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Full text of "Die spruchbücher des Hans Sachs und die erste folioausgabe I."

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Die 

spruchbücher 
des Hans 
Sachs und die 




Karl Drescher 




Tut M43t 



Die Spruchbücher des Hans Sachs 
und die erfte Folioausgabe I. 



Von 

Karl Drescher. 




m Jahre 1558 erfchien in Nürnberg bei Chriftoph Heuszlcr 
im Verlage des „ Truckerherrn " Georg Willer von Augs- 
burg der erfte der fünf Foliobiinde Hans Sachfischer 
Gedichte. Es war wohl ein zeitgemäßes Unternehmen, 



die Werke des berühmten Dichters zum erften Mal in wohlgeord- 
neter, umfangreicher Sammlung dem Publikum vorzulegen. Und 
Hans Sachs ftand damals auf der Höhe feines Ruhmes. Der größte 
Teil der gebotenen Gedichte (206 von 376) hatte fchon vorher in 
Einzeldrucken die Feuerprobe des öffentlichen Urteils beftanden, 
Schaufpiele aus feiner Feder hatte man in „Fürftcn und Keichftctten 
mit freuden und wunder der Zufeher gefpielt", und der Verleger 
wußte zum Lobe feines Dichters zu erzählen, daß er deffen Emfig- 
keit „fall vom Herrn Philippo Melanchthone hab einmal hören 
Loben, darzu grosz unnd wichtig achten, Auch von anderen gelehrten 
viel mehr, Es fein auch die andern reymen jm mit nicht zu ver- 
gleichen Oder fo hoch zu achten." 1 ) Auf das Urteil von „hohen 
und wichtigen Lcuttcn" hatte er die Sammlung auf feine Köllen zu 
drucken unternommen, und Hans Sachs wiederum hatte fich zum 

') Vorrede des Georg Willer im I. Folioband (155S) bl. 2' <unpag. }; bei Keller, 
Hans Sachs I ift diefe Vorrede weder abgedruckt noch erwähnt. 

1 




240 



2 



Drucke entfchloflen, nachdem „folliches vil Erbarer Lewth Viel 



fammenftellung des erften Folianten war ihm die damals 12 Bände 
umfaflende, fauber gefchriebene Sammlung feiner Spruchgedichte 
(SG.) zur Hand, um die er ja große Sorge trug. Aus ihnen fchöpfte 
der Dichter, und darum müflen auch fie die Grundlage der folgenden 
Unterfuchung bilden. Leider ift aber, wie bekannt, ein Teil jener 
wertvollen Bände, darunter die befonders intereffanten drei erften 
Spruchbücher, verloren; wir find jedoch in der Lage, mit Hilfe des 
Regifters der fünf erften Spmchbücher (in SG. 5 in Berlin) und des 
Zwickauer Generalregifters ihren Inhalt feftzuftellen. Eine folchc 
Zufammenftellung wurde bisher noch nicht unternommen, nur 
gelegentlich kam aus den erhaltenen Regiftern ein oder die andre 
Bemerkung ans Tageslicht, die zwar an und für fich intereßant war, 
aber zu weiteren Folgerungen fich doch unfruchtbar erwies. Und 
doch verfchieben fich durch eine genaue Überficht über jene Bände 
verfchiedenlich die bisher gehegten Anflehten. Schon der Umftand 
mußte auflallen, daß fich im Regifter von SG. 5 keine Angabc für 
die erften 136 Blätter des erften SG. fand. Um fo lieber gebe ich 
daher die folgende für unfern Zweck ohnedieß nötige Überficht. 
Ich füge auch noch die Regifter von SG. 4 und 5 hinzu, eincrjjeits, "/ 
weil Hans Sachs selbft durch Anlage eines Gcfamtregifters der fünf 
erften Bände hier fclbft einen Abfchnitt machte, ferner aber, weil SL 
die in SG. 4 und 5 vorhandene Möglichkeit der Vergleichung hand- 
fchriftlichen und gedruckten Materiales neue Gefichtspunkte bietet, 
die fich auch für die erften Bände verwerten laden, und fchließlich, 3 
weil gerade die fünf erften SG. den Grundftock für die Zufammen- 
ftellung des erften Foliobandes geliefert haben. 

Die Gedichte erfcheinen nach den Blattzahlen eines jeden SG. 
geordnet. An erfter Stelle licht die Verszahl, wie fie Hans Sachs 
felbft angibt; hieran fchließt fich in Klammern die abweichende 
Verszahl der in der Folio gedruckten Gedichte an. Dann folgt der 
Titel ev. mit dem Druckzeichen in folgender Bedeutung : Die bei 
Beendigung von SG. 5 (31. Dez. 1546) fchon als Kinzcl drucke er- 
fchienenen Gedichte hatte Hans Sachs mit — o, die beim Erfcheinen 



einem Stern • bezeichnet; diefe Zeichen find in der gleichen Be- 
deutung beibehalten. Die Gedichte ferner, die 1546 noch als un- 
gedruckte, 1558 aber durch Fehlen des Sternes als inzwifchen 
gedruckt erfcheinen, find mit einein + bezeichnet Die fortlaufenden 
Ziffern beziehen fich auf die Anmerkungen, Übereinstimmungen 
find mit bezeichnet. Auf deu Titel folgt die Blattzahl 



unnd offt 



begerdt unnd angefucht" hatten. Für die Zu- 




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des Gedichtes in den SG. und, falls das Buch noch vorhanden, 
auch das Datum ; ift das Gedicht ferner in der Folio gedruckt, 
fo fchlicßt fich Band und Datum nach der Ausgabe des Litterarilchcn 
Vereins an. Nun begegnen uns allerdings bei den drei erften SG. 
gar nicht feiten Widerfprüche zwifchen Reg. SG. 5 (RSG. 5) und 
dem Generalregifter (GR.), die nicht immer leicht und nicht immer 
ganz zu löfen find, zumal da Hans Sachs fich felbft auch häufig 
irrte. Teils haben wir falfche Paginierung (fo fpringt SG. 5 von i 
Bl. 145 bis 50, ohne Lücke des Inhalts), teils wird die nämliche %, 
Zahl doppelt gefetzt oder zwei Ziffern verwechfelt (z. B. zweimal 
SG. 4, in RSG. 5 gibt er die Verszahl des Ffp. >Das pachen holen c 
348 ftatt 384, in SG. 10 die der Com. »pamphiles der jung marfchalk« 
S06 ftatt 860 an etc.), Jgjk ilt das nämliche Gedicht mit ver- 3 
fchiedenem Titel oder unter verfchiedenen Abteilungen {doppelt auf- 
geführt (in SG. 3 bei den „Komedicn" und den „Kampfgcfprcch"), 
icils ergeben fich fchwer kontrollierbare Widerfprüche in den Vers- Ar 
zahlen (SG. 1), oder Hans Sachs trug ein zurückgelaflenes Gedicht 5~ 
fpätcr nach, fo daß die bloße Reihenfolge keineswegs einen fieberen 
Schluß auf die Chronologie zuläßt. So find in RSG. 5 die Ffp. 
die „gaiftiieh" und „poetifch fpruech" von SG. 3 ganz ohne chro- , 
nologi fch c Ordn un g g egeben, worauf fchon Goctze (»Neue Mitteilungen! 
über Hans Sachs«, Schnorr's »Archive XI, 58) hinwies. Im GR. ift 
dann teilweifc die richtige Ordnung hergeilellt, jedoch nicht bei 
den Ffp. von SG. 3 und den Fabeln von SG. 2. Aus dem GR. nahm 
aber Goetze das Verzeichnis der Ffp. in Bd. 1 feiner »Sämtlichen 
Faflnachtfpiele von Hans Sachs«, Halle Niemeyer 1880 auf. Die 
dort auf Grund der Reihenfolge der Ffp. vorgenommene Umdaticrung 
des Ffp. 8 »der fuerwitz mit dem eckhart« aus dem Jahre 1538 in 
1535 konnte fich daher nicht halten und ift von Goetze felbft ^ » 
Schnorr's Arch. XI, 58 wieder berichtigt^ Da nun die unrichtige jwvTcLeA 
Reihenfolge der Ffp. aus SG. 3 (und der Fabeln SG. 2) im GR. 
genau zu der fchon in RSG. 5 gegebenen Folge ftimmt, fo zeigt 
fich, daß Hans Sachs zu feinem GR. das fchon vorhandene Reg. 
SG. 5 wenigftens teilweife zu Grund legte, fojdaß diefes neben dem 
GR. eine befondere Bcrückfichtigung verlangt; in einzelnen Angaben 
ill es das volllländigere. 



— 4 — 



A. Die Spruchbücher. 



Das 1. Spruchbuch. 

Es begann mit dem Mg. »Die fieben getreuen frawene und 
enthielt zunächft bis Bl. 122' 50 Mg., deren Aufzählung im Ein- 
zelnen außerhalb des Rahmens diefer Betrachtung fällt; dann folgten 
bis Bl. 145 „etliche puelieder", 22 an der Zahl 1 ), deren Verzeichnis 
Goedeke (Die Lieder des Hans Sachs, Wagners Archiv 1873 s. 67 f.) 
abgedruckt hat; die 9 letzten folgen auch hier, weil ihre Blattzahlen 
zu Bemerkungen Anlaß geben: 

Der wintcr ift vergangen . . . (dagweis . . . H. S.) 136 

Ach fehaidejis hab ich oft gelacht (fchaidweis . . . H. S.) 138 

Sag an mein hercz (herezweis . . . H. S.) 139 

Ach wie mocht ich (herezweis . . . II. S.) 140 

Vor zeitten, do ich junger was . (verwegen weis . IL S.) 141 

Ach wie duet das meiden fo we . (meidweis . . . H. S.) 141 

Ach herzigs m (dinflwcis . . . H. S.) 142 

Wach auf mein troflerine . . . (eweis . . . . H. S.) 143 

Wolauf gelueck mit frewden . . (in frembden thon H. S.) 144; 

dann folgte wieder ein Mg.: 

Wach auf hercz aller liebfle mein . . . (hofton müglings) 145. 
Die im erfken Buch enthaltenen SG. ordneten fich nach SG. 5 
wie folgt: 

Spruch gedieht e. 



346 

(33*0 

372 
(3^> 
2l6 
(1M> 
82 



137 ? XII, 1 

147 XIV, 12 



Kellcr-Goetze (Folio) 

Die lucrecia mit to perfon . (Trag.) . . . 
Von der lieb mit 4 perfonen 8 ) (Com.). . . 
Fraw venus mit 13 perfonen . (Ffp.) . . . 
Die achzehen fchon # . . (Fabel) . . . 



157 



> 6 3 



XIV.3 



V,l 7 6 



1/1 1527 

8;i 1518 
21/2 1517 

3/3 «557 



') Nach GR. Bl. 73»: „Hienach folget das regifter etlicher puelieder, fo ich in. 
meiner juegent gedichtet hab in kurc/en hoffdönlein, fo man findet in meinem erflen 
puech" — dann mit blaflerer Tinte augenfeheinlich fpäter zugefchrieben : „ vnd dem 
leezten 16 puech ains dails." 

'-) Diefer Stoff erfcheint dreimal bearbeitet, nach RSG. 5 als »Comedi von der 
lieb mit 4 perfon«, 372 Verfe, im GR., als »Faftnachtfpiel von der liebe ilrcit 4 perfonen 
372 vers« aufgeführt, und als Ffp. bei Kcller-Goetze 14,12 ff. (= 3. Folioband) ge- 
druckt, jedoch mit Zufätzen des Dichters; dort finden fich 396 Verfe. Ferner als 
»Kampfgefprech Der liebe füefe und pitrikeit 380 vers« in SG. I Bl. 195 und als 
»Boetifch fpruech von der lieb 386 vers« in SG. 2 Iii. 2 t. Mit diefem Gedichte ftimmt 
Keller-Goetze 3, 406 in der Verszahl überein, es ifl alfo jedenfalls, was auch fchon 
Goetzc Bd. 21, 384 vermutete, die FafTung aus SG. 2 in der Folio abgedruckt. 
Dem geringen Unterfchicd der Verszahl nach werden die ungedruckte FafTung aus 
SG. t und die gedruckte Bearbeitung fich nicht viel unterfchieden haben , wie auch 
der gedruckte Sp. und das Ffp. bez. die Comedie verfchiedentlich Übereinftimmungeni 
zeigen. — Die Bearbeitung in SG. 2 ifl im GR. nicht aufgeführt. 



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- 5 — 



3»4 


Die verjagt traw Kewlcneit") (3g.) •) —0 . . 


'65 




v. SG. 2.29 






173 ? 




v. oben. 


348 




«83 


111.49« 


1527 


O«) 






380 


Der liebe fuefc und pitrikeit*) (Kuefp.) . . 


'yj 




v. SG. 2,21 Bl. 


2l6o 




207 




in der Folio 
nicht gedruckt. 


144 


Der dot des 1 inhart Kaifers zw paflaw . . 


262 






6l2 


Die wittenbergifch nachtigal —0 


266 


VL368 


8/7 23 


<7°o) 


Ein dialogus von dem korherren — 0 . . . 
Ein dialogus von der Ergernus und fchein- 


288 




in der Folio 






292 




nicht 




Ein dialogus von den Clofterlewtten —0 . . 


304 




gedruckt 




Ein dialogus von dem wuecher -0 . . . . 


312 

UM) 


i 





Hierauf folgen von Bl. 325 an wiederum acht Mg. nach Aus- 
weis des GR. Bl. 74: Hernach folget das regifterlein etlicher lieder 
gaiftlich verendert: 



• O jefw zart (im thon maria zart etc.) 325 



Criflum vom himel rueff ich an 327 

Wach auf meins herezen fchone 328 

Wach auf in gottes namen 329 

O crifte wo war dein gell alt 330 

O crifle dw anfencklich pift 330 

Crifle warer fun gottes fron 331 

O got vater dw hart gewalt 331 



(vgl. auch Goedeke a. a. O. f. 69); dann rinden fich noch zwei 
Spruchgedichte: 



168 


Mercurius ein got der kawflewt 0 ... 


347 


111,512 


9 10 26 




35o 








Das 2. Spruchbuch. 






384 


Lo^b)fpruech der ttat Nurmberg 0 . . . 


1 


IV,i8 9 


20/2 30 


628 




9 


H.353 


«2,2 30 










386 




21 


111,406 


«/5 '5 


30 




29 


111,282 


4,'5 18 


300 


Die nachred mit irer aigenfehaft 0 . . . 


37 


111,342 


«53« 


2 54 




4« 


III.579 


0. D. 


440 


Reichtum wider armuet 6 ) Kampfgefprech) —0 45 


111,2 2 


»53« 



«) fehlt im GR. 

*) Aus der Reihenfolge der Blattzahlen ergibt fich, daß die Angabe des RSG. 5, 
welche „die verjagt fraw kewfchcit" doppelt anführt — in SG. 1 und 2, die richtige 
ift; das Gedicht muß auch fchon in SG. I geftanden haben, was auch Goetze ver- 
mutete (Keller-Goetze 21,379). Aus der Übereinflimmung der Verszahl des Gedichtes 
in SG 2 mit dem Druck fchließe ich, daß diefe Faflung in die Folio überging. 

B ) Neben dem Kampfgefprech von 440 Verfen fteht nach RSG. 5 auf ßl. 135 
eineComedi »reichtum wider armuet« von 364 Verfeji; im GR, ebenfo wie die »Comedi 



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776 i 

OS«) 



Die gottin Venus wider Palladi mit 12 per- 
fon # «••••••.*• 

Der Henno mit 10 perfpn 



694 , 

738 i Das Judicium paridis mit 15 perfon 

384 

500 

3 6 4 



732 

<7<<«> 
368 

(63J 
692 , 

(7"3>; 

476 

(483) : 

338! 

160 
160 

»' 
94 

(*>> 

74 

74 
200 
48 

176 

«78) 

'54 

28 

82 

86 

82 
(84) 
82 
69 
72 
108 

254 

44 

(4*> 

200 



Ein disputacion wen mefias kumen fol 12 perfon 
Die Virginia mit 24 perfon . . . , . 
Reichtum wider »rmuet mit 3 perfon 6 ) 
Pluto ein got der reichtun mit 12 perfon . 



Caron der helifch fchiffmon mit it perfon . 
Der thobias mit 14 perfonen » 

Die ftulticia dorheit mit 28 perfon .... 

Das poes weib mit 5 perfonen (Ffp.) +- . . 

Das poes weib mit tr aigenfchaft (Sg.) - o . 
Die fieben klagen(den) mender — o . . . . 
Die fieben klagenden weiber o . . . . 

Das fchluechtifch weib«) - 0 

Die cuplerin -o 



Das vntrew fpil — o. . 
Die pitter lieb — o 
Die eprecher pruck — o 
Der vertretten narr o 
Der narrenfrefler o . 



Das narren päd - o 

Der fchmaichler art 8 ) — o 

Fabel von frofchen (und hafen) -o. . . 

Fabel vom wolf vntrew — o 

Fabel vom Efel von hochmuet — o . . . 

Fabel vom neid(i)gen und geiczigen o . 

Ein clagred Lucrecia") -o 

Ein clagred thisbes 7 ) o 

Der hirt mit Diane jcgcren 7 ^ -o ... 



Vier qualitet de* weins 7 ) o . 
Fabel vom wolff vnd lamb 0 
Die neun getrewen mender o 



49 


111,3 


3 » 30 


7i 


VII.I24 


9/' 3« 


95 


VIU» 


9/1 3* 


1»4 


I,«63 


8/13 30 


133 


11,3 


f/ia 39 








•45 


VII, 6 S 


U/t 30 


165 


V 11,3 


28/ 1 30 


•75 


».'34 


7/> 33 


•97 


VII, 17 


13 52 


216 


V47 


*/•<> 33 


239 


IV.376 


3/n 30 


237 


V.337 


6 3 3« 


24 t 


V,2 4 2 


3/3 3« 


245 


* 1*52 




347 


V.2I5 


12,8 31 


249 


V,22 5 


0. D. 


25O 




* • • 


252 


11,262 


9/1 30 


256 


• • • 


• • • 


258 


V.30O 


9/5 30 


262 


V,3°5 


'2/5 30 


265 


. . . 


• . • 


200 


V im 

V , IUI 


O. L> 


267 




• • • 


269 


V,8 9 


3/«i 3« 


(3*9) 






?7l 


V',98 


0. D. 


273 






274 




• • 


276 


(H.I73 


9/5 30 ?) 


279 


IV',23? 


7/9 2* 


284 


V.So 


9 5 3» 


286 


11,299 


21/1 3 t 



von der lieb« als Faftnachtfpiel bezeichnet. Der Spiuch ift gedruckt Keller-Goetze 3, 212, 
dort auch 440 Verfe; das bei Goetzc, Faftnachtfpiele No. 3 gedruckte Gedicht iA jedoch 
nicht das Ffp. bezw. die Comcdi, fondern ebenfalls der Spruch (440 V.), ift alfo aus 
der Reihe der Ffp. zu Üreichen. Das Ffp. bez. die Comcdi ift mit SG. 3 verloren, 
vgl. GoeUe a. a. O. 21, 377. 

ti ) Gedruckt als »Das ungeraten unheußlich weib«. 

7 ) Diefc Gedichte fehlen wieder im GR. — Die „Vier qualitet des weins'* bei 
GoeUe a. a. U. 21, 404 noch nicht nachgewiefeo , find im 1. Folioband gedruckt als 



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- 7 - 



:oo 




290 


11,305 


28/1 31 


(«96) 










12 




294 


• • • 


• • • 


138 




295 


IV,3oo 


6 5 3« 


IM«) 








63 




298 


V.2I9 


9/2 3« 




(20i) 




200 






11.274 




too 






V.28? 




2 04 


lmc anacr naiD nunacn vogei ■• 0 . . . • 


307 


IV ->TÄ 
I\ .27» 


'3.9 3» 










*J4 


Die riawamairl mit der frawen - 0 


III 


V 104 
v ,194 


O ' C II 

9, > j 1 


60 




318 


. • • 


• ♦ • 


20O 




320 


IV,37<> 


3 « 35 


20O 




3*4 


IV.364 


91 29 


264 




329 


II,2i6 


7/4 >5 








icrCtcs SC, 


278 




335 


V.325 


12/12 33 












83 




341 


111,527 


28/ 12 40 


too 


Die durckifch pelegrung der ftat wien 9 ) o 


343 






126 


Die dag der holczlewt vber die weit — o . . 


345 


111,56« 


2/6 30 


149 




349 







Das 3. Spruchbuch. 



618 

(6« 7> 
264 
126 
(»56) 
300 

3IO 

(330) 
96 

72 
80 

75 
96 

260 

(»66) 



thabula Cebetis -o 



Die rehen erczvetter Crlfti - o 

Erenfpiegel derzwelff frawen alte« teftamencz - o 



Erenport der zwclff held — o 
Zwelff thirannen . -o . . 



Zwelff rain vnd vnrain fogel o .... 

Der Schafftal Crifti -o 

Das haus des weifen tnans — o 

Ein vrflent des wort Gottes o 

Sünna der theologia 10 ) -o 

Die fieben anftos aines Criften menfchcn o 



1 1 
'7 

23 
29 

37 

39 
40 

42 
43 

45 



; «1.75 

1 1.203 

1,211 
1,221 

1,377 



28 6 31 



11 11 30 

25 6 31 

1/7 3» 

1524 



1-394 
I.383 



o. D. 

Tag Martini 29 
(to/it) 



»Die vier wuoderberüchen eygenfchafft unnd würckung des weins, ein kurtzwcyliger 
fpruch « 

8 ) In SC. 2 Händen im Durchfchnitt nur 42 Zeilen auf der Seite, mit Rückficht 
auf den Umfang der Gedichte fcheint die Angabe des GR. \~ Bl. 298) gegen RSG. 5 
(= Bl. 294) Tür »die ewlen pais« als die wahrfcheinlichere. 

•) Weller, »Der Volksdichter Hans Sachs und feine Dichtungen. Eine Biblio- 
graphie« Nürnberg 1868 f. 88 No. 209 notiert einen Einzeldruck um 1566 100 V.; 
in die Folio ift das längere Gedicht 400 V. aus SG. 3 Bl. 83 übergegangen. 

,0 ) Im GR. unter dem Titel: »Geldlich Spruech, gefchöpff und fal famt wider- 
pringnng des menfchcn«. gedruckt im erflen Foliobande: »Von dem ampt des gefetz 
unnd krafft des/ evangclü»; bei Goetze a. a. O. 21, 348 noch nicht nachgewiefen. 



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- 8 — 



120 

(M 7 ); 

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32 

<3<) 
120 
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(13») 
112 

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(•4°) 

85 
(86) 

70 

112 

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(»8) 
96 
98 

88 

(90) 

185 
400 
108 

(ito) 
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IO6 

(108) 

92 
UO 

74 
1 10 

(108) 

125 
128 
184 

86 
(90) 
»37 

(126) 

IS6 

44 

60 



Zwayerlay predig -o 



Clag zwayer liebhabenden ob dem dot - 0 
Yermanung zum dot • 



Die crifllich geduld -o . . . 

Der reich man mit laflaro -o 
Eli die kinder zuecht -o . . 



50 1.397 



Pildnus Criftofory — o 

Der guet und poes hirt -0 . . . 
Klag gottes ueber fein weinperg - 0 



David mit Berfabe -o 



Vom gepet o 

Wider die forg der narung o 
Wider den geicz o . . . . 
Samariter mit dem wunden o 



Der arm gemain Efel — o 
Zwayerlay lieb -0 . . 



Der pauren dancz o 



Der furften dancz — o 

Durckifchc pelegrung der flat wien + . . . 
Thiranifche dat des tuercken o . . . . 

Clag des vielfeltigen ducrckifchen fieges - o 

Der durckifch fcharmueczel vor der newen- 

ftat -o 

Feltfchlacht Hanibalis -o 

Ein fenlein knecht o 

Der dros fampt dem dot — o 

Das fchlawraffenlant -0 . 



Die fieben alten weifen - o 
Das ungeratten weib ,s ) - o 
llawsmaid und kindpet kelnerin 
Klag dreyer hausmaid — o . . 



Gfell und hawsmaid -o 

Paum darauf maid und g feilen wachsen — o 
Die vngleich puelfchaft»*) o .... 



52 
53 



1.434 
1,429 



54 i I,36i 



56 
58 

60 
62 
65 

67 

68 
70 
7» 
73 

75 

77 

(76) 

78 

80 

83 
90 

9« 

(90) 

95 

(94) 
96 

98 
10t 



104 
107 
109 
1 12 



L269 
1,199 



Die hausmaid im pfiueg -0 114 



1 19 
120 



1529 

4/5 30 
o. D. 

9 3 31 

«53» 
o. D. 



1,365 


i53o 


1,264 


»53» • 


1,252 


»532 


1,240 


2/5 32 


1 291 


»532 


1,284 


■ 532 


1,288 


1528 


1,273 


9/4 35 


» * « 

1V,32 5 


... 
20/3 26 


V.279 


»5/3 28 


1" ' * 
Il,4o8 


21 12 29 


11,404 


24/12 39") 


11,434 


30 11 32 


II,4»9 


28; 12 32 


11,322 9,3 32 

! ■ * • • • • 


V-338 


1530 


V',255 1557 


V.202 


I53i 


V.I88 


9/7 39 


V,t79 


weife Sontag 32 


(7- Apr.) 


W208 


iS » 32 


v .259 


», r 5 3.? 



»») Die Folioausgabe hat 1539; doch ift, weil ein hiftorifches Ereignis des Jahres 
1529 zu gründe liegt, zweifellos die Jahreszahl 1529 anzufetzen; auch paßt das Datum 
dann aufs hefte zu dem vorhergehenden Gedicht. 

13 ) In der Folio gedruckt als »die lofe fraw«. 

'*) Gedruckt als »Schwanck. Zwayerley ungleicher ehe«. 



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— 9 — 



(i8i) 

i i 3 I Eclefiailicus ha ff« 

(IM) 

83 Urtail falomonis 
(*4> 
202 

5' 



Die judit -o . . . 
Der palck im aug -o 
Leben und dot u ) — o 



596 

(590); 

200 1 Die pos gefelfctnft 

170 Der feintfelig neid -< 
226 Die erlich armuet - 0 

1000 Alter mit jugent mit 5 perfonen 15 ) • . . . 154 I D',31 



76 Herczen fpiegel + 172 

100 j Vi! man durch weiber petrogen -o 



<lIO)i 

162 j Die vergencklich fraw woluefl 



122 Haincz widerporft 17 ) — o 

<"4) 

806 Jupiter mit junonem mit 5 perfonen ,B ) • . . 

122 Die vertriben fraw freuntfchaft - o . . . . 
(«7») 

278 Der verjagt frid -o 

124 Das walzent gl neck o 

1 10 Das geruecht M ) -o ........ . 



Die difchzuecht — c 
Dafel des gerichts 



72 
92 

(94 > 

114 Pald anderfl o 2t 1 

<«o6) 

96 Ennanuog der weit kinder zw pues'*) * . . 213 
66 Der pueler fogelhert 1 ') o 214 

48 Der träum paridis 4 ") . . 216 

100 Der naflen tancz - 0 217 V,276 

l I 



121 


V, 2 6i 


« 6 33 


«25 


"1,372 


«533 


127 


1.243 


tagJ0h.Bapt.33 






(»4- Juni). 


129 


L246 


3 5 33 










1,294 


auff Lau reo ti 33 




(10. Aug.). 


•33 


1,442 


2«/9 33 


«43 


111,444 


27/9 33 


(«44) 




«47 


"1,333 


»533 


1 CO 


111,226 


1 1/ 1 2 33 


«54 


IV 

,3« 


^ ,~> rt •> r -1 t r\ ( 'l '1 t- f f 

jonniii| n. uuoiii. 


«534 («»• Ja» ) 


172 


III 1 1 e 
111,1 15 


Ii 2 34 


«73 


II.29O 


20/3 34 


'75 


IV, 165 


8, 4 34 


,78 


IV.353 


«4 34 


(u«) 


«79 


> ,321 


»o 4 34 


(174) 




181 


IV.3 


3o/4 34 


196 


111,297 


20;4 34 


('95) 






198 


HI,325 


7/5 34 


203 


IV,t S 7 


27/6 34 


205 


IV,i6i 


27/ 6 34 


207 


111,92 


24/7 34 


208 


IV,2 9 7 


•4/7 34 



209 IV.304 

(210) 

V,3«o 
1,422 



(il5> 



«o. f 7 34 
3 1/7 34 
34 

• • • 

12/8 34 



*«) In GR. doppelt aufgeführt unter den „geiftlieh Spruech" und den ,,Gefprech". 

16 ) In GR. doppelt aufgeführt, als „Comedi" und als ..Kampfgefprech" ; das 
nämliche ift der Fall bei >Jupiter mit junonem«. Ebenfo find doppelt notiert »das 
geruecht« und »die drey mordifchcn haidin«. 

»«,) GR. zeigt hier die — wohl richtige — Blattzahl 178 (ftatt 138). »Leben 
und dot« konnte wegen feines L'mfanges auf Bl. 1 38 noch nicht zu Ende fein. 

17 ) Auch hier fcheint GR. das Richtige zu haben. 

**) Gedruckt als »Ein ermanung an die weltkinder, fo in allem wollult erfoffen 
find«, während das Gedicht Bl. 1S2 »plintheit der weltkinder« als »vcrmanung der 
weltkinder zu der busz« in den erften Folioband übergiDg. 

*•) Die Verszahlen fprechen für GR. 

*>) Fehlt GR. 



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I 



— IO — 



158 

(110) 

126 
<«37> 
241 

86 

162 

140 

(iOj) 

90 

494 
(49$) 
140 

(«07) 
288 

<»;•> 
64 

(«8) 
80 

142 

I20 
158 
128 
266 
276 

128 
(1*6) 
IOO 

»34 
124 
120 

138 
128 

48 

49 
168 

49 
54 



Die flueeht der neun mufe — o 
Die faul hausmaid -o . . . 



Der puler arczney — o . . 
Hans unfleis —0 . . . . 
Der fchnod muefigang -f- . 
Die muefelig fraw arbeit - o 



Spiegel der goczleftrer • 

Pueler, fpiler und drincker mit 4 perfonen +- 



Hederleiu -■<>... 
Hoffart und demuet . 
Die gab des gaiftes — o 



Sabat precher -o 

Die verwund pruederlich lieb -o . 

Strafred Diogeni die tirifch art - o . . . . 

Das frewden fewer") -o 

Droftfpiegel der haiden • 

Die Techs ' armen clagenden mit 6. perfonen 
Waffer und wein (GR. Bachus und Neptun) — o 

Epitaphium her Criftoff kreflen 2 *) . . . . 



Die kungln aus lampartten — o 
Rietter aus Franckreieh — o 
Die veracht fraw zuecht — o . 
Die fieben haupt lafter -o 
Plintheit der weit kinder") • 
Sturm des vollen pergs 19 ) -o 



Der wintel wafcher — o . . . . 
Ungeratten narr mit der geigen — o 
Die gab der neun mufe .... 
Des klaffers zung — o .... 
Die neun elenden Wunderer 2 *) o 




128 Die vngewiflen anfchleg # 



65 Amais mit dem grillen • . . . . 
400 • Gefencknus der vir. angeltugent * 
362 ; Der ungeratten fun mit 3 perfonen J- 
380 Das narren fchnciden mit 3 perfonen 
632 Die heller mit 13 perfon » . . . 
216 Die rocken fluchen mit 5 perfonen . 



274 
276 

278 
280 
282 

284 

<*•»*> 
286 

287 

288 

l 

292 ; 

293 
294 

(J<)8) 
2<|f> 
298 
304 

3«o 
31S 

33« 



XXL307 


>/6 36 


VI1.202 


25/8 36 


111,358 


•536 


W282 


0. D. 


iv, 153 


3/9 36 


V, 7 8 


7/9 36 


III,27i 


24/9 36 


III,6i 


0. D. - 


V,3 


3/«o 57 


l.iii 


S/10 36 


XIV,2 4 


28/12 36 



10s 



TV* 

-riA 



-TUT 



J47 

.ysa 



2I ) Gedruckt als »Hiftoria von dem kayferlichen lieg 
Thunis anno 1535«. 

*"-) Gedruckt als »Gefprech eines klagenden fräwlcins 
gottin desz lebens«. 

2i ») GR. fälfehlich: die fünfl". 



in Aphrica im Königreich 
mit den Parcis, den dreyen 



by Google 



^^tyj.//^3 150 Die geftorben fraw trcw — o 

C~ ^^5" 1 1 ^ Die vnnuecz fraw forg — o , 

316 Kunheit und gedult • 

300 Die loblich fraw miltikeit • 



152 Lencz der fawlen lewt hauptmon o 

332 Die unterdrueckt fraw warheit — o . 

508 Glueck und duegent — o .... 
(504) 

134 J Urfprung des pebemifchen kungreichs o 

506 Der milt und karg mit 3 perfoneo + 
(504) 
180 

582 

62 
(70) 



Das gfellen ftechen 

Die unrwig rue menfcfalichs lebens . 
Gefencknus martis mit veneri . . 



150 Die drey mordifchen haidin ,6 ) -o . 

150 Drey dotten fo Criftus erwecket -o 

(«5») 

60 Der pachen dieb 

(150) 

240 Dochter und mueter . 

250 : Sumer und winter — o 

(»4») 

422 Der furwicz mit 3 perfonen . . . 
(435) 

268 Die guelden fraw mitelmel'ikeit • 



335 
337 

341 
347 

351 

355 
360 

368 
37o 



III, 306 

IV, 134 

III,t32 
III,24t 

V, 2S 9 

111,311 
111,190 

II, 338 

III, 28 



5/4 37 
6/4 37 



379 VI ".745 
383 VII220 

391 XX.S42 



392 
395 

(397 

399 
403 

407 
415 

<4»4) 



II, 294 
1,296 

XVIM06 

IV.356 

IV.355 
VH,i83 

III, 856 



'7/2 37 

«5/2, vollendet 

H/4 '5J7 

21/4 47 

30/4 37 
31/7 37 

2/8 37 
o. D. 

8/3 38 
•7/4 38 
25/6 38») 

14/5 38 
o. D. 

26/5 63 \ 

sg. 16, m. »»9/ 
»557 M ) 

9/7 38 

«2/7 38 
«6/7 38 



Das vierte Spruchbuch 

vom I. Januar 1539 bis 13. April 1543. 

SG. 



Vr«. 
des 
SG. 

182 Lon der dugend vnd fchad der lafter o 

130 Krieg mit dem winter # 

150 Die mueftrung zw Nürnberg . 

132 Das wuetent heer der kleinen dieb o 



Keller -Goclie (Folio) 



Blatt 


Datum Vsi. 


Band 


Datum 


I 


1,1 1539 184 


IH.9S 


O. D. 


3 


lO I 39 132 


IV.263 




, 5 


•3 « 39 


... 


• • • 


8 


29, i 39 


111,550 





**) Das Gedicht hat im 5. Folioband das Datum 25. Juli 1568. Beim Neudruck 
diefes Bandes weilt Goetze XX, 542 darauf hin, daß der Stoff fchon als Mg. behandelt 
und in MG. 4 Bl. 273 eingetragen fei, und daß das Sg. fall genau mit dem Mg. über- 
eindimme. Er fchlicßt hieraus, daß man dem Sg. im 5. Folioband das gleiche Datum 
geben könne, wie dem Mg., nämlich 25. Juni 1538. Dieß fcheint mir nicht richtig. 
Zunächft bietet die Übereinflimmung von Mg. und Sg. keinen Anhalt, das Datum beider 
gleichzufetzen. Die Mg. von Aragne (19. Dez. 1538) und Acteon (23. Dez. 1538) find 
mit genau gleichen Texten aber fpäteren Daten in SG. 4 eingetragen, jenes unterm 
19. Februar 1539, diefes unterm 12. Februar 1539. Außerdem ift das in der Folio 
gedruckte Gedicht 8 Verfe länger als das Sg. in SG. 3 (70 : 62). Nun find weiter 
unten eine Reihe von Gedichten angeführt, die Hans Sachs in fpäterer Zeit irgendwie 
bearbeitete, d. h. erweiterte und fo nochmals in feine SG. eintrug, mit deren (fpäterem) 
Datum fie dann in die Folio übergingen. Trifft dieß vielleicht auch hier zu? Jeden- 
falls dürfen wir — fo lange das Datum 25. Juli 1568 nicht als Druckfehler erwiefen 
ift, nicht ohne Weiteres für das in der Folio gedruckte Sg. das Datum des Mg., den 
25. Juni 1538, anfetzenr das handfehriftliche Sg. (aus SG. 3) flammt natürlich aus dem 
Jahre 1538, ohne dal) wir aber auch hier das gen;iue Datum bis jetzt angeben können. 

ar ') So in der Folio, durch Druckfehler bei Keller 1547. 



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— 12 — 



Vr»«. 
des 

SG. 

142 

60 

62 
60 
60 
62 



SG. 



Keller» Goetze (Folio) 



60 
60 

60 
124 
60 

242 

276 

212 
148 

«38 
200 
2 20 

62 

62 
282 i 

I 

290 

384 M ) 
60 
326 
60 
I02 

122 
182 
M8 
260 

282 
243 

«30 

60 
600 

62 

62 



Die geplcnt gerechtikeit . ' . . 
Die kuenen weiber zw argo • . 

Die nackat kungln aus Libia 

Das getrew weib 

Der gülden efel apuleo — o . . 
Acteon wart zw eim birfchen (vgl. SG 

2 Bl. 276) o . . . 
Aragncs wart zw ainer fpinnen - 
Faulkeit vnd forg 



Eulenfpiegel teAament . 
Gelt guet und poes -o 
Der karg und milt . . 



Die gemartert theologia o . . 
Der clagent herolt vber furften 
adel o 



und 



Arckwon vnd vnfchueld . . . 
Die neun hewt eines pofen weibs 
Neunerley gefchmeck im Eftant — o 
Waltpruder mit dem Engel -o . 
Der lafter fuecht arezney . . . 
Eulenfpiegel auf dem henckerfteg 
Drey frag ains fophiften . . . 
Comparation eins reichen kargem mit 

ainer faw o . . . . 
Des feinds zum nueez zw prauchen 
Das pachen holen im dewtfehen hoff 

Die hewchler 

Die fuenff eilenden wanderer . . 
Der frum fuerft ligurgus .... 
Mifofternon lachet nicht pey den 

Lewten • 

Der hercz verkerer aller ftent . . 
Des kunigs einreitten zw Nürnberg 

Die fasnacht 

Dem de wffel wil die hei zw eng werden 
Das clagent Ewangelium —0 
Die zwen vnd fibenezig namen Crifti -o 
Straff gottes vber die hurerey -+- 
Schufter mit dem rappen . . . 
Frumkeit vnd fchalkeit — o . . 
Der hungrig fuechs im keler . 
Zorn mit feiner geftalt .... 



60 Frueder zwiefl mit den kolen 



! 



M ) Hans Sachs gibt die Verszahl 



Blatt 
IO 
12 



«3 

»5 
16 

17 
18 

19 

20 
21 
23 



Datum 

29/« 39 

3©/« 39 

1/2 39 

4/2 39 

8/2 39 

12/2 39 

19/2 39 

23/2 39 

24/2 39 

2/3 39 

«7/3 39 



*4 30/3 39 

28 13/5 39 

32 13/5 39 

35 17/5 39 

38 u/6 39 

40 11/6 39 

43 18/6 39 
46 

47 



20/6 39 
3«/6 39 



j Vgl, Band 

| VII.248 
^112 11,144 



84 

(1 10 
82 



Datum 

4/6 57 \ 
SG.x1BI.187/ 



£1,177 

"■•73 
11,183 

xvn, 3 i5 



iC 



122 
20 



240 



IV.228 

x\n,402 

1.338 



8/12 45 

9/5 30) 
10/12 45 

i/« 63 \ 

SG. 16 / 



25 
SG 



4 S , 3/7 39 
53 I 1 1/9 39 
58 | 21/n 39 

66 4 /, 2 39 

67 15/12 39 



272 111,565 
. VII, 252 

152. V,232 
140 V.228 

i 1,409 

216 111,535 
/190 XVH.382 

jV 

111,502 

I VII.236 
404 W31 



5'5 63 ) 

.i6Bl.»i7/ 



9/6 39 



1 

SG.t 



72 

73 
75 
77 
80 
82 
86 
90 

94 

96 

97 
107 
10S 



348 IX, 12 



25/12 39 »24 VII,4oi 



27/12 39 
27/12 39 

«5/2 40 
18/2 40 
21/2 40 

u/3 40 
10/4 40 

21/4 40 
25/4 40 
6/5 40 
19/5 40 
30/5 4o 



111,109 



XY'1,427 
150' V.295 

111,586 
26S 1,345 
240 1,326 
«34 I-I95 



«5/ '2 59 

5/8 58 



592 IH.171 



2/3 40 



< 



84 XX.495 



^124 



22/5 63 ^ 



SG.16Bi.2at 

12/8 
SG.t2 



,2/8 58 \ 
B1379/ 



n RSG. 5 fälfehlich 348 ftatt 384 an. 



Digitized by Google 



— 13 - 



Vr«. 






so. 


Keller-Goetie (Folio) 


oes 














SG. 




BUtt 


Datum 


V.z. 


Band 


Datum 


60 




1 10 


22/6 J54O 








60 


Die zwen petrogen pueler .... 


... 


23/6 40 


200 


IX424 


,/9 5» 










SG. 13 


60 


Das vergift faluen plat (Pasquino u. 
















112 


23/6 40 


90 


Iii * & \ 




62 


Kaifer otto lies fein untrew weib ver- 
















i»3 


19/8 40 








60 




114 


19 8 40 


a 

82 


IV.244 

. . . . 




62 


Der koch mit dem kranich .... 


"5 


1/9 40 






200 


Anaflafits mit dem erfchrocklichen ge- 












ficht ♦ 


116 


6 j 9 40 




TT ■> j - 




270 


Theodorus gros vnglueck vnd glueck 
















1 19 


7,9 40 




IT f ii 


—~. 


400 


Fraw Beritola gros geferlikeit • . . 


124 


12/9 40 




II 

11, 2 20 




464 Das helpad auf die hei gemacht 0 . 


130 


14/10 40 


d66 


TIT cni 

llI >593 




70 


Die weit geficht mit pey dem licht 0 


•37 


22/11 40 




U «5 


0. D. 


100 


Dreyerley fcheden der dmnckenheit 0 


•38 


28/12 40 




III.523 


0. D. 


390 


Der hewchler vnd war freunt 


140 


30,12 40 




VII,i6g 


= 


32(4)6 Der purger, pauer vnd Edelman + . 


147 


31/12 40 


344 


V..8 




84 


Die plintheit der lafter • .... 


•53 


8/1 4« 




111,112 




60 




1 S4 










60 




'55 


9/t 41 


(84 


XX492 


22/5 6 3 \ 

SO. 16 / 


60 




156 


19/1 4» 




.... 


• . • * 


172 


Was der tnenfch vur ain thier fey 0 


'57 


22/1 41 




III a er» 




»54 


Der romifchen kaifer pegrebtnus • 


160 


•,3 4« 




IT TT-l 

">373 




522 


Des kaifers einreitten zw Nürnberg - 0 


162 


• o/3 4« 




II 1R1 
11,30 1 




294 


Die ellent c'ageot roshawt • ... 


169 


30/3 4» 


202 




J U ;J 57 


200 


Das ergest glit am menfchen diezung -0 


-73 


12/4 4» 




111,300 




62 Vergleichung ains criflen zw ainer 














rofen * 


• 76 


94 41 


7n 
/ u 


■>374 


=== 


62 


Drey spruech Socrati vom reichtum . 


•77 


24/4 41 








•54 




.78 


3 5 4. 








37o 




180 


2», 5 4» 


-fit 


II.342 




62 


Leander vnd eron die liebhabenden • 


186 


29, 5 4» 


/ * 


II IOC 


3/° 4* 


78 


Mirra die fchentlich puelerin «... 


187 


3"/5 4> 


Ho 


II 1 So 
1 1 , 1 




66 


Die gefchent philumela • .... 


,88 


3</5 4" 


*?o 


11,192 




84 


Atlanta wurt zw ainer lebin -0 . . 


189 


16,6 41 


_ 


II iX« 


9/ 12 45 


84 


Medufa mit dem jungling perfeo • 


>9o 


16; 6 41 




II,I70 




84 


Procri wart von ihrem man erfchoiTen • 


191 


I o; 0 41 


— 


n,i6 7 


— 


176 


Die gfencknus der gotlichen waiheit • 


•93 


■9,6 4< 


* 




• • • 


176 


Die gemartert vnd gefangen gotinzeres — 0 


19 l 


2 7 41 




III J20 




200 


Die holtfelig fraw ainikeit • . . . 


198 


3« 8 4« 




111,250 




214 


Der clagent waltpruder vber all flent 0 


201 


19 41 


216 


III.573 




64 




204 


25 9 4« 


r 


XVII.394 


2/5 6 3 \ 
SG. 16/ 


62 


Ler aus Ecleliallico peim weinzechen . 


205 


20.9 41 


^100 


XIX, 136 


2i/5 63^ 

SG. tf> ) 


62 




206 


23 «O 41 


1 120 


IX.32S 


•4/12 57 






\ 1 


SG. ii 



Digitized by Google 



— 14 - 



Vrsz. SG. Keller-Goetic (Folio) 



c r-_ 

JKJ . 






MI 1 M 




Vit 




Ditun 


196 






207 


30/'° 4« 


200 


VIU71 




166 


Das pitter lue* elich leben -0 . 


• • 


210 


6/1 1 4t 


— 


IV.33« 




120 


Das unglucckhaft fcharmueczel 


vor 


















213 


28/12 41 




IU23 


— 


532 


Der dot vnnd alle irdifche gab - 


0 . 


215 


\\\ 42 


534 


1,460 


— 


62 


Der ritter fant jorg rait in offen 




223 


6/1 42 


(«32 


XVII.389 


19/5 6 3^ 












\ 


SG.16 / 


62 


Ob ein weifer man hairaten fol 


• • 


224 


'3/' 42 


/ «04 


AA,526 


25 A' y ) 


224 


Die drey fchentlichen klaffer -0 


• • 


225 


15/2 42 


220 


"1,351 


— 


62 


Solon der weis mit feinem fun . 




228 


21/2 42 








I46 


Die zwen kunen romer horaci 


vnd 


















229 


«/3 42 





II 317 




84 


Thiranifch that des durcken vor wien 0 


232 


16/3 42 




IU3« 


0. D. 


2 1 2 


Senftmuetikeit vnd zoren • . . 


• • 


233 


3i/3 42 




TIT • * -. 
111,142 




132 


Der kandelgiefer fpruech . 




236 


4/8 42 








I IO 


Der vnjjlueckhaft fcharmueczel 


vor 


















238 


4/3 43 




11,427 


4/3 42 


402 


Gefuntheit und kranckheit -0 . 


* • 


240 


7-3 43 




IV.428 




62 






247 








. . . , 


62 


Der leczt pfalm Danid ausgelegt 


• • 


248 


«3/4 43 


_ — 


XYUI.557 





de» 

SG. I 

444 

30 

70 

1 

34 
30 
28 

30 
32 
40 
62 
66 

66 

74 
62 
224 



Das fünfte Spruchbuch 

vom 1. Mai 1543 bis 31. Dezember 1546. 

SG. Keller-Goette (Folio) 



Der verloren guelden o 

Vermanung henfel des narren des reichs 

ftent - o 

Vermanung des pabft zu fein tempel 

knechten -0 

Das fieben hauptig pabstier -0 . . 

Der peren dancz -o 

Pfeiffer vnd lawten fchlagerin o . . 
Die zway liebhabende mit dem dot o 

Ermanung des dodes o 

Schlacht des herzogen von Cleve . . 

Von dem reichtum 

Der kaifer Aurelianus 



Der mumerey anfang 37 ) 



Die kcwfch ermort Virginea 
Das ay mit 18 fchanden * 
Des armen wolffs klag -o 



att 


D*tUtn 


Vsz. 


Band 


Datum 


1 


1/5 43 




IV,2l6 




8 


«/5 43 








8 


2/5 43 








9 


3/5 43 








10 


3/5 43 






f 1 


0. 1). 








1 1 


o.D. 








12 


5/5 43 








12 


'7/5 43 








»3 


26/6 43 




XIX, 3 87 




• 4 


"/7 43 


/150 XX.349 


'4 5 63\ 










SG.iö / 


»5 


20 7 43 


(•SO 


XX.368 


»3/5 6 3 \ 
SG t<> ) 


16 


2S/7 43 








18 


7/8 43 


SS 


V.I73 


7/8 57 


19 


9/8 43 


226 


111,554 





2 ; ) Gedruckt als: »Hifloria Das Feft der ahgöttin Bona Dea.« 



Digitized by Google 



- 15 



Vrs*. 
d>« 

SG. 



SG. 



Keller-Goetie (Folio) 



Der dot zuckt das ftuelein — o . . . 

Der ritter mit dem falcken . . . . 

62 Der romer petms mit feiner liebhaberin 

62 Der groß eiffrer 

62 Der eyffrer mit dem feiden faden . . 

Der götter von aller plag vnd zipper- 

lein -o 

428 Der gotter vom romifchen reich ge- 

mainen nuecz — o . . . 

Der gotter warumb der menfch nimer 

alt werd -0 

Amais häuften der irrigen weit -o 

Der fchentlich arckwon • 

Die ftarck gewonheit o 

Epruch vnd thiraney kunig Xerxi * . 

Brwtus mit fein zwayen fünen . . . 

Arczney der lieb * 

Der pueller kerker • 

Der liebhabent Antiochus * . 

Der dot kunig pirri • 

Die drawrikait -0 

Der dot romuli 

Der cleglich dot pirami vnd thiswe . 

(200j 8 *)Der liebe zanck • 

100 | 

62 1 Des walßfch natur 

Pfarer mit fein eprecherifchen pauren • 
Dreyerley pueler hurer vnd liebhaber # 
Der fchwanger man kalandrin • 
Kunig petter mit junckfraw lifa • . 
Der fchwanger Kalandrin mit 5 perfon 
Der ritter mit der dotten frawen * 
Jeronimy vnd fein lieb ftarben paide • 
Die lafler arczney mit 5 perfon 
Der gancz hawsrat - 0 .... 
Fraw venus gfencknus • . . . . 
Des kaifers zueg in Franckreich • . 

Drey frag Biantis * 

Das munich vnd pfaffen jaid o . 
Schepfung vnd fall adam vnd Eua • 
Der verkert hirfch in der litb * 
Vntergang Sodoma vnd gomorra • 
Die menfehwerdung Crifli «... 
Die hochzeit ?u Canna galilea • . 
Urftend vnd himelfart Crifli » . . 
Der doctor im venus perg . . . 
Der jungfl tag mit feinen zaichen • 



154 

62 



328 



5»o 

328 
200 
200 

68 
88 
200 
200 

92 
82 

64 
62 
62 



84 
232 

98 

74 
3«4 

70 

64 

306 
200 
200 
106 
62 
72 
120 
124 
100 
100 
100 

94 
62 
122 



Blatt 
22 
25 

26 

27 
28 

29 

34 

41 

50 
55 
58 
61 
62 
63 
67 
70 

7' 

73 

», 

75 

76 



Datum ; Vm. 
12/10 43 

9/8 43 
l6/ll 43 
I6/II 43 j 
«5/2 44 



Band 
' '.437 



28/2 44 
3/3 44 



24 

«5 5 

30/5 
4/6 

18/6 
12/6 
14/6 
19,6 
23/6 
266 



9,7 
1 1/7 
•2/7 

i;9 



44 
44 
44 
44 
44 
44 
44 
44 
44 
44 
44 
44 



106 
108 
109 
1 10 
1 12 
114 
116 
117 
9 
121 



1 1 



332 IV, 402 
422 IV, 176 

512 IV4I2 

III, 541 

IV, 3 i6 
— IV, 1 70 

11,111 



84 



"I,43t 

III, 389 
11,198 

",325 

IV, 128 



j • • • • 

IOO IV.322 



78 119 44 

79 »5.9 44 

80 5/11 44 

84 18/1 1 44 

85 18/11 44 
87 25, 11 44 

92 26/11 44 

93 27 11 44 
95 10/12 44 

100 12/12 44 
103 18 12 44 
26/12 44 
28/12 44 
2/1 45 
8/1 45 
9/« 45 
24.1 45 
29.1 45 
5/2 45 
5/2 45 
7, 2 45 



Datum 



o. D. 



20,6 44 



1 



122 j 12/2 45 

*•) Hans Sachs hat fich hier geirrt, es find nur 100 Verfe. 





V.I37 


»5,9 57 




"1,376 






V126 


18,11 57 




II201 


_ _ 


324 


1X,2 3 






11,204 




96 


11,213 




280 


XIV.35 






IV.339 


10/12 44 




"T.383 






11,400 




72 


1V,99 




124 


I,«74 




1 26 


111,402 






1,182 




102 


1,258 




9S 1,261 






I,3«6 






L301 


1 



Uigitiz6d 



by Google 



- 16 - 



Vrti. 
An* 

SO. 

7° 
Il6 

I 

140 
312 
200 

74 

62 
62 

58 
128 

2\6 



SO. 



Keller (Folio) 



Blatt 

Ulixes mit den winden [123 

Die Opferung Abraham vnd Ifaac • . { 1 24 
Die zerftöntng Jerufalem • .... 126 
Die hundert thier mit irer art . . . 129 

Glueck vnd armuet • 133 

Die vnkewfch herzogin romilda • . . 136 

ZwefF spruech Bublij * 138 

Die zwo verprenten junckfrawen im 

oiderland — o 1 138 

Der erfchrocklich erdpidem zu Corphw | 

in moria 140 

Die guetikait gottes zw menfchlichem 

gefchlecht * 140 

Der fecht spruech • 142 



Datum 
18/2 45 

4/3 45 - i l.»85 

«2/3 45 | 168 I.3I9 
29/3 45 — V H/447 

7/5 45 '96 111,205 




«3/5 45 
26/5 45 



16/7 45 124 j I «78 
24/7 45 232 ' IV, 209 25/7 45 



(Von ßl. 145 in der Paginierung ein Sprung bis Bl. 150; im Text keine Lücke.) 



204 Menfchlich pegier das fchedlichft tier • 

62 Efopus mit den 2 kraen .... 

60 Mueck vnd die ameis 

60 Der pfarrer mit dem korock . . . 

1 1 2 Errtorung der fkat troya * ... 

94 Der krieg vnd lieg kunig jofaphat • 

84 Gefencknus herezog Heinrich praunfehw, 

472 Die gismunda mit 10 perfonen • 

322 Der dewfel mit dem alten weib mit 4 
perfoneD . 

586 Amcrigo mit feiner dochter violanta mit 

13 perfonen . . 

52 Das fchön päd - o . . . 

90 Der frumb hawptmann gidion 

64 Der narr mit der warheit OT ) 



62 



Der karg abt*») 



io2 :o ) Zipperlein vnd die fpin m 



590 Der ermort lorenezo mit 6 perfonen 



62 



Die erfchrocklich trojanifch nacht . 



76 Thimon mit feiner lieben Euphigenia 
;8 : Die eptilin mit der pruech . . . 
Die gfencknus der gottin Calipfo • 
Der fuchfehwanz kram -o . . . 
100 Epitaphium doctor martin luter o 
200 Das urtail paridis und peraubung He 
lene o 



/ 

22S 

66 



I 



150 1 

«53 
'54 

'55 

156 ' 

158 

'59 
160 



29/7 45 
10/9 45 

n/9 45 
22/9 45 
10/11 45 
11/11 45 

'3/m 45 
«7/m 45 



501 



«1.455 



IL154 
I.237 



169 19/1 1 45 



«75 
186 

187 
188 

189 
190 

«93 
204 

205 
206 
207 
210 
212 



27/'« 45 

1,12 45 

4,12 45 
10/12 45 ^100 



11.22 

32«|IX,35 
699 VIH.340 



«7/12 45 

28/12 
fulichl. 46 

3'/' 2 
f.,Uchl. 46 

22/1 46 



1,231 

lX, 5 2i 
IX.524 



204 Vji 



«o/7 59 ^ 

7/7 59 \ 
SG.13Ul.j08/ 



20 



1 



213 



26; 1 46 

30;« 46 

S;'2 46 

IO/2 46 : . 

22,3 46 



28/12 57 
V'111,366 31/12 46 



VH.355 
11,207 



»1.395 
1.40« 

23/3 4<3 , 11,148 



3'/7 59 \ 
SG.jj Bl.302/ 



o. D. 



- fl ) In SG. 12 beide vom 2. Aug. 1559. 

°) Hans Sachs hat fich hier geirrt, es find 204 Verfe; hat der Dichter, da er 
öfters die Hälfte der Verfe i.loli angibt, nach Reimpaaren abgezählt? 



)ogle 



— 17 - 



Vr»i. 



SG. 



v»i. n.vd 



Datum 



11,40 



SG. Miau | Datum 

24 Der zwainzig götter aigenfcbaft — o .216 23,3 46 
810 Die gedultig marggreffin grifekla mit 

13 personen # 217 15 4 46 

632 Thitus mit gisippo trewe freund 10 

| P creon 232 25 5 46 

. Nochmals eingetragen mit dem Vermerk: „Anno 1553 gemert und gefpilf in SG. 9 
Hl. 75 — 86; hiernach gedruckt bei Keller-Goetze XII, 15 9/12 46 



i 



70 j Getrewe freuntfchaft Agatocli (.linia * 243 17/6 46 

60 Die lang oracion 244 28 6 46 

190 Dentfchland vnd der trew Eckhart . 245 16/7 46 

160 Das fchedlich gros thier der krieg • . 248 30 9 46 

64 Der menfch kurczt im fein kurcze zeit 251 6/ 10 46 

252 Sterck oder grosmuetikeit fchlos zw 252 14/10 46 

lau f • . . 



388 ,1 )Der lanczknecht spiegel -o . . 
280 Die gefchwec/ig rockenllueben • . . 

62 Das catneltier mit dem got pheho . . 

64 Der rapp mit den hennen .... 

66 Der igel mit der vipperaatter 

löö^Die fuechsifch geselfchaft * . . 

Unfer hergot mit einem potten (Dialog) 



74 II,i86 



111,465 
88 VII.299 
23S 111,264 

372 111,470 



256 24, 10 46 

261 8/ ii 46 2S2 IV, 386 

265 17 11 46 | 

266 iS/t i 46 | j " 

267 19,11 46 124 IX, 160 

268 20/1 1 46 160 V,66 
271 3112 46 ... . 



o. D. 
«4/11 57 



1 18/6 58 
(SG.ijBI.jl/) 

20/1I 57 



Die Betrachtung der vorliegenden Regiller gewährt uns die 
verfchiedcnlten AuffchlülTc. Das erfte Buch zeigt uns Meiflerlieder 
und Spruchgcdichtc vereinigt. Hans Sachs hat hierauf felbll in der 
Vorrede zu SG. 14, das er mit MG. 16 in einen Band zufammen- 
binden ließ, hingewiefen: „Weil aber dis mein leezt 16 gefang puch 
gar klain ill, fo hab ich mein 14 fpruech puech, das noch ringer 
ilV, zv dem gefang puech binden pinden laden, wie ich auch in dem 
crllcn gefang und fpruch puch gethan hab, auf das sich eben anfang 
vnd ent miteinander . . . vergleichen." Goetze hatte alfo in feinen 
Ausfuhrungen (Schnorr's Arch. f. I.it.-Gefch. XI, 53) keine geringere 
Autorität als den Dichter fcibll für fich. Aber trotz jener Worte 
kann ein bloßes Zufammcnbinden von zwei getrennten, für Ikh 
paginierten Bänden wie bei MG. 16 und SG. 14 hier nicht vorgelegen 
haben, denn die Meiflerlieder und Spruchgcdichtc des crllcn Bandes 
find fortlaufend numerirt und nicht einmal lireng gefondert. Blatt 
1—145 enthält 73 Mg., dann folgen Sg. von Bl. (137?) 147 — 280, 
hierauf die Dialoge Bl. 280-312 (314), auf Bl. 325—30 liehen acht 
Lieder „gcilllich verendert", den Schiuli machen wiederum zwei 
Sg. Bl. 347 und 350. Kine Schwierigkeit ill jedoch vorhanden. 



") In der HanHfchrift 160 Yerfe. 

s -) I-'.s find in Wirklichkeit in SG. 5 368 Vcrfc. 



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— 18 — 



Nach RSG. 5 beginnt die „Lucrecia" fchon auf Bl. 137, während 
nach GR. die Meiftcrlieder bis BL 145 gehen. Ein Fehler muß 
vorliegen, und zwar halte ich die Zahl 137 für die »Lucrecia« für 
falfch, diefer einen Zahl liehen die Blattzahlcn der 10 vorhergehen- 
den Mg. gegenüber. Im Durchfchnitt kommen, wie eine Berechnung 
ergeben hat, auf je ein Blatt im erften MG.-SG. 38, im zweiten 
SG. 41— 42, im dritten 55, im vierten 62, im fünften 60 Verfe; die ge- 
ringere Durchfchnittzahl der Anfangsbände würde fich daraus erklären, 
daß Hans Sachs für MG.-SG. 1 und SG. 2 noch ein kleineres Format 
benützte als für die fpäteren großen SG., wie ja in der That die 
noch erhaltenen MG. 2 und 3 kleiner find als die fpäteren MG. Ferner ift 
bei der Prüfung der Abfchnitte, welche die einzelnen Gedichte ein- 
nehmen folleri, zu berückfichtigen, daß die dramatifchen Dichtungen 
eine geringere Durchfchnittzahl von Verfen für das Blatt aufweifen 
mülTen, als die Spruchgedichte, denn Hans Sachs rechnet die Per- 
fonenbezeichnungen und feenarifchen Anmerkungen niemals mit, er 
zählt ftets bloß die gedichteten Verfe. Schließlich kann fich auch 
die Zahl der Blätter, die ein Gedicht angeblich einnimmt, bis zu 
zwei noch verfchieben, je nachdem die Überfchrift noch auf der 
vorhergehenden Seite bei dem früheren Gedichte oder das Schluß- 
datum auf der folgenden bei dem neuen Gedichte lieht All dies 
auf die Prüfung des Verhältniffcs von Vers- und Blattzahlen in 
MG.-SG. 1 zu emander angewendet, ergibt nur an einer Stelle eine 
ficherc Lücke; bei Bl. 165 ff.: Die „verjagt fraw kewfcheit" mit 
384 Verfen kann fich nicht auf 18 Blätter verteilt haben, es kämen 
fonll auf das Blatt 22, auf die Seite 1 1 Zeilen. Da nun die »Lucrecia« 
auf BL 137 nicht begonnen haben kann, anderfeits zwifchen BL 165 
und 183 eine unausgcfulltc Lücke bleibt, fo liegt die Vermutung 
nahe genug, die »Lucrecia« in diefe Lücke zu bringen und dem 
Anfang des Gedichts llatt 137 die Blattzahl 173 anzuweifen, mit einfacher 
Umkehrung der beiden letzten Ziffern. Die irrtümliche Verteilung 
von zwei Ziffern ill bei Hans Sachs, wie fchon oben bemerkt, 
gar nicht fo feiten, fo hat er — zwei Beifpiclc aus SG. 4 für viele — 
für die »plintheit der laller« BL 135 für 153 angegeben und für »das 
ergcll glit am menfehen die zung« Bl. 137 llatt 173, merkwürdiger- 
weife fogar diefelbe Zahl wie in unferem Falle. Und wenn wir die 
»Lucrecia« auf Bl. 173 herunterrücken, fo hätten wir fortlaufenden 
Anfchluß der SG. an die MG., auch die Versdurchfchnittszahl erfcheint 
gewahrt 

Sehen wir von der erörterten Schwierigkeit ab, fo ergeben 
fich die intereffanten Thatfachen, daß der Inhalt des erften Buches 
Hans Sachfifcher Dichtungen weit reicher ift, als Goedeckc's An- 



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— 19 - 



gaben (»Grundriß 2 «, II, 410) vermuten laffen, und daß nicht, wie 
bei MG. 16 und SG. 14, ein befonderes MG. und ein befonderes 
SG. zufammengebunden find, fondern daß MG. 1 und SG. l identifch 
find (MG.-SG. 1) und einen gemeinfamen Ausgangspunkt für die 
beiden Zweige der Hans Sachfifchcn Dichtung bilden. Die Anzahl 
der verlorenen Hans Sachsbände reduziert fich fonach von 
1 4 auf I 3. Der Umftand, daß hier die Sg. bloß hinzugefchrieben find, 
während die Mg. die Hauptftelle einnehmen, zeigt uns, daß Hans 
Sachfens Spruchdichtung fich erft fpäter ganz felbftändig neben 
feinen Meifterfang ftellte; noch fpäter, wenn wir an die gedruckten 
Gedichte denken, über ihn — fymbolifch für die allgemeine litte- 
rarifche Entwicklung, in welcher die Meiftcrkunft das allmälig 
Zurücktretende war. 

Ferner bietet die Reihenfolge der Gedichte in den drei erften 
SG., zumal aber die von SG. 1 und 2, keinen beftimmten Anhalt für 
deren Chronologie, worauf ich fchon in meinen »Studien zu Hans 
Sachs N. F.« S. 71 hinwies. Es zeigen dies die der Folio entnom- 
menen Daten, die auch da meift begründet find, wo fic von der 
Handfchrift abweichen (f. unten), und die nur ausnahmsweife geän- 
dert zu werden brauchen ; überhaupt ift die erfte Folioausgab c als 
Druck keineswegs fchlecht, während die erften Bände von Kellers 
Neudruck eine oft erftaunliche Fehlerhaftigkeit zeigen. Mit dem 
4. SG. jedoch erfcheinen die Gedichte in einer nur ganz ausnahms- 
weife fch wankenden chronologifchen Reihenfolge, und der Dichter 
unterläßt auch nicht in den Vorreden zu den nächften SG. zu ver- 
fichern, daß er „ain iglich werck, fo pald das abgefertigt ift, dem 
nechften in das puech mit aigner hant Eingefchricben ,, (Vorrede 
SG. 6; ebenfo SG. 4 und 5). Aus dem Mangel chronologischer 
Reihenfolge bei den erften SG. ergibt fich nun, daß diefe nach- 
träglich aus vorhandenen lofen Blättern zufammengefchrieben fein 
müfTen, wie ja auch in der Folio Gedichte erfcheinen, die nicht in 
die SG. übergegangen waren, und Hans Sachs bemerkt felbft in 
der Gcfamtvorrede zu den erften 14 SG. ausdrücklich GR. Bl. 75: 
„wicwol ich nit alle ftueck, fo ich gedieht hab, in diefe meine 
puecher eingefchrieben hab, fonderlich fo etwan kurcz und vnan- 
fehnlich geweft". Die SG. find alfo für uns fchon Auswahl , Rein - 
fchrift. Die Zeit der Anfertigung der erften drei SG. läßt fich immerhin 
mit einiger Sicherheit beftimmen. Die Gedichte von MG.-SG. 1 / / 
oder einfacher von G. 1 find in den Jahren 1526 und 1527 ein- iSZvjJ. 
getragen. Nach der Vorrede zu MG. 2 begann Hans Sachs „anno 
salutis 1526 jar in die Johannis Baptifte" fein zweites Mciftergefang- 
.buch. Im erlten Buche folgen nun die SG. in fortlaufender Paginierung 

2* 



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— 20 — 



auf die MG., ihre Eintragung hat alfo erft nach Beendigung des 
erften Meiftcrliederbuches begonnen. Schloß fich nun, was wir hier 
annehmen dürfen, MG. 2 ohne wefentlichen Zwifchenraum an die 
Mg. des erften Buches an, fo ergibt fich als Beginn der Eintragung 
des SG. das Jahr 1526, als das Ende, da fich ein fpäteres Datum 
nicht mehr findet (über »die achzehn fchön« 1557 vgl. unten), 1527. 
SG. 2 fcheint in den Jahren 1530—33 entftanden zu fein. Das 
anfeheinend jüngftc Gedicht am Ende von SG. 2 zeigt das Datum 
12. Dez. 1533. Demnach hätten wir SG. 3 von 1534 an zu rechnen 
und zwar bis Ende 1538. Dies zeigt cinerfeits die i n der zweiten 
Hälfte von SG. 3 fi ch anbahnende chronologifche Reihenfolge, wie 
das bekannte Anfangsdatum von SG. 4, das am 1. Januar 1539 begann . 

Schließlich geben uns die vorliegenden Regifter noch Anhalts- 
punkte für eine ganze Reihe von Gedichten, die in der Folio entweder 
ohne Datum erfcheinen, oder bei denen das Datum aus der Folio 
im Regifter in den umgebenden Rahmen nicht paffen will. Ich 
ftclle zunächft die im Druck undatierten Gedichte aus den fünf erften 
Spruchbüchern zufammen : 

SG. a. 

Spr. fraw weit (111,579) Bl. 41 um 1530 

Das fchlueclitig weih (V.252) Bl. 245 um 1531") 

Das vntrew fpil 0 ,2251 Bl. 249 um 1531 

Kabel von frofehen (und hafen > (V,ioi) Bl. 266 um 1531 

Fabel vom neidigen und geizigen ;Y,q8) . . . . Bl. 271 um 1531 

SG. 3 

Gill. S. Suma der theologia (1,494) Bl. 43 um 1530 

Vcrmanung zum dot (1,329) Bl. 53 um 1530 

KU die kinder zucht (1,199) 5*> um 1531 

Fi'p. Pueler. fpiler und drincker (111,45) • • • • Bl - 2 35 20/2— 23/5 35 r4 >. 

Gill. S. Sabat precher (1,192) Bl. 252 30/6 — 11/7 35 

Die Heben haupt lafter (1,35") Bl. 280 12/ 1—9/4 3 6 

Selnv. Die 9 eilenden wunderer (W282) Bl. 293 25S— 3/9 36 

Ftp. Der ungeratten fun (Ill.öi) Bl. 304 24/9-8/10 36 

Der milt und karg (111,28) Bl. 370 2.837—8/338 

Gfll. S. Drey dotten fo Criftus etc. (1,296) .... Bl. 395 14/5—9,7 3$ 

SG. 4 (vorhanden). 

Spr. I.on der dugent (111,95) M- » 39 

Die weit geliebt nit etc. (I.415) Bl, 137 40 

., Dreyerley fclieden der drunckenheit (111,523) . Bl. 138 30 0 40**) 

)Ut\. Thiranifch that des dnreken (11,431) . . . Bl. 231 16/3 42 

3,, t Keller'* Vermutung ^57 im Anfcbluli an «Die lofe fraw« 1557 (V. 347) 
betätigt fich alfo nicht. 

Kbenfo Szamatolkski-Michels. - \' ierteljah rsfehrift f. Litt.-Gefch.« II, 93; dgl. 
auch Stiefel, »Über die Quellen der Hans Sachlichen Dramen', 'Germania« 36, 7. 

*") Goctzc, »Sämtl. Fabeln und Schwanke.« Hall. Ndr. 110-117. N\>. 66. 



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— 21 — 



SG. 5 

Gefpr. der götter warumb d. tnenfch etc. (IV ,412) . Bl. 41 2/4 44 

Gftl. S. Epitaphium doctor M. Luther (1,40t) . . . BI. 212 22/3 46 

Spr. Der lanczknechtfpiegel (111,470) Bl. 256 24/10 46 

Daturusfchwankungen, zum Teil leicht zu erklären, zeigen ftch 
bei folgenden Gedichten: 

SG. 4. 

Spr. Waltpruder m. d. Kugel (1,409) . . . Bl. 40 hat 9/6 ftatt ll/6 39 
Gfll. S. clagenl Evangelium (1,345) Bl. 86 hat 2/3 (latt 1 1/3 40 

Der Irrtum bei dem zweiten Gedicht ift jedenfalls veranlaßt 
durch Auflfaflung der 11 als II, da die Folio die Daten meift 
lateinifch druckt. 

Hirt. Leander und Eron (II, 195) Bl 186 hat 3/6 ftatt 29/5 4t 

Ünglueckhaft fcharmueczel b. Peft (II427) Bl. 238 hat 4/3 42 ftatt 4/3 43. 

Das gefchilderte Gefecht fand am 9. Oktober 1542 ftatt. 

SG. 5. 

Hift. Der liebhabent Antiochus (II, 194) . Bl. 70 hat 20/6 ftatt 23/6 44 
Spr. Der ganci hawsrat (n',339) . . . Bl. IOO hat 10/12 ftatt 12/10 44 
Hift. Der fechtfpruch (IV',209) . . . . Bl. 142 hat 25/7 ftatt 24/7 45 
€1* Trag. Der fraort Lorencro (VIII.366) . . Bl. 193 hat 31/12 46 ftatt 31/12 45 

Im letzten Falle hat ftch jedoch Hans Sachs felbft geirrt. 
Schon bei dem vor diefer Tragödie ftchenden Gedicht >Zippcrlein 
und die fpin« vom 28. Dez. hatte er, durch die Nähe des neuen Jahres 
beeinflußt, fälfehlich 1546 ftatt 1545 gefchrieben und diefen Irrtum 
bei der Datierung des „ermort Lorenczo" augenfeheinlich herüber- 
genommen. Von hier aus ging das unrichtige Datum in die Folio 
über, zugleich ein intcreffanter Beweis dafür, wie fich die Folio aus 
direkten Abfchriftcn des Dichters aus feinen SG. zufammenfetzte. 

Com. »Thitus und Gifippus« . . Bl. 232 9/12 46 ftatt 25/5 46; 
wie kam gerade diefes Datum in die Folio, da dort (= Kellcr-Goetze 
XII, 15 ff.) die verlängerte Faltung des Jahres 1553 gedruckt ift? 

Bei den drei folgenden Gedichten läßt fich das richtige Datum 
mit großer Wahrfcheinlichkeit vermuten; 

SG. 2 »das fraucn lob« Bl. 320 hatte wohl das Datum 3. Jan. 
1529 anftatt 3. Jan. 1535, denn erftens war 1535 SG. 3 fchon be- 
gonnen, und ferner entftand das zugehörige Gegenftück »das mans- 
lob« SG. 2 Bl. 324 am 9. Jan. 1529; auch ift ein Irrtum zwifchen 
XXIX und XXXV bei den römifchen Ziffern nicht unmöglich. Und 

SG. 3 »Der Uederlein« Bl. 243 gehört ins Jahr 1535 anftatt 
1553, er fteht in SG. 3 zwifchen Gedichten vom 30. Juni und 11. Juli 
1535; hier ift wohl eine irrtümliche Vertaufchung der Zahlen ein- 
getreten. 



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— 22 — 



SG. 2 »Die Stulticia« BL 197 ift ficher nicht ins Jahr 1552 zu 
fetzen. Hatte man 1552 aus 1532 gelefen? 

SG. 3 Bl. 351 »Lcncz der fawlen lewt hauptmon«. Hier hat 
fich wahrfcheinlich die Folio, wie bei der »Hill. Thiranifche dat des 
duercken« SG. 3 Bl. 90 um eine X geirrt, das Gedicht, angeblich vom 
21. April 1547, ftand zwifchen zwei andern vom 21. und 30. April 1537 
und durchbricht allein eine längere chronologifche Folge, die fich 
fofort wieder hcrftellt, wenn wir das Datum 21. April 1537 anfetzen. 

Zweifelhaft erfcheinen mir auch die folgenden Daten aus SG. 2: 

Com. »Der thobias« (1,134) Bl. 175 7/1 33 

Ffp. »Das poes weih« (V47) .... Bl. 216 8/10 33 

Bcftünden fie zu Recht, fo hätte Hans Sachs zu der erften 
Hälfte des SG. ungefähr drei Jahre, zur zweiten nur ebenfoviel 
Monate gebraucht Ich vermute für die beiden Gedichte mit Rück- 
ficht auf die umgebenden Daten die Jahreszahl 1530. Der Neu- 
druck bei Goctzc, Sämmtl. Fftfp. No. 4 ift hier nicht heranzuziehen, 
da er nach der Folio veranftaltet ift. 

Viel zu fpät für die SG., denen fie angehören fallen, oder der 
Stelle, an der fie ftehen, find folgende Gedichte datiert. 

SG. a. 

Der vollen prueder wappen . Bl. 341, um 1533, datiert vom 28/12 40 

SG. 3. 

Samariter mit dem wunden . Bl. 73. um 1 53 1 , datiert vom 9/4 35 
Klag dreyer haus maid . . . Bl. 112, um 1531, datiert vom 9/7 39 

SG. 4. 

Der gülden efel apuleo Bl. 16, 8/2 39, Folio: 8/12 45 

Aragnes Bl. 18, 19/2 39, Folio: 10/12 45 

Atlanta Hl. 189, 16/6 41, Folio: 9/12 45 

Bezüglich der drei letzten Gedichte hatte ich »Studien zu Hans 
Sachs« N. F. S. 70 gezeigt, da(i das veränderte Datum auf einer in« 
zwifchen erfolgten Drucklegung — in einem Einzeldruck vom Dez. 
1 545, mit dem Acteon zufammen — beruht, die gleiche Vermutung 
fei auch für die drei erften Gedichte ausgefprochen, die nach RGS. 
5 alle das Druckzeichen aufweifen. Der »Acteon« nimmt mit feinem 
Datum eine Sondcrftellung ein, es ift nicht das Gedicht SG. 4 Bl. 17 
62 Verfe in der Folio gedruckt, ich hatte fchon a. a. O. S. 72 die 
Anficht ausgefprochen, daß das in dem erwähnten Einzeldruck und 
in der Folio abgedruckte Gedicht das in SG. 2 Bl. 276 als »der 
hirs mit Diane jegeren« 108 Verfe aufgezeichnete ift; das Datum 
würde zu feiner Stelle ftimmen, auch die Verszahl ftimmte, wenn 
man zwei Verfe auf die Namensnennung des Dichters rechnet, die 
er fehr oft im Druck erll hinzufügte. Wir werden auch fehen, daß 



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— 231 — 

Hans Sachs llcts die längere Form dir den Druck bevorzugte, viel- 
leicht griff er detiwegen auch hier auf das ältere Gedicht mit feiner 
längeren Form zurück. 

Hieran anfchlicßcnd find zwei Gruppen von Gedichten auf- 
zuführen, deren ertte (Gedichte des erften Foliobandes) durchgängig 
folche Dichtungen enthalt, die in der Folio ins Jahr 1557 umdatiert 
find, deren zweite (Gedichte des zweiten Foliobandes) die in die 
Jahre 1558 und 1559 umdatierten Werke aufweift 

1557. 

SG. 1. 

82 Die achzehen fchön Bl. 163 82 3/3 57 

SG. 3. 

128 Das ungeratten weib . , . . . . Bl. 107 128 1557 
380 Das narren fchneiden Bl. 310 379 36 dann 3/10 57 

ö. 1 IO 



240 






240 


^ 38 dann .5 57 




SG. 4 






60 


Die kuenen weiber zw Argo . . . 


Bl. 12 


112 


30/1 39 dann 4/6 57 










(nach SG. n Bl. 187) 


294 


Die ellent clagent roshawt .... 


Bl. 169 


292 


30/3 41 dann 30/3 57 


62 






I20 


3/10 41 dann 14/12 57 










(nach SG. 12 Bl. 41) 




SG. 5. 








62 


Das ay mit 18 fchanden .... 


Bl. 18 


88 


7/8 43 dann 7/8 57 


84 


Pfarrer mit f. eprech. pauren . . . 


Bl. 79 


84 


»5/9 44 : »5/9 57 


98 


Der fchwanger man Kalandrin . . 


Bl. 84 


98 


18/11 44 : «8/«' 57 


140 


Die zerftörung Jerofalem **) . . 


Bl. 126 


168 


12/3 45-37? 


102 


Zipperlein und die fpin 


Bl. 190 


204 


28/12 46 iT ) : 28/12 57 


280 


Die gefchweezig rockenflueben . . 


Bl. 26 t 


282 


8/11 46 : 14/n 57 


166 


Die fuechfifch gefelfchaft .... 


Bl. 268 


160 


20/ti 46 : 20/11 57 



Aus fpätcren SG. füge ich noch hinzu: 

SG. 6. 

62 pawer m. d. himel, hei und cfel . Bl. 5 64 v. 4/5 47 dann 4/5 57 

106 zanprecher handel Bl. 17 104 22/9 47 dann 22/9 57 

64 Zwen ritter aus purgunden Bl. 42 120 19/10 47 dann 11/5 57 

(SG. 11 Bl. 159) 

62 Der junckprun Bl. 136 88 11/12 48 dann 5/1 1 57 

74 Xeunerley Verwandlung im estand . Bl. 303 78 28/7 50 : 28/7 57 

SG. 9. 

74 pauren Unecht m. d. zerschniten kittel Bl. 275 78 6/10 55 : 6/10 57 
70 Der tiiigehoret pauer Bl. 276 70 8/10 55 : S/10 57 

*°) Das Datum 1537 ift keinesfalls richtig, da es ganz aus der Reihenfolge der 
Dichtuugen in SG. 5 herausfällt. Dort hat die Hirt, das Datum 12. März 1545. Im 
Druck erfcheint es durch 28 Verfe erweitert, ich vermute, daß bei der Überarbeitung 
das fpätere Datum eingefetzt ward, und es liegt nahe, bei der Ähnlichkeit zwifchen 
3 und 5 das Jahr 1557 einzufetzen, und das Gedicht in obige Gruppe einzuordnen. 

■ 7 ) Fälfchlich rtatt 1545, vgl. Regifter. 



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— 2 4 - 
SG. 10. 

172 Dewffel left kam lanczknecht etc. . Bl. 11 172 10/10 55 : 1557 

166 Der los man Bl. 50 166 14/1 1 55 : 1557 

144 Der haflen clag Bl. 169 144 5/3 56 : 5/3 57 

88 Sant petter mit den lanczknechtn . Bl. 206 80 19/5 56 : 1/1 57 
74 Petrus mit dem fawlen pawren knecht Bl. 286 74 10/9 56 : 10/9 57 
70 Der dewffel hat die gais erfchaffen . Bl. 298 72 24/9 56 : 24/9 57 

• 

1558—59. 
SG. 4. 

60 Der frum fuerft Licurgus . . . . Bl. 72 124 25/12 39 : 5/8 58 
60 Prueder zwierl m. d. kolen . . . Bl. 109 124 22/6 40 : 12/8 58 

(nach SG. 12 Bl. 379) 
60 Die zwen petrogen pueler . . . . Bl. tu 200 23/6 40 : 1/9 58 

(nach SG. 13 Bl. 16) 
66 Der igel mit der vippernatter . . . Bl. 267 124 19/11 46 : 18/6 58 

(nach SG. 12 Bl. 296) 

SG 4. 

Fsp. 326 Die 5 eilenden wanderer .... Bl. 67 348 15/12 39») : 15/12 59 

SG. 5. 

64 Der narr mit der warheit . . . . Bl. 188 100 10/12 45 dann 10/7 59»») 

62 Der karg abt Bl. 189 100 17/12 45 : 7/7 59**) 

62 Die erfchröcklich troj. Nacht . . . Bl. 204 120 22/1 46 : 31/7 59 

(nach SG. «3 Bl. 302) 

Diefc Umdatierungen find natürlich nicht zufallig. Sie flehen 
vielmehr mit der Herausgabe der Foliobände in Beziehung; hierauf 
ift des Näheren im folgenden Abfchnitte zurückzukommen. 

Im Januar, befonders aber im Mai 1563 fcheint nun Hans 
Sachs feine früheren SG. wieder einmal durchgemuftert zu haben; 
in diefer Zeit hat er die folgenden Gedichte neu bearbeitet, foll 
heißen verlängert, und in fein 16. Spruchbuch eingetragen. 

SG. 3. 

60 Der pachen dieb . . . Bl. 397 150 1538 : 26/3 63 SG. 16 Bl. 229 

SG. 4. 

60 Faulkeit und Sorg . . . Bl. 19 100 23/2 39*°J : l/i 63 SG. 16 

60 Der karg und milt . . Bl. 23 120 17/3 39 : 25/5 63 SG. 16 Bl. 227 

62 Drey frag e. sophiften . Bl. 47 190 31/6 39 : 1S/5 63 SG 16 Bl. 212 

62 Zorn mit f. gcllalt . . . Bl. 10S 84 30,5 40 : 22/5 03 SG. 16 Bl. 221 

60 Arczney wider die hoffart Bl. 155 S4 9/1 41 : 22/5 63 SG. 16 Bl. 220 

64 Die vier tier auf erden . Bl. 204 132 25 9 41 : 21 5 63 SG. |6 Bl. 218 



Vgl. Goetze, Sämmtl. Ffp. II, 11. 

*») Beide nach SG. 13 Bl. 306 und 308, dort jedoch vom 2. Aug. 1559. 

M 1 Durch dieses Verzeichnis werden Goetze's Zweifel, ob Hans Sachs selbft die 
»Weiterung diefes Gedichtes vorgennommen , vgl Keller- Götze XVII, 315, beseitigt. 
Auch das Datum ift, (loetze's Anficht entgegen, hier zu halten. 



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62 Ler aus Eclefiaftico * l ) . Hl. 205 100 29/9 41 : 24/5 63 SG. 16 Bl. 223 
62 Der ritler fant jorg . . Bl. 223 132 6,1 42 : 19/5 63 SG. 16 Bl. 215 
62 Ob ein weifer man etc. . Bl. 224 164 13/1 42 : 25/5 63 SG. 16 Bl 224 

SG. 5. 

66 Der kaifer aurelianus . . Bl. 14 150 1 1/7 43 : 14/5 63 SG. 16 Bl. 202 
66 Der mumerey anfang . . Bl. 15 150 20/7 43 : 13/5 63 SG. 16 Bl. 200 

Diefc Gedichte hat Hans Sachs nicht mehr fclblt zum Druck 
gegeben, fie erfchienen in der verlängerten Faflung im vierten und 
fünften Foliobande, die nach des Dichters Tode erfchienen. 



B. Der erfte Folioband. 

Hab . . . alle meino Gedicht ... in raeinen Büchern 
Berichtiget ynnd aun den Felben allen die 
Furnenibften Erwelet vnnd verfertiget in diefe» 
Buch jufararaon zu Trucken. 

Vorrede Han» SachTem zum erften Folioband. 

Vorwiegend aus den /fünf / erftenj SG., aber doch auch mit 
Heranziehung der fpäteren hatte Hans Sachs den erften Folio- 
band zufammengeftellt. Als er erfchien, enthielt er auf acht un- 
paginierten Blättern Titel, Vorrede des Verlegers Willer und des 
Dichters felbfl, nebft einem Regifter des gefammten Bandes, hierauf 
auf 545 gezählten Blättern nach Hans Sachfens eigener Angabe 
376 Gedichte. Davon waren 170 neu, 306 alfo fchon bis zum Jahre 
1558 in Einzeldrucken in die Welt gegangen. Von dem „Author" 
hatte der Verleger, wie diefer in feiner Vorrede bemerkt, „das 
Werck" empfangen, und jener felbft hatte die „materi inn funff 
Thail abgefunden, Vnnd ungefehrlich die Gedicht, So fich inn cyner- 
ley sinn vnnd Materi vergleichen, zufamb geftellet." Der erfte Teil 
enthält die „Gedicht aus der heiligen Schrift oder der Schrift gemäß " 
(70), dann folgen die „Weltlich hiftori aus den gefchichtsfehreibern", 
auch aus den „Poeten" (80), der dritte Teil „fürbildet etc. die 
Schönheit der Tugend und die Häßlichkeit des Laftcrs" (82), im 
vierten Teil (70) find „mancherlay ftück vngleicher materi" gcfammelt, 
zuletzt wird dem Humor fein Recht, Ffp , Fabeln und Schwanke, 
fad alle mit einer „ angehenckten lehr" (74 nicht 73). Im erften 
Teile hält fich der Dichter im großen Ganzen an den Gang der 
Bibel, er beginnt mit einer Trag, von Adam und Eue«, dann folgen 
die Comedien von den »ungleichen Kinder Eue-; und von > Jacob 
mit Efaw.c Etwa in der Mitte des Bandes (Bl. 60) fteht ein Gedicht 

4I ) Goetze hat Ud. XIX, 136 der (lefainmtausgabe des Litt. Vereins die hand- 
' fchriftliche Fällung neben der in die Folij übergegangenen drucken lalTcn. 



Digiti 



- 26 — 



von 4 Strophen zu je 7 Verfen, das feinem ganzen Charakter nach 
mehr unter die Lieder als unter die Sprüche gehört — in den SG. 
hat es nicht geftanden — und das darum mehr als einleitendes 
Gebet zu den folgenden Gedichten nach den Neuen Teftament 
erfcheint. Sinnvoll fchließt der Teil ab mit Dichtungen über das 
Ende des Lebens »Kurtze vermanung zum tod«, >Drey freund im 
Tod des menfehen«, »Klag zweyer liebhabenden«, »der Tod zuckt 
das ftüelein«, »Kampf gfprech zwifchen tod vnd lebn«, »Der Todt 
ein Endt aller jrrdifchen ding«. Auch der zweite Teil bringt zu- 
nächft, wie der erfte die Dramen, dann eine Anordnung, die wohl 
im großen Ganzen eine chronologische fein follte; fie beginnt mit 
dem Tempel zu Delphi, dann folgen Gefchichten der alten Egyptcr, 
Perfer, Griechen, des neueren und des alten Italien (erfteres haupt- 
fächlich nach dem »Decamcrone«), bis man fchließlich bei der römifch- 
kaifcrlich Majeftät und den Türkenkriegen ankommt. Der dritte 
Teil, wieder das Dramatifchc voran, macht den Weg von den 
Weisheitslehren des fog. Ccbcs, des Pitagoras, Diogenes, Democrit, 
Socrates, Xenophon bis zum modernen Teufel herunter, dem die 
Hölle zu eng werden will, und der den Dichter das »Holl bad< 
fehen läßt. Ähnliche Ordnung zeigt der folgende Teil, während 
der letzte die Ffp. die Fabeln und Schwanke in lofer Ord- 
nung gibt. 

Wie uns all diefe Gedichte nun in der Folio geboten find, 
follten fie den Handfchriftcn gegenüber möglich!! eine Vcrbeflerung 
bedeuten. Auch Hans Sachs hat in feiner Weife Redaktionsarbeit 
für feine Ausgabe gethan, und diefe Thatfache ift bei der Be- 
trachtung der Folio, foweit deren Ausgabe der Dichter felbft beforgte, 
ftets feftzuhalten, fie gibt für einfehneidende Unterfuchungen erft 
den richtigen Standpunkt ab. Äußerlich find die Gedichte der 
Folio auf eine ftrengere Form gebracht durch genauere Bezeichnung 
ihrer Gattung, als Tragedia, Comedia, Faftnachtfpiel , Hiftoria, 
Schwank, Fabel, Euangclium, Spruch, Comparacion etc., oder durch 
befondere Bezeichnung des moralificrenden Abfchnittcs als „Be- 
fchlusz", „Erclerung der figur" — in den SG. nicht häufig — 
oder bei den Dramen durch Herunterziehen der Perfonenverzcich- 
nilTe an den Schluß, während fie in den SG. faft ausschließlich in 
die Überfchrift verwebt find, SG. 5 Bl. 160: »Ein clegliche tragedi 
zw fpilen mit zehen perfonen der filrft Concredus 2 rett, 2 knecht, 
gwisgardus, gismonda, 2 junckfrawen vnd der Ehrenholt«, Keller- 
Go e fcf ^ II, 22: »Ein klcgliche tragedi defz fürflcn Concrcti mit zehen 
perfonen zv fpilen und hat V actus.« Die Veränderungen, die der 
Text der Folio aufweift, charakterifieren fich in allcrerfter Linie als 



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■ 



- 2 7 - 

Erweiterungen , ja das längere Gedicht hielt Hans Sachs geradezu 1 
auch für das der Verbreitung würdigere. Er bemerkt in der Ge- 
famt-Vorrcdc zu den erften 14 SG. in GR. Bl. 75, er habe nicht 
alle Gedichte in feine SG. eingetragen, „fonderlich fo etwan. kurcz 
und vnanfehenlich geweit . . . desgleichen hab ich auch nit alle 
gedieht, fo ich in den gemelten 14 puechern gefchrieben hab, in 
dis regifler (das GR.) Ein gcleibet, Vrfach etliche gedieht hab her- 
nach etwan mit der zeit verendert und lenger gemacht, hab 
ich die kürezeren vntcrlaflen herein in dis regifter zw pringen, funder 
die lengeren". Wir fehen ferner, daß famtltche z. B. 1563 um- 
gearbeitete Dichtungen (f. Verzeichnis) zum Teil bedeutende Er- 
weiterungen aufweifen, daß die »Comedia von Thitus und Gifippusc 
mit dem Vermerk „gemert und gefpilt" 1553 nochmals in SG. 9 
eingetragen ward und in der dortigen Form in die Folio überging. 
Sehr charakteriflifch find auch die Änderungen, die der Dichter mit 
dem Eingang des Ffp. >Die 5 elenden wanderer« (Goetze, Sämtl. 
Ffp. No. 13) vornahm. In der erften Niederfchrift, in SG. 4 Bl. 67 
bis 72 beginnt das Spiel mit VT 21 der jetzigen Geftalt: „Der karren- 
man drit ein und f.", dann hat Hans Sachs hinten Bl.,249' zehn 
Verfe aufgeschrieben mit dem Vermerk: „Der eingang zw den 5 
elenden wandrern. Der wirt drit ein und f.": 

llail vnd gelück fey meinen geften 

Weil ir feit kumen her im peften 

Ein fchlaff drunck zu thun in meira haus 

Wil ich euch gleich nicht dreihen aus, 

Wiewol ich alzeit und auch hewt 

Nur herberg elent wandret lewt 

Der ich mich auch erparmen thw 

Darumb feezt euch und habet rw 

So wil ich gen aufdragen wein 

Vnd mit euch allen frolich fein. 

Diefe Verfe find noch auf Bl. 249' wieder geändert mit der Notiz: 
„Der eingang zun 5 eilenden wandrer ill pefier. Der wirt drit ein": 

Ich pin ain wirt der armen geft 
Den ich doch thw das aller peft 
So vil der kumen in mein haus 
Der traib ich kainen von mir aus 
Sunder ich gieb im drinckn und efln 
Vnd wen er ain weil ift gefefTen 
Int nacht gieb ich im ain fchlafTdrunck 
Vnd leg in darnach warm genunck 
Vor er aufflet von feiner rw 
Schenck ich im drey paezen darzw 
Wo er die nacht in meinem haus 



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— 28 — 



Der ermeft gaft ifl vberaus 

Unter alln gefln, die pey mir warn 

Das hab ich trieben pey zwainczg jarn 

Hab an mein geften nichts gewunen, 

Idoch ift mir nie gelcz zerunen, 

Ob ich gleich nit vil gelcz thw löfen, 

Duet mirs got defter pas erfpröfen 

Die weil und ich mich thw erparmen 

Vber die elenden und armen. 

Die „Verbefferung" beftcht, wie man fieht, in einer Erweiterung von 
10 auf 20 Verfe; diefe Faflung ifl: dann mit einigen kleineren Ab- 
weichungen in die Folio übergegangen. Wie hier zeigt auch fonll 
überall die Folio die längere Faltung, Schwankungen um einige 
Verfe, namentlich bei Gedichten aus verlorenen SG., wo die Kon- 
trolle nicht möglich ifl, kommen gegenüber der Maße der ent- 
fcheidenden Fälle nicht in Betracht, fie find auch bei der großen 
Mafle von Gedichten nicht zu vermeiden. Da aber, wo im Druck 
bedeutendere Stücke fehlen, gibt ein Vergleich mit der Hs. die 
Thatfache, daß das fehlende Stück im Druck nur verfehentlich aus- 
gefallen ift. Ich führe die beiden Beifpiele, die mir auffielen , an- 
Im >clagent Euangclium« fehlen in der Folio 14 Verfe; die beiden 
Faffungen folgen neben einander: 

Keller-Goetze I, 345- 
Micht daucht ich hört ein gal, 



Das es im gwelb erhal, 
Die (?) alfo menfehlich redt: 



I 



SG 4. 

Mich daucht ich hört ein gal, 
Das es im gwelb erhal. 
Ich fuer auf und fchawt um. 
Daucht mich und clar vernum, 
Im kor ein flercn fchweben 
Mit hellem fehein umbgeben 
Glanczen, funckern und zwinezern, 
Mit klainen flraimlein zinezern, 
Ringweis mit liechtem glinfter, 
Die kirch war fünft flickfinfler. 
Wol etlich lamppeo dinen 
DaUchtn mich gar dunckel prinen 
Mein bar gen perg wart gen, 
Als ich wart alfo ften 
Daucht mich zum andern mal 
Die ftim fenlich erhal 
Aus dem fcheio menfehlich redt . . . 
Man fieht ohne weiteres, daß der Druck — vielleicht verursacht 
durch das doppelte »erhal« — eine Lücke zeigt, welche die Hs. richtig 
ausfüllt. Ebenfo bei >Die großmütigkeyt oder fterck«, Keller-Goetze 
Iii, 264: 

III, 270. SG. 5 Bl. 256. 

Damit er lewt und Lndt Darmit er lewt und laut, 

Hefchütz mit thewrer hand. Pefchuecz mit drewer (!) hant 



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Daraucz lob, ehr ihm wachs, Vor dem feint ktln und rundt 

WUnfcht von Nürnberg Hans Sachs. Mit dem fraw fterck verfchwundt. 

Nach dem ich auferwacht, 

Da warn noch finfter nacht. 

Gros wunder mich vmbfing 

Ich repudirt all ding 

Vnd darnach dis gedieht 

Zw lob hab zwgericht 

Der tuegent grosmuetikeit 

Sambt dem, der diefer reit 

Pfleger ifl diefer fetten 

Zw dencken mein im peilen 

Des namen (let erhaben 

Mit haimlichen puchftaben 

Das fein lob pluc und wachs 

In grosmuet wünfeht Hans Sachs. 

Der Inhalt des Gedichtes wird, wie fo oft bei Hans Sachs, 
unter der Einkleidung eines Traumes erzählt, und man ficht gleich, 
wie im Druck die Erzählung ganz unmotiviert abbricht und aus der 
Handfchrift vcrvollftändigt werden muß. In andern Fällen, in denen 
die Hs. die längere Patting haben foll, hat fich Hans Sachs in der 
Zählung geirrt, z. B. bei »Der liebe zanck« SG. 5 Bl. 76, die nicht 
200, fondern nur 100 Verfe hat, u. f. w. 

Aus dem Vorhergehenden erhellt zur Genüge, daß die 
„Bearbeitungen", die Hans Sachs mit feinen Gedichten vornahm, 
Erweiterungen waren, daß der Dichter diefe Erweiterungen für 
Verbefferungen hielt und daß er nicht die kürzeren, fondern 
die erweiterten (verbefferten) Gedichte in feine Folioausgabc 
aufnahm. 

Über die Art diefer Erweiterungen find hier mit Rückficht auf 
den Raum kaum mehr als Andeutungen zu geben. Sie erfcheinen für 
die Entwicklung des Dichters am interelTanteften bei den dramatifchen 
Werken. Hier charakterifieren fie fich weitaus in den meilten Fällen 
als Verfeinerungen , aus einer genaueren Beobachtung der Bühne 
ebenfo wie aus dem richtigen Bedürfnis entfprungen, motivierende 
Zwifchcnglicdcr in die oft allzu rafch vorwärts eilende Handlung 
einzufügen. Wie feine fpäteren Stücke fich von Haus aus mit 
reicheren fzenifchen Anmerkungen darbieten, fo verficht er bei der 
Redaktion der Folio feine früheren mit genauen Wcifungcn: Statt 
des einfacheren „Eva iszt und fpricht" (»Trag. Adam und Eva<- SG. 6 
Bl. 100 vom 17. Okt. 1548) heißt es in der Folio (Ke.-Gö. I, 29): „Adam 
bricht ein apffcl ab, gibt in Ena; die verflicht in und fpricht", oder 
ltatt „Adam f." „Adam nembt Eva bey der band tinnd fpricht", 
oder „Adam nembt die feygcnblctter, helt fie für und fpricht". Oder 



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— 30 - 



eine in der Handfchrift ununterbrochene Rede erfcheint durch neue 
Anwcifungcn anschaulicher, Rede des Herrn: „Die fchlang feit nider, 
kreucht auff allen vieren ausz. Der Herr fpricht weiter", „Der Herr 
gcyt in rawe kleyder und fpricht weitter". Als befonders erweitert 
und verändert find hervorzuheben die aComedi von Thitus und Gi- 
fippus< und von der >Grifelda«, ferner die > Tragedi des Fürften 
Concrcti«; hier find verfchiedenlich teils einzelne Zeilen am Schluß 
der Akte angefügt, teils ganze Gefpräche von Nebenperfonen, z. B. 
der Räte, der Knechte, eingefchoben, die entweder auf Kommendes 
befler vorbereiten (»Thit. u. Gif.« Act IV, Ke.-Gö. 12, 28 f.), oder eine 
glückliche Kontrallwirkung erzielen, wie in »Thit u. Gif.« Act 3 (Ke.- 
Gö. 12, 23), wo das Eingangsgefpräch der betrunkenen Knechte 
fcharf die folgende ernfte, den Konflikt zum Ausbruch bringende 
Szene zwifchen Titus, Gifippus und Sophronia heraushebt. Auch in 
dem Einfetzcn feinerer Übergänge zeigt Hans Sachs vielfach einen 
deutlichen Fortfehritt feiner Kunftübung. Nur ein Beifpiel. In der 
»Trag, des Fürrten Concrcti« gelleht Gismunda dem Guisgardus 
ihre Liebe in einem Brief, den fie in einem Rohr verbirgt: 

Guisgarde nemb das rohr zu flewer 

Und blas dahaim mit auff das fewer. 

In SG. 5 heißt es dann kurz: „Sie genthin. Gwisgardus duet 
den prieff aus dem ror, litt den vnd ret wider fich fclb: 
Ach du wunderbarliches glucek 
Wie frolich fcheintlw in dem flueck." 

Das einfache „Herausthun" der Briefes, von defTen Vorhanden* 
fein Guiscardo noch nichts wilTcn konnte, i(t unnatürlich. Dies fühlte 
auch Hans Sachs und nahm in einem Nachtrag die folgende Än- 
derung vor, die denn auch in der Folio erfcheint: 

„Sie geen hin, Guisgardus spricht zu ihm felbst: 

Das rohr hats mir umbfunft nit geben, 
Ks beilewt etwas gros/, darneben, 
Schaw, Schaw! hierinnen fleckt ein brieft", 
Desz innhalt wirt fein hoch und tieft'. 

Kr lieft den brieff, fpricht darnach: 

Ach, du wunderbarliches gliick 

Wie fcheinfl du mir in diefem tlück..." 

Die weitere Frage, ob und in welchem Maße Hans Sachs 
bei feinen Erweiterungen Aar die Folio die früher benutzte 
Quelle wieder heranzog, hier im einzelnen zu beantworten, 
würde zu weit führen; nur foviel fei bemerkt, daß eine er- 
neute Heranziehung der früher benutzten Quelle in der That 



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— 3i - 



bei einer Reihe von Fällen fich nachweifen läßt, vgl. befonders 
»Hift. Jeronimus und Sil vertrat (II, 214,33 — 215,12, welche Stelle im 
SG. fehlt), >Hift. Der peraubet Rinaldoc (11,285 v - 28—29), »Die 
bclcgerung . . . der rtatt Jerufalem« (I, 319), »Die zwen ritter inn 
Burgund< (II, 331), »Die XV Chriften und XV Turkcnt (II, 335) etc. 
Ziemlich häufig irt die Quellenangabe überhaupt errt in der Folio 
hinzugekommen. Hier einige Beifpiele: »Anzeygung wieder das 
fchnöd lafter der hurerey« (1,195): 

Das fünflf und zweinzigll Numeri 
Saget uns gar klerlichen wie fehlt SG. 

»Der todt König Pirri inn der rtatt Argos« (II, 327): 

Eym freund gleicher thun denn eyin feind. 

Ausz diefen thaten klar erfeheint, 

Wie die befchreibet Plutarchus, | . , . 

, , , fehlt hd. 

Ausz dem man zwey ding mercken muz, | 

Ertlich . . . 

Hier durchbricht fogar die eingefchobene Quellenangabe völlig 
das Satzgefüge. »Der bulcr mit der rothen thür« (11,28/): 
Es befchreybet Agricola 

Inn der teutfehen fprich Wörtern da (fehlt SG. 
Es war für Hans Sachs eine gewiffenhafte Angabe feiner Quelle 
keineswegs unwelentlich; er bemerkt in der Vorrede zum 2. Folio« 
band (1560), daß „vaft in jedem gedieht der anfenglich und vrfprüngk- 
lich Author angezogen" fei, und Vorn zum 16. MG., er habe „jdem 
par fein vrfprüncklichen autoren dar zw gefeezet", damit man „dem 
gedieht weitläufiger nach fuechen mag". Ebenfo legt er augen- 
fcheinlich Wert darauf, die Quellenangabe in der Folio am Anfang 
des Gedichtes zu bringen und oft hat er dementfprechend geändert, 
wenn die Quellenangabe in der Handfchrift erll an fpätercr Stelle 
erfchien : 

Hirt. »Mordopffer der göttin Diane. < 



SG. 9. 

Als kunig Agamemnon hete 
Antwort von den gottern verftete 



Pefchreibet uns Johann Herolt, 

Aus dem ain Crift hie mercken folt. 



n,73. 

Ins befchreybet Johann Herolt 
Als kunig Agamemnon wolt .... 



»Hift. Die fehentlich liebhabent Mirra.« 

SG. 4. 11,189. 

fehlt. Im Buch von Verwandlung der yftali 

Wirdt von Ovidio erzalt. 



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32 - 



Ebenfo: »Hirt. Uliffes an dem feigenbaum« (111,158); »Uliffes 
auflf dem flos« (II, 161); »Uliffes mit den wcrbcrn« (II,i64j; »Die 
zwen ritter inn Burgund« (11,331 1 überarbeitet in SG. 11 Bl. 159 
eingetragen). 

Auch im Einzelnen ergeben fich eine ganze Reihe von 
Beobachtungen, die deutlich erkennen laflen, wie überlegt meift die 
Änderungen waren, die Hans Sachs bei der Zufammenftellung feines 
Foliobandes mit feinen Dichtungen vornahm. So berückfichtigt er die 
veränderten Zeitverhältniflc. Im »Jungkprunn« (IV441) vom 3 1. Dez. 
1548 gibt er fein Alter an: „Alt pift auch vier und fünfzig jare". 
Nicht ganz neun Jahre fpätcr, am 5. Nov. 1557 wird das Gedicht 
für die Folio bearbeitet, hierbei aber auch gewiflenhaft die Alters- 
angabe geändert (IV,442 v. 36): „Alt bift auch zwey und fechtzig 
jar«. Sehr bemüht fich der friedliebende Mann, Alles, was den con- 
feffionellen Frieden ftören kann, zu begraben. Es bleiben fort 
Gedichte wie »Die prophezey vom pabftum« (SG. 2 Bl. 349 -o) t 
die ihm feiner Zeit fo viel Unannehmlichkeiten mit dem Rat bereitet 
hatte und ihm das bekannte Verbot zuzog, »Des pabft ackerpaw« 
(SG. 4 Bl. 178 o), »Vermanung des pabft zw fein tempcl knechten- 
(SG. 5 Bl. 8 -o), »Das fieben hauptig pabftier« (SG. 5 Bl. 9 -o), 
fämtlich früher in Sonderdrucken kampfluftig in die Welt gefchickt. 
Lagen doch die Jahre des Kampfes und Streites lange hinter dem 
Vierundfechzigjährigcn! Und wo er in Gedichten der Folio doch 
noch Glaubensfragen behandelt, da hat er manchmal fchr charaktcr- 
iftifch geändert. So fehlen z. B. in dem Gedichte »Von der gütig- 
keyt Gotes zu menschlichem gfchlccht« (1,178) folgende Verfc (SG. V 
Bl. H o) im Druck: 

Darob rumorten die papillen 
Mit dem fchwert die vermainten crillen, 
Doch in k'tii ir poes anfchle^ pricht 
Sein liebes vo]ck treulich verficht. 

Man könnte noch verweifen auf »Mifoftcrnon, der ernftlich 
philofophns« (III, 1 10 v. 35—37) etc. 

Auch die politischen VcrhäitnilTc werden vorfichtig berück- 
fichtigt. Bei ihrem Bcfuchc in Nürnberg hatten Sowohl König 
Ferdinand 1540, als auch Kaifer Karl 1541 die Einladung des Rates, 
die aufs fchönlte geSchmücktc Sebalduskirchc in Augcnfchcin zu 
nehmen, abgelehnt — eine „ketzerifeh" gewordene Kirche wollten 
Sie nicht betreten. Schon in der handschriftlichen Fassung von 
> Kayferlicher mayeftat Caroli des V. einreyten« (SG. 4) wird der 
wahre Grund der Weigerung verhüllt, noch mehr in der Folio: 



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- 33 - 



SG. 4: 11,38g: 

Auch war da aufgericht ein Huel Auch het man auffgericht ein Auel 

Mit fammet fchwarcz, ein kofllich fchoncn, j 1 
Darin nach altem prawch zw krönen 



Romifch kaiferlich mayeftat . . . 
Weil es aber war abends fpat etc. 



Ir kayferlichen mayellat 
Weyl es aber war abends fpat 
Hat fie fich gen der kirchen puckel 
Und ifl weyter fürauff genicket, 

da die handfehriftliche Lesart, die Unterlaflung der > Krönung« wegen 
der vorgerückten Abcndftuno^e, gewiß nicht gerade natürlich erfcheint. 
In dem von Hans Sachs nicht mehr herausgegebenen »Römifcher 
konigklicher mayeftat Fcrdinandi einreittung« (SG. 4 Bl. 77 =: 4. Folio- 
band = XVI^.27 vom 15. Febr. 1540) ift die von Hans Sachs weg- 
gelaufene Stelle von der »Krönung« im Druck vorhanden: 

XVI.43I : 

Ward sam t Scbaldus kirch gefchmuckt 
Im chor mit artlichen und fchönen 
Teppichen, alda man folt krönen 
Romifch köngliche mayellat 
Nach altem brauch; weyl es war fpat, 
Zug fie für aufTwertz auflf die veft 

Auch Derbheiten und Unfchönheiten hat er gelegentlich weg- 
geftrichen; in der »Com. Jacob mit feinem bruder Efaw« hatte die 
Handfchrift: „Rebcca get grospauchet ein mit irer maid und fpricht", 
im Druck (1,89) lautet die Stelle: „Rebecca geet ein mit irer maid 
unnd fpricht." In „Der bawern adcrlafz fambt eynem zanbrecher" 
ift geändert: 

SG. 6: V,a75: 
Da lies er ainen fch . . . mit mechten. Da lies er einen fchray mit mechten. 

»Das ay mit den achtzchen fchanden.c 

SG. 5: V.I74: 

Die zwelft fch an t machet mir erfl hais Da machet die zwölfft fchand erft haifz, 

Ich puckt mich danach det ein fch ... . Im pucken mir ein neftl zeraifz 

Und machet am tifch ein geftenck. 

»Was das nützeft und fchedlichft thier auflf erden fey.< 



SG. 4: 

Der menfeh dreibt huerweis und un/uecht 



HI,453 : 

Der menfeh treybt furwitz und unzucht. 

Sehr gern werden die früheren Angaben bei Zahlen, Maßen, 
Farben, Stoffen etc. geändert, je nachdem ihm dies oder jenes — 
z. B. geringere Beträge bei dem geizigen Bauern — angemelTcncr 
erfchien: 

»Der herrlich fieg defz frummen hauptmans Gideon-:: 
Sü. 5: 1,231 : 

Er fünfze tawfent hat ahthon I r fünlf tawfend hat abgelhon. 

3 



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— 34 - 



Ffp. »Das Krapffen holenc: 

SG. 4: V.iS: 
Will gleich ein fiben pfund dran wagen Will gleich ein fiben grofeh dran wagen. 

Schw. »Der fchwanger karg man Kalandrin« : 

SG. 5: V.I26: 
Het kawffet ein mas wein. Het kaufft ein viertheyl wein. 

»Die gfencknus der göttin Calipfo«: 



SG. 5: 
Ein fcharlach klaid . . . 

.... mein fcharlach klaid. 



III 399: 

Ein^feyden klayd warff fie her mir 
Ins merr auch wurff ihr feyden klayd. 

u. f. f. Wieder in andern Fällen erfetzt er, wie er dies überhaupt 
liebte, beftimmte Angaben an die Stelle von früheren allgemeinen. 

»Ein epitaphium . . . D. Martini Luthers.« 

SG. 5: 1,401: 

. . . nach uraltem exempel. Erbawt nach fechüfehem exempel. 

Hift. »Die zerftörung der mechtigen Hat Troya«: 

SG. 5 : ... an in vil enden II, 156: Zilndten die stat an anzwölffenden. 

Hift. »Die XV Chrilten und XV Türcken«. 



SG. 6: Eins dages füren auf den mere 



II, 325 : Als man zeit vierzehnhundert jar 
Unnd auch drey jar, begab fich 
zwar . . . 



»Urfprung und ankunfft des thurniers«. 

SG. 4: Setzten ihn darnach .... 11,346: Setzten ihn griedling awff die 

fchrancken. 

»Das bitter füeti ehlich leben«. 
SG. 4: In vil mal komt ain rew darein | IV, 332: In iibn mal kumbt ein rew darein. 

Gelegentlich finden wir auch Anfätze gemacht, an geeigneten 
Stellen gewähltere Ausdrücke anzuführen, z. B. >Com. von der 
Grifelda« in den Worten des im pluralis maiestatis redenden Mark- 
grafen : 

SG. 5: Ob unfer weib nicht fei abwendig 11,55: Ob unfer gmahel nit fey abwendig, 

obgleich der Vers durch diefe Änderung eine Silbe zuviel erhält, 

oder in der Übcrfchrift: SG. 4 Bl. 12: »Die kuenen weiber der ftat 

argo«, in der Folio: (=11, 144): »Hiftoria der herrlichen thaten der 

frawen der ftat argo«. Dagegen hat er im »Bitter fües ehlich leben«, 

wo es fich mehr um kleinbürgerliche Vcrhältniffe handelt, mehrfach 

den handfehriftlichen Ausdruck „fraw" in „weyb" geändert: 

SG. 4 : Das fein fraw wer ein woltf zw holcz . . . ^,332 : Sein weib ein wolff fein, lüffzuhollz . . . 
Die etwan jung nach frawen fielen ... , 335: Die etvvan jung nach weybern Hellen. ., 

ja in dem Vers SG.: „Mein fraw ift mein paradeis dewr" ift fogar 
,,weib" darüber gefchrieben; im Druck erfcheint „fraw". In ähn- 
licher Weile wcchfclt der Ausdruck „Kamer" und „Kemenate". 



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- 35 - 



»Com. von der Gifclda«. 

SG. 5: Wert in der kamer finden ir II, 59: Werd in der kemnat finden ir 

»Kampfgefprcch zwifchcn fraw wolluft und fraw Ehren«. 

SCi. 6: Zu mir det in mein kamer gon 1 III, 158: Zu mir thet inn mein kemnat gon 

Oder wir finden Einfetzung des mehr Schriftgemäßen an Stelle 
von volktümlichcr Invcrfion: 

»Gefprech zwifchen einem waltbruder und eim engeU. 

SC. 4: Ging der waltprueder mit ... . II, 410: Der waltbruder gieng mit . . . 
Wil dir es noch erklern ... Ich wil dirs noch erklern . . . 

Erfetzung des Hilfszeitwortes „thun" durch andere Hilfszeit- 
wörter: 

»Hill. Ulifles aufif dem Mose 

SG. 6: Sprach Poliphemo theft ausgehen II, t6t : Sprach : Poliphemo hart auszgrtochen 
Sein aug . . . Sein aug . . . 

»Hift. von dem König Cephalo«. 

SG. 4: Doch weil fie den auffaez det pruefifen II, 168 : Doch weil fie den auffatz wart briifen 

»Com. Grifclda«. 

SO. 5: Daser fein aigne kind thw dotten. 1 1,57: Das er fein eygne kind left tödten. 

Wiederholungen des gleichen Wortes im nämlichen Satze find 
in der Folio teil weife befeitigt. Schon Goetze XXI, 374 Anm. zu 
III, 161 v. 7. hatte dies bemerkt: „Derartige Wiederholungen eines 
wortes, die ja bei dichtem nicht eben feiten find, haben die heraus- 
geber der foliobändc des H. Sachs manchmal verbeffern zu mülTen 
gemeint. Vielleicht tritt jemand einmal diefer erfcheinung näher". 
Er führt dann 7 Fälle an, in denen eine folche Wiederholung in 
der Folio ftehen blieb. Wir muffen aber zunächft zwifchen der 
Herausgabe der erltcn drei (zu Lebzeiten des H. S.) und der letzten 
zwei Foliobände (nach feinem Tode) unterscheiden. Wir willen 
nun, daß H. S. die Zufammenrtellung jener Bände felbrt vornahm 
und fie dann der Druckerei „übergab 44 , und fo dürfen wir nament- 
lich auch im Hinblick auf die obigen Untersuchungen vielmehr um- 
gekehrt die Beseitigung jener Wiederholungen auf Hans Sachs fclbil 
zurückführen. 

SG. 5: poes fchueld, dazu vil fchuld en- 1 1,439: Hösz k.iuff, darzu vil fchuld 



tragen 

SG: 4 : (Da antwort mir das waltzcnd Glück) 
Waift nil ich pin wulzent und 



endtragen 

I, 465: Da antwort mir das waltzend Glück 
Weift nil* Ich bin finl>el und 



(Uicck (Uick 
SG. 5: sag, was sagt die fürftin darzu II, 54: Sag! was fprach die fürftin darzu 

SG. 5: Noch wis wir noeb nicht, wo noch II, 4O: Noch wiflen wir nit, wo noch 
wer wer 

3* 



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- 36 



SG. 5 : (Weil fein mein hcrr begeren thut) 
Und verpring deines lierren gebot 

SG.: In vil in das ellent verfties 

Auch flohen ir vil felb darfon 



II, 53: Weil fein mein herr begeren thut, 
Und verbring deines fürften gebot 

II, 138: Und ir vil ins elent verfties 

Auch flohen etlicb felb darfon 



S(i.: Nach dem fas auf mit feinem heer : II, 151: Nach dem fast auf mit feinem heer 

Paris und für hin auf dem meer Paris und für hin über meer. 

SG. 6: (Musz fie Ach doch in alle dem) III, 161: Musz fic fich doch in alle dem 
vor Gott und vor der weit fich Vor Gott und vor der weit auch 

fcbmigen fchmigen. 
SG.: Was man im fumer det ereren IV, 6g: Was man im fummer thet ereren. 

Wer nicht einfandet fumers zeit Wer nit einfamblct rechter zeit. 

SG. : Etlich man auf miftperen trueg IV, 442: Etlich man auff miftperen trug 

Und ir viel trug man auff dem 
rucken. 



Und etlich trueg man auf dem 
ruecken 



Auch intereffantc fprachliche Erörterungen werden durch eine 
Vergleichung der SG. mit der Folio angeregt Ich meine nicht die 
orthographifchen Verfchiedenheiten, die auf Rechnung des Druckers 
zu fetzen find, wohl aber diejenigen Änderungen, die ftch durch 
Umgeftaltung des ganzen Verfes als dem Dichter zugehörig erweifen. 
Wir beobachten deutliche Anfätze, um ältere, entwertete Sprach- 
clementc durch beffere, neuere zu erfetzen. Zunächft die Einführung 
der Adverbialendung — lieh ftatt des früheren — liehen: 

>Der paflion unfercs Heylands Jefu Chrifti«: 

SG.: pin ich warhafticlichen worn 1,308: Und bin auch warhafftiglich worn 

»Der todt ein end aller irrdifchen dingt: 

SG.: Und mich gar lieblichen anfach | 1, 473: Und mich gar innigklich anfach. 

»Hift. Hero und Leander c. 

SG. : Frcywilliclichen und ertranck II, 196: Und freywillig mit ihm ertranck 

»Hift. Der liebhabend könig Antiochusc 

SG. : Und ihm gar haimlichen anzaiget II, 199: Und ihm gar heymelich anzeyget; 

ferner die teilweife Bcfeitigung des älteren „faft" (vaft) durch „fchier" 
oder „fehr", die häufigere Anwendung des partitiven Genitivs in 
der Handfchrift: 

SCi.: Schickt man der wuerft den freunden 111,509: Den freunden man die würft 
aus fchickt ausz. 

Man beachte ferner den häufiger werdenden Gebrauch des 
Acc. c. Inf.: 

II, 131: Da fchrier im Sotimus fein knecht 

Die feinde gar vorhanden fein 
II, 231: Der fic daucht adelicher art, 

Frey fein von aller lafter mackel; 

ebenfo die mit dem Artikel gebrauchten Poffeffivpronomina 111,158: 
die ir gcftalt; 111,598: die iren has; III, 600: die iren oren; IV, 307: 



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— 37 - 



den ihren Hechten fchcin; ferner den regelmäßigeren Gebrauch der • 
Vorfilbc gc- beim Part. prät. in der Folio: 

SG.: Lang hetten prawcht in diefer graben II, 76: Hetten gebraucht in diefer gruben 
U. f. W. 

All diefe Dinge bedürfen jedoch noch befondercr Untcrfuchung. 
Durch die vorhergegangenen Betrachtungen gewinnen nun auch 
die im erften Teile aufgezählten Umdatierungen verfchiedener Ge- 
dichte in die Jahre 1557 und 1558/59 befonderes Intereflc. Die Thät- 
fache jedoch, daß bei einem Teil der Dichtungen aus SG. 4 und 5 
(alfo aus den Jahren 1529—46 incl.) bloß das Jahr, nicht auch das 
Datum verändert erscheint, läßt uns leider keine genaueren Anhalts- 
punkte über die einzelnen Zeitpunkte der Folioredaktion gewinnen. 
Nur drei Daten können einen Anhalt geben; zunächft die »Hi- 
ftoria der herrlichen thaten der frawen der ftat argo« SG. 4 Bl. 12, 
wieder aufgezeichnet SG. 11 Bl. 187 vom 4. Juni 1557, im zweiten 
Teile des edlen Foliobandes gedruckt (- II, 144) und die >Gefchwetzig 
rockenfluebeix aus dem vierten Teil IV, 386, nur aufgezeichnet 
SG. 5 Bl. 261 unterm 8. Nov. 1546, Druckdatum 14. Nov. 1557. 
Sic weifen darauf hin, daß Hans Sachs im Juni 1557 mit der Re- 
daktion des zweiten, im November — die Richtigkeit der Angaben 
vorausgefetzt — mit der Redaktion des vierten Teiles der Folio 
befchäftigt war. Im Februar 1558 war dann auch der letzte (5.) 
Teil zufammengeftellt, denn das jüngfte Gedicht des erften Folio- 
bandes, zugleich auch das an letzter Stelle flehende >Zu cym bc- 
fchluß inn difz buch. Die drey gülden leer Chilonis, des philofophi« 
V, 342 datiert vom 16. Februar 1558, und genau das gleiche Datum 
trägt die „Vorrcd oder eingang in difz buch, das ander theil meiner 
gedieht" (= VI, 20). Hans Sachs hatte fich alfo fofort nach Be- 
endigung der Redaktion des erften Foliobandes an die Zufammen- 
ftellung des zweiten gemacht Die Produktion des Jahres 1557 ift 
eine ganz außerordentlich große; wir gehen nicht fehl mit der An- 
nahme, daß gerade die Arbeit für die Folio den Dichter auch zu 
erneuter, eigener Produktion anregte, und fo fleht das Erfchcinen des 
erften Foliobandes auch mit I Ians Sachfens Neuproduktion in direkter 
Beziehung. Nur der Merkwürdigkeit halber fei erwähnt, daß H. Sachs 
die Gedichte für die Folio auch gelegentlich rückwärts blätternd 
ausfuchte, die fämtlichen aus SG. 5 für den letzten 15.) Teil des 
erften Foliobandes gewählten Gedichte erfchcinen hier genau in der 
umgekehrten Reihenfolge wie in dem Spruchbuch: 

Die füchfifch gfellfchaftt V.66 = SG. 5 Bl. 268 

Der zipperlcin unnd die fpinn V',71 Bl. 190 

Der fchwanger karg man Kalandrin V',126 Bl. 84 



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- 38 - 



Pfarrer mit den chbrecher pawern V,I37 = SG. 5 Bl. 79 
Das ay mit achtzchen fchanden V,173 Bl. 18 

Eine Reihe von Sinnwidrigkeiten, die in dem Texte der Folio 
flehen, kommen nicht auf des Dichters Rechnung, fondern fallen 
dem Drucker zur Laft, der auch, wie wir fehen werden, viele Verfe 
metrifeh gefchädigt hat. 

>Trag. Adam und Eua«: 

SG: In dieffem fchlaf . . . 1,27 : In diesem fchlaff ligt er gefencket. 

-Der herrlich fieg defz künigs Jofaphat«. 
SG.: Da« fie dot auf .... I1238: Das fie dort auff der walftat lagen. 

»Die zwen und fibentzig namen Chrifti.« 

SG. : . . . dürft hart krenket 1,332 : Da uns der feelen dürft hart trencket. 

»Com. Grifelda.« 

SG. : .... 11,62: Ach bekleydet die ehrenferten 
. . . ainer peflern wat. Ktwan mit eyner böfen wat. 

Zu kuchen . . . II.46: Zu knechten, keller, bett und tifch. 

»Mordopffer der göttin Diane.» 

— 11,73 : L'nd fchlugen im tempel zu tod 

SG.: Thoantem . . . Tödteten diefen künig wild. 

»Thurnicrfpruch.« 

SGL: Wart zu Ingelheim . . . 11,349= Wart zu Ingolftadt an dem Rein. 

»Das hell bad.« 

SG. : Die muefen auch hetfehen {— 111,599: Die muffen auch herrfchen mit in. 

fchluchzen) mit in 

»Die . . .cygenfehafift des gelts.« 

SG. : Gelt verett oft ain .... IV, 229: Gelt verhert oflft ein gantzes beer. 

Die bisherigen Auseinanderfetzungen haben im Ganzen wie im 
Einzelnen gezeigt, daß die Abweichungen der Folio von den Hand- 
fchriften, die Fehler der Druckerei ausgenommen, fich als bcab- 
fichtigte und innerhalb der Grenzen feines Talentes und feiner Ent- 
wicklung nach Vcrbeflcrung ftrebende Änderungen unteres Dichters 
darftcllen, und damit ift auch der Folio eine andere felbftändigerc 
Stellung gegenüber den Handfchriften gegeben als bisher. Ift diefe 
Thatfachc aber richtig, dann gewinnen auch die bisher nicht berück- 
fichtigten außerordentlich zahlreichen Veränderungen, die der Dichter 
ohne erflehtlichen fachlichen Grund innerhalb der einzelnen Verfe 
vornahm, felbftändigc Bedeutung, und zwar für den formalen Teil 
feiner Thätigkcit, für feine Metrik. Ks ift nicht meine Abficht, die 
bisher über dies Kapitel geäußerten Anflehten eingehend zu ftützen 
oder zu widerlegen, nur auf einige neue Gcfichtspunkte, wie fie die 
Vergieichung von Druck und Handfchrift ergibt, möchte ich hin- 
weifen. Es lieht wohl feft, was auch Minor, »Xeuhochdcutfchc 



J 

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- 39 — 



Metrik« f. 322 wieder hervorhob, daß der Hans Sachfifche Vers zu- 
nächft auf dem Prinzip der Silbenzählung beruht. Nun fcheint eine 
Reihe von Verfen in der Folio diefem Grundfatz zu widerfprechen, 
bei einer Vergleichung mit der Handfchrift beftätigen fie aber viel- 
mehr nur die Regel: Die fraglichen Verfe find dort mit Synkopen 
und Apokopen gebaut, diefe gingen durch den Druck verloren. 
Man beachte z. B. folgende Stellen — aus einer großen Matte nur 
einige Beifpiele: 

SC: Ja, lieber vatr, ich bin es ie .... 1,96: Ja, lieber vatter, ich bin es ie 
Zw nacht in einr dafero (dreiheb.) . I410: Zu nacht in einer thafern 
Geb reichthum odr verterbn {3). . . L414: Geb reichtbumb oder verderbn 
In ledr wil ich mich claiden auch . . II,a8: In leder will ich mich kleyden auch 

In der »Com. Grifelda« fehr häufig, bef. in Verfen mit „ewr" und 
„seinr": 

Gnediger herr, ewr güetikeit .... 11,42: Gnediger herT, ewer gütigkeyt 
Als anlign mit ewr gnad zw reden. 11,42: Als anlign mit ewer gnad zu reden. 
An ewr fürftlich gnad, die auch nit II.42: An ewer fllrftlich gnad, die auch nit 
Dieding flent in feinr gnaden macht 11,49: Die ding ftehnt in feiner gnaden 

macht 

Ir liebn getrewen fagt, wie gfelt . . 11,49: Ir lieben getrewen fagts! wie gfelt 
Eur dochtr ift wiedr im regiment . . 11,64: Euer tochter ifl widc rimregiment 

ferner: 

Mit feiner fchwertr und allem ding. ; 11,152: Mit feiner fch werter undallemding 
Einr riet auf prot, der andr auf wein. 1 IV.22Ü: Einer ritt auflf brot, der ander 

auff wein. 

Schwieriger ift die Frage: Kommt für den Versbau des Hans 
Sachs noch ein weiteres Moment in Betracht und welches? Es find 
über den Hans Sachfifchen Vers drei Anflehten geäullcrt: 1) Regel- 
mäßiger Wechfel von Hebung und Senkung, dabei Verletzung des 
Wortaccentes durch den Versaccent, 2) Annahme des vierhebigen 
altdeutfchen Rcimverfes, die dritte Möglichkeit hat Minor, der im 
Übrigen die ganze Frage mit einem „non liquet" fchlicßt (a. a. O. 
s. 325) aufgeworfen: Nur die Silbenzahl ift beftimmt, Übcrcinftimmung 
zwifchen Wort- und Satzaccent nur im Reim, 4 Hebungen unter 
diefem Gefichtspunkt zufällig. Die Frage nun, ob Verletzung des 
Wortaccentes oder Schonung der natürlichen Betonung, will Minor 
durch Untcrfuchung der Reime entfeheiden; die fechs- und acht- 
filbigen Verfe find auf der letzten, die fieben- und neunfilbigen auf 
der vorletzten Silbe betont; trifft diefer einzig zuverläffige Vers- 
accent eine in der Profa ganz unbetonte Silbe, dann ift die Ver- 
letzung des Wortaccentes erwiefen (a. a. O. f. 330). Auch der 
Nachweis der verfchiedenen Betonung des gleichen Wort^ ^ann 
fchon fördern, ich gebe zunächft hiervon Beifpiele, bei deren erftem 
es fich allerdings um ein Fremdwort handelt: 



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40 



SC: Das ir lauf fuma fumarüm 

Pas vergleicht einem labrintüm. 

Dem obgemelten labrintüm 
Welches umbfchweift in grofer füm. 

» 

hiezu: 

SG.: In diefem laborint um drollen .... 
Gleich wie in aim labrint verirret . . 



111,542: Das ir lauff fumma fummarüm 

Sich bafz vergleicht ein labrintüm. 

111,543: Dem vorgemelten labrinthümb 

Welches unbefchweifft on zal und 
fümb. 



III 545: In difem laborint umb drollen 
\ 11,248: Gleich wie in eim labrint verirret. 



SG. : Krfuechen und peinigen, 
fraw unfchuld: 
Unfchuld fprach, ich will hegen. 

XIV.249: Man thet mich hart darinn peinigen 
Mit ubel efi"en und hart liegen, 
Auch peinigtn mich darinn die meufz 

Ferner: 



VII, 255: Erfuchen und peynigen 

Unfchuld fprach: Ich wil ligen. 



SG.: Ich fragt, wer find diefe feher*nten 
Er fprach es find all pos regelten. 



Hl,6oo: Ich fragt: Wer find diefe fcherfoden 
Er fprach : Es lind all böfz reginten. 

An anderer Stelle ift >tee: nymphec gereimt etc. 

Sommer, Die Metrik des Hans Sachs f. 34 weift, doch mit 
anderer Beziehung, auf folgende Beifpielc, die hier vervollftändigt 
erfcheinen: 

X,25: Woitft du die gerechtn tödten denn 
Mit den verruchten gottlosen. 
SG.: Grofz reichthumb uberkummen h<t, XIII.2: Grofz reichthumb uberkummen h€t 
Das doch nach feinem dot verthct. Das doch nach fcim todt verzerrt, 

hier hatte fogar die Handfchrift die beflere Lesart. 

XIII, 18: Ir herrn, der feindt zeucht fchon daher 
Fecht an zu fchlagen fein leger. 

XIII 462 : Dem gott zu fufz fallen eillentz 
Mit demut grofler reverentz. 

Goedeke, Dichtg. von Hans Sachs I: 

227: Eulenfpiegll (zweiheb.) 

Xam ein femel 

und butter fchnel. 
22S: Gieng hin eitent 

Als het ein 6nt 

Das mal behent. 

Im Druck geändert: 

SG.: Ihr folt nit weinen über mich 1,3 U: Ihr folt nit weinen über mich 

Sunder über euch felb warlich. Sunder über euch traurigkl ich. 

Weiter verdienen Beachtung Verfe wie: 

SG.: Purger, kawflewt und handwerker 11,387: Bürger, kaurtteiU und handwerktr 
Die ein rat het geordnet her. Die ein rat het befchiden her. 



SG. : Und alle untrew atbeiter 

Das man in ein der hell aufcher. 



111,598: l'nd alle untrew arbeyter 

Das man in in der hell aufzfche> 



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— 41 — 



Überhaupt verwendet Hans Sachs die Silbe -er durchweg als Reim- 
filbe, auch wo Tie nicht einem mhd. -aere entfpricht. Weiter 

V'1,273: Mit fperbern ift es weidmennffch 
Mit dem garen ift es pewerifch. 

Sehr zu berückfichtigen ift der von Minor (a. a. O. f. 324) er- 
hobene Einwand, ob überhaupt alle Verfe bei Schonung der natür- 
lichen Betonung viertaktig gelefen werden könnten. Schon in ver- 
schiedenen von den obigen Beifpielen wird man mit der Annahme 
von vier Hebungen nach Art des altdeutfchcn Reimverfcs nicht 
zurechtkommen, und auch fonft begegnet Ähnliches in bedenklich 
hohem Malte. 

In fehr zahlreichen Fällen erfcheint der Druck fo geändert, 
daß ein Widerftreit zwifchen Vers- und Wortaccent, in S noch vor- 
handen, aufgehoben ift, vom Standpunkt der altdeutfchcn Hebungs- 
theorie lag eine Änderung weit weniger nahe. 



SC: Merckt ir das der fumer ift nahen 

Wolueft irriger 1er (dreiheb.) 
Welche vor got dem vatter gilt 
Mit vil werberen Uber ausz 
Von eim furften hies Cephalus 

Zw ains fchneiders dochter genent 
Silueflra in liebe entprent 

Den fein guet gruech pleibet undutlich 

Das kains feiner lafter entpfind 
Darmit er fein lafter verpluemet 
Mein elpogen, das es erkracht 
Red als, was man geren ift heren 
Dw findft mich bey allen gefchlechten 



I 



Und halt fich 



ih kainc an dir 



Das ich eillent kom gen Nuernberg 

Wenger fteez in eins menfehen hend 

Die war ftrengen gerechtikait 
Er fprach unfer not ir zw clagen 
Wuchers und wechfels fich nit fchemen 



Durchtrieben verfchalckt und veruecht V, 21 



Ir zwen plieben auf dem mift liegen. 



303: Merckt ihr, fo ift der fummer 
nahen 

!. 343: Wolluft und irrlhumb fehr 

I, 475: Die ewig vor dem vater gilt 

II, 164: Mit fehr vil werbern über aufz 

167 : Von eynem köng, hiefz Cephalus 

213: Die eines fchneiders dochter was 



Silveftra was ir nam genendt 

Das sein gut ghrücht beleibt 

untödtlich 
Das keins der lafter fein entpfind 
Darmit das lafter fein verblitmbt 
Mein elenbogen , das es kracht 
Red alles, was man höret gern 
Du findft mich undter allen 

gfchlechten 
Vnd halten fich auch nicht an dir 
Das ich kemb eylend gehn Nürn- 
berg 

Es fleht inn keyncs menfehen 
hend 

Die waren ftrengen ghrechtigkeit 
Da wölt wir unfer not ir klagen 
Des wuchers fie fich auch nit 
fchemen 

Yerfchalkt, durchtrieben und 
verrucht 

Ir zwen auff dem mift blieben 
liegen. 



III, 98 : 

112: 

"3 
164 : 

174: 
ISS: 

379- 
418: 

55' 

552 

569 



16S: 



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— 42 - 



Die Beifpiele ließen fich noch beliebig vermehren, freilich 
finden fich auch entgegengefetzte Belege: 



Widenim werden bracht zu recht 

Das er hin walczet in der fUl 

Entpfahen auch daran i dreiheb.) 
Im und feim nechften doch zw fchaden 
Ir Criften Aecket voller füend 

Als den fo muefl im ftro dw liegen 

Längs alter in zw geben 



III. m: Widerumb bracht werden zu 

recht 

467 : Laden, das er waltzt inn der Hill 

475 : Auch empfangen darvon 
545 : Im und feinem nechften zu fchaden 
587: Steckt ir Chriften gantz voller 
filnd 

IV- 337: Als denn fo muft du im ftro 



liegen 



425: 
V. 28 : 



Ihn längs alter zu geben 
Sie fchmeckt mir für mandel 
und reifz. 



Sie fchmeckt mir wol für mandelreis. 

Nach meinen bisherigen Beobachtungen jedoch find diefe 
ungleich feltener, und es zeigen jene Beifpiele, daß Hans Sachs 
im allgemeinez fich wohl beftrebte, feinen Rythmus, der aus regel- 
mäßigem Wechfel von Hebung und Senkung fich bildete, deutlicher 
herauszuarbeiten. Weiter: Hans Sachs zeigt in der Folio eine ent- 
fehiedene Neigung, inhaltlich zu vollgefüllte Verfe aus S in etwas zu 
erleichtern. So erfetzt er felbftändige Begriffe oder Adjectiva bei Sub- 
ftantiven, vollklingendere Zeitwörter, Compofita etc. durch den be- 
ftimmten oder unbeftimmten Artikel, durch bloße Hilfszeitwörter oder 
die Simplicia. Ich glaube, diefe Änderungen entfpringen dem rhythmi- 
fchen Gefühle des Dichters. Gerade der größere Reichtum jener 
fehwereren Silben in S macht, wenn man die Verfe mit jambifchen 
Rhythmus lieft, den Widcrflreit zwifchen Wort und Versaccent fühl- 
barer; durch die „Erlcichternng" in der Folio erfcheint jener Widcr- 
flreit jedoch gemildert oder ganz befeitigt; freilich find es umgekehrte 
Änderungen, als fic Goethe vornahm, wenn er z. B. im ■» Schatzgräber < 
die Stelle „unter einem Blumenkranze" (noch in den „Neuen 
Schriften bei Ungcr") in „unter dichtem Blumenkranze" beffertc: 



Gar haimelich in aim jaghaus 
In helffn erlangen er und fieg 



heer 



II, 117: Gar haymelich in einem haufz 
130: In zw erlangen ehr und lieg 



Umfangen mit dem dieffen meer 
Freuntlich er ir die hendlein drucket 

Welch fehone fraw ein puclfchaft war 
Zur lincken hant peim pette fas 
I'eklait in fchlechtr weifer leinwat 



105: 



— — — — hoch 

l'mbfloflen mit demmecre noch 



Auch ftundn — 



239: Mit dem er ir die hendlein 
drucket 

285 : W e 1 1 i ch c fraw ein bulfchafft war 
373: Zur lincken bey dem bette fafz 
374: Beklaidt in fchlcchter weifer 
wa t 

Auch warn vier bild zu beyder 



3*3 



feyt 



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- 43 — 



Werft du dem wueting tewfel gleich 



III, 178: Werft du felber dem teuffei 

gleich 

178: Schwer keinen ayd, er fey denn 
gh recht 

451 : Ein herrn über fein werck gefetzt 



Schwer keinen aid, du fchwerft den recht 



Ain herrn uebr all fein * 



Entlich dreibt in erft umb — — — 



546: Endtlich treybet in umb der 
mangel 

589: Man braucht auch weder lift 



Man prawcht kein aufzog, lift — — — 



On rw nach golt stecz dopt und wuet 
Das viech im winter hab kein zadel 



noch renck 
545 : On rhu nach gelt d o b e t und wiit 
IV. 65: Au ff das das viech hab keinen 

zadel 



Im zitert fein lieb (= leib!) fues und hent 

Mörder vnd dergleich folcher ftueck 

Und het ir gancz kein gnad 

Schickt mich gen wien hinab feim fun 

In armuet bungers fterben 

l'nnd bunden ihn an ain pratfpies 



87 : Ihm zitterten fe i n füft unnd hent 
115: Und dergleichen fol Ii eher flück 
173: Der thet ir kein genad 



224: Der gab mich feinem e ltften fun 
420: Unnd Inn der armut fterben 



V. 161: Unnd bunden ihn an feynen 

fpiefz. 



Die Aufladung des Hans Sachfifchen Verfes als eines vier- 
hebigen altdeutfchen Reimverfes bietet für diefe Änderungen keine 
genügende Erklärung. 

Ich bin der Anficht, daß der Hans Sachfifchc Vers neben der 
feftftehcnden Silbenzahl fich im Prinzip nach jambifchen Rhythmus, 
d. h. mit regelmäßigem Wechfel von Hebung und Senkung bildete 
und weife die Annahme des vierhebigen altdeutfchen Reimverfes 
ab. Eher wäre noch die von Minor (a. a. O. f. 325) ins Auge gefaßte 
Möglichkeit: Bloß Feftlegung der Silbenzahl mit Freigebung der 
Hebungen zu berückfichtigen. Bei der Annahme regelmäßigen 
Wechfels von Hebung und Senkung als Grundprinzip müflen wir 
allerdings weitgehendfte Berückfichtigung des Versaccentes auf 
Korten des Wortaccentes annehmen. Viele aber wollen ein folches 
„ Klippklapp wie man fich ausdrückte, nicht gelten laden. Aber 
man berückfichtige folgende drei Momente: Hans Sachs kam vom 
Meiftergefang , im Meiftergefang hat er feine poetifchc Schulung 
erhalten, der Meiftergefang begleitete auch feine Spruchdichtung 
bis in die fpäten Jahre, und es geht nicht an, wie man gewollt hat, 
den Meiftergefang von der Spruchdichtung zu trennen. Der Meifter- 
gefang aber fchuf nach beftimmten Melodien , und Minor (a. a. O, 
f. 1 5 f.) hat feinfinnig ausgeführt, wie fehr eine nach feften Melodien 
arbeitende Dichtung dazu geführt wird, den Wortaccent zu vernach- 
läffigen. Der Meiftergefang hat, meines Erachtens, unfern Dichter 
nachgiebiger gegen den Wortaccent erhalten, als dies fonft der 
Fall gewefen wäre (und folgerichtig dürfte auch der Meiftergefang 



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noch eine größere Anzahl Beifpielc von Verletzung des Wortaccentes 
durch den Versaccent bieten, wie auch das oben angeführte aus 
den Meifterliedern eines der deutlichften ift). Um fo mehr müiTen 
wir aber, ehe wir an eine abfchließende Beurteilung des Hans 
Sachfifchen Versmaßes herantreten, den Einfluß des Meiftergefangs 
auf die Spruchpoefie bei unferm Dichter feftftellen. Ferner aber 
fleckt in den Quantitäts- und Betonungsvcrhältniflen bei Hans Sachs 
mehr Alterthümliches als man bisher anzunehmen geneigt war, und 
bei einer genaueren Untcrfuchung derfelben würden vielleicht manche 
Verfc aus der Reihe der verpönten verfchwindcn. Und fchließlich 
fei auch noch die Frage aufgeworfen, ob und in wieweit nicht auch 
die volkstümliche Dichtung den Dichter aus dem Volke in feinen 
Verfen beeinflußt und (etwa in Fragen des Auftacts) Freiheiten ver- 
anlaßte — überhaupt erforderte das volksmäßige Element in der 
Hans Sachfifchen Poefie eine befondere Behandlung; bisher ward 
diefe Frage noch nicht berührt, doch würde fie bei feingeführter 
Unterfuchung ficherlich höchft intereflante Refultate liefern. 

Für die Spruchdichtung des Hans Sachs wird das Material 
in der von Keller begonnenen, von Goetze in langjähriger Thätigkeit 
verbeflert fortgeführten großen Ausgabe des Litterarifchen Vereins 
vollzählig vorliegen; jetzt muß die Durcharbeitung im Einzelnen 
beginnen; die vorliegenden Unterfuchungen follen an anderer Stelle 
weiter geführt werden. 



Münder (Weftfalen), im Juli 1894. 



Karl Drefcher. 





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