schöpfkollo. \^\. <ls( hag. (V.) kojm schali*, trink-
gefass, oem. kopOy kupa trinkgefass, )>echer, schale, Zenk. YgL jedouh
auch ddrpt-eatD. kupp rahmldfifel, estn. kopp sohale» (d) grosser hob-
löffel, finD. koppa aiugehdhltes ding.
74. mGorod. koram eingezäiintor hot
YgL miach. kora viehhof, alt konm wehre, lager, dschag. kara
atall, zauD, obdadi, nig. (V.) kimik zaun, umfriedigung, osm. hnu
hege, ftoru- dnhegen. ^Kumäct hmn wiid auch im rinne unseree woiv
tea hof gebraocht", ViuiBBEr, Die prim. cultar, a. 77.
76. mH. Mä postpoa. init illat in vergleich inil; nach; we-
gen; soA erdtma k. mm Jolman in vergleich mit ihm bin ich klein;
man soca iä aSU Mnm k, ich erkenne jenen man an aeinen augen.
(Eine mordirinisehe weiterbildung ist kofyts, f/oras (mit illativsuffix) id.
ko^aks (mit translativsuflix) iti. und yorava (mit prulativsuflix) id., die
mit (Itiii t,'tMiitiv st^hun).
misch. huni, kas. kiirä in hinsicht, gemäss, cmot|)h Ha. Von
miach. kör-, kas. hur- sehen. Vgl. dschag. (V.), jak. kör- sehen, tschunr.
kor-t (Radloff, Phon. g ISU) kur- id.
76. mM. kofä»^ (Am^v.) Aufaii, kofanUf eKal. kotan binter-
teil, afler.
Das mor<lw. wort s»'tzt oine solche tnrkische form voranSi wie
kirg. kötän (Zolotn. s. 37), koib. kolän id. Vgl alt ködön (Raolofp,
Phon. 8. 191X kaa. kQt, kirg. köt, osm. köt, göt (Zenk. a. 766,i), tschaw.
kot id. Daa mord. wort nebat tacher. katan, kutan id. wiid Ton Bd-
DKHZf HUSz 8. 93 far tflrkiach erUiit
77. mord. kuda' brautbevrerber (gtiwöhnl. der vater dea bräuti-
gams) u. 8. w. = mss. caan.
tat ksda id. YgL t8ohuw. xt«ia id., alt kuda id., oigur. (Y.)
kuda geratter, firennd, daohag. (Y.) kuda atftmme eder familien, die
nntereinander heiraten.
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XV,j
Die turkischen lehawörter im mor<lwinischeii.
39
78. mord. kujar gurke.
kas. k\jart misch. kiiar (vgl. § 13, anm.) id., tschuw. xlyVir id.
Ygl. 08m.>pers. x^j^r gurke, öberh. kleine runde frucht, Zenk. & 417,i.
Das mord. wort stamint sioherliob aus dem tatarischen.
79. niM., eKazl. knjuia k, eMar. kujmaka kleiner pfimukuchtiD,
rusi) niueiiHuii Ma.ieni.Kifi 6.iiiin,, jipciena.
kas. kejmak pfannkiulicn, o.iaAi.n t. e. bujiitoc na cKOBopoAy
Tt.cTo Bei den mischärs in der foim kitnak, vgl § 13^ anm. YgL osm.
kajmak brei, Zenk. s. 724,*.
80. mlL lA^kmi», eKail. hiAttftm ben^den, eiferaficbtig seiii
(auf jemandcn), mM. (Tjumenev XXVII, 18) kundipa neid, mSel., eKazL
kuitä eifersuchtig.
miscb. könelc- fifcrsilclitig sein, kas. köunä-, Machmiul(>\v s. 124
kunle- bcneiden, AUCBaTi>, pcuiiouaTb. Vgl. dschag. (V.) könil- bunui-
den, jak. kunU' eifeisucht» neid, ktlnälä' eifersucbtig od. neidiscb sein.
81. mord. kurkar tmthnbn.
kiis. kurka, niiscli. korka, tsc buvv. kurka id. YgL dschag. (V.)
kiiik henno, wulche aufhört eier zu legen, bruthenne.
82. mPäen. kSnm ij^ ein dem Terstorbenen gebeiligkes pferd,
auf dem sein nsMI^ortreter" (pastFoeaj) am 40 tage naob dem todea-
faU zu den Tenrandten reitet» nm de zur gedftcbtniefeier (pamr^&a)
dnzuladen.
Vgl. kas. kBrman, kerban opfer, miscb. korhan opfertier, t8chQW.
xmban u|)f('r. kirg. kurinan, aderb. kurhan id. Budag. II, 4X, arab.-
osm. kurkin optVr, /eiik. 7I4,t. — Das -ks wäre dann ein mordw. ab-
leitungssuftix: dio Nvortor auf -ks bezou lmen »'in diiig, das ,.aul' dio
eine uder die andere «reise mit dem dinge, welches das stammwort bc-
zeichuet, in näherem zosammenbang stebt** (Affl^QTisr, Yeisucb einer
mok8cba-mordwini8ehen grammatik, s. 14).
83. mM. k^ztj^n ein vogel: k^zgSn-ed aodai' du weisst gar niobt^
(vurächtlieb), eig. 'du kennst tias ei v. köztjän^.
tai. keiym rabe.
84. mM. kttimvn, (Ahlqvist) kuMna meerrettig, ipen, m£.
kimnaA retttob, ptAuu.
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40
U. Paasomxn.
tschuw. kaiman rottich. VgL § 1^
85. raM. (jViilqv.) maxnmra rattsch.
miscli. makmir un\voliLsein nacli vielem essen. Vgl. tschuw.
niHxmur kuUcnjammur, noxMtJibe. Aus dem arab. ma/juur berauscht,
Zenk. s. 829,i. ~ Mordw. maxn^o^ra ist also oicht luss. noxMlkibe,
irie We8ke GO^KO s. 11 annimmt
86. mPSen. mat^ hubsches aussehen, hubsche gestalt
tat. matir, inatur schön, KpaciiBuä (u uapy»iiiocTiij. Vgl. Kau-
LOFF, Phon. § 206.
87. mM. murga f&nt
kas. mlrjsa edelmann. Aus dem persiscben.
88. mM. namlint stolz, mit sohamr od. anfit&ndigkdtsgef&hl
(7011 mSdchen). Ableitnng ?. «Dem voraasznsetzendeii nom. sabst
*nam§e.
miscb., kas. (Osm) namU scham, ctliai», cpaMt, tschuw. namh
CTiJÄ^, CTHAUO, qecTb, coBtCTb. Aus dem pers. iiämfis gobrauch,
gesetz; gesetz des anstandes; scham, ehrgefuhl, Zenk. s. 905,t. Das
kas. wort wird von Osiaoumov iirtumlicb als arabisch bezeicbnet
89. eMar. nogot: nogoUo sodj er kuun \vahrsagen.
miscli. uoyU „ein gestrruich mit iiussälinlichen t'irichtcn\ Vgl. kas.
nuyU (OsTu.) wahrsageiei, Bopo/KÖa; n. karamak (Balini) wabrsageii,
pei8.-08m. mxud kidiererbse, Zenk. s. 908,s.
90. mM. nokta, noxtUy nofta^ mE. nuvta balttor, zaum (von
strick).
miscb. nokta halfter. VgL kas. nukla id., t8cbuw. 7m%ta, dscbag.
(Y.) nokta, nokti id.
91. mM. ob^)•: obdr-urma' irgend eine verderblicbc kranklicit.
miscb. obh uuersätUicb, kas. u6/r bexerei; (Ostii.) bex& VgL
tscbaw. mbur zauberer, osm. obur nnersättlicb, dn Tielfirass» eine bexe,
ein bdser geist
tTber dem nrapning des irortes Teig]. Miklodob, Die Mrk. elem.
n» 8. 61.
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XY,s Die tUrkiscben lebnwörler im mordwini8ctien. 41
92. mM. oka gold- o<l silberfaden.
misoh. oka id. VgL lui&, kirg. uka poaamenty eine silberne od.
goldene tresse.
93. eMar. oi>kan ein gofrässiger mensi-h, vielfrass; gefrässig.
misch. ojMn vielfrass. Vgl. iias. ujiÄIn id., tscbuw. vojiliht id^
t«L (K.) opkun wa88enrirbel {op euuaagen, rereohlookeii + kun),
04. mM. oradämSf niE. uradoms abwiGkelD, abvrinden, pasMa-
TUBdTb.
? kas. era- iiinwindeln, einwickt'ln, nach RAi)iA>FK, Wbuch auch «rä-
in der bedeuiuDg 'betrfigen, IQgen*. Das wort findet sioh in vielen
tflrkspiachen (siehe Raduoff), aber flberali in der bedeatung »einmo-
keln, einhfiUen^
95. inM. oram gemeindeversammlong.
miach. oram gaase. VgL tsohnir. oram id., kaa. uram id., dsdiag.
(Y.) oram atadtviertel, gasae.
96. mPisen. orams schimpfeo.
? kas. (R.) ör- bellen. VgL osm. ffm- id.
97. mPsen. orazams faston, hunger leiden.
misch. ora2a dfT fiisten. Vgl. kas. uraza id., dächag. (V.) iiniz
id. Aus dem pers. nua,
98. m M. osal (hei Aiii.c^vkst auch o:(ih schlecht, elend.
miseh. osal schlecht, buse. Vgl. kas. nsal id., kuni., osm. (K.)
osal faul, uiithätig, dschag., aderb. (U.) mal langsam, nachlässig, tob.,
ut. (K.) tmi böse, schtei-ht. — Die mordw. form ojial vielleicbt aus
dem toGbuw. oeal schlecht, böse.
99. mPsen. oflc^r, m8cl. ofk^iä (geii. - '/ij ges( hickt, kundig, Tju-
JtSNlv IX, 2 ofktiä (oTKiape) muti-j. giitcn mut4;s, XXVI, 4 oftiJhna-sa
dnroh list, XHTpocib», VIII, 28, xx n, 40 otlurgadäms sioh erdreisUio,
wagen, CMtn.
VgL (R) kirg., alt, teL, lebi, schor., krm., dschag. öikär achai^ spitaig;
eindringlich, acharftiohtig, dnrohdringend, hell (t. der atimme); achnell,
reiaaend, tflm. Otkär aobar^ tara «tklr id. Von demselben atammworte
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42
U. Paasonkm.
nt- im kasanischcn iitkm (R.) scharf: klnp:. schlau, scharfsinnip, (Ostr.)
utken ocTpiiiii; 6oäKi^, nponopnuti, Ueui das mordw. wort begrifflich
am nächsten kommt £s ist wohl möglicb, dass ein alUaiarisches
*öU6är dem mordw. worte za gmnde liegt
1(X). muni. paj, k'il, ankul (von wakl, wi('se ud. acker).
taU teiJ, anteiL VgL osm. puj id. Zenk. & 173,2.
101. ellar. bt^fak, mPSen. pajfaks (wahnch. illatiTfoim) aem-
lich viel, hinreichend; ziemlich lange.
kas. hojtak, miscli. /^a/'(//c jjenug, ziemlich vieL Vgl. alt pajlak
reichlich, tscbuvv. patfax ziemlidi viel, hinreichend.
105. mE. päkoTf mlL palAr, eJeg. makorot Wii!dbil makor lolch.
kas. bakira, hakra id. Ygl. t8ehtiw. poxm id. Weg«n des wecli-
sels dea aolautskonsonanten zu vergluicheii K.vDLutF, i'huii. ^ 200.
108. mE. pdMat mlL pakiä feld, ackeifeld.
inisch. bakca garteo, oropoAi». Vgl kaa. bakia id., kirg. bakSa
id. Budag. I, 232, osm. bax^a gartcn, Zcnk. s. 179,i, t8chuw. paxia
j|Bopi>, ycaAb6a, oropojn»* Pers. bäy garteu, vveingarten.
104. mH. toto, pala ongiack, tfUa.
tat bäla id. Vgl. kirg. Mi id. Budag. I, 265. Aas dem anb.
belä ungluck, elend, Zenk. a. 206,t.
10& mB. 6aMtw, baldWf mH. jpotcids, pak jdngeie 8o]iwe8ter
der frau.
tat baldU id. VgL osm. baldl9 8obwägeriii, Zenk. s. 171,1, t8cbuw.
poldlr HCBbmitf mypuH-b, aojoBsa.
mE. bafia 8ohwager, siehe paM,
106. mE. pafak (aiu h j^aro/c paz (paz — gott)) vielleicbt: p.
paz, ai etwa = wemi gott wiU, so kommt er.
miach. baräk ÄUa eine gnissformel. Aua dem arab. bärak er
hat gesegnet d. L er segne; bärak' AUäh Gott segne, Gott sei dank,
Gott beiralne! Zenk. s. 161 ,i.
107. mE. pafdejf (Wi£oeil) par»i, mAL par^ri seide.
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XV,a
Die tiirkiscben lebnwörter im mordwinisclien.
43
Y^]. tschiivv. pofzen, (A.) pormm, jtohin id. Das wort kummt
aiich im wotj. und tschcr. vor, in woicheii sprachen es uttenbar ei n
tschuirassisches lehnirort ist: wotj. hurjin, burdn, tscher. (Zolotn.)
portHnf panon seide, vgL nugy. bänony samrnt Muncaksi» Ugor
fOzetek V, s. 159 stellt diese wöiter (wie sohon Zolotnitskg das t8chuw.
wort) mit pers. berihm 'seide' zasa]iim«n.
108. mE. baear, mM. po^or, bojsar inarkt(platz).
tai basar id^ tscliaw. pojiar, bagar id. Aas dem pera. bägäTf
pasar niArktfcag, marktplatK» Zenk. & 162,s.
luu. niM. pazä, haza^ m£. (Wikdem.) haCza 8chwager (mann dei
fraaeii8chwester), (nach Ahlqvist) bruder der fran.
misoh. hnia mann der f)raaeii8ohwe8ter. VgL kas. ba^a id.,
tschuvr. pokana id., oi baäa 8ohwager, Zenk. s. Iö8,u — Die ersa-
fonn baHa seheint eine Tolksetymologisohe anlehDiuig an baldut 'jfio-
gere 8Ghwe8to der fraif m sein. VgL § 6.
110. mM. pasU^, mE. paie männlioher hant
misch. pää (iroU aas pata + i, jf^ Radloff, Fhon. § 84) id.
VgL kas. basa id., tsGhuw. poza id.
111. mE. baSka, mM. baska, poika postpos. u. adr. ausser, aas-
genommen; getrennt, abgesondert
tat bttäka ansaer, aosgenoramen, ohne. Vgl. oem. baika anderes,
abgesondertes, Zenk. s. 164»s.
112. miSel. eKai. eKazl. batman em gevvicht v. zchn pfimd, (eKal)
liandwage.
misch. batman 10 pfund, kas. baUnan vier piid; (im gouv. Tam-
bov) 10 pfund. Vgl. t8chnw. pattnan vier pud, dschag. (V.) batiuan
ein gtossee gewicfat» ungeföbr 20 p£, ot batman ein mass oder geirioht^
ZenL 8. 157,s.
113. luM. /jäk, mE. peli adv. sehr, sturk, (Wim)K.u.) pvkate (e-
jems bekraftigen, starken, befestigen, mM. päkatams, mE. pekatams zu-
machon, zuschliessen, befestigen, stärken.
Vgl. tat &tX( a^j. o. adv. stark, fest; sehr; (Oem) subet aanopsa,
aaABBSBa, bUdSr befestigen, ansohliessen, dschag. (Y.) bikf bek fest, hart,
Diyitizeu by GoOglc
44
H. Paasonbk.
osm. pek a^j. u. ad?. hart, fest, sebr, Zenk. 8. 204,t. Radix)ff, Phon.
§ 206 TergleiGbt kas. 6tft mit alt oam. bajuk^ abak. böeUk, tub.
maeUk,
114. niK. l/cren, (Rv:*..) hcräUt (WiiiiifiM.) kran schlecht.
xuisch. bärän „ApflUUUii". .
llö. niM. pezdrJams verachteo, abscheu babi^n, sich vvuvor ukein,
rHyuiaTbCfl, 6pe3raTb.
tai hk' sich abMrenden, abscheu baben. Vgl. dschag. (V.) bas-
böse werden, ekel bekommeo, osm. bee- ttberdruss, ekel haben, einer
saohe mflde sein, Zenk. & 196,1. Vgl. § 21.
eKai. pitnok miuze, siubu OuU<^/c.
mH. bcjf nehe huj.
116. mE. por, mH. pur kreide.
misch. &or, ka& bur iak-bur)f t8cliaw. ptir, por id. VgL dscbag.
(V.) bor kreide.
117. eliar. boraukt (Wii!dbil) bumik daohs.
kas. (OsiR. und Machmxidov & 47) burt^k id. (die form torsUc
(Ostr., Yoskr.) stammt sicberlich ma dem rnss. 0apcyKT>). Vgl. dscbag.
porsiik dachs, osm. porsuk id. Zenk. s. 215,3.
Die nioivhv. form horsnJc stammt oiituedcr aus dem mischäiischeii
oder auch aus t-irier russischen dialektisclien iiebenroim mit o in der
ersten silbe. Uubetuntes russ. a wird uämlich in den nördlichen russ.
dialoktcn oft durcli o vertreten (s. Kolosov, 063op s. 62 f.), und diese
lauteigentumlicbkeit zeigt siob aucb bi8weilen in den nusisohen lehn-
wdrtern im er8armerdwini8ohen, z. b. eMar. poshnvt laxt, nus. oaeT^i.
118. mM. paf'ii, boHi pfeffer, crpymmtt nepemi, mKpofiökatfiot
Vgl. tscbiiw. puri pfeffer, kas. bored, miscb. b&rec id., dsohag.
(V.) borä id., alt purif mha id^ tar. (Badlofv, Phon. § 206) mUe id.
— In mE. poföka ist -ka irohl ein mordw. ableitnngssufBz. Wahr-
sdieinlich dnd die mordw. wÖrtor tsdmiruaifldieD ursprungs.
119. mord. poza halbbier, russ. uiaei»; 6para.
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XY^ Dto tfirkischen lehnw5rter im mordwinl8cben. ' 45
kas. buMa (Macbhudov s. 38) pojVB naca. VgL osm. bnza, boza
mn getrftak, das ans liine bereitet wiid, in manchen gegeDden anch
aus mais, bachmusen od. hafennehl, Zenk. s. 217a dschag. (V.) boga
getrftnk aus kameelsmilch.
120. mE. poea-Aa farblos, blass, matt (?on den angen).
VgL ? mifldL bog ireissliob (?Qn pfeidenX kas. bu9 gran, wei8sliefa,
dsohag. (V.) bog gran, gräalicb, osnu bog graa, stahlgnra, eisgrau, Zenk.
8. 217a borar- gran ireiden, blass weiden, die forbe Terlieren, Zenk.
8. 218,1.
121. eMar. bty, niM. hoj: pete-hujstr nalkoms (in einem spiele^
wo man mit einer «rnrfiBcheibe eier zn treffen batX Ton dem halben
wege weifen.
?? misoh. ftq;, kas. buj miöhs, statar, länge; stange. VgL dschag.
(V.) loj höhe, imchs, l&nge^ osm. boj hdhe, lunge, grusse, Zenk. s.
227,9, tschnfr. pii pocn». nospacrb, coneptnoHBOitTie. Oder sfcammt
daii mord. \vurt aus dem russisclien öoij/
mM. pvar kieide, siehe par,
mE. (Wied£mann) bursuk dachs, siohu bormk.
122. mH. bufM, puftfUf eKail. pufli% eKal. piMck minze.
kas. böint^ miscb. mäinek id., t8chnw. piitnik id. Ygl. kirg.
b&tnik^ bOtnOk npocBnpHBKi, Budag. I, 273.
128. mM. fig glQck, Hg-u gläckliGh.
VgL dscbag. (V.) Urez gate auspicien, glflck, oi flrer glflck, Zenk.
& 117,1, alt, tel, kirg^ knm. et& (B.) M$ gluck. Vgl. Raoloff, Pbon.
§ 126.
124. mM. sakal, mE. aakaHo) bart
tat gakal id. Vgl. oam. sakal id. Zenk. s. 57 Ia t8cbaw. fo-
ffol id.
125. mord. sai ma urt spcise.
tat salma niideln, gczupfter teig. Vgl. osm. sahna scbleuder;
art speise, Zenk. s. 563,i. Aucb in russischen dialekten.
126. mPSen. samana zeit, siebe a. t. oftdr.
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46
H. PAA801IS1I.
tat Bomana^ saman zeit VgL toGhuw. saman zeit Origiiial
iflt arabi semänf gemäne mt, Zenk. s. 481,i.
127. niM. mp<>i'i, niE. sapu/l, saj/on seifp.
Vgl. tiit salin id., tschuw. sol/m id., osni. sabtin id., Zenker 8. 557,».
Wegen des stimmlosen -p- darf ,j< do(']i das mord. wort kaum als eine
entlehnung aus dem tärkischen .betraohtet ireiden. In^s tOrkiscbe ist
daa wort zun&chst ans dem arabisehen entlehot wordeD, siehe Korsch,
Archiv fAr sla?. PbiL IX s. 665, Raolofp, Pboit & 206. Vber den ar^
sprong dieses sehr Terbreiteteo wortes zu Teigleicben Schrader, Handels-
gesch. Q. iraarenk. I, s. 88.
128. mM. Mt^r, savdr-«to ad?. langsam, sacbte.
misch. mMt stiUsam, eiuipinitf , kas. M&fr geduld. Arabisch, vgl.
arab.-osiii. sabr gednid, tabHr gednldig^ Zenk. & 665^t. Vgl. § 8^
129. n»M. sätiyiirä gruublau.
miscb. eäfigär ein farbeostofi^ kas. ziii]'^' liimmelblan. Persiscb:
pen.-osni. tengöTi zengär giflnspan; grune farbe, Zenk.
130. niM. s<i:(fa)i, (.s<i:i/(ila), ml). s(':(f(ni. (sr:akit), Si^ffaii vhtPT.
Vgl. kas. sajiskan, miscb. saloshu/i ui., usin. t<i{h.snfau id. Zenk.
s. 571,2. ot saJmdan iti. Zenk. s. 491,2, kir\f. saiisqan uhak. simqan
id., siebe Kadi.off, Phon. § 3<i7. Obwohl das mord. wurt onomatopoe-
tisch klingt, verdient jedoob die grosse iUinUcbkeit mii dem turk. worte
beachtong.
131. niM. t^ef/äf" bubsth, nett> scliOn.
miscb. ribär id. Vgl. kas. rilhiir, (Osiic.) ril>iir id., tsi lunv. ''/7/rj'
bflbscb, dschag. ceber flink, geschickt (von frauen), alt ceber rcinlicb,
sauber. VgL § 21.
132. niM. ^o]')<'i. f^rpii (gon. -on), mE. ^epe, iepe tasche.
Vi:l. OSUI. Z(h t.Lsrlif. sack. brntcl, Zenk. s. .'J-17,2, ad»'ib. *r1t id.
Hudag. I. 44H. AiKs dem arab. ^ejb^ vulg. oeh busen (des kloides),
tascbe, Zenk. s. 377,).
133. mH. iefä (gen. '9iX) messing, jarmaM. knpfer.
Vgl. tat. jiz messing, d.«?chag. oes bronze, tsnbuw. jis xejiraH Mtjib,
TyMaaKi>. Aus dem aItU»cbu\vaiisiseben, vgl. § 1,2. Mlnkäcsi, Klbnu-
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XV^ Die tiirkischen lehawörter im mordmmscben. 47
grafia V, 1 s. 10 will das murdw. vrort aus dem iiauischen herleiten:
neupers. irar, sär, kmd. ger gold' = zend. zaranya.
134. m E. OViKDEM.) serem kohlendunst.
kas. söiunif (Budag.) siiriim id,, misch. särön id. Vgl. tschuw. .^ii-
riltn id.
mE. Seigan elsier, siebe iä£ffan,
135. niM. sefjH kuustrcich (von handarlifiten).
miscli. citen schwer, muhsam. Vgl. kas. eilen id., osm. ietin
schvrierig, Zenk. s. 3ö0,t. YgL § 21.
13G. niM. si!)'!'ok; inE. (im gouv. Samara, nach mun<llicher an-
gabe) ^il/faJc bcttvorliang, l>!autwagendecke.
misch. cibUdlk bettvorUaug. Vgl ka& cibtldik id. Vgl. § 4,i.
187. mB. iidairdiomSf mdardums, ralL sudarr^ms ertragen, be-
stehen, aushalten, mE. öidai^ ausdauernd.
misch. chla- auslialten. Vgl. kas. chla- id., dscliag. (V.) ciJa-
ertragen. aushalten, tscbuw. cU' lepntTb. Vgl. § 4,t und § 11.
138. mE. 67em, mli HMt tabakspfeife.
miscb. edenif kas. Sil&tit (0.str.) cetem id. — Ygl. dschag. (V.)
eiUm wasserpfeife, tschuw. iHim tabakspfeife. Nacb Balint wäre das
wort persischen ursprungs.
139. rnHL Si^d^t mE. H^dSemSf HMiHm, HAtfem breehen,
kmokeiit xerbreobeii.
tai «I»- zcvbrecbeii (intr.), slnäHr- zerbroeben (traos.), dsobag.
(V.) sm- zerbrecben (intr.), smdrnr* zerbreehen (trans.), osm. «In- eine
niederlage erleidcn, zerfiillen, alt sin- brechen, jak. sm- zerdrucken,
siebe VÄ.Mnf:HY, \Vl)uch s. 152.
Dem tat. (= turk.) ? entspricht im mordvvinisdien «, (niM.) y
ausser wenn im turkischen dem °i ein c (im misch. c) vorangebt, siebe
§ 11. Das in frage stehcnde wort kann somit nach meiner ansicbt
auf keine ireise als tatarisdiea lehniroit betrachtet weiden. Dem allge-
meinen täilr. I entspriobt nor in den raittelaaiatischen dialekten regel-
mässig ein siebe Radlofp, Fbon. § 112. Es ist aber doeb zn beacbten,
dass ancb in der t8cbnwas8ischen spiacbe t&rk. } bisireilen durch i
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H. Paasombh. XV,i
Teitreton ist, z. b. t8chuw. x<V feld, wiDter, x<V mädchen = qlr, qU,
q\z^ siehe Badloip, PhoD. s. 90. De8wegeii ist es niobt noirahncbeiD-
lich, dass hier ein tschmrassisches lehmrort vorliegt^ obgleieh das woit
in letaterer sprache nicht belegt ist Dieser snnahme scheineii aoch
sonst keine lautlichen 8chwierigkeiten an begegnen, denn dem tflrk. anlaut
8 entspricht auch im t8chuwas8i8chen 6, vgl. Rauloff, Phon. s. 126b
mE. dneer kettoa siehe 6wk£9^,
140. niM. .iihic, (HK'iui,Y) sirelcs^ niE. sirfe^ sij-f, eKa/.l. iir^/iä
(gen. -in), eKiil. siry, esche; (im gouv. Tambov) ulnio, nister.
t8chuw. .^irik erle, oji.xa. Vgl. kas. jirek, misch. Jerck erle, alt
jffrffk KCÄpT., jak. sisik erle. Vgl. § mM. scheint die ur-
sprflnglichste fonn im merdirinischen zu sein. Icb möcbte das wort
nicht unbedingt mit sflij. nr^pu 'nlme* identifidren.
141. m M. 'hkn (gen. mK dem. (^ok-kv troddd, franze,
quaste, schopf, federbuscb.
miscb. eok quaste, bösohel. VgL kas. iuk id.
142. mE. sokm', mM. sdkdr blind.
miscb. sokir, tsebuxv. sokki?- l)liiKl. Vgl. kas. siikn' id., dscbag.
(V.) sokur blind, einäugig, kirg. sokir id. Budag. 1, 710.
143. mM. iolak ongeschiokt (in handarbeiten).
misob. colaik = kas. Sulak einbäadig^ mit yerdontem aim, eyxo-
pyaiil. VgL dscbag. (V.) iolak der einen feblerhaften arm bat, eam.
iiUäk einarmiger, -bSndiger, kruppel, Zenk. & 874^ tsohmr. Ihiäak
eyzopyRiR.
144. mPsen. soilta tikel des gottes ICf^mBf, Bei Maixov (Joar>
nai de la Soci^t^ finno-ongrienne V. s. 27) aaltan.
Aus irgend einer tOrkisoben spracbe = arab. slAtan prinz, berr-
sober, benr n. s. Wn siebe Zenk. s. 516^1.
14.5. mM. romara melilkloss.
mificb. cornar = kas. (Ostr.) öumar cyni Cb KieaiuiNB.
146. mord. ^ora, hra jnnger mann, jflngling; aobn.
VgL tflcbnw. 2or0, ^ti diener, {laf^, eiyra, (A.) icra diener,
dienerin, ot iura diener; die rertranten, Suri magd, mAdcben, Zenk.
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XV^ Die tärkischen lehnwörter im mordwinisclien. 49
8. 372^ dschag. (V.) Sura geliebter, freund, gelabrte, Joii sklavin (su
lange sie mädchen ist).
Zolotnitsl^i, 8. 122: y Kapran 'mopa* siuraBn: cmrb (fomupfl
H caiTL 6oTanipb (Maiep. m wsfH, nipr. nap. erp. 150), y xpy-
na% Tarapb oho npoBSBocBreH *^a' uh 'TOpa* (Gi. Byjtaroaa I,
674) H Bcrpft^aeiea m» BcropiB (bi 1525—1554 r.) n HNeHan»
Beniioffi H <k)raTiipett KaaaHCKaro xaHcrsa vb anxft: ^ypa-RHnsb,
Hypa KaÄHuieei — . MejKAy t^mt. no-TypKecTancKn ii Knp-
rnscRH *nopw' 3iia'nin. : iieHo.iLiniTia AtnyiiiKa. — — cyAn iio Hnc.iy
«lynauiCKBXi» cejiouiii, KopeuL uaacnuiH KoiopHxi» cocxaR-iflcn, c.inno
«lypa , MO»HO aaKjniaTb, hto dto cjiobo bt. npeiKuec BpcMfl ii
y Myaanrb, lan h y Apyraxx riopR. njieMcii-L nMtjo siiaHenie se
pa6a, a noroMCTBa. — Das woit findet sioh auch im taoheremiasisohen :
tscher. cora seryus.
Wegen des mouillirten a-lautes ist mord. ^oro wolil als mischa-
riaohes lehnirort zo betrachten, vgl. § 4 uud 22. Tomascheir, Sitz.-ber.
d. Wiener Akad. Pbilo8.-hist Cl. Band 117 s. 12 (vgl. Band 96 s. 772)
erklärt niurd. cora iritumlicli tur uin iiaiiisches lehnwort und vergleicht
Pamir-dial. ror, eotik, zd. camf.
Im durpt-cstniscben giebt cs ein ähnlii h lautendes wort: fs-nra,
tsoi'a, 5«m'knube, burschclien*, Nvelcbes aber oöenbar lettiscben ursprungs
ist: lett. ciira (aucb euris) 'trusslmbe. junge, diener', lith. cnuras *ein
jonge bei einem herrn . Letatere beide wörter weTden von Brflckner, Litu-
slavische stadien I s. 170, 78 fUr slavisclie lehnvrörter erU&rt = poln.
iwra. Aach das polniscbe wort stammt wohl in letzter hand aus dem
tflrkischen, wie aach serb. cura *xnadchen*, frelches ron MncLosicH, Die
tOrk. elem. II s. 98 mit dem oben angefuhrten oi ittri zusammen-
gestellt wird.
m£. öotmar jteule, siehe cokmar,
mM. 8uda*rd^ aashalten, siehe iidardome,
147. m£. hikunamSy SufAams, mM. sMh 'ma'm8 sich bflcken. sich
neigen; grOssen; anbeten; anklagen; mord. iuk sei gegnisst! iuk-pfa
gruss; mGoiod. iuka^d^nu sich rerbeagen.
kas. ^uXrln- (Bauot') sich taofen lassen, (Ostb.) oodern. naancH;
BHOFjia ynorpetfiflikrb vb cmicit KpecTHneii, Bao6pasaTb Kpeersoe
4
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50
H. Paasohbr.
XV,»
BHaMeme. Im miscb. lautet das wort coyln- (auoh im kas. giebi es
weoh86lfoniien mit k und siehe Badag. 1, 496). Ygl. tob.-tai %!n>
npeKAomnbCR, kirg. hkunSUc HOBOBpememili, jak. sägän- auf die kniee
fallen. Aus dem miscbärisclieii, wie der monill. B-lmt zeigt» vgl. § 4
und 14.
148. mM. ^uftdr, mE. Sukoro runder kuchen.
t8öhnw. SuJäeuTy iugttr broflaib, brot Ygl. § ],<.
149. mM. iu$na', hma\ oKiil. htma tro^.
Vgl. osm. sitmak gefäss, geschirr, becken (fur wasser), Zcnk. s.
579,3. Aber wie isf das mouill. i, das sich anch im wo1sj. iumlk 'glas,
trinkglas' wiederfindet» zu erklaren? Es ist zn beaohten, dass dem tdrk.
8, auch w«na ibm ein hinterer rokal (o oder u) folgt, im tschmassiscben
bisweilen ein mouillirtes S (mit nacbfolgendem it) cntspricht, vgl. t8chuw.
iulu hafer = kas. solo, alt. sula, tsclm\v. j5«r- schiiulcn = kas. s?</-,
alt. !^oJ. Mann kömito somit fur niord. suma violleicht eine tscliinvas-
sisclio gnmdforni 'hana ~ osm. siimak aiincliitien. TJefrenKleiid ist.
dass das wotj. wort im gegensatz zu dem mordwinischcn den auslaut
'k bat
löO. niE. snina/'/, mM. snwn'/i, ima'/f lanj^er rock, kaltaii.
Vgl. tschuw. sux^itan kaftan, tai. riicntiui kallan aus tiu-li. Vi;I.
dsclia^'. (V.) ceJmoi ein weites \vinterkleid, t(»l».-tat. siikinn)! kaftan.
Die mordwinisolie form suma n ähuelt am meisteu der tscliuvvassiscbcn.
151. niM. ^na'rilj>ns auf die probe stellen, versuchen, iicicyiiiari..
tat. shia- priifen, untersiichen, versuchen. Vgl. alt. sinä- ver-
suchen, dschag. sinU' id.
152. mM. duAiSaff (Ahlqy.) Bmäirtf m£. (Wiedeu.) cineer kette
(mM. anch 'scbliesshaken').
Vj;l. miscli. zmzh\ tschuw. shiclr kette. Aus dem pers. :inf;h\
ein*ir kette, Zenk. s. 482,3. Die murd. formen stimnieii \veder luil dur
mischärischen noch der tschuwassischen form voUkommen.
153. mM. numar sauere mil(^ iBopor&.
tat sözmä id. YgL osm. tägme darcbgeseihter wein, milch etc
Zenk. 526,1.
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XV ,2 Die tiirkischen lelin\vörter im mord\vinischen. 51
154. niM. SH^ä (gen. -an)^ mE. öuöe eine gefiihrliche haiitkrank-
heit, krebs (von den raoksoha's im gouv. Tambov wur(le das wort
mit luss. uuHra 'mundbrand' ubersetzt), (WiEDEai.) öuöu krebs.
miscb. cöiö irgend eine hautkrankheit
Die deminutivform mM. ödddiUi' bedeutet *buschcb traube'; in die-
ser bedeotang findet sich im eisa-dialekt «fucfov, 6u6ka. Vgl. folgendes
tArk. wortk zn dem die mord. wörter wegen des vokals der eisten silbe
laoUich nicbt gut stimmen: kas. hädiHk^ miscb. cAcdft.blume^ franze
(6axpoiia); blattem, t8Ghaw. beetk (mes) ocna; miftTOBi, dschag. (V.)
becfk blattern, pocken, osm. Uhik blnme, blfltbe; blatter, pocke, Zenk.
s. 350,2; aucb kas. cacak Iranze, täi;huw. cäcäk (4343k> id.
155. mM. loia, zaba^ mE. iaha kind, (Wibde]i.) kuid das nicht
sangen kami (mit Tervaehsener zonge).
Von einem misobaren babe icb ein woit zaha gehoit» irelches er
mit russ. KapAHRTi 'zwerg' Qbersetzte. Die äbnliohkeit mit arab. Sähh
jiingling:, junger mann, arab. >^rihhe mädchen, Zenk. s. 534,i, ist autlal-
lend. Ji-dentalls sebeint mir mord. saha ein fremdwort zii sein, denn
ijitervokaliscb'^s b kommt minnes wissens in keineni einbeimiscben
worte vor, einige unomatupoetiscbe wörter ausgenommen, vgl. Mord.
lauU. § 15. Genetz ETV s. 3'.» vergleicht mord. mba und das damit
identiscbe tsober. hiJbo 'infans' mit finn. hiemkka '8chwach, duDii\ vie-
vonen 'nett^ sanbei^.
156. mord. kijdni, sdjfaii, mM. aucb ■^njfau buser geist; toufel.
tat. sajtan teufel, tscbmv. sojtan id. Aus dem arab. scjtän sar
tan, teufel, dämon, Zenk. 556,i. — Es ist möglicb, dass die mordwinen
das wort nicht von den muhammedanischen tataren, sondem von den
alten tscbiiFassen entlehnt haben, denn wenig8tens bei den mokscha'8
bat Sajfan ein beidnisches gepiftge.
157. eMar. carcav vorbang, brautwagendeek(\
miscb. öariau, kas. carsau^ sarsaa vorliang. Vgl. tBohuw. öarzav
id. Aus dem pers. Öar^eb bettucb, Zenk. s. 340,i.
158. mord. cavJta dohle.
miscb. ranka. kas. cäilM id. Vgl. magy. (soha id.
159. mPsen. Sä^äf- (in der poesie als paraUelwort zu nmtör *land*).
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52 U. Paabonkk. XV,«
misoh. Säxär, kas. iägär, (Machihjdov) Saxr id. Vgl. tschuw.
Seffer rytfepHCsUt ropoA'&. Aus dem peis. Mr, idUr stadt^ Zenk. 8.
553,a. VgL Hobn, Gxandr. nr. 797.
mM. sajtan böser geist» siehe iajtati,
mM. Hf^irt kette, siehe öun^da^.
160. eMar. der maiin der iiltcrcii sch\ye8ter. Walirsdiein-
lich findct sich dieses wort als erstes giied ia den zusammeDsetzmigeii:
mE. icatäj ältervater, icavcfj äUennutter (bei Wiedbm., eig. anrede-
foimenX mM. iSäfa grossrater mtltterlichei seite, SBava grossmatter
mutterlicher seitin u. a. Interessant ist die fihnllGlikeit (entlehiiiing
braacht desweg6n nicht aDgenommen zn werdeii) mit
dschag. (V.) öiöe tante; aneb bei Zenk. s. 350,s: osttQrk. Mie
iantu; iiltere schwester. — Das turkische \vort ist in das bulgarische
und serbisclu: cntlehnt Norden : ))ulg. civjo, cica oheim, serb. cica
vatersbruder, siehe Mikiksi, n. Die tiirk. elem. s. v. cicc. Zcnker s.
378,1 fiihrt auob eine usttiirkisi hc form .l/.^t' 'mutter8oliwester' an, die
uriederam im serbischen oiSa vorliegt, sieho Miklosich s. v. dzidze.
Magy. esicsa 'senex"* wird von Miklosigu als tiirk. lehDwort betmohtet»
siehe Die törk. elem. II s. t. ciöe 'tante'.
Ich habe, Kiel. lisiä s. 31 mordw. ^cf mit finn. setä *onkel vä-
terlicher seite' znsammengestellt Das woTt liegt in vielen finniaoh-
ugrischen sprachen vor: lapp. cäcce, cecc 'patruus patre junior, tscher.
cilci 'uvus, avuneulus', siirj. t.i-uz, t.^oz 'oheim, muttcrbrudcr*, wotj.
t.sH:-)nort 'oheim, älterer vetter miitterlicherseits, vgl. Akdeusom, \Vandl.
& 101 a.
161. mSel. hokmar kntlttel, ballholz, m£. öotrnar kntlttel, prii-
gel; {pivc(ina-) <*. arm am drescbflegel, utni..
iniscli. colcmar, kus. cuJanar, (•iDiiar pnigel, kenlo. Vgl. Uchu»'.
cokmar id., dschag. (V.) cokmar knittel Vgl. § 4,2 uud 8,6.
162. eMar. icmfa band von glaskorallen; vgL Matth. evangel.
(revid. v. Wibdbkann) VII, 6: iU^h ortt SmMnej öoviUä^k = hc
dpocafiie soH^a Bamero. Ahnelt dem
ot Hmnala balsband der frauen Zenk* s. 37ö,i, dschag. (V.)
iömele halätuch od. i>cha\vi der &aueu.
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Die tiirkischen lehiiwOrUr im mordwiaisctaen.
53
163. mPsen. sutirj link.
Vgl. kas. shI, misch. soi id., t8chuw. sohtfaj die linke seito. dschag.
(V.) soi die linke, haka, oem. soi daa linke, ZenL s. ö79,i. Befremdend
ist niordw. i, denn auch im tsohuirassischen ist nnr eine mit s anlan-
tende form belegt Es ist doeh zn beachteo, dass im ft8chnw. nicht
selten i einem tfirk. 8 entspricht» ^ b> tschuir. Slva wa88er = tat w
(vgl. Raoloff, Phon. § 211: »Teils stimmen diese lanto («, Sj e) mit
den tiirkischen iiberein, bald erscheint s fur S oder ^ för s**). Wahr-
scbeinlich ist somit das inurd\v. \vuit aiis eiinT tschinvassisclien nrbi-n-
furm mit s heiv.ulcMten. Aus letztrrcr sprachr stammt uilenbar tscUer.
solagaj, ialaxaj iiak (Budenz, Ny K. HI & 414).
164. mE. tago, mM. ^(/a, ta^ga noch(mals), iriedenim.
kas. <ay?, ta^hi noch, wiederuin. Vgl. ot Uxkl anch, noch, Zenk.
s. 247,2. Ani)KI{son's zusainmenstellung V. mord. tiuja, tatjo mit linn.
taka 'quod a tcrgu esi', fanh^i ' rotin, iterum, rursiis* (Wandl. s. 230)
ist nicht zu billigen, denn di*m finn. k zvvischen vokalen entspricht im
mordwiniscbeu immer .entn eder v od. j. Vgl. § 8,4 und Mord. lautL
§ 39,*.
165. mSel. taK-jä mutze.
raisch. tahjd kappchen. kas. tahja acliM-lliaiid: robrstengel der
zwiebcl, (Macbmuduv s. 41) xcöcrciiKa Buuiniafl ccpe6poMT>. Vgl.
tsclnnv. toyja At>Biiqi>fl mano'iKa. Aus dcni aral)ischun: arab.-osin.
tahijc baube, mutze, Zenk. 8. 247^ arab. täkiat, Tulg. takja kleine
mätze, haub^ Zenk. Ö92,i.
166. mM. talior, tahjm (gon. -.)//') rein; ausgetreten (vnm wege),
tat. tahlr glatt, eben. Vgl. dscliaL'. (V.) fakir fester buden, bar te
crdu; glatt, kahl. Viellcicht aus dem arabisuhuu, vgL arab. <ux<r rein,
lauter (phys. u. moral.X Zenk. s. öU3,s.
167. moid. Udaj genug, hinlfioglich, nopjiAom; ror einiger zeit,
rojoMJi.
Vgl. ot talaj viel, zahlreich, Zenk. s. 247,s, dschag. (Vambbry,
Wlmch s. 162) talai viel, reicb, gross; im kirgisiscben taiai oinige, ein
wcnig, talai talai eine zeit lang; siehe auch Kauloff, Phun. § 201.
168. mPaen. iate ka anteil
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54
Vgl. y kas. taliya, (Osrii.) lalijya gliick. Nach Bälint aus dein
arabischeii. — Vgl. Mord. lautl. § 3U,5.
mM. ta^ga wiederam, siehe tago,
169. mli taratt mK tarad^ taratt tarado oat, zweig.
t8chiiw. torat id. — Vgl Mord. lautL & 15.
170. mM. tasma bedeutang unsioher: taman Icodama 'nhnlich
einer tasma* wird rdhmend gesagfc von einem gewebe» einer haube und
allerlei handarfoeit
Vgl. ? kas. tama band. Vgl dschag. (V.) tama riemen, gori,
osm. tama ledentrei^ riemen, gort^ band (geirebtes), ZenL s. 287^ und
8. 5*J0,a, pers. tämä fohea leder, rieman, Zenk. s. 246,s.
171. mord. toB kr&tzef sohoi^ aussats.
tai tag kahlköpfig (infolge dner krankheitX miscfa. iaz aucb
'kablköpiigkeit\ Vgl osm. taz, tas kaUkdpfig, Zenk. s. Ö89,s, dsohag.
tai (V.) kabl in folge des grindes, grind.
172. mM. iaza rein; gesnnd, stark; adw. immer, fortwährend.
tai iaza rein; gesnnd, stark, t8chaw. taaa rein. Aus dem pers.
Uxze frisch, griin, jung, zart, neii, Zenk. s. 245,».
ITÄ. eMar. daml stormirind.
tai daxM id. VgL oi daid starker wind» sturm, orkan,
Budag. I, 732, ali tmxd stnrm, jak. tXdl wind, t8chaw. tmXl^ iul starm,
orkan.
174. mM. ferjka marke (als zier).
tat. tänkä (Machmudov s. 42 tenka) silber- od. goldmflnzc, (miscb.)
rubeL VgL dschag. (V.) tenge eine in den drei cbanaten gangbare
mflnze, ali tenke mfinze, kirg. tengge id. Budag. 1, 381, tschuw.
tt^gä (tobu»), (A.) tenga, tengä miinxe, oi tankat tenke geld, mAnze
(nach Zenk. s. 249,i ans dem persisohen, vgl. dagegen Munkmsi, Ugor
fuzetek V s. 145). Auffallend ist mordw. e, vgl. tscher. tängttj tenye,
wotj. knkef tanka und die kas. ucbeulurm Imka.
175. mM. fef'aga wage, gewicht, mE. (Ahlqv.) terasia gewicbi
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Die tilridschen lebnwOrter lm mordwini8chen.
55
Vgl. alt terege wage, t8ehaw. taraga id., fcmn. taragl (Bidlovf,
Das ttirk. sprachmaterial des Ood. Omn. s. 48) id., pers. (aaoh osm.)
terael wage, gevvicht, Zenk. s. 274,3.
17G. niM. toba: pekdt t. hai gott! \vuhihaftigl skabas t. id. (.s/ta-
has = gott).
Vgl. tat. täuhii rcuc, busse, kirg. (R.vdloff, Phon. § 29) toubaf
(Budag. I, 384) tola leue. Aus dem arab. tewbetf vulg. töhe ruckkehr
(zu Gott), retie, l)iis.se, versprechen das man sich selbst giebt» sicb einer
begangenen sunde nicht wieder schuldig za machen od. fibarhaupt etwa8
nicht wieder va thun, Zenk. s. 318,«. — MoTdw. toba stimmt lauUicb
zu der kirgisischen fom.
177. mH. (doif Tälfyhhä) ioba bClgeL
tai täbä gipfel, scheitel, dyropoffb. VgL dschag. (V.) iöpe hOgel,
jak. iöbö spitze, gipfeL Das moTdw. wort setzt ein älteres tat tiM
Yorans. Ygl. § 19.
178. mM. toj brautpieis.
misch. toj hochzeitsschmans, t8chnw. toj gastmahl, hochzeit, feier.
Ygl. kas. tuj hochzeitsschmaus, dsc^liag. (V.) toj malilzcit^ IVst, liocbzeit,
pers.-osni. (hy gastmalil, scbinaus, liochzeitsschmaiis, Zenk. s. G12,2.
Der bedciitungswandel, 'hochzeitsschmans' — 'l)iauti)reis* scheint mir
nicht unwahrscheinlich, denn der grösste teil des preises wird bei den
mordwinen oft in der tat zu den kostan des hochzeitssclimauses verbraudit
— BuDBNz, MUSz nr. 260 steilt mordw. tej mit folgenden nrörtam zu-
sammen: magy. d^', äij preis, lohn; bussgeld, osQ. toA brautgabe^ tm.
Un preis, rog. Im, Unn preis, sfirj. 4on, woisj. äim preis, lobn, estn.
fiAftu nebenverdienst des knechtes» ? finn. hinta preis. Von diesen
sind jedenfalls die finn.-estn. etymologieen ganz yerfehit: dm finn.
hinta entspricbt uiE. cando id. vgl. Kiei. lisiu s. 11.
179. mE. tolgon welle, woge. In der alten evangelienttbersetzung
Ivuk. ovang. VIII, 23: i Mpcdei-s varma ei-ice larjkao i valnije sinst
iolijofiicsc = Ha 03cpt. nomnncsi öypiiuii Btrepi. ii aajinnajio iixt
BojinaMH. (Der pliiralform tolgot kann sovvobl ein stamm tolym als
tolgo zu grunde liegen).
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56
VgL misch. tolklUf kas. tuUchi welle, woge, osm. dalya id. Zenk.
8. 421,1, pt taiga woge, Zenk. s. 248,i, dschag. talgum, alt ioMfoo,
jak. dolgun id. VAiiBtiBT, Wbach nr. 152, n. Mord. -g" lässt tschu-
wa88isGhen urapnuig Termuteo, obgleich das wort im t8cbaw. nicht
belegt ist
180. mPSen. topi topa (gen. 4A) von lompen gemachte warf-
8cheib&
mia«fa. top kanone. VgL kas. tuh, (Ostr.) (np spielball; kanone,
osm. top runder kdrper, ball, knäuel, klumpen, kugel; ktinone, Zenk. s.
604,1, tschuw. toha kanonc.
181. mPSen. topas^ Uyfoea kun nnd dick, qnabbelig.
misch. topae id. VgL osm. topa^, topiu- derlt, fesi, gedrungen,
untersetzt, Zeuk. s. 004,2.
182. mPsen. folmak knfittel, kenle; kurz nnd dick.
misch. tuhtiiak kculo. \'t:l. kas. (nkmal: id., tsdiinv. (oktnak,
(Radlofk, Phon. s. 89; tiilmak id., osm. toUmak schlägel, Zenk. s.
224,3. — VgL § 8,8.
18B. niM. tiif/a n ']\in'joror hrw\n\ fmia'. (hnia frciiiKl, kann rail,
mE. du f/a (anrodeform duyaj) jiingerer bruder; zärtliche unrede an ei-
nen iunceren mann.
tat. tvYan bruder; ge8chwi8ter, verwandte. Vgl. Uschag. (V.) /o-
gan brader, t8cbaw. tuvan renrandter.
184. eKal. iur tisch.
kas. tär ehienplata im haase der tOr gegenQber, misch. tör die
stelle, wo der tisch steht (»rxt crojn, afo för"). VgL dschag. (V.)
tUr der ehrenplatz im hause od. selke, oi tor, tor rorhaus, ehrenplati,
tron, Zenk. s. 319,», uig. tör ehrensitK.
18& m£. Atf, mSeL ikiS gestalt, änsseres: mon Hfä lo*
matU fuiMTn ich ihnele jenem menschen.
tat tos gestalt, form, äusseres, forbe, t8chu\v. tiis aussehtu, tarbe.
Vgl. dschag. Iiii id. iiudag. 1, :iy3.
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XVfl Die tiirkischen l«hBw5rter im ruui thvinischen. 57
186. moni. diisman^ tu-sman bOser zauberer, hexenmeister; bö-
ser geist.
tat desman feind, tschuw. imman id. Vgl. pei8.-oem. dUsmen,
diiimän id. Zenk. & 429,t.
187. moni. nhrr f,N'iniet('tes fiilinverk nebst vorspann. riiss.
nojinojia; moii san k. liuihsa uh kam mit mietpferden an; ada monen
lUavoks \ver(1e du mcin postknecht.
iniscb. llau, kas. Hau, hm no/inojia. (R.) olan die pflichtgespanne
zam fUiten von beamten. Vgl. kirg. (B.) tdau pflicbtgespann, leb.,
tub. (R.) ula idn tsehuir. ckm nojiBoxa, xl a.
188. oMar. tilov verstorhener (vor doin hegräbnis), leicbnam.
Vgl. miscb. iilck^ kas. (Ostb.) iilek leicbnam, McpTBoe TtJio,
rpjtth, dscbag. iHäk toi, leicbe, oem. Ui^g ein toter, tot» Zenk. 8. 90^».
— VgL & 6.
189. eMar. usloj verständnis, einsicbt, russ. tojirii.
VgL kmn., osm. (R.) miu vernunftig, uberlegt» tscbair. lida, (A.)
udti yentftndig, yHinitt. Wie ist das monlw. ausL j zu erkliren?
190. mSel. uskir: po^ks-u, hosenscbnur. Das wort stimmt voll-
kommen zu
kirg. (R.) Uklr der obere rand der bose; lätlr bau bosenscbnnr.
VgL miscb. \Mr bosenscbnor, tel, kkiig. (R.) Uklr id, alL tel (R)
Ikehr id., krm. (R.) uikur td., dscbag. (R.) idlatr bosengart, osm.
scbnnr womit die beinkleider an den bdften festgebanden werden, Zenk.
114,1. Ans einer form IBkh wäre im mordirinisoben nimmer u^Or,
sondern *tickh' geworden, denn die lautverbindung -ck- ist dieser sprache
keiDesweg8 fremd.
191. eHar. uöa der nntere teil des rftokens, kreos.
miscb. 0ca id. Vgl. kas. (R.) 0itt id, alt, tel etc (R.) fiBa id^
leb. (R.) I.fa rflcken, osm. u$a kreaz, rficken, Zenk. s. 114,t.
192. mM. u6>«, (bei Ahlqvist aiuh) ucas biili^.
miscb. ecez, kas. (R. ond Ostb.) Bcez^ (Balint) eieg id. Vgl.
krm., dscbag. (R.) uituf id. — Vgl § 4,i.
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58
H. Paasohkn.
193. mSel. uidr-u (iativfomi), ntär-äzönza (illativfonn mit dem
sofiQz der 3 pers.) entgegen, gegen, utör-daH einander gegenilber.
kas. (R.) 9tre gegen, dagegen, entgegieii. VgL tolk (R.) uiur ge-
genflber, dschag. (Y.) öir& gegen, gegenilber, (EL) gegenflber, ent-
g^en, jak. tikari entgegen, oig. ötrA gegenflber, hingegen.
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Abldtriiingen.
(A.) bei den tschinvassischen und ersamordwinischen wörtern bezeicbnet
dass das betr. wort sicb in dem handscbrifUichen ischimassischen,
resp. ei8amordwuii8oheii irörterverzeicfaDis von Ahlqf ist findet
abak. — Abakan-UialukU;.
aderb. = Aderbqdsobaii-dudeki
Ahlqv. od. AbUivist = das moksobaiuordwiiii8ohe wörter?ei:z6ichais ?oa
Ahlqvist
Ahlqvist, Ki]ltuTw. = Die Iraltanrdrter der ivestfiDiiisohen spnudieD.
Kin beitrag zu der ältcren kulturgcschiohte der fianen von Dr.
August Ahlqvist. Helsingfors, 1875.
alt Altai-dialekt (oach rpaiuiaTBBa aiTaMcBaro JOUBa eta Kasan,
ia69 od. Radioi^ WbQoh).
Anderson, Wandl. = Wandlungen der aolautenden dentalen spirans
im ostjakischen. Ein beitrag zur ugrofmnischen lautlebre von
Nikohii Anderson. Petersburg, 1893 (= Mömoires de TAoad^e
ImpMale des sciences de St^P^teisbourg. VJP s^rie. Tome XL,
N:o 2 et dernier).
anib. = arabisob.
Bal. imI. Biilint = Kazani-tat.ir s/iitär. Irta S/.t iilkaLoInai Hälint <Ja-
bor. Budapest, 1876 (Kazäui-tatär eh tanulmanyok. 11. fuzet).
Bälint» Nytan. HE = Kazini-tatir nyelvtanalmänyok. HL f(ket = Ka-
s^-tafc&r nyelvtan. Irta Ssentkatolnai Bilint Gäbor. Budapest^
1877.
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60
H. PaasoHsii.
bar. = fiaraba-dialekt
basohk. = basohkiien-dialeki
Budag. = CpaBHBieibBiiii cioBapi» TypenKo-TarapcBHTb iiaplk<tiii eta
GoeiaBHjn Jbnapb Byjiaroirb. Petersburg, 1869.
Budenz, UUSz = Magyar-ugor összehasonlitö szötar. frta Budenz
Jöz8e£ Budapest 1873—1881.
bolg. = bulgarisch.
Donner, Wbuch = Vergleichendes wörterbuch der finnisch-ugrischen
sprachen von Dr. O. Dunuer. I— IIL Helsingfors, 1874—1888.
dscbag. = dsohagataisch.
dsohag. (R.), siehe (&.).
döchag. (V.) = öagataischc spraohstudiun etxj. von Herrmann Vjim-
b^. Leipzig, 1867.
eJeg. =: ei8ainordwini8Gli aus dem dorfe Jegorovka, gonv. Samara nach
den handschriftlichen aoizeiobnungen von Prof. A. Oenetz*
eKal. = ersamordwini8cli aus dem dorfe Ka\jajevo im kreise Temuikov,
gouv. Tambov.
eEazL = eir8amordwmisdh aus dem dorfe Kazhlytka im kreise Spassk,
gouv. Tambov.
eMar. = ersamord\vinisob aus dem dorfe Maresevo im kreise Ardatov,
gouv. Simbirsk.
estn. =: eatniscb.
Genetz, ETV — Ensi tavuun vokaalit suomen, lapin ja mordvan kaksi-
ja useampitavuisissa sanoissa. Tutkinut \. Genetz. (»Suomi. Kol-
mas Jakso. 13 Osa). Helsingfors, 1897.
Horn, Gnmdr. = Qrondriss der neupersischen etymologie von Pani
Horn. Strassburg^ 1893 (Sammlnng indogermanisoher wörter>
biicbur. IV).
jak. = jakutiscb, nach Bötblingk: tibor die sprache der jakuten von
Otto Bötiblingk. Theil 2. St Petersburg, 1851.
karag. = karagassisch.
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XV,»
Die tiirkMchen lehnwörler im mordvinischen.
61
kar. T. ^ dialekt der kaiaimen von TrokL
kas. = kasan-tatarisch (nach Balini, wo nicht anders augegeben wiril).
katecb. = katschmzen-dialekt
Kiel. lis. = Kielellisiä lisiä suomalaisten sivistyshistoriaan. Kirjoitti
U. Paasonen (Suomi. Kolmas Jakso, id Osa. Uelsingtors, 1ÖU7).
laxg. = kiigisisGh.
kkiig. = karakiigiaisoh.
Kolosov, 063op = M. Ä. KojiocoB. 063op seyKOBux n «opMaJbHUx
ocodeuHOcreä uapoAHaro pyccKaro aauKa. ^Va^t>chau, 1878.
tom. = Kijm-dialekt
kum. = kumaniseh.
lapp. = lappisch.
leb. = Lebed-dialekt
Machmuduv = npaKTiiqecKoe pyKOBOÄCTBo kt, iiayqciiiio xaiapckaro
flsuEa, cocTaBjieHHoe CTapmHMi> yiiiiejiONi 1-fi KasaucKofi ruu-
BaaiH MaxHyAOBUMi. Kasan, 1857.
magy. = magyarimli.
Miklosicb, Die turk. elem. — Die tiiikischt n elemente in den siidost-
und osteuropäischen sprachen von Dr. hranz Miklusicli (Denk-
schriften der phiL-hist CL der Wiener Akademien Bd. XXXIY u.
XXXV).
Miklosich, Die törk. elem. n = Die tfiifcischen elemente eta Nach-
trag, Zweite hälfbe (Denkschriilun der phiL-hist. CL der WieDer
Akademie, Bd. XXXVHI).
miflch. = misoharisoh ans dem dorfe Jtujlpar im kreise Sergatsch, gouv.
Nizhn^-KoTgorod; TgL § 3, & 8.
niK. = ersamordwinisch.
mGoiod. = moksehamordirinisoh aus dem kreise Goiodischtsche» gouv.
Fensa.
mM. = moksohamordwini8cb.
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62 H. PAA80NSH. XV,a
mord. = mordwuu8()h (moksoha- and ena-dialekt).
Moid. lautL = Mordvimsche lantlebre. Aeademisobe abbandlung von
H. Paasonen. Helsingfors 189;5. \\"m\ noch lui yAhn- 1S'J7 in
den Meiiiuires der Finniscli-uurischeii gL.sell.schait niit emum vor-
worty das einige beiichtigungeu enthält^ crscheiueu.
mPgen. = mokschamordirinisch aus dem dorfe Staioje Psohenevo im
kidse Insar, gou?. Pensa.
mSeL = mok8chamordwuii8Gh aua dem doife äelisohtsohe im kreise
Spasak, gon?. Tambov.
Munkacsi, Ugor luzetek V, aiuhe Ugor fuzetck V.
NyK. = Nyehtodominyi Eözlemenyek, Budapest
osm. = osmanli-spraohe.
08^. = ostjjakiscsh.
Ostr. od. Ustroumov = TaTapeso-pyocKifl cjioBapb 11. II. OcrpoyiioBa.
Kasan, 1892.
oi. = ustturkiscb, nacb Zeuk.
ot (R) = Robert Barkley Sbaw. A Sketsch of tbe turki langaage aa
spoken in Eastern Tarkistan. Part U Vocabulary. Galoatta,
1880. Nacb Radlofl^ Wba6h dtirt.
pcrs. = persisclL
pohi. = pobiisoh.
(R.) = KadioU; VVbuch.
Badlofl^ Pbon. = Phonetik der nördlichen törkspracben von Dr. W.
Radlo£ Leipzig, 1882.
lladlull', Wl)uch = Versuch eiiius wörU!rbuclu's der lurk-tlialektc von
Dr. \V. Kadlotf. I— VII lieterung. SL Petersburg 18bö-18Ui>.
Radioi^ O m. KyiiaHoirb — O asuk^ KyMaKoirfc no nonojiy naAimifl
KjiiaHciaro cioaapa. CraTfi B. PaAiosa. St Petersbnrg, 1884
(IIpBJiosenie vb XLYIII*^ Tony aanRCOKi Uiia. AiaAOMiH
HayiTb. N:o 4).
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XV,a Die tiirkisdien lehnmrOrier im mordwini8cbeii. 63
Reg. od. Regulv = niord\vinisch naeh Reguly's aufeeichnungen, publi-
drtvonBttdeiiz,Nyei?kidomanyiKözleiiiönyeky,t. Budapest» 1866.
sag. — sagaischer dialekt
serb. = serbiaeh.
schor. = sohorischer dialekt
Schrader, Handelsgesch. u. warenk. I = Lingviatisch-lustorische foisohnn-
gen zur handelsgeschiöhte nnd warenkunde. von Dr. O. Sehrader.
Erater teil. Jena, 1886.
surj. = suijänisch.
tar. = tanmtschi-dialeki
tara = dialekt von Tara.
tat = tatansdi, ia dieser abhandlung ron mir als sammelname fftr
das kasantatarische und das misohärisebe gebraucht
tel. = teleutisclier dialekt.
TjumeneT = Focnojia Bamero laeyca Xpncra Geirroe EeaHreiie on»
Maieefi. Ha MOKniaHCKoe iiapft<iie MopAOsesaro flsuaa nepeae-
Aeso A. n. TDiieBeiiiiiiiib. Ha/UiHie IIpaBociaBiiaro Hiiccionep-
CKaro (MSntecTBa. Kasan, 1879.
tob. = Tobol-dialekt
tsoher. = tsoberamisaiflch.
tscbuw. = tscbuw88si8ob, nacb Zolotn.; tscbuw. (A.), siehe (A.).
tub. = Tuba-diaiekt, d. b. dialekt der Scbwarzwald-tataren.
tar. = dialekt der TSralj.
tilm. — dialekt der Tumen-tataren.
tfirk. = tOrldscb (als sammeliiaine).
Ugor fuzetek V — TJgor fuzctek. Adalekok az iijjor nvolvek isnierc-
tehez összehasonlitilsahoz. 5. 5?zam. Budaptvst^ 1 SH4 (Kulöiinyo-
mat a Nyelvtudomanyi Kuzlemuujek XVII. XVIII, köteteibö]}.
uig. (Y.) = uigurisch: XJignrisobe spraobmonumente nnd das Kudafkn
Bilik eta Hermann V&mb^ry. Innsbmck, 1870.
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64 H. Paasonbn. XV^
uig. (R.) = uiguriscb, nach Radlofl^ Wbach.
(V.), siehe dschag. (Y.) und uig. (V.).
Vämbdry, Die prim. coltar = Die primitiTe eoltnr des tnrko-tatarieohen
volkes anf grund sprachlicher forachungen erörtert von Hermann
Vamh^ry. Leipzig, 1879.
Vämb^ry, Wbuch = Etymologisches vvörter)ni. ]) der turko-tatarischen
sprachen etc Ton Hennann Vämb^iy. Leipzig; 1878.
We8ke, O^KO = GianiiTO^eiraeBifi KyArypHiui OTHomenig no xm-
nuMT» fl3MKa. M. n. BecKe (lisBtcTin OÖmecTBa apxeojioriii,
ncTopin n oTHorpaoin npn Hmh. KasancKOMi» yHUBepcnrert.
T. VUI, Bwn. 1). Kasan, 1890.
Wiedem. = das er8amordwinisehe wdrterbnoh von Wiedemann,
wog. = w(^ulisch.
Voskr. = PyccKO-nmpcKiM eioeapb etc. A. BocxpeoeHCBaro. Ka-
san, 1894.
wotj. = irotjakisch.
Zenk. = Tfirkisch-nrabisch-pcrsisches liandwörterbuch von Dr. Julius
Theodor Zenker. Leipzig, 1866^ 1876.
Zolotn. = KopHOBoll HynamcKO pyccKill esonapb etc. ooenaieH^ H.
H. 3oioTBBnKiiiii. Kasan, 1875.
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I
otteita Suoiualais-ugrilaisen Seuran keskus-
telemnksista v. 1896.
Ausziige aus den sitzungsberichten der Finniscli-
ugrischen C^esellBChaft im j. 1896.
tiber die uorwegisch-lappisch6 bibelubersetzung
von 18d5.
(YorgetragMi in der «iteuog der GeseHscbaft den 18 jan. 1896, protok. § 4).
Aiif voranlassun^' des juolrssors Fiiiis lihertnig das zentralkoiniti''
der n(tr\vegischen BibelgeselLsi-halt im jahre d»>m Koutokoinolappen
Laf<s .I\Koiissi:\ HvBTTA Uio öbersetzung des alten Testaments ins lap-
pische nach der netien norwegi8chen probeuberaeteiing, die während
der jahre 185] — 1872 erochien. Laks H.ktta ging sogleich ans werk
and sandte im laaf der iahre 1870—1876 die kanonisohen btlcher and
1881 — 1885 die apokiyphischen bucher des alten Testaments ein.
Lars Hjbtta erzahlte mir 1878, dass er die anireisung erhalton hatte,
hei der Hbersetzung ins lappische dem nonvegischen text so genan
zii folgon, wio es die riicksiclit aiif die lappiselie sprache gcstattete.
Diose amvcisung hat migunstig goNvirkt; denii soine fibersetzung zeugt
allerdings von violer routine, ist aher vnller noruegisnicii iind lässt
den reichtum der lappischen sprache \venig zur geltung kommen. Ks
wäre besser ge\vesen, wenn er hätte frei ubersetzen durfen, und wenn
man an erster stelle von seiner äberseteang ein gutes lappisch ver-
langt biitte. Bei der revision hätten manner, die genögend tbeologiscbe
^ bildang und kenntnis des lappischen and hebr&ischen besassen, die
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2 Otteita seuran keskusteJ. — Auszflge «us den Bitiungsber. XV,3
ubersetzung Terbessern köimeBi wo de zu firei W8r. Lars H^kttas kennt-
nis des' nonregischen war, wenii anch anerkenneii8wertk doch mangel-
haft; dies wiiide teilweise dadnrdi aufgewogeii, dass er fionisch konnte
and während seiner ubenetKungsarbeit» irenn er inbetreff der bedeu-
tong des nonregischen textes im zweifel war, seine zuflaebt zur fin-
niseben Bibel nabm.
«
Im herbst 188ö ubernahm ich zugleich mit professor Friis infolge
einer aulTorilening des zentralkoinites der norwegischen Bibelgesellschaft
die revision von Lars H.Krr.vs ubersetzung des 1 buches Mose, Dieses
\vie auch die folgenden bikher sind ziierst von mir revidirt WQrden.
indem ieh stets die hebräische Bibel und Keil-Delitzseirs koramentar
zum alten Testament benutote. Bei der revision des 1 buches Mose
und Esaias sind wir der nonregischen revision der oben enrihnten
norvegischen probeflbersetzung (Kristiania 1876—1887) gefolgt; bei
den Qbrigen bucfaem folgten wir der endgfiltig revidirten nonregischen
ausgabe, die 1891 ferfcig im druok rorlag. — Nacbdem ich das 1 boch
Mose reridirt hatte, sandte ich dasselbe nebst meinen motivirten an-
merkungen und berichtigungen oder vors( hlä<,'en zu berichtigunjjfon an
den kuster in Lakselv (in Kistrand, Finmarken) Salkmun Xilskn, einen
intelligenten juiigen lappen aus Kva^nangen iui bezirk Tromso, der das
seminar absolrirt hat und sowol seiner mutterspracke (lappiscli) wie
des nonregischen besonders kundig ist £r ging darauf L. ILfiTTAS
Qbersetzung nebst meinen anmerknngen dnrch und sandte das ganze
nebst seinen bemerkungen und vorschlfigen an mich zardck. Nachdem
ich die änderungen in der tibersetzung vorgenommen, zu denen mei-
ner ansicht nach Nilsens anmerkongen anlass gaben, sandte ich alles
an professor Friis, der darauf die endgöltige revision der lappisohen
ubersetzung vornahm und dieselbe der druckerei ubersandte. Die 1
korrektur des 1 buches Muse vvurde in Tromsö von biscliof Skaak und
mir gelesen. Hischof Skaak kann so viel lappisch, <lass er aus der
einen sprache in die andere iibersetzen kann, und ist besonders bewan-
dert im h*'bräischen. Bei der 1 koirektur machten wir infolge dessen
noch weitere berichtigungen und sandten dann die korrektur an pro-
fessor Friis. Es warden also 3 korrekturen hier und von Friis in Kri-
stiania gelesen.
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XV,3 J. Qviostad: Ober die norw.-lappische bibeliibersetzung von 1895. 3
In denelben wei8e wie das 1 buoh Mose wiinle der prophet
Esaias und das 2 buch Mose ron mir, Nilsbn uDd Friis revidirt» die
fibrigen bflcher Mose und die historischen bflcher nur von mir und
Friis. Doeh las Friis keine korrektur des Esaias, und rom 2 buch
Mose bis 2 Sam. 19,8 nur die 2 korrektur, da die korrektur von bi-
schof Skaah und niir bcsorgt \vurde. — Als professor Fuiis im dezem-
ber 1891 erkrankte, hurte seiiie teilnahmc an der iiberset/Aingsarbeit
auf, ausgenommen dass er 1892 die bucher Esra, Nehemia und Esther
einer fluchtigen durcbsiclit unterzog. Die poetischen und piopbetischen
bflcher (mit ausnahme des Esaias) sind infolge dessen nor yon mir
reridirt worden, indem ich noch ror dem druck den kflster ^uses
meine revision sftmtlioher böober mit ausnahme der psahnen und des
Jeremias durcbgeben liess. Die korrektur ist von 2 Sam. 19,8 an von
bischof Skaar und mir besorgt worden.
Die lappiscbe ul)ersetzung des neuen Testaments von 187], die
nacb der älteren n()r\ve<,ns(lien iibersetzung ausgefuhrt war, habe ich
nach folgenden prinzipien revidirt:
1) Die ubersetzung wird mit der revidirien norwegischen iiber-
setzung des neuen Testaments (stereotypausgabe von iS7&) in dber-
einstimmung gebraobt
2) Wi8sentiiche fehler in der alten flbersetaung werden verbessert
3) Es Wild darauf gesehen, dass, wenn eine begebenheit im grie-
cbtschen an mehreren stellen mit denselben worten und ausdrfieken er>
zalilt wird, dies aucb in der lappischen iibersetzunj^ hefolgt wird (hier^
auf \var in der friiheren lappiscUeu ubersetzung wenig gevvicht gelegt
worden).
A n m. Die lappiscbe Bibel ist mit ausnahme des 1 buches Muse
auf kosten der »Norsk Finnemission" ubeisetzt und gedruckt worden.
Inbetreft* der geschichte der lappischen hil»eliil)ersctziiiig vgl. fer-
ner J. X. Skaak, Same-hihhal jonjiialume ja prvntedattujtiDie birra.
Kristianiast 1895 (wird in aonvegischer sprache im jahresbericht fiir
1895 der »Norsk Finnemission" erscbeinen).
TromsÖ den 24 dezember 1895.
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4
Otteita seurao keskustel. — Auszikge aus Uen sitzuogsber.
Runomittaisia loihtuja ja rukouksia mordvalaisilla.
(Snonmlals-ngrilftiuii Sean» pSytUr. 18**AM, § 13).
Dospntti. tolit. H. Paashnkn ilmoitti stMiran stipondiaatin, mordvaljii-
.sen talonpojan SiuiKisin iähettänecn seuralle kaksi moi'(lvalai.sta loilitua
ja kuusi rukousta. Lähet3's oli sangen arvokas sen puolesta, että oämät
loihdut ja rukoukset oli?at runomittaisia, jos kohta runomitta niissä
ei olekkaan yhtä säännöllinen kuin mordvalaisten lauluissa. Esittiys
luki pari runomittanäytettä sekä seuraavan rukouksen, jota suomenneta
taessa mordvalatsessa originaalissa paikoittain tavattavat T-tavuiset 8ä«
keet on säännöllistetty S-tavnisiksL *
Metsän Bams* mun isoni,
Metsän haltia emoni.
Nytpä huomenna hyvänä,
Koittehes!;a knltaisessa
Tuumin luoksesi tuloa.
Metsän Favm mun isoni.
Metsän haltia emoni.
Metsän puiden merkitsijä.
Metsän lehtien lukga,
Polkntdden tietelijä.
Onnen polkua poleta.
Lykyn tietä lykkäele,
Kävijöistä metsän kait<te.
Varjele väestä vellion,
.\nna liiiumiu hyväinen,
Silmilleni silmävoima.
Korvilleni kuulovoima.
MeUän korvin kuullakseni,
Pellon silmin nähdäkseni.
* Ronoaittainen kuiinnns on yliopp. O. MatimHtn trkemu.
' = jonak, haltia.
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xv,» H. Paasonkm: BunomiUaisia loihtqja ja mkoakBia mordvalMsilla. 5
SiiveUiset silmm nähdä,
Korvio kaulia maan maUgat
8uo omenat, suo humidat,
Näytä paikat pähkinöiden,
Parshat hedelmäpaikat,
Astiammu täysin täytä.
Suo väki, sannt väkevät,
Kulit luiiii nietsii mennä,
Mettisnä mchuincn pelto.
Hyvä jälki on hyvällä,
Lailan suon sileän silkin,
Uhrin annan valkohanhen.
Tuht. Paasonkn huomautti, että metsänhaltiaa tässä rukuuksessa
pidetään hyvänä haltiana, eikä, kuten nykyjään jo on tavallista, pa-
hana, joka seikka osottaa rukouksen vanhaa ikäft.
Dosentti, tohi K. Kbohn piti täti löytöä erittäin tärkeänä, koska
nämät näytteet toistaiseksi ovat ainoat, jotka ehkä voivat todistaa sään-
nöllisen runomitan ja loihtvjen olemassaoloa yhteis-soomalaismord-
valaiseuu iiikana. ^
Ueber deu Töunis-cultus uud andere Opfergebräuciie
der Estiien.
(Vorgetrageo hl daa sitittDgen der Qeielliehaft dm 18 jaa. u. 15 febr. 1886,
profc. §§ 15, 24).
iiekanntlich extstirt der Tönnis-cultus noch ätullweise unter den
Esthen. Bei gevrissen Gelegenheiten vrerden Speisen und Getreide in
natura in den Tönnise^vakk 'Tönnis^trnhe*, geopferi Bibi^elv hat
schon vor einigen Jahrzehnten diesen Cult untersucht und gefun-
den, dass Antonius bei den Katholiken als der Schutsbeilige der
' Vrt. H Panmnm, Itftsttomalaiiten kansain ninoudesta: Valvoja 1807i
sn. 65 -7ä, 127—140.
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g otteita sennui keskustel. — Aiiszflge aus den sitauogsber. XV^
Frucbtbarkeil gilt und dem entspreeliend aucli hn den Esthen dem
Tonnis am Antonfnstage und sonst im HiThst und Fruhling peopfert
\vird als Dank und IJitk' fur cin t'ru(htl)aies Jahr. Den Namcn Ton-
nis leitct er elu^nfalls von Antonius Irt und häit es daher fur ont-
scbiedon, dass der 'ITmnis-cultus nicht aus dom Heidenthum sondern
der katholisch-chrUUichen Zeit stammt und mit deoi Antonios-culius
indentisöh seL*
Obgleioh diese Annahme auf den ersten Blick vieles Ar dch zn
haben aoheint nnd in der That allgemein als ricbtig anerkannt iat» ao
enracbsen nns docb bei näberem Zuseben manche Bedenken:
1) fragt sich, we8sha1h die Verehrung eines einzigen Heiligen,
des Antonius allein, sich erhalten.
2) Der Katholii isnius hatte bei den Ksthen durchaus nielit so
tiefe Wurzoln gcschlagen, diiss die ^'erehru^g eines einzelnen Heiligen
flber oin Viertel Jahrtausend nach dem Versehwinden des Katholieis-
mus denkbar wäre, vrährend es dagegen bei alien, aucb den böcbst
stebenden Cultorvölkern sebr gewöbnlicb isi, dass beidniscbe Oebrftncbe
sicb Jahrtansende naeb der EinfUhrang des Ghristenthoms erbalten.
Der Weibnacbt8baum, die Jobannisfener und hunderte anderer Sitten
und Gebräuebe bei den cbristlicben Yölkem bezeugen dies, obgleicb
in den allermeisten Fällen diese Volker sich nicht mehr he\vu.sst sind,
dass sie heidnische Feste feiern und heidriisclie Ciebräuche ]»fle^en.
3) Im Kirchspiel Fennern, an der Nonlgrenze Livlands lieicgen,
dem festesten Sitz des Tonnis-cultus, besitzen einige Höfe l»is auf den
beutigen Tag bekleidete Puppcn, die den Namen Tönnis fuhren, denen
geopfert wird, und welobe dem Hause GlAok und firfolg zudobem
soUen. Dies spricbt entscbieden dafOr, dass TOnnis ein Götze und
kein Heiliger ist
Eine ireitere Bestätigung dieser Ansicbt babe ich vor einigen
Jahren auf einer flöchtigen Reise durch Fennern erhalten. Mein Fuhr-
mann berichtete mir auf meine Fra^en, dass in seiner .Jugend in den
fiiufziger Jahren, der T«"mni^-i iiltus in jeiicni Baucrnhaust' in Fennern
gepflegt wurde. Die Opferung gescUah in der Nacht vum letzteu bep-
* BiKLBTBiNS OriginalKrbeit ist mir oieht sugftogig gewc8ea.
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XV,»
M. BiK»: Udier «Imi Tömiit-eultua.
7
tember anf den 1 October im kota, wo\m Flsisch and Brot nioht nur
ins TSnniae^vM sondem auoh in s Feuer geopfert mnde.
Dies stiniml aUes Tollkommen mit dem Virriud^Uas bei den
Wo(5aken fll>erein, wo ich selber in der Nacht aiif den 1 October einom
(»pfor lioigcwohnts das im kuala, (dem esthnischen und liiinisclion kota
cnlspreehend) dem VorHud dar|re])racht \viirde. Der VofMid ist der
Ciott des häiislichen Uliu-kes bei den Wotjaken.
Das Brandupler wärc entscheidend ffir die Abstammung des Tön*
nis-cultus aus dem Ueidenthum; ich bafc daher einen in Fennern wohn-
hafken Fieond, stiid. med. £rwin JtSmESS, Naehrichten ftber den Tdn-
nia-caltos m sammeln nnd speoiali sioh zn orkandigen, ob Brandopfer
noch bei demselben vorkommen and erhielt folgende liiUheilang von ihm:
„ . . . Tennis, anch Baue Fdl genannti besitzt Stfttten (Feld-
staeke, GSrten n. s. w.)t (lie ^hm geweibt sind, anch jetzt noeh. Wer
davon etwas nimmt wird kiank: ausgenommen sind nur die Besitzer
und ihre Familien, aiif deren Besitz sicli die Tönnis-Stätte hellndet.
Nach Beraiibiin<x der Tonnis-Stätte \vird mau niir dann von Krankheit
oder sonstigem l ebel befreit, wenn man ein Opfer an die Stätte trägt
Ob man mit Bewusstsein oder zufallig ohne Absicht den Tönnis be-
raubte, kommt nicht in Betracbt^ die Strafe bleibt nie aas. Wenn man
etwa8 Ton den Friichten eines Tönnis-feldes nasehte, so sind die Folgen
häofig Zahnsebmenen. Das dem Tönnis angenehmste Opfer ist köbjas
'Holzscliiramm*, der glimmend geopfert mrd. Dies ist merkwflrdigei^
weise der einzige Anklang an Feneropfemngf den ich trotz aller An-
strengung anskundschaften konnte. 6ewöbnliche Opfernngen, um den
Tonnis sicli geneigt zn maehen und ihn in solcher Stimmung zu er-
halten, linden in ein-' Tnilif «ilor eine 8palte in der Wand eines Hau-
ses (selir l»eliel)te Stellen). aber aneli sonst statt. .\m 2V>miisc päeu
wird (nach Mittbeilung einiger) ein Thier geschlachtet und davon dem
Tönnis sein Antheil gegeben; der Rest wird verspeist Andere Opfer-
gaben sind Puppenkleider und ron alien Nahrnngsmitteln. Am Boden der
Truhei in die die Gaben hineingelegt werden, soU sioh ein Wachszapfen
befinden (nach Kittheilung einiger); aas diesem vähk (Wach8) soU der
Name väkk allmählich sicb gebildet haben» nach anderen stammt er
direot von der Tmbe: väkk. Von denen, die ieh befragen konnte, sag-
ton einige mit grosser Bestimmtbeit, mun habe ursprflnglich Tonnise-
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8 Otteita seurui keskustel. — Auszöge aus den sitzuogsber. XT^
vahltf nicht Tönnise-vakk gesagt. Mit dem raJik soll ang<?deutet
werden, dass der Tönnis ein Bildniss aiis Wa( hs ^'eliildet hat, andeie
behaupten, sein Bildniss wurde aaeh aus Hok oder Meusohenknoehen
nacbgebOdet; jeden&Us in einem existjrenden Bildnisse waren alle einig,
die ich befragte. Nocb von dnem Brauohe erfnbr ioh, der mir aber
spateren Datoms zu sein soheint, das ist der Braudi, der mir mit
kUiinäU lasma (etwa »Lii^teobiessen") bezeichnet wtirde. (jesehossen
wird ruckwärts uber die linke Scbnlter nach dem voääc in ciner durch
3 Steoken gegebenen llidiUing und zwar in der Xacht von Donners-
tag auf Freitag. Die Ladung besteht aus 7 Stullen, daninter Pfrop-
en, 3 Stuck breiinender köbjas ('Holzsclnvamm'), Schvvctel (der beini
Schmelzen den Schwamm löscht), Quccksilbert auch rostige Xägel und
Kindcrunratb. — Dann giebt es hier noch sogenannte kuri kivit ('bose
Steine'), wo man beim Yorbeigehn opfem muss; frilher in Fennern
sebr beliebt waren fUr solche Opferzvecke die alten poolet roeaU (wahr-
sdieiolich alte MAnzen).''
Alle Einzelheiten dieses Bericbtes bezeogen bereits mit Bestimmtr
heit die heidniscfae Abstammnng des TOnnis-enHns. Auf eine Reihe
von Fragen meinerseits erhielt i(^h jedoch von Ilerrn JriniKN.s noch fol-
*(tjn(le fiir unserou Gegenstand äusserst iuteressanki Mittheiliingcn, \v(.'l< lui
endgiltij:: alle Zweifel l)c.soitigen und vollständig den rein scUamanisehun
Character des vorgebliclien Heiligen enthuilen.
„L Feier des Tönnis-tages. Alljährlich am 17 Januar (Antoniu»*
tag). Obligatorisch soU an diesem Tage Bier gewesen sein bei Arm
und Beich, wenn ancb nur ein Ldffel toU, aber gebrant mosste dem
Tönnis in jedem Hanse werden. Am Yorabend des Tages wardo ein
heiles Lioht mitten im Zimmer auttelit Am Tage selbst schlach-
tete man ein Tbier, meist ein Sehaf (eine bestimmte Ceremonie beim
Schlathten konnte ich noch nicht erkunden) und kochte dieses mit
Brustsluckun (mit Herz) und halben Sclnveinsköpfen der Thiere, die
im Laufe des Herbstes Lieschlachtct \varen und deren genannte Körper-
theiie zum Touius-oi)f''i in Salz aufgehubeu waren. Von der gokocht-en
Soppe gab man zuerst dem Tönnis und zwar auch von jedem Organ
des gescfalachteten Tbieres and der hineingelegten Stäcke etwas. Von
der Siippe goes man auf alle Wege und Stege^ die Tom Hause aus-
gingen (zn den StSllen u. s. w.) ein wemg. Bei Eintritt der Dunkel-
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Xy,3 M. BuGu: Ueber deo Töanis-culfcus. 9
heit begann die Hsupifeier. Man braehte den vaHdt aus seinem Yer-
st(.'i;k, zflndete nm den NVarhszapfen in seiner Mitto Lichter an, beleuch-
tot« ihn aiich von aussen und trusr ilin liliLTall umlier (in allu Stiillc,
uberall aiif dem Hufe, ins W()hnliaus u. s. \v.); dabei \vurd<' ausdruck-
lich auch auf den Misthauten im Uofe et\vas von der gekocbten iSuppe
gegossen. Bei der Procession wurde folgender Spruch gcsprochen:
^Tönn isakef T<inn emake, ärä vaiva meie loomi, olgo sarveksed iUes-
pidi, sönaksed ^) aUispidi ja s&ndmene otgestei* (nTOnn Yäterchen,
Tönn M&tterchen, quäle nicht nnsere Thiera, mdgen die Hörnchen nach
uben und die Worte(?)0 nach unten sein und die Geburten nomal!»)
(Der Sprncb von den Hörnchen (und Sehräufchen) soll anf eine nor-
male (leluirt hindeuten). Nachdom niin auf diesc \Veisc dcni Tunnis
(icnugo gutlian \varden war, setzte man sich zur Mahlzeit und das
f»anzo Haus speiste von der zubereiteten TOnnis-speise. Nach beendeter
Mahlzeit durtle nicht gedankt sverden, in keincr Weise.
II. Der Tönnis war durchaus ein Bösewicht, nur darauf bedacht
den Menschen zn schaden an Eörper and Besitz. Erbitten konnte man
von ihm nichts, weder Regen bei Dflrre, noch Kinder, noch gute Emte
etc, musste aber nnmer darauf bedacht sein, ihn durch Spenden in
wohlwoIlender Stimmung zu erhalten, da er sonst Dflrre, Krankheit,
MissNvachs und andercs mehr horaufbes('hwor. Man musste Ihm jede
Krstlingsgabe vvrihen, vom crstcn <}etrcidc, Hrut, geschlaclitvten Tbier
n. s. \v. War durdi ilni Jfuiand urkrankt, etua ein Madrheii, so
brachte man ihm ein Uuterröckclien en miniature, desgleichen, wenn
es ein Knabc war, ein Paar Höschen. Sebr ergrimmte Herr Tönnis,
wenn man die ihm geweihte Stätte entheiligte, etwa durch Yerunrei-
nigung; dann musste ihm viel geopfert werden, doch besänftigte ihn
das nicht immer und griff man dann zu dem Mittel, ihn mit einem
Gewehre fiber die linke Schulter anzuschiessen. (Vgl. das k^maUt
Uoma im ersten Briefe. Diese letztere Methode scheint iibrigens spa-
tercn Ursprungs zu suiu, als man ihm Feindc in den Ueiligen erwecken
kuuutc.)
^) Prof. SeiSää ist der unzireifelhi^ rlcbtigeo Ansicht» das hier statfe des
stnnlosen nSÖnaksed'' mvak(e)fted, 8chwiiischeo, su lesen ist, von mocäune, Dimi>
aatiT van «o&a, Schvans.
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10 Otteita seuran keskiistel- — Avssäge aiis den sitzungsber. XV,s
UI. Noch ein dritter Name des Tunnis ist kiiiinal, zu deutsch
„Licht% nach dem im vakk au^esteokten Wach8zapfen, den mao kiiii'
md nannta
IV. Der mkk wiiTde fabrioirt von einer kaaimame (*Wäge-
veib', kaatuma Vägen*) oder einem oder doer iark (Kluger, der die
Saohe keont). £r war meist von der GrOsse eines noeb jetst bei den
Bauem gebranoblicben grossen hölsemen Bierkruges, batte aucb solcbe
Form, MTiirde aus Birkcn- oder Fichtcnrinde verfertigt niid in eine Holz-
kiste gestellt; in dem Kruge befand sich der schon er\vähnte \Vaobs-
zapfcn.
V. Diu Kntstehung des 'röniiis soll, wii' mir ein esthnischer
Schulmeister erzäblte, wclcher es su in seiner Familie in 5 Generati»>-
nen äberliefert erhalten batte, folgende sein. In vorcbristlictaer Zeit
hatten die Esihen heilige Haine: iiaad (m 'heiliger Hain'), zu denen
sie pilgerten um zn opfem nnd von denen niobts gebrodhen werden
durfte (nocii jetet sind solobe Stellen bier bekannt; man nennt jetst
aucb nocb einen unberflhrten Wald so). Ala das Cbiistenthnm mit
Scbvrert nnd Beil soleben Cnltns nnmöglicb maebte, da zog man sicb
ins Hans zuriick und cs entstand der Tönnise-vaJck. Noch s{)ätt r,
als au(-h die Wohnungen vor dem scharten Aiige der Geistlichkeit
nicht mehr sichcr waiTn, \veihte man dem Tonnis 8teine und Häumo
iiiui bracbte zu diesen die Gaben. Solcbe Stätten giebt es bier in
Menge und wiirde an manchen nocli vor wemgen Jahren geopfert
(wabi8cbeinlicb nocb jetzt an einigen Stellen — aber aucb der Gultns
in den Häusem scbeint bier noob nioht ganzliob ansgestorben zn sein) .
Ans diesen interessanten Einzelbeiten docnmentirt sicb der Tön-
nis als ein eebter nnd recbter scbamaniscber Heidengott; icb muss da-
ber einige Wofte der scbeinbaren TJebereinstimninng des Antonius- und
Tönnis-cultus widmen, die doch wirklich l»is zu eiium gewissen Grade
zu bestehen scheint, und Bielsteins Irrthum veranlasst hat. B«'kannt-
lich hestand eines der Mittel des Katbolirismus zur Ansrnttuiif; des
Heidcntbums dariii. dass fiir einen heidnischen Gott ein Heiliger sul>-
stituirt warde, dessen Gedenktag dem bezuglichen heidnischen Feste
nahe lag und dessen traditionelle KrSlte zngleicb annäbemd mit denen
des zn Terdrängenden beidnischen Gottes fibereinstimmte. Der Braucb
selbst bleibt ungefabr derselbe wie im Heidentbume, er erbSlt nnr ei-
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XV,»
M. Bucu: Ueber dm Tönois-cultiu.
11
nen cliristliclu'!! Namen. Su sind die heidnischen lSonnenwen(KsfesU'
ins Johaitnisfest niit seinen 1'euern und das Lucia und Weihnachtstest
mit seinen Lichtern umbenDaat worden. Ja die Opfertbiere, die den
Göitem zn ihien Festen geschlachtet irarden, werden noch heutigen
Tages verzebrt in Form des Jolschinkens inSkandinaTiennndNorddentscli-
land, der Martinsgans o. & w. Im Fall sonach der Name Tönnis nur eine
Abkftnang von Antonias ist, so warde das weiter niohts beveisen, als
dass dieser Heilige dem nrsprutiglicben sebamanischen Gotte substitnirt
worden, dessen Namu dadun h vcrloren «jegantreii. Wel( he Bedeutung
dor von H<'rrn Jt mjKxs noch er\vähnte Haue Fdl bat, mögen bessere
Sprachkenncr cntscheidcn als ich bin.
Der im Tönnise-ixUck aiifgestollte Wachszapfen durfte, wie auch
Herr JUuqbns in seinem ersten Briefe mittheilt, den Götzen sclbst
darstellen, ireicber ebeo nar om die GeistUebkeit binters Licht zu
föbren, aus Waobs verfertigt worden und die Bezeicbnnng k&Unal
'Licbf erbielt» da diea ein im katboKscben Gottesdienste nnTerfangUcber
Gegenstand isi Aucb die um den Tönnise-vaMc wäbrend des Opfer-
festes aufgesteUten Licbter sind offenbar katboliscben Ursprangs.
Anf eine Kritik der weiteren interessanten Angaben dieser Mifc-
theilungon kann ich mich ))ci vollständigor Kiniangclim<j: vuii Littera-
tur nicht cinhisscn, ubglcicli inehnMT.s dazu auflbrdert, \vie z, H. der
sichcrlich vcrrchltc Vcrsm h von Hcrrn JciKiKxs' Gexviihrsniann. die
Hain- und hausopter zu identificiren. Ueberliaupt scheint das Volk
die Neigung zu habcn, alle nuth ubliohen heidnischen Gebriiuche mtt
dem Namen Tönnis in Beziebung zu bringen, dem letzten von der
alten Qdtterberrlicbkeit^ der nocb einen Namen bat» wenn aucb nur
einen entliebenen.
Linen der Opfersteine, dercn Herr JOiuiENs in seinem ersten
Briefe erwähnt, hatte ich diesen Herbst Gelegenheit zu besuchen. Er
ist den Lsthen wcit umher bekannt und iiegt efcwa G-8 Werst vom
Gufce Neu-Fennem in einem weiten Moor nabe dem Kitse Gesinde,
das anf einer flacben Erbebung im Moor angebaut worden. Der Stein
ist ein gewöhnlicber erratiscber Block von etwa 3 Meter Hdbe nnd
Breite 4—5 Meter Lange. Da die Grenzen Ton filnf GQtem an die-
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12 Otteita seuran kcskiistcl. — Aus>ci<ife au» dcn sitzuiiu.shcr. XV.3
sein Stuin zusammenhiufcn ist er bcdoikt mit LandmcsserzeicliLMi iind
-insclirillen, die ältesten von der Mittc des vorigen Jahrhundert^,
An jedcr der Ijeiden Längsseiten des Steincs, näher dem stiim-
pfen Knde desselben befand sich eine .schmalc Krdgrube, di^ entspreelieiid
r — ^
Optorsteiu Iteim Kitsc-dcsinde, Fcuiicru. Niah uiucr Pliotogr. v. Enviu Jiirj^ens.
(Die (luuklc Scliraftirun},' des Stciues an zwei Stellen rechts macht den Kindruck
ais ob sie dcn Eiugang /ai ciner Hublo darstellte; dtes eutspricht uicht der
Wirklicbkeit.)
rier nach unten abnehmenden Lichtung des 8teines, schräg unter den-
selbfii Stein hinabging (in der Abbildimg et\va an der Stelle, wo der
Bauer stuht uud gerade gegeniiber). Die Grube \var mit Wusser ge-
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M. Buch: Ueber den Tönnii-ciiltus.
13
fOlifc UDd mit dem Stock gemessen etwa Va Meter tief. An der einen
Seite des Steines war die Yertiefung offen and macbte nicht den Ein-
dnick, als ob sie von Menschenhänden herr&hrte, auf der anderen Seite
dagegen war ste an der offenen Seite von einem niederen Weiden-
geflecht umgeben. Hier gab der Kitse-Baner, der nns begleitete, an,
mehrmals blutige TliiciköptV von Kalb, Srhat imd aiuh Hind ange-
trofien zu lialirn. die als Opfcr her<;elegt uiirdeii. lm l^d)rigen soUe
man aiicli Munzcn und andere < lei^cnstände in di-n l)i'iden (Jrulien
finden können, vvcnn man nacbgrabeu woUte. Uni Mitternaoht sicb
(lem Steine ohne ( )})fer zu niihern, werde von den Ksthen fuv sehr ge-
faliriich angesehn. Auf dem Steine selbst war nichts Bemer]{en8werthes
m finden.
Alle Opfergebräuche der Estben wei8en auf die älteste Fonn
derselben, die Opferung in natnra hin.
D:b Max Uuch.
Esimiehen, professori Otto Donnerin alkajaispuhe
Siunnalais-tigrUaism Seuran vuosikokouksessa 18*jxu^-
Arvoisat läsnäolijat!
Kielitiede on vnosisatamme jälkimäisellä puoliskolla enenevällä
niiolriikiinnolla kiiäniänyt liiiomionsa ennen tutkimattomille aloille,
kaikkiidta keräten aineksia tulkiniusd-nsa varalle. Ensiksikin on täten
kortettii valaista ihmisajatuksen kävttämiä kielellisiä ilmaisnniuiitoj;i.
toiseksi on tahdottu saada selvitetyksi kansojen kehitys ja historialliset
vaiheet sellaisina ajanjaksoina, joista historia ja perintätiedot eivät enää
tiedä mitään kertoa. On myönnettävä, ettei rohkeinkaan mielikuvitus
ennen voinut aavistaa niitä tuloksia, jotka todellakin nyt on saavutettu.
Max Mailerin laskvgen mukaan on ainakin 10,000 vuotta kulunut
siitä ajasta, jolloin indoeurooppalaiset jo olivat kehittäneet kielensä
mnotorakennnkRen pääpiirteet ja erosivat toisistaan: tuskinpa yksi-
kään kielentutkija enää pitää tätä aikamäärää liian suurena. Tällaisen
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14 OUeita Beiiran keskaatel. — Auasttge aus den siUangsber. XV^
johtopäätöksen tekevät sangen todennäköisiksi ne verattain liyat siteet^
jotka, erilaisuuksista huolimatta, jhdistavät indoeurooppalaiset kielet yh-
deksi kokonaisuudeksi, yhdeksi kielibeimoksi, niinkuin on tapana sanoa.
Vuosituhansien takaa saa siten kielitiede, vaivaloisella työllä, hää-
möttämään tosiasioita, jotka koskevat maailmanhistoriallisia tapahtumia,
kansojen sukusuhteita ja vaelluksia, tosiasioita sellaisia, jotka asettavat
tähän asti tunnetut aivan uuteen valoon. Ja sittenkin ou vertaileva
kielenlutkinuis vaan päässyt jättiiriistehtävfuisä alkuasteille. Jnllenmie
ota lukuun indoeurooppalaisia ja osaksi .seemiläisiä kieliä, niin ei muilla
aloilla vielä välttämättömimpien ainesten k an n k<ikoeleminen ole loppuun
suoritettu ; ja kuitenkin kangastaa jo taäUakia kuvia ja piirteitä, jotka
houkuttelevat uusiin tutkimuksiin.
Niistä kieliryhmistä, jotka yllämainitti^en rinnalla ovat omiansa
vetämään puoleensa suurinta huomiota, ovat ehkä ensi sijaan asetetta-
vat suomalais-ugrihiiset tai, laiyemmalta katsoen, altailaiset (uiali-altai-
laiset) kielet. Niiden maantieteellinen leviäminen pohjaisosassa Euroop-
paa ja Aasiaa, niiden kosketukset toisaalta aajuai>Len kielten keliittv-
neinipien edustajien, toisaalta kiinan ja tihetin kielten kanssa tarjoavat
jo runsaita aineksia sille, joka tahtoo tutkia vieraita vaikutuksia näissä
kielissä. Tämän ohessa on kuitenkin huomioon otettava, että altailaiset
kielet rakennukseltaan ja sanavarastoltaan ovat siksi erilaisia, että
moni tutkija vielä pitää niiden keskinäistä sukulaisuutta sangen epä-
varmana.
Mitä suomalaifr>ugrilaisiin kieliin tulee, niin on uudempi tutkimus
epäilemättä monessa suhteessa voinut valaista suomalaisten kansain
esihistoriaa. Me ttmnemme pääpiirteittäin Itä-Euroopan suomalaisten
kielten aseman toistensa suhteen, me voimme seurata liettualaisten,
irermaanihiisten ja slaavilaisten viljelysvaikutusten jättämiä jälkiä ja
ainakin osaksi luoda ilmi kuvan siitä viljelyksestä, Jonka muutamat
suomensukuiset kansat olivat saavuttaneet, ennenkuin niiden nykyisessä
Suomessa asuvat sukulaiset olivat niistä eronneet. Epäämättömänä
tosiasiana on nyttemmin pidettävä, että suomalaiset ja mordvalaiset,
jotka viimeksimainitut Venl^ällä asuvista suomensukuisista kansoista
ovat lähinnä sukua ensinmainituille, ennen eroaan haijoittivat sekä kar-
janhoitoa että maanviljelystä. Eikä heidän henkistäkään viljelystä voi
pitää aivan vähäisenä: se ilmeni saduissa ja lauluissa, joiden Jatkoa ja
kehitystä uueuime buomen kansan rikkaassa kansanrunoudessa.
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XV,3 o. Donner: Alkajaispulic vuosikouksessa. ]:')
Nämftt kyqmiykset koekevat knitenkin lähinnä meidän kansaamme,
vaikkapa ne kyllä myös voivat valaista oloja ja liikkeitä Itä-Buroopassa
kansainvaellusten aikana, jolloin Länsi-Euroopassa niin suuria muutok-
sia t<apahtni.
Paljoa suurempia voittoja maailmanhistorialle ja yleensä inhimilli-
sen kehityksen historialle lupa;i meille se tutkimus, joka suunnataan
altailaisiin kieliin kokonaisuudessaan. Nuo suuret, Pohjais- ja Keski-
Aasiassa tapahtuneet mullistukset siihen aikaan, jolloin hunnit, turkki-
laiset, uigurit, mongolit vihurin voimalla tulvailivat yli maiden ja
kansojen, milloin musertaen kokonaisia valtakuntia, milloin uusia perus-
taen, ovat vaan vaillinaisesti, pääpiirteittäin tunnetut Jokainen lisä
näiden tapahtumien valaisemiseksi, jokainen selonteko näiden kansojen
keskinäisestä asemasta on sentähden katsottava suuriarvoiseksi.
Mutta paitsi kansojen ulkonaista historiaa on kielitieteen selvi-
tettävänä myös ne lait, joita ihmisajatus noudattaa kielenmuodostami-
sessa. Tähän asti on kielentutkimuksen onnistunut seurata tätä kehi-
tyskulkua ainoastaan indoeurooppalaisten kielten alalla, ja sielläkin vaan
verrattain myöhäiseltä kehityskaudelta, jolloin tärkeimmät muotoaiaek-
set jo olivat kehittyneet Ne seikat, että altailaisten kielten yhteys on
heikompi, että toisUta puuttuu selväpiirteisiä muotoja jotavastoin toi-
sissa tapaamme täydellisen taivutuksen, näyttävät ta^oovan tilaisuuden
tunkeutua pa^oa syvemmälle kielten luomishistoriaan, siinä tapauksessa
että niiden kaikkien syntyperäinen yhteys saadaan selvitetyksi
Ikäänkuin saarina valtameressä tavataan myös aivan erikoisia ja
yksinäisiä kieliryhmiä altailaisten kielten laajalla alalla. Sellainen kieli-
ryhmä on myös tuo erittäin omituinen jenissei-ustjakin kieli. Tätä
kieltä, jota M. A. Castren 50 vuotta sitten tutki, puhui vaan noin 1,LKX)
henkeä (Jeniseiskin ja Turukhanskin kaupunkien välisellä alueella) ja
sen omituisuutena on m. m. se seikka, että sanan suku (genus) ilmais-
taan erityisten sanojen tai päätteiden avulla. Monikkoa muodostettaessa
tapahtuu joskus vokaalinmuutoksia. Merkillisin on verbmmuodostns,
jossa tämä kieli eroaa useimmista muista kielistä siinä, ettei verbivar-
talo saa mitään loppuliitteitä, vaan että kaikki muutokset tapahtuvat
joko vartalon alussa tai keskessä. Epäilemättä kuuluu tämä alkuaan
laajemman kieliryhmän jäännös niihin kieliin, joita kansalaistemme etu-
päässä tulee tutkia. Tätä tuutemutuuta kantakieliä uvat taka-aikoiaa
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16 Otteita searan keskustel. — Aasstlge eub den sitsnngtber. XV^
puhuneet paljoa lukuisammat kansaryhmät, jotka Dyttemiuin käyttä-
vät jotain altailaista kieltä, ja näiden kielten keskinftisken kosketusten
selvittiiminen on kyllä vaikea, mutta tärkeä tehtävä altailaiselle kielen-
tutkimukselle. Meidän on valittaminen, ettei kukaan, suomalaisista
puhumattakaan, ole voinut kiinnittää huomiotansa kuolevaan jenissei-
ostjakin kieleen, joka pian on katoava elävien kielten joukosta.
Kansalliseen harrastuksriiunu' kansamme muinaisuuden selvittä-
miseksi liittyy siis välttäniiitt«tniästi osanottd yleistieteelliseen työhön
kielellisellä alalla ylipäänsä. Vuinime ehkä aavistaa, kuinka pitkiä ajan-
jak.soja inhimillisestä kehityksestä ja kielenmuodostamisesta tämä työ
vastaisuudessa voi luoda ilmoille, kun lyattelemme, että esim. se turk-
kilainen kieli. Jota kaksitoistasataa vuotta sitten puhuttiin Ylä-Aasiassa,
sangen vähän eroaa Turkestanin nykyisistä turkkilaismurteista. Kieli,
jolla nuo ku^ksivat turkkilaisheimot ilmaisivat ajatuksiaan, on pysy-
nyt melkein muuttumattomana kokonaisen vuosituhannen kuluessa,
vaikkei tätä kieltä ole vakaannutettu kirjoituksen eikä kouluopetuksen
a\ul]a. Kiflimuutokset Länsi-Kniuopan kansojoii kiflisvä l>v^t tähän
verratrn ta])alituneet ikäiinkuin vallankumouksen kautta.
Pul^ais-Aasia ja sen rajamaat tarjoovat niinniuuiloin kielentutki-
mukselle niin kiitollisen ja niin laajan työalan, että välttämättömini-
mätkin alkutehtävät siinä vaativat sukupolvien uupumatonta työtä.
Yhä useampien suomalaisten tutkijain tulee edustaa meidän kansamme
osanottoa tähän tydhon, heidän tulee valloittaa meillekin etevä sija
eurooppalaisen tieteen historiassa.
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Suomalais-ugriiaisen Seuran vuosikertomus
V. 1896.
Suomalais-ugriiaisen Seuran touninnan alkuvuosina oli seuran
ainoana julkaisuna keskimäärin kerran vuodessa ilmestyTä aikakaus-
kiija, mntta se ksTi aikaa myöten riittämättömäksi seuran yhä lisaänty-
Tftlle kiijaUiselle taotannoUe^ ja niin synijyi t. 1890 aikakauslmjan rin-
nalle Toimitosten nimellisenä aasi julkaisusagaf joka sitten on leippaasti
kasTanat, niin että seura viime TuoidpftiTftnä&n jo saattoi laskea jul-
kaisujensa yhteisen InkumSirftn neljäksikolmatta. Niitten Terrattain
suurien menojen korvaamiseksi, mitä niiistä julkaisuista ynnä seuran
toimeenpanemista tutkimusretkistä on ollut, on seura aika-ajoin saanut
apurahaa Längmanin varoista, ja maamme hallitus on kerran eri-
tyistä suurta julkaisua varten myöntänyt sille määrärahan, mutta etu-
päässä on puheenalaiset kustannukset tähän saakka suoritettu niillä
tuloilla, mitä perustijamaksuista kertyneen pääoman korot ynnä tuo-
tuiset jäsenmaksut antavat Seuran toiminnan laajetessa ovat kuitenkin
sen käytettävinä olevat varat täten käyneet aivan riittämättömiksi;
niinpä ovat nyt päättyneenä vuosikautena, vaikkei mitään tutkimus-
matkaa ole toimeenpantu, menot oikeastansa nousseet lähes 5,000
markkaa suuremmiksi tuloja. Näin ollen Suomaluis-ugrilainen Seura,
vakuutettuna siitä, että sillä tutkimustyöllä, jota seura pyytää edustaa,
on kansallinen merkitys, tämän kalenterivuoden alussa kääntyi maamme
hallitukseen alamaisesti pyytäen, että sille yleisistä varoista myönnet-
täisiin määrävuosiksi vuotuinen apuraha. Viime marraskuun kokouk-
sessa sai seuia sen johdosta vastaanottaa kiijefanän, jossa sille anne-
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Tuosikertofflus 1806.
taan tiedoksi, että Keis. Majesteetti on nähnyt hyväksi syyskuun 24
päivänä antamallaan päätöksellä armossa myöntää Suomalais-ugrilai-
selle Seuralle 8,000 markan vuotuisen määrärahan, suoritettavaksi kym-
menen vuoden aikana ensitulevan 1897 vuoden alusta. Täten on seuran
suotu entistä ttirvallis^mmin jatkaa laajaperilisen ohjelmansa toteutta-
mista .Suomen suvun ja sen muinaisuuden kaiiienpuoliseksi valaise-
miseksi.
Tätä tarkoitusta on omansa edistämään myös crä,s uusi rahasto,
joka tämän vuoden alussa on annettu seuran hoidettavaksi. Kun Suo-
malais-ugrilaisen Seuran nyk. esimies profl O. Donnbr viime joulukuun
15 p:nä oli täyttävä kuudennenkymmenennen ikävuotensa, heräsi ajatus,
että tätä päivää olisi vietettävä tavalla, joka jättäisi jälkeensä pysy-
väisen muiston. Vaikka kylläkin prof. Donnerin elämäntyö on ollut
monipuolinen, ei liene kuitenkaan mitään toiminnan alaa, joka olisi
häntä niin lähellä, kuin se tiede, jonka rnsimäisiä tienraivaajia liän on
ja junk;i parasta liän aina on innokkaasti harrastanut. Ehdotus, että
päivän nmistoksi iicnistettaisiin -Otto Donnerin rahasto suomahiis-u.u^ri-
laisteu tutkimusten edistämiseksi», joka, samalla kuiu se vastaisiin
aikoihin säilyttäisi profl Donnerin nimen, edistäisi .sitä asiaa, jota hän
saattaa sanoa omakseeUf saavutti kannatusta laidoissa piireissä. Siten
^ntynsä saanut lö^OOO markan suuruinen rahasto annettiin joulukuun
15 p:nä 1895 lukuisain kansalaisten puolesta prof. Donnerille, joka
tammikuun 18 p:nä tänä vuonna luovutti sen Suomalain-ugrilaisen
Seuran huostaan, kii} tettäväksi seuraavan määräyksen mukaisesti: »Suo-
malais-ngrilainen Seura hoitaa varoja seisovana rahastona, jonka korot
käytetään ajnnahoiksi suomalais-ucfrilaisiin ja tätä alaa koskeviin tutki-
muksiin. Kasvaneet korot antaa seura yleensä joka toinen vuosi, osit-
tain tai kokonaisuudessaan, seuran toimikunnan ehdotuksen mukaan.»
Tämä rahasto on sittemmin noussut noin 20,(XXJ markan suuruiseksi:
seuran marraskuun 21 p:nä pitämässä kokouksessa lahjoitettiin siihen
10 »Suomen Kaupunkien Hypoteekkikassa Osakeyhtiön» osaketta, ni-
mellisarvoltaan kukin 500 Suomen markkaa, sillä käyttömääräyksellä,
että määnUgan kuluessa käyttämättä jääneet korot pannaan pääomaan
sen kasvattamiseksi.
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VttostkertomnB 1800.
19
Laodessamme taTanmukaisep katsauksen sennui tomuntaan on
ensi sijassa mainittaTanamme ninsas ja samalla monipaolinen kirjallinen
tiiotiiiito, johon niihden .seuran kuliiuinnellatoista vuusikaudella tuskin
on ollut vertaista. Erityisellä mielihyvällä seura on nähnyt, että paitsi
seuran niin sanoaksemme vakinaista työmiehistöä, kaksi sen ulkomaisista
jäsenistä, professorit Thomsen ja Schleobl, ovat antaneet sille apuansaf
aiTokkaiUa totkimaksillaan rikastuttaen aenran toimitusten saijaa sem-
moisilla aloilla, joilla nykyään ei vielä ole kotimaisia voimia käytettävinä.
Seuran tänä vuonna julkaisemat painotuotteet ovat seuraavat:
1) Aikakauskiijan neljästoista vihko (192 sivua), joka, paitsi vnod-
kertomnsta ja luetteloa w. 1894—96 tulleista uusista jäsenistä, sisältää
seuraavat myöskin ylipainoksina ilmestyneet kirjoitukset:
1. Sur Varigine de Vdlphahet turo du Nord dc rAsie par O.
Donner. (71 siv.) — Tekijä näyttää turkkilaiskirjainten kauttaaltaan
olevan niiden ki^oitusmerkkien kaltaiset, joita käytettiin Persiassa Arsa-
kidein suvun kuningasten rahoissa toisella ja kolmannella vuosisadalla
j. Kr.; ne muutokset, joiden alaisiksi viimemainitut ovat joutuneet,
johtuvat kielten rakenteen erilaisuudesta. Siihen nähden, että yksin
aikaisimmatkin Jenisei-kiqoitnkset^ mikäli nykyään tunnetaan, ovat
kolmeasataa vuotta myöhemmältä ajalta, on tekyän mielestä kaksi seli-
tystapaa mahdollista: joko on samainen aramealainen kirjaimisto, joka
esiintyy mainituissa rahoissa, kauemman aikaa jtysynyt käytännössä
itäisessä Turkestanissa, taikka on jokin turkkiiaisheimo jo aikaisemmin
omistanut sen, vaikkei toistaiseksi ole saatu suoranaisesti todistetuksi,
että sitä olisi ollut olemassa turkkilaiskansoilla meidän aganlukumme
ensi vuosisatoina.
2. ToBSTEN G. Akinoff. Votjakin Mrme^ ja mioto-^jpm luonnos.
Julkaissut TaiO Wichmaiin. (48 s.) — Ennenaikaisen kuolemansa tähden
ei Aminoff ehtinyt julkaista vo^*akin kielen tutkimuksistaan mitään
muuta, kuin Tiedeseuralle antamansa matkakertomuksen. Suomalais-
ugrilaisen Seuran aikakauskiijan I vihossa ilmestyivät, toisen käden toi-
mittamina, luinen votjakkilaiset kielennäytteensä. Matkakertomukses-
saan Ammotl arvelee ;täy<lennysmatkaa' tarpeelliseksi ainesten lopul-
lista toimittamista varten. Luultavasti hän kuitenkin, päättäen käsin-
kirjoitetuista muistiinpanoista, aikoi julkaista votjakin kieliopin jo ennen
aikomaansa uutta matkaa, ehkä peläten että sellainen, hänen yltyvän
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20
YioiikirtoBnB 1896.
kivulloisaatensa Yuoksi, kftrisi mahdottomaksi. Aminoffin heikko torreys
ei sallinut hftnen edes tätäkään aiettaan toteuttaa, ja niin jäi kielioppi
vaan luonnokseksi, joka kuitenkin, aukkopaikoista huolimatta, sisältää
muoto-opin rungon sekä siksi paljon oikeita äänneopillisia huomioita,
että ne ansaitsevat tulla julkisuuteen.
.'J, IJber quantitiitsivecJisel im fmnisclt-iKjrisclien. Vorläulit^e
mitteilung von E. N. Setälä (54 s.). Tässä kirjoituksessa pääpiirteis-
sään esitetyn uuden teorian mukaan oli jo suomalaia-ugrilaisessa alku-
kielessä olemassa kvantiteettiTaihteln, jonka jäljet suomessa salTinunin
esiintyvät n. s. konsonantinheikennys-ilmiöissä (esim. vakka vakan)
ja josta monet eri kielissä tavattavat äänneihoiiöt selitiyvät. Tarkem-
man perustelun tekijä lupaa esittää Thteissuomalaisessa Äännehisto-
riassaan. Erityisessä liitteessä (Naehtrag II) käsitellään suomalais-
ugi"ilaisia dentaaliäänteitä.
Seuran Toimitusten sarjaa on vuoden kuluessa ilmestynyt kolme
vihkoa, nimittäin:
2) Suomalais-ugrilaisen Seuran Toimituksia \. Inscriptions de
V Orkhon dechiffrees par YiiJi. Tuomsen (224 &). Tämän teoksen sisäl-
lyksestä on jo viime vuosikertomuksessa annettu esitys, johon tässä
saamme viitata.
3) Suomalais-ugrilaisen Seuran Toimituksia DL Die chme8ia(^
InBtMft auf dm uiffuritehm Denknud in Kara Bälgassun. tTher-
setsst und eriäutert von Dr. Gustav Sciilkoki, ordentlichem Professor
der cliinesischen Sprache ;in der Universitut zu Leiden. Sivumäärä
XV { 142 ynnä tekstileliti. Tarkkaa metodia noudattamalla on etevän
sinolugin onnistunut melkoisella varmuudella täyttää alkuperäisen rik-
koutuneen tekstin monet vajapaikat ja siten selventää tämän tärkeän
historiallisen muistomerkin sisällystä, jonka avulla tekyä katsoo voi-
vansa määrätä, mihin aikaan ja mitä teitä kristinoppi nestoriolaisuuden
muodossa levisi uigurihiiskansan keskuuteen.
4) Suomahiis-ugrilaisen Seuran Toimituksia X,i. Eniunirf einer
ttriappiackm lauUe^ von E. B. Wn[LUND. I JBinleitungy qiumiitätg'
gesetze, accent, geschichte der haupthetonten vokale. Sivumäärä X -f
319. — Tämän lavean, ruii-sasaineisen teoksen kielellistä sisällystä
emme vuosikertomuksen ahtaissa rajuissa saata ryhtyä tarkenuimi ker-
tomaan; mainitsemme vaan tekijän johdannossa esittämät mielipiteet
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Tao8ikei;|t(«iiis 1806.
21
lupin kielen asemasta soomalais-ngrilaisessa kielikunnassa. Hra Wik-
lund päättää, että lappalaiset, jotka antropolufxisesti ovat kukonaaii ero-
tettavat suomalaisista, noin pari tuhatta vuotta sitten ovat lamanneet
nykyisen kielensä suomalaisten esi-isiltä ja aikaa myöten kokonaan un-
hottaneet oman alkuperäisen kielensä, josta tutkimuksen ollessa nykyisellä
kannallaan emme tiedä mitään Tanuuodella, mutta jonka perna kuitenkin
oea nykjisen lapin kielen sanararastoa saattaa olla. Lappalaiset olisivat
siis kielellisessä suhteessa verrattavat ranskalaisiin tai espaiqalaisiin,
jotka samoin vaihtoivat alkuperäisen kansallisen kielensä vieraaseen,
omistaessaan latinan. Verraten myöhäisiin aikoihin, ainakin 8:nteen
vuosisataan j. Kr., säilyi tämä uusi kieli lappalaisilla yhtenäisenä
kielenä; nykyiset suuret murre-eroavaisuudet ovat vasta myöhemmin
syntyneet.
Tekeillä on useita uusia teoksia, joista seuraavien varmasti saa-
tamme toivoa ilmestyvän nyt alkavan vuosikauden kuluessa.
Painoon on jo lähetetty prof. A. OBNvnsin Ost-permudte Sprach'
«ftidien, joka noin poolenne^ttä painoarkin kokoisena tulee seuran
viidennentoista aikakauskirjan ensi osaksi. Se sisältää sanaston ja
kieliopin ynnä tekstejä, joihin on saksalainen käännöa
Seuran Toimftnksissa ilmestyy piakkoin maist. T. WtoB]iAinrin
votjaJiin kielen äänneopin ensi osa.
Muutaman kuukauden perästä joutuu painoon pantavaksi ensimäi-
nen osa toht A. O. HEiKEiän mordvalaista puku- ja kiiosikokoelmaa,
jota viime vuosikertomuksessa lyhyesti mainittiin. Nykyään ovat jo
kaikki pnvut koristeineen valmiiksi piirustettuina. Julkaisijan suunnitel-
man mukaan tulee niitä 46 lehteä, jotka sisältävät yhteensä 150 ku-
vaa, niihin luettuna myöskin ne kokonaiskuvat, jotka taiteilla A. Reir-
HOLM vainaja aikoinaan teki Kuosiga, joita pieni osa vielä on piirusta-
matta, on nykyään valmiina 84 lehteä, jotka edustavat noin 500 eri
knosikuvaa. Niistä on kustakin kaksi erilaatuista piinistnsta. Toinen
osuttaa kuusin muodon ja värit, toinen nävttää vielä lisäksi tekotavan
eli tekniikin. Viimemainittu, teknillinen kuva sisältää kuitenkin vaan
vähäisen osan kuosista eli .sen verran, kuin on välttämätöntä neuluus-
tekniikin selville saattamiseksi. Ensinmainitusta kuvasta näkee kuosin
juuri semmoisena kuin se todellisuudessa on, teknillinen kuva taas
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22
Yuodkertomos 1896.
flmgisee sen taidon, joka tatkyan avntta olisi pysynyt mordTalaisnaisen
salaisantena. Paitsi nfiitft knvia, jotka kaikki orat ?ftr01i8ift Tesimaa-
lanksia, on tushivärillä piirustettu kuvia kuosien erityiskolnlista, hiviil-
taaii vähän toista tuliatta. Teokseen tulee laveanpuolinen julidanlo,
jossa hra Heikel, samalla kuin luo yleiskatsauksen mor«lvalaisten etno-
graäaa käsittelevään kirjallisuuteen, antaa omiin hankkimiinsa kokoel-
miin peru«;tnTan, kuvilla valaistun esityksen mordvalaisten elämästä.
Ne viime vuosikertomuksessa mainitut fysikaalig-foneettiset hiän-
mukset suomen kidm vokalimistaf jotka dosentti H. Pippikq on otta-
nut suorittaakseen, ovat nyt edisliyneet niin pitkfiUe^ että siihen osaan,
jonka tarkoituksena on laulettujen vokaalien ääntämisessä esiintyvien
murteellisten ja yksilöllisten vaihettelujen suuruuden määrääminen, ai-
nekset on melkein täydelleen koottu, joten ensi osan painatukseen, j(»s
seura hyväksi katsnd. piakkoin käy ryhtyminen. Tutkimuksensa on hra
Pipping ulottanut viiteen eri iinlividiiti. jotka ovat eri paikkakunnista
kotoisin. Yhteensä on merkitty, mitattu ja laskettu 58 eri vokaali-
käyrää. Puhuttujen vokaalien tutkimista ovat viivyttäneet osaksi odotta-
mattomat esteet Laulettiigen vokaalien äänenkorkeus voidaan määrätä
pianon tai ääniraudan avulla, mutta vaivalloisemmaksi käy tämä tehtävä
puhutti^en vokaalien suhteen. Saavuttaakseen täysin varmqa tuloksia
oli hra Pippingin täytymys tehdä parannuksia Hensenin fonantograafiin,
jossa työssä prof. Hensen itse on ollut hänelle amUisena. Pitkällis-
ten kokeilujen jälkeen onkin hra Pippingin onnistunut laittaa kone
täysikuntuiseksi. juten puheenalaisten tutkimusten menestymisestä nyt
on olemassa hyvät toiveet
Seuran hallussa olevat runsaat, vielä kokonaan julkaisemattomat
kokoelmat moksha-mordvalaista kansanrunoutta ovat tänäkin vuonna
saaneet lisiä mordvaL talonpojan S. SmuuNin jatkuvan keräystounen
kautta: yhteensä hän on lähettänyt riisi loihtua, seitsemän rukousta
ja viisi laulua. Muutamat näistä loihduista ja ruki>uk>^ista ansaitsevat
erityistä huumiota sen puolesta, cltri ovat runnnutlai>ia, jommdisia ei
ole ennen tiettävästi tavattu mordvalaisilta «'ikä muiltakaan itai.Mltä
heimokansoiltamme. — Virolaisten n. & lonnis-uhrmUi on seuralle
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Vuotikcrtomas 1B96.
23
liihettänyt lisätietojn toht. Max Bucu, joka monesti enneakiii on osotta^
uut harrastavansa seuran työtä.
Seuran kokouksissa on vuoden kuluessa esitetty seuaavat esitel-
mät ja tiedonaDnot: O. Donneb: 1) W. Badloffin julkaisusta »Atlas der
Alterthumer der M ongolei. m Theil», 2) Pro£ Bangin »Tonug Fao» nimi-
sessä aikakausldgassa ilmestyneestä, Orkhon-kujoituksia ja Tbomsenin
niitä koskevia julkaisiga käsittelevästä kigoituksesta, 3) K. F. Johans-
sonin kirjoituksesta Tmer-nimisessä aikakauskirjassa »Om de fomturkiska
inskrifterna fnin Orkhnn ooh Jenisei samt pruf. \\\h. 'J'liomsens deohiff-
rerin*; och tolknin^ därafs A. O. Hkikkl: seuran toimituksissa piakkuin
julkaistavien mordvalaisten kuosien painatustyön ohjelmast-a; H. Paaso-
vKN': muutamista seuralle tulleista runomittaisista mokslia-mordvalaisista
loihduista ja lakeuksista; £. N. SeiXlä.: 1) L N. Smirnovin suomalais-
ugrilaisia kansqja (tsheremisscgä, vo^akkeja, permjakkeja ja mordvalaisia)
käsittelevistä historiallis-kansatieteellisistä teoksista, 2) Unkarin tuhat-
vuotisnäyttelyn historiallisesta osastosta; Y. WiCHifANN seuraavista teok-
sista ja kirjoituksista*. 1) J. Grunssel, »Entwurf einer vergleichenden Gram-
matik der altaischen Spraclien nebst einem vergleiehenden Wörterbucli»,
2) P. Sorokin, ;t'ud Kajskago k raja , '■)) G. Truusman, »Cudskija pismena»,
4) I. P. Rosljakov, »Poclioronnyja obrjady ostjakov n) V. V. Bartenjev,
»Ponjatija obdorskich ostjakov o greche», (viimemainitut kaksi kirjoitusta
ilmestyneet aikakautisessa julkaisussa: Ezegodnik Toborskago gubem-
skago muzqa Y*), 6) S. Patkanov, »Os^ackiiya bylina pro bogatirej go-
roda Emdera» (Zivtga Starina).
Viime vuosikautena manalaan menneistä seuran jäsenistä mainit-
semme ensin kunnii^äsenen, lapin ja suomenkielen professorin, J. A. Fansin,
joka helmik. 16 p. 1896 kuoli Kristianiassa. Arvokkailla julkaisuilla
(in vainaja suuresti edistänyt lapin kielen tutkimista ja samalla koko
suomalais-ugrilaista kielitiedettä, joka aina on säilyttävä liänen nimensä
kiitollisessa muistissa. Seuran ensimäisistä, perustajista ovat poissa:
kauppaneuvos Antti AhlstuOm, jonka seura lukee suurimpien mesenaat-
tiensa joukkoon, tieteiden harras ystävä ja suojelija, senaattori vapaah.
Johan Pmup Palm£n, kauppias Adah FvuacXinsN, kauppaneuvos GKtstaf
Ranin, maisteri August Schauican, kauppaneuvos Nicolas SiNEBBVcHon'
ja tietem innokas suosija, kauppaneuvos Hbmmino ÄstbOh. Vielä on
vainigien joukossa mainittava seuran alituinen jäsen, ent Suomen val^
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24
Toosikertonus 1896.
tiokonttorin tirehtööri, vapaab. Adolf von Eothen sekä aikaisin pois
mennyt ahkera työntekijä snomenkielen vainioUa, seuran Taosijäsen
maist AuEnsn Herman Kaluo.
Tinfikin ?aonna ovat lakuisat kansahiiset liittymftUft senraan
jäseniksi tahtoneet lisätä sitä siveellistä ja aineellista kannatusta, jota
senra kiitollisnndella tunnustaa aina runsaassa määrin saaneensa valis-
tuneen yleisön puolelta. Kaikkiaan un uusia jiiscuia tullut 34, joista
^0 perusuraa ja 8 vuosijäsentä, nimittäin:
peruKktjia:
Brander, Hj^ tilanomistaja.
Brander, K. tohtori, toimitos-
johtiga (ennen Tnosgäsen).
Candolin, Leon. j:r, konsoh*.
Granberg, Ture, kruununvouti.
Mripcnherg, Lennart, senaattori.
Gri[)enl)erf?, So))a8tian, vapaaherra,
ylitirehtOöri.
Hjclraman, F. W., laäninsihteeii
Hoffrön, J. V., apteekkari
Homboig, N. K, senaattori.
Idman, Nils, moL oik. kandidaatti,
pankinjohtaja (ennen vuosgäsen).
Johnsson, J., kanppanenvos.
Karvonen, J. J., läSket lisensiaatti
(ennen vuosijäsou).
Lagerstedt, F. W., kannaUisneuvo&
Lindstedt^ Vilho^ rovasti.
Menrman, Y. E., maisteri.
Nordlund, Frans, esittelijäsihteeri.
Nybergli, Aiig., hovioik. asessori.
ai' \yl)(»rg, K. A., senaattori.
Palmriitli, F. T., esittelijäsihteeri.
Parviainen, Walter, läaket. lisen-
siaatti.
Polon, Eduard, v.-tuomari.
Snellman, Karl Aug., kauppias.
Sohlberg, G. W., tehtailija.
Söderström, G. L., konsuli.
Tudeer, Carl, senaatin talousosas-
ton varapuheenjohtaja.
WegelLUi>, K. A., maist., apteekkari.
vuosijäsemä:
Forsman, K. J. J., tohtori, lehtori. 1 Kyrklund, K. G., lääket. tohtori.
Forsström. O. A., tohtori, lehtori. Malin, F. konsuli.
Härdh, Emil, maisteri, kolleega. Streng, Sofie, opettajatar.
Kaijalainen, K. F., ylioppilas. Söderhjelm, W., professori
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VaoiUiertonias 1898.
25
Seuran toimimiehiksi valittnii viime voosikokonkseflsa entiset nn-
delleen. Koska erityisten taloudellisten ja muiden käytännöllisten asiain
hoidon vuoksi työvoimien lisääniinon niiytti olevan tarpeen, päätti seura
viime maaliskuun kokouksessa asettaa eritvisen vliasianiielien, joka sa-
maila on seuran johtokunnan jäsen. Tähän toimeen tuli valituksi vara-
toomari Eduard Polön.
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Rapport annuel
de la SoGiete Frnno-Ongrieiina
Annee 189&
Pendant Ies premi^res ann^es de son existeiK^, la Socic^te Finno-
Oiif^ricnne ne publia <|irun journal. qui paraissait en movfun»' unc
fois i)ar an, mais au ctnirs des annt-es cc journal se niontra insuflisant
pour 1 activitu litteraire toujours croissantc dc la Societe, et en l^^OO
ellc jugea necessaire de faire paraitro, outre le journal annuel, une
serie de publications sons le oom de »M^moires»; lear nombre aug-
menta d*ann^ en ann^e» et k la derni^ro saanee annnelle le nombre
de toates les pablications de la Sod^t^ avait atteint le chifire de vingl-
qnatre. Ges publications, ainsi qne les vojages d^exploiation entrepris
aox frais de la Sod^t^, ont entratn^ des d^penses consid^bles; pour
coml)ler ces frais, la Soci^te a de temps en temps obtenu une subven-
tion du lunds Lfiugman : une foi.s le (iouvernenieiit a allout' une sul>-
ventiun speciale ii la Socic-tH pour la puMication d iin grand ouvrage,
mais pour le reste, les frais en ([uestion ont jusqu ä present ete payes,
avec les interets du capital forme par les contributions des membres
fondatenrs et avec les ootisations annuelles. Cependant ces moyens ne
sufifisent plus, tu Tactint^ continuellement dlargie de la Sooi^t4: ainsi
p. ex^ pendant Tann^e ^ul^, les d^penses ont d^pass^ les revenus de
5,000 marcs, et n^anmoins ancune bourse de voyage n*a ^t^ aocord^ Vn
cet ^tat des cboses, la Sodöt^ Finno-Ougrienne, jugeant que le travail
scientifiqne qne la Soci^t^* tfiche de roprcsenter est (Vuno haute portee na-
tionale, s est adressee au Gouvernemuut avec la priere d obtenir aunuelle-
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Annte 1800.
27
ment une somme fixe poiir assnrer Texistence fatmre de la Soci^t^. A
l'assembl('e de novembre, la SocitHe rc(;ut la r(''ponse a c-ette demando:
Sa Majestt' rKmpereiir et (Jrand-Duc avait bien vuulu accnrder des fonds
de TKtat dc Finlande a la Socii-te Finno-Ougrienue une somnie aniuicllc
do '*^,000 mcs pendant dix aon^eSi ä partir de Tannee 1897. Par la» la
Societo se voit ä m^me de ponrsnivre dans des conditions plus favorables
Ia realiaatioii de son large piogramme, qui tend 4 jeter la lumi^ sor This-
toiro de la race finnoise, depnis les temps les plus reonl^s jasqa^ä nos jours.
Outre eette subventioD, les fonds de la Sooi4t6 mdme ont 1090
au commencement de Fannöe derntöre une augmentation consid^rable.
Pour föter le dOF^ anniTersaire du pr^sident ackiel de la Soci^t^
Pinno-Ongrienue, M. le professeur O. Dox.ver, on coiK^ut Tidi^e de le
faire do maniöre a laissor a la postf'rit»' un soiivenir durable de co
jour. <Jueli[ue multiple ([u'ait ('K' Tac^tivitr du prof. Donner, il n'v a
pa.s de dumaine qui lui touche de plus pres que celui de la Societe
l!'inno-( )ugriennc, dont il a ete le vrai fondateur, et a laquelle il a Tou^
un travail infatigable. Le projet de fonder en souTenir de ce jour »le
fonds O. Donner pour la propagation des reoherches finno-ougiiennes»
fut embrass^ aveo chaleur, oar il avait un double but: celui de con-
serrer k la postörit^ le nom du proC Donner, et de sernr les int^r^ts
qui lui tenaient au ooeur. On r^unit la somme de 15,000 mcs, qui
fut offerte le 15 d^ ä 11 Donner de la part de ses ooneitoyens, et le
18 janv. 1897 elle fut livr^e par lui aux soins de la Sodete Finno-
Ougrienne, pour etre eniployre selon les indications suivantes: 4ai 80-
ciete Finuo-Ougrienne est appelec ä gerer ee capital, dont les rentes
serviront a seconder les recliorehes linno-ougriennes ou toucliunt celles-ci
de pres. Tous les deux ans les rentes seront an total, ou bien par-
tiellement, emploj^es selon les dispositions de la Direotion de la
Sooi^t^.» Ge capital a depuis atteint le ohiffire approximatif de 20,000
mcs: k Tassembl^e du 21 nov. il fut enrichi de 10 obligations de la
sooi^t^ des actions »Gaisse bypoth^caire des villes de Finlande», avec la
valeur nominale de 500 mos. chacune, dont les intär^ts non-employes
seront ajoutes au capital.
28
Bapport annuel.
XV,3
Jetons mainknant un coiip (i'oeil sur le travail ac€ompli par la
Societe pendant la treizieme annee de sod eiistence. Nous avons toat
d'abord ä remarqucr que jamais enoore, pendant les annees pr^c^en-
tes, la Sooi6t4 n*a d^ployö ime activitö littöraire plus intense et en
mdme temps plus mnltiple. Outre ses traTaillenn ponr ainsi dire or-
dinaiies, la Bm&U a eu la satis&ctioii particoli^ de Toir denx de ses
membiea ötrangers, les professeim Thohsem et ScBuioBL, loi t^moigDer
lenr int^rtt et enriehir la s^rie de publications de la Soci^t^ par deux
memoires de haute valeiir, contenant des recherches sur des dumaines
auxquels ne se sont <,nu're encore voues des savants finlandais.
Au cours de cette annee ont pam:
1) Le tome XIV du Journal de la Societe (192 pages), quicon-
tient» outre le compte-renda de Taim^e pr^oMente et la liste des nou-
▼eaux membres inecrits pendant 1894—1896, les artides soivantSi dont
il a paru aussi des tiiages ä part:
A. Sur Vcrigine äe l^alphabei turo du mrd de VAne par O.
Donner (71 pages). — L^anteur y dömontre que les signes empluy(^>s
dans les ^orits tnrcs, sont en g^n^ral pareils k cenx qni se tronvent
graves sur les monnaies perses de repoqiie des Arsacides, au 2'"° et
3'"° sieeles ap. J.-Chr. Les changements aux(]ueLs unt (5te exposes ces
signes chez les Perses, doiveut etre attribues iilaconstructiondiöerente
de ces deux langues. Selon Tauteur, on peut expliquer de deux manieres le
fait que mdme les insoriptions de n^niss^i, les plus anciennes que
Ton oonnaisse jusqu^ft pr^nt^ sont postMenres de 900 ans ä ees mon-
naies: on bien oette m§me ^critare aram^enne de ces monnaies a
sttbsistä plus longtemps dans le Turkestan de TEst» on bien elle a
adopt^ döja plus tOt par quelque peuplade turque, quoiquo nons
n'ayons pas encore trouvö de preuve certaine de sun existence chez les
peuples tures pendant les premiers siecles de notre ero.
B. ToiiSTEN (1. Aminoff. Essai de p]ionolof/ic et dv morpholoyic
votiake. Fublie par Ybjö WicniiANN (48 pages) (en iinnois). — Ami-
noff mourut d'une mort pr^maturöe, avant d'avoir en le temps de
publier autre ohese sur ses lecberehes dans le domaine de la langue
Totiake, qu'un r^t de royage, qu'il adressa & la Soci^t^ des Sciences.
Dans le l*' tome du Journal de la Soci^t^ Finno-Ongrienne^ pamrent
les reoherohes sur la langue des-Yottakes, fidtes par Ini, mais rMig^
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Annte 1896.
29
apr^ sa mort par un autre. Dans son räcit de voyage, M. Aminoff
dit avoir rintentiou de faire encore un voyage au pays des Votiakes
ponr tecmiaer ses exploratioiis. Cependant^ k juger d'api^ aos notoSi
il semble probable que l» piq^et de M. Aminoff 4tait de pnbliei dV
boid nne gnunmaiie rotiakef avant d^entiepiendre ce seoond yoyage.
Mais sa aantö chanoelaiite ne loi pennit pas mtaie de mettre ä ex^
cntion ce projet, et la grammaire resta inaehe?^; die oontient eepen-
dant, malgr^ quelques lacunes, la base de la morphologie, et des
remarquos phouologiques de tant de valeur ^u^elle merite d'etre
publiee.
C. Vber quantitätstvechsd im finnisdi-tigrischen. Vorläufige
mitteilung von E. N. Ssiäl& (54 pages). — Selon la th^orie nouTelle
iaag» dans cet ouvrage^ il y ayait d^ji dans la langne finniHnigiieiine
primitire des Tariations de qnantit^ dont nons retronTons les vestiges
dans raffidblissement consonantiqne (p^ ex.: valdta^ vahan) qni expliqne
beauoonp de changements semblables dans diTsnes langues. L*aatear
promet an expos^ plns d^taill^ dans sa »Phonologie historiqoe dn fin-
nois primitif». Dans un supplement (Nachtrag ID, il traite des con-
sonnes dentales linno-ougiiennet).
Au cours de Tannde demiere les trois livraisons suivantes des
Memoires ont ete publiees:
2) Memoires de la Sociöt^ ^'inno-Oughenne. T. V. InscripHons
de VOrkhm .d^chiffrees par Yilh. Tboksen (224 pages). Nous len-
yeyons ä oe qni a d^jk ^t6 dit oonoemant oet ouvrage dans le rap-
port annnel de Fannfo derni^ie.
3) M^moiies de la Soci^t^ Flnno-Ongrienne. T. IX. Die ehme-
nsehe huehfift auf dem uiffuriatften Ihnkmal in Kara Baigasaun.
GTbersetzt nnd eilaatert von Dr. Gustav Schleoel, oidentliehem Pro-
fessor der chinesisohen Sprache an der Universität zu Leiden. Cette
livraison contient XV + 142 pages. A Taide d'une methode riguureuse,
Teminent sinologue a reussi de conibler les maintes lacunes qui se
trouvent dans le texte primitif si delabre, et d expliquer le contenu de
ce pr^cieux monument historique; Tauteur croit pouvoir, k Taide de ce
monnment, fixer quand et Comment le christianismef dans sa f<nine
nestorienne, fut r^pandu pänni le penple onigoiien.
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Ri^port annael.
XV,»
4) Memoires de la Sod^tö Finno-Ougrienne. T. X,i. Entxvurf
ämer tarlappisdim lauUeftre von K B. WiKLum L MnleiUtng,
quantUäisgesdee, aecent, gea^Mie der kaup&etonten vokah (X + 319
pages). — Le cadre lestreint de ce rappoit anntiel ne nons peimet pas
dUns^ier un i^urn^ d^taill^ de oet onvrage de longne haleine. Nous
ne ferons qn^indiqaer les opinions ^mises par Tantenr, eoncemant le
role de la langue laponne parmi les langnes finno-ougru nnes. M. Wik-
lund conclut ([ue les Lapons, (jui sont entierement separes des Fin-
nois au point de vue anthrupulogi<iue, ont emprunte, il y a environ
2,(XK) ans, leur langue actuellc aux ancAtres des Finnois, et (prils ont
peu ä peu oubU6 leur propre langue, dont nous ne connaissons rien
arec certitude, mais dont nous retrouTOus peut-dtre des debrn dans le
Tocabolaire actuel des Lapons. An point de Tue philologique, on
pounait eompaier Ies Lapons aux Francais ou aux Espagnols, qui
4changöient leur langue populalle primitivo avee la langue latine. Jus-
qn'& une ^poque comparatiTement avanc^ au moins jusqu^au 8*** si^e
ap. J.-Ghr., cette nouvelle langue se maintint chez les Lapons sans
snbir de changements notables, et les grandes divergenoes dialectales
sont d'une date plus recente.
Plusieuis nouveaux ouvrages sont d(jja termin^s, et nous pouvons
esperer les voir paraitre au cours de Tannee qui vient de com-
mencer.
TTn article surnomme Ost-permiscJie Sprachshidien dc M. A. Ge-
NETZ, qui formera le premier fasdcule du tome XV des Memoires, est
sous presse; il oontient un vocabulaiie et une grammaire, ainsi que
des textes munis de traductions en allemand.
La 1^ partio de la JPhonciogie de la langue voUake de M. Y.
WiCH]i[ANN, sera bientöt publi^ par la Soci^t^.
Dans quelques mois sera mise sous presse la premi&rc partie du
recueil de M. A. O. Hkikkl sur les costinnes et Vart dc Voruimenta-
tion des Mordoiäns, ((ue nous avons hrievemeiit nientiojuie dans le
rapport annuel de Fannee derniöre. Tous les costumes avec Icurs orne-
ments sont d^ja dessin^s ä Theure quil est. Il y en aura 40 feuUles,
oontenant en tout 150 gravuies, y compt^s les dessins de personnages
entiers que fit jadis le d^funt A. Rbinholh. Les modMes de broderie
comprennent 84 feuilles, (en somme 500 dessins diff^rents), mais
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Annto 1808.
31
il en reste encorc un petit iiom))re ioachevd. Ces pfravures sont de
deux espöoes difiereotus: Tune, qui nous donne la forme et Ia oou-
leur de la broderie; Fautre, qui nous en d^montre en outze la teohni-
que. Cette dernifere esp^ ne compiend eependant qa'im nombie
restreint de modMes, e^est k diie, aatant qu^il en fiiut pour se rendre
bien oompte de la technique des onvrages mannels. La piemtöre esp^
de gravurcs, celle qui indique la forme et Ia coulear, represente Ia
l)ro(lerie telle (iu'elle est en realite, la <]^ravure tecbni(iue nous en di-couvre
le secret, qui, sans Taide de rexplorateur, serait reste a janiais onseveli
uhez les Mordouines. Outre ces giavuies, qui sont toutes peintes
Taquarelle, nous en avons ])lus de mille dessin^es au lavis, ({ui represen-
tent des paiticularites d^oraementation. M. Heikel fait präc^der son
onvrage d'ane introduction, dans laquelle il nous donne non seulement
on apeina de la littdiatoie coneernant rethnographie des Hordoains,
mais aossi, k Taide des oollections fiutes par loi, un expos^ de la Tie
et des moeuis de oe peuple.
Les recherches ylnjsico-phonetiques 8wr h vocalisme de la lanffue
finnoisc que M. II. l'ii'i'iMf s'est charg»'' de fairo et que nous avons
nientiunnees dans le dcrnier rappoit annuel, sont maintenant arrivees
au point (jue les mateiiaiix de la partie qui traite des variations dia-
lectales et individuelles dans Tarticulation des voyelles chantecs, ont
dejä prestjne tous recueillis; ainsi la Societe pourra, si bon lui
semble^ proeeder 4 Timpression de la premi^re partie de ce travail.
Ponr ces rediercbes, 11 Pipping a examin^ les sons de cinq personnes
originaires de diverses contr^es de notre pays. En tout il a r^ossi k
mesurer, fixer et calcaler 58 conrbes yocaliques difförentes. Les re-
cherches sur les Toyelles parl^es ont entrav^es par des difiQcalt&
sonvent inattendnes. La hauteur des Toyelles cbant^es peat 5tre iix6e
au moyen dn piano ou d'un diapason, mais ce procede ne peiit Otro
eniplny»' (|u';ivcc difliculte pour les voyelles parlees, Pour olttenir des
ri'sultals absolument certains, M. Pipping fut oblige de faire iliverscs
ameliurations au pbonuutograpbe de Henseu, auquel travail M. Henseu
lui-meme a pris part Apres maints essais de longue duree, M. Pip-
ping est enfin arriv6 4 rameliorer au point que nous avons tout lien
d^esp^rer de Toir enCn r^ussir les recherches en qnestion.
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32
Bapport ftnnuel.
XV,»
Les riclies cullections int-dites dc |)ot'sit's popiilaires niokcha-mor-
douines de la Societu, ont ete nouvellemeut augmentees par reiitiomise
du paysan Sirikin, (|ui contiiiue toigours a recueillir parnii les Mor-
dooins dfis mat^riaux folkloristes pour le compte de la Society ; nous
avons k signaler en somme 5 formnles magiques» 7 pri&res et 5 chants
leeneillis par lui. H &iit partiealidrement citer oertainea de ces foi^
mules magiqnes et de ces pridies, poor Ie fait qa*elle8 sont eo forme
m^trique, et que jusqu'a pr^sent on n*a pas encore tronrä ehez les
Mordouins, ni ehez les autres peuples finno-ougriens de TEst, de for-
mules magiques ([ui n'aient pas eu la furme piosaiqiie. — Le Dr.
Max Bucii, (lui a souvent manifeste i\ la Suciett' FintiMvt qifil lui
porte, lui a fait part dc qaelques uotices sur les sacrilices k la di-
Tinit6 ^Tunnis» des Esthoniens.
Pendant Tannäe ^ulte il a ^tä fait aux s^ances de la Soci4t4
les conf($rences et Ies eommnnications smvantes: O. Donnbb: 1) Snr le
travail de W. BadloiF intitol^: »Atlas der Altertbt&mer der Hongolei.
m Theil», 2) Sur le trait^ du pro£ Bang, publi^ dans le jonmal in-
titnl^: »Toung Pao», concemant les inscriptions de TOrkbon ainst que
les publications de Thomsen qui s'y rapportent, 3) Sur Tarticle de
K. F. Johansson (dans le joiirnal intitule Ymer) »Om de fornturkiska
inskrifterna fran Orkhun ucli Jenisei sauit prof. Vilh. Thomsens de-
cbiffrering och tolkning däraf»; A. O. Hkikel: expose du plau de l ou-
vrage sur les rostumes des Mordouins qui parattra sous peu dans les
Mämoiies de la Society ; U. PAisoNEtr: sur certaines formules magiqaes
et qnelques priöres mokcha-mordonines en forme m^trique, que la So-
(A6t4 lient d*aoqu^rir; E. N. SetXlX: 1) Snr les onmges historiqnes et
ethnograpbiques de L N. Smimoff concemant les peuples finno-ougriens
(Tcb^r^misses, Yotiakes, Permiakes et Mordouins^ 2) La partie bistoriqne
de Texposition millenaire de Hongrie; Y. Wichmann: sur les ouvrages et
ecrits suivants: J. Grunzel, »Entwurf einer vero^leichenden Grammatik der
altaischen Sprachen neltst einem vergleiehenden Wurterl)udi», 2) 1*. Soro-
kiu, »öuJ Kajskago kraja», i)j G. Truusman, ^Öudskija pismena», 4) J. P.
Rosljakov, »Pochoronnjja obrjady ostjakov», 5) V. V. Bartenjev, »Ponjatija
obdorskicb ostjjakoT o gredie», (ces deux derniers artides ont etu pubiius
dans le joumal »Elegodnik ToboTskago gubemskago muzeja Y», 6) S.
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Ann^n 1896.
33
PatkanoT, »Ostjaokiya bylina pro bogatirej goroda Emdera» (^iviya
Starina).
Pendant cette derni^re ann^e la Soci^tö a perda par la mort
plusiears de ses membres; citons tout d^abord M. J. A. Friis, membre
honoraire, professeor des langaes laponnes et finnoises, mort ä Chri-
stiania le 10 fov. 1890. Par ses pul)lication.s reniarqualtles il a beau-
coiip contribuo a elucider les re(^hen.'hes siir le doinaine dc la langiie
laponne et des langiies linno-ougricnnes en coinniun, et soii nom sera
toujours cite avec reconnaissanc-e. La Bociete a perdii plusiears de ses
premiers fondateurs: le oonseiller de oommerce Aktu AjoiStbOm, que
la Sociöt^ comptait parmi ses plus grands bienfaitenrs; le s^natear,
baron Joham Philip Palsi^k, ami et proteotear zSli des sciences; le
n^gociant Abah Ptlkk£nen; le conseiller de oommeree Gustaf Rakin;
M. AuQusT ScRAuuAN, publiciste; le conseiller de commerce Nicolas Sine-
nnvdioFF, et le protecteur z^l^ des sciences, Hkmming Aström, conseiller
de commerce. Parmi les defunts il faiit citer un menibro perpotiiel de
la So('i<'t(', le baron Anui im: von Kotiihx, ancien directfiir de la trcso-
rerie de Mnlande, et un membiu aunuel, M. Aukusti H^uiaian Kaujo,
licencie ^s lettres, connu par ses publications sur la langae fin-
noise, qu'ane mort pr^mator^ ravit ä son pays.
Cette ann^e, oomme anparaTant» nons a?on8 ä signaler plusiears
noQveaux membies qni ont vonla affermir, par lenr adhdsion, le sontien
moral et mat^riel, sur lequel la Soci^tä a toigours 6t6 assez hemrease
de pouToir oompter parmi le pnblic ^elair6 du pays. Nons avons en
sommc 34 nouveaux membres, dunt 20 membres fondateurs et 8 mem-
bres annuels. Ce sont:
Membres fondateurs:
MM. Brander, Hj., propri^taire.
Brander, K A., doctenr ^s sciences
(ant^rieurement membro annuel).
Candolin, Ldon. j:r, consul.
Granberg, Ture, bailli.
Gripenberg, Lennart, senateur.
Gripenberg, Sebastian, baron.
Hjelmman, F. W^ secr^taire de
pr^fectnro.
Hoffr^n, J. y., pbarmaeien.
Hornborg, N. sdnateiir.
Idman, Nils, licenci^ en droit (an-
tcrieurement membre annuel).
Johnsson, J., conseiller de commerce.
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34
Rapport inonel.
XV,»
Karroncn, J. J., Iiccnci<^ en moile-
dne (antäriearement membre
annuel).
Lageratedti F. W^ conseiller muni-
oipaL
Lindstedt;, Vilbo, pastenr.
Meurman, V. lioencio i>s lettres.
Nuniluinl, Frans, secretaire refe-
rcudaire.
Xyborgh, Aug., assesseur pres la
Cour d appel de Vibourg.
af Nyborg, K. senatear.
Palmroth, F. I., secretaire riTd^ren-
daire.
Parviainen, Walt6r, lioenciö en
dedne.
Polön, Eduard, juge.
Snellman, Karl Aug^ ndgodant.
Sohlberg, G. W., industriel.
SöiliTstruin, <i. L.. cinisul.
TiidctT, Carl, s('iiateur, vice-prc-si-
dcnt du dr|>. de r^conomie*
Wegeliu8, K. A., lioenci^ ^s sciences,
pharmaden.
Membres
MM. Forsman, K. J. dockuir 1
lettres, ju"utesseur.
Forsstriim, (). A^ docteur es lettres,
prufesseur.
Härdh, Emil, licendö lettres,
professenr.
atmuelB:
Karjalainen, K. F., etiuliant
Kvrklund, K. G., ducteur.
Malin, F. H,, consul.
Streng, Sophie, mstitiitrice.
Södermelm, W^ professenr k Tuni-
▼erait^.
Les foiK tionnaircs ont ete reeliis a la derniere S('nnee annuelle.
Ditlereutcs (luestions eeonomiciiies et pratifiues deman<lant des soins
sp('H-iaux, la Soeiet*' r«'8oIiit, a sa derniere seanec du mois dc mars.
dUnatitner nn g^rant sp4dal, qui serait en meme temps membre de la
Direction de la Sodetd. A ee poste fut nomm4 H. Edvard Polön*, juge.
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