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Full text of "Der musenchor, relief einer marmorbasis aus Halikarnass"

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DER MUSENCHOR: 

RELIEF EINER 
MARMORBASIS AUS 



MALI KARNASS 



Adolf Trendelenburg 



oogle 



D£R MÜSENGHOK 



Belief einer Marmorbasis aus HaUkamass. 



ist dn .vnsdMidMra Denkmal, dessen ßild in difliMi hbn dn lfltiflied«ii 

der archäologischen GesiBnhaft als Festgabe dargebracht vird. Ifidit aar, dass die 
architektonische I'mrahnum!! fast iliirdnvoz bcsch.iiliL't uml nur an wenigen Stellen noch 
in den Liiuellieiteu kuuuUicli ist, auch der liguriiL'he Sclimuck desselben ist stark und, 
wi« es den Amdiein bat, absidiUidi vantOmindt Bei keiner eiosigen der neun Figuren, 
die in mässip erhabenem Relief herausgearhcitet sind, i^t auch nur ein Rest der Gesidlta- 
zttge erhalten, bei allen iusgesanunt, besonders auffallend aber bei den drei letzteo, 
erscheint der «os der BeHeffllehe hervenigende TbeO des Kopfes wie ebgesduiitlsiL 
Eine so gleichmässige Verstümmelung kann kaum zufällig sein, zuma! an<lore Theile des 
Reliefe, die mit den Köpfen in gleichem Niveau liegen, wie die an den Baum gelegte 
Uoke ämd der zweiten and die Haslra der achten Figur, adbst in den fdnerea DetaSs 
trohlerhalten sind. Es liisst sich also nicht annehmen, daSB das Monument etwa lange 
Zeit bis cu den Köpfen der Figuren TerschOttet war, so dass diese verwittern roussten. 
Auch die unteren Theile sind keineswegs der Verstümmelung entgangen, denn bei der 
tief herabgehenden Leyer der dritten Figur i^t das vordere Stück ganz glatt abgeschnitten. 
Somit verräth die Art der Verletzungen die Anwendung eines ^rliarfi'u Instnimrntrs, 
mit welchem gleicbmiissig alle starker hcnorspriugeudeu ätcUcu des lieliets abgemei^selt 
miTdaD. Ob dies Ünmatand oder Fanatisnos an Wege geiwacM hat, ist hier so .vorig 
wie bei andern ähnlich verstümmelten Bildwerken des .^Vlterthums zu crrathcn. 

Trats dieses unscheinbaren Aeussein aber erregt das Denkmal sowohl durch seinen 
Fundort, wie durch seine DsrsteHung ein nidit gewUnUehee Interesse. Es stammt ans 
Bndrun, dem alton I!;ilikania::.s. wo os im Jahre IW* in geringer Entfcmui^ wesUicb 
Tom Hansoleum aufgefunden wurde 'j. Der Fundort ist aus Newton'« Oesddchte der 



'! Ich VLT'laiiki' ilit' FundaogalN 4fr GMf to Eemi A. ^.Miirrnf in London, iK^n M.it; iiuf in> in<- 
Bitt« danuu bcln^^e. Genaneres Sbcr ü» 9wuS§mAkbie de« Denkmab festzuatellen, ist auch teimu cUn- 



Digitlzcü by GtJüglt; 



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Entdedmogen zu Halikarnass und Knidos unter dem Namen Uaüi Captaufa (IM 

und hat schon bei den Ausgrabungen des Jahres 18541 eine reiche Aiisbenta namentlich 

an MosoikdarsteUuBgea ergeben'). Die damals von Newton aufgeilecktü BaulicUceit 

gebBft einer rtadBehen TUU an, wdehe anf dem Grande einet Mleriidieii Banwefts 

aufgeführt ist und meblCMhe Umbauten erfahren hat. Von den Mosaiken reichen die • 

frühestes schverlicb aber die Zetten der Autouiue hinauf; die jüngsten mögen sogar bis 

auf Gancalla herabgehea. Ifit einer so spiten Anlage kann unaer Denkmal ntebts an . 

thiin hiih'^n, es mnss vielmehr aus der hellenischen oder einer sehr viel friiluTLii römischen 

sich herübergerettet haben, falls es, was nicht feststeht, innerhalb des ViUenterritoriums , 

geHandeB iat. Bald nadi der AnfBndong wurde es in daa britiadie MuBeum ftbetgefllhit 

und dort is den Magazinen untei^ebracht, wo es sich noch im Jahre 1873 befand. Wohl 

in Folge dieser nngünstigen Aufstellung ist es bisher wenig beachtet worden und dem 

archäologischen Publikum so gut wie unbekannt geblieben'). 

Was die Darstellung anlangt, so geben sich die neun Fraoangeatalten des Belieb 
• durch ihre Zahl und ihre Attiihutc sofort als Musen zu erkennen: ein auf antiken 
Monumenten so häulig wiederkehrender Vorwurf*), dass unser Denkmal ein erhölites 
Intereaae nidit in Anspruch nehmen dürfte, wenn es sich nicht durch besondere lägnn- 
schaften vor den schon bekannten au.szeichnete. Pis i?t aber nach S«ä Seiten hin der 
FalL Zunächst durch die Beschaffenheit des Ger&thes, dem bler das Belief als Schmuck 
dimiL Alle die anhlraidien Bdleb mit dem Hnaendier, die nna nua dem UtecUmm 
tbnkowBMB rind, rSliNn mift nnr mrai AnanalmMn*) tob rtmiidwn Sarkoplingnn her, 



^ WewtoB, flirtory of äMMMnu « fl a Hw i nurmii ^ OMi» «mi BnmM iti, Ttat I 980 C ChmUcr 
te Aai^ and IMitw« dtr MtMtilM p. »0£ 

*) So viel ndr Maunt gewonkn, iiit (VI Cartias «kr einzif^. <ler eine fl&chtifte B««clir«ibimg de« 
r*ntiiial> in liT Arch. Zrli., ISf.S, S. S2 ^'rir.Kn hat. Er Hub ••v iiiiiiiittt'lliur nrnh iWr üel)«rfiihrung ins 
britisfho >Iii!.>M:rii unii rc-litc t i-s Til- iili' Ii /n 'l.-n au« Epli'.'-u« sliiiutcwnii'-ii Slci;!i:tiir"!i. Al< Mali iin 
.Iahr<! 1S7:: zum zwe:ti:n M.il Kiigluri'l li.T''ivri;. k.irii er mit <:i w.i1int. r Fr.'-.iiMili' lik^-i' ii.i iiLrt Uittt na. Ii umi 
Uetia mir liurch soinen tUrkophagwicliDer die zuverUMig« Copie MiferttgCD, die der beigegebenen AbbUdang 
IQ Grunde li».-^. I>;h legte ria aft daiBM EUliiliiaifaB Air mhlaligiMiMa Oswllichiift ia der SUnag 
»om 2. Fcbmar 1874 Tor. 

<) Ea wfiide die Onnzen einer Festschrift weit fibencknitM, Wollte ich daa ßberUage Vorzcicbnii» 
TW MueBdanttOmgHi Mtf Tmui, BtUeb, HBntaii, WudganlUn nd in itataMitcliea WerlMil^ wie ick 

TCB Ctarhard, ^mSTaIlII'i^^ C oad dk IqlanHit dM^dbaHbudi WiMalor, JnmB 
p Ittft n Tenwiie « . Bhadaei dortüctcfgaaeeoeMagt Otcrg, JAttanaN tifp l ii m»mmm xM r ihie «^hm^ 
p.lSii.S4iq. aoeq. bei. Dm Bach ron Deeharma, Li* Mm»e», Audt dt mytholoffie freeqae, Puis 1889, 
tat oime SdiadcD allen neaeren Bmrbeit<>m dee XaMBnqrtha» nnbekannt gebllrlK^. K* ist eine anroDiUiidige 

mri Wenifj kritUcho Ci'>rafiil;itii:h, ilif b«^oriiltT-J ;iaf ni.niiniiriinilfjn fn'liiete s.lir «.'friiik;'- Kenntnisse des Vcr- 
Itomi verräth. Das Ni'H-/, wa- i:i <!• in Hurhi' m tiniU^n i>t, ilii' biiri{i-.thi'n Mn-^.'nir.^chriftcn. -^ind schon 
ftSher in d'-'wlb>--n Verfa^sfrs S<r<if>( d'imcri/'tiu^s inc\li;if dr Umtit, Paria |,'i''lri::kt. 

*l Pii- unter dem Namen der .\t>uth.-i>.~(! H.iiuer'« allbekannte Tafel dei Archela<is nud ein Vi.tivrelief d«« 
boOTT«' H^iinir, -V. d. >. II 2'24 .V. n. 47a |. Letrtercs ab-?r ist no späten ür'i}irnnge» und verrith In AiKirdnung 
nd Aiufllhrung der Fignien ejae so offenbu« Abhängigkeit tob den 8ukopiliagndie&, — e« »igt die nenn Moeen 
klkghitiif toij«i»BBdBatM«— tostdmT^MBaAahatwdiawaiadl^ gaw d ha«* WHtodiil 



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geb«a tlflo, bei aller Abwdchimg in Efaudholtfln, ein im WeseDtlicben gleiehartigea und der 

Zeit wie d«n Typen nach eng umrahnites Rilil von den liederreichen BegldteriBBeB ApoH's. 
In unmram Denkmal aber besitzen wir das einzige Beispiul einer mit dem Ifueenchor 
gflsdmiflditen Ststuenbasis, wm solche ja von den IMldbavenk mit Veriiebe rar An> 
briuguu^' von Rcliers benutzt wurden. Insbesondet« adwineu die Musen für derartige 
SodLelreüefs ein beliebter Gegenstand gewesen zu ada^. Die Basis ist rund und hat 
«ioft H8be TOD 0,84 10., wovon aber nor etwaa Uber die HlUte (0,44 m.) fQr die Bfldflldie 
flbrig bleibt; das übrige kommt auf die BelcrSnnng und den Fuss. Jene besteht ausser 
der ziemlich stark ausladenden Hohlkehle aus einer üort«, die abwechselnd mit Doppel- 
palmetten und Rosetten verziert ist; dieser setzt sich aus einer Skotia, dem Ablauf und 
einem umgekehrten Kymation susammen. Dass unser Denkmal keiu Altar'), woran die 
Form denken lässt, sondern eine I5;isis ist, zeigt die Beschaffenheit der Oberfläche (0,«o m. 
Durchmesser): vier viereckige Löcher in regelmässigen Abstanden nahe der Peripherie 
mid «in grSaaeres rundea in der Ifitte weisen auf Zapfen hin, «aldie den Sodcd einer 
daraufsteheinl<^ii Statue hielten"). Was für eine dies war, 1ls8t »ich nicht sagen; die 
Anm. ö angeführten Batbra des ApoUo, der Leto und Athena aeigeu, wie verschieden 
die Gottheiten waren, denen der Hnaendior beigegeben ward«. 

Mehr noeli al^ das Genith fesselt die Darstellung unsere Aufmerksamkeit. Vfia 
es das Bund der Bildflache, das oicbt auf einmal zu äberblicken ist, erfordert, sind die 
nam Figoren nicht tn einer «InheMIdien Composition nsammengeBcUoBsen, sondern sa 
einsdneu, leicht übcrselibareu Gmppn vereinigt. Wie diese Gruppen abzutheilen sind, 
kann auf den ersten Blick zweifelhaft erscheinen, da jede Figur ein fQr sich bestehendes 
Ganze bildet; aliein da die sechste und siebente einander den Rücken zukehren und die 
ftnfte and aechste durch das Handanflegen als zusammengehörig diaradeiisiit sind, at^ 
eirgeben sich ungesucht drei Gruppen zu je drei Figuren, die in der Art abwechseln, 
dass die erste aus drei stehenden, die zweite aus einer stcheuden und zwei sitzenden,, 
die dritte ana einer sitsenden nnd zwei «teilenden «idi snaammensetst J«dearaal ist die- 

*j Dm Tieneitige BtÜiron de* khcrthttmlidieo ApoUobüdMxn Afl^kU »igt« W der SOckseite die aeia 
Wmm im Jmim nit das dni TSchtara dei ThtitiMt 4n dm n id i w Sn!« wanob dir Baintug dit 
Bafli«aliQiBb4n^nliiiawari>ii«chend. mitdaaApotlwomto^tiUalliMtVonhtHilBX dwDlNijM» 
pfalw) vdt dM Bodd«! (rechte R«beii<«it<>) ge^chniBdtL Paaa. 11119, it T«qiL nwiiw Xaeowtnetlw 
diese« Denkinab buBuB.. 1871 ]>. 134 ft Den MiuciKltor tng uch dW BiUuwi daci ERbildes der Athens 
tat dem Markte tu Eorinth. Pao«. II .H, 1. Praxiteles bilttc ftnf die TM» des Tcmpelbildes der Lcto in 
HntlBeiA eine Mur'^ imJ Jon flCitiDspiiltndtn ilareyas (;e»ctil. P»ii>. VIM 0, 1. 

') Für i-mt-n »nlilim c» Ciirl Curtii!>^ ;i. ii. 0. r<-lirit''-ii'i bi-rlllir«'!! fkh im Cultu« I!ii>i» '.ind 

Altjr -'•hr iialit. \ J. iii liutliri ii A<-i A|ii'll"l>il b - iu Aiii.'.ll.i ^:ii;t I'iin.sania« a. a. 0. ausilrflcllii li, i\u» 

e» di- AuiSL-htn einei Alt.irf« luibi-, uini t'i i lIiM lirt-ilHmt; <lcr lli'U-fs nennt er es nur ^utfiii, nicht fiiltf^v, 

' I Ganz ähnlich ist die Obertliicht l. r in der Villa Doria-Pamflli learb«?itct (Man, med. d. J. 

1863, tar. LXXVI, ^i), die gleichialis lange Zerit fOr eine Arn angesehen wurde. Auch hier befindet rieh in 
Mittdpiuikt« ein kniinuides Loch, durch welchem zwei seakrecht lich echneidradv Hillen nach der Pcripkaito 
hin laäfta. Veibiadet tmm die Tier Tiereckigen Ueher nnaerar BMta durch Linien, eo bUden dicM gaotM. 
üm i hi Itgob 



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ntittlera Fignr beMmdm herfoigehoben: in der enten und dritten Orappe durch einen 

Baum, in der ywcifen dailun 1r l i^- sie allein steht, die beiden aiüleni sitzen. Es wird 
sich zeigen, dtus diese Uruppfu aucli ilirem lulialta nacb ein Games bilden. Für das Auge 
lassen tiA nodi andere Znsammensetxnngen denken, z. B. wenn man die lebte fignr 
unsrcr Tafel vor die erste stellt. Dann wünle die ruhige (Gestalt der ersten Muse um- 
geben sein von zwei genau sieb entsprechenden Figuren, Ton denen eine die rechte, die 
andere die linke Hand an den Baum le^; dannf ntMe eine Qmppe ton zwei stehenden 
und einer sitz(!ndcn, und endlich, in gleicher Abwechselung, eine von zwei sitzenden und 
einer stehenden Muse folgen. Es i^t ^^ewis8 kein perintter Beweis für das Compositions* 
talent uusers KUusllers, dass von jedem Standpunkte aus die auf cianial zu überblickenden 
Figuren in hannoniseh abgesddosBenen Gruppen sich dem Auge des Beechaoers daAieteo. 

r>in Bi'ilputiin'.: der einzelnen Musen ist so klar a i^-'p lri'ukt, il i--- sie -.'iinT eiiiue- 
heuden Uesclireibung nicht bedürfen. Nur das EigeuthUuiliche soll hervorgehoben werden. 
Die erste Muse hat ihre grosse siebensailige KiUura, Uber deren losseren Ann das Ttage- 
baiid lioscliluugen ist, auf eine kleine Krhöhung neben sich gestellt und lässt ihre Linke 
darauf ruhen, während sie die Rechte in die Seite sttttzt. ihre iüeidung besteht aus 
einem langen, ärmelloten Chiton, einem schmalen, den Schooss bedeckenden Mantd und 
einem Kopfschleier, letzterer ein seltenes, ducli nicht unerhörtes') Attribut der jungfräu- 
lichen Töchter des Zeus. Hier dient er trefflich dazu, der majestätisch ruhisen Gestalt, 
der schönsten der ganzen Reihe, die auch durch ihre vollen Körperformen vor allen 
andern als eine ß«0oxoX««« MoSm'^ nnsgezeichnet ist, noch höhere Wtkrde zu reridhen. 
Sic ist die Bepnlsentantin <ler ernsten chorischen Lyrik, wie sie erhabener in keiner 
der uns erhaltenen Darstellungen aufgefasst ist. Ihr zur Seite steht, denn von der Mu&üc 
ist in der lyiiaeheB Poesie die Orebeetik nidit zu trennen, die Muse das- Tanzes, dne 
beweglichere Fifiiir. ilii < Ini Irii rechten Fuss zum Tanzschritt erhebt und dabei mit 
der Rechten ein wenig das Gewand lüftet, um im Ausschreiten nicht behindert zu sein. 
Lcidit hat rie ihre Unke auf den Ast des neben ihr stehenden Baumes gelegt, wie wenn 



«) SbwlM Beiqiiala Hnen «dt ümm atttrmleii ^tbOwk iadn rfch ia 4m «mtUedtortm 
MmnoMiitaBfiAtanifant aof Voaen: J^Kitr «Wwr. II C7 (MarKjasdanlillam^ die yiifv mit iler DopjwM^X 
ib. II 77 nml 7S («IwnMli Manp*mytinu, die MoM mit <l.m Dipt7«bon); nuf R.li. r«: .lie oIhmI.» Mo« 
dertalmli» An-Mui, «'in« Mn«? <lc^ X ■apl-T (Arfh. Zeit.. T;if. MIl, r in.- 5 - r';i!-;-^. r Sii-V .],!,.,-, |Cl;irac. 
M.d.e. III S24 II. 1080); auf WanJs.'i'nK»lJi-n: Jn-i M<i*?n des OrpiicusbUile» iHclbig, Allof tu den 
M'imtljtm. liii. \i, iv..'i .1 IV. Iii III-. Iintlli. Ii .iIv Unuiln iiii4 TiyrpdflhOW taMiciaiti Slf »il«r QÜWtofcl hä 
DtfViUe, Uitt. de l'arl Je la vrrrrrie Jan* VuaSiquüe, Uli. XIII. 

Pind., FytK. I 12. Mit diesem ^Vxt'j.r.-ii hab<>n »ich <lie ErklSror diu HonnT w\\ Pin'lar m 
allen Zeiten sbgeq^t and Ms heu^ noch kein« nacb allen Seiten hin bcfriedigeiide Deatang gegeben. Ich 
glaabe, da» di«g«rii|ai, dk w bM nhoch^ vollbiuig" ttboMiMB, allni das Biobtig« tieSea, denn, unter tßmt 
■lad lieht dl* ligW, wun der dm^dM Audmck JOmal' verfUnt, m vmtdui, «Mden, wie bei «Asse 
Vtfkn dar llal^raad swiidieB bohen Bergen, ao der Bindiiiltt iwieohen den beiden BiSataa. Ja nOer 
cntwichelt dlaee, desto tief?r üt jenfr, initliin enfaipricbt ßsftüxaX«e« bo genan uuerm Hbecli|iiM%", wia 
Pal«Ai^ dem ,jMciilialinig", ^Suix^siXo; dem ^JtoeÜdippi^, ^otusxonx dem JuciiediiUg" a L 



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ne sidi dadnreh te Olelchgewldit baHen noBte. Aach sie ist mit gegfirtetem, innfiUkwen 

Chiton und einem im Rücken lang hcrabwallcnden Mantel bekleidet; ihre Filsse sind wie 
die der eisten durch Saadalen gMcbütst. In SteUnng und ruhiger Haltung bildst die 
dritte Muse ein GegensUtek rar ersten, nur dass sie den Kopf ein irenig nach Hnks zu 
der danebensitzenden Schwester wendet Bis zu <leu Knieen ist ihr ganzer Körper in 
einen weilen Mantel gehüllt, der den rechten über die Brust gelegt«n Arm v illifr, den 
linken herabhängenden bis auf die ilaudwurzel bedeckt Dieser cigeuthuniliLUe, bei 
Umenstatuen nicht selten ToriconuiMode Heotelvnif ist in der Weise benrofgeteidit, 
dass das eine Ende des Mantels von der linken Schulter nach vorn über die Brust zur 
rechten Hüfte herabgebt und hier ein wenig nach dem Rücken zu umgeschlagen ist, 
wfthrend dae andere von der linken Sehnlter tber den BQeken nur rechten gebt nnd 
nach vom sclirii? über die linke Ihiml ireworfeii Dabei fasst die rechte Iland, was 
an uusrer hier gerade abgestosseueu Figur nicht deutlich wird, von innen den Mahtel- 
snnm and liXlt so du übergeworfene End« tet Das Attribut dieser Mose ist eine Ueine 
achtsaitigc Lyra, mithin repräsentirt sie im Gegensatz zur ersten die leichtere Weise 
der melischen Lyrilc. Es erscheint also in dieser Gruppe ebenso einfach als bezeichnend 
die Melik in ihrer naturgemftssen Verbindung mit der Orcbestik Teranschanlicbt und wir 
werden durch dieselbe darauf hingewiesen, anch in den beidaa andam einao almW^;|ifH 
ZuBammenhang zwischen ihren drei Gliedern za imjhBB- 

W'enden wir uns mit Uebergehung der MÜtttlgmifJft nilllchst zu der letzten der 
BsOie, 80 springt efai scddier Usr Idar !■ fia AngsB. Dia nittkve, anf efeDni Mssttdc 
sit/ende Muse piebt sieh durch den Kothurn, mit dem der linke Fuss bekleidet ist, und 
durch die tragische Maske sofort als Repräsentantin des Drama's zu erkennen, wenngleich 
sie dnrdi daa Attiibvt der SoHa in der Linken nnd den tmMfleaea, die rachle Sdralter 
«addössenden Chiton von den geläufigen Darstellungen der trafn?rben Muse sehr erheb- 
lich abweicht Ausser der Maske pflegt es das Schwert, das Scepter oder die Keule sa 
aein, wodnrcb die Moae dar Tragödie benidinet wird; immer aber trfgt sie daa lang- 
Irmlige Schauspielergewasd «nd den httSbtn OüaUi, welcher es unter der Brust msam- 
menh&lt In unsrer Figur bat der Künstler sieh von dieser realistischen Auffasaong 
freigehalten; seine tragische Mose ist gekleidet, wie die abrigen Schwestern auch, nnd 
wie bei diesen spricht sich ihre Bedentang nur in den Sjnbolen ans, die sie in den 
Händen hält. Schon hier also — dies mag vorwegzunehmen pestattet sein — beg^nen 
wir einem Idealismus in der Auffassung, der unser Relief über die anderen weit empoi^ 
hebt Die Rolle ist daa Attribot des IMchten, also in der Band einer Mnae leldit w- 
ständlich, welche MMSb nicht n einer Vertreterin der Schauspielkunst geworden, son* 
dem die Hüterin der dwmafladüii Dichtkunst ist Die rechts stehende Figur h&lt in 
der gweeakten Uidten swel FlMeo, repritaentirt alao daa nasOcalisdie Element, daa bei 
dramatischen Aiiffiibrur.frrn ja d:i= riöteiispiel war. An ihrer Kleidung ist die Art de? 
Hantelwurfs bemerkenswerth. Derselbe ruht auf der linken Schulter und geht, die rechte 
Brust freilassend, air HBfte hinab, indem er fn adifoen FaHen den Laib Us n den 



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Knieen bedeckt. Aach diese Figur atbmet ToHkoimnene Ruhe und ist nft dem ganmi 

Körper iloin Besctiauer zugewendet, nur den Kopf wendet sie halb nach links zu der 
sitzenden Muse. Dii' ilrifti^ in dicsiin Verein ist die aus unzähliecn Monumenten jeder 
Art bekannte herrliche iiostall der »iiinendea Muse, von der das Berliner Musenm das 
iditaite Eiemphr beaitit Selbst dies ab« «iri doreb viisre Figur so ScUtaMt imd 
Rnhe in der Gewandung noch iihertroffen. Leider ist der (ranze Oberkörper bis auf die 
äusserea Umrisse glatt abgeschlageo. In der Kleidung ist diese Figur durch die Franzen 
(«pftsMC Moovftt) aasgeseidmett ndcbe an dem Aber die Felssttttse iKrabbllendeii Haatel- 
enrif drutlirh erkennbar sind. Auch das Riemenwerk der Sandalen ist unversehrt 
erhalten. Diese Gestalt mit den beiden Vertreterinueu des Brama's gruppirt zu finden, 
wird nicbt flberraseheD, wenn man in ibr die Mnse erkennt, die nach Kleidnng; Haltung 
und Ausdruck abgeschlii m ii und in sich gekehrt sinnt und dichtet, also die altüberlie- 
ferten tiythen zu jenen kunstvollen Gebilden formt, wie sie uns in der Oekonomie des 
Drama's entgegentreten. Somit ergiebt sich, wie bei der ersten Gruppe die lyrische, bei 
dieaer die dramatische Poesie als das innere Band der drei Glieder. 

Die Mittel^ppe ist in den Ktii;'ellieitfn am iirjrsten beschädi^'t, doch nicht in dem 
Maasso, dass ihr Sinu dadurch verdunkelt würde. Nur zwei von den Musen sind durch 
Attribute dmmicterlsbrt, die mittlen stehende durch die Bolle in der erhobeneu Rediteo, 
die zur Linken davon durch das Dl|>tycli'ni, IMle und Diptycli"ii sl or -itiJ Abzeichen, 
die dem Dichter im Allgemeinen, und wenn kein anderes Merkmal hinzukommt, dem 
q^Bchen Dichter, der ja vonnigsweise ist, im Besonderen eignen. Man bat sich 

in der archiiolonischen Litteratur zwar gewöhnt, zwischen beiden Attributen zu scheiden 
und das Dip^chon, als da^enige Schreibmateriat, tteleha die beim ÄtufeiU» der Yerte »Otfusen 
FfrftMMnM9«N «M IdeMMm gettaUet, der Muse des Epos, — und die Bellen «stsfes iM ftr 
die forÜOMf ende Geachichtsschreibung in Proaa eignet, der Vertreterin der Ge$elMte mumwi^en *% 
allein eine solche Trennung steht nicht nur mit den schriftlichen Zeugnissen, sondern auch 
mit den inschriftlich bezeichneten Musenbildern im Widerspruch: So tragen, um nur ein Bei* 
spiel anzufahren, in den pompejanischen, jetzt im Lonne befindUebenWaadgemilden, welche 
durch die beigefügten Inschriftt n jeden Zweifel an ihrer Benennung ausscbliessen, beide 
ebengenannten Muaen Köllen, während andrerseits io einem kürzlich bei Baaauo gefun- 
deoeo Mosaik"), in welehefli unter andern Dantellnngen auch die Musen mit bschriftan 

sich finden, die Mnsc der Gc>chichtc, die nacli olriccr AuffafMiiii: eine Rolle haben 
mOsste, durch das Diptychon cbaracterisirt erscheint. Line solche bcheidung lässt sieb 
also kefneaidls OberaU dnrchltthren, es musa vidmehr in jedem einirinen FaDe die Be- 
deutung dieser beiden Attribute, die an sich eine völlig parallele ist, aus dem Zusam- 
menhaitge und dem Charakter der übrigen Musen hergeleitet «erden. Hier nun, wo 
•Oe Ifasen' dem Gebiete der Poesie und ihrer Sdnresterttnste,- der Musik und OichestUt, 



••) BMSg. WmdfmtUt, & IT& 



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angehören, werden vir einer Vertreterin der Geschichte im Sinne einer Wissenschaft 
keintu 11 n.: zugestehen dürfen, sondern das Band auch dicker Gruppe innerhalb der 
rein mll^i^tholl Künste suchen. Dass dieses die epische Dichtkunst ist, darüber l;isst das 
Diptychou in der Hand der liuks sitzenden Muse bo wenig Zweifel, wie der üestus der 
MbmiKa. 8te eriiebt, wXhrend sie sieb mit der Linken auf da* Kni« der neben ibr 
sitzenden Schwester stützt, die Rechte mit der Rolle, wie wenn sie lebluift ^jir iche: sie 
rccitirt"X sie rhapsodirt also. Die dritte Schwester aber, die, wie es sclicint, ohne 
jedes Attribut die linlie Hand auf ihrem SHz rahen Usst und die rechte «ier sinnend an 
das Kinn h"^',, lauscht den Worten licr Ittiapsodin und schlios^t so in cinfiiclier und 
leichtverstäudlicher Weise die Gru^tpe der Vertreterinueu des Epos ab. Im Einzelnen 
ist etwa d«r Stts und die BesclnihunK der Mose mit dem Diptychon herronttheben. Jener 
besteht statt des bei Museu gewöhnlichen Felsens aus einem Stuhl mit «eschweiften 
Beinen, wie er als Sitz der Dichter nicht selten vorkommt. Auch auf anderen Monu- 
menten findenrsich Sessel mt sonstige kfinstlidi bearbeitete Sitze bei Musen häufig"), so 
dau dieeer ElgL-nthümlichkcit eine besondere BedeotttUg nicht innezuwohnen scheint. 

Wer nach Betrachtung der tiii/ilucn Gmjiiien mit den herkömmlichen Vnr- 
stellunfien von den Musen, die meist aus Darstellungen der spätesten Epoche aulikcr 
Kunstiibung abgeleitet sind, nocb einmal unser Bellef abendiaut, dem fUk milebBt des 
Fehlen zweier, im MusiMulior sunst stets vertretener Gestalten auf: der Muse mit dem 
Globus, der Vertreterin der Astronomie, md der lluae mit der komischen Maske, der 
RepnseatMitin der KomBdie. Statt dessen begegnen ihm hier xwd attribntlose Husen, 
die tanzende und die zuhörende, welche in dieser Wiise wiedei- in i!en gewöhnlichen 
Darstellungen fehlen, Schon hierdurch also wird unserem Denkmal ein besonderer Platz 
angewiesen, iva zu bestimmeo die Terglwebung mit dm flbrigen UnsenreUefe nicht aus- 
reicht. Nur eine wenn auch fliichti};e reberscbav Uber die gsose Eütwickelungsgeschichte 
der Musentvpeu wird ihn mit Sicherheit anlBiiden lassen. Dass bUdende Kunst und 
DiehtkuDst eueb bei Entwicklung des Mnieaidaals Band ia Haod gegangen sind, bedarf 
einer besooderen Erwähnung aleht"). 

") Aebnticli ftUfht die KeehU- aui h ■XW il. iu rij^fy. m itirtuJi' Muf iUt Aj-othi-ope HomcrB. 

" i St> siht uof (!>'r SIu.iäosva.'<f- <ii.- in-rliriftli^ h bi tt iiirt.- ri-icliorf auf t iui in L<'linsi-*M'I l WcUktT 
n- D III, ^1 1. u;if litr Anm. !) aii).v fül.rt. n MarsvasTaiir liie yiu^, mil (kii Fluten auf Ativm vifrlK'iiiigen 
Stnlil u, 11. tii. Auf JcrTafd (U-? Ari hcUirn ili-iiit dtrMns«' mit i^ltr Kithara .nn ricr^ckiK bchauontr Blork 
■!• Sitz iin^l auf Sarli"liliiii;' !i »in^l !<tühk' t>ri Mn-cu ■lurohaa- nk\i\ un^'iw.'liiüf h. 

"I Wiü »ich Jie Vür-t.»l]nrig v.id lUn Musru aus ■iii'-r uriijTÜutfliili mibi(;T'.ü/t' ri Zahl «ins.in'kr. 
spielcndtT und tanicndtr G.itthfiten an lift» Begriff df« Clifre» lar Nr-utuaU entwii Vflrv R'i.lip.r< Kin- 
weodmgeu bicrg«geo (Jakrb. f. dott. Philol., XIU, S. 2<W>( kann ich niilit als /.utnflViiJ aiu-t^ 

kcnaen — , iri« die«« dann allm.'ili^' zu Vertr<>terinn<>n aller Zweige der musischiii KUn<te und znlrtrt auch 
cimelner WiMfMchiften wwd«ii, «Im hat an der Band dar littcmiidiaB Zengnisae aadi Welckcr baoadcn 
Mten tu dar grSadiidwB «d baioaMMa üntomAaag fM«r dCf ViNinmf 4» Jteam M 4m 
<3MmAm. Bmu 1868, daifttlua. Stgtamd Abt Obt^f in dar ^Hm. 4 geaiaata Diwert a llwi a» 
(r< St ■qq.)b 4a» daa Eiadifai|(a eiaidBcr T W i mwt i ite i ia d«n Xnii der den Viiaa mtmidMai KBnite 
ultr dw BalaiB dw Bifiili der ^'yir%\ -^fni rieh TolMgea habe, dv aidi seit den lyttagatiam aal 
Fkto aaak nad aadk an dem einer ipiuxAiH nuMa «nrriteite. 

8 



D'igitizeci by CjO 



10 



Bei keiDer anderen Gestalt der gri«ehlMlien Götterwelt umfassen die Bfldirarin, 

an denen wir ihre Entwicklung verfolgen können, einen so weiten XeitnuilD, wie bei den 
Musen. Ihrem Chore begegnen wir an der Schwelle hellenischer Kunst da, wo sie ans 
dem engen Kreise morgenlKndiseber AnschaauDgeo heraus- nnd m den weiten, gestalten- 

reicben nationaler Mytlieu eintritt; und wo >ie unt4.'r römischer Heri liaP lustüiit und 
ihren uuerstlitiiifliclien Forinvorrath eudlidi der christliclien Kunst als bestes Krbtkeil 
vermacht, da i^teheu die Begleiterinnen Aiioü's unter allen Olympiern obeuau uud be> 
wahren, wenn die ttbrigeo Gottheiten unter andrer Gestalt längst in den Dienst der 
neuen Religion überi!e'^;ur_'i'ii <[ni]. ncitU Jalirliunderte lang ihre alte Bedeutniis und 
äussere Erscheinung. litt lioiituriichcu Schilde des Achilles, der ganz unter dein Eiu- 
fiiuse orientalischttr Kunstwerke steht und griechische Mythen zu seinen BOdwerkea nocb 
nicht benutzt, tindet sich in den taitzeiidoii. Flöten und Phomiinx spielenden Jünfrliniien 
4D4 f.) das \ Urbild des Chores, der im hesiotlischeu Herakleäächüde, dessen Darstel- 
luogen aus dem voUen Born helleniscber Mythen gesehSpft sind, zu dem MuseBchor gtt> 

worden ist f.l, und von nun an kehren die Musen in ununtirbrochener Reihe auf 
den Werken althelleuischer Kunst, wie der Kyiiseloslade uud dem Aiuyldäischeu Thron, 
wieder, bis wfar in der Vase des KUUas und Ergetimos selbst eine Anschauung von diesen 
ihren ältesten Darstellungen erhalten. Wenn su von den Musen mit Recht gesagt werden 
kann, dass sie an der Wiege der griechischen Kunst stehen, so stehen sie nicht minder 
an deren Grab«. Bis tief in die christliehe Zeit hindn reidien die Sarkophage, deren 
Heliefschntuck die Musen bilden, und noch aus dem vierten oder fünften .lahrhundert 
unsrer Zeitrechnung ist ein silbernes Tioiku- oder Salbka^tchen erhalteit, auf welchem 
uns die bekannten Gestalten der hclikonischen Göttinnen entgegentreten"). 

in diesem mehr als tausendjährißen Zeitraum nun hat die grieclüsch-römisclM 
Kunst auf zahllosen Denkmälern aller All. die selbst in ihrem heutigen Bestände nur 
schwer libersehbar sind, deu Chor der Museu oder einzelne Gestalten desselben") fort 
und fnrt gelAdet und dnreb ihre Sdiftpfimgeo dem Wesen dieser OMtinnen, wie es die 
Dichter vorgezeichnet hatten, den anschaulichsten Ausdrack iiegeben. Es sondert sieb 
aber diese Masse von Darstellungen in zwei deutlich unterschiedene Gmppen, eine altere, 

») DMwlbe i*t 1794 sa Bom gcAuden nnd bcfliidet dch jctxt ia ImitlidMB Uteun; alifcInUek 
iwnt bei Bottigcr, Arfe» IM! Tl. I, dun bei Agiacwt, ^Mnmlwy «br vmUsL ümIm. d. Sta^fttir 
MM /F. Jh XVL Mrk, Iki Q. 9i ndetst bei riicrati, «fwr« vmilt, Wkm 1827 t«L I Her. XVm 
Dit Zwdfel u 4er VMbäi, dl» Ibiini fOoMeit habra «oll ud UUer «icdciMt {JmMea t, »1% 
ntnAen Wepler dareh dl» lofduift tik dwtrii die Duatdinwni bcrtttigt (Piper, JfylUL dir dMA 

jc-ntt n. mnx 

■') Ni' !if- irt Ti'rki'hrter als ditji iiittvn P- iiliiiiiili r, auf w. I.ij. ii ii'u ht d. r ».■l].' Clu^r dtr in un Musen 
K'iljil'li t i-f. mit der Zwei-, Drei-, Fünf- cxIit Si<li. ri2alil .I r Miim'h in Vi'rlii:i'liiiitr t» bniiiT'-M. in n.-li'lior 
«ic. iiin ii ili.riVli-n iiri'l •'[laten Z>-ajjtii«*en, an i-inzoln--ti urt. ii v, r- lirt ■-■-in ^hII-'Ii — v. rt;! Ki"iit'' r in di>iii 
j4nm, IT) ^'.■iiiitmti ii Aiif<iiM- S, ■^'•i Für ilit- lu ll' iii-i ii.-' Kim^l »fiebt es nar dio mnii Mumjii il--. h-'i'io- 

diacben Epos, allo ul rik'- }i Mi:-, hvi-ri iii.-. tli. il- aus S|ii. l.T. i. n der PieliUT. theiU aus Klügeleien filxTge- 
Uirtor M^tliolofeo, tlwilii griulein ami ikUcb vcnUaiuleueo Dicliter»t«lleB herf«tgtg»agta, blieben wesenlos« 
QMI» mA hsbea aiT die Knt Mmb EbliM geBbt 



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11 



die UM in den TMeobildeni und einnlnen Mlien stataarlscben Weriten anadMulitli irird^ 

und eine jüTi^tTt'. elio für ans durcli Miinzen, WanilgemiiM*', Gemmen, Mosaike und Sar- 
kophage veitreteii Ut Die ei'stere bescliräukt sich ausschliesslich auf das üebiet der 
echt nttBiteben Kftttste, IHchtlmini^ Tuis, Gesangr, Kithara- vnd F15t«ii8piel. Aof dem 
;>( hildc des Herakles und der Kypselosl.nJe «Mien die Museu sinkend gebildet, vährend 
ApoU in ihrer Mitte die Kithara spielte; auf der Vase des Ergotimos begleiten sie den 
Zag der Hfnmdisehen, «eldte rarHödueit von Pdeug and Tiietie eneheinen, und singen, 
wie bei Pindar Pyih. III >i>K, das Hochzeitlied. Nirgend veiTälli sich die Abhängigkeit 
der älteren Musendarstelluugen von den berOhmten hesiodischen Versen Thtog. 7G ff. 
deutlicher wie in diesem Vasenbilde. Als die icpoftpmam] äffasiotv steht abgesondert 
von allen Übrigen Kailiope an der Spltn des Zuges, sie allein en face gebildet, sie «Dein 
durch ein Instrument, eine Syrinx von nenn gloii lilangen Hobrflöten. aiisiiezeichnetb Dann 
folgen, genau dem hesiodiscbeu Verse entsprechend, k>.stui i' Lj-i^nr^ xs OcOCsuC ts 
Mek.ira|t;<«i) ts aa isbamt Oruppe rndnigt") and in einer nraiten die Übrigen Hasen, «ie- 
demm in iler Reihenfolge der Theogonie, nur dass Terpsichoie nls Stesichare und Po- 
lymnia als Polymnis baddmit ist. Urania aber, die letzte des zweiten Verses, steht 
ihna Namens wegen ipelch Unter KalHope neben dem Wagen des Herrn des Himmels, 
des Zcu5. Alle acht Munn i iitl)elnvii jeüliclien Abzeichens, sie sind in Tracht und 
Haltung durch nichts uutei'^chieden. Auf jüngeren Vasen erscheinen sie ah, Beglei- 
terinnen Apoll's, als Blcbterinnen in dem Wettstreit zwischen Ihm und Marsyas, als 
Sdlfltzerinnen von Sängern und Dichtem zwar individueller ausgebildet, bewahren aber 
durthweg ihren Charakter als Vertreterinnen rein musischer KOnste. An Attributen treten 
>nr Syrinx der Ergotimosvase die Kithara, die kleinere Lyra und eine grosse Zahl andrer 
Saiteninstrumente, ferner die Flöten, da» Lnptychon, aus welchem sie den Text ihfsr 
Lieder aVdesen, und cn<ilich die Rulle.' I»aniit aber ist der Kreis ihrer Abzeichen er- 
schöpft. Die gleiclie Ueschruukung zeigt sich iu den Statuen dieser älteren Periode, 
aber die wir schrifUiche Zeugnisse beoitien. Sa wiasen wir aus oinom Epigramm de« 
Antipater {Anthol. rir. II Ifi, 35) von einer >Iuse des Ageladas mit dem Barbiton. einer 
des Aristoldes mit der Schildkröteolyra und einer des Kanachos mit der Syrinx — alle 
drei Ktnsder vor Phidias — nnd aas Athentus (IV p. 182. XIV p. 686) von einer linse 

des Lc?botlirnii>, eines iy/jv.',^ i-^i'i.'fx-'-.w'.i Ungewisser Zeit, mit der Sanibuka, einem 
dreieckigen Saiteninstrument, also auch hier rein musikalische Attribute. \'ou den übrigen 
HosenstataeD dieser Zeit werden die eharakteristiseben Merimale aidit angegeben. 

In den Mosondarstcllungen der jüngem Periode wird der Kreis reit) nnisischcr 
Künste nicht nnr lorcb scbärfere Scheidung der einzelnen Diclitungsarten erweitert» 
«r wird sogar dordibrodien and in d«o Bereidi dessen, worftber die Haien als Gtttfamon 

»•) DftM (l<'r MhIt nicht aooh seine Insohriften «lern Verw dos Hirriod pi'mä»» iiiip>flTJnrt, fondem 
die ktxte (MellKmu'iic) nier^t ^-e^i tzt h;it, Ii. i;t ilaran, Jass er für ilic^fii l.in^,''-n Xiinp ii. 'l'-r v.titrr Thaleia 
•tebcn aiSilte, swiicb«n dem Hantel der Mose nnd dem Hals des Pferdes keinen Bauri faud. Die übrigen 
dni Vmm wi« die te leMn Chnpr^ iMtf^ 



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IS 



wicheu, werden ituch Faclmisbenhchaften gezogen. Scbou in den Miisenbildcrn auTMttDzen 
der geus Pompiuiia, die wir als N'achbilduiiseii der Ainl'rakiscliPii Miisonstutiien für die 
ältebteu uns eilialtciicu Dcukniiiler dieser Tcriodc auächeu luiisseu"), tritt uns diese 
Erwwtening irollfladet entgegwi. Ifit Aisoalune in* IMfArdioi»**) lehen irir aUe aus 
Vasenbildern bekannten Attribute in den Iiiinden dw llnSen: die Flüteu. die Holle, die 
grosse und kleine Lvra, hiuzugekomiueu aber bind die tragische Maske nebbt Keule fUr 
die Votreterin der Tragödie, die komische Masice nebst Pedom für die der Komödie, 
und der Globus nebst Stab für eine iimin;i'lir viuaitszusetzende Muse der Astronomie. 
Ea ist leicht begreiflich, warum grade diese l''achwib»eitäcliaft unter deu ueuu Göttinnen 
der i»ou«x4] Tj-^vi] eine Vertreterin ßeftaden hat, lag doch nidits nSher als den durch 
Hesiod eingebürgerten Namen O'jpsvi'a mit der Wissenschaft der Himmelskörper in Ver- 
bindung zu setzen, deren hannoniscbes Tönen ja eine alte Lehre der Pjtbagoi-tter war. 
Von nun an fehlt dk> Ifoie mit den fflobua hi keiner dnr nUreichea Dmtonnngen 
mehr. Auf der Apotheose Homer's, den awi^tiiltesten Dealanal dieser Periode*')« ^ 

'i r,,l;.,i, ^f,J,ll!U^ mii-fültiirti, [.1. .X.VXIV II. t— I5,pb967 ff. r!..rK'h.-i, fEmro n I [(. 2H1 ff. 

iluiu.'ti -ihil Im l.'tjri ii J.ilirliiiK.i. rt .l.-r !;■ imblik, <•. W T. Chr., /." l'riiK'' "i'- Niichiul lungcii ili-r 

ron Pliniat X.XXV irw.iln.'. i; Ml-mi •.m. n m- Aiiiiu.iki.i . iith.ilt-11. 'Ii-' M Kulriu* NobiliM' ,I,ilir.> 
189 T. Chr. mit vi.liu ari-liri: Ki-i-l « rln-ii n.uh 1; mi ülMrlührt-, i-iDi.- aüjfmi'iii (ri-hillitrt- ini4 M'hr 
wahnchirinlichr VfnuuthuüR K' kh 1-. i'i cfr »luxi. V [1 .Ii.' »j. b darauf grüntlet. lias« Fulvm* dii- Muwii 
imTcniptfl de« HtratU» Mutarnm au£>t"!]t> im.! <U-- »i. ili. Mui^eg, «neb diu Bild dea Ilerctiks Umanim 
«■Tdie VBaoen focM bt BbM Fipcriiib;i<. mit -i t .iit. rtiiLuiiklMa IiMdurtfl: 

M-FOLVIVSMF 

SER.N-NOBILIOR 
COS ■ AMBRACIA 

CEPIT 

«riclie im Jahn ISüH an il<jr äti'Uc <le« Teiii|i< K ilr-^ Mfrcak'» Mniianitn g>.-fan<lfn wurlo und ubiir Zweifel 
eine der Ambr«liJ«ch«U Manen trug (D« Bo«i, BM. d. J. t8ß9 p, 3 sqq.), macht ilirrr ir^ rin^r-'n AuMi^bnoDg 
wi'gfii Um hiich Om breit) wahmheinUcli, dau die Hiuen au» Er waren. ! ub' r >li ' 7/nit nach den 
Verfertiger dencUmltat lieb OniMmbcftiuna^ MaiknZiiMiftbnngaiif pQl}kt«(/<i*<a.dLX|S»9X 
wdU Andt da* vwdMMe «mm jmMi bri H«aiw t. imtn vmnlMt, bt hIM dum «Ihm Jedca Hdt, 
iNBB bi JM« Wert) wIMA Ftffäii atafftt Aabnkh um BmMok dn Tynbn «lA «ndt toch ihn 
■it KnnNvifc« tn« Art gMcbmldt (Ut. XZXVm 9, IS iMbea Potjb. XXU 19, 8«nbo TU. OS). 
Dah<^r wird man «chiwrilcb MI gehen, weiin nan die Tcrfeftigniig ancb l«r Itoenatatiieii ia lebie Mt 
Terbgt. I>TrrbiH ti.wi ancb etneo Aciiat, auf welchem die neiin Mmen mit ApoU geseluaitten warn 
(Plin. X.X.WII E« |>awt ru der genanon Chaialrt«ri.sirun);; j>d' r ■ inz' lniii Mns<- diirrli ein hcstimnitefl 
Abieichiu. wie wir anf d»-!! MRiiicn durchifcftihrt Mhfn, wii- riiniii'' ri.n liii-^ in Ai hm b» rtiht<'t; itn •/<>- 
eHfMItütM maeulit, nt Aluna '/Hi>y»i- .^in-wtui tun rtddtrtnlw i;L«i.r;ii.i. 

") Wenn ea lüi-ht bbiss> r Z.1I.1II :-*, ■bi>^i unfiT ib-ii ii' ii Kn n !• 1 r"iii|'< iii'-r-.M jujon 

die Mow inif dem Dip(,vi-hon b.blt. war <\\f >|..iti'ihiii ,L'rwiihiili b" S. h' iiSiini.' rwi-' b^ n K|i'i- 1 Ur-; hi' htc 
in der Ali)l>rakuu'hi'n Mus'.tigni|i]«' mich nu ht T.jllzoRon. Ikidc wirt n limiD diir< b dir Muso mit dir Bolle 
Tertretvn gewesen. E« »chcint aber, al» ob auf den erhaltenen Müntcn in der Th«t nur acht MiL^eo mit 
Sicherheit m unterscheiden wären, rti im dieMu«» mit dcrKilliara (Ix-i Cohen l«b. XXXIV n 7) weicht doch 
nw bl ao unwesentlicben Eiiiteih«i<> 11 von n. h ab — die Säiili', worauf die Kithara ruht, fehlt und der Ko^ 
irt Mhr ea &ea — , daai dio cweier fo anSallead ihwlichw Figmen in ein und deneÜMn Qrap|w 

aicht wiMMlgi antea diiaa Abaiidnagaa aarXidHiMng to BtaaifdidHMidm n eetaen aafai dadlen. 

*9 Gag« At fett ■UgtiMbi inwMMBaaa BAbMHnamg BiubX miaadi dia Afoäiaaw HGOir*« 
^aieh dw <b«g«di bai BniUa« gcAuAma tabda füaca vvObr in Xrim 16 a. Ov. aagdbrtlgl lün, 



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13 



Bie den OlobnB, wie aaf den Mamen, auf einen vlerecldgen Untersatz gestellt und weist 

mit der, jetzt eiBauzteu, Rechten, die ursitrünfiliih wohl auch einen Stab iiielt, darauf 
Iitn. Dass die Musen mit dcu Maskeu iu dein Chore .Vrchelaos febleu, darf nicht auffallen, 
da die Vertraterinnen der Tragödie und Komödie in der Procession des uut«i'sten Streifens 
eich finden, die <leni tlirotienden Dichternalit. Dieses Fortlassen einzelner Figuren, die !<i>n8t 
als wesentliche (ilieder des Chores anposchen wcnlen tiiiissi'ii, deweist. was, auch jüii.rere 
Mnsendarstelliingen bestätigeu, va& aber oft veikunui it>t, dui^ bei allem Strebeu, jeder 
rinzelnen Muse ihren besondenD Wirinacnfaraia lannraben — dm HaoptUBtendUed der 
jüngeren von <Ier iUteren Periode — doch eine unveränderliclie Nfim darin sich zu keiner 
Zeit feütgeüelzt hat, vielmelir jeder Kaustier bei Bildung des Mu^euchores seinen indi\i- 
dnellen Amehanongen, den Verlangen des BtsteUers, dem Zwang» des Ortes, Ar den 
das Werk heslimmf war, in nii-fjedehtiter AVcise Reclninnir tragen konnte. Aufgegeben 
aber ist in dieser Periode die ui-sprüngliche Gleichartigkeit oller neun Schwestern, die 
auf den Uteren Darstelhmgen aUe ebne DnterBcbied singen nnd tanzen nnd spielen, und 
an ihre Stelle jene Sonderung nach Künsten und Wis?i'ii>cliaften getreten, die jeder 
einzelnen Muse zuletzt einen bestimmt abgegreiuten, den übrigen Scbvestem versagten 
Wirknnpkreis zuweist Je jünger die DarsteHungen, desto mebr werden die vrsprünglich 
liebsten I^cschaftiynngen der Musen, Gesang und Tanz, von den realeren Gattungen der 
Dichtkunst in den Hintergrund gedrängt: ein Hauch littcrarischcr Bildung und Reflexion 
webt durch all« Scböpfungeu dieser Periode. Dabei geht mit der Aufnahme der neuen 
Attribute ein Unbilden der alten Hand in Hand. Die so vendiiedenen musikalischen 
Instrumente, denen wir in der Iltereo Periode begegneo, werden Terdiüngt bis auf di«i: 



haben »ich in neuerer Zi-it p'withtijn- Stiiuni. n mit Eix-lif «uPir««]>rociieii. Adolf Michaelis w.-i»t (Grifek. 
Tiililrrrhionikrn S sl. Aiilii. 4I0| auf >li'- V. r-. lii-il- «Ii- it .1 ^ M..I' riiil~ 1.. i 1. r I>i iikiiiäbT — '\- \ .Ii 
iliaca l' iiikvniig' r l'al"iMliiii<-, hA li-r t.iliula Ar<-h<'Ui gi"lil.-.nn>.', r M.iriiLi.r — auf Jui |..ibf.i,T.i)'iii-i lii'ii 
Charakter der ln*f hrilt- ;i il r A|i f li. •-• , namentlich .las!' mit kur/' in zwiit.-n S li-nk'-l. auf ■Ii. Aohnlicb- 
krit des \'/it',i mit >iiuT' P ii l'ti l. luii.Tküpfi n onJ anf <iii- all'^ ri-i In ti \mA mit Ui lrlir-amki i» iib- rfullten 
DHr«tvUuii|{<rn hin. illii Jik E>i'likliui1 aus der Verbindung mit 'L ii <nlli« mni. r-t;. nr'' tm Ilil.i.-n hiniiiken iti 
lö-en und in eine betriohtlieh frtlhere Zeit — di»' Mittf- des zweiten vorchrtutlicben Jibihumi- rt< n 
nuktii; und uueh C. T. Newton >A imUU to tke .friff -iivwion teulpttirtt, London 1874 p. f.i .rklirt 
•idi «u« driwvtben GrOndcn (tir ein*' Hinaufdatiraug dersilbvn, will al>«r wej{«n d«a hri TI'AI'l!Ah\ and 
kfiUUAlA f«lilend«n i avlwcriptum. d^< schwerlich frtther als iui vntrn Jahrhundert r. Gir. unterdrackt wcrd«, 
nicirt Bbar diaic Mt faiaai^fdwn. Der laadachtflUdMRhilcktoBiKbe Hiateigiad, in der MttionalkellniMlwB 
btt aiT BilM Mhr tOtm, HÜ Alcmdw Uvflg (WSmran, A LunMmfi L A MBaat d. dt TMhir, 
S.S7U eapIcUt AmrA mAn» BafcckbeH gkidiMb «in* Mli»i« AMtttuig dMDfdoMlt. Saüirt M d«a 
Tolbttidif unriMMn B«t|;« dtrdrri obtwn Bcümh fauu tob «faiem nliclirtn Htaitignade ta «IgmtlielMai 
8liioe «Mb katM Vttit »eio. denn lüiumtlidi« Fipiren beben «ich von dm glatten Orunde ab, eine Schrldnag 
von Vorder», Mittel- nnd Hintergrund nlfo. wie »ie den riimi^ehen Relief* eignet iPhilippi. rem. Trittmfthal- 
rtlirff, S. ff ), i-t n.»-h j\Uh1 v>illi(.if.ii. Viill>-n'l- ist .Ii.' b.fiihcidi'ni' Andcutunj; der Architektur im 
untersten Streif.-n <luroh ilie tinfaclun Sänl.nkHpfe und liie Cirtina s" weit v<m den au-Rofiihrf'U und mit 
Details Bberladi-nen architi kt.'niwhcn Hintergründen d- r Hil l, n im nikeii »-nlf- rnt. lii-^^ ^ li ii In. r.lun ii die 
gU-icluritiffe Entstellung beider im höchsten Grade iuiwBhn>cbcijiliclt, wenn nicht ganz iuidenkl»ar wird. 
Somit epKheint unuimeixUdi, dl« Ap«lh*M* Hmmi^ sdndMtm tai imätSug des enlea mdMMm 
JtdwbniMlerto liiaMifinunck««. 



14 



die grOBM £thara, diu kleinere Lyni. <lie jetzt ^ewriluilich als Schildkrötenlyra gebildet 
irird, and die Flöten. Das Diptychon und die Rolle, die in frflheren Darstellungen den 
Text der Gesänge enthalten, werden zu Schreibmaterialien, und die Müsen erhalten den 
Stilus, in '^wm -iiaten Werken $elli>t das Diutenfitss diizu. Die Mnse der TMgSdte wird 
mit holu'ii Kothurnen und dem Schwerte, die der Komödie mit dem Tmitanon und panz 
spät sogar mit dem eng aulicgeudcu zotügeu (iewuude der römi^-chen Komuden versehen. 
Audi die fllr die sptteno Schauspiele so vichtige Pantomime geht nicht leer ua: wir 
betitzeu unter den durdi Attribute nicht ausgezeichneten Musen mehr als eine, dl* den 
Epigramm auf ein Bild der I'olyhymnia (.Jacobs, ÄHthol. gr. III p. 220) 

«1*. <pllttTt|rf«t «iM>W *AilW«>i 

voUkemmeii entspricht 

Die Parallele zwischen beiden Perioden zieht sich leicht: die ideale AnfflMong, in 
der die altere die helikoniscben Göttinnen gebildet hatte, weicht in der jüngeren zuerst 
einem gelehrten Schematismus und dieser erstarrt zuletzt in plattem Realismus. Ebenso 
leicht ergiebt sich der Zeitpunkt, in welchem diese Umbildung vor sich gegangen sein 
muss. Die Aufnahme einer \ i'rtreti'rin der Tragödie und KonirMÜc in den Musenchor 
set2t eine lauge Uebuug dieser Dichtgaltungeu voraus, ebeuso wie die Muse mit Globus 
and Radios erst nach virtleadeter AasUldung der Stemkonde zu einer Wiaaenadiaft in 
<liesen Kreis eingetreten sein kann. Letzteres aber geschah nach den vorbereitenden 
L'utersuchungeu eines Plato, Meton und Eudosos erst durch die alesaudrinischen Astro- 
nomen, also an der Baaundatltte jener geehrten BOdung, dl« aündaig nnt«r den Qe* 
sammtbegriff iler ;i' j-txr fiel. Hier sind aus den Begiaiteiinncn ApoU's, die in schattigen 
Waldthaleu ihre Reigentänze auffuhren und das Munndn der Quellen mit ihrem Gesänge 
b^Mten, Lehrerinnen {^worden, dis in itwibigia Bibliotheken nnd Höraitlen dem Sdiflier 
die verschiedenen Gattungen der PoOSiO auseinandersetzen oder auf dem Observatorium 
dem Astronomen die Bahnen derffinunalakörper weisen. Iiis ist also die Epoche Alexan- 
den dM Gmson, die wir andi In der deadiichte der UueDdarateUnngen als Wende- 
pnnkt aaerinnnen mfissen. 

Kehren wir nach diesen flüchtigen Andeutungen zu unsrer Basis zurück, so ist 
ohne weiteres klar, dasB sie mit ihrer Gruppirung der Musen nach den drei Dichtungs- 
arten der Lyrik, Epik nnd Dramatik der jOngeren Periode angehört. Aber sie nimmt 
hier einen besonderen Platz ein. Das Fehlen der Muse mit dem Globus und die noch 
nicht vollzogene Trennung zwischen Tragödie und Komödie, welche beide durch die eine 
Figur mit der Maske repräsentirt wnrdeo, uaterschmdet sie ganz wesentlich von den 
flbrigen Darstellungen iUeser Periode und würde sie, bei der Ceschräukun g auf rein 
musische Künste, die ihnnenn Musen vertreten, den Darstellungen der Vasenbilder aaÜe 
Seite aetaea, wenn nidtteben die Ifnae dea Drama'a anf eine fitere Epodie himrfeae. 

Ebenso eio Vers der l«tcini«cbcD Anthologie (Meyer 617): 



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Za einer genaueren Datii-ung des Werkes fehlen leider die Hilfsmittel. Die i^tnrke 
Beschädigung der Oberfläche und die v^illive Zerstörung der Gesichter macht ein sicheres 
Urtheil über riuii '^til iiumöfrlich: nur *l;i-^s ih'r Vcrfcrtipor -ehr snr^fiiltig arbtMti'te, lUsst 
sich aus einzelueu Theileu, z. Ii. der Kucküeite der siebeuteu Figur, entnehmen. Die 
ndiige SeMiüiMt einiger Gestalten ist xwar nidit sowoU du Verdienst onseres Kttnstlecs, 
als ein Vorztijj ilcr Werke, die er nachbildete: ein Veruleioh mit der Tafel ih-^ Aic'ielaos 
aber, der zum Theil die gleichen Vorbilder benutzte, zeigt, wie ^iel veiter .sich dieser 
rva der EinAtdiheit mid Annrath seiner Vorlagen entfernte. Drd Figuren sind ee, die 
in ^';ltlz gleicher Weise .nuf beiden Werken sich finilcn : ilii' zweite, die driltp und siebente 
uusrev Basis, alle drei aber sind auf der Apotheose Homer s nicht zum Vorlheile des 
EindmdcB um vides bewegter vai nnmhiger gebildet Die tanzende Mose, deren 
newL'gvingen auf der Basis mehr angedeutet als aufgeführt sind, springt dort fiürmlich 
den Abhang des Berges lierunter, den Oberkörper staric geneigt und die Fasse weit 
Mueinaader gesetzt; die linie mit der Ljra, die auf der Basis den redtten Ann ganz in 
das Gewand hüllt, hat ilia dOlt frei und macht mit der Hand eine staunende Bewegung, 
indem sie den Kopf, der zwar neu aber sicher richtig ergänzt ist, der Inschrift zuwendet, 
auf welche die daneben sitzende Muse mit ihren Flöten in augenfälliger Weise hinzeigt; 
die sinnende Muse endlich, auf der Basis noch in der starlcen Verstümmelung ein Bild 
der SaiiitDliniL' und Ruhe, hat auf ilcr Apotheose diese Eigensrhufti'n L':ui.'li< b uiirjobusst: 
der viel weiter zurückgesetzte rechte Fuss macht ihre ätelluut; ge^^wuugeu und das 
inttende Eaar — der Kopf iat einer der wen^m, die nidit reetanfiit sind — gielii 
der ganzen Gestalt etwas Unruhiges, das am allerwenigsten zu dieser ^fuse pnsst. 

So gebührt unsrer Basis in Ansehung der Ausführung sowohl als des Stils 
nnzweifeHiaft der Vorrang ^or dem Werlte des Ardielaes, und «eon wir dieses oben 
{Aiiiii. 20 rirhtiR in den Anfang des ersten vorcliristlichen Jahrhunderts gesetzt haben, 
so muss die Basis zum wenigsten dem zweiten angehören. Die Darstellungen würden 
einer nocb frftlieren Ansetznng nidit entgegenstehen. Aoclt die OestaHnng der beiden 
Bäume als laublose Stämme mit seltenen Ast-Ansätzen — nur bei <lini letzten scheint 
die sdittditeme Andeutung eines Blattes versucht zu sein — entspricht ganz der Art, 
wie de nnf plastfsdien Werken der BMfhezeit, t. B. dem fMese des Ly8ikrate9-I>enkn»]s, 
gebihlot sind'i). In späteren Reliefs cr.^cheinen die Lnnidcroncn völlig ausgeführt: die 
Museusarkophage der Villa Pac< a und Villa Medici, die ich in den Attnali d. J. 1J*71 tav. 
dagg. D E veröffentlicht habe, zeigen den Musenchor in einem Hain von deutlich charak- 
terisirten Lorbeer-, Eichen- und Pinienbäumen. Genug, es treffen alle Merkmale zuaammei, 
um der Basis aus Halikaniass nicht blos unter allen Musenroliefs den ersten, sondern 
auch in der nicht eben grossen Zahl von Werken hellenischer Skulptur einen hervor- 
rsgenden Platz aasaweisen. 

So unverkennbar aber die Basi^^ die Merkniiile einer verliiiltnissmüssig frühen Ent- 
Steliangszeit an sich trägt, so deutlich ist ihr doch auch der Stempel einer Kunstepoche 

>^ Vf 1. Wamaan, i. LmiMtifi *i d. AM <L «. mir, & IM t, SM C 



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16 



aaliKedrückt, die nicbt melir selbständig erfindet, sondern mit dem Torntthe von Hotiren 

«ibuilet, welchen >iv au> fiülu'rer, schripferischeier Zeit eiiipfaiigen hat. Die schönen 
Gestalten der Mttsen, die der halikaruassiscUe Bildhauer auf die Basis gesetzt bat, sind 
nicht von üim geschaffen, sondern lagen ihm in statuarischen Wericen vor, weiche nach 
den zahlreichen noch erhaltenen Wiederhulun^ei) ein/einer zu seUiMsen, zum Theil in 
hnliein Ansehen ^"(.'staiiden hMlicii tnii<^i'ii. Wenn wir unter unserem Statnenvorrath 
niclit mehr zu allen ueun Musen der liubi» die Vorlagen besitzeu, so wird dadurch die 
WAlursciheinlicbkeit nicht gemindert, das» dieselben doch sanwt and sondelrs Kopieo 
Rind. Zu mehreren der au'^dnicksvollst«!! lialnvi nir -i>' ii'v h, die übrifien aher sind zu 
weuig charakteristisch, als dass sie als sellisi tudigo ächiipfuageu angesehen wcr4len 
ItOontau 

Von der vielfach nachscf'üile'rii G'-^tilt il< i' sinnenden Muse ist schon die Rede 
gewesen. Auch die in so eigeuthumücher Weise eiagehullte dritte Muse mit der kleinen 
Lyra findet in einer Statne des Museo Ohinramonti *•) ein bis In nlle Einzelhimten ent- 
sprechendes Abbild; das Gcw.mdniotiv ohne Attribute ist spüterhin vielfach für die silUMBde 
Muse, die sich zu stiller Betrachtung von der Aussenwelt abschliesst, benutzt wonlan: 
die inschriftlich bezeugte SCnemosrne des Museo Pio>Clementino **), bei der es siäi 
gleiehfullä hndet, bezeichnet <len Kreis von V'oTSteUnngBO , den diese Gestalt späterhin 
vertritt. .\uch fttr die andern Figuren der Basis Uessen sich Ankhlnge an statuarische 
Werlte nachweisen. Da indessen hierbei eine so direkte Uebertragung nicht stattgefunden 
bat, wie bei dm eben genannten, so unterlasse ich die Aufzählung derselben und wende 
mich nur noch zu zwei Gestalten, die nach mehreran Seiten hin interessant sind: der 
sweiten und der letzten Muse. 

Btne tmuend« Hase, wie sia hier durch das Vorsetaen des rechten Btises nad 
d;is Lüften des beim Ausschreiten hinderlichen Gewandes charakterisirt ist , findet sich 
unter den zahlreichen MusendarsteUungen meines Wissens nur uoch das eine Mal auf 
der Apotheose Honer'a. Dagegen ist diese Gestalt in einem andern Kreise weiblicher 

Gotthelten sehr gewöhnlich. Unter den zahlreichen, in allen Grössen auf uns Mckiimmeoen 
Wiederholungen derselben tragt das Esempiar zu Ince-Ulundeil-Uall auf der Basis die, 
wie Matz") angiebt and IGehaelic*^ bestätigt, imcwtüdhaft sdite Insduift AnOgntoe, 



■'i In •Um italiviii-cli-u K-italo^,- Jcs Mu«'" Cliiaraiui 'nti ;lu- lU'ni .laliri- IStl.S iT,v^t .!!■■ NmniiiiT h;. 
Sie iHt iint' rl' l"'ii'-f.'rM-. nii«! pohürt in tiiii-r St.if«cii|»rK]>[H . i.li-' an* il' Tii Garten ilc* Qnirin;il ^tauniit iiml 
der nnUr ■Ivii Mu-ii-t.ilufii <\r- Man«« Chiaruinonti n-icli dii- Nuimn- ni 14 (mit ••r^,'ui^t> :i Kli ^m. lil (vom 
EfKSiuvr nuiiil'-rlicher Wcia« mit FlOten UDil Ulobo» aiug«»««!!«!) und 402 angcböreu. Ob itut-b <lie glekh- 
MU aiit«r1rben<^H« Wun IV vai M vn|rti^M <nied«r dünei Miianmeiai ifaid, irt alr aldtt 
■Khr erinnerlich. 

>*) Mmt. J^o-CUm. I -Jl. CUrac, M. tL: TU pl. 4<)7 n. <»70. 

") ttaifc, J/ioU a m tUat 4ina «if a«. vm denaa Jadoch Imine ToUfttMÜg «ilwItM irt-, die 
HUtnag tat Ahm lirtt äAtmäu AuitMa mit BitbolMlt «staduuB. 
•0 AnUM. Air. XXXI & «. 

>^ jntooL ok, xxxn & U. 



17 



ei« Nam«, der durch mIdb BedaatOBg vod in VerMnduii; mit der von PrasanUB>*) be- 

nclitotcn Thatsaclic, dsM ID der ArkndiäcbeB If^lopolis im Hciligthum der g:rossen 
Göttinnen aut einem Op^Mtisch eine Nymphe gleichen Namens mit einer Hydria ") dar- 
gestdlt wir, diese GestaHen dem Kreise der Xt/mphen zuweist In der That pa^st ja, 
wie Matz ausführt, das anmutbige Motiv des GevandlQftens ganz vorzugsweise für eia 
Mädchen, welches vorsichtig zum (Juell herabsteigt, um Wasser zu sc!ii'i]ifi'i! '\ wiihrcnil 
es bei eiuer 1-igur, die sich wie uusrc Muse zu ebeuer Erde betindet, au Natürlichkeit 
veilieit md gcswugen endidBt. Kieht minder Benningen ist ihr eine tarnende Mnie 
die La;?e des linken Armes. Ganz ansemes?en erbebt ihn die Nymphe, die auf fluer 
Schalter die llvdria trägt, die Muse aber, die nichts zn tragen bat^ muss ihn, wie M Mf 
der Basis geschieht, stittien und an dnen Banrn lAgen, gewiss nidit sum TortheO des 
Biadmcks. Denn eine Tänzerin, die flüchtigen Srhrittfs davoneilt, bedarf selbst beim 
Uebergange aus der Kühe in die Bewegung, den wohl uni>ere Uestait ausdrücken soll, 
einer stddira Stütze nicht: es ist ledigiidi ein Nothbehdf, wem der Künstler sein» 
Hnsn Sidi stützen lässt, wie um im Gleichgewicht zu bleiben''). Deshalb glaube ich, dass 
Hätz ganz recht hat, unsere Figur als Nymphe anzusprechen und in ihr die einfache 
Uebertraguug eines beliebten Motivs auf einen andern Kreis von Darstellungen zu 
aelmn; und es scheint mir im höchsten Grade bedenklich, in Statuen dieser Art, ohne 
die äussere Beglaubigung durch luschriflen oder Attribute, eine Muse zu suchen, wie 
dies Heydeiuauu ") bei eiuer Stockbobner Figur thut. Wie aber die Vei-weudung des 
gleldien HotiTs hsi zwei Tenwhicd«nen mjftbologischcn Gestalten stota dne gewisse Ter> 
wandtschaft beider voraussetzen lässt, so berühren sich auch Nymphen und Musen in 
ihrem Wesen sowohl, wie im Kultus sehr nahe mit einander. Im Hain und an 
der Qndle Allirain Unsen und Nymphen ihre Choitftnze au^ im Hatai und am Wasser 
stehen ihre Altäre und Heiligthümer; beide singen und verleihen die Gabe des Liedes, 
beide begeistern und gewähren prophetische Kraft, beide folgen einem Fflhrer, 
Apoll, der {ioosa^mi« und ■'•j\irfr,-;i-.r,i zugleich ist IHdils also lEomrte dem UUsadon 
Kttnstler nlher liegen, als eint^ Nymphe im Chore der ihr so nahe verwandten MuMn 
einen Fiats anntweisen. So nahe dies aber auch lag, so ist es doch mgamtStäk 



"» Till 4. Nftcli der foniuiliuit i n Aiiriirn. (k» I'aiisaniaä {Bull. rf. 1871 p. 125) weirt 

dx cwcimal gebnnchte irnpiasui»»! «z* utr' {-f^ ■:^^i7Uli) — -iJTv.r,yT5it öi tr-. Tjiri;^ anf Rrlkf» hin, 
dicaotwri vcmchiihlcnen Seiten. aUo wuhl an den 'i'reg«m d«« Tiidw«, uigebraclit wkien: «af der «uesSäte 
Ftamit •■«r S^jTinx, Apollo mit <ler Kithar», zwei Hören ; auf der uden Ist ZtfllUlll ftB flnflljllJlllW 1BI|lblB, 

*) In den Uaadaehriilea ia 'Afx<p^i) vencliriebeo. 

*■) Auch die waaMrtngendn Duuiiden pflegen mit dar «im HhmI du Ctawiod ibir dn Knh ta 
«HML T|L Jahoi, ihr. d. «Sdk O. d. W. im. T»t U. 

*^A]ifdtf TiM dwAidMlaM Mite «bm nebt» Bete abgebnehn, dihn iMt n «m1m(, «to 
wUk Uk dw BtaiHar wt dm hüm Am sligshiiilnii bii 

") dnL Jkig.im^ m*. IM» Mm M MUkr^WuMbr ^, m. Xi U. 19. "m, 
J*yVp.i»BtäMiHAftXh->vvfif(tt^tAa4^ dw Änk. ML 1867, 

TU ocxm. 

t 



18 



wofden*) md es ist immerhlD erwflnsdit, dass der tanceBden Muse taf der Tafel des 

Archelaos in unsermRdW elllzwi it-d unanfechtbares Beispiel an die !<eire tritt, welches 
beweist, wie die uaheuBezUliuge» zwiscbeaMusea und Nymphen auch in der bildenden 
Kunst srnn Ansdrack gckonraMn sind 

Die letzte Figur der Reibe weist auf ein Vorbild zur&ck, welches in unserm Denkmäler^ 
Torrath bisher nur durch die vier ganz eij-'enKearteten Musenstatuen vertreten war, die ihres 
ernsten Eindrucks und schlichten h>lilcs wegeu sehr lange als Werke griechischen Meisseis 
galten and toh Kunstforschem und Künsäero einer noch gar nicht lang vergangenes 
Zeit den Skulpturen des Parthenon unbedenklich an die Seite gestellt wurden"). Erst • 
die nflchtenie >YUrdiguug neuerer Archäologen hat ihnen den richtigen Platz in der 
KuDStgeschidit« angewiesen nod in ihnen Werice erittnnt, wdebe dem Stil «ie der Zeit 

") H'»r Au - . unmiiutlnie L'tlfrlra^Hmi eint» das Watttrieben heieickHenden AympheimotivB 

«ti/ Mitm /Br atkr itnwitknduMidt. Ütark, Xioii, & äl^. Id der tkDKlulen Mose d«r Apotbeo«« sieht 
Stärk tm* Mim du AdhJUtdtm Ltbnu, eine Anffusniig, die gegenttber der TbatiBcli», da» in keiner einqgen 
Flgv dw Bettel^ auch in dlcMr Mnaa nieU^ bfmd midie Biadcwtiing auf hakuhiimlwi Inbm <idi tindat, 
idwvriii^ toldMn kau. mtte dir Kloitto din ggwoUt, «0 wSide eres 

oder d«i«h dia Art- der Bebianag an^geqwoebea laben. Aber er kouite «i (u nicht woDen, dun das 

Uttmrbrhen Krelae'MlaerKiiMi «wl alkgoriadMii Geitalten Ug nichts ftnwr, ab bakeUstlw Begdttenag^ 

^Vjii •■nt'<hied<'n*t<!n h«t «ich Di-ittTH, dU Vfrehmn^ der ^^lwn hei de» Grircken, S. Vit, (CSW 
dif Glrii li'i lziins: »■m Xyiii]ih>'n und Mu-fn ini-.)ri.-«iinK-li''n. Wa- er ilajri^'eii v<irbrii>(ft i-t wuliliTwogen md 
Mharf!4innig, Ix'tiilTt »Ii r ii i i-t nur mit.Tp'iinlln;ti- PuiiVt.'. lii" ■lir Tluitsii lie -••Ilj'it liii lst itiii>tH,<,'ii kHiiin ii, ila-^ 
im AVeti'ii um! Kiiltii- iK-iil-r GMttli. it. ii m. pn^rt' rit'iii-li;in>;''ii ■■livciilr.'n. .la*« .^niiahnw finer ur-iinm^r- ^ 
lii'li' ii Mt'ntit;>t und ilaiuit ilii' Z iiiii kfüliniiij; au.li .li-r auf f. r^i'iiihkationeii vun NaturkrJftfn ni.ht 

abzuweisen ist. V- iin I)i?itt'n zun lieweis« dafbr. <iasi •iStlHelu Gtttalttn cU J)arMeUiini}en inensehlieher 
Krttfi» oAn« irtftKd wdehe Anknnjifmnff an dii yalitr l on der PKanlam» 4ir XtMter gehildet ymxAcn xt^ies, 
die Erinyen anfuhrt, so liat grade flkr diese nenordings Üilth«;- in dem ansaerordcntlich l-.-hrrcicb6n Anf- 
Bstte aber eine Calcnische Sehale mit dem Tode des Pcnthens [Arch. Zeit. 18T:i S. H2 £.) daigvthaa, 
daaa aie koiaa Phantaaiegefaade der Dichter aind, aandem adwn in oraltn Knltnsfonndn ab Jaftrkmtm 
aafmta wudtB, aas wiklKr AiAsnag sieh daaa ihit GtitkltaBg aawolil ia dar TnfUie, ab in dar 
bÜdMidea Kiail «atwlckilta. Sie TentUadeahett dar KMdan?. aof dia IMtaa & 17 Anai. 4 aadMihiaai 
■aaeht; — itel» traUe BekMdiait Ixt den Kosen, flidhKte od^r gitozllcbe SnfUSMUif de« XBipen bei den . 
NjBph«n — »prieht ^eiaUUb nicht gogi^n >-in>' nr>]ir(ingllrh« Id^ntAt IxMdt'r. Aorh dii> N}iii(ih<<ii wuril'>n 
nicht bin« in der ilteren Zeit, vo die grivcbi«cbe Kun*t nackte Frauen ttberiiaapt nicht bildete, beUeid«t 
dar);..Nt.'iit. »ib-t <i|iditerhin noch war, wie dia Aaddnhae4tat«n selftB, BatMüsniBf dasKSipcnM KjmvlND» 

bildi.m Jurchjus nioht unirlä^Hoh. 

"I Zuerst im ZusainiU' rihan^'' !nar ii' li lirt. 'ii^rli w-üi;; 'ib' rzi uc tid l)es]irrH;lnn von <iae(lm>noff, 
Aniuili d. J. I'. 41111. ; abgebildet ebendaselbst, tni: d'aoa. A l'i- D. Die beiden A und II »t.litu 

im Mmxo nreheoloflieo della Mareiana ru Venedig, C befindet «ich im J/w«« inipcnaJ lu Petersburg | dorthin 
KU» Venedig gebnii-ht, denn Moschiui, Gnida di Vauiia I 640 «ah »ie in Venedig), D in MantOH (Herkunft 
vnbekanntj. A i.st ani»<>r in den Annali publizirt bei Clarac. M. d, t. lü. pt. 510 n. 103-,^ Hfiller-Wic^ler. * 
Z>. «L 0, 57 D. 731. Vaieatiiielli, Umd «fatpM <M mm. mth. «MIa iforeiam (Pnto 1866) teT. VL 
B bei fBMtii. Mk rnukU um* df Feiicifa II a. », Clane IH (1 d» a. 7«a VateaaiNiB. teT. T. 
]) bei LOm, Mut» dOm nah atead. S Mmmm U tar. XUI (sebr nage««). Clarac III pl. M6b a. 
1094b, MaUer>WieaeIer, H, 157 n. 790. TUeTsdi. der nur A nad Bkemit, irdat de JZeiaen. I. p. •H'A der Epoche 
nnnittelbar Tor Pliidias n, ebenso Canora in seinem Gutachten über A. Hirt, Jahrb./. tcmentth. Kritik 18:27 
p. 4ßf. vergleicht sie dem Stil und der Arbeit nach mit den Karyatiden des Erechtheiona. Gnedeonoff aetzt A 
in die Zeit vor Phidiai-. Ul>er B entliält er sich, da der Kopf ni> lit 2ui>X'h5rt. de« ürthetls; C gilt ihm ab elB 
Werk oder ein« Kopie aus der Sehlde des Phidias, D für eine gleichzeitige Nachbildaag von C. 



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19 



nadi von der bekannten Karyatide 'des Braccio uuovo nicht allsawdt abliegen können*^ 
Wie bei dicspr und ihren Vorbildeni, ilen Karyatiden des Eieclithoion^. die ruhige Stellung 
und die »äulenarüge Auordnuug des Gewandes dadurch bcdin^^ i&t, dass sie sich den 
mathematiKhen Linien eines aKhitektoniuhon Organtsmos unterordiieB mtmten, m hat 
man asu Ii die eigenthflnilicli befanpeiir Haltung jener Mu^en^Jatueii aus ihrer Hestimmung 
als arcbiteliU>niscbe Glieder hergeleitet und ist allgemein zu dem Ergebniss gekommen, 
dns Bttdi sie Gebilktrlgeriimai gewesen seten. Diese Annabme hat sdiUessUeh sogar dahin 
geftlhrt, dass man sie ungeac|itct der Maske, welche die eine, und des Diptychons, welches 
die andere blüt, aas der Zahl der Musenstatucn überhaupt gestrichen und in ihnen so 
wenig, wie In KarTatlden und Kanephoren, mythologische Gestalten sehen so mflsien 
gei^aubt hat »). Um letztere Aasidlt an iriderlegen, hätte es der unzweifelhaften Muse 
nnsrer I?asis nicht bedurft: lebensgrossc Marmorstatiicii. ilereii Köpfe vollkommen ideal 
gebildet und deren Attribute zweifellos musische sind, nnUscu wir so lange als Musen 
betrachten, bis nachgewiesen ist, dasa ein alter Kflnsfler oder Beschatter sidi unter so 
bestimmt charaktcri-iiieii Tiostaltcn etwas anderes bat vorstellen ki>iinen. Aber auch 
die Meinung, dass diese btatueu Karyatiden seien, ist gerechten Bedenken unterworfen. 
Hag man anch als unwesentlich ansehen, dass bd den Musenstataen der Eiadiuek des 
Saiilt naitigeii, ilor bei den Karyatiden durch die Cauuelüren des Gewandes bcn orgebradit 
wird, dadurch stark beeinträchtigt ist, dass sie über dem Chiton noch einen weiten, doppelt 
gelegten Mantel tragen, so ist doch der Unterschied in der Stellung der Figoran sn 
l « I t. Iii, um fiir tieide dieselbe BesÜBnwng anzunehmen. Die Ivaryatiden stehen fest 
auf eiuera Bein und setzen das andere so weit vor als nöthig ist, dem Körper, der das 
schwerlasteude Gebälk tragen soll, die grösstmöglichc Widerstandsföhigkeit zu geben. 
Anden die Musen. Mit fast geschlossenen Beinen stehen sie da, ohne das eine auch 
nur um einen Zoll vor das andere zu setzen, eine Stellung, die gewiss nicht dazu 
augethan ist, grosse Lasten dauernd auszuhalten. Dazu kommt, dass bei keiner einzigen 
ohflD auf den Kopfe *^ irfch irgend welche Spur eines Toms findet, der fikr KaiTaliden 
doch unerliisslicb w-iro. I>ie lu'ipfe sind, wie die -ganze Palrkseite der Figinen, mit dem 
Spitithammer nur obertlächlicli glatt gehauen, waren also zwar darauf berechnet, nicht 
gesehen n werden, afattr nicht darauf, als Lager ta «Henen. Daren nflsste sieh in 
Löchern oder Bnlchcn «na Spur erhalten haben. Endlich weichen die Statuen in den 
Maassen so sehr von euMUider ab, dass sie, worauf doch sonst alle Anzeichen hinweisen. 



Stcpluuii ta Kdhleni fft». Hehri/Un III p. H'.'O: Die ve)u:ionu<h*n Musrn iiu'^tn mich Orioiiiaten, 
wdcht dtr Zeü cUs Phidia» noth voratitgegangnx »ein kOnnen, gearbfitet »ein, nnä abtr dtttt OriginaU 
nMt mUH, »ondtm errt in auler riimiithtT Zeit nach jentn Originaim fftmacht, teie ttK« dit KtuyatiiU dm 
Vt^/mm. Awb Baadmtt, Ardt. ZtU. 1866 p. 880 bilt li« Ar Riprodtikltenm nM$ atei griitUMkm 
a^qw» mm pm i Wa f i rtw ZA 

**} OlMig, MuiMwm mgi wm. «rit ttjpmd p. 16 sq. 

*^ Dar K«pr tob C md D war ufe T«m Bai^ getnart od Irt «tat maug «mmhit; der w 
A ist iwar avfif^Mtxt, do<-h x ti< int er nigehMg; dtr tob B lit mb hdlncD Xaiamr and mt mmSttiM 
«faM ZwUchcrntttck«* dem Kumiifi* »iigepaMt 



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p 



so 



nicht ein und derselben Baulichkeit ai^ehSreu könnten, ftUi sie Ktr}'!>^i'l'^° waren. 
Die eine der Venezianischen (B) ht um nicht veniger als 0,ig m. höher als die andere« ■)■ 

Nach alledem wird man die Benennung als Karyatiden aufgeben müssscn. Unzweifelhaft 
aber sind diese Statuen Glieder einer prüchtigen architektonischen Dekoration, sei es 
dass ?ie ffir Nischen hcstimmt waren, sei es dass =it> vor I!ogeiithüreii slamlon und 
sich, (tbuUch den rumi&cheu Viktorien, die erhobenen Hiinde gaben «O- l^ei dem gänzlichen 
Mangel aller zurerllsslgen Angaben Aber das Bauwerk, dem rie entstammen 'iiX und 
den Platz, den sie einnahmen, winl man bei Bestimmunii ihres ui-sprflnclichen Zwpckes 
Uber blosse Vermuthuogen nicht hinauskommen. Auch die Figur unsrer Basis giebt 
nmr eben nnfiefkhren Anhalt ftlr das Mothr des erbebenen Armes; denn bei den 
Statuen einen Baum oder etwas Aehnliches als Stütze vorauszusetzen, ist schon an sich 
missUch und wird durcJi die Beschaffenheit der bei A B und D antiken Basen sehr 
unwahrscheinlich gemacht Dieselben sind so klein, dass fttr jede StQtze ein liesendnrBi 
Postament angenommen werden mfisste, so dass nur der Au^we;^ übri}{ bliebe, sich iwsi 
und zwei um eine gemeinsame Stütze pniiipirt zu denken, an ilic sio sirli wie Wappen- 
figuren, die eine mit dem linken, die andere mit dem rechten Am, gelehnt hatten. 

üm «ber diese Statoen aof alte grieeUadie Vorbilder rarOdonflbien, dasa sehdneo 
mir ihre stQMiSfilMn Eigenthilmlichkeiten nicht auszureichen. Von Archaismu« i>t, die 
Locken vieOeldit ansgenommeu, bei ihnen keine Spur wahrzunehmen; die Befangenheit 
der Stellnng nnd die Strenge der Gemndong ist ans ihrer arcUtektonlBdien Bestiinmnng, 
nicht ans der Besehaffsoheit dae nachgebililotcn Originals /u erklären. Zu solcher 
Gebundenheit der Fom vemag der Zwang der Architektur auch die formvollendetste 



"I Uolwrluiupt i>< B w.'st »ihlank'T nU A, wie folgeri'I'' M;u^«" dii' iili von d.ti Oriifin»]-'!! 

nahm: Eiitf.rjiunK il.-r liru-twan^ii b-i B 0,». A ft.ii-, linit^ li-'' riiitn». utitt-n Iwi B '^,«5, l>^i A 
').»- . Eiitfvniuiii; vom Soh.-it-limiikt «Itr Hiar^ aaf il'-r .Stirn hu zur Linie. Widcht di^ iM'iili ii Bru-twarren 
V'.Tbindt't. bti B 0.46, b-.i \ O.41-. vnn dir Kohl«' bis zum oberen (lewnnd-taani bei B O.it, b»i .\ O.ii. 
Der (frö«eiVB Schlaiikhiit enf-ijirirlit ili.' j.'ms'.cr.' Frtiheit der .\aafilhrung. Die Falten bei A «iiul grad- 
liniger, grtoer und tl' f'T, )i,-i B zaUIreii ln r und b^'wegter. Gcwisn rühren tieide SUtnen von verüchiedenen 
BOdhaMin htr, di-- für dau' lb-' it'jbjudo nach RleichcD VorUgcn arbeiteten. 

**) Die eriMbenen Anae^ bei A der linke, bei den Sbrigen diekn der nehte, and aUe bis anf geriofe 
Sitapfe Teriotcn; lie «nM woBsttHdi mu btMBdiuti BtSdaa gMuMttt, Mku M D, «to dnt gkMi 

Die Aagabe M Ullcr, üdM. | am Abb. I: JÜUrtkamMt Jbmm an» Atktm i» YmuHf, 
UbM mifkk nf Tiiiwtid^ wekbwr Bitm 11km MtnAtmuin «gmentirt: vr«ttr tmmm dktt 
Mä i Mm t Oftmiar am tintm grieMuHtii TXeoter; «lu dem otAtnUeAenf vieOeieht; tarn dtr Skat* da- 

ttlhm? nirhi umfnkrachfMitA. Sn kiminit er, Tragi' an Frai;,' und V.niiiithun^r an Vfrnuithunjf reihi'nd. , 
«ndlicli auf Mi>ri>»inl. aU Räuber dieser ."^tatuen. nnd v. rlii rt in l. r -iihvri n tVb. rzeugTing, grieehiwhe Werke 
vor «irli zu luibin. «ihliew^lich no «ehr jide* B- w u^^t-tin . :i . in - [i .uh.. !i Boden seiner BeweixfUlirang. 

da-ss er E}>r>chtn S. IH' Anm. einfai Ii *AgX: v i* ick in, Th/il mtnKr IttUe naekfftu.-ie*fn habt, »inil • 

die Slufen Jnrek dir Vriirtmnrr unter Morofini n».« Allitn eingrfi'hrt norde». Lange vor Mitronni al)er, 

nämlich vor l.W", wurd.-, wi-' B-.'nnJ»rf a, a. 0. nacbv>i i«t. B, die einzige, deren Anffindnngwrt bekannt 

ist. in Oaaero bei Y.-nedi)j: gefunden iValentiDelli p. 29} uml D »i h'in an dem l.iTl erriL-htet^n Denkmal 

Peter Stmn'e in S. Aadie» lu Hutoa nachgebildet Woher fiurekhardt, Geirtm* & 4«0 die Angebe hat, 

itm dia TeMiinkchn Mmib eon TiMater sa Pvia itiiwipn, wtim kk nldiL 



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ScbSpfluig zu bringen. Ein RfidcschlnM also auf altgriediisebe Unsactatufln, «k«a anf 

die des Ageladas. ftie er fremaclit worden ist. imiss als verfehlt bezeichnet «erden; 
veoigsteus müsbte man dann, und damit väre der erhoffte Gewinn wieder tiufgehoben, 
auch dne rSIIig« Vmbildang der Attribute ditreli den rümisehen KBosfler anneliBeD, 
denn die Ma~ki; Attiilut finer Mu-u 'u- Aum füuflen .lahrhundert v. Clir. ist nach 
ansrer obigen Auseinandersetzung weder uachzu weisen, noch auch nur denkbar *•)■ Die 
«it diesen Statuen bis nnf nn wesentliche EimeUielten flberelnstimnende Flgnr naaicr 
Basis lii»»t da$ geineinsaiijo Vorbild in einer viel späteren Eiiocbe suchen, denn n 
ist kein Grun<l nnzuneluneii, dass dasselbe in einer wesentlich früheren Zeit als die Qbrigen 
hier nachgebildeten Statuen entstaudeu sei, und für diese ist wohl die jüngere attische 
Scihnle die ttusseiste GKose^). 

**) FOt lefaw Bthuftwig, daas die HmIm lebon za Phidiu') Zeit du chankt«riitiKlM ^fmb«) der 
tii(iaiili«n Mbm war, miMt* (IvMfeMff (a. a. 0. 8. 79) den Bewcii admldig Uallwa. 

**i Der Hantel iit Ober den gtMiikteii, alekt «1« bei den StatMn «bet dem «iboboMtt Im fenatdi 
wA Int Mma üebemhlig; 

Der nir nfemeeeeve Bann geetattet aleht, die beb» Beglna der AriKrit irehegt« Abdclitawn(Un«ii 
und mich in f\nfm besonderen Ab*cliuitti- di'»wf(fen t» reclitf.'rti(f<'n, dii»« ich auf die AnwendODf dfr eben«» 
geliiutigen wiu Iviiuenieii hüMmlisclii'ii Munemiauteii jfani (enii'htct lial«'. Deshalb bemerite ich hii'r uur 
soviel, dav-i .•iin' Piiifmii; 'l-r iii--< iiriltli' li l>i'>;liiiiliii;t'-ii Miiwiiil;ir~r.-lluii(u'i-i> i" t'.'lMTi'in-tiniiiiiiiii^ mit den 
littt rarisrhrii Z>^utrni-- n liii- Anwi'ridmijf li^'itiniijit.T Naiic r auf di'- l inz. Iir^n M«-i< n, wi- der Melpomene 
auf dif ilu'- ii> r 'I i.u'"'li-'. der Thalia anf die der Kumudii' u. <>- v. ni. lit 2iil;i-.-t, da zu keiner Zeit dieea 
J^amen eine ao individuell« fiedentojig gehabt baben, wie luan ai« ilineo beisulegea lieh gewOlint iint. 



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Für die heige?cbene, die Schönheit des Originals nitlit entfernt erreichende Ab- 
bilduDg bittet der Verfasser um die Nachsicht der Leser. Der Photograpb, nach dessen 
ürtheO die Originalzeidinung zur heliographischen Verrletfültigung durchaus geeignet 
war, zugei-te mit Herstellung eines I'robeabdrttcke^- so lati$;e, bis es zu spät war, die 
fQr den Lichtdruck etwas za blasse Zeichnang stechen xu lassen. 



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JAHRESBERICHT. 



Die Üesfllschaft hatte im Jahre 1876 den Tod zweier Mitglieder zu belilageu, der 
Hämo Erbkam und Gruppe. Venoben sind Herr Evtsenhardt nach Hamburg; 
Herr von Wilamowitz-Mölleinlorff iiacli rtieil'swnM, Hoir Set-k nach Italien. Die 
Herren Bötticber und von Sallet sind ausgeschieden, wieder eingetreten die früheren 
Mitglieder Herren Lflders und Blbbeelc Anfienoninien wurden die Herren Dorn, 
F.nflp, Jnrilnii, Kiosslinc. Ivaibel, Rocoly. von Alten, Müller, Föriter, Gilli, 
Rehbein, Droysen und Robert. Somit besteht die Gesellschaft aus folgenden Mit- 
gliedern: Adler (SchrlflAbrer), ven Alten, Aseherson, Badstttbn er, von Bamberg, 
Bardt, Belger, Bode, Borinanu, Brose. Bruns. Bü chsensi Imtz. von Bunsen, 
Curtius (Vorsitzender), Dielitz, Dobbert, Dohme, Dorn, J. G. Droysen, 
J. Drojsen, Eichler, Ende, Engelmann, Fischer, B. Fftrster, F. FSrster, 
Friinkcl. (ülli, Göppert, Greiff, Orlmm, Häcker, Hehn, Herchcr, Hertz, 
llinschiiis, Ilolliindcr, Hnbner, TOU Jasnund, Jacobsthal. .Tordan, Kaibel, 
Kiessliug, Kirchhoff, Krüger, Lepalua, Leesing, Lttders, Manger, Marelle, 
Erbprins Ton Saehsen-lleinfngen, C. Meyer, J. Heyer, Momroaen. Hüllenhoff, 
Müller, von RadowitS, RcrpIv, Rchbein. Ilhanpabf', Ribbeck, Robert, Rose, 
Lord Rüssel, Sebaper, Schöne (.Schriftführer,), Schottmüiler, Schubring 
(Aiehitar und SAalaneliter), Stephan, Straek, Trendelenbnrg, Tren, Tablen, 
Wattenbacb, Wiedemann, Wittich, Wolff, Zitelmann. 




UncMMktMtM* i M M Irtw il. MI«, W*in tlii i III.