3,0 S*40
PHILLIPS LIBRARY
HARVARD (JOLLEOE OBSERVATORY.
SIRIUS.
SÄ
(1901.)
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SIRIUS.
Zeitschrift für populäre Astronomie.
Ceatralcrgan für Freunds- npd Förderer der flimrMlsUpfle.
hervorragen der Fachmänner und astronomischer Schriftsteller.
Dr. HERMANN J. KLEIN
XXXIV. Band oder Heoe Folge XXIX. Band.
Eduard Heinrich. Mayer.
V'Mn i" i.iilnn-.
I.BIPZIG , Roas p latz i6.
Dlqrlizafl Oy Google
Inhaltsverzeichnis.
der Veniu. 52.
Sternwarten.
Dl; Photographie im DI engl e de
Neill>H\J ,I.T S1;Tlln »:!(.■ m M:il:llu:rj:. Im
I i;,: r *|| — L-lil. .rr"f-v Slei-Hivarle, r.7.
Über die Benennung d<
Ein tnieresMnier Voriii
= Triftigkeit des Allroph } sikn]i5dnn OL'-
iermtoriumä in Heidelberg. 201.
Ii I 1H-.-I ri. !i^./n i^ '-L-ii.
Veränderliche £
Provisorische Pejeidnuini; der neuen I lieg kten
i Die Nov. im Peneui. 67, 73, 108, III, 157,
I 230, 202, 267. 284.
: Der Verfnderlkhe SS Cygnl. 113.
Wtjii-.ln-h.l-.,. s An,'. "■
Die PeriodicitÜl
Jupiler. 271;.
Die EiceniricHäl der Snlurnringe. 277.
Plan etenkonst ellati on en.
□igitized by Google
VII
Vermischtes.
James Edivnrd Keeler. 2.
Krk^rytij; dir Si l-II un ^.-h :Lit iiiuriiiarnLiic. »1.
Neue Studien iitiri iicii Bau des (Iliiver-
sums. 25.
Die ah.' Pekinger Sternwarte. 63.
Frofesior W. W. CimpbelL 67.
Anzahl und Gehallsverhaltuisse des wissen-
Dle Dichte der
und den Meeren. 233.
.«L-s;iirii;.-ii rincs Meridian Imsens bei Quito.
Tafeln.
!l 1. Die Moiidlaud scharr IfijraLui lud
II. iJcr Su-n^nuid-r: Mciirr ):5.
HL Saturn 1899, Juli 21. 10h 30". Gc-
.. xiv. [>,.r üniwe Kemel . ..
.. XV. Kurten de- 1' jih i.t. Maie rm'li den
Beobachtungen 1900-1901 auf dem
ObMrVttOrhtrB zu Juvisv.
„ XVI. Hie Bewölkung der ..cca.iis.lie,,
Erdheroisphire um 22, Min 1901.
.. XVil. sia-elr.i a ri|il:iie:n- AlMialm. cn des
rici.cu Slcriis im I'csseu.. t-ialic.
aul der Licli -Sternwarte.
Druck von Oskar Leiner in Leipzig.
Olgilirod by Cooglt
SIRIUS.
Zeitschrift für populäre Astronomie.
Centralorgan für alle Fremde und Förderer der Himmelsknnde.
Januar 1901. ■^SOSStSiS^'t
Jeden Monat l Heft. — Jährlich 12 Mk.
Verlag von EDUARD HEINRICH MAYER In Lefpzit
Zum 100jährigen Jubiläum der ersten Planetoiden-
Entdeckung.
PSlm Abende des 1. Ji
Iniwaren 100 Jahre verflossen, seil | aise
zur» ersten Mafe ein kleiner Hanci sich Seisu
den; menschlichen Auge darbot,
jenem Abende sah Piazzi '
Turme seiner Sternwarte
J. ! obachtete das Gestirn bis zum 1 1. Februar,
Men Soimerisir.ihlen errschwand.
u J4. Junriür an Orrarii in Mai-
. ... ,Jand und Bode in Berlin abgehende
dem alten IlciKR-|iriclitiyiiu<.' kann diesen erst nach
Palermo, | Monaten zu und es war fraglieh, ob
Himmel berichtigen füllte, neben dem gefunden werden würde. Denn ai
gesuchten Sterne einen kleinen Fixstern
8. Grösse, dessen Slelliuie er notierte. Hingen
Arn 2. und 3. Januar halte lel/.ierer
seinen Ort verändert und l J ia?zi erkannte
mit Überraschung, dass es sich um ein
' ' — '^s, beweglich - "
nuyn i
stim. vielleicht um
Kometen handle. Er eilte indessen nicht
mit Publi/ierurii; seiner doch Überaus
wichtigen Entdei
Siriui 141». Heft
tdeckung, sondern be-
Mathematiker in Paris ohne
Hypothesen eine elliptische Bahn des
Planeten ableiten, welche den Ort des-
selben hinreichend genau darstellen
würde. Nur Gauss war dazu imstande
und er gab die Losung der Autjiahc
sogleich in vollendeter Form. Hierauf
gelang es Olbers, den Planeten, nach
Jahresfrist seit der Entdeckung, wieder
aufzufinden und damit war er gesichertes
Besitztum der astronomischen Weit ge-
worden. Die -Ceres« blieb nicht lange
der einzige bekannte Planet in der Zone
zwischen Mars und Jupiter; am 28, März
1802 fand Olbers den zweiten Plane-
toiden, die Pallas, Gauss berechnete
deren Bahn und fand, dass heule Halmen
einander kreuzten. Die von ihm darüber
mit Olbers geführte interessante Korre-
spondenz, besonders bezüglich der Frage
ob beide Planeten Trümmer eines ein-
zigen seien, ist in ihren Hauptiiigen im
»Sirius. ISOOmitgetailt. Am 1 .September
1804 entdeckte Harding den dritten
Planetoiden, die Jmio und am 29. Mär/
1807 Olbers den vierten, die Vesta.
Damit war für einen Zeltraum von 38
Jahren die Reihe geschlossen, denn erst
1845 fand Hencke den fünften Aste-
roiden (Asträa), am 1. Juli 1847 den
sechsten (Hebe), worauf unmittelbar
die Seh lag auf Schlag erfolgenden
Planeten -Entdeckungen zunächst von
Hind und de Oasparis, dann von Luther,
Cjiacornnc, (ioldsclnrhdt, Pe)er=,\Vatson,
läorelly, Palisa und anderen erfolgten, die
Sterne in Karten eintrugen und diese
immer wieder mit dem Himmel ver-
glichen, um bewegliche Liclilpunkie zu
erkennen. Die neue von Wolf in-
augurierte Epoche der photographischeu
Nachforschung nach neuen Planeten, hat
endlich das Verfahren auf eine höhere
und erfolgreichere Stufe gehoben und
lässt erkennen, dass die Ziffer von über
460 Asteroiden mit der das alte Jahr-
hundert abschliesst, die vorhandene An-
zahl dieser Miniatrirplanelcn durchaus
nicht erschöpft. Über den Ursprung
dieser Schar kleiner WellkörpeT sind
die Meinungen gefeilt, die Hypothese
der Zerstörung eines ein/igen Plane-
ten ist heute durchaus nicht aufgegeben,
wenngleich anderseits auch nicht be-
wiesen. Dagegen hat Prof. Abbe (im
Sirius 1894) nachgewiesen, dass die
Scliar der kleinen Planeten mit allem
Recht als genügend ausgiebige Quelle
für alle Kometen- und Meteoriten-
Bildungen
James Edward Keeler.
BAI ei Tod des Direktors der Lick-
Sternwarte Prot. James E. Keeler,
obgleich den Näherstehenden nicht gari/
unerwartet, isl doeli der astronomischen
Welt im allgemeinen wie ein Blitz aus
heiterem Himme! gekommen. Denn fast
bis zu den letzten Tagen seines ir-
dischen Lebens hat dieser geborene
Himmelsforschcrunennüdlich gearbeitet,
die Geheimnisse des Weltbaues zu er-
gründen und den Blick des Menschen
für jene Tiefen des Raumes, aus denen die
Nebelflecke zu uns herüberschimmern,
zu verschärfen. Sorgsam und uner-
müdlich hat er die grossen Unter-
such ungsmittel, welche ihm zu Gebote
standen ausgenutzt, und eine Reihe
wichtiger Entdeckungen wird seinen
Namen der fernen Zukunft T' "
Illinois. Sein Vater war einer der
Offiziere des »Monitor., als dieser mit
dem •Merrimac« die ersten Kämpfe
/'■■ (sehen i;cpat) zerles Kriegsschiffen be-
stand, im Jahre 18Ö9 siedelte die Fa-
milie Keeler nach Mayport in Florida
über, wo James Edward sich durch
Privatunterricht zum Besuche der Uni-
versität vorbereilele. Damals erwachte
seine Vorliebe für astronomische Be-
obachtungen und 1875 errichtete er sich
ein kleines Observatorium, dessen be-
scheidene Instrumente er in der Haupt-
sache selbst anfertigte. Sein ReirnVtor ■
hatte zwei Zoll Öffnung und in seinen
Aufzeichnungen aus der damaligen Zeit
steht zu lesen: .1875, Nov. 29. Die
Linsen kamen heule Abend an; ein
2-iolliges achromatisches Objektiv und
zwei plankonvexe Linsen zum Okular.«
1875, Dezbr. 12. .Richtete mein Tele,
skop auf die Sterne und sah zum
ersten Male die Ringe des Saturn..
Dez. 14. .Sah den Ringnebel in der
Leyer, einen Mond des Saturn, alle vier
Sterne des Trapezes.' 1876,Januar26.
Stand heule Morgen 4', Uhr auf und
wandte mein Teleskop zum ersten Male
auf den Jupiter.«
Im Jahre 1877 konstruierte er für
.-i-inm (ji'hriiüdi Hru-ti MtTiiliiirikri'if
mit hölzernen Kreisen, die er von 15'
zu 15' selbst teilte. In dem nämlichen
Jahre bezog er die John Hopkins Uni-
versität und begleitete 1878 Prof. Has-
tüisjs nach G'ikiraar. ;.ur licobaclitnriK
Als 1881 Professor Langley eines
Assistenten am AHegheiiy-Oiisurviiii irin m
bedurfte und sich wegen einer geeig-
neten Persönlichkeit an die John Hop-
kins-Universität wandte, bezeichnete
diese den jungen Keeler. >lch erzählte
dem Prof. Langley« — so sagte ut
längst einer derjenigen, auf deren An-
raten die Anstellung in Allegheny er-
folgte — »dass mein Hauptgrund für
die Empfehlung Keelers darin bestehe,
dass dieser nicht behaupte, etwas zu
kennen.* Diese Bescheidenheit des be-
rühmten Himmelsforschers steht in
wohlUiucndcm Kontraste zur Urtbcschci-
denheit mancher Unberufenen, die von
ihrer Wichtigkeit überzeugt sind und
Ifiiiglich vi hi sich reden machen wollen.
Als Prof. Langley seine nachmals
so berühmt gewordene Expedition zur
Bestimmung der »Sonnen - Konstante-
auf den ML Whitney in Kalifornien
unternahm, begleitete ihn Keeler als
Assistent. Nach seiner Rückkehr 1883
begab er sich nach Deutschland und
hörte zunächst in Heidelberg bei
Quincke Optik und Elektrizität, bei
Bansen Chemie und bei Fuchs Inte-
gral -Rechnung, im darauf folgenden
Winter in Berlin bei Helmholtz und
Kayser Physik, bei Runge und Glan
höhere Mathematik. Eine Laboratorium-
Arbeit Keelers aus dieser Zeit behandelt
Untersuchungen über die strahlende
Wärme von Kohlendioxyd. Vom Juni
1884 bis zum April 1886 fungierte
Keeler wieder als Assistent am Alleg-
heny -Observatorium und half Prof.
Langley bei dessen wichtigen Unter-
suchungen über die Wärmestrahlung
des Mondes und über den infraroten
Teil des Sonnen Spektrums. Anfangs
1886 erhielt er eine Berufung als
Assistent auf die neu begründete Lick-
Stcrnwartc, und langte ain 25. April
auf Mt ffamilton an, wo er sogleich
den Zeitdienst organisierte. Mit völliger
Fertigstellung des Observatoriums über-
nahm Keeler die Spektroskop] sehen
Arbeiten. Das grosse Sternspektroskop
des Lick- Refraktors ist hauptsächlich
nach seinen Angaben ausgeführt worden
und es hat nach Prof. Campbeils Urteil
für Okular-rJcobachtungen bis jetzt
noch keinen überlegenen Rivalen ge-
funden. Sollten im einzelnen hier die
Arhe i len gew fird igt werden .welche Keeler
1 am 36-zolligen Lick-Rrfroiktor auf dem
Gebiete der spekiroskopi sehen Astro-
nomie ausgeführt, so würde dazu der
Raum mangeln, sie finden sich zudem
in den früheren Bänden des .Sirius..
Hier mag nur daran erinnert werden,
dass Keeler die Spektra des Saturn-
ringes und des Uranus genauer unter-
suchte und feststellte, dass das letztge-
nannte nicht, wie Lockyer behauptete,
hei le Linien zeigt, fem er dass die von Hug-
gins dem Stickstoff zugeschriebene Linie
im Spektrum der Nebelflecke keines-
wegs diesem Elemente zugeschrieben
werden kaiin, sondern unbekannten
Ursprungs ist. Ausserdem bestimmte
er hei einer Anzahl von Nebelflecken
die Eigen bewegungen in der Gesichts-
Erde und ebenso die Eigen-
photographische Untersuchungen mit
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denen ei sich beschäftigte. Am meisten
Aufsehen erregten seine Arbeiten über
das Spektrum des Saturn und seiner
Ringe. Die von Keeler erhaltenen Pho-
lographicn zeigen deutheh die relativen
Verschiebungen der Spekttalllnlen des
Ringe, welche der entgegengesetzten Be-
wegung beider Ringhcnkel entsprechen,
und ausserdem lassen die Neigungen
dieser Linien er-
kennen, dass die
weniger verscho-
ben sind als die
folgt, da
Ringsyster
Haufen von Me-
Saturn kreisen.
Als Prof. Hol-
den 1898 von der
Leitung der Liek-
Stern wartez u rü cfc-
trat, wurde Keeler
zu seinem Nach-
folger erwähl t.und
im Frühling 1858
hielt er abermals
seinen Linzugaul
dem Ml. Hamil-
ton, diesesmal als
Direktor des
grossen Observa-
hauptsächlichste
Thäliglieit als bt- ilma Edwl
obachter wandte
er jetzt den Nebel flecken zu, von
denen er mittels des gmssen Gross-
ley- Reflektors, dessen geeignete Auf-
stellung erst ihm gelang, l'hnlographicn
von bis dahin iincrrt c ikr I >. i.i-K une
gewann. Die wichligen Ergebnisse
dieser . .. i i Arbelten sind den
Lesern des -Sirius« genugsam bekannt.
Was er als Direktor der grossen Stern-
warte seinen Untergebenen und Berufs-
genossen war, ist im Einzelnen nicht
aussprechen. Wie sein Leben selbst
lediglich der Wissenschaft gewidmet
war, so liess er auch jeden seiner Mit-
arbeiter neidlos in derjenigen Richtung
arheden, auf die Individualität und
Neigung denselben hinwiesen. Er war
ein wahrhaft edler Charakter, ein vor-
nehmer OeisL Obgleich von einem
organischen Herzleiden bedroht, war
er unermüdlich
diät ig und nichts
schien anzudeuten
dass dieses der
Wissenschaft ge-
widmete Dasein
so bald am Ziele
sein würde. Noch
Ende Juli, als er
hotung5rcise in
den nördlichen
Teil Kaliforniens
im lern ahm, konnte
man nicht ahnen.
le Thä-
tigkeit nicht wie-
der aufnehmen
würde. Atembe-
schwerden , die
einstellten, veran-
lassten ihn in S.
Franzisko ärzt-
liche Hilfe zu
suchen, doch blieb
■ diese fruchtlos
und am 12. Aug.
wurde ein Schlag-
I anfall tätlich. Die
il Kcdcr t Hinterblieben en
liebevollen Gatten und Vater, die Freunde
und Mitarbeiter um den etilen Menschen,
die astronomische Welt beklagt den
genialen Himmclsforscher, der mitten
aus seiner Thätigkeit unverhofft abbe-
rufen wurde. Aber so kurz auch dieses
Leben gewesen ist, wenn es nach Jahren
gemessen wird, so reich war es an
Früchten wissenschaftlicher Thätigkeit
und das Andenken an James Keeler
wird in Jahrhunderten nicht erlöschen.
Oigilirm) üy Cookie
Die Achsendrehung des Planeten Venus.
Efljlie Frage nach der Umdrehungs- I
SSa datier des der Erde am nächsten
befindlichen Hauptplaneten beschäftigt
die Astronomen seit beinahe 240 Jahren,
ohne dass eine endgültige Lösung der- \
selben erreicht worden wäre. Geraume
Zeit hindurch wurde es alseine Art Regel
betrachtet, dass die grossen Planeten
innerhalb der Asteroidenzone in nahe-
zu 24 Stunden um ihre Achsen sich
drehten und das abweichende Ergebnis,
welches bezüglich der Venus vereinst
I rancesco ISiaiichini Liciiiiulcn hatte
nämlich eine Rotationsdauer von 24"/,
Tagen wurde als so sehr ausserhalb jeder
Wahrscheinlichkeit stehend betrachtet,
dassman ihm keine ernstliche Bedeutung
zuschrieb. Erst die Untersuchungen,
welche Schiaparelli über die bis dahin
bekannten Arbeiten bezüglich der Ro-
dass die Annahme einer 24 -stündigen
Rotationsdauer der Venus wenig wirk-
liche Begründung besitze und die
eigenen Beobachtungen Schiaparellis
führten diesen zu der Überzeugung, dass
Venns siel) wahrscheinlich in der gleichen
Zeit um ihre Achse drehe, in der sie
auch um die Sonne läuft, also in rund
225 Tagen, und dass ihre Drehungs-
achse nahe senkrecht zur Bahnebene
stehe. Das Auffallende dieses Ergeb-
nisses wurde cinigcmiassen gemildert
durch den früher vnn Schiaparelli Re-
lief erten Nachweis, dass der Planet
Merkur während seines Umlaufs um
die Sonne nur eine einzige Umdrehung
um seine Achse vollführt, also der
Sonne stets die nämliche Seite zu-
wendet. AHein wenn das Ergebnis
bezüglich des Merkur sogleich von
den Astronomen angenommen wurde,
weil es durch unzweifelhafte Beobach-
tungen deutlicher Flecke auf der Mer-
kurscheibe gestützt war.blieb dieSchluss-
Ser. IL, Vol.
inl.uerunj,' bezüglich der Rotation der
Venus nicht unangefochten, da die
direkten Beobachtungen , auf welche
sich Schiaparelli berufen konnte, weit
weniger entscheidend sind. Unter diesen
Umständen ist das Problem der Vcnus-
dings Pater Adolf Müller, Prof
der gregorianischen Universität
veröffentlicht. 1 ) Diese Univer
die Nachfolgerin des ehemaligen Col-
legio Romano, dessen Observatorium
durch Secchis Arbeiten weltberühmt
wurde. Au diesem Observatorium hatte
auch Sectliis Vornan.!; er. der ausgezeich-
nete Beobachter P. de Vico gearbeitet
und speziell vvai daselbst die Rotation
des Planeten Venus untersucht worden.
Dies war einer der Gründe, welche
Prof. Müller veranlassten, das nämliche
Problem nochmals vorzunehmen. Am
liebsten hätte er zu diesem Zwecke
auch das alle Instrument, einen f>- zolligen
Refraktor von Cauchoix benutzL Dies
war aber unmöglich, weil 1871 die
italienische lie^ieimiy die alte Stcrti-
, und an
eile des Coli
. Run;
:n Universität ei
neue Sternwarte auf dem Janiculum ge-
baut worden war. I licscs Observatorium
besitzt einen prachtvollen 10-zolligen
Refraktor und Prof. Müller hat daher
dieses, jedenfalls viel vorzüglichere
Instrument, zu seinen Beobachtungen
benutzL Dieselben begannen am 22.
Juli 1895 und wurden mit Unter-
brechungen bis Ende 1898 fortgeführt.
Dieselben umfassen so ziemlich alle
Phasen, welche Venus der Erde zeigt
Wie alle seine Vorgänger, so ist auch
dei ti
Dein. eh' I'rber die Ael;sen:lieliiuiL[ des
Hannen Vemif. .Munzel :S'.M.
zu sehen sind, sondern höchstens nur
als vage, unbestimmte Andeutungen.
Dieselben zeigten aber manchmal doch
scheinend Fortbewegungen im Sinne
von Osten nach Westen, die also auf
eine Rotation von kürzerer Datier hin-
deuten, und jedenfalls mit einer solchen
von 24 Stunden in gutem Einklang
stehen. P. Müller fasst seine Ansicht in
folgender Weise zusammen:
1. Die dunklen Fleche haben im
allgemeinen ihren Grund auf dem
Planeten selbst.
2. Dieselben dauern oft Stunden
lang an und kehren von einem Tage
zum anderen wieder, ihr Aussehen
ist jedoch manchem Wechsel unter-
3. Die natürlichste Annahme wird
sein, sie gewissen Unterbrechungen in
der dichten und wolkenreidicn Planetcn-
atmosphäre zuzuschreiben.
4. Die Wolken sei licht wirft Uns
Sonnenlicht mit s'.tirkcm Glänze zurück
da dieselbe überdies eine ziemliche
Tiefe haben muss, so ist es klar, dass
der P I an den ran d nie (oder doch Hin-
sel ten) Flecke aufweist.
5. Angenommen, Venns drehe äich
in 24 Stunden einmal um ihre Achse,
so ist es klar, dass die Lufthülle des
Planeten sich mitdrelil. So erklärt
sich, weshalb zuweilen ein Fortrücl
jener Flecke im Sinne der Drehung,
d. h. fast stets von Ost nach West,
Ii. Niemand wird übrigens von Mi
ifligcn (ivhilden ieue feste Ordnung
■warten, sei es was die Richtung, sei
; was die Cileidiwriuigkcil dieser i!e-
egung angebt, wie wir diese beim
je nach ihrer dei Sonne zugewandten
Oberfläche, eine so verschiedenartige
Färbung annehmen, den wird es nicht
Wunder nehmen, dass auch jene Gebilde
des Planeten Venus eine solche Wechsel-
volle Mannigfaltigkeit bieten.
8. Dieselben vollständig vom nütz-
lichen ßeobaclitungsmaterial ausschlies-
sen zu wollen, scheint unstatthaft Es
wäre sogar denkbar, dass die Atmo-
sphäre des Planeten in gewissen Zeit-
l'LTMidni (div.i zur Zeil De Vicos) sich
für regelmässige Dreluiiigsbecibachtung
günstiger gestalte.
Aber, könnle man einwenden , wie
soll man es denn bei der Annahme
einer schneiten Drehung erklären, dass
die Schatten oft lange dieselbe Stellung
bezüglich des Pianeleurai.des. sowie
der Tag- und Naehigreiiüe (des Ter-
minators) beibehalten ? Müsste man
da nicht geradezu eine Eigenhewegung;
der Wolken geger. die Rntalicin des.
Planeten annehmt:!- L'nd in üsslc diese
tigenhewegung nicht ? u weilen die
unglaubliche (irsrliwu-.digkeii von etwa
30 km m dt: Sekunde haben?
Der Einwurf ist gewiss hetvchtigt,
allein die I Ösung dürfte niehl so
schwierig sein.
Zunächst konnte man erwidern,
dass jene (teil weisen oder ganzen) Unter-
brechungen der Wolken schichten schon
durch blosse Wirkung der Perspektive
in der Nähe des Planeten randes ver-
schwinden müssen; weshalb hier das
allgemeine Aussehen der Oberfläche
dasselbe bleibt, w.'iliivud die das Aus-
sehen verursachenden Schichten ver-
schieden sind. Etwas Ähnliches be-
merkt man ja auch bei den soge-
nannten Fackeln der Sonne. Diese be-
obachte! man gewöhnlich mir in der
Nitbe des Sonnen ran des, wo sie fest-
zulegen scheinen, wiihrcml sie doch
I ohne allen Zweifel sich fortbewegen
und mit der Sonne sich um deren Achse
drehen; bei ihrem Durchgänge durch
I die Mitle der Sonne werden sie eben
unsichtbar. Allerdings liegt die Ätin-
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lichkeit hier nur m der scheinbar festen
läge, n:rht m der Ursache der beider-
seitigen Enche:nung
Sodann bleibt iu bedenke«, wie dies
Flammarion bereit« hervorhob, dax.
srihst hier auf unserer l.rde nirhl
selten dieselben Witterungsverhältnisse
sich von einem Tage auf den anderen
i gewisser Stande wiederholen. So
illdvu
i Hlmm
n Mur
gegen Auend Keycnyin
gelegenen Standpunkte,
gange beobachten, so würde er fast
stets in der Nähe der Lidilgraizc von
Tag und Nacht, in der Nähe des Ter-
minator*, liii'H'lliiiii Lieht- und Schatten-
gebildc wahrnehmen. Diese würden
hier reslziiiiegen sehemcii und ki'mnlen
hierdurch Anlass liefern zu dem falschen
Schlüsse, die Erde vollführe keine rasche
Drehung um ihre Achse.
Mit einem Worte; das zufällige und
scheinbare Festslehen gewisser Flecke
mit Bezug auf die Tag- und Nacht-
gren/e der Venus Imrtet auch seine
trklirung bei der Annahme einer ver-
hältnismässig schnellen Rotation des
l'laneleii. Das gesctzmässiKe Fortrücken
länger andauernder Gebilde in tnrl-
wälirend gleicher Richtung von Osten
riiidi Westen findel tu-i Annahme einer
ungemein langsamen (etwa nach hunder-
ten von Tagen) vollendeten Drehung
Dennoch müssen wir auch die posi-
tiven Beweismittel derer untersuchen,
welche für eine so langsame Rotation
gehist. Send!
e für die eine,
Beweise gleich wahrscheinl:
müssen wir unser Endurteil einer weite-
ren Aufklärung überlassen. Sollten aber
die Gründe für die eine, die der anderen
an Zahl und Gewicht weit übertreffen,
so werden wir ersterm beipflichten,
ohne jedoch schon ohne weiteres die
Unmöglichkeit der anderen zu be-
haupten.«
Die Mondlandschaft Campanus- Hippalus.
(Hierzu Tafel I).
R&jiese Landschaft gehört zu den ' Auf Tafel 1 ist die in Red
gJSd inleressiinte-teinkTe^n/en Mond- Gegend in Lichtdruck darj;
nlieriläche, denn sie L-cwi'ihrl den An- Wiedergabe der photographis
blick einer reichen .Mannigfaltigkeit fast nahn
* Formen, welche uns die Mond- , Paris
üheiTkiehe überhaupt darbietet; Hitig-
tleblrge. Kraler, fSer«kian/e, uihl zer-
klüftete Gebirgsmassen , Hügelzüge,
Ebenen und Rillen. Dazukommt, dass
die äussere Gestalt dieser Ohcriiärlieii-
bildungen offenbar Andeutungen über
Vorgänge bei Entstehung derselben
Hiebt, also ein großes suieilulogiidies
Interesse gewährt.
5,7 Stunden nach dem Neumonde er-
halten wurde. Sie bildet einen Teil
von Blatt VIII der grossen photo-
graphischen Karte des Mondes, welche
vom Pariser Observatorium herausge-
gegeben wird.
Die frühesten Beobachter des Mond-
de^iU einseliliessliefi Schrote:*, der zu
Ende des 18. Jahrhunderts beob-
achtele, haben diese Landschaft nicht dar-
gestellt Sii' findetsidi zunächst bei Lohr-
mann auf Section VII von dessen Mond-
karte, weit besser und charakler istischer
aber auf der Mädlerschen Mondkarte
und wiederum besser au! der grossen
Mondkarte von J. Schmidt. Vergleicht
man aber diese letztere Darstellung mit
der nun vorliegenden Photographie,
so wird auch der Nichtkenner zuge-
stehen, dass die Zeit der lediglich
schematiscuen Darstellungen der Mond-
oberfläche in der Weise der früheren
Selenographen unwiderbringlich vorbei
Stellungen, welche die phiitnyrapliisclie
Aufnahme bei verschiedener Beleuch- :
tung zur Grundlage haben , von Wert
lun zunächst die vor-
liegende Tafel I im Detail, so erblicken
wir in dem rechten unteren Viertel
derselben aus der Mondnacht aufleuch-
sländnis rnlj.il liier eine Zcichnim« dieser
Rillengcgend, wie ich sie am 27. Mai
1882 skizziert habe.
Der südlichste Teil der aussersten
Rille wird als Campanus j- bezeichnet,
5 des
ihre
Kraters Campanus A, den sie ii
Nu^dzüjie, von denen der innerste in
der Milte seine! Zirres von einem Kraler
durchbrochen ist. Dieser Krater führt
die fie/eielininiLi Duppd mnyrr l> und
die Höhe seines Oslwailes über dem
.Mure retiäui 212 m. Steigt man von
dieser Stelle südwestwärts gegen das
Raiid;;chur.ccni]ior. sn tritil man auf dits
lviuj.e.ei>iiv-: ICppalus. bei dem aber
südöstliche Dritte! der Umwallun;;
fehlt, aurli /eij;l sich ;w dieser Stelle
nichts was au: Tri-nuiiev des fehlenden
Ringteiles hindeutete. Das Innere des
Hippalus wird von einer Rille durch-
zogen, die aus dem Gebirge im Süden
kommt und auch den Nord wall des
Hippalus durchbricht, sich weithin freien
Nord erstreckend. Sie ist also offen-
bar jünger \>\~ die f : or üdii I lipp,ih:s.
Entdeck! wurde diese Rüle von Mädier
am 16. Dezbr. 1832, und ihre Breite
b des
Hippalus sieht man noch zwei a
Hillen . hoyi-n Kirim li ::ckrümmt
weithin fortziehend. Zum besseren Ver-
schmalen Sclilliehl doi dibridlt. be/cicli-
net Mädler als Hippalus t und der
grosse Krater, auf den sie nordwärts
zuläuft, ist A^alharchidcs A. Sie setz!
sich diesseits desselben aber noch fort
und endigt in einer steilen Schlucht
zwischen Hügeln. Die phnloirraphisclie
Muudauf uahnie zeigt dieses Riilensystem
sehr klar und lass! erkennen, dass die
drei Glieder, aus denen es besteht, sich
i Berglatide südostwärts einander
nähern, gleich als wenn die Mondober-
f lache dorl durch eine ecwalliL;c Kraft n:-
sruumcnt;esdirihcn worden wäre. Solcher
Horizontal schuh wird von Prof. Suess
auch für manche irdische Formationen
angenommen. In der nd-ldienden
Skizze ist zwischen den Rille r und d
noch eine Rille i ' eingezeichnet, welche
auf der photographischen Darstellung
nicht zu sehen ist. Diese Rille ist
überaus fein und ist ausser von mir
nur noch von Jni. Schmidt gesehen
worden. Das Riiiirgebirge Campanus,
an dessen Ni ndalili;oi;.> dir Hille r vor-
beizieht, hat 6.8 Meilen im Durchmesser
□igitized ö/ Google
Sirius 1901.
Die Mondlandschaft Hippahis und Uniyebiiny.
Oigillrod by Google
und fällt im östlichen Teile nach
Innen steil bis zu 2000 m Tiefe ab.
Ein mit mehreren Kratern besetztes
Plateau verbindet es südwestwärts mit
dem Ringgebirge Mcrcator.das im Innern
weniger tief und ohne Ccntralhcrg ist.
Südöstlich von beiden dehnt sich eine
graue Ebene aus, in deren östlichem
Teile der schöne Krater Ramsden liegt.
Derselbe bildet das Centrum einer An-
zahl von Rillen. Auf der Photographie
sind diesdhen mir sclnvadi angedeutet,
am deutlichsten zwei, von denen die
eine den Nordwal! des Ramsden von
aussen wie eine Zange angreift. Am
12. Februar 1S7S bei ausserge wohn lieh
guter Luft erkannte ich, ilass diese Rille
an beiden Stellen den Wall völlig
durchschneidet und dass dieses abge-
schnittene Stück des Walles sich deut-
lich nach aussen herausgesetzt hat.
Fig. 2 giebt eine Skizze der Umgebung
des Ramsden mit den Rillen und kleinen
Hügeln, die ich in den Jahren I87S
bis 1686 dort nach und nach gesehen
Eine sehr schöne Darstellung des
Ramsden und seiner Umgebung lial
J. N. Krieger gegeben. Sie findet sich
im -Sirius. 1 898, Tafel I, und in Kriegers
9 -
Mond-Atlas, Tafel 28. Krieger hat die
feine Wahrnehmung gemacht, dass der
Krater m, dem er den Namen Marth
gegeben hat, im Innern noch einen se-
kundären Wall hat, in dessen Centrum
ein kleiner tiefer Krater sich befindet
Umwallimg hat, ist schon sehr selten,
noch ein kleiner Krater sich befindet,
ist meines Wissens auf dem Monde
sonst nicht beobachtet worden.
Dr. Klein.
Kometenartige Meteore.
Von H. Bomltz.
HBin letzten Jahrzehnt sind mehrfach
BS Meteore am Sternenhimmel ge-
sehen worden, die, Kometencrschdi;-
imgen i,'le:diend, als etwas Neues und
UiijjL'wiiliuliclit'i in hohem Grade die
Aufmerksamkeit der Beobachter erregt
haben. Solche Meteore sind schon
lange vor unserer Zeitrechnung, wie
auch im Mittelalter wahrgenommen und | Zei
für 'Kometen* gehalten worden.
Die Erscheinungen bestehen meist
ans einem komcteiiartigen Kopfe Zu-
weilen auch ohne eine solchen) von
nebligem Aussehen, der manchmal mit
einem hellen Kern versehen ist, sowie
aus einem (dann und wann aus mehreren)
langen, breiten und meist gekrümmten
Schweife, welcher ^ewiihulidi gerannie
1 1 i : i i 1 1 1 1.- 1 -idithai hleihl, nlnic
aber die Beweglichkeit zu haben, wie
sah, sich nur schwer ei
Stellung machen.
Sirius tflöl. Hefl l.
nicht mit eigenen Augen Unheil, Kinnen iidei dergleichen
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plötzliche und
mit mehr oder minder hellem Glänze,
sowie durch die grosse Ausbreitung :ntl
Himmel ganz überraschend auf den
bewundernden Beschauet wirkt, die
Gestalt eines prächtigen Kometen, der
nahe der Erde hinzieht. Zumeist machen
diese Gebilde auf ihrem Wege Halt und
erblassen allmählich, ihre ursprüngliche
Form beibehaltend , auf dem einge-
nommenen Ruhepunkte; andere ziehen
langsam dahin, bis sie nach und nach
erlöschen, als wenn sie in weifen Fernen
dem Auge entschwinden. Die Farbe
dieser Gebilde wird sehr verschieden
angegeben. Das von mir am 25. Juli
1861 gesehene, noch fest in meiner Er-
iuncriiiii; haftende wunderbare: k:'iiietcii-
artige Meteor hatte auf seiner gesamten
Ausbreitung eine weisse! bliebe in das
Graue spielende Farbe.
Geh.-Rat Galle in Breslau, der ein
solches Ntbclbild selbst nicht gesehen
zu haben scheint, hat auf eine Anfrage
des Prof. Dr. Kreuz betreffs solcher Er-
scheinungen folgende Ansicht ausge-
sprochen (Astron. Nachr. Nt>. 31)30):
•In Betreff der eigentümlichen ko-
metenartigen Erscheinungen möchte ich
glauben, dass, wenn es nicht besonders
geformte Wolkenbildungen waren, es
zurückgebliebene Schweife von Meteoren
gewesen -ein ki'iur.eii, wie ilie-elben oli
viele Minuten hindurch und zuweilen
länger als eine Stunde in Form von
weiblichen i!.uich-( reifen niruckbliehen.
um dannsehralhnähhch zu verschwinden.
Ihre Form ist sehr verschieden, tritt
zunächst gewöhnlich an die Stelle des
anfangs feurigen Meteorschweifes und
bleib! zuweilen längere Zeil «radlmii»;
häufiger jedoch krümmen sich dieselben
allmählich in verschiedene Formen, je
nach der Richtung und Art der in den
höchsten Regionen der Atmosphäre
herrschenden Luftströmungen. Auch
sind es nicht immer die hellsten Meteore,
welche nach dem Verschwinden des
leuchtenden Schweifes derartige länger
andauernde weibliche Streifen hinter-
sclbst vorher übersehen haben kann.'
Nach meinen Beobachtungen kann
ich mich diesem aus so berufenem
Munde ausgesprochenen Gutachten, dass
Feuerkugeln sind, i
einer späteren Gelegenheit schreibt Geh.
Rat Galle, dass »die wie Kometen aus-
sehenden Erscheinungen als Schweife
oder Zerstäubungsprodukte sehr grosser
Metcrirc zu betrachten -cieri.-
Ober die Mächtigkeit derselben sagt
Olmslcdt auch mit Recht: die grossen
Bollden, welche Schweife von mehreren
Grad Länge nach sich ziehen, müssen
ein bedeutendes Volumen haben.- Und
Herr Faye giebt die Ansicht kund, der
Jul. Schmidt sich anschlicht: man ulub;
aus der geringen Beweglichkeit des zu-
rückgelassenen Schweifes schl i essen, dass
dieser sich in der Erdatmosphäre und
nicht in dem ausserhalb derselben
hegenden Welträume beilüde.- (Compt.
rend. L 33 p. 667).
Jenes von mir wahrgenommene
Meteor nahm scheinhar seinen Weg von
nach 263"+ 15° und blieb
< Ihne
i Uli
eigentlichen Kopf, erschien es
abgerundet, etwa in Minidgröfsc,
dehnte sieh jedoch nach dem Ende zu
nach und nach zu fast drei Mond-
breiten aus und verlief , in gewaltiger
Länge am Himmel hingestreckt, endlich
scheinbar mil seinem oberen Rande in
einer etwas verwaschenen Spitze. Im
langsamen Heranziehen wurde das Me-
teor glänzender und breiter und dann,
scheinbar stehen bleibend, blitzten auf
seiner ganzen Fläche unzählige Stern-
chen auf; das Wunderbarste der Leuten
Erscheinung, Nach und nach erlosch
das Ganze, indem es von den beiden
Enden her nach der Mitte hin ver-
blasste. Es war das schönste und inter-
essanteste Meteor, das ich je gesehen habe.
Hierunter habe ich nun alle dahin
zielenden Notizen dtrartiger Erschein-
ungen gesammelt und in ein Verzeich-
nis gebracht:
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Cerullis Beobachtungen des Planeten Mars 1898-99.
ID- b-*. b-toi» «»-B»b. | »w„h, * „t. Mh«™, and d,
Di
SOÜfach. Das Instrument ist
von hoher Vorlreffl ich keil, at
die Lu »Verhältnisse zu Teramo
durchweg ausgezeichnete sein.
Ofrulli erhaltenen Resultate, die
■) I),t ll.TU'
zuerst Schiaparelli entdeckt hat,
■ 2-1. Auijusl und
merkwürdige chi
icsisdic BfohadituTis vom M,in "(Vi.
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den Längengraden von 320° und 20°.
Sie erschien am 31. August 1898, als
sie der Beobachter zuerst wiedersah,
ungewöhnlich dunkel und einem Meere
ähnlich. Eine noch dunklere schnür,
gerade Linie von 210" Länge und 4
bis 5" Breite durchsetzte sie genau in
der Richtung von Ost nach West, etwa
unter 30° südl. Breite. Sie zieht sich
bis zu dem Mare Tyrrhenum, und ander-
seits bis zum Lacus solis fort und wird
nordwärts und südwärts von zahlreichen
schwachen dunklen Linien oder Kanälen
durchkreuzt In 35° Lange laufen nicht
weniger als neun derselben auf ihr zu-
sammen, aus allen Richtungen derWind-
rose und vereinigen sich zu einem run-
den, dunklen Fleck. Der Anfangspunkt,
von welchem man auf dem Mars die
Längengrade zu zählen pflegt, liegt an
einer Landspitze, die von Nord her in
des Sinus Sabaeus vorspringt und diesen
in Avd gc^cn !Wd spitz auslautende
kleine Buchten teilt Von diesen Buchten
Kanülen Hiddckcl und Gehott vcriihitlen,
wie schon Schiaparelli vor vielen Jahren
gesehen und gez ei eins et hat. So sah
auch Cent] Ii die Verbindung bis De-
zember 1898, als er aber zwei Monate
später (1899, Februar 19.) die Gegend
wieder erbückte, waren die beiden
Spitzen des Sinus Sabaeus nicht mehr
gegen Nord gerelitet. sondern merklich
gegen Westen hin. Am I'). Febr. 1899
zeigte sich der Kanal Gehon verdoppelt
(wie ihn .Ii.- Karte darstellt), der linke Arm
endigt am I kiiiin inil u.-, der rechle giiisj
bis zum Mare Acidalium. Ebenso
zeigte sich diese Liegend am 20. Febr.
Am 21. aber war die Sache anders.
Der bis dahin am Den lern ni Ins endi-
gende Arm des ( iehon erstreckte Mrh
bis in die Landschaft Ortygia , der
andere bis Calirrhoe. Zwischen beiden
Armen war der Boden silberhell, und die
beiden A ritte selbst zeigten sich blicinveisc
i:i goldgelber Farbe. Diese grossere
und migleiche Ausdehnung der beiden
Arme des Gehon lassen übrigens eine
einfache Deutung zu, dahin gehend,
18 —
dass die nördliche Verlängerung vor
dem 21. Februar durch Bewölkung
oder Bodennebel auf dem Mars der
Wah rneh m ung des Beobach ters entz ogen
war. Der Ganges erschien im August
1898 ausserordentlich breit, so breit
wie der Lacus Lunae, in 20 0 n. Br.,
am II. und 12. Nov. war er weniger
| breit erstreckte sich aber am 13. Dezbr.
bis zum Tanais im 55° n. Br. Am
| 13. Februar 1899 war er dagegen kaum
wahrnehmbar, am 19. wieder breit,
deutlieh und doppelt. Jetzt erschien
auch der Lacus Llmae doppelt, ebenso
der Lacus Solis, Niloceras, Titonius und
Iris. Am 20. war der Ganges eben-
falls noch doppelt.
Wie soll man sich diese plötz-
lichen Verdoppelungen erklären? Es
ist sehr schwer, an wirkliche physische
Veränderungen dieser Art zu glauben,
denn dann müsste man auf dem Mars
einen Zustand der unorganischen Natur
annehmen, zu dem auf der Erde nicht
die Spur einer Analogie vorhanden
ist. Die Verdup-elungeu könnten mög-
licherweise vml Spannungen im Objektiv-
glase herrühren, denn sie stehen stets
völlig oder beinahe an der Grenze der
Wah ril eh tu barkeit. Ceruili glaubt, dass
ein grosser Teil der wahrgenommenen
Veränderungen überhaupt nur optisch
Je
■g der
Marsober
mehr löst sich nach Ceruili alles in
dunkle und helle Punkte auf, und der
Aiihlic!; wechselt je nach der Schärfe
der Wahrnehmung, d. Ii. de: Deutlich-
keit. Diese Mci tili ng hatsicherl ich iure Be-
rechtigt mg innerhalb gewisser Giengen,
und auch die Hypothese, welche die
Verdoppelung der Kanäle des Mars als
lediglich "|)tiselie hrsclieinung darstellt,
hat manches für sich. Allein davon bleibt
oder Linmündung in kleine rundliche
Flecken (Seen) völlig unberührt, sie ist
eine Thatsache, die nicht weggeleugnet
werden kann, falls man nicht alle tele-
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für Täuschungen erklären oder aus
soll. Ebenso ist es eine Thal
dass die Deutlichkeit, mit der di
geometrischer Regel mässigkeit ei
nenden Kanäle zu den Jahreszeite
Mars in Beziehung steht Diese
Sachen aber lediglich aus der m
gallischen Natur erklären zu wo!
ist sehr schwer und wcnii; befriedig
Thai
illfli;
i Wes
ulk-ii
. bew.
r Plan
Weltschöpfung <wi
darüber übt '
wesentlich Ii
Für eine bejahende
ser Fragen giebt es
len Grund. Vielmehr
ung der Weltkörper,
ein der Sonne auf-
n zahllosen Fixsternen
, dass der Zweck der
n es gestattet ist,
zu sprechen) ein
in muss als bloss
vern u nf tbegabten
Vermischte NaehrtchteD.
Eine ungeheuere Sonnenprotu-
beranz wurde am I. Juni 190(1 von
P. j. Fenyi am htynal&Obsemtoriunt
beobachtet. Diese l'rntuberaiiz ward zu-
erst um 2o M. E. Z. von dem Beobachter
gesehen und sie stieg mil einer Oe-
s( hwimligkdf vnni Sintnenrande empor,
die nur bei den heiligsten |- rupturiert
auf der Sonne erreicht wird. Zuletzt
erreichte sie eine Höhe von 431" über
dem Sonnen ran de, welche gleich ist
dem 2-1 fachen Du rein nesser der Ode.
Die Geschwindigkeit, mit der die Pro-
tubcranz aufstieg, betrug im Durch-
schnitt 334 km in der Sekunde. Die
Protuberanz war durch zwei leuchtende
u Sonticnrande verbunden,
n der Hiilie i
Teile. Bald nachdem s
ihre grössfc
ir.n sie *,rh
rulen spate:
leranz völlig
>r gtwallige
eines grössten Kreises der Sonnenober-
fläche von derselben entfernt Einige
Zeit, nachdem die Profuberanz ver-
schwunden war, zeigten sich nahe an
ihrem Orte zwei neue Flammen, je-
doch viin yermger I liilie um: Geschwin-
digkeit. P. Fenyi schliessi daraus mit
Recht, dass die Ursache, welche diese
Protuberanz emportrieb, ihren Sitz tief
im Innern der Sonne haben mussle.
Neuer Komet. Am 20. Dezember
wurde auf der Sternwarte Nizza ein
neuer Komet entdeckt Derselbe stand
in 338»0' Reklasc. und 22°0' südl.
Deklinalion und bewegte sich ostsüdost-
wiiris. Er wird demnach vorzugsweise
auf den südlich gelegenen Sternwarten
beobachtet werden können.
Neue veränderliche Sterne. Tho-
mas D. Anderson in Edinburg hat
wieder zwei neue Veränderliche ent-
deckt Dir eine derselben steht im
: Adler in Uli t inMH* Rektascensmn und
Q" 35.4- nördl. DCKlinauon llür ISbb).
hr fand diesen Stern l<Jl)U Sept. 18.
0.2 U:.W. Ukl. 7b. IU Ür . Neu, O.
100 Orössc. mJav, es nitenhar ein
Vera im ler lieher von langer Periode ist.
Dci andere Veränderliche steht im
mieU2 ,; 12.4 nürd>. Inklination (lüi
1S55) D.eser Stein war I9(W Sept.
. i 2ö. 9.5 Grösse, am 10. Nov. dagegen
I 10.1 Qrösse. 3 .
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Astronomischer Kalender für den Monat
Marz igoi.
Sonne
Wahrer
&
rliner Mittag.
Mittlerer Berliner Mittag.
Zeltgl.
„.„.,;,„
Deklination
Rektascension
Deklination
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10 3'45
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+ 4 26-73
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31 69-78
38 39' 5!
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2 18 34-7
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3 35 3H-1
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m Monde. Bedeckung,
m Monde. Bedeckung.
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Planeten- Ephemeridcn.
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1901 Saturn.
Man 2 18 0 4U-62 1— 32 9 26 2. 20 23
12 18 4 2-13 , 22 4 63-4, 1» 4V
32, 1» 6 4093 -22 069-2 1» 1(1
Uranus.
Mära2| 17 2 18-47 1—224727-1! lfi 24
12; 17 ! 62-63 22 481B-6' 17 46
32 17 3 3'9Ü — 224B41-0 17 6
Män2i 0 44 39-99 j+2211 31-fi 1 7 S
12 6 44 39-08 1 22 12 0-fl B 27
22 6 44 6288 1+22 12 36'8 6 18
Mira!
9 48 43-9»
18 S4 4G1Ü
16 51 34-;
+16 SS 10-2
Her.
0 40
Mära 4 20 1 68-0 : Vollmond
13 , 1 | 69-8 Letztes Viertel.
an 1 1 'ifl-fl' Neumond.
26 17 1 32-6 Erstes Viertel.
a 1 11 . — j Mond in Erdferne.
20121 ! — Mond in Erdnähe.
S(i.'r;iK'(U'i.'liiliiL;fii ilunli ili-n MdikI liir Berlin 1001.
Lage und Grosse des Saturnringes (nach Hessel).
Mira 20. Qrosse Achse tler Rinjrdllpse: 36-43-; kleine Achse: 160»".
Erhöh ungswiiikel der Erde über der Hingebenc: 24° 19' tlördl.
«Irzll. Mittlere Schiele der Ekliptik 23» 27- 771"
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- 23 —
Erscheinungen der Jupitermonde. Die folgenden Angaben üher die Er-
scheinungen der Jiipilcrmonde beziehen sich auf initiiere Zeil mir flrrmwicli. Die
Trabanten sind der Reihenlolf-c ihres Abstandes vom Jupiler nach mil I bis IV be-
zeichnet Femer bedeutet:
Ei D das Verschwinden des Trabanten im Schatten des Jupiter.
tc R Jen Abtritt diM I rnhanten aus litrm Sinnen ii:is Jupiter.
Oc O das Verschwinden des Trabanten liinttr der Jnpiii -rsclu-ilit
Oc R das Wi cd ertrsch einen seitlich neben der Jupiterschcihe.
Tr I den Eintritt des Trabanten hm die Jiipiterscln-ilic.
Tr E den Austritt des Trabanten aus der Jupiterscheibe.
Sil 1 den r.in'.iitt des rialMilied'dl.nieli-; :mf i'.h- lupiier^-lii.'ÜH-.
Sh E den Austritt des Trabanten Schattens aus der Jtipiterscbeibc.
Es sind nur diejenigen Erscheinungen der Jiipitennondc aufgeführt, welche sich ereignen
wenn Jupiter zu Oreenwich über und die S'nnr unter dem Hmi/iinle steht. Um die
.Miimrii;! dieser Krs(]ifiiii(!ij;i:ii n.ic':i NiiüeieurojiüisLhLr Zeit zu linden, iial m.-.n nur
nötig, 1 1' 2ti den augey ebenen Zeitpunkten zu addieren.
März S. III. Sh. I. IE» 60». III. Sh. E. 19^ n». Härz 4. I. Ec. D. 17" 30'"
Ht, März 6. I. Tr. 1. 18h 4 ». []. sh. E. IS* 7-. I. Sh. E. IT 9». I. Tr. E. 18"!
Sil". II. Tr. E. IX« Mlrz 12. Ii. Sh. I, 16hl». I. Sh. I. 15 b 4B-. 1. Tr. I.
18"0». März, IS. I.OC.R. 17"sl«. März 14. II. Oc. R. 16*54-. HI. Oc R.
17h 64 -. M&rz 20. I. Ec D. 16"S6-47.. Hirz 2i. 1. Sh. E. 16" 21». I. Tr. £.
lfMi». III. Ec R. lH-li-H.. Mftrz 28. 1. Sh. I. 16" I". II. Ec D. 16" 61»
u: 1. Tr. L 16» 18-. I. Sh. E. 17" 17». Hn 29. I. Oc, R IS» ED-, Hirz 30.
II. Tr. E. 16" B«».
Stellungen der Saturnmonde. (Erklärung S. 24.)
Zeiten der östlichen Elungation im MItz 1901.
März 2S. Sa»; März 31. 2 6".
Dlone. März 1. ii;-3«; März 4. 10-1I1; März a-n b ; März B. 21S";
ii-2"- März t.">. hm'"-, Mär/ is. 2r :: ; Miir/ 2u. srfit'; Mira 23. U'l"; März
März SB. l-fili; März 31. lfl-2".
Rhen. Marz 4. 3-&; März 8. 101"; März IS. 48*; März 17. 171»;
S-B*; März 26. 18-1"; Man 31. B'S".
Titan. März 3. J-7" W.; März 7. ei» S.* März II. 4-4" E.; März Ii
Marz 18. 7-8"W.; März 23. 6>8"S.; Marz 27. 4-2" E. ; Min IL 6*0" I.
lapetus. März 1. 2-a"W.; März 21. lB-4>- S.
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ii i<i ni.ui
24 —
. Von den 8 Monden des Saturn sin
i-liinden in Ui-frsklLi-.:« v.iii 1 IVi-er Z-iH Oi'd'iiim.' 711 sein
<kr:< i'i'ethys), (. (Iliori i:l, :.. (KdLeat, 'i- (Titan) und ». (lapems); vnn iluic
!l, Grösse, die übrigen sin.] II. bis l'J. f Irössir, .im sibwiklistcn ist Telhvs. Nile [ui nin_-n
M,'^:i sehr n.ike in der I-iu-iif des vatnrnrmjies um] von der [irde sie-eilen zeigen diese
Halmen als., eine iilinlkbc ellijnische Gcslall wie diese:, lim die M.imle in .kr \ I .•
lies Saturn .■ini/iiNndcn. k.lllT) man siel] einer verbissenen Kopie der nmstehi-nden Zeieh-
[iiiiil; (S.ü) In dienen, welche u f l- se:leiuli,iren Hahnen der i inneren S.mirmnonde I Li r I!H'l
dsrslcllt. D:e Halm des Titan ist in in viele Toili- i;e'viir als die Uu:.anis;eil dieses
Mundes T;li;i- j:L1i;i, Der Aiifan.ispeiikt der 'IVilnnj; lii';;t im i"isr liul: L-n Punkte der
sraeinbaren lijhtl, also dort w.i dieser Wind im AnjeiiNiekc seiner osllielle:! ri Dilsal ioll
s!ci<. Ifiiicn Tai.'.;spntei slehl er an dem in!'. J J UveielmeLeil i'llllkiv der Halm, i '["aiit
snliler an dem mi: -.'iL bccielnieteii Punkte ü. s. iv. Wenn man daher für diesen
Mund den Zoilp'.mkl seine:- ostliellell i:ton;;alin:l kennt, sii kann man mit Hille der
Zeielmniij; leich: icststcllell, in welchem Teile der liali'l er 711 jeder ande:cn Zeil ven
lier Pule ans ci scheint lillil iLailnreli seine Steilem: jleücii den Ssluri] und dessen Kiriy
in einer Skiüc bezeichnen, die das Auffinden des Minulet aai remn'l'.ic erleichtert.
An de« Halmen der rascher umlaufenden Mumie [dien. Dirnic niid l'ethys sind nichl
''ff
nur die Stellungen in d*r ilshn :,a;h Verlau! .in vol'en la^. si.ndrm auch nach
l<-,.ei-e „i .1. i., Ii- : . ii,b u «. w. aiigfgebtr. In der Aöbiidjnn /eigen die Rede
.1.. so : g der IWcnun,; der Mor.de nrd dieselbe '. ; den Anblick
in- a sin >n:.nn, eben. d;e Gefjer.^nde umkeh. erden Fernrohr. Ts sind n:ir d.p ithr.n-
hären Bahnen der Mur.de Te!h, s . Diore. Rh™ und r.lan f.n^-.rlinrt. da laodus
, ,n h.ih-K-1 ,-.«■■ iHi.'t- : Il.r i - - c-n V. 'ii. ■ ■:- - .. ,m V,,..,.
und bleihen dr<ha:h hier then'alls nr.heriiclisichiigL
Aui seile 23 sind ix Momente der j;th(hen Llun«llon der gen.nnlen Ssiurn-
münde .ngenelwn und i«i narh milderer G:eenw^ther /eil iur den Monat Mär/ lein,
ile-.m Titan un.i '■- -n. w"'ui% ■ : . :i .i ir in.c. e r der Oit icher r-!onen-
Iiun (F) au.hnotii d.r f x .len der »eitl then I loni;.it.<.r, (W ). der .,ni, :, „ k n M . ,li:,. ; , 1 1).
wenn l iian jiijlich villi l'lan.tcn slelil lind dei olleren Konjli-iktioii (~) wenn ei niirdlicll
mm Salnni >:.-:i:. impivehpil. Tin die s|ialeieil Mimate werilin diese Zeiten in den
lobenden Meilei: des Sirius rei:elmassi- li:iti;elei!l. ausser in den Mmiaten. ivo ÄltlLrn
überliaujit nichl in heoba etilen ist. Um die An-aiien in Mi(tclciir<i|>iiisclu.T Zeit zu er-
hallen, lial man 1" zntuziihlen.
Henusgebtr: Dr. Hermann J. Klein in Kdln. ■ Druck von Oskar Lcincr iE Lcipil^. m"
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»and XXXIV. (1901.)
SIRIUS.
Zeitschrift für populäre Astronomie.
Centralorgan fllr alle Freunde und Förderer der Himmelakuiide.
Jeden Monat I Heft. - Jährlich 12 Mk.
Verlag von EDUARD HEINRICH MAYER in Leipzig.
. S. 25. — Scllsiinc Wi'!--
u Tifel LH.) S. 31.
— Photogiaph lache Auf-
■ Slcntvrirlt. (Siehe
Neue Studien über den Bau des Universums.
[SB ine den Verstand befriedig«! nie können, Pailurt'h.dass er seine Schlüsse
läHSS Vorstellung vom Baue des unserer auf unmittelbare Beobachtungen zu
Wahrnehmung zugan-lidien Teiles [ins stiiücn vermochte, unterscheiden sieh
Universums zu gewinnen, is: das ln'jelisle seine Studien über den Elan des Himmels
Zid der a-nurKiiiiiseiieri l'.usclumjr wesenilich von den fr filieren Speku-
Willidm fleiselie!, dei -»rosse Astrou lailoueli eines Thomas Wribjlit Il7 r j()l,
der zuerst das Senkblei in die liefen Imanud Kant <!755j und Lambert
der Himmelsraume ausgeworfen, war (1701). Mit lieclti bilden daher die
auch der Erste, der es untcrnatim, über Arbeiten von Willielm Herschel den
ilie phy.iselie Ordnung i ■ r - L'ni'. l-i^ii'u A;i~ga:ig«puuM alln 1 Lursdiuir/en über
durch Ikubaehlimgcn Aufsehhiss /Ii den Hau der Welt. Auch sind seine
suchen, ja die Enlwickelung der Stern- lVobaelmmgon noch heute von grösstem
Systeme ;u eigriiTideil. Durch Hin- Werte, vor allem seine sogenannten
iüiiruru; eines vergleidiendon Snidiuuii Stein- Aidlingen. Die Stern -Aielif ,
der Formen, welche die Ncbdtlcfkc sagt er in seiner Abhandlung von 1784,
und Sternli;uiie:i in seinen grossen besteht darin, dass teil wiedevlnjt die
Teleskopen darboten, war Herschd im- Anzahl von Sternen in zehn Qesichts-
slande, wie er sich selbst ausdrückte, f eklem meines Teleskope.* nehme, eins
■den Schwung der Erfahrung über dichiam andern ; indem ich ihre Summen
dne unermcssliche Dauer ausdehnen zu addiere und eine Dedmalstelie rechter
Slriui 1901. Heft 2. *
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Hand abschneide, erhalle ich einen
Durchschnitt vom Gehalt (an Sternen)
des Himmels in allen Teilen, die auf
solche Weise s;eai eilt werden-. IHese
Sternzählungen W. Hörschels und die
späteren seines Sohnes, bilden noch
heute das wichtigste und zum Teil
einzige Mittel um über die Verteilung
der entferntesten Sterne ein Urteil zu
gewinnen. Was aus den Aichungen
der beiden Herschel und überhaupt aus
der statistischen Methode der Stern-
zähiungen abzuleiten ist, hat Professor
Seeliger in crsdti.ipicitjer Weii.c dar-
gestellt 1 ) Gegenwärtig liegt nun eine
neue Untersuchung über den Bau des
Universums vor und zwar kommt sie be-
zeichnenderweise aus dem Herzen von
Asien,aus Taschkent, 5 ) wo W. Stratanoff
als Astro p hysi ker ei nes n eue n u n d seh ö n en
Observatoriums wirkl und bereits eine
Reihe wichtiger Arbeiten ausgeführt hat.
Diese neue Untersuchung des uner-
müdlichen Astrunomen verdient eine
aufmerksame Würdigung, obgleich sie
bezüglich des Materials hauptsächlich
die erschöpfenden Arbeiten Prof. Sce-
ligers benutzt. Stratanoff iiat sich zu-
nächst die Aufgabe gestellt die schein-
bare Verteilung der Sterne 1. bis 9.5
Grösse zu untersuchen, welche in der
von Argelander zu Bonn durchgeführ-
ten sogenannten Durchmusterung des
Himmels' und der später von seinem
Nachfolger Schoenfeld bis zu 20° süd-
licher Deklination weiter geführten Fort-
setzung derselben enthalten sind. Den
Rest des südlichen Himmels untersucht
Stratanoff an der Hand der photogra-
phischen Durchmusterung welche die
Kap-Sleru warte geliefert, doch ist diese
Arbeit noch nicht beendigt und seine
vorliegenden Studien beschränken sich
also auf den nördlichen Himmel und
die Zone vom Äquator bis zum 20°
südl. Breite.
Sirius 1S<W, S. 1J, 32 ff.
<) Pubikatioiis de l'Ohserv^mrc astm-
nomique et physique de Tachkent, No. 2.
Bei diesen Untersuchungen denkt
sich Slratanoff, nach dem Vorgange von
Schiaparelli den Himmel in 36 Zonen
parallel dem Himmelsäquator geteilt,
von denen jede 5" breit ist. jede
Zone wird dann durch Meridiane senk-
recht in Trapeze zerteilt, und zwar
werden diese Meridiane bis zu 50"
nördl. Deklination in Abständen von 5"
gezogen, zwischen 50° und 60° De-
klination in Abständen von 10°,zwischen
60" und 80" Deklination in Abständen
von 15°. Die Zone zwischen 80° und 85"
Deklination wird in acht gleich grosse
Trapeze zerfällt und von dort bis zum
Pole wird der Rest der Himmelssphäre
endlich in vier gleiche Teile geteilt.
Auf diese Weise zerfällt der ganze
Himmel in 1800 einzelne kleine Flächen-
mdele^iui.L: der Rechnungen
rers die Anzahl der darauf
l Objekte ermittelt Diese
r bezeil
Flächen entfällt,
id hiernach die
relative Dichte für jeden Grad berechnet
Um ferner zufällige Ungleich! Qrmig-
keiten zu eliminieren, wurden auch die
Sterndichten der an die Seiten und Ecken
jedes Trapezes anstossenden Trapeze
hinzugenommen und ausdiesen jedesmal
der Mittelwert abgeleitet. Auf einer
Himmelskarte wurde dann in jedes
Trapez dieser Mittelwert eingeschrieben
und alle Flächen, in welchen die Zahl
der Objekte grösser ist als die durch-
schnittliche, mit Farben bezeichnet. Diese
Farben sind um so tiefer, je grösser
die Stenidichte ist, sodass man mit
einem Rück übersehen kann, an welchem
Orte des Himmels die grössten Stcrn-
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anhäuf un gen sich linden und wie die
Dichtigkeit im Einzelnen verteilt ist.
Umdie Frage nach etwaigen Beziehungen
der Sterndichle zur Milchstrasse zu
untersuchen, trat Stratanoff in seine
Karlen auch die Mittellinie der Milch-
Strasse eingezeichnet und zwar in Oe-
stall eines grössfen Kreises, dessen Pol
in 12" 4't.i r.< Kcktasccnsio']] und 27"
30' nördl. Deklination (für 1880.0) liegt
Denkt man sich um diesen nördlichen
Pol der Milchstrasse mit ihrem Äquator
parallele Kreise gezogen, so kann man
diese Kreise .galaktische Breitenkreise
nennen, und Stratanoff hat i
kehrt Die Sterne der Klasse III (6.6
; 7.0
Mili'lis; risse iiiehi^yrnirielrisdiyrmipiert,
irgend einer anderen ("[rossen kl ^'.sc.
Die grösste Unregelmässigkeit in ihrer
Verteilung zeigt sich zwischen 3h und
7' 1 Rckla^ccnsitui, wo die Hauptmasse
der Sterne mehr gegen den nördlichen
Hi mm eispol gerückt erscheint Die
Hauplkcindensatinn der Sterne dieser
Klasse fällt in die Gegend der Stern-
bilder Schwan und Leycr. Auf der IV.
Karte, welche die Verteilntif; der SUrnc
" " Grösse darstellt, fällt die Ab-
: jeder Symmetrie in Bezug auf
Istrasse auf. Dagegen zeigt
auffallende KoiKicnsatmn der
.urkt-it vom Sternbilde der Leyer
7.1—7.
Oissi
dich-
6. Grö
Ailiji- sichtbare Stemeusvhar. Zu Klasse
II rechnet er die Sterne von 6.1 bis 6.5
Uro,,,.; m KlaK.e III diejenigen der
Grössen 0.0- -7.1); zu Klasse IV diejenigen
7.1 —7.5 ; zu Klasse V diejenigen 7.6-- 8.0;
zu Klasse VI diejenigen 8.1—8.5; zu
Klasse VII diejenigen 8.6—9.0: zu
Klasse VIII die Sterne 9.1-9.5 Grösse.
Für jede dieser Klassen ist die Ver-
teilung der Stern dichte auf die einzelnen
Trapeze in einer besonderen Karte dar-
gestellt und durch färb ige Unterscheidung
verdeutlicht Was die Sterne der Klasse
1 (1. bis 6.0 Grösse) anbelangt, so zeigt
ihre Verteilung iihei die Himriiclfs.pl Lire
keine Beziehung zum Verlauf der Milch-
straße, die jir'wli'ii Slcrrnliditu.il finden
sich vielmehr entfernt von dieser. Das
Nämliche zeigt die Verteilung der Sterne
■ hl eil
. KlaSSI.
dodi
erhliel
häufigkdt in der Nähe des Stern
des Schwanes, die mehr oder w
auch auf allen anderen Karten wieder- |
im Schwan
sehen den Sternen a und ;■. Zwei
trc. Liei'iu.ü.eit' Konik'usatiiir.eii zeigen
. in den Sternbildern Perseus und
iga. Auf der Karte, welche die
leilung der Sterne 7.6 S.O Grosse
4elil, lit'Hinnt eine yleichmiis-ij.-ure
itur der Sternverteilung und die-
zu der Verteilung der Sterne
o.l bis 9.5 Grösse, also bis zur Grenze
des votierenden Material- iitiei lianpt.
Die Hauptkondensation der Sterne er-
scheint wieder im Schwan und fällt
auf Uei;enden, durch weiche die Milch-
straße nicht zieht. Diese Anhäufung
der Sterne bis zur Grösse 9.5 in dieser
i legend des Himmels ist also eine nicht
zu bestreitende Thatsache, und ebenso
sicher ist, dass sie mit der Erscheinung
der Milchstrasse nichts zu thun hat.
Überhaupt zeigen die Karten Stralanoffs,
dass die Verteilung der Sterne 1. bis
0,"i Gri'Kne nieiil sehr tuu.Ii; dem Ver-
laufe der Milchstrasse, ihrem Wesen
nach, angepasst ist, oder mit anderen
Worten, dass die Milchstrasse mit den
Sternen bis zu 9.5 Orösse nichts zu
thun hat. Stralauoff hat auf Grund
seiner Karten eine Anzahl Slize aufge-
stellt, welche das Verhalten dieser Sterne
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(1. bis 9.5 Grösse) und der Milchstrasse
ausdrücken, nämlich:
1. Die Linie der grössten Sterndieh-
tigkeit i>der Stern an häuf ung fällt nicht
mit der Milchstrasse zusammen.
2. Der Ort der geringsten Stem-
ilii'litisjkeil fällt nicht mit dein nörd-
lichen Pole der Milchst rassc zusammen.
3. Auf den verschiedet ie n Seiten
vom nördlichen Pole der Milchstrasse
nimmt die Stemanhäufung gegen die
Milchstrasse hin in ungleicher Weise
zu. Die Sterndichiigkcil bleibt grösser
in der Richtung gegen den nördlichen
Himmelspol hin, als auf der entgegen-
gesetzten Seilt
4. Die Orte der geringsten Stem-
anhäufung liegen überall nahe beim
Himmelsäquator, mit Ausnahme der
schwächsten Slerue.
5. Die Orte der geringeren Steril'
dichten, wenn sie in der Milchstrasse
selbst oder nahe bei ihr liegen, zeigen
sich stets nahe dem Durchschnittspunkte
der Milchstrasse mit dem Himmels-
6. Südlich vom Himmelsäquator
(bis 20° südl. Deklination) trifft man
vom Äquator gegen den südlichen Pol
der Mildislrnssc hin eine Zunahme in
der Häufigkeit der Sterne der Klasse I
bis V. Die Sterne der Klasse VI bleiben
gleich häufig, aber diejenigen der
Klassen VII und VIII verhalten sich
7. Fasst man alle Einzelheiten zu-
Sal/eii i bis 'i p nc An
Ordnung den Stemklassen I bis V durch-
aus i^rnu-iiiviini ist Die Klassen VII
bis Vill zeigen die entjjo.'cii^i'sci/te
Ordnung und Klasse Vi bildet zwischen
bi-iden Anoidtiui^cii die Grenze
8. Die Teilung der Milchstrasse,
welche sich am Himmel vom Schwan
bis zum Schützen hinzieht, zeigt sich
in der Verteilung der Sterne der 1. bis
')'> Otöfsj; durchaus »ich!. Di.si: Thai-
sache waren schon Argelander bekannt
'J. Diebreiten und schmalen Stellen
der Milchstrasse im allgemeinen fallen
9.5
10. Die hellsten Stellen der Milch-
strasse fallen im allgemeinen mit den
stem reich slen Gegenden der Bonner
Durchmusterungen nicht zusammen.
Indem Stratanoff diese sämtlichen
Tliatsacheu in Betracht zieht, kommt er
zu folgenden Sehl ussfol gerungen :
Die Mehrzahl der Sterne, welche
in unseren Breiten sichtbar sind , ge-
liörl zu einer gewaltigen Sternan-
häufung, deren centrale Itegion im Stern-
bilde des Schwans sichtbar ist, aber
auch einen Teil der Sternbilder Cepheus,
Leyer, Fuchs und Pfeil umfasst. Diese
Sternanhäufung, oder kurz gesagt, dieser
Sternhaufen, he^t merklicli in der Lbene
der Milchstrasse und macht sich bereits
von den Sternen 5. Grösse ab bemerk-
bar; seine scheinbaren Konturen treten
indessen noch deutlicher in der An-
häufung der Sieme von der 7. Grösse
an, hervor. Seine allgemeine Form
zeichnet sich fast unverändert auch in
der Verteilung der Sterne bis zur
Grösse 'J.i ab. Iis unterliegt keinem
'eifel, d
in der Verteil
..- Sn-nn
r Stcr;
uieh
analoge aber kleinere Stern an häuf ung
zeigt sich in ihrem Centrum im Stem-
bilde des Fuhrmanns. Man bemerkt sie
von den Sternen 6.5 bis 7. Grösse an,
sie findet sich auch deutlich ausge-
sprochen bis zu den Sternen einschliess-
lich 8.5 Grösse, darüber hinaus lässt
sie sich nur in Spuren erkennen. Ihre
Stemdichte ist geringer als die des erst-
genannten grossen Sternhaufens. Sie
berührt diesen und ist möglicherweise
nur ein etwas entfernter Teil desselben.
Eine dritte Stern kondensation hat ihr
Cenlrum in den Zwillingen, im Ein-
horn und im grossen und kleinen Hunde,
vielleicht mich noch in anderen Stern-
bildern, jenseits von 2" südlicher Breite.
Sie wird ersl sichtbar in der Verteilung
der Sterne von der 7.6 Grösse ab bis
denjenigen 9. bis 10. Grösse, ihre
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Dichte ist beträchtlich und sie umfasst
einen grossen Teil des Himmels. Das
iiiul die Po Irrungen, aus den unmittel-
haren Thatsachen; es fragt sich, wie sie
unter höheren Gesichtspunkten zu ver-
einigen sind, d. h. welche Schlüsse
dav.ms au! den llüii des Si-. 1 rm'rili in im i ls
gezogen werden dürfen oder müssen.
Über die l-.ntf errungen der Fixsterne
wissen wir mit wenigen Ausnahmen
nichts Sicheres, ausser dass sie unge-
mein gross sind, sodass selbst die Ent-
fernung der Erde ven der Sonne da-
neb.ii yu ei uer klei neu Or.'isse zu rammen -
sch rümpft. Die natürlichste Annahme
ist ferner, dass die liciitsckwachen Sterne
die: entfernteren sind, sobald die Zahl
der dabei in Betracht gezogenen Sterne
gross ist. Aus dieser Voraussetzung
folgt dann, dass im allgemeinen die
Sterne der Klasse I uns naher sind als
die der Klasse II, diese näher als die
Sterne der Klasse MI n. s. w. Hiernach
bilden dicderKlas
vorhergehende
Anordnt
sphärische Schiel
die der Klasse III
rische Schicht un
u. s. f. Prüft ra
Voraussetzungen die Stratanorf'BChcri
Karten, so finden sich so grosse Ab-
Weichlingen, dass die Voraussetzung
einer regelmässigen Anordnung der
sämtlichen Sterne nach dem obigen
Schema nur als sehr rolle Annäherung
gelten kann. Slratanoff findet vielmehr
wjhrscheiiilieli. dass unsere Sonne ein
Glied der ersten oben erwähnten grossen
Sternanhäufung ist, und dass dieser
grosse Sternhaufen von mehreren an-
deren, kleineren, begleite! wird. Die
fcweite Sternanhäufung ist weiter von
uns entfernt, sie crstreekl sieli auf die
[iStan^cii der Sterne Ü.5 bis 8.5 Grösse.
Die dritte Sternanhäufung beginnt erst
in den grossen Entfernungen der Sterne
7.6 bis 8.0 Grösse. Miiylichmecise
sind diese beiden Sternhaufen auch von
kleineren begleitet, indessen gestatten
unsere Beobachtungen nicht, darüber
etwas Bestimmtes zu äussern. Die Milch-
strasse selbst betrachtet Slratanoff als
Anzahl gewaltiger Sternanhäufungen,
man könnte sagen von Stern-Wolken,
die einander so nahe stehen, dass sie
sieh gegenseitig berühren und die wesent-
lich alle in einer Ebene liegen, welche
die Ebene der Milchstrasse ist. Dieser
Bau der Milchstrasse wird, wie Slrata-
noff mit Recht betont, auch durch die
pholograpliischeii Aufnahmen derselben
bestätigt, ja der Anblick einzelner Teile
derselben mit blossem Auge spricht
entschieden dafür. Die ganze Region
der Milchstrasse zwischen der Cassio-
peja und dem Schützen macht den
Eindruck, dass sie aus grossen Wolken
von Sternen i usa muten gesetzt isl. Die
dunklen Stellen, die von W. Herschel
sogenannten »Öffnungen im Himmel«,
sind nichts anderes als Zwischenräume
zwischen den einzelnen Stern wölken,
die uns den Ausblick in die unbe-
grenzte Tiefe eines stem leeren Raumes
Slratanoff hat auch die Verteilung
der Steme der einzelnen Spektra! klassen
über den Himmel untersucht und zwar
ander Hand des IVaper Viieu K;it;di>ee- '|
welcher die p holographischen Speklra
vv-n Hmi Steinen aufoililt, doch ;.hid
die Ergebnisse bezüglich der Frage
nach der Anoriliiiins^ des Wehkuirs
oieht entscheidend. Wichtiger sind da-
gegen die Untersuchungen Stratanoffs
über die Verteilung der Nebelflecke
und Sternhaufen. Schon J. Herschel
hat, nachdem er am Kap den südlichen
Himmel .In rdi mustert, die Verteilung
der ihm ^kannten 4000 Objekte der
Himmelssphare studiert, fliese Arbeit
hat nach dem Erscheinen des »General-
Kütaliines der Nebel t:nd Stephanien ,
A. Abbe wiederholt, und endlich ist
der Neue General - k'aialm- , welcher
78-10 Objekte enthalt nach derselben
Richtung hin von Bauschinger unter-
■ Ai:n. .if Ihr asir. nhü. n! Hatvattt
Coli. Vol. XXVII.
— 30 —
such! worden.'l Slratanoff hat seine Zahl in den Regionen nahe den Polen
bezüglicheArbcitaufdiebeiden Kataloge der Milchstrasse überwiegt Nur die
von Dreyer 8 }, sowie auf das übrige planetarischen und ringförmigen Nebel
ihm zjgängliche Material gestützt tind finden sich hauptsächlich in oder nahe
'/'hli Objekte zusammengebracht, wo- der Mi Ich Strasse. Was die Sternhaufen
unter 670 Sternhaufen sind. Er unter- betrifft, so finden sich dieselben im all-
scheidet die Nebelflecke in schwache, geineinen am zahlreichsten in der Mitch-
;:l.iii?i.-iidL-, kleine und ausgedehnte, doch Strasse, nur die kugelförmigen Stent-
hat diese Unterscheidung mancherlei häufen maehen i-hn- Ausnahme und sind
w'illkiiriichcs. Als hrg\'hnis findet Sir nahezu gleichförmig über den ganzen
tanoff, dass die Milchstrasse arm an Himmel zerstreut
Nebelflecken ist, dass dagegen deren
Seltsame Wahrnehmungen an einem Mondkrater.
MSjerr A. Charbonn ea u x, Assistent am bar, aber nach verhältnismässig kurzer
EHl Observatorium '« Mciidon bei Zeit verschwindet er in einer weisslichen
Paris, macht im ISnKeim dert" lau.'osisclien Wolke, erscheint darauf wieder und ver-
aslrouomisclH-n Gesellschaft Mitteilungen schwinde: abermals abwechselnd in un-
über sonderbare Wahrnehmungen an regelmässigen Intervallen. Diese Wahr-
erem kleine-] Moudkrater. Dieser höchst uehmungen hat Hr. Cllarbnnni-au.
kleine Krater, dessen Durchmesser er dem grossen Refraktor von 80 cm Öff-
auf nur 1000 in schätzt, liegt nach nung und lö /;; Brennweite- gemacht,
seinen Angaben nordöstlich von dem welcher sich zu Mcudon befindet. Um
l;hT.7!:chiri;e 1 heaeictus. Nahe diesem das Objekt auch an einem schwächeren
Olli' wird der äussere Abhang des Instrumente zu beobachten, benutzte er
WalU vi >m Thi-aclelus in einiger Tut- ein Fernrohr von 220 mm und 3.2 m
fernung von mchrc-cn Hinein flankiert, Brennweite und untersuchte die be-
auf denen sich eine bei hoher licktich- treffende Mondgegend am 31. Oktober
tiuiL' /ienilieli helle S]>i;/e /ei;.;!, die 1 000, zur Zeit des ersten Viertels. Die
Mädlcr in seiner Mundkarli' mit dem lii-schciuiiug war .■mch jetzt sehr äugen -
Buchstaben fl bezeichnete. In der Nahe f:il;is>. Ich hatte, hcincrla .ier Beobachter,
dieser Spitze mussdervon Charbunneaux Herrn d'Azambuja, Assistent des Obser-
geuicude Krater liefen, Gesehen lennle vatiii inin-, yebeieii. ilii-^n Hu ibachinugeti
derselbe Iiis jetzt mich von keinem Mond- /n wiederholen, und ich kann konsta-
henbacki.r. was .n:eii bei der ungemeinen tieren, indem ich die seinigen milden
Kleinheit L ; .i'.;e;- Oivcidcs nicht auffallen iiieiiiiüen vergleiche, dass sie sehr schön
kann. Die Wahrnehmungen des ge- übereinstimmen. Die Hypothese, es sei
u.innkn lleohaeliteis bestelii-n in folgen- eine Wolke vor dem Mond vorülier-
dem, das er als sieher konstatiert he- gezogen, kann ich abweisen, weil der
zeichnet: Die Konturdes kleinen Kraters kleine Krater Theaetttus wahrend der
ist nährend einiger Augenblicke sieht- Dauer der lieoliaelltungen sehr klar
blieb.. .Wir befinden uns-, fügt Hr.
astr. ' Charbonneaux weiter hinzu, »hier vor
einer noch tinerklärten Erscheinung.
') a new uenosi Laiaioaim ui Nc- Sollte es sich um einen in Eruption
r'TV : ^ h 'xMY'' r,V - i-; C .i'u vi-' M[ '« i]h ' h ™ Krater Landein? Alles
&l« tolurf 'intte WrTwSB St Mein, «sst dies glauben. In « uklichkett ha„-
of the R. A.S. 1895. LI. dclt es sich nicht um
Dlgltlzed by Google
31 -
Eruption, denn nach allen Messungen
crgicbi sich, dass der l< raier mir 1 km
im Durchmesser hat, und dass die Aus-
dehnung der weissl ichen Wolke im
Maximum 7, im Minimum 4 km betrug.
Ihre allgemeine Gestalt ist elliptisch,
aber sehr unregel massig und die ange-
sehenen Zahlen sind nur mittlere Werte.«
Der Beobachter scliliesst hieraus weiter
auf eine Atmosphäre des Mondes und
meint, es eröffneten sich mm ganz neue
Perspektive!! iiir die Astronomen und
vielleicht auch für die Meii't)'o1o»cii.
Man kann das füglich auf sich beruhen
lassen, denn zunächst handelt es sich
darum, festzustellen, ob die von Char-
bomn-.HK ivatir!;eii(iiiiinet:en Frsctiein-
iingcr; überhaupt reell uderTäiisehiiiisjeii
sind. Dass derselbe kein erfahrener
Mondbeobachter ist, erkennt man leicht
aLisdcrArtimdWeiscsemvrlk'Schrdhiiuii.
Auch aus einem merkwürdigen Fehler,
den er im Anfange seines Berichtes begeht,
wo er schreibt, dass sein Mitbeubachter
namens Miilochau, ihn darauf aufmerk-
sam gemacht habe, dass der -kleine
Krater l'osidonius in der Region der
Alpen plötzlich in einer weissen Wolke
verschwunden sei, elicas, was Milkidiau
schon einmal 1897 zu Paris wahrge-
nommen habe. Durch diesen Umstand
sei er (Charbonneaux) auf die Unter-
nRegi
ist ein grosses sehr kompiliertes Hing.
gebirge, ausserdem liegt es nicht in
den Mondalpen, sondern bildet einen
Teil der westlichen Umrandung des
Mare Serenitalis. Ma:i könnte alleidinijs
annehmen, dass Charbonneaux sich
lediglich im Namen geirrt und
das Ringgebirge Theaetetus gerne int
habe, aber ein erfahrener .Montlheuh-
achter wird dieses Ringgehirgc, das
durch seinen Schatten sehr in die Augen
springt, doch nicht als kleinen Krater
htveichnet: und ausserdem würde ein
plötzliches Verschwinden desselben in
bare Erscheinung sein, dass man sie
Vorgängen auf dein Monde nicht zu-
schreiben wird. Nun soll aber ein
ähnliches Verschwinden (und wieder
Sichtbarwerden) an dem benachbarten,
wirklich sehr kleinem Krater stattfinden.
In der Nähe dieses Kraters befindet
siel: ein I ki.neifimppe. die bisweilen als
belle Lieh Iwolkc erscheint; es wäre nicht
unmöglich, dass dort an einem sehr
grossen Fernrohr ein kleine- Kialerchen
von Zeit zu Zeit sichtbar würde und
wieder verschwände. Dieses würde aber
zunächst durch momentane Aufheiter-
ungen oder besondere Ruhe unserer
Atmosphäre zu erklären sein. Jeden-
falls verdient die erwähnte Mondgegend
besonders mit sehr grossen Iristru-
menten untersucht zu werden, aber nur
von Kennern des Mondes. Dr. Klein:
(Hierzu Tifel III.)
(Bcobactitungsiuili* zur Zeichnung vtini 21. Juli.)
F'i^t 1 '"'' lllT üerinfieii Hölle des Plaue- Hand, welches die helle Aquatorial/onv
139 ten über dem Horizont (zur Zeit in zwei Teile zerlegte; auf dem nörd-
der Kulmination ca. £0") war das Hild hellen niachleii sieh zwei, auf dem
doch vorzüglich und blieb es auch noch, südlichen ein helles, ovales Fleckchen
stand; die Luft war oft absolut ruiii;;. Aqiiatorialzune sieb hinziehende dunkle
Zur Zeichnung ist folgendes /u he- breileliaiiihvarwi ilHuimd iiiaelile infolge
merken: die Pia neten k ugel trug am einer es durchziehenilen schmalen, ver-
Äuuator ein sehr schmales dunkles wascbeiien hellen Zone den Filidruck
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32
Bänder. Nördlich davon konnte ich
noch zwei dunkle Streifen scheu.
Aul dem Ring war sehr viel Detail
zu erkennen. Ring A zeigte bei guten
Momenten zwei Teilungen, beide un-
Teilung war der Ring bedeutend heller '
ab seiueübriecu Pallien. Dir Ciiiiiii'sclu'
Trennung war deutlich und auch bei 1
weniger guten Momenten über den
ganzen Ring zu verfolgen. Ring B
teilte sich ebenfalls in drei Teile, weiche
jedoch weniger deutlich voneinander
geschieden waren. Der äusserste, dessen
Breite etwa 1 des gaiwn Kinnes B
betrug, war schrhell und zieiul ich sehnri
vom übrigen Teil geschieden; eine
eigentliche Trenmingsl in ie konnte ich
jedoch nur auf der westlichen Anse mit
iwimiulheit wahrnehmen. Auch den
hellen Ring konnte ich, wenn auch mit
einher Schwierigkeit, in seinem ganzen
Verlauf verfolgen. Von den zwei übrigen
Teilen des Hinge. 11, welche ungefähr
trotz der beträchtlichen Breite durchaus
nicht zu den leicht wahrnehmbaren
Objekten gehörte, wohl wegen der ge-
ringen Helligkeit der inneren Bcgrcn-
z'.msr. Kille; C zeigte bei sehr ruhigen
Momenten auch selbst noch eine Tei-
zerfiel in zwei Teile, deren westlicher
sieh nur noch als kleines, aber immer
mich sichtbare* Dreieck darstelllc,
Wellies nördlich mit der < ;issini-'l"cilung
abschloss. Die östliche und hauptsäch-
liche Schallen partic war liegrenzt durch
den Kugel ran d, den Ring A und eine
gerade Linie, welche schräg über die
Ringe B und C lief. An der Stelle,
wo letztere mit der Cassini' scheu Teilung
zusammensiossen sollte, sah ich eilte
dunkle Kinlmclmiiig, welche allmählich
in die Cassinilinie überging. Diese
Wahrnehmung war bestimmt reell.
Andere Helene 1 ! tu ui»s-Am midien konnte
ich weder auf dem Ring noch auf der
leiieu i tuen ucs rMMg» kujiiiii:ii *ic
überhaupt nicht mehr auseinander ge-
halten werden. Zwischen Ring B und
C sah ich einen breiten Spalt, welcher
Nuance, Partie zwischen Cassini- und
Siech i - Tei tu n.u sehr hellgelb, der übrige
Teil des Ringes B graugelb. Ring C
bräiuil ich violett. Allgemeine Färbung
der Kugel gelborange. Rheden.
Anormale Sterne In dem Sternhaufen Im Herkules M13.
Mes
denen grösseren kugelförmigen Stern-
haufen I Vi i f. Ii. K. Barnard bei einigen
Sterilen besondere Eigentümlichkeiten
bemerkt. ') Die auffallendste ist die, dass
gewisse Sterne in viel blauerm Lichte
^ Astrophysical Journal Vol. XII, No.3,
glänzen als die übrigen. Die Folge
hiervon ist, dass diese Sterne auf den
photographisch gewonnenen Darstel-
buigen dieser Sternhaufen in anderer
1 lelligkeit sieh darstellen als bei Be-
trachtung mit dem Auge am Fernrohre.
Vergleicht mau Photographien von
Sternen am Fernrohr, so wird man bis-
weilen betroffen von der relativen Klein-
heit einzelner Sterne auf diesen Photo-
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graphien, während sie dem Auge hell
erscheinen. Diese Eigentümlichkeit he-
ruhl auf der grösseren oder geringeren
l'iirbuui; dn- betreffenden Sterne, welche
ein klares photographisches Bild be-
dingt In den Sternhaufen begegnet
it'an iieradc dem umgekehrten ["alle,
d. h. gewisse Sleme erscheinen viel
grosser auf den Photographien als mii
dem Auge unmittelbar gesehen. In
einigen lallen tritt dies so sehr hervor,
dass man zuerst auf den Gedanken der
Veränderlichkeit dieser Sterne kommt.
Schon die ersten Beobachtungen
von Sternhaufen an Yerkes- Refraktor
zeigten diese Eigentümlichkeit. Eine
besondere Untersuchung nach dieser
Richtung hat Prof. Barnard an den
Sternen des grossen 1 lattfens im I lt'rku I
(M 13) aufstellt. Zur Vergleichung
wurde ein vierfach vcrgrüssei res Negativ
benutzt, welches Prof. Scheiner am
13-zolligen photogra pfuschen Refraktor
zu Potsdam 189t erhalten hatte.
Auf dieser Photographie ist es haupt-
sächlich der mit No. 148 bezeichnete
Stern, derals hellster des ganzen Haufens
,uch auf
Ungefähr 19" nördlich von ihm stellt
der Stern No. 131, der auf den Photo-
graphien im Vergleich zu jenem höchst
klein und unscheinbar ist. Bei Betrach-
tung mit blossem Auge am Refraktor,
erscheint 131 dagegen an Helligkeit
ziemlich gleich 148. Etwa 68" südlich
von 1 48 steht der Stern No. 269, welcher
auf den Photographien 4 oder 5 Mal
kleiner ist als 148, aber etwas grösser
als 131. Im Fernrohr zeigt sich
dagegen No. 269 fast
so scharf erschien als die benachbarten
Sterne, vfelmehrdcn Eindruck machte, als
sei er etwas- nehlie.. vielleicht ein äusse'sl
kleiner |il.melari^ber Nebel. Tic] Sdi einer
findet sich als Grösse dieses Sternes
M.Y anstehen, während No. 1)1 v.u.
12.7 Gr. und No. 296 zu 12.4 Orösse
,-iiif:i'«t/.t sind. Der Stern No. 3S2 ist
Scheiners Normalstern und dieser giebl
ihm die Grösse 12.7 (photo graphisch);
am Refraktor kann er dagegen nach
Barnard nicht heiter als 14.5 Gr. sein
und er erscheint viel schwächer als
andere Sterne die ihm auf der Photo-
graphie an Helligkeit gleich kommen.
Der Stern No. 749 ist am Refraktor
genau gleich hell wie No. 763, aber
auf der Potsdamer Photographie ist er
drei Uder viermal grosser als letzterer.
Der Stern No. 393 ist am Yerkes-
Refraklor überhaupt sehr schwer wahr-
zunehmen, obgleich it photogiT.phisch
1 2.7 Grösse erscheint und ebenso gross
als andere benachbarte Sterne, die ihn
am Femrohr bei weitem überstrahlen.
Er ist überhaupt das trefflichste Beispiel
von grosser optischer Lichtschwäche
eines Sternes, der photographisch heller
ist. Im übrigen zeigen die meisten
Stenn: auf den HiotoL'.rapllicri liie näm-
lichen relativen Grössen zu einander,
die sie :u:eli bei Kciraclitmig n '
Abu-,
. Di,: ehe.il
c ilcllci
148 und d.
b da? gleiche wie
auf den Photographien. Sonach ist
also iler Stern No. US allein photo-
graphisch von abnormer Helligkeit.
Infolgedessen wurde dieser Stern am
Verkes- Refraktor milden stärksten Vcr-
gn~>-senrn;:en urilersiidü, wobei sieh bei
bester Luft ergab, dass derselbe nicht
Sirius 1901, tieft %
Eigentümlichkeiten dieser Objekte hin-
weisen, welche bei dir LiTusseil Mehr-
zahl der Sterne in diesem Slcrnh.inieo
niebt vorbanden sind. Der Stern No. 179
ist bemerkenswert we.e;en seiner grossen
Nähe bei dem Stern No. 1S3, welcher
normal erscheint. Aul der 1 'holographic
sind beide völlig gleich gross, während
und sehr schwach ist (etwa 14. oder
14.5 Grösse). Der Stern No. 216 ist
am 411-ziilligen Rcfrastiir als verr;iiJcr-
lidi erkannt wurden und scheint auch
anormal zu sein, denn auf der Pots-
damer Photographie ist er heiiüehilieh
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heller als No. 183, während er diesem
am Fernrohr niemals gleich kommt 1 )
Die einfache Erklärung der Eigen-
tümüdlkdt, welche jene Sieinc zeigen,
die photoeraphiseli hell, optisch dityeiicn
ÜClltSchwadl .'l-i'llcill-.'ll. is: [Iii-, dass
sie weil mehr blaues (pholographisch
wirksameres) Liclil ausstrahlen als die
anderen, welche die grössere Zahl in
dem Sternhaufen bilden. Dies ist eine
interessante und wichtige Thatsache.
Prof. Darnard hat nun weiter «ciimden,
dass solche Sterne :nit aiisualmiswei-e
blauem Lichte auch in dem Sternhaufen
M 5 in der Wage vorkommen und
zweiteilig .nidii es noch andere Stern-
haufen, in denen sie sieh gleiehhdls
iunlen. Als Hnruard »nr ciiueyr/ril sich
Ober diesen Gegenstand mit Prof. Haie
unterhielt, äusserte Icl/tcivr die Ansicht,
dass eine Pruiioeraphie. die aui.neiH 'in-
men würde nachdem die Piatie mit
einen durchsichtigen gelblichen Schirme
bedeckt wurden sei, wahrscheinlich jene
Eigentümlichkeit nicht zeigen, sondern
alle Sterne in dein gleichen Melligkeils-
verhaltnisse darstellen würde wie sie
sich dem Auge am Femrohr darstellen.
Diese Schiussfolgerung erwies sich als
richtig. Denn eine von H, Rihehey
am 40- Zoll er gemachte Aufnahme des
Sternhaufens im Herkules M H, hei
welcher ein gelblichgefürbtcr Schirm
angewendet winde, zeigte die Sterne
148, 382, 179 u. s. w. in der gleicher:
relativen Helligkeit wie mit blossem
Auge.
Es würde nun von Interesse sein
genau zu wissen, welches Bewandtnis
es mit diesen anormalen Sternen haL
Leider isi das Spektroskop nicht im-
stande Auskunft zu geben, da diese
Sterne zu lichtschwach sind. Die Thal-
sache bleibt aber unanfechtbar, dass es
in den kuy-dl'riri'ii^eu Sternhaufen einiyv
wenige Sterne giebt, welche sich von
allen Genossen durch ihr vorzugsweise
blaues Licht unterscheiden und in dieser
Beziehung dein Stern im Riuyiuvd der
Lcycr (M 57) gleichen. Was die mög-
liche Existenz von kleinen Nebeln in
den Sternhaufen anbelangt, so macht
Prof, Bamard darauf aufmerksam, dass
er in der Nähe des in Rede stehenden
Sternhaufens im Herkules einen sehr
kleinen Nebel gefunden hat, der, falls
er noch viel kleiner wäre, für einen
u.eivrhhnlidii'11 Stern gehalten würde. Er
ist nur Grösse und hat etwa 2 -0'
im Durchmesser. Bei mässigen Ver-
nebcliger Stern, l
Nebd. Sein Ort äi
V.TLUO
' 1860.0)
Rekfasc 21 h 22™ 6' Dekl. +U°34.8'
Das Vorhandensein der abnormen Sterne
führt von selbst auf die Frage nach
dem Vorhandensein von Nebeln in den
kugelförmigen Sternhaufen. Barnard
betont, er sei. nach seinen Untersuchungen
mit Hilfe des Yerkes- Refraktors, über-
zeugt, dass die grossen Sternhaufen
keine Nebdniassen enthalten und dieses
Ergebnis wird durch die photogra-
phische Aufnahme, welche Prof. Keeler
mit dem Crossley - Reflektor erhalten
hat, durchaus bestätigt
Photographische Aufnahmen von Sternhaufen mit dem
40-zolHgen Refraktor der Yerkes- Sternwarte.
Objektiv nicht ohne weiteres zu photo-
SÄjer gewallige Refraktor dei
EU Yerkes- Sternwarte ist in erster gn
Linie für Beobachtungen mit dem Auge ein
bestimmt Infolgedessen eignet sich das cht
') Eine Reproduktion der Scheiner'sdier
i Aufnahmer.
uiöirliehst genaue Vereinig nie; der
iäL'h wirkenden IhUr.ieii) Strahlen
lieh im Sirius 1893, Tafel II. Anbringung einer drillen grossen
□igitized ö/ Google
- 35 -
Linse vor ikm eigentlichen Objektiv
herbeizuführen und in der Thal hat
man dieses Mittel beim 36-zolligen
l. ick -Refraktor mit ausgezeichneten l
Erfolg angewandt. Bei dem noch
grösseren Yerkes- Refraktor musste man
indessen davon absehen, einerseits wegen
des grossen Gewichts der Korreklions-
linsen, und der bedeutenden Kosten,
dann auch, weil für die dreifache l.insc
der Punkt, in welchem sich die Strahlern
vereinig™, sehr weit einwärts in das
U'ihr des Teleskops falten würde. Da-
gegen wurden kleinere Korreklions-
linscn, welche nahe dem Hauptbrenn-
punkte des Objektivs angebracht wurden,
mit grossem Erfolge beim Phologra-
phieren iler h rech bareren Regionen der
Stei nsrieklra angewandt. IIa diese Linsen
aber nur ein sehr kleines Gesichtsfeld
l'injli ifjj.'irihisclii'ii Aufnahme;) ltos-civi-
Sterngruppen zu verwenden. O. W.
Ritchey ist nun auf den Gedanken
gekommen, farbige Schirme in unmittel-
b,'ncniK'):itaktcJii:ldcr phoiogiiLpliisdicn
Hatte anzuwenden, um die mehr brech-
baren Strahlen abzuhalten. Dieser Vor-
schlag wurde schon von Prof. Haie und
Ellermaiw mit grossem Erfolge bei
Mondphotographien mittels des 40-zolli-
gen Refraktors angewandt, indem sie
einen dOnnengelblichen Schirm unmittel-
bar vor den isochromatischen Platten
anbrachten. Dieses Verfahren ist tum
neuerdings von O. W. Ritchey wieder
in Anwendung gebracht worden, um
am 40-Zoller Sternhaufen photogra-
phisch aufzunehmen. Die Absorptions-
schirme wurden hergestellt, indem eine
dünne Olasplatte mit einer sehr trans-
parenten Co II odiumschi cht von feiner
grünlichgelber färbe überzogen und
unmittelbar vor elen isochromatischen
Platten angebracht wurde. Schon die
ersten kurzen Expositionen lieieneii so
lief ried inende Resultate, da;s an der
Möglichkeit, bei langem Exponieren
höchst feine Sterne zu erhalten, nicht
mehr zu zweifeln war. Der tiriulg hat
dies durchaus bestätigt. Wie l'roi. Georg
E. Haie mitteilt 1 ), wurde am 9. August
1 000 von II. Riteliee der Sternhaufen
itu Herkules (Melier Nu. 11) mit 91)
,\1 i n ute n Ex posit i o nsdauerau f genomm en.
Das Original -Negativ zeigt nicht weniger
als 3200 Sterne, darunter feine Doppel-
sferne von weniger als 1 ■ Distanz.
Prof. Haie giehl eine Kopie der Auf-
nahme, wobei er bemerkt, dass auf
dieser Kopie allerdings ein grosser
Teil der lichtseh wachen Sterne, die auf
dein Original n cg.iuv sichlhai sind, ver-
loren gingen. Tafel lf ist eine Re-
prnduktiim dieser Darstdhmg des Stern-
haufens. Die schwächsten Sterne, welche
da- nii,pnaliiega[iv eiidiil:, sind Id.
Urosse, also so lichischwaeh , dass s:e
direkt nur an den allergrößten Tele-
skopen und unter den günstigsten Ver-
hall russen gesehen werden konnten. Es
ergiebl sich also, dass das oben be-
schriebene einfache Verfahren genügt,
um den 40-Zoller auch zu einem mach-
tigen photographischen Instrumente zu
i;v-lahe:i, sudaw also auch nach dieser
Richtung hin Bedeutendes von dem
grossen Refraktor zu erwarten igt
Selbstverständlich ist das Verfahren auch
bei kleineren Refraktoren anwendbar.
Die Photographie im Dienste der Himmelskunde
und die Aufgabe der Bergobservatorien.
je den Lesern des Sirius be- Schneeher^e Propaganda v.u machen.
Itannt ist, hat Dr. Karl KoslersiU /u diesem Zwecke hat er neuestens eine
in Wien sich die rühmliche Aufgabe
■je-lellt. für die Herstellung eines astro- \
liliYsikaliscbcn Observatoriums auf dem >j Ycrkc* OLisis-vasury, Ihillethi No. Ii.
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- 36 -
Schritt veröffentlicht, 1 ) in welcher er an und leicht mit bequemen Transpon-
der Hand der Erfnli rinij; 4 -' 1 ' beriibmliT millcln /u erreichen, erhebt sich der
Mi in nielsforsch er diu Wichtigkeit soIiIut Schiieebcrg in hoc Ii gebirgige Regionen,
Hoch Observatorien im einzelnen nach- in welchen die Luft bereits von ausser-
weist. Zuletzt hat Herr Dr. Kostersitz ordentlicher Durchsichtigkeit und Rein-
audt veranlasst, dass sich der n.-ö. \ heil isl und zu astron om i sehen Bcnb-
I aiklesaiisscliuss an eine Anzahl herviir- achllingeii geradezu einlüdet. Diegrosscn
TiiKcmlfr Kichiisfinries- tvmuflc. von denen Ühclstände, welche meist auf solchen
viele auf Bergobservatorien selbst Er- Stationen das gewöhnliche und wissen-
iuhrmigi'u gesammelt haben, und sie schaftliche Lehen beschweren und an
mit ihre Ansicht ersuchte. Im Interesse die Beobachter auf die Dauer Ansprüche
der Förderung der Angelegenheit möge der Genügsamkeit stellen, die kaum zu
ans diesen < iiii.tcliteii einige-! liier feine erfilllcn sein dürften, erscheinen hier
Stelle finden. . überaus gemildert, ja ihnen scheint
So schreibt der Vorsitzende der
Astronomischen Gesellschaft, Herr Prof.
Dr. Seeliger: -Bei dem von Herrn
Dr. Kostersitz ins Auge gefassten
Schneeberg liefen die Verhältnisse so
günstig, wie selten wo. In der
Nähe der Hauptstadt des Landes, in
welcher nebst allen wissenschaftlichen
Ik-sirchurigeri auch die Astronomie die
kräftigste Förderung erfährt und wo
zwei schöne Sternwarten verdienstvoll
arbeiten, gelegen, von dieser aus schnell
Min.
ganz vorgebeugt werden zu können,
wenn die von Herrn Professor Weiss
angeregten Gedanken zur Ausführung
gebracht werden. Darnach wären -an
dem Observatorium nicht eine Anzahl
von Astronomen auf Lebenszeit anzu-
stellen, sondern es wären Beobachter
auf dasselbe nur immer temporar zur
Ausführung bestimmter Arbeiten zu
senden'. Auch der weitere Vorschlag,
das Schnccbcrg- Observatorium sei zu
einer Art internationaler Institution zu
gestalten, scheint dem Unterzeichneten
überaus beachtenswert,-
fierr Prof. Kcclcr schrieb vom Mt
Glgiicai by Google
— 37 —
• Meinediesbezüglichen Erfahrungen 1 wo seine ganze Lc i i ngsfä 1 1 igk ti ( zur
habe ich allerdings hauptsächlich hier (ielmng kommen kann,
gesammelt, jedoch habe ich auch Zwei voneinander fast unabhängige
Beobachtung« aui dem Gipfel des Faktoren sind In den atmosphärisch«."
Mount Whilny (4540 m) in Süd- Bedingongen enthalten und sollten bei
Kalifornien und aui dem Pike's Peak der Wahl einer Önlichkeit für ein Ob-
in den Felscuficbirgcn Colorados ange- servatorium gesucht werden. Diese
i!ei:t Allen A-lror.onen ist die Thatsachr 1 akiiiirn -.ind dir Klarhri! des Himmels
bekannt, dass dir praktische Leistung*- und eine genaue Definition oder ein
fahigkeil eines Teleskops einerseits > gute Sehen« (gnod seeing). Ihre
lOn den icwciligrn atmosphärischen W.ehr.gkcil variiert |C isarh drn ver-
VtrhjlinKsen. anderseits von der schiedenrn Artrn astronomischer Beob-
Grösse und Beschallrnhrit des Instru- achtungen,
menles abhängt Aber vielleicht bloss | Für die gewöhnliche Arbeit eines
diejenigen, welche auf hohrn Bergen
unter Voraussetzungen, wie sie aui dem
Mount Hamilton während der Sommer-
monate- vorherrschen, Beobachtungen
angestellt haben, dürften eine wirklich
klare Vorstellung von dein enormen
Vorteil haben, den eine wahrhaft günstige
Ii..- bietet. Bei der beständig
zunehmenden Grosse unserer modernen
Teleskope wird dieser Vorteil immer
grösser und die Notwendigkeit, eine
geeignete Örtlichkeit /u wählen, immer
grUrterischer, Ein grosses Teleskop
hat zwar, wie ich glaube, selbst unier
den ungünstigsten Umständen noch
immer einige Vorteile gegenüber einem
Ideinen, aber der Vorteil muss sehr be-
trachtlich sein, um die weil bedeutenderen
Ansrhatfungsfcostcn eines grossen Instru-
mentes zu rechtfertigen, welches da-
her nur dort aufgestellt werden sollte,
grossen Teleskops (Messung kleiner Sa-
llelliten. rngr Doppclsteroe etc.) ist ein
I gutta Sehen unbedingt erforderlich,
I für Benbachtungen an Meridian-
I kreisen ist ein gutes Sehen vielleicht
weniger unrrlässlich. da die Wirkungen
zufälliger Verschiebungen von Sinn-
bildern, weichediel - olge unregcl massiger
Luftströmungen Sind, »um Teile durch
dir Methode der Beobachtungen eli-
miniert wrrdrn. Gewiss ist jedoch auch
für diese Arbeiten ein gutes Sehen in
huhem Uradc wünschenswert Für
die Himmels- Photographie ist die Klar-
lii-it der wi.-hlignr Laktor Die Wirkung
schlechten Sehens besteht darin, dass
die Sternbilder vergrössrrt oder kleiig
erscheinen, und du- Schwierigkeit il.-i
genauen l'Ghrong des Teleskops durch
Hand und Auge erhöbt ist
Für Kometen auf su eh ung ist die Klar-
Olgiiirad üy Google
heit wesentlich, die genaue Definition
von geringerer WioJiiiVndr. fr' in :-p:.--
truskopische Arbeiten isl das gute Sehen
von sehr grosser Bedeutung, wenn die
Beobachtungen mit dem Auge gemacht
werden. Wenn photographische Me-
thoden mit einem Snalbneklroskop zur
Anwendung kommen, ist die Schärfe
der Phntogramme fast unabhängig von
nimiiaphiii-isdicti Störungen; da jedoch
durch deren Fluktuationen, wenn das
Sehen schlecht ist, ein Sternbild be-
ständig dem Spalte entrückt wird, so
ist dann eine viel längere Exposition
Lange Zeitspannen von nebligem, nassem
und Küfmischem Wetter kommen
während der Winlermonale vnr, oh-
schon such In dieser Jahreszeit luwelten
ein Beobachte ngswetter herrscht, das
ein gutes Sehen ermöglicht. Im allge-
meinen kann man sogen, •* • etwa
200 Nachte in jedem Jahre für Beob-
achtungen geeignet sind. Winde in
hohen l.u fisch irhlen «md für gutes
Sehen fast ausnahmslos verderblich und
aut jeden hall sehr unerwünscht. Auf
dem Mounl Hamilton kommen sie
ha uiilsächlirh während des nassen Winter
fr- -rjE K jj> 3
Mg :
erforderlich. Die Delinitinn des Photo- u
gmmmswitdaudi auf cineindirck'c Weise
durch Temperaturveranderungen etc. be-
einträchtigt, was wieder in grösserem
Masse hei längerer Dauer der Exposition
vorkommen kann. Wenn Photogramme
mit (JhjfkiivpTi'mcn angeterligt werden,
wird die Stärke der Spcktralllnlen direkt
durch atmosphärische Störungen be-
einflussL
Von beiden ohgenannten üesichls-
punkten aus sind während eines be-
trächtlichen Teiles des Jahres die Be-
dingungen auf dem Mount Hamilton
bd Niehl gut Hei Tag |cdoch
Sehen fast unverändert schlecht, sodass
Snnnnenhenhachlungcn vnn Bedeutung
hier nicht angestellt werden können.
wetters vor Starke laufälle in hellen
Nächten sind sehr störend, be-
sonders in Killen , wo ein Spiegeltele-
skop benOtzl wtrtl liier Immmcn ste
nur seilen vor und im Summer Riebt
es keinen Tau.
Ein Berg sollte nicht zu hoch sein,
wenn er aU Standort für ein perma-
nentes Observatorium dienen soll. Er
niiiss lugänglich sein und die Bequem-
lichkeit der Beobachter muss wohl in
hVtracht gebogen weiden. Viele, viel-
leicht die meisten Personen, konnten
in einer Höhe vnn 4000 m nicht lange
verbleiben und durtselbsl eine Arbeit
fordern. Meiner Meinung nach sollte
ein grosses Observait
hüliei
l*ge
2OO0 i
I.IV
Olgiiirod üy Google
— 3Q —
»erden. Soweit ich nach einer mir Peak i; 1 fti-hen yi-iMihTilirh schlecht
Jurch Herrn Dr. Knstersit; freundlichst Es war schlecht auf dem Mnunt Whitny
/ug«ende!cn Flugschrift urteilen kann, im Snmmer 1881, obwohl der Mimniel
besitzt der Schneeberg hei Wien rn- von dcn'olvnilincr Färlv.ing der relnsle
mindest einige der charaklerisli sehen war. den ich je gesehen habe. Keiner
ZQge, welche tür die Örtliche Anlage efnes dies« Berge war zur Zelt meines Be-
(>tiM-rv-j;m u;ns « unacl:en,wirt sind, suchis von Thalnebeln umlagert; di^
Es scheint, da« du- Wolken, welche aber diese Nebel kemeswegs weseiitln Ii
häuhg das umliegende Lind bedecken, für ein gutes Sehen au* Heiv«;nui"i
gcwnhnlirh den ü'ple! de? Herges nicht sind, wird durch die TUatsache bewiesen,
erreiciien. 1,'nter ähnlichen Bedingungen Mass unter <len hislen Nächten auf dem
wird das brsle Sehen auf dem I Ick- Muunl Hamilton viele waren, wo das
Observatorium erreicht, und gleiche l.'r- umhegende land vollständig hell war.
Sachen bringen aurh yV.rhe Wirkungen Meine Erfahrungen mit dem Cross-
hervor. Die Klarheit des Himmels mag
daher als gegeben hetrachlcl werden,
und Winde in hohen Luftschichten
dürften wahrscheinlich nicht häufiger
vorkommen, als aul Bergen an anderen
Orten
Nach meiner Meinung würde es gut
sein, das Sehen auf diesem Berge zu
erproben, bevor man ihn als örthehkeit
fOr ein permanentes Observatorium
wählt, und zwar indem man eine einiger-
massen ausgedehnte Reihe von Beob-
achtungen (etwa von engen Doppel-
sternen) miltels eines Teleskops anslellt,
das eine Mvhi. min achi/üllige Oflnuiig
besitzt. Während aui dein Schneeberg
die Bedingungen diesfalls günstig zu
sein scheinen, ist es gewiss, dass nicht
alle Berge passende <">rtli einteilen für
Observatorien sind. Auf dem Pike's
ley-Reflelrtor des Lick- Observatoriums
haben mich überzeugt, dass das Spiegel-
teleskop ein sehr leistinijisfiiliigts In-
strument für astro- physikalische Fnrfdi-
ungen sei, und wenn das Klima auf
dem Schneeberg nicht zu feucht ist,
würde ich geneigt sein, anzuempfehlen,
in den Plan zu dem proponicrieii Ob-
S^ieyulteleskop v<
idet
Teleskop
fältig montiert werden, als ein grosser
Refraktor, wenn die besten Resultate
mit demselhen crrelchl werden solleo.
Regel sind grosse Reflektoren
,.it 1.11:1
c;„,.,l n
l Betreff «
Ac-kun
Ihr Ausschuss hinsichtlich des l.ck-
Observatoriums und seiner Ausrüstung
clwa noch wünschen könnte, erlaube
Oi-giiL=fKl Google
ich mir auf Bant] I der >Puhl;cations ' stand, ins Auge geiassl hattr: aber die
uf the Lick-Obscrvatoryt und auf riielweile fnlfemung de- Observatoriums
■Publicatinn oi Ute Asuunomieal Sodety ■ von den grossen Centren wlssenschaf t-
iif Ulf Pacific« zu verweisen, beide lieber 1 hät gkeil und selbst von giiisseren
weiden zweifelsohne in einer der Stadien unseres eigenen l.andes hat alle
öffentlichen Bibliotheken Wiens vorzii' Forschet mit Ausnahme einiger weniger
linden sein, abgehalten, von da ihnen gebotenen
Bezüglich der laufenden Auslagen Gelegenheit Nutten zu ziehen. Füt
kann ich angeben, dass das jährliche das Schneeberß-Observatonuni würde
Budget des l.ick-Ohsetvaioriiims tilr das diese Schwtertgketl nicht bestehen, und
lel/te Verwaftungsjahr S Tl.'i'iQ betrug, es durfte daher der Vorschlag des Herrn
wovun « 21.830 auf Gehalte und »ftfiOU Professor Weiss e:ncn der wichtigsten
auf trhaltung entfiel en. Der astro- Zweige nulzb ringen der Wirksamkeil
nomische Stab besteht aus dem Direktor dieses Observatoriums betreffen, •
Rg. S.
(f 4000), drei Astronomen (*' 2400 bis
2200), drei Assistenten (»' 1200) und drei
Gehilfen (Ä 600). Die anderen Ange-
stellten sind: ein Maschinist, ein Werk-
meister, ein Mechaniker, ein Zimmer-
mann, ein Pfortner und zwei Handlanger.
Hiuser oder Wohnungen werden den
Beamten und den sonstigen Angestellten
frei beigestellt.
Im \arhwnite der Flugschrift dt*
Herrn l>, Kostersitz schlagt Herr Prof.
Weiss njr. die Instrumente des Obser-
vatoriums auf dem Schneeberg hervor-
ragenden Astronomen, welche spe/irllr
1 orschungen anzunellcn wünschen, zur
Verfügung zu stellen. Dies ist ein
Plan, den auch mein Vorginger, Herr
Prof. Holden, zur Zeit, als das Uck-
Observatonum unter sein« Direktion
Herr Dr. Kostersitz hat den Wiener
Architekten August Fessler veranlasst,
provisorische Pläne für ein astrophysi-
kalisches Observatorium auf dem Schnee-
berge auszuarbeiten. Wir sind in der
angenehmen Lage, von diesen Entwürfen
Rqii'iiHil'tiiiuen an dieser Stelle vor-
zuführen. Fig. ! zeigt den Entwurf
der Hauptfassade, die big. 2 und 3 zeigen
Langen schnitte, die big. 4 gieht eine
Ansicht der Hauptfassade, Fig. 5 die
Darstellung emes AlhXIMttvprojeldtS
unter der Annahme einet detachierten
Anl.igr in-: nminr ( ieb.iude.
Hoffen wir, dass das schöne Projekt,
für dessen Realisierung Herr Dr. Kostersitz
«ai warm und umsichtig eingetreten ist
sieh in absehbarer Zeit verwirkliche'
Digimed Dy (Jooglc
Vermischte Nachrichten.
Neue Planeten. Auf der Stern-
warte Iv'miüsluhl ht-i ! kidelberg wurden
von Prof. M. Wolf pliotogniplii^h zwei
1 lattplstiVk il
ein kleineres i
^Dieser
Beobachtungen des Planeten
Merkur hat J. Comas Sola auf seinem
l'iiviiinbservalorium zu Barcelona an-
gestellt und zwar in den Monaten juni
und Juli 1»00 als der Planet in mög-
lichst günstiger Entfernung von der
Simiii' stand 1 ). Er kummt zu dem Er-
geh nisse.^dass die geeignetste Gelcgen-
die Zeit kurz nach L. " r 1 1 1 l; : l 1 1 ll der Smiric
sei. Am hellen Tage stehe der Planet aller-
dings höher über dem Horizont und die
Bilder desselben im Fernrohre seien
ruhiger, ihgcnen erscheine die Sichel
des I 'l,m den auf dem hellen Hinter-
gründe des Himmel; so lichtschwach,
hoben worden ist. Die ganze Struktur
des Alleijansteins kann nur erklärt wer-
den, wenn man ihn als ein Agglomerat
von Chondrcn in einer zertrümmerten
Grundmasse aulfasst, für welche das
Material gewonnen wurde aus dem
ist es nach Comas Sola auch erfurder-
lidi, ilarkeVi.'iyi 'i^i.'ruiiHL'n beim Merkur
anzuwenden. Er behauptet ferner, dass
dieser Planet dunkle und helle Hecke
zeicv.ilic vielleichi leichtern:! sehen seien,
als die Flecke des Mars. Abgesehen
chkeit
umgek
ii Chondre
fehlt in der Orundmasse. Die Rinde des , i
Meteoriten zeigt auch, dass beim schnellen | i
Kristallisieren dieser Masse sich nicht I !
Sphärulite bilden, sondern Krystallitc in j i
einer glasigen Masse, ganz wie in irdi-
schen (lesteilten. Die Chmulren können I i
wohl durch plötzliches Erstarren ge- I
schmolzcner Magmatropf en entstanden 1
Färbungen der Hecke hei beiden
e:en ähnlich seien; die dunklen
lieh::™i. die helle Region orange-
eu (zum Teil vielleicht als Wirb.im
I rL::il:;i.-[iluie; Limi i H 1 1 - I ihrm/um
■ die jiclielspit/e hell weiss. Die
Hiebe l'nlitrkalijtte des Merkur er-
;n dem lieiibaehler in liarcelinin
iso hell leuchtend wie die des Mars
auch gleich dieser von einem
kk nl^Kdeiim-ehen. Die Sdnvici-
'1 l'r.K-ieairi-.W.Ls!!. Ae.ni. ■ ,] Schnei:..
10 [I, p. 41.
Sirius l'.Hll. Heft 2.
hältnisse haben auch zur Folge, dass
'I Bull. Soe. Astrcu. de France 1900,
Digilizcd by Google
alle Zd ch innigen, welche man von dem
Planeten entwirf!, eine zu geringe Ge-
nauigkeit haben, als dass man daraus
mit voller Bestimmtheit über die Ro-
tationsdauer desselben schliessen könnte.
Niclits<lesl[)wciiif.vi- glaubt Chinas Suis,
.hss. seiüe Zeichnungen /u «misten
einer kurzen Rotalionsdaucr des Merkur
sprechen, vergleichbar derjenigen der
Erde. Er will sich zwar nicht mit Be-
stimmtheit über diesen Punkt auslassen,
aber der Eindruck, den er aus seinen
Beobachtungen erhalten habe, gehe dahin.
Am meisten tür eine kurze Rotations»
dauer sprechen Beobachtungen am 2. Juli.
Der Durchmesser der Sichel, als welche
Merkur sich darstellt, betrug damals
7.8" und Comas Sola wandte die un-
gewöhnlich starke Vcvgrös-scnini; von
500fach an.
i völlig
; Ree
nördliche
erstreck!™ sich als unbestimmt hegren/te
dunkle Konturen von der Lichtgrenze
gegen das Innere Inn und muscdin.ssti)
diu hdlweisse Kordspit/.e des Planeten.
Um 7 h 35 "i erschienen die Flecke gegen
West verschoben; um 8h war das Bild
des Planeten nicht mehr so fein, aber
eine Zeichnimg bestätigte den Ein- '
druck, dass der Planet während der
verflossenen zwei Stunden sich merk-
lich gedreht habe.
Bekanntlich ist Prot. Schianaiclli tu
dem Ergebnis gekommen, dass der'
Planet Merkur keine rasche Rotation
besitzt, sondern der Sonne stets die
nämliche Seite zuwendet.
Die Beobachtungen über den
Sternschnuppenfall der Leoniden im
November 1900 wurden von Prof.
Janssen in Paris zusammengestellt. Auch
die weiteren Nachrichten haben au der
Tlui-.idu- nidns geändert, da^s der er-
wartete Meteorfall auch diesmal beinahe
gan/lidi ausgeblieben ist. In Berlin,
Moskau, Odessa, Strassburg, Brüssel,
Kom. Madrid, Bordeau*. Toulouse, wo
überall eifrig nach tum Sternbild des
i iiwcu in den Nächten vom 1 :i. bis
:/. November ausgeschaut wurde, ist
die Beobachtung durch i
bedeckten Himmel verhindert gi
In Lyon wurde tro-z zeilweise schönen
Wetters eben falls nichts von den Leoniden
bemerkt. Auf der Sternwarte in Nizza
sah man nur vereinzelte Meteore, in
San Jose (Kalifornien! 20 Meteore auf
die Stunde am 13. November, Die zum
Zwecke der Beobachtung von Paris auf-
geladenen Ballons haben ebensowenig
etwas ausrichten körnten, ts lasst sich
>choit jetzt übersehen, dass die Er-
scheinung überall fast gleich Null ge-
wesen is:, und es ersieht sich daraus
der Schluss, dass der Meteorschwarm,
der in den Jahren 1799, 1833 und 1866
— im letztgenannten Jahre schon etwas
abgeschwächt ■ einen grossartigen
Steinsdiiinppciifall geliefert ha(. seildcm
derartige Störungen in seiner Bahn er-
litten hat, dass er die Erdatmosphäre
Das stimmt mit den Rechnungen
von Dr. Stoney und Dr. Downing, ge-
mäss welchen die Habit der Lerinidclt-
Meleore die Ebene der Erdbahn gegen-
wärtig in einem P.ntkle schneidet, der
1 600000 engl. Meilen näher der Sonne
liegt als der nächste Punkt der Erdbahn.
Schon Le Verrier hatte 1867 die Mög-
lichkeit ins Auge gefasst, dass infolge
einer durch planclarisclic. Störungen
verursachten Veränderung der Perihel-
d:-taii/ l l[TB:i , :]|i l lic-es.\lcte'irscliwainics,
die Erscheinung des bei reifen den Stern-
schnuppen fall es für die F.rdc plötzlich
aufhören könnte, doch Iiielt er dieses
ynnächsl nicht für -ehr wahrscheinlich.
Die Strahlenbrechung auf der
Sonne. Wie den Lesern des -Sirius-
bekannt ist') hat Prof. Dr. A. Schmidt
in Stuttgart zuerst den wichtigen
hänfluss erkannt und nachgewiesen,
den die Sir.dilcnbrcchnng in der Sonne
selbst auf den Lani der Strahlen, welche
unser Auge erreichen und die Gestalten,
die sich uns damit darbieten, ausübt
Es kann hiernach keinem Zweifel unter-
liegen, dass jede Sonnentheorie auf die
■) Vcnjl. Sirius 1892, S. 73, 1895, S. 97,
1899, S. m.
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— 43 —
Strahlenbrechung in der Souncnatino- jitliu* nun auf Lrsdicmungen in der
Sphäre Rücksidit iidimeu simss. Einen Umgebung der Suunenscheibe an, und
Beilrag /u dieser Frage lieferte neuer- findet, dass sie völlig ausreicht, um die
dings W. H. Julius in Utrecht") indem Hauptcharakterc im Aussehen der Linien
er den Einfluss anomaler Dispersion der Chromosphäre völlig zu erklären.
derLichtstrahlenauf gewisseam Sonnen- i Diese Linien sind an ihrer Basis ge-
obaclitete Lrsdiciumigei) nrUcrsucht« zu, namentlich die Wasserstoff I in ien der
und nachwies, dass diesdhen in der (Jrirt>:injE]>f<LirL-. Diese eigentümliche
That als Folgen anomaler Dispersion QcsLilt der Chromtispluroulinicii ist
des Lichtes bclrachtet werden können, ireilidi auch, wie es gewöhnlich ge-
üewi-SLvonJuliLLsnähcrbesehridjcne schidit, zu erklären aus :1er Annahme,
Versuche mit gelbem Natrium lichte dass sieb in der Chromosphäre intensiv
(dessen Spektrum haupisäelil idi ans iUn strahlende Gase und Metalldämpfe be-
beiden Linien D, und D,, besieht) führten fänden, deren Dichte nahe an der Photo-
ihn /II folgendem Schlipse: Sphäre sehr bedeutend wäre uttd nach
1. Wenn Licht, von einer Quelle aussen hin sehnet I abnähme Das be-
mit kontinuierlichem Spektrum her- obachtete Licht würde alsdann aus-
rührend. einen Raum diircbfc'zl. in dem schliesslich von diesen leuchtenden
Natrinmdampi unglddunässig verteilt i lämpi'eu her rühren. DflS neue Er-
ist, so weiden die Strahlen in der Um- klärungsprimip des Chromosphären-
gebung der D-Linien in weit stärkerem lichtes sdiüe—l rjtin freilich die Au-
Masse als alle Illingen ihre Richtung nalmie, es entspringe thats.idllid) teil-
ändern. Vnr allem bezieht sieh das weise der Eigenstrahhmg glühende;
auf solche Lichfarten, deren Wellen- Oase, keinesfalls aus; Julius heiiaupkl
länge denen von D, und D, so nahe nur, dass es sich in den meisten Fällen
ist, dass dieselben von dem Natrium- als abgelenktes Photosphären Ii cht auf-
lichte kaum zu unterscheiden sind, fassen lässt. Eine nähere Zusammen-
Sch wach leuchten dem. vom weissen Lichte Stellung der verschiedenen Sonnenphäno-
dner starken l.iudle durch-h-ahlteni Na- mciie oiuss entscheiden, welche hr-
üi.KiHiampf kann also in schiefer Richtung klärung uns das beste OesamtbilrJ
der liidflui-g de- einfallenden Strahlen) ! Itters sagt er weiter, ■ erscheinen
ein ziemlich intensives Licht zu ent- die Chmmosphärenlinten in sonder-
springen scheinen, d;is ileiu \'airr.lin- barer Oestalt, mit Verdickungen, Ästen,
lieht lauschend ähnlich ist und dennodi ISiisdteln, abgelösten Teilen u. s. iv,
in der fremden Quelle seinen Ur- Iiis jelzt hat man dies mir nach dem
sprung haL Doppleis'chen Prinzip zu erklären ge-
2. Untersucht man das Licht, das wusst, also durch die Voraussetzung,
den mii Natruimitampi erfüllten Raum die strahlenden tiase nähern oder eut-
nahezu geradlinig durchsetzt, spektro- fernen sich mit ungeheuren Schnellig-
skn]iisdi, so kann der fall eintreten, keilen, bis über 200 km in der Sekunde,
dass die Ahsenntiotisünien stark ver- Wie von den Astronomen allgemein
breitert erscheinen infolge des Um- anerkannt wird, stiisst man mit dieser
Standes, dass das dahin gehörige Licht Erklärung aut viele grosse Schwierig-
für dei: grössien Teil seitwärts abge- keilen, auf die \\ ir hiei uidil nähe: ein. -
lenkt wird und also den Spalt des zugehen brauchen.
Spektroskops nicht erreicht Neben dem Doppler'schen Prinzip
Dieerste dieser Folgerungen wendet kennen wir jetzt in dem der anomalen
i Dispersion ein anderes anführen, das
2) Astron. Nachr. No. 3672. gleichfalls einem Oase die Fähigkeit
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beilegt, uns unter gewissen Umständen
Liduzugcltcti zu lassen, das von den für
diesen Stoff cliai alt ieris tischen Slralikri-
arter. in der Wi'lli'iiliiiijiL* :i[nvi.'k-h1.
In einiger Entfernung über dem
Sonnenrande befinde sich z. B. Wasser-
stoff von an verschiedenen Stellen sehr
ungleicher Dichtigkeit. Derselbe wird
alsdann nicht bloss sein eigenes Licht
ausstrahlen, sondern auch stellenweise
Photosphären licht von benachbarten
Weilen him:en n.uh der Erde hinbiegen.
Im Spektrum zeirrt sich dies selbstver-
ständlich als Auswüchse oder Ver-
zweigungen iIit \V , ii--L-i>(:jii!ini l 'ii mlcr
als isolierte Lichtflecken in deren Nähe.
Diese Erschein utn:<.'u wird man insonder-
heit erwarten können, wenn der Spalt
auf Protuberanzen, wo heftige Beweg-
ungen stattfinden, und also auch wohl
bedeutende Dichtigkeitsdifferenzen vor-
kommen, eingestellt worden ist
( !bgleleh mm unii:rr neue i : i ■ k 1 lj i- l i : i lt
dieser Unregelmässigkeiten im Spektrum
gleichfalls auf der Voraussetzung be-
ruht . da« mit denselben het'ti;;<- Be-
wegungen in der SmmeuatuKisiiliare
vcrhutuk'ii seien, so brauchen wir den-
noch • .ff i-nhar diciiugclictircti ni.-schwiii-
d iL; keilen, welche die Erklärung nach
Dopplers [ 'rill ;i[)eriünlem würde, keiries-
herrühren — ein anderer, wahrschein-
lich sehr bedeutender Teil ist als ge-
brochenes Pluilosphärcnlichl zu deuten.
Lassen wir momentan die eigene
Strahlung der Oase in der Sonnen-
atmosphäre ausser Betracht, so werden
hei radialer Lage des Spalles diejenige!:
Cliriiiuinphäreiilitiieu am längsten und
am hellsten sein, die den Absorptions-
linien, für welche die Erscheinung der
zu kühn ist — das: auch die Linien
dc-s W'asicrslufis iukI der .linieren Cliro-
inosp härengase ähnliche individuelle
Unterschiede darbieten, so wissen wir
gleich, weshalb im Chromosphnreu-
Spektrum einige Unten eines Elementes
lang, andere kurz sind, und weshalb
daselbst die Intcnsiliiten der Linien eines
nämlichen Elementes sich oft so durch-
aus anders zu einander verhalten als im
Emissionsspektrum oder im Fraunhofer-
sehen Absorptionsspektrum. Freilich
wird man die anomale Dispersion einer
A 1 1 zal 1 1 S u hsta n ze n grü ti d 1 ich u n tersuc Ii eu
müssen, um bestimmen zu können, in-
'.vicicru unser-.' llelraclLtung im Winnie
sei, die schon bekannten oder noch auf-
zufindend™ Lhi/cllidlen im Chromo-
=phareii;pektii!ni tu deuten. So wird
es sich z. Li. zeigen müssen, ob jene
Elemente, deren Linien im Chromo-
hervortreten,
■t Thai hi
Mrkc ai
nervo
ie Fähig
wendet Julius auf die Sonnenflecke an.
Im Spektrum derselben zeigen sich be-
kamiücli viele Irniuiholcr'schc Linien
stark verbreitet. Man hat dies bis jetzt
aii^elilu'sslk-h der Anwesenheit ver-
dichteter, absorbierender Oase zuge-
schrieben. Indem sich Julius auf den
Sklndptinld der ScliniKlfselK-n Sonnen-
theorie stellt, kommt er zu dem Resul-
aiimmilc Dispersion erlitten haben, im
rU-ckeiispd-artim teilweise idilcu niii-seu
und eben dadurch die Fraunhofer' sehen
Linien verbreitert erscheinen.
Fernrohre für Freunde der
Himmelsbeobaehtunf-. Aus dem
Leserkreise des Sirius, sind mir mehrere
grössere und kleinere, sehr gut erhaltene
Fernrohre zum Verkaufe angemeldet
worden. Freunden der Htmmels-
hcobicbiuiig, welche die Anschaffung
eines solchen Instrumentes beabsichtigen
Astronomischer Kalender für den Monat
April 1901.
Wahrer Berliner Mittag.
Mittlerer Berliner Mittag.
Planck 11 Konstellationen 1901.
Vircinis in Koni, in Rektas
■- Quadratur mit der
■ in Rektasc.
Monde. Bedeckung.
. .ini.!iun in Tii-k t.i -.L-L-iiSii -n mil dein Monde.
1 : u 1 : ~: E : . 1 n in Ri'k^.'Ctn-in-i mit dem Monde
njunktion in Rcttasccnsion mit dem Monde.
ilK:itli<i-i i:i Ntiü.-iiULTiä^iV] mit dem Monde.
■ ssiu tihlliuliLT lii'liiiijL'l-iriSL'ller Breite,
iiiiklinn in liektasL-oiifiini mit dem Monde.
Planeten • Ephemeridci
:r Mittag.
_ . - 2 31 sfl-3 ■
71S + 0 24 fl-5 :
B'BS 3 46 33'4 1
S-84 + 73031'S 1
11 38 II 3 ■
11-34 +13 4B39-3 !
Jupiter.
.Miltk-rcr Ikrlinür Mittag.
Letzt« Viertel,
i Neumond.
■ Erstes Viertel.
Stembed eckungen durch den Mond für Berlin 1900.
Moisling | Sttra OrflMC mitüer "zeit mlMere'zcH
Lage und Grösse des Saturnrin ges (nach Bessel).
April 21. Grosse Achse der FiinRcIlipse: 3H-40"; kleine Achse: I£'6Ü".
Eriiöhungswinkel der Erde über der Rlngebene: 21' 4' nSrdl.
April 1«. Mittlere Schiele der Triplik 2ä' 27' 7-67"
Scheinbare ... 28° BT' 2-78"
Halbmesser der Sonne 15' 67-16"
Parallaxe • ■ 8 78"
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- 48 —
Ersehe ImiQjfan der Jupltormondc. Die sämtlichen Ansahen über die Er-
„iij-i ii ,1,-r J.ipitermonde lieriehen sich aul nii;il.-re 7.,-y. ,i,h Greenwich. Die
Jilcii sind der !<ei1icn]o!ge ihn;!. Aistn:.!;. Vinn Jupiter nach mit I In; IV be-
|,..|. Die i;..«,™ rh;ilie„ /ei.i'eil die Sie: v. M'-rnle!. teil Ikvii,; ;uil
upiter IQr den v \ de Wiedererschdneni (tj.
:u addien
April 1. III. Tr. E. lBh sä». April 4. 1. Sh. I. Ifih 64». April B. I. Et D.
n* im Mi, April fi. t. Tr. E. 14» 6C™. II. Tr. I. lfih 40». II. Sh. E. 16t 6!~.
April 8. III. Sh. E. II» 36». III. Tr. I. 18" 63». April 12. I. Ec D.
15t 6~ 8,. April 18. I. Tr. I. 14h Sl». 1. Sh. E. 16 h 31™. II. Sh. I. 16h«». i.
Tr. E. lü» 18«. April 14. I. Oc R. 14h 6". IV. Oc R. 14 h April 15. II. Oc
R. 16h 28». III. Sh. 1. 16" 42». April 19. IM. Oc R. 13» 63«. April 20. U Sh. t.
16» 8". I. Tr. 1. 16» 32". April 21. 1. Oc. R. 16» 67». April 22. 1. Tr. E. 13h
April 24. II. Tr. E. 12» IS». April 28. IM. Oc D. 14 » 37». April 28. l.Ee.
D. 14»21»S-. April 29. I. Tr, 1. 15 h 40». |. S(l E. 1* " ]. Tr. E. I4>> S7-.
Stellungen der Saturnmonde. (Erklärung S. 24.)
Zeilen der üsiliriici: Elnngatinn im April Vi'.W .
TethjE. April 1. 23-8»; April 3. 21-1»; April 5. IM»; April 7. 158»;
April 9. 131h; April II, 10-4»; April is. 77»; April 16. 60»; April 17. M»;
April 18. 23'0»; April 20. 2B9»; April 23. IM»; April 94. li'«h; April 3«. IM»;
April SB. 10-2 April 30. 7'6»,
Dlone. April 3. nah; April 6. «'S»; April 9. OS»; April 11. 18-0»; April H.
11.7''; April 17. reih, April Iii. S:ln»; April SS. Ili'7»; April Sä. IUI; April »S.
4'1»; April 3«. 21-8».
Rhea. April 4. 101=>; April fl. 7'fl»; April 13. 2tj'ii»; April 18. B-<h;
April 11, l!f|-<! '■ ; April --. a-3'~.
Titan. April 4. 71» W.; April 8. 6-3» S.; April 12. 3-8» E-; April 16.
fi'4» |.j April SO. fl'6h W.; April 24, 42» S.; April 28. 2-4" E.
lapetus. April 10. 2-4» E.; April 29. 9-8» I.
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□Igmzad o» Google
Die Mondlandschaft Theophilus und Umgebung
nach der Photographie am lOzoll. Refraktor der Yerkcs -Stern warte vom 12. Okt. 1000
van G. W. Rilchcy.
Olgmzed Dy (Jooglc
Band XXXIV. (1901.)
SIRIUS.
Zeitschrift für populäre Astronomie.
Centralorgan für alle Freunde und Förderer der Himmelskunde,
Herausgegeben
Jeden Monat 1 Heft — Jährlich 12 Mk.
von EDUARD HEINRICH MAYER in Leipzig.
1 Refraktor der V*rt«-&
Photo graphische Aufnahmen am Himmel
und besonders des Mondes mit dem 40zolligen Refraktor
der Yerkes- Sternwarte.
_ :r Grösse einer- ■ nun in einer Weise gelungen, welche
■■üilf 1 1 luk! Ii- s; Iii ir/niilui Ifc-ull,dc, welche die kiihn.vii rrw,ivtim«i*ii übersteigt
Keder mit dem Crossley- Reflektor er- mul dahd höchst einfach ist Im
hatten hat, zeijjen in ü herrischen der November 1899 wurde im Labnniior iion
Weise den grossen Wert der -islro- tler Vt-rkta-Stirrn warli: fi dt- An ^ii 1 1 1 il im [-.i.-:-.
nnmisdieu l'hoinyr.inhirfiinkisStiuliiiiii |>hn|>:ualleier nhs|i];iiteu mit Collodium
und die Ausmessungen schwieriger von fdnci grünlich gelber Färbung be-
Himmel so bjekte. Es erschien daher mit strichen, und die Prüfung derselben am
Recht von höchster Wichtigkeit , wenn Spektroskop ergab, dass dadurch d;iä
irgend möglich, die -cvültiy,- optische bkuic Ende de, Spektrums völlig ab-
Kraft des 40zolligen Yerkes- Refraktors, geschnitten war, während die grünen,
der an und für sich nur für direkte gelben und roten Strahlen ohne merk-
ilkubilie.dxiclitiiiigcu konstruier! ist, lidieVerminderimg ihrer Inlensitätditrch-
auch für die photographitnii-ii Auf- gingen. Es wurde deshalb eine Anzahl'
nahmen von astronomischen Objekten dieser !-amcti;chirme von verschiedener
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Intensität mit grosser Sorgfalt hergestellt,
um mittels eines besonders konstruierten
] ras-t-rf in unmittelbarem Kontakt mit der
sensitiven Schicht der photographischen
Platte erhalten zu werden. Als Platten
platten, die für gelbe Strahlen äusserst
empfindlich bind, während ihre Empfind-
lichkeit für Orange und Rot, sowie für
Grün rasch abnimmt, dagegen für die
. Spektrums wieder
e Korn:
tl durfte
in iiezug auf Schärfe als sehr leistungs-
fähig betrachtet werden, da nur eine
kleine Region des Spektrums in Her-
stellung des Bildes durch den Refraktor
in Anspruch genommen wird und die
andern Strahlen , welche mit diesen
Spckiralsirahlen nicht im nämlichen
Brennpunkte vereinigt werden, also die
sind: dieblauen durch tli. ii rarhi-iischirm,
die roten, orangufa-lK iu rt un.l dii.- iiiri-i™
grünen durch die Nichtcmpfindlichkeit
Verhältnissen des Verkes- Refraktors
praktisch so gut wie unmöglich. Des-
halb ist hier die Einrichtung getroffen,
dassder PlaHenträger im Gesichts feldedes
Teleskopes durch Mikrometerschraube
um minimale Beträge verschoben werden
kann. Während das Auge des Be-
obachters an lOOOlaclier VergrössiTiinj;
eines Führungsnkulars darüber wacht,
dass das Instrument stets auf denselben
Punkt (Stern) des Himmelsgewölbes
gerichtet bleibt, wird jede geringste
Abweichung durch die Schrauben des
l J kilumli iiLiirs, der mit dem Führungs-
okular an demselben Rahmen befestigt
ist, sogleich korrigiert. Nach Ritchey
sind selbst bei besten Luitverhältnissen
durchschnittlich pro Minute Exponierung
wenigstens 00 Korrektionen der Platten-
stellung erforderlich, um das Bild stets
imverriitk! zu erhalten. Um die 1 m
enblicl
■achi,-
r PlaU
i Bai
vorteilhaft und man durfte also von
vornherein sehr scharfe Photographien
bei verliallui-inassii; kurzer Exponierung
am 4U Zoller erwarten. Wie jetzt Prof.
GW. Ritehey im Einzelnen mitteilt, 1 ) haben
sich diese Erwartungen bestätigt, ja sie sind
übertreffen worden. Die benutzten
farbigen Glasplatten haben eine Dicke von
2.4 mm und bedecken im Brennpunkte
des 40Zollers ein Gesichtsfeld von
14 Quadratminuten einesgrössten Kreises.
Die Bilder der Sterne sind bis zum
Rande scharf, selbst unter starker Ver-
grösserung. Bei den gewöhnlichen
photographischen Sternaufnahmen ist es
notwendig, die durch Uhrwerk bewirkte
Bewegung des Fernrohres ununter-
brochen zu überwachen und durch
Nachbewegung zu korrigieren, um das
Bild des aufzunehmenden Objektes
völlig unverrückt auf derPlattezu halten.
Ein solches Verfahren ist bei der Unge-
heuern Gew ichtsmasse und den Grössen-
') Astropliysical Journal XII, p.352.
ist soj^r notwendig,
sitz einen Augenblick
wechselt. Es ist also wahrlich keine
leichteund mühelose Aufgabe, am Yerkes-
Refraktor Himmelsphotographicn auf-
zunehmen. Die angewandte Methode
ist mehreren Bedenken unterworfen,
welche
n einzelnen erwägt,
» Praxis als hinfällig
wendbarkeit der neuen Methode beweist
die Aufnahme von äusserst dichten,
ki^diiumi.!,-!! Sternhaufen. Einesolclier
ist der Sternhaufen im Pegasus M 15.
Er wurde 1900 Okt. 3 mit dreistündiger
Exponierung aufgenommen. Der Luft-
zustand während dieser Zeit war
schwankend, anfangs massig gut, dann
während 130 Mim
iOMim
schied
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Die Untersuchung des erhaltenen
Negatives durch Prof. Bamard ergab,
dass die sckwiielislen darauf bestimmt
wahrnehmbaren Sterne so lichtschwadi
sind als diejenigen, welche man unter
den allerbesten atmosphärischen Ver-
hältnissen am 40 Zoller mit blossem
Auge überhaupt noch sehen kann. Ver-
schiedene feine Doppelsterne des Stern-
haufens von 16.5 und 17. Grösse und
deren Abstand voneinander geringer
als 1 " ist, zeigen sich auf dem Negativ
scharf getrennt Eine Menge feiner
Sterne die von dem diffusen 1 idile
rings um das Celltrum des Haufens
umbiilit werden, sind bedeutend Iciditer
auf der Photographie als direkt am
Fernrohre zu sehen. Gleiches gilf für
ulk: anderen Nm.-dl „nniiren ShTuhauien
und audi in dem balle feiner Sterne,
die von Nebeligkeit umhüllt sind wie
z. B. Bamards feinem D< jppe istern ,wdd Ka-
dern I rapez im Orion vurans<j:clii. Dieser
Doppelstern ist nach Bumham einer
der schwierigsten am ganzen Himmel,
völlig ungleich irgend einem anderen
und das schwierigste Probeobjekt für
den greifen l.iek ■ Refraktor. Dieser
Doppelstmi \>t rinn am Jf) Zoller wieder-
holt photograp liiert worden, selbst bei
minder guten Lnftvcrhäl missen , mit
graph i sehen Met hodeangewendet worden
uiui iiti: geradezu grossartigem Erfolge.
Prof. Ritchey glebt eine solche Auf-
nahme, die auf unserer Tafel IV reprodu-
ziert ist. Sie stellt die höchst interessante
Mondlandschaft Theophihis dar und
wurde am 12. Oktober 1900 aufge-
nommen. Die volle Öffnung des
10 /oIükcii Objektives wurde verwendet
und die Dauer der Exposition betrug
weniger als eine halbe Sekunde. Die
Vergrössernng gegen das Originalnegativ
ist etwa sedufadi. Diese Photographie
ist nun das Beste, Schönste und Detail-
lierteste, was bis jetzt von Mondphoto-
,grapliie:i überhaupt erhalten wurde. Sic
ist für den Kenner des .Mondes frenuUvu
enl/iiekerid. rine -uldie Schälle und
eine solche Menge von kleinen Details
ist bis jetzt noch niemals photographisch
vom Monde erhalten worden. Selbst
die mit Recht bewunderten Pariser
Motidphotographien müssen dahinter
zurücktreten. Nur wer den Mond und
die hier dargestellte Landschaft des-
selben aus eigenen Beobachtungen genau
kennt, kann den ganzen Wert dieser
Photographie gebüi
i. Diese
selben s,
i Burnham
die Distanz beträgt 1.3°.
Auf den Negativen des Sternhaufens
im Herkules M 13 ist auch das Cenrrum
des Haufens völlig aufgelöst und unter
den besten Verhaltnissen würden Stern«
16. Grosse mit Distanzen von weniger
als I 1 deutlich getrennt erhalten. Aul
einer Fläche von 10 Bogenminuten im
Quadrat (etwa dem 70. Tdl der Fläche,
welche die Mondscheibe am Himmel
bedeckt) erscheinen nicht weniger als
3200 Sterne in diesem Haufen. Auch
auf den Mond ist der 40 Zoller der
Verkes-Stern warte mit der neuen photo-
Photographie übertrifft -
Male — auch bezüglich des feinen
Details die Mädler'sche Mondkarte, ja
sie zeigt kleine Krater die auch in der
grossen Mondkarte von Schmidt nicht
enthalten sind. Sie lehn aber auch, wie
genau und /iiverkissis; Schmidt in Bezug
auf die Wiedergabe des feinen Details
:n Beobachter
velche nicht
ein glänzendes Zeug
Tode. Für diejen
auf dem Monde orientiert sind, sei Be-
merkt, dass der grosse Krater rechts
unterhalb (nurdrisllicti) von der Mitte, der
13.8 deutsche Meilen im Durchmesser
haltende Theophihis ist. Er ist wahr-
scheinlich d,i^ tiefste Kin.u'k'ebir.iie mit dem
Monde, denn seine Wälle überragen das
Innere des Kraters um 4800 m und der
Boden des letzteren liegt bis zu 3300 m
tiefer als die grosse Fläche links (Im
Westen), das Marc Neetaris. Rechts oben
grenzt unmittelbar an den Theophilus
die Wallebene Cyrillus, deren Nord- 1
Westwall vom Walle des Theophilus
zerstör i ist. Ar. Cvnlhia scfiliesst sich
südwärts die Wallehene Catliarina an, in
deren innerem nördlichen Teile sich ein
luciiriffcr llergring zeigt. Der mehr als
halb tieschattete grosse, längliche Krater
links (westlich) von Calharina, von
letzterer durch eine Reihe kleinerer Krater
im wilden Berglande getrennt, ist das
Ringi:diir^,' flcaumout, um dem ans
nordwärts eine IJodeiianschwellung zum
Westwälle des Theophilus ziehL Etwas
nordwestlich von diesem, nahe der Licht-
grenze, sieht man den im Innern völlig
schaltencrfü Ilten Krater .Midier. Wenn
man das zahlreiche und feine Detail,
welches die Photographie im Hügel laude
nördlich von Theophilus ;eii;l, betrachtet,
so erkennt man unschwer, dass es ganz
unmöglich ist, diese Bodengestaltung
durch koncctitioilcllc Sein afiicrcng nach
Art unserer geographischen Karten, im
Detail genau darzustellen. Auf dem
Standpunkle der selenographischen
Technik zur Zeit von Mädlerund Schmidt
blieb freilich kaum etwas anderes übrig,
aber nunmehr ist dieser Standpunkt
überwunden. Dank der Ausbildung der
Photographie.
Fragt man aber nach den ferneren
Aussichten der letzteren, so gewähren
die Erfolge am 40 Voller der Yerkes-
Stem warte die schönsten Hoffnungen.
Der Nutzen von Objektiven mit grossen
Brennweiten behufs plmtc^iaplu^eiicr
Aufnahmen der Himmelskörper nach
grosser Skala und mit erheblichem
Trenn ungsvemiögen ist so augenfällig,
dassderen Anwendung immer unabweis-
barer wird. In Bezug auf dichte Slcm-
hauten, ü(jp|)el Sterne, Detail der l'lancteti-
oherflächeri ;nid besonder- ilcr .W.iuc-
oherfläche steht der Erfolg augenschein-
lich im Verhältnis der Länge der
Brennweite des Objektives. In Be-
rti ek sieht igimg dieses Um stand es ist
daher in der Instrumenten Werkstatt des
Yerkes ■ Observatoriums der Bau eines
photograpllisehcn Spiele! -Teteskopes
von 2 Fuss Spiegeld urchmesser und
2tm f ; uss Brennweite in Angriff ge-
nommen und bereits weit gefördert
wurden. Natürlich kann ein solches
Instrument nicht parallaktisch beweg-
bar aufgestellt werden, sondern wird
als feststehendes Fernrohr montiert, wie
das Instrument der Pariser Weifaus-
Stellung. Man darf von seinen Leist-
ungen, besonders nach den Erfahrungen,
welche Keeler mit dem grossen Crossley-
Reflektor gemacht hat, das Höchste er-
warten. Dr. Klein.
Neue Untersuchungen über den Durchmesser der Venus.
Messungen, entsprechend dem unvoll- bessere Üheremstimimm,:. doch läast
kommcucii Zustande der astronomischen auch diese noch viel /u wünschen iiln i;;.
Messiust in meine, mir ungenau sein. So So bestimmte Kaiser in I eyden \ S72 den
erhielten Short, Schröter und W.Her- Venusdurchtuesser mit dem Doppelbikt-
sehel Werte zwischen li>.7 und 1SS' mikrometer zu UMÜ; Ambrom 1303
für den scheinbaren fiiirehiiie^c; der am tnjttinger Heliometer denselben zu
11", Bamard 1S95 zu 17.397",
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Venus vor der Sonnenscheibe in den
Jahren 1761 und 1769, als mittleren
scheinbaren Durchmesser den Wert von
In.'HS' Gleitete und Auwers aus den
Durchgängen von 1874 und 1SS2 als
cikh.iüiti;icn Wert 1(>.S20' fr.ml. Hei
den Durchgängen der Venus durch die
S. in tii_-i i st-tn^ibi.- Kk'iLjl lui? der Planet
seine dunkle Nachtseite und ist also
als schwarze scharfe Scheibe auf dem
hellen Hintergrunde der Sonne sichtbar
unddiese Scheibe erscheint danach durch
Irrüdialinii uabrsch ein lieh im Durch-
messer etwas kleiner als sie wirklich
ist. Umgekehrt wird die helle Venus-
scheihe auf dem durikk'ii Himnielsgruniie
durch Irradi.iti. in iras vcr>:rÖs'c-t. Aber
auch abgesehen hiervon ist die genaue
Messung des scheinbaren Venusdurch-
messers sehr schwierig, weil dann, wenn \
die Scheibe am ^rössten ist, sich der
Planet als feine Sichel darstellt, während
zu der Zeit, wo die Scheibe fast voll
erleiielilet ist, sii.' auch nahezu am klcmMeri
erscheint Ausserdem ist in grossen
Refraktoren das Bild der Venus, wegen
seiner flössen I li'liiykfir. stets von einem
starken likuiviiiletiet:?cfhmmer umgeben,
der bei unruhiger Luft die genaue Auf-
fasf-img- der Rinder schwier:!» macht.
Dr. J. j. See hat in den Monaten
April bis August 10(10 Messungen des
Veuusdiuc!)mes;iTS am 'itw. ilü^cn Re-
fraktor ^u Washington ,in?s*c-führt. ')
Der bhtuviolelle Saum um den Planeten
wurde durch Vorsetzen eines durch-
sickiigen, farbigen Scliiimes /um Ver-
schwinden gebracht und Vergrösse-
rungen von meist 400 bis 600 facti an-
gewendet Wenn die Luft ruhig war,
zeigte sich der Rand det Venusscheibe
so scharf wieder Mundrtmd dem bl eisten
Auge. Im Mittel aus T> Messuugs-
reiheu cn;ari sieh der scheinbare Durch-
messer der Venus zu 16.800" +0.022".
Dies stimmt sehr giu mit dem von
Auwels ^ijuridenen Werte iiiiereui und
giellt inner Annahme der Snnticuparal-
laxe zu 8.796" einen wahren Durch-
messer der Venus von 12131.7 km
+ 16 km. Hiernach ist also Venus im
Durchmesser um etwas weniger als
V, 0 kleiner als die Erde.
Die grosse Feuerkugel vom 16. Dezember 1900.
Von Torvald Kohl.
(Mll Tutel V und VI.)
nOm 16. Dezember 1900 um 4 Uhr 40 man einen Kometen gesehen zu haben,
HU Minuten nachmittags wurde in und beim Verfasser dieser Zeilen wurde
Norddeutschland und Dänemark eine angefragt, was für ein Komet es wohl
ungewöhnlich schöne I viieiku.jel gc- sein könnte, der so plötzlich erschie-
sehen. Viele Beobachter erhielten un- : neu sei?
willkürlich den Eindruck, dass das Lieh! Von 70 Beobachtern in den beeret-
Phänomen ganz nahe sei und mit fenden Cegenden liabe idi che:: ?o viele
Frstaimeti werden sie erfahren, dass der Berichte ciu;:v-ammch. An allen Sta-
Abstand sehr wohl 40 bis 50 Meilen ■ tionen in Dänemark und über Jemand
betragen konnte. Ein Beobachter bei war der Himmel mit Wolken bedeckt
Kopenhagen war der Heinum.', das- die sodass liiei die Hede mir von den
Feuerkugel in einem Abstände von nur danischen Inseln sein kann. Dort wurde
einer Meile von dieser Stadt gefallen die Erscheinung in südwestlicher
wäre, und in Nippes bei Köln sah es Richtung gesehen, wo die S'.mne eben
gleichfalls aus, als ob das Meteor sieti untergegangen war. Leider waren die
unweit dieses Ortes befunden habe. Bei -
Prästo auf der Insel Seeland glaubte ■> Astron. Nachr. No. 367b.
Sterne noch nicht sichtbar geworden, I
Nachdem ich aus den zuerst er-
haltenen Berichten bald gesehen hatte,
land zur Erde gefallen sein musste, er-
hielt ich durch die Oüte des Herrn
Dr. f It-rrcL. J. Kl an tin paar Berichte, die
mir gute Dienste leisteten. Es ergab
sich nämlich hieraus, dass die Feuer-
kugel von Köln aus gegen Norden,
aus Hude {Oldenburg) gegen Westen,
aus Wilhelmshaven gegen Süden und
aus Leer gegen Osten beobachte! wurde.
I litrdnrdi wild v.-;ilsrsL-hL-iii I ich cin^Snilc
in Oldenburg nicht weit wcslwiirif von
der Stadt Oldenburg als der Ort be-
zeichnet, über welchem das Meteor -kli
in: l:\pln-ionsmomcntc befand. Dies
stimmt auch mit allen übrigen mir zu-
gänglichen Richturigsangaben übe rein,
i. B. nordwestlich von Minden, westlich
von Stade, Hamburg und Bremen.
Die [k-ohräebtmigeiivoiideii dänischen
Stationen re^tillinm in iolgHidru \X'ji 1 1;-
nehmungen.
Das Meteor ensclticn jiochani Himmel
In f'i.rni einer StcriiBdinuppe. ward aller
M'hnell ginsser und zog uls fcuerspriili-
ende l.iditkugd mit einem Feurigen
Schweif hinter sich am südwestlichen
Himmel herab, in der Richtung wo die
Sonne dien uiilergeg.uiget! war; vi. evpki-
dierte, flammte in demselben Momente
auf und erlosch. Kurz nachher w urde
an dieser Stelle ein sehr heller Licht-
streifen sichtbar; anfangs war er gerad-
linig und ungefähr vertikal, aber er
wurde bald zickzackförmig wie ein
fixierter Blitzstrahl, zog sich in Sch langen -
Windungen zusammen, verschob seine
Form langsam vorwiegend mit horizon-
talen A usci r a od erj errungen der S-Fnrtn.
l).e grusste Höhe des darnpfahi:lirhcii
Gebildes konnte, vor. Kopenhagen aus
gesellen, auf W geichatzt weiden
Einige Beobachter haben den wunder-
ba-en Strcilen rmi emem Prupfzieher
verglichen, andere wollen ei
f ; rage zti dien gesellen haben. SehlicSi-
lieh waren nur noch wolkenälmliche
Streifen sichtbar. Die Dauer der ganzen
Erscheinung wird meist auf 10, 15, 20
Minuten geschätzt, in Hamburg sogar
auf eine halbe Stunde. Die Farbe
war anfangs rötlich, im Explosions-
momeute bläulietnveiss; die öfters er-
wähnte grüne Nüatlte der Feuerkugel
rühr] wall rscliei Ii lieh von der rötlichen
Beleuchtung des Himmels durch die
untergebende Sonne her, indem Grün
bekanoilich die Koiitnlvmcntäriarbe. zu
Rot ist
Nur ein einziger Beobachter in
Dänemark, nämlich im südlichen See-
land, berichtet von einem dumpfen
Knall. Es kommt sonderbar vor, dass
auch nur ein einziger Beoblditer in
Deutschland, wie es scheint, ein Schall-
phäuomen erkannt hat. Dieser Beo-
bachter. Herr Ober- l'usl- Assistent l.eich
ans Delmenhorst, hat hierüber Folgenden
Bericht der Hamburger Sternwarte zu-
gesandt.
Hude, Iii. llLVeniher I0U0. Heute
Nachmittag 4 Uhr 41 Minuten 30 Se-
kunden wurde von mir in westlicher
Richtung etwa 60" über dem Horizont
ein prachtvolles Meteor beobachtet,
iveklu> in scluäger Richtung zur Erde
fiel und einen weiss leuchten den Streifen
hmterliess. Dieser Streifen war anfangs
geradlinig, breitete ■iieii später aus und
nahm eine unrege! massige Form an.
Der leuchtende Flieden war um 4 Uhr
S2 Minuten mich zu srhen. Ili.nlei dem
Streikn »aicn die roll cur! den den Abend,
wölken suhtbar, also mochte der Weg.
den das Meteor genommen haue, nicht
seh: weit entfernt sein l.twa 13° über
dem Horizont platzte diel iiierkugel die
Detonation war um 4 Uhr 46 Minuten
In dem Bericht von Wilhi
hauen heisst es. itasa der glän
Schweif, einrm flammenden Sc r
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vergleichbar, die Stelle am Himmel habe ich nicht wahrgenommen, obschon
markierte, an dn das Meteor nicdei-ge- ich 3 Mmf.cn mit Jt ; Selitmdcmihi
gangen war. darauf wartete und auch spater bei Fort-
Vun Li'tr ;nis erseliieii da-j Meteor ^tiini; in eitles W'esrcs 'loch Acht d:iiat:t
am Östlichen Himmel Über Loga hin. gab. In der vom Meteor zurückgelegten
Uasselhe bewegte sich i:isl senkrecht /in ISiiini hlieb ein leuchtender Streifen
Erde und hinterließ einen gan?. schmalen sichtbar, welcher 2 bis :s Mimiteti seine
Wolktnstrufer!. tief bis m einer tut- Oe-sr.il t ir.il eimc.cn Abänderungen ziem-
ncbeiieren H.ilie hei immer -chwacher ■ lieh beibehielt, tkmn kleiner lind wie
werdendem Lichte zu verfolgen war. j von starkem Winde gekräuselt wurde,
Ans Ostcrholz-Tenever wird nil.i, ehe er noch völlig verschwand
geschrieben: -Die Kugel bewegte sich etwa 10 Minuten nach Beginn der Er-
' aufge-
machte sie rasche Drehungen. Plötz-
lich schoss sie rasch senkrecht nieder
und /war nicht in hin- und heijrehemieii
Bewegungen, s^n-Jern in gerader Linie.
Teilen -lüheiid, zog sie einen nac
hitileti divergierenden ienrigen Schwei
hinter sich her. Sie machte beim Ei
löschen den Eindruck, als
einer Wolke
Aus Minden
Hand geschrieben: Anscheinend 15'
westlich des Zenits beginnend sah ich
gangenen Wolke bedeckt w
I idiigiieit des Streifens rühr: wohl mir
im ersten Augenblick noch von eigener
Cilm und l.ciidi'krait.siüte: wohl dr.vnn
her, dnss der kosmische Staub bei seiner
grossen Höhe über der Erdoberfläche
De:
1 Hell
3 bis 6 Bogen - Mim
Länge des hellen Streifens etwa 20 bis
10" im ersten Augenblick nach dem
Ve,,chvwi:den: .iie Lange der iMH-vit
Bahn des Meteors etwa 50 bis 55°, so
weit ich beobachten konnte. Das Lieht
des Meteors war gelblich bis intensiv
bläulich, als sich die Teile abzulösen
- bis
bestehende Helligkeit
des klaren Himmel:
tageshell war. Hätti
Sekunden laue, l.ie.lu-11 er
sei. Etwa auf */„ der
einige Teile de- Mctcur
und zu zerplatzen. I
:ii Jan no,
T cri. Ahn
I iif.e sandte, liefen einige Kinder
' sdireckeii-bleich ins Hans und riefen:
■ ' -Vader! Muddcr kamt doch mal Hink
: rut! De Maan is eben van'n Himmel
1 Fallti! Se hangt dar in Minnermanns
: Boom!. Der helle Lichtschein ist hier
:111t" drastische Weise illustriert.
Eine so prächtige Erschein in ig wie
die grosse Feuerkugel am 16. Dezember
1900 gehört zu den Seltenheiten. In
meinem General katalag über Meteore
habe ich besonders eines gefunden,
welches grosse Ähnlichkeit mit der er-
wähnten Erscheinung darbietet Eine
I Vergleichung der bildlichen Darslel-
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luni;e;i wird diese Ähnlichkeit ;irn besten
Über dieses interessante Phänomen
hat der Beobachter F. Quittenbaum
in Rostock mir folgenden Bericht zu-
gesandt:
• Es war im Monat Juni 1873, als
an einem schonen, sonnigen Nachmittag
zwischen 4 bis "j Uhr ich. auf meinem
Hofe (Marlow in Mecklenburg) stehend,
gegen NNW ein glänzendes Meteor
langsam herabsinken sah, welches, hinter
dem Dache des Viehhauses verschwin-
dend, einen braunschwarz! i dien, breiten
Streifen am Himmel zuriickliess. Von
der andern Seite des Viehhauses konnlc
man nicht sehen, dass der schwarze
Sirdfen zur Erde herabreiche, und mirss
angenommen werden, dass das Meteor
; Splint
explodier
auch so, als wenn die Entfernung eine
sehr grosse wäre. Das Interessanteste
miil SiHuli'i-jvirsii' aber bei der ganzen
h'rsdiciuimi; waren die I'hascn. weiche
der dunkle Streifen durchmachte und
dessen Spuren ii.idi eeee,, 0 Uhr hei
Eintritt der Dunkelheit sichtbar waren.
Ich habe mich bemüht, Ihnen unter 2 bis 5
der Zeichnung (Tafel V) eine Vm-stcHunc:
davon zu geben. Zuerst entstand aus
Spirale, welche sich in der Breite aus-
nadi oben gerichtete Kinnen i-r:ist:i iii1<-n .
die sich mehr und mehr in horizontalen
Streifen naeh den Seiten an-hreilekn,
sodass ziild/i hmer Slridiui'ilkii.cn hi-
zum Eintritt der Nacht sichtbar blichen.
Jede dieser Phasen bedurfte etwa ';,
bis 1 Stunde zu ihrer Ausbildung.
Ue-onJer- praditvull war die T~r^ilK-i-
nung, als die Ränder in mehr oder
weniger starken', Abendrot erglänzten.
Diesem Beispiel verdient als eine der
srnii-pten Sdleiiheiti-ii iiiii^iyddnicl /t\
werden: ein Meteor, dessen Schweif
stundenlang, ja sogar während 4 Stunden
sichtbar bleibt!
Einer Mitteilung des Herrn Dr. Felix
Koerber- Berlin zufolge, scheint das
Meteor vom Id. Dezember W nörd-
lich von Haselünne bei Meppen in der
Gegend der Kirchdörfer Wahn oder
Sögel geplatzt zu sein. Über die That-
sachc, ob itl jener Ge«cud Sliicke des
Meteors zur Erde gefallen sind, ist jedoch
bisher noch Fiichis bekannt geworden.
Nachstehend folgt eine Übersicht der
von 73 Orten eingesammelten Rendite
tiher die Fcnci-kireyl v 10. De/emhc;
1. Ncsived (Seeland). Sikll. Rich-
tung. Kugel säilstchend. explodierend.
Senkrechter Lichtelreifen, welcher drei
Minuten später Sc Ii langenform zeigt;
hält sich danach 6 Minuten.
2. Ravnsnes (Seeland). Fiel senk-
recht in genau SW von 8° bis 15"
Höhe. Plötzliches Aufleuchten. Rot-
grünweisse Farbe. Später senkrechter
Streifen iilit/jll-lhl AVei beinahe
horizontale Streifen. Dauer: 15 Min.
3. Evcrdmp (Seeland). Blitzähn-
licher Streifen, vielleicht ein Komet ("-),
' ■ itl, Himmel 10 bis "
Mol:
i Horizont. Der
ifen zieht sich z
4. Nakskov (Lolland). Eine Stern-
schnuppe kiiiiinil v (">., ir.iflriicillcild
wie eine Feuerkugel, explodiert. Die
Kugel hatte sehlangcnförmige Bewe-
gungen. Die letzte Phase in WSW— W
und 23" Hohe, zeigle einen Zickzack-
förmigen Strei
n 0 k
v (i-
Kl). bei,
steigenden Bogen gegen Vi' hin. fallt
abwärts. Streifen wie ein l'i'upi/ichcr .
spater ein konkaver hori/imtaler Bogen
und noch später zwei ■ Fragezeichen .
6. Hamburg. Fiel jenseits der
rihe. Der ghikcii.le Seiiweif liisle sieh
im Laufe einer Minute auf und bildete
nachher eine Propf zieher- Figur. Dauer:
V, Stunde.
7. I vn-.. bv (Seeland). Hi.he im
SW. Ruhiges rötliches Licht Streifen
in Form eines feststehenden Blitzes,
blieb eine Minute unverändert, dann
allmählich entschwindend.
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Digimed 0» (Jooglc
— 57 —
8. Kopenhagen. Zuerst sichtbar 18. Helsiugör. Feuerkugel wie
65" Höhe im WSW. Bahnlänge 30". eine elektrische Lampe. Schweif mit
leuchteteaiif in Form einer Birne und ver- vielen 'Sternen' zuletzt einen Kranz
schwand. Der iickzackförmige Schweif bildend. Daner: 6 Minuten.
war 15" lang und sichtbar während 19. Gr.-Strümkendorff. In Form
10 Min. eines feststehenden Blitzes erscheint am
9. Borup (Seeland). Selion,- mehr- Südwest! . Himmel in 20bis35" Hohe
farbige Fcucrkimel. verschwindet .im "er Schweif einer beucrkuircl. Von der
Südhimmcl. Schweif von gekräuselter Mitte aus lief sie haarfein nach oben
Form. Dauer einige Minuten. aus- I'ie schürfen Hckcn des Zickzacks
10. Kopenhagen. Ein goldglän- nahmen allmählich rundere Formen an,
«■■Ulis l.idil, an Form und (im^c dem llnil ^ Wiiitlnn-ron zr.;,™ sich nach
Neumond ähnlich, sink; am westlichen der M'«e zusammen. Dauer- 6 bis 8
Himmel. Esplosion. Zwei helle Licht- Minuten, bis vordrängende Wolken die
streifen in horizontaler Ridilun.; hielten IScnbaditunj; binderten.
sich sichtbar wahrend 15 Minuten, bis Hragür (Sedaud). S° Höhe
sie sich hinter Wolken verhargen. SW. Im Doppel fern röhr gesehen
11. Kalllndhorg. Prachtvoller w ' u ''^Schwaf einem Wimpel ähnlich,
Mclcorrc-en im Vi', Schlnne.enfö.mic;cr auch oczuirlid, der bewein ltch. Dauer:
Lichlstreifen sichtbar in d bis 7 Min., 10 M"»'ten.
bis eine Wi.lkci'sdiidlt dielicnhaditum- :!L ""kerod (Seeland) hd von
verhinderte. 30" Hohe senkrecht herab am sud-
12. Karrebeksmmde (Seeland l £
fiel senket in M.dwcfl. Ri.-hnm« Streifen wurde "P ker «eki minut. Dane,
, "f
it. Fo^Tknwl
25. diindli.se (Seeland), hd ver-
13. Odense. Hoch am Himmel
eilt ein Meteor von O— W mit hellem
Schweif und erscheint am Horizont als
SW. Explos
Streifen z
■ •:ii Ii mu ei iiui.i am i n ii i/i i in ;n> . , . .. , , . , ;
rande Feuerkugel. SSS*TS» °«V""
"™ "« ~,l,e wcal. ilon - (M „ ai . „«. nl , lln , s
/ü,U l-arb.: r..l-uvi..-„rmi. ^,u|...|i s,.,,^,!,,,. s,, lk . | m .lt .[,■!, ^IiiukI dm r
!' "'S"'-"""; ■!">«* Minun n,
b.ld ,,,1»,™™™!. m |mlm , Td , |u K , |5 . H5hc
15. Kahl n d bort;. Feuerkugel am 1 j m
Westhimmel. 25." Oundsömagle (Seeland).
Ib. lionip Kote Feuerkugel sinkt Vom Zenil ,'U'cn WSW zieht dir Knad
im SW Linter Wolken. Schweif wie attl Mil.Mliei herab m:d verschwindet in
ein scnkrechteT Stab. sp.ili-r .-uk/ack- \v Hohe. Kurz nachher wurde in
förmig, entschwand nach 10 Minuten. . e in wenig südl. Richtung eine Wolken-
IT. Stege (Moeti). Sinkt von 35 i sänlc gesehen. Im Laufe von 5 Min.
bis Hl " Höhe, genau i:n WSW. Schwur nahm diese Säule viele verschieden gc-
siciit aufrecht in :> Mirmton. entschwand krümmte Formationen an. ^" Höhe,
von unten nach oben, def obere Teil j 26. Oundsömagle (Seeland). Die
Schlankem"' irm annehmend. spjiliT wie Kugel kam zum Vorschein nahe am
die Ziffer 2 in liegeiukr Stelling, praclit- Zenit i:i sü.lwestl. Ridming Lind erlosch
voll, wie an- Sternchen bestehend in nahe dem Hori'unt im WSW, 1 bis 4
25 l)is 30" Höhe. Dauer: 8 bis 10 Minuten spänr -ah man einen Iciichtcn-
Minuien. den sdilain'eniörimiKii Streiten empor-
Sirins 1901. Heft 3. S
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— 53 —
steigen. Die nebetförmige üeslall eilt- Schlangciifiiriii.wimh-alltuiililich lirei:er
schwand hinnen 5 bis 7 Minuten. und weniger scharf, bis er sich in einen
27. Vordingborg. Grosse Feuer- langgezogenen Nebel auflöste, dessen
kttgel Regen SW. Schweif in Norm schwacher, weisser Schimmer endlich
t'iner Schlange war siehlhar 10 bis 15 ganz verschwand.
Minuten. 36. Husum. Fiel abwärts von
28. Prästö. Der Feuerstreifen in 60-3(1" Höhe in Südwest!. Richtung,
westl. Richtung hielt sich in mehreren Implosion in prismatischen Farben.
Minuten. 37. Kopenhagen. Der Schweif zeigte
2'). Ny borg (hiincri). Das Meteor, zickzacktiirnüge Bewegungen unter dem
cinerFeuerwerksbombeähnlich, bewegte Lauf von N- SW. Hier löste die
sicti von '5(1" bis 20" Höhe, r.pinsimi. Kugel sich in Funken Lind fiel
Farbe: gelb und blau. Ein gebogener herab. Die Funken waren an (iiössc
Streifen war sichtbar wahrend 5 Minuten, verschieden, tili silberweisscr Streifen
30. Masnedö (südl. von Seeland), wurde gesehen, später auch ein anderer
Feuerkugel verschwand im magnetischen in südliche) Richtung.
WSW. Schweif: oben einen Halbmond, 38. Hillcröd. Rote Feuerkugel im
unten eine Spirale, spitzig abwärts. Dieser SW. Der Streifen wurde allmählich S-
Seiiweif uar sichtbar im Laute S Min. inimig imil nach und nach zusammen-
30 Sek, gedrückt; verschwand in 15" Hohe.
SW. I-Iintertics in 3 bis -I Sekunden nach und nach im Zickzack verlor, ge-
einen Streifen. sehen. Die Kugel zog in westlicher
NB. Ist wahrscheinlich ein anderes Richtung senkrecht zur Erde,
kleineres Meteor, welches um 4« 35'« ■-0. Hamburg (Grossborstcl). Da-
erschien. Meteor, welches am Südwest). Himmel
33. Stege. In schräger Riclituri>> uicderi'iug. lic-s liiriicr sich einen laugen
vonSW— NW.ImLaufcvon20Miriuten gel hl ich -weissen Dam p [streifen, der 5
sah man einen S-förmigen Streifen, der Min. lang sichtbar blieb, erst lang und
nach und nach mehr zusammengedrückt gerade, dann verweht tunl S-förmig
wurde. verbogen, bis mit dem Eintreten der
34. Nestvcd. Fiel von 40" Höbe Dunkelheit alles verseil wand. Zunächst
senkrecht nieder. Explosion. Schweif war nur das der Erde nächste Stück
unter Umgestaltungen sichtbar 10 Iiis diese- Streifens siehlhar und erst nach
15 Minuten. mehreren Sekunden zeigte sieh die
35. Hamburg. Das glänzende Fortsetzung nach oben.
Meteor bewegte siel; in ungefähr nord- II. Ka I u nd beug, (r.iue /ick/ack-
•.'üdlielier ICeliliuig in biäiibeliem (ikui/. förmige Wnlke wiid gegen Süden, ein
Nach Erlöschen blieb seine ISatin in wenig nach Westen hin gesehen, nl I-
einei lauge leuchtenden Spur sichtbar, mählich immer schwächer werdend,
einen Moment bestand diese in einer 42. Askö (bei Lolland). Meteor wie
scharfen, schnurgeraden und schmalen, eine absteigende Rakete in 30" Höhe
gelb leuchtenden Linie, die sich spater im SW. Der hinter lasse ne Streifen
/u einem Rande verbreiterte, unri glich wurde allmählich Sfiitneg gektummi
einer von der Sonne hestrahllcn Wolke, üreilcr.alxr schwacher leuihlei.d Dauer,
lang-.nii an Helligkeit abnehmend 5 Minuten,
Wahrend lOMin vcrwardelleder Streiten 41 Kopenhagen. Fiel in beinahe
sich in eine irreguläre gekrümmte vertikaler Richtung bis ca. 10" Höhe
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in ungefähr SW. Grünlich-gelbe Farbe.
Nur 3—4° der Bahn wurden beob-
achtet.
44. Gaunö (bei Seeland). Die
Kugel ging von NO nach SW, war
rul, sendete Funken aus lief am Himmel
und zersprang unter einem dumpfen
Knall. Danach wurde etwas wie ein
Blitz gesehen. Der Zickzackstreifen
blieb cinii'f Minuten sichtbar.
45. Bremen, [in Zimmer sitzend
bemerkt der Beobachter einen hellen
Schein, sodass die anwesenden Knaben
ausriefen: 'Es blitzt!- Gleich darauf
erschien im W. über den rötlichen
Ahendwolken ein heller geschlä
Lichtstreifen, der seine Figur allt
änderte. Dauer: 10 Minuten.
46. Bremen. Die Kugel erschien
in 45» Höhe im SW., fiel dann 20»
nieder hinter einer Wolke, aber der
Schweif blieb in Zickzackform 12 Min.
slehend. .
47.0sterholz.Tenever(bei Bremen).
Die Kugel bewegte sich anfangs so
langsam, als ob sie kaum von der
Stelle käme; in dieser Zeit machte die
rotglühende Kugel rasche Drehungen.
l'IC^lidi schnss sie rasch senkrecht in
gerader Linie nieder. Dx Kugel zeigte
an der Spitze einen schwarzen Fleck,
erst in den hinteren Teilen glühend,
zog sie einen nach hinten divergieren-
den, feurigen Schweif 1 1 i nler sich her.
Ein zickzackf finniges Nehelh.uid war
noch 15 Min. sichtbar. Kein Geräusch.
48. Achim (bei Bremen). Eine
grosse Feuerkugel, die in allen Farben
schillerte, zeigte sich plötzlich am Himmel
und fiel in westlicher Richtung. Nach-
dem sie verschwunden war, sah man
eine schlaiigvniöimige Rauchsäule um
graublauer Färbung.
49. Apenrade. Am südl. Himmel
wurde ein Meteor in langsamer Be-
wegung und in einer gekrümmten Hahn
gesehen. Die Erscheinung spielte in
prismatischen Farben und war sichtbar
als leuchtender Streifen in 8 Minuten.
50. Köge. Feuerkugel im SW.
Schweif sichtbar in mehr als 4. Min.
dt
"NB. Vielleicht wie No. 32 das
kleine Meteor.
53. Hilleröd. Heller Lichtschein
im SSW, dann zwei l 1 /," lange Licht-
streifen, der untere funkensprühend und
in wallender Bewegung.
54. Nippes (bei Köln), Ein präch-
tige- Mefeur wurde in ni'irdl. Kiehliniy
gesehen, eine kleine Rauchwolke hinter-
lassend.
55. Minden. Der Beobachter be-
fand sich aufder hieiieii I .uisenslrassc,
und ging nach Westen zu, ziemlich
nahe an der Weser brücke, inid sah, ca.
15" westl. des Zenits beginnend, ein
helles Meteor, welches in westnord-
westhdi bis westlicher Richtung zum
Horizont hinabzog. In etwa 3 — 5 Sek.
7.ont angekommen, wo es verschwand.
Grössfe Helligkeit im zweiten Drittel
der Bahn. Wäre die Erscheinung
nachts eingetroffen, würde die ganze
Gegend 3—5 Sek. lang taghell er.
leuchtet gewesen sein. Nach etwa "i s
der Bahn schienen einige äussere Teile
des Meteors sich :ibzu!ü;cn und zu
zerplatzen. Keine Detonation hörbar,
obgleich in mehreren Minulet! darauf
acht gegeben wurde. Der in der Bahn
hinterlassene Streifen wurde nach 2—3
.Min. gekräuselt, ehe er etwa S Min.
spätci völlig hinter aufziehen den Wölken
verschwand. Der scheinbare Durch-
messer des Meieiii s mochte f i> bitgeu-
minnten betragen, die Länge des hellen
Streifens 20—30 die Länge der ganzen
Hahn 50 55". Farbe gelblich bis in-
tensiv bläulich, als sich die Teile ab-
lösten.
56. Geestemünde. Die Leucht-
kugel senkte sich in schnellem Fluge
[ zur Erde, einen glänzenden gelben
, Schweif zurücklassend. Noch ehe sie
die r.rdr erreichte, zerplatzte sie. während
der feine, lange Schweif zunächst un-
verändert am Himmel stehen blieb,
wie ein Blitz, der sich langsam in
Seil langen Windungen zusammenzog.
Dauer: etwa 15 Minuten.
57. Stade. In 35" Höhe sah man
ein zickzackfärmiges Band, welches sich
silliLTwcits ülSn/ciid vim dem Himmels-
grund abhob, als ob durch den Riss
e i n es Vo r h a n ges cl ektrisches Li ch t st rah I le.
Der in'eiiMve. die I'iyiir drica limine-
kehrten S bildende Streifen war etwa
5° hoch und V breit Er verschob j
seine Form langsam, vorwiegend mit
horizontaler AuseiiianderzeiTung der S- .
Form. Die Erscheinung verlängerte
sich in schwächerer fadendiinner Linie
mit deutlicher Bewegung nach oben ■
und unten, mit westlicher Tendenz,
wobei das Ende des oberen Zweiges
einen deutlichen Kopf von der Hellig-
keit eines Sternes 5. Grösse erkennen
lies?, üriissie Anrieh ilikii.' 30". [inner:
15 Minuten.
58. Wilhelmshaven. Am südlichen
Himmel sah man ein hlit/ai'Sigcs Auf-
leuchten. Uie Feuerkugel fuhr in senk-
rechter Bifhiiiiiif scheinbar zur Erde
nieder, liht hin /cnilcr Schwei! markierte,
einem r lammenden St luven vergleichbar,
die Stelle, an der das Meteor nieder-
gegangen war.
V). I ecr. Am östlichen Himmel über
Loga wurde ein prachtvolles Meteor be-
obachtet. Dasselbe ging fast senkrecht
zur Erde. In einer geringen Höhe über
dem Horizont wurde dasselbe, unter
blitzartigem Aufleuchten, als feuriger
Ball sichtbar und fiel als solcher nieder.
Die Bahn wurde noch lange ,inLjc/cii;i
durch scheinbar KlühcndclJ.mipic. welche
wie ein ganz schmaler Wolkeu^treiien
bis zu einer ungeheuren Höhe zu ver-
folgen waren und sich erst allmählich
auflosten.
fiO. Vedbek (Seeland.) Fiel in schräger
Richtung im WSW. Deulliclie I M il..si,m.
Das Meteor schien nur eine halbe Meile
entfernt zu sein.
61.Rödvig(Seelarul).Ein Stern- gehl
abwärts und sendet einen IJainplseliv. dl'
spiralförmig empor mit einer halbmond-
förmigen Figurobcn. Dauer: l5Minufen.
62. Brokohl (Samsö). Meteor vom
Zenit in südwestlicher Richtung. Die
Kugel zerspringt in 30° Höhe.
NB, Vielleicht wie No. 32 und No. 52
das kleine Meteor.
63. Hude. Prachtvolles Meteor in 60°
Höhe um 41 41m 30> , zieht zur Erde
in schräger RiditLiiij>-, einen weissl euch (en-
den Schweif hinterlassend. Dieser war
anfangs gerade, später von unregel-
mässiger Form, noch sichtbar um
4)1 52m. Hinter dem Schweife wurden
die roten Abendwolken gesehen. Ex-
plosion in 15° Höhe in bläu Meli weissem
Licht Die Detonation, ein dumpfer
doppelter Knall, wurde um 4h 46m
2tis deutlich gehört.
64. Kopenhagen. In 20-25" Höhe
im SW wird eine leuchtende Nebel-
masse in Schlange 11 form gesehen, etwa
1 - in der Länge. In der Mitte ein heller
Punkt Dauer: 10 Minuten.
65. Bros kov (Seeland.) Aufleuchten-
des Meteor zieht vom Norden nach
Süden zu und verschwindet hinter einer
Wolke. Später wurde sein Innrer Schweif
sichtbar im SW.
hb.Ulfsh.ilelMöcn.) Explodierendes
Meteor. Danach zeigte sich ein langer,
roter Streifen, welcher sich langsam zu-
sammenzog in zwei Windungen mit
zwei hellen Stellen. Dauer: 10 Minuten.
07. Frederikssund. Ein Meteor wie
einer der grösseren Planeten im SW
bis W hinterliess einen senkrechten
Feuerstreif en t welcher sich 1 -2 Minuten
ziemlich unverändert hielt, worauf der
untere Teil sich langsam nach oben
bewegte, während der obere Teil seine
Höhe behielt. Ein Teil des Streitens
wurde anscheinend durch eine Wolke
SeiX 6$. BorreSö (Möenk Meteor niedrig
im SW. Schweif in Zickzackform wie
ein Blitzstrahl, war etwa 20 Minuten
sichtbar.
69. Frederiksvaerk. DieBahnca.40"
kille; Iii -iiilwcsllielleli I linnuel, beinahe
senkrecht Zwei leuchtende Streifen,
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zunächst Berat)-. spälrr krummlinig.
Hauet 10 Minuten
7U. OrehovedlLolland) I^Hrihc
im SW. Senkrechter hell leiN-hicndcr
Streiten von etwa 2 » Länge, etwas heller
in <Ier Mitte, wiiii allmählich schwacher,
wählend er in zwei -Halbmonden- /er
sprang. Daun III Minuten
71, Wismar. Eine gelb-hellblau-grüne
birnförmige Feuerkugel erhob sich vom
Horizont (?) bis 20° Höhe in lang-
s;i-str«-ktcr Scilla ngciil in it\ wn die Im-
plosion stattfand. Der Schweif wurde
S-förmig und hielt sich. Die Feuerkugel
erschien im Sternbild des Schützen.
11) Minuten sichtbar.
72 Amsterdam, t inMark lei:rhiendfs
Mctco: geht in südöstlicher Richtung
abwärts in gerader Linie, ein durch-
sichtiges Licht hinterlassend, welrhes
einen Augenblick nach dem Erlöschen
der Kugel sichtbar «ar.
71. LleUcn (Bremen), tm weisses
ItanU in /ickrackiorm wird im SW ge-
sehen, oben mit einer halbmondrormigcii
Figur besetzt. Eine leuchtende Kugel
war zuvor von einem anderen Beobachter
gesehen, und auch der helle Schein
wurde von mehreren Personen wahr-
Provisorische Bezeichnung der neu entdeckten
veränderlichen Sterne.
Hnn den letzten Jahren sind, haupt-
BB sächlich iniolgephotographiseher
Aufnahmen des Himmels, zahlreiche
veränderliche Sterne entdeckt worden.
Die meisten derselben sind nur wenig
ik-obnehtd, bei manchen mag der Licht-
wechsel auch noch zweifelhaft sein. Es
ist daher von Wichtigkeit, eine provi-
sorische Bezeichnung dieser Objekte
einzuführen um Überdieselbe eine sichere
und lückenlose Liste führen zu können.
In dieser Rezidninji; scireiht mm Herr
Prof. H. Kreutz 1 ) folgendes:
Die immer mehr zunehmenden Ent-
deckungen von veränderlichen Sternen
lassen es wünschenswert erscheinen, für
dieselben, ähnlich wie bei Kometen und
kleinen Planelen, eine unzweideutige
und kurze provisorische Bezeichnung
ZLlliill
zufolge werden
' liehen und ne
Sterne tu der Rcihenfolgi
Entdeckung zu meiner Kenntnis kommt,
vom Jahresanfang an gerechnet, fort-
laufend numeriert werden, und die
in entstandene Nummer wird zugleich
mit dem Sternhilde so lange zur An-
wendung kommen, bis die Veränder-
lichkeit genügend gesichert ist, und der
Stern in der üblichen Weise seine defini-
tive Bezeichnung erhalten kann. Gemäss
diesem Prinzip, dem auch der Vorstand
der Astronomischen Oesellschaft seine
Zustimmung erteilt hat, hat die folgende
Numerierung der im Jahre 1900 bisher .
5.1400 Cassiopeiae
6 . 1900 Tauri . .
7.1900 Virginia .
8. 1900 Atirigae . .
Williams A. N. 3629
Anderson A. N. 3632
Anderson A. N. 3634
Anderson A. N. 3634
Ceruld A. N. 3635
: Schwassmann A. N. K
Arnkr*™ A. N.
Ceraski A. N. 3644
L Nachr. No. 3675.
10.1900 Herailis .... 18 30 55 -+-25 55.8 Ceraski A. N. 3650
11 . 1900 Aquilae .... 10 12 57 - 0 24.0 Nova von 1S99, Fleming
A. N. m. 51. 51
12. 1100 1)186 . . 15" 32 51 1-4J Wo Wilhams A. N H.70
13 . 1900 Cygni . . II 42 2 , «8 428 lli-ee.iA S.30tM
I1.19O0 ('(gast 22 4 30 -IJ J8 AnderKJn A. N 3670
15 KXW Lvrac . . .1*54 0 -H34 45.5 Williams A N 3671
l(- IWOCygni . 20 2S34 :.4h 42 «»hl A N 31.71
17 . 1000 Aiu.lat W O 48 . 0 35 4 Andrraun A V JnTI
21 6 :■> -1 12 12^ Andprfcon A N 1073
19.1900 Puppis 7 26 7 —20 20.3 Inn es A. J. 485
Dieser Liste sind seitdem noch beizufügen:
22.1900 Cygni .
23.1900 Andrem
24 . 1900 Aral
25.1900 Oktantis
20 59 50 ■
6 48 49 -
20 54 46 -
13 ',
Zu den vorstehend aufgeführten neu
(.'iitikvklcii Yeiiiuili'rlidien sind tollende
rrifiiitLTiniLH'ii luti Interesse,
2.1900 Cygni. Nach E. Hartwig
ueliäyi die l'i.rnuiL' des Licltlwccfisds
15.2 Tage, die Lichtzunahme ist ausser-
ordentlich rasch. Im Maximum scheint
der Stem 7. Grösse zu sein, im Mini-
mum 8.5 Orösse.
10.1900 Herculis. Im Maximum
ist der Stern nahezu 9. Gr. im Mini-
mum 12. Gross
n Mdin.
Als
Photograph
C Piclrering fehlt der Stern auf 96 plat-
ten, die zwischen August 21. 1886 und
Novbr. I. 169S aufgenommen wurden,
obgleich diese Sterne 13. Grösse ent-
halten. Er findet sii'll d,l|;ee;vn ;mt
IS Platten zwischen April 21. 1899 und
Oktober 27. 1899. Am 21. April war
der Stern 7. Gr, am 27. Okt. '
InL'rapIli
i 7.
Juli 1900 zeigen den Stern photo-
grapliisch vun 11,5 Grösse. Auf einer
Pil.O^iaphii- vi»,, .i. Juli IS0O eisi-hdni
rein Spektrum Jlinlieli dernj,-in;><_ii der
früheren neuen Sterne, wahrend eine
Photographie vom 27. Oktober 1899
zeigt, dass das Spektrum demjenigen
der Gasnebel gleicht 1 )
13. 1900 Cygni. Dieser von P.Jos.
Hisgen S J auf der Sternwarte Valken-
hurg entdeckte Veränderliche schwankt
zwischen 9. und 13. Grösse. Seine
i'eriiiLLf si'ln inl iinrtimernii JiO Tage zu
15.1900 Lyme. Die bis jetzt be-
[iIiiiL'htcte I lelligkeit dieses Siemes
schwankt zwischen 9.3 und I 1 . Grösse.
19. 1900 Puppis. Dieser Veränder-
liche ist, wie E. Hartwig 2 ) aus-
iiihrl, identi-ch mit dem Veriirideilielieu
Z Puppis. Der Stern sdicinteinc Periode
vun IT 1 . Monaten zu haben.
21 .1900Monocerotisvon Madame
L. Ceraski in Moskau entdeckt auf
Photographien, welche M. S. Blajko
aufgenommen haf. Der Ort des Sternes
für 1900.0 ist:
<i = 6h51in 19.24s r} = + 11 °22'21.6"
Gemäss den Aufnahmen war der Stern
im März 1399 etwa 11.5 Grösse und
nahm noch an Helligkeit ab, im Mär/
1900 war er dagegen fast 9. Grösse
und zunehmend. Nach den Beobach-
') Astron. Nachr. No. 3653.
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lungen von Blajko muss das Maximum
der Helligkeit etwa in der zweiten
Hälfte des Oktober 1500 eingetreten
und der Stern damals 8.8 Grösse oder
Williams, auf Wolf 'sehen Photographien
als veränderlich erkannt. Der Ort des
Sternes ist (für 1855):
„ 20h 54m 45.9> J +420 2 .V
Es ist der Slern + 42« 3935 der Bonner
Durchmusterung und dort als 9,4 Gr.
angegeben. Nach SL Williams war der
Stern 1900 Februar 5. im Maximum
und (Iii; PeriodeiHlsiitr ist 13.315 Tage
Die Heiligkeilsänderungen schwanken
zwischen 9.5 und 11. Grösse und die
l.ichi -.imaliim- um Minimum zum
Maximum ist sehr rasch. Ein Liclif-
maximum trat ein am 30. Januar 1901.
23. 1900 Andromedae. Von Thomas
D. Anderson als veränderlich erkannt
Der Ort des Sternes ist (für 18S5.0)
Q = in 3im 7.9' ä-4-38" 363'
Am 31. Oktober 1900 fand Anderson
den Stern 9.8 Grösse, am 15. Dohr,
war er dagegen kleiner als 10.7 Gr.
Über die Dauer und den Umfang des
Li eh (Wechsels lässt sich noch nichts
24. Der Stern hat die bemerkenswert
kurze Periode von 0.31 1 4 Tag = 7 h 28 m
34>; seine Lichtkurve gleicht der der
Nnispcriodisclicn Shtih'. Cuiisso S.9
9.75.
25. Grosse schwankend zwischen
Die alte Pekinger Sternwart
und eine neuere I.lir .in.; dur -M^n.mikri- meisten hiiwimderl ■.'.■ordt'ii sein, imd
zeit stammenden, älteren Instrumente ich bezweifle, ob ihui-n, als Kiniswerk
Ende des 17. Jahrhunderts von ihrem die Seite «cstcllt werden könnte In
ursprünglichen Standorte auf der Stadl- unmittelbarer Nähe der Instrumente,
mauer entfernt und befanden sich in i in einem der den Hof umgdmult-n
Tempel, befinde! sich
Klepsydra oder Wasseruhr, die bei
Sonnen- und Mund [in slernissen zur Zeit-
messung diente. Auch Tycho
bediente sich noch derartiger Apparate,
ersetzte jedoch dabei das Wasser durch
Quecksilber.
die an Stelle der unter Kublai benutzten
in Gebrauch waren, standen auf einem,
die Stadtmauer etwas überragenden An-
gelangt, nachdem man den erwähnten
Huf seitwärts verbsscu li.lt. Sil; wurden
nach Angabe des herühmten Jesuiten
Verbiest ungefähr im Jahre 1675 in
Clihui ancetertigt und zeigen grosse
Ähnlichkeit sowohl in Form als An-
ordnung mit den von Tycho Brahe
benutzten Instrumenten. Sie sind weit
zahlreicher als die im Hofe unten stehen-
den und ebenfalls im chinesischen Stil,
zum Teil sehr reich, verziert. Wenn
sie sich auch in künstlerischer Hinsicht
kaum mit den ältem Instrumenten messen
ein riesiger Himmelsglobus. Ein sehr
grosses Höhen- und Azimut-Instrument
unterscheidet sich von den andern ln>
ll Md:
n Gebiete geschaffen ist. Der as
;n in die Augen fallende Teil i
nung nicht c
[jäisch ist. Dieses Instrument soll an-
geblich ein Geschenk König LudwigXIV.
von Frankreich an den Kaiser von
China sein. Die Ornamente sind im
Renaissancestil gehallen und die Aus-
führung ist in den Einzelheiten zum
Teil sehr geschmackvoll. Aber im grossen
und ganzen sieht alles etwas steif und
gezwungen aus und verträgt nicht den
Vergleich mit den chinesischen Erzeug-
nissen der damaligen Zeit. Die übrigen
Instrumente vertreten den Typus der zu
Tycho Brahes Zeilen im 16. Jahrhundert
in hnropn gebrauch] icheii Apiwralc.
Obgleich sämilidic Instrumente von du!
Chinesen so gut wie gar nichl mehr
benutzt wurden und ein mit modernen
Hülfsmitteln ausgerüstetes Observato-
rium, unter europäischer Leitung, scliim
seit Jahren in der Hauptstadt bestellt,
] so wäre es dennoch zu wünschen, dass
j diese ehrwürdigen Denkmäler chine-
sischer Wissensduiit und Kunst erhalten
i bleiben.
Die totale Sonnenfinsternis 1901 Mai 17.
fliese Finsternis wird nichl bei sehen sein. Es mögen daher die folgen-
uns, sondern nur in der östlichen den Angaben über dieselben gemäss
iälfte Südafrikas, in Vorder- und Hinter- dem Berliner astronomischen Jahrbuch
i, auf den ostindischen Inseln, in | genügen.
Ende der
Ende der totalen Firn
Ende der ~ '
Vermischte Nachrichten.
Versuche, die Sonnenkorona Des!aiulrcse;cin;idn wurden, jcuVidi ohne
ausserhalb totaler SonnenflnSter- Erfolg. Letzterer hat indessen seine
nlsse nachzuweisen, sind wiederholt Bemühungen furtgeselzl und ist dabei
von Huggins, Haie und Ricco, auch von von dem Gesichtspunkte ausgegangen,
die infraroten Sirahlen (statt wie Haie ;
und Ricco die ultravioletten) zu benützen, i
Verbuche während der totalen Souiien-
iinilLTiiij. in Spinnen (l"(t(l) lehrten ilm,
dass die infraroten Strahlen noch von j
der Wellenlänge 1 = 13 sich gut wahr- i
tiehmhar machten und ihre Menge etwa !
0.3 bis 0.5 derjenigen betrug, welche
dieselben Punkte des Himmels nach
Vor Übergang der Sonnenfinsternis
lieferten. Mit verbesserten Apparaten
hat nun Dcslaiidres diese Versuche in
Meudon bei Paris fortgesetzt. Erfand,')
dass zu aller Tagesstunden die Ab-
lenkungen iliSt Llleriu. neeleis e: lichliclici
waren am Sonneniiquator als an den
Sonnen poien und schreibt dies der
Wirkung der Koott,; /u. welche gegen-
wärtig am Äquator dci Sonne Ik'ihcr -ein
iiiiiss als :m den l'uk'ii, da die Sonne
siel! in der Periode de- kleckenmimiiiuiu-,
befindet und nach den Beobachtungen
bei totalen Sonnenfinsternissen alsdann
die Korona über dem Sonnenäquator
erheblich liiilier ersdieiut. Ob dieser
Sellins* von Deslandres zutreffend ist,
muss dahin Bestellt bleiben: uns scheint
er sehr fraglich.
Detaillierte Mondaufnahmen. In
der ] 1 . Session der British astronomie.il
Association verbreitete sich Herr S. A.
Saunder über das Hedürulis g en, liiere r
Darstellungen der Mondoberliäche als
wir gegeuw änig besitzen, kr wie:, daran!'
hin, dass die ausgezeichneten Photo-
graphien des Mondes, welche von der
Pariser Sternwarte unter Leitung der
Herren Loewy und Puiseux veröffentlicht
werden, eine gute Grundlage für solche
genaue Karten bieten. In Bezug auf
letztere schlagt Herr Saunder vor, eine
') Compt rend. 1900 T. CXXXl p. 65
Beobachtet solle sich einen besonderen
Teil der Mondoher lache auswählen,
den er aiisn'hlie.jjiich zun: liegen stand
seiner Untersuchungen mache. Diese
Vorschläge des Herrn Saunder sind
gut gemeint, aber leider beweisen sie
auch tinecmigcntlc Kenntnis der Sach-
lage. Es wäre völlig thörichl, alle
Regionen der Mondscheibe in dem
gleiche:! Massslabc darzustellen, denn
die Ic.ur.lgegendcii komme« uns nicht
so gut zu Gesicht, dass es sich ver-
lohnen sollte, sie in demselben (irüssen-
eerhältnisse aufzunehmen, wie die Legio-
nen 1','llie der .Mine der Mondscheibe.
Au eil eine Verkeilung ecrciri/clllc:! Atoml-
region unter eine Genossenschaft von
Beobachtern zum Zwecke der genauen
Aufnahmen, auf welche Herr Saunder
und ein zweiter Redner Herr Walter
iioodacre liinwic-eü, h:d ihre Schatten-
seite. Was hat denn das früher von
H:r! zusammengebrachte kuiur-komiie
oder die spätere Selunugraphical Society
krheblichcs geleistet? Was haben die
sogenannten iMo!id-Sektk>ne:i zu -laude
gci'raclU? Nichts, was auch imrcriisdiclier
Erwähnung wert wäre. Was bezüglich
der Moudobeikrichc ern eigen wurden
ist, verdanken wir lediglich dem |-lci.;-c
Einzelner, einem Schröter, Lohrmann,
Mädler, Schmidt. Heute liegt die Sache
allerdings »n, d;,-s die photogi apliischen
Aufnahmen des Mondes das Skelett für
jede Detailforschung abgeben können
inen und nichtig gefördert wurden
von Herrn j. N. Krieger, von dessen
ud - Ad.i-.i Kaiid I. längst publiziert
und weitere Hände in Vorbereitung
i. Sobald diese neuen Karten Kriegers
.!!;■ Ortcnllichkeit kimimen. wird jedet
nur /n der t.'hcrzciieiiug gelangen,
s daneben die andern Iiis jetzt ver-
eutli eh (en Detail zeichnen gen gcrade/i:
Dr. Klein.
26 zolligen Refraktor der Sternwarte zu
Washington liat Dr. See eine Reihe von
Messungen des Ju[hlcr imil seiner Winde
angestellt, ilie iiui zu folgenden Resultate!-:
führte:
Äquatorialdurchmesser 38.0- + 0.038"
[M:auhuclmU'S?u i:.<^i
Abplattung 1:1553 +0.21
Unter Annahme der Sonncnparallaxe
zu 0.7% 1 und lies äquatorialen Radius
Ller Erde tu t>37Rl'll} m ergehen sich
daraus folgende wahren Wirk' für die
Äquatorialdurchmesser 144797 + 143 km
Pulardiirdimesscr 135445 + 189 •
Für die scheinbaren Durchmesser der
vier Hauplsatclliten des Jupiter findet
Dr. See:
■ I. Mond 0.6T2" + 0.09S'
II. . 0.624 +0.078
1J53 +0.103
IV.
IV.
1.277 ±0.083
5132 +
+ 113
Hiernach übertreffender lll.und IV.Mond
des Jupiter den Erdmond erheblich an
tm^sc, da dessen n^iichinesäer 34B2 km
beträgt; Ja der dritte Jupitermond ist
grösser als Merkur.
Der Komet 19O0o. Nach der Be-
wert ist die Ähnlichkeit seiner Bahn mit
der des Wulf 'sehen Kometen HPS4 III)
sowie mil dem Komttei; ISb'i IV. dessen
Umlauf-daucr allerdings nach ilcti licch-
nungen von A. Möller 234.7 Jahre be-
higt. Der Komet ist übrigens ausscr-
Nestard, Verdingberg, Nyberg, Bremen.
41' 42m pm. Die grosse Feuerkugel,
beobachtet von Helsingör und Kopen-
hagen durch die Elbhcrzoglümer und das
nordwestliche Deutschland bis Kiiln und
Amsterdam in mehr als 400 km Ent-
fernung. Die Orte, in denen sich nach
dem Zerplatzen der Feuerkugel ein
»rollende; Dnnrn-r- bcuicikhar [iiaditr,
lie'.-en iimcnhaib der Peripherie eines
Kreises, dessen Mittelpunkt die Südspitze
lies Satcrlandes bei Neu-Seharrel hildet.
8'' 50" pm. Helles Meteor, gesehen
in W'e-t.liniidesfehn. Qh 13m pm . Ex-
plodierende Feuerkugel von NO bis
SW. Ii- wurde nachher ein schwacher
Knall gehört T. Köhl.
Feuerkugel. Man sehreibt uns aus
Pc-cn: ( ieslaitcti Sie, dass wir ihnen eine
hellte von uns (reinachte Beobachtung
mitteilen. Wh sahen am 12. Febr. um
rjti (jro nachmittags eine Feuerkugel,
deren Helligkeit wir wie die der Venus
in grösstem Glänze schätzten. Ihr Aus-
gangspunkt lag zwischen ß ursae majoris
imil u draeonis: sie bewegte sieh in
ungefähr 4 Sekunden bis r draconis,
nachdem sie sich kurz vor ihrem Er-
löschen in zwei Kugeln gespalten halte,
welche die Richtung der Flughahn bei-
behielten. Hie Ho he war Maul ieli-weiss.
.Sicliiti'.crlicsscuicu kurz nachleuchtenden
O. Hepner und R. Rummelspacker.
Die Eigenhewegung von Sternen
dessüdliehen Himmels in der Richtung
der Gesichtslinie zur Erde, ist bis jetzt
aus nahe liegenden Gründen noch nicht
untersucht worden. Indessen sind solche
Untersuch urteil von grusscr Wichtigkeit,
vor allem behufs. Feststellung der Richtung
und Grosse der Eigenbewegung der
Ein FeuerkugelUg". Als solcher Herr D. O. Mills in New -York in
werden. Durch die zahlreichen, mir 25000 Dollars gespendet, um die Lick-
zugegangenenMittcilimgcn ist eszweifei- Sternwarte in den Hand zu sctJUi, eine
lus.itassmtudc-sk'iisi'iirri.'10-.-ereMeteiue aslrum nuiselie lApeiülii m nach der s.üd-
sieli in unseren Gegenden von 4 — 9 Uhr liehen Enthüllte *n senden, welche dort
gezeigt haben. 4k 37™ pm. Eine grosse lediglich spekttoskopische Untersuch-
Sternschnuppe, gesehen in Kopenhagen, ungen über die Eigenbewegungen der
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iikllictiL'ii Fixsterne anstellen solf. Dass
ilatvi audi eint' Anzahl sjii'U: oslfnpisdiur
Doppelsteme entdeckt wird, durfte
zweifellos sein.
Neuer Stern Im Perseus. Im
Slernbildu des Perscus hat I >r. Thomas
Anderson einen neuen Stern 2. Grosse
entdeckt, am 21. Februar nachts. Der
Stern sieht etwa 6" südlich von <i Persei
innl srläK/if in hläulii-l'wi'i^-.i'm Udlt
Am Orte desselben ist in der Bonner
Durchmusterung kein Stern bis 0. Grösse
verzeichnet
Neubau der Sternwarte zu Ham-
burg. Eine neue, den modernen An-
forderungen entsprechende Sternwarte
IjL'absidrtigi der Hrinihur;;i;.die Klaal zu
erbauen. Die jetzige stammt aus dem
Jahre 1824 und hatte neben den damals
mvurbiTiCr: Inst! tllin-lli-. nl ;ui Neuan-
schaffungen nur im Jahre 1867 ein
Äquatorial von neun Fuss Brennweite
erhalten, sodass das Institut reichlich
veraltet ist. Niurzu kommt diu ungünstige
Lage der Sternwarte dicht bei St Pauli
im Bereich des Qualmes der Dampfer
und der Elbnebel. Die neue Sternwarte
soll etwa 25 km oberhalb
da zwischen diesen beiden Anstalten
wiederhol! wtsSL'ilsdt.-ifll idti'r Mciiiuitgs-
.mstnu-di s:attLn:iuiu!i. , ii habe. Von dieser
Bedingung ausgehend, wird der Staats-
beitrng min (iehalt des Astronomen in
Höhe von 2400.« bereitgestellt Eine
merkwürdige Motivierung!
Professor W. W. Campbell ist an
Stelle des verstorbenen Prof. Keeler zum
Direktor der Lick -Sternwarte ernannt
Anzahl und Gehaltsverhältnisse
des wi ssen sc haftl i c h en Pe rsonals der
Sternwarten Greenwich, Cambridge
(Harvard-College) und Washington.
fie/iiL'lids dn:s-.T drei j'iosser: Observa-
torien wird im letzten Jahresbericht des
U. St. Naval-Obscrvatori ums zu Washing-
ton eine authentisdii: /usaiuineiisidbu^
dir Zahl der wissensdiafllidi lliatiijeu
(idduten und der < ieiiallsverliältmssc
derselben (Irl Dollars) gegeben, der die
folgenden Angaben t
a) Sternwarte zu ~
KecllUf:
[Ml
305
sr Sternwarte. Aus Astrom
Ii) Sternwarte ile- I farv;u\l-Cr>Mi-ge.
Direktor .... 1 5000 5
A.tn.ii..:n,-i . . n 12'
lliiiVA-ur KU Iii 1"
.... 18 WO 10
luiammen 38-34
Observatorium in Washingt,
ahnliihesstaatlich-,-.[r>' 'u'. mi'cvd in ,, „ , .
»erde. Es ward dem Wonschi- Aus-
druck verliehen, das» die Sternwarte der |> h ,;i ng , ai)h
HerlinerStcrnwarleangeschlosseii werde. JO sī
2KV
n Stockholm sendet . .
s jah
fljah
i Ableben
Astronomen aller Länder und Zeiten,
Tycho Brahes. In dankbarer Er-
innerung der unsterblichen wisscnschafi-
lidieii Leistungen des grossen Dänen
und mit Rücksicht auf den Umstand,
eine be-nnders eilluv- rt/le Komiiiissiiüi
beauftragt die zu diesem Zweck nötigen
Aiu>n1iiiiii]^'ii/-.itii.Tk'ii. l.Vi'lvini[iii..inji
er-ilidni es inri-'-J:. 1 !! wüsischeiiiwtrl - -
und ohne Zweifel werden die Fach-
i;et],.i«eii dieser -MvIihiil-- beipflidilee
v.-i-i:n tu-i tliiViT ddeyenlidt dun ijrdsse-ii
Meisler der praktischen Astronomie ein
dauerhafteres Denkmal ircsetzt werden
könnte. Als solches hat man sich eine
E-'ncsimile- Aussähe der Edilio priiu-ipes
seiner berühmten Astronom ic instan -
raiae mech.iiiie;; i;ed:idit. vor. v.-ddicm
äüs^t-r»! seltenen Werke die Tühliolhrk
der Akademie ei" L semplar besitz!. Ts
ist bekannt, dass Tycho während seines
prachtvoller Ausslatluri!,- heritclien lies-,
um in der Weise den hervorragendsten
wissenschaftlichen Zeitgenossen und
sonstigen massgebenden Persönlich-
keiten, von den grossartigen Einrich-
tu Ilgen seiner SleniwarU' eine dentlielie
Vorsiellmig zu geben. Die Auflage
scheint indessen klein gewesen zu sein,
da nach Dreyer bisher nur vier Exem-
plare auiiiefiiiuk'ii uiHxk'tt sind, nämlich
zwei in Kopenhagen, eine im British
.Museum und eins in der Strahofcr Kibtio-
Handbuchdcrallgcnieitmillimmels- l'nt niin-eitr-. ,i. i A.iu.-m.iiii: überhaupt gelegl
h«.'lll,ihlin f ];;,dl .(ein jnilljpililkte '■"'■'■■I. :■'■.!. l.li.f. «Slir^u! e.ol l.-l/lfi: 1 511
der Imri m Vi - l.,.-, ;m | d^SnomÄ* l"tra!
Mann J. Klein,
ngen und Tal
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ichen Ab- ;
Ii Vicue« i
s-S.'iEJ^i» L '. niiMl«if.linl!i-.i Mi '-Ii Till 1 I > = i i.i'-i:; k,\:i:".i- !,|.;: iijn; Ii dl .'II \Vt[k t - illitr ■
iIltI :-;! !!:^,' !.[■=. in [■.i.iMi.,l,-W - pn- In. Ii,:.. .Ii,- ,Mi!i"iMiin,iiWf -i- u;ul liar-
schatt Esgcnwirtlg , * m Schlüsse des Jalir- stellungsweise tsl eigenartig, sodass das Buch
I, I^'", .'iii.,|i„c:.-,Ti ii.il. :>!■■ k :r.:: .je li::^ ;;:![" j-e... ,i:.L-; .■ S:i!luil;. L'intlilllllll , in
ti-.l.TmK-li 1:il:=l:,:. N i:ijr!n-!..r.iiiil!<... lüi- wI.Im
li.;;,i',.:ill .r.i!/ lli 'i'M. liuV. /.llki
tkuIilIclii C'.|KTr-.:rii.. Nil Ji"
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Astronomischer Kalender für den Monat
Mai 1901.
Wahrer Berliner Mittag.
lerer Berliner Mittag.
Mond Im
11 il 47'M 9 1G-7
U B5 40-U 10 1-B
■17 33 39 3 10 4d'i
Plaiietenkonstdlationeii 1901.
Virxmis in Kimij. 111 fcktiisi'. 1 a l 1 f ,kin Munde. Bedeckung.
Mars 111 Ki. iij. 111 lickr;i,i:. mit ™ I t-iini,. Mars 1» 38' nörefi.
-.(n |i i 111 Ki nj. in :,\ki:i.i-. 'im ,k']ii Munde. Bedeckung.
I&tum in Konflikt
Merkur in oberer \
Sonnenfinsternis.
Ii-: im iiiM,
s in Konjuni
Merkur in gross!
.iL Munde. Merkur 1°<
iiasL-eniiim mit dem Monde.
in lioknisi:. mit dem Monde. Bedeckung.
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Milllcrcr Berliner Milua
Jupiter.
ai 6 18 66 3273 -22 3B3D'0; :
Iii 1H Iii lä'51 22«26-6i :
m ;>? ia-'.r, :-sa4eoa-B! :
il si c 18 33'U ;+i
II S 49 S2'32 j !
2äJ 5 61 1B-82 |+!
Neptun.
-r-saiüö6-7
Vollmond
Letztes Viertel.
Neumond.
Erstes Vierlei.
Mond in Erdnahe.
\!<>i;lI in Krdfeme.
Mond in Erdnähe.
Sternbedeckungen durcli den Mond lür Berlin 1001.
Lage und Grösse des Saturn ri nüts (nach Bessel).
2s. Orosse Achse der EJi nj;L-ILi[>~.u ; +n-au"; kleine Achse: II
Erhöhung; winkd der f-lrde iiher der Ringebene: 24° i
. Mittlere Schiefe der Ekliptik W 2T 7'G.V
Scheinbare ... 23» 37' 203"
Halbmesser der Sonne 16' SM"
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F. r iirld mir [iifjfni^tn lii/.thfim^Lüni .it; j tL-iTlMlnk' iuiiiii-iiihil, wtK'llt ik'h erni^nirri
lu-mi Jnpili-r /!i Ci [<■,■ Ii wiilil über miii ili.- >n!iin- iiiiIit ik-'i:i HiMiA'im- Hellt. Um die
Moniculi; clcci^r hr;-clii;iiu]]:i.'t]i n.i.li mittcki-nifviSLlKT Zdt m iiuikii. :mji: ;mr
nötig, 1 " zu den angegebenen Zeitpunkten 711 addieren.
Mal. 1. II. Tr. ]. !!>> 2S">. II. Sh. E. 12" 08". II. Tr. E 16» 17». Mal 3. III.
El D. iah ES" 20<. Mai 5. I. Ec D. ig* 14» n: Maie. I. Sh. I. iah 23-. 1, Tr.
I. 14"29". I. Sh. E. 15* aO". Mal 7. I. Oc. R. 14* 4™. Mal 8. 11. Sh. I. 12 h 40".
II. Tt. i. 14" 65«>. 11. Sh. E. 15» Ul». Mal 8. IV. Tr. I. 13* 3°'. IV. Tr. E. 14*
50-. Hai 10. II. Ot R. 121-O". Mai 13. I. Sh. I. IS» !«"■. Hai 14. IM. Tr. I.
II» SB". I. Ec. D. 12 h 37" 0*. III. Tr. E. 14" 34». i. Oc. R. 1«» BS". Mal IB. 1.
Sh. E. 12* 1". 1. Tr. E. 13" 0». II. Sh. 1. 15" 35». Mal 17. IV. Ec. D. 13" 5S»
53>. IV. Ec. R. iH lfi» 18*. 11. Oc. R. 14h 23». Hai 21. [II. Sh. 1. 11* 11*. III.
Sh. E. 14» 20". I, Ec. D. II» 30» 63-, III. Tr. I, IS» 1». Mal 22. 1. Sh. I. 11»
38» I. Tr. 1. 12" 30». 1. Sh. E. 13" sr,». I. Tr. E. 14" 47». Mal 23. fc Oc. R.
12" 5». Mai 24. IL Et D. 13" 16» 3t.. Hai 26. II. Tr. E. 11" 41*». Mal £8.
III. Sh. I. 10" 29». M:ü 29. I. Sh. i. la" »l«. I. Tr. 1. u" 16». I. Sh. E. II,"
48», Hai 30. I. Et D. 10" sa» 22-. 1. Oc. R. 13" BW Mal 81. L Tr. E.
50". II. Ec. D. 14h 52- 31'.
Stellungren der Saturnmonde. (Erklärung S. 2
Tiithys. Ml) X. 4'8"; Mai 4. 21>; Mai 6. 3S-V-, Mai 7.
180"; Mai 11. 16-3»; Mai 13. 12-flfc; Mai 15. KU*; Mai 17. Tt
Mai 21. 1-7"; Mai 22, 23-n"; Mai 24. 20-a»; Mai 2G. 17-G>>;
Mai 30. 12'2",
Diene. Mai 3. IS-cd; Mais. 8-1"; Mai
14-lh; Mai i7. 7-a"; Mai 20. 1-4»; Mai 23
fl-4"; Mai 31. 01".
Rhen, Mail. 21-7*; Mai fl. 101"; Mai 10. 32'4h; Mails. 10'Bh; Mails
23*1"; Mai 21. 11-6"; Mai 28. 23-s".
Titan. Mai 2. 4-0 » (.; Mai fl. 5'ihW.- Mai m. s-sth S.; Mai u. 0'9 h E.
Mails. J1H.j Mai 22. 3-2" W.; Mai 26. 0-9 n S.; Mai 2'J. 22-71E.
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SIRIUS.
Zeitschrift für populäre Astronomie.
Centralorgan fUr alle Freunde und Förderer der Himmelskunde.
Herausgegeben
lein In Köln a.
April 1901.
Jeden Mona! 1 Heft — Jahrlich 12 Mk.
Verlag von EDUARD HEINRICH MAYER In Leipzig.
fünfiiir latirc der lliiiiiiicisiorsciliing. Vitt A. S.
M>:l<n:n KlI.TIiliT. S. 'I'J. — Sl.'lli::i[."n lunürrnnHiJ.. :i IHM
Ersctieinnnj'en der jupllermiiride. S. Od. — Strllunj«« 'ler Satumnlinule. S. <*i.
Die Nova im Perseus.
(Mit Abbildung im Text.)
6ftl' e Ehre der ersten hntdeekiuij; I auf der Platte am Ort der Nova kein
SSä dieses neuen Sterns sdieiut Dr. Stern, obujeieh die Sterne Iris zur 1 1. Gr.
T. D. Anderson in Edmburg zu ver- , wiedergegeben sind. Februar 11. sah
bleiben, dessen früheste Beobachtung man in Cambridge die Nova dagegen
desselben Februar 2 1 . 14h 40'" mitllvre ■ als Stern 1. OröBse. Der scheinbare
Zeit von (Ireemvicli stattfand. Arn ( trt der Nova ist weil de» liesriin-
folgenden Abende wurde die Nova von mungen von Dr. E. Hartwig durch An-
vielen Personen wahrie/cnon-mten, ehe selilusi an zwei Sterne der Bonner
nueb die Entdeckung in udieien Kreisen Durchmiislening:
bekannt geworden war. Am Abend n 3b 24™ 30* r) +43° 34' 4".
des 21. Februar kann der Mern r.uJi Die rriiiieste A iiya.be: Über die Hdlig-
nicht die 3. Grösse exliabl haben, denn keil des neuen Sinns van Dr. Anderson,
Dr. L. I tarbdg Ix-obaeiilde 1 1 ',, n mini, hereiehiiei diesen als 2.1 Grosse. Am
Zeit von Bamberg de» Liclitwedisel Abend des 22. Februar war die Nova
des l:ros und hätte einen Stern i. Vir. indessen seluni heller als Aldehaian
über Algol gewiss sofort erkannt. Auf und R. Co[ielaud <,dr. : iWe 11)"' muH.
der Harvard-Sternwarte war am 19. Febr. Zeit von Ediiihiirg ihre Helligkeit gleich
die Gegend des Perseus photographisch der den Procyon. Dr. E. Hartwig fand
aufgenommen worden, doch zeigt sich 1 den Stern Februar 22. 10h 39'» mittl.
Sirius 1901. fielt 1 . 10
Zeit von Hamberg 0.3 ürössenk lasse Himmel lies* mirli m der Gegend des
heller als n Gcminorum. bis 13':,'' l'erseus fast zwischen den Siemen
aber liess sich eine weiten: Helligkeit*- n und /(, etwas nach Osten verschoben
mnahir.e nicht eikenncn In de» folgen- - einen hellen Stern «kennen. Es
den Nacht, lehruar 23., war dagegen waj zweifellos die Nova. Her ganze
die Nova heller «ewonJen und sie er- gewohme Anblick des Himmels in dieser
schien in Bamberg gleich heil mit Oegend wa» verändert. Die Hethgkcil
Capeila. Februar 24. 6*', 11 sah Prof. der Nova schätzte ich an diesem Tage
Kren!/ in KM den neuen Stern nur im eine Stufe wei:ii;er lidl als Cipdfa.
noch ilt der Helligkeit der Capclla und Eintretende Bewölkung verhinderte mich,
Februar 26. 8h mittlere Zeit von Kiel am selben Tage weiter zu beobachten,
konnte dort eine weitere Lichtabnahme . Am Tage darauf (Februar 26.) machte
:r Hell
■ Helligkei
um die Zeit dei .Micuiurb.-
zum 24. Februar diiyelrel
Herr K. Satori sdirdbl m-s:
Mal sah ich die Nova Febi
y.wat dilrd) eine ZutiiiiijsRi
jegend und zwar eine punkt-
: und eine strichförmige. Zur
eretenAufnahmeOWl.Febr^.
Hera Zeit) war die Nova merklich
. Febr. 27.
e Nov
e Zeit
Verden. Ihre Helligkeit war
L-^Mimjrm, U1 ,d ungefähr
/wi-dieii Capclla und dem
und merklich grösser als
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Auf dem Observatorium zu F'diuburg Wert für öc üeschwiiuligkeit des Siems
[and man Fchniar 23. das Spektrum in der Gesichts Ii nie relativ zur Sonne:
volli.tr kontinuierlich, doch bei genauer -f- IS km. Alte übrigen Linien Sind
Prüfung zeigten sich mehrere sehr äesiemr.lenilich hreit und verwaschen,
schwache Fiaiiiihofcr'sdic Linien, so- sodass ihre Messung schwierig ist Unter
dass es im ganzen einem schwach cm- diesen Linien tritt die ganze Serie der
wickelten Sonnenspektrum glich. l"ei:r. \Vassersloitliuieii von LI li bis H» auf;
22. fand man auf der Harvard -Stern- ferner sdteinen die Magncsümiünic
warte das Sitektrmti kontinuierlich mii l 1 und die beiden Siliciumlinicn
helle Linie. Am 25. Februar abends Spektrum
il.nncae.il telegraphiert l'rof. I'ickcring mit dem Spektrum von Orion is.
an die astronomische Central stelle in Alle verwaschenen Linien besitzen
Kiel, das Spektrum habe sein Aussehen eine Verschiebung nach der Seite der
stark Rindert und gleiche [liimncbr dem kürzeren Weüenlängeii hin, die einer
Spektrum, welches einst die Nova im Geschwili diakeil (rc[. zur Sonne) von
Fuhrmann gezeigt haL 717 hm entsprechen würde.
Auf dem astrophysikalischen Obser- 1 Ferner hat Dr. Ludcndorit mit ilcm
vatorium zu Potsdam wurde der neue Speklrographen IV (starke Zerstreuung)
Stern zuerst um Tl. Februar spektral- in Verbindung mit dein pliolographi-
aualytisdi iinlrtsiichl in:d<"k-li..l"<ai Vogel seilen Refraktor von 32 cm Öffnung
schrcibi darüber : ■) Die N'uva wurde vier Aufnahmen gemacht. Ausdcliuuny
von mir und Prof. Lohse am Schröder- des Spektrunis von /. -lü-tü bis /
sehen Refraktor von Iii cm Öffnung Auf zwei, etwas kralliger eiponii-rli-ii
und von Dr I kirtmami .im I .citi'cimohr Inaiu-n i,t nichts afs vir; kontinuierliches
des s rossen Refraktors beobachtet. Sie Spektrum zu erkennen mit auffüllend
erschien etwas heller als Capclla und grosser Intensität im violetten Teil; die
zeigte ein kontinuierliche- Spektrum zwei anderen zeigen einige äusserst
Klasse I, Blau und Violelt auffallend schwache, sehr verwaschene breite Ab-
liell. .Mit i )k vi la tspefctroskorjen war sorntionsliänder. Es isi mir mit grosser
keine Spur von Linien, weder von hellen Anstrengung gelungen, die Lage dieser
noch dunklen, zu erkennen. matten, breiten Bänder im Spektrum
Spckirogvaph I (schwache Dispersion) Die Resullate der Beobachtungen
angefertigt, auf denen eine Reihe von sind folgende:
matten breiten Absorptionshäiidcm zu ] ; 4092.5 ? Hi
erkennen ist, und ausserdem zwei ganz 2 1 4122: ? Si
scharfe schmale Linien anfueteii. Das j. ; 42II2.S
Spektrum erstreckt sich von /. 3740 bis 4. i 4229:; ? Ca
5800 und enthalt auf dieser Strecke 5- ■■ 4331.0 ? H,
keine Emissions! inien. Nach Dr. Hart- 6. « 4473; ? Clev., ? M B
icarms Messungen sind die Wellen- Nim
längen der beiden scharfen Ahsorpliotis- dass es
Unten 3034 und 3960; sie sind ohne liuien seien, 50 resultiert aus der Wellen-
Zweifel identisch mit den bekam neu längend i Fi 1 tcik eine i'ieseiiwindigkeii
Calciumlinien H und K. Aus der Lage des Wasserstoffgases relativ zur Erde
dieser Linien ergicht sieb als vorläufiger von tt05 lim resp. (Hi-I /://) (relativ
■j Astron. Nadir. No. 3693. i Linie 6 mit der Cleveitgasliuie ; ■MVl.ti
nr;;f;illii;u Prüfim : ■ri:a\\ i-w
identifiziert, würde uirn.- ( ieHchwindi.e.keit
von + 43 km relativ zur Erde oder
16 km relativ zur Sonne ergeben.
! [identifiziert man diese Linie dagegen
mit der Magiiesinnilinie /. 4481.4, so 4862an
LT;;:fhi sich rund: — MO km relativ länge Iii
zur Sonne.« Die Lini
Genauere Mitteilungen über die Seite hii
bisherigen Reobachttmyen der Nova eine hei
macht Prof.PickcrirtK im (Zirkular No. 56. 4661).
Das Telegramm über dm neuen Stern Am ;
traf in Cambridge (N. A.) am 22. Febr. so dicht,
abends ein. Ofri herrschte Schneefall, ]:eliiui;ei:
doch gelange« wn Zl-E: ku Zeil zwischen : als a Au
den Schneewolken den Stern zu sehen. : graphiert
Er war etwa so hell als h Orionis. wurde, z
Mittlerweile wurde such das pliotu- ilass die
graphische Material, welches auf dem Abend f
Observatorium aufbewahrt wird, von als H? i
Md. Fleming durclmiusii/if, um: es er- der I lim
jpib sich, das:; die (iegemi lies llimruck Nova w:
in der die Nova sieht, am 1*J. Februar im 2zolli
von II 11 18"' Greenwicher Zeit ab mit schein sf.
66m Exposition aufgenommen war. tographh
Diese Aufnahme giehl die friiisn-ii Sterne wie -< .
der Iii Miiic-j- Durchmusterung und selbst Meridian
solche 11. Grösse, aber keine Spur der licht als
Nova isf auf ihr zu sehen. Ebensowenig zeigte m
[and sich solche mit Hutten, die am 2., war von
6., 8. und 18. Februar erhalten waren,
noch auf solchen aus dem Jahre 1894,
welche Sterne 12. 5 Gr. enthalten.
Während der Nacht des 22. Febr.
wurden mit verschiedenen Instrumenten
18 Photographien der Nova auf der
Harvard- Stent warte aufgenommen. Sie
ergaben, dass pholographisch der Stern
(1.3 Klasse schwacher war als <\ Attrigae.
Das allgemeine Aussehen seines Spek-
trums ähnelt dem der Sterne des Orion-
typusundwarvölligun.iluilieh denjenigen
der iiiilieieii neuen Sterne, in welchen die
hellen Spektral Milien vorwiegen. Die
Nova im Persetis zeigte nur ein con-
ti nuierlicltes Spektrum, um 33 dunklen
Linien durchzogen, deren Wellenlängen
wie folgt bestimmt wurden: :SS'i4, (<)70
(Hir), 4026, 4077, 4102 (HA). 4126,
4151, 4266, 4341 (Hr), 4366, 4388,
44!5, 4435, 4470, 4481, 4510, 4530,
4552, 4572, 4616, 4613, 4065,4714. 24. Februar verschieden: die Linien
, dunkler
, ähnlich
durchgezogen. Diesen letzteren und
eine Linie von etwas kürzerer Wellen-
länge als h/1 waren die einzigen scharfen
Linien im Spektrum, afle übrigen breil
e. nach
Grösse.
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umgekehrt nächsten 24 Stunden fand eine ausser-
r mehreren j>c.u.vhn:i. he Änderung Ht-;wlhen stall,
judass es vcm 24 Februar ab dem dei
n Nova glich. Es war von
13, nach rihnt
iigen 1.4«) (itösf
:i Spektrum wan
Pickering: Die Nova war vor dein 10. Zerstreuung untersucht, zeigte sich im
Februar tmsiehlbar oder wenigstens ^ :ir; iri-n mit dem vnii T Aurigae über-
scliwächer als 1 i. Grösse. Februar 2!. einstimmend, d. h. die Wasserstufflinien
war sie 2.7 Grösse (nach Andere u ). ■ C tnul I" bestanden aus einer dunklen
Februar22.0.5ürösse,Febr.23. vielleicht und einer nach der roten Seite davor
etwas weniger hell, dann abnehmend, liegenden hellen Linie, Auel) im Grün
sodass sie Febr. 25. als 1.1 Grösse er- wurden helfe und ausserdem mehrere
schien. Ihr Spektrum waram Februar 22. dunkle Linien gesehen. Die D-Linie
und 215. min Typus der Orionslerne, war sichtbar, . >b aber hell war, konnte
Sa.ii kontinuierlich, von sdnn-deu dunklen Pr.ji. Duner mit iielu-rheil nicht sehen.
Linien durchzogen. Während der •
Die Bewegung von a in Persei in der Gesichtslinie.
Infolgedessen hat Geh. Rat Vogel
astropbvsikaliäclicu < Ibscrvatorium
Potsdam den Stern « Persei spektro-
gra[ihiseh aufnehmen lassen und die
Svektro^raiiinie vermessen. In seinem
Bericht in derKgt. Akademie der Wissen -
gftS}Jach einer Mitteilung von Newall in
dein Monatsberichte der bausehen :
astronomischen Gesellschaft, '| hat der ;
gerannte livobachter gefunden, das- nach i
Seinen Henbaditungeii an elf Abenden :
im September und Oktober 1900 und )
au drei Abenden im Oktober 1809 j^-
in die Gcsich-Iinie iahende Richtung .. n . tV . a tl „ e Anderun ■
der liewegung von ,, IVrsei von l kn: ^ ^xv.nl \xr Nova Uhrlnn.i, nie
bis +S km variiert, und er vermutet } Februai 23. und 24. stattfand, sh
ileshalb eine periodi-che Ändemng in nluy - t . s „u-ines Lr;itlneiLS cahinee.-tclit
4.2 oder 16.8 Tsi^ n. Da die Wdtcmngs. Weihen, nh dieselbe eine IuvimuLltp lügen-
Verhältnisse in Cambridge im Winter unr.lichieu dieser Nuva im nJti nielii
aber ionhiitcnde lieohachlimgen nicht vMau'hr. \\h- ieh id.inbe. bei allen aeneii
zulassen, forderte Newall auf, anderwärts Siemen siatthnd
Beobachtungen über die Bewegung von , Persel ist nain
'< Persei in der Gesichtslinie aii52iifuhre] """"
Seine Beobachtungen wurden mit einer
neuen, stark zerstreuenden Spektro- j mumv
grapheu mit vier Pris-ncn in \ : ei hindung V,;Vh\!\,'l-.'Vh"u"-h: i'i-i' .Vi'-'i'ieh'nien w
-it seinem grossen Eieirakmr vir: Hl 11:1 j-^er Abnahme aber kiv.it bei der Nova
Phase j
Off nim« angestellt.
[>,-l-ei iliv \' l -r;iml..-il;iii: des Wknnins .(.in.
Dr. Klein,
i) Astrcra. Nachr. No. 36%.
würden, habe ich
zeich n den photoer;
von 32 cm Öffnun
sttiekes betraf 20 In der Mille (k . r m j,.„ ,,:,,,!,,.,„ ^-^krr.ri irr-
Jtssdheii (/ 4i;> ."") ei^priehl eine , r |j dli . 11i;l1 Llmvll „ rl;tTt ;1V i*dlen l-i
lineare Versehielvm-vem O.J-i ,« einer
lieAvcyuiij. von 2dl *y« ; bei M et; 4 , i ! / -./| lk .,; liuK.,,;,,-,,,,™, ;L , ^hfvn
:r.l-pridil iliopi. , Hn.'\ , !'i-i-liidniii!;il;ij;i i j;i , ii j.,, l | t . |1tl LS « ■. ^ I ■ i "= i "1 slre'i" "enmnmen
leitet dei Aji|i:iMl mir ,-u,;l = von „.„.(, ,[.,_ 7 _ w j s d,cii den
dem des NewaH'scheii In-Inmienles. Wdienhre'en 41!') mi und 4415 au
Der Spektro^rapli ist mit einem Kasten ; 14U ,, is ' ,50 | inlV[1 ' ; ; l[f den hesseren
umgeben, der m.i Vorrichtungen ver- : Au f nanmen zu zählen, und zwar sind
sehen ist, die eine Konstanz der Luft- dK mciE(l ,„ y inii ,„ v „„ ausserordentlicher
MU^ratuni;ilT|-..:ieii,:eli;i^e mnerinl h t dKjr:i , ,|, llK . ^.v.iltv.dte hei den Auf-
0.1" C. erreichen lassen. nahmen von « Persei nur 0.015 mm
Mit diesem Apparate waren im seehs befragen hat. Infolgedessen lassen
Tagen (1900 November 3, 5, 6, 8, 9 ' die Spektra eine bei weitem genauere
und 15) Aufnahmen des Spektrums vor. Bearbeitung zu, als ich sie hier zunächst
a Persei von Dr. rbeili.ml -eina-k; vorgenommen habe. Die Endresultate
worden, von denen ich vier (November I können daher noch kleine Änderungen
). Li. () und <J) angemessen habe, um erfahre», die midi allein schon dureli
die Brauchbarkeit und Leistungsfähigkeit die Messung der Verschiebung derselben
lies Ap|ianitcs. der bi-eni- w. -i ri-lii Ii 1 iui.ii !:e;;en das Verglcichsspcktriim
nur im I aboraturiimi uiiicrsudit wurden nur bei auderrr I.a^e der Spelilrogramnie
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unter dem Mikroskop eintreten werden.
Diese Änderungen haben aller für den
Nachweis des etwaigen Vorhandensein?
einer veränderlichen Bewegung von der
eingangs anziehen™ (misse keine Be-
deutung, imii die Beobachtungen sind
daher nur in Bezug auf den absoluten
Betrag der Geschwindigkeit der Slern-
bewegung im Visionsradius als vorläufige
anzusehen.
Beobach
Die Spektrogramme sind fasi durch-
weg als sehr gut zu bezeichnen.
Aus den vorstehenden Beobachtungen
gehl nun keine Bestäti'-unf; der 1k-
oiKiehlmijieii Newels, lu-ivui , d:l die
sirtiifli'ii Aliueidi^tiL'i/n dir m den ein-
zelnen Abenden erhaltene!] Wer-e vom
Ahm und +1.7 km
Abw<
jngen, ■
ist aber jedenfalls beachtenswert und
dürfte utiIi! imcli f-ir die Ur.vcnindev-
lielikeil der Bewegung des Sternes inner-
halb sehr geringer Grenzen sprechen.«
Der Doppelstern C im Hercules.
hierzu Tafel VII).
ieser Doppelslcm gehört in mehr- hellen Siemen zusammensetztet iruriiv,
facher Beziehitni; zu den inter- der hellere weiss, der andere aschfarbig,
essantesten seiner Art, er war auch der- Seit 1802 konnte der Begleiter nicht
jenige, bei welchem W, ricrsclu l zum gesellen werden, weil er dem Haupt-
crficii Male die Bedeelaiiit eine- fix- Sterne n: nahe war, weder die beiden
Sternes durch einen anderen konstatierte. Herschel noch South vermochten diesen
im Jahre 1803 bemerkte dieser :iü--r Dupjx-Isti.'rn ,'ü Ireimen. Erst im Jahre
Beobachter: Meine BenbaeiiliLiieen 1S27 sah Slrnve den sei heu wieder, nach-
dicses Steins ^cw-aliren eine fcrschci- dem der <j/ulti«i: Ntitükliir in Dijrtial
nung, die in der Agronomie neu ist, atiigestelll war. In den Jahren 1828 bis
nämlich die Bedeckung eine- Fixsterns 1831 war er aber auch für dieses In-
durch einen anderen . hntdeekt wurde strumenl zu schwierig, sichere Messungen
der Begleiter lies Sterns am IS. Juli 17S15 beginnen cr-t wieder ISi-l. Im ganzen
von W. Herscbel, und er beschrieb ihn ! hat der Begleiter seit der ersten Ent-
damals als eine schöne aus zwei ungleich [ deckung mehr als drei Umläufe um
seinen Centralslern ausgeführt und seine
Umtaiifsdauer ist demnach ziemlich
genau bekannt Gegenwärtig;, wo der
Begleiter dem Haussiert) wieder sehr
nahe ist, bildet er ein schwieriges Objekt,
die Distanz beträgt (1900.6) etwa 0.8",
der Pos ili oni winkel 239* tme ein-
gehende Untersuchung alles über diesen
Doppelstern vorhandenen llcobaehlungS'
matctials hat unlängst T. Lewis ausge-
loht! ') Der Ort des Hauptslerr.s ist
(liir 19C0) fieklascensiiin 16" 37m 3M
Deklination 31 "46- 59". seine sc hcinbarv
Helligkeit 3.0 Grösse und gelb, der
Begleiter 6.5 OiüSse und bläulichgrün.
DieUnltrsuchungenvonl ewisetstivf kfii
sich auf eine Diskussion der Mikro-
ineterniessiingen, welche über das Stem-
]>aar vorliegen, sowie der Meridian-
beobachtungen und deren Kombination
mit den mikrometrischen Messungen,
dann auf Ableitung der daraus folgenden
Ergebnisse und Bemerkungen über
Helligkeit, Farbe und Eigen bewegung
des Doppelstems.
Die Mikrometermessimgi.il Irinnen
mit den Messungen Struves 1826.6 und
schliessen mit 1900.6, umfassen also
einen Zeitraum von 74 Jahren, ent-
sprechend mehr »Iii üwei Umläufen des
Begleiters. Iic-gdi!i,issi«i; Meriiiianhenb-
achtungen des Hauptsterns liegen seit
1850 nur von der Greenwichcr Stern-
warte vor, doch schien es wünschens-
wert, auch frühere, wenn auch vereinzelte
Meridianbeiihaditiingcu als Vergleich
benutzen zu können und Lewis hat
diese, soweit als erreichbar, gesammelt
Überblick über die Messungsergeb nisse j
in Bezug auf die Stellung des Liedeiter;
zu dem Hauptstern zu gewinnen, hat ■
Lewis alle Beobachtungen der Distanzen '
und Posilinnswinkcl nach Jahren ge- i .
ordnet und in einer Figur zusammen-
gestellt. Diese ist Tafel VII, Fig. 1 j
reproduziert. Es bezeichnet in derselben ;
A den Ort des Mauptsterns, tmteii ist N
oben S, rechts O und links W. Die Posi- j
tionswinkel sind mif Bezug auf diese
Richtungen eingetragen und ebenso die
Distanzen von A, gemäss der beigefügten
Skala. Die kleinen Kreise und Kreuze
bezeichnen die Siellungen des Begleiters
gegen A in den beigefügten Jahren.
Die HerscheJ'sche vereinzelte Beobach-
tung von 1782 Ist auch eingetragen,
ebenso die Richtung (Posinonswmkel)
in welcher der Begleiter 1803 stand.
Zuverlässige Beobachtungen beginnen
mit 1827 und die Onei des Begleiters
seil diesem Jahre, gemäss den Beobach-
tungen, sind durch eine punktierte Linie
miteinander verbunden. Man sieht so-
gleich, dass der Begleiter bis 1900 mehr
als zwei volle Umläufe um den Haupt-
stern A gemacht hat, aber auch zeigt
sich, dass sämtliche Beobachtungen
nicht durch eine und dieselbe LHir-sc- dar-
gestellt werden könne«. Die l'o.-inoiieii
vonlS32bis 1B60 liegen innerhalb der
krummen Linie, welche die Positionen
von 1867 bis 1895 darstellt. Infolgedessen
hat Lewis jede dieser beiden Positionen
iueht und dar-
gestell
:a K \ die
1832 bis 1863 in Gestalt einer punk-
tierten Linie, während die stärkere, aus-
gezogene Ellipse diejenige Kurve
darstellt, welche sich diesen einzelnen
Positionen durchschnittlich am besten
anschmiegt. In ähnlicher Weise zeigt
Fig. 3 die Positionen von 1867 bis 1S99
uii! diejenige Ellipse, welche ihr am
besten entspricht Beide Ellipsen stellen
demnach die scheinbare Bahn dar,
welche während der betreffenden Periode
der Begleiter am Himmel um seinen
Hauptstern beschrieben hat. Aus diesen
scheinbaren hat dann Lewis die wahren
Bahnen durch Rechnung abgeleitet und
Vol.
2, p. 74.
s Royal A
: Soc I
■.«i'ülrml.il e - . . 0.5Ü4 0.560
(iiolsn £1 25= »■ 40'W
\'ei;ii:.ii: der Balm , . 46* 42' 50° IS
und l'cn^lnim i . 254° 36' 25S° 48'
Digillzlxl By Google
Bei diesen Berechnungen sind die
Beobachtungen von 1782. 1803, 1826
und 1629. will vereinzelt nicht berück-
sichtigt worden. Dagegen lla ' 'ruhe
((MJ.'l Madler eine Bahnhe.-echnung
dieses Doppeltem; ausgciuhrl. hei
welcher die hier ausgeschlossenen Beob-
achtungen naturgemass eine grosse
Kollc spielen Stell! man diese Kech-
nung Mäklers mil den obigen neiden
Bahnbert-chnungen in ch:on:'k)gis;lier
Ordnung zusammen, so erhalt man für
die Bahn demente tief Begleiters tnlgcnJc
Obersifhl:
AbStandes des sichtbaren Begleiters ver-
dle Umtaufsdauer des i:michibaren He-
gleiters etwa zwölf Jahre betragen und
die halbe grosse Achse seiner Bahn
025". Ob es möglich wird, falls dieser
Begleiter nicht allzu hchtschwach ist,
denselben untvr günstigen Verhältnissen
.in der; grossen leU-kopen zu
inuss dahin gestellt bleiben.
Wa, die Farbe des HaupHterns an-
belangt, so wird sie über einstimmend
au Kv v- i, i ! isHril ;.,en sh liKimw
angegeben. Bejüglirh des Begleiters
sind die Angaben dagegen nicht in
Vergleich! man diese Bahnelcmente
miteinander, so erkennt man in P, a
und e eine leidliche Zunahme; ferner
ergiebt sich die Umlauf sdaucr (P) aus
der Bewegung in jeder der drei lillriscii
ahsjelere;, wesentlich verschieden von
derjenigen, welche man erhält, wenn
man die Zeilen des Pcriastrums (T) mit-
einander vergleicht, und woraus sich im
Mittel die Umlaufsdauer zu 34.3 Jahren
ergiebL Die Knotenlinie und die Nei-
gung der Bahn sind dagegen augen-
scheinlich ziemlich unverändert geblie-
ben. Die Figuren 2 und 3 zeigen, das;
die gemessenen Distanzen des Begleiters
vom Hauptstern periodisch grösser und
kleiner sind, als die mittlere Bahn ; dies
deutet darauf, dass noch ein driller
Körper in dem System vorhanden, also
*- ''.r Be- 1
mit dem unsichtbaren Begleiter um den
gemeinsamen Schwerpunkt bewegt
Dem Berechner Lewis sdiien esgemäss
den Mikrometermessuugen am wahr-
scheinlichsten, dass der Begleiter doppelt
ist; aber eine Untersuchung der sehr
genauen O reen w i eh er Meridian beobach- i
hingen hat dann ergeben, dass wahr-
scheinlich der Hauplstcru des Systems i
für sich doppelt ist und die Bewegung ;
um den Schwerpunkt beider die perio- 1 i
dischen Änderungen des scheinbaren
Sirius 1901. Heft 4.
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können. Der Hauptstern von £ Herculis j
ist auch spektroskopisch auf seine Be- |
wegung in der Gcsichtslinie zur Erde I
pnlsky. Campbell und N'ewall. Indem 1
Lewis diese Messungen zu Mittelwerten
wivir.i;«, fir:ik'l i-i- lVilj;ir:ii!f < k^clr.v in-
digkeiten in Kilometern pro Sekunde;
mi.9 —«.9
139S.7 —71.6
Diese Daten zusammen mit den
rialiiiher-jetimininrii lki;kivis w'/.'n
in den Stand, nie Parallaxe lies Sy^ins
zu tiLTt-cJiticn und Lewis findet dafür
die Werte 0.157' und 0.134" und
nimmt dieselbe im Mittel zu 0.14" an.
Daraus folgt dann weiter.
Gesamtmasse des
31 J3
Die Werte für die Parallaxe und
daher auch die angegebenen absoluten
Werte für die Dimensionen des Stem-
paares sind indessen noch sehr im sicher,
weil im vorliegendem falle ein Fehler von
nur 1 km in der sjxAlros k« pisclii'n
Bestimmung der Bewegungsgeschwin-
il=;i ticit in (kr < kiidi inline -dum drei:
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Miiteilung über Hchigkciisschwan- Obcrtkichc zurückzuführen sind. Dic-
kungen des Eros«: selben können nur darin ihren Grund
■Seit 20. Dezember 10(1(1 verfolg hahcii. duss (kr Korper des Planetoiden
ich die Helligkeit de? sdiim iJ Lire h seine ah norm von einer Ktigdflächc abweicht
Ihhu demente iuerk\eiu-dit!en Planetoiden Solche Abweichungen cr/cuecFi auch
Eros mittels eines /öl hier' sehen Photo- im Momente der Opposition Licht-
helle Vcr.e;!eichss1ernc hiervon nichts
zeigten, ein paralleler Gang zwischen
;;ie:ell/eilij;- yviliaelllell Shliclisdläi/Iiu-
e.en um: davon iniabliariiiiiien philo-
metrischen Messungen schienen genug
verdächtige Imstande zu sein, um die
l.ichivvräiidcruiujeu als reell anzusehen.
Zur üewissheit brachte mich eine Be-
obachtung am 8. Februar I. J., die eine
Lichtveräuderung von etwa 1.5 Grössen-
klassen gegen einen unmittelbar benach-
barten Stern innerhalb einer Stunde
ergab. Zum grossen Teil ist dieselbe
der veränderten Luftbeschaffenheit zu-
zuschreiben, aber unmöglich ganz, weil
ein mit Eros anlänglich nahe gleich
heller, setnvadier Stern seine Helligkeit
gegen die anderen Sterne nicht merk-
lich ßcändert hat, Ems liin!,ree:cn belle: als
de:- im Gesichtsfelde stehende, vcrhältnis-
m:is,!i. helle Stern wurde. Dies ver-
anlasste mich, die Hei Ii gkeilssch Wan-
kum; öffentlich diirej] die Lengde in
Kiel bekanntgeben zu lassen. Die ein-
gelaufenen Beobachtungen .bestätigen
die innerhalb weniger Stunden vorsieh
geltende Sctm-aukuive; und durch den
parallelen Gang der l.ichtkurve in Pola
m:d Heidelberg ist die kcalital der Er-
scheinung für jedermann über allen
Zweite] erliabeu. An die-e ] T imleckum;
L Da die HcMigkeitsschwankungen
Qber 0.5 G rossen klasseti betrugen, die-
selben also einer solchen von 60%
äquivalent sind, so ist es ausgeschlossen,
dass dieselben um" verschiedene.- ditluscs
Rel'li'>iii[)svei-iiiiii;e[1 eiecrki;<.;cl:"ormie.eii
2. Die Rotationszeil dürfte Bruch-
teile des Tages befragen, und man darf
nicht vergessen, dass bei abnormen
Oberflächen iiiel [elliykeitsknrve mehrere
Maxima und Minima aufweisen kann,
sodass die Wiederkehr derselben 1 lelliy-
keit keinen Wert für die Rotationsdauer
liefern wird. Ich vermute, dass die
I lelliykcilskurvc dem Al-i ,1'sdien Typus
entsprechend verläuft. Die verhältnis-
mässig rasche Rotation und geringe
■Masse lies Planetoiden ruh starke Ab-
hängijfkeit der Schwere von dem Orte
auf der Oberfläche hervor, und dieser
Umstand hängt innig mit der abnormen
Form des Körpers zusammen.
Es ist Idar, das; sich ähnliche Itctht 1 -
j nku i •■ n hei mehreren Plane-
toiden finden werden, die dann ein
reiches statistisches Material über den
^iisariunciihaii.a; der knhlionsdaucr und
der Grösse, vielleicht auch der Bahn-
elemente und auch sicherere Anhalts-
punkte über den Ursprung der Aste-
roiden liefern werden.
Nun liegt wieder ein Arbeitsleld für
die Himmelsphotographie vor, wo die-
selbe auch das beste Hilfsmittel sein
wird, indem hier hintereinander ge-
machte Aufnahmen eines Planetoiden
auf einer Platte, die Helligkeitsschwan-
Schwärzungsgesetz, ja auch von Un-
gleich massig keile n der Platte inlcrpola-
torisch durch Bei zieh ung passender
Ver.eleidissterne in photo metrisches Mas-,
uifi^trerhiiet Meiden können.
Die spektroskopische Bestimmung der Rotation des
Saturnringes.
.mg der HdtationfilaiiLT einen |iistlid-.c:i] Seile des If rni^L-- Li
der Spek-ndpkirl'.iLTiiphic bis jetzt aus
üeiülut wurden sind, und sie ist nocl
deshalb v<m besonderer \X'idi1:»kei1
weil sii' Autselilüsse über diu Natur um
Beschat ten hei; dieses Ringsvstems ec
stallet, die siiiist direki nicht /» etluiUei
sind.
Von verschiedene» Seiten ist dei
Wunsch geäussert worden, das Prinzip
auf dem diese Bestimmungen
welche der verstorbene Pro
zuerst im Frühjahr 1805 erhalten hat,
möge an dieser Stelle kurz dargestellt
Wenn der Ring des Saturn als ein
^s^mmcnha'ugendes ümi?es. um seine!)
Central körper rotiert, so ist klar, dass
die Teile des innersten Randes sich in
der gleichen Zeit um Saturn drehen,
wie diejenigen des äusseren Randes.
den Beobachter hin
' Schiebung nach der
1 Spektrums, und bei
:lchc sich gegen
icwegt, eine Ver-
hielten Seite des
Keele;
Schiebung gegen tlas rote Ende des
Spektrums hin. Das sind die Gesichts-
punkte, von denen aus Prof. Keeler seine
l.'utersudiuug über die Bewegung im
Satliniringe unternahm. Er benutzte dazu
das grosse Spektroskop des Alk'gheny-
( Iiisei vatn rin :ns und phiiti'ign!|>hiei'1e
das Spektrum des Saturn und seines
Ringes auf urtlnidirunuitiselien Halten
am o. und 10. April IS95. Die Dauer
der Exposition betrug in jedem Falle
2 Stunden, und das Bild des Planeten
wurde während dieser /.eil mit :_tos. ei-
der letzteren. Wenn dagegen der S!
ring aus unzähligen meteoräbn
Teilchen besteht, von denen jedi
sieh den Saturn umkreist, so m
die Teilchen, welche Für unseren Ai
den inneren Rand des Ringes t
eine raschere Bewegung haben a
äusseren, indem ihre Geschwind
mit der Entfernung vom Salttrn ahn
Die Berechnung ergiebt, dass die
■ Vergleich ung der Linien das Spekpimi
i des Mondes an jeder Seite des Salurn-
' Spektrums und fast in Berührung mit
t demselben aufgenommen. Die Länge
: lies Spektrums zwischen den [ inien C
, und D beträgt 23 mm. Die beiden
■ ['lumgiaphien zeigen nun aufs dem-
r die Verschiebung der
n Spek
n Iii.-.*
i;m:-ri :i Kingr.mde eine Geschwindigkeit
von 21.01 im, während die Geschwin-
di:;keil lies Raisik't der S;duruktigcl
10. 2') im per Sekunde betrüg;. Dabei
ist zu beachten, dass die Teile an der
gieM. Die LrmeiL iies NiUrrnspekirums
er. eli. ■inen u.'inilieli mfnlge der an beiden
Rändern der Saturn kugel entgegen-
;:esct7l ccriclmicri licwegimg sdirag
stehend und zwar vom Violett gegen
Rot geneigt. Die Linien im Spektrum
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ili:s Otrandcs vom Ringe sind auch
schräg, aber von Rol gegen Violetl
geneigt, ebenso diejenigen des west-
lichen Riliehenkels. Diese Neigung
der Linien ist es nun, welche über die
Rotationsverhältnisse der äusseren und
inneren RiiigrändiT Auisdihiss Kicht.
Um dies zu verstehen, stelle Fig. 1 den
Saturn mit seinem Ringe dar, und
Beobachter, die Teddien Lid r kommen
ebenfalls auf den Beobachter zu, die.
jenigen bei r' entfernen sich von ihm,
während diejenigen bei b keine Orts-
verändernng in der OosirlitstinU' zum
Beobachter hin besitzen, sondern sich
infolge der Rüi.nimi [],■• Saturn lediglich
von links nach rechts bewegen. Nehmen
wir jelzl an, es werde das Spektrum des
letzterer rotiere in der durch die Pfeile ; Teils der Saturnkiigel bei b photo-
inge/eigten Richtung, während dir i»r;iji!iivrl. v, crsdidnen in diesem die
Unpiieliiiiie VW den Spll di>s Spcklro- Sp^trallinmi tiidii vt-rsclinhun, sondern
skops vorstellt, vor dem sich Saturn I an ihrem wahren Orte, und es be-
und vtn Rin^siem befindet, nida^s lekhnt n eine d.eser t.inirn ir. dem
mir de' Sfhmalr Teil desselben sichtbar Spektrum VR. In welrhcm V das
ist, welcher von diesem Stall geschnitten vwlrne, R das rote linde des Spektrum*
w.:d. Die le.leben be. a und e be. *orstelh. Wird in glmhe: Weise rm
wegen sich al>o auf den Heohtelilir Spekirinn des Rjr.dteiS r der Saturn-
tu. die hei d und e entfernen sich vom kugel aui Benommen, so mu« h.ei die
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r' vom Beobachter, und infolge
muss die Spektrallim'e Ii fü
Punkt nach n ; verschoben er
Ii, it. ii. i?;i;eiL (Iiis tu,!.' Eml'
!ts Spektrums hin. für alle /.wisdioi
und r Ikifenduii Teilt nier Saturn
; i. K el liest die Linie n 7,.vi.d,r„
schi
ote Ende des Spektrums verschoben
als bei c, infolgedessen erschien
ui Oesamtspektrum des Streifens de
.inie in der schrägen Lage von n",
feinde, V au'f derjenigen "des 2."apT
7.11 9.U /.■«, im DurelsEL-imilt also z
lll.'i km, so f;ni wie v"'lliit üherei;.
stimmend mit der oben at:;>-. tiiluirti
Berechnung ükser (leHch.wimiiykcit.
Die speklral[)!n>:u.ktriipliisciitn A;ii-
nalmii-n Keeli'is haben alm erycbeu,
dass die Geschwindigkeit des inneren
Kit IS rapides grosser ist, als diejenige des
olett verschoben c
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Werte, die genügend mit denjernuen 0.7-1 Swi) mit (k'm nach dem dritten
keeleis uiiil de' llii-oivlfeclien licredi- Kc|'ler'silicn Gesetze berechneten (je-
nung übereinstimmen. I schwindigkeitsunlerschicd von Satelliten
Endlich hat W. W. Campbell auf in jitilt; Abständen übereinstimmt
der Lick ■ Stern wartr, ivunb-si durch Das sind die wichtigen Resultate,
die Ergebnisse Keelers, mit Hilfe des und sie bestätigen aufs schönste die
Mills'sclicn Spcktroffraphcn ebenfalls theoretischen Arbeiten von Maxwell,
■ jfe'kt-iiplii'l.ik'rrsplii^.-lli Au 1 1 in tun l-i : des Hirn und Seeiigcr. Indessen inlyS ans
Saturn gemacht und zwar am 10., 14., ihnen nicht gerade, tfass der Saturnring
15. und 16. Mai 1895. Im Mittel aus aus einer Wolke von meteorähn liehen
diesen Beobachtungen fand er für die l'.irlik eichen besteht, sondern, wie l'roi.
Rotationsgeschwindi^keit der Saturn- Seeliger hervorhebt, zunächst nur, dass
kugel 0.77 im pro Sekunde, während er ans konzentrischen Schichten bestellt,
die Rechnung lU.^ 1 ) Inn dafür ersieht, von denen jede .uuniäsi dem Kcplcr'schen
Der Unterschied der Oese hu indisch Gesetze um jatm n n niert. Die. Cassini-
in der Rotation des inneren und änderen sein- Tun mm Rillte auf dem Ringe
Randes vom Saturnringe fand sich zu ist offenbar eine breite Zone, innerhalb
3.13 km, um welche der innere Rand deren keine Materie cirlruliert
rascher rotiert, was hinreichend (bis auf Dr. Klein.
Die letzten fünfzig Jahre der Himmelsforschung;.
SjSicr Entwickeln ngsgang dcrWissen-
seluften bindet sich nicht an
L'liriiin>l"i;:M-lH- Abschinde der Zeit-
rechnung. Dennoch ist es angemessen,
an der Wende eines Jahrhunderts zu-
rückzuschallen auf den Weg, den die
menschliche. Bildung genommen, hat
in Bezug auf die Wissenschaft, auf die
r'urtsch ritte, welche « ührciiddessen ge-
macht wurden. So auch bezüglich der
Astronomie. Indessen ist deren Auf-
blühen während des ganzen 19. Jahr-
hunderts so unvergleichlich, dass es im
Rahmen einer kurzen Betrachtung nicht
wohl geschildert werden kann. Wir
müssen uns daher hier auf die Fort-
-eliritie während di r zweiten Hälfte des
abgelaufenen Jahrhunderts beschränken
und können dafür auch noch einen sehr
triitigen Grnid anführen. Der Ki-jiiui]
der /weilen I lallte des ah<_:cl:mifrrcn
und der Anlauf de- i;e.L;emvjrtitii:i!
Jahrhunderts sind jeder durch ein Werk
bezeichnet, das den Standpunkt der
a.-iriniimiisclic-ii t : '.irsclimiy in der l'c-
treffenden Epoche darzustellen unter-
nimmt. Nämlich der Anfang der fünf-
ziger Jahre des 19. Jahrhunderts durch
das Erscheinen des astronomischen
Bandes von A. v. Humboldts -Kosmos,
und der Anfang des gegenwartigen
Jahrhunderls durch das Handbuch der
allgemeinen f limiiielsbeschrcihung, nach
dem Standpunkte der astronomischen
Wissenschaft um Schlüsse des 1<J.J:ili'-
hundertsvon Dr. Hermann J. Klein.-')
Heide Bücher liegen zeitlich ;:enau
50 Jahre auseinander inul beide decken
sich in Absicht auf Darstellung voll-
ständig. Diese letztere geht nämlich
vornehmlich auf das Thalsächliche der
Beobachtung ans, nicht auf die mathe-
matische Theorie und deren Au-reilum;.
In letzlerer Beziehung ist auch während
der verflossenen 50 Jahre wenigstens
nichts Neues vorgebracht worden; die
Milk- di -: -, nr: ^eii J all I hundert- bi ■kannten
und rech Illings massig benutzlen mathe-
matischen t jr.nulhe.eii. wie sie von I a-
'i Hi^uri.-iiiul-i;; ]'KU. Verlai x . Fi. Vit-
v.-ee .'. S.hu. fiei's 10 ,V,k.
— 88 —
plaec.t km?-. Beseel und eini/evi) \vi. iiil,-l-h pluj^ouTUpliibCliOTi K'rurohre, auch keiner
anderen hergestellt und ausgearliein-t tieri;observ;uorieu mul Nebclfleckkata-
worden warnt, sind im wc-eullieheii löge. Diesen p ra k I is t Ii l' m Zwecken is:
auch jetzt noch die Fundamente aller längsl genügt ; wohl aber hat der Mensch
astronomischen Rech [innren, alk-rdine;s auf der Stufe seiner heutigen Bildung
vervollkommne! und an Miani tit-n Sidlrii das geis-lijje Bedüricis, ininuT pründ-
erweitert durch Männer wie Gylden, Hther über die Zustände lies Weltalls
I isscraud, Stetiger und andere. Da- aufgeklärt zu werden, das grosse Welt-
Regen hat unsere Kenntnis der ttial- gebä uds immer besser kernten zu lernen,
siit-lilii-lii'ii Verhältnisse der Himmels- Diesem Zwecke sind die grossen und
körper heute einen ganz anderen Umfang zahlreichen Sternwarten dienstbar, zu
als vor 50 Jahren und unser Blick in diesem Zwecke haben die Regierungen
das Weltall ist weit klarer wie damals, und luK-liller-dgc Prival[n'rsoncii .grosse
Die Hauptursachc dieser ungeheuren Mittel gespendet und aus diesen Gründen
Erweiterung unseres th.itsidtiielien begeistert sich der Mensch für die
Wissens vom Universum ist in der Himmelsforschung.
Erflndung und Anwendung ganz neuer Qehen wir nun nach dieser Ab-
Instrumente und Beobachtungsmethoden Schweifung zurück auf unser eigen)-
tu suchen, des Spektroskops und der Heltes Thema, so liefern die beiden
photograpliischen Platte, daneben iiatür- oben erwähnten wichtigen Werke das
lieh in der Vervollkommnung des rem- Material, um den Fortschritt derHimmcls-
rohres, ohne welches ein Eindringen in kiuule wahrend der letzten 50 Jahre
die Femen des Himmels Oberhaupt übersieh tlidi kennen zu lernen,
ausgeschlossen wäre. Ein schwer in Humboldt im dritten Bande seines
die Wagschale fallender Umstand fr. Kosmos yt-lit hei der Darstellung aus
Ounstcn der astronomischen Forschung von dem Fixstenihiuimel; Dr. Klein in
ist aber auch der, dass lebhaftes Intcr- seinem Werke dagegen vom Sonnen-
esse Für die FTgebnissc der Ifimineis- systeme und schreitet eon diesem au?
binde heute in den weitesten K'eiseu wdtcr zu den Kometen und Stem-
der Ue bildeten vorhanden ist. inline sdtr.tipperi dat'tt zu den Fixsternen,
dieses letztere würde die Himmels- Nebelflecken und der Mtlchstrasse. Wir
iorsellulig tik'lll in so ausgedehntem sehliessen uns dieser letzteren Wi|;-
Masse von den Staaten begünstigt Helming an und beginnen unsere
werden und würden viele und darunter Schilderung der Fortschritte der Aslro-
gerade die grössten und besteingi-rkh- nomie mit dem Sun neu System,
ttttn Observatorien niemals ins I eher Der tliaisäelilieiie Hauptkörper des-
getreten sein. Wenn die Himmels- selben, die Sonne, ist auch derjenige,
ioiseluuig mir für einen überaus kleinen an welchen sich zunächst der Fori schrill
Kreis von rarhltuleo allein vorhanden in der Fulwiekdun;.; der beohaellhlidcu
wäre und sonst keinen Menschen imer- Astronomie knüpfte,
essicr'ie, so würde es nidit lolmeil. ö- Hezii.glidi der Bedeutung der Sonnt
für grössere Mitiel amV.nwendcn. sie als Quelle äiratiltndcr lineigie, durch
würde vielmehr ziemlich unbeachtet welche Bewegung und Leben auf der
vegetieren, wie es [alirhunderle laug dir title unterhalten wird, soll nur im
l all war. Denn det p:ak(isi'lu- Nula'li Vorbeigehen erwähn: werden, dass man
der Himmclsiorschuug isl stets seilt vor riO Jahren hiervon nichts Sicheres
gering gewesen und wird dies auch wusstc; von der Bedeutung der Wärme-
blciben; für die Kaie [Verrechnung tnu! Strahlung der Sonne als Hauptkraft-
die Seefahrt, die mau so oft als ab- quelle die lirde hatie Humboldt in
hangig von der Astronomit vorführt, seinem Buche keine Ahnung. Die
bedarf es keiner Spektroskope und ' Würdigung dieser Seite der Sonnen-
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thätigkcil gehört auch mehr in die
l'l.ysik uls in die Astronomie und wir
gehen daher über zu den Vor-.Iellmli;i-j]
von den physischen Zuständen des
Si-jntu'Hbnlli. [taiStandpEmktder'w'issen-
scliaft in dieser Beziehung um 1850
präzisiert der .Kosmos.- mit folgender
Darlegung:
Die Vor nun 11 Ilgen, zu denen die
neuere Astronomie allmählich über die
physische Beschaffenheit der Oberfläche
der Sonne gelangt ist, gründen sich
auf lange und sorgfältige Beobachtung
VYrändcrtmu;i , ii, welche in dci selbsl-
f in den
Und dennoch war s
Die
enhang
dieser Veränderungen (der Entstehung
dir Snlmenikckcii, des Verhältnisses der
Kernflecke von tiefer Schwärze zu den
sie umgehenden aschgrauen Höfen oder
Penumbren) hat auf die Annahme ge-
leitel: dass der Sonnettkürper seihst fast
ganz dunkel, aber in einer grossen
Entfernung von einer Lieklhüllc um-
geben sei; dass in der Lichthülle durch
^rrmii linder! um unten nach oben
trichterförmige Öffnungen entstehen,
und dass der schwarze Kern der Flecken
ein Teil des dunklen Sonnenkörperä
seihst sei, welcher durch jene ('limum/
sichtbar werde. Um diese Erklärung,
die wir hier nur vorläufig in grösster
Allgemeinheit geben, für das Einzelne
cier Erscheinungen auf der Sonncn-
uberi lache licfrted inender zu machen,
werden in dem s rsrji c Ii \vM rt i iro 1 1 Zustand
der Wissenschaft drei Umhüllungen der
dunklen Sonnenkugel angenommen: zu-
siehst eine innere, wolkenarlige Dtinsl-
hüfle; darüber die Lichthülle (Photo-
spliärc); und über dieser (wie besonders
die totale Sonnenfinsternis vom 8. Juli
IS42 erwiesen zu haben scheint) eine
äussere Wolkciibülle dunkel oder doch
Wenn man diese Darstellung vom
Stamlj) unkte der heutigen astronomischen
Wissenschaft würdic.1, so imiss man
sielt rüglich wundern, dass eine so v;>ii:i;
allen physikalischen Piiii/ipien wider-
sprechende Hypothese allgemein Beifall
Sirius 1901. Heft 4,
lebenden Physiker (Arago) formuliert
worden und galt auf dessen Autorität
hin in den wiisenscllnill iiiuei Kreisen
als richtig, wurde auch in populären
Schrine]] als über jede:] Zweifel erhüben
dargestellt Durch unmittelbare Beob-
aehumt; der Sonne allein würde man
vielleicht auch schwerlich darüber liinaus-
■;eki:mincti sein- \ ielinehr wurden :ich-
tigere Ansichten durch physikalische
Forschungen, die ursprünglick nacb
s,-auz anderen Ricl]tuni[e:i llln/k-llcii,
iiu^eba!]iil, nämlich durch die Anstel-
lung der mechanischen Wärmetheorie
und des □esetzes der Erhaltung der
i\:ieri r i<;, endlich durch Erfindung der
Spektralanalyse. Die wie Zwicbclsclirdcn
einander umsek Ii essen den Hüllen des
Somienballo iiiiren msiii iiinilich ange-
nommen worden, um zu erklären, wes-
halb die dunklen Sonnenflecken gegen
den Sonnen rand hin excentrisch zu den
sie umgebenden aschgrauen Höfen oder
Penumbren stehen. Der schottische
Astronom Alexander Wilson schloss
nämlich 1774 aus diesem Umstände,
dass die Sonnctiflcckc trichterförmige
Öffnungen oder Einsetzungen von der
leuchtenden Photospliiire bis zurdimklen
Sonnenkugel bildeten und dass der Hof
{die Penumbra) nichts anderes als die
steilen Seitenwände des Trichters bilde.
Dieser Theorie schloss sich W. Herschel
weiter aus. Sie giebt aber in der That
einen Beweis dafür, wie leicht sich
fehlerhafte \'uisieihuiL[en mibemctki in
die Wissenschaft einschleichen und dorl
festsetzen ln'imien. Wenn der Kern der
Sonne sich nicht in Hitze befinden
sollte, sondern verhältnismässig kalt und
dunkel wäre, so würde dies voraus-
setzen, dass die den Kern schützende
Wolkeiiseliicht die Hitze der Photo-
sphäre so vollkommen abhielte, dass
auch nicht die geringste Spur durch-
iiränire. Denn weil sich die eeriniistvii
Mengen wegen fehlender Aiissiialihmij
im Laufe der Jahrtausende vermehren,
n
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so müsstc notwendigerweise endlich
ei n t- hoiieTeinperatiireiit'telien. Nehmen
wir auch eine Wolkenschicht an, die
selbst innerhalb Jahrtausenden keine
Wärme auf den Kern gelangen lässt,
so würde die Wärme dach, schon durch
den unzählige Male wiederholten Pro-
zess frichterffirmiger Öffnungen von
grossen Dimensionen und vieltägiger
Dauer, endlich in solcher Inicn-hät sich
auf dem Kern anhäufen müssen, dass
dieser schliesslich der Pllfti 'Sphäre .1»
Olut nicht nachstände. Kirchhoff sagte
daher sehr richtig; Die Wilson'-ehe
Hypothese scheint mir in solchen! Crradc
sicheren physikalischen Erkenntnissen \
zu widersprechen, dass sie selbst dann i
verworfen werden müsstc, wenn man
nicli! imslaiuie war,'. die i:i!=cheüiiuL;;en
der Suniu-uFl ecken auf eine andere Weise I
auch nur einigermassen be[;reulieh m
machen.«
Khcldmif erklärt auf (irurid seiner
>|iekli'ilian;dylisellelL Studien die Siilllle:)-
fleeke für Wolken, was auch schon
Galilei gtthan halle. Diese Erklärung
fand ?i] nächst bei den Astronomen
wenig Iteifail, ohgleien si-hfi:i tu ^.Jahr-
hundert Lalande betont hatte, dass die
excen Irische Stellung der Kemflecke in
ihren Höfen am Sonnenrande, nicht bei
Oberfläche abhängt Die Flecke sind
auch nach Spörer Wolken massen, die
in der ffasiüruiiffcii Smiueualmospliürc
schwimmen. Die Sonnenfackeln hielt
Spörer für Teile der Sönnern itierflüdie,
über welchen die Flecke sich befinden.
• Es ist nicht zu leugnen,« sagt er, «dass
die ain Sonnenrande von Fackeln um-
ecbenen He.-ke den lümlruek machen,
als befänden sie sich in einer Vertief im ff,
zwischen glänzenden Bergen. Diese
[irsdifiniliiff wird uian indessen als
eine durcli die glänzenden Flächen
hervorgerufene optische Täuschung an-
sehen müssen, weil wir doch nur ein
völlig ebenes Bild betrachten. Aller-
dings hat Sccchi am 5. August 1865
beobachtet, das; die Fackeln, an den
Westrand tretend, als Ideine Hervor-
ragungen und Unregelmässigkeiten über
dou entscheidenden He weis dafür -all,
dass die Fackeln bergartige Erhöhungen
sein müssten. Nach seinen Angaben
wiirui.ii diese (Serge sngtlr di',' Hiihc
von 24 geographischen Meilen über-
steigen. Wie aber neben solchen Glut'
lien.-eli line.'a dunkle .Massen, die I lecke
bcHieheu komien. 1,1 nicht wühl erklär-
lich. Wir betrachtet!, fährt Sporer Fort,
die Hecke als wulkeuardgc Gebilde,
entfernt oberhalb heller Mächen, olvi-
lialb der f-'aekcl flächen, und deuten
diese als eine von Stürmen bewegte
Nehclschiclit, welche indes infolge der
Schwerkraft nicht zu solchen Wellen-
|ie:e.eu anfiel; leben wen Leu küime. deren
Höhe für uns noch messbar oder wahr-
nehmbar wäre. Ücrlieobachitui;- Stech ii
können wir aher durch folgende Be-
irathtung fjctifii;i- leisten. Ais m-t-
« tridi;[e h.'h'.e der Strahlen tu ecluiiig
einer Somicriatuiusphärc: i.;t a
n Rande
a-Sonn
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- 91 —
nur, dass jedenfalls der äusserte Teil ■ die Strahlenbrechung gehobenen Saume,
des feinen Saumes, welcher schon durch intensive Fackeln vorhanden sind, so
die Lichtschwächung In der Sonnen- werden solche Stellen uns sichtbar sein
atmosphäre sehr matt ist, bei Anwendung können, und alsdann die Erscheinung
eines Blemlglasrs unsichtbar bleiben von liervorragimgeu über den Souncii-
muss. Wenn aber auf der uns afage- rand gewähren.,
wandten Sonnenseite, auf dem tlureh iF-Virisei^infl Wüt.t
Vermischte Nachrichten.
Über die Benennung' der kleinen
Planeten schreibt der Vorsteher des
Kgl- Rechen institutes in Berlin, Herr
J. Bauschinger, in No. 3633 der Astron.
Nachr.: in der Belebung der kleinen
Planeten mit Nami-n sind dir l\n!dcd;er
in den letzten Jahren mit yms-LT I aüg-
samkeit vorgegangen ; so haben von den
107 seil IS')3 entdeckten und numerier-
te« Planeten (356) bis (462) erst 23
einen Namen erhalten. Wenn nun auch
zugegeben werden nittss, dass durch
die vorläufige- Bezeichnung mit Buch-
staben und durch dir uiichh äijiche
- iieleisl.
i darf t
Namen ihre volle Berechtigung haben.
Abgesehen davon, das ; : c:iidureli HiOkihic
üblicher Gebrauch nicht ohne Not-
wendigkeit aufgegeben werden sollte,
bieten dii Samen ein ■/. envel les, mnemo-
technisches Hilfsuütel, welches jedem,
der sidi mildert iesun it!;TU|mr ixe- 1. leim n
f 'Linden in beschäftigen hat, unent-
behrlich erscheinen wird: Nummern
und Buchstaben werden leicht ver-
wechselt, der Name d.i>:e;>i n prä'j! sieh
n:it der ganzen t irse'.iiehle des Planeten
leicht dem Gedächtnis ein. Ich bin zu
driuMLrschkissgrkiimim-ii.dcn Vbr^u
des Rechen instituts dieses Hilfsmittel
nicht länger z:\ entziehen und werde
mfr erlauben, in Zukunft jeden neu
entdeckten Planeten, nachdem er in der
zweiten Opposition beobachtet worden
isLim BeriiuerJahrkichnüt einem .Vuuen
zu belegen, wenn der Entdecker selbst
bis dahin von seinem Recht keinen Ge-
brauch gemacht haben wird. Was die
noch nicht benannten Planeten (356)
bis (443) anlangt, so werde ich an-
nelunen, dass die tn kl eck er, wenn sie
Iiis mim !. Juli l'IOl keinen Namen
bekannt gemacht haben, auf ihr Recht der
Nj-neiigciurng verzichten, und auch
diese Planeten mit Namen belegen. An
dem genannten Datum hoffe ich die
Vorarbeiten für eine geplante umfang-
reiche Statistik der kleinen Planeten, im
ersten Jahrhundert ihrer wissenschaft-
lichen Existenz, zum Abschluss gebracht
Vorübergung
des 1. Jupitermondes vorderScheibe
des Jupiter findet am 30. Juni statt.
An diesem Tage gehl für einen Be-
obachter auf dem Jupiter die Erde vor
der Sonne vorüber und gleichzeitig
kreuzt der I. Jupitemiend die Seheibe
seines Planeten. Der Eintritt findet
statt 10h 4 ra,iier Austritt 12h 21 m. Gleich-
zeitig tritt nun auch der Schatten dieses
Mondes auf die Jupiterscheibe und ver-
lässt sie in derselben Minute wie der
Trabant selbst Dieser Trabant bedeckt
daher für den Anblick von der Erde
iuiüli.e
! lal:^
icibdien
des Trabanten überragen, si>da..s dii-str
wie von einem schmalen, dunklen Ringe
umgeben erscheinen wird. Der ganze
Vorgang, der sehr selten zu seilen ist,
wird ein dankenswertes Objekt des
Beobachters sein.
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Ein Verzeichnis von 9 Sternen i; Andromedac. Auf den Spektro-
ist von W. Campbell und H. Wright sdiwindigkeiteu zwischen + 2 und
wroifcinlirhl worden. 1 ) Dieselben sind 2i) km.
mit dein Mil ls';cl:cii S| lr< ji; i ;i f ili*?ti als ■ Pegasi. Ein Doppclslem von nur
spcktrograpliischc D'ip;-d-leri:c erkannt ii.-T [)isl;niz mit der kiir^L-i-tL-ri bekannten
worden und den lfi bis je tzt erkannten Umlaufszcit (II Jahre), von fiurnhaiu
bei/iifiinvi). IS sind folgende: I SSO euldecld. Iis ist nicht tniiglidi
12 Persel (. ■ 2 «' 36m ,1 + 39" 46'). die Speklr.t si'|wal ?.u phologra|iliicren
Der Doppelchirakler de- Spektrums kille der beiden Komponenten, waln-
wurde im Januar 1UU0 erkannt. Auf scilciliJic.li diejenige, deren Spektrum
drei ] J :,-itleu sind die Spektra beider in der II r - Ivc.eioii -täi k.-i erscheint, ist
Komponenten sichtbar und itidil sehr wiederum doppelt, das Ganze also ein
unähnlich, auf einer I'latte fallen beide dreifaches System von hohem wissen-
Spektra zusammen. [>ie maximale Oe- schaillielicn Interesse. Die Geschwin-
seliw iridis; keil der einen Koriipoucrile ili.;keileu liefen /wischen + 3-1 nnd
isr 42, der anderer 51 km. die Ii km und die Periode scheint clw.L
Ucsrtnviuiiigkcit des Systems etwa sechs Tage zu betrauen. In dem Aus-
Ti km in der Sekunde. -dien des Spektrums /ei-eri -ich Andc-
i Ursae majoris. Der Haupfsten
dieses wnlilbekanrileu Doppelstern; i?
spektroskopisch doppelt, das System
al-u dreifach. Die iciiiriderliclie t"ie- . , ... . ,
«MufeM .«* im M» Hl» - Irs;H«i-
,n„l,.d„: „u e„d,,m, im «„im,,,,, »1'K'«-. Dul.m,, i,.„ u„ ,1,,
als --2I6 km uitcres.anle J liat-adie am mcrksani s;e-
U j Leonis (ii 1 1 Ii 13'« - -\- '2(i"-t(v) '"'y 1 '' ,' l:,ss . w;il ' :, '7 ul ^p']™''<™"
iv.e s iescliwindi-keit schwankt /Wischer- 1 "-J.'hrlu.niicrts selir skm/.erKle Komercr,
-■■'■'lind Ki/'wi ! " Zwischenzeiten von je 1P L = Jahren
d Boolis {«
Die Geschwind!
kei "ist ^Maximum , Kometen von 1823, IBöf 1862 und
,,-,„,,,, eri \rmrilimcri , VI ! ^ 1 «-curi diese Periode sich fernerhin
m bewahrheitet, so würde das Erscheinen
ß Scuti (ri 18'' 42"! ,1 -4" 51') emt ' Ä lu ' 11 '"" Kometen im gegenwärtigen
Dic'ii'e-diwiiidii^eit ""variiert /wischen |;Ulrc
— 32 und —11 Am.
M3Herculis[ol8ii 50m*— 22° 32% Fernrohre für Freunde der
Die Geschwindigkeit schwankt von Himmelsbeobaohtunft. Aus dem
— 35 bis — 16 km. Leser kreise des Sirius sind mir mehrere
2 Scuti (o 18h 3j™ & — 9° 0% ; grössere und kleinere, sehr gut erhaltene
Die Milien im Svc knu 1 1 1 diese- Sternes Fernrohre ziuu VcrLiiiic angemeldet
sind ziemlich breit sind deshalb schwer worden. Freunden der Himmels-
ruit Genauigkeit irr messen. Die Ge- beobachlung, welche die Anschaffung
-diu indiej.eh -dl wankt Aei-dien — 30 eine- solchen Instrumentes beabsichtigen
und — 38 km. und sich dieserlialb an mich wenden,
■ bin ich /u jeder ucwidischien Au-knm't
') Abiroph. Journal XII. No. 4, p. 254. ! gern bereit. Dr. Klein.
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Astronomischer Kalender für den Monat
Juni 1901.
r Mittag.
ension DeMinatlo:
Mittlerer Berliner Mittag-
Rektunsnoti I Deklination ^™ d d
M.T.irr :n :.r.>,,lcr ,.,;lir!i<r i-L ■ n-iti":! Jl :H\
V i' rL Ii i in k.'njinikii..[i in ii.'i.l ;i n.-i- ,; ;. mir <k-nl Mnitdi'.
■Mmkui in ki.n:iiiil.:i..ii in l^i-n r..-i f mini r:;l .l.nn M..n.!.\
Nfiliilri in K'inrnr.^li. n in (;. k i-ii-im: mir i!ti Sinn-.
.Mclklii im j : ■- ■ :- 1 ^- : - L 1 k"n .lnr.
*<mnc i::i 7>:\'. Ii'. n I. r' h--- S.'n ■.- V ;;.
Mars in Kintjnukliun in k. ;.i: i -..ti-,.tj mir di-in Monde.
a Virniiiis Iji Kunj. in H.kiajc. mit dem Monde. Ufdeckunu.
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"ilßlii
"Iii!!
IsäÜä Iis
"Sil i:i i;
!3 I 0 . E2-5 Erst« Viertel.
M SSI ~ ! KinEiSnät
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- 95 -
Die -iimllieliell Ai:l;;iIh-n liin-r 1Ü1- ! :•
b auf miMlere Zelt von Grccnwich. Die
scheinungen der Jup
"[Vnj'lll^tll Si Uli llll K!irUTll'l|M L ' iiifL'- .-Mjyin ulios vom jupnei nuen rini I l'|S II
fciclmct. [)io vier Rrässcrcn i-igrti i-l-h JciLitn die Stellniii; j.'ilts Mondes mit [Wnu; a;r
ilt-ji J-.ijiiltT für den Aii^i'iiHii-l der Vi'i[ii]-1i'ii::i!; 'dl uik-r de- WiL-ik-rirrsf tu-incils c
Ist r tiichr angeneben, 50 kann der Austritt aus dem Schatten nicht beobachtet werden.
Ferner bedeulet bei den nachfolgenden Zeitangaben:
Ec !'> das Ver-i-aicmik-n Ji-i "I ij.lmnli.-ii im >'h:itttn lies Jupiter.
Ec R den Auslrilt des TraLunlen aus dem Sehalten des Jupiter.
Oc D das Verschwinden di-s T:-.i:iiimeii hinter der Jupiterscheibe.
üc I) das Wied m-n-chd nen siiiliel! neben der Jupiteiicheihe.
Tr l den nimmt ile- Tialiiinir-u i-ir die Jupiter iCUei I.e.
Tf Ii den Austritt de; T:,',;'n:1e(i au- der Jupiier-i-lieibe.
Sh I den Eintritt des Trnl teu-eh/iden- rinf die Jnpilerschcibe.
Sil 1: (ii-ii Auilrilt de- Tra[>:iuleii<cll;Li[eni aus der liniterscllellie.
iis sind Tiili-die-ciri^eu L ' : Lfi uimni L?eti der Jupilerini.udL' aufblüht;, nekhe sicli ereignen,
MiiniL'iiv dieser ErscllcilliHiKCü nach miTtekuidpliiscai'i Zeit ;u finden. hat man nur
nütiy 1 '" 111 de i(ji;;el^i!in Znl|mu»:eri zu addieren.
Juni I. III. Oc R Ii* 16-. Juni 2. II. Tr. 1. 11* 12». II. Sh. E, I»* II».
II. Tr. E. 11* 0- Juni 3. IV. Oc. D. 13" so«. IV. Oc. R. u* 34=. Juni 6. I. Sh.
I. 16b ar.™. j U n| 6. I. Ec. D. iah ,7™ «„. I. Oc R. ist. 30-. Jnnl 7. L Sh. I.
9*61». 1. Tr. 1. 10 * 2G~. I. Sh. E. 1*1= 11». 1. Tr. E. 12 * 43». Juni B. 1. Oc. H.
10*2". III. Oc R. 14 * 48». Juni 8. II. Sh. !. 12" 30". 11. Tr. L 13" 20». 11. Sh. E.
ifiü 17». Juni Ii. H. Oc. R. l»'' 24». IV. Sh. I. ist 20». Juni 18. I. Ec. D. 14*
(1-31-. Juni 14. 1. Sh. I. 11' 47». I. Tr. I. 12» 11» I. Sh. E. 1*» D». 1. Tr. E.
H'SB". Juni IB. I. Oc. R, 11- 47-, III. Ec. D. 13* 42™ 37-. Juni IS. II. Sh. I.
15* «» Juni IS. II. Ec. D. ii" ih- 44-. II. Oc R. 12t 39". Juni 21. I. Sh. 1.
13* 41». I. Tr. I. 13* 35«. Juni 22. I. Ec. D. II* 4» 14-. 1. Oc. R. !3* 31-
Junl 23. I. Sh. E. 10* 27". I. Tr. E. 10* 38". Juni 2&. 11. Ec. D. II* 83" 41-.
II. Oc R. 14* S4". Juni 28. III. Sh. E. 10t 2S-. III. Tr. E. 10* 43-. Juni 27. II.
Sh. E. 9* 47- il. Tr. E. 9* 60". Juni 28. IV. Sh. I. 9» 23". IV. Tr. I. 0* 47«.
IV. Sh. E. Ith 30". IV. Tr. E. n*U-. 1. Sh. 1. Iii* 30". I. Tr. 1. 16* 38".
Juni 2B. I. Oc D. lä h 67". 1. Oc. R. 18* is». Juni 3U. 1. Tr. 1. io* 4 -. 1, Sh. I.
Stellungen der Saturnmonde. (Erklärung S.
Zeiten der östlichen Elongalion int Juni 1901.
Tethys. Juni !. 9-6"; Juni 3. OB"; Juni &. *1*; Jun
*; Juni 10. 19-9"; Juni 12. 17'2"; Juni 14. IM*; Juni 1
; Juni 20. 6-4^ Juni 22. S 7"; Juni 24. !V<<; Juni äS. 2»-»
. 21-3"; Juni 24. 14-9*;
. 12-9"; Juni I
SIRIUS.
Zeitschrift für populäre Astronomie.
CentraJorgan für alle Freunde und Förderer der Himmelskunde.
n J. Ekln in Köln aJRb.
Mai 10Dl Wissen null [ i>fi:iini sir-.il du- I u-uili- und di,-
Uiai 1HU1. Be™Siiigiin 8 der Menschheit.. Kosmos.
Jeden Monat l Heft. ~ Jährlich 12 Mb.
Verlas von EDUARD HEINRICH MAYER In Leipzig.
^ INHALT: Jlhrliche periodische VerlnderuriBen aar Min. Von Alfred^ Arend
■ährliehe periodische Veränderungen auf Mars.
n Alfred Arandt.
man beobachtet, dass sie sich vi
Die Veränderung der Polkalot
Art, Ursache und Periode i;
: aller Marskarten t
j die^ Ve^uUmg g
die Vermutung aussprachen,
ändernngen stünden mit den J;
in Zusammenhang. Eine En*
dieser Frage hoffte Schiaparcl
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98
tu- sfarniclit wiedci/uei kennen und seine
Flecke ohne Zuliilfenalimc der Rech-
nung kaum zu identifizieren seien.
Beweis dafür ist u. a., dass Reer und
Mädler, gewiss ilic griisslen Mar-lcimer
ihrer Zeit, sich ihr unfähig erklärten,
die Wahrnehmungen :m Ma-s während
seiner Oppositionen 1837 und 1839,
um deren Zeil die nördliche \1ar.-hcm:-
spiiärc iiir Simmiersiilst:/ halle, mit
denen von 1830, als Mars im Winter-
solstiz der nördlichen Halbkugel stand,
zu identifizieren; und zwar so wenig,
dass sie infolge ungenauer Kenntnis
der Iii Matii ni.-diUH'r- de» Mai>s;ebi:dtii
Iii !7 gänzlich falsche ai co^phischc
i ängen gaben. Hierbei isl ju bemerken,
dass sowohl i-itn- ymisiiye OppusiUim
als auch dieselbe Jahreszeit während
der Opposition alle 15 Jahre wieder-
kehrt, und zwar so, dass die nördliche
I kini>[>h:ii l- des .Mais, die im Jahre 18311
ihrWmlcrsolsli/. iirdk.nadi 7 "Jahren.
1837 und IS-j'J, ihr Summcrsulstiz.
nach 15 Jahren aber, ISVi. wieder ihr
Wiutersols-iiz /nr Zeit de r ( Ipposition
harte. Da nun um die Zeit jeder
günstigen Opposition, während der ja
der Mars am meisten beobachtet wird,
die Marsoberfläche dieselbe Jahreszeit
hat, so kann es nicht weiter betremden,
wenn man die periodischen Veränder-
ungen bisher uicltl mit ( iemirngkrii er-
Mit
furl-ehrcitenden Studii
mehr sicher, d.issdic (ichildc der ( >her-
iLlil-I ll- Unsens Nachbarp!aiie:cu 10 der
Thai periodische Vcr.'mdcrLiiie.cii nach
den Jalircs/riten hätten, und als die
diesjährige Marsiiprosilou Gelegenheit
bot, diesbezügliche Reob ach hingen am
Fernrohr anzustellen, wurde durch
diese die Mutmassnni; zur ( kwissheit er-
hoben. Nach diesen Beobachtungen
unterließt es keinem Zweifel, dass
die Marsoberfläche grosse perio-
gebilde aufweist, und dass sie
nach einem Marsjahr wieder das-
selbe Aussehen zeigt, nachdem
sie dasselbe iortla i: t" eil d w.ihren.i
dieser jährlichen Periode ge-
ändert. Denn Mars, der während dieser
i")|i;.,isilir,n/ne:.M..oa:ei'(ir 1 !ei Somniet-
Sdlsliz der nördlichen Halbkugel slano,
zeigte dasselbe Aussehen, das er nach
Beer und Mädler zwei Monate vor dem
Summersolstiz 1837 und 1839 hatte,
wobei zu beachten, dass diese Beob-
achter damals [n seinem Aussehen nicht
die i.-i.-ri lieble Ähnlich teil mit dem vtc:
1830 konstatieren konnten.
Beweisend war ferner, dass die
l.ohse'schc Karte von 1877 79, als die
Nordheltlisphärc clic:1 i I:t Willtersoisli/.
gehabt, völlig verschieden ist von der
Lohsc' sehen Karle von 1 St J 04. als die
Nordhemi Sphäre vor ihrem Sommer-
solsli/ stand, dagegen auf das genaueste
Übereinstimmt mit der Kaiser 'sehen Karte
von ISijL'W. den Mädlcr'srhci! Zeich-
nungen von 1530, den »iehiiimyeii
von Da wes, I.ockver und Schmidt
IS<j2 64, als die nördliche Halbkugel
gleichfalls eben ihr Wintcrsolstiz hinter
sich halte. Reweisend war endlich die
Cerulli'sche Marskarle 1898,09. Als
dieselbe erschienen war, verglich ich
sie mit einsprechenden Zeichnungen
mal Kauen von Knobel ISSsl und Lohsc
1 883,84 und Lowell 1895 (Quadratur)
neben Aufzeichnungen von Mädler
liri-j. und alle- >timmte vorlrvitlich
Man glaube nicht etwa, dass die
Stellung der Marsgebilde auf der
H.inctcnM'hcibe /u Ceiiirum und Hand
Einfluss auf das Aussehen derselben
haben. Das dein nicht so ist, beweisen
die trefflichen Maßzeichnungen neuerer
Beobachter, auf denen alle Gebilde am
Itllide nahezu dieselbe Denllichkeit Ulk!
Dunkelheit haben wie die in der Mitte.
Ich selbst konnte mich neuerdings oft
'Jen u:; vini dieser [iir.tsachc iibcr;eui:eu :
so ull ein dunkles i'iehilde am Mars-
nrndc ain'i.'iuehle. haue es nahezu die
volle Dunkelheit
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— 00 —
Nach Sichersicllungaller dieser Tliat- wasser den beiden Syrien zu. c] Das
Sachen konnte ich also daran gehen, | unter dem 100. bis ISO. Längengrad ge-
eilt Bild von diesen Verander- sctimolzcne Schneewasser drängt gegen
ungen, die besonders auf die Wirkung die durch Dämme oder Ähnliches Bo-
des Wassers zurückzuführen sind, zu schützten Kuntincntallaiidschaften Mem-
. Karten in Klammern zeigt
: als Grundlage des be-
reite der Darstellung ge-
liat d) Andere Wasserstrassen, mi
breit, aber zahlreicher, durchquerer
Wassergebiet um die Regionen Ar
Ogygis und Pyrrhae Regio.
Grosse Wassermengen stauen
in den Meeren südlich vom Äqi
an (Beer und Mädler 1830, Kaiser 1t
Sinus Sabäus ist tiefschwarz, S
, alles Land zwischen dem
70. und Jj. südlichen liici'cii!;rad ausser
Hellas überschwemmend, a) Drei breite
Wasserstrassen führen das Schmelz-
wasser, das sieb zwischen dem 300.
und JU. Längengrad loslöst, an den die
Insel Hellas cmsehlu'v-.!.iuk'i Daumen
vorbei nach dem Marc SnlniiuiiMSyrlis
major), wie sowohl die erwähnlen
Zeichnungen von Scbäherlc als auch
liic MiidU r'-elii: Karle naeh IS'lf] /d.neii.
b) Von der anderen Seite führt eine
andere Wasserstrasse das südlich der
Insel Thyle freigewordene Schmelz-
scliufiiinu (Schaber^ i6V2. S.hiapaiYlli
IÜ77, Mildler 1832): solche Wasser-
flächen liegen hauptsächlich zwischen
150" und 220- L (üceaiius Fluvius),
bei 0" bis 30° nördl. Br. Nun hat
sich das Wasser in den Meeren der
Si'klliallikrsjel ;;ki Jiniämii; wnvilr: die
Inseln treten einzeln wieder hervor,
uolim^euvri Hellas und die Gebiete
um den Sinus Sabäus sich mit bräun-
lichroler hübe bedecken, deren l'i.aehe
vermutlich eine schwache Überflutung
ist (Beer und Mädler 1830, SchlapareHi
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hingegen Vielirl sich nun dieSchneckalottc
der Nordhemisphärc der Sonne zu und
beginnt in der iiiichslcu Zeilen schmelzen
(Kaiser ]SM). Intiileedesscii iilH-riliileu
sich die jetzt ohnehin an Wasserreichen
lalbkugt
(Kais
4, Brei
i 35. I
■ 1894). Nun
L Br.
Kontinental massen und Meeren lallen
noch auf. Jetzt verleihen die Kanäle
der Marsoberfläche ihr typisches Aus-
sehen. Maii nscliriiit als lir.Hr Scheibe,
die von zahlreichen geraden Linien
Ihre Kreuzungspunkte
nd :
Mecrt
f der Nor
inisiv-üP.
:rkle Dil)
1894) i
licllllieil In
(Schiaparell
Südhalbkugel hingegen, die zunächst
noch recht dunkel sind (Brenner 1S94),
Massen ah und niausiclit de'.itl ich Irircniic:
1 S'JO), wir sich die Wassermassen an den
Mündungen lireiler Kanäle, in den
Sinus (Margaritifer, Aurora, Aom'us,
Syrtis minor und major, Sinus Sabäus)
zusammenziehen, sodass die Sinus
dunkel sind und sich gegen die süd-
lichen .Meere abblassen, und wie sie
dann in den Kanälen verschwinden.
Wenig hat mich so von der Richtig-
tnt meiner lv:iau[Kiir!L.'i'ii iil^T^ L i:s.;l
wie dii^e \V;]irnclunLingcri, die mit
ihnen so schön in Einklang zu bringen
htem Wasser
bedeckt sind (Lowell und Douglas,
Quadratur 1894,95, Cerulli 1898,-99)
sind von zahlreichen Kanälen durch-
zogen: diese Seen und Kanäle sind eben
fast die einzigen Resle der zuvor so
ausgedehnten Meeresflächen. Man sieht
an alledem, dass Mars jetzt nach
drin rriililmgsiqiiinofcduni der Nord-
halflc allenthalben den grösslen Wasser-
III.
BCfaOl
bcHitiri
lirftcu
schme
nie
i YV.is
Nordpol ab-
i, und es bilden
das Marc Boraum; der Niliacus Lacus
wird ;.[russ Hin! bieii. ilrr Kaiiai l,u:u-
niii:, nieeiiiniii, diu l'r< ip.jntts nwrilrrl
sich, nördlich von Elysium sind die
( iebietc iiluT.vlHmnmt (Sdiiaparclli
1881 , Brenner 1896). Während steh
um den Nordpol, der jetzt sein Früh-
liuKsaquinoktium hinler sich hat, immer
mein- Schmelzwasser ansammelt, Hussen
die Meere der Siidlialbliiigel während
ihres Herbstes aulfallcnd ab: Sinus
Sahiins wird iuatt;;taii, tun 1 Maie Sahn-
lum beMIt eine gewisse Dunkelheit
(Mädler 1034(35). Alle Kanäle der
Sudl::i!Wmi'.ci weiden ivn-ser die. .Meere
verschwinden fast ganz, Marc Sirenum
und Marc Cimmerium erscheinen jetzt
nur als breite Kanäle (Cerulli 1898/99);
nur einige Kanal kreu zun gspun kle in den
kalotte
und mehr der Sonne zugekehrt wird,
ihr Schmelzwasser äquatorwärts zu
schicken. (Knobel 1883.) An drei Stellen
zunächst, am Marc Acidalium, am Cerau-
nius und bei der Propontis ragen
wasserhed eckte Regionen in den Kon-
tinent hinein : von diesen fiirhl dir eiste
das Mare Acidalium, das mit dem Nil-
see eins bildet, tiefschwarz (Lohse
1883,84, Schiaparelli 1884, r
l'iiir)), .rodet die
haften Ten-
id Elysii
tuend die Südhalbkugc) fast
ierarm ist — sodass z. B.
Lacus Solis aus zwei kleinen Flecken
besteht, deren jeder nur ein Zehntel
des Flächenraumes bedeckt, den Lacus
des Sommersolstizes der
llMhMl-
r Nor
setzt. Die Gegenden nördlich von
l'roliniilus werden übcrfhtlel (Beer und
Mädler 1837);grosse Flüssigkciismciiect:
drangen sich durch die Nilosyrtis, und
da- Vi.ui- Sabi'liiiü hr';iiuil sich wieder
zu fOllen (Urania 1900,01, Lohse 1884).
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Lacits Moeris ist sehr gross. Die Gegend
von Thot bis zur Landschaft Elysium
ist überschwemmt. Durch die zu-
itrüiiiniutdiri Wasieruieniren v/erden
grosse Regionen am Äquator unter
Wasser geset;!. vornciimlidi tlphir und
Tartaris. Ein grosser geschwungener
Streifen (Mädler 1837/35, Kunowsky
1822) liegt zwischen 180" und 2«"
Br. auf dem nördlichen Kontinent.
Die Oberfläche des Planeten ist mit
zahlreichen blassen Flecken besäl (Mädler
1837/30, der Verfasser 1901). Bereits
herinnen sich die Meeresflächen der
Südbälfte unter dem Einfluss der
von der Nord halbkugel zuströmenden
Flüssigkeitsmassen dunkler zu färben;
der Aurora Sinus, zwei Flecken im
Mare linthrämn, das Mare ( jmmeriimi
und ein dunkler Fleck /wischt« 120°
und 150" L und 0° bis 30" südl. Br.
sind jetzt die dunkelsten, also tiefsten
Wasserflächen (d. Verf. 1901), während
das Marc Acidaüum bereits blasser ist.
Die in der Nähe des Ganges dem Au-
rirra Sinus /intmiucnJi.Ti Wa^ermtiiL:e;i
bilden ein Gewirr von Streifen und
Kanälen (Lohst 1S7I).
IV. Alle Kanäle des Kontinents sind
jetzt breit, und die Meere der Sfidhalb-
kiigel erweitern sich und werden tiefer
(Perrotin und Thollon 1SSS, Green
1873). Sie nähern sich mehr und mehr
dem Aussehen, das sie zu Beginn der
Periode zeigten (Schiaparelii 1888).
Die Inseln der SQdhalbkugel ver-
schwinden zum Teil unter den an-
drängenden Fluten, und besonders süd-
lich von Aeria /ciffl sich M. Ii rvüirrin rn
dunkel und inselarm. Besonders zahl-
reich treten Verdoppelungen auf; um
den Nordpol werden viele neue Kanäle
gesehen. Der Südpolarschnee, der schon
seit einiger Zeit der Sonne zugebehrt
ist uiiJ ahfciiiitil/t, r-fndet sein Wasser
.U'iddu'allä in dit Siiduietrc, und jetzt
nach dem I k'ihst;i.[iii[i(i!;tiiiiii der Nord-
halbkugel habe» wir ein Maximum des
Wasserstandes auf Mars. Nun ist das
Jiiiiimcradläiij! der Siidhall>ktip;d wieder
da (Schäberle 18Q2), und die Ver-
I Inderungen und Strömungen beginnen
dass das Aussehe
n der gesamten
Marsoberfläche
nter dem Ein-
Pole* i u um a ndern
steht Ob es nun
gerade unser Wasse
ist, das da strömt.
unwesentlich. Als
sieher aber wurde hierbei angesehen,
dass nie MarsolvrfJädie Willis; nivelliert
und eben isl, und dass auch nicht die
geringsten Erhebungen auf Mars zu
finden sind. Denn das folgt nicht allein
aus den neuen Beobachtungen, sondern
galt bereits früher als sehr wahrschein-
lich. Desgleichen muss darnach der
Verfasser die Ansicht verwerfen, dass
es auf Mars Flüsse, Sümpfe und ähn-
liche nur nnseru <rcolof;isdicn Verhält-
nissen e igen I ü tnl ich e Bildungen gieht.
I.cidit aber lüsst sich nachweisen, dass
dit Kattat Verdoppelungen keine atmo-
sphärisch-optischen Erscheinungen sind,
wie St. Meunier darlegen wollte, oder
gar die Kanäle optische Täuschungen,
wie es Cerulli wollte. Kanäle sind
— das kann als sicher gelten —
von Däm men eingeschlossene latig-
Ktötreckw scliiiiinierndc Wasser dächen,
und Verdoppelungen entstehen durch die
Hand von Marsbewohnern, die einen
neuen Kana I n eben dem a I ten öff n e n , wc n n
der alte nicht mehr die ausreichende
Wassermenge fasst, was nach obiger
Darstellung leicht zu verstehen ist
Kanal Verdoppelungen und Kanäle
unterscheiden ;,ch In nirhts der
Natur nach, beides sind Wasser-
strassen Nur durch Dämmt lassen
sich mannigfache rrschemungen er-
klären, nur durch Dämmt können bei-
spielsweise Zepbyria. Amazonia und
Memnonia, d;e deich viel geringere
Wassennengen suwe ilrn überschwemmt
werden . vor den viel gewalligeren
Schmclzwassemasteii i;c;cl)ut?t werden ; Sl
auf Ähnliches weisen auch diu drücken. v -" d '^
schmale, helfe Qnerslreifen in den Lacus w UtZw-
und den Kanälen, von Lowcll beobachtet, | ' Zticimü
die diese zu /erteilen t.aler abzusperren i';">-
scheinen, ui-iiii sie bereit licuiil: Wa—er |V"j e '
Kefassl liribLTt. Alks :n allem l;cui mimen, j^ r * /
kann es als erwiesen gellen, dass wint Brüji
MarsbewohnerdievondenNatur-: m™ :
kräfien verursachten S: r<"> u, uny c .,
und Veränderungen in den Meeren , olnatW
und Kanälen durch eigene Mittel ; (S. IMS),
und Kraft, besonders durch den , Lowtlls
Dammbau regulieren, und dass J JJ"* 1 *
demnach sowohl Kanüle wie Ver- ^ t ^
dimpelmicen, ia anch die Meere als ' Die nb
Produkte der Natur und der Marabe- | fet. »™ Si
wohner anzusehen sind.
So wäre die Marsfragc ihrer Lösung I '
um ein gules Stück ii;iln-r i>ehraclit, (S. !S'W).
und es ist zu hoffen, dass weitere 1 Man IE
Acuten in uachiter Zeit grössere '^j^ ..
Klarlieit über diese Punkte verbreiten pmr ™,
.SUis rr;iroJiL7r<.Tl wort
(S. IS'lSI.
le dts Mars [S. 1*00).
als längliche l'.iMi-r. Eriche, v
i ix.=lsr;)cn lierl'lsin- hcrviirlrctcumiisseri. ' t J.II
IvilJ in ;ru«r Zahl f i f ■ j ] l; ^- 1 ] würde. Si>m:c
In der That isl die Zahl der seil Ende
1891 auf diesem Wege entdeckten
Planeten eine un verhältnismässig grosse;
die Gesamtzahl -Her kleinen Planeten
übersteigl bereits I : . 1 lundt-rr, nachdem
sie via FiiifiiUrmig der plmliigr.ipki-
sehen Methode nur 322 gewesen war.
Die mittleren Entfernungen aller kleinen
Planelen von der Sonne liegen zwischen
300 und 600 Millionen Am, sie werden
also, trotzdem einige derselben eiiu:
verhältnismässig stark excentrische Bahn
hcschreiben.di.ch imiuc- vnn den Halmen
der Crossen l'lanclen Mars und Jupiter
eingeschlossen, mit alleiniger Ausnahme
eines am 13. August 1898 von Herrn
Witt auf der Urania- Sternwarte in Berlin
auf p holographischem Wege entdecken,
de-. [-:r.is, Jessen !.'[<"'s-:es Italmslücl,
mcrliall) der Marshahn liegt. Der !:ir>s
mittlere Entfernung von der
■n nur 2l7'. ; Millionen km
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während wir den mittleren Abstand '
Erde-Sonne zu 149 Millionen km anzu- :
nehmen haben. Bisher war der Mars, I
dessen mittlere Entfernung von der
Sonne 226 Millionen km beträgt, der
erdnächste der äusseren Planeten. Der |
3 bewegt sich al
Weil
; Ahsl
Erdbahn al? Mars,
noch, dass der Eros eine sehr stark
excentrische Bahn beschreibt, die Ex-
zentrizität beträgt 0.22291, und damit
kann die Entfernung Eros -Sonne um
■IS- '. Mill km i in [Vrilid kleiner werden
als die mittlere, also auF 169 Mill. km
haatigelicn, in welchem halle der Planei
der Erde auf nur 20 Mill. km nahe
kommen kann. Er ist dann nur 52mal
so weit von uns entfernt wie unser
Mond und sollte uns so als Stem etwa
0, Grösse noch mit freiem Auge sicht-
bar sein. Der Planet hat dann eine
achtmal grössere Parallaxe als diu Smme
. und wird damit ermöglichen, die Ent-
fernung Erde-Sonne mit einer bisher
lliekl «r/llmlen (ierailigkrit /u lie-siiin-
men. Unter ähnlich günstigen Vcr-
luluiissen wird aber erst die Opposi-
tion des Planeten im Jahre 1931 statt-
finden; in der jüngsten, ersten nach
seiner En tdcckungstatl gefundenen Oppo-
sition, sollte die Lichtstärke des Planelen
rechnungsmäßig nur die eines Sterns
8.5 Grösse erreichen, und so war diu
Aussicht den Planeten längere Zeit er-
folgreich mit den Heliometern an be-
nachbarte Fixsterne von Sehr verschie-
den gelegenen Sternwarten zur Paral-
b<eribevmmmiEugati:;dilics-;cii.a: können,
keine sehr grosse; indessen erreichte
der Planet in der Erdnähe (26. Dezem-
ber 1900) doch eine Parallaxe vom drei-
laelieil Uetrage der S:iimeO|\ii illln lud
bildete datier für die grösseren Meri-
diankreise, photographischen Fernrohre
und Refraktoren ein anziehendes und
hervorragend wichtiges lieobachdnit.s-
objeld.
Es ist merkwürdig, dass bei solcher
Sachlage noch l'jt Monate nach den
Opposition von keinem Beobachter, auf
dosen Programm der Planet Eros
stand, die starken und kurzperi od i sehen
Abweichungen der beobachteten von
der vorausberechneten Lichtstarke des
Planeten, wie ich sie dann an meinem
ersten ficobachtungsaher.de für den
('knieten festgestellt und noch in ,icr-
graphiert liahc, mit Sicherheit erkannt
und gemeldet worden sind.
Die Vermutung, dass diese starken
und im Planetensystem beispiellos
raschen Änderungen der Lichtstarke,
wie ich sie in N'o. 3653 der Astrou.
Nachr. schon näher angegeben habe,
zu den Beobachtungszeiten anderer
Astronor
starke bemerk! ?u haben glaubten, diese
aber /liuaehs; als ausseist schwierig,
wegen der Farbe des l'laiieltn. icsl/u-
stcllcn ') und daher als unsicher bezeich-
neten, oder wegen der widersprechen-
den Beobachtung eines Anderen als
durch den Luftzustand veranlasste Täu-
schung angesehen ond daher zunächst
nicht weiter verfolgt haben.
Am (wolligen Refraktor unserer
Sternwarte mit der Untersuchung zweifel-
hafter Sterne der Bonner Durchmuste-
rung. Ikoliaelumig Vcrnnderlidier und
G rosse nbesti in mu Ilgen von Siemen des
A. G. - Katalogs beschäftigt, veranlasste
mich die Meldung des Herrn Dr. von
Oppolzer, der das Verdienst hat, auf
urimituc sta^e und rasche (iif.ssn:-
änderungen des Eros hingewiesen zu
haben, letzteren sogleich in meinen
ökon
Klick:
gn isseieUulerb reell i mg mein er hul'jau e,e
befindlichen crslgctia unten Beobach-
tungsreihen nicht zuliesscn, gestalteten
:n ir zunächst nur die firosbeobaclitungcn
i. Nachr. No. 3683.
sporadisch zwischen die anderen Be- I Auges), abhängige Grössen unlerschiede
obachtungen einzuschieben. Doch ge- \ der beiden Gestirne in Betracht zieht,
lang es mir zunächst an den Abenden was bisher noch nicht geschehen u
des 13., 15-, 17. und 20. Februar die;
starken Differenzen zwischen der beob- achtungsreihen
achteten und der berechneten Licht- 1 Sterne vorbere
stärke des Planeten festzustellen; darauf am nächsten .
habe ich für die folgenden klaren ! einer fünfstüm
Nächte, um Umfang und Periode des ' einen nahezu r
Licht Wechsel s festzustellen , den Eros Lichtwechsel i
thunlichst vollständig beobachtet. Maxima und .
Die Anwendung eines photoine- schlossene voll
irischen Apparates für diese Beob- nima erkennen
achtungen kam, in Ermangelung eines Zweifel
iiiismi-lieiHl lichtstarken Photometers, stellen.
durch meine Beob-
lur tdcsko|iisdic fix-
en Wege, konnte ich
nicht in Betracht; sie sind nach der
Methode direkter Lichtvergleichungen
des Planeten mit benachbarten Fix-
sternen ausgeführt, wie sie Argelander
und seine Schüler mit so grossem Er*
fiilijc aiiijiMariilt luhcn und die an
fii'ii;iiii;.llit'it der nri;e!niis!-e niciit hinter
den photometrischen Messungen zurück-
n.irhiii irwäliiilnini-iissi-iilieslimiiuiiijrer.
von Fixsternen ermittelt habe, gewisse
von der relativen Lage der zu ver-
'„'k-L-liertilen Gestirne (sowohl, als auch
in Bezug auf den Ort im (ksidit-ickl
des R-mnihrs und auf der Netzhaut des
Nacht an die Centraisteile telegraphierte
erste Periode des Lichtwechsels von
2.5 Stunden gesichert erscheint.
Am nächsten Abend, 22. Februar,
gelang mir wieder eine ununterbrochene
[LmMi inline Ikiili.Khhiii^rulic ar
ei Maxim
und zwei von diesen eingeschlos
vollständig beobachtete Minima der
Li- hl'li'K de Pünelen akunnen. und
ans der Verbindung dieser Wendepunkte
um den vollsländig bestimmten des
Vorabends ergiebt sich der genauere
Wirt dir Periode dw Liclibüclisels zu
2h 37m.
Genauere Werte, iiisbc.s:->!Klcte .mcti
für den Umfang des Li cht Wechsels, den
c'jsn inu-Ii diesen HiLihaclitiiii^iiKiiif nahe
zwei Grössenklassen schätzen dann,
können noch nicht ermittelt werden,
da der Himmel seit dem 22. Februar
zu der dazu erforderlichen scharfen
ÜestimTivjTi.i: der Vcrj'ieichssicnii'riissen
nachts nicht mehr Idar wurde. Der
Verlauf des I.iclitweellsels, wie ich ihn
in einer in grösserem Masssrabe von
Nirm Ur. GÜthuick n.ich meinem Ite-
obachtungsbuch yefälli^t aufgezeich-
neten Liehlknrve vorteile (eeruj. Fi:.;. I),
zeigt neben dem ausgesprochen regel-
mässige:) Verlan; einige Störungen in
eiriuiieR-m Kelraye, die mir schon direkt
im Verlaine der Bcohai-hunigsreihcn auf-
fielen und im Beobachtungsbuche als
mmvcitclliait reell bezeichnet sind. Sit'
betreffen einen langsameren oder
nicht ganz regelmässigen Abiall vom
Maximum aus und eine Störung rler
Li;h'kuivr im Iftzien Minimum vom
22. Februar Vielleicht »erden diese
dazu beitragen, die letzte Ursache des
l.i,!::uivl -c • i'.v. Pia-Verl ti-iVu-te.Vn
Bei den?, wai wir bisher über die
Oberflächen ur.d die Kolalion einiger
der grojen Planeten w:sien. ist es
nicht abzuweisen, da» wir hier eine
eiste Best immune der Notation des
Planeten Eros vor uns haben. Die Frage,
oh die liier ermittelte Zahl diu gann
K"t:itii>riH|)eri<i(le oder tun- einen Teil
derselben repräsentiert, wurde nach dem
ganzen Charakter und Verlauf der Licht-
kurve zuächst im ersteren Sinne zu be-
antworten sein, und diese Annahme
hielet auch nichts Widcrsjiyeelu'rldes dar.
Zu den Zeiten der grössten Erd-
nähe des Planeten, wie sie das erste
Mal im Januar 1924 und dann noch
günstiger 1931 kommen werden, wird
der Anblick des hellen, sein Licht
in so raschem Wiensei ändernder!
Sterns ein unvergleichlicher am Himmel
sein. Für die Verwertung dieser
i;i: listigsten Oppositionen zur scharfen
Sirius HOL Hrft 5.
Bestimmung der Sonn
lieh sein..
Veranlasst durch die Entdeckung
Prof. Deichmüllers hat Prof. Andree
auf der Sternwarte zu Lyon Hellig-
keitsbeobachtungen des Eros angestellt
und ist zu dem Fr^ibnissi yelioiniiieii.
dass diese Schwankungen den Charakter
einer DoppeJkurve zeigen.
Geht man, sagt er, von der geringsten
Helligkeit aus, so erreicht der Planet
nach 1 h 20m seinen grössten Glanz und
Sinkt in weitern 1" 31m zur ursprüng-
lichen 1 lelliukci; lierjb: diese Periode
dauert also 2h 51m. Dann steigt er
während Iii ISra abermals zur prüsstin
Helligkeit und sinkt in 1 Ii 8™ wiederum
auf das ursprüngliche Minimum der
Hcilicjiiit; diese "Periode dauert also
Hierauf i:cs,'i:iul eine neue
Periode des Liehtwechsels von 2h 51™
Dauer,dann wiederum von 2 h 26 m u.s.w.
Die wahre Lichtwechselperiode dauert
daher 5h 17"i und zerfällt in zwei
kleinere Perioden von 2h 51m uru |
2h 26m Dauer. Ein ähnliches Verhalten
des Liclitwechscts zeigen bekanntlich
auch mehrere veränderliche Fixsterne,
und bei ihnen hat das Spektroskop er-
wiesen, dass sie Doppelsterne sind,
deren beide Komponenten sich in ex-
i-entrisc-hcr Hahn umeinander bewegen
und periodisch für den Anblick von
der Erde aus sich verdecken. Deckt
der eine Stern den andern, so erscheint
das Ganze im schwächsten Lichte,
während die jrrosstc Helligkeit eintritt,
wenn beide Sterne nebeneinander siehell.
Danchen spieit auch die elliptische Ge-
walt dieser Steine r-ivlüiuil.ysmiissitr eine
v.'i.:niif« C H» In jt»n|.Jw '<» • iw
also vollzieht sich nach den Beob-
achtungen in Lyon auch der Licht-
wcchsel des Eros, und Prof. Andree
schliesst daraus auf eine ähnliche Ur-
sachi desselben, iin Schluss, der natür-
lich sehr hypothetisch und liuwaln-
scheinlich ist Die Rechnung, welche er
unter dieser äusserst problematischen An-
nähme ausführte, zeigte dann, dass die bei-
den Sterne, welche uns als Eros erschei-
nen, nahezu gleich gross und stark abge-
plattet sein müssten, ferner, dass ihre Bahn
eine Ellipse wäre von ähnlicher Gestalt
wie die Bahn unseres Mondes um die
Erde. Während aber der Mond 60 Erd-
halbmesser vom Mittelpunkte der Erde
entfernt ist, konnte die halbe grosse
Achse der Bahn beim Doppelsystem
Eros kaum 1 Halbmesser des Planeten
betragen. Wie gross jeder dieser beiden
Weltkörper ist, bleibt zunächst unbe-
kannt, mehr als lOOA/rc kann ihr Durch-
aber kaum betragen. Sonach würden
also beide Körper einander so nahe
stehen, dass der eine für den andern,
wie ein Riesenschirm, den Himmel
grösstenteils überdeckte und dabei dem
Beobachter so nahe wäre, dass er mit
blossem Auge genauer gesehen werden
könnte als unser Mond im grössten
Fernrohre. Ein System wie dieses wäre
bis jetzt einzig in seiner Art, und die
Frage, ob es überhaupt möglich und
femer von dauerndem Bestände sein
könnte, wird besondere Untersuchungen
erheischen; die Wahrscheinlichkeit des-
selben ist keinesfalls sehr gross. End-
lich hat Prof. Seeliger soeben eine Ab-
iian[;lim<; vcmriciitlitlu, in welcher er
zeigt, dass die Andree'schc
Hypothese überhaupt ganz un-
zulässig ist und der Lichtwechsel
des Eros höchst wahrscheinlich Folge
der Rotation dieses, vielleicht sehr
un regelmässigen Planetoiden - Indivi-
duums ist.
Merkwürdige Erscheinungen am Planeten (345) Tercidina.
Mlnter dieser Überschrift teilt Prof.
(L^LS M. Wolf höchst eigentümliche
Beobachtungen mit, 1 ) die ein Gegen-
stück zu den Hl'" '
des Planeten Eros erkennen lassen,
aber die Wahnehmungen bei letzlerm
noch an Seltsamkeit übertreffen. Prof
Wolf schreibt u. a: -Wenn man eine
Gegend des Himmels photographiert
und dabei auf die Fixslcrne poinliert,
so zieht jeder Planet, der sich in
der Gegend befindet, einen Strich
zwischen den Sternen der Platte. Bleibt
die Durchsichtigkeit der Luft während
der ganzen Dauer der Belichtung die-
selbe, so wird der Strich überall gleiche
Schwärzung haben und vollkommen
illeieliMiäss:;; erscheinen. Wird aber die
Durchsichtigkeit vorübergehendwährend
der Belichtung schlechter, so erseheint
der Planeten strich an der entsprechen-
den Stelle weniger geschwärzt und
iniil tUvss ein.uLS.-lmiirt. Wem; als:-.
W ol ke n über d ie pho tograph ie rte G egeu d
ziehen, so wird sich die Zeit ihres
'] Aatron. Nachr. No. 3704.
Vorüberganges auf dem Planeten strich
registriert finden, genau wie der Meri-
diandurctigang eines Sternes auf dem
Streifen des Chronographen. Ganz das-
selbe muss aber auch eintreten, wenn
der Belichtung
lligkeil
rändert.
i Jahr
bekannt, dass sehr häufig Planeten striche
solche Inlensitälssch wankungen zeigen.
Ja sie hatten mich sehr oft beim Aus-
messen der Positionen geärgert Es
war aber sehr schwer zu entscheiden,
ob dieselben von Heliigkcitssdiwank-
ungen der Planeten oder von Schwank-
ungen in der Luftdurch sichtigkeit her-
rührten.
Besonders auffallend zeigte solche
Schwankungen der Planet (345) Terci-
nten Dr.Schwassmann —
Oktober 1899 photographierte. Ich
■chloss daher, an diesem Planeten
die Erscheinung zu untersuchen und
denselben filters/n pholographieren und
dabei den Luftzustand genau im Auge
zu behalten.
Ich habe so, zusammen mil Dr.
Schwassmann, den Planeten an folgenden
Abenden aufgenommen:
Belichtung
1693
1M5
besonders, weil die Einstellungen durch
n in der Lagerung des
Sitberkoms sehr beemflusst werden.
Ich fand;
mo M. Z. Hddttbere:
Okt. 26 10" 19»
Nov. 2 8 (2)
Von da ab trat schlechtes Wetter
ein, und dann kam der Mond und
hinderte die weitere Verfolgung.
Auf jeder dieser Platten zeigt d
Planctcnstrich mindestens eine Inten-
sitätsseti wank ung, d. h. eine Stelle, wo i
der Strich eingeschnürt erscheint und
die Schwärzung geringer ist. Auf den
zwei langbelichteten Aufnahmen vom
4. und 6. November sind jeweils zwei
Hell igkeils- Minima vm-haiidcn.
Bei diesen Aufnahmen wurde genau
auf den Zustand des Himmels geachtet
und zwar behielt immer einer von uns
die Gegend des Himmels im Auge,
welche Photographien wurde, während
der andere pointierte. Duhei histen wir
uns von halber zu halber Stunde ab.
Am 4. 5. und 6. November war ab-
solut keine Störung durch die geringste
Bewölkung vorhanden, fiheiismvk'iiif;
am 26. Oktober. Am 2. November
war es gleichmässig bis 19 Minuten
vor Schluss, von wann ab zeitweise
Wolken vorüberzogen.
Die abgebildeten Minima lassen sich
daher schwer anders erklären, als durch
luk'tisilütsschwatikungen des Planeten,
lichtes, und die Zeiten der Minima se:)isi
können gut durch eine Periode dar-
gestellt werden.
Es wurde Anfang und Ende jedes
Striches ebenso wie die Mitte des
Minimums seihst mit dem Faden eines
MikrullH'tiTmikrosknps ciiiycslclll. Ans
den Zeiten des Anfangs und des Endes
der Belichtung konnte ich dann die
Zeit der Mitle des Minimums berechnen.
N.-„ur ); e„,äss füllt ,i;,s nicht seh, .-cnan
sich völlig verschieden waren. Das
eine war jeweils kürzer, das andere
länger. Am 4. November kam das
kurze zuersi, dann das lange; am 6. Nov.
das lange zuerst. Das Minimum am
2. November schien ebenfalls ein langes
gewesen zu sein. Der Abstand von
Mitle des kurzen Minimums zur Mitte
des folgenden langen Minimums ist
nicht ganz gleich dem zwischen langem
Minimum und darauffolgendem kurzen
Minimum.«
Indem Prof. Wolf die kurzen Mini-
ma der obigen Reihe in Betracht zog,
fand er durch Rechnung, dass dieselben
innerhalb einer Periode von 31" 49m
wiederkehren, dass der Planet Terti-
dina also innerhalb dieser Zeit seine
Helligkeit wechselt. »In roher An-
näherung , sagt Prof. Wolf, »konnte
man die Hälfte nehmen, allein das
Aussehen kurzer und langer Minima
ist zu verschieden und ihre Mitten
fallen auch nicht genau auf die Mitte
zwischen zwei kurzen Minima, sondern
wie man sich leicht überzeugen kann,
liegt die Mitte des langen Minimums
dem vorangehenden kurzen Minimum
Ich erwähne hier beiläufig, dass auch
andere Planeten ähnliche Perioden zu
zeigen scheinen, z. B, (llü) Sirona, der
eine Periode von 290 bez. 145 Min.
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Eigentümlichkeit, die viel merkwürdiger
ist. Sic haben die Eigenschaft ri cht
geradlinig zu sein, vielmehr, genau den
Inten sitätsschwankungen folgend, auf
und ab zu steigen. Der Planet Tcrcidina
steigt regelmässig im Maximum all-
mählich über die mittler« Balm (rt.
Norden), während er während des
Minimums allmählich unter die mittlere
Bahn herabsinkt. Das Heraustreten aus
der Mitklinge beträgt höchstens 0.3-.
ist aber trotzdem auf den ersten Blick
im Mikroskop zu sehen und besonders
auffallend durch den Rhythmus der Er-
scheinung.
Besonders diese Beobachtung —
welche übrigens an vielen Planeten-
slriclieu gemacht und unter uns seit
Jahren als das -Torkeln" der Planeten
bezeichnet und gewöhnlich ungenauem
Pointieren in I kkiinarioii zugeschrieben
wurde — machte mir das Problem so
merkwürdig, dass ich 1899 es vorzog,
von einer Publikation abzustellen i:nJ
erst weitere Deubach tunken alvuwarlen.
Vor allem musste ich in der Lage
sein, mit zwei Instrumenten gleichzeitig
die Erscheinung zu untersuchen und
dann auch von zwei mißlichst entfernt
gelegenen Beobachlungsorten aus; dies
wollte ich jetzt mit dem neuen und
dem alten Teleskop durchführen.
Da aber inzwischen vom Platteten
Ertis so sonderbare I (ctligkeilsschwaiik-
ungen bekannt geworden sind, so
möchte ich doch meine Beobachtungen
nunmehr mitteilen, umsomehr, als jetzt
hier bei uns durch die ungünstige
Witterung und die. tiefe Lage des
Planeten die Untersuchung verfielt wird.
Die Teicidina, welche gegeuwärt;«
in Opposition tritt, ist hell genug, um
bequem beobachtet werden zu können;
und wenn auch sowohl die Grösse der
I lelliykeilsschwnukuug als der Betrag
des -chlingerns gering sein dürften,
so wird steh doch au südlich gelegenen
Orten hoffentlich eine Entscheidung
Uber die Erscheinungen Erblingen lassen,
von denen ja besonders die letztere
auch für ParaüaNciibcstimniuiige-n mit
kleinen Planeten von Wichtigkeit wäre.
Natürlich wäre es vor Abschluss ge-
nauer Untersuchungen verfehlt, Hypo-
thesen über die Ursache der Erschein-
ungen aufzustellen, scheint es ja doch
a priori gar nicht unmöglich, dass man
es mit einer periodischen Erscheinung
unserer Atmosphäre — vielleicht sogar
lokaler Natur — zu thun hau
Die Nova im Perseus.
(Hierzu Tafel VIII und IX.)
Iie Nova Persei wird voraussieht- zu derselben die nötigen Eriäute-
lieh als lichlschwachcv Stei n noch Hingen.
geraume Zeit zu beobachten sein. Die Links unterhalb der Hauptkarte sieht
seltsamen Helligkeitsscbwan klingen der- man zunächst eine Hilfskarte für die-
selben machen es sehr wünschenswert, jenigen Beobachter, deren Fernrohre
dass sie auch In ihren letzten sichtbaren . keine Kreise besitzen, die also die
Phaser: noch veriV.lgl weide, /u diesem Stelle der Nova von arideren Sternen
X wecke hat Prof. Mayen j. Leoni Ucorgs- ausgehend aufsuchen. Dies hat auch
town-College-Observaloriuni, eine Karte keine Schwierigkeit, wenn man von
der Umgebung der Nova entworfen, dem Stern 3. Grösse d Persei ausgeht
welche bis zu den Sternen III. Grösse und über und n direkt sich südwärts
reicht. Diese Karle ist aut Tafel \'U1 wende!, bis mau die Steine No. 2 und
in t:!was eerkleiiierieiii Ma-s-tahe ie|in i- 1 (milerhalh der I iaunt karte), welche
dii/iert. Herr Proi. Mayen giebt aiteli n.j truj 7. j ( ir. sind, erreicht. Von
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liier jus iiruk-1 nun sieh mit Hille der
Hauplkarte leicht zurecht Die Nova
Ist in dieser durch einen kleinen Kreis
bezeichnet, in welchem sich das Grad-
netz der Rcktasceusions- und Dekli-
[ialiiinfi][]kn:chifjili' schneidet, und wo
der Nullpunkt desselben liegt. Die Uekt-
asceusimien sind liier ans von 30
'ii III Zeirsekuiuk'ü, iIel- Itcklircitii men
von :j tu i Minuten in Bügen angegeben.
Das grosse Quadrat der Hauplkarte!:
der Bonner Durchmusterung, also bis
zur Grösse 9.5 oder 10. In dem durch !
stärkere Linien hervorgehobenen kleinen !
In der Zeit vom Feilt. 24. bis Märe 11.
hat Herr Ellennamt 22 Photographien
des Spektrums erhalten und auf den-
selben Plauen Vcrgleichs-spektra des
Titaniums, Wasserstoffs und N'ülriiuns.
Am 24. und 25. Februar nahm Herr
Ritchey am 40-Zolkir mit Farnenschirm
eine Planigraphie der Umgchim;; .U-i-
Nova auf. Die Fläche von 12 Quadral-
minuten um die Nova zeigt nicht weniger
als 40 Sterne auf dieser Phnlonnpliie.
PhnKnitdriscIi wurde der neue Stern
eil-Phüloineier durch Prof.
Das kleitvsle Sternchen schräg rechts der e
über der Ncv;i erschien im i 2-/t>tligen Ai
Refraktor kmgiieh; nach deti lieob- eine I
.ichtungcn cm; l'm:', See :mi Jt'-Zollcr dem
Verlies- Sternwarte wurde
aphie des Spektrums mit
'isma-Spektrographeti am
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genau so wie im Spektrum der Nova
Aurigae. Dies zeigt nicht nur die Photo-
graphie, sondern auch die direkte Be-
obachtung mit rinem Drfi-t'rismen-
Spefctroskop. AI« «n Verglelchsspektrum
die hellen Namumlinicn hervorgerufen
wurden, konnte die Verschiebung der
entsprechenden Linien im Nova^Spek.
Irum gemessen werden und es ergab
sich, dass der neue Stern sich mit ge-
ringer Geschwindigkeit in der (je-
sichtslinie von der Erde entfernt Die
Meliumhme T), scheint im Spektrum
als dunkle Linie vorhanden zu sein,
sehr nahe neben dem hellen Natrium-
band an der brechbarem Seile (Fig. 1).
Die hellen Calciumlinien H und K Sind
bemerkenswert durch ihre grosse Brede
und dadurch, dass sie von schmalen,
dunklen Linien durchzogen werden.
Die Hauptlinie der Neheltlerke scheinl
ebenfalls vorhanden /u sein (Wellen-
länge i 5002 5041) und eine schwache
Linie oder eine Bande (i 411 I -4088)
bedeckt die Kegion des Spektrums, in
welcher die zweite Nebellinie aufzu-
treten pflegt. Die Magnesiiinigruppe b
ist zwdfi'llns tqi rasen Ii crt durch ein
sehr helles Band 5154--5204). Die
grüne Coronalinie (* 5303) würde nahe
mit dem brechbarsten Rande eines hellen
Bandes im Spektrum der Nova zu-
sammenfallen,
lieber die Helligkeitsänderungen der
Nova liegen zahlreiche Angaben vor,
doch rühren viele derselben von Beob-
achtern her, welche mit solchen Hellig-
kcii-isdiiiizuHgcti nicht sehr vertraut sind.
Es mögen daher nachstehend nur einige
der zuverlässigen Schätzungen hier an-
führt werden. Die Nova war:
Febr. 26 6M0» M. Z. Petersb. 1.4 Grösse
20 9 13
20 10 9
20 10 52
20 11 59
»Die rasche Zunahmeder Helligkeit,-
s;hrcil t l>r \ f,la-*.ii..pp. 'w-r sein
deutlich.- Zu dem gleichen Resultat
einer periodischen Huktuation der
Helligkeit ist auch Prof. K. Bohlm in
Stockholm gelangt Nach seinen Be-
obachtungen haben zwei Minima des
Lichtes statt getu i.l er,. Min iy. und
Maii 22. Am 23 Mira morgens war
der Stern wieder in Urht/unahmr he-
griflen. Dr. v. Olasenapp bestätigte
diese Minima und fügte noch ein
weiteres, am 25. März eingetretenes bin-
zu. IJiiSclhen drei Minima hat ganz
unabhängig auch Prof. Uuner in lipsafa
konstatiert
üeh. Rai II. C Vogel hat seinem
ersten Berich! ') über die Nova einen
zweiten an die Kgl, Akademie der
Wilsen, chatten in ßeriin folgen lassen*),
dem wir das Nachfolgende entnehmen:
Mil tii^hue^.iin.ten Fiwait inge-n rar
man »»hl allgemein d:e Kunde ju'se-
i;i>iii-neii. ü.i^s im neuei Siein- von he-
Ii,,a-..clie- l :el«*e Stemh.lnr ilrs
r'., .ri,- ,.7SL-iii*nen sei. Haben doch die
neuen Sterne von jeher m den rätsel-
haftesten Objekten des Himmels gehört, und
keine vun der grcissen Anzahl von Hypo-
thesen über die Nnlur dieser Sterne, die
Befriedigung.
Die Anwendung der Spektralanalyse
hat auch hier manches Dunkel gelichtet,
und di,- Frinviekdiinc der Methoden, die
auf dem Doppler'idun l'rin/ip herüber,
haben zu interessanten Resultaten geführt.
Mil lliiir dti vervi,llk!:uini]-.elcri Ap|:.;i ;ue
der neuesten Zeit, namentlich aber seit
E ■ iiLtvi I Ii i: :i der Spi kln ■!.! :■ ;il de . tiUrinlc
in;in, diiis \r. den Spektren neuer Sic rne
i':i:ire v<m hellen und dunklen, im* iit-
brederter: Linien auftreten, die die Ver-
nutun^nahe legten, dass ma
ungsber.d. Kgl. Akad. Berlin 1901,
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■ 1 f 'Iii '■■ i hohen Oeschwindig- j die nach der weniger brechbaren Seite etwas
den neuen Stern im Fuhrmann' '} ausfuhr- j anderen Ursprungs in sehen, 'jedoch fehlte
[kl! die VMi mii Liml lim Aaditen an«e- lede Andeiiiniti: v inieri n.tti
Bestellten Beobachtungen und d' " "
ni damaligen zwei >\;ini si-linrfi- .chinale Absorptions-
.->i.ii.ii|iiin*.e ut: '■ ■ .:.:-L-nav.i.if: n: i ti; Llvi l. in Iva .'.11: den K: riniann'filien An Im Linen,
auch die wichtig ten H)potl n
Inzwischen find hihi unsere Kenntnisse Stern Spektrum weisen eine geringe Ver-
riß eh den or-
dtjrch"'*.?^ I Stemt tu dteScärJude "von etwa B + Sä Im
und Möhler, von Eder und Valenta und relativ in Erde oder etwa +■ 184m relativ
von Wilsing erfahren. d. ... indn nll:- Linien- <n S.iüiu- .■nivireehen würde, leii ■ niieiite
■ vlien I 1 i i'.'i'i" ai'.i.', l'i'ni nd !■ Ii :.'!. ■:, :i .In 1 ... .1. i I n .., . i
Her Ken i. -heu Akademie am 4. Mai 1SK0 ändert gehliehen ist und die an K e-_:e;.ene
eine Abhandlung des Prof. Wiking in !> ds- (ivsciiv.-'hulijkvil wohl riU die doiiMiin.
dam Ct'tr die Dv.ltnne. lie; Iv p-i^cli un /.iiüiiiiiii^e .in,;eseLcii werden k.inii. An;
Spektrums der neuen Sleme- *) vorlegen den von mir aus gern cisenen Platten vom
können, welche eine sehr ungezwungene, 23. Februar befanden sich keine scharfen
an! i;i:.i..|n-;i F.|ie;i;n..aten na-ieiende Li- Linien, wehi .-bei ein etwas he. sei anijn-
klämng der Dopoelspektra neuer Sterne '
iihv
n Wellenlänge ich 1171 anleiten
Identifiziere ieli den Sireilen mit
i 4471.6 des Cleveitfiases, so ic-
itnfalls eine Bewegung des Siems
ilim bis -I- lekiiiv .-n Senne.
mi! den Vi'a.sscr-
weiiere flestäligunrj für die Znlässi
erwihntenHypothese erwartet wer
photographi sehen Aufnahmen dei
i.i.'lieiiOknkusiiektroskopcn hellleu
Sternsvicktuims all! den erster] Uli.
wie j;ai kein [Mail erkennen lies
haltenen Spektrogrammen ausgeführte Linien, die starke Verschiebung der Ab-
,'.',e. ; iinj:e:i ersahen das v'i.rhaiMeiiscin der Sorptionslinien nach der brechbarerer. Seile
Wasseritoiiliiucii, von denen Dr. Hartmann des Spektrums, widersprach dem, was man
auf den von ihm am SO m- Refraktor ange- nach der vorerwähnten Theorie zu er-
lernten Allfnalnneii villi L'i Vilser Iiis- walten halte.
ind^messen Doktoren V™rtm an r.t, Gerhard und^uden"
i H p bis H . erkennen und m
r. Ludendorff am 32cm- am 2b.
Reiiakt,
id era; ng™es e Spe kS s 'in-
kleinerer Teil des Speklriuns ;. 1010 Iiis Sutern, als die Ah.m .„.anien viel dent-
i 4.520) zur Abhil.lunir gelangt bloss die lieber geworden mm,: e.v;, intensiven . sehr
beiden Linien Ii , ni:d ti J /n siiicn waren, breiten Emissronsb.imleiu , die m-Iioii in
Die Was:.eisl,,ill,Hiei: ei.e iii nen ab breite, sleinen ( INnL^n-klm -..„^' al-heih- i.iiren
■ . . if'id : :-iid,. i i .in 1 a Hill I in .,i, ii-'n.l-Hrl leit n i vi
der weniger brechbaren Seite allmählicher
«, S. 209, 230. als a>
Diginzad Oy Google
Beobachtungen ^bei MelaUsDeWren^un^ ^^to™!ä™^^mel^^*SSwra' Er-
aultrelen. Nur die beiden erwähnten Ca» seiner Abhandlung Uber das typische Spek-
'"'De^VersucnVthu- ril'lii mW"'l'-' V<'r'- " """nVk-I. "den' Yni iahenden glaube ich
hallen« ilpr beiden l'i i iv Ii n mit] K um! s i: »pirelien 7\i können, dass die Be-
^i'liniiht. i.biieliiim^en :iih Spe'i^riiru der N.ivn I "c-r^i-i
:. Irhnu: iiimii lelili i ■'! .'.ii..eii In in in Iii' Ii Wil^iru-
-_..„ vorliegt, die
Das rapide Anw:iehs,n lIii I Mli-Uvt ~i ;i i-.-iiii iill der AliMirpliniisliiuLTi des
fbiiiiircii der WnssiT-Mi'iilivii r, reieh fr(n'ii Ansicht gegeben
IsinKVclifii - ■ ■ ■ - ■ ■ ■-
]!i ll i zu Iii I iil Ii
'-.pideAnn.iclis. ri iler I lelli:jke : i Wi - ^- i = i =-"=--■ ■ i a der Absiirpli
Kirn:-; 1 .1 1 E'iekeiin;; :iii: W. i ■;..■;■.:■ ei- r.i'ih d::u 1 l.mpl ehen l'rin-
■ -idier nklil Ii <<;. :im J't. hi.li. . /in H-.-x-.-jy.vw. .
i Potsdam«! Hcchj.ii^ir^i ! U .t'H'iMuKgaset, annisehen.
auf
neiha.li inen
ibelen kann.
Erklamng der
einander! agcrung de. >chicnien Abs-irplsmi bekannt enna^sc
■ Mir Lin:SM:iC r-.'nt/l. . ;n rtK.y. nur Ar.ilereffa;!* w
d.e «harte Alwnw-.mil ." e de: t .1 ,il,:.i 1 , „,- In \Ni, :n-, dei L.ü '--mV.» 11 /■
übrig keilen irnrAlni l>ei we.ieie WilW
!>ie LikUrini; ne.l.all- .1:11 .'( leie.iai .In I -.tVinur.g nii., td.n! .1.1 ab,;. ■
"" AI |:lionilirnn du' tti-.i-l.' u-.nn ... , I . v. 1. ■ .: . . .1..
• ... - 1. .. . 11 « ,. i t ^. v. i '.II ve:i 1:1 ji,'.;. 1 eiin;h: fshi! dei
langen verschoben. eni-hierin: : i-i .1. 1:1:11hl :eu--e n 1 1 0 1 1 ihi/u. .in: den vielen Hypothesen
bei ähnlichen I (. iL :i 1 1 1: 1 ■ ii: ■ l i: Uiei^li^ieri;:- isiii r ili:' 1:111.':: Sierni- ehii.ire. defirmiv an:,.
keilen. Lagern wie d,-i iii.in in- Sihiiluen /»scheiden.'
ecrstliiedenen Prnrks über. in:, „der , s„ j:^. ba]KM 0ch . Rat Vogel ill
701 der Aslroti. Nachr. u.a.: Es ist
].in-i,:i 11.-. i iii-.- :.. : ilr.n.i ii :.[. il:i:. -ie ei.- h cid Ileus wer., ikiss mit t:t.T Erweitern ib.;
>i 1 .ini' 1 ihm in -'Ii unserer Keiunuis-e fiberden Einfluss des
k.inliriiiii-i lirlii i: Spei- Ii 1111- :,iill:. lil. i i„- | },„(.]<■ . illf Spektra die älteren Hy-
,, „ , I l" , , \ ' , [i in .ien über die neuen Sterne, bei
nach nur eine scheinbare: n \\ ii^inl: ';di denen Ursache und Wirkung in die
braiitht die Milte des Absorplitinsbandes Slcme seihst verleg! war, wieder zur
'1 SitzunosberichtederK Preiiss Akad ^ e ' lu "" Klangen. Sie konnten sich
der \V ', ' ' ' ', r I i e ' 'l ■ . ! ' .' 1 i- < n 1 n t s i iVi'm i"' v n 1 1 1 " ,,ch ll:!lt '"- al ' "< an den Spektren
27. Juli L3W. lieiK'T Merne llelle und dunkle Lünen
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fand, die aber in keinem innigen Zu-
sammenhang standen; als man aber
durch die Beobaditungen der Nova
Aurigae erkannte, dass helle und dunkle
Linien eines imti desselben Stnties vr.ar-
weise ndieti eirunder e;eta«cr[ ; l 1 1 F ; ra t l- i J .
i!ii>-lc den ilvpotlic-eii, wek'iie die P.r-
serreiuung au! tl;is Zusammentreffen
zweier oder mehrerer Körper zurück-
erzeugt, die das Licht in so starkem
(irade absoibieri, dn.fi der Stern von der
Erde aus nicht mehr oder doch nur
schwach gesehen werden kann. Wenn
räuml werden. Das ist aber jetzt nicht
mehr nötig, wenn in erster Linie die
Eie;enUim1idikeiten der Spektra sich
durch erhöhten Druck erklären lassen,
und es hat ohne Zweite! viel Für sieh,
wenn man Ursache und Wirkung in
ilem Slern selbst suchen kann. In dieser
Beziehung hat die von Lohse') aufge-
stellte Hypothese grosse Vorzüge. Da
dieselbe bisher sehr wenig Htadiliiris;
gefunden zu haben sciieint, lasse ich
den Schlusssatz der Lohse' sehen Be-
trachtungen hier folgen:
•Durch die fortschreitende Abküh-
Iiiiil; dt- ans ^[iiliemlen Dampfen und
der Grad der Abkühlung erreicht wird,
welcher Mir Bildung derjenigen diemi-
seliiTi Verbindungen erforderlich ist, die
einen wesentlichen Teil des Gan-
zen bilden, so wird bei Vereinigung
der bereifenden ricmerilarstoffe ') eine
bedeutende Warme- und l.i eilten (uidie-
lung stattfinden , welche den Stern
plötzlich auf grosse Entfernungen hin
für längere oder kürzere Zeit wieder
sichtbar macht «
Von verschiedenen Seiten wird be-
richtet, dass die Nova während der
Lichtabnahme auch einen Wechsel der
Farbe zeigte, schwankend zwischen
gelb und rötlich.
Vermischte Nachrichten.
Die Planetoiden-Entdeekungen
des Jahres 1900 haben die Anzahl
der durch Bahn besinn mung als ge-
sicherten Besitzstand der Astronomie y.u
Der Veränderliche SS Cygni.
(a 21h38'n 46.2b 5 + 43 ° T 35" für
ld00.lt.) Die Veränderlichkeit die-es
Sterns wurde von Miss Wells auf.
konnten. Die meisten Entdeckungen auf
diesem Gebiete sind auf dem astro-
phyMValifdicn ( Hisereaioriinn zu Heidel-
berg von Prof. Wolf und Dr. Schwass-
mann ausgeführt worden. Prof. Wolf
benutzte dabei seit September den neuen
photographischen Lloppelrefraklor, den
Miss Bruce gespendet hat, und der
zwei gleidie pltrnngriiphische Objektive
von 40 cm Durchmesser und 2 m Brenn-
iaiulen.dns:
t worden.") Die-
erSten 1 '
normalen Glänze 11.34 Grösse ist und
während drei Viertel der Periode so
bleibt Dann nimmt er rasch bis zu
einem Maximum von 8.5 Grösse zu; der
gnissle Teil dieser 7nnalu:ie, /w^dien
11. und (}. i ir.Vse muFiisst IQ Stunden.
Die Abnahme ist viel langsamer. Die
Veränderlichkeit zeigt indessen soge-
nannte lauge und kurze Maxima, in
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ersleren bleibt er 19 Tage Über der
normalen Helligkeit, in letzteren nur
12 Tage-, während die Dauer der nor-
malen Helligkeit nach langen Maximis
44, nach kurzen 40 Tage beträgt Die
eben .^Limite-] Henhachter haben den
Steril vom Dezember ISDf) bis /um Juli
l'itii) möglichst anhaltend verfolgt Bis
zum Schlüsse des Oktober 1899 zeigte
er regelmässig die Abwechslung von
kurzen und langen Maximis, dann aber
trat plötzlich mit dem Dezember eine
Urnänderung des Lichtwechsels ein, in-
dem er ein Maximum von völlig audevm
Typus zeigte und diesem zwei lange,
ein kürzeres und wieder ein langes
Maximum jole.len, hi* zu dem Taue, mit
dein die Mitteilungen der Beobachter
sdiliessen. Ein solches Verhallen eines
te : .;elmässieen Veräudci Hellen sieht bis
jeizl einzig in den Annalen der ver-
äudcrlichcn Sterne da.
Was die normale Lichtkurve der
Veränderlichkeit anbelangt, so beginnt
die Hclligkeitszunahinc plötzlich umi
gelu mit grosser Geschwindigkeit vor-
wärts, sodass in einem kurzen Maxi-
mum 2.0 Tage später, in einem langen
SO Tage S|Liier J.e grosstc IMhgknl
erreich! ist. Die Abnahme t mi 9 b.s
I : Grosse da.iert in beiden Fallen etwa
6 Tage. Auf der sogenannten nor-
malen Hetigkeit verharrt der Stern
nilhg eihne merkliche l irluschwankiing
Die mittlere Dauer der l'cnoiie nm
einen:' /um andern kurzen Maximum
betragt 1 1 3-2** läge, von «ir.em zum
andern langer: lM.7i läge. D.e oben
«eimnuleil Ucii^achlcr betonen, ilas-s die
Lichlkurve von SS Cygni eine grosse
Ähnlichkeit mit derjenigen besitzt, weiche
die veränderlichen Sterne in Stern-
Der Veränderliche S Arae, welcher
vor nicht langer Zeit von Innes ent-
deckt wurde, ist von Alexander W.
Roberts zu Lovedale genauer beob-
achtet worden.') Der Stern ist auf der
nördlichen Hemisphäre nicht zu sehen.
Roberts giebt folgende Elemente des
l.icbtwcclisels: Pernelciidaucr HU' iO'=i
45s, Epoche des hellsten Lichtes: 19U0
Januar 1. 4>i 12m (M. Zt. GreenwichL
Epoche des kleinsten Lichtes: 1000
Januar 1. 7« 20™ (M. ZL Greenwich),
Verhältnis der Zunahme zur Dauer
der Lichtabnalime 0,29, Grenzen der
Vcrändcrlieiikeil «Vi und 1 0.S-1. Grösse.
Eine grosse Anzahl (64) ver-
änderliche Sterne, die als solche bis
jetzt noch nicht bekannt waren, zeigt
['ruf. E Piekerini,' an. 1 ) Dieselben sin:l
meist von Mde. Fleming bei Ver-
gleichung der photographischen Auf-
nahmen zu Cambridge auf den Platten
entdeckt worden. Eine grosse Zahl
darunter machte sich von vornherein
durch die Anwesenheit von hellen
Wasserstofflinien in ihren Spcklveii vet-
däekfiy- andere, deren Spektra dem
4. Typus angehören, bestätigten eben
(all) die Verrmituni; auf \'eränderlieli
zeit.
milicl
teilt Prof. Pickering in zwei Gruppen:
]. solche, deren Lichtänderung auch
dem unerfahrener: Benbaehler autfSlIt,
2 solche, bei denen der Licht Wechsel
eine hallte ürnssrnk lasse oder weniger
umlasst. Proi. Pie«ering gieht ein Ver-
zenhius diestr Sterne mir! des Spek-
trallypns derselben. Ictilerft wird mit
Mf bezeichnet, wenn das Spektrum deni
1. Typus angehört und ähnlich dem
von „Ceti i:n Muiinium ist, mit Md.
wem es helle Linien zeigt wie < Cell
in: Maximum, Spektra, deren Gharakler
in der Milte zwischen beiden liejlt.
werden mit Mc5d bezeichnet, N be>
zeichnet ein Spektrum des i. Typus,
P ein solches von abweichendem Cha-
rakter. Aus der Liste der Sterne mit
grossem Liditwcchsel mögen folgende,
die au; unserer Hemisphäre zu beob-
achten Sind, angeführt werden:
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. l'Hl Sii's'itlaii-:
""1 Lyrae . .
. Cygni . .
. 1901 Aquarii .
11.4..'
17 44.8 — <
il sehr geringer Veränderlichkeif mögen folgende angeführt
- 27 31
— 17 52
+ 56 56
Pec
I. Well
l'tlli. F.. ['ii'klTIII^ iiie p1liitil!'rj]5ll!fflll.'ll
Helligkeiten (Grössen), soweit sie als
Maximum uid Minimum auf den
l*hnin<_;rjpmeli ei-dieinen. F.h -itul
folgende:
34. 1001* 7.2 8.1
52. 1901 7.7 9.0
59. 1901 85 9.1
66. 1901 7.3 8.3
Der Slern 61. 1901 ist o Cassiope-
jae. Sein Spektrum gleicht sehr dem-
jenigen des 2. Typus.
Die Nova Aqullae 1809, welche
im Jahre 1900 auf Cambridger Photo-
graphien von Mile. Fleming ninleekt
wurde, ist bisher noch nicht Beniner
nach ihrem Spektroskop i scheu Verhalten
geschildert worden. Jetzt giebt nun
Prof. E. Pickering einige weitere Mit-
teilungen ilr.viihiT.'l Her Ort des Sterns
ist für 1900 a I9h 15.3m 3 — Q« 19'.
Der Stern fehlt auf Platten, dieam l.No-
vember 1S98 lind fr filier aiif[;i-iinni)nen
I Stern.
n.tirii
halten. Am 21. April IS'l'J erüdieoH
er Ja^fii.-n als Slern 7. Grösse lind
am 27. Oktober 1899 war er bereits
10. Grösse. Im Juli 1900, nachdem er
entdeckt wurden, war er etwa 1 2. tii-f issi-.
In seinem Spektrum zeigten sich 1899
[nli % 7 helle Linien N II,, II -1,
■ ' 4ÖIJ3, M ß und die Ncbcllinic 5007.
einer Aufnahmt- vm T.SepIhr. If»)<>
en -;lage;;cn 1 1 ; mui . ine etwas
.vaeheie Lmie. u alu-dieinlidi von
Wellenlänge 4959, die einzigen
') Harvard Circular No. 56.
sichtbaren hellen Linien. Am 27. Ok-
tober 189g war H r und 5007 aHein
sichtbar und hell, sodass (.Iiis Spektrum
demjenigen eines gasförmigen Nebel-
fleckes glich.
Auf dci l.ii'k'.Svrnwnjte utinlc das
sichtbare Spektrum dieser Nova von
Campbell und Wright am 27. August
i'JOO mit einen einfachen I'rispueu-
spektroskop am 36-Zoller beobachtet.
V.i. erschien als ein äusserst seil waches
I iclit in Gri'm und ausserdem /i'iijte es
3 helle itaudeu in den Positionen der
Hauptnebcllinien. Die Intensitäten dieser
Banden erschienen auch ziemlich in dem-
sclhen Verhältnisse zu stehen wie hei
den Nebelspektren. Diese Banden waren
nicht monochromatisch, sondern sehr
hreit. vielleicht doppelt so breit als die
Banden in dem Nebel Spektrum der
Nova Aurigae im August 1892.')
Ein merkwürdiger Haufen von
Hebelflecken. Prof. Wolf in Heidel-
berg teilt folgendes mit.*) >Auf zwei
mil dem Bruce -Teleskop genommenen
Aufnahmen vom 24. Marz dieses Jahres,
weicht; liie Uiiiijeliiin;; vmi 'il G'inae
Berenices darstellen, findet sich eine
sehr interessante Gegend des Himmels.
Um die Stelle
a = 12 H 52m rjs
a = + 28° 42' (1855.0)
stehen niittilidi /ahlreiche kleine Nebel-
decke so dicht beisammen, dass man
beim Anblick der Gegend förmlich über
das merkwürdige Aussehen dieses "Nebel-
haufenS' erschrickt. Ich habe die An-
zahl der Nebel in einem Kreis von 30'
Durehmesser um die angegebene Stelle
bestimmt und finde, dass mindestens
108 Nebelflecke auf dieser Fliehe bei-
sammenstehen, also auf einer Fläche
etwa von der Grösse des Vollmondes.
Darunter sind vier nder fünf grossere
ausgedeh nie u n d central verd ichtete Nebel ,
sowie mehrere langgestreckte. Die weit-
aus meisten haben aber rundliche Form
und sind kleiner,.
Ein neuer Komet ist Zeitungs-
nachrichten zufolge am 23. April in
Südafrika von einem Amateur- Astro-
nomen entdeckt worden. Falls er eine
nördliche Itewegung hat, könnte er im
Mai vor Sonnenaufgang am Morgen-
himmel sichtbar werden.
Fernrohre für Freunde der
Himmelsbeobachtung. Aus dem
Leserkreise des Sirius sind mir mehrere
grössere und kleinere, sehr gut erhaltene
Femrohre zum Verkaufe angemeldet
worden. Freunden der Himmds-
beobachtung, welche die Anschaffung
eines solchen Instrumentes beabsichtigen
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Astronomischer Kalender für den Monat
Juli 1QOI.
er Berliner Mittag.
Mond
Mittlerer berliner Mi Rae
PI an eten kn n stdlati o n en 1901.
Er;: :::
Konjunktion in ReklaseerKion _
Konjunktion in l<ckt:i:^'ii::i >n rri: .I;i:l Meildi'.
trdferne.
OpiiDiiii.m mit der Sonne,
i iinsi-rtT K..iiUink:i. .n [im Jt-r Sonne,
i K.,niuiikl:,>n"ii t U.-ku^-M.mn mit dem Münde,
i nkdYr.tu- L nden Knoten.
: in LT.'.-ntr n iniüdi^r In ini..;::iLr-.; ii[n Breite,
in Ki.iiji:nN;i"ri Mi :i .i. : nil iliiii Mr.ii.ir.
ir in [.-ni-sli: -inlli. h.-r 1 1 ■ - 1 i ■ ■i i iKi i'i htr Breite.
t. Virjjnis in Ku-ii. in [(.■^■^-.c. im: 1 1 1- - 1 1 .M.niili'. iSi'ikvkiiuj!.
: fr.;>vj\\ in Koni, in l(el\>i:. nit ,lei:i .\ln:i.U'. tiedeekimü.
Venus in Koni, in Hfkui;-:. mit Leoni... Venus 1°U : nördl.
I -. 1 1 - : - 1. - 1 ir Knir iM'.v.ii lri.'.i :,:: : \ m: nn! lienl Monde.
; Saturn In Konjunktion in Id-kLi-nri-inn mit dein Munde.
— 1 1S —
Minierer Herl ine- Mittag
S " i „ m , i o ... | ^"^f
Mittlm-r Ucriiner Miltap.
i j 1 Ob™
r iT. 7 °'."™"™ "FtP
20 1 7 'S 44-17
25 1 7 7 34-60
SS iS 5 i£Su
17 1317'! 53 16
17 40 36-7 23 18
18 45 20-1 22 68
+194334-5 22 40
+12 30 IW 1 44
+ a io at-9. 4 53
? uli in ls -,s i : -: — a-j t:rs : I ir,
20 18 52 8*62 2*27 30 0' 11 2
30 18 40 17 12 -2232 0 3 10 20
Jllll 10 16 18 62-27 1-2228 Cä 0 38
ttl 16 17 SB-10 1 2338 10 8 67
30 16 4B 10*67 1-22 21 39-8 B 17
Neptu n.
JulilO 6 68 34-69 +211817-1 22 13
20 C 0 6-18 21 18 11-8 22 10
30 0 1 29 B8 |+23 18 0-3 21 32
Mondphasen leoi.
Jup
Jllll 10 IR 30 I1-S2
3fl! 18 20 36 21
-23 23 61-a| 'o 61
Juli i 12 ii-s | Vollmond
■ Ei: ir;-ä Lfwti's Viertel,
ir. Ii 1-1 ■ Ncumn-Uf.
23 51s Ersies Viertel.
ao 23 27-3 Vollmond
li 13 - . Mond in Erdlerne.
23 16] — | Mund in Erdnähe.
Sternbedeck ungen durch den Mond für Berlin 1901.
Mittlere Schiefe der 1
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Erscheinungen der Jnpitermondo. Die 'amtlichen Ansahen über die
scheinnngen der Jupitermonde beliehen sich auf mittlen- /eil von < irrcnv^clt.
Trabanten sind der Reihen lol;;e ihre; Abstände? vom Jupiter nach mit [ bis IV
leichnet. Die vier grösseren Figuren icigen üic Stell 11 n i: jedes Mondes mit Beiug
den Jupiter für den Augenbliek der VnifinstiTime: (dj nder de; Wiedererscheinens
Ist r nicht angegeben, su kann der Austritt rin- dem Schallen nicht hcotiachlcl wen
Ferner bedeutet bei den nachfolgenden Zeitangaben:
Ec I) das Vrrjchwind™ dt:s Trabanten im Schatten des Jupiter.
i:c If den An-iiill des Tr/ii-ame - dem Schüler des fiumer.
Oc D das Verschwinden des Trabanten hinter der Jnpiicr-cheihe.
(Je Ii da.5 Wiedereri.dieinen M-itlicl] litten ,1er Jnpiti'rieheihe.
Tr I den Eintritt des i"rat\:;i[en mr die Jupiterscheibe.
Sh I den Eintritt dt-s TralianliiiMli.iMeiis atd die Jupiterscheibe.
Sh E den Austritt des Trabaiueniciialicri;. ans der Jepiicrscheibe.
Iis find nur diejenigen r.r-d]eiriungen der lupiicrmunde rud^ciiihrl welche s-cll creiKI
wenn Jupiter 211 Oreesrwicli über und die Sonre inner dem llnrizonie steht. Um
;Mu:rieiire dieser Israeli .limme/.m nach miltclenr^piiiädicr Zeit in finden, lull man
iiiitiL; 1 '■ .11 iieri angesehenen Zci1|'iinUc]L n\ addicici!
Juli i. I Oc. R. 9" 4l>». Juli 2. 11. Oc, D. H' 20-. Juli 3. III. Tr, I. 11^
III. Sh. I. UMj.. III. Tr. E. HM». III. Sh. E. 11" 26». Juli 4. II. Tr. 1. SU
II. Sh. I. 0» SS». II. Tr. E. 12 h io~ II. Sh. E. IIb 53m. Juli a. I. Qc.D.H't
Jnll 7. 1. Tr. I. 11" 18". I. Sh. I. 11 » 63». L Tr. E, 14» 6-, I. Sh. E. it'i
Juli 8. L Oc D. 9» L Ec R. 11" M- 34*. Juli B. L Tr. E. 8" 3m. 1. Sh
8" 45n. Juli 10. III. Tr. I. 14» 20"". Juli iL II. Tr. I. II* 37». II. Sh. I. 12» 1
II. Tr. E. 14» 35-. II. Sh. E. Ii* SO». Juli 13. II. Ec R. 9» 0» Sit". Juli 14. III.
Et R. 8» 34" 36«. I. Tr. I. 13» 32". I. Sh. I. 13» ss~. Juli IB. I. Oc. D. 10"
I. Ec R. 13» 38» M: Juli 18. 1. Sh. 1. 8» 22». I. Tr. E. 10» 15». I. !
10» 33-. Juli 18. II. Tr. I. in» 63». Juli 20. II. Ec. R. 11 » 49» 24*. Juli 21.
III. Ec. R. 12» 31» BS* Juli 22. I. Oc. D. 12>> 36». Juli 23. I. Tr. I. 8» 43».
IV. Oc. R. B» 44». I. Sh. I. 10» 17». L Tr. E. 13» 1». [. Sh. E. 12» 34». IV. Et
D. 12» 37» 62*. Juli 24. I. Et R. 9» 62» 16*. Juli 27. Ii. Oc. D. 10" 16".
Juli 2B. III. Oc. D. 10" 52-. Juli 20. ll.Tr.E. 81 0-. II. Sh. E. I>"3I>". Jull30.
L Tr. I. uh 29». I. Sh. I. 12» 11"'. Juli 31. 1. Oc D. 8" 48». I. Ec. R. 11" 47- O*.
Stellungen der Satunimonde. (Erklärung S. 24.)
Zeiten der östlichen Elotigstlon Im Juli 1901.
Tethys. Juli I. u-i"; Juli 3. im«; Julis. 8-7»; Juli 7. e-nh;
Bhea. Juli *, 2-4"; Juli B. 14'A"; Juli 13, |-i»; Juli 17. lfl-4"; Juli :
3-7«; Juli 26. 16-0"; Juli 31. 44".
Titan. Juli 4. »-]■].; Julis. io-e" W.; Juli 13. 170" S.; Juli 10. 15-3" I
Jllli 20. 16-äKI.; Juli 31. 17-3" W.; Juli 28. 116h S.
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HeftS.
SIRIUS.
Zeitschrift für populäre Astronomie.
Centralorgan für alle Freunde und Förderer der Hinunelskimde.
Herausgegeben
unter Kitwirkuno henrorraoondsr Fachmänner und UBtron um Hoher Sofiriftottller
von Dr. Hermann J. Klei« in Krün a.|Rh.
J„„I iGfiA ■ W:.n.;^il laai ]■:.:< uhk :i [Ii,- ]■ ri:l:(ii: null die
JUni 1ÖU1. Berechtigung der Mcnsdiheit.. Kosmos.
Jeden Monat I Heft. — Jährlich 12 Mk.
Verlag von EDUARD HEINRICH MAYER In Leipzig.
INHALT: Hit NW.i mi IVrsen-. III. (Hi.avn Tsii-1 X.) S. III. ■ Die E : .Ni.Hti-.ii|(
Energie der Sonnenslmhlung. 5. 123. — Messungen des Saturn und seiner Ringe. S. 124.
Die Nova im Perseus.
RBja'el X giebt eine Reproduktion Reihe, wegen der scheinbaren Verände-
bSl des Spektrums der Nova nach rangen Im Aussehen verschiedener
den photographisdirn Aufnahmen im ".'assei^i Fi Ihnen nnd dem Hervortreten
40- zolligen Yerkes- Refraktor durch anderer, die früher unmerkl ich waren. Prof.
F. Ellermann. Die Monatsdaten, welche E. Haie hehl noch besonders die dunklen
den einzelnen Aufnahmen entsprechen, D-I.inien hervor und da.s helle Band,
said hcifictnpl.chcnaiidic ISezdclinunyen nni welchem sie anfangs projiziert er-
der hellen Linien. Man erkennt im- . seidenen. Dieses K liere hat sieh nach
mittelbar, dass die Linie h, \vekliean';:n!;s und nacli [;e^cn Vinkll hin verfeinden,
sehr augenfällig war, Ende Mar/ ziem- so.!ass die beiden schmalen dunklen
lieh his nun Verschwinden an Hellis;- Linien, wilelie zuerst mitten auf der::
keit abnahm, vheusf> ist die Calcium- lu-llcsi Hand Issiets, miiimchr tili der
sl sehr hell war, vi'/lkr weniger hreclihaien Seite desselben er-
verschwunden. Die Linie Hß wurde
schmaler und scharfer und die relativen
Intensitäten ihrer Komponenten unter-
Inyerl merklichen Änderungen. Das am
2S. März erhaltene Spektrum ist nach
Ansicht des Prof. E. Haie in verschie-
dener Hinsicht das interessanteste der
Sirius 1901. Hell 6.
scheinen. Die dunkle Linie a
brechbarem Seite des hellen Bandes
in! eine"] eiel lileiierell aller -rhwa.-hervn
Bande Platz gemacht, das sich gegen
Violett hin ausdehnt')
') Astrophys, Journ. 1901, April, p. 238.
122
Hell
liehen
r Mit*
. März 12. waren .
dunklen Linien scharf und dopp
die KtiTiipinienten gesren violett I
;.cliw.ii'liiTL.Mar^21.ii]Kl'J"l.wr!iTi:li'[/(i
verschwunden und und! dem 22. M.
Bewegung zuschreiben wollte, eine Oe-
sctueiiiiü^keil besitzet), die /u gross isl,
um dafür physikalische Ursachen an-
geben zu können. Marz 22. zeigte sich
im Spektrum ein sehr helles gelbes
verandert P Dageeenwar dasselbe Marz 27.
vom gleichen Typus wie am 2 1 . und an
den früheren Tagen, die blauen Banden
waren durch ein stärkeres kontinuier-
liches Spektrum mehr maskiert und HE
war vnii ,1er ;;iv.(~>im liehen Breite.
22., 25. und 28. war der Stern auch
lidtf schwächer. April 4. zeigte sich
dasselbe Spektrum wieder, wie am
27. März und die gelbe Bande wurde
'I Monthly Notlcea Vol. LXI, April 1901,
StiiiiU'V William lim*) auch Meilij;-
kdtHheshmmuugen der Nova ausgeführt
und folgende Grössen (auf die Hnrvard-
l'lli.'tinuetrie bezogen] erhalten: März i
2.65i Man 7. 2.83; März 9. 3.3; März 12.
3.25; März 18. 4.13; März 22. 5.22;
Marz 25. 5.32; März 26. 4.12;'März 27.
4.02; März 28. 4.35; März 20. 3.75;
März 31. 4.35; April I. 4.27; April 4.
4.12. Auch Veränderungen der f-arbe
der Nova hat der Beobachter konstatiert,
der Stern -eliwaukie in dic-cr licichiriii]
zwischen Weiss und dem roten Ton
von Aldebaran. Bei guter Luft stellte
sich die Nova stets als scharf begrenzter
Stern dar.
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Die Erhaltung der Energie der Sonnenstrahlung.
ic t-va^u der Intensität der Energie- Zahlenwerten , welche die Hohe der
Strahlung der Sonne in den ter- mneiitcirperatur vollkommen erklären,
schiedenen Entwickelungsphasen dieses i Heimholt; findet für die Temperatur T
Weltkörpers, ist eine sehr wiclitiqe. cir.e: der tonne gleichen YX'assermassc,
Prof. J. Wilsini; hat neuerdings eine welche sich um unendlicher Ausdehn-
Untersuchung über die Erhaltung der ung bis zur Grösse der Sonne zu-
Energie angestellt, 1 ] ans der mit Port- siimmen gezogen h.it, die Temperatur
lassung des rein mathematischen Teiles T = 2SÖ1I 000" C -Ferner folgt, dass
das Hauptsächlichste hier mitgeteilt eine Verringerung des Sonnendurch-
werden soll. j messers um 1 ;, ooon oder 0.2 J eine Tem-
Die Energiemenge, welche die peraturerhohung von 2SQI" bewirkt, so
Sonne durch Strahlung verliert, iiiiim dass mit Rücksicht auf die Genauigkeit,
derselben aus anderen Energieij Hellen mit welclvr sich gegenwärtig der Sonnen-
lorttJaucrud ersetzt werden. Nimmt man durchmesser bestimmen lässt, der Wärm e-
tuci, Scheine!'-) iür die S;,larkonstante, Verlust für einen Zeitraum von mehreren
il. Ii. iür die Wärmemenge, welche ein tausend |iihrcn gedeckt werden kann,
Quadratcentimeter in der mittleren Em- ehe dk Ycrmimktnng des Durchmessers
58 X 10" Gr. - Kalorien,
enorme Wärmeverlust, w
ll:u'l]wekl, bereits innerhalb
Zeiträume eine hetr;icki liehe
I' 1 '!
■bietet!
: Th«
I, Wcllhikl
s Wärt
erklären sollen, ist allein die um v. H
linltiatiigcstelltcTheoriechK-rbcstimi
mathematischen
Svüd-l.^plateV-h
tuigend. hcrecliuet v. Hclmhokz L
\\'änuein|iiivalentder hei der Verdiehtu
der Himmelskörper aus dem anfäi
geleisteten Arbeit und gelangt dabei
Prof. Wilsing, »die Entwicklung eines
Sterns vorn Zustand äusscrslcr Ver-
dünnung der Materie in Form unregel-
mässiger Nebelmasscn beginnend, so
wird bei der Langsamkeit, mit der sich
den Beobachtungen zufolge die Bewe-
gung der Massen auch in diesem Zu-
stande «ollzieht, die Annahme, deren
Ziilii.-si^keit oben zunächst nur für
das Endstadium der Entwiclidime;si vihe
behauptet wurde, audi iiir die (ihrigen
Epochen zutreffen und der Äquivalenz
von Strahlung und Arbeit bezogen auf
die Zeiteinheit allgemeine Oiltie:kcit l?i_-i-
üelee.1 "erden dürfe».
Temperatur und Strahlung wachsen
daher nur sehr langsam proportional
der Zunahme der Verilichtuugsarbeit.
Zuiiäcli-l geht der Körper in den Typus
I c der Vogcl'schen Entwickelungsreihe
dmgs nicht mehr wahrnehmbaren Atmo-
sphäre hinweisen. Im l'vpus ] erreicht
die Temperlur ihr Maximum und folg-
lich auch die bei der Vcrdieliliün; -irr
Materie in der Zeiteinheit «eleisteie
Arbeil. Da hier der Wendepunkt der
Kurve liegt, ist diese Phase der Ent-
wicklung von verhältnismässig langer
Dauer. Wenn die Entwicklung bis
zum Typus II fortgeschritten ist, so hat
die Temperatur und Arbeitsgrösse bereits
wieder stark abgenommen und letztere
nähert sich noch weiter einem kon-
stanten Wert, In diesem Stadium, in
welchem sich dieSulHic IreimJcl, neiden
daher Temperatur und Siraliluns; fiel:
erst innerhalb sehr langer Zeiträume
merklich ändi-rn. Endlich nähen sieh
der Körper, durch den Typus III hin-
(iurcb«-diertd,a;.vru[uc>tisch dem Zustande
grösster Dichtigkeit der Materie und
seine Temperatur derjenigen des Welt-
Messungen des Saturn und seiner Ringe.
7.0t 1', Durchmesser des Ringsvstems:
39.471". Die meisten anderen Beob-
achter fanden den Saturn und sducn
Hiri^ meist merklich j^-i^ser, fliirruirderitb
(IfCTi) iulyciak- lic-iilt.iie: Aqualural-
ra 9)1 '* fru ' ,esten Schätzungen der
fejgd scheinbaren Grösse des Saturn :
gehen bis Huygens zurück, der für die
Satumkugel einen scheinbaren Durch-
messer von 18" fand; genauer sind die
Messungen llradleys (1719), gemäss Durchmesser lies Satuni 17,744", Ab-
weichen der scheinbare Durchmesser plattung 1 : 11. 41 l äußerster Durchmesser
der Saluuikiic.d 17.7=> , de- l<ine>ysleu.s des Kin^vMcii^ -i0.24g-.
4i.2 r i ln-träsjt. Mi-fsii:);.vii. welche auf In den Monaten April bis September
Genauigkeit Anspruch machen, lieferte 1900 hat Dr. j. J. See am 26-zolligen
icdddt ci>t Ü2ii 2i I". \V. Struve am Retraktnr der Washiiiei.ni - Sternwarte
0.*i",lli<;<-[i [lorpaler Kelrakliir. Hiernach auch den Saturn und sein Rinjisysiciti
i-1 der initiiere scheinbare Aq ir:itfir ial - siirjifäliis; vermessen, leider machte der
Durchmesser des Saturn I7.<)hl , der tiefe Stand des Planeten die Bcob-
zum Verschwinden brachte,
Das Ergebnis der Messungen
i scheinbaren Aquatorial-Durch-
les Saturn: 17.448' + 0.025"
:r Annahme der von H. Struve
- 125 -
lvstiiiinik'ii AI>|ilattiniL; von O.K)!3 LT- i'olle 0.7 des Raumes rwisdicn den
giebt sich daraus, bt'i einer Soimenpa- innren Geeiisen des hellen Ringes und
:;il];ixc e™ SJfliv': Äq ii.iroiLn 1 - 1 >nrcli- der ^aUirnkngel einnimmt. Ls Sellien
:n«i 17 .1 l'ol.ir-Durdi- dem Licubaelitcr. als wenn «iici-cr Ring
messer inS4=i7-r 173 Äv.v (mitilcre DiclKc gegen den Saturn hin allmählich
0.1234 = 0.679 von der des Wassers), schwächer wird, ohne bestimmte
Was Jen Ring des Saturn anbelangt, so (jreazcti.
leurdevmi Dr. See die Cwini'sdie und Auch den scheinbaren Durchmesser
Encke'Khe Trerimriigslinie schmal und de- Nitiirmmmdcs Titan hat Dr. See
scharf Besehen, bisweilen über Jeu veiser.kdenllicli gemessen und geschätzt,
ganzen Umfang des Ringes, Auch der W. Struvc und H. Mädler fanden dessen
sogenannte d-.inklc uder C'rap-Rhig wai Durch nic-S'.T fiüliee /u etwa t).7 r j
leieli: siddnr und seine lireiic (alsn üaenaed hcslirmnlc ihn ( I SU4> /u O.ISS".
die Annäherung seines innersten Randes Dr. See findet 0.487" oder 3481 km.
an die Oberiladte des Saturn) .,esr \ ... Als Endergebnis seiner Messungen giebt
Äusserer Durchmesser i
Durchmesser im Centn;
T Durchmesser des ra
2.758" - 19076
1.217- rasr.
1.414" = 9790
4.000- ~ 27687
Breite Jes dunklen Ringes £685" = 18571
Zwischen räum zwischen Saturn und dem dunklen Ringe . . 1.567' = 1083S
Äquauirial-Dtirchim-ssiT des Saturn . . 17.448" 120682 ,
AbpUttang taaeh H. Stmvel 0.1013"
Polardurchmesser 15.681" 10B457 •
«i'.t des Saturn .nach Bessd) l:3501.ft
Mittlere Dichte des Saturn 0.1234' - 0.679 des
Feuerkugeln der südlichen Hemisphäre.
Von Heinrich Sornitz.
PHj*ber die Frequenz der Meteore 1 Nach Ceh. Rat Neumayer sollen
BwEjj auf der südlichen lad halbkugel die Meteore auf Nctiholland im Winter*
und deren jährliche Variation wissen wir halbjahrc vom November bis April im
noch wenig, denn nicht viele Nach tic Ii- Verhältnis häufiger als zur selben Zeit
teil dringen von jenseits des Äquators über der nördlichen Eriihalbkugel er*
über die Beobachtung grosser Meteore scheinen, Professor Dr. Weiss erklärt
zu uns. : dies in »Littrow's Wunderdes Himmels«
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mit dem zu dieser Zeit stattfinden den 1
hohen Stande des Apex auf der süd-
lichen Halbkugel.
liei (Irr fVaibeiliui;,' meiner inM
vollendeten Zusammenstellung grosser
Multjuri' (Feuerkugeln von VeniiifirijSiC
und darüber und Meteoriten, keine
Sternsdiuuppcii, vergl. Sirius 1000,
S. 270) habe ich den Feuerkugeln
der südlichen Hemisphäre besondere
Aufm erkenn keil siv-'.Yiiliiid. Leidet i«t
(1,1s firgehtiis wegen ('.er geringen An-
zahl der bekannt gewordenen Beobach-
tungen wenig befriedigend, gestattet
jc(iiKl) nach der f.:l;;erukn I i.i'.eiuUie:-
stellung der beiden Jahreshälften den
sicheren Schlüsseln er besonderen Häuf ig- i
keil grosser Melcore der südlichen ,
Hemisphäre im ersten Halbjahre. Die |
fSctibadi [innren set'.en niii dein eTL^en .
Meteore vom 14. Mai 1GG3 in Chile
ein. Von diesem Tage ab sind im
HHllzcs] Feuerkugeln und Mctccritcn ge-
zählt im:
Januar 19
lid;en und auf .!e: nöiallidien I [eiiu-
sphäre, wie schon oben angedeutet
gerade im umgekehrten Verhältnisse zn-
In der zweiten Jatirestiülfte weist nur
der Monat November eine grössere
Anzahl von Feuerimgcln nuf, sond
Überwiest die /.ilil der fviiiTkui.'dn in
der crslcn lulrrc.-ldlite. Pell-;iiiien\d-e
critf.illt nur eine geringe An/.ilil au; Jeu
Monat August
C> dürfte v<m Inkreise ;cm. die^c
ligehnis-e mit den Zahlung
nördlich en lleiris-pttäre gcmachlcr Kc-
ubarhiiingen tu veig!i';chcn
Ts u.irden Feiierkiigdii rcsp Meie
ur.tc-i vom 14. Mai I06J ab gcscf.cn
November . 23 Juni . . . . 4.S
Hieve Weile ^elien ein lielilii.'.e- llikl
und sprechen demnach für sich seihst.
Nach Prof. Heis' Zusammenstellung
aus den Beobachtungen des Geh. Rat
Neumayer zeigt sich ein Anschwellen
der Sternschnuppen-Ströme auf der
T-iiiilidLen I [ellliv|ill;'.ie wuschen
Januar 28. und Februar 2.
vom März 12. bis 15.
Mille Mai,
Anfang Juni,
zwischen Juli 28. und August 2.
vom August 5. bis 7.
Oktober 27.
.1 25.
Natli Heis erscheint die 7r-.: vom
2S. Juh bi; 2. Aug"-t du- F nochc der
M.iiiiiia',-|-re.|"cnz der Sumschnuppf «
Digitizeday Google
Hierzu fülitv idi tlic diwlnai Daten Monaten und Tagen geordnet an; die
der seit ]4.Mai 1663 auf der südlichen Meteoriten fülle sind mit grösserem Druck
lirdlialhki^d hunhaditctuM reuer- hezeiclinet
kugeln und Meteoritenfälle nach !
VI. 1ÜM7
19. 1SS9
22. IniT
" Die bei gleichen Daitn angebrachten Zeichen sind Aubcichmingen verschiedener
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— 128 —
Hiernach finden sich die Angaben
von Neumayer in Bezug auf die meteor-
reiche Zeit vom 28. Januar bis 1. Febr.
bestätigt. Im Februar zeichnen sich
noch der 7. und 10. besonders durch
glänzende Feuerkugeln, im März der
19. bis 21, im April der 6., 11, 14.
und 24., im Mai die Tage vom 14. bis
inkl. 17. (fieiiau übereinstimmend mit
Ncumavers Beobachtungen Jdurch grosse
Meteore aus. Für Juni verteilen sich
die beobachteten Feuerkugeln auf den
ganzen Monat, doch scheint ein An-
schwellen des Stromes Ende dieses
Monats stattzufinden. Der Juli macht
sieb durch einige Feuerkugeln am 4.
und 5. bemerkbar. Der Monat August
bringt auffälligcrweise (auch nach dem
Neumay er 'sehen Verzeichnis) am 10,
keine Fälle. Der 3. September ist durch
2 Feuerkugelerscheinungen bemerklich.
Gegenüber dem Fehlen einer eigentlichen
Auguslperiode auf der südlichen Herni-
sphire treten die Tage des 11. bis 15.
November, wie auch der 27. Novbr.,
im Dezember nur der 10. besonders
Die von Heis angegebene Epoche
des Maximums vom 28, Juli bis 2. August
findet sich in mumm obigen Auf/eiek-
lumgeu .urttäüigcrweisc nicht bestätigt.
Schliesslich möchte noch darauf hin-
zuweisen sein, dass im Monat Mai auf
der nördlichen Hemisphäre die meisten
Metcorilcuiälli stattfinden, während in
der vorstehenden Nach Weisung die
wenigsten Fälle nachgewiesen sind.
Photographische Untersuchungen veränderlicher Sterne.
[Bjor einigen Jahren hat Dr. Schwarz-
SSSeS schild die l-.nldcckung gemacht,
dass die photographische Melligkeits-
doppelt so gross ist al- die optische-, 1 )
Hierdurch veranlasst, hat Dr. Carl W.
V/"\m seine 5: In il i l^r-apl; isrli -plnj(onn't-
risclicn Ueohachl linken auf im-lir. tl-
veränderliche Sicntc air-^edtlinl.-j Die
p holographischen Aufnahmen zur Be-
stimmung der Helligkeit geschahen wie
bei Dr. Sclncai/schild so, lia^s die 'reine
etwas ausserhalb des Brennpunktes des
photographischen Fernrohres aufge-
nommen wurden. Dadurch erscheinen
die Steruschcrbclieii ver;;i"ssert.
Zunächst hat Dr. Wirtz den Ver-
änderlichen 4 Cephei beobachtet, bei dem
er aus gewissen ( jrui.lcn ein analoges
Verhalten wie Aipiilae v<:
Als Vcigleichsternc dienten t,
ein Stern 6.5 Orösse, 41" vor
') Sirius. 1900, S. 74. .
entfernt stehend. Die Aufnahmen ge-
schahen bei einem Abstände der Platten
von der Brcnnpunktebene des Fern-
rohrs, die 1 1 mm betrug. Jeder Stern
wurde auf der Platte in denselben drei
rixprisitionszciten belichtet; als solche
kommen anfangs 4*, 10s, 24s, dann
10s, 24s, 50s, endlich 15s, 30s, 60*
vor. Die Erledigung sämtlicher Auf-
nahmen einer Platte nahm etwa
V, Stnude in Anspruch. Ober die
weitere rechnerische Behandlung des
erhaltenen Beobachtung™ uteri ah ist auf
die Oris-maLüiiiiiidlims; zi: verweise:).
Diecrhalteucnphotograpliisrlieii Grössen
wurden dann nach der seitdem letzten
Minimum der Helligkeit des Sternes
verflossenen Zeitfolge geordnet und auf
diese «'eise 42 Punkte der Lichtkurve
des Veränderlichen bestimmt. Esergiebl
sich aus derselben, dass der Stern photo-
graphisch im Maximum 4.68, im Mini-
mum Ü.U'.i Umsse ist, die Amplitude
der photographischcii l.icht:ch'.vanbing
also 1.25 Grossenklasse beträgt Der
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- 129 -
Zeitunterschied zwischen Maximum und
Min im um ist I u 1 0.5 Ii, bei einer Periodeu-
dauer von 5d 8 h 48".. Dr. Wirb hat
nun weiter untersucht, wie sich der
durch direkte Betrachtung erkennbare
(optische) Lichtwechsel zu dem photo-
graphischen verhält und hierzu die
Beobachtungen von Argelander, Schön-
fekl, Oudemans und Schur, sowie für
die Sterngrossen die Angaben der Har-
vard Photometry benutzt Es ergab sich
alsMaximum der Helligkeit von /> Cephei
3.66, als Minimum 4.1S On'i-^r, dem-
nach die Amplitude der Helligkcits-
schwankimg zur 0.52 UrösseiiklilJse.
• Verglichen mit den phuiographi sehen
lirössco, zeigt iicii, dass dieselben im
Minimum um 1.7m, im Maximum um
1.0 m schwacher sind ab die optischen,
und dass die photographische Licht-
schwankung die optische bedeutend
übertrifft, indem sich das Verhältnis
Photogr; Ampi. 1.25
ÖptAmpt = 0J2™ ' " C
Im übrigen verlaufen aber beide
Kurven durchaus parallel. Einmal ist
kein Phnseinuiterschicd vorhanden; so-
wohl Minimum wie Maximum treten
zu den aus den optisch abgeleiteten
Elementen bcrcehneien Zeitpunkten ein.
Für das Minimum verrät dies ohne
woilercs die Kurve, das Maximum aber
folgt auf das Minimum nach
Argelander in H 14.6*
Schönfeld 1 13.6
Oudemans 1 6.0
Schur 1 13.7
Mittel: 1 1Z0
während photographisch in Überein-
stimmung damit gefunden wurde
sichere sekundäre Anschwellungen der
optischen Kurve deuten die photo-
ijnipliüx-lie iimvrkendiar an. Dsp Nein n-
maximmn Argclandcrs hei 2 Sil finde!
sich, allerdings stark abgeflacht, bei
3.0'i unserer Kurie; Herrn Schurs Be-
obachtungen würden ebenfalls bei 2.5u
Sirius IM1. Htlt 6.
einen Buckel der Kurve rechtfertigen,
Schur /.cidiud ihn ai;er nicht ein. Oude-
mans' Schätzungen verlegen das sekun-
dere Maximum nach -l.'.i". also kurz,
vor das Hauptminimum, während nahe
dabei, bei 434, auch die photographi-
schen Aufnahmen einen zweiten Süll-
Stand des Lichtes im absteigenden Aste
anzeigen.'
Von dem Veränderlichen i Gemi-
norum hat Dr. Wiriz zunächst nur zehn
Aufnahmen erhallen, doeh yerlellen sieh
dieselben rechi guustir! über die ;>anze
Periode des Lichtwechsels. Aus den-
selben folgt für die photo graphische
Helligkeit Maximum 4.67, Minimum
5.67, Amplitude 1.00 Orössenklasse,
Zeitunterschied zwischen Maximum und
Minimum 5*1 14'i. Die Untersuchung
der optischen Beobachtungen dieses
Stern es ergiebt als Hei! igkei tssch wanku n g
nur Oii ürö.^euklasse, sodass das Ver-
hältnis der photographischen zu der
optischen I iclitselneaiiking 1.7 hvii'ägf.
Dr. Wirtz bemerkt im Anschluss
■Durch diesen Nachweis, dass, ausser
>j Aquilac, auch die Veränderlichen
d Cephei und tOeminorum eine photo-
e.iaphisdie Am|>tiliiile bes\(/.eu, die ihre
optische erheblich übertrifft, reiht sich
den charakteristischen Merkmalen der
Variabelti vom Aquilatypus cur neues
an. Die drei Sterne haben folgende
V erh alt n isza hten von phot(!t. r :aphischcr
zu optischer Amplitude:
Photogr. Ampi.
Öpt Ampi - =
fflr , Aqullae 1.9
,t Cephei 2.4
t Oerainorera 1,7.
Dass es sich bei ihnen ausnahmslos um
enge binäre Systeme handelt, lehrten
schon unzweideutig die spekirometri-
schen Messingen der i.micilveivdiie-
bimgett, vorticliuilieh durch Itclopolsky.
der aus seinen Beobaclitungen für das
System i Cephei die Bahn nbieitdc:
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srliikl angegebenen \tethude Üir i fic-
intiioTiiin die verhältnismässig wenig
e\i.e:dri;.die Hahn ;
A.iuikLL'iim! <M>pliei,
der üpndicn der Null
lienen die Epuehen de;
s1;iltiiiLd-.rl, ist sicher.
sclicinlicli sind beide Ursachen, Er-
hitzung und Gezeitenphänomen, ihätig;
und durch yed^nel.' Hypotheken ii^r
die Gezeiienreibung, über die Ver-
jspätung des Ginfels' der Flutwelle
! fjegeii de« Radiusvektor der beiden
Körper, wird man allen Erscheinungen
befriedigend gerecht werden können.
Wirkliel'.e ( ilikiiltisioiicii hiaudit mir.
nurin Ausnahmefällen, z. B, bei ij Aqui-
he. heranzuziehen.
Der geringeren Excenlrizitat bei £
Geminorum entspricht sowohl eine ge-
ringere absolute Hell igkeitssch wankung
und eine regeln lässigere Liehtkurve, ah
■i-uli >>i linevre- Verhältnis von phe-
ti^raph Kelter und optischer Amplitude,
wddlo eine I r 1 1^ 1 1 1.- 1 1 t l l ■ Vi-riiils-inii; de-
Sterncs vielleieiti niicti vermindern wird.
Am erb ssten bildet sich dieses Verhält-
nis bei 'ICcphei; das System hat auch
die erb.-ie |-\i.in;ii/i!;'!i. lief i t Atplilae
beträgt die Excenlrizilät 0.14, liegt also
zwischen der von t Geminorum und
•~> (Ji.piK.-i ; t.-bL-i : r-s » ai;eb jenes Verhältnis,
welches 1.9 ausmacht.
Pin analoges Verhalten von photo-
iirapl lisch cm und optischem Licht Wechsel
wird mit grössttr Wahrscheinlichkeit
die Beobachtung noch fiir folgende
Sterne aufdecken: T Monocerotis (Ch.
2270], W Geminorum, W Virginis
(■IStli). X S:^ill;lrii (MfiS). V Opllil.ehi
[f>4ii4t, V S;ü'i1i:ir:i KU 73). Y Sitnliaru
(f)57J), U Sagiltarii (663b), U Aquilae
rtniS-l), S S^in.äe (7 I VW, X Cygni(7437),
T Vnlpeailae (7463).. "
.urtiiiereAlniiliiiiilenienl-.iÜherraseliendes
mehr. Ersetz! nun die IiriviiriiiuilKS-
prnzesse durch Flutwellen, die in den
Photosphären der beiden selbstleuch-
ten den Körper beim Umlauf erregt
werden, so gelangt man zu demselben
Resultat vorausgesetzt nur, dass die
rii"|.':-pi;;'ini) liklilii-che Strahlen mehr
absorbieren als optisch wirksame. Wahr-
.rallv,.-,
ie s^dh'ir
, £ Oer
. ir-Catalogue,
Annäherung an lila, und weisen eine
dimkelirclbe lurbe auf; ihrer VcHndcr
liebkeif nach zahlen sie, besonders
A Cephei, zu den regel massigsten uns
bekannten Objekten. Um nun im Gegen-
satz zur vorigen Gruppe auch einen
Vertreter der mire^vhra^ifieu Ycrihnler-
wälihe Dr. Winz den in die.er I lin.-ielit
typischen Stern n Herctilis. Dem Spek-
(raltypus lila angehörend, besitzt er eine
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stark rötliche Färbung (in Osthoffs
Skale G.b°), welche der visuellen Ucub-
adiumu. Knissi- Schwierigkeiten in den
Weg legt, als Fehlerquelle für die pho-
ln!;T:nli:fcl]en Aufnahmen aber natür-
lich wegfallt.
[)!■.- |j'mi:(i!'i;!;iliiM.l!i' l'i'liiMi.-lmiii;
befolgte genau den schon für i Cephei
c i n gesell la^cnen Weg. Als Vcrglcich-
slenie dienten n, *, i Ophhichi und
fl Herculis. Die Beobachtungen er-
strecken sich auf die Zeit vom N.Juli
bis 6. Nov. 1809. Die aus der be-
rechneten Helligkeit bestimmte Licht-
kurvc ergab Maxima der photogra-
phischen Helligkeit für Sept 11. und
Okiober 16., Minima für August 17.
und Oktober 7., mit einer Amplitude
der Lichtschwankung von 0.20 und 0.21
OrÜssenklasse. Das optische Verhallen
des Siems ist von Argelauder, Schöu-
feld, Heis und Baxendell untersucht
worden. Letzterer findet als mittlere
Grosse im Maximum 3.32, im Minimum
3.59, als midiere Schwankung des l.icht-
wechsels 0.27 Grössen kl assc. Oft isl
der Licblwcehsel ganz unmerklich. Es
lässl sich aus den obigen Beobacht-
ungen von Dr. Wirlz über das Ver-
hältnis der pholographischen Amplitude
zur optischen nur aus gk'idi/d:ii.'.r;)
Beobachtungen urteilen und auch dies
des :
Dr. Wirt
hat a
rönfcl
-reicht.
ebenfalls zur Spektra Iklassi
hörigen Stern R Lyme photograpniscll
■.iiuciMid:!. [ Iii' licuhadiiiii:-!- t:i:wu
den Zeitraum 189g August 10. bis
Dezbr. 6.; sie ergaben, dass dieser Stern
währenddessen keine regelmässige tlet^e
Liilii-iiukiiiiii: /cü;k', sondern utiruliii;
hin und her flackerte, was auch durch
:. Man
zwischen dem Aquila-, Mira- und Orion-
Typus und, ohne dass man ihn einem
derselben zuzuweisen vermöchte, einzelne
Eigenschaften von allen besitzt
Die gegenwärtig bekannten spektroskopischen
Doppelsterne.
Ijßljie mil Hilfe des Spektroskop; ! diFichc Veisdiichiuiiicn zeigen. Nach
&sA ermittelte Veräiiileyiiiu;- der Gc- den Unlersiiclmngcri, welche besonders
sc!iwiiuh;;k<'it in der Kidiliiu;[ dir (je- auider l.idi-Slernwnrie angestellt wurden,
iichlsliiiie /.iif lirJe, welche lueiuerc wird es walm-dieinlich, dass die Ati-
punkt, die Linien im Spektrum perio-
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Die Geschichte des Fixsternhimmels.
g||s wurde bereits an dieser Stelle bewerrungen der Sterne, bezweckt. In
spizicn der l'reussi sehen Akademie der riemic am 24. Januar d. J. hat Herr
Wissensdisiteii in lWlin tin üru;.fth A. Auwei.-; iilier die VoruVM'liidiic dieses
wissenschaftliche-; UriiiTueiniien zur Uriiejuchnieu' einen ausführlichen Be-
Allüfiihrtligir gelangt, welches die Samui- rieht erstattet, dem wir das Nachfolgende,
hing und Ordnung aller von 1750 bis auf vereinfachte Form gebracht, ent-
' 1900 durch Meridianbeobachtungen nehmen:
iTtrtiiyli-n Ri.^lirturiiirr.'.eii um T T i \b-u i n- >Die ini'i'riilt Nntv. oi;diyl«-il und
örtern lind die H erstell im;; eiiie-t iencral- die hervorragende Niit/Iidll;e:l eint.-
kataloges dieser Sterne für IS75 mit solchen Unternehmens braucht den
langer Zeit empfunden und des öftern
die Ausführbarkeit der Arbeit erwogen,
in Beschränkung auf ausgewählte
Klassen von Siemen auch mehrfach
Versuche zur Alrsuihrimg gemacht, die
trotz aller an haftenden Unvollkommcn-
heilen reichen Dank der Beobachter
und der Rechner eingeerntet haben.
Indes isl die I lerslellung einer alle
wichtigeren Quellen crscliöpf enden
Sammlung und Vci-srneiünig der Gi-
mmigen für die etwa zehntausend hellsten
an der ganzen I Inurnelsilaclie vor
ltattdeiten Sterne das höchste Ziel
gewesen, welches bis gegen das Ende
des abgelaufenen jahrln-micrl. hgeud
lii.iimni
■teilenden Ms-
. Um so
scheinen, ds-ielbc jc:/i noch cicrstc'ii
zu wollen, nachdem inzwischen die
Zahl der in r.i:!i,:dil kommenden Be-
stimmungen auf rund eine Million an-
gewachsen ist, die ans reichlich drei-
hundert verschiedenen Quellen zu-
.aium.mlk^! und sich auf reichlich
eine Viertclmillion einzelner Objekte
verteilt. Aber dieses ungeheuere An-
schwellen des Materials und seine
zunehmende Verstreu uug machen ein
ordnendes Eingreifen zu einer gebie-
terischen Pflicht; einmal um der ins
Uui-ime^hehe w;;cl]?eudeit Arbeils-
versehwcudutif; Hinhält zu thnn, zu
welcher die taglich an die Astronomen
herantretende Notwendigkeit, für ein-
zelne Sterne d.i- Bcobachiungsinaiciial
zu sammeln und zu verarbeiten, in
ihrer Zusanimenhanglosigkeit Aber den
auch für alle Zukunft
ebenso sclh^iandig und /i: r ;imi;n.-,ili;n:'y--
los zu wiederholender Arbeit Aulass
giebt; sodann aber um dem drohenden
viutgiltigen Verlust eines guten Teils
der Früchte, welche eine audertbalb-
h lindert jährige Arbeil gesammelt hat,
vomi beugen, mit die von derselben
gewonnenen Beiträge zur h intern kuriCc
ihrer eigentlichen Zweckbestimmung
c!-t whklicll zuzuführen illnl für dieselbe
in aller Vollständigkeit und für alle
Dauer zu sichern.« Der Zweck des
Unternehmens ist, »aus den fast schon
;il-. uniitictscliixne- Chans rnnhcilicgcn-
den Bausteinen ein ausgedehntes und
Iragfshiges fundament l'iir den Ausbau
der Mechanik des Sternen Systems her-
zustellen und iür ein jedes heii.nmie
seiner Individuen dessen eigene Ge-
schichte so eollstäirdig als Daten für
dieselbe gesammelt sind, in übersicht-
licher Darstellung den kommenden
(ieschleehfern zu wederm Studium und
zur I-orticl-mig zu überliefern.
Die ausserordentliche Erweiterung
der Lriuivehung des Ftisternhimniels,
welche in der zweiten Hälfte des neun-
zehnten Jahrhunderts duidi die grosse
von Argclandcr, Sdionfeld und Kruegcr
5 u »geführte Btmner DtrchiiuiitciUiigv
arbeit und die weiterhin auf dieselbe
s,'i-.:;E-ii!nif!L-:i l 'm.-i in li-0Lnij'.. i\ i-nwii - die
gleichzeitigen Arbeiten üoulds auf der
Sud balhki igel erlangt worden ist, hat
aber nicht bloss das nunmehr zu be-
wältigende Material vervielfacht und
damü die Schwierigkeit seiner Be-
wältigung vergrösscrl, sondern die
InYii. huitcii Arbeiten haheu in mancher
Hinsiehi auch wlcderiun die der Auf-
g;;i'c anhaftenden Schwierigkeiten vci ■
imLiI
rsclber; gewonnene M.t-
undlage und zum Werk--
zeug wvitcrer ['or.-c!uing aus/llgc-lalteli.
Bei solcher Sachlage hat den ersten
Anstois zu dem Unternehmen ein Schrvi-
ber: 1 >r. t riedrich Riitcnpnrl von:
7. M.d l;-7 ar; den berierik-i sinftemk-a
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Astronomen der Akademie flehen.
Herr Rhtenp.irl erörterte in diesem
Schreiben die Ütid stände der masi-
Itifi'll Zeit- lllhl Kraft vi -ryi'llilüli;;. welche
ilai-»:s L'iiBpiLii.!;!. dasr. j-.-.kr ISc-nliai-litt-r,
der das Ergebnis einer Anschl u-sdierrb-
adilim;.' fesi/iH:d!cu Inn, und vidfacli
noch mal;; der Rechner, welcher die
ISuTOdimiiir naiM/ui will, das Ma-
Urrial Für die Fesfeleihmi; Orts
Anhaltsterns erst aus den Original-
spezielle Li(ir:cMme;e]i slait^uinden. diu'
hinsichtlicli des Oesamiplanes schliess-
l!c!i r.n dein rri;cb>]is t n in-it-n . nlirx
weiteres diov(ill:;;;iinii!iL'Aiihirlii;:li!ii<: iks
in der Periode 1750 bis 1900 durch
Ml-iiiI km liijiibiictit unjMU );e^aiiiiTidtei)
und in distal! miulmr Urter vcr."[u-n:-
Ikiiieii .Materials an Ortaheati mm Unheil
für Fixsterne als Programm hinzu-
stellen.«
vnr.ndNilT.ii. das.-, wie I lerr Auwels ?a«t : Linter seiner i
Dr. Ristenpart sich süpicich bereit er- dem Einvenn
klärte, die Ausführung derselben zu erstatter, forti
lim
; mfange in dem iincrmcsslichen den I Etat der Akademie zi
jinmcndc]] ücichkchtcni zufallende:] denselben Etat wurde .
»für wissensdiafliidic ISi-aml
ischc AV.idM,.e At W-.ssfhst halten pbyvk.ilischmatlu.njt .ichen Kla^«- m-
Mmwer;um we.t 'leichter nchirrr: ?u 1. Oktober 19U0 aiifidTMi-n Zur t.n-
trauen nicht priauwhl. " drimvhe Ki.mu.issiun iu hoicllen.
nehmen der Akuicmie urtc:brc>i f>. Ji.l: :y(W . ..!. .' M. - . Ii. ■ . .'.
wurde, haben reich mehicre Murale Voijel und den'. Il.'^i-btr islaiter ■
liinduccK eingi 'lende alfyc im in,- und «jiniinn^ii/l worden i^t und Lvi''cmi
ihre allgemeine Geschäftsführung iriior-
liagen hat. Aufgabe iier Kommission
und .111 erster Hlelle des gesdiiills-
führenden Mitgliedes ist die Vertretung
der >Geschichte des FixsternhimnielS"
als einer akademischen Angelegenheit
die Überwachung der Innehaliung des
alldem einen Planes des Unternehmens
und die Feststellung der speziellen
Arliciisplimc für die einzelnen Ab-
schnitte desselben; die Entscheidung
aller im Verlauf der Ausführung noch
sich ergebenden Fragen von grund-
sätzlicher Bedeutung oder erhehlidicr
praktischer Wichtigkeit; die Aufstellung
der speziellen jahresetats und der
jährlichen Abrechnungen; die Unl-
scheiriung über alle Vcröifeiiihelutugei;
des Unternehmens. Dein für dasselbe
angestellten Beamten lallt die Verant-
wortung für gehörige Ausführung des
festgestellten Arbeitsplanes zu. Seine
besondere Aufgabe ist die Anordnung,
liea Iiis ich ligting und Prüfung der
Arbeiten der Gehilfen, die eigene Aus-
führung der genauere Sachkenntnis
erfordernden oder sonst veranlwort-
liehercu Teile der Arbeit, die Ucdakliou
der Veröffentlichungen und die Beauf-
sichtigung ihres Üruclis, die laufende
äussere Geschäftsführung und Korre-
spondenz, und innerhalb der durch
Aufstellung der Jahres- Spezirdctats oder
besondere Beschlüsse der Kommission
festgestellten Normen die Verfügung
über die ■ überwiesenen Mittel zur lie-
streitung der sachlichen Unkusten und
/um lingagemeii: vmi I liüsai Ix-itcrn.
Die Arbeit, welche in den drei Jahren
1898 bis 1900 ausgeführt worden ist
und noch durch mehrere Jahre fort-
gehen wird, besteht in der Ausziehum:
der Skrnkataliige^ in dir Lolgc ihrer
Epochen od*
(legen
Di Zelt
. 1842
■il aii-gciührt, als die fiestü
in IJesLilt von Katalogen ■ oder
sonstigen Zusammenstellungen voll-
•-tJi i ui in veiln/iiTli-r llri.-r vorliegen.
Die Gesamtzahl der für die Periode
I75U-IB4J auf Zetteln eingetragenen
Örter beläufl sich auf etwa 240000,
dürfte sich aber durch Nachträge noch
um etwa 10 Prozent steigern.
Herr Ristenpart hat die Arbeit bis
jetzt in Kiel ausgeführt, woselbst auch
alle Hilfsarbeiter unter seiner unmittel-
baren Leitung beschäftigt gewesen sind,
und hat bis zum 3il. September lUDU
als üdiilfe der Kieler Sternwarte nur
die nach Erfüllung der Aufgaben dieser
Stellung in in übrig bleibende Aihciis-
Kdt auf das bereits seit dem I.April l'JÜU
auch formell akademische l-ulcriielunen
verwenden können. Dass, diese für
dasselbe frei bleibende Arbeitszeil nicht
zu knapp bemessen wurden ist, daf-.ir
und für ausgiebige Uiilersiüt/Illlg inj
den literarischen Hilfsmitteln der Kider
Sternwarte schuldet die Akademie deren
Direktor, Herrn Professor Harzer, Dank
und iirdcrlii^sl nidit, solchen bei gegen-
wärtigem Anlass durch ihre Kommission
auszusprechen. Zum 1. April d. J.
wird das Arbeitsbureau nach Berlin
verlegt werden.«
Das Äquinoktium von IST 5 ist
gewählt worden, weil es dasjenige ist,
auf welches tlie weitaus grüssk- Menge
vnii Kataiogiirtern bereits gestellt is;,
und die Hilfsmittel zur Übertragung
für das Äquinoktium 1875 schon in
anderweil nicht entfernt vergldelibarer
Vollständigkeit bereitgestellt vorliegen.
Zugleich liegt I der midieren Epuche
der Gesamtheit der zu bearbeitenden
Beobachtungen zunächst
Der herzustellende Gene ralkatalog
gewähr! dueiineriucssliche Erleichterung
und Sicherung der täglichen astrono-
mischen Arbeit des zwanzigsten Jahr-
hunderts und eine w ei trei eilende Lin-
derung allgemeiner Untersuchungen
auf dem Gebiete der FixslcrukunJc.
Aber, tagt Herr Auwers mir Bezug
auf den zweiten Teil des Unternehmens,
ein wie wirksames um! imentbelirlldies
I lilisniiiiel des I ortsd Iritis der ( ientral-
katalog auch darstellen wird, seine
Herausgabe kann nicht der Notwendig-
keit überheben, die t inuul lagen, auf
denen er beruht, vollständig und iiher-
Digitizedby Google
137
kehrendem Anlass fehlen wird, vol
Freiheit und leichteste Möglichkeit i
erhalten. Die übersichtliche und g
brauclisheriitc. Feststellung des Tha
saeliiidiL-r:: die Sammlung der a>
1S75 reduzierten CinzelliL'stimminint.
:t FurdermiL;, den ans der friwon
rbeit zu ziehenden Gewinn für die
'issenschaft dieser unverkürzt zu-
mimen zu lassen, tiidit entgegenstehen.
Das j,'ro;;c Unternehmen, t.u dessen
jllständiger und in absehbarer Zeil
reich lwen Durchfül
Mit-
inl-ai.ili.nc
bHL'liti:n(i=-
ang Ausdruck zu
ititelung desselben
Fixsternhimmels«
■Iche,' ebenso wenig
der Beobachtung
Vermischte Nachrichten.
der sogenannte» [[nlmeullc
wurde das Oallium als besond
In den Abhandlungen der Kör
Gesellschaft der Wi^ui^riaiu/rui
ratenden Linien de^dlie:) die Wellen-
längen ^ = 4172,214 und 4033,125
gefunden. Die einschlagigen Messungen
Sirius 1901. Heft 6.
des Kr.üal.ut sich findet und auch mit
Nicke! und Kobalt vereint in Eisen-
mclcoriten auftritt, finde» jd?l, das;; e?
auch in der Sonne vorhanden ist. Im
Suniienspeklrnm finden sich nämlich
iuvi dunkle Linien, deren Wellenlänge»
sind A=<1172 t l^uiul (033,1 l'_>. Hartlcy
Digilized by Google
i:ml Namast.- glauben, ihss diese Linie»
mit denjenigen des Galliums identisch
simS. Alk-i-Lliü^s dürfte die Meute des
Galliums in der Sonne im Verhältnis
zu ihrer Eiscnmen^c t_ i i i l- ecmu'c sein,
indem dem Sonnenspektrum am besten
das Flammen bogen Spektrum von Sticli-
ofen-Eisen ähnelt, das auf 30000 Ge-
wichtsteile Eisen einen Uewichtstcii
11 31i 25m
riiritt der
T Im 1 1 ln-i t bemerkt, als
Höhe von 192 km über der Gegend
östlich von Kasse] befand. Es zog
dann in östlicher Richtung über Leipzig
und Grossciitiain in Sachsen, zwischen
Sprottau und Liegnitz, dann über
Trebnitz in Schleien Iii:, über die
iiiirdüelie Umgebung von Widnn in
Polen, iw in "einet i lohe von M km
die Hemm [Ena seine; pbnet;iri:chcn
1 iinfevrlolef. Hie l.änec der ee-elitiit-n
Hahn betrug nicht unter 529 kau Aus
den an 2S Orlen boi.ih.iditc teil . schür. -
haren Bahnen wurde der Undfihor.s-
punkt in AR 5,8°, Dekl. 13,4° gefunden;
die geocentrische Geschwindigkeit ist
an:. 32 Dauersdiätzuncjen zu I I km
und also die liefioccnii j7..-|iei iereliwindi:;-
keil = 59,7 km abgeleitet. Die Bahn-
fonn eryiebt sich als Hyperbel von der
Haihachse 0,5; die Längt des anfsteigen-
den Knotens war 350,7", die Bahn-
neigung 8,8°, die Bewegung rechlläufig.
Der Zusammenstoss mit der Erde
erfolgte nach dem Perihddnrchganec
und der betreffende As; der I Ii perhei
war aus einem Punkte des Weltraumes
in 355° Länge und 0,7 U nördl. Breite
Luvichtel. Diese Elemente sind noch
für verschiedene zulässige Voraus-
setzungen der! iesrliwmdigix'it heiecluict
worden. (Wiener akademischer An-
zeiger 1901, S. 15.)
Helles Meteor. Herr Amtsrichter
F_5kens berichtet aus Perl: Gestern
Mittwoch, den 10. April ,-ihcnds. ziem-
lich genau 1U 45". M. E. Z., er-
seinen ein sehr bedeutendes Meteor am
sudlichen Himmel, bewegte sich in fast
senkrechter, nur wenig schräg nach
künden
Laufe. Dasselbe halle die scheinbare
t "misse einer Kanonen Im s;cl, intensiven
Glanz, der die Nacht erhellte und zog
hinter sieh weniger einen Linderen,
leuchtenden Schweif, als eine Art von
siverem, gelbgTÜnlichem Lichte. Leider
hatte ich anfänglich das Gesicht von
dem Punkte des Erscheinens des Meteors
ah;;ewcude[, wurde indessen .i;ii;e'i-
blicklich durch das Aufleuchten auf-
merksam und konnte noch den letzten
Lauf des Meteors scharf verfolgen. Im
Augenblicke des ganz plötzlichen und
an:f:illii;en jähen Erlöschens des Meteor.-
glaube ich ganz deutlich ein kurzes,
kn.itterniles ( iernnseh gehört zn haben,
auf welches idi meine Begleiter sofort
aufmerksam machle. Dass das Meteor
sieh heim Verlöschen in mehrere Slf.cle
teilte, sah ich zwar nicht, ich glaube
aber ganz hesiimint, das« es an dem
Punkte, wo es verschwand, explodiert
ist; das schwule Knattern lh:,'t mir noeli
im Ohre und ausserdem wäre das so
jähe Verschwinden sonst ganz rätselhaft,
da der Himmel, der sonst meistens
mit Wolken bedeckt war, nach Süden
hin gerade hell war. Der Punkt des
Verseil winden- lies;! ziemlich <;ei]äu nach
Siid-Süd-Ost. vidi ei ein noch etwas süd-
licher, es stand dort nicht hoch über
dem Horizonte ein einzelner Stern etwa
2. oder 3. Grösse, den ich wegen der
Kcdccldheil des Himmels nicht identi-
fizieren konnte.
Feuerkugel. Herr E. Zapp in
Düsseldorf -clüeihi uns: Als ich in der
Nacht vom 20. auf den 21. April den
östlichen Himmel der Lyriden wegen
beobachtete, erschien um 12h 16- eine
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des l'i
<t=31 I
i die
lK-i TCy.oi
Die Höhe
Feuerkugel aufleuchtete, betrug 21,5°
die des Punktes, in welchem sie er-
loSCll, 1 0", l 1 i i_- IV i ■ i u; [ r : M_; iUt H.llm y.revil
den Horizont 21°. Die Länge der
Bahn betrug 15,7°. Die Feuerkugel
selbst glich anfangs In ihrem Aus-
sehen der gmssen Feuerkugel vom
16. Dezember 1900, wie äie -5111113.
I:ifel 5 abgebildet ist. Don Durch-
messer lies hellleuc blenden strahlenden
Koptes schätzte ich auf '!„ des
Durchmessers der Mondscheibe; die
Länge des Schweifes betrug 5". Im
li-t/ieit Drittel der Bahn breitete sieb
der Schwei! nach beiden Seiten ausser-
ordentlich Aü? und ns Inn unrund rn:ifSinc
Form an. Die Farbe des Kopfes
e Pia
bestirnt
:rs Schätzung 15. bis
16.5. Grösse. Aus der ersten und letzten
Beobachtung hat er eine krui'tujrin^o
Bahn dos Planetoiden abgeleitet, ans
welcher hervorgeht, dass dieser ent-
weder der Erde sehr nahe war oder sich
in einer sehr excen Irischen Bahn bewegt
Da der Planet in der Mileli-lra.H- stund
würde es sehr schwieri« ;jv\\lscu sein,
ihn am 36-Zoller aufzu Stichen, und da
er sich gegen Süd bewegte, war es
auch unmöglich, ihn am Crossley-
Reflektorzu verfolgen, da dieses Instru-
iiber :
!. Dckliii:
sL Der K
photographisch aufzusuchen. Ein solcher
wurde freilich durch die von ihm ge-
machten Aufnahmen nicht gefunden,
wohl aber fanden sich auf den Platten
') Astion. Nachr. No. 370S.
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Achemar 05 Qröss,
Fomalliaut 1.3
■i -0.017
j -Ulli')
1 + (1.1)10
1.9
(JHydri
TCctf J.u » itjju Tuuii
Lacaille2M2 riO . 0.064 +0024
P.X1V2I2{^'| I } 0.167 ±0008
ZCV243 85 . 0512 +0.016
Diese für die Parallaxen erhaltenen
Werte bestätigen aufs neue die Erschein-
ung, dass die Parallaxen der Fixsterne
umso klein iT an ifallt'ii.ji'brwiaiK'L- die Mes-
sungen sind. Jas lieissl, da« wir mit sein
willigen Ausnahmen von den Paraliascii
iSiTFiistmie nicht- /lieertii—lges wissen.
Aus der obigen Reihe sind auch wohl
nur die Parallaxe des Sirius, von TCcli
und des Sternes ZCV243 als einiger-
massen verbürgt zu betraclilen, das heissi
die erhaltenen Werte zeigen an, dass mit
unseren heutigen Mitteln bei diesen
Siemen nicsshare Parallaxen von der
( Irdhiiiny ili-r in der Tji I u-ilc enthaltenen
eorl'.audcii sind. Ein Zusammenhang
zwischen ('aralla\cu wer; und schein barer
Grösse der Sterne zeigt sich nicht.
Der Veränderliche n Argus am
südlichen Himmel, der durch seine
grossen und un regelmässigen Licht-
sch wan Hungen auffallend ist, hat nach
einer Mitteilung von D. Oill gegen-
wärtig ein Spektrum mit hellen Linien
oder iiamkii in der gleichen Art wie
früher die Nova im Fuhrmann. Dies
zeigt, dass der Stern eine Mittelstellung
einnimmt zwischen den sogenannten
neuen und den in unregelmässiger
Periode veränderlichen Siemen.
Neuer veränderlicher Stern 71.
1901 Aurlgae. Von A. Stanley Wil-
liams ist ein neuer Veränderlicher im
Fuhrmann aufgefunden winden, der
eine Periode von weniger als 24 zeigt.
Der Ort des Siemes ist (1855): a 5h
18"- 19.5» Ö + 42» 18.5. Es ist der
Stern + 42» 1255 der Bonner Durch-
musterung und dort als 9.3 Grösse an-
gegeben. St. Williams giebt '] tobende
hiemeute des Lkhtwcchsels: Periode:
19h i in 12 «. Epoche des hellsten
Lichtes: 1001 Mar?. 3. 13 h 0 M. Gr. Zt.
Grenzen der Lichtveränderung: 8.75
und 9j55 Grösse. Zeitdauer vom Maxi-
mum zum Minimum 14 ü 13m- Zeit-
dauer vom Minimum zum Maximum:
4h 48^.
Die totale Sonnenfinsternis am
18 Mal. Die holländische astrono-
/ur [(.'laiai-lilum; der Snmienfiusterni.-
telegraphierleaus Karansago auf Sumatra:
Während der Finsternis war die Sonne
teilweise von Wolken verdeckt Es
wurden erfolgreiche Photographien der
Korona mit verschiedenen Pefraktoren
aufgenommen, sowie Photographien der
Spektra der Korona und der Chromo-
spliare mit zwei Speklr.igraplien. Da-
gegen waren die Photographien mit
der pris malischen Kamera und die
.Messungen der Polarisation des Lieht,
der Korona und der Wärmestrahlung
der kc'miia erfnlglu.;. Die Instrument
der Green wicher Sternwarte waren für
die britische Expedition unter Dyson
und Aünnson von dem englischen
Kriegsschiff Pigmv- nach der Insel
Padang, die ungefähr sechs Seemeilen
von der Küste Sumatras entfernt ist,
gebracht worden. Von dort wird tele-
graphiert: Der Morgen brach mit
ganzen Finsternis, die sechs Minuten
und einundzwanzig Sekunden dauerte.
Merkur und Venus waren sichtbar, die
Gestalt der Korona entsprach der ge-
wöhnlichen, bei der Minimum-Periode
der Sonnenflecken beobachteten.
Astron. Nachr. No. 3708.
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Ephemeriden.
»ra„„ i'„ii.„ Mittag.
s, -""=:
lüflli!
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"Iii 11 1
'"■»i-iilliSh
s | i! 11' i! k
— 143 —
Stellungen der Jupitermonde Im August 1901.
i.
[1.
Stellungen um D" 30" füi den Anblick im astronomischen r'crarohre.
Tae
West. Ost.
4. 3. I ■ O 2 ■
4. 3. I- O -I
4. .9 i- -2 O
■1 .SO 1. «■
r, .Gü-
.4 -2 Ol- 3.
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I .3 O 1. -2 ■*
■2 -1 ,0- -S -1
il t O 1- 3. 4.
■i O -s s. 4.
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8 4. A O -1 -1
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■1 0 3. .4 -2»
0 !: 2- 4.
8. 2- -1 O 1-
■3 .2 O t.
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Erscheinungen der Jupitermonde. Die sämtlichen Angaben
schein im j;c Ii der Jup;!ftiM:.:n( t > bt/ichen ficli auf mittlere Zeit von O
Trabanten sind dei Reihenfolge Ihres AbStandes vom Jupiter nach m
zcifliimt. IJLl- vier »uvriiii I :i;iir<::i itiijtir diu äldlnm jcikf MiiilitCä
Trabantenschattens aus der Jupiterscheibe.
iiKcvii 1I1T luyiiiirrrn.iridt; Ulli-.'uilliut. wclcilu sich ereignen
:r ,lvi:i l^ii/unu- stilil. Um Mio
:r Zeit iu linden, hat man nur
August 1. i. Tr. H's* 13«. I. Sh. E. S" 68«. August 3. II. Oc. D. isMi».
August 6. 11. Sh. I. ui» 15—. II. Tr. E. 10*54». Ii, Sh. E. 12* 1 ». August 7. I.
Oc D. Ifli 36». August B. I. Tr. I. <3». ]. Sh. I. 86 36». I. Tr. E. 10" 0».
III. Sh. E. in* 23». I. Sh. E. in" 63». August 9. I. Ec. R. »>> 10" 30-. IV. Ec
R. B" IS» ;■. August 12. II. Tr. I. oh 60». ]|. Sh. 1. II» 60». II. Tr. E. ia««».
August 14. II. Ec R. 6S» sn |. Oc. D. It* 23». August 16. III. Tr. L V
21». I. Tr. L oi> 31». III. Tr. E. lu» 20». I. Sh. I. in» au». III. Sh. I. 18».
I. Tr. E. 11* i6<*. August 18. I. Ec. R. 10" s» 30-, August 17. 1. Sh. E. 7* 17»
IV. Tr. E. sb 32». August 21. II. Ec. R, n* 30» 0i. August 22. III. Tr. 1. io*
67". I. Tr. I. im SO-. August 23. 1.0c D. 8" 30«. 1. Ec R. la^O-ae-.
August 24. I. Tr. E. B» 6". 1. Sh. E. »l> 12". August 2B. III, Ec R. 6" 38» 33'.
August 28. II. Oc D. 8" 69-. August 30. II. Sh. EL 0* 0». L Oc D. 10* 29».
August 31. I. Tr. I. ?<- 39». I. Sh. 1. so». I. Tr. E. l)h 66-. I. Sh. E. 11h 6».
Stellungen der Saturnmonde. (Erklärung S. 24.)
Zeiten der östlichen Elongation im August 1901.
Tathys, August 2. is-ö* ; August i. lS-a'-; August o, ioe h ; August 8. Mb;
Angibt III. :, :<*- : Aikm.,, r, ; f Aujjiäs! 11. Allein: 51-lt; Anbläst 3 j-
ifi 1 ; August 19. lJj.T'; August 21. 13'Oh; August 23. 10-a*; August 95. T-S*:
August 27. t-»b; August 59. 2'2h; AugUSt 30. 23S K
Diana. August 1. 22 0 h ; August i. iü-7h; August 7. 93h; August 1 9. N';
August 12. 20-ah; August IS. n-a>; Augusl IB. vo\ August 31. l-7t; Augusi 23.
19-Sbj AugUSl 20. 11-Ob; AugUSt 39. 8'7 n .
A fss*'i* 1 if 0, A 4 '" i 7 h - Aut ^ St A * 6,1 " ; Au ^ ,st 1S - August 18. 6-Bt;
Titan. August i. 12-8» E. ; August 6. i.; August o. n- 9 »W.; August U.
lü'hs AuEU5 " 7 * IMLE 'i August 21. 12-OM.; August 26. 12'Bi> W.; August 29.
lapetus. August 5. 23-8h W.; August 26. 3flh S.
Herausgeber: lir. Hermann J. Klein in Kuin. - Druck um Oskar Lciner in Leipzig. „>*
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SIRIUS.
Zeitschrift für populäre Astronomie.
Centralorgan für alle Freunde und Förderer der Himmelskunde.
n Dr. Hermann J. filein in Köln a.;Rh.
WiiiL'ii i:inl I:rliLii!if:i siml .Iii'
Reredillguiig der Menschheit.« Kosmos.
Jeden Monat 1 Heft — Jährlich 12 Mfc.
Verlag von EDUARD HEINRICH MAYER In LelpzJs.
Das neue Allegheny-Observatorlum.
■Cglchon Vorjahren hat sich die Not-
UmA wendigkeit herausgestellt, das den
astro ti omi seilen Teil der Westci ti-Uni-
versital von Pennsylvanien bildende
Alleghcny- Observatorium durch einen
Neuhau, den heulten Bedürfnissen ent-
sprechend, zu modernisieren. Diese Ab-
sicht ist gegenwärtig bis zur Realisie-
riill.u [iULlioliun. indem der Plan iiir den
isi. Von einer Anzahl I:ntaiir:Vn wurde
derjenige des Architekten P. E. Billqucst
■ iniieinimme:] und die einzelnen Deüiils
,;i-iiKiss den Angaben des ^e;:eim;irliLreii
Direktors des Observatoriums, Prof. F.
L. O. Wadsworth, iestgestelit- Hiernach
wird das neue Institut zu den gross-
arti;;stet) asiiojilij'siliiilivlieri Observa-
torien Nordamerikas, ja der ganzen VCelt
zählen. Tafel XI gieit eine Ansicht der
Haiintfacade in verkleinerter Reproduk-
licin der Original zeich im Ilgen. Über die
neuen Instrumente, welche das Obser-
vatorium erhalten wird, soll später >,'<-'-
p holographisch er Refraktor sein mit drei-
[nelieni Objektiv vun 30. 'J englische
Zoll freier Öffnung, welches für alle
Spektral (arben vollständig korrigiert ist
19
Die Erdatmosphäre und die Meteorerscheinungen.
gHlie Rolle, welche bei den Erschei-
bSEfl nungen der Sternschnuppen und
Feuerkugeln unsere Atmosphäre spielt,
ist eine sehr grosse, ja das Meteor-
pliänomeii in seinem äusseren Auftreten
völlig umgestaltende. Keinem Zweifel
ist unterworfen, dass ohne die Luft-
hülle unseres Planeten die Feuerkugeln
vor ihrem Herabstürze nicht aufleui Ettal
würden, ebenso würdedie Entwicklung
von Sternschnuppenfällen dem Auge
unsichtbar bleiben, die einzelnen kleinen
Meteore aber würden mit viilliKpLinctarer
CJ L-sctuvi iKliijkeit sämtlich aut den trd-
boden herabstürzen, während sie diesen
gegenwärtig so gut wie niemals er-
sind, von denen viele, nämlich die mit
hyperbolischen Geschwindigkeiten be-
gabten, aus den Fixstern räumen si
Aber das Vorhände
teTheo
Oradc, dass erst in jüngerer Zeit das
richtige Verständnis der letztern möglich
wurde. In erster Linie verdanken wir
dies Prof. Schiaparelli, dann vorzugs-
weise, auf Schiaparellis Grundlagen fort-
bauend, Prüf. Dr. □. v. Nies=l in Brünn.
Eine umfassende Darstellung der
Rolle, welche die Atmosphäre im Meteor-
ph;ir.in:ie]i spielt, hat derselbe kürzlich
veröffentlicht ')
Diese Darstellung ist auch wissen-
schaftlich von grossem Interesse, weil
sie auf eine Anzahl wichtiger That-
sachen eingehl, die Prof. v. Niessl im Laufe
vieler Jahre ermittelt und in zahlreichen
Abhandlungen über Meteore nieder-
gelegt hat. Man erhält also eine
tische Zusammenstellung der'
Ergebnisse, zu welchen dieser
Meteorkunde hochverdiente Forscher
gelangt ist Aus diesem Orunde soll
hier auf den Hauptinhalt seiner obigen
Darstellung etwas näher eingegangen
Dass die Meteore kosmische Körper
Thatsac
unlere Grenze der Geschwindigkeit, mit
der sie sich in der Nähe der Erdbahn
bewegen, ist nicht wesentlich geringer
a!s42i™ in der Sekunde, also ualie/u der
kmni-larisclieii Geschwindigkeit gleich;
die obere mag nach v. Niessl zwei- bis
dreimal grosser sein. Diese Geschwin-
digkeit, bezogen auf die Sonne, die im
Brennpunkte der meteorischen Baiin
ruhend erscheint, wird die heliocen-
tri sehe genannt. Für alle Erscheinungen,
welche beim Zusammentreffen mit der
Erde beobachtet werden können, kommt
eentriSL'he Gcschwiiulijjkeil in Iletiachl,
mit der die Körper in die Atmosphäre
eintreten. Nimmt man die Bahnge-
schwindigkeit der Erde in ihrem Laufe
um die Sonne zu rund 30 im an, so
setzt die gcoccntrischc Geschwindigkeit
der Meteore sich zusammen aus diesem
Betrage und der helioceiitrischen. Die
Art dieser Zusammensetzung hängt von
der relativen Richtung der beiden Be-
wegungen ab. Erfolgt die Bewegung
I der meteorischen Körper genau in der-
: selben Richtung wie jene der Erde, so
1 wird letztere von den ersteren nur mit
dem Unterschiede der beiderseitigen
Geschwindigkeiten eingeholt werden
können, also wenn man hinsichtlich
der Meteore 42 ins Geschwindigkeit
annimmt, so wird die Erde von den-
selben noch mit der geocen frischen
Geschwindigkeit von 42—30= 12 4m
■(abgesehen
von der durch die Erde tu
schleuuigung)das Minimum der relativen
Gesctnvuidiirkeit wäre. Kommen die
Korper der Erde jedoch genau entgegen,
so werden sie mit derSummeder beiden
Geschwindigkeiten, also mit 42 +30-=
72*rain die Atmosphäre stürzen. DcrEin-
flnss der Erdschwere beträgt im ersten
Falle 4.4 km, sodass also durch die
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Anziehung von Seile der Erde die Ge-
schwindigkeit auf 16.4 km erhöht wird;
im letzleren Falle beziffert sich die
Geschwind igkeitsvermehrung auf nur
0.8 km und ist also unerheblich.
Bezüglich zur Erde modifizieren sich
daher die Verhältnisse so, dasa die ge-
ringste Geschwindigkeit bis auf etwa
1 6.-1 km liuratifinkttt, die srrösste bei
gleicher heliocen Irischer Geschwindig-
keit ungefähr 4'/, mal so gross aus-
fallen kann. Meteore, welche schon an
sich eine grössere heliocentrische Ge-
schwindigkeit besitzen als die oben an-
genommene, können, wenn sie mit der
Erde zusammen kommen, si'lh>tvcril;';i Kl-
auen eine grössere geo cell tri sehe Ge-
schwindigkeit erlangen, da im äussersten
Falle (für den direkt entgegengesetzten
Lauf) immer noch 30 km durch die
Erdbewegung zuwachsen.
Die für die meteorischen Körper beste-
henden Unterschiede ihrer Geschwindig-
keit beim Zusammentreffen mit der Erde
der BeU
mg dieser wichtigen Frage
Meteoritenfälle werden häufiger am
Tage als in den vorgerückteren Nacht-
stunden beobachtet »Unter 23S sicher
nachgewiesenen Meteoritenfällen fanden
177 zwischen 6 Uhr morgens und
6 Uhr abends statt, dagegen nur 61
zwischen 6 Uhr abends und 6 Uhr
morgens. Das Verhältnis ist sehr nahe
3:1. Ohne Zweifel liegt ein wesent-
licher Grund dieser Verminderung zur
Nachtzeit darin, dass ja Tags über weit
mehr Beobachter sich in der Lage be-
finden, das thatsächliche Niederfallen
sicherzustellen als des Nachts. Gleich-
wohl kann durch diese gewissermassen
subjektive Erklärung die Sache doch
nicht abgethan erscheinen, denn die
Verteilung ist auch während der eigent-
■scheinimgen. Die Frage, ob man
n zu thun habe, und welche Ur-
d i cse ab weiche n den E rseh ein u n gs-
stunden von 6 Uhr morgens bis Mittag
| 63, auf die Nach mittagsstun den von
Mittag bis 6 Uhr abends aber 114, also
I fast doppell so viele Fälle. Das Maxi-
I mum trifft mit 70 Fällen auf die Tages-
i zeit von 2 Uhr bis 5 Uhr nachmittags.
Innerhalb dieser 3 Stunden wurden also
mehr Fälle beobachtet als in den sechs
Vormittagsstunden. Es iässt sich auch
ein deutliches Ansteigen von den Frflh-
1 stunden bis zu diesem Maximum er-
■ kennen. Die Zahl der Fälle von Mitter-
nacht bis Mittag beträgt 82, während
jene in der zweiten TageshäUte auf
156 steigt.
Die relative stündliche Häufigkeit
der Sternschnuppen steht nun gerade,
wie Prof. v, Nicssl betont, in einem
j sehr merkwürdigen Gegensatze zu jener
der Meteoriten, da ihr stündliches Maxi-
mum ungefähr um die Stunden 2 Uhr
bis 5 Uhr nach Mitternacht, also hei-
läufig 12 Stunden nach dem Maximum
der Meteoriten eintritt. Dass in den
ersten Nadimiitai^smnden, wenn diu
Meteorite n fälle am häufigsten vorkom-
i men, wegen des hellen Tageslichtes
' Sk'rnhdin Lippen nicht liL'nkidili.'l werden
können, ist selbstverständlich, dass sie
aiiHrctcri, kann durch solche oder
liehe Nehenumslände nicht erwart
werden, denn es ist durchschnittlich
2—5 Stunden vor Mitternacht ebenso
dunkel als ebensoviel nach Mitternacht.
Und doch ist die Thatsache nicht Im
yeriiigsicii zweifelhaft. ilt-1] ri dir -Kind-
liche VeräniU'nirijj in der Hänfiglail
der Sternschnuppen ist für die mittleren
;.'et>;!Tapliisclicn Breiten (sie kann nicht
in allen Abständen vom Äquator ganz
gleich sein) genau genug bekannt, so-
dass man behaupten kann, die Stunden
nach Mitternacht liefern unter sonst
ir|dclu-ti Verhall nissen nii^cf.lhr doppelt
so viel Sternschnuppen als Jene vor
MilternachL
In Beziig auf Häufigkeil in den ver-
schiedenen jalircsabschniUcii Irclcn hlm-
liehe Gegensätze auf: die grösste Zahl
der beobachteten Meteoriten fälle fällt
in den Monat Mai, gerade um diese
Zeit aber sind verhältnismässig wenii;
Sternschnuppen zu beobachten. Dieses
auffallende, auf den ersten Blick rätsel-
hafte gei;cnsälzliche Verhalten der
Meteoriten und Sternschnuppen hat
dazu beigetragen, die Meinung zu ver-
stärken, dass diese beiden nicht ein und
derselben Klasse von Himmelskörpern
angehören, während sonst eigentlich
nichts Wesentliches dagegen sprechen | :
vielleicht nur in den Abstufungen der ! i
Mar-.k' suchen wollte. I
Wegen der häufigeren Beobachtung I
der Meteorilenfälle bei hellem Sonnen- i
lichte ist die Ii ahn bestimm Uli); der zu- i
eehoriürn Ferjcriucicorc sehr erschwer:. .'
In der Nähe des Fallortes werden zwar ' l
Teile der leuchtenden Bahn zuweilen i
selbst noch in der Nähe der Sonne i
gesehen, allein man erhält selten genug
/[is:iiimiciiyciiörii;c Deubach Innren, uiii
&x Ihhnlaijc ermitteln zu können. Die
wenigen Meteoritenfälle, welche von '
verschiedenen Seilen her gut beobachtet
worden sind (Pultusk 30. Januar 1866,
Orgucil 14. Mai 1864, zum Teil auch
Knyaliinya <t. Juni 1866 und bei Möcs
3. Februar 1882 u. a.) liefern uns die
relativ vollständigsten Aufschlüsse, da
sie einerseits den Zusammenhang des
Niederfalles mit allen Phasen des sicher
angehbaren Laufesdurch die Atmosphäre
ausser Zweifel stellen und anderseits
gestatten, die physische und chemische
Beschaffenheit der betreffenden Körper
genau kennen zu lernen.
Welt zahlreicher sind dledetonie-
reiulen Meteore, ohne uaclil'oluende
Meteorilenfälle; bei vielen derselben
muss man annehmen, dass «tatsächlich
von den in die Atmosphäre eingedrunge-
nen Massen wenig oder nichts direkt
auf den Erdboden gekommen ist. Dies
Eilt noch mehr für viele ansehnliche
Feuerkugeln, nicht selten von der
scheinbaren Grösse des Mondes, die ohne
llclonation verschwinden, sclhsi wenn
letztere nach Lage der Beobachtungs-
orte unter gewöhnlichen Umständen
hätte gehört werden müssen. Von
diesen scheinbaren Grössen bis zu den
gewöhnlichen Sternschnuppen kom-
men alle Übergänge vor. Galle hat in
seiner Arbeit über den Metci irilcniall
bei Pultusk 1 ) ein vortreffliches Beispiel
yc liefert, dass eh: Mctei irilenfall je nach
der Entfernung als grosses, nicht deto-
nierendes Meteor, als f-cucrkugcl mittlerer
Orösse und selbst nur als gewöhnliche
Sternschnuppe erster Grösse bezeichnet
>) Prof. Dr. | n. Uali
bei Pultusk im Kön
rej;cn niedergefallenen Meteurs durch die
At iiio Sphäre. Abhandlungen der Schlesi-
Ii. ii ( K-. ll-. -ior: für irLterlliiiiiistliL'KullLii
Digltlzed by Google
Orten aus zu hcuhachten und ihre Ent-
fernungen sowie ihre Höhen mit ziem-
licher Sicherheit zu bestimmen. Hier-
durch hat sicli herausstellt, dass seihst
die kleinen Sternschnuppen 4. bis. 5.
Grösse Rar nicht soweit entfernt sind,
als man nach Ihrer Lichtschwäche wähl
annehmen möchte. Es Ist sehr wichtig,
zu wissen, dass den G rossen abstufungcn
der Meteore durchschnittlich nicht die
grossere oder geringere Entfernung
vom Beobachter zu (irunde liegen kann.
Sternschnuppen treten bekanntlich in
manchen Nächten gruppen- oderstrom-
wi-ise.yloichhiHterkk'IiiiiiiRvi verfolgend,
auf, welche für den Beobachter nach den
Gesetzen Jer Perspektive au* einem
Punkte des Himmelsgewölbes, dem
Strahlungs- oder Radiationspunkte, zu
kommen scheinen; andere ziehen in den
verschiedensten Richtungen am Himmel
hin und lassen sich, soweit nur wenige
Nactile in Frage kommen, nicht auf
gemeinsame Strahl ungsp unkte zurück-
führen. Man hat sie sporadisehv
Beobachtungen is
den, dass auch d
schnuppen Ström
nur relativ ärmer
Dur-
Niiissl in grossem Umfange durch-
geiührt worden ist, hat vielfach eine
?(i L'enaue Überciustimnunu r iTL'cheu,
dass für die betreffenden Fälle die Zu-
sammengehörigkeit der Meteoriten und
Sternschnuppen zum seihen Strome ganz,
zweifellos ist -Man sollte sich aber
begnügen*, sagt Prof. v. Niessl, 'dieses
immerhin sehr wichtige Ergebnis für
eine jirfisscre Anzahl von Füllen sieber-
gestellt zu haben, ohne zu weit gehende
Folgerungen ins Allgemeine zu ziehen.
Dort.woeiueÜbereinstiinmiinu/zevisdieu
Meteoriten- und Sternschnuppen-Radi-
anten nicht nachgewiesen erscheint,
kann dies ebensowohl noch die Folge
unzureichender Beobachtungen oder
an eierer Umstünde als einer Itiatsaehlidlefl
spezifischen Differenz sein.«
Prüf. v. Niessl betont jedoch, wie
merkwürdig es ist, dass einzelne der
liehe Meteore als feste Massen in die
Atmosphäre eintreten und naheliegend,
anzunehmen, dass die Sternschnuppen
äusserst kleine Körpercheti sind. Prof.
A. Herechel hat versucht, auf einem bei-
läufig immerhin zulassigen pliotomc-
trischen Wege die durcltsehiulllietie
Masse der Sk-rilseluiuppe:] alvusel]ä:ze:i.
Er kam dabei zu dem Resultate, dass
Sternschnuppen, welche man gewöhn-
lich als 1. Grösse bezeichnet, im Mittel
nicht mehr als wenige Gramme, und
jene bis zur 5. Grösse herab nur Bruch-
teile eines Grammes wiegen können.
Die Vergleielumg dei clivas gmainr
ermittelten 1 iah neu der Meteoriten und
Radianten im Perseus, Löwen und in
der Leyer zugesprochen werden könnte,
obwohl die Zahl der beobachteten
Meteore aus diesen Strömen bereits eine
ganz ungeheure ist Zukünftigen Bc-
iibacliniiii'cn uiul Unlcisik-linnjjeri mag;
cs vorbehalten bleiben, /.n entscheiden,
ob hierin wirklich eine konstitutive
l-:i.;entiiiuiieli^eit dieser (eauz besonders
als kometarisch bezeichneten) Ströme,
nämlich der vielleicht völlige Mangel an
1 grösseren Massen, zu Tage tritt, oder
ob etwa auch hier jene Einwirkungen
der Atmosphäre massgebend sind, von
welchen spater die Rede sein wird.-
Infolge der grossen Geschwindig-
keit, mit der die Meteore in die Erd-
almospttarc eindringe!), nniss vor dem
sich bewegenden Meteorkörper eine
Verdichtung der Luft entstehen, die bis
wächst, weil die atmosphärischen Kon-
densati unswellen sich nicht SO schnell
fortpflanzen können, als die Zusaninien-
drückung wächst In der so kompri-
mierten Luft müssen sich dann not-
wendig Temperaturen entwickeln, welche
die Oberfläche der berührenden Körper
zum Glühen und Schmelzen erhitzten, ja
leuchtende Dämpfe und Gase erzeugen,
wodurch das Meteor dann siehtbar wird.
Die Höhen, in welchen dieses ersfe
Aufleu
Fällen nicht übereinstimmend. Grosse
Feuerkugeln werden duriliM-luütllich an
einzelnen günstig gelegenen lieobach-
tunsäortci) sehnt: wahrgenommen, wenn
sie sich noch in einer Höhe von 150
bis 200 km Ober der Erdoberfläche
befinden, ja es finden sieh Fälle, wo
das Aufleuchten schon in zwei- bis
viermal so grosser Höhe wahrgenom-
men worden ist Das Meteor, welches
den Stcintoll bei l'ultusk lieferte, wurde,
nach Qalles genauen Untersuchungen,
]7S/;m.i:s)!Lin/e:idel-eiierkn;;el.7 t ]i;ai;eii-
duri in Ungarn aber als Sternschnuppe
schon in 300 km Höhe wahrgenommen.
]k:> merkwürdige Meteor vom !). St:[H.
1868, welches in einer fast 3000 km
langen Bahn über den grössten Teil
Südeuropas zog, wurdeschon beobachtet,
als es noch 780 km über der Gegend
von Sinope am Schwarzen Meer sich
befand. Durch diese Nachweisungen er-
scheint die «Höhe der Atmosphäre>, für
welche man noch gegenwärtig in den
meisten Lehrbüchern, gestützt auf ziemlich
unvollkommene Dä m m er ungst henrien,
den Urcnzwert von 60 bis 70 km an-
geführt findet, sehr wesentlich erweitert.
Die Hobe, in welcher die Sternschnuppen
(lui.-liSL-lmitdich zuerst sichtbar werden,
ist kleiner, vielleicht wegen ihrer ge-
ringeren Masse
Der in die Atmosphäre eiuge.irim-
gene Meteorkörper verfolgt nach dem
Aufleuchten seinen Lauf durch die
Atmosphäre bis zur Stelle, an der er
dem Auge mit oder ohne expfosions-
iilinlieiie Erscheinungen, wieder plötz-
lich entschwindet An diesem Punkte
ist die grosse planelarische Geschwin-
digkeit durch den Widcr-Nirid der hier
bis aufs äusserstc komprimierten Atmo-
sphäre fast villi iK vernichtet. Der Meteor-
körper hat auf dem Laufe in der Atmo-
sphäre durch Schmelzung, Abreissung
und Verdampfung an der < (herrlich e
Verhüte crliltetr, und die noch vorhan-
denen festen Massen fallen, jetzt fast
nur mehr dem Zuge der Erdschwere
folgend, gewöhnlich lotrecht zur Erde
herab. Bei dein Pullusker Falle war
die planetarisclie Rewegungsrichtung
unter 44 " gegen die Horizontale geneigt
Prof. Galle wies nach, dass die Steine
von dem Zerspringungspunkle aus aber
nahezu senkrech! herahgeslürzi sind- .
e
~Prof.~ '
die meisten Beobachter sich der Täu-
schung hingeben, dass auch nach dem
Erlöschen ein Meteor noch den ur-
sprünglichen Lauf bvibehalte und daher
geneigt sind, etwaige Fundstückc auf
jenem Teile der Erdoberfläche zu suchen,
wohin die über den Erlöschungspunkt
hinaus verlängerte Lichtbahn zu treffen
schien. »Allein das Erlöschen des
Meteors beweist, dass entweder das
materielle feste Subslral zerstört worden
ist oder die Ursache der immensen
Warme- und Lichten twickluni.', also die
grosse Geschwindigkeit sozusagen mit
einem Seil läge vernichtet wurde, denn
die l.ichlmlcnsitr. nimmt momentan,
nicht allmählich ab. Der geringe Rest
von Gesch windigkeil wird allerdings
eine kleine Bewegungskomponente in
der fdchtungilcs ursprünglichen Laufes
verursachen, durch welche die Fallslücke
noch etwas über den Endpunkt der
leuchtenden Mahn hinausgeführt werden ;
allein die Erfahrung- lehrt eben, dass
dies nicht viel beträgt.! Der Punkt, an
welchem die Bewegung des Meteares
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In dieser Weise gehemmt wird und
infolgedessen erlischt, wird der Hem-
mungspunkt genannt
Für die Hühi; desselben über der
Erde sind sehr verschiedene Werte
n ac hgewiesen worden, welche d ie Theorie
bestätigen, dass unter sonst gleichen
Umständen grossere Müssen lieier in
die Atmosphäre eindringen können als
kleinere.
DasBahnstück eines Meteriis, M eiches
in der Atmosphäre beobachtet wurde,
ist von einer geraden Linie praktisch
nicht zu unterscheiden, doch können
un regelmässig geformte Massen unter
dem Einflüsse des Luftwiderstandes
auch utt regelmässige krumme Hahnen
beschreiben, ein Fall, der Prof. v. Niessl
unter grösseren Feuerkugeln jedoch
nicht bekannt ist.
Die Verteilung der Trümmer eines
Meteors, wonach meist die eriissteu
Stücke im Sinne der Bewegung am
weitesten nach vorwärts gedrungen, die
kleinsten am meisten zu rück geh Ii eben
sind, entspricht derjenigen, welche die
einzelnen Körper schon hei ihrem Zuge
durch die Atmosphäre infolge des ver-
schieden grossen Widerstandes erhalten
haben müssen. Auch der Umstand,
dass die Fundstücke in der Regel ringsum
eine Schmelzkruste besitzen, zu welcher
die Veranlassung auch nur in der leuch-
tenden Bahn, nicht ersl beim Herab-
fallen nach dem Erlöschen gegeben
werden konnte, führt zu der Uberzeu-
gung, dass die einzelnen Fragmente
nicht durch eine explosive Zerspreng Ii ni;
eines grösseren Körpers heim hrlü sehen
entstanden sein können, sondern bereits
früher, ^ n;)icist schon beim Eintritte in
die Atmosphäre getrennt bestanden
haben.
88 km über der Erdoberfläche und diese
Mittelwerte sind sehr sicher.
Für die grossen Meteore und Meteo-
riten hat Prof. v. Niessl aus seinem
Material als Mittelwert der End- oder
Hemmungshöhen erhalten:
für 147 Feuerkugeln tihnc Detonation 60 km
57deti
* Me*
31 >
Meteoriten lälle
Die Sternschnuppen erlöschen also
am höchsten in der Atmosphäre, und
die erössien Meteore, welche tu Meieo-
ritcnfällcn Anlass geben, dringen am
tiefsten herab.
Wenn es sonach unzweifelhaft ist,
dass durchschnittlich die kleinsten
Meteore in der höchsten Schicht der
Atmosphäre erlöschen, so entsteht die
Frage, was dort aus ihrer Materie wird.
Auf die Erdoberfläche kommt sie ge-
wiss nicht herab, denn noch niemals
isi der Niederiall von Sternsetuuippcn-
materie sieher nachgewiesen worden.
Prof. v. Niessl ist mit Schiaparelli der
Ansicht, dass bei diesen kleinen Körper-
chen infolge der gewaltigen Erhitzung
in den oberen Schichten der Aimii-
sphire eine völlige Auflösung statt-
j gefunden hat Dies stimmt zu der
Tliatsache der Beobachtung, dass die
gröiseini Meteore tiefer herankommen
als die kleineren. Aber auch die Ge-
schwindigkeit, mit der die Meteore in
die Atmosphäre eindringen, ist ein
wesentlicher Faktor für dastielerc Herab-
stürzen ihrer Massen. Meteore, welche
aus einem Punkte des Himmelsgewölbes
(des Punktes, auf den zu die ünic sieh
bcwe<rl) lieyeu, müssen natürlich durcli-
relalive Qe-
diLjkcil
ganz
iK'dell
:s Kadi:
, als
Schmelzrinde aufweisen,
anzunehmen, dass der Bruch ihatsäeh-
lich erst am Endpunkte oder wenig
früher erfolg: ist.
Die durchschnittliche Höhe des Auf-
leuchtens der Sternschnuppen isl nach
Prof. Weiss 115 km, des I":ilöstheii>
der That hat
v. Niessl gefunden, dass die Meteore
um so tiefer in die Atmosphäre hinab-
stürzen, je weiter Ihre Radianten vom
Apex entfernt sind. .Wenn nun«, fährt
Prof. v. Niessl fort, »nachgewiesen ist,
dass bei gleicher Masse diejenigen
| Meteore tiefer in die Atmosphäre ein-
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stattfinden können, wenn diebetreffende
Körper - seien sie auch sonst a
Masse geringer — mit der kleinste
Geschwindigkeit in die Atmosphäre cir
dringen, also von rückwärts hur r
möglichst typisch recht lau iigen Bahne
sich gegen die Erde bewegen. Ma
ist berechtigt, hieraus zu folgern, dai
unter den uns bekannten Meleorbahnei
t thatsächlichen Meteoriter
fällen
IL '/ ^ 1 : 1 1 : i I
lieht völlig ausgcschlos
lieh solche, deren Balinen in der Regel
i rechtläufig sind. Als eifriger Vertreter
I der Ansicht, dass die Meteoriten von
I den Kometen mit elliptischen Bahnen
| kurzer Umlaufszeit abstammen, hat
Newton auf einzelne bestehende Ana-
lo^k'ii iimgi'wiür-.'.ii, jedoch unterlassen
anzuführen, dass — was doch die
Hauptsache ist — die wenigen Fälle,
in welchen es möglich war, die Ge-
schwind igkeit direkt zu bestimmen, seiner
Ansicht ganz entschieden widerstreiten.
Körper, welche sich in elliptischen
Bahnen im Sonnensystem bewegen,
können in der Nähe der Erdbahn eine
iihfT42/wlmi.ii[-ydii'iidcheliocentrische
* itidiwiiul igkeit nicht besitzen, ja für
die Ellipsen kurzer Umlaufszeit, an
; welche Newton in erster Linie dachte,
| müsste diese Grenze noch weiter herab-
gesetzt werden. Wird die Geschwin-
digkeit grösser gefunden, so ist man,
wenn das Resullat überhaupt Vertrauen
: beanspruchen kann, genötigt, die Bahn
rung völlig bestätigt. Es giebt zwar
nur wenig Meteoriten fälle, für welche
die Grundlagen einer genaueren Bahn-
beobachtung den meist sehr lücken-
haften Beobachtungen entnommen wer-
den können; ich habe aber doch wenig-
stens ihrer 36 gefunden, bei welchen
sicher genug mindestens entschieden
werden kann, ob die betreffenden Bahnen
rechtläufig oder ruckläufig sind. Dar-
unter befinden sich nun wirklich nur
vier rückläufige Bahnen, alle übrigen
sind rcchlläutig. Prof. Newton hat auf
dieses beträchtliche Vorwalten der recht-
läufigen Bahnen bei den Meteoriten
schon früher aufmerksam gemacht, 1 )
aber die Ursache dieser Eigentümlich-
keit nicht im Einflüsse der Atmosphäre
gesucht, sondern sie als eine wirkliche
Thatsache angesehen. Hiernach wären
die Meteoriten gleichsam eine besondere
Kla ij derjenigen Körper, welche zur
Metenrerseheinung Anlass geben, näm-
ice, III. Ser.
Hyperbel a
vielen Beobachtungen die Geschwindig-
keit zu 56 km, entsprechend einer sehr
ausgeprägten Hyperbel. Da gerade diese
Bahn eine so günstige Lage hat, dass
in:ui die Geschwindigkeit selbst durch
Schätzungen ziemlich genau ermitteln
kann, so ist die Annahme ganz ausge-
schlossen, dass auch unter Voraussetzung
grosser Beobachtung^ eh ler dieser Betrag
auch nur bis zu 42 km Ii erabged rückt
werden könnte. Für die Meteoriten
von Orgueil wurde eine heliocentrische
Geschwindigkeit von 52 km nachge-
w iesen , wo rausebenfa II s ei n e en tsch iedene
Hyperbel folgt Die beiden angeführten
Bestimmungen sind wohl vorläufig die
einzigen, welchen grösseres Gewicht
beigelegt werden kann; die übrigen
liefern jedoch ganz ähnliche Resultate.
Newton hat keinen dieser Fälle direkter
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Bestimm uiiu bei seiner Argumentation
hniicksiditii;:, vielleicht, weil er sie fiir
nicht hinreichend verlässlich hielt oder
weil er sie eben nur als seltene Aus-
nahme» hetrachtHe. aher (bell
ein cisKiitiimliclics Spiel lies Zufalles,
dass mau in allen f-nllci!. wo die I-r-
miillung der Geschwindigkeit möglieh
war, nur auf Ausnahmen und nie auf
die Regel getroffen wäre. Gegen die
Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit
elliptischer Meteoriten bahnen isl gar
nichts einzuwenden, durch direkte Be-
obachtungen ist aber eben noch keine
n :) d I s;ew i c :■ e ; i Minden.
Zahlreicher als tür Meteorilenfälle
sind Best im mini gen der Ccsdiwrmlijr-
keit und der Baiin form bei grossen
delonirenden Meteoren vorhanden und
sie liefern so gut als sämtlich hyper-
holische Ucsdiwitidigkcilcii lind solche
Bahnen.
•Vergleicht man die Meteoriten, deto-
nierenden Meteore und nicht detonie-
renden Feuerkugeln hinsichtlich der
Elongationen ihrer Strahl nngs punkte
vom Apex der Erdbewegung, so findet
man, dass in den grössten Elongalionen
(einsprechend den gerilltsten geoecn-
irisdicn Geschwindigkeiten) die Meteo-
riten-Radianten liegen: näher gci;en den
Apex zu, woraus also bereitsauf grössere
Geschwindigkeit J.u schlichen ist, litten
häufiger die Radianten detonierender
Met enrc ohne Massennied erf alle, während
die Kadiai '
kugeln auch noch näher gegen den
Apex zu vorkommen. Noch mehr gilt
schnuppen-Radianten. Es ist also nicht
eine scharfe Grenze, sondern ein gra-
dueller Ubergang in dem Sinne vor-
i Steinfälle abnimmt; dann, bei
noch grösserer Geschwindigkeit, ver-
schwinden auch die l>e!t liniu-n, offen-
bar, weil die Hemmung durchschnittlich
schon in zu grosser Höhe erfolgt, endlich
vermindert sich auch die scheinbare
Grösse und Lichtstärke aus demselben
Grunde, da die Auflösung schon in den
liüclistet: Schichte]] mich kurzem Laufe
Als Endergebnis seiner Unter-
suchungen formuliert Prof. v. Niessl
Es ist möglich, dass das materielle
Substrat der Sternschnuppen in Bezug
auf seine chemische Zusammensetzung
sich von jenem der Meteoriten wesent-
lich unterscheidet; man ist je.iodi uadi
den Resultaten der bisherigen Erfah-
rungen nicht gezwungen, dies ohne
weiteres anzunehmen.
Es ist femer möglich, dass es ins-
besondere grössere Massen sind, welche
als Meteoriten zu uns kommend, direkt
aus dem Welträume stammen und hyper-
bolische Bahnen beschreihen; allein wir
wissen, dass dasselbe in vielen Fällen
auch von Sternschnuppen angenommen
Hiernach ist überhaupt keine That-
sache mehr vorhanden, welche uns
nötigt. Sternschnuppen, Feuerkugeln und
Meteoriten in dieser Gruppierung als
Weltkörper verschiedener Klasse an-
Die Atmosphäre schützt die Erd-
oberfläche vor dem Aufprall dunkler
kosmischer Massen, sie erzeugt das
Sichtbarwerde n d crM et« i re rse 1 1 e i n 1 1 n gl- 11 .
verschleiert und verwirrt aber die Er-
scheinungen, welche aus der rein astro-
nomischen Theorie der Meteore gefolgert
werden können und erschwert dadurch
das Verständnis des Ganzen im hohen
Grade.
Die spektroskopische Bewegung des Polarsterns.
BÄlcr zu Chicago tagenden dritten von der Li ck-Stern warte am 8. Septbr.
bSct Konferenz der Astronomen und 1809 die interessante Mitteilung, dass
Astrophysiker machte Prof. Campbell es Mim gelungen sei, aus den Aufnahmen
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des Spektrums des Polarsterns den Nach-
weis zu führen, dass dieser Stern aus
mindestens drei Körpern bestelle. 1 ) Es
ergab sich aus Campbells Beobach-
tungen, dass der uns sichtbare Polar-
stern eine veränderliche Geschwrndig-
Dic Amplitude dieser Bewegung ist sehr
scritis;, finiass die Ma slm.il tri'scii ivi nJ iij-
keit nur + 3 km beträgt Dir Heui-yuni;
des Schwerpunkts des t.'euaimlcti Systems
ist aber nicht konstant, sondern langsam
veränderlich, sodass man zur Annahme
eines dritten Körpers gedrängt wird.
Diese letztere Bewegung umfasst aber
dm Periode von ralin Jahren und
«"» *«• •» «• Dr - >■ H«r<i".n» im
( i"l;o.iis:iI/ zu jener km/periodisdien Be-
wegung als .säkulare. Bewegung be-
zeichnen. ZurZeitdergenannten Entdeck-
ungwar der grosse photographische Re-
fraktor des Aslrophysi Italischen Ohscrva-
toriums zu Potsdam soeben aufgestellt
worden und im Februar 1900 konnten die
ersten Aulnahmen mit dem daran mon-
tierten neuen Stemspcktrograplien aus-
geführt werden. Ms die ku r/periodischer.
< ieschwinJigkcitsänderungen des Polar-
sterns von so geringem Betrage sind,
recht gutes Prüfungsobjekt für die
Leistungsfähigkeit des neuen Spektro-
graphen zu sein und dies um so mehr,
als von anderer Seite vergebens der
Versuch gemacht worden war, Camp-
bells wertvolle Beobachtungen zu be-
stätigen.
Dr. J. Hart mann begann daher eine
Reihe spektral ph(i|(\i;rrtp]iiid]iT Auf-
nahmen des Polarsterns an dem grossen
l'dtsiliimcr Refraktor. Er hat jetzt die
Ergebnisse seiner Untersuchungen In
t Ahhai
k ftrt \
Akademie der Wisst
vorlegte ') und aus der das Nachstehende
einen Auszug giebt. Schon die Aulnahmen
in den Tagen vom 2. bis 6. April 1900
zu Potsdam zeigten eine Hi-s,täti«tnig- dei
Campbell 'sehen Entdeckung. I)ei diesen
Aufnahmen mit dem neuen Speklro-
y-aphcii zci^le e- sich sber auch, dat~
dieselben in sehr merk lieber Weise von
den Schwankungen der Lulltemperatur
hccinflusst wurden. Um diesem Übel-
stande abzuhelfen, wurde der ganze
Spektralapparat mit einem Kasten aus
leichtem Holzumgebcn, in dessenlnnerm
die Lufttemperatur auf elektrischem Wege
automalisch konstant erhalten werden
kann. Durch diese Umänderung des
" Beobachtungen
s Unt
'i .VtriiyTiyi.
der leider sehr ungünstiges Wettet
brachte. Erst im Januar 1901 konnte
Dr. Hartmann die gewünschte Anzahl
Heül-aclitininen erhalten, die eine genaue
Festlegung der üeschwindigkeitskune
erlaubten. Da diese Beobachtungsrcihe
schon 1'.', Jahre von den Messungen
Campbells entfernt ist, so hat er sie
Wert fi'ir die Dauer der Periode abzu-
leiten. Hierdurch wird es sodann er-
unijiliclit, alle bisherigen Beobachtungen
der Geschwindigkeit des Polarsterns von
dem Einfluss der kurzperiodischen Be-
wegung zu befreien und auf diese
Weise das Beobachtungsmaterial lür die
Ermittelung der säkularen Bewegung
Die Beobachtungen ergaben in
völliger Übereinstimmung mit Campbell
C>:~. liwiudis!keitsäriderLiiiL;t.'udiebisti km
verschieden sind. Als definitiver Wen
für die Umlaufszeit fand Dr. Hartntann
aus der Verbindung seiner Beobach-
tungen mit denjenigen Campbells die
bis'lSy()/uriiekreichen:3clZJli Hm 21*.
Dr. Hartmann untersuchte nun weiter
') SiTv i in;. iliiT. it. ks;]. Prcuii. AkaJ i.
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alle bekannt gewordenen spektralp holo-
graphischen Geschwind ijikdtsiicslim-
mungen des Polarsterns, um nach Ab-
zug der kurzperiodischen Bewegung
daraus Werte für die Feststellung der
säkularen Bewegung abzuleiten. Bei
dieser Untersuchung (ritt die ausser-
ordentlich grosse Genauigkeit der Be-
obachtungen Campbeils überraschend
hervor, bei denen der wahrscheinliche:
Fehler einer Aufnahme kaum +0.3 km
betragt; weniger genau sind diu Beob-
achtungen von Dr. Frost, und diejenigen
von Belopdsky erscheinen als, mit
merkt ichen systema tischen Fehlern be-
haftet. Die Aufnahmen Dr. Hartmanns
in Potsdam ergeben als wahrsdieinliclien
rehler der Gctfhwi!ulii'kei!sbi.--tiniiiniiii;
einer Aufnahme vor Anbringung des
Thermostaten + 1 2km, nach Anbringung
desselben + Ö.49 km, woraus bervor-
gelii, wie wichtig es ist, während der
Aufnahmen den Spektrographen aut
konstanter Temperatur zu erhalten. Auf
Grund des von ihm zusammengestellten
und diskutierten Materials bemerkt Dr.
Hartmann schliesslich: »Die Potsdamer
Beobachtung von 1888 kann zwar er*
fahrungsgemäss wohl einen systema-
tischen Fehler von einigen Kilometern
besitzen; allein hierdurch wird der grosse
Werl, den sie wei;en iiires frühen Datums
besitz!, nidll hcelnlra'ciitii't. I).i;;C!;en
kommt das von Frost gefundene Resultat,
welches nur auf drei Beobachtungen
beruht, gegenüber den gleichzeitigen
Beobachtungen Campbeils nicht in
Betracht. Wc.e;en der Möglichkeit stärkerer
systematischer Fehler lasse ich ausser-
dem die Resultate aus üelopolskys Auf-
nahmen, sowie aus meinen ohne den
Thermostaten ausgeführten Aufnahmen
:SSS Novbr. 25 = - 25.Ü5 <v„,-;,: sch.in,,)
1896 OkL 17 —17.97 (OiiiplH'H)
läw AtiRUit *> 11. B (Campbdl)
ÜJUI Nnvbr. VI VIS)' (f-lnrlnianii)
1901 Januar 13 —13.29 (flartmaiini
Aus diesen Zahlen geht hervor, dass
seit 1809 die Umkehr in der säkularen
Bewegung eingetreten ist; die negative
Bewegung, welche seit 1888 immer
kleiner wurde, ist jetzt wieder im Zu-
Bewegung v
liol wendigem, den Stern speklroskunisrli
noch Jahre lang zu verfolgen.
Doch auch für direkte Mikrometer-
messungen dflrfte der Polarstem ein
interessantes Objekt werden. Zieht man
nämlich aus den für die säkulare Be-
wegung gefundenen Beträgen vorläufig
in ganz roher Schätzung den Schluss,
dass der sichtbare Stern gemeinsam mit
seinem unsichtbaren Be(;leitcr um einen
dritten Körper in ungefähr 15 Jahren
eine. Bahn mit einer Geschwindigkeit
von etwa 6 km durchläuft, so ergiebt
eine leichte Rechnung, dass der Durch-
messer dieser Miilin mindestens dreimal
so gross sein muss als der Durchmesser
der Erdbahn. Hieraus folgt, dass im
Verlauf jener grossen Periode der Stern
Ortsverändcrungen erleiden r
seiner Parallaxe erreichen. Nimmt man
letztere nach Peters zu 0.07" an, so er-
giebt sich für die periodische Ortsvcr-
änderuug des Sterns eine Amplitude
von wenigstens 0.4", ein Betrag, welcher
gross gentig ist, um sich auch schon
in absoluten Ortsbestimmungen des
Sterns be merklich zu machen.«
Der spektroskopische Doppelstern Hizar.
gSlieses Objekt bildete den Gegen-
&2äS stand spek[ra!|>hiitii!;ra]iiiiseliLT
Aufnahmen auf dem Astrophysik;) lisi-heii
Observatorium zu Potsdam, über welche
Herr Oeh. Rat H. C Vogel der Berliner
') Sitzungsber. d. Kgl. I
XXIII, XXIV? p. 534.
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1
156
Auszug. Die hellere Komponente dieses
bekannten Doppelsterns (C Ursac majoris|
ist nach den aul dem Harvard College
Observatory Ende der achtziger Jahre
des vorigen Jahrhunderts erhaltenen
p holographischen Aufnahmen des Spek-
trums seihst wittler ein Doppelstern.
Aus dem zahlreichen Beobaehtungs-
malerial 1 ) ist abgeleitet worden, dass
beide Komponenten hell sind und ein
Spektrum der I. Spektral klasse zeigen.
Die Bewegung der Komponenten giebt
sich durch eine zeitweilige, nur kurz
anhaltende Verdoppelung der Spcktral-
linien kund, die mit einiger Regel-
mässigkeit alle 52 Tage eintritt Aus
der Verschiebung der Spektrall in ien
resultiert als grösste relative Geschwin-
digkeit beider Körper etwa 100 miles
(160 km). Nach Pickering*) entspricht
den Beobachtungen die Annahme einer
stark excentrischen elliptischen Bahn,
deren grosse Achse nahezu senkrecht
zum Visioiisnwltui gelegen ist. Nur
zur Zeit des Pertastrons, alle 104 Tage,
würde dann die in die Oesichtslinie
fallenden Komponente der Bewegung
eine Grösse erreichen, ilaäs die Linien
des aus der Obereinanderlagerung der
Spektra der beiden Komponenten ge-
bildeten S pekfru nis getren nt s i n d.wä h re n d
sie zur Zeit des Apastrons infolge der
geringem Geschwindigkeit in der Bahn
jedoch nur stark verbreitert oder ver-
waschen erscheinen.
Nach den Cam b rid ger Beobachtungen
sollen aber Unregelmässigkeiten vor-
kommen, sodass bis jetzt die Verhält-
nisse über das System als noch nicht
ganz aufgeklärt anzusehen waten.
Die Potsdamer Beobachtungen aus
den Jahren 1889 und 1890 sind zu
hard und Dr. Ludendorff mit dem
Spektrographcn IV am 33 on-Refraktor
lusgeführlen sehr schönen Spektralauf-
nahmen des interessanten Doppclstems,
deren Ausmessung Prof. Vogel voige-
Über die Spektra hemerkt er, dass
sie limentirm sind (Kl. U 2). dass zur
Zeit, wo die Linien der Spektra beider
Komponenten nahezu zusammenlallen,
in dem zur Untersuchung gelangenden
Teil des Spektrums (-1 4120 bisi 4500)
ausser der breiten Linie Hr und der
stets kridti« het vortretenden Magnesium-
Linie i 'MSI mehrere der stärksten i in ien
>en, so werden
tun als Doppel -
hwach, dass die
einigen Platten
die Magnesium-
; giiten ['laben
ic Mc-s:
eHr
n Magnes,
zahlrei
über beitragen z
verhält es sich
April dieses Jahr
il Entscheidung hier-
'i III l'hntographien.BOBeobai
4 '.M..,.,t!ily NuticesRoy.Astr. Sac, Vol.
Peiuhel! oder.
Wasserstoff-Li
und Verwaschen heit derLi n ien , sch w i e r i g.
Die Magnesium - Linien erscheinen
auf mehreren Platten ungleich breit, und
Prot. Vogel liat versucht, ob ein Wechsel
in diesem Verhalten nach einer Deckung
eintritt — wie er dasf rüher bei [S Aurigae,
wo bekanntlich ebenfalls periodische
Venlnp['e]lii,e.e[, der Spektralliilieu lillf-
ireten, beobachten konnte 1 ) — , ist aber
bisher zu keinen übereinstimmen den
Resultaten gekommen. Er hält es jedtieh
nicht für ausgeschlossen, dass ans einer
jiRiSfereri Anzahl von Hcobachtungcn
'.['üb iL
n des Astrophysik. Obs.
Dlgilizedby Google
auch darüber Sicherheit zu erlangen
Messungen über die Bewegungen
lIl-s Systems in der üesiclitslituc situ;
an i 'htten siisgeführt worden, auf denen
die Linien nichl mehr als doppelt zu
erkennen waren. Sie besitzen keine
•Tioax- Sicherheit, indem die Distanzen
zwischen den einzelnen Linien des Stern-
spektrums und den entsprechenden
Linien des Eiscnspektrums stärkere Ab-
weichungen zeigen, als bei Aufnahmen
mit dein vorzüglichen Apparat zu er-
Vogel, darin begründet sein, dass bei
der nicht vollkommenen Dci'kiittf; der
Spektra die Komponenten verschiedener
Linienpaare nicht dieselben Intensitäts-
unterschiede besassen, dass also bei
einer der einfach erscheinenden Linien
die mehr nach Rot gelegene Kompo-
nente die Stärkere, bei einer anderen
Linie die mehr nach Violett gelegene
Komponente die stärkere war und da-
durch eine verschiedene Auffassen;; der
Linienmitte verursacht wurde. Endlich
hat Prof. Vogel noch versucht, ob mit
Berücksichtigung der Bewegung des
Systems in der Oesichlslinie eine Ver-
schiebung der Mitte der Linienpaare
gegen die entsprechende Linie des Ver-
gleich sspektru ms in den verschiedenen
Phasen der Periode stattfindet, um Ober
I das relative Verhältnis der Massen beider
Korper Aufschluss zu erhalten; das bis-
herige Bea bachtun gsmaterial ergab sieh
aber für diese Untersuchung als unzu-
reichend. Der Stern wird in Potsdam
noch weiter verfolgt werden, um der-
artige Verhältnisse zu ergründen, be-
sonders aber um die Periode so genau
zu bestimmen, dass ein Anschluss an
frühere Beobachtungen möglich wird.
Für die Bewegung des Systems er-
giebt sich nach Prof. Vogels Messungen
! der Wert von — \bkm in der Sekunde.
, Als wahrscheinlichste Dauer der Periode
ergiebt sich 20.6 Tage.
Nach den Berechnungen Dr. Eberhards
mittels der von Lehmann -I-"ilhe"s ge-
gebenen Formeln ') ergiebt sich für den
Zeitpunkt, in welchem die Komponente
der Bahnbewegung in der Richtung der
Gesichtslinie zur Erde gleich Null war;
To =1901 März 28.(30. Excentrizität
des Bahn e = 0.502, halbe grosse Achse
a = 35 Millionen Kilometer, Gesamt-
masse beider Steme = 4 Sonnmassen.
Ist die Bahnebene gegen die Gesichts-
linie geneigt, so sind die wahren Dimen-
sionen grösser.
Die Nova im Perseus.
IV.
Verä
täaM rungen im Spekti
Nova berichtet E. v. Qothard: 1 ) »Von
dem interessanten Spektrum der Nova
Persel habe ich eine Reibe photogra-
p Iii scher Aufnahmen mit meinem 10';',-
Reflektor, teils mit einem 10-zölligen
Oiijektivprisma, teils mit einem Quarz-
spektnigraphen angefertigt Iiis heute
kam ich nicht dazu, das interessante
Material zu bearbeiten, eine eigentüm-
liche periodische Veränderung hat mich
■) Astron. Nachr. No. 3713.
aber veranlasst, die folgende vorläufige
Mitteilung zu veröffentlichen.
Mir ist zuerst eine plötzliche Ver-
änderung des Spektrums am 6. April
aufgefallen. Ich habe mehrere, mit dem
Objektivprisma gemachten Aufnahmen
vom 31. März und 6. April verglichen und
bemerk!, dass das küriiiiinierlii'lie Spek-
trum am 6. April bedeutend schwächer
geworden ist und auf dem schwachen
(miiiili-tliciiifislli-ud Silken und breiten
hellen Linien besonders kontrastreich
-
L Nachr. No. 3242.
158
auftraten. Die Schwächung des kon-
tinuierlichen Spektrums habe ich der
Lichtabnahme der Nuva zugeschrieben,
auffallend war aber, dass statt der hellen
WasserstoEflmie HC (/ = 3889) eine
sehr starke, breite, helle Link- siditbar
war, welche ich oft in den planetarischen
Nebeln gefunden habe (l ca. 3860).
Diese Linie hatte die grössle Helligkeit,
bt>ila.-s sie ■.'iiischicilcn heller wr als H f ,
was ich aus mit stehendem Uhrwerk
aufgenommenen Spektren ganz sicher
konstatierte.
Am 8. April (Objektivprisma) habe
ich wieder das alte Spektrum mit starkem
ki intinu;ei liehen Grunde erhallen und
stall der dicken Nebellinie war nieder
H; sichtbar.
Die Helligkeit hat bedeutend zuge-
nommen. die Aufnahme am II. Mar?
mit *»fi Minuten f : ipositicm war mil
derjenigen vom 6. April mit zehn Minuten
gleich, ur.d die Aufnahme vom 8. April
mil zwei Minuten war bedeutend inten-
siver als die eben genannten.
Ich habe immer 10 bis 12 Auf-
nahmen gemacht von I bis 30 Minuten
l-:.v|io»i;ion, sodass ein Vergleich leicht
ausfuhrbar ist
Da hei der !;crin;;en Dispersion des
Ohie'-divprismas die W'asscrsiiifflimc H;
W= 3889) und die Nebellinie (X = 3860)
sehr nahe zusammenfallen, habe ich die
spateren Aufnahmen mit meinem Quaiv-
spcktn^rapheit gemacht mid gleich/eilig
das Wassersloffspcklnim iriitphoto-
graphiert
Auf diesem Wege ist es mir ge-
lungen, die vermutete periodische Ver-
änderung ganz sieher zu konstatieren.
Am 11. April habe ich zwei Auf-
nahmen gemacht (:!(J Minuten und eine
Stunde), weicht derjenigen vom ü. April
ähnlich sind, recht matter kontinuier-
licher < irund, sehr starke Linien, welche
beim Wasserst! iti alle nach dem roten
Ende verschoben sind. Ncbellinie ent-
schieden auf der violetten Seite der
künstlichen HJ-Linie, keine Kuiitcideii/
^ 339), :
e Linie (gegen l = 342) und
eine schwächere (gegen i
sammelt IS bis 16 heile Linien.
Am 15. April (30 Minuten) sehr
schwaches Bild wegen Wolken, ähnlich
wie am I i. April.
IS. April. 7 kv\ Am (nahmen (1 r i Min..
45 Min.). Das kontinuierliche Spektrum
ist sehr stark, H i deutlich siebtbar, keine
Spuren von der Nebel- und der ultra-
violetten Linie, wie am 31, März und
S. April. Das Aussehen des Spektrums
ist so abweichend von demjenigen am
11. April, dass ich auf den ersten Blick
an eine Verwechselt in:; der Nova mit
eitlem gewöhnlichen Stern glaubte, bis
ich die hellen Wasserstoff linien mit
einer Lupe deutlich gesehen hatte.
21. April. Wieder das Spektrum
vom 11. April.
22. April. Ebenso, beide schöne
kräftige Aufnahmen.
25. April. Ähnliche, sehr schwache
Aufnahme, ultraviolette Linie (342)
deutlich sichtbar.
27. April. Zwei Aufnahmen (20 Min.,
eine Stunde). Starkes konfin uterliches
. Spektrum, von welchem die hellen
Wasserst' iffliitien katnn.iiistcchcti. Nebel-
linie scheint im Übergangsstadium zu
sein, ultraviolette Linien nnsielithar.
28. April. (20. Min.) Schwaches
kontinuierliches Spektrum, ultraviolette
Linien unsichtbar.
29. April. (25. Min.) Vollständig
wie am 1 1. und 21. bis 22. April, ultra-
violette Linie sehr deutlich, kontinuier-
liches Spektrum sehr malt, Nebellinie
die hellste.
Aus diesen ganz flüchtigen Beschrei-
bungen ist zu ersehen, dass ich zwei
verschiedene Spektra — hei einem das
kontinuierliche, bei dem anderen das
Oasspektrum überwiegend — beobachtet
habe, welche periodisch wiederkehren.
Das kontinuierliche Spektrum habe
ich sehr deutlich am 31. März, 8., 18,
27. April und das Gasspektrum am 6,
11, 21, 22, 25., 29. April beobachtet
I"s scheint, da-s das kontinuierliche
Spektrum eine Periode von ca. 9 Tagen
hat und der Stern längere Zeit in dem
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Zustande verweilt, welcher dem Gas-
Spektrum entspricht. Leider verhinderte
das ungünstige Wetter hesser ausreichen-
des Material zu sammeln, und jetzt bei
dem tiefen Stand der Sterne ist wenig
Hoffnung vorhanden, die Perioden
weiter verfolgen zu ki'üiiieii..
Die Heiligkeilsschwankungen der
Nova sind im Monat AprilvonG. Müller
und P. Kempf zu Potsdam genauer
untersucht worden Diese Beobachter
berichten nun; 1 ) -Seil dem trscheinen
der Nova l'ersei haben wir dieselbe, so
olt es die Witterung gestattete, plioto-
metrisch beobachtet, und es i>t uns ge-
lungen, bis finde Apul an 32 Tagen
brauchbare Helligkeitswcrle zu erhalte:'.
Wir beabsiermgen, die Messungen auch
weiter fcirtzuiühren und apaler eine zu-
sammenfassende Arheil Ober die inter-
essanten 1 ich lersc hei mi Ilgen des Stenn,
welche vielleicht für die Beurteilung
der verschiedenen, über die neuen Sterne
aufgestellten Hypothesen vor liedetiliiiig
Sein werden, zu veröffentlichen, nicht
nur auf Grund unserer eigenen Mes-
sungen, sondern mit Benutzung aller
brauchbaren Beobachtungen, soweit sie
sich mit genügender Sicherheit aul ein
gemeinschaftliches Urössciijvstcm redu-
zieren lassen. Zunächst geben wir nur
einen kurzen vorläufigen Überblick über
die merkwürdigen periodischen Licht-
schwankungen der Nova während der
letzten Wochen.
Bei früheren neuen Sternen, z. B.
bei der Nova Aurigae, ist ebenfalls die
gl eich massige Abnahme des Lichtes
mehrfach durch kleinere oder grössere
Wellen unterbrochen worden, aber
niemals sind bisher während eines
längeren Zeitraums regelmässig wieder-
kehrende Li chisch wau klingen von so
erheblichem Betrage konstatiert worden.
Es scheint nach allem, was bisher ver-
öffentlicht worden ist, als ob der Be-
ginn dieser g roheren I Iclligkoitsschwan-
üiingen, die noch heute (Mai 7.) fort-
dauern, auf den 16. März fällt Bis
') a. a. O., No. 3714.
dahin hat die Nova vom 23. Februar
an, wo sie ihre Maximal hei ligkeit (un-
gefähr 0.1 m) erreicht hatte, offenbar
stetig, höchstens mit geringen, eine
Mine Urösseiikiasse nicht ti beistehenden
Schwankungen, zuerst schneller, dann
langsamer bis zur 4. Grösse abgenom-
men. Am 16. März erfolgte dann ein
Anwachsen der Helligkeit, am 18. war
ein sekundäres Maximum von etwa
35 m erreicht, und am 19. ist nach
übereinstimmenden Mitteilungen ver-
schiedener Ileobaehter die f lelligkeit
plötzlich bis auf etwa 5.3 m herabge-
sunken. Am 20. wurde wieder ein
Maximum (etwa 3.5 m) und am 22.,
2~i. und 28. scharf ausgeprägte Minima
(Grösse etwa 5.0 bis 5.5 m) beobachtet.
Vom 9. bis zum 27. April haben
le Mes-
igsrcihe erhalten, in welcher m
Tage fehlen und welche daher ein sehr
sicheres liild von den Lichliindernngen
der Nova wahrend dieser Wochen gieH.
Es zeigt sich, dass die Helligkeit inner-
halb dieser Zeit zwischen 4.3 und 6.0 m
geschwankt hat, dass aber die Länge
der Wellen, welche im Monat März
etwa drei Tage umfasst zu haben scheint,
allmählich grösser geworden ist und
gegenwärtig ungefähr fünf Tage be-
tragt- Die Beobachter teilen ihre einzel-
nen Helligkeitsbestimmungcn vom 9.
bis 27. mit. An einigen Tagen ist die
Nova mehrere Stunden hindurch ver-
folgt worden, um zu prüfen, ob inner-
halb kurzer Zeit un regelmässige Licht-
schwankungen eintreten, doch wurden
solche nicht bemerkt Ans einer gra-
phischen Darstellung ergeben sich die
folgenden angenäherten Zeiten für die
Maxit
.ii, Li Mini
! Die Periodenlaiige beträgt hiernach
während der Zeit von April 0 bis
April 27 im Durchschnitt etwa 4.8 Tage,
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- 160 —
sie scheint aber nicht ganz konstant I der Stern in der Nähe der Maxima
gewesen zu sein. Der Stern verweil! wcissüih gelb oder höchstens gelb ist
offenbar etwas länger in der Nähe des im Minimum dagegen rötlich. Im Spek-
Mirtimums als in der Nähe des Wni- trum spricht sit-li diese Farbeninderung
minus, [im! es muss das Anwachsen dadurch aus, dass im Maximum das
der Helligkeit mit grosser Schnelligkeit kontinuierliche Spektrum, insbesondere
vor sieb gehen. I die violetten Partien desselben, relativ
Auffallend ist noch die auch bereits i/iel stärker hervortreten als im Mini-
von anderer Seite bemerkte Farben- j mum. Es wäre erwünscht, wenn die
änderung.welcheimdirektenZiisammen- Beobachter der Nova stets auch sorg-
haitg mit dem Lichtwechsel stellt. Ans fältige rarbenscliälzlingeu anstellten. -
den Farbenschätzungen ergiebt sich, dass |
Die letzten fünfzig Jahre der Hlmmelsforsehung.
Von A
Ettttieser Gedankengang Spörers er-
EÜSo inner! einigermassen an die neue
Sonnentheorie von Prof.Sch m idt (Stutt-
gart), gemäss welcher der ganze Sonnen-
ball eine kontinuierliche üasmasse ist
und der scharfe Rand der Sonnenscheibe
nur eine Wirkung der Strahlenbrechung
in der von Innen nach Ausseti konti- dem Sonneninnern, so wird doch nie-
nmeriidi au Dichte abnehmenden Gas- \ mals beobachtet, dass die emporge-
hiillc. Die eigentliche Natur der Sonnen- , ■-'■>■ ■ ■■"
tuberanzen häufig ausserordentlich rasch
sind, es kommen Geschwindigkeiten des
Emporsteigens bei einzelnen Protu-
beranzen vor, die wir bei materiellen
kosmischen Körpern sonst nicht an-
treffen. Zeigen sich in dieser Weise
die Protuberanzen wie Eruptionen aus
ilecke ist auch heute noch rslselh
wenigstens herrscht keine Einigung der
Ansidiien in dieser Beziehung. Welche
A.ifHi'hhliHe aber sonst die Spektral-
analyse Über die Zusammensetzung des
Sonnetiballs geliefert hat, Aufschlüsse,
an die nun vor W Jahren oirht denken
kotinte, ist bekannt. Damals bildete das
Studium der Protuberanzeh, in den
wenigen und kurzen Momenten ihres
Sichtbarwerdens bei totalen Sonnen-
tiuiteniisscu, ein wichtiges Kapitel der
beobachtenden Astronomie. Man hielt
sie, gemäss den Untersuch im gen von zur Zeil totaler Sonnenfinsternisse die
Arago, für eine Art Wolken, welche schwarze Mondscheibe umgiebt. Schon
durch die Süiincupho'ospliarc eilee.chtel :u den fünfziger Jahren war man dar-
llod gefärb! seien; das Spektroskop über eiui«r, dars diese Korona de: Sonne
zeigte erst im Augus! [SOS, dass die angehöre mul Aiago bezeichnete sie als
i'iotnlieran/eiiylüiieiHlet'iii^nassensind, den äusserslen Teil der Souneiiatiuo-
in denen der Wasserstofl eine hervor- sphärc. Auch heute ist sie nur zur Zeit
ragende Rolle spielt. Seitdem fand man von totalen Sonnenfinsternissen wenige
auch, dass die Bewegungen dieser Pro- : Minuten lang sichtbar, allein die Photo-
und A. Schmidt hat die Hypothese auf-
gestellt und wahrscheinlich gemacht,
dass wir in diesen Gebilden nur Pro-
dukte im regelmässiger Strahlenbrechung
sehen und ihr Licht aus einem Gebiete
der Sonne stammt, welches unter dem
Orte der scheinbaren Begrenzung der-
selben sich befindet So ist unser Wissen
von den Protuberanzen zwar seit
50 Jahren gewaltig angewachsen, aber
das eigentliche Wesen de. selben erscheint
auch heute noch dunkel. Ebenso ver-
hält es sich mit der Korona, welche
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graphie hal seil 1870 gestattet, die ge-
naue Gestalt der Korana zu diesen
Zeiten festzuhalten und dadurch er-
wiesen, dass die Form derselben perio-
dische Ändcrun gen erleidet, die in einem
Zeitraum von etwa elf Jahren, parallel
der Käuligkeil der S'muer,ile;-ke, s-idi
vollziehen. Wodurch diese Veränderung
hervorgerufen wird, ist zur Zeit noch
ebenso unbekannt, wie die Ursache,
welche die elljährige Periode der Sonnen-
ilecke bedingt Wahrscheinlich macht
sich die Wirkung dieser Ursache auch
in anderen nrsi-liemunjjeii geltend, (l'jili
ist ein Parallelismus mit der Häufigkeit
der Sonnenflecke nur bezüglich des
Erdmagnetismus und der Cirrus wölken
völlig erwiesen, bezüglich der Tem-
peratur- und Regenverh äl tni sse dagegen
Über die Quelle des Sonnenlichtes
und der Sonnen wärme wurde vor
Jahren in den Kreisen der Astrono-
men und Physiker nicht einmal eine
Vermutung geäussert, doch hielt Hum-
boldt die Ansicht nicht für absurd, die
Sonne befinde sich im Zustande eines
perpetuierlichen Nordlichtes. Man sprach
sogar alles lir-usles i!:tvo:i, die Wärme
werde durch das A "Hallen des Sonnen-
lichtes aul die Erdoberfläche ernennt
und die Sonne selbst sei möglicher-
weise ein kühler Himmelskörper. Wenn
solche Hypothesen in allem Ernste um
die Mitte des vorigen Jahrhunderts auf-
gestellt werden konnten, erkennt man am
zwar 21 Satellitc auf, darunter aber be-
fanden sieh 5 (nämlich 4 des Uranus
tirul 1 Mund de- Nepiim), wcldir durch
spätere Beobachtungen nicht bestätigt
wurden. Die nachstehende Tabelle zeigt
die Verhältnisse unserer a^iouiHuisdien
Kenntnis der Anzahl der Trabanten 1850
und 1900i
■
e Werk
;e Dai
der Sonnenwärme abzuleiten. Fragen
solcher Art lagen vor fünf Jjhr/eluite:i
völlig ausserhalb des Gesichtskreises
ernsthafter Forscher.
Wenden wir uns zu den Planeten,
so waren am Schlüsse des Jahres 1350
bekannt; 8 Hatiptplaneten, 13 kleine
Planeten zwischen den ISuliueu des Mars
und des Jupiter, 16 Monde oder Tra-
banten. Humboldt zählte im Kosmos
Sirius 1001. Htft 7.
Nep
Die neuentdeckten Trabanten sind
ausnahmslos Objekte, welche nur in
den grössten Teleskopen mit Schwierig-
keit wahrgenommen werden können.
Dass aber neben den Rieseninstrumenten
der Neuzeit auch heute noch das alte
•lOfiissige Teleskop W. Merscheis aus
dem Ende des IS. Jahrhunderts in Be-
zug auf Lichtstärke als ebenbürtiger
Rivale bestehen könnte, beweist die
Tliatsache,dass nach den Untersuchungen
von I [ermann Slruve der innerste Saturu-
mond Mimas (von W. Herschel 1789
August 2S am 40füssigen Rellektor ent-
deckt) bis jetzt nur am 26-Zoller in
Washington und am 30-Zoller zu Pul-
kowo, sowie an dem grossen Reflektor
von Lasseil und an demjenigen zu
Toulouse beolviehtcl ivorden in.
Die Anzahl der Hauptplaneten hat
sieh in den letzten fünf Jahrzehnten
nicht vermehrt, dagegen wuchs die Zahl
der bekannt werdenden Planetoiden
geradezu ins Ungeahnte, denn es wur-
den während dieses Zeitraumes fast 450
derselben aufgefunden und damit scheint
deren Anzahl durchaus nicht erschöpft
zu sein. Zur Aufsuchung neuer Plane-
toiden ist iler heutige Asininmu in ;/an/
anderer Weise ausgerüstet als seine Vor-
gänger Hind, Goldschmidt, Luther und
andere in den fünfziger Jahren. Diese
mussten die einzelnen Sterne in Karten
— 162 —
eintragen und durch immer wiederholte I
Vergleichungen derselben mit dem j
Himmel nachsehen, oh darunter etwa 1
tili liewcejiklier SlLTiipuiiM sieh iimle,
der dann ein Planetoid sein konnte;
die neueren Planctcncntdecker bedienen
sich zu gleichem Zwecke der Photo-
graphie und haben nur auf den Platten
nachzusehen, ob die dargestellten Sterne
als Punkte erschein™ oder Striche dar-
unter vorhanden sind, letztere zeigen
bewegliche Gestirne, also Planeten, an.
Dieses Nachforschen auf den Platten
ist freilich keine so geringe Arbeit, als
es niiF den er.-len filick scheinen möchte,
;ie ist wohl so mühevoll als die alte
Methode, aber sehr viel erfolgreicher
und erschöpfender.
Über die Ursache, welche diese
merkwürdige Gruppe von sehr kleinen
Wandelsternen hervorrief, hat man schon
zu Anfang des 19. Jahrhunderts viel
gesell rieben und gesprochen. Humboldt
bemerkte 1850: -Wir können diesen
wundersamen Planetensch warm nicht
verlassen, ohne in dieser fragmentari-
schen Aufzählung der einzelnen Glieder
des Sonnengebietes der kühnen Ansicht
eines viel begabten, liefforschenden Astro-
nomen über den Ursprung der Aste-
roiden und ihrer einander durch-
schneidenden Bahnen zu erwähnen. Ein
aus den Rechnungen von Gauss ge-
zogenes Erlebnis, tlass Ceres bei
au (steigenden Durchgang durch die
Ebene der Pallasbahn diesem letzteren
Planeten überaus nahe kommt, leitete
Olbers auf die Vermutung: »es könnten
beide Planelen, Ceres und Pallas, Frag-
inttite eines eiivineu, durch irgend eine
Naturkraft zerstörten, vormals die weite
Lücke zwischen Mars und Jupiter aus-
füllenden, grossen Haupt planeten sein;
und man habe in derselben Region
einen Zuwachs von ähnlichen Trümmern,
die eine elliptische Bahn um die Sonne
beschreiben, zu erwarten.«
(FQrt.clzi.nE Met.)
Vermischte Nachrichten.
Die Hell igkflltssch wankungen
des Planeten Eros haben stetig abge-
nommen und sind gegenwärtig auf Null
herabgesunken. Herr Proi. Dtithruiiller
(Bonn) schreibt") unter dem 17. Mai:
■ Seit den beiden mitgeteilten fünf-
stündigen l'.eobachlini^tdhen .sehnten,
bei der vorherrschend trüben Wiikruni;,
noch an zwölf Almuden lüttere Reihen
von Grössenbestimmungen des Eros,
die aber auch, bei dem bald niedrigen
Stande des Planeten in der Nähe des
mit Fabrikrauch und Dunst erfüllten
westlichen Horizonts oder wegen be-
grenzender Gebäude, vorzeitig abge-
brochen werden mussten. Eine mehr als
vierstündige Reihe vom 24. März zeigt
noch keine stärkere Abnahme am Um-
bilde ilen l.iclitun'h-els. «iiliivnd stlii.ni
vorher kürzere Reihen vom 14. und
21. März und alle späteren flachere
') Astron. Nachr. No. 3716.
Maxima und Minima aufweisen. In
den seit dem 22. April erhaltenen fünf
kürzeren Reihen betragen die beob-
achteten Liebfänderungen nur fünf
Stufen und weniger; doch habe ich am
13. Mai um 10h 31 m M.Z. Bonn noch
ein gut hervortretendes Minimum und
am 14. Mai von 9h 12m bis 10f 33",
wo der Planet im Dunst verschwand,
ein Ansehwellen des Lichts im Betrage
von 3'i'., Stufen beobachten können. -
Prof. Piekering teilt mit, dass nach den
Beobachtungen zu Cambridge durch
Prof. O. Wendeil die Lichtschwankung
des Eros März 12. 1.13 Grossenklasse
betrug, April 12. war sie nur mehr 0.4
und Mai 6. und 7. anscheinend geringer
als 0.1 G rossen klasse.
Fixsterne mit grossen Geschwin-
digkeiten in der Gesichtsllnte. Prof.
\V, W. Caiuribei; leilr die Eriiebnisjc
der neuesten auf der Lick- Sternwarte
mit dem Mills'schen Spektrographen
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erhaltenen Aufnahmen in Bezug auf die
Geschwindigkeit einiger Fixsterne in der
Gesichisli nie zur Erde mit. 1 ) Unter den-
selben hat der Stern Nu. 1830 im Kata-
log von üroombridge tili-.' sehr grosse
scheinbare Btwegung sin Himmel, iiiim-
lich von 7.05" im Jahre. Er ist 6.5 Grösse
und es sind verschiedene Versuche ge-
muht worden, seine Parallaxe zu be-
stimmen. Aus denselben gellt indessen
nach den Untersuchungen von Prof.
Newcomb nur hervor, dass diese Paral-
laxe wahrscheinlich nicht grösser ist
als 0.14". Nimmt man diesen Wert an,
so iolgl uns der sdieiulurcri Ik-.vci'.iiii!;
des Sterns, dass die wahre Geschwin-
digkeit desselben in der Richtung senk-
recht zur Gesichtslinie nach der Erde
-240 km in der Sekunde betrat. Mit
dem Mills'scheii Spektrographen sind
vier Aufnahmen des Spektrums dieses
Siems erhalten worden, darunter die
besten mit einer Exposilionsdaucr von
vier Stunden. Die Messungen der
Linicnverschiebungeii ergeben im Durch-
schnitt, dass sich der Stern in der
Richtung der Gcsichtslinic uns in 05 km
in der Sekunde nähert
i Aildromedac hat, gemäss vier Auf-
nahmen durch Wriijlu. eine Geschwin-
digkeit von — 83.7 km in der Sekunde,
d Leporis: Im Mittel aus drei Mes-
sungen von Omphi'll iTgietit -ddi als
Gescfawfndjgkeit dieses Sterns — 96jShi
In der Sekunde
Ii Cassiupejac: Die Messungen von
Wright und Camphell Metern für diesen
Slem eine mittlere (jesor.w:ndigkeitvi.n
- «7.4 km.
& Canu mj|ons- für diesen blern
ergaben drei Aufnahmen der beiden vor-
ii;.
- ,\.:|.
Gimphell
folgt für diesen Stern als Eigeuhe-
wegung — ?5.'J km,
Ii Sagtrarii: Zwei Melsungen von
i M.u.
i M.r,
Wright ergaben — 75.5 km als Ge-
schwindigkeit pro Sekunde.
Das Zeichen — bedeutet, dass sich
der Stern in der Gesichtslinie der Erde
nähert, + dass er sich von ihr entfernt.
Die Wärmestrahlung' einiger
Fixsterne und Planeten ist auf der
Verkes- Sternwarte von E. F. Nichols
mit einem überaus empfindlichen Radio-
meter gcmes.iei.: worden. Die Messungen
ergaben für Wega, Arktur und Jupiter
pt»iiive Werte, während das Figebnis
für Saturn an der Grenze der Empfind-
lichkeit des Apparates liegt Wurde die
Absorption der Strahlung in der At-
mosphäre inner tientdiiing der Miiller-
schen Extinktionstabelle berücksichtigt,
so fanden sich folgende relative Werte
iiir die Würnirsunklim;: : Wega — 1,
Arktur = 2.2, Jupiter =4.7, während
die Heliigkeilsveriiiil'.niKe dieser Sterne
sind: Wega = t , Arktur = I , Jupiter
= 7.8. Hiernach würde der {rötliche)
Arktur uns mehr Wärme zusenden als
die (weisse) Wega undjupiler am meisten,
wenngleich im Verhältnis zu seiner
Helligkeit am wenigsten.
Der Spektroskop Ische Doppel-
Bewegung zuerst von W. W. Camp-
bell bemerkt worden ist, wurde von
diesem in den Jahren 1897— 99 spektral-
photographisch aufgenommen. 1 ) Diese
Aufnahmen ergaben, dass die radiale
Geschwindigkeit des Sterns zwischen
+ 37 und — 52 km in der Sekunde
variiert und die Periode annähernd lt>.'>
Tage beträgt.
DerVeränderllche 13. 1900 Cyg-nl,
wdi'her um P. t liseen eindeckt worden,
iindel sieh, wie Prof. Pickering milteili,
auf zahlreichen Photographien der be-
treffenden Hinnnelsgegeiid.wekheauf der
Harvard -Sternwarte erhalten wurden.*)
I lieriiiLdi heiräg! die Periode des Siems
218 Tage und der Stern ist im Maxi-
mum 10.2, im Minimum 13. Grosse.
ic A.truplu:.. s.i
o. 73, p. 70.
Feuerkugel. Aus Dortmund schreibt
uns Herr Fonrobert; Am 4. Mai 9 H 36 m
abends beobachtete ich eine Feuerkugel.
Ihr Ausgangspunkt lag dicht bei t Gc-
mlnorum. Mit massiger Geschwindig-
keit durcheilte sie, die einen deutlichen
Durchmesser von etwa 2' besass, die
Strecke von £ bis )/, verschwand darauf
unter Hinterlassung eines Schweifes, der
55 nachleuchtete und tauchte gleich
darauf wieder auf.
Als die Feuerkugel zum zweiten
Mal auftauchte, war ihre Richtung zu
dem noch sichtbaren Schwei k l'U'.m um
ihre eigene Breite von 2' nach rechts
verschobt
Die I
der e
lligkeit
Leu Strecke 2. Grösse,
I. Grö
nl de
. Die Färb
Meteor.
s gleich
Herr H. Maas
schreibt uns aus Frankfurt. ' Ein Meteor,
von der Helligkeit des Mondes im
I. Oktant erschien am 21. Mai um Qh
30™ MEZ abends. Es bewegte sich
von seinem Ausgangspunkt, der etwas
nordöstich von ? Leonis zu liefen sdii™,
in ca. 2 bis 3s nach den Zwillingen,
wo es überCastor erlosch. Das Meteor
bestand aus mehreren Teilen, die sich
auf einer Bahn von der Breite des Voll-
mondes bewegten, sodass ihr Weg
durch mehrere Streifen bezeichnet wurde
Die Farbe war rötlich. Die Erschein-
ung war von keinem Qeränscii K-k ik i.
Casimir Maria Gaudlber-t. Aus
Vaison (Departement Vaucluse) erhalten i
Litteratur.
Katechismus der Kalender kund e
von Dr. Bruno Peter. Zweiic, vi.illst.inLiij;
neu bearbeitete Au (la K e. In Ori^iri:-ll,'iiii-ri-
bud 2 Jt. Verlag von J. J. Weber in
wir die Trauerkunde vom Ableben dieses
eifrigen Moiidbeobachters. Er war ge-
boren am 4. März 1823 zu Malauceue
(Vaucluse) und starb am 9. Juni 1901.
Im Besitz eines schönen Reflektors und
bc^ünsti^l von dem klaren Himmel
seines Wohnortes hat Gaudibert, der
für feine Beobachtungen ein vorzüglich
geschultes Auge besass, viele Jahrzehnte
hindurch die Mond Oberfläche durch-
forscht und besonders zahlreiche feine
Ritten entdeckt. Als vornehme Natur
war es ihm lediglich darum zu thun, der
Wissenschaft innerhalb des seinen Hilfs-
mitteln zugänglichen Gebietes Dienste
zu leisten, ohne seine Person in den
reden zu machen. Daher verdienen seine
Angaben volles Vertrauen und wurden
von allen wirklichen Kennern des Mon-
des stets als vollwichtig anerkannt Ob-
gleich Gaudi bert ein hohesAlter erreichte,
ist für die Selenographie sein Verlust
ein sehr schmerzlicher.
Fernrohre für Freunde der
Himmelsbeobaehtungr. Aus dem
Leserkreise des Sirius sind mir mehrere
p;riij:-LTe hih: kleinere, -ehr gut erhaltene
Fernrohre zum Verkaufe angemeldet
worden. Freunden der Himmels-
beobachtung, welche die Anschaffung
eines solchen Instrumentes beabsichtigen
und sich dieserhalh an mich wenden,
bin ich zu jeder gewünschten Auskunft
L Dr. Klein.
e ohne ein
:■ < ^■..■■■nvini.
die grirriiiscli - katholischen Volker ...ich dein
julianiwlicn, dir r. im: ich . katholischen und pro-
testantischen dam ni h.kii dem ■!n^-uriar-i., ]i,-:i
Kdender, der aber krin^ivej;:. l.ci all.-, Völkern
des Occjdenls zu gleicher Zeil zur Anwendung
E ehn e t ist. Osten und Westen unterscheiden
sich such vielfach in den Festen des Kirchen-
Jahres aber je weiter zurück, deslo häufiger
geschah die Datierung nach den Namen der
Ka:,:nliil ci-.i;;m. Die Juden rechnen nach
■ " der Weil, die Mo-
Fragen der Chronologie is
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Mittlerer Berliner Mittag.
1901 Metkur.
111:111
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Stellungen der Jupitermonde Im September 1901. 1
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il- .4 1 O 2-
3. a. o 4L
■o* ^
Ol- 2. A
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'< ■ !' su k:
Ec D das Verschwinden des Trabanten im Schi
Ec R den Austritt des Trabanten aus dem Stria
Oc D das Verschwinden des Trabanten hinter [
Oc R das U/iedererscheincn seitlich neben der
Tr [ den Eintritt des Trabanten vor die Jupiter)
ir i am emmii aes ir.iDanicu vor nie jnpnersciicme.
Tr l den Austritt de? Tralnniesi .ins der Jupherseneibe.
SU I den hintritt de- Ir:iii:iT]:fii^hnt!t:is auf die |iipilericl:eibe.
Sh E den Austritt des Tmtnntensduitteru aus der Jupiterscheibe.
:id nr.1 diejeui.L.'1'ii KrsciiuiiumL.'L'ii der Jeiuilerrmiiule ;u]i;;t!iLhrt. wulche rieh ereiirni'n
Jupiter 7U (ireemvieli über und die Shiiüi: lüilei dem Horiainte steht. Um die
esite dieser KrieheiriNiifieii rrielr :nitteleLir:r|i:iiii:liiT Zeit zu linden, hat man mir
I. Et R.
II. Sh. I.
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□Ignized Oy Google
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Band XXXIV. (1901.)
SIRIUS.
Zeitschrift für populäre Astronomie.
Centraiorgan für alle Freunde und Förderer der Himmelskunde.
Melau saegeben
unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner und astronomlsnher Sohri «steiler
von Dr. Hermann J. Klein in Köln a.jRh;
AugUSt 1901. ^BerWMIgTi»? der^enKlHVHt..™" 1 ' "Uoimoj.
Jeden Monat 1 Heft — Jährlich 12 Mit.
Verlag von EDUARD HEINRICH MAYER In Leipzig.
■m A. S. ihirtiL-i/iiiiü-. S. II
William H. Plckeriogs Beobachtungen der Mondformationen.
Ii Iii;- (ieyeiistaiuie toivi'Eilrinii'. Andcrseils
UU obachtern der Mondformationen war er aber doch mit den früheren
in iie-ueskr Zeit, M William 1 [. PieU'iim.; Aiix-itin mdu -u ljto i i : i h bekannt als
mit in erster Linie v.u nennen, und da soldtis wünschenswert ist; auch gelangt
die Zalil tler sarlm-rsumJiLjen liucirtuilcr er zu einigen Lr-iurmisiL-n, die meines
solcher seleini.nr:i|>liisirlnii Arbeiten nur [-lachieus nicht unbesehen angenommen
äusserst ;;vriiibL i'i, so will ieli Sil ilu'ii.'iu weiden dürfen.
< )ce etwas r.a : ier au! die. l'.ei>tvlchtimi;ci] Sein HumachtmursiTt wardie Station,
des Genannten eingehen. 1 ) Sie sind welche die Harvard- Sternwarte bei
deshalb um sirössler lledeiimtiL;. weil Areouina in Peru in 10" 22.5' südl.
Prof. Pickering ein mächtiges Teleskop Breite, 4" 16"> 12» westl. Länge von
unter überaus iiünstuicn Luilwiii.il!- Grcenwidi. in -IMtl m Hohe errichten
Hissen heniu/eii kannte und «eine ik- l!e^. Das benutzte Instrument war der
obachtungen konsequent auf bestimmte 13 zollige Boyden - Refraktor, dessen
tiiil .niSHOicichiif-it- I -u Ftvi-rli.il tn isse,
dass Prof. W. Pickering ausspricht, es
sei wahrscheinlich der Mrmil noch nie-
mals selbst inil den grössteii Teleskopen
so genau gesehen worden als von ihm
auf jener Station. Nach gewissen Prü-
fungen kommt er zu dem Ergebnisse,
dass dort in seinem Instrumente das
kleinste noch direkt wahrnehmbare
Objekt der Mondoberfläche etwa 000
engl. Fuss oder rund 200 m im Durch-
messer besitzt und der Mond im Fern-
rohr so erschien wie dem blossen Auge
in 1000 engl. Meilen Entfernung. Ich
werde die von Prof. Piekering beobach-
teten Mnndregionen in der Reihenfolge,
■"" ', hier kurz besprechen.
riingcu in eier Sichtbarkeit bei einigen
dieser Kraterchen stattgefunden haben
müssen. Besoniiers das Kraterchen No. 61
bat ihm die grössten Schwierigkeiten
bereitet; es ist von Stanley Williams und
dem Komitee der British Association
weklie
selbst längere Zeit beobachtet habe.
Die innere Fläche der Wal
ebene Plafo. Piekering hat am r >. Sc
1892 beginnend, durch Mikromct
messungen die Positionen von 1 1 t
i besten sichtbaren kleü
auf t
■r Fliicl
festgelegt v
apii kr
sehr kleiner Krater angeschlossen, im
ganzen 71. Er giebt zwei schematische
/L'i'ciinmii.'i'n des Innern von Plato,
welche auf Tafel XII hier reproduziert
sind. Die Kraterchen auf der unteren
Zeichnung sind durch kleine Kreise
liczcichuel und diejenigen, deren l.aui-
mikrometrisch bestimmt wurde, gleirt:-
zeitig durchkreuzt. Die kleinen Kreise,
die mir einen horizontalen Strich ein-
schliessen, bezeichnen die Lage von
Kratern, weiche nach Zeichnungen in
verschiedenen Nichten eingetragen
wurden; die mit einem vertikalen Sliieli
solche, welche nur nach einer Zeich-
nung eiiiiieiia«,-n sind. Einfache Krei-e
ohne jede innere Markierung beziehen
sich auf Kraterchen, welche nicht in
Areqttipa gesehen wurden, sondern nach
den Zeichnungen anderer fSenl >:n Iiier
ci nm'l:-;LL,-. ii -.ir;d. Hie [!aherim![swei-e
richtige Eintragung der letzteren hat
Prof. Pickering sehr viele Mühe ge-
macht und er gelangt zu der Über-
zeugung, ilass offenbar grosse Vcrflnde-
-ing durchaus nicht aufgefunden
werden. Meines Erachtens ist daraus
aber durchaus nicht zu schliessen, dieser
KraieT, welcher von den genannten
britischen Beobachtern als gross und
augenfällig bezeichnet wird, sei ver-
achwunden, er ist nur verzeichnet und
mit Pickerings No. 62 identisch. Bei
ausnahmsweise sehr guter Luft werden
auf dem Monde bisweilen überaus
schwache Objekte sichtbar, die sich
dann wieder jahrelang nicht zeigen ; ihre
plötzliche Sichtbarkeit ist aber meine.;
Eraditeus uidi: auf wiiklklie Verände-
rungen ^mik-k/.iifidiren, sondern lediglich
optisch za deuten.
Von diesen Kraterchen sind nur fünf
gross genug, um ihre Durchmesser
durch Vergleich mit der Dicke der
Ml fcrtKu eCe ri adetl des Fernrohres zu
schätzen. Es wurde gefunden für Krater
Schein)»™ Wahrer
Die kleinsten übrigen Kraterchen
können nicht über 0.3" und nicht unter
0.2- oder 550 bis SSOm im Durchmesser
haben, müssen also immer noch grösser
sein als der Krater des Vesuv. Dieser
letztere wäre also vom Monde aus mit
unseren besten Instrumenten nicht mehr
als runde, schatten erfüllte Tiefe zu er-
kennen. In der Nacht des 12. August
1892 bot sich Gelegenheit die Höhe
einigei der kleinen Kiak-ikegci üh mea-eii.
Damals 1 1 h 4 m mittlere Greenwichcr
Zeit erschien ein schmaler Streifen
Sonnenlicht auf der Fliehe des Plato
von Krater 41 bis fast zum Ostrande
der i-laclie. Ilm spater baue er diesen
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Rand erreicht Später erschienen noch |
mehr Lichtstreifen und kurz vor 13 h
erschien auch der Schatten des Gipfels f> 1
auf der inneren Fläche. Der äussere
Schatte nw ii rf des Kraterchens 45 wurde
gemessen und daraus als wahrschein-
lichster Werl für die Höhe des Krater-
watles 45 m gefunden. Für das Krater- ;
clien No. 33 ergab sich eine Höhe von
51 nu Am 31. August wurde versucht,
die innere Tiefe einiger Kraterchen zu j
bestimmen; es fand sich für No, 33 !
eine solche von 200 m, für No. 41 und I
51 solche von 150 m.
Das am besten sichtbare Objekt ist
der Krater No. 33, dann folg! No. 51,
doch wird dieser bisweilen von No. 41
übet troffen. Pickering giebt noch Mit-
teilungen über scheinbare Sichtbarkeits-
schwanku Ilgen mehrerer anderer kleiner
Krater Und spricht seine Überzeugung
dahin aus, dass diese Landschaft des
Mundes gegenwärtig noch in einem
Zustande vulkanisch« Thiitii;kcit sich
befinde und mehr aktiv sei als irgend
eine gleich grosse Fläche auf der Erde.
Es finde sich aber dort keine An-
deutung von Lava, indessen deuteten
die weissen Streifen auirerischeiiilich auf
irgend etwas, welches Analogie mit
Schnee oder Wolken habe. -Esmuss,.
sagt er, ein gewisses Aufsteigen von
Gasen dort stattfinden, von Wasser-
wiesen. Die innere Fläche des Plato
ist merklich stärker gewölbt als die
normale Mond Oberfläche, wovon man
sich bei Sonnenaufgang überzeugen
kann. Dieses Innere unterließt Verän-
derungen seiner Helligkeit Wenn das
Sonnenlicht zunächst darauf trifft, so ist
die Fläche natürlich dunkler, aber unter
dein kiut hisse des Sonnen lichtes dunkelt
die Materie, welche den westlichen Teil
dieser Fläche bedeckt, sogleich ab und
wird bald dunkler als der schwächer
beleuchtete, blasse östliche Teil. Wenn
aber die Sonne höher steigt, dunkelt
auch dieser ab. Nach Mittag ist der
östliche Teil stärker erleuchtet und er-
scheint daher heller, bis gegen Sonnen-
u Hieran;:, wenn die Maler re, die den
westlichen Teil bedeckt, abblasst, dunkelt
der i'Stliclic auch ab.
westliche Ende der inneren Fläche des
l'l.-.td blauer, wahrend der letzten Hiilite
dasandere. Dazwischen ersch eint ein gelb-
licher Ton, als wenn er von sehr feinen
Dämpfen herrührte, und diese Materie,
welches auch immer ihre Natur sein
mag, hat eine erhebliche Wirkung auf
— Helligkeit f-
1 oder
i der
weissen Flecke beitiai^. Dass diese
Gase nur in sein sferiiieeii Meilsen
dort vorhanden sind, ergiebt sieh aus
meinen Beobachtungen, denen gemäss
die Horizontal refraktii.nl in der Mond-
atiiuis|i:iiuc .i;erin f ;er als i.U' isl. Die
hellen Streifen in der oberen Abbildung
Tafel XII sind von Prof. Pickering nach
einer Zeichnung vom 18. Juli 1891 und
Skizzen vom 15. Juli jenes Jahres und
vom 31. August ]6<)2 einheiraten kr
glaubt, dass sie seitdem ihre Gestalt merk-
lich L;e;iriilerl haben und sei) i n;i k:r j'.cw ir-
den sind, sowie über einekleincre Fläche
il us^eli reitet erscheinen. Mir scheint
diese Veränderung nicht ausreichend er-
Tcile der Fläc
Frigoris bei gleichem
Lichtgrenzeverglichen
Sonnenaufgang der
inneren Fläche des f
und 1 .5 bis 2 Tage spi
Dann wird er zuneht
ras heller
s dunkler,
niklcr bis
sammenfassend zu dem Schinne, dass
die Erscheinungen auf der Fläche des
Plafo anzeigen, dass dort, wenn auch
in sehrgeringen Quantitäten, Feuchtigkeit
und Kohlensäure zu Tage treten und
die vulkanische TJütijjkeit mindestens
sii Ichriait isl als an; der firde.
Linne. Prof. Pickering führt die
früheren Beobachtungen dieses Kraters
an und kommt zu iSein lichli.ecn Schluss,
dass niemand denselben als Krater ge-
sehen hat vor Lohrmann und Mädler.
Letzterer gab ihn 10 km im Durch-
messer und 300 m Tiefe. Bei einiger-
massen liolicr Beleuchtung war aber
Linne stets ein diffuser heller Fleck.
Schmidt sah ihn als Krater 1843 allein,
1866 konnte er unter gleichen Beleuch-
te ngsverhäHnissen die Kraterform nicht
mehr wahrnehmen und zeigte das Ver-
schwinden des Linne an. Pickering hat
das Objekt 1897 OkL 2. und Nov. 30.,
als die Sonne 7h respShüber demselben
aufgegangen war, am 15 zoll. Refraktor
zu Cambridge beobachtet. Er fand
einen kleinen liefen Krater, umgeben
von einem Walle, dessen Höhe nach
aussen dem Schatten gemäss nicht über
40 m betragen konnte. Dieser Krater
lag am nordöstlichen Rande eines weiss-
liehen Ringes von 1b" Durehmesser,
der augenscheinlich die Überbleibsel
eines ehemaligen Kralers bildete, welcher
\v:üir;-cl!i':iil:i':i diis,wni
feineren Monddelaüs keine Erfahrung
und wandten ihre Aufmerksamkeit auf
den Linne, nur weil J. Schmidt dessen
Verschwinden angezeigt hatte. Wie
gering die Kenntnis der bei weitem
halbfl
Ii Zustande w
. Dies
i-: wjlimidiU-r sr;ui,-
Sein westlicher Wall ist höher und
besser definiert als der östliche und
wirft kurz nach Sonnenaufgang einen
kleinen Scharten. Man findet häufig
kleine Krater auf den Hallen von -jmsser.
und Pickering glaubt, dass der Original-
Linne' vor seiner Zerstörung ebenfalls
diese Lage hatte. -Da,- sagt er, »ein
grosser Si '
r 30 Jah
Durcl
Flecken von wenigstei
Domen gesehen worden ist und gegen-
wärtig ein solches Objekt selbst an einem
lüzolligen Refraktor nicht mehr er-
kannt wird, so hat man Grund zu der
Annahme, dass während dieser Zeil
dort eine Veränderung eingetreten ist-
Ich kann diese Ansicht nicht teilen.
Dass Linne vor lShü eine andere Gestalt
hatte, nämlich ein grösserer, an der
Lichlirmii'e auch in kleinen Instrumenten
deutlich sichtbarer Krater war, ist sicher,
aber an eine Veränderung nach 1867
glaube ich nicht. Die Beobachter um
1867 herum hatten im Auffassen von
rtann, wie Birt,
den Krater Linne noch nicht einmal
auf der Schröter'schen Karte richtig
identifizieren konnte, für nahm dafür den
Fleck g bei Schröter und ich musste da-
mals diese Annahme ausdrücklieh als
völlig irrig abweisen. Was ich selbst in
den Jahren 1883 und 1884 unter den
günstigsten Verhältnissen an Linne
wahrnahm, habe ich im Sirius, Jahr-
gang 1884, S. 242 mitgeteilt Diese
Wahrnehmungen weiden Iiis ins kleinste
von denjenigen Pickerings imjahre 1897
bestätigt, sodass also mindestens seit
[SS'i keine Verändert] ng uu.lir am
Linne stattgefunden hat Aber auch
seit 1867 nicht; denn was Huggins
damals sah, ist nichts anderes als die
durch die Trümmer der alten Umwallung
angedeutete frühere grössere Krater-
einsenkung. Den Durchmesser des
heutigen Kraters Linne bestimmt Picke-
ring zu 0.8" oder 1.3 km. Der Durch-
messer des weissen Fleckes am Orte
des alten Linne betrug 1866 bis 1S68
etwa 6" bis 8", dagegen fand Prof.
Pickering 1897 diesen Durchmesser zu
3.91", erkannte aber durch Beobach-
tungen 1898, dass derselbe mit dem
kleinsten 24 b nach Vollmond, welcher
etwa dem mittäglichen Stande der Sonne
für Linne" entspricht. Pickerhig spricht
die Ansicht aus, dass die Umrisse dieses
Fleckes deutlicher gegen Ende des
Mondtages sind als am Anfange des-
selben und die Veränderungen seiner
Grösse völlig analog sind denjenigen,
welche die Polarflecke des Mars zeigen
•und wahrscheinlich auch aus dem
nämlichen Grunde.- Ich muss gestehen,
t dem Sonnenstände sich
zei;;[en Iiis diejenigen iiuie: AllsdelmtmL;
des hellen Fleckes um den Linne, mir
die ganze Meteorologie des Mars sehr
illusorisch vorkommen würde.
SchröfersThal. Mil diesem Namen
bt'/.eichnc-t Prof, f-'ickcrrng diu fjrosäL 1
Rille des Herodot, welche Schröter
entdeckte und die von allen Mondrillen
am leichtesten zu Sehen ist. Pickering
giebt auch eine Photographie und eine
Skizze derselben, die indes.™ beide
mangelhaft sind. Von dem hellen Scheine,
der den oberen Teil der Rille und die
dortige Gegend nördlich vom Aristarch
bei hohem Sonnenstande umhiebt, war
erreich im
raffen, ,
r Dan
Färbung des Bodens verharrt. I
ihm mitgeteilten Zeichnungen fi
die Jahre 1891, 92, 97 und 91
das Ergebnis kurz anzuführen, \
hervorheben, dass H. Pickering .
Flecken, welche bei höherem S
fixhii Unionen, \
Vulkanen auf"
hier in Hede Gehenden Kra.crchcn auf
der Fläche sind die drei, welche in
Schmidts Mmidb.rtc in der fläche ejek-li
nordösdicli nehen blcrodot i-czeiduiet
sind und von denen die beiden südlich-
sten schräg nahe nebeneinander stehen.
Ausser dic.cn hat Prof. Picken!!^ mich
fünf andere kleinere Krater in der Nach-
barschaft entdeckt, doch sämtliche sieben
meniais zugleich [tescheu. Die ungleich-
mässioe Sichtbarkeit derselben und die
veränderliche (ieslall der hellen Stivife;.,
welche in ihrer Umgebung je nach dem
Sonnenstande auftauchen, sind es, die
Prüf. Pickerim; /n semci Sehh:ssi(ili;c-
rung über vulkanische Thätigkeit dort
hrmevii. Indessen scheint mir die Regel-
mässigkeit, mit der sich die hellen
Streifen, je nach dem Sonnenstände in
jeder Lmiation wiederkehrend, /eisten,
d.uiir zu sprechen, dass es. sich Icdi.nlifli
nur um L ich Iref lese des unveränderlichen
Bodens handelt. Schon hei ■jieriti^eii
Unterschieden in der Sonnenhöhe oder
der l.ihratinu des Mondes können die
scheinbaren Konturen solcher hellen
Stellen sich im einzelnen sehr andern,
während die alicemeinen Umrisse in
jeder Lunatum wiederkehren. IIa- isl
gerade bei obigen Gebilden der Fall.
Ich habe dieselben schon sehr viel
früher als Prof. Pickering beobachtet,
nämlich bereits vor 1 88 1 . Merkwürdiger-
weise aber findet siel: von dem, was
mich zur anhaltenden Beobachtung jener
Resort anregte und was jedem, der dic-
sdhemn LiTurohr während ciikil.imalion
beobachtet, auffallt, hei Pickering keine
rrwähuiniL.'. ^uiKiehst i-t es die intensiv
grünliche Färbung der ganzen Fläche,
welche von dcn!roäsen Hille umschlossen
wird, eine Lärbung, die selbst von einem
ungeübten Auge sofort erkannt wird
und an Intensität mit' den: eau/cii .Monde
nicht mehr ihresgleichen hat. Wenn
man annehmen woilte.dass. wie 1 'ieketinit
meint, auf dem Munde eio ^eivis-s-i
l'ilasü-cilwllclis sieh cntwn'la-h, wurde
man diesen im Gebiete der gössen
Herodot-Rilleam ersten zu suchen [iahen.
Derjenige, welcher diese Farbe zuerst
entdeckte, ist üruithuisen; am 8. Nov.
IS24 schrieb er darüber in sein Tage-
buch, er -ehe im Osten und Nordosten
des Aristarch eine Mischung von allerlei
Farben in kleinen Lieckchen, die einen
undeutlichen Begriff von Plantagerien
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— 174 —
geben. Es müssten bei uns Weinberge, Ich beobachtete an einem ozolligcn
Wiesen, Sommer- und Winten-etreide- Remid dcr'sclieti IMraktor. benutzte da-
f eider und Wälder biuil durdiciiianilcr rauf einen Szollig, PI össl 'sehen Dialyien.
ebenso aussehen, wenn man sie vom 1 der genau das Nämliche zeigte. Die
Monde aus betrachtet«. Noch eine . Färbung zeigte scharfe Grenzen, auch
zweite Erscheinung zeigt sich an der hing der violette Schein nicht dem
Mundung der Herodot- Rille und gegen hellsleri Teile des Aristarch an, sondern
Aristarch hin auf dem dortigen Plaiciiii, dehnte sich über eine relativ dunkle
nämlich ein violetter Schein, der sogleich Fläche aus. Am 7. August hatte sich
nach Sonnenaufgang sichtbar zu werden die violette Färbung noch weiter aus-
beginnt und sieh mit steigender Sonne gedehnt; sie griff nach meiner Zeichnung
mehr und mehr ausbreitet. Am 6. August nunmehr südwärts zwischen Aristarch
1881, als der Wall des Herodot erst und Kerodot hin aus, ebenso gegen
völlig aus der Mondnacht heran- war. Weilen Lind überschritt nach Osten die
erschien mir das :;in«' Termin /wischen ernssc Hille. Her Lauf der letzteren itl
Aristarch • Herod Ol und dem südlichen dein viulr.n-n l ichte licss sich erkennen.
TeildergrossenRilleiu starkem violettem Wurde Aristarch aus dem Gesichtsfelde
Lichte, wie von Nebel hedecki. Ii.- lay gebracht, so änderte dies an der Inten-
nicht um die hellsten Bergieile, denn sität der violetten Färbung durchaus
der Ostabhang des Aristarch, der im nichts. Diese violette Färbung erscheint
Innern so hell leuchtet, zeigte keine zu Zeiicn pijrnu'ulartig dick aufgetragen
Spur davon, auch zeigie sieh niehl die und ihre Aiisiichrturie: wechselt, worüber
geringste Spur da, wo der Schatten des ich mir vorbehalte, eingehender zu be-
Westwalles im Innern des Aristarch richten. Hier will ich nur darauf auf-
mit dem hellen ( istahhan^e kurürastiert. merksam maeheii, dass Prof. Pickertug
Um sicher zu gehen, untersuchte ich von dieser büctist auffallenden grünen
alle übrigen hellen Punkte, besonders die und violetten Färbung bei Herodot
IrüehU'iidsleti, fand aber nirgends auch und Arislarch nichts erwähnt,
nur eine Spur von violettem Lichte. Schluss folgt.)
Untersuchungen Uber das System der Kometen 1843 1,
18801 und 1882 II.
H. Kreutz in Kiel mit tiner möglichst vorliegt. Da es sich b
erschöpfenden Untersuchung über die erschöpfende Untersuchung handelt,
Hahnen der übet: getrau ri'ctr Kometen welche den ( ieeeirstand auf absehbare
und deren etwaige Beziehungen zuein- Zeit zum Abschluss bringt, muss an
ander. Ein Teil der Freclmisse, ym i\\v«.-m Orte etwas näher darauf einge-
welchen Prof. Kreutz gekommen, wurde gangen werden.
bereits veröffentlicht, nunmehr hat er Der K.mret ISLil. Prof. Kreutz
auch den Schluss seiner bezüglichen giebt zunächst eine Übersicht über
Untersuchungen publiziert ■) und dieser die Sichtbatkeitsverheltnisse desselben.
Abhandlung noch einige Untersuchungtn der wir folgendes entnehmen. Der
heigefjgt übei einige andere Kometen, Komet nt mit Sicherheit zuerst in den
, , ... i, l ■ n lagfAlumten des '2$ I 'rbruar, einen
de M^NKir'"^-\''-''.-'-c-Z- "r! Ta * nncl ' <*<™ l'e-.heldurehgang. in
IW. (ii :i. Kieuii. Nu. I. Kiel 1'hii einer Entfc:nung von mehreren Graden
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von der Sonne wahrgenommen worden.
■In Europa ist wegen der fast allgemein
herrschenden Bewölkung die Sichtbar-
keil leider auf wenige Orte Nord- und
Mittelitaliens beschränkt geblieben.
Wenn gegen die direkten Sonnenstrahlen
Dintrr sinn Mama S huc £*■»"- ht «unJe,
konnte der Komet bequem mit blossem
Auge südöstlich von der Sonne als
weisse Wolke, deren hellster Teil gegen
die Sonne gerichtet war, erkannt werden.
Allgemein ist die Siclitbarkcit am 28.
Februar in Nordamerika gewesen. Be-
sonders aus den Staaten Neu-Englands
sind zahlreiche Berichte eingelaufen,
die Zeugnis ablegen von dem grossen
Aufsehen, welches der Komet .in allen
Orten erregt bat. Die Beschreibung,
welche ein Beobachter in Woodstock, Vt,
vom Aussehen des Kometen in einem
3füss. Fernrohr giebt, erinnert lebhaft
an die Zeichnung, welche Gill am Kap
der guten Hoffnung vom Kometen
I8S21I am 13. Sept. 1882 anfertigte.
Nach dem Perihcldurchg.ing sei der
Komet mehrere Wochen hindurch am
Abendhimmel eine glänzende Erschei-
nung gewesen, in den Tropen wurde
der Schweif des Kometen allgemein am
2. März, an c:nia-cn Orten schon in den
Abendstunden des 28. Februar und des
1. März, bemerkt, während der Kern sich
mich Linter dem Horizonte befand. Her
letztere wurde erst, nachdem er sich
genügend von der Sonne entfernt hatte,
am 4. und 5. März sichtbar. Auf der
Sternwarte am Kap ist der Komet vom
•I. März an eifrig verfolgt worden: die
dort angestellten, leider ersi 1851 publi-
zierten Beobachtungen bilden einen sehr
wichtigen Beivrss; zur Bahnbestimmung.
Auf der Nord halbkugel waren die Bt-
obachtungsverhältnissc viel weniger
günstig als auf der südlichen. Zudem
herrschte, speziell in riuropa eine Lindere
Periode trüben Wetters, die mit wenigen
Ausnahmen — Franzini in Lissabon
fand den Kometen schon am 8., Cooper
in Nizza am 12. März — die Auffin-
dung erst am 17. März gestattete. Auch
zu dieser Zeit war der Schwei! des
Kometen noch ungewöhnlich lang, ca.
50"; im Gegensatz hierzu stand der
unscheinbare, sich wenig durch Hellig-
keit auszeichnende Kopf, der, wie Bcssel
sich ausdrückt, den grösslen Teil seiner
Materie zur Bildung des glänzenden
Schweifes verwandt' zu haben schien.
Auch erhob sich der Kopf, selbst unter
den g;i listigsten Sidithiriieits.eerhi'ilt-
nissen, nur wenige Grade über den
Horizont, sodass schon aus diesem
Grunde die Ortsbestimmungen wesent-
liehen Unsicherheiten unterließen miiES-
ten. Wie bei den meisten sonnen-
nahen Kometen, die einen schwachen
Kern zeigen, verbluten auch hier Kern
und Schweif auffallend rasch; Ende
März war der Komet noch ein ziemlich
auffallendes Objekt und schon mn
15. April konnte im grossen lierlmer
Refraklor seine Existenz nur noch geahnt
werden. Auch auf der südlichen Halb-
insel st tili essen mit Kap April 18. und
19. die Beobachtungen des Kometen.
Die Bahn des Kometen hat von
Anfang an wegen der kleinen Pcrihel-
distanz ein ungewöhnliches Interesse
erregt. Dazu kam noch, dass. die Er-
scheinung des Kometen eine unver-
kennbare Ähnlichkeit mit der des Kome-
ten 1668 zeigte und dass schon sehr
früh erkannt wurde, dass zur Darstel-
lung der rohen Beobachtungen des
letztgenannten Kometen die Bahn von
IS-l'll vollständig genügte. Nachdem
ferner Nicolai gezeigt hatte, dass die
Beobachtungen des Kometen 1843 1 von
März 20.— 30. sich ebenso gut durch
eine Ellipse von 175 Jahren wie durch
eine Parabel darstellen Hessen, fand die
Voraussetzung der Identität beider Kome-
ten immer mehr Anhänger. Nur da-
17. Jahrhunderts, wie 16
1702.1, in ihrer Ersehen
ÄlnilidHfittnraitl843Izi
aber von Boguslawski, der die Identität
mit 1668 ganz fallen licss und, um
1695 und einige ältere Kometen, wie
1106 und -371 mit 18431 zu identi-
fizieren, U= 147.9a annahm, haben
alle Berechner aus den 40 er Jahren die
Identität mit 1668 festgehalten und ihren
Rechnungen U =■ 175a oder einen Teil
dieser Umlaufszeit zu Gründe gelegt.
Auf .lie-e Weise sind die Umlaufszeilen
U = 175a (Nicolai u. a.), U = 35.1a
(Laugier und Mauvais), U = 21 '/,a
(Plantamour, Peirce) und U = 7a
(Onpna-i) etil stau den, je nachdem man
nur den Kometen 1668 oder ausser
diesem noch einen oder mehrere der
oben genannten als woran gegangene
Erschein ti ugen des Kometen 18431 auf-
fasste. Eine direkte Bestimmung der
n.L- f ] 1 1 1 i : *ie nur ean/ verviii/ell Ulli ilie
wtchtigen Tagcsbeobachlungen vom
28. Februar Rücksicht. Es war daher
ein bedeutender Forlschritt, als J. S.
Hubbard sieben Jahre nach der Er-
-ctH'iimiiü de? Kelleren t-ijic definitive
l der Bahn auf Grund des
ist jedenfalls vorzuziehen, da bei dem
enteren sämtliche lienbaditmigen, auch
die schlechtesten, mit gleichen: Gewicht
■ Die
ig der Elen
der Exccntrizität zeigte ferner die wichtige
Thatsache, dass die Hypothese der
Identität des Kometen 18431 mit 1668
durch die Beobachtungen des ersteren
nicht unterstützt wird.
Mit der Untersuchung von Hubbard
schien zunächst das Interesse am Kome-
ten 18431 ziemlich erschöpft zu sein;
es lebte aber wieder auf, als im Jahre
1880 der Komet 18801 erschien, der
sowohl int Aussehen wie in seiner
Halm eine frappante Ähnlichkeit mit dem
Kometen 18431 zeigte. Die alten Ver-
suche, iür den Kamelen 16431 eine kurze
Umlaiiiszcit anzunehmen, wurden von
neuem wieder aufgenommen und sowohl
Weiss in Wien wie Meyer in Genf
glaubten in IScdliiK-htuni'cn des [iilirci
1843, wenn auch nicht gerade eine Be-
siriii<;iiiie;, sn doch keinen Widerspruch
gegen eine Umlaufszeit von 37 Jaliren
Grunde, sodann aber auch, weil das
liei ( baelimi:|;smatemlilesKometenl8431
eine erheblich bessere Ausnutzung, als
wie ihm Hubbard zu teil werden licss,
sieh Prr.i. Kiem/.
llllijen
Über die
nahm. Noch während er mit seineu
Rechnungen beschädigt war, wurden die
wid"iuenK:ip-Heii]vK'l nu ugcti publiziert,
suliiss ;meii die-' iiir .:cn Ciiaral-ler
wieder
und sie unabhängig von den früheren
Bearbeitungen durchzuführen. Seine
Ki-snltate sind im wesentlichen eine Be-
stätigung der Untersuchungen Hubbards
und führen wie diese zu einer Wider-
legung der Annahme einer kurzen
rml,ui:;.zeit für den Kamelen. Die
Igen, anzuführen, dass i der kurzen Beobaehtungszeit d
:h in zwei Elementen, des Kometen nur ganz unwi
i, von denen das eine, haben ändern können,
et, aus allen lieobach- Die definitiven Bahnelemc
eite, VII, nur aus den denen Prof. Kreutz gelangte, s:
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- = 82" 38' £46- +216.1* | Ähnlichkeit beider Kometen sich mithin
ß= 1 »51.211 +2(4.(i 1843.0 auch auf dieses Element erstreckt. Stilist-
ik 144 20 435 + 32.7 I verständlich ist hierbei zu benicksich-
Iob q = T.T425105 ±0.0012730 tigen, dass die Beobachtungen, aus denen
e = 0.9999137 4-OJJ000076 die Bahn des Kometen abgeleitet ist,
3 = 64.033 ±5.886 sämtlich nach dem Perihel liegen. Ob
L in^fidaucr ■ äl2.» - m.o Jahre. ^ sp ^,, ]ndt]1 ,, lllhi] alldl fflr
Prof. Kreut; untersuchte nunmehr jenige halten will, mit der der Komet
zuniiehsr, iib der Komet doch möglicher- in das Sonnensystem eingetreten ist,
weise mit dem Kometen 1SSI) I (dessen hängt also wesentlich davon ab, ob
Lhulaii.sdsiicr zu 3ri.i)2 Jahren berechnet man die Möglichkeit einer Störung im
ist) identisch sein könne, indem er Perihel leugnen oder annehmen will,
von einem Werte für die Um lauf sieh Im letzteren frillc würde man, wenn
ausging, welcher durch die Möglichkeit man nicht ganz in der Luft schwebende
der Identität mit diesem Kometen he- ■ Hypothesen machen wollte, vor allem
dingt irl und die linderen llahiiclemciilc an eine durch den Widerstand in der
in möglichst nahem Anschlnss an die Sonncnalmosphärc herbei geführte Ver-
fScohachturtgeii Liest: nun tc Es iaiul mindmmg der enormen Perihelge-
sieh, dass die Beobachtungen nicht inner schwindigkeit /n ilenke:i haben, welche
AniiahineeinerUiHlatifszcilvon Diahren eine Verminderung der l.'mbiits/eil air
dargestellt werden können und ihmü h,]gc hätte haben müssen. Wäre der
ist der strenge Beweis erbracht, dass ' Komet 1B431 schon vor dem Perihel
der Komei IflSOI nicht mit jenem IS4J1 öeohacluel worden. so würde die Lut-
idcrilisch sein kann, liine Prüfung auf Scheidung dieser wichtigen trage viel
etwaige Identität mit dem Kometen 1688 leichter als bei dem Kometen 188211
unter Annahme einer Umlaufsdauer von gewesen sein, da hier eine itachweis-
175 Jahren ergab, dass auch an eine bare Teilung des Kometenkerns nicht
Identität mit diesem nicht gedacht werden stattgefunden hat, man also auch über
kann. Dagegen zeigte die I "iiv:suchiing. die Identifizierung des vor und nach
dass. die Anrialuue eine: l "inlaufs-zcit dem l'crihcl hiuhaehlctcu Kcrilpliuklis
von Süll [ahrcu, aiso der nämlichen wie nicht im Zweifel hatte sein können,
die des Kometen 1SS2II, der auch sonst ■ Komet 18801. Derselbe wurde
mit dem Konieli n ISi'il sehr verwandle /Heist am 1. Februar ahenils in Moule-
!lajiiiclciuc:iic bc-itzi, die licnbachhmgei! Video gesehen, vieliuetir sein Schweif,
gut darstellt. Die Möglichkeit, darr der eine Länge von jO" bis W zeigte,
heide Kometen eine gleiche Umhin-- Der Kopf war damals und an den
/eil besitzen, ist daher nicht von der beiden folgenden Tagen noch in den
Hand zu weisen. Eine parabolische Sonnenstrahlen verborgen. Schon die
Balm des Kometen 18-13 1 sieht dagegen ersten, Iii; den Kometen ahgdeiick-u
die Beobachtungen niclu genügi ml dar. provisorischen li.ihndcmciite zeigten
Die Ergebnisse fa-st Prof.' Kreutz dahin eine so frappante Ähnlichkeit mit denen
zusammen, dass die Grenzen der Um- des Kometen 18431, dass die Vermu-
laufszeit /war grösser sind als der wahr- hing der Identität beider Himmelskörper
scheinliche Fehler anzeigt, dass aber nahe liegen musstc, zumal auch in der
einerseits eine Idemil.ii rnii rlcni Konic- ausseien k.r-.f lleiiiimg beide Kometen
ten I66S (oder gar inil 1KSHI) und unverkennbare Ähnlichkeiten zeigten,
anderseits eine parabolische ßahn als ■Manerlnnertesieh zugleich der früheren
ausgeschlossen angesehen werden nur-.-. Versuche, den K.uueten 1843 1 mit
Dagegen bleibt die M. glidüecii bestehen, alterei: Kometen zu i.'.eulifizieren, über-
sah aber vielfach dabei den Umstand,
dass die Hu bbard' sehen Elemente die
zur Identität erforderliche Umlaufszeit
von 36. <J Jahren nicht gestatteten..
Der erste, der diese Frage ei ngeh ender
behandelte, ist Gould 1 ) gewesen. Von
der Voraussetzung ausgehend, dass die
Übereinstimmung der Elemente die
Identität der beiden Kometen 18431 Und
18801 ausser Frage stelle, suchi er den
Einspruch, den die Hubbard' sehen
Elemente dagegen erhellen, dadurch zu
entkräften, dass er beim Kometen 18431
ein Kichtziisammeiiialleti des beobach-
teten mit dem Schwerpunkt für möglich
hält. Durch diese Annahme würden
sich die sonst ganz unzulässigen Fehler
erklären lassen, die die auf eine Um-
iaiiiszeit von Jahren inntfcieehneleti
Hubbard 'sehen Elemente in den Be-
obachtungen übrig lassen. Frühere i
Erscheinungen des Kometen sieht Oould
in den Kometen 1668 und 1702a. Die :
Verbindung derselben mit 18431 und
18801 würde als successive Umlaufs-
Zeilen ergeben: 34 Jahre minus einige
Tage Ti Jahre und 36 Jahre 1 1 Monate,
sodass also eine allmähliche Vergrosse-
minder Umlaufs/eil .iall^eiiindei: h;it;e.
Die Unsichlbarkeil des Kometen zwischen
1702 und 1843 würde sich durch die
une. einstige Uahiila^e dos komek-n er-
klären lassen. Für die Identität der ,
und 18801 ist weiterhin
Prof.
n.kli-t :l
ei Bo.
itungen
de-iMinje(en IS4TI, von Mär/ 5., 25, und
April 1«., eine elliptische Hahn unter
Vnraiisseuimg einer Umlaufszeit von
36.') Jahren ab lir glaubte zeigen zu
können, dass diese Bahn m der initi-
ieren Beobachtung nicht gerade unzu-
lässige Fehler übrig lässt und mit
|\i»elli:er Annahme der l'erihei /eil anrh
die Beobachtungen des Kometen 18801
wenigstens soweit darstellt, dass an
einer Identität beider Kometen nicht
mrlir Mivweil'i'lt uetdet: könne. Weins
gebt ferner auf die früheren Erechei-
iinngrn öl-- Konnten ein und zeigte
zunächst, dass die von [Joguslawski iür
den Kometen 18431 gefundene Periode
von 147 Jahren 4 Monaten genau das
Vierfache der Umlaufszeit von 36.9
Jahren ist. Die von Boguslawski als
frühere Erscheinungen des Kometen
1843 I aufgeführten 10 Kometen würden
also auch hier passen, wenngleich l'roi.
Weiss zuhiebt, dass bei den meisten
derselben die Angaben viel zu ungenau
sind, um sie ohne weiteres mit den
sonnen nahen Kometen identifizieren
zu können.
■ In einer Abhandlung .Über die
Kometen ersehe in im gen von 37 1 v. Chr.,
1668, 18431 und 18801. (Göttingen
1880) stellte W. Klinkerfues die Be-
hauptung auf, dass jeder folgende der
genannten vier Kometen die unmittel-
bare Wiederkehr des vorhergehenden
sei. Zur Erklärung der hierbei sup-
ponierien Verkürzung der Umlauf szeit
von 2039 auf 175 und weiter auf
37 Jahre nimmt er einen Widerstand
im jedesmaligen l'erihel an, und in der
That braucht man für letzteren nur eine
äusserst minimale Grosse vorauszusetzen,
um die gewünschte Verkürzung herbei-
zuiiihreu. I - ist ober nicht *ii letie'.iicn,
dass diese Hypothese viel Bestechendes
an sich hat; leider fällt sie aber dadurch
ins Wassel, dass die ISeohachlim^'H
des Jahres 1843 nicht, wie Klinkcrfues
behauptet, durch eine Bahn mit einer
Umtantszeit viui '17 Jahren d:iri;estclll
werden Kennen. I huer Zugrundelegung
einer gleichen <_nsehvundii;keilsabtia1mie
wiirdi- ;iie l : lni:l[ii-'ch de- Koiiu-Ivll riaell
dem Periheldurchgang im Jahre 1880
auf 17 Jahre u Monate gesunken sein,
eine Zahl, die, wie von Rebeur-Paschvv ilz
ge/ei^t liat. sieh n.icli soeben mit den
Beobachtungen von 1880 verträgt.«
W. .\lever leitete nr.ier Voraussetzung
' * I von 37 Jahrei '
ISa-m
r. N\>. 2
i A-Iic.il. N. Sil/kl
teuf, Sitzung v. 10. Juni 1680.
Wien.
i sind in der That nicht so gross, dass
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man eine so kurze Umlauf seit als un- !
möglich ansehen könnte. Wenn aber ■ 1
weiter .Meyer, nachdem er die Elemente ;
als Funktionen der Ejccntriziiit dnrge- i
stellt hat, zeigen will, dass ohne eine I :
beträchtliche Erhöhung des mittleren i
Fehlers die Umlaufszeit nur zwischen t
31.5 und 47.7 Jahren variieren kann, 1 i
kommt er entschieden zu einem Falschen
Resultate. Die Unrichtigkeit dieser ite- ■
hauptung lässt sich, auch ohne die t
Mf) ergehen Rechnungen näher /.II I
prüfen, schon daraus erkennen, dass j
auch eine Parabel zur Darstellung der
Beob "
die l
obachtungen in Widerspruch zu geraten.
Eine wesentlich andere Ansiebt als
die bisher genannten Astronomen ver-
tritt von Oppolzer. 1 ) Nachdem er ver-
gebens versuch! hat, ilen liuispi-ueh. Jen
die Hei Pachtungen des Kometen 1843 1
gegen eine Umlaufszeit von 37 Jahren
erhellen, durch EiuÜihrung von Wieier-
schen Kometen, zu beseitigen, kommt
er zu dem Schlüsse, dass trotz der
Ähtiliehkeil der Elemente die Kleutiiii der
Kometen 18431 und 18801 keineswegs
als erwiesen beachtet werden können.
Endlich erwähnt Prof. Kreutz noch
einen Vortrag, den F. Deichmüller über
auch besüglich de* Kometen Ijrtfll! zur
einwilligen Frischei -J.m'.y_ gchra.'lii. Als
definitive flahn dieses Kometen findet
er folgende Parabel:
Zeit des i'erillth If.fO Januar 27.05M 109
dauer von 36.8 Jahren die Beobach-
tungen nicht su gut dargestellt werden uls
durch eine Parabel und auch bei An-
nahme einer Umlaufsdauer von 800
18801 und 1843 I nicht als identisch
a:i<;e;c!icu werden.
Komet 18871. Dieser ausschliess-
lich auf der Südhalbkugel sichtbar ge-
wesene Komet wurde zuerst am IS. Jan.,
7 Tage nach dem Durchgang durch
das Pcrihel, von einem Farmer in
Blauwberg bei Capetown und von
Thome in Cordoba gesehen. Derselbe
bot die merkwürdige Erscheinung eines
blassen, langen, schmalen Lichtstreifens
von 35° bis 40° Lange dar, der in
seiner gruv/eu Aii-i!chniuig vollständig
gleichmässig hell war. Nahe dem der
Sonne zugewandten Ende des Licht-
streifens war weder ein Kopf noch
irgend eine Kondensation zu bemerken.
Thonie vergleicht das Aussehen mit dem
des Kometen 16801, wenn bei dem
letzteren der etwas mehr als 1' grosse
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Kopf durch eine 30mal grössere blasse
Nebelmasse ersetzt wird. Bemerkens-
wert ist ferner, dass die Sirfuharkdls-
dauer sich auf wenige Tag x beschränkt
hat und dass der Komet in den Fern-
rohren früher unsichtbar wurde als mit
blossem Auge. Die letzle Beobachtung
ist schon am 30. Januar von Tebbutt
in Windsor angestellt worden; am
l. Februar war vom Kometen keine
Spur mehr zu erkennen. »Zufolge des
eigentümlichen Aussehens des Komeien
konnte von genauen Messungen nicht
die Rede sein. Am Kap verlock- man
den Lichtstreifen so weit abwärts, wie
er im Sucher des ozolligcn Aquatoreals
zu sehen war und las dann die Kreise
des Instruments ab. In älmlidn-r Weis«
verliefen die Beobachtungen auf den
anderen Sternwarten. Thome in Ounlolw
giebt direkt die Örter der Sterne, die
am äussersten Ende des Lichtstreifens
standen, als Örter des Koptes des
Kometen an.- Schon die ersten ge-
näherten Elemente von Finlay liessen
die Ähnlichkeit der Bahn mit der der
Kometen 1843 1, 1880 1 und 1882 II
deutlich hervortreten. Spater hat sich
H. Oppenheim mit der Bahn des Kome-
ten beschäftigt und genauere Elemente
veröffentlicht.
Prof. Kreutz findet als definitive
Bahn dieses Kometen eine Parabel mit
Hz?.
I. I;*7|.i:i.
log q»
Nachdem es nun a!
eschen werden musi
1.1b8ttm.Z.Bi
feststehend an-
dass die hier
Kometen
ausser Betracht bleiben. Prof. Kreut;
beschränkt danach seine Untersuchungen
auf die Kometen 18431, 18801 und
1882 11. Er findet bezüglich des ersteren
und letzteren, dass die Schnittlinie der
Bahnebenen mit den beiden grossen
früheren Zeit im Perihel vor sich ge-
gangen ist
Bezüglich der Kometen 18431 und
18801 findet auch ein näherungs weises
Zusammenfallen der Schnittlinie mit
den beiden grossen Achsen statt und
die gegenseitige Entfernung der Peri-
auch bestellen. Die gegenseitige Ent-
fernung der Perihelien beträgt 0.00223;
doch ist hier wie oben zu bemerken,
dass alle Resultate, in welche Komet
18801 eingeht, wegen der Ungenauig-
keit der Elemente relativ unsicher sind
und wesentlich von der Annahme über
die Umlaufszeit beeinflussl werden.
Der Komet 1680 hat trotz aller
Verschiedenheit der sonstigen Elemente
voneinander versdiialaiL-rs llühiidu-irn
einherlaufen, ist es von Widiliykdi die
gegenseitigen !iivii iuir:; ;; -ii <kr U:ui:. w-.i
aufzustellen, da sich aus ihnen mög-
licherweise Schlüsse auf den gemein-
samen Ursprung der Kometen ziehen
lassen. Diese Untersuchung hat Prof.
Kreutz durchgeführt.
Der Komet 18S71 muss wegen der
nzbcfiiz
Nact
gro«
.ilblmc
on Encke lautet die auf 1880.0 redu-
ierte Bahn des Kometen:
:eit d. I'eriheis 1650 Dez. 17.TO4t m. Z. Paris
- = 350" 37.S' I
Jl=271 b7S M. Aqu. 1880.0
1= 60 40.6 I
loK q = 7.7O306.
Es hat nun Interesse, auch die Be-
ichlingen ilii^cs Kometen zu den obigen
u untersuchen.
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Prof. Kreutz findet, dass die
ebenenbeiderKometeiisichiii dergleichen
Entfernung von der Sonne kreuzen und
also diese Kometen wahrscheit
der Verschiedenheit ihrer Bahnclcuicnte
Teile eines Urkomelen sind, Allerdings
müsse dann die Trennung in eine weit
zurückliegende Vergangenheit gelc;:;!
werden, da der Komet 1680 eine Um-
laufszeit liesitzt, die sich rechnungsmässiK
zu 8814 Jahren ergiebt und keinesfalls
geringer als zu 2000 Jahren ange-
nommen werden könne.
Auch bezüglich der Kometen 1680
L.nd 1S43 1 findet Prof. Kreutz, dass die
gegenseitige hntieriumg beide? funkle
der Schnittlinien ihrer Batinen genügend
klein ist, um einen ehemaligen Zu-
sammen hang beider Kometen als möglich
anzunehmen.
Der Sonnenfinsternis-Komet
1882 MaiJ6. An diesem Tage wurde
in Soliay (.Ygyptcri ) wahrend cicr totalen
Finsterni- der Smine ein Komet in den
knrouastralilcn entdeckt, ohne dass der-
selbe jedoch später wieder gefunden
werden konnte. Prof. Kreutz hat nun
untersucht, ob dieser Komet etwa in
der Bahn eines der obigen Sonnennähen
Kometen einherging. Für eine Bahn
gleich der des Kometen 18S211 findet
sieb keine lli-siittiguug, dm;«:™ erliitll
Prof. Kreutz mit der Bahn des Kometen
18431 ein besseres Resultat
stellt die Position des Soha„
[;iit itim-rlialb derGrenzen des Beobach-
tungsfehlers dar, sodass mit grosser
Waiirsciicuilichkejiiuigeutniiiner, werden
kann, dass der Komet in einer dem
Komet 1843 I identischen Bahn ein her-
gelaufen ist
Der Sonnenfinsternis-Komet
18Q3 April 16. J. M. Schaeberle machte
zueist Mitteilung von einem Kometen,
der während der Sonnenfinsternis IS l 'i',i
April 16. nach photographischen Auf-
nahmen in der Korona sichtbar gewesen
ist Zuerst ist derselbe von Schaeberle
auf den Platten der Expedition, welche
die Uck-Stemwai tc mich Mira Hioucv;
in Chile gesandt hatte, entdeckt worden,
später konnte er auch auf den Platten
der englischen Expeditionen in Brasilien
und Afrika konstatiert werden. Die
zwischen den verschiedenen
lat es ermöglicht, auch die
terhalb der
Auf
■ sdiw
. heslm
rend .
r r"°den
deutlich :
kennen war. Dies, sowie der Umstand,
dass der Komet sich von der Sonne
weg bewegt hat seheint mit Sicherheit
darauf hinzudeuten, dass derselbe zu
den son neu n ahen Kometen gebort und
Durchgang durch d; " "
ielu 1
gvfm:
iigtmnil
rechni '
len hat.
Kreutz hat sich auch mit
in über diese Kometen beschäf-
:n Annahmen
isch ?.
e Hahr.
streng sicher ent-
scheiden lässt, welches filemeirsysieui
das wahrscheinlichere ist. Auf jeden
hall aber folgt aus diesen Her Inningen,
dass der in Rede stehende Komet nicht
der Gruppe der Kometen mit sehr kleinen
' Perihelabständen welche, durch 18431
und 1S02U charakterisiert sind, zri/u-
| Der Komet Pogson 1872 Dez. 2.
: Dieser wurde infolge einer Aufforde-
| rang von Klinkerfues, in der Nähe von
II Cenlauri nach dem Kicla'schen Kome-
ten zu suchen, von Pogson in Madras
aufgefunden. Leider gelang es dem
Entdecker, den Kometen nur noch am
folgenden Tage, den 3. Dezember, zu
beobachten, sodass das vorhandene
Material zu einer selbständiger, liahn-
bestimmung nicht hinreicht. Die Frage,
7.1 ich .1
hängige Bahn b
heute noch nicht als völlig gelöst zu
betrachten.
Die Kometen 1668, 1689, 1695
und 1702a. Von 1668 bis 1702 sinti-
vier Kometen sichtbar geworden, welche
— 182 —
sowohl in ihrem Laufe am Himmels-
gewölbe wie in ihrer_ganzen Erschei-
nung un verkeil 11 bare Ähnlichkeit mit
den sonnennahen Kometen 18431 und
] 88211 zeigen. Alle vier zeichneten sich
ihu-di enorme Scliwciienlwickel uns; hei
einem verhältnismässig unscheinbaren
Kern ans; auch ist ebensei wie beim
Kometen 18431 bei keinem die Slcht-
barkeitsdauer wegen rasch abnehmender
Helligkeit eine lange gewesen. Die
Ähnlichkeit der Kometen 1668 und
1 702a, welche zudem in derselben
Jahreszeit in derselben Himmelsgegend
standen, hewog schon D. Cassini im
Jahre 1702, die Identität beider zu be-
haupten. Die Frage der Identität ist
nun allerdings, nachdem es sieh heraus-
stellt hat. dass liir den Kometen 1843 I
eine Umlaufszeil von 175 Jahren und
weniger im/.ukissig ist, liiiiNilli.i; ge-
worden; es bleibt aber die imiiieiiiin
wichtige Frage bestehen, ob nicht doch
die vier Kometen eine liahn beschrieben
haben, die denen der Kometeo 18431
und 1880 1 ähnlich ist, sodass dieselben
also gewissermassen als Vorläufer dieser
rini|'|ie /n betrachten waren.
Prof. Kreutz hat nun Untersuchungen
angestellt, weich? die Losung dieser
Fragen herbeiführen. Er findet, dass
der- Kutilel U(l tl 1 filiS in iler [Vdii'cbene
des Kometen 18431 einhergelaufcn ist
inhS wenigstens nicht widersprechen.
Dagegen genügen nicht zur Darstellung
der Hcub:icl)tutige:i die hlementc des
Kometen 188211.
Itc/üglicli des Kometen I68 1 ) eryab
sieh, dass derselbe mit Sicherheit nicht
in der Bahn des Kometen 18431 und
mit einiger Wahrscheinlichkeit auch
nicht in der Bahn von 188211 einher-
gelaufen ist
Für den Kometen 1695 lässt sich,
wegen des dürftigen Kcobachttmgs-
mnlemlf tibcrliaupi.eiue sichere Bestim-
mung der Hahn nicht ausführen. Da-
gegen findet Prof. Kreutz, dass die
Beobachtungen des Kometen 1 702a
durch die Bahnen der hier betrachteten
sonnennahen Kometen dargestellt wer-
den können und dass insbesondere die
Baiin des Kometen 1882 II diejenige ist.
welche am besten den vorhandenen
Bedingungen genügt
Schliesslich hat Prof. Kreutz auch
noch die Angaben über einige altere
Kometen geprüft, die moglidi erweise
in der Bahn der Kometen 1843 1 und
1882 11 eiiihergchcn konnten. Es sind
dies die Kometen 37! v. Chr. (Aristo-
teles-Komet), 224 v. Chr., 76 v. Chr.,
72 v. Chr., 220, 3Ö8, 663, 958, 1106,
1253, 1401 und 1548. Er kommt
zu dem Ergebnisse, dass man bei keinem
einzigen der hier besprochenen Kometen
auch nur mit einiger Wahrscheinlichkeit
behaupten kann, dass er in der Bahn
der Kometen 18431 und 1882 11 ein-
IkTgelrmfell uiile.
Die letzten fiinMg Jahre der Himmelsforschung.
Von A. S.
(Fortset Hing.)
ie Miiglielikeit, die bpociie einer die Bewegung der Knotenlinien er-
dolchen Weitbegebenheit, welche zeugeu, iurcii tin-iidicrungsweise mehr
zugleich die Epoche der Lulste-lunn,' der als zweifelhaft.'
kleinen Planeten sein soll, durch Kech- Heute sind wir in dieser Beziehung;
ntmg zu bestimmen: bleibt hei der Ver- um keinen Schritt weiter gekommen,
Wickelung, welche die jetzt schon be- ja die Gauss-Olbers'sche Hypothese
kannte grosse Zahl der »Trümmer^, die der Zertrümmerung eines ehemaligen
Säkular-Verrückungen der Apsiden und I grösseren Planeten ist sehr unwahp-
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Planetoid der Erde näher als Mars und
letzterer zeigt in seiner Balm Gestaltung
und geringen Grösse selbst »planetoide-
Merkmale.
Die Nachforschung nach etwa vor.
handenen Planeten in der Region zwi-
schen der Sonne und Merkur, also das
Suchen nach einem inlramerkurialen
Planeten, erschien vor 50 Jahren nicht
aussichtslos, ja der französische Arzt
l.e=carbault behauptete, am 2h. Mar/ 1 SV)
; ' anderen Beobachter bestätigt worden
Schröter und Harding hatten ge-
!;buhl, Flecke und dilti] uuuklci! Streiten
auf der Merkurseheibe wahrzunehmen,
Sonnenscheibe gesehen zu haben, den
Lcverrier thalsächlich für einen zwischen
Sonne und Merkur um die erstere
Okulierenden Planeten hielt. Die Frage
nach der Existenz dieses Planeten hat
mancherlei Kontroversen verursacht und
selbst ein Astronom wie Watson war
von dem Vorhanden sein eines solchen
Planeten fest überzeugt Gegenwärtig
ist man in dieser Hinsicht weit skep-
tischer geworden, besonders auch, nach-
dem die pholographi sehen Aufnahmen
gelegentlich totaler Sonnenfinsternisse
niemals die Spur eines noch unbe-
kannten Planeten in der Nähe der S le
gezeigt haben.
Haferungen und Verdunkelungen ge-
wisser Teile ;!er Scheibe bemerkt hauen
will. Leicht der Täuschung unterliegend
waren auch die lieooachiuneen einer
abgestumpften Gestalt des südlichen
Horns der Sichel des Merkur. Schroter
nahm an, diese von ihm wahrgenommene
Abstumpfung werde durch hohe Berge
veranlasst, wodurch das Sonnenlicht
berechnete c
I iöll
Bei
• cm Fhs-
h 5*> 30s.
handen
r Hau
sehr '
die Beobachtungen während der leisten
50 Jahre nur bei zweien derselben
wesentlich neue Ergebnisse geliefert,
nämlich beim Merkur und dem Mars.
Merkur wurde um die Mitte des
vnriijeii jahrhunderts (ausser /.um lie-
hufe von Ortsbestimmungen) fast gar
nicht beobachtet; seine geringe schein-
nehmimgen, die aber sr
i Be-
denken bei Mädler, doch schien eine
gewisse Wahrscheinlichkeit zu Gunsten
der Annahme einer nahe 24stündigcn
Rotationszeit der drei inneren Planeten
(Merkur, Venus, Erde) zu sprechen, weil
auch bei der Venus alle Beobachtungen
eine solche Umdrehung hinwiesen. Das
Irrtümliche dieser Annahme b:vuu;lich
des Merkur hat erst Schiaparelli nach-
gewiesen, nachdem er m-Ü !W4 erkannt
hatte, dass in seinem Refraktor deutlich
Flecke au! der Merkurscheibe wahrge-
nommen werden können. Als Ergeb-
nis seiner lieoiiacllluiigcn vcrküruihtle
Schiaparelli das völlig unerwartete Re-
sultat, dass Merkur der Sonne stets die
gleiche Seite zuwende) und also die
ni:-ii'. : ,lll. Ob Merkur eine
besitzt, ist /.weite!h;,ti.
;laob! aus dem allnuhl ielicn
..■rdeit iterTkTki.-Jcs Merkur,
in den Rand der Scheibe
essen zu müssen, da.- den
e Atmosphäre umgiebt, ja,
n keinem ! Planeten e
dass zu Zeilen in dieser Kondensationen
eintreten, die sich als helle Flecke ähn-
lich Wollen darstellen ;dagcgen schlössen
Zöllner und O. Müller aus ihren photo-
meirischen Beobachtungen, dass Merkur
in seiner Oberfiächenbeschaffenheit un-
serem Monde ähnlich sei, also keine
merkliche Atmosphäre besitze. Das
Spektroskop lässt die Frage unentschie-
den, denn es zeigt ein Spektrum des
Merkur, welches mit demjenigen des
hellen Himmelsgrunries völlig übereiii-
Stimmt. Für die Grt'issciiverliäl Inisse des
Merkur sind auch heute noch die alten
Messungen Kessels aus den dreissiger
Jahren massgebend; die Masse dieses
Planeten ist dagegen merklich geringer
gefunden worden, als Encke früher ati-
nahm, doch steht eine genaue Bestim-
mung derselben auch heute noch aus.
Newcomb nimmt sie zu 1 : 6000ÜÜ0
der Sonne nmasse an.
Bezüglich des Planeten Venus haben
die ISciihadiuingen wahrend, der letzten
50 Jahre wenig Neues zu Tage gefördert,
sie sind vielmehr eigentlich negativer
Natur gewesen und haben zu einer
schärferen Kritik der früheren Walir-
ndiuumgen geiilhrt. Hielt man bis vor
wenigen Jahren dieRdlrilhuisbcslimiuiuig
der Venus durch de Vico und Palomha
1840 —42 auf der Sternwarte zu Rom
für sicher und die Umdrehungsdauer
dieses Planeten als wenig von derjenigen
unserer Erde verschieden, so hat die
Kritik, welche Sehiaparelli 1890 den
Wahrnehmungen und Rechnungen de
Vieris widmete, gezeigt, dass die Resul-
tate des letzteren nicht zuverlässig sind.
Auf Grund eigener Beobachtungen halt
Sehiaparelli für wahrscheinlich, dass die
Umdrehungsdauer der Venus (wie die-
jenige lies Merkur) gleich der siiieri bellen
Iftilaut'usikmer derselben ist, also 224.7
Tage beträgt Indessen sind Flecke auf
der VenuEScheibe sehr selten und stets
weit unbeslhiimler als auf dem Merkur,
sodass das Ergebnis über die Rolatious-
daner nur als wahrscheinliches von
Sduarjarelli dargestellt wird. Es sind
auch In der That Stimmen laut gewor-
den, welche sich wieder zu Gunsten
einer nahe 24stüiulh;ei: I 'rndrelinng-'eii
der Venus aussprechen, ja die Ergeb-
nisse einiger Spektroskop iscli er Bestim-
mungen durch UeliipiiKky ii: PiLknwo
sprechen ebenfalls für diese Annahme,
sodass das Problem der Venusrotation
zur Zeit noch nicht als entschieden be-
trachtet werden kann. Ebensowenig
Sicheres weiss man zur Zeit über die
Ursache des nicht selten vorhandenen
mallen Schimmers in der Nachtseite der
sichelförmigen Venus; dagegen ist die
Frage des sogenannten Venusmondes
endgültig aus der Astronomie ver-
schwunden. Im -Kosmos' erklärte einst
■ Humboldt, dieser Mond gehöre zu den
astronomischen Mythen einer unkriti-
schen Zeit und dieser Ausspruch hat
sich bewahrheitet, denn P. Stroobant
zeigte umviilerleglidi, dass die früheren
lieubachler kleine Fixsterne in der Nähe
der Venus für einen Mond derselben
gehalten hatten.
Die Wichtigkeit der Vorübergänge
der Venus vor der Sonuenscheihe /ur
Bestimmung der Sonnenparallaxe war
schon 1691 von Hallcy erkannt und
[761 sowie besonders 1769 erprobt
worden. Fast alle gebildeten Nationen
Europas sandten Beobachter an die am
vorteilhaftesten gelegenen Orte der Erde.
Es war das erste kooperative Wirken
europäischer Staaten zum Zwecke der
].i';s;ing eines .■l-irüiuiniiichen Problems,
ein Zusammenwirken, das sich in der
letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts in
vergrössertem Masse mehrmals wieder-
holte und lautes Zeugnis ablegt für
die allgemeine üedentuiig der astrono-
mischen Forschung. Phigre undHornsby
fanden damals als Resultat der von
ihnen benutzten Beobachtungen eine
I hni/iiiualparallaxe der Sonne von 8.8",
rianmami iaiidÄ.4" und zwischen diesen
beiden Werten schwanken die übrigen
Resultate. Das später von Encke be-
rechnete mitllere Resultat ist 8.57", ent-
sprechend einer Entfernung der Sonne
von der Erde von 20682000 geogr.
Meilen und dieses Ergebnis galt um
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[850 als das wahrscheinlich richtigste.
Rabintt hatte von Anfang an dieses
Resultat für zu gross erklärt und
Leverrier folgerte aus seinen Unter-
suchungen mit Evidenz eine grössere
Sohuenparallaxe (also eint' ;;ei -in um 1
LiüfcrtiiüiK), wie sie Enckc gefunden,
mit der die von Laplace mittels einer
That gab die Wiederholung der Encke-
sdicti Arbdtdurdi Pownlky. wobei allent-
halben diu r.eue-len Fknieuk im Grunde
):uk-!;t wurden, eine l'iirnlklxL' von S-SGO".
Unter diesen Umständen erwartete die
ganze astronomische Welt mit Spannung
dk uridiskri l j k.- £ 1 1 ;jr 1 1 Y'cimidurdi^ain.-i:
1874 und 1882, besonders den letztern.
Es war gegründete Hoffnung vorhan-
den, itass dnsma) di
so weit es von dpi
HcobadilunKwnittdn
r, de. ..-n. III,. :.. >:-. £ ■ : .1 -f..- i t
Gebrauch machen und die elcki rächen
Re^ijtriLTjppjraiL- zu: Ki-njUL-rirmii-riing
derMiimetitf der Beruh; iiiigdfr l'Iiiirtfii-
scheihe mit d<-inSnnnenraiu!f anwenden
Diese Erwartungen haben sich nicht
ganz erfüllt, indem die von den ver-
schiedenen ifjpcditkineu erhalteilen Ke-
sultate in den Berechnungen weniger
üherdii-iiminende ke^iLlüie eruabeii. als
vfiiiitiii iingrnomitü:!! werden üiirfltr.
(FortWtamg folgt.)
K.iiijüiiUioninAROkt. 27.
£ AR
i Dekl -
Die partielle Mondfinsternis 1901 Oktober 27.
(* us dem BtriUT AitranomlKlKit jährst«».)
im Zenith der Orte, deren geographische
Lage bezüglich isl:
nördi. Br.
VW IS' iVtl. Länge Greenwicli 13" 27'
120 54 > • 13 35
114 49 . ■ . 13 .43
Positionswinfeel des Eintritts vom
N'unlpiiiiid ^e/älilt ^ 137», Posilions-
Winkel des Austritts vom Nordpunkt
gezählt = 1Q4». Grösse der Verfin-
-tertuu; in Teilen de? :\1i)iKkkircliiin-ssi-i?
= 0.227.
Die Finsternis wird demnach in der
nurdwe-tkelieii Miilttc Nordamerikas in
der westlichen Hälfte des Grossen
Oceans.in Australien, Asien, im Indischen
Ocean, im Östlichen Afrika, in dem
grösseren osliieben Teile Europas und
in di'n rk:ri:iidieii I'i il:iii;c : ::;iukn sii'kl-
" Berlin geht der Mond
A,|li.iiiirl;il - I bii i/i. ma -
hlte der Finsternis . .
nde der Finsternis . .
Der Mond steht i
h 32i" auf.
Vermischte Nachrichten.
Neue Planeten. Auf dein astro- | ^' lnP|
phypikalisdien Observatorium zu I ieidel- [-JJ- 1 2 \. April
berg sind folgende neue kleine Planelen GL 21. Ms: >■-
photographisch entdeckt worden: j q'JJ \ ^ jäni*
Sirius 1901. H(ft s.
Die Helligkeiten sind- OK M. Gr.,
GL 11.5 Qr., OM 11.0 Or., QN.
U. Gr.
Die Untersuchung der grelegent- ,
lieh der Sonnenfinsternis vom 22.
Jan. 1898 photographlerten Spektra .
durch J. Evershed hat denselben zu I
folgenden Ergebnissen geführt. 1 ) Das
Spektrum der umkehrenden Sk'lii ' ' '
ospltat
Flash-Spektnim,
der aus den PluHn^iiipliicii licjtitmntci:
Wellenlängen mit dem Rowl and 'sehen,
dass alle starken, tl liii klon Sonncnlinien
in dieser Schicht als helle Linien vor-
handen sind. Alle hellen Linien in der
um kell renken Schicht, ausgenommen
Wasserstoff und Helium, fallen mit
dunklen Linien zusammen, wofern sie
eine grössere Intensität als 3 der
Kowland'sciien Skala bcsiüen. Die
relativen Intensitäten der Linien in beiden
Spektren sind jedoch sehr verschieden,
da viele starke Linien der iinikehicmfen
Schielt; nüi schwachen Snniicnliiiictl ^ [[-
samnierifalleii und eiit;e;e starke Somien-
linien dureil schwache Linien im Flash-
Spektrum vertreten sind. Dies gilt für
das Spektrum im ganzen. Betrachtet
mau indessen die Linier, eines eiri/ehien
f:l enteiltes, sotindet nein, dass die relativen
Intensitäten in dem Flash -Spektrum nahe
fthcio in stimmen mit denen desselben
I h-meiiies im Sonnen Spektrum, beson-
ders bei Eisen und Titan. Der Mangel
an Üi'ereirisiiiniiiuinr der relativen Inten-
sitäten der I inien verschiedener Ele-
mente in den Spektren mit hellen und
in denen mit dunklen Linien rührt
wahrscheinlich her von den mttilei eilen
Höhen, /n denen die verschiedenen
Elemente in der Chromosphäre auf-
steigen; ein unten liegendes üas van
![i':-st-r Dichte Lacht siatkc Absorptions-
linicn, aber schwache Ausstrahlungs-
lir.it n weecn der ungemein kleinen
Winkelbreite der strahlenden Fläche.
') Proceed. Royal. Soc. 1901 Vol. LXV1II,
Anderseits geben die weiter verteilten
Oase von geringer Dichte starlre Emis-
sionslinien in dem Flash -Spektrum und
schwache Absorptionslinien.
Die Spckt raibogen, die man mit einer
prismatischen Camera erhält, sind nicht
wirkliche Bilder der sie erzeugenden
Schichten, sondern mehr oder weniger
durch phohyraplnsclie Irradiation ver-
größerte- Heiisfiiiiitfiiildi'r. Mime-elirr-
niatischc Strahlen an; einer 2 ' tiefen
Schicht geben Bogen oder 'Linien-,
welche zu schmal sind, um mit Instru-
menten von gewöhnlichem Zerslreunriejs-
vermögen bestimmt werden zu können.
Die Intensitäten dieser Bilder repräsen-
lieren nicht die eigentlichen Imenshäteii
der hellen Linien der verschiedenen
Elemente, denn die siclitbare Intensität
der Kiridihui!' von einen: F.iemente iiänel
ab von dcrYjrösse der Diffusion dles'cs
Elements über der Photosphäre. Aber
in dem Spektrum der dunklen Linien
!>I.UT
auf i
; Znst'ai 1
icKiick-
■ Diffus
der versehiedeneii ["leiiieiite. |V;s 5pck-
tmm der Umkehrschiebt scheint nach
diesen Er^-hms-cn den oberen, weiter
diffundierten Teil einer Oassclticht zu
repräsentieren, welche durch ihre Ab-
sorption das I-";:i ii i;li nier' sehe Spektrum
Im Spektrum der Umkelirsehielit
sind 1 "j klcmcntc sicher erkannt worden.
5 zweifelhaft vorhanden. Die Atom-
gewichte dieser Elemente übersteigen
in keinem Falle 91. Alle bekannten
Metalle, die ein A:onie;ewicht zwischen
20 und 60 haben, scheinen in derunteren
Chromosphäre anwesend zu sein, aber
unter diesen scheint keine liciieliLinc
zwischen den Atomgewichten und den
Höhen, zu denen die Oase in der
Clirriiiiusphare aufsteigen, zu existieren.
Die einzigen eetumlettet'. Nichtmetalle
sind II, He, C und vielleicht Si. Vor;
den 225 in dem ultravioletten Abschnitt
des Spektrums gemessenen Linien sind
29 nicht zu identifizieren.
Digltlzed by Google
ierliche Spektrum, welches die Protu-
beranzen im Ultraviolett geben, beginnend
am Ende der Wasscrstniireihe, scheint
analog einer von Sir William Huggins
in den Absorptionsspektren von Siemen
des 1. Typus bemerkten Eigentümlich-
keit und rührl möglicherweise von
Wasserstoff her.
Aus dem Charakter einiger Helium-
linien scheint sich zu ergeben, dass
dieses Element wahrscheinlich in den
untersten Schichten fehlt, während Par-
helium von Helium getrennt und in
scheint. Ungleich dem Helium (riebt
der Wasserstoff sehr intensive Linien
in der UtnkehrschichL Diese Linien
sind scharf und sehmal, selbst in den
.■tllcrlicistcil Schichten. L>:is Fehlen der
Wasserst. >ffaliS'ir|iiiouiinliltraei<>lelt und
der Heliumabsorplion im sichtbaren
Spektrum mag herrühren von der un-
zureichenden Menge dieser Elemente
oberhalb der Pinie .Sphäre, nicht vnn iitr
Gleichheit der Temperatur zwischen dem
strahlenden Uase und dem Hintergrund
der Photosphare.
Die Helligkeitsschwankungen des
Planeten Eros. Dr. Egon v. Oppolzer
beabsichtigt, die zahlreichen Beobach-
Ergebnissen führen dürfte. Dr.v.Oppolzer
betont,') dass die Helliykcitsschwan.
klingen nicht durch Unterschiede im
Reflexiunseermögcu (Alhedo) der uns
jeweilig zugewandten Seite des Eros
licrvorgeriucii weiden kuiuie'i. s-nnderti
durch die Veränderlichkeit der
auf die Rotation eines u »regelmässigen
Körpers zurückzuführen, wie ich es
äusserte ') und wie auch Herr Sceliger s )
meint; ein solcher Körper giebi zu
Seiiatleuwüricn Anlass, und es steht zu
erwarten, dass man die Lage der Rota-
liouKidiw ermitteln und auch einige
Anhaltspunkte über die Form des Körpers
erhalten wird. Die Lichtkurve kann
aber auch, worauf Herr Andre') zuerst
aufmerksam gemacht hat, durch einen
Doppel körper hervorgerufen werden,
was aber nach Herrn Seeliger') sehr
unwahrscheinlich ist. Bei der lliskussion
auf ("iriuul einer solchen 1 lypollicse
darf jedoch nicht der Umstand ausser
Acht gelassen werden, dass zwei Körper,
die sieh jeden falls sehr nahe umkreisen
müssen, mit grosser Wahrscheinlichkeit
sieh beschatten und Lieh (kurven zeigen
werden, die wesentlich zu anderen
Elementen führen müssen, wie bei zwei
selbstleuchtenden Körpern. <
Neue veränderliche Sterne. Zwei
neue Veränderliche sind von Frau
Ceraski in Moskau auf Pluiice'rapliieu
von M. S. Ulajko entdeckt worden. Es
sind folgende:
72. 1901 Lyrac (o 19* 9™ 17.fis,
^ + 33* 14' 38.f 1900.0). Im Maxi-
mum erreicht der Stern iO. Gr. oder
darüber, im Minimum sinkt er
12. Gr. Die Peri
l oder
Jal,
dehn»
."bietende
leuchtenden Fläche entstehen, da die
Grösse der liclii^kcitssctmaiikLuig, die
etwa l.Grösseuklasse mnfasst,dieerstere
Deutung ausschliesst Dr. v. Oppolzer
bemerkt: Am nächsten liegt es, dicssc
') Astron. Nachr. No. 3720.
73. 1901 Scuti ( n 18h
d— 12° 46.9' 1855.0). Es ist der
Stern — 12" 5202 der Bonner Durch-
musterung und dort als 9.3 Gr, ange-
geben. Gemäss der Heiibadittineen vmi
lilajkM sjdn'jr! ei 1 zu den Veräiidcrliehcn
des Ak'Oltvpiiä. Sc;iu'- l'criode beträgt
22.9" und wahrend 5 Ii verändert sich
die Helligkeit von 9-t bis 9.6 Grösse.
') Eg.v. Oppolzer, Anzeiger Wien. Akad.
Februar II. 1901.
See1i K er, Aslron. Nachr. Bd. 155,
p. 71, 1001.
: , Am,Iiv. (.:. H. I-..II1F CX.VX1I, n-W,
1901. Aslrurt. Nachr. Bd. 155. p. Ti, l'Ml,
'1 Seeliger, I. c
minima ein sc
74. 1901 . Persei. Die Veränder-
lichkeit wurde von Paul Qoihnick in
Bonn erkannt 1 ) Die Schwankungen
der Heiligkeil betragen nur 0.6 Slem-
grösse und ilie Periode scheint minde-
stens zwei Monate zu sein. Der Stern
ist intensiv orangefarben. Die Pots-
dsiniT Reniiacnimiycn eeheu dt'ii St.
derEigenbewegiingenvonPorterfPubl.of
the Ctncinnati Observ. No. 1 2) begründet,
aus dem 699 Sterne mit 0.30- Eigen-
bi'wcguii!' und darüber benutzt wurden.
Als endgültigen Wert für die Position
3.05, I
44 (
l-.Mfi!
nuvn
75. 1001 Persel. Es ist der Stem
6. Gr. 36 Fb. (a 3h 24.2m a + 45"
-11 für lßläU). Hie Veränderlichkeit
wurde von l'vot. neictumiller ciuJcck',
und umlasst etwa 'L O rossen klasse.
Die licoorulilunuen können durch eine
etwa /\vfi:iioii.i-.lri-lLf Periode daiuosnlh
e Unt<
Punktes (Apex) am Himmel, gegen
Groningen ausgeführt und über die
1 '.re .rhu i ssi- lI.'i-hHuti v ni:ili Ii i; I [ i ! : (i. r. - ;
Veranlassung zu dieser Arbeit war
der Umstand, dass Prof. Kapteyn bei
seiner Untersuchung der Figcnbewe-
gungen der im Auwci-s-t5'adic\-'-.clici:
Katalog vorkommenden Sterne wieder-
boll aui Anomalien stiess, die sich so
he'iiLT 'in 'dcn^cnomnienen
na:iiinshe«venne.<.-n ik-:- Siein,- liervor-
gerufen würden. Es bot sich daher
die Aussicht, durch rechnerische Mit-
hestiuiniutii; din-er f-Viik-r der Ligeii-
Ije-wegiiugcn jene Anomalien zum Ver-
schwinden zu bringen. Seine Unier-
sucll II 11^:11 ll.lt I Iii:'. k:l[it<:i:i auf Ü0-IO
Bradky'sciic Sterne und auf den Kalaiug
desA
ihm angewandten fiereclinungsnietlioden
findet IV.if. K.iptevn (für IS75)
a = 273.6 n + 1.3° 6 = + 29.5"+ 1.1 0
Dieser Wert befindet sie Ii in guter Über-
einstimmung mit demjenigen, weklu-n
(js tu jibell ans (Ilm: spektra lnlioiogr;l])lli.sdi
bestimmten f-'sseribewcgiutsicti von Yh-
sternen in der Geskhlslinie abgeleitet
hat 1 ) und der für die Position des
Apex ergab:
a=277.5 ll + 4.8 0 b — + 20.0 0 ± 5.9 ".
Eine merkwürdige Metallmassa
ist den Angaben gemäss am 15. Juni
R'Goureyma '
/. Mai-
Luft
cht beträgt 37,^
tul ein liruclistück der .Wisse wurde
acli l'.iris /nr Ui:ltriiic!tiii).u' ücscliiä,;.
Mernacti bestehl dasselbe aus 92$
isen. 7 % Nickel und geringen Meiiüeu
Ott Scliwcfckiscn, ['luispliiuviserc.
lohall und (.ii-ipliil Ar; ver;dunk'iit:i
teilen der Masse zeigen sich l'lierre-lc
■uer !:lilu/euden schwarzen Rinde, wie
i.m siel™ Meteoriten yewöhnlielifind.:;:
ueh die Furchen und Rillen auf der
inen Seite der Körpers sind ähnlich
en jenigen der Vorderfttche mancher
eilten Meteoriten. Sonacli kann man
n der meteorischen Natur dieser Metall-
Fernrohre für Freunde der
Fernrohre zum Verkaufe angemeldet
worden. Freunden der Himmels-
bcobachtung, welche die Anschaffung
eines s, ,|chen Instrumentes beabsietmeyn
utid sich dieserhalb an mich wenden,
bin ich zu jeder gcwünschlen Auskunft
gern bereit. Dr. Klein.
') Astrophys. Journal XIII, p. 80— 89,
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"iE
S|8 =
mimerer Denincr mmajr. minierer ueriiner mittag,
j»lr:-~-ff],|:rS-W
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Stellungen der Jupitermonde Im Oktober 1901.
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oi- ... Ol.
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_ 192 _
Ersebelnuti(ren der Jupitermonde. Die sämtlichen Angaben über die Er-
sclici'niinscri der UipiieniKeide he/iehe:i sir)i ;iuf initiiere /eil von Greenwich. Die
Trabanten sind der Reihen iul;:..' Nne. Aii-Mude- vnm J:i r itur undi mit I Iiis IV l.i-
neicriiiei. Die vki eT'->sstre:i h-'i^ureii itisren die Sttlhtii; jedes Mündt!- mi: Itaug auf
den Jupiter für Jen Augenblick der \'i-r!i :i n:r-rn n:.- -:J, ndtr Je^ Vi iedererscheinens i.r).
Ist r nicht angegeben, kinin der Austritt aus dem Schatten nicht beobachtet werden.
Ferner bedeutet bei den nachfolgenden Zeilangaben:
Ec D das Verschwinden des Trabanten im Schatten des Jupiter.
Ec K Jen Austritt des Trabanten alls dem Seltnen dr< JupMiT.
(Ii- I) dii:-. Yer-clr.vinden des Trat?ai::eri 1 1 1 1 1 1 1- [ der JupitL-rptlieil'C-.
T^de" Eintritt des Trabanten vor die Jupiterecheibe*
Tr r Jen Achill .1,- 7r;il-.-.nteii an- d.-r )i];iit,T^-lieibe.
Sri I den r:i;dr:t: Je* Tr;d::inten;c:i:dien.-; nid die Jnjiiterfdieibe.
Sil E Jen Austriit Je« Trabanteiiscliatlesii :<n~ Je: Junilerscheibe.
Es sind nur diejenige]: Iir.^iiciiliiN-ei] der lii[;iler:[liii:dt jie 1 f lt 1 Li [n n . lecljtie ;i;ll eiei-ntll
wenn ju|'iiei i:\ fi.eeilu Ith iilier lind die P.inlle im:ei dtiii fliili/.inie Kein. Um die
Mnmente dieser tir.-cneinm:^:']; nach iiiitrek-iirop.iir.clH'r /eil ?ii finden, hat man nur
ni'niji 1 .'Ii den .iriütijeiieiien /eil|ui:dlen :v. addieren.
Oktobar l. II. Sh. I. st«. [1. Tr. E. 6h 7«. I. Oc D. fit a9». II, Sh. E.
8" 4»». Oktobar 2. I. Tr. E. B» 29". i. Sh. E. 7" 48». Oktober 8. III. Ec D.
6"36»lt'. 11. Tr. 1. Gl 6a». 11. Sh. 1. B' 32". Iii. Et R. 81 13» 61 .. 11. Tr. E.
St 4)». 1. Oc D. 8" Bl". OktOberB. I. Tr. 1. (h t«. 1. Sh. 1. 7 ■ an». I. Tr. E
8" es». Oktober 10. II. Ec. R. 6" 60» ä8>. I. Ec. R. «* 66» 51-. Oktober 16.
IV. Ec D. ü" 11» III. Oc R. f 38». II. Tr. I. 8" 31». Oktober 16. L Tr. L
e». Oktober 17. I. Oc D. ot. si~. u. Ec. R. Bf 34» 19>. Oktober 18. I. Sh.
E. u" 0». Oktober 28. IV. Tr. E. 7*> 38». Oktober 24. 11. Oc D. fit 66». 1. Oc
D. 7* 13». Oktober 26. I. Sh. I. «». I. Tr. E. 0» sa». I. Sh. E. 8^ i».
Oktober 28. I. Et R. 6» 15» <<K II. Sh. E. 6"ö2i=. III. Sh. E. «« 43».
Saturnmonda. (Erklärung S. 24.)
Zeiten der östlichen Elongation im Oktober 1901.
Titan. Oktober i. n-6" E.; Oktober a. B-o* I,; Oktober Ii. w» V7.; Oktober 18.
7-3>>S.; Oktober ao. CD h E.; Oktober 31. Lj Oktober so. 0'3» W.
lapetus. Oktobers. Ilük 1.; Oktober ai, nkV.
Ntraus e cber: Dr. Hermann J. Klein in KeJn. - Druck von Oskar Lciner In Lnpiig. in«
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Band XXXIV. (MOL)
SIRIUS.
Zeitschrift flir populäre Astronomie.
Centralortjan für alle Freunde und Förderer der Himmelskunde,
von Dr. Hermann J. Klein in Köln aJEth.
«lonfornhop IQflt Wissen und Erkennen sind die Freude lind dl
WPWmDer WUl. Bereddlgting dtr Menschheit,. Kosm
Jeden Monat 1 Heft. - Jährlich 12 Mk.
Verlag von EDUARD HEINRICH MAYER In Leipzig.
rniisdile Nacliriflucn. S. 210. -
noode iin November IW1, s. 2!S. — Erschet-
. S. 216.
Die astronomische Bewegungslehre und Weltanschauung
des Kardinals Nikolaus von Cusa.
I^S jm 7. Juli waren 500 Jahre ver- in demselben ein auf gmmtlichen
fsj&l flössen, seit einer der herfihm- Quell Studien beruhendes unparteiisches
testen Kardinäle deutscher Nalionaliiät. Biid C.nsas, wodurch dessen Bedeu-
der Vorläufer elcs Cnp|ieriiieiis, dem ttmg i'in für alk-mal fesigestcllt wird.
Strande der Mosel das Licht der Welt WirrnliielniiendiesemVortragfolgendes:
erblickte. 1» seinem Geburtsorte, in .Nikolaus von Cusa (Cusanus) war
welchem noch heute chic. Slitunij des i:cbu:eri 1101 in dem Hecken Cucs an
hiiohmten Mrmius bl-ihi, ist dic-cr Tai;- dt-r Mosel, etwa sieben Wegestunden
gebührend gefeiert worden; aber über uoleilialb Trier grli^en, als Sohn eines
ilie wirkliche fieeleutunr Nisulaus von tue!» tiiikiimieltci! Sehiticrs und Wein-
Cusas ir. der Geschichte der Astronomie bauers, Johann Chrypffs (Krebs). Sein
sind die Ansichten noch vielfach ge- genaueres Geburtsdatum tässl sich nicht
teilt Unter diesen Umständen ist ein mein angeben, da auch der Oedenk-
Vorlrai;. den Herr ['ruf. I Icicoimillcr stein in Cuesiinr itr.s Geburtsjahr .inf-
am 8. Juli in der Niederrheini sehen weist. Schott ilt früher Jugend entzog
(iesdlsthalt für Nalur- und Heilkunde sieh der Knabe der rauhen Behandlung
zu Hotin über Cusa und dessen Weh- seines Vaters durch die l'luclit in die
anscliauung gehalten, von hohem Inter- Eifel, wo er im Hause des Grafen von
esse, denn der Bonner Astronom giebt Matwii-rsd midi -Kail in Dienst trat, fr
fand da eine wohlwollende Aufnahme,
Lind der Graf, der die ungewöhnliche
Rdüykeil des Knaben bald erkannle,
übergab ihn der Kloslerschule zu De-
wenu er jetiseils der Alpen a
werde. Cusanus war vom Probsl in
Münslereifel zum Arehidiakon von
liuiidi, spater zum Fürstbischof von
Brixen und 1448 zum Kardinal der
römischen Kirche und Starthalter von
1464 zu
e An-
e Bed
als Naturforscher nichl genügend von
seinen fruchtlosen [i 1 1 i ] o;. n ] j 1 1 i sc I » c- 1 ) Ideen
(ti trennen vermochten und ihm so
namentlich ein Verdienst, das ihn als
einen Vorläufer des Coppernicus gelten
lasst, absprachen.
Der Zögling der Fraterherren von
Deventer wählte, als er in raschem
Laufe die Vorbereitungen zu einer
wissenschaftlichen Laufbahn absolviert
harte, die Rcdltsue'chrsaml'eit /u seinem
Berufe, studierte in Heidelberg und
Padua und wurde hier 1424 zum Dok-
tor des römischer. Rechts promoviert.
Nach Deutschland zurückgekehrt, (rat
er in Mainz als Anwalt auf, allein sein
Trieb zu spekulativen Studien und ein
Formfehler, den er in der Praxis be-
ging, veranlassten ihn, die üeclilsprasis
zu verlassen und sich der 'rcis'.lielieii
Laufbahn zu widmen. Bereits 1430
finden wir ihn als Decliant des Kol-
legialstifts zu St. Florin in Koblenz,
1 Vi2 v.-ar er .Mitglied des Konzils von
ßa^el , wo er anfangs auf Seilen des
Konzils, bald aber auf der Seife des
l'apstes stand. Diesem Wechsel seiner
kirchcii-polilischen Stellung hat er, der
von da ab das Primat des Papstes mit
lieileisterim;! und f"u?rgic verflicht,
seine weitere glänzende Laufbahn wohl
mit zu verdanken. Dass er aber seine
Anllnilglicliteit an Deutschland mit serner
positiven Stellung zur römischen Kurie
und seiner nahen Freundschaft zum
Papst Pius II. zu vereinigen wusste,
<.'[■!■■! rroeh alr- -einem Te-ticienli- her-
vor, in dem er anordnete. d:iss man ihn
in seiner Heimat Cucs beerdigen solle,
falls er auf seinen Reisen nördlich
der Alpen sterben werde, aber zu Rom,
häniilichkeit an sein Geburtsland da-
durch zur Geltung, dass von seinen
Testamentsvollstreckern sein Herz, in
einer doppelten Kapsel eingeschlossen,
vor dem Altar der Hauskapelle in dem
von ihm gestifteten -Hospitale Cuts
zur Ruhe gelegt wurde, während die
anderen Überreste des bedeutenden
Mannes in sein« Tifularkirche in Rom,
in San Pietro in vincoli, beigesetzt
Was Cusa als kirchlicher Refor-
mator und Staatsmann geleistet hat, ist
wied erholt Gegenstand eingehender, an-
erkennender Darstellungen genesen . 1 )
daeegen erscheint das liiid des Gelehrten,
unil namentlich des Naturforschers Cusa,
noch immer ungeklärt und wider-
spruchsvoll. Wer sich in den neueren
gesell [eidlichen Darstel hinge Ii der Well-
crkemuuis über die Bedeutung des
Cusanus unterrichten will, wird mehr-
fach eine Verkennung der Bedeutung
ilie-e. Mannes in der Entivickelung
unsercrWeltaiischaiiuiiganlrcffcniander-
ffn
mildert
1 'l>e;e
iburtstag in
Mosel lande,
mifMoiitnelalt-listoiredes Math. Küssend,
rundweg erklärt, dass Cusanus hundert
Jahre friilu-r ais Coppernicus die Be-
wegung der Erde um die Sonne gel ehrt
habe. Nun, ein Coppernicus ist Cu-
!■ aber eben
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uercdit dem freie« Geiste iL'.; Orsaniis, m:;. iti ilesj-eii Schritt: De dut(:i i.e.uu-
anschauungen seines Zeitalters trhch. Weltsystem des. Pliiictl.ieis nochmals
von den ptolc maischen Lehrsätzen frei- aufgewärmt werde; heute kennen wir
machte und so zu Copperiiicus liinüber- durch die klassischen Qik-Iicns-Iiidien
leitete. Si-lii.ij-iiri'IIii den I 'liilulii'» /v.-.ir als den
Während Wolf noch 1S77 in seiner ivürJiL.'sU.eu derV^rlauferciest / 'ppernicus
Geschichte der Asininrsmie den Cusanus im Altertum, aber vnn der Weltansdtau-
als einen Mystiker bezeichnete, der nur img des Cusanus ist sein System e>vi-juJo
insoweit von der Bewegung der Erde im wesentlichsten Punkte verschieden,
spreche, als sie unverkennbar und nur Aus den Ltedrurktcti Schritten des Kar-
durdi den Verstand denkbar sei und der dinals, deren iiir uns wichtigste, De
dabei auch nur an die tätliche Hewcgung docta iyuoraiüia, am 12. Februar 1440
der Erde yeeiaclH haben könne, weil in Oies vollendet wurde, yeht es nicht
er in einer seiner Schriften sagt: Gott hervor, wie er sich die Rcwci;ii:i;: de;
bestimmte einem jedem seine Al t. meinen Erde sv-dacht hai. aber ans einem vnn
Kreis und seinen Ort; er setzte die Dr. Clemens in der Bibliothek des
Erde in die Mitte und licslinimle, :t.i-- i;j^ (.■!. e.':'c' eusienen ur.d
sie schwer^i und *ich am Mittelpi-nkl erst rtacti dem Iahte UJ-I vnn des
der Welt heu-egr. damit sie «.tfts m Kardinals eigener Hand heschii ebenen
der M ; tte der Well bleibe und vvede: I Vr^inentblatl '( ficht klar henor. dass
nach oben, noch nach der Seile ab- ihm die I ehre des l'h.lnlao, .twar nicht
weiche — daher als Vorläufer der neuen fremd, aber auch, Uass er die Hewegung
Lehre gar nicht in lletrachl klimmen der I rdc nicht ab eine lurtschieiifrtde.
knnnr ■ , yeslfht e: ihm anderseits in sondern als eine rotatorische auifasste.
seiner neu.-sicn A-isgihe seines flir.,|. Auch Mädlci , der aber dies neuem,
buche* der Astronomie zu. dass Cu- deckte Fragment bei Abfassung stinet
«wus einer von der.en war, die dem Himmelskunde zur Heurtcilung des Cu-
Gippcrnicus den Boder. ebneten, indem sanus bereits verfüge, will darin noch
jener mchl um d.e I rde unter die keinen I oitschrilt zur Crkennlc.is des
Weltsystems erkennen, ireiheh
.,ch nicht der Müht unterzogen,
i es andern überlassen, in diese
les Cusanus einzudringen. Für
olleg über Geschichte der Welt-
hatte ich nun Veranlassung,
woben erscheint, daher nur schwer der
Kern, der von Pttrlcmäus zu Copper-
niens hiiuihcrlcitcL IkTaiMufiuduu war.
So hatte noch Wolf nach der ersten |
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Vorgänger des Cusanus in der Pflege
jener epochemachenden Blüte der
Wissenschaft, Dante, Petrarca, Boccaccio,
bezüglich der Wettordnung in ihren
berühmten Werken sich nicht von dem
griechisch- scholastischen (ielcisc zu
trennen vermocht, so verdankte der
Cusanus die erfolgreichere Richtung
seiner spateren, am die Weltcrkvmitnis
gerichteten Studien einem Manne, der
auch in der Geschichte der Entdeckung
Amerika- eine cinfhissreiche Rulle ge-
spielt hat, dem I 'hysiker l'atil T Kra-
uel!]. Die geistige Hiclitiing ut:d die
Leistungen dieses berühmten Floren-
tiners, der auch zum Zwecke der Ver-
besserung der Alfonsin ischen Tafeln
1468 einen Onomon auf dem Dome
zu I'loivuj' emrhit;e, mit dem er haupt-
sächlich den Lauf der Sonne beob-
achtete, und der daher der erste beob-
achtende Astronom in Europa war.
hatten, ebenso wie sie schon dem Co-
lumbus die wesentlichste Stütze für sein
Entdeckungsunternehmen auf geogra-
phis.lu.-rn Gehiele ge^ek-rt hatten,
auch in seinen Schüler. Nikolaus von
Cusa, die Keime für die Entstehung
von dessen astronomischem System ge-
legt und ihn namentlich auch zu einet
besonderen Schrift über die Alfon-
sinischen Tafeln veranlasst
Der Ausgangspunkt seiner Natur-
philosophie ist freilich noch nirhi auf
dir: lieolincluutigeii gegriiiulcl, sondern
auf die Betrachtung des mathematisch
Unendlichen, das er aber mit dem
Absoluten verwechselt und so zu den
Widersprüchen gelangt, die die Eigen-
schaften und Verhältnisse der Figuren
zeigen, wenn er sie ins Unendliche
wachsen lasst; er beweist so, dass dne
ins Unendliche verlängerte Linie, ein
Kreis oder ein Dreieck, dass eine
ins Unendliche wachsende Kugel auch
ün Kreis, ein l >: eieck eine Gerade fein
kann. Nun nimmt er das Weltall nach
seinen Prinzipien als unendlich an und
die Bewegung ab etwas den Körpern
von Natur Zukommendes. Da die Welt
unendlich ist, so kann sie weder einen
i Mittelpunkt noch einen Umkreis
i. Es bann daher auch die Erde
Mittelpunkt der Welt sein. Terra
carere 11011 pntesl- , Da aber auch
der Fixsternhimmel der Umkreis der
Well nicht ist, aber nach dem Augen-
schein diesem näher und die Erde dem
Wellcentrum näher ist, so ist es nur
notwendig, dass wir die Sterne nicht
mehr da finden, wo sie nach den Welt-
systemen der Alten stehen sollten; da-
raus folgt wieder, dass sich die Erde
bewegt Dass sich Cusanus diese Be-
wegung der Erde aher i:icln als eine fi.rl-
sch rettende, sondern als eine Achsen-
drehung gedacht hat, erhellt schon ans
dem oben citierten Satze, dass die Erde
schwer sei, sich am Mittelpunkte der
Welt bewege, damit sie stets am Mittel-
punkte der Weit bliebe und wchi
nach oben noch nach der Seite ab-
Die Erde ist ein Stern wie die anderen
Himmelskörper, sie bewegt sich, und
wenn sie auch in Bezug auf die anderen
Sterne dem Pole der Mitte näher und
einen kleinen Kreis zu beschreiben
scheint, so bewegt sie sich doch , und
Auch kann weder die Sonne, noch der
Mond, noch die Erde, noch eine andere
Sphäre (obwohl es uns so scheint) eine
wirkliche Krciilieu-,i;iiii}; haheii , denn
sie bewegen sich nicht um einen festen
Mittelpunkt. Des weiteren findet Cu-
Cap. XI), t
n (De docta h
nikt der
Vell u
i Nordpole
Mith .
Befänden u
auf der Erde, so würde c
im Zenith «scheinen; befänden wir
uns im l'nle seihst, so würde tlie Mitte
uns im Zenith zu liegen scheinen; so
wie wir den Himmel über uns haben,
würden wir, uns in jedem der beiden
I'ole befindend, die Erde im Zenith
sehen. Und wo wir uns auch befinden,
da glauben wir im Mittelpunkt der
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Weil zu sein. Die Welt, ihre Bewegung
und Gestalt erschein! gleichsam wie
Rad In Rad, Sphäre in Sphäre, ohne
Mittelpunkt und Umkreis.
In diesem, im Jahre 1440 abge-
schlagenen Werke hat Cusamis bereits
eine so klare und richtige Anschauung
durch die Einführung des Begriffs clor
relativen Liewc^iiui: zur Erkliirini.LT des
scheinbaren Laufes der Gestirne bekun-
del, wie sie noch fast 1 Jahrhunderte
nach ihm (1585) der grosse Tycho
Brahe nicht zu verstehen vermochte,
indem er mit Reimarus Ursus das in- 1 1
System durch die Wiedereinführung I .
Grundsatze fussend: -Die Erde ist ein
irci r HewcLruRK ungeschicktes Ding.
Cusanus sagte sich schon ganz richtig,
wir nehmen die Bewegung der Erde
nicht wahr, wie wir überhaupt die Be-
wegung nur im Vergleich zu einem
festen Punkte wahrnehmen und wie
jemand au! einem SchiiiV die HcwcgLmir
des Schilfes nicht wahrnimmt, wenn er
nicht weiss, dass das Wasser fliegst
und er nicht die Ufer sieht. Darum
seheint es auch jedem, wenn er sich
auf der Erde, auf der Sonne oder auf
einem anderen Sterne befindet, so, als
oh er in einem unbeweglichen Mittel-
punkte sei und als ob alles Andere sich
bewege; er wird dann je nach seinem
Slarulptinkte immer andere Pole fest-
Dic weiteren Darlegungen in diesem
Lehren über die Natur der Weltkörper.
Zunächst möchte ich hier einen
Satz des Cusanus anführen, der zuerst
die Kugelgestalt der Erde behauptet und
der vielleicht andere verleitet hat. zu
behaupten, Cusanus habe zuerst die
liev/e^um; der tirde um die Sonne ge-
lehrt ; L'nde un;is nnjtiis est cireuhiriur
et perfectior alio. ita et figurae sunt
ditiereutes, terrae h;itiir fijiiira est nio-
bilis') et spherica: et eius motus cir-
cularis, sed perfectior esse passet. (De
- ib. IL Kap. 12.) Wenigstens
te einer fortschreitenden Be-
könnte. Aber Cusanus will hier bloss
behaupten, dass die vollkommenste
körperliche Gestik die Kugel Lind die
vullk niuusie Beweis imj; die kreis-
förmige ist; und der Vollkommenheit
iiachstri'Kiut ist das Schwere nach der
Erde, das Leichte nach oben gerichtet
und die Bewegung des Ganzen nähert
sich, soviel sie mag, diT Kreisbewegung-.
Daher könnte die Kugelgestalt der Erde
eine vollkommenere sein und ihre Be-
wtgLirig rsl eine kreisförmige, die aber
auch vollkommener sein könnte, Cu-
sanus steht hier unzweifelhaft noch auf
dem Boden der Anschauung von einer
allgemeinen relativen Bewegung der
Himmelskörper, ohne die Pole der
S icnlurwi-giiiig als die Wellpole er-
kannt zu haben; hier ist für ihn der
immer wechselnde Pol aller Pole: Gott.
Über die Grössen der Himmels-
■ ^igt
■: !:t ui
seines Weltsys«
alter, aber wahrscheinlich nicht nach
1460, in der Haiuischrifl in Cues nieder-
gelegt hat, während die erste WrüfiVril-
lichung von Coppernicus' Lehre um
\bAO erfolgte, immerhin finden sich
auch in unserer gedruckten Schrift des
Cusanus seinem Zeilaller weil voraus-
eilende, erst von der modernen Natur-
hoc notum nobis est:
nobis notum quanto regio solis sit
rtiaior aut minor regitme terrae, aei[Lialis
autem praccise esse ncquit. nulla enim
Stella: alteri aequalis esse potest. neque
terra est minima Stella: quin esl maior
luna, ut experienlia celypsium nos do-
cuit. Et mercurio etiam: ut quidam
dicuni El forte aiiis stellis. Über
■) Der Text hat »tiobilia-.
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die Beschaffen heil der Himmelskörper
spricht er sich so aus: Die Erde liat,
si i gut wie die S'ii; ri ^ und die übrigen
Cicstirne, ihre Elemente, diese sind bei
(U'ii vtirrliit'ileiie:i Himiiidskiirix'm mir
durch die Mischung derselben und
durch das Uh erwiese ti lies einen hic-
mentes über das andere verschieden;
Jeder Himmelskörper hat auch sein
eigenes Licht, seine eigene Wärme und
seinen eigenen Emfliii? (inthicntia), die
vi«) denen der anderen iic-iime ver-
schieden sind. Man d:ir( hiernach iaijvri,
dass die Voraussehung des Cusanus
über die Natur der Himmel Körper
sieh hauptsächlich deckt nii: dein, w;is
die Spektralanalyse 400 Jahre später
über diese Frage gelehrt hat. Ja, der
[il.ilonisi eren lieKirclieiiiiii verkennt m ich
weiter, da—, da die Rjume des I limmeis
unmöglich leer stehen können, jeder
Stem, wie die Erde, seine Bewohner
hat, die vielleicht naeh de:- verschiedenen
Beschaffenheit der Natur des Sterns
anders gcslahe; sind. >n ahnt er denn
so viele besondere Weltteile des Welt-
alls, als es Sterne giebt, deren Zahl
im enn csslich ist. Seinen weiteren fie-
traeliinni'cn übe: die Imtwickelung lies
Weltalls legt er herdls den klaren Ge-
danken von der Unzerslörbarkeit der
Materie zu Grunde. Denn, indem er
die Auflösung aller Dinge bedenkt
kommt er zu dem Schlüsse, dass irgend
etwas nicht ganz und gar untergehen
kann — freilich nur wegen des Ver-
hältnisses gegenseitigen Einflusses, in
dem alle Dinge zu einander stehet:.
Aber klar sagt er, dass ein Untergang
nur der Seinsweise nach möglich ist,
[lanü also |;ii(er;[iiiu{ nur Verwandlung
sein und für den Tod kein Raum bleiben
kann. Der Tod ist nur die Auflösung
des Körpers in die Teile, ans denen er
zusammengesetzt ist; es kann also von
allem, was Gott geschaffen hat, nichts
untergehen.
Cusanus spricht sich auch Über die
Natur des Sonnenkörpers aus und zwar
in einer Wehe, die eine iiappan'e Ahn
lichkeil mit der Herschel -Wilson' scheu
; Theorie hat, die sich bekanntlich auf
i die Gestalt und Umgebung der Sonnen-
ileeken stützt. Man könnte also ver-
sucht sein, dem Cusanus die Kenntnis
I der erst l 1 /» Jahrhunderte nach ihm
entdeckten So nnenf lecke, vim denen
er vielleicht einige grössere bemerkt
haben konnte, zu/iuclireibcu.
Es schein I mir aber auch hier,
j dass er, ohne auf Beobachtungen hissend,
ebenso wie in -einer Bewegungslehre,
leiblich deduktiv /,i diese, Ansieilt Über
die Natur der Sonne gelangt ist, die
noch um die Mitte des IQ. Jahrhunderts
Die Ach send rehitng der Erde hat
Cm-aiuis in dem von Clemens aufge-
fundenen Fragment in Cues näher be-
schrieben. Sie zeigt so viel Verwandtes
mit der von Scliiaparelli klargestellten,
eleganten Sp hären theorie des Eudoxus
in der Erklärung der himmlischen Be-
wegungen, dass der Versuch des Cu-
s.uiiis, die Bewegungen im Wellall, an
der die Erde (eil nimmt, als eine Auf-
gabe der sphärischen Kinematik zu be-
handeln, uns als ein wesenüicher Fort-
schritt in der Erkenntnis des Weltsystems
erscheinen rauss.
Nach den Naturprinzipien des Cu-
sanus konnte aber nicht nur die Erde,
sondern es mussten auch der Fixstem-
himmel und die Sonne in Bewegung
sein. Er durfle also ;iie läßliche Um-
dreiumgdes l 'iistcnihiitimtls nicht dureii
die Rotafion der Erde um ihre Achse
allein erklären, sonder:! er uinsste der
Erde und dem Fi (Sternhimmel Be-
wegungen zuschreiben, deren Verhält-
nis ein dem Augenschein entsprechendes
hi-gchnis hatte, d. Ii. die scheinbare täg-
liche licv.cgimg des Fixstern Iii tum eis
darstellte. Cusanus hat nun in dem
Frau in etil von dies zur Erklärung diese;,
nach seinem metaphysischen Prinzip
notwendigen, relauveu Bewegung der
titele und des t i^slernhimtnels das denk-
bar einfachste Verhältnis gewählt: Er
gab der Erde eine konstante 24 stündige
Umdrehung*- Bewegung um eine, .mit
der l'mdrehuugsaehse des Fi.istern-
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himmcls zusammenfallende, Achse in
der Richtung von Ost nach West und
dem Fix Sternhimmel gleichzeitig eine
Umdrchungsbewcgung in derselben
Richtung, aber von doppelter Winkel-
geschwindigkeit Damit erhielt also
Cusanus in der Thal die dem Augen-
schein entsprechende Umdrehungsdauer
des bixsternhimmels von 24 Stunden
in der Drehungsrichtmig von Osten
nach Westen, gerade so, als wenn die
Erde keine Rotation härte.
Zu berichtigen ist hier die Aus-
legung, welche dieser erste Teil der
Cusanischen Lehre von der Erdbewegung
durch Professor S. Günther (Die Lehre
von der Erdrundung und Erdbewegung,
llaüe 1S77), einen eifrigen Ver:entiger
des Cusanus, gefunden hat. Von Cu-
sanus 1 eigener Hand finden sich in jenem
Bruchstück die Sätze niedergeschriene]
»Consideravi, quod terra isla nori pote-
esse fixa, sed movetur,
sacht wird, - —
V
24 '
Um al
dem Augenschein entsprechende Rich-
tung und Gleima iulii;kdl der Um-
d/dsuii^sbeui-pirig; Jes rixsliTiiliimmrls
zu erhalten, musste Cusanus die
eigene Rotationsbewegung desselben
— -+- setzen; damit erhielt er dann
die dem sinnlichen Augenschein ent-
sprechende Bewegungsgrösse des Fix-
stemhimmels
_ — 360 + 720 _ 360
24
24
Pythagoi
umSi revolvit
in die et nocte, sed ocu
Fixstemhimmel) »bis,
Dauni ersdidot dns ErjruhiiH der Unter-
suchung von Prof. Günther, wonach
im System des Cusanus die Bewegung
des risatiTiiiimirnds mit der Jnpi leiten
Winkelgeschwindigkeit in der der Erd.
rotation entgegengesetzten Richtung vor
. sich gehe und also eine Winkel-
geschwindigkeit des FixsterrJüinrin'l-
et nocic . Zunächst ist klar, dass Cu-
sanus hierbei die Erdrotation von Ost
nach West gerichtet angenommen haben
muss, weit, wenn er die wahre Be-
wegungsrichtung supponiert hätte, für
den Fixstemhimmel augenscheinlich
keine eigene Achsen dreh uug -esoltierk:.
Hier müssen wir also den Satz auf-
stellen, dass das Verdienst des Cusanus
in seinem auf Pliilolaos hissenden
Wettsystem, die Rotation der Erde klar
und notwendig nachgewiesen zu haben,
wieder dadurch geschmälert wird, dass
Cusanus nicht die wahre, sondern die
eiits;ej;ei]i;eidxtenreli[ii]!i5rictil[iiii; fand.
Welche Drchungsrichtung Cusanus
nun dem Fixstemhimmel, der achten
Sphäre, geben musste, kann nach den
ersten Grundsätzen der Bewegungs lehre
nicht zweifelhaft sein. Nennen wir
die Bewegungsrichlung des Fixstem-
Uimnids positiv, wenn sie im Sinne
Ost-West verläuft, so ist seine Winkel-
— + resultieren würde, wider -
24
legt. Die oben citierten Satze des Cu-
sanus lassen auch keinen Zweifel, dass
unsere vorstehende Beweisführung sich
wohl mit seiner Bewegungslehre für die
Erde und die achte Sphäre deckt.
Dieselbe Berichtigung erfordert nun
die Oi'mlher'sdie llarsli'Hung aueh be-
züglich der Cusanischen Lehre von der
Sonnenbewegung. Denn da Cusanus
ig der Sonne
dlnchmen
mehr an der Umdreluingsbcw
Fixsternsphäre um die Erde (
lässi — nur etwas langsamer — , so
muss die Umlaufsbewegung der Sonne,
ebenso wie die der achten Sphäre und
die Rotationsbewegung der Erde, von
Ost nach West gerichtet sein.
Während nun der Fixstemhimmel,
wegen der konkurrierenden Erdrotation
von halb <<> grosser \Vitikd^esdnVLiKlii>-
keit im gleichen Drehsinne, in zwölf
Stunden um die Wellachse von Ost
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- 200 -
nach West rotiert, vermindert Cusanus
die Geschwindigkeit der gleichgerich-
teten Sonnenbewegung um wo-
durch er die Revolutionszeit des jähr-
lichen Umlaufe der Sonne um den
Fixstern Ii immcl in dem der täglichen
Umdrehung entgegengesetzten Sinne
darzustellen meinte. Er sagte sich ganz
rii'luL', dass die Sonne im Laufe eines
— J "e Erde zu
" ""zahl'
Jahre-
rotier
mal v
seh eil
r Sellins
ihrer jährlichen Dotationen daher
(.■ins jieringcr sei als die Zahl der Tage
des Jahres, beruht aber (nichl wie
(jiiuilier meint, auf einem Hccliuun«.--
fehler, sondern) darauf. da;; Cusanu;
den Unterschied zwischen mittlerer
Sonnenzeil und Sternzeit dabei nicht
" i die Zahl der Kul-
n des rrühlingspunktes daher
11 3ÜG iiiii.H'rtiin;iiK'ii
inus durch die Erd-
bewegung und die nach der seiner
Weih II -eil am Inj; t'[ll;|i;l'L'lh'lnlt'i) all^i'-
meinen HL'H''.', T i!iik' auch des tij.;terri-
himmels den Wechsel von Tag und
Naclii und den iäluliduT] l rmlaiif der
SimriL' erklärt hat, jji-'Iit lt auch ilaian,
den Wechsel der j.ihreMCilen dadurch
zu erklären, dass er der Sonne ausser
ihrer Umlaufsbewegung um die Well-
achse eine zweite jährliche Bewegung
um eine im Äquator gelegene Achse
zuschreibt; und ferner will er die durch
das Vorrücken der Äquinoktien resul-
tierenden säkularen Änderungen der
Nxslernörter dadurch erklären, dass er
auch dem Fixstcrnlummel eine zweite
llcu'üiins /iKchrcihi inn eine Achse,
deren I'ule im Äquator liefen,
Cusanus mussie, da er durch die
tägliche Verzögerung des Sonnenlaufes
von — — unter den Finsterocn wohl
365
einen vollen Umlauf der Sonne im Jahre
dargethan hatte, diese dabei aber das
ganze Jahr über im Äquator bleiben
dritte periodische Bewegung zu-
iben; er Ihat dies, indem er an-
nahm, dass sie um eine in der Äquator-
ebene liegende Achse einen jährlichen
Kreis von 23 0 Radius beschreibe. Man
hat dem Kardinal hieraus Verwirrung
seiner mathematischen Ansc ha imng zum
Vorwurf gemacht und behauptet, nach
dieser seiner Darstellung müsste die
Sinne sieh jährlich nur um einen und
denselben Punkt am Himmel in einem
Abstände von 23" drehen, aber keinen
ganzen Umlauf um die Himmelskugel
machen. Ich meine zu Unrecht Dem
Urheber der neuen Weltanschauung,
deren erste Grundlehre war, dass Himmel
und lirtk- in vieler ikwemjrijr sind, kann
man nicht unterstellen, dass er sich noch
in dein alten Wahne befand, wonach
die Gestirne an krystallenen Sphären
angeheftet waren und daher auch den
Drehachsen eine reale Bedeutung zu-
ye-ch rieben werden müsse. Vielmehr
will und kann er hier nur so verstanden
werden, dass die im Äquator ruhende
Achse zusammen mit dem jährlichen
Lauft der Sonnt: eine Umdrehung um
die Hauptachse der Sonnenbewegung
in der Richtung von West nach Ost
beschreibt, Ist dann die in der Äqua-
torebene ruhende Achse der Sonnen-
bewegung vom Zeichen des Krebses
nach dem des Steinbocks gerichtet zur
Zeit der Si>l;tiiien, su resultiert aus der
jährlichen Umlaufsbewegung um die
beid en Achsen näheru ngs weise d ie schein-
bare Bahn der Sonne an der Himmels-
kngel.
Hierbei ist es demnach dem Scharf-
sinn des Cusanus noch gelungen, die
himmlischen Bewegungen zu erklären,
filme die den Nck;uni:cn ihrer Üahn-
ihrer Umlauf Sachsen einzuführen.
Niehl so glücklich ist Cusanus in
•einem System in Bezug auf die Dar-
stellung jener säkularen Änderungen
de:- l-'isslerinirtcr gewesen, die eine I^lijc
de? Vorrücken? i:er AisuinuSiticn sind, von der von Cusanus abgeleiteten; man
Gerade hier, wo die Rewi-gm;^ ik'r darf ilim aber in diesem Punkte zuge-
Erdbahn gegen den Äquator sich am
Fixstern himmcl widerspiegelt, konnten
die primiiiven Annahmen seines Systems
den Erscheinungen nicht mehr gerecht
werden. Qifmins IüfsI einfach die Lrde
und die Himmelskugel um eine im
Ä q Ii ato r ruh en d e A c h sc n tue Be we g 1 1 ngei i
vidlttibren, die f(> absein esf.cn find, d:iss
die Fixsternkugel um einen kleinen
Betrag weniger rasch umläuft als dfe
Erde. Diesen Geschwindigkeitsunter-
schied nimmt er 50 klein an, dass ; Planeten nicht näher ausspricht. Wohl
sich die Lage des Weltpols erst in aber ist die neue Geistesrichtung des
1(10 Jahren um 1 Grad unter den Kirelieitfiirsteu, der zum ersten Male
Sternen verschiebt Aber auch die in in den Abendlanden die Erde in das
der Nähe des Äquators stehenden Sterne b>tcrnfystcm einreihte und es sich danach ■
umssten dann um denselben [ielr;:^ ver- mit bewundernswertem Scharfsinn kou-
schnben erscheinen. Das ist nun keines- streievlo, eine fi'.'i?t;i;e Givssthat an der
wegs der ball; eben ziiiiilgede: \e'f.;iuig Wende ik's Atitlcliihers ni'd der neueren
der Ekliptik gegen den Äquator ist Zeit, die ihn als würdigen Vortäufer
die Verschiebung der Steniörier eine I des grösseren Coppernicus erscheinen
ganz ungleichförmige und verschiedene j lässt."
der Erscheinung, die er erklären wollte,
nicht lliiirL'kheud klar vorlag.
Wenn wir diese Beirut Ii hing des
Wellsyslcnis des (jisamrs ven/jleklieu
mit jenen eleganten Darstellungen der
l'ylkigoräer, wie wir sie jetzt, bcsundcrs
iturch Schiaparelli, kennen, können wir
nicht sniieii, dass er in der Darstellung
der himmlischen Bewegungen einen
Viir/iijt verdiene, um so weniger, als
1:7 sich über dk Jk'.ie''i:ii!'eii der rm i Iitcit
Die Thätigkeit des Astrophysikalischen Observatoriums
zu Heidelberg.
=rtigt, die grossen Metallkassctten für
„ . lie beiden Kameras umgebaut, die elek-
■tinphyfdialki-heu Ab- t:i>L"!n- Anlage ihr ( ihnvtrk, Feinbewc-
ihcr/riglkheii S:er:iwarle gimtr und lieleiichtmig des Teleskop«
BSgerr Prof. Wolf giebt
P-jS? Arbeiten an der seiner Leitung
unterstellten
teilungdt
■1 Heidelberg im J;
rieht, dem wir beende- etitm
Das Jahr 190-Owar für die Geschichte
Be- 1 gemacht, das Uhrwerk vervollständigt
Für -das Bruce-Teleskop wurde die
EntivicSidmis des Observatoriums englische iWmilieruugslorm gewählt,
" ■ ■ ■ aber nach modernen l'riuzipk-n
zeren Massen entsprechend von
in der Zeit vom 8. bis 11. August die dei
Versammlung der Astronomischen Ge- Pr<
Seilschaft in Heidelberg abgehalten. Mt
Der grösste Teil des Jahres wurde 1 Bl<
darauf verwandt, einzelne Teile für das I ein
grosse pholographische Bruce-Teleskop
fertig zu stellen und dieses in Thätig-
keit zu setzen. So wurde ein grosser
Okularkopf 'um 'clmziill igen l'.'irüer
nach eigener Konstruktioi ' ' "
die Mitte der Achse bildet. In ihren
beiden spitzen linden trafen diese Kegel
die Stahlzapfen der Achse. Die Dekli-
nationsachse durchdringt den Kubus.
fläche des Würfels, während ein schwerer
Gusskomis auf der gegenüberliegenden
Würfelflächc aufsitzt und das andere
Lager frei hinan strägt. Die Wiege sitzt
einseitig nahe am Würfel und fasst
gleich zeitig drei Rohre, nämlich die
zwei kürzeren aber dicken Kameras der
beiden Sechzehnaöller und das längere
Hohr des zchnzölligcn Lcilfemrohrs.
Die Rohre sind nahe dem Okular und
dem Objektiv noch durch (."uissslücke
unter sich verbunden. Die Polaradtse
liegt mit dem Nordiaplen in einem
schweren Support, der vier Bewegungen
für die Justierung gestattet und der die
Sjiiize eines schweren ( jiisshonics bildel,
das auf dem nördlichen Steinpfeiler
ruht Mit dem stählernen konischen
Sitdzapfen dreht sich die Polarachse in
einem Roigusskonus, der durch ein
Kugellager entlastet wird.
Die f entroll rt sind deshalb einseiti;;
miicn ilii; Inline Pnlanii'lisi' gelc;;l, rr-1-
lichum besser Veränderungen an ihnen
vornehmen und experimentieren zu
können als bei der Pariser Anordnung,
dann auch, um den Pol jederzeit auf-
nehmen zu können. Die beweglichen
Teile wiegen an-eualiert hundert Ceilbirr,
Dadurch ist es also ermöglicht, dass an
jedem Instrument die Sekunde der Nor-
maluhr unmittelbar benutzt werden kann.
Die Anlage wurde aber 1900 noch
nicht völlig vollendet.
Im Jahre 1900 war das Wetter un-
günstiger als 1899 und noch ungünstiger
als 1898.
Die Gesamtzahl heiterer Abende war
ziemlich beschrank! und es wurde nur
in 100 Nächten pholographiert.
Es wurden 213 verschiedene photo-
irraphifclie himinclf,iiif:iahitini mit im
.Hangen 250 Stunde]] MclidLlLisig gemach.
Dabei wurden 383 Platten exponiert.
Bemerkenswert war der seltene (irad
von Klarheit. -Ich der Uitchilidie Himmel
am 6. bis 9. Oktober 1900 zeigte,
während gleichzeitig Nebel über der
Ebene lagerte. Der Mond war blendend
weiss mit einem Stich ins Blaue wie
Licht ik-r llogcukimpc im i il /i'i«ir
die nur bei grosser Klarheit auf tief-
schwarzem Himmel sichtbaren zwei-
farbigen Ringe von 2 1 /, und 5" Durch-
weiche vom Auge verursacht werden
Da? -uiauc I olsren erschient iladureh,
dass man zwei Knöpfe des Tasters eines
elektrischen Kontaktes drückt Berührt
imüii den rechte]! Knopf, su geht das
Fadenkreuz recbls, berührt man Jen
linken Knopf, links. Die genaue Re-
gulierung des Triebwerke? geschieht
durch eine Sekunden kontrolle {absolut
Kegulatur), welche von einer Pendeluhr
ausgelöst wird.
llic l'cndcldirv.in Kieiler nilN'ickcl-
s:slil[ie[iitel kam Ende Juli zur Aufstel-
lung i;n<! ist snlhrr ausgr/eichnri ge-
gargen. Dieselbe dienl al> Nor-nah-hr
lind steht durch einen Kontakt mit c.ncr
An -ah: von einlachen Sekundcnpendc!-
ulire.i in lerschledenen Räumen r.acli
einem eigner. Verfahren in Verbindung.
mewer des Monde- vor die Mondscheibe
hält Die Durchmesser und Farben
wurden von allen Beobachtern gleich
geschätzt
Eine andere ebenso interessante op-
tische Erscheinung konnte mehrmals
im Jahre 1900 beobachtet werden, näm-
lich das Ausbleiben der scheinbaren
Vergrösserung der Mondscheibe am
Horizont Diese Erscheinung lässt sich
wohl nur auf einer Höhcnnatii m be-
obachten. Wenn nämlich Nebel Über
den Thälern lagert sodass der Himmel
und dcrN'ehel am Horizont ohne Grenze
:n der Dämmcrim;: ineinander übergehen,
dann scheint sieh du Himmelsgewfilbe
nr.ler den Horizont gegen das Nadir
hm uhre Unterbrechung und cinhirbig
!(i:t/useuen Komm: dann der Mund
;i:m llon/uiil, so ei-Mheinl er |Cdem
licohachlcr kle;n wie im Zeiulh.
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Diese äusserst frappante Erscheinung
scheint zu beweisen, dass die bekannte
scheinbare Vergrösserung der Mond-
scheibe an dem Horizont von der Lage
des Anemul des Kopf es des IScohachtcrs
vülliji unabhängig ist
Es wurde im Jahre 1900 wieder eine
sv-lemrtfcdic Ver^lciehnng der ut-
sdtiedcticu tutwicklcr bei verschiedenen
Temperaturen durchgeführt Dabei
wurde auch die Emwicklungsdauer für
tdeiehe Hei ich hingen variiert. Trotz aller
Bemühungen fand sich aber wieder,
dass von allen Entwicklern — unter
Alueägim].;- aller Vm- imd Nacliii-ile —
das Hmliunl den Sic;» davontrug. 1 Vol.
Wolf hat daher für die Sternaufnahmen
diesen Entwickler weiter beibehalten.
Wie in früheren Jahren, so wurde
auch 1900 der grösstc Teil der Zeit
auf die Aufsuchung hilfsbedürftiger
Plauelen verwandt, ilh zaus September
wurde der seither stets benutzte sechs-
zöüige VoioilanHtr vom Ofimiuffsver-
hältnis 1:6, von da ab hauptsächlicli
das Bruce-Teleskop, vmi ;;k-i L-kfin ( )fi-
nungsverhällnis, benutzt. Nebenbei
kamen auch andere Apparate meist
zu Kon Irollz wecken zur Verwendung.
Einigemale wurde mit Erfolg ein sechs-
zölliges Objektiv von Paujy vom Öff-
iiungsve;!i:i]iiiis t : SV. benutzt. Im
ganzen wurden 36 versdiiedene Oegen-
den auf Planeten hin aufgenommen.
Dazu und zur weiteren Verfolgung
einzelner Planeten wurden im ganzen
66 Aufnahmen mit 161 Platten und
147 Stunden Belichtung gemacht
Es wurden in den 3b Gegenden
13 neue und 35 alte Planeten aufge-
Neu entdeckt wurden die folgenden
Planeten:
rS -V<i eindeckt am il. Okt. [<)!»
FT — — . . 20. D,-i. i'|.jt)
FU = - . . 20. . 1900
Die Vermessung der Nebelflecke
auf den Platten 434, 1011 und 1441
durch Dr. Schwass
geiiil,
■ Redul
_ : =454 e
FO -155
FH =456
Fl = 457
FK - lirf
u 23. Mär
22. Mai
15! £"pl
Messungen viin demselben grösstenteils
erledigt Die Resultate sollen womög-
lich in einer zusammenfassenden Arbeil
in Jahre l'JOl publ mert werden.
An den Beobachtungen des Planelen
Friis beteiligte neb das Observatorium
nur in geringerem Masse, weil Prof.
Wolf wegen des Eros nicht die viel
notwendigere Verfolgung der übrigen
Planeten aufgeben wollte. Immerhin
konnten mit einem langbrennweitigen
Secliszöllcr im Oktober und November
r i~ ku r/belichtete Aufnahmen des Eros,
darunter an vier Tagen entsprechende
Sätze von Abend- und Morgen-Beob-
achtungen, ausgeführt werden. Am
Bruce- Teleskop wurde dagegen stets
die Gegend, durch die der Planet ziehen
musste, im voraus mit langer Belich-
tung aufgenommen, um Karten für die
ISeohacaiunglieiYustellcn. Davon wurden
Abzüge gemacht und diese an eine
grössere Anzahl von Astronomen im
voraus versandt. Durch diese Arbeil
wurde verhindert, den Eros selbst, wie
beahsichligl, der Helligkci^schwankung
wegen (wie früher bei Tercidina, Sirona
u. a.) länger aufzunehmen. Nur ein-
mal am 3. September wurde er längere
Zeit mit zwei h'ernruhren gleichzeitig
aufgenommen, die Platten aber für
spätere Untersuchung zurückgestellt
Für photo metrische Zwecke wurden
34 Platten exponiert, besonders auch
von S Leonis, der dort seit Jahren ver-
folgt wird. Ein neuer Veränderlicher
(13h 3m— 12° 381 wurde im April ent-
deckt. Auch einige Vergleichsauf nahmen
der Helligkeit des Zodiakallichtes, der
Milchstrasse und des Himmelsgrundes
wurden gemacht.
i Für Nebelflecke wurden im ganzen
mit 37
teU-
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weise zur Weiterführung des Verzeich-
Darslellung bekannter ausgedehnter
Nebel. Die Karte der l'lejadennehel
erschien im Druck. Dabei wurde auch
versucht, eine Darstellung der relativen
H l- 1 1 i .Lckt- l K- 1 1 der einzelnen Partien dieses
grossen Nebels zu geben. Die Dar-
stellung der ausgedehnten Nehcl int
Orion wurde weitergeführt, aber wegen
Mangels an noch nötigen Koniroll-
plalten nocti nicht weit gebracht. Nur
fünf Mi [chstrasseuauf nahmen mit zehn
Platten und 15 Stunden Belichtung
konnten gemacht werden.
Mit dein Sdimtfohoninictcr wurde
eine Anzahl Aufnahmen des Zodiakal-
lichles erhalten und daraus die Achsen-
lage des Lichtkegels ermittelt. Dieselbe
wich beträchtlich nach Norden von der
Ekliptik ab, und die Aufnahmen Hessen
sich gut mit der Anschauung vereinigen,
dass das Zodiakal licht in der Ebene
des .Sonn er',;»] nah >rs liegt. Die ersten
Resultate sind im Druck erschienen.
Im Jahre 1900 gelangen nur fünf Ko-
metenauf nahmen (zehn Platten mit zu-
sammen Stunden Helichiiinj'i. Da-
von entfallen drei Aufnahmen auf den
Kometen Oiacobiui, von denen die
und zwei auf den Kometen Brooks.
Die Positionen des Kometen Holmes
<j<) II vom vergangenen Jahre wurden
fertiggestellt.
Die Saturnbedeckung am 3. Sept
wurde beobachtet und am Bruce-Tele-
skop photographiert. Dabei wurde
ein besonders hübsches Bildchen
erhalten, worauf gerade die Hälfte
der Salurnscheibe vom Monde be-
deckt ist
Am VI. Oktohcr nachmittags w irde
in einem grossen Teile Sud Westdeutsch-
lands (voll Oberwesel am Rhein Iiis in
den schwäbischen Jura) ein grosses,
blendend helles Meteor beobachtet, das
bei hellem Sonnenschein den Himmel
durchquerte und in der Juragegend zer-
platzte. Die vielen Beobachtungen dieses
Phänomens sind gesammelt und harren
der Verarbeitung.
An: 1 '). Oknuier nachmittags wurde
in einem Teile Siiddeutsehlands bei
sriilieiu Himmel eine heftige ilduiutia
wahrgcuoinmen (auch von Prof. Wolf).
Die zahl reichen Beobachtungen sind eben ■
Falls gesammelt und es zeigte sich,
dass ein grosser Meteorit, der vom
mittleren Württemberg aus auch mchr-
lach gesehen wurde, in der Gegend
von /wingeuiie;g am Neckar explodierte
;unl in einzelnen unter Donnern weiter
«miauenden ttriichsliicken auf die
Gegend von Wiesloch (am Rande der
Rheiucbeuc) flog. Leider konnten die
Hrudisfücke nicht geiundeii werden.
Noch von einer ganzen Reihe von
grosseren Feuerkugeln, alle zu dieser
Zeit, erhielt das Observatorium Nach-
richt, sodass also der Oktober 1900
in dieser Hinsicht besonders bevor-
zugt war.
Die elfjährige Periode der Sonnenflecke und der Cirrus-
wölken.
Von Dr. Klein.
f jS^or 29 Jahren habe ich 1 ) als Er- geteilt, dass die (Zirruswolken in den
S&JoB gebih.'. meiner Untersuchung der jähren der Sonnendeck -Maxima zahl-
in Köln 1850-1871 dreimal täglich reiche: . um die /eilen der Sonueutleck-
angestellten Wolkenbeohachtum;cii mit- Minima seltener auftreten. Dieser pa-
' rallcle Gang mit der Sonnenfl eckhäuf ig-
') Zeitschr. d. Opstcrr.Qv;. f. Meieuro- *<eit zeigte sich, wie ich a. a. O. im
ht-iii: ]:-72, so. Ii. , Einzelnen nachwies, auch wenn man
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— 205 —
die Morgen-, Miliag- und Abend- Ho
nhachtungen gesondert darstellte oder
jede der beiden Jahreshälften getrennt
gruppierte. Der damaligen Kol« liann
ich jetzt die Beotiachtungen von »eiteren
28 Jahren beifügen, sodass Im gänzen
die Sonncnllcckpennden tum Maximum
1848 bis zumMinimum 1901 vonCirrus-
beobachtungen begleitet sind.
Von dieser neuen Reihe gehören
die Beobachtungen der Jahre 1872 bis
1881 dem durch seine Sonnenlleck-
und Nordlichlb.:t'hrid)iiiiii.ii']i heknintcr.
Lehrer W. Weber in Peckeloh (in West-
falen) an, die übrigen sind von mir in
Köln angestellt worden. In dieser
neuen Reihe werden übrigens nur die
Tage, an denen Citrus wölken gesehen :
wurden, aufgezählt, da nicht nur an
dreitäglichen Terra instunden, sondern
so oft als thunlicli nach der Bewölkung
gesehen wurde,
W. Weber giebt folgende sum-
marische Aufzählung der Anzahl von
Tagen, an denen er Cirruswolken be-
1877 78 79 SO 81
Cimisfomien notiert, sondern
jenigen, welche am Nordhimmel in
□estalt der sogenannten ■Polarbanden-
auftrafen. Es ist nicht ohne Interesse,
hervorzuheben, dass auch diese Formen
allein in Bezug auf Häufigkeit des Auf-
tretens den Parallel ism ns milden Sonnen-
fleck Relativzatil i
Aufzeichnungen reichen bis Ende der
70er Jahre zurück, doch wurden sie
nicht su regelmässig fortgeführt, um ver-
gleichbare Zahlen für die Häufigkeit
des Auftretens dieser Wolkenformen zu
liefern. Solche begann ich 1382, zur
Zeit, als Weber seine Aufzeichnungen
ziemlich einstellte. Dadurch ist es mög-
lich, die Reihe ununterbrochen bis zur
Gegenwart auszudehnen, doch sind na-
türlich die absoluten Zahlen in den drei
Teilreihen (Köln 1850 — 1871, Pecke-
loh 1872—1881, Köln 1882 — 1900)
nicht miteinander unmittelbar vergleich-
bar, sondern nur die Wendepunkte der
Häiifigkeitskurven, welche durch sie
gegeben werden.
In der nachstehenden Tabelle ist
nach meinen Aufzeichnungen unter A
die Anzahl der Tage angegeben, an
welchen ich in den nebenstehenden
Jahren Cirruswolken notiert habe. Es
ist klar, dass an den Tagen mit trübem
Wetter Citren, auch wenn vorhanden,
nicht notiert werden konnten, und da
die Anzahl der Tage mit bedecktem
Himmel in den einzelnen Jahren ver-
schieden ist, so wird es wünschens-
t, diesen Einfhiss auszugleichen.
Nähenmgs weise ist dies ausführbar, in-
dem man die Zahl der Tage, an denen
die durchschnittliche Bewölkung mehr
als 0.8 des Himmels betrug, in Betracht
zieht und die Jahressumme der Cirrus-
vorkommen im Verhällnis vergrössert
Diese berechneten Häufigkeitszahlen
finden sich in der folgenden Tabelle
1882 128 223 1892 89 135
1883 113 192 1S93 71 101
1884 87 145 1894 70 III
1885 97 149 1B95 75 115
1886 75 121 1896 62 119
1887 82 130 1897 73 120
1888 69 115 1898 66 116
1889 40 70 1899 57 92
1891
HB
.Für 1900 sind übrigens nur die-
jenigen Hille liier /n.t;e/uj;eri, in welchen
die Cirren als grössere Streifen auf-
traten, da ich während dieses Jahres
auch die allergeringsten Spuren von
Cirrus notierte und von Morgen bis
Abend jede heitere Stunde benutzte, um
nach Citren auszuschauen. Dadurch
ist das Jahr 1900 nicht eigentlich ver-
gleichbar mit den früheren.
Vergleicht man die Maxima und
Minima aller drei Beobaehlmiirsrciliei!
von 1850 — 1900 mit den Zeiten der
Maxima und Minima der Sonnenflecke
— 206 -
(nach Wolf und Wolfer), so ergiebt I Hlnffgtdi
sich Folgerates: I dfr Cirruswolk
IflVJ M.i.ililjrll
SD5 Minimum
S7Ü M-.ii-iuill
879 Minimum
s^ .\l.miiv.ini
Ifii'J Minimum ISTO Minimum
1S"2 Us.inram lf.i>l MjKriiiKin
I9DQ Minimum 1401 Minimum
William H. Pickerings Beobachtungen der fflondformationen.
Von Dr. Klein.
gHlccIolL .1» di«er e™«" W»H-
erene feigen sidi uaeli l'r.ii l'n i.e-
rin>; Veränderungen (kr Irirhmu', die
ihren Cyldus in 24" durchlaufen, ja in
weniger als r il- bisweilen sehr tnerkl irli
-riul und .Iii.' der .|> 1 äi-liliT einer Vi'-.--
tation zuschreibt. Ich habe diese Färbun.
gen nicht vvrftilitL lan:i alst! ans eigener
Kaiiiiiiis nichts darüber beibringen,
doch möchte ich daran erinnern, dass
lÜL-ciiiii wegen seiner gii:E.;cr Nahe heim
Mondrande in starker ostwestl icher Ver-
kü riru Iis» erschein! und wegen dieser
seimigen Ansicht sehen Kirc I (clligkci-s-
wechse! in svii.fm Innern leicht ent-
stellen können.
Mcssier ii.ul Messier A. Oie Auf-
merksamkeit Prof. Pickerings wurde auf
Seine Beobachtungen begannen 1391
und wurden 1997 und 1898 fortgesetzt
Sie fujlrten ihn zu dem Ergebnis, dass
keit: An/eichen vorhanden ist, welches
eine säkulare Änderung dieser Formation
beweise, dass aber periodische Verän-
derungen, von einer unbekannten Ursache
veranlasst, dort vorkommen und eine
Reihe der auffälligsten Änderungen im
Aussehen diese; Objekt veranlassen.
Prof. Pickering giebt eine Abbil-
dung des An— ehens von Messier und
Mai
12 h 5Qm
.ekle Wl
Grecnwich, zu Areiiuipa am ll/olligen
Refraklor bei 795facher Vergrösserung
zeigten. Diese Abbildung ist hier in
Fig. 1 reproduziert. Dieselbe zeigt
nach Prof, Pickering mehr Detail als
andere in Cambridge am 15zolligen Re-
fraktor gc/cichnctcrr, wegen der besseren
Luft in Arequipa. Der erfahrene Mond-
beobachtcr kann sie aber nicht für sehr
gelungen oder auch nur detailreich
halten. Überhaupt ist zu bedauern, dass
Prof. Pickering von den früher über
Messier angc-tedleil 1 1 1 1 r;i n.-ii
keiinrlei Kenntnis brsii/:. er weis;, weder,
d.i— ( ir.iitlnusen ungetaltr alles, was er
jetzt als neu berichtet, schon 70 Jahre
früher gesehen hat und vieles andere
dazu, 1 ) noch sind ihm die zahlreichen
■) Vergl. Wochenschrift für Astronomie
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Reo hacl Illingen aus den Jahren 18-12
Iiis 18S2, diejul. Sduuidl in snnem Send-
schreiben an mich veröffentlichte, 1 ) be-
kannt, endlich auch nicht die Beobadi-
lim^reihe von mir-) aus den Jahren
1877 bis 1833 und die zahlreichen Mit-
teilungen über Messier in den verschie-
denen Jahrgängen des Sirius- . Das
an diesem Orte publizierte Material
halte /■.vufcllfis Herrn Pirtering in deti damals
Stand gesetzt, seine Beobachtungen über
Messier unter dem günstigen Himmel
Aivqmpas ueil erftilyividu-r und jcilen-
' " zielbcwiisster zu gestalN
Was 1:ül
r M;id
völlig.
didn.ckc
Obere
Messi.
sagte, trifft
kann gar nicht begreifen, wie Mäiller
dazu kam, zu behaupten, auf den Ring-
v.-äik-n hciil/r Krater fanden sie;) Kuppen
in su genau gleichen Ligen orieniiert,
dass man an ein höchst Sünderbares
Spiel des Ziiialli-s denken müsse. Hei
meinen [ieeibaehlungen hatte ich vielmehr
immer damit zu kämpfen, dass die
beiden Mt-ssier niiden!lidi erschienen ;
völlig scharfe Bilder derselben habe ich
trotz jahrelanger Beobachtung kaum
jemals erhaben können und fir.de nun
aus den Bemerkungen von Prof. W.
PicktTiirg, dass es diesem vielfach ci'-ensii
ergangen isL Sonderbar wäre es, wenn
suldies Itdiiilidi auf Zufall beruhte;
Pa-kei-im; denkt an eine Art Nebel. Bei
dieser Gelegenheit will ich au eine Be-
obachtung
Idi habe d
das Innere des Kessels war wie ein
Halbschatten. Das östliche Ringgebirge
war scharf, vollständig und im Innern
zur Hälfte mit tiefschwarzem Schatten
erfüllt. Auch am folgenden Tage war
das westliche Ringgchirgc halbmond-
förmig, voll diffusen Schattens. Es war
völlig nUüHiglidt, den westlichen Halb-
rand zu sehen. Ich bin überzeugt, dass
damals eine Art Nebel im Innern des
Kessels lag und sich auch über die
westliche Halde des Ringwalles ver-
breitete Eine andere Erklärung der
Unsielubarkeit desselben scheint mir
nidlt zulässig. Prof. \V. Piekering ist
net südöstlich neben A den halben Ring
eines sekundären Kraters, der etwas
kleiner im Durehmesser ist als A und ist
der Meinung, dass dieser halbe Krater bis
dahin noch nicht bemerkt worden sei.
Dies ist indessen ein Irrtum, denn der
anhängende Halhkrater wurde schon
1870 Juli 2. und 1874 März 23. von
Ingall gesehen, dann 1882 März 23.
von mir, 1 ) hierauf 1885 Febr. 18. von
Saxby und am 19. April des nämlichen
Jahres abermalsvon mir. Audi Krieger hat
ihn gesellen und auf Tafel 1! seines ,\lt;nd-
atlas sowie auf Tafel Vll im Sirius
(Jahrgang 18<J4) dargestellt. Hier zeigt
sich deutlich eine Öffnung int Wall
von A, die in den anhängenden Halb-
krater hineinführt Auch auf Tafel XI
der grossen Mondkarte von J. Schmidt
' der anhängende Krater und die
Wall
-illim;
Pit
'I a. a. O. Jahrgang
i Messier und A nicht, wie in seiner
i Zeichnung, eine Vertiefung liegt, sondern
dass sich dort ein Plateau erhebt und
r A mit seinem Westwall höher lieg? als
1 . der Wall des Messier, wodurch bei ge-
') Sirius 1883, S. 174.
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eieiieteni Slaiul der Sonnt- ein liingsiiie.k
des letztem vom Schatten des Walles
von A bedeck! wird, sodass Meseler
dann hufeisenförmig ltscIicj üt. Dirs
hat schon Oruirnuisen 1825 Septbr. 1.
sehr schön gesehen und ich habe Mine
Skizze nachbilden hissen. 1 ) Er sagt
erläuternd: »Als die Lichtgrenze (des
abnehmenden Mondes) nur noch 2'/ s .
Durchmesser (des Messier) von diesem
entfernt wir, ging ein Halbschatten (!)
des östlichen Circellchens (A) über das
westliche (Messier) und das östliche
marh;e einen Schatten bis an die l.icht-
grenze.- In der Skizze geht dieser
Schalten breit über Messier hinweg und
letzterer zeigt sich als matte, längliche
Umwallung in diesem Schatten. Prof.
Pidaiiiic: flieht zum Schluss eine Ver-
gleichung seiner Beobachtungen unter-
t-inniiLi.-r An einem i roliigeu Kefraktor.
sagte er mil Recht, ist die Veränderung
In der relativen Grösse der Krater sehr
augenfällig. Zwei Tage nach Sonnen-
aufgang erst ii eint A dreimal so gross
als Messier, am nächsten Tage wurde
er vier bis fünfmal so gross gesehen,,
am Q. Tage sind beide Krater gleich-
gross. Hie Deimling dieses sonderbaren
Phänomens scheint eine dopne-lie Am
2. und >. Tage uiieb SonueiiaLiimiug
werden die Umrisse des Messier seihst
im H>/.oiligen üclraktor nebelig imhe-
s:iri!iii(, während A vi'iilig schari iileibl.
Beim Vergleich der Grösse des Kralers
n Teleskt
Da
in den ersten Tagen nach ^.onucuaiii-
gang die Innenflächen beider Krater
nur wenig heller als das benachbarte
Marc sind, so urteilen wir über ihre
relative Grösse hauptsächlich nach der
mehr oder weniger grossen Augen-
fälligkeit, namentlich auch der Schalten,
und deshalb erscheint Aals der grössere.
Spater werden die Innenflächen beider
Krater heller als das Mare, wahrend die
lieh r,
lieh s
berück.
> hesoti
fttfgt, v
seine Wände steil ahf;
Messier dagegen einen
je schmaler ein solcher S'
wir die Krater mehr in ihrem wahren
Grossen Verhältnis. Indessen findet
man auch au einem grossen Teleskop,
dass die relativen (iiössen <iic-cr beiden
Krater sich ändern, wenngleich in ge-
ringerem Masse als an einem kleinen
Fernglase. Prof. Pickering giebt aus-
betrachteten Formen und gemessenen
Durchmesser heider Krater und stellt die-
selben, geordnet nach der Reihe der seit
dein S: in ni-iiiui Ilm nve verflossenen Ta:<e,
durch Kurven dar. Gemäss diesen ist A bei
Sonnenauf- und -Untergang am grössfen,
um .Mitia- ,ind beide ungefähr gleich
illre elliptische borm erst etwa 2 I ;i,;e
nach Mittag wieder. Der Krater A
(nebst Anhang) erseheint bei Sounen-
uiuerjjaiiL,' wieder dreieckig. Eine grosse
ider Krater ui Grösse.
Gestalt und Richtung ihrer Lage tritt
n:ii bei hohem Sonnenstände, /wischen
dem 5. und 9. Tage nach Sonnenauf-
gang, ein. Vor Mittag ist A gelber,
nach Mittag grünlicher als sein Nachbar,
um Mittag sind beide von gleicher
Farbe. Der dein Krater A siidi'islu ärfs
anhängende Halbkrater ist vor Mittag
gewöhnlich scjimal, uacb .Millag erschein I
er grösser; bis zu 3 Tagen nach Sonnen-
aufgang und von ebenso lange vor
Sonnenuntergang ab ist er unsichtbar.
Diese UtiMilitbaikeii rührt meist daher,
Digitized öy Google
200 -
lcgcnthch
und er i
Ti
issen ph/im ist wie wiche, mii
-■Jcr tw-ii Ausnahmen, aut dir noriJ-
n Hemisphäre nngiirulien werden
zusammen als ein Objekt. Wa> die Sorgfältige/eirhnnngen und Messungen
Helligkeit des Krater Innern vi n Messier mögen il inn eigenen, was wirklich 4:cl:
anbelangt, so nimmt dieselbe in;: steigen- ereignet, während die vorliegenden Beob-
der Sonnt- :u und erst mit dem 12. Tage acliliiugeii i- L-iy , wa-, scln-iiiliar vorsieh
beginn! ihre Abnahme. Das Innere von geht. Nachdem Prof. Pickering das
A wird ne>ch heller als das des Messier, Vorstehende geschrieben, gelang ihm
wenn auch langsamer. Die Umgebung IS')« November 21. 4 " Tage nach
nördlich und südlich von Messier zeigt Sonnenaufgang «her Messier, bei sehr
vom 2. Tage nach Sonnen au (gang an, guter Luit an 550facher Vergrösserung,
Aufhellung und rasche Zunahme ihrer eine mtei essame Beobachtung. Aus
Intensität, aber kor/ nach Micag niiiinil dei sehn-n wurde wahrscheinlich, das<
dieselbe, wieder ab und ist am 1 1), Tage der I lalbr ins; väddsllich neben A, welcher
völlig verschwunden. Prof. Pickering nach Sonnenaufgang gesehen wird, nicht
schreibt dies de:' Reith ildur.g daselbst identisch ist mii der ähnlichen Bildung,
zu. Der Schalten im Innern des Messier die sieh vor Sonnenuntergang zeigt,
verschwinde! zwischen 7. und 7. 4 Tage Wenn A elliptisch erscheint, ist der
nach Sonnenaufgang, bleibt also bis erstgenannte Halbring in ihm zu unter-
um Mittag und da die Sonne, vom scheiden oder mit dem Mare ver-
Monde aus gesehen, an einem Tage schwömmen, wenn A dagegen dreieckig
12" fortschreife!, so muss der Abhang, erscheint, so ist sein Halbring mit ihm
w-elcherdiescuSchaKenw-irti.tastYertikal kombiniert und das. Ganze zeigt sieb
sein. Der innere öslliche Abhang ist al- ein Krater. Damitsind dieSchwierig-
iveit weniger 'teil; der Schatten ersehen« keilen treib eh nicht gehoben. Die ver-
im Messier 12.7 Tage, in A dagegen äiulcrliche liichtuug der grossen Achse
11.7 Tage nach Sonnenaufgang wieder, der beiden elliptischen Krale; .Wessier
Der veränderliche Fleck auf dem inneren und A ist nach Pickering zum Teil
Kralerboden des Messier erscheint 2.6 wenigstens auf die Libralion zuriiek-
Tage, im Kraler A 2.8 Tage nach zuführen. Dies ist auch meine Meinung,
Sonnenaufgang; beide Flecke werden allein ich finde ausserdem, dass beide
stufenweise dunkler bis zum 4. Tage, Krater auf dem gewölbten Rücken eines
bleichen dann langsam ab und sind breiten, (lachen Kückens stehen, der eine
um Mittag bestimmt matter; am 12. Tage auf den ostwärts, der andere auf den
nach Sonnenaufgang wurden sie zuletzt . westwärts geneigten Flanken desselben,
gesehen. Ihre Breite nimmt mit der Hierdurch erst sind die erwähnten
Dunkelheit zu und der Fleck in A Aul lerunreii in (iestall und Richtung
wurde zuletzt fasi rund. | erklärlich. — Schliesslich heb! Prof.
Welches, sagt 1'ieVering, ist mm dir l'ieki-iing herein. 1 } das* die allgemeine
Llrsache aller de; Veränderungen, die Meinung, auf dem Munde erschienen
bei diesen Krater;] stattfinden- 1 Seine aile Ubeil läclu-r.leile hei gleicher He-
Antwort lautet: »Was mich betraft, leucliitmg stets in gleicher Klarheit und
sii muss ich frei heni:is Mgcn, da— ieli Schär ie, .-ichevlich irrig Ist. Diese näm-
IS nicht weiss! Seit 7 Jahren habe ich liehe Ar.siehl habe icli auf * trund eigener
die Kraler Studiert in der Hoffnung, das Bei ibaditaugen schon vor 23 Jahren aus-
Rätsel zu lösen. Diese Losung mag gesprochen'-) und begründet. Wenn
vielleicht sehr einfach sein, aber ich hin aber Prof. Pickering ausspricht, »die
geneigt, zu glauben, dass sie eniigiliig ■■
nur gegeben wird dureheinen gesebiekieii i. .,, .,. n., S. 'ä4.
Beobachter, der unter günstigeren Ver- Sirius 1878, S. 54.
Sirius ts»1. Heft 9. 27
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— 210 —
Moudatmo-;|iha:c ist widirsdiciulich coli wart in Verl )int9 liii i> mittler Abwesenheit
von Wollen; wo wir einen hellen Sircitcn der Schallen, welche im Vollmond das
sehen, zeigt sich einige Tage nach Detail mancher Moudrcgion so schwer
Sonnenaufgang eine Walke und es isl erkennbar macht', so möchte ich dieser
hauptsächlich deteuai igen Eilige Cii-gen- Meinung tlodt nicht beipflichten.
Vermischte Nachrichten.
Die Ergebnisse der Beobach-
tungen dertotalen Sonnenfinsternis
vom 18. Mal 1901 müssen in Anbe-
tracht der ungünstigen meteorologischen
Verhältnisse im allgemeinen als erfolg-
reich bcvddmri weiden, da uislcr Ii
längs der Totalitätslinie besetzten Sta-
tionen an 13 brauchbare Beobachtungen
gemach! sind. Die auf die ungewöhn-
lich lange Dauer der Totalität basierten
besonderen Untersuchungen waren frei-
lich vergeblich. So in erster Reihe die
Photographien iler Korona durch Prot.
Barnard, die Spektroskop! sehe Bestim-
mimg der Rotation der Korona durch
Ncwnll, Wiltcrdinck und Baumc-Pluvinel
und die Messung der Wärmestrahlung
der Korona durch Abbot und Julius.
F.iiolgrcicher u.n-,-11 tlk- Photographien
der Gegend um die Sonne für die Auf-
zeichnung der Steme und zum Auf.
suchen eines etwaigen iiurameikuriellen
Planeten; gute Resultate erhielten Prof.
Perrine in Padang und Dyson zu Auer
Oadang. Die poktriskopi sehen Untcr-
u Teil erfolgreich;
Prof. Julius und eine Reihe von Pho-
tographie» wurden von Newall mit der
Sawart'schen Kamera erhalten. Vom
Chromosp hären Spektrum haben mehrere
i Sei: Im' liier mehr otler weniger ertol^-
reicht' Plniiograplüer: erlügen. Zu fori
de Kock erzielte Dr. Mumphri'ys «:ile
Spektra der unteren Oirnmnsplicrt,
unter Verwendung eines konkaven Oit-
lers, bei dem das ganze blaue und \ [oldte
S[X-litr,-ili;etikn/w ( -inisslaiig war. N'ewall,
■stützt von l.eiit. Briggs, erhielt mit
n ebenen Gitterobjektiv eine Reihe
von Spektren mit starker Dispersion über
einem kleinen Gebiete. Dr. Mitchel
erhielt mit einem Gitterspektroskop eine
Reihe von Spektren der umgekehrten
Schicht (flash). Gute Reihen von Pho-
tographien mit prismatischen Kameras
erhielten die holländische Expedition
in Fort de Kock, de la Bauim; Plnviuel,
Donitch und Maunder auf Mauritius.
Zahlreiche Photographien der Korona
und ihrer Umgebung wurden mit ver-
schiedenen Arten von Kameras erhalten,
aber es ist unwahrscheinlich, dassirgend
eine in Sumatra aufgenommene eine
beträchtliche Ausdehnung der Strahlen
zeigen wird, und man wird sieh dies-
bezüglich mehr ani die Photographien
verlassen müssen, die tinter den güns-
tigeren Bedingungen /u Mauritius auf-
genommen sind. In Sumatra sind Reihen
von Bildern in grossem Massstabe mit
■iOfüSaigen Lins-.'n erhalten woroen von
Prof. Nyland, Perrine und Dr. Hum-
phreys. Prof. Todd hat in Singkep die
Korona nicht einmal gesehen wegen der
dichten Wolken. Eine Prüfung der
Platten ergiebt mehrere helle Bogen,
die offenbar auf ausgesprochene Pro-
tuberanzen zu beziehen sind, besonders
im S.-O.-Quadranten. Die Dauer der
Tolaliiäi seheint beträchtlich von der
ocrcdineteu fipiitMucrideiiMtvcrsducdt-ii
gewesen zu sein, und zwar ist die be-
obachtete Zeit in den meisten Fällen
kür/er. Die holländischen Astronomen
zu Painan melden sie etwa elf Sekunden
und Dyson etwa neun Sektinden kürzer,
als die Dauer der Berechnung nach sein
sollte. Autlere Beobachter, z B. Prof
Burton und die Fori de Kock-Partie,
scheinen die Zeit der Totalität länger
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gefunden zu haben. Eine bemerkens-
werte Thatsache bei dieser Finsternis
war, dass die meteorologische Statistik
die Beobachter bei der Wahl ihrer Sta-
tioiisorte sehr stark irregeführt hat. Die
Finsternis wurde unter fast vollkom-
Padang Pandjang, welches für die reg-
nerischste und wolkigste Gegend in
Sumatra gehalten wird, während die-
jenigen, welche in dem alten Solok Fort
kampierten, am wenigsten begünstigt
an der ganzen Küste waren.
Be ne n mi ng von k 1 ei n e n Plan eten.
Folgende Asteroiden haben die beige-
setzten Namen erhallen:
(3931 1894 BQ Lampetla
(399) 18« BP Persephone
|407) 1895 CC Arachne
1408) 1805 CD Fama
(4B) IS« CO Palst«!
(417) 1896 CT Suctia
(413) 1896 CV Alemannia
(419) 1896 CW Aurelia
(45S) fooMaf'kiua.
Rückkehr des Encke'schen Ko-
meten. Derselbe ist am 6. August
nahe dem vorausberechneten Orte von
Wilson in Northfield (N.-A.) aufgefunden
worden. Fi nmss /i-.'inliiii lichlslaik
sein, da er trotz des hellen Mondscheins
gesehen werden konnte. Seine letzte
Wiederkehr fand 1 898 statt, wo er aber
nur auf der südlichen Erdhälfte gesehen
werden konnte. Die diesjährige hat die
grösste Ähnlichkeit mit der Erscheinung
vom Jahre ISdS, da der Komel jetzt
zur gleichen Zeit wie damals, am
15. Sept., sein Perihel erreicht. Man
darf daher hoffen, dass die diesjährige
Erscheinung ungefähr so verlaufen
wird, wie diu damalige, iirjiillt sich
diese Hoffnung, so wird der Komet
gegen Ende August so hell werden,
dass man ihn schon in sehr kleinen
Fem röhren wird auffinden können.
Leider wird die Dauer seiner Sichtbar-
keit für die Nordhälfte der Erde auf
den Monat August beschränkt sein, da
er im Anfang des September in den
Strahlen der Sonne verschwinden und
bei seinem Wiederau hauchen so weit
südlich stehen wird, dass er nur auf
der Südhalbkugel beobachtet werden
Über die Sternschnuppen vom
3. Januar 1000 schreibt Dr. J. B.
Messerschmitt.') Professor ' '
beobachtete in der Nacht z
1900 in England einen zieml
Sternschnuppenfall, dessen Strahlungs-
punkt sich im Sternbilde des Mauer-
quadranten, zwischen dem Kleinen Hären
und der Krone, befindet. Es wurden
während 5 1 /* Stunden von abends
11 Uhr bis morgens 4% Uhr gegen
130 Meteore gesehen, von welchen %
zu den Quadrantiden gehörten und
welche meist aus Sternschnuppen erster
und zweiter Grösse bestanden, also sehr
hell waren; einige erreichten auch die
Helligkeit der Venus.
Da nun während dieser Jslires/cit
meist ungünstige XVitternngsverliältuisse
in unseren tiefenden herrschen, so sind
Beobachtungen dieser Art schwer an-
zn-ieilen, wi-slinlh aneli weniger genaue
Angaben, besondere aus früherer Zeil,
Wert haben. Eine Durchsicht der
letzten metenroiogiscliet: Seliii fsjonruale
der Scewailc ergab. dass lientr an diesem
Tage auch auf der südlichen Halbkugel
meist bewölkter Himmel iiensrh:e. also
Beobachtungen nicht möglich waren.
Diejenigen Schilfe, welche diesbezüg-
liche Bemerkungen enthalten, sind im
[■'(.ilu'enden znsammcugestelii :
Si-grlsi.-l.ifl Allamie- ,Kspl. H.nojen,
in 43° nördl. Br., 18" westl. Länge,
sah bei teilweise bedecktem Himmel
am 3. Januar 1904) früh in der Wache
von 12 bis 4h häufig Sternschnuppen
nach westlicher Richtung fallen.
Segelschiff >Capelia.,Kapt.H.Wilms,
beobachtete zur gleichen Zeit auf 211"
nördl. Br., 41 11 westl. Länge, bei wech-
selnder Bewölkung, /.nie;/: Bedeckung
8, "Sternschnuppen'.
Am Abend des 3. Januar notierte
Kapt. M. Schoemaker, Segelschiff »Flott-
') Annalen der Hydrographie 1901, S.81.
,1 l-laeyl
„ Mor,-
solch unruhiges Wetter
herrschte', sind keine Meteore erwähnt.
Kapt. F. W. Keppler, Segelschiff
• linmshauscn . . nolierte am 3. Januar
abends Sil ohne nähere /eiianr/abe Linier
43° nördl. Br., 26" westl. Länge: »Starke
und helle Sternschnuppe fiel in Nord'
westrichtuuj; aus dem Adln" .
Endlich berichtet Kapt F. Jäger vom
nuppcn auf ii ' mau daueren die Imltntiliil au. so hälle
. Länge. In der | man auf eine Periode von 24 Jahren
" herrschte wecti- oder eines aliquoten Teiles davon zu
böige Winde, In ; Durchschnittliche Fixsternpa-
vom 3. Januar, railaxen. Prof. Kapteyn in Qroningcn
hat eine umfangreiche Untersuchung
in I' a
Ein Med
D Li reb niesscr, Vinn Sternbild Ossiopeia
nach NO; ungefähr 10" über dem
Horizonte platzte es wie eine Rakete
ohne Knall und verlosch.« Es war
klarer Himmel bei nur vereinzelten
Wolken.
Die Beobachtung™ von den beiden
zuerst erwähnten Schüfen beziehen sidi
offenbar auf die von Herschel unter-
suchten Quatrantiden; die beiden letzten
eutiirdtin [ieiili^HiiLiri'.'iTi vnn n'hr hellen
Meteoren. Auffällig erscheint, dass auch
am 3. Januar abeu,:s tmlz unsjLiiistiger
Witferungsverhillntssc viele Stern-
schnuppen auf dem Segelschiff •Flott-
bek gesehen wurden. Mauels näherer
Angaben kann fischt emsdiieden werden,
ob es sich um den nämlichen Schwann
handelt oder ob sie davon unabhängig
Zur Feststellung einer ;d Halligen
Periode simi allere l><oo;idiluiii;eu : jr-
eignet, Finc Durchficht der soi>eo:uio!cn
Quadratarbeiten der Deutschen Scc-
warte ergab für die ersten Tage des
Januar aie-^er euuvlneii lie<ihacl]luii!;r:i.
die sieh wahrscheinlich meist auf hellere
<>ujeklc be/ielieii, dass am 8. und <J. [an.
!S70 be/w. ISljQ viele und am 4. Jan.
1876 sehr viele Sternschnuppen notiert
wurden. Mangels näherer Angaben
lässl sich nicht entscheiden, ob die von
8— 12h abends notierten Sternschnuppen
,TJ angehören. Nimmt
über n
angeste ..
guniien und scheinbare:! Hclligkei
nauer bestimmt sind. Fs wurden dabei die
Paral laxem Hesslingen auf Kapstern warte,
die Bestimmungen von Elkin am Vale-
Obsm-atnriuiri, die hdiomctrisdieii l'.v
railascubcstiiniuurifieu von Peter in
Leipzig Prof. K.ip;cvus ei-ene Resultate
soeeieeiuiireaudcre benutzt. Als mittleres
li]!;ehn:? aus allem benutzten Material
finden jicii idsrende Parallaxen für die
entsprechenden midieren Helligkeiten
mid i:i«i'iibi:we;:imi!eu von Fixsternen:
mittl rrp initiiere
H.ie,,-t-, Uirtj.«- £i 4 tj o>.n«r>
li.lFi üm.-se
5.31 •
4.33-
0.164
Diese Zahlen sind übrigens Rech-
1 1 n r l l: rir t - i> 1 1 i s.s t-, denen eine heslinin;'.-
physische Bedeutung nicht beigelegt
werden darf. Ihre Bedeutung liest
darin, dass sie zeigen, dass eine Be-
ziehung zwischen Parallaxe und Eigen'
lieWLiiui:- der Fixsterne nicht erkenn-
bar ist
Fernrohre für 1. .
Himmelsbeobachtun?. Aus dem
Leserkreise des. Sirius- sirid mir mehrere
grössere und kleinere, sehr gut erhaltene
Fernrohre zum Verkaufe ausieuiehle;
worden. Freunden der Hinimels-
beubaditiiiiL;-, welche die Au schal fiuis
eines solchen Instrumentes hcahsichtUi'i:
und sich dieserhalb an mich wenden,
bin ich /n jeder i;ewii lachten Aii-kini:i
gern bereit Dr. Klein.
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Astronomischer Kalender für den Monat
November 1001.
Planeten Konstellationen 1901.
Jupiter in K™j. i" Hctlast mit Sjmr.1. Jupiltr 0° 37' =
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Mittlerer Berliner Mittag
!""-
lllillli
IIIIII iS
lllllJli!
N 1:s'Hij:EE| !•
"1; irl^EHl;;!
-s
==L=L= =
18'0 Letztes Viertel.
S7'S Neumond.
17-0; Erstes Viertel.
11-2 ; Vollmond
- 1 Mond In Erdnähe.
- 1 Mond in Erdferne.
-^.""Jsä.", -SÄ.
1 h m | h
- r
2-
S
7T1
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□Igilized by Google
— 216 —
Erscheinungen der Jupitermonde. Die sämtlichen Angaben über die Ei-
scheinungen der Jupitermonde beliehen sich au! mittlere Zeit von Oreenwidi. Die
Trabanten sind der Reihernde ihres Ahstandes vom Jupiter nacli mit I bis IV he-
den Jupiter für den Aii.ireitMkl- d.r Verfinsterung (Ji oder des Wicdererseheinens (r).
Ist r nicht angegeben, so Itann der Austritt aus dem Schatten nicht beobachtet werden.
Ec D das Verschwinden des Trabanten im Schatten des Jupiter.
Ec R den Austritt ile, Tr.niiiiieii M i, ,| L -iii Schatten des Jupiter.
Oc D das Verschwinden des Trabanten hinter der Jupiterscheibe.
n,: I! das Wkiiererx-heinca -lilikh neben der Jm pi(<.TAr:i l' i-i L -.
Tr I den EmtritE des Trabanten vor die Juni terrae™.
Tr E den Au-liiii Ji'. Tiaiianki' stu lI l i Jupilei Scheibe.
Sil I den Eintritt de» Tr.ihanlei:.. h;mnis aui die Jnpitersclicibc-.
Sil E den Austritt des TrallaiuerKeimireri:; an- der Jii| 1 i 1 LT-.rndbe.
Es sind nur diejenigen Li scli l-üi um,':.' it der Jniiiter:iici:ide aui-duln i. welche sielt ereignen
sveun Jupiter .n Hiv-ie/kb über tun! die Nini-e mirer dum I b:i \i. wie stellt. Um die
Momente dieser [ir.i±ehr.in<;ui riaeii miiti-leiiropaisdier Zeit m linden, hat. man nur
notig I /11 ileri angegebenen Zeitpunkten zu addieren.
November L L Tr. i. 6* 31-. I. Sh. L 7 h 11™. November 2. IL Sh. I. st 35».
]][. Tr. E. 6b 8». II. Tr. E. 9- I. Et R. 7- 10- 08-, III. Sh. L 7» 23-.
Novembers. I. 5h. F. lt. asi>«. November 8. I. Oc D. )7-. II. Tr. I. «» a».
III. Tr. 1. 71 13-. November 10. I. Tr. E. 5» 23». I. Sh. E. Bt am. November II.
II. Ee. R. st' ««■ im-. November 13. III. Cr. K. 4t w N-, November 17. I. Tr. I.
6" l-. I. Sh. I. fi" 1™. November 18. I. Ec R. 6" so- 10.. November 20. III.
Oc R. 5k 8-, III. Et D. r.i. :ii- ja-. November 2ö. 1. Oc. D. 4' 17». II. Oc. D
6» 31- November 26. !. Sh. E. 1" Ii-, November 27. II. Sh. E. 8» 31». III.
Oc D. 15-.
Stellungen der Saturnmonde. (Erklärung S. 24.)
Zeiten der östlichen Elongation im November 1901.
Tethys. November 1. 7*h; November a. Mk; Novembers. w»; Novem-
ber 6. ä3-ih; November 8. 20'if; November 10. i7-8>>; November ia. 15*lf;
November U. m",
Dlone. November a. i3'7h; November 0. IT**; November 8. in*j Novem-
ber u. 4Hi; November ia. 92-nti.
Bhea. Novembers. 1-S*; November 7. MI*; November 12. I-f»; Novem-
ber 16. Ui».
Titan. November 1. 7-t b S.; November 6. 0 0» E.; November 9. S-SM.;
November ia. u-ü^ VC.; November 17. 7-a» S,
lapetus. November 14. rs"> S.
McräjiSKcbtr: llr. IteriiMini J. Klein in Kiilll. - Druck teil Oskar [.einer in Leiiuig.
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Bnnd_XXXlVMl901.)
SIRIUS.
Zeitschrift für populäre Astronomie.
Centralorgan für alle Freunde und Förderer der Himmelekunde.
Herausgegeben
t M 11 Wirkung herverrageailar Fichmäontr und u<
von Dr. Hermann J. Klein in K
Oktober 1901.
■den Monat 1 Heft. — Jährlich 12 Mk.
. EDUARD HEINRICH MAYER In Lelp
nicn. S. TU. - CJi-t H,'l]i: i kdis^l.i-,inl.'..r^ni ,
- Die T/i.iM-leii .i.- A.!r,,;,l:,.:Wi-e]ie>i OIhtvi,
i: fint'ii; J,i!in Iii ■..■I.v i-,lr.ii;:-. V. 11 V. P.
Die Entdeckung und Katalogisierung von kleineren
Nebelflecken durch dte Photographie. 1 )
ie Widitigkdt der photographi- Anzahl Aufnahmen gelangt, war Prof,
sehen Forschung nach WM- Wuli iiln'iT.i^tit, wh: ungemein zahl-
flerken wurde wiederholt im Sirius- reieh allenthalben am Himmel die
dargelegt Unlängst hat nun Prof. Wolf planctarischen und kleinen Nebelflecken
in Heidelberg, der Kgl. bayer. Oes. d. m finUt-n waren. Besonders ein vor-
W'i". ril .München iibtT Seine Arhi.'ilri) /üf;lii'hi> V< i:fIt':'ir!iJtr 'sclli-s ( 'bii'kliv Von
und Erfahrungen et. n c dieicn) (kWel: lüiv;r Oiimic;- nr.d S I cm Brennweite,
eine wichtige Abhandlung vorgelegt, das also ein Off nungs Verhältnis von
der wir nachfolgendes entnehmen. ' i :5 besass, gab manche Gegenden des
Bei der Anweiidmiji- der Dopivl- Himmels als ganz besät mit solchen
'jbjtttive vun .L;rijw:m Uli naiver- p]:meuriidien Nebelilee-kc". l'm !_;!■. ii.ll
hältnis auf die Himmelsphotographie ein Extrem als Beispiel herauszugreifen,
iur Aufsuchung schwache ra u sg cd eh nur so fanden sich auf einer Piaitc (vom
Nebelmassen am Himmel und der vielen 24. März 1892) von 96 Minuten Bclich-
fcleinen Planeten zu einer grosseren j Bing in einem Kreis, den Prof. Wolf mit
^cih...«h. r i ■] , ■ L'i einem Ib. lim vn l find um i. Virgil»*
a. ÄLwÄ».";;;; .»• Mm^u schlug, »w««:*»
i'Hi, ii. iieii ± | als 130 Nebelflecke.
Sirius 1901. Heft 10. 18
— 218 —
Ähnliche Zahlen, wenn auch selbst-
verständlich nur selten so ungeheuer
gross, ergaben sich ihm an anderen
Stellen des Himmels und es war damit
gezeigt, dass die Düblet- Linsen uns den
Himmel mit einer ungeheuer viel
grösseren Zahl planetarischer und kleiner
Nebelflecken erfülll erscheinen lassen,
als seither angenommen worden ist.
■ UlL-ichKcitiE,« sagt Prof. Wolf, -war
aus den ersten Versuchen ersichtlich,
dass diese schwachen Nebel, vnn
denen ja das Auge am Fernrohr nur
verschwindende und vorübergehend er-
haschbare Eindrücke erhält, sich auf
der Platte mit grosser Sicherheit ein-
stellen und messen Hessen. Anderseits
war das Wesentliche ihrer Gestalt
unmittelbar zu erkennen und zu be-
schreiben.-
Diese trh Ii runden brachten ihn zu
dem Entscbluss, den >kleinen Nebel-
flecken' des Himmels eine ganz be-
sondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Er begann sofort mit Aufnahmen yon
iini^sdaiier /ik'M in ji-rn-ri Gegenden
des Himmels, wo bekannter masseu die
kleinen Nebelflecken am reichsten und
schönsten vertreten sein sollen. Im
Laufe der nächsten Jahre wurden so
-.Iii: üe[ffinifii von Virco, Leo und
Coma Bereu ices zum griissteii Teil
mehr nls dreimal mit Piusen bedeckt.
!:s handelt sieh, fährt Prof. Wolf
fort, dann nafurgemass darum, die
Positionen Jicsei nnfjtviililten neuen
Objekte zu bestimmen. Ich versuchte
zuerst mit dem einfachen Hambere' sehen
Schraubcnmikroskop, mit dem ich die
l\isi:in]k-ll iler kleinen Plnni'-fil /II vit-
ulesseli pllce'lc, ilie Pl;-1tcii ans/nmc~-eii
und zwar, in derselbe!! Weise w ie dort,
dadurch, dass ich immer die Distanzen
di r Ki ln l von verschiedenen Anhalt-
Dabei zeigte sich sehr bald, dass
/.war die eirciehliarc < inniüi-.ikeit eine
sehr grosse war, dass aber die Mülie . |
der Vermessung auch nur eines kleinen
Teiles einer Platte so ins Grosse be- 1 ,
sonders bezüglich der Rechenarbeit
wuchs, dass ich gezwungen war, da-
von abzustehen.
Nach allem, was ich erfahren hatte,
mussie sich für diesen Zweck, .illerdirigi
unter Aufopferung der grössten Genauig-
keit, der von Professor Kapteyn in
(i|-iniiii|;fii ersonuene paraliakiisdk-
Messapparat ganz besonders eignen. Es
musste das richtige Instrument sein,
diese Nebelflecken' zu katalogisieren.
Daher zögerte ich auch nicht, als
sich mir die Gelegenheit darbot, 1 ) mil
bescheidenen Mitteln einen paiallak-
tischen Messapparat zu beschaffen, diesen
Apparat hei einem bekannten Mechaniker
zu bestellen, und er wurde nach
seiner Vollendung auf dem Obser-
vatorium auf dem neuen Koi:ii>u:K
aufgestellt. Leider hat sich die media-
nische Ausführung der Arbeit des
Apparates — der an anderer Steile be-
seliiieberi weiden soll — als ziemlich
mangelhaft erwiesen und die Messungen
In der Zwischenzeit wurde es
mir ermöglicht,-) ein neues bedeutetnl
grösseres Fern rolir zu erbauen. Die
Aufnahmen mil den Secbszöllem von
kurzer Brennweite gaben zwar alle
Nebel ebenso gut und kraftig als sit
jede- Lp-ii^sen: Instrument i;chen knuiia-;
allein es war oft sehr schwierig zu ent-
scheiden bei den kleinsten Nebelflecken,
ob man es mit aan/ schwachen Stein-
eben oder mit kleinsten planetarischen
Nebeln zu thun hatte. Mil dem neuen
Teleskop, dessen zwei je 40 cm Öffnung
hc<:/eade Ihibkls eine liiciimvciv v-m
2 m haben, sind infolge dieser längeren
Brennweite die kleinsten Nebel viel
sicherer als solche zu erkennen, und
deshalb wird das Arbeiten -ich. Ter und
leichter. Da zwei gleiche Linsen vor-
handen sind, so können stets zwei Auf-
11 Kath. Wolfe-Bruce.
nahmen gleichzeitig gemacht i
ichketten
hier ei umflechten, dass die Lichtkraft
trotz mehrfacher Warnungen und Be-
fürchtungen seitens befreundeter Astro-
nomen e;anz entschieden nicht e^e r E n g e r
geworden ist gegenüber den kleineren
Linsen; das öffnungsmhälfnis zwar ist
das gleiche wie bei jenen und die Ab-
sorption musste mit den grosseren Qliis-
dicken stark zunehmen, nichlsdesto-
vn-niger blieb liii- l.ieiiikiait prnlvi.-di
leicht darin, dass die bei den ineisten
•dt Ii engen Absurpti!>:iHii:)tersii elimigen
jjäiiz nberieheiie f lel Iii; keil ;:i-.s I fiinmel--
yrmidts, die eine wcscnllidic Holle in
der Praxis spici!, bei den grosseren
Linsen viel günstiger für die Platte
wird. Als Beispiel sei angeführt, dass
die feinen Ausläufer de? ; f Jnon NVln li
mit dem Crossen Teleskop bei gleicher
tielichlung kräftiger herausk.
Himmel in q Sh I2.lm A + 19" 20.0'
(für 1 875.0 ) und wurde mit dem liruee-
Teleskop am 13. Februar 1901 bei
1 Ii 32 m Expositionsdauer aufgenommen.
Sie umfassf 60 kleine Nebelflecken,
deren ['(Bimmen mr! einer diu eliselluitt-
lieiicn Genauigkeit bis auf 0.11s \„
kckkiseension und 4- 1.2 in Deltli-
nation ausm-in essen wurden sind. llUw
zueile (iruppi- in ?ls 1 7-7 rti ,i _j- 20"
5.9' enthielt 39 Nebel, eine dritte in
o8h 8.8m ,) -1-24" 42.5' 24 Nebel, eine
vierte in n 8h o.7m ii + 23" 30.5' um-
fasst _13 Nebel.
Über einige interessante I:igeliüinl-
lieiikeiien eiu/ebier von den gemessenen
Nebelflecken wird Prof. Wolf später
beruhten. Überhaupt Hullen später aueli
die interessantesten Objekte möglichst
genau mit einem bei Repsold in Arbeit
befindlichen Messapparat anderer Kon-
struktion untersucht werden. Für jetzt
war der Zweck der Mitteilung, zu
'einen, wir es möglich wäre, auf photo-
KraphüLhrm Wege und mit einlachen
Meßwerkzeugen dir tiefen unbekannten
Seit Mir.«: -V.l-i.:i "-; i
schliesslich zur Verfolgung i
Planeten hemi-ji werden. Lben
fast .icischhesilicb Pentium
Himniel:köt|>erajfdcnrrhlllr:
ausgemessrn (Jcieh wurde,
war, du- Grlrgcnhci: benut?!
halfttem
Nrbd
In
oder ganz ahn-
n Absieht Prof
n photographi«
t für '
; fn-
>kbclkata-
die L.-
sehlosseiii'
messen. Dies wird gcgcnwan-.ii weiter-
geliihrt. 1 1 1« aber meine Absicht, die
Katalng-.si.-njng de. kle.men Nebel fli-cket:
tut Hau|;tdiifgj:-ie unsere* CJbfe-rva-
toriums zu machen.'
Um eine Vorstellung davon zu er-
möglichen, wie zahlreich diese unbe-
kannten kieineii, plüiiekv.-.'-einii Nebel-
flecken sind und wie sich ihre Kata-
logisiert! tu; mit Hilfe des paralldd-elu-n
WoTeinlg^alt^erne^ueOntp^en mit!
Die erste liegt um einen Punkt am
kenntiss unseres Weltoysfen
Sötis'ik geschaffen werdet!.
Wir wichi.g diese K.ilal.igi-.cnmg
isl, ■ SJgt e:, -geht aueh aus den an-
gclühriin Ifen
:-ei
-dci
igeführtcn (jruppen
bestriebeno bladie am Himmel betragt
4.7 Quadratgrade. Es wurden auf ihr
1 BN'elvllk eki-n ve i m essen, vi jiiweldlvu,
wie oben ersichtlich, nur drei als be-
kannt im Dreyer'schen Genera Ikatalog
angegeben sind. In den mir zugäng-
lielie-ii I i.-k u Swilts bebudel sieh kein
Nebel, der die betreffenden Gegenden
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berührt. 1 ) In diesen vier Gegenden —
sie liegen alle zwischen Praesepe und
Milchstnisse — , nämlich
<■ = S'' 12.2™ * = + W"20' (1S75.0)
17.7
20
24 43
23 40
stellte sich daher das Verhältnis vnti
neuen (deckten zu bekannten Nebel-
flecken wie 132 zu 3. Mit anderen
Worten: es waren hisher — vor An-
wendung der Photographie mit den
kurzbrenn weiligen Linsen — nur 2%
der leicht zu photographierenden Nebel-
llecken katalogisiert
ich an anderen als nebelreich bekannten
Orten anstellen konnte, scheint hervor-
zugehen, dass dort die Zahl der Nebel
durch die Photographie nicht in wesent-
lich grosserem Masse zunimmt Es sind
dort im Durchschnitt die Nebel nur
grösser und heller und daher mehr
Sollte sich diese Erfahrung bei der
Weiterführung der Katalogisierung be-
stätigen, so würde daraus ein merk-
würdiger Schluss auf die Konstitution
des Weltsystems zu ziehen sein.«
Die Nova im Perseus.
v.
BMJrof. Edw. C Pickering giebt eine es, wegen der Lichtah nähme des Sterns,
Hin kurze Zusammenstellung und vorteilhafter, nur ein Prisnil zu benutzen,
Charakterisierung der photo graphischen das ein Spektrum Meierte, in welchem
Aufnahme]], welehe he/iij-ith de; spi'k- die ;;cmm!ter] beiden Linien .r;
trums der Nova des Jahres 190! im voneinander entfernt sind. Mittlerweile
Perseus, au der Harvard- Stern warte er- war eine zweite Reihe von Aufnahmen
halten wurden. ') Er bezeichnet den des Spektrums am 8zolligcn Draper-
Stern als Nova Persei No. 2, da im Teleskop erhallen worden, mit kleinen
Jahre 1887 in dem nämlichen Sternbildc Dispersionen, bei denen der Abstand der
von Mrs. Fleming auf Cambridger oben genannten Linien nur 0.57 und
Photographien ein Stern mit einem 0.14 an beträgt wobei Sorge getragen
Spektrum mit hellen Linien entdeckt wurde, du», solange die Nov» hdl war,
wurde, der später verschwand. nieiit über e.|irniien wurde. DiesePhoto-
Die Nova Persei No. 2 ist anfangs graphien des Spektrums sind also durch-
Juni d. J. so schwach geworden, dass , aus vergleichbar mit solchen, welche
ihr Spektrum nicht länger mehr vurleil- auiueiumimeii wurden, als der Stent
Itaft mit starker Dispersion Photographien j schon recht lichtschwach geworden war.
werden konnte. Seit ihrem Sichtbar- bs ist zu erwarten, dass das Spektrum
werden wurde zu Cambridge eine Reihe deshalb noch vergleichend studiert
von photographischen Aufnahmen des ! werden kann, wenn die Nova bis zur
Spektrums am 1 1 zulligeu Di aper - Tele- Hl. < jrii-.se herabgesunken ist, d. h. mehr
skop ethalten. Anfangs wurden dabei als 10 ()()() mal Ii cht seh wach er erscheint
zwei Prismen benutzt, welche ein Spek- als im Maximum ihrer Helligkeit Ein
trum lieferten, bei dem die Distanz sorgfälliges Studium der erhaltenen
zwischen den Linien N .■ und 1 1 :i.7i> ein Photographien ist von Miss Annic J.
betragt. Nach dem 19. März fand man Cannon ausgeführt worden und Prüf.
! Pickering giebt eine kurze Übersicht
') l Lii '5 n , No ' 2 . 3 > 4 '. 6 ' 7 ' 8 - 12 '" der Ergebnisse desselben. Die haupt-
3 4 4a i I'hT,!,,^' 1 '' ,',! \i'iV|'" : f 'iv-. 1 ' 1 ^i'-'iih'.hiten hellen Linien erscheinen
Obttrvifory* ' OTy °' au ' 1 ' en Photographien begleitet von
■) Harvard O, Ciicular No. 59. ! dunklcnLinien nach derSeite der kiireen
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\Viil'.'iil;iTi:;'cn hiu. Dil' \V el ferilJn^L'ii
wurden bezogen auf die Mitte dieser 1
hellen Linien, seit nach dem 23. März
die dunklen Wasserstoff linien ver-
schwanden.
mit Ausnahme der feinen Umkehrlinie
auf den hellen Streifen; das kontinuier-
liche Spektrum war fast unwahrnehm-
bar. Die Linie K fehlte. Die an diesem
Tage gemachte Aufnahme geschah mit
zwei Prismen und 120 Minuten Expo-
sitionsdauer. Eine eigentümliche Ver-
breitertini; oder Verschiebung gegen
Violett zeigte seit März 17 die helle
Bande HC März 19 dehnte sie sich
Eine Beschreibung des Spektrums
der Nova nach den Photographien am
geben worden.') Die Platten seit Fe-
ungen: dunkle schmale Linien erscheinen
e.elinmi' .1:1' l'iilensi'ü: i:n Vergleichen
dem kontinuierlichen Spektrum 7.11; die
duuldcu 1 ^1 iiL.3t.-n wuc'.Ti rclimälcr iJüii
feine dunkle Linien zeigten sich an der
Seife der kürzeren Vdletd jujven rou
Ht, Hfl und H r . Drei andere dunkle
licht wieder gesehen. Am Orte der
ß.iiul nahe hei rL) zwi-idic:] den Vellen- Vdicnlau.ec JütJO zei.i;;c s-idl eine
längen 4056 und 4069 am 24, Februar schmale dunkle Linie, sowie eine
/ei.ek cigemihnNchi- Aii;le;i:iiiien in »elLwädiere hei 'ISüfi. Vrm üSiiü his
' "l, lireile und Wellenlänge. Die 'jS'iT ers-diien ein v i: 1 w a.-elicue^ dunkles
Band und ei
helles vi
1 4453 bis 4489,
Streik
war normal. März 30 war das Spektrum
ähnlich dem vom 27. März, nur war
die Linie :iS(>5 intensiver und die Linie
3S60 fehlte. Das kontinuierliche Spek-
einer schmalen, scharfen, schwarzen t
Linie und bei sorrjriiiiii^k-i Ke-tueiibiii;' wurde bis ins Violett Photographie«,
der Plnik.f;nu.!l]icn sali man daneben abt:i keine Linie war Iu mi ininl zu sdicu,
noch eine äusserst teine liegie.illiiiie ausser einem verwaschenen, dunklen
gegen die violette Seite hin. tip war B.mdc von i S77<> bis 3794. Das helle
dc-.Ulieii .ii -[ipdl und die leim* Beek-ii- I'.and l'.IOS bi; 4042 war sein schwach
Ihie will! marU-rt. D.i. lueite duiiVIc und ca> Ü.iiilI 4990 bis 5040 heller als
liand K wa- völlig eer-eimiinden. au d.n \kn,'iic.inii:baiid b. April i war
filier Sldlc zei.i.'le sich eine .dlmale das Spe^t-iuu nahe so wie :i:;i ill. Miir/.
dunkle Linie, etwas intensiver als die Nach einer Periode wolkigen Wetters
umgekehrte Linie K. Am 19. März wurde April 12 ein eigentümliches Aus-
sebien eine be -'..-.ndure Veränderung im sehen dt* S"i l::rniu-.i plK.teijrapliicrl.
Aussehen d;> Spd;i, iue..< eini;eire;eri zu Die Linie II: -ehien /.» fdilen, nahe
sein. Keine dunkle Linie war sichtbar, ihrem Platze zeigte sich ein helles Rand
— so intensiv wie ttß, dessen Mitte auf
') Harvard O., Circalar No. 56; Sirius Wellen länge 3S73 fiel. Dieses Band
1901, S. 76. sowie Ht und HA waren gegen die
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rote Seile des Spektrums hin scharf
abgeschnitten, dagegen verschwommen
gegen Violett hin. Iis ist ran Interesse,
zu bemerken, dass im Spektrum von
T Velorum in der Wellenlänge 3875 ein
dunkles, \u>:il markirrlcs Y,:-.iv'; erscheint.
April 12 erschien im Spektrum der Nova
eine eigentümliche helle Linie nahe hei
Hj-, gegen die Seite tler grosseren
Wellenlänge hin, in i4384,scharf gegen '
das -rote Ende des Spektrums abge-
scbnilteri. während der Kanin ^vivrlirii
ihr und I 1; ahn Iii-;! einem -rli;>rr"rli ln:l k-rj
liandc erschien. A f in 1 1 i wärdie I'r>fitioEi
und Intensität von H," normal und das
Spektrum zeigte nicht den eigentüm-
lichen Typus vom vorhergehenden Tage.
Dagegen erscheint letzterer wieder auf
einer l'liuh Graphic vom 2fi. April, auf
der das Band 3S75 das inlensivsle ist,
Band 4990 Iiis 5040 ebenfalls an Inten-
sität gewonnen hat, Ho und t\ß aber
schwächer geworden sind. Hj- war
intensiver als Hji, das kontinuierliche
Spektrum nicht wahrnehmbar; auch die
[Solide iy03his49-!2 unddasMagnesium-
band b fehlen. April 27 war das
Spektrum wieder normal, da- kontiimier-
liehe ziemlich intensiv und dasliand S#7"i
fehlte; im allgemeinen erschien das
Spektrum ähnlich wie am 26. April.
Am 28. April und Mj ' "
: Spek
Am 12. lind 13. April war die Hellig-
keit der Nova die gleiche, während das
Spektrum verschieden erschien; am
26. und 28. April dagegen, als der Stern
il'.i-;;e..pioehelie Minima -einer HeUh;-
Spektrum,'' während das normale am
2/, April gefunden wurde, als der Stern
eine lialhc ürössenklasse heller war.
Eine am 1°.. Juni aufgenommene
Photographie der Nuve /.cigt dem;
Spektrum voll ig ähnlich demieui/en de;
Oasnebels NOK 3918, doch ist die
Nebcllimc ilJüV etv.a Snnl heller als
die Linie Wß in dem Nebel und nur
gleich hell wie diese in dem Sp. sinna
der Nova Die Linien [ISOT, 397U (H;),
■1102 (Hd), 4341 (Hrf 4688. ISI.2 (H,.),
4980 und 5007 sind beiden Spektren
gemeinsam und zeigen mit Ausnahme
v.Ti ")<)U7 in neiden die gleiche rclatr,-.'
In'.Liidvit. \'ier helle Linien /wischen
Hf und Hß erscheinen schwach in der
Nova und fehlen im Spektrum des
Nebelfleckes, wahrend eine Linie I/. 4Uui)
in letzterer sichtbar ist, aber nicht im
Spektrum der Nova, vielleicht vvej-n
ihrer Nähe hei tler Linie Ii ;.
Am 19. und in der Nacht des 20.
zum 21. August haben h'Iammarioii und
Antoniadi auf der Sternwarte zu Juvisy
photographisch c Aufnahmen der Nova
■n Neb
i. Auf
Auf die telegraphische Nachricht,
das- es Plammaistm und Amoniüdi ee-
limi^Ti sei, dnreii phnto^rapllisdie Anr-
nahmen zu zeigen, die Nova Pereei sei
von einer Nebelaureole umgeben, habe
ich 1901 August 22, von 14 Uhr
10 Minuten bis 15 Uhr 20 Minuten
— also mit 1 Stunde und 10 Minuten
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lieliditmlii — mil den zwei Sedi/ehn-
zötlern des Itruce- Teleskops die Nova-
TO'eiiti aufgenommen.
Die Rückseiten der Platten waten
selb-lversiandlie]) yin tjesehwär/t uiul
so dicGlasrclleiion (Hiiishlldiinyl sdbsi
bei den hellsten Sternen der Platte
völlig vermiede ii. Die Platten sind bei
strahlend klarem Himmel vorzüglich
aiisgdullci: und erhüben tili sdir itterk-
würdiges Resultat
Die Nova ist auf der Platte a Jt die
mit den Scdizellii/iiller : i aiil.e.eniimmcn
ist, wohl genau wie jeder andere S;cr:i,
ohne erkennbare Spur von Nebelhiille,
abgebildet. Auf der Platte b„ die mit
iiL-m Secbzclm Miller b niifgcnnmiiii'n i=i,
steht die Nova dagegen in einer matten.
wieder mit beiden Objektiven auf die
Nova und zwar von 1Ü Uhr 5<J Minuten
bis 15 Uhr 5 Minuten M. Z. Königstuhl,
also mit 4 Stunden 6 Minuten Be-
lieliui:);;sdaucr. Dabei bedeckte idi das
Objektiv b zur Hälfte durch einen
ULTSilläMis; hc i L;T l .'!]/t'.-ii. uiiiliirclisichliucii
Schirm, sodass genau ein Halbkreis
ik-s Objektivs Licht empfing, wahrend
die ander-.' Haltte jenseits 'des Diirth-
messers bedeckt blieb.
Der Erfolg entsprach der Erwartung.
Auf der mit dem abgeblendeten Ob-
jektiv b aufgenommenen Platte b, ist
die hübsche matte Scheibe um die
Nova wieder sichtbar, aber sie ist jetzt
ein genauer Halbkreis entsprechend der
Blende. Der Durchmesser der Nebel-
Scheibe ist wieder IS tum. Da die
Litlitmenjje, die die Platte b, erhielt,
doppelt so gross war, als am ersten
Abend (b,), so ist auch die jetzt halb-
kiei-ii'iiiiiiyc. i'a-i liuiiKiyeni-, ;;iil be-
grenzte 'Nebelhiille- viel intensiier als
auf der Platte h, vom ersten Abend.
Hierdurch und durch die HalbkreisFornt
ist bewiesen, dass diese Aureole um
die Nova durch das Objektiv b
Gleich/cd. i;, da kein
guten Platit a, ist nichts um die Nova
/u sehen. Die völlig geschwärzte, kreis-
runde, haaischarfe Scheibe steht völlig
klar auf dem llunmilfgrund. Ausser-
dem wa: autfallenu). dass an der Uni-
randung de» -Nebels- aut Ii. Ranz gut
eikfuiihaj die Spur von scclis teken
eines gleichseitige n Sechsecks angedeutet
ist. Ohne viel Worte zu verlieren —
CS war mir aus früheren Versuchen
deshalb wahrscheinlich, dass der »Nebel <
auf b, rein optischen Ursprunges,
d. h. durch das Objektiv bewirkt sein
anderer Stern, die viel helleren nicht
ausgenommen, diese Aureole besitzt,
ist ■jczeiifE, dass die Nova eine Lichtart
besonder^ intensiv anssemieii iiutss, eine
1 iehta:i eieenlimiiicher Natur, für die
das Objektiv nicht korrigiert ist und
Iii; die der Zerstreu unirfkreis einen
Durchmesser von etwa 6' besitzt.
Das ist ungemein interessant und
wir inb^e:) Namtnarion und Anloniadi
für diese Entdeckung sehr dankbar sein.
Auf der Platte a, des ObjeUivs a
vom zweiten Abend, die viermal soviel
Licht empfangen hat, als die vom ersten
Abend — sie enthält wohl mindestens
Sterne der 10. Grössen kl asse — , ist jetzt
■ ■ nc. matte Kreis um
die Not
ail-eit
r Dur.
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r Nih
- Nov
eine deutlich erkennbare aber
schwache und trotzdem strtikturreiche
Ncbelmaterie abgebildet ist Da sie auf
beiden Platten a, und b», und bei
letzterer unter der bedecklen Seite, an-
grie«l ist, in m_ Iii reell im
I linnnd vorhanden sein.
Diese äusserst feinen, gestreckten
Nebelzüge, welche noch eben iiadiweis-
bar sind, erscheinen am dichtesten etwa
5; südlich von der Nova und scheinen
^S^KosÜnaky von der Sternwarte
l'ulkovo schrieb tilgendes:']
■ Nachdem ich das Telegramm der
Herren Flainmarion und Anton iadi
vom 21. August gelesen halte, er-
hielt ich an demselben Abend eine
pholOKrapHisdie Anhohim- der Nuia
Persei mil Hilfe unseres Astruyrapheu
( X = 501.0,.,. ausserordt
ist die Nebelhülle in Oestalt eines scharf
sehen. Da nach den Meinungen einiger
Astronomen die Nova Persei sieh all-
mählich in einen Nebel verwandelt, so
eri;iebt sich (iie Prrisje: Haben wir es
mit einer wirklichen Erscheinung am
Himmel zu thun oder nur mit einer
optischen, welche von Umständen hei
der Beobachtung selbst abhängt? Der
Charakter des Sternspektrums in Ver-
bindung mit seinen in letzter Zeit recht
bdräiiitlidien ViTi'iTi.i.Timyeil. - nvie
auch das Aussehen der Aureole seihst
bemi»™ Herrn lielopoisky und :uica.
dit- rrkliiriiii.n iiieser i"i •eiiriiinin. mir
in einer ungenügenden Fokussierung
der plintn.jmpliiithe:] Ol^cklivs i:i U-.-
zu;; auf ilie im Spektrum vrjr]i<_-rr^l.eii-
deu Strahlen ,n suchen. Thatsädilich
erscheint das Spektrum des Sterns jetzt
beinahe ausschliesslich als folgende
Gruppen von Banden im grünen Teile
des Spektrums:
rttidi hell (10)
(2-3)
Die in Khinineni stehenden /iliilcn
derF,an,l,:,i. l)ask-uimnienidirSp'd>!Niii:
ist sehr seil wach.
Dil die jiiifun^r.iphif.dn.'ii nlvilaiv.
ueniihert für die Linie H T {434 pa;
fokussierl werden, so ist ewehüidi
dass ein bedeutender Teil des Uchic
jjektiv Diaphragmen i
eiecks und eines Qui
') a. a. O., No. 3737.
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Die Sternspektra mit teils hellen, teils dunklen Wasser-
stofflinien.
jie -[H'klniLnapli Ische F'l I ix Ii riur-it'-
feSt "mg des Himmels, welche auf
d.T HaiTard-Steiwnrlc in N < j:-.i:-.in cri kr«
ausgeführt wird, hat eine Anzahl von
. Sternen keimen nelchrl. i;i ,leren .S r <-k- ilti
die Wasserstoff linie H /f hell ist, während
die nach der brechbaren Seite des
Spektrums liegenden Wasserstoff I in ien
dunkel sind. Spater hat W. W, Campbell
nachgewiesen, diiss in den meisten (und
wahrscheinlich a'.lcni Spektren dieser
Klasse auch die Wasserst' >fili nie ll'i
hell ist. Nach Campbeils Angaben')
ist im Spektrum von tj Argus die Linie
Hu hell, tiß kaum und vielleicht
noch als breites, wenig helles Band
sidilklr, in welch
hing befinden, und hierin liegt ein
Element ihrer grossen Wichtigkeit ; ühcr
am wichtigsten ist die Thaisache, das.-;
sie manche Schrille der Siernciuwicke-
lung in der Nähe eines der w:chligsk-n
Punkte dieses Vorgangs repräsentieren.
i,Tauri is; immer als la klassifiziert
worden; aber die Entdeckung einer
einzigen hellen Linie (Ha) versetzt das
Spcklrum dieses Siems in die Klasse I e.
Es befindet sich daher im i" bergan i;c
zwi-;l:e:i den Klassen Ic -nid ia. Einige
dieser Sterne mögen nur zwei helle
Wasserstoff lin ien, Ha und hff, ent-
heben, mica.-c viclleich: ilivi uder mehr.
Y Cassinpejae enthüll mindestens i
Linie burin.
die
Expos:
tulili
Wolf-Rayet-Stern BD. + 433571 0 ver-
halten und schliesslich auch die in
j; i'auri, in welchem Hn hell erschein!
mit schwachen dunklen Linien auf
beiden Seiten, während alle übrigen
Wasseisiiifillilien dunkel sind. In yx-
Dit
sind I
hierbei
üiigis:,uichlYMi.r.imph.,ll
mcni Kiar. er sagt 5 ) diesbezüglich:
>Diese Sterne fallen nafurgemäss
unter Prof. Vogels Klasse fc, obgleich j
die Linie D a in manchen von ihnen i
nicht anwesend ist Ei muss ange- '
selir f Milien Zustände dei Siemen hvicke-
Sirius 1501. Heft 1
/eigen, wo reiz! bei den gewöhnlichen
Lvpiisitionszeiteu keine zu sehen sind.
Es ist möglich, dass einzelne Sterne
belle W'ss'exdfi'liiifeii über das ganze
Wasscrstoffspcklmm hinüber enthalten,
I;s ist auch nmglidi. d:is; lauge l r -Spo ■
■.ilinii-,eiU , i: scinvuelii-lieüe 1 hnen iuncr-
halb der dunklen Hf7-, Hy- etc. Linien
bei ij Tauri ergeben würden. Jedenfalls
aber bei rächte ich iulgeiide Punkte als
fest begründet:
a) Einige Sterne enthalten sowohl
helle als auch dunkle Wosserstoff-
b) Die hellen Linien insolchenSternen
sind diejenigen von grösseren
Wellenlängen, die dunklen die-
jenigen vi m kür/cieii Wellen langen.
n ab. j
[»iebilelisilälell del dunkle!! Linien
nehmen in dii 'er Richtung üu.«
ampbefl stimmt einer früher von
Scheiner geäusserten Meinung bei.
n S:.idi:ü
befinden
. e.cldiei
n Laufe der Zeit in den Typus la
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— 226 —
übergehen. "Allein,« so fragt er, «wie I kühlung und Zusammcnzichung ver-
geht nun ein Stern des Typus Ic in Ursachen iortsehreitciide Änderungen in
den Typus la über? Wenn ein Siern ihren Spektren. Wenn wir es mit einem
der Klasse le eine cin/i-e iielle Wasser- Siern zu thun haben, dessen Almospltärc
siofilinic eutliäl n < ine ausserordentlich ausgedehnt und djrcli
Wasserstoff linien hell sein? Wenn ein I und durch sehr heiss ist, so führen uns
Stern eine ein/ige dunkle Wasserstoff- unsere Kenntnisse von der Wirkung ab-
linie enthält, müssen alle seine Wasser- . nehmender Temperatur in den äusseren
Stoff linien dunkel sein? Wenn ein Stern Teilen der Atmosphäre zu der Erwartung,
m Li hellen Linien in einen solchen ü'-cr- dass gewisse Str;ii]li;n^;]ill:'iiMiiu'i)e ab-
geht mit dunklen Linien, ändern dann nehmen würden, während gewisse
alle Wasserstofflinien in dem gleichen Absorptionsphänomene zunehmen. Die
Momente ihren Charakter? im aJIgc- Zustände auf unserer Sonne sind nicht
meinen werden alle Wa— ersinn I iuieu iieeijjnet. die Phänomene in den ohi^en
sich gleichzeitig nach derselben Rieh- Sternspektren zu erklären. Wenn jedoch
hing hin ändern; aber verwandeln sie die ltolinffiir:etcii auf unserer Sonne
sich von hellen in dunkle Linien oder genügend sind, um nur einen Bruchteil
von hellen Linien zu lüintirmierlieliein des VC'idcL-piiichs in dem Verhalten
SpeiitMim und dann in dunkle Linien dei Wassersloiiliuicn in diesen Sternen
in demselben Augenblick? Das würde zu deuten, so ist die Schwierigkeit sehr
mir unwahrscheinlich vorkommen. Der gemindert: denn wir müssen bedenken,
Charakter eines Spektrums ist das Rc- dass unsere Sonne alt ist, der Klasse IIa
sultat von Strahlung*- nnd Abwirptions- angelHirt, wahrend den Sterneil der
Phänomenen. Sterne der Klasse Ic Klasse Ic wohl ausserordentlich aus-
scheinen ausserordentlich aiisgedelutte gedehnte Atmosphären zugeschrieben
und heisse Atmosphären in haben. Ab- | werden müssen.« (Scliluss folgt.)
Über Helligkeitsschwankungfen und die Gestalt
kleiner Planeten.
II iiinahmen desPlanetcn(345)Terci- unseres Sonnensystems, die durch i
fraktor durch J. Hartmann haben er-
geben, 1 ) dass die von Prof. Wolf
bemerkten Unregelmässigkeiten derStern-
spur auf der photographischen flaue
subjektiven Ursprungs sind, d. h. durch
die Art und Weise der Aufnahme er-
stehen, nicht aber auf HeHigkcits-
-cli\\'anl;im;:vn des Pbiieteli zuriiekzu-
ihrcs geriiigcn Durchmessers oder wifien
ihrer grossen Entfernung nur punkt-
förmig erscheinen, als Kugeln oder
Uutaltoti^cllipsoitlc vorzustellen. Diese
ist jedoch n
Hartmann macht noch auf c
sonderen, weniji heachlden Punkt auf-
merksam. f\r sagf:
•Nach Analogie der grossen Körper
') Astron. Nachr., No, 3726.
| Albedo des Mars
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ihr Durchmesser zu 66 km. Wenn der
Planet aus einer unserer Gesteinsarten
fsiiez. Gew. 2,7] besieht, so wird die
Schwere an seiner Oberfläche nur den
vierhundertsten Teil von dem Werte an
der Erdoberfläche betragen, und hier-
durch wird offenbar die Existenz von
grossen Niveauunterschieden auf dem
Planeten sehr begünstigt. Hierzu kommt
nun noch, dass, falls der Planet eine
Achsendrdumg liesit/t, ein grosser Teil
der Schwerkraft durch die <Jciilrif:in.i!-
kraft aufgehoben wird. Bei den kurzen
Rotationszciten.dieSi .wohl ffirTercidina,
als auch für den Planeten Eros abge-
leitet worden sind, kommen die Korper
schon sehr nahe an jenen kritischen
Punkt heran, in welchem die < '.etmiingal-
kiait dir Sdiwerkrah fiberM ■ ic.nt, sodass 1
die Entstehung einer Gleichgewichls-
figur mathematisch unmöglich wird.
Nach einem von Poincarc 1 ) aui'gestdllci;
Salze würde ein Planet von der Dichte
unserer Felsarten nur dann lose auf
seiner Oberfläche liegende Teile fest-
halten können, wenn seine Rotationszeit
grösser als 1 h 3°ra ist; ist er nur von
der Dichte des Wassers, so muss die
luiidrelmiigs-zeil mehr als 2'i -12"! be-
tragen. Süll jedoch die (. ileiehgewiclus-
figur der Oberfläche des Planeten ein
K'ilii:innsi-ll-:|.)v.,iil werden, so uutss
seine Umdrehungszeit noch erheblich
Hat der Planet die Dichte 2.7, so
nur möglich, wenn seine Rotationszeit
mehr [ili Li Ii 2'.f-i i-si-:tr-;i.ETE : bei der Uiciite
1.0 muss sie grösser als 5 1 ' -I3" 1 sein.
Man sieht, dass die von Prof. Wolf
für Tercidina abgeleitete localions/eit
von 3 h 50 m schon ganz an der
Grenze des theoretisch Zulässigen liegen
Die liier erwähnten Sätze gehen,
s'.ren.LT genommen, nur, wenn die Masse
des Planelen aus einer liomogenen
Flüssigkeit besteht, auf welche ausser
Gravitation und Geimiiltgalkmtt keine
anderen Kräfte einwirken. Letztere Be-
dingung ist nun in der Natur niemals
eiiiiKi, da ausser jenen beiden Kraben
(ganz abgesehen von den äusseren) stets
noch eine Reihe anderer ihatig ist, die
man als Molekularkräfte bezeichnen
kann. Hierher gehören zunächst die
Kohäsion, sodann die Neigung, bei
ije.-idir.iu^eu Temperaturen in andere
Aggiegalziisiände überzugehen, Krystallc-
nnd chcousdu: Verbindungen zu bilden,
endlich die Spannungen . die durch
Liureh thermische
u.dduu
erden. Alle
Kräfte sind unabhängig vi
Gesamtmasse des Planeten, und da sie
selbst auf der Oberfläche der Erde
Gebirge von mehreren Kilometern Höhe
aufzutürmen vermochten, so werden sie
bei den kleinen Planeten denuassen be-
stimmend für die Oberriächenge-iallimg
-ein, dass ihnen gegenüber die Schwer-
kraft, welche grössere Massen stets in
die f-'orrn von Sphacroiiien zwingt, so
gut wie gar nicht io Relrach! kommt.
Auch wenn die l'laucloideri nur die
1 rüm meiern es schon ersl.uTtcn grösseren
Körpers sind, können diese liiuehMöeke
gänzlich im regelmässige Formen be-
sitzen, da die geringe Schwerkraft nicht
in: saiit ist, die kohäsion der Masse
zu überwinden und ihrer Oberfläche,
eine neue Oleichgewichtsfigur zu geben.
nicht unwahr!
:, dass
sclmausiingcii zeigen könne:], die auf
die Rotation unregelmässig gefalteter
Körper zurück/u In lucu .-.iu.l. t II. aller-
dings plr.tngrnplusche Aufnahmen das
geeignete Hilfsmittel zur Untersuchung
derartiger Hdligk-itsänelcriitigen sein
werden, das ist sehr zu bezweifeln, da,
wie aus dem Vorstehenden ersichtlich
ist. durch ungenaues Malten des Fern-
rohrs beträdltliche Fehle]- in der Inteu-
■r Hau
ÜStdlrr]
ull. Astron. II, p
117 (lrsjj.
er Lieh (Schwankungen wird daher wohl
ur durch direkte |)ho(o metrische lie-
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obachtung zu erlati^L-n sein: da-egen grosser Brennweite, sehr wohl zur erster
können photographisehc Aufnahmen. Ai i t'f: n .!n ny der betreffenden Objekte
namentlich apldie mi: Objektiven i-oti führen.-
Die Thätigkeit des Astrophysikalisehen Observatoriums
zu Potsdam.
»»Jem Berichte des Geh. Rat Vogel men beendet waren, halte Prof. Vogei
■i-Sd: über die Arbeiter! an dem seiner einen Spektrii:;L-;ipnen ('[Vi für d ; 'ii-elh::i
LeitungunlerstelltenAstrophysik;di=cueu konstruiert, um auch dieses vorzügliche
Observatorium m Poe. dam wählend Instrument in ileu Dien.-.t speklr-^ßpin-
des Jahres 1QU0 entnehmen wir das scher Arbeiten zu stellen.
Folgende: Im Sommer harte sich Prof. Vogel
Genauere Untersuchungen, welche mit der Konstruktion eines für den
an den Objektiven des grossen Refrak- grossen Refraktor bestimmten Spektral-
tors vorgenommen wurden. er«;djen, appnrais für direkte lleohneli tu 11^.-1 h-
dass die Kail dpsrti eil des photographi- fasst. Dieser Apparat ist mit einem
sehen Objektivs {von dü ar: 1 "trinuimi, C, iiier verseilen. gemattet aber nneli.
" ' dessen Steife ein einfaches oder ein
zusammengesetztes Prisma zu scl«n
zur direkten spektroskopischen lleoi'-
riehtuug seh wacherer Sterne; ferner ■',
rill dein App.lr'.t eine Vi Irrel Ihme. ■" ■
gebracht, die es ermöglicht, spcktnl-
phntometrische lle-ihaclnuiigeu ir.it ilvir-
selben anzustellen.
Wissenschaftliehe Arbeiten.
A. Spektralanalyse. Nach l : crti.ä-
Stellung der für den grossen Rcirsklur
bestimmten Speklrographcn I und III
hat Dr. Hartmann mit den Auüeun: n
von Stern spektren mit Hilfe dies
sowie die centralen Teile desselben
kürzere ISrcnmvrilc halten als eine mitt-
lere Zone, Du die Abweichungen ziem-
lich beträchtlich waren, hat der Verfertiger
Dr. Steinbeil nach den ihm gemachten
näheren Anuaher- Korrektionen an den 1
Objektiv Ende Mai iyüO in Potsdam
ausgeführt, wodurch dasselbe wesent-
lich verbessert worden ist, indem ntiu-
mclir eine gute Verein isruiiu alier Strahlen,
mit Ausnahme der von einer Randzone
von 5 an ßreite ausgehenden, stattfinde!.
Um auch diese Randvolle- zu verbessern,
müsäte das Objektiv nach Mfinchen
transportiert werden; doch ist vorläufig
hiervon abgesehen worden, zunächst, 1
um erst durch Gebrauch de? Instruments
zu erproben, ob weitere Korrekturen
sii eri'-v.' Vorteile briiiijeii würden. d:i-s.
es gerechtfertigt erschiene, das mit dem
Transport verbundene grosse Risiko zu
ubernehmen, ferner, um die eben be-
gonnenen Beobachtungen nicht wieder
auf längere Zeil unterbrechen 'U müssen.
Das optische 50 cm - Objektiv ergab sich
bei der Untersuchung, mit Ausschluss
1 Bei
ker.s ais Lichtquelle für die hrii'-jizini.:
der Vergleichsspektra zu benutzen, da
liier, [ine:! eeus.e V.'.r'ii.ee entstellen.
Weitere Untersuchungen erwiesen
es als uot'.ve;]d>.'. den SpcstroL.-riip'ien : H
11 Rand
Refraktor von 33 an Objektiv-Öffnung Die Temperatur des Spektrngrapheii
ftirdenSfernkalalogder phoi aphiseheu kann nuuuiehr lange Zeit hindurch
I biii'nelskrule hei .oi-ielteiideii Aii'uih- innei hnlh eines /eni',leh;rades knii'un:
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■ Prüf im;; des Apparats
■■'.■i-iiriyciiiliii und
dem Spektrum des Urans
von Dr. Eberhard inll nlv: w.i . Iii ivoni™ Reist zur Ausführung phntoinetris
isi, Mal sich letzterer sehr eingehend t Beobachtungen während der toi
beschäftigt, und seinen genauen Unter- Sonnenfinsternis und wegen einer lä
orden. Die Zahl der für den
il beobachteten Zonen beträgt
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- 230 —
mj.li,
bereits 447, und
günstigein Welter wer
für diesen Teil noch
zu Ende geführt we:
Für den vierten und letzten Teil
der ganzen Arbeit (+ 60° bis + 90°
Deklination) ist mit den Vorarbeiten
begonnen worden.
Zur näheren Untersuchung der Frage,
oh infüljfo des l-'urihnje'schru l'liäiin-
mens die I achtstiiriie den. heiun^cn f-ern-
rotirs einen merklichen Etutluss auf die
HelligkeitsvergleicliLing verschieden ge-
fiirliii-r Steine haben kann, haben Prof.
Müller und Prof. Kempf auch im ver-
flossenen Jahre einige Stern paare von
eklrenieu f äi bmiven sowohl mit l'holp-
meter (II ({Jhjdiiivi.iTiimifc t>7 mm), ah,
auch mit 1 'hototnelcr D (Objeklivöffnung
liili l untereinander ver- licken. Hie-c
Beobachtungen sind absichtlich bisher
noch nicht bearbeitet worden, um jede
Voreingenommenheit fern zu halten.
Die Messungen sollen in die-eiu Jahre
: Ah-i
rande'hehci
S Beob
)D+ 30°59l
1900 andauernd weiter verfolgt. Wäh
l-s ;1IT1 Schlote de.- viiram;ehem ; .eil Jahic.
den Anschein nahe, als vv.udc dei Nein
verhähnismus-i;: \xh u eil veie.h r ;iu Ndli;,'-
le ii verüevrl). i-l er III der s;e ■elie jn;!;;-!!
Erscheinung wider Erwarten konstant
i:eii[ielx:ii.iuerkv. iii d:!.';eiAv; i:.e aber nicht
in der Maximalhelligkeit 6.3, sondern
bei der Orösse Ö.5. Es ist schwer,
eine hrkkirnm; ihr dieses ue.enhi milche
Wriulien ihs Sterns r.i finden. Nach
dem Schluss der jetzigen Erscheinung
werden die seit September 1899 erhal-
tenen .Mcss-.im.'.cn zusH.mmen.ty-.telh im.;
veröffentlicht werden.
Während der Monate Mäiv und April
wurde Prof. Müller durch die Vor-
arbeiten zu den während der totalen
s.iuneu'iU'iemU vom 2S. .Mai geplanten
l'. -.,lee.'oli:ne.eil in A:r |i:ueii 1.011 dien.
Ii- vejrp. .liieeiifüt. den I'!.- Uder Mei:,lt:.
welcher bei der Finsternis einen Phasen-
winkel von 7" besass, während der
Touht.'e p':ie[.>ule:i-:-ell ,11 r.iesrü, III
die Abluiiii;igkeit der Lieh I starke des
Planeten von der Phase auch für die
Stellung in der Nähe der Konjunktion
zu bestimmen. Da als Wr^leielL-iihvit
bei der Finsternis die Venus dienen
sollte, so wurden in den Monaten März
und April zahlreiche Beobachtungen
dieses Planeten angestellt, sowohl am
Tage bei hohem Sonnenstände, um die
herfeil Ih.v.haclitioi.ü-hedingiini-eu ;ii
studieren und die geeigneten Ulead-
iiläsci auszusuchen, als auch am Ahtnd.
um die Helligkeit der Venus durch
Vergleich 1111 ij mit Ihssieincn zu
stimmen und die Absorption der Blend-
^liiser ,11 cimilMu. Diese l'.ei diachdini^ii
hat Prof. Müller auch in Portugal, wohin
er sich Anfang Mai begeben harte, in
dem als Beobadi'.ungssl.'itiiiii ecM.'iur:!
Städtchen Vizeu bis zum Tage der
f-insteruis forlgcscW. Leider war wah-
rend der Totalität das Wetter imgfinäiii;.
indem die Sonne in weitem Ihnlm;
von einem leieiiteo Dunstschleier ül'ei-
deckt war, während die Himmelsgegend
bei Venus vollkommen rein blieb.
Merkur war durch den Dunstschleier
hindurch noch gut sichtbar; die Pro-
gramm mässigen Messungen wurden
aii't;ct'iilirl. und es war somit weiiie.-
stens krin-i.uierl, d,i— seihst wälTi-aJ
einei Mi km/en Hauer der Tom!i:at
erforderliche Zahl von Einstellungen
mit Sieh'Tlieil eciu:uli: werden kirn.
Nach der Rückkehr hat Prof. Müller
im Jnii die 1 ielliukeilsmesiiuigen in ehr
Venus weiter fortgesetzt Es ist ihm
:_'elun.L!en. mit Renut/rum; ciiu-s Ueaaa
Objcklies von kurzer Brennweite und
passend gewählter Blendgläser schon
am funiten Taje nach der mileien
Konjunktion den Planeten am Mittag
photometrisch zu messen und mit dem
I , 1.me:cii lopiler zu vergleichen. Da jikIi
die i'ileeiidi 11 T.iee aussciordeutke'i LI''
wäre:., winden sicbtte Helligkeit'*
l'hasni winke] zu.iClK"
der Vcn
olvichtet werden und es wird darin
möglich sein, die l.ichtkurve des Pla-
neten fast iür den cmiizcn l'hascuverlanf
xu bestimmen.
Seine früheren Beobachtungen des
Algol hol Prof. Müller definitiv be-
arbeitet. Es liegen 1 6 vollständige
Minimabestimmungen ans den Jahr
1878—1887 ■
eilige
r mit dem l'hotomcrer auch iiacil
der Stufen melhode erhalten worden
sind, sowie eine grössere Zahl von
Messungen ausserhalb der Minima zur
Bestimmung des konstanten Lichts des
Sterns. Die Bearbeitung hat die Über-
legenheit der Messungen mit dem
riiotometer über die StLifenschätzungcn
jrezeigt und eine sehr sichere liestim-
niung derLichtknrie eruiöglidii. Ld/lcrc
vcrlänli absolut syiniudrbdi, ohne jede
Spur von Einbiegungen; die Dauer der
eigentlichen Lichtanderung ist grösser,
verglichen wurden 15 Platten mit etwa
8000 Sternen.
F. Vermischte Beobachtungen
und Untersuchungen. Prof. Willing
li.it linrcrsudnmgdi zur Theorie der
Wirkung der sphärischen Abweichungen
der \Vcl!et:iläche auf die Lichtstärke
eines Objektivs angestellt und die er-
langten Ucsullatc aut iias Stcinheil'sche
Objektiv von 33 an Öffnung in An-
wendung gebracht.
Durch eine Bemerkung Kapteyns
Prof. Wilsing angestellten
Unten
.ndla.c v
als
hdrägt s:
D. 5oi
13 Stunden.
!ik. Imjahrel900
l">;is
75 S<
Prof. Lohse ausgeführt worden.
Minimum, in w-ddicm wir mir gegen-
wärtig befinden, scheint ein ungewöhn-
lich lange andauerndes zu sein; an 53
"lagen wurde die Sonnen seile ihe ileeken-
frei gefunden, und es unterblieben an
diesen Tagen die pholographischeii Auf-
nalimen.
Am Spektrohcliographen sind durch
Prof. Kempf vom 27. März bis zum
9. November 244 Aufnahmen gemacht
worden.
E. Photographische Himmels-
karte. Die Ausmessung der Platten
ist bis F.ude November uhne wesent-
liche Un terb rech uiig fortgefülu t wnideu.
und zwar wurden 17 Platten mit rund
50ÜU Sternen gemessen. Katalogisiert
und mit der tiomier Durchmusterung
61 Cygni auf Gr
Aufnahmen ,'uigaogi, bat I 'm ; . Wiking
eine Entgegnung veröffentlicht, in der
er den Einfiuss der atmosphärischen
Dispersion auf die pllotograp Irischen
Messungen von Stern di stanzen diskutiert.
Ferner iiat derselbe, von der mechani-
schen Wärmelheorie ausgehend, den
Versuch einer Fortführung der llclm-
liolti'sciieu Tlieoric. betreffend die Er-
haltung der Sonnenenergie, gemacht.
Dr. Hartmann hat mit dem SO cm-
Objcktive des grossen Kcfrasiovs im
Laufe des Jahres 36 verschiedene direkte
photo graphische Auf nahmen beiderlei Ii.
u. a.: Aufnahmen der Venus bei hellem
Sonnenschein, die eine sehr scharfe
Betreu /.um;- der schmalen Sichel zeigen;
\"epum mit -einem .Monde; eine Anzahl
Mondaufnahmen, auf denen die Rillen
schön sichtbar sind; Aufnahmen vom
Siem hauten im Herkules mit einstündiger
iin.i ,".ee : -li!ii,li;;<T lleli-. litmii; und vorn
HitiLjnebel in der l.eiei mit /.weist üiniiytr
ISdich'mig. Unter i!e:s wenigen lagen,
welche für diese Aufnahmen verwendet
werden konnten, befand sich keiner mit
so gutem Luftzustande, dass sich die
Grenze der Leistungsfähigkeit des Ob-
jek'iv- Ii. iue bestimmen lassen.
Die letzten fünfzig Jahre der Himmelsforschung.
Vcn A. S. (FortKtiiüig.l
IBjach den Untersuchungen von S. hingen während der heiden Venusdurch-
■HS Newcomb ist der endgültige Werl gängedes 18. Jahrhunderts 8.79", und die
derSonnenparalla\c!;cmäss l kiille:ii.ieb- /ufiigung aller zuverlässigen Beobach-
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In II L r en l^i'l i'l" I ü'il ilcr Vi'lll] - < kl rcll^hi I! l]0
des 10. Jahrhunderts sowie der Helio-
nu'li-r!v-i'i':u- 1:1 Ulli; L-ri rr kleiner
Planeten haben I'rof. NcwcomLi zu der
Ü b erzen Ljtiii}: geführt, dass dieser Wert
von 8.79' auch jetzt noch der wahr-
scheinlich richtigste ist. Ihm entspricht
eim: mllllerc S iisk-j nuti:; jv. i sehen Sigm-
und Erde von iO I o? UÜU deiiisdien
Meilen. Die grosse Nähe, welche der
Planet Eros gelegentlich für die Erde
erreicht, wird ein Mittel bieten, die
Sonnenentfernung mit weit grösserer
Genauigkeit zu bestimmen.
Der Mond gehört zu den Welt-
kfirpern, mV luv üblich ihrer pinfi/ehen
V'erlnhnisse während der letzten 50 Jahre
vielfach beobachtet worden sind. Da-
durch ist die Summe unserer Kenntnisse
im einzelnen erluNieii .meev. achsen, im
I4füssigen Refraktoren. /iiii.!lIim : .r:
lieers null Mädler» Arbeit reihten seh
die Untersuchungen von J, Schmidt,
und diesen Astronomen durfte man
damals mit Recht als den genauesten
Kenner der Mondoberiiädlt be/eidmen.
Seit 1840, besonders aber seit 1842,
hatte er andauernd den Mond unter-
sucht und die Resultate s
t. Pa-
lvi L ..i
ailfreineii
.rigcn J.
: 11,111
der M(
nur rkstälir-iinncii erhalten. Die vielen
und [rrnsseii von Setiroter behaupteten
Vuandcrim-eri an;' der Moridoherl liiche
hatte Mädler in Abrede gestdlt oder
nur als optische gellen lassen, welche
sich regelmässig je nach der Beleuch-
timt; wiederholen. Seitdem bind in der
Thal nur drei wirkliche Änderungen
Jahren. Die vonSchmidt herausgegebene
drei Fuss im Durchmesser hallende
[..jln-inar-.n'.i'lLr K;>r;e enlhall ij)di.:\:i
nicht mehr Detail als die kleine Lotir-
inann'sei'.e < ieutr.ilk.ntt, d^ti-en i-A
.( lulle der (ieinr-e de. Mi aide. . aie
Schmidt 1878 veröffentlichte, unver-
gleichlich viel reichhaltiger und ein
Achtungen beruhende Karte des Mond»
nicht zu übertreffen sein, denn seit 13M
i»l die Photographie auch auf diesem
Gebiete rivalisierend aiiigeiR-lcn. Ruther-
turd war der e: ; ;c, dem es .nelam.'. v.i:
nassen Platten photographische Moment'
,ni;,er Üliieli
folgten
, der
die Mitte de; vorigen Jahrhunderts nur
die drei Fuss im ["iurch nieder i;ri»'
Generalkarfe des Mondes von Mädler
und eine kleine von W. G. Lohrmann
photographisc
Sternwarte. 1 In: I ler.tel hm;: dieser K.i:;-.
nml ihre Anst liban;;; in 1 'horoheli- -
gravüre bezeichnet den gcyenuara'eei
tiiiiiepmiki. N:u h den 1. : i -r^n l"1 i i:n
von W. Prinz haben die kleinsten an!
der Pariser Karte noch erkennbaren
Gegenstände der Morulobciflaehe eiae'i
1 I: :■. iiüiwi-r voll mm m, .odibs slf>
die Konturen einer Stadl von der üre;-:-
Brüssels nur ein Pünktchen bilden
würden. Hieraus ergiebt sich, dass das
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kleinste optisch wahrnehmbare Detail
auf diesen Photographien nicht zum
Ausdruck kommt und zwar hauptsäch-
lieh wegen des Kornes der Platten. Der
hohe Wert dieser l'hniogiaphien aber
liegt dann, daes sie eine absolut siehe:«
Grundlage des wirklichen Aussehens
der Mondgegeuden hei bestimmten Be-
leuchtungen liefern, also der Zukunft
Mittel liefern, die vorgekommenen Än-
derungen auf dem Monde zweifellos
hbc':i/*j weisen. Was gegenwärtig be>
züglich des Detail ;ler .V.nn^oheil^c-ie
zu Ihun ist, besteht dann, im Anschluss
an die pholographische Darstellung mit
Hilfe mächtiger Teleskope möglichst
alle teinen Obiekte einzutragen. Diese
wichtige Arbeit hat J. N. Krieger in
Triest begonnen und bereits weit ge-
fordert. (Forts« jung folgt.)
Vermischte Nachrichten.
Die Dichte der Erdrinde unter
dem Festlande und den Meeren.
Wie die Erde im Innern beschallen ist.
bleibt der unmittelbaren Beobachtung
entzogen, denn die Bohrlöcher und
Gruben reichen nur in Tiefen, die im
Vergleich zum Erdradius ganz unbe-
deutend sind tuul wahrscheinlich wird
m.iii auf diesem Wege niemals wirklich
erhebliche Tiefen unter der Erdober-
fläche erreichen können. Dagegen haben
die neueren Untersuchungen über die
geographische Verteilung der Schwer-
kraft an der Erdoberfläche zu höchst
interessanten Schlüssen über dieMasscn-
vcrteilung in gewissen oberen, aber
doch für uns unzugänglichen Teilen
der Erdrinde geführt und zu begründeten
Vurstcli ;en, wie sich diese Partien
der Erdkruste gebildet haben mögen.
Wenn man nämlich die Intensität der
Schwerkraft, wie sie sich auf Grund
zahlreicher Beobachtung
l für i
Erdoberfläche rech tu
mit der an diesem
olMctileien vergleicht, so zeigen sich
Unterschiede, die auf die Beschaffenheit
der Massen lief unter der Krdtiherilädie
Schlüsse gestatten. Wird die Schwere
1 solchen Punkte grüner ge-
il 1901. Hell 10.
Solche Massendefekte brauchen nicht
gerade vollständige Hohlräume lief im
Erdinnem zu sein, obgleich diese zweifel-
los auch vorhanden sein werden ; man
kann sich vielmehr die Masse iiiie;'el;:e
als Schichten von geringer Dichte oder
lockerer Struktur vorstehen und die
Massciiiihcischüssc als durch Massen
von grösserer Dichtigkeit entstanden.
Es ist nun merkwürdig, dass Massen-
defekte hauptsachlich unter grossen Ge-
birgen angetroffen werden, so unter
den Alpen, besonders unter den Tiroler
Alpen und unter dem Engadin. Nach
Dr. Messerschmitt tritt der Jura bei der
Intensität der Schwerkraft gar nicht
hervor, wahrscheinlich weil er trotz der
ungeheuren Mächtigkeit seiner Kalk-
ahlagenirigi-n niehi tief in die Erdrinde
hinabreictu, sodass in vcrhäim:;ma.;sig
geringer Tiefe eine mehr normale
Sehidimns; de- Gesteins zu erwarten
ist. Bei den Alpen und dem Schwarz-
waki, wo einsprechend der Hutilehuiig;-
ueise die Gebirg -falten bei liin.ilireiebeil,
sind die weniger dichten Gesteine
infolgedessen tiefer ins Erdinnere ge-
kommen, als bei normaler Lagerung
der Fall sein würde, und im Engadin
würden die Faltungen der Gcbirgs-
scholle noch tiefer hinabreichen. Unter
dem Kaukasus ist ebenfalls ein erheb-
licher Massendefekt anzunehmen und
das gleiche gilt in noch stärkerem Masse
für das Himalayagebirge. Im Gegen-
satz zu den Gebirgen zeigt die ganze
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gilt 1
Wiener Beeben und der I 'mgebmig de,
N i.- u s F l- i i K- Sees Überhaupt findet im
allgemeinen eine Zunahme der Schwer-
kraft vom Lande gegen das Meer hin
statt, und für die oceanischen Inseln
sldlt sieh ree.eliiui«ig i-in erheblicher
Kundt und Becquerel hat W. H. Julius
Vcrsndic über die :m rn;in!u Dispersion
de, glühenden Nnlriunukimpie- äuge,
stellt und eine neue, auf die anomale
Dispersion der Metall dam |iie begründete
Erklärung der im Ss:el;tnim der Sonnen -
clLiiiiii'iyi'Jii'ire sichtbaren helle« Linien
gegeben. Später hat Dr. Ebert gezeigt,
dass mit Hille glühenden Natrium -
dampf es durch anomale Dispersion
: den t
andc
der Ansieht von Fnyc ist dies dem Um-
stände ziizusdireihen, dass linier dein
Meere die Abkfihlung und Kontraktion
der Erdrinde rascher vorwärts ging als
unter den Kontinenten. .Memersch mit:
fasst die !>i- jetzt [■[l:iii t >k'!i Ergebnisse
wie folgt zusammen: Au; den: ili.it-
siiL'lilitlu-ii Verhalten der Schwere l.i;s;
sich mit Sicherheit der Schluss ziehen,
die Wirkmig der lynii'innilalinnsseF-
mehr oder weniger kompensiert Miu;
durch die Verminderung der nielitig-
keit der Erdkruste unter ihnen. Die
raschen Aii,:ern;ie.v:i.\\eldic in rriii:it]ieii
ücbictcu die Schwere in verhä'linis-
m.i-dg geringen Entfern ringen erleidet,
beweisen, dass die Dich Ii gkcitsän Oe-
ningen sich in den oberen Schichten
der Erdrinde befinden müssen, deren
Tiefe etwa 200 km nicht viel über-
schreiten wird; häufig werden sie noch
viel weniger Hei anzunehmen sein. Die
1 iiircgdmä--.ig!idleri in der Struktur der
Erdrinde, das Vorktinuuen von dicllleren
und lod.ercil Missen, sowie von ge-
waltigen Hohlräumen is'. Irieruaefi auf
ihre äusseren Schichten beschränkt; von
dem, was unter 300 hm Tiefe bis zum
Erdmittelpunkte sich befindet, wissen •
wir nur, dass es dichter sein muss als ;
die imerl. igernden Massen, aber «h fest, :
halbflüssig oder (feurig-) flüssig, darüber
lässt sich Sicheres gegenwärtig nicht '
Die anomale Dispersion des
Lichtes und die Deutung der Pro-
tuberanzen. Nach dem Vorgange von
ähnlich
sind. Hiernach würden diese und ihre
beweg Hilgen im wescnliidieil nur i'P"i-
silu- Ersdiciunrigcii i-em. denen eine
reale Existenz fehlt. Die ISc.-tätignng
dieser Schlussfolgenuig hängt aber, wie
ruieli JnliiK se1h>t hervorhob, davon ab,
ob auch andere Stoffe anomale Dis-
persion zeigen. Eine solche müsste in
erster Linie für Wa-scrstoM, Oldnm
und Helium erwiesen werden. Prof.
itdlr.
nicht in Übereinstimmung istund kommt
hiernach zu dem Schlüsse, dass keine
Veranlassung vorliege, die älteren An-
schauungen über die Natur derChromo-
sphäre und der Protuberanzen zu
O misten der neuen Hypothese zu ver-
Asteroiden haben die nachstehenden
Namen erhallen:
(356) 1893 O Liguria
(358) 1893 K Apollonia
<301) 1S93 P Bononia
(362) 1893 R Havnia
(363) 1893 S Padua
(364)
065) ;
Cord!
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<3?3} AJ Me'iK.nj
|J74| I8VS AK B..ie«id.e
(37S1 ipn AL 1,'nulj
(17h) iwr) AM (icnmrtiu
fini ISUl AN Campanu
(HCJ l*J AP Huimii
(179j A(J Hu™
(TOT) 1804 AR Fittiioia
CJSH I.S'.l] AS Mvrrlm
(382) 18« AT Dodona
lS'.H IIA Ch-vvlnli;
(ISO) 1S04 Tili IndnMi-.a
U'.HJJ IS'Jt UC Alma
l'üiTi 1^4 TSU Virana
Ht.'L!j !S')5 UW Chi...,-
(4I/i| IKOj |!X Cprle
iHUj W, UV Ar.inne
(4(15) IB'15 UZ Thb
(im; IS'li CF A- r: ; t in
(121! 18 : J'i J)l!
ff.'H :s-:k DF Gratia
ivjm ii' in ik: cuun'i;;!
(■Ci 1*17 F>U Pvlhia
14») !fl; ÜS Ella
(436) 189S DT Patricia
(443) 18W EF Photographien
(446) 1899 ER Aeten.itas
I44i|) im EU It-iiibmea
(451) 18» EV Patienlia
(454) 1000 FC Mathesis.
Grösse ist so geschätzt worden, dass
a Persei als Slem 1. Grösse angesehen
wurde. Die Zeit isl nach M.E.Z,
korrigiert
Am 1 An y List Ircgrmn ich mit der
Hl'(iI';ii'IiIini;[ iii-i Hl' 1 4 t 31 utid fiilirte
dieselbe bis 15" durch. Eine Ruhe-
ein. Die Luft war ein klein wenig be>
\ve.::t. Der ire;;en Schlug lief iieoh-
:ie'lmi 11;; sich stärker bemerkbar machende
Mondschein störte anfangs gar nicht.
Um 10h 53"i fiel das erste Meteor. Em
ganzen wurden 35 Meteore eingetragen.
Was die Grosse betrifft, so war eins
I. Orösse, zehn 2. Gr., zwölf 3. Gr.,
neun 4. Or., eins 5. Gr.; der Farbe
nach waren 17 weiss, 11 gelb. Vier
hinter! iessen einen Schweif, der beiläufig
la leuchtete.
Das Maximum der f-rei|uciiz fällt
auf 13h
. 2 Min,
Bericht 1 ) bringe ich an dieser Stelle
meine diesjährigen Perseid enbeohsch-
ttmgen. Dieselben fanden in Döttingen
statt und unter bei weitem besseren
lokalen Verhältnissen (dieselben können
soyar aU ki'nte Kviirlmet wrrdeil!), als
im Vorjahre in Potsdam, Allerdings
war die Witterung derartig schlecht,
dnss mir an zwei Ta^tn ■ am l J. und
10. August — beobachtet werden konnte.
Du.' aui::c\\viidcle /eil hi::rä;:t im ganzen
12h 30". Abweichend vr>m ve:e.an Lienen
Jahre wurden in diesem die Bahnen der
Meteore nicht in eine Sternkarte einge-
tragen, teils um Zeitverlust zu ver-
meiden, teils um kein Meteor zu über-
sehen. Die Meteore wurden vielmehr
rsiir gezählt und ihre I: ieemiiinl :ehl;eileri
im Beobachtungsjournal vermerkt Die
') Siehedenseiben -Sirius, 1900, No. 11.
(le;.e'ii I r >'i Inn Halen die Meteore
immer spärlicher auf. Sehr fhätig war
der Radiant bei r l'crsci, wählend der
bei ß Persei liegende nur zwei Meteore
lieferte.
Am II). August waren die Luftvcr-
hältnisse gut, der Mond unter dem
Horizont. Während des ersten Teiles
der ISeiexicllüir::; unr.le iel) in ineilk'V
Arbeit v.m Herrn sind, pl.il. Lism in
freundlichster Weise unterstfitzt Ina
Auge Ruhe zu gönnen, wurde die
Heiihaclminj; von I2ii-ä"i bis 12li 7>«,
von 13h o>" bis 13" 1 »>, von 13t> 53™
Iiis Ij-i 54 "i, alsii ins ganzen 1 Minuten
ausgesetzt Um 10>i 21m erschien das
erste Meteor. Der Grösse nach waren
fünf l. Grösse, zwölf 2. Gr., dreizehn
3. Gr., neun 4. Gr., eins 5. Gr. Vier
Meteore hinterliessen einen Schweif, der
I nacti li-uchti.1i. cm; von 2'. eins von
4» Dauer Die liequer.zkurvc wcsl cm
□Igiuzed by Google
— 23Ö —
bei a Persei, darauf der bei » und
schliesslich der bei ,1 Persei liegende.
Genauen.- Ansahen iiher Zeil Li. s. w.
auf Wntii-ch r,i ülicrsciidvi', ist Verlasset'
gern erbötig. G. von Stempeil.
Der grosse Komet 1901 1. (Hierzu
Tafel XIV.) Dieser Komet, der in unseren
Gefell den iiieiit sichtbar wurde, <
nach der Berechnu
Kommission wird auch die d
Bezeichnung der neuentdeckten Ver-
änderlichen, sobald die Lictitänderun«
sicher festgestellt ist, übernehmen. End-
lich ist sii 1 auch mit der Aufiicliimi:
einer Namensliste der in den letzten
n.H::.J
nö. Mai
vi', .Wim
. April
physischer Mezic-lnntr ist er von be-
sonderem Interesse dadurch, das; er
vom o. Mai ab zwei Schweife zeigte.
Auf der Kap. Sternwarte wurde der
Komet zuerst am 24. April beobachtet
und anfangs Mai an mehreren Tagen
pbniri;.:r;spriii.Tt. Au) 'T';!i'. X l\'~iiul [iii. Iii -. i i.-
dieser Photographien reproduziert.
Fii;. 1 zeiy das Aussehen des Kometen
am 4. Mai mit I "i .Minuten Fv[ioiiii.-riiiä!\
Fig. 2 am 5. Mai mit 13 Minuten Ex-
uiibe:iauiil Lieblicheren tcranderliclieii
Sterne beschäftigt, die in Bälde ver-
öffentlicht werden soll.
Der Veränderliehe S Carlnae ist
einem Helligkeil
ienaue und zah
ber denselben
nd Roberts kon
iche Beobachtungen
■gen seil 1867 vor
t durch Bearbeitung
er war der 1 iciilse Ii wachere, wahrem
der andere helle Schweif nur 7° lanj
war. /wische» beide» Scliwcii'asiei
zeigten sich noch zwei scharfe Licht
)r Katalog der veränder-
su sehr v, rmH:rl. .in-- die Mc-.-.uliai
eines neuen Kataloges immer mehr a
ilvin;:. iiiii s l'.'.-dtirin;:- in rviniiii. I hu
diesen Umstanden hat der V'iMniii: .'.
2. Die untere Grenze dieser Dauer
■urde 1896, die obere 1877 erreicht.
3. Gegenwärtig (1901) betragt die
eriodendaucr 307.4 Tage.
Ii zu verfolgen, um
en in dcrGesicljts-
leren etwaige Än-
Neuer Veränderlicher im Optii-
uchus 76 1901. Thomas D. Anderson
ieilt mit,*) dass ein Stern, dessen Ort
- 237 —
und der sich nicht in der Bonner Durch- 1
musterung findet, veränderlich ist Er 1
fand Elm 1890 Nov. 9 nahe 9.2 Grösse, |
dagegen Mitte fitti iUlll schwächer als
10. Grösse.
Zahl der Sterne bei photo-
graphischen Aufnahmen von ver-
schiedener Dauer der Exponierung.
W. Srratanoff vom Taschkent - Obser- ;
vatorium hat hierüber eine interessante I
Mitteilung veröifcmlicht.'} Im Sn inner
1899 machte er am dortigen photo-
graphischen Refraktor von 33 an Off- ,
nuog eine Aufnahme der Sternhaufen '
h und x im Perseus von 30 Stunden
[irqiiisitkiriüihiLii'r, die laiiM-j.it- Dauer, so-
weit bis jetzt bekannt. Die Platten
wurden während zehn Nächten, vom
5. bis 17. August, imponiert, trotzdem
Sinti die Scheibclie n der Sterne ge-
mii.-i'riil nnnl und die auimcrksams'.e
Prüfung der Platten zeigt Tiirirciidwn
die geringste Spur von Neivliekeit.
l)i^ Gesamtzahl der da ii.esvlllr;] «li-nn-
ist nicht so bedeutend, als man bei
diesem mitten in der Milchstrasse-
liegenden Stern hänfen hätte erwarten
können; sie beirüsjt aut einer Wache des
Himmels von vier (Jiiadraigrad 4ä0U0
Stenn:, Augenscheinlich sind die luideu
Haufen h und ■/. im Perseus nicht sehr !
reich an stcrnen, uns noeii durch ilji s
Studium der Verteilung der Sterne der
verschiedenen Grössenklassen in diesem
Haufen beslätigt wird.*) Die photo*
graphischen Aufnahmen mit langen !.s-
pi.-dtiinieii habe:) inr das Studium lilier
den Bau des Universums eine grosse
Tragweite. Aus diesem Grund giebt
W. Stiatuioff einige Sicmzahlungeri
|k-m ("Ji:;id::ili:n!il in identischen Kcgh nu-ii
des Himmels, aber bei verschiedener
Ringnebci in det Leier.
Sternhaufen Ii und % im Perseus.
30.0
■1500
Zur lagan/uni; lügt Slralannff noch
einige Zahlungen auf Cliches hei. die
am Kap mit einem gleichgrossen In-
strumente erhallen wurden und zwar
in der Umgehung von i/ Argus:
o Qiudnitgrad
12 50000
24 100000
Man darf übrigens nicht übersehen,
dass alle diese sternreichen Gegenden
nahe der Milchstrasse sich befinden.
Fernrohre für Freunde der
Himmel sboobnehtung. Ans dem
1 e.ierkieisc des Sirius smd mir mehrere
grossere und kleinere, sein gut e:dal teile
Fernrohre zum Verkaufe angemeldet
worden. Freunden der Himmels-
r-eohachlnng. v/eldic die Auschariiiiig
eitles solchen Instrumente: heahsichligen
'i Aitrriri. Nachr. No. 3710. !
■■> F'ubl. de l'obä. de Taicliütril. Nu. ^ '
p. 23.
Astronomischer Kalender für den Monat
Dezember 1901.
Mi'.lICiLV Hu-Iiiicr MhUig.
Mittlerer ficriiiHT Mi'.!:i;;.
PlanetenkonstdLitionen 1901.
Hill Merkur in nuliclicr Unriiprii.n !?'■ 111-.
'j;! 11 V'lijlllli in Kn:; : . i!i KHi[ls.:. i!nr: Mn::r !ic(ltcl:iii;j.'
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imhixVi. Wintersanfang,
Digilized öy Google
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18 30'SO !— «59 6J-7 23 66
II 36-09 I II 22 6-8
0 II-IU 194B60-3
8 51-60 I 1B 747 8
5 14-63 | 182114«
Jupiter.
'.' im im r.i.-n --Ii nu-i
M IM ii. !!! Mi -..-i .-. !
9 13 30 11 BS —22 6 B"l|
56-59+2216 0"5j
< in U-!,-;i.-, Vk-rid.
1 IS 146-7 Nminomi.
! 9 28-8 Erstes Vic:(d.
i ■ l 3-s Vollmond.
1 K. ,VV.:l,I in HlIIlm iil-.
h den Mond für Berlin 1901.
Iii-..--..- Ai-Um- il im- Ki: i IFi |i ; j ■.;;■■>.:■■■. klviu,- A.-':i.-i- : 11!!.-.
Erhöhungswinkel der Erde über der Kingebcnet S4 U 30' nördl.
Mittlere Schiefe der Ekliptik 23° 27' 7-36"
Scheinbare ... 23» 27' 0 01"
Halbmesser der Sonne 16' 1416"
Parallaie - . 6-93"
Digitized ay Google
— 240 —
Stellungen der Jupitermonde Im Dezember 1901.
Tag
West Ost.
.4 s. 3. o
.t 3- .MO
1- .3 .1 O -S
03- .3 -O'l
■t i. o :j
O -2 1. 3. 4
■i o «■ s. ■*
3. O 1- *■
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4. 3- „C- i.
i. s. .a-i o
■1 -.! 0 1- -2
.4 .3 i- -i»:
.* a. ,.o -s
Erscheinungen der Jupitermonde.
Dezember 2. ]. Oc. D, iB". Dezember 3. I. Sh. [. 1* ao». i
1. Tr. E. 6" B6=. Dezember 4. II. Sil. 1. H> IS». Dezember 8. III. Tr. E.
Dezember 13. II. Et i<. 5i> an™ * ■. Dezember 16. III. Tr. 1. 6* IT".
Dezember 18. 1. Oc D. sn». Dezember IB. 1, Tr. E. H> so» ]. Sh.
E. *b BS».
Die Satunimande sind im Monat Dezember 190! nicht zu beobachten.
Herausgtbcri Dr. Hermann J. Klein in Köln. - Druck von Oskir Leincr Ig Lripilg. mm
Digilized b/Gcjogle
Sirius 1101. Tifcl XIV.
Der grosse Komet 1901 L
Noch Photographien auf d«r Kap- Stern würtc.
Dlgillzod by Cooyfe
Digitized öy Google
Band XXXIV. (1901.)
Hell II.
SIRIUS.
Zeitschrift für populäre Astronomie.
Centraiorgan für alle Freunde und Förderer der Himmelskande.
Herausgegeben
unter Mltwlrkuitg hervorrunendar Faohmäruer und BBlniBonliBher ScnrlfliWIler
vi] De. Hmuiiiiin .1. Klein i-i Köln a. Rh.
November 1801. '^ÄmÄ.^ XSL
Jeden Monat 1 Heft. - Jährlich 12 Mk.
Verlag von EDUARD HEINRICH MAYER In Leipzig.
Eine wichtige Studie über Sonnenfinsternis-Meteorologie. 1 )
s-Met.
üI/. enn-e jer^renle l;..'r.-uadit;m; : e:i nlvr
Ttiii]V7aUuJ.iifu!rir l [,.«':iii!i:rL!i!]i.L!
welche wälirend der Sonnen fjnstem 1b
gemacht und mit einer kurzen Zusainmcu-
hssurtt; der Resultate in Tabellen wieder-
lTi-lti-I Ji-n v. Linien. In ■«■im::- Sliiiii'i: -.'Hut
v, MeteO
Nach einer vorläufigen
deWarilin Science. N.S
1. Mär; 1001, S. —
Sirit» 1901. 1
erst von den anderen Variationen, wie
die tägliche und cyklonische, h streit und
dann a;lt Karten .'li-r \- «■: t-i ti Staaten
für den 2B. Mai, Sh 15™ und 0", Zeit
des 75. Meridians, eingetragen. Diese
Karten zeiget«, das? die Winde tlnlxieli-
lieti ilire Rieliliiiii; verkehrten, wälirend
der Schalten sich von der einen Seite
des KmiLiienii zur .anderen ix-wep»tc,
denn beide Karten zeigen eine aus-
gesprochene anticyklonale Cirkulation
Digitized öy Google
und ein Ausströmen der Luft, welches
Sich vom Schatten aui eine Dislany von
ca. 24OO—320O*nr erstreckte. Die Tem-
peraturdepression infolge der Sonnen-
finsternis erscheint auf der 9 a -Karfe
als eine ovale Flache. Im centralen
Teile dieser Fläche beträgt die Tempe-
ralurer niedrign riß mehr als 4.4 0 C, und
diese Fläche der j>rüsslen Kälte liegt
ungefähr 300 km hinter dem Kern des
Schattens, luuc drille Karte wurde Ge-
zeichnet, in der die Stationen nach der
Entfernung vom Weg des Schaltens
geordnet und die aufeinander folgenden
15 Mir) Uten -Beobachtungen für Inter-
valle von ca. 900 km eingetragen wurden,
wodurch eine synoptische Karte ge-
wonnen wurde, welche die beobachteten
Verhältnisse für jede Station oder Gruppe
von Stationen für die verschiedenen Teile
des Schalten^ 'ei;;!. Diese synoptische
Karte zeigt deutlich eine ariticvklöiiale.
Cirkulatiou des Windes um den Kern
von ca. 2400 km. Ausserdem sind Aus-
deutungen vorhanden von eitlem zweiter:
Kins,' nach auswärts :eenclitctcr Winde.
Die Isothermen zeigen eine elliptische
Flüche mit kalter Luit im Cctilruni
(innere Isotherme 3.3" C) ca. 900 km
hinter dem Schatten. Es gab eine Zu-
nahme der absoluten und relativen
I c!ichti«kcii während der Sonnen-
finrU-i-nis: die Variammeii derselben sind
s-vfi:- ähnlich jenen der Temperatur. Die
l.ufldnu'kiLitderlirsLr /ri;;it i'ci dieser wie
bei anderen Sonnenfinsternissen, dass
es eine centrale Näclic relativ hohen
Luftdrucks «ielil; rings um denselben
läuft ein Ring minimalen Drucks und
ausserhalb des letzteren, ausserhalb des
Halbschattens, ist wieder ein Ring
maximalen Druck?.
Die niedrige Temperatur, die Cir-
kulatiou der Winde und die Form der
l.tiil'Jriiik!,n-ve. alles v,ei-1 Jaraiii hin,
bildet hatte, wie sie Ferrel beschreibt
Cbtyton zeigt, dass die Sonnenfinsternis
einem Experiment der Natur zu ver-
gleichen ist, bei welchem alle Ursachen,
. welche bei der Entstehung einer Cyklone
gewöhnlich zusammenwirken, ausge-
schaltet sind mit Ausnahme eines direkten
und schnellen Wechsels der Temperatur.
Die Resultate ergeben, dass eine Tempe-
raturemi edrigung in erstaunlich kurzer
Zeit eine Cyklone mit kaltem Centruin
mit jener Wiiulcirkulalkm und LilFl-
dreekcertcilung her vorb ringen kann,
welche zum Wesen einer solchen
Cyklone gehören. Die Temperatur-
ern iedrigung wirkt als erste Ursache, um
eine Cyklone hervorzubringen, die Anti-
cyklone ist eine zweite Erscheinung,
ein Teil der Cyklone. Die Sonnen -
:ii)steniis-( Tkkiue nuisstc, um mit dem
Schatten gleichen Schritt zu halten, sich
fortwährend im Schatten neu bilden
und hinter denistliien fasi suiorl wiener
auflösen. Die Hewegung hat daher
Ähnlichkeit mit einer Wellenbewegung.
Auf Grund dieser Enldeckuri^. dass
eine kurze Temperaturerniedrigung wäh-
rend der Sonnenfinsternis eine gut aus-
schildere CU.lone hervorbringen kann,
welche den Schatten mit einer Ge-
schwindigkeit von ungefähr 3200 km
p. h. begleitet, meint Clayton, dass
die Tempera tu rem iedrigung infolge des
Wechsels von Tag und Nacht ebenfalls
eine Cyklone mit kaltem Centrum hervor-
briiiL'.en nntss oder wenigstens Tendern
ingen strebt, so
muss an jedem Tage die Neigung zur Bil-
dung zweier Cyklonen vor! landen sei:!,
eine nahe dem kältesten Teil des Tages
und eine /weite nahe dem wärmsten
Teil mit hohem Luftdruck dazwischen,
welcher die Cyklonen warmer, be-
/.ieium— v.ei-e kalter Luit umhiebt. Die,;-
Ursachen müssen nach Ansicht des Ver-
fassers ganz oder teilweise die wohl-
bekannte doppelte lägliche Periode des
' Problem,
i die Meteorologen
i Zeit
'elches
bis jei.-l keine ;;a:i/ ^t-lYicdigciHic Li-
kkiriiri;.' eeeel'eii worden ist. I )ic < )ocr-
Digjlized by Google
— 243 —
flächenwinde in Corrioba (Argentinien)
und auf dem Blue Hill haben im all-
gemeinen entgegengesetzte Richtungen,
weisen also auf eine WinJcirkiil.-umn
hin um zwei Cykloncnccnlrcu, welche
am Äquator fortschreiten, und auf ein
Ausströmen der Luft vom hohen Luft-
druck zwischen denselben.
Clavtons holei-ruiigcn, welche in
weiterer Ausführung in einem bald er-
schein enden 'Bulletin of the Blue Hill
Obscrvatory publiziert werden sollen
(ist inzwischen erschienen), sind von
grossem Interesse und hoher Wichtig-
keit Seine Erklärung der täglichen
Variation lies Barometers scheint viel
Wahrscheinlichkeit für sich zu haben,
sodass sie zu den besten über dieses
schwierig!: I'roblem zu zahlen ist. Hie
Meteorologen werden jetzt mit mehr
Iriieres-c ki'uitigen Sonnenfinsternissen
entgegensehen, nachdem Claytou gezeigt
hat, welche Bedeutung dieselbe:] l'iir die
Meteorologie tiaben. Hoffentlich wird
Claylon Zeil und Gelegenheit finden,
seine Untersuchungen auf voraus-
gegangene Sonnenfinsternisse auszu-
dehnen.'
Die Bahn des Kometen 1S97 I.
: I wenigstens vor dem Perihel, möglich
. | waren. Ob aus den Bemerkungen der
. Oxforder lienbachter. dass der Kern
schien zuerst als kleine, rundt
Nebehuasse, ohne jede S
Schweifes, mit einem deut
prägten Kern, der jedoch v
sternaniges Ccntrmn, als
schw
hülle iii
- 1 änderung gestatlet ist, dürfte zweifelhaft
: | sein. Der Durchmesser der runden Koma
. I wurde zwischen 1 und 2 Bogen-
minufen, die Helligkeit des Kerns durch-
selmildidi 11 (misse geschätzt Die
! Gesa in thelligkeit des Kometen, dessen
i Beobachtungen in der ersten Hälfte des
beobachtbar war, nicht gekommen zu
su ist er sicher sehr fcliwjc'i gewesen.
Nur die r.eohüciuer in < Mord' -hüben
förmigen Schweif gesehen zu haben,
der sich von der Koma aus nach Norden
hin ersirecktc, während die Sonne süd-
westlich vom Kometen stand, und der
viel schwächer war, als die Koma. Der
Lichtknoten in der runden Nebelmasse
hob Sich gut ab, sodass im allgemeinen
sichere mikrometrischc l-ii^lellmiürn,
') Ast ron. Abhatid hingen als Ergänzungs-
heft der Aslnm. Nachr., Nu- 2, Kiel l'JUI.
r Mitb
sondert
nördlich vorangehenden Teil
stand, hat sich im Laufe der Zeit viel-
leicht etwas auseinander ge/iieyu. S:>
l>en:e:ld Herr v. hn^eihardt ir. Drcjdcn,
das» am 'J*>. November kein eisieiitlielier
Kern, Mindern mehrere helle I 'i'mkvhen,
die dem Kometen ein granulierte" Aus-
sehen gegeben hätten, den optischen
Schwerpunkt des Kometen gebildet
hätten, und in der zweiten, mit Feb.23
beginnende:] t'.cohaclmine. -.perioje be-
merkt ein Beobachter in Rio de Janeiro,
dass am 3. März kein ausgeprägter Kern
Digltlzed öy Google
I
vorhanden gewesen sei. Auch sind alle
Beobachter dieser Periode darin einig,
dass der Komet sieis ein schwierig zu
Ivku-biemieK Objekl .^i'weäL'ii sei, ob-
wohl die Hdlk'd-i'it iu:r weui:; sjerin.ner
jflvrwi yii rem sdieim, als vor dem
Perihel, eine Erscheinung, die nur durch
das Fehlen eines gut definierten Kerns
erklärt werden kann.
So kann es nicht Wunder nehmen,
dass diese Beobachtungen nach dem :
l'erihet, die wegen der jfriMti! sikllitln-ii
Deklination des Kometen mir auf der
jiidhrllbklleyl atlevstdll werden kr ii! : LV -Jl,
eriidiiitli schlechter uuiercinander uiier-
einstimmen, als die vor dem Perihel
angestellten, und dementsprechend die
Srid-'crnuMrtcn hei der vorliegenden
Berechnung im allgemeinen mit
geringerem Gewichte bedacht werden 1
mussten, ats die Sternwarten der Nord- 1
halbkugel, die den Kometen unter
wcsentlieh ijii listigeren tteiliiigiiujjvii
beobachten kfhrMi tL-rt. Am vi. Mai wurde
der Komet zum lel/ien Male gesehen
und zwar auf der Sternwarte in Rio
de Janeiro.
Nach diesen einleitenden Bemer-
kungen über ih~ allgemeine Ausreiten
des Kometen geht Dr. Möller auf die
liahubcslhuuiuug desselben ein. Als
A;iii':irii.'.->[nirllil seiner Neuberechnung
legt er die von C J. Merfidd verüffettt-
lichten Bahnckmente des Kometen zu
("miiule und berechnet daraus für die
Dauer der Sichtbarkeit eine Lp bemerkte,
sowie die seheinhare Helligkeit des
Iber auch eine empirische I Iclligkchs-
formel lässt sich aus dem geringen
lic'ibücliiiuigunjtcriül nielit ableiten. Im
ganzen scheint es. dass der Komet nach
dem Perihel stets etwas schwächer war
als vor demselben und sehr schwach
gerade Mitte April, wo er der Theorie
nach ein Maximum seiner Helligkeit
erreichen sollte. Dr. Möller geht nun
vii einer I larlcglllii.' der scheinbaren
Positionen der Vergleichsterne über,
prüft dann die über den Komet vorliegen-
den flrnli.ieliLiio^i'ii un.i bestimmt dtlel)
Gewichte, worauf er eine Zusammen-
stellung der Abweichungen der einzelnen
Beobachtungen von der Ephemeride
giebt. Diese Abweichungen sind zum
I ch -ehr beträchtlich, weshalb Dr. Möller
neue, genauere Bahnelei tiente berechnet
und dann die Störungen ermitlelt, welche
der Komet wahrend seiner Sichtbarkeit
von de» Plauctcn unserem Sonnensystems,
erlitt. Von diesen Sti iruiigeusk-il übrigens
nur diejenigen seitens derl'laneltiijuplc;
und Saturn merklich. Unter Berück-
sichtigung derselben fand sich schliess-
Igende wahrscheinlichste Bahn
0.0008454
des Kon
7"= 1897 Fi
• = 127" 18' 59.49" + 3.216 ' 1
Si= 86 aa 30.w + i.m tmo
(-146 8 1455 +. 0.913 I
V = I.0627S23
s= 1.0009265 + 0.0000341.
Der Komet bietet hiernach das seltene
Beispiel einer ausgesprochen hyperbo-
lischen Balm, Wenn auch hyperbolische
Elemente schon häufig gefunden worden
sind, so darf man In den meisten ballen
ihieh da- Wüchsen der riccutrbitäi über
den Wert Eins als Rcchnungsresullat
auffassen. Die einzigen Kometen, deren
Bahnen während ihrer SielnKirkeits-
periode durch elliptische oder parabo-
lische Elemente sieher dein darstellbar
sind, sind die in der folgenden Tabelle
:844 Dci. 13.71108
.880 Mai 3.32404
in. 31.20908
ml 157024
\ai 11.26193
IS9T Ffbr. 8.14078
.898 Sept. 14.08937
1899 April 13.01493
l.miHlSr.
1.000410
1.1)00345
1X1H1057
Bei allen diesen Kometen lassen
;'.nab.:li:che Llcmeete ganz unzulässige
Hehler in den Abweichungen zwischen
Beobachtung und Rechnung übrig.
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- 245 -
■ Ans der Tabelle ersieht iri.in, sagt einer Konvergenz der Esccntrizität gcseti
Dr. Müll«. ■dass die i:«vnt:iz:iii1 des Ein- uue;- ,n eukni Ülx-rjfatijit in
Ki HU--ILT' IS'J" I vnii l T irif -:.nkcr elliptische 1 .kineuk. S'i ;;clii bei uciu
abweicht, als die aller rin Jcilii. iV:it kmueten IS'IOII die Eyccntrizifät der
Ausnahme Knmetcn [SJU [, dc-scti auf ik:n ^clnverpunl.-t der Sonne und
l'.iccnlii.diäl mich "m U.(M]f)l5<) j'röss-.-r der Planeten h(-/ui;cri c Huhn in der
isl. Wenn diese stark hyperbolischen A-ii ™n der Dihiccltuii«; an bis l 1 '. jähre
Elemente schon beim Eintritt .Iis rückwärts von 1.00133 auf 1.00015
Kometen in das Sonnensystem ililti'j- herunter, ein Beweis dafür, dass dieser
keil besessen, killen, S" vuiuU-11 wii Knni:-I nicht iirsprünijlicli iiru- li_i]'i'i.
nach den bekannten Untersuchungen bot i sehe Bahn beschrieben hat. Da die
von Gauss, Seclijrer und v. Niessl ar.f Verhältnisse für alle hyperbolischen
einet! stellaren Urspnni!; rics Kuiiieleu ivuuelen vielleicht ähnlich lieucn, sei
sclllicsseit dürfen. Je:!..di führen .'je lu-li.-ilU- ii-li mir v.r. il-i- St-':ri;n.L;*-ri. ,!ic
Untersuchnu u. eu. die bisher au amiercii der Kennet IS'JT I vor seiner Entdcck-
Kometen Ober ihre Bahnform vom Ein- ] rjng ertitten hat, zu berechnen, um die
tritt in das Sonnensystem Iiis /u ihrer Hahn /u finden, itsil der er in das
biüdcckiiui; anyesielk ivrirjia sind, S. uuien-w-l.in cniicuck ri ist.
Die Sternspektra mit teils hellen, teils dunklen Wasser-
stofflinien.
jSijBj ludern C.ampk.ll ilen Siemen niii auss.-i der hier zu erklären il..-n iie.cn-
JgUSH teil.', liefen, teil? dunklen Waiter- liimlicllkeit bei einzelnen Ucr hierher
stiifflinieu eine Stellung zwischen dem ifeliiiri uren Sterne als weitere Kompli-ei-
Tvpus le und In i;iclil, isi tiami! ahn linnon nuty nlrclen scheinen. - Das ist
noch keineswegs eine I . i kkn i i ri- de:- auch ;:er ( irund, wcslulh ich die zuerst
Lmijtaudei'.'CL'clk'ii. warum im Spektrum vun Cuupbdl Lyn i achte AnLeai'C. fsher
dieser Sterne einze/ne [ ink-ii c:m-> und die helle I b.-l.mie bei Areaes ah der
desselben Stoffes hell und die andern Bestätigung sehr bnsiiriüi;- uiu ; e.esiclil
duukc-l erscheinen, hatte, hesundtrs da die llfohaclmuuuin
Hier tritt nun jetzt Prof. Scheiner von r Argus nur in ö" Höhe über dem
ein ') und -rieht büßende ["lid-Hrnu;/ i hui zum a;i;;i->.lclil \vnrd( n waren. Atler-
dicserEisdieinun;:, die seiir w.dir.-cltciu- iliusrj scheint heule die allgemeine
lieh die ndiuuje ist. Er saut: Oiliijrlicil des Kirchhof f'schen Salzes
Die Aiicai'cd i-i in einem Spektrum hu riehen /v>-iü.ln iinki-.'. . n ieii- aliei
;dcidi,dt ; : .> nclk und dunkle Linien dieselben beziehen sich doch "tu auf
desselben Sattes vurkiiuiincii siillter., die (Uenzen seiner Anwendbarkeit und
wude-rspriclit den einfachsten Enh.'criuiyeu auf den Schrift der Temperatur bei
aus dem KirclihoifVbcii Sai/e derart h;. lciiciiii-iidcn t 'eisen, nicht aber auf eine
dass in, in sie einfach als iinmn.ülidi i-uv,;i,:e t 'u;;illiL;k[ it bei luiü; einfachen
kiiisldlen muts. Die l.'iukehruiiL^- .\bj'.irj;t;eiu;e!L-eheiui:iii:e:i iibue merk-
erschein iui)ren. vun denen einzelueLinieu [icke \\ , elknlän^en:iiide|-uii..'e[i, welch
betroffen «erden künnen, wälirend au- lel/tere dann auf starken Druck oder
der,- desselben Elements chü.idi bleiben, .r.u I :uine;e;'n/iTSe:ieiiuiiie;eii iihideuleli
treten liier nicht in Fratrc. da sie ja Ich behaupte daher auch jetzt noch
nachdem da- i'Vicli.'cui!'-.- Vurkanden
') Astron. Nachr., No. 3733. sein heller und dunkler Wasserstoff
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Innen :o mehreren Svenen durch die
Campbell 'Sehen Beobachtungen völlig
sichergestellt ist, dass diese Erscheinung
in einem einzelnen fipektrun nicht ver-
kommen kann, dass ihr Auftreten als»
mit H«iiinin!hcit aul <1ie optische Sujier-
pimi-.iun zweier Spektra hinweist Die
(jmpbellVhen Beobachtungen sind es
selbst, welche die folgende sehr einfache
Erklärung bestätigen.
Ich habe zuerst darauf aulmerksam
gemacht, dass die helle Hr-Lin:e im
Spektrum von j Cassinpejae nicht un-
mildbar auf dem kontinuierlichen
Spektrum autsitzi. sondern auf beiden
Seiten «in schwachen Absorpluinslmien
umschlossen ist. Dir Lrklarung hierfür,
das* rtamlich im Spektrum dieses Sinns
sehr breite Absorptionslinien vorhanden
seien, in denen sich die hellen Linien
befänden, führte weiter zu der Auf-
fassung, dass es sich bei j- Cassiopejae
ml Ii:,
Spek
Spektrum mit dunklen Wasserstoff I in i
welches wie bei allen Sternen der
Klasse la zu stände kommt, und ein
Spektrum von hellen Wasserstofflinien,
herrührend von der ausserhalb der
Ph<,t. Sphäre sich projizierenden au«er-
ordentlich mächtigen , leuchtenden
Wasscrsloffatmospliärc. Dadurch, dass
es mir weiter gelang, bei den verschie- i
denen Sternen des Typus la eine ganze
Reihe von intermediären Gliedern zwi-
schen 1c und dem typischen Spektrum la
aufzustellen, deren zugehörige Sterne
sich nur durch ihre relativen Atmo-
pphäriiriln'iheii/iiurili'i'Si-iu'idi'iiliriiiu lien,
gewann die obige Deutung an Sicher-
heit. Alle diese l'nUTSiii-linnsjeii waren
allein auf das Aussehen der Hf- Linie
gegründet, und die Campbell 'sehen
Untersuchungen zeigen nun auf das
deutlichste, d.iss hei den sogenannten
bright H/i-Stars- genau dieselben Ver-
hältnisse vorliegen. Bei n Tauri z.B.
ist die helle Hn-Linie beiderseits mit
einer dunklen versehen, entsprechend I
dem Spektrum um j ( -tssi' ipeiac (zu-
nächst bei der Hj--Linie}. Es unter- !
liegt mir keinem Zweifel, dass auch
die schwächeren Sterne dieser Art ähn-
liche Erscheinungen in ihren Spekoen
zeigen würden, wenn sie mit noch
1 i chtsla i kere n Instrumenten beobachtet
werden konnten. Hiernach lullen diese
Sterne nur die Lücke aus. die in meiner
Reihe zwischen 7 Cassiopeiae und
ilUnonis liegt, und lassen sich I olgendet -
Die -bright H,1-Stars. besitzen ein
kunlinuietlichfs Spektrum mil den
sämtlichen dunklen Wasserski flinirn.
genau so wie alle Sterne da Klasse la
Dieses Spektrum ist optisch überlagert
von dem l.misömnsspektrum des Was-ef-
stolf-, herrüiiteud %nn der umgehenden
Wassers loffatmosp ha re. srmeit sieh die-
selbe ausserhalb der Photosphäre
pruji/ieri. Ist die Temperatur des I laupi-
(eils dieser Atmosphäre nicht hoch, so
brauchen nicht die sämtlichen Wasser-
stülllirlicn hell v. irliatlden /II sein- hei
der niedrigsten Cilülitemperatur — es
ist hier unter ülühtemperatur die so-
genannte innere Temperatur der Gase
IT Hr. VI
hei clw.is luihertr kiirurut H/f hinzu u.s.w.
Dass aber in den äusseren Teilen der
Atmosphäre, die die grösste Fläche in
der Projektion bictc:i, die Temperatur
LiLTinijer ist, ah in den Inneren dichteren
das Licht der
Pllol
spltüre
Um.
in durch passieren mtiss, ist selbstver-
ständlich. Ihc dunklen Absorpliouslitiieri
müssen also alle vorhanden sein, von
den hellen brauchen nur wenige im
brechbareren Teile :ies Spektrums :iur-
zutreten, wobei natürlich ihre Intensi-
täten nach dem Violett zu abnehmen.
Der von Campbell unter e) aufgestellte
Satz ist daher richtig, der unter d) auf-
gestellte aber nur scheinbar, da die
A Lisch iv »d Hing der Absorptionslinien
:i erfol;
ie Üherh
□Igitized ay Google
genauerer Erforschung des Spektrums
dieser interessanten Sterne wird sich
noch eine Reihe von Umkehrungs-
ersch einungen, Li n ienverdo p pe I u n gen
iL s. w., wie sie bereits durch die Be-
obachtungen Camplv.'lls ai:^!-i',t''ili:t siinl,
ergeben; es erscheint durchaus nicht
unmöglich, dass dieselben mit stärkeren
Änderungen der Wellenlängen verbun-
den sein werden, die dann ähnlich wie
bei den neuen Siemen zu deuten sein
würden.
mit viilliy schwarzen Absorptioiislhiicii
vorliegt
Der Vollständigkeit halber möchte
ich noch auf neuere Unter sn "hu ngen
über das Spektrum von j Cissii-mejne
hinweisen, die geeignet sind, meine
Schlüsse zu bestätigen. Zunächst zeigen
iieuercElufden! I\ ik: Linier Ohserwitnrin m
erhaltene Aufnahmen des Spektrums
dieses Sterns, auf denen die bekannte
Duplizität der Hf- Linie deutlich zu
erkennen ist, dass diese Duppell inie in
Absorptionsbande sitzt
Ii la
. St.ii
Beso
• aber
1 Sidgreaves,') l
stofflinien äussern wird. Der typische
Fall eines Spektrums der Klasse lc
würde der sein, dass sich die sämt-
lichen Wasserstofflinien hell auf ihren
breiteren Absorpiio n sl i nien befinden.
Bei fortschreitender Abkühlung der
Atmosphäre und Abnahme ihrer Höhe
verschwinden zuerst die hellen Wasser-
sloiiliiucudesnti'iu!..klt (etwa j Osssio-
pejae), dann immer weiter fortschreitend
bis l id, welche /nietet hell ybrk; bleibt
{etwa ii Tauri). Ist auch diese Linie
verschwunden, so ist die Klasse la er-
reicht Auch hei den Sternen dieser
Klasse sind zunächst noch die letzten
Reste der iiellen Linien als Ausheilungen
der Absorpliousünieii zu erkennen
(A Orionis), Iiis schliesslich auch diese
verschwinden und der reine Typus la
dunklen
breiten Absorptionshändern sitzen. Die
Intensität der hellen Wasserstofflinien
nimmt von Hfl bis Hr ab und zwar
so, dass die Intensität der letzteren Linie
gleich derjenigen des kiimiuuierlielieil
Spekt'Lim- ist, sodass sie also ohne
das Vorhandensein der breitere!) Ab-
sorption ?! inie auf dieser; Aufiialuiicu
schon nicht mehr zu erkennen wäre.
[ lit-mit stimmen auch die Angaben von
Loekyer 5 ) übereilt, lisch denen das
Abiürptiousbatid. auf welches sich die
hellet!,-) -Linie projiziert, nuth z.u sehen
ist; zuweilen sei auch mich H; hell zu
erkennen gewesen, howler und Shacktc-
ton haben bei optischer Beobachtung
auch das Absorptionsband der C-Linie
wahrzunehmen geglaubt.«
Ergebnisse neuerer Untersuchungen mit dem Mills-
Spektrographen der Lick-Sternwarte-
fiSlrof. W. W. Campbell teilt von 1 und Prof. Campbell aufgenommen
9fää neuen Ergebnissen, welche mit worden.
dem Mills-Speklrourapheu um ■)<) Zoller 1. Sterne mit veränderlicher
dei Uck-Sternwarte erhallen, lohnende Ci esc Ii w i u ii i gkt il in der Gesiehts-
tuit; : ! Die meisten Photographien, ans li:iic. n Ccphti (« 23'' 5"' .1 -|- 71 u
dunen die Resultate ahgclciiet wurden, Der Doppelsterncharakter dieses
sind vom Assistent - Astiomnneu W. Linterns wurde schon im August 1S99
O. Wright, die übrigen um Di. Heese
■) Lick-Observatory. Bulletin Ni
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vermalet, spaiere Mev-unt;eii bestaunten
dies. D.e MiTKOn^en der spc'-ilri äso-
pischen Aufnahmen ergaben folgende
( Itwhwinc1ii;kfi;pn in der Sekunde
( - hedrufe: Annäherung mi die Erde.
■ ;- t-.n:itrnurj> von derselben)
Ai* i.l f- 31 Im
im Nmhr. 27 -43 im
Döbr, 26 : + 43 .
I'IUU [)«!«. 3 : +3S ■
. 2* -4U
J'JOI Ari.il 21 : 12
:'. <itiehwindii:ke.t im >>:Uni
f ii-.inli'i. D:isei |}.)p[iF>i.ni wurde
Iv ■ .1- . . h.i . , I 1 IC, VI,;., .-■
kaum und Jic Uinlaui jieil n II t Jahren
Deib
24 :
.23
o 1 31 Cygni(« 201' 10'" ö +46°
2h). D:V VL'r.inJi'i-tiuiikL-il tl-.-r F.iji-u-
bewegung wurde im Juli 1 000 erkannt
Folgende Messungen sind bis jetzt er-
hallen worden:
2 : — 11
30 : — 3
it 12 :
und Hussey machle wahrscheinlich, däss
ilk- Umt.mfsdauer nur 5 — 7 Jahre be-
trägt. 1 ) Ende Juni 1900 ergaben die
Aufnahmen mil dem Mills - Spektro-
graplicn näs FJaeriKisdiw'indi;;t;eit des
Siems — 14 und — 13 km. Neue Auf-
; I'.JIN !
■ 3 •
■:r^l,:rn.-i.
«Ol Jt
Auf der H;
gefunden, dassi
gesetztes Spekl
£ Pisciumf.i Ih 48"i Ä + 2M2').'
Dii- vir.iiuiiTNdifi iL'iCiiH'iiKUsktit dieses.
Stenn v.iirJ,- im September l'IÜÜ «it-
deekl; sie ruinier! ;:em,'i" ihn lii^i-.-i i ■_- i a
.'iiiliiiilnr.iM/'A'i-ciivii -25 und -~35ftm.
i Persei (« 2h 47m ö +52" 22')-
Im Okiober 1900 als Stern von ver-
Es liegen bis jetzt 6 Messungen vor;
die früheste 1898 Oktober 26 ergab
+ 10 km, die jüngste 1900 Dezbr. 17
dagegen —4 km. Auch dieser Stern
besitzt nach den Beobachtungen der
Harvard - Sternwarte ein zusammen-
gesetztes Spektrum.
s" Ceti l> 2h 8^ ä +S* 23'). im
Okmbcr 19UU als Slern mit veränder-
li. luT Gesdiw iüd?.: kt.il erkimnt; leidere
schwank! auf den 5 bisherigen Auf-
nahmen zwischen —9 und +4 km,
t Hydrae (« 8'i 42>n 9 -t-6" 48 ).
!>i; ■■.■fi. : iii;]..ili,:ln.'( k-eimiiiJi.nki.'i! die-e-
Sterns wurde im Dezember 1900 er-
kannt. Folgende Ergebnisse darüber
liegen vor:
>j Annale* H. C. It. XXVfll, 93.
Spektra beider }
erkennen und iu-
Ge-eluvilhlij;keit
:J. Undhl - Geich'.viiuli.'iiei'.i'ii
im System des Polarsterns. Im
.■V.r.'ü.i 1 ■.■.■.ii.ic der,l Mill>V'llL*n
?pi-k;r'ii;:-.-i|iln.'ii ii kniint, dii=s der Polar-
üern l!ki:'.i,:Ii if-t. Wenige Aufnahmen
^■.HL-jlo,, /„:„ Naeim'ebe, das. die
T Ml
8.0 Am
(189°.), woraus folgt, dass
dxfCi M.iiHeiiccri'V!im zusammen mil
einem dritten Begleiter noch eine Be-
wegung von längerer Periode besitzt,
Neuere Messungen bis Mitte 190! haben
dies bestätigt
4. Die radialen Geschwindig-
keiten von u Persel und A Ursae
majorisbetragen resp. 2.0 und 14.7 Am
nacli den Messungen der Spektrogramme,
1. P. XII, p. 215.
□igitized ö/ Google
rinderliche Des eh windig- 1
worden. Sie wird durch
Aufnahmen van Wright I
1900 August
:+5l
''V-'l'i':'
digkeit tnder Sekunde, im Mittel — 95 km
einer möglichen Unsicherheit von
Seplbi
6. Die Oeschwintligki
Sterns Oroonibridge 1830 in der etw-5*m. Der Stern ist 0.5. Gr.
Qesiclitslinie. Dieser Siern In-ii.i „du S|n-klrum vom Typus des Sonnen-
die starke Eigenbewegung von 7.05" i Spektrums.
Die letzten fünfzig Jahre der Himmelsforschung.
!9LBi Humboldt", ■überdie Wahrschein-
lichkeit »der Unwalirseheinlichkeil einer
rcr[;ii-|ill;ii i-,:hir[ l li;inil]liii :> iloi \b/i:J;>
ii;ibt'ii -OKUH- l )kkiillriiiijns-]Ju ■l-acli-
tungen erwiesen, dass keim- Slrahleu-
brechung am Mondrande stall hat und
dass sich demnach die Schrötcr'schen
AnnalluKi; einer .\lor\la1::Kj=phi'ire und
Vergleichung der beiden Werfe des
.Uondlnlbmv^ei;, wi-lche iiniii eir.cn.eit-
aus direkter Messung, anderseits
der Dauer des Vcrweilens vor ei
1 ixslern während (in U.-.!. ■cI.-iiil;
leiten kann, lelirt: dass das Lieht i
h\.;ten; ; in dem Aii-vnhlk'li. in M eie
leb
Für m
i Mi >i
können. Der Eintritt von Sternen,
welcher sich besonders scharf am
dunklen Rande heebaehleii ISssi. erfolgt
plötzlieh und olme allmähliche Ver-
minderung des Slcrnglanzcs, ebenso der
Aiiitviit oder das Wiedererscheineii. Hei
d: h i.cliiy.-li AilMiiUii:«;. du- .;ilL;es',ehrll
werden, mag die Ursache in zufälligen
. Veränderungen unserer At'unsphare i;c-
Febll nun dem Erdmonde jede gas-
. förmige Umhüllung, so steigen dort
bei Mangel alles diffusen Lichtes die
Oestime an einem fast schwarzen Tag-
himmel empor; keine Luftwelle kann
dort tragen den Schall, den Gesang
und die Rede. Es ist der Mond für
unsere Phantasie, die so gern aumasseud
in das nicht zu Ergründende über-
Versuchen beide Bestimmungen so nahe (
übereinkommen, dass mau keinen ent- ;
scheidenden Unterschied je bat auffinden 1
Digitized 9y Google
e bei totalen Mon
weisse, schneeglänzende Flecken,
n Maraldi walirgenon
t)..'iiirii..l:-i;: Siiitsttlit-ii-liioiltii. f liii lisk ii;; .11 li;iin;;L-;: ImK'ii
nur die iillerlieiskn |ifhin/lidiL-n Or^i- dunklen Atorsf lecke
niMiicii !',.■■!■. .!<■:! in i- -; ; -. 1 1 i.-r. n ;el:'=.l ihre >).■•!. >k
ittelbaren Beobachtung bezüg-
Digitized öy Google
Int
; aber
(ehr sind s
11 ll.llUMl
übertroffen worden! Eine ganz
neue Ära unserer Kenninisse über den
Mars behaut] niil -. ; .er rrdnähc de.-elbcii
1877, als Schiapareili in Mailand den
Planeten zum Gegenstände seiner Beob-
achtungen marine. Jede spätere Oppo-
sition di- Mars hiiieliic neue Ai i f>,-|il üs-i ■,
aber auch neue Schwierigkeiten der
Deulung und schliesslich kam, zum
ersten Male auf wissciisdiatilicii -astro-
nomischem Gebiete, die frage nach der
Kraft doppelt so gross ist als die des
früheren Instrumentes, erschienen die
Distanzen der Paraliellinien der Doppel-
kanäle wiederum an der Grenze der
Siditlnrlirit, u.iiuüeb a:n n'cllll isi'll .! "
bis 4°, selten 5°. Am 24-Zoller der
Lowe! I -Sternwarte sind die Abstände
der beiden Linien wiederum geringer,
sie betragen 2° bis 3" der Marskugel
und stehen abermals an der Grenze der
Wahirehm barkeit für dieses Instrument.
Auch nahmen diese Distanzen nicht zu,
wenn Mars sich während der Bcob-
mutrisdi regelmässige Anordnung der
schmalen, dunklen Linien auf der Mars-
oberfläche, denen Schiapareili den Namen
Kanaie :;ee;ebci] li.n. -riii in: in der Tin!
keine andere Deutung zuzulassen, als
die eines künstlichen Ursprungs zu
bestimmten Zwecken. Dagegen ist die
sogenannte Verdoppelung der Kanäle
Ijez-airlidi ihre? Wc-ens noch durchaus
problematisch, ja in der neuesten Zeit
scheinen sich die Ansichten erfahrener
Beobachter dahin zu vereinigen, dass
diese Verdoppelung nur eine optische
Täuschung ist. Diese Meinung ist von
verschiedenen Seilen ausgesprochen, aber
am nachdrücklichsten von CertiUi und
E. Pickering verfochten worden. Letz-
terer wies darauf hin, dass der Abstand
der beiden Linien, welche den ver-
doppelten Kanal vorstellen, in einer
offenbaren Beziehung zur Orösse des
benutzten Fernrohres stellt. Das fn-
nicht ausgemacht; manche
Spaimuneeii im Objektive ]a;
innres durch den Druck dei
der Fassung, doch sind dt
Venmsluiisjeii. Durch (Sie?
Deutung wird natürlich di
Anordnung der Einzclkanälc, welche
vorhin erwähnt wurde, nicht in Frage
gestellt und ebensowenig der Wahr-
scheinlich keitsschluss auf das Vorhan-
densein intelligenter Wesen auf dem
Mars; wer aus Thatsachen richtige
Folgerungen zu ziehen versteht, kann
diesem Schlüsse kaum entgehen.
Dass Mars mondlos sei, war um
die Mitte des vorigen Jahrhunderts eine
aclde Annahme. Nodi in der
Auflage des Handbuchs der
Isbeschreibung (1871) heisst es;
»sitzt keinen Mond, wenigstens
Distanz entsprk
r Arbeit
tond e:
1, 'der ,
-3 Meilen besitzt
der < HieriLäclH- de.-elbcii von bis 8". Auch würde ein solcher Mond, wegen
Die Distanzen ,1er einzelnen Linien der | dergeringen Masseseines Hauptplaneten,
Kanäle leii i$$2 sind nun genau so bei einem seheinh.ireii rniuleren Ab-
gross. Als Sdnapiirdli .eii k-W in -uniile von 8.? ilogenmiiiiileu zur Zeil
dem neiieii IS-zCnlkr de- .Mailänder der '">| ipi ssf: i i m schiel eine 1 .'miauiVei-
^^Tinvaru benbaehi.ae.iks'-eii 'rennende vm 213 figen besitzen..
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l>iti*-Sclllussfo!i;erm!gen über! ims.se
lind Umlauiszeil eines Marsmondcs Sinti
richtig, aber 1877 zeigte der 2ozollige
Refraktor zu Washington, dass Mars in
grösserer Nahe, als d'Arrest annahm,
Ihntsachlich zwei Monde trat, von denen
keiner einen Durchmesser von 2 oder
3 Meilen besitz! und die sich in der
überaus kurzen Zeit von nur 7.7 und
30.3 Stunden um ihren I tauptpbnctcti
bewegen. Diese von Hall in Washington
gemachte Entdeckung hat damals das
grosslt ntul auch berechtigte Aufsehen
erregt und sie war lh,-,(süchlidi die auf-
fallendste, welche seit Entdeckung des
Neptun im Planetensystem gemacht
worden isL
Irr dieser Beziehuns hat nur inxl)
eine planctarisctie tilltdcckuilg gleiches
Aufsehen irres;!, narrilieli diejenige einen,
fünften Mondes des Jupiter durch
iiarnard am 9. September 1892. Dieser
l'mharö. den der Lio?i.illiirt Refraktor
des Lick-Observaloriums zeigte, ist unter
den sicher vorhandenen Monden im
Sonneu.vslen: der sckwachslc und Stilist
am ■Jii.'iillijni Ddr.iktor zu Wasliiniiwo
bis Jetzt nicht gesehen worden. Nur
der 30-Zoller in Pulkowo hat ihn ge-
zeigt
lieziiglich eres Jupiter ist die fr.ru-
decktmg eines Fünften Trabanten die
wich Iii; sie Wahrnehmung seit der Milte
Lies vom;en Jahrhunderts. IJenn wenn
auch iktK unvermutete Auftreten einer
grossen roten Wolke auf diesem Pla-
neten die Zahl seiner Beobachter ver-
mehrt hat, so sind doch wichtige neue '■
Aufschlüsse über die physische Be- !
s ,'liaifcnhcil des )ii[iiier urcln eewunneu
worden. Wir wissen nicht, ob Jupiter j
fallen, kann dagegen nicht geltend gc-
iiiaein v. erden, rlenn ihre ej-oss..- Dunkel-
heit dürfte Koittrastcrscheiuiuu: sein.
Ungleich wichtiger sind die Ergeb-
nisse, welche bezüglich des Saturn
und seines Systems im letzten halben
lalirkiiiHk'ri erkalten wurden. Zunächst
war es die Umdrchtmgsdiiuer dieses
Planeten, die ende iillij'- liest im int werden
konnte Ris dahin war W. Herschel
der einzige gewesen, der (ausser den
ilre.iii.Til bestimmte blecke auf der
Siilumkirgtf] Leithen kalte und daraus
die Rotali' .usdaiier der-elbeo /Ii IQii 1 rv;j
ableiten konnte. Dies war im Jahre 1793,
aber von da ab bis zum Jahre 1376
blieb Saturn ohne wahrnehmbare Flecke
-Kindel sieh Mich: :d die tt'ahniehimiii ;
dt:ik-;k-r Necke, -midein mit das Auf-
treten heller Punkte an der Oberfläche
der Sakindüigel, die vom 7. Dezember
1876 bis zum 2. Januar 1877 verfolgt
werdet) Zinnien und eine l.!md;vi)iioi;s-
zeit von 10' 1 M'-i Ii - anzc^ten. Auch
ende. He~
hei- flu:,
ite Prof. Hough, der
den lnniier seit Jaiiren mil einem i:n>ssen
kl-li imieute lllltersitclue. hüll iül 11111;;-
lich, dass dieser Planet sieh im Zu-
stande der Weissglut befinde. Die
Schwärze der Schatten seiner Monde,
wenn sie auf die Scheibe des Jupiter
die 1 'iiHK-burr; veit abzuleiten.
Das UiugsysH'in des Saturn er-
regte 1850 die Aufmerksamkeit der
Astronomen dtueii die Wakriiekniiine
von !1 ['. llniui am l-lzolli;;eii Refraktor
zu Cambridge (N.-A.), dass zwischen
der innersten Kim; kante und der Saturn-
oberflüeke ein immer (dunkler} sehleiei-
ionuru'er Kiny sieliibai' sei. lliese Wahr-
nehmung fand Heslatkj. .mg. ja es ergab
sieh, dass der sogenannte dunkle Ring
schon IS.iS von Galle gesehen winden
war, der ihn einfach für eine Fort-
setzung des bekannten hellen Doppel-
ringes hielt. Die spater von Einigen
behaupteten Trennungen des dunklen
Kindes, den die Amerikaner jetzt -Crap-
ruiiT. nennen, nahen sieh nicht beslaii-^r,
dagegen ist es Iiarnard ISS 0 und IS"4
gelungen, sehr feine Hct.bachlungen über
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die ]iliysisdie Itediafieiiiieit der Iline:- entdeckt Wieden war; sicher sind auch
biJdung war man Nieii;i- im Ungewissen, bis jetzt mir 8 Trabanten des Salum
I )r:fs hui demselben l.ikal« A'^lven im-rri vetded.t. während du 'dir lii't;l;dlw;iclicr
imd kleine Ndsunfrcti der einzelnen !). Mond. :uli I 'liot.LinrdLcn z-j Arequina
*]be Mathematiker kam zu Juhrzemitcn midi un^ewiss war.
täte, dass Laplaces flüchtig: Sehr wesentlich haben sich während
ne Äusserung, jene Unrege]- ' des letilvcrf lossenen halben Jahrhunderts
.1 erfinden, und sd niine eine, ^n.sre lihec die VimicIic
□Igitized by Google
Sind l
: Ob.,1
tarischen Wellen
astronomischen Erkenntnis innerhalb der
kl/len 50 J.ähiv -ebr i.rht.- ■ ■ I LT-jv.-i.-st.-ii.
so wurden doch dadurch die früheren
Anschauungen nicht um :;e r tiim, .-hjiuEit n
I da das Licht nicht ungehindert durch
; sie durchgeht-. In einer so lockeren
■ Nebel Kruppe erregen die einzelnen Bei-
■ | spiele grosser Licht-liilensUäl.wieindem
- Kometen von 1843 oder des
fiel.
e der Met
Ganz
in..! Km
Meinungen völlig
richtigere Ansicht
weile begründet.
Die Kometen -
vorigen
r iltii: I bi:
VII|-.[V\
Kf.llleler : . ;;!■':
ten« entdeckt worden, aber zu einer
allgemeinen Theorie der Kometen-Er-
r-ekehimiuen ivliiii- r.n. li ~<i ijnl als alles.
Auch über die nlr.si'i'hi- l>es-.lutii-iil,eil
dieser Weltkörper hatte man nur Ver-
mutungen. liumbeWl fauste alles um
1850 diesbezüglich Erkannte zusammen
indem er sagte:
•Der Molekül. ~
de- S,-Ii
- K. ■in-
Arajjus wäolitiifc F: iilittcku ii.et in dem
Kdincteiilii-Iile ein Anteil von polari-
siertem, ;ii=. > von re!lobie"tem Smuieii-
lictne erwiesen wird. Wenn die kleinsten
lügender Prozess vorgehen?
Dil- aii^M|-om,-iuleii, vcvil mistenden
Ic aus Millionen Meilen langen, besen-
üi.kiTs, gtbdKik'ii ^elmciieii ver-
:tni -ii li in ikn weitumii iiikI bilden
leicht, umveder seihst das iilcrsbnd-
:e:i<!e hemmende I luiihmi, Riehes
zu dei liildmiy des Winnes eerdiclilet
hiit, weither uns als rierkra-lielu teud'.'.ci.
Vv' i L-ehen L;iddis;un vi>r unseren Augen
materielle Teile verschwinden und ahn-
den kaum, wo sie sich wiederum
Kern nach Valz sich in der Sonnen-
nähe verkleinert, diese da verdichtete
I hi^b;keil iii >oh iv.ih; :iidil als :iui eine
hl>en:ii-tiLy Dtm-limlli-üriidieiid belu
werden. Wenn hei den Ausströmungen
der Kometen die Unirisse der Iicht-
reflokli ereil den 1 (Liusttetlc gewöhnlich
-i-lu umt-?limmi -md. s.:i ist es um so
auffallender und für den Molekular-
schen werden, so zeigt dagegen die l-di.irie der Umrisse in dem ptirabo-
Analyse des Kometenlichtes in Aragon lisciiui vurdeien ( eile des Körpers be-
Veisuchen, denen ich beigewohnt, dass obachtet worden ist, welche kaum eine
die Dunsihiillen trotz ihrer Zartheit unserer Haufen wölken uns je darbietet,
fremdes Licht zurückzuwerfen fähig Der heiiilimie lieohaditer am Kap ver-
sind, dass diese Weltkörner ^eire un- glich den ungewohnten, von der Stärke
vollkommene Durchsichtigkeit haben, gegenseitiger Anziehung der Teilchen
□Igitized by Google
— 255 —
zeugenden Anblick mit einem Alabaster- ist. Vielleicht sind manche der frühe-
Gefäss,dasvoninnenstarkcrleuchtetist- ren in den Verzeichnissen unter ver-
Das grösste Atii-Hun ha«.- ihr I mU- si liii i^ :icn Nummern aufgeführten
1845 zuerst Besehene Teilung des Biela- Kometen identisch, aber jedesmal in
sehen Kometen erregt Über die Ur- einer durch tturcmk Krnflüsse, die wir
Ute- Ih
Hcmr
Iberzeugung (von Dr. Klein) ausge- wciterl und geklärt Wir wissen heute,
jriH-htäi werden, i hi/i hk' Ki -i^i-™ <.:ie Knnim:] vitj furr/er Umhinfs-
i sehr ephemeren Kurven sieti bewegen. I zeit Eroberungen unseres Sonnensystems
l'l.'.i-i HK .i'ii i l-. j'.v,v:i!-ii;f ;>h ; . ■■•i-.hr Art. il..--
ganz andere Bahn geworfen wird und Tochterkor.
uns wieder crsdieim. r.«n i^'t.- Ki'jjen- Fortschritts
vviirtis; prrn .^-i'h ■.tI::i:-.:hv K. Ki.-IM; Kuiihtcii Ii
von kleiner, planetenartiger Umlaufszeit i und beso
Sind trotzdem früher niemals gesehen 1 Schiapareil
der betreffenden Kometen. Dieser Schluss Änderung und der Häufigkeit der Stern-
a IM:!- i:-i v:i ll: i. ii: -ii. hr ridni". mn! Jii: ;-i hnr.pn-'i, Inr I 1 ;..''. »dii.ipnrclli
Anzahl der innerhalb unseres Sonnen- die Möglichkeit einer exakten Hahn-
systems vorhandenen Kometen geringer, berechnung zweier Stern sehn uppen-
als man bisher anzunehmen gewohnt . schwärme. Deren Bahnen ergaben
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sich als langge^rccki-j Lljip-cii p-IcJu ii
den Bahnen der Kometen, und gleich-
zeitig fand sich auch für jede der-
haben die letzten 50 Jahre eine lange
Kehn- der «ichne-Vn t"i;U'ccki.i,ciT!
t'dirk'lt und den Mick in dii- Nimmrls-
SneUc der iu heiei? hi:ei--!;chi:ne'ci]
\U[;-,ic. r,ä ergab sich. d;;s; iUIH de,"
Aliili'-niV-J vi 'il Ki ir:ifiri:Sl iril -i'l im: ;>|n-:i-
sdiwaime resultieren und die«-, wcnti
die Erde sie durchläuft oder ihnen sehr
nahe kommt, jene gros
iN.n
1833, 1866 und 1872 c
Iki ■Iv.clüi.-r erraten. Aber aucti in der
die Illeben SkTTI-lllllll^piTL-cIlV.V.ICKI
saminciiiasseud bcek licet Prüf. Wim?
die Beziehungen der Meteorsch wärme
zu den Kometen, indem er sagt: 'Die
Kometen sind diejenigen Körper, welche
ruhend. Nehen Hardings Sternatlasistnur
| das grosse Unternehmen der Sternkarten
| der Berliner Akademie aus jener Zeil
i zu nennen, ein Unternehmen, das aber
schon veraltet war, ehe es vollendet
wurde. Diese Karlen sollten, nach
]:-■;-;■!;.!. io-.i^i-i-irciiiu ■■vn/mui k.-ii-i'--
des Himmels auch die Mittel darbieten,
etwa nuch vorhandene Körper unseres
erkennen zu lassen. Auf 24 Blättern
M'liir.kr ftiiini dc^Miuimelszwischcil Ii"
nördl. und södi. des Äquators wieder-
gegeben und alle Sterne aufgenommen
werden, die mit einem r'raimlL'fci'^-lie:i
Ki umlen einher von 34" Öffnung bei
/.ehumaligerVergiösseriuig sichtbar sind.
D i egänzl i chcRca I i sieru ng diesesProjektes
die Wirkung der Sonne mehr ausge-
setzt und sie vollzieht steh hei jeder
Rückkehr der Kometen zum Pcrihel.
Wenn ein Komet in der Zwischenzeit
merklichen Störungen seitens der Planeten
ausgesetzt gewesen, so müssen die
füllt; 1 jl^driTUiki: Tt ilcl'.cn in .]..■:
neuen und nicht in der alten Bahn
gestiel t werden.. Die spcklreskorjisclien
Hei >h,n-til Hilgen l:ahcn über die physische
Na:ur der Knaicin keine lecseiulichen
All!"-.illii--i- ;;e:;i'biTl Ali v.Th-rllrill-
lieti kann man amiehmen. dass die Kome-
ten aus kleinen l'oilikclchcn besiehe. i.
»eiche im Kern sehr Jehl g..lrjnei
> ml :.ml unn-rdeml irflusv der'Sonicu-
:«i*h dir SorneiiTi.ilie b'S /u <J-h: hohen
T t Ti|irm:uren erhitz: werden
Aus dein Reiche der Fixsterne
ständige rertiustellutig dieser Himmels-
karleti erfolgte erst im Jahre 1858, fünf
Jahre früher als der grosse Aryelander-
schc Hhnmelsaths eischicn, der, inner-
halb eines Zeitraumes von 7 Jahren,
ganz allein auf der Bonner Sternwarte
angefertigt, die Berliner Karten v.cii
hinter sich zurücklassl.
Die Bonner Karlen, für den nördl.
und die auf der Sternwarte zu Cordnba
nach dem Vielehen Plane für den siidl,
Himmel li-.-|-ui-,t: ll'i-nS;ern karten befvieh-
nen ziemlich die Grenze dessen, was
durch individualisierende, men-cli liehe
Tl:dt;^(?il aut d:esem Uehicie tm."chi
weidi-i kam; du- Ausdehnung derselben
aul 11 ji ™ei weitere Grossen kl a<.scn
wurde unubersleigliLhe Scliw:crigke;icn
bedingen und dennoch eine UrnoN
siäii(l-v:ke.t m:t ^rh Illingen, welche
d.o tiaupl/wrek de' Arlieii in Frage
□igitized by Google
— 257 —
1S4J
Sterne bis zur 13. Grösse herzu-
stellen; allein abgesehen davon, dass
(liosi Ariii il mir einen sf : iriiii!L-r; ilreii'.n
der Hdiplik im:l":i-.-.e:i ..!l:e. ■_, rii-1
sie nach Qincoriiiics Tode ins Stucken,
als die FortfG"
<>t:
Miieii--
die mit Fortiiilinniir der )■ ÄliprrLill.n vn
Chacr/macs beschädigt waren, für die
in die Milchstrasse fallenden Teile der-
selben die Hilfe der Photographie in
Anspruch genommen. Mit einem für
die photoyraph bellen Strahlen iichro-
un^ierleiiObieMii e.si: l <>■■),!.;.■: i )i;min-
Stenn
?!ir IL U rosse dnueireti vielleicht
30 Millionen beträgt Die Aufnahmen
schreiten rüstig weiter, indessen werden
>ic1i die V.ismessiiiiecn /»nächst nur
auf rechtwinkelige Koordinaten der
Platten beziehen, Ja die AMei!:im der
Rektascensioncn und Deklinationen eine
ungchcitre Arbeit bedingt, sodass die
1 ii ig des Katalogs in der
erwartet werden kann. Unabhängig
von diesen Beobachtungen ist auf der
Sternwarte zu Cambridge (Nordamerika)
unter Prol. Ed. Plckerings Leitung und
besonders auf der hochgelegenen Station
Areqrüpa in Peru seit IS'Jl eine überaus
/.:■'! v.111 ; ? ! [ i -t ■ ■ .. : : i| liii-eivn Sv.-n
i Oi'iu
u rl-.-t
340 m
grinsa rligerc Resultate und an! Betreiben
de; AdnnralMoiitll;/.,d;mi;tni;emLlirckl,ir
der Pariser Sternwarte, trat ein astro-
photograp Iiischer Kongress zu Paris zu-
sammen, der 1887 den Beschluss zur
Au-iHtlinnL; c:ner den f.lH'jt Himmel
liiniMwmieii pli.jt'ViraplirM'lien Stern-
kjre Sl. ulk.H llii;^ ihzi: i:i-.-.ie.
Die Karte wird mittels photographi scher
■i D.i
welche
/'.n 1 t. < iri'jsse ijidll, I Mi ii die-e ^ 1 1 ] 1 h_- : ■
durch genaue Messungen auf den Platten
niilan McriLlianiiistrumcnlen fustgckx'tcn
Sternen verbunden werden, sodass ein '■
Katalog der genauen Positionen aller
dieser Sterne entsteht. Eine zweite Auf-
nahme mit Exponierung von einer
Stunde liefert alle Sterne bis fast zur 13.
(ji"->;ii"!:i-:-c iiri.l die-e Pinnen v.itJi.t;
die eigentliche Himmelskarte bilden,
dasgrösste und wichtigste astronomische
Werk, welches die Gegenwart der Zu-
kunft überliefern kann. Man schätzt,
dass die Zahl der Sterne, welche auf
diese Weise dargestellt wird, bis ein-
schliesslich lt. Grösse 3 Millionen, bis
SlrUu 1901. Heft n.
- , alie
der Positionen von kleinen Planeten
bekundet iiaben.
An der Hand der vervollkommneten
Sternkarten und besonders der Stern-
aii'huni;cu der heilten Hcischel Inlvn
die Untersuchungen von Klein und
-päiere.^ixli^ei/invicini^iiS.-lllii-.-i-n
aber den Bau der Milchstrasse geführt,
wenngleich es bis heute nicht mißlich
gewesen ist, die Anordnung dieses
- gelin-
der Fixsterne genauer zu erforsclten
und das ganze Heer dieser letzteren auf
einige wenr^e 1 v|ien /.ii'iiei./iiiührcri. in
denen nach der grossartigen und sich
mehr und mehr bewährenden Auffassung
von Prof. Vogel in Potsdam, die Ent-
v.-k-kelliML'.^cvCllidik der l'i.^tuue iüier-
hanpt sich atii verschiedenen Stufen
darstellt, Die Anzahl der Sterne, von
denen man wusste, dass sie ihre Hellig-
keit III kürzeren udet liin-vren l'-.TS' .den
i -. -i j - 1 r ti . i — i j oder utircsjcli nassig ändern,
war vor 50 Jahren nur gering. Im
Kosmos werden nach Argclanders An-
gaben, der damals die erste Autorität
auf diesem Qebiele war, nur 24 Vcr-
Mtt r
. dltgee;.
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- 258 —
änderliche aufgezählt. Über die Ursache viel weiler, doch giebt die Benutzung
der Veränderlichkeit des Sternen lichtes plio^ographi-clicr Aufnahmen auch zu
findet sich hei Humboldt kaum eine vage diesem Zwecke, einige Hoffnung liir die
Vermutung und erst in der neuesten Zeit Zukunft. Grösser sind die Fortschritte
hat das Spektroskop hui inehieicii Sternen aut dem Gebiete ik-r I: igen hewegu Ilgen
dieLösungdesProblemsgegeben, indem der t T i\sU'nie natu rg.ciiiäss schon des-
es sie als Doppel sterne auswies, die lialb.wi.il mit der Zahl der Jahre, über
periodisch einander für den Anblick weiche sieh die Beobachtungen aus-
von der Erde aus verdecken. Hierher dehnen, auch die Zahl und Genauigkeit
gehören in erster Linie die S','ü.ciuui Uten der ein/einen Heitiiniiitiiigen wachsen
Veränderlieben des Algol- Typus, dann nniss. Damit ist auch die Richtung der
aber auch die Sterne des Lyra-Typus, ^imienbewcguiig durch den Weltraum
wahrend bezüglich andcrci Veränder- genauer hestiminj>ai gc.vordcn. imd die
licher sich zur Zeit kaum eine Verum- j spektroskopi sehen Ermittelungen der
Unerwartet reich war die zweite von Fixsternen haben zu einem Wehe
Hälfte des I". Jahrhunderts an söge- tiir die Geschwindigkeit der Soiuieu-
nannten neuen Sternen. In der ersten hewegung geführt, der zwischen 16 und
Hälfte jenes Jahrhunderts war nur ein 2(1 km pro Sekunde betrügt,
einziger Sfem dieser Klasse beobachtet Was die eigentliche Konstitution
wurden, über seil IS(il') bis L'.XJ!) nicht unseres l ; i*-'.erii Leeres betrifft, so ent-
weniger als 11, darunter mehrere von stellt die Frage, ob die Fixsternwell,
erheblicher Helligkeit. Die meisten gruppenweise verteil I, nur aus neben-
sind freilich auch im Maximum ihres einander bestehenden Pariial- Systemen
Lichtes schwach gebheben und waren /nsammeueeset/' sei. oder oh eine
unentdeckt vorüber gegangen, wenn allgemeine Beziehung, ein Kreisen aller
nicht die ptwlograp Iii sehe und spekiral- seibst!cuihie«dcn Himmelskörper (Son-
puotographischcÜbci-wachungdesHim- nenl um einen, entweder mit Masse
Biels, welche von der Harvard-Slernwarte ausgefüllten oder leeren, u na usgefü Ilten
eingerichtet worden, ihre Auffindung Schwerpunkt gedacht werden müsse,
herbeigeführt hätte. Auch hc/iiejidi AVir liefen hier, sagte Humboldt vor
der Ursachen lies Aufleuchtens dieser bU Jahren, in das Gebiet blosser Ver-
Steme haben sich, an der Hand der mutungen: solcher, denen man zwar
spektmskopisehe« l.lideiMiclumgeu, be- eine wissenschaftliche Form gehen kann,
stimmte Ansichten ausbilden können, die aber keineswegs, bei der Unvoll-
die wenigstens darin übereinstimmen, sianiiiglicit des vorliegenden .Materials
dass der Vorgang in jedem Falle eine von Beobachtungen und Analogien, zu
grosse Weltkatastrophe darstelll. der Evidenz führen können, deren sich
Was die Entfernungen der |-'ixs:c:iie. andeie Teile der Astronomie erfreuen,
wie sie durch Messung der Parallaxen Line:- gründlichen mathematischen Be-
Eestgestellt werden, anbelangt, so führte haudlung suleher schwer lösbaren Prob-
Humboldl im 3. Band des Kosmos neun leine steht besonders entgegen unsere
Sterne auf, bei denen diese Messungen Unkenntnis der Eigenbewegung einer
■leimigen seien. Vis« den dort .ir.^e- i:n.-n/eiiU>seri Me:ij:e sehr kleiner Slerne
gebenen Werten für diese Parallaxen (I0.ui bis 1 4 m), welche vornehmlich in
können nur diejenigen von ■■, Gentami dem so mehligen Teile der S lern schient,
und 61 Cygni heute nocii als der der wir angehören, in den Ringen der
Wahrheit nahe kommend angesehen Milehstrasse, zwischen hellleuchtenden,
werden, alle übrigen sind bestimmt zerstreut erscheinen. Die Betrachtung
irrig. Aber auch die Gegenwart ist unsere:- l'kmetcukreisc. in welchen man
bezüglich der rixsierispaiiitlitieii nich! \.n den kieinee Pai tinl ■ SWcmeii der
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. Die Bewegungen werden
berührte, auf die Analosjie unseres
Si'uuensyslems yt'^tistite Sdiltjssfols^i:
isi shci durch die bisher :ieoh;u:liH'tcn
Thatsachen widerlegt In den viel-
kielien Sternen kieiseii zwei oder mehrere
selbsilcuchlemle ( ieslirne (Sonnen) nicht
umeinander, sondern um einen weit
ausser ilincn liegenden Schwerpunkt.
Aller, iin^s findet in unsert-ui Phuelen-
systeme insofern etwas Ähnliches statt,
als die Planeten sidi auch nicht eitfnitliäi
um den Mittelpunkt des Sonnen Börners
seihst, sondern um den i;enieiu(tliaft-
lichen Schwerpunkt aller Massen des
Systems bc-weecn. Dieser (jnrsciiisame
Sdiwemunklaher fallt, nadl der relativen
Stellung der Kressen Planelen Jnpiler
und Saturn, bald in den kiisneilLccen
Umfang der Sonne, bald (und dieser
Fall tritt häufiger ein) ausserhalb dieses
Umfanges. Der Schwerpunkt, welcher
in den Doppel Sternen leer ist, ist demnach
im Sonnensysteme bald leer, bald mit
Materie erfüllt Was man über die
Mijjrltehlieit de:- Aunulnue eines, dunkeln
Ccntralkörpcrs im Schwerpunkt der
Doppelsin ne oder mspi iiii^lich dunkler,
aber schwach durch fremdes Licht er-
leuchteter, um sie kreisender Planeten
ausgesprochen, gehört in das vielfach
erweiterte Reich der mythischen Hypo-
Dics gilt auch noch für die Gegen-
wart. Zwar hatte Mädler versucht, zu
bestimmten Resultaten zu gelangen, in-
dem er sich auf die Thatsachc dnss die
Fixsterne Eigen bewegungen zeigen,
stützt und folgende drei Möglichkeiten
Central kos-p'er, in welchem die lic-
wegungen sich nur auf den allgemeinen
Schwerpunkt beziehen.
Die erste derselben isi aber sofort
und entschieden zu verwerfen, denn
:l Her:
die bezeichnete zweite M.-iidi)-
nicht angenommen werden,
blosse Vernunftschlüsse wider
dem. Wären die Eigenbewegu
Fixsternhimmeidas Resultalderzi
Gruppierung von anziehenden
so könnte im allgemeinen das
keinen dauernden Bestand habt
die Wahrscheinlichkeit, dass es
Gegenwart existierte, wäre eir
schrie
liallisieu
System
tralkmver. mit einem Schwerpunkte, in
welchem die (iesinuuiüis.e bkiss tiiuidl
vereinigt ist Mädler hat die Konse-
quenzen rcpriül, welche sich aus den
zu seiner Zeit vorliegenden Beobach-
tungen für die wahre sowohl als die
am Himmelsgewölbe ziehen lassen.
Die Richiuny der Sonneubeweg.mg
und die Betrachtung, dass, unter Vor-
ausfelüins; einer Krcis-hdiu Jlt Sonne,
j das Centrum dieser Bewegung 90° von
demjenigen Punkte eiiliern! liefen imiss,
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— 260 —
gegen welchen die Bewegung gerichtet bilde des Stiers, geführt und ihn seil Ii ess-
i-l, Hc-.vätiren fiir si;h .'Dem !:nr:e i;e- lirl: venula"1. den Schwerpunkt in die
nügenden Anhaltspunkte, um diu Lage Plejadengruppe zu verlegen. Sie sind
des Gravitatlouscentrums bestimmen zu ; sogar teilweise auf die Voraussetzung
können. Gewisse rlctraclituugen über gebaut, dass die Milchstrasse ein System
den Lauf und t dar* der Mdcli-.ira^c ken^jrürLclii'r Sierueiinni;e sei, deren
haben dagegen Mädler auf die Ree: tu neu 1 ; i!zutässi!;l<'.:ii nachgewiesen ist; nichts-
um don l'imibnernaclu^leidieupunk' d-.--|- iv. .■niee] in.-!- inriri sie in irewi^cHi
herum, in der Richtimg nach dein Stern- j Sinne gelten lassen. <sdilu» lotti.)
Vermischte Nachrichten.
Beobachtung-en des Mars 1900
bis IDOlzu Juvisy. iMarzu Talel XV.}
Auf dem Privatobservatorium zu Juvisy
haben die Herren C Flammarion und
J, Antoniarii den Planeten Mars vom
12. Oktober 1900 bis zum 10. Juli 1<I01
mit Ausdauer henliachiel. Aul" ibre
diesmaligen Wahrnehmungen haben
sie eine neue Marskarte in Mcrkator-
4 , 3". Mille L'cbruar von 3S", Milte Mär/
von 24°, Mitte April von 2i" und an-
fangs Juli von 15". Schon 1896 haben
beide Beobachter wahrgenommen, dass
während der Schneeschmelze bisweilen
eine eiuiilvn.Jnr.de lielliiikeit an den
Rändern der Scliueekalottc sichtbar wird,
wodurch die letzte über ihre wahre
>ei der dies-
14 Tage vor
■ nördliciieii
(8.5) I
T.krr :u! iji.i
nebeliger Luft, i
bei ruhiger Luft und cirrosem j
t-clihvl,! ( :>.i}) bei .-.sl1iirF«-n
o.-ibeiu'ii Winden und am schlechtesten
bei stürmischem Wetter aus Süd. Der
Wind schadet also der Scharfe und
Deutlichkeit der teleskopisclieu Bilder
in hohem Orade.
Der Planet Mars wandte seinen Nord-
pol d« Erde zu und die lleuhacliter
juv
>iia:iu;.
in Schlüsse
ununterbrochen
gerufen werden. Von den Kanälen de?
j Mars wurden 50 gesehen, darunter 46,
d>r -elu. Ii Scliiaiiaielb sah, ein Kanal,
den Cerulll entdeckt bat und drei neue
Kanäle. Diese lel zieren erhielten die
Namen: Nasainon, Permessus und
Rhyudacus. Verdoppelungen wurden
nur drei erkannt, von denen zwei frap-
[laute, uäinlicli die de> (Icrherus, dessen
beide Züge sich bis zum Marc Cim-
des Planeten
Merkur ist von Dr. J. J. See im Sommer
IMW.I und l'.i'll eiuieii verschiedene Mes-
sungsreiheii am 26z.ollige.ii Refraktor
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zu Washington [iL-itimnn wurden. 1 ) Von
Ji-ii iiiilieteu Hu ivhiiii--;-ertie:.ii in munden
dieses Planeten gilt his iii/i der von
Bossel (1032) ermittelte Werl von 6.68-
als der sicherste Mit diesem stimmen
auch die übrigen, an Heliometern er-
haltenen Werte des Merkur - Durch-
messers gut überein und alle zusammen
geben im Mittel 6.64". Dagegen weichen
Werte erheblich hiervon ab. liarnard
fand, im Mittel aus zwei Messungs-
reihen 1S91 und 1854, diesen Durch-
messer = 6.13", Campbell 1894 am
grossen Lick- Refraktor = 5.73". Das
Ergebnis der Messungen von Dr. See
ist: 5.8993" ± 0.0080", entsprechend
i im ur.valuen Diiri'/iiiu-wrvoii'i J77.W/«
t 5.8 km. Die Abweichung von den
Ergebnissen der Heliometermessungen
schreibt Dr. See dem Umstände zu,
dass das Heliometer infolge der Ver-
Schiebung seiner beiden Objekiiehäliitn
imvi.lllionii'iine Bilder giebl. i|-e, in der
Piclilim:; des I luivhseliiiiliei k. >n1 1 :eI i i LT T,
in der darauf senkrechten verlängert
erscheinen. Aus diesem Grunde, sagt
Dr. See, sind die am Heliometer er-
haltenen Durchmesser heller Planeten,
wie Jupiter und Saturn, alle kleiner als
die mit dem Fadenmikrometer be-
stimmten, während der Durchmesser
des Merkur, welcher Planet als schwarze
Scheibe vor der Sonne gemessen wurde.
Neue aufgefundene Nebel und
Sterne miteigentümlichen Spektren.
IV.il. LJ'.v. i :. l'iekeiiuü ;:iebl em weinres
Verzeichnis von Objekten mit h..-n TiJert.ii
Spektren, welche von Mrs. Fleming bei
Untersuchung der Draper- Memorial-
Plu"..>üiapliieil entdeckt wurden.-) Die
interessantesten, davon sind rolgetloV,
d;:reli |{eUa-vellsii:ll [..■) 1 Vlüiiülii .[l
(*) für 1900 gelten:
') Hnrv. Coli. Obs. Circular, Na. 60. I
-72° 42'. Ein Stern dem V.
Ty|n:-.;.ii-eluiFi^, in
:W! kleinen Ma-el-
lun'schen Wolke
stehend und das
ein zigeObjckl dieser
Klasse, welches bis
r gefunden
der
-73°44'. Gasnebel
kleinen MjL. r ell]:ui-
schen Wolke.
— 61 "21'. Gasuebel in der
grossen Magelh.u:-
schen Wolke.
-66" 33'. Schwacher Gas-
nebel (?), mit einer
hellen Linie im
Spektrum, nahe bei
der Linie Hß.
s m,;,k
als i
mit ^e* e w^r$tofflinic rt/oder
ein Stern V. Ty;:iis ist. ies\'ii stellen.
ob die Wellenlänge illesei I ink-
grosser, gleich oder kleiner als die der
Linie H/S ist. Dies geschieht, indem
eine Stern-Platte dieser Region auf einer
Stern Spektrum -Platte derselh.cn so ge-
I der
Bildern der
letzteren zusammenfallen. Wegen der
Schwäche dieses Objekts und der ge-
lingen l'nViieisiiit) ist e.- •eiLuieiii.'. die
genaue Position der hellen Linie zu
T. Dieses Objekt
No. 19als Gasnebel
angezeigt. Eine ge-
nauere Untersuch-
ung nach der vorste-
hend beschriebenen
Meütode ergab da-
gegen einSternspek-
truin des V. Typus.
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- 262 -
zufallen?
Thatsächlich ist das Spektrum dieses :
Sterns ähnlich demjenigen eines Sterns
des V. Typus umgekehrt :iuF einem kim-
a d
15h 46.7m —65 »52'. 9.2.0rösse. Kon-
liuuierliclies Spi-k-
truiTi. Linien H .;.
Hr. Hd hell.
Die helle Linie Hß im Spektrum
van i) Centauri und ■ Apodis wurde
von Miss A.J. Cannon als veränderlich
Über die Deutung der photo-
graphlsohen Aureole um die Nova
im Perseus schreibt E. v. Golhardt')
■llas pliotograpiiisd«! Bild, welches idl
mit meinem lO'/.z&UUjen Reflektor und
glcidi grossem Objeklivpribrna (.Thailen
habe, zdrj N"di iMl- hellen Linien HA,
He, eine sehr helle Linie l = 386, noch
eine achwlctiere / = 342 und einige
schwächere helle Linien.
Die hellste Linie ist i = 386.7,
welche ich im Jahre 1892 mit dem
( Hijd.rivprisnui in allen planetarischen
Nebeln yefniideii habe und welche ich
als charakteristische Nebellinie be-
zeichnete. Sie ist in dem Spektrum
der Nova seil 6. April vorhanden, aber
II iler Zeil immer intensiver ge wurden,
schiedenchro matisctie Ab weich u ng haben
'.inj, müssen d:e Aiuinlt cr/ctiycn.
Im Prülljahr waren diese Linien
nicht so hell, das kontinuierliche Spek-
trum war damals viel intensiv«, daher
war eine viel kürzere ffxpositiuiti/eit
ausreichend, krallige Uikier der Nuva
*u erhalten, und die schwächeren ultra-
violetten Linien waren unzureichend,
bei kürzerer Exposition die Aureole zu
hellen planclari sehen Nebel
>4, welcher auch die sehr helle
iiraphic-
:here Aureole zeigen.
Ein wie starkes ultraviolettes Lichl
die Nebel ausstrahlen , beweist eine
Aufnahme des bekannten Dumbbell-
Nebels (QC 4532), welchen ich mit
dem Objektivprisma 90 Minuten lang
■xp'lril!
e Bild i
; jet;
■ hellsl
I inie
;MU/cn S-eirtniüi ist. Die zweidicllsle
Linie ist Hf ;. = 397.0, welche jetzt
lieber ist als Hf.
Diese zwei Linien -1 = 386.7 und
397.0, für welche das Objektiv ganz ent-
■| Aslron, Nachr, No. 373S.
= 372.7 ganz
so, als oh kein l'nsma in den Strahlen-
g.lng rinueirli.i^cl gewesen wärt.
[>:e lieileld"r.n eebi-n viel Mindere
um] lidit-c'irki re [)h'ili>;>r.ipbi-ehe Hikler
von Nebelflecken als die Refraktoren,
weil sie alle Strahlen in einer Lhenc
zu einem Bilde vereinigen. Bei einem
Refraktor lallen nur jene Strahlen zu-
sammen, für welche das Objektiv
adiroiliatiSicrt t>i. dir anderen vi/rdiThc::
die Schärfe, und dadurch, dass sie Zer-
dic Lichtstärke
Fernrohre Rtr Freunde der
Himmels.beobaah.tun?. Aus dem
Leserkreise des •Sirius* sind mir mehrere
grossere und kleinere, sehr gut erhaltene
Fernrohre zum Verkaufe angemeldet
worden. Freunden der Himmcls-
beobiidiuuiff, welche die Aiij-diatTi::^
eines solchen Instrumentes beabsichtigen
und sich dieserhalb au mich wenden,
bin ich zu jeder gewünschten Auskunft
gern bereit. Dr. Klein.
= Virsiois in K. i |„:-.-.u..:i in Ii.
;i Sciirnli in Ki'iijmikriuii in Rclia.wn-.iini mir iln
" kur in Konj. in Reltasc. mit Saturn. Mtrfcur I
iur in Konj. in ReLtasc. mit liipü' r. '■.'„■,: ,. r i
js in Konjunktion In Kektuccnston mil d<
.M..I-. >:■ iü .:„■'!■.■:;,■, I„.li....rntii».h.|
l- iiiii"! •:• F.VU:w II-:. i- .!
.Mcrtiir in Knill, in ReWtst mii Mars, Mtrk
i, VüVini-, 1:1 k:.||-. i:l :n Ui|- - ;.f i r : |..|| r:i
— 264 -
Plane ten-Eph ein eridcn.
Mittlem Berliner .Wittas»
D tlj . ' 0bertr
»ihm
1 J 3 * 16 5
i,-, a« .-.» aa''".
an ai a a7d8
35 Sl 26 1207
Miltluer Berliner Mitl.i^.
7 1! 2-72 j-SJ 2 34-6' 21 56
7 II l»1!9 1 33 5 13-8 21 19
7 IG 22-63 !-ÜJ 7 32-2 20 11
SuTiili-.xl l .\-kirl'j.:ii dmrli <lr:i Mmul für Berlin 1902.
|.iuiii( ::. Ca,;"-: A,]k.- der Nin.;i-lhjiM-: :;4iu '- '„kirn'
l:"riirli!in..:v,iinl;,>l iIit I>.1l! iili.T tkr Rin^i-hf!
ir 10. Mittlere Schiefe der Ekliptik 33» 27'
Jupiter und Sat Ii rr
d im Januar 1402 nicht zu beobachten,
in in Köln. - Druck von Oskir Leiner in Leiplie- «
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I
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Digitized öy Google
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Band XXXIV. (1901.)
tieft 12
SIRIUS.
Zeitschrift für populäre Astronomie.
Centralorgan für alle Freunde und Förderer der Himmelakunde,
Herausgegeben
unter Mitwirkung hervorrau ender Fachmänner und astmaomiachir Schriftsteller
von Dr. Hermann i. Elein in Köln «.[Rh.
Dezember 1901. '^BefeÄ^™ «^St-^™ 1 " T«™,.
Jeden Monat 1 Heft — Jährlich 12 Mk.
Verlag von EDUARD HEINRICH MAYER In Leipzig.
:■- flu «dl Ut-r Jen«.-;,!:..,!,!,- in: FAi.» l'jnj. S. 2Sf. fi f L-^cin
Der Erdschein auf dem Monde.
Hj&jtT p1uis|'liiiri!.i'lii; Schimmer, in natürlich eine Rulle. In jüngster Zeil
'ti^Sä welchem mim einige Tage vor iml It. H. Kinihüll sich eingehend mii
oder 1 1 n c ii dem Neumonde den '(.in der diesem l'mhlem bfiehahig:. '| eeraub.w
imc.iie rileht crk-ue-ilcu-ii Teil der Mund- durch eine Bcoliachhing v i i i U. C.
seheihe crbliekl, wird bdiiimitlich vor- Liunsden in Toronlii. Derselbe bemerkte,
ursacht durch da* Licht, welches von dass am 22. Marz 1901 zu einer Zeit,
der Erde auf den Mond zirTÜeksirariit. welche 11 Uhr bis Mitternacht nach
Die [ri;t:nsi;;i: :iie-cs aschiarbeiicu St-liiin- (ircriiwichcr Zeil entsprich!, dai ,1-eti-
niers ist zu verschiedenen Zeilen -ehr graue Licht des Mondes so intensiv
ungleich. Schon Lambert und Schröter erschien, dass reibst mit blossem Auge
waren hierauf aufmerksam geworden 1 darin die dunklen Flecke der Mond-
und erklärten die Thatsachc dadurch, -ebtibc leicht i-rkamil werden konnten,
dass zu gewissen Zeiten der Motid I. mieden gliinbtc, dass diese ausserge-
vorzugsweise von den grossen Fest- wohnliche Helligkeit des Erdseheines
landmassen der Erde Lieht zugeshahlt j im Monde dadurch verursacht worden
erhält, zu anderen aber von den ocea- sei, äaa damals eine sehr grosse Fläche
nischen Teilen derselben, welche weniger
Helligkeit ausstrahlen Auch der Zu- ,-. Mnllth1v Wcather Review inni Mai,
stand der Erdalm. Sphäre spielt dabei r . a>i.
der Erde bewölkt war und dadurch
dem Monde mehr Licht als ucwoinilich
zuwandte. Zur angegebenen Zeit stand
oh- Sniiiic iüi Scheitelpunkt eines Ortes
der Erde, welcher ISO" Lange und
0" 40 : nördl. Br. hat, der Mond im
Scheitel eines Ortes 132» in Länge
wesllich von jenem und von 15 u 7'
nur,;]. Hr. Kimball hat nun eine karte
iiiorlilognlphisi-herPr: jjektioiu-imeorfeu,
welche also die Erde für den Hcschanei
als Hache richuibo zeigt, und zwar die
westliche Hälfte, für den Horizont eines
Ortes, dessen Zenith in der Mitte zwischen
den Orlen der Sonne und des .Mondes
zu jener Zeit lag, nämlich in 10" nördl.
Br. und 160° westl. L Es würde
vicllcichl richtiger gewesen sein, die
Projektion mit dem Monde im Scheitel-
punkte zu machen, doch würde sich
das Eudiesnlüu mein wcM-r.'lick ccrsdiie-
ihai ge?labc;i. Die Abhildimj; i-i
Tafel XVI wiedergegeben. Der Ort, der
die Sonne im Scheitelpunkt ha:, ist durch
S ]>e/eieline[. derjenige mit dem Monde
im Zenilh dmch -M. Man eiseiitn, da.s
die Sonne die Hälfte der Erdoberfläche
erleuchtet, welche von 90° westl. L.
an durch den Stillen Ocean bis zu 90"
östl. L. sich erstreckt, während der
Mund mir Licht empfängt von den
äquatorialen Teilen der Erde bis zu
138° ösil. L. Ferner erleuchtet die
Sonne praktisch die ganze Lrdhälfte
von l'ol zn Pol, iler Mi.ijkI aber empfängt
kein Lieht von der aiilail.u-i.lien kv\.;'""
innerhalb 75" südl. Br., sodass der er-
leudilel'.'Ti-il der f-.rdoberl lache, welcher
ihm überhaupt Lieht /usviiiki, etwa ein-
geschlossen ist zwischen den Nordpol
und 7-")" südl. Hr.. sowie den Meridian
90«
und 13S°
Die Karte Tafel XVI „
Raum den ganzen Stillen Ocean um-
iassl. sowie die östlichen Teile von
Australien, Japan und Sibirien und auch
den mx'i.-steii Ted von Nordamerika.
Diese Fläche der Erde, welche ihr Licht
Jamals dem Monde zusandte, ist nicht
wesentlich verschieden von derjenigen,
die stets dem Monde 2 oder 3 Tage
stehenden 1 'unkte der Erdoberfläche und
umgekehrt von der vierten Potenz der
Entfernung Erde Mond abhängt. Be-
trachte! man die Kam-, Tafel XVI. so
kann man die darauf sichtbaren Teile
des f'-estlandes zu 15% und die ocea-
nischen Teile zu 85% des Ganzen ver-
anschlagen. Nur: hat Teissetencc de Hon
die normale Verteilung der Wolken am
diesem teile der Erdoberfläche ermiltel:.
und diese Bewölkung für den Monat
März ist in der Karte durch die ge-
strichelten Kurven angegeben, wobei die
nebenstehenden Z:ihlen die Rewölkinii;
innerhalb der umzogenen Flächen aus-
drücken. Es ergiebt sich daraus, dass
im ganzen etwa 0.4 der Fesllaudsf lache
mit Wolken bedeckt sind, und man kann
annehmen, dass zwei Drittel der übrigen
Fläche von Schnee bedeckt ist. Über
dem Ocean betraut die Bewölkung dmeli-
schnittlich elwa 0.6. Die liclnieilck-
tierende Kraft (Albedo) dieser Fläche
ist nicht so leicht annähernd zu be-
stimmen; Kimball kommt zu dem Er-
;'elilli"e, dass sie f li r die Clfcnclllele
Hemisphäre auf etwa 0.44 zu veran-
schlagen sei. Die Tagebücher der
Da.mpier.weL'l leer einsehen k< .mite, lassei:
ungewöhnliche Zustände der Witterung
am 22. März nicht erkennen. Aus
ihnen hat Kimball die mi liiere Bewölkung
am 22. Mäiv Uitleiuachl ( ireeiuvielur
Zeit, für einige Punkte abgeleitet. Sie
sind in der Karte durch kleine Kreise
mit eingeschriebenen Ziffern aiiijceigt.
und die beigefüglcn Ziffern ausserhalb
jedes der kleinen Kreise bezeichnen die
Zahl der Beobachtungen, aus denen
der Mittelwert genommen wurde Ober
dem westlichen Teile der Vereinigten
Staaten war eine grosse Fläche mit be-
wölktem Himmel und dort fiel während
des ganzen Tages Schnee. Zieht man
Digltlzed by Google
- 267
dieses in Betracht, so wird die oben an- oder minder grossen Bewölkung der
gegebene mittlere Reflex ionsfähigkeH Erdatmosphäre resultieren könnte,
der ganzen Erdhemisphäre höchstens Aus dem astronomischen Kalender
mn O.Ol, also nichi w^ ntlic-li, -eainkrt. (Siiius Kim. S. 31) ergeht sich, dass
Kimball untersuchte nun den Einfluss, am 21. März der Mond in der Erd-
wekher eine Andere, nj: des Mondes von nahe war und intoljic dieses Umstandet
der Erde auf die Intensität des asch- . allein inusslc das sekundäre Licht der
larbcncii I i.'hks angibt. I : i finde;, dass .Mondscheibe uciiics'.cns um ein Viertel
dieses 27% heller sein rmiss, wenn der ■ heller als im Durchschnitt erscheinen.
Mond in seiner Erdnähe steht, als bei Wenn daher auch zweifellos der Zustand
mittlerer Entfernung desselben und in der Bewölkung über den dem Monde
dieser 25% heller als in grösster Eni- , zugewandten Teil der Erdoberfläche
fernling vnn der trde. Die griiss-lci: einen hiiiiliiss auf die I1clli.-la.it des
aus der veränderlichen tintfcruiue; des aschgrauen Mondlichtes ausübt, so isl
Mondes resultierenden l 'ntetschiede in derselbe dnch sehr gering und dieHaupt-
ilcr Helligkeit des aschfarbenen Lichlcs Ursache, wc-hal:-. dieses [Jehl heller oder
können also bis auf 52% der i;an/.cii minder hell erscheint, ist in der ver-
Helligkeit desselben steigen. Dies ist ander! ichen Entfernung des Mondes
aber i.ifuilur ein «ei! grösserer Itctrag von der Erde zu suchen,
als derjenige, welcher aus der mehr,
Die Nova im Perseus. VI.
(Iii..-.
LSfel XV II laut : AI..I. ,[,!:,:,;
a Tnt.)
i : 11.11 (;„(,:
||jg|eziiHlich dieses Siems liegt nun j ^
nächst die Position derNovaam Himmels- '
üewitll'e aiihcirui't, ff wurden an acht
Nächten ™m 24. Februar bis 3. März
am .Meridiankreise Uesfimmmii'ei! aus-
geführt, welche folgende Position {für
1901.0) ergaben:
Rektascension 3 » 24» 28.086s
Deklination + 43" 33' 54.03".
Im Februar und März wurden am wurden auf der Lick- Sternwarte seit dem
30 zolligen Refraktor sämtliche Sterne, 24. Februar so oft angestellt, als die
die innerhalb eines Kreises von 3' Halb- Witterung erlaubte. Es ergab sich, dass
niesser um die Nova sichtbar waren ' kI " neuen Siems von Anfang
mit" dieser durch Ii verinu lei kliche hltctliitäls^hwankun^eu
und dadurch eine Kai:c der I rmm-hms-, zeigte, doch lies, sich eine Periodizität
der Nova erhallen. Im Juli wurden derselben nicht feststellen. Die lei/u-
melucrc dieser Mcssur.-en wiederholt I Iclligkcitsscbai/iiris;, v. clckc IU i. AitLcn
und noch einige feine Sternchen nach-
g: 14.0 . p; CO
h:13.8 . q:13ü
Helligkeilsschllzungen
Nova
, l.irN-t ihsL-rial-.il Inivershy ..1 C.ili-
der [.icji-Slcrnwarie mdteili, nicht
für Juli 27 die Helligkeit der Nova
= 6.75 Grösse. Beobachtungen von Joel
Stehhill;, auf demselben Observatorium,
welche vom 2(\ Juli bis /.um lü. Senf,
reichen, zeigen, dass der Stern während
dieser Zeil nicht weiter abgenommen
hat und etwa 6.6 Grosse blieb.
Von grösster Wichtigkeit sind die
Spektra skupischen Beobachtungen der
Nova und diese wurden auf MI. Hamilton
mit verschiedenen, den jeweiligen
Zwecken am besten angepassten, zum Teil
eigens für die Beobachtung der Novaher-
gcrichlelen Apparaten ausgeführt. Als
Vergleichslinien wurden diejenigen des
Eisens, Magnesiums, Natriums, Wasser-
stoffs und Heliums benutzt und die
teilweise, sodass der Konirast zwischen
den hellen und den dunklen Banden
sehr gering war. Die H^-Banden waren
leicht sichtbar, dagegen die Hj-- und M iV-
Banden schwieriger, eine Folge der zu
starken Dispersion des Apparates. Der
allgemeine Charakter des Spektrums
wäre von einem Ein -Prismen-Spektro-
skop viel besser wiedergegeben worden.
Februar 25 wurde das Spektrum
mit einem kleinen Spektrographen auf-
genommen und zahlreiche helle und
Wcllenlängeiibestiinniungcii aut die dunkle Linien leicht wahrgenommen.
Hartmann - Cornu'sclie formet basiert. Die Banden schienen identisch ru sein
Am 24, Febtuar wurde das Spektrum mit drnpiigen. welche das Spektrum
von HA bis Hfl mit dem Mills-Spcktro- der Nova Anrigae .m Februar 1852
graphen aufgenommen. Die Wasser- zeigte, aber in letztem! waren sie viel
jtoffbanden H<t. Hf und H/f waren schmaler und die Kontratie traten mehr
hell und ausserordentlich hrejt. sowie hervor. Ho erschien sehr hell und
an der gegen Violett liegenden Seile an der hrtchba rem Seile vondemkone-
von sehr breiten Absorption standen -pondiercr.den dunklen Bande begleite",
fcrsh- 'e' S'-r.s! cr-tl cm Spik-run fcinc sein Me.le Hinte in Orange, währ-
DftfbMl by Google
keil des lüiriririiMiTlii-ln'ii Sprkl rmns,
welches die schwächeren Streifen mas-
kierte. Die am 25. Februar erhaltenen
S|ii-kiri>K rammt- erstrecken sich von
k 3830 bis k 5700. Eines derselben,
7 fach vergrössert, ist auf Tafel XVII,
Nu.. 1. wiedersehe:*. Sehr auifalk-rld
sind hier die hellen und dunklen H-
uml K-f!;uii!cn,ikicn helle [V'inpoiü'nl
i H-
ind K-
18. Mlrz(Fig.2)ausgefuhrt. Sieergeben
eine ( iesdu'.üiiliglich von 5.7 km in der
Sekunde, mit der sich der Stern von der
Erde entfernt. Fig. Ii zeigt eine Repro-
duktion dieser H- und K-Region vom
'>). Februar. Nu:. 4 und r i zeigen nach
Aufnahmen vom 28. Februar und 'J. Mar;
die Region des Spektrums um die D-
Linien. Aus den Messungen der Ver-
schiebung der H- und K-, sowie der
!>,- und i)., -l.iiiicn an verschiedenen
S]>ekin>;;r;i[ilicii. er^iclv sieh im Mitiel
eine Geschwind igkeit der Nova von
4- 5.4 km in der Sekunde und diese
blieb, wie alle späteren Beobachtungen
ergaben, durchaus unverändert. Die
ersten Beobachtungen, nachdem dieNova
achtbar e;cwurdcn.
snibhaiitic Ii.- I nur ütieiiimbaade H.
Die gegen Violett liegenden Häuder der
hellen Händen sind überall scharfer be-
grenzt, mit Ausnahme der K-(lande, wo
das Umgekehrte derFall ist Die nächsten
l'lii'li';;rapl]ien des Spektrums wurden
mit demselben Apparate am 15. März
erhalten, während in der Zwischenzeit
<J.i- Spekiliim -kii br:rarlulk'h ecälldcrl
hatte. Noch deutlicher zeigte sich diese
Andenm-in den am 1 S. März erliallenen
Pliuliigraphien. I>ie Sp ; -I;1 rr i i^:-nr:i n ll:
vom 13. März ergaben, dass die K-
Han.ic verselr.vinKloj war, vielleicht war
das Gleiche auch der H-Bandc beschie-
den, doch war dies nicht festzustellen
wegen der Überlagerung derselben
durch die Hf-Bande. Die feinen H- und
K-Linien waren geblieben. Die Banden
mil den Wellenlängen /. .lfi2Q und ;. 4075,
n 0. Juli
auf' di
•eigt, t
e Prof.
:hien das Spek-
, Spek
aut ik
«eiche
5. April et
bei k 4583 und l 4632 bis 4000 sind
nicht ciithaiitii auf d' u ^\knoi;iammcii
vom 5. April.
ISc/iie;lich der Bewegung der Nova
In der des ich Isli nie wurden Messungen
der Lage der feinen dunklen Calcium-
linien M und K am 15. Februar, 13. und
Nebelfleckes.
Diriii den Mert-lfkvt-Speklreii «i-W'".-lni-
lich sk'klharcu Linien waren ilureh breite,
helle Banden vertreten. Die Figuren 7
und 8 zeigen deutlich den Nebel-
charakter des Spektrums der Nova,
Fig. 7 zeigt das Spektrum der Nova
am 15. Juli 1901, Fig. S das Spektrum
des Nebels Nü K No. 7027, im Schwan
(« 2li 3m ä + 41° 50 ). Dieser Nebel
erscheint wie ein Stern 8.5 Grösse von
1 Durchmesser und hat nach Burnham
2 helle Kerne. Im Auftrage von Prof.
Campbell hat Joel Stebbins wahrend
des Monats September verschiedene
Speklrogramme der Nova Persei mit
dem Oosslcy - Reflektor aufgenommen,
wobei der kleine früher von Keeler
i.[ebraiieliti S-ckmiijraph iiciuilit w urde.
nachdem ein Prisma und Linse aus
Quarz daran angebrachi wurden. Auf
<J Banden zwischen den Wellenlängen
k 3870 und k 5010, welche Campbell
und Wriylu auch bei ibaelilel hahen.
ausserdem noch 2 helle Banden im Ultra-
violett; deren näherungsweise Wellen-
längen sind X 3460 und 3390. Die-
jenige bei l 3460 ist sehr hell und
wird auf der Platte nur allein von der
— 270 —
Bande ). 3S70 iihertroüen, sie fällt ihrer Di« sdidtihare Nebelliiille tun die Nova,
[v.sition nach zusammen mildner Link-, welche Hinitnarion Antoniadi und
welche Palmer im vergangenen Sommer Pro;'. Wolf in Heidelberi; auf ihren
in den Spektren bekannter Ndieiilecke Photographien uns lüi-s^ju Stern erhielten,
entdeckt Ii :ii. Die? spiichtsehr /n< hittsien wird nach Stehhins wahrscheinlich durch
der Annahme, dass das Spektrum der die Strahlen der Wellenlänge /. 3460
Nova liascuige eines Nebels ist; ebenso hervorgerufen und nur eine optische
ist wahrscheinlich, dass die I'.atuU; hei 'IVliisl-Iulhjj. Über ilen wirklichen Nebe;
/. 3390 einer noch nicht au (Rellin denen sehe man S. 284.
Linie in den Nebelspektren entspricht I
Die Ausmessung photographischer Aufnahmen
von Sternspektren.
ßftjjurdi die phatographische Auf- Sternen zu benutzenden Spcklrallhiicri
fäSsa. nähme da Spektra dn iixsterne und die Festsetzung ihrer Wellenlängen
ist unsere Kenntnis der chemischen /.n- hat jiiriiH IV. J. I lartmanii eine M-ichiigc
sammensetzunj; und der physikalischen Abhandlung veröffentlicht, 1 ] der wir
Zustände dieser Sterne erheblich er- folgendes enlnehmen:
weilert und fester begründet worden. !
Denn in der l'hotographi
die dunkeln oder hellen Spektraiii
deren Lage und Deutlichkeit chai
rijlisdi c l'i t die Konsumtion derHittn
körper ist, vollständige!
graphen hergestellten Aufnahmen be-
sitzen einen so hohen Grad der Schärte.
: dass es notig ist, auch zur Ausmessung
■ der Hallen und ,1,1 [(edttktion dev Mcs-
iinü utnaui.'!' sttnnen niiiiMdisi cvakle MeThodcn in
mittelbar durch Anwendung zu bringen. Bei den alleren
"Zeichnung oder Ausmessung de: Spddnt derartigen Messungen, die zum Zwecke
gescliehcn könnte. Die Ausmessung der lieitiiuiuuiig der Linicnverschic-
katm vielmehr ie:z: in aller Idtlie lind De- Imune« angestellt wurden, sind fast ai
.i Methoden
i, von Vogel
[Sei i
■ direkt die
Zii.aHiinensctznilgdcsvoiideiiri.Nbternr'il Verschiebung einer Linie des Sicrn-
mts-irahlcndcn Lichtes zu gewinnen oder sncklnuns gegen die einsprechende
auch dieticschwindigkeit der Bewegung [.tuie des Vci giricjisspcktrums gemessen
dieser Sterne zu heimeilen. Denn nach (Vogels zweite Methode) oder es wird
dem sogenannten Do;'p:er'sdn.i; l'rinvip sui" die ;uis/n messende l'tolhrein mitdem-
weiden die Spcktiallinict! nach der roten seihen Spcklroejapbcn antuen um melier
Seilt tcrsdiüben. wenn die l_ichti|L;c[]e Sunnetispcklnim geletzt und einerseits
lalso liier der Stern) sich vom fie.ih- die Lage einiger Linien im Slei uspckiriini
achter entfernt, nach der eioleUcn, wenn gegen die cntspi rclicndcn Linien des
sie well dem 1k. Ihne hier nähert. Viel- Snmiciispcldrmns, anderseits die Lage,
tt.eli iim; solche Veischicriungcti der der kiins'.lielieii W.rgleichslinic gegen
Spektral linien bereits nachgewiesen die betreffende Linie im Sonuenspektrnin
v. i irden und ihre genaue I iniittchmg genns-cn. woran.- dann wieder die Vcr-
ist eine der wichtigen Ani.L:aheu der Schiebung des Stern Spektrums gegen die
heutigen Sternspektroskopie.
Uber die Auswahl der bei spekiro- I
sl.-iijiisehrr Bcwcgnligshcsmimiuiig von ■) Aslton. N.iclu. Nn. 37112—1.
künstliche Linie hemiriieiü (Vogels eiste
Methode).
Mancherlei Gründe haben in letzter
Zeit iu;:es-en einige Beobachter veran-
lasst, die Methode der Ki'irii'iiiiw.niis-
sung zu verlassen und eine Ausmessung
beliebiger Linien des Stern Spektrums
vor/rinchiiicir, bij Hdtrpnlskv. Campbell.
Newall, Haie und Ellerman. Die Be-
tfditiiiii!; derartiger Messungen <;riindd
sich auf die Auisiellune; einer Oisper-
siunsformel für das hei reffende Spek-
trum, d. Ii. einer Formel, die eine Hc-
iichung zwischen der \VcllcuiiiU!;c .<. einer
Linie und der Ahlesim;: x der Mikm-
ir.etiTSdlr.uille, mit der das Spcklrum
ausgemessen wurde, darstellt Die Kon-
stanten der Formel bestimmt man aus
den Linien des Ve];deicli"pek:ruius und
kann dann für jede im Sternspelitrum
gemessene Linie aus der Schnuiben-
ablcsrniL.'. das itir entsoicchfurlc i. be-
reetmeu. Vergleich: man den so be-
rechneten Wert mit der anderweitig
bekannten Wellenlinie der betreff enden
Linie, so ergiebt sich uns der Differenz
die durch die Bewegung des Sterns
hervorgerufene Änderung der Wellen-
länge und hieraus auf bekannte Weise
die gesuchte Geschwindigkeit des Siems.
dieses \'trf«Mrcn Inn die gr rissen
Vorzüge, dass der Beobachter die am
bester, definierten Linien im Stern- und
Veri'ieidi"[iekti um auswählen kann und
dass er ferner wahrend der Messung
keinerlei Kenntnis von der aus jeder
einzelnen Linie resultierenden Ge-
sdiuindiykcil lial iliü: daher die Mes-
sungen ■! 1 1 -ic jede.-". Vorurteil ausführt.
Dr. Hartmann giebt nun eine Dar-
le;:iuii; des Verfahrens, wie er es, nach
einteilender l'iiiiuug sier von anderen
Beobachten! angewendeten Methoden, für
die Reduktion der mit dem neuen Pots-
damer Spektrographen aufgenommenen
Ster:ispek1rcu ansgearheUct lial.
Zunächst verbreitet er sich über die
Auswahl der zu messenden Linien und
die Festsetzung ihrer Wellenlängen.
»Die Wellenlängen,' sagt er, »die
man der Rechnung zu Orunde legen
will, müssen für das Spektrum derkünsi-
lieiieu Lichtquelle und für das des Sterns
demselben einheitlichen Syriern ent-
nommen werden, und als solches kommt
jetzt allein das Rowland'sche in Betracht.
Hierbei ergiebt sich jedoch schon eine
Schwierigkeit daraus, dass sediit hei den
Normailiiiieu kriwlsuiis nauz erhebliche
Unterschiede für die Wellenlänge ein
und derselben Linie vorkommen, je
nachdem dieselbe im Sonnen Spektrum
oder im Bogenspckti um lies betreffen-
den Metalls gemessen wurde. Innerhalb
s S[.,-k
I für - '
I de- lii-x
auf 0.021 AF_, für andere Metalle sngar
bis auf 0.076 AE. Es unterließt keinem
Zueiicl, dass der Lpüssle Teil dieser
l,"i::cr.-chiedc seinen (Trum) in den be-
sonderen Verhältnissen hat, unter welchen
die Absorptionslinien im Spektrum der
Sonne entstellen. In manclien Fällen
mögen sehr nahe, selbst in Rowlands
Au [nahmen, nicht ifd rennte Begleiter den
Ort der betreffenden Linie im Sonnen-
spektrum verschoben haben, in anderen
Fällen wird aber auch eine wirkliche
ler Wellen län ge jener Strahl en
I iumphrcis und Möhler, Lder und Valuta
sowie von Wilsiug ist es nicht mehr
zulässig, die Wellenlängen der Linien
eines leuchtenden Qases als absolut
konstante Zahlen 7.11 betrachten, joiiilevn
dieselben sind in einem Betrage, der
für die neueren StcrnspekLrigraphcu
durchaus merklich ist, von dem Drucke
des * iases und wahrscheinlich auch noch
von den weitereu physikalischen Uiu-
sländcn abhängig, nuler denen das
Leuchten des Gases stattfindet Es ist
bereits von anderer Seite darauf hin-
gewiesen wurden, elass diese Verände-
rungen der Wellenlängen auch bei den
spektroskopischen Geschwindigkclis-
messungen beachtet werden müssen,
jedoch seheint man ihren Einfluss viel-
fach noch zu unterschätzen. Ich will
daher hier nur bemerken, dass WDstng,
indem er den elektrischen Funken bei
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21
gegen ihre l.n-jy im Spektrum einer schoben; nur für die Linien, wel
tielsslcr'sdieu Möhre beobachtet hat. derselben Serif angehören, ist die Ver-
weilte man diesen Beirae; als Huppler- schicbime; wieder prpporlhmal dt:
sehe Linicnver-ehiehmie. auffassen, so Wellenlänge. Es wird daher, wenn e-r-t
käme man au! eine ( ieschwindigkeit der Betrag der durch Druckäniterinv:
viui dS km in der .Sekunde, üe.i.-hle! Iiurvorgcr iiienen I .iiiieiiverscllichuiie. i:V
man nun noch die Thatsaehe, dass in die in den Siemen haupteachlieh vir-
ilen Spektren der neuen Sterne Linien- klimmenden Elemente genau bekannt
Verschiebungen konstatiert worden sind, i ist, ein Leichtes sein, beide Erschei-
dic sogar auf Geschwindigkeiten von ! nungen voneinander zu trennen und
mehreren Hundert Kil eiern iuhien ans den in einem Slcruspef trum hei'i'-
wurden, so leuchtet ein, dass ein griiud- aehtclen Verschiebungen nicht nur die
liehen e\]ierinieutelle- Studium aller jener t ie-ehwmdiji^eil de- Stern-, sonder
reellen Änderungen der Wellenlängen auch den Druck in bestimmten Schichten
notwendig ist, um den -prkin .skopisdien -einer Atmosphäre zu berechnen.
Beweg ungsbestimmungen eine sichere , Bevor jednen die-e Vorgänge gänz-
( iriindlai;e zu verleihen, /war wird man lieh erforscht sind, wird es ;mi sieher-ie':
bei denjenigen Steinen vnm II. Spektral- -'ein, im Stern Spektrum stets eine e'-Vi-.-.-.-r.-
lypus, deren Speklrum mit dem der Anzahl I inieu r.\ uir.-eu, die nuiglidi-t
Sonne fast ideniisch ist, beinahe mil vielen ver-e.'mvr-i.-u Llemenieu ;im:;i-
der Schicht, welche d'ie Umkehr der, bevor die eigentliche Ausmessung des
Linien hervorbringt, dem Zustande der Sleinspektrums beginnt, auf dasselbe
l-omter.aimosphärc so ähnlich sind, dass ein mit demselben Spektmj;raphen auf-
die Wellenlängen de-, ^iniiiennii-ktriirii-i «ein nmuei-e- SoeiK-uspcklrum und zvvat
ohne weitere- auch fiir jene Sicrri-pi.'ktra SM, d:i-- die ! inieu de-; Stcihspcklium-
nahezu richtig sein ■■.ver.len. .Ml'.iu diese nalie in die Verlängerung der betretfen-
Annahine wird um so unsicherer, je den Linien de- Snnuenspektniuis fallen;
weiter sich das Spektrum eines Sterns zur Orientierung kann hierbei die in
von dem der Sonne entfernt allen Stertispeklrcti vorkommende It;--
Konnte es hiemach den Anschein { Linie dienen. Unter dem Mikroskop
dreh durchaus nie in der I all. I.s komme:), dass hei liem ;'.ui hochcmpii
sieb nämlich schon gezeigt, dass. liehen und daher grobkörnigen l'kr
im:' l')iii.kaiiileiiin:..eii be'iihendeii :inl"-e uiitiueii itc:::s;>cklrum sehr
eiiviTsehietiim«eii einem anderen del'irucrlc und liir dv Mcssatig hra:i
eize folgen, als die Doppler'scben, bare Linien durch das Zusammen flies
hrend die letzteren für sämtliche /nc.ict ■■der nu-lueicr Linien de-Simu
kür eintreten zu lassen, Jeder einzelnen
Wellenlänge als Gewicht die von Row-
land als Intensität der betreifenden Linie
angegebene Zahl. Ob hiermit hui
immer genau die richtipf Wellen liinj,"
lii-r Linie des Sleitispektnnns i;i-iundcn
ist, lässl sich zunächst nicht sagen;
jedenfalls ist alle; das Verfahren frei
von jeder Willkür, und man darf an-
lansrcii
klein,
i olt i
■i) Wullen
- aber angenähert richtig si
Anzahl von Linien berechnete Wert für
die Geschwindigkeit des Sterns wird
daher von de;) zufälligen Fehlern der
Wellenlängen ziemlich Frei bleiben und
der Wahrheit scIkhi recht nahe kommen.
H:r die \Vcllenl:iin.'tii der Linie!:
dis Veinteidisspi-LtiniiH lajii-H bis vor
kurzem die Verhältnisse nicht günstiger
ah- ihr da; ve-ii-pektrni:. Bei de!
i r r.-*ii üenaiiiskeit, die hier erforder-
lich ist, kunnlen nur die Ngrmal Ii Ilten
aus Rowlands Bogenspektrum für hin-
reichend zuverlässig gehalten werden;
allein liiere Linien sind so ivenii: /ahl-
des Eisenspektrums geliefert; für alle
-piht-reii.Mejsnntien Warden diese Wellen-
längen von Kayser die sicherste Grund-
j läge bilden.
! Bei den jetzigen Sternspektro-
1 grammen enthält die auszumessende
Platte neben dem Spektrum des Siems
auf beiden Seiten symmetrisch die Linien
des Vergleichsspektrums, deren Richtung
sehr nahe scukreclii auf der l.äsigsridi-
tung des Spektrums stehen soll, ßei
Hartmanns Aufnahmen hat das Stern-
spekitum eine fireile um 11.2 m», jeder
der iH-ide^-iti^'. ll Teile des Veleleichs-
spektrums ist 0.3 bis 0.4 mm breit und
zwischen den drei Spektren sind zwei
' ' Zwischenräume von je 0,1 mm
Breiie
r Hauen
II Spek
unter.
■i- .Met.
i n eben jedes Stern-
spektram lagern müsstc; dies wurde
jedoch auf grosse Schwierigkeiten bei
der Ficihaeltlnt)^ liihren. Hr. Harlmaiiii
hat sich daher entschliessen müssen,
auch die- Wellr-nläiiKcn der Yeriilcichs-
linien selbst mit zu bestimmen, was
Übrigens mil Hilfe der Messungen, die
an ihn Slei n.iiiinahiiicn «eiiiacli; wurden,
ohne weitere Mülle M]'iili;t. Die Aus-
gan.nswerte für die Wellenlängen der
Ve'r;;;eieh^linien wurden hierbei eben-
falls Rowlands Sonnaispcktrum ent-
nommen, wodurch der streute Anschltiss
an da- für die Wdl.n'aiiy.cu des Slerr.-
spekniiins angenommene- r-v-iem aksolut
gesichert ist Erst in letzter Zeit, als
schon ein grosser Teil seiner Rechnungen
beendig war-, l,,n Kawr i.-iii-.' sehr wert-
volle Tabelle von Normal -\Vc:kni an.: :eii
Sirius 1901. Heft 12.
ein Mikroskop mit folgenden
eii:iiehlnn..;en. Ausser der zur eigent-
lichen .Melinit; dienend! n Schraube,
wddie den Ubickttisdi in der Kidiiiinj;
der Längsausdehnung des Spektrums
(i-UiciiUiiiif) verschieb:, ist noch eine
ih/.\i seil krcdlte iiewciiiin« jer.i weder
beliebi..:v,- Fnlfemung parallel zu einem
der testen Fäden dtislellcu liisst. sodass
mau ein Doppel faden paar nm heliebii:<--r
Disian/ lu-i-ielk-ii mihi. Endlich ist
noch der Okularteil des Mikroskops um
den Doppel-
iaden
»Sehr;
Genauigkeit einiges
werden. Dr. Hartmann kommt zu dem
Ergebnisse, eass sidi hei si ir;>fä[tie.er
Messung einer guten Platte der End-
wert mit einem wahrscheinlichen Fehler
von etwa ±0.1 km bestimmen lässt
■Um diese Zahl mit der Genauigkeit
anderer astronomischer Messungen in
Vergleich zu setzen,- sagt er, will ich
nur beiläufig erwähnen, dass hiernach
2. Ii. eine Bestimmung der Sonnen-
parallaxc auf spektroskopischem Wege
Aussicht auf gutc:i trfuli; haben würde.
Infolge der Erdbewegung ändert sich
im Laufe eines Jalires die scheinbare
( ie-div.'mdiykeii von Sternen in der
Ekliptik um rund 60 im. Gelingt es
ih:ier,.speUri'sku|iisch den Reinig dieser
Änderung auf U.l km, d. h. auf ',,„„
seines Wertes, gcn:t!i i\i bestimmen, so
würde dadurch — abgesehen von einer
Weinen Unsicherheit iu unserer Kenntnis
der Lichtgeschwindigkeit — dieSonncn-
parallaxe auf etwa 0.015" genau be-
>Soll aber,« fährt er fort, -diese
;;msse ( ieiiauhrkcit de: Aufnahmen, die
sich hier aus der inneren Übereinstim-
mung der Messungen auf einer Platte
iTi;ei>iTi hat, einen reelle» Wer» hallen,
s.o müssen ;mdi die systentau-ch wirken-
den Fehlerquellen, die das Sleruspeklriim
gegen das Vergleich sspektrum ver-
M-hieheii kiinnlen, mit der denkbar
grösslen Sorgfalt beseitigt werden. Von
' inenhaupt-
der Aufnahme, sodann seine Tempe-
latiiräridenni^ während dieser Zeit und
endlich die Abbildungsfehler, die ent-
stehen können, wenn der Weg für das
Licht des Sterns und der künstlichen
Lidllquelle nicht genau durch dieselben
Teile der l'tismct) und Objektive führt.
Was die Biegung anbelangt, so
dürfte dieselbe durch die mechanisch
vorzügliche, von Gebeimrat Vogel ent-
worfene Konsiruklion der Apparate auf
das denkbar kleinste Mass reduziert sein.
Der Einfluss von Tcmperaturverände-
rimgci: der l'risinen auf die Lage dei
Linien ist So gross, dess es unbedingt
nolwcndig ist, den Spekl nigra phun
winierid der ganzen Aufnahme auf
beglichst gleich massig er Temperatur iu
erhallen. Ilaronann hat daher für den
S[iekuograplien eine elektrische Heil-
Vorrichtung konstruiert. welche ganj
sclhstthatig dir Temperatur des Appa-
rates beliebig lange Zal innerhalb 0,1 C
kcinslanl erhalt. Um Abbildungsfehler
der optischen Apparate im Hrin/ip un-
möglich tu machen, wird in drn Gang
dei Sirahlen vnr d.T künstlichen Lichl-
quelle eine Mattscheibe eingeschaltet
welche bewirkt, dass selbst bei nicht
ganz richtiger Stellung dieser Lichtquelle
doch imitier die ganze Fläche des Kolli-
matorobjekts gleich massig beleuchtet
wird, ebenso, wie es beim Sterne der
Fall isL Dass nun durch die erwähnten
Vo rs ich Ismass regeln die systematischen
Fehler in der I hat äusserst klein ge-
worden sind, geht aus der guten Über-
einstimmung der zu verschiedenen Zeiten
gemachten Aufnahmen desselben Sterns
Mitteilungen über neue veränderliehe Sterne.
tir |)r. I : . I liiitwii. in Hinüber;:. ' über Ol l-lu-stiinintuieen, Helligkeiten
der die Sammlung des Materials und Periode einer Anzahl der in neuester
und dieUeubachtnng der vcötuhirlidien >!eit entdeckten Veränderlichen. Aus
SternezueinerHaupl.iiif-alicai-iili.iriigcn j diesen Mitteilungen ist das Nachstehende
nii-vv.iiloiinin- e.emaclil, i;iei't in den entnommen.
Astron. Nachr. No. 3744 Mitteilungen i
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Hartwig wie folgt festgestellt worden:
(1900.0) a = Oh 31m 18.85s
3 = 4-79° 48' 24.4"
Eine Periode 'dieses von Frau Ceraski
•Ali der iviomjiranhischer] Platte- vnti
S. Blnjko eindecktet'. Sterne;; ven 33 0
Tauen genügt völlig den vorhan denen
Beobachtungen.
10. 1QO0 Herculis.
(rt 18h 30m 55» Ü+ 25" 55.8'; 1855.)
Die Periode wird etwa 34(1 Tage betragen.
12. 1900 Lyrae.
(« 18h32m 5is ö + 43° 49.6'; 1855.)
Dil- v.m IV. Mortui- vermutete Pen', .de
von 86 Tagen findet durch Beobach-
tungen im Juli und August 1901 Unter-
15. 1900 Lyrae.
(Vi 18h 54m 22« Ä + 34M!
Von Stanley Williams enfd
PeliiulcmliLUcr IKjcIl lll]-i
ode 121 Tag
an beträgt
(a 19h 42"" 2> 3 4- 48° 42.8'; 1855.)
Von Hisgcn S. J. entdeckt Der Licht-
wcclisd zeigt eine grosse Amplitude
mit raschem Anstieg und Abfall um das
Maximum herum. Die Perioden, lauer
ist nahe 220 Tage, das Maximum 1900
Dezember 9 war 8.5 Grösse, jenes 1891
Juli 17 9.5 Grösse
2. 1900 Cygni.
(a 20h 28™ 10i 3 + 46» 6.1'; 1855.)
Von Stanley Williams entdeckt. Die
Periode ist wahrscheinlich 15.084 Tage.
Der Stern ist merklich rot
16. 1900 Cygni.
(« 201' 28"' 34s 34-46" 4.2'.
Ebenfalls rot; der Lichtwechsel
eine halbe Grössen blasse nicht zu über-
schreiten.
20. 1900 Cygni.
(„20h 59m 50> ö+ 28°49.6'; 1855.)
Von Stanley Williams entdeckt Die
Periode scheint 8 l / 3 Monate zu betragen. ■
13. 1900 Equulei.
(<1 21h Cid 15i 6 +- 12" 12.4'; 1855.)
Von Anderson entdeckt und irrtümlich
dem Stcnibikk Pegasus zugeteilt. Es
ist der erste bekannte Stern in dem
kleinen Sternbilde Equuleus und daher
als i< liiiir.ilci 7ii bezeichnen. Die l'eri'jdc
wird wahrscheinlich 320 Tage betragen.
14. 1900 Pegasi.
(„ 22h 4n , 36« 3 + 13« 38'; 1855.) '
Von Anderson entdeckt. Die Periode
scheint 6'/ ; Monate zu betragen.
22. 1900 Cygni.
(a 20h 54m 4Q. n + 42° 2.0'; 1855.)
Von Stanley Williams entdeckt. Die
von ihm angegebene Periode von
11.'! T;i;;."i scheint nahe ricl.li,;.
23. 1900 Andromedae.
(u lh 3im 8' iS 4- 38» 36.3'; 1855.)
Von Anderson entdeckt Die Periode
dürfte von einem halben Jahre vielleicht
nicht viel abweichen.
68. 1901 Persel.
<« 3h 17m 52s 3 + 43" 39.9'; 1855.)
Von Stanley Williams als veränderlich
angezeigt, t= bleibt n»cb zweifelhaft,
ob die Periode 6 oder 12 Monate be-
trägt Der Stern ist merklich rot
69. 1901 Andromedae.
(a 0h 43.5m 3 4. 33» 35'; 1855.)
Von Anderson als veränderlich erkannt.
; 1S55.)
300 Tagen an. Nach c
war der Stern 1901 Juli 25 11.7 Gr.
70. 1901 Ursae majoris.
(a Sil 57.9m 3 4-51» 42'; 1855.)
f'.heiif.ill-.',':ti.-\iidciH'iiH:iitdcekt; Peiiink;
vielleicht I Minute.
72. 1901 Lyrae.
(« 19h 7"' 37s S4-33» 10.2'; 1855.)
Von Frau Ceraski auf den Platten von
Blajko entdeckt Die Periode beträgt 296
Tage.
73. 1901 Scutl.
(c 18h 46m 20> 3 — 12« 46.9'; 1855.)
Von Frau Ccraski photographisch ent-
deckt und .ili dem Al.c.-oUvr.iiä an^eliörib;
bezeichnet. Der Lichtwechsel öber-
schreilei jedenfalls eine halbe Grössen-
- 276 —
%3sA der J ii pif er -Oberfläche auf der
Podm:inic/!iv - äiernw-artc in Kis-Kartil
(Ungarn) erwiesen Iii den Veränderungen,
die sich besonders bei den äquatorialen
Banden gestalteten, zu gewissen Zeiten
Übereinstimmungen, die auf eine Perio-
dieität der Erscheinung deuteten. Dr,
Wonnszck mach darüber folgende Mit-
teilungen;
D i e B eobacblu n gc n a u f der Stern wa rt c
veranstaltet. Bei jeder Beobachtung
wurde i'i ii(. L /eielmur]« tler < Iberiladie
Jupiters anp. eiert igt, um die Verteilung
und Schattierung der Bänder, deutlicher
wie j t -de Hesdireilnmji. wiedergeben /u
können.
Zunächst war diu üiii:ali>rialc Region
der Jupiter-Oberfläche von zwei breiten
und sehr dunkel getarblen äquat'rvi.ilei]
Bändern bedeckt, die einen hellen, itigclb-
liell-weiiScili Tun KlaKzenden Zwi-dien-
raum lassen, der die eigentliche Äquator-
Region ausmacht Dann entstand in
den breiten Bändern eine Zersetzung,
die sich von Jahr zu Jahr fortsetzte und
mit dem gaii/li dien Verschwinden des
iifirdÜelien ;U|u;it<iriale[i Haniles emiiijle.
Am der jEiiiücr-Ohcriliiclii: blich dem-
nach in dieser /ei: b!o« das südliche
äquatoriale Hand, das auch ritm'. ch
Starke Zersetzungen aulwies In dieser
Zeil fand üliethaupt wenig Neigunt: zur
Neubildung de: Binder aut de: Jupiter-
Oreti lache statt, es war die Zeit e.nei
minimalen fiamifciidung Nach einigen
Monateil finden wir das südliche Aqua-
toiialßand zum Äqualer naher He rückt
und ziemlich in die Breill- gezogen Is
erstreckt sich von der Südseite über
den Äquator bis auf dessen Nordseite
und bedeckt eine Fläche längs des
Äquators, die 10» bis 15° in der Breite
ausmacht Es ist die Zeit, wo auf der
Jupiter ■ Oberfläche ein einziges Band
Die Feriodlcltät der Oberflächengebilde des Jupiter.
die äquatoriale Region bedeckt an der
Stelle der iriilieieu hellen, ydilidl-wriss
glänzenden Region. Es dauert aber
nicht lange, bis sich auf den beiden
Seiten der dunklen äquatorialen Region
bandförmige Verdunkelungen bilden.
Es entsteht an der südliehen und nörd-
lichen Grenze der Region eine immer
; dunkler werdende Begrenzung, die sich
| allmählich zu den zwei äquatorialen
l 1 Bändern ausbildet und erweitert, die zw ei
i i gänzlich ausgebildeten Bänder werden
- 1 dann wieder voneinander getrennt, die
i dazwischen liegende Kegicm hellt sicli
wieder auf und bildet wiederholt
den hellen, gelblich -weiss Hän/enden
Zwischenraum. Das ist die Zeit der
maximalen Bau dbil düng.
Aus den Ueiibaelihiii^i-u und Zeivh-
iiu Ilgen, die seit 1856 von verschiedenen
Astronomen an verschiedenen Stern-
warten erhalten wurden, ergiebt sich
eine Periode, die im Mittelwerte
1 1.76 Jahre umtasst, mit einem wahr-
scheinlichen Fehler von ±0.13 Jahren.
In dieser Periode finden wir eine
maximale und eine minimale Band-
bildung. Das Maximum und Minimum
fiel in die folgenden Jahre:
Maximum: 1S56.0, 1867.3, 1879.7,
1891.7, 1903.0; Minimum: 1861.0,
1873.3, 1884.1, 1896.4.
Das nächste Maxmi-jm ist im Jahre
191)1.0 /<• erwarten, das nächste Mim-
in um 191)8.
Die Beobachtungen zeigen auch,
dass ein Man.mum auf da> Minimum
in 61 Jahren, ein Minimum aul das
Maximum aber in 4.u Jahren folgt.
Die Periode der Erscheinung üt
dieselbe, die der Planet hratcht, um
seine Bahn um die Sonne einmal zu
beschreiben. Es liegt also nahe, die
Uandbildung auf der Jupiter-Oncrilaclie
als Wirkung der Sonne zu betrachten.
Demzufolge hat Dr. Wonaszek unter-
such!, in welchem Punkte seiner Bahn
sich der Planet befindet in jedem ge-
- 277 —
yebei'.en Falle des Misii
Die Kecluuui!; cr:;ab, das? das Maxi-
mum der Bandbildimji in einer Zeil
vorkommt, wo der Planet In seiner
Bahn eine heliocentrische Länge im
Mittelwerte von 339 > 5.Q 1 besitzt Hin!
seinem Perihel im Mitfei um 30» 9.5'
vorstellt.
Das Minimum der Randhilduug er-
eignet sich dagegen in der Zeit, wo
der Planet eine heliocentrische ULui;e
im Mittel von 130*55.1' hat und seinem
Aphel im Mittel um 61" 27.5' vorsteht
Dieses Ergebnis ist um so auffallen-
der, als die Nei.L[i|[ji; der Aiiirator-[".bet;e
des Jupiter ge^en die Halm dieses l'lane-
ten bloss 3 0 26' ausmacht, die Wärme-
zufuhr des Jupiter also keinen grossen
Schwankungen unterliegt.
Der Umstand, dass der sogenannte
■reite fleck-, auf der südheheu rlalli-
kugel der jupiu-r-' iln: fLirli
;ichilMrst
vird und
Bandbilduug, deutet am" die \Vi:kimi>
einer Altraktionskraft. Die periodische
iiandbildunj; auf der Oberfläche Jupiters
wäre also eine firzi'iijj'iil;* der Allraktions-
kräfte der Sonne.
Der Planet steht in seinem Aphel
SlO.O-l Millionen km und in seinem
Perihel 730.01 Millionen fan entfernt
von der Sonne, Bei den 74.63 MM. km
umfassenden Schwan klingen in der l.:nf-
femung ist es leicht denkbar, dass die
mit dem Quadrat der Enlferiiiir.« nin-
s;eki-tirl wirkenden AtlrakttonsLrätte der
Sonne auf die zähflüssige, magmaartige
Masse der Planeten eine wechselnde
Wtrkuny ausüben, die de; Frsehcinun:;
: der Flut und Ebbe unserer Erde gleich-
' kommt.
Die Excentricität der Saturnringe.
[i| Hin Jahre 16S!spiaeli der Kanonikus
HUB! Gallet 1 ) in Avi^iniEi die Meinung
aus, dass bisweilen die Kusel des Saturn
iticld L[ena:i in der Mille des Zinses er-
scheine. Wenn Saturn nahe der östlieheii
Quadratur ist, so steht nach <iallel der
.Mittelpunkt seiner .Scheibe dem oslheheii
Rande des Ringes näher. Nach seiner
Ansicht wäre diese excentrische Stellung
lediglich eine Wirkung der Phase, welche
In der Quadratur die Scheibe des Saturn
am 27. Dezember 1826 wahrzunehmen
glaubte, dass 5 ) der dunkle Raum zwischen
dem Saturn ringe und der Saturn Scheibe
im Osten (also rechts) von letzterer
breiter sei als im Westen (links). Harding
in aöttingeii bestätigte diese Wahr-
nehmung und teilte sie F. W. Struve mit,
der dann am Dornale! Refraktor 1 $2'$
Messungen darüber anstellte und den
Unterschied zu 0.215° bestimmte'
Hessels Messungen 1830 zeigten etwas
Ähnliches, doch mit rjeriutjerer Sicher-
heit. In den Jahren I S} 1 hi a \Stt
beobachteten ijieiehi'eiti;; Schwabe /u
Dessau und deVico zu Rom und kamen
zu dem Krgcbnisse, dass die Excentricität
des Saturn rini^es veränderlich sei, doch
konnten sie eine Periode dieser Ver-
änderung nicht ermitteln. Abgesehen
von Struves und Bossels Mes.'
I Heo
Ringes bis 1840
indessen nur Schätzungen der schein-
baren Breite des dunklen Zwischen-
raumes zwischen dem Rande des Saturn
üttd dem inneren Rande des hellen
Doppelringes. Oallets Wahrnehmungen
wurden jedenfalls an einem sehr un-
vollkommenen Fernrohr gemacht und
diejenigen von Schwabe an einem Fraun-
. hofer von nur 3 1 / a Fuss Brennweile Ob
; aber eine Stellungsdifferenz von höchstens
■ in einem alten, mittel massigen Fern-
j rohr, wie Gallet nur benutzen konnte,
. dürfte doch
zweifelhaft sein; selbst an einem Frauti-
hofer'schen Refraktor von ca. 33'" Öff-
nung ist es kaum mf.glidl, über einen
50 kleinen Ij'uie.rsdiic-d mit Sicherheit
uadi Schalung /.i: midlc-n. Daziikitimnt,
dass dem inneren Rande des liellen
Ringes der sogenannte Crapring anhangt,
der zwar von Schwabe 182» nicht er-
kannt wurde, dessen Vuriiandcuicin aber
jedenfalls das llrleil uhcr die llrcite des
dunklen 7i*:schenraunifs /wisrheu
lielloin Ring und Saturn n.rhl erleichtert.
Sonach acheir.t die exitntr;sc!ie Su-II'joi!
des Saturn in seinem Ringe nur als Ver-
mutung Sfhwahps, die durch W. Mruve
I82S ihren Sicheren Narhwen erhielt.
V. Struve fand'! ISSI ..... 15-ZuUer
zu Puikowu aus seinen .Mcsunutn keir.e
excL-iiiriiclne Stellung des Saturn und
hierdurch fand die weitere Vermutung
Boden, dass die ['-Amiäriciiäl de- Rmg-
systems veränderlich sein möchte.
Wahrend der günstigen Stellung Sa tu ms
in den Jahren IS54 Iiis lS'iÖ hat Sccd.i
in Kim. fiic l"'rai.n- nad. der elliptischen
Gestalt des Kinnes und der Bewegung
und als Periode
derung 14.428*. Im Jahre 1896 ha
eiilSüi-Lvheiül ein. r AriliiirdcrliiL;' vir
l'roi. Seelisjcr, !J:\ W. Villigcr ar
I0.5zolligen Refraktor zu Mütiche
liciibadiinn-cii filier die lliceutridti
des Salumringes begonnen und teill
die t:rgcbm; : sc, zu denen er bis jet;
Melanie, kiir/lidi mir."] Wahre-nd jene
Op|io,i-,ii,ii (iS'ifij \-.iu er bemüht, a
denselben Abenden die Messunge
tni'srlidis: lauge Zeit au/uslclic'] . Li 1
peiiiHÜselieii Änderungen zu ermittelt
ohsdioii damals von Mai 0 bis Juni 3
an 21 Ab'Tidcii i'-eohaehtet wurde 1 1 r r :
dabei an l ) Abenden die Messunge.
Über mehr als 2 Stunden ausgedehnt
werden konnten, so war das Resultat
di>dt ein negatives insofern, als sieh
solche kurze Perioden (von 9in und
8.2*) nicht mit Sicherheit feststellen
Gelegentlich der Reduktion dieser
Beobachtungen von 189b hatte Dr.
Villiger die älteren Beobachtungen
zusammengestellt; es war dabei seine
Absicht, die obigen kurzen Perioden
durch andere Messungen sicher zu stellen.
Alle Versuche nach dieser Richtung
waren erfolglos. Diese Zusammen-
stellung aller vorhandenen Messungen
ergab aber in ganz anderer Richtung
ein eigentümliches Verhallen. Die Über-
sicht über die Farlenmikrometer-
messungen zur Bestimmung der Ex-
eentridt.it der Sa;tirt:ringe zeigt tiamiidi
deullieh periodische Veränderungen,
deren Periode Vil liger damals auf
etwa 9.5 Jahre schätzte. Dieses un-
erwartete Resultat bewog ihn, den
ileoi'scliumi^iiiiidr- für die n.'id^k'ii
Jahre < uvas abzuändern und er wardem-
/.llinlge mehr daran! hr-daclit. möglichst
vieOcHeiibadHuitgsah-cride/u h,-kt>mt:ien,
als an ein und demselben Abend die
Messungen auf mehrere Stunden aus-
zudehnen.
Die Untersuch im«; der säuuliclic:!
lieiib.ieh Hingen von 1880 bis 1901 ergab
als l'eriodcndaucr für die Änderung
der fixccntricilät 9.26 Jahre, doch werden
mii liiesem WViie die Ik-eitncliuingeu
von 1828 und 1851 nicht gut dar-
gestellt, sodass Dr. Villiger die Ver-
mutung einer sekulaien Änderung der
Excentricität ausspricht, deren Periode
sich aber aus den vorhandenen Beob-
[ achtungen nicht ableiten lässt Bleibt
man bei den Rechnungen von Dr.
Villip- stehen. so folgt aus denselben
für eine rückläufige Bewegung der
Apsidenlinie als Umdrehungszeit
13.5 Jahre, und unter Annahme von
40.1" für den äusseren Durchmesser
des Ringes folgt ferner als tixcentricibit
i iiir diese äusserst« Slellc am Salurnring
e = 0.0016. Dr. Villiger macht u. a.
□Igitized by Google
nachfolgende iiemcrkmLgiii: -Stil dem
Jahre 1895 haben C Flammarion und
E. Antoniadi die Aufmerksamkeit auf
der Distanz des inneren Randes des
Crapringea vom Satunirand links und
rechts die Excentridtät abgesehätzt
Direkte Messungen dieses Abstandes
sind leider aus den letzten Jahren nicht
vorhanden. Bemerkenswert istdr.s gegen-
wärtige 0°01.3) Verhallen der Abstände
' lt-s i'iii.-.iLTk'Fi !iiii;;r,mdc>- vmn Saiiirri-
rande und des inneren hell™ Ring-
raudes Vinn Saturni-mde, deren hx-
centricitäten nach entgegengesetzten
Seiten stehen, [las hat zur f'olge, dass
' " helle Ring rechts deuüich breiter
zahl-
ea'aen lieoiuchleiii t;cmaeliteii Walir-
nehmungen über zeitweiliges ver-
schiedenes Aussehen der Cassini- und
Encke-Teilung links und rechts von
Saturn sind gewiss auch durch die
Verschiedenheit in den Excentricitäten
und Umdiehnra's/eilen der 1 Yrisnmrnien
für verschieden weit vom Saturuccntruni
u [ 1 1 f u r i it l- Stellen des Ringes zu erklären,
und es können nach dieser Richtung
auch Zeichnungen oder genaue Be-
schreibungen des auf den Ringen Be-
merkten von grossein Werte sein. Denn
dieselben sind imstande, Uli' Messungen
gewissermassen zu ergänzen. Auch auf
den Rinken leihst gelegene Punkte,
rt'i'ldif der direkten Messung nur schwer
oder gar nicht zugänglich sind, können
dadurch in die ijetradunrig einbezogen
werden. Vor allem wird es aber not-
wendig sein, noch für eine längere Reihe
von Jahren genaue Messungen an-
zustellen, und der Zweck dieser Notiz
ist auch vollständig erreicht, wenn sie
die Beobachter dazu anregen würde, dem
Gegenstände einigt Am'merksimlwii zu
schenken.«
Die letzten fünfzig Jahre der Himmelsforschung.
jadt i iL-rU] )fn- als rkivegung-millel-
jiuitkt unseres läxslerülMin.-. erhi 'Inn ■
dieser müsse sich auf der Milch-
siiasse projizieren, ist aus dem Orunde
unhaltbar, weil die Milchstrasse in gar
»einer dynamisch ei! liizichum; zu ii'a-enn
)-i\ste;[isvstem als solchem steht, dann
alx-i aiiili. wie Mädler hemerkie, des-
halb, weil jene Projektion doch nur
von einem Punkte in der Ebene der
mittler; Zug der Mildu.trasse einem
grössteu Kveiae entsprechen. Die Milch-
strasse zieht aber an den beiden Polen
des i iiininds nicht :ii gteiehem Abfinde
eoruber, sie sehneidet weder den Aqiratnr
noch die Ekliptik in zwei entgegen.
Indessen mangelte den Kombi-
nationen Mädiers die zwingende Not-
wendigkeit und sie beruhen auf unge-
nügenden Beobachtungen. Dazu hat
Kowalsky gezeigt, dass das von Mädler
gefundene Verhalten der Eigcnbe-
'.eegiLiigeii sieh für alle in der Nähe
der Mileli-Iiassf gelegenen l'unkle in
ähnliche: Weise zeigen muss, lind die
Zone, welche die Minima der Eigen-
bewegungen enthält, sehr nahe mit dein
Qürtcl der Milchstrasse zusammenfällt,
während die stärksten Bewegungen
näher den Polen derselben vorkommen.
Ü ber den physisch en Z usam men h ang
der f'ixsternhcwegmigcn untereinander
wissen wir zur Zeit nichts Näheres und
wo das Celltrum liir ihre gemeiisame
Bewegung zu suchen ist, bleibt unbe-
kannt
Auf dem Gebiete der Doppelte: ri-
Astronomie standen in der Mitte des
Digitized öy Google
Ian;.tc, sich die Aufgaben gestellt: 1..
killisierunL: :ilkr DoppciskTiie in
halb ^-Wissel- Dkim/en Min On>
hi« in 15" sii.il. Deklmaiimi. 2. I
iiniishes:iimiuiiu; aller Sterne di
K:iIal(iL;s am Mcridiaiiiuslrimicnk'.
AbtciUm;; iiHi.liclh I seliarler, mitll
Orfer, welche die Erkennung der Ei
licweMini!,' ermöglichen, j. :\likr(ui)
l,idiii;;k.-il die.er Sdihissiiiljjei-iiut; hat
die zweite Hälfte des abgelaufenen
Jahrhunderts glänzend erwiesen: beim
! Sirius ist der Begleiter unter Anwen-
dung sehr starker t'"e tag läser ihatsäch-
l eli gesehen worden und auch beim
Werke
■t gros
die genaueren Ortsbestimmungen der
Qulralstcriie der lliuai sv.,Ieme imu'assl.
Die Anzahl sann liehe:' i >oppel -.lerne,
von denen Slruve Mikroineterm essungen
iiiilicih.hdäiut -ich euch Ah/i-von-i"-,
bei welchen der Begleiter unter 0. Gr.
Vermutung einer physischen Ursache
derselben geführt Die von ihm ge-
gebene Forme;] zur Daislcüiine. ;:er
Distanzen und Positionswinkel deutet
an, dass die Ungleichheiten sieh er-
Icr der Annahme, der
L-r.ifejrnt._i
r Hau
Bei den einzelnen Klassen wurden
von Struve die Doppelsteme nochmals
in hicidae und it!ii|tuc uiitc^c.hie-
iien. je nachdem der Begleiter heller als
8. ür. ist oder darunter bleibt.
Vull iiieVeleil dk'.er 1 1; ,ppcl»k-ii:e
konnten damals auch schon die Bahnen,
welche iidcs !\iar derselben um den
gemeinsamen Schwerpunkt besehreiht,
hcrechin.i «erden, ii []•! I luiiLi'ildi iiilnk
im 3. Bande des Kosmos diese [Salinen
für sechs Doppelsferne an. In den
näelisten 20 Jahren vergriisserte sich die
«ve;iit!^sviThälmi— .■ i.:i System ; Qiutri
hat M. Seeliger angestellt und gezeigt,
dass die Bewegung des innern Be-
gleiters (B) um den Centraistern (A)
trotz der störenden Einwirkung des
Begleiters (C) nahe den KepIersditB
üe.elien sreniiss crkilul. Man kana
für C sehr bedeutende Massenwene
annehmen, "hue die l hei ei:is1humn:jj
? vi sehen Heeliimusi und Beobachtung
' u L;.i:il:rdeu und man muss sogar
'.imilieb bedeutende annehmen, um den
]<eoh'.eiit;in;;en am besten zu i;eiuiyei>.
Auch bei Jen I (uppel Siemen . ; Sccrpii
und 61 Cygni zeigen die Beobach-
Digltlzed by Google
— 281 —
hingen, dass liöchsiwslirsi-iifiiilidi ein folgende auslösen, was [las vorher-
unsichtbarer Begleiter voriiandcrt der gehende imaufgelöst gelassen hat, zu-
die Bewegung der sichtbaren Kompo- gleich aber auch, wenigstens teilweise,
nenten beeinflnsst. Diese -dunklen wegen seiner zunehmenden raumdurch-
Begieiter« leiten hinüber zu der grossen, dringende» Kraft die aufgelösten Nebel
mit Hilfe des Speldnuknps s;i'\u>ii- durch neue, vurlu-r unerreichte, ersetzen.
nenenEntdeckungderspektroskopischen ' Auflösung des Alfen und Entdeckung
■iclll UiU! das-. imserclet/Ieimu^ei-Ieri)
in dichtgedrängte Sternhaufen auf- des elek;ri--rli lcu rillenden Wasserstoffes
gelöst, sodass um tSüt) die Meinungen zeigt, und ähnliche Speklra zeigen sehr
filier das Vorhandensein wirklicher l;os- viel widere Nebel, die also damit ihren
mischerNebelsehrgeteiltwaren. .Wenn wahren Charakter offenbaren, während
man,- sagte Humboldtdamalsin Kusmos, allerdings manche auch ein Fixsfern-
' trennt, was der licobacblimg um! was -pck-lrum besitzen und sich damit als
induktiven Schlüssformen angehört, so sehr weil entfernte Sternhaufen doku-
lehrt eine sein eiuinclle lleiraelihiii-, meinirieu. Daun hat die f 1 1 1 ■ : L ■ ■ 1 1 1 ! i T i ■
dassdurdiwaelisemieVereiillkorriiiniini!! in ih n H.'inder; von RuberK \V'i>!f und
der telesknpisclien Sehkraft allerdings Keeler i;elehrl. dass die wahre Gestalt
die Zahl der Nebel heträclitlich ver- vieler Nebel die Spiralform darstellt
mindert, aber keineswegs durch diese und zuletzt, dass thatsächlich die Anzahl
Verminderung erschöpf] werden könne, und Auidchnmu; der kosmischen Ncbel-
Unter Anwendung von Fernrohren flecke das f-'assuiii.'S vermögen der Mcn-
wachsender Stärke wird jedes nach- I sehen übersteigt. So ist dem grossen
Sirius 1901. Heft 12, 36
□Igilized ay Google.
Forscher W. Herschel am Schlüsse des
KL Jahrhunderts eine ISestätignr.g zu
teil geworden, die um die Milte dcs-
selbcn in sehr weitem Felde stand.
Unsere Betrachtungen aber dürfen wir
passend seh Hessen mit den Worten
A. v. Humboldts, die auch heute noch
Gellung haben: »Jedes der aufeinander
folgenden Menschengeschlechter hat
sich des Grössten und Erhabensten zu
ertreuen gehabt, was es auf der Stufe,
zu v/ckher die Kunst sich erhöbe», als
die Frucht freier Intelligenz erringen
konnte. Ohne in bestimmten Zahlen
auszusprechen, wie weit die den Welt-
raum durchdringende ideski ipi-cltc Kvai:
bereits reiche, ohne diesen Zahlen viel
Glauben zu schenken, mahnt uns doch
schon die Kenntnis vun der fiesi-hv. iu-
digkeit de;. Lichte, das; ins Aiiffiliimiien
des fernsten Oestims, der lichterzeugende
Prozess auf seiner Oberfläche das
i'ilWc siiiulidk- Zeugnis von der l:\isifii,-
der Materie ist"..
Vermischte
Sonn entemp eratur. R egenfal 1 u n d
Hungrerjahre in Indien. Norman und
\V. J. S. Lockyer haben unlängst in
den Abhandlungen der künigl. Gesell-
schaft der Wissenschaften zu London
eine umfangreiche Untersuchung ver-
öffentlicht über den Zusammcnhan!:
zwischen den Unregelmässigkeiten des
Regenfalls in Indien mil gewissen perio-
dischen Vorgängen auf der Sonne. Das
NachFichten.
da.vsdicTem|H;[;imi der äussern Schichte::
des Sonnenhelles zu gewissen Zeiten
höher und zu andern niedriger Ist al;
im Durchschnitt. Ihre Beobachtungen
lies Aii-m-Iichs gewisser dmiklcr Linier,
im Spektrum der Somienflcckc führten
sie zunächst darauf, zwei Klassen dieser
Linien zu unterscheiden, die sie als ■be-
kannte', und »unbekannte' Linien be-
zeichnen. Sie kamen dann ferner zu
hang dieser unnormalen Regenhäufig-
keil mil periodischen, voraushestimm-
b.iren Vergangen au; der Sonne nach-
ge« iesen weiden kann, dieses von grüsster
Wichtigkeil sein würde, um zeitig Mass-
regeln zu treffen, um den Folgen des
zu erwartenden .Mii-nwadir-ts in etwas /n
steuern. Schon früher hat man an einen
Zusammenhang mit der elfjährigen
Periode der Sonn enf lecke gedacht, allein
der genaue Vergleich mit den Zeiten
des Misswadiries hat keine ausreichende
Übereinstimmung nach dieser Richtung
hin erkennen lassen. Indessen ist es
doch wahrscheinlich, dass Vorgänge
auf der Sonne in dieser l.Sc'ielmng dne
Rolle spielen und die beiden Lockyer
haben weitere Untersuchungen darüber
angestellt. Sie kamen zu dem Ergebnis,
tempmtuT^^Öchsten, dagegen"?«
sie auf einem mittleren Stande, wenn
beide Klassen von Linien etwa gleich
zahlreich sind. Sidll man die Häufig-
keit dieser Linien in den verschiedenen
Jahren durch Kurven dar und ebenso
die I lanugkeit der Suiiticiiileckv., so er-
zieht lieh, dass diese Kurven völlig vor:-
einander verschieden sind. Ihre Auf-
und Abstiege sind scharf ausgeprägt
und ebenso die Kreuzungen. Letztere
fallen (seit 1870) auf die Jahre 1881,
1886 bis 1887 und 1892 und weisen
für diese auf einen mittlem Stand der
5.Mi]ieiuciii[)eratur hin, doch hat die für
1S'J7 erwartete Kreuzung bis jetzt nicht
stattgefunden. Die genannten Astro-
plivsüer haben nun weiter untersuch!,
wie sich die Regenfälle zu den ange-
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mperalurscti wankungen herauiriickt. Die Thalsache, dass die
naltcn. Sie haben zu Abweichungen des Jahres 1882 in Mau-
ch Hilgen Indien «cwhhb, ritius und Indien gleich r.citig'e waren, isl
wen ili.in erwarten darf, da-; die cm- nach Mickui du strenger llcwcis für
sprechenden Vorgänge in liopi-dicti den [ 'isprnng des indischen licffCufalls
(jcffenden am einfachsten iirul klarten zur /.eil des :iouHcnikck - Mnimlims
sicli darsfel Ich, dann aber auch, weil in den Äiiua-.orinlrcg innen, für Indien
.iii i it des Kcgctnalk in /eigen sich zwei Ma'ima des licgcnfallcs,
Indien gerade zu jener Zeit sehr gestört das eine nahe um die Zeil der zabl-
errschieu, als die Beobachtungen der reichsten Niunculkckc. das andere nahe
ff ili.l!) Ilten Linien im Spektrum der zusammenfallend mit den Jahren der
Si'iiiK'iiikvkr eint grosse Abweichung wenig-teu Hecken, ferner liegen die
vom normalen Verhalten zeigten. Die Hungcrjalire in den Zeilen zwischen
[ mtcrsuclmuff der Regen lalle 1877 bis d..'n beiden reger.™ eben Lpocucn. Sic
1SSÜ beim SW.- Monsun ergab, dass zeigen midi l.ockyer einen elfjährigen
in den Jahren mit Überschuss der Cyklus,tiänilich: 1837 bis 1838Hungers-
Somicnlemperatur iihiT die miniere, in iiMi in I liir- Indien, If-Ml solche in den
vielen Teilen Indiens ancli die Keyer.- Nordwcstprrwinzcn, 13ÖS bis 186'J
lalle über normal wai cu. in den Jahren ebenda; lS8d 1 lungersnot in Madra--
ml veiiniiidei iei' Soimeii'ciupcratiir da- und den Nurdwcslprnvinzcu, 1S<H) bis
■.regen unter normal. Solches. 1r.1t i;i isy:! llungcrs-io; in Madrid, l!riiiiba\,
der Reffe! im ersten Jahre nach dem Bengalen, IS9fi bis 18"7 allgemeine
minieren Zustande hervor, d. Ii. 1877 I luiigcrsuol. Hehl niiin von den Jahren
Iiis 1876 und ISS'J bis 1887, Halen. I88S bis 1 öSCi uns, so irilll man 1871
welche, wie Lockyer behauptet, auch, bis 187-1 Hungersnot m den Nordwcst-
Nl'er.iiiiffs verspätet, den Maximum- und pn .vijuv'll und Iiis 1 877 solche in
Minimum-Perioden der Sonneiiflcrkc llomhny und Ober - hallen, 18(iä bis
nahe liegen. Die UnkTSudimig <ier ISoü in .Madras und Ürissa, I88-I in
bhi.'i'sehtn licgcutahclk von ganz luJien Madras. Vergleicht man diese jalires-
1875 bis 185(1. welche den SW.- und zahlen in ihrer Aufeinanderfolge, so
deiiNO.-Mousun umfassl, zeigte während trifft mau wirklich ungefähr am einen
eines zweiten Sonnenflcckcyklus, dass elfjährigen Cyklus, und die beiden
vier miniem Soiiricnlempcratur eine Lockvcr behaupten, es sei klar, dass
Abweichung des Niederschlags folgt, die Wahl -chciiilichkeil eine- Hungers-
fcTncrergab diel. "mersuclimig der Nieder- not in Indien für alle angeführten Daten
schlaffe im Iiimalaya, dass die liegen- h.itie vorausgesehen werden können,
und Selmeemei:ge in den Jahren der wenn mau im Jahre IS'JÖ so viel ge-
1 laougkeib/amalune ilei ■imbckamitcu w usst hülle ak man beule weiss . Wir
Spc knall inu-n grösser ist. Der Reffen- kr'.nneu dieser Srlilussklgc; um; iliebl
fall auf der Insel MauHlins erreichte beipflichten, denn die licgel uuissiffkcil
sein Maximum in den lahreu 1.-77 und des Cvklus ist keineswegs auf ein oder
1862, .Minima 1830 und !3So, sodass zwei Jahre verbürgt, und aus den obigen
die Maxiina der .Niederschläge dorr 1 1 r- - Angaben iolgi. dass durchschnittlich
gefähr nach der Zunahme rief he- mangels liegen alle fünf las sechs Jahre
Sonnenfleck- ein Hungerjahr in Indien z" —
Spektrums erfolgten. Die Vcr/bgci uug
um ein Jahr, nach welchem die Wir-
kung der Schwankung von Mauritius
auch in Ceylon und Indien eintritt,
einspricht dci k rwarhui;:. dass der liegen
beim Sonnenfleck-Minimum von Süden
Man käme also bei den Schwan-
kungen des Cyklus aus den Vorberei-
tungen auf Misswachs niemals heraus,
d. h. mit andern Wollen: die berechnete
Periode bal vielleicht wissenschaftlichen,
aber sicher keinen praktischen Wert
Die Lockyer haben sie auch nicht be-
nutzt, um die nächsten Huugerjahre für
Indien zu berechnen, was doch am
naheliegendsten gewesen wäre. Führt
man die Rechnung aus, so würde sie
auf 1902 und !90Sbis 1909 hinweisen,
wobei unbestimmt bleiben muss, ob die
Hungersnot von [899 schon auf das
Konto von 1902 zu setzen ist oder
Feuerkugel. Aus Schreiberhau i, R.
schreibt man uns unter item 3. Okiober:
Wir bitten Sic, fol^i-iuli- !(<■■■ iltadili: ni:
einer Feuerkugel zu veräffen Iiichen in
der Annahme, dass diese auch von
anderer M-ite gemeldet wird. Wir sahen
heute bei völlig wolkenlosem Hiinmet
zwischen I 1 ' 2Ä m und '24 m (genauere
£eiLui.e,abe leider nicht möglich) unge-
fähr 6° unter n Aquilae eine Feuer-
kugel auftauchen. Aiifsnjrs von rötlicher
Farbe in der Helligkeit eines Sternes
1. Gr. bewegte sie sich in der Richtung
auf Jupiter zu, wobei die Farbe allmäh-
lich in blendendes Weiss überging und
die Helligkeit bis zu der des Vollmondes
zunahm, sodass du- gan/e (regend heil
eih'iichlft wurde. |lcr sichlbarc D-irch-
messcr wurdeaul ungefähr lO'geschatzt
Die l-ejetfcugel erlosch plnt/lich ohne
Delonatron und ohne Schweif bildung
Ilt Dauer der rrjcheiiiung w.,r f'uii
Sekunden- )r. Kohlflirt wurde das Meteor
am südwestlich.
1 1. i
Nähe des Ortes Ni.
Chaussee nach Schonbnm
indem Heobachier das Meli
ir 2 DU Sehnt:«
■ Morgen fanden nur
rm Üom.nbllclde inSchöi
brimti Stucke des Meteorsteines..
Dernau entdeckte Verändernd:
der Algolklasse 78.1BQ1 Cyg-nt rtel
nach Stanley Wilhams Ina 20* I8-"11
d H- 42° 46.4' {!»«>.•) Seine norma
Helligkeit ist HL Or„ im Minimum
sinkt er bis zur 12. Gr. Die Periode
beträgt Jd lOli 4nm; während 3<ä2h 19m
bleibt seine Helligkeit unverändert, dann
sinkt sie In 3k 30m bis zur 12. Gr.,
auf welcher der Stern etwa 50m lang
verharrt, um in weiter 4l> 10m seine
normale Lichtstarke wieder zu gewinnen.
Die ganze Dauer der Lichtanderiii ig
umfassl 8h 30m.
Die Bahn desDappelsternsi/Cassio-
pejae ist von W. Doberck unter' Zu-
ziehung der Beobachtungen bis zum
Jahre 19(11 neu berechnet worden. Die
Hahnelcmcnlc, welche er als die wahr-
■iclu-iriltt'lisU'ii lu-trachtei, sind folgende:
1'ml.misdtmer (P) = 177.R7 Jahre-
Zeit des Periastrons (T) = 899.00.
I falbe grosse Achse der scheinbaren
Hülm Iii) = 9 4S".
ExcenlriziLil (e) = 0.4091.
Knoten (ß} = 78° 48'.
T 1 1 l'r™ 1 1 ng d es Knotens vn m Pcriast ru n
(i) -= 131° J6'.
Neigung der ISahncbene gegen d:e
Himmclskugrl [ü = 32° I7\
Nimmt man die vnn O. Stnive ge-
fundene Parallaxe von Castiopeaae
als neblig an. su ergiebt sich aus den
ntiige.i H.-.hceiementen. da» die Summe
der Massen beider Komponenten L 1 7 mal
so gross ist als die Masse unserer Sonne.
Nebel um die Nova Im Perseus.
Aut der Verkes ■ Sternwarte hat O. M.
HucVi n-ii,!iiii dortigen grossen Spiegel-
Ulcsk.^ :n der Na. hl d<-. 20. Scpl 1901
die Nova fm Perseus iind:hreUmgehutrg
pt>(>t.i|:T.i|i^ii>cli aufgenommen. Das
Sp,egelie;eskop hat 22 Zoll Öffnung
und 03 Zoll »rennweile, sodass es
ausserordentlich lichtstark ist. Die N'achi
des 20. Sept. war gut. wenngle.di
.Iii..-' i. , ■■! , i r.-,li ii — c'gcM'i'ml
durchsichtig erschien. D:e benutzte
C-amer-schc Platte war wohl zweimal
so llchlemplmdhch als die gewöhnliche
Sorte riirser photograplusclicn l'l.irtcn
Unter diesen' günstigen Verhältnissen
). 374a
Diqriizoo by Google
K^oniernngcm überaus schönes Negativ
erhalten Die Photographie, welche am
Reflektor erhallen wurden, ist frtu von
dct falschen Nebel hüllt- oder Penumhra.
die bei Anwendung um Refraktoren
erhallen wurde, demgemäß zeigt sich
is: d.i :i.li">:-.lri: I* ii^K-i^..' ..." N .. i
Itauni oder gar keine Spur des Machen
l.ichtholes. Der Durchmesser der Nova
ht-lräg: 20, aber in grösserer t-'ntfc:-
nung erscheint dieselbe auf dem Negativ
von einem sehe kmnphr :erten Nebel
umhüllt Ks lässt sich bezüglich des
Irtzteren nirhl entscheiden, ub er spiral-
förmig isl oder aus mehreren konzen-
trischen Ringstücken NslehL jedenfalls
sind solche vorhanden. Während also
die von Anloniadi und Flaminarlun
pholographnrieNebelhülIcuui die Noia
l'ersei nur eine optische lluschung
war, ist jetzt mit Sicher heil erwiesen,
dass der neue Stern in grosserer Fni.
krnung von einem komplizierten Nebel -
gebilde ump-ben wird. Die ersten
Spuren dieser NebelhOlle hat Prof Woil
in Heldelberg pholngraphisch erhalten')
und dessen t:ntdeckt;ng wird also jetzt
durch Ritchey bestätigt und erweitert
Für die Deutung des bei Aufleuchten
der Nova stattgefun denen kosmischen
Vorganges ist dieser Nachweis des Nebels
von grosser Wichtigkeit
Einem Telegramme aus Cambridge
(N. A.} zufolge haben pholographische
Aufnahmen der Nova im Pcrseus durch
Perrlne am Crossley- Reflektor der Lick-
Sternwarfe ergeben, dass vier Haupt-
kunden sationen des feinen Nebels,
welcher die Nova umgiebt, eine süd-
."issliciif f: im-iilv:« i-^ühl; vuii I Bogeii-
niinuic i;i 6 Wuchen zeigten. Dieses
Ergebnis ist das merkwürdigsle, welches
bis jetzt an der Nova gefunden wur.lv
und .uis-s-erdeni ergich: » .Iii- hei weitem
?t,irk-ie liiv.erihewrgiiiig, die jemals in
Fixsteraräuiiieii wahrgunumnien wurde,
ja ausser jeder Vermutung stand. Es
ist ein garade/n vei bliiiiemks Ki-~-iil1.il.
Die Nova Persei ist während des
luli imd i!tr ersten H-iiitc des Au;iii.;1
')" Sirius 1901, S. 22i
von Herrn Adolf Müller S. J. in Rom
auf Helligkeit und Farbe beobachtet
worden. 1 ) Der Stern blieb bis August I
(.im uiiv.-iüiKierl 6.4. < ir.; seine Farbe
war anfangs Juli rötlich, spater weiss-
rut und seit 26. Juli fast weiss.
Der Doppelstern ,1 Equulel ge-
liorl /Li ilen seine k-rig,le:i < >hiekl''ii
dieser Sternklasse. Auf der Lick-Stern-
warte hat R. G. Aitken im letzten Früh-
jahre einige Messungen oder vielmehr
Seil Sunt igen der Ufsinii/ der beiden
Komponenten versucht und giebt fol-
gende Werte:
1901.337 Distanz : (HL:
1901.340 . -DJ6.
Eine neue Sternwarte zu Untar-
rlchtszwecken ist von der Lincoln-
Sternwarte in Pennsylvanien errichtet
worden. Schon seit längerer Zeit macht
sich in Amerika das Bestreben leitend,
lu-sorulere Sternwarten mir zum Uuler-
richt und zur Übung für Studierende
einzurichten, die eigentlichen wissen-
schaftlichen Observatorien aber ohne
Rücksicht auf UnivcrsiLilsstadle iturlhin
zu verlegen, wo Ruhe und Reinheit
der Lud die besten Lrfulge versprechen.
Fin derartiges System hat sicher seine
grossen Vorzüge und kann uns viel-
leicht zur Nachahmung empfohlen wer-
den. Beiiiudeis bcwidiri Inn es sich in
Kill if'-niH-ii.do.- eil ( ■|iivei-si!;ii hi Herkhy
eine Studenten - Sternwarte besitzt, aul
der die Iii; die Lick-Stmiwanc aur dein
.Miunit MaiuilU'ii lu'siiinnuen jungen
Astronomen ihre praktische Ausbildung
erfahren.
Fernrohre für Freunde der
Mmmelsbeobac-htung-. Aus dem
Leserkreise des o-.r.us- «md mir mehrere
grossere und kleinere, sehr gu: erhaltene
r.nnrohie zum Vcrkaulc angemeldet
worden Freunden da Himmels-
i>c:>b.ichi.iiig. welche die Ansehet lung
r gewünschten Ar--.
1. Nadir. No. 374a
— 286 —
Astronom isolier Kalender für den Monat
Februar 1902.
DlglizoO Oy Google
liißlii
liflM
lliflll
"Iii Iii!: 1 Ei
Ksi-ills'ii Uli
8 !£
,!!'! =
Stellungen der Jupitermonde im Februar 1902.
Erscheinungen der Jupitennonde.
ä6. II. Ec. D. 16" 10" äl'. Februar 26. IV. Ot R. 18» 3".
eraingthtr: Dr. Herr
n J. Klein In Kflln. — Druck von Oslur Ldnw In Lripilg. ,
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