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Full text of "Bericht über die... Versammlung Teutscher Land und Forstwirthe"

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<36611068910018  / 
<36611068910018 
Bayer.  Staatsbibliothek 

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DON  U  M 

LUDOVICI  II 


AUGUSTTSSIMI 


BAVARIjE  REGIS. 


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&  e  r  t  dt  t 

übt  r 

bie  a<$te  SSerfammlung 

teutfd>et 

Sanfc  tuti»  $urfttmrtl)c 

a» 

Dom  30.  September  bt$  7.  Oftober  1844. 


^  fi  n  (t)  e  n. 
Uli. 


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I  0  r  tu  0  r  t 


3nbem  bie  Unter$ei<$neten  ben  $eri$t  ber  VIII.  SBerfammlung 
teutföer  &mb*  «nt>  8forftoirt^e  ben  bewerten  SDWtgliebem  Ijfemit  übergeben, 
glauben  fie  in  ber  «eufljaltigfeit  bcS  3nljalte$  <Snrfä)ufoigung  bafür  ju 
finben,  baß  berfelbe  ni<$t  früher  erföfen. 

Gr  ijl  »Ott  allen  bisherigen  ©ertöten,  mit  0tö<ffi<$t  auf  bie  »Wen 
in  fletnen  Settern  gebrühten,  ^Beilagen  ber  6tdrff*e. 

3n  Slnfeljung  bet  gorm  würbe  bie  beibehalten,  bie  ft<$  bur<$  flehen* 
irrige  Hebung  als  jtoetfmdfjig  betodljrt  *)at. 

SJfögen  au<$  bfejenigen,  mel<$e  borjugSweife  bie  gortförittc  ber  Sanb* 
tt>irt$f<$aft  im  ©anjen,  ober  als  SBijfenföaft  bor  SCugen  Ijaben,  benfelben 
furjer  toünf<$en,  fo  werben  bo<$  bie  ^raftiföen  &mb»irtije,  wel<$e  borjüg* 
lu$  ©ermr^rtgung  berbienen,  unb  Wobon  biele  fi$  nur  für  einzelne  3wetge 
tnterefjlren,  mit  Vergnügen  re<$t  biele  ©egenftdnbe  berührt  feljen;  jumat, 
ba  ein,  unbeföabet  ber  Stützt,  mögli<$ft  boUfidnbigeS  ©a<$cn*  unb  9tomen* 
a3eraei<^niß  benfelben  ba«  9to#$lagen  erleichtert. 

2Öenn  na$  ben  ©efhmmungen  beS  ®runbgefeje3  9t&fürjungen  einjel* 
ner  IBortrdge  eingetreten  finb,  fo  finb  fl*  bo$  bie  Untermieten  bewugr, 
nichts  2Befentli$e«,  jum  ©ereile  ber  fafcungSmdßigen  »erat^ung  ©eifriges, 
weggelaffen  $u  haben,  unb  bafj  feine  9lbjHmmung  unrichtig  aufgenommen 
würbe,  bafür  glauben  fte  eine  »ürgfehaft  barin  ju  finben,  bog  föon  in  ber 
erften  «Sffcung  bie  beerten  SRitglieber  eingelaben  würben,  bie  Bufjeichnutt* 
gm  ber  <^<hwfnbf<hreiber  $u  fonrroliren,  unb  biefe  tfontrole  bon  ©eitert 
ber  eefretdre  JebeSmal  nach  beendigter  ©ffcung  #att  fanb. 


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IV 

23efentlic$e  (Srlei<$terung  gewährten  bei  ber  SRebaftion  be«  S3eria>« 
bie  toon  ben  @eftion$*JBorj*anben ,  —  namentli$  ben  «ßerrn  gelj.  ginanj* 
IRatlj  Dr.  $abft,  SBaron  öon  <SlIri$8tjaufen  unb  ÖJe^Wrat^  Dr. 
Otablfofer  gelieferten  Arbeiten;  bie  SSer^anblungen  ber  gorflfeftion  roa*  * 
ren  lebigli<$  na<$  ben  bereit*  in  gr.  SBebefinb«  SföMitym  ber 
gorftfunbe  erföienenen  ^rotofollen  abjubrutfen. 

2>urc$  äßertrag  mit  einem  JBu^dnbler,  ber  bie  ju  ben  unentgelbli^en 
Verkeilungen  ni<$t  meljr  nötigen  djrem}>lare  übernahm,  würbe  görforge 
getroffen,  baß  neue  3Wtglteber  bei  ben  nd^flen  $toei  Sßerfantmlungen  ben* 
felben  um  einen  billigen,  ermäßigten  $rei$  erhalten  fönnen. 

9lnerfenming  ber  gnnemnüfcigen  SBefhebungen  ber  ©erfammlung,  Ijerj* 
lic$e«  (Entgegenkommen  aller  Älaffen  oon  (Simooljnem ,  lebhafte  3^eilna^me 
aller  öffentlichen  SBeljorben  fanben  Ijier  nü$t  weniger  patt,  alfi  in  ben  frü* 
Ijeren  Sßerfammlungen,  ntt$t  weniger  würben  freunbföaftli($e  }>erfönli<$e 
JBerbinbungen  befefHgt  unb  neue  ongefnü^ft  —  unb  bie  ®efül)le  brüber* 
lt<$er  (Eintragt  unter  allen  teutföen  Stammen  genährt. 

Srenbige  (Erinnerung  an  bie  frönen  Sage  ber  JBerfammlung  befeett 
bie  Unterjei^neten  —  unb  wenn  in  ifjren  ßeifrmtgen  2Ran$e«  »ermißt 
werben  follte,  fo  werben  bie  »ereljrten  2Ritglieber  bo<$  ifjr  eifrige«  SSeftrebcn, 
bie  übernommenen  3ßerj>fli<$tungen  naä)  3Högli<$feit  ju  erfüllen,  ni<$t  miß* 
fennen. 

9Bün<$en  im  SWdrj  1845. 
».  «S'tidjanrr.    f&aron  t>.  Clo/Vn.   /rl>r.  ».  Wttottu   Dr.  $atfet\ 


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Seite. 

flettoett    III 

3n$altg>ffetjcicfrni£   V 

TOitgliebcr  <Setjei(frniS    1 

3nfammenftcnflng  bet  jjttfljjjbg  ao<$  bgj  jtatgg      .    »   16 

93erjei<bnip  bn  ©oaweräBf,  JRegiernng«,  ©cfeHfäaften  nnb  Vereine,  to«lt$c  »bgeetbaete  jat 

vm.  Sctfamntlung  geföttff  Gaben   17 

^bfcfrnüt  i.    (ginUitUBflcn  &u  btt  adfrte«  jQerfammlmifl  teutfefrer  Kaub? 

nub  ftorfttptrtfrc. 

A.  Heberet  bet  QinleitungeB    .    21 

B.  (Sinlabung  gut  achten  SDerfcmtmttmg  btr  tentfefren  ganb*  unb  tfotßreirtfte  in  ÜWiintften  23 

C.  (Scgenftjnbe  unb  fftagen,  tt>cld?e  $ut  (Stcttemng  in  bet  VIII.  SBctfninmlnng  teulfcfret 
ganb;  unb  gerfhoitthe  in  ffcrffilag  flebcaebt  »erben   2B 

D.  Crcenette  gefanntmaeftttttg  befl  ytogtammS  «bet  btei  loBbtt?itthfd?aftU<fre  foeis- 
Mufgaben   34 

K,  Qtunbfteftfr  für  bic  SDetfammlnna,  teniffiet  £anb*  nttb  fterftteirtüt    36 

F.  ©efcfeäftectbnnng  für  btc  SBcrfammlanfl    39 


7lM*nitt  n.  Serftanblunaeu  in  ben  allgemeinen  ®«$ungctt. 

ßrfle  oUflcmcine  ©ifruno,  am  30.  September. 

I.  (Stcffnnngatcbe  be*  erften  £rn.  gotftanbc*  41 

II.  £anffagung  frietauf  im  9iamen  bet  gtemben  Ben  •frettn  Qtafcn  tten  93ntg,i?nu6    .  45 
HL  gcflrifMBflfrStbc  bti  jtotütn  -fern.  Cotftanbefl  46 

IV.  IBenennnng  bet  Qtfdjäftflfufrtct   »   48 

V.  gilbung  bet  (Schienen    49 

VL  Btt\tiä)ui^  bet  eingelaufenen  Scr»  nnb  8taftaflC    SO 

VII.  Mnttaa,  über  bic  Qjetanftalhing  cemfratatiret  Setfnrijc  tten  £tn.  tt.  Stcitenb  audj, 

anb  qrnennnng  einet  (ScmmifftoB  ftut  $tufung  bc<fclbcB  53 

Tm.  getftag  übet  toiffenfcftaftlitfce  nub  flttlifle  53utbe  bes  «detbaart  MB  $tb.  SMtcBct 

&tlti   54 

IX.  ©ortTOfl  «ber  bc«  ettrabbaaft  be«  &f erbose«  «vi  b(e  SRitte  be«  19.3a$t$««beri«  «ab 
aber  bic  tttffe»f<$afffl$*  ©«abläge  ber  «a«b»i?t$fo)aft  »pb  $rn.  $r«f.  Dr.  $Ube<f  56 


VI 


griie. 

X.  Srneannug  einer  gommiffion  gar  ^ßrufnn^  bet  von  *flrof.  Dr.  lubetf  fltftelften  anfrage  65 
XI.  ©iBiabaagea  an  bie  SRitgUebet  bet  Scrfamailang  »or  bet  @efeUföaft  be«  grobftaa«, 

be«  Äunftoertin«,  be«  Stnfeam«,  be«  Uteratiföen  SBeteia«,  be«  ÜRagijtrate«,  be«  $rn. 

Kittet  «.  SR  off  et;  uab  tyetaaf  @$laf  bet  «Sifcung  65 

3tteite  allgemeine  ©tfcung  am  1.  ©Höbet. 

1»  SBafrl  bet  iDe^itattcn  ytx  Haftoattaag  bei  €r.  gRofefUt  bem  Sättigt    .   .    .  66 

II.  ytctefctUSBerUfnng.    SBitb  batton  Umgang  genommen   66 

III.  Sertbeiinng  einet  £)nid|"($rift  „bie  gorftoetttaltung  gatiern«"  atfl  eine  gtftgabe      .  66 

IV.  SBorttag  übet  bie  Stuafttiinngen  tt  Sftüncfren  »cn  ^rofeffor  jttöft    ......  66 

V.  93enenBang  bet  Gommiffionen  für  bie  onflgcßclittn  ^robufte,  %itt;,  (Metättje,  u.  f-  to>. 

nnb  für  ben  (Seibenbau  68 

VI.  ÜBefUmmung  bet  Streife  fit  bie  gesellten  ^tei^^ufgobea  .  68 

VII.  SBortrog  be«  II.  $rn.  %irafibfnten  über  jroei  eingelaufene  griffen   70 

Vi».  SBcrtrog  be«  $m.  Dr.  8  i  ft  über  tue  gragea  4  unb  5  x.  k.  .    .    .    .    .    .    .  72 

IX.  Vertrag  be«  $ttt.  aBirtfr)'<frafi«tal$e«  9Sanief  übet  fftage  6  aab  ^tetanf  @c^tug  bet 

©ifenng  86  —  90 

dritte  allgemeine  (Sißuna,  am  2.  gftober. 

I.  Äbieftiag  be«  -£>anbf<breiben«  @r.  SJlajefUt  be«  .Ren  ig«  bureb  ben  I.  <Orn.  ^ra* 
fibenten,  bie  (Sinlabung  ja  einem  geftma^Ie  bett.  91 

II.  (Einlaufe  anb  bieraaf  !E>i«fttffion  übet  bie  SEBafrl  be«  funftigen  g?ftfammlung«ctte«  pro 
1845  unb  1846   Q2 

UI.  SBefcfrtufifaffung  bieruber  95  —  96 

IV.  gtinnetnng  abet  bie  freate  ftattfrabenbe  gal;rt  na<ft  Stfrlfiübftm   99 

V.  ffletitfri  aber  fon.  ».  SBteitenband)'«  comfraraiitte fferfurfre  buteft  -Em.  geb-  ginan^ 

tatb  Dr.  jftabft  unb  frierauf  <S<ftlu6  99 

gierte  allgemeine  (Sifrung,  flm  3.  Oft  ober. 

I.  SBeßimmaag  bet3eit  ub  be* SBerfammlnng«orte«  jut SlaftoartiBg  bei  6t.  SRa jcflät 
bem  Jtöaige  anb  <Sr.  Jtönigt.  $ol}e{t  bem  Äton^tinje»  10t 

II.  ©e.  Ädaigl,  <€> cit  bet  Ätottptiaj  »on  SBotoet«  befuebtea  biefe  unb  bie 
folgeabe  ©ifcang  101 

III.  ffletlefang  be«  einlauft«   10i 

IV.  gBiebetb,olte  ttinlabung  ja  SeitrAge«  für  bie  <8tti($tttttfl  »ob  £l?Qet'«  IDenfaiat     .  102 
V.  gerfranblungen  übet  gSalbbetpirtbftfraftuna, 

»)  Skrrraa,  »ob  Dr.  8B  fi  U  e  t   103 

b)  IBortrag  »ob  grei'bcrta  t>.  (tiefen   104 

c)  S)i«tnfftcn  bierübet  *   106 

d)  JBortrag  be«  $ta.  $t&fibenten  ».  Äteb«    .   .    110 

VL  SBerbanblangen  übet  bie  ©efettigung  ber  Äalhir ;  «Oinbetniffe  nab  ibet  bie  Siottyeiie 

bet  (BatetattoBbitnag   116 

VIL  6a)t«p  bet  «Sifcung  121 

Sänfte  allgemeine  «Sifrung  am  4.  Oftober. 

L  ttafflnbigaag  bet gnfioottnwg  beiSr.  Jtöaigl.  ^o^eit  bem  jptinjen  gnitpolb 
anb  abet  bie  Sleibaag  bei  bem  gejtmobfe  122 


)Ogle 


VII 

Seite. 

H.  gertrag  be«  fgl.  ggnbri(r)irr  aab  €tabtfommiffar<  ©etftnet  an*  3«golßabi  abtt 

»«•  iPtbarfnif  lanbttnttbfdjaftlidjet  «franbarbeiter  frage  8   .    .    .  j22 

III.  Tigfufftcn  hierüber,  bann  übet  ©üter»ertf?e(lmig  unb  ©nteTbetoittftJdjaftano,  .    .  127 

IV.  gcrUyeTßattuna  bet  (stib  IX  bet  erßen  6ifrnng )    ernannten  Sommffffoa  übet 
31°becT6  gintröge    .  «...  im 

V.  Sidfuffcn  hierüber  nnb  (5cbtu§faffung    130—133 

VI.  ©ertrag  be«  $rn.  £cfr.  ».  Martin 6,  aber  bie  »ermeintliaje  Uretjeugaag  ofaae  6a* 

rnen  unb  jtcime  i  ^33 

VB.  föaifa  bee  Gtaattxatbtt  fclfdjer  bejfiglid)  einer  Semerfnng  Multd't  ibet  bie 

Ianb w irtr; f <a)afiHlii^<  Üferarur    J40 

Vni.  gortrag  bea  ©e$.  Megierungflrotfree  SUbredjf  übet  fflfifeenbe  ©ebege     .    .   .   .  141 

OL  gottrag  bei  SReferenten  ffllefftag  übet  ©ütetjfrflüdelnBg  nab  6djlaf  btt  Sifrnng  144 

gerate  allgemeine  ©iftunfl  am  5.  DUobtt. 

1  j?*"  *°*<flL              >**  Jttoat>t(nj  aab  ber  $tiaj  gaUfrolb  btfaeBea 
bie  ®ifrnng   Iis 

U'       ■  ^nnaU(ScmiÜ  Ut  lonbtoitfftjcfrqftlicbrn  Sereing  ttoa  gqfrern  BffiU  bie  griffet 

bet  aiertammlflttfl  aab  bie  Sorftanbe  bet  Cetrtoaen  jn  gbteamttgHebeni    .   .    .   .  US 
m.  (Itftattnag  ber  gefttoBi.'geridjte  batd)  bie  Scrflänbe  berfelbew 

a)  bet  Sefticn  für  ftotjrttirtbfdjaft  .Up 

b)  bet  6efrioB  für  SBiefaafli  nnb  ffBiefeabaB   152 

C)  bet  tMjjgg  für  Cbfr  nnb  gSciaban   157 

d)  ber  ©eftion  für  lanbtoirtbfdjaftUdje  ©etoetbe   IM 

•)  ber  Seftion  für  fltfetbaB   Hl 

IV.  SBcrttag  über  .KBfonMgefefrgebnng  in  Samern  von  ffrfrta.  0.  Clofe»   148 

V.  Vortrag  über  ben  g(baftü<$ter«(gom>eni  unb  bie  ailegaagfiennng  »ob  38.  9?.  SB  ante  f  155 

VT.  Vortrag  aber  ben  foEfeaboa  »ob  ©efr.  SHcgierBBgirotS,  Wfrtedjt   163 

VIL  3bre  Baieftät  bie  Äönigia  aab  3$te  Jtgl.  «o&eUea  bie  Äto«btiB|effli 

■  ab  $riB]effia  «leranbra  betören  bie  33erfammlung  mit  »nerb^$ß  3$tem  ©efu<b>  169 

VIII.  ©errjanblnng  ber  ftrage  1,  eröffnet  bnr<$  bea  II.  ^rafibentea  165 

a)  aber  aJolfoföaltoef«  .168 

b)  ©nbeffemagen  ber  Äteia»ittb,f^afte»   170 

IX.  gbfdjiebgteben  : 

a)  bes  I.  £rn.  jftrajtbenten   173 

b)  be*  IL  £rn.  ffraftbenten   m 

c)  be<  ©ntabefifreTS  £offmonn?g3on  g   174 

€d)!nftBorte  ®.r.  JtöBigt.  ^obeit  betf  jtronpriajeB  aoa  gg^eta    .  175 

d)  be<  Mnfpanngutaben'fretfl  3atr)ar[gg  Stx  effe   175 

X.  €d)lBfnorte  be«  I.  $rn.  ^raftbeatea  ber  IX.  SBetfammlung  ©rafea  »oaSargljaB«  176 

3lbf$isitt  111.  OerQiiftentiöeH  nnb  Uttter(«Itnugen. 

L  ürcsTftoBei 

a)  aod)  JTegerofee,  Jtreaib   177 

b)  no4j>  bem  ämmer*  aab  3Bürnv<See  ic  »c   178 

c)  nadt)  bem  9Rüttär« @eflartc  ©<^»aigaBger  it.  k.    .   .  180 

d)  sad;  bem  6taat«gate  @d)lei|b,eim   181 


vm 

II.  JteTtctfefl   183 

III.  SMiitagfltafcl  bei  <Sr.  .Kenia,!,  ^o^cit  ben  Jtrcn)rtin^cn   1 85 

IV.  SBeiud?  ber  QHwtetbef  bei  gacielfcftcin  c   185 

V.  ru'nnjht  bei  €r.  3Kojeßät  Um  ScBige  »oa  Safran   135 

VI.  gKttoflttafd  bei  €*•  <QBigL  flcfreit  bem  ^ringm  gaitfrolb   188 

VII.  »beBbBBterfcaltaBgeB  im  ba»ettfä)ea  $ofe,  in  bet  ©efellfc&aft  gtobjaa    .    180  186  188 

VIII.  fciiitotrtyföaffflctce  Geattakgef»   187 

gfbfcfrnitt  IV.  Oetftaitbimtfleit  in  btn  g>efticncn. 
I.  fffktion  für  ^dverbou. 

ßrfie  Sifeaag  am  1.  Oftober. 

1.  gBofrl  bet  gotfiaabe  BBb  ©efefraftgfabtet  189 

II.  ffietbaablaBg  übet  ble  frage  7,  —  bie  giafufttuna,  be*  groefeircetfejeie  ftatt  bet  SDteU 

felbeirciribfefraft  beltcpcab  189 

III.  Setfraablaag  aber  big  fragt  8 ,  —  ba*  Verhalten  bet  $acffrücftte  bei  ber  äBetfrfel» 
mirtftfefraft  betrejfegb  196 

IV.  gktb,ttnbl«Bfl  aber  bie  fragt  9y  — -  bic  i»  bem  baweiiirben  ©ebitgalaabe  ublicfre 
ga^tttamitlfrfdjafi  anb  aber  bie  >lpCBtt>ittbfQ)aft  aberfrauyt   199—204 

3»eite  Sifcung  am  2.  JDftober. 

I.  (Sialaaf  204 

II.  gugfnfrrlicfrc  3<erl?anbIunQ,  über  ben  .(M'fcnbau   205  —  215 


dritte  StfcnBg  am  3.  Cftobet. 

I.  gottftfruntj  unb  €d?luE  bet  SBerfianbluniicn  aber  bea  £>i'VM"cnbaa  215 — 232 

II.  3jcrfr/anbluna,en  über  bie  in  fravje  10  gegebenen  untcrirbiffoen  9lbsua,ga,räben     .    .  232 

SJitttc  ©ifcang  am  5.  DfUber. 

I.  SBotttag  be*  Cberamtmana  JEtaselbao)  aber  bic  SBeaafraag  bet  WKmaabea  ♦   .   .  234 

II.  Oommifficneberiq^te 

a)  über  Tabacfban   235 

b)  über  *ftübfnin(ftr-$flbrifar(on   235 

c)  über  femfaratipe  SBerfadje  befl  £rn.  p.  SWaienbranb   235 

d)  über  ben  $lnban  brr  J&ülfenfrücfyte   237 

c)  über  91(Terbjuf^ulen   239 

f )  über  bic  ^mittel  Eon  SicfeS   238 

g)  aber  gderbaua,crättje   239 

h)  über  bie  ^Regeneration  ber  flarteffet  au6  gamenforn   250 

HI.  SBetb^aBbtoBgeB  übet  bea  Äartoffelboa     .  .   .  ,   236 

IV.  Sottrag  be«  $ta.  $cfiatbe«  »ob  2Äattia«  äbet  ba$  VtattettotB   240 

V.  2>i«rafjtca  äbet  bie  Seijmiltet   242 

VT  9targlei<beabe  DaagBBgtoetfaajc  mit  Cafj*  aab  €>$B>efei' Saate  »oa  Sinjmann; 

unb  tyietaaf  ®o)laß  bet  ©ifraagea   244 


)Ogle 


II.  SStktxon  far  Dutomfrt 

Gtfte  Sifrnng  am  1.  Dftobet. 

I        ber  genftiimrnng  bcr  @eftion,  nnb  (Sintfyeihing  bet  pergelegten  grogen,  —  iDift? 

fuffton  bft  gtage  31 :  über  SBiefenfultnt   252 

II.  SPerhanblung  bet  gtage  34:  über  bie  neu  empfohlenen  guttcryflan^cn   261 

HI.  ff crhanttmifl  bet  gtage  36 :  übet  bea  gBertfr  nnb  9lufreffeft  be«  glittet  .    ...  28g 

Stoeitc  Sifenng  am  2.  Oftotet. 

I  gettfefinng  nnb  ®tfrlu£  bet  grage  36: 

Vertrag  bea  1.  fttn.  ffcrflanbefl  ®efr.  gfaanjratfrc«  Dr.  jßabft   264 

Ccrttag  be3  SSircftcrfl  yen  aPccth,  erl  in   267 

IL  TiafufiioB  bcr  frage  37:  ob  otofirt  obet  Metort  Siefr  hat  galtet  freffet  bejaftlt    .  277 

III.  „        bet  grage  38:  abet  Guenon's  Jtennjeia^ea  ber  SBildjergiebtgfeit   .    .  279 

IV.  SBertrag  be6  grfrrn  son  ©umppenberg  über  einen  pon  ifym  conftrntrten  3Rildj> 
meffer,  nnb  £i*fufnon  hierüber   280—284 

2)ritte  ©ifrung  am  4.  DI  tober. 

I.  £cmcnftratioa  einet  elaßifflea  €djlunbröh>c  »ob  Cbieget  in  2fti(frelßabt     .   .   .  284 

II.  Qtnennnng  bet  gommiffion  für  bic  llntctfuiftung  bet  SBcIfenuliefie  285 

III.  Vertrag  be<?  I.  -§m.  $cr|lanbe»  über  bie  guttetfeime  von  grijrn.  Pen  goffelfrclj 
nnb  bann  übet  bic  Setfucfre  be3  £rn.  »on  Sreitenbaucb,  über  falte ,  aufgebrühte 

nnb  felblterfri&tc  9tinbpiel;fütterung   285 

IV.  Siefnfncn  übet  bie  gtinbpieb,futterngfl   286 

V.  £igfn(uca  bet  frage  39:  übet  ba6  Bnfpannen  bet  Sti^t   288 

VI.  Jtnt^et  Vertrag  übet  Suttetbcreitung  von  tminmtr  ang  ^>oInfictn   892 

VII.  Qrnennnng  ber  Gcmmifiicn  jnr  Prüfung  ber  eingefenbeten  Jtäfeforten  292 

VIII.  Sigfnfiicn  bet  grage  41,  42  nnb  43:  übet  ^fctbcjuflt  298 

Cterte  €ifc«M  am  5.  DHobet. 

L  güerttag  be6  3Bittl)fdi>aftgratfr,e<  gflanief  übet  ben  ®d)afjü(§tct;6onpent,  SMefuffton 
nnb  6d)lnffaffnnq,  303 

II.  Sotttog  tti  gBirtbffiaftgraffrefl  Ockfen  6  an  er  über  bie  Jtäfcproben   306 

m.  gorirag  b«  ®ntgpä<frtete  ^ofmanrngang  über  eil  9lfoettit*3nfh:nment  ...  306 

IV.  (jrncnnaBfl  bet  gommiffion  fnt  bie  gicftj<ftan   308 

V.  S?i«fnffion  bet  grage  47:  über  ©<$af&n<$t   308 

VI.  £t*fnfjton  ber  grage  49:  über  bae  glyacfa  310 

Tg.  6$lnf  bei  (Sifrnngea   .  312 

HL  Rektum  fnr  lantopirtfrftfraftlidjt  ffemerbt. 

grfte  8itung  am  30.  «September. 

I.  Ccnßitnitung  bet  geftion  nnb  frietanf  3)igfnffton  bet  grage  51  :  übet  ben  gärbet* 

hütetifr   313 

II.  XielnfitoB  bet  gtage  53:  übet  gtafobetettang,  gaofogefptonfU  nnb  gladj)6gen>ebe    .  313 


30gle 


■ 

X 

Seite. 

3fttiic  ©ifcuna,  am  1.  Cftotcr. 
I.  SWuffion  bet  graue  58  Wj  63:  ibet  »tetBtanetei  .211 

II.  Vertrag  Pen  Genfervaior  l)r.  (steint;  eil  über  bie  eptifefte  <3c()altyrcbe  nnb  it>re 
»Intpenbumj  alt  ffterprobe     .    .    ,  .318 

III.  g>f6fMfftoa  übet  SampfHerbtanetet  nnb  bie  «atpenbmig  Pen  $ebfen»(8rtta<ft  ...  321 

2>tüte  Sifenno.  am  4.  Pflebet. 
I.  Seratljuna,  "ber  bie  (Selbenjucfrt : 

a)  SBcrtrafl  hierüber  Pen  btm  gefrtet  gRcgUna  3»2 

b)  gotrtog  herüber  Pom  3nft>cHot  3ieglet  325 

II.  geßfiettmg  bet  frieranS  tefultirenbcn  Xbatfatfren  327 


Vierte  ©ifruna,  am  5.  Dflober. 

I  IDigfnfficB  bet  fragen  54,  55,  56,  67:  übet  l)ttbenantfet>fribf(fatioii   328 

■  a)  Snittb,eiluna,cn  herüber  pen  Dr.  ff.  ffle.iftolb  in  Jtoniefyol   328 

b)  SWinfrcilunflen  fricruber  Eon  grfrrn.  M.  t.  Sürftfr  in  3)(unrf;cn     ....  334 

c)  3)ii»i}cilunjcn  frieruber  pcn  Mentbeamten  £ea,enbatb  in  Jtarlgftabt    .    .  337 
11.  gefiftetlBtig  ber  T)terau3  fiefr.  erflebenben  Mcfultaic   338 

IV.  Aktion  f5c  /0rfttt»trtt)fd)oft. 

r  ft  c  8 i fr  u n q  am  1 .  C  1 t  c b  c r. 

I.  gcrtr,eilnna,  einer  Statffdyrift  über  gcrfberipaltmuj  flattern*   339 

II.  3)iefuffton  ber  graije  79:  über  ^cl^anbau   339 

a)  flatfomfrt  ber  gehje  unb  gieftte   339 

b)  Wacb}u<bt  ber  S3ud)e                                                               341  455 

c)  iButbenpffan^unaen   344  346  421 

d)  (Gruben*  ober  geerjerfaaten    345 

e)  .Kultur  ber  £är(be   354 

f)  .Kultur  ber  Siebe   35t) 

3toeüe  (Sifenno,  gm  2.  Oftober. 

I.  ffertraa,  pen  bem  fflejirfaferßer  Xotb,  über  ben  SKaumtnfralt  ber  (Sicfrentinbc     .    .  365 

II.  Vortrag,  Pen  U^rofcffot  ^apind  über  äRittfyeiluna,  ferßlidjer  (irciflnijfe     ....  3ti6 

III.  5)i<?fuffion  über  bie  lefrterea     .«.*»....,   3b9 

IV.  Uebet  91a<fan<$t  bet  ttrfjtoMW  «  .   371 

V.  lieber  ^erjünflung  ber  S3ucbenho(frroolbunflen   375 

VI.  Ucber  ben  (Srtraa,  ber  ÜBAlber   379 

VII.  lieber  9taturercujnif[e 

a)  ^aaelbef^abijjunflrn   383 

b)  Srijnccfrrucbc   384 

c)  gri'ftbefcbäbi jungen   386 

VIII.  3)iMu)|!en  ber  grafte  80:  über  forfUicfrc  Serfjcua,c  k.  k                            338  397 


$>tftte  €{(080  am  3.  Dftober. 
1.  JDiefnfjto«  bet  frage  81 :  übet  fä)äb!ia;e  Sßalbinfette»  389 


)Ogle 


XI 

fette 

II.  Cr»<nnnBfl  einer  gommiffion  }ur  Gntwerfnng  r-on  fragen  für  bic  nätfrfic  jBcrfammtnng  396 

III.  Sighilden  bet  fragt  82:  über  bic  forfflifle  JtunftiVracrje   398 

gortrag  hierüber  oon  gcrjimctftct  iBefrten   398—400 

IV.  Qtncnnnng  einet  gommifjton  }itr  33cTatljunß  ber  @rnnb(afrc  ber  forftUcfreB  .Runftfpracfte  402 

V.  Eiafufücn  ber  grao,e  83:  übet  bat  9(iifläften  bet  äBalbbänme   402 

Siettc  etfenao,  om  4.  Dftober. 

I.  ffiotrtog  boa  £rn.  von  ^anfUget  ;nt  ftrage  79:  ibet  bie  tDnrdjforjlnBflC»  .    .  416 

II.  SDUfafffcm  ber  frage  85;  aber  bca  Mnban  ftembet  foljattcB   .......  421 

III.  CottTttfl  frietnbet  pon  getftmeiitet  geilen   426 

IV.  Vertrag  Pen  jUrofcffor  Dr.  3uccatini  über  9trtenjafjl  unb  Verbreitung  ber  Qattun* 

gen  ,,Abic3  nnb  Pinus"  .    »  ♦  435 

V.  Uebcr  ben  ffrfelg  bet  ^at^na^nng   440 

VL  £igfnffion  ber  fragen  87  nnb  92:  über  SScaufficfttigung,  bet  yripartvalbungen   ,   .  443 

gortrag  ton  Dbetfcrfhn rillet  Jtatt   443 — 447 

%  ü  a  f  t  e  ®i  fr  n  n  g  am  5.  S  f  t  o  B  e  r. 

I.  S'crin'utui  brä  Qinlanfc^  nnb  Bletanf  iBeridytcrftaUang  ber ^ommifiton  jat  frßfttflaag 

ber  gctftfunftfEratftc  butd?  gerftmeiftet  Sefjlcn   453 

II.  gorlraa,  Bon  jRcyierferjict  3aifer  Aber  bie  *flaä)\nä)t  ber  fBacftc   456 

III.  ftcctbnung  einet  Deputation  an  bic  €>tabt  ^i'mäjen  jnt  2)onffagung   457 

IV.  ftortfegung  ber  £i6fufnen  über  bie  gragc  92:  über  bie  greigebung  ber  yrioattoaU 
bange*  «ab  übet  ben  Qtinpng  bet  SSalbnngca  anf  ba<  .Klima     .......  458 

V.  SericfrtcTßatrnng  über  bie  fragen  für  bie  fünfftge  SBerfammlung  barg)  äRiniftcrifllraty 

».  6($nljc   470 

VI.  gortrag  ton  ^ofratt)  t>.  Harting  über  bie  ^iljc   474 

VII.  g<r)tup  ber  €ifrungcn   476 

V.  Aktion  für  ®bft-  onfr  Igdnban. 

<Srfte  <Si  fr  u  "3  am  30.  6etotemBet. 

1.  Hcrfammlung  ber  5Ritfllicbcr  nnb  gonftitnirung  ber  ©efrion    .    .   478 

3njeite  ©ifrang  um  1.  Cftober. 

I.  Vortrag,  bc<  fgl.  ■Qofgärten»3atenbanten  2.  ©eis  übet  ben  Slvfelborfenfäfet   .    .   .  478 

II.  Xiefuffton  ber  gragc  72:  »bet  DbftbaHmyjlanjungcn  an  ben  getbranbern  ....  483 
Vortrag  brt  teqjtfllunbigen  Kafliflraie » Matfrcs  Dr.  9cablfofct     .    .    ■    .  483—489 

III.  Scfultot  ber  £igfuffion   .   491 

Dritte  ©tfeuttfl  am  2.  Dflober. 

1.  Vertrag  »on  ^rof.  Dr.  frUbetf  übet  bic  Untcrfuflung  bei  9Koftc<  von  ttctffltebc» 

nen  Siranbcnfcrtcn   494 

II.  £iafn(ffon  hierüber   495 

Qierte  Sifeing  am  3.  Dftober. 

I.  9?ejiatigBB0  bet  93raa<6barfeit  be<  Dlto'fd;cn  aceümeiert  al«ffle4«bwBe  »ob  Kiemer» 

fd)mib   496 


xn 


Seite 

II.  JDiefnflie»  bet  frage  72 :  übet  bie  SRoftaage  k.  k  ,   .  490 

III.  „        „     „     7° :  aber  bie  ®reje  bet  gaffet  u.  tt   500 

IV.  .,        „     „     69 :  übet  ba«  pfropfen  bec  8tebea   501 

V.       „        „     „     71:  über  ben  33cret   501 

VI.  ,       „     „     73:  übet  bei  €ifr  be«  33onqnet'a  bet  SEBeinc   502 

VII.  gotttoa.  be6  II.  Üra.  SBorffanbe*  Dr.  9t  ablief  et 

a)  übet  bie  Settilonno,  bet  Staupen  u»b  gRaifafet  »ob  Stielet  in  gnbtitfean   .  503 

b)  übet  bie  l>laftif<be  Slbbübnna,  bet  Dbfifotten    503 

VIII.  ^totoIoK  übet  bie  gestuften  9Beinmnjlet   505 

IX.  $totofeU  übet  bie  geprüften  Dbftfotten   510 


Slbfdrmirt  V.  Sßeilaecn. 

A.   3a  ben  allflemcinen  ©i&unflcn. 

I.  Uebet  @ütet;!Betpacbtnna.en  von  frbt.  v.  »iebefel  512 

II.  (Ein  vetnnglütftet  ©elbfiabminifhaticnifatt  von  €djlebatb  in  €>anfenb,of  ....  517 

III.  Hebet  frage  4  von  fl.  3:6  at  in  TOefilin  519 

IV.  lieber  IBenicfiiifrtignng  Von  .ftunft  unb  (£4jcnt?cit  in  ber  ganbrc>itthjd?aft  von  fljtofcffot 
Secfet  in  SRoftotf  583 

V.  Uebet  2eben«»SJetftc&etung  füt  ÜKnbvieb  im  Stabtgemeinbebejitf  3mmenfiabt  von  bem 
SBotPanbe  betfelben  fr  «.  $cf  5X5 

VI.  Söunfdj  unb  91nitttfl  bet  beiben  Kammern  in  SSctreff  bet  ganbe*  *  üultut ,  an*  ben 
Sjertjanblungen  ber  Reiten  Kämmet  ber  gbgeorbneten  füt  bafl  JtöniQrcic^  S)attctn, 

mit  anmetfungen  von  frfyrn.  v,  (Slofen  529 

VII.  Uebet  (9ebunbenfyeit  anb  itfyeilbatfeit  befl  geben«  von  Steffin  g,  frnanfrWefetenbat 

in  Bübingen    542 

VIII.  Semerfungen  \a  ben  graben  1 — 6  von  91.  Xijäx  in  üPtcglin   545 

IX.  £ic  9lbb,anblung  „übet  ganbunrtfrftfraf  t  unb  ihre  fß  ctbejfetung  vonSBaU 
fetbotft  in  gubbeefe"  Ueberfityt  beg  3nbaltefl  betfelben   546 

B.    3n  ben  €efiion<i£3etbanbiungen. 
a.  But  Slrfctb  au*  Seftion. 

X.  Uebet  bie  frage  7.  bie  £teifelbenpittbf(baft  betteffenb  von  gmtfltatb  fr  (S.  fcnebet 

in  .Katlenburg,  547 

XI.  Uebet  untetirbifebe  8bjug« * ®taben  unb  arteftföe  ffloljrungen  von  5Rittergut«brfifrer 

v.  Stöbet   549 

XII.  Uebet  untetirbifefre  gbsugg=©taben  von  g.  6.  guebet  in  Katlenburg     ....  552 

XIII.  Uebet  labadflfultnt  &n  frage  25  vom  Wentbeamten  Degenbatb  in  KatlSßabt     .  554 

XIV.  Uebet  ben  Mnbau  bet  ^älfenftüebte  k.  von  3cb,.  SRüger,  Kaftnet  jn  9ieur;of  .  .  554 
XV.  Kommiffionebeticbt  übet  bie  von  ftrrtn  gebtet  ®<bneibet  in  Antrag  gebraute  Sr* 

ti&rnng  von  «rfetbanffiuten  von  ®e^.  Weg.  Watb  SB.  SUbtecfrt    .    .    .    .    .    .  555 

XVI.  Uebet  33eijmittel  von  g.  G.  g  neb  et  557 

XVII.  Uebet  Sfttgenttation  bet  Kartoffeln  von  3nfveftot  %inamann  559 


■ 


XIII 


®ctte. 

XVIII.  lieber  bag  fdjotfc  Ucbcrcggcn  Ut  38eiseng  *on  gmtgtath,  g.      gucber  in 

■Ratltnbntg  583 

XIX  „ffBeldje  Spielarten  ber  am  genn'fjnlitftncn  angebauten  (betreibe  *  Sitten  fyabcn  firi) 
ncncrlid?  al6  bic  porjüaUdjjten  mit  Würffi^t  aufjccrncr  unb  Gtrotycrttua,  bcfcäfyrt?" 

gen  gmtJralt)  g.  8.  gucber  in  Katlenburg  564 

XX  Ucber  bic  cemyarativen  SKctfucfte  Pen  .&tn.  v.  93  reiten  band?  5(i5 

XXI.  SJcmcrfungen  »cn  Ä.  Xljir  in  SMcglin  569 

b.   3«t  SBie^jnd;t*6eftioa. 

XXII.  gntocjfanj  tum  (frebraadje  ber  claftifefrca  @rf?tunbrcfrrc  «cb  3.       Spiegel  in 
3Kid?eljiabt  in  -fecffCB  572 

XXIII.  (rttlatung  einer  gutkr-geimc  mit  zerlegbarem  3>ad)c  «6b  grftrB.  «.  ge f fet r>oI|  573 

XXIV.  Jtnr^er  gtugjug  an6  btr  (jweiten)  Üflbfyanblung:  ^rtfuri?  &ut  93cgriinbuug  einet  na» 
tutgemafien  lanbivitthjcftaftlicbcn  Ühictjudjt  tfon  SBaltetfyetft  aug  gubbede  in 
Si)cfivMcn  574 

XXV.  gcmetlnnfltn  «ob  g.  %%hx  in  gRoaUn  576 

c.   Bar  Seftloa  fit  laBbtoirtbfdjaf tUdje  @ea>etbe. 

XXVI.  «nnerfnagen  «ob  SC  XI)  ix  in  SJicglin    .  577 

d.   3nt  forjtwirtt/febaftlicbeB  ©cHion. 

XIVll.  93cfd?tcibung  einer  abnermen  gieftie  von  gotftmeiftet  Mcvcrbag  in  93crd?tcggafrcn  578 

XXVIII.  lieber  bie  gi(ftten:tS(r;ilHaug  Coccus  (Lccnniutn  llligcr)  Abictis  KoIIar.  tSin 
ben  jungen  giften  fd?äblid?eg  Onfcft.  93cm  j&ctrfc^aftgbeft^CT  p.  *l>aufinger  in 
SBien  570 

XXIX.  Hebet  bic  gdTd?cn:2flinitmctte  Phalaena  Tinea  Inricinella  Beihst.  diu  ben  gar» 
d^enbünmen  fd?äblid?cr  9Iari?tfalter.  %om  •frcrrfdjaftgbefi&er  «.  y  auf  inner  in  Sien  580 

XXX.  9tu«jng  an«  bem  ©djrciben  be«  $emi  Moreaa  de  Jonnes  an  ben  $erm  SBorflanb 

bn  VIII.  Ccrfammlanfl  d.  d.  «pari*  ben  10.  anfing  1844   581 

XXXI.  33croctlungcn  von  g.  £här  in  Sfti-glin  581 

e.   3nt  €eltioa  für  Dbfb  unb  SÖcinban. 
XXX  n.  „§at  ber  tlntcrftamm  einen  Qinfiup  auf  bie  33cfd?atfenftcii  bet  gtüd?tc  ber  barauf 

««rebelten  Dbfrfortcn,  nnb  feie  b,ai  ftd?  berfelbe  bcmctftid?  gcmacSt?"   SBob  ®ut<? 

hftg  ?♦  Jtacbler  583 

XXXIII.  ffcrjcicbnif  ber  cingefenbeten  3)rutffad?en  mit  Mu6na!?mc  ber  gcftgcfd?enfc     .    .  585 

Mbfcfrmtt  Vi. 

Hugftctfaag  ber  SoUvKefe  nnb  ©oUproben  »ob  (5.  g.  3 ebbe   587 

I.  ötalcitung   587 

IL  ©«rieft   59S 

III.  9?erjeidjnij»  ber  Qinfenber   593 

IV.  Reihenfolge  ber  Bliebe 

a)  «ob  r)cdjöet  ffiereblung   595 

b)  Pen  angemeffener  geinfjeit,  triftigen  Stabclbau  unb  bidjten  2Beüttmd?g    .    .  595 

c)  »ob  »ert)dUnifw6ffl§er  gefn&eü  unb  3n*gegUd)eal?eit   596 

d)  «ob  9Bcdreid7tb,unt  mit  «crifäitnifjmaffiger  geialjcü  unb  ftnlgegtidjea^ett  .  596 
e  a.  0  ©liefwertb,   598 


XIV 

©eile. 

V.  Seurt^eilnng  bet  Stiefle   600 

VI.  Sefcfreibaufl  be«  gBotlfobittete*  be<  $ra.  3e»fre   605 

A.  ffrctofoll  übet  bie  Sototteften  im  gUiefrWu»ften«afl   611 

B.  ffrotofott  «bet  bie  geßiMung  bet  gottimcntfryteife  '.   .  612 

C.  Cejejt  gut  gcj^ggfl  be6  Cerftrt  bei  Stiege   616 

D.  ©ctedjnung  bet  $el|*  ober  &$t»einmn>&f$e  nadj  $rojeate   620 

E.  ftotijen  «bet  bie  ^oltnng,  güttcrwnfl,  ÄctVctform  a.  f.  ».  bet  2$iete,  beten  Stieße 

in  2Jinn<$fn  wgelegt  tootbe*  flnb   62 1 

F.  3u$altl  *  ©etjei^nif  be«  3ewe'f<$e«  ffloU  *  Äabinete   626 

gotlauftge  SRecfrnungfl'Mblafle    .   .    .    «   628 

6afrKfrtiflet   62» 

tflamen.-Wegiftft   635 


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■ 


)ogle 


tlerljan i) luttgen  l»eir  crfammlung. 


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ber 

afötflliebet  ber  atyten  Sktfammlung  teutföer  Saab-  unb  gotfhofctyc 

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bom  30.  (September  bU  5.  ©ftober  1844. 


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9t«mt.  J 

et«*. 

Sßofwort  unb  fcanb. 

1 

2 
3 


4 

5 


6 
7 


^fantniltan,  Äronprinj  bon  Sarjern,  Jtänigltc&e  £ob«t- 
Vuttpolb,  $rinj  von  Samern,  Äöntolidje  ,£>or]eit. 
SXRagttntltast,  £erjog  in  Hävern,  £otyeit. 

H  0  r  ft  a  tt  '  *  c , 

SHAanei,  Dr.,3of.».|f.  b.  <&aat*ratfc,  Grc.  |9DWnei>en. 
litofm,  gr$r.  b.    .  |f.Ä&mmeretu.©ut6bePecr|©em. 


8 
9 
10 
11 
12 
13 
14 
15 
16 
17 
18 
19 


Sttlmanndeber,  . 
»Ibrcebt,  SBilt)clm  . 
2lleranber,Äcinrici),Dr. 

«retin,  Mr.  t>. 
Slafalg,  Ä.  .  .  . 
$lumat>r,  9Jiar  .  . 
93ad>maier,  3ofv  jun. 
Salt)  inger,  ».  .  . 
SBarbiUon,  .  .  . 
Qarclay,  3).  .  . 
Sartb,  3of.  .  .  • 
$aru),  3<rt).  Sicp.  ». 


&fff4«ft*fS*r*r- 

r.  b.  .  |f. 

Dr.  |f. 

|H  t  t  *  l  t  e  >  ff  r. 

93räuer  unb  £)efonom  ♦ 


©elben,  ffrljr.  b.  .  lt.  äammerer,  «Regierung* 

ratb  unb  ©utebeftfcer 
tfaifer,  <£.       Dr.    f.  fyjeal^rofeffor  . 


s))tünd?en. 
sJttünct)en. 


.  •  • 
.  •  » 


aefy.  Oiegiemngöratf)  . 
I  dtdtoi  unb  s43rofeffor 
f.  Jtämmerer  u.  Sanbtictyter 
9toierförfiet  . 
f.  Pfarrer . 
Privatier  .  . 
ftesicrfötfter  . 
iRcmerförftcr  . 
üRmtiee  .  . 
Cefonom  .  . 
f.  9typeUation$a,ericr;tdrart) 
unb  ©utebeffyer  •  • 


W)<m. 
«Bie«baben. 
OWvind)en. 
SBertingen. 

53ucf>au  in  ffiuttemberg. 
Söcucfberg. 
SBilöfyofen. 
Kiebingen. 

©eiffenflein  in  Sßürtembetg. 

Bonbon. 

Unterbaut 

(Sutaeburg. 


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93ftjfid?n(p  ber  2Ritflli<ber. 


33ot>ttprt  unt>  gaiib 


20 

21 
22 

23 

24; 
25! 
2« 
27 
28, 
2t* 

30 

31 

32 
33 
34 
35 

36 

37 

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55 
56 
57 
58 

59 
CO 


23afienl)eim  $9Ba(bbctt, 

£ugo  ©raf  r. 
23afjennann,  .  .  . 
Sauer,  Dr.  .  .  . 
©aiimeiftrr,  .  .  . 
Baumgartner,  (*ruft. 
©aur,  $rietr.  .  . 
Saufe,  ftrfyr.  w  .  . 

Serf  

Serfer,  Dr.  I* ,  £. 
Secfet,  Sttorifc  .  . 
Sötrfcr,  $id>."   .  . 

Serfmann,  SÄar  . 
Seer,  3.  S.    •  • 
Seblen,  .... 
Seiebcl,  Jiarl 
Seifller,  £crm.  iv  . 

23erg,  21.  gcljr.  l\ 


jRctcJjörntl) ,  ©cneralmajor 
ber  ttanbwcbr  jc.  m. 

1.  Surgermeifier  . 


$)iünd)en. 

3Ranntycini. 

SNüudKn. 


^rofc|Tort>cr5ktcrinarfcbule  Stuttgart 


Seffern,  Saron  v. 
Süd»,  *.  ... 

Sle&ing,  fr  .  .  . 
Bleuler,  (Sonrab 
SöM,  3-  S.  v.  . 
Sloebmann,  Dr.  . 
Sorffjabn,  ?!ug.  . 
Seefl)a[)n,  SB.  «.  . 
Sc-hner,  3afob  .  . 

Selbe  

55o6hatt,  .  .  . 
Sojjeimann,  3.  .  . 

So»,  iS  

Srantenburg, 
Srcfciu&,  Jtarl 
Srew,  ©eerg  . 
Sronm,  Diobert . 
Sürfle,  .  .  . 
Surften,  .  .  . 
Srunbauer,  3.  . 
Sudaner,  Dr.  3?f. 


©aftwirtt 
.Kaufmann  .  . 
föiltergutSbeft&er  . 
ÄameralsSBcrwaltcr 
^rofeffer  .  .  . 
Defonom  .  .  . 
Verwalter  ber  C^rafl.  33utt- 

ler'fdjen  Srauerei 
Stubirenber  JDcfonom  . 
f.  Üientbeamter  .  .  . 
f.  ftorftmeifter  .  .  . 
Cantivirtr)  .... 
f.  SPrÄfibent  be$  ebetften 

9te$mmg6f)ofe$  .  . 
©ropfycrjogl.  Clbenburg'* 
fcberJnof-  u.Äammerrätlj 
Obcrförfter 


9J?ünd)cn. 
Bübingen  in  Söürtemberg 
"Söflingen  in  Slßürtemberg. 
Wiblingen  in  5Bürtemberg. 
9(oftC(f  in  Weflenb.  Schwerin. 
Jpeilbronn  iit  Siuirtemberg. 

SWündmi. 
3cna. 

,3ngoljktt. 
Wfcbanenburg. 
Seitenfrorf  in  Sd;lefien. 


fretöbeputirter  unb 

beftfccr  .  .  . 
^inanjreferenbar  . 
@ut6befifeer  .  . 
Defonom  .  .  . 
Pfarrer  .  .  . 
Vanfcivirtb  .  .  . 
2anbnnrtf) .  .  . 
©utebcfi&er  .  . 
Sanbwirtb  .  . 
*4>arn'fulier  .  . 
Cef on  cm  .  .  . 
Cberamtmann 
gabrifbefifter  .  . 
SRittcrgutebcftyer  . 
Sierbnwereibcft$er 
Sotanifer  .  .  . 
ttbvofat  .  .  . 
Stabtförftcr  .  . 
s4JrtoanVr  .    .  . 


©Ut& 


praft.  Slrjt     .  . 
Sujanovie? ,  Ulbert  v>.  f.  f  Hauptmann  im  ©citic; 

!  («orp«  

SujanotticÖ,  (Sb.  v.    ;(5oinmitat6affef[ör    .  . 
Sujanorietf,  Gmft  v.  |f.  Ungar.   Staatfyalterei ; 

i   (Sefretar  .... 


SRundwn. 
(Sutin.  . 

9feid;enberg  in  Siöiiitcmbcrg. 
©rifd>ow  in  ^reupifcb  v)icu- 

SBorpcmmern. 
Weingarten  in  Sötirtcmberg. 
SHicdbad)  bei  3iirid>. 
^icflcnbiirg. 
'.©rottyabcröborf. 
^roV'^ieföbr  in  SWeflenburg. 
©rcfcStKföbr.  in  Weflenburg. 
9(eiibau|en  bei  sīnd)en. 
Srcölau. 
-Diiindjcn. 

£ird>ftürf  in$>Jeflenb. Severin 
U>crrli|>  in  *prcuffen. 
SSunuebel. 

9tütl)nau^iO  inberXbcrtoufty. 

9Hünd;en. 

l'onbcn. 

Sigmaringen. 

(Sulingen  in  SDürtemberg. 

(Sicbftätt. 

Wündjen. 

Salzburg. 

£abfan  in  Cberungam. 
£jen. 


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©erjeWniji  bct  SRUgJiebcr. 


II 


fftamt. 


SSvbnvtt  unb  £<tii&. 


61  Surgam*,  ®raf  9. 


«uttler,  «arl  ®raf  x>. 


©uttler  i  £atml}aufcn, 
Tfjecbalo,  ®raf  t>. 

64  (^riftenfen,  <5.  . 

65  (£id)oriu$,  (Sbuarb 

66  Godn'ua,  ff.  .   .  . 

67  Grail$f>eim,  (Sb.  ftrf>r 

v  

68  dreufc,  g.    .    .  . 

69  (Softer,  Genf*  $rl>r.  ». 

70  Gron,  B  

71  Surr,  Simon  .  . 
7«  XalTBrrat,  3.  t>.  . 

73  EaUmaipr,  3ofc^  . 

74  Earenberger,    .  . 


73 
76 
77 
78 


£erfer,  ».  .  . 
Dentin,  8.  .  . 
£eufä>,  3.  . 
$iebitfd>,  $rf)r.  *. 


79  £ieteri$,  .  .  . 
*>3>ttt,  .... 

81  Stari*,  £einrid>  . 

«  Xöbertein,  6.  .  . 

83  £0pfer,  X.  .    .  . 

M  £opfer,  Ä.  .   .  . 

85  2>red)fel,  ®raf  b.  . 

&6'$rerel,  Aeinrid)  . 
87  $ürfd>,  *.  35.  ».  . 
HM'Suctfdj,  3of.  .  . 
89  $u«cnl)ofcr,  SB.  . 
901  (gidftrint,  2ubn>.  . 
91  Gid)t$al,  6.  grfir.  ». 
»2  (lUrid^aufen,  grljc. 
ftriebrid)  t>.  .  . 

mWt,  %xi. ».  . 

(Sri*,  6$rifi.  «ug. 
(Srtel,  griebridj  .  . 

96'  @ru)el,  gri*  .  .  . 
Wj  Gnanber,  3.  *.  . 


8anbfd)aft6btrfftot  unb  f. 

$reu$.  ÄammcrluT  . 
f.  b.  Cberlieutenant  unb 

glügel  <  Äbjutant  ©einer 

«tajefidt  be<5  Äönia* 
f.  b.  tfdmmcrer  unb  <»M> 

beftfccr 
Agronom  .   .   .   .  . 

Ccfonom  

£anbn)irtl)  

f.  ^orftfemmiffär  .  . 
Äabineteaffeffor  .  .  . 
Sanbn>irtf)fd)aftf.  (Sleve 
33eu'rf6förjter  .... 
2Birtbfd)aft*beamter  . 
©utabeft&er  .... 

«rduer  

Dr.berftedueunbf.&egie* 

rungöratlj  .... 
tfanbwirtf)  .... 
©tubicenber  JDefonom  . 
$anbn>iru)  .... 
Sanbeddlteftet  unb  ®ute* 

bejtyer  

f.  Pfarrer  unb  2anbtt>irtf) 
f.  JRecfynungefommiffdr 
Diittcrgutflbeftyer  .   .  . 
f.  95Jirt^fd>aftdqer>ilfc  . 
9iegierung$affejfor 
Hauptmann 


Saafan  in  ©Rieften. 


9Rün$m. 

§ai  ml)  au  fen. 
$>ramen  In  Slorttegen. 

$>rce&  »n  ^reufien. 

Slnobad). 

@öu)en  in  9ftu)alt. 
©d)lei£f)eim. 

Donauefdn'ngen  in  33aben. 
©etynfd)i$  in  Soljmen. 
SBernrieb. 
2Raifa$. 

Wünfym. 
(Stuttgart. 
3ena 

Uradj  in  ffiürtemberg. 


f.  b.  Jlämmeter  u.  ®ut«* 

beftfter  

f.  b.  ftorftmeiflet    .  . 
£5cfononueöertt>alter 
ftorflmeifier  .... 

9lpotfjefer  

Diettierförfier  .... 

>ofbanquier  ic.  ic.  .  . 
<&rojjberjogl.  93ab.  ©efyeim* 

rattj  u.  Äammertyerr 
$enogl.  ©ddjf.  Negation«* 
ratfc  unb  ®efd)dftdträgcr 
®ro£l)dnblcr  jc  .   .  . 
SJorftanb  einer  $emifd)en 

Stibrif  

^rtoarier  

Defonom  


®rofm>itfenri$  in  ©duften. 
Güttingen  in  SBürtemberg. 
^nro)aa). 

©eitenborf  in  ©Rieften. 
6$leijjt>eim. 
©igmaringen. 
J  ©igmaringen. 

üttündjen. 
2Bcrnberg. 
®icftng. 
Gtelnttiefen. 

«ottweil  in  ©urtemberg. 

2>dfenf>of«i. 

2Ründ)en. 

2Raifctu)dlbm  in  SBürtemberg. 

IWündjen. 
SÄünc^en. 

2)eggcnbotf. 
9J?imcf)en. 

©tod^olm  in  ©t^weben. 
1* 


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<B«ä<i<$ni£  brr  SRitglirter. 


98 
99 
100 
101 

102 
103 


(Snglertlj,  <£ebafh'an 
(Rüting,  ftranj  .  . 
ftafyrner,  £Hut>ol^^  . 
gaulb/aber,  t>.   .  . 


gcberl, 
geuftel, 


104<3i<fcntfc^er#  .  .  . 
105j  öfterer,  flbam  . 

106  gifcfcbad),     .    .  .. 

107  gifd^er,  .... 
lOSigifcber,  9W.  .   .  . 

109  gifdjer  *  2Beirfer$tl)al , 

110  Rodenbach,  .   .  . 


111 
112 

113 
114 


gtanf,  .... 
grauenfjofen,  grr>r.  t), 

ftreieiicfc,  .  .  . 
8rei?bcrg,  S^r.  t».  . 


115gre»berg,  grljr.  ». 


©utSbefifeet  .... 
SBorftanb  be8  33cfc$auamte 
©utöbefifcet  .... 
CberjoU»cttt)alteru.^)aupt* 
mann  a.  1).  .   .  . 

f.  ßroirfmeipet  .   •  • 
©üterabminiftrator  ©r.Ägl. 
£ol)ett  fccä  ^rinjm  (Sari 
t?on  33üöcttt 
ßefonom  u.  ftabrifbefifcer 
ftreityml.  t>.  SBelben'fcfyer 

©ittö»crn>alter  .  . 
gorftprafnfant  .  .  . 
<£raatäraü)  .... 

f.  Pfarrer  

f.  t&ürtcmb.  Cbcrförfter. 

fDomaincnratl)  n.  Seurf* 

amtmann  .... 
iianbeöfiltefier  .  .  . 
f.  b.  Äämmcrer  u.  ®nt$? 

beftyer  ..... 
9ttnerqutebefi^cr  .   .  . 
£ofmärfd)aU  €r.  £ol)ett 
beö  £eqogö  ÜDtariinüian 
in  gtapern  .... 
f.  <£taat*ratt) ,  USorftanb 
be$  !Rrid)«.<»r<&ro*$ia* 
fibent  ber  Slfabemic  ber 
SBiffcnfdjaften  u.  0nt$' 

beft^er  

©utöbefifcet  .... 


116|greJ?en*eribclt$borf, 
@raf 

gri&,  3  lf.  £beramtmann 


117 

118 
119 
120 
121 
122 


124 

125 

126 
127 

128 


fönnbeätufcr  bei  äüütjbura,. 

Stuttgart. 

^rubann. 

Bübingen  in  SBürtemberg. 


Segernfce. 
<Mljof. 

©ern  bei  9h)mpbenburg. 
6cbornborf  in  Sßiirtemberg. 
©irfenfelb  in  JDlbenburg.  " 
«Nein). 

Watifoim  in  2>ürtembcrg. 


2£>cillerör)eim  in  SBürtemberg. 
Sßitfoline  in  edUeftcn, 

äRünäcn. 


9Mncf)cn. 


ftrofjlich, 

ftueb«,  ®.    .   .  . 

ftürrjoljcr,        .  . 

ftürmann,  .  .  . 
©aiebera,  3kron 

©il,  3ofcpI)  t>.  .  . 
®at?cr,  .... 

©cbcl,  $fug.     .  . 

^^^cicir^     •    •    ,  , 

©eiger,  äarl    .  . 

(Seiger,  Äarl  *».  . 


©ulöbeftfcer 
f.  $Kentnteiftcr 
f.  9ieticrförfter   .    .  . 
f.  ^ojifyalter  .... 
Öofforfimeifter    .    .  . 

Cefonom  

f.  9lctncrförfto  .   .  . 
f.  preuü.  3?egierungöbireftor 

a.  3)  

JlameraU3$ern>alter  .  . 
3nfpeftor  m  lanbnnrtr; 

fdjaftlieben  Vereine  . 
f.  b.  «ReMrförficc   .  . 


München. 
Weberaibad). 

Söiberad)  in  Sötirtemberg. 

SBellciute  in  ÜBürtemberg. 

öeiligenberg  in  Sabcn/ 

@d)Önefelb. 

©aretying. 

<£igmaringen. 

äßien. 

Unterlie#eim. 

©rofjfd?n>einern  in  Sdjleften. 
(Teglingen  in  Sßürtemberg. 

ü)hmd)cn. 
©benbergen. 


Digitized  by  Google 


129  (©elbern,  ©raf  ».  . 

1 30  j  @ermignci>,  s3ttarqui6  ö. 


If.  Kämmerer  u.  ©uWbefifrer 
®ut«<  u.  ©eftütebeftfeer  ic 


^erjtncr,  .... 
©intl,  3o$.  grteb. 

©lad,  Subwig  .  . 
©laf,  3ul.  Dr.  . 
©loqow6fi#artyur9Kt* 

tet  ». 
©lücffjer,  .  .  , 
@otin,  ftr&r.  t>. 
mücx,  %r.  .  . 
(Gönner,  Ä.  .  . 
Qtörfc,  v.  .  .  . 
©6fr,  ».  .   .  . 


131 


133 
134 
135 

136 
137 
138 
139 
140 
141 

142 
143 
144 
145 

146 

147 

1-18 
149 
130 
151 

152 

154  $ai'nbl,  6.  . 

155  Öambt,  gr.  3f.  . 

156  Rätter,  $x\)x. 

157  Cammer 

158  .ftamminger, 

159  jpanewinfel, 

160  £anfftangl,  .  . 

i£>artmantt,   .  . 

attorf,      t).  . 

auttmann,  .  . 

1/  ».     •  • 


®rab,  Sllbert 
®rd»e,  Hier.  ». 
(^üWingen,  b- 
©umppenberg  9lnton 
ftrtyr.  o.   .   .  . 
©umppenbetg  ^öttme6 
3Bl&.6r^arb$rf>r.o. 
©ump»>cnbera,3.8r^. 

©minner,  Dr.   .  . 
,£>äu£lcr,  .... 
affenbttübf,  Baron  t>. 
•affner,  .   .   .  ♦ 


161 
16« 
163 
164 


f.  ?anbridjter  unb  6tabt* 
fommijfär  .... 

gürftlidj  €d)tt>ara«nfora> 
fdjer  gorfhneiffer  .  . 

f.  Stamtförftet   .   .  . 

«Ritterautdbefifret 

2anbw>ictl)  

©tabtratfy  

f.  SRcvierfdrfleT  .  .  . 
Äunftgattner  .... 
f.  SReoictförftei  .  .  . 
f.  preuf.  Suftijraty  . 
quieSc.  JDberabmini|fcator 

unb  ©uttbejtyer  .  . 
©utöbeftfcec  .... 
©utSbefacr  .... 
ftorflamtflafjiffcnt  .  . 
f.  b.  ©eneralmajor,  Ärteg«* 

minifter  ic.  ... 
©ut6beft|>er  u.  !.  b.  SKajoc 

a  la  suite  .... 
f.  tfdmmeter  unb  Dberft 

Ueutenant  &  1*  suite 
Äreteforjfratf)  .  .  . 
!.  £Rc*icrforflcr  .   .  . 

Defonom  

f.  ttürtemb.  föebierförftet 
©uttbeftfcer  .... 

Bierbrauer  .... 
fßrofeffor  an  ber  f.  *oty> 

tedjnlfdjen  6ä)ule  . 
f.  ©iünjtoarbein  .  . 
ftorfltprafrtfant  .  .  . 
©utabeftfcer  .... 
©utäbeffyer  .... 

Defonom  

fiofratt)  unb  ©utöbefi&er 

in  $au  .... 

Jtanjlciafiifient  .  .  . 
f.  jtrieaftratty  .  .  . 
®ut$be|ifcer  .... 

ratty  unb  G)uteoen$er 


3angberg. 
BertyeoiUe  im  2)epart.  Meuse 
in  §ranfreid). 

3ngolftobt. 

$ürglifr  in  Bommen. 
Unterlaufen. 

3f$iU$auinfäd)f.Dbetlauft&. 
Hemberg  in  ©alUjten. 

Stotorfl  in  SSSürtemberg. 

2lpper6borf. 

(Stuttgart 

9ieufra  in  SBüttemberg. 
Breslau  in  e^lefien. 

Slbterieb. 
^forjfyetm. 

Söorecf  im  ®ropf)erjogtt).  $ofen. 
Benigtyeim  in  SBürtemberg. 

«Wunden. 

2Batlenburg. 

Ba»etbac$. 

GUroangen  in  SBürtemberg. 
Steinum  in  ffiürtembcrg. 
6d)leißf)eim. 

©emünb  in  SÖüriemberg. 
©aara  im  £erjogtt)um  %\tm* 

bura. 
^ündien. 

SWüncben. 
SJtüncnen. 
9Ründ>en. 

3ngeräl)of  bei  SQBembing. 

©ürtlgui. 

Bremen. 

«SBünc&fn. 

Zwangen  in  aBüriembetfl. 

Hannover. 

3/tifcfyenrieb. 

ÜKün<3f>en. 


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5B*rjei$nif  ber  TOitsIieber. 


165 

166 
167 
168 


^egnenberg^ur,  ®rf. 
&  

teinbl,  Giemen«  . 
elferid),  (S.    .  . 
geller,  Ä.   |.   .  . 


170 
171 

172 
173 

174 
175 
176 
177 
178 


184 
185 
186 

187 

188 
189 


£erbcrger,  Dr.  (S. 

b'£erigoijen,    .  . 
^crrmomt,  Dr.  ». 

>eu£,  *>.  ... 

wfc  Sgnaj   .  . 

ierl,  %  ... 
>ilj,  gclir  SRitter  ». 
)tmbfel,  .... 
>infert,  SBilr).  .  . 
)irfd>,  3of.  t).  .  . 


179  £irföberger, 


180  ölubecf,  Dr.  gr.  3f. 

181  ßW,  

182  Softer,  3.    .   .  . 

183  ftörmann,  ».  £örbad> 


«£>öfi,  $r.  «Änt.  .  . 
£  offmann,  Dr.  «Änt. 
£offnaap,  3Rar  «Ritter 

»  

£ofmann*93ang.  9?.  @ 


190  £offtetten, 


191 
192 
193 


194 
195 
196 


f.  Äämmerer  imb  ©utö* 

beftfrer  

f.  ftorftamtS-Slftuar 
S)omainenpacf>ter 
f.  «Resierförfter  unb 

mCl|iCi  

f.  «Reftor  ber  ?anbn>.  unb 

©etr.  <Sd)\xk  .  .  . 
f.  ftorftfommiffÄr  .  . 
f.  öofratfy  unb  SRintflerial* 

«Referent  .... 
Wttergutöbejtyer  .  .  . 
gürftl.  Samberg'fdjer  £err* 

f<J>aft3öerwälter  .  . 
Söierbräuer  .... 
©utabeftfoer  .  .  .  . 
f.  Stauraty  .... 
f.  £ofgarrner  .  .  . 
f.  Äofbanquier,  f.SB.Äon* 

ful  unb  ©urtbefifcer  . 
®eri*t0f)alter  unb  ©utö« 

beftj^er  

f.  f.  öfter.  «^rofeffor  . 
f.  ^farrfr  .... 
f.  '-Mtbalter  u.  Oefonom 
f.  ©taat^ratr)  unb  «Regie* 
rungGpräfibrnt  von  Ober* 
ba&ern,  (Srceflenj .  . 
@nt$*  unb  Sräuereibeftfcer 
f.  «ßrofeffor  .... 
f.  «Regierung«*  u.  Ärei3* 

ftorftratl)  .... 
©ut6päd)ter  .... 


öofljeanenberg. 

Wunden. 

(SUingen. 

föorfienrieb. 

ÄaiferSlautern. 
«Wunden. 

9Ründ)en. 
«JRemmingen. 

Äi$büd>el  in  Xyril- 

9Ründ>en. 
93*ünd>en. 
9Ründ)cn. 

«Dtündjen. 

£ronn>infl. 

©rafc  in  ©tepermarf. 

ÄönigSborf. 

Steinhöring. 


£ofmanu,  ftranj  SB.  j  2Birtr)fd^aftdratt>  .   .  . 
«§offtetten,  t>.    .   .  if.DberaöpeUationSaeridua 

ratl)  unb  ©utöbeft&er 
f.  Äammerjunfer ,  Äreiä 

rat!)  unb  ©utöbeji&er 
f.  ftorfiamtSSlftuar  , 
8ud)l)altcr 


)obmann, 
>otlanb,  . 
>oü*eben,  «. 


jofleuffer,  fc. 


£aubtmann  u.  «Ritterguts 
beft^er  


f.  preufj.  «RegierungSratb 
op)t    ....   |f.  «Revierförfter  .   .  . 
ßorbtt,  Sfnton      .  iS(b»ofatu.«Reprafentantbe« 

Ungar'i*en  lanbnuru> 
ftaftl  herein«  in  $cfty 


«JRüncfyen. 

3mmenftabt. 

©^lei^eim. 

SRün$en. 

£ofmann$gabe  bei  Obenfe  in 

2>anemarf. 
SBien. 

sDhmd)en. 

SSRiindben. 
9Rün$en. 
^obenbeim. 

«Seulwifc  bei  6aalfelb  im  £er* 
*ogtf).  6<$tt>arjburg*föubol* 
fiabt. 

SRagbeburg. 

«Reuty. 


6tul)lwei£enburg. 


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93<rjef($n{0  Ux  SWitgtieber. 


5  5 

1  5  ! 

1  3 


Wohnort  unt>  ganb 


97 


£cr^,  2Hid)ael  p. 


198  £orn  

199£uberid),  3<>f>-  9?. 
200£ügel,  Saron  ».  . 
20l'|>ünertt>abel,  33runegg 
202|£unbt,  griebr.®raft>. 

203  3accbi,  Jg>cinrict>  - 
2043afob, 

205  Sanften,  3. 

206  3eppe,  sen 
297l3eppe,  jun. 
206'3Wm,  . 
209  3ouannc, 
210'£ad>ler,  ?oui« 
211  Äatjlben,  b.  . 
212£alnof9,  ©uftat)  ©raf 

t>. 

123  Äaltenborn,  «War  . 
124Äarg  t>cn  Sebenburg, 

$rl)r.  t>.   .    .  . 
215£arl, 

216  Kaufmann,  ». 
217ÄauUa,  Srieb. 

218  ÄeUer,  H. 

219  £injelbad>, 
220 


221 
222 

m 

224 


Älaupner,  3gnaj 

JtlcbS,     .   .  . 

Äleinfetfer,  (Srnft 
äleinfdjtob,  .  . 
Äleinroäcfyter,  . 


225Älüf$,  .... 
226'Ätöbcr,  Otto  b.  . 
227jÄloftermann,  (§. 
228j£napp,  #r.  ÜR.  . 
229  flobeü,  9ttar  «Rittet  o. 
230äöber,  .... 

«lläölbl,  

232^18, 


ßomitatäaffeffor  u,  9leptä 

fcntant  be$  Ungat'fd>en 

Ianbn>irtl)fcf)aftl.  «Betein« 

in  $efty  .... 
Cefonomieratf)  .  .  . 
£)berförfter  .... 
flammerfyerr  u.  ©utebefifcer 
Dberf*  u.  ©utebeftyer  . 
f.  .Vtammcrcr  unb  8anb 

ricf)ter  

toierförftet  .... 

fcttfafltet  

Kaufmann  .... 
Kaufmann  .... 
Kaufmann  .... 
f.  9iebierförfter  ... 
©utöbcftfcer  .... 
Sefyrer  unb  ©utöbejtyer 
f.  Cberforfimeiftcr  .  .. 
f.  f.  dämmeret  u.  £env 

fd)aft«beft$et  .  .  . 
f.  Äofjagbinfbeftoc  .  . 
f.  dämmeret  unb  ^olijet* 

bireftor  

Cberforjtmeifier  .   .  . 
f.  würtetnberg.  £>becförfler 
Oefonom  .   .   .-  .  . 
©rafl.  SMbegljem'fctjer 

9lentbeamter  .  .  . 
Cberamtmann  .  .  . 
red)t«funbiger  SJtogiffraW* 

ratfy  

s4Wtbent  bet  f.  preufj. 

©eneralfommifjton  . 
8anbn>irtf)  .... 
f.  b.  SWinifterialcatf)  * 
fanogt.  ©raunfctytoeig'föer 

tfammerratt)  u.  Cefpn. 

Gommiffariud  .   .  . 

Oefonom  

^rtoatier  .  . '  .  .  . 
Slmtmann  unb  JDefonom 
©utSbefi&er  .... 
f.  Sriftinfpeftor  .  .  . 
Dbetamtöpfleger  .  .  . 
Wärter*  u.  6cifenfabrifant 
ftorfttatt)  


<5tut)ln>eijjenburg. 
Od>fenf)aufen  in  SÖürtembcrg. 
©Hingen. 

(ffdjenau  in  SBurtemberg. 
Senjburg  in  ber  6d>n>eij. 

33türfenau. 
$apff)eim. 

Äird)beim  in  SBürtemberg. 
9ieufkbt  in  £olftein. 
<Roftocf  in  5äRef(enburg. 
iRoftocf  in  9Mlenbmg. 
?ot)rerftra§. 
Srifc  in  $reujjen. 
Stuttgart. 

6d&ornbosf  in  SBürtembetg. 

Settwifc  in  «Wahren. 
9Äünd)en. 

9Wünd)en. 
Sigmaringen. 

greubenftabt  in  Söürtemberg. 
$euter*'£of  in  2Büttemberg. 

Slieberftofcingcn. 
©paic^ingen  in  Sßürtemberg. 

«Wunden. 

qjofcn. 

(S(ling6baufen  in  Teilungen. 
3Ründ>en. 

Del«  in  »ßreufifö  ©Rieften. 
9liem. 

griebenfyain. 

3otyanne«bera  in  Äurtyefien. 
Slppenweiper  in  33aben. 
^affau. 

Spaidnngen  in  Sßüctemberg. 

<JWünd)en. 

Zittau  in  ^oljiein. 


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8 


SSolmort  nnb  «öttb. 


233 
234 
235 
236 
237 
23h 
239 
240 

241 

242 

243 
244 
245 

246 
247 
24H 


249 
250 
251 


253 
254 


256 
257 

258 


Äönig,  Slleranber  . 
Stoib,  ©eorg  .  . 
#olb,  6.  .  .  . 
Möllmann,  .  .  . 
Jtoppcnfyöfcr,  gricbr. 
Äo3ler,  .  .  .  '. 
ÄofAü&fi,  9tlfrcb  v. 
Ärafft*2)eUmenjmgen, 

tftarup,  .... 
treffe,  ßaty.    .  . 


Äreificr,  .  .  .  . 
Äreitmat>r,  3oI)ann 

tfreittmatyr,  *,  .  . 

Jlrcuter,  .   .   .  . 

Äriegcr,  .   .   .  . 

tfröfc,  (£m.  .   .  , 

Jiriiger,  21ug.   .  . 

Äruger,       .   .  . 

Äummid),  ®jr.  .  . 

Äüftcr,  i\    .   .  . 


Äufynlc,  .... 
tfurnatowöfi,  Statut 

laue  ». 
Äurnatoivöft,  t». 


«Rüttler,  .  . 
Äuttlcr,  .  . 
^anqr  äotyann 


259  80110,  Ct 

260  Üebret,     .  . 

261  i'cbebour,  t>. 

262  Üemcfc,  . 

263  «inf,  tfarl  Sluguft  t\ 

264  üintaucr,  .... 


265 
266 

267 

268 


@affetier  .  .  . 
Sanbroirtl)  .  . 
gabtifbeft&er  .  . 
f.  b.  ftemerförfter 
Sierbräuer  .  . 
©üterabminijfrator 
«Rittcrgutöbefteer . 


tfammerratb  u.  ©utöbeft&cr 
«nfeannauidbrfi&cr  ic. 


Äaferntterwaltcr  .  .  . 
Stabtbrumtmeifler  .  . 
f.  Jtammcrjunfer  u.  bitter 

qutöbeftfeer  .... 
f.  %ot$amM&ftn<u  . 
©utSbeft&cr  u.  9tc\>ifor 
£cf)rer  an  ber  Äreiö*  tfanb 

n>irtf)f$aftö;u.@cn)erbö; 

fefnile    .   .   .   .  . 

^tyetbefer  

Senf&nAc  

©utöbeft&er  .... 
(.  ]>reui?.  ©efanbter  imb 

©utöbeftyer  .  .  . 
f.  Oletüerförfter  .  .  . 
Scmbwirtl)  


Stnfcnmann,  6. 
Z\\t,  §r.,  Dr.  jur. 

Söffetyolj  •  Dolberg , 

ftrf)r.  ». 
Sdffel^cl^  tf.  $rl)r.  t>. 
Söfcf),  @.    .   .  . 


©eneraüieutenant  unb  6c 
nator  

Oberforftet  .... 

^orfifanbibat  .... 

Srcbnifer  

f.  ^Kcvicrförfter   .   .  . 

tfanbnu'rtfy  

f.  f.  ruft.  Staatflran)  • 

®ut£befi&er  .... 

f.  ftorftmeiftcr    .   .  . 

Kaufmann  u.  SWagiitrat« 
ratl)  

Äaufmann  .... 

Oiebafteut  beö  3oltocrcin«* 
blattet  

iKttncrferfter  .... 

Rctitteft  u.  ©tti*&efoet 
ftubirenber  ßefenom  jc. 


Augsburg, 
echlcipbcim. 
©abraül}. 
Qoijfyeim. 

Stuttgart. 
&u6fu0  in  33öljmen. 
s2ßilfon>i&  in  preup.  Sdjlcfirn. 
SHnöbacb. 

-Öaraltfllunb  in  Xäncmarf. 
2>obrafd>u&  in  6a$fm4Ntftt< 

bürg. 
Stuttgart. 
SRAncpen. 

©ffenftetten. 
^tünchen, 
ügmaringen. 

Wüncben. 

ftoftoef  in  SMeflfnburg. 
ffirebenbagen  in  SReflatburg. 
Stieben. 

ÜJcundjcn. 

Cber-Jtoetyen  in  SBurtemberq. 
SSBoffc^au. 


Ußarfcbau. 

^citenbeim  in  ©mtemberg. 
Bobenheim  in  SBurtcmberg. 
Standen. 

SRfouJfyerrnöborf. 
iöuttenfyaufen  in  Sh&rtemberg. 
s)Jh"mcf)cn. 

SJeterott  in  SWcflcnburg. 
(Scfjroabadj 


3Ründ>en. 

9iom?cil  in  2Bürtcmberg. 
iWorbamcrifa,  tvobnfyaft  in 

Augsburg. 
Wettlingen. 

Jrjerottöbacn. 
3cna. 


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270  1'ofcbecf,  ßarl  Subwig 

!  grl)r.  ». 
271,$ucaa,  @b.  .   .  . 


272  ÜRaffci,  3of.  ».  .  . 

273  Raffet,  tfarl  g.  ». 
274'SWair,  .  .  . 
275  SWalfcan,  grfyr.  . 
276|3ttanbl,  grf>r.  ».  . 
277  sDfannl)arbt,  gr. 
27*  Hantel,  9iif.  .  . 
199  Stand,  Seb.  .  . 
2*0  SKarqqraff,  Dr.  .  . 
2*1 !  Närrin,  .  .  .  . 
2^2  ÜOTartiu«,  Dr.  ».  . 
2*3Wat>cr,  .  .  .  . 
2M  OTa»m,  (M.  .  .  . 
2*5  2Ha»r,  SHicfcacl  .  . 
2*6  Wccbel,  Dr.  .  . 
2*7  s.yfebi cu£.  Dr.    .  . 


288  ÜcMfeg},  grfjr.  ». 

Egling,  Sfycob. 

291 '"OWereau,  Söaron  » 
292!,3ttür>lborfcr,  » 

293  3Mulfccnffcin,  . 

294  ym<r,  mit).  . 

295  ÜftüUer,  3of« 

296  Füller,  Dr.  . 

297  ^ünici),  .  .  . 
29*  ,3Ruffat,  Äarl  . 
299  «Wu$,  3of.  •  • 
300'9?at^orft,  3.  21). 


301  mi,  t?  

:«>2  fleubaur,  gr.    .  . 

304^»,  gr.  ... 
305  Jammer,  3u(.  ». 


f.  Kämmerer,  erbl.  *Keicf>d* 

ratf)  unb  ©utäbeftyer  s>)h"tncf)en. 
f.  tvürtemb.  3nftintt$gäri* 
ncr  unb  tfcfjrcr  beö  ®ax* 
tenbaueö    .   .   .   .  i 
©roftänblcr  unb  gabrif* 

bcft$er  

©utöbeftfccr  .... 
f.  Slcmerförfter  .    .  . 
erblanb^arfctjall  .  . 
f.  «ftammertycrr   .    .  . 
9tctMcrf6rftec  .... 
f.  Regttnittafr  U.  gorftratt) 
f.  Direftor  ber  gorftfd>ulf 
f.  fßrofcffor  .... 
f.  gorfhneiftcr    .   .  . 
f.  Bfabemifer  unb  44?rofeffor 
fürftl.  SJtollerfi.  gorftraeifter 
Dr.  philo«,  unb  Dcfonom 
Dcfonomic^raftifant  . 
f.  ¥anbrid)ter     .   .  . 
#ofratt)  unb  llniyerfttätö* 

^rofeffor  .... 
f.  jtämmercr,  gorflmciftcr 

unb  ©utdbcftycr  .  , 
tfebrer  ber  Scitxmiucbt 
Staatafajfafontroleur 


£ol)cnfKun  in  Uihlrtemberg. 

SOUtaAm. 
Wüncben. 
Eurasburg. 

$cttftlin  in  2Jfeflcnburg. 
Xüfiltiig. 

SBürjbura. 
flfebaffenburg. 
9Jtimcben. 
Xonaunuml). 
sJtRün$en. 
SRnuren. 
23er!itt. 
ScMci{jl)etm. 
SJorftabt  9!u. 

9J?ünct>en. 


f.  Äämmcrer  u.  Wutfbejtyec  Sauffirdjen. 


Quinten. 

^obenbeim  in  Sßürtemberg. 
(Stuttgart. 


@utdbcft&cr 

Stanbnurtfy  .... 

Stabtratr;  

f.  9tegicrungö*9iccfmungö' 

foimniffär  .... 
f.  b.  gorfimeifrer  u.  gabrif* 

befifcer  

©uttoerwaltft    .   .  . 
23auratf)  unb  JDcfonom 

Srfoatier  

Scfrctär  bec  f.  fdjwcbi* 

febm  Bf abemie  berSJanb; 

uM'rtf)fcbaft     .   .  . 
©utdbeft&cr  .... 
Nittcrgutebctiöcr     .  . 
Docent  ber  «ftortifulnir  ic. 
f.  «Rattj,  Hb»ofai  unfr  Wotar 
erbl.  *Keid?6rat^  unb  mu 

tcrgutöbcft&cr  .   .  . 


Surfen. 
Stuttgart. 
SBürtcmbcrg. 

Siugöburg. 

Wfchafrcnburg. 

ScHotf  3(il  in  U^üttemberg. 

9Rüit<|<n. 

«Straubing. 


Stocf()olm. 

Jricr  in  ^>rcupcn. 

Sad)fcn. 

lübingcit  in  Sföürtemberg. 
SKengfofm. 


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10 


2ktjti$ni£  btr  «Dtitglieber. 


306C*fenbauer,3or;.  Xtp. 


308 
309 


310 


312 
313 
314 
315 
316 
317 
318 
319 
320 

321 


Cbelberg,        .  . 
Delfyafen,  t>.     .  . 
Dettingen  -SBaUerftetn, 
?ubn>ig  gurfx  ». 
$urdjl.    .  . 
Cppmann,    .  . 


311  ©«wall», 


JDtt,  Subwifj 
£)tttnann, 
£>tto,  x>.  . 
%ib%  Di 


»r. 


^acbmatyr,  Dr.  , 
^acfymaipr,  Äarl  Stier. 
^aaa»icini,9Rarqui«». 
$apui6,  Dr.     .  . 
^appenfyeim,  Äarl 
©raf  ju   .   .  . 
44Sajj<M>anr,  Srieb.  . 


322  ^aujtnger,  Äarl  ». 
323j^aumgartcn,  ©raf  ». 


3*7 


324,$aur,  

325  Hertmann,  ftrbr.  ». 

326  bellet,  ».     .   .  . 
$c*catore,  3ofep^  . 

$eterfi;,  3ofepf>  *. 


$eterl,  Z\)oma* 

'^fetten,  ftrbr.  ».  . 

Weger,  ©impert  . 

W,  5-     •   .  . 

^fü&ner,  SBilr,.  . 

$terer,    .   .   .  . 

Pgenor,  ».  .  .  . 
$ocri,  $r.  ©raf  ». 


329 
330 
331 
332 
333 
334 
335 


3,37 


Wotty  ».  .  .  . 
Wcbiitger,  93enebift 
Slitter  b.  .  .  . 
339 ^refMe,  3gn.  .  . 
340,sHricfter,  .... 
341  ^robft,  .... 


342 


Provence,  3ofepl) 


fürfll.  £d)tt>arjenberg'fcr;er 

2Bttt^fd>aft0ratf>  .  . 
9ttttergutdbeji&er     .  . 
tfretöforftfomminär  .  . 
Äron  *  JÖberfi  *  ^ofmctftcr, 
SReicfc*«  unb  ©taatdraty 
k.  je.    .   .  .   .  . 

f.  tfetlermetfier  .   .  . 
SBeimmru)  unb  ©emeinbe* 
uorfrerjer  .... 

£>offcllermeifier$  ©oljn 
Wutflbeftfeer  .... 

©utebefaer  .... 

f.  preufl.  geb.  ftinanjratty 
f.  ^egterung$ratl)  . 
f.  ütettierförjter  .   .  . 
f.  farbmiferjer  ©efanbter  k. 

^rofeffor  

®eneral«2lbjutant  beö  Äö* 
nigGunb  ftelbjeuqmeifter 
«Rittmeifter  unb  Referent  im 

Ärteqöminifterium  . 
^>  err  fcf>  a  f  t  ö  b  e  fi  r  .  . 
f  ©eneralmajor  unb  ©c* 

nerai'Sbjutant  *.  . 
f.  SRcrierforftcr  .  .  . 
gorftfommipr  .  .  . 
SJojibalter  .... 
Wilitär<©bergeti($te*$rä* 

jibent  

%ent  be«  lanbn>irtl)fd}aft< 

u$en  S3erein6  .  . 
Sräuer  unb  Oefonom 
f.  gorjhneifler  .  .  . 
Ärieg«re*nung*fommiffät. 
^ofpttalpflegcr  .  .  . 
^rtMtqelchrter  .  .  . 
sJWajof  a.  2).  ... 

2anbgeric$td*9lffefför  ■ 
f.  Äammerer  Zeremonien* 

meifiet  unb  ©utdbeftyer 

Sanbwirtt)  .... 

©utdbeftyer  .... 
Verwalter  .... 
fürftl.  ©allfl.pcntbeamter 
ftorftpraftifant    .  . 
9tmt«\?ewefa    .  . 


^rag. 

©dweben. 

Hnöbad). 


9)füncben. 
SBürjburg. 

©icjUtg. 
Wuneben. 

aßolfi^eim  in  $ranfreid>. 

£alberborf  in  ©a$fen. 

Berlin. 

?Jhmd>en. 

iöaictbietTen. 

München. 

9Jcün$en. 

sMnd)en. 

Wönc&en. 
SBien. 

9Jtünd)fn. 
Biburg. 
OTünctSeu. 
Starnberg. 

Suremburg. 

Wb. 

gretftng. 

ftriebberg. 

SRüucften. 

Sßürtemberg. 

5)re6ben. 

«Itetburq. 

üRobing. 

ÜÄündjen. 
Stuttgart. 

Dberjwiefelau. 

Effing. 

Illingen. 

Sebeufyaufen  in  SBürtemberg. 
9Hepfird>  in  $aben. 


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Cer}«i$«i$  ber  SKüglieber. 


11 


AU 


ty'Aorr,  Üttattl).  . 
^'cbcrr,  ©3. 


S3räul)auöbcflcer     .  . 
Bierbrauer    ....  'Wüncben. 
3-4.y|5nbrina,er,       .    .    f.  I.  ^anfrqericbtfaffeffor  Pfaffenhofen. 

f.  Pfarrer  unfr  8duiU3n*' 


Mmbtl,  J&crmann 

«flbifofcr,  Dr.  .  , 
3«  Barffflto,  8rr,r.  ». 


349 
3Ö0 


jRa&r,  SBilb.  .  . 
Dlanpviu,  ©raf  ju  . 
351  Äecf,  33aren  *.  . 
**9t«fe*  »olmcrjifin , 

©raf  von  free 
3.V3  ÜKeqnicr,  9tlcid  t».  . 
3ö4h)tei)mann,  SBilb.  . 
aöo  jRcichenbach,  ftffcftfc 

qraf  t>. 
3o8|3UiTVnjhieI,  ftr.  .V. 
3ö9  ?)ieinbarfrt,  pb.  §r. 

:*50,Srifer  

^l^Heitme^cr,    .   .  . 

366  dement,  9Ä.  .  . 
376  iKem,  3  


3tcfchreircrr  6arl 
•Wremer,  .  .  . 
.363 


3W^euiber,  3ofcj?b  . 
fteutrner  i\  SSewi,  ©raf 

366,  Siebter,  Dr.      .  . 

367,  Wcbel,  30^.  Paul 
flticefe,  .... 

369  Bitterer,  frbr.  r.  . 

370  ^Hietcrcr,  Dr.    .  . 

371  Steterer,  . 

372  »Kiemerftyaltj  V.  . 

373  fRjmpau,  .  . 

374  Girier,  $rbr.  fr. 

375  ftoelenfdmfi,  3. 

376  steter,  %xf)v.  t*. 


fpefter 

recbt$funfria,er  2)?aa,iftratä> 
ratb  ...... 

f.  b.  Regierung*  11.  ftrtto 
fterftratb  .... 

Sanfrivirtl)  .... 

©utfbeftfcer  .... 

©utsbeftner  .... 

©utfbefi&er  .... 
f.  ftorftfommiffär  .  . 
Cberamtflaftttar  .  .  . 
©üterbefifecr  unb  tfrblanfr; 

3äqermeifter  .  .  . 
Limmer  meiner  .  .  . 
Vanfrroirtb  .... 
Stafrtyfantr  .... 
f.  qeb.  Sleqiftrator  im  f. 

Ärieaöminifrerium  . 
f.  Rerftmcifier  .  .  . 
arafl.  23uttUrfcber  2*er» 

tt>altcr  

Kaufmann  .... 
f.  preupifeber  Regierung*' 
rati)  unb  3<>ttfrcreinsbc- 
rollmäcbtiqtcr  .  .  . 
fforftanuöafmar  .  .  . 
sKittcrqur<5beft&er  .  . 
f.  ProfefTor  .... 
f.  WtvolM  .... 

Profeffe-r  

CberappeiiationSaeriebtf* 

ratb  mtP  ©utfbefmer 
91  e  f  1 0  r  fr  c  r  V  a  n  fr  um  r  1  b  f  cb  a  f  1 0  < 

unfr  ©ercerbafcbule  . 
qräfl.  Sörrinq,.  GhtttmplF' 

(eher  (refrefär  .  . 
ftabrifbefioer  .... 
Vanfrwirtb  .... 
f.  wirf!,  ©ebeimratb  unfr 

©utöbeftper  .  .  . 
lu.tfabrifant  .  .  . 
f.  wwrt.  ©enerallieutenant 


ißorftafrt  «u. 

Wiincben. 

ftugdburg. 

2i>ürtemberq. 

Sotymcc  in  SWeflenburg. 

X'lutenriefr. 

Ofrcrfrnef  in  Söcftpfyalcn. 

Weqen^burq,. 

8igmaringen. 

©rnftare  in  Wefrerfcblefien. 

AVüncbcn. 

ilVannbeim. 

^efcrid^afeninffiürtemberg. 

Wüncben. 
iörurf. 

&aiml)aufen. 
Ständen. 


Ständen. 
äHündwt. 

Hdtfenen  in  ffiurtemberg. 

^Uiüneben. 

Söffen. 

Bobenheim. 

Wüncben. 

ftreiftiig. 

SRüncben. 
Wuneben. 
öraunidnveig. 

^iimcbeu. 
Minuten. 

8utttig*burg  in  Sßurtcmberg. 


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12 


33erjet<$Bijj  btr  SRttglifber. 


377 

378 
379 
380 
381 
382 
383 
384 

385 

386 
387 


388 


391 
392 

393 
394 
395 

396 
397 

398 
399 
400 
401 
402 
403 
404 
405 
406 
407 
408 
409 

410 
411 
412 


9iöber,  .  .  .  . 
Dtofenlefyier,  %.  6. 

9lotr),  

Motb  

Otueff,  ©.    .   .  . 
föueff,  3or).  .   .  . 
4Jtüger,  3or>ann 
SRübt  ».  (Callenberg, 
8rr,r. 

»»ff,  

©amm,  Äarl  .  . 
©*äfer,  3.  *.  .  . 


©cfyauf,  Dr. 


389  ©d)enf,  fc. 


©d>ertel*$3urtenbacl), 
SBaron  t>.  .   .  . 
©cf)euer,  2B.    .  . 
©ctybel,  ©.  .   .  . 

©djicfler,  61).   .  . 
3d)inbelar,  Slntgrieb. 
©fintier,  «.    .  . 

leid)«,  .  .  . 
ccfymaU,  .... 

©djmaljigaug,  fterb. 
©cfjmib,  ».  .   .  . 
©cfcmib,  faser 
©cbmibbauer, 
©djmitt,  tf. 


©djmu&er,  3of.  . 

Scfmeiber,  3or).  *)3aul  Defonomiegutöbefaer 


©cfmetber, 

©d)ol*c,  @ottl. 
Schreibet, 
©Treiber«,  3of.  bitter 

Schulde,  . 
glitte,  |  . 
e,  «Ib. 


«Rittergutöbeftyet .... 
Kaufmann  .... 
*Kn?ierförfler  .... 
SöejitWförflcr  .  .  . 
23räumeifter  .  .  .  . 
Söraumeiftet  .... 

Jtaftnet  

gro^eraegl.  babifäer  m 

nifterreftbent  .  .  . 
2)omainenrau)    .  .  . 

®utSbeft&er  .... 
redjtdfunbiger  5Wagifrrat6« 
funftionär  unb  JCefono* 
miebeft&er  .... 
f.  Refrath  unb  5lbvofat 
f.  ÜJireftor  ber  ©enecal 
33ergn>erf6  >  unb  Sali* 
nen*$tbimnifttaHon 

f.  nnirtemberg.  ßberförfter 
3un>elter  ..... 
2>ireftor  bet  Slinben*  unb 

$iiubftummen<2toftott 
«ffunftgärtaer  .... 
Sanbroirtl)  .... 
f.  S33ect)fc[gcric^td?Sif]e[j"ot 

unb  Kaufmann  .  . 
toierförftet  .... 
f.  f.  öfterr.  ftorflprofeffor  u. 

Sorftmeifrer    .  .  . 
f.  £0fbomainen*a3ern>nUer 
tfanbibat  b.  2ant>tt>trtt)fd>aft 
SBierbrauer  unb  £>efonom 
ÜKenteimwalter  . 
3nfpeftoc  .   .  . 
©utGbeftfcer 


Cefonom 

93ierbrauereibeft&er 
©ut6beftfcer  .  . 
©eföäftafüfjrec  . 
nieb.  *  öjtetteicr).  Sanbjtanb 

unb  ©utöbeftfeer 
f.  Borfifonuniffdc 
^äc^tec    .  .  . 
f.  b.  Sorftmeifter 


©tedjau  pxtn$ .  ?Pcüx>.  ©acfyfen. 
3)?ün$en. 

©taufen  in  SJaben. 
SBalbfyeim  in  ©adfjfen. 
Slltenburg. 

SieuH  in  £)efterrei$. 
SHündjen. 

£ed>inqen  in  §or;en}ollertt* 

«fingen, 
^ergentfyau. 


Wunden. 
ÜKüncfcen. 


Wündjcn. 

£3*fenr)aufen  in  ättürtemberg. 
aWün^en. 

3uricf). 

Stuttgart. 

Srieblanb  in  ©öljmen. 
sD?ündjen. 

Langenau  in  Sürtemberg. 

Wittenberg  in  ©teöermarf. 
$riebricr;6rjafcn  in  Sßürtemberg. 

©teingaben. 

^örnbad). 

©d)lei§f)dm. 

Soberljam. 

Straubing. 

tof  3)appric^  in  ftaffau, 
inuchcn. 
3ittau  in  Saufen. 
JtarlGrufje. 

SBien. 
Bugdburg. 

Sanfen  in  Sauenburg, 
^artenfitetjen. 


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©erjei<$«l$  bet  aRUgUebrr. 


13 


6d>umac$er,  3.  2. 


414 

415 
416 
417 
418 
419 


421 
422 
423 
424 


€d)tt>ab,  3ofepf)  . 
£d>war3,  33.  *.  . 
€cfc»arjenbad>,  Dr. 
t^ttinatjammer,  Dr. 
dtU,  «.  ... 
©etfenborf,  93aron  t». 

6eblmar>r,  ®abriel 
@eblma»r,  3of. 
eeibl,  3. 


426  ©eintyeim,  Staxl  ®raf 
b. 

427  €ei$,  &ib.    .   .  . 
©iemonefi,  ©.,  bitter 

b. 


443 
444 


SRimftatalratf)  unb  Ober* 

infpcflor  Kr  gcrftc  . 
9tebifion«rau)  unb  (5r>ef  be« 

9to>ifton$bel>aUemeni$ 
Bierbrauer  .... 
*Kütergut6bejieer  .  .  . 
<Red)t6rati)  .... 
f.^rofefforb.Seierinärfunbe 
f.  Aofgärrner  .  .  . 
f.  Jammeret  unb  Regier* 

ung«affeffbr  .  .  .  5Jiün$en. 
93ierbrauer    ....  9Wünd)en. 

SWuncben. 
aiiunajcn. 


ÜJJünc^en. 

©cfwerin  in  3Weflenburg. 
jyuntracrinc]. 
>nfenfelb. 
tärnberg 
6d)let^ctm. 
ectyeijirjeim. 


Sicrbräuer  

$3äcfermeijie(  .... 
6eirael,    ....    ftmogl.  Cberaärtner  . 
6ein*r;eim,  Hug.  ©raf  f.  .Kämmerer,  3leic$$raty  u. 
».  ©utöbeftfcer    .  .  . 

f.  Änmmerrjerr,  <Staat€xafy 
unb  ginan^minifter  @rc. 
f.  £ofgärteniMenbant 
©utöbefteer  .   .  . 


6igle,     .  . 
Sötbner,  3g. 
€oud>aty, 
(Spifcel,  ».  . 


430 
431 
432 

433  <Spo'rer, 


6 proper,  fc.  . 
6tabler,  3-  51- 


434 
435 

436  6taib,  Ä. 
437 


©icin^efl,  £.  91. 
438  etemeborf,  ».  . 
439@ret>er,    .   .  . 

440  Stifter,  SWar  . 

441  6rigelmar;r,  SDiar 

442  etimpfle,  " 


Stobäud, 


gtöljl,  3.  ©.  . 

446  C^U  '  ?Ut>tt>ifl  * 

447  StoUreuiber,  3of. 

448  etrau^  fer>riftian 

449  Streber,  ».   .  . 

450  ©treber,  Wfolau« 

451  6ü£finb,  fcrrjr.  ». 
452(£upf,  %x.    .  . 
4Ö3  Suimrucf,     .  . 
454  Saferer  be  la  $agerie, 


93eu'rf«amtmann 
Oefonom  .   .  . 
®ut«beftfcer  .  . 
f.  ftorftfornmiffär 
33ierbraueretbeftfrer 
Jtameral»em>alter 
$abrifbeft$eT  .  . 

tanblungöborfranb 
fabemifer  u.  f.  ^rofeffor 
II.  Sürgermeifrer 
^artifulier    .  . 
f.  .Borfiamttafruar 
Pfarrer    .   .  . 
gorframteafftfrent 
f.  JRentbeamter  . 
f.  Cberbergratfj  . 
f.  $Red>nung6rebifer 
Dr.  philo«.    .  . 
JDefonomiebefifcer 
®afr»irtf)     .  . 
f.  SRentbeamter  . 
©utflbeftfcer  .  . 
«Rttterguiebeft&er 
Kaufmann  ic.  . 
?anbt»irtf)     .  . 
f.  b.  Kammern  . 


33oa.enr;aufen. 
9J?und)en. 

9Künd)en. 
TOnctyen. 

9lat;eja  in  ©aliaien. 

Sonjborf  in  äBürtemberg. 
(Straubing. 

aßinteröftagen  in  £olfiein. 

SRüncfjen. 

greiftng. 

ÄircMeim  in  2Bürtemberg. 
93rucfoerg. 

23iberad>  in  SBürtemberg. 
9J?  ündjen. 

9ttcflenburg«©$tt>eTin. 

*9fön$en. 

Sbaning. 

SUtenfiaig  in  SBürtemberg. 

3)iün$en. 

München. 

SR  iinc^en. 

®ra&  in  6iet>ermatf. 

3ni]olfiabt. 

SJiündjen. 

S)ingolftng. 

2öofa. 

©ädjingen. 

SHarftbreit 

Ungarn. 

SRundjat. 


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t 

14 


456  £auf|firci)en,  3of.5Rar,f.  ÄAmmerer  unb  Oberft 
©raf 

467  Saufffin^en,  Seopolb 

©raf  t>. 
458  Sautpljöu*,  $rf)r. 
459;$eid)mann,  griebrid) 


460  Stjoma, 
461 
462 

463 
464 


465 

466 
467 
468 
469 
470 


471 
472 
473 
474 
475 


477 


478 
479 

480 
481 
482 
483 

484 
485 
186 
487 
488 


$t)oma, 

$ljumb*9teuburg,8rt)r. 
». 

Soel,  2B.     .   .  . 
Söröf,  3of>.  Step,  von 


Srap,  3ol).,  ©raf  3« 

9Wetfd>     .    .  . 
Sredfow,  (5.  t». 
IXrecfon),  <^j>.  w. 
Xritfd>lcr,     .   .  . 
Xritfchlcr,     .    .  . 
Sroltfd),  . 


ieutenant  a  Ja  suite 
f.  Äamraerer,  ©eneralmajor 
unb  ©utöbeftfcer  .  . 


f.  Sanbrid>tcc 
Mttergutebefaer     .  . 
f.  geheimer  Cberforfrratfy 
tfKeHeTforfter  u.^arfmcifter 
gtittergiitebcfiorr 


$ru<J>fefj,  Saron 
Srucgfefi,  ftrljr.  v. 
krummer,  $etb. 
lllmann,  8.  .  .  . 

•476  Unqcmad>#  $eter  . 


2JeÜ,  Äaymunb  Dr. 


SSielwetf,  %  .  .  . 
SMeregg,  ©raf  v.  . 

SSogl,  0g.  .  .  . 
SBogei,  6.  .  .  . 
*olj  


Wagner,  .... 
Wagner,  .... 
3i>aqnmüller,  5!)?id)ael 
SBaibmann,  3.  35. 
2i3  albmann,  granj  . 


Defonom  .... 
beftänbiger  <Sefretär  be$ 
lanbtt).  Vereine  für  ba$ 
Jtönigreid)  Ungarn  . 
f.  f.  öfier.  geheimer  Slatl), 

Kämmerer  ic.  k. 
©utdbeftfcer  .... 
©utGbeftyer  .... 
ftorftoerwalter  .  .  . 
Borfifartbibat  .... 
ftunftionac  im  SWinifierial* 

ftorfibureau    .   .  . 
f.  Ület>terförfter  .   .  . 
f.  b.  gorflmeifhr    .  . 
$ut3bcft&cc  .... 
gabrifbeffyer  .... 
Necfcttyrafrifant  ... 
JRentbeamter  be$  ©ürger 
fyofintatd  u.  Doftor  ber 
6taat«n>iffcn|*aft  . 
SBorflanb  ber  f.  b.  «Staat** 
guter  *Slbmimfrraricn  u. 
Xireftor  ber  lanbtt>frü> 
fdjaftl.  <£entralfcf>ulc  in 
6djlei(tyeim    .  .  . 
Sctymieb  unb  JDefonom 
f.  Kämmerer,  JDberfUieute* 
nant  u.  ©uWbefifcer 

^>rtoatier  

Mmttooigt  .... 

Direftor  

@eneralbergn>erfä*u.  Sali* 

nenabminißrator  .  . 
Amtmann  

®ro£n>irtl)  ... 
Oefonera  u.  Sßtüblbefi&cr 
^Regierung**  unb  §orfrran? 
gorftmeifier    .  ♦  .  , 


9Ründ>eit. 

Cleeberg. 

rKeid?cnr>aU. 

SJfutfern  in  ©adjfen. 

Wtmcfren. 

©rünroalb. 

Stuttgart. 

Huri($  in  #annot»er. 


1  fc  i" 

3nn«brurf. 

§riebrid)«fetbe  in  ^reufen. 
Dtabopir«  bei  s|*ofen  in^reufcn. 
#iberad>  in  SBürtemberg. 
§oI)enf)eim. 

^ünc^en. 
^cl)rbrun. 
<S*lottenf)of. 
Scbmoel  in  §elnjtein. 

S-H%3burg. 


&3urjburg. 


Sd?teif?beini. 
SBüntyen. 

sD2ünd)en. 
9Jh*ind>en. 

^tfwarjenbeef  in  Sauenburg. 
Jtannjtabt  in  SBürtemberg. 

$?ündjen. 

Langenau  in  äßiirtemberg. 

£aibljaufen. 

Eorftabt  9iu. 

sJWünd)en. 

SKüncfcen. 


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33fr}ft*ni&  Ux  SJMfllirter. 


15 


489  Selbmann,  gtanj' . 

490  2BaIterSfird)en,  ©eorg 

SBilfc.  »aton  ». 

E*alj,  

Söanberer,  griebr.  . 
Lanier,  3ofcpl?  . 
©annen,  3afob 
äßornftcbt,  $rl)r.  v. 


m 

492 
493 
494 
495 

496 
497 


Söartfc  .... 
Washington,  $rt)r.  ». 


498  2öerf bcrlin,  x*. 

499ffieeber,  .... 

500  äikibcnbach,  £arl  \>. 

501  23eit>enbact>, 

502  ffieinfauTT,    .    •  • 

503  ffirip,  granj  3ofepf) 


504 

505 


Sßelfä),  3.  93. 


2ße  ning  -  3ngmfyeim 
auf  &irfd)l)orn,  v. 
506©cpfer,  .... 

507  2öemer,      .   .  . 

508  2üerner,  3oI)ann  . 

509  2B<rner,  .... 
ffitbemann,  Sofept; 


510 

511 
512 

513 

514 
515 
516 
517 
518 

5l9i>2l<inebertter/ 


SBitcnmann,  .  . 
s2üibnmann,  .  .  . 

SBienina/r,  ©ottlieb 

©tenfnger,   .   .  . 

Sief*,  

28iettidba$,  3. 
Wüibalb,  ... 
aUillibalfc,  »nt.  übler ». 


unb 


JRemerförfier  .... 
f.  f.  öfiert.  Äammertjeu  u. 

©utöbefttjer  .  .  . 
Cefonomierau)  ... 
f.  9ta>ierförjie'r  .  .  . 
9Birti)fdbaft*ratI>  .  . 
f.  -^ofpififtcrmeifter 
Äammerr/err,  gorfi 

3agermeijtet  .  .  . 
Smanjratt)  .... 
©eneraOieutenant  unb  ®e 

neralabjutant  <Sr.  sMa- 

jejlät  beG  &dmg$ 
ge(j.  £ofbomainenrat$  unb 

2)ireftor  ... 
f.  b.  SRmtbeamfcr  . 
©utäbeftfcer  .  .  . 
Sanbwirtf)  .... 
f.  botanitoer  ©ärtner 
freireftgmrter  ©erid)tdl?al 

ter  u.  ©utäbeftyer  . 
tt  quieto.  ßberappellationtf 

ger.*SRatt)  u.  ©utebefifccr 


SBolfrateljaufen. 

2öolf«)al  in  Unteröfrerreidj. 
(Sltoangen  in  SBurtemberg. 
(Sberheim. 

aȟn^m. 

^>fßn  in  £olflein. 
Stuttgart. 

IWümfcen, 

otjentyeim  in  SSBurtemberg. 
öd>ftAt>t. 
luaSburg. 

£ofSenf>etm  in  SEBürtemberg. 
9)tün$en. 

$aunfietten  bei  Sfageburg. 
2Rüncf)en. 


52« 
Ml 

523 


Söinfler,  sJDiict).  .  . 

©inter,  «Ritter  t>.  . 

'üiittmer,  2B.    .  . 

SööUroartb,  grfyr.  t>. 


524  ffioif,  SRori* 


©utöbefifcer    ....  j^irfcMorn. 
f.  b.  fcorfirart)    .  .  .  |$tünd)«t 
gotftinfpeftor  .... 

llant)tt)irtr>  

Defonom  

fürftlidjj  gürjienberg'fctyer 

gorjr*3nfpeftor  •  • 
lHofhneifar  .... 
Slpotfcefer  unb  SJfrtgifirat^ 

xatf)  

Ccfonomiebeftyer  u.  SBier* 

brÄuer  

93räuer  

Dber*3ufHjprofurator  . 
tforftfanbibat  .... 
sj*er>ierförfier  .... 
©utöbeft&er  .  .  .  .  . 
Öorfimeijret  .... 
2lnfpanngut3beft&er .  . 
JDberberg*  u.  6alinenratl) 

Sanbwirtl)  

Mttcrgut$be|l$er  .  .  . 
5abrifbe|"iecc  .... 


Äarlörulje. 
Djdrfon)  in  $olen. 
Reutlingen  in  SBürtemberg. 

meftitd)  in  »aben. 
Reutlingen  in  SBürtemberg. 

2Rün$en. 

Sii^ofen. 
gürfienjeu*. 
Ulm. 

Örcmgarten  in  bec  <£$u>eij. 
Hargarten  in  SBaben. 
München. 
Utoffau. 

*4$roj»ia  in  ©a($fen*$Uienbura,. 
9Hünd>en. 

teibau  in  tfurbejfen. 
düngen  in  ' 
München. 


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16 


Oierjeic&nlp  bet  SWitglifber. 


Ii 


525 
586 
527 


528 
529 
530 
531 
532 
533 

534 

535 


2Hfd>,  Gb.  ©caf 

3«d>erl,  3fa».  .  . 
3ai)er,  .... 
3^309,  Serbinanb  . 


3etlcr,  3gnaj  . 
ßiegfer,  9tUr.  . 

infer,  ®g.  .  . 


3oUn«,  Simon  . 
3uccarini,  3.  Dr. 


SSofmort  unb  San* 


f.  JUmmcrtt,  Äofmarfdjall 
unb  ©utebeu&er  .  . 

©tcrbräuec  .... 

f.  9te*ierfcrfter  .   .  . 

Üanbwirtl)fd?aftölel)rer  unb 
Sefretät  bc*  lanbwittfy« 
f<frafh\  ßomüe'e  .  . 

Reibet.  

£)cfonom  ..... 

f.  ©tiben$u<f>t*3nft><ftor 

^rttjatift  

SpitnU  unb  Slmtöar^t  . 

f.  f.  öergraty  unb  gorfb 
^Referent  .... 

aȟOet        .   .   .  . 

f.  Stfabemif«  unb  Sßrofef* 
foc  


SRüncfcen. 
Sorfiabt  9lu. 

£of)engetyr«i  in  SöürUmberg. 


©ayreutt). 

^Ründjen. 

eutyla  in  €a*fen. 

ftegenöburg. 

|i8runntf)al. 

DionveÜ  in  SBürtcmberg. 
ÖaU  in  Xyxol 


<SÄüncf>en. 


3isfammenfiettistta 

ber  SWitglicber  na$  ben  Säubern. 


«nf)att*Ä«b>  

ÜSaUn  

©09er»  

JBramifäwefg  

©tonen   

JDanemarf  9,  unb  |teat:  au«  £änem«tf 

geißeln  . 

Saneubutg 

Sngtanb  

gTMfKi^   

Hamburg  

$anno»er  ......... 

Reffen,  £ntfnrflfntf>um  

J&cb/enjoHetnsäedjingen  

„        ©igmatfngen  .... 

Surtmburg  

2l{fflenbuu3  

Waffan  


1  sRotttegen  

1 3  Clbcnbnta,  

297  Deflertelcb 28,  nnb  j»at:  an« Dtilerrcid) 

j  SDOtyMltlt  . 

!  Ungarn  . 

3  Öalijicn  . 

4  ©teiermarf 

2  Xntol  . 

2  ©labten  . 

3  $reufien  

1  ftuglanb  nnb  $olen  

2  6ac$fen,  Äcnigtei*  .    .    .    •    •  • 

4  „     au«  ben  ^trjog^nmern  .  . 

1  €>atblnien  

6  €4l»arjbutg-9lnbolflabt  .... 

1  @djtotbtn   * 

14  ©<b»eij  

2  SEButtembetg  


1 
2 
4 
6 

9 
2 
3 
3 
1 

30 
3 

10 
8 
1 
1 
3 
4 

86 


358 
^  1 


177 


535 


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17 


C. 


&c  r  j  et  dMtt@ 

ber  eoubfräne f  Oie gierungen ,  ©efeflföaften  unb  Vereine,  mit  ten  3l(>gf* 
orbnrten,  n>fld)e  fic  $nr  VIII.  aSerfammlung  teutf^cr  2anb*  unb  gorfc 

nrirtfje  ftnbfttn. 


tarnen  ber  ^outeräne, 
^rgirrunßfn  ic. 


Tanten  ber  ^ftgeorbneten 


Jaben. 

Der  gorftoerein  im  babifdjen  £>ber= 
lanbe. 

paijern. 

2  25a3  £rete*(Somüe  be$  lanbu>irü> 
fctyaftl.  herein«  wm  ftieberbaijem 

X»a«  23<}irf3-6omitu  be*  lanbtt>irtt} 
Waftl.  SSerdn«  ju  ©tabtambof. 

» 

Da«  £reid*ßomüe  be«  lanbfcirtb 
fdfjafU  herein«  ju  SSBürjburg. 

5  jXa«  (anbmirt^f^aftl.  Ärei«  <  (Somite 
für  @<$tt>aben  unb  Steuburg. 

Da«  SßraTtbium  ber  f.  «Regierung  ber 
Cberpfalj  unb  »on  «Regeneburg. 

$a«  Äteie*(5omtte  be«  lanbtt)irü> 
fdjaftl.  Serein*  von  3Ötittelftanfen 

8  |DaS  tfretd'GoinÜe  be«  lanbtt>irtt> 
föaftl.  2$erdn$  für  Cberfranfen. 

Seine  SHaiefiät  bet  JWnfg  bon  3)ane 
marf. 


3 


5 


6 
7 

8 

9 


10 


9t  oH),  gro^erjogl.  babifdjer  33e* 
jirföförfter  aus  (Stauffeit. 


£irfd>berger,  9(nt.  sen.,  ®erid)W« 
fyalter  in  Äronnnnfel  bd  Sanbäfyuf. 

6d>n>ab,  Sofepfy,  Sräuerci*  unb 
£efonomie*33efi$cr  ju  SRmtra* 
dn'ng,  £bg.  Stabtambof. 

Ungemach,  Dr.  tytttt,  !Rentbe< 
amtet  be«  33ürgerfyofpital6  in 
äßurjburg. 

3Ruller.  3of.,  f.  SRog.*SRc$nung«< 
ÄommiffSr  ju  9lug«burg. 

ßonig,  Äaffrtier  au«  Slugdburg. 

9tegnier,  b.,  f.  $orjtfominiffac 
I.  Stl  §u  9tegen«burg. 

tfrafft  fDellmenfingen,  9,, 
f.  tforfhneifto  ju  9tn«ba<fy. 

3«8°g,  ^wf«ffoc  au  93a»reuty. 


SBatnftebt,  8.  Jfammer* 
fyerr,  ftorfb  unb  Sdgermdffcr  für 
baö  §erjogtf)um  Jpolftein  unb 
<%f  be«  i.  #olftdn'fd>en  gorß* 
unb  3agbamte«  \\\  pön  in  QoU 
ftein. 


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18 


10 


Junten  btv  &out>t  träne , 


Tanten  ttv  SlbgeprMtetrii 


11 


12 


13 


14 


15 


16 


17 


18 


Die  bänifäe  *!anbf>auel)altung«  *  ©e; 
feUfctyaft. 


Die  f^«ant»tt>irt^c^aftö.®effUf^af( 

£j  a^fH)olUm  -  grdjingrn. 

ee.  Durd>lauct>t  £r.  gürfl  £ot)em 

£)  i^enjoUe  rn  -  &iflmarin0cu. 

Der  herein  $ur  Scförberung  betVanb 
ivktfrfdjaft  imb  ber  ©eiverbe  ju 
6igmaringen, 


Die  JDefonomifdje  ©efellföaft  ju 
SRofiotf. 

lliifTiw. 

Die  Ijerjogl.  ^ffau'f^eSanbe^Diegie- 
rung  in  äöieebaben. 

nurnc). 

Der  laiibnnrtyf^aftl.  herein  für  $»rol 
unb  SBorarlbcrg. 

Der  6etttral^u«fd)uf  be«  laubtturty 
fdjaftlidjen  herein«  von  Sijrol  imb 
Vorarlberg. 

Die  f.  f.  Sanbn?irtl)f(l>flfW,@effUf^aft 


n 

12 
13 

- 

14 


15 


IG 
17 

< 

18 
19 

20 


21 

22 
23 
24 
25 


Äönig,  ftorftratfy  von  Xrütau  im 
^erjogtbume  ^olftcin. 

&  tat  up,  Äammerratl)  au$  £a* 
ral$lunb  bei  2(arf)u6. 

£ofmann<93ang,  2B.  (ScfyiV 
fereibireftor  aud  .£>ofmann6gabe. 

Hattorf, v.,  Äriegöratl) au« Han- 
nover. 


Muff,  fürftt.  Domainenrall)  *u£e^ 
d)ingen. 


Äarl,  ©berforfmieifier  unb  SBiav 
«orfianb  ber  SenlralfteUe  von 
©igmaringen. 

Do pf er,  fteg.^freffor  unb  9ior^ 
ftanb  ber  1.  «ejirfefieHe  von 
eigraaringen. 

Sevve,  Jtaufmann  aud  SRofiocf. 

23etfer,  Dr.  unb  f.  ^rofeffor  auS 
«Roftotf. 

9t brecht,  gel).  9teg. * ÜRntI)  uno 
Direftor  be$  lanbtt).  SBeremd  von 
SBieöbaben. 

*  ' 

$ravv,  ©raf  $u  SRetfcty,  (5rc, 
^ToTtbent  bei  lanbtt).  Verein«  für 
3tyrol  unb 

3ötl,  ©ottlieb,  f.  f.Sergraü)  unb 
oornreterent  ju  ^>au. 

&ebj,  3.,  furfU.  Samberg'fc&er 
VertvaUer  m  Äiöbücbel. 

$  au  fing  er,  tfarl  v.,  ©utebefifrer 
unb  Sanbftanb  auS  SBien. 

©Treiber«.  %  JRitter  v.,  @ut3; 
beftfrer  u.  Sanbftanb  au6  SBien. 


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S5«jrid)in&  bet  3M0Ueber. 


19 


Warnen  >er  Souveräne , 
9frai«miiactt  le. 


Warnen  ber  ^tfgeorbneten. 


1» 


20 


feUfctyaft  jur  öeförberuna,  be6  Sltfer 
baue*,  ber  9Jatur-  unb  Scmbeflfunbe 


£ie  f.  f.  @teiermarfifd>e  gatibttirtty? 
fdS)aft6;©efettf<$aft  ju  ©rä$. 


21  XM.ff.  pfonomif^e  (SJtfeUfc^aft  im 


24 

23 
26 

27 


26 


SBanief,  M,  3ßi«WafWrari) 
bed  Gerrit  ©rafeu  von  $buu* 
£ol)enftein  aud  ^ßraa,. 


"X>ie  (£eneral*5Berfammlunfj  bc$  Umt>> 
wirtWpftt.  &tc<n*  fflr  ba*  tfönig 
vtid}  Ungarn. 


Jfreußru. 

$>er  (antolrttytyifH.  Zentral  herein 
ber  ^reitf.  ^rovinj  ea$fen. 


$er  Herrin  für  Stoffteüunfl  lanbroirfy 
fchaftlidkr  »idmwn  ju  Waabe 
bura> 

Der  lambroirtfyfctyafrlidjc  herein  bcö 
Bucfcrrübenbaue«  ju  SWaabcbura,. 

ter  latibn>irtl)f$aftud>e  herein  bet 
$w»inj  6cWeften. 


27  kplubetf,  Dr.  ^rofeffor  iu 

©räfc. 

£>d;fenbauer,  3ol).  9?.,  fürfil. 
6d)tt>arjcnbcri].  äßirtyfcfyaftöratl) 
aus  ^rag. 

93njanovic«,  (Sb.v.  au*  £abfan. 

5  o  r  ö  f,  v.,  perm.  (Sef  retär  nwö^e  fth. 

.^otlji?,  v.,  auö6lubhwijjenburq. 


28 

29 
30 
31 
32 

33 


$oi\)i),  sJÄi'cf).  v.,  aud  Stuhb 
nxißcnburcj. 

£olleuf  fcrr  v.,  f.  9ieqienmg0ratl? 
von  sittaabebura. ,  ^räftbent  bc3 
Ianbn>irtl>.  herein*  ber  flJrpviiu 
(sacfyjcn. 


$et  nUberfdjfrfifctye  lanbfttrtyfcftafM. 
herein  ju  SKorfau  unb  ber  nieber- 
fd>Irfifei?e  lanbn>irtbfd|)aft(.  93eamten- 
Strebt  jugranfenftein^eidjenbad). 

28  £a$  ^ireftorium  ber  naturforfd)cn= 
ben  ©efeflföaft  ju  ©örlty. 

29  $a*  Aaityi*$ireftorium  be*  lanb; 

UMrtbityaitl.  ^rovinjIaUSerein«  fnr 
&k  wart  Sranbenbura,. 

30  Da«  f.  preuf.  Sanbed  *  Def  onomie; 

(SoQeaüim 

31  £er  balrifttyc  lanbtoirujfcfyaftl.  herein 


34 


35 


Surft^aud,  ©raf  v. ,  f.  Äam < 
merfyerr  nnb  ¥anbfd)aft$bireftot 
von  fciafan  bei  tfönigfyelt. 

©umpredM,  f.  preup.  9(»ntdratf) 
auö  WcbcrfdMeften ,  (ivac  ver- 
fyinbert  ju  erfcfycmen). 


36  «£>ofmann,  S^uj,  3Birtr>fcf>aftd^ 

fllarf)  von  $ßien. 

37  XreMoiv,  Sßar.  v.,  au«  ftabo* 
pird  bei  s4$ofen. 

38  ^abft,  Dr.,  ad),  ginanjratl?  au<5 
Setiin. 

Uerfclbe. 


39  j^iloiv,  vv  auf  ©rifäow, 
2* 


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20 


ÜBerjfidjniji  ber  SWitglieber. 


5 


32 


33 
34 

35 


36 


37 


dornen  ber  ^oiivcrniic, 
OTeAiernnaett  ic. 


38 


39 


40 


IVn  • 

Der  !ant>»irt^f^aftl.  S9ejirf«  *93erein 
für  bie  I.  2lmt«l)auptmannfci)aft  t>ed 
Bubifciner  *  ÄreidHrcftiond  *  Bejirf« 
im  f.  fÄdtffdjm  SRarfgraftljumc 

Der  lanb»frtl)fd?afti.93crem  ju  SRafyni« 
(3iegenrütfer  *  .Rrei«). 

Der  @eibenbau*Berein  in  SRuboljtabt, 
$ürfitmU)um  ©cfytoarjburg  **Rubol 
flabt. 

Sanbnnrtbfctyaftl.  9lbtl)eilung  be«  ©e 
n>erb  herein«  in  Skubolftabt,  $ür 
ftentrjum  6$tt>arjbura/9?ubolftabt. 

55er  lanbnrirtyfctyaftt.  herein  ju  Sitten 
bürg. 

Die  f.  fötoebiföe  Bfabemie  be«  8anb 
baue«. 

^crjuicij. 

Der  herein  für  £anb*  unb  ©arten  * 
bau  be«  Äanton«  3ürid>. 

Ünrttmbrrg. 

Der  lanbtt>irt^fd>aftl.  Bewirf«*  herein 
$ottt>ei(. 


41 


42 


9lu«  leerem  Auftrage:  bie  Geniral 
fieUe  be«  tanbwirtyföaftl.  Bcreinö 
ju  Stuttgart. 
Der  lanbn>trtl)f$aftl.  herein  für  ben 
f.  rcürtemberg.  Cberamt«  *Difrrif 
©paidjingen. 
Der  9(u«fdf)ujj  ber  ©efellfc^aft  be« 
lanbttrirtl)fd)aftl.  Berein«  für  bie 
rautje  9Up. 
43  Der  lant>tt>irtr>fcr>aftL  herein  für  ba« 
Dberamt  Ura$. 


40 


41 


42 


tarnen  ber  Sibfleprbiieren. 


@U£,  Dr.  3ul..  auf  3f*ia*au. 


£olleben,  ?.3Jt>.,  ^erjogl.  naf* 
fau'fdKt  Hauptmann  unb  Witt  er* 
aut«beft$er  auf  38ilbenft>ring  in 
BeiUpifr  bei  6aalfelb. 


n 


tt 


43 


44 


45 
46 
47 
48 
49 


50 

51 
52 
53 


54 


£ägef,  ©uttbeftyer  au«  (Saara. 


9tatf>f>orft,         befl.  ©efretdr 
ber  »fabemie  au«  Stotftyolm. 


Bleuler,  «ßräfibent  ber  ©eineinbe 
9fcumünfter. 


äipfytii,  Dr.  Med., 
Duttenljofet,  Slpotljefer, 
©lütf&e,  Stabtraty, 
2inftnm;ann,  Kaufmann, )  8S 
2B  e  cf  I)  crl  i  n,  \\t  gel),  $ofbomai* 
nenratty  unbDireftor  »on^o^en* 
beim. 

.ffinjclbacty,  Dberamrraann  au« 

6paid)ingen. 
Ä  6  b  e  r,  £>berarat«pflcgeT,  ebenbafyer. 
Dietd*,  Pfarrer  son  Böttingen. 
9M|t,  ©utebeftyer  au«  9lgli«fyart. 

BaK  ®ut«befifrer  au«  »gli«$art. 
Deuf$,  Defonom  t>on  Urad). 


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...... 

(ßtttlttttsitgen 

SU  free  fluten  J3erfammlttnft  teutftyer  Sanb*  unb  gotftwfttye. 

®ie  »erfommlung  ber  teutfd^ett  2onb*  unb.$orfrwtrtr;e,  welche  im  Sa&re  1842  in 
Stuttgart  ftatt  gefunben,  tyatte  bort  fiatutengemäfi  in  tyrer  brüten  6ifrung  ben  93er< 
fammlungtort  pro  1844  beftgnirt,  w\>  auf  ben  »orffylaa,  be*  grrjrn.  ».  <5lofen 
befäloffen,  5Ründ>en  ju  biefftn  3wecfe  »orjumerfen.  *) 

*a$bem  bie  rjierju  erforberitty  Siaer^öc^fle  ©ene$migung  ©r.  SRajefUt 
be«Äöntg«öonS5a9ecn  unterm  26.  3uni  1843  erfolgt,  unb  in  ber  ftebenten 
Verfanwilung  ju  Ottenburg  am  brirten  ©ifrunge*$age  öffentlich  befannt  gemalt 
worben  war;  würbe  bafelbfl  fogleicfc  jur  2öar>l  ber  betben  SJorftdnbe  für  bie  VIII. 
Versammlung  in  «Brunken  geföritten,  unbbabei  einfHmmig  jumerfien  Sßrafibenten 
ber  fönigl.  baijer.  <Staat«ratt)  *on  ©tidfaner  Ott.  unb  aum  |U)eiten  ijjrÄjtbenten 
ber  fönigl.  bayer.  Äommerer  unb  ©uWbeftyer,  grtyr.  bon  Glofen,  gewa&tt.  2>er 
Grftece  tya  bie  auf  irm  gefallene,  unb  bu«$  befonbere«  f^ftlic^  ergangenes  SJnfu^en 
iugefdjloffene,  SBarjl  mitteffi  ©^reiben«  vom  6.  JQftober  1843,  —  ber  Severe  fte 
in  üXttie  ber  VII.  «erfammlung  münbli(fr  jugeftyert.  **)  . 

Die  beiben  neugewtylten  SSorftdnbe  r/aben  hierauf  ben  fönigl.  baoer.  Kämmerer 
unb  9*egterung6rau),  gr^rn.  bon  Selben,  unb  ben  Wnigl.  llniberfitdW*$rofeffor 
Dr.  3ierl  erfu$t,  ba«  *mt  al«  (äfreföäffefü&rer  ju  übernehmen. 

2>i€  fo&in  confiiruirte  «orfianbföaft  ber  VIII.  aierfdmmlung  begann  tyre 
Sütrffamfeii  buref)  SJerbreitung  ber  <Sinlabung«fcfrrift  (sub  Lit.  B.  angefügt)  nidr>t 
nur  in  ben  gelefenflen  lanbwiru)f$aftlid&en,  fonbern  au$  in  te^nifc^en  3eitf^riften, 
frftte  ft$  mit  ben  angefe^enfien  ©utsbeftfrern  unb  Sanbwrrtyen  föriftlu*  mit  bem 
«niud^n  in  SBerbinbung,  bie  3wetfe  ber  Serfammlung  rtad>  Gräften  *u  förbern 
unb  bUT$  j>erfönlie$e  ^eifoafyue  *u  betätigen.  3$r  Bemühen  würbe  t>on  bem 
LwbwtrtltfcfcaftUctKn  Vereine  in  Samern  unb  bem  SRagifirate  ber  £aupk  unb  »eft* 
benjftabr  SRün^en  fb  wie  bou  ber  oberjien  gorfi*  ©teile  be«  Äönigretc^eö  auf  ba* 
greunbli^e  utnerftiu)t,  um  ben  teuren  Sanb*  unb  gorfcwiruVn  einen  freubigen 


*)  €iti)t  Stuttgarter  Script  6.  113. 

"J  eUfft  »lUo*»rfltt  Sfrity  ®.  10»  un*  111. 


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22 


(jinltUnngtn. 


(Smpfang  unb  angenelHitcn  «ufenthalt  ju  betfiten.  <5«  würben  Anfallen  getroffen, 
bic  au«wärtigen  ©äße  brei  Sage  bor  bem  SBeginne  ber  SSerfammlung,  b.  i.  am  27., 
28.  unb  29.  »September  1844  burct)  jwetfmaflig  angelegte  Touren  mit  ber  Sanb* 
unb  gorjiwitt^f^aft  be«  bayerifchen  $ocr)lanbe«  »ertraut  ju  machen ,  fo  wie  äffen 
währenb  ber  3eit  ber  ©erfammlung  bie  Äunfl*<3d>ate  ber  6tabt,  ihre  übrigen  ©in* 
ridjtungen,  bie  benachbarte  lanbttirtljj$afili$e  Vebranftolt  in  ®d>tei^eim  unb  felbft 
ba«  bat>erif<he  93olf  «leben  fennen  8"  Jemen,  ju  roeld)'  «euerem  bie  3eit  ber  «er* 
fammlung  befonber«  geeignet  war,  ba  ba«  <5emral*Sanbroirthfchaft«*8eft  be«  Sanbe« 
mit  bem  erfien  Sonntage  be«  Otober«  feinen  «nfang  nahm. 

2>a«  ©ebäube,  in  »eifern  bie  ©jungen  ber  ganjen  SBerfammtung  wie  ihrer 
einzelnen  Seftionen  abgehalten  werben  fonnien,  mar  ba«  fönigl.  £beon.  #ier 
waren  »om  20.  September  an  bie  SSorjtänbe  unb  ©efchäft«führer  in  ben  baju  be* 
flimmtcn  Bureau«  bereit,  bie  ©äfle  su  empfangen  unb  ju  bewillfommen.  Sei  iijrer 
(*injetcr)ntmg  erhielten  biefe: 

1)  bie  nadjjfletyenbe  gebrurfte  ISinlabung  mit  ben  fragen  unb  ©egenfWnben,  wot 

über  wrhanbelt  werben  follte,  mübem  ©runbgefe&e  unb  ber  ®efct)äft«orbnuttg; 

2)  einen  gebeulten  SBegweifer  in  unb  um3Rüncr)en  nebf*  einem  $lane  ber  Stabt; 

3)  eine  fcergleichenbe  Ucbctjtyt  ber  9tafe  unb  ©etöidjte  aUer  Sänber  mit  ben 

ba^erif<^en  9Ra$en  unb  ©ewitbten  nach  bem  t>.  £err  mannen  tfalenber 
pro  1&44  unb  Säftel'*  Safein  für  gorftmÄnner; 

4)  eine  in  14  2>rutfbogflt  abgefaßte  Steift  unter  bem  Sitet:  „Hebet  ©aijetn»« 

lanbmirtbf^aftlierje  3u<Mbfte  *.on  $rof.  Dr.  3ierl,  I.  «btt)eilung",  al« 
frftgefchenf; 

5)  einen  Äatalog  übet  bie  in  wirtlicher  ©röpe  aufgeführten  «Karinen  unb  ©e^ 

tätr>e  be«  lanbmirU^fd^aftltd^en  iö«refn«  für  Stovern ; 
S)  ba«  Programm  ju  bem  <kntral^anbwirthfchaft«4Mfe  in  München; 

7)  eine  Verlier)  geflogene  «ufhahm«*  unb  jugleich  <Sintrftt«*£arte ,  bie  *u$  al« 

Quittung  für  ben  erlegten  Betrag  k  7  j.  r^ein.  galt,  unb  c«bli<b 

8)  für  bie  8u«lanber  ein  rou>«  unb  für  bie  3nldnber  ein  blaue«  Seibmbanb  al« 

<5rfennung«$ef<hcn,  weiche«  im  tfnopflochc  getragen  nmtbe. 

Die  tyMtftit  ber  ©erfammlung  begann  mit  bem  30.  September  unb  enbete 
am  5.  Cftobet  1844.  ®Ah«nb  biefet  3eit  erfaien  ein  Sagblatt,  welch*«  bie  9ÜU 
glieber  jeben  Stotgen  »on  8  Ur)r  an  in  Empfang  nehmen  tonnten,  unb  welche«  bie 
jeben  flog  ausgegangenen  SRI  tglieber ,  bie  $age«orbnung  für  bie  allgemeinen  unb 
Seftion«*Si$ungen,  bie  auf  {eben  Sag  fefigefefrtm  Vergnügungen  unb  Unterhfll* 
tungen  u.  f.  w.  enthielt. 

2>ie  3ar>f  ber  SRitglieber,  wiche  am  erfien  Sage  auf  300  angewachfen  war, 
flieg  in  ben  nächftfolgenben  Sagen  noch  auf  585,  welche  in  bem  voranftebenben 
alpbabetifd)  georbneten  93er}eicr)niffe  sub  Lit.  A.  namentlich  aufgeführt  ftnb,  unb 
wofcon  53  al«  3>eputirte  *>on  Souveränen,  bon  ©efefffchaften  unb  Vereinen  nach 
bet  Lit.  C.  in  93otau«gehenb*m  burch  bie  borgclegten  <£rebit»ben  eingeführt  waren. 


l 


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93 


3)ie  grcquena  ber  «etfammlung  fett  tyrem  Scflefjett  ijt  in  na$fle$enber  Ueber- 
ftty  bargelegt : 

3or)r.  $erfammu<ng*ort.  3nUnber.  Seutföe.  2(u*länber.  Summa. 

I.      1837.  2>redben.  93.  43.  9.  145. 

H.     1838.  Äarteru^.  151.  131,  7.  289. 

III.  1839.  $ot«bam.  678.  134.  22.  824. 

IV.  1840.  Brünn.  313.  63.  7.  383. 

V.  1841.  Doberan.  652.  227.  30.  909. 

VI.  1842.  Stuttgart.  272.  208.  48.  528. 

VII.  1843.  »Uenburg.  390.  493.  38.  921. 
VIU.   1844.  SKttntyn.  297.  201.  37.  535. 

B.  emlabung  jur  VIII.  Hrrfammiung  ber  Untren  Jtotb-  unb  /orftwirtlK 

in  JWnnfl)eu  im  September  1844. 

3u  ber  VIII.  $erfnmm(ung  teutfctyer  Sartb*  unb  $orfltt>ictI>ef  welche  in  ftotge  ber 
33cfc^Iüffe  ber  VII.  SBerfammlung  unb  ber  attergn&bigfien  Genehmigung  ©einer 
3Riijefiätbed&6nig6  in  ber  £aupt*  unb  SRefibenjfiabt  SHüncfyen  ftott  ftnben 
wirb,  bcefyrt  ft$  ber  unierjeidjnete  IBorflanb  ben  Statuten  gemäß  bie  Sanb*  unb 
gorfttoirtfye,  fowie  überhaupt  alle  biejentgen  SWäuner,  Welche  ftdr>  für  Sanb*  unb 
äorfrwirtt)f$aft  interefftrcn,  namentlich  audj  bie  lanb*  unb  forfrwiru)fc$aftlid>en 
@efellf<$aften  unb  Vereine,  hiermit  einjulaben. 

3>ie  erfte  allgemeine  Si fr ung  wirb  SgRontag  ben  30*  September 
Sormittag*  flott  ftnben.  — 

3u  Vorträgen  unb  3)f6cufftonen  in  allgemeinen  unb  Section3*Sifcungen  fotlen 
voqugftweife  bie  Worgen  *  unb  93ormittagÄftunfc cn  fcerwenbet  werben. 

91(9  Stoff  für  bie  $erf)anolungen  bienen  überhaupt  folcfye  ©egenflanbe  au6 
aßen  Bwetgen  ber  gefammten  Sanb*  unb  ftorfrwirtljfdjaft,  bie  nae$  ir)rem  bermali* 
gen  Stanbpunfte  widrig  genug  erfdjeinen,  um  ber  Seratyung  efner  SerfammUmg 
fufytuntfger  Scanner  au«  atten  Steilen  be«  teutfcr)en  SSatertanbe*  unterteilt  ju  werben ; 
inflbefonbere  werben  bafur  bie  fowofyl  von  frieren  Serfammrungen  unerlebigt  geblie* 
benen,  ald  and)  neu  in  Anregung  gcbra$tm  ©egenfrdnbe  unb  fragen,  bie  fi<#  naä)* 
ftebenb  gufammengeßellt  ftnben,  fcorgefdjlagen. 

©rofere,  ju  Vortragen  in  ber  93crfammlung  beftimmte  9br)anblungen,  wel> 
*e  Vorträge  aber,  fofern  fie  nic$t  ©egenftdnbe  von  befonberer  ptatiif$er  2Btd^ 
tfgfeit  betreffen  unb  Anträge  begrünben,  worüber  wär)renb  ber  $auet  ber  35er* 
fammlung  au  toertyanbeln  unb  ju  beföliefen  ifl,  mögli$fi  »ermfeben  werben  fotten 
Oergl.  Stuttg.  9eri^t  S.  175),  ftnb  jur  fatutenmäffgen  Prüfung  unb  um  eine 
,ut>e<f  mäßige  Reihenfolge  berfelbtn  befhmmen  ju  fönnen,  bie  fpäteftenS  3 um  24. 
September  an  ben  SBorfianb  ein$ufenben;  bagegen  fönnen  fürjere  Sluffd^e  unb 
Sorträge  bei  bemfelben  au$  wtyrenb  ber  3eit  ber  SBerfammtung  angemtlbet  unb 
übergeben  werben. 


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dintaban«. 


31(0  ©egenftdnbe  ber  $3efcf>afhgung  unb  belehrenben  Unterhaltung  aufer  bm 
93err)anblungen  unb  ©ifcungen  »erben  vorläufig  bcjeichnet: 

1)  Die  »om  ©cneral*  Gomite  brt  lanbwirthfchaftlichen  SBerein«  »on  ©<tyern  »er* 

anftoltetc  »u*fi  eilung  »on  bavcrifchen  lanb*,  forfc  unb  gartenwirthfchaft* 
liefen  (Srjeugniffen  aller  8rt,  von  @eräu)en,  Wafebinm  unb  SKobellen,  »on 
lanbwirthfehaftlich  *  tec^ntf^en  ftabrifaten  unb  ben  wichfigfien  Stohren  bcö 
?anbc«. 

2)  Die  öffentlichen  ©ammlungenber  §aiwt«  unb  fReftbenjftobt  in  iöejug  auf 

SBiffenfchafien,  Äünfte  unb  Sechnif. 

3)  StuSflügc  nach  benachbarten  ®taaW*Domänen,  taflbefonbere  ^ilftärgefhiten  unb 

bem  mit  ber  lanbwirthfchaftlichen  (Sentral » Schule  verbunbenen  Staatdgute 
Schiesheim,  bann  nach  einigen  s^rit»atgütern.  Die  33cranßaltung  wirb 
getroffen  werben,  bafi  Sludflüge  nach  entfernteren  SSejifeungen  an  ben  ober* 
batyerifchen  Seen,  inSbefonbcrc  ein  gemeinfchaftlicber  33efuch  t>on  ©ebirgä»  unb 
Sflpemoirthfchaftcn  in  ben  Umgebungen  tton  Segcrnfec  unb  Äreufl)  mit  Stbfafjrt 
am  27ften  September  früh  6  Nt>c  unD  JRüdfehr  am  29ften  Nachmittag«  un* 
tcr  Seihing  t>on  SWitgliebern  tum  Seite  Derjenigen  ßatrftnbeii  tonnen,  bie  ftd> 
hierfür,  n>o  möglich  fpätcftenö  bi«  20fien  Sbenbt  fchriftlich  ober  mimblich  mel* 
>en  werben.  — 

4)  Den  6ten  Cftobet  wirb  bad  (Zentral  *  Sanbwictbfchafta  *  fteft  in  München  ge* 

feiert,  bei  welchem  bie  greife  für  bie  »orgefübrten  Xhierc  Mtbeilt  werben. 
5luf  bie  $reife»ertheilung  folgt  ein  ^ferberennen ,  unb  x»om  7.  bty  13.  DU 
tober  finben  bie  übrigen  ftefilichfeiten  unb  Sßergnügungcn,  ald :  SSogel--,  Schei-- 
ben*  unb  £irfchfchiepcn,  ein  2tcd  Sßferbereimcii  u.  f.  w.  \U\tt 

SBBec  nach  $.  9—10.  be6  ©runbgefefce*  3ufenbungen  *on  lanb? 
unb  fotftn>trtI> fd^af tltc^en  ©egenfUnben,  alö:  »on  Stieren,  SBolU 
toliefen,  SRafchinen,  »cfergeratl)f  chaften,  gelb*  unb  Söalbprobuf* 
ten,  welche  nicht  für  obige  2anbc«^robuften*9lu$ftellung  benimmt  ftnb,  aumachen 
gebeult,  wirb  erfuebt,  baMn  bt*  jum  31.  «uguft  Nachricht  an  ben  unterjeich* 
neten  SBorftanb  ju  geben,  bamit  man  eine  Ueberftcht  wn  ben  einfommenben  ©egen* 
flänben  gewinnen,  paffenbe  *of ale  für  awccfbienlichc  HuffttUung  auömitteln  unb  wegen 
ber  Soften  für  bie  (Sin*  unb  SRütffcnbung  ftotutenmapige  $orforgc  treffen  fönne.  *) 


*J  3ö%enb  ber  SBerfammtnng  tonnen  ©erütyfdjaften  u.  f.  to.  in  natürlicher  ©löfic  ober  in 
Webcflcn.  fewie  Slbbilbungcn,  Segnungen*  33ü$rr,  befonberd  Äiipfmwfc ,  Ianbtr>irtf;föaftlid)e 
(Irjeugnijfe  u.  f.  j».  aufgehellt  unb  vorgelegt  toerben.  $)ie  (Sinfcnbung  ber  jur  9lu4flclluHij  bt 
ßimmten  ©egenftäube  nnb  bie  3nrüdfenbung  an  bie  (Sigcntfjumer  erfolgt  ouf  Äcfltn  ber  GJefefl- 
f4>aft,  fall«  bie  Qinfenbung  mit  SBoitoijfen  nnb  iSinroUdgaog  be«  SJorflanbe«  gefd?e^en  iß.  Stcty 
S.  9  nnb  10.  brt  ©ntabgefe^ee. 


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(Jinlatmng. 


25 


SBa«  indbefonbere  bie  (Jinfenbung  bemerfatfwerther  Sffio  Hb  liefe  anlangt, 
fo  werben  «Ue,  wetye  hierfür  tr/ätig  ju  febn  t>ic  ©ef&Oififeü  haben  woUen,  wegen 
bei  berorflehenben  S$ur  erfucht,  bie  93eranftaltung  l>iet§u  nicht  aöjuweit  ju  ber* 
Rieben.  2>ie  (Sinfenbung  ber  SJliefle  mü§te  ebenfo,  wie  in  ben  legten  Serftmmlun.- 
gen,  inungewafehenem  3u^Ätt^#  *n  fto<h«V  mit  Schreibpapier  aufgelegten, 
4  □  gufj  ©runbfläche  hdtenben  Äifien  gefchetjen,  unb  e*  »Ären  9*otijen  über 
(»fftylfty,  Slbfiammung  unb  Sttter,  über  ®en»<$t,  £6r)e,  Sänge  unb  Umfang  beö 
Äorper«  be«  ihiere«  nach  ber  Schur;  über  bie  »rt  ber  Haltung  unb  bie  Dualität 
ber  »ahrung  im  lefcten  •  3at)re  j  enblicr)  über  ba6  «leer  be«  «tiefe«,  wie  lange 
baffelbe  nimlieh  über  über  unter  365  $agen  auf  bem  $r)iere  geftonben,  fo  vonfMn* 
big  wie  möglich  beizufügen.  SRöfyen  boeh  ja  auch  bicjenigen  93efifcer  l)odr>ebUr 
Schäfereien,  welche  ben  früheren  &erfammlungen  »erhältmfjmäfig  nur  wenig 
uif*nbeten,  biefimal  fiä)  geneigt  fügten,  bie  2lu«fteflung  von  Sliejjen  burcl)  recht 
biete  $ra$teremp(are  oorjüglich  glänaenb  unb  belehrenb  ju  machen! 

2)ie  SEB  eint  rauben-  unb  Ob  Pforten  bürften  mit  Beifügung  it)rer  orte* 
üblichen  tarnen,  unb  mit  ben  etwa  neigen  öemetfungen  über  Äulturberhältniffc, 
in  möglichft  gut  unb  eharafter#ifch  au«gebilbeten  (Sremplaren,  bie  Trauben  mit 
bieejährigem  3Hebt>o(j  unb  mit  Stottern  vom  untern  3$ei(e  tiefe*  #olje«,  einjufem 
ben  fetm.  CDie  Senbung  oon  SBeinproben  wünfcfcen  wir  auf  vorzügliche  Dualitäten 
bffc^ränft  ju  fet)en,  unb  ed  müftm  bie  Tanten  ber  (Si'njenber,  bann  9totfjen  über 
Da«  ffieingelanbe,  in  welchem  ber  Sein  gewachfen  ift,  über  bie  (Srjeugungeart,  ba3 
ffldnbereiturige»erfa^ren  unb  über  bie  IBehanbluna,  be*  ffieirt«  im  ÄeHer  beigefügt 
»erben.  — 

(S*  wirb  in  ©emd^eü  ber  Serhanblungen  bon  1843  (Seite  76  u.  183) 
ber  SBunfä  flcäußert,  baf  bte  »efuitate  angejfcUter  fompqratfoer  «erfuche  fd)on 
im  SXonate  Sutguft  bem  SBorjtanbe  mitgeteilt  werben  möchten,  um  Prüfung  unb 
3ufammenfieUung  für  bie  93erfammlung  vorbereiten  ju  tonnen. 

%üe  Herren  i^eilne^mer  bitten  wir,  un<*  it)re  »bficht,  bie  SBcrfammlung  ju 
befwVn,  langend  btt  *u m  20.  September  gefälligfi  mitautt)eilfn,  bamü  wir 
bienta<h  alle  Einrichtungen  bemeffen  unb  namentlich  aucr)  wegen  ber  SBorjnungen, 
für  welche  mit  jener  »njeige  ber  gewünfe^te  ®elafi  ju  beaeichnen  wäre,  bie  nötigen 
$orfer/rungen  treffen  fönnen. 

©ei  ber  «nfunft  in  üRünctjen  woUen  bie  #erren  Zeitnehmer  aldbalb 
eine  Äarte  mit  ©ejeic^nung  ibred  Ramend,  Slanbed  unb  2öor>nor»  bei  bem  ein* 
gerichteten  (£mpfang*büteau  im  f.  Obeon  abgeben.  $ier  wirb  ihnen  bie  erforber* 
liehe  Sludfunft  ertheilt  bie  beftellte  SSBohnung,  bie  aber  auch  auf  bem  ^oftbüreau 
torgemerft  wirb/  angewiefen,  unb  ba$  Programm  für  bie  SBerfammluug  unb  bie 
«uftiahm«farte  gegen  Erlegung  be«  befannten  Jtofienbeitragd  oon  4  2^lrn.  ober  7  fL 
cinger^anbigt  werben. 

S riefe  unb  Senbungen  erbitien  wir  unO  unter  ber  ttbreffe:  ffSln  ben 
Sorjtanb  ber  VIII.  SBerfammlung  teutfeher  SanW  unb  Sorfiwirthe  in  München. " 


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$ie  Obliegenheiten  al«  ®ef<hdft«führer  haben  auf  unfer  «tfu^m  ber 
f.  &&mmerer  unb  9cegierong«**ath  8ren>rr  von  »elben  unb  ber  f.  Uroverjttat«* 
*|3rofeffor  Dr.  3ierl  ju  übernehmen  R<h  bereit  erflärt. 

München  unb  ©ern  im  »dra  1844. 

von  @tfc|>aiter,  greisere  von  Gipfelt, 

f.  6taat6rart).  f.  Jcammerer  unb  ©utebeftfcer. 

*  *  * 

C.  tfrgenflänbe  unb  /ragen*  welche  jnr  fcrürterung  in  ber  VIIL  Uer- 
fammliuni  ber  trutfehen  iTanb-  nnb  /orftioirthe  in  HiufdUaa  aebrachl 

werbe«.*) 

I.  S(u*  bem  allgemeinen  $heil«  ber  Sanb*  unb  gorftwirth fd>af t. 

1)  3uc  SBerbefferung  bc*  3uftanbe&  unb  bet  SBirtyftyaftrn  Hefnerer  «anbwirthe 

(Sauern)  finb  —  Belehrungen  in  ©dntlen  bu«h  fri fünften,  ÄalenbeT,  lanb- 
wtrthfchaftliche  »nftalten,  buref)  »eifviele,  Vereine,  münbliche  Sefvrechungen, 
£rcbü**nftoltfn  unb  legislative  SRafregeln  in  frühem  Verfammlungen  vor* 
gefchlagen  worben.  SBel^e  Wittel  »aten  bie  wirffarafien?  2Beld>e  gorrfchritte 
jlnb  bieffalie  in  ben  »ergebenen  ©egenben  SeutfchlanW  gemalt  worben 
ober  flehen  bevor? 

2)  »ie  ftnb  inflbefonbere  bie  verriebenen  Äuttur^inberniffe  weggeräumt  wor* 

ben  ober  noch  wegauräumen,  namentlich  jene,  bie  flct)  auf  Selafhtngen 
unb  Vefchränfungen  be«  (Eigentum«,  unb  auf  Sicherung  ber  lanbwirtr)fci)aft* 
Ücl^en  (Sr$eugniffe  be^e^en? 

3)  3ft  in  aßen  ©egenben  2^tfchlanb6  ba*  Vebürfnif  an  lanbwirthföaftlichen 

$anbatbcitern  hinreichet  gebeert?  Selchen  (Sinfluf  l^aben  herauf  ört- 
liche ©efefce  ober  Hebungen  ? 

4)  Sa*  fagt  bie  Erfahrung  über  ben  ©nflufl  bed  3ollfthnfre*  f»*  %**>tu 

fen  auf  fcmtwirthfchaft ,  über  «Ungleichung  etwaigen  SSerlufke  ber  Sanb- 
wtrtye  al«  ^onfumenten  bei  folgen  6chu&majnregeUi  —  burcr)  vermehrten 
ober  gefkherteren  «bfafr  unb  erhöhten  $rei«  ber  lanbwirthf<haftttchen  <fr* 
aeugmffe? 

5)  Selchen  lanbwirthfehaftlichrn  (Srjeugniffen  Seutfchlanb«  fleht  in  golge  ber 

jtaaWwirthfchaftlichen  (Svfieme  fcember  Kationen  unb  etwaiger  £anbel«ver* 
träge  Vermehrung  ober  Sktminberung  be6  »bfafce*  bevor? 

6)  3n  wie  weit  barf  unb  foU  ber  Sanbwirft)  auf  Äunft  unb  (Schönheit  infet* 

nen  (Sinrichningen  unb  Unternehmungen  9tücffid?t  nehmen? 


*)  Scripte  iUx  bie  in  ftolg«  bec  im  SBotjdjre  angeregten  ftragen  (Setidjt  Seite  232)  an- 
gepeilten fcmt>arati»eM  93ecfad)e  toärm  in  ben  finjtln«  ©eftiontn  bei Seratffnng  »trwanb* 
tff  gra^eu  jn  erlebigen.  — 


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fragen. 


27 


II.  flu«  bem  Ärfcrbau. 

7)  So  ift  neuerlich  im  ©rofen  flattber  lanbe«übli$en  $>  reif  elber  wirtfofc$aft, 

mit  ober  oljne  angebaute  $radf>e,  eilt  anbetet  gtu^twcc^fel,  unb  mil  welchem 
Grfolg  eingeführt  »orben? 

8)  Sie  Ratten      bei  bee  gBe$felwirt!tfd>aft  £a.dfrü$te  al«  ®or,nen,  «Rüben 

»unfeltüben  unb  Stoty  al*  fattet  ober  bei  $emeru)ung  in  ©elb  unb  mit 
welken  golgen,  bejüglidj  auf  bie  nacfcfolgenbe  drnbte,  im  ©etgleicfc  mit  Slax* 
löffeln,  galten? 

9)  3ß  bie  in  ben  baoeriföen  ©ebirg«lanben  üblid^e <5garten<2Bfrtfyf<$aft  (Hb* 

«KcfrSlung  fcon  betreib  mit  natürlichem  <9ra«mud)«  jum  Slbmäfyen,  niety  jut 
$3eweibung)  aud}  in  anbetn  ©egenben  mit  Erfolg  toerfucfyt  Horben,  unb  wirb 
biefe  Ärt  2ßtrtr)fd>aft  buref)  bie  33efd>affcttr)cit  beö  5Bobcn«  allein«  ober  aucf> 
butcb  flimatiftfce  93cr^Htntffe  begünfiiget?  SSrlcrjer  Söerbefferungen  ftnb  bie 
ftlpauffiirtr)f$aften  ftyig?  Sie  unb  n>o  wurbepfoldje  auögefüfyrt? 

10)  SBo  würben  bie  fn  <5nglanb  fo  r)aufiaen,  uhterirbif(r)en  9Cbjug«gräben 

bei  gclbarn  neuer(id)  in  Seutfcfylanb  angewenbet,  mit  welchen  Jtoflen,  Welver 
fpqictten  Sauart  unb  welkem  (Srfolgc  ? 

11)  Seicfce  »rt  bet  Urbarmachung  unb  «enufcung  oonSRöfern  unb  gilben 

ifi  mit  befonberm  Sortbeil  in  3lnwenbuna,  gebraut  worben? 

12)  SBeld^e  neu  erfunbene  3 derw erzeuge  unb  meiere  Serbefferungen  an  ben 

friu)er  gebräuchlichen  ^aben  fid^  ht  neuefier  3eit  al«  ptal tifch  müjlicr)  bewahrt  ? 
SBel^e  gorm  unb  welche  Stellung  muffen  bei  $edfel ma feinen  mit 
fteUföcmigcr  Sewegunjj  bic  Keffer  nach  fyterit  unb  Erfahrung  ha&en,  um 
ben$effel;mit  bem  geringflen  Ärafiaufwanbe  abjufchnriben?  äBeldjc  neuetlicbe 
(Srfafyningm  fönnen  über  bie  $orjüge  ber  Äctnl) arb'f^en  Strol)ftür;(e 
(»etbanbrungen  1843  Sdte  338)  mit  fannelirten  SBalaen  ftott  Seffern  ange* 
füljrt  »erben? 

13)  Sßelche«  ift  na$  gemäßen  <Srfa|rungen  bie  aweamaffigfle  93ct)anblung  unb 

Senüfcung  bt«  bura>  bie  9lu«roürfe  ber  Spiere  unb  3Renf$en  gewonnenen 
Dünger«  mit  «Rürffic^t  auf  ben  ©oben  unb  bie  grüßte,  wofür  er  befhmmt 
ift,  in«befbnbere  $emu)ung  al«  ©üttenacb.Schweijerart  ober  imrtodnen  3u- 
ftanbe,  längere«  ober  fürjere«  Verweilen  im  Statt  ober  auf  ber  Dungftätte; 
Setmif^ntng  mit  anbern  Stoffen;  ©inadern  unmittelbar  tot  ber  Saat  ober 
bei  £adftüd>ten  unmittelbar  unter  bie  etwa  bafür  befKmmten  !>oi)en  Beete 
(»ifange,  $adfruchtbeetc  o  üöebeden  ber  Saat  ot)ue  ©nadern? 

14)  mit  KrtyHt  gd>  bie  ©irfung  be«  nächtlichen  pferchen«  einet  «njabl  Ser/afe 

wäljienb  einer  befrimmmten  3eit  jur  SBitfung  be«  in  gleist  3«*  bei  liebet* 
naebten  biefer  Schafe  im  Statt  mit  einem  gegebenen  Stroljquantum  gewon* 
nenen  Dünger«? 


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■ 


Oft  Sr«A»n 

15)  3n  meiner  ©tabt  Seutfchlanb«  ff*  bie  Serefomg  ber  llrate  unb  Soubrette 

im  (Srofjen  eingeführt  worben? 

16)  ©eiche  SPflanjen  haben  ftch  neuerlich  für  ©rünbüngung  al«  »ortheilhaft  er- 

probt ? 

17)  3u  wiefern  wirft  in  allen  btefen  gäürn  bie  Düngung  mehr  augenblicklich  auf 

fräftige  Vegetation  ber  $flan$en  ober  nachhaltig  auf  Setbefferung  be«  Soben«  ? 

18)  ffiie  »erhält  fid>  in  feiner  ffiirfung  auf  Älee  ba«  auf  ©alinen  bereitete 2> ung. 

falj  ju  bem  ©w«? 

19)  SEBcld>c  Verfuge  würben  neuerlich  mit  wrbünnter  ©chwefelfäure,  ©alafäure 

unb  mit  anbern  neuempfohlenen  ©aljen  3. 55.  oon  Hmmoniaf,  ferner  mit  ge* 
meinem  unb  <Sbili*©alpeter,  <Sifem>itriol  unb  bem  ©uano  jur  Düngung  ge* 
macht  unb  mit  welkem  Erfolge? 

20)  Selche  (Erfahrungen  liegen  über  ba«  »rennen  be«  ©oben«  *or? 

21)  SBo  ifl  ba«  ftyarfe  Ueb  er  eggen  be«  20  eigen«  im  ftrühfabr  üblich?  unb 

mit  welkem  Erfolge? 

22)  9BeIdE>e  ©pielarten  bet  am  gewöhnlichen  angebauten  ©etr-eibarten  haben 

ftcr)  neuerli^  al«  bie  oorjüglichjien  mit  9iü<fftcr)t  auf  Börner  >  unb  ©troh* 
ertrag  bewährt? 

23)  2ßeld>e  praftifc^c,  ben  ©ut«befioern  unb  bem  ©etteibbänbler  leitet  jugänglicr)e 

Nüttel  fmb  »orbanben,  um  bie  Dualität  t>c«  ©et  reibe«,  fon>or)l  bem  @e* 
wiegte,  al«  feinen  ©eftanbtbeilen  nach  audjumitteln  ?  SBelche  Erfahrungen  hat 
man  über  bie  Aufbewahrung  be*  ©etreibe«  in  ©iio«  gemalt? 

24)  »eiche  55efrettung«art ber  Äartoffeln,  wa«  Vorbereitung  be«  »oben«,  33er, 

wenbung  be«  Dünger«,  Gn^rnung  ber  gelegten  Äartoffeln  unb  »ebetfung 
berfelben  betrifft,  hat  bei  fomparatfoen  Verfuchen  ftch  al«  bie  »or anglicht  gegeigt  ? 

25)  ©inb  bei  ber  inldnbifchen  Sabacffultur  neuerlich  Verbefferungen  eingetreten, 

woburch  bei  gleicher  ©attung  größere  ober  n)ertr)t>onerc  ^robufte  ober  bef[crc 
Dualitäten  »on  Sabatf  erjielt  würben?  3n  wie  weit  bebarf  bet  inlänbifcrje 
Sabadbau  noch      ©chufre«  burch  3ölle? 

26)  3ji  e«  bei  und  thunlich,  fortgefefrt  mittel«  im  eigenen  8anbc  erjeugten  ©amen« 

ben  gtach«bau  fo  t>ortr)cilr)aft  au  betreiben,,  al«  bu«h  £ilfe  be«  9toph™ 
ober  9cigaer*2einfamen«?  -  . 

27)  Unter  welchen  Verhältniffen  fft  ein  SBechfel  ber  *ur  ©aat  befUmmten  ©amen 

nothwenbig? 

28)  SBelche  55  ei 3 mittel  ber  ©amen  haben  fich  »ortheilhaft  bewährt  unb  ju  wel- 

chem 3we<fe? 

29)  SBelche  neue  Erfahrungen  hat  man  über  ba«  drfcr)einen  unb  Verfchtuinben 

von  fchäblichen  Snfeften  beim  «eferbau,  fo  wie  über  bie  SWittel  ber  Sertil* 
gung  berfelben  gemacht? 

30)  Tonnen  Unfräuter  auch  auf  chemifchem  Sege  gerftört  werben,  Wie  behauptet 

worben  ifl? 


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fragen. 


m.  »u«  ber  »iefenfultut  unb  Sie^u^t. 

31)  ©eiche  SRafregeln  ftnb  neuerlich  in  ben  verriebenen  ©egenben  Seutfchlanb« 

ergriffen  worben,  um  jur  ©erbefferung  ber  ©iefen  bu«h  93e*  unb  (Snt* 
©äfferung  — fachhwbige  SRanner  ju  erhalten,  bie  Unthätigfeit  ber  SRachbam 
unfdjdblidj  ju  macben  unb  gemeinfehaftliche  Seiftungen  einjuleiteit ,  wo  bie 
ber  dtnjelnen  nicht  hinreichen? 

32)  ©eiche  8ef(^affen^ett  unb  welche  Semveratur  foll  ba*  ©äffer  bei  ©ewaffe* 

rung  von  ©iefen  h«ben? 

33)  ©eiche  3al)re«jeit  ift  bie  geeignete  für  bie  «ewäfferung,  unb  bringt  biefelbe 

im  heften  ©rafe  nocft  ajortftcii? 

34)  ©elcfte  von  ben  neu  empfohlenen  guttervflanjen  alc*  3.  95.  bie  Äugelbijiel 

(Ecbinops  bannaticus),  baS  fibiri(d)c  Jpeijfraut  (Heracleum  sibiricum), 
ber  n>otylried}enbe  Älee  (Trifolhim  suaveolens),  ber  ©ichelflee  (Medicago 
falcata),  unb  onbere,  haben  fich  vorteilhaft  gejeigt? 

35)  Unter  welken  SBorfeftrungen  unb  SÄitteln  fann  frifchgeerntete*  ©etreibe ,  na* 

mentlicft  ber  £afer,  fowie  £eu  unb  6troft  furj  nach  *cffw  Gewinnung  ohne 
9tacr)tf)eil  für  alle  SBieftgatuwgen  benu$t  unb  verfüttert  werben? 

36)  Sie  viel  $funb  £eu  ober  Neuwerth  gehören  baju,  um  i  <ßf.  gleifcft,  1  ?Pf. 

3JHlcft,  1  $funb  ©olle  $u  erzeugen? 

37)  Sejaftlt  grofe*  9Sieh  ba*  Butter  beffer,  al*  Heine«  berfelben  Stoffe?  ®inb 

in  bem  legten  3abre  nach  bem  bei  ber  Stuttgarter  SBerfammlung  au$gefvro« 
ebenen  ©unfefte  (vgl.  «mtl.  93ericftt  6.  302)  unb  unter  SJerücfftchtigung  ber 
6.  345  gegebenen  Unbeutungen  unb  be$  6.  350  vorgefchlagenen  ©eftema« 
weitere  Beobachtungen  barüber  ängefteUt  worben,  ob  biefelbe  Quantität 
Butter  bei  gefunben  Ztyttm  jiete  biefelbe  ©irfung,  namentlich  auch  in 
^infteftt  ber  fWilchvrobufrion,  hervorbringe,  mag  nun  eine  größere  Shtjaftl 
neiner  ober  eine  Heinere  Hnjahl  großer  Sftiere  berfelben  ©attung  biefed  gut* 
ter  veraehren ,  fobatb  nur  bae*  ©efammtgewicftt  Ver  größeren  unb  ba$  ©e* 
fammtgewieftt  ber  Heineren  Suijaftl  Sftiere  gleich  unb  welche  ßrgebniffe 
haben  lieft  babei  hetauegeftellt? 

38)  ©elcfte  Erfahrungen  würben  über  bie  von  Guenon  aufgehellten  tfennjeieften 

ber  Eiilcftergiebigfeit  bei  ben  tführa  gemacht? 

39)  ©eichen  (Sinftofi  h«*  ba«  «nfpannen  ber  Äüfte  auf  beren  SRilcftertrag  unb 

fcleifcftanfafc  ? 

40)  ©eiche  SBerbefferungen  ftnb  in  Seutfcftlanb  in  ber  Erjeugung  von  £a"fe  ein« 

getreten?  welche  »erfuche  würben  gemacht,  ÄÄfe  nach  9(rt  verriebener  frem* 
ber  Sänber  au  erjeugen?  mit  welchem  Erfolge,  unb  mit  welchem  SBortheil 
ber  Erjeugang  lanbedüblicher  ÄÄfe  gegenüber? 
4!)  Huf  welchem  StanbvunH  ifl  bie  SPferbeaucftt  in  6übteutfchlanb  bejügltcft 
auf  bie  Setzungen  für  fianbwirtftfcftafi,  fehlere«  guhrwerf,  befchleunigte« 


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ga&ren,  teuMMnte,  enbli*  ben  Wilüdr^kn^  fowobl  fär  «rtitterie  al* 
Batterie,  mit  «Rütffufy  auf  Äraft,  «uftauer  aud>  bei  Entbehrungen,  ©e- 
lenfigf  ett  unb  <5c$ncUigfeit? 

42)  Sie  fann  babet  ba«  ge^lenbe  am  <Sid>crflen  eraanjt,  wie  bte  Sefirebungen 

»on  Staaten  unb  $rfoaten  auf  bie  geeignetfte  SBeife  »erbunben,  unb  mit 
gegebenen  ©elb*3Ritteln  am  meinen  gewirft  »erben? 

43)  Sollen  von  ben  »orjugdwrife  jur  Sfeufoudjt  beftimmten  Stycrcn  Seifhmgrn 

geforbert  »erben,  um  bie  2eiftung«fätyigfeit  $u  »ererben,  unb  wie  ftnb  foi*e 
ju  leiten  unb  ju  beföranfen? 

44)  2Ba«  jeigt  bie  @rfar,rung  über  bie  9Högli$feit,  gute  $ferbe  ol)ne  ©eibeblä&e 

ju  trugen? 

45)  2ßo,  unb  unter  welchen  93or[td>tdmapregeln  unb  mit  »eifern  Erfolge  iß  bie 

Senufrung  bar  Äartoffef-'Sctylempe  jur  gütterung  von  Sdjafen  an* 
gewenbet  worben? 

46)  Sellen  Einflup  l)at  bie  gegenwärtige  Hrt  ber  Jünger  *$ereittmg  im  Stalle 

auf  bie  ©efunb^eit  ber  Sdjafe? 

47)  «Belsen  Erfolg  j>at  bie  3ü*rung  ber  Merino«  mit  langwolligen  engliföen 

m&m  jur  Segrünbung  eine«  Stamme  mit  Äarammotte  unb  groflem  mafi^ 
feigen  Jtötyer? 

48)  »eld^e  Sdjafraffe  eignet  fid>  am  befxen  für  ben  bauerlfdjen  ©runbbeftfrer  bei 

gemeinf(J>aftlic$em  2öeibetriebe? 

49)  Sewtyren  ft$  bie «npreifungen  über  bie  ©orfyeile'  ber  3w$t  ber  SUpafa*  unb 

bie  Sentyhgfeit  ber  Slffliraatiftrung  biefer  Spiere? 

50)  SBelc^e  gortföritte  würben  in  ber  Hbtyaltung,  Erfenmmg  unb  Teilung  ber 

am  fyaujtglten  toorfommenben  flranff>eiten  j.  33.  ber  Sungenfeudp,  ber  Äno- 
d>enbrü$igfeit,  be$  aRiljbranbe*,  ber  älauenfeudje,  ber  $rommerfud)t,  ber 
Sammeria^me  u.  f.  w.  gemacht? 

IV.  flu*  ber  £audwirtf)fd>aft  unb  ben  lanbwirt&fcr)afM#en »eben* 

gewerben. 

51)  (SHebt  c$  noefj  einzelne,  bi*  je&t  üctnacfyläjitctfe  tedr)nifd>e  ©ewette,  bie  fiefy  auf 

»oru)eiU)afte  SBeife  mit  ber  8anbwictf)fcr;aft  verbinben  liefen,  j.  93.  Snbigoge* 
winmtng  au«  ;bem  2Baib  ober  $ärberfnötcri<$  ? 

52)  SBeldjed  finb  bie  befteti  unb  wo^lfeilften  2Öafferleitungeröljren  unb  Safferbe^ 

kälter? . 

53)  2Bcld>e  9Äaf?rcgeta  ftnb  im  Allgemeinen  ju  nehmen,  um  ba*  fo  wichtige  ®e? 

werbe  ber  gla($«ber«itung,  ber  $la$&@efi>in«jte  unb  ®ewebe  bor  bem  bro^ 
tyenben  Untergange  ju  f$üfcen? 

54)  Sei  welker  $e$anblung  unb  Gattung  be«  2>ünger6  jeigt  fi$  ba«  düngen 

ju  »unfelrüben  e$ne  9to$i$eil  für  bie  3wfer*Erjeugung? 


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31 


55)  »eiche  Duantitdt  «Rüben  muf  ein  Xagwerf  gclt>  minbepen*  ertragen,  ba* 

mit  biefe  äultur  jum  3wecf  ber  3uderfabrifation  U>h»e? 

56)  2Bo  hat  neuerlich  bad  Sßcrfafjten  burch  SRageration  unb  namentlich  bad  S  d?iV 

$enba  ch'fcfu  SBerfafyrcn  thcUweife  ober  ganj  bie  SteUc  bed  3etrcibcnd  ber 
Stuben  eingenommen,  ober  wo  iß  man  von  jener  $&erfatyrung6<9(rt  auf  biefe 
jururf  gef  ommen  ? 

57)  Wpt  fleh  bie  JRunfelrübenjucferfabrffation  ald  lanbwirthfehaftliched  92 e^ 

bengewerb  auch  bei  einem  wenig  audgebeljnten,  etwa  auf  30—50  Sagwerfe 
befdjtdnftem  Sau  von  Sftmfelrübcn  mit  Sfortheil  betreiben? 

58)  2ßcld>e  oorgefctylagene  ober  oerfudf)te  Weiterungen  in  bem  frühem  ©erfahren 

^aben  ftch  in  ben  Sterb  t  äucr cien  bewährt;  namentlich  in  $infi<ht  auf 
3Raljbarrcn,  Dampfheizung,  üJMfchmafchinen  unb  Äühloorrichtungen? 

59)  »elcher  Unterfchieb  fuibet  ßatt  jWifchcn  bem  SWaljc,  bad  auf  SBaljen  unb  bem, 

bad  auf  gewöhnlichen  SRühlen  gebrochen  wirb? 

60)  Siegen  fichere  (Erfahrungen  über  ben  «tnfluf  bed  2>üngerd  auf  bie  jur 

SJierfabrifation  beftimmte  ©erfite  vor? 

61)  »o  unb  mit  welchem  (Erfolge  würben  in  3*utfehlanb  £opfenertrafte  ftatt 

§opfen  in  gnwenbung  gebracht? 

62)  gaffen  ftet)  fefte  Segeln  bei  ber  ftabrifation  bed  batyerifchen  braunen  SMered 

aufßeUrn,  a)  übet  bie  Dauer  bed  liebend,  b)  über  bie  tSärmegrabc,  1)  beim 
@intetgen  unb  SWaifdjen  bed  5JJal jed,  2)  beim  Kblaufen  bed  ©tered  von  ber 
Stütyt  in  bie  ©äfyrfhibe,  3)  in  $ejiel)ung  auf  Temperatur  ber  ©äljrfhibe 
unb  bed  Siered  befan  £efe  geben,  bei  bem  Abführen  nach  erfolgter  ©abrang 
in  ben  Äefler  —  mit  Beachtung  ber  jebcdmaligen  8ufk  unb  St<Utx<%tmpna< 
tur,  bann  ber  3«u,  "wenn  bad  Sier  getrunfen  werben  fott? 

63)  ©eiche  53  i  erproben  aeigen  ftch  nach  Theorie  unb  Erfahrung  ald  bie  jwea% 

mäfigften? 

64)  Selche  SBerfahrungdarten  jur  möglichen  3erfleinerung  ber  Jtortoffeln  bei  bem 

einmaifchen  berfelben  bewähren  fieh  in  ber  Branntweinbrennerei 
ald  bie  vorflüg  lieft  ften  ? 

65)  Söelchen  ©rab  ber  Saure  barf  bie  £artoffelf<hlempe  erreicht  haben,  um 

ohne  ftoehthett,  mit  ober  ohne  Seimifchung  anberer  Stoffe,  unb  welker,  jur 
güttcrung  bed  »iehed  verwenbet  ju  werben? 

66)  Selche  »ortfehritte  hat  bie  gabrifation  bed  Sauermehled  unb  ber  teutfehe 

SKehlhanbel  gemacht?  Selch*  Serbefferungen  laffen  fleh  in  biefen  «ejieh* 
ungen  an  unfern  9Rüt)len  anbringen? 

V.  »ud  bem  SBein*  unb  ßbfibau. 

67)  «Selchen  Ginfluß  agiert  bie  änfammenfe&ung  bed  Sobend  —  ob 


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fragen. 


fold^r  ©anb*,  Selnn*,  tyon*,  3Rergel*,  Stall',  ©v»S*  ober  £umuSbobcn 
ifl,  —  ferner  bie  JDüngung 

a)  auf  bie  Ctuantität, 

b)  .auf  bie  wicfctigflen  (Jtgenfc^aftcit  beS  ©einS  als  Hlfobol*  unb  ©äure^ 

geaalt,  ©ewürj,  Barbe,  ?agerfmftigfeit  ? 

68)  ©eld&eS  fmb  bie  93orjüge  beS  ^flanjenS  mit  bem  ©efcljolje  ober  mit 

ber  ©tufe.nb au e,  beS  *PflanaenS  mit  ©urjelreben  ober  mit 
©$nittlingen?  —  ©elcfcc  Erfahrungen  liegen  vor  über  bie  Slmvenb* 
barfeit  eincS  furjen  (©tift*  ober  3a»fen*)  ©djnitteS  bei  ben  ©orten 
Aibling  unb  Srollinger?  ©elcfcen  Oinfiu#  hat  biefer  ©d>nitt  auf  ©üte 
unb  SWenge  beS  Ertrag«  ? 

69)  ©inb  fd>on  Erfahrungen  gemalt  werben  über  baS  pfropfen  ber  SKeben 

in  ben  ©tamm  mit  jweijÄIjrikem  £olje  nach  ©urgunber  Hrt  gegen  baS 
pfropfen  mit  einjäbfigem  #olje  in  ben  ©urjelfrrunf  ? 

70)  ©eld>e  ©röfre  ber  gdffer  ijt  für  bie  verriebenen  ©attungen  ber  ©eine 

in  ©ejiefning  auf  ©orte,  ©ewächS,  ttage  unb  ©oben  am  »affenbften,  ober 
in  meiner  Quantität  nimmt  bie  ©dhrung  für  bie  iOualiidt  beS  ©einS  ben 
jwetfmdfigften  Serlauf? 

71)  Siele  junge  ©eine  h«ben  einen  fogenannten  ©örer  (©obengefdrth). 
Jtommt  biefer  eigentümliche  ©crueh  ber  Steine  vom  ©oben  ober  von  ber 
Sraubcnforte  ^er,  ober  wirb  berfelbe  burdj  ben  Jünger  erzeugt?  3ft  biefer 
S3orer  ben  ©einen  juträglidj,  unb  melden  (Sinflup  \)at  berfelbe  auf  ben 
weitem  SluSbau  beS  Sßeineö? 

72)  ©eld>eS  ftnb  aufcr  ber  3fyfhvagc  bie  fi$erßen  $ilfSmittel  unb 

Slnjefgen,  um  fihon  juc  3eit  ber  ©einlefe  bie  fünftige  Dualität 
beS  ©eines  mit  einiger  ©al)rf$ern(i$feit  voraus  ju  fagen? 

73)  2ße($e  SBewcife  gibt  eS,  baß  baS  Souquet  ber  ©eine  befonberS  in 
ben  Rauten  ber  Secren  liege,  wie  fc^on  oft  behauptet  würbe,  wdbrcnb 
wieber  fo  manche  ©egenbeweife  vorliegen  ? 

74)  ©ringen  Obflbdume  an  ben  ftelbränbem  bem  9lrferbau  größeren  Wad)< 

tbcil,  als  fte  burety  ihren  Brudnertrag  erfefcen?  Unb  welche  JDbftarten  haben 
ft$  für  ÄUeen  unb  gelbcdnbcr  als  bie  ergiebigen  unb  nüfclichjten  bewährt? 

75)  £at  ber  Unterftamm  einen  (Sinflujj  auf  bie  ©efehaffenheit  ber  ftrüchte 

ber  barauf  verebelten  Obftforte,  unb  wie  hat  ftch  berfelbe  bemerflid?  gemalt? 

76)  ©oher  entfielen  bei  ben  Pflaumen  bie  fogenannten  Saferen,  in  welche 

9Rifjbilbung  oft  eine  SRenge  junge  Brächte  ber  ^auSpflaume  übergeben? 

77)  ©clctye  vorzüglich*  JDbftforten  ftnb  neuerbingS  aus  bem  äerne  ge* 
Wonnen  worben,  unb  unter  welchen  Serbdltnijfen  beS  SobenS  unb  beS 
Älima'S  bei  ber  SfoSfaat  ber  Äerne? 

78)  ©elcheS  ift  bie  befle  8rt  ber  Bereitung  unb  33ehanblung  beö  DbftmofteS, 

unb  barf  berfelbe  von  ben  $efen  gelaffen  werben? 


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{frag«.  33 

VI.  *u*  bem  SBalbbau. 

79)  »fobfilungen  über  merfwürbige  (Sreigntffc  unb  <Srf Meinungen  im 
Bereiche  be*  gorfhoefen*,  namentlich  auch  von  SJerfuchen  unb  Erfahrungen 
üfrcr  $olganbau,  8ef>anblung,  »enu&ung  unb  Ertrag  ber  SBdlber. 

80)  »ittbeiluugen  über  bewahrte  SBerfjeuge  unb  93 Ordnungen  bei  «u** 
fubrung  von  Äulturen,  gdHungen  unb  onberea  ^Operationen,  namentlich 
auch  beim  $ran«»orte  ber  ©alberjeugniffe. 

81)  Wiitbeifongen  über  ba*  Spalten  üblicher  Sßalbinfeften  unb  ben  Er* 

folg  ber  gegen  fte  ergriffenen  SWaapregeln. 

82)  Beiträge  jur  gcftftellung  ber  förmlichen  Äunflfvrache. 

83)  tinter  welchen  Itmßänben,  in  welcher  9frt  unb  ju  Welmen  3wecfen  iji  ba* 
Suftäßen  bei  ber  SBalbwirthftytfi  nüblicr)  ober  fd[)äb(icr> ? 

ft4)  Nähere  Äuffchlüffe  über  Stawenbung  unb  Erfolg  ber  Suchenvfl  an  jungen, 
indbefonbere  in  walbreichen  ©egenben  unb  bei  h<*f«veifer  Erdung  unb 
^ermtfcr)ung  mit  SJabelbolj. 

85)  »eiche  f  rembe  £oljarten  laffen  fich  in  Seutfchlanb  mit  vollem  Erfolge  an* 

bauen? 

86)  Erfahrungen  über  ben  Erfolg  ber  $arg*$ubung. 

87)  SRftbtuungen  über  bie  EigenthümlichWt  unb  ben  Erfolg  ber  6e(bfi<$e< 
»irthfchafntng  Heiner  $oljgrunbfrütfe,  fon>or)l  in  forftlicher  ttl*  national 
Wonomifchcr  Sejtefyung. 

88)  2Rittheilungen  über  ben  Einfluß  ber  ©eferjaffenheit  bed  Soven*  unb  ber  $äU 
lungdjeit  beö  £olje*  auf  bie  ©efchaffenheit  besfelben  ald  Sremt*  unb  $au< 
fcolj,  ferner  über  bie  SRetbobe  von  Soucherie,  Säume  mft  Verriebenen 
Stoffen  burch  «uffaugung  ju  imvrägnfren,  um  bem  $olje  eine  groß  ere  $ärte, 
Dauer,  ftarbe  ic.  ju  geben.  — 

89)  3ßic  groß  ifi  ber  jährliche  Abfall  von  Saub  unb  Nabeln  nach  ben  ver? 
fchiebenen  SUtertverioben  unb  verfchiebenen  Sobenverhältniffen?  SBie  reehält 
jtch  überhol  W«  Blatt*  («nb  Stobef*)  Waffe  jur  £oljmaffe  ber  3*veige 
unb  (StAmme? 

90)  dringt  bat?  $aubabfchneiben  jum  Setyufe  ber  Fütterung  Schaben,  unb 

in  welchem  Serhältnif  fleht  biefer  mit  bem  Stoßen  burch  bie  Saubfütterung? 

91)  Sinb  bie  von  SRoreau  be  Sonne 9  aufgehellten  Sehauvtungen  über  ben 
Einfluß  ber  Salbungen  auf  ba6  Jfcltma  in  allen  Sejiehungen  begrünbet? 

92)  SBie  weit  geht  bie  Berechtigung  unb  Verrichtung  bed  Staate«  in  S e auf* 

l'ichtigung  ber  Senufcung  unb  Sewirthfchaftung  ber  UJrlvanvalbungen? 

93)  Sei  ber  immer  fleigenben  3Bur)tiflfeit  bed  Sorfed  wären  beflimmte  Erfahrung 

gen  über  Entfieljung  unb  Söiebererjeugung,  befle  (Gewinnung  unb  SBerwenbung 
beöfdben,  ütfbefonbere  jum  Reiften  ber  5>amvffeffel  auf  Eifenbahnen  unb 
«um  6chmeljen  ber  SWetaUe  fehc  erwünfeht.  — 

3 


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34 


VII.  Hüft  ber  angefcanbteu  »aturwiffeufc^aft, 

im  gälte  fid>  bafür  eine  eigene  abttyeilung  bilben  follte. 

94)  SSBeldje  Stoffe  nehmen  bie  Jansen  burd>  bie  Blätter  auft  ber  «tmoftpfyäre 

auf?  SBel^e  SBirfung  tyat  bad  bei  fielen  lanbmirfyfcfcaftltyen  Operationen, 
j.  S?  bei  ber  £opfen*  unb  SBeinfultur  jtartfinbenbe  $bblatten? 

95)  Stemmen  bie  ^anjen  burcfy  bie  SBurjeln  au«  bem  Soben  aufjer  Saffer,  Sauer* 

ftoff*  unb  Äo^tenfÄure*©ad,  ferner  ben  mineralifdjen  Stoffen,  »eldje  wr 
in  ifynen  finben,  nodj  anbere  auf?  £ier  »arc  ju  ermitteln, 

1)  bie  SRenge,  in  welcher  biefc  Stoffe  von  ben  »ergebenen  «jJflanjen 
aufgenommen  »erben, 

2)  bie  Hrt  unb  SQBeife,  wie  biefe  Stoffe  aufgelöft  unb  in  ben  ^flanjen 
oeränbert  »erben, 

3)  ob  unb  in  welcher  gorra  ber  §umuft  jur  Ernährung  ber  ^flanjen  biene, 

4)  ob  bie  *JJflanjen  burd)  ü)re  SEBixrjeln  aud>  Stoffe  auftreiben,  unb 
welche  SBirfung  biefelben  auf  anbere  *Pflanjen  auftüben? 

96)  SBelctye  SJerbinbungcn  unb  3etf<&ungen  ber  ©eftanbtyeitc  beft  S3obenft  bringt 

ber  2>ünger  unb  bie  Bearbeitung  beft  S3obenft  fyenwr? 

97)  Huf  n>elcJr)e  Sßeife  »irfen  SBeijmittel  jur  Hofhaltung  beft  fogenannten  Sranbeft 

ber  ©etrribfrütye? 

98)  Stimmt  bie  Stuftet  vieler  Siaturforföer,  ba£  bie  fti<fjlofft)altigcn  $eftanbtyei(e 

ber  Wanjen,  5-  9.  ®m\$,  Äleber  unb  ferner  aud>  bie  «Pflanjenfctte  otyne 
Henberung  ber  elementaren  3ufammenfefcung  in  ben  tyicrifäen  örper  überge. 
r>en.unb  $ur  Bilbung  ber  Sfn'erfubftanj  oerwenbet  »erben,  bap  bagegen  bie 
ftirffiofffreien  ^flanjenfioffe  alft  3urfer,  ©tiefoety  ic.  nur  jur  (Spaltung 
ber  t^ierifdKn.  aQBdrme  na*  Hrt  ber  Verbrennung  bienen,  mit  ben  bifttyeri* 
gen  Erfahrungen  über  bie  9?at>rl)aftigfeit  ber  gutterftoffe  überein? 

99)  2Bel$er  ©nflufl  ber  9tar,rungftmittet  nadj  ber  SSef^affenljeit  beft  ©obenft,  beft 

Dungerft,  ber  Witterung  ü.  (ajt  fid)  auf  bie  forderlichen  gormen  ber  Spiere 
unb  auf  bie  (Smbfangli^feit  berfelben  für  Äranffceiten  nadjweifen? 

100)  2Bel$e  «Rotte  fpicten  bie  fogenannten  unorganifäcn  Stoffe,  j.J5.  bie  Salje, 

»el$e  bie  Spiere  ai«  3ufa*  jum  gutter  «galten,  ober  im  ©etranfe  (2Baffer) 
ober  in  ben  Staljrungftmitteln  ju  ftd>  nehmen,  in  Sqicfyntfl  auf  ©cfunb^ 
t^eit  unb  auf  bie  Lüftungen,  3.     Wiity  gleifd^  unb  gettbilbung? 

I).  Erneuerte  fBekanntmadjung  beo  yrogratnms  über  nadjfte^enbe  brti  Tßxti*- 

aufgaben  lan>»trt!>fd>afU«i>e!i  Jn^tt*. 

9luft  Hnlaji  ber  ftebenten  SJerfammlung  teutfefcer  Sanb*  unb  gorft»trn)e  jinb  laut 
Programm  vom  20.  3Rarj  b.  %  vier  $reiftaufgaben  geftettt  unb  bie  Unterjeidjneten 
au  ipreiftri^tern  ernannt  »orben.  Gft  gingen  in  «Uem  49  23e»erbungftf#rifttm  ein  — 


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35 


w>n  biefrn  fcctltc^  etnif^r  ecfl  nach  bem  gefegten  6d>luftermine  — ,  worüber  ba« 
^rcidtichiacoU^iuni  ber  qebad^teii  3]crfamiiilun(j  in  beren  ^weiter  aUflemeinff 
ung  am  5.  September  b.  3.  Script  erftattete.  9ta^  3tihaU  brtfclbe»  foratten  bie 
*rd  eTficn  ber  aufyefd>debencn  Preisfragen,  aW.böUig  genugenb  gefofl/  itid>t  erachtet 
werben,  obgldch  mehrere«  ber  eingefenbeten  Sbhanblunflen  im  ©njelnen  ba$  ancr* 
fennenbc  fleißiger  unb  jdjarffumiger  Bcarbdhmg  nicht  au  berfagen  war. 

2>aher  fte^t  fi*  ba«  $rd«richtcrfoflegium  in  bem  $auV»on  ber  ihm  burch  ba*  $re< 
gramm  wm  20.  SKära  »orbehawenen  Bcfugnifr  ©ebrau<$  gu  machen  unb  jene  btd 
'4*ra6aufftabat  l^terburd)  ju  erneuern.  @e  {tnb  nämlich  na^fie^enbe : 

1)  SJon  ©r.  Durchlaucht  bem  #eraog  3ofeph  von  <5achjen*8lt*nourg 

dtt  Vret*  »oit  lOO  Zutaten 
auf  bie  brftc 0 rf d>i dr>te  ber 8anbwirthf<haft  im  attenburgifchen  Öfter* 
lanbe. 

2)  9Son  6r.  Grcellena  bem  fön.  fäc^f.  @taat*mu#er  unb  altenburg.  ?aub< 
fchafte**ßräfibenten  von  ütobmau 

ein  $>tri$  *»st  50  toutattn 
für  bie  befle  Beantwortung  ber  frage: 

„SßeldK  ÜRafinahmen  fhib  bie  geeigneteren,  um  bei  pachtweifer  Annahme 
unb  9tücfgabe  oon  Sanb&titern  beh  3Jerlttften  unb  ©treitigfdten  »orjubeugen, 
welche  theil«  burch  bie  Ermangelung  dne«  fcjten  ^dnjip«  hinfichtlich  ber 
93erwerthung«*9Jcobalität  ber  ju  tarirenben  3iweniarieu*©egenftanbe,  tydl* 
burch  ben  (Sinßuj?  ber  jufäUigen,  a«rweifen  $rö«conjuncturen  barauf ,  u)eil« 
cnbüch  burch  mangelhafte  @a<hfenntnif  ober  gewijfenlofe*  Verfahren  von 
Seiten  ber  bd  folgen  SBcrhanblungcn  jugejogenen  Saratoren,  für  bie  jene 
©egenftanbc  uberneljmenbe  ober  abgebenbe  Sßarthei  entgehen  unb,v  wie  bie 
(Erfahrung  lehrt,  für  ben  dnen  ober  anbern  $l)d(,  felbft  ohne  beffen  93er* 
Bulben,  bie  ©efahr  großer  Bermögen«*(Sinbufen  herbeiführen  fönnen?" 

3)  SBon  ben  ftdbtif$en  8et)örben  Sittenburg« 

ein  ^>ret$  »ott  £4»  ftrtebrtcfr&or 
auf  bie  beße  Beantwortung,  ber  frage : 

„3Bd$en  (Sinfluf?  fyabm  wir  »on  ben  (Sifenbahncn  auf  bie  teutfd^e  £anbwiru> 
fet/aft  ju  erwarten,  wk  wirb  namentlich  bie  fäehftfö'batterifche  ©fenbabn  auf 
Ottenburg«  bisherigen  Berfehc  mit  lanbwirtl)fd;aftUd>en  (£rjeugniffen  dnwir* 
fen,  unb  wa*  fann  gefc^ehen,  um  tiefen  fo  biet  a(*  möglich  fefauhaltcn  unb 
ju  erwdternf 

Diejenigen  $cwerbunge>fd)rifttti,  welche  in  frlge  be*  gegenwärtigen  anberwei* 
ten  fcuafchrribenfl  auf  Bemcfftchrigung  9(nfpruch  $u  fyabcn  wunfehen',  ftab  W6  au 
unb  mit 

fcem  i.  3«U  1844 
unter  ber  9bbrefe:  „9n  ben  ©orftanb  ber  Jebattcn  Serfamnuuitfl  ttutfehtt  San*' 
unb  gorftwirth«  au  aitcnburg"  dnjufenben. 

3* 


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36 


Seber  fold>er  Arbeit  tffc  ein  fie  fermtlid>  madjenbe«  SNotto  beijuföreiben  unb  ber 
»ame  be«  »erfaffer*  iji  auf  einem,  mit  bemfelben  SWotto  äuf erlief  verferjenen,  ver* 
fie  gelten  j$M  ju  nennen. 

Da«  Urt^ctC  be$  $prei*ri(r)tereoIiegiume  übet  bie  $3eant»orhtngen  ber  erneuer* 
ten  Preisfragen  n>irb  aunä<$ft  ber  achten  SBerfammlung  teutfd>er  Sanb*  unb  j&orfr? 
»irtlje  ju  Wtvmtyn  vorgelegt,  ba«  über  bie  nidjt  erneuerte  vierte,  von  SedenborffU 
ftye  Preisfrage  aber  balbigjt  veröffentlicht  werben. 

6d>lüjjli$  »irb  no$  bemerft,  bafi  aud>  bie  bi^er  eingegangenen  (5onfurrenj< 
arbeiten  über  bie  erftgebaetyten  brei  fragen,  infofern  fie  von  obiger  Grefte  ni$t 
jurüdgeforbert  fevn  »erben,  mit  ben  noc$  ferner  einge^enben  confurriren. 

Ottenburg,  5Rübig6borf,  2>re*ben,  3ena  unb  Seijig,  im  $ejember  1843. 

3>a8  $tei$ucr)tercoUefltutn. 

©elj.  9tat*.  *.  aöüftematiit.    »r.  9B.  €?rnfiti«.    Dr.  $aitffeit    «b.  €««<)*. 

Pr.  9tunbe.  Br.  s2rf)ul|f. 

E.  tfnmbgefe^  für  *u  Uerfammlnna,  tentfdyer  £anb-  mtb  /arftoirtlp. 

(«UfgefleHt  *cn  bfr  rrfte»  SBfrfammltmg  j«  SDrrtbfii  im  3abw  1837,  mit  «bäibtrangfii  unb  3u- 
fäfrfn  Vfrff^f»  »o»  bfr  britt«  Sfrfammlung  ju  $ot«bam  im  3a$rt  183»  nnb  »p«  bfr  f  Hafte* 

ffifrfommlang  ja  Sebfran  im  3afyre  1841.) 

1/  3werf  ber  SBerfammlung  ifi  bie  ftörberung  unb  $ervollfommnung  ber  £ant>* 
n>trtt>fcl>aft  im  VUlgemcinen,  wie  in  allen  ir/ren  verriebenen  3^9™-  $ier)U  »irb 
vorjüglid)  Anftufyfung  unb  ftortfefrung  verfönlid>er  $efanntfd>aften  unb  ber  AuG* 
tauf$  ber  Anft$ten  unb  (Erfahrungen  bienen. 

2.  $bei(ne^mer  ber  jebeGmaligen  SBerfammlung  fönnen  alle  £anb»iru)e  unb 
ftreunbe  ber  ?anbn>irt^aft  »erben.  3)er  SBerfammlung  fler)t  jebodj  batf  Auslief* 
ungerecht  burety  Stimmenmehrheit  ju. 

3.  Die  SRitglieber  t)aben  Stimmrecht,  fönnen  Vortrage  halten,  unb  an  ben 
münblichen  JBerhanblungen  Zf)tii  nehmen,  finb  aber  aud>  verpflichtet,  bie  unvermeiV 
liefen,  baS  Allgemeine  ber  ©efellfchaft  ange^enben  Unfoflen  mit  ju  tragen. 

4.  2)ie  SRügltebet  tragen  il)te  tarnen  vorfchriftdmäjjig  in  ein  SJerjeich- 
nif  ein. 

5.  3n  ber  SRegel  finbet  jährlich  eine  SBerfammlung  <5tatt  $ie  6tyungen  »er* 
ben  öffentlich  gehalten. 

6.  3ebe  SJerfammlung  bauert  in  ber  Siegel  eine  volle  SBodje. 

7.  Sollte  fuh  bie  SJerfammlung  in  Seetionen  tbeflen,  fo  »erben  auf  er  ben 
#auptfu)ungen  auch  SectionGftyungen  gehalten. 

8.  SBortrage,  fie  mögen  frei  gehalten  ober  abgelefen  »erben,  bleiben  ba3 
(Sigenthum  ber  SBerfaffer.  6$  bürfen  nur  folcr>e  ©ertrage  gehalten  »erben,  »elct)e  ent* 
»eber  befHmmte  Anträge  ober  neue,  mistige  (Erfahrungen  enthalten.  AHe  weitläufigen 


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®ritnb9fff(j. 


©nleitunam  unb  nity  jur  ©acfce  gehörigen  ^bfc^mciftuigcn  »erben  verbeten;  mög, 
lidjfic  Jtürjc  »irb  ge»ünf<ht. 

9.  SBahrenb  bar  SJerfammlung  fönnen  ©eräthföaften  u.  f.  ».  in  natürlicher 
Örope  ober  in  SÄobeUen,  fo  »ie  tSbbtlbungen,  3<i$mingen,  Südher,  befonber« 
Äupferoerfe,  lanl>tt>irt^fd>aftHcf)c  (grjeugniffe  u.  f.  w.  aufgehellt  unb  vorgelegt  werben. 

10.  3)ie  ©nfenbung  ber  jur  8u«frellung  beßimmten  ©egenß&nbe  unb  bie  3u* 
rütffenbung  an  bie  fögentfntmer  erfolgt  auf  Jtoßen  ber  ©efellfchaft,  fall«  bie  (Sin* 
fenoung  mit  2?otrciffen  unb  Einwilligung  )*«  SBorftanbe«  gefc^e^en  i|t. 

11.  2>ie  ©efctlfcbaft  legt  feine  Sammlungen  an.  (Singefchitfte  ©egenfiänbe, 
xotity  nu$t  jurutfverlangt  »erben,  gibt  fle  anben  ndcttfen  lanbw.  Setein  ab. 

12.  Xer  2Jerfammlung«ort  »e^felt,  unb  Wieb  ftet«  in  bet  britten  ©ifcung  für 
ba*  näthfte  3al>r  bejrlmmt.  3)ie  SJerfainmlung  bejeifhnet  jugleiclj  vorläufig  einen 
3ufammenfunft«ort  für  ba«  naehfrfolgenbe  3abt,  tn  bet  «bftcht,  baß  fleh  bis  jur 
nä^fien  SJecfammlung  Stimmen  au«  biefem  Orte  unb  beffen  Umgebung  barüber  äußern 
motten,  ob  bie  «erfammlung  auefc  bafelbß  bie  nötigen  ?ofalitäten  unb  Unicrftüft* 
unqen  ftnben  »erbe. 

13.  3ivel  Sorfieher  unb  3»ei  ©efcha^tsführer  beforgen  bie  Angelegenheiten  ber 
ftcfellfchaft  vor,  Ȋfyrenb  unb  nach  ber  SJerfammlung. 

14.  2)ie  SSorfte^et  »echfeln  jährlich  mit  bem  3}erfammlung«ortc.  Einer  ber 
ftcfcbäftSführer  »irb  «ir  öeforgnng  aller  auf  bie  beoorftcfjenbe  »ie  abgelaufene  58er* 
fanmlung  ©ejug  ^abenben  ©efchäftc  in  ber  Siegel  auf  ein  3aljr  engagirt  unb  au« 
(er  äaffe  honorirt. 

15.  Slad)  erfolgter  Seftimmung  be«  fünftigen  93erfammrung«ortefl  unb  ber 
3«*,  »ann  bie  nad^frfolgenbc  SJerfammlung  gehalten  »erben  foU,  »irb  ebenfalls  in 
ber  britten  allgemeinen  <5ifeuug  four  SBar>l  von  j»ei  Sorfrefyern  für  bie  folgenbe 
Safammlung  geföritten,  unb  babei  ba«  Augenmerf  befonber«  auf  folcfce  befähigte 
Scanner  gerichtet,  »eiche  am  Orte  felbft  ober  bo$  nicht  in  ju  großer  Entfernung 
tat? ort  toohnen. 

16.  ?er)nt  ein  ©c»ählter  bie  SGBa^t  ab,  ober  f  ann  er  fte  »egen  SBohnorWvcr* 
anberung  niebt  annehmen,  ober  follte  ein  Xobe«fall  eintreten,  fo  finb  bie  (eftten 
Beamten  ermächtigt,  ju  einer  neuen  SBa^l  a«  breiten. 

17.  2)ie  beiben  Sor^er  »äljlen  j»ei  ©efehäft«führer,  mit  welken  fie  bie 
%elegenf>eiten      Serfammlung  gemeinfehaftlich  beforgen. 

18.  5>ie  beiben  93orfiehcr  unterjei^nen  im  »amen  ber  «Berfammlung. 

19.  3He  erft  Obliegenheit  ber  Beamten  befielt  barin,  bei  ben  betreffenden 
Horben  Desjenigen  Orte«,  »o  bie  na^ffe  $erfammlung  gehalten  »erben  foll,  unter 
Udietrei^ung  be«  ©runbgefefre«,  um  bie  ©enehmigung  gebührenb  nachjufuchen. 
3n  bem  gaUe,  baf  bie  ©enehmigung  ausbleiben  foUte,  »ürbe  ihnen  bie  Sahl  eine« 
anbem  ScrfammlungSorte«  luftehcn. 


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38 


©runbgefe*. 


20.  öier  Womit  bor  bet  «Bcrfammlung  laben  bic  Sorget  wentgfkn«  in 
brei  lanbwittfjfdjaftlichen  3<itf<hriften,  nach  ©efinben  aud>  noch  in  anbtm  3«^ 
fünften,  burch  befonbere  Schreiben,  jur  $heilnahme  ein,  unb  jeigen  jugleich  bic 
©egenftönbe  an,  welche  t>orjug*weife  jur  $cratl)img  gebogen  werben  follcu. 

21.  Die  Beamten  werben  fich  bemühen,  für  bie  allgemeinen  unb  befonbern 
©jungen  geeignete  Säle  unb  ju  erhalten ,  unb  bie  baju  erforberlichen 
Einrichtungen  $u  treffen. 

22.  Saft  bie  3Renge  ber  ftnmelbungen  erwarten,  baj*  bie  Öaftbäufec  nicht  hin* 
reiben,  fo  ift  bj«  ftürforge  ber  Beamten  auch  auf  baä  llnterfommen  auferr)alb  ber 
©aftyäufer  auGjubehnen. 

23.  Die  ju.  fyattenben  Vorträge  ftnb  ben  SJorftehern  wenigfien*  einen  Sag  \>or 
ber  Sifcung  borjulegcn. 

24.  Die  Sorfteher  Ijaben  ju  beftiminen,  welche  Don  ben  angemelbeten  93or* 
trägen  in  ben  allgemeinen  ober  in  ben  befonberen  Sifcungen  gehalten  werben  foöen. 

25.  Der  bejianbige  ©qdr>4ft6für>ret  beforgt,  im  öinwrfMnbni^  mit  ben  ©or< 
ftef>crtt,  ben  Eriefwechfel;  Severe  leiten  in  ben  allgemeinen  ©jungen  bie  Serhanb* 
hingen,  nehmen  bie  ^Beiträge  in  Empfang,  beftreiien  bie  »uflgaben,  unb  legen  am 
Schilifte  ber  «Berfammlung  eine  vorläufige  unb  bei  ber  nächften  5Jerfammlung  bie 
abgesoffene  Rechnung  ab. 

26.  (Sollten  Sectionen  gebilbet  werben,  fo  wäf)lt  jebe  berfelben  ihren  Sorjte^er 
unb  ty&tercr  feinen  ©ehulfen. 

27.  Der  ©efdjäft8fut>rec  bet  ganzen  3krfammlung  bat  einen  3Berid>t  mit  %vA* 
jügen  aufl  ben  Vortrügen  unb  SBerhanblungcn,  fowofyl  ber  allgemeinen,  aW  ber 
befonbern  Styungen  ju  fertigen,  auf  Soften  ber  33erfamm(ung  jum  CDrurf  ju  befdr* 
bern,  unb  an  bie  SRirgHeber  jtt  tierfenben.  Der  gebrutfte  33eri<ht  ijt  bor  Ablauf  beä 
ersten  falben  Safere*  nad)  ber  Statt  gefunbenen  SBerfammlung  ju  verfenben. 

28.  ©eftrdtung  bc6  tfofienaufwanbe«  flnb  bon  jebem  £r)cilner;mer  an  einet 
SBerfammlung  bei  bem  (5infcr)reiben  feine«  tarnen«  vorläufig  bier  Weier) 
tr>alf r  $reu$ifch  Mourant  ju  entrichten.   Ergeben  fich  llebcrfdniffe,  fo  finb  foltye 
bem  neuen  ©orftonbe  juc  weitern  93c*  unb  Verrechnung  ju  übergeben. 

29.  ©riefe,  Scachciehten,  sJWitglicber  >  2?crjcichniffe,  «Rechnungen,  überhaupt  aü*e 
^abtere ,  welche  bie  ©runbung  unb  ftortfefcung ,  befonber*  baö  ©efchichtliche  ber 
9?erfammlung  betreffen,  werben  abgefonbert  von  ben  Wtffenfdjaftlichen  UJerhanb* 
lungen  jufammen  geheftet,  unb  in  ben  narf)ftat  fecJ>6  SKonaten  nach  einer  SBcr* 
fammlung  bem  neuen  SBorflanbc  nebfr  bem  baaren  ©elbüberfchuffe  jttgefenbet. 

30.  Stimmenmehrheit  entfeheibet  in  allen  Angelegenheiten  ber  SSerfammlung. 
3?eränbenmgen  be$  @)runbgefe$c£  Fönnen  nur  ftatt  finben,  wenn  von  einer  98er* 
fammlung  ein  Antrag  barauf  geftellt  ijt,  unb  biefer  bon  ber  folgenben  SSerfammlung 
angenommen  wirb. 


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39 


F.  #cfd)aft*<H*nmt0  fiir  bie  Herfammtonfl  fcer  teutfdjen  garib-  unb 

(«ngtncmmtn  t)cn  btc  yotUtn  SBcrfammlnng  ju  JcarHrutye  im  3afae  1838). 

I.  Allgemeine  Seftimmungen. 

f.  I.  £ie  ©efeUfdjaf*  leitet  ibre  Angelegenheiten: 

1.  in  ^lenar*Serfammlungen> 

2.  in  einjelnen  Gommiffionen ; 

für  einjelne  Srancfyen  fönnen  aud>  befonbere  ftänbigc  ©ectionen  gebilbet  werben. 

f.  2.  AHe  ©efd&äfte  werben  burefj  bert  erften  unb  jweiten  ^räftbenten  geleitet, 
»el^en  nod)  befonbere  @efc$äft$fül)rer,  nad;  tyrer  SBatyl,  beijugeben  fmb. 

II.  gunftionen  be«  Sßrafibium*. 

%.  3.  Da$  ^Mflbium  gibt  bie  Reihenfolge  ber  ju  »er^anbeüiben  ©egenftönbe 
an,  eröffnet  bie  $i«cuffton,  beteiligt  ba«  SBort,  fleltt  bie  fragen  jur  Abfh'mmung, 
fpridjt  ba«  SRefultat  ber  Abftimmung  aud ,  unb  wadjt  auf  bie  ftrenge  Steobadjtung 
Der  @efd>äftöorbnung;  aud>  leitet  baffetb«  bie  Ernennung  ber  Sommifftonen. 

Iir  ftunf  tionen  ber  ®ef$aftöfül)rer, 

f.  4.  2)ie  ©efcfyaftSführer  für  wiffenfd)aftlid)e  Arbeiten  beforgw  bie  SRebaftion 
unb  ben  Drucf  ber  ^kotof olle.  3)ie  ©efd>Äft$füljrer  für  bie  öf  onomifetym  Angelegenheiten 
beforgen  ba$  Sofale  für  bie  allgemeinen  unb  befonbern  ©jungen,  führen  ein  SJerjeich* 
m'jj  ber  SRitglieber,  ergeben  bie  Beiträge,  befreiten  bie  Aufgaben  unb  legen  am  ©djlujj 
ber  Serfammlung  eine  oorldufige  Rechnung  ab. 

IV.  Allgemeine  ©ifrungen. 

$.  5.  <5oglei$  nad>  Eröffnung  jeber  ©ifcüng  Wirb,  Wo  möglich,  ba*  *ßrotO; 
foH  Nr  oorhergehenben  ©ffeung  bnrd)  einen  ber  ©efd>fift0ffü)rer  uorgelefeit. 

f.  6.  Qtx  JDrbnung  wegen  ifl  bie  ©efugnifi,  ju  reben,  an  ben  Aufruf  be$ 
^riftbenten  gebunben.  S)erfelbe  gibt  ba$  SBort  nad)  ber  9teif)e  ber  Anmelbungen 
unb  erflärt  bann  bie  $idcuffion  für  eröffnet. 

$..  7.   ÄUe  Abfdnoeifungen  w>m  ©egenftanbe  ber  Sßerhanblungen  ftnb  unterfagt. 

$.  8.  £>a6  *ßräftbium  ift  befugt,  bureb  bie  Spelle  bad  fyityn  jur  9fou)e  geben. 

f.  9.  2)aö  ^räftbium  trägt  auf  ben  6d>lufber  $i$at|fiou  an,  unbläfct,  wenn 
SDfterforudj  erfolgt,  bejjljalb  abfHmmen. 

$.  10.  3)ie  Abftimmungen  erfolgen  in  ber  Siegel  burd)  Auffielen  ober  ©ifcetu 
Meiben.  £ie  Bejahung  wirb  bur$  Auffielen  auägebrütft. 

$.  11.  Die  ju  haltenben  SBortrage  ftnb  ben  2$orfier)ern  wenigftenS  einen  $ag 
vor  ber  ©i&ung  anzeigen,  bejieintngäweife  vorzulegen. 

1  12.  $ie  SJortrÄge  rennen  frei  gehalten  ober  abgelefen  werben.  wirb 
*<m  iebem  SJortragenben  erwartet,  bajj  er  ftety  bei  mogli^ften  Äürje  befleißige. 


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$.  13.  SerefW  gebrucfte  unb  im  Suchhanbel  erfchicnene  »bhanblungen  bürfen 
nicht  vorgetragen  werben. 

S.  14.  ?lm  ©chlupe  jebcr  6i&ung  jeigt  baa  ^räfibtum  bie  «Reihenfolge  bcr  in 
nachher  ©i&ung  ju  verr)anbelnben  ©egenftönbe  an,  unb  veranlagt  bie  Serfamm* 
lung,  bcn  Sag  unb  bie  6tunbe  bet  nächften  Si&ung  ju  befHmmcn. 

V.  ßommiffionen. 

$.  15.  9fUe  ©egenftönbe,  welcf)e  nicr)t  gehörig  vorbereitet  unb  bah«  jur  Di** 
cufjion  noch  nid^t  reif  ftnb,  werben  an  befonbere  Gommiffionen  jur  $ericr)tcrfiat* 
lung  verwiefcn. 

$.  16.  3n  ber  JReacl  befielen  bie  (Sommifftonen  au6  5  9Ritg(iebern,  wovon  3 
vom  ^täftbium  ernannt,  unb  bie  übrigen  burch  bie  SBafyl  biefec  3  SWitglicbcr  fup* 
vlirt  »erben. 

$.  17.  Die  (Eominifftoncn  wählen  unter  ftcb  nach  relativer  Stimmenmehrheit  ü)re 
S3orftanbe  unb  $erid}terfratter,  welche  £efetere  bad  9icfultat  ber  $erau)ungen  unb 
ber  9fnftd>t  ber  Gommiffion  nact>  bem  ©efd)Iuffe  bcr  SRchrhcit  in  ber  allgemeinen 
Styung  vortragen. 

f.  18.  3«  ben  Gisingen  ber  Gommiffionen  t)at  jebed  SRitglieb  3utriti,  *ah« 
bic  Seit  berfelben  wo  möglich  jebctonal  burch  9nfcr>lag  auf  einer  aufjur/angenben,  &u 
begleichen  Hnjeigen  beftimmten  Safel  befannt  gemacht  wirb. 

VI.  ©eftionen. 

§.  19.  ©erben  eigene  ©eftionen  gebilbet,  fo  läßt  ba«  HWibium  bie  fteh  rner* 
jit  melbenben  SRitgliebcr  einzeichnen ,  unb  forgt  für  >a6  nöthige  £ofal. 

$.  20.  Die  ©eftionen  tvö^lm  unter  fieh  nach  relativer  Stimmenmehrheit  einen 
crjtat  unb  jweiten  93orßanb  nebft  ©cfchafWführcr. 

§.  21.  Der  ©anjj  ihrer  SBerr)anb(ungen  ift  im  'Ükfcnllichen  bem  ber  aUgemeb 
nen  SJccfammlung  gleich,  nur  bajj  hierbei  mehr  greiheit  in  ber  9tcbe  herrfchen  barf. 

VII.  3uerfcnnung  aufgefegter  greife. 

ftalld  von  einjelnen  ißerfonen  greife  mit  bem  SBunfchc  audgefefct  werben,  bafc 
bie  Scrfammlung  über  bie  eingegangenen  9br)aiibhmgen  entfeheite,  unb  ben  ^rei* 
erfenne,  foll,  wenn  bcr  ©egenftanb  wtyrcnb  ber  93crfamntlung  nicht  erlebigt  werben 
fann,  unb  wenn  auch  fein  beftanbiger  ©efchdftfführer  biefi  ju  beforgen  vorhanben 
ifl,  Ver  lanbwirthfehaftliche  fflerein  bc$  Diftriftd ,  in  welchem  ber  44totegcbcr  Wohnt, 
erfucht  werben,  für  Grlebigung  ber  spreifyiicrfennung  ju  forgen  unb  in  ber  nach* 
ften  Skrfammlung  Bericht  ju  crftaticn. 


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«  b  f  *  n  i  1 1  II. 

Serfyanblungen  in  ben  allgemeinen  ©ifeungen. 


<Erfle  rtUarmetnc  £'i$ung. 
a^onrag  bcn  30. 6f}rtcmbcr  1844  öon  10  Ufjr  Vormittag«  6t«  1  Uljr. 

ttm  10  llr)r  »arm  bie  SRitglieber  im  gropen  €aale  be6  l  Dbeon  jal)lreid>  »et* 
Kimmclt,  nwauf  ber  I.  ^räfibcitf  ©c.($rcen.  £err  Staatsrat!)  \>.  6ti$aner  bte 
6«jung  mit  im$ffc^nber  ftebe  eröffnete: 

$o<$aubere$renbe  £erren! 

*uf  »feberfe^en  an  bem  ^arftranbe!  waren  bie  «bfdjreb«*  Sorte  ber  VII. 
Serfammlung  ber  teutföen  Sanb*  unb  $orfta>irtye  ju  »Itenburg. 

3Kit  ber  ieb&aflefien  ffreube  empfangen  wir  6ie,  Seretyrtefte!  t;eute  am  3far* 
jrranbe! 

SBelcfce  ©äße  fonnte  Samern  mit  größerer  ^eitna^me  aufnehmen,  al$  bie 
au«gejei<$netftcn  Agronomen  unfer«  gemetnfamen  SJaterlanbe«,  —  Bauern,  weldje« 
im  ^erjen  von  JEeurfdjlanb  gelegen,  feine  Jträfte  von  jefcr  ganj  bem  »tferbaue 
gwibmet  fyat 

2Boburd>  lönnie  unfere  Äönigdftabt  fld>  Ijotyr  geehrt  finben,  al0  burd)  biefe 
2*<r<mlaffung,  M  fie  mit  6tolj  alle  8<$a*e,  au"t*  <5<$öne  unb  9iü&li$e,  womit  fte 
wn  tyrem  gro^erjigen  Äönige  reid>  gefdjmücft  worben  iß,  »or  ben  «ugrn  fo  vieler 
Sotabilitöten  ttwi  n<u)  unb  fern  ausbreiten  fann? 

SBon  unferem  Könige  felbfl,  von  befien  «Ru^me  aUe  3onen  »ieberfaUen ,  unb 
twtyer  fi$  längß  aW  ben  größten  Scfdjü&er  ber  qjröbuftion,  ber  3nbufirie  unb  bed 
$anbel«  mit  unau«löfd>lfd>en  3ugen  in  ber  ©efdji^te  eingeaeidjnct  f>at,  »erben  6ie, 
rtrcbrteftc  5lnU)cfcnbe,  begräßt. 

Sie  bie  £eflenrn  einfl  Mrlicfc  auf  9  Sage  aud  gattj  ©riecfcenlanb  aufammen* 
watltrn,  um  in  bem  eleufim'ftyen  $em»el  ber  Demeter  ibre  £»fer  barjubringen,  unb 
in  tie  ©efcimniffe  ber  »arur  unb  be*  Htfecbauea  au  bringen,  fo  treten  au$  6ie, 
Wfiem  frönen  »orbilbc  folgenb,  jatyrlid)  a«  gleichem  Bmerfe  aufammen,  »erfuhrt, 
H  fcc  im  tcu^n  Saterlanbe  überaö,  »o^in  ©ie  fu$  ipenben,  einen  eleufmiftyn 
$«tt*t  fmbtit. 

Robert  iß  biefer  3wetf;  ber  Sau,  »eichen  6ie  führen,  iß  nidjt  mt\)i  blo&c 
SönbeoTbeit,  alle  SBiffenf^aften  tragen  baau  bie  5»aterialien  bei.  -  5>er  «tferbau 


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42 


CSrfle  aflgemeine  <£i$uug. 


ift  ju  einer  Äunft  erhoben  horten,  —  feine  Sdmle  ifl  weit  auSgebehnt,  —  fte  um* 
fa&t  alle  (Staube,  hor)e  unb  niebere,  ®eler)rtc  unb  Ungelehrte,  unb  befonber*  ben 
auegebreiteten  Stanb  ber  Sauern,  auf  beffen  2Bof)l  audj  ba*  bei  anbern  beruht. 
„Sola  res  nistica  sine  dubio  res  proxima  et  quasi  cousangutnea  sapi- 
entiae  est." 

3a!  —  2Bei«h"t  ift  e*,  bem  Berufe  unb  bem  ©efehäfte  be*  Sauernjtonbe« 
aUe  mögliche  Slufmerffamfeit  jujuwenbenj  —  SBeUfjeit  ift  e«,  bieftatur  ju  erfor* 
fdjen,  unb  au  lernen,  tyt  mit  bem  geringen  «ufwanbe  bic  moglichfl  reiben  ©aben 
abgewinnen;  —  2öei«heit  ift  bar/er  auch  if)r  vereinte«  Streben,  ba$  $euer  für 
bie  Sanb*  unb  gorftwirihfäaft  in  allen  ©auen  Seutfchlanb«  ju  entjünben,  unb  ju 
Unterbalten.  ' 

Sie  ^aben  Sich,  £ochmverehrcnbe !  in  einem  fianbc  vcrfammelt,  wo  Srivtolcmu« 
längft  unb  mit  Vorliebe  feinen  Sßetjen  audfrreute.  — 

Sein  natürlltye«  ©ebilbe  ifi  von  ber  mannigfaltigften  »rt.  — 

3m  Süben  von  ben  hWcn  ©ebirgen  beßrdnjt,  bieten  feine  Übenen  gegen  bie 
übrigen  £immel*ftri$e,  fo  weit  fte  mdr>t  von  großen  SBaffcm  unb  SJtooren  bebeeft 
fmb,  ben  fiuc^treidjflen  Soben  bar. 

3ft  in  ben  W>cn  «agen,  bie  SH^ettw irt^fdjaft,  bic  ßgattenwirthfehaft  — 
bie  «iehweht  vorherrfchenb,  fo  hat  ftc3r>  ber  »rferbau  nach  feinen  »ergebenen  3weigen 
unb  Scfrimmungen,  ber  niebern  Sagen  be*  SanbcS  gröftcntheilö  bemÄchtigt. 

§at  ftcij  aucr)  bie  ererbte  Ircifelbcmrirtyfd&aft  in  bem  größten  $heile  be*  8anbe« 
noch  fort  behauptet,  fo  ift  boct)  auch  fdwn  in  anbern  feilen  ber  ftlurjwang  weit 
unb  breit  verbannt. 

3n  JDbcrfchwaben  fmb  bic  ©emeinben  burd)  bie  weife  SBorforge  ber  Regierung 
be<3  ehemaligen  gürftent^um«  Äerapten  ganj  arronbirt,  bagegen  ftnben  ft(t>  in  ber 
«JJfalj,  in  fttanfen  unb  anbern  Sailen  beS  «Reich«  bie  ©üter  in  fef>r  Heine  <ßar; 
jellen  aufgelofer. 

So  wie  in  bem  £crjen  von  Samern  ber  Stcferbau  vorzüglich  für  (£r&eugung 
ber  Gerealicn  blüht,  eben  fo  gebebt  in  anbern  feilen  ber  Weinbau,  —  bic  Äultur 
aller  #anbel6bflanjcn  unb  bie  (Jrjeugung  aller  notfywcnbigm  Äleibungdjloffe. 

$le  mannlgfalrtgften  Snbufrriejweige  fmb  im  Sanbe  verbreitet.  $er  freie  Slbfafc 
ber  ^robufte  ift  burejj  ben  l)öä)ft  wohltätigen  3ottverein  gefiebert. 

9ia<h  verriebenen  «Richtungen  wirb  ber  Sau  ber  (Sifenbahnen  etfrigft  betrieben. 

$er  erfre  gelungene  Serfuch  einer  Gifenbabn  mit  $amvffraft  in  $cutfd)lanb 
ift  von  Sattem  ausgegangen. 

3>tc  2)amvff<J>iffe  tragen  bie  ßrjeugniffe  bcS  Sanbed  auf  ber  Donau  bem  £>ftcn, 
auf  bem  5Rr)««  unb  Stfain  bem  SSeftcn  ju,  unb  balb  wirb  ein  ewig  benfwürbiget 
Äanal  bie  beiberfeitigen  Ströme  unb  entfernten  Speere  ohne  Unterbrechung  verbiit* 
ben,  —  ein  SBerf,  welche«  bie  einfache,  aber  viel  bebeutenbe  SCufftt^rtft  fuhrt:  „SBon 
Äarl  bem  ©rofen  verfugt,  unb  aufgeführt  von  fiubwig,  JMnig  von  Säuern."  — 


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Grcffntmgtaebf. 


43 


Stottern  röf)tnt  ftd)  eine«  befonbern  tßoraug«  vor  vielen  anbern  8dnbern  burch 
feine  ^rnncffungen,  fowbtyl  )Uin  Berufe  ber  ©teuerregullrung,  al«  aut  Jopogrrw^e 
brt  fcmbed  —  awei  tlnftotten,  welche  jtth  ityrer  SSoHenbung  mtyerrt,  unb  für  ba« 
?anb  fon  unberechenbarem  fBortyeile  fhtb. 

Mc|t  minber  widrig  <ft  ble  periobifche  Erhebung  aUer  flatifHfd^ett  3Jerl)dItniffe 
bed  Üanbe«  in  $qiet)ung  auf  $e»d(fetung,  Sieferbau,  ©ewerbe,  $anbel  unb  anbere 
^aatA« trtb fcf>a f t U d>e  ©egenftänbe,  welche  fcjwn  feit  30  3>afjten  befielt  unb  bie  9tegie* 
rang  in  ben  ©tanb  fefct,  fortwäljrenb  alle  innern  ft&tyz  be«  ©taat«gebaube«  fju 
ufterf(^auen. 

©Ht  einem  3abrhunbert  erfreut  ftch  Samern  einer  fcr>r  weifen  Äulturdgefefc* 
jebung.  —  ©<h<m  »or  bem  3%*  1762  beginnen  feine  Äultur  '  SBerorbnungen  für 
*ie  Reifung  ber  ©emembegrünbe,  für  bie  Sefdjranfung  ber  ©räche,  für  bie  (Siitfer* 
nung  aller  ber  Äultur  nachteiligen  SBcibenfchaften,  unb  ber  bamalige  glücf  liehe 
3ufwnb  be«  Sanbe«  fyat  btefer  ®efe(jgebung  unenblich  viel  ju  »erbanfen. 

Dben  thront  eine  weife  Regierung  bie  (Sonjh'tution  in  ber  §anb.  —  3)ic  ©e- 
meinbe*  Verwaltung,  ba«  Slrmenwefen  finb  bu«h  jweef  madige  ©efefce  unb  gute  Sta- 
ffelten geörbnet.  —  3)ie  ©chredbilber  be«  Proletariat«  unb  be«  *ßauperi«mu6  fmb 
unferm  Scferbaußaate  fremb. 

$ür  ben  Unterricht  in  ber  9anbroirtr)f<^afr  ift  burch  befonbere  8anbwirtf)fchflft** 
unb  ©ewerbdfchulen,  beren  jefrt  24  in  Samern  befielen,  unb  für  bie  praftifetye  %v 
Inning  ju  bem  Scferbau  burch  eine  eigene  mit  bem  ©taaWgute  ju  ©chlelfjtyeim 
verbunbene  (Sentral*  unb  Stöerbaufcbule,  fo  wie  burch  bie  lanbnn>tl)f$aftii$e  @r* 
jie&ung«anfiaa  au  Dürnberg  geforgt,  unb  aur  Silbung  im  gorfifoche v  if*  bic  ftorfb 
le^ranflaU  au  «fchaffenburg  wieber  bergefleUt.  — 

®ie  fe$t  in  Samern  ba*  grofc  Sntereffe  an  aUen  Sortfchritten  ber  Äultur 
«nerfannt  wirb,  bewei«  enblich  ber  f$on  feit  me$r  al*  30  Sauren  bejle^enbe  lanK 
*irtf}fä>aftlichc  Skr  ein,  weiter  je*4  bei  9000  SRltglieber  atylt,  bie  fich  nach  ben 
9t<gienmg#beairlen  in  acht  tfrei«*ereine  feilen,  aber  unter  ber  »orftanbfehaft  ©einer 
Äöniglichen  #obeit,  unfern  aflberetyrtefren  Äronprinien,  »cm  einem  gmeinfchaftlidjen 
Stinte  umfchUmgen  finb. 


6ie  fehm,  $ochaut>ere$renbe!  au«  biefen  3ntn,  W  ®«  b«  une  nicht  in 
ein  frembe«  Sanb,  fonbern,  wie  in  3&re  eigne  £eimatl)  treten,  wo  ©ie  3h«  «Ächfle 
*ni>erwanbtfchaft,  3t>r*  eigne  gamilte  wiebet  finben.  — 

«ne  große  Aufgabe  haben  ©ie  ©ich  gcwÄblt,  unb  «Uer  «ugen  jtnb  auf  ©ie 
frruhtet  unb  Wefrt  mit  Stecht,  weU  ©ie  bi*b«  bie  erregten  Erwartungen  erfüllt 
Wen,  weil  ©ie  Vinifernung,  tfoften  unb  SWü^e  nicht  fcheuten ,  3intn  3wt&  au 
*«fo%rn  unb  Weit  eine«  folgen  wreiuten  Srjcrcben*  nicht«  würbigec  ifi,  ol«  bie 
^nbttirtbfchflft  ba«  unentbe^rlichfte  Clement  ber  öffentlichen  »Waljrt.  — 


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44 


(frjtc  allgemeine  Stfjung. 


2>er  ©tobt  $>rc«ben  gebührt  bic  @hte,  auerft  bie  inteUjamtefte»  unt>  erfahrenden 
^anbwirfe  au«  unfcrm  gemeinfamen  ©aterlanbe  unb  felb£  über  bejfen  ©rangen 
hinau«  vereinigt  ju  h«ben,  unb  ¥ßflifi  ifl  —  bei  bem  Beginnen  einet  {eben  Set? 
fammlung  bei  Stiftet  biefc«  93unbc«  ehrenvoll  ju  geborten. 

©fon  bei  bet  ctflen  Serfammlung  von  243  Teilnehmern  ff  lug  bet  gtyflanate 
23aum  triftige  SButjeln,  welche  fif  in  folfem  3Ra$e  berbreiteten,  baf  an  bet  legten 
Serfammlung  befonbere  «nfialten  nofwenbig  würben,  um  bie  auf  beinahe  Saufcnb 
angewaf  fene  3af>l  bet  SRitglieber  in  einem  unb  bemfelben  Stoume  ju  faffen.  — 

S)er  ©tamm  hat  geblüht,  hat  $tuf  tc  gettagen,  unb  feinen  ©amen  naf  allen 
Stiftungen  »erfenbet.  9taum  unb  3eit  genauen  nift  hier  aufauaahlen,  wa«  ©ie, 
SJcrehrtcfte!  bereite  füt  Skrbefferung  be«  8cf  erbaue«,  fit  bie  3ufantmenlegung  bet 
©rimbe,  bie  ffiiefeiwflege ,  —  ben  Slnbau  bet  guttetf tautet  unb  ftuttetfruf  te,  — 
bie  äkrcblung  bet  SBiehauf t,  —  bie  Senüfrung  ber  I)üngung«mittel,  bie  «nwenbung 
jWcrfmajjiger  ©erafe,  —  bie  (trrif tung  lanbwirfff  afttif  er  3nfh'tute  tmb  überhaupt 
füt  alle  lanb*  unb  forftwirfff  aftlif  e  SJcrbefierungen  einzuleiten  unb  au  wirfen 
getraf  tet  haben. 

3n  biefem  Sutern  Seflrcben  werten  ©ic  bon  alten  lanbwirfff  aftlif  cn  93er* 
einen,  weife  nunmehr  ganj  üeutff  lanb  überbetfen,  unterfiü&t  — 

©ie  fetbft  fmb  au«  biefen  SBcremen  hervorgegangen,  unb  jc&t  bilben  ©ie  ba« 
SMnbcmittel,  weife«  Alle  jufammcnhält  unb  ben  Sieitftern,  naf  weif  em  ftf  alle  rif  ten. 

«Hein  nift  blof  »on  ben  Vereinen,  fonbern  fclbfl  von  ben  hohen  «Regierungen 
empfangen  ©ie  unjwcibeutige  33cweife  bei  £of  af  tung  unb  Anerfennung,  unb  mehr, 
a(«  aWe«  anbete  mufl  ©ie  ermuntern,  bafl  bie  9legierungcn  felbfl  bic  lanbwirfff  aft; 
lifen  Steche  in  ihren  ©foojj  aufnehmen,  ihre  ©itf famfeit  jur  rigenen  ©af  c  maf  en 
unb  fif  überall  beftreben,  bie  .ftinberniffe  ber  Jhtltur  möglif  fi  au  entfernen,  unb 
tc  m  Sld  erbaue  ben  Slanganauweifen,  weifet  iljm  untet  allen  IJnbufrrieaweigen  gebührt. 

©o  h«i  Üf  bie  Serbrüberung  ber  teutff  en  Sanb*  unb  ftorftwirf  e  a«  einem 
teutffen  National  *3nfh'tute  hcrangebilbet,  weife«  nift  mehr  untergehen  barf.  — 
Da«  3nfHtut  foH  au  einem  neuen  «Sonbe  bienen,  bie  teutffen  ©tömme  unb  «inbet 
immer  mehr  an  einanber  au  fetten,  ju  einem  neuen  «Wittel,  teutffen  ©inn  unb 
teutffen  ©eift  in  alle  «bem  unfer«  gemeinfamen  Saterlanbe«  au  verbreiten. 

SBic  fchr  mußten  ©ic,  £ofverehrtcftc!  ©if  erhoben  fühlen,  al«  ©ie  ber* 
nahmen,  bap  ba«  glänaenbc  53eifpiel,  weife«  ©ic  gegeben  haben,  auf  in  ftranfreict) 
fo  ehrenvolle  9faf  folge  gefunben,  unb  nun  auf  bort  eine  fthflife  Serfammluiifl 
ber  au«gcjeif  netften  £anbwirthc  unter  bet  Sdntng  ber  angefehenften  SRanner  auf 
gteif  e  3eitbaucr  in  ber  £aubtftabt  gegrönbet  werben  foH.  — 

$iefe  erworbenen  SBerbienfic  werben  auf  bet  gtc^te  Äntticb  3h*er  fernem 
Shatigfcit  femt.  2>ic  Serfammlung  barf  nift  fh'Ue  jtehn  —  fte  muf  fortff reiten, 
unb  ihre  JtrÄftc  immer  mehr  entwirfeln.  —  2)ic  ©iffenff aften  geflatten  feinen 
Aufenthalt,  unb  maf  (ig  ift  iht  (Sinflu^  auf  bie  Agronomie,  iht  ältejie«  Äinb,  »elf  c« 
aber  niemal«  altert. 


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ftr  X  AT«  u  n  /\  4  ••  «V  • 


So  tote  bie  Sahir  nur  wenige  SRonate  im  Saljre  jU  ruhen  fd)eint,  alebann 
ab«  Wieb«  mit  erneuerter  Äraft  erwacht,  fo  foH  auch  3h"  3tyW9feit  mit  jeber 
»erfammluiifl  fta>  wieber  »erjüngen  ober  neu  belebt  »erben. 

Huch  We  gegenwärtige  »erfammlung  wirb  3hnen  vielfältigen  Stoff  unb  (Se- 
if genheit  barbieten,  3^re  begonnenen  gorföungen  wieber  aufjunehmen,  neue  benfelben 
anjuftiüpfen,  —  gemaebte  Erfahrungen  ju  prüfen,  -  unb  ben  weitern  SBeg  für 
bie  3nfunft  ju  bahnen.  — 

3nbem  ich  bie  iBcrfammtang  für  eröffnet  erfläre,  $abe  iö)  für  mich  felbft  no$ 
um  ihre  gütige  Scachftcht  ju  bitten. 

Sie  haben  mid>  mit  3t>rem  Vertrauen  h°d>  geehrt,  aber  nur  mit  ber  grölen 
»eforanif,  3hre  Erwartungen  ntdjt  erfüüen  ju  tonnen,  \)abt  ich  mich  na*  Sewif* 
ligung  ©einer  SRajefMt  bed  Äönigd  3hrcm  auftrage  unterjogen. 

93ei  meinem  unfläten  ffianberleben  »on  <ßro»fnj  ju  $ro»inj  habe  id)  mid;  an 
feinen  fcoben  feffeln,  unb  nicht  bie  Erfahrungen  fammeln  tonnen,  welche  eine  f  oldjc 
gunfrion  erforbert,  aber  bie  Siebe  «unb  Hebung  für  bie  Sanbwirthfä)aft  hat  mid) 
M6  in  ba*  h*h«  Wter  begleitet. 

Beruhigt  bin  id),  mein  SCmt  mit  einem  ftreunbe  unb  Eotlegen  unb  mit  SWännern 
theilen  ju  tonnen,  welche  aUe  mit  ben  ©egenftänben  unb  mit  ben  »erehrten  9»it* 
gliebern  ber  Serfammlung  fchon  längft  unb  näber  »ertraut  ftnb,  unb  bie  erforberlic^en 
Äenntnifie,  Erfahrung  unb  Shätiflfeit  in  gleichem  @rabe  in  jieh  »ereinigen.  — 

£od)»crchrtefie!  6ie  werben  h*«  «He  Sereitwilligf  eit  finben,  3hncn  entgegen* 
jufommen,  unb  alle  reiben  6ammlungen  ber  Stotur*  unb  tfunftyrobufte  werben 
3t)xcc  Betrachtung  offen  flehen. 

«m  Schluß  ber  «erfammlung  werben  Sic  noch  tytii  an  einem  $efie  nehmen, 
u>cic$ed  Jährlich  wieberfehrt,  unb  bie  lanbwirthfd)afrlichen  einheimifchen  «eifftingen 
ju  belohnen  beftimmt  ift.  —  (Sie  werben  babei  auch  3eugen  ber  Siebe,  Serehrung 
unb  9nh«ng,lict)feit  bed  ganjen  SJolfed  an  feinen  angeftammten,  erhabenen  SRonar* 
eben  fein,  unb  mit  ber  ©efammtheit  unter  freiem  $immel  aud  »oKem  £erjen 

Sange  lebe  unfer  £err  unb  $ef<hü&er,  —  unfer  geliebteper 
ÄönigSubwig! 

hierauf  ergreift  $crr  @raf  »on  Surfrhaud  bad  SBort: 

9Heine  Herren! 

Ed  «nnte  ald  tfomajjung  erfcheinen,  wenn  ich,  eine«  ber  neueren  ÜJWtglieber 
biejer  h<x$<mfchnlid)en  SBerfammlung,  im  »amen  »Her,  bie  au«  nachbarlichen  unb 
entfernteren  Sänbern  ein  gemeinfamed  3utercffe  tytt  »ereiniget,  guerß  baä  SBort 
ergreife.  SWein  ich  falfte  nur  einer  fehr  ehrenwerthen  Slufforberung,  wenn  id)  ed 
4n%mhe,  »oju  wir,  bie  hi«  anwefenben  gremben  und  »erppichtet  fühlen.  Ed  if* 
berDanf,  b<r  aufrichtige  herjlid)e  3)anf,  ben  wir  3hnen,  ben  t)Q0fatdpkn  »or< 


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46 


flänben  bet  »erfammlung  ju  bringen  haben,  für  bic  Wühewottung,  mit  bet  Sie 
biefe  Sktfammlung  vorbereitet  unb  bie  baju  nötigen  Ginrichtungen  getroffen  >abeMr 
für  bie  gteunblichfeit,  mit  ber  <Sie  und  entgegenttaten.  erlaube*  Sie,  ba#  id> 
3hnen  biefen  S)anf  Eternit  barbringe. 

3hnen  ^  We  in  biefem  Sanbe  htumfö  fmb,  3hnen  teUfre  ich,  im 
9lamen  bet  gremben,  ju  gemeinfamen- (Streben  hrüberlich  bie  £anb.  2»ogc  biefed 
Streben  auch  in  biefer  «erfammlung  reiche  grüßte  tragen,  bie  Slßifienfe&aft  forbern, 
bet  wir  und  wibmen  unb  Segen  bringen  über  bie  f>eimaifyi$e  Schotte,  bie  wir 
bauen.  — 

<5d  liegt  in  bet  Zf^at,  ein  gan*  befonbeted  3nteteffe  unb  eine  nicht  geringe 
©efriebigung  barin,  ba$  in  biefer  Stabt,  in  ber  bie  Äunji  i^re  l)6d>üen  Sriunwhe 
feiert,  auch  bem  lanbwirthfehaftlichen  ©ewerbe  «netfennung  ju  $h«N  witb,  jenem 
erfien  aller  ©ewerbt,  bad  ben  unmittelbaren  93etfel)t  mit  ber  Statur  aufluvt  unb 
pflegt.  Derfelbe  fönigliche  «Bitte,  ber  alle  biefe  IDenfmale  ber  tfunft,  bie  und  hier 
umgeben,  tyvootxkU  er  hat  auch  bet  teuifeben  8anbn>irü)fd[>aft  9Bereiniguna.d' 
qjunft  in  feiner  Äunjtftabt  eingeräumt.  Qx  Idft  ber  UJerfammlung  trutfd>er  8anb* 
unb  gorfhvirthe  S<hu&  unb  gorberung  angebeihen. 

Dafür  meine  Herren  laffen  Sie  und  unfeten  ehrerbietigen  Danf  in  einem 
Lebehoch  audfprechen. 

Der  eble  gürji,  ber  teutfehe  Jtunft  unb  teutjehed  Streben  fdjirmt  unb  förbert, 
ber  Äönig  Subwig  von  Samern  lebe  l)od>! 

Der  II.  ^raftbent  grhr.  von  Glöfen:  3ch  wieberfwle,  ^o^vere^rtefte !  feven 
Sie  und  ^er^  willkommen! 

5110  ich  vot  jwei  Sagten  juin  etficnmal  eine  SSerfammlung  bet  8anb  *  unb 
$orßwirU)e  in  (Stuttgart  bcfud)te,  würben  meine  Erwartungen  abetitoffeiu  3$ 
^abe  bafelbft  in  wenigen  Sagen  $efanntfd>afte]i  angcfnüvft,  bie  mit  l£belftcine 
für  bad  gatqe  «eben  fein  werben.  3<*>  fah  5Ranner,  beren  Stomen  mir  bereitd  el)r 
würbig  waren,  unb  bie  ich,  nachbem  icf>  mit  ihnen  nil)er  befannt  geworben,  liebte. 

ÜReine  Äenntnijfe  fanb  ich  in  wenigen  Sagen  bereichert  burch  intereffante 
9Ritu)eilungen,  welche  fowohl  bie  allgemeine,  ald  auch  bie  Sectiondftfrungen  mit 
ft<h  brachten. 

fragen,  worüber  ich  viele  Stocher,  Ja  eine  ganje  ©ibliothef  UtU  burcfjfuchen 
muffen,  fanb  ich  üt  wenigen  Sfogenblkfen  beantwortet,  fcanbwirthe  aud  £olnftein, 
Ungatn,  SRcdlenbutg ,  S5a»cm  jc.  fagten  mir  in  wenigen  Momenten,  Wie  ed  fief; 
übet  biefen  ober  ienen  ©egenßanb  bei  ihnen  verhalte. 

3$  fühlte  mich  mit  neuem  (Stfet  für  bie  Sanbwirfhfchaft  belebt,  ald  ich  in 
mein  Saterlanb  auriuffchrtc.  3ch  fah,  we  jebet  Sanbwirth,  ber  biefet  SBetfammluna 
beigewohnt  tyitit,  in  feiner  na^en  Umgebung  wiebet  SWittelmutfl  von  Sicht  unb 
Stabefferung  werbe. 


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(5rcjfauii{|6rtbc. 


47 


<£*  war  ein  fe^t  egoifiifc&e*  ®cfül)l,  bad  mtd)  beftimmte,  wo  moglicf  nie  mebr 
ben  Sefudj  einer  Serfaimnlung  ber  teutföen  2anb*  unb  $or^n>ict^e  ju  unterlafien. 
3nbeffeu  erb**  fid)  ber  (Sgofemu*  jum  ^atrioriamud,  unb  bie  SSortyeile  unb  *n* 
n<Mi^<itoir  welche  bie  S^eilnatyne  an  einet  folgen  Setfammlung  mit  ß$  bringt, 
wollte  u$  au$  meine«  «aterlanbe  »etfd^affen.  2>eft>atb  ift  au$  vor  2  Sauren 
bei  Sorfölag  von  mir  ausgegangen ,  baf  bie  biefldbrige  gSerfammlung  ber  teut- 
f$en  &mb*  unb  $orftwirü>  in  SKündjen  ftott  finben  möge.  6ie  tonnen  nun  >ie* 
nadj  beurteilen,  wie  fe^r  e«  mii  freut,  <5ie  fyiee  verfammeli  ju  fe^en. 

34)  fann  3bnen  aber  auch  bezeugen ,  bafi  alle  meine  £anbtfeute  aud  alten 
klaffen  ber  ©efellfcbaft  ba$felbe  feeubige  ©efüljl  in  fidj  tragen,  @ie  meine  Herren 
n  S^ünd^cn  vereinigt  ju  feigen.  3$  erlaube  mir  nur  in  biefer  Seaiel^ung  eine 
fleufferung  einer  allerbocbfien  ^erfon  naef^uiragen. 

916  namlid?  ber  verehrte  erfte  #err  Sßrafibent  unb  id>  im  tarnen  ber  ©efelt* 
f$aft  ©einer  SRajeftät  bem  tfonige  unfern  5>anf  batbrad)fen,  für  bie  (Srlaubnifi 
un*  in  Wunden  verfammeln  ju  bürfen,  war  bk  Antwort  6einer  SRajefiät  be* 
Äönig* : 

„<8*  freut  mi$  re$t  fel>r,  baß  bie  Sanb*  unb  fforftwiftlje  \\a$ 
5Rün$en  lommen;  bie  8 anbtt>ir t r>fd>aft  ifl  ba«  »11  erwidjtigfte  für 
Hävern!" 


3dj  erlaube  mir  nod)  ein  paar  Starte  über  bie  ©efcbäftffübrung  unb  über  bie 
Vorbereitungen,  bie  getroffen  würben.  £a6  widuigfte  ber  @ef$Afte  mar  bie  @nt- 
ttxrfung  ber  fragen.  (§d  war  bieß  nicfyt  eine  bloß  mecfyanifctye  Arbeit;  e$  ifit  ^iec 
von  einem  btyern  @eficf)tspunfte  anzugeben.  34  batte  mir  vorgenommen,  über 
ba*  Verfahren  in  biefer  Segiefning  5Refyrere$,ju  entwideln.  2)a  aber  bie  fragen 
©egeirftoib  eine*  eigenen  Sortragd  finb,  welchen  $erjr  ^rof.  Dr.  #lubed  galten 
wirb,  fo  will  iä)  biefen  $unft  gegenwärtig  umgeben. 

6$on  im  vorigen  3<u)re  würbe  von  einigen  SÄitgliebern  unb  namentlich  von 
rinem  (Stiftet  ber  95erfammlung ,  $rn.  Seidjmann,  ber  aßunfcfc  geäußert,  baß 
anftatt  eine«  bloßen  Serjeicfcniffe*  ber  tarnen  ein  Sagbtatt  etfdjeinen  mochte,  in 
welkem  ba«  für  bie  £etrn  3ntereffantefte  aufgenommen  würbe. 

tiefem  SSBunfdje  if»  nun  entfproc^en  unb  e«  wirb  ein  Sagblatt  erföeinen  unb 
ieben  SRorgen  früb  7  ltyr  werben  6ie  baffelbc  für  ben  laufenben  Sag  befommen. 

2>en  Script  felbp  betreffenb,  fott  na#  unferm  Sorfdjlage  berfelbe  in  einer  größ ern 
«n§a$l  gebrurft  werben,  oft.  bie  »njatyl  ber  «Kitglieber  er^eifty,  bamit  bie  9Rit* 
glieber  einet  künftigen  93erfammlung.  im  ©tanbe  fmb,  fid)  benfelben  im  SBege  be« 
»udjbanbeW  verfd^affen  au  fönnen.  2>enn  e«  whrb  für  iebe«  SWitglieb  ber  fpäteren 
iKrfammlungen  gewiß  auc^  von  t)ol)m  Sntereffe  fevn,  bie  früheren  SSer^anblungen 
freien  |U  föim«u 


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48  Qrtf<  aÜQtmtint  <S(fc«mj. 

2Ba«  enblu}  bie  SBerfanblungen  felbf»  unb  bie  «ProtofoUe  betrifft,  fo  würbe  bie 
Unflott  flrtroffen,  ba#  ©efd&winbfcfcreiber  ben  eifrungen  beiwohnen  unb  ba*  wortlid> 
aufnehmen,  wo«  gefpro^en  wirb ,  unb  «rfl  fp4tcr  bie  SßrotofoOe  bann  von  ben 
©efretÄren  rebigirt  werben.  2>ie  ©efcfcwinbftyreiber  bringen  ba*,  wa*  fie  aufgenommen 
tyaben,  in  einem  eigenen  3immer  in«  »eine.  Diejenigen  $erren  nun,  welche  ein 
befonbere«  3ntereffe  baran  $aben,  ju  wiffen ,  ob  ifrre  Heufferungen  au$  richtig  auf* 
genommen  würben,  fönnen  bafelbft  na$fe$en,  ob  fein  3rru)um  vorgefallen  ifl 

Uebrigend  werben  £err  ^rofeffor  Dr.  Äaifer  unb  idj,  welche  junädtf  mit  ber 
9tebaftion  ber  ^rototoUe  beauftragt  finb,  und  erlauben,  baffelbe  fo  furj  al$  möglidj 
jufammenjufaffen;  benn  e*  foll  ni$t  nad)  bem  $orbi(b  ber  tßrotofotte  mancher 
©tänbeverfammlungen  fevn,  wo  beinahe  wörtlid)  bie  Slcufferungen  einet*  jeben  ein«- 
jelnen  9Ritgliebe6  vorfommen,  Sieufferungen,  bie  manchmal  mit  €>d$en  anfangen, 
wie:  „3d>  l)abe  ni<$t6  9?euetf  ju  fagen,  Sllle*  übrigere.  jc.m  welche  ba^er  füglidj  ale 
blope  iüicterl) olungcn  wegbleiben  tonnen,  wejtyalb  id)  glaube,  e$  wirb  fein  3Rit# 
glieb  e*  unlieb  aufnehmen ,  wenn  nur  ber  wefentlicfye  €>inn  bed  Vortrag«,  nid^t 
aber  ba*  Söort  felbft  im  ^irotofofl  erfcfyeint.  — 

Diefe«  ftnb  bie  fünfte,  weld>c  bie  <3kf<r;aft*fübrung  felbft  betreffen,  unb  worüber 
i$  mir  ©erify  ju  erftatten  erlauben  wollte,  ©ofem  nun  bagegen  feine  (f rinnerun« 
gen  au  machen  pnb,  fo  wirb  auf  biefem  Stßcfl  fortgefahren. 

Allgemeine  3uftimmung. 

Der  I.  Sßräfibent.  3$  werbe  nun  auf  bietenigen  ®egenftänbe  übergeben 
bürfen ,  welche  tytt  vorzunehmen  fmb  unb  im  3ße  fauligen  berfelben  Crbnung 
folgen,  welche  bad  $rotofott  von  Ottenburg  angenommen  fyat. 

Der  erfle  ©egenftonb  ift  bie  Benennung  ber  ©efdjäftöfüljrer, 

<I6  ifi  3fyncn  berehd  au6  ber  dinlabung  befannt,  bafi  ald  ®efcbäft$fül)rer  ber 
jQm  ftrfyr.  v.  SB e Iben  unb  $err  Sßrofeffor  Dr.  3%  tri  ernannt  worben  finb, 

Der  £e$tere  ift  iebodj  feit  ber  3eit  geftorben,  unb  wir  haben  bamit  einen  febt 
bebeutenben  Skrlufl  erlitten. 

$err  ^rofeffor  3*erl  bat  fein  ganje*  ©rubrum  von  ietycr  ber  Sanbwirtbföaft 
gewibmet.  @r  hat  fidr>  viele  Serbienfte  erworben  al*  ^rofeffor  ber  Univerfitöt  unb  ber 
lanbwirtbf^aftlid^en  Setyranfiatt  in  ©^lei^cün,  bann  ber  Sanbwirtf>fc$aft**  unb 
©ewerböfdjule  in  9ßün<hen.  (fr  ifx  ato  ©d^riftftellcr  vorteilhaft  befannt  unb  feine 
(Sncpflopäbie  ber  £anbwiru)f$aft  würbe  in  ben  meifien  lanbwirtr)fd?aftn<$en  «Schulen 
ju  ©runbe  gelegt;  er  war  rined  ber  thÄtigften  SÄitglieber  bee  lanbwirthfchaflU<r)en 
SJcrein*  unb  beforgte  bie  SRebaftion  be*  3^nen  befannten  lanbwirt^fcbnftli^en  Central* 
blattet.  (Sr  war  auefy  im  bürgerlichen  unb  Familienleben  audgejeid^net.  Sie  wer* 
ben  bal)cc  wo^l  begreifen,  wie  fel>r  und  fein  SBerluft  na^e  gegangen  ift. 

An  feine  6telle  b«ben  wir  ben  verbienftooUen  §errn  Dr.  Äaifer,  $rofeffor 
an  ber  »olvte^nifc^en  6$ule  babier  gew5bU. 


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Die  Serfammtatifl  ber  teUtftyn  ¥anb*  unb  ftorfrwirnje  I>at  aber  au#  nod) 
anbere  SSerlufte  erlitten,  bie  fel)r  ju  beflagen  fmb. 

3$  »itt  nur  anführen  ben  $ob  be«  $erm  '4$<>38e  in  3i*r«borf  unb  be« 
^rnn  $rofeffor  &nau«  in  Bübingen,  weld)'  leftterer  un«  feine  ftnfunft  ^ut>er 
bereits  gcmelbet  Ijätte.  — 

£>er  weitere  ©egenfianb  betrifft  bie  SBorlefung  be«  ©runbgefefce«  unb  bie  ®e* 
f<t>iifr£orbmmg.  3n  Ottenburg  tyat  man  r)ie\>on  Umgang  genommen  unb  nid)t  notfj* 
wntög  gefunben,  biefelbe  $u  bewirf en,  weil  bie  <5ad)e  ben  $erren  otmelnn  befannt 
ift;  wenn  nun  feine  9Bieber*9lebe  erfolgt,  fo  glaube  id>  annehmen  311  bürfen,ba£ 
aud}  Sie  jufrieben  fmb,  wenn  bie  SBorlefung  unterbleibt.  (2Birb  einffimmig  an« 
genommen.)  Der  zweite  ©egenftanb  betrifft  ba«  SBerjeidjnip  ber  8bgeorbneten, 
»eld)e«  ber  $rl)r,  t>.  SB  e Iben  befannt  $u  machen  bie  ©ütc  tyaben  wirb. 

§m  %xf)t.  ».  SB e Iben  trägt  ba«  sub  Lit  C.  wangebnuftc  ^erjeityiiß 
ber  $>errn  Slbgeorbneten  fcor. 

Der  I.  «Mfibent  Sie  SBeratityrijfe  ber  anwefenben  HRitgüeber  werben  aUe 
Jage  ofmefjin  befannt  gemalt  unb  3&nen  mitgeteilt  werben.  3$  tyabe  no$  nad>* 
jutragrn,  bajj  jwei  au«wärtige  SWitglieber  fodbefonbere  barauf  angetragen  fyaben, 
ba#  ber  Skrfammlung  ber  teutföen  8anb*  unb  $orftwir,U)e  if>re  Sfbwefenfjeit  angejeigt, 
unb  ibr  Sebauern  au«gebrütft  werbe,  an  berfelben  ni$t  iljeil  nehmen  ju  fönnen, 
ber  eine  ift  Güter  bereifter  be«  Vereine«  #err  Dr.  edjweijer  au«  Sfcaranb,  unb 
ber  «nbere  #err  ßefonomieratl)  tu  «engerfe.  Sffiir  fönnen  e«  nur  beflagen,  bajj 
He  UajMnbe  und  biefer  au«gejei<$hefen  SRttglieber  berauben. 

%d>  fann  nun  auf  ben  na^ften  ©egenßanb  übergeben,  namliel)  bie  öflbung 
fcer  5  Sffttonen.  2Ran  bat  jebod)  nod>  eine  fe<$«te  ©eftion  in  33ejug  auf  ange? 
»anbte  Xaturoiffenfcfyaft  porgef$lagen.  Sßenn  fid)  bafjer  wirflidj  SWitglieber  finben 
foUien,  eine  foleije  6te  ©eftion  au  bilben,  fo  fann  bief  alle3*w  »olljogen  werben. 

pr  jefrt  Ijanbelt  e«  ft$  nur  um  bie  »ilbung  »on  5  ©eftionen. 

2ßir  erlauben  un«  batyer  »Orjufd)tagen,  bajj  bei  ber  erjlen  6eftion  be«  Htfer* 
baue« bie  Silbung  übernehmen  möchte  ber£r.  gerj. fcinanjrau)  Dr.  ^abfl;  —  bei  ber 
5»eüen  6eftion  für  »ie^u^t  unb  SBiefenbau  ber  $err  gel).  ?Raü)  »aron  t». 
eilri$«$aufen;  ~  bie  britte  6eftion  für  ba«  gorfrwefen  ber  §err  gel).  Dber* 
forflratb  t>.  I^  oma,  unb  bei  ber  »ierten  ©cfHon  für  lanbwirtt)fd)aftH$e  ©ewerbe 
fyn  ^rofeffor  Dr.  ^lubed  au«  ©rafr,  —  weldje  fämmttid)c  fidj  baau  auc^  be* 
reit  erftörten.  3«r  fünften  ©eftion  für  £>bfb  unb  SEBeinbau  ^aben  wir  einlaben 
ju  bürfen  geglaubt,  ^errn  ©eneraU^ieutenant  gt^rn.  ».  91  ober. 

2)a  iet»^)  Se&terer  fte  nic^t  annehmen  ju  fönnen  erflärte,  inbem  er  nid)t  wd^ 
mfr  ber  gangen  Dauer  ber  Serfammlung  hier  bleiben  fönne,  würbe  ber  Antrag  ^rn. 
Ör.  Ungern  ad)  gemalt,  welker  iljn  au^)  annahm. 

4 


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50 


Srfte  allgemeine  €ifcung. 


«ofal  unb  ©tunbrn  ber  ©efrionev  ©jungen  werten  an  beut  ©efrion«  Limmer 
angeheftet  werben. 

3cnc  ^erren,  n>cld?c  ftd>  ben  ©efttonen  anfd)liepen  »ollen,  werben  fld^  baljer 
an  bic  gewallten  SBorftänbe  wenben,  bamit  ba«  Sßeitere  beforgt  werben  fönne. 

(*in  weiterer  ©egenjianb  ift  bie  vorjährige  Dledjnung,  weld;c  von  ben  SJorftön* 
ben  ber  Hltenburgcr  Scrfammlung  eingeftyitft  würbe,  woraus  fid>  ergibt,  bafi  bie 
begaben  bie  (Einnahmen  weit  übertroffen  haben,  unb  baf  bao"  SXeficit  von  ber 
bärtigen  SanbeSfaffe  gerragen  würbe. 

(Sö  frägt  fid>  nun,  ob  biefe  «Rechnung  einer  weiteren  Sujriftfarion  bebürfe?  3m 
vorigen  3at)re  war  man  in  Hltenburg  aufrieben,  bafj  bie  9iedf>nung  vorgelegt  würbe, 
unb  bie  £oc^uverebrenben  fetten.  haben  ftd)  geäujjert ,  bafj  fte  feine  weitere  3ufru 
fifation  unb  einfielt  verlangen.  3$  glaube,  ba&  e$  aud>  f)iemit  fein  »ewenben 
haben  unb  über  biefen  ©egenfianb  weggegangen  werben  fönne. 

9?un  wirb  e«  auefy  von  allgemeinem  3nfereffe  fevn,  jn  vernehmen,  welche  SBorr 
unbSlntrÄgc  anbieVHI.  SBerfaramlung  gefiettt  worben  fmb,  unb  au^jufc^eiben,  welche 
jur  allgemeinen  ©ifrung  unb  Weldje  jur  Ueberweifung  an  bie  einjelnen  ©eftionen  ftd> 
eignen.  — - 

^rofeffor  Dr.  Jtatfer  trägt  herauf  biefelben  in  nad#chenber  JDrbnung  vor: 

V  c  r  y  t  \  d)  u  x  $ 
ber  verriebenen  Slnrrdge  unb  JBorträge,  weU$e  jur  VIII.  JBerfanunlung  ber 

teuren  Sanb*  unb  gorftwtr%  etagefenbet  ober  vorgelegt  worben  ftnb. 

'       ■      ■        '  »  - 

3ur  öffentlichen  ©ifcung. 


9io. 


©egenjlanb. 


(Siufenber. 


4 

6 
7 

8 


Ueber  $rofcuftfon  unb  GrnäbrungflfaijigfeU 
fce«  ©runb  unb  ©oben«,  unb  bie  «erpaefc 
fangen. 

lieber  ©elbpabmtnijhcatloo  ober  Serbatyung 
bet  ©üter. 

Ueber  äSerütffl^ttgotig  bet  Äunft  unb  @d)cit* 
tjeit  in  bet  SaubtDirUjföaft,  jur  frage  6 
fiebrig. 

Ueber  ben  Wufccn  »cn  5WuftertoirJfjfdK)(t. 


8r$r.  o.  Biete  fei,  «aubwarf^oH. 

$r.  €4)(eba4  ju  ©anfenb,ef. 
$r.  $rofeffor  SBerfer  ju  SRcjhxf. 

$r.€onfulent  3K cier  ju  Tarbarg. 


"'^^^^««^«■^^rtt  kr.  »onÄiujelbao},  ©ttrainrntaii« 
Sejug i  auf  bie  SUlmanbfrage  im  2Bod)eiu      *>„  «Ebingen. 
Statt  für  «anb*  unb  «autoirtbfdiaft/ 


$au«h>irtbjä)aft. 

Ueber  «anbtoirtljfdjaft  unb  bereu  ©erbeffm 
uug. 

lieber  bie  ftttli$e  ©ürbe,  melftje  mit  ber  Äu«  - 
Übung  ber  Sanbtotrtijföaft  »erbunben  tjt. 

Ueber  ©ebunbenbeit  unb  SljeUbarfeif  be*  L.  Sinanj  *  «eferenbit  Steffi ng  »ca 


£r.  »ou  ©alfet^orß  von  «nbede  in 
*£D*  f  dien« 

$r.  Siegt  trangfcalb.  ©ebel. 


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8J«r$anMuugen. 

51 

«He. 

Giegenftanb. 

'                ...       '            .  . __ 

tiinfenbev. 

9 

lieber  33rweguugen  ü;i  (Mctieibljanbel,  übet 
Slgrifultur  in  ©rojjbrittanirn  unb. einigt 
allgemeine  fragen. 

£r.  Dr.  J£ifl  au«  9tug«burg. 

■  - 

(0 

lieber  bie  Srage  «Jlc.  2.  ..... 

Jj?r.  .RrieginaUj  v.  Hattorf. 

n 

lieber  ben  @taubj?unft,  auf  WeU&em  bie  Maiuxr 
*incnf«^aften  ben  ranbbau  um  bie  Witte 
be«  19ten  3al>rl;unbcrt«  arfirllt  fjaben. 

£r.  lircffjfcr  Dr.  ftfubrrf. 

• 

12 

Iteber  bie  9lu«bilbung  unb  Prüfung  tanb-- 
wittljfcbafllidjer  Dieven. 

£r.  ttum}irfd)t,  f.  prtnf.  Hint*rat(). 

13 

lieber  bie  <$ragc:  wie  weit  b<*t  ber  xanbwirtb 
in  feinem  ©irfen  aud)  auf  Äunfl  unb 
(S^cnbeit  ftücffidjt  ju  nelfmcn. 

^r.  Sanief,  ®irif)fcf;aff«rät(>. 

2 


S 
9 

10 
11 


1 
2 


3u  ben  6eftionö<@iu«nflen. 
,    •    I.  ftut'SWerbatt. 


Theorie  ber  «örifcmiüel  .... 

i                                 .  ' 
lieber  .Kartoffelban  

lieber  Düngung  mit  <2aurtn  .    .  . 

lieber  £abacfbau  jur  25f)en  «frage  .  . 

Beantwortung  ber  fragen  7,  10,  21 ,  22 
u.  28. 

Heber  ba«  fdjarfe  Uebereggen  be«38eijen« 
jur  ftrage  21. 

Heber  ben  «nbaa  ber  £ülfenfrüdjte  unb  bie 
grefe  5Bi*Hgteit  berfelben  af«  fünftige« 
«J<abjung«mirte(. 

Heber  ba«  Gtaano  ....... 

3Wittr)eilnng  über  ba«  «RefuHat  eine«  «Ber« 
fudje«  mit  »en  $rn.  .«Jticfer  in  3Äa(nj 
proVcnirten  Samen. 

Heber  ba«  SRutterforn  ....... 

Heber  errirfjtung  t>ön  «Ärferbaufdjulen  uub 
über  bie  7te  Jrage.  ' 


|£r.  Dr.  9Mauj,  VmTt.  9(vjt  ju  öpp 
fingen. 

Cefpnomie-3nf^ff' 


)  #r.  X  e  i  n  j  m  a  n  n , 
J    ter  in  «eirjig. 


£r.  SJegenljarbt  jn  Äarl«fiabt. 

J&r.  Heber,  f.  »reup.  91m«tratb,  von 
(Sattenberg. 

Jjjr.  Dr.  ftianj' Hefcelb,  ftorfb  ic.  >c 
Statt;  $u  «ubeuift  in  ©djleften. 

■§r.  3ol>.  Äug  er,  Äaftner  unb  Beam- 
ter be«  ®ute«  «Heuljof  in  Webender; 
reldj. 

4?r.  ©b.  JjJ  ort  mann  von  £Deu(;.ftö(n. 

«$rfjr.  ».  £öffel()ol)  ju  .$>erelb«baäj  in 
23aierbieffen. 

£r.  Dr.  3of.  93urf;ner  au«  SWündjen. 

£r.  (Jafv.  <Sd)nciber,  grfjuUcljrer  ju 
Cberlautetbaa)  im  f.  ¥bg.  Pfaffenhofen. 


IL    $iir  SJielnw^t  unb  9ßiefeiu>peflc. 


Ueber  ©iefenbewafferung  ..... 

3af<^rtfc  »om  31.  Äuguf*  über  einen  SRild)- 
meffer  mit  Serfjeng  unb  gebriidtrr  9e- 
fd)reibnng  feiner  Knwenbung. 

3«fdjrift  vom  20.  Hagufi.  über  eine  elafli- 
fdje  ©ieb,entbläb,uug«rö^rc  mit  SBerfjettg 
unb  @ebrau^tfan»fifung. 


£r.  Dr.  (Sb.  SWanj,  ytitt.  «rjt  *u 
Clingen. 

grf|r.  w.  (Mum*>l>enberg,  ©ut«befi 
fcer  ju  SCBaUenburg. 

•dr.  3.  £.  6 biege!,    Sobrifant  ju 
3Äidjcl|Libt  im  ©reflifrjogtyume  *c)"' 

4* 


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52 


Grfte  allgemein«  ©ifcung. 


Sie. 


Gfcgen  ftattb. 


(Sin  f  enber. 


1 

2 


^reiben  v*m  31.  9lugnfi  über  fyelnflcini' 
föen  Sutter  (mit  2  ©ebiinb  «utter). 

lieber  Fütterung  mit  Jfartojfel     .    .  . 

fluf  meinem  etanbtountte  ifl  bie  ^ferbejuefct 
in  ©übteutfdjlanb  ju  ben  fragen  41,  42 
u.  43. 

Beantwortung  tee  grage  50  über  verfdjie; 
bene  ^ifbfranffyeiten. 

Werfudj  jur  Segrünbnng  einer  naturgemäßen 
lanb»irtbfd)aftli($en  3Jief)jud?t. 

(Srflärung  eine«  Sntter.-fteimen«  mit  jerlcg* 
barem  2>a#e  (mit  einer  3ri<0nung). 

lieber  fflefcrbernng  fcer  5*iebjuc&t,  befonber« 
über  bie  ©iefenbauföule  Ju  »avreutb. 


£r.  $erb.  trummer ,  ©utabefoer  a«f 
©ollanb  in  3ütlanb  unb  in4)olnftein. 

ffrj.$e*J,  fürfll.  JBertoaltrr  ju  Jli^ 
büb,et. 

£r.  *3aron  v.  £inben  von  S9 üt> rl, 
f.  b.  Xämmerer  k.  ie. 

•  » 

£r.  «ueber,  f.  i»renp.  Kmtiratb,  ju 
Battenberg  bei  »orb^elm. 

$r.  «ÄSalfe  nb,orft  *u  «nberfe  in  SBefl* 
traten. 

ftrljr.  v.  26ffelb,otj    ;n  £<rolb«badj 
in  »averbieffen. 

£r.  3  er  jog,  Seljrer  ber  bertigen  Ärei«* 
«anb»irtb,föaft«=  unb  <Se»erb«.-©*ule. 


III.  gut  SorfhvmWaft. 

«bljanblung,  tofe  bie  WabeltoalbrauVen  ju 
verminbern  ober  unfc^äMfc^  ;u  matten 
feven.  —  3nfonbe»l>eit  ob  bie  Siauven  aueb 
gefunbe  «abeln  angeben  rönnen. 

^reiben  vom  8.  «ugufi  1844  mit  einem 
©tücf  verfteinerten  15  guf  unter  ber  örbe 
autgegrabenen  (Sidjenljcfjf. 

lieber  bie  2Bübf(&äben  ' 


$r.  3immet#   venf.  ftorflmeifler  ju 
«Himberg. 


Äön.  gorflvrroattuug  2>eggenbcrf. 


9lbf)anbln«g  über  ben  «ubau  frember  Mv- 
arten. 

iSinlabung  gur  nadjflen  SUerfammlung  ber 
fübteutfrfjen  ffcrjtoirtye  SarmftaM  im 
3af>re  1845. 

Antrag  über  bie  5Rebaftion  ber  ^rotofolfe 
ber  gorßfection. 


J>r.  Sdjlebacb,  von  (Sanfenfyof. 
£r.  ©efyler  angemefbet. 

£r.  Dberforfhatfe,  ©ebefinb. 
93on  bemfelben. 


IV.  guc  l>antm>ir«)fc^aftlid>c  ©werbe. 

£r.ffrj.aefcl)olb,5orfc «.  ®irll>f*aft* 
ratl)  ju  Äubinifc  in  ©Rieften. 

$r.  $rof.  Dr.  ©lein  b,  eil- 
$r.       Wegging  von  «o^eim. 


lieber  bie  Grgrugung  «nb  Sabrifalion  bei 
9tüben^u<frr0. 


lieber  bie  ovtiföc  ©eljalt^ro&e  be*  $ier«. 

Ueber  bie  8ortf<fcitte  ber  @efbenju*t  in 
Sßürtemberg. 


V.    $ür  SBem*  irnb  Dbfibau. 

$$rn.  ®oit   nnb  gleif^manw  gu 
Dürnberg. 

£r.  8erb.  Stieb  er,  IDominifaWStevrü' 
fentant  von  9lnbe$an  in  fflalijien. 


©^reiben  vom  31.  Slugnjl  über  <Jla$bi(bang 
von  Dbftferten  mit  SWufter. 

|lteber  Sertilgung  ber  »anten  in  Dbfrvlan* 
tagen  unb  über  bie  fogenannten  £afd>rn 
unb  ben  HüflelfÄfer  mit  JDejie^ng  aif 
8ragc  70. 


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SBfrljanMiuiaeii. 


53 


tSegenftanb. 


(Si  nfenber. 


Ülb^anblaBg   übtt  ben   Sty'felbarfcn  s  Aäfer 


Uebtt  ben  ßinfhijj  bf6  Unterfiammtf  auf  bic 
grndjte  bft  barauf  verrbcltrn  E&fifortcn. 

9lbbasb(nng  unb  Stnlfituna,,  b(r  (Milte  bx« 
Jätftlitfc  fea$fntbcit  SBci«w  f<f»on  im  Serfc 
fle  J«  frefHmmen ,  jnr  ©fantwovtana,  ber 
frage  72. 


Äön.  ^ofgotten * 3itenbait  #r.  ©eifc 
in  Sßäiufcn. 

£r.  Subl».  Saxler,  Setter  onb  <9ut«; 
fceft&et  in  Stuttgart, 

£r.  ©e&afliait  (Sftglertlj  »on  9tan* 
betacfer. 


2)«  I.  *ßräfibent.  2ßa6  tyieoou  ben  Seftioncn  angehört,  n>irb  benfelbcn  ju; 
grfcbloffen  werben;  wa«  ju  ben  allgemeinen  Styungcn  gehört ,  wirb  ;in  benfelben 
»orfommen.  <5d  ftnb  au*  einige  $>rucffachcn  eingenommen,  welche  jUt  (Sinftcht 
vorliegen  unb  bejtyalb  in  ba«  aufliegenbc  SBerjeiehnifi  gebraut  worben  finb. 

SBir  werben  ben  $errn  ©nfeobern  bafür  ben  S)anf  bet  3krfammlung  audbrürfen. 

«Jfcof.  Dr.  Jtaifer.  $ie  meinen  ber  2)racff(^rificn  ftnb  nur  einfach  eingereiht 
worben,  allein  jwet  ftnb  in  großer  Hnja^l  übergeben,  bie  eine  »on  £errn  23aron  ». 
Sraunhofen,  ein  fehr  intereffanter  Bericht  über  feine  35Birtf)fchaft,  bie  Stnbere 
ton  £crm  3infer  über  bie  Äno<henbrü<higfeit  bc*  »inbbiebed. 

hierauf  würbe  fcfdjloffen,  baj?  beiben  £crren  namentlich  gebanft  unb  ber  2)anf 
im  ^rotofoüc  niebergelegt  werbe. 

Der  I.  s4$rdfibent.  Wach  ben  formellen  ©cgenftönben  !aun  ich  nun  auf  bic 
materiellen  übergeben. 

©leich  in  ber  erßen  Si&ung  ber  3$crfammlung  ju  Slltenburg,  wie  ftch  bie 
Herren  erinnern  werben,  bat  ^>crr  Saum  t>.  ^Bretten  bauch  einen  umfiaublichen 
Vertrag  übet  conwaratioe  93erfud)c  getanen.  ($$  finb  bamaß  ©cgenftänbe  benannt 
unb  in  fragen  Bezeichnet  worben,  welche  im  SUtenburger  ^rotofolle  S.  232  u.  f. 
aufgeführt  finb,  um  von  ben  Scf  Honen  ausgewählt  unb  burcr)  couwaratfoe  Sfcrfuche 
»on  mehreren  SÄifgliebern  bearbeitet  ju  werben.  2>iefe  Sache  hat  aber  it)re  SBoll. 
cnfomg  niii)t  erreicht,  bie  ^eftionen  unb  itberhaupt  bic  ganje  $8erfammlung  ftnb  ju 
friujc  aufteinanber  gegangen,  bic  einzelnen  ©cgenftönbe  würben  nicht  bezeichnet  unb 
*abcr  ftnb  auch  feine  Berichte  über  comparatioc  SSerfuche  eingegangen.  9tur  §crr 
Baron  »,  Srcltenbauch  felbf*  hat  comparatwe  Serfuchc  nach  feiner  3bee  unb 
Kitte«  Süftcme  toeranftoltet,  unb  felbe  in  einer  Delation  J)ter>cr  getieft.  3)iefe  fficr-- 
fuche  betreffen  35  ©egenfWnbe  bed  Hcterbaue«  unb  2  ber  Siehjucht. 

Sarin  cd  ifk  nötyig,  bajj  Sie  aud  bem  Schreiben,  womit  ber  £err  Sntragfteller 
Kinc  ttcfultatc  eingereiht  höt/  ^  frfne  weiteren  ffiünfche  »ernef)men. 

^rof.  Dr.  Äatfer  lie«t  au«  biefem  Schreiben  ftachftebcnbc«  »or :  „SMcin  «ntrag, 
berichtet  #erm  Saron  o.  ©reitenbauch,"  be^og  ftch  natürlich  nicht  nur  auf  bie 
wniluigeSetfammlung  fonbern  er  beabftchtigte  bie  flehenbe  (Sinrichtung/  baf  bmSRit^ 


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54  Grfte  «tlgemetee  ©tfcung. 

gliebem  jcbe£mal  ein  gebrudte»*  93etjdcf)ni£,  becjentgen  9$crfuctydfragen  beim  9tu&inan* 
bergeben  mit  auf  benÜHkg  gegeben  werben  möchte,  welche  bie  33erfammlung  biö  jut 
nädMlen  vorntgdroeife  comvaratjv  erörtert  ju  feljen  wtinfdjt.  <5o  ifl  wotyl  ber  9ln* 
trag  von  ber  3?erfammlung  audj  verftanben  unb  genehmigt  worben,  obf<f>on  bie|j  in 
bem  QommifltondgutadjTen  niefyt  beutlid)  auögcfvrocfycn  worben  ift. 

(5ö  wäre  bcmnad)  fefyr  ju  »finden,  unb.  würbe  in  bem  «sinne  be6  33efcfyluf[eS 
ber  Slltenburger  SBerfammlung  liegen,  baj*  in  ber  erfien  Si&ung  ber  fflündmer 
s.8erfammhmg  eine  Cfommiffion  niebergefefct  bliebe ,  welche  t>ie  93erfud>Sfragen  für 
ba6  nacfyftfolgenbe  Satyr  jeitig  genug  auswürfe,  bamit  fic  nodj  jettig  genug  gebrueft 
unb  bat  SJlitgliebern  beim  Sc^uul  ber  SBcrfammlung  mitgegeben  Serben  fönnen. 

* 

Der  I.  ^räfibent  wären  alfo  an  toem  fünfte,  ba  wieber  anjufnüvfen, 
wo  e3  in  Ottenburg  gdajfeu  würbe.  ■ 

Wirb  notfnuenbig  erfdjeinen,  eine  (Sommifjion  ju  bilben,  ober  bie  frühere  ju 
erneuern,  um  biefen  (Wegenfianb  weiter  31t  »erfolgen. 

Die  (Sommiffum  tydtte  3  Kufgaben: 

1)  bie  ganjc  «ifte  ber  ©egenfränbc  —  im  Slltenburgcr  ©etiebte  6.  232  ie.  — 
noc^  einmal  burdMugefyen  unb  ju  prüfen, 

2)  benetymlid)  mit  ben  6cftionen  biejenigen  (^egenftanbe  aufyufyebeu,  weld)e  für 
baö  fommcnbc  Satyr  aufzugeben  waren,  bamit  metyrere  Dcfonomen  ftety  mM  «>ntyara* 
liven  $erfud;en  bcfctyaftigen  unb  bann  wenigen*  1  3Ronat  vor  ber  näctyfien  9kr* 
fammlung  bem  funftigen  SBorflanbe  bie  9iefultate  mitteilen,  unb  cnt>ttcf> 

3)  bie  vorgelegten  föefultatc  ehtjufebcn  unb  bann  vorläufige  ©eftiminung  ju 
treffen,  welcfie  gragen  hierüber  gegeben  werben  feilen,  jut  «Sefu'on  für  ben  Kder^ 
bau  unb  wclctye  jur  Seftion  für  bie  ^ietyjuetyt. 

3cty  fcblage  batyer  jur  ©Übung  ber  Gommiffton  ben  £errn  goty.  ftinanj ;  !Ratr> 
Dr.  $abft,  ben  £erm  'Xöröct  unb  ben£ewn  3Birltyfd)afttratty  Sßanief  vor,— 
WeldH'bic  äßatyl  anjunetymen  auety  erflärten  unb  nod)  $wei  3)fitgliebcr  beiu'etyen  fornten. 

Der  I.  ^räftbent.  m  tyabeu  jwei  veretyrltd>e  ^itglicber  gewünfetyt,  in  ber 
elften  eifcung  fyrectyen  ju  bürfen,  —  ber  £err  ftegierung^ireflor  ©ebcl  unb  J&err 
^rofeffor  Dr.  £luberf. 

3cty  labe  »orerfl  ben  £erm  Direflor  ©cbcl  ein: 

£crr  Direftor  (Mebel: 

lieber  wiffcnfctyaf tlictye  unb  fitllid;e  5ÜJikbe  betf  Vlrferbaued. 

3iMllfcmmcn,  freuitblid)  feib  idlltommc"  tjicr. 
31?«  SWänncr  von  £üb,  tterb,  pft  unb  deficit , 
Tic  ifti-  fiiijlammt  l*rn  ticijicr  *2iMf;bcjiict 
•pabciflccilet  ju  tev  SNcnfc^brU  s^r|1c». 

15?  ift  ja  nirtjt  um  ctilni  9{ut)m  }ii  tljun, 
sJi>iv  lMdjttn  nur  bie  ISifccnsVajl  \n  minbfvn  ; 
Trum  voirb  auf  unferm  (Streben  €f>j<n  ruljii, 
5i<etm  frir  bem  «rmm  feine  <5crgen  linber». 


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©ebel'«  SRrtr 


Grböbet  wirb  bar*  un«  ber  Orte  krocht, 
Dem  «gei  $lefß  ber  teilte  £ob>  bereitet 
mt  freiem  ©elft  nab  b>h«  ©iffenfehaft, 
(Sin  neue«  üben  emfig  au«gebreüet. 

Drain  freubig  an  ba«  SBBerf!  ba«  3*el  ift  groß, 
Die  3eit  ift  leiber  fnrj  jnm  ernten  dringen ; 
Doch  ungemejme  .Kraft  rnbt  in  be«  SJieufcljen  Schoo«, 
Stecht  angewanbt  muß  jebe«  9üer(  gelingen. 

Sehr  ehtwnrbige  9erfammlnng ! 

Senn  bie  Sergnngcnhelt  bem  ®eijle  nicht«  al«  eine  unnuterbroebne  ®egenWart  iß,  fo  ftnb 
wie  nm  fo  wehr  berechtigt  in  fie  jnrid  ju  flauen,  wo  mir  bann  finten:  ba§  ber  ©cgenflanb,  ber 
una  beute  fo  gablreicb  an«  ben  entfernteren  (Segenben  verfammelt  —  ber  «derban  —  and)  feit 
bem  bnnflm  Urfvrnug  ber  «efebiebte,  ja  an«  ber  Seit  ber  ftn^en  nnb  Sagen,  bie  größte  Sbtaty 
trag,  bie  Vd>fle  öfjrnng  genoßen.  £ie  3ubier,  bie  «gvvtcr,  bie  ®rie<hen,  >>ie  Semer,  föafen  ibm 
einen  eignen  Gnttn«,  nnb  unverfebroben  bar*  fbätre  Jßerbilbuug,  überall  im  3RcnfcbÜ$en  ba« 
0*rülidje  erfennenb,  waren  c«  verfinnlichte  (Sottljeiten,  bie  fie  ju  feinem  befonbern  Sdjufc  aufhellten, 
nab  in  beren  SBilbern  fie  U)n  verehrten.  Unb  wenn  ber  tfaifer  von  (Sf>ina  ben  Sag  jnm  feierlich* 
fien  be«  Sab"«  ergebt,  an  »eifern  er  mit  feiner  $anb  ben  $flug  bar*  fegenreiebe  Staren  fityrt, 
fo  tbnn  nnfre  Jurftea  nicht  miaber  Danfen«wert&e«v,  inbem  fie  bar*  weife  ®efcfce  unb  Slnerb* 
nungen  ben  Sieben  von  feinen  Sailen  befreien,  unb  burety  geeignete  jWecfmäßige  Unterricht«--  unb 
befonbre  Pflege » «nftallen  (Gelegenheit  barbieten  bem  ?anbwirlh«  eine  wiffcnfdjaftliche  ?lu«bilbttng 
ja  gctoäbren,  unb  babureh  bie  beebfte  »lülbe  ju  ermöglichen.  3a,—  fie  tyun  nod)  mebr;  benn  ba 
bie  &}ijfeni"djait  fich  not  mit  bem  (Seifte  brfreunbet,  —  $«lla«  vellenbct  au«  bem  Raupte  3ubi' 
ter«  be«  bö<büeu  ®ette«  unmittelbar  entfbreßen  —  ber  ®cifl  aber  göttlicher  9iatur  ift ,  fo  toirb 
babureh  ibr  eine  <Srh«benb/it  gewäbjrt,  wie  fie  nur  immer  eine  menfehliche  SBcfc^aftigung  ju 
erringen  oermag, 

Dtefer  ©eftdjteH'unft,  meine  b>bg«brie  Herren!  bürfte  bei  bem  ^Beginnen  unfercr  Xb,ätigteit 
befenber«  fernhalten  fein ;  aar  *u  lange  hat  bie  ebelftc  Sefchäftigung ,  welche  unmittelbar  ba« 
Dafein  bc«  Straften  unb  fein  »b>fif$e*  SBc^fcin  begründet ,  nach  biefer  rieben  ©egen«gnc«e 
gefebmaebtet  ohne  je  ibren  Dürft  genügenb  beliebigen  ja  tonnen:  jabttefe  ©ueber  ftnb  jtoar  ge^ 
icbticbcn,  ungeheure  SRaterialien  .auch  gefammelt;  aber  inbeß  man  fortfcauetub  Erfahrungen  auf; 
fte Ute  o^ne  p  wiffeti ,  »ad  örfabrung  fei ,  unb  obne  ibre  großen  ©cbwierigfeiten  hinlänglich  ju 
fennen,  hat  man  bem  befonnenen  Jorfcher  nur  fajl  unüberfteiglichc  $rnbcrniffe  in  ben  3Beg  gelegt 
»er  benen  er  jurueffebreefen  unb  in  ftngfifcbwciß  geraiben  möchte,  SJcrbammt,  jWei  Drittheiie  bc3 
Xebeu«  an)utoenben  nm  ju  loiffen,  n>a«  bie  Slltoorbern  oft  melft  gcfafelt  benn  gebacht,  mehr  geträumt 
al«  midlich  gefehen,  ift  bie  leftte  wenige  übrig  bleibende  3eit  feiten  hinreichenb  noch  ®rcße«  p  voll- 
bringen. ®a«  jeboch  bie  einzelne  Äraft  nicht  vermag,  wirb,  ber  vielfach  »ereinten,  —  läßt  fie 
ftch  nicht  )n  einer  nnangemeßnen  3etfVlitt^rung  verleiten  —  leicht  möglich.  ®enn  nicht  unnüft 
wieberholt  wirb,  wa«  fdjen  bnnbertmai  ba  gemefen,  nidjt  bie«  geftjrocben  wirb  um  bie  eignen  «aule 
ftch  freubig  in«  £)b>  tönen  \n  laffen;  e«  niebt  ju  fc^wer  wirb,  etwa  einen  wiegen  Ginfall  ;u  un- 
terbrnclen;  wenn  jeber  nur  ®ebiegene«  vorbringt;  jo  wirb  bei  folchen  Herren  ber  föiffcnf^aft,  wie 
fie  h«ft  verfammelt,  3eit  unb  Crt  hinreichen  um  Dcnfwnrbige«  au«  ber  unetfehöpflichen  »nnbgmbe 
be«  ®eifle«  beranejuförbern. 

Xa  inbeß  ber  menfehliche  ®eift  ftch  nie  wiff«nf<haft(ich  befchäftigen  fann  ob.ne  feine«  göiili. 
chea  Urfprung«  ftch  befoaber«  beivußt  ju  Werben,  ohne  burch  bieje«  SJewujjtfcin  ftch  frt'ft  itt  c^rcn» 
nnb  eine  Grhabcnheti  ber  ©eflnnung  anjnnebmen ,  fo  entfteht  baburch  ein  neuer  b«bft  bebeutenber 
»ewinn  für  bie  £aubhabnug  nnfer«  «egenfranbe«;  bie  innere  ©utbe  unb  »egeiflerung  wirb  anf 
ba«  äußere  Sc  ben  übertragen  —  litte  rae  emollient  mores  —  unb  fo  fehen  wir  benn ,  baß  wiffen* 
fdjaftlich  gebilbete  SWänner,  Wenn  f!e  fich  bem  Äanbleben  nnb  feiner  ©cfdjäftigung  wibmen,  in  ber 
Segel  bie  beften  «hemänner,  bie  gerechteren  Sorftänbe,  nub  bie  mitbeflen  Pfleger  ber  «rrnuth  ftnb ; 
bei  ihrer  ruhiges,  gleichartigen  Stimmung,  bie  nicht  btrah  h'fHge  8eibenfcf?aft  ^errißen ,  gelingt  e« 
ihnen  eine  lteben«würbige  ®emnth(ichfeit  pch  anzueignen,  fich  infrieben  nnb  glüctlieh  fubleub,  finben 
fie  auch  «n  fich  ba«  lebenbige  ©ebarfnfß  bem  böthften  ®efen  iljre  innere  53efelignng  mit  beißeftem 
Danfgefnbl  jn  befrnnen ;  tveßhalb  wir  gewahr  werben,  baß  mebr  ^römmigteit  bei  ibnen  beimtfeb 
ili,  nub  «ITe«  ftch  »mint  nm  fie  ju  SBorbilbern  ib,rer  Umgebung,  unb  ju  Tätern  ib,rer  Ualergeb^ 
am  ju  machen. 


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56 


Seil  fte  felbß  gebilbet,  wiffen  fie  auch  an  Anbew  bie  ©ilbnng  an  fehlen ;  fie  werben  üd> 
baber  gerne  be«  Unterricht«  ber  niebern  ©olf «Haffen  annehmen,  biefen  $u  verbreiten  nnb  ju  erbeben 
ftteben,  batnit  Aberglauben,  9)o^ett  nnb  £nmmbeit  immer  mehr  V»n  .ber  drbe  verfebwinben. 

@cll  beut  vielen  menfdjlieben  ölenb,  über  Welche«  iefct  fc  allgemeine  bittre  Älage  geführt 
witb,  ßTÜnblict)e  Abhilfe,  wie  tt  notbwenbig  iß,  aeföetyen,  fb  iß  e«  nur  auf  biefem  SEBege  autf« 
führbar ;  befonber«  wenn*  unter  biefen  ^BerbdUniffcn  ba«  ©ere<btigfeit«>©efübl  immer  mehr  an«ge? 
bilbel,  unb  für  bie  nu^lidjen  unb  anaeßrenflten  Arbeiten  auch  ejne  angemeffene  ©eloljnung  gereift 
«Piro  ;  wenn  bie  allgemeine  Au«bilbnng  beTgeßait  vorfebrritet :  baß  mir  fünfiig  in  benjeuigen,  weh 
che  un«  nnfer  ©ermögen  erwerben  unb  erbalten  Reifen,  niebt  bie«  nnglwbe  &erf)euge,  fenbern 
wahre,  wenn  aud)  untergeorbnete  gamilieu«<8iiebcr  etblicfen,  beren  nicht  bie«  leibliche«  fenberu 
auch  ßttlicbe«  SBeb,l  und  lebenbig  am  $erjen  liegt. 

$ieut  unfre  ©erfammlnng  baju  —  nnb  tuer  Knute  baran  jweifeln  —  tiefe  erwähnten  ©mnb 
fäjj>c  in  un«  gu  befeßigen,  fte  fräftiger  in«  lieben  ja  übertragen:  o  bann  iß  vielfach  gefegn^t 
ber  Sag,  an  bem  mir  und  biet  vereinen,  einen  heiligen  ©nnb  juin  9Bcbte  ber  9Wenfd)beit  ernrnen, 
au«  bem  bie  beilfamßeti  folgen  über  bie  weiten  ©auen  uufer«  jdjenen  ©aterlanbe«   fleh,  »erbrei- 
ten werben. 

SetI,  $täfibent.  3$  labe  mmmttyr$rn.  ^rofeffor  £lubetf  ein,  feinen 
Vortrag  ju  galten. 

^cofeffor  Dr.  £lube<f: 

£od>anfebnli($e  SJerfammluna,! 

2Bir  b,aben  un«  anf  bem  flaffifdjen  ©eben  ber  Äunß  im  I9trii  3abtr)nnberte,  auf  einem  ©eben 
verfammelt,  auf  weitem  3been  verfervert  unb  ba«  ©cMicbe  in  einer  bem  SRenfcben  wabme^mbaren 
dorm  bargeßellt  werben. 

SRögcn  ftc3r>  bie  ©egenßänbc  unferer  ©efbreebungen  and)  nur  auf  bie  materielle  Seite  ber 
Natur  befebränfen,  nnb  rennen  wir  gleich  bie  fite  ftrage  be«  Programm«  für  bie  VIII.  ©erfamm.- 
lung  tentfeber  xanb--  unb  ftorßwirtbe  aurf?  nur  babin  beantworten:  bajj  biejeunß  nnb  bit  «Schönheit 
bei  lanbroirtbfcrjaftlidyen  Einrichtungen  unb  Unternehmungen  nur  in  foweit  berürfßcbtiget  werben 
fonnen,  atfi  fidj  ba«  Sd)öne  mit  bem  Octtylicben  ebne  befonberen  Äeßenaufwanb  vereinigen  lapt, 
fc  baben  wir  boer)  an  ber  freunbfcbafttid}en  Aufnahme,  an  ben  xeißnngen  ber  (anbwirthfcbaf  Hieben 
t<eiitralßclle  be«  Äcuigreicb«  ©anern,  welche  unter  ber  Leitung  eine«  ^rinjen  be«  regierenben 
•ftauft«  ßet)t,  an  ben  reißungen  be«  3nßitute«  »on  Sdjleipbeim,  an  ben  ©eßrebnngen  <5r.  2)nrcb; 
Ututbt  be«  ^errn  Sürßen  »cn  Oettingen.-SÖSallerßein,  v.  ©tidjaneri  ftretyer«  von 
(>lofen  unb  Felben  nnb  an  ber  vraftiftben  Xcnbeit;  ber  Arbeiten  ven  8ndj«,  ©ogel, 
Steinbeil,  3Nartiu6,  ^ajiji,  ©eit,  betf  eben  verbliebenen  3ierl  unb  mehreren Anberen  bie 
fdjönfle  ©ürgfebafi,  baß  unfere  ©efrrecbnngen  tlnt  vitlfeitige  unb  rege  S^eilnabmc  ßnben  werben. 

3n  biefem  ©ewu^tfevn  erlaube  i<6  mir,  boeb^rrbrtc  •öerrcu  SWitglieber,  bei  bem  gegenwärtigen 
regen  streben  in  Xeatf^lanb  ben  Sanbbau  auf  wiifenfcbaftlicbe  ©runbfape  jurürfjufübren,  ben 
©tanb^unft  Tjißorif^  anjubeuten,  auf  Welmen  bie  9iaturwiffenf4>afien  ben  Arfaban  um  bie  fRitte 
be«  19.  3abrbunberte*  geßellt  baben,  nnb  ben  @eß<bt#^nnlt  )u  bejel^nen,  von  welkem  au«  bie 
¥anbwirtbf<baft  bie  9catur  anfjnfaffrn  unb  burebjufübrrn  fiat,  wenn  fie  einen  ehrenvollen  1Ua(j 
unter  ben  9}aturwiiTenf^aften  einnehmen  feil.  —  £ic  Örunbfraft,  auf  welker  bie  lanbWirtbfdjafh 
liebe  ©ef<baftigung  beruht,  iß  bie  Xtben«fraft ,  weil-  mit  burd)  fte  jene  ^rcbulte  ju  ?age  geferbert 
werbe»,  bur*  wel^c  bie  (Siißenj  unb  bie  ©efittung  be«  maif<6U^en  ©efdfledjtrc  bebingt  ßnb. 

3>ie  2eben«fraft,  ba«  allein  fdjajfcnbe  %kinciv,  al«  ®evfjeng  jn  benähen,  um  bie  grrfituiög: 
Iidje  8»affe  nämlicher  ^robufte  j«  Sage  ju  ferbern,  ba«  iß  bie  Aufgabe,  weldje  bie  JianbWirthfdjaft 
\n  (öfen  hat. 

(Sine  vollfommene  Söfung  biefer  Aufgabe  iß  bnrdj  eine  genaue  Äenntni^: 
h)  ber  ©efeße,  nad)  welchen  bie  rebenefraft  witlt, 

h)  ber  Uinßänbe  ober  ©ebingungen,  unter  welchen  bie  rebentlraft  wirffam  erfd)eint  nnb 
c)  ber  Wittel,  butd)  welche  ber  rcben«lraft  bie  ©ebingungen  ihrer  9Birffam(cit  ^geführt  werben 
btbingt. 

^iefc  genauen  Grfenntniffe  erßrecfen  fteb.  Wie  einletuhtet,  anf  bie  ganje  mateiielle  9latur,  in 
wiefern  fie  mit  ber  $flanjen ;  Unb  Xhierbrobufticn  in  einer  9Beebfelwirfung  ßeht.  ^ic  SWanigfalx 
tigfeii  ber  Grfenntnißgegenßanbc  unb  bie  ©efehrunftheit  be«  menfehlicheu  ©erßanbe«  machten  e« 


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•§lube(f«  Sßortrap 


57 


netbttenbiq,  bie  «Ratur  »ou  »CTf^icbcnrtt  «Stanbpunften  auf^ufaffen,  ju  unlerfudjen  ,  gleid)ariige 
(Srfenntniffe  gn  erjengen  nnb  biefe  in  einen  nnfern  5)enl$efe$en  enifyredjenben  ober  fvjiematifdjm 
3«fammeub>aag  ju  bringen,  ober  einzelne  9taturwiffenfd)aften  burdj  *r&eit«t$eilung  gu  Jage  ju 

8nf  biefem  »ege  fiub  bie  9fatorgef<bld>te,  Maturlebre,  (Hernie,  9natomie,  Sibvfiologie,  $ätf>o* 
logie  nb  Xberavle  entfiauben,  anb  t^re  (Srfrnntniffe,  im  3ufammen hange  aufgefaßt,  madjen  ba« 
tneufd>Udk  ©fffen  übet  bie  materielle  Warnt  an«,  ffllrb  biefe«  ffllffen  mit  allen  feinen  {folgen 
nagen  bei  ber  $0an)en«  nnb  Sb,iervtobnrrion,  angewenbet,  fo  erhält  man  bie  Hoffe  Theorie  ober 
ba«  b>botbetifd)e  ©iffeu  in  ber  Üanbwirtbfd}aft,  wehfee«  in  brm  SBerbäHuiffe  vroblematifeber  er* 
fdjeiut,  in  welkem  bie  Sdjlujjfolgerumien  mebr  auf  bie  (Srfenntniffe  einer  einzelnen  92aturwiffcn; 
fa>aft  geftnjt  »erben.  2>ie  Theorie  ber  fcanbwirtbfdjaft  in  ber  angegebenen  ©ebentuug  mußte  pdf, 
wie  natürtid),  nad?  bem  jeweiligen  <5canb|>nnfte  ber  9latnrwlffenfd>aft  geflalien  nnb  ba«  &d}irffal 
aller  einfcüigen  SBerradjtungen  unb  Unterfudjnngen  teilen,  wie  ba«  bie  gefdjfcbtlidfen  Momente  ber 
2lnjtd?ten  über  nnfere  $)cfcb«ftigung  nadwcifeu. 

Tie  erfreu  €t>nren  eine«  wiffenfdjaftlidjen  ftorftyeu«  im  @ebiete  ber  8anbwirtbfd>aft,  finbet 
man  um  rie  Glitte  bc*  17ten  3abrbuhbert« ,  wo  $elm«ut,  3Jo»le  unb  ©lebitfd;  Sierfndje 
über  bie  (Sruäbruug  ber  fangen  mit  bloßem  ©affer  angeflettt  l>aben.  — 

Diefe  2?erfu<f<e  mürben  in  ber  erftcn  $alfte  ba«  18ten  3a(jrf)nnberte«  von  ftriewalb  in 
Sdjwebeu,  von  Stillem  in  (Snglaub,  von  3>nbamel  nnb  Sonnet  in  granfreidj ,  unb  von 
Jtrafft  in  ftuglanb  mit  großer  ©orgfalr  wieber^olt,  uub  20  all  eri  n«  glaubte  an«  biefen  »er* 
md?cu  feine  c£emifd;en  ©runbfäfee  bc«  Äderbaue«,  1740,  bebnciren  gu  fönnen,  nad)  welchen  bie 
fangen  foWebl  lb>e  organifd)cn  a(«  anorganifdjen  SBeftanbtljeile  an« -bem  bloßen  ©affer  erjengen. 

liefe  Slnüdjt  war,  nngeadjtet  fte  fdjon  bamal«  maudje  gemid)tige  ©egncr  jaulte,  bie  vor; 
berrfrbenbe,  nnb  al«  <5d)raber  feine  bannten  sBerfudje  gu  Onbe  be«  18ten  3abjbunbert«  »er; 
cffeatlidjte,  b(clt  man  (id>  für  bered;tlget,  bie  «njitbten  ©all  er  in«  al«  an«gemad>tc  ©ableiten 
gn  bttradjten. 

3>iefe  Sierradjtung  erhielt  ff<b  bei  einer  großen  3aijl  ber  ttaturforfdjer  bi«  gum  2ten  lecen- 
nimm  be«  19ten  3ab,rffunberte«,  wo  3ol>n  mft  fetner  itrei«fdjrift  über  bie  (fmäbmng  ber  $(lan; 
|en,  Berlin  1819,  auftrat,  in  weld?er  er  bnrd)  bie  manigfaltlgften  nnb  jugleid)  fdjarffinnigftrn 
^rrfnd?e  bargetyan  bat,  baß  bie  Wa*\en  bie  TOaterie  ga  nmwanbeln  nitbt  vermögen,  unb  baß 
alle  «jre  auorgauifd>rn  »eftaubtbeile  in  biefelben  mittel  d  ber  «bforVtien  burdjt  bie  fflurjel  ge 
langen. 

Sie  Serfudje  3obn'«  Würben  bi«  auf  bie  neuere  3eit  von  3ablon«fi,  ?aflaigne  n. 
m.  91.  wicberbolt,  nnb  bie  »idjtigfeit  irjrrr  «efnltate  beftÄtiget. 

SMefe  Äefnltate  liefern  jugleid)  ben  fbredbenbfren  ©ewei«  von  ber  9lia>tigreit  jener  «njtdjt, 
treltbe  (djen  bie  &lteüen  JBelfer  über  bie  «rnabrnng  ber  i^an^en  an«gcfprocben,  unb  bie  gegen^ 
»artigen  Vetren  über  üdtrbau  al«  (Srunblage  angenommen  ^aben. 

trar  für  ben  vonrrtr)eil«freieu  Skufdjen  natürllrber,  al«  anjnnebmen,  baß  bie  93e(lanb 
tbeile  be«  ©oben«  in  bie  $flangen  burd>  ib^re  ©ur|eln  übergefübrt  unb  jnr  Serfung  irjrrr 
Sebürfniffe  verwenbet  werben.  Clin  3eitraum  von  mehr  al«  100  3abun  war  notbwenbig, 
um  bie  Serirrungeü  be«  menfdjlidjen  IBerftanbe«  ju  befeitigen,  nnb  einer  gefnnben  unb  vomrtbeil«; 
freien  9eobad>tung  ben  ir>r  gebübrenben  i^a^  wieber  einzuräumen.  $)er  nad>  bem  legten  ©runbe 
ber  tfrfcbeinungen  unfrmübet  forfdjenbe  Wenfb  gewahrte  nur  )n  balb,  baß  bie  Cberflarbe  unferer 
(trbe  al«  ein  Aggregat  von  belogenen  93eflanbtbeilen  erfdjeint ;  unb  biefe  örfdjcinung  führte  ib.  n 
in  ber  «Bermutljun^  baß  fid)  biefe  $eftanblljeile  bei  ber  Vegetation  nidjt  gleid)  verbaltcn  fönnen, 
une  baß  nad)  93erfd;iebenb;eit  ber  ^jianjen  balb  ber  eine,  balb  ber  anbere  JBtjianbttyeil  wirffamet 
eua^einen  muiic. 

Kan  vermutb.ete  fogar,  baß  bie  einzelnen  Gattungen  ober  wenigßen«  Familien  einen  eigen- 
tbnmlieben  ©obcnbetldiibtbeil  jn  i^rem  ©ebeib,en  erforbern,  unb  biefe  33ermulbuug  Würbe  int  17len 
3abfb,nnberte  von  einem  großen  Jfteil  ber  3crfd?er  gu  einer  ©runbwabrl|eit  erhoben,  ungead;tet 
»ariotte  (1679)  biefelbe  mit  ben  triftigüen  ©rünben  betämpfte. 

3m  lOten  3abrbunbert  würbe  bie  Von  TOatiotte  btrrfcbenbc  9lnftd)t  bnrd)  Xüll,  9ieid;- 
art  u.  m.  ».  in  ber  «rt  erweitert,  baß  bie  fein  jertfjeilte  Orbe  al«  bie  alleinige  Wat?t««g  b« 
1'fianjen  ertlärt  werben  if). 


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58 


tfrfie  allgemeine  Sifcuno, 


3m  19ten  3aBtbunbcttc ,  in  Wcldjem  bic  (*ljcmt<  bcbrutenbc  ^crtftfetittf  machte,  würben  r-iel* 
feitige  Slnaltofen  bei  ©oben 6  nnb  btr  ^flanjen  vorgenommen ,  unb  9t fl { r r ,  Sprengel,  ©ou«» 
fingault  nnb  Hnbere  glauben  au«  ben  9refnltaten  ttfttx  9nal9fen  bie  anorganifdjen  SBeftaubs 
turtle  be«  93  oben«  al«  bie  efgentlid?e  WaBrnng  ber  $flan§en  crflaren  ja  fönnen,  alfo  bic  alte 
£uH'f<fc  £Beorie  wenigen«  tBtilweife  aU  ricBtig  §u  Bewältigen.  So  tJcrfdjiebeu  and>  bie  9ln= 
fidjien  über  bie  SBirffamfeit  bet  einzelnen  SJobenbeftanfctBeUe  traten  unb  nod)  b,eut  ja*  iage  finb, 
fo  b,aben  ftdj  bod)  feit  SBoobw.arb  Hüb  Äblbel  bi«  auf  Kaberfen  unb  SBracoanot  alle 
Stimmen  bat)in  »ereiniget,  bag  »orjugweif«  bie  organifcB«  UeBerrefie ,  SRobet  ob«  $ama«,  gut 
Wahrung  bec  $flan)en  bienen  nnb  bie  grutfytbatffit  ber  ®runbftürfe  bebütgea. 

JDodj  aber  bie  5lrt  iBrer  Söirffamfeft  BaBen  fidj  bie  «nfidjten  nidjt  «ereiniget.  JDena  oBgleidj 
Üöuobttfltb  nnb  Aotbel,  nnb  in  ber  neuejlcn  *Jeit  (Sprengel,  German anflb  Befonber« 
SRulber  nadjgewiefcn  BaBen,  ba£  ber  $umnt  einen  Qrtraft  an«  bumn«f«uren  Saljen  lieftrt,  anb 
de  Saussure  bargetljan  Bat,  ba|  ber  $amu«trrraft  von  ben  fangen  aufgenommen  nnb  bnrd> 
if>n  it>r  28adj«tBum  beferbett  wirb,  fo  Bat  man  bod)  bie  fflirffamfeit  bee  $urau«ettrafie«  inÄBtebe 
geileUt,  nnb  bie©irfung  be«  $umu«  auf  bie  Blofre  »Übung  ber  Äcb.  lenfäare  jwadjafab,tea  »erfadjt. 

3>ie«  ftnb  in  Äurje  bie  «nfidjren  aber  bie  wicBtfgften  Grfd)einnngcu  be«  «cfctBane« ,  wie  ffe 
ftdj  im  «aufe  ber  3eit  rüdftcBttidj  be«  SWaterial«,  wclcBe«  bie  54eBen«frafi  gn  tb,rer  €d>6pfung  er* 
forbert,  entwideit  Ijabcn. 

SJieine  $errn !  bei  biefem  Staubpnntte  ber  wfffenfeBaftfidjen  ©tgrünbung  be«  (SraaBrnng«* 
iwpffe«  ber  ^flauten  > H  c«  lein  ©unber,  wenn  ber  traftifdje ««nbwirtB  bie  $r«ge  auftoirft:  Sa« 
Babcu  bie  9taturwijfcnf<Baftea  bem  ianbbaue  genügt?  SBo  ünb  ib)r«  bewahrten SÄatbfdjläge  ju  ftnben? 
3a!  e«  ifi  fein  Süunber,  wenn  er  fidj  ber  roben  (Srabirie  in  bie  Ärme  wirft,  ba«  ©eleifc  cinge* 
wurjelter  ©ewotynBeiteu  nidtf  »erläßt,  nnb  mit  3Ri$tranen  ba«  fogenanuie  gelehrte  3Btfen  bei  fei* 
ner  «efdjäftigung  betrautet.  — 

3Ran  mag  immerhin  bie  aufgeworfenen  fragen  vetneinenb  beantworten,  nnb  bie  ScBauptung 
autffviedjcn :  bie  91aturwiffenfd>aftcn  trafen  nadj,  unb  furben  bie  tb.atfad^en  ^intenb.er  in  einem 
gelehrten  tidjt  barjufteUen,  bae  jwar  glänjt,  ^iber  bic  ©af>a  jn  reeUea  laabwirtb,fd?aitlid)ea  ör- 
tenntniffen.nidjt  beleuchtet;  fo  muffen  wit  bodj  jngefteb,ea,  baß  fetbft  bie  Daraboren  «nftdjtea  ben 
?anbbau  weiter  beförbert  halben  ai«  bie  robe  nnb  ergrante  lÄmpirie.  3)ie  ^errn  SRitglicber  u«j 
ferer  ^crfammlnng  gebeten  bem  ptaftifdjen  2cben  an;  unb  bab^er  fiub  fte  and;  im  Stante  }a  be> 
uttbeilen,  weiter  gortfdjritte  ber  im  ©cleife  eingewurjelter  <S»ewob.nb.eitcn  fortfd^reitenbe  Sanbmann 
für) ig  iit ;  fte  wiffen ,  mit  welchem  erfolge  aüe  Wittel  bei  ben  biegen  Qnqririfem  verbunben  waren 
weldx  bial>cT  jur  9Jerbreiiung  lanbwiriifdjafilicbet  GrfenntnifTe  angewenbet  worben  finb,  ja  fte 
wiffen,  baü  wir  nod)  gegenwartig  in  mannen  Staaten  »cu  Xeutfd;tanb  bei  ber  arbeitenbea  ÄlafTe 
gleicb  ÜRofe«  ncd>  40  3abre  warten  muffen,  nm  eine  neue  für  ba«  9<jferc  erabfäng(td)e  (Henera- 
tton  aufgießen  unb  bie  Sanbernng  in  ba*  gelobte  Sanb  antreten  )u  tonnen. 

3dj  glaube,  meine  ^errn,  fic  werben  mit  mir  bie  «nfidjt  tljeilen,  ba§  ba«  ©«Barren  an  bem 
.>>crfcmmlid)en ,  btr  Langel  ber  (Srfeimtniffe  ber  9?aturWiftenfdjaften  unb  bie  Wdjtanwenbnng  ber 
ftreng  wiffenfcbaftlidjen  Slictbobe  bei  ber  SPercffentHdjung  TanbwirtBfdjafHicBer  ffierfe  al«  bie  \\u 
fadjen  angcfeb.cn  werben  muffen,  warnm  bic  fanbwittbfdjaftlidjen  Angaben  fo  fdjwanfenb  erfebei; 
nen ,  warum  alle«  nacB  einem  nod)  fo  matt  fdjimmcwbfn  unb  ^weifelnben  *idjte  —  oft  jum  ^oBne 
bc«  gefunben  SJerßanbe«  —  flattert,  Warum  mit  jeber  nod)  fo  einfefttgen  ^«potBefe  bie  $naba; 
mente  nufere«  tötffen«  erfdjnttert  werben ,  nnb  warnm  nberBaupt  bie  »atntwifffnfdjaften  fo  wenig 
SraneBbare«  für  ben  Srrrrban  leiften  fonnten.  — 

^ci  bem  gegenwattigen  Umfange  ner  ftatnrwiffenfdjaftcn  flnbet  bie  «anbwirtBfeBaft  nur  einen 
einigen  ^e|td)»«)?unft,  t?on  weldjem  fic  bic  9latnr  anfjufaßen  unb  burdj^nfüBten  l>at,  wenn  fte  al« 
ein  rede«  ©fffen,  af#  bie  Wafjrtjaft  ratiouelfe  £anbwirtbfd)aff  einen  eBrenttoIIen  $la^  in  ber 
@>>Ba«e  menfd)lid)er  ötfenntniffe  eiuneBmen,  nnb  nidft  al«  eine  blo«  medjanifdjr  5Befd?äftignng 
erfdjeinen  fott.  Unb  biefer  ©cftd)t«punft  ift  bie  geftfiettung  »on  XBatfadjen  mit  wiffenf(Baftlid;et 
Strenge,  weldje  ftdj  auf  bie  ^flangeu*  unb  StjietfcrobuTtioa  bejieBen.  — 

7b^atfad;cn,  ruft  WrtBnr  «Doung,  finb  bie  Wrunblagc,  auf  Welver  ber  «anb mann  ftcBer 
banen  fann;  JBatfadjen  ,  erlaube  id)  mir  b>Wufügen ,  mit  mrglidjfter  Strenge  fei^ufifden,  ba« 
ift  ber  (Megcnflanb  ber  «anbwirtfjfdjaft,  ba«  ift  ber  ®cfitBt«bunft,  »en  welcbem  an«  fte  bie  tHatnr 
anf^ufajfen  nnb  burrB^ufnBren  r)at.  Wenn  fte  ben  9iatnrWiffenfcBaften  bei  iBrem  8orfd?en  über 
^fianicn*  unb  JBi^tobuftion  jur  ©runbiage  bienen,  nnb  einen  tf}xmo\ltn  ^.Ua^  in  ber  S»B«e  . 
menfdjlid;er  Cürfenntnijfe  einncBmen  feil. 


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$lute<fe  SBortrag. 


59 


$rr  ?aubwirtr)fchoft  al«  SBef^äfKgnng  ifi  e*  aflerblng«  gleichmütig  ob  bie  Sbatfacben,  auf 
tMldjem  bit  SBcrfahrnng«arten  berufen,  eine  (Srflärung  in  ben  SlaturwifTenfchaften  gefunbeu  Gaben 
ober  nicht.  $ür  ben  vraftifefcen  Sanbmann  ift  ,e«  gleichgültig,  ob  feine  2Rajithiere  ba«  ftett  au« 
beut  CeM  ober  bei  ©tärfe  be*  8Äai$  erjeugen,  bei  ihn»  ift  nur  bie  Xb.atfad^e  von  ffiidjtigreit,  bafs 
eine  reichliche  ftüttcrung  mit  9Ral«  viel  gett  nnb  ein  fd)macfhaftc«  gleifch  erzeugt.  »Hein,  welche 
Seihe  ber  »icbtigüen  Vraftifcben  golgerangen  würbe  fteb  aber  nicht  ergeben ,  wenn  e«  tl)atfö<^lid| 
nj(bgeioiefcn  würbe,  baf  ba«  £fpiet  fein  $ett  ju  erzeugen  oermag,  unb  baß  bemfelben  bie  fette 
Sabitaij  in  bem  Butter  gereicht  »erben  muü ,  wenn  e«  nur  gett  erjengen  feil.  3)ie  ftinbwirtb» 
fdwt  al*  ffiiffenfd)aft  mnf  alfo  na*  bem  ©runbe  ber  «rfcbeinungeu  fragen ,  fit  mnf  bie  golger* 
■igen,  welche  bie  »aiurwiffenfebaften  an«  ihren  Unterfuthungeu  jieheu,  beachten  jinb  Vrüfen,  um 
ji  J^atfad>cn  ju  gelangen. 

©e  mnf  erbet  bei  Ihrer  Prüfung,  bei  ber  Wfnng  t'brer  Änfgabe,  jene  Streng*  be«  ©erfahren« 
inb  jene  Schärfe  ber  ^Beobachtung  anwenben,  Welche  bem  übrigen  ffliffen  jur  3ierbe  gereichen  unb 
ba*ftlbe  gur  SEBtffcnfcfjaft  erbeben  —  Sie  mujj  überbirfi  noch,  bie  ^Beobachtungen  an  brn  ab  ficht  lieb, 
cber  bnrd)  ben  ©ang  ber  Beschäftigung  herbeigeführten  iSrfdjeinungen  jahrelang  fertfeften  unb  bic 
rbwaltenbcn  ©erbältuiffe  mit  ©enauigfeit  angeben,  weil  fonji  bie  Beobachtungen  feinen  anbem 
ffierrb,  al«  ben  jum  ©egcirftanbe  einer  altägüdjen  <5onverfation  \a  bienen  ober  bödjjien«  ein  auf 
(frwerb  berechnete«  Blatt  an«fii(Ien.  —  {Beobachtungen ,  ot)ne  (Srfüllung  ber  angegebenen  Bcbfn* 
gungen,  mögen  ftch  jahrelang  häufen,  ffe  erfcheinen  niemai«  geeignet  irgenb  einen  ©egenftanb  gur 
»eiligen  (f ntfdjeibung  p  führen,  eine  ttrfchefnnng  gn  einer  TtfatfaQt  ju  erheben,  mU  einem  ©orte 
üf  jinb  nntauglid),  bie  «rfenntnijfe  bc«  Üanbbane«  gu  bereichern. 

ffiie  viele  Beobachtungen  biefer  8Urt  nnfere  Literatur  auf  ju  weifen  vermag,  bebarf  feiner  bflai 
lirten  9tarbweifnng,  unb  ich  erlaube  mir,  3h«  ftafmerffamfeit  auf  bie  Stefultate  ber  Berbanblungrn 
übet  ftcgrrtti;  unb  6«cnrial;  (Sd)afr ,  über  bie  hefte  Jamnueit  ber  Schafe,  über  ba«  $ferbrrenncn 
al«  ein  Sttittel  nm  bie  Braucbbarfeit  ber  »Werbe  ju  beurthcilen,  über  bie  Ber*  unb  Wacbtbeile  ber 
einzelnen  9finbvichra<;rn,  ber  Siallfütterung  unb  be«  ©eibegange«,  ber  Jtrcugung  unb  ber  3n}ndjt, 
aber  bie  Grnäbrung«fübigfeit  ber  gntterftojfe,  über  ben  (iinflufi  be«  gutter«  -anf  bie  tSrrjeugnng 
von  ©eile.  %ttt,  glcifd)  unb  SRilch.  über  ben  (Sinflnfi  be«  Jünger«  auf  bie  Begetation ,  bie  (Srb<- 
ftren  nnb  bie  ©ed)felwlrthfchaft  b>*«l«ifcn. 

»iel,  ja!  in  ber  Zitat  viel  iff  bereit«  über  alte  biefe  ©egtnflänbe  bebattirt  unb  gefchtieben 
»erben,  unb  ich  tvürbe  nur  ihrer  Qinflcht  vorgreifen  unb  über  bie  ©renjen  meine«  3?crlra»if« 
fa>reiten,  tootltc  ich  tytx  ben  9?e»ei«  führen,  baü  ba«  ©efchriebene  )um  großen  Xr)eil  in  ©orten, 
aber  nicht  in  Ihatfachen  befleht. 

$ür  ben  3»ecf  ber  Serfammlnng  fentfeher  8anb;  unb  gerflnjirfhe,  alfo  ber  SteVtäfentanien 
Ux  lanbmirtiM^^Üli^cn  Onielligen^  in  £entfd)lanb,  ijl  eine  (Sr^rterung  ber  Urfachen  feieret  (5t- 
fcheinungen  anf  bem  ^«rijonte  ber  lanbttirthfchaftHchen  Literatur,  nnb  ber  SKittcl,  tvelche  aiiju 
toenben  Rnb,  um  ben  lanbtvirthfch^ftHchen  Angaben  jenen  ®rab  von  50iftimmtheit  ju  ertr>etlen. 
trelchcr  ße  überhaupt  oermöge  ber  9tatur  unferer  ^Brfd^äftigun^  nur  fähig  jinb  —  von  ber  gn<^ 
ten  ©ichtigfett;  nnb  baher  hoffe  ich  bie  Herren  SRilglieber  nicht  ^n  ermuben,  tvenn  ich  «*  »vage, 
Hefe  beiben  (Segen^anbe  tvenigjren«  in  allgemeinen  Umriffrft  ju  betrachten. 

1)  T^ie  Watnr  nnferer  !Befchäfttgnng  bietet  fo  viele  Schirierigfeiten ,  baß  biefelben  nur  mit 
U milcht  nnb  ?lu«bauer  befeiti^tt  ive^rn  fennen;  brr  92aiurfeifd'fr  fann  in  ben  meifien  gaHen  bie 
tfricheinnngen  ber  iBcobachtung  »illfdbrllch  toieberbofen ;  brr  Satibmann  brbarf  in  ber  Siegel  eine« 
aan^tu  Oabre«  nm  eine  einzige  Beobachtung  anfleilcn  ju  fennen. 

Ter  Watnrforfd^r  h^t  eö  in  feiner  Wewalt  bie  Umflänbc  \u  btfiimmen,  unter  »eichen  feine 
i'tvmmcntc  ftatt  jinben  feilen;  bem  Sanbmann  bagegen  flehen  feine  üNittcl  ^u  ©ebote  auf  bic 
!?ltmo«vbäre ,  bureh  welche  bie  örfclge  feiner  SBerfuche  bebingt  finb,  ein^uwirfen,  um  eine  ©leid) 
tamigfcit  bei  feinen  öiperimenten  l)erbei  ju  fuhren  unb  benfelbcn  mehr  3uverlä^igfeit  ju  erteilen. 

r<fim  bleibt  fein  auberer  9(u«tvcg  übrig,  altf  von  3ahr  ;u  3adr  bie  Umfikinbe,  unter  welchen 
ffine  vi<erfurf»e  fiatt  gefunten  haben,  genau  \a  beflimmen,  bic  Wt -folge  jäbrlid)  gu  verzeichnen  unb 
nad«  jalirelangcm  ÜBcmühcn  au«  benfclben  ©djlu^folgeruugen  jiehen.  2but  er  ba«  nid>t,  maebt 
rv  ^a.)f  nach  ber  ©ahrheit,  bic  jich  nid»t  fangen,  wobl  aber  in  günfiigen  $(ugenblidcn  ergrünben 
lajc,  bann  gleichen  feine  Bemühungen  6fifcnblafen,  bic,  fo  fchimmernb  unb  he<h  fteigenb  fic  auch 
erfcheinen  mögen,  früher  ober  fbatcr  planen  unb  höthfien«  ben  gelc«len  ©chmu^  jurürf  laffen. 


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60 


Qrfie  allgemeine  ©(fcung. 


SBolfen  toir  nun  ernflfjaft  bie  <S»h«"  unfern  Srfenntnifc  förbern,  bann  tnüfTtn  wir  bie  inüt)e« 
volle  iöahn  langjähriger  iBeobachtungen  betreten,  unb  bie  ®ebnlb  nicht  verlieren,  wenn  nnfere  3Je. 
mühungen  ju  feinem  glänjenben  9te(ultate  gefät)ret  b,aben. 

2)a«  fo  b,anftge  3agcn  nach  ber  Söa^r^eU  überlaffen  wir  benen,  welch«  jich  im  blofjcn  Änatlen 
gern  gefallen.  <■ 

2)  2>ie  ?anbwirthfchaft  greift  in  alle  (Sparen  be«  menfchlichtn  ©iffen«  ein,  nnb  in  ber  Xfyat 
gibt  e«  feine  SJefchäftigung ,  welche  mefjr  Einfiel  in  bie  Waturfräfte  ferbert  al«  bie  ftanbn»irtt)- 
fc^aft ;  nnb  bect)  gibt  e«  üanbwirthe,  ja  fegar  lanbwirthfchaftilche  3nflitnte,  welch«  bem  ©tubinm 
ber  Slaturwiffenfchaften  einen  jn  untergeorbneten  ©ertfj  für  bie  lanbwirtfjföaftlitfe  95ef<häftigung 
beilegen  nnb  ba«  Äbri^ten  ober  bie  bloffe  Äontine  al«  bie  $aHVtfa«h<  eine«  tücj&tigen  KaubWirthe« 
erflären.  —  ®irb  ber  angehenbe  Sanbwirth  nicht  anf  ber  mühevollen  QJahn  geleitet,  welche  alleiu 
\a  bem  kannte  ber  Erfenntnifl  führt,  bann  gewinnt  er  fich  an  ber  Oberfläche  feiner  99efchäfrign»fl 
ju  gleiten,  fdjeut  jebe  ftnftrengung ,  jebe«  tiefere  Einbringen  in  ben  @cgenftanb,  nnb  ba  er  boef) 
unter  ber  ftirma  eine«  rationellen  £anbwirtt)e«  irgenb  ein  Onfiitut  vcrlaffen  $at,  fo  fleht  er  jtd) 
genctfjtget  ben  Langel  feiner  wiffenfehaftlichen  $lu«bilbung  entweber  mit  bem  vagen  SBorie  „(Im» 
Virie"  ju  verhüllen,  ober  ftd>  jeber  noch  fo  einfettigen  $v»ott)efe  in  bie  &rme  ju  Werfen,  nm  mit 
bem  3eitgeifte  vorwärt«  ju  breiten  nnb  ben  Mimbu«  wenigen«  einer  «fierrationalität  nm  fuf) 
ju  verbreiten. 

SHag  e«  bi«f>er  noch  feiner  9taturwtjfenfrf<aft  gelungen  fevn,  irgenb  ein  Vraftiidj  antrenbbare« 
ntcfultat  ju  Sage  geferbert  ju  f>«ben,  fo  bleibt  beiwoch  bie  naturwiffenfthaftilche  8ln«bilbung  bie 
Örunblage  eine«  jeben  rationellen  «anbwirthe«,  ohne  welche  ein  <Boran«fdj  reiten  unmöglich  erfefreint. 

Die  (RaturWijfenfchaften  haben  in  ben  2  lefcten  Decennlen  bebeutenbe  ftottfehritt«  gemacht  nnb 
ea  ift  allerbing«  mit  bebentenben  «Schwierigfeiten  verbunben,  fich  anrh  »w  *i"*  enrtjfloväbifche 
.ttenntnijj  in  ben  einzelnen  fächern  \a  verfdjaffeu;  allein  fo  groj}  auch  biefe  ®<hwierigfeiteu  er 
fcheinen  mögen,  fo  fann  ba«  Verfahren  ber  Direftoren  ober  Sorfleher  mancher  lanbwirthfehaftlicher 
3nftitute  boch  nicht  gebilligct  werben,  nach  welchem  ba«  @tnbium  ber  Watnrwiffenfdjaften  nnb  in«; 
befonbere  ba«  ber  Waturlehre,  $b»fiologie  unb  Eb>mie  al«  eine  Siebenfache  behanbelt  werben,  ©ie 
verfennen  ben  «fflerth  ber  «NarurWiffenfchaften,  ja!  fie  vergeffen,  bafc  bie  Slaturwijfenfchaften  al«  ba« 
$a((abinm  einer  bebentung«volien  3ufunft  erfcheinen.  — 

3)  3n  ben  bebeutenben  Jcrtfdjrttten  ber  9tatnrwiffenf<haften  nnb  ben  @<hwierigfeiten,  fleh  mit 
benfelben  vertraut  )u  machen,  tritt  noch  ber  Umftaub  ijfnju,  baß  bie  lanbwirthfchaftlitöe  Literatur 
bi«  auf  ben  he«tigrn  lag  noch  fein  ffierf  aufjuweifen  vermag,  Welche«  bie  2anbwirthf<h«ft  mit 
Serücfftchtigung  ber  neuen  naturwiffcnfchaftlichcn  Erfenntnijfe  barjteileu,  ben  innigen  3ufammen- 
hang  jwifcfjen  £h*tfache  unb  Erfcnntnifj  nachweifen,  alfo  ben  gegenwärtigen  UMfienfdjaftlidjen 
(Stanbunnft  ber  lanbwirthf«h«ftlich*n  Erfenntniffe  bejeichnen  würbe. 

3ebem  au«  unferer  fÄitte  jtnb  bie  SBerfe:  Xtyäx'i,  3orban'«  ober  $raurmann'« ,  SBnrger'« 
®<hwerj'«,  Slrthur,  3oung'«,  IDav»«,  Sinclair'«,  6h«»»*r«,  ^armenticr*« ,  ©nrg«borf«,  J&nnbe«; 
hagen'«  nnb  ^artig'ö  befannt. 

^eber  au«  un«  nennt  biefe  Warnen  mit  banfbarcr  Erinnerung  unb  Pietät.  3)enn  ihrem  ®e- 
niu«  war  e«  vorbehalten,  bie  rchf  ömvirie  in  ba«  (Melcifc  be«  ®ebaufen«  ju  lenfen  unb  ba« 
Webachtc  unb  Erfahrene  ju  einem  gufammenhängenben  2Bijfen  jn  erheben. 

3htc  ©erfe  enthalten  ben  Scha(>  lanbwirthfehaftlicher  Örfenntniffe  •  -  nnb  ich  mnfi  mit  9Je» 
bauern  hinjufügen,  ba^  ba«jeuigc,  wa«  an  rein  lanbwirtljfchaftlichen  Erfenntnijfen  in  ben  t  legten 
!Trcennifn  hiniugefommen  ifl,  in  ©crgleich  mit  bor  Dauer  bei  3eir,  von  feinem  befonbern  Gelange 
erfcheint. 

Eine  ganj  anbere  Sewanbtniß  hat  e«  mit  ben  meijfen9Iatnrwiffenfchaften:  bie  Anatomie  nnb 
^hbftologic  ber  ^flanjen  nnb  in«befonbere  bie  organifche  tytmle  1)aUn  in  ben  2  £eceirnien  riefen* 
ortige  Rortfdjrittc  gemacht,  welche  viel  fleht  über  ben  Eruährung«torojcfi  ber  9}flanjen  unb  Xtytrt 
verbreiten.  Unb  ba  bie  Söerfc  ber  Eorivhäen  ber  Sanbwirthfchaft  einer  ^eriobe  angehören,  in 
welcher  fich  bie  *Pflanjen  9lnatomie  nnb  Styvfiologie,  unb  bie  organifche  Ehemie  noch  in  ber  Äinb; 
heit  befanben,  fo  fann  in  benfelben  ber  nach  einer  wljienfchaftlichen  ©egrünbung  feiner  iBefchäftig- 
ung  flrebenbe  Vanbmann  feinen  jureirhenben  Vluffchluf  fjinben  nnb  er  fieht  ftch  in  Ermangelung 
eine«  auf  bie  ftortföritte  ber  Warurwijfenfdjaften  gefiü^ten  lanbwirthfehaftlichen  ®erfe«  genothiget, 
in  bem  <^eer  von  3eit«  unb  STugfrhriftcn  jn  fnchen,  um  ?ltitya(t«vunfte  jnr  SlnfTlärnng  jn  finben» 


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$lub«f'«  Sottrag 


61 


Kit  »«leben  folgen  jebocb,  ein  fclct)e«  Suchen  »erbnnben  ift,  ba«  lehren  bie  T>ifferen3tn  ber  «n, 
nd?trn  ber  acnrften  3eit  unter  bfo  fcanbtotrtben  am  beutlicbfJen.  —  Gin  9Berf,  »ie  ba«  bejeithnete, 
fann  fein  $rei« ,  fann  feine  »erfammlung  *u  Safte  förbern.  5)ie  allgemeine  »nerfennnng  feiner 
Wotbtoeubigfeit  Tann  anregen,  aUrin  bie  3eit  mu§  erft  in  einem  ©aue  be«  an  ©rünblicbfeit  um 
übertrofeneu  Dentfcblanb«  einen  ©eniu«  \n  Jage  förbern,  welcher  ftcfc  ber  natur»iffenfa)aftlicben 
tfrfrnntnijfe  bemächtiget,  nnb  anf  ©runblage  ocn  lanbwirtbfcbaftlicben  Ihatfatyn  ein  harmonifcbe« 
©anje,  einen  bräberlic^rn  »nnb  ber  ®iffeufcbaft  mit  ber  örfahrnug  an«  Siebt  förbert. 

tu  uu«  ift  e«,  biefe  9Mb»enblgfelt  anjuerfennen  unb  anzuregen,  an  ben  93crfief>ern  laub-- 
nMrtbtcbaftlicbet  «ebranflalten  ift  e«,  ben  9iatnr»ifjenfcbaften  in  ihren  3njiituten  einen  ehrenvollen 

ttSomS!^        W'  3flt       ******  Ci"et        tDi*MflPfn  *Bfoabfn  hBferrt  Sefäaftignng 
4)  Sine  4te  Urfahr  ber  fflerflacbtheit  nnferer  örfenntniffe  ift  bie  heutige  3ournaliftif. 

Keine  $mn!  3tynen  iß  ber  3ujianb  unferer  3eitfct)riften  befannt,  nnb  ich  »irbe  nur  iftre 
Sfofmerffamfeit  ermnben,  wollte  id)  Ijier  ben  SWangel  an  wifFenfcbaftlicher  Strenge,  an  reellen 
^crtfajritten  fcbilbern,  nnb  bie  Verwirrungen,  welche  man*«  lanbwirthfcbaftifcbe  JBlälter  in  ben 
SUneblen  herbeiführen,  in«  Metall  barfiellen.  <So  »iel  erlauben  ©ie  mir  jebocb,  jn  bemerfen.  bajj 
tnd)  bie  forrwahrenbe  3nnab.me  an  lanbwirtbfcbaftUeben  3aftre«beriebten ,  SHouat*  nnb  ®w^enj 
blättern,  Steigern,  Äalenbern,  9totijen,  33erb,anblnngen  unb  wie  alle  berlei  »lätter  Reifen  mögen, 
nity  nur  bat  felbftftänbige  T mfcn  »erminbert,  bie  foflbate  3eit  vergrabet,  fonbern  ber  ©eift  an 
bie  Cberfl  irblicbfeit  geahnt ,  für  ba«  tiefere  eingeben  in  ben  ©egtnftanb  unempfänglich  gemalt, 
nnb  bei  nie!«  felbfi  ba«  3utrauen  ju  ben  reellen  Grfenntniffen  ber  «anbWirthfcbaft  bebentenb  ge* 
fäjmälert  »irb. 

©enn  man  bebenft,  baß  e«  gu  ben  febwierigften  Aufgaben  gehört,  eine«  mit  donfegueirj 
bnrcba.efnbrten  SBetfuefc  anjnftellen,  eine  richtige  ^Beobachtung  )n  machen,  unb  eine  Qrfafjrung  fefb 
{urteilen ,  nnb  wenn  man  überbiefi  ned)  er»agt,  baf  ju  jebem  neuen  richtig  angebellten  5>erfucb, 
;.i  jeber  neuen  ^Beobachtung  bei  ber  2anb»irthfcbaft  in  ber  SRegel  wenigflen«  ein  3eitraum  von 
einem  3afjr  erforbert  »irb,  fo  wirb  man  fieb  bie  Verlegenheit  ber  $erau«geber,  ihre  ©lütter  aa$. 
WnUeu ,  ba I  T  ax -rfji aufeu  eine«  nnb  be«felben  ©egenjianbe«  burd)  eine  9teib,e  von  3eftf<briften, 
ba«  häufige  SSiebergeben  be«  längjt  JBefannten  in  einer  anbern  gorm,  mit  einem  ÜÜerte,  man 
wirb  fi<&  bann  bie  Serflarbtfjeit  ber  beutigen  3ournaliftif  lei«bt  erflären  fennen.  —  . 

!Ran  glaabte  ben  Siiji t raupen  trr  bentigen  lanbn)irtl)f(baftli«ben  3ournaliftif,  ja  ber  ganjen 
lanbtoirtbfcbaftlicben  Literatur  bur(b  bie  ©rünbung  eine«  ftrengen  ©eriebte«,  bnr<b  ba«  (Srf^einen 
einer  rririf4en  Siteratnr « 3eitnng  ju  begegnen.  M  Doberan  li.it  fi<b  biefe«  ©eri<bt  fenftituirt, 
ein  inqnifjtcrifibe«  fflerfaffren  »urbe  eingeleitet,  alle  ©d?»ätbcn  ber  «pteren  »nrben  forgfallig 
aofgefmbt  unb  jur  ©d?au  geftellt. 

(irbitterung  mar  bie  natürliche  golge  eine«  fclcben  inguifitorifchen  SBerfab,ren«.  ©egenrecen- 
fienen,  59eritf>tiguugen ,  JHetbtfertlgungen ,  ja  fogar  ©tbrnähungen  gegen  bie  4?erau*geber  twren 
setaulaft,  »«lebe  ben  £erau«gebern  anbrnr  ©lätter  eine  erttünfcljte  ©elegentjeit  jur  Studbeute 
bargeboten  fjaben. 

Äanm  ifi  ein  3atjrgang  erf<bienen,  al«  bie  ^erau«geber  be«  Literatur  t  ©latte«  bie  Sftcbtigfeit 
be«  alten  ©pritbworte« :  „91U*h  frbarf  madjt  febartig" ,  erfannten  unb  allmäl>lig  in  ba«  ©eleife 
finer  »cn  nberflüfftger  ^olemif  meijr  freien  ©eurtbeilung  einlenften. 

35o(h  hro*  biefe«  jeftt  mehr  geläuterten  ©eritbte«  bat  ft*  bie  3ab,l  ber  grijaltkfen  ©<brif»en 
nidjt  verminbert,  nnb  jte  wirb  fjtb  in  ber  iaubiüirtfjftbofi  au«  Jurcbt  vor  einer  ftrengen  5tritif 
eben  fo  toenig  «erminbern,  fo  roenig  fitb  bie  3abl  ber  get)altlofen  ®erfe  in  ber  ^orftwirtbjebaft 
wrminbert  b«t,  ungeachtet  bie  fritif<hen  Slätter  »on  $fell  in  ihrem  20ften  ©anbe  ba«  JBerbam*  • 
mnng«nrth*il  ausgebrochen  haben. 

Sie  gmcbtlcfigfeit  berlei  3njtitute  ift  in  ber  Dtatnr  be«  SÄenfchen  felbft  gegrünbet. 

Ql  iß  eine  iiuit jache,  baf  bie  ©runbfabe  ber  SSormünber  nur  au«nahm«)veife  auf  bie  93evor< 
»unbeten  übergehen,  unb  bap  biefe  bei  erreichter  ©ro^jährigfeit  nach  eigenen  «njtchten  t;anbeln 
"»b  eigene  ©rfahrungen  fammeln  muffen,  »enn  fie  mit  ©rfolg  in  ba«  praftifche  «eben  eingreifen 
»ollen. 

Qine  raenfchenfrennbUche  ^Belehrung  führt  allerbing«  ^ur  Seftnnung,  aber  ein  fcfiarfer,  effent« 
l«b  an«gef>rochener  Jabel  erjengt  (Stbitterung  unb  führt  gewöhnlich  gn  neuen  $horbelten.  3J?ag 
jebotb  ber  urf>tnngliche  3werf  be«  «Ueratur,- SBlatte«  auch  nicht  erreicht  »erben,  fo  mu|  ba«felbc 


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ISrfte  allgemeine  Stfcung. 


bcdj  al«  eine  erfreuliche  (Srt'cbeinung  in  ber  lanbwirlhfcbaftlichen  Literatur  begrüß  werben,  benu 
e«  fiel)!  ju  erwarten,  baji  cö  in  Jtürjc  in  ta«  $clci|'e  wiffenfcba|llid?cr  Üitcraiur^lätter,  wie  IV 
ta«  von  3ena,  einlenTrn  wirb.  — 

«ad?  meiner  Weinung  befifcni  wir  nur  brei  Wittel ,  nm  ber  lantwirthfehaftlidjen  SUcralur 
im  2anfe  ber  3eit  eine  mel>r  grüublicbc  nnb  für  bie  s4>rari«  brauchbare  dcic^tuitii  ju  verfrf^ffen : 
unb  tiefe  Wittel  befiele» : 

1 )  in  einer  grünblldjen  »u«biltung  ber  angeloben  fcanbwirthc  in  ben  yiaturWifFcnfebaften ; 

2)  in  ber  (trfüllung  ber  $jlid>ten  ber  einjelnen  lanbwirthfcbai'tlidjen  Vereine  in  leutfdjlonb,  unb 

3)  in  ber  (Einführung  eine«  ber  OJatur  ber  Sadje  angemrffeuen  0»cfchäft«gange«  bei  ben  ©er- 

fammlungcn  ber  teutfeben  ¥anb«  nnb  gerftroirtrje. 

Od;  will,  um  bie  $$rn.  Witglicber  nic^t  ju  ermüben,  bie  beiben  erfieren  Wittel  übergeben, 
unb  mir  blofi  noch  jum  Sdjlujfe  meine«  ©ertrage«  erlauben,  bie  «ufmeiTfamfeil  auf  unfere  eigene 
©rrfammlung  ju  lenfen,  unb  ihre  ©ebredjen  frrtmüthig  ju  befennrn. 

Unfere  ©erfammlung  beft^t  ©erjüge,  welche  bie  ©erfammlungcn  ber  ^Ijiltlcgen,  Slcrjtc  unb 
9laturforfcber  aufjuweifen  nicht  vermögen.  «Sie  gewährt  jenen  «antwirlb«  bie  febenfte  Wrlegen- 
heit  ihre  ^Beobachtungen  unb  (Srfabrungen  mitjulbeilen ,  Welchen  eutweber  bie  Cnalipfation  ebrr  bie 
Wufe  fehlt,  ihre  Erfahrungen  burch,  ben  Drurf  ju  veröffentlichen.  Sie  veranlaßt  viele  tanbwirthe 
bie  Scholle,  ber  fie  angehören,  ju  verlaffen,  neue  ©rrhältnifie  ju  betrachten,  ©crglcichungcn  anju- 
jlellen  unb  ba«  Seffere  mit  oft  eingewurjelten  SBerfahtung«arten  ju  vertaufdjen. 

Mein,  fie  hefat  anch  ©ebredje«,  welche  roir  bei  anbern  ähulichen  «erfammlungen  nicht  wahr; 
nehmen;  nnb  biete  beftehen: 

1)  in  ber  Stellung  von  wenigflen«  100  fragen  für  jebe  ©erfammlung. 

SDceine  Herren !  mehrere  hundert  fragen  finb  bereit«  verbanbelt  nnb  erlebiget  »erben  nnb  1 00 
fragen  foUen  wir  vertjanbeln  unb  erlebigen,  unb  jwar  in  einem  3eitranm  von  36  bi«  48  Srnnben. 

G«  ift  feine  Aufgabe  für  bfn  menfebiidjen  ©erftanb,  wenn  man  ihm  jumuthet,  eine  in  ba« 
braftifche  fctbeu  tief  eingretfenbe  grage  in  20  Winuten  ju  beantworten,  eine  Xhatfadjc,  welche 
jn  ben  8örberung«mitteln  be«  9?ationalreidjthum«  gehört,  feftjnftellen  ober  wenigften«  bie  Seebad? 
tungen,  welche  ju  ihrer  fteftfteHung  bienen,  au«  ben  verfdjicbenen  Säubern  Scutfdjlanb«  ju  Drctc 
fotliren.j  Sieben  umfangreiche  ©änbe  entholten  bie  $rotefefle  über  mehrere  J&nnberte  bereit* 
vcrhanbelte  fragen ;  fie  enthalten  9111c« ,  wa#  ber  Äern  ber  ^flaiijen*  unb  Jljiervtcbufticn  bilbrt, 
fie  gehalten  ben  ©orftänbert  fünftlger  SJerfainmlnngen  nf<ht :  «ragen  ob"*  fflleberhotungen  ju  flellen. 

Wit  einem  Söerte,  fie  fübrert  bie  Slotbwcnbigfeit  herbei,  baß  wir  nn6  bei  unfern  Serfamm« 
lungen  in  einem  Jtreife  fortbewegen,  alfo  ju  jenem  fünfte  wieber  jurüdfehren,  von  welchem  wir 
ausgegangen  ftnb.  £er  jugenbliche  Weift  unferer  ©erfaramJnngen  burdjläuft  allerbing«  lebhaft  einen 
IS« du«  von  fragen,  unb  wähnt  ein  in  fieb  gefdjleffene«  (Man  je«  abgefertiget  ja  haben. 

«äffen  wir  aber  biefen  ©elft  jur  Wannbarfeit  gelangen,  laifcn  wir  unfere  (Snfel  auf  ben 
$lä|>en  fifcen,  bie  wir  heute  einnehmen,  fie  werbe«  un«  ob  be«  Umfange«  nnferer  «ßrdefoUe  leinen 
!t)anf  wiffen. 

Sie  werben  nach  JhaUadjcn,  nach  Wittein  fragen,  um  bem  teutfehen  ©oben  mehr  ©üte,  mehr 
Snbjtflenjmittel  abzugewinnen.  Unb  nur  bann,  wenn  fie  tiefe  in  unfern  SBerhanblnngen  jinben, 
werben  fie  fich  banfbar  ihrer  ©erfahren  erinnern. 

3dj  babe  bereit«  bewerft,  wie  fcb>er,  ja  äußerft  fdjWer  e«  ift,  bei  unferer  JBefdjäftigung  im 
Serlanfe  eine«  3ahre«  auch  nur  eine  richtige  ©eobachrung  ju  machen,  nnb  tiefe  Schwierigfeiteti 
vermögen  unter  nn«  nur  diejenigen  ju  würbigen ,  welche  bie  «anbwirthfehaft  mit  «iebe  betreiben. 

Siefe  wenigen  ©eohachtungen ,  tiefe  geringe  «nabelte  eine«  3ahre«  fönnen  wir  anf  wenigen 
©lättern  unfern  92achfcmmen  binterlaffen :  wir  finb  nicht  genöthiget,  bie  vielen  Sorte  burch  Steno-- 
grabhen  ju  fangen,  bie  einjelnen  ©oltfcrner  in  ein  Sanbmeer  ven  überfälligen  ©iafuffienen  ju 
vergraben,  bie  ohnehin  mit  Utecht  befchränften  ©ücherfdjranfe  ber  «^raftifer  ju  betrehen  unb  ihnen 
bie  «nweubung  ju  erfchweren  ober  gar  unmöglich  ju  machen.  — 

Wit  einem  28erte  bie  Stellung  von  100  fragen  wlberjVridjt  ber  9latur  unferer  93efchafti; 
gung,  fie  wiberfbricht  bem  befchränften  Wenfdjenvcrftanbe ,  unb  ich  ertaube  mir  ben  Antrag  gu 
fteUen:  baf  fünftighin  für  jebe  Seftion  h^^ften«  5  fragen  entworfen,  —  unb  ben  Witgliebern 
ba«  Stecht  eingeräumt  werbe ,  über  jeben  beliebigen  ©egenftanb ,  in  fefern  berfetbe  bie  8anbwirth* 
fdjaft  im  weiteften  Sinne  betrifft,  Vorträge  in  ben  Seftfonen  pt  i}Mn  ober  J)i«fuffiv«en  \u 
»eraulaffen. 


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.pluberf«  Vortrag. 


63 


i)  3«  ber  großen  «n$aV  von  fragen  tr«t  noeb;  bie  außercrbentlic&e  @<b>ierigfeit  b>ju, 
eint  fcrage  fo  gu  ftetten,  baß  bfrfc  bem  3werfe  unferer  aJerfammlung  rntfy.rid)t. 

äiue  entfrredjenbe  8rage  muß  entWeber  einen  nodj  gar  rridjt,  ober  nic^t  jureidjrnb  erforfd)teu 
(Megenianb  enthalten.  3n  beiben  gälten  fent  bie  grage  eine  genaue  Äenutniß  be«  faftifdjen  Ja- 
tfanbe«  ber  laubwlrtljföaftlicben  örfenntnijfe  man«,  weit  fonfl  ber  gragenbe  Weber  ba«  Oti<f>ter* 
forföte  no<b  ba*  unjureic&enb  (Srforf&tc  erfahren  fanu.  $)a  iebodj  bie  lanbwfrtyföaftlirbe  fttera; 
tur  feine  SBerfe  aufguweifen  vermag,  reelle  bie  6r-bäre  Janbtvirtr>fct>aftlir^rT  örfenntniffe  in  btn 
einjelneu  Sweigen  überfi<btlid)  barftetien,  nnb  ba  eine  fol<be  £ar,fteflung  jn  allen  Zweigen 
bie  Jtrafte  eine«  (Bingelnen  überfdjreitet,  fo  glaube  idj  ben  weitern  Antrag  ju  Hellen,  baß  bie  fragen 
für  jebe  fünftige  SJerfammlung  in  ben  einzelnen  <Seftionen  gefielit,  fcgleid?  nadj  brr  SJcrfammlung 
gnr  cfeutlicben  Aenntniß  gebraut  werben ,  bamit  bie  2anbwirtf>e  bie  erforberlicben  £aten  jn  tfyrer 
Beantwortung  bi#  jur  nad&jlen  allgemeinen  SJerfammlung  einholen  fönnrn.  — 

33ei  einigen  tBerfammlnngen  baben  bereit«  einzelne  (Seftienen  bie  gra*gen  entwerfen  nnb  biefer 
0*rfrxaucr*  ber  einzelnen  Seftienen  feilte  gn  einem  Wrunh]ffcfce  ber  SJerfamrainng  erhoben  werben, 
benn  nur  von  einem  jtottegium  nuterridjtdcr  Männer  laßt  fidj  mit  ©runb  erwarten ,  baß  bie  von 
tyuen  entworfenen  fragen  bem  3werfe  unferer  SJerfammlung  entforedjen. 

3)  Gin  weiterer  Uebelßanb  bei  unferen  SJerfammlangen  befielt  barin,  baß  bei  ber  Stellung  ber  gra? 
a,en  bie  lanbnHrtbfdjaftlidjen  SJerffältniffe  brtjenigen  2anbe«,  in  wcldjem  bie  näd)üe  SJerfammluna, 
Rott  finben  feil,  bt«ljer  entWeber  gar  nidjt  ober  gu  wenig  bcrürfftdjtiget  werben. 

€o  \.  93.  bat  man  na$  ben  jXefulraten  be«  8evigatiou«verfa$ren«  bei  ber  3vcferfabrifation 
an«  »unfelrnben  in  einem  üanbc  gefragt,  in  welkem  biefe«  ©erfahren  nlrgenb«  in  Snwenbung 
ttdjt,  wübrenb  man  e«  in  einem  anbern  Sanbe,  in*  welchem  bie  großartigften  iftabtifffment«  biefer 
«rt  begeben,  wie  natürlid),  füt  überjlußig  erörtere,  biefelbc  £rage,  ungea$tet  fie  nnertebigt  blieb, 
ju  wiebert) den.  t  ,  ' 

<Hn  gleite*  53 rwanbtniß-  l?at  e«  mit  ber  @$afgtt$t,  bem  Sein»,  $ovfeu»,  ffifeberfarbenban 
nnb  vielen  an>em  ©tgfnfiänben,  unb  id>  würbe  tyre  flnfmerffamfeit  nur  ermüben,  wollte  id>  bie 
8  gragrnr>rrgcid)nijfe  in  eine  JJaraKele  gfeften ,  unb  btn  au«gef)worbenen  Uebelftanb  betaitirt  nadjweifen. 

©ir  verfanrnteln  nn«  um  bie  €>pr/4re  unferer  Stnfc^aunng  gn  erweitern,  Uufere  ^Begriffe  gu 
läntem,  wir  verfammeln  nn«,  um  uu«  ja  belehren;  wir  laffen  nn«  alfo  bei  ber  SEBatyl  eine«  ©er» 
fammiung«crte«  ni^t  bur«^  bie  ©rejje,  batf  Knfeben  nnb  bie  Entfernung  einer  ©tobt,  nic^t  bnwbs 
bie  rinfeittgen  begriffe  von  Süb«,  !Rittel«,  unb  9torbtrutf^lanb  befthnmen,  wir  wählen  je^t  nod> 
tut,  in  welcfren  wir  ben  3we<f  «nferrt  frennbf^aftlidjen  Seifammenfevn«  erreieben  nnb  bie  oft 
feftfrieligen  nnb  jeitraubenben  Steifen  in  eine  m&fige  33ilan§  bringen  fönnen,  benn  unfere  93ef^äf> 
rigang  qtftatUt  nn*  nitbt,  ber  (£rt)oInug  nnb  bem  Vergnügen  gro^e  Cvfer  ju  bringen. 

3BeUen  wir  aber  von  ben  Seifen  ben  grcftmögli^en  9Jortb,eit  gießen,  fo  fotteu  jene  Bweigc 
te*  «anbbaue«  »er^anbett  werben,  wel*e.  einen  b.ob.en  ®rab  von  SBcllfommenbeit  in  bem  8anbe 
ber  SJerfammlung  erreicht  b^aben,  nnb  von  Wehden  fi4>  mit  ©runb  erwarten  läßt,  baß  fie  von 
Seit«  ber  gewör;uli$  vorwiegenben  3ab^l  ber  eiwjeimifd>en  SRitglieber  grunblid)  erörtert  werben. 
Äeine  Regierung  Xentfd>lanb*  ^>at  ben  «Seibenbau  fo  nnterfinpt,  wie  bie  be«  jtönigreidj«  Samern, 
n«  biefem  fegenrei^en  3weige  ötngang  nnb  Öebeib.en  auf  bem  teutfeben  ©oben  ju  vergaffen. 

3n  feinem  «anbe  b,at  fi<^  ba«  ©ier,  ba«  einjige  geiftige  ©etränfe  unferer  lBcrfab,ren,  ber 
(Germanen,  einen  fo  geiirünbtten  9iuf  erworben  wie  in  33apern.  3n  feinem  Staat  von  !£eutfib= 
lanb  werben  wir  W<bt  lebneiebere  Gerungen  über  biefe  ©egenfiänbc ,  über  bie  in  9tuf  ^eb^enbe 
*Uaneri9ta$e,  über  bie  Uebergänge  ober  bie  nödtfen  53erwanbten  ber  au#gejei<^neten  vJinj gauer 
nnb  3:vroleT*9iiubviel>ta$en  unb  über  ben  Slnbau  be«  *c)>fen«  einholen  fcw»en,  al«  in  bem 
Acnigreicbe  kapern. 

Unb  wir  müffen  e«  banfbar  anerfennen,  baß  bie  ^errn  ©oröänbe  unferer  SJerfammlung  bie 
gragei  25,  58,  59,  60  bi«  64  in  ba«  Programm  aufgenommen,  nnb  bie  in  ben  $.  $.  3  unb  4 
brr  ^ßnclifattun  cnttiaUtncn  Qinieitungen  getroffen  b,aben,  Dagegen  vermiß«  wir  mit  ©ebanern 
bie  Ceibenjncbt  unb  ben  <&obfenbau  in  bem  Programm. 

34  (reffe  biefemna^  ben  3ten  «urrag :  baß  nämli^  in  ben  ©eftionen  bei  Qntwerfung  ber 
gragevnnfte  bie  lanbwtrtbfcbaftlicbtn  ©erljaltniffe  jene«  «anbe«  in«  9tuge  gefaßt  werben,  in  weldjrm 
bie  uö<bfle  SBerfammlnng  fratt  puben  fofl,  nnb  baß  vor  j«g«weife  nur  jene  Bweige  gum  &tt 
senftanbe  ber  SJerlfanblungen  erhoben  werben,  über  Welche  eine  grünbli<$e  ©eleffrung  in  biefem 
Xance  erwartet  werben  lann.  — 


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64 


(Sr|le  allgemeine  ©ifcnng. 


4)  35fr  leijte  Hebe lilanb  tri  nnfern  Werfammlungen  ifk,  bafi  fo  tyiujig  bie  foftbare  3eit  mit  ein- 
gaben über  ©egenjlänbe  verir-littert  wirb,  über  meltfce  ohnehin  bie  (trfabrung  ein  bejinitive« 
Ürtbeil  gefällt  bat  0«  ift  alierbing«  vrn  trafttföe«  Sanbwirtben  nübt  ju  ferbern ,  ba&  fie  bte 
au«gebebnten  nnb  mit  Sudlern  gefüllten  Staunte  maftern,  an«  bem  SWeere«fanbe  bif  ®olbfer«Aeu 
fueben,  febmeljen  eine  fl«««.*«e  Wün^e  trägen.  3^re  ©irffamfeit  beföränft  «nf  b»*  »»«eu 
angewiesene  Sb^äre,  nnb  baben  fie  in  birffr  and?  nur  eine  ned)  fo  geringfügig  fdxinrnb*  Sfj*t- 
fadje  fefigefieltt,  fo  babeu  fir  ber  2Renf<bbeit  metyr  genügt,  al«  wenn  jir  (ine  nod)  fo  fdjarffinnigf 
2'bf«r{e  aufgeteilt  ober  ein  noeb  fo  umfangreiche«  ©erf  jn  Jage  geferbett  fyätten. 

3bte  ßrfabrungen,  ibre  Angaben  flnb  für  bie  3wecfe  ber  ©erfammlung  von  ber  geäfften 
©idjtigfeit-,  f(e  mögen  nun  nene  Tb*tfa<ben  ober  blcjje  SJejiätigungen  ber  älter«  evtyaUen.  Sie 
feilen  verSllem  gebort  werben,  benn  tynen  gebübrt  in  einem  Äclicgium  vcrjug«weife  ba«  €timm- 
rrdjt,  in  mela>em  bie  (Stfahrang  ben  9?erfifc  fnbjt. 

Hflein,  in  Grmangelung  einer  Tctalüberfidjt  ber  lanbwirtbftbaftü^m  Literatur,  worunter  wir 
nid>t  ein  9tegijter  ber  erfdtfeneuen  ©erfe,  wie  e«  ©eber  in  ffirrtlau  liefert,  fonbern  ©erfe  wie 
bie  von  Gnvier,  £av»,  ftedjtner,  SRarbact)  nnb  SEB^ereell  verfielen  ;  in  (Srmangluug  eine«  3abrr«: 
beriete«  über  bie  ftertfdjritte  untere«  ©iffrn«  wie  be«  großen  Seqelin«  über  *|?t>t»f«f  nnb  tsbewie, 
©iegmaun'«  nnb  SReven'«  über  »otanif,  Anatomie  nnb  $b»fielogie  ber  $flanjen,  nnb  ©alentin« 
über  Anatomie  nnb  $bvf«elegie  ber  Spiere,  ia>  fage,  in  Grmangelung  biefer  2  wefentlidjen  Se^eife 
fenuen  nd>  bie  b raftiftben  «anbmirtbe  trefc  ihre«  beften  ©flleu«  feine  Qinföt  in  ben  jeweiligen  3n= 
*anb  unferer  örfeuntnifie  »erfdjaffeu ;  ne  fonnen  nSfct  beurteilen,  in  wiefern  ibre  »eebadjtungeu. 
ibre  (Erfahrungen  neu,  in  miefern  fie  al«"  f<bj>en?Weribe  ©ebelfe  erfdjefnen,  nm  fcbroanlenbe  Sin; 
ftdjten  $u  unterftü^fn  ober  \*  entfräften,  mit  einem  ©orte  fie  befinben  fia>  nnr  feite«  in  ber  tage 
)n  beurteile«,  in  wiefer»  burd)  if>rc  ^Bemühungen  bie  ©vfare  laubwirthfdjaftlidjcr  (SrfenntniRe 
erweitert  »erben  fann. 

3Rit  bem  rebUdflieu  ©illen  eröffnen  fie  bie  *erb,  anblnngen ,  tbeilen  itjre  9eoba<^tnngen,  ibre 
ürfabmngen  mit,  nneingebenf,  baB  ba*  SRitgettyeilte  nidjW  9tene*  enthalte ,  nneingebenf,  bafi  bie 
Siteratnr  über  ben  betrefenben  (Segenflanb  weit  nmfaifenbere  nnb  jnweriafeigere  itjatfad?en  aufiu? 
»eifen  »etmag.  — 

Die  iBer^anbt»ngen  werben  fort^efelt,  ber,  Sief  mäfjrenb  ber  5M«fnflto«  »erarbeitet  »nb  ein 
nmfangreiebe«  $rotofoI(  ift  it>r  (Snbrefnltat.  — 

Äeinrm  an«  ntiferer  Kitte  wirb  biefer  Uebeljianb  nnferer  ©erbanblnngen  entgangen  febn,  ber 
bie  7  ftarfen  ©finbe,  »el<be  al«  amtli(be  JBerid?te  über  nnfere  «erbanblnngen  erfd>fenrn  finb,  mit 
einiger  «nfmerffomfeit  bm^gelef«  b,at. 

Diefem  Uebeljtanbe  fann  nnr  babnrtb  abgebolfen  werben ,  wenn  ber  ©tanbbunft  nnf erer  Qr 
fenntnijfe  über  ben  ju  bcratb.f<blfli»enfcen  ©egrnftanb  entweber  gleid>  bei  Qntwerfung  ber  grage; 
tnnfic  ober  bei  Hoffnung  brr  2Di#fnffton  furj  gefaxt  angebeutet  WirK  ©erben  bie  fragen  in 
ben  Seftione«  entwerfen,  fo  ift  \n  erwarten,  baf}  3ÄÄnner,  treibe  einen  ®egenj)anb  §nr  ^ri>r«bnng 
verfebtagen,  mit  ber  Literatur  biefe«  ©egenftanbe«  vertraut,  alfo  au<b  im  <Stanbe  finb,  ben  €tanb» 
»>nnft  nnferer  (Srfenntniffe  über  benfelben  ju  be)eia>nrn.  ©erben  nun  flott  ber  100  fragen,  bc<b,; 
Aen«  mtr  20  gefleUt,  bann  fann  bei  jeber  frage  beT  (Stanbbnnft  unferer  Grfenntniffe  über  ben  }« 
verbanbelnben  ©egenftanb  in  bem  Programm  felbfl  fnrj  angegeben  »erben. 

Dnrtb  biefe«  93erfaf>ren  »erben  wir  im  2anfe  ber  3eit  einem  bringenben  9ebürfniffe  ber 
laubwirtljfdjaftlicbfu  Süeratnr  abbelfen,  wir  werben  eine  Ueberfiibt  ber  drfenntniffe  über  bie  ein- 
jelnen  lanbwirt^f^aftlicfren  3weige  erhalten. 

2)nr^  biefe«  Serfaijren  verfemen  wir  bie  btaftif(ben  2anbtoirt^e  in  bie  «age,  ihre  S8eobadb= 
tnngen  «nb  Grfa^rnngen  mit  bem  3nffanbe  nnferer  (Srfenntniffe  ju  vergleicben  nnb  ju  beurteilen, 
in  wiefem  fie  an  ben  S)i0fnffionen  Slntljeil  nehmen  fonnen. 

S5unfc  biefe«  SJerfa^ren  allein,  wieberbde  xd)  neä)  einmal,  wirb  ber  freiafermtgen  Sewegunq 
nnfere«  frennbfiaftlia>en  Söeifammenfein«  begegnet,  bie  tottbare  3eit  ni$t  veTfblitteTt ,  nnb  bie 
9Jerfammlnng  ber  tentfe^en  8anb*  nnb  gorftoirtbe  ju  einem  3nflitute  erboben,  in  melo>em  ber 
WrunVflein  }n  einem  ©ebänbe  gelegt  wirb,  ba«  firf?  von  »nfern  önfeln  be«  ehrenvollen  Warnen 
„Sentfötanb'«  «anbbanwiffenf^aft"  erwerben  foH. 

?ln  un«  ifl  e«,  ba«  SRaterial  glei*  ber  53iene  an«  ben  verriebene«  (Bantn  S,entf(blanb%» 
in  fammeln,  jn  vtnfen  nnb  ju  bem  gemeinfamen  ©ebänbe  )n  tragen,  }n  welöjem  vor  8  3af?ren 
inf  bem  fa<$ftfaf»  »eben  ber  ^?lan  entworfen  werben  ift. 


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$tub«r«  ©ertrag. 


65 


IIa  un«ift  rt,  Tbatfadjen  feftinfteOt«  unb  an«  ihrem  bebeutenbeu  Umfange  Segel«  fit  ben  tanbbau 
abgleiten,  Mb  tiefe«  Streben  31101  8oofung«»orte  ber  teutfeben  8aub*  unb  $orfl»frti)e  ju  ergeben. 

galten  wir  vue  an  blefe*  2cofuug6»crt,  bann  »erben  nnfere  SJerhauMungen,  nnfere  amtlichen 
Berichte  an  Umfang  verlieren;  fie  »erben  aber  anf  »enfgen  ©tärtern  $ie(et,  ^Brauchbare«  unb 
»leibrub«  enthalten;  fie  »erben  bie  unvergänglichen  SRcnumente  enthalten,  baff  »fr  na«  anf  ber 
»ahm  »nb  einer  Setfammlung  »rafrifö«  Scanner  Seutfdjlanb'«  tvürbigen  Sahn  be»egt  nnb  bem 
»ftj|fdfdifB  3iele  genähert  haben. 

3a !  fie  »erben  einften«  \u  anfern  ftadjfemmtn ,  »eicht  nnfere  $täfee  einnehmen ,  {brechen : 
3eBf  Ü'rrfaljrrn ,  ble  hier  üi  ben  JKüumen  verfamntelt  teuren,  um  über  bie  ÖrunbqufUen  ber  9ti- 
fteij  }■  herathWIageu,  erfannten  bie  SBahrtjeit  aU  ba«,  hö<bfie  Streben ;  fie  haben  bie  Snnbamente 
<■  beai  Tempel  ber  ©abrbeü  gelegt,  ben  »ir  ju  voOenben  hflben.  — 

(»eben  »tr  burtb  bie  beantragten  SJefdjlflffe  im  Angeflehte  ber  biebem  9e»ob>er  bei  funfc 
reiche«  nnb  prachtvollen  München  unfern  erufteu  ®iüfn  tu  ertennen,  betätigen  »ir  bem  0touar< 
«tn  ttt  flaiäfdxn  ©oben«  ber  Jtunft  im  i9ten  Sartrijunberte,  baß  auch  bie  tratfdjen  fcanb*  nnb 
^rrthrtTfhe  ben  ©an  eine«  großartigen  ?embel4  beabnebtigrn ,  unb  baf  auch  jte  feine«  erhabenen 
£<bufe«  bebnrfen.  — 

5)er  II.  ^ßräfibent  3*  erlaube  mir  vorjitfd)la«,en ,  baj*  bie  93erau)ung  ber 
von  £emt  SProfeffor  Dr.  4plubecf  gesellten  Antrage  einer  ^ommiffton,  befteljenb 
aud  ven  Herren  &r!)rn.  v.  <9um*»enberg*$öttme«,  *Revifion«ratt)  ©dju* 
raac^er  unb  $rt)r.  1».  (£Uri<h«i)aufen  sur  Prüfung  übertragen  «erbe. 

5>er  $orf$lag  würbe  na$  vorausgegangener  3ufage  ber  gewallten  «Witglieber 
rinfrimirag  angenommen. 

Der  I.  Sßräfibent.  9to$  fribe  i$  3tynen  ju  melben  bie  verriebenen  ©in* 
labimgen,  welche  an  bie  £errn  ergangen  fbib.  Die  ©efeUföaft  be«  grobftnn« 
t>at  Sie  ju  einer  vantomlmif<hen  Sorfiettung  auf  fünftigen  ©onnabenb  eingelaben. 
Gbenfo  jtnb  (Sinlabungen  von  Seite  be«  äunftoereinef,  be«  SRufeum*  unb  literari* 
!'d)m  Serefnd  eingelaufen;  ferner  wirb  näctyfim  2)oimerfiag  ber  fRagifrrat  ein  gef* 
in  eine»  benachbarten  ÄeUer  ber  Sorjtabt  am  Ubenbe  bei  Beleuchtung  mit  Vrufi! 
veranftolten.  $&$j*en  SRittwoeh,  atfv  übermorgen,  »irb  6cb(ei{$eim  befugt.  3u 
biefem  »efudje  bitte  i$  eine  6ubfcription«lifte  ju  unter jeic$nen,  um  baraud  )U 
rtfebai,  wie  viele  ber  £erren  baran  Shell  nehmen  wollen  unb  welche  Sorberei* 
rtmgen  baju  notywenbig  fevn  mod>ten.  <Snbli<h  t)at  ber  tyiefige  gabrifbeft^er  #err 
bitter  von  ü»  äff  ei  ein  eigene«  Sdjreiben  erlafien,  worin  er  6ie  einlabet,  feine, 
Sabril  3U  befugen,  in  welcher  er  auch  einige  SRafdjinen  bereit  balten  wirb,  bie  für 
bie  $errn  3ntereffe  $abm  bürften. 

»a^bew  ber  L  !PrJrflbcnt  f)ierauf  noe^  bic  Reihenfolge  für  bie  nä<hfte  ©iftung 
Wannt  machte  unb  babei  bemerfte,  bap  ber  SBunfch  geaufert  würbe,  bie  (Segen* 
ftänbe  bet  gorfhvirt^e,  welche  in  bie  ?anbwirtbf^flft  einklagen,  in  gemeinfaaft* 
Uc^er  Sibuna  ju  vefywbeln,  woju  ber  ndc^flc  Donnerjiag  bejrimmt  war,  würbe 
bie  fct^ung  gc|(^io}|en. 


5 


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•Jweite  aWflfmeinf  <5ifcn»g. 


fiwtxtt  allQftnrtnr  S^uitö. 

5lm  L  Dftober  18T44.  * 

Der  L  ^räfibent  eröffnete  He  @t$ung  mit  bei-  9?ad)ri(^t,  t>a$  ba«  erftc 
©cföäft  ber  r)or)en  SScrfammlung  fei;,  eine  Deputation  auejuroärjlen,  um  €  einer 
«tajcfUt  bem  ßönige  aufjuroarten,  unb  jroar  in  ber  SJrt,  ba$,  roie  früher, 
bie  Herren  ber  »ergebenen  Nationen,  eine  jebe  für  ft$  einen  2>eputirten  aue»ai;le, 
ivaö  nadj  ber  6ifrung  vorgenommen  »erben  tonnte. 

2)er  If.  s4?raftbent.  (SS  roar  üblidj,  bafj  von  ben  größeren  Nationen,  toie 
©efterreidj  unb  ^reuffen,  getoör)nlid>  floti  Devutirt«  gewallt  roorben  ftnb.  — 

5)er  I.  «präfibent:  Die  ^cotofoU *<Berlefung  bec  legten  €tyung  r)at  nad) 
bem  gefaßten  Sefdjluffe  ju  unterbleiben. 

©cföenf  roirb  3r)nen  eine  2>rutffä>rift  über  Mbie  ftorjUerroaltung 
23atjernd"  übergeben. 

Xie  6eftionen  haben  ftd;  geMlbet  in  ber  Hrt,  rote  auf  ben  6efhon6!8erid>ten 
erficfjtlicf)  ijt.  @S  roirb  nun  £err  Hkofeffor  ßröfc  eingelabfn,  über  bie  gegenroar? 
tigen  9iu$ftellungen  in  ^tünchen  ooruttragen. 

^rofeffor  Jtröfr: 

(seit  mehreren  Satiren  Ijat  e«  fidj  ber  lanbwirtf>fdjaftlicb>  Seretn  angelegen  fe»n  laffen,  jeit- 
Weife  Vluflfleliungen  tanbwirtyfdjaftUdjer  ®erälbe  unb  $robnfte  <u  »eranftalten ,  inbent  er  audj 
hierin  ein  Littel  erfannt  tjat,  forbernb  anf  bie  8anbwfctt>fd>aft  einjuwirfen.  Die  feit  bem  3aljre 
1810,  in  weldjem  ;>a'.uc  nudj  ber  lanbwirtbfdjaftlidje herein  gegrünbet  wnrbe,  jebe«mat  im  Dftober 
abgehaltenen  (Scntral«£anbwirtfMdjaft«fefte  boten  fpirja  bie  pafenbjte  Gelegenheit  bar ,  ba  an  biefen 
Sagen  ein  grcfjer  3ufammenfl«j?  »tn  2anblenten  au*  alten  (Sauen  be«  Äonigreidje*  jiattjtnbet,  nnb 
bie  j,u  bem  Seile  beßimmte  l  Inn -eilen;® iefe  fjinreidjenben  9taum  barbietet.  ®rnn  aud)  biefe  9!u*; 
Teilungen  nidjt  in  bem  OTaaße  reidjlidj  bef^Ccft  »erben,  wie  e«  bie  Stbfidjt  ber  ffleranlaffer  ifl, 
unb  »ie  e«  im  allgemeinen  3ntereffe  ja  wünfdjen  wäre,  woran  »orjüglidj  bie  SRelnung,  e«  tonnten 
nur  aufiergcweliinlidje  Grjeugniffe,  ^radjtftncfc,  ©egenftänbe  einer  Stufljlellung  m>n ,  Urfadje  ifl  — 
fo  ifl  bodj  nicht  ; u  verfennen,  baf  au$  burdj  ba«  ®enige,  Wa«  bi«  jefct  hierin  gefd;eb,en,  mannet 
9lüfctid>e  gewetft,  Ständer  auffinge  anfmertfam  gemalt,  bie  er  ntdjt  gerannt  nnb  babnrcfc 
veranlagt  n>urber  weiter  barüber  nadjjubeufen.  Dfjne  mid)  weiter  tjier  auf  eine  (Srcrtemng  über 
ben  ©ertlj  ober  llnwerttj  ber  SlutfirUungen  übertäubt  tfnjulaffen,  neljme  i<&  mir  bie«  bte  gfrettjeit, 
(Sie,  b/Cdperefrrte't&afte,  tn  mcgli<^fter  Äfirje  auf  bie  jnm  3»erfe  ber  sBerfairrmhtng  »eranftal; 
teten  9tu«ftetlungen  oafmerffam  §u  machen. 

1)  3n  bem  fcefafe  be«  lanbmirtb,f*afUi*en  ©erein«,  lürfenflrafiTc  SHo.  2  bepnben  fi<^  jtoeiertei 
9(ntff)eltungen  von  lanbtoirt^f^faftlic^en  SJtafc^inen  nnb  @eräU)en;  bie  eine,  Wornber  bie  $o<$t>eref>rten 
^errn  ba6  Ser^ei^nif  ;ualtui)  mit  ber  ^ufna^m&Jtarte  erbaltrn  ^aben,  jene  @erätf)e  tbcil^  in  natär- 
liajer  ©repe  ttieile  in  hobelten  entbaltenb,  welche  feit  feiner  Wrünbung  ber  lannvirthfdjat'tUc&e 
herein  grö^tentbeil«  angefauft,  tbetU  aud)  jum  Wefd;enfc  erhalten  hat,  bahtv  and>  «tele  boa 
biefen  SRafdjinen  nur  eine  öiftorifdje  SJebentung  ^aben,  worauf  in«befonberc  bei  bet  Seart^eilnng 
gefüOige  Dtücffidjt  ju  nehmen  febn  mödjte,  ba  manage  oft  mit  großem  $omi>  angelünbigte  nnb 
angeuriefene  ffierfseuge  in  ber  *jJrari«  fid?  nidjt  ervtobten,  anb  bab>  mit  fliegt  eben  fo  &al& 
wieber  oertaffen  worben  ftnb. 

£>ie  jweite  9tn«ftellung,  Worüber  @ie  ben  Äatalog  ^eute  erhalten,  onb  Wovon  fidj  bie 
©etöthf  in  wirflidjer  ©rö^e  in  ber  eigen«  hiriu  anf  bem  3Bie«blafce  ver  brm  J>aufe  anfgefd^lagenen 
2)nbe,  bie  Stobelle  bagegen  im  <&aafe  felbft  im  Iten  @to(fe  aufgehellt  beftnben,  nmfaft  bie  auf 
öinlabnng  be«  ®enerat  *  Somite  be«  lanbrotrtbfc^afttic^en  93ereinl  »on  »erfd;iebenen  privaten  nnb 
Slnftalten  eingefenbeten  ®egenjidnbe. 


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Bftfite  allgemeine  ©ifcuug.  #37 

2)  (Sine  anbete  9lu«fiettujtg,  im  2ten  ©tocfe  uufet«  SBerfammlungögebaube«  anfgeflellt,  ninfafit 
bie  verriebenen  $rcbnfte  ber  Sahb»irthfch«ft  im  »eilern  ©inne,  alfo  fow>oIjl  bie  eigentlichen  gelb- 
^tcbufte,  al«  an«  bie  be«  ©arten«,  be«  DbjU  nnb  SBeinvaue«.  ©enn  biefe  ledern  nicht  in 
cntfvrccheiber  Sluetoabl  unb  Singahl  verhauten  fiub,  fo  iß  hieran  neben  ber  ungünstigen  falten 
3Bitteruug  ber  £agelfct)lag  fcfjulb ,  ber  heuer  leibet  bie  fünften  unb  ftudjtbarflen  ©egenben  Dber* 
nnb  Wieberbanern«  nnb  Schwaben«,  in  einet  feit9Rfiifd;eugebenkn  nicht  vorgekommenen  «Mbefmung 
iieticfen  bat,  »a«  auch  bie  Ur  fache  i|t,  ba£  von  ber  au«gebchnten  ein  faß  velljiänbige«  Sortiment 
enthaltenc-en  60  Tagwerf  ®tunb  nmfaffenben  ßentral-Cbftbaumfchule  in  5Beihenftebh«n  bei  Sreifing 
nicht«  eingefenbet  »erben  tonnte,  $a«  nämliche  gilt  von  5>ac^a«  nnb  anbetn  in  ber  Blähe  gelegenen 
Qkgcnbcn.  SXit  befonberm  JDanf  muß  ich  fjier  übrigen«  ber  freunbnaeh&arlichea  ©efälligjeit  be« 
l<Mib»trt6id}aftli(^en  herein«  für  Jvrol  unb  SBcrarlberg  erwähnen,  burch  beffen  öemütjungen  bie 
Su«ftellung  mit  einer  föcnen  Sammlung  von  Trauben  unb  £>bft  be«  fubUd>eu  Sbrol«,  fo  »ie 
mit  Muttern  von  »ergebenen  ftlact)«  nnb  Oelreib.-Sortejt  bereichert  »urbe.—  Und)  bie  Befultate 
tt*  $erfucbe«  be«  Seibenbaue«,  beffen  öinfüljrnng  ber  lanb»irthffb>fili(be  herein  feit  einer  Weihe 
r-cn  Safyren  fich  angelegen  fevn  last,  Hegen  bort -vor  unb  feilen  baju  beitragen,  bie  von  Wancbem 
gehegten  Jweifel  über  »löglicbrcit  be«  @ebeit)en«  biefe«  für  Seutfiftlanb  nitt)t  unwichtigen  3nbufrrie» 
jireig«  ja  b^eben.  —  Dlodj  ermahne  ich  ber  brm  ©cbooüe  ber  (Srbe  entnommenen,  .für  bie  fcanb» 
wtrtt>fc^aft  fowetjl  al«  für  bie  Tedjnif  fo  »Übrigen  foffilen  ^Brennmaterialien  —  be«  Torfr«,  ber 
Sran«;  nnb  ©reinfobleu,  an  »tiefe  erfierem  in«befonbere  nnfer  Saab  einen  ungemeinen  fteJebthnm  be* 
«et,  nnb  bureb,  beren  größte  Senüfcuug  bie  9Rcglidjfeit  einer  gefolgerten  «ßrobuftlcn  nnb  gabrifation 
gegeben  ift 

3n  bemfelben  Sefafe,  in  bem  anfioffenbrn  ©aale,  beftnbet  (ich  an  et)  bie  9lu«fteu"ung  ber  9BcIfc 
vlie^e  nnb  Zellgewebe,  »eiche,  ju  orbnen  unb  ju  Haffifi)iren,  anet)  bleuer  »ieber-fcerr  3ebtoe  au« 
»ofreef  {ich  unterzogen  bat. 

.  ®ic  febon  oben  ermahnt,  bat  ber  laubn»trtl»f4)aftlid)e  herein  tat>vlt<^  am  6«utraJ*2aub»irtb' 
febafrtfefle  (fogenauntem  Dftoberfefte)  eine  ©ertheilung  von  greifen  für  ba«  fcf>önfte  vorgeführte 
Hieb  jeber  ©attang  vorgenommen,  wa«  auch  heuer  »feber  tvie  bi«t)er  am  nao^fften  ©onntage  ge; 
j cfceben  »irb,  unb  (vorüber  ba«  Programm  junt  £>fto»erfej)e  bie  tteittrn  KuffcblüiTe  giebt.  Singer 
tiefem  ffat  jebetb  ba«  ©eneraUGomite  be«  lanb».  herein«  noch  tint  anbete  IBiehfdjan  veranftaltet, 
ja  bem  3»ecte,  um  ber  geehrten  iOerfammlung  bie  verfebiebenen  ©tämme  unb  9ta<;en  in«Befonbere 
be«  SÄinbviebe«,  bie  in  Dberbaberu  gezüchtet  »erben,  vor§nführen  unb  e«  haben  fleh  mehrere  ®ut«» 
bejifcer  unb  greiere  Defonomen  ber  Umgegenb  bereit»iflig  gefunbeu,  ju  biefem  ,3»ecfe  9Jieh  ffi^tx 
ja  fenben,  »eiche  öiehfehau  am  nächfien  ©amjlng  Ulaihmittag«'  jiattfinben  »irb. 

9ln£er  biefen  lanbnirthfehaftlichen  Setanflaltnngcn,  muß  ich  bie  Slufmerffamfeit  ber  hochverehrten 
äerrn  noch  auf  bie  von  bem  hiefigen  ©tabtmagiftrate  veranlagte  SfnSflellung  von  Oubufrrie:  unb 
®enxrb«<Qr§eiigntfen  lenfen,  bie  fleh  jeboch  tto^  auf  ben  hitfg«  ©tabtbejirf  befdjränft,  nnb  bef* 
baib  nur  ein  ungefähre«  ©ilb  be«  h^Pfl<n  Pabtifthen  ©e»erb«jleiße«  giebt.  S)g«  3(««ftelütng«* 
«cfale  brjinbet  jich  im  SchuJhauf«  nächfl  bem  ©iftualienmarfte  unb  ift  von  heute  an  jnm  Jöe* 
fache  gecjfner. 

^)er  I.  ^cdftbent.  <&&  iß  bifytt  üblid^  gewefen,  ba^  juc  9eurtr)ei(ung 
^on  ^robuften,  SBier),  ®crärt)en  u.  f.  w.  (efonbete  Gomtmfftonm  befiimmt  toerbm 
finb,  tvelt^e  fobann  it)r  ©utac^ten  abgeben,  nxfl  für  biefe  ©egenflänbe  greife  im 
Programme  audgefe^t  ftnb.  (Sd  »irb  aber  erruad  fürjer  gemacht  »erben  fönnett, 
werm  biefe  ©egenfianbe  ben  ©eftionen  itbergeben  »erben  unb  tiefe  felbffc  bie 
(Fommiffionen  »äljlen,  nämlic^  in  bec  9trt,  berß  bie  <5eftion  bed  5Icferbaue6  bie 
C^cmmiffton  bcfh'mmt  für  bie  Seurtheilung  ber  @erÄtf)e  unb  ^elbprobufte ,  bie  ®ef? 
Htm  für  £bfl  unb  SBeinbau  bie  Gtommtfjton  jur  23eurt^eiiung  ber  ©orten^robufte, 
t:nb  bie  Seftion  für  93iet)jut^t  bie  (Sommiffton  yit  S3eurn)eilung  ber  SSliefje  unb 
M  SieM  »5r)lt 

3$  glaube,,  bap  biefe«  ben  ©eftnnungen  ber  Herren  entfpret4)en  »irb,  tnbent 
e«  ber  furjefie  SEBeg  jum  W 

5* 


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68 


3»tite  allgemeine  Sifeung. 


<5*  iji  no$  überbief  ein  Bortrag  eingefommcn  über  bie  frage  3  (fteh  ©eitc  26) 
»on  bem  £crrn  ©erftner,  fön.  Sanbrichter  unb  ©tabtfommiffar  au  3ngolftabt, 
welcher  fleh  erbietet,  bicfcn  Bortrag  morgen  ju  polten. 

Der  II.  ^rdfibent.  SWeine  £erren!  Einige  $erren  ^aben  ben  SBSunfch  ge* 
äufcrt,  e$  möchte  eine  eigene  Gommifftön  für  ben  ©eibenbau  benimmt  werben. 
Unter  ber  Borau6fefrung ,  baf  bief  angenehm  »Jrc,  mürben  wir  bie  $erren  $lu» 
becf,  3icglerunb3Rögling  erfuchcn,  SRitglicber  biefer  GommifFton  ju  fe»n  unb 
bie  £crrcn,  bie  biefen  Borfehlag  gemacht  h^n/  ftch  Donnerflag  unb  freitag  von 
3  bi«  5  Ut)r  ju  t>erfammeln. 

^rofeffor  Dr.  $lubetf.  Die  ©cibenjucr)t  »irb  ohnehin  in  ber  ©eftion  ber 
lanb»trthfchaftlichcn  ©ewerbc  aur  ©Drache  fommen.  Da  einige  fragen  ot)ncbief 
unerlebigt  bleiben  au«  SWangel  an  Borbereitung,  fo  glaube  icr),  ba|  3eit  übrig 
bleibt,  bem  ©eibenbau  unb  ber  Bierbrauerei,  bie  Don  gan*  befonberem  Sntcrcffe  in 
biefer  ©tabt  ftnb,  unfere  Slufmerffarafett  »ibmen  $u  tfnnen. 

Högling.  3<r)  ^alte  e*  für  nott)»enbig,  baf  eine  eigene  <£ommifiion  für 
©eibenbau  getollt  »erbe,  »eil  e*  mehrmale  Dorf  am,  baf  man  bie  ©eibenjutfct 
^inau«fd?ob.  (S6  »irb  für  bie  Bierbrauerei,  bie  fe&r  »ichtig  ijt,  Diel  3eit  in  «n* 
fpruch  genommen,  fo  baf  bie  ©eibenjud)t  unerlebigt  bleiben  fönnte. 

£ier  in  Ba»ern  motten  »ir  herüber  @rfa^rungen  mitgeteilt  haben. 

^rofeffor  Dr.  $lubeä\  3d)  will  ©orge  tragen,  baf  2  bi*  3  ©tunben 
bem  ©eibenbau  ge»ibmet  »erben  Wimen. 

(S6  »urbe  fofort  befchlofien,  baf  bie  ©eibenju$t  ber  ©eftion  für  lanbmirty* 
fchaftlich*  ©c»erbe  einberleibt  »erbe. 

2) er  I.  Sßräfibent.  3ct>  habe  noch  einen  Bortrag  ju  machen  über  bie  $rei6< 
beftimmung  unb  bie  $rei«Dertheilung  ton  ben  beiben  Berfammlungcn  in  Ottenburg 
unb  ÄarfÄru^e-  <S*  finb  befaimtlich  4  ^reidaufgaben  gefteUt  »orbenj  biefe  jmb: 

1)  Bon  ©r.  Durchlaucht  bem  ^erjog  3ofept)  Sacr)fenrÄÜenbucg: 
Gin  $cei«  »on  100  Dufaten  auf  bie  befte  @efd^ic^te  ber  Sanb»  irtr/fc&aft 
im  9ltenburg'fcr>en  Ofterlanbe. 

2)  Bon  ©r.  ©rceflenj  bem  föniglich  fächfifchen  ©taat*minijtec  unb  Ultenburgi- 
ityn  Sanbfchaftöpräftbcnten  Don  £inbcnau:  (Sin  5ßreid  Don  50  Dufaten  für  bie 
befte  Beantwortung  ber  frage  : 

ffSßc(d?e  SKaaj? nahmen  finb  bie  geeignetflen ,  um  bei  pacr)m>cifer  Slnnatjme  unb 
3urücfgabe  von  ganbgütem  ben  Berluften  unb  Streitigfeiten  Doraubcugen,  »eUr)e  t^eild 
burcr)  bie  (Ermangelung  einee»  feften  Sßrinaibeö  funficfytUd;  ber  Ber»ertl)ungömobaUtat 
ber  ju  taritenben  3n»entartengegenfldnbe,  tt)eild  burcr)  ben  (Smfluf  bei  jufdUigen, 
3eit»eifen  ^rndfoniunfturen  barauf,  tbeild  cnblich  burch  mangelhafte  ©achfemttmf 
ober  ge»iffenlofe*  Berfa^ren  Don  ©eiten  ber  bei  folgen  Berhanblunam  iugejognen 
JTaratoren,  für  bie  iene  ©egenftfinbe  übernehmenbe  ober  abgebenbe  ^artljei  entgehen 
unb,  »ie  bie  Erfahrung  le^rt,  für  ben  einen  ober  anbem  3^eil,  felbjx  ohne  beffen 
Bcrfäulbm,  bie  ©efahe  grofer  Barmageneeinbuffen  herbeiführen  Krmen.Ä 


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<$rrife&fft(mtrtnng. 


69 


3)  8on  ben  fMbtifdjen  Begeben  Hltenburg«:  ©n  Sßrei«  toon  20  $rlebrich«< 
bot  auf  bie  Uftt  Beantwortung  ber  frage: 

„©eichen  ©nflup  ^aben  wir  oon  ben  Gifenbahnen  auf  bie  beutf^e  8anbwitn> 
fchaft  ju  erwarten,  wie  wirb  namentlich  bie  fäcbftfch*ba»rifche  difenbahn  auf  ttlten* 
bürg*  bisherigen  SBerfehr  mit  lanbwiäl)f$afiUd>en  (frjeugniffen  einwirfen  unb  waö 
form  gef$er)en,  um  biefen  fefrjuhalten  unb,  wo  möglich,  noch  ju  erweitern?" 

4)  Sora  $errn  9Ug(erungtyräftbenteii  unb  ©telfoertrefer  bed  2anbfchaft$toräfi* 
benten  ffreiherrn  »oh  ©eefenborff  in  Ottenburg :  (Sin  $rei«  t?on  20  $ufa* 
ten  für  bie  befte  Beantwortung  ber  frage: 

„Sie  weit  geht  bie  Berechtigung  unb  Verpflichtung  bed  Staat«  in  SJeaufftch- 
tigung  ber  Benuftung  unb  Bewirtt)fchaftung  ber  ^rioau;oI)grunbftüc!e,?/< 

3n  Ottenburg  haben  bie  SßreiSrichtet  in  Beziehung  auf  bie  erfie  Aufgabe  feine 
(Schrift  für  ganj  preiftwürbig  erfannt,  bennoch  aber  haben  bie  beiben  $rei6bewer; 
ber  auf  Empfehlung  be«  *ßrei«  *  ©eriefcted  «on  bem  burchlauchtigflen  ^reieftetlet 
eine  ©ratffffation  erhalten,  beren  ©efammtbetrag  ber  aufgefegten  $rei«fumme  gleich 
tommt,  ba  von  bem  Steife  unb  reblichen  SöiUeit  ber  beiben  SSerfaffer  fict)  eine  wri* 
lere  Benjoüfommnung  bcS  bereite  begebenen  mit  gutem  ©runbe  erwarten  (A|t. 

2>er?ßrei6  für  bie  2te  Aufgäbe  ifr  bem  £errn  #ofgeri<$i6taty  Äraft  in©iefjen 
angefallen. 

Ü)en  brüten  *J?rei«  erhielt  ber  $r.  £rei6>s4$|t)fifud  Dr.  £  eine  in  Bttterfelb,  unb 
ben  vierten  5ßrei«  unter  28  Bewerbern  $r.  Dr.  Äari  &  91.  @ref>e,  bamal« 
orbentlicheT  Setyrer  bet  frrfhoirtfyfdjaft  att  ber  tgl.  pteuf.  ftaat«*  unb  lanbwitüV 
fct>aft(.  Slfabemie  ju  (Slbena  unb  $rh>atbocent  an  ber  Untoerfität  ©reifftwalbe,  jefct 
gto^erjogt.  Sächf.  SBeimarfcher  frrftrath  ju  Gifenach. 

3n  bem  Schreiben  au«  Ottenburg  dd.  10.  September  1844  praej.  ben  22. 
b.  SN*,  unb  3ljr«.  ftnb  bie  ©rünbe  enthalten,  au«  welken  bie  greife  fo  verteilt 
würben.  3<h  glaube,  e«  wirb  nicht  nöü)tg  feto«,  Sie  ^leoon  toottftönbig  irt  Stenns 
nt£  ju  fefcen,  unb  e*  bürften  bie  eben  toetnommenen  JRefultate  genügen.  Diejenigen 
£erren,  welche  jetooch  ein  befonbere«  3ntereffe  baran  haben,  f traten  »on  bem  Schrei* 
ben  ieberjeit  «fnficht  nehmen,  ©a«  rücfficbffld)  bc«  jweiten  greife«  beantragt  wirb, 
follrn  ^ie  nun  weiter  toernefymen» 

$rofeffor  Dr.  Äaifer  trügt  hierauf  au«  bem  Schreiben  be«  grofty.  r)eff. 
£ofgericht«tathe«  Dr.  Äraft  in  ©iefen  9caehfleh«tbe«  toor: 

^m  Bcwu&tfeton,  biefen  Sßeei«  eigentlich  bem  ©ohle  bec  teutfehen  ftnrbwirty* 
fchaft,  für  welche«  .ihn  ber  eble  Steiler  ber  *Ptei«frage  befümmt  hatte,  fchulbig  ju 
fe*n,  habe  ich  befchloffen,  bie  erjle  Wülfte  beffelben  im  Sfntereffe  ber  teutfehen  8anb* 
wirthfehaft  weitet  ju  toerwenben  unb  übet  bie  gwecfmdptgfie  s2lct  biefet  Serwenbung 
bie  VIII.  Serfammlung  ber  teutfehen  2anb  *  unb  gorflwirthe  entfeheiben  ju  (äffen, 
wührenb  ich  bie  anbere  ^dlfte  berfetben  jur  (Erweiterung  unb  Veroottfrünbigung  tu 
ner  tya  begonnenen  gtofen  Cbjlbaum^nlage,  butch  toelche  ein  drea  13  borgen 


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70  3to«tte  «tfsemetof  Si^aag. 

groper  wüfler  §3ergabhang  in  eine  ^flanjung  bon  mehreren  taufenb  jungen  £)bt> 
bäumen  berwanbelt  werben  foll,  bcfu'mmt  rjabe." 

w3nbcm  ich  alfo  bie  J^älftc  jencG  ^reifeä  mit  25  Dufaten  ber  VIII.  Serfamm; 
lung  ber  teutfcfycn  Sanb  ?  unb  gorfrwirtfye  jur  CDi6pöfitien  fictlc,  um  fie  im  3nterejfe 
ber  ganjen  teutfehen  ?mibwtru)fchaft  am  3Wccfmäfngficn  ju  serwenben,  baef  idr)  mit 
ivo^l  erlauben,  jugletd)  meine  ffiünfc^c  unb  95orfd)l5ge  ü6er  beren  §lnwenbung)  \t* 
bo<h  befferer  ©nfidjt  ber  9?erfammlung  unoorgreiflich,  in  $olgenbem  5«  Äußern." 

„WeineS  brachten«  würben  nämlich  biefe  25  5>ufaten  wofyl  am  geeigneten  ju 
»weiteren  2  greifen  für  folgenbe  gemeinnüfrige  ^reieaufgaben  beftimmt  »erben : 
„0  20  $ufaten  für  bie  bejte  Beantwortung  ber  frage: 

Huf  welche  2Beife  fann  ber  $anbwiru)fchaft  ba«  ü)r  burch  Slufoebung  ber 
Branntweinbrennereien,  entgetyenbe  Wofylfcite  Bictjfutter  am  beften  unb  *oU* 
jtönbigffcn  erfefct  werben? 
2)  5  $ufaten  für  bie  befte  belehrenbe  unb  erfyebenbe  Söolfdfc^rift  in  gorra  einer 
unterhaltenen  tuqen  (Stählung." 

Derl.  Sßräfibent  ($6  bürfte  nun  genügen,  bie  gute  Slbücbt  biefer  ©dj>rift 
ju  fenneu.  3er)  wäre  unmafjgeblichfr  ber  Slnftcht,  auf  biefe  SRitttyeilung  ju  er* 
wäfynen ,  bajj  man  et»  ganj  bem  Grmeffcn  bed  ffierfafferfl  antyeimftelle ,  wie  er  bie 
^alfte  bed  greife«  bon  25  Zutaten  auf  ba6  3wecfmÄfKgfre  oerwenben  woWe ;  benn 
befpatb  befonbere  Comimfjtonen  ju  ernennen,  Äofien  für  bie  $rei$ri$ter  aufou* 
wenben,  9lu£fd)reibuna,en  ju  veranlagen  k»  ie.  fchetnt  mir  einen  &u  gro|en  Sufwanb 
Ijcrbeijufü^rtn.   2)er  Antrag  er t) d(t  bie  bollc  3ttfHmmung. 

2Bet'tcr$  ^abe  ich  noch  borwibringen  >  baß  t»on  Se.  2)urd)(.  §errn  dürften  bon 
gürfienbcrg  eine  <J$rci$aufgabe  über  Nation  ber  @üter  gebellt  unb  ein  %ei$ge; 
rieht  in  ÄarWruhe  tycfür  ernannt  würbe. 

3n  einem  fpÄtereu  Schreiben  bon  $>onauefehingen  aud  f>ci#t  e«  ferner,  bajj  bie* 
feä  ^Preisgericht  in  ber  VIII.  SBerfammlung  ber  teutfehen  2anb#  unb  gorfrwirti>e 
gnfammengefefet  würbe.  $ie  Gentraiftette  in  iTarldru&e  (>at  und  aber  angezeigt,  baf» 
bort  ba«  Preisgericht  Wirflid)  fonfmuirt  fet?.  2B(r  fjaben  bnljcr  ane  ^rei6fcJr>riften 
nach  Jtarl6rur)e  gefd)icft,  unb  bon  ba  jur  Nachricht  folgcnbcS  erhalten: 

„3)a  jur  (Srlebigung  bed  ©efchäfte*  ber  -.JJrcifyuerfeMnung  für  bie  früber  cinge; 
fommenen  ^reidfe^riften  auch  bie  julefct  eingelaufenen  (Soncurrciuifchriften  gleichfalls 
berürfjichtiget  unb  ben  ^referiertem  jur  Begutachtung  jugefiellt  werben  f ollen,  \o  wirb 
bie  ^reifljuerfennung  felbjl  nun  noer)  längere  &it  auögefe&t  bleiben  muffen.  — " 

Sßir  feigen  r)ieraud,  bap  wir  une»  mit  feiner  ^reidbewerbung  mcl)r  ju  bef äffen 
l>aben,  iia(t)bem  fte  fowo^l  iu  Slltenburg  al6  ju  Äarl^ru^e  i^re  ^rlebigung  gefun^ 
ben  haben. 

2>cr  II.  ^ßräfibent  berichtet  über  jWei  Schriften,  bie  eine  unter  tau  Xitel: 
eine  uerunglüette  <Selbft*Hbminiftration,  bie  anbete  bon  bem  frrljnt.  bon  bliebe  fei 
über  95er|)achtung  eine*  feine|  ©üter. 


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71 


»u«  ber  crffcn  6$rift  ge$t  hervor,  bafj  ein  bebeutenbe«  ©ut  bei  ber  ©elbftver* 
\valtung  nic$t«  eintrug,  Wa«  von  einer  Seite  einem  un}Wetfraä|tfgenffiirthfctyaft«betriebe, 
»on  einer  anbern  bcm  ORangct  an  Setrieb« f avital  jugefcfcrieben  würbe.  2)ic  SR  i  e  b  e  f  e  l'fdje 
©<&rift  {feilt  bar,  bap  ein  in  einer  ftöbtiftyen  ©emarfung  entlegene«  ftamilien« 
gut  von  beiläufig  400  »reufiftyen  2H*g.  Bderlanb  unb  200  SWrg.  SSicfen  früher  mit 
vielen  Kenten  um  2200  3tyato  vreu{Hf#  (3850  fL)  verpaßtet  gewefenj  baf  burd> 
flblöfung  ber  9fe$te,  unb  3urürfbe$alten  einiger  Staturalbejüge  in  allem  erholt  wur* 
ben,  5323  jl.  21 J  fr.  bfe  ßefonomie  aber  im  ©elbflbetricb  wenig  eintrug;  bap  ber 
ffclbgrunb  na$  unb  na$  an  (Sinjelne  verpaßtet  werben  unb  jwar  369  borgen  in  324 
^arjetten  an  182  3nbivibuen  um  3374  fl.,  burd>  biefe  Rente,  eigene  ffiiefenbenü^ 
ung,  bann  SBerfauf  einiger  ©runbgebdube  unb  §<$enfya$t  fefrt  im  ©anjen  ein 
jährlicher  (Srtrag  erjielt  würbe  von  11954  fi.  35|  fr.  unb  woburefc  bie  (Sinwotynec 
be«  ©tÄbtdjen«  fid)  beffer  fielen  al«  juvor. 
2>iefc  SRefuItate  bejtdtigen,  bajj 
»)  fRcluitton  von  ftrofjnen,  unb  fonfh'gen  Stedden,  welche  biöfjcc  nur  ^ülfömiüel 

jum  betrieb  einer  SBirthfctyaft  waren,  auch  bei  mäßigen  9lbtÖfung«vrcifcn  mehr 

SJtente  gewähren,  al«  ber  godbejtanb  fo(<$er  Siechte; 

b)  baß  IBeroad^tung  im  (Sin)elnen  an  foletye  3nbivibuen  bie  ben  tyatyt  nur  a(« 

9tebenbef$äftigung  übernehmen,  rine  weit  {teuerere  Rente  gewahrt,  al«  aud>  bic 
beftt  ©elbf*bcwirthf$afhing  im  ©anjen; 

c)  baf  enblich  inbufWeUe  ©rvölferung  ba«  fräftigflc  Wittel  ift,  um  ben  SBerth 

be«  ©runbeigenthumö  ju  erhöhen; 

d)  bajj  ber  9iot^  ber  arbeitenben  Älaffe  am  befien  burd>  einen  fleinen  9lnbau 

von  ©runb  unb  23  oben  al«  Rebenbcfchäftigung  —  fcv  e«  auch  nur  baetyt* 
Weife,  —  vorgebeugt  werben  fann.  — 
Diefe  6<$rift  verbient  in  bie  Sec^anblungen  aufgenommen  ju  werben.  £icr* 
auf  bewerft        v.  SBelben: 

SMefe*  wirb  um  fo  nou)menbiger  fevn,  weil  berfelben  au$  ein  Gremvlar  eine« 
Pachtverträge«  beigefügt  ift,  welcher  alle  möglichen  Rechtsfragen,  bic  bei  einem  ^ad)te 
vorfommen  fftnnen,  entölt,  unb  worau«  man  $u  erfehen  oermag,  wie  man  fich  bei 
fachten  vor  $rojeffcn  fdntyen  fann.  <l«  ifl  biefer  $acf)tbrief  aUerbing«  al«  ein 
dufter  amufeben.  — 

2>er  II.  Sßräfibent.  $iefcr  $acht  entölt  2  Seftimmungen,  bie  fonft  nidjt 
vorfommen,  nämlich  bei  ber  griffen  Freiheit  ber  Senüfcung  nur  bie  $efchränftmg, 
fca§  bi«  jum  erßen  3uli  ieben  3ah««  ber  »efer  bcfleUt  feon,  unb  innerhalb  3  3al), 
ren  ieber  SSJeimarfchc  Sief  er  ad^t  vierfoannige  guber  Dünger  <xf)altm  muß. 

hierauf  h&lt  Dr.  Sifl  nae^flehenbe  SBorträge,  beffen  Slufnabme  i^ret  gansen 
3u«bcbnung  nad)  in  bem  Berichte  befcfyloffen  würben;  nad^bem  ber  t>ecer)rlic^c 
SRcbner  wegen  ber  vielen  barin  vorforamenben  2^atfachen  unb  datym  feinen  münb- 
liefen  Sortraß  abgefürjt  ^atte.  — 


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72 


„l^cile  aliaemeirc  Giftunq 


A. 

lieber  bie  Siebeulenbeii  be«  teutf<ben  Hu«fn.brbaubel«  an  I anbwirfbftiaf tll* 

c^cn  $robntten  na  $  <$ng  lanb. 

de  wirb  nct^ig  fevn,  Detail«  anjufibreu,  um  ©ie,  meine  Herren,  ju  überzeugen,  wie  nnenfe« 
lieb  größer  bfeS&ertbe  jtnb,  Ivette  bie  «anbwirtbf<b«ft  im  ©erfebr  mit  einer  eigenen  (li^enbev 
Cinbuftrie,  al«  bie,  wel<be  fie  im  unmittelbaren  $anbel  mit  bem  9lu#lanb  ju  realiftren  vermag.  3» 
bem  le^tern  SBerbältniß,  nämliä)  al«  GtegenRanbe  be«  9u«;ubrbanbel« ,  fcmmen  bie  wicbtigftett 
$robnftion«artifel  bet  rationellen  üanbwirtljföaft  faunt  jnt  ftrage.  Wae  Oneen  fdjäfct  ben 
SBerib  ber  .Rartoffeln,  be«  ®r«fe«.  ber  funfMicben  ftutterfränter ,  ber  Stäben  nnb  ber  ©eibe  im 
3nfelrei<b  auf  sticht  Weniger  al«  203  Willionen  $f.  €>terl.,  ben  be«  ®etreibe«  aller  Sorten  böge* 
gen  nnr  auf  134  Willionen,  bemna*  fallen  föou  »olle  brei  gnnftbeile  ber  gefammtrn 
lanbwirtyfajaftUaVn  $robn!tion  beim  internationalen  $anbe(  ganjlid»  weg.  .Kartoffeln  b«- 
ben,  ben  Aüfteu«  unb  Jtaualvcrfeljr  aufgenommen,  nnr  einen  Warft  t>cn  wenigen  Weilen  im  Um» 
frei«  —  ftulte rfräutet ,  mit  9lu«uabme  ber  Gonfumticn  ber  in  ben  Wanufafturen  verWenbeten 
Werbe,  fo  wie  ber  &rro«»ferbe,  einen  ui<bt«befagenben ,  Stäben  gar  feinen.  ÜNc  meifteu  gärter* 
nng«mittel  werben  nnr  vom  Slrfer  nnb  von  be«  ffliefe  na*  ber  ©(benne  »erfuhrt,  ni<$t  weiter. 
S)ie  au«  btefen  9utternng«mitteln  erzeugten  $robutte  pnb  faß  ebenfo  wenig  (Begenfianb  bet  großen 
SBerfebr«  wie  fte  felbft.  Wae  Cueen  fc^a^t  ben  fflrrtb,  alle«  jm  3nfelrei<b  vrobneirten  nnb 
cenfumirten  jjleifd&e«  von  StinbiDieb,  Grafen,  ©<bweinen,  ©ejtngel,  Welfereiprobufteu ,  l'alg  »<. 
(ebne  ßinredjnung  ber  SBolle)  auf  126*/t  Willionen,  alfo  beinah/  ff  b°<b  al«  ben  9Berfb  be« 
(MetwibN  aller  Sorten.  Stile  biefe  ttrtifel  ftnb  bloß  t&egeniiaube  be«  totalen  nnb  Innern  9er; 
febr« ;  in  ben  internationalen  $aubel  fommt  beißen«  etwa«  Äafe.  2>er  ©erlb  ber  Jtütbenge» 
wädrfe  nnb  ber  £bftfultur  be«  3nfelrei<b«  wirb  von  bem  angeführten  ©(briftfteller  gn  61  Willio? 
nen  $f.  ©t.  ober  112  Willionen  $balern  (7mal  f>ör>er  al«  nnfer  ganjer  teutfäer  Snefnfjrbanbet 
an  lanbwirtbföaftlidhen  ^rebuften  wertb  ift)  angefangen;  fo  viel  i<b  weiß,  ervortirt  aber  feine 
Station  an  bergleidjen  irgenb  etwa«  Stambafte«.  Sinn  blieben  ne<fy  übrig :  fämintlidje  Delfcrner, 
5  lad?«  nnb  £anf,  üabaf,  ftarbf;  nnb  fonftige  $anbe(«pflan$en ;  ba  aber  biefer  ©erfebr  von  allen 
Stationen  bnreb  <tinfnbr}ofle  febr  befebranft  ift,  fo  ift  au<b  ber  fanm  in  Hnfcblag  ju  bringen,  mit 
alleiniger  9lu«nabme  etwa  be«  g(a<bfe«  nnb  be«  #anfe«,  ber  )ur  3eit  norfj  von  Stußlanb  nnb 
^Belgien  na<b  (9nglanb  anegefn^rt  wirb.  Sefannt  ijt  bagegen,  bafi  in  aRen  Sanbern  bie  Sta<bfrage 
naa)  einbeimif<ben  Delförnern,  garbevjtan^en ,  Jahaf,  £anf,  <%la<b«  k.  in  bemielben  9erbä1tni$ 
fteigt,  in  welkem  bie  Wannfafturen  blnben,  wäbrenb  in  einem  Hoffen  ftgrffnlturtanbe  nnr  febr 
geringe  Stacbfragc  natb  berqleidjen  ^robuftrn  beliebt.  (Sinen  i<blagenben  ^ewei«  für  biefe  Se* 
bauvtung  gibt  nn«  neneTlicb  ba«  3nfelrei«b.  3>ort  ift  ber  Jlatb«--  un»  Hanfbau,  frnb«r  bc<bft 
bebentenb,  feit  bem  Sfuffommen  ber  gla*«fpinnfabrifen  fo  febr  emvorge f ommen ,  inebefonbere  in 
3rlanb,  baß  man  glanbt,  bie  (Sinfnbr  au«  Stußlanb  unb  Belgien,  wie  fei?r  pe  in  ben  legten  3ab' 
ten  jt<b  b°b,  werbe  in  wenigen  3abren  ganj  aufboren. 

3wei  SJritttbeile  ber  gefammten  tanbwirtbf<b«rtli<btn  ^robnttion  fommen  alfo  fnr  ben  inter* 
nationalen  Raubet  vorweg  eutweber  gar  niebt  ober  borf>  in  fo  nnbebeutenben  Duantitaten  vor 
(banptfä<bli<b  nnr  an  ben  ®renj;  ober  Jtnftenlänbern) ,  ba§  bavon  faum  ju  reben  ift.  Srnr  ber 
Vrtifel  ffiollr  ift  ein  etwa«  nambafter  ©egenftanb  be«  internationalen  $anbel«,  aber  aneb- biefer, 
wie  wir  fbäter  feb,en  Werten;  ift  fanm  ein  Hcfivbanbel  be«  3ollverein*  ju  nennen,  ba  wir  an 
Wolle  beinabe  fo  viel  ein;  al«  an«fnbren,  nnb  ba  nedj  überbieß  bie  Duantitaten,  bie  wir  na$ 
(tnglanb  au«fübren,  von  3abr  ju  3abr  fidb  bebeutenb  verminbern,  in  $olge  ber  Jortftbrifle  ber 
Innern  Sdtffereien  (fnglanb«  nnb  feiner  reifenb  fdjnell  waebfenben  ßolonialjufubr.  önglanb  Vros 
bn^irt  felbfi  brei»  bi«  viermal  mebr  Solle  al«  Wir  nnb  führt  gegenwärtig  22  Willionen  ^funb 
au«  feinen  (Solonien  ein.  Wae  Cueen  fäh^tt  ju  einer  3eit,  wo  bie  3ufubr  von  tlolonialwolle 
nnr  gering  in  9fafdtfag  ju  bringen  War  (1835),  bie  eigene  SJBcHvrobuftion  (Suglanb«  auf  niebt 
weniger  al«  16  Willionen  $f.  ©terl.  ober  112  Will.  $>aler,  wa«  immer  no<b  nngefabr  jebn= 
mal  mebr  ift,  al«  Xeutfölanb  gegenwartig  an«  feiner  na(b  Qnglanb  erbortirten  ©oUe  erlö«t 
(17  Willionen  $funb). 

Stadjbem  wir  gefeben  bnben,  baß  ;wei  55ritttbeile  ber  lanbwirtbfdjaftlirfifn  ^vebuftion  (mit 
9tu*nal)me  ber  ©olle  uub  ber  ffleine)  beim  internationalen  Sierfebr  gar  nidjt  ober  nur  febr  wenig 
in  Hnfdjiag  fommen,  baben  wir  no*  ju  unterfutben,  in  wie  fern  ber  @etreibebau  bureb  biefen 
$anbel  )n  beben  ifl.  9l(tererfi  ftnben  wir,  wenn  wir  auf  bie  einjelnrn  ©etreibeforten  eingeben, 
bap  b.ier  leiber  vorweg  wieber  faß  ebenfoviel  beifeite  fallt,  al«  bei  ben  vorerwähnten  jwei  toxitu 


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Dr.  fcifl*«  ©ertrag. 


73 


tBeiiea  ber  gefammten  lanbtoirt^f<^aftlic^eu  ^robnftion.  SRoggen  ifl  nur  du  etwa«  namfiat'ter 
•&anbeltfartifrl  jtoifcben  .frcllanb  unb  bm  nörblidjen  jtüf}enlänbern  bea  kontinent«,  fcnil  fcmmt  et 
toeaig  ia  Setradjt.  (Snglaab  aab  $raafrcicB  faBrea  nvt  aaBebeateabt  Duantitätrn  Steegen  ein, 
»eil  iBre  »w^ftabenb«  »ewobner  ba«  JRoggenBrob  al«  IBrer  anwärbig  berftBmäBea,  bie  9lrmen 
3r(aab«  aber  bOB  .Rartoffeln  Üben.  $afer  imbortirt  Qaglaab  greftrntfjeile  an«  3rlanb,  anb 
<5*erfle  an«  6<Bottlaab  anb  3rlanb.  Der  ganftel  mit  aUea  geringeren  Jternerfruebten  ifl  aoo)  an* 
glei<B  miaber  Bebeateab.  0«  BleiBJ  olfp  aar  bie  «bclfte  Sorte  ber  Jternerfrnajte,  namlieB  ber 
SBeijea.  Die  gaa}<  ffiidjtigfeit  be«  internationalen  «fcanbel«,  bie  lanbwirtbjdjaftlidje  $robuftion 
Berrtfrob,  rebajirt  {td>  bemnad)  (Söolle  nnb  SfBeia  abgeregnet)  lebiglid)  aaf  bie  jtage:  ®  eld)c 
Dnantüät e n  ®  el  jen  oermag  eia  blojj  a  eferb  an  treiben  b  e«  Saab  in  ben  inter= 
natioBalea  $aaBel,  ober  —  wa«  faf»  Ba«felBe  $eifea  will  —  aaf  bea  eaglifdjen 
SRarftju  bringen?  ' 

Ceiber  trlgt  ffdj  aber  aaefc  Bier  aaf  bta  erftea  SJlicf,  baß,  wie  naermeglid)  widjtig  alle  lanb* 
wirtbtdjaftlicBe  ^robaltioa  ia  ®ejier>nng  aaf  bea  iancra  ober  aatioaalea  OetfeB*  feba  mag 
—  bie  SJebeafeaBett  be«  wid)tigftea  Ärtifel«  tiefer  tßrobaltiea  —  be«jeaigen,  ber  am  weiften  ftd> 
;nm  £anbel«artifel  eignet  —  im  internationalen  33erf  efyr  eine  Böd)fl  aatergeorbaete  Stelle 
fbielt,  aab  an  aBidjtigfeit  mit  bem  attergemeinftea  Srtifel  ber  inbaftriettea  ^robnfrioa  nid)t  ja 
mgleioVa  i|t. 

3dj  Befae  feine  aabere  Beregnung  ber  gefammien  ©eijenbrobaftion  aller  berjenigen  Sänber, 
wr(d)e  Bei  bem  SeijenBanbd  jur  Jrage  Tomaten,  al«  jene,  bie  borige«  3afjr  SRorean  be 
3oane«,  ber  auagejeicbnetjle  fran;cfticbe  Statiitifet  an  f er  er  3eit,  im  3oaraa(  be«  Defeaomifien 
mitgeteilt  bot.  Seine  Sdjäfcung  ifl  foigenbe:  fcranheidj  brobajirt  jaBrlid)  70  fRiUioaea  $efto; 
Itter«},  ba«  3afelreid)  39,  (aämiicB  (tnglanb  27,  €d>ottlanb  t»/2,  3rlaab  lO1/,),  @ban(rn  18, 
ftrraffea  aab  DeatftBlaub  •)  9,  $oHaab  aab  SBeigiea  3Vt,  $o(ea  1,  €djwebea  "'/i»  I«  öaajen 
141  WiU.  £efloliler«.  Diefe  6d)äftaag  ifl  iabeffea  eiae  nngewcfjaUd)  maagetBafie.  «flererft  iH 
bie  ^robaftioa  bon  (Suglaab  —  »ahrfdjeinlicB  aa«  9tationa(efferfacBl  —  biel  ju  gering  angege; 
Ben.  Die  lente  (träte  bef  3nfelrei(ft«  »irb  bon  6  b  f  e  aab  <S  i  B  e  t  B  |a  25  Seid.  On artet  ober 
75  Hill,  $eftoliter«  gefdjäit,  anb  neaerlfeB  ift  bie  DareBfeBülttebrobaffioa  jeae«  9teieB«  miabeßen« 
jb  20  9HU.  Oaarter«  ober  60  SWtt.  ^eft.  anjnneBmen.  DemaaeB  B«*  ^t.  TOorean  für  ba« 
3afeireicB  jn  wenig  beregnet  21  9WiU.  «Oeftcliter«.  ©obann  ijt  'bie  fBeijenbrcbnftion  ber  ber; 
einigten  Staates  bon  9?crbamrrifa  nnb  (Sanaba  gärt^Iicr)  vergefen.  Die  ©evrlferung  jener  Eaaber 
ift  gegenwärtig  ja  ungefähr  22  SWillioaea  aBjufdjlagea,  ttoboa  aber  13  SHiUieaea  bon  fflei^en 
leben.  3b>e  Ccnfnmtion  beträgt  1  Oaarter  ober  3  ^eft.  ber  Äobf ,  alfo  40  SXiH.  geftotitrrtf. 
<9abli<B  gab  bergefen  @nbraflaab«  bie  ganje  öfterreicbifcBe  WonarcBie,  3talien  unb  ©idlien,  »o^ 
far  mir  n?enig|ten«  glauben  an^nnebmen  »n  fennen  24  Millionen.  3m  ©anjea  oifo  Wirb  an 
4Bei|ea  brobajirt  226  Will.  «€>eft.  ober  75  fRiQ.  Dnarter**).  Soa  biefer  ^robnfHoa  fommen 
aaf  9raafreicB  nnb  Snglanb  beinahe  jwei  Drittel,  aaf  alle  übrigen  tauber  aar  eia  Drittel. 
$reafra  (aab  DentfcBlanb  mit  9lu«nabme  DeHerreieB«)  brobajirt  aar  l/-%Ui  ber  gefammtea  ffleü 
^rnbrobuftion,  alfo  nur  '/•  Befen,  tnaa  $raarrei<B.  bbB  aar  */v  Beffra,  »a«  (tagiaab  BerborBriagt. 
93on  ber  Xotalprebuftien  oob  75  IRifl.  Dnarter  5öeijen  fcmmt,  mit  Kuenal)me  berjenigen  Daan^ 
titäte«,  Bie  Worbamerifa  aacB  IBeflinbien  unb  aacB  <£>üb  *  unb  9Rittelamerifa  bcrfiBct,  ia  Bea  in* 
leraaiionalen  J&anbel:  1)  bnreB  bie  »abfrage  9raafreicB«,  ba«  ia  bea  27  3aBrea,  boa  1815 
Bi«  1841,  efae  DareBfcBnitt«jnfaBr  bOB  brei  Xagea  «cnfumHon  BebBrfle  *")  800,000  J&eftoliter« 
jabrliaj  ober  496,6663/,  Oaarter :  2)  bara>  bie  «abfrage  bon  Qagtaab  in  bea  15  3aBtea,  boa 
1821  Bie  1835,  "***)  7,342,475  Dnarter,  ober  im  DnreBfcBnitt  an  neaa  Sage  GoafamtioB, 
489,498 '/v  im  t^aajea  756,165  Dnarter  .DemaacB  fommt  bon  ben  75  Will.  Dnarter  tffieijen 
bie  boa  fämmtticBea  Bei  biefem  Slrtifel  $«r  frage  fommenbea  labern  vtobnjirt  »erbea,  gen  an 
brr  bnnbertfte  X r> eil  ia  bea  internationalen  4>aabel. 


")  Dicterici  gibt  far  $ren£ea  «Hein,  bie  Hu^faat  aicBt  eingereeBnei ,  18'  '5  9hK.  €<Bäf; 
fei  ober  etwae)  aBer  10  Witt,  ^eftoiiter«  an.  ftreüiaj  beredjnet  et  bie  DarrBfeBaitt«aa4faBr  aa 
59eijea  ja  4  9ciU.  SeBdfTef  ober  angefäBr  800,000  Daarter.  wa4  offenbar  ABertrieBea  ifl. 

")  Oenaa  genommea,  82  JRiliioaea  Daarter,  ba  aaa>  SRelfeaBrecBer  ba«  Daarter  jum 
^eftoliter  fta>  nerBält  toie  1  ja  29/10. 

***)  ti.  Moreau  de  Joaaes  Jouraai  des  Kconomistes  1843,  fteBraar,  316  Bi«  317. 
—*)  Porter  progress  of  the  oatian.  lr  Xi)l.  €.  146. 


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74 


3»eite  allgemeine  (Stfcnna.. 


Senn  id)  verein  bemerft  Ijabe,  granfrrid)  imbortire  an  ©etjen  für  Hei  tage  GonfumKou, 
(fnglanb  für  nenn  läge,  fc  ifl  »obl  ju  bemerfen,  baf  ^iet  nnr  ber  ©fijenverbraud)  beiber  Sänber 
»crjianben  ifl.  3n  ftranfreid)  leben  aber  auf  er  ben  ©eijenccnfnmenten  nod)  15  Wiflionen  Wen» 
fd)en,  bie  von  Roggen,  geringeren  Jtrrnerfrüd)ten  unb  Äartcffeln  leben.  Welmen  »fr  an,  and)  bfefe 
äjjen  ©eijenbrcb,  fc  rridjt  bie  angegebene  Glnfubr  266,666  *\5  Duarier  ©eilen  für  bie  gauje 
JBevclferung  von  granfreid),  mimlfd)  für  35  Millionen  £e>fe,  ben  ÄopT,  ju  2  $fnnb  ©tob  iäglid) 
gerechnet,  nur  jum  33ebörfni0  von  1  Jag  unb  2  (Stunben  au«. 

5Jered)nen  wit  bei  (Snglanb  bie  ganje  Genfumtion  an  ©etreibefrudjten  nnb  Jtartcjfeln ,  fo»ie 
an  jjleffd)  unb  allen  Seben«mitteln  überbauet,  fo  beträgt  bie  Genfumtico  an  ©elbwertb,  nad)  S>ioi 
Dueen  260  Wiliionen  $f.  ©tetl. ,  alfo  taglid)  ungefähr  715,000  $f.  St.;  ber  ©ertlj  bei  vom 
S(u«lanb  eingeführten  ©eijen«  von  490,000  Duartet,  in  runber  Stimme  ber  Ouartet  ja  2  %\. 
8t.  beregnet,  betragt  aber  nid)t  tnebr  al«  980,000  $f.  «St.,  bemnad)  »ürbe,  aGTc  jä$rl(d)en  <5on* 
fumtionen  an  9iabrung«mitte(n  in  Slnfdjlag  gebracht ,  bie  ©eijeneinfubr  au«  allen  Säubern ,  bem 
©rlbteertb  nad)  beregnet,  nid)t  meb,r  betragen  alt  ben  ©ertb  ber  eng(ifd)en  Gonfnmticn  von  1 
tag  unb  9  &tunben.  ©ie  viel  »cn  biefen  au«»ärtigen  Ginfu^ten  an  ©eigen  auf  £euifd)lanb 
in«befcnbere  fommt,  »erbe  id)  in  einem  Ötadjttag  ju  biefem  ©ortrag  autffä^rlid)  angeben. 

Webnten  »ir  r)icc  einteilen  an:  £eutfd)lanb  für)re  volle  j»ei  $rittbeile  oHeO  von  (SnglaUb 
unb  granfretd)  importirten  ©eijcn«  au«,  fo  mad)t  ba«  */»  Wiliicn  Duarter  jäljrlid),  ober  9  tage 
©ei}enconfumtion  für  jene  beiben  Sänber,  bemnad)  faumben  vierjigflen  Sljeil berjenigen  0uan<- 
tität  ©eijen,  um  weldje  bie  einbci«iifd)e  ^rebnffien  unb  Gonfumiicn  3>utfrfjlanb«  an  ©eigen 
(sorau«gefefct,  baß  bie  Snnabme  Wcreau'«  ju  9  Will.  $eftoliter«  ober  3  Still.  Onarter  jefciger 
Vrobuftion  eine  rid)tige  ifl)  ju  fleigern  »äre,  in»  $all  fte  mittelfl  einer  blüifenben  etnb>imifd)eu 
Snbuftrie  fo  bod)  getrieben  »erben  fenute,  »ie  bie  ^tebuftion  unb  (Sonfumtfcn  von  granfreid)  nnb 
(Snglanb.  £a«  ifl  ber  Unterfrtjieb  g»ifd)en  ber  embeimifdjen  ^robuftion  nnb  (Svnfumtion  unb 
j»ifdjen  ber  9lu«fab,r  in  betu  »idjtigjien  Slrtifel  be«  ©efreibe«,  im  ©eijen. 

3d)  boffe,  man  »erbe  mir  nun  nid)t  aud)  ned)  mit  b«n  $ferbebobnen  nnb  ©irfen,  mit  ben 
(Srbfen  nnb  «tnfen,  mit  ben  ©d>leben  nnb  ©adftolberbeeren ,  mit  ben  (Surfen  nnb  3»iebeln  unb 
mit  bem  Jtümmel«  unb  8end)elfamen  lommen,  bie  etwa  £eutfd)(anb  nad)  (Snglanb  abfegen  mag. 
25a«  finb  SJagatellfadien ,  bie  »obl  für  einzelne  $robn)enkn  ober  Jtaußente  SBtcbtigfeit  ^aben  mö* 
gen,  von  »el$en  in  nationaler  Sejie^ung  jo  fvreeben  aber  bie  3»üb,e  niebt  lo^nt. 

3(b  b,offe  birmit  bie  grofe  fraget  inwiefern  ber  tentfeb«  «rferbau  bnr^  bie  5Cu«fnb;t  an  be- 
treibe nnb  aubern  fBegetabilien  blüben  fönue,  für  alle  dufnnft  abgetban  ju  baben ;  i(b  r)offe,  bap 
fernerbin  unter  ernübaften,  einftä>t«voUen  nnb  unbefangenen  Scannern  in  Xeutfötanb  bavon  nie 
»icberum  al«  von  et»a«  ©idprfgem  bie  Siebe  fevn  »irb ,  nnb  in>  gebe  numnebr  auf  einen  anbern 
«rtifel  ber  tentfeben  ÄflrifultutVroburtenau«fnbr  über ,  auf  einen  ©egenfianb,  ber  Ii«  jtfct  al«  ber 
©lanjvnnft  be«  ttutfdSfn  Wrivbanbel«  betrautet  »orben  ifl  —  i^  meine  bie  fBolle.  ÄUererli 
»ill  id>  }eigrn,  »ie  febr  bie  eigene  $robnftion  (Snglanb«  nnb  feiner  (Solonien  an  SBolle  im  3nr 
nebmen,  nnb  »ie  flarf  feine  (Sinfubr  an  frember  fflclle  im  abnehmen  begrifen  ifl.  «in^efübrt 
»urben  an«  ben  ©ibfeeeolonieu  1830  2  9HH.  ^fnnb  ,  1843  aber  »«r  biefe  (Binfübr  bereit«  auf 
22  9ÄIU.  $fi«b  gefHegtir.  !Cie  eigene  ^robnftion  von  »nglanb  nnb  ffiale«  betrag  nad;  Rottet  *) 
f*m  im  3ab,r  1828  136»/,  Sfia.  $fuub ;  au«  ben  ©nbfeecolonien  »neben  1843  einführt  22 
Will.  Ufunb  ,  bie  €elbfivrobuftion  (Snglanb«  unb  feiner  Kolonien  betrug  alfo  1843  »eniaftene 
158V2  Will.  ^fnnb.  5>a<n  fommt  bie  ®olleinfubr  an«  fremben  fcdnberu  1843  mit  25»/.  »HU. 
Wunb,  ^ufammen  184  Will  ^?fnnb.  S3on  ber  eingefubtten  lEBoHe  ifl  »lebet  angeführt  »erben 
nacb  ©eitlen  2*/,  Wtflienen,  auf  bem  «ager  blieben  3'/2  Will.,  im  @an|tn  finb  alfo  abjn|ieb,en 
6  Will  »Ufnnb.  9(n  brittifdjer  ©d>af*  nnb  «ammwoUe  würbe  1843  etvortirt  nao)  Belgien  6l/4 
Will.  $fanb,  nad)  granfreid)  l»/4  Still.  $fnnb,  im  Oanjen  8  WiUicnen.  9tad>  «bjug  fener  6 
Will,  unb  biefer  8  Witt.  9?fnnb  blieben  jur  eigene«  Verarbeitung  170  Will.  $fnnb.  «Davon 
warben  in  ber  gorm  von  ©am  an«gefübrt  nad)  tentfdjlanb  4,  4>odanb  2,  ftranfreid)  '/-,  8lu^ 
lanb  >/v  öelgim  */s»  Wcrbamerifa  »/4,  3talien  >/I0,  im  ©aujen  74/a  Still.  $funb.  »on 
bem,  »a«  übet  4)ollanb  einging,  ift  »abrfd)einlid)  bie  4>älfte  nad)  Teutfd)lanb  gefommen,  fo  ba§ 
Xeutfd)lanb  im  ©aujen  5  Will.  $fanb  fflollgarn  an«  (Snglanb  erhalten  b.aben  mag. 

»n  ber  (Sinfubjr  von  1843  }u  25*  ,  Will.  $fb.  ©olle  an«  fremben  Säubern  nehmen  t^eil: 
teutfdjlanb  mit  17,  Diu p lanb  3'/»,  Italien  »/.,  Portugal  Jsänemarf  *jv  «io  be  la  ^ßUta 
2,  Gbitt  '/«o,  *eru  l'/l0,  bie  übrigen  «änbe'r  nnr  V,0  Will.  ^fb. 


•)  Progrcss  of  (be  nation.  Xt)l.  I.  @.  200. 


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Dr.  W*  SDotttog. 


73 


Tie  Cinfahr  Xeutfcblanb«  war  1830  bi«  1831  27  SM.  $fb.  gewefen,  1843  nur  17  «Will. 
$fbtf  folglia?  iß  fie  in  liefen  13  O^ttif  um  10  9Ritt.  $fb.  ober  gefallen.  UJie  Ginfufjr  bet 
Sübfeecclcnien  war  1830  bi«  1831  2  92(0.,  1843  22  SWitt.  $fb.,  folglich,  ifl  f!e  in  biefen  13 
3ai>ren  im  ba«  Gilffacfce  ober  um  20  üRitl.  $fb.  gediegen. 

Hm  biefe«  ©ertyältnii  aufcbwlitbrr  ja  machen,  fidlen  wir  bie  beibeu  Ginfnbwn  elnanber 

gegenüber:                                     ,  9ln«  ben  @ubfeecclonien.  2lu«  Tcutfdjlanb. 

1830  bi*  1831  2  Will.  $ft.  27  Stift. 

1842  bi«  1843    ........    22  SRill.  $fb.  '17  SWl. 

Tnt  ÜWeinunci  alier  englifchen  'Jtationalefoneraen  get)t  babjn,  nnb  <£err  ©onlbnrne,  ber  eng: 
li'Wje  öcbafcfammerfefretär,  t^at  e«  in  ber  legten  Parlamente)  fr$ung  nicht  in  Vbrebe  gießen  fcnnen, 
He  Ginfutjren  and  bei  Siibfee  in  wenigen  3a$ren  bie  iSinfn^ren  au«  fremben  Sänbern,  alte 
aid)  an«  Xeuifdjlanb,  gänjtict)  »erbringen  »erben.  Dlefe«  IBerbaltnifj  wirb  in  SBe$iefmng/  auf 
lentfcblanV  bebentiieber,  wenn  wir  berücffidjttge»,  baß  ber  3ottverein  nach  Vielerlei  1839  effeettv 
■übt  meb>  ale  1 6,000  Gentner  ober  1,600,000  $fb.  ©olle  au«gefübrt  $at,  inbem  ba«,  wa«  über 
biefe  @ammt  von  Seulfcblanb  nach  fremben  Sänbern  aufgeführt  Worten  ifi,  au«  fremben  Räubern 
(feien,  Cefterreich,  Ungarn)  in  Jcutfcblanfe  eingeführt  würbe,  folglich  gleicbfam  nnr  burchyafjtrte. 
(fr  »irb  noch  bebenflieber,  wenn  mir  berüefitchiigen,  ba&  Seutfrtlanb  für  biefe  1  '/a  9ÜJL  $fb.  effefti; 
»er  <8<bafn>ell«u«fnbt  5  KiH.  $fb.  englifeben  ©eügarn«  eingeführt  bat.  8«  toirb  ferner  bebenflieber, 
trau  wir  beregnen,  ba§  für  Jene  1 SÄiU.  $fb.  effeftfoer  9tcb;wo(Iau«fuf}r,  bie  nach  SHeterici'« 
£urtbfchnftt«»retfen  $e«bjen«  1  SPStll.  Sfjaler  Werth,  flnb,  1843  nicht  nur  für  meljr  al«  5  SDJill. 
Xbaler  ©am,  fonbern  auch  für  tneljr  al«  7  SWitU  Xt}a(er  fertiger  ©ctlenwaaren  au«  Gnglanb  in 
Teutfcblaub  imvertirt  werben  ifl.  G«  wirb  enblich  bebenflicfyer,  wenn  wir  bie  ©oßau6fuhr  Seutfcfc: 
lanfe«  nach  Gnglanb  von  ber  ©eftau«fubr  Seutfthlanb«  nach  fftanfreieb  trennen.  (Befanntücb  hat 
bie  ©clleinfub,r  granfrei*)«  au«  fremben  Säubern  nicht  abgenommen  wie  bie  englifefce,  wo  bie  Golo* 
nirn  mit  ihrer  ©odvrebufticn  in  bie  Schuhe  ber  fremben  wollau«fübrenben  Sänber  traten,  bie  fron« 
jefifche  ©clleinfnfrr  au«  fremben  Säubern  bot  bielmehr  feit  30  3aljren  fletfa.  unb  hebeutenb  juge- 
■emmen.  35er  nngefdhr  jeb/n  hf«  fünfjetjn  3abren  ftanb  fie  neeh  auf  20  SWill.^fb.,  jefct  fref>t  fic 
auf  40  SPWl.  $fb.  ©enn  e«  bah. er  für  ein  eiviliflrteS  ?anb,  wie  ^eutfthlanb,  ein  ©lücf  tji  in  ber 
^cÜbrobufrion  nnb  in  ber  3Bot(au«fu1?r  nach  fremben  Starften  mit  wilben  unb  no<h  ffalh  barhari- 
f*ra  «anbern  jn  wetteifern,  fo  ^aben  wir  rfen>ar  nnfere  ©liefe  eher  auf  granfrei«5  a(«  auf  Gng: 
lanb  jn  rieten. 

3m  Graft  wirb  aber  wofaj  «Hiemanb  baran  btnfen.  ©enn  übertäubt  bie  tentfch>  @(r)af)uc(t 
in  ben  minber  bSraölferten  ©egenben  be«  iDaterlanbe«  no$  Hoffnungen  für  bie  3ufunft  ju  nähren 
bat  (toer  methte  fie  i^>r  nehmen  ?) ,  fo  fcnnen  fie  nur  burch  bie  9Jermer>rung  ber  eigenen  Gonfunu 
tien  nnb  ber  91u«fu^r  an  ©eüfabrifaten,  b.  h.  burch  ben  8luffcb;wung  ber  eigenen  ©cUinbufirte,  in 
<TrfuUung  gehlen.  Jeutfc^lanb  hat  nach  IDieterici  feine  eigene  Gonfnmtion  an  ©otlwaaren  in  ben 
legten  )et)n  3ar)ren  fcr)on  hebeutenb  vermehrt,  unb  nacr)  ben  Grfah^rnngen  von  Gnglanb  nnb  ©a(e« 
fann  e«  ^e  «on  fefct  an  um  ba«  5>rei «  bi«  ©ferfache  vermehren.  «Bergleichen  wir  heibe.  3ch 
h.abe  «ort)in  bie  Dnantitat  ber  von  Gnglanb  im  3ah^r  1843  verarbeiteten  ©olle  ja  170  Hill. 
¥ib.  angegeben;  bavon  warben,  wie  hemerft  Worten  in  @arn  etvortirt  71/,  tWD.  ?Pfb.  fie 
*vti*1>T  a»  fonfHgen  ©oftenwaaren  hatte  1843  betragen  6*/4  9KH  ^fb.  ©t-,  baten  ifl  für  ben 
Sbbftof  tm  ^nrchftbnitt  anjnneljmen  ein  5B1ertr)ei!r  alfe  ungefähr  t. 600,000  $fb.  ©t. ;  ber  ©erth 
br*  fcajn  verwenbeten  5Vtor>ftoffe«  ift  im  £nrcf?fdjnfrt  i«i  2'/,  Willing  ba«  $pfb.  ©olle  jn  beredj- 
R«,  alfe  berechnet  ftcb  bie  DuanttfJt  be«  in  ben  ausgeführten  ©otlenwaaren  flecfenben  Wer»; 
ftfffe*  auf  ungefähr  12'  /,  Will.  Vfb.  3?er  in  ben  an#geftifirten  ©amen  nnb  ©cllwaaren 
«fifenbe  Sichftoff  betrug  alfo  20  Still.  i*fb. :  biefe  abgejogen,  bleiben  für  bie  eigene  Gonfnmticn  von 
Gnglanb  unb  ©ale«  150  Will.  «Pfb.,  folglich  würben  in  Gnglanb  nnb  ©alc«  hei  einer  ©evölferung 
?m  16  9»illionen  OTenfcfjen  an  ©eile  c'onfumirt  für  ben  Äcbf  nab>ju  9V3  3m  3ollverein 

bnrägt  bie  3ahl  ber  &<f}a\<  26  9liU.,  folglich  ift  bie  eigene  ©ollvrcbufticn  (noch  fifterici  2ll- 
¥fb.  ba»  6cr)t9f  *)  ;n  berechnen  jn  57  füll.  ^}fb. ;  bnju  würben  eingeführt  an  englifc^em  <Barn 
:>  »ill  ,  an  englifchen  gabrlfwaaten  2  9HU. .  alfo  64  Sföill.  apievon  ift  bie  effeftive,  b.  h;.  bie 
?fchrau#fnbr  abgejogen  mit  1  */a  Will.  Vfunb,  blieben  jur  eigenen  Gonfumtion  62*/a  2JWI.,  unb 
bei  einer  SJevclferung  von  27  «Will.  Äöyfen,  auf  ben  Stopf  2'/^  «Pfb.    ^iemit  ergibt  ftth,  bap 


*)  Porter  rennet  auf  ein  englifdje«  <£cl)af  an  ©ollcrträgnig  im  fmehfehnitt  5J/4  $fb.,  unb 
bemertt  babei,  baü  fich  biefe«  ©ewiebj  in  ber  neuefien  3eit  noch  vermehrt  ^ahen  müffe.  demnach 
tragt  ein  englifdje«  ©e^af  in  folge  ber  9tac;enverebelung  beinahe  breimal  meb>  al«  eilt  tentfe^e«. 


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76 


3n>eite  allgemeine  Älfcnng. 

• 


(Inglanb  unb  ©ale«  »obl  viermal  fo  viel  ©olle  auf  ben  Äopf  confumiren,  al«  Seutfcblanb.  Uebet; 
banpt  liefert  bie  (Srfabrung  Gnglanb«  in  biefern  Slrtifel  ben  fd^lagrnbflrn  SJeroei« ,  um  toie  viel 
wichtiger  bie  Sermebtung  ber  innern  $robuftion  unb  (»onfnmtion  Iß,  al«  bie  «n«fubr  an  »o^flojfen 
ober  aud)  fegar  ton  gabrifateu.  <Racb  ©ifbop«  history  of  thc  british  wool  trade  nnb  ben 
berfelben  bciliegenben  Tabellen,  hatte  bie  ®ell»aarenau«fubr  Qnglanb«  an  ©ertb  betragen  1750 
5»\2  Will.  $fb.  Sic  war  fpäter  bie  anf  9  Will.  $fb.  ©terl.  gediegen,  aber  in  $olge  ber  Wanu 
fafturfortfcbritte  anberer  Nationen  unb  irjrer  (lonfnrrenj  1840  wfeberum  jnrürfgegangen ,  •)  auf 
5'\,  Will.,  fc  ta«  bie  brittifcbe  «uefu^r  an  ©cllmaareu  in  tiefen  94  3ab«u  ft<*  niebr  nm 
einen  $eunn  vermehrt  bat. 

®ie  ftefjt  e«  aber  mit  ber  eigenen  Genfumticn?  1750  hatte  bie  gefammte  ©cUfabrifation 
Gnglanb«  nacb  ©obe«'  chronologltal  hlstory  betragen  12  Will.  $fb. ,  bavon  bie  Ku«fnbt  ab; 
gebogen  mit  I*/.  SWU.  Ufr.,  bleiben  für  bie  eigene  (Soufumtiou  7  Witt.  $fb.  1835  ftbäbteWac 
Oueen  ben  ©etil?  ber  gefammten  cnglif(ben  ©ollfabrifation  auf  38'\  Will.,  bavon  abgezogen 
ben  ©ertb  für  bie  9U«fnbren  von  5l/a  Will.,  bleiben  für  bie  eigene  Gonfumtiou  33  Will.  Vfb. 
©terl.  OMe  innere  ^robuftion  unb  Gonfimtion  von  Gnglanb  bat  fid)  bemnacb  in  btefen  94 
fahren  ungeadjtet  be«  bebeutenben  Sailen«  ber  greife  beinahe  verfünffacht,  tvabrenb  bie  8Cu«fut)r 
ftationar  geblieben  nnb  nur  im  lefctcm  3abr  (1843)  »lebet  geftiegeu  \ft.  Äann  e«  ein  fdjlagea* 
bere## Argument  geben,  bafi  jebe  Wation  vor  allen  SMngen  in  ibrer  eigenen  $rcbuftion  uub  6on- 
fumtion  bie  Wittel  ju  ibrer  ^Bereicherung  fachen  muffe,  unb  bafj  bie  teutfefcc  ©cbafjucbt  nur  in  ber 
tentfeben  ©ellfabtlfatiou  in  dufnnft  ihre  ^rpfperität  fueben  unb  ftnben  fenne? 

©eun  Xeutfchlanb ,  n?ie  vorbin  bemerft  tvorben  ifl,  nur  l»/a  Will.  $fb.  ©olle  mebt  nach 
fremben  Säubern  einführt,  unb  wenn  wir  von  biefer  Webrau«fuljr  bie  eine  Wülfte  auf  $ranfreicb, 
bie  anbere  auf  Großbritannien  unb  3rlanb  reebnen,  fo  tommt  an  tentfeber  ©olle  anf  bie  Genf  um; 
tion  von  Großbritannien  nnb  3rlanb  niebt  ganj  1  fcotb  auf  ben  Äopf,  ober  von  ber  (Sonfnmtion 
biefer  Wnber  gu  9  73  $fb.  ober  298*/,  Sctr)  ba«  ©ebürfniß  von  1  lag  unb  5  (Stunben. 

Um  feinen  $auptartifel  ber  laubttirtbfäaftlicben  $robuftien  3  entfcblanb«  im  Unflaten  ja 
laffcn,  babe  ieb  noch,  über  ben  Slrtifel  Sein  ju  fpreeben.  (Schon  bie  8tahmf  SJranfreicb« ,  ba« 
bed)  funfjebnmal  mebr  ©ein  prebujirt  al«  fEeutfcblanb ,  beweist  in  fdjlayenber  ©eife,  wie  aud) 
bort  ikobnftion  bauptfäcblid)  von  ber  innern  (Scnfumticn  abbängt ,  unb  Wie  tbcriebt  ba«  ©egebren 
ber  weinbauenben  $rcvinjen  $ranfreid<6  ifl,  wie  feht  t'ie  gegen  ihr  eigene«  3ntereffe  fpreeben,  wenn 
fte  verlangen,  ftranfreidj  folle  für  bie  ©cinau«fubr  naeb  Cfnglanb  feine  vorjüglicbfien  3nt-uflrie* 
jweige  ben  tönglänbern  jnm  Cpfer  bringen.  9lad)  ^orter**)  probnjirt  ^ranheid)  im  Ganjen  jabr; 
1(4  924  Witt,  «attouen,  bavon  geben  in«  «n«lanb  24«/2  Will,  ©all.,  alfo  ber  36jie  £beil  ber 
Tctalprobnltion.  9)on  biefen  t4'\,  Will.  Gallonen  confurairte  (Snglanb  im  SDurtbfcbnitt  nur  280,000 
Galloneu,  alfo  nngefäbr  ben  85ften  Ibeil  ber  gefammten  «uefnht  ober  ben  l/3299  £l>eil  bet 
gefammten  »i>robuhion. 

tMue  allen  fremben  «änbern  nnb  ®elttbeilen,  incl.  feiner  eignen  Felonien ,  importirte  ®roi-- 
britannien  unb  Orlanb  1841  im  Ganjen  6  Will.  Gall.  Gefegt,  ba6  3nfelreirb  toürbe  biefe  Cv  n 
fumtion  granfreid;  gänjlicb  guwenben  (fogar  mit  9lu*fd)tufi  feiner  eignen  (Kolonien  am  ßap,  von 
»riebet  e«  nädjft  epanien  nnb  Portugal  ben  gröften  Tbeil  feine«  iBebürfniffe«  an  ©ein  begebt), 
fo  würbe  bat  Onfelreid)  $ranfreieb  bod>  nid;t  mebr  alt  ben  154flen  Heil  feiner  l£otalprobuftion, 
ober  fo  viel  al«  ftranfreid)  in  2'\,  Tagen  felbfl  confumirt,  abnehmen,  granfteid)  confumirte, 
nad)  Stcpftn  bered;uet,  im  !Burebfrbnit  27".  Gallonen;  (Snatanb  (ba6  Snfelreirb)  eonfnmirte, 
na rti  .Köpfen  beredjnet,  an  ©einen  alier  Wnber  auf  ben  Äopf  2\9  Gallonen,  bemnad)  eonfnmirte 
im  -T  iiid'jdMiitt  ein  (fngiänber  an  ©ein  überbaupt  nur  ben  124ften  J  heil  berjenigen  Quantität 
©ein,  bie  im  Itarebfdmitt  ein  ^tanjefe  confumirt.  3n  $ranfrei<b  confumirte  aber  im  Dutcbfdjnitt 
ein  Wanufaitnrifl  boppelt  fo  viel  ale  ein  «grifulturifl ,  namlicb  ber  Wanufactnrifl  41  Gatt.,  ber 
9fgrifulturi|l  20f/3  Gallonen;  600,000  franjeftfebe  Wanufactnriflen  confumirten  alfo  fo  viel  an 
franjöftfeben  ©einen  al«  bie  ganje  übrige  ©elt  aujier  graufreieb.  6832  franjöpfcbe  Wanufactnri* 
tun  confnmirten  bei  Dnantität  nadj  fo  viel  franjöftfeben  ©ein  al«  ganj  Großbritannien  unb 
3r(anb.  ©enn  nun  bie  9anmn>ollinbnf)tie  5  bi«  600,000  Wenfcben  in  granfreieb  befd}äftigt  unb 
näbtt,  fo  ifl  ir)rc  6onfnnUion  ben  franjöfifcben  ©einbaue™  fo  viel  r»ertr) ,  al«  bie  ffleinan«fnb,t 


*)  3m  3abr  1843  erfj  Ml  fte,  »ie  oben  bemerft  »oiben,  »iebetnm  auf  63/*  WiH.  ^pfb. 
®terl.  gefliegen. 

*•)  Progrcss  of  tbc  nation,  3r  tyl  ©.  63  bi«  65. 


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Dr.  »ft'«  «ertrag. 


77 


■ad)  ber  s«}«  ®*lt»  «*  ■■gefaxt  lOOmal  mebr  «l«  bie  S©eiuan«fnljr  nad)  {Großbritannien 
nnb  3rlanb. 

gjon  btn  nad>  $ranfreid)  erboriirten  280,000  ©aüoneo,  ober  1,400,000  glafctjcn  fommt 
bei  27  SRiO.  JBrittea  aaf  bea  Äobf  ai4)t  gaa*  */a©  efty*)«  aagefäbr  ein  IS&lejfel  »oll. 
Die  «oBjt  Seinbrcbnfttoa  im  3oll»erelB  beträgt  nad>  Dielerid  *)  259  Will.  Daart ,  ober  um 
Qffättt  56  SRiü.  ®alionea,  alfo  aar  ertoa*  metyr  alt  franjöjtfdjen  ?ßrobnftion. 

Davon  warben  au«a,tfürjrt  4*/-  ^'H-  Dnart  ober  1'/«  Ältt.  (Ballonen,  alfo  fam  ungefähr 
ber  faafjigße  Sljeil  bet  ©efarnrntprcbufrlen  §nr  Än«fnbr  —  toobin?  —  ift  »on  Dieteriri  nld)r 
angegeben,  bat  meifre  »ot)l  nad)  Gollaub  unb  Oietbrentfdjlanb.  Kedjnea  Wir,  baß  bie  «aefabr 
Tfatfo>Iflab«  nadj  (Sagloab  mit  bet  5Hu«fubr  frranfreid)«  aad>  (fnglanb  nad)  brm  SBrrfjältaiß  ber 
tiretnftion  beiber  fcänber  glcid)  groß  gewefea  ift,  fo  ^otte  ITeutfcbtoab  im  gaagea  aagefäbr  20,000 
(Saflcnea  obn  100,000  'rtlafdjea  aaö)  «aglaab  erbortirt,  aab  bemaatb  wäre  aaf  eiaen  Söt»ob.aer 
»oa  Großbritannien  aab  3rloab  a(d)t  mebr  ate  ber  270fle  ST^cU  eiaer  fclafdje  ober  vielleicht  10 
f reffen  9ir)etn?,  SJlofel*  ober  Seijteatoeia  gefommea. 

$ientit  ift  bargefyaa  Worten,  baß  bie  teutfdje  Äanbwirtljfdjafl  bie  Qngiänber  auf  1  Sag 
9  Stauben  mit  8ebeu«mirtel  »erfety,  baß  fie  tynen  jur  ib,rer  »efleibiing  i  Sotb  ®olle  (alfo  iftr 
Sebirfaii  an  ©öde  für  eiaea  einigen  Xag  im  3abr)  abläßt  anb  b,rd)jteu6  bem  Wann  10  Jrobfen 
aueiatoeia  iätjrUd)  jn  reidjea  bie  (Srlaabaiß  b,ai.  ©eb,ea  wir  aaa,  ob  aad)  bie  Qagl&aber  ja  ,-fcaBfe 
■ad)  biefem  fecrnrepatrit[d)fn  SRaaßfiab  leben. 

B. 

Hebe»  biea9eji«b;ungen  ber  «aabwirtbjdjaf  t  jar  3abaflrie  aab  jam  $aabel. 

3«b  b>be  gewiffermaßen  bie  ©erbjltd>tnng  aber  bie  «ammera  4  aab  5  ber  aafgeflelitea 
$rogea  »ot  biefer  geefjrtea  JBerfammlaag  ja  fbred)cn,  iabem  biefe  beiben  fragen  aaf  meiae  SJer* 
anUffang  in  Stuttgart  aater  bie  allgemeinen  aufgenommen,  letber  aber  in  Ottenburg,  Wie  id>  ftete, 
nidjt  \n  Strafe  gefommea  ftnb.  ©leiobwobl  fab  biefe  beibea  ftragen  bei  weitem  bie  widjtigflen 
tm  qanien  g3erj,eidjuiß.  Sllien  anbern  bort  auffltfiib,rtea  liegt  offeabar  ba*  «Streben  nad)  Keb.r* 
ptcbuftioB  jn  ©rnnbe.  Der  SRcbrbrobaftioa  maf  aber  boa)  eia  entf^rtajenber  3Wfb,rabfa^,  fep  er 
i«nrrer  ober  autjtoartffler,  aab  eia  aagemeffeaer  ^rei«  jar  6e(te  Heb«,  f«U  fie  eiae  fegea«reio>e 
fron,  foli  Xeatfdjlanb  nidjt  —  n>ie  ia  Ongota  bie  $b««f«  ~  {m  Ueberflup  etflidea.  €efcen 
Sit  'bea  SoS,  meine  «errea,  aHe  bie  reiebea  ffläafd>e,  «offaaagea,  JTeabeajea  aab  3a>edef  bie 
im«  bunbert  fragen  jn  ®rnabe  Uegea,  fe»fa . erreidjt ;  3^re  «erratbebeben  firc^ea  »ob  bem 
Kbrnfttn  «betreib«  aab  ber  feiaßea  SBoUe ;  3bre  ÄeUer  aoa  ben  ßeifügfi'n  ©einen  aab  bem  b«rr* 
lidjwen  Cbjt;  3b,re  CtdUe  »ob  bea-ebeljltn  SRa^en  ten  »iaboieb»  ^fttben,  Sdjafea  anb  €>eb»ek 
■et,  a>«0  rncllen  Sie  mit  all  biefem  Ueber^aß  aafaagea,  toeaa  ber  9ibfa$  feblt,  wenn  9Nemanb 
U  ifl,  ber  3bnen  far  alle  biefe  bmlicbcn  grüd>te  3bte<  Weifet/  3bm  Stubien  aab  3bret  Gabk 
ulanfttanbe«  a»d>  »ar  bea  Jtofteabrei«  btjab,len  toiU  ober  Iobb?  34)  fürdjte,  €ie  würben  bebaaera, 
arft  3bret  CoBfnmtioa  ber  $robaftioa  »iel  ja  parf  »oraageeilt  ja  feba;  Sie  »arbea  bebanera,  ber 
teitt)tigea  Jrage  bet  «bfabet  nidjt  graag  «afmerffamfeit  gewibmet  jn  ^abea. 

«üerbiag«  i*  bie  «aabn)irtb.fd)aft  ber  widjtigfie  Wabraag« jtoeig ,  beaa  erft  maß  ber  SReafcb 
biefllittel  iar  ©efriebigung  ber  erPen  «ebürfniffe  be<  fcebrn«  befibea,  bevor  er  ftd)  ben  ©emerben, 
.Riaftro  uab  ©ifi"fnfd)aftrn  »ibmen,  ober  bem  ^anbel  obliegen  faaa.  «Ueia,  im  3aflaab  ber 
(Sivilifotioa  ift  bieClntb.e  ber  «aabwirtb,f*aft  bard)  bw  ®t«b  »ebtngt,  ia  toelcbem  er  »on  ben  ein* 
betätigen  ©eroerbea  anterftü^t  toirb.  Da,  too  ber  Sltfetbaa  aOein  jleb,t  ober  bod)  oBjb  »orberr» 
r<bnb,  n»o  er  mit  bem  9lbfa^  be«  Heberfäjaffe«  feinet  «Beheibebaae«  aab  feiaer  ©ifbjud)t  b;aabt* 
Wi*  auf  ben  «bfafe  na*  fremben  «anbenr  angetoiefen  ift,  ba  ijt  nnb  bleibt  er  ein  rotjer  nnb 
Mai«gebilbeter,  ein  naflcberer  unb  nnregelmäfigerr  ein  geffffelter  aab  ia  enge  ®r5njea  eiage* 
fdjloffener,  ba  ift  feia^robaft  ein  nnbebrntenbe«  im  93ert>ättnif  ju  bem,  toa«  ee  ftt>«  Kante,  flanbe 
ftai  eine  anftgebilbete  anb  grofortige  3abajtrif  jur  Seite. 

^onaonifdje  «nfibilbaag  ber  brei  9actorca  ber  materiellen  Warionalbrcbafticn  —  ber  Sonb« 
»hib.fa|4ft,  bet  ©etoerbt  anb  bet  ^nabelt  —  ift  bie  dJrnnbbtbingnag  aller  ?rofbtritat  bei  großen 
ub  cMifirten  «Rationen.  UKeterfi  muß  aber  ba6  @etoerbe  ein  blü^enbei  febn,  müfftn  «eferban 
Mb  ©ewtrbe  i«  einem  Tidjtigen  SBerbältniß  ju  einanber  flehen,  be»or  ber  «äanbel  km»  «cierban 
biejeaigen  Dienffc  ja  leißea  »ermag,  bie  »ir  ib.a  ia  jeaea  «Sabera  ieiftea  fel)en,  bere»  «grifaltar 

*)  gertfeftung  ber  flatifiifä)en  Ueberfttbt  be«  3»tt»ertin#.  €.  142. 


78 


Zweite  altaeuieiue  Sifeuna 


bie  beeile  Stufe  erreidjt  tjat.  De«  auswärtigen  .fcanbel«  unb  in«befcnbere  ber  91n«fufjr  nadj 
fremben  Känbern  frebarf  nur  bfr  tobe  Hcterfran  —  ber  «derbau  Mi  Golemen  —  ber  Slrfer 
fran  von  neuen  unb  nedj  wenig  bevclferten  Vänbern  —  ber  Sieferbau  von  b arfrarifdjen  unctoiliftrtrn 
ober  ia  ber  Ä«ltur  rücfwärt«  gegangenen  nnb  armtn  Nationen;  benn  ba  bemfelben  feine  au*ge 
frilbete  Snbuftrie,  feine  grr|e  unb  »otjlfjabenbc  »tonufactutbevelfetung  jnr  Seite  fiefjt,  fo  fjat'er 
für  feinen  im  ®anjen  an  SJertf»  nur  geringen  $robuftrnüfrerfdjBf;  feinen  Slbfafc  im  Sluölanb  \n 
fudjen.  Sfllein  biefen  Sbfafc  ftnbet  bie  in  ber  3nbufirie  jurüdgeblfefrene  Wation  mit  bei  wenigen 
in  ber  Jtultur  fjefjer  jtebenbeu  «Kationen ,  ober  »ielmefjr ,  wie  biep*  gegenwärtig  ber  gali  ift ,  nur 
bei  einer  einigen.  Sllle  tjauHfadjlid»  nur  Slrferbau  betreibtnben  fcänbct  wollen  unb  fennen  in 
unfern  lagen  (mit  Wuflnagme  berjenigen  Duantitäten  2Jlel)l,  bie  Otfeftinbien  nnb  Sübamerifa  »er* 
langen)  nur  in  tSnglanb  »bfafr  für  it)re  übtrfiüfjigen  Ägtifulturprobufte  fudjen  nnb  finbeu.  Dieff 
Nation  beftyt  jebodj  felbft  ben  blüljenbften,  au«gebllbetjlcn  unb  einträglichen  «eferban;  fte  bebarf 
fclglid)  nur  in  fahren  ber.  geringen  ärnten  unb  be«  SJtipujadjfe«,  folglich  bex  Steuerung ,  frember 
3ufufjr.  Demnad)  ift  unb  bleibt  biefer  »bfafr  ein  uuregelmäpiger  nno  unfidjerer,  ein  ewig  jinetui- 
renber,  ba«  eine  3at)r  bebeutenb,  ba«  anberc  nidjt  grofi,  bann  einige  3at>«  nuU,  im  DurdjfcfcniU 
nnbebentenb.  granfreidj  j.  ©.  f)at  im  Durdjfdjnitt  nur  auf  2l/2  Sage  im  3atjt  frembe  SÜcijen- 
infufjr  nöiljig;  (Snglanb,  wollen  wir  bie  Durdjfdjnitiacinfuljr  audj  ju  einer  fjalben  SWillion  Duarter 
annehmen,  bcdjften«  auf  10  bi«  12  läge.  Dabei  ift  bie  glurtuaticn  fo  grep\  bap,  wenn  eine 
Meibe  fruchtbarer  3atjre  auf  einanber  folgt,  bie  jäljrlidje  (llnfuljr  juweilen  nidjt  für  ein  einzige« 
englifdje«  ftrüfjftnct  au*reidjt.  1835  |.  58.  warben  au«  Greußen  unb  bem  übrigen  Seutfdjlanb 
nur  11,813  Guarter  Seiten  unb  519Ü  Zentner  2Beijeninetjl  in  Qnglanb  eingeführt.  Diep  madjt 
ungefähr  50,000  <3rr.  ober  5  SRiHionen  $funb,  folglich  auf  ben  Äofcf  nidjt  tnebr  al«  6  *etl>. 
greilidj  wirb  juweilen  in  Sagten  *e6  3Hiüwacfjfe*  unb  ber  Neuerung  »on  Seutfcfclanb  weit  über  1 
Million  Dnarter  nadj  Önglanb  au«gefüfjrt,  aber  in  biefem  Selb  ift  fein  (Segen.  «ewöbnUdj  ift 
bie  3eit  ber  Jfjencrnng  in  (Snglanb  and;  eine  3ett  ber  Steuerung  in  Iteutfdjlanb,  nnb  bann  mup 
fidj  ba«  eigeue  93olf  eine«  gewohnten  jum  Jöebürfnip  geworbenen  ©emfjfe«  berauben ,  ben  e«  jefct 
nidjt  fo  gut  bejahen  fann  al«  ba«  frembe.  Der  (Stwerb  wirb  allen,  bie  in  biefem  $anbel  be^ 
tf;eiligt  finb,  jum  Unfegen  —  bem  öauer  unb  Arbeiter  wie  bem  ^Irnnbberrn  unb  Jlanfmann.  Der 
nngewcfjnlidje  ®ewinn  reijt  fie  j«  nngewöfjnlfdjen  9Cu«gaben  gur  3eit  ber  Steuerung,  bie  fortge- 
feftt  fe»n  Wollen,  jur  3eit  ber  ffiofflfeilb,«!.  Sluf  alle  wirft  er  Wie  bet  ©eWinn  in  ber  «otterie,  wie  ber 
ungewöfinlidje  Sunb  in  ber  ©olbjägerei.  Sen  Äanfjeuten  bfent  er  jum  ferberblidjen  ©Uiel  nad? 
9lrt  ber  VHänbifdjen  SBlumenmanie:  man  fauft  nnb  »erfanft  Äom,  ba«  in  ber  9tatnr  nidjt  eri- 
flirt;  wie  beim  Ättienfpiel  bejaht  man  fid>  nur  bie  Differenjen,  unb  ein  Dlöfclidjer  Umfdjwung 
bet  ffiirterung  in  dnglanb  ftreeft  nidjt  feiten  ganje  »eilten  »on  Äornf^anblerti  an  ber  Stotb*  unb 
Dftfee  nieber,  bie  vorijer  jahrelang  fjedjlidj  urofrerirt  fjatten.  Die  ^robnftlon  ifi  nid>t  nacpljaltig, 
weil  9ladjfrage  unb  Slbfafc  nin?t  nadjf|altig  fjnb,  unb  bie  plöfctidj  fteigenben  5ladjfragen  nnb  greife 
wir!en  in  einem  foldjen  3nfianb  gleidj  bem  »Ufftrab,l  in  bunfler  9iadjt :  man  (teb,t  für  einen 
9fngenbi(f  fjell  genug,  faft  ju  fjell,  ifl  aber  nad)l>er  nur  um  fo  blinber.  (Sben  Je&t  melben  norb* 
tentfdic  iBlätterj  bafj  ungeheure  Fallimente  an«gcbrod;en  fe^en  obet  an«}nbted^en  btc()en,  nnb  ba^ 
man  befutdjte,  fie  mcdjten  nod?  eine  3Renge  anberet  nadj  fte^  jiefjen.  Dief  ift  eine  fdjanerlidje 
Jtefjrfeiie  jn  ben  befdjeibenen  ®ewinnfien,  bie  r>or  einigen  ^aljren  in  biefem  $anbel  gemadjt  worben 
finb.    6o  fiefjt  e«  mit  bem  ?lu«fnl;rf;anbel  in  (betreibe. 

SBa«  anber«  aber  fcH  bet  teulfdjen  2anbwirtf>fd)aft.  ^eil,  Segen  nnb  ©ewfnn  bringen?,  Gtwa 
bie  ^u«fnfjr  »on  Änodjen  unb  Delfud)en?  Diefc  entjteljt  nn«  bod)  aber  bie  Düngnng«mlttel,  ter^ 
inefjrt  bie  innere  H5tffbuftion  önglanb«.  unetmeplid),  unb  beeinttädjtigt  femit  unfetn  Äornfjanbet 
bereit.  Ötwa  bie  tUu«fnb,r  t>en  gleifd^  nnb  löiefc.  ober  ton  SWelfereü  ober  ©cflügelVrobuften? 
«lierbing«  fjatte  man  »on  bem  neuen  englifdjen  X«xif,  weil  er  bie  3clle  auf  bergleidjen  ?ebcn«; 
mittel  mit  Slu«naf>me  be«  ©djladjtjleifdje«  bebeutenb  ermäßigte,  groge  Hoffnungen  genäljrt,  wa« 
ift  aber  ber  örfolg  geWefen?  3m  »frjlcffenen  3afjr  bat  man  etlidje  unb  fünfjig  Cdjfen,  etlidje 
unb  jwanjlg  Äütjc,  etlidje  ljunbert  ©djafe  unb  <3d)weine  eingeführt  —  SJlorbteutfdjlanb,  Dänemarf 
Jijellanb,  Selgien,  Ja  fogar  Manien  f;aben  ftd>  in  biefc  wichtige 3uful)r  geseilt;  alle«  biefe«  Siel) 
fam  aber  in  einem  fo  jämmerlichen  3uftanbc  nad;  ber  englifdjen  Aüfte,  baß  e«  lange  nidjt  ben 
(Sinfaufövrei«  bradjte.  Die  englifdjen  5|Jäd)ter  unb  befonber«  bie  SMefoüdjter,  »ort>er  auf«  fdjrcrf* 
lidjfte  beängjligt  burd)  bie  ©erminbetnng  be«  3eü«  aaf  frembe«  SOiefj,  erhoben  jefct  ein  unan«lcfd?-- 
lidje«  Subelgefdjtei  bntdj  ba«  ganje  Onfelreidj,  bie  3onmaIiften  erfjoben  ein  nnan«löfdjlidje«  ^ct>»s 
geladjtct  unb  bie  ©pefnlation  in  93iet>  füt  ben  englifdjen  SRatft,  »cn  weldjet  man  an  allen  Ufetläns 
bem  bet  9lcrb*  unb  Dftfee  fo  »iet  ®efen«  gemadjt,  fo  gro£e  J&offnungen  geuäfjrt,  womit  man 
namentlidj  bie  Xentfdjen  fo  angelegentlid;  betttöftet  l)atte,  getjört  Idngft  unter  bie  Seifenblafen  be« 


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Dr.  Vortrag. 


79 


"salitlmnbctt*.    fit  hätten  bteftn  <Srfo(g  früher  Wijfen  fönaen,  bie  3^cl ulanien  ,  hätten  fie  nur 
ilucn  Slbam  ■cmitli,  teu  fie  bedj  fenft  fo  l)od)  Steifen,  brffer  gelefen  ober  Keffer  verßanben,  obrr 
beifet  im  (8ebäd)tniß  behalten.    9lbam  «Smith  füfjrt  richtig  alle  bic  ©runbe  an,  warum  man  mit 
33iet)  feinen  iberfeeifebea  4?anbet  treiben  fann;  fie  brausten  nur  ba«  (Sattel  aufgufcblagen,  um 
ftd)  g«  fniüufdjcti.    <5«  ift  wat)r,  bie  £ami>ffd)iiffabrt  bat  in  biefer  SJegiel)ung  einige  Henberung 
hervorgebracht,  aber  nar  auf  furgen  Stredeu,  wie  gwifeben  3rlanb  unb  (Snglanb.    SEcnn  fid) 
aber  ba*  lebenbige  SSiet)  unb  ba«  frifdjc  gleich  nid)t  über  See  verfuhren  läßt,  fc  fönnren  wir  bedj 
gefaljeie«  unb  geräucherte«  einführen  ?  greUid)  fönnten  wir  ba« ,  wenn  ua«  nur  nicht  wieber  ber 
Tarif  im  ©ege  ßnube;  benn  @ved  jabU  14  <8b-,  ©*infen  t4  <Sb-,  gefalgcnc«  ©cbweineßeifcb  8 
6b.  .er  Gentner,  unb  ÜB  utile  unb  $ubbing«  (im  (üblichen  Teuttcblanb  flkeßfobf  acht  i  f;  c  n )  fogar  3 
$fice  ober  9  fr.  ba«  $funb.    ©a«  bie  (Sier  wertb  f>n*><  bic  Dtcrbteutfcblanb  narfj  (Snglanb  führt, 
fan  ub  im  «ugenblid  nid)t  fagen,  jebenfali«  mag  biefer  ©ertt)  gering  genug  fcvu  im  SBetbältniji 
p  bem  ffiertb  ber  eigenen  ^robuftion  (Snglanb«  in  einem  fo  unbebeutenb  fdjeinenben,  in  ber  Thal 
aber  beebß  wichtigen  »rtifel.    Dtae  Oueen  fcbäfct  benfelben  nicht  geringer  al«  iu  9  sftillionea 
*>.  St.  ober  108  SKilliouen  Bulben  (alfo  4;  bie  5mal  fo  viel  al«  nnfere  gange  $robuftenau«fubr 
■ad)  (Snglanb.  mit  8u«nabme  ber  ©olle,  wert!)  ift)  —  eine  ©eredmung,  bie  matt  nid)!  übertrieben 
fiiben  wirb,  wenn  man  weiß,  in  welchem  greife  biefer  »rtifel  in  (Snglanb  ficht,  unb  baß  er  bort 
ein  «iebling«geriebt  beim  grütjßüd  ift    SDber  follen  wir  nn«  auf  bie  «u«fubr  von  ©utter  vertrös- 
ten!  ©ergeben«!  Der  Gentner  Butter  foßet  12  fc  (ein  $f.  ®terl.)  (Sfnfubrgoll  ober  7»/3  fr- 
bae  $fnnb.    ©arum  aber  führen  mir  nid)t  @d}malg  au«,  ba«  bodj  nur  2  ©t).  ber  (Str.  begablt? 
Da«  wäre  ned?  bie  fd)(edftefte  Refutation.    ©enn  (Snglanb  in  Tariffacben  liberal  iß,  fo  weiß  e« 
»arum;  bem  englifcben  Htbeitft,  ben  mit  vor  furgem  nod)  fo  fetjr  bebanerten,  Iß  nämlich  ba« 
©ebmalg  §a  fehlest  für  feinen  Tifd).    Da«  ©erfahren,  Satter  in  ^djmalg  gu  verwaabcln  iß  beßj 
balb  in  (Snglanb  fo  Wenig  äblid)  nnb  befannt,  tap  ba«feibe  vor  einigen  3abren  al«  eine  Ärt  neuer 
(Srßnbuag  von  ben  öffentlichen  Slättetn  vublicirt  morben  ift.    Geflügel  \Mt  eines  mäßigen  (Sin« 
fu^rjoll,  n  am  Ii  cb  nur  5  ^rojent,  freiltd)  nad?  englifd)en  greifen,  bie  brei*  bi«  viermal  luM-cr  fe»n 
mc^en,  al«  bie  «nfrige«.    (Singemad)te  @urfen  werben  fd;en  al«  eine  9ltt  lanbwirtbfdjaftlidjen  ga- 
brifat«,  alfo  firenger  bebanbelt;  fie  jablen  10?Jkocent,  verflebt  fidj  nad;  englifdjen,  b.  b-  breimal 
bcbeni  Steifen.    <Ztt)t  ßreng  bagegen  -tfl  unfer  Ebfl  bebanbelt,  Wenn  man  bebeuft,  wie  befd)Wer- 
lid)  «ub  fojiftjlelig  ber  £ran«toort  )U  beWerfflelligen  ift;  e«  |afjlt  mit  (Sinfd)ln9  ber  fremben  ITrauj 
beu  5  $rojent,  bedj  mitSüi«nabme  von  »Jtüjfen,  bie.  Weil  fie  gar  ju  leidjt  ju  verfübren  ftnb,  20 
$roj.  be^ablen,  nnb  von  getrodneten  ^ßaumen  ($rüneQen),  bic  au«  bem  vorerwäbnten  @runb 
■ib  al«  Sabrilat  niebt  Weniger  al«  (Sin  $funb  ©terltng  ober  jwölf  (Salben  vom  (Sentner 
;u  entrichten  babeu.    greilia)  jablc»  .ftin'djcii,  wenn  fie  aud>  trodea  finb,  nur  5  $rojent  be« 
©ertb«,  aber  gegen  alle«,  wa«  ein  grofer  ^anbel«artifel  ju  werbe«  brobt,  ift  man  gar  eiferfüd)tig, 
fo  jabU  bie  Cfid)orie  aod)  tob  ober  bloß  gebörrt  nar  jWölf  @ulben  ber  Sentner,  aber  gebrannt 
unb  gemabkn  fd)on  6  $ence  ober  18  Tr.  ba«  $funb,  9cubeln  3  fr.,  SRarmelabe  18  fr.  ba«  $fb., 
Sier  24  fl.  ba«  %a$,  Slebfelwein  126  fl.  bie  £oone,  Sirnmoft  betto,  ^cvfen  fogar  54  fl.  ber 
(Str.,  nnb  gegen  ben  armen  fauetn  teutfd>en  (Sfftg  verfd)an{t  man  firf?  mit  einem  „k-ll  von  3wci- 
b,nnbert  f  ed>«  u  abj  W  a  n  g  ig  @nlben  arfjtunbviergig  Äreujer  auf  bie  Tonne.  3ft 
H  ba  ncd>  ein  SQunber,  baß  (Stärfe  mit  18  fr.  ba«  $fanb,  »beinwein  mit  3  fl.  18  fr.  ber 
(8alloB  (4  Slafcben)  nnb  jene«  foflbare  $robuft  ber  norbteutfd;en  jtartofelblantagen,  ber  SBrannt« 
meiu,  fo  l;cd?  befleuert  iß,  baf  ber  Qinfabrgoll  einem  völligen  ©erbot  gleid;fommt? 

3cb  febweige,  meine  Herren,  von  bem  Krtifel  ©olle,  well  idj  fpätcr  umflänblicb  baraber  j>te-- 
eben  werbe,  um  Stynen  barjutbun,  baß  biefer  !lu«fubrartifel,  wie  bebeutenb  er  frfiber  war ,  in  ben 
legten  3afften  nm  volle  jwel  gänftel  abgenommen  bat,  unb  in  wenigen  3abren  gang  aufboren 
virb,  mit  ettoaniger  $(u«nabme  von  einigen  SRitlionen  $fnnben  ber  alTerfeinßen  ©orten.  3d> 
febweige  «on  ollen  anbern  nidjt  erwähnten  «riffeln ,  Worüber  bodj  nodj  fo  viel  gn  fagen  Ware, 
»eil  14  3bte  ©ebnlb  gn  ermnben  fnrebte.  Schwabe  ©eifVlele  genug  angeführt,  am  €ic  gu  aber« 
geigen,  baß  für  !£entfd)Ianb«  Sanbmirtbfchaft  auf  ben  aa«länbif(ben  SRärften  nirgenb«  ^eil  nnb 
tteß  gn  ßnben  iß,  nm  fyntn  anfd)a«licb  gu  machen,  wa«  man  In  »egiebung  auf  bie  lanbwtrtlj* 
fcbaftlicben  $rcbufte  tentfchlanb«  in  «nglanb  einen  liberalen  Tarif,  einen  bie  $anbel«freibe{t  vor« 
beteitenben  Tarif  beipt.  (Sin  fddjer  iß  nämlich  ber,  welcher  nar  gang  geringe  3ollfä^e  enthält  für 
Dinge,  welche  fct)on  bie  »atat  einzuführen  »erbietet,  Welcher  mittelmäßige  Solle  feßfefct  für  Dinge 
bie  nicht  in  Qtcfrt  Kenge  unb  nicht  in  einer  bie  innere  ^robnftion  bernbtenben  SBeife  imbortirt 
»erben  fennen,  weichet  abet  anf  alle«,  wa«  irgenb  ein  bebeutenber  ^anbel«artifel  gu  werben  brobt, 
ben  3cH  bergeßalt  erhöbt,  baß  et  nur  nominell,  in  bet  Tljat  aber  gänglid)  ober  faß  gang  bro» 
IjibUiv  iß. 


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80 


tarite  allaemeine  Siputid 

~VJ  ^wy  www w-  J  w  wmww*  ■  T~ ^»    V  O 


Äu*  fann  i*  ni*l  untrrlaffen,  Sie  barauf  aufmerffam  gn  ma*en,  wie  wenig  Craglanb  ba« 
Jfcijferentialgollfbftem,  ba*  unfere  Wationalöfouemeu  für  gang  vcrwerfU*  nnb  verworfen  erfldren, 
in  ©egiebung  anf  ^robnfteneinfubr  no*  bei  Seite  gelegt  bat,  «nb  wel*  nnermegli*er  S*aben 
babur*  ber  teutf*en  Üanbwirtbf*aft  gugefügt  wirb.  9lUc  bif  verbrmerften  rcb,«i  ober  an*  vre- 
ebelten  lanb»irtljf*afili*en  $robufte  jatjUn  nämli*  100  bi«  500  $rcgent  weniger,  Wenn  fie  an« 
englif*en  Kolonien  al«  wenn  fit  au«  fremben  Stfnbern  femmen. 

3nbeffen  ift  aud?  cljue  frembe  3ollbeläfrtguug  ber  $fu«fubrb>nbel  einer  an«f*liegli*  atferbau: 
treibeube»  ober  bo*  anf  einer  geringem  Stufe  ber  inbnfhiellen  9(u«bilbung  ftebeuben  «Wation  unr 
fägli*  bef*ränfter  unb  fümmali*rT  9lrt  f*on  in  golge  natürlicher  SBert)ältniffe.  IRa«  fann 
©erde,  ©emüfe,  Äartotfeln,  S*la*tvie»)  «nb  SXobftoffe  ni*t  na*  Slmerifa,  »frifa  eber  8fien  »er- 
führen, an*  wenn  un«  biefe  «anber  gang  offen  ftet)en,  nnb  »erfleht  man  au*  bieJuufi,  fle  in  ©ier, 
IBranutmein,  Saig*  unb  9lau*fleif*  jn  verwanbeln,  fo  iji  man  um  ni*t«  beffer  baran,  Weil  jene 
®elttt)eile  felbft  Ueberflug  an  lanb»irlbf*aftli*en  $robuften  wie  an  lanb»irtt)f*aftii*en  »abrUaten 
befaen.  $ier  feblen  alfo  anf  beiben  (Seiten  ble  ©bjefte  be#  3auf*e«,  »eil  bie  ©egenfiänbe  be« 
Ueberjluffe«  wie  bie  be«  »ebüfniffe«  beiber  fcänber  glei*art%er  Olatnr  finb.  SWerbantreibenbe  ober 
minber  inbuftrielle  Äänber  fönnen  bemna*  mit  ben  Sänbera  ber  beiden  3one  ni*t  in  unmittelbare 
Serbinbung  treten,  fie  müfen  biefen  $anbel  bur*  bie  aiermittlnng  groger  SRanufaftnr.-  unb  $anbel«- 
narioneu  betreiben  laffen,  wie  Xentf*Ianb  gegenwärtig  einen  grogeu  tljeil  feiner  ©infubreu  an  Qn$ 
buften  ber  beigen  3one  bnr*  (fnglanb  effefruirt.  JTa  btrglei*en  Sänber  aber  wenig  SWittel  baben, 
berglei*en  ^robufte  gu  begableu,  intern  Xeutf*lanb  5.  ©.  nur  fo  viel  an  $robuften  ber  beigen 
3one  fanfen  fann,  al«  e«  an  ©etreibe,  ©olle  n.  f.  W.  na*  tfuglanb  nnb  an  5RaunfafturVrobufie 
na*  anbern  Sanbern  abfegt,  fo  ift  au*  ir>re  6onfumtion,  folgli*  ifjr  Uinfuhrhanrcl,  vom  «u«lanb 
ungemein  bef*ränft  nnb  fümmerli*. 

Die  von  mir  vorhin  in«  £i*t  gesellte  ©anbelbarfeit  ber  Dinge  im  ffletreibeljanbel  }Wif*en 
«Ration  nnb  Kation ,  in  einem  $anbel  mit  bem  notbwenbigtfen  *eben«bebürfuig ,  wie  ber  gwif*en 
änglanb  unb  $cutf*lanb  betriebene  —  etne  ©anbelbarfeit,  bie  ient  vom  ©rogen  in«  ©erlüge 
un«  fiürgt,  bann  »cm  (Geringen  in«  SRittelmägige ,  bann  vom  Sßitrelmägigen  gnr  9bwe*felung 
in«  9li*t«,  in«  zweimal  «Ri*t«,  in«  breimal  !Ri*t«  —  biefe  ewige  nnermefli*e,  von  feinem  er* 
l*affenen  ©eifl  vor^erjnfehenbe  Slnctuation,  bie  ba«  ganje  3abr  binbnr*  alle«  f*wanfenb  nnb 
un(i*er  ma*t  ;  alle«  faft  alle  3ab,re  ober  bo*  alle  jWei  ober  brei  3abre  bur*rürtelt  unb  nmfebrt 
vom  Caatforn  nnb  vom  $j!ng  bi«  )nm  cg*ijf,  bi«  jnm  ©elb  nnb  9Be*felverfeb>  —  bie  e«  bem 
Saner  nnb  ©utebeft^er  ungewig  ma*t,  ob  ni*t  ba«  ©etreibe,  ba«  er  fjeuer  a|«  (Saatforn  in  ben 
©oben  wirft,  grögern  ©ertb,  b>be  al«  bie  fünftige  Clrnte,  falle  fie  an*  no*  fo  rei*li*  au«- — 
bie  nn«  ein*  ober  jweimal  in  ^wan^ig  3abren  mit  eiuem  iMa$regen  von  ©olb  überf*ntiet,  nnb 
für  ble  übrigen  a*t}ebn  nnr  fiinfenbe«  Jtuvfer  lägt  —  bie  unferm  93olf  eben  bann ,  wenn  fie  e« 
am  nötbigfien  brau*t,  feine  bejie  nnb  liebffe  SRab,rung  entjiebt  —  eine  Söanbelbarfeit ,  bie  in 
Serbinbung  mit  ber  »bbängigfelt  von  einer  fremben  ©etrefbegete^gebnng  bie  fajl  lä*erli*e  Un: 
natnr  erjengt,  tag  nnfer  ©efreibebaner  ni*t  mehr  auf  SQinb  nnb  Detter,  ni*t  mehr  anf  Segen 
nnb  6ounenf*eiu ,  fonbern  auf  bie  3eitungen  nnb  bie  barin  enthaltenen  9eri*te  a*tet,  nm  *n 
erfabten  —  nicht  wie  bie  gelber  be«  eigenen  Sanbe«,  fonbern  wie  bie  be«  fremben  peben  —  ob 
bie  ©ab,rf*einli*feit  ober  Unwab,rf*einli*feit  für  eine  neue  englif*e  Xarifverfinbernng  vor^anben, 
ober  Wel*e«  ber  @tanb  ber  fremben  ©etreibbreife  nnb  (iurfe  fe»  —  eine  Unnatur,  bie  fo  weit 
lieht,  bag  fie  inr  3eit  be«  Deberflnffe«,  wo  bie  ^erjen  mit  Tauf  gegen  bie  $orfeb>ng  erfüllt  fetm 
feilten ,  fie  mögen  fromm  ober  (ei*tfertig  fevn,  von  bem  geheimen  ©unf*  bef*li*en  Werben,  H 
mö*te  bo*  ber  $Borfeb,nng  in  ihrer  9lÖbarmber)fgfeit  gefallen,  ihre  geliebten  <Stamme«genoffen 
nnb  a*tbaren  ^anbel«frennbe  jenfeit«  ber  See  an*  wieber  einmal  mit  einer  $ungcr«notb  ober 
bo*  mit  einer  Säuerung  ober  etwa«  berglei*en  b.eimjufu*en  —  biefe  Sßanbelbarteit.  biefe  Un» 
natur  ift  eine  ©eigel ,  ni*t  eine  Üöor)Ut>at  ber  te,utf*en  £anbwirtb,f*aft  —  ba«  ijt  fei»  Jf>anbe(, 
ba«  frommt  unb  forbert  STiemanb,  weber  bie  ölarion  nc*  bie  3nbivibnen;  im  ®egentb>il,  alle« 
fommt  »urürf,  bie  Staaten  in  ibretn  (iinfommen  unb  in  ifjrer  SRa*t,  bie  3nbivibuen  in  itjrem 
©obißanb  nnb  Seben«mia$,  in  ibrer  SKoralit«,  ®irtl)f*afUi*feit  nnb  Äabitalfraft. 

SEBie  ganj  anber«  fteljen  bie  Sa*en  ber  8anbwirtb,f*aft  nnb  be«  fremben  tfanbel«  ba,  wo 
fle  bur*  eine  eigene  blüffenbe  3nbufrrie  gehoben  nnb  gen&b,rt  werben !  3n  tu  fem  3nftanb  npor. 
tixt  freili*  bie  2anbmirt<H*aft  ni*t  unmittelbar  ober  bo*  nnr  febr  Wenig,  aber  fie  er^orrirt  nm 
fo  mehr  mittelbar.  3*  bafcr  ni*t  bie  3fit  gefnnben,  gu  bere*nen,  wie  biet  Qnglanb  gut  Seit 
jäb,rli*  an  nnverebelten  Stoffen  erbortirt,  aber  i*  mö*te  eine  Sßette  eingeben,  bag  e«  an  ber; 
glei*en  lange  nidjt  bei  gebauten  Xb.eil  be«  ©ertb,«  ber  rufßf*en  ^rbortalionen  an«füb,rt ,  wahr; 


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Dr.  8ifT«  Sortrag, 


81 


fdjeinlifb,  ntäjt  für  eine  t)a\U  SWifKoB  $f.  6terl.   dagegen  erbortirt  e«  für  50  bi«  60  SRiHicnen 
3nbnftTir*6r;rngniffe ,  ober  <£olonial»aaren ,  bie  e«  für  feine  3nbnßrie--(Srjeugniffe  efngetaufdjt  bat, 
b.  b.  boabertmal  meljr.    3.\' it  biefen  Jnbuftric -^ruuqnifTcn  unb  Qiolcnialwaaren  erpertirt  (Snglanb 
im  ©ronbe  »id>t«  anbere«,  al«  feine  eigenen  lanbwirtljfdjaftlfdjen  $robnfte,  von  ben  Sßanufaftnri- 
ften  wrttl:  unb  in  ungleich  letztere,  viel  weniger  umfängliche,  allen  ianbern  ber  (Srbe  angenehme 
nnb  jugunalidje  Stoffe  umgeföaffen.    ©o  ift  fdjon  bet  (Srborthanbel  ber  englifeben  2anbtolrthftr)aft 
in  inbirefter  ©eife  jwanjigmal  mefjr  wertb,  ale  ber  teutfefcen  aanbwirtbftfcaft  ir)r  armfeliger  um 
mittelbarer  8fu«fai}fbanbel  an  ?eben«m(tteln  nnb  SRoljfldffen  —  bie  vorhin  anfgejäblten  Uebelfianbe 
irr  SBaobelbarfeit  unb  »bhaugigfeit  biefe«  $anbel«  nid)(  einmal  in  Slnfdjlag  gebraut.  SJMefer 
■Scttbtü  verbopvelt  fi*,  wenn  wir  in  Slnfdjlag  bringen,  baß  ber  3mVortbanbel  (Snglanb«  mit 
feinen  (fiTorten  in  gleit&ent  Söerbaltniß  fiebt.    purer)  feine  mbufrrfeUe  ^rebuftion  ift  nämlitr)  (Sng= 
lanb  in  ben  ®tanb  gefegt,  nidjt  nur  mit  ben  £änbern  aller  Jenen  bireften  fflerfeljr  ju  treiben, 
ientern  and?  ben  3wifd)euvetfef|r  berjenigen  8änber,  reelle  in  golge  ihrer  mangelhaften  3nbuftrie 
;am  bireften  Hantel  nidu  befähigt  nnb,  an  |ld>  ja  reifen.    3Me  93ortb,eiIc  be«  birelten  ^anbete 
mit  ben  Säubern  attet  donen  werben  nod)  bebeuteub  baburdj  err)pt)t,  baß  biefem  $anbel  bie  große 
Gitjenfäaft  be«  jleteu  ©a^fen«  beiwohnt,  Wäbjenb  bem  tnbireften  $anbel  mit  anbern  3onen  unter 
Umüanben,  wie  fic  jWifdjen  Xeutfdjlanb  nnb  (Snglanb  ftattfiuben,  bie  leibigen  (Stgenft&aften  bee 
Stehenbleiben«  nnb  be«  9iu(f»ärt«gehen«  eigentümlich  ftnb.    3dj  muß  biefe«  Öerhältniß,  nm  und; 
gemeinwläntUdj  \a  machen,  beutlidjer  erflären.    ©enn  (Snglanb  nadj  3amaica  ober  SBrafi: 
lien  bireft  onbufirircr;cu jnijfe  an«füb,rt ,  nnb  bagegen  jenen  8änbern  (Solontalfcrobufte  abnimmt,  fo 
Rob  beibe  Zauber  in  ben  Staub  gefegt,  ii-rc  refbeetfven  $robnftionen  nnb  (Sonfumttcnen  mit  jebem 
3ab,r  ;u  Reigern.    SMeß  ift  nid?t  bloß  Xb^eotie,  fonbern  gemeine  unlängbare  (Erfahrung,  beren 
G*runb  in  bet  Watur  ber  $>inge  liegt;  benn  je  mehr  (Snglanb  jenen  Jiänbern  in  ber  germ  von 
Oafcuirrieerjeugniffen  Scrfcbüffe  macht  (inbufWeUe  fcänbet  finb  immer  vorfchießenbc,  gegenüber  ben 
flarifultnrläubern,  »eil  fie  rafdj  Kapitalien  aufhänfen  nnb  bie  @e»err)«vrobnftion,  eine  gränjenlcfe 
iil) ,  beflo  mer)r  »erben  jene  .iröbifdjen  «änbet  an  betgleichen  «nfnmtren ,  beflo  mehr  »erben  fie 
ü<b  anfhrngen ,  ihre  $Tobuftion  ju  vermehren ,  beflo  größere  Quantitäten  von  ©enußmitteln  unt> 
Kofiücffen  »erben  pe  ben  Qngldnbern  )u  bieten  ^aben,  bepo  mc^r  »irb  bie  Sevölfernng  von  (fng* 
lanb  nd)  angetrieben  füllen,  einerfeit«  i^CI  Gonfumtton  von  troVifa^en  ^robnften  nnb  »objojfen, 
anbererfeit«  ihre  inbuftrieUe  $robuhion  für  bie  traufd<cn  SRärfte  jn  vermehren.    ®o  »irb  ber 
8ortfa>ritt  be«  einen  ber  beiben  fcänber  immer  einen  ne$  großem  gortf^ift  in  bem  anbern  b>r* 
venufen.    (Snglanb  aber,  alfl  mit  allen  trovlfäen  eänbern  in  bireftet  ffierbinbung  fte^enb,  »kb 
bie  gortf^titte  aller  in  fidj  vereinigen.    ©leia>e  vortb.eilb.afte  9Bet6fetreirfnng  finbet  nitfet  flatt 
i*if«6en  Ieotfer)lanb  nnb  ben  irobenlänbern ,  in  fo  »eit  leutfajlanb  feinen  «ebarf  an  tropif(6en 
$rrbnften  bnr<^  ben  englif<t)en  3»if«6en^anbel  bejieb;t.   ®ir  fönnen  nidjt  nm  fo  meb.r  SSanufaf* 
torttaaren  nad^  ben  ttopif<6en  eänbern  abfegen,  je  me^r  »ir  3uder,  Äaffee,  IBaumwoHe  tc.  an« 
tenfrlben  imbiJttireB ;  »ir  fönneh  niefit  nnfere  ®enüffe  an  rropifefien  örjeugnijfen  vermebren,  in 
bem  {BeTbältniß  al«  bie  trebiföen  84nber  i^re  ^robnftfon  vermehren.   Unfere  5Betb.ältttiffe  »erben 
rdu  uumittelboT  bur$  bie  beiben  £2nber  »citri  regulirt,  »elcbe  biefe  $robnfte  hervorbringen  unb 
cenfumiren,  fit  werben  bur^  (Snglanb  (ober  ^ottanb)  regulirt,  ba«  fid)  |teifdjen  un«  unb  bie  an« 
beri  brängt.    ®ir  fönnen  nur  fo  viele  Solvnialwaaren  confumiren,  als  (Snglanb  an  unfern  lanb« 
fcirtbföjaftiitfien  ^rebuften  bei  ft*  einjnfäftren  erlaubt,   ©eil  aber,  »ie  »ir  gefeb>n  fiaben,  nnfere 
*t»fubr  an  berglei<r)en  tt>eil6  einer  ewigen  ghictuation,  tb,eil«  einer  fornväbrenbeu  Serminbrrnng 
«nttrworfen  ift,  fo  berff<f)t  in  unfern  (Menüffen  an  trovifeben  (Srjengniffen  biefelbe  gluctnation  oter 
bc<6  ber  gleite  (Stiaftanb  »ie  in  nnfeter  «n«fubr.        biefer  Umfianb  in  ben  legten  jeb.n  3abren 
>ia)t  febr  fühlbar  gemdrben,  i|l  bie  @onfnmtion  an  rropifcfcen  (Srjengniffen  tro^  jener  nac^tb)riUgen 
J&anbeieoerbältniffe  im  Sollverein  feit  jeb^n  3abren  von  3ahr  jn  3afr  etwa«  gelegen ,  fo  erflärt 
na?  ba«  barau«,  baß  in  golge  ber  Befreiung  nnb  ber  58ef(bü^ung  be«  innern  fflerfefir«  einiger 
9eirerb)W(ige  bie  $robuftion  nnb  6onfumtion  feit  ber  Stiftung  be«  3offverein«  bodb  aud)  etwa« 
}«aencmmen  hat.   3ebod)  ift  biefe  Setmehrnng  ber  (Sonfumtion  an  trovifefcen  $robuften,  wie  "c 
au«  nfrru        nnb  «ntffnfirliften  ft$  barfteüt,  ftdieclirf>  eine  bötfjft  nnbebeutenbe  in  Sergleid)  jn 
>em.  »a«  fie  bei  einer  iwerfmäßigen  JRegnlirnng  nnfere«  an«wärtigen  ^anbel«  fevn  fönnte;  ba« 
erb.eät  fd^n  au«  einer  93ergle(rf)ung  ber  donfumtion  be«  3oKverein«  mit  benen  von  ©reßbritan; 
nien  (3rlanb  al«  nur  geringe  Quantitäten  SRanufafturwaaren  probnjirenb  unb  eben  fo  wenig 
(Sclcnialwaaren  ccnfnmlrenb,  femmt  biebef  »enig  in  ilnf«6lag)  narf^  bem  Serbaltnlß  ber  Seelen* 
labl.   6i<feerlidj  confnmirt  (Snglanb  mit  ©ale«  nnb  6<fcctilanb  nadj  biefem  Serbältniß  fünf«  bi« 
fiebmmal  meb^t  trcbifdje  «ßrobnfte  unb  5Rob.ftoffe  al«  »ir. 

6 


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82  3toeite  allgemeine  Gi*ung. 

ic'lifü  ble  teutfdjen  v.uinv it ilic  ber  Meinung  feton ,  baß  aUe  von  mir  bargelegten  Au« »  unb 
Sinfur/rverhältniffc  £eutfd)(anb«  f  i  e  nnr  fefjr  wenig,  fonbern  h««»Vtfäd)lid)  bic  teutfdjen  gabritan* 
len  unb  Äaufleute  berühren,  fc  finb  jte  in  fdjwerem  3rrthum  befangen,  in  bem  fdjwerflen  3rrthum, 
in  welkem  eine  gatije  klaffe,  ja  bie  widjtigfte  .Klaffe  ber  ^rcbujcnten  befanden  fewt  fann.  'Mo 
bing«  in  erfler  3nftan}  finb  bie  gabrifanten  unb  Äauflculc  inebr  bei  biefen  gragen  intereffirt  al* 
bie  «anbWirthe,  benn  e«  ^autelt  fid)  jnnädjft  um  ihre  $r*freritäi  unb  theilweife  fcgar  um  iltrc 
drijien).  Sehen  wir  aber  ber  Sadje  tiefer  auf  ben  ©runb,  fo  neigt  fid),  baß  ta#  3<erl)ältniß 
ein  umgefehrte«  nt ,  bat  nämtid)  bie  8anbwlrthfd)aft  weiteren  unb  im  ©aujen  mit  wenigfien« 
jwei  Srittheilen  bei  ber  €ad>e  betheiligt  ift,  »eil  ja  bod)  bie  abgeführten  rianufafturwaaren, 
wie  vorhin  von  mir  erläutert  worben,  im  ©rnub  genommen  ttict)t«  anbere«  finb  al«  concentrirte 
unb  »erebelte  lanb»irthfd)aitlid)e  f  wbufte  —  weil  ja  bod)  von  brm  Grlö*  biefer  aufgeführten 
SJlanufafturwaaren,  Rad)  Abjug  ber  gabrifatienü  nnb  $anbel«l>rofite  unb  ber  Anfd)aftung«fejien 
von  au«(änbifd)en  Materialien,  wenigen*  iwet  Sritttjeile  ber  ein^eimifd)en  Agrifultnr  )a  gut 
femincn. 

33e»cr  id)  jebed)  biefe  53etbtiltgnng  ber  2anbWirrhfd)aft  beim  auswärtigen  $anbe(  in  ihrem 
Vellen  Umfang  nad)iu  weifen  vermag,  t/abe  id>  erf  einen  £Blicf  auf  ben  inner«  $erfebr  unb  bie 
innere  »Ikebnftion  ;u  Werfen,  unb  »cn  ben  9Birfnngen  einer  einbeimifdjen  »ollftanbig  au«gebilbeten 
3ntuftric  auf  bie  einljeimifdje  Üanbwirihfdjaft  Unb  auf  ben  gefammten  innern  unb  äußern  {»anbei 
iu  fbredjen.  Man  luit  fcb>n  früher  im  Allgemeinen  fagen  beeren,  ber  innere  £anbel  ber  8änber 
fei)  fünf-  bi«  fedj«mal  größer  al«  ber  an«wärtige;  man  bat  aber  nid)t  bemerft,  baß  ber  innere 
$anbel  eine«  inbujlriereidjcn,  mit  allen  iänbern  ber  ©elt  in  bireftem  Att«taHfd)  fJeljenben  Sanbe« 
fünf:  bi*  zehnmal  größer  in.  al«  ber  innere  $anbel  eine«  üanbc«  ber  gemäßigten  3cne.  in  weU 
d)em  bie  Onbuftrie  nnr  wenig  aufteiltet  ifl,  ba«  folglid)  mit  ben  iänbern  anberer  3onen  nid)t 
in  bireftem  Serfetjr  ftefjt.  Sie  <Sad)e  ijl  augenfdjeinlid) ,  nnb  man  braud)t  nur  Sänber  beiber 
Arten  mit  einanber  ja  vergleichen,  um  fid)  vrn  ber  JRidjtigfeK  biefer  ^Behauptung  jn  überzeugen. 
3n  bem  inbuftrlearmen  üanbe  nämlid)  leben  nur  ©nttbenfcet,  $äd)ter,  ^Bauern,  Taglöbner  unb 
nur  biejenigen  ©ctoerbe,  bie  überall  an  bie  fcefalität  gebnnben  nur,  nefcfl  ben  jettigen  $erfrn*n,  bie 
jum  tdjX*,  ffiefjr:,  «Regierung««  nnb  @erid)t«flanb  geb^cren.  tit  IM  ber  Aa^italifien  nnb  felbft< 
Öanbigen  Siente  ift  ba  faft  null,  weil  bie  ©elegen^eit  Kapital  \n  fammeln  ober  »ortb,eiltiaft  ju  l'la= 
ciren  ungemein  feiten  ijl.  Die  Äaufleute,  ebenfo  unbebeutenb  an  3ab.I,  leben  tjau^ficblid)  nur  in 
ben  <@erfictbt(tt,  um  bert  itt  guten  3a^ren  etwa«  ©erreibe  unb  ©eile  au«jufüljrcn ,  unb  in  ber 
übrigen  Seit  auf  bie  freilfd)  feltene«  englifd)en  Steuerung« *  unb  $ungerjai)re  $n  fvefuliren,  2Äa; 
nufaftnrwaaren  unb  «uruCarlifel,  Wie  j.  33.  ©ein,  vom  «u«l<rnb  fommen  jn  laffen,  unb  fie  an 
bie  Stx  ümer  im  Onlanb  — ■  bort  gibt  e«  nnr  Jträmer  —  ju  verfaufen.  Sa«  Sanb  in  wenig  be< 
»eifert,  weil  bi<  ^robuftion  be«  ©etreibe«,  ber  SEclle  unb  it)rc  Serfü^rnng  nnr  wenigen  SJfen« 
fdjen  ©elegen^eit  in  Arbeit  unb  IDerbienjl  gewäbrt.  Sie  Wenigen  Stäbte  finb,  mit  »u#nar,me 
be«  $in;  unb  <^erfarren«,  be«  (Ein;  unb  Au«fd)iffen«  ber  eingebenben  unb  au«gebenben  ©aaren 
wenig  befd)äftigt,  alfo  gelb»  unb  menfdjenarm.  Ser  ©o^lfeilb^eit  ber  8eben«mittel  ungead)tet  finb 
bie  2aglöb>e  verhältnismäßig  bed),  weil  bie  Arbeiter  nid)t  ba«  ganie  3af;r  hinburd)  befd)äftigt 
werben  rennen ,  wäfjrenb  ber  ©etreibebaner  in  bidMbevelferten  2änbern  feine  Arbeiter  mit  allerlei 
Heineren  Kulturen  unb  93  erf  errungen  fortwäljrenb  befdjäftigt  ober  blefelben  jur  3eit  aufierorbentli» 
d)er  93efd)äftigung ,  j.  SB.  in  ber  ömte,  an«  anbem  in  tiefem  3eitvunft  minber  befdjäftigten  fRtt 
vieren,  wie  au«  garten*  nnb  Weinbautreibenben  ©egenben,  au«  fleinen  €>täbten  ober  fetjr  bevclfer: 
ten  Serfern  bejieb.t,  folglid>  feine  Arbeit  viel  fdjneller  nnb  wohlfeiler  beforgen  laffen  fann.  Auf 
große  ©treffen  Sanbe«  fommt  verf}ältnißmäßig  wenig  angebaute«  Selb,  unb  bieß  ijl  gewer)nlid) 
immer  fd)led)t  gebüngt  nnb  angebaut,  ©a«  man  rationelle  «anbwirthfdjaft  fjeißt,  fann  nur  bei 
einzelnen  großen  ©üterbefi|jern  anffemmen,  aber  im  ©anien  fann  fie  in  biefem  3nftanb  nidjt  ge* 
beiden,  weil  für  ben  größten  Sljeil  berjenigen  ^robufte,  bie  im  r^civilifirten  3uftanb  jwei*  bi« 
breimal  mebr  au«mad)en,  al«  ber  ©erth  be«  ©etreibebaue« ,  g.  53.  für  83ieb,,  nnb  aUe«  wa«  mit 
ber  $Bfe$ jnd)t  jufammenfjängt  (rfleifd),  gett,  ©olle,  SButter,  Ääfe,  ©lild),  (lier  x.),  cber  für  ®ar* 
tens  nnb  ©urgelgewäthfe,  für  Cbft,  CeU,  garben«  unb  anbere  £anbel«»flanjen  fein  jnreidjenber 
Abfafe  in  ber  Bäfje  fid)  ftnbet.  Sie  Wahrung  ber  arbeitenben  Älaffen  ifl  bie  rebffte  w«  ber  ©elt, 
an  ffieijenbrcb  unb  frifd>efl  gleifd)  ifl  ba  nid)t  ju  benfen,  unb  Äinber,  fd)Wädjlid)e  nnb  fränflidje 
ober  alte  2eute,  haben  feine  ©elegenheit  ;u  irgenb  einem  SBerblenft.  Sie  2Roofe,  ©anbflrerfen, 
€ümvfe  unb  verfnmbfte,  überbaubt  unfruchtbare  gelber  finb  ned)  blefelben,  wie  nad)  bem  Ablauf 
bet  ©ünbjluth  unb  bie  ^chen  wenig  benüfet;  ba«  überjlüffige  ©affer  ifl  nidjt  für  bie  93ewäffemng 
»erwenbet,  bie  mineralifd)e  Süngung  befdjränft,  wo  fie  nid)t  ganj  in  ber  9läf>e  ju  finben  ijl,  weil 
bie  Jtranibortmtrttl  fehlen ,  bie  d)emifd)e  nnb  Änochenbüngnäg  bei  bem  geringen  ©elbertrag  ber 


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Dr.  Kjft  Sorirag. 


83 


lintertien  tft  ja  t(>curr ,  olfc  außer  ftrage.  5)a  äfft  ranbwirttje  9111c«  probujiren,  toa«  fte  an 
rebenemittel«  bebürfea,  ba  bie  Vcvin v'cllc  unb  ertliche  Jljeiluag  tci  laabwirtfjfcbaftlidjrn  Arbeit, 
vcn  weither  id)  fpätcr  fvred'cn  werte,  fid)  nod)  nid)t  cntwidelt  fjat,  nnb  bie  DJidjtarfcrbaucr  be« 
rante«  aar  geringe  Quantitäten  lanbwirtfjfchaftlidjer  $robufte  vermehren,  fo  ifi  in  einem  feld)en 
¥antc  ferne  Gelegenheit  jnm  J  auf*,  unb  btr  innere  9?erfel?r  überfielet  ben  fd?cn  an  ftd)  geringen 
auewärtiarn  Hantel  faum  um  bae  3>cfct»elte  cber  Dreifache,  bie  Sevclfcrung  betragt  fanm  ben 
n  cter  vierten  Sfaeil  bejfen ,  »a«  fte  fe»n  fennte.  Änrj  Sllle«  —  33evclfcrung,  ^rebuftion 
■»öantel,  Geafamtion,  SReate,  Staai«einfcmmeu  —  alle«  bleibt  beinahe  ftatienär. 

Sntrr«  rert,  wo  bie  einbeimifehc  rantwirtbfd>aft  bureb  eine  einr)eimifä)e  blüljenbe  Snbnftrie 
untrrffn^t  ifi.  ®ir  haben  fdjen  bei  bem  bireften  Herfebr  ber  tnbuftriellen  l'änbci  mit  benen  ber 
heife»  Jene  gefeben,  wie  beibe  in  Anfeljung  ber  i'rcbuftion  unb  (>onfumtion  wechfelfeitfg  anf  eim 
anter  Wirten .  wie  fte  vcn  Safer  ,u  3anr  einanber  weebfelfeitig  beben.  -v> i c i  nun  t  mit  un«  biefe« 
SJerWitniß  ganj  nahe  vor  Slugrn  unb  »"teilt  fid)  in  unenblid)  größerer  Geflalt  vor  nn«  bin.  9Bir 
•eben  Ijier,  »je  hie  5>rebaftivrraftr  ber  8anbwirtbe  unb  bie  ^rebuftivfrafte  ber  in  ihrer  9lät)e  ober 
reeb  mit  ihnen  in  einem  unb  bemfelben  Üanbe  lebenben  SRanufafturiften  unb  anberer  %'d)tacterbaner 
rinaiber  wechfelfeitig  halten,  unterfiüern  unb  fietfg  emporheben,  tiefer  Üierfelir ,  be«  ftuibtcirtt/* 
mit  ben  in  feiner  9Ml)e  »ebnenben  SJJannfafturifien ,  mit  ber  benachbarten  Statt,  mit  ber  benach- 
barte« $rerin^,  cber  mit  allen  ^revin^m  feiner  Dlation  in  betreibe  unb  anbern  8eben«mitteln  ifi 
feil  biTth  3cUe  gehemmter,  fein  burdj  frembe  Gcfefcgebnag,  burdj  jnfallig  gute,  mittlere  ober 
fcblecbte  (Srnten  fn  önglanb  cber  burdj  bie  <5onfurren$  onberer  Üänber  anf  bem  englifdjen  SÄarft 
i-ncbrjnfter  nnb  etoig  jluftuirenber :  er  ifi  ein  regelmäßiger,  ein  nicht  not  in  feinem  jefcigen  ©e- 
ttaib  fefter,  fleftcherter  unb  jebe«  3ab,r  »icberfehrenber ,  fonbern  ein  rtetig  »aebfenber,  »eil  ihm 
alle  Serbetferungen  unb  5Jcrmei)rungen  ber  3nbuflrie  in  ibrem  ©erfahren,  in  ir)rer  ^robnftion, 
n  ihrem  Sbfaj,  in  iferen  Kapitalien  unb  in  it>rer  9lrbeiterjab,l  jn  gut  fommen  —  aJermehjungen, 
He  bei  einet  3nbnfirie,  welche  vcn  einem  empotfirebenben  au#wärtigen  Jpanbel  unb  einem  empor« 
Hubenten  fleferbau  unterfingt  ifi,  regelmäßig  flatthaben.  Der  Stanb  ber  Sldcrbauer  »irb  alfo  im 
jilaibe  jebe«  3afjr  größern  Slbfafc  finben,  unb.  baburd)  jebe«  3ahr  metir  befähigt  »erben,  fid)  Werths 
rcllere  nnb  befrere  3nfirumente  unb  eine  größere  Quantität  von  SJlanufafturgegenflanben  überhaupt 
a«jnf<hatten,  unb  bic  Summe  tiefer  größern  SXnfdjajfangen  wirb  fiefe  burd)  ben  9evcirerung«)n»ad)6 
tird)  bie  juwadjfenbe  3«r)l  ber  Slgrifulturifien,  iletig  vermehren,  unb  biefe  greßern  Stnfdjaffungeu 
von  Seite  bet  9lgrifulturberclferuna,  werben  bie  $robnftion  unb  bie  Sevclferung  ber  3JJanufaf 
fjnfien  fieigern ,  fomit  wieberum  burd)  vergreferte  Nachfrage  nad)  Lebensmitteln  unb  SRcbficffen 
anf  bie  9ermrb.rung  ber  lanb»irtbfd)aftlichen  ^robuftion  jurüefwirfen.  Tieic  belebenbe  unb  bie 
Nation  fictig  ju  h^nerrr  ^Ijätigfeit,  ju  vermeinter  Arbeit,  größerer  SBcbUubenbeit,  größerem 
^eia)tbum  nnt  vermehrter  SJevclferung  emperhebenbe  ÜDedjfelwirfung  jwifdjen  beiten  probuftiven 
l^abningtffiänben ,  bemjenigen,  Welcher  bie  Stoffe  hervorbringt,  unb  bemfenigen,  welcher  fte  set« 
ebeit,  fann  aidpt  fiattliaben  in  Väntern,  berrn  9(grifultur  feine  blühentc,  einheimifdu*  ^ntufirie  jur 
Beta  ficht,  weil,  wie  idj  vorhin  au^gefühtt  habe,  bort  ber  9(bfa$  ber  9(grifulturifien  an  bie  ein; 
I  m  tö>cn  (Mewerb«leute  unb  Sliebtagrifulturiften  äußerfi  unbebentenb,  ihr  9lbfa^  in«  SluSlanb  aber  bur«h 
»itirliche  9?erhältuifTe,  wie  burd)  gefe$lid)e  J>emmniffe  ungemein  befdjränft,  ungewiß  unbfinctnirenb  ifi. 

©er  aber  in  bie  ßrifien^  unb  in  tie  erhaltente  unb  belebenbe  Äraft  tiefer  Sed)felwirfung 
frii  Sertranra  fe^t,  ben  führe  ich  in  biejenigen  Tcrfcr,  auf  biefenigen  SBauernböfe,  in  beren  i'J.'thc 
üo>  große  intuftrielle  unb  reiche  Statte  beftnben,  unb  bitte  ihn,  bie  3uftänte,  welche  er  hier  Wahr: 
nimmt,  ju  vergleichen  mit  ben  3ufianben  ber  Werfer  unb  Sauernljöfe,  bie  jwanvfl  ober  breißig 
ituBten  von  großen  Statten  entfernt  finb.  Gr  wirb  ba  hinlängliche  3Dah.rnet)mungen  barubec 
naiben,  wie  ein  blübenter  unb  Wob^lbabenber  Wanufafturfianb  anf  ben  9lrfetbau  wirft.  Sollte  ei 
iteb  aber  aed)  nicht  überzeugen,  fo  Würbe  id)  ihn  nad)  Gnglanb,  Schottlanb  unb  ftranrreicb  füh- 
re«.  nnb  ihm  burch  9)erglrithung  bet  lanbwirti)fchaftlid)en  unb  ber  fiabtffchen  3nfianbe,  wie  fte 
txrt  »er  bem  großen  Öluftlreben  ber  Gewerbe  gewefen  anb  Wie  fte  jefct  finb,  ein  lableau  vor 
Sngen  legen,  ba«  fid)erlid)  feinen  fiärffien  Unglauben  überwinben  müßte. 

Sue  ber  Orfab^rang  ber  vorgenannten  Väntcr  abftrahire  id)  nad)  vcrliegenben  Autoritäten 
fel^cabc  ©irfuagea  bet  aafblüf|eaben  ©ewerbefraft  auf  bie  rantwlrthfdjaft  unb  ber  anffirebenben 
vjntwirtljfdjafi  anf  bie  ©eroerbr,  fowie  beiber  anf  ba«  (Smporfireben  be«  einheimifd)en  nnb  au«; 
fcfetigea  4>aubel«.  Sie  Seoclferung,  hanptfuchlid)  bie  ber  Gewerbe,  verboppelt  unb  verbreifarht 
iüfe.  0«  entfteht  eine  große  91ad)frage  nad)  Getreibe,  unb  jwar  nad)  ben  eblern  Sorten.  Die 
Srageaprebufticn  unb  C?cnfomticn  <jeb)t  in  ffieijenprotufticn  unb  Genfnmtion  über.  Die  Wadjfenbe 
■Kacbfrage  nad)  größern  Quantitäten  glcifd)  (weil  bie  iWmufafturiücn  in  ber  Siegel  5«  hi«  Gmal 
rnehj  gltifd)  vermehren  al«  bie  Acferbattern)  vermehrt  ben  Q3iehfianb  um  ba«  tici=  hi«  93terfad)e 


84 


3weite  allgemeine  ©i>ung. 


unb  bie  Dnrd)fcbnitkvcnfumtfen  auf  ba«  11/2«  bi«  2fadje.  liefet  Nachfrage  gufolge  femmt  ber 
«nbau  von  gutterfräutern  unb  Surjelgewacbfrn  fchnetf  empor,  bie  ©iehra^en  verebeln  ftch,  sab 
vermehren  it)r  ©ewiebt  um  mehr  al«  ba«  U5o>>velte,  bie  Nachfrage  nach  SRelferelprobuften ,  «ad) 
ben  verfdjiebenen  Cbfiarten  unb  Jcucbengewächfra,  nach  SDelförnern  nnb  <&anbel«pflanzeu  aller  9lrt, 
fteigert  ftd)  ber  Slrt,  baß  ihr  Sotalbetrag  biffer  .Kulturen  mit  «Jinretbnung  ber  «Biehprobulticn 
jwetmal  met)r  wettt)  Wirb  al«  bie  gefaramte  (»Jetreibeprobuftlon.  Die  (Srtragefiibigfeit  einer  gege» 
beuen  Oberfläche  £aube*  fieigt  auf  ba«  Drei;'  unb  Qiierfadje,  bie  «Bevölferung  ift  nun  ungleich 
beffer  unb  reichlicher  genährt  af«  früh«;  fie  erhält  an  ÜSeißbrob,  gleifd),  «Butter,  33ier  ba« 
1  l/2facbe  gegen  früher.  Die  Hernie  verbünbet  ftch  mit  bem  Sieferbau,  unb  bie  fünÜHcben  Dün* 
gung«mittel  ((iompoft)  änoebenbüngung ,  SRineralbünguUg ,  ebemifebe  Düngung,  femie  ba«  bureb 
ben  frembea  $anbel  btrbeigefcbaffte  ©uano,  ftnb  bei  bem  reichlichen  ©elbertrag  ber  Zaubereien 
nicht  ju  fofifpiclia.,  um  reichliche  Slnwenbung  ju  finben.  Die  Kapitale,  bie  ÜNecbanif,  bie  Arbeit«: 
frafte  verbünben  fld)  mit  bem  Slrferbau,  unb  e«  trägt  fieb  nunmehr  au«  üMocre,  fumpftge,  fanbige, 
fleinige  ©treden  fttnbe«  buwfc  Gntwiffernng ,  «Bobeumifchung  nnb  Düngung  in  fruchtbare  gelber 
umjufdjajfeu  unb  großartige  93ewäjferung«anflalten  ju  unternehmen.  3n  golge  ber  unermeßlichen 
(Steigerung  be«  inuem  93erfet)r«  verveüfommnen  fich  aneb  bie  Jrauapcrtmittel  unermeßlich. ;  ganjc 
£bfleme  von  Kanälen  unb  glußfcbifffabrteverbejferungen,  von  Qbauffeen  unb  Qifenbahncn  unb  von 
Dampfbootlemmnntfaticnen  werben  tyx$t$t\lt.  Daburdj  ȟb  bie  2ofal;  unb  ^rovinjiattbcilnua, 
ber  lanbwirthfcbaftlicben  Arbeit  mehr  unb  mehr  ausgebildet ,  alle  Öbubwirthe  probieren  nun  nidjt 
mehr  alle« ,  tua«  fie  bebürfen ,  fo nbern  baHftfacblicb  nur  biejenigen  fpezießen  ^robufte,  für  bie  ir>c 
(Mrunb  unb  ©oben  unb  bie  Sage  ihre«  Sanbgnte«  befrnber«  geeignet  ift,  inbem  fie  ba«,  wa«  fie 
in  Ueberfluß  erzeugen,  verlaufen,  unb  ba«,  Wa«  ibnen  feljlt,  bagegen  einlaufdjen.  ©o  $.  95.  tren- 
nen ftd)  mehr  unb  mrbx  biejenigen  Sanbroirtbr,  bie  ffdj  befonber«  auf  93ieb)ucbt  legen  (graziers) 
von  benen,  welche  anbere  Äulturjwelge  betreiben.  ©0  führt  ©cbottlanb  nidjt  mehr  ba«  magere 
SBieb  nach,  Gnglanb,  bamit  e«  bort  gemäflet  wirb,  e«  fübrt  gemäßere«  «Biet)  nad)  ücnbtm.  Diefe 
bebe  9lgrifuIturprofperitat,  erfl  in  «Bewegung  gebradlt  burd>  bie  SRanufafturen,  wirft  Wieber  mächtig 
auf  bie  SRanufafturen  jurürf.  Die  8anbtoirtr)e  wohnen  beffer,  fteiben  fid)  beffer,  ricblen  ftch  beffer 
unb  glänjenber  iu  ibrem  $an«wefen  ein,  verbeffern  unb  vermehren  ifjre  lanbwirtbfcbaftlfcben  (Sin; 
riditungen,  ffierfjeuge  unb  3njlrumente,  e^eugen  femit  eine  nnenblicb  größere  innere  9ta<bfrage 
nad;  Waunfaftuwobuften  al«  früfyer  —  eine  Oladjfrage,  weldje  bie  Sianufaiturwaarenauftfutyr, 
Wie  ffr)r  fte  gefliegen  ijl,  bod)  um  ba«  Drei»  bi*  93ierfad>e  nberfleigt.  Die  ©labte  unb  Kanu 
fafturbiftrflfe  »ermeljeen  folgltdj  fr)rc  58e»ölferung  um  ba«  Drei*  bie  SMerfadje,  ja  bi«  auf  ba« 
3ebnfa$e,  nnb  bet  innere  93erfeljr  ßeigt  in«  llnermeßlidje. 

3n  golge  aller  biefer  gortfdjritte  vermehrt  fid)  bie  Mente  im  2«ufe  von  70  bi«  80  labten 
um  ba«  breü  bi«  fünffache,  alfo  ber  ÄaufWrttl)  ber  Sänbereien  nm  brei«  bi«  fünfbunbrrt  ^rc^ente 

—  nidjt  auf  eine  fluetuirenb  auf;  unb  abfteigenbe,  fonbern  In  einer  fldtg  anfieigenben  Seife, 
bergeflalt,  ba§  für  bie  93ermeb.rung  be«  Äapitalwerfb«  ber  Sänbereien  wa^renb  be«  gefammten 
ütationaUiuffdbWung«  biefer  $eriobe  minbeflen«  gu  2  bi«'4  ^rojent  jäbrlid;  anzunehmen  ift. 

3dj  glaube,  meine  Herren,  ÜQahl  wirb  3hncn  fd>wer  fallen,  wenn  man  3hnen  bie 
ftrage  ftellt:  ob  «Sie  eine  arme  Nation  ba«  gan^e  3abr  b»nbutcb  mit  £ebcn«mittelH  unb  91  cl)|l offen 
verfeben,  unb  g(eid)fam  äl«  3ugabe  noch  eine  frembe  Dlatton  ba«  eine  3af)t  auf  vier  ©ecben,  ba« 
anbere  auf  jwei  Jage,  ba«  brüte  anf  vierjebn  7age,  unb  ba«  vierte,  fünfte  ünb  fed)«te  bloß  für 
ein  grübfind  ober  2Wittag«mabl  mit  ®eijenbrcb  verfrfien  wollen,  ober  ob  ©ie  e«  verjicljen,  eine 
eigene  inbuflrie«,  ban^l^;  nn^  gelbreidje  Nation,  eine  Nation,  in  welcher  bie  SRetwabl  ber  Gfm 
wohner  von  ®eijenbrcb,  ©djlachtfleifch  nnb  flarfem  SBier  lebt,  eine  Nation,  bie  anftanbig  wohnt, 
unb  fld>  auf  folibe  SBeife  f leibet,  nnb  bie  nach  ben  tropifchen  Sänbern  fo  viele  Slanufafturwaaren 
abfegt,  "baß  fte  ihren  ganjen  93ebarf  an  (Folonialwaaren  bamit  nubeden,  unb  noch  nberbirß  eine  ju 
ihrem  innern  unb  äußern  ©erfcljr  jureidjenb»  Düantftät  ebier  Wctalle  bafür  uinjutaufcben  vermag 

—  ob  ©ie  e«  vorgehen,  eine  fold?e  Nation  365  tage  lang  im  Saljr,  unb  in  einem  Schaltjahr  fogar 
366  Xage  laug  mit  ihren  53ebürfniffeu  an  8eben«nutteln  unb  Nohfloffen  ju  verforgen? 

Unbegreiflich  tft  e«,  wie  man  fHngefid}t«  ber  aller  Seit  wr  Singen  liegenben  £hatfad>en 
behaupten  mögen,  bie  3nbujhic  Werbe  auf  Äoften  Ihrer  Gcnfumenten,  namentlich  ber  aderbautrei- 
benben  gep^egt,  wenn  ße  burch  (Jtnfnhrjölle  gegen  ba«  5Su«lanb  gefdjü^t  werbe.  Nur  offenbare 
©ophiflerei,  ober  praftifchcr  Unvrrflanb,  fann  unter  folchen  Umflänben  ben  arferbautreibenben  SBoff«? 
flaffen  in«  (Weftcht  behaupten,  bie  ©djuejölle  fepen  lebiglich  jum  $rivatvcrtheil  ber  Slanufafturiflen 
erfonnen.  Braucht  man  bod)  nur  bit  äugen  offen  ju  erhalten,  um  Wahrzunehmen,  baß  überall  ba, 
wo  bie  3nbufhie  fieb  nur  anmelbet,  ber  ÜBotjlflaub  ber  «Bauern  unb  Arbeiter  unb  ber  Neichthnm 
ber  größtren  (SJrunbbefi&er  ir)r  anf  ben  gerfen  folgen.   Unbegreiflich  Ift  e«  baher  auch,  »lebieleR* 


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Dr.  ttfft  SBcrttag. 


teren  in  mannen  teutfdjeu  Staat««,  itamentlidj  tnt  «Horboßeu,  immer  nod?  bie  gebübrenbe  Sfofc 
merffamfeit  einer  ftrage  »orentbalten  mögen,  wel^e  bie  gange  «Prcfverität  be«  SMerbaue«,  ja  bie 
gange  Oriöenj  ber  ©tunbbeftyet  al«  folget  bebfngt  unb  in«befonbere  bie  gießen  ©runbbe» 
fi^er  nab.tr  angebt,  al«  aüe  anbern  grage«  ber  $olftif  unb  ber  Defonomie. 

Cbnedweiftl  würbe  ber  b>b>re  unb  bötbfte  «bei  bie  ibm  eigentbümtidp  Kntipatbie  gegen  ba« 
Sluffcmmen  eine«  Wob,  Ibabenben  gabrifantenfianbe«  gu  überwinben  fid)  bemühen,  l>ätte  er  nur  einü 
^ermapfn  von  beu  unermrFlidjcn  «Bortbei  len  *  eine  SBcrileüung,  bie  berfelbe  ir)m  fdjon  bei  feiner 
C*rrurr  }um  SHngebinbe  mit  auf  bie  3&lt  bringt.   Dagu  aber  ifl  wenig  Hoffnung,  fo  lange  ber 
grantrrti&ettbe  «bei  nur  bie  erft  b albfertige  ©efdjidjte  granfreicK  flatt  ber  längftfertfgen  önglanb« 
gu  Äatbe  giebt.   3ur  Seit,  al«  Qnglanb  feine  eigene  SBoHe  gegen  ,  frembe  gabrifate/eintanfdjte, 
waren  feine  nermanifdjen  Herren  wa«1  nodj  vor  fünfzig  Sauren  ber  «bei  auf  bem  cftlirfjen  ßenti; 
uenj  war,  unb  wa«  er  beute  nod)  gum  3^eil  in  Wedlenburg  ift  —  ein  (Ucfdjlcdjt,  ba«  nnr  in 
ber  »ieberfjaltung  be«  SBauernftanbe«  unb  rn  eitlem  glitter  feine  ®röße  fndjte.    Kit  (Sbuarb  III 
begann  bie  3nbnjtrie  tyre  erfien  2Burgeln  gu  fdjlagen;  fie  brandjte  aber  mebr  al«  ei«  3abrb«nbert, 
um  fidj  bem  normannifdjen  genbalabel  nur  bemerfbar  gu  madjen.   Da«  erfte-  ®efübl  jener  mädjs 
ligen  »arone,  a(«  fie  gewagten,  eine  neue  SÄadjt  firebe  neben  ibnen  auf,  war  $aß  unb  ODtber 
willen  —  warum?  —  nidjt  »eil  bie  3nbufirie  unb  ber  £anbel  ber  ©labte  ibnen  niebt  «ortl>cür>afc 
Suren ;  im  ®egeutl}ci! :  ibje  Dienten  Ratten  gufe  fjtnb«  gewonnen,  feitbem  man  in  Qnglanb  fein  ge; 
meiujie«  ©ebürfuiß  au  iüdjern  jc.  felbji  verfertigte  unb  tobe  Südjet  au«fübrte.   Sie  öarone 
basten  in  bem  auffirebenben  ©ürgertbum  einen  Kebenbubjer  ibrer  SRad)t,  uub  gwangrn  fo  ba« 
©ürgeribum,  fi<b  mit  bem  jtenigtb>m  gu  verbüuben.   (Srft  maßte  biefe  91ebenbublerfd)aft  ber  5Ba- 
rene  mit  ber  Ärone  gebrodjen  fevn,  bevor  bie  feanbariflorratie  bie  großen  Sortyeile  rennen  unb  be« 
greifen  lernen  fonnte,  bie  ir)r  au«  ber  Onbujxrie  erwuebfen.   Sange  batte  ba«  freuer  be«  wedjfel» 
feitigeu  £affe«  gwifdjen  ben  beiben  (SJegneru  unter  ber&fdje  geglimmt,  bevor  fie  fyaubgemein  wur; 
beu.    Dod)  entfdjieb  fdjeu  ba«  erfte  3ufammeutreffen  ben  Sieg  gu  ®unßen  be«  Süraertbum«  unb 
ber  Ärcue  für  immer.   Der  reidje  unb  mächtige  ®raf  von  SEBarwitf,       ber  Äönigmadjer  gäbe; 
nanut  —  ba«  £aupt  ber  normanuifdjen  Herren ,  verlor  flttadjt  unb  Sebeu,  »eil  er  bie  Watur  ber 
neu  aufftrebenbeu  3nbuftrie  nid>t  begreifenb,  bie  ©tobte  von  fidj  abwenbig  gemalt  tialtt.  Der 
lefcte  Äönig  feiner  fflab.1,  ber  ftbwadbe  ^elurtd)  VI,  ftürgte  ir>m  nad)  mit  feiner  Jtrone,  »tyrenb 
ber  ®egenfönig  (Sbuarb  III  fie  gum  anbernmal  gewann,  weil  er,  .trofc  feiner  großen  geiler,  burdj 
^üe^ung  ber  änbnflrie  unb  be«  £anbel«  bei  bem  brüten  ©taube  fEc^  beliebt  gu  mpcben  gewußt 
btftu.   Kit  bem  Äönigmad>er  fiel  bie  3Jlütf>e  ber  normannlfdjen  Herren,  unb  ibre  3JlUberrfd;aft 
in  ber  alten  gorm  ^alte  für  ewige  3eiten  ein  Önbe.    25er  britte  ©tanb  !am  fdjneU  embor,  bie 
Ärcne  aber,  Rd>  me^r  unb  me^r  geborgen,  gefräftigt  uub  gehoben  füfylenb  bnrd;  biefeu  99nnb, 
vergalt,  bie  Dienfte  *ie  er  t&r  lelttete,  bnrd;  eifrige  ^Äeguug  ber  3nbaftrie  unb  be«  ^anbeU,  unb 
fdjen  mit  «lifaberb  War  fi«  gum  ©ewußtfevn  jene«  großen  ©tfem«  gelangt,  ba«  im  2auf  ber  brei 
fclgeubea  Sa^rbunbette  (Englanb  gum  reichen  unb  utäd?ti9ften  8anb  nnb  feine  Ätoue  gur  glängenb- 
ten  ber  Cfrbe  erbeben  feilte.   Den  banfeatifd^en  3wifdjfn Ii  anbei  mit  ber  ®urgel  vernidjtenb,  gab 
«e  bem  nationalen  ^aubel  eine  fefte  SBafi«  in  ber  einbelmlfdjen  ©djtfffaljrt  unb  3ubufirie,  uub  fo» 
fort  fing  and;  ber  gur  llnterwürngfeit  gebraute  Stbel  an,  feine  Stellung  in  ber  neuen  Orbunug  ber 
Dinge  gu  begreifen.    €eit  ber  Jtöufgin  ölifabetb  Waren  feine  Sienten  merflidj  —  feit  bem  STOe* 
tbueu^Sertrage  (1703)  bebeutenb  —  feit  bem  Sluffemmen  ber  SWafdjineu  aber  (1760)  in«  Unge* 
beure  geftiegeu.    Die  englffdje  ?anbarijio!ratie  braudjte  uidjt  erfl  burd?  ©üdjer  ober  2eftionen  über 
bie  llrfacben  biefe«  Steigen«  in«  Älare  gei'e^t  gu  werben,  ibre  Steutrotten  fbradjen  barüber  faßli# 
d?er  nnb  einleudjtenber  al«  alle  ©d)riften.   58cn  nun  an  Waren  aud)  bie  OeWerb«leute  unb  ffabri. 
fauteu  Qnglanb«  ber  9Äüb>  überboben ,  @d}u^ma4ßrege(n  nadjgufudjen ;  bie  großen  ®runbbefij>«r 
nbemabmen  für  fte  biefe  ©erge.    9(ud)  fyatte  bie  englifdje  «anbarifiofratie  feine«weg«  gu  beüagen, 
baß  fie  fortan  bie  ©aefcf  ber  3nbu|hrie  uub  be«  ^anbel«  al«  ibte  eigene  betraebteie  unb  führte; 
benu  burd)  mebr  al«  einen  Äanal  goffe«  bief»  beiben  Ottellen  be«  Meidjtbum«  einen  großen, 
vietteitfct  beu  größten  Xf)til  ibrer  ©djä^e  in  ben  ©djoof  ber  Banbintereffen  (landed  interest),  unb 
beute  iü  uid)t  allein  bie  englifd&e  Ärone  bie  alänicnbße,  ber  engtifrte  «bei  ifl  aud;  ber  reidjfle  unb 
mäd;iig?le  ber  (Srbe. 

Ueberlaffen  wir  nu«  ber  angeuebmen  Hoffnung,  baß  aud)  in  Seutfdjlaub  bie  3eit  ni<bt  mebr 
fern  fev,  in  weldjer  bie  großen  <Stanbe*b>rren  bie  ©aoje  ber  3nbufkie  unb  be«  ^anbel«  al«  bie 
ibrige  berraebten,  unb  gleidj  bem  engltfcben  «bei  in  aflem  wa«  groß  unb  national  ifi,  an  bie©l<iQe 
be«  Cütgertbum*  —  nidjt  ibm  gegenüber  —  treten.,  ^ojfen  Wir,  fie  werben  fid?  fünftig  Wenig; 
ften«  bafir  inlereffiren,  wa«  fie  gu  aUernadjfi  berührt,  nämlidj  für  bie  Saubwirtb;  fd)aft ;  fie  werben 
ferner  aid)t  meb^r  »erfd;u!ab;eu  <r)rr  Ijijlorifdjen  Warnen  auf  be»  3Jergei(bniffea  ber  Cerfammlung 


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86 


3weitc  allgemeine  Sifcung. 


ber  Vaut;  nnb  gctfitrii ü  c  3  t utfchl .int?  glanjen  ju  lafen ,  nadjbem  hu-  erleuchtete  örbe  eint«  ber 
fehenßen  £r)rone  Xeutfdjlanb«  ihnen  ein  fo  glänjenbe«  5Beift?iel  gegeben  nnb  einer  ber  geißrcicbßrn 
Angehörigen  ihre«  Stanbe«  biefem  erhabenen  ©eifbfel  gefolgt  ifl.  Sie  teutfehrn  Surften,  wenn 
auch  gnroeilen  für  einige  3eit  buret)  Hmjtanbc  im  betfebritt  gebinbert,  ftub  nicht  hinter  ber  Aufga* 
U  ihrer  Seit  jnrücfgeblieben.  jjtiebtich,  toie  3ofe»h  ber  ©rejjt,  beibc  haben  bie  3nbuflrie  al«  bie 
©runbbebingung  ber  SMütbe  be«  Sieferbaue«  unb  ber  SWacbl  ber  (Staaten  betrautet.  Such;  »er* 
mochte  bie  Snverflngheit  einer  fiteren  3eit  Weber  ein  einjige«  Saalfern  }u  jertreten,  ba«  ftc  au«; 
geßreut,  noch  ein  einige«  99latt  in  if)ren  frieblicfjen  fcerbeerfranjen  weifen  ju  machen ;  bie  ©runb* 
fäfce  'l'vfv  ©ewerfc«*  unb  $anbel«Volttif  jtnb  mit  geringer  Au«nahme  noch,  heute  bie  Veiiünnr  atlet 
»crßänbigen  Staatsmänner  in  Seutfchlanb  wie  anberwärt«.  ftriebrieb  hatte  faum  nctbjg  ßeh  burch 
Gelbert  erleuchten  }■  lafen ;  bie  @efö<$te  feine«  £aufe«  fagt  ihm  mehr  al«  alle  33ücber  ber  ©iblio* 
tbefen.  3a,  meine  Herren,  wenn  wir  bie  ©efefeichte  Seutfchlanb«  unb  ber  tcutidjen  Sürftenbäufcr 
lefen,  wie  wirße  lefen  feilen,  fe  jtnben  Wir,  bajj  mehr  al«  eine  tentfdje  £enig«frone  ber  Süogtel 
über  bie  freien  ©tobte  be«  Steich«,  alfo  ber  3nbußrie  nnb  bem  £anbel,  entfr-ruffen  iß. 

Sagegen  lehrt  un«  aber  anch  bie  ©eföichte  ber  legten  3abrbunbcrte ,  ba§  ber  ©lanj  ven 
mehr  al«  einer  Jtrone  erbleichte,  tr>enn  bie  «öerrfeber,  in  Sachen,  bie  ben  9tabrung«ßanb  jebe«  ®ür- 
flerfi  afjitircn,  mehr  ben  «eibenfehaften  unb  vermeintlichen  Onterefcn  bevorzugter  Stanbe  ober  vtt- 
fenlichen  Neigungen  unb  Abneigungen  gegen  frembe  ©ewaühaber,  eber  ben  ©orfcbrtftcn  hohler 
Theorien  al«  ihrem  eigenen  gefunben  SRenfchtnverßanbe,  brn  vernünftigen  unb  gerechten  A  erber* 
nngen  ihre«  eigenen  SBolfe«  unb  bem  ihnen  angebernen  Wefüljl  für  bie  (Jljre,  ben  Seriheil  unb  bic 
@rc|je  ihrer  eigenen  «Ration  ©eher  geben.  Sem  gall  Heinrich«  VI  liefe  ftch  in  biefer  93ejieh,ung 
anch  ber  gall  «ubwig«  XVI  jur  Seite  ßellcn;  benn,  Wie  ich  an  einem  anbetn  Drt  ausgeführt  habe, 
bie  franjefifebe  SReüclution  iß  unter  anberm  auch  eine  Sed)ter  be«  Gbenvertrag«,  jene«  berüchtigten 
J&anbeletrartat«  jwifdjen  önglanb  unb  granfreich  (1786),  welcher  ber  englifcften  3nbußrie  fo  un* 
ermeßlithe  33erthcile  brachte  unb  ber  franjefifebrn  fo  tiefe  SBunben  fchlug.  .Heine  SBolf*liebc  ifl 
aufrichtiger  gemeint  unb  nachhaltiger  al«  jene,  bie  anf  bic  Sanfbarfeit  ber  9lahrung«ßtinbe  gegrün; 
bet  iß.  Saher  auch  haben  aHe  großen  $errfcher  vcrjng«wcife  für  bie  ©reblabc  unb  ben  StMftB* 
topf  ber  arbeitenben  .Klaffen  Serge  getragen,  unb  ob  fje  fvätrr  bem  Unglücf  eber  bem  eigenen 
Ucbermuth  §um  Cvfer  fielen,  wie  Heinrich  IV  nnb  «Napoleon,  f»  felgte  ihnen  bceb  bie  Vtcbc  be« 
Solf«  in«  (Sril  ober  in  ben  Scb. 

$et  I.  $m  ^räfibent.  3d>  labe  nun  ben  £errn  SBirt$f($affo * 9tort> 
SBanief  ein,  ben  »on  ihm  angefünbigten  SJortrng  ju  fallen. 

Sirt&fdjaft«*  Hau)  Sanief: 

Alle  lanbtoirthfehaftlichett  Sh«rieen  von  ßelnmela  bi«  auf  bie  neueßen  Schriften  be«  legten 
ietp)iger  Slrfifatalegc«,  enihalten  eine  Summe  von  ©orfchrjften ,  aitf  Welchem  Sege  bem  ©runb 
nnb  JBoben  bie  h*«hß*  Kente  abgewonnen  werben  fann;  wir  felbß  hoben  bereit«  »ielfeitig  beft>re; 
d>en,  Wo«  bei  bet  «aubwirthfehaft  ©ewinn  iß:  fe»  e«  mir  baber  erlaubt,  h«ute  ben  Slntheil  ;u 
berühren,  ben  bie  !anbwirthf<haft  auf  bie  Annehmlichfeiten  be«  «eben«  —  auf  bie  ©efriebignng  be* 
äßhetifchen  ©efühlf«  nehmen  fann  nnb  feil,  beantworten  Wir  un«  alfo  auch  einmal  bie  grafle  — 
Wie  weit  ber  &mbwirlh  in  feinem  ©irfen  auch  auf  S«nß  unb  S<h6nheit  SRücffitht  ju  nehmen  habe. 

Sbricbt  man  bie  ©orte  Acßbetif,  Äunß,  Schönheit  au«,  fo  fcheint  e«,  al«  bürfte  man  babei 
nur  an  Malerei,  SfulHur,  2JJufif  eber  *Poeße  benfen;  we«halb  e«  allerbing«  anfallen  mag,  wie 
bie  ?anbwirthfchaft  mit  ihren  Srouhien  von  9Äißgabeln,  Sunghanfen  unb  Sref^ßegcln  an  bie 
Sefriebignng  be«  äßhetifchen  ©tfüblc«  ßch  nur  bringen  fenne.  —  3a,  in  ben  Augen  eine«  Sic- 
gene«  —  nnb  Wir  ßnben  beren  in  vergebenen  3Äa«fen  heut«  §u  Sage  viele  —  iß  Äunß  uub 
Schönheit  gar  fein  Sebürfnifi  be«  SJlenfcben  —  fonbern  ein  ganj  nnnüfcer,  tein  überßüpiger 
Sfurn«.  Sueben  wir  bähet  vererß  nach,  ob  biefe  ©ehaubtung  richtig  iß,  ob  bie  SJefriebignng  be« 
äßheHfchen  ©efühle«  Überhang  ein  ©ebürfnifi  für  ben  SMenfcfjen  fev  ober  nicht.  — 

3n  biefer  ©ejiehung  fagen  bie  ^hÜofcbhen,  etf  fev  Shatfache,  baf  in  un«  burch  gewiffe  3u^ 
ßänbe  be«  vhbßfchen  «eben«  junger,  ÄaUe,  unb  burch  bie  JBefriebignng  berfelben :  Sättigung  unb 
SJefleibung  —  Unluß  unb  8nß  enegt  werben.  —  Sa«  iß  ba«  »eich  *er  @i«ne.  Ö«  «ß 
fache,  fagen  bie  ^tlofoVt>cn  weiter,  bafi  wir  von  ber  Unßerblichfcit  ber  Seele,  von  Sugenb,  ©abr; 
heit,  $ßicht  —  alfo  von  überftnnlichen  ©ahrnehmnngen  fvtechen;  —  nnb  ba«  iß  ba«  «eich  ber 
3been.  —  Q«  iß  aber  auch  Sbatfache,  uub  bie  «Ubilofer-ben  läugnen  e«  nicht,  bap  wir  von  eblen 
ZbiUv,  ven  einem  Äunßvwbnfte,  von  ber  Katnt  ergriffen,  gerührt  nnb  erheben  werben,  —  unb 


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SSanicfö  Vertrag. 


87 


ba«  ift  ba«  Steid)  bet  ©efüljle.  —  Rnfcr  ben  3ufiänbc»  be«  finnlid)en  2eben« ,  bie  mit  un«  bie 
$tyere  gemein  t/aben,  nebmeu  tele  alfo  aud)  Snftaube  bet  Seele  watjr,  bie  beit  9Jtfnfd)en  über  ba« 
3^iet  ergeben;  —  nnb  tjieber  getjrrt  and)  ba«  t&efüftl  für  ba«  <£d)one. 

Daß  biefe«  ®efüt)l  in  jebe«  8Renfd)en  9)ruft  gelegt  iß,  fe^en.  wir  fdjon  bei  bera  auf  einer 
fe^r  uiebrigen  Stufe  ber  (Sntwidlung  lebenben  Silben,  ber  leinen  Steiget  mit  bunten .  gebern,  ober 
mit  glönjenbcn  Sad)en  f$mü<ft;  —  ba*  ift  fein  feiner  ©cfdjmacf.  Die  <6ottentoten  fd)neiben 
allerlei  gfguren  in  bie  $aut  ll)re«  Äötf>er«.  —  Da«  iß  IBefriebigung  iljre«  Scböntjeittgefübl«. 
3n  ber  nntnltrvirien  9tarnr  liegt  alfo  fd)on  ber  £rieb  nad)  bem  Sd)önen,  narürlid)  im  roben  3u; 
ßaube.  fRetJwürbig  erfdjeint  e«  aber,  ba§  gerabe  nnfer  fflernf  —  ja,  wir. tonnen  e«  mit  Stotj 
fagen,  bap  getabt  bie  fo  lange  über  bit  «d)fel  angefeb/euf  fcwbwirtbfcbaft  e*  ifl,  weldje  bie  SWenfffc 
t)ett  an«  bem  toben  3uftanbe  emporhob  nnb  jut  ©ereblung  geführt  bat-  Denn  «1«  bie  SHenfd)en, 
wie  bie  (Mcfdji^tfdjrfiber  fagen,  aufgehört  t)atten,  einanbet  Wedjfelweife  Stäben  ju  ft)un,  nnb  bie 
Hcrtbeibignng  be«  «eben«  aufgebort  batie,  bie  $au»>tbefd}äftignng  jn  fenn;  al«  fie  feftc  Söcbnnfce 
nabmen  nnb  9lcfci«leute  würben:  ba  tarnen  bie  Äinber  be«  trieben«  nnb  be*  Ueberfluffe«  — 
bie  Setgnü&ungen  jut  SCBett;  e«  fdjofien  bie  elften  ^flanjen  ber  (dienen  Sänfte  anf,  nnb 
ir.te  8rna)te  Waren  —  feine  Sitten.  Die  2aubw(rtbfd)aft  war  e«  bemnad),  bie  jnr  ©er* 
cblung  be«  flennen  ben  ©rmtbßeln  legte,  worauf  bie  ©Übung  be«  ©erßanbe«  nnb  fofert  bie 
Silbuug  be«  ^erjen«  ßd)  emport/ob.  Denn  al*  bie  ®iffenfd)afteu,  weldje  lange  deit  in  ben  2Kau 
er«  ber  $riefterfaften  verzerrt  tagen ,  butd)  bie  ®ried?eB  an  ba«  Siebt  be«  läge«  gebraebt,  allen 
SRcnfdjen  jugäuglift)  geworben  ftnto ;  «l*  *n)en  bie  Sd)cnbeit  übet  Wie«  erljob,  unb  bie  fünfte, 
man  fann  fagen,  jnt  SBoKenbung  brachte:  ba  befam  ber  Segriff  be«  Sdjcnen  fetfe  Kegeln,  nnb 
e«  bat  ber  Sinn  bafnr  einem  arteßfd)en  ©ranne«  gliid)  bie  Dede  bntd)btod)eu,  nnb  jiebt  nnn  — 
ein  nie  mebr  »erttodnenber  Strom  alle  ®efilbe  ber  fulttolrten  Qrbe  bnrd),  bafi  atte  QcUer  ihn 
fdjcpfen,  nnb  bafi,  wie  »amier  fagt,  ber  SRenfd)  gar  nid)t  anber«  mtbr  glüctli*)  fenn  tann,  al« 
wenn  er  neben  ben  »ebürfniffeu  be«  ptyrfiM»  8eben«  and)  ba«  <8efüt>l  für  ba«  Sdjcue,  ben 
Sinn  für  ben  feinen  ©efdjmarf  ju  befriebigen  »ermag.  —  Da«  ©ebnrfnif  ber  JBefriebigung  be« 
äftbetifa)en  ®efüb(e«  liegt  bentnad)  nnbefhreftbar  am  3Tage. 

bellen  wir  nnn  ba«  gelb  be«  lanbwirtfijdjaftlidjen  SEBirfen«  in  tiefer  S5ejieb.nng  fndjen,  fo 
ift  e«  leid)t  gefiinben.  JDer  DneU,  woran«  bie  Jtnnft  ben  äftb.etifd)en  ©efdjmarf  fdjopft,  war,  nnb 
ift  e«  webl  immer  nod)  bie  fdjone,  bie  ertjnbene  Slatnr.  5)er  Snblüt  ber  unenblid)en 
1-radjt  nnb  »egelmägigfeit,  womit  bie  Dlatnr  ib.ren  nnübrrf eßbaren  ©djmut!  in  jatjUefcr  SJlannig* 
faltigteii  fdjafp,  b^at  in  ber  menfdjtidjen  Seele  ba«  ®efnb.l  für  ba«  Sä)ene  gewedt.  3n  ber 
fd)önen  »atw  fnd)t  atte  Ännft  ihre  Wnfler,  unb  uad)  biefen  SRnftern  fd)afft  bie  ^Jbantafie  ibre 
3be«le.  - 

©et  woUte  nun  un«  ?anbwirtb;e  au«fd)liepen  »on  bem  (Sfnfluffe,  Un  Mt  9tatur  auf  ba«  ifU 
Mttfd)e  (Mefübl  be«  5J?enfd;fn  übt,  an«,  bie  taglid)  mit  bet  «Ratnt  »rrfeijren!  —  finb  bed)  alle 
9tobnfte  ba  ötbe  in  unfere  -ßänbe  gelegt.  Der  ganje  ©dpmntt  ber  ffiiefen,  ber  gorft  mit  feinen 
Xnnntn,  bet  Silberglan^  bet  *eid)e,  ba«  SReet  bet  Saaten,  ba«  wette  Seid)  ber  fünften  Sbiete 

  xoii  tonnen  e«  jer^cren,  ober  erhalten;  wit  tonnen'«  aber  aud)  »etfdjcnetn,  »etebeln.  —  wne 

btübenbc  «eaenb  tann  b«td>  nn«  »erebet,  aber  aud)  eine,  Debe  jnr  blü^cnben.«anbfd)aft  bnrd) 
un«  nmgefd)affcn  werben.  »ed)neu  wir  bie  Stäbte  ab,  fo  ift  jebeS^«»«  J« 
Cefonomen,  nnb  »on  bet  gefammten  Sevöltrrang  ber  Örbe  madjcn  ganj  gewiß  Vanbwirtl)«  bie 
atc^te  3abl  an«.  Otne  gro^e  «Diudjt  ifl  alfo  in  nnfere  *4nbe  gelegt,  mit  biefer  ffliad)t  aber  and) 
eine  grc§e  Wt.  Sebt  »etöntwcrtlid)  flnb  wir  für  jebe  fflitf nng,  bie  nnfere  ffierfe  üben.  Sauen 
wir  and)  ba«  »rob  für  bie  ganje  SWcrtfcbbeit,  liefern  wir  bie  Stoffe  jnr  Äleibung,  unb  erljatten  fo 
beii  bb^ftfdten  Xbeil  be«  feben« ;  fo  t)aben  wir  nebftbei  get)crt,  bap  e«  and)  ein  «cid)  btr  <5>c 
fühle  gibt  bai  üd)  aud)  ötbnrfniffe  be«  ^erjen«  rjeran«geßellt  b«ben,  bafi  bemnad)  bie  in  unfere 
£anb  gelegten  9t«id)e  bet  Statut  nid)t  blofi  jnt  CSrnalrang  be«  «eben«,  fonbern  and)  jur  »efriebu 
gnng  be«  ^et]en«  nn«  anvertraut  finb.  3^ie  «Dlenfcbbeit  will  nnnme^r  it)t  JDafe»n  siebt  blop 
friften,  fie  will  ttjrt«  Däfern«  frd)  aud)  auf  eine  angenehme  ffieffe  bewuft  fe»n. 

Sie  oft  ^öten  wit  fagen:  Die  Äut)  üaUe  id)  nur  wegen  ber  »Kid),  anbeterfett«  mag  fte 
anheben,  wie  jie  WÜT.  —  Dlefet  Sotft  b.at  etwa«  füt  jrd),  abet  wit  befolgen  ib>  mebt  immer 
€e>e«  wit  ja  aud)  ben  £>nt  nut  anf,  um  un«  ben  Äopf  gu  bebecten,  obet  sieben  ben  9tc^  aneb 
nur  im  ©rnnbe  an,  um  n(d)t  entblößt  einberjugeben;  unb  bod)  fd)eint«,  at«  ob  e«  fcl)r  aOenigen 
^cn  un«  gani  gleid)gilrig  wäre,  wie  ^ut  unb  Med  geformt  finb,  wenn  wir  bamit  au«geb.en.  aud) 
ba«  «Pferb  ift  «ut  jum  taufen  obet  jum  «aflenjietjen  beftimmt,  unb  bed)  jictjen  wir  cactens 
naribus  ta«  fdjenere  bem  weniger  fdjenen  »ot.  fflir  finb  bereit«  binlanglicb  unternd)tet  über  ba« 
übenmaß,  irab  übet  ba«  SBerljättmß  bet  einsetoen  ©liebet  eine«  Ubier*,  Wim*  tt»c  nad)  bet 


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88 


dtoeite  allgemeine  Sffcunc?. 


Uefrrreinfiimmung  be«  SRann  ig  faltigen  jum  ©anjen  e«  mebr  ober  weniger  f*on  nennen;  e«  gibt 
alfo  au*  f*cne  Äübe,  bic  gnt  melfen.  Soll  i*  nun  eine,  wenn  glel*  gute,  aber  f}äjil(*e  .Ruh 
füttern,  fo  füttere  tc^  Heber  eine  ante,  bie  juglei*  f*cn  ift.  —  3*  bcffe  ni*t  miflverflan'oen  jn 
»erben  von  £anbwirtben,  beren  SBtr^ältniffe  eine  3ü*tuna.  nfc^t  julajfen;  tiefe  muffen  fanfen, 
wa«  ja  baben  ifl.  9ber  bie  3n*ttr,  treibe  bur*  Umftänbe  begünftigt,  in  ber  3ü*iung  iljre 
»ente  finben,  flnb  bernfen,  von  ben  im  «anbe  afflimatijirbaren  Staden  an*  auf  bie  <B djcn t>e 1 1 
ber  (tiemplafe  )n  a*ten,  auf  ba§  na*  nnb  na*  bie  grcßtmegli*|le  Wenge  be«  f*cnfteu  S*lage« 
(in  8anbe  fi*  verbreite,  nnb  bie  &kji£rr  neben  ber  Wente  au*  vergnüge. 

(tfl  wirft  ber  SJefifc  f*öner  Xbiere  ut*t  auf  ein  ftnnU*e«  ©o^i gefallen  allein,  ©reifen  wir 
in  unfer  $erj,  unb  gegeben  wir  e«.nn«  aufridjtig,  ba§  wir  ba*  nuftgebenbe  gute  Xt>ier  ungeben-' 
*elt  pflegen  unb  f*ä(en;  ijl  e*  aber  jagleid)  f*cn,  fo  lieben  wir«.  £ieje  Siebe  fyilt  alle 
llnbilben  bereit  fern,  bie  fenfl  mitunter  bie  armen  2^tere  erbulben  muffen.  Selbft  ÜMeujHeure 
tf)un  ben  f*cnen  gieren  nl*t  web,  in»  ©cgentbetl,  man  liebfofet  fie,  unb  ÜRijibanblungeu,  Wovon 
faum  em  ©efefc  fo  leiebt  bie  gaten  $au«tl>iere  befreit,  b>ält  unwillfübrli*  ba«  ©efübl  be«  S*ö» 
neu  fern.  So  flreift  felbjl  bei  gemeinen  JDienfMeuten  Stobbeit  na*  unb  na*  um  ©iele«  fi*  ab, 
um  feinern  Sitten  $la$  jn  ma*eu; 

©ibt  e«  einen  Wonnigem  Stabile!  al«  ben  ein  f*öner  Saunt  gewibri  —  unWitlfürli*  feifeit 
er  bie  filiere  b/«  ©anberer« ,  ber  im  £Borwärt«i*reiten  uo*  einmal  Ii*-  unijtebt,  um  an  bem 
f*(ant  geftredten  Stamme  ober  an  bem  ©c(le*te  ber  wnnberf*önen  Ärone  fi*  no*mal«  jü  vers 
guügen.  Unb  wer  pflanjt  biefe  Säume?  —  9li*t  mebr  bie  ungebinberte  freie  Slatur,  bie,  ebe  ber 
SJienf*  war,  ben  Urwalb  f*nf*,  in  tyr  Sdjaffen  bat  überall  ber  üftenf*  f*on  eingegriffen;  wa* 
wir  jefct  feben,  ifl  bereit«  unfer  ©erf ;  ben  Snfiaab,  ber  unter  unfern  $änben  fi*  gehaltet,  baben 
wir  ju  »erantworten. 

„DicGtbc  ging  f*cn  au«  be*  S*epfer«  $anb :  eine  bcbere2Wa*t  al«  bie  Sonne,  t)at,  wie  bie 
„Sifeel  fagt,  bie  (Irbe  ju  ibrem  gupfdjemmel  gema*t,  nnb  wie  bie  inbif*e  Sage  lautet,  bie,  Spur 
„iljre«  gute«  auf  ber  (Srbe  jurüdgelflffeu."  •) 

©crtli*  f*ön  Überfamen  Wir  alfo  ba«  2anb,  unb  eine  Spur  göttti*en  ©eijie«  warb  nn« 
verliefen,  auf  biefer  f*cnen  Grbe  nnfern  39or>nft^  aufjuf*lagen.  9lun  famen  wir  mit  9lrt, 
Säge  nnb  Äeil  —  nnb  Sitte«  mußte  ft*  umflatten.  Jtönncn  wir  jefce  vorgenommene  Umfialtun^ 
ebne  ürrcil)en  nnfere«  ©eifte«  wärbig  nennen?  —  9tan*e  fleile  üeljne  baben  wir  fo  *mft*tig 
abgetjoljt,  bafl  jefct  fein  Sbfer  ein  ©bba*  nnb  ni*t  einmal  ba«  genügfame  S*af  ein  ©ra*  bert 
finbet.  93on  falf*  bere*neter  Stent«  verfügt,  ba^en  wir  gar  oft  bem  SBalbe  ein  magere«  Jtar-- 
tcjffUanb  abgewonnen,  aber  bnr*  3erß6rung  be«  ni*t  erjlanbenen  S*u(e«  bei  ben  änbern  ginrrn 
bie  Vegetation  nm  fo  viel  mebr  berabgebra*t,  unb  ftc  »erebet.  Unfer  bo*geebrte«  SWitglieb  ^err 
Dberfcrflratb  Aönig  fagt  in  feiner  febr  bea*ten«wertben  Iiö*jl  geifhtid'fn  Mahnung  jur  Qrbalnng 
ber  ffiälber  unb  giurbäume:  „Süo  ®ält>er  nnb  -fiänme  verf*winben,  tritt  (Dürre  unb  Cebe  an 
ibre  Stelle."  —  (Sr  für)r*  ^o*afien  an-,  nnb  fagt:  „$iefe  parabiefif*e  SDiege  be«  92enf*enge-- 
f*le*ti  ifl  je^t  eine  entwalbete  au«ge|brbene  Steppe  mit  verfugten  Dnellen,  fflinbe  treiben  bie 
(irbe  in  ben  Süften  um^er,  nnb  jerfioren  jeben  anbern  Äeim  be«  lieben«."  — 

3ft  ba«  an*  eine  Umflaftnag,  bie  ft*  re*tfertigen  läßt?  — .  Äann  ber  un«  vergebene  ©eift 
ein  »e*t  na*weifen,  b«n  Orbboben  au*  beliebig  verwüflen  jn  bürfen?  —  Soll  bie  <5rbe  anf* 
beren  ein  ^Jarabie«  ju  fevn,  weil  bie  ©orfebnng  ben  2Jtenf*en  f*uf?  — 

^aben  wir  alfo  ben  Urwalb  niebergebjrannt,  bie  Urahnen  nnferer  Säume  nie,bergeworfen,  unb 
anbere  gepflanjt ;  fo  fotten  bie  Söbne  ni*t  f*le*ter  fevn,  al«  bie  Säter  waren.  —  £aben  wir 
alle  ®nnber  ber  nrfprnngli*en  $ra*t  jerAört,  fo  flnb  wir  (Srfafc  f*nlbig.  —  5>en  gorjr  ja 
jerilören,  trifft  au*  ber  »orlenläfer :  aber  bie  lcnigli*e  8i*c  mitten  in  ba«  (Dorf  jn  Pefleu,  bai 
STOort  nnb  $anbf*lag  barnnter  t)eilig  werbe;  bie  Ufer  unfern  fanften  I8ä*e  mit  bec  rubigen 
(5rle  jn  fanmen,  nnb  vor  «Hern  bie  mübtljärige  ftinbe,  bie  fo  gern  unter  9J?enf*en  wobnt,  vor 
bie  ^au«tTur  jn  nebmen,  —  ba«  trifft  ber  «orfenfäfer  ni*t.  (Sine  Umflaltnng  alfo,  wel*e  bie 
Dla*t  be«  Urwalbe«  mit  prangenber  9(bwe*«lung  erbettet,  bie  bäfhe  (Sinförmigfeit  mit  einer  3Ra* 
nigfaltigfeit  be«  S*öncn  nberbietbet,  mit  einer  5Dlanigfaltigfeit  f*öner  SBiefen,  f*6ner  ©arten, 
fd?cHtr  «nen,  ifl  ein  SBobnftfc,  ber  nnfere«  ©eifte«,  mit  bem  wir  nur  ja  uiel  prablen,  vottfommen 
wnrbig  genannt  werben  faun.   (Sine  «anbf*aft  et)ne  ©affer,  fagt  man,  ifl  ein  SBefen  obne 


•)  SWenjel  -  ©eijl  ber  ©ef*t*te. 


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Sanier«  Vortrag. 


89 


©tele;  aber  eine  ?anbfd)aft  obne  Vanm,  ift  ein  SDefen  efmt  $erj.  Set  baber  ben  un*  aber 
einen  2anbftrid>  gebietet,  laffr  ihn  nie  arm  an  fronen  Säumen  werben,  «pie  nnb  ba,  auf  einem 
fallen  £ngel  nnc  ein  Heine«  ®ebüfd)  ober  nut  ein  Vaum  cft  erbeitert  unb  belebt  bie  2anbfdjaft. 
(Sin^elnen  Vänmen  fcnnen  Wir  immer  ein  angemeffene«  8ager  bereiten,  jnr  filu«rebc  fann  un« 
bemnadj  nidjt«  bienen,  nnb  bie  Vaumfdjulen  fmb  in  unterer  «pahb.  (Sine  ?tu«nafjnte  rnadjt  aller; 
bing«  bie  Salbfaat,  fie  ift  eine  Uniwfität,  Wo  ba«  eminente  burdj  eigene  Araft  emporragt,  unb 
ba«  €*»aaje  fidj  felbft  burdjfcrßet. 

Unfer  2Xüfjen  ift  Ijier  nur  fc  Weit  von  (Sinfluf,  al«  wir  jeber  $oljg«ttung  ben  ihr  gefjöagen 
Vcben  anweifen,  bamit,  tele  anf  ber  Universität  jebe  Siffenfdjaft,  in' er  jebe  .Klaffe  bie  ihr  ange; 
meffene  Wabrung  fänbe.  Üaffen  wir  un«  nur  biefe  9teo.el  angelegen  fepu,  ,jfl  fräsen  wir  wenlgften« 
mittelbar  für  ba«  ©djene  geforgt ;  benn  im  angemeffenen  Vcben  Wirb  bie  Dlatar  Sllle«  frenbig  ge* 
beiben  laffen,  nnb  fdjafft  ba«  ©djrne  felbft. 

Sagegen  ijt  ber  Dbftgarten  einem  vcrfammelien  Senate  }u  vergleidjen ;  anf  jebem  Stufjle 
foll  ein  enimente«  (Sremplar  jtfcen ;  Wir  befefcen  feben  9Man  unb  Jeber  ^la^  Ift  Wldjtfg,  Set  ®ar* 
ten  ift  i djle djt  beßellt ,  worin  Saume  beu  $(afc  nidjt  »erbienen ,  ben  fie  einnehmen,  Sa«  wir 
baber  an  Cbftbäumrn  pfjanjen,  mujj  forgfältig  geprüft  fepn;  benn  im  Dbftgarten  iji  wie  im  ©e* 
nate  jeber  heften  eine  (Sfjrenftelle;  nur  ba«  2ln«gejeidjnetefte  fann  biet  in  bie  georbneten  SReiben 
trete». 

3dj  würbe  bie  bodjanfefwlidje  Verfammltmg  langweilen,  follt  I*  meutere  lanbwittf>f*aftH<$e 
®efdjafte  l>i a  nodj  berühren.  SJlehr  ober  weniger  fann  man  ftd>  überall  ben  alten  -peraj'fdjen 
©afc  gegenwärtig  halten:  omne  tulit  punctum,  qui  inlscuit  utile  dulci.  —  9tur  für  eine» 
öegenßanb  bitte  idj  nod)  um  Obre  gütige  ®ebulb,  nnb  biefer  ift:  bie  ®ebänbe. 

Sir  fagen  immer  bie  Sittbfdjaft«gebät|be  finb  eine  fcaft  —  ein  notfjwenblge«  Uebel.  —  IS« 
ift  wabrlidj  eine  wunbetlidje  ©adje  cft  um  ba«,  um«  Wir  ein  netljwenbige«  Uebel  nennen.  Sa« 
unumgänaUdj  notfiwenbig  ift,  fann  fein  Uebel  fepn.  Sartfm  fagen  wir  nidjt,  bie  ®efunbbeit 
ift  ein  notbWenbige«  Uebel,  benn  and)  ifj«  (Spaltung  fefiet  manage«  Dpfer.  —  Sarum  nennen 
wir  Vergnügungen,  bie  bem  $er;ch  notfjWenbig  ftnb,  nidjt  audj  ein  nctfjwenbige«  Uebel, 
nnb  fertigen  fie  Wie  bie  Sirtbfdjaftöaebäabe  nur  fdjledjt  ab ,  ober  nnr  bcdjft  notfjbürftig.  — 
«Hein  gerabe  ba«  ©egetrtbcil :  wir  tieften  mandje  febr  barofen  tfreuben  unter  ben  Vebürfnlifen 
eben  an,  unb  verlangen,  bafj  9letbwrnbfgfeiten  ihnen  Tribut  ;aKe:i.  '  Sie  oft  venrenben  wir  ei; 
ntn  großen  Ifjeil  ber  Ötnfünfte  barauf,  um  mit  einer  überflufngen  iHnjaiu  von  gclbborbirten  Sie; 
nern  in  unfern  3iwmern  umgeben,  ju  fenn,  wäfjrenb  e«  an  allen  Letten  bnrdj  bie  merfdjen  3 er- in 
betn  in  nnfere  S ebener  regnet.  —  Sort  werben  fünf  Veflblntpferbe  —  geljegt  unb  gepflegt  in  ei? 
nein  frrmlidjen  «Salon  —  beim  nädjften  steeplc-cbasr  tifttgerltten,  unb  in  einem  ?odje  von 
SirtfjfdjafMftaU  faft  ofjne  Sidjt  unb  üiift,  ftebt  ein  labmer  nnb  ein  blinber  ©auf,  bie  jufammen 
nidjt  btei  gefunbe  Säfle  boben.  —  33a«  ift  wobl  ein  Uebel,  aber  ift  etf  notlpeenbig?  —  Senn 
bie  teben«pbilofopf)ie  fagt,  ba§  wir  neben  ber  ©efrlebigung  >e«  pb«ÜW<«  Seben«  audj  be«  Sa- 
fe;*« an«  auf  eine  angeneffnie  Seife  erfreuen  foflen ;  fo  liegt  ber  vernünftige  (Sinn  niriu  barin 
nn«  alle  benfbaren  oft  au«  einer  tollen  3bee  entftaobenen  Vergnügungen  auf  Äfften  b  e  r  ©e- 
burfniffe  §n  fd)affen;  fonbern  bie  Vebürfniffe,  al«  eine  conditio  sine  qua  nun  ,  befriebigen, 
aber  in  biefer  Scfriebigung  ein  ber  Vernunft  nnb  bem  $erjen  entfpredjente«  Vergnügen  mitljlnein; 

9Itff)rnng  ift  un«  Veburfnig  —  Wir  befriebigen  e«  mit  ben  Wofjlfdjmecfenbften  Spelfen.  — 
Sir  braneben  Jtteiber,  —  nun  wobl ;  fo  wäbjen  Wir  nidjt  eine  Värenfjaut,  bie  un«  brüden  würbe, 
fenbern  ©tofe,  bie  fanft  nnb  Weidj  ftdj  unferm  Jtc^er  aufebmiegen.  Sir  benötigen  eine  Sof)^ 
aang,  um  vor  Sinb  nnb  Setter  geföüfet  ju  feun ;  wir  fudjen  bedfjatfj  nidjt  eine  ^cfjle,  bie  feben* 
faU«  reit  Sduiß.  nn«  lernen  würbe,  fonbern  bauen  ein  feuerfefte«,  fdjene«  ^au«,  mit  listen  unb 
geräumigen  Öemjd?crn.  @o  befriebigen  mir  bie Vebürfniffe  auf  eine  Slrt,  baf  91af|rung,  Jtleibung 
nnb  Sofjnung  un«  aud)  Vergnügen  fd)aft.  Sirtf}fdjaft«gebäube  ftnb  aber  audj  ein  unentbehrliche« 
Vebürfni§;  wir  müffen  fie  ffaben,  um  'ihicre  unb  Städte  vor  Verberben  in  fdjü^en.  Sa«  fjaben 
fie  benn  gerabe  ©erbrodjen,  bafj  man  fie  fo  feiten  wertb  b,ält,  einen  ©egenftanb  unfere«  Vergnü- 
gen« an«}umadjen?!  —  Sarum  feil  gerabe  fie  ein  elenbe«  ®ewanb  flelben,  auf  bafj  wir  nur 
onbererfeit«  Vradjt  reu'd)Wenben!  —  Odj  fann  mir  nidjt  fjelfen,  aber  wo  Idj  ofenbar  vetna4jlä§igte 
SittbfdbafHgebänb«  finbe,  ba  fömmt  mir'«  vor,  al«  wenn  ber  Vejifcer  mir  gan)  naiv  fagte:  Steine 
Uaffic«  fft,  nir  Immer  ben  mobernften  $ut  unb  ben  eleganteften  grad  an  ju  f»aben,  Stiefeln  ftnb 
bei  mir  immer  |errfffen.  —  Unb  bodj  ftnb  e«  bie  ©tiefein,  weldje  ben  ganjen  Äörper  tragen,  unb 
bie  8«fe,  We  $aabtftü{>e«  be«  Äcrper«  eben  fo  »or  «Ripe  fd;üe«i,  wie  bie  Sirtbjd)aft«gebäube 


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3»elte  ungemeine  ©ifcung. 


e«  finb,  neldje  bie  $anl>rjlüt}ett  ©fctrtfebaft  —  be«  ffliebflanb  unb  ba«  guHer  }u  benagen 
$aben.  — 

G«  nlrb  feine«neg«  geforbert,  baß  man  $attäfte  laut,  im  Qegentbeil,  bie  Sanfunft  brudt 
jcbent  ibrer  SEBerfe  einen  eigentb^ämtidjen  Gtyacaftee  auf.  Sie  Slnmutb  ein«  £anb$anfe«  barf  n(d)t 
»erneibfelt  nerbcn  mit  bec  erntlen,  a<btung«gebieteuben  Sfljürbe,  in  weiter  du  3ufli#allaft  ba 
flebeu  fett.  (Sin  ©cbafiiatt,  ber  Wie  eine  Stirpe  au«ftebt,  ein  Oetreibefcbnttfafien,  bcm  ba*  Sin* 
feljen  eine«  ©djlcffe«  gegeben  tfl,  finb  —  golbene  Duaflen  auf  bem  Regenmantel  —  ein  fallet 
©efdjmad.  5)et  gute  ©efdjmad  offenbart  ftdj  nur  barin,  nenn  jebe«  ©ebäube,  ben  feiner  innern 
53cfUmmung  entfpredjeuben  Sbarafter  bermafeu  trägt,  ba§  man  @taü,  fBcfynung,  Ebener  n.  f.  m. 
fdjou  in  anvjemeffener  jjerne  al«  bat  ertennt,  na«  fie  finb.  Ueberbieji  fanu,  nenn  e«  fenn  mup, 
and;  ein  Oebäube  »cn  $elj  mit  ©trob  gebedt,  vottlommen  geräumig,  Udjt,  jnedmafllg  unb  ge* 
fcbmarfwcU  fcton. 

üBir  {jabrn  fcemnad?  in  bec  3ud)t  nnferec  $au«tbfere,  in  ber  I anbüken  Saufnnfl,  nnb  in  ber 
Jfolrue  be«  ftanjett  ^flanjenreicb« ,  womit  flanj  befonbert  iebe  ©egenb  ftc&  »erbecelidjett  läßt,  ein 
neite«  gelb,  bie  Siebe  jnm  ©djöueu  ja  naljren,  eblern  ©Uten  bie  fanfteflen  $fabe  jn  bahnen,  nnb 
fcgefialtet  nnferec  ^jlidjt  unb  nnfcret  Sefiimmung  ju  entfprerben.  ffiir  genfigen  nnferm  SJernfe 
nicbt,  nenn  nie  bie  Steidje  bec  Ölatnr  nnc  yt  nnferec  Grlßenj  benüfcen ,  ba«  rt>nt  ba«  Xt)ln  and). 
—  SBtr  genügen  nicbt,  nenn  nie  fie  nur  in  ibrem  3ujlanbe  erbalten  ,  ba«  tt>nt  bie  Warne  allein, 
baju  branebt  fie  nn«  nidjt ,  ba«  t>icfc  and;  ba«  anvertraute  $fnnb  obne  3<nfen  nieber  bringen. 
SBir  genügen  aber  bann  ber  $jU<bt,  nenn  nir  Stile«  »erebeln,  vecfd)dnern.  —  9t Ue  SJlumen 
müffen  noeb  m annigf altigec  Blübtn,  alle  grüdjte  muffen  nacb  eblec  nnb  nobl" 
febmedenbec,  alle  Xtfitxt  netb  fdj^nec  nnb  bie  ganje  Gebe  nodf  anmutbiger 
neeben.  —  fflie  eclangen  biefe«  b,obe  3iel,  nenn  nfr  jueeft  ba«  ®ute  näblen,  fobann  nntec 
bem  ®utcn  taö  SdjCnJle.  SRit  bem  Outen  beliebigen  nir  ben  93erfianb,  mit  bem  €>d}cnen  er; 
b eitern  nir  ba«  $erj.  ©inb  £erj  unb  i&erftanb  im  GinHange,  fo  b*ben  nie  eine  Tugcnb  ber 
©eele  errungen,  bie  fertnat)renb  geübt  nnb  genäbet,  ein  frobe«  jUUidje«'  @emfttb  r)en»orbringen 
muß;  nnb  ba«  ifl  bie  Olüdfetigfeit,  bie  nir  nn«  felbfr  bereiten  unb  attfeitig  beforbem,  ba«  iß  ber 
fanfte  $fab,  auf  bem  nir' bie  SBereblung  bec  Sitten  felbfr  in  ba«  $crj  be«  ffiolfe«  geleiten,  ba« 
bie  Seftimmung,  bie  nie  bin  auf  Geben  fud»en,  unb  bie  jn  eccetdjen,  i$  un«  Sitten  au«  bem 
©vanbe  meiner  Seele  ttnnfcbe. 

£er  I.  «£>crr  ^ßrdft^ent.  $err  SßrofefforSecfer  auG  SRoftocf  ift  in  $3ejiel)unß 
auf  bic  %bt)altuttß  feined  an^efuntia^cn  SutttagcÄ  mit  bem  SÖunfdjc  juattfgclrctm, 
baf  bctfelbe,  mltyn  er  fdjtiflli^  eingereicht  Ijat,  in  ben  $erf)anb(ungen  ber  9Jet* 
fammlung  abgebrurft  werben  möchte,  n>a«  fol>m  ju  flefd)e^en  l)at.  . 

(<5<$luf  SWittag«  i  Ur^r.) 


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dritte  allgemeine  ©ifcnng. 


Ptitte  nUgcmrittf  #i$unn. 

2.  Oftobet  1844. 

Der  I.  £err  5ßräfibent  t>erla3  juerftj&ei  ber  Eröffnung  ber  ©ifcung,  nacbbem 
»cr^er bie  <5tunt>e  für  bie  Aufwartung  ber Deputation  bei  Seiner  ÜJtajejt&r  bem 
Äönige  befannt  gegeben  war,  folgenbe«  atlerböchfie$  £anbfc$rcfben: 

*|>err  etaatmfy  o.  @ttcbaner!  StorffchenbeS  fchretbe  3* 
3hnen,  bem  seitlichen  spraflbenten  bet  gegenwärtig  bahfer  beftnb- 
licben  5$erfrtminfong  ber  Sanb»  unb  gotjtmirthe,  als  ©nfobuiig  gu 
bem  von  9Rir  ben  befraglichen  SSerfammelten  ©onnabenW  ben 
5.  bieß  bautet  in  deiner  JReftbenj  gegeben  werbenben  (Stoßmahle, 
@ie  Riebet  beauftragenb,  bie  gebaute  SJerfammlung  tum  Solchem 
mit  bem  ©enterten  in  tfennfnifi  ju  fejen,  baß  bei  biefem  SWatyle 
SJcein  funftionfrenber  ^ofmarfchafl  jtott  «Keiner,  ber  3*  an  mehr* 
beregtem  @a|lmahle  wegen  erfl  jimgfl  gehabter  fatorrhalifcher  Bjfef« 
rton,  —  ärztlichem  (Rat^e  gemäß,  nicht  theilnehmen  fann,  SReiuem 
SBefe^le  sufol^e  bfe  «g>onneur$  machen  wirb.  —  2)cc  Anfang  be- 
tagten, im  $txtüle$<®<udt  SKeiner  OJeflbeng  ftattfmbenben  (Sffend 
tjl  um  2  llf)r  SRittag.8  unb  beginnt  bemnadi  ju  folcher  3eit,  baß 
bte  Serfrtmmfong  bem  ihr  oon  ber  ©efeflfebafi  be6  grohffnnö  am 
ftbenbe  beffelbcn  SageS  fßrgeblich  bereitet  werbenbert  gefte  beiju* 
wohnen  nicht  gehtnbert  ijl  —  Stöt  gnäbrgen  ©eftnmutgen 
Mönchen  ben  2.  Oftober  1844. 

3h*  wohlgewogener  Äontg 

^a<h  Serlefung  bedfelben  würbe  von  ber  ganjen  ffierfammlung  einfümmig 
Seiner  !KajeftiSt  bem  Äöntge  ein  breimaltged  Lebehoch  gebraut 


Der  I.  $err  ^räfibent  bemerfte  ferner,  bapber  SdjriftftcUer  Söbe  in  Seiojig 
mtttelfi  eine«  Schreibend  fcom  29.  SKai  I.  3.  1000  (frenwtate  feiner  Dorfoeitung 
Xro.  24  cinfd>tcfte#  mit  beu  Sitte,  biefe  (Sreuwlate  auf  bem  (Smpfangäbureau  nieber* 
legen  unb  anorbnen  ju  laffen,  baf  jebem  3Jfttcjliebe  ber  h»hfn  VIII.  SBerfammlung 
ein  (Sremplar  überreicht  werbe. 

hierauf  folgte  ein  Schreiben  bei  $errnDr.  3eller,  grofu)er$ogl.  hfff-  Orfo* 
normera«)**  in  Darmftobt,  nac|fW)enben  3nr)alte« : 


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92  *>*W«  cNimtüt  Cifcung. 

?ln  bie  $o$a$tbaren  £errn  SorfWnbe  ber  Serfammlung  teutföer  Sanb  *  unb 

$orfhoirt§e  ju  2Rün$en ! 

60  eben  von  einer  Steife  nadj  ber  €d;ivet£  jum  Knfauf  von  circa  100  @tü<f  3nd}tvtef)  ber 
Ccfetttygercftace  —  jurürfgtfefjrt,  l>abe  id)  nidjt«  Giligerrt  gu  tljun,  ale  bat  1?erglid}fie  Qebauern 
barüber  au6gufpred}en,  ba§  mit  bie  Xfjcilnafyuie  an  bertiger  S&erfammlung  jefct  nid}t  me^r  meglid) 
ift.  3d)  (jatte  ftr  mir  feji  vorgenommen.  3n«befonbere  beabftdjtfgte  ((6,  ber  SBerfammlung  eine 
SRe(t>e  von  mir  au«gefü$rten  größeren  ©iefenbetväfferung«  *  anlagen  in  SWobellen  unb  3eid)nungen 
vorliegen,  nnb  babef  gu  geigen,  tele  id;  bie  Srage  bee  fflafietbejage  im  ßonjlict  mir  fonfttgen 
Süafferberedjtigungen  iebe«mal  gu  löfrn  »ufitc.  ($A  märe  baran«  für  SRaudjen  bie  Uebergeugung; 
vetfdjafft  »orben,  wie  biefer  $unft  nidjt  für  fo  fdjwirrig  ja  baUtn  ift,  al«  man  im  Allgemeinen 
fllanbt.  ' 

SRoge     mir  vergönnt  fevn,  biefe  Grflärungen  ber  nädjjlen  Serfammlung  madjeu  ja  fennen. 

Um  übrigen«  für  bie  blef  jab>ige  Serfammlung  mid)  nidjt  gang  ibeilnabmlo«  gu  geigen,  fcabe 
td>  b,eute  ein  J&eft  von  SPiuflcr * planen  gu  länblidjem  SBautveien  ber  verfdjiebenen  fcanbe«beile  be« 
@ro§b,crgogtb.nme  Reffen,  »eldje  unter  meiner  SWitoirfang  auf  Jtoften  unferer  lanbwirtbjdjaftlidjen 
Vereine  aufgehellt  tvurben,  gu  beren  Unfidjt  abgeben  (äffen. 

<5obalb  bie  angefünbigten  3Rufkr«  glätte  angefommen  fetyn  werben,  foQen  fle 
ben  »eretyrten  £§rn.  SRitgliebern  jur  (Sinftdjt  vorgelegt  werben. 

2>er  I.  .$«r  ^räftbent  fortfa^renb :  Der  £auptgegenftanb  bet  feurigen  23e; 
ratyung  betrifft  bie  SBatyl  bet  Verfammlungtortet  für  bat  näc^fte  3atyr.  3$  er/ 
laube  mir  »oraut  ju  [Riefen,  wat  barüber  aftenmäpig  geworben  ift.  (5t  ift  allen 
£erren  befannt,  bafj  ju  SUtenburg  JHegnifr  alt  fünftiger  SBerfammlungtort  be* 
ftimmt  würbe.  3n  Solge  beffen  fyat  ber  SBorftanb  ber  VIII.  IBerfammlung  bat 
fön.  preujj.  2J?tnifterium  in  öerlin  gebeten ,  bie  8ufnaf)me  ju  geftatten,  unb  bie 
nou)wenbigen  Vorbereitungen  einjuleiten.  $at  Untwortföreiben  bet  9#inif*eriumt 
lautet: 

„dt».  $o$tt)ob(geboren  ermangle  id>  nidjt,  auf  bat  gefällige  6$reiben  »om 
3.  9Rai  b.  3«.  ergebenft  au  erwiebern,  ba£  jufolgc  ber  fcfyon  früber  erbetenen  3u* 
fKmmung  <5r.  ÜRaiefiät  bc«  Äönig«  ge^cn  bie  Sibftdjt,  bic  SJerfammlung  ber  teut^ 
f$en  2anb*  unb  gorM^b«  im  1845  ju  $iegni$  abju^alten,  bieffeit«  nichts 
ju  erinnern  ift,  au$  nad>  ben  injwif^en  eingegangenen  33ertd>ten  ber  betreffenben 
s4?ro»injialbebörben  bort  paffenbe  unb  genügenbe  3läumli^fciten  ju  ben  93crfamm* 
(ungen  unb  aur  iftufnatyme  ber  gremben  »or^anben  ftnb ;  bie  Regierung  roirb  et  fi$ 
ju  einer  angenehmen  ^pi^t  gereifyn  laffen,  bie  für  bie  teutfetye  8anbtt)irtbf^aft  fo 
wid^tige  Serfammlung  mögli^fi  ju  unterfluften." 

Serlin  ben  14.  *uguji  1844. 

25er  «Kinifler  bet  3nnern. 

3n  beffen  Auftrage. 

3n  ber  3wifc^enjeit  r)aben  jtd^  aber  bie  Umftänbe  gednbert,  inbem  ber  Sorflanb 
bet  lanbmirtbfc^aftUd^en  (Sentral*  Vereint  in  ©djleften  folgenbet  Schreiben  an  bie 
gegenwärtige  SSerfammlung  erlaffen  tyat: 


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5Da$l  be«  finfMgeit  Serfammluttglorte«. 


93 


„Srte  lefcte  SJerfammlung  teutfcfcer  ?anb*  unb  ftorftwirtfr  f>at  in  bar  ©ifrung 
»om  6.  September  ».  3.  ben  ©efölufl  gefaft  bic  in  ba«  3al>r  1845  fattenbe  «er* 
fammlung  in  ©cfclefien  abgalten. 

5)er  Beföluf  ifl  ^icr  mit  allgemeiner  greube  begrüß  werben,  unb  iirtbefon* 
beTe  faben  bie  lanbwirtyf($aftli<$en  Vereine  ben  f)Of)tn  SJorjug,  welker  intern  93a* 
terlanbe  jugebad>t  unb  bie  S^eifoaljme  an  ben  lanbwirtbfcfcafilidjen  Begebungen 
btffel&en,  wel$e  tyiemit  hmb  gegeben  ifr,  banfbar  anerfannt.  »16  ba*  wfaffung«* 
maftge  Crgan  biefec  Seteine  bringen  <£fner  I>odr>öerc^rtm  Serfammlung  wir  tyiemit 
ben  Sfudbrucf  bfefer  ©eftnmmgen  bar. 

Söir  fnüpfen  baran  eine  Sitte : 

Sei  jener  SSJaljl  ber  ^rwinj  ©djleften  ifi  ndmli^  bie  6tabt  Siegnü)  jum  93er* 
fammlungSorte  beftgnfrt  worben.  —  3e  mtf>er  nun  bie  SJeforgnif  liegt,  bafi  nadj 
ben  glänjenben  Vorgingen  früherer  3al;re  e&  ben  S^leftern  überhaupt  fttywer  ge* 
lingen  werbe,  bie  Erwartungen  beT  geehrten  ©Afle  nur  einigermaßen  3u  beliebigen, 
um  fo  metyr  muffen  bie  lanbwirtltfdjafHidKn  Vereine  wünfdjen,  baf  bie  SBaljl  beS 
Serfammlungdorte«  einen  fold;cn  treffe,  ber  alle  bie  aufjeren  SJebingungen  in  fid) 
vereiniget,  bie  für  ein  wirffameä  Serfolgen  ber  93erfammlüng«jwerfe  »orau6gefefct 
werten.  2)afj  nun  aber  biefen  Slnforberungen  bie  £auptftobt  Srtflau  in  iriel  §ö* 
berem  ©rabe  entfpre^e,  alö  bie  ©tabt  Siegnifr,  bief  bat  nad>  näherer  Prüfung  al6 
bie  übereinfHmmtnbe  Ueberjeugung  aller  SSereine  fid>  fyerau3gefteHt. 

Unter  audbrudli^er  3uf^«nmung  be«  lanbwirtjjfd}aftlid)en  herein*  ju  Siegnifc 
fyaben  fte  bafyer  sundc^fl  in  einer  SSerfammlung  f4mmtli$er  Vereine,  unb  bemnädjft 
in  einer  ©eneral*93erfammlung  ber  SRitglieber  felbfr,  ben  $ef$luf  gefaf t,  bie  Sluf* 
merffamfeit  ©ner  bod)geefyrten  93erfammlung  auf  bie  ©tabt  33re$lau  ^injulenfen, 
unb  biefe  Stabt  jum  93erfammlung«orte  für  ba*  3a^r  1845  au«brütfli$  in  93or* 
fetylag  }u  bringen. 

£er  ?ßrafibent  be*  lanbwirtyfdjaftlidjen  Zentral  Vereine«,  #err  ©raf  Mit 
8urgl)au3,  ifr  erfu$t  unb  ermutiget,  ben  hierauf  abjwetfertben  Antrag  ju  fiel* 
len,  unb  inbem  wir  ben  Slbgeorbneten  bed  Zentral  *  Vereine«  al*  folgen  l)iemit 
emjufütyren  im«  beehren,  fd)liefen  wir  un«  bem  Mn  iljm  jujreUenben  Anträge 
vertrauentooll  an." 

53re«lau  am  12.  September  1844. 

$er  Sorflanb  be«  lanbwittyfäaftlidfjen  Genital  Vereine«  für  ©cfclefien. 

9.  9lofenberg*8ipin$f9. 
©rf.  t>.  SBurgbauS.  SBenn  iä)  tyeute  biefen  $la$  betrete,  fi»  gefd>iel>t  e* 
mit  einer  freubigen  Anregung,  inbem  mir  wn  ben  fdmmtli'(^en  lanbwirttyföaftlicfcen 
Vereinen  meined  provinjieQen  93aterlanbe6  6<$(e{ten  ber  ehrenvolle  Auftrag  gewor« 
ben,  ber  tyofjen  93erfammlung  §u  fagen,  wie  $oä)  erfreut  fie  ftnb  in  ber  ^u6ftct)t, 
6ie,  meine  lwcr)geef}rtejte  ^erren!  im  fünftigen  3afyre  in  i^rer  SWitte  ju  fefyen  unb 
wie  fie  bie  Sluftjeictynuna,  anerfennen,  bie  baburd)  unferm  flanbe  ^u  ^eil  wirb, 
€ie  ju  dnem  red^t  ia^lrei^en  Sefud?  freunblitJtf  einjulaben  unb  3^nen  im  Sorau« 


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94  S>««e  «Hemd«  «Im* 


ein  ^crjlid^cö  Sßillfommen  entgegen  ju  rufen.  3«  Sejiehung  auf  ben  Drt  be* 
3ufammenf  ommen*  in  unferm  Sanbe,  ben  Sie  nun  deute  noch  befimtiv  fejtjujiellen 
haben,  erlaube  ich  mir,  3l>nen  einen  fernem  Stuftrag  jener  SScreine,  einen  93orf<hlag 
ergebend  vorzutragen. 

Sie  haben  im  vergangenen  3a$re  nach  ben  $eftimmungen  be«  $.  12  unfere* 
©runbgefefce*  üicgnü)  alfl  ben  Ort  be«  3ufa»m^<,»,men6  in  Schlrften  im  3abre 
1845  vorläufig  bezeichnet,  flach  bem  femern  fteftfeften  biefe«  *.  foll  inbeffen  bie 
weitere  93orau6bejtimmung  eine*  folchen  Orte*  l)auptf5d)Ikf)  baju  bienen,  bamir 
Stimmen  au«  bemfelben  ober  au«  bem  beireffenben  Sanbe  fich  über  bie  3wecfmä(iig* 
feit  biefer  SBo^l  aussprechen.  2Benn  nun  aber  injwifchen  in  unferm  Stanbe  fich 
feine  Stimme  für  bie  SBaty  btefed,  £>rted  Ijat  vernehmen  laffen,  vielmehr  überall 
Sredlan  al$  ber  würbigfle  Ort  für  bie  Aufnahme  einer  folgen  SBerfammlung 
bezeichnet  wirb,  bie  Qevutirten  fämmtlichcr  lanbwirihfcbaftlichet  Vereine ,  unb  na? 
mentlich  bie  5)evutirten  bed  2iegniber«SBerein6  fclbfi  fic^  in  ber  IBerfammlang  vom 
22.  3Rdrj  in  bemfelbcn  Sinne  ausgebrochen  haben,  bie  <@)eneral'9$erfammlung  be$ 
(Sentral * SBercineS  ftct>  am  30.  SRai  biefeft  3ahreä  einfh'mmiü  biefer  Anficht  ange«. 
fcfylofjen  h<*i,  fo  barf  ich  u>or)l  ben  ÜBorfchlag  unb  bie  Sitte  mir  erlauben,  bie  fyod)? 
geehrte  SJerfammlung  wolle  von  ihren  im  vorigen  3aljre  nun  ü6erhauvt  getroffenen 
Seftimmungen  abgehen,  unb  SreWau  ald  ben  JDrt  be*  3«fanKnenfommend  im 
fünftigen  3ahre  bezeichnen.  * 

Srcfllau,  in  ber  SRitte  unferer  $rovinj  unb  gleichzeitig  ber  fultivirtejten  ©c< 
genb  berfelben  gelegen,  bietet  nicht  allein  baburch  jäwn,  fonbern  auch  burch  bie 
(Sifenbahnen,  bie  von  biefem  JDrte  ausgehen,  bie  geeignetem  SJeranlaffungen  zu  Gr- 
curftonen  an  ben  £erb  unb  in  ba*  innere  unjcrS  SanbbauS;  eG  bietet  aber  auch 
in  hinlänglichem  SJiape  SRäume  zur  Aufnahme  unb  zur  Bereinigung  ber  zahlreich* 
ften  SSerfammlungen. 

<£ft  bietet  u>iffen f dt)af tli^e  Sammlungm  unb  eine  reich  auSgejlattete  9Hobell« 
fammer,  eft  bietet  ndc^ftbem  3hnm,  meine  Herren!  in  folgenbem  Schreiben  be* 
bortigm  iföagifrratS  feinen  freunblid^en  <3ruß: 

„(Suer  Hochgeboren  beeile  idr>  mich,  auf  3h*  gefälliges  Schreiben  vom  8. 
praes.  ben  16.  b.  9Rt6.,  hiermit  ganz  ergebenft  ju  benachrichtigen,  ba|  ber  STOagi* 
ftrat  unb  bic  Stabtverorbneten * SBerfammlung  e$  al6  ein  für  bie  tyiefige  Stabt  fel)r 
erfreuliche«  (Stcignifi  anfehm  wirb,  wenn  eine  fo  achtbare  Sßerfammlung ,  als  bie 
ber  teutfehen  Sanb*  unb  ftorfhvirthe  iß,  im  nächften  3a^re  93rcSlau  ju  ihrem  93er* 
fammlung«ort  erwählen  roiö,  unb  baf  wir  gern  unb  bereitwillig  bie  4?anb  baju 
bietm  Werben,  biefe«  Vorhaben  möglich ft  ju  beforbem.* 

3ch  f)Qbt  bie  @h^e  mit  vorjüglichfler  Hochachtung  ju  verharren 
Breslau  bm  21.  September  1844. 

euer  hochgeboren 

gaii)  ergebenfirr 

Oberbürgermeiflcr  Einher. 


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aöa^I  Ut  funfHgt»  93erfammf«ug«crte«. 


Söciin  nun  enbli<r>  nÄ<$ftbem  ba*  f.  Sanbe*  *  Defonomie  *  Goflegium  $u  Berlin 
in  einem  Schreiben  oom  9.  oor.  5Ät«.  mir  mitjunjeilen  bie  ©üte  fyatte,  baf  ber 
£r.  SRtntfler  be6  3nnern  ft$  batyn  geaufert  Ijabe,  wie  ©r.  SÄajefiät  bem  Könige 
bie  2Ba$l  ton  33re*lau  gleid>  lieb  wie  bie  Don  Siegni^  feijn  werbe,  unb  baß  nur 
bie  Steige  be*  befinitioen  93ef$luffe6  gegenwärtiger  SBerfammlung  abgekartet  werbe, 
um  bie  au*  @taatefonb6  ju  bewifligenbe  ©eibilfe  ju  befhmmen,  fo  glaube  i$  ben 
ron  mir  im  9?amen  ber  f<r)leftfcr)en  Vereine  gefreuten  Antrag  r)inla"nglid>  mottoirt 
iu  fcaoen,  unb  bitte  id&  bemnaty  barüber  Ijotygeneigteft  $u  entf<r)eiben. 

2)er  I.  £err  *ßr dfibent.  «ei  biefen  Umftänben  f^eint  bie  @a$e  ni$t  raebr 
iioeifelljaft  ju  fepn.  SRan  ijl,  wie  i<$  fe$e,  attgemein  bamit  einoerftonben,  unb  e*  iß  fo* 
bin  35  red  lau  al«  ber  *Berfammlung«ort  für  bie  IX.  Serfammlung  pro  1845  befrimmt. 

2>er  I.  £err  s4*räfibent.  9lun  Comme  id>  an  bie  jweite  frage,  bie  2Bafyl 
ber  Sorftänbe  jur  näd^en  Serfammlung  in  33re«lau  betreffenb. 

©efj.  SRatyDr.  Sßabft.  <S*  fyanbelt  jid>  na$  butyeriger  Hebung  um  bie  3Bar>l 
eincd  eTften  ÜBorftanbe*,  unb  i<$  glaube,  bafi  id)  in  Uebereinftimmung  ber  tyofyen 
^erfammlung  bad  Söort  ergreife,  wenn  i$  vor. allen  ben  9tebner  vor  mir,  ben 
$rn.  ©rafen  t>.  Surgfyau*,  al«  I.  SBorßanb  oorfölage*  SBurbe  mit  Hcclama' 
tion  angenommen. 

Jpr.  ©raf  ».  Sur gl> au«  erHirt  unter  allgemeinem  SeifaU,  bie  ftunffion  über* 
nehmen  ju  wollen,  unb  ber  f.  ^räTibent  ging  Mir  SBatyl  be*  IL  IBorßanbe*  über, 
worauf  $rl)r.  o.  $re«f ow  bad  9SBort  ergriff. 

Schießen  iß  fo  refd}  an  auögejetcfjneten  fDMnnern,  bafj  e$  fd)wer  iß,  eine 
S&afyl  ju  treffen.  $o<fy  will  id)  einen  SWann  oorfcfylagen,  ber  fdjon  früher  3)omä* 
neuron)  war,  iefct  fein  eigencö  ©ut  bewirtschaftet.  (£r  iß  ein  ooUfommen  erfahrner 
Sanbwirtfy  unb  Sdjriftßcüer,  unb  oereinigt  in  feinet  5ßerfon  alle  wünfdjcnSwerltyen 
Äenntniffe.  liefet  iß  $r.  Sunttran)  o,  Räumer,  ben  icf)  voraufdjlagen  mir  erlaube. 

$rof.  $luberf.  ür  foH  um  fo  mein*  gewallt  werben,  al«  er  jtt  ben  gebie* 
genßen  ®d>rifrßeu*ern  ber  8anbwirü>fer)aft  in  neueßer  3rit  gehört. 

£r.  «mWratr)  o.  Raum  er  warb  fofyin  unter  gropem  Seifall  jum  II.  93or# 
ßanb  gewallt. 

2)er  I.  $err  $rafibent  ging  jum  brüten  ©egenftanbe,  bie  Seßimmung  be« 
Setfairanlung«ortea  für  1846  betreffenb,  über,  unb  oerla«  be^ügli^  biefe«  fünfte« 
ein  €$reiben  6»  ÄÄ.  ^o^eit  be*  ^errn  dr^erjogd  Sodann. 

„Wlit  vielem  3ntertffe  r>abe  3<^  oon  jenen  Srrtyanblungen  <5inftd>t  genommen, 
n?el<^e  ©ie  SWir  unterm  16.  SRdrj  b.  3.  mittbeilten,  unb  banfe  3fynen  um  fo  lieber 
bafür,  al*  babur^  nid^t  nur  bem  Bortf dritte  ber  Sßiffenfdjaft,  fonbern  aut^  ber 
ebelftrn  ©emeinnü^igfeit  wefentlid)  gebient  wirb. 

freuen  wirb  ed  9Äic^,  bie  teutfdjen  2anb<  unb  ^orflwirt^e  fei' 
ner  $tit  Wi<ber  auf  öftcrrei$ifd}em  ©ebiete  oerfammelt  unb  3^rc 


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Crüte  allgemeine  @ifcttn<|. 


lobenswerte  SEBirffamfeit  entfalten  ju  fchen,  unb  verbleibe  bi«  bahin 
3hr  wohlgeneigter 

«Bobernberg  am  27.  3uni  1844. 

<S.  3o^ann. 

(Ed  ifi  biefl  gewiftermaflen  eine  (Sinlabung,  unb  ber  $Cnt^ei(,  weisen  ber  £err 
@rjh«J°g  3©I>ann  an  allen  tiefen  SSerhanblungen  nimmt,  ifi  ruhmwürbig  «nb 
allgemein  befannt.  3$  glaube  Wjcr,  baß  feine  Urfadje  ifi,  bavon  feinen  ^ebcauct> 
ju  machen.  2)enn  f$on  in  Slltenburg  hat  bie  3krfammlung  bavon  gebrochen,  im 
3a^re  1846  auf  ©rafr  5Rücfflcl?t  ju  nehmen. 

*ßrof.  £lubecf.  3<h  entlebige  mich  eine«  ehrenvollen  Auftrage«  <Sr.  faiferl. 
^ol^eit,  bie  teutfdjen  ?anb^  unb  $orfiwirthe  nach  ©rafc  einjulaben.  (S$  ijt  3f)nen, 
meine  £erren!  befannt,  bajj  in  Ven  norifchen ,  r^dtifd)en  unb  fArnif$en  2llven  bie 
fianbtt)ittf>fd)aft  ihr  ?cben  einzig  Sr.  #or)eit  ju  verbanfen  ^at. 

Sie  Werben  einen  5ßrinjen  fennen  lernen,  bar  begeifert  ifi.  Steine  ^erren, 
Sie  werben  eingelaben  unb  werben  allgemein  wiHfommen  gehdjjcn  werben. 

v.  SujanovicS.  3$  habe  nur  mit  wenigen  2Borten  ju  betätigen,  wad  von 
£r.  $rof.  $lubec?  vorgetragen  ifi,  ünb  jwar  vor  wenigen  Sagen  hatte  ich  tn 
Saljburg  ba«  ©lud,  au«  bem  ÜRunbe  €r.  f.  f.  Roheit  *e$  (Srjhcrjog«  3oI)ann 
fclbft  ben  Auftrag  ju  erhalten,  bie  verehrte  ©efeUfchaft  für  ba$  3ahr  1846  naef) 
©rafr  einjulaben;  um  fo  mehr,  als  von  Seite  ber  f.  f.  öfterreichif<h«n  «Regierung 
febon  volle  3ufHmmung  gegeben  würbe. 

$rof.  £lubccf.  Die  Steife  na^  ©rafr  ifi  gegenwärtig  außerordentlich  erleid^ 
tert,  benn  am  20.  Dftober  wirb  bie  ßifenbahn  von  SBien  nach  ©rafc  eröffnet. 

hierauf  braute  bie  ganje  SSerfammümg  buref)  #rm  9ievifion$rath  v.  Schu* 
madher  Sr.  f.  f.  Roheit  ein  ¥cbe  fytyl 

©eh.  ?Rath  Dr.  s4?abfl.  SRad)  ben  vorgetragenen  Argumenten  bin  ich  Öc* 
wijj  weit  entfernt,  irgenb  etwad  gegen  bie  Bezeichnung  von  ®ra$  pro  1846  ju 
fngen,  unb  eben  fo  überflüffig  würbe  eö  fevn,  noch  SBeitereG  bafür  anzuführen. 
3ch  möchte  mich  nur  einer  mir  angelegenen  Pflicht  entlebigen,  ohne  auf  ben  ge* 
faßten  39efcr)luß  ju  influiren.  93on  ben  SWitgliebern  ber  früheren  SBerfammlungen 
fmb  fchon  manche  Orte  vorgefchlagen  worben,  unb  barunter  war  namentlich  mehr* 
mafo  Stitl,  unb  bie  h^lichficn  (Sinlabungen  famen  von  baher.  2Bic  ftnb  ed 
barum  unfern  trefflichen  Srübern  in  $olftein  fchulbig,  fie  nicht  ferner  in  ben  $in* 
tergrunb  ju  feiert.  2)iefe*  möchte  ich  al$  Buebrucf  unferer  bieftfAhrigen  SBerfamm* 
Iung  bezeichnen. 

(S$  wirb  von  ber  SBerfammlung  biefem  Antrage  vielfach  beigefrimmt» 

2>er  l.  §err  «Präfibent.  £r.  %  eich  mann  h«t  einen  Antrag  übergeben, 
ber  mir  jeboch  mehr  in  bie  3ufunft  gerichtet  ju  fevn  fcheint. 


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©c^l  be«  fänftiacn  Serfammlnngtorte«.  97 


Antrag  beö  ^>errn  Seid) mann. 

2>ie  Sttänberung  einer  8)efNnunmig  im  ©runbgefefce  ietrefenb. 

sJla$  S.  12  foU  in  ber  3ten  Sifrung,  nähern  ber  SBerfammlung«ort  für  n&$* 
ftee  3afyr  befhmmt  woTben  ijt,  vorläufig  ein  SJerfammlungeort  für, bad  nÄ^flfoI* 
genbe  3a$r  fcejeid^net  »erben. 

3^ie#  gefäaty  aud>  feityer.  ?ei$t  fann  e*  ft$  aber  aufragen,  baf*  £inberniffe 
eintreten  unb  ber  bejei^nete  Ort  nic^t  jut  Sßaljl  fommen  faim;  aud)  fann,  trenn 
nur  ein  £)rt  uorgeftyägen  »irb,  eine  SBatyl  eigentlich  nidjt  flattfinben.  @6  bürfte 
baber  bie  SJorfufy  er&eifdjen,  in  biefer  £toft$t  eine  »bänberung  §u  treffen  unb 
barauf  anjutwgen,  bajj  in  bem  ©runbgefefr  §.12  gefegt  »erbe: 

5)ieSJerfammIungbejet(|netaugIei^t)i)rlihiiig  für  n<U$fle«  Satyr  mehrere  93er* 
fammlungftprte  in  einigen  Sanbern,  in  ber  2lbftd)t,  bafj  ftdt>  bi$  3ur  nä$fien 
SBerfammlung  Stimmen  au$  biefen  JDrten  unb  beren  Umgebungen  barüber 
aujjern  möchten,  ob  bie  SSerfammlung  aud^  bafelbf*  bie  nötigen  SRäumlty* 
feiten  unb  Unterftü&ungen  finben  »erbe/ 
UnterjricfynetcT  gibt  fidj  ber  $offnung  fyin,  bafi  bie  »erefyrte  UJerfammlung  eine 
fcld)c  Slbanberuna,  a»etfmä'jHg  ftnben,  barauf  einen  Antrag  ßetten  unb  natf>  §•  30 
te3  ©runbgefefre«  ber  folgenben  ©erfammlung  aur  Ämafyue  empfehlen  möge. 

%.  Selbmann. 

2>er  I.  $r.  $rüfibent.  3d)  glaube,  bafi  biefer  Antrag  bei  un*  blof  ju^ßrotofoll 
genommen  unb  ber  fünftigen  SJerfamralung  überlaffen  werbe,  barüber  Sefälufi  au 
faffen. 

©ety.  SRatt)  Dr.  tyabft.  <Sd  fommt  barauf  an,  ob  bie  Serfammlung  im 
gemeinen  mit  bem  Anträge  ein&erftonben  ift. 

£ee  II.  $r.$räfibenL  2)ae*fi(^umeine?lbÄnberUngbe«®runbgefe^e0  ^an* 
bclt,  fo  müfte  jebenfaQ6  aur  Prüfung  biefe6  93orf$tag3  eine  ßornmiffion  befteßt 
»erben,  »enn  man  barauf  eingeben  »oUte. 

t».  Söröf.  3$  glaube,  bafj  ber  93orf$lag  nidjt  annehmbar  ift,  um  fo  metyr, 
ba  burd?  eine  S9ejetdjratng  von  mehreren  Orten  Spaltungen  entfielen  ȟrbrn 
mit  großer  €ompromiffion  ber  berufenen. 

S)o<ty  fann  ic$  mir  baft  Vergnügen  nid)t  fcerfagen,  ber  fyod^eretyrtrn  Serfamm- 
lung  befonberd  @lü<f  au  »ünfdjen,  bafi  fie  au  ibrer  X.  UJerfammtung  im  3aljre 
1846  @tä$  gctt>dt)lt  tyat.  6ir  »erben  bafelbft  ni<$t  nur  bie  gafrfreunfclic$e  Huf* 
na^me  finben,  bie  fie  bidtyer  genoffen,  Sie  »erben  aud?  ju  ber  Ueberaeugung  getan« 
gen,  baf  ter  £>efiterreid)er  in  äefft  teutf<$en  ©efmnungen  unb  in  bem  Streben  nac$ 
$eittfd}lanb6  @inl>eit  immer  ba6  ©ortfütyrt,  unb  bi'efe  Ueberaeugung,  meine  $erm, 
i£  für  $«iifd)Ianb  b&$f*  »idjtig.  Sie  »erben  ferner  in  aerfdn'ebenen  lanb»iruV 
f$aftli$en  ßmi^cn  jene  »ofyln)ätigen  Solgen  ber  SBirffamfeit  erfetyen,  »el(^e  eine 
»o^teingeri^tete,  lanb»irt^aft(i<^c  ©efeQf^afi  ausübt.  2)ie  lanb»irü)f$aftlid>e 
@cfedf(^aft  in  Steiermarf  fann  al6  Sbeal  aQer  Sereine  gelten,  unb  vermöge  tycer 
praftif^en  Ginric^tung  für  alle  Vereine  al«  ein  »a^ree  duftet  angefe^en  »erben. 


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98 


ÜJtüte  aUgemtine  ©fuiig. 


€ie  ifi  in  bad  üBolMeben  übergegangen  unb  hat  feit  ben  25  3ahren  i^ced  Sefle* 
l)enö  fcaö  £anb,  welche^  von  ber  SRatur  eben  nicht  auf  ba6  freigebigfte  bebaut  ifi, 
in  einen  blüt)enben  ©arten  verwanbett.  2)er  raftlot*  tfjdtige  ©rünber,  bie  ©eele 
biefefl  93erein6,  ifi  ber  nicht  nur  von  ben  Üeutfchen,  fonbem  auch  ben  Wchtteutfchcn, 
hochgeachtete  (£r3her3og  3oljann,  einer  ber  lieben&vürbigßen  teutjfyn  dürften,  ber 
in  iebem  SRanne  ben  SRenfchen,  in  febem  3>utfd)en  ben  33ruber  unb  in  jebem  Sanb* 
wirü)e  feinen  greunb  Hebt.  SBenn  ich  nun  neuerbing«  ju  Shrer  SBahl  ©iutf  wün* 
f$e,  fo  !ann  iä)  nicht  umhin  ju  gefielen,  bap  mict)  ba*  (Srgebnip  berfelben  perfon< 
lief)  freubig  berührte,  tnbem  viele  meiner  Sanböleute  burcr)  bie  9?dhe  ber  93erfammlung 
baburch  Sfcranlaffung  ermatten,  bap  fie  mit  ben  $eutfcr)en  gegenfeitigen  SluMaufch  ber 
3been  erlangen,  baf  fie  ft<h  wechfelfeitig  ablernen,  bap  fte  auet)  bie  Ueberjeugung 
erlangen,  bap  fte  fich  wechfelfeitig  bebürfen. 

3nbeffen  jur  SJethdtigung,  baf  meine  SanbSleute  eine  jfrt«  ndtyere  internationale 
Sefreunbung  jwifdjen  Seutfchlanb  unb  Ungarn  wünfehen,  bap  fte  gerne  bie  gegen- 
feitigen ©»mpafyieen  beffer  befefHgen,  ^at  ber  lanbwirthfchaftlichc  «Berein  in  Ungarn 
bcfdr)toffen  unb  mich  beauftragt,  6ie  in  Äenntnif  au  fe&en,  bap,  naer)bem  eine  for* 
ineUeiBer|ammlunaberteutf(|>en?anb*  unb  gorfrroirtbe  für  ba«  3ar>r  1846  in  Ungarn 
nicht  fiattfinben  fann,  eine  au«  3tyrer  2J?itte  ju  wäf)lenbc  Deputation  von  24  SRit* 
gliebern  nach  Ungarn  eingelaben  werbe,  um  ba6  Sanb  in  lanbwirthfchaftlicher  93e* 
jieljung  al«  unfere  lieben  unb  treueren  ©dfie  ju  bereifen.  2Benn  nun  biefe«  bie 
©e[egent)eit  bieten  wirb,  manche  Sorurt^eile  jum  SSortheil  ju  berichtigen,  fo  wirb 
aucr;  barau«  bie  ben  Heutfcr)en  nicht  unangenehme  Ueberjeugung  hervorgehen,  baf 
bie  Ungarn,  obne  ihr  hochM  ©ut,  ihre  Freiheit  unb  tfaiionaHtdt  aufougeben,  gerne 
unb  mit  freunblicher,  brüberlfcher  unb  nachbarlicher  Siebe  bie  Seutfchen  umfaffen, 
um  bie  höehfren  ©üter  eurovdifcher  Givilifation,  Äultur  unb  »ufflärung  im  vereinten 
woi;lverftanbenen  Sntereffe  au  erfheben. 

$erl.$r.  ^rdfibent.  3d>  wicberr)ole  begüglicr)  bed Hntraged  be«  $rn. Seich* 
mann  noch  Primat,  wa*  ich  fö*n  *<merft  habe,  bap  ich  nämlich  glaube,  ber  Sin* 
trag  tonnte  bermalen  umgangen  unb  ber  ndchfien  #erfammlung  überlaffen  »erben. 

Stau)  v.  £olleufer.  3er)  glaube,  bap  man  vorher  eine  Gommiffion  beßimmen 

foOY. 

©eh.  3tath  Dr.  $  ab  jt.  tonnte  nur  bephalb  eine  Gommiffton  ju  ernen* 
nen  «Beranlaffung  genommen  werben,  bamit  ber  £err  HntragficUer  biep  niebt  al« 
©eringfehd^ung  betrachten  möge;  bie  ©a<he  ifi  gut  gemeint  unb  im  3ntereffe  ber 
aJerfammluitg  gefleat. 

£?hnc  »hm  ieboch  nahe  treten  au  woUen,  glaube  ich,  bap  bie  SBahl  ber  Gom* 
miffion  nicht  nothmenbig  erlernt,  unb  bap  ber  SBunfch  ber  SBerfammlung  fn;,  ben 
Slntrag  auf  fich  beruhen  3«  laffen. 

3lnth  v.  ^olleuffer.  ©ehr  leib  würbe  eflmir  fevn,  wenn  meine ßntgegnung 
verfonlich  gehalten  würbe,  einem  Stifter  ber  Eerfammlung  werben  wir  gewiß 
nicht  au  nahe  treten  wollen. 


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Ucfcer  fßttlttnUuQt  comtmtatfoe  »erfahr  99 

2>cr  I.  $r.  $r  dfibent.  $er  ©egenftonb ift  nun  abgetan,  unb  ber  Antrag  foll 
auf  ftd}  berufen. 

3$  wiU  augleidj  bemerfen,  bafj  biejenigen  $erren,  bie  tyeute  Sctyeifiljeim  be* 
fudfjen,  bort  ein  2Berf  befommen  unter  bem  Site!:  w9ta<$rt<$t  über  bie  fön.  ba^er. 
w«anbn»irtl)f^aft^Sentra[fd)ute  ju@$lei^eim  unbbte  fön.  (Staatsgüter  @(r)leift>eiin, 
„2Beü)enftepr>an  unb  Bürfrenrieb''  —  fefcen  <5ie  biefe  2Rittf>eilung  al*  eine  neue  $ejfe 
gnbe  an,  bie  Stynen  bereitet  ifi.  .;  . 

©e&.  «Rat&  Dr.  tyab%  £err  v.  93reitenbaud)  r,at  in  93ejug  auf  bic «Wittel 
fcer  Bnjfcttung  comparan'ver  93erfud>e  geforbert,  bafc  eine  ßommifpon  ernannt  »erbe, 
unb  foon  im  vorigen  3al)re  in  Ottenburg  biefen  Antrag  gefallt  unb  in  Sforegung 
gebraut  Diefer  Antrag  lautet  nun  folgenber  «Olafen: 

1)  beim  Slufleinanbergetyen  fönnte  iebem  SRitglfebe  ein  gebruifte*  SJerjei^nif  ber< 
ienigen  $Berfu$3feagen  mitgegeben  »erben,  »el$e  am  bringenbfien  ge»ünfd)t 
»erben; 

2)  biefe«  SBerjeidjnijj  »irb  von  ben  SJWtgliebern  in  einer  befonbern,  an  einem 9fa<$* 
mittag  abuü)altenben  (Sonferettj  feftgefiellt  j 

3)  e«  »irb  eine  (Sommiffion  ernannt,  an  »el$e  bie  93erfue$3*9iefultate  2  2Ro* 
nate  vor  ber  nädjfrjafyrigen  SJerfammfung  eingefefcieft  »erben ,  um  fammtlidje 
93erfud>e  jufammenjUfieHen  unb  fte  berfelben  fummarifä  vorzutragen  j 

4)  fefjr  förfccrlid)  »ürbe  e*  ber  <5a$e  femt,  »enn  in  ber  betreffenben  (Sonferenj 
von  Denjenigen  £erren,  »eld^e  jur  SlnfteKung  biefeö  ober  Jene«  SBerfudjeö 
ficf>  geneigt  füllen,  biefl  erflärt  unb  ju  ^rotofod  genommen  »ürbe. 

hierauf  erfolgte  ein  feljr  ausführlicher  (5ommiffion$*33ericht,  beffen  £aupt*  3n 
fyatt  in  ©ejug  auf  bie  Anträge  ba^in  ging,  bie  2Bi$tigfeit  be«  Antrag«  felbjx  anju* 
regen,  aber  au$  bic  6(f)»icrigfeiten  hervorheben,  auf  bem  vorgcfd)lagenen  SBege 
SRcfultate  ju  Staube  ju  bringen.  Qoü)  möchte  e6  ratsam  feön,  bie  SBerfuc^e  fort* 
jufeften  unb  ber  drfolg  in  biefem,  refp.  ndchflen  3ahre  »ürbe  über  ben  Slnflang 
entföeiben,  ben  ber  ©egenjtonb  gefunben  ^at,  unb  in  »elcher  SBeife  ftch  bie  <£in< 
rid^tung  fünfrig  auSjubüben  fyaben  bürfte.  3)er  erneuerte  Antrag  gety  bahin,  baf 
ein  folcf)er  3ufammentritt  jum  $3ehufe  einer  $3erathung  ftatt  fmbe,  bie  befcfylojfenen 
Antrage  qebrutft  unb  ben  SRitgliebern  mitgegeben,  fobann  2  9Ronate  vor  ber  nach* 
fren  SBerfammlung  ber  (Sommifjton  eingefdjtrft  »erbe. 

Qk  2(nftc!)t  ber  feurigen  (Sommiffton  ifl  folgenbe : 

(SS  ifr  überflüffig,  bie  SBidtjtigfeit  be$  ©cgenftonbeS  anzuregen,  aber  je  Hefer 
in  bie  «Dtaterie  eingebrungen  wirb,  bcflo  gröfere  ©djwierigfeiten  treten  hervor,  auf 
viefen  SBegen  ju  SRefuttaten  ju  tommen. 

ffla«  bie  Erfahrungen  anbelangt,  bie  man  ^at  fammeln  »oUen,  fo  fmb  au^cr 
ben  von  $reitenbaucr)'f$tn  SHefultaten,  bie  fet/r  anerfennen^  unb  banfenöwertr) 
fmb  unb  ben  einzelnen  Seftionen  juge»iefen  »urben,  feine  eingelaufen. 

3n  fo  ferne  ^at  bie  Anregung  »enig  ge»irft.  ©elegentlic^  ber  6eftiond«<Si^ 
ungen  ftnb  wo^l  intereffante  Serfud^e  unb  2Rittr)eüungen  eingegangen,  »bet  abge* 

7« 


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100 


Xxittt  oß^rmrine  2ifcnng. 


fefren  bieton,  jeigt  bie  drfatyrung  immer  mefjr,  bafj  aUe«  ©treben  nadj  permanem 
tan  SBirfen  mittel^  Gommifftonen  üb«  bie  $auer  ber  »crfommlung  Ijinau«,  tyrem 
©eifte  juwiber,  unb  au«  biefem  ©runbe  nifyig  ift. 

Unfer  Sorfälag  iji  batyer,  bafj  tic  Sierfammlung  tcm  £errn  t».  »reiten* 
b  a  u  $  ilyren  $anf  ju  erfennen  gebe ,  ni^t  nur  für  feie  fortgefefcte  Anregung  be« 
wichtigen  ©egenflanbe«,  fonbern  m«befonbere  für  ba«  *on  tym  felbf*  gegebene  Sei 
foiel  jur  Anfleftung  fomparatfoer  9Jerfu$e. 

3n  Betraft  iebod),  baf  bie  SnfHturionen  unb  ba«  ganje  eigentt)ümli($e  SBc 
flehen,  worauf  bie  driften*  ber  Serfammlung  beruht,  bie  Oontrolirung  ber  Arbeiten 
wn  permanenten  —  uorober  na$  ben  jebrtmaligenSJerfammlungen—  fort  befielen  * 
ben  Gommifftonen  ni$t  gemattete,  fonbern  bafj  $re  Aufgabe  nur  ift  anjuregen, 
©ute«  anjuerfennen,  ju  verbreiten,  llebrigen«  fe?  einer  ieben  Serfammlung  völlige 
gretyeit  ju  lafien,  in  bem,  wo«  fie  für  gut  finbet,  wenn  fie  nur  ba«  ©runbgefe*  rein 
unb  unangetaftet  bewahre.  Sie  CSommiffton  fcfclägt  batyer  metter  vor : 

1)  jur  $ortfe$ung  foiiwarativer  $3erfud)e  auf«  Angelegentliche  auf juforbern ; 

2)  bie  $anbwirtfye,  wel$e  berglei$en  angefaßt,  aufjuforbern,  bie  SXefultate  tyietwn 
ber  Skrfammlung  mitnttfyeilen ; 

3)  btt  SBorftänbe  aufjuforbern,  bie  eingelaufenen  Sendete  in  ben  ^rotofoQen  ju* 
fammen  ju  fleUen,  unb  eben  fo  bie  bei  jeber  Serfammlung,  in«be  fonbere  bei  ben 
€eftionen  ttorgefommenen  neuen  SBorf<$läge  ju  fpejieUen  93erfu<$en  in  ben 
?ßrotofoHen  überft$t(idj)  jufammen  ju  ßellen,  bamit  fie  nid^t  oerftywinben  unb 
ber  Slufmerffarafeit  ber  9J?ikjlteber  nidjt  entgegen. 

Äadftcm  ber  I.  £r.  ^räfibent  bie  ftrage  über  bie  Annahme  be«  Antrage« 
gefleUt  fcatte,  erflarte  fu$  bie  ganje  9Jerfammlung  t)tcntit  eint>erjtanben.  6«  wirb 
batyer  ber  Antrag  al«  allgemeiner  SBeftyuf  in  ba«  ^rotofoü"  genommen,  worauf  bie 
£i&ung  geföloffen  würbe. 


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Vierte  allgemeine  Sifraig.  JQ| 

Vittit  aii$tmtxnt  &\$\\ng. 

♦ 

Olm  3-  Dttofftx  1844. 

Der  I.  $r.$rdfibent  eröffnete  bie©ü)ung  mit ber 8efarotima$ung,  ba$  ©r. 
SÄajefUt  bej  Äönig  bie  in  ber  aweiten  ©i&ung  getollte  Deputatton,  beute 
um  3  Uf>r  empfangen  werben.  @r  erfucfte  bie  ÜÄiiglieber  berfelben,  ft$  im  fönigt. 
Oceon.  »or  V4  *uf  3  Uljr  einauftnben,  unb  3»«  in  (Smil.  Um  3»/a  Uljr  wate 
toann  Aufwartung  bei  ©r.  Äönigl.  ^o^eit  bem  Äroiwrinjen,  #ö$jrwelc$er  bie  3Rit* 
^Heber  ber  Mutation  jur  SWittagötafet  eingraben  f>abe. 

2öaS  ba*  »on  ©r.  SRaieftät  bem  JWnige  aOergndbigft  angeorbnete  gefhnaljl 
betrifft,  fo  finbe  e*  na^ftcn  ©onnäbenb  um  2U$r  frort,  unb  werbe  »on  ©r.  Äönigl. 
jr>o|eit  bem  Äroiwrfnjen  ©elbft  prafibirt.  hierauf  ging  ber  I.  £err  ^rdfibcnt  jur 
Xagrtorbnung  über. 

SSon  ber  fgL  ©alferiebireftion  gelangte  an  bie  Serfammfong  ein  ©^reiben  über 
ben  ffiunfcfr,  bie  ©foptotyef  bei  $acf eifern  ju  fe^en,  rcoju  greiiag  ber  4.  Dftober 
»benW  7  U$r  beftimmt  würbe. 4 

Der  SRagiftrat  ber  £aupt*  unb  fteftbenjfiabt  2Rün$en  überfenbete  ein  ©djreu 
ben  über  bie  Sofal*@ewerbeau*fieUung  mit  ben  Katalogen,  unb  ein  jweited  über  ba« 
JleUcrfeji  im  Söwenbraufefler,  wei$e*  rjeute  um  6  Ufyr  Slbenb*  ftattfmbe,  unb  wo* 
ju  »on  7»  6  U^r  an,  Sägen  auf  bem  2Bitteteba$et  *$lafce  aur  Aufnahme  ber 
*rrel>rii<$en  SWitglieber  bereit  freien  werben. 

Der  @efeHföaft6*«u$fdHtf  be«  grotjfmn«  legt  auf  tarnen  ausgefertigte  (Sin* 
labungtfarten  für  bie  SWitgliebcr  aur  SJertljeüung  uor. 

Der  I.  $r.  5Prdfi  b  e  n  t  ma$t  ferner  ber  SBerfammlung  befannt,  baf  ber  grofa.  &ef< 
frföe  Cefonomieratr)  $r.Dr.  3eller  feine  SKußerpidne  für  ba«  lanbwirtrtf$aftlid>e 
Sauwefen  ber  »ergebenen  8anbe*t$«i(e  bc*  ©rofaeraognjume  Reffen  eingefdjtrft 
habe  unb  bafi  biefelben  mr  aUacmcmen  (Sinfidbt  ttorlieaen. 

Sobann  würbe  ein  ©^reiben  be«  £errn  ©taat*ratt>  ».  §0331  borgelefen, 
womit  berfelbe  125  «remplare  feiner  Beobachtungen  auf  einer  SReife  bur$  granfreidfr 
unb  (Snglanb  ber  ©efeHföaft  aur  33ertyeilung  übergab,  wetye«  mit  Danf  angenom- 
men würbe. 

<SnMi$  würbe  ein  Berieft  über  ben  6tanb  ber  Sanbwirt&föafi  im  Diftrifte 
greifmg  im  3aln*  1843  »om  $rn.  fyaealprofeffor  unb  »eftor  Dr.  JRieberer  au 
sreiftng  ber  fco&en  Serfammlung  aur  9Jertt)eitung  »orgelegt. 

3nbeffen  betraten  6e.  Äönigl.  $o^eit  ber  Äronprinj  ben  ©aal,  unb 
würben  »on  bem  I.$rn.$r4fibentett  mit  folgenben ©orten  tarnen«  ber  Berfamm. 
lung  begrübt: 

©Iüd»(^  f^A^en  wir  und,  Cw.  Äönigf.  ^or)eit  in  unfrer  «Kitte  verehren  au 
fönnen.  9id?t  blof  ber  ^o^e  «Rang  <Sw.  Äönigl.  ©o^eit,  fonbern  auc^  bie  Siebe 
für  «eförbentng  ber  8anbwirtt)f$aft  ma^t  un«  biefe  ^ulbigung  w  ?fli*t.  Die 


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102 


Werte  allgewetoe  «Slfcung. 


Gfyre,  bte  und  tofbcrfÄ^tt ;  wirb  von  und  Sitten  tief  emvfunben  »erben.  $lber  aud) 
taut  »ollen,  wir  ed  verfünben.  $eil  unferm  Äronprinjen  ÜÄ  a  r  i  m  i  l  i  a  n ! 
6*  erfolgte  ein  breimalige*  8ebefcod>. 

Der  II.£r.  ^rdfibent.  (Sine  Suchbanblung  in  Seivjig  hat  einen Bericht  teut* 
fcr)er  ftorft*  unb  ?anbwirthe  eingefenbet,  ttfovon  bad  (Sremvlar  um  36  fr.  ge* 
f ouft  »erben  f ann.  gcmer  hat  £eri  £  ö  fj,  SSorftonb  ber  ©tabtgemeinb*  3ramenftobt,  eine 
a3ter)affefuran3  in  Smmenftobt  eingerichtet,  jeboeb  nur  für  ba«  Siel)  auf  ben  Sllven 
befchränft.  Da  biefer  ©egenftanb  wichtig  ift,  fo  bürffe  e6  nfcht  ohne  3ntereffe  fetjh, 
bie  ©afrungen  biefer  9lffeturanj  »ie  bie  SRechttungcn  in  ben  Bericht  aufjuner)men. 

Cffiirb  allgemein  angenommen.)  • 

$err  JRentbeamter  ©tobäu*  in  SRünchen  hat  $lane  vorgelegt  von  3  (Bemein* 
ben, bie  in  ber Sttye  «München«  ihre  ©üter  arronbirt  haben;  fte  liegen  jur  («inftebt^ 
nähme  bereit,  unb  gewahren  einen  erfreulichen  Beleg  für  bie  SBt'chtigfeü  ber  ?lrron* 
birung  in  ihren  Erfolgen. 

(56  ifl  enblich  ben  verehrlichen  £erren  au^  erinnerlich,  bafj,  »ie  e«  feit  mehreren 
3ahren  gefchaf),  cin*  ©ubfcdötlon«  *  Einlabung  jur  Errichtung  eine«  Drnfmal« 
für  $baer  an  6ie  ergangen  ift  SBir  waren  gegenwärtig  bei  ber  ©runbfleinleguna, 
biefe«  Denfmal«  in  Seidig.  £Crr  Dr.  Grufiu«,  bem  ba«  #auvtverbienft  in  biefer 
©adje  gebührt,*)  hat  mix  über  ben  bermaligen  3ufianb  ber  Sache  berichtet.  (5r 
bebauert,  burch  2  SobeGfälle  vert)inbert  ju  feton,  persönlich  biefer  Serfammlung  an* 
»ohnen  ju  f  (tonen.  Gr  »ieberholt  feine  t>e«r)alb  in  ben  früheren  SSerfammlungen 
gejtellten  »nträge,  unb  melbet,  bap  bie  unterjeichneten  beitrage  ftch  auf  5401  tya* 
ler  bereite  belaufen. 

v>  Sujanovic«.  Da  ich  bei  früheren  gSerfammlungen  ba«  ®lüd  hatte,  in 
ba*  Gomite  für  ba«  Denfmal  von  $r)aer  mitaufgenommen  gu  »erben  unb  einmal 
in  ber  Doberaner  SJerfammlung  ©ericr)tcrftatter  »ar,  fo  glaube  icf),  e«  »agen  ju 
bürfen,  bie  verehrte  $erfammlung  an  bie  Abtragung  biefer  (Shrenfchulb  3«  erinnern, 
»eiche  bie  gange  teutfehe  ?anb»irtbfchaft  ihrem  eigentlichen  wiffenfchrtftlichen  $e* 
grünber  abjutragen  hat,  unb  ich  fllaube,  W  8*«na>  SWcfftanb,  ber  vorhanben 
ift,  au«  bem  Greife  ber  5ln»cfenben  burch  eine  ©ubfeription  leicht  beigebracht  »er* 
ben  fann. 

Die  6ubfcription«lifte  würbe  aufgelegt. 

Der  II.  §r.$räfibent  bemerfte,  bafl  ber  £crr©raf  vo-n  8erchem*#eim* 
häufen  feinen  bereit«  in  Ottenburg  gemachten  5$orf<hlag  **)  erneuert  habe,  ba(? 
bie  verfchiebenen  lanbwirthfehafrlichen  Vereine  Sljaer'e  Silbnif  in  Diplomen  unb 
Äorrefoonbenjen  al«  Sluffchrift  annehmen  möchten.  £>er  93orfd>lag  ift  befannt,  unt> 
ich  fllaubc  **  #nügt,  ihn  tytx  in  Äürje  in  Erinnerung  gebracht  *u  haben. 

Der  h  $r.$räfibent.  Der  $auptjwecf  ber  heutigen  €ü)ung  betrifft  bie  SBor* 


•)  @ie$e  SUtcatnroer  ©eri$t  Seite  84. 
•#)  ©ie^e  «itrnbatßw  »iri$t  ©eitc  220. 


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Dr.  SMIUt'«  iBorirag.  103 

nafymc  toerjeni gen  ®egenßänbjtv  welche  von  gerrmnfamem  Sntercffe  für  ftorfl*  unfc 
$anbtt>irtt)fd)aft  jtnb.  *)  Uebef  biefen  ©egenftonb,  ifl  ein  Vortrag  Don  bem  fontgl. 
ftorfhneifto  £errn  Dr.  SR ü II  er,  au«  $amm  bei  Slfc^affenbutg  efngcfommen,  3$ 
labe  ib.n  ein,  benfelben  ju  etfiatten. 
ftorjhnetjiet  Dr.  «Kuller: 

Sir  babeu  in  ben  jfrngfien  £ag*u  au«  aaftfreBBblW&tn  fcanben  eine  eben  fo  ftöne  gl« 
gaßfreunbliite  gejegabe  er&alteu,  wehfte  in  ber  «bftaublnng  „bie  gor Verwaltung  ©abern«" 
umfaßt. 

25ie  Äürje  nnfer«  fBeifammeufebn«  gemottet  nto)t,  in  ein«  nähere  prüfenbe  äerglteberang 
biefer  »erhellen  «bfjanblung  unb  in  eine  »erglei<beube  ®irbia*ng  tyrer  einjelneu  Detail*  cinjageben. 

©ir  vermögen  aar  im  $inbif<fe  auf  beren  Sroorwortaag ,  wel$e  ben  Herren  «anbwlrtben 
befonber«  empfohlen  wirb,  nu«-  brr  votfjten  Suverfrbt  bjnjugcben,  baß  He  bie  fdjäfebarfien  wiffem 
fcbafrlicbrn  ßrcrirrnngeu,  ©rfaljrnngen  nnb  I^atfa^en  ebenfo  gum  ®enuffe  wie  jur  JBelebrung 
barbieret,  beren  3?ercft'ntli*ong  riebt  minber  f*r  ben  «anb*  nnb  ©taat«wirtb,  wie  far  bie 
ftcrjrwirrb«  »on  bofeeut  3utereff«  ift. 

SSb«  mdjt  aUein  bie  Saab«  unb  gorftwirtlje  werben  biefe  ®abe  Wfttfommen  Reifen,  fonbetn 
ni*t  minber  au*  oOe  gTenabe  unferiB  ©oterlaabe«.  JEeaa  biefe«  CHaBorat  ift  be«  <5»egeBftaabe# 
fetb*  wegen  fo  bebeatfam,  nnb  Wie  wir  annehmen  bürfeu,  anf  cfn^ieUen  Hngaben  berufjeub.  baß 
e«  al«  bie  befc  ftatiftf*«  OneCe  betrautet  werben  muf ,  weldje  bi«  |e*t  ber  Dtjfentlitfeit  fi* 
*ugtweabet  b,at. 

3«be  befriebigeabe  XtarfleUung  eine«  gegebenen  ftoriTbanlijalte«  urafafjt  gleichzeitig  unb  ein 
anber  ergaujenb  bie  te$nrfd?e  nnb  bie  flaatUQt  Seite,   Dfefe  leitete  Weint  mir  befonber«  be 
bentfam  in  bem  allgemeinen  Onterfffe  ber  Sfaubrcirrfitcbaft  unb  in  bem  befouberrn  Santtn«.  Urlauben 
Clie  mir  be«balb,  in  Äuqe  ben  9ta<b>ei«  biefex  ttnuabme  batd)  bie  SJetfimmung  be«  natirrlitben 
Herbiltuiife«  be«  gorftyantfboite«  jum  ©taat«ban«^alte  aabenten  ga  bnrfen. 

O«  eriftirt  rein  Üanb  wn  nur  einiger  «n«bebunug,  weläje«  bie  ftatnr  mit  g(e<4ma£igen 
ftabjgfetten  fnr  bie  (Srbaltnng  be*  üReuföen  auaa,ejiattet  b«t- 

5)lfbr  ober  minber  vergebene  tjb,»jtfs)e  ©erfjältniffe  fdjeiben  batfefbe  in  ntebr  cbex  miaber 
verföiebeue  (SJegenben.  (Sine  febe  biefer,  burd)  Ct)re  IBefoaberbeit  von  ben  Umgebungen  ft<b  unter= 
fmefbenb,  beftfct  Gigentyumlicbfeiten,  welche  ib,ren  ©ieberf^ein  in  bem  bnr^i  biefe  fi^  geüaltenbea 
üiajfaffe  aaf  bot  vegetabilif{6.e  aab  aaima(if(r>e  «eben  nnuerfenabar  Bejei^aen,  unb  nur  mit  bem 
Safesn  ber  fie  tragenbm  drbe  verfebwinben. 

iDem  ©oben  wirb  nur  ber  bö^He  nnb  bauemfte  Qrtrag  auf  bie  (einteile  Ärt  abgewonnen, 
wenn  bie  jebetmaügcn  befbabern  Oigent^ämlUbfeitea  be«fetten  ri^tig  aufgegriffen  nnb  jwerfma^ig 
bennpt  roetbea. 

Die  Äegieraug  eine«  ?aube«  |ann  obne  biefe  ©eatbtnng  nie  ben  volMwir^fdjaftlittjen  3nftanb 
auf  bie  nrfvrün.ilidbe  9tatur  ber  j)iage  grunben,  ebne  beren  9euü$uug  aQe  fäa^fi<ben  ©ufteme 
ben  Jteim  be«  Qerberben«  für  «anb  unb  Sieute  in  fi$  tragen. 

'Bfber  bie  glä^engrcfe  eine«  Staat«,  nod)  bie  JÄajfe  ber  Sevöiferung  geben  einen  juner* 
lifngen  Wapöab  für  bie  Seflimmung  feiner  Statut  unb  ©tärfe,  fo  wid)tig  aab  unentbef>tH<$  Re 
aud?  al«  Bfefe  Qlemenfe  ju  beren  SBejeicbnung  ftnb. 

3averji<btli$er  barf  man  anf  bie  93ere$anag  Bauen,  weldbje  tt)re  «agaben  aaf  bie  Waanig^ 
ültigfett  ber  ben  jebe«maligen  Iofaien  ©erf(biebfnbeiten  anbaffenben  gefeflfd}afUid}en  ^erti^tuuiieu 
ber  »evcüernng,  nnb  anf  bie  Wirffamjien  Kittel  ^ur  «ufredjtbattung  nnb  SBermeb;rnng  betfelben 
ftnit. 

$ie  Seranlaffnng  }ur  Qrb^nng  >«  Wannigfaltigfeit  ber  gefettf(r)aftli(b*n  5Berrt(btungea 
muf  aber  namentlich  in  »innenlinbern  in  bem  ©ei#e  ber  Oefe^e  Uegen,  we(d>e  ben  SBefift  nnb 
bie  Senkung  be«  ©runbt«  unb  93cben«  regeln. 

£eaa,  wo  biefe  fe^lea  ober  maagefyaft  jiab,  ba  wirb  mau  bem,  bfa  Sttenfo>enfrennb  Wab.r* 
baft  befriebigenben  ijortfebreiten  ber  ®ewerbe  unb  be«  $anbel«  »ergeben«  entgegenfe^ea. 


•)  eicht  Seite  65. 


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104  Siwte  «nfl««tae  ©*«««.. 

Sei  berartiger  3«rürffityning  ber  Verachtungen  über  ben  3nftaüb  be«  gcrfiwefen«  auf  bic 
urfrrüngliehe  9iatur  btr  $)inge  fihbet  man  bic  ©runbbebingungen  ber  getjitoirthfrtaft  in  bem 
natürlichen  <§harafter  ein««  Sulblanbe«  nnb  ber  ben  (Slgentf>ümli<$feü«n  biefe«  jufagenben  gcrfr 
cbjefte. 

9lu«  biefea  (Sigenthümliehfeiten  muß  ber  gorflmann  bie  ber  gorflwirrhfehaft  ihrem  inuerßen 
Sefen  nach  nctr)tocn1>igen  Oefr^e  ableiten ,  nnb  für  ben  3taatett>irtt)  gufammenftelieu. 

SMefer  muß  jte  von  biefem  ©taubbunfte  au«  erfajfen,  nnb  mit  ben  ©efefcen  über  ben  Äcfers 
ban  ba  in  ba«  ©ebänbe  ber  allgemeinen  Staateverfaffung  nnb  Verwaltung  einreden,  wo  tiefe 
babureh  ber  natürlichen  Gntwlefelung  nnb  ötfräftigung  anf  bie  leichterte  nnb  fieberfte  Seife  *u« 
gcfüf)rt  werben. 

Huf  biefe  nic^t  minber  bureh  bie  Sfffenfchaft  wie  bureh  bie  Erfahrung  gefilterte  ©rnnblage 
geftufct ,  bürfte  ale  bie  wefentflehfte  »eftlmmung  für  bie  natürliche  flntwicflung  unb  »egrüubung 
ber  gorjb  »ewirthfehaftung  nnb  Vcnüfcung  feftjnftetten  fetm: 

„Sie  bie  Sälber  eine*  Sanbe«  jnr  f)cc^fi  möglichen  «Sicherung  nnb  Vermehrung  ihrer 
„gruebtbarfeit  nnb  ihre«  (Srtrag«  in  bem  natürlichen  Verbältnijfe  ju  ben  übrigen  Urs 
„Vrobnftionen  nnb  materiellen  S^ätigfeitcn  erhalten  nnb  benn^t  werben  fetten." 

53errac^tet  man  von  biefem  ©eftchtäbunfte  an«  »«vern ,  fo  brängt  fleh  anf  ben  erften  »lict 
unabwei«li<h  bie  Uebergeugnng  auf,  baß  feine  bb»flf<he  99efdt)affenr]eit  in  ben  mannigfaltigßen  unb 
jahlreicbften  gönnen  nnb  ©eftalten  weehfelt,  unb  eine  jebe  biefer  wieber  eine  itjrer  befonbern 
iWatürlichfeit  jufogenbe  »ehanblnng  erforbert. 

Seine  menföliche  Set«helt  vermag  aber  für  jebe  fich  unierfchefbenbe  Dertlichfeit  bae  «ntforr* 
ehenbe  «ttaturgefefc  in  feiner  Votteubnng,  ich  fage  in  feiner  VoUenbuug  ju  nnben,  noch  viel  weniger 
aber  ba«felbe  im$inblicfe  anf  bie  ununterbrochen  fich  fortbilbenben  Veränberungen,  Umgeftaltnngen 
ber  Örboberjlache,  wie  in  unbeweiebarer  »erüdjichtiguug  ^ißsrifc^er  Sbatfadjen  ober  vor^anbener 
3uftänbe  burdjjufufiten. 

iJcnr  in  ber  ruhigen,  bie  gerne  wie  bie  Wähe,  bie  Siefen  wie  bie  ^oijen  gleich  fer)r  umfaf* 
fenben  Ueberfchannng  ber  Statur  ober  itjre«  organifeben  Sirfen«  eutwiefeln  fich  attgenteine  untrüg* 
liehe  ^auVtnormen,  welche  bie  gebeihli^tfc  Sichtung  unb  Sirffamfeit  ber  Salber  beftimmen. 

3n  biefer  ba«  Sefen  von  ben  gönnen  unterfdjcibenben  unb  bie  9Be<hfe(bc)iefjangen  beiber  jn 
einanber  bemefienben  (Srfenntm'fj  werben  ber  gorjrmann  wie  ber  (Staatsmann  bie  un«  verlieben 
worbene  ©«Rettung  über  ben  baverifehen  gorfU}au«f)alt  al«  eine  eben  fo  fehöne  wie  wertvolle 
geftgabe  freubf  gft  begrüf en  unb  fte  jum  allgemeinen  grommen  nnb  5Huj>en  für  ba«  Siffen  wie 
für  ba«  2eben  mit  ber  männlichen  Äraft  be«  Haren  urtb  unbefangenen  Urtt)eil«  wärbigen. 

Sötte  ihrem  eblen  3wecfe  ber  (Segen  ju  3°cjeil  werben,  anf  beffen  Vermehrung  unb  33er« 

breitnng  bie  Vermehrung .  unb  Verbreitung  ber  Schifahrt  unfer«  Vaterlanbe«  beruht,  wie  auch 

immer  bie  verfchiebenen  Sleinungen  nnb  Slnfuhten  auf  verfchiebenen  Segen  nnb  $faben  burch  ba« 
Sabvrintt)  irbifcher  Unvollfommeuheiten  ber  einen  nnb  ewigen  Safjrfjcit  jufchrciten. 

Siefer  fich  J«  nähern,  waren  überall  unb  aflejeit  bie  Veiten  unter  ben  Vettern  verfammrtt. 
IDiefer  }u  folgen,  finv  Wir  hier  in  ber  ©egenwart  vereinigt.  SÄcge,  fo  Weit  bie  germanifche  dnnge 
reicht,  immer  mehr  unb  mehr  bl«  in  bie  fernße  3utünft  ber  unermübliche  unb  unbeiiegbare  SDrang 
nach  Sahrheit  unb  Stecht  ber  h^chfte  Sluhm,  ba«  nnfchä(bar{te  ©nt  aller  tentfeher  SRänner  fevn. 
3a,  biefe  Hoffnung  wirb  jnr  Sahrheit,  rufen  @ie  au«  begeifierten  ^erjen  mir  §u,  inbem 
3hte  »liefe  Vavern«  erhabenem  Thronerben,  bem  leuchtenbüen  Vorbilbe  t>or)er  teutfe^rc  ©eftnnnng 
pch  juwenben. 

3)er  t  f.  Sorflrndflcr  unb  goeftyriofefför  ©c^maK,  «u6  Äuttcnbcrg  in  Sttku 
matt,  betrat  nun  bie  SRebnerbüfyne,  unb  fpro<^  einiget  über  bie  Trennung  ber  gorft* 
tt>irtt)f$aft  vom  Sergttefen,  worauf  ber  I.  £err  ?PrÄ|ibent  bie  ^tage  92  (fiet)e 
Seite  33)  jur  JDiSfUffton  braute. 

2)er  H.  ^r.  r  d  f  ib  e  n  t.  (£6  foule  eigentlich  biefe  grage  »orjugdweife  von  einem 
ftorfrmanne  beanttoorlet  »erben.  SBenn  nun  fein  5Witglieb  von  biefem  $a$e  r>icr* 
über  fl<h  äuffert>  fo  erlaube  i$  mir  meine  Slnftdjt  ju  enttoirfeln.  (56  ^anbclt  ftd[> 
^ier  im  SWgemeinen  um  bie  SJefd&ranfang  bed  ©gentliumtJrec^t«  bur(^  Bnorbnungm 


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UtUt  StalbBetoirtyföaftafl. 


105 


be*  ©laate«.  2>a*  ober^e  ^rinjip  eine«  6taatc6  muß  immer  fe^n,  bollfommenc 
greift  be*  Eigentümer*  in  ©emujung  fclHed  Eigentum*.  3n  wfe  weit  barf 
unb  foll  aber  biefe*  Eigentum  befe^ränft  werben?  2)iefe*  ift  bie  eine  frage;  bie 
anbete ,  bie  ©runblage  bec  erftern,  au*  welken  9tücffcd>ten  barf  eine  SBcfdjcänfung 
be*  Eigenü)um*rc<$t*  ftottfinben?  2>ie  erfte  fftüdfät,  welche  Erwägung  »erbient,  ift: 
barf  ba*  Eigentbum*red)t  in  ber  Bewirtschaftung  ber  Salbungen  wegen  eine*  an? 
geblieben  ober  wirflichen  Langel*  an  §olj  beföranft  »erben? 

€&ne  in  lange  Erörterung  einutgehen,  will  iä)  meine  Meinung  befiimmt  bafyin 
au*fprechen,  baß  in  Samern  burcr)au*  in  feinem  Steile  be*2anbe*  bie  93orau*fe&un«' 
gen  »or^anben  finb,  nad>  welken  ftd)  eine  fol$e  Befchränfung  rechtfertigen  ließe. 
Die  ©rünbe  ftnt>  foigenbe:  SRfrgenb*  ifi  SRangel  an  #olj  »orljanben.  So  bie 
greife  höh«  fmb,  wirb  weniger  verbraucht,  überall  eröffnen  ftch  6urrogate  für  ba* 
£olj,  al*  ©teinfoljlen,  Sorfftechereien  jc,  burch  bie  Kanäle  unb  Eifenbabnen  werben 
bie  Brennmaterialien  immer  leichter  »on  einem  Orte  jum  anbern  gefchafft,  bie  Äunft 
ber  ^oljerfparung  nimmt  täglich  ju#  bie  Efycmie  unb  tyWxt  machen  täglich  gort* 
föritte  unb  lehren  mit  bem  Brennmaterial  mehr  ju  fparen ,  f$affen  neue  SWethoben 
Sänne  ju  erzeugen.  SWan  ficht,  baß  in  Denjenigen  ©egenben,  wo  ba*  $olj  treuer 
i;"t,  eine  gamilie  6eiläuftg  mit  bemfelben  ©elbbebarf  für  £olj  auölangt,  al*  ba ,  wo 
cd  wohlfeiler  ifi.  Brauet  eine  gamilie  in  Dürnberg  um  200  fi.'$olj,  fo  brauet 
fie  biefelbe  Summe  auch  Jfer,  weil  f)ier  bamit  noch  nic^t  fo  fcl>r  gefpart  wirb  unb 
bie  Oefen  nicht  fo  gut  eingerichtet  fiub.  — 

6oUte  nun  aber  auch  wirf  lieh  ein  Bebürfniß  von  «Seite  be*  (Staate*  oorl)anben  femt, 
fofann  nach  unferer  Berfaffung  ber  Salbcigenu)ümer  nicht  gezwungen  werben,  fein 
9tc<^t  auf  bie  freie  Senkung  aufzugeben,  außer  gegen  bottc  Entfchäbigung.  Sürbc 
ber  Staat  erfennen,  baß  mehrere  Salbungen  al*  foldje  erhalten  werben  mußten, 
bie  Salbeigcntljümer  wären  aber  nicht  gefonnen,  e*  ju  tlnin,  fo  mußte  ber  ©taat 
biefe  Salbungen  erwerben,  fonfi  würbe  ber  berfajfung*mäfTtge  ©runbfafc  verlebt,  baß 
92iemanb  »erbunben  fe&,  fein  ©gentium  ju  einem  öffentlichen  3wecfe  anber*  al* 
gegen  »olle  Entfchäbigung  abautreten.  liefern  ©runbfafce  r)at  auch  bi«her  bie 
Äulturgefefcgebung  in  Bayern  gefyulbigt.  E*  ift  ber@runbfafr,  baß  jeber  Salbcigen* 
thümer  feinen  Salb  ausrotten,  Unb  in  SWerlanb  ober  Siefen  »erwanbeln  barf.  2Uicf) 
ber  Entwurf  eine*  Äulfurgefefce*,  welcher  im  3afyre  1828  ^bon  ber  ©taat*regierung 
vorgelegt  worben,  entölt  benfelben  ©runbfafr.  %ä)  glaube  bemnach  meine  Anficht 
^inreic^cnb  begrünbet  gu  r)aben,  baß  man  nic^t  bcre4Migt  fe^,  ba*  ©gent^um^rec^t 
wegen  Jpoljbebarf*  ju  befc^rdnfen. 

Eine  anbere  fKüdjtcbt  fönnte  eintreten  t)inftd)tlid)  bec  Aufmunterung  ber  ga< 
brifrn.  9Ran  wünfe^t  Salbungen,  um  biefe  aufredet  ju  erhalten j  allein  eine  3Be« 
günfifgung  ber  gabrifen  auf  Äoften  be*  Äderbaued  wäre  eine  SBerfennung  ber  9la* 
tional'3ntereffen,  unb  würbe  in  jene  ßtit  jurürffü^ren,  wo  man  bie  ©ctreibeau*fu()r 
»erboten  t)at,  um  bie  gabrifen  aufblühen  ju  machen.  Älfo  aue^  au*  biefem  ®e* 
fu^t*punfte  rechtfertigt  fid)  nic^t  «ne  Befchränfung  be*  Eigenthum«rechte*. 


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106  ®itrte  «Hgetneine  ©tynng. 

er.  2>urd>laud>t  Aerr  gürfl  bon  £>ettingen*SSBaUerftein.  SRerne«  @r* 
adrten«  möchte  t>ic  vorftegenbe  grage  etwa«  foejiell  ba^erif*  brt)anbclt  »orten  fet>n. 
Sßollte  auf  biefem  ©ebiete  oerweilt  werben,  fo  müfjte  id)  bemerfen,  bafj  meine« 
Stiften«  bie  baytriföe  ©efe^gebung  nid?t,  gerabe  ba«  beftimmt,  wa«  *orau«gefefct 
würbe. 

$iefe  ©efefcgebung  unter  f Reibet  jwifdjen  2ßalbbenü&ung  «nb  SBalbabtreibung, 
SSBalbbevaftarton.  3n  «bftdrt  auf  bie  Senkung  be«  2öalbe«  unb  innerhalb  ber 
©renjen  feiner  (Sonfervanon,  räumt  fte  unferen  Erbaten  ben  weiteren  SpieU 
räum  ein. 

2>ort  aber,  wo  bie  SJenüjjung  übergebt  in  ba«  93ereicf>  btr  Abtreibung,  ber 
Umwanblung  be«  SEBalbboben«  m  Smerlanb  ober  fonfliged  lanbwirtf)f<$aftlicf)e«  «real, 
tritt  ba«  ©efefc  fyemmenb  faawifd)en,  forbert  Unterfucpung  unb  Prüfung  au«  bem 
großen  national ;  ötonomiföen  ©eftd>t«punf te ,  unb  baran  ir>ut  e«  meine«  ©ragten« 
Khu  wobl. 

3)enn  nidu  allein  na  er)  bem  engen  BDtapfiabe  ber  Anrdn  vor  ^oljmangel, 
ober  au«  einfeitiger  9lücfftcf>t  auf  bie  3nbufrrie  t)at  ber  (Staat  ju  interttemren,  wo  e« 

um  bebeutenbe  9Rinberung  ber  2Balbjld{r)en  Ijanbelt;  aud)  ba«  agrifole  3n* 
tereffe  iji  wcfentlitfc  beteiligt. 

2Öie  au«  anbern  Vänbcnt,  fo  liegen  und  auch  au«  bem  eigenen  ba»etifd>en 
iBaterlanbe  beutlidje  53ewcife  Bbr,  bajj  bort,  wo  unfluger  Sßeife  mit  bem  Stoben  ber 
3ßalbungen  »orqefcfyritten  würbe,  fruchtbare  ©egenben  ftcf>  in  Debungen  berwanbelten. 
3d>  batf  nur  mnweifen  auf  unfer  Styöngebirge  m  ftranfen,  burdb  beffen  Slbfyeljung 
blütyenbe  Üanbfrridje  in  einem  9Rafe  jurütfgefommen  ftnb,  worüber  ber  tfanbwirtr) 
billigerweite  einen  Klageruf  erhebt,  unb  woburet)  ber  SBobiftanb  eine«  ganjen  ©aue« 
in  feinen  ©runbfeften  ftd)  erfdjüttert  ftnbet ,  unb  id)  glaube  ber  Ueberjeugung  aller 
fltyönbewolmer  ©orte  ju  leiten,  wenn  icr;  fagc,  bafj  jeber  berfelben  gerne  einen  Xf)eU 
feiner  #abe  geben  würbe,  um  ben  tfamm  feine«  ©ebirge«  wieber  mit  Jödumen  bewar- 
fen ui  wiffen.  <S«  ifi  bef annt,  bafj  ber  SafferreidMum  einer  ©egenb  wefentlid)  be* 
bingt  ift,  burcr)  bä«  2Jorljanbenfe*m  eine«  SBalbe«.  2>ie  fteue^tigfeit,  welche  bie  SJdu* 
me  einfaugen,  e^eugt  Duellen  unb  ftructytbarfeit  ber  ßrbrinbe.  Defjfyalb  mufj  meine« 
©ragten«  jeber  6taat,  unb  wirb  aucr),  fo  lange  e«  ©taaten  gibt,  felbfi  im  3ntereffe 
ber  8anbwirtt)fd)aft  jeber  bafur  formen,  bafj  bie  5öalbfldd>e  im  ©anjen  nidjt  weiter 
t>erfd)Winbe,  al«  ber  grofe  nationalofonomifdje  ©eftdjtöpunft  e«  geftattet.  — 

Der  II.  $r.  $ r dfi b  ent.  6e.  £urcr;lauc$t  fyaben  nur  ba«  antieibirt,  wa«  td)  eben 
fagen  wollte ;  icr)  r)abe  nur  ben  ©eftdjWpunft  erörtert,  ob  wegen  be«  ^oljbebarfe«  aHein 
ober  wegen  ©egünftigung  bon  gabrifen  ber  Staat  @infc^rdnf ung  be«  ^rwat*(ligentr)um« 
eintreten  laffen  bürfe,  unb  t)abe  mkt)  be«fall«  negativ  au«gefprocr)en.  ^«  fte^t  auc^  in 
unfern  Äulturgefcfcen,  baf  e«  jebem  frei  fle^e,  feinen  SSklb  in  gelb  umiuwanbeln.  9?un 
fömmt  aber  bie  weitere  Bragt,  bie  i$  mir  ju  erörtern  erlaube,  ndmlic^,  welche  Sefd^rdn* 
fungen  be«  digcntyum«  finben  fiatt  au«  anbern  ©eftd^tspunften?  Unb  ba  gel)t 
meine  Meinung  furj  bcu)in,  baf  biefe  (Sinfcfrrdnfungen  am  jwetfmd^igflen  in  bem 
frühem  Äultur--©efe&*($ntwurfc  bejrimmt  worben  ftnb.  2)ic  6taat«regterung  ^at  ben 
cBtdnben  be«  9teicr;«  bor  mehreren  Sauren  borgefcfylagen :  *)  „Die  allgemeine  polu 
„jeilictH-  £>beraufftc^t  bat  fteb  über  alle  Salbungen  ui  verbreiten ;  fte  fann  jebo$ 
„nur  gegen  SSerwüfhtngen  unb  gegen  bie  au«  einem  3ufammen^ang  für  anbere 


•)  «c^auMniiae«  ber  Äaramct  bet  abgeotbntten  1828  »«nage  LXXOI  6.  300. 


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Urier  aBalbietoirttjfäjafhtng. 


107 


„Satbungen  Ott  fcuöföuf?  ^atte  beigefe&t,  „ober  »egen  ©ergfauen  unb  Uferbefes- 
tigungen ober  möglichen  ©efar)ren'/)  fo  »ie  auf  93e»achüng  beS  SJoHjugeS  ber 
„h»frburch  veranlagten  allgemeinen  forfrvolijeilieben  Änorbnungen  gerietet  frmt." 

„Tie  23en?irtbfchaftung  ober  SJenüfrung  freieigener  ^rivanvalbungen  barf  hic* 
„burch  »eber  befchränft,  noch  burch  anbece  (Sinmifdntng  ber  $orfl*  ober  $orfr|>oli* 
„jeibebörben  gefrört  ober  erf&mert  »erben.* 

folgen  Seftimmungen  über  bie  im  ©runb  *  &hnhcrclfeh  *  ober  $ibeieomif»»3$er* 
banb  ßetyenbe,  bann  Aber  ©riftungS*  unb  ®emeinbe*Salbungen. 

SltferbingS  fann  geboten  »erben,  baf  Salbungen  auf  ben  ©ipfein  von  Sergen 
nicht  ausgerottet  »erben  bürfen.  Die  äulturgefefte,  h>clcf)e  ben  ©albabtrieb  gefrag- 
ten, machen  auSbrticflieh  bie  Sebfngung,  baf  ber  Salb  in  „ftruchtbtingenbcS  Siefer* 
lanb"  umgeroanbett  »erbe,  $ßolijetlicbc  9?ücfftcf)tcn  auf  ben  Äachbam,  auf  bie  ©a* 
nitAtSverhAltniffe  bürfen  aQerbingS  eintreten  unt>  ich  habe  nur  befamvft,  baf  man 
bloS  wegen  $ol}U)eueruna.  volle  3Jenüfcung  beS  GigenthumS  verbieten  btirfe,  wenn 
fonfi  fein  anbereS  Sebenfen  befiehl.  (SS  ^anbtlt  fi$  r>ier  ferner  nur  vom  freien 
(figenthümer,  nicht  vom  Kernte  beS  ©runbberrn.  Die  Salbungen  ber  ©emeinben 
unb  Stiftungen  fielen  obner/in  unter  einer  befonbern  Stufftc^t. 

fcrbr.  v.  SB e Iben.  3n  ber  bisherigen  Erörterung  fcheint  mir  ein  @e|ichtS* 
*^unft  gana  unbertcfftd)tigt-  geblieben  ju  fein.  3$  glaube  nämlich,  bafj  eS  gerdbc 
ber  lanbnmt!)f($aftli<$e  ©efid&tsvunf t  unb  j»ar  biefer  allein  ifl,  nxl(r>er 
bie  «Regierungen  veranlajfen  bürfte,  bie  $rivat*Salbungen  unter  gewijfe  Huffuht  ju 
(teilen.  Seit  einer  SReir)e  von  3al)ren  ^abe  ich  in  Dberbayern  ©elcgenbeit  gehabt, 
im  ©ebiete  ber  ftorjtyotijei  bcSfallS  (Erfahrungen  ju  machen.  @S  fömmt  namentlich 
in  manchen  ©egenben  r)äuftg  vor  (unb  bicfeS  Uebel  ift  jiemlich  »eit  ausgebreitet,) 
bap  ©üter*6vefulanten  herumreifen,  unb  cinjelne  ©utSbefifrer,  bei  benen  fte  »ahr* 
nehmen,  bafj  fie  in  mißlichen  Vermögens  **Bethältniffcn  ft$  befinben,  bereben,  auf 
bem  3ertrümmcrungS»egc  !r>rc  ©fiter  um  tyotye  greife  ju  verauffern. 

(5S  »erben  bann  bie  Salbungen ,  »eiche  burch  »bbeljung  einen  bebeutenben 
baaren  Ertrag  in  «uSficht  pellen,  vor  «Hern  jertrummert,  unb  inSWerlonb  venvan* 
belt.  9fun  ift  aber  bie  Se»irtf>fchafhtng  fot^er  ©ütcr  vorjuglich  barauf  begrünbet, 
baf»  aus  ben  basu  gehörigen  Salbungen  eine  beftimmte  Quantität  von  ©treu  bejo* 
gen  »erben  fimnte.  DiefeS  SRitiel,  bie  Dünger  *  $robuftion ,  unb  ben  Ertrag  ber 
gelber  au  vermehren,  gel>t  aber  mit  ber  3ertrummerung  beS  ©uteS  verloren.  SllS* 
balb  »enbet  ft<h  jefct  ber  Sefifrcr  an  bie  fönigl.  Salbungen,  unb  »ill  auS  biefen 
feine  6treu  beaiehen. 

Seit  aber  biefe  nicht  vergrößert  »erben  fömten ,  fo  »irb  eS  nach  unb  nach 
unmöglich,  ben  noty»enbigen  Sebarf  an  ©treu  ju  liefern.  9»an  beftürmt  bie  fRe^ 
gierung  untr  ^orftdmter  mit  klagen,  bafl  bie  Defonomien  nicht  mel)r  im  gehörigen 
€tanb  err>aUen  »erben  fönnen.  (SS  fe^lt  felbft  nicht  an  gewaltfamen  Serfuchen, 
-  biefe  JBergünfKgung  ju  er3»ingen,  unb  bei  altjugrojjcr  5lachgiebigfeit  »ürbe  burch 
in  gTof«  ©tmu^Wi^ung  ber  Äach»uchS  in  ben  fönigl.  Salbungen  verfümmert,  »ie 


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108  Sterte  ftHgemelne  ®ifcu«g. 

biefl  in  ber  ©chrift  über  bic  fforftocrwaltung  ©aoern«  näher  enrwicfelt,  unb  in  3ah« 
len  nachgewiefen  ijt.  2)iefc  5Rücf|id>tcit  fmb  e«  tauglich,  welche  bic  Regierungen 
ju  ber  ernften  ßrwdgung  oeranlaffen  muffen,  in  wie  ferne  bie  abboljung  bec  tyn* 
vat-Salbungen  noch  weiter  gemattet  werben  fann  unb  barf,  wie  e«  feit  geraumer 
3cit  ber  Satt  gewefen. 

£iefe«  glaubte  ich  jur  @rgdn3ung  kr  ©aehe  fagen  ju  muffen. 

©taaWrath  glfcher.  3*  glaube,  bap  bei  biefer  2>i«fuffton  ein  £aubtgegcn* 
ftanb  überfein  worben  ift.  Sic  fprecben  »on  Vefchränfung  bc«  ^rioateigentbum« 
ium  3»erfe  be«  ©taat«.  Seföränfungen  muf  ftch  3eber  im  ©taat  gefallen  laffcn. 
Sßie  fömmt  nun  aber  ber  Sal beige nthümer  baju,  baf  er  jum  3wecf  unb 
Stufren  be«  ©taat«  bie  Senkung  feine«  ©gentium*  »orjugöweife  beföränfen  foU: 
Sarum  wirb  ntdr)t  berfelbe  Slnfpruch  an  bie  übrigen  ©nmbdgentfnimer  gemalt? 

Senn  ber  ©taat  ju  feinem  3wede  unb  für  ba«  allgemeine  53efte  <Sigentr)um«* 
fechte  befcbränfen  wia,  fo  fann  er  e«  nur  gegen  ©ntfc^dbigung.  ftinbct  er  alfo  eine 
9lu«ftocfung,  bie  man  atlerbing«  eine  $eoaftation  be«  Salbe«  nennen  mag,  nach* 
tyeiltg,  fo  mag  er  eine  fol$e  »erwehren,  aber  auch  ben  (Sigenibümer  bann  entfchä; 
bigen.  Sarum  foH  ber  ©runbeigent^ümer  allein  ba«  JDbfer  bringen,  burch  $fa«* 
ftotfung  unb  ©enüfrung  be«  ®runbc«  auf  anbere  Seife  oietteicht  auf  einen  bördelten 
Ertrag  ju  »erjicbten.  3$  fann  nimmer  glaubeh,  bafl  unter  aüra  UmftanOen  nach 
ber©taat«raifon  ein©ebot  fo  weit  gehen  tonnte  unb  bürfte,  ba£  einaelnen^ru 
»aten  eine  folche  Sefchränfung  ohne  (Sntfchäbfgung  jugemuthet  werben  fann.  !Hed>t6* 
unb  9lbgaben*©teic^eit  ifl  bie  erfie  «ebingung  einer  geregten  Verwaltung. 

$>er  II.  ^Jräfibent.  $ie  frage,  wie  weit  barf  bie  «ufftc^t  bei  ©taale«  ge* 
hen?  will  icr)  noch  mef>r  praftif^  beleuchten.  2>er  ©taat  ijt  aUerbfng«  babei  bc* 
tbeiligt,  baji  ba«  National -Vermögen  nicht  gefchmälert  werbe,  wa«  eintritt,  wenn 
Salbungen  einer  folgen  Schanbtung  unterliegen,  woburdj  ber  Ertrag  offenbar  unb 
nothwenbig  fich  »erminbert.  2>er  ©taat  ift  berechtigt,  eine  folche  Vcrwüfhmg  ju 
verbieten. 

Stemmen  wir  3.  55.  ba«  ©treufammeln,  wenn  ber  (Sigentbümer  feinen  Salb 
hiebei  in  ber  SJrt  benufrt,  bafj  er  bie  Oberfläche  be«  ©oben«  befchäbigt,  unb  ben 
£oljnachwuch«  unmöglich  macht,  bann  fehmälert  er  ben  SRan'onalrcichtbum,  unb  hier 
fann  befiimmt  werten,  bap  eine  fo(che  fchlechte  öewirthfehaftung  nicht  flattflnben 
bürfe.  (5«  tonnen  Tonfälle  bc«halb  fcftgefefct  werben. '  5>iefe«  gehört  ju  ber  forfi, 
Volijeilichcn  Shwrbnung. 

9*un  fommt  aber  bie  anbere  frage:  Senn  e«  ftch  baoon  hanbelt,  ob  Salbun* 
gen  auf  biefe  ober  jene  Strt,  auf  hohen  ober  niebern  ©chlag  benüfct  werben  foMen, 
barf  hi«  ber  ©taat  Sefiimmungen  treffen?  3ch  glaube  nein.  3<h  glaube  ferner, 
baf,  wenn  e«  ftch  feav<>n  hanbelt,  ob  ber  tJigenthümcr,  ber  fich  eben  in  Verlegenheit 
befinbet^  nicht  ben  Setrag  ber  «Renten  oon  mehreren  3ahren  abplagen  barf,  unter 
bem  Vorbehalt,  baf  er  in  folgenben  3ahren  bejxo  mehr  fchone,  bem  ooUfomraenen  (Sigeru 


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Uefctr  ©iilbbertirtfjfdjaffang.  109 

ttyümer,  (grunbbare  Stiftung«  *  ober  ßoramunalwalbungen  gehören  nid?t  hfehcr), 
biefe  Statictpation  |uc  momentanen  Erreichung  einer  leeren  JRente  nicht  »erboten 
w  erben  fann. 

S)iefc«  jtnb  in  allgemeinen  3ügen  bie  ©tenjen,  bie  nach  meiner  Slnftcht  in  9e? 
aiefjung  auf  bie  9hu)ung  ber  SGBalbungen  gejogen  werben  fotten.  <5«  if*  biefec  ®e* 
genftanb  in  «Itenburg  ai«  $rci«aufgabe  bchanbclt  worben,  unb  e«  ftnb  27  $rei«* 
Triften  eingelaufen,  wovon  eine  gefrönt  würbe.  3d>  tjabe  fie  noch  md^t  gefehen. 
<S«  wirt  fcljr  intereffant,  wenn  fcorfrverftönbige  über  biefe  SBerhÄltniffe  unb  über 
bie  allgemeinen  ©runbfäfce  fowohl,  al«  über  bie  fpecieHen  (Srenaen  ber  Staate 
oufficht  auf  $rioatwa(b'<5igentyum  ftcf)  vernehmen  lieffen. 

gorftmeiffer  Dr.  SRüllcr.  $er  private  forbert  al«  SBalbbefaer  bie  freie  ©e«- 
nutung  feine«  iSigentlnim«,  fo  wie  fte  bei  jebem  anbern  Sefi&e  befielt,  (fr  fann  fte 
in  foweit  anfprechen,  al«  bie  Statur  be«  SBalbboben«  unb  ba«  (Sigentljum  wie  bie 
(friftenj  feiner  SDWtbürger  nicht  gefarjrbet  wirb. 

So  wie  aber  Verlegungen  biefer  ju  befürchten  flehen ,  fo  ifl  aweifello«  bie  S)e* 
fchränfung  feiner  $retr>elt  innerhalb  ber  ©rertjen  unbebingter  Slothwenbigfeit  geredet* 
fertiget,  ja  unumgänglich  nöt^ig. 

Der  Staat  foll  bafjer  vor  9111cm  bie  gälte  normiren,  in  welchem  ber  privat; 
walbbcftfr  bie  Sicherung  ber  gefammten  SBalbprobutrion  gefa^rben  tonn,  unb  be«? 
halb  ber  Sefchranfung  unterworfen  werben  mufj,  unb  in  welken  berfelbe  biep  nicht 
iu  veranlagen  vermag,  unb  olme  auf  bie  allgemeinen  Staat«intereffen  nachteilig 
rinauwitfen,  am  auverläffiqften  geförbert  wirb,  £ierau«  get)t  bie  Scothwenbigfeit 
hervor,  ba#  alle  ^rteatwalbungen,  welche  jut  Haltung  ber  <£efunbl>eit  ber  Suft 
unb  ber  $ru<htbarfeit  ber  (Srbe,  fo  wie  für  bie  Sicherung  ber  ben  innern  ©ebarf 
befriebigenben  fcorfrprobuftion  unbebingt  nörtjig  finb,  ber  forftpoliaeilichen  Sefchrän* 
hing  unter jogen  werben  müjfen.  2>ie  forftpou'aeiliche  dinwirfung  auf  biefe  SEBalbun* 
gen  ift  unerläßlich  unb  unentbehrlich. 

SlUein  faß  in  allen  Säubern,  namentlich  auch  in  Savern,  gibt  e«  minber  ober 
mehr  ^frivatwalbungen ,  Welche  für  bie  eben  berührten  allgemeinen  3»ccfe  ber  Sßal^ 
bungen  im  Staate  nicht  beiuttragen  haben,  weil  ber  Staat  feine  93eebinbli<hfeiten, 
welche  er  gegen  alle  Bürger  in  ifycr  Oefammtheit  au  erfüllen  hol,  burch  bie  Sorge 
für  anbere  feiner  unmittelbaren  ßb^ut  anvertrauten  Salbungen  erfüat.  8ür  biefe 
SBalbungen  wirb  bie  greift  in  ber  Benüfcung  unbefchabet  ver  »echte  unb  Sin* 
fprüer/e  dritter  barauf,  fax  unbebingten  gorberung  be«  Söalbetgenthum« ,  welch«« 
bann  nur  in  fo  ferne  einer  allgemeinen  Sicherhcit«aufficht  unterworfen  werben  farm, 
al«  bie  Hrt  ber  ©eljanblung  auf  bie  übrigen  angrenaenben  SBatbungen  nachtheilig 
einauwirfen  vermag,  unb  befbalb  ben  allgemeinen  Jtulturgefe&en  entgegen  ficht. 

$ierburcr)  tritt  bie  «Privatwalb^robuftion  in  ähnliche  93err,ältniffe  mit  jebem 
anbern  Zweige  ber  Urprobuftion,  mobiftairt  burch  bie  SRatur  ber  gorfrobjefte. 


t 

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HO  93ier*c  allgenui«  ©ifcang. 

Pfarrer  <5tiglniat>r.  @«  mochte  3bnen,  meine  §errn!  vielleicht  nid^t imange* 
nefym  fevn,  auch  bie  Stimme  bc«  Sanbwirtb«  über  tiefe  wichtige  grage  ju  verneh- 
men ,  unb  bcpfyalb  will  icf>  tyre  ©ebulb  in  Hnfprucr)  nehmen. 

SBir  ganbwirtlje  betrauten  ben  SBalb  al«  einen  Sheil  ber  &mb  Wirtschaft,  aber 
immer  nur  nach  beffen  (Srtrag,  unb  jwar  au«  bem  einfachen  ©runbc,  »eil  wir  febr 
viel  ©clb  brauet  jur  93ejar/lung  unferer  Safien  unb  eigenen  Ü3equemlid)feit.  SBir 
muffen  nicht  auf  ben  ^Bruttoertrag,  fonbern  auf  ben  Reinertrag  feigen.  2>a«  Staat«; 
wirthfehaftliche  ift  Sact>e  ber  «Regierung.  Vit  gorftfultur  ift  nur  in  fo  ferne  cr* 
Wünfcht,  ol«  wir  ben  ©runb  unb  ©oben  nicht  beffer  benüfcen  fönnen,  unb  jebe 
8efdjranfung ,  bie  un«  in  93ejicl)ung  auf  bie  £eljbennfcung  gemalt  würbe,  war 
von  fe^r  gropem  Schaben.  Unb  febr  wei«li<h  hat  unfere,  Regierung  fogar  bie  9lu«; 
rottung  ber  jorfien  mit  einem  Privilegium,  mit  3cr>entfreir>eit  belohnt,  unb  jwar  mit 
«Recht.  £>ie  erfte  Jtultur  fotbert  fte.  Sfom  ftfceint  man  aber  jum  entgegengefefcten 
(frtrem  gefommen  $u  feon.  2Ran  will  befebränfen,  wo  nach  meiner  innigften  lieber- 
Beugung  feine  Sefcr)ränfung  vorfommen  fott.  Deswegen  wünföe  ich,  bap  in  biefer 
Sejietyung  nicht  blop  gorfrwirU)e,  fonbern  auch  ?anbwirtf)e,  unb  namentlich  JDefo* 
nomie  treibenbe  Sanbwirthe,  nicht  blop  ?anbwirtf)e  ber  JTfjeorie  nach,  geljort  werben 
möchten. 

^rafibent  v.  Älcb«.  ?affen  (Sie  mich,  meine  hochjuveretyrenben  £crrcn,  jur 
Beantwortung  ber  vorlicgcnbcn  gragc  2  (6. 26)  einen  (leinen  Seitrag  au«  ber  ®e* 
fehlte  meine«  Sktcrlanbe«  liefern,  freiließ  nur  in  flüchtigen  Umriffen,  wie  ßeit  unb 
Ort  e«  eri)eifc$en. 

2>er  ganbbau  im  preufftfehen  Staate  befanb  ftch,  wie  auch  in  anbern  Stönbern 
ju  Anfang  biefe«  3al)rbunbert«  in  einem  vielfach  aebunbenen  ßufianbe.  SBic  9Ran* 
che«  auch  jur  93erbcfferung  be«fclben  unter  ben  frühem  Siegenten,  namentlich  unter 
bem  gropen  Biebrich  gefchefyen  war,  c«  blieb  boch  immer  vcreinjelt  unb  von  ver* 
baltmpmapig  geringem  erfolge. 

$er  Sauer,  wenn  auch  nietet  mein-  geibetgener,  war  boch  immer  erbuntertljänfg/ 
b.  h«  an  bie  Scholle  gebunben;  er  befap  jum  gröpten  ^beile  fein  @igentr)um  unb 
fonnte  nid)t  einmal  über  ba«,  wa«  tym  von  ©ort  unb  Rechtswegen  gehörte,  über 
feine  perfönlidje  9lrbeit«fraft  frei  »erfügen,  welche  vorjug«weifc  bem  ©utSfycrrn  für 
gemeffene  ober  unciemeffenc  groljnbienfte  gehörte.  2Ba«  tl)m  tiefe  ton  ben  grüßten 
feine«  ^lei^eö  übrig  liepen,  nafym  ber  Staat  burch  Abgaben,  93orfpann  unb  Statu* 
raUieferungen  in  Sliifpruch,  unb  felbft  feinen  2)urfi  burfte  er  nur  in  ber  gutetyerrlichen 
Sdjanfftätte  füllen ,  fein  SRcljl  nur  in  ber  iljm  angewiefenen  3wang«mül)lc  bereiten 
Iaffen.   Schafe  ju  galten,  war  i^m  in  ber  Siegel  verboten. 

Sluch  ber  ©utätyerr  feinerfeit«  war  in  ber  £i«öofttion  über  fein  ©gentium  auf 
vielfache  2ßeife  befchränft.  —  3afylw<h*  wnb  Xriftrechte  feiner  Söauern  unb 
@ut«nachbarn  heberten  i^n,  an  ber  beliebigen  93cmu)ung  feiner  gänbercitn;  bie 
vermengte  unb  aerftücfelte  Sage  berfelben  erfchwerte  ibre  Scwirt^fchaftuna ,  unb 
felbft  bie  fonfl  fo  bequemen  örotynbienfie,  waren  ein  ^>emmfchuh  für  verbefferten 
2ßirtl)fchaft«betrieb.  ©eine  3nbuflrie  war  bureb  3^cntabgabeu  befeuert  unb  ge* 
läfymt,  unb  e«  gab  fein  Littel  ftch  von  biefen  Selafhtngen  unb  Sefchrdnfungen  ju 


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befreien,  ba  einet  gütlichen  GHnigung  ba«  3ntereffc  ber  ^Berechtigten  wibcrflrebte, 
unb  ba«  ©efefc  bie  jwang«weife  »ufhebung  theil«  gar  nicht  erlaubte  unb  theil«  an 
unerfüllbare  39ebingungen  banb. 

lieber  bie  Sewirthfchaftung  ber  $rivatforfien  übte  ber  Staat  eine  läfh'ge  SJor* 
munbfebaft  au«,  Der  ®ut«hcrr  burfte  fte  nicht  urbar  machen  unb  »arceliirenj  er 
burfte  au*  anbere  (Sinjelnoerfäufe  von  ©runbftücfen  nicht  vornehmen,  ^ieburch, 
fo  wie  burch  bie  &n«fchliefjung  aller  bürgerlichen,  vom  S3eft$  abeliger  ©ütcr, 
n>ar  ihm  bie  SJcoglidtf eit,  ftd)  bie  nötigen  ©elbmittel  nur  $Wf)ülfc  von  ©erlegen* 
Reiten  unb  ju  n>irtr>f4>aftlidr>en  SSerbefferungen  ju  verfchaffen,  au«ner)menb  erfdjwert 
unb  ber  2$erfauf«werth  feiner  ©eftyung  auf  eine  unnatürliche  Söeife  beruntergebriuft. 
Solchergeflalt  war  ber  Sanbbau  von  allen  Seiten  gebrüeft  unb  gefeffelt,  unb  fonnte 
ftdf>  ju  ber£öhe  nicht  aufzwingen,  weld)e  bie  geftiegene  3ntclligenj  unb  bie  geläu* 
terten  Sehren  in  biefem  ©ebiete  längfi  al«  erreichbar  bejetchneten. 

Da  lief  ber  14.  ©ftober  be«  3ar,re«  1806  bie  llnglücf«taufe  über  Neuffen 
ergeben,  unb  e«  begann  nun  jene  geiflige  SBicbergeburt  be«  gebrückten  unb  jermalm* 
ten  €>taat6,  bie,  in  alle  Steile  be«  veralteten  Staatdforverö  etnbringenb,  Sauled  unb 
Slbgcftorbcne«  au«fcf)icb  unb  frifche,  fräftige  8eben«feirae  hervorttico. 

3n  ber  iKeity  ber  benfwürbigen  Reformen  be*  innern  Staat«*  unb  93olf«leben«, 
bie  jene  dvoche  hervorrief,  nehmen  bie  Serhältniffe  be«  (Anblicken  ©  runbeige  n- 
thum«  nicht  bie  gcringfte  Stelle  ein.  Die  neue  ©eje&gebung  ging  von  bem  ©rnnb* 
fa$e  au«,  bajj  nur  bei  freier  ^Bewegung  be«  ©oben«  unb  feine«  Sebauar«  beibe  311 
gebeihen  vermögen. 

So  »arb  bann  ber  ©ebraud)  be«  ©runbeigenttjum«  für  frei  erftärt  unb  ber 
$cfi$  be«felben  auf  alle  SBeife  erleichtert.  3ebem  Skftfcer  würbe  mit  Sorbehalt  bet 
fteebte  feiner  Diealgiaubiger  gemattet,  fein  ©runbftücf  beliebig  ju  feilen  unb  ber 
Unterfchieb  be«  Stanbe«  hörte  auf,  ein  £inbcrnt£  be«  ©ütcrerwerbe«  3U  fevn. 

Die  ber  Snbufhie  nachtheiligen  SSerfauf«*  unb  9?Är)rredr)te  würben  Wefentlid) 
befchränft ,  unb  bie  bi«herigen  Ginfebränfungcn  in  Senkung  ber  $rivatfor|ic  ganj 
aufgehoben.  —  Der  2anbmann  warb  von  ber  Saft  be«  SSorfpann«,  ber  Natural* 
fourage  unb  S3roblieferungen  befreit.  Gin  anbre«  ©efefc  h°&  ben  Bühlen*  unb 
@etränfe*3wang  auf,  gegen  (£ntfd)äbigung  bei  erweiölichem  Schaben,  $ür  ben 
(«üterverfehr  warb  burcr)  bie  Skraujjcnmg  ber  bi«  bar)in  unveräußerlichen  Staat«* 
guter  ein  weitere«  Selb  geöffnet.  2$on  ben  Sehen«*  unb  Sibeifommifr*  Söerhaltniffen 
würben  manche  brücfenbe  tfnb  einfchrAnfenbe  93eftimmungen  entfernt  unb  beffen  gäng* 
liehe  Äuflöfung  möglich  gemacht. 

<5in  wichtiger  ©egenftanb  ber  neuen  ©efe&gebung  war  ferner  bie  (Sinfcbran* 
fung  unb  ref».  Aufhebung  beT  jahlreichen,  für  bie  ©obenfultur  überau«  nachtheiligen 
^emcinycuen  uno  vccrvuuten. 

Da«  ©efefc  geht  bavon  au«,  baji  jebe  ©emeinh<it«theilung,  worunter  e«  nicht 
nur  bie  Aufhebung  bet  von  ©emeinen  unb  ©runbbcfifcern  acmeinfchaftlieh  au«gc* 
übten  S3cnü$ung  lanblicher  ©runbftücfe,  fonbem  auch  bie  Aufhebung  ber  SBeibe*, 
Streu* unb  Jpol|fervituten  verficht,  §umS3eflen  ber  2anbe«fultur  gereiche;  e«  tä&t  ben 
Sewei«  be«  ©egentheile«  nur  in  bem  einigen  Salle  ju,  wo  eine  bi«her  gemeinfehaft* 
liehe  ©efahr  ber  Scfchäbigung  ber  Subfianj  nach  ber  Reifung  ben  Ginjelncn  tref* 
fen  würbe. 

@«  geftattet  iebem  einzelnen  Teilnehmer  bie  $rovofattou,  ohne  bie  übrigen  3U 
zwingen,  bie  unter  fich  befiehenbe  ®cmeinfcr)aft  aufsuheben,  beren  Sföfung  jebod)  burch 
eine  anberweitiae  jweefgemä^e  (Sintheilung  ber  in  ber  ©emeinfehaft  verbleibenben 
©runbfiürfc  nach  3Rögltchfeit  erleichtert  unb  vorbereitet  wirb. 


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112  SJietle  a^mtint  (Sifcnng. 

$ie  Hu8etnanbetfcjumg  felbfl  erfolgt  nach  bcn  3^cilnc^muit9«red)t<n  bed  Gin* 
jelnen,  bereri  9Jta(?  bei  ^eibeberechh'gungen  in  (Ermanglung  urfunblichcr  ober  jubifat* 
madiger  33cftimmungen,  theild  nach  bera  10  irrigen  Seftfcftanbe ,  itnb  tyrf»  nacr) 
bem  i)uechwinterung$fujje  ermittelt  wirb. 

@6  wirb  babei  auf  bic  3ufammenlegung  bec  jerftreuten  unb  aeiftücfelten  ©runb? 
fhicfe  unb  überhaupt  auf  eine  wirtbfcbaftlicbc  Sage  berfelben  möglichfi  3Jet»ad>t  ge- 
nommen, urtb  bet  gänjlidje  Slbbau  einzelner  3nrreffenten,  aß  ein  nüfclichea  Littel 
ju  biefem  3wecf  auf  aUe  julöpige  »ife  begünftigt. 

£>ie  (Einführung  neuer  ©emeinheiten  unb  Servituten  ift  iiid^t  für  immer,  fon? 
bern  nur  auf  beftimmte  ^erioben  gemattet.  Um  enblid)  auch  ba,  wo  eine  voUjtän- 
bige  Separation  noch  nicht  in  ben  Sßünfdjen  unb  93ebürfniffen  ber  $h«ilnebmer 
liegt,  wenigffend  bie  au6  einer  unbefiimmten  unb  unbegrenzten  SluSübung  folebec 
©erechtfamen  ftd)  für  bic  «Kultur  ergebenben  9iachtheile  $u  entfernen,  ift  bic  (Ein- 
febränfung  berfelben  unb  ir)rc  geftjiellung  auf  ein  befh'mmte«  9)Jafj  unter  gewiffw 
sJDfa£gabcn  ge|iattet. 

(Sin  anbereä  ©efefc  erHdrt  alle  auf  bem  ©runbbeftfre  hafienben  Natural*  unb 
©elbleijhmgen,  Saubemien  unb  Setynttn,  fo  w>ie  bie  2)ienfte  für  ablösbar,  ledere 
in  fo  tr*it  fit  auf  Slrfcrnaljrungen  ^«ften  unb  nicht  etwa  bie  Statur  öffentlicher  la* 
ften  ^aben,  ober  aud  bem  ©emeinbe*  ober  ^rochiaUSJerhältnifj  entspringen.  3n  Sc? 
teeff  ber  (Entfchäbigungaart  fmb  jur  (Erleichterung  be$  Verfahrend  für  beibc  Steile, 
ebenfo  wie  bei  bcn  «Separationen  mehrfache  Huögleicfmngömittcl  an  bic  4?anb  gege* 
ben.  Sie  fann  nach  Umftänben  in  Sanb,  «Rente,  .Kapital,  ja  felbß  in  einer  tlojjen 
Äompcnfation  gegenfeitiger  Seiftungen  unb  Saften  begehen. 

(Snblich  waren  e*  bie  perfönlichen  93erh<Utniffe  ber  fletnen  Sanb* 
bewohne r,  welche  burch  bic  neue  ©efejjgebung  eine  gänzliche  llmgefialtung  er- 
fuhren. 3h"  unftchrc  Sage  hatte  bisher  bei  biefer  jablreicbcn  Jrlaffe  be6  Sanbvolfcä 
jeben  2luffd)mung  ber  Sktriebfamfeit  niebcrgchaltcn  unb  fte  in  bec  SBagfcbaale  ber 
innern  Staatöfräfte  faft  ohne  alle  ©eltung  gelaffen.  —  £ic  5Hbfchaffung  ber  @ut*< 
untertbanigfeit  war  ber  erffe  Schritt  m  biefer  9lcform ;  ber  jweite  fcie  JRegulirung  ifyrer 
93erhältniffe.  C£aö  ©efefc  verlieh  allen  fogenannten  Saffitcn^ultur*  unb  3e\U%id)U 
bauern  bad  freie  unb  »oHfidnbige  (Eigentum  ihrer  §(cfernahrungen,  ec*  hob  gleich- 
zeitig aUc  SRaturalbicnffe  unb  guteherrlichen  Berechtigungen  gegen  (Entfchäbigung  auf. 

£ie$  ungefähr  fmb  bie  ftunbamentalbefh'mmungen,  auf  benen  bie  Sanbc$fultur< 
©efe&gebung  *jjreuffen(*  beruht;  bic  übrigens  im  (Einzelnen  nach  ben  abweichenben 
SBerfaffungen,  3uj}änb*n  unb  Bcbürfniffen  ber  »crfchiebcncn  Sanbe*tl)ctle  mannigfach 
mobiffjirt  finb.  2)ie  3u8fül)rung  berfelben  ift  in  ben  einzelnen  s|;rovinjen  in  bie 
$änbe  befonberer  SBehörben,  ber  ©eneral«  unb  SpejialfommifTionen,  refp.  ber  9te* 
gierungen  gelegt,  beten  JDrganifation,  Sefugniffe  unb  SSerpflichtungen,  bann  bic  ©er ? 
faljrungöweife  burch  3nftruftionen  na*  aWa^gabe  ber  befonbern  Serhöltniffe  georb* 
net  finb.  (ii  ift  babei  wegen  ber  (vigenthümlichfeit  biefer  ©efefcgebung  auf  bie 
nothwenbige  93erfchmcljung  juribifchcr,  abminifiratioer  unb  öf onomifch  *  tcchnifchec 
Elemente  Sebacht  genommen,  unb  für  bie  (Erleichterung  ber  JRechtäforraen  geforgt. 

©ine  ber  größten  Sdjwicrigfeiten  auf  biefem  ©ebiete  liegt  unfircitig  in  ber  Un? 
ftcherheit  unb  SHangelhaftigfett  ber  ofonomifeben  Slbfcha^ungd^unfi,  bie  ihre  9Jer* 
vollfommnung  t)on  ber  2Biffenfd>aft  unb  einer  möglich^  fcielfeitigcn  Prüfung  unb 
58efprcchung  erwartet.  2)ie  angewanbten  9lb|cj)ä0ungögrunb|a$c  bürfen  bal)er  nicht 
ald  ©cheimnip  behanbclt,  fonbem  muffen  vor  badgorum  ber  £)cffcntlichfeit  gebraut 


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lieber  SefeUiguRg  ber  Jtultur ;  £inbtminr.  113 

»erben.  35ief  gefdn'eht  bei  unferen  «u«einanberfe&ung«>$3ehörben,  inbem  fie  gehalten 
fmb,  biefc  ©runbfdfce  jufainmenjufiellen,  unb  burch  bat  2>rud  jur  aligemeinen 
Jfamtniß  311  bringen.  — 

3Ran  bat  biefer  ©efefcgebung  unb  ihrem  »erfahren  mancherlei  Vorwürfe  ge* 
maa)t.  —  SBer  wollte  jie  von  ollen  SÄdngeln  unb  SWifgriffen  frei  fpredjen,  unb  wo 
in  überhaupt  ein  SWenfchenwerf,  ba«  ganj  frei  bavon  Wdre?  —  8ber  jweierlei 
wrnigften«  barf  fie  ft<h  von  ihren  ©egnern  nicht  nehmen  laffien.  S>a«  (Sine  ift  bie 
Sortrefjlichfeit  ihrer  ©runbibeen,  ba«  Hnbere  —  ein  rebliche«  ©ireben  nach  größerer 
Sollfommcnheit  ffion  bem  Ee&teren  jeiqcn  jahlreiche,  auf  SBerbefferung  tiefe«  wich-- 
«igen  Bweiae«  ber  ©efrftgebung  abjwecfcnbe  SJerorbnungen  unb  Deflorationen,  bie 
au«  einer  forgfdltigen  93enü$ung  ber  gefammelten  Erfahrungen  hervorgegangen  fmb, 
e«  jeugt  auch  bavon  bie  ßeffentlichfeit,  ber  fie  bie  ^rinjipien  ihre«  «erfahren«  au«* 
fielU.  Unb  wa«  bie  @runb*3been  anlangt,  bebarf  e«  ju  beren  9ted>rfertiaung  nod> 
bec  SBorte  in  einer  fo  erleud)teten  ©erfammlung,  bie  feit  ben  ad&t  3a^ren  itjre«  $e« 
ftehen«  ihre  ©lieber  oftmal«  gewedtfelt,  in  feinem  Hugenblirfe  aber  ben  ©eift  ver# 
Idugnet  hat,  ber  fie  aud)  heute  befeelt,  —  ber  ©eift  ber  SBahrljeit,  bor  Humanität, 
bei  Freiheit  unb  eine«  raftlofen  gortfa>ritte«  ?  —  2Ba«  aber  mehr  al«  alle«  llcbri* 
ge  geeignet  erfcheint,  tiefe  ©efefcgebnng  in  ihr  wahre«  Weht  ju  flellen  unb  felbfi 
ihre  ©egner  mit  ihr  au«juföhnen,  baö  fmb  ihre  großen  fegen«rei(hen  Erfolge.  — 

©eftatten  Sie  mir,  meine  #erren!  bei  biefem  nod)  einige  Smgenblitfe  ju  ver* 
iveilen,  unb  3hnen  Einige«  bavon  au«  einer  $rovinj  mitjutheilcn,  mit  beren  9?cr> 
haltniffen  ein  mehr  al«  20  jährige«  amtliche«  ^Birten  mid)  vertraut  gemacht  hat. 

Da«  ©ro^h«jogthum  *J?ofen  mit  feinen  1.158,000  Einwohnern,  t>on  benen 
etwa  */«  bem  flavifd)en  Stamme  angehören,  tft  von  ber  Watur  vorjug«weife  auf 
ben  Sanbbau  gewiefen,  ber  bei  bem  vorherrfchenb  fruchtbaren  93oben  unb  gcmdßigten 
Älima  bie  aRuhe  be«  ©ebauen«  hinreichenb  lohnt.  —  Die  «Waffe  an  fleinen  Sanb* 
wirken  bilbet  ben  Überwiegenben  XtyH  feiner  Sevölferung,  bie  felbfl  in  ben  jahl* 
reiben  fleinen  ©tdbten  meinen«  au«  Sleferbürgern  befteht. '  —  Der  bei  weitem 
aröpte  V^til  biefe«  fcmbvolfe«,  mit  Dienften  unb  anberen  gut«l)errlid)en  Saften 
uberbürbet,  bei  perfönlicher  Freiheit  ohne  fefkn  Seft&flanb  in  «rmuth  unb  Olm* 
macht  verfunfen ,  befanb  fid)  bei  SBieberbefifrnahmc  ber  ^rovinj  in  einer  Diel  flag«» 
licheren  Sage  al«  in  ben  alteren  ?anbe«theilen,  bie  um  fo  troftlofer  erfeJbien,  al« 
Jahrhundert  lange  ©ewöhnung  fie  bagegen  abgeftumpft  ju  haben  fdjien.  Sftid)t  viel 
beffer  würbe  ber  «nbau  auf  ben  größern  ©ütern  betrieben,  bie  feiten  von  ihren 
Eigentümern  felbft  bewohnt  unb  bewirthf^aftet,  in  ben  #dnben  1  —  3  jähriger 
^dchter  ober  Hbminifrraioren  immer  mehr  ihrem  9tuine  entgegengingen. 

Die  mächtigen  8ortfd>ritte,  welche  bie  Sanbwirihfchaft  in  ben  benachbarten  8anbe«< 
theilen  gemalt,  gingen  Ijin  fafi  fpurlo«  vorüber,  unb  wo  fiefc  bei  Einzelnen  ba« 
3 ir eben  nad)  einer  rationellen  2Birthfc$aft«Weife  regte ,  ba  fanb  e«  taufenb  $inber* 
niffe  an  riefgewurjelten  SBorurth^^*»  üblen  ©ewohnheiten  unb  an  ber  llnjahl  »on 
©emeinheiten  unb  ©ervituten. 

©o  fanb  bie  8anbe«rulturgefe$gebung  biefe«  8anb  vor,  unb  »on  ihrer  Einfüh* 
rung  batirt  fleh  eine  neue  Epoche  für  feinen  Äulrurftanb,  ber  feitbem  unglaubliche 
gortfehritte  gemalt  hat.  3)ie  8lu«führung  biefer  ©efe^e  im  ©rof herjogthume  *ßofen 
umfaßt  trft  einen  20jdhrigen  3(itraum. 

E«  fmb  wdhrenb  be«felben  über  24^00  Saflbauernhöfe  mü  einem  burchfehjitt* 
Ud)en  «efteftanbe  von  50—60  borgen  regulirt,  b.  h-  w  ein  freie«,  unbefd)rdnfte«, 
blo^  mit  einem  3«n«  befd)werte«  Eigenthum  verwanbelt,  gegen  6  9RiU,  ^anb.unb 

8 


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114  vierte  atfgtmeine  <£tyn«g. 

©pannbienfitagc  neben  andern  9?aturalleifrungen  abgelöfet,  über  5  5WiU.  borgen 
gänjlich  feparirt  unb  mehr  alö  t  SRttt.  9Rorg,cn  von  »ergebenen  barauf  laftenben 
®runbgerechtigfeiten  befreit  9Hit  ben  9tegultrungen  ift  überall  eine  fpcjielle  Sepa- 
ration, fowofjl  ber  Sauern  mit  bem  Qominto,  all  unter  fid>  »erbunben  werben,  unb 
c6  ift  Riebet  jum  evibenten  Sortbeil  beiber  Steile  möglich  geworben ,  einen  grojjen 
Sbcü  ber  dauern  auf  entlegenen  unb  tenbalb  in  ber  Kultur  »ernachläjjigten ,  wie« 
wohl  »on  9?atur  gut  befcr)ajfenen  $(>eilen  ber  ftelbmarf  abjubauen,  wo  fte  in  ber 
SRitte  ihrer  Sehlingen  unb  boety  nicf>t  311  entfernt  *on  nachbarlichem  Seiflanbe 
wohnen. 

(SolAergcftalt  fmb  gegen  8000  bäuerliche  £öfe  im  Abbau  entftanben.  Die 
©emeinbeiuvj Teilungen  baten  ferner  bie  in  einem  in  ber  geiftigen  Kultur  fo  fel?r 
jurütf gebliebenen  Sanoe  boppclt  erwünfehte  (Gelegenheit  geboten,  für  bie  Secbeffcruwg 
ber  Vant|d)uUeticer  -  Stellen  m  forgen.  @£3  finb  auf  biefe  SÖeife  niefn  weniger  ale 
1460  begleichen  Stellen  mit  überhaupt  11,360  borgen  2anb  unb  370  tyU.  jähr* 
lieber  Diente  botirt. 

Son  allen  ben  Sebenfcn  unb  Seforgniffen,  bie  man  ben  Operationen  ber  San* 
bedfulturgefcfce  entgegcnaeftcllt  l)at,  hergenommen  oon  bem  ärmlichen  3uftanbe  ber 
Sauern,  ber  großem  jtoftfpieligfcit  ber  @nterwirtl)fej)aften,  bem  Langel  an  arbeiten- 
ben  Rauben,  unb  ber  burdj  bie  Scfchränfung  auSgebchnter  2ßriben  bebrobten  Schaf* 
Haltung,  »on  allem  bem  l)at  bie  Erfahrung  nicht*  beftätigt.  —  2)er  Sauer,  ob? 
gleich  urfprünglich  arm  unb  nur  auf  bie  eigenen  Ärafte  angewiefen,  ift  in  bem 
©enuf*  einer  ungewefyrten  Selbftftänbigfcit  nicht  untergegangen,  fonbern  wofjlfyabenb 
geworben.  Äoftfpieliger  ift  alleTbingö  bie  91$irtbfd>aft  burch  ben  Sßegfatl  ber  bäuerlichen 
itienfte  für  bie  ©utdherrn  geworben,  aber  im  ©runbe  nicht  teurer,  wenn  man 
bie  (Srgebniffe  freier  Arbeit  mit  benen  ber  grüner  »eraleicht,  unb  bie  Sortheile  freier 
Didpojuion  gehörig  »eranfehlägt.  Üßa*  aber  bie  Soften  ber  AuGcinanberfcfeungcn 
felbjt  Detrifft,  fo  werben  biefe  burch  bie  großen  Sortheile  einer  richtigen  Sermcffung 
unb  Sonittrung,  burebbie  Seenbigung  jahttofer  Streitigfeiten  unb  bie  §erfteUung 
fefier  unb  (jeorbnetcr  Scrhältniffe  met)r  alö  aufgewogen. 

<£«  ifl  ferner  erwiefen,  bafj  ftd>  feit  ben  Äuöeinanberfe&ungen  unb  jum  Xr>eil 
in  ftotge  berfelben  bie  3ar)l  ber  ?anbarbeiter  oermehrt  hat,  wär)renb  ber  Arbeitslohn, 
Alle«  gegen  einanber  erwogen,  ie&t  auch  nid>t  höher  fieht,  ale  er  oor  20  unb  mehr 
Sohren  fianb. 

@«  ift  enblid)  unbestrittene  $hÄtfÄ*es  ba&  fidr)  bie  SoUprobuftion  in  ber  $ro- 
»inj  unb  jwar  »orjugSweife  auf  ben  gröfjcrn  ©ütern  nicht  nur  nicht  »erminbert, 
fonbern  nach  üRenge  unb  ®üte  oermehrt  hat,  ohne  baburch  bem  anbern  Sieh  unb 
bem  ®etreibebau  Abbruch  ju  thun.  Ueberhaupt  hat  ftch  ber  3«ftanb  ber  ^rooinj, 
inÄbefonbere  be6  platten  8anbe4 ,  wäh^nb  ber  »ergangenen  jwet  De jennien  auf  eine 
überrafchenbe  SBctfc  gehoben.  2Benn  auch  im  Allgemeinen,  fowot)l  auf  großem  nlö 
fletnern  ©ütern,  noch  c*e  2>rcifelberwirthfchaft  »orherrfcht,  fo  ift  fte  boch  bureb  er* 
weiterten  ftutterbau,  htnjtliche  SBeiben  unb  frdftigere  Sief  erb  cfiellung  unb  Düngung 
bebeutenb  oerbeffert,  unb  eö  fehlt  nicht  an  Seifpielen  mufierhafter  ffiirthfchaft.  5)ie 
htrjjeitigen  fachte  unb  forglofen  Serwaltungen  ber  gröjj ern  ©üter,  burth  ben  2Beg* 
fall  ber  bäuerlichen  Ditnfte  unb  bie  übrigen  in  $olge  ber  9u0etnanberfe$ungen  ein« 
getretenen  llmwaljungen  aller  bisherigen  2ßtrtr)fdt>aftd « Serh^lmiffe  faft  unmöglich 
gemacht,  haben  langjeitigen  Pachtungen  unb  ber  ©elb|tbewtrthfchaftung  ^la$  ge« 
macht. 

3ene«  ftumpfe  ©ichgehenlafjfen  in  hergebrachten  formen  unb  ©eleifen  »er* 
fchwinbet  immer  mehr,  unb  ed  regt  ftch  bei  ben  grüjjern  unb  fleinern  Sanbwirthen 
ber  6inn  für  einen  oerbefferten  SBtrthf<haftöbetrieb.  —  Saufmbe  oon  9»orgen  un* 


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tieftet  gefeitfgnng      JcuUiuk  $inbermffe.  115 

ganabarer  $3rüd)e  unb  anbere  fafr  nufclo«  gewefenen  ©runbfiücfe  ftnb  urbar  'ge* 
maqjt,  unb  in  8elb  ober  SBicfe  vcrwanbclt.  2)er  vermehrte  Sofylftanb  ber  üanbbe^ 
wotyner  f)at  feine  »orange  SRüchvirrung  auf  ben  ßultanb  ber  Stabte  geaufkrt, 
von  beren  9lufnarjtne  bie  vermehrte  Jöevölferung,  ber  lebhafter  geworbene  9J?arft* 
verfeljr  unb  bie  geftiegenen  greife  ber  ©runbftücfe  geigen.  3n  ber  ganzen  *ßrovin$ 
ift  bie  Bevölfcrung  nun  über  20  Sßroj.  unb  ber  *.ßrei«  bc«  ©runbeigentfjume«  min* 
beften«  um  80  $roj.  geftiegen.  Tic  (Smancivation  ber  Sauern  ift  auch  auf  ü)ren 
moraliföen  3uftonb  nity  otyne  wohltätigen  (Sinfiufj  «blieben.  3n  bem  ©cbanfen 
be«  freien  Chgentfyum«  liegt  ein  wunberbärer  ßaubtr,  ber  bie  3nboleni  verf<f)eud)t, 
alle  fctylumraernben  Ärafte  jur  Sfyatigfeit  erwerft,  unb  baburefc  ben  erjten  Jteira  ber 
fiMicjjen  SJereblung  pflanzt.  2)a«  Streben  nadj  SBerbefferung  ber  dufteren  Sage  ftil)rt 
auf  gletfr ,  JDrbmtng  unb  ffiirtbfd)aftlid>feii,  unb  legt  fo  ben  ©runb  jur  SJerbeffe* 
rang  be*  inneren  affenf^en.  2>te  eben  gefdnlberten  golgen  fmb  allerbing«  nid>t 
ohne  manche  JDvfcr,  namentlich  von  Seiten  ber  ®ut«f>errn  pi  erreichen  gewefen, 
welche  btefelb«  —  bie  ©eredjtigfeit  ert)etfd^t  bie#  Sefenntnifj  —  im  SlUgemeinen 
mit  liberalem  Sinn  gebracht  haben.  ber  wo  gibt  e«  etwa«  ©ropeö  unb  @utc«, 
wa«  oljne  Äamvf  unb  Dpfer  errungen  »erben  rann?  £ler  ift  wenigfien«  ber  Sota 
in  bem  erhöhten  allgemeinen  2Bot)lftanbe  nicht  lange  ausgeblieben.  —  SBSad  icr> 
hier,  meine  hochverehrten  sperren!  Von  ben  wohltätigen  8rüd)ten  ber  »reufj.  Van 
be«fultur*®eje$gebung  au«  einer  Sßrovin*  berietet  habe,  ba«  ailt  von  ben  übrigen 
ältern  Üanbe«thcilcn  nur  nod)  mer)r,  »eil  fte  bort  langer  befreit. 

3dj  will  ben  Änt^eil  niefct  laugnen,  ben  bie  Segnungen  eine«  langen  Brieben« 
unb  ber  gediegenen  Huffiarang  an  tiefen  glütflicfccn  ßrgebniffen  ^aben;  id>  frage 
aber,  wa«  wäre  ber  Sanbbau  in  meinem  ÜBaterlanbe  heute,  wenn  noq>  ba«  alte 
Stifte»  von  Saften  unb  Ueffeln  ihn  brüdte?  Sßürbe  ber  grieben,  "würbe  bie  ffiiffen« 
fdjaft  ir)re  Segnungen  t)aben  entfalten  tonnen?  SBBad  hilft  ba«  Steigen  ber  Sonne 
bem  ©ewofjner  bet  tiefen  gelfentftfler,  beren  dauern  ihren  bclebenben  Straelen  ben 
Eingang  vertoebren?  Unb  bann  ift  nicfyt  au  vergeffen,  bafj  ba«  agrarifd)e  ©efefc 
in  ber  «Biege  be«  Unglücf«  geboren,  auch  trübe  unb  fummerbotle  Sage  erlebt  hat, 
ehe  e«  jum  SWanne  erftarft  ift.  93iel  ift  auf  biefem  2Bege  für  bie  Stufnar/me  be« 
Sanbbaue«  gefdjehen,  aber  allerbing«  no$  nid)t  Sitte«.  ©«  gibt  aufar  ben  95c^ 
fchranfungen  unb  iöelaftungen  noct)  anbere  Äultur«t)inberniffe  ju  befeitigen,  reelle 
in  ber  Statur  be«  !Wenfcr)en  unb  be«  Soben«  begrünbet  ftnb.  @«  barf  beren  33c* 
feitigung  feineötoeg«  ber  j$<it  unb  bem  freien  2ßillen  ber  3nbibibuen  allein  übcrlaffen 

2)er  heutigen  Staatdregierung  genügt  bie  bequeme  3Rarime  be«  laisses  aller 
ebenfo  wenig,  al«  bie  entgegengefe^te ,  einer  angftlicr/cn  ©evormunbung.  3l)re  Huf* 
gäbe  f$,  auf  gefe^licf^em  ffiege  ber  ^rivatinbnftrie  bie  99al)nen  ju  ebnen,  il)r  ju 
«f>ülfe  ui  fommen,  unb  vor  StÜem  bie  Selbftt^atigfeit  ber  Regierten,  für  bie  (Srrei* 
cBung  be«  Staate»»ecfe«  in  Unfvruch  ju  nehmen.  9lud)  in  biefer  iBeuefyung  fuc^t 
bie  «Regierung  meine«  SJaterlanbe«  l)inter  ben  gorberungen  ber  3eit  ntc^t  iurücfju* 
bleiben.  Unabld$(id>  tvirb  für  neue  8tbfa^tt)cge  unb  erleichterte  Gommunifation«* 
mittel  geforgt.  @in  neue«  ©efefe  t>at  bie  53enü$ung  be«  fliepenben  SBaffer«  jur 
iöerbefferung  ber  53obenfultur  geregelt.  3ur  görberang  ber  ?anbroirtbfd)aft  in  3:t)c 
orie  unb  ^Jrari«  ^aben  fic^  in  allen  tyrovinien  ja^lrdc^c,  größere  unb  Heinere  93er * 
eine  gebilbet  unter  bem  Sd)u$e  ber  uiegierung,  bie  ibnen  buref)  ^rridjtung  eine« 
Sanbe«*£)efonomicfollegium«  für  bie  ganje  SWonarc^ie  einen  roirf famen  Scntralvereint* 
gung«puntt  erteilt  l>at. 

Seit  3al>ren  »erben  bebeutenbe  Unterfhtyungen  au«  Staat«faffen  für  lanb»irt^* 
fchaftlid>e  3»ede  alliai)rlidj  ver»enbet.  (Sin  umfaffenber  ^lan  ju  iljrer  93ermcl)rung 
unb  3»ecfraapigen  9Jer»enbung  ift  gegenwartig  entworfen.  93or  9Wcm  ge^t  bie  ?lb* 

8* 


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116  ®>«tf  affgemeine  ©tfrung. 

ficht  bal)iii,  burch  (Stricbrung  lanbwirtljf^aftlic^cr  Schranftaltcn  verriebenen  Um* 
fang«,  neben  ben  fdwn  bcjW)enben,  für  bie  weitere  Serbreirunabcr  lanbwirlhfchflft' 
liefen  Äenntnijjfc  ju  forgen  unb  fo  bie  grope  9lu«beute  ber  äßiffcnfchaft  jum  ©c< 
meingute  be«  iBolfe«  ju  machen. 

€o  ift  SKanehe«  bereit«  gethan,  9Rancbe«  vorbereitet  unb  im  SBerfe  begriffen. 
3)töge  ber  Gimmel  biefe  ©eftrebungen  meiner  unb  aller  im  ähnlichen  Sinne  wirfen* 
ben  Regierungen  unfer«  teutfeben  SJaterlanbe«  jum  Rommen  ber  8anbn>irtf)fct)aft 
fegnen ! 

£>ber*3ufrt§**Murator  Sßieft.*)  #tit  «Hecht  ifi  bic  grage  2  unter  bie  erften 
aufgenommen;  fie  ifl  «jifh-cttig  bie  erfte,  unb  verbient  «16  foldfjc  von  allen  teut* 
fc^en  $orfh  unb  Kanbwirthcn  aneTfannt  ju  werben ;  benn  wer  möchte  c«  bejwcifcln, 
wa«  6cine  sDfajcftät  ber  «Rflnig  von  SBürttemberg,  unftreitig  ein  eifriger 
©eforberer  ber  Sanbwirtftfcijafr,  in  feinem  erflen  organifchen  ßbiftc  vom  18.  9tovem* 
ber  1817  ju  ©einem  2*olfc  fvraeh,  ba$  bic  ganbwirthfchätf  nur  in  bem  ©rabe  blühen 
fönnc,  in  welchem  bec  Sanbmarm  unb  fein  ©runbeigenthum  frei  ftnb,  ba  bann  nur 
öfterer  bic  Brüste  feiner  mühevollen  Strbeit  voll  ernbten  fann.  5)iefe«  (Sbift,  c« 
verfünbete  bem  hocherfreuten  SBolfe  bic  wor;lu>ätigften  (Sntfehliefmngen. 

£urd)  ein  jweite«  Cibift  vom  nämlichen  Jage  würben  bie  fieibeigenfdjaft,  bic 
ungemeffenen  Frohnen  unb  bte  (Srblchcn  aufgehoben,  bie  gemeffenen  groljnen,  ©il* 
ten,  ledere  ju  einem  gewijfen  betrage  für  ablööbac  erflärt,  unb  ein  umfaffenberc« 
«blöfungögefcfc  nad;  bem  etwa  juncfjmcnbcn  33cbürfniffc  be«  äSolfe«  jugeftcfjert. 

Sic  Stueflüff«  Der  $erfonal*?cibeigcnfd)aft  würben  unentgeltlich  aufgehoben,  aber 
bie  berechtigten  gut  entfehäbiget.  ?lud)  für  groljncn  unb  Seeben  (alte  fteucrartige 
Abgaben)  erhielten  biefelben  eine  angemejfenc  (SntfchAbigung ,  20  unb  in  gewiffen 
gällen  20  ifac^e,  woju  bie  vormaligen  Pflichtigen  ba«  10  *  unb  16facf)c  beitrugen. 

9foch  ifi  aber  in  SBürtemberg  bie  ?anbwirtl)fchaft  gebrüdt  burch  ben  9fatu* 
ra(*3ctycitten,  burch  ben  bcücfenbften  aller  3*hentcn,  ben  ?Roval*3«hentcn, 
burch  bie  a$iehweibe**Rcchte  unb  burch  bie  33annred)te.  9?ur  allein  bie 
burchlaud)tigcn  ^enn  Surften  von  Zfyuxn  unb  Sari«  unb  von  Surften* 
berg  unb  einige  Heinere  Be^cntbeftfecr ,  unb  barunter  auch  ba«  fiofpital  in  Sin* 
bau,  ba«  im  württembergifmen  Cberamtc  Bettnang  3^nten  befifct,  gingen  mit 
bem  guten  ©cifriele  ber  girirung  be«  3ehenten,  b.  i.  ber  ScrwanVluna  be« 
nrofjen  3ehenten  in  eine  ftanbige  ©ilt,  unb  be«  «einen  3chenten  in  eine  ftanbige 
©elbabgabe,  unb  swar  ber  erftaenannte  Sürft  fcr;on  vor  circa  15  3at)"n  voran. 
£ie  3*h* ntftrirung  f)at  in  ben  ©ejirfen  be«  obengenannten  Surften,  unb  auch  in 
Savern,  wo  fie  in  ben  ©taartbejirfen  Durchgeführt  ifi ,  fet)r  wohltätig  gewirft. 

Sefen  wir  in  ber  teutfehen  ©efchichtc  unb  in  alten  Urfunben,  fo  ftnbcn  wir,  bafc 
folche  Uebergange  gewöhnlich  immer  burch  gütliche«  Uebereinfommen  vermittelt  unb 
fo  ber  Sriebe,  bie  Hinfracht  unb  gegenfeitige  Siebe  am  Söcften  in  Jleutfchtonb  er* 
halten  würben.  3«h  Wünfchc  nicht«  fehnlicher,  al«  einen  folchen  freunblichen  großen 
Sergleich,  wobei  aber  befonber«  auf  bie  (Spaltung  eine«  tüchtigen  »auernftanbe« 
getrachtet  unb  ba«  3erfttcfefung«*6vfiem  fern  gehalten  wirb. 


)  'JiütMffirntc  9trtf,  Wfl^e  toit  f>itr  na*  »rt.  27  fcfr  ©totttten  ou«ju9«»fife ,  itbo*  mit 
ttnfltänbntfn  ©orttn  U{  $mn  «ebner«  (  jnitt(?filfii ,  i|l  im  !t>pnaB.-53cten  de  dto.  12.  Oft«*« 
1844  »p.  41  einhalten. 

,  Wnm,  b,  Sieb. 


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lieber  ©«feitigmig  *et  Äuttnr ^inbettifffe .  |J7 

Söcr  möchte  an  bei  ©eneigtheit  Setner  «Waieftät  be«  äöniq«  tion 
SBürtemberg  zweifeln,  Hllerhö  chflwelche  erft  im  vorigen  3af>rc  ein  banf* 
barft  $u  erfennenbe«  3eicf>cii ,  wie  febr  «fröchftbenfelben  an  ber  Erleichterung 
beä  Baucrn«Stanbed  liege,  burd)  bie  Bcrorbnung  gegeben,  bap  bie  ©iltablötunqen 
in  fön.  ÄamcraUBejirfcn  auf  alle  mögliche  Söeife  erleichtert  werben  fetten. 

$ann  wenn  bie  erhabenen  ©runbftye  unb  Hnftehten  be«  äönig«  in  feinen 
(stiften  verwirflicht  fe&n  werben ,  wirb  ber  Sinn  für  Schönheit,  wofür  £>ert 
2ÖirtI)|*cf)aftöratc;  aßanief  (ftch*  Seite  86)  vorgcjtern  fo  vortrefflich  gefproc^cn 
bat,  auch  bie  württembergifeben tfanbwirt&e  beleben ,  jumal  fiel)  folcger  in  Ober* 
f  er)  wa  ben,  namentlich  bei  ben  Seffent  fchöner  (Sinöben,  b.  i.  arTonbirter  ASöfe, 
ieet  fäon  jeigt. 

Sr.  S)urchl.  £err  ftürft  von  £5ettingen*2iJallcr  fleht,  mit  (Sntjücfen 
babc  ich  Vortrage  be«  £crrn  ^raTtbenten  von  Stiebt  bie  grofje  9luö. 

bebmtng  vernommen,  Welche  ber  2(rronbirung  in  bem  ©rof»h«aogtr)ume  *)Jofen 
geworben  ift;  bie  grage  bed  ©runb  *  3"fammenhanged  war  für  mich  Mit  jeher  tot 
©egenftanb  vielfachen  Stochbenfene}  nnb  forgfilriger  Beobachtungen. 

9Nir  warb  ©elegenhcit,  bie  SBirfungtn  ber  ®ürer$ufammenlcaung  (Slrronbt*. 
rung)  in  einer  wichtigen  ^rovinj  Bavernä  3U  [eben,  unb  biefe  Sirfungen  haben  in 
mir  bie  Ueberjeugung  befräftiger,  bap  burch  jmccfmäfjige  ?lrronbirung  neben  bem  lanb> 
i9trthf<hAftlicbcn  iH*of)tfianl)c  auch  btc  ÜRoralitat  wefentlicb  geförbert  wirb,  unb  §war 
aue  bem  einfachen  ©runbe,  weil  bei  ben  mit  minber  befchwerlicber  Bcwirthf<haftung 
arronbirten  ©ütern  in  ber  Siegel  bie  gamilie  311  Bebauung  bc$  Boben«  hinreicht/ 
bad  nachtheilige  (Clement  ber  2)ienftboteit  auö  beten  Scr)oofje  verbannt  wirb,  unb 
an  bie  Stelle  eine«  peinlich  gemixten  ^äudlid>en  Greife«  bad  reine  unb  fchöne  %a> 
milienteben  wieberfchrt.  Snjwifchen  fmb  namentlich  in  unferm  Baterlanbe  höchft  ehren» 
werthe  Bebcnfen  laut  geworben,  unb  3 war  in  ber  boppclten  Begehung,  a(*  fönne 
bie  totale  ürronbirung  in  Bauern  unb  ber  von  ihr  unzertrennliche  £inau*bau  eine« 
£<d>ö  ober  &chu$heild  ber  ^>öfe  einmal  bie  2lbminiftration  erfchweren  unb  bann  bie  2Ro- 
ralität  gef^hrben.  (Sd  wäre  höchft  banfendwertf),  wenn  ber  £err  '-PWrfibenr  ün«  eröff* 
nen  wollte,  ob  in  jener  ^rotum,  welche  ba6  (Srperimcnt  nach  fo  großartigem  2Rajj* 
ftabe  vollfuhrt  hat,  wirflich  bie  gehegten  Beforqnijfe  ftch  erwarten,  ober  ob  bort  viel* 
mehr  bie  entgegengefefcte  BorauSfcfcung  ftch  beftdttigte.  — 

fßräfibent  von  Älcbö.  3er)  tarnt  baö,  waö  Sr.  3>urcr)l.  |um  Sortheil  ber 
Slrronbirung  unb  ber  Abbauten  gefprochen,  nur  im  «ollem  SRafie  au©  mehrjähriger  &/ 
fahrung  betätigen,  ich  ft',mc  fchr  tie  Einwürfe,  bie  von  vielen  Seiten,  nament* 
lieb  von  Seite  ber  Slbininifttation,  gemacht  würben,  inbeffen  muß  ich  fjefteben,  cnU 
fpringen  fic  mcijtenS  nur  ber  Bequem lichfeit  ber  Beamten.  2Ran  fagt  j.  B.  wie 
fod  cd  mit  ber  polizeilichen  Vtufftdu  werben,  wenn  bie  Bauern  fo  weit  aufteinanber 
gebaut  jtnb?  0*  habe  aber  foldjen  Bebenfen  bie  $rage  entgegen  geftettt,  ob  benn  bie 
6taatebürger  ber  ^olijet  wegen ,  ober  nicht  vielmehr  bie  $olijei  ber  Staatsbürger 
wegen  ba  fe»? 

SÄait  fagt  ferner,  cd  fet?  für  abgebaute  ©emeinben  nicht  möglich,  bic  ftnftalten 
für  leibliche«  unb  geifHge«  SSoljl,  Schule,  Äirche,  Spitäler  jc.  in  bem  9Rapc  ju 
benü^en.  flber  auch  bavon  fann  ich  «oerjeugen.  2)ie  Erfahrungen 

auch  anberer  ^rooinjen,  namentlich  Schleften«,  geben  Beifpiele  Von  abgebauten 
Xerfern,  wo  bie  6cr)ulen  eben  fo  gut  unb  beffer  botirt  jtnb  unb  häufiger  befucht 
werben,  al«  bei  gefchloffenen  Dörfern. 


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118  ©irrte  allgemeine  Sifruna,. 

25ie  erwähnt,  ifl  in  itrtfcrcr  ^rovinj  ofntgefähr  \  Xtytii  ber  regulirten  Säuern* 
työfc  abgebauet  in  nid>t  ju  weit  au«einanber  getrennten  einzelnen  £öfen,  fo  bafi  tie 
Gommunffanon  nicht  unterbrochen  unb  nachbarlicher  Seiflanb  in  Unglü<f«fällen 
leidjt  ju  erreichen  Ift. 

3n  neuerer  3«t  hat  man  bei  und  bie  Abbauten  mit  gutem  Erfolge  fo  einiurict)* 
ten  gefugt  bafj  einjelne  $öfe  gruppenweife,  ju  3  ober  4,  jufammen  gefteUt  »erben, 
fo,  bap  fie  in  vorfommenben  gälten  leicht  einanber  beifie^en  fönnen  unb  bie  Seftyer 
bodj  ben  SJortheil  genieften,  inmitten  ihrer  ©runbftütfe  ju  wohnen. 

Diefj  ifi  ungefähr,  wa«  id>  über  bie  fo  eben  angeregte  ftragc  ju  fagen  fyabe. 

6t.  Durchl.  $ert  ftürft  von  £>ettingen*2Ballerftein.  Danf  für  bie 
fo  eben  vernommenen  golbehen  ffiorte.  (S«  wirb  ba«  au6  fo  hochachtbarem  unb 
fompetenten  SÄunbe  JU  unferer  Äenntnifj  gelangte  in  Samern  fegen«voÜ*  förbernb 
auf  eine  hochwichtige  -Üiafjregel  jurüeftvirfen. 

3ch  barf  nicht  vorau«fefcen,  bafi  bie  wehrten  Üflitgliebet  biefer  SBerfammtung 
von  ienen  Verträgen  über  bie  Slrronbirung  Äenntnffj  genommen  höben ,  tt>clcf>e  vor 
einigen  3af)ren  au«  meiner  fteber  in  ba«  Zentral« Statt  be«  lanbwirthfehaftlichen 
herein«  für  Samern  übergingen.  @ie  entwicfeln  bezüglich  ber  Soqücje  be«  9!rron* 
birung«fvftem«  jene  (frfatjrungen,  welche  ich  ju  fammein  (Gelegenheit  gehabt,  welche 
fieb  mir  auf  amtlichem  unb  fonfrigem  SBege  barboten.  3n  ber  *ßrovinj,  welche 
meiner  unmittelbaren  Deining  anvertraut  war,  fanben  unter  meinen  Äugen  mehrere 
totale  Slrronbirungen  üatt ;  3eh  fage  „totale",  ba  e«  befanntlich  3  (Gattungen  von 
Slrronbirungen  gibt,  flurliche,  b.  b-  fetotheilmeife ,  parjielle  unb  burchareifenbe, 
alle  waren  von  einem  (frfolge  begleitet,  ber  jebe  Erwartung  überftieg.  So  3.  S. 
fanb  f«h  eine  verarmte  ©emeinbe  vor,  worin  beinahe  feine  ftamilie  langer  al«  ein 
ober  jwei  3ar)re  ber  ©ant  ju  entgehen  hoffen  burfte.  Die  ©emeinbe  entfchlof  fich 
jur  gänjlicben  Slrronbirunq ,  fie  trug  allein  or)ne23eir)ülfe  bie  Äoften  ber  Cperation 
mitteilt  Aufnahme  eine«  Jlapital«. 

9?ad>  4  jähren  fing  man  bereits  an,  bie  Strronbirung«fcr)ulb  abzutragen,  bann 
ging  es  an  bie  (Sinjelfchulben,  unb  gegenwärtig  nach  faum  15  Jahren  ift  auch  bie 
ganje  SWaffe  älterer  Darlehen  bejaljlt,  ja  e«  ftnb  fogar  von  9Rancr)en  bereit«  ©elbcr 
audgclcbnt  werben.  Die  Urfaehe  ifi  fehr  einfach,  fte  beruht  auf  ben  unwiberfpreehlichen 
Wahrheiten,  welche  mein  ©ortrag  au«fpricf>t,  nämlich  auf  bem  Doppelfajit  ber  bef* 
feren  Sobennufcung,  unb  ber  Verminberten  Setriebdfoften.  2fueh  in  Hbftcbt  auf  Wo* 
ralität  war  bie  SStrfung  eine  unbefefcreiblich  günftige  unb  biefe  fittliehe  Scrbefferung 
fanb  ftatt,  nicht  auf  Soften  ber  Anteiligen 3,  fonbern  $anb  in  Jpanb  mit  fteigenber 
geiftiger  SBereblung.  Ucberbaupt,  tritt  man  in  bie  Schule  einer  arronbirten  (Gemcinbe, 
fo  wirb  man  nicht  nur  bie  Äinber  weit  vortrefflicher  geartet  unb  unterrichtet  al« 
jene  ber  nicht  arronbirten  JDrte,  fonbern  auch  jene  ber  (Sinjelr/öfe,  fowohl  hinftchtlich 
ber  äufjeren  Grfcheinung,  al6  im  SBiffen  unb  im  Sereiche  ber  Sittlichfett  weit  vor* 
angeformten  ftnben,  gegen  iene  ber  jufammenhängenb  gebliebenen. 

3ch  wicberhole  e«,  baut  trägt  wefentlicf)  ba«  fdwn  erwähnte  Äudfcbeiben  ber 
Dien^boten  au«  bem  Familien  *  Äreife  bei.  Sohl  feinem  auGübenbcn  2anbwirthe 
fönnen  bie  traurigen  Srfcheinungen  verborgen  bleiben,  Welche  ftcr)  in  3Kittc  ber  bie* 
nenben  Älaffe  in  ftet«  wachfenbem  9J?af e  offenbaren,  unb  jeber  weif,  welchen  fchau« 
berhaften  fönfhiß  biefe  klaffe  auf  ba«  ganje  ^>au«wefen,  voqugdweife  aber  auf  bie 
5tinber  übt.  9ßo  nur  einmal  ba«  Sebürfnw  3 ahlreicher  Dienstboten  verfehwunben  ifi, 
Wo  ber  3ktet  unb  bie  Butter  mit  ben  jtinbern  allein,  unb  nur  &u  gewiffen  Reiten 
mit  3uhülfcnahmc  einjelncr  Xaglöhner,  ba«  gelb  bebauen,  ba  wirb  am  Slbcnbc  gc* 
lefen,  e«  wirb  ba«,  wa«  bie  Äinber  in  ber  Schule  vernommen,  wieberholt  unb  ge* 


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119 


mein! am  befpro$en;  cd  hütet  ftch  fo  ein  füllet,  gottedfüccbtiged,  qiäubtflee,  aber  auch 
t>erflanbiged,  »n  feinen  Umgangsformen  jarted  £eben,  bejfen  wohlttjätigec  Schimmer 
aud)  auf  ben  betrieb  ber  9Btrtl)fd)aft  unb  auf  ben  2Bot)ljtanü  im  ©anjen  jutüct 
wirft.  3*  mar  fo  frei,  biefc  2$atfa$e  Ijier  ju  beeubcen,  »eil  fte  nicht  nur  für 
Samern  ein  feerielled,  fonbem  au*  für  bie  8anbwiru)fchaft  *on  Seutfcblanb  ein  all* 
gemetned  unermeßlich*  3ntereffe  behauptet. 

*ßräTtt>ent  t>.  fllebd.  3n  S3ejuq  auf  ben  (Einfluß,  ber  in  biefer  Schiebung 
auf  bie  Letalität  flatt  ftutet,  wollte  ich  nur  noch  bemerfen,  bap,  wie  auf  bec  einen 
(Seite  bad  gefeflige  3ufammenkben  bur*  ben  erleichterten  Sludtaufch  ber  3beeu, 
tur*  abfdjlief enbe  fReibung  ber  Sitten,  manche  95ortt)eite  für  bie  93ilbung  gewährt, 
auf  ber  anbern  Seite  baffelbe  au*  man(t)e  Safter  unb  ®ewobn!;citen  erjeugt,  benen 
ber  (Sinjelne,  mefjr  ifolirt  im  S*ooße  feiner  ftamilie  tc beute  ÜRenf*  nicht  fo  au£ 
gefegt  ift.  So  habe  ich  namentlich  in  unferer  ^rovinj  bie  (Erfahrung  gemacht, 
bap  gerabe  ber  größere  JKjeil  ber  93erbrecr)er  »ergebener  9(rt  weniger  aud  einzel  - 
nen £öfen  r;er»orgegangen  ift,  ald  gerabe  aud  Orten,  wo  bie  ÜRenfctycn  in  große- 
rer  9lnjat)l  beifammen  leben,  namentlich  aud  ben  fleinern  Stätten.  3*  glaube, 
baß  biefed  auch  jur  33cftdtigung  ber  eben  geäußerten  3t  n  ficht  bienen  fanu. 

Oberamtmann  rjri^.  3*  möchte  nur  bie  grage  aufwerfen,  wie  ju  vereintem 
fei;,  wenn  biefed  3ufa«nmenlegen  einmal  Statt  gefunben  bat,  baß  nicht  wieber  93et- 
einjelungen  entfielen?  2>iefe  fteage  ijt  böchft  wichtig  unb  wäre  fet)r  intereffant, 
baß  einer  ber  $errn  aud  bem  Wajfau'fchen ,  wo  folct)e  3"frt«tt«umlegungen  Statt 
gefunben  I)aben,  und  nähere  Sludfunft  geben  würbe.  9Ran  legt  jwar  jufammen, 
allein  et)  ijt  fein  ®cfefc  ba,  welches  bie  ©utd'(Somplere  für  immer  alfo  »erbinbet. 

grf/r.  t».  SKal^an.  3n  SWecflenburg  ift  bie  3«ftücfelung  »erboten. 

%i\)x.  ».  SBöllwartr).  3er)  fann  ba«  ©emerfte  fcoflfommen  befidtigen.  Slucb 
bei  und  hat  man  angefangen,  bat)in,  wo  9llleinr)Öfc  neben  ben  Dörfern  befteben, 
unb  wohin  man  feinen  Dünger  f*affen  fonnte,  £aufer  ju  bauen,  unb  biefe  al« 
jufammengelegte  ®ütcr  beffer  ju  bewirtschaften.  SBic  haben  aber  auef)  bie  (frfat)* 
rung  gemacht,  baß  gerabe  bie  hinter  von  folgen  ©eböftcu  bie  vorzüglichem  waren 
unb  viel  weniger  bie  S*ule  »erfaumten.  2)er  ®runb  mag  wot)l  in  bem  Oefagten 
liegen. 

JDber*3ufHj*^orurawt  SBiefl,  9lur  in  $3ejiet)ung  auf  JDberfchwabcn  wollte 
ich  mir  einige  Sorte  erlauben.  Da  beftebt  bad  Slrronbirungd*  ober  93ereinöbungd> 
i'i'ücm  f*on  feit  30  3al)rcn.  (Sd  würbe  nachgeahmt  bem  Scifpiele  eined  geiftlichen 
dürften,  bed  dürften  r>on  Kempten,  worüber  eiiie  fetyc  lefendweru)e  Scofchüce 
beucht,  unb  ich  muß  betätigen,  baß  alle  ÜBocthcile,  bie  biefem  Sttfteme  jugefchrieben 
werben,  ni*t  bloß  in  93cjicbung  auf  bie  S3eförberung  ber  Äultur,  fonbem  au* 
auf  bie  SWorafttät,  wad  bad  £ochfte  unb  £eiligftc  ift,  jt*  »ollfommen  erprobt  haben, 
unb  ed  wünfehen  nun  in  unferer  ©egenb  Siele  wieber  eine  fo(*e  gänjlichc,  nicht 
bloß  halbe,  Slrronbirung  vornehmen  ju  fönnen. 

3>iefe  Sereinöbung  würbe  nämlich  ganj  auf  friebli*e  SBeife  bur*  Äraft  bec 
Ueberjeugung,  unb  nicht  bur*  ®efe$gebung  »ollfianbig  babur*  ju  Stanbe  gebraut 


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120  allgemeine  «(fcaBg. 

bajj  bie  Seute  eine«  Dorfe«  jtdj  vereinten,  bie  größeren  $artl»'cn  ifyrer  Käufer  ab* 
bred;en  liefen  unb  auf  tyre  (Sinöben  I)inau«bauten.  60  beftanb  aud)  fein  3wang. 

Pfarrer  Stiglmabr.  Slucfc  icfy  erlaube  mir  311  bemerfen,  bajj  in  Samern, 
100  ftcfc  arronbirte  ©üter  befmben,  bie  SJioralität  weit  beffec  feij,  al«  in  Störfern, 
fc«  ift  bafjer  nidjt«  beffer,  al«  $u  arronbiren. 

Äricg«ra«)  ».  Hattorf  f.  9tor  fetyr  wenige  2Borte  erlauben  6ie  mir  $u  be* 
merfen.  3m  Allgemeinen  beftöh'ge  \$,  bafj  au$  im  #annöberiföen  bie  Agrifultur* 
gefe&gebuitg  mit  berjenigen  Neuffen«  fo  jiemlicr)  6d>ritt  gehalten  unb  tic  erfreu* 
ltd)fte  SBirfung  gehabt  \<xt.  Die  beffere  3ufammenlegung  ber  ©runbfrürfe  ber  ein* 
jelnen  $eft&et  fjatte  in  bielen  gäHen  föon  früher  auf  bem  2Bege  ber  Vermittlung 
bei  un«  ftatt  gefunben,  unb  ba  jeigte  fec^  ber  wol>ltf>5tigfte  (Sinfluf ,  unb  i$  bin 
überzeugt,  baf  ba,  wo  bie  ©efefcgebung  nic^t  etwa  fdjon  in  anberer  Art  ber  über* 
madigen  3crfiücfflung  bed  ©runbeigentfyum«  entgegen  gewirft,  fein  Wittel  ange* 
meffener  fet;,  berfelben  }u  begegnen,  al«  folefce  «rronbirungen.  ©ne«  aber  fel)lt 
uu6  noefc ,  um  eine  gröfjere  görberung  ber  Äultur  ju  bewirten ,  nämlicfc  ein  ®e* 
fefc,  wcld>e«  bie  Sßafferjüge  regelt.  3$  berftetje  barunter  nidjt  nur  foldje,  welche 
eine  gute  93ewä|Terung  bollfommener  möglid)  machen,  fonbern  aud>  folcfce,  welche 
bie  Benüfcung  ber  SBäffer  beförbem,  unb  jwar  in  einem  2Rafe,  baf  au$  bon 
bem  Ueberfluffe  be«  Sßaffer«  bon  gerne  r)er  folgen  ©egenben  geholfen  werben  fön' 
ne,  Welche  Langel  baran  tyaben,  —  e«  »erftefft  ftd>,  foferne  junäcfcft  feine  polijri* 
liefen  53ebenfen  entgegenftetyen,  fowie  gegen  bollftänbige  (*nifd>äbtgung  babur^  ?ei* 
benber,  aud>  unter  gehöriger  a3erücrtufctigung  etwaiger  näherer  2lnforu<$c  Dritter. 

<£r.  Durd&l.  £r.  gürf»  bon  JDettingen*2Ballerftein.  <§«  würbe  um  ben 
(iinfluf  gefragt,  ben  baö  Arronbiren  auf  bie  SWobilftät  ober  Uninobilität  bc«  ©runb* 
beft&e«  übe. 

2öürbe  ba«  Arronbirung«fbftem  nur  befielen  fönnen  ^anb  in  #anb  mit  einer 
ba«  ©gentium  unnatürlich  oannenben  ©efefegebung ,  fo  Korten  <Sie  fürwahr  nid)t 
mid)  bemfelben  ba«  3Bort  fprecfyen.  €?tet«  war  id>  entfe^iebener  ©egner  alljubevor* 
munbenber  ?egi«lation,  unb  ftetd  war  mein  fefter  ©laube,  fünftlidjeö  ^emmen  ber 
freien  Bewegung  in  fragen  be«  3Wein  unb  Dein  entfprecfye  Weber  bem  ©eifte 
unferer  Seit,  nod)  bem  wol)l»erftanbenen  3nterejfe  ber  Hgrifultur.  Jflber  gerabc  ba« 
ift  ba6  iVlerfwürbigfie  ber  Slrronbirung,  ba^  fte  tr)re  ©ewä^rfcj)aft  in  ftdj  felbfl  trägt, 
©d^renb  3.  JB.  in  unferem  Vaterlanbe  in  ben  nidjt  arronbirten  ©egenben  bie  3er* 
fhicfelungen  in«  Unenblic^e  gelten ,  bleibt  bte  SBobensertljeilung  unferer  arronbirten 
©üter  in  ifyrer  ungetrübten  Sungfrdulicljf eit,  unb  jwar  au«  bem  einfachen  ©runbe, 
weil  arronbirte  ©üter  feine  Rodung  jum  Serftufoln  barbieten.  2ßa$  lo^nt  ben  3«* 
trümmerer?  Die  ^atfac^e,  baf  bei  parjellirten  ©ütern  bie  ©runbftüde  an  ja^lreidje, 
oft  an  50  aud)  60  Kacbbarn  grenjen ,  baf  alfo  in  ber  Dtegel  jebe«  berfelben  einen 
Siebtyaber  flnbrt ,  ber  bafur  neben  bem  reellen  au$  einen  relativen  Sßertf)  —  einen 
«ffection«^rei6  —  $u  jaulen  geneigt  ift. 

3n  arronbirten  ©egenben,  meine  bereiten  £erren!  fd)Wihbet  biefer  gefteigerte 
SBert^.  (§3  fann  bort  bon  einem  arronbirten  ©ute  nur  abgetrennt  werben,  entweber 
um  ein  anbercö  Slrronbirte«  $u  »ergröfern,  ober,  um  jwifc^en  mehreren  arronbirten 
@üt«m  wieber  ein  Arronbirte«  entfielen  au  laffen. 


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ttettt  Wütet «  Hrt e tibi r u n a c n .  191 

3Boju  h»«  b«mmenbe  93erorbnungen?  $ie  Hrronbirungen  hebern  bie  93er* 
mehrung  ter  Seft&tbümer  nicht ,  aber  fit  leiten  biefe  Süermchrung  auf  eine  fcrrcctc, 
ben  rationellen  8anbwirthfchaf  Inbegriffen  entfprechenbe  $abn ;  eine  arronbirte  -War* 
hing  fann  au«  30  in  90,  auch  iOOOüter  jerfaUen,  beren  jebe«  feinen  SBejtyer  n<tyrt; 
unb  alle  90  ober  100  werften  wieber  arronbirt  fet?n,  wie  in  einer  Statt  oft  ein 
(harten  ooer  ein  Sauplap  brei  au  et;  »ier  in  fid>  gefdjloffene  9lnwefen  hervorruft. 

Äifhi  ber  9Jarional*£)ef onom ,  nicht  ber  grofie  6taatdjwed,  nur  3ener  hat  bie 
Hrronbirungen  ju  beflagen,  ber  al6  jertrümniercr  ex  professo  auf  bad  Unglüd 
feiner  Mitbürger  fpefulirt. 

Unb  wa^rlicr)  biefe  tflaffe  t>on  3Henfchen  toerbient  feine  SHufftyt. 

Dberamtmann  $ri&.  3$  bebaucre  i'chr,  bafj  id>  gefielen  mufj,  gegenteilige 
Erfahrungen  gemalt  ju  haben.  9Bir  haben  früher  meift  arronbirte  ®üter  gehabt, 
unb  feit  fie  fcon  bem  Scrbanbe  frei  finb ,  fangt  man  an ,  ju  jerfrücfeln ,  unb  biep 
geht  fo  fort,  bi«  am  (Snbc  fein  @ut  mehr  »orhanben  ift. 

Wachbem  ber  I.  §err  $rafibent  bemerft  h«ne,  bap  bie  3eit  »orgerüeft  unb 
e*  fchon  i  Uht  fety,  würbe  bie  6ifrung  gefdjloffen. 


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120 


/fittfte  rtUflemftnr  ^t^tin0. 

Olm  5.  OUoUx  1844. 

£er  I.  #err  $U4fibent  eröffnete  bie6i&ung  mit  ber  SJefanntmatfcung,  &)  baf 
»Ott  (Seite  be<5  {lofmarfcrjaUamt*  ängeorbnet  fei?,  bajj  man  bei  bem  morgigen  geft 
mat)le  ni(f)t  in  Uniform,  fonbern  fn  Gtoilfratf,  *j?antalon,  ©trumpfen  nnb  <5$ul)en 
erföeinen  Ijabe. 

b)  35ap  6e.  Äonigl.  ^ o^eit  ber  $rinj  Suitpolb  ben  SBorfianb  mit 
ber  Mutation  ber  9Jerfammlung  um  3*/a  Ul)r  empfangen  »erben.  ÜDie  SRitgUe; 
ber  »erben  ba^er  erfudjt,  ft<$  um  3  Ut)c  einjufinben. 

c)  2)afj  bad  <&eneral«(£omite  bed  lanbn>irrl)f<$aftKc$en  äJereineä  ber  SBerfamnu 
luug  eine  fteßgabe  jugebadjt  Ijabe.  (5$  ifl  ber  erfie  Z\jt\[  über  ben  (anbmirt^fdjaft- 
liefen  3ufianb  fo  Samern,  melier  rjeute  t>eru)ei(t  werben  toirbj  ber  jroeite  Htyeil 
wirb  mit  bem  Scripte  folgen. 

Der  I.£err  *Pt4fibent  fdt)ct  fort:  3$  labe  ben  $rn.  Sanbrityer  unb6tabt* 
fommiff&r  ©  e  r  jt  n  e  r~  au*  3ngolftobt  ein,  feinen  angefunbigten  Vortrag  über  bic 
frage  3:  ifi  in  aßen  ©egenben  Seurfölanbe  ba*  $etürfniß  an  [anbwtrn)fe^aftli^en 
^anbarbeitern  gebeeft?  ju  galten. 

?anbri<$ter  unb  ©tabffommiffär  ©erftner: 

2Df«n  id>  in  blefer  r)o<t)veret)rlid)en  Qerfammtung  auftrete,  am  jur  Beantwortung  biefer  8104« 
mein  «Sdjerjleiu  beitragen,  fo  ift  c6  reiner  $atriotif?mue\  ber  mir  ben  SRntb  bajn  gibt,  unb  bie 
fefie  Heberjeuguug,  baß  viefe  Beantwortung  auf  einen  ber  Wationalöfoncmie  t>cd>ft  mistigen  (Hegen; 
flaub  bie  «ufmerffamfeit  lenfeu,  unb  mandje«  beffer,  ale  id),  unterridjtete  SRitglieb  jn  ernfleu  nnb 
vielleicht  folgenreichen  tBetradjfnngen  veraniaffen  bärfte. 

Sie  id)  von  meinem  @tanb»unfte  an«,  welcher  innig  mit  bem  ffloht  unb  ©ehe  meiner  Ämt6-- 
untergebenen  verwebt  ift,  meine  Umgebung  fowobt,  al«  meine  91a<bbarverh«Itniffe  fenne,  unb  aud> 
vm  ferne  t)er  Qrfafjrungen  eingebogen  ^abe,  fo  muß  id>  bie  frage,  ob  ba«  SBeburfniß  von  lanb- 
tt>irtt)fdjaftli<r)tn  Bauarbeitern  f)inreic^enV  gebeert  fe»  >c  mit  einem  traurigen  Mein  beantworten. — 
3Me  Urfacben  liegen  ganj  nahe:  nicht  allein  ©a»em,  fonbern  auch  ade  angrenjenben  2änbcr  be* 
fdjäftigen  bermal  großartige  9latioual*Unteruehmungen,  Worunter  id)  nur  Befangen  anb  (Sifenbatj; 
neu  a«!jät)le. 

3>lefe  Arbeiten  unb  bie  bamit  verbnnbene  freie  8eben«weife ,  jietjeu  Xaufenbe  von  arbeitenden 
$änben  an  p<t),  welche  frnt)er  bem  ttderbau  ober  bem  SBeinbaue  bienten. 

Natürlich  tft  e«,  bog  ber  öauerburfdje  e«  vorliegt,  bie  «rbeit«ftnnben  mit  täglich  wieberfebren« 
ber  mcdjanifdKr  iöeftfjäftigunai  auegufuUctt,  uub  nach  benfelben  volle  Sretyeit  jn  genießen,  anftatt 
bei  fdjledjter  Soft  nnb  Siegerftatt  bem  Sauer  )u  bienen,  wo  ihn  beft  SRcrgene  4  Uhr  fdjon  bie 
Arbeit  ruft,  unb  ber  Sienftvertrag  von  8icr)tmejfen  bie»  wieber  bab^in  an  feinen  JDienfttjerm  binbet. 

Dajn  fommt  in  unfern  Tagen  ber  Umftanb,  bag  eine  Älaflfe  von  Arbeitern,  bie  anfäffigen 
Taglcbntr,  bergleid)en  et)emal<  mandjer  @roßbegüterte  mehrere  in  feiner  ©emeinbe  t)atte,  auf  »eldje 
er  bei  gcnjijym  Arbeiten  3af>r  ein  3abr  au6  )ät)(en  fonnte,  ba  fit  feine  Cefonomie  feit  3ab)ren 
fannten,  unb  fym  al$  ftänbigen  SBrobberrn  mit  treuer  9nbänglid)feit  )ngett)an  waren,  gan^  ver« 
f*wunben  ift,  feitbem  bnrd)  bie  Irjeilungen  ber  ©emelngrunbe  ane  ben  anfäffige«  laglcljuern 
Jtleinbeguterte  geworben  ftnb. 

Olidit  minber  ift  \n  erwägen,  baß  gar  viele  großbeguterte  Änwobuer  von  Stäbten  e<  vortbell- 
t)aft  ßnben,  ftd)  mit  Siefernngen  nnb  frieren  bei  ben  großen  {Rationalanterne^mungen  gu  bett)eili: 
gen ,  unb  babei  eine  große  Änjabl  Änedjte  unb  $ferbe  verwenben.  5>ie  ftolge  tiefer  S3erbältniffe 
ift,  baf  brauchbare  ®antrfnt(r)te  feltner  unb  t^eurer  geworben  ftnb,  nnb  iene,  weld;e  ftdj  nedj  vm 


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Heber  lanbttirtyföaftlldjc  tfanbatbeiter. 


123 


bingea,  Weber  ju  fclügea,  noäj  ja  eggea,  ao$  ju  mäfc» ,  fonbera  «äfft  alirr  foafHgea  meaja: 
nifcbea  Sertigfett  für  bea  «der«  «Mb  SBiefeafaltarbaa  an  $ferbe  ja  quäle«  »cefleb«. 
<Stae  GrfabruBg,  toelajc  gewifi  fa)oa  bie  metften  Saabwirtye  gemalt  bobe«.  — 

©tber  ertlidje  ©efeee  notb  Utbunge«  foaatea  Bie  jefet  bieftm  UebelfUnbe  begegaen,  Welver 
lebiglid)  ia  bea  3eUt>erbäUnijfm  Hegt,  aber  jebem  gröiera  ©uUbejtfcer  b,c<b;fl  fühlbar  fe$a  map. 

Siefe  3eih>erljältBiffe  fcaaea  aa$  bem  raffen  ©aage  esferer  Uateraebmaagca  ai$t  mebr 
vcb  laagrr  ©aaer  feija  —  ia  weaigea  3abrea  mäffea  b(e  grcfra  ©aBaaterBebmaBgea  aab  bie 
<5fff«baba;9ie*e  volltnbct  feba.  aab  bie  uagebBabrcea  regea  «rbeiter  a>teber  ia  bie  «age  wfefrt 
werben,  jtäabige  $iea()e  ja  faa>ea.  — 

®ie  bbb  biefea  $aabarbeitetB,  bea  BneBtbeljriia>B  $ebela  ber  Jaabwirtfjfäaft  Saft  aab  Siebe 
jar  agrifclcn  «rbeit  beijnbriagea,  wie  jefct  faca  ju  biefer  Verlobe,  ba  bie  gegeawärtige  im  Kagea* 
bilde  ai<bt  ja  bcfeitigea  ijl,  bie  jaage  ©eaeralioa  vorjabereitea  wäre,  biei  mra)te  bie  fdjcne  unb 
wi$tige  ©erattynng«;$lBfgabe  aaferer  gegenwärtige«  aub  etwa  eiaer  funftigeit  ©erfammlang  fe»a. 

Qiae  Slnbeutuno,  ftnbe  i<b  ia  ber  ©tetfaag  ber  erflen  »rage  aa«  beai  otfgemeiaea  Steile  ber 
iaabi  B«b  8orftmirtf)f(baft,  Bämlitb  bie  ©erbejTeraag  be«  3afhiabe4  aab  ber  3öirtf>fo>aftea  Heißerer 
Saabwirtbe  burcb  ©rfebruagea  ia  ^alea,  bare*  3«Üf<briftea,  Äoleaber,  burdj  ©rlfV'iele,  ©ereiae 
anb  bergl.  — 

ffier  weifi  aidjt,  Wehber  Samen  für  bie  äafaaft  burdj  bie  @d>utea  au«geftreut  wirb?  welken 
QiBbrad  würbe  eia  praftifcber  9lebeauntrrrt<bt,  wie  er  für  bie  ©bftbaumjnibt  »crgefibriebea  iff,  int 
ga<be  ber  Sonbwirtfifcbaft  unb  ber  ©ortbcile  ber  ©earbeiraag  be«  ©obea«  auf  bie  befferca  Sdjüler 
erieagea.  wäre  er  buro)  »erfWabige,  erfabjeae  unb  finge  Saabwirtfce  geleitet,  Wo  bie  Äeaataiffe  be* 
<S<battebrer«  aitfjt  aa«rrfa>ea?  "« 

»elrfj  eia  trefflitbe«  $ülf«mittef  ftnbet  ftdj  überbie«  in  ber  eblen  Xenbeaj  be«  barrfj  Seine 
Acaigl.  $obeit  aafera  bard>(aa<bHgfiea  Jfrcnbriujen  tyervorgemfeaea  ©ereia«  §«r  ©erbreit  nag  fafc 
tiö>er  I>rB<ffdjrf  ftea  ?  —  SBürbeB  foldje  Söjriftea  jtdj  über  bie  verfa^Eebeaea  3weige  ber  Saabwirtb* 
f<baft  verbreitea,  ia  ganj  populärer  Steife  gefdpteben  fe^a,  febr  leitfjtea  flreifefl  erhalten  werbra 
IraBea,  mit  Aaleabera  verbanbca  werben,  unb  <S4>ilbcruBgea  ntafirrfyafter  ©irlbfäjaftea  mit  Sei« 
fpielea  lcb;aeabea(5rfclgetf  enthalten,  baju  auaj  ni<bt  blcfi  langjährige  I)icnSe,  fcabcra  o»<t?  flcijji^e 
unb  gefirtete  lieudbctea  aad)  eiaem  3  ober  0  jä^rigea  3fllraume  mit  ^relfea  belcljut  »erben, 
qrwi#  warbea  folo>e  Wittel  i^rea  datitwerf  aidjt  oerfcbiea,  anb  eine  Sateltigea^  aater  bem  JaBb-- 
«dfe  verbreitea,  tpeldje  ia  ua^ligea  CaeRea  auf  Äinber  aab  SDieafibotca  aal^tcfffn  »arbe.  Wlan 
IcBBte  mir  vieOeicbt  tintrenben,  bap  in  eiaer  Tünftigea  $eriobe  bie  SWctb^  bie  SWeafdjen  jwingen 
werbe,  wieber  {Rabraag  ia  gebanbeaem  S)ieafte  )B  fB<bea,  —  i<b  grbe  bie«  aUerbiBg«  ja,  aUeia  bie 
9ictf>  mad)t  b<B  Sienfajf«  aia^t  beffer;  fte  )toiagt  iba  wob^I,  Srob  ga  futbea,  ober  fie  frfjajft  ifym 
nidji  Siebe  jar  Arbeit,  fte  erweist  bie  ro^ea  ^erjea  aic&t,  fie  aiieia  erfe^t  bcn  Unt erriet  niebt. 

JRaa  föBate  feraer  eiaroenben,  ba$  Dampfs  anb  Qifenba^aea  eiaea  Umf^wung  unftrer  5kt; 
baltaife  er}eagea,  weltber  bie  ©clfer  immer  mefyr  eiaer  merlaati(if<bea  lenbenj  jafi^tt.  ©are 
biefe*  )a  erwartea,  foQte  bie  ©eaaftaag  be«  ©oben«  ia  aafera  ©iaaealaabera  ia  bea  ^iatergtunb 
tretea,  woja  beaB,  meine  ^eaa,  aafere  ©emu^uagea  ia  ©eratbang  ber  wiöjtigea  3atereffea  ber 
Saabwirtb.f<baft? 

9He  faaa  f<b  eiae  fcldje  ©eriobe  fartbtea,  e«  mfißtea  aar  bie  f$öaea  gture«,  wet^e  aafere 
6tibte  amgeben,  wieber  <b  eiaea  3af)aab  ber  SBUbfliß  juritftretea ,  aab  Salbungea  fie  bebetfea, 
wie  vor  1000  3a^rea!  —  3<b  gtbe  miaj  oiefmeftr  ber  fajcaeB  ^offauag  ^ia,  ba^  bie  gctftirirtb* 
fa>af*  aab  bie  Saabtofrtfjfibaft  fta^  aia^t  a(«  fetBblidje  (SlemeBte  gegeBÜber  fler>en ,  foBberB  brüber* 
liob  bie  <»aab  reia)eB  werbea,  am  aa«  bem  »oliea  ©orae  ber  erfiera  ber  barbeabea  lefrtera  Sabaag 
2«  gebea. 

?K$te  biefe  ©erfammluag  ju  eiaem  foldjea  ÄcfuJtate  fü^rea,  e«  wäre  eine«  ber  glidtirfjfleB  f 
ber  ®egea  Bieler  Saafeabe  be«  armea  «aabvolfe«  würbe  ffe  begleiten !  G«  brängte  mi<b  febr,  o»* 
btefen  ©egenftaab  |a  befbreibea;  ia>  ftclie  bieg  aber  eiaföttvotterea  ©ertretern  ber  «anbwirtbfcbaft 
aBfjeim.  unb  brfebtänfe  mid)  auf  bie  britte  uaferer  Sragea,  aab  auf  bie  SÜtitt^eilaag  meiner  ffafttfjt,  bafi 
mir  ba«  ©ebärfniü  aa  Iaabwirt^ajaftltajea  ^aBborbeitern  aiait  ia  aUea  ©egeabea  Xeatfa>IaBb« 
gebellt  fäeiat,  baf  biefer  9RaBgc(  nar  »erübergebeab  ift,  bag  aber  jur  baibigea  «bbülf«  »arbereis 
teabe  Wittel  anjaweabea  feba  meebtea,  welche  in  bea  £4BbeB  »on  »egieruage«  aab  patrfotifa} 
jtftBBieB  ©frei»«  liege«. 


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124 


Bfinfte  ansemtiae  «Sifcuag. 


$rl)r.  o.  SBelben.  34  fltoube  fowohl  jur  drlduierung  beö  ©cfaflten,  al« 
auch  t^eitnocifc  jut  Berichtigung  be«felben,  einige  Sorte  fagen  ju  follen.  SBenn  bie 
Sanbleute  wirtlich,  u>ie  ber  &erehrli<he  9iebner  vor  mir  fagte,  Vorgehen  würben,  bei 
Öffentlichen  Arbeiten  ftcr)  einjufteUen,  wie  bei  Hafenbahnen,  jtanalbauten,  ftcfhtngen, 
ftatt  ju  $aufe  im  Saglohne  ju  arbeiten,  fo  n>ürben  wir  in  JDberbattern  nicht  bie 
Bemerfung  gemacht  haben,  baß  bei  öffentlichen  Swfforberungen  ftcr)  baju  ju  {teilen, 
felbfl  n>enn  h<>he  Söhne  in  9lu6ftd)t  gefiellt  würben/  nur  wenige  fid>  gemelbet  ^aben. 

£er  ©runb  ^iefüc  ift  nicht  alljufchwer  aufjufinben.  dämlich  bei  öffentlichen 
bauten  wirb  »He«,  wa«  in  Hfforb  gegeben  werben  fann,  in  SKforb  gegeben.  3Me 
Hfforbanten  fudjen  ftch  bann  meift  il)re  Seute,  welche  bie  Wtbtiten  aueführen;  unb 
leiber  h<we  ich  in  unferer  ©egenb  »tele  Älagen  barüber  hören  muffen,  baß  bie  Slffor- 
banten  fich  babei  bereichern,  bie  Seute  aber,  welche  bie  Arbeiten  ausführen,  babei 
nicht  beffchen  fönnen,  unb  namentlich  h^biefe  (Srfahrung  mein  intimer  fcreunb  5frc>r. 
v.  JRottenhan  gemacht.  Staatlich  injwei  aufeinanber  gcfolgtcn  futterarmen  fahren 
war  bie  92otr>  bei  einem  Sr;eile  feiner  ©runblwlben  fo  außerorbentlich  groß,  baß  bie 
?eute  ba*  93ie b  buchftdbticr)  verhungern  laffen  mußten,  unb  baß  man  Äfihe  um  3  — 
5  fl.  laufen  Tonnte.  <5r  forberte  tiefe  Beute  auf,  ftch  bei  Gifenbahn*  unb  Jtanal» 
bautm  ju  melben.  <S«  gingen  wohl  eine  Sfnjaht  bahin,  Tarnen  aber  nach  8  Sagen 
juruef,  unb  fagten,  fte  fönnten  bei  bem  nieberen  93erbienfte  unb  theuern  2eben6mtrteln 
faum  beftehen  unb  jogen  vor,  wieber  nach  $aufe  aurütfjuTehren,  wo  fte  weiügflend 
ihr  Obbach  h&t<n>  Buch  muß  ich  wlberft>recr)en,  baß  bie  $anbarbeiter  im  5>ienfte 
be«  ?anbmann6  fehlte  JTofl  unb  Siegerflatt  hoben,  unb  au«  biefem  ©runbe  ber 
8efcr)dftigung  bei  öffentlichen  Arbeiten  ben  SBorjug  geben.  2>ie  Sienftleute  wollen 
bed  Sage«  5  mal  effen  unb  5  mal  fatt  werben,  nlfo  Tann  man  nicht  fagen,  baß  fte 
Langel  leiben,  unb  fte  haben  ebenfo  ihr  orbentliche«  Bett.  3<h  möchte  e«  Äiemanben 
rathen,  feine  $ienftbofen  fehlest  )u  holten,  beim  bei  bem  großen  Bebarfe  gehen 
fte  bei  bem  geringften  Hnlafje  au*  bem  $ienfte,  ftcher,  fogleicf)  ein  anberwdrtige«  Unter* 
Tommen  au  ftnben. 

Uber  wenn  e«  fich  barum  hanbelt,  welchen  Einfluß  bie  örtlichen  ©efe&e  barauf 
Äußern  mögen,  baß  wir  nicht  bie  hmreichenbe  3ahl  »on  Saglölmern  hft&en,  wie  bie 
ftrage  weiter  lautet,  ba  fomme  ich  «uf  ein  Äabitel,  ba«  ich  fäw  ^tm  anberen  Orte 
ernft  unb  mit  allfeitiger  Beleuchtung  ber  SBerhdltniffe  befprochen,  b.  i.  bie  <*rfcr)werung 
ber  Änfdffigmachung  unb  SBerehelichung.  *)  Bei  bem  ie&igen  ©taube  ber 
2>inge  fmb  bie  Saglöhner  jum  (Sölibate  »erurtr)etlt,  unb  e«  ift  ihnen  eine  befrimmte 
unüberfieigliche  ©chranfe  entgegengefefct.  SBa*  ift  aber  bie  Solge  baoon?  Sie  um> 
gehen  theilweife  bie  »riefterliche  Srauung  unb  uberfpringen  biefe  6cr)ranfe.  2Bfr 
fommen  aber  auf  biefem  SBege  au  einer  Besölferung,  bie  nicht  fehr  erfreulich  feint 
bürfie,  unb  e«  wirb  ferner  herbeigeführt,  wie  e«  benn  wirfiieh  ber  ftall  1%  p«P  wir 


•)  3«  ben  SJer^anbtangfn  bec  ^«tirtnuÄammct  »cn  1840  —  1843. 


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Uefctr  feie  Äultur.' Lintern  ifif. 


125 


20  —  30,000  Jfyroler  bebürfen,  welche  im«  aUjäl)rU$  Reifen,  bie  «ritte  cinjubrin* 
gm,  »eil  c«  bei  un«  an  ctrbeitenben  ganten  gebricht. 

$eg.*9tath  $  o  II  e  u  f  f  c r.  Steine  $crren !  34)  glaube  ben  Seforgniffen  be«  frit^ 
hcrcn  #errn  JRebner«  mit  einigen  au«  ber  <Prarf«  genommenen  SBcmerfungen  bc< 
gegnen  ju  tonnen. 

3n  SRagbcburg,  meinem  jefcigen  SBoljnorte,  ifl  bcfaimtlich  bet  ©f$  ber  Stonfcl* 
rüben*3u(ferfabriffn,  unb  riefe  befehligen  ben  ganjen  ©omrner  hinburch  vorn  SRarj 
bi«  S)ejembet  minbeften«  2500  fold^e  Arbeiter,  welche  großen  $heil«  früher  bei  ben 
Sanbwirtben  arbeiteten,  «ußerbem  fmb  währenb  ben  lefcten  6  3ahreni*on  9Ragbe* 
bürg  ab  33  «Weiten  Gifenbabncn  gebaut,  unb  e*  fmb  beim  Gifenbatmbau  jeüweife 
3000  bi«  4000  Arbeiter  befchäfdget,  unb  baneben  fmb  in  berfelben  ßtit  im  9cegie, 
ruog«bejirf  SRagbcburg  ohngefabr  25  SWeilen  (Sbauffeen  gebaut.  <S«  fmb  aifo  aUe 
Momente  whanben,  baß  bie  ffelbarbeitcr  mangeln  fotltcn,  unb  betmoch  &at  e«  bi«* 
her  feinen  Wange!  an  folgen  bei  un«  gegeben. 

fragen  6ie,  worin  e«  liegt,  baf  biefc  Umftönbc  bei  im«  ohne  Ginffuß  vorüber 
gegangen  finb?  fo  ift  meine  fintwert:  weil  bei  im«  ber  SWenfd)  nicht  nur  nicht  an 
bie  e^ofle  gebunben,  fonbern  überhaupt  pcrfönlieh  »öUig  frei  ift.  SBo  ber  SWenfch 
fteh  in  ben  ?eben«oerhaltniffen  ganj  frei  bewegen  fann,  ba  finbet  er  balb  bie  $ei* 
mat,  in  welcher  et  ftch  am  wobljlen  fühlt;  bie  «egrünbung  ber  gam«ie  matht  ilm 
jum  freiwilligen  gleb«o  adscriptus  im  ebeljlen  ©mne  be«  ©orte. 

ift  ferner  *orf>in  bettlet  worben,  baf  bie  3a^l  ber  Handarbeiter  burch 
Teilung  ber  ©emeinbegriinbe  in  bcbro^licbcr  SBcife  »errfngert  werbe.  — 

Sei  und  fmb  bie  raeiften  ©emeinbegrünbe  »erteilt  Worten,  unb  wir  füllen 
feinen  3Rangel  an  Arbeitern.  Slttein  auch  fetbfi  bie  Scforgniß  »or  einem  folgen 
«Rangel  haben  wir  nicht  SSBenn  irgenb  Semanb  ©runb  hat,  ^infi^tlid)  berartiger 
«Beranberungen  beforgt  m  fetm,  fo  ifi  e«  ber  ©auer,  benn  jebe  ®er4nberung  bringt 
für  ibn  Unbequemlic^feiten.  Unfere  Bauern  fmb  aber  »öllig  frei  ba»on.  «I«  »et» 
fpiel,  Wie  bie  Bauern  bei  und  über  Separationen  benfen,  $olgenbe«:  3n  einem  ber 
$ro*mj  ©achfen  benachbarten  £cr3ogthume  gibt  e«  noch  fein  ©efefr  für  ©cpara* 
tionen  unb  ®emefnbeit«theilungen.  Gm  tytii  ber  bäuerlichen  (Sinfaffen  r>attc  mehr* 
fach  um  ein  folche«  @efe&  gebeten,  unb  war  abfebtögig  belieben,  ©ic  überreichten 
pcrfönlieh  ein  neue«  ©efuchi  al«  man  ihnen  fagte,  fte  würben  eine  unangenehme 
«ntwort  erhalten,  fo  entgegneten  fte,  fie  wollten  ft<h  bieß  wohl  gefallen  laffen,  aber 
fte  müßten  bennoch  unb  würben  wicberholt  um  ein  Separation« '©efefc  bitten. 

SSo  greiheit  be«  ©runbbeftfre«  mit  »ötligce  Freiheit  bet  $erfon  »erbunben  ift, 
wirb  auch  ba«  ©lücf  be«  Sttenfchen  für  bie  2cben«bauer  begrünbet,  Unb  e«  liegt 
jebe  Seforgniß  ferne,  baß  baburch  bie  fcrbeitcrjahl  berminbert  würbe. 

Pfarrer  ©tigelmahr.  3ch  bin  jwar  weit  entfernt  von  jenen  Orten,  an 
welchen  (Sifenbalmcn  ben  SRangel  an  Arbeitern  hervorbringen;  boch  })äbtrt  wir 
Langel  unb  jwar  mitunter  au«  fehr  erfreulichen  llrfachen.  6«  fehlen  tut«  boppelt 
Arbeiter,  ©elbflfianbig  aitfafrlge  Arbeiter  unb  $ülf«arbeiter.  ®ir  h«oen  Stongel 


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126  Sänfte  all  atme  ine  Gifcuno, 

an  fclbftfianbigen  Arbeitern.  2>icfed  ift  hervorgegangen  burch  bic  ®üter*3ertrüinmcrun* 

gen;  benn  alle,  toeld^e  früher  £ülfdarbeiter  waren,  ftnb  jefrt  felbflf^dnt>ige  Arbeiter.  Sie 

Übt*  eine  eigene  Sc&eße.  He  fie  bearbeiten  tonnen,  unb  bad  ift  gut.  —  tiefer 

«Mangel  ift  auch  hervorgegangen  burch  öctricbdverbcffcrungen,  welche  feit  40  3aljren 

im  fortgefefcten  SRaße  fortreiten,  ©eil  man  jefct  mehr  Hrbeit  hat,  pnb  natürlich 

aucr)  mef>r  arbeitenbe  #änbe  notbwenbig.  2>iefj  fmb  aber  lauter  erfreulidjc  $ingc. 

Wem  will  in  unferer  ©efefcgebung  ben  SRangel  aHein  begrüntet  ftnben.  Wer  nicht 

unfere  ©efefcgebung ,  fonbern  nur  bie  h«rfchcnbe  Anficht  über  ben  HJeolctaridmud 

unb  bie  Bnwenbung  biefer  ©efefce  nad^  foldjer  9lnfid)t,  —  bieß  ift  hieran  Schulb, 

bieß  ift  und  fchr  fchablich.  2>ad  ©efefr  will  id>  nicht  angreifen,  bad  ©efefr  ift  ia 

felbft  aud  unfern  2Bünfd>en  hervorgegangen.  3$  war  einer  berjenigen,  welche  mit 

unenblid^er  ftreube  biefe  ©efefrgebung  aufnahmen.    5)ortmald  brauste  ich  feine 

Jpülfdarbciter,  jefct  füllte  ich  bad  Sebürfniß  an  Arbeitern,  unb  baß  ich  ed  fühle,  ifi 

gut;  —  ich  wünfd>e  balier,  baß  alle  Pfarrer  ßefonomien  t>on  größerer  Scbcutung 

haben  motten,  bamit  auch  alle  cd  fühlten,  wad  ben  Sanbmann  brutft.   1  ic  ©efefc* 

gebung  f önnte  ba^er  flehen  bleiben,  wenn  nur  Rumäne  Sfafühtcn  bei  ber  JÄnWenbung 

vorhergehen  würben. 

grljr.  ».Selben.  3<h  muß  f>ier  berichtigen,  baß  ben  ©emeinben  bei  9ln* 

fäfjigmachung  unb  SJerehclichung  auf  Sohnerwerbe  ein  abfoluted  93eto  uifieln ,  wo 

gegen  nid)t  einmal  bie  JXegierung  eine  ßinfprache  tfyun  fann.  2)arin  liegt  bad 

Schwierige;  ba  ^burc$  ieber  fyö^cre  ßinfluß  auf  eine  rntntane  ober  inhumane 

Slnwenbung  bed  ©efefced  paralvful  ift. 

Sr.  Durc^l.  öerr  gürfi  v.  Dettinaen*SBallerftcin.  Sticht  über  bad 
fpejiclle  batyerit*cr)e  UJerbältniß  werbe  ich  ba«  Sßort  ergreifen»  3)iefc  lwhc  SJcrfamm* 
lung  f)at  ftcb  jum  ©efe&e  gemacht,  einen  allaemetnen  Stanbpunft  tfnnnaltfit 
unb  in  ber  Einhaltung  biefe«  Stanbpunftcd  liegt  ifjc  Sebendprimip  unb  tyre  93ebeut* 
famfeit,  unb  ich  würbe  gerechte  Vorwürfe  vetbtenen ,  würbe  ich  auf  ben  befonberen 
SBerwaltungdboben  irgenb  eined  Sanbcd  unb  namentlich  auf  bie  Äritif  irgenb  eined 
fpcjiellen  Sanbcdgefe&ed  eingeben,  »ber  in  ihrer  Allgemeinheit  fcheint  mir  bie  ange* 
regte  gragc  eine  työehft  anjicljenbe,  bei  Seurtbeilung  berfelbcn  wirb  wof)l  junAehft  ber 
Untcrfdneb  aufjufaffen  fepn,  jwifchen  Süb*  unb  9?orbtcutfc&en,  in  ©ütervertheilung 
unb  ©üterbewtrtbfchaftung.  Unfere  ^verehrten  ©äfte  aud  Horben,  Sic  wifien 
vielleicht  nicht  tndgefammt,  baß  im  Suben  unb  namentlich  in  Süb*8avern  bie  Gom* 
»lere  eine  ungemein  grofje  «udbehnung  behaupten.  Sie  werben  ftaunen,  wenn  ich 
3fm<tt  faqe,  baf  ein  Sölbnergut  in  JDberbavern  40  —  50  ilagw.  «der*,  Siefen* 
unb  SBalblanb  in  ftch  faßt,  unb  baß  ein  gewöhnliche?  Bauerngut  gar  häufig  100 
JJagw.  unb  barüber  umfa§t,  ein  glichen* Inhalt,  ber  in  anbtrn SdnVern  ald  foloffal 
gelten  würfce.  !^ie  bayerifche  iJanbwirthfchaft  ift  überhaupt  in  einem  großen  Heber* 
gange  begriffen.  £ad  alte  traditionelle  3krl)ältni£ ,  bie  ftereotype  (£roftalli|ation  bed 
©runbbeft^ed  ift  verfchwunben,  wornach  ber  Hnjahl  von  Bauerngütern  eine  ange* 
meffene  Slnjöh^  *on  Solbgütcrn,  b.  h-  von  ©ütern  folcher  ©ejifter  entfprad),  bic 
ihre  gelber  webet  bebauten  noch  dmteten,  fonbern  Sau  unb  dinbeimung  burch  einen 
©roßbegüterten  beforgen  liefen,  ben  fie  burch  Äänbcarbeit  bejahlten  unb  von  bem 
fte  lebten. 

@d  war  biefj  eine  9lrt  patriarchalifcheii  Serbanbtd  jWifchen  je  einem  großen 
Säuern  unb  jwei  ober  mehreren  Sölbnerfamilien.  2)iefed  Serhdltnif  ifl  verfchwunben, 
unb  ich  barf  fagen,  2)anf  bem  £immcl,  baß  ed  verfchwunben  ift. 


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lieber  <5)ütt  ruft  Leitung  «nb  ®Htfrie»irtyfd)aftnng.  127 


$bgcfef)en  von  bem  großen  »olitifchen  (SrgebnifTe,  liegt  in  feinem  3)al)infdt?tt)in^ 
ben  ba«  erfic  ©vmbtom  intenftv  werbenber  Sanbwirthfcbaft.  Die  ©ölbner  ftnb  ju 
Beft&ern  geworben.  ©ie  haben  gelernt,  ihren  Boben  au«jubeuten,  unb  narren  ftct> 
bereite  mit  ihrer  gamilie  von  bem,  wa«  früher  nur  al«  bürfriger  Beitrag  jum  Sieben* 
fönnen  galt.  (Sie  bieten  je&t  ihre  Arbeit  nicht  meljr  an,  fie  rönnen  feloe  nicht  mehr 
anbieten,  benn  bic  Bebauung  ber  eigenen  ©<holle  nimmt  ityre  ganje  Äraft  in  Hn* 
fprueh.  — 

Daburdj  ifl  für  ben  großem  Bauernftanb  allerbing«  bie  3ar)l  ber  £>ülf«arbeiter 
c]r|"*mp|jcn,  wäljrenb  and)  er  aufolac  be«  verbejferten  Betriebe«  vermehrter  £änbe 
bebürfte.  —  Daju  fommt  nod)  ba«  Auftreten  großer  Arbeiten  unb  Unternehmungen, 
al«  @ifenbaf)nen ,  tfanäle  u.  bgl.,  unb  fo  mag  gar  wof)l  Langel  an  Arbeitern  U* 
freien.  JDb  biefem  SWangel  irgenb  eine  ©efefcgebung  abseifen  fonnc,  weif  ich  hier 
nicht,  habe  ich  hier  nicht  gu  wiffen.  3ebenfall«  fonnte  (ich  nicht  jene  2egi«lation 
al«  h»nbernb  erwiefen  haben,  auf  welche  hingebeutet  würbe,  benn  von  ihr  fagte  man, 
fie  minbere  bie  ehelichen  ©eburten,  um  bie  unehelichen  ju  färbern. 

ffiäre  bie«  ber  gaff,  fo  ergebe  ftd>  wenigften«  fein  numerifche«  Defijit. 

Der  Sanbwirth  erhielte  au«  illegalen  ©eburten  minbefr  ebenfoviele  arbeitenbe 
£änbe,  al«  fonf*  au«  ehelichen;  bie  ©umme  ber  £a"nbe  würbe  bie  nämliche  fevn. 
3d)  meine«  JDrt«  fuc^e  bie  Duelle  ber  (Srfctyeinung,  wie  getagt,  f>auptfäd)lid>  in  bem 
großen  Umfchwunge,  ber  fid>  unferer  baverifcr)en  ?anbwictf)fchaft  bemächtiget  hat. 
2Bir  nahem  un«  allmählig  ber  intenfiven  8anbwirthfd)aft.  (5«  wirb  bie  3eli  fom* 
men,  wo  berfelbe  ©oben  eine  verbovvelce  Bevölferung  beffer  al«  jefct  bie  einfache 
nähren  wirb ,  au«  bem  gang  einfachen  ©runbe  befferer  Bebauung  unb  forrecterer 
iBerthcilung.  JDhne  auf  ba«  geftrige  Sfjema  jurürfjuf ommen ,  erlaube  ich  mir  nur 
eine  iha,Mc  anzuführen. 

Huf  einer  mir  gehörigen  ^errfdjaft  fanb  ich  im  3af)re  1834  eine  ©ölbner? 

famitie  au«fchließcnb  ber  gut«herrlid)en  Sfrbeit  gewibmet  unb  von  biefer  lebenb. 
;ie  harte  30  Sagwerf  Sanbe«  unb  tiefe«  nährte  fie  bur$au«  nicht,  obwohl  fie  ba* 
mal«  nur  au«  5  äövfen  beftanb.  Seither  hat  fie  ftd)  wefentlid)  vermehrt,  aber 
glcichjehig  ijc  e«  ihr  unter  meiner  SRitwirfung  gelungen,  ihren  Beftfc  großentl)eil«  m 
anonbiren,  unb  jur  ©runbe  leifret  biefe  Bamilie  ber  #crrfd)aft  feine  Arbeit  mehr,  fie 
wünfcJn  feine  folche,  weil  ber  breifache  Bobenertrag  fie  vollauf  befchäftigt  unb  er; 
nährt.  Tie  große  grage  be«  ^roletariflmu«  wirb  wohl  l?cutc  un«  nicht  ju  befchäf* 
tigen  haben,  ©ie  erforbert  eint  tiefe  umfaffenbe  Beantwortung.  Slber  Jleutfqjlanb 
barf  nicht  jögern,  £anb  an  bicfelbe  ju  legen,  unb  au«  innerfter  llebcrjeugung  fage 
id>  e«,  fte  fmbet  ihre  Söfung  auf  eblem,  Acj^t  humanem  SBege,  fobalb  fie  einmal 
emftlidj  ergriffen  wirb.  SRid)  erfebreeft  bie  3«f«nft  be«  ^roletari«mu«  in  feiner 
2öeife,  ja  in  ihr  liegt  bei  ridjtiger  Buffafimtg  unb  Durchführung  foaar  ein  Clement 
fteigenber  Jtraft  für  baö  gefammte  teutfehe  SBaterlanb,  wir  h«ben  in  biefer  Beziehung 
vieierlei  großartige  £ülf«mittel  unb  jwar  vorjugdweife  in  unferer  fortfd>reitenben 
«anbwirthfd^aft. 

^offentlid)  wirb  vom  teutfehen  Soben  au«  ein  grojk«  öeifpicl  leuchten,  weit 
über  Seutfdjlanb«  ©renken,  fobalb  Regierungen  unb  öf entliche  Meinung  mit  bem 
=  ur  Keife  gelangt  ftnb,  wa«  fte  je^t  mit  vollem  Rechte  fo  ernft  unb  mäd>tig  befebäft i g t . 

9ieg.<9tath  v.  ^olleuffer.  Rur  eine  ftatiftifche  Berichtigung  woUte  ich  mir  er* 

lauben ,  3U  bem  hinjuaufügen ,  wa«  ber  geehrte  Rebner  von  mir  gefagt  $at.  Der* 

felbe  meint,  ein  ©runbbefty  von  100 Sagewerf,  wie  ihn  ber  ba$erif<he  Bauer  h^, 

fev  anberwdrt«  enorm  gro£.  3d)  bemerfe  hinju,  baß  in  meiner  ^rovinj  bauerliche 

Bedungen  von  circa  4009Äorgen  vorfommen  jc,  beriet  3U  3009Rorgen  fer)r  häufig 

»orhanbat  flnbj  baß  Bauernhöfe  mit  180  bi«  200  borgen  etwa«  fehr  ©ewöhnliche« 


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1*8 


Sänfte  allgemeine  Sl^niig. 


finb,  uirt  fo  Diel  mir  befannt  ifl,  ftnb  tiefe  93erf)5(tntffe  in  allen  öfllic^en  Jjkovinaen 
ber  SWonardn'e  glei$.  SBir  fabelt  olfo  no$  größere  Sauera&öfe,  al«  fU  in  $at^ 
ern  vorfommeu. 

Der  I.  $r.  $rÄfibent.  3<^  erfudje  ben  $errn  9cevifton«*9laty  ©djuma* 
djer,  feinen  ComnuflionG  *  Script  über,  ben  Antrag  be«  $errn  Sßrofeffor  Dr. 
$lubef  bie  Unjaljl  unb  ©tettung  ber  fragen  beireffenb,  welche  bei  ben  fünf? 
iigen  SBerfammlungen  jut  Qeratyung  fommen  follten,  vorautragen. 

9tevtfton«ratl>  6 $u matter.  Die  Gommiffton,  bie  wegen  bei  vom  $<rrn 
$rof.  $lubect  gefteUtm  ffoträge  niebergefeftt  werben,*)  tyat  ftcr>  bur$  bie  Herren 
StatMorft  au«  6toa>lm  unb  SRegierung«bireftor  Oebel  au«  ©etyejim  vervoll* 
fränbigt. 

®ie  r)at  geglaubt,  5u7e«  übergeben  ju  müffen,  wa« $err  ^rofeffor  $  l  übe rf  jur 
Einleitung  unb  SBegrünbung  feiner  Äntrdge  gefagtj  fte  ifi  ber  Ueberjeugung  gewefrn, 
baf  fte  nur  bie  eigentlichen  Intrige  in«  Äuge  au  faffen,  unb  ftcr>  rein  an  bie  ©adje 
ju  galten  rjabe. 

2öa«  nun  biefe  eintrage  betrifft,  fo  iß  ber  erfie  auf  eine  $ef$ränfung  ber  vor* 
bereiteten  fragen  unb  auf  eint  (Erweiterung  ber  Sefugniji  über  ni$t  genannte  %xa» 
gen  Sorrrdge  ju  galten  unb  Di«fuffton  ju  veranktffen,  geruhtet. 

Die  Sommiffton  ifc  niebt  ber  ttnfi$t,  baf '  irgenb  eine  ßa^l  von  fragen  feft* 
aufteilen,  vielmehr  bem  jebe«ma(tgen  $räfibium  e«  ju  überlajfen  fe»,  fo  viele  fragen 
ju  entwerfen,  al«  e«  für  erforberli$  fy&lt,  bie  ber  Serfanrmlung  ju  ®ebote  ftcl)cnbe 
3eit  auf  eine  tyren  3wetfen  entfpretynbe  Sßeife  anzufüllen.  8u$  glaubt  fte,  baf? 
bie  Staruten  unb  bie  ©efcfyäftforbnung  völlig  au«rei$en,  um  bem  Vortrage  unb 
ber  fciefuffton  neuer  ©egenftanbe  von  wahrem,  anregenben  unb  bele^renben  3nte* 
reffe  ben  notywenbigen  Staunt  au  gewähren. 

Der  atveite  Antrag  lautet  auf  $eftffcUung  ber  für  bie  folgenbe  SBerfammlung 
ju  befHmmenben  fragen  burety  bie  §eftionen  ber  gerate  beftefyenben  93erfammlung. 

Die  (Sommiffion  Witt  cd  nicfjt  verfemten,  baf  ein  Sencfymen  ber  ©efn'on«vors 
ftanbe  mit  ben  am  <5c$(uffe  ber  93erfammlung  befannten  ^räftbetiten  ber  näcbften 
Skrfammlung,  wenn  biefe  gegenwärtig  finb,  über  einzelne  fragen  von  befonberem 
3ntereffe  einen  gewiffe^  3ufammen^anö  beibec  SBerfammtungen  beförbern  ftmne; 
allein  fte  maetyt  bie  33ebenfen  geltenb,  welche  in  ber  fvärlid)  jugemejTenen  ßtit 
unb  barin  liegen,  bafj  wir  feine  in  ben  Snbivibuen  fortbefter)enbe  ©efelifdjaft 
btlbeu. 

Die  Sommiffton  fann  baljer  auet)  nur  erachten,  bafj  e«  ben  Seftionen  awar 
unbenommen  bleiben  müffe,  einzelne  gragen  al«  aur  fünfrigen  93erf)<mblung  befon* 
ber«  geeignet  a«  beaeietyneu,  bafj  aber  eine  5Jervflicr)tung  weber  ber<5cftion  au  foletyer 
Seaeic^nung  noer)  ben  fünftigen  SprÄftbenien  a«  tyw*  Serüefftcfctigung  a« 
»fehlen  fe». 


•)  City  Seit«  65. 


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129 


$er  britte  «ntrog,  baf  auf  bie  Skrfjdlmtffe  be«  ?anbe«,  in  Welkem  bie  SBer* 
fammlung  ftotifinben  foa  unb  auf  bie  bort  in  befonbmt  S3U*U^c  föcnben  Styeile  ber 
2anb*  unb  frrfrwirthfchaft  »oraugeweife  9cucffi<ht  ju  nehmen  fe»,  um  bie  bort  errun* 
genen  Erfahrungen  unb  wfffenfchafHichen  Erörterungen  in  aue  «Richtungen  ju  oer* 
breiten,  fttmte  nur  al«  richtig  beaeichnet  werben,  in  fo  ferne  biefem  SEBunfche  nicht 
föon  H«ber  entf»ro<hen  wäre.  «Hein  eine«  tyeiß  ifl  le^tere*  faj*  überall  gefcheh«t, 
antern  u)e<W  hat  ba$  einzelne  £anb  nicht  blof  Belohnung  ju  gewahren,  e«  ha* 
aua>  bat  Hecht  jie  über  folche  ffiirthfchaftsweige  au  erwarten,  welche  bort  auf 
nitberer  ©rufe  fielen  unb  einer  tytyeren  ©lüthe  fähig  fmb,  unb  tt>ir  muffen  bie 
$jtt$t  erfennen  unb  bat  (Selbftoertrauen  bejtften,  nicht  nur  ju  nehmen,  fonbern  auch 
in  folcr)en  friHen  ju  geben,  wat  wir  an  geiziger  (Immgenfchaft  bejr&en. 

<5nblich  aber  barf  feine  ©erfammlung  ben  erhabenen  (Iharafter  einer  allgemein 
nen  teutfchen  Serfammlung  aufgeben. 

3et  vierte  «ntrag  lautet  auf  eint  febetmalige  Hngabe  be*  6tanb»unftet,  auf 
roela)em  fta>  bie  Söfung  berfelben  bereit«  beftobet 

3>ie*  ifr  iura  «Sbeit  fäon  bieder  gef^eu,  inbem  bie  SorfiÄnbe  ber  6eftionert, 
too  ihnen  erforberlich  fa)ien,  eine  ©nleiturtg  »oraut  fchicften  ober  im  Saufe  ber 
3)i«uffUm  biefe  von  «bfchweffungen  auf  bat  juructfubrten,  worauf  et  anfam,  auch 
bei  ber  »ebaftion  ber  fßrotofoUe  unb  Beurteilung  ber  eingegangenen  Vorträge 
gar  SJidet  »om  Drude  autgefchieben,  wat  »on  gar  reinem  Oberau  geringem  ©ertye 
raar. 

hierbei  bürfte  et  au<h  far  bie  frlge  bewenben  f  tonen,  um  fo  mehr,  alt  bei 
gar  vielen  fragen  et  auferft  fa)wer,  wo  nicht  unmöglich  femt  bürfte,  ben  ©tanb* 
bunft  berfelben  furj,  für  iebet  SKÜglieb  oerfldnblich  unb  mit  fol<$er  $rfcifion  anju* 
geben,  baf  nicht  über  bie  Hngabe  felbfl  eine  unfruchtbare  ©erhanblung  unt  bebro* 

T-  t     '   _  _  _  _  A 

fftn  ronruc. 

x  «gegen  wiro  eine  rcan  Deutmmte,  niu;t  ju  tiu  gemeine  ftanung  oer  fragen 
immer  ft^c  rDunicpencwmö  jfyn. 

hiernach  unb  ba  $err  ^rofeffor  $lubect  vor  ber  tlommifflon  aütbrutflicr) 
erflart  f)at,  baf  feine  «ntrdge  eine  «banberung  ber  6tatuten  nid^t  bejielen,  fann 
bie  Commiffion  nur  ba^in  erachten , 

baf  in  Stejug  auf  3at)i,  3ufammen$ang,  Srifyalt  unb  Stanbpunft  ber  $ra* 
gen  ben  |ebe«maligen  $räftbenten  bie  bietyerige  »otte  Freiheit  ju  bewahren 
unb  ee  it)nen  lebigUc^  au  überlaffen  je»,  ob  unb  wie  weit  fie  auf  bie  je^ige 
2krr;anblung  SRücfftc^t  nehmen  wollen,  um  fo  meftr  a(6  bie  Staruten  e*  tu* 
lajfen  unb  bie  Moderige  ©efc^ichte  unferer  SSerfammlungen  e«  gejeigt  ^at, 
baf  bie  ©eftioneoor^anbe  unb  frtbfi  eüiaelne  SKüglieber  neue  in  ber  ©nla. 
bung  nic^t  genannte  fragen  jur  ©erhanblung  bringen  fonnten,  fobalb  fie 
nur  bon  erheblichem  bie  Scrfaramlung  anfprechenben  3nteteffe  waten. 
2)fe  (Eommifrton  hofft  tytfut  bie  3ujHmmung  ber  bereljrlichen  SJerfammlung. 

9 


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130 


Jünfte  attgemeto  ©i^ung. 


(£in  freie«  gorföen  nach  2Bahrheit,  ein  friföet  ®eifr,  ein  gemütliche*  Streben 
nach  Ausgleichung  unb  freunblicher  SlnnÄhmmg  waltete  bisher  über  ben  Sagen 
unfreS  3ufammenlebenS  unb  braute  beS  «nregenben  fo  »fei,  bafl  wir  auf  ben  ba* 
burch  ^ertorgecufenen  gortfdjritt  wal>rlict>  mit  einiger  ©efriebigung  bilden  bürfen, 
wenn  wir  auch  »iele  gragen  nicht  jum  wiffmfchaftlich*»ramfchcn  »bfdjluf  bringen 
tonnten. 

®ott  erholte  unS  biefen  ®eift,  ben  milben  ®eifr  beS  grfebenS,  benn  bie  ©ürg* 
fchaft  unferS  Serben«  ruhet  barin,  bafc  wie  im  regten  ®eifle  Wirten. 
(Bebet,  2B.  <£  greiherr  »on  ®um»»enberg,  3.  XI).  ttatljfjorft,  %  ?. 

Schumacher. 

'  $er  Ii.  #err  ^räfibent.  Sei  ber  erften  6ifrung  l>abe  ich  mir  vorbehalten, 
über  baS  ©erfahren  ber  ©orftänbe  bei  (Sntwerfung  ber  fragen  einige  ©emerfungen 
nachjutragen,  wenn  biefer  ®egenftanb  jur  ©eratljung  fommert  wÜTbe. 

9ta$bem  ich  jum  ©orflanb  gewählt  wotben,  war  eS  w&brenb  beS  »ergangenen 
5BinterS  mein  £auptgef<häft,  alle  fteben  ©änbe  ber  bisherigen  ©erfammlungen  ju 
burd>geben,  unb  barauS  §u  entnehmen,  welche  fragen  bisher  geftellt,  welche  etwa 
gelöst  worben,  ob  unb  welche  noch  ferner  beraten  ju  werben  »erbienten.  Daffelbe 
©erfahren  ^aben  auch  meine  fyttn  (Sollegen  beobachtet. 

2Bir  traten  jufammen  unb  ^aben  in  golge  unferer  ©erathung  bie  fragen  ent* 
worfen.  (IS  entging  und  babei  feineSwegS  ber  ®eift  ber  üBerfammlung.  £aS 
SBefentliche  babei  tft  eine  ©erbinbung  ber  SBiffenfdjaft  mit  ber  ?ßrariS;  allem 
iene  foll  nicht  baö  Uebergewicht  erhalten,  fonft  würbe  bie  ©erfammlung  fich  balb 
auf  wenige  gelehrte  SRitglieber  bekrönten. 

SBir  bemerften  babei,  bafj  gewiffe  fragen  wie  ein  rotier  gaben  burch  alle  ©er* 
fammlungen  burchgehen,  unb  baf  biefeS  bie  gragen  feoen,  welche  ftd)  auf  ben 
3uftanb  ber  fleinen®ut$befi$er,  ber  eigentlichen  dauern  bejogen, 
unb  bef  r)alb  haben  wir  auch  barauf  gragen  gepellt,  gerner  würbe  von  und  bemerf  t, 
bafj  bie  ©erathung  ber  gragen  wefentlich  »on  bem  Umfranbe  abfängt,  welche 
fWitglieber  erfcheinen.  (SS  finb  nicht  immer  biefelben  3nbi»ibuen,  eS  fönnen  »iele 
anwefenb  fe»n,  bie  ftch  für  bie  Jßferbejucht,  Slnbere,  bie  für  bie  ©chafjucht,  unb  wie* 
ber  SSnbere,  bie  ftch  für  biefen  ober  Jenen  ®egenftanb  befonberS  interefftren,  befj  bal& 
mußten  auch  bie  gragen  für  alle  möglichen  ©crijaltniffe  gepellt  werben.  2>ie  »ielen 
gragen  fmb,  möchte  ich  fflflenf  gewifferraaffen  Socfoögel  für  bie  ©erfammlung.  2>er 
(Sine  fommt  wegen  biefer,  ber  Slnbere  wegen  einer  anbern  grage.  ©Sollte  man  bie 
gragen  befchränfen  auf  ben  ®eftchtS»unft  ber  SBiffenfchaft  aUein,  wollte  man  bie  ®ren* 
jen  beliehnen,  über  bie  man  nicht  hinaus  gehen  folf,  fo  würben  bie  »raftifchen 
Banner  balb  ausbleiben. 

(§S  iß  bemerft  worben,  bafj  »orjüglich  SRüdficht  genommen  werben  foll  auf 
Sofatoerhaltniffe.  9ludj  wir  finb  »on  biefer  Anficht  ausgegangen;  aber  eben  beü' 
halb  fönnen  nicht  »on  ber  »orhergehenben  ©erfammlung  bie  gragen  für  bie  nätyp 
folgenbe  entworfen  werben. 


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Uebct  $W«f t  «uträfle.  131 

2)a  bie  ^räftbenten  erttd^lt  werben  follen  au«  bem  8anbe,  wo  bie  Berfamm* 
lung  abgehalten  wirb,  fo  i|l  ju  »ermüden,  bafl  fie  auch  bort  t^eorcrifd>  unb  praf* 
ttfeh  au«gebübete  Scanner  jur  Seite  haben  »erben,  welche  weit  mehr  im  Stanbe 
finb,  bie  fragen  ju  entwerfen,  al«  bie  vorhergehende  Berfantmlung. 

2)abei  follen  bie  Brägen,  welche  ftch  auf  ba«  Snlanb  beziehen,  nicht  fo  fafl 
barauf  gerietet  »erben  bie  8fuölänber  3U  belehren  über  ©egenftanbe,  bie  ilmcn  vom 
3nlanbe  nicht  befannt  fmb,  al«  auf  folcfoc,  welche  für  ba«  3nionb  felbft  befon* 
bere«  3ntereffe  haben. 

$iep  waren  bie  ©runbfafcc,  nach  welken  wir  bei  6ntwerfung  biefer  fragen 
»erfahren  finb. 

3$  ^abe  fdwn  bemetft,  bafi  butdjau«  biefe  fragen  ni$t  al«  Aufgaben  ju  be* 
trauten  feöen,  welche  unbebingt  gelöst  werben  fotteit.  2Rand)e  fönnen  befeitigt,  an* 
bere  vorgewogen  werben.  3dj  glaube  bah«,  baff  bie  ÜBünfche,  welche  in  bem  Antrage 
be«  $errn  ^rofeffor  £lubecf  enthalten  fmb,  fd>ort  nach  bem  bi«be«am  Berfahren 
im  Söefentlichen  berücfficbtigt  worben  fegen ,  mit  51u0nal)me  ber  Slnjahl  von  fragen 
bie  nicht  ju  befchränfenb  fcvn  Dürfte,  wie  ich  bereit«  angebeutet  §abt.  —, 

er.  $uri»L  $err  Surft  v.  Gelting  en*2Ballerftein.  SBenn  SWemanb 
über  oen  ©egenftanv  mehr  ju  fprechen  qebenft,  fo  ergreife  ich  kfl,*  ^BotI/  um  ^cr 
hochgeehrten  Berfammlung  einen  SBunfch  ju  unterteilen,  ber  mir  nicht  unwichtig 
fcheint  unb  ben  vielleicht  bie  3ufunft  rechtfertigen  bürfte. 

Sehr  bemeffen  fcheint  mir  ber  Antrag  ber  Gommiffton,  an  bem  ©rttnbgefc&c 
nicht  nur  nicht«  ju  änbern,  fonbern  auch  nicht«  ju  erläutern.  Sil«  neue«  SNitglied 
habe  ich  biefe«  ©efefc  begreiflicher  QRaffen  mit  .großer  Slufmerffamfeit  getefen,  unb 
feinen  wefentlichfien  Borjug  gerabe  in  beffen  Äurje  unb  Allgemeinheit  gefunben. 

(Sinem  jugendlichen  3nfcitute,  wie  biefer  Bereinigung,  fann  feine  gröfere  Älippe 
werben,  al«  iene  —  allw  umftänblich*r  unb  aüjubeengenber  ©efefcc* 

Sie  beftfcen,  raeine  hochverehrten  £erren!  ein  vortreffliche«  9lefc,  au«  »ridwn 
fid)  fpäterein  förmlicher  £)rgani«mu«  berau«bilben  wirb,  unb  jwar  berau«bilben, 
nicht  burch  papierene  Erläuterungen,  fonbern  auf  bem  SBege  ber  Hebung,  —  leben» 
Pig  *  organifch- 

gerne  fett  baher  von  mir,  irgenb  eine  Slbanberung  ju  beantragen  ober  8"  unter* 
fiü$en.  — 

SBa«  bie  im  Borau«  funb  gegeben  wnrbenben  fragen  betrifft,  fo  lÄugne  ich 
nicht,  ban  auch  mir,  ehe  ich  ben  Sinn  be«  Programm«  rannte,  beren  3<»hl  erfqjre* 
denb  vorfam.  SHeine  Beforgniji  febwanb  aber,  fobalb  ich  «fuhr,  bat  felbe  nicht 
al«  gebotene«  Beratbung6tl;ema,  fonbern  blo«  al«  3Äateria(  bargeboten  werben,  au« 
welchem,  wie  bie  Seftionen  unb  ba«  Plenum,  fo  auch  ieber  einjelne  HntraqftcUcr 
nach  Belieben  fehöpfen  fann.  Bielleicht  wirb  mit  ber  3<«  bie  Sache  babin  ftch 
gefallen,  bag  bie  jeitlichen  £crrn  Borftönbe  ihre  fragen*<Slaborate  in  3  «bthetlun* 
gen  theilen: 

1)  3n  biejenigen  unerledigten  fragen  ber  vorbcrget)enbcn  Berfaromumq,  welche 
beren  Seftionen  bem  fünftigen  3ufammenrritte  burch  Befehl  förmlich  legirt  haben  j 

2)  in  iene  neuen  fragen,  welche  in  ber  3wifcbmaeit  von  emsclnen  SWitgliebern 
ber  vorhergehenben  Berfammlung  fchriftlich  eingefenbet  worben  fmb; 

3)  in  jene  neuen  fragen,  worauf  bie  neuen  Borftänbe  antragen  aufpKen  glauben. 

9* 


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132  Süafte  allgemein«  ©tfcang. 

5Wir  fommt  jeboch  nicht  in  ben  Sinn,  eine  f eiche  Sludfcheibung  ju  beantragen; 
jeigt  fte  ft<h  nü&licr),  fo  wirb  fte  fid)  oon  felbft  ergeben.  93lo«  ben  ©ebanfen  anju* 
regen,  hielt  id>  für  *ßflidr>f.  2>er  mir  lebhaft  innewor)nenbe  SBunfch  abet  gebt  babüt, 
e«  möge  ben  £errn  SBorjtänben  fünftiaer  Serfammlungen  genehm  fepn,  ihre  $e* 
grüfjung«reben  jebeömal  mit  einer  aebrdngten  Ucberftd^t  jener  gortfdjrirte  au  begin* 
nen,  welche  bie  gefammte  teutfehe  Sanbwirtbfchaft  in  bem  abgewichenen  3ar)re  auf 
ben  »ergebenen  fünften  unfere«  weiten  ffiaterlanbe«  etwa  erfahren  l)abm  mag. 

@in  foldjer  @ingang«oortrag  Würbe  r>erfd)iebene  93ortr)eÜc  barbieten,  (Sinmal 
mürbe  bie  SBerfammlung  ftd^  burdt)  ibn  fogleid)  beim  erften  Stritte  in  ihrer  Sauf* 
bahn  auf  ein  pofttire«  gelb  »erfefct  feben.  Unb  wahrlich,  für  eine  Sereinigung,  bie 
nur  fech«  93eratbung«tage,  unb  an  jebem  Sage  nur  wenige  93eratr)ung«fhmben  r>or 
ftdt)  h<U,  ift  biefe«  rafd^e  betreten  be«  pofttfoen  ©ebtete«  »on  unenblidjem  SBertbe. 

3>ann  würbe  biefer  erfte  (Stritt  bie  93erfammluna  al«balb  auf  ben  £öbepunft 
itjred  allgemeinen  teutfehen  Stanbpunfte«  erbeben.  et)e  fte  ftd>  genJujigt  fär)e,  in  ba« 
flfinlid)e  detail  ein jugetjenj  ber  fo  ausgeprägte  ©ebanfe  bliebe  bann  ber  bominirenbe 
aller  fünftigen  $efpred)ungen.  (Snblid)  fäme  baburd)  bie  gefammte  ttut^t  Sanb* 
wirtf)fct)aft  m  einem  ©efammtbewußtfeön,  unb  jwar  bureb  eben  jene  Skrfammlung, 
welche  berufen  ift,  beffen  Sräger  unb  «Kepräfentant  ju  feön,  unb  wa«  fonjt  me^r 
ober  minber  bloße  .£>öfIid)feit«form  gu  feon  pflegt,  r-crwanbelte  ft<h  in  eine  r)öd)fi 
angiehenbe  SBefen^eit,  in  eine  fortlaufenbe  Gbronif  unfere«  ranbtt)irti>fd^aftlid)en  ®e* 
fammt*8eben£. 

Stuf  bem  Sßege  ber  £orrefponbeit3  mit  rinjelnen  Vereinen  unb  ®efeflf*aften 
ließe  ftd)  in  12  2Honaten  oiel  fammeln. 

3<h  erblitfe  in  biefer  r/od)»erebrten  SSerfammlung  bie  $rud)t,  unb  juglei<h,  wie 
gefagt,  ben  $rager  jener  großen  93orwärt«*93ewegung,  jene«  mächtigen,  geizigen  unb 
materiellen  gortfd)rittrt,  beffen  ftd)  Seutfchlanb  in  fietö  wadjfenbem  SOtaße  an  ber 

tanb  feiner  Surften  erfreut,  ®ewiß,  ein  folct)'  ernfle«  gehaltvolle«  beginnen  ber 
efradjtungen  entfpräche  met/r,  alö  Sllle«  Slnbere  bem  Gfoarafter  biefer  ©efeOf^aft. 

Buch  fönnte  nieste  geeigneter  feön,  bie  Vitalität  biefer  ä$t  nationalen  SnfHru* 
tion  mel)r  ui  befräftigen.  2)a«  eben  ®efagte  foll  gletchfafl«  weber  al«  Sitte  noch 
al«  SBunfch  für  bie  Herren  93orftänbe  ber  fünftigen  SSerfammlung  gelten;  wir  müf* 
fen  ibnen  ba«  oollfte  IBerrrauen  fd^enfen,  namentlich  oerbient  biefe«  ber  (5f)renmann, 
welker  ber  näebften  Serfammlung  präfibiren  wirb.  —  3d>  bebaurc,  baß  er  nicht 
gegenwärtig  ift,  er,  ber  in  jeber  #inftd)t  ju  ben  freubigften  Hoffnungen  berechtiget 

SWeine  Slnbeutung  fet)  lebiglict)  ba«  berjlicbe  SQBort  eine«  SWaime«  au«  ir)rer 
3J?ittte,  gefprod^en  ju  ruhiger  (Srwägung  ber  ßimelnen  nach  ihrer  $eimfer)r.  Jlrüge 
e«  früher  ober  fpäler  einige  grüßte,  fb  würbe  ich  mich  in  SWaffe  glüdlich 
füllen. 

ginanjrath  Dr.  Sßabfl.  3ch  u)eile  ben  SBunfch  be«  ^errn  «Rebnar«  bor  mir 
au«  öoUem  ^erjen,  ich  fl^ube  aber,  baß  bie  Aufgabe,  bie  bamit  in  $lu«ficht  gefteDt 
ifl,  für  jebe«  SirefWrium  einer  fünftigen  SSerfammlung  gu  fchwierig  fet^n  Wirb; 
barum  wirb,  ich  muß  e«  mit  Sebauew  au«fprechen,  bie  Sofung  berfelben  faum  mög* 
lieh  fe^n. 

$erll.  ^err^räfibent.  SBenn  ich  W  folgen  Slnforberungen  jum  93or|lanb 
gewählt  würbe,  fo  müßte  ich  mir  biefe  (Ihre  »erbitten,  benn  ich  würbe  mir  nicht  bie 
gähigfeit  jurrauen,  einen  folgen  Bericht  über  bie  gortfehritte,  welche  bie  gefammte 
teutfehe  ?anbwirthfchaft  in  allen  Sänbern  im  verwichenen  Sahre  erlebt  hat,  ju  er* 
ftatten.  — 


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Hebet  »ertnetBt(i<$e  UtetjeuflBBg  efine  €«men  u»b  JWme.  133 

4 

Sr.  3)urcbl.  £err  $üt£  ».  JDettingen*SSBallerflein.  3$  muf  wieber- 
^olen,  bafc  In  meiner  »nbeutung  nid>td  weniger,  al«  ber  Äntrag  auf  einen  ©eftyluf , 
ja  nicht  einmal  baS  gonnuiiren  eine«  förmlichen  Söunfcbcö  lag.  (Singehen  ober 
niebt  eingeben  auf  meine  3l>ee ,  mufi  jundchft  lebialich  bem  fubjeftioen  ©rmeffen  ber 
seitlichen  £errn  2$orftänbe  überlaffen  bleiben.  Uebrigen«  h«be  ich  in  meinem  lan* 
gen,  »ielbewegten  ©efd)äft$leben  bie  Uebetjeugung  gewonnen,  baf*  fcfyr  fchwer  fd?ei* 
nenbe  $inae,  wenn  man  fie  angemeffen  einleitet,  off  fefjr  leicht  »erben,  ja,  baf  fte, 
einmal  »erfuebt,  ftcb  fogar  »on  felbft  machen. 

d«  ijt  fein  Ianbwirthfchaftlicher  Sfcrein  SeutfchlanbS,  ber  niebt  alljährlich  ju 
iraenb  einer  £eit  ftch  felbft  «Rcdjenf^aft  ablegte  über  feine  Seiffcmgen.  $>iefe  9?ed?cn> 
febaftdberiebte  au$  einem  ©efammtfocfua  jufammengefaßt,  geben  »on  felbft  bie  grofje 
nationale  Ueberjtty. 

3? erführen  unfere  reutfehen  93er eine  niebt  alfo,  tyanbelten  fte  ohne  periobifchen 
9lücf»  unb  93orwart6blirf,  fo  möchte  bie  Aufgabe  allerbing«  fchwer  lösbar  fe»n;  aber 
gerabe  biefe  Berichte,  bann  etwa  noch  anbere  freunblic^e  .ftorrefponbenjen  mit  bat 
Sorftänbcn  bet  einzelnen  Vereine,  gehalten  bie  Sache  nicr)t$  weniger  ale  fchwieria; 
aber  wie  ich  fc^on  bereite  erwähnt,  geboten  foll  in  ben  3ugenbtagen  unfeter  3nftw 
tution  überhaupt,  fonach  au$  in  tiefer  93e»iel)ung,  nickte  »erben.  Sitte«  bleibe  bem 
fubjefttoen  (Srmeffen  ber  jeweiligen  £erm  iBorftanbe  überlaffen. 

$er  I.  #err  ißräfibent.  2Benn  feine  Weitere  Erinnerung  gemalt  wirb,  fo 
fann  ber  »nrrag  ber  Gommifiton  jum  Sefchutfje  erhoben  »erben. 

(Allgemein  angenommen). 

3<h  labe  »eiter  £etrn  £ofratt>  ».  SÄartiu«  ein,  ben  »on  if)m  angefünbig* 

ten  SJortrag  30  galten. 

£ofrath  wn  SRartiu«.  „SBenn  ich  um  (Srlaubnif  bitte,  einige«  über  bie 
vermeintliche  Urerjeugung  otyne  Samen  unb  äeime  »orjutragen,  fo 
glaube  ich  einen  ©egenftanb  »on  allgemeinem  3ntereffe  für  bie  teutfehe  8anbwiru> 
jebaft  ju  ber)anbeln,  benn  er  jtebt  in  innigflem  3"f<"n«nen^ange  mit  ber  Sehre  00m 
SRuttcrfom,  »om  ©ranb  hn  ©etreibe  unb  »on  ber  flartoffelfranfheit, 
bie  Jteuerlich  unter  bem  Warnen  ber  Stocffäule  ober  SBeipfäule  befannt  geworben 
ift  unb  mannigfaltige  Unterfuchungen  unb  Meinungen  ^eroorgentfen  bat. 

Slucb  ich  bin  im  Salle  gewefen,  auf  amtliche  Seranlaffung  ber  Statur  biefer 
lefcteren  Jcranfbeit  nachjufpüren,  welche  einen  fo  »erbeerenben  ©ang  genommen  unb 
bie  8anbwirtr)f$aft  wefentlicb  beeinträchtigt  gat  <5«  bürfte  bafyer  geeignet  fe&n, 
meinen  Sortrag  mit  einigen  SBorten  über  biefe  Ärantyeit  ju  beginnen.  Sie  fon* 
nen  juqletcr)  ale»  eine  9rt  »on  Selbfroertr)eibigung  gelten,  benn  bie  »on  mir  aufge* 
fteHte  »nftcht  über  bie  Statur  bed  Uebel«  fyat  manchen  Sßtberfpruch  erfahren.  SÖie* 
»ofyl  feine  einjige  ^atfache,  wenigften«  mir,  befannt  aeworben  ift,  welche  im 
€tanbe  gewefen  wäre,  meiner  Meinung  ben  Stab  ju  brechen,  fo  hat  fte  boch  auf 
ber  anbern  Seite  nicht  fo  allgemein  Gingang  gefunben,  unb  baran  bürfte  indbefon« 
bete  ter  3uftanb  Scbulb  fe»n,  worin  ftch  bie  Jtenntniffe  unb  bie  Cinucbt  ber  meü 
ften  8anbwirthe  in  öejiebuna  auf  bie  SRatur  »on  folgen,  burch  eine  »arafttifche 
^flanje  »erurfachten  Äranfheiten  unb  »on  bem  materiellen  Srdger  ber  lederen 
beftnberu 

Die  Stocffdttle  ber  Kartoffel  h«t  ftch  duerfl  um  ba«  3af)r  1831  in  @nglanb 
unb  Schottlanb  in  »er^eerenber  Sluöbebnung  gezeigt.  Sie  ift  bann  an  »ielen  JDrten 
in  Xeutfchlanb  aufgetreten,  unb  überall  unter  jenen  wunberbaren  unb  rätselhaften 
Srfcheinungen,  welche  wir  bei  epibemifchen  Äcann)eiten  wabrnehmen.  Sie  hat  hi* 
unb  ba  fhrtchweife  ganje  $(uren  ergriffen,  bort  nur  einjelne  ©rünbe  unb  ©üter,  unb 
biefe  auffaHenben  Sprünge,  fowie  bie  beutliche  Unabfyängigfeit  »on  ©oben,  »ewdf* 


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gunfte  aflgentfine  ®i|mtg. 


ferung  unb  flimatifchen  Ginflüffen  l)at  nicht  wenig  beigetragen ,  t»le  Sanbwirthe  übet 
tyre  #atur  ju  verwirren,  unb  3weifel  gegen  t»ic  bon  mit  aufgehellte  «nftej)t  von 
il)rcr  Statur  ju  erweefen. 

3cf>  glaubte  mich  nämlich  burch  bie  (Srgebntffe  einer  fünf  kennte  lang  mit 
allem  (*ifer  fortgefefcten  Unterfuchung  berechtigt,  au6jufpred)cn :  Die  Urfache  biefer 
verberblicben  Aranfljeit  fei?  ein  unfeheinbarer  tyüi,  ein  fleiner  Schimmel,  welcher 
ftch  parafttiid)  auf  bie  Kartoffel  nicterlaffc,  ftch  nad)  unb  nad)  in  flc  verfenfe,  unb 
inbem  er  itjr  mehr  uub  mehr  bie  Statur  eineö  tyHtfü  erteile,  ftc  enblid?  törte  unb 
ungenießbar  mache. 

(Sine  im  3al)c  1842,  auf  ©cfeljl  ber  Regierung,  in  bem  Sanbcommiffariatc 
granfenthal,  bon  mir  angeftellte  weitere  Untcrjudutng  hatte  jroar  ben  (5rfclg,  baf; 
ftc  mich  in  meiner  9Utftd>t  über  bie  Statur  beö  llebclö  noch  metyr  beftärfte;  allein 
bennoep  fanb  id>  vielfachen  Unglauben.  Die  meiften  SJancwirtbe  hielten  ben  Sjjilj 
nicht,  wie  ich,  für  bie  Urfache,  fontern  für  bje  golge  ber  Jtranfbeit;  unb  alö  nun 
in  bem  vorigen  unb  bem  feurigen  3al)re  bie  Kranfbeit  wieber  jufcbenS  abnal)m,  fo 
glaubte  man  hierin  einen  ©runb  mel)r  für  bie  Slnnabme  ju  finben,  baft  eö  ftch  hier 
nicht  fo  »erhalte,  wie  ich  geäuffert,  unb  bafj  bie  Äranfhett  obne  ben  4^ilj  gefommen 
feb,  unb  obne  ihn  auch  bieHeidu  einmal  wieber  fommen  werbe,  bafj  alfo  bie  » on  mir 
angeratene  Vertilgung  be«  ^iljed  unb  feiner  Keime  ba«  gelten  bed  Don  Quixote 
gegen  äßinbmühlen  gewefen  fei;. 

Durch  biefeö  9taifoncment  bin  ich  i*boeh  nicht  bon  meiner  Slnftcht  abgefommen. 
Sßärc  biefi  ber  gall,  fo  würbe  ich  ^  m»c  3UC  machen,  biet?  \)ki  vor  ben 

bcrfammclten  Sant-wirtgcn  Seutfeblanbö  ju  erflAren,  benn  ber  Starurforfcher  braucht, 
Wie  ber  öanquicr,  (£rebit,  ben  er  ftch  ««r  burch  2ßal)rb<?iteiiebe  bewahren  fann. 

3ufäUiaer  2ßeife  fmb  biejenigen  Littel,  welche  bon  mir  empfohlen  worben, 
ber  ich  ben  >4$ilj  ald  bie  Urfache  ber  Kranffyeit  anfebe,  groficntbeilS  biefelben,  mU 
che  bie  entgcgengefefcte  Seite  Senet  anratb,  bie  in  ihm  nur  ba8  ^robuft,  bie  2fcir  - 
fung,  ber  Kranft)cü  erfennen  wollten.  Die  Kranfbcit  r)at  abgenommen,  unb  nun 
fchreibt  iebe  Änftcht  biefen  günffcigen  (Srfolg  ber  Slnwenbung  ber  bon  ihr  empfohlenen 
Gegenmittel  ju. 

©ahrenb  id)  faßte :  bie  Kranfheit  ift  bon  Stuffen  fn  bie  Kartoffel  hineinge* 
fommen,  unb  jwar  burch  ben,  biefer  grueht  feinblichen  ^JiU:  man  mujj  alfo  biefen 
s4$ilj  jerftören,  unb  ber  Kartoffel  bie  Diöpofttion  nehmen,  it)n  gerne  aufzunehmen; 
—  fagte  bie  anbere  Meinung:  bie  Kartoffeln  ftnb  burch  ungünftige  flimatifdje  @in* 
flüffe,  burch  ungünfttgen  ©oben,  burch  eine  unjwedmdpige  Öehanblung  in  unb 
aujjetrjalb  ber  (Srbe  in  eine  (Nahrung  geratben,  aud  welcher  fid)  ber  ^i(j  ent* 
wirfeit  hat  ©eben  wir,  fo  fuht  biefe  ÜReinuna,  fort,  ben  Kartoffeln  fünftig  eine 
beffere  ©cljanblung,  —  fchneiben  wir  fte  nicht  in  6tücfc,  —  tybm  wir  fte  nicht 
in  <Dtietf)en  unb  Keüem  auf,  wo  fte  ftch  crr/i&en  fonnen,  —  fo  werben  wir  bie 
Kranfpeit  berhinbern.  Unb,  fefctc  ftc  triumpbi"Hb  h'nju,  —  hflt  bie  Äranfbeit 
nicht  wirflich  ie^t  fchon  faft  wieber  aufgehört,  ohne  ba^  wir  gegen  ben  $ilj  ein^ 
gefchritten  wären? 

hierauf  ifl  juerft  31t  antworten,  bap  bie  Kranfbeit  noch  fcinc3wea$  aanj  auf* 
gehört  rjat,  bielmehr  in  mehreren  ©egenben  Seutfchlanb«  noch  immer  9Jetheetungen 
anrichtet,  unb  ferner  ift  bem  Sfaturforfcher  erlaubt,  ju  fragen:  Wolter  eS  benn  fonu 
me,  baf  ba,  wo  fich  bie  .Uranf beit  gezeigt  hat,  auch  ber  ^ih  immer 
borhanbenwar?  (£6ifl  feine  Pflicht  31t  erflaren,  ba^  bie  (Sntfiehung  eined  folchen 
JDrganiemu«  lebiglich  aud  ben  gäbrenben  ober  faulenben  Elementen  ber  Jtartoffel, 
burch  feine  birefte  Beobachtung  etwtefen  ift,  unb  bat?  fte  nach  ben  s4kineipien  ber  gc* 
läuterten  Sßiffenfchaft  unfererltage  ein  SB  unb  er  wäre,  biel  atö^er,  benn  jem-a  von 
bem  »löblichen  fötfeheinen  bed  Schimmels  auf  ber  Kartoffel,  ald  Xtagcr  ihrer  Kranf^rit. 


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Uefctr  *ermelntH<$e  Umjeagnng  ©$ne  Samen  unb  Äeime.  135 

«bcr  freilich,  eine  fold^e  Behauptung  ftöjjt  an  gegen  fer)r  alte  SJorurtheile,  ge* 
gen  Meinungen,  bie  bei  $flt  unb  3ung  gang  unb  gäbe  ftnb,  unb  glefdjfam  mit  ber 
aRurtermild)  eingefogen  werben! 

2>afj  ftch  irgenb  ein  $tlj  au«  bec  faulenden  ©d^rung  entwitfeln  fönne,  bafj 
er  ju  feiner  (Sntftehung  feine«  Samen«,  feine«  Äeimc«  bebürfe,  baf  er  alfo  burcr) 
bie  fogenannte  Urerjeugung  (Generatio  aequivoca  ober  spontanea)  in'«  ?eben 
träte:  biejj  iji  eine  uralte  Unfät,  bie  wir  fdjon  bei  ben  griecr)ifd)en  Wlofoprjcn, 
2)  em  o  er  it,  »rtftotele«  u.  f.  w.  ftnben.  ©ö  ijt  eine  (Jnrmirfelung  ber  Ser>re  bon 
ber  ^anfpetmie,  vermöge  welcher  ftd)  im  SBettganjen  überall  bie  Jteime  ju  al- 
lein iWögliehen,  wa«  überhaupt  entfielen  fann,  befänben,  vermöge  welcher  au« 
«Hern  HUe«  werben  fönnte. 

@«  ift  in  ber  ©efchichtc  ber  2Stffenf$aften  hö$ft  merfwürbig,  ju  feb,en,  wie 
ftd>  faif^e  Sehren  Sarjrtaufenbe  lang  erhalten  fönnen.  ©leid)  ©efpenftern  treten  fte 
au«  ber  9tocr)t  früherer  3ar/rl)unberte  herbor,  unb  fpuclen  herum.  Qßie  immer  fte 
ba«  Sfd>t  ber  SBtffenföaft  verseuche,  —  in  ben  berbunfelten  Räumen  ber  Unfennt* 
nif,  be«  Aberglauben«  bleibt  ihnen  immer  noch  ein  weite«  Gebier,  ftdj  urajutreiben, 
ju  {$1  erfen  unb  ine  ju  leiten. 

3u  biefen  ©efoenjiern,  welche  ba«  «Herßum  au«ger>etft,  ba«  9Rittela(ter  unb 
namentlich  auch  bie  Hrabcr  (bte  bon  größtem  (SinMe  gf  M«  Sanbwirrhfthafr 
waren)  gepflegt  unb  grofjaejegen  l)aben,  gehört  aud>  bie  ÜJleinung  bon  berurer* 
jeuaung,  b.  h.  bon  ber  (vmttebung  orqanifcher  Siefen  ohne  Samen  unb  Äeime. 
©ejpenjterfehcr  ftnb,  meiner  Meinung  nach,  gar  biele  Sanbwirtbe  welche  auch  jefrt 
fortwährenb  an  bie  «Wögliehfcit  glauben,  baf  ft<h  X^iere  unb  Jansen  au«  faulen 
Stoffen,  ja  wohl  gar  au«  Elementen  tyerau«  entwirfein  unb  wie  bie  ägpptifche  $la* 
ge  bie  9loth  be«  Sanbbaue«  vermehren  fönnten.  ©efpenfierfeher  nenne  ich  fette, 
bie  ba  glauben,  ba«  Ungejiefer,  welche«  ftd)  plößhcf)  in  unaeb. euerer  9ttenge  auf 
einem  #«u*thiere  ober  in  ben  Spänen  eine«  Neubau'«  enrwidclt,  feb  bort  ohne 
bor  hergegangene  ©efd>lccht«function  unb  dier  entftanben;  ©efpenfterfet/cr  aud)  jene, 
bie  ba  glauben,  ber  Sranb  im  ©etreibe,  ba«  «Dtuttcrf orn ,  ber  wei&e  Sdnmmclpilj 
auf  ben  Kartoffeln,  ber  rothe,  welker  bie  Safranfelber  oerwüftet.  u.  f.  w.  feben  nid)t 
bon  Hu^en  an  bie  franfen  ©ewächfe  unb  in  fte  r,ineingefommen,  fonbern,  gleichfam 
gemä*  einer  organifchen  ÄrpftaHifation  au«  ihren  faulenben  ober  in  anfangenber 
tSntmiföung  begriffenen  Säften  heran«  gefommen. 

«Üerbing«  fommen  Erlernungen  wr,  bie  ju  einer  folgen  «nnahme  ju  berede 
tigert  fdjeinen.  SEBir  ftnben  Spiere  unb  ^ffanjen,  unb  namentlich  Heine,  von  niebri* 
gerer,  minber  complidrter  Drganifation,  oft  in  ungeheuerer  «njahl,  unt>  plö^ltd) 
entfielen,  fo  baf  wir  nit^t  begreifen  fönnen,  Wo  fie  auf  einmal  r/etgefomraen.  2>a 
rnüffen  fte  benn  al«balb  bur$  bie  beliebte  Generatio  aequivoca  entftanben  fepn. 

«Bit  bergeffen  bann,  ba$  na*wei«li*  aUe  fole^e  ^iefe  unb  SSfTanjen  mü  @e* 
f(^led)t  ober  mit  biefem  analogen  Bortpflanjungöapparat  berferjen  jtnb,  unb  baf  e« 
ein  biel  größere«  ffiunber  wäre,  werm  biefe,  boef)  bi«  ju  einem  bebeutenben  ©rabe 
organiftrten  ©efdjöpfe,  m  beten  Äerborbringung  bie  Statur  fonfi  ben  gewöbnli* 
t^en  ®ang  befolgt,  nun  auf  einmal  auffer g ewöb. nli<$  au«  ^olafafern  unb 
$oltfaft,  au«  %Ui\d)  unb  t^ierifAen  Stoffen  herborfprängen,  al«  iene«:  wenn  ipre 
Sier  unb  Mnlaatn  auf  bie  genannten  Stoffe  gebraut  unb  t/ier  in  (Sntwirfeiung  per- 
fekt worben  waren. 

Wan  nimmt  alfo  eine  folefce  (Srjeugung  ohne  @ier,  fowof)l  bei  ben  tyiatn, 
al«  bei  ben  Jansen  an.  ffia«  jene  betrifft,  fo  haben  in  neuefter  3<"  jumal  bte 
»ortrefpichen  mifroffopifchen  Unterfud)ungen  ©hrenbera«  bewiefen,  ba^  bie  3)fw* 
riaben  Heiner  fykn,  bie  wir  in  ben  «ufgüffen  bon  thierifd>en  unb  pflanjltdKii 
Stoffenftnben,  imb  be«halb  3nfufton«thierd)en  nennen,  feine«weg«  ohne  @ier  entfte* 


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136  ftünfie  üH^rmfine  €i$og. 

ben.  Tiefe  fleinen  5 bierchen  jeigen  eine  3"fa«"n«tfebung  »on  Organen,  an  bie  man 
früher  niefy  gebaut  hat.  €ie  haben  ®efct)led)t«orqanei  Sie  buben  Gier ,  »eld>e 
bei  ihrer  aufierorbentlictyen  Kleinheit  auö  bem  »erbünfienben  Gaffer  mit  grofer 
Scidjtiqfeil  in  bie  £i>be  gehoben  unb  in  bem  Suftfreiö  verbreitet  werben  tonnen. 
3>iefe  Qrier  haben  babei  eine  grofe  Sebenäjähigfeit.  Sie  fönnen  %toft  unb  $i&e 
ertragen,  »iel  mehr  alÄ  ^od^entroirfelte  Xtynt,  ohne  jerftört  ju  »erben. 

SBemt  man  bie  Sufr  über  einer  3nfufton  »e<r/felt,  fte  aber  bureb  8dnre. 
fclfdure  ober  Duecfftlber  abfperrt,  fo  baf  bie  anlagen  jener  fleinen  2  biereben  aar 
nicht  ober  nur  bereits  getöbtet  ju  ber  3nfujton  gelangen  fönnen,  fo  entfteben  feine 
3nfufton$tbier($en.  @0  ift  alfo  in  33cjiehuna  auf  tiefe  ©efchöofe  faum  mehr  ein 
3»eifel  unter  ben  Staturfcrfdjern,  bajj  fte  »trfliq  nur  burdj  ©efctylecfyt,  nity  aber 
bur$  Generatio  aequivoca  entfielen. 

©nen  anbern  ©runb  für  biefe  «rt  ber  ©ntfxe^ung  organiföer  SBefen  wollte 
man  in  bem  aüerbing*  oft  febr  rätselhaften  IBorfommen  mancher  Singemeibetbiete 
fmben.  9Wan  beobachtete  einen  fleinen  SBurm,  Filaria,  in  bem  $luge  eined  $fcr* 
be«,  unb  ^ieU  ftcfc  au  ber  Annahme  berechtigt,  baf  er  roefct  »on  Hüffen  hineinge* 
fommen,  fonbern  bicr  felbfl  entfianben  fei?,  aber  genauere  Hnterfuc^ungen  »ei|en 
nad>,  baf  badfelbe  ^ier  in  einem  anbern  3ufianbe,  gleid)fam  »erlarot,  neftertoeifc 
an  ber  «orta  be6  *ßferbe«  erfebeine,  unb  man  wirb  gelungen,  anjunehmen,  baf 
e6  feinen  SBcg  von  bort  tum  »uge  na*  unb  nach  gefunben  habe. 

3Ran  überzeugt  ftch,  ba§  bie  Gingemeibethtere  (Entozoa)  in  febr  »erfefciebenen 
©nrmicfelungSjuftdnben  in  bem  JEfnere,  beffen  Verberge  fte  brauchen,  enthalten  ftnb, 
bafj  fte  hier  bie  »unberbarftni  2Beae  machen,  unb  bafj  man  am  @nbe  gar  nicht  an 
ber  Annahme  j  weifein  fönne,  fte  fct>en  von  Hüffen  h^etn^efommen.  Die  Statut 
»erfolgt  tytUi  ©efefce,  bie  fo  ab»eid>enb  ftnb  »on  ben  gewöhnlichen  Erfahrungen, 
bafj  man  ftd)  ntd>t  nwnbera  barf,  au$  ba*  HUerfeltfamfte,  ieber  Analogie  (int* 

3$  »id  nur  <5fn  fol$ed  SJerhdltnif  anfuhren.  3n  ge»iffen  giften  ftnbet 
man  (Singe»eibe»ürmcr  »on  fet)r  »enig  enttoirfelter  ©efialt.  fehlt  ihnen  ber 
£o»f  unb  bie  ©efctylechtdorgane.  2öenn  aber  ein  Seegeier  jene  $ifd>e  ftift,  unb 
jugleftfr  bamit  bie  barin,  gleichfam  in  einem  ?ar»emuftanbc  »orhanbenen  <5inge»ei* 
be»ürmer,  fo  entwicfeln  ftt&  biefe  nun  in  einer  günjtigeren  Sehaufung,  in  ben  ®e* 
barmen  be«  warmblütigen  Sogeid,  fo  baf?  fte  einen  jtöbf  unb  C^efchlechtSorqane  er« 
ballen.  6ie  oermehren  ftch,  unb  bleiben  nicht  blöd  in  ben  ©ebdrmen  be*  ©eierd, 
fonbern  »erbreiten  ftd>  in  anbete  X\^v\t  bedfelben,  j.  35.  bie  Hungen,  inbem  ^e  ftd) 
burdf?  ba«  ©emebe  ber  Organe  einbohren  unb  fortbewegen. 

©ole$e,  oon  ben  gemeinen  Knalogien  ganj  ah»eid>enbe  ©rfc^etnungen  muffen 
und  »orftchtig  machen,  nicht  überall  eine  9teubilbung  anzunehmen,  fonbern  »ielmebr, 
nach  bem  Spruche  be6  alten  ^>ar»e«:  Ontne  vivum  ex  Ovo,  flet*  an  bie  SRög* 
liehfeit  $u  benfen,  baf  Äeime  unb  €amen  auf  feltfamen  SBBegen  in  bad  3nnert  be6 
beherbergenben  Crganidmud  gelangen. 

©ei  ben  ^flanjen  »erhält  e«  ftd)  eben  fo,  t»ie  bei  ben  gieren,  ffienn  »ir 
genau  nac^fehen  unb  unterfuc^en,  f»  ftnben  mir  eine  Anlage  M  fogenannten  ^a* 
ranten,  bie  »on  Hüffen  hineinkommen  ift,  unb  bie  nun  auch  hier  manchmal  böchft 
feltfame  gntroicfelung  burchmacht,  ehe  fte  in  bie  ©rfcheinuna  tritt.  2)enn  freilich, 
bie  ©amen  unb  Äeime  biefer  ©et»äd)fe  ftnb  nid)t  fo  grof,  wie  bie  unferer  aewohn* 
liehen  WubbfJanaen;  oft  ftnb  fte  fo  aufferorbentlicr)  Hein,  baf  mir  fte  nur  bei  ftorfen 
UJergröferungen  richtig  »ahrnehmen  fbnnen.  3h«  @nn»i(felung6gef{^ichte  ju  »er* 
folgen  ift  aber  eben  bephalb  fo  ferner,  n>eil  fte  anfangen  ftety  ju  entmirfeln,  ehe  man 
fte  nur  »ahrnehmen  fann,  unb  baju  ?ofalitdten  »ählen,  »o  man  fte  nie$t  »ennuthet. 

2>iefe  »flanalic^en  ^araftten  ftnb  e«  nun,  benen  »ir  eine  SWenge  Äranfheiten 


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Uebet  vermeintliche  ttmifuattiig  cfjne  Samen  unb  JWme.  137 

jufdfjrefben  müffen.  .frierber  baben  wir  ben  53ranb  im  ©etreibe,  ba«  SWutterforn 
unb  aud)  bie  (Stocffaule  bet  Äartoffel  gu  rennen.  Die  ^fiaruen,  welche  biefe  unjete 
Sfu&pflanjen  anfallen,  finb  übrigens  niept  bie  einigen,  weldje  Jccanf^eiten  oerurfaepen 
fönnen.  -foat  ja  foaar  bie  neuere  ü)tebi}in  bewiefen,  baß  parafttifebe  s4? flanken  mit 

fiewiffen  xranffjeitcn  be«  sJÖtenfd)cn  in  Scrbinbung  flehen.  @o  finbet  man  eine 
efje  einfache,  ben  (Sonfen>en  »erroanbte,  au«  einzelnen  ©liebern  bcficfjenbe  ^flanje 
an  hänfen  3äl)ncn.  60  Wdd)fi  ein  SBafferfaben  auf  erfranfenben  giften,  ein 
Schimmel  an  ben  Schienen  oon  ©einbrücfjigen,  ein  anberer  (ba«  Byssocladium 
fenestrale)  fommt  nicht  blc6  al«  ein  jartefl  Sd/immelgewebe  an  Den  genftern 
feuchter,  bumpfiger  Stuben,  fonbern  aud)  auf  ben  fogenannten  Sdrjwämmcben 
(Aphthen)  in  ber  ftacbenböble  Pon  Äinbcrn  Por.  (Sin  anberer  f$immelarriger 
$arajit  MM  auf  ber  £opffcl)warte  unb  hübet  fjier  mit  congulabler  fympbe  bie 
fogenannte  Tinea  capitis  infantum. 

2Ba«  aber  nun  junäd)|t  biejenigen  parafttiföen  ißflanjen  betrifft,  weld)e  unfere 
9cat)rpflanjcn  angreifen ,  fo  gehören  \ie  in«gcfammt  ju  jener  eigentümlichen,  ^6d>fl 
merfwürbigen  Jtlajfe  *on  frpptoqarai[cl)en  (blütl)enlofcn)  ®cmaci)feu,  welche  man 
$üje  ober  Schwämme  (Fungi,  Mycetes)  ju  nennen  pflegt. 

3*  erlaube  mir  ba«  2fiefent  lieh  fte  über  ihre  9tatur  anjufücjren,  um  baburd) 
meinen  Safc,  baji  fte  bie  Urfacf>e  gewiffer  Äranffjeiten  ftnD,  beffec  ju  begeünben. 

35iefe  ©ewidjfe  finb  au«  3*tkn  ober  gaben^eHen  gebilbet,  roeld)e  eine  aufferor* 
Kntiicbc  3^"tl)eit  unb  geinfjeit  baben.  9Jtan  fann  [ich  ba«  Material,  worau«  biefe 
3ellen  befteben,  al«  ein  ungemein  jarte«  ^auteben,  Wie  ba«  allerfeinfte  d)inefifcf)e 
Rapier,  benfen.  Der  Äörper  biefer  $i(je  entfielt  burd)  SJerbinbung  mehrerer  fol* 
eher  larter  Sttttn  ober  gafern  ju  einem  größeren  ©anjen,  gletcbfam  burd)  eine  $rt 
von  sBerftljung.  JTommt  eine  feiere  ^iljmaffe,  welche  bie  ocrfcbicbenfie  dunere  $orm 
haben  fann,  in  bie  il)rer  Statur  günftigen  SSerbaltniffe ,  wohin  namentlich  feuchte 
©türme  unb  Dunfelljeit  ju  jablen  finb,  fo  »ermebrt  ftcb  bie ßafyl  Per  3«0en  unb  jaoen* 
jeflen,  worau«  fte  aufammengefe&t  ift,  in  aufferorb enttid) er  Scbnelligf eit  unb  $üfle,  unb 
ber  $il|  flellt  ein  fo  gewaltige*  2Bad)«tl)ura*93crmögen  bar,  bajj  c«  an  ba«  wunber* 
bare  granjt.  — 

(Iben  fo  aber,  wie  er  ein  ungemein  tätige«  2Bad)«tr)um  l>at,  beftfct  er  ein  un* 
geheuere«  gortpflanjung«*3$ermögen.  Sr  bilbet  balb  in  feinem  3nnern,  balD  an  ber 
ßberfläd)e  jahüofe,  fleine,  fugliae  ober  eDiptifd)e  3ellcn  ober  351  d«c$en  pon  unglaub* 
lieber  Aeinhcit,  fo  baß  ba«  blojfe  Slugc  fte  nicht  ju  unterfcheiben  Permag.  9n  einem 
einzigen  sJRutterforne  nimmt  Cuerfett  piele  Millionen  iteimforner  an.  Tiefe  S3i  äs- 
chert finb  bie  Äeime  bed  s^üj^  /  feine  Samen.  @ic  werben  au«  bem  3nnern  ^qr< 
au«,  ober  pon  ber  JDberflacbe  ab^efioffen  (abgefct)nürt),  unb  oerbreiten  fUfc  nun  weit 
unb  breit.  6ie  fchwimmen  im  SBaffer  unb  in  ber  Vuft,  fte  bleiben  in  ber  (£rbe  lie» 
gen,  unb  geraden  fte  in  bie  geeigneten  Kuffenoerh^ltni^e  (wa«  glücflid)erweife  nicht 
oft  gefdijiebt,  benn  fonft  würben  wir  un«  por  ber  pbaraonifeben  ^Jlaae  ber  ^ilje 
nicht  retten  tfnnen),  fo  warfen  fic  wieber  in  neue  gaben  au«,  bie  fi<$  unter  ein^ 
anber  Perfiljen  unb  wieber  ben  ganjen  $ilj  ^erftellen. 

So  einfach/  al«  ic^  biefen  ^eraang  befd)rieben  l)abe,  ifl  er  nid)t  immer.  3ene 
6d)wdmme,  welche  un«  am  meifien  ourcl)  it)re  Borm  unb  ftarbe  auffallen,  bie  foge* 
nannten  ^utfd)wdmme,  bie  ^eulenfchwämme,  üöcherpiljc  u.  f.  10.,  nehmen,  wenn  fte 

Sre  ßeimförner  bilben,  eben  biefe  auffallenden  formen  an.  Se^tere  ftnb  aleid)fam 
e  gruebte  ber  ^ilje,  au«  unb  an  ben  welken  ftd)  ibre  Äetme  entwicfeln.  6ie 
fteden  alfo  nun  eine  gewiffe  (Snlwiefelung«periobe  oor,  weld)e  allein  wir  im  gemeinen 
£eben  ju  beachten  pflegen.  Sßeil  biefe  'fleifchigen,  feltfamen  ©eftalten  nur  für  für  je 
3eit  auf  unferen  Triften  ober  in  unfern  2Bätbern  erfcheinen,  galten  wir  ben  s4*üj 
feiner  garyen  SJatur  nac^  für  hinfällig  unb  leid)t  pergÄnglid).  2Bir  überfef^en  aber 


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138  &»ft*  aKgemeiBf  <Si$ung. 

^iebei  ben  früheren  3uftanb,  wo  er  nod)  nic^t  in  feinet  entwidelten  ©eftalt,  fonbern 
lebiglid)  ald  ein  jartcö,  fabigeö  ©ewebe  (Mycelium  ober  Cercidium)  erfdjeint. 
£iefe6  fann  lange  unter  bem  Soben  liegen,  ofyne  trgenb  eine  (Snnoitflung  au  ma* 
djen.  (56  fann  t)unbert  3afyre  alt  werben,  unb  nod)  gar  nid)t  ficfotbar  geworben 
femt,  biö  eö  enblicfy  einmal  ju  ben  bcfannten  ©eftalten,  j.  5b.  be$  #utc$,  Ijeroor* 
bricht,  bie  aber,  wie  gefagt,  gleicbfam  nur  bie  ftrudjt  ftnb.  3d>  fann  ein  3J?»celium 
an  einem  3roetfd)enbaume  »orjcigcn,  welche*  »on  ;wölf  3al)rringen  ganj  einge* 
fd)lof[en  ift. 

(Sben  burd)  biefc  aufferorbentlidjc  Scbcnfyafjigfeit  unb  $>aucr,  welche  baS  54Mlj* 
gewebe  beftyt,  unb  worin  c6  mit  bcn  Giern  ober  ben  rubimcntären,  unentwirfelten 
ßuftänben  ber  3nfufion$tl)icte  übereinfommt,  um  du  eö  ftd)  un6  für  du  Im  r  unb  »er* 
berblid).  2  er  ©ärtner  fennt  eine  Slrt  biefeö  $ßiljgcwebe$,  au 6  welchem  er  unter 
begünftigenber  Sdrmc  unb  geudjtigfeit  beffen  ftrüdrte,  bie  fogenannten  (Sbambignond, 
erjic&i.  6t  nennt  biefeö  weiße,  fabige,  fdjeinbar  äujjerft  Anfällige  ©efptnnfte: 
muttcr,  ^iljbrob,  Blaue  des  Champignon«.  (5$  fann  3al)re  lang  erhalten  werben. 
3Jon  ber  aufferorbcntlidfjen  8ongä»ität  cineö  folgen  !)JiUgewebed  fann  id)  eine  merf* 
würbige  iMnefbote  erjdblen.  Sd)  faß  im  3al)re  1810  in  ber  söorlefung  beö  Dber* 
fird?enratf>6  83 o gel  über  fritiföe  ^In'loforlne,  al*  ptd^ltct>  du  furchtbarer  ÄnaU, 
Wie  ein  £anonenfd)uß,  gerabc  unter  bem  itatfjeber  erfolgte ,  unb  bad  ganje  Subito» 
rium  mit  Staub  erfüllt  würbe.  2)aS  ^f)änomen  war  fo  erfetyretfenb  gewefen,  baß 
ber  »erefyrte  fielet  feinen  Vortrag  fcbließen  mußte.  Slld  man  nun  ber  Urfadje  nad)< 
fpürte,  fanb  ftd),  baß  bie  ÜRutter  eine«  ^oljpiljea,  Boletus  destruetor  fidf>  im  ®<* 
bälfe  beö  Sußbobcn«  burd)  ben  ganjen  Saal  »erbreitet,  unb  enbtid)  einen  fec^d* 
jöuigen  halfen  abgefnidt  t)atte.  iH»ö  gewinn  (Kombinationen  ließ  ftd>  fefyießen, 
baß  biefer  $ilg  über  fyunbert  3at)tc  lang  t^ier  unten  in  ber  ginfterniß  geraupt,  ftd) 
immer  mef)r  auc*a.ebefynt,  aber  nod)  niemals  bieSilbung  feiner  grüdjte  erreicht  batte! 
@n  anbere$  *Bei|piel  »on  ber  ungemeinen  2ebendfi3t)igfeit  unb  H>auct  einer  folcben 
^iljmutter  liegt  fjier  bor.  (58  ift  baö  ©ewebe  eined  mir  unbefannten  Scfywamineö, 
weldjeö  in  ber  Saline  »on  $raunftein  bie  fyöljernen  Behren  ber  Salinenleitung  auf 
rnebr  ald  tyunbert  $uß  Sange  angefüllt,  unb  tljeilweife  »erftopft  r)attc.  66  ift  fo 
bid;t  gewebt,  wie  ber  ftätffte  £utftlj. 

Die  ^ilimutter  biefer  formen  »on  Schwammen  bat  aber  nid)t  bloß  bie  ©gen* 
fd)aft,  ftd)  fefyr  lange  lebenb  $u  erhalten,  fonbern  aurp  jene,  baf  fie  flct>  unter  ae* 
Wtffen  Sluffenbebingungen  frt)r  Uiä)t,  felbft  au6  il)ren  flcinften  Anfängen  »ermc^rt 
unb  entwitfelt.  6ine  einige  ftiodt  oon  biefem  ©ewebe  ift  im  Stanbe,  eßenlange 
Studbeljnung  ju  ehalten,  unb  enblie^  bid  3U  bem  grud)tjuftanb  unb  jur  Äeimbilbung 
fortjufd)reiten.  SWan  fann  ba^er  fagen,  baf*  biefe  ©ewdd^fe  ftcr)  in  einem  jeben 
Stabium  i(>reö  Siebend  ju  vermehren  im  Stanbe  jinb.  2)iefeci  Skrplrnip,  bie  große 
3al)l  il)rer  fap  unftc^tbaren  Äeimförner  unb  bie  Verborgenheit,  worin  fte  eine  lange 
Sugcnb  Einbringen  fönnen,  efye  fte  in  »olle«  SBad)dtljum  unb  in  bie  äuffere  ©rfc^eu 
nung  treten,  »erleidet  ibnen  etwad  Sßunberbareö  unb  r)at  o^ne  Zweifel  ju  ber  all* 

Semein  »erbreiteten  Slnftdjt  93eranlaffung  gegeben,  bap  fte  ofyne  »or^crbefieEenbe 
teime  auö  ©d^rung  unb  gäulniß  ftd;  erzeugten. 

6d  gibt  aber  aud>  nocf>  anbete  ^ilje,  beren  ?Piljmufter  feine«weg6  fo  maffen* 
I>aft  unb  augenfällig  ift,  fonbetn  ftc|>  »ielmef)r  faft  nur  wie  ein  jäfjet  Schleim  »er* 
ijält,  welker  bie  Äeimfönier  einbüUt.  2*on  biefer  ©efd)affent)eit  ift  ba«  9R»celi* 
um  bei  bem  glug*  unb  Sd>mier*$Branb  im  ©etreibe,  (Uredo  segelum  unb  sito- 

Ehila),  beim  bem  3)?utterforn  (Sphacelia  ober  Erffotätia)  unb  bei  bem  9lofte  (Ru- 
igo).  (Sd  fft  fo  aufferorbentlid)  fein,  baß  e«  fieb  ber  53eobad?rung  fcr)r  leicht  ent* 
jie^t,  unb  beftyalb  in  »ielen  fallen  nod)  gar  nid)t  gefannt.  3Äber  um  fo  unerfladid^er 
fd)eint  ba6  Sluftrcten  »on  foldjen  »arafttifeljen  ^Jiljen  plo^lic^  unb  an  Stellen,  wo 
man  ftd)  ba*  Einbringen  fefter  Äcimforner  nid)t  etflÄren  fann.       ifl  mir  wa^r* 


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Utfeer  vtxmtinttiiSjt  Umjeaeuiifl  o^ne  ©amen  unb  Äeime.  139 

fcheinltcfj,  bafj  tiefe  fchlcimi^cn  2  rä^cr  ber  ^iljfeimc  mit  einer  fauftifchen  Sßirffamfeit 
auögerüftet  jtnb,  vermöge  welcher  fie  bie  ©ewebe  ber  Sßflanien  burd)bohren  fönnen, 
auf  »eichen  fie  fid)  parafirifc^  nieberlaffen.  <So  mögen  fie  ftd)  benn  in  bad  innere 
einbohren,  r»on  3eUe  ju  3«U«  fortgeteitet  werben,  bid  fte  enbltch  baln'n  gelangen,  wo 
bie  Drganifation  ihrer  Sludbilbuiig  am  günftigften  ift,  unb  fict>  nun  au$  bem  nur 
in  geringer  Huantität  oorhanbenen  fd>leimigen  ©ewebe,  ba£  ganje  @ewdd)3  in  ra* 
pitcr  Sd)nelligfeit  unb  ju  jahllcfer  Sfatac  entwitfelt.  3>icf?  fcheint  namentlich  ber 
Bali  bei  fcem  ©raube  unb  Diofte  im  ©etrewe  311  fei)n.  3d)  bin  moralifd)  überjeugr, 
bafi  aud)  hier  bie  Jtraufhcit  nic^t  blo3  eine  franfhafte  ©.iftemifd)ung  unb  in  beren 
golije  bie  tSrjeugung  von  $|'cubo*Organidnicn ,  foubern  ba(?  fte  mirflid)  »on  Muffen 
büiriugefommen,  eine  wahre  Slnftecfun.}  ift.  Sefficr'3  3Jerfud)c  febeinen  biefroom 
Scbmierbrano  auffer  3»eifel  ju  feften,  2>ie  (Sntwicfelung  be$  SRoftca  in  tiefer 
2Sei|e  hat  gerb,  «au er  beobadjtct. 

SBci  ber  ^artcffelraule  fc&t  ftd)  bad  ÜVimfom  be«  parafttifdien  fßUge*  an  bie 
Cberfüche.  Cm  11  Jfuil  baoon  wirt>  eingefogen  oter  bringt  felbfttbäh'g  hinein,  unb 
protu^irt  unmittelbar  unter  ber  Dbcrbaut  Die  Eningen  einefl  neuen  ^iijgewcbeö.  3fr 
tie  Jtranfhett  weiter  fortgefcr)ritten ,  fo  entDerft  man  ohne  9)iuhe  eine  ungeheuere 
kJÄcnge  »011  Keinen  Heftern  bc6  SJtyceliumö.  @6  ftnb  Knäule  aufferorbentlid)  feiner 
Säten,  bie  ftd)  unter  ben  öegünftigungen  ber  ilödrme  unb  geuchtigfeit  mü  reiffenber 
€d)neUtgfeit  entmirfeln. 

Siarnentlid)  Södrme  ift  bieut  nötbia..   tfein  6d)wamm,  fein  ^iljgewebc  wächft 
bei  einet  Temperatur  unter  9JuU.   2>arauä  erflärt  fid)  audf)  bie  fdmelle  3u*whme 
unb  »Ausbreitung  beö  *|$iljc$  in  Liethen  unb  JteUern,  wo  bie  grud>t  burd)  unoor* 
Sfuffchütten  in  2ßdrme  unb  ©äfjrung  »erfefct  morben  ift. 

JMber  anjunetymen,  bafj  biefe  ©äbeung  aüein  eö  gewrfen,  welche  ben  *i3il3 
porgebraebt ,  btefi  wäre  falfd> ;  eine  $lunal)me,  welche  bie  äüiffenfcbaft  unferer  Jage 
abfolut  jiirürfwcifen  mufj.  Vlu6  9iic^td  wirb  9Jid)td,  unb  au$  gdhrenben  ^flanjenfäften 
»erben  ftfine  iMlanjen,  bie  wieberum  mit  Äeimfömern  unb  einem  oollftdnbigen  $lp* 
parat,  um  ftd>  forti,uflanjen,  verfe^n  ftnb. 

2)ad  ©efagte  mag  hin«id;cn,  um  ben  ©efidjtdpunft,  weiden  wir  für  bie  $e* 
ljanblung  aller  tiefer  i?(nfkrfungöfranff)eiten  aufftcUen  muffen ,  ju  bejeidjnen.  „Söir 
„muffen  juerfit  unb  *or  allem  ten  9lnftecfung6ftoff  jerftören,  Welcher  ber  materielle 
„Jräger  ber  Ärantyeit  ift;  fobann  muffen  wir  bie  ^flame  baburd)  fehlen,  ba(j 
„mir  fie  in  ienen  Suftanb  »erfe^en,  in  »eld;cm  fte  am  wenigften  für  bie  «tufnal)me 
„bee  parafitifdjen  ^iljfeimeö  gejd)icft  ift." 

Tai  (Srftcre  aefd>ier)r  bei  bem  Öranb  im  ©etreibc  burd)  bie  Sci$e.  53ei  ben 
Äartoffeln  r)abc  icp  bafür  ba«  (Sinfalfen  empfohlen.  Xit  SJeifcc  wirft  feinröweg« 
rat>urd>  günftig,  ba^  fte  bie  ?eben«tb(5tigfeit  be«  6amenö  erböljt,  foba^  bie  frdftigere 
Wanje  gleich fam  ben  »nftedungeftoff  von  ftcr)  ju  fd)ütteln  Vermag.  &t  wirft 
sielmetjr  gün^ig ,  inbem  fte  biefen  bösartigen  6toff  jerftört.  SBeldje  fräftiac  Hin« 
»irfung  bie  gewöhnlich  empfohlenen  ©eijjmittel  auf  bie  Äcimförner  be«  Sranbe6 
haben,  bavon  fann  man  ftdj  unter  bem  sDiifroffope  überjeugen.  ©obalb  biefe  mit  bem 
Seifcmittcl  in  Berührung  gebracht  werten,  berften  fte  ober  jiehen  fid?  runjelnb  ju* 
fammen.   6ie  werben  burch  bie  Seifce  abgetöbtet. 

Xie  SiSpofttion  jur  Aufnahme  unb  Sludbilbung  be«  @iftc«  aber  nehmen  wir 
ber  ^flanje,  wenn  wir  fte  auf  bie  ihrer  5Ratur  jwecfmdfHgfie  2Beife  pflegen  unb 
aufbewahren.  (§6  »erhalt  ftd)  aud)  h^,  wit  mit  jeber  anfterfenben  Äranfhcit.  ßhne 
Xi«pofttion  erfolgt  feine  «nfteefung,  auch  bei  bem  Wflifa/  bem  ftörfften,  ba6  wir 
fennen,  ifi  Xidpofttion  nöthig. 

©ad  bie  Kartoffel  betrifft,  fo  ifl  bie  3crfchncibung  ber  ScgfnoÜen  eine  *Proce< 
bur,  welche  bie  8eben«fraft  fdjwöcht,  ben  3ugang  bc«  ^araftten  begünfiigt.  %ax> 


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1  JA  fünfte  anaemeine  ©ienna. 

um  babe  i*  gegen  ba«  Xfj  eilen  gefprochen.  9Bo  c<5  aber  Doch  au«aeführt  ttoitb, 
mag  man  wenigften«  tur*  forafältigc«  ßinfaften  ber  antern  Snbifatton  genügen. 
£err  93aron  ».  (SllritbÄ^aufen  bat  biefj  ©erfahren  in  beteutenber  $u«bebnung 
angewendet,  unb  im  »erfloffenen  £erbfte  bie  günftigften  (Srfolge  aehabt.  Die  fo 
bemäntelten  ftelter  jeigten  feine  Äartoffelfäule,  obgleich  bie  Äranfbett  in  bet  9fa<h* 
barfchaft  feine«weg«  »erfchwunben  war. 

9l(Ied  bi«berige  m(ammengenommen,  bürfen  wir  feinen  Slnflanb  nehmen,  au«* 
jufprechen,  bap  bie  8antwirtf)fchaft  au«  ber  nötigen  Sluffaffung  ber  Sebre  von  ber 
Erzeugung  parafirifd>er  ^flanjen  einen  wefenttichen  2$ortbeil  jieljen  wirb.  Wenau 
betrachtet  aber  fönnen  Wir  bie  £auptrcgel  in  biefer  ©ejiehung  au«  ber  moralifcfjen 
herüber  nehmen.  @o  wie  nur  felbft  auf  und  etwaö  hatten ,  in  unferer  6r* 
fc^einung  reinlich,  in  unferen  ©efct)äften  ortentlich  fe^n  muffen,  eben  fo  fallen  wir 
unfere  ^>audtr)4ere  unb  Shi&pflanjien  reinlich  bauen ,  ortentlich  unb  »erftänbig  pfle* 
a<n,  bann  »erben  fte  Pom  ttnerifchen  unb  pflanzlichen  UngcjiefeT  immer  weniger  ui 
leiten  haben,  immer  gefunber  unb  triftiger  werten.  3)ief  ift  bie  grojje  moralifebe 
Siegel,  welche  mir  und  au«  ben  angegebenen  Stoturfacten  abjtra^iren  muffen. 

9Röd)te  tiefer  SJortrag  baut  beitragen/  baf?  bie  irrigen  93orfteHungen  über  bie 
urfprüngltcfye  (Srjeugung  mehr  unb  mehr  ü)re  ©eltung  vertieren.  3Äöd>tc  überhaupt 
ber  #immcl,  ber  fla>  fo  herrlich  über  ©atiem,  über  ganj  Seutfchlanb  wölbt,  mehr 
unb  mehr  feinen  6egen  geben  $u  ber  Entwicklung  einer  auf  wiffenfc^aftltc^cn  ©rün* 
ben  ru^enben  Sanbwirthfchaft.* 

Der  SKebner  jeigte  fofort  tenen  «öerrn  SWitgliebern,  meiere  fich  fpeciefl  für  biefe 
Angelegenheit  interefltrten ,  mehrere  SJcufier  »on  ^il^müttern  unb  ben  »erfefciebenen 
(Stufen  it>ret  Entfaltung,  unb  erftärte  ihnen  bie  giguren  jweier  Safein,  auf  melden 
er  tie  (grgebniffe  ber  neueften  3eit  in  ©ejiehung  auf  ben  glugbraub  unb  €d)mier* 
branb,  ba«  SWutterforn,  bie  6to<ffäule  ber  .Kartoffeln  unb  ben  ©afrantob,  fo  wie 
bie  (Sntroidelung&qefdiicbte  eine«  Ölei|d>fcf)n>amme*  au«  ben  jarten  ftdben  feine« 
3Rt?celium«  bargeftellt  hatte. 

6taat«ratt)  gifc^er.  9?ach  einem  folch  gebiegenen  miffenf$aftli<$en  93or< 
trage  mit  einem  ©egenfianbe  t>on  fo  untergeorbneter  Ftatur,  wie  ich  »orjutragen 
hatte,  aufzutreten,  wäre  eine  Wahre  SJcrmeffenbeit.  Der  ©egenftanb,  worüber  ich 
mit  3hnen  fpredjen  wollte,  betrifft  eine  Semerfung  be«  £errn  «tfrofeffor«  Dr. 
ßtubetf  in  ber  erfien  6i$ung  *),  »orin  er  ftc^  über  ba«  »ebürfnü  ber 
Ianbmirthf^aftlic^en  «u«bilbung  unb  befonber«  über  bie  SRot^menbigfeit  eine«  frirt* 
fc^en  3nfiitute«  au«ft>rac^,  unb  bamit  bie  Semcrfung  wrbanb,  baf  bie  »on  mir  er* 
ftyienene  lanbrnirt^fcbaftlic^e  8iteraturjeitung  benerroartungen  nic^t  entfpräc^e,  benen 
fle  nad^  ^«i  Sebürfniffen  ber  ÜBiffenföaft  entfprec^en  fott. 

lieber  biefen  ©cgen|lanb  »eiter  ju  tjcr^anbeln,  i<$  wieber^ole  e«,  würbe  un* 
nü$  fei?n.  Kur  einen  ffiunfc^  unb  eine  Sitte  erlaube  t$  mir  an  ben  £errn  $ro* 
feffor,  fo  »ie  auc^  an  meine  perfönlidjm  greunbe  au  fietten,  ^e  motten  ftc^  fruit 
«benb«  um  6  U^r  nur  eine  halbe  Stunbe  ^er  einfinben,  um  un«  übet  bie  ^rage 
jit  »erfldnbigen,  wie  biefe«  3nfHtut  auf  eine  jweef mapige  SBeife  bebanbelt  werben 
lotme?  ich  bemerfe  im  Borau«,  e«  wirb  biefe  Jßerhanblung  feht  intereffant  werben, 
benn  e«  wirb  fleh  babei  um  bie  gwei  Hauptfragen  h«nbeln: 

1)  wie  e«  möglich  ift,  aflen  5Wenfchen  recht  ju  thun?  unb 

2)  ben  ttterarifchen  $da  ju  wafeben,  ohne  ihn  nap  werben  ju  laffen?  — 

•)  ©.  64. 

-*    .'  - 


♦ 


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lieber  SJtrtllföaft« SMMitffe  im  ©eftettoatbe.  J4| 

2>er  I.  $crr  ^räfibent  bewerte,  baß  bie  Mutation  an  Se.  ÄöitigL 
Roheit  ben  $rinaen  Suiipolb  um  2|  Uhr  empfangen  »erbe  unb  ft$  um 
2  i  Uhr  einfwben  möge. 

grljr.  v.  Selben.  3$  will  nur  biefert  SBoment  beuü&en,  um  bie  verehrten 
£errn  normal«  auf  bie  basier  jtattfinbeiibe  ©enwbeauSfteuung  aufmerffam  ju 
machen.  See  SKagifirat  will  3&rten,  meine  $erren,  baburch  einen  $ewei«  feiner 
Shifmcrffamfeirunb  JBerehnwg  geben.  6«  wirb  gewiß  lohnenb  fevn,  wenn  6ie 
bufem  ©egenftanbe  3&re  Äufmerffamfeit  wibmeni  Übrigend  biete  ich  mich  beseitigen 
Herren,  bie  ftd>  vielleicht  na$  bet  Sifcung  bahin  begeben  wetten,  al«  gührer  an. 

©et),  9legiernng«*9toth  »IbrechL  3n  ber  geßrigen  un*  heutigen  Setfamin* 
lung  würbe  über  ben  Seeth  ber  Salbungen  in  (anbmirtyf$afHi$et  Seaichung, 
namentlich  über  ben  @$uft,  ben  fie  ihren  Umgebungen  gewähren,  gefpco$en,  unb 
ber  gefefclichen  23eftimmungen  erahnt,  bie  ir)re  (Spaltung  beabfiditigen. 

3n  fofern  fann  e*  für  bie  Weesen  Slnwefenbeh  »UOeic^t  einige«  3nterejfe 
haben,  auef)  bie  Slnorbnungen  fennen  ju  leerten,  welche  von  Seite  ber  Scaffau'föen 
Regierung  buret)  funftlich  angepftonjte  ©er)ege  jum  ©cr)u&e  be«  tyofcn  SeflerwaU 
be«,  einer  raupen  von  Salbungen  entblößten  £öhe,  getroffen  würben,  bie  jich  a»i* 
faen  ber  8at)n,  2>ill  unb  Sieg  auf  18—2500  &uß  über  ben  9Keere«fpiegel  ergebt, 
aUen  Stürmen  auögefe&t  unb  oft  viele  Sage  lang  in  biefe  »ebel  gehüllt  ffl/  aber 
auf  trefflichem  ©afaltbobenTehr  reiben  ©raömuch«  hat. 

m  nach  bem  naffert  6omrher  1829  viele  grüßte  unreif  auf  ben  gelbern  blie* 
ben,  ba«  $eu  nur  halbgetrotfnet  eingebracht  würbe  unb  ein  furchtbar  falter  Sinter 
folgte,  gerieten  bie  untunlichen  Segnet  jener  Oegenben  in  bie  bitterjie  «Ron). 
3*  befuchte  fie  im  Sanuar  1830  bei  28°  Äalte.  Da«  naffe  halbfaule  $eu  war 
ju  ßl«  gefroren  unb  mußte  mit  bem  tfarft  aufgehauen  Werben.  —  Da«  au«  erfror* 
nen  Kartoffeln  unb  unreifen  grüben  bereitete  ©rob  war  faum  al«  menfehliche  9taf>* 
rung  au  erlernten,  Äranfheiten  brachen  unter  SDfrnfchen  unb  Spieren  au«;  in  wenf* 
gen  ffiochen  waren  12-1500  ®lncf  9Hrrb»ieh  gefallen. 

<S«  war  nicht  genug,  $ülfe  für  ben  ndchfien  «ugenbUd  ju  fehaffenj  no<hwia> 
uger  fchien  e«,  auf  «Wittel  au,  finnen,  welche  ber  Sieberf ehr  einer  folgen  *oth  für 
bie  3ufunft  vorbeugen  fonnten. 

(Sine  ganae  «Reihe  ineinanbergreifenber  SRaßregetn  würbe  entworfen,  vieJfeitfg 
geprüft  unb  itact>bem  fte  bie  3ufHntmung  ber  erfahrenden  «anbwirthe  jener  ®egen* 
ben  erhalten  hallen,  in  8u«führung  gebracht. 

93or  äUlem  würben  nach  einem  jufammenhangenben  auf  ba«  Sttvellement  ber 
ganjen  ©egenb  gegrünbeten  iplan,  bie  in  ben  großen  Siefenffächen  unb  23iel)wei* 
ben  ber  flachen  tlum  verbreiteten  ©ümpfe  troefen  au  legen  gefugt  unb  augleich  jebe 
berfelbe»  mit  einem  6chu&gehege  umgeben. 

Sange  war  ich,  ***  ber  großen  Serfrüctelung  be«  Orunbeigentljum«,  über  bie 
Hrt  ber  flu«fuhrung  ungewiß.  3ch  gebachte  a*  9.  bie  ®emarfung«grenjen  ber  Orte 
au  bepffonaen;  aber  bie  ©renalinien  führen  ebenfowohl  burch  bie  £h<Her  al«  über 


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fläitfte  allgemdue  Äifeung. 


bie  $6r)en  unb  fbnnten  mit  im  legten  gaffe  6d|>ufr  gehören.  Den  btften  Erfolg 
fonnte  man  f«$  ban  6$u&ge!>egen  berfpree|en,  bie  fld>  übet  bie  »toten  attet 
t>en  »«breiteten}  aber  f$  muß  beftttnen,  baf  i$  lange  ben  ©ebanfen  ni$t  autyi* 
fpredjen  wagte,  ben  $ribafcn  ben  Serfauf  einjetner  Spelle  tyrer  ©runbfhWe  juju* 
mutzen  unb  wn  ben  ®emeinben  ben  «nfauf  unb  bie  Sebflanjung  berfrlben  ju  »et* 
langen.  8Ud  i$  enbli^  ben  $lan  bec  Regierung  beriesle,  glaubten  alle  anwefen* 
ben  SWttgliebet  be#  Kollegium«,  bafl  et  unenbKdtjc  ffifberferüc^e  *etb*ttirfen  unb 
otyie  erbr»btiation«flefe$  nid^t  au  6tanbe  fommen  werbe.  3nbefien  würbe  mir 
bo$  bie  tüi«fttyrung  be«felben  übertragen.  3<$  legte  Ibjt  am  2.  6ej>tembet  i839 
ben  MaU  unb  fcorftbeamten  unb  anbeten  bei  ber  »Urning  beteiligten  $e$nü 
fern  jur  legten  Seratt)ung  unb  «nerfenmmg  tot  unb  erlaube  mit  einen  Kitfgug 
nu6  bem  bflmale*  Aufgenommenen  $$rotofott  ald  Uftenftürf  r)ier  mit)iitr)eilen. 

* 

9u9juq  au6  ben  bur$  $rotofoll  t>otn  21.  September  1839  alt 
iWecfmafHg  erfanntert  SBorf$Uge  jur  Serbcff  crung  ber  SÖtrtß' 
f<$aftaberr)Altniffe  auf  bem  r>or>en  SBefterwalbe. 

$.  42.  (Sine  anbete  anf  bie  (iuheirflung  be«  tyierifdje«  lab  SJüanjenle  ben«  üöreub  dnttrirfenbe 
«RatumfdjdRnng  ftnb  bie  heftigen  (Stürme,  We  gn  allen  3abre«jeiten  «er  biefe  fallen  ©ergrüden 
unb  tycdjliegenben  flauen  Xfjäler  tyinjieljen  unb  bie  Äufnaljme  ber  Wabrungiftcffe  au«  ber  Atmet; 

fpb)äre,  bie  nnr  bei  neiget  mllberSuft  ftattflnbrf,  &erl»inbern,  baier  e«  oo«  Wie«  |nr  ©eurlbdlung 
anfgeferbert,  einfrfmmig  für  netbig  eratyet  würbe,  burdj  fdjirfli*  angelegte  fajmale  ®alb greifen 
cber  au<b  nur  burdj  ©etjege,  wie  fle  tn  Guglanb,  ^olflrfn,  ®d>l?«n>lg  unb  auf  ben  bänifd>en  3«« 
fein  üblidj  ftnb r  bie  Suftfhemung  ju  unterbrechen  nnb  fotoebl  bie  Vflanjen  al#  b(e  Ipcfbeuben 
£tjiete.  gegen  bie  rauljeften  9lorb»,  9torboft*  nnb  9totbn>ejh»inbe  ju  fdjn&eu. 

£.  43.  $urd)  bie  nahirltd*  Sage  tnirb  biefe  atjldjt  feb>  nnierjlüftt.  «He  am  cfUüfce«  r  füb* 
lid)m  nnb  roeftlic^rni  «bljang  gelegenen  SRulben,  bie  oben  Id  6  mit  I—  XI  bejddjnrt  »nrben, 
ftnb  gegen  Werben  nnb  SDeflen  cber  gegen  OJerben  unb  Cften  fn  mit  gnbeben  umgeben,  bai, 
trenn  biefe  aneb)  nnr  mit  fdjmalen  g&albjrrrifen  bttjlaujt  tmben,  dn  febj:  nefifttnbiaer  nb  toebl* 
thätiger  <ed>u&  meglfd)  wirb ;  nur  XII,  ber  toeite  flache  Äeffel,  tn  »eifern  «iebenf*eib,  «c^cnfelb 
unb  2Ddpenberg  liefen,  ifl  allen  SRcrbpnrmen  gefcffnct  unb  fann  b>6jteue  gegen  Dft  nnb  SBrfl 
nctb)bürftig  gef<bü^t  n»rben. 

5.  44.  £iei'e  ®albfireifen  ftnb  natürlich  am  »itffamüen,  wenn  flc  gerabe  auf  bem  9tn<frn  unb 
ttm  <Eatui  ber  «nlicben,  weUbe  bie  HRulben  cber  «neu  feietbe«,  angebra<|t  nnb  na<b  J8ef*affrn^ 
fielt  ber  ¥a<jc  nnb  «lebtung  be«  *ngelö  b<«  gegen  ben  gu$  be#felben  fortgefett  twbe«. 

%.  45.  3breÄn(age  fann  flä)  ba^rr  ni$t  naa)  ber  ®enwrfnng«grenje  ober  ua$  bem  ®fmdn-- 
beeigenttjnm,  fonbern  lebiglfd^  nadj  bem  €^<u^bebürfnl^  ber  Umgebung  rirfjteu.  Da  aber  ben 
^dvaien  triebt  befehlen  »erben  rann,  »a#  fte  auf  ibrem  (Sigent^um  an^ftanjen  fetten,  nnb  an<b 
b«*  bei  S)afferletfan^en  unb  Stieganlagen  geltenbe  tfrptfj>riation*gefeft  nidjt  bif  auf  biefe  filu; 
i'flan^nuvjen  au?iicbrfjnt  toetben  fann,  \o  mu§  ti  be»  ©emdnben  «berlaffen  bleiben,  bie  baju  ncltjw 
gen  (^runbüneTe  burtb  Sanfa)  cber  Äanf  n«b  freier  Ucbereinfnnft  cber  naeb  noranlgegangcner 
Natalien,  wie  fid)  tn  biefer  eber  jener  ©emeinbe  ba«  (Eine  cber  Snbere  leidet  anflfü^ten  la§t. 
Iß  arqnidteti,  wa«  nna)  in  ben  meinen  gäUm  «idjt  aU|nfd)»er  fevn  bncflc  aU  gerabe  anf  biefen 
Qblftn  bie  fe^ledjtefien  gelber  liegen,  bie  gern«  jeber  für  geringen  $reil  btngibt. 

%.  46.  £ie!Breite  bcrStrdfen  ifl  abhängig  ven  ber®af)(  ber  anjubjlan^enben  Strcueber  unb 
Säume,  btm  €djatten,  ben  fle  geben,  nnb  btr  Stiftung  gegen  bie  Conne,  nnb  tnirb  Im  Ojanjeu 
ju  2  unb  4  Wcrniol-aBttrtJÄutfien  angenommen  »erben  fennen. 

47.  Sei  berJöafjl  ber  anju^flanjenben  $ol|«rteu  mirb  ibre  ünlbaner  gegtnjtaite,  Stürme 
nnb  6d?neebru<f,  ib;re  Wtigung  ;um  ©toefanflfälag.,  bie  ©rou^barfeit  1S)ttt  Äanbe*  gn  QJiebfnttev 
unb  nen  ber  anbern  CtiU  bie  *6*e  be«  jt  beuffan^enben  Surfen«,  bie  S3efdjafenl>tit  be#  ©üben« 
nn^  llntcrgrunbe*  \u  berndüdjtigten  fe»n. 


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Hebet  fflirt&feBaffc.Bet^altBifr«  1«  «efletWalbe, 


143 


§.  4&  8it  bie  rauhefren  $*e)en,  fix  ben  rrodeafUa,  magerten  ©oben  Wirb  man  3  £  *  Jen, 
fix  aaffea,  fauera  »oben  (txleu,  für  befferu  aber  bc$  f tu* ten  <Bcbcn  (5 fetten  ober  91  hörn, 
nnb  fit  ben  frncbjbarfien,  riefgrünbigften ©oben  öu*eu  wählen  butfea,  au*  mr*te  et  in  »(den 
gällta  raibfam  fern,  auf  ber  gofbfeii*  bfr  Streifen  giften,  auf  ber  Sübfeito  *  a  u  b  b  c  H  au* 
jupjianjeu.  om  biefe«  in  ben  erjkn  Sagten  i«  fc^ü^cn  nnb  fpater,  wenn  e«  me$r  &erangewaa)fen 
ift,  Jene«  Wegjunetjmen. 

S  49.  Sa  auch  bei  größerer  9ludbeb>ung  bo*  feine  ®emcinbe  über  4— 6  fBorgen  jubepffan* 
ien  hoben  Wirb,  nnb  e«  fjier  tjcnüqti*  baranf  anfommt,  in  incqlidjfl  fatjet  Mit  eine  bi*te  nnb 
bebe  £<fri*wanb  ju  er  fielen ,  fe  barf  »oljl  leine  «tbelt  gefpart  »erben,  treibe  »oraatfötli*  ba« 
nnb  bie  fpäiere  Örbdtung  ber  jungen  $$0*0*  faern  fann. 


|.  50.  £afjin  gehört  na*  ben  in  anbern  Sänbern  gemalten  örfajjrun  jen ,  baß  ber  ju  fcc 
pflanjenbe  «treffen  tanb  jwifäea  tiefen  unb  breiten  ©rlbeo  gelegt,  bie  aaegefyobene  (frbe  baribet 
geworfen  trab  fo  bie  ^flanjeuaa^rnng  metjr  angehäuft  trerfce. 

$  51.  Xa  et  aber  hier  airgenb«  an  9«faHNNM  feblt  nnb  ifjre  aUattyUge  ttntfetunng  von 
gelber»,  Siefen  na»  Reiben  fo  hc*fi  »üafebeutmertb.  iß,  fo  niedre  ea  taibjam  fe»»,  innerhalb 
ber  Qkabenlinie  eine  iXeibe  fei* er  SJlcde  na*  bem  SUufier  anfjujieUtn,  wie  man  n c  in  ben  Um« 

an«  alten  3eitcn  antrift.    Tie  Kraben  »arten 
bra  gelfea  angekauft,  bie  jagleid)  be«  jungen 
©türme  gewagte». 


S, 

aar  jur 


gaajen 
werben. 


52.  bleuen,  njo  junt  SBefrufe  einer  ftnpjianjungen  breite  Streifen  ianbe«  angefauft  unb 
Hälfte  anf  ber  Snb.-,  <S»brr»efis  ober  Sübeftfeite  bepjlanjt  werben,  am  ben  nörblidjen  %tn 
ca  feinen  «runb  jur  Jtlage  übet  ba«  IBefcfratien  l^rer  gelber  gu  geben ,  fann  auf  ber 
ncrbUefcea  «älfte  ber  beffete  »oben  abgefault  anb  j»if*en  ben  Steinreitjen  angehäuft 


in  A3  MhW! 


t.  53.  «iab  einmal  bie  »orarWien  öollenbet  tab  bie  Bnumarieu  au«gewäbU,  fo  wirb  bie 
¥|aa*aug  nuter  «affin*  bec  betrefenbtn  böten.  S»rftbt*er»e  «rfgefübtt,  anb  fpntet  alt  ©uMflol, 
fut  3te*n«ng  ber  «eweiabe  beu>irt»f*aftet ,  wcbei  jeto*  al«  «runbfa*  feftgebdten  werben  mu», 
bas  nter  ber  S*u&  bi#  $au»tfa*e  nnb  bet  tfoljettrag  am  al«  anfällige  NebeuaBfcaag  jn  If» 
trotten  Hl. 

f.  54.  Um  bie  fcnftfhrömang  ac<$  mehr  ja  anterbte^en,  anb  ben  Ütyeren  anb  Saaten  notb 
nlfW  «*nfc  gewahren  )a  Icnnrn.  muffen  an*  no*  bem  ©orbU*  anbetet  «anbet  bie  »tenjea  bet 
«meinbeweibea  ebet  an*  bif  «rea|en  Ut  »ief«  aab  gclbn  «tt  febüecaben  Öebegea  umgeben 
wetVn,  bfe  ebenfaE«  anf  einen  drbaufmnrf  |wif*en  j»ft  ©raben  angelegt,  unb  in  einigen  ®e* 
aenten  mit  WM*  «ber  »otbbn*en,  «rlen,  3nwrgab.otn  ober  ^afelanBfttau«^,  bepflanji  werben, 
bie  ma«  alle  8  — 10  Sa^re  ibjabauea  »{legt  35a  a»n  ttjtet  «alage  gtä^ete  *>uberai»fe  eatge* 
aeaiebca  nab  moa  fieb  weniger  SBortb^eil  »ob  ft/nen,  aU  »on  jenen  fflalbfrreifeu  »etftjreüjen  fann, 
% rj35  <le  f,ler  nar  erwähnt  .ab  3  fpitet,  »eaa  bie  obigea  «nlagen  Wcn  weüet  fortgefebtit. 
Um  <i»b,  triebet  ia  Vtinaeraag  gebta*t  wetbea. 

$.  5».  <*ia  anbete«  @*utmittel  bet  Stifte  anb  »»IlbWactfenbf»  »attrr»aaaje«  ItWft  ne* 
barin,  bie  ®eauiabe»iee)weiben  mU  ÄopMi^amea  ju  befeften,  bU  abet  fo  wett  »*n.  etnanber 
entfernt  flehen  muffen,  bafl  de  ben  »oben  um  Wenig  unb  nur  abwe*felnb  bef<frattea;  benu  auf 
rbten  *öb,en  bnrf  ba«  SoBaenli^t  ben  «tafern  ni*t  entjogen  wetben,  wenn  pe  ni^t 
nnb  »ob  ^ablieben  obet  weniger  näbtenben  ?ßjlanjen  »erbtüngt  wetbea  foUen. 


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144  5«nft«  oHgemeine  Sifcung. 

£a  aber  bie  BÖtiben  nic&t  auf  mrbme  Staate  ju  ««tbeljreii  finb  »nb  mitbin  bie  bebjtonjtfn 
Dijhlfte  nidft  gehegt  toetbe«  tonnen,  fo  »irb  mai  t^re  9lnn>tnbuna.  nur  aatnabmelocffe,  loo  fiel) 
irgeftb  ein  Scftutmittfl  finbes  U§t,  «mpfe^Un  bürfen.  tffio  fte  aber  anaei>flau|t  toetben  follen, 
mup  e«  a«d>  mit  fo  viel  Sorgfalt  aefäebeit,  «I«  jut  ettbetiuig  ib.t<«  ©ebenen«  etfetbetU*  tfi. 

9iadj  tiefen  ©runbjügen  würben  in  ben  3ar>ren  1840  -  1842  in  29  ©emar* 
fungen  3—400  SWorgen  Sanb  au*  mcl)c  ald  1400  einjelnen  ©runbftütfen  befteijenb 
von  ben  ©emeinben  angefauft  unb  ju  (Sdju&getycgen  »erwenbet.  2>iefe  Pflanzungen 
nehmen  mit  äffen  if>ren  Seitenarmen  eine  Sänge  ton  26  <5tunben  ein  unb  verfore* 
tyn  auf  einem  Eiflrift  von  39000  borgen  bem  weibenben  93ief>,  ben  Sßiefen, 
SBciben  unb  «tferfclbem  unb  ben  Dörfern  felbft  6$u&  gegen  bie  Vfrigjten  ©türme 
ju  gewahren. 

9ta$  einer  vor  tfurjem  vorgenommenen  ©ejttyigung  fmb  ungefähr  jwei 
CDrim^eü  biefer  ©etyegc  voilenbet  unb  mit  ben  neuen  Sfopffonjungen  wirb  in  bem 
Sßertyäliniffe  fortgefahren,  wie  e$  bie  auäjubeffernben.  fiücfen  in  beu  alteren  Anlagen 
geftatten  unb  ganj  geeignete  pflanjen  in  ber  Ääfje  ju  haben  finb. 

Ausführlichere  %acr)ri*ten  enthalten  bie  3a^rbü(^er  unfere*  lanbwirthfö.  93er< 
ein*  unb  bie  lanbwirthfö-  göoeftenblätter.  —  3$  bitte  ju  erwägen,  ob  nid>t  ät;n* 
licr>e  Anlagen  aud>  in  anbern  raupen  von  Stoib  entblößten  £öhen  aufführen  ju 
laffen  nü&licfc  fetm  möchte. 

Die*  waren  bie  Cemcrfungen,  bie  iä>  3hnen  mitteilen  wollte.  6#on  im  lten 
£erbjie  würben  bie  Pläne  entworfen,  für  iebe  einzelne  ©emarfung  ein  Protofoll 
aufgenommen,  eine  Äarte  verfertiget  unb  ben  ©emeinben  mitgeteilt,  unb  fo  war  e* 
m$gli($,  bap  in  ben  Sauren  1839  —  41  von  ben  ©emarfungen  auf  einem  JDlßrift, 
ber  39,000  SRorgen  gelb  umfaßt,  bie  hö^fien  £öhen  ausgewählt  unb  bie  ©runb* 
fhirfe  angefauft  würben.  3wei  Drittthelle  biefer  £öhen  fmb  fdwn  bepftonjt,  unb 
bie  Pflanjungen  fmb  je  na<$  ber  ßeit  geraden  ober  miprathen,  namentlich  war  bet 
Sommer  be*  3al^red  1842  fetjr  ungünfrig  für  biefelben.  3m3ahre  1843  haben  wie 
bie  Äräfte  ber  ©emeinben  befonber«  in  lÄnfprudj  genommen,  unb  in  biefem  3ar/re 
würbe  noch  bic  Slnorbnung  getroffen,  bafj  mit  ben  Pflanzungen  fo  fortgefahren  wer« 
ben  foa.  2>ie  ©emeinben  h«ben  ftd^  fo  viel  icfr  weif,  au*  oime  «nfianb  bereit 
erf  lärt,  bie  ©runbfrürfe  anjufaufen,  nur  m  wenigen  hätten  war  man  gen6ü)igt,  bat) 
©rpropriationdgefefc  in  Slnwenbung  ju  bringen,  weil  bo$  wegen  SBenigen  imfct  bet 
ganje  Plan  jerfiört  werben  tonnte.  9?un  bitte  id>  ju  erwägen,  ob  ni^t  vielleicht 
in  anbern  ©egenben  Seutfchlanbd ,  j.  in  ber  raupen  Slip,  wo  e6  eben  fo  an 
Sßalbungcn  fehtt,  eine  ähnliche  Slnorbnung  getroffen  werben  tonnte. 

darauf  begann  ^err  v.  ©leffing  feinen  Ertrag  übet  ©üterjeejlütf elung ; 
bcrfelbe  mupte  aber,  weil  bie  3eit  f^on  vorgerüeft  war,  vertagt  werben. 

Der  h  $err  ^täfibent  erflärte  fofort  bie  gütige  6i&ung  für  gef^loffen 
unb  feftte  bie  morgige  Wegen  be*  gcflmahUd  auf  10  Ufyc  Vormittag«  feft. 

(6*lu$  ber  6i0ung.) 


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145 

3tm  5.  £fio$er  1844. 

•  » 

2>er  I.  $er«  $rifibent  eröffnete  bie  6u)ung,  unb  begrüfte  batb  barauf 
<Se.  Äonigl  ^»o^eit  ben  $rinaen  2uit»>olb,  meiner  bie  «erfammlung  mit 
Seiner  ©egemoart  begtöcfte,  mit  folgerten  Sorten: 

öuete  ÄSnigl.  $o$eit  enoeifen  ber  Serfammlung  bie  gropte  (g&re  bur$  3$re 

2ötr  tonnen  jte  ni$t  anber«  mofoern  al«  bur<*  ben  3«wf:  <S*  lebe  ber 
buta)raue$tigfte  $rina  Suitpolb 

$0$,  $od>,  $o<$! 

6e.  ÄönigL  $o$rit:  3$  fprec^e  &femit  ber  «erfammlung 
meinen  tnnig^en  $anf  au«,  unb  bebauere  nur,  baf  i$  bur$  anber, 
»eitige  ©ef^dfte  hilfst  ber^inbert  toar,  an  ben  ©jungen  ber 
SJerfammlungen  $I>eil  *u  nehmen. 

2>er  I.  #err  $rAfibent  Serne$men  Sit,  meine  $erren!  eine  üffittyetlung 
bee  ©enera(«<gomit<&  be6  Ianb»irtf>f4>üftli$en  SSerein«  in  Samern,  unterjei^net 
tum  6r.  Jtftnigl.  £o$eit  bem  Äronprinjen  *>on  Samern. 

$rof«ffor  Dr.  Äaifer  trägt  biefelbe  *>r:  Um  ber  VIII.  Serfammutna  ber 
teutfdjen  Santo*  unb  §orfht>irtl)e  einen  33eroeid  feiner  befonberen  £od)acf)tung  ju 
geben,  fcat  ba«  ©cnerabfcomfoS  be*  lanb»irt^aftüd^en  »ereine«  »on  Saoern  be- 
Wolfen,  bie  «Stifter  biefer  Serfammlung  unb  bie  Sorflanbe  ber  beße^enben  fünf 
6eftionen  gu  Gfjrenmügfiebern  |U  erwarten. 

5>a  ieboa)  *on  ben  »ter  Stiftern  ber  $ere  gelj.  8inana*9ton)  ?abft,  bann  bie 
$errn  ^rofejforen  6<fcnui|er  unb  6e$mib  bem  Vereine  f$on  feit  längerer  3eit 
angeboren,  unb  ber  SJerdn  ebenfo  »on  ben  aefa  »ordern  ber  fünf  ©efrionen, 
$errn  ge$.  Satfy  von  <gllri$«$aufen,  bann  bie  $errn  $rofeffor  $tube<f, 
Kentbeamteti  Ungema«,  geheimen  JRegierung«4Ratt)  «lbre$t,  «Najor 
».  ©Unnenberg,  8w#buU3>ireftor  «Hantel,  SRagiflraNraw)  ftablfofer 
fa>n  au  feinen  au«*  ober  inrofirtigen  ÜRÜgtiebem  aW,  fo  tyit  ba«  ©meraWEomitd 
ferne  erganienbe  23<u)l  auf  bie  $errn 

©minner,  £rei«forfrratt)  au«  ©Imangen, 
».  £oüeuff  er,  9tegierung«ratt;  au«  SRagbeburg, 
Sei  $m  au  n,  9tittrrgut«beft&er  au«  9Rutfern, 
m  ber  Erwartung  gerietet,  ba£  btefelben  biefe  3$nen  augebatye  <%e  nia)t  *urüa% 
torifen  »erben. 

3nbem  ba*  ©eneral *  Gomue  bie  Skrfammlung  ber  teutf$en  «anb*  nnb  fforfc 
»ituje  tiievon  in  Jtenntnif  fe*t,  beehrt  ft^>  balfetbe  au«  i^rc  SWtgUeber  am  n&a> 
ften  Montage  ben  7»  Üftober  Stadjmittag«  ju  feinem  3ufammentrttte  mit  ben  Sor* 
fanben  unb  «bgeoibneten  ber  oberba»etifa>en  lanbwirü)fa>aftU«m  53ejicfe,  unb  am 

10 


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14C 


CDienfiag  ben  8.  £)ftober  53ormittag$  zur  (Senetal  *  SBerfammlung  befl  baverifd)m 
®efammfterein6  —  befbe  im  ©ebdube  bc6  Übeonft  —  einjulaben. 

Damit  oerbinbet  ba&  ©rneraU  (Somit©  bie  SBerfi$erung  feiner  auftgejei^nerften 
£od)ac$tung. 

37?arimilfan  äronprin). 

£offtetten,  I.  Sefret&r. 

Der  I.  £err  ^rdfibent.  Die  fönigf.  Steuer  *Äatafter*£ommiffton  basier 
labet  Sie  burd)  ein  Schreiben  von  3.  b.  STOtd.  jum  8efu<tye  iljrer  litljogra&hildjen 
Slnflalt  ein,  wo  bm  58efuc$em  tAglid)  von  10  — 12  Ufyr  alle  erforberli($en  <5r# 
läuterungen  auf  ba6  bereitwitligfle  gegeben  »erben. 

3cfc  labe  nun  bie  $errn  Seftiond  *  Sßorftänbe  jum  Sortrage  ü)rer  SJeridjte  ein. 

Der  SBorftonb  ber  Sorfifeftfoit  Äreidforfrrat!)  ©winner.  .£>ocr)geehrte  93er* 
fammlung!  3fyre  forflli^e  Seftton,  125  3Ritglicber  ftorf,  I>al  jum 

I.  93orflanb:  ben  $eri$terftatter ;  jum 

II.  „        £m.  SB  an  t  et,  Direftor  ber  fön.  fr>rfrf$ule  3U  «f^affenburg; 

unb  ju 

®efd^dft«fül)rern:  $rn.  Sehlen,  frrflmeifier  auG  3lfc$affenburg,  unb 
„        „  #rn.  t».  Spifeel,  frrfttommiffär  in  5Ründ)en, 

gewallt,  unb  im  Saufe  biefer  2Bo<$e  6  regelmäßige  unb  2  (Sommiffion$*Styungen 
gehalten,  in« welken  »on  ben  in  ber  vorjährigen  Sßerfammlung  ju  Slltenburg  auf* 
gefreuten  15  fragen  12  in  $3erau)ung  genommen. 

Unter  allen  biefen  Aufgaben  f)at  bie  über  23erfuc$e  unb  (Erfahrungen  im  (&t* 
biete  beä  £oljanbaue$,  ber  33c$anblung  unb  Senüfeung  ber  SBälber  bad  meifte  3n* 
tereffe  erregt,  unb  mir  ^aben  ü)r  beßmegen  aud>  einen  großen  !El)eil  unferer  §t\t 
gewibmet.  ($6  ftnb  bei  biefer  93eranlajfung  über  ben  Hnbau  unb  bie  frrtpflanjung 
ber  ($i$e  unb  SHu$e,  ber  %iä)ttt  Äiefer  unb  Hanne,  meldte  £oljarten  jtetd  bie 
fronen  unferer  Saummelt  bilben  werben,  faft  aud  allen  ©auen  SeutfdjlanbÄ  fer)r 
banfendwerttye  Mitteilungen  gemacht  unb  baburd)  wichtige  ^Beiträge  ju  ber  Setyre 
vom  SQBalbbau  geliefert  werben,  obgleich  bie  SBerfammlung  fid)  wieberholt  überzeugte, 
baß  e*  -in  ber  SBalbwirthföafi  feine  Siegel  gibt,  welche  unbebingt  auf  alle  unb 
lebe  SBerhdltnijfe  anwenbbar  Wäre. 

Uebrigenft  fönnen  mir  mit  SJeruhigung  fagen,  baß  ben  frrfien  fafl  aller 
Crten  eine  immer  größere  Sorgfalt  jugewenbet  wirb,  unb  baß  bie  fünftlu^e  Äultur 
burefy  bie  9(udbebnung  ber  Pflanzungen,  gegenüber  von  ber  Saat,  einen  lebenbigen 
^uffef^mung  unb  eine  fräftfge  Stüfce  erlangt  l)at. 

Diefed,  ben  widjttgfhm  Xf)dl  bed  forftli^en  Setriebe«  umfaffenbe  2^ema  führ* 
te  und  ju  ber  frage  über  bie  $lnbauwürbigfeit  frember  ^oljarten,  unb  ed  gereift 
mir  jur  freube,  Sie,  meine  $errn!  verfiebern  ju  fönnen,  baß  na<$  bem  (Srgebhiffe 
aller,  feit  einem  falben  3abrhunberte  gemalten  SBerfudhe  unb  Erfahrungen  nirgenb« 
in  $eutf<$lanb  ein  Sebürfniß  vorliegt,  auswärtige  #oljarten  ju  #ülfe  ju  rufen, 
unb  baß  feiner  ber  fremblinge  bie  jefct  im  Stanbe  war,  ben  SBertt)  unferer  ange* 
flammten  Saub*  unb  »abelhöljer  in  ben  Statten  gu  f^tm. 


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<SefHon6;93fri<$t<. 


(Statten  unb  pflegen  wir  tiefe,  fo  rjl  unfere  Aufgabe  geltet  )um  SBor)l  unb 
©ebetyen  M  SBolfefl,  beut  wir  HHe  angeboren! 

(Sine  »eitere  grage,  welche  wir  in  ben  ö>ejiellen  Sttdt  unferer  3$err)anblungen 
otogen  t)aben,  betrifft  ba*  STOaft  bet  (Sinwirfung  ber  ©taategewatten  auf  bie  8e* 
banblung,  SJenüfcung  unb  (Spaltung  ber  ^rioatwalbungen,  unb  e«  r)aben  fi$  über 
biefe«  fefcon  fo  oft  unb  \riel  befproct)cne  Äapitcl  fo  »erfd;iebene  9Uijtcl)ten  geltenb  ju 
rangen  »erfuebt,  baß  man  Worjt'fagen  barf: 
.  ,SBtr  frnb  beni  3iele  nid)t  riet  ndfyer  gerüttt!" 

Diefe  wiebertyolie  <Srfcr)efnung  mag  roor)(  it)re  ©rflärung  barin  flnben,  baf  viele 
<&taa&*  unb  gorfhoirtije  juna'cbß  nur  bie  forftyoliaeilicfjen  Einrichtungen  unb  SBüv 
hingen  bedienigen  ßanbee»  ober  ber  $rot>inj  oor  Äugen  f)aben ,  in  benen  fie  leben > 
baf  aber  ber  ©rab  be«  (Sinfuiffe*  ber  Regierungen  auf  bie  $rioatwatbWirtr)fcbaft 
je  nact)  ben  orrtiäjen  SJerrjÄUniffen  ein  ganj  »ergebener  fewt  foHe  unb  fe»n  muf , 
unterließt  bur$auft  feinem  Slnftanbe. 

93on  ber  unbebingten  freien  öenüfrung  be*  ©ruhbrigentyume«  bi«  aur  frreng* 
flctt  Sewriuunbung,  felbfi  ber  $9ewirtr;fc$afiung,  liegen  gar  manche  ©rufen;  e$  tragt 
aber  wo$l  eine  grof  e  3ar;l  ber  SRttglieber  3r/rer  fortfliegen  ©eftion  bie  Ueberjeu* 
gung  in  fi$,  bafj  bie  freie  Sefyanblung  Unb  Senüfrung  ber  $Prfoatwatbungen  al6 
©runbfafc  aufauftetten  unb  fefeubalten,  unb  bap  bie  (Sfnwirfung  ber  Staatsgewalt 
nic^r  weiter  get)en  fotte,  al«  im  3ntereffe  be*  ®efammtwor;ld  abfolut  geboten  ifl. 

SSon  weit  geringerer  ffiic&tigfeit  erfer^int  in  biefer  Öetferjung  bie  9cücfflcr)t  auf 
bie  Sefriebigung  oer  £ol3bebürfrtijfe,  in  fo  ferne  toir  wo$l  t»orau*fe&en  bürfen,  baß 
ber  gefunbe  ©inn  bed  SBolf*  unb  bad  eigene  $ntereffe  ber  ^rioahoalbbeft&er,  aud) 
o$ne  Sevormunbung,  ba«  richtige  SSer^iltnif  a»»fä^  ^robuftion  unb  Gonjumtiott 
au  treffen  unb  r)erbeiauför)ren  wijfen  wirb.  SJon  weit  größerer  Sebeutung  erfd>eint 
irielmerlr,  fobalb  e$  ftd>  um  bie  ©runbtagen  ber  ©efefcgebung  r>anbelt,  ein  anberer 
®eftd?t«punft,  ndmlicl)  bie  Stellung  ber  fforfre  im  ©efammu)au*f)alte  ber  9totur, 
alft  SJHttel  aur  <5rr)altung  ber  $rud)tbar?elt  unb  ber  ©efunbrjeit  ber  Wnber,  welche 
bie  Präger  ftnb  be«  materiellen  unb  geiftigen  2Bor>l«  ber  Sölfer.  — 

Sltle  weniger  widrigen  ©egenftönbe  unferer  Serfjanblungen  übergebe  i<$,  um 
3bte  ©ebulb  nid>t  au  lange  auf  bie  «Probe  au  frellen.  dagegen  tjabe  i<$  berdreur, 
fien  au  erwähnen,  bie  ein  $r,eit  unferer  ©efeUfc^aft  nod>  r»or  Seginn  ber  eigentlichen 
Serbanblungen  unter  ber  Leitung  be«  $errn  fforffaneifler«  ©<^«nf  in  ba*  bai^e. 
rifc^e  ^oc^gebirg  bei  3>gernfee  gemalt  fcar.  SBir  I^aben  bei  biefer  ©eranlaffung 
»id  ©d)öne«  unb  3ntereffante«  gefetjen,  unb  erfennen  banfbar  bie  ©fttr  unb  *uf^ 
merffamfeit,  mit  benen  man  un*  überall  entgegen  gefommen  ifl. 

3um  ©bluffe  biefer  JDarfreuung  empfangen  ©ie,  meine  ^erren!  no$  bie  ©er* 
ft<|Krung,  baf  bei  allen  S3erau)ungen  unferer  ©eftion  buretjau«  ber  fefle  ©iOe  i)er# 
»ortrat,  ba*  lanbwirt^fcbaftlic^e  bewerbe,  ben  ©runbpfeiler  ber  ©taaten,  freunblic^ 
unb  fraftig  au  unterftu^en,  unb  bap  bieienige  3«it  ber  Vergangenheit  angehört,  in 

10* 


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148 


welker  bet  ftorfhoirtt)  oon  nnbetn  ©tdnben  bet  menfcf)lid)m  ©efettfctyaft  ft<$  feinb* 
lieft  abgesoffen  unb  fieft  ftlbft  genügt  tyat. 

Garant  Iaffm  (Sie  un«  80e,  2anb<  unb  $orftwirttye,  freubig  Wirten  unb  fetjaf* 
fen  im  engen  93unbe,  jum  ©littf  unb  jur  fRulje  unfer«  großen  SBaterlanbe«! 

SBätyrenb  be«8blefen«  traten  3!)re  Jtönigl.  pöbelten  bet  Jtronpring 
unb  bie  äronprinjefff  n  ein,  welche  ber  I.  $err  ?Prdfibeni  mit  folgenben 
SB orten  begrüßte: 

(SuereÄönigl.  Reiten  erlauben,  baß  wir  unfern  allgemeinen  9lntf>eU 
für  bie  Ijolje  ©nabe,  weüfte  und  wiberfdfcrt,  au«fpre$en. 

SBir  vermögen  e«  nityt  anber«,  al«  bur$  ben  (outen  3uruf:  ®*  lebe  bie 
$otye  Äronprinjefjfn: 

Qod),  ^)odh,  £od) ! 

Der  II.  £err  fßrdfibent.  Die  jweite  grage  ijt: 

„Sie  finb  bie  »crföiebenen  $inbcrniffe  hinweggeräumt  worben,  ober  no$ 
„Wegjurdumen,  mlty  fid)  auf  bie  Selaftung  unb  SBefcftrdnfung  bet  ©gentium«, 
„unb  auf  bie  (Sicherung  bet  lanbwirtyfcfcafHicften  ©raeugniffe  bejie^en?  —  * 

fflir  haben  in  ber  vorlebten  ©ifcung  au«  bem  Sortrage  be«  $errn  $rdfiben(m 
Stieb  &  gebort,  wa«  be«h<üb  in  Greußen  gefeftehen  iji.  <&«  wirb  für  bie  wehrten 
SKitglieber,  befonber«  außer  Samern,  nit$t  unintereffant  fe$n,  in  wenigen  SBorten  ju 
vernehmen,  wa«  r>iec  in  Samern  in  biefer  ©ejietyung  geföehen  ijt.  Sßir  bürfen 
ftolj  barauf  frt^n,  baß  wir  hierin  in  Samern  hinter  feinem  Sanbe  in  Seutfcftlanb 
jurücf  geblieben  finb;  oon  jeher  ^aben  bie  £anbe«b*rrn  eine  befonbere  Sufmerffamfeü 
ber  Kultur  gewibmet. 

6cfton  in  ber  2ten  $dlfte  be«  »origen  Sahrhunbert«  ijt  eine  große  Slnjahl 
oon  SJerorbnungen  erlajfen  worben,  welcfte  ofcr  $aiwtounfte  betrafen: 

Die  äultur  ober  ©rünbe,  bie  Verkeilung  oon  ©emeinbegrün* 
ben,  ben  freien  Hnban  ber  Sracfte  ohne  Dlücfjify  auf  3Beiberecf)te,  unb 
enblicfc  bie  ©er Teilung  ber  großen  ©üter. 

3nbeffen,  mit  biefer  @efe$gebung  ging  e«  langfam  *orWdrt«:  am  «nfange 
biefe«  3a^unberte«  begann  eine  neue  Sßeriobe;  »on  1801  —  1807  würbe  eine 
große  Slnjabl  ©erorbnungen  erlajfen,  welcfte  oorjüglicft  »on  bem  ©eftcftWbunfte 
ausgingen,  bie  SBeibenfcftaft  ju  befeitigen,  unb  um  mieft  eine«  baraal«  beliebten 
$lu«brucfe«  ju  bebienen,  „ben  wilben  $irtenftab  ju  serbreeften." 

(S«  rourbe  au«gef»rocften,  baß  bie  Äultur  ober  ©rünbe  jtott  ftnben  rönne,  von 
©eite  eine«  Dritten,  wenn  ber  ©gentftümer  ober  S93eibebere$tigte  fte  nieftt  felbjr  unter* 
nehmen  wollte;  e«  warb  femer  bei  ©einembegrunb*  Verkeilungen  bie  Berechtigung 
jebe«  ©emetnbegliebe«  ju  gleichem  Slntfteile  ohne  SRücf  jicftt  auf  bie  bi«herige  SJenüfrung 
au«gef»rocften;  e«  würben  oerfeftiebene  Verorbnungen  bejüglicft  ber  Verkeilung 
unb  $uriftfation  ber  Salbungen  ertojfmj  bie  ©emeinben  für'  Jhilturfcftdben  verant* 
wörtlich  erfldrt  u.  f.  w. 


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Uebtr  Äultors®eff$gfbnng  in  SoJjern.  J49 

3nbeffcn  fanb  ftcr),  ba(j  manche  SBerocbnungen  ben  Sichten  ju  nafye  traten,  an* 
berfeit«  würbe  in  vielen  neuen  ^rovinjen  ber  SBunfcr)  gehegt,  ber  2Öol)ltr)aten  bet 
ba&cr.  8anbe«fulturgefefcgebung  tr)eilbaftig  au  »erben :  be^alb  würbe  eine  3Revifton 
ber  baver.  tfultur*@efefce  bcfdjloffen,  unb  i.  3.  1819  mir  bec  «ufrrag  gegeben,  blefe 
uifammcnjuficllen.  Die  von  mit  verfaf  te  unb  gebruefte  3ufammcnfteÜung  biente  jur 
©cunblage  ber  «ecatfjtmg  fott>ol>l  von  eigenen  in  allen  Greifen  gebilbeten  (Sommiffio; 
mit,  al«  aud)  im  Sfliniftecium  unb  im  Staatsrate,  unb  tytvnati)  würbe  ber  Entwurf 
eine«  Jculrur*©efe&e«  im  3utyre  1822  ben  Stänben  vorgelegt,  welker  feboc$  objne  9te* 
fultat  blieb  fon>ie  ber  benfelben  1828  vorgelegte  ©ntwurf,  ber  inbeffen  weit  raetyr©egen* 
ftdnbe  umfaßte,  al«  man  früher  unter  bem  allgemeinen  tarnen  £anbe«fulmr*@efe&e 
begriffen  tyttte,  j.  53.  bie  je^ent*  unb  grunbljcrrlidjcn  93err>öltittffe.  —  3m  3ar)re 
1831  fam  enbli$  eine  Ucbercinftimmung  beiber  Kammern  r)inftcj)tlid>  ber  frühem 
entwürfe,  tycil«  ber  Regierung,  u)eil«  bec  9lu«fd)üffe,  auf  72  von  mir  auf  biefen 
©runblagen  übergebenen  Anträge  jü  Stanbc;  allein  bie  Sfotcäge  ber  Kammern 
erhielten  niebt  bie  aaerr)&d>fte  Sanftion. 

2>er  ©runb  täfjt  fid>  n>or)l  vermuten;  bie  Antrage  waren  fer)c  umfaffenb,  tief 
eingreifen^  unb  bie  bamalige  3eit  fo  bewegt,  bafi  man  etwa  beforgte,  manche 
3«gefWnbniffe  feven  vielleicht  nur  ber  3eit  gebracht  unb  triebt  ^inreic^enb  geprüft 
worben. 

3ebenfa(l«  blieb  ber  ©egenfianb  bec  fortwäfyrenbcn  Hufmecffamfeit  ber  <5taat& 
regierong  unterworfen. 

Urlauben  Sie  mir  in  Kürje  bie  ©runbfäfce  barjuftellen ,  auf  welken  ba« 
ganje  ©ebaube  unferer  2anbc«fultur*®efe&gebung  beruht,  fobann  3bncn  Semerfun-- 
gen  über  bie  3ufunft  vorzutragen,  welche  becfelben  bevorjuftetyen  fcf>eint. 

Die  ©tunbfdfce  unferer  Sanbc6fultur*@efefcgebung  ftnb : 

1)  ftreie  SJenüfrung  be«  @igentr)ume«  von  Seite  eine«  ieben  eigen* 
tyümer«.  Datyer  ift  9tiemanb  an  ben  flurlidjen  Sau  gebunben,  unb  jeber  fann 
feine  ©rimbe  benüfeen,  wie  er  will,  barau«  folgt  ba«  Stecht,  ba«  ©eunbeigentfyum 
ju  jcrnjeilen  unb  ju  verfaufen,  fo  ferne  bie  9te$te  dritter  nidjt  beteiligt  ftnb. 

2)  Da$  bem  2anbwirt$e  auslief enb  bie  grüßte  feine«  er- 
beten gleipe«  bleiben  follen. 

3n$ejier)ung  auf  biefen  ©runbfafr  wuebe  bie  giricung  be«  3^bent«  unb  ber 
Säubern ien  beantragt,  weil  bei  bem  ßefjent  nicfyt  nur  bec  ?anbwirtb  fonbecn  aucr) 
ber  3^entt)err  bie  ftrüdjte  be«  err)ör)ten  ftleipe«  be«  8anbwirtf>e«  geniest,  unb  eben* 
fo  bei  ben  Saubemien  ber  ©runbfyerr  au«  bem  burefy  ben  gleip  unb  bie  Kapitalien 
be«  ganbwirtrje«  verbefferten  ©ute  r)ör)ece  ?aubemien  bejiebt- 

Die  ©taat«>8inanjvecwaltung,  bie  9ti$tigfcit  biefer  ©runbfäfce  aneefennenb,  r)at  im 
ganjen  Königreiche  bi«  auf  wenige  Ueberbleibfel  alle  3ef;wten  im  SBege  feeier  lieber* 
einfunft  firirt,  unb  geflattet  allen  Staat«grunbr)olbcn  bie  $irirung  ber  Saubemien. 

3)  Der  britte  £auptgrunbfafr  bei  allen  Entwürfen  war,  bajj  fein  befle* 
benbe«  Stecht  abgetreten  werben  follte,  ob>ne  bie  vollf  ommenfte 


150  <£f$«te  oHgmd«e  ei^ung. 

(Sntfchdbtgung.  liefet  ©runbfafr  ift  ein  ©runbfafr  beS  Siedet«,  unb  Siehe* 
rung  bed  SRechtS  iß  ber  erfte  StaatSjtvecf. 

2BaS  bie  SBer^cUtniffe  btr  Bauerngüter  betrifft,  fo  $abcn  w>ir  gebort,  auf 
welche  SBeife  im  ©ro^etjogtbume  $ofen  bie  SevaTation  vor  fich  gegangen  ift. 
3n  Bayern  jebo<h  finb  bie  Bauern  glütflichertveife  feit  3ahrhunberten  (Sigcnthümer. 
Schon  in  ben  frühen  3<^en  ^at  ber  Äbel  fein  ©runbeigenthum  größtenteils 
ben  Bauern  eigentümlich  übertaffen,  jebod}  befianben  4  verriebene  Slrten  biefcd 
ju  ü)un,  unter  ben  tarnen:  Grb*,  8eib  *$ttti)t*,  9ceu*  unb  $reifttft  Bon 
tiefen  verfd>i ebenen  ©Ortungen  aar  (£(ne,  tvelche  mehr  ben  )>arr iar cf) a  1  i f db en  Ber* 
hdltniffen  ber  früheren  3«t  angehörte,  ndmlicr)baS  Set  brecht  (in  Schwaben  Ball* 
lefyen),  bat*  ffrenge  genommen  nur  baS  Siecht  ift,  lebenslänglich  baS  @ut  gu  be* 
fifcen.  Bei  jenen  Berbdltniffen  war  e$  feljr  feiten,  baß  nicht  ein  gütliches  Ber* 
ft&nbniß  jur  beibeefeitigen  3ufciebcnhcit  uvifchen  ©runbherrn  unb  ©runblwlbcn  flatt* 
fanb.  ^Diejenigen  ©runbljerm,  welche  bie  Saiten  ju  fdjarf  anzogen,  würben  nid>t  nur 
»on  ben  ©runbholbenbeßbalb  flarf  getabelt,  fonbern  auch  von  ihren  StanbeSgenoffen. 
SRan  fann  annehmen,  baß  bie  große  SJiebtheit  berfelben  nur  auf  milbe  Seife  gegen 
bie  ©runbbolben  verfuhr.  Slttein  bie  patriarcfyaliföe  3«t  ift  vorüber :  —  bafür 
bie  bed  bcfnmmten  SRcd)tcd  eingetreten  $  jeber  Witt  genau  wiffen,  »ad  ihm  gehört, 
bef r)alt»  vaßt  bieß  ¥eibrccf)tSt>erhältniß  nicht  mehr  für  bie  gegenwärtige  ßtit,  unb  e$ 
würbe  im  Entwürfe  beS  J&UturgefcfceS  bie  Bcflimmung  aufgenommen,  baß  in3ufunft 
ber  fieibcechiSvertrag  nicht  erneuert  »erben  bürfe. 

SBaS  bie  3 ernten  betrifft,  fo  ift  in  anoern  Staaten  auf  Slblofung  enge/ 
tragen  worben,  in  Bavcrn  begnügte  man  ft<h  mit  ber  ftirirung  berfelben,  von 
bem  ©eficbiSvunfte  auSgehenb,  baß  ein  Äavital,  welches  auf  ©runb  unb  Boben 
liegt,  unb  ft<h  nicht  in  ftolgc  l)ör)etet  Äultur  erhöht,  ber  Jtultur  nicht  fchäblich  ift, 
im  ©egentyeite  manchen  Bort^eü  für  ftd^  hat,  namentlich  bie  ber  Unauffünbbarftit 
von  Seite  beS  ©Idubigerö  wie  bei  ben  (Iwiggelbern  auf  ben  $äufern  in  SRünefyen. 
$ie  8rt  unb  SBeife  ber  ftirirung  mar  ©egenftanb  feljr  umfaffenber  BefHmmungen. 

Um  ben  £erren  ein  vottßänbigeS  S3ilb  »on  ben  bisherigen  Befrre6ungen  in  bie* 
fem  3^9e  Der  ©cfe&gebung  ut  geben,  wirb  ben  Bcrljanblungen  ber  Gnnvurf  von 
1831  beigebracht  werben. 

SBaS  bie  3  «fünft  biefer  ©efefcgebung,  fotnit  ben  legten  Xtyii  ber  jweifen 
grage  „wie  finb  bie  verriebenen  Äullur*£inberniffe  noch  wegzuräumen?"  betrifft, 
fo  fc^eint  bie  ^Regierung  in  ber  neuern  3*it  von  bem  ©runbfafce  ausgegangen  3U 
fevn,  anftott  burch  ein  allgemeines  ®efe$  bie  verriebenen  ©egenftdnbe  ju 
erUbfgen,  über  jeben  einjelnen  ©egenftanb  ein  befonbereS  ©efefr  vorjulegen.  So 
ivurbe  ein  ©efefc  über  ©emeinbegrunbvertbeilung  i.  3-  1834  erlaffcn,  fo 
finb  bei  ber  ndchflen Stdnbeverfammlung  ©efe^e  über  995 eibenfe^aft  unb  Siefen* 
bewdfferung  ju  erwarten}  ein  ©efefc  über  SBegebauten  ift  febr  3U  »ünfehen. 

©n  voUftöabigeS  alles  umfaffenbeS,  neueS  ©ebdube,  —  einjelne  Berbefferun* 
gen  burch  einjelne  ©efefre  finb  bie  jivei  BJege,  bie  ftd>  tytx  eroffnen.  —  $en  erften 


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Uefccr  fluIhmÖefcfcgrtnttB  t«  Schern. 


151 


empfehlen  2$eoretifer  unb  gutmütige  Utotfften,  ble  wafrfaft  nid>t  nur  ba«  ©ute, 
fonbern  ba*  Sefie  wollen  —  aber  audfr  flöge  fßraftifer,  bie  aM  beim  9Uten  laffen 
Wellen,  ©ie  beregnen  rtytfg,  bap  felbft  ba*  Unbermeibli^e  auf  biefem  Weitem 
ffieae  wenigften«  fräter  eintrifft,  $offen  aber,  ba$  jie  ben  3eiWunft  ni4>t  erleben. 
Skränberungen  ber  ©efe&gebung  über  Servituten,  3e$enten,  Säurest  (emphiteusis), 
t>erweffen  fte  auf  ein  fünftige«  aligemeine«  <5foilgefefrbu$  —  ^ffa  £auptf$wierig* 
feiten  eben  in  jenen,  vorerfr  burdj  befonbere  ©efefce  ju  erlebigenben  9Raferien  liegen 
in  ber  Grwartung,  baf  ba«felbe  nie  ju  Stanbe  fommen  werbe. 

3ur  Sammlung  («d  colligendura)  bi«  aur  allgemeinen  9ie»ifUm  ber  ©efefce 
ift  aucfc  f«r  «ine  anbere  ©attung  »on  $rafttfern  eine  feft  bequeme  fcormel,  um  mit 
(Srlebigung  bon  Serbefferung«*Sorfc&lägen  ni#t  in  ©efd)flfts>$abeUen  im  Äüdftonbe 
ju  er|a> einen. 

$cr  aweite  SBeg.  Seljanblung  triftiger  ©egenftönbe  in:  einzelnen  ©efefcen  ift 
bereit«  mit  bem  beften  erfolg  in  Samern  verfugt  worben,  a-S.  ein  $wott)efengefe&, 
er  flcüt  ftd>  at«  ber  geeignet^*  unb  prafn'föefie  bar;  wir  fe$en  bief  au$  in  (Sng* 
lanb ,  *a«  in  }>raftifd>er  £lnfi<$t  woljl  allen  anbern  Säubern  »orgelet  ©erat  ein 
einjelnet  ©egenftanb  bur<$  ein  einzelne«  ©efefc  erlebigt  Wirb,  foWnnen  bie  Verätzungen 
biel  grünWidjet  fepn,  al«  wenn  eine  fWenge  ©egenftanbe  jufammen  gefaxt  werben. 
2)fe  Verwerfung  be«  einen  «rtifel«  titty  bann  m'$t  bie  Verwerfung  aller  anbern 
nad>  ftd>;  aDma&lige«  $ortf$reiten  entf»ri#t  bei  ber  ©efefcgebung  am  meijlen  bem 
ffio^le  ber  Station. 

3$  erlaube  mir  in  Seaug  auf  ba«  Sbflem  ber  aUmäljligen  (Sntwidlung  ber 
©efe&gebung  bie  Heufferung  eine«  SWanne«  anaufutyren,  ber  feit  Sauren  unb  be* 
fonber«  feit  mehreren  SWonaten  bie  aKgemeinfte  ICufmerffamfeit  erregt  Ijat ,  —  auf 
eine  «eufjerung  ©'(Sonn  eil'«.  Sor  brei  Sauren  befartb  id>  mi$  bei  einem  großen 
©aftmar>le  in  Srlanb,  neben  ü)mj  er  ergdr)Ite  mir,  wie  tn  feinem  Satetlanbe  na$ 
unb  na<$  Serbefferungen  eingetreten  finb,  wie  bei  feiner  ©eburt  no<$  bie  t)öd;ften 
Sebrüdungen  ber  Äan)olifen  beftanben,  bie  aHmtylig  wegfielen.  3$  fagte  itym 
hierauf:  (Sin  ©runbfafc  in  Syrern  Verfahren  gefaxt  mir  fetyr  woljl.  Sie  fagennidjt: 
„«He«  ober  SWc^t«/  fonbern  „«Ue«  dber  (Etwa«.«  „3a!  war  feine  Keufferüng,  ba« 
ift  ber  ©ang  ber  Statur,  ein  Saum  wd$*t  erjt  na<$  unb  na$."  3$  bleibe  bei 
bem  Silbe  eine«  Saume«.  5>ie  8anbe«fuiturgefe$gebung  fe^  ein  Saum,  ni$t 
eine  Sxeibljautyflanje,  ehtft>roffen  blo«  ben  3been  einaelner  ©ele^rten,  berotl;en  in 
einem  fleinen,  wittfü^rli^  gewägten  Slu6fc^up,  fonbem  ein  Saum,  auGgefebt  ben 
raupen  ©inben,  fefbft  ben  Stürmen  ber  JDef^ntK<^feitf  na^bem  ber  Soben  burd^ 
fa^funbige  9»dnner  bearbeitet  worben  unb  frÄftig  auftbilbenb  unter  ben  wo^U 
«>Ätigen  ©trollen  tiner  weifen  Regierung,  bie  aUe  au«  einem  3»ittelpunfte  au^ge^en, 
bem  geregten  unb  weifen  Stonarc^en. 

2)er  I.  ^r.  $  r  4  f  i  b  e  n  t.  3<^  labe  nunmehr  bie  übrigen  £rn.  ©ef  tion«*SorftÄnbe 
ein,  im  Sortragen  3f)rer  Serielle  fortaufa^ren,  unb  awar  aun&d^^  ^errn  ge^.  Öinana* 
9tafl>  Dr.  fßabfl  al«  I.  Sorflanb  ber  6efrton  für  Sie^u^  unb  SBiefmbau. 


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®et).  gtnana'Äan)  Dr.  Sßabft: 

S)ie  für  tote  II.  ®eftion  gewählten  SJorftdnbc  unb  ©efääftffürjrer  ftnb:  a(* 

I.  SBorjUnb:  ber  Serityerftatterj  al* 

II.  „  ».  ©umvtoenberg  auf  Wallenburg,  ©uWbeftyer  unb 

fön.  bapcc.  SKajor  a  U  suite;  ald 
®ef(^Äft* führet:  $r. Dr. 6d> »in g bammer,  f.$rofefforauScr;lei&|eim,  unb 

„        „        $r.  53  a  u  m  e  i  ft  e r,  I.  $rofeffor  bet  SkterinÄrföule  ju  Stuttgart. 

3$  bttrf  mf<$  fomit  au  ber  au  gebenben  Ueberficty  ber  gepflogenen  93err>anb* 
hingen  wenben.  —  S)te  ©errion  befölofj  auerjt  ben  tyr  jufallenben  Stoff  in  fob 
genben  »Teilungen  au  berjonbeln: 

1)  SBiefen*  unb  gutterbau, 

2)  allgemeine  ©runbftye  ber  ^aufltbierernÄrjrung  unb  guttermtfrung , 

3)  ftintoie^auung  unb  Bufcung, 

4)  Sßfeibeauty, 

5)  seWauc&t. 

3n  ber  lten  Sifcung  am  1.  £>!  tober  fam  guerft :  frage  31  (©.  29)  jur 
Serfymblung,  betreffenb  bie  Serbefferung  ber  ffiiefen  unb  Darlegung 
neuer  £r)atfacl)en  unb  Erfahrungen  in  biefem  Äulturaweige.  — -  d* 
würbe  bie  Sluöbilbung  rüstiger  SBiefentedjnifcr  unb  Sßiefenbauer ,  fowie  gefe$Ud>e 
3lbf>üfe  aur  ©efeitigung  ber  entgegenffcrjenben  $iribernifi«  bei  «u*für;rung  gemein* 
famer  ober  großer  Siefen  *9Jerbejferungen  a(*  (Srforbernifi  anerfannt. 

Weber  ©Übung  ac.  ic.  von  SBiefenbauern  r>ielt  £ecr  Sebrer  3  «3*8  au*  ®flb' 
reuu)  inftbefonbere  einen  Borrrag,  worin  er  battbat,  wie  bort  mit  $ilfe  bed  lanb* 
wittr/fcr;nftliel)en  herein*  ein  Unterricht  im  SBiefenbau  au  Stanbe  gefommeu,  wo  in 
5  3ar)ren  82  Stüter  unterrichtet  worben,  von  benen  mit  gutem  (Erfolge  in  Zf)&* 
tigfeit  getreten  ftnb.  —  ©ana  äfynlictye  Seranftaltungen  unb  SRefultate  würben  Von 
anbern  Staaten,  al*  «ßreuffen,  Reffen,  SBürtemberg  ic.  aur  Spraye  gebraut 
unb  baß  Sortierten  auf  biefem  2Bege  alö  ferjr  mtylfci)  anerfannt.  —  3n  ©caug 
auf  bie,  bur$  bie  ©efefcgebung  au  gewafcrenbe  £ilfe,  tourben  befonber«  bie  SBiefen» 
lutnirgefeße  vom  ©roijr/ecjogtfjume  Reffen  unb  Ädnigreidje  ^reuffen  angeführt. 

»eaüglicr)  neuer  (grfar/rungen  in  ber  tfoaübung  beö  Söiefenbaued  $aben  wir 
manche  intereffante  SRfttrjeilungen,  bef onbert  au«  r  e  uf  f  e  n,  93  6  t)  m  e  n  unb  ß  e  fi  e  u 
rei$  vernommen ,  unter  benen  namentlich  rjervoraurjeben  ftnb: 

1)  wie  bei  SJtangel  an  Sßaffer  bur$  Anlegung  grofer  JRefcrvoir*  an  geeigneten 
©teilen  baß  Sßinterwafer  au  fammeln  unb  baSfelbe  im  $rur)iat)re  unb  Sommer 
aUmär;lig  jum  ©ewdffern  au  verwenben  fett; 

2)  wie  geringer,  fonfl  fafi  unnufcbarcr  Sanb  burd)  SewÄfferung  in  fdjöne  SBie* 
fen  au  verwanbeln  fer;. 

£err  gel).  Kegicrungörat^  Sl  l  b  r  e  t  tt/eitte  mit,  wie  im  $eraogu)ume  9tafiau 
ein  awedmäfiged  ©nwirfen  ber  Regierung  auf  Leitung  ber  ©dc^c  unb  Keinen 
bluffe,  unb  moglic^ftc  9tu&barmac$ung  be«  StBaffert  aur  öewÄjferung  unb  aum  uty 
nifc^en  Setriebe  flatttwbe. 


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©<fttcn«*$tri<$te. 


153 


2ton  neu  empfohlenen  BfatterpflatUjen  (frage  34  ©.  29)  war  ba«  „Heraeleum 
aibiricum  unb  Heraeleum  giganteum"  in  (Erörterung  gejogen,  unb  mehr  ob« 
weniger  günjrige  »efultate  von  bamit  angepeilten  SJerfuehen  würben  mitgetheilt. 
$ortgefe&te  SBerfu<$e  ftob  au  toünftyen! 

3n  ber  21en  ©ifcung  am  2.  JDttober  warb  verijanbelt  über  bie  Brägen  36 
unb  37,  betreff enb  bie  Ißrobuftion  bei  ben  verfcr)iebenen  33 i e b ju d> 
©rangen  au$  bem  ve rw enbeten  ftutter  nach  SJlajjgabe  ber  @räfie 
unb  (Schwere  ber  $f)icre. 

66  würben  juerfl  bie  @efid)tetyuntte  fcflgcftcUt,  au6  benen  biefe  fchwierigen 
graben  |u  betrachten  fetten,  fo  wie  ber  ©tanbpunft,  auf  Welmen  und  (Erfahrung 
unb  2ßiffenfd)«ft  jur  3<i*  in  berm  (Ergrünbung  gcfleUt  fyaben,  namentlich  warbauch 
auf  bie  9ton)wenbigteit  ber  Unterfcheibung  jwifchen  (Spaltung«/,  ^robufrionö*  unb 
Xotalfutter  aufmerffam  gemacht.  SBic '  ftnb  au  er;  nicht  von  ben  6a)wierigfetren  gu< 
rta\jcfcr/reccr,  welche  ba*  nähere  (Einbringen  in  ben  ©egenftanb  barbietei,  unb  glau* 
ben  jur  Söfung  iener  fragen  Wenigßen*  weitere  Beitrage  geliefert  ju  ^aben. 

$err  Dircftor  v.  SB  ceft)  erlin  I>at  namentlich  intereffante  9lefultate  von  93er* 
fua)en  über  bie  SBoll*  unb  $Ieffe$»robuftion  bei  Schafen  mitgeteilt  unb 
8ortfe$ung  bezüglich  beö  9^tnbt>ter>e6  jugefagt. 

3<h  erlaube  mir  aud  ben  ÜBerr)anblungcn  über  obige  fragen  nur  noch  (Einige* 
&en>orjur)eben.  Die  v.  Stiebe  fei' fcr)e  Slnnarjme  über  bie  SRilchprobuftion  bei  bov* 
D<lt  aufgewenbetem  (Sr^altungdfutter,  nämlich  ein  Milchertrag  pro  3ar)r,  welcher 
bem  fünffachen  Gkxoityt  ber  Äuh  gleich  ift,  fanb  weitere  23cftatigung. 

aie)  ?Waftfutter  warb  ba«  2f/a  —  3 fache  @tha(tungdfutter  emvfor)len  unb 
eine  ^robuftion  von  7  »/*  bid  h*<W*n*  10  $fb.  freifeh  pro  100  ^fb.  Neuwerth 
$robuftion6futter  al*  mafigebenb  erfannt.  intereffante  Seiträge  von  SWafrungd* 
9lefultaten  lieferte  $err  ®raf  v.  Buttler *$afmhaufen. 

JDb  größere*  ober  Heinere*  Biet)  nufcbarer  fcv,  barüber  würbe  viel 
bebatnrt,  inbeffcn.am  (Silbe  zugegeben,  baf  man  Weber  ba6  (Sine  noch  bad  Anbete 
im  allgemeinen  behaupten  tonne,  vielmehr  bie  £ßirtl)fchaft*#  unb  9bfa$oerl)altniffe 
entleiben  >  grojjeeBier)  aber  oft  nur  fcheinbar  wenig«  eintrage,  weil  man  e*  nicht 
reichlich  genug  füttere. 

3ur  frage  38,  welche  hierauf  jur  Bert)anblung  fam,  iß  ju  bemerfen.  ©o 
fehr  auch  bic  ©uenon'fchen  (Srfennu n%&*3<id)tn.  über  ÜRilchergiebigfett  ber 
Äüt)c  ungereimt  erfd)ienen  ftnb,  fo  würben  boch  manche,  wenigften*  tfyeilmeife  bafür 
ferechenbe  2r/arfachen  vorgebracht,  welche  ju  weiteren  Beobachtungen  aufforbem. 

SWein  verehrter  ®eftion«*2Äitvorjianb  $err  Baron  von  (Sumvvenberg  legte 
einen  von  it)m  fonfrruirten  2Kilchmeffer  vor,  nebfi  einer  aud  (Erfahrungen  ju* 
fammengefteüten  (MrauchttabeOe,  welche  SRittheilung  vielfach  interefjirtt  unb  wobei 
auf  bie  SBorsüge  aufmerffam  gemacht  würbe,  welche  iener,  bem  Älteren  Schübler'* 
f<hen  ähnliche  9RUchmeffer,  vor  biefem  l)aU. 


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6<4«te  affgemet«  €(|Bng 


(Sine  fron  Spiegel  au«  SRichelfrabt  in  Reffen  eingefenbete  6dMunbr$b«, 
eine  f^on  langer  geformte  (frfinbung,  »arb  al6  empfet)lung«n>erth  bei  eingetretener 
33läl?fu$t  anerfanttt. 

3n  ber  3ten  Siftung  am  3.  Oftober  würben  jutrtrberfl  einige  in  vorheriger 
etyung  abgetyanbelte  ©egenflänbe  weiter  erörtert,  bann  in  frlgc  einer  (Sinfenbung 
t>on  »efuuatcn  gemalter  SBerfuche  be«  £crrn  ».  ©reitenbauch  toerhanbeit  Ober 
»inboiehfütterung  mit  »rübfutter  unb  6<hlempe  im  S3erglei$e  gegen 
rroaene  Fütterung. 

2>ie  bebeutenb  geof  ere  Sßtrffamfeit  be«  angebraten  fritter«  bei  SRilchoteh  fanb 
tridfach  Seftdrigung;  auch  bie  Sereintng  (ünftlt^er  Schlempe  Don  Aartoffeln  unb 
etwa«  ©etreibe  ober  SRalj,  nach  1  —  2  tagiger  ©äfrung,  ferner  6uppe  au«  ge* 
bdmpften  Äartoffeln  für  SKil^oie^  fowie  bie  Äartoffd  im  gebdmpften,  aber  con* 
ft|^(nt?£tni  ^^uf^tjn^c  fa^^  touct^ii  ^?id^icJ)^  (jc^dtu{)cr  t^cir  trocfcncix  ^uttcrun^ 

empfohlen.  iBon  $errn  $öf  unb  fcnberen  würben  (Erfahrungen  mit  gebdmpften 
unt)  bann  getroefneten  Äartoffeln  jur  fpdteren  SSerroenoung  jur  fritterung  mttgctbeüt. 

frage  39  über  ba«  »nfpannen  ber  Äühe  würbe  au«fühtli(h  abgehandelt 
unb  »tele  SBewetfe  würben  beigebracht,  baf  ba,  wo  bie  Äühe  etwa«  jtdrfer  gefuttert 
unb  nur  mdfig  angeftrengt  »erben,  ba«  «nfpannen  bie  SWilchergiebigfcit  nicht  min* 
bere  unb  bie  &iu)e  in  gutem  3ußanbe  bleiben.  SDte  ©efpannarbett  fomme  babet 
fefyr  gering  ju  flehen,  inbem  nur  ba«  $lu«  be«  gurter«  in  Anrechnung  fomme,  ba« 
beim  ©cbrau<he  gum  3uge  aufouwenben  fco.  gür  ben  f.einen  Sanbmann  unb  »icie 
mittelgroße  ffiirthfchaften  fco  babet  ba«  Slnipaimen  bet  tfübe  ju  empfehlen. 

£err  Hat^otfi  au«  Schweben  tbrflte  eine  \>crbcfferte  «nfpannmetbobe  für 
Hinboich  mit 

Nunmehr  würbe  über  bie  fragen  41  —  44,  bie  $ferbe}u$t  betreffenb,  bie 
Sxbattt  eröffnet. 

3n  33fjug  auf  bie  frage  41  würbe  anerfannt,  baf  in  Sübteutfchlanb  bitft)er 
mehr  auf  tüchtige  @ebrauch«pferbe  jura  gabrbienfte,  al«  auf  hodwebclte  3u$t 
hingearbeitet  worben  fco;  man  glaubt  aber  auch  wn  »ielen  ©eiten,  baf  man  batan 
an  unb  für  ft$  ben  »erhdltniffen  entfrrcehenb  hanble,  wenn  föon  jugldch  jugegeben 
wirb,  baf  mehr  für  eine  tüchtige  Scachjucht  hdtte  gesehen  fönnen  unb  noch  ge* 
föttyn  folle.  6rimmen  au«  Scorbtcutfchlanb  fuchten  bagegen  barjuthun,  baf  bie 
gr6ften  gortfehritte,  wdd>e  bort  bie  $fetbejucht  in  neuerer  3*Ü  gemacht,  bauptfdch* 
lieh       w&  Aenntnif  geleiteten  Gebrauche  be«  eblen  Stute«  ju  banfen  fepen. 

^infichtlich  ber  befbnbeten  8e|fehung,  auth$ferbe  jum  gewanbten  Sßagenbienfte, 
jum  «uru«gebtauc^e  unb  jum  Ärieg«bien#e  ju  erjielen,  »urben  manche  inteteffante 
Semerfungen  unb  3^atfaa)en  mitgen)ei(t. 

3)te  SBichtigfeit  ber  SBcu>l  ber  3u*ttt)iere  nacb  Seiffaing  einer  trdfHgen  «ufjucht 
unb  dne«  nicht  ju  frühen  ©ebrauche«  ber  gölten,  toirb  befonber«  h^^rgehoben. 

3n  ber  4ten  6i&ung  blieb  nur  noch  3ric,  über  folgend  ©egenfUnbe  au  »er* 
hanbeln. 


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•  ■ 

1)  £err  2Sirtyföaft**9toty  »anief  berietet,  bap  bie  Gommiffion  |ur 
Seranftaltung  cijic«  <5$afiü$ter><Son»ent«,  welche  in  SHtenburg  er* 
nannt  »ortet,  auf  »erföiebene  6$wferigfeiten  gefioffm  unb  ni<£t  jufammengeireten 
feij.  d«  würbe  fobatrn  beftyoffen: 

a)  bie  Sacfc  ber  6<&afou$t  *on  ben  allgemeinen  Stofammlungen  ber  Sanbwirtye 
ni<$t  ju  trennen; 

b)  bie<£ommiff!on6'2Hitg(ieber  ju  erfuAen,  bie  wufctigflcn  gragepunfte  alö  ©runblage 
funftiger  Serfanblung  ju  entwerfen  unb  bem  Eireftorium  in  Scfcleften  einjufenben ; 

c)  m  Sredlau  foll  eint  befonbere  (Seftton  für  ©d^afju^t  gebilbet  unb  ba«  2>iref* 
torium  erfud>t  werben,  fol$e  f$on  jwei$age  »or  bem©eginne  ber  allgemeinen 
Serfammtung  jum  3ufammentritt  eingaben. 

2)  £err  £ofmann*$ang  geigte  unb  erflärte  ein  in  6<$weben  etfitnbenee, 
einfach  erföeineubea  9?ioellir*3nftrument,  ba«,  wenn  e*  juoertöfig  iß ,  53e> 
a$rung  «erbienen  bürfte. 

3)  Zit  Gommiffion  für  Me  Steinau  tritt  in  S&fitfgfeit.- 

4)  lieber  bie  (Srfolge  ber  £reuaung  *on  englifdjen  langwolligen 
Soden  mit  ÜRerinoe,  Muteten  $err  ».  (£llri<fce$aufen  unb  «nbere  @fou 
fNgtf.  £err  Saron  ».  «Walfran  fütyrt  an,  wie  in  Äorbteutftylanb  au*  fä$fifd^n 
SRerino*  fööne  Äammwollftamme  gebilbet  fetyen. 

5)  lieber  ba«  «Ipada  würbe  no$  Einige«  mitgeteilt,  unb  tym  in  Seutfölanb 
leine  glärijenbe  3ufunft  in  Hutftty  geßellt 

hierauf  folgte  jum  Sortrage  über  SBliefauafWlung  ber 
2£ir$fö>afteraty  ffianief.  Die  jur  Beurteilung  ber  aBottoliefc  ernannte 
Goramifiton  —  bejie^enb  aud  bem$errn2>oftor  2Raoet  von  Serlin,  bem  £errn  Äauf* 
mann  3 c  ppt  oon  SRcftorf  unb  bem  ergebenen  öerityerftatter  —  $at  jtcfc  ben  etatuten 
gemäß  mit  nocf>  jwei  2Ritgliebern,  unbjwarbem  $rn.  Ä rüg  er  au*  SWeflenburg  unb 
$errn  Seicfcmann  au«  Saufen  »eroollftönbigt,  unb  füfclt  ji$  »oraOererfi  tot* 
pfü^tet,  ber  tyo$anfe^nlidben  »erfammlung  bie  freubig  genommene  Uebeqeugung 
aufyuforeten ,  baf  ton  Seiten  ber  $ofcen  SBorjtanbe  au$  für  biefen  3»eig  ber 
2$ierju$t  auf  bad  forgfältigfle  geforgt  war;  beim  bie  Gommifjion  fanb  90  ©liefe 
jur  Beurteilung  »orgelegt,  welche  »nja^l  —  nur  »on  3luefieUungen  jener  $ro* 
rinjen,  beren  befonbere  SBerfcÄlmijfe  eine  auögftreitetere  e<$afeu$t  $en>orriefen, 
übertreffen  —  immerhin  für  bie  3»e<fe  ber  SBerfammlung  al*  fe&r  anfe$nli$  gc* 
nannt  werben  mu|. 

Son  biefen  90  ©liefen  toaren  27  aue  bem  £önigrei$e  Samern  felbfc 

20  w  Siedenburg, 
12  w  ben  fgt.  )>reufifc^en  ^dnbeot, 
4  ,  ben  fgl.  6tammf^afereien  ea^fen«, 
3  9  Sraunfc^weig, 
2  ,   SWd^ren  unb 
22  ,  Ungarn. 


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®f^«te  allgemeine  ®tyung. 


SlUe  SJliefje  ftnb  fowoht  bem  ®ctt>idt>tc  ala  bem  geinheitögrab«  nach  bei  fcorangegan* 
gener  Verarbeitung  unfere*  unermübeten  SftttgliebeG  «£>rn.  3  e  p  p  c  beurteilt  worben. 

$icr  erlaubt  ficfy  bie  (Eommifjion  nur  im  Slllgcraefnen  ju  bemerfen,  bat*  jte  bei 
ben  au*  bem  JWnigreicf;e  33a&crn  »orgelegenen  SBliefen  ben  eigentlich  öfonomifch 
richtigen  ©runbfafc  —  borerft  nach  SBoQmenge  ju  jirebrn,  unb  tiefe  bann  auf 
Äoften  ber  geinrjeit  nicht  »orjchnell  aufeulaffen,  wahrgenommen  ju  ^aben  glaubt. 
SRuf  man  ferner  ben  au*  bem  «Königreiche  Ungarn  eingefenbeten  Sßlief  en  ber  $crm 
©rafen  #un^abi  unb  3f$t>  ®t*  faiferlichen  Roheit  be*  @r3^ergcg  Äarl  unb  . 
Ruberer  ben  audgejeidjneteften  SBottcharafter  unb  bie  hö<hf*e  ißereblung  mit  »oder 
Ueberjeugung  jufprechen;  babci  bie  bon  ben  ^iariftenflofter  au*  Ungarn  nicht  wegen 
ber  grinfycit ,  wohl  aber  be*  fräftigcn  3icrvö  unb  SoUreichthum*  wegen  bießeity 
ald  bie  mcift  öfonomifchen  erfd)einen:  fo  fann  man  bennoch  nicht  wmr)in,  bie  SBliejfe 
au*  ©ramfchifc  in  6<hlefien  bom  $errn  ©rafen  $en<fel  bon  5)otmer*marf, 
bie  au*  Settowift  in  ÜRdl^ren  bom  $errn  ©rafen  &alnof  p  unb  bie  au*  Spiegel*» 
bergen  in  ber  preujHfdjen  Sßrobinj  €>achfcn  »om  $errn  S3aron  b.  Stiegel  einge* 
fenbeten  fetyr  rühmlich  baran  ju  reiben. 

60  manche«  ©ute  wdre  wohl  aud)  noch  bOn  Slnbenr  ju  berühren  j  bod)  ba* 
fomparatibe  Urteil  wirb  ftch  burch  bie  bereit*  bemerfte  fpcdetfe  3iabelle  am  über« 
ftdjtlichßen  t)erai»0fteUen.  Äur  gwei  ©egenftänbe  finbei  bie  (Eommiffton  noch  befon* 
ber*  hervorheben  fleh  verpflichtet  : 

lten*  bie  au*nehmenb  fchöne  SD?uftcrfarte  be*  $errn  Seppe,  wo  bie  verehrten 
$errn  SKitglieber  bie  SBollmuficr  in  fleinen  ©Idfern  bewerft  haben  Werben.  Siefe 
SDfufietfarte  enthdlt  in  4  Sldttern  eine  Bnftöjt  aller  möglichen  6lappelbilbungen, 
aller  möglichen  SBoUcharaftcre ,  eine  Wenge  Äüansen  ber  Ärdujjlung  fowoljl,  al* 
anberer  digenfchaftcn  be*  2BoUlw«te*,  alte  Sbfhtfungen  ber  $einr)eit*grabe  unb 
bie  Unterfchiebe  ber  Jtomm  *  unb  Such  wolle  fo  anfchaulich  unb  forgfdltig  nebencin* 
anbergefiettt,  bap  wir  bief  al*  ba*  »pUfommenffe  erfldren  müffen,  wa*  an  SRufter* 
f arten  bi*  jefct  aufammengeftellt  war.  2>ie  (Sommifjwn  fühlt  gebrungen,  biefe  fo 
mühfame  au«  mehr  al*  50  Schäfereien  jufammmgetragene  Ucbcrfieht  aller  befannten 
SBodhaareigenthümtichfeiten  al*  im  hohen  ©rabe  beleljrcnb  ju  bezeichnen.  *) 

2)er  aweite  intereffante  ©egertfianb  ßnb  bie  bier  »Ipatfavließe  bon  Originaithtercn 
au*  $eru  fclbft  entnommen,  «uffatlenb  fanb  bie  ßornmiffton  im  ©egenfa^e  *u  ber 
(Sigenthümlichfeit  ber  6<h«fwoUer  bafj  wenigjren*  bei  biefen  4  Wuflem  mit  bem 
3unehmen  ber  bunfiern  Farben  auch  bie  Sanftheit  ber  UlpacfawoHe  junimmtj  benn 
ba*  braune  SSlief  tyt  bie  meifte,  ba*  weife  bie  geringfie  (Sanftheit 

3>ie  ßornmiffion  Qlaxibt  im  geneigten  ©inne  ber  hochanfehnlichen  SJerfammlung 
au  honbeln,  wenn  flc  fchlieflich  nur  noch  bem  ^errn  Seppe,  ber  un*  mit  terÄa* 
tur  biefer  SBotiart  burch  bie  ^erbeifchaffung  terfelben  auf  eigene  Äoften  unmittelbar 
au«  ^cru  befannt  gemacht  hat,  einen  befonbem  JDanf  au*jufprechen  f«h  erlaubt. 

» 

•)  SDiefe  *Blie*.ttHtttrrarte»  ftnb  b«rd>  We  ^alm'fche  «B^^nUung  in  9Rnnd)en  J«  16  «t^lr. 
in  Oolb  ju  »(Sierra.  «.  b. 


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SD«  I.  Sorflonb  bet  6Mtm  für  DbfU  unb  SBefnbaii,  $err  Äenlbeamte  Dr. 
Ungemac},  betritt  fofbrt  We  9tebneebür)ne  unb  tragt  9tocr;fter?enbe*  »or:  3n  ben 
abrnbfrunben  beö  erSffmmgetaged  bet  ©erfammlnng  Wlbete  M  We  Geftion  unb 
»Wtc  jum  • 
I.  Sorflanb:  ben  Setictyetftatter;  jum 
IL      „  £tn.Dr.9Ublfofer,re($ttfunbfgm3^^ 
©efa)dftefu$rern:  tyit.  Dr.  $ofmann,  «Profeffpc  in  6tylrffteimf 

unb  in  beffen  Slbroefenbeit : 

„        „  ^>m.  ?.  ©eifc,  $ofg5rten  *3ntenbant  in  5Rüncr)en. 

2>a  wegen  bet  befonbern  in  £ürfr)rim  a/$,  ftattfinbenben  Berfamralung  tritt* 
fajer  ©ein*  unb  Dbforobujentat  ein  fc^r  ft<u)lrei$cr  ©efu*  ber  basier  gebilbeten 
6etöon  nl<^e  ju  erwarten  war,  fanb  bic  ©eftton  feinen,  ®runb,  füfr  —  wie  fola)e« 
in  Stuttgart  ber  galt  gemefen  war  —  in  |»ei  Unterabteilungen  ju  fpalien. 

2>ic  eeftion  t/at  ben  ©erfoutMunacn  über  Sein«  unb  Dbfibau  beei  6ifcungen 
unb  ber  ^ßeinmufteruna  ebenfalls  brei  aetuibmet 

i.  SSetnfrau. 

Sejüglicb  auf  bm  ©cinbau  »erbanfen  wir  $crrn  ^rofeffor  Dr.  $(ubecf  bie 
2Ritu)eÜung  ber  Sefultate  berjenigen  Unterfuä)ungen,  welche  im  3abre  1843  in  ber 
6triermarf  auf  bem  £ofe  ber  f.  f.  Sanbwirtbfef>aftdgefeUfcr;afi  mit  ben  $robußen 
»en  125  JKebforten,  bejügliä)  beten  $effanbn}eitc  unb  beten  gegenfeitiged  Serbalten, 
vprgenommen  wor Den  finb,  fo  n>ie  beren  nähere  Gäörtetung.  Sa  bie  wn  bem  $tn. 
^tofeffor  Dr.  £lubect  eingehaltene  2Kert>obe  ber  Untetfua)ung  ju  ben  wia)tigfktt 
Äefultaten  für  bie  Sßeinbereitung  nnb  ffidtibefymblung  fubrt,  bie  6aa)e  für  ben 
teuren  SBeinbau »on  $6a}fter  SBtebtigfeit  unb  bie  Seroielfdltignng  biefer  Serfua>e 
auä)  in  Seutfc^anb  feljr  ju  wünfefcen  ifi,  fo  fleVCt  bie  6eftfon  bie  Sitte,  um  »oO* 
jianbigen  £bbru<!  ber  gemalten  Sföittbeilungen  in  bem  amtlichen  Serielle. 

Die  übrigen  93  er  anbiungen  ber  6eftion  in  biefec  93ejter>ung  betrafen  bic  wia> 
ttgen  fragen  über  ben  ©nfluf  ber  <9rdjse  ber  $äffer  auf  bie  9erf$iebenen  (Sattun* 
gen  bet  SBeine,  [t  naä)  Sorte,  ©eroäct/e,  Sage,  ©oben  k.,  I>inftd?tlia)  beren  Duali* 
tat  unb  (Entroidlimg  (5r.  70),  bie  Staqüge  ber  offenen  ober  &erfcr)loffenen  ©Ortung, 
ben  Utfprung  beö  fogenannten  Sötern  ($r.  71),  bad  Souquet  ber  2ßeine  ($r.  73), 
unb  et  »urben  hierüber  ju  ben  früheren  SJerrjanblungen  biefer  SRatericn  intereffante 
9Ja($trage  geliefert. 

du  fcrage  72  über  bie  9efHnunung  ber  fünftigen  Dualitdt  be$  3Öeine6  f<$on 
jur  3eit  ber  SBeinlefe  tr)eilte  bat  SRitglieb,  $err  ©ebafrian  <5n giert,  bie  SRefultate 
feinet  15jä^rigen  S3eobad^tungen  mit,  welche  intereffant  genug  finb/  um  in  bem 
amtlichen  55erio)te  aurSPublijitat  gebracht  &  »oerben,  worauf  aua)  bie  ©eftion  ben 
Antrag  fieut. 

Koe^  barf  ntett  unerwähnt  bleiben,  bap  $err  fßrofeffor  Dr.  ^l  übe  et 
un«  auf  jtoei  Jlraubenforten  aufmerffam  gemalt        rotlty  für  ben  teutfa)en 


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158 


Qtäfitt  allgemeine  @i$ung. 


SBeinbau  eine  r)ol)e  Sebeutuug  I>nben  bürften;  btej*  fmb:  bie  in  bet  6teiermat!  fo* 
genannte  Söilbbacr)er  Siebe,  unb  bet  frür)e  blaue  ^Jortugtefer.  (E«  teer* 
ben  um>eraüglid>  in  ftranfen  mit  ber  Slnpflanjung  biefer  Sorten  93erjuc$e  angefielit 
werben,  nnb  e«  iß  ju  roünfcfyen,  bajj  fold>ed  audj  in  anbeten  toeinbauenben  ®egcn? 
ben  gefcbetjen  möge.  Die  .f.  !.  2anb»iru)fdjaftdgefeUf(^aft  in  ©teiennaef  ju  ®rafc 
tttrb  na$  ben  SScrftcberungen  be«  $etrn  Sßrofeffor  Dr.  £1  übe  et  gerne  Dieben  bie* 
fet  6orten  in  beliebigen  CtuantÜdten  verabfolgen. 

II.  &*flbait. 

3n  $in(i$t  auf  ben  Dbjlbau  bat  bie  ©efflon  fle*  au«  «Wangel  an  frü  auf 
bie  fcetymblung  bet  in  »olfewirt^W^  £Wuf>t  wiegen  grage  74,  übet  ben 
9taer)tr)eil  obrt  93ortr)eit  ber  «npflanjung  von  ©braunen  an  ben  gelbranbern  unb 
über  bie  fftr  fblc$e  «npflanjungen  unb  für  «lleen  al«  bie  etgiebigfien  unb  nü&Iidt)^ 
fien  befundenen  JDbftarten  beftytanfen  muffen,  glaubt  abet  barübet  bei  ben  tti$* 
Wattigen  SKirn)eiIungen  mehrerer  2Jlftg«eber  genügenbe«  SJcarerial  geliefert  ju  fyaben, 

Scebjlbem  r)at  bie  Prüfung  aroeicr  üb^anblungen  frort  gefunben,  uamlier): 

a)  ^Beobachtungen  übet  bie  nachteilige  ©nwirfung  be«  ungleichen  Sorfenf&fer* 
(apate  dispar)  in  bet  dentra(baumfcr)ute  au  $ric«borf,  von  bem  fönigl.  $of* 
gattenintenbonren  6  e  i  $ ; 

b)  bie  ©ettilgung  ber  Raupen  unb  SRaftöfet  in  «jefölofenen  ßbßbaumanlagen 
unb  Skibungen,  von  bem  $omfctifalre»r^entanten  Serbinanb  6  Heb  er  au 
9nbri$au  in  ©alijien. 

Die  ©eftion  r)at  fidj  bar)in  ehtfe^ieben,  baf  bie  erfte  biefer  8lb$anblungen  mit 
ben  baut  gehörigen  3eicr)mtngen  in  bem  amtlichen  $ericr)te  vodftanbig  abjubruefat, 
ber  ©egenftanb  bet  2ten  bet  genannten  Slbfjcmblungen  abet  burc$  ben  äbbruef  be« 
von  bem  H.  ©orfianbe  ber  ©eftion  Dr.  Äablfofer  barüber  erftotteren  5Bericr)te« 
jut  jpuMfaitat  ju  bringen  fev» 

3fn  $>ihfUr)t  be«  Antrage«  von  SJoit  un^  %l eifern ann  au  Dürnberg  in 
betreff  bet  »lafriföen  9?acr)bilbung  bet  verriebenen  ßbftarten  mittelft  ber  Rapier* 
malft/  glaubt  bie  ©eftion,  bafi  berfelbe  mit  bem  ®utacr)ten  be«  Referenten  Dr. 
JRablfofer  bem  ©eneraUßomitei  be«  lanbtt>irtf)fcr)aftlid)en  SSetein«  in  Samern  aut 
näheren  ©rttägung  aujuferrtgen,  jebod^  bie  9lu«fül)rung  biefe«  für  Stavern  rjodj* 
»nötigen  93orfd)lag«,  ber  Silbung  eine«  befonbern  bomoiogifdden  Serein«,  brfn* 
genb  au  empfehlen  fev. 

$ie  für  bie  Betreibung  ber  au«ge|knten  Dbfrforten  ernannte  Commiffton  be* 
fteljenb  au«  ben 

£ertn  Dr.  9labIfofet, 
„    Dr.  $ofmann,  f.  ^rofeffor, 
„    $ofgattentntenbanten  €>et$, 

©eotg  Sinttt,  au«  9runntr)a(, 
„    <5eime(,  au«  5Jogenf>aufen , 
„  8oui«  Äac^ler,  au«  ©tuugart, 


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©ettt«M*»fti$te.  159 

$ot  ni<$t  ßiit  gefunben,  tyre  Aufgabe  gu  erledigen,  unb  e*  ff*  ju  t»ünfd)m,  bap 
bie  $ier  anwefenben  ÜDiitglieber  biefer  Qommifiton  fi$  na<$  bem  ©djluffe  ber  33cr* 
fammlung  bem  fraglichem  ®ef$dfte  unteren,  unb  ban  amtK$en  «friste  ba« 
SRefultat  einverleiben  motten. 

* 

III.  2Beiimuiftmina. 

8ut  bie  Prüfung  unb  ISfyarafterijirung  ber  eingefenbeten  SSeinforien  würben 
arterfe^en: 

$err  Qr.  Stabil» f er,  al«  SBorflanb, 
„  ßppmann,  fgL  ÄeHermeifter  au«  SBüraburg, 
„  5ortenba$,  Domainenratlj  au«  2Beffer«$eim, 
„  ».  Sör&tf,  au«  Ungarn, 
unb  jur  SeroolIfMnbfoung  beigeaogen  al«  ©acfy&erftönbige 
$err  $rie«  unb 
„  $ogner  Don  3Rün$en. 
25ie  in  brei  falben  Sagen  vorgenommene  Prüfung  $at  bie  ftortftyritte  be«  tcut# 
fd>en  tEBeCnbaue«  in  bcr  Dualität  feiner  <ßrobuftr  auf  bem  SEBege  ber  SBafttyit  unb 
ungetrübter  ffe$tr)eit  auf  bie  erfreuliche  SBeife  beurhmbet,  unb  wieber^olt  ben  93e* 
»cid  geliefert,  bafj  au$  bie  mouffirenben  teutfctyen  2Öeine  bem  ^Probufte  be«  Slu«* 
lanbe«  würbig  jur  €eite  gefegt  »erben  lönnen  unb  ba«  Sßrobuft  ber  grembe  jura 
frommen  ber  inlänbiföen  SBetnprobuftion  entbehrlich  ma$en. 

£iejj  rfl  in  fucjen  3ugen  ber  9brtß  unferer  Stjatigfeit,  beren  nähere  8fu«fiu> 
ung  bie  «ßrotofotte  entgolten  werben.  SRogen  batin  wenig  j*en«  einige  ©olbfömer 
ju  finben  feijn!  Seben  $aü"e«  bitten  wir,  bie  «Refultate  unferer  S3efprec$ungeu  mit 
Hac^t  au  beurteilen,  ba  unfer  9Rütyen  ber  Statur  be«  ©egenfianbe«  na$  nur 
ein  fol$e*  feon  fann,  welche« 

„3u  bem  ©au  t>on  dwigfeiteri, 
„3tt>flr  6anbforn  nur  um  ©anbforn  reitet, 
w$oc$  »on  ber  grojjen  ©$ulb  ber  3eiten 
„SRinuten,  Sage,  3a$re  ftrei^t ! 
«Profeffor  Dr.  £1  übe  et  erjiattet  feinen  33erid>t  über  bie  Stefultate  ber  98er* 
fanblungen  in  ber  6eftion  für  lanbw(rt1jfd^aftli<$e  ©ewerbe,  wie  folgt: 
3>fe  6eftion  für  lanbwirt&f^aftli^e  ©ewerbe  wählte  au  ft)rem 

I.  SJorjtanb:  ben  93eri$terftorter;  jum 

II.  „        $rn.  ».  $olleufcr,  9tegierung«rat&  au«  SRagbeburg;  al« 
®efd>äft«fü$rer:  $rn.  Dr.  Biebern,  Keftor  unb  ^rofeffor  au«  Breifing. 

„        „        §rn.  Dr.  »leranber,  üteftor  unb  *Profef[or  in  SÄün^en. 

Sie  erfte  frage  be^anbelte  bie  JDarfleUung  be«  3nblgo  au«  Polygonum  tinc- 
torium.  @«  t}at  fity  bi«^er  ergeben,  baf  ba«  Polygonum  tinetorium  garbefloff 
entölt,  baf  wir  aber  noi  nie^t  ba«  öetfa^ren  fennen,  Wie  wir  ben  3nbigo  barau« 
»ortbeil^aft  ^erjleam,  unb  enbii$  befielt  no(^  ber  Uebeljlanb,  bap  e«  felbfl  in 


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günftigen  3<tytn  f$wer  ffr,  Samen  oud  bem  Polygonnm  tinctoriom  ju  erjiefyen, 
unb  aud  biefen  beiben  ©rünben  finbct  biefe  «Pflanjc  fo  wenig  ©1130119  auf  teutftyen 
Boben. 

Der  jweite  ©egenftanb  betrifft  bie  $anbfla$dfbinnerei.  ßd  würbe,  uac$ 
einigen  (STiauterungen  übet  ftlac^d  *  SBerebelungcn  bie  frage  gefMIt,  ob  nlc^t  bie 
$anbf»fimeret  bur$  bie  fWaf<tyinenf»inneret  »erbringt  »erbe?  Die  ©eftion  !>at  ju$ 
ba^in  entfdneben,  baf  bie  $anbfpinuerei  überall  eingeben  müffe,  weil  fidj  bad  9Ka* 
fd&inengefpinnfr  bur$  SBotyfitityett  unb  6e$ital)eit  empfiehlt. 

Der  britte  ©egenftanb  betraf  bie  Bierbrauerei.  3$  glaube,  bie  JRefuItate 
über  biefen  ©egenftanb  ni$t  anfuhren  ju  muffen ,  weil  ber  ©egenftanb  na$  8c» 
fdjluf  ber  6  eftion  in«  Detail  aufgenommen  wirb. 

Der  vierte  ©egenftanb  betraf  bie  <5eibenau<H  unbald  Äefultat  ber  Bertymb* 
hing  Ipt  fic$  ergeben,  baf  ber  6eibenbau  auf  teutftym  Bobelt  nur  eine  national* 
ofonomif<$e  Bebeutung  gewinnt,  wenn  ftd>  bad  8anb»olf  bamit  abgibt  Der  Sei' 
benbau  im  ©rofen  faitn  ju  feinen  großen  nationalen  SRefultaten  führen,  »eil  fdbfr 
bie  großen  Befi&er  in  Italien  unb  $ranfrrid)  ft<$  nur  me$r  mit  Jtultur  von  SKaul* 
beerbaumen  bef^Äfrtgen,  bie  fie  an  bie  (Sittjelnen  ablaffen.  (Sin  gweited  SRefultat  ber 
Bertyanblungen  war,  baf  man  ben  ©amen  ber  Staupen  au«  ber  Brian  ja,  einer 
©egenb  ber  Sombarbei,  begießen  foK.  Gd  jijx  ber  befte,  wie  bie  (Erfahrung  jelgtj 
weswegen  ganj  Italien  it)n  batyer  bejietyt.  (£d  gel)t  fyier,  wie  bei  anbern  Samen. 
($d  ifl  und  befaimt,  baf  ber  Wgaerfamen  ein  audgejeid^neted  SWaterial  liefere,  fo 
ber  ©beffawetjen.  dr  gibt  jwar  Heinere  (Soecond,  aber  bie  <5eibe  ifl  feft  unb  gut. 
(Sin  britted  SRefultat  war,  baf  man  bie  6eibenjud?t  erft  beginnen  foQ,  wenn  bat 
Blatt  grün  wirb.  SWan  r)at  auf  bem  teutfdjen  Boten  bie  Seiben  jw$t  nac$  italieni* 
fcfyer  SBeife  betrieben,  unb  Bergeffen,  baß  3tolien  ein  anberer  $immel  ifl. 

Uefterfyaubt  müffen  wir  und  eigene  Siegeln  bilben,  wenn  bie  Sacfye  Gingang 
flnben  foH.  Die  6eibenju<t)t  foH  bei  und  (Snbe  SWai  ober  Anfang«  3uni  begon* 
nen,  unb  getrachtet  werben,  baf  fie  in  ben  erften  Sagen  bed  3uli  beenbtget  fev. 
SQirb  bie  6eibenau$t  weiter  berfdjoben,  fo  lommt  bie  Srnte  mit  ben  lanbwirtt> 
fcfyaftlicfyen  Arbeiten  bajn)if(f)en. 

(Sd  muß  aud)  bafür  geforgt  werben,  baf  ber  Sanbmann  fogletdr)  bie  ßoecend, 
welche  er  erzeugt  $at,  um  fefte  greife  verwerten  fann.  3n  Sanbern,  wo  fein 
2lbfa&  ifl,  fann  ftdj>  bie  ©ef  benutzt  nf$t  entwideln  unb  ber  einjelne  fianbmann 
fann  fid^  aud)  mit  bem  Slbljafpeln  unb  3wi™cn  Dcr  €*ibe  nkrjt  befötiftigen. 

Stuf  er  ber  ©eibenjudjt  l)at  man  bie  3uderfabrifation  betyanbelt  unb  ald 
SRcfultat  fyat  ftdj  ergeben,  baf  3uderfabrifen  in  fleinem  5Kapftabe  ftc^  nicl>t  erhalten 
fonnen.  SEBir  ^aben  bie  auffauenbfien  53etft>iele  ber  9lrt  in  JDe^erreic^,  bie,  welche 
nur  5—10000  ßtt.  Slunfeln  verarbeitet  I)aben,  ftnb  ju  ©runbe  gegangen,  unb  nur 
folc^e  t)aben  ftc^  erhalten,  welche  30  —  40000  3^.  verarbeiten  fonnten.  ©ann  ^at 
ed  jt<$  ergeben,  baf  man  bad  Sftacerationd'Berfatyren  ntc^t  mit  2Jortf>cit  anwenben 
fönne/  fonbern  baf  man  beim  alten  $ref verfahren  bleiben  muf,  wenn  man  mit 
®ewinn  arbeiten  wiOL 


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161 


Dad  fmb  bie  Äcfultale  ber  3Berr)anblungcn  »dr)rcnb  ber  bier  Sffcungen  in 
ber  6cftion  für  lanbwirtt)fc$aftlic$e  @e»erbe. 

«Regicrungdran)  ».  $olleuffer.  Stacr)  bem  SBortrage  bcd  £crrrt  ^rofejfor 
$lubed  föcint  cd,  ald  »äre  man  in  bcc  ©cftion  borin  übereingefommcn,  bafj 
bad  Polygonen  tinctorium  ficr)  nidjt  oerbreiten  romte,  »eil  bie  ©amcncrjeugung 
fo  ferner  »5re. 

Dagegen  mufs  idj  proteftircn,  ald  »are  ed  jura  ©cfiiondbefc$lu(j  erhoben  »or* 
bat;  benn  cd  $at  $r.  gcr).  fcinaiqratt)  Dr.  $abjt  barauf  entgegnet,  bäf  er  unter 
bem  54ten  ©rabe  norbl.  «reite  reifen  6amcn  erjeugt  l)abe. 

Dann  f)al  #crr  Jprofcffor  <$lubetf  ald  entföicbenc  Meinung  audgefprocoen, 
bafj  bad  £anbgeft>innji  ganj  auftjären  »erbe,  ffifr^aben  und  aber  entfty'eben  bafür 
audgeforotyen,  baf  für  <Spifren,  ©attifi  k.  bad  £anbgefpinnft  ni$t  aufhören  »erbe. 

Da  3te  $unft  enblicfr  flnb  bie  «einen  3uc?erfabrifcn.  2Bir  tyaben  anerfannt, 
bajj  gegenwärtig  bie  Sage  ber  3ucterfabrifation  »or>l  fe$r  ungünftig  fei?;  aber 
toir  ftaben  feincd»egd  barübet  abgebrochen,  baf  ein  flehtet  Setrieb  feinen  ®e»inn 
bringen  fönnc. 

©et),  ginanjratr)  Dr.  $  ab  fh  ®ad  bad  Polygonum  tinctorium  unb  feine 
£amcnerjeu9img  betrifft ,  fo  muf  cd  »ie  Sabatf  in  SWiftbeetert  gejogen  »erben, 
bann  ftmmi  ber  ©ante  jur  Steife. 

frfjr.  d.  GUricH&aufcn  berietet  fofort  über  bie  SBerf>anblungen  ber  «der* 
*au*§cfrion.  SWeine  $erren!  bie  (Seftion  für  »tfetbau  r/at  jum 
I.  «orfUnb:  ben  Seric^tcrflatterj  jum 

U.      „        £rn.  «(brecht,  geheimen  «RcgierungdratVaud  SBicdbaben;  ald 
®ef<$*ftdfü&ccr:  $rn.  Dr.  91  SBcit,  f.  baoer.  @taatdgüter*Bbmini|frator  unb 

Dircftor  ber  lanb»irtt)föafil.  edntle  ju  ect>tei#r)eim ;  unb 

„        „        $rn.  fflalj,  Oefonomicraty  aud  GH»angen 
gwtyü.    d«  »urben  u>  24  fragen,  ^mlty  bie  »on  flo.  7  btd  *o.  30  (fie^e 
6eite  27  u.  28)  jur  «erbaublung,  ebenfo  9  f<$riftl%  «uffäfce  unb  mehrere  Drua% 
Triften  übergeben,  fo  »ie  berHuftrag  erteilt,  bie  eingef  ommenen  ©erütye  unb  SKo* 
Wie  ju  prüfen  unb  Bitträge  auf  $rrfdocrt$cilungen  ju  ftellcn. 

3n  ben€i$ungcn  oom  1.,  2.,  3.  unb  5.£>ßober  »urben  bie  überwiefenen  ©e- 
fAafte  nad>  3Rog(i$fcit  ju  crlebigen  gefugt,  cd  gelang  aber,  »eil  im  ©aiyen  nur 
8  —  9  ©runben  für  bie  ©i&ungcn  bet  *cccrbau*<5crrion  erübriget  »erben  fonnten, 
nur  Hd  jur  grage  11  ju  fommen,  bagegen  »urbe  auf  befonbered  Verlangen  ber 
$opfenbau  auf  bie  Sagedorbmmg  gefe&t,  unb  audfül)rlid>  abgehandelt. 

(Srfie  6ibung  Dicnflag  ben  1.  Dftober  1844.  borgend  »on  7  —  9  Ul)r. 

@d  »urben  bie  $itel  ber  cingefommenen  f^riftli<^en  unb  gebrurften  SH^anb* 
lungen  »erlefcn,  hierauf  jur  <Sr*tterung  ber  grage  7  gef^ritten, 

,»*  if*  neuerli^  im  ©ropen  ftatt ber  lanbedüblid^en  Dreifeibcr»irtbf^aft, 
«k  obet  cfyic  angebaute  »ra^c,  ein  anbercr  $ru#t»cd>fel,  unb  mit  »eifern  Qu 
folg  eingeführt  »orben?*  unb  biefelbe  babin  beantwortet: 

U 


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162 


&tä)ttt  allgemein«  ©ifcung. 


©$on  vor  60  —  70  3<tyrm  würben  bie  Kopveforirtr;fcr)afien  in  SReflenburg 
übli$,  bie  8ru$twectfelwuil?fcr;aft  aber  in  ben  legten  20  —  30  Sauren  in  vielen 
©egenben  $eutf$Ianbd  eingeführt,  in  allen  teutfefcen  ©auen  finbet  man  nun  5Bfd>- 
felwiru)f<f>aften ,  allgemein  aber  ifl  biefelbe  in  feinem  teutf$en  Sanbe. 

frage  8.  „2Bie  Raiten  ftcfc  bei  bet  ffie$felwirtl)f(Wt  $a<ffrüd>te,  al6 
Sonnen,  üiüben,  9tonfelrüben  unb  Kofcl  a(6  guttec  ober  bei  Setwertfyung  in  ©elb 
unb  mit  welken  folgen,  bejüglie^  auf  bie  nadtfolgenbe  (Srnbte,  im  SJergleicb  mit 
Kartoffeln,  »erhalten  ?* 

int» ort:  Kartoffeln  unb  fRunfeln  fmb  ftd>  gleich  tynfttylic^  be«(Jrtrag&  unb 
ber  gnufctfolge,  bet  beut  Sau  bei  anbern,  gewöbnli<f>  nur  im  Kleinem  vorfommen* 
ben  ^aef fruchten  fommt  e«  auf  bie  obwaltenben  befonbern  Sertyältniffe  an. 

grage  9.  (,3f*  bie  in  ben  baoerfföen  ©eb  i  r  gd  l  anb  en  übli^e  <Sgarten*2Dirfy 
föaft  (9lbwed>«lung  von  ©etreib  mit  naturltd>em  ©radwudj«  jum  9lbm<tyeri, 
ni$t  aur  Seweibung)  au$  in  anbern  ©egenben  mit  Srfolg  verfugt  worben,  unb 
Wirb  biefe  $lrt  2Birtr>f$aft  burd>  bie  Sefdjaffentycit  be$  »oben«  allein,  ober  aw$ 
burd)  flimatifäe  93erI)Ältnijfe  begünfiiget?  SBelcfyer  ffierbefferungen  finb  bie  «lven< 
SBirtf>fd)aften  faln'g?  äßie  unb  wo  würben  foldje  au6gefüfyrtf 

»ntwort:  3n  mehreren  ©egenben  $eutfd>l<mb« ,  wie  auf  bem  2Bef*er*,  bem 
©tyvarj*  unb  JDbenwalb  ifl  biefe  ©irtbfcbflft  feit  alter  3eit  l)eimifc$,  unb  wirb 
weniger  bur$  ben  Soben,  aW  burdj>  climatiftfce  Serbaltnifje  bebmgt.  3u  »erbeffern 
finb  bie  (Sgarten*SBirtt)fd>aften  burdj  ben  fünfilid)en  «nbau  ber  ©rafer.  $er  fünfc 
Uty  ftnbau  ber  ©räfer  finbet  in  ben  Kovvetwirtrjfdjaften  von  SReflenburg,  $olf*ein, 
©tyefwig  unb  anbern  ©egenben  Seurfölanbe,  wie  auf  einjelnen  ©ütern  ©üb* 
teutfölanb*  jtatt. 

$>ie  ©eftion  befölof,  bem  £ovfenbau  befonbere  iufmerffamfeit  |U  wibmen  unb 
in  ber  folgenden  ©i&ung  ju  beginnen, 

©ifcung  am  3Rtttwo$  ben  2.  JDftober  borgend  von  7  —  9  Uf)r. 

(58  würben  bie  (Sommifftonen  jur  $eguta$rung  ber  eingelaufenen  Arbeiten  er* 
nannt.  2>er  Sau  b«8  £opfen6  würbe  verljanbelt,  unb  biefer  ©cgenftanb  am  fol* 
genben  Sage  in  bei:  ©ifeung  vom  3.  JDftober  ju  @nbe  geflirrt. 

2>ie  fdjönen  9?efultate  biefer  SBerfyanblungen,  weld)e  wir  befonberd  ben  <§ovfen* 
baufunbigen  von  Spalt  unb  ©aa$  verbanfen,  wirb  3^nen  £err  ge$.  SRegtming$* 
»au)  9Ubre$t  mitteilen. 

*  ©ifrung  ©amflag  ben  5.  Dftober  3Rorgen6  7  —  9  Uljr. 

JDberamtmann  Kinaelba^  von*  ©Vaihingen  Ijfelt  einen  intereffanten  Vortrag 
über  93eru)etlung  ber  SWmanben. 

$ie  ©eftion  befcr)lofi,  bae  $Pröftbium  be«  fünftigen  Satyred  ju  bitten,  unter  bie 
auftjufcfyreibenben  gragen  ben  Sau  ber  Kartoffel  mit  aufzunehmen. 

2)ie  Gommifftonen  erftatteten  Serielle,  beren  3nbalt  ©ie  in  ben  SBerljanblungen 
finbm  Werben,  3&nen  folgen  fe&t  mftjutyeilen,  erlaubt  bie  3«**  i*W> 


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©ff).  9tcgierung6rath  9(1  brecht.  Wach  bem  Sfflunf(^c  Mehrerer  ber  verehrten 
Anwcfenben  würben  in  ber  ©eftion  bed  3tcfcrbaue6  in  ben  Sfiorgenftunben  be«  2tm 
unb  3ten  Cftoberö  bafl  ©anjc  bcö  £opfenbaue«  von  bcr  Äu«waf)l  ber  Sage  unb 
3Jorbercitung  be«  ©arten«  bt«  jur  9Wfc,  bem  Srocfnen  unb  ber  Aufbewahrung  bc$ 
£opfen$  befprodjen. 

9lu6  ben  Aeufferungen  unb  Antworten  auf  bie  einjetn  vorgelegten  fragen  laf* 
fen  fia>  fblgenbe  ©ä&e  al*  ba«  Scefultat  ber  oft  fcheinbar  abweidjenben  Anfielen  / 
unb  $cobad>rungen  entnehmen. 

a)  Auftwaffl  unb  Anlage  bc*  ©arten«. 

1)  S)er  $opfen  gebebt  swar  in  aBen  Sagen.  2>ie  gtffte  Duantitfit  be«  an 
®crourj  reichfttmmigen  $opfett  fyrt  man  aber  an  fonnigen,  gegen  ©üben,  ©übweft 
unb  ©übaj*  geneigten  Abhangen  ju  erwarten,  bie  jwar  lufria,,  aber  bod>  burd> 
$*>n,  Berge,  SBalbungen  unb  ©eljege  gegen  bie  rauhefien  ©türme  gefegt  ftnb. 

2)  <£benfo  gebeizt  ber  $opfen  in  allen  fJobenarten,  wenn  jtc  nur  nicht 
von  jtef)enbem  äBaffer  leiben r  nicht  aHjufteinig  ftitb  unb  eine  wcnigftenS  3—4  $up 
tiefe  @rbfcr)icf}te  haben.  £at  man  aber  bie  3Baf)l,  fo  wirb  man  fia)  von  einem 
milben  gemixten  unb  jugleid)  tiefgriinbigen  ©oben  bie  reichen  (Srnbtcn  be«  heften 
£opfen«  verbrechen  bürfen. 

3)  $er  Hopfengarten  mu$  um  fo  forgfültiger  vorbereitet  werben,  je  weniger 
bie  Sage  unb  bie  Sefchnffcnhcit  be«  ©oben«  ben  9ebürfniffen  ber  £opfenpflanjen 
eittfpricht. 

4)  9?ad?  biefem  ©runbfafce  genügt  c« :  ben  reiben  milben  tiefgrünblgen  ©oben 
Wie  in  33ö^mcn  nur  boppelt  ju  pflügen  ober  bie  ©eele  ber  $flügfur(^e  mit  tfarft 
ober  Spaten  aufzulodern,  wät)renb  ber  leichte  9oben  wie  in  Belgien  nur  2  $uj? 
gerottet  aber  nidjt  gewenbet,  ber  fernere  binbenbe  Sobett  aber,  wie  in  Uranien, 
namentlich  bei  ©palt  geflieht,  3  Ja  fogar  4  $ujr  tief  wirflich  nmgewenbet  unb 
auch  nacr)  bem  Umgraben  einen  %u$  t)o$  mit  9>lei6r)ol$  ober  Slafen  aufgefüllt 
roerben  mufj. 

5)  2He  gewöhnliche  Entfernung  ber  #opfenftöcfe  in  Belgien  unb  Sdhmen  ift 
in  ben  «Reihen  2*  —  3  $ufl ,  bie  »eihen  felbjt  aber  4  guf  entfernt,  tvät^renb  bie 
©tötfe  in  Samern  unb  Oefterreicr>  4,  in  fronten  5—6  ftufi  nach  allen  «Richtungen 
entfernt  finb.  3n  SWaffe  aufgeführte  vergleichenbe  SJcrfache  \)abm  gejeigt, .  bafi 
auf  bemfelben  »oben  unb  bei  gleicher  »ehanblung,  gleite  glichen  bei  3,  4,  6  unb 
8  5uf}  Entfernung  unb  alfb  fdjt  ungleicher  Anjaht  ber  ©tflefe,  bennoch  bi«  auf 
wenige  tyfunbe  gleite  Grnbten  lieferten.  3m  Allgemeinen  aber  gilt  bie  JRcgel: 
bafj  fia)  bie  (Intfernung  ber  6t8cTe  nach  bem  ©oben  richten  unb  bie  hWen*  im 
leisten,  magern,  troetnen  ©oben  3  guf,  im  reichen,  f^weren,  tiefgrünbigen  aber 
6-8  gu£  entfernt  gepflanjt  werben  müffen. 

6)  Unter  ben  verfchiebenen  ©teOungen  ber  einjelnen  ©törfe,  bie  lanbeöüblich  in 

n* 


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164 


Dualraten  unb  fitd^fdiigm  $reied*en  vorfommen,  wirb  le^tm/  bic  fdnen  9taum 
unbenüfrt  taft  unb  jeberWanje  dlHc^  viel  Erbe  jutljeilt,  für  bie  befte  trautet. 

7)  £ie  Sänge  bec  Stangen  mu£  mit  ber  9tabrung«fal)igfe»t  be«  ©oben«  unb 
bec  Entfernung  bet  Stöde  übereinfrimmen  unb  freigt  toon  18  bi«  auf  30  gu$. 

8)  $ie  Seftwurjeln  Cfr$f«)  »erben  »on  bem  untern  Entoe  ber  im  »origen 
3at>re  erwac$fenen  Äanfen  genommen  unb  foHen  einen  ftarfen  Baumen  biä\  4—6 
3oU  lang,  an  beiben  Enben  mit  einen  Äreiö  gefunber  triftiger  9toa.cn  umgeben, 
mwerlefct  unb  ofcne  $äulni$fleefen  unb  wo  raöglitfc  *on  bcrfelben  Sorte,  unb  au« 
einem  Hopfengarten  fetyn. 

9)  3««>  &g«t  reicht  jwar  ein  genfer  in  jeber  ©rube  au«,  wenn  man  aber 
tyrer  Äeimfdljigfeit  nic$t  gan*  gewif  ijt,  legt  man  ju  größerer  Sicherheit,  in  jebe 
©rube  2—3  genfer. 

10)  Sie  »erben  in  allen  Hopfenlanbern  fo  umgefreUt,  bafi  fie  mit  bem  obern 
Enbe  gegen  einanber  geneigt  unb  4  — 5  30U  mit  Erbe  beberft  pnb.  3(1  bie  au* 
ber  Siefe  herauf  gebraute  Erbe  fo  rol)  unb  föotlig,  bafi  fie  mit  ber  £anb  ni$t  jer* 
frümmelt  »erben  fann,  fo  ifr  e«  na$  ben  Erfahrungen  Einzelner  nüfclfcfr,  bie  $ed>* 
fer  mit  einigen  Schaufeln  »ott  befferer  Erbe  $u  bebetfen. 

11)  $at  ji<$  na$  einem  ftyweren  Regen  eine  fefte  Jtrufte  gebitbet,  fo  rau£ 
biefe  *orft$rig  gelöfet  ober  gebrochen  Werben,  um  bie  Entwidmung  ber  Äeime  ju 
erteiltem. 

12)  3m  erflen  Sommer  biüU  ber  iunge  Hopfengarten  unbearbeitet,  im  Herbfie 
werben  bie  Stöefe  einige  3otI  $0$  mit  Erbe  beberft,  woju  man  ftd>  in  93ör)men 
beö  ^flugö,  in  anbern  £opfcnlänbern  ber  £aue  bebient. 

13)  3m  erften  9tüMr  nad>  ber  Anlage,  ben  Hopfen  mit  Sorfidjt  ju  fcfcnei* 
ben,  ip  nur  in  Samern  allgemein  übliefc,  in  anbern  ©egenben  nur  au«na^me»cife, 
bei  ungewöhnlich  ftarfem  $rieb. 

b)  SÄ^rli^e  S3er)anblung  ber  bereit«  angelegten  ©Ärtcn. 

1)  ©ef^nirten  »irb  ber  fytftn,  fobalb  bie  Äeime  fjerfcorfommen.  Um  ben 
Srieb  aurudtaur)alten,  r>Auft  man  bie  Erbe  im  Anfang  be6  fcrübiabrd  no$  einmal 
um  ben  Stoff  an  unb  t)ütet  fi<$  im  $erbft  git  bängen. 

2)  3üngere  Stötfe  »erben  glatt,  altere  fo  gef^nitten,  baf  bie  Sc$nittflä$en 
na$  stufen  gelehrt  finb  unb  ber  Stoff  bie  Bonn  einer  Sauft  befömmt. 

3)  Sobalb  nad)  bem  6d)neiben  bie  triebe  wieber  ft$tbar  werben,  werben  bie 
Stangen  eingebt,  in  «öbmen  nur  1  3oH  in  ben  übrigen  «anbern  8  —  10  3ott 
aUe  na$  einer  Stiftung  »on  bem  Storfe  entfernt. 

4)  8m  untern  Enbe  wirb  bie  (Stange  ju  brennen  unb  warm  mit  Steinten* 
$aer  ju  überjtdjen,  au$  bie  Stange  wegen  SJertilgung  ber  3nfeftenlan>en,  einige 
Minuten  über  glammenfeuer  )U  galten  anempfohlen. 

5)  2>ic  jur  Erfparnif  ber  Stangen  in  SWaffe  aufgeführten  $erfu$e:  ben 
Hopfen  in  ©ehangen,  *|fyramfben  unb  Spaltlinien  ju  erzeugen,  werben  empfehlen«? 


» 


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<SeTtien«;5Ber(cfcte. 


165 


wcrtr)  gcfunbcn,  wo  bie  ©rangen  h<>h«i  2Berth  h«&cn,  unb  bie  Arbeiten  von  ben 
Sefi&crn  Heiner  Hopfengarten  felbft  »errietet  werben. 

6)  55on  ben  jungen  trieben  werben  überall  bie  3  fräfitigfren  unb  flarfjien, 
bie  mitten  au«  bem  ©toefe  fommen,  jum  Anheften  ausgewählt,  eine  vierte  Siebe 
jum  ©rfafr,  wenn  eine  verunglücten  follte  gefront  unb  alle  übrigen  einzeln,  mit 
Sorficht  auftgeaogen. 

7)  ©ei  bem  jwei*  bi«  brcimaligen  Anheften  wtyrenb  be$  ©ommer«  wirb  über* 
all  biefelbe  allbcfannle  3Xerr)obe  beobachtet. 

8)  2>ie  unteren  ©lartcr  werben,  wenn  ftc  ju  weifen  anfangen,  in  Samern  unb 
ftranfen  auf  2  — 3,  in  ©ör)men  auf  4  — 5  abgenommen.  Gearbeitet  wirb  bie 
$opfenfaat  im  Saufe  be6  ©ommerd  3,  im  föweren  Soven,  wenn  bae  Unfraut  eö 
nötfeig  macht,  in  granfeli  auch  wot)l  4  mal. 

9)  Ueberatt  wirb  juerfl  glatt,  bat*  ^weitemal  auf  Steigen  grauen,  unb  ba« 
brittemal  um  ieben  ©toef  bie  (Srbe  -  bei  ©palt  bi«  auf  2*'  ©chuh  h°$  ange* 
häuft;  in  »ö^men  aber  wirb  bie  (Srbe  suerfc  angehäuft  unb  fpäter  wieber  geebnet 

10)  ©ebüngt  wirb  in  granlen,  ©avern  unb  2Bürtemberg  im  $rfihjar)r,  in 
Böhmen  im  #erbft  mit  9cmbvichbüngcr  unb  ©d^weinmift  Auch  $ornfpäne  unb 
3)ungmefel  würbe  abwedtfelnb  mit  Sortheil  angewendet,  befonber«  ber  Sompofl' 
Jünger  unb  bie  vergorene  verbrämte  Sauere. 

c)  (Srnbte  unb  Aufbewahrung  be*  $opfen. 

11)  Aid  3ci<hen  ber  Steife  ober  ber  au  beginnenben  (grnbte  wirb  ber  3*itpunft 
angeben,  wenn  ba«  fogenannte  #opfenmehl  unb  ba«  #arj5l  fleh  gebilbet  t}at,  unb 
bie  ©puppen  an  ben  ©pi&en  ber  gruc^t  fleh  fc^lieftn. 

12)  3n  ©avern  unb  franfen  werben  bie  ©langen  ber  ©töcfe  fo  wie  beren 
griiehte  einfam  ausgewählt  unb  nach  unb  nach  bie  (Srnbte  becnbfgt,  in  33öhraen 
aller  $opfen  ot)ne  Auswahl  augleich  geernbtet,  gcpfWcft  unb  jum  Scocfncn  aufge* 
fluttet. 

13)  ©erroefnet  wirb  er  a)  bünit  ausgebreitet  auf  ©langen  j  b)  einen  ^a!6m 
$uf  hoch  aufgefchüttet  auf  SBaljen  ober  auSgefpannten  Sagern;  c)  einen  fufj  r)ocl> 
aufgefchürtet  auf  SWalaboron,  welche«  lefcte  namentlich  von  einem  bavetifchen  »rauet 
allen  anbern  SWethoben  vorgewogen  wirb. 

14)  Aufbewahrt  wirb  ber  $opfcn,  wenn  er  nicht  im  erfreu  $erbft  verlauft  ober 
verbraucht  werben  fann,  am  befren  in  mit  Rapier  verliebten  $äjjern  mit  einem  genau 
fchliefenben,  befchwerten  unb  fleh  fenfenben  Detfel,  ober  na#  aubern  (Erfahrungen 
in  mit  Rapier  überpapten  ©Aden,  wobei  jebod)  bemerft  wirb,  baß  eine  Seränberung 
ber  ftarbe  unb  ©efchaffenheit  bcS  £opfcnrachlS,  bie  im  SRortat  WÄrj  jichtbar  ju 
werben  pflegt,  auch  bei  ber  forgfamfren  Aufbewahrung  nicht  genug  bermieben  wer* 
ben  fann. 

$er  II.  $err  s4häfibenr.  ©ic  r)aben  nun,  meine  &erren,  bie  Berichte 
fammtlichet  ©efrtonen  vernommen.  —  <SS  gereicht  mir  auc  befonbern  ffreube,  baf 


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166 


(Setzte  allgemeine  ©fcung. 


nod)  einige  Slugenblitfe  übrig  geblieben  finb,  um  bet  etften  ftrage  unfere  Äufmerf* 
f eit  ju  föenfen,  bieficfc  auf  93erbefferung  be«  3uftanbe*  unb  berSBitttyfdjaften 
fleiueret  2anbwittl)e  bejicljt.  Diefeftragc  ift  bei  allen  SBerfammlungen  an  bet 
©pi&egeftanben.  9Ran  ift  ton  bem  ©eftetytapunfte  ausgegangen,  baf  fo  widrig  —"93er* 
befferungen  in  bet  2anbwirtl)f$aft  finb,  bod&bieSJtatetietobtift,  wenn  jte 
nid)t  belebt  wirb  bon  bem  ©eifte;  wenn  bet  fianbwitil)  ni$t  bie  gehörige  öilbung  tyat. 
Dnfjer  wutben  in  betriebenen  borfyergefyenben  ©erfammlungen  bie  »erfdjiebenen 
«Wittel  befprodjen,  wobur<$  biefe  Silbung  erjielt  werben  foU,  Sele^tung  in  ©$u* 
Im,  3ettf$riftcn,'  tfalenbet,  Ianbtt)irtl)fc^aftlid)e  »nßalten,  93eift>iele,  Vereine, 
ntüno(i$e  33efpred>ungen  u.  bgl. 

3$  erlaube  mit,  bid  auf  bie  er  jte  ©runblage  biefet  SWbung  junufju- 
gcfyen,  auf  baö  93olf6f($ulwefen.  wirb  faum  ein  Sanb  in  Suropa  fetm, 
wo  bie  Regierung  unb  bie  ©tönbe,  füt  biefen  ßxotä  mef)r  ©elbmittel  au«  bem 
©taatdvermögen  bewilliget  Ijaben,  al&  in  ©ayem.  3Jot  einigen  3af>ten  fal)  man 
im  Subget  bet  batyerifeljen  ©tanbeverfammlung  tyiefür  fo  biel  bewilligt  aW  für 
tiefen  ©egenftanb  in  ganj  ftranfreicfy,  unb  man  barf  fagen,  bajj  bie  ©djulen  in 
ganj  Samern  im  Allgemeinen  fld>  in  einem  guten  3uftonbe  beftnben;  benn  e$  gibt 
feine  ©eineinbe,  wofür  ni$t  eine  ©c^ule  befreit;  allein  bennodjfjabe  id>  aW  ?anb* 
wirty  oft -bie  33eobad>tung  gemalt,  bafl  biele  junge  ÜWänner  mit  18  —  20  3ar)ren, 
bie  ben  ©$uibefud?  genoffen/  unb  nac^  »ottenbeten  12  3aQren  bfc  8eiertag«fd>u(e 
befugt  fcaben ,  bann  benno$  faum  meljr  lefen  unb  fd^reiben  fonnen.  tlW  Urfad>c 
b<roon  glaube  iti)  au*gemiitelt  ju  fyabcn,  bie  ©efiimmung,  bajj  bet  eigentliche  ©d>ul< 
befu$  fdwn  mit  bem  12ten  3a&re.aufl>oU  3n  »ieien  anbern  «anbern  ift  ba6  14te 
3a$r  bet  Setmin.  3*  fcabe  bie  boOfommene  Uebetjeugung,  ba$,  wenn  bet  ©#uU 
befuty  bi*  jum  14ten  3aj>re  fortgefefct  würbe,  bie  iungen  *»eute  fi$  beffer,  unb  füt 
immet  bie  »orgeftyriebenen  Äenntniffe  aneignen  würben,  liefet  ©egenftanb  if*  oft 
in  ben  bayeriföen  ©tänbeberfammlungen  jut  ©pradje  gefominen,  aber  watyrfdjein* 
lic^  au«  ber  wotywollenben  3*üdfic&t  olnie  (Srfolg,  baf  man  glaubte,  man  würbe 
bem  gamilienbatet  eine  ju  grope  Salt  auflegen,  eine  Saft,  bie  aber  feljt  bmingett 
wetben  fann,  wenn  man  füt  bie  ©eitler  bon  12  bi«  14  3abten  in  ben  ©tabten 
bei  bringenber  Arbeit  weniger  ©tunben,  unb  auf  bem  Sanbe  befonber«  jut  3«^ 
kernte  gat  feine  ©$ule  $ält 

2>ie  Urfa$c,  warum  i$  biefen  ©egenftanb  $1«  lw  Spraye  braute,  ift,  bap 
i#  gerne  erfahren  möchte,  wie  ee  ft$  betyalb  im  «udlanbe  bereit,  ob  in©ad>fen, 
$olftein,  SRefUnburg,  ©^weben  ic.  ic.  bie  ^flic^Hgfeit  bie  jum  12ten  3a^re  ober 
auf  Idnger  beftimmt  fe^  unb  wa«  bie  ©rfa^rung  für  JRefuUatc  gibt? 

^ofrau)  unb  «JWinifterial*9lefetent  Dr.  b.  Hertmann.  2Ba*  bie  ©c^ulpflidj^ 
tigfeit  in  Sawern  betrifft,  fo  reid^t  fie  in  faUjoltfäen  ©(^ulen  bi«  12  3aljre,  in  pro* 
teftantifd^en  bid  14  3a&re.  Die  ^auptfd^wietigfeit  in  fau>lifc$en  Spulen,  bie 
©(^ulpfli^tiefeit  iu  berlängern,  ^at  fie^  barin  gejeigt,  unb  befielt  fort,  b«p  bie 
©djutyaufet  bie  füt  eine  gtöpete  ©dntletja^l  crforberlic^en  iRÄume  nid^t  entgelten. 


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167 


—  3)icf  war  bi«h«  auch  ein  #auptpunft,  unb  e«  iß  berfelbe  auch  bei  ber  festen 
<§tanbeberfamm(ung  urr  (Spraye  gefommen. 

Pfarrer  X)  i  e  t  c  r  i  d>.  3n  Württemberg  ift  bie  ©chulpflichtigeeit  bi«  jum  I4ten 
3ahre  erflrecft,  bann  Wirb  noch  eine  genannte  <Sonntaa,ö[cr)ule  gehalten,  befttmmt, 
bie  au«  Der  9Berftaa6fd}u(e  getretenen  ©chüler  einigermaßen  in  ihren  äenntniffen  ju 
erhalten.  Slber  fortgebenbe  (Erfahrungen  befrattigen  e«,  baf  biefe  €>onntag«fchulen 
burchau«  nid>t  genügen,  fo  wie  bie  Schüler  nicht  mit  Sufi  in  bie  Sonntag«* 
fd^ule  gehen,  fo  verlieren  fie  auch  ir)re  Äeimtniffe,  fo  baf  auch  bei  und  eine  gere* 
gelte  $ortbilbung«fchulc  fid>  al«  nothwenbig  h«au«gefteflt  hat,  —  eine  Schule,  bie 
auf  ben  3wecf  ber  cinjclnen  Schüler  mehr  berechnet  i  ^  fo  baf  auch  bie  tflafte  ber 
Scferbauern  babei  berücfftcr)tigt  ifl,  um  in  ber  SBod^e  einmal  eine Stunbe  ju  be« 
lehren  unb  ju  repetiren. 

frhr.  t>.  993arnfiebt.  3d>  wollte  nur  bemerfen,  baf  in  Stönemarf,  $olftein, 
(S^weben  unb  Norwegen  ber  Unterricht  bi«  jum  löten  3a^re  bauert. 

9toifton«rath  Schumacher.  3n  SReflenburg  bauert  ber  Unterricht  bi«  jur 
Konfirmation,  alfo  refp.  14—16  3atyre.  3$  glaube  aber  nicht,  baf  e«  auf  bie 
3eit  anfomme,  fonbern  e«  wirb  barauf  anfommen,  wie  man  ben  Unterricht  erteilt, 
unb  barauf  wirb  e«  anfommen,  wie  ber  Schüler  benfen  lernt.  5>ef  wegen  h«ben 
wir  barauf  gebaut,  ben  täglichen  Schulunterricht  bon  6  auf  4  Stunben  ju  befchran* 
fen,  unb  bie  übrige  3cit  auf  forperlichc  9tu«bilbuntj  ju  berwenben,  welche  eben  fo 
auf  «u«bilbung  be«  ©eifte«  wirft. 

9littergut«beft&er  %  eich  mann.  3«n  Königreich  Sachfen  ffi  ber  Schulbefuch  bi« 
jum  14ten  3af>re  benimmt.  SWan  nimmt  an ,  baf  bie  Äinber  in  ben  le&ten  beiben 
3ahren  ba«  ^Weifte  lernen.  3n  ben  Stöbten  errietet  man  jefct  überall  auch  Sunt* 
anhalten. 

t).  Hattorf.  3m  £annöt>erifd)en  ift  bie Schulpflichtigfeit  bon  7— 143ahten; 
cä  wirb  für  9lu«bilbung  ber  Sehrer  geforgt. 

^räjibent  StUbi.  Wfy,  um  bie  bom  II.  £errn  $rdfibenten  aufgehellte 
grage  ju  beantworten,  al«  vielmehr  burchbrungen  bon  ber  2Bi<htigfeit  ber  Sache, 
bie  mir  ba«  lebhaftere  3ntereffe  einflöft,  erlaube  ich  mir,  ein  paar  ©orte  über  bie» 
fen  ©egenftanb  ju  fprechen,  unb  bie  höh«  SJerfammlung  auf  einen  $unft  $u  lenfen, 
welcher  jur  drgänjug  be«  ©efagten  bienen  fann. 

ift  bie  «Rebe  bon  ber  33eruf«bflbung  ber  fleinern  Sanbwirthe,  welche  in  ben 
meiften  ©egenben  Seutfchlanb«  ben  Äern  ber  8wölferung  bilben.  SEBir  hören,  baf 
ju  biefem  3wecfe  «cferbaufchulen  empfohlen  werben.  3a,  man  glaubt,  baf  gerabe 
fle  ben  gröften  »ufren  herbeiführen  würben,  befonber«  wetm  fie  jwcctmäfig  eina^ 
richtet  ffnb.  Dief  ift  im  allgemeinen  wohl  richtig.  3nbeffen  ff*  ihre  ©enüfcung 
fchon  nach  ber  Storur  ber  Sache  unb  wegen  ihrer  Äoflfpieligfeit  immer  befchr&tlt 
fluch  fötmen  biefe  Schulen  meine«  ©rächten«  nur  bann  boHflanbig  wfrffam  febn, 
wenn  bie  Sanbjugenb  jum  Sefuch  berfelben  borbereitet  wirb.  Sei  ber  SerufWilbuna 
be«  iungen  8anbbolf«  fomrat  e«  junachfl  barauf  an,  baf  bie  Unterricht«anflatten 


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168 


bem  SBohnorte  beö  Sanbmanhd  te<^t  nahe  Hegen,  wohlfeil,  Wo  möglich  unentgeltlich 
fmb,  unb  ben  angehenben  Sanbmann  fo  wenig  ale  möglich  feinet  täglichen  Seruffc* 
arbeit  entließen,  bamit  au$  bie  ärmere,  ber  ©Übung  am  meißen  bebürftige  klaffe, 
an  ben  93ortheilen  be«  Unterrichte  St)eil  nehmen  fann.  Diefer  3»«*  läßt  ßch  am 
befien  erreichen,  wenn  neben  ben  Sfcferbaufctyulen  fer/on  in  ben  gewöhnlichen  Saab* 
faulen  ein  vorbereiteter  Unterricht  in  ber  2anbwirthf<h<*ft  erfolgt. 

Dabei  raup  auf  bie  8är)igfeiten  unb  SBebürfniffe  ber  jungern  unb  gereiften  3u* 
genb  SRücfßcht  genommen  »erben.  Der  Unterricht  für  bie  ledere  wirb  ßd>  meißen* 
nur  auf  (sonn*  unb  Beßtage  befcrjränfen.  3er;  faun  mich  hi*r  über  bie  JDrganifa* 
tion  folcf/er  Slnßalten  nicht  näher  verbreiten.  Sic  hängt  ohnebieß  junächß  von 
totalen  SJerhältniffen  ab. 

Die  £auvrfcr)wierigfcit  wirb  immer  barin  beßetjen,  bie  geeigneten  Schrrr  hiefür 
3U  erhalten.  93on  bem  gewöhnlichen  Sanbfchulmeifter  läßt  ftch  biefe«  in  ber 
Siegel  nicht  erwarten,  wohl  aber  von  ben  JDrtdgeißlichcn,  ba  ße  mit  ber  wif* 
fenfehaftlichen  Silbung  in  ber  Siegel  bie  tfcnntnifi  ber  vraftifcr)cn  Sanbwirthfchaft 
verbinben.  SBenn  bie  jDrte»geißliehen  ßeb  bed  Unterrichte  ber  jungen  £eute  mit  Siebe 
annehmen,  unb  ßch  beßceben,  ihnen  ben  (Sinn  für  mehr  al6  bloß  mechanifchen  53c* 
trieb  ber  8anbwirthfcr)aft  beizubringen,  fo  fönnen  fte  ftch  ba6  größte  öerbienß  um 
bie  $3eruf6bübung  ber  £anbjugenb  erwerben.  (Sd  läßt  {ich  f°  etwa6  freilich  weniger 
von  oben  r)ecab  befehlen,  at$  eö  eine  $rucr)t  be6  ©emeinßnnft  unb  ber  SWenfchcn- 
liebe  iß.  3cbenfa(te  aber  glaube  ich  nicht,  an  fol^K*  Unternehmen  bera  S3cruf 
eine*  ©eißlicfjen  ald  Steltgiontflehrer  fremb  fe»,  im  ©egentljeil,  bie  SScfdjäfticjung 
mit  ber  Sanbwtrthfchaft  im  rechten  Sinne  betrieben  führt  jura  vertrauten  Umgang 
mit  ber  9?afur,  unb  bon  biefer  in  bie  l)öf)crc  SBelt  bed  ©laubenG  unb  ber  Sittlich 
feit.  SWir  fehwebt  ein  33cifpie(  elncd  folcf)cu  verbienßlichen  SBirfend  au6  bem  Beben 
bor.  3<h  erinnere  mich  nämlich,  bor  wenigen  Sohren,  im  3.  1835,  in  ben  öfono* 
mifchen  SReuigfeiten  bon  Slnbre  gelefen  ju  haben,  baß  im  Königreich  3$ör)men  auf 
bem  ®ute  Suttfch,  einer  ©räßn  Dietricf)ßein  gehörig,  ber  bortige  Pfarrer  eine  folche 
9lnftalt,  mit  geringen  $ü(f6mitteln,  unterßüfet  von  ber  ©uttfrau,  gegrünbet  hat 
eine  Hnßalt,  bie  mehrere  3ar)tc  hinburch  mit  fegenftreichem  Erfolg  gewirft  unb  viel 
©ute*  in  ber  Umgegenb  geßiftet  f)abtn  foO*  2Bo6  nun  bort  ein  würbiger  Pfarrer, 
von  einer  ebeln  ©uWfrau  unterßüfrt,  getr)an,  follte  baffelbe  nicht  auch  noch  in  vielen 
anbern  ©egenben  unferd  ÜBaterlanbeft  ausführbar  fevn? 

Vielleicht  iß  einer  ber  anwefenben  Herren  au$  ©öhmen  1*  ©tonbe,  über  bie 
Weitern  Schidfale  biefer  Slnßalt  und  Nachricht  ju  geben.  — 

SBirthfchaftdratr)  $ofmann*  3cf)  fann  barüber  jwar  nichtd  Äuöführli*^ 
berichten  j  ich  &in  *>oc  «inigen  fahren  in  bie  ©egenb  Derjenigen  ©üter  gefom* 
raen,  welche  ber  ©räßn  von  Dietrichßefn  gehören.  3<h  fyaU  hierüber  mit  aJergnü* 
gen  erfahren,  baß  bie  ?anblcute  ßch  ju  biefer  Schule  brängen,  in  welcher  ber  Pfarrer 
auf  eine  liebendwürbige  SBeife  benfelben  entgegen  fömmt.  Dergleichen  Hnßalten 
ßnb  übrigen«  in  Böhmen  mehrere,  theilö  von  ben  ©utebeßfrern  felbß  geßtftct,  tt>i[* 


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t!e*er  ba«  SBclf«f<b*lhxf««.  ]ß9 

tton  ben  Pfarrern  in«  «eben  gerufen,  unb  fie  empfehlen  fu$  überaU  burdfr  i^rert 
guten  (Srfolg.  — 

*Regierung«rau)  £oIleuffer.  Urlauben  ©ie  mir,  meine  #erren,  einige 
2Borte  gu  bem  £$ema,  weiche«  fo  eben  befproefcen  Wieb.  — 

Wan  $ört  f>eut  3U  3*ge  &ielfa$  behaupten,  baß  bie  SBirt^f^aften  ber  Weinen 
Sanbwirtlje,  bet  Säuern  fd>le#ter  ftnb,  al«  bie  ber  großen,  unb  baß  man  bolzet  für 
eine  Serbefferung  be«  3u|tanbe«  bec  (Srften  forgen  muffe.  Angenommen,  aber  ni$t 
zugegeben,  baß  bieß  oud>  wirflidj  ber  %aU  fe»,  fo  ift  wo&l  vor  allem  bie  frage 
ju  erörtern,  Wolter  e«  fömmt,  baß  gerabe  bie  Keinen  ©runbbejt&er  eine  fc^Udbte 
©irtbfc&aft  führen,  baß  fie  ba«  9leue  unb  Scffere  ni$t  foglei$  annehmen,  fonbern 
an  üjrcm  angenommenen  ©djlenbrian  feftyalten  ?  6«  liegt  bieß,  meine  $erren,  barin, 
baß  bie  allgemeine  ©Übung,  welche  bie  (Elementar *  ($orfO  ©dntlen  bem  Sauer 
gewahren,  ni$t  au«rei$t,  um  bemfelben  ein  freie«  te<$nif$e«  Urteil  ju  *erfd>ajferi. 
S*enn  wir  baber  allein  Bderbau  *  ©dntlen  grünben,  fo  wirb  ber  alte  ©<f>lenbrian 
bann  nur  in  einer  anbern  $orm  al«  ©djlenbrfan  fortbegeben.  2)enn  bie  Saft« 
umjtcfctiger  Sewirtbf$aftung  be«  ©runb  unb  Soben«  iji  ber  freie  Surf  ber  burefr 
generelle  «u«bilbung  be«  ©eijte«  gewonnen  wirb,  unb  i$  glaube,  baß  wir  vor 
fclUm  für  biefe  Settern  forgen  muffen. 

@be  *<ferbauf$ulen  errietet  werben,  muffen  wir  bem  Säuern  bfe  TOqlidtfeit 
vertyaffen,  feinen  ©ei(t  mebr  au«jubilben;  er  muß  «orber  ju  bem  Sewußtfeön  ge* 
langt  firon,  baß  ü)m  bieß  ein  Sebürfniß  be«  Seben«  fe».  ©inb  bie  IBrrr>A(rntffe  fo 
weit  gebieten,  bann  wirb  ber  Sauernftanb  felbfi  bie  Äotbwenbigfeit  oon  SUferbau* 
faulen  erlernten,  unb  erft  bann  bäreu  fte  auf,  ein  erfünfielie«  $robuft  ju  fe^n. 
(Meftatten  ©ie  mir,  ein  Seifpiel  au«  meiner  $efmatl)  anjufüfyren.  2He  Sauern  bei 
un«  ftnb  faft  bur<$ger)enb«  wotytyabenb.  2>er  $orff<$ulurnerri$t  reicht  für  fie  nid)t 
mefyt  au«,  fte  (äffen  ifyre  ©öbne  großen  2tyeil«  bi«  jum  Dottenbeten  14ten  3afyre 
bie  3)orff$ule  befugen;  unb  baneben  nod>  J4$rtraranterrid>t  erteilen.  Allem  bieß 
genügt  tlnien  nidjt.  ©ie  laffen  baljer  biefelben  nad)  bem  I4ten  3abre  ba«  ©r>m? 
naftum  ober  eine  £anbel«*  ober  9tealf<$u(e  in  ©tdbten  befugen,  bort  bi«  jur  jweu 
ten  ober  oberftai  Jtlaffc  mitgeben,  bann  in  einer  größeren  2Birtr)fc^>aft  ba«  ©ewerbe 
fce«  Sater«  lernen,  unb  bann  erfi  ba«  ®ut  be«  Sater«  übernehmen  $  bter  [eben  fie 
bi«  grumte  ber  Ueberjeugung,  baß  ber  SRenfdj  »er>r  wiffen  muffe,  al«  wa«  in  (f(e* 
mentar*2)orf'©$ulen  gelehrt  wirb. 

£ie  f$bnfte  gru$t  biefer  Ueberjeugung  au«  meiner  £eimatl)  aber  ift,  baß  bie 
Sauern  im  ftürftentintm  $alberjiabt,  weiche  au«  früherer  Seit  gemeinföaftitcr/  ein 
bebeutenbe«  Kapital  beftfccu,  iefct  babei  ftnb,  mit  biefem  Kapitale  für  ir)rc  ©ölnte 
eine  Äealfdnile  in  $erbinbung  mit  einer  8<ferbauf$ule  ju  ftiften,  weil  fie  woljl 
einfe^en,  baß  ir>r  @elb  nid^t  beffer  angewenbet  werben  fonne,  al«  auf  biefe  Seife. 

3^re  3Äaiefiät  bie  Äönigin  beehrte  bie  SSerfammlung  mit  3^rer 
©egenwart  unb  würbe  mit  einem  breimaligen  Sebeboe^  begrüßet. 

(0)ie  2)i«<uffion  wirb  fortgebt.) 


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170  6e<$«te  allgemeine  ©frnng. 

6c.  $urd>l.  £err  Surft  von  JDetttngen*2Ballerftein.  3$  erlaube  mit 
hier  juc  Berichtigung  golgenbe«  ju  bemerfen: 

3n  SBavern  beruht  He  $erf<hiebenhcit  ber  6cfculpflichtigfeit«baucr  auf  fonfeffw* 
nellcn  SBerhaltniffcn :  nämlich  auf  ber  Serfchiebenbeit  be«  Hilter«,  in  welchem  bie 
Äinber  nun  heiligen  Slbcnbmablc  jugelaffen  werben;  bie  fatholifcbe  (Sonfeffton  reicht 
felbe«  mit  bem  jurücfgelegtcn  12ten  3al)tc,  bie  proteftantifc^e  fonfumirt  bei  vollen- 
bctem  14ten  3ar,re. 

2)ie  baverifche  Regierung  §at  bie  fonfefftoneUie  (figenthümliehfcit  geehrt,  aber 
eine  $tu«gleid)ung  ihre«  *Rücfn>trfen6  auf  ben  Schulunterricht  baburch  verflicht,  baß 
ftc,  ben  Jeüvunft  ber  Kommunion  nicht  a(«  unbebtngteö  (£nbe  ber  Schulpflicht  he* 
tradMenb,  Sthlußptüfungen  anorbnetc,  unb  von  beren  Erfolge  ba«.  8u«trcten*  ober 
nicht  Huötreten  -  2>ürfcn  au«  ber  9Berftag«fcbule  abhängig  crflärte. 

Stürbe  biefc  SRaßregel  allenthalben  mit  vollem  (Srttftc  ergriffen,  fo  möchte  wohl 
mancher  SRißftanb  au«gcglicbcn  erscheinen;  allerbing«  mag  aber  hie  unb  ba  über? 
mäßige  9i  ach  ficht  ernuüchc  ^icichlheilc  herbeiführen.  SÜad  jeboch  bie  angeregte  große 
ftrage,  nämlich  bie  93erbefferung  be«3uftaube«  ber  Sil  ei  nun  r  thfch  aft  c  u  betrifft, 
fo  ift  gewiß  eine  ber  wicbtigften  unb  würbigjien ,  ben  ©ctjt  benfenber  üanbwirtl)c 
ju  bcichafUgcn.  Die  Äleinroirtl)fd>aften  bilben  bie  große  üWel)rjal)l.  SBie  richtig 
bcmerft,  ift  ihr  ©etrieb  in  gar  mannen  ©egenben  leutfcfjlanbd  nicht  fo  fehlerhaft, 
al6  gewöhnlich  angenommen  wirb. 

3a  ich  gehe  weiter,  unb  behaupte,  baß  bie  intenftve  SBirthfcbaft  mehr  ben 
£lcinwirthfchaften  inne  wohnt,  als  manchen  ber  mittleren  unb  großen  ®üter,  unb  von 
(Jrfieren  au«  eigentlich  über  bie  ?änber  ftc3r>  verbreitet.  (Sinem  großen  ©aucrngute 
Wirb  feiten  ber  ftlciß  unb  ber  Grfolgju  %il,  welchen  ber  ßlein*$3cft&er  feinen 
wenigen  ©runbftücfen  juwenbet. 

9lber  jwei  ©ebingungen  jtnb  e«  meine«  trachtend,  wovon  ba«  votte  Aufblühen 
ber  äleinwirthföaften  ^bangt  —  ba«  geizige  unb  ba«  materielle  Jla* 
pital. 

Der  Heinere,  wie  ber  größere  Sanbwirtl)  bebarf  ber  3nteu*igenj,  um  feine 
Scholle  flete  fo  au«jubeuten,  wie  e«  unter  ben  gegebenen  SofaU  unb  allgemeinen 
93err/ältniffen  unb  nach  SÄaßgabc  ber  häufig  wechfelnben  Ttbfa$gclegenbeitcn  jeweil« 
am  jufagcnbficn  erfcheint ;  er  bebarf  aber  auch  materieller  &Alfe  gcmän  be«  großen 
(SrfahrungdfaeeS,  baß  bie  größte  Summe  von  3ntclligcnj  nie  alle«  ©elb  entbehrlich 
$u  machen  vermag. 

Slnbelangcnb  ba«  geiftige  Kapital  h<it  man  ftd>  feit  Sejennien  vielfach  befpro.- 
chen,  ja  gejiritten  übet  bie  jwecfmaßigfte  Art  tfenntniffe  unter  ben  Sanbleutcn  $u 
vetbteiten. 

(S«  war  namentlich  viel  bie  9tebe  bavon,  f$on  bie  Solf «fchulen,  al«  bie 
crflen  Stabicn  rationell  lanbwitthfehaftlichen  Unterrichte«  ju  behanbeln. 

2>ie  Erfahrung ,  welche  icbm  farameln  (Gelegenheit  gefunben ,  fprachen  biefer 
Annahme  nicht  unoebingt  ba«  3Bort. 

$ie  3eit  ber  S3olf«fchule  ift  wohl  lang,  aber  verbälrnißmäßig  boch  ju  tut*  für 
ba«,  wa«  ber  SÄenfch,  namentlich  ber  fünftige  Staatsbürger,  bctntfe  feiner  aDgc-- 
meinen  ©Übung  nothwenbig  erlernen  foll. 

SBürbe  in  ber  93olf«fchule  ber  lanbwirthfchaftlichc  Unterricht  ein  alljuhcrvor* 
ragenbe«  Oeprdge  annehmen,  fo  müßte  nothwenbig  ber  allgemeine  Unterricht  jurücf* 
bleiben,  unb  —  wahrhaftig  —  babei  würben  nicht  nur  bie  bürgerliche  ©efellfchaft 
übethaupt,  unb  ber  Süracrftanb  im  höheren  Sinne  be«  SCBortc«,  fonbern  auch  felbft 
ba«  agrifole  Sntetejfe  unb  bie  rationelle  ^anbwirthfehaft  nicht«  gewinnen. 


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ttebet  giertefferang  ber  Ältintoittyfäaften.  171 

SBohl  ijt  auldffig.  ja  h°$ft  räumlich,  bie  bisherigen  meifi  gebanfen*  unb  bebeu* 
tung*lofcn  <5d)önfd>rei6>  unb  !Dictalen*93orlajjen  burcr;  woblgewablterm  Inhalt  ju 
erfefcen,  unb  fo  gelegentlich  bc*  Schreibunterrichte,  bann  thcilwcifc  auch  gelegentlich 
ta  ücfeübunaen  ben  Si intern  in  furjen,  gleich  [am  fprichwörtlicben  Sagen,  fcie  erjicn 
Bunbamcntal6egritfe  heimbringen;  unb  nehmen  bie  hinter  ftatt  leerer  Wormeln  bie 
Glcmcntarlebren  ihree  fünftigen  iöerufee  in  ftch  auf,  fo  fann  bie  allgemeine  wie 
bie  befonberc  öilbung  baburch  nur  gewinnen.  Seiter  aber  foU,  ja  barf  meine* 
grasten«  bie  «Bolfefchule  nicht  greifen.  .  . 

Uebcrbieji  gibt  c*  eine  t)öcf;fi  foftbarc  sänftalt,  in  9Jtitte  ftchenb  jwifchen  Solfe* 
unb  getertagefdutlc,  bae  Äinb  mit  beiläufig  8  Sohren  ergreifenb  unb  bie  14  3afyre 
fortfuhr enb, ee  'ift  bieg:  bie  potenjirte  SBerf tagflfdjul e  —  £atein*Schule 
—  genannt.  Sefanntlich  jeid?nct  ftch  unter  aüen  Räubern  Sübteurfchlanbe  unfer 
Wacbbartanb  Söürtcmbcrg  burch  grünblic^c  ©Übung  ber  grojjcn  9tcf)t)aty  felbf* 
feiner  2anbbcwobncr  au*. 

£icui  r)al  oonüglich  ber  Unterriefet  beigetragen,  ber  feit  mein*  als  12  3afyr* 
hunberten  aue  ben  fogcnannteu  Jtlofterfchulen  in  biefc  neue  SttjfoU  aueftrömte, 
in  welcher  ber  Anfang  bc*  flafftfchcn  Unterricht*  mit  ben  Olealien  ber  SBolfefcbule 
fo  glütflich  »erbunben  erfcheint.  Der  Jüngling  erhält  in  einer  folgen  Schule 
allerbtnge  (einen  Ianb«»irtljfd)aftlid)en  Unterricht,  wohl  aber  eine  ©ilbungöunterlagc, 
auf  welcher  trefflich  fortjubaücn  ift,  ja  welche  bie  Setbftfortbilbung  gemattet,  unb 
hat  er  bie  Satcin*Schulc  einmal  perlaffen,  fo  ift  ihm  baö  Segreifen  be*  93erufe* 
unterrichte*  ein  Seichte*. 

öon  bem.  Momente  an,  wo  ber  3üngling  au«  ber  SBerftagöfc^uU  ^flicfytigfcit 
tritt,  muß  ber  Fachunterricht,  falle  ihm  ein  folrfeec  geboten  wirb,  ein  tüchtiger  feijn; 
er  muß  bie  nicht  \u  oernad)(dfjtgenben  Realien  bominiren;  benn  überwogen  auch 
hier  bie  ungemeinen  Richer,  fo  gelangte  ber  junge  2)tann  in  feinem  15ten  ober  16ten 
äa^re  an  bte  Schwelle  feiner  fünftigen  93cftimmung  ohne  voUenbetc  terfenifebe  Dürer)* 
btloung,  ohne  ©efübl  für  bie  £pchwichtigfrit  feine*  fpejiellcn  Berufe*,  unb  bie  große 
2Jfer)rja^l  liefe  ©efahr,  ewige  ^albwiffer  ju  bleiben,  Da  uft  übrigen*  bie  eben  ait* 
gebeutete  jwedmajjige  9iebenbenu&ung  bce  Schreib  *  unb  SefcUntcrrichtce  ßattfinben 
tonne,  ift  t>oc  VI  Kern  nothwenbig,  tüchtige  unb  brauchbare  ÖJolfefcbuUehrer  in  ben 
Seminarien  heran  utbi  Iben,  unb  in  biefen  Seminarien  halte  ich  auch  einen  ganj 
grünblichen  lanbwirthfchaftlidwn  Unterriebt  für  eine  wefentlity  ©ebingung. 

Der  v£d>ullcr)ror  muß  vertraut  fe^n  mit  ben  agrifolcn  SJebürfniffen;  benn  er 
Wirft  nicht  nur  in  ber  Schule,  fonbern  auch  über  bte  Schule  hinaus,  auf  Äinber 
unb  fcarailien.  Sieber  ein  3ar>r  €eminar Aufenthalte«  me^r,  al«  bie  SSernachlafft* 
gung  biefe«  ?ehrjweige«. 

9iod)  tiefer  greift  ber  6eelforger  ein,  beffrn  eble  Aufgabe  efl  ift,  nicht  nur  ju 
)>rebigen,  unb  geizige  ®aben  ju  fpenten,  fonbent  auch  Stathgeber  unb  Sreunb  ber 
CMemeiuDe  m  feon.  91  uch  er  mitp  bie  @runb»@lcmente  ber  iianbwirtbfchaft  fennen, 
um  in  »oUem  6inne  gührer  unb  Xrigtr  be«  Sßohlftanbc«  feiner  ©emeinbe  $u  nxrben. 

€inb  biefe  93oraudfebungen  gegeben,  fo  (atat  wir,  wa*  wir  bebürfen;  Wir 
prägen,  gelegentlich  dned  Webenjweige«  be«  allgemeinen  Unterrichte,  ben  Äinbern 
Segriffe  ein,  beren  jeber  in  vielen  berfelben  unb  burch  fte  in  ber  gamilie  jum  ©toff 
bed  Sacbbenfen*  unb  jum  9u6gangdpunfte  ber  Setb^'gortbilbung  erwachet.  2Btc 
bieten  tüchtige  technifche  Unterrichtegetegenhdt  benen,  bie  ftch  bew  technifchen  6tubium 
wibrnen,  unb  biefc*  genügt  ooUfommen. 

Denn,  mdne  verehrten  Äerrn!  »ergeffen  wir  dine*  nicht j  iebe  3«t  entwufelt 
rinc  rigenthümlichc  €dte.  Die  unfrige  ift  im  hohen  ©rabe  ben  materiellen  3ntcr* 
Mi*"  jugcTocnoci.   orcuen  wir  uue  oetjen  tn  einer  Joejicrjung,  penn  oyrenoar  if»  per 


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172  Stritt  allgemeiie  SifrnBfj. 

geifHae  fiortfdmtt  bebingt  burch  ben  SBohlftanb,  unb  ber  SBor)lftanb  bin*  ben  ma* 
(erteilen  gortfd)ritt.  fmtcn  Wir  unS  ober  über  bem  Streben  nadr)  materiellem  %oxt* 
fchritte  bie  geiftigen  Elemente  —  bie  cbclfte  (£rrungenfchaft  beS  focialen  SebcnS  in 
ben  £intergrunb  treten  ju  laffen.  SBerbinbung  beS  technifchen  Unterrichtes  mit  bem 
eblen,  allgemeinen  3ßif[en,  aber  auch  bie  Sorge  bafür,  bajj  baS  gefctere  ni*t  bem 
(Srfteren  Weiche,  tft  bie  große  Aufgabe.  Je  mehr  fid>  im  teutfehen  Sürgerftanbe  baS 
©ewufjtfevn  eigenen  SBcrthcS  entwirfclt,  je  mehr  tiefer  SBürgcrftanb  berufen  ift  unb 
Wirb,  mitjuwirten  bei  ben  öffentlichen  «ngclegeuheitch,  befio  met)r  bebarf  er  einer  nach* 
haltigen,  allgemeinen  Sh'lbung,  einer  $ilbung  auf  breiter  ©runblagc.  Sie  ift  fclbft 
in  Politiker  55ejie^ung  bae  eigentlich  fonfervative  Clement  vorgerittener  Solfer. 

SBaS  aber  baS  materielle  Kapital  betrifft,  fo  glaube  ich,  bafi  vor  SlHcm 
Skifpiele  notr)wenbig  ftnb,  Scifpicle  verbreitet  über  alle  fünfte  beS  SanbcS.  3)er 
Sanbmann  lieSt  wenig,  er  will  fehen.  -£>at  er  aber  gefefjen,  fo  leiflet  er  Unglaub* 
lichcS.    Erlauben  Sie,  bajj  ich  ein  ©eifpiel  fprec^en  laffe: 

3«  bem  lanbwirtbfchaftlichen  S)ifrrifte,  beffen  Leitung  mich  fpcjicü  beifügte, 
war  eS  rein  unmöglich,  bie  ©üUenbenüfcung  ju  (Staube  ju  bringen,  unb  bie  Uiiel); 
jud)t  ju  förbern.  9Jun  haben  n>ir,  ber  Xtftnfic<  ?!MuSfchufj  unb  bie  Unterbeut 
Socftanbe  in  SSerbinbung  mit  mir,  in  jeber  ©emeinbe  auf  Äoftcn  beS  5>iftrifteS  einem 
intelligenten  ?anbwirthe  eine  ©üUengrube  machen  laffen,  unb  ihm  baju  einen  Sd)ö- 
pfer  unb  ein  fta(j  gegeben,  unb  wo  bor  jwei  ßabren  auf  folgern  SÖecje  eine  füllen* 

Srube  war,  befielen  gegenwärtig  bereits  30,  ja  vielleicht  gibt  eS  bereits  im  nätyften 
abre  feine  ®rofi#  unb  ßleinwirtfyfcfyaft  mehr,  welche  beren  Langel  ju  besagen 
hätte,  ferner  gaben  wir  ben  ©emeinben  fleine  ^Beiträge  jur  Bnfchaffung  guter  ©ullen 
unb  fefcon  jefct  $at  ftch  ber  SSichflanb,  auf  bem  früher  blo$  3njueht  war,  auffaUenb 
gehoben. 

«IS  93rennpunft  ber  Seifpiele  bienen  bte  fdbjtbewirthfcbaftcten  ©üter  ber@röfit< 
unb  © rot* begüterten ,  bie  ßefonomie  Pfarreien ,  bie  Dienftgrünbe  bei  cchullcbrer, 
vor  Slflcm  aber  bie  ©üter  jener  SJautrn  unb  Äleinbegüterten,  welken  einmal  2uft 
jum  SBorwärtSftreben  unb  einiges  Serftanbniß  beS  rationellen  Betriebs  beigebracht  ift. 

gerner  bebürfen  bie  Äleinwirthfchaften  ©elb*  unb  Ärcbit* «Wittel,  «er. 
bergen  wir  unS  ja  eine  Sßabrtjeit  nicht  \  gar  viele  fleine  Sanbwirtbe  möchten  vor* 
Worts  fchreiten,  aber  eS  gebricht  ihnen  an  JÖetriebSfapitalien  unb  an  ber  Möglich* 
feit  folche  auf  anberem,  als  r> v p o t f> cf ar i f d? em  Söegc  .;u  erlangen. 

JOb beS  t)o^en#  ausgeprägten  ÄeaUÄrebiteS  tft  bet  ^erfonal*Ärebtt  nicht 
nur  gefunfen,  fonbern  auch  beinah«  auf  allen  fünften  XeutfchlanbS  fo  gut  als 
verfchwunbenj  unb  mit  biefem  akrfdnvinben  ift  auch  manchem  braven  Slanbwtrth« 
jebe  Serbefferung  gerabeju  unmöglich  gemacht. 

Drittens  cnblich  gehört  baju  baS  3ufammen(egen  ber  ©üter. 

©üter  bem  £anfe  nahe  gelegen ,  unb  bewirthfehaftbar  ohne  ©eftnbe  ftnb  wahrt 
©olbgruben;  auf  vielen  fünften  jerftreut,  forbert  baS  fleine  ®ut  verhÄlrni^md^ig 
ben  nufwanb  eines  mittelmäfigen  JBeji^eS.  Äuch  ift  ein  immenfet  Unterfcbieb  jwi* 
fchen  ber  6rtragSfdi)igfeit  eines  bequem  ausbeutbaren,  alfo  intenftv  bewirthfebaftbaren, 
unb  eines  entfernten,  alfo  eine  ertenftve  Sehanblung  julaffenben  SJobenS. 

2>arum  glaube  ich,  meine  $erren!  bie  B^age  bah  in  löfen  \\\  müffen;  baS  @m* 
porblühen  ber  fleinen  Sffiirthfchaften ,  beruht  auf  bem  Erweitern  beS  geijtigen  unb 
materiellen  Kapitals. 

2)aS  geifHge  Kapital  wirb  gehoben  burch  Erweiterung  ber  fanbwtrthf*aW^cn 
Äenntniffe,  unb  gwar  unbefchabet  ber  allgemeinen  Stlbung,  jener  föfllichen  Jöübung, 
Welche  Xeurfchlanb  grop  gemacht  \)at,  ju  allen  ßdttn,  jener  S3ilbung ,  bureb  Weiche 
wir  an  würbiger  Stelle  leuchten  unter  ben  SBölfem  beS  ßontinentS ,  welche  baS 


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173 


3u»el  unferer  9catumal*®lorie ,  bie  eine  ber  »ityigften  ftaftoeen  unferet  National' 
®riße  imb  9?ationa(<3ttfunft  ift . 

5>a6  materielle  Äapftal  get)t  hervor  au 3  bem  3ufammen»irfen  t»on  33eifpielen, 
9*ath  unb  flreHtmitteln ,  inebefonbere  von  folgen  Äreottanftalten,  bie  bem  »aeferen, 
fotiben  $doivirtr)e  in  3>eutfcr)lanb  ba«  gelungene  unb  entfprecbenbe  hervorbringen 
von  33orf(^üffen  ju  93erbefferuna,Ö*3»ecfen  auet)  außerhalb  bei  fhengen  formen  be« 
£t>poibefar*©pftemee  ebenfo  möglich  machen,  »te  bie  ÜÄöglichfeit  baju  ben  8elb* 
»irttjen  anberer  Sauber  angebahnt  iff.  — 

Der  I.  $err  ^ßrafibent.    SBir  gehe«  nun  jum  <5cr)uiffe  über.  9ia er)  ber 

<8efd)irft6orbming  fotX  vor  bem  Set)  lüfte  noch  eine  21  b  rectum  nq  gepflogen  »erben 

über  bie  (Einnahmen  unb  Sludgaben.   Sie  werben  aber  felbft  erfennen,  baß  biefe* 

in  gegenwärtigem  befchränften  3ei träume  nicht  möglich  ift,  au*  ift  bei  ben  Stfrun* 

gen  ju  ^Ulenburg  bavon  Umgang  genommen  Horben.   6$  »irb  bem  gebrueften  9e* 

richte  bie  Ueberftcht  ber  einnahmen  unb  9lu*gaben  beigefügt  unb  betfelbe  nach 

93re«lau  gefanbt  »erben. 

HÄeine  £erren! 

ffm  Siek  unfrer  Saufbafyn  angelangt ,  erlaube  ich  mir  noch  einige  SBorte,  um 
bie  8err)<mphma,nt  ju  begießen,  klaffen  6ie  mir,  Seretyrtefte!  bie  etnfte  €tunbe, 
welche  uns  jum  lebtenmale  nifammenführt,  burcr)  einen  Hbf<hieb  ju  betrüben  —  mir 
nehmen  feinen  Hbfcr)ieb,  in  bem  Äugenblief e ,  wo  mir  verfpreeben ,  für  ben  ebelften 
3w*rf  auch  ferner  vereinigt  ju  bleiben.  Äeine  ©renje,  fein  natürliche«  £inberniß, 
fein  ©ebiet,  feine  SoUföxanh  fotl  un«  von  einanber  trennen,  feine  93erfcr)iebenr)eit 
ber  Meinungen  und  entj»eien.  5)ie  .Unna  bat  6töbte  gebaut,  bie  Statut  gab  bie 
gelber.  3«  biefen  fet)ren  6ie  nach  allen  SRidMungen  jurücf,  um  fortgufdbren,  burd> 
»eitere  Unterfucfjungen  unb  Erfahrungen  ba«  2?ließ  ju  finben,  »elcr)e«  3afon  in 
allen  ©egenben  ber  SBelt  »ergeben«  gcfuct)t  f)at. 

2>ie  VIII.  SSerfammlung  teutfcr)er  EanV*  unb  ftorftwirnje  fott  nicht  frucr)tlo* 
vorübergehen,  fle  »irb  ihren  ältern  6flmftm  ni^t  unähnlich  femt,  unb  fo,  »ic 
biefe,  beitragen,  bie  Siebe  unb  ben  Gifer  für  bie  2anb>  unb  8orfr»irÜ)fct)aft  aUge* 
mein  ju  verbreiten. 

©roß  ift  ba$  IBerbienft,  baß  6ie  aud  reineT  Siebe  jur  @acbc  fo  »arme  3tyeU> 
nabme  ben  93eratr)ungcn  gemitmet  haben.  Der  (frfolg  3b«*  SBirfen«  »irb  mit  ben 
fdjonften  Segnungen  begleitet  feyn.  9iet)men  ©ie  mit  SRacbftcr)t  hm,  »a«  ^ntrt 
geboten  »erben  fonnte.  3t)re  »efriebigung  »erben  8ie  nicht  von  auffen,  fonbern  in 
6icr)  fclbft  fucr)rn. 

3>ie  Ueberjeugung  »erben  6ie  mit  8icr)  nebmen,  baß  in  Samern  ber  ©fer 
für  Sanb*  unb  gorfi»irtr)fci)aft  nict)t  rainber  al$  in  anbern  teutfct)en  24nbern  leben* 
big  iß,  unb  baß  biefer  (Sifer  mit  ber  größten  Sfnh«5nglicr)feit  an  baö  Saterlanb  unb 
an  ben  erhabenen  SRonarcbcn,  »elcr)cn  bie  Sorfe^ung  an  beffen  @pi$e  geflettt  r)at, 
gepaart  ijt.  2)a«  Sfnbenfen  an  6ie,  verehrtefie  gteunbe!  »erben  »ir  flet«  be»at)* 
ren,  baffelbe  fott  un«  in  unferem  Sefrreben  berufen,  ermuntern  unb  immer  lebenbig 
twr  und  pc^CBi  ^mm 


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174 


können  au$  ©ie  ber  freunblidjen  Erinnerung  an  und  einen  Kaum  in  3|rem 
£cr§en,  benn  nidjt  blo$  bet  2Biffenf$aft,  fonbern  audj>  ber  $reunbf$aft  tyaben  mir 
9Ule  bicfed  Opfer  bargebra$t.  — 

2Ötr  motten  unfere  bief  jährige  SBerfantmlung  fließen,  mie  mir  ftc  begonnnen 
tyaben,  mit  bcu  fycifeflen  SSünfdjen  für  bie  lange  (frljatrung  €>r.  9la je ftä t 
unferft  geliebtefsen  tfönigö  8ubmig. 

@r  lebe  fyo$,  Ijodj,  l)od)l 

2)er  II.  $err  ^r&fibent.  Unfern  tnnigftm  S)anf  für  bie  9?ad)ftcbi#  für  ba6 
SBoblroollen,  baö  6ie  bei  unferer  ©efc^öfröfür;rung  geäußert  fyaben.  2ßtc  füllen 
und  aber  aueb  »erpflicbtet,  unfern  3)anf  ben  beiben  ^jerrn  ©efd>äftdfür>rern  auöju? 
brüden,  fcon  beren  großen  Stiftungen  fte  fi<$  ju  überzeugen  Gelegenheit  Ratten.  Sßie 
gerne  möchte  id)  bie  feinen  ac^tSage  noer;  Verlängert  feigen,  bie  mir  in  3l?rer  5D^itte 
angebracht  fyaben,  allein,  meine  Herren  I  ©ie  eilen  na$  «£>aufe,  e$  ift  bie  3*it  p*t 
Saat  für  eine«  ber  mitr)tigften  lanbmirn)fd>aftri(r)en  ^robufte,  für  ben  3Bef  jen.  3nbefj, 
meine  $erren!  au$  f>ter  fyaben  ©ie  fdjone  ©aaten  au&geftreut,  SBerbefiening  in  allen 
3wcigen  ber  Sanbmirtbfdjaft,  t>ie(e  angefnüpfte  freunbföaftlit^e  93«fy4lrniffe,  (Srmei* 
terung  bed  fronen  Sanbe*  ber  #umanit*t  unter  aucn  Stationen,  bie  feurigfle,  in* 
nigfle  Siebe  für  ba«  teutf<r)e  SBaterlanb,  bafl  ftnb  bie  frönen  grüßte,  mekfce  mir 
*on  biefer  »erfdmmlung  ernten  merben.  9lü<r>fte«  3a$r  in  SJreflau  tonnen  mit 
nähere  9ied>cnf$aft  barübet  vernehmen. 

£r.  $ofmann*$3ang. 
#od>geebrte  §erren! 

9Kein  £erj  ifl  *on  bem  tieften  ©efüfrle  ber  2>anftarfeit  fo  bUKfrbrungen,  ba& 
id)  gern  um  (Srlaubnifj  bitten  mötye,  biefen  Dan!  au*3ufpre$en,  —  ben  betjUcV 
ften  2>anf  3bt*t  norbiföen  ©rüber! 

Stotel)  ba«  ©Ithf  mit  fo  ofelen  aufgezeichneten  9Rännetn  jufammen  gefommen 
}u  feon,  burd)  beten  *or|ügli$e»  Sortrage,  für)  bttrd?  ben  magren  teutf<$en  ®eij* 
angeregt  unb  ergriffen,  habe  ity  oft  gefügt,  metty*  ©lütf  e$  fei?n  mag,  3&tem 
frönen  teutf^en  SBaterlanbe  ju  gehören. 

3ebod>  meine  $erren!  e«  ift  aud>  ein  ft^öne«  Soo«  ai*  «u6länber  unter  3h* 
nen  ju  femt,  tbeil«  meil  ein  ieber  r»on  um3  mit  mehr  a(e  brüberlither  Oafrfreunb* 
fc^aft  »on  3^nen  aufgenommen  unb  betehrt  mirb,  t^eiie  meil  e«  un«  eine  ma^re 
ffreube  ifr,  3^>nen  bejeugen  au  fönnen,  mie  viel,  wie  auiferorberttlid)  »iel  ®ute«  ber 
rege  trotte  ©eift,  -  ffiiffenf^aft  unb  Äunfl  —  auer)  auffer^alb  Jleutf^lanb  bei 
un«  gemirft  fyat.  — 

3mmer  ifl  mit  bie  freunbföaft  Jtt)if<r)en  bem  6üb*  unb  bem  »ortmol  —  bie 
magnetifd)e  Äraft  ein  fdjöne*  ©ombol  gemefen  von  unjertrennlid^er  Sreue,  unb 
bod)  ifl  bie  moraUfdje  Äraft,  meldte  jeftt  bie  Wationen  be*  6üben«  mit  benen  be« 
Horben«  fo  eng  »erbinbet,  mett  ftörfer. 

Daber  meine  Herren!  barf  i*  mit  3uverfi$t  bie  Hoffnung  auefprecVn,  für 
ba«  fernere  gortftetyen 


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«Bföirtitrt«.  275 

„einer  unzertrennlichen  Srcuc,  einer  unauflöslichen  8reunbfehaft  jtt>ifd>en 
„bem  Gäben  unb  Horben  !*  — 
3)aju  gebe  ©ort  feinm  (Segen! 

£e.  £dnigli<he  $o$eit  ber  Äron^tinj: 

aReine  Herren! 

2lu8  bem  ©uinbe  meines  $erjen3  lajfen  Sie  mt<$  bte  Hoffnung  aui* 
Q>rf<$en,  baß  biefer  &erei»  ein  JBanb  »erbe  ber  Serhrübmmg  atter  tenf<^en 
Stämme,  unb  fo  ©ort  toiü  toirb  nicht«  im  Stanbe  feim,  biefe  $u  löfen. 
,  (.allgemeiner  3ubel). 

Übfaiebeworte  bc«  anfpanngutsbefoer«  $errn  Äreffe. 

£ochgeeljrtefte  $errn ! 

6ie  erlaubten  mir  in  ber  »orangen  SBerfammlung  ju  SMtenburg,  felbfl  bei  ben 
toityigfien  Angelegenheiten ,  meiere  bort  beforotyn  würben,  ba«  SBbrt  mit  ju  neb* 
men,  unb  gematteten  mir  freunblich  bie  ©efüfcle  meine«  #erjen«  auweUen  an  ben 
Sag  i*  legen.  £)iefe«  SBoI^lwottcn  ermutigt  mi<h  auch  ^eute  wieber  bei  einen 
nötigen  abfdmirt  ba«  ©ort  au  nehmen  unb  noch  einige  ©efühle  au«auft>rechen, 
wclihe  ti>eilö  mid),  tyeil«  —  id>  bin  e«  überjeugt  —  €ie  atte  befeelen. 

Steine  $mn,  wir  ftnb  ju  ben  SRoment  bc«  ©bluffe«  gefommen. 

Hn  wa«  tonnte  ich  wohl  bei  biefer  Gelegenheit  anber«  erinnert  »erben,  al«  an 
ben  6ehluf  ber  glei$ert  Serfammlung  8«  «Uenburg ,  al«  an  bie  hochachtbaren 
2^eÜne^mer ,  welche  ich  bort  rennen  unb  achten  gelernt  hatte,  al«  an  biefenigen 
Scanner,  welche  nicht  nur  über  bie  größten  3ntereffen  ber  «anbwirthfehaft  fleh  be* 
rietben,  fonbern  in  begeifternben  »eben  fleh  über  ba«  SBo^t  be«  SBolW,  namentlich 
auch  ber  Sauern,  in  ben  drgüffen  eine«  warmfchlagenben  fersen«  verbreitete«,  an 
ben  frdftigen  £änbebrud,  weiter  fuh  bei  bem  ©Reiben  noch  gereift  lourbe. 

2Ba«  fönnte  i$  tynen  aber  heute  —  wenn  au*  nicht  im  Auftrage,  bod)  gana 
gewiß  im  Sinne  aller  Slltenburgcr  —  \>on  3hrcn  fcorjalfrigen  ^rÄftbentcn  »on 
ffiüflemann  ^erab,  ben  ©ie  gewiß  ^od^f^en  unb  lieben  gelernt  hatten,  bi«  ju 
bem  ©auer,  welket  mit  ber  £anb  ben  *Pfhig  führt  —  wa«  tonnte  ich  3^nen  an* 
ber«  bringen  al«  ben  ^erjli#en  ©ruß,  bie  JBitte  um  ein  fernere«  freunblity«  %\u 
gebenfen,  unb  ben  geftylooUjien  2>anf,  baß  €ic  Ottenburg  bie  <5t)rc  gegeben  Ratten 
eine  SJerfammlung  bort  abauhalten. 

SWcine  #errn !  ich  fpredje  e«  au«,  3t)r  ©rf^einen  in  ^Ulenburg  war  für  ba$* 
felbe  bie  (grföeinung  eine«  wohltätigen  ©ewitter«,  begleitet  mit  Bonner  unb 
fruchtbaren  »egen  —  burefc  3J)re  bewirfte  (Srfd^ütterung  $aben  ©ie  bort  ba«  an 
jt$  fruchtbare  ?anb  no*  fruchtbarer  gematy! 

d«  t^ut  mir  »e^  baß  un«  bie  3eü  bringt,  ni$t  ba«  berieten  au  fönnen, 
loa«  bort  f$on  auffeimenb  ft*  enhoirfelt,  aber  jur  Erinnerung  an  3f)r  SBirfen  feo 
3^nen#  «Ben  normal«  innig  banfenb,  oon  einem  Ultenburger  bie  ^anb  geboten! 


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Stbet  ifi  benn  unfere  SBerfammlung  l>ier  «ine  ©Iridjgültige  gewefen? 

3Relne  $errn!  »er  »oUte  e«  läugnen,  bie  ®eiMfunfm  formten  au$  feicr. 
$ie  3»etfc  ber  ®efeUfd>aft  vourben  au<$  $ier  »efenllidfr  gtföcbert,  unfre  SJerfamm* 
lung  bleibt  au$  getoif  für  Samern  nicfrt  olme  drfolg,  unb  ifl  auc^  för  tut«  ni$t 
olnte  (Srfolg  geroefen. 

Sieben  bem,  loa*  fern  ?anb  *  unb  $orfhoirtt)  junä^jl  angebt,  tragen  »ie  be* 
fonber«  au«  bec  prätyigen  -Rönigeftabt  bie  ©efüble  für  6d>6ntyeit  mit  binmeg; 
biefer  Sdjafr  wirb  nud?  in  mancher  8ejiel>ung  ein  S$a$  für  bie  «onbn>trtf?fd?aft 


$e*  tfönig«  «Dtaieftät  bat  nn«  fo  aea^tet,  bap  wir  ftolj  fein  fonnen  auf  un* 
fere  fkftrebungen.  3>er  Steuere  ÄönigSfoljn  unb  r)ojfnungtooUe  2$ronerbe  8av* 
erne  $at  bur$  fein  (Srftyinen  in  ber  SWitte  ber  Serfammlung  unjerm  Streben 
eine  SBetye  gegeben,  »etye  und  mäd>rig  aufforbert,  ben  betretenen  $fab  mit  SRuu) 
unb  8et>arli$feit  ju  »erfolgen. 

$arum  meine  £erm !  in  brn  Sluen  Sd)leften«,  in  9re*(au'*  gaftlfc^en  SRauern 
beginne  bad  SSerf  »on  Beuern ,  roeldjc«  wir  tyier  föliejjen. 
feurigen  Danfe«  aber  rufen  Sie  tyier  not)  mit  mir  au«: 

@0  lebe  Seine  SRajefMt  ber  Äönig 
<S«  lebe  ber  Äroimrinj 
(£«  lebe  baö  £au«  Kavent. 
(2>reifa$  erföoll  jebe«  8ebe$od>!) 
$r.  ®raf  von  Öurgljau«:  3Rit  überftrömenben  (Befüllen  rufe  i<!>  au«: 
9uf  frofye«  SSiebetfe^at  an  ben  Ufern  ber  £)bcr  in  ben  teutföen  ©auen  S^Iejien«. 

Darauf  würbe  bie  allgemeine  tSi$ung  bur<$  ben  I.  $errn  IßrAfibenten,  bem  bie 
Skrfammlung  ein  Dreimalige«  2ebel>o<$  —  au«gebra#t  von  ben  £rn.  ge$,  ginanj* 
Statt)  Dr.  $abft  barbtacfcte,  getieften. 


Satter  ber  fe$3  allgemeinen  6i$ungen: 

SWontag  ben  30.  September  1844  »on  10  —  1  1%. 

2>ienfiag  „    1.  £>f tober      „  ,,11  —  1 

SBittwoc^  „    2.      „  „      „  II  —  12* 

2)onnerflag  „    3.     „         „      „11  —  1  „ 

B«itag  „    4.      „  „      „11  —  1  „ 

Sonnabenb  „    5.      „         „      ,   11  -  12i  „ 


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21  t»  f  c*  ni  tt  III. 

aSetgttfiflttttgtn  unb  Unterhaltungen. 


Sei  Der  2Ba$l  beS  93erfammlung«ortc3  wirb  fiet«  barauf  9*ücfftd?t  genommen,  ba£ 
bie  SBanb«*@<fÄf<$aft  teutfc$er  *anb*  unb  $orjhoirtye  bie  efgmtyümuc&feftert 
lernten  lerne,  welche  jebe«  8anb  im  !anbn>ir^f^aft(id^n  unb  forfttt>irt$f$afHic$en 
Senicbc  aufautoeifen  hat. 

Die  »orfiaube  »arm  barauf  bebaut,  ©elegenheit  au  geben,  ba«  Angenehme 
mit  bem  ftöfrüchen  ju  oerblnben,  unb  inebefonbere  ben  Worbteutföen  ein  richtige« 
unb  freunbli<he«$üb  ber  in  »ieler  öejie^ung  intereffanten  Woemmrttjfchaft,  $Pferbe* 
unb  »intotefoutH        ber  $olatrifU*nPalten  in  JDbecba&ern  »oraufityren. 

$feju  ifi  wohl  leine  ©egtnb  geeigneter,  al«  ba«  reijenbe  fyal  bon  Segern* 
fee,  mit  feinen  Umgebungen,  mit  Stecht  toon  bem  uiwergeflic^en  SJ at er  3Rar  jum 
$ieMing«*8ufenthalte  erforen,  »on  beffen  Durc^lau^tigflen  Sohne,  bem  ^rinjen 
Äarl»onS5a»ern  aber  auf*  SorgfäUigfte  gepflegt  unb  t>erfd)önert.  SRit  ber 
gnabigften  öerdtttiHigfeÜ  erthcöten  ©eine  äöniglicbe  Roheit  bie  erbetene  drtaubnifc 
feine  Sefifcungen  ju  befugen,  unb  fo' fuhren,  am  27.  September  SWorgen«  5  U$r 
gegen  90  ÜXitglieber  ber  «erfammlung  auf  ber  Straffe  nach  Segernfee  bahto,  wie 
fie  ber  3ufaß  in  ben  4ftyigen  ©igen  unb  10  fingen  JDmnibu«  a«f«>««nengefü^rt 
hatte,  aOe  Nationen  gemixt,  in  biegte  £erbftnebel  gemußt,  »eiche  fleh  in  »cgen 
aufaulöfen  breiten.  —  «ttein  at«  bie  ©efeflfehaft  ftd>  tfattenbrunn,  einem  großen 
SRaierhofe  Sr.  Jtönigtichen  $ oheit  be«  «ßrinjen  Jcarl,  nahte,  lerriffen  biefe  Soleier, 
um  ben  überraföenben  «nmefenben  bie  *u«ficht  auf  ben  See,  bann  bie  großartigen 
©ebirg^@ruN>en  im  födnfien  Sonnenlichte  au  entfalten. 

3n  Äaltenbrunn  empfing  ber  ©üter^Slbminiftrator  Seiner  königlichen  Roheit, 
$err  ffeuftel,  bie  »erttjen  ©dfte,  aeigfe  benfelben  ben  SSie^anb,  eine  3nju$t  mit 
Sc^weiaer  Stieren  gefreut,  ein  fchöne«,  gebnmgene*,  milchreichc«  unb  maftfdbfgc« 
»ieb;  bann  aOe  hierauf  bcaüglichen  Einrichtungen,  unb  führte  fte  nach  eingenom* 
menem  ©abelfruhftucfe  ben  frönen  Ufern  be«  See«  entlang  auf  ein  anbere«,  in  ben 
Sergen  gelegene«  SBorwcrf  in  ber  «u,  too  Seine  königliche  Roheit  ein  $riocit* 
©eftüt  anaulegen  begonnen  h«ben.  ©leichaeitig  Ratten  fleh  bie  $errn  gorfhoirtye 
unter  ber  gütigen  Seitung  be«  f.  fforfbneifler«  $erm  S$enf,  bem  ba«  gropeBer* 
bienfl  gebührt,  bie  unmegfamften  @ebirg«fd)luchten  auganglicb  gemalt  au  haben,  in 
ba«  Söllnba tyX\)al  begeben,  »ofelbfl  fie  einen  Urwalb  anftaunten,  in  welchem 
noc^  feine  2lrt  ertönte,  unb  meiften«  Stamme  bon  10  bi«  12  klaftern  flehen.  — 


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Die  4ereütgetao$ene  Vtaty  bereinigte  bie  ©efeHfchaft  im  (Dorfe  Jegernfee,  nach 
einer  romantiföra  0a^rt  über  ben  ©ee,  auf  ben  ftch  injwifchen  wicbec  fo  bitter 
Äebel  gefenft  hatte,  ba£  burch  angemaßte  $euer  am  entgegengefefcten  Ufer  unb 
burch  beftönbige«  Suchen  ben  Ruberem  bie  «Richtung  angebeutet  werben  mupte, 
welche  fte  einzuhalten  Ratten. 

Der  nÄchfle  borgen  führte  bie  £emt  Sanbwtrthe  nach  ber  Äönig«/  unb 
©aift'ttlve,  tt)o  fie  bie  ganje  ©enncrei  in  Äugenfchein  nahmen  unb  ihre  ^ro* 
bulte  genoffen,  »dr>renb  ben  $errn  Borftwirthen  von  ber  f.  £ofiagb*3nteui>anj  mit 
banfenfcwerther  SereitwiQigfeit  eine,  ©emfenjagb  in  ber  Langenau  angeboten 
Würbe.  SBekhen  Sfceij  biefe«  vifante  Vergnügen  für  bie  norbteutfchen  ©äfte  hatte, 
läpt  fidj  nicht  betreiben;  bejahrte  sDUnner  füt)tten  ftdt)  verjüngt,  unb  überaus  glticf* 
lieh  biejenigen,  benen  ba«  2öaibmann«»£eii  miberfuhr,  eine  ©emfe  ut  erlegen.  d« 
würben  beten  7  neben  anberem  SEBilbe  gefchoffen.  —  3m  55abe  kreutl),  befannt 
burch  feine  SRolfen'&nftalt  unb  wilbromanrifche  Sage,  bereinigte  ftd>  bie  ganje  ®e* 
fcflfd)aft  wieber,  nadjbem  ein  JEr)eil  berfetben  von  ber  konig«  *  9U»e  au«  vom  ^err* 
licfyftcn 2ßetter  begünftigt,  noch  ben.©il genflein  beftiegen  hatte,  ju  einem SRittag«* 
mahle,  ba«  ©eine  königliche  Roheit  ber  tyilni  karl  mit  fürßlicher  Sreigebfgfeit 
ben  ©äften  anbieten  lief.  Die  ungejwungenfte  £eitetfeit  ^errfd^te  allgemein,  unb 
am  fp&ten  STbenbe  erfi  trennte  fich  bie  ©efellfchaft  jur  Slücf fahrt  nach  Segernfee. 

Der  britte  Sag  war  ber  Sefichtigung  ber  Srift * ftnßalten  in  ber  IBalev» 
gewibmet,  wo  ba«  SBaffer  au«  ben  ©fluchten  beim  ©chmeljen  be«  ©chnee«  in 
einer  foloffalen  klaufe  gefammelt,  burch  ferne  unwiberftehliche  kraft  ba«  vor  bie 
©chleufe  geworfene  $olj  größeren  ©ebirg«*8ächen  jufuhrt,  unb  fo  in«  2^al  triftet, 
von  wo  e«  burch  ben  Segernfee  in  bie9KangfaH  gejogen,  bei  ber  f  öntgltchen  ©aline 
in  9lofenh«m  verbrannt  wirb. 

Die  fchonfien  burch  feinen  UnfaU  getrübten  drinnerungen  begleiten  fammtliche 
^heilnehmer  an  biefem  5lu«fluge,  unb  ben  ehrfurcht«vou"ften  Danf  gegen  ©eine 
königliche  Roheit  ben  $rinjen  Äarl  frrachen  biefelben  in  einer  an  $öchftbenfelben 
gerichteten  Slbbreffe  au«. 

Die  SBorftanbe  brückten  ©einer  königlichen  Roheit  ben  Danf  ber  93erfammlung 
noch  in  einem  befonberen  Schreiben  au«,  bem  ein  vollftanbige«  9lamen«*93erjeichnifj 
ber  SÜnwefenben,  fo  wie  fte  auch  bie  ©efmnungen  ber  ©efellfchaft  gegen  ben  £errn 
gorfhneifter  ©chenf  unb  §erm  Slbminiftrator  fteuftel  in  befonberen,  an  biefelben 
gerichteten  Schreiben  au«jufvrechen  nicht  unterlagen  haben.  — 

Stber  auch  anbere  ©uiftbefifcer  in  ber  Uingcgcnb  von  SWündjen,  bereit  93eftyun* 
gen  burch  bie  &rt  ihrer  33ewirü)fchaftung  ein  befonberc«  Sntereffe  barbieten,  hatten 
ftch  bie  Qtyt  au«gebeten,  einige  SRitglieber  ber  ©efellfchaft  bei  ftch  bewirthen  3U 
bürfenj  unb  fo  würbe  von  11  Herren  eine  dxfurfton  an  oberbaverifche  ©een  ge< 
macht,  welche  nicht  minber  angenehm  unb  intereffant  war,  al«  bie  vorher  betriebene. 

SBir  laffen  In«  bie  SWitth«lung  eine«  ber  Slnwcfenben  £errn  (Sbuarb  von 
©ujianovicd  au«  Ungarn  folgen,  ber  burch  bie  Äürje  bet  3^  gehinbert  war, 


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JBfrgnugnngen  unb  Untet^aliungen. 


179 


tiefen  SJortrag  ju  galten:  „93on  meinen  ©efütyrten  auf  bem  Sluöfluge  nad)  Seefelb 
„baju  aufgefordert,  unb  von  eigenem  $erjendbrange  angetrieben,  glaube  icr>  3fynen, 
„meine  $erren!  von  bem  vielen  6$önen  unb  ©Uten  in  furjen  SBorten  9te$enfc$aft 
„geben  ju  muffen,  bad  mir  im  Serlaufe  breier  und  unvergeßlicher  Sage  fafyen  unb 
„genoffen.  —  3n  ber  Keinen  3<W  bon  11  SKitglieber  aud  fe$d  verriebenen  ?än* 
„bern  unter  ber  unflätigen  Leitung  bed  $errn  f.  $orfrrau)d  Sßevfer  vereinigt,  be* 
„fertigten  mir  juerfr  ben  8retytyaraer*2Raierr)of  be4  £errn  ©rafen  von 
„S)rf<^,  morauf  mir  von  bem  $errn© r afett  v.  ©eefelb  in  feiner  intereffanten 
r/^irn)fcr)aft  ju  Delling  empfangen,  unb  nadjbem  mit  nebß  bem  frönen  Sßiety* 
„fianb  bed  £errn  ©rafen  aud)  jenen  bed  bortigen  £errn  2>e#antd  befidjtigt  Ratten, 
„dur$  bie  anrautfyigfien  SBdlber  unb  $Iuren  na$  bem  romantfföen  33era,fcf)lojfe 
„Seefelb  geleitet  mürben,  beffen  ^errlictye  ?age  niefy  nur  ben  Keinen  *JMlfner, 
„fonbern  aud)  einen  Sfjeil  bed  fhlrmfföen  Slmmer*€>eed  betyerrfctyt,  mäfyrenb  bie 
^©erit^tdbaTfeit  bed  feit  3a$rr)unberten  in  SBaVernd  ©ef$i$te  verherrlichten  @e* 
„fd)lcel)ted  ber  ©rafen  von  rring.*6eefe(b  ft$  über  jroci  jQuabratmeilen  er* 
„ftreeft.  —  $0$  meit  anfvrecfcenber  no<$  aß  bie  reiche  altertümliche  Sludjtattung 
„ber  au<f>  jefrt  fo  mor)nlid)en  «Ritterburg  mar  und  ber  herjlicr)e  gemütliche  (Sinvfang 
„bed  eblen  $audherrn  unb  feiner  liebendmürbigen  gamitie,  von  ber  mir  mie  von 
„alten  ffreunben  mit  ffiehmuth  Rieben,  um  fd&on  ju  tytyl  von  bem  £errn  ©rci* 
„fen  v.  931er  egg  gajllich,  empfangen,  unb  nach  Seftchtigung  feiner  bortigen  fronen 
„Sffiirthfchaft  nacr)  feinem  Stoffe  au  Hüning,  unb  von  ba  nach  ber  frönen 
„SWaierei  bed  $errn  von  2)all'$lrmi  nach  Semrieb,  geführt  ju  merben. 

„@er)r  intereffant  mar  und  auf  biefer  galjrt  von  ben  Ufern  bed  Simmer*  $u 
„jenen  bed  SÖürmfeed,  ber  aUmd^lige  Uebergang  vom  voUftat  ©etreibebau  jum 
„üvvigften  ©rün  ber  aivmmirtyfdjaft,  bie  auf  ben  Umgenannten  beiben  ©ütern 
„bem  ©etreibebau  faum  jur  Sedung  bed  eigenen  93ebarfd  9*aum  gemattet,  unb 
„Übrigend  Slffed  auf  2Rilcherjeugnifj  beregnet,  moju  bebeutenbe  SBiehjränbe,  von  ein* 
„jelnen  ©auern  bid  gu  80  unb  150  Stüde,  einer  meiftatd  gelungenen  Äreiyung 
„bed  3Hlg5ucr*  unb  6<$meijerfcr;laged  gehalten  merben.  —  Buch  mit  ber  reiben 
„öevölferung  ber  balb  von  Hebeln  umfd)leierten,  balb  bie  r/errlid>fle  Sludficht  nach 
„ber  majeftötifd)en  Sllvenf ette  barbieienben  Seen  machte  man  und  befannt,  unb  bot 
„und  mieberholte  ©elegenheit  bar,  und  auf  bie  gefdjmacfvoUfie  SBeife  «hthoologifche 
„Jtenntnifie  vraftifer)  anzueignen. 

„Die  «Rücffehc  längd  bem  ©eftobe  bed  Sffiürmfeed  über  bad  $errli$e  hoffen* 
„hofen  mit  feineu  viel  verfvretynben  Slnlagen,  unb  unter  ber  reijenben  SSiUa  bed 
„?rinjen  Äarl  von  Hävern  vorüber  nach  Starnberg  unb  ju  bem  lieblich 
„gelegenen  Seutfletten,  glich  gans  ber  anmutbfgfien  Svajierfahrt  buref)  einen  eng* 
„liföen  $arf. 

„£ier  mürben  mir  bur$  ben  mo^lmoßenben  (Smvfang  bed  erlaubten  Se^erd 
„bed  in  mannlidjer  äraft  unb  gütte  blü^enben  ^erm  ©rafen  von  38a Ib bot* 
„Saffen^eim  unb  feined  S^miegervaterd  bed  gücfien  von  Petting  en*2B  aller* 

12* 


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180 


ttergtagnngea  n*b  Uater^aUungen. 


„ftein  auf  ba*  Slngenehmfte  überrafcbtj  beim  noch  in  feinem  ©«hloffe  fahen  wir 
„ben  (Eomfort  unferer  Sage  mit  bem  ©chmucfe  be«  SWittelaltert  fo  anmutig  »er« 
„fchmoljen,  unb  bie  auegejeichnet  fdbönc  fternanftcbt,  bie  von  bem  auf  ber  Sellevue 
„aufgeführten  Sturme  bad  9Reer  von  SBälbern  bem  Buge  barbietet ,  bie  ba$  glücf* 
„liebe  SRün<$en,  wie  feine  anbere  Slejibcna  (Europa*  von  biefer  Seite  bicbt  umf$lief< 
„fen,  wirb  unferer  (Erinnerung  tief  eingeprägt  bleiben.  Der  £err  ®raf  lief  un« 
„feine  ausgezeichnet  frönen  Sßferbe  vorführen,  meinen«  englifche  S3oUblut*?Pferbe, 
„welche  auf  kennen  f$on  Sieger  gewefen  jtnb. 

„Den  Schluß  ber  angenehmen  bie  babin  vom  föönßen  Setter  begünfUgicn 
„ftahrt,  machte  ber  freunbüfy  (Empfang  be«  £mn  $ofbanquiere  \>on  Riefet)  au 
„$  tan  egg,  wo  wir  bad  nity  nur  aufferlich  fünfte,  fonberti  auch  nach  ben  neue* 
„fien  ©rnnbfäfren  auf  ba«  rattonellfte  eingerichtete  93räith<Ju6  in  allen  feinen  feilen 
„3u  bewunbern,  unb  fo  ber  ^et)ren  Savaria  in  Ihrem  eigentümlichen  Sempel  unfer 
„Danfopfer  barjnbringen  ba6  SSetgnügen  hatten."  — 

Riebet  muß  erganjenb  bemerft  werben,  baß  alle  biefe  Seftyungen  früh« 
paßtet  waren,  unb  nun  auf  bie  rationeHfte  SBeife  im  eigenen  Setriebe  finb. 

Den  (Sigenthümern  würben  verbinblicbe  Danffagung3*©chreiben  $ugcfenbcf. 

(Sine  britte  «bthellung  von  SJHtgliebern  machte  eine  (Erfurjton  auf  bie  SRilitar' 
©efnite  über  SBeilheim  nach  ©chwaiganger,  Äodjelfee,  ©$ wafgwaal, 
Senebiftbeuern  unb  über  28olfrat0f) aufen  jurücf.  ^Jn  SKurnau  \)attt  bie 
©efeUfchaft  baö  Vergnügen,  einem  SBiehmarfte  beizuwohnen,  auf  bem  alle  Gattungen 
von  ^audthieren  in  großer  2lnjal)l  vereinigt  waren,  unb  ©toff  ju  vielfachen  ©e* 
trachtungen  lieferten,  ©ehr  intereffantc  SRittbeifungen  fammelte  hierüber  #err  $ßro* 
feffor  Saumeifter  au«  ©tuttgart,  welche  wir  wegen  SWangel  an  SRaum  nicht  in 
(Ertenfb  geben  ju  fönnen,  bebauem. 

Sluch  biefe  Hbttjeilung  von  SReifenben  war  in  jeber  $inßcht  befriebigt,  ba  bei 
obigen  Slnftalten  bie$ferbejucr)t  mit  ber  Sanbwirtbfebaft  in  engfler  SJerbinbung  fleht, 
unb  bie  Siinbviehaucht  fcr)r  auÄgebehnt  betrieben  wirb.  Die  SlUgduer  mit  ©cbweijer* 
fRa^t  gefreujt,  h*rrföt  »w-  3n*befonbere  ftnb  burch  ben  lanbwirthfehafilichen  53e< 
trieb  bafelbft  fchon  große  SWooGfläcben  fultivirt  worben. 

(Enblich  waren  mehrere  ber  Slnwefcnben  burch  ben  £crrn  ®rafen  öuttler* 
4)  einkaufen  eingclaben  Worten,  ihn  bafelbft  ju  befuchen,  wo  er  im  Scftfee 
einer  bebeutenben  2Baf[erfraft ,  inbem  bie  3tmper  feine  ftlur  umfpült,  eine  SKahl* 
mühle  mit  einer  ©dg*  unb  Celmüble,  bann  Del*9taffinerie  in  SBerbinbung  gebracht 
hat,  unb  ty&mti),  wie  burch  ben  fchwunghaften  Setrieb  feined  Sräuhaufe^  im 
©tanbe  ift,  eine  weit  größere  Slnjahl  Sieh  $u  halten,  al6  bie  nicht  bebeutenbe 
fttdehe  an  gelbern  unb  SGBiefen  julaffen  würbe.  Die  (Einfieht  biefer  Seftfcung  ge? 
Wahrte  Daher  ber  Sefuchem  in  lanbwiru)f<haftlicher  wie  in  teebnifcher  Sejiebung 
gleiche«  Sntereffe. 

SBÄhrtnb  ber  SBerfammlung  war  ju  gemeinfchaftli<hen  (Erholungen  unb  33c; 
fprecr)ungen  SWittag«  unb  SIbenbe  ber  ba »er ifdje  #of  erfehen,  ber  bie  geeignet* 


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Bergnfigungen  unb  Uuier^altnngeu.  JgJ 

ften  9Wumli$feiien  barbot,  wo  man$e  öefanntfcfyaft  aus  früheren  Sauren  erneuert, 
manche  neue  angefnüpft  würbe.  ($6  fehlte  (jiebei  nicht  an  gemütlichen  unb  tu 
beutungGooKen  $rinffprüc$en,  unter  benen  ber  in  Neimen  vorgetragene  Xoaft  beft 
9lnfpanngutdbeft&ere  3a$ariad  St  reffe  au«  $otraf$üft  im  $erjogtf>ume  Altern 
bürg  $ier  eine  ©teile  berblent: 

„Dort  wo  bie  93urg  ber  ©aebfen  prangt, 
9Bo  treue«  Solf  am  Barsen  bang't, 
Äam  ber  irfj  an  brr  3far  ©tranb 
3u'«  »ettberübmte  ©atterlanb ; 
£ier  fpie$elt  in  bem  Denan * Strom , 
©id>  teutföer  SJiAnner  QbwnsiDom, 
SBon  Äcnig  Äubwig  aufgebaut  — ! 
3d)  trat  $twi»,  b«b  fdjlug  bie  93rufl 
9)*ir,  teutföer  Männer  £t}at  betonSt; 
SRein  Dfcfer  brannt  aud)  ibrem  SRnbjn 
9HU  «fcocbgefütyl  im  $eiligt^um ! 

3<fc)  trat  b>au«  in  bie  Statur. 
5öelt/uttabfeI)baT  lag  bie  Stur ; 
grucfctbare«  $jelb  mar  ring«  im  Raum 
©errang  mit  grünen  ffialbe« *  Saum; 
3>er  Gimmel,  blau  war  fein  ©emanb, 
Sog  neb  ein  £a$  hm  über«  2anb. 
£a!  badu'  id>,  audj  ein  Dorn  bc«  Stumme 
Gin  Xemtoel  fHffin  $eiligtbum«, 
®at  vrädjtig,  flcUic  tcutfdjcr  €inu 
25er  (Racbttelt  febene«  Denfmal  bin: 
Eure*  dintraebt  eine«  ffm  *  t  bofaf 
ffleit  überfcbtoeUenb  ©erg  unb  3:^«!,  • 
<De«  «leiße«  unb  ber  ©eieb,eit  ©IIb, 
.    fffiie  Seutfctfanb  fett  ein  «uflgejilb! 

£eut,  ffteunbe,  m  bie  £enig«ftabt 
JDe«  2anbe«*ffltrtb  »erfammelt  f)at, 
fyut  gell'  »or  «Ken  biefe«  ©ort: 
S5ur<b  Äraft  unb  gleiß  blty  lebet  Drt! 
Otodj  über  Jeutfölanb«  ©ranjen  toeit 
.  ©lüb'  SBoblftanb,  $errfa'  3ufriebeubeft ! 
JDer  SHenfö,  er  gelte  roa*  er  ift ! 
Gr  r)alt  an  7reu,  er  r>as'  bie  «ift! 
(Sin  ätztet  (Miaute  feto  fein  @$ilb, 

Sein  ^erä  fcblag'  menfdjlid?  rein  unb  milb!  ► 
3bm  ft  sj  bie  fdjene  ®otte«welt 
(Sin  tbenre«  ©aatfelb,  irelilfrcftcHt ! 
55rum  leb'  in  aller  SBeife  nur  Slgrifultut!" 

$ür  ben  2Rittwo$  9lac$mittag  würbe  eine  gemeinfame  $atyrt  nadj  bem 
6taat«gute  ©$ler$$eim  feftgefefct,  woran  gegen  300  SRttglieber  ber  (SefeTJföaft 
3^eil  nahmen. 

9Cm  eingange  in  bie  ©tyei^eimer  fclur  war  eine  r,öd#  gefdjmaduotle  (Sfren* 
Pforte  auö  $robuften  be«  ©raatÄguteö  errietet,  wofelbffc  ber  föniglidje  ©taat*güter> 
»bmtnifrrator  #err  Dr.  93eit  bie  ®efeUf$aft  freunbtidtf  empfing. 

@n  beinahe  bis  jum  ©türme  gefleigerter  ffiinb  machte  inbeffen  ben  »ufentyalt 
im  freien  etwa«  unangenehm.  Stadlern  bat)er  bie  ©taUungen  be«  SWcIf  #  unb 
Sugoie^e«  bur^toanbert  waren,  in  benen  bie  «ttgauer  unb  »nebatyr  »a^c  tu 


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•Jgg  2tognngungfti  unb  Unterhaltungen. 

prafentirt  fmb,  nachbem  ferner  Die  2)refch  *  unb  #ecffel<2Rafchtne  in  SJewegung  ge* 
fefct  waren,  unterblieb  ba6  beabftchtigte  $robe?0flügen  mit  ben  oerfdn'ebenen,  im 
£ofe  aufgehellten  ^flugarten,  eine  Sefichtigung  be«  SorffHche«  unb  ber  SEBiefen* 
bew  äfferung,  unb  man  begab  ficty  in  ba3  ©chlojj,  in  bcffen  grofartigen  Räumen 
juerft  eine  6(^tei^eimer  ©arten/  unb  ftcfer^robuften'Hudftellung  bie  ©litte  auf 
ftdj  jog,  bann  aber  bie  fttügelttyüren  ber  über  5000  @em5lbe  faffenben  ©atlerie  flct> 
öffneten,  unb  an  langen  Safeta  bei  falter  Äüche  unb  frdnfif^em  ©chaum<2Beine 
abwcdjfelnb  ben  greuben  ber  Safel,  unb  ben  frönen  Äünften  getyulbigt  würbe. 
3n  langen  Satjren  waren  bie  ftoljen  SRäume  be$  mit  »icler  bracht  erbauten  furft* 
liehen  ©chloffe«,  gewöhnlich  nur  einjeinen  öefuchern  ber  ©allerie  geöffnet,  nicht  fo 
belebt  tjon  froren  9Renf(^en ,  weld;e  afle  ©orgen  hinter  f«h  werfenb  nur  ben  ange* 
nehmen  (Sinbrütfen  ber  ©egenwart  fich  Eingaben. 

83on  ben  $rinffprü(f>en,  welche  ^ier  jur  Belebung  be*  ©anjen  wefentlicb  bei* 
trugen,  tyeben  wir  ben  bed  föniglichen  9legiening$*9lathe&  $errn  Dr.  2>aren* 
berger,  früher  geheimer  ©efretär  Seiner  königlichen  Roheit  be$  Äronprinjen 
herfcor,  welker  an  bie  f>iftorifc^e  ©ebeutung  ber  9üume  erinnerte,  in  benen 
bie  ©efeUfdjaft  tt>or)l  befanb.  Gr  lautet: 
„SReine  £erren ! 

3$  bin  ein  $reunb  gefchichtlicher  Erinnerungen,  ©eftarten  ©ie  mir  barum 
an  biefer  prachtvollen  ©tätte  einen  einigen  Keinen  SRütfblid.  Sluf  ben  Hnfdngen 
ber  baöerifchen  $anbwirthfchafi  würbe  biefer  öau  gegrünbet;  au«  einer  ©etwaige 
biefed  ©chlof  im  3a^cc  1597  buwh  £erjog  SSBilhelm  ben  frommen  unb  feine 
9?ac^folger  aufgebaut,  ©eine  durften  faben  e*  »erlaffen,  unb  bie  9to&e  ber  8anb* 
Wirtschaft  trat  nach  britu)albhunbert  fahren  wieber  ein.  ©o  wechfelte  ba«  ©Chief* 
falj  aber  ein  guter  ©eift  lenft  e«,  unb  möge  ba*  erlauchte  ©efchlecht  fortan  fegnen 
unb  befehlen,  —  Wenn  e*  auch  iW  ™$  f«$  («A*  «nb  mit  9iecht  fagen  farin: 
„£ier  ift  mein  93oben!" 

steine  $erren,  ich  erhebe  ba*  @la$  auf  bad  2Bot>l  ber  £errfcher  unb  Surften 
au«  bem  £aufe  2öirtcl«bach ! 

2>ie  Sommerung  erblitfte  wieber  bie  lange  SReibe  von  SSBagen  aller  »rt  auf 
ber  Sanbftraffe,  welche  bie  ©efellfchaft  nach  Lunchen  jurüefbrachten, 

»m  Xtonncrflag  tyattt  eine  Deputation  au«  ^präfentanten  aller  Rationen  au* 
fammengefefrt  biedre,  ©einer  ÜRajeflät  bem  Könige  bie  $ulbigung  ber  ®e* 
fellfchaft  barjubringen,  unb  hierauf  »on  ©einer  Äöni glichen  Roheit  bem 
^ronprinjen,  $öchfrwclcher  bie  SJerfammlung  vielfältig  mit  ©einer  ©egenwart 
beehrte,  jur  Safel  gebogen  au  werben. 

3lm  Slbenbe  beöfelben  Sage«  hat*c  ©tabUSHagiftrat  mit  ben  @e> 
meinbe  bevollmächtigten  im  Namen  ber  ©tabt*®eraeinbe  ein  nationale« 
ÄeUerfeft  bereitet,  in  ber  Slrt  wie  vor  einigen  Sahren  bim  unfterbli<hcn  X^ou 
walbfen  im  tfnorrfeHer  »on  ben  Äunfllern  gegeben  würbe. 


s 


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SSergnügnng«  «nb  UntetfaUungen.  183 

Der  ©tabt*9Ragifirat  fyattt  bat  erfr  doc  einigen  fahren  neuerbauten,  fe$r 
grofen  8Öwenbr5u*Keller  an  ber  9tömpfjenburger«©traffe  gelegen,  fyiegu  aut* 
erfehen,  bie  auf  bem  Keller  ftehenbe  §afi  *  Stupfe  in  eine  bur<h  entfprechenbe  Uro* 
phäen  unb  architeftonifeh  georbneten  ©uirlanben  aut  8lchten»3tt>rigcn,  burch  impro* 
giftete  Süftrct  aut  SHech ,  in  gefchmacfooUen  got^ifc^en  Sormen  in  eine  fteftyaHe 
umgewandelt,  bie  2000  SRcnfchen  ju  fajfen  »ermoehte.  —  (Sin  flarf  befefrtet  JDr* 
chefter  war  an  ber  einen  langen  ©eite  erhöbt  angebracht,  unb  bie  8ieber*JEafel,  eine 
©efefffdjaft  ton  Dilettanten  aut  allen  ©tänben,  wechfelte  mit  bemfelben  in  anfpre* 
c^enben  93robuftiohen  ab.  —  Sin  langen  Hife^en  fonnten  bie  ©Äfte  nach  ©elteben 
falte  Küche  unb  t>orrreffIict)ed  33ier  erhalten,  frebenjt  t>on  ^übfd^en  Kellnerinnen,  in 
ber  ddjten  SÄünchnertracht,  bie  leiberl  immer  mel)r  verfchwinbet.  —  3n  einem  an* 
ftoffenben  £ofale  war  eine  ÖorffyaHe  mit  allen  baju  gehörigen  Emblemen  cingerich* 
M,  bie  200  «Wenfdjen  fapte,  unb  mofelbft  bie  beliebte  Sotf^uftf  nicht  fehlte,  unb 
ganj  autgejeichnetet  (Doppelbier,  —  eigene  für  biefen  3tot<t  gebraut,  —  gefchenft 
würbe.  —  (Gegenüber  biefem  Sofale  war  ein  £el)nlid)e$  für  SBcintrinfcr,  mit  war* 
m?n  ©peifen  arrangirt;  fur$,  ber  Sfnorbner  bet  $cftet  £crr  2Ragiftratt*JRau)  Dr. 
SB  ib  mann,  fo  wie  ber  urfprungltctye  9lntragftetler  $cxt  5Ragi|iratt*9iatf)  Kiaut* 
ner  haben  burcr)  biefet  ganj  gelungene,  ganj  nationale  fteji,  ben  graten  Knfprucr; 
auf  ben  Dan!  ber  ganzen  ©efellfchaft,  welcher  bem  ©tabt«9J?agtffrate  unb  ben 
£crrn  ©enirinbe^eoottmächn'gtcn  burcr)  bie  93orjtönbe  auch  fcr)rifilich  autgebrüelt 
würbe. 

Der  ©lanjpunft  bet  Slbcnbt  war  ber  SRoment,  alt  ©eine  Königliche  $ohett 
ber  Kronpring  bie  SJerfammlung  mit  ©einer  ©egenwart  beehrte,  ©türmffchcr  3ube( 
begrüfte  ben  fyotyen  @afk  unb  begleüete  benfelben,,  alt  er  nach  1 4  ©tunben  bie 
£au*e  wieber  verlief.  —  SB&hrenb  ber  ganzen  Slnwefenfyeit  unterhielten  ©ich  ©eine 
Königliche  $ofyeit  mit  ben  beiben  Herren  ©ürgermeiftent  unb  liefen  ©ich  feljr  viele 
Knwefenbe  vorjtetten. 

91(6  balb  nac^  ber  Slnfunft  ©r.  K.  £o&eit  ber  IL  SBorftonb  ©aron  bondlofen 
einen  Soaji  auf  bat  äöo&l  ©einer  Äftajeftdt  bet  Könige  autbrachte,  fiel  bat  Dt* 
chefler  unb  bie  ganje  ©efellfchaft  in  bie  SRefobie:  „$ett  unfern  König  ^ett!"  ein. 

ifl  fc^wer  ju  fchilbern,  welken  etgreifenben  (Sffeft  bief  h«rt>wbrad>te.  —  hierauf 
richtete  ber  erfte  £crr  Sürgcrmeijtcr  Dr.  ©auer  folgenben  $oaf*  an  bie  93er* 
fammlung: 

SJteine  £errcn! 

»3m  (grguf e  freubiger  ©cfütyle  für  bat  SBohl  bet  König«  unb  für  ben  9fou)m 
bet  ©aterlanbct  butbet  {ich  *>«  S3a»er  ni^t  an  3eü,  nicht  an  Ort,  unb  nicht  an 
eine  ©elcgcnhett,  immer  unb  überall  erfcheinen  ihm  jene  alt  $rü<hte  feinet  Sebent 
Slnbert  nimmt  er  et,  mit  bem  achtungtooUen  ©rufe;  ben  er  gefeierten  Scannern 
barbringen  foll,  ungerne  befcheibet  er  ftch,  biefet  beim  braunen  ©erßenfafte  thun  ju 
bürfen;  allein  bie  beabftchtete  @igent^ümlich!eit  bet  ^e^ct  mag  entfchulbigenb  hie 
für  fprechen,  mag  aber  intbefonbere  mir  einen  geneigten  ©ehufc  ber  tytytt 


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194  fflergnügungen  nnb  Unterhaltungen. 

®afie  ft$ern,  toenn  id)  auf  ben  ©runb  biefer  ©aent$ümli$feit  mid)  fttyenb  bei 
meinem  Zoaftt  ben  getoö&nlictyen  nationalen  £rinffpru$  au  $ülfe  neunte. 

„SQßiOfommen  ©ruber!  i$  bring»  bir«!  ©ott'  fegn'«".  ffiiafommen  bann,  tyr 
teurföen  3Ründ&ner,  freunbe,  ©ruber!  toillfomraen,  rufe  i$  i&nen  im  Flamen  ber 
Stabt*©emeinbe  3Rün$en  ju;  gleidjer  ^erjendbrang  fityrt  und  aufammen,  mit 
gleichem  ©treben  naä)  gleichem  3^*'  National  *  JReidjttjum  au*  r>eimatlicfcer 
€tyUe  ift  unfer  Sofungd^ort,  ein  Söort,  ba»5  bie  SBölfer  beglüdt  unb  ben  9tiU)m 
ber  gürjten  erf»ör>et,  ba«  SB  ort  aur  Ztjat  ju  machen,  fry  unfere  Hufgabe,  bie  föön* 
fie,  bie  ber  SKann  ft$  jiellen  fann;  —  SBofjlan!  id)  bring  bir6  |u!  fagt  ber 
Srinffprudj:  bringen  wir  und  ^erj  unb  Aopf,  unb  $anb  unb  SRunb  einanber 
freunblidj  ju,  a«  ßrreidjung  unfere«  3iele*,  a«t  ?öfung  biefer  fronen  «ufgabe; 
unb  getoifi  »erben  unfere  9fad}Eommen,  werben  unfere  (Snfel  banfbarer  (Srinnemng 
un«  na^rufen:  „©ort  l)ate  gefegnet,  bie  teutfetyen  SJrüber  gleiten  ©inne«,  »oljl 
und,  unb  $eit  u)nen,  breimal  $eil,  fie  bie  fo  backten,  bie  fo  ^anbellen  unb  beö 
2anbe&  SSBoljl  erfannten  —  6ie  leben  $0$,  breimal      !*  — 

£)iefe  fd)li$len  Sorte  »om  £erjen  Fommenb,  fo  ganj  ber  Budbrurf  ba^erif^cr 
Ginfad^eit  unb  ©ieberfeit  verfehlten  ir)re  SBBirfung  nify.  Sfuf  bie  SRelobie:  „am 
9tycin,  am  Styein  jc.  k»  würbe  herauf  folgenbe«  Sieb  von  frönen  kräftigen 
aÄanner*6rimmen  flefungen : 

„©er  teutföe  3flann  reicht  feinen  teutföen  ©rübern , 

JDie  $aub  jum  Örujie  flern: 
©o  gtu&eu  »Dir  mit  unfern  testen  Siebern 

and)  (Sud)  3fjr  »etilen  $erru  ! 

3$r  fetb  »ettrout  mit  olT  bot  reiben  <gc$ä|en 

!£e«  8anbtl,  batf  un«  nah>t, 
Unb  beffen  glnren  fcfcene  (Ströme  nefeen: 

(5«  tjt  brt  Sn^m'*  »o$l  »erty! 

3n  feinen  Späten  reife«  fjolbne  Saaten, 

2)er  ©ein  auf  feinen  <&ctVn, 
SJlit  allem  (Segen  ift  e«  »o$I  beraten: 

£>a«  ieutftf*  «anb  $  fftön! 

$ie  öi^e  grünt  in  feinen  bnnfien  Berßen , 

Unb  $of>e  Birnen  flelj'n 
Sin  feinen  drängen,  n>o  bie  Stbler  perlten 

3>a«  tentföe  2anb  ift  fc^en! 

Unb  barum  $etf  bem  Ijeimatiiebeu  ^erbe, 

Unb  (In*,  3b>  Scanner  ^eit! 
JDenn  von  bem  Stub^m  ber  »aterlänbif^en  Qrbe 

©cbütirt  ouet)  d«(^  ein  it^eil 

ffiir  banfen  Gu^  unb  (Snrem  eblen  Streben 

33er  beften  Oaben  viel, 
Unb  nnfre  @tabt  fie^t  (fneb)  «erfammelt  ebep 

B<rm  gleiten,  tofirb'gen  Siei. 

So  frr>  bie*  0rennbe<toort  an  öadj  gerichtet, 

3n  üäjter,  teutfö^et  9(rt! 
©ir  finb  gn  ^o^em  JDanfe  ena)  »ettoflityet 

gur  Sure  ©egentratt," 


» 

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Sergnagttage«  unb  Ünferfalhufle». 


2)ie  Slbficht,  ben  üflitgliebern  ber  Skrfammlung  teutfchcr  ?anb*  unb  ftorfrwirthe 
einen  Bewei*  ju  geben,  tote  fet)r  man  bie  Bebeutung  berfclben  erfcnne,  unb  begebt 
fev,  bie  (Erinnerungen  an  München  mit  freunblicfyeh  Silbern  ju  beleben,  würbe  vott* 
ftanbig  erteilt}  ba6  JteÜerfeft  ber  Stabt*@emelnbe  SRünchen  am  3tenJDftober  1844 
mit  feinen  6cenen  in  oberbayerifd^r  ÜKanier,  mit  feinem  Bodrefler  unb  Bod*SBal* 
jer,  ber  mit  allgemeiner  Begleitung  wieberholt  gefpielt  »erben  muffte;  mit  ben 
blauäugigen  Kellnerinnen,  bie  bem  ©anjen  noch  einen  befonbrren  SReij  «erliefen, 
wirb  felbß  nad>  3at)ren  bei  3ung  unb  Sit  nur  eine  fror)e  Stimmung  r/ervarrufenb, 
ben  SSBunfa  erneuern,  bafl  bie  fdjßne  Konigflftobt,  baf  SRühchen  Blü^e  unb 
gebeirje ! 

91  m  $r  e  i  t  a  g  ben  4.  Oftober  Ratten  43  3Ritglieber  ber  Berfammlung  bie  <5t)re,  oon 
6  einer  Kön  ig  liefen  $or>eit  bem  Kronprinzen  jurSaftl  gezogen  gu  werben. 
2)af  ()iebd  ben  ftremben  bor  ben  Gintyefmifdjen  ber  Bornrg  eingeräumt  mürbe,  lag 
in  ber  ftatur  ber  Sache.  *öe,  meieren  biefeft  ©lud  gu  3^ei(  warb,  waren  erfüllt 
bon  ber  Sachfenntnif ,  mit  melier  Seine  Königliche  £of)cit  ber  Kronbrinj  über 
bie  tKtfchiebenartigfcen  ©egenftanbe  Sich  muJfprachen,.  unb  über  bie  unbefd)reibli{$e 
Einmuth ,  mit  ireld^er  3i)re  Königliche  ^or)eit  bie  Kronprtnjcffm  bie  ©orjüge  3f^re$ 
neuen  Baierianbe*,  inftbefonbere  bie  Schönheiten  ber  ©ebirg6*9tatur  ju  fchtlbern 
mußten.  —  2>ie  Zafd  mar  mit  ben  herrlichen  ftufftyen  au*  ben  Slmelungen  unb 
9(iebelungen*Siebe,  von  Schwanthalerö  ßompofttion  gefcf>mücft.  . 

Xer  Äbenb  foßte  ber  Serfammlung  einen  erafteren  ©enufl  bereiten ,  nämlich 
einen  Skfucfy  ber  ©lbptotr)ef  bei  gacfelfd>etn.  —  3)a$  (Sigenthümltche  biefer  Urt 
S3e|ld)rigung  bcf)er)t  nicht  etwa  in  bem  (Sinbrucf e  grofjer  9faume  bei  glänjenbem  Sicht* 
fchimmer,  fonbern  in  ber  Beleuchtung  ber  einzelnen  Statuen  ober  ©robben  buref) 
Gamben  ober  Sichter,  welche  rücfwärW  mit  Schirmen  berfer)en  finb. 

Die  Schönheiten  ber,  fo  von  allen  Seiten  beftchtfgten  Kunfnoerfe  treten  unter 
bem  barauf  concenrrirten  Sichte  noch  viel  mehr  mit  magifcheT  Kraft  herbor  unb  ge* 
währen  bem  Kunfrfenner  einen  erhöhten  ©enufj. 

CDtefe  9lrt  ber  Beleuchtung  in  ber  @lt?ptott)ef  War  bon  Seiner  3Rajefiät  bem 
Konige  bei  Sfjorwalbfenft  9nwrfenh*it  angeorbnet  worben;  beten  (Erneuerung  für 
bie  Sanb«  unb  gorftroirffye  auf  91nfuchcn  ber  Borftänbc  unb  fpeciette  allerhöchfte 
Bewilligung  war  bar)er  für  bie  Serfammlung  eben  fo  frt>t  eine  fluftjefchnung  al* 
Änerfenmmg  ihrrt  Ktmft*6inne6. 

Sßer  Übrigend  bie  ^ier  gefammelten  Kunft*S<häfce  näher  fennen  lernen  wollte 
al6  bie  Slnwefenheit  mehrerer  hunbert  $erfonen  bief  in  einigen  51benb*Srunben  ge* 
ftattete,  formte  ben  Befuch  bei  Xage  WicberI;olen,  ba  bie  ©typtothef,  wie  alte  üb* 
rigen  Kunftfchäfoe,  wiffenfehaftliche  Sammlungen  unb  Sltelierd  ber  KünfHcr,  ju  be* 
fHmmten  im  $agjblatte  ber  Berfa  mmlung  funb  gegebenen  Srunben  geöffnet  waren. 

2)er  Sonnabenb  enblich  bereinigte  bie  ganje  ©efellfchaft  auf  ben  Stuf  Sei* 
ner  SRajejUt  be«  König«  ju  einer  SRittagfl'Safel  in  ber  föniglichen  9ceftben|. 


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186 


BfrgBfitjnngen  nat  UuteTb>ltnngea. 


£5nig  «ubroig  ijl  ber  ctfle  fRe^cnt,  ber  bie  SBanbergefellföaft  in  feinet 
Hefibenj  bettnrthete. 

$urd>  eine  leiste  llnpaftidtfeit  »erhtobert,  beauftragte  SWer^ödjfl  2>erfelbe 
3$re  Äöniglidjen  Roheiten  ben  Äronprinjen  unb  bcn^rinjen  guit* 
polb,  bie  #onneur*  ju  matten. 

€ed)6  grofc  Safein  jogen  fi$  »om  $erfule«*©aale  bur$  bie  Srierifdjen 
»ppartemente  bie  in  bie  grüne  ©aUerie,  unb  tourben  »on  ©etnertföniglichen 
Roheit  Dem  Äronprinjen,  Seiner  königlichen  £or)eit  bem  ^Jrinjen 
Suitpolb,  ©einer  2>urehtaucht  bem  gürflen  ».  £>cttingen*2Ballerfiein,  ©ei« 
ner  (Srcellen}  bem  §errn  $inanjminifier  ©rafen  r*.  ©eind^eim,  ©einer  (SrceUenj 
bem  f.  9teich«rath  unb  £ri*g«mhrifter  Breiherrn  ».  ©umppenberg,  bann  bem 
$ofmarfd?aU  ©rafen  t>.  $rf$  pr<Sftbirt,  unb  »on  ihnen  ber  Sooft  auf  bie  teutföe 
ttanb*  unb  gorfrroirthfehaft,  bann  ihre  9fcpnSfentanten  aufgebracht,  nachbera  bie 
Soajie  für  ©eine  2RajcfMt  ben  Äonig  unb  ba*  ganje  fonigltcbe  £au*  wrangegan* 
gen  n>aren. 

SBor  unb  nadfy  ber  Safel  unterhielten  ft<^  bie  fönigli$en  fßrinjen  mit  vielen 
Sftitgliebern  ber  zahlreichen  SBerfammlung ,  bi$  bie  3"t  herannahte,  um  einer  (Sin* 
labung  ber  ©efeflfchaft  ftrohfinn  )U  folgen,  bie  bei  allen  Derartigen  ©eiegenheiten 
immer  ju&orfommenb  ü)re  fcr)önen  SRaume  mit  ben  fehr  gefc^raadvott  arrangirten 
theatralischen  Seiftungen  anbietet.  — 

ÜKit  nadjfiehcnbem  frefr^rologe  front  f.  #ofratr>  Sohle  rourbe  bie  SSerfamm* 
lung  empfangen,  toelche  3hre  &önig(i$en$oheiten  ber  «fcronprini  unb  bie 
Äronprinjeffin,  bann  ber  ^rinj  Suitpolb  mit  3hr«  ®tg*nwart  beehrten, 
unb  bie  Darfretturig  eröffnet : 

„Sf^b  im*  »itlfemmen!  toürbigf  ©eaoffeit 
Der  8anb»irtbfrt)aft,  ber  ebleu  fterftfiiftnr , 
9öoran«  nn6  KiUionen  $lutb>n  flproffen, 
Stuf  unfre«  teutftfen  8?aterlanbe«  ßiur. 

(Sud)  \ft  ber  lobnenbe  Struf  flegeben, 
Die  eto'gen  ©<$a&e  auö  ber  (Stbe  <Scb>ofj 
3n  Wen,  nnb  an«  Wd)t  empor  j«  b>ben, 
SBa«  fte  mit  aHntterfcrgfalt  bort  »erfdjlof.  . 

3$r  b>bt  brt  ffiohlflanb'«  $fii'ße  ®unberaaelle 
CJntberft,  gefaßt,  unb  nnfrem  $cil  geweift, 
Nun  quillt  nn6  ©egen  an«  ber  Silbenvene 
CK  reift  ber  <Same  ben  3$r  »«gefreut. 

Unb  (Inet  liebevolle«,  eble«  (Sieben 
.  ©irb  von  ber  SJiiftvelt  banfbar  anerfannf.  — 
Woty  Öudj!  3b;t  tonnt  bie  ffrüdjte  nc<b  erleben 
©om  öaum'  btn  3&r  gepjlanjt  im  Öatcrlanb. 

@et?b  herjtiO)  nn«  gegrnßt  in  biefen  Raffen 
3Bo  fla>  bie  «ruß  eroeitert,  groltfnn  (aäfc 
8a  jj  unfre  ^ulbignng  6n<h  »o^l  gefallen, 
<5*  i#  ein  IDanf,  ben  »fr  ($ni)  bargebta^t. 


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Srrgiiugiiigen  «ab  Untergattungen.  IQ7 


Unb  fycrt  3ljr,  »rnn  un«  fiänbtr,  ©treme  ttfrfnen, 
Ginfl  toifbtt  ÜTOündjin  «nb  ben  firofyftnn  ntnnea, 
60  benft  mit  fwunbli<b«m  QttnnernngebUd 
«Kit  nn«  anliefe  Staube  nc4)  jurürf." 


hierauf  folgte  ein  Sufifpiel,  bann  Hableaujr*6«nen  au$  bem  &ben  ber  Sebui* 
nen  barjiellenb,  unb  enblich  junt  ©bluffe  eine  Pantomime. 

81  nt  Sonntage  war  baS  lanbwirthfchaflliche  (Scnttalfeft,  wie  biefed  feit  1810 
<%lich  fiattftnbet,  wo  ed  jur  $eier  ber  3$ermÄf)lung,  bed  je&tregiereuben  Äönig« 
SRajeftit  etngefefct  würbe. 

3)ie  2^erefien#©iefe  mit  ber  fie  begranjenben  6enb(inger;9lnhöhe 
eignen  jxch  ^ieju  ganj  vorjugflweife.  3U  bef  lagen  war,  baß  bad  fönigliche  j$tlt 
ohne  ben  ,$auvt>@chnuuf  be6  Sefleä  blieb.  '5)ie  foniglic^e  ftamilie  fehlte,  unb  mit 
ü)r  bei  fd)öne  Moment  bed  mit  ben  föniglidjen  (Sauipagen  lang«  ber  $(nr)ör)e  baf)in 
roßenben  3ubeld  fo  vieler  $aufenbe. 

üDfan  fann  annehmen ,  baß  jwifchen  50  bi$  60000  SWcnfcften  in  ber  ungebun* 
benften  Freiheit,  ohne  2)a3Wifchentreten  polijeilicher  ftnorbnungen  jwifchen  ben  Sfteiben 
bed  aufgehellten  Söiehefl,  ber  @ß*  unb  $rinf»$Jnftalten ,  ber  erröteten  €d)teßftätte 
unb  ber  SRennbafjn  auf«  unb  abwogen,  waö  in  Serbinbung  mit  ber  fd>önen  9tafy< 
unb  fternanftcht  auf  bie  6tabt  unb  bie  Sllpenfette  ein  39i(b  barbietet,  wie  <d  ft$ 
nicht  leicht  an  einem  anbern  JDrte  jufamraenjlellen  ließe. 

2)et  9ntf)ei(  be*  größeren  $ublirum6,  welche*  an  biefem  Sage  in  feiner  STOajo* 
rttät  au£  Sanbleuten  ber  nahen  unb  fernen  Umgebung  befreit,  bleibt  ftch  immer 
gleich,  oHjAheltch  ifi  ber  3«brang  berfclbe,  unb  bie  3afy  be«  preiftwürbigen  Siehe« 
aller  ©attungen  im  3u*ebmen.  —  2)en  8anb*  unb  gorftwirthen  »ar  bem  äönige* 
leite  gegenüber,  bem  ooru>ityafteften  $unfte  an  ber  «n^e,  eine  eigene  Tribüne 
errichtet,  mit  Jahnen  in  ben  verriebenen  9tational>$arben  gefömürft. 

Die  *Preife**8ertheüung,  bei  welker  bie  einzelnen  Sie^Stutfe  an  bem  Äönig«- 
3elte  vorübergefuhrt  werben,  war  für  bie  2anbwirtf>e  befonber*  intetejfant,  ba  ilnten 
gleichseitig  bie  etnheimifche  93ie^ud>t,  wie  bie  ein&eimifchen  verriebenen  SSolfe* 
trauten  vorgeführt  würben,  inbem  bie  $rei*5<5türfe  in  ber  Sieget  von  ü)ren  ©gen* 
thümern  begleitet  werben,  bie  £engfie  unb  Stiere  unter  männlicher,  bie  Äüf>e  mit 
ü)ren  Aälbern  unter  weiblicher  9lffiflenj. 

2>en  größten  9nü)eil  nimmt  ba«  $ub(ifum  flet«  am  $ferbe kennen,  wel* 
d)eö  $ier  auf  eigentümliche  SBeife  ftatt  hat,  inbem  eine  Sahn  von  |  teutfehen 
Steile  von  allen  »ennpferben  zugleich  viermal  umritten  werben  muß,  eine  Sänge, 
welche  nach  bem  Urteile  aller  ©ach»erjlänbigen  ben  Äräften  be«  *ßferbe«  unb  feiner 
Sunge  nicht  angemeffen  ijt.  3nbeffen  wirb  fte  in  ber  SRegel  in  10  bie  11  2Kinuten 
umritten,  wie  e*  auch  btefeömal  flefchah. 

Da*  fchönfle  Setter  verherrlichte  ba«  $eft,  welche  immerhin  großartig  unb 
national  genannt  ju  werben  verbient. 


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18$  ©ftgnÄgaitgeR  sab  tlRter^altBitgtv. 

9tad>  betn  <£<^Iuffc  beGfelben  Ratten  einige  ÜRitgtieber  ber  bereit«  aufgellten 
Serfammlung  bie  ©>re,  »on  Geiner  ftönigti$en  $ofyeit  bem  fßrinjen 
Suitpolb  jur  Zaftl  gejogen  ju  werben. 

51m  Montage  Ijatte  bie  ©efellfcfyaft  ftrofyjtnn  nod)  eine  (Sinlabung  ju  einer 
Slbenb'tfnterljalruna,  ergeben  laffen,  welche  von  Siefen  befugt,  nnb  gleich  ber  früfye* 
ren  fe^r  angenehm  unb  anfpre<$enb  gefunben  würbe. 

$iemit  f$ließt  fl<$  ber  (Sofluft  oon  ÜBeqntigungen  unb  Untergattungen,  n>eld)e 
eutf<$c  (Saftfreunbfcfyaft  teutfdjen  Snibern  mit  ber  freunblityßen  ©ejUraung  anbot; 
wir  finb  e«  überzeugt,  ba|  3eber  ber  Hnwefenben  ba*  <5$o  bat>on  in  fefnee  ©ruft 
trägt! 


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»  b  f  ct>  tt  {  t  t  IV. 

■  •  ♦     '  ' 

Setfyanblungen  in  ben  Sefttpnetu 


I.  (BtHion  für  SlcEcrfcatt. 

drfte  ©ifcung. 

I.  SJorjranb:  /tyr.     «UruM<wfe»,  gto^erjogt  bab.  geljeimer  ftaty. 
II.      „       <£U»rr4t,  geheimer  SRegierungdratI)  au$  ÜÖiröbaben. 
©ef$äft«fü$tet:   Dr.  m.  Mt,  fön.  fraget.  Staatsgüter  *  «bminijlraiot  «* 

SHteftot  bet  Ianb»irt^f^aftU*cn  (S^ttte  a*  6<$Wfteun> 

(©ifcnng  »ob  7  —  0  ltt)r  JRorgtuf.) 

9?a$bem  bie  Settion  ftd)  confHtutrt  ^artc,  föritten  bie  ©orftonbe  foglei*  a»r  Sc» 
Mtfetmg  bec  Seite  27.  II.  sub.  3iff.  7—30  inclusive  gegebenen  fragen  «nb  bet 
na$  Seite  51  w  Seition  ntermiefenen  einlaufe,  unb  ee  tourbe  fofort  mit  bec 
«blefung  bet  frage  7,  bie  3>ieifctbet»iti$f  *af*  betreffen©,  bie 3M6fuf{Um  et* 
öffnet. 

$er  I.  SBotjUnb.  4S*  ifi  $ietubet  eine  S<$tif*  auft  Samern  eingefommm 
*on  #errn  53aron  t>.  ffraunbofen,*)  welche  getabe  übet  Wefen  ©egenftonb 

(Ii  to&tt  ft)ünf<$en0ftertfy  erfahren,  wann  in  Stavern  3um  erßenmal  bie 
£reifelbertt)irt!)f<baft  t>erlajfcn  unb  roann  mit  ber  20 ect>fe(n>irt^ f er) a f t  begonnen  tourbe, 
ba  bie  erfrete  f$on  feit  Staxi  bem  ®ro|en  beflanb  unb  no$  toor|etrfd>t.  3n  anbern 
teurfdKn  Wnbern  »utbe  feit  10,  20  —  30  3ar/ren  mit  bem  Uebergange  gut  SBe<^ 
felroirtljfdjaft  ber  Slnfang  gemadjt. 

(£6  ffnb  melleify  einige  $ettn  anfcefenb,  meiere  batübet  nÄ^ete  tfotfunft  gn 
geben  wrmotyen.  —  3n  SBüttemberg  »utbe  fie  g.  33.  im  3a$te  1814  bur$  ben 
frtyrn.  tfarl  t>.  Satnbület  in  Emmingen  begonnen. 

')  9eri$t  an  bie  VIII.  ©etf«mml««fl  ber  trntf^cit  tanh  «üb  gorftwfrt$e  in  3Rnn$<n  im 
Qrtttmitx  1844,  über  bf<  öewirtfjföafinng  ber  JDefonomle  t»  5Re«fra«»$»feii ,  von  bem  ®nti» 
fctfi&tt  Äarl  tJrfjnu  «.  fcrann&oftB«   JDrtd  ber  3of.  SQomM'Wt"  Offijin  in  2anb«}«t. 


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190 


Qin^anblunge«  bet  *<fettait*6eKto«. 


3m  3a$re  1816  h*t  mein  «ruber,  bet  fpäter  al«  Xireftor  in  £ob«U)elm  fiarb, 
bie  jweite  aßecfcfelwirthfchaft  in  SBürttemberg  in  «ffumftobt  eingeführt,  unb  i$ 
haöe  fie  auf  meinen  Seftfrungcn  ju  SRaifenhalben  im  3a$re  1818  begonnen. 

3m  Sabenftfchcn  würbe  fpätcr  baju  übergegangen,  «nb  j»«  3aht  1830 
auerfl  bur<f>  6r.  Roheit  bem  #errn  SWarfgrafen  9BU heim  von  ©aben. 

8rt)r.  ».  «Kanbl.  3n  öavern  befielt  fie  no$  ni$t  allgemein.  3$  ^obeim 
3«bre  1822  angefangen,  bie  Sauern  aber  treiben  bie  fcreifelberwirthfchaft  no$  fort. 

Der  I.  £err  Sorjlanb.  3f*  »iemanben  befannt,  baf  bie  SBeebfelwirthföaft 
f($on  früher  in  Samern  betrieben  würbe,  al«  sum  angegebenen  3ahte  1812.  *) 

ftrhr.     SWanbl.  3*  glaube,  im  3a$re  1816  &at  fte  föon  $err  ©raf 
Zi r ring  eingeführt.  — 

2Birthf$afterath  SBanief.  3Me  frage  wirb  fi$  eigentli^  baljin  jletten:  wo  ifl 
bie  JDreifelbcrwirthfchaf*  in  SBechfelwirtbföaft  übergegangen,  unb  mit  welkem  <Sx> 
folge?  (5a  ifl  auch  ju  beweifen,  ob  lefctere  vorteilhafter  au  führen  fev. 

25er  I.  $err  SSorjianb.  SBir  muffen  juerfl  bamit  fchliefen,  wo  unb  wann 
fie  eingeführt  würbe,  bann  fännen  wir  erfl  fragen,  mit  welkem  Srfolge  fie  ftattge* 
funben  hat. 

2>ec  II.  £err  SBorflanb.  $>arum,  glaube  i$,  bürfte  bie  ftrage  getrennt  wer* 
.  ben:  1)  in  welkem  Sanbe  ifl  fte  juerft  eingeführt  worben,  unb  2)  mit  welkem 
Erfolge? 

3n  Sejug  auf  bie  erftere  grage  wirb  man  antworten  muffen:  lieber  all. 
SBottten  wir  aufjagen  (äffen,  wo  unb  wie  fte  feit  1804  ober  1806  bi«  iefct  einge* 
führt  würbe,  fo  bürfte  eine  ju  lange  3ett  baju  erforberlich  fe»n.  3$  glaube  alfo, 
man  wirb  antworten  muffen:  Ueberau  ftnb  biefe  ffiedrfelwirtbfchaften  eingeführt 
warben,  aber  nicht  im  ®anjen,  fonbern  nur  von  (Sinjelnen  unb  fehr  häufig  mit 
entfd)iebencm  günfHgem  (Erfolge,  wo  bie  ffiechfel*$elbwirtbf(haft  nicht  nur  bem 
Älima  unb  ©oben  fonbern  aud>  ben  »ebürfhiffen  ber  ©ewohner  entfpraety.  — 

9ta>ifion6rath  (Schuhmacher.  3n  fofem  nicht  nur  von  ber  neuern  3eit  bie 
Siebe  ijl,  unb  man  auf  eine  Soweit  von  60  —  70  3ahren  jurüefgehen  barf;  fo 
wäre  au  erinnern,  bap  in  SJteflenburg  gröfjtentheil«  bie  2)reifclbcrwirtbfd>aft  ver* 
laffen,  unb  auc  Äoppelwirthfchaft  übergegangen  würbe,  welche  bann  theilweife  ber 
gruchtwechfelwirthfchaft  ben  SBeg  bahnte.  Sßir  haben  aber  bie  2>rclfclb«rwtrtbf($aft 
unter  ungemeinen  €chwierigfeäen  »crlaffenj  »ieljdhrige  SBiehfeuchen,  ber  ftebenjah* 
rige  Ärieg,  große  6chncewafier  heberten  unb  ftörten  ben  Fortgang.  Demunge* 
achtet  folgte  man  bem  Scifpiele  mit  ganaer  Äroft.  äJerbefferte  Reiben,  SBertilgung 


*)  Stuf  ttni  ©toatflijntc  ju  ®  eifjenfle  J>f>  an  tourbe  fte  \.  3.  1804  von  bem,  aufstoßen  ber 
KeoietMfl  jn  Z^atx  naä>  Gelle  fleföidten,  »etflotbenen  «bmfnifrtatot  2R.  ©<$cnleutner  ringe« 
ftyrt.  Sie^e  herüber:  Wo^tt^ien  Aber  bie fcsigl. SanbtotrtyföaftiSföale  j« «UJei^enfie^an,  nnb  ba« 
bort  el«8ef%te  3^5er'f^e  Hderbanfojlcm  »on  SWar  (S^önlentner.  Uiun^ea  1810.  ©ebrorft 
mit  ^ubf^ma»n'f^en  ©«riflen.  «.  b.  K. 


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f 

liebet  ble  (Sinfu^raas  bet  ©e$feltoitW$aft. 


191 


ber  SÖucherblumc,  «in  »entleerter  tfornbau,  93ermehrung  unb  beffere  Ernährung  be« 
Siehftonbe«,  ba«  SSerfchwinbcn  ber  tfungenfcuchcn  traten  al«  Erfolge  r)croor  unb 
haben  ben  Uebcrgang  gut  SBechfclwirthfchaft  vermittelt.  2>rei  gelber  finb  bei  un« 
feiten,  ober  burch  bie  Umjtänbe  gerechtfertigte  $lu«nabmen. 

®raf  v.  Surghau«.  3^  fann  auch  angeben,  bap  in  Schleften  bie  ©cchfel, 
wirthfehaft  überall  eingeführt  ift,  in  SWeberfchlcftcn  bod>  gröftenthcil«.  ©clbft  bie 
Säuern  fangen  an,  biefe«  Aftern  angunehmcn,  unb  man  fann  nid>t  mehr  fagen, 
bap  eine  $ra$e  befiele,  bie  SJrache  Ift  »ofiftänbtg  für  gutferbau  benüfct. 

■ 

grr)r.  ».  SBöllwarth-  2>a«  geflieht  an  vielen  Orten,  aber  biefe«  ift  bo$ 
nod)  (eine  »oQftaubige  &ec^elwirrhfchaft.  Die  grage  ift  nur,  ob  e«  vorteilhaft 
ifl,  bie  $reifelberu>irtr)fd>aft  gang  gu  verlajfcn  unb  gur  ©ec^felwirthfchaft  übergu* 
geben;  unb  nur  biefe  grage  fd^eint  man  beantwortet  3U  wünfaen. 

2)et  h  §err  SJorftanb.  SBir  werben  auf  biefe*  gurücffommen,  e«  wäre  nur 
erwünfcht,  weitere  9Jad>ru$t  über  bie  Einführung  ber  SBechfclwirthfchaft  in  3eutf$* 
(anb  gu  erhatten.  5He  jefct  lebenbe  Generation  fann  noch  8u«funft  geben,  unb  e«  - 
ifl  biefe«  widrig  für  bie  ®ef$i$te  ber  Sanbwirthfchaft. 

V.  Sufanovic«*  SÖenn  e«  erlaubt  ift,  ein  ©eifpicl  anguführen,  nic^i  au« 
$eutfd)lanb,  fonbern  von  meinem  öatetlanbe,  fo  fann  id)  anfuhren,  baj»  icr)  felbft 
fdjon  im  3al>re  1811  ber  crßc  in  meiner  ©egenb  war,  welcher  bie  SSkchfelwirth* 
fcf>aft  thetlweife  eingeführt  hat.  2Me  bamalige  ©cfefcgebung  gemattete  inbeffen  nur 
eint  ttjeilweife  Einführung  berfelben,  ba  fte  unbegreifliche  ^inberniffe  in  ben  SBeg 
legte.  5>iefe  £inberniffc  finb  feboch  feit  btm  legten  Sanbfage  gtücflid?  gehoben,  unb 
fo  habe  icty  jcfrt  eine  neue  SJerbeffcrung  meine«  <9utc«  vorgenommen  unb  nicht  nur 
bei  meinem  gangen  SUobiaI*®efty  bie  SQ3cd>feItt?trt^fd>aft  eingeführt,  fonbern  audj 
meine  dauern  fb  eirigetheilt,  bajj  jebem  von  ihnen  votlfommmen  frei  ftcbt,  meinem 
S3rifpiele  gu  folgen,  unb  bie  günfHgen  ffiirfungen,  welche  biefe  33  ihrige  SBeehfeU 
Wirthfd)oft  auf  meinen  gelbern  gedufert  hat,  ftch  felbft  anzueignen. 

3d>  l^abe  bie  gelber  bie  gu  einer  Söauerfdjaff  gehören,  unb  ungefähr  20  öfter* 
reichifdK  3aucharte  betragen,  natf/SSerfehicbenheit  ber  «ftlaffrfifarion  be«  ©oben«,  wo* 
von  gwei  Dritttheite  jur  I.  Jtlaffe,  unb  ein  Dritttheii  gur  Ilten  gehören,  in  gwei  6riu 
de  abtheilcn  laflfen,  fo  bafi  ©runfcflütfe  ber  I.  Jtlaffe  13,  unb  von  ber  II.  Älaffe 
7  3o<h  haben.  SWit  biefett  fönnen  fie  nach  voller  Freiheit,  wie  fte  wollen,  bifpo* 
niren,  unb  ich  habe  bie  greube,  gu  fehen,  bafi  viele  von  benen,  welchen  ich  gnic^t* 
<5amen  unentgelblich  Yiberliefj,  ftet)  icfct  fchon  gum  Setriebe  ber  SBcchfelwirthfchaft 
anfehitfen,  ba  fie  von  bem  glürflidjen  9tefuttate  berfelben  auf  meinen  gelbern,  wo 
biefclbe  fchon  feit  30  fahren  eine  immer  mehr  ft$  ftetgembe  ©obentraft  mit  ftch 
bringt,  vollfommene  Uebergeugung  fchöpfen. 

Staattoaty  gifjeher.  3$  glaube  noch  ein  intereffante«  Seifptel  von  ber  ^r* 
leichterung  be«  Uebergange«  ber  Dreifelberwirthfchaft  auf  bie  S33echfelwirthfchaft  im 
®rofen  au«  bem  gürftenthume  Sirfenfelb  mittheilen  gu  fönnen. 


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192  Set^anblttngen  brr  a<ffria8*<Seftfon. 

mn  fcat  bott  bie  $trffetberwirtbf<l>afi  mit  Äartoffet,  Joggen  unb  $aber. 
9hm  finb  aber  bie  «eute  Don  felbjl  jurütfgefommen,  unb  i)aben  eint  günffetbermitty* 
f$aft  mit  folgenbet  $ruc$tfotge  angenommen;  8ta$frü$te 

«Roggen, 

Älee, 

©erfte, 

Jtartoftel. 

2>iefe  UmmanWung  ttmtbe  babur<$  bei  meuteren  ©emeinben  ettei<$tni,  baf  bie 
Hegletung  ein  bem  fünften  Steile  bet  fflur  glei<$fommenbe«  »real  pon  öben  ©e* 
nieinDeianocteien  uniet  Den  «Jauern  Peripetien  uep. 

£ofmann<Sang.  Urlauben  6ie  mir  aud>  ein  Beifoiel  anjufüljren,  ni<t^t 
fo  fa^  oon  bet  Dreifelberwirttjf^  fcl&ft,  al«  ptefmebt  »on  bem  Uebergange  »on 
berfelben.  liefet  Uebergang  ftyt  butdpu*  mit  bet  «rronbirung  bet  ©ütet  in  @e, 
mefnföaft.  ©<J)on  im  »origen  So^unberte  nwrben  »on  bet  baniföen  Regierung 
folefr  SRafregeln  getroffen ,  »obur$  nity  Mof  bie  ©tunbfrütfe  einjefoet  »ejtfrer, 
fonbern  au<$  ganje  Sauetfäaften  fo  geeilt  »orben  jtnb,  baf  jebet  ba«  ©ut  ober 
»iehmty  bie  baui  gehörigen  ©tunbfrütfe,  tt>a*  au$  bei  Keinem  Sauetfcöfen  ber 
gaü  mar,  jufammenjog,  unb  fobaib  bie$  gegeben  mat,  ijt  au$  bie  tfoppel»ittt> 
fdiafi  in'«  «eben  getreten,  unb  jtoat  mit  gutem  Erfolge.  3nbeffen  fam  bie  «0:011/ 
birung  ni$t  auf  einmal  ju  (Stanbe.  — 

2)er  IL  $ert  SBorjianb.  i|l  alletbing*  rid)tig,  ba£  etft  bann,  wenn  bie 
©ütet  atronbitt  »erben,  bet  Uebergang  jur  SEBe^fcItoirt^fdpafc  erleichtert  wirb,  benn 
getabe  bie  3erfireutt)eit  bet  gelber  ift  eine«  ber  gr&f  trn  £inberniffe  berfelben. 

aßirü)fc&afte*9tau)  £ofmann.  «u$  m  86$men  unb  in  Oefterrety  $atte 
man  fd>on  längere  &it  bie  2>rrifelbertüirtbf(&aft;  nartbem  ft$  jeboefc  bie  2Bc^>feU 
torrt^f^aft  fo  »ortbeityafi  Jetotyrte,  gieng  man  auf  biefelbe  aUmtylig  übet,  unb 
fic  wirb  nun  je^t  im  ©tofen  burd>  geführt.  — 

tfrieg6ratt)  Hattorf  au«  $anno»er.  3n  unferen  ©egenben  &at  gletc&faU« 
bie  S>rrffelberwirtt)f($afi  früher  allgemeiner  beftanben,  gtof  enteil«  alö  $ott>enbig* 
feit  burd)  befdjränfenbe  SBerbältniffe  bebingi.  6<$on  längft  inbeffen  fanb  ^aufig 
bie  Senü&ung  au$  be*  8ra$felbe6  jur  Bebauung  mit  ffie^felfm^ten,  —  6<$oten* 
gemacfcfen,  #atffrüfyen,  Sein— jc.  fiart.  6»aterabet  ginaennity  nut  bie  gieren 
Seftfcer,  fonbern  auet)  bie  bäuerlttfcen  «anbbeft^er,  fobaib  jene  frühen,  bie  JDrei* 
fetbemtrtt)f<^aft  bebingenben  Söefirdnfungen  unb  «er^itniffe  »idjen,  3« 
2Bed)feIn)irt^f^aft  immer  ja^reiclKt,  oon  i^rem  Stufren  but(^  (Srfolge  oerfi^ert, 
über;  in  ben  meiften  gatlen  aber  ni<#  ju  einet  ftrengen,  fonbern  ju  einet  freiem 
aßedjfelwirtbfc^aft,  mit  ni$t  feltmet  ©nfd)iebung  au(^  oon  me^t  al«  einer  unmit* 
telbar  ftcr>  folgmben  $  almgetteibe/gtud)t. 

$et  II.  $ert  Sotfianb.  2)ie  un«  gemalten  aRittt>eilungen .  mütyttn  too^l 
bm  verehrten  SKitgliebem  5ßeranlaffung  geben,  bap  jie  bei  bet  Regierung  i^re«  8an^ 
be«  babin  ju  roitfen  fu^m,  auf  gefefrluie  SBege  bae  Sujammenlegen  ober  ?lrtonbi# 


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Ut&ft  £B(toirfl}f($afrnitg6artcn. 


193 


ren  ber  ©runbftütfe  au  erteiltem;  benn  ot)ne  biefe  ift  bie  »fitere  Seförberung  ber 
©e$fet»irfr)f$aft  nic^t  möglich  — 

fcrtyr.  v.  SB&H»artr).  5>ie  »üdembergifd>en  £anbf*dnbe  tyaben  beTeitt  einen 
Antrag  an  bie  Regierung  fn  blefem  ©inne  befcbloffen.  — 

©er),  ffinanaratr;  Dr.  $abjt.  3m  allgemeinen  »erben  »ir  annehmen  bürfen, 
baf  bie8erbreitung  ber  ffie<r)fel»irt$ftr>aft  aI6  »ünfe&entwcrfy  anerfarmt  worben  je». 

35er  II.  $err  Sor^anb.  3nbef[en  bürfen  »ir  unt  ni$t  verleiten  laf* 
fen,  irgenb  einer  SBirtr)fd>afttart  entfd&ieben  ben  Sorjug  au  geben,  ober  irgenb  eine 
entföieben  a«  verwerfen;  i$  glaube,  jie  ftnb  alle  gut,  lebe  an  tyrer  regten  ©teile. 

©raf  ».  Surg^au t.  3<&  ftyliefe  mi$  bem  an,  »at  fo  eben  gefagt  wer* 
ben.  SRan  t)at  ja  ber  2>reifelberwirtr)fd)aft  ben  93orjug  eingeräumt.  (Da,  wo  bie 
&urterfrauter  m'$t  in  bem  gehörigen  SRaafie  au  ©ebote  flehen,  muß  man  ju  folgen 
Mitteln  greifen,  $at  man  iebo<$  gute  SBiefen,  fo  ift  bie  (Dreifelberoirtljfeljaft  im* 
mer  an  ü)rem  $la$. 

Sanbwiru)f<$afttlel>rer  3erjog.  (Der  £err  ©taattratfj  $if$er  t)at  eine 
$rud}r»e$fel»ir$f$aft  alt  jWf(fm(5£ig  unb  in  ber  ©egenb  von  S3irfenfelb  üblich 
angegeben,  we($e,  »enn  i$  recr)t  verjtonb,  barin  befielt,  baf  ®rac$frücr)te,  Joggen, 
Älee,  ©erjte  unb  Kartoffel  na$einanber  folgen.  ^  ertaube  mir  bie  3^ec!mdffig$ 
feit  biefet  $ru$twe<$fe(t  in  fo  fern  anautafien,  »enn  felbige  nie$t  burefc  anber»ei< 
tige  $ülftauett*en  (Düna,erjuflu(j  r)at ;  benn  rennet  man  au  $laer)t  unb  Kartoffel, 
wie  notfjttxnbig  »irb,  jebetmal  eine  ganje  2>ungung  au  200  3*n.,  fo  bebarf  man 
im  ©anjen  400  3tn.,  unb  gibt  ber  SBinter*  Koggen  24  3tn.  ©tro$,  ber  Klee  50 
3ht.  $euwertr),  bie  ©erfle  14  3tn.  ©tror)  unb  bie  Kartoffel  au$  noct)  50  3tn. 
£euwertt),  fo  erhält  man  aufammen  138  3tn.  (Düngerfabrifationtmaterialien.  33er* 
mehren  fie$  biefe,  an  bat  JRinbvier)  verwenbet,  au$  um  bat  (Doppelte,  fo  gewinnt 
man  bod>  erft  276  3tn.  (Dünger,  atfo  um  124  3tn.  »eniger,  alt  man  brauet. 
<Dat  möchte  wotjl  faum  moglicty  fe»n,  vier  fo  bobenaer)renbe  ftrüdjte  von  einer  ein« 
aigen  3>fingung  vom  gelbe  au  nehmen ,  wenigfient  wünfetyte  i$  bort  unter  folgen 
©ertytltniffen  ein  Sonbwirtr)  mit  ©runbbefu)  au  fe»n;  et  gehört  feine  Kunft  baut, 
bort  bann  leicht  rei$  au  »erben. 

®taa^taÜ)  fcifefcer.  (Die  befoimten  fünf  grüßte  »erben  von  einer  (Düngung 
abgenommen;  au  «Kartoffeln  »irb  nie  gebüngt,  inbeffen  r)at  man  atterbingt  einen 
(DungeTjufcfrtf  von  2Biefen  unb  aßet  ©tror)  »irb  mit  ben  Kartoffeln  verfüttert. 

JRitterguttbeftyer  £ei$mann.  £inftcf;tlicr)  fcet  8ru$tn>e$fett  bürfte  et  einen 
einfat$en  SXajjftab  geben,  um  au  erfahren,  ob  ber  rechte  grucfyrwedjfel  auf  einem 
©ute  ober  bei  einer  S9Birtl)fd>aft  ftatt  finbe.  £at  man  genug  (Dünger,  fo  ift  ber 
$nt($r»e<$fe{  gut,  fet/lt  et  aber  an  (Dünger,  fo  ift  man  auf  falfcr)em  SBege. 

(Der  I.  £err  Sorßanb.  6t  wäre  nun  bie  frage  au  beantworten:  welcher 

Erfolg  r>at  beim  Uebergang  out  ber  (Dreifelber»irtf)f(^aft  ftatt  gefunben?  ift  nta)t 

nur  bie  Äultur  er^bet,  fonbern  au^  tnebr  ©elb  babei  gewonnen  »orben? 

13 


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194  SBtr^anblungeii  btt  «tftrtaiuSefHoii. 

$rhr.  v.  9*ö b er.  Stachbem  id>  bic  £reifelberwirthfd;aft  auf  meinen  ©ütem 
abgefd>afft  fyatie,  nahm  ich  fog(ti<^  eine  Steigerung  be«  Grtrage*  wahr,  unb  ich 
fünn  bie  sIKcf)rung  beflfelben  ohngefähr  auf  bie  §Älfte  anfragen;  in  3^(en  »er« 
mag  ich  jebo<h  biefe*  9ie(uliat  nicht  au6jubrütfen,  ba  ich  bei  meinen  (Sutern  anbere 
Meliorationen  vorgenommen  fpbt,  j.  8.  bie  Slnlage  artefifcher  ©runnen,  SWerge* 
lung  it. 

Snbeffen  fteigerte  fleh  f$on  ber  ©ewinn,  obfdwn  ber  ftruchrwechfel  nidjt  frreng 
burchgefuhrt  würbe.  —  $o$  muß  ich  bemerfen,  ba§  einzelne  Schollen  für  bie 
£reifelberttirujf$aft  burd>au6  ungünftig  fmb,  unb  biejj  gumal  bei  meinen  ©ütern 
ber  gatl  ift.  3d>  habe  quelligen  nafien  93oten,  wo  bie  Gerealien  ftch  auöwäffern. 
9?ad)bfm  ich  nun  3J?eliorationen  vorgenommen  unb  ben  SBechfel  von  $rüd)ten  ^abc 
eintreten  laflen,  \)at  fi4>  ein  fet)r  günftige«  SRefultat  gegeigt;  inbem  fidj  ber  SRofyer* 
trag  verbovpelte  —  unb  ber  Reinertrag  um  vermehrte. 

^Profeffor  93 e der.  £ie  Beantwortung  ber  vorfcr)webenben  ftrage  wirb  fehr 
abhangen  von  ber  CHnführung  anberer  2Birtl)f$aft6f»fteme.  Sir  Ijabcn  g.  B.  in 
SMlenburg  burch  bie  (Sinführung  ber  SWergelung  einen  bebeutenben  Erfolg  für  bie 
SBerbejferung  be«  28irthfchaft6*©vfteme§  wahrgenommen. 

Pfarrer  SHgelmavr.  3n  vielen  ©egenben  53a»crn«  bat  bereit«  ber  Heber* 
gang  aue  ber  $reifelberwfrthfchaft  gum  gruchtwcchfel  jtattgefunben,  inbeffen  nicht 
voUftänbig,  fonbern  nur  theilweife,  aber  mit  fehr  großem  SBorir)ciI. 

3<h  fyabe  namentlid)  in  vielen  ©egenben  CberbaüernG  bie  Erfahrung  gemalt, 
bajj  baburd)  vorgugflweife  ber  Rohertrag  vermehrt  mürbe.  Sei  ben  gewöhnlichen 
©etreibcarten  fann  ber  gruchtwechfel  immerhin  mit  Erfolg  eingeführt  werben ,  unb 
felbfx  bei  f leinen  (Sutern.  Staher  fottte  nach  Gräften  baljin  gewirft  werben,  bajj 
wenigften«  ber  Uebergang  au6  ber  Ereifelberwirihfchaft  wo  nur  möglich  unb  thun* 
lieh  verfugt  werbe.  — 

2)er  II.  $ere  SJorftanb.  SWir  fd>eint,  baf?  ber  Uebergang  auG  ber  EreffcW 
berwirthfehaft  in  eine  anbere  gebilligt  werben  fann,  unb  bafj  nur  audnahmflweife 
bie  Beibehaltung  berfelben  gu  wünfdjen  ift. 

SBirthfc^aftdrath  SBanief.  3d>  erlaube  mir  au$  93eranlaf[im  «einer  tjitv  g** 
horten  9eufjerung,  bafj  jeber  Uebergang  von  ber  Xretfelberwirthfchaft  gum  ftrucht* 
wechfel  fchon  an  unb  für  ftch  ein  föortfchritt,  eine  Sßcrbefferung  ffv,  em  ©eifpiel  beö 
©cgcntheilfl  angufuhren.  (50  ift  mir  nämlich  ein  ©ut  befannt,  wo  ber  95eft$cr 
burchbrungen  von  ber  3bee,  niemals  gwei  Halmfrüchte  einanber  folgen  ju  laffen, 
feine  Ürea  in  fedjfl  Stitytn  eingetheilt  unb  folgenberweife  bebaut  hat:  Seigen,  $ÜU 
fenfrüchte,  ©erfle,  Älee,  Roggen,  ©räche.  —  Äartoffeln,  bie  in  ber  ©egenb  feinen 
befonbern  Slbfafo  r)atten,  unb  bei  bem  Umftanbe,  ba^  er  bei  htnreichenbem  HBtefen* 
wachs  SBurjelgcwächfe  ju  Butter  nicht  benöthigte,  baute  er  nur  auf  f leinen  von  ber 
$auptarea  abgefchnittenen  ^arjetlen  in  freier  Sirtbfchaft»  3)aß  bei  biefem  $ru<ht* 
wechfel  fein  günfHgee  9iefultat  fich  f^eraud^cllen  fonnte,  ifi  fef>r  begreiflich,  ^er 
©efi$er  mühte  fleh  bamit  viele  3ahre  ab,  bie  er  ftd>  enblich  genäü)igei  fanb,  biefen 


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Uefcer  ffletelrt$fe$aftung«*«rteii. 


195 


Brudjht» cd) fei  wieber  aufzugeben/  unb  jur  CDrcifetbemnrtt^fdjaft,  jeboch  mit  bebauter 
©räche,  surütfjufe^reit.  34)  ermahne  tief  Wog,  weil  nicht  ein  $rud}rtted)fel  über* 
hauvt  f($on  beffer  ald  bie  2)reifelberwirthfchaft  ift,  beim,  wie  wir  hier  fehen,  fann 
ed  auch  f<^led>te  ftruchtwechfclfolgen  geben. 

$et  II.  $crr  SBorflanb.  2)ad  war  eine  fdf>te$te  SBe^fetwirt^oft !  ob  cd 
nott)roenbig  fe»,  von  ber  ISreifelVerwirthfchaft  in  irgenb  ein  anbered  $clberfvftcm 
überzugehen,  hangt  ganj  von  örtlichen  unb  auch  von  ben  £anbeldverhältnijfrn  ab, 
bie  befonberd  in  Betracht  ju  gießen  fxnb. 

ffiirt&föaftera«)  £>chfenbauer,  (Sdfann  biefe  grage  nicht  beftimmt  unb  allge* 
mein  beantwortet  »erben,  fo  wenig  wie  bie  frage:  „fott  bem  ©efpann  mit  Dchfen 
ober  $ferbcn  ber  SSorjug  gegeben  werben."  —  SJWi  ftücfjtcht  ber  befonbern  Solan'* 
tätd*  unb  anbern  SirthfchaftdVerhäftniffen  wirb  fich  in  einjclnen  hätten  biefe  $rage 
am  richtigften  beantworten  laffen.  Allgemein  unb  gana  benimmt  fann  ber  lieber* 
gang  jum  $ru$twe$fel  nicht  nid  vorteilhaft  angenommen  werben. 

•£>ofmann'33ang.  3$  ftimme  ganj  bem  bei,  wad  fo  eben  bemerft  wor# 
ben  ift.  9fud)  bei  und  gibt  ed  ©üter,  wo  bie  Durchführung  ber  SBechfelwirthfchaft 
burdjaud  nicht  ftottbaft  ift.  3*bed  ®ut  $at  in  ber  Siegel  beffere  unb  fchlechtcre 
©rünbe.  (Sd  la"ßt  ft<$  baher  biefe  frage  im  Allgemeinen  nicht  gleich  beantworten; 
ed  fommt  nur  barauf  an,  wad  man  im  einzelnen  frtle  für  ein  @ut  vor  ftd>  hat. 

Scfretär  3lathh«>rfl.  3ch  muß  badfelbe  beftättigen.  Sluch  in  (Schweben  fyat 
ber  Uebergang  jur  SQecbfelwicthfchaft  jum  ftatigefunbenj  cd  gab  aber  frWe, 
wo  berfelbe  nicht  &wi  gutem  (Srfolg  begleitet  war. 

@d  haben  hto  immer  befiimmte  Umftönbe  (Sinfluß,  unb  ich  fönnte  ©eifviele  an? 
führen,  wo  man  felbft  einen  flechten  (Stfolg  von  biefem  Uebergange  wahrgenom? 
men  l^at.  tiefer  %aü  gehört  3war  immer  ju  ben  feltenen.  <Sd  fdbeint  baher  bie 
frage,  wie  unb  mit  welchem  (Erfolge  man  im  ©coßen  von  ber  $reifelberwirthfchaft 
ubergegangen  ift,  bahin  beantwortet  werben  ju  Tonnen,  baß  biefer  Uebergang  febon 
fehr  häufig  genehm  unb  im  ©anjen  vorteilhaft  fev,  baß  aber  auch  Sludnahmen 
von  biefer  Siegel  felbft  bei  größern  ©ütern  ?ßta£  greifen  tonnen. 

.$ofmann*33ang.  3<h  $aDe  bereitd  fchon  angeführt,  baß  man  in 
9forbteutfch(anb  unb  namentlich  auch  in  Danemarf  bie  3)reifelberwirthfchaft  mit 
weniger  Sludnahme  Verlaffen,  unb  bie  Äovvelwirtbfchaft  eingeführt  l>aL  9Äan  war 
allgemein  ber  Unflat,  baß  bie  SBeehfelwicthfchaft  bie  wünfehendwerthefte  wäre.  3n? 
beffen  würbe  bie  $reifelberwirn)fchaft  nicht  auf  einmal  verlaffen,  fonbern  nur  au*-- 
mäklig.  SBit  fonnten  baher  auch  be«  beabftchtigten  ßtotd  nicht  fogleich  erreichen, 
jeboch  bilbete,  wie  ich  bereitd  fchon  gejeijjt  fyabt,  bie  Einführung  ber  Äevpelwicu> 
fc^af^  ben  entfprechenben  Uebergang  jum  voflfommenen  fruchtwechfel. 

3)er  Uebergang  in  biefe  ift  bann  um  fo  vorteilhafter,  weil  bie  3  frlbcr  leicht  in  6 
ju  theilen,  unb  bie  dauern  bei  ber  Dreifelberwirthfchaf*  bereitd  gewohnt  finb,  we* 
nigftend  •/•  frw<htc  nach  einanber,  ober  wie  man  fagt,  2  £almc  auf  cinanber  *u 

13* 


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196 


Sßfrljanfclungen  ber  Xdtxhaus&ttticu. 


bauen.  @6  ift  bar)et  He  Ko&pelwirtt)fd)aft  um  fo  meljr  au$  ju  empfehlen,  weil  ba, 
wo  fit  befielt,  autr)  ber  $rud)twe$fel  um  fo  leichter  einjufütjren  ift. 

hierauf  würbe  jur  SJeantwortung  ber  jweiten  frage  übergegangen,  weldje 
lautet:  „Sie  Ratten  fttt)  bei  ber  2Be$felwirtr;fcr)aft  #acffrücr)te,  al«  Sonnen,  «Rüben, 
Stanfelrüben  unb.Kor)l  al«  fritter  ober  bei  SBerwerttyung  in  ©elb  unb  mit  wetzen 
frlgen  bejüglicr)  auf  bie  nadtfolgenbe  (Srnbte,  im  Sergleicr)  mit  Kartoffeln  ver* 
galten?"  — 

2)er  I.  £err  SJorftanb.  6«  wirb  angenommen,  bap  bei  einer  2Becr)fel»irtr^ 
fd^aft  in  ber  Kegel  Kartoffeln  gebaut  »erben.  Sie  ifi  e4  nun,  wenn  au6nar)m*' 
weife  anbere  ©egenflanbe,  wie  Kobl  unb  «Rüben  ic.  ic  gebaut  »erben.  (Se  wäre 
bar)er  eine  3Rittt)cUung  barüber  wünf$en«wertr) ,  »ie  fid>  l>tet  ber  (Ertrag  verölt, 
unb  namentlich  auct)  tytnftcr)tli<$  ber  Kraft,  bie  bicfe  ober  anbere  $a(ffrii$te  im 
Soben  jurücf  laffen  ? 

©raf  ».  Öurgtjaue.  fcicfe  frage  Dürfte  im  allgemeinen  fdjwer  ju  beant* 
»orten  feton.  »irb  immer  auf  einjelne  lofale  ©erbältniffe  unb  Umflanbe  an* 
fommen.  SBo  j.  8.  ftunfelrübenjucferfabrifation  befielt,  »irb  fid>  ber  «Runfelrü* 
benbau  rentiren,  in  anbern  JDrten,  »o  biefj  ni$t  ber  ftafl  iß,  »irb  ficr)  ber  S5au 
ber  Kartoffel  beffer  lohnen. 

$er  II.  $err  SBorflanb.  SBenn  »ir  bicfe  frage  genau  beantworten  »ollen, 
fo  wirb  e*  nott/wenbig  fe»n,  fte  gcwiffermaffen  in  iebe«  einzelne  SBort  ju  3erle* 
gen.  3Ran  wirb  fragen  muffen:  wie  Verkält  ficr)  ber  Ertrag  beim  Kartoffelbaii, 
auf  allen  Sobenarten,  in  allen  Sagen  unb  bei  ben  r)öcr)ft  r>effd)iebenen  Hrten  ber 
S3er)anblung?  wie  bei  bem  «Runfelrübenbau?  wie  biefer  gegen  ben  erften  u.  f.  w. 
€o  liefie  ftcr)  ber  5lnbau  ieber  ?Pflanje  einjeln  unb  vergleicfcenb  ju  ben  anberen 
©racr/frücr;ten  burcr)gel>en;  baburd)  würbe  aber  eine  fölcfce  SJtenge  Antworten  ber* 
vorgerufen  werben,  baf,  fte  aiyuljoren,  Weber  ^tit  noct)  ©ebulb  au6reid>te. 

2Öirtl)fd>aft«ratr;  £> * f enb auer.  m bie 9lunfelrübenjU(ferfabrifationen üt  $ö> 
men  entftonben,  t/at  5We«  9tüben  gebaut,  in  ber  Hoffnung,  babur$  einen  ©ewinn  ju 
erlangen,  c«  würbe  baburet)  berKartoffelbaubcbeutcnbbefcrjränft;  man  ^at  fld>  aber 
balb  überaeugt,  baf  Weber  bie  Hüben  überall  gebeten,  nod?  ber^rei«  berfelben  bie 
erforberlidje  Slnfrrengung  genügenb  belohne,  ba  bie  «Rüben  viele  #anbarbeit  erfor* 
bern.  SRan  »erlief  bat)er  na$  uno  nacr;  wieber  biefen  Slnbau  unb  fam  auf  bie 
Kartoffel  wieber  jurücf,  weil  man  von  ben  erflern  ben  erwarteten  9cu$en  nid)t  erhielt. 

9Btrtbfd?afteratl)  £amminger.  fcerfelbe  $aU  fanb  aud>  in «Regendburg  ftatt; 
ald  bort  eine  3lunfelrüben*3urferfabrif  entftanb,  würben  aUfeitig  «Runfeirüben  gebaut, 
nun  aber  gerjt  man  wieber  jum  Kartoffelbau  jurücf,  ba  man  fid>  überjeugte,  baf  ber 
©ewinn  ber  SRüben  nidjt  fo  bebeutenb  fe». 

2>er  I.  $err  SBorflanb.  Diefe«  ift  aucr;  in  Sffiürtemberg  unb  »aben  vorge* 
fommen,  ba,  wo  3urferfabrifen  errietet  worben  frnb;  ba  nun  biefe  tt)eild  eingegan* 
gen  frnb,  tyeil«  minber  Wwung^aft  betrieben  werben,  fo  ifi  man  wieber  ^u»  frühem 
Sau  jurücfgefer)rt. 


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Ueb«  .Kartoffel;  unb  fRnnftlrölxnbau. 


197 


Direftor  ».  SBedty erlin.  Die  borliegenbe  frage  fdjeint  ba&in  ju  jielen,  (£r* 
fafymngen  anjufür)ren,  wo  tiefe  grüßte  im  ©anjen  mer)r  na$u)ei(ig  ffcr>  gezeigt 
t)aben  ?  34)  lami  nur  bie  @rfal)rung  von  $o$eiü)eim  r)inft$tli$  bet  Stonfelrübm 
unb  Kartoffel  anfuhren,  wie  "fxc  ft($  Ijinftctytiicb  be«  ßrtrage«  ju  einanbet  »erhalten. 
%\$  meiner  ?lnfid>t  jetfällt  ^ter  bie  grage  lieber  in  brei  Steile: 

1)  wie  veralten  fte  fi$  a!d  gru$tj 

2)  in  SJejieljung  auf  bie  SJerwertrjung  in  gelb} 

3)  »el^en  (Sinfluf  äußern  fie  auf  bie  9to$fru$t. 

SBa«  bad  erfie  betrifft,  fo  ijl  in  £oI>enbeim  ber  »oben  fel>r  »etf Rieben  j  e« 
werben  bort  Kartoffel  unb  Stöben  im  ©rofen  gebaut  $inft$tli$  ber  3uträgli$* 
feit  gießen  wir  bie  Stuben  ben  Aartoffeln  »or,  befonber«  für  bad  Stinboieb  unb 
bie  e^afe. 

SBa«  ba*  ©elb  betrifft,  fo  ift  bie  SertybefUmmung  bei  beiben  jwar  glet$,  je* 
bodj  bie  Serfttberung  bei  ben  Kartoffeln  leidster,  inbem  biefe  jutn  $ramttweinbren* 
nen  »erwenbet  werben  tonnen,  wä&renb  man  bie  Stunfelrüben  nur  ba  abfefren  fann, 
wo  Stunfelrübenjutferfabrifen  beftefyen. 

3n  Betreff  be*  Ginflufe«  auf  bie  9ia<$frü$te  f)üt  bie  @rf<u)rung  bei  beiben 
ein  ganj  gleite«  Stefultat  geliefert,  unb  ft$  Weber  bei  ben  Kartoffeln  no$  Stuben 
ein  auffaaenber  Unterftyieb  geaeigt;  bei  beiben  ftnb  bie  »a$frü$te  in  gleid>em 
2Raße  gebieten. 

^rofeffor  $  off  mann.  <S«  tyaben  mehrere  ?anbwirtr)e  mit  Stübenanbau  ben 
$erfu$  gemalt,  wobei  ft#  gezeigt  r)at,  baf  ba,  wo  ber  9oben  biefem  Sau  jufagte, 
ber  (Srtrag  fein  f$le$terer  war,  al«  bei  ben  Kartoffeln.  Kid  Butter  Dürften  befon? 
bert  jur  Stafhing  bie  9lüben  juträglicf>ec  fevn,  al*  bie  Kartoffeln.  — 

Stütergut*befifcer  X  ei  $  mann.  Dtüben  unb  befonberö  Kartoffel  tonnen  na$ 
ber  93efd>affeiu}eit  be*  Sobcn*  in  jiemlic$  au*gebebnten  ajer&ältniffen  otyne  9to$* 
tyeil  gebaut  werben,  wenn  man  fte  jur  3urferfabrifation  ober  55ranntweingewinnung 
»erwenbet,  unb  ü)re  »bgänge  in  ber  2Birt^f^aft  verfüttert. 

grüber  fam  in  6a$fen  oft  ber  galt  vor,  baf  man  $ä$ter  im  Kartoffelbau 
befcfcränfte,  weil  man  ba«  Sorurtyeil  r)atte ,  baß  biefe  ben  ©oben  f$w&$en.  3efrt 
ift  i&nen  ber  Slnbau  »on  Kartoffeln  ganj  freigeflefo,  iebo$  aber  ber  Sfcrfauf  »er* 
boten.  — 

üefonom  girfentf$er.  2Ba*  ben  SBertrj  ber  Kartoffel  gegen  bie  Stunfel* 
rüben  anbelangt,  fo  möchte  e*  feljr  fdnoer  feint,  etwa«  beftfmmted  hierüber  anju* 
führen.  9?a$  ben  grunblidjen  llnterfu^ungen,  bie  in  $of}entjeim  flatt  gefunben 
l^aben,  wirb  e*  unnötig  fewi,  no$  befonbere*  hierüber  ju  fagen,  ba  ft$  tyerau«* 
Pellte,  baf  beibe  jiemlic&  gleich  l}mft$tii$  ber  »erfütterung  ftnb.  3$  beftye  eine 
Stimfelrübenjuderfabrif  unb  war  genötigt,  »üben  in  grJßtmöglidjet  «u«betntung 
ju  bauen.  Daburcfc  würbe  ber  Kartoffelbau  beföränft;  weil  id)  aber  bie  «rannt* 
Weinbrennerei  nityt  aufgeben  fonnte,  um  Dünger  ju  bereiten,  fo  fanb  i*  e«  für 


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198 


©rrfcanMungeii  Ut  Wer*au*©eW©«. 


»ortyctl&after,  Kartoffeln  jum  ©rennen  ju  taufen  unb  bie  9^üben  anjubauen,  ba 
id>  bic  <5rfal>rung  machte,  ba£  idjbie  Stuben  ni$t  faufen  tonne. 

§iebei  ijat  ft$  aber  auety  gejeigt,  bafl  bic  Kübmrüdjtänbe  (ndmlid)  beim^rejk 
verfahren)  al«  gutter  nic^t  nur  beffec  auf  ben  ®efünbr>ett«juftanb  ber  »erfebiebenen 
2Mefygattungcn,  ber  <5$afe  unb  be«  Kinboiet)e«  wirften,  fonbern,  baf  fte  aud&  al« 
gutter  einen  größeren  SBerfy  $aben,  al«  bie  «Rüben,  welche  fofort  »om  gelte  ge< 
nommen  werben. 

3n  53ejiet)ung  auf  ben  (Sinflup  bet  Kartoffel  unb  Kuben  auf  bie  Kadrfru^t 
bat  bie  Grfatyrung  beftötiget,  baf  ©etfle  nad)  Kuben  eben  fo  fdr)6n  unb  mit  bem* 
felberi  guten  (Sffeft  gebaut  »erben  fann,  al«  na#  Kartoffel.  Kur  möchte  hierbei 
nod>  allerbing«  ju  bcrüdjtcfctigen  fet>n,  ob  man  bie  Kartoffel  na$  bem  Jünger 
baut  ober  o^ne  Jünger.. 

<S«  Werben  Kuben  mit  geringer  «u«na!>me  na$  gebüngter  SBinterfroty  ge* 
baut,  unb  id)  tyabe  gefunben,  bap  biefc  ©erfte  anberer  ©erfre  gar  nfdjt«  nadjfietyt, 
ebenfo,  ba|j  Klee  näd)  gut  gereinigten  Kuben  fetyr  ergiebig  wudj«,  fb  wie  bie  ©er* 
fie  nad>  ber  Kartoffelfnufy;  e«  mödjtc  biefe«  jura  Öemeife  bienen,  bap  »iettei^t 
aud)  anbere  §adfrüd)te,  weldje  utt  gorferung  be«  Stoben«  »erwenbet,  unb  jur 
Keiuigung  ber  gelber  bienen  fotten,  benfelben  (Sffeft  fjeroorbringen.  3$  weijj  nur  eine 
2Btrtr;fcr;aft,  biebe«§w.».§öfel«,  wo  naej)  föottifcfcer  SBeife  »tel  Storni»«  gebaut 
wirb;  bort  wäd>fi  bie  ©erfie  na<$  biefer  giud)t  am  fd)önften  unt>  in  befter  Duali* 
tät.  2Ba«  ba«  pefuniare  anbelangt,  fo  entfcfceioen  f)ier  immer  lofale  UmfMnbe. 
3d)  mürbe  3.  35.  wenn  iti)  einen  au«gebreiteten  Kartoffetbau  »orne&men  wollte, 
einmal  Die  Kuben  jiemlid)  weit  ^erbeifc^affen  muffen,  bann  aber  au$  ^tnftc^tltdi) 
ber  Gonfurrenj  bei  ben  Kartoffeln  gewij*  feinen  befonbern  93orft)eil  Ijaben,  unb 
wa«  babei  ba«  <£$limmfte  wäre,  baburd)  gutter  unb  bie  Düngcrerjcugung  verlieren, 
woburd)  i<$  jebenfall«  ©djaben  leiben  müj* te.  2>iefe«  tyat  mid)  benn  aud)  befh'mmt, 
ben  Kuben  ben  SJorjug  ju  geben,  weil  in  Bayern  nid)t  bie  Branntweinbrennereien 
in  fo  großer  2lu«bet;nung  burcr)gefi%t  werben,  al«  in  anbern  Sanbem,  namentli$ 
im  Korben,  unb  ber&bfafr  be«felben  ein  fcr)c  gebrüdEter  ift;  jebenfall«  fönnen  bafyer 
bie  Kartoffeln  burd)  ©rennen  ni$t  fo  $od)  »erwerbet  werben;  wenigften«  bat  ftd) 
biefe«  in  ben  jüngfien  3afyren  gejeigt.  <5«  würbe  ber  Branntwein  vor  brei  3al)ten 
herunter  gebrüdt,  woburefc  ber  aGBcrtr)  ber  Kartoffel  fo  gering  würbe,  bafi  ieber  an* 
beren  grudjt  ber  SJorjug  ju  geben  wäre. 

Kur  ift  biefj  nietyt  im  atigemeinen  ber  galt,  weil  man  bie  Kartoffel  auf  oer* 
febiebene  anbere  SBeife  ju  benü&en  weif*,  wa«  bei  anbern  grüßten  nid)t  ber  gaU 

i%  - 

2)er  I.  $crt  SBorflanb.  ^infi^tlic^  bc«  ©nfTuffe«  auf  bie  Ka$früd;te  mup 
id?  bic  angeführte  Grfa^rung  gleicr)fatr«  befiÄrigen. 

Pfarrer  ©tigelma^r.  Sluc^  id>  r)abc  bie  Grfaljrung  gemacht,  bap  ^inftc^tli^ 
be«  *ßerl)aUniffe«  jwifd)en  Kartoffel  unb  Kuben  «ofalumftänbe  t>on  (Sinflup  ftnb,  unb 
bap  Weber  ber  einen  noc$  ber  anbern  grudjt  ber  Sorjug  gegeben  werben  fann. 


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Ueter  bie  VgatteitoirfyföafL  19^ 

£aubelt  e«  fta)  ab«  bafcoit,  ob  bic  Kartoffel  in  ©ergleich  mit  bat  übrigen 
fcrüdjten  gefieUt  werben  fotten,  fo  muß  bor  Slllem  auf  bie  8rt  be«  ©oben«  8tötf* 
ficht  genommen  werben.  ©«  iß  nÄmlich  befannt,  baß  $u  Äartoffeto  ein  letzter 
fanbiger  ©oben  hinlänglich  fe^,  wät)renb  bie  Kuben  einen  guten  fetten  ©oben  »er« 
langen.  <5«  »erben  ba^cr  in  bcra  einen  Crte  bie  Äartoffel  mit  ©Ortzeit  barauf  gebaut 
»erben  fönnen,  wo«  in  einem  anbern  nicht  ber  gatt  ift;  ebenfo  wirb  e«  fi$  mit  ben 
«Rüben  »erhalten,  namentlich  wirb  ftch  bei  tiefen  ein  größerer  ©ortheil,  ba,  wo  ber 
©oben  entfarechenb  ift,  aeigen,  weil  fte  jur  ©iehmafumg  beffer  au  »erwenben  ftnb, 
al«  bie  Kartoffel. 

£trl.$err  ©orflanb.  2Bir  fommen  nunmehr  aur  frage  9,  biefe  lautet:  „3fl 
bie  in  ben  batteriföen  ©ebirg«lanbcn  übliche  (Sgattenwirthfchaft  (»bmech«lung  oon 
©etreib  mit  natürlichem  ©ra«wuch«  jura  »bma^en,  nicht  jur  ©eweibung)  auch  in 
anbern  ©egenben  mit  Erfolg  »erfucht  worben,  unb  wirb  biefe  8rt  SBirt^f^aft  burch 
bie  ©efd^affenbeit  be«  ©oben«  allein,  ober  auch  burd}  flimaiifche  ©erhftltniffe  be< 
günftigt?  welket  ©erbeffenmgen  fmb  bie  a^enwirt^f^aften  fähig?  wie  unb  wo 
würben  folche  au«gefuhrt?« 

grhr.  v.  ©ump&enberg.  Ob  bie  dgartenwtrt^aft  auch  in  anbern  ©e* 
genben  $eutfchlanb«  mit  einem  (frfolg  oerfuch*  worben,  werben  bie  Oefanomen  an« 
berer  Stoiber  am  bellen  bartfcun  tonnen,  gür  mich  ift  oom  t)oh«i  Sntereffe  ba« 
bayerifche  £ochlanb,  wo  biefe  SSBirthfcbaft  burchgehenb«  im  ©ange  ift,  unb  e«  wirb 
mich  feljr  freuen,  311  erfahren,  ob  fte  ba  mit  Erfolg  au«gefüt)rt  warben  ift  3<$ 
bef^ränfe  mich  bah«  auf  bie  ©eantwortung  ber  beiben  Stebenfragen,  ob  biefe  ffiirtt> 
fchaft«weife  bloß  burch  ba«  ©erbSltniß  be«  ©oben«  ober  auch  burct>  ftimatifche 
©ert)dimiffe  bebingt,  unb  welche  ©erbeffcrungen  bei  ber  Sltyenwirttrfcfcaft  möglich  fe»en. 
2>ie  «bwech«lung  t>om  ©etreibbau  mit  @ra«wuch«,  ma«  eigentlich  ben  tyattite 
ber  aipenwirttfföaft  bllbet,  ifl  »oraüglich  bu«h  We  ©efchaffenheit  be«  ©oben«  hu 
bingt.  — 

3m  bayerifchen  ©ebirge  ift  namentlich  ber  ©ra«wu$«  fo  reichhaltig,  baß  im 
ndcfcfien  3ah«  nach  einer  ©etreibembte  baöfelbefrlb  ohne  weiter«  al«  aweimühbige 
©Hefe  bei  fer>t  geringer  Düngung  benüfct  werben  fann ,  wobei  allerbing«  bie  flima* 
tifchen  ©ethältniffe  großen  ©nfluß  auffem,  inbem  bie  Sltmofp^re,  welche  mehr 
geuchtigfeit  in  ftch  t)«*,  bem  ©ra«wuch«  a«  ©»**  Wmmt.  Sürbe  inbeffen  ein 
foldjc«  Selb  tne^r  al«  aweimal  nacheinander  au  ©«treibe  betrügt  werben,  fo  würbe 
bieg  bem  ©ra«wuch«  fchaben.  Darau«  ijl  auch  erfldrlich,  warum  ber  ©ebirg«* 
bauer  bem  Äartoffelbau  nur  ein  Heine«  gelb  wibmet,  weil  nämlich  biefe  grucht  bie 
©raöwurjrl  jerftört. 

2)aher  läft  fleh  borau«fe^en,  baß  nur  in  folgen  ©egenben  ber  (Sgartenwirth^ 
fd>aft  gehulbigct  wirb,  welche  ben  fo  eben  betriebenen  ©oben  beftften,  unb  ein 
flimatifche«  ©erhdltniß  ben  «nbau  ber  Winterfrüchte  nicht  rithlich  macht. 

©ei  biefer  Gelegenheit  muß  ich  noch  bemerfen,  baß  bei  unferm  Älima  ber  ©e* 
treftbau  meifl  auf  bie  ©ommerfrüchte  befchränft  ift  9tor  in  wenigen  feilen  be« 


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200  SDer^anblnngen  bet  «c!erbaii;<Stftip«. 

©«bieg«  fyat  man  mit  (Stfolg  verfugt,  9Blttterftu<^te  ju  bauen.  —  3n  Softem,  wo 
befiänbiger  Suftjug  tyerrfety,  mißlingt  ber  SBinterbau,  weil  Der  ©$nee  ju  lange  Ue# 
gen  bleibt,  unb.ba«  ©amenforn  unter  bem  6*nee  erftieft.  So  aber  ber  «oben 
gcfdjüfct  ift,  unb  bie  ©oime  hinein  fann,  ba  gerdn)  ba«  ©etretoe  vortrefflidj,  ba  bec 
©oben  au«gejetctmet  iß. 

2Ba«  bie  »erbefferung  bec  3Upen*3Bir$f$afi  betrifft,  fo  Idft  ft$  hierüber  fe$r 
wenig  fagen.  5>ie  S3orü)eile,  toeld^e  bie  SUpen  gewahren,  beßefcn  vorjüglu}  in 
ber  Gewinnung  eine«  guten  aromatifchen  9Beibe*®rafe«  unb  ber  barau«  Ijeroorgeljem 
ben  befonbernDualitdt  bc«  9Holf  en*(fraeugniffe« ;  bann  m  bem  »orangen  (Sinfluf, 
ben  ba«  gute  Saffcr  unb  bie  Bewegung  auf  ba«  Sßeibetrie^  übt,  unb  enblicfc  in 
ber  <W6gli$feir  ber  ?lltoenbeft&er,  bie  Sietyufy  mit  größerem  ©rfolg  betreiben  unb 
eine  größere  Kngabl  93ief>  galten  ju  tonnen,  ba  er  jur  ©ommerfütterung  vom  Gr« 
trag  ber  gelber  nietyr«  bebaef  unb  fo&in  feinen  ganjen  £eu»orran)  für  ben  SBinter 
fparen  fann.  2>ie  «Ipen  tyaben  au*  ben  .»adrett,  baf  fammtlidf)er  Jünger  wafc* 
renb  4-5  6ommermonate  für  bie  gelber  verloren  ge^t,  unb  baf  bie  SKelfereierjeug* 
niffe  ber  (Sontrotle  unb  «uffiety  bc«  93eft$er«  gans  entjogen  werben,  unb  baf  and) 
nur  foldje«  2Jic&  angefaufl  werben  fann,  ba«  von  3ugenb  auf  an  bie  «Ipen  ge* 
wo^nt  ift 

2)iefe  9toc$t&efle  finb  fo  groß,  baf  e«  noefr  immer  bie  frage  fe»n  möchte,  ob 
e«  nidjt  »orü)eilbafter  wdre,  ba«  fdmmtli^e  SRufcvie^  im  Sommer  im  ©talle  ju  be* 
galten,  unb  blof  ba«  ®altbie$  auf  bie  «Ipen  ju  treiben.  SRüfte  ni$t  aber  bei 
jeber  ©eränberung  einer  fefcon  ldnger  be^enben  SEBirnjfdjaft  bie  grofie  »orftefrt 
eintreten,  fo  würbe  ic^  biefe  ©taUfütierung  fdjon  Idngft  bei  mir  eingeführt  ^aben, 
jebenfafl«  fmb  aber  bie  SBorfctyrungen  baju  föon  getroffen. 

3d>tytbe  ferner  bie  (Srfa^rung  gemalt,  baf  bie  3tt$tfdlber,  wenn  fie  wtyrenb  be« 
Sinter«  faUen,  unb  fdwn  im  ndcfcfien  ©ommer  auf  bie  «Iben  gebraut  werben,  »er* 
fümmern,  ba  bei  einem  aBittcrung«wec&fel  bie  Suft  fo  rau^  wirb,  baf  im  3uni,. 
3uli  unb  «uguft,  alfo  wÄrjrenb  ber  Reifen  £uub«tage  im  ©eblrge  oft  ©$nee  füllt; 
in  Selge  beffen  behalte  i$  fäon  feit  meieren  Sauren  biefelben  im  erjlen  3a$re 
3urü(f,  raffe  fie  jebo<$  auf  bie  Seibe  unb  biefe«  übt  auf  bie  Äraft  i&re«  Äörber« 
ben  woljltt/dtigften  ©nfluf. 

»nbere,  al«  bie  eben  befero^enen  SBerbefferungen ,  finb  mir  in  meiner  *rari« 
nidjt  vorgefommen. 

©raf  v.  ©urg^au«.  Die  SKoenWirrWafi  $at  in  ©Rieften  einen  grofen 
Stufföwung  genommen,  ©ie  ifl  bort  me$r  burefc  bie  flimatif^en  «kr^dltniffe,  al« 
buT$  bie  »ef^affen^eft  bc«  ©oben«  bebingt.  ©ie  $at  ein  grofe«  »efultat  Ijervor* 
gebracht,  wo  ft$  ber  «oben  ni($t  »ollftdnbig  sunt  Äleebau  eignet,  unb  c«  fcfjeint 
mir,  baf  bie  ®ra«wirtt)fc$aft  eine  fe$r  erfolgreiche  ifr. 

Cbenfo  wenig,  al«  auf  ben  Seifen  übbige«  ©ra«  Wa<$«t,  ebenfo  wenig  »«* 
auf  SWeberungen  SWoo«  wadrfen,  unb  auf  ©anb  Älee  fortfommenj  e«  ift  ba* 
$er  in  ber  SerffWtte  ber  Batur  glücflic^  aUe«  entfprec^enb  eingerichtet.  5Wan  f>at 


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201 


baher  auch  bie  ©räfer  au$gefucht,  welche  für  ben  »oben  juträglich  jtnb.  5>cr 
@raf  t>ott  $arrach  h«*  auf  feinem  ©ute  ben  SBerfuch  gemalt,  «uf  einer 
Blä^e  von  2000  üRorgen  mit  wenigen  SBiefen  ^ai  er  bie  ®ra«wirthfchaft  einge* 
führt;  e«  l>aben  fu$  hiebei  2500  6d)afe  borgefunben,  unb  er  h&t  fich  je$t  7  — 
8000  onf  bemfeiben  ©runbe  ohne  frembe«  8utterung6mittcl.  <S«  ift  natürlich,  bafl 
bie  ®ra«wirthf$aft  einen  Ungeheuern  »uffthwung  nahm. 

<£*  liefen  ft<h  nun  auch  anbere  ?anbwirü)e  in  €$(eften  ju  biefer  ®ra«wiru> 
fäaft  verleiten.  @ie  gingen  aber  balb  wieber  babon  ab,  »eil  bort  Repa  unb  ffiei* 
jen  wach«t,  bei  welchen  gructjtgattungcn  fie  bcffcr  bleiben.  3d)  habe  felbft  auf 
meinen  ©eftfcungcn  bie  ®ra«wfrthfthaft  eingeführt.  2>ie  gruchtfolge  ift  ^iebei,  ba 
ber  »oben  bon  geringer  Dualität  ift,  folgenbe:  juerft  fommen  Kartoffel,  bann  Bog* 
gen.  3n  biefen  Äoggen  wirb  bann  ®ra«  eingeftreut,  10  $fb.  a«f  *tt  >>reufftfc^en 
borgen.  Drei  3ahre  bleibt  btt@ra*much«,  unb  bann  wirb  jweiraal  Äorn  gebaut.  2>ae 
®ra«  felbft  rietet  fld)  nach  ber  Dualität  be«  ©oben«.  <S«  ift  bort  ber  guch** 
fchwanj,  welcher  am  boraüglichften  gebebt,  mit  bem  Simothigra«.  d«  folgen  alfo 
bie  $md>tgattungen  fo  auf  einanber:  Jcorn  ober  ®erfte,  bann  ®ra*  unb  ®ra«, 
bann  Äorn  ober  auch  &afer. 

©eh-  ginanjrath  Dr.  $abft.  <5«  wirb  nod>  batauf  aufmerffam  au  machen 
fem  baf  auf  hefferem  »oben,  welcher  ben  Uebergang  bon  ber  fcreifeibenoirthfehaft 
jur  ÄoppeU  ober  ©ed&felwirthfchaft  geftattet,  au*  bie  un*  genannte  gemixte 
£lee*©raö*6aat  gan$  auf  ü)rem  fünfte  Wäre,  wobon  i$  au«  Äorbteutfölanb 
eine  SÄenge  ©eifpiele  anführen  fönnte. 

©raf  o.  »urghaud.  3*  fönnte  mi*  bem  burchau«  an^en,  fobalb  bie 
aßictf?fc^aft«^err)dltniffc  eö  julaften. 

Sireltotb.  8Bed  herlin.  3Äir  feheint,  wir  fommen  bon  ber  eigentlichen 
frage  ab.  5>ie  frage  ift:  wo  ia|t  bie  SBirthföaft  ben  natürlichen  ®raewud>«  ju? 

<$6  ift  einmal  ju  unterfd)eiben:  «wifchen  bem  natürlichen  ©raewuch«  im  ®e, 
birae  unb  bann  jWifchen  bem  fünftlichen  ®rae»ucK 

SBa«  ben  elften  betrifft,  fb  ift  biefed  lebiglich  abhängig  vom  »oben  unb  JHima 
lufjlei«.  Sur  brf  fruchtbarem  Staut  gebebt  ber  natürliche  ®ra«wuch«  im  ©c* 
birge ;  für  ben  lünftlichen  @ra«wuch*  ift  aber  biefeS  lima  nicht  fo  angemeffen. 
Äoppe  W  feine  Erfahrungen  über  ben  Bau  ber  fünftlichen  äleegra«arten  mitge* 
thrilt  Ol  bemerfte,  *tf  *»«  Älima  in  (Snglanb  unb  Srianb  häufig  entfprechenber 
fei,.  3»an  «at  aber  in  neuerer  3*  baf  ein  fultioirter  »oben  für  bie 

Äleearaöarten  bei  fruchtbarem  Älima  auch  paffe,  jk  ».  in  STmerifa. 

Bon  ba  «richte  ich  übergehen  jur  »ueanmenbung  auf  bie  ©ebirg^irt^chaft, 

unb  ich  Bfo»*<       ^  lu  W**B'  W  <lne  *«W,,nBIB  M  !ün^ 

liehen  ®ra«rouchfe«  ju  empfehlen  feh,  unb  eine  fünftliche  Äleegra«anfaeung  berfucht 
werben  möchte,  nach  Mtt  ber  Äleegra«wirthfchaften,  wie  fte  in  SRorbteutfchlanb  unb 
(Snglanb  borfommen,  unb  ich  «»6chte  baher  nicht  rathen,  bie  ©ebirgÄwirthfcbaften, 
wobei  nur  natürlicher  ©raewuch*  ftatt  ftnbet,  nachjuahmen. 


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©utäbcftfeer  .£)öp.  3<h  möchte  mir  nur  eine  Semerfung  erlauben ,  auf 
bie  8eupcrung  einc6  9Ritg(iebed  über  bic  9!lpcnn>irt^fct>aft ,  nach  welcher  man 
flatt  bed  eigentlichen  3u<^tvie^ed  nur  ©altvieh  auf  bie  Älpen  treiben  foU.  3<h  bin 
auch  ein  ©ebirgdbctvobncr  unb  jtvar  aud  $Wgauj  ich  fenne  bie  $Hpemvirtr)fehaft 
gut  unb  mup  mich  bahin  auöfprechen,  bap  man  e6  bei  und  rjinftd^tltd^  ber 
9)?eIfeTei  unb  ÄÄfcret  giemlich  meit  gebracht  hat,  unb  bap  unfere  Siefen  nacf)  bem 
©etreibc  einen  giemlich  mittelmäßigen  (Ertrag  liefern.  Sern»  iß  bemerft  tvorben, 
bap  ed  rätbtich  fevn  bürfte,  bie  jungen  tfälber  nicht  auf  bie  Sllpen  ju  treiben,  weil 
fte  im  Sßachdtbum  jurücfbleibcn ,  wenn  fic  ber  rauben  Söitterung  ju  fef>r  audgefefrt 
»verbenj,  unb  bap  fte  bei  ber  €taOfütterung  viel  beffcr  gebeten.  ($6  ijt  atterbingd 
roahr,  rap,  »vcnn  ein  Äalb  im  erften  3af)re  fchon  auf  bie  Sllpe  fommt,  unb  fo 
ber  raupen  $uft  audgefefct  roirb,  ed  für  beffen  SBacbdifnim  nicht  febr  förberlich 
ift}  aber  im  jroeitcn  3ahre  fommt  biep  »iebcr  herein,  unb  ed  wirb  für  bie  3ufunft 
ein  ganj  fräftiged  Sf)ier. 

3$  roürbc  cd  bar/er  immerhin  empfehlen,  bap  bie  jungen  Spiere  fogleich  auf 
bie  Älpcmveibe  getrieben  unb  an  ben  SSecbfel  ber  SBitterung  gemöfynt  werben,  »eil 
bann  jeberjett  ein  recht  Irdfiiged  2^ier  ju  erwarten  ift.  — 

2£irlf)fchaftöratfy  ^»ofinann.  Derfelbe  gall  ifi  ed  auch  in  ben  6fleneid)ifc^en 
©ebirgdlänbern.  SÖenn  einmal  bie  bortigen  ©ebirgdbetvohner  ihr  Sief)  »erlaufen 
unb  bafür  junge  Stu'ere  roieber  einfaufen,  »©runter  folchc  ftnb,  bie  an  bie  (Stall* 
fütterung  unb  nicht  an  bie  Sllpenwcibe  gewohnt  ftnb,  fo  verfümmern  biefelben;  ba* 
her  fudje  man  immer  ft<h  SBich  auf,  wclched  fdjon  von  3ugenb  auf  ft<h  immer 
auf  ber  SBeibe  befanb.  — 

%tl)T.  v.  ©umppenbeeg.  3er)  bin  felbft  SJeftfccr  von  ftlpemvirthfchaften 
unb  jmar  auf  ^o^en  Älpen,  vielleicht  auf  ben  b^fien  jtvifchen  ftofenbeim  unb  üölj. 

3«h  ^abc  nur  von  meinen  (Erfahrungen  gefprochen;  ed  ift  auf  biefen  ©ebirgen 
bie  Suft  fo  rau^,  taf  man  mitten  im  ©ommer  ftch  genottyiget  fleht,  bad  Sieb 
herabjufübren  unb  badfelbe  nach  £aufe  ju  treiben,  »eil  bad  $eu  in  ben  fogenann* 
ten  $eimgärten  nicht  hinreichte.  3<h  fann  *>cn  ff&r  get^rten  ^errn  ©ebirgdfoUegen 
verftchern,  bap  ed  in  fo  r)arten  Bommern  oft  geflieht,  bap  bie  jungen  ÄÄlber  mit 
fo  borftigen  paaren  nach  «£>aufe  fommen,  bap  man  mehrere  ÜRonate  braucht,  um 
ben  Kälbern  roieber  ein  beffereö  Sludfehcn  geben  ju  fonnen.  — 

©utöbeft&cr  Jpöp.  SEBir  h^ben  eben  fo  fyofye  SJlpen  von  4  —  5000  $up,  unb 
ftnb  auch  bi&veilen  im         baö  Sieh  jurürffübren  ju  muffen.  — 

2)er  II.  £r.  Sorftanb.  3<h  bitte  um  @ntfchulbigung,  roenn  ich  w<  Reiten 
in  ihren  fehr  intereffanten  Semerfungen  unterbrechen  mup.  3<h  erlaube  mir  einmal 
barauf  aufmerffam  ju  machen,  bap  zweierlei  in  ber  5rage  lag:  bie  ^gartenmirth* 
fchaft  unb  —  bie  SJcnüfcung  ber  5llpen.  2Bir  ftnb  nun  mit  ber  erften  übtheilung 
noch  nicht  fertig;  ed  r)at  fd?on  §r.  ^treftoc  v.  9Becf tjerlin  barauf  aufmerffam 
gemacht,  bap  Ähnliche  SBirthfchaften  begehen  mit  nicht  angebautem  ©rafe.  2)iep  ift 
auch  ber  gatt  in  einigen  ©egenben  befl  Ober*  unb  SBeftcrwalbed.  Wlan  hol  in 


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UeBer  SSlpeateitt^djaft. 


Unterer  3tit  auf  ben  £öf)en  bee  SKeftectualbcd  bie  fogenannte  $riefch '  2B»t 
eingeführt.  <$e  mürbe  ndmiich  eine  Slbtheilung  getauft  (bie  ftlur  genannt),  unb 
biefe  in  ähnlicher  SBeife  bebanbelt,  wie  $r.  $rhr.  b.  ©umppenberg  angefügt 
hat  unb  mit  gebüngtem  (betreib  bad  $elb  ju  ©rae  niebcrgelegt,  unb  fchon  im  nach* 
ften  3abre  jeigte  fich  ber  fchönfre  ©raewucbe,  ber  ©oben  würbe  2  —  3  3at>re  ju 
©raewucfye  benüfct,  bann  aber  würbe  jwei  3abre  lang  ©erjfe  barauf  gebaut. 

®e(t  einem  Safyre  ^at  ber  lanbwirthfchaftliche  Seeein  von  Reffen  bie  Umleitung 
getroffen,  bap  auf  bem  ^flen  fünfte  bee  Sßefterwatoee  ein  eigne«  SJerfucbefelb 
angelegt  würbe.  Huf  biefem  gelbe  fmb  bie  befte^enben  ©raewirtbfehaften  aufammen 
gefleü*t  mit  benen,  oon  welken  wir  nicht  wijfen,  ob  fte  ju  empfehlen  jinb.  (Se  fommt 
^ier  fünftliche«  ©rae  »or,  bann  »ollfommene  3ttßörung  aller  ©radarten  währenb  beö 
$alrabaue«,  bann  erneuerter  fünfilicher  ©raebau.  Die  JRefultate  ba&on  fönnen  une 
erffc  fpäter  mitgeteilt  werben.  — 

Der  f.  $err  ©orft  an  b.  3$  b«be  bei  ber  ©iebenfelberwirthfchafl,  wo  man 
SBinterfrucht  unb  Sflepe  baut,  ben  ©raebau  eingehalten ,  unb  td>  habe  biefe«  gut 
gefunden,  weil  bie  §elber  hierbei  ft<$  immer  mehr  »erbeffern.  —  Der  SBechfel  if* 
folgenber:  i)  £atffru$te,  2)  ©erfle  mit  Älee  unb  ©raefamen,  3)  Älee,  4)  ©rae 
ju  Samen  unb  m  £eu,  5)  SEBeibe  unb  Umbruch  im  3uni,  6)  9leper  7)  Sinter* 
fruty.  Älce  wirb  auegefäet,  fo  »iel  wie  gewöhnlieh,  pr.  «Worgen  12  $fo.,  ferner 
8  *PfP.  engl.  SRa^grae,  4  $fo.  Simothigrae,  6  *ßfb.  weiffer  Älee,  4  $fb.  £opfen* 
!lee.  SBo  6amen  gejogen  wirb,  faet  man  nur  eine  einzige  ©raeart  au«,  jeboch 
in  größerer  ^Quantität. 

©urtbefieer  £öf.  Die  toppelwirihfchaft  finbet  in  berfelben  »rt  jtatt,  wie  fie 
bereite  erwähnt  worben  ifl,  nämlich  poti  3ahre  ©raemuche,  bann  wirb  breimal 
©etreibe  gebaut,  befonbere  in  ben  Sudlern,  wo  auch  SSintergetreib  gefäet  wirb. 
Der  ©raewueb«  ift  ein  naturlicher.  Sei  une  fmb  bie  Sdnbwirthe  nicht  ju  bewegen, 
ju  eigentlicher  SBechfelwirthfchafi  übergeben.  Die  flimatifche  Sage  gemattet  nicht 
wohl  eine  anbere,  ale  bie  gewöhnliche  SHpenwirthfchaft.  Die  grüchte  werben  nach 
ben  gewöhnlichen  greifen  bejaht.  Die  Keifereien  werben  an  Ädfebereiter  wrpach* 
tet;  auf  {ober  großen  Sllpe  ift  ein  grofer  Unternehmer;  für  bie  Sföaap  2Rilch  wirb 
3  fr.  bejablt;  ee  fmb  aber  auch  $dtte  vorgefommen,  wo  man  nur  9  ober  bloe  7  bl> 
bafür  gab. 

$errfchafte»erwaUer  $e^.  SBae  bie  SBecbfdwirthfcbaft  betrifft,  fo  hat  biefe  mein 
gürft  fchon  feit  acht  3ahren  auf  feinen  Seft&ungen  eingeführt.  3wei  3ahre  wirb  SBeijen 
gebaut,  ein  3ahr  £abcr  unb  ein  3«b*  Stkt  ober  Kartoffel,  unb  jwar  mit  fefjr  gutem  (Sr* 
folg.  ©ir  hoben  eine  fehr  gute  ©attung  S3eijen*3Binterfrucht.  Die  Sauern  fehen 
aflerbinge  ein,  baf  biefe  SBirthföaft  einträglich  »fr  flN«n  fle  laffen  W  W»w  ^ju 
herbei,  weil  fie  bei  ihren  f leinen  2Birthfchaften  ©efahr  laufen,  von  ben  grüchten 
nicht  immer  bie  gehörige  Duantitdt  $u  erhalten.  $infichtlich  ber  «Ipenwirthfchaft 
Witt  ich  tu"  ^urj  bemerfen,  baf  bei  une  ber  Siehßanb  im  Allgemeinen  ©eifaO 
finbet 


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204 


©efretar  »at^orft  3$  erlaub«  mir  ju  erinnern,  bafl  ed  au$  in  ©$me< 
ben  eine  $rovinj  gibt,  in  welker  baefelbe  rauitje  Jliima,  wie  auf  ben  »Iven  l>errf<$t. 
<Sd  i|l  biefed  SBarmlanb;  bad  Älima  iß  l)ier  fo  rmrt),  baf  bie  Äalber  ni$t  »eiben 
fönnen  im  erflen  6oramer.  £ier  »irb  beei  3a^re  bad  ©rad  abgemä&t  unb  jtvei 
3afcre  bann  £afer  gebaut,  unb  bief  ijl  föon  längere  3eit  lanbedüblic&e  6itie. 
2>iefe  SBirtyföaft  $at  ftd>  aber  ni$t  verbreitet  in  ben  übrigen  ^rovinjen,  mo  fte 
fein  fo  rautyed  Älima  fyaben.  <5d  fdjeint  bief  mt\)t  vom  Älima,  ald  vom  »oben 
felbft  abjuftfngen;  tonn  in  jenen  ©egenben,  tvo  no#  ber  Koggen  fortfommt,  fco* 
man  ©erfie,  3—5  irrigen  ©radnwcr)d,  unb  biefer  roirb  qebcoefren,  bann  ein  3ar)r 
8la$d  u.  f.  f.  — 

£ofmann*$ang.  SBenn  ed  bie  3eit  erlaubte,  fo  möchte  i$  mir  nod>  bie 
Sitte  um  einen  »uffölufl  fcinftdrtlkf)  bec  «l»enmirtyf<ir/aft  erlauben,  inbem  i$ 
biefe  von  befonberer  SBid&tigfeit  $atte.  3$  möchte  namentli^  ftagen,  ob  ber 
natürliche  ©raäroucfcd  Von  befonberem  <$influ$  auf  bie  aRildfr  fep;  idj  finbe  j.  53. 
baf  bie  Alchejnilla  montaoa  in  ben  Bergmiefen  in  großer  Spenge  kodc^fl; 
vietleity  $at  ed  auf  bie  ÜKilcf)  einen  filjnlid>enj  (Sinfluf ,  wie  man  »enigflend 
früher  in  $olfiein  von  ben  Duetfrourjeln  behauptete,  medrjalb  man  biefed  Un* 
haut  ni$t  gern  verfügen  mottte,  „ed  gab,  fagte  man,  bie  f$ma(fyafteße  33utter.'J 
UBenn  nun  bie  Alchemilla  abgefetyen  vom  Heineren  Sßudjfe  ebenfo  viel  unb  fettere 
9Äil<$  gibt  ald  ber  $ö&er  madjfenbe  Älee,  fo  fönnte  ed  bie  grage  fevn,  ob  ed 
jmetfmäfHg  fei?,  jene  $ftoue  bur$  ben  Älee  erfefren  ju  »oUen?  — 

£>er  II.  £r.  «orfranb.  @d  föeint  mir  t,ier  eine  2*er»e($fehmg  gttriföen 
b«r  Senkung  bed  ©rafed  auf  ben  «Ipen,  unb  ber  fogenannten  <Sgarrenmtrtt}fd>aft 
ftatt  ju  ftnben.  , 

2>er  I.  $r.  3$ orjl an b.  Unter  ben  und  vorgelegten  fragen  befinbet  fi$ 
jmar  bie  Aber  ben  $opfenbau  niefrt«  2ßir  befinben  und  aber  in  einem  Sanbe,  n>o 
ber  befte  $o»fen  näcfrft  bem  bör)mifd>en  erjeugt,  unb  in  einer  @tabt,  tvo  bad  beffe 
©ter  gebraut  wirb,  ßd  wirb  baljer  imetfnuijHg  feon,  »enn  mir  einige  3eit  auf  ben 
$opfenbau  »ermenben,  um  und  grünb(i$e  $utdfunft  über  benfelben  »erraffen  ju 
lonnen.  SBenn  6ie  einverfianben  ftnb,  fo  »erben  mir  in  ber  morgigen  ©i&ung 
biefen  ©egenflanb  befymbeln. 

Äa^bem  ber  Antrag  angenommen,  mürbe  bie  6i$ung  gef^ioffen. 


3toeite  (Sifeung. 
3»ittmod>  ben  2.  Cftober  1844. 

3)er  I.  ^r.  fBorßanb  machte  bie  von  ßornmiffionen  jur  Prüfung  eingefom* 
menen  «b^anblungen  befannt.  hierauf  verlad  ber  ©ef<f>Äfitdfüirer  $err  SBalj 
ben  (Sinlauf. 


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ttrier  $c)>fe&*aa.  205 

$fnftchtlich  ber  von  frhm.  v.  $raunhofen  überreizten  Sbbanblung  würbe, 
ba  ber  ©egenftanb,  welchen  fie  betrifft,  bereit*  f$on  erlebigt  worben  ift,  von  einer 
»eitern  93eft>rechung  berfelben,  namentlich  mit  SWitfftty  auf  Äürje  ber  3<it>  Umgang 

$er  II.  £r.  SJorftanb.  @6  würbe  bie  ©a<he  fehr  erleichtert,  wenn  bei  ber 
9erau)ung  über  bm  $opfenbau  unb  über  bie  ganje  Sefjre  einjelne  fragen  jur  33e* 
antwortung  aufgefüllt  würben.  3un^Z^  tta>e  «ffo  bie  Brage  gu  erörtern:  3n 
tt>f(d?en  Sagen?  ob  in  Ebenen  ober  an  Übungen;  unb  in  welcher  Neigung  ber 
Sbh&nge,  ob  gegen  JDjt,  ©üb  ober  SBeft,  toirb  in  Samern  naef)  ben  bteber  ge* 
machten  Erfahrungen  ber  metfte  ober  befle  «£>opfen  angebaut?  — 

Skrwalter  fßre  fiele.  9facr)  meiner  (Erfahrung  wirb  ber  {topfen  überall  in 
etwa*  leichtem  93oben  in  einer  Sage  gebaut ,  wo  er  gegen  bie  falten  SBinbe  einigen 
6$ufe  ^at,  gegen  Wittag  Uegenb  in  nicr)t  ju  faltcm  SBoben  nnb  nicht  raur)em 
älima.  — 

grl)r.  9.  ©umppenberg.  £a  ber  Stebner  vor  mir  von  ber  Jtdlte  be&  So« 
ben*  fprach,  fo  erlaube  id>  mir  ju  bemerfen,  obfehon  biefer  in  S3ejier)ung  auf  ben  £opfen* 
bau  gewiß  große  $rari*  bat,  baß  3 war  bei  und  im  ©ebirge  ber  £opfenbau  nicht 
®ang  unb  ©äbc  ift.  2>a  icf)  jeboch  felbfi  bort  eine  größere  9ewiru)f$afrung  habt, 
fo  habe  ich  benn  bod>  mit  §opfenbau  93erfucr>e  raachen  wollen,  unb  habe  mit  ©c* 
wadnen  von  ber  beften  ©orte,  nämlich  mit  ©palter^opfen  begonnen,  unb  ba  wur* 
be  mir  geraden,  ihn  nicht  im  tyait  au  bauen,  fonbern  in  ber  $öh<*  $inftchtlich 
ber  (Sinwirfung  ber  fiuft  würbe  mir  ferner  geralhen,  bie  ©taugen  fo  pi  fefcen,  baß 
brr  £opfen  gegen  bie  SEBinbc  gefäntyi,  babei  aber  bo<h  ber  Suftjug  unterhalten  wer* 
be.  3<h  baute  nun  meinen  £opfen  auf  eine  ^ocfjebene,  wo  bie  ?uft  von  allen 
©eiten  fnnftreichen  fonnte,  unb  er  r)at  Didier  nie  von  ftroft  ©chaben  gelitten.  3<h 
habe  biefen  SBerfucf)  »war  wieber  au«  anbern  Urfacben  aufgegeben,  feinc«weg$  aber 
beßhalb,  weil  bie  Sage  eine  falfche  gewefen  wäre. 

2Birthfchaft«rath  £ofmann.  2Ba6  bie  Sage  betrifft,  fo  wirb  in  ©öhmen, 
wo  ber  $auptt)opfcnbau  ift,  biefe  burchgehenb«  auf  ber  Ebene  gebaut,  namentlich 
um  ©aafc,  wo  befanntlich  ber  befte  £opfen  wfofcft  {nnfichtlich  ber  (Entfernung 
ber  ©tangen  von  einanber,  fo  ift  bie  Segel,  baß,  je  höh«  bie  ©tangen,  beft©  weiter 
fie  autefnanber  flehen  muffen  j  fo  hat  man  j.  33.  in  Belgien  ©tangen  von  4—5 
Äiafter,  jeboch  in  großer  Entfernung,  wäbtenb  fte  in  Söhnten  in  ber  Siegel  nur 
3  Äiafter  haben,  aber  bichter  neben  einanbet  fiehen.  Sluch  fann  biefe  um  fo  größer 
fevn,  ie  beffer  ber  »oben  ift  3n$inficht  auf  benfflinbaug  ifl  e*  rötlich,  baß  man 
an  ben  SHänbern  in  ber  erfien  unb  jweiten  «Reihe  boppeü  fo  viel  ©tötfe  au«fe&r, 
ale  in  ben  übrigen,  weil  baburch  bie  SBinbe  abgehalten  werben  unb  nicht  burchau* 
brecheu  im  ©tanbe  frab.  SBor  bem  ©chatten  hat  man  ftch  nicht  ju  fürchten. 


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206 


SBtr^onMnngen  fctr  §l(ftrt>au  *  <Se fiten. 


Sfafbie  geringeren  ober  ^ö^eren  Sagen  fc^eint  mir  nicht  fo  »iel  ankommen;  ed 
wdchft  ja  auf  ben  haften  Sergen  noch  ber  fünfte  $opfen. 

3n  ütuefftcht  ber  Dualität  möchte  ber  Soben  vor  Widern  entfetten.  2Btr  r)a* 
ben  felbß  in  Säumen  20erlei  Sorten  »on  $opfen,  wo»on  ber  Saa&err)opfen  befannt* 
lieh  ber  befte  ift,  reeller  ein  aufierorbentlich  feine«  ©ewa"  ch«  bilbet  Die  9li«pe, 
an  welcher  ba«  J^dutdben  hangt,  ijt  äußerft  jart,  unb  biefe«  ^at  wieber  viel  feinere 
Nerven,  al«  beim  anbern  $opfen.  Daburch  fefct  jich  auch  eine  außerordentliche 
*Dfenge  von  SRehl  unb  £arjöi  an/  Mn^  «•  fommt  auf  ben  3nt.  ©«wicht  jwei* 
bf«  breimal  mer)r  Steril  unb  $arj,  al«  bei  bem  anbern  $opfen,  ober  wenigften« 
um  ba«  Stoppelte  mehr,  al«  bei  bem  ba»erifchcn.  Uebrigen«  ijt  bem  ©aafccrhopfen 
noch  eine  befonbere  9Rilbe  eigen,  bie  bie  anbern  ©orten  nic^t  haben,  unb  bie  if>m 
einen  fer)r  angenehmen  aromatifcr)en  ©efchmatt  gibt,  G«  ift  um  ©aa$  auch  ber 
©oben  fer)r  milb  »on  fchwarjer  ©anb  *  (Srbc.  I)abei  ift  bie  Temperatur  immer 
gleich-  Die  Sage  ijt  gebeeft,  ringsum  umgeben  »on  Sergen  unb  befinbet  fich  an 
bem  ghiffe  Gger.  — 

9ttttergut«beftfcer  ».  ©ehwarj.  Sei  un«  wirb  ber  #opfen  in  ber  «Reget  auf 
§ügcln  gebaut.  $fnfichtlich  ber  Dualität  be«  Ertrage«  ift  bie  Sage  gleich-  Vinn 
hat  bie  Semerfung  gemalt,  bafj  bic jenige  Sage  am  »orjuglichften  ift,  welche  ben 
meiften  ©chufe  gegen  raufye  SBinbe  gewährt?  baf>er  ber  $opfcn  mit  Sortheil  »or 
ben  SBalbungcn  angebaut  roirb.  Die  £auptfacr)e  ifi,  ein  nicht  311  grojje«  Terrain ; 
in  «einen  ^arjetten  anzubauen  ift  immer  beffer ,  weil  bei  ungünftigen  Söltterung«* 
Serr/ältnifien  bodj  wenigften«  t^eilweife  ber  £opfen  geraten  fann.  Daher  h«ben 
bei  un«  tie  £opfenbauer  auch  immer  10—12  »ergebene  £opfenpftonjungen. 

Aaltet  2Öinb  unb  91%  dujjern  auf  ben  £cpfen  einen  fcr>r  fchäblicr)en  Gin* 
flnfj,  unb  wir  haben  erfahren,  baj?  ber  #opfen  in  Sudlern  gebaut,  nicht  bie  #Älfte 
be«  (Ertrage«  gibt,  al«  ba,  wo  bie  ^flanje  burch  Salbungen  ober  rtffjere  Sage 
»or  nachteiligem  Ginfluji  gefcr)ityt  ift.  IS«  gibt  anbete  ©egenben,  wo  bie  SBinbe 
nict)t  fo  r/errfdjen,  unb  ba  wächfi  er  bann  überall  gut.  — 

grr)r.  ».  Glofen.  3$  fann  in  tiefer  Scjiehung  awei  Styatfachen  befangen, 
©uter  §opfen  wirb  erzeugt  auf  etwa«  fanbigem  ©oben  unb  bei  gehörigem  ©dnifre 
gegen  SBinbe  burch  2ßatbungen.  Der  SBottnjacherhopfen,  welker  in  folcr)er  2Bei* 
fe  gebaut  wirb,  jeidjnet  ftd>  burch  feine  ©üte  felbfl  »ot  bem  ba^mifc^en  au«.  <£r 
^at  fafl  burc^au«  €d)u$  gegen  2Öinbe  burcr)  feine  Sage  an  SBalbungen  unb  wdc^jt 
auf  fanbigem  ©oben.  9tucr>  erlaube  ict)  mir  noch  auf  eine  anbere  (Erfahrung  auf* 
merffam  ju  machen.  2>ie  SWilbe  be«  ^opfen«  ifl  aud)  baburch  bebingt,  bap  bie 
$flan$e  nicht  3U  alt  fe».  Die  fr&nfiftyen  J^opfenbauet  woUen  erfahren  haben,  ba^ 
12—15  jdhriger  ^opfen  am  mitbejten  fe»;  Alter  wirb  er  f$on  rauher. 

SBa«  bie  $rage  »on  :gr6§ern  ober  flcinern  Sßflanumgen  betrifft,  fo  ift  auch 
hier  bie  rechte  sJRitte  »orjujiehen.  Die  fleinern  Hopfengärten  h«ben  ben  »achtheil, 
bap  fte  ju  fehr  ben  Söinben  unb  t>er  Ädlte  au«gefe$t  ftnb,  unb  ich  habe  biep  Jahr  bie  Gr* 
fahrung  bei  mir  gemacht,  baf  an  ben  «Ränbern  auf  ber  Korb*  unb  SBeftfeite  gar 


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Ueber  $cpfentan. 


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fein  ^opfen  tamf  unb  nur  in  bcr  SRitte,  wo  feie  Sßinbe  ityren  nachteiligen  (Sin? 
fluf  nicht  mehr  äußern  fonnten,  habe  ich  eine  mäffige  (Smbte  erhalten. 

Sanbwirtr/fchaftölehrer  3er J° 9«  ^  ©egenb  von  §er3brucf  ift  befanntlich 
ein  fehr  hügligeft  Sanb,  unb  an  biefen  £üge(n  finbet  man  lebiglich  ben  £opfen  an* 
gebaut.  Die  bortigen  Sanbwirthe  behaupten,  baß  er  webet  in  ben  Iftieberungen, 
noch  auf  ben  §ör)en  gut  fortfomme,  weil  bie  rauhen  SBinbe  ju  nachteilig  auf  ihn 
rinwtrfen,  unb  babur$  nicht  allein  bie  (Srnbte  gefafyrbet,  fonbern  auch  bie  DualU 
tät  be$  $opfend  eine  fd>lcct)tere  »erbe.  (Sin  jweiter  ©runb  ifi  auch,  baß  bec 
£opfen  einen  günftigen  Gtfnfluf}  be6  ©onnenlichteG  l^aben  muffe,  um  jur  vorzüglich* 
ften  Dualität  ju  gebeten.  92un  fehlt  aber  auf  bcr  §6^e  bie  SBirfung  be$  6on* 
nenlicr/ted,  »eil  bie  6tämme  einanber  befchatten;  in  bie$iefe  fann  aber  ber  ^opfen 
nicht  Qtbaut  »erben,  »eil  bie  9caffe  unb  ber  9cebel  bem  £opfen  »orjugGwrife  fdjäb* 
Her)  »erben,  unb  namentlich  ber  SRebeltfyau  in  ben  Srjälern  ben  #opfen  leidster  unb 
häufiger  trifft,  als  auf  ben  £ügeln. 

2ßirtl)fd[)aft6ratb  §ofmann.  Der  9tebeltt)au  ift  ber  größte  geinb  fce3  Hopfens, 
aber  nur  in  ge»iffen  Sagen  unb  gu  gewiffer  3ahre$jeit;  in  Serreff  ber  ftrage, 
reo  man  ben  $opfen  bauen  fotl,  auf  ber  (Sbene  ober  auf  £ügellanb,  fo  muß  ich 
bemerfen,  baß  »ir  taufenb  unb  taufenb  Pflanzungen  haben,  ;wd  ber  ^opfen  in  bie 
Gbene  gebaut  ijl,  unb  gerabe  bie  befte  unb  fünfte  Dualität  bavon  gewonnen  »irb. 

9littergut$beft$er  91  ob  er.  Die  ©egenb,  in  ber  ich  wohne,  ift  4  —  5  ©rabe 
norbticher  al6  ÜRünchenj  ba  wirb  auf  einem  großen  Sorfbrucbe,  ber  ungefähr  %U 
ober  ■/»  □  SReile  umfaßt,  «§opfen  gebaut,  unb  jwar  auf  12  — 15  <5?cr)uh  mächtU 
gern  Xorfe;  bie  Sage  ifi  uiebrig,  ber  ©oben  moorig  unb  nafj,  unb  fleht,  gewöhnlich 
nur  jwei  €chuh  ober  bem  Sßafferfpiegel,  oft  noch  tiefer,  unb  man  r)at  unfern 
«£>opfen,  fo  viel  ich  weif,  noch  immer  gefauft.  freilich  ftnb  bie  Srauer  in  meiner 
©egenb  nicht  fo  bifficil,  wie  bie  h^fa™*  i$  felbfi  habe  auf  folchem  ©oben  $opfen 
gebaut.  — 

2anbwirthfchaft6lehrer  3**309-  Stuf  freier  (Sbene  ift  ber  Sufijun,  bei  weitem 
nicht  fo  fiarf,  ald  in  einem  enggefchloffenen  Xfyalt,  unb  wir  fanben  h^ftg,  baß  h^ 
bie  £opfenanlagen  nicht  gebetyen,  unb  bie  Prari*  ber  Sauern  gibt  bad  befte  3CU8* 
nif ,  warum  fte  nicht  in  foichet  Sage  bauen ,  inbem  fte  auch  bie  Kiebenmgen  ba^u 
verwerteten,  wenn  fte  bem  ^opfenbau  entfprechen  würben.  — 

9Jittergut$beit&et  91  ob  er.  3ct)  muß  noch  bemerfen,  baß  bad  Älima  auch  in  meiner 
©egenb  fo  rauh  ift,  baß  bie  Pflanzen  vom  fpätern  ftrütyjahr  total  erfroren  ftnb, 
wa6  felbft  fdjon  in  Witte  bed  6ommerd  fc^ar),  unb  ba  finb  e$  bie  jarten  Pflan* 
gen  jurrft,  bann  bie  Äartoffel;  aber  beim  Jjpopfen  war  bief  noch  nicht  ber  $ad. 

Pfarrer  ©tigelmavr.  3cf)  glaube,  bap  edbefonberd  bie  Sage  an  ben  $iu 
geln  ift,  welche  bem  ÜBodngacher  £opfen  dne  folche  ©üte  gibt,  di  wirb  in  ber 
2Bollnjact)ergegenb  mit  (Srfolg  gebaut,  unb  3War  nicht  auf  Sergen,  fonbern  auf 
Mügeln,  wo  er  gegen  ben  SBinb  beffer  gefchü&t  ifij  eine  niebrige  Sagejwürbe  bie* 
fem  ^opfenbau  gewiß  nicht  zuträglich  feon. 


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208  fflerfaaMMe«  *tt  Stcfctfcaii^fftioE. 

Hber  au$  auf  SRoorgrunb  getdl^  berufen,  j.  35.  in  ber  ©egenb  von  Sßaffer* 
bürg ;  nur  bie  Dualität  ifl  nid&t  fo  »orjfigli^.  (Sollet  £opfen  ff*  oft  in  meine 
je&tge  ^timat  gefommen ;  wir  legten  einen  Hopfengarten  an,  unb  bie  trfte  »nlage 
gibt  feljr  gute  Hoffnung,  obfdwn  e«  9Roorgrunb  ifl.  — 

Der  I.  #err  ©orfianb.  SBir  Robert  gehört,  bap  ber$opfen  nur  auf  £öf)m 
gedeihen  foü",  wtyrenb  auf  ber  anbern  ©eite  geltenb  gemalt  wirb,  bap  er  auf  9He* 
berungen,  felbfl  auf  9Roorgrunb  mit  93ortt)eil  gebaut  »erben  fann.  3$  gl«»be,  biefe 
»nFt^ten  laffen  ft$  vereinigen.  3m  3il>cintr>atc,  ba*  fel>r  breit  ifl,  wirb  $opfen 
mit  JBortyeil  gebaut,  wäfrenb  in  SWeberungen  ber  engern  3$5ler  bie  $opfenanla* 
gen  ntdjt  gebeten  wollen.  Diefe«  ifl  wa$rf$einlie$  wegen  be«  9J?c^ltt)aurt  ber 
fruX  —  So  Ifl  e*  mit  bem  ©$u$c  gegen  ben  ffiinbj  wa6  an  einem  JDrte  al« 
6$ufr  au«rei$t,  genügt  in  einem  anbern  JDrte  nid^tj  €d>ufr  »or  ffiinbe  will  aber 
ber  £opfen  $aben,  fo  viel  geltet  au<3  allem  Ijervor. 

gr^r.  v.  SEBelben.  2Bie  fommt  e«,  bap  ber  $opfen,  wie  »ir  fetyen,  fo  gut 
unb  in  auperorbenrli^er  Duantität  an  glüffen  gebeizt,  wie  j.  33.  am  3nn,  am  8e$ 
ic,  welche«  ba&inreiffehbe  ©ebirgdflrome  finb,  unb  wo  ber  fcuftjug  Wr  fatf  W 
«Ifo  föeint  Ijier  eine  Wobififation  möglich  ju  fevn. 

JDefonomiebeftyer  6$äfer.  Seit  6  Sauren  r)abe  id>  felbfi  einen  Hopfengarten 
angelegt  unb  bur$au«  erfahren,  bap  ber  £opfen  auf  Hieberungen  wie  auf  £tytnv 
gen  unmittelbar  an  ber  Donau,  wo  ber  ©trom  grope  Ärümmungen  ma$t  unb  ber 
Sufijug  fetyr  ftorf  ifl,  bo$  fefyr  gut  gebeizt.  Die  ?age  meine«  Hopfengarten«  ifl 
auf  einem  Keinen  #ügel  an  ber  Donau,  etwa  400  ffup  über  bem  SBafferfpiegel. 
Der  £opfen  ifl  fefyr  fdrtn. 

3n  Seublifr,  auf  bem  ©ute  6r.  GrceHena  be«  £errn  SWinifler*  $reu)errn  von 
©ife,  würbe  $opfen  angelegt  in  Stieberungen  unb  auf  $öljungen,  unb  ber 
4?opfen  ifl  Ijier  von  gan§  vorjüglic&er  Dualität.  (£«  fommt  alfo  nid)t  auf  bie£o> 
ber  Sage  an,  nur  ber  gehörige  6d)U$  gegen  bie  2Binfce  f$emt  mir  vom  beflen  (Sin/ 
flup  ju  febn. 

SBirtyfdjafteratt)  $ofmann.  3$  glaube,  e«  finb  föon  verriebene  ©eweif« 
gegeben  worben,  bap  ber  $opfen  auf  9?ieberungen  unb  jungen  gerfol);  ba«  Sie* 
fultat  bürfte  ba&er  baljin  getyen,  bap  e«  nur  gewiffe  ©egmben  flnb,  wo  bur$  ben 
gehörigen  Suftjug  bie  f(^äDli(^en  (Sinflüffe  ber  «tmofp^dre  entfernt  »erben.  3n  3^4* 
lern  gerätr)  ber  ^opfen  bann  ni$t,  »enn  ftc^  3nfeften  bilben  unb  tyäufig  9We^t^au 
eintritt ;  er  gebebt  aut^  ba  immer,  wenn  nur  bie  fonfligen  SSebingungen  gegeben 
finb.  — 

».Sujanovic«.  Die  wfölebenen  «nfi^ten  über  bie^age,  bie  bem  $opfenbau 
geb€it)lid>  unb  3iiiräglii$  ifl,  feinen  mir  bur(^  SJeifpiele  anberer  Äuüuren  anfgeflArt 
werben  au  tonnen.  34  meine  bie  Dbflboumtultur.  <£*  treten  verf^iebene  Umflänbe 
ein,  bie  mit  bem  $opfen*au  eine  »olle  $arolelle  aie^en  laffen,  unb  man$e  8emer^ 
rungen  »on  gropem  3ntereffe,  bie  un«  über  ben  $opfenbau  mitgeteilt  worben  finb, 


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laffen  fi*  bu*fläbli*  ™f  Wfultur  antoenben,  unb  bie  ©emetfung  be*  8rl>rn. 
».  »elfcen,  baf  ber  ^opfenbau  fl*  au*  in  jene*  ®egenben  au*jriej>ne,  bie  bon 
giüffcn  bur*fMmt  ftnb,  Idft  ft*  au*  ganj  »oüfomraen  r,ier,er  bejie&en,  inbem  ge* 
rabe  bie  befanntefren  SBeinbctfle  immer  an  ben  Ufcm  großer  glüffe  liegen,  j.».  am 
Stop  ber  guten  Hoffnung,  am  9tfyein  u.  f.  ro. 

Die  £ügellage  if*  ben  SBeingärten  ganj  befonber*  aebttyti*,  nut  ni*t  ba, 
too  bie  6töcfe  bei  bet  «Hnterfdlte  bem  «tfrieren  m  ber  «rbe  au«geTe*t  ftnb.  So 
alfo  ber  $opfen  fortfommt,  ba  tarn  au*  ber  ©ein  fortfommen,  fa  ferne  bie  ©e* 
f*affn*eit  be*  ©oben*  r>ier  eine  $aralele  juld^t. 

ffranf.  3*  bin  mit  bem  $opfenbau  felbfl  fo  genau  ni*t  befannt;  i*  be* 
fae  nur  eine  Heine  ^opfenanlage,  auf  jiarf  fanbigem  ©oben  mit  ÄaK,  bec  »on 
Duetten  bur*jogen  ifi,  wo  ber  »Übe  J&opfen  mit  grofer  Uebpigfeit  tod*«.  — 

3>a  i*  bie  »Äffe  für  f*dbli*  fjielt,  fu*te  i*biefc  austilgen;  inbeffen  bütfte 
biefe*  ein  gingerjeig  fei?ny  bap  ber  £opfen  au*  in  ttaffen  Sagen  gerd*,  n>enn  ber 
»oben  fe&r  tiefgrünbig  ift  - 

fr*r.  r>.  61  ofen.  8i*t  weit  bon  Simba*,  auf  bem  ®ute  be*  ©rafen 
$aumgacten  in  (Sring,  rod**t  $opfen  in  au«geaei*neier  ^Quantität  unb  bte 
©arten  fmb  ni*t  Weit  Dom  Jitnttrome  entfernt. 

HitterauWbeftyer  ».  S*»arj.  ©ei  biefer  frage  muffen  befonber«  bie  JDrte 
cntfd;riben,  »o  ber  $opfen  am  meiflen  unb  befren  tod*«t,  unb  biefe*  ifi  in  ©patt 
unb  in  6aafc.  £ier  Wieb  ber  $opfen  auf  £ügel  gebaut,  unb  er  ift  gef*ü$t  gegen 
ben  ©fnb.  — 

Seim  $opfen  ma*t  bie  Dual it dt  bie  $auptfa*e  au«;  ber  $opfen  toä*«t 
im  6anbe,  im  SRoor,  im  Seien,  abei  bie  Duaiitdt  befHmmt  bie  befic  Sage. 

$er  I.  $err  Sorftanb.  SBir  fommen  nun  jur  frage,  toel*e*  ifl  ber  befre 
©oben  für  ben  $opfenbau,  unb  mann  muf  biefer  juberener  »erben?  S^eiftoeife 
würbe  biefe  frage  antieipirt. 

2Birtftf*aft0tau)  $ofmann.  8lö  ©oben  ifl  bermübe  ©anbboben  am  heften ; 
bie  Xiefe  muf  aber  arofj  fet?n ;  benn  ber  «£>opfen  ret*t  minbeften«  3  8uf  in  bie 
Örbej  t&  ifl  aber  au*  notfjroenbig,  ben  ©oben  ju  rigolen.  SBir  Annen  efl  übti* 
gend  bur*  Pflege?  bat)fn  bringen,  bafj  mir  eine  breifa*e  (Srnbte  erhalten.  Der 
.£>opfen  gebeizt  au*  im  f*meren  ©oben.  3nbeffen  ^aben  fomparatit»e  93erfu*c  in 
©aafc  ergeben,  ba^  ber  ^opfen  im  (Sanb  immer  beffer  ifr,  aI6  i>er  im  ferneren  ©o- 
ben  >  er  ift  milber,  babei  mehliger  unb  f*öner;  2)ie  Anlagen  beftnben  fi*  in  ©1^ 
men  auf  t>erf*tebenen  ©obenarten,  vom  roeifjen  fanbigen  ©oben  bift  jum  f*n>erflen. 
%k  Slbjrufung  aber  bilbet  ft*  fo,  bap  je  fri*ter  bie  Sage  i^,  um  fo  f*ärfer  unb 
f*Ie*ter  mirb  ber  $opfen.  —  9Bir  bürfen  übrigen«  nur  ben  ©cgenben  na*ger)en, 
roo  ber  befle  ^opfen  gebaut  toirb. 

©ermalter  ©  e  <t  e  r.  3n  ber  Wtyt  »on  ©amberg  unterliegt  ber  $opfenbau 
einer  fe^c  foigfdlngen  Äulturj  er  mirb  bort  mit  ber  $ade  beljanbelt. 

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210  ©erfyanblnnfl«  ber  8Uf«baiu6frt<en. 

©efonomiebeftfrer  ©rtäfer.  3>a*  gefdjiebt  au$  in  fteuburg,  wo  ein  2e^nu 
boben  iji,  unb  bie  (Srbe  2—3  $n#  gelodert  unb  burdjgeljijtylt  wirb.  3>er  $opfen  ift 
bort  bon  bofjuglicfcer  Dualität.  Cr  bürfte  nod>  4>emtfd>cn  93ergleicr)en  ju  einem 
bei  etßen  gelten. 

9Ran  fyat  au$  bie  SBaljrneljmung  gemalt,  t>a#  ber  £opfen  auf  benienigen 
Verfem,  welche  re$t  gut  unb  fleißig  bearbeitet  würben,  um  12  —  15  $ßrjt.  me&r 
Del  enthalte«  $ai,  al«  bon  benjenigert  «etfern,  wo  bief  nic^t  gef$a$.  — 

fcrljr.  b.  ©umppenberg.  3u  ben  jum  £opfenbau  gan§  geeigneten  ©oben, 
möchte  f$  no$  ben  alten  $olj<  ober  SÖalbbobeh  reinem  3$  $abe  felbfl  SBer* 
fud>e  mit  $opfen  auf  folgern  au«gerobeten  »oben  gemalt  <&r  ift  barauf  fet)r 
üppig  gewadtfen,  beburfte  feinet  flatfen  2>ungung,  Unb  gab  bo$  eine  rei$li$e 
ßrnbte   

«Kill  Vit.  i 

©erwartet  Grefte Ie.  3d>  muf  baffelbe  betätigen;  au$  bei  un«  ift  ber  $opfen 
auf  au«ge^odtem  fflalbboben  bortreff!i$  geraten.  — 

Pfarrer  ©tigelmabr.  3n  2BoHnja$  wirb  bet  £opfen  burd)ger)enb«  auf 
folgern  »oben  gebaut.  <J*  würbe  nämli<j>  bie  frühere  ©emetnbe>ffialbung  bertfcrfU, 
ba«       geflogen,  unb  nun  ffcfjt  topfen  barauf.  - 

®raf  b.  Butler.  3$  tyabe  #nfi$flid>  be«  $opfenbaue«  fcfcen  eine  15fln> 
rige  (£rfar)rirag,  unb  babei  gefunben,  bajj  t»on  meinem  aanjen  $epfenbau,  welker 
ungefähr  40,000  €tangen  umfaft,  ber  auf  niebrigen  «bangen  ber  befte  ift,  befon* 
btt«,  »o  ber  ©runb  fo  tief  ift,  baf  er  2  —  3  ©dnit)e  ba«  Einbringen  ber  SBBurjrf 
gemattet,  unb  wo  ale  ©runblage  SNergel  ober  biel  Äalf  bortjanben  wat.  Tu  t)at 
fte^  fowoin*  in  Duantltät  al«  Dualität  ein  fet)r  gute«  ®ewä$«  ergeben,  dagegen 
l)at  aud>  auf  bet  ^>öt>c  ber  $ügel,  wo  ber  €anb  mtt  weniger  ?et)m  bermfföt  war 
ba*  (frträgnifr  fowoljl  in  ber  einen,  al«  anbern  $ejierjung  na^gelaffen. 

9Bitfr)fd>aft6ratr>  $ofmann.  JDiefe  Semerfung  ift  fet)r  intereffant,  weil  idr) 
nie  <@opfen  auf  Äalf beben  gefunben,  ein  93ewei«,  baf  bie  fßftanjen  unter  gewiffen 
9Jerr)dItniffen  in  anbern  ©egenben  in  ganj  entgegengrfevtcr  Söcifc  qebriben.  ~ 

5>et  1.  $ert  Sorftanb.  Stuf  äJfufcfcelfalf  in  auftgeftoeften  SBembergen  Ijabe 
id>  aUerbing«  Hopfen  bauen  fernen ,  bad  @rbrei$  war  aber  mehrere  %v$  tief. 

6efretär  9?  a  1 1?  r)  o t  ft.  SÖtan  fcat  bä  un«  in  Sdjweben  fdjon  feit  150  Sauren 
Hopfengarten  anzulegen  angefangen;  anfangt  würbe  ber  $opfen  gepflan|t,  bann 
gebüngt.  (56  ift  bei  un«  Sitte,  bie  Staate  mit  Saub  ju  frnlent,  mit  bem  übrig 
bleibenben  ^ol^weigen  bfiugt  man  bie  Hopfengärten.  SR  an  \)at  nun  bie  ^epfen* 
Anlagen  immer  weiter  im  $anbe  ausgebreitet  unb  jwar  bon  3n^r  ju  3<u)r,  unb  wir 
^aben  ht  ber  3tyu  naef;  änwenbung  biefer  2>fingung  bie  f^ön^en  Hopfengärten, 
bie  ie  erifHrten.  — 

Sanbn?irtr)fd^aftöler)rct  3 e ^3 0  9-  Äuperbem,  waö  öorgefommen  ifi,  fdtjeint  noü) 
Wichtig  ju  fe^n,  ju  erproben,  wie  rigolt  werben  mufj ,  ob  ein  «Steffel  ju  bftben  ift, 
wo  bie  6töde  ^ineinfommen,  ober  fogenannte  Laufgräben  gebilbet  werben  fonnetr 


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ober  ob  enbli<$  ba*  ganje  8anb,  Welche«  mit  £opfen  bepflanjt  Werben  wiu*,  rigolt 
werben  foll? 

3$  felbft  $abetynji<f)«icf>  be«  £opfenbaue*  feine  «rfatyrungen  gemacht;  bo$  ftnb, 
mir  bie  widjrtgjten  $due  bet  Ärt  befaitntj  e«  wäre  wlrflt<$  widrig  ju  erfahren, 
welche*  bie  befte  8tc!  unb  5Beife  bei  ber  £opfenanlage  Wdre,  ob  blope  Äeffel  ober 
Saufgrdben  im  □  ,  ober  ob  ba«  gange  $opjenlanb  rigolt  werben  fofl? 

©raf  o.  Butler.  3$  famt  au$  in  biefer  ©ejiefcung  eine  (Srfafyrung  an< 
fü$rem  3$  lief  ndmli$  von  meinem  Hopfengarten  befyuf*  gröpern  Ertrag*  einen 
gangen  Serrain  rigolen,  urib  gwar  auf  2i  S$u$  Siefe.  Um  nun  aber  biep 
burc^fu^ren  gu  Wimen  mar  eine  auperorbentli<$e  Duantitdt  Dänger  nou)weribig, 
mel^e  i$  anfangt  nidfyt  fo  ffreng  beregnete.  3$  mar  baljer  gegwungen,  einen 
Xfytil  ungebüngt  liegen  gu  laffen.  fluf  biefem  Steile  wud)S  nun  ber  £opfen  fetyr 
f$le$t,  unb  e«  wdre  mir  nid&t«  übrig  geblieben,  aW  au<$  $ier  ben  erforberlictyen 
Dünger  anjuwenben.  Da  nun  biefe«  ein  ©egenftanb  ift,  mit  meinem  feljr  öfono* 
mif$  gu  SBerf  gegangen  »erben  mup,  fo  faim  idj  auf  einen  SJerfudfr,  um  ben  ©e* 
brau*  be«  Dünger«  o^ne  3ta$ü)eil  mafiigen  gu  fJnnen.  3$  liep  ©räben  ma* 
djen  t>on  3  ©$u&  Seite  unb  2*  Siefe,  liep  ©alberbe  bareintegen  unb  barunter 
etwa«  Dünger  miföen.  3n  biefe  ©ruben  legte  i<$  bann  bie  genfer  •  unb  biefe  3Re* 
tr)obe  $at  meinen  Erwartungen  »oUfommen  entfprodjen.  — 

2ßtrtI)fd^aftÄrat^  £  o  f  m  a  n  tu  Da6  Rigolen  $at  nietyt  ben  3*?«*/  *>ap  b«  $flan* 
je  fo  tief  unter  bie  Erbe  fömmt.  Die  gute  (Srbe  mup  immer  oben  bleiben,  bie 
tiefer  getyenben  Sßurjcln  ftnb  ofjneljin  Sßfaljlwurgelri,  unb  ee»  genügt,  wenn]  fie  Ijinldng« 
lieb  geud^ttgfeit  ^aben,  fta)  gu  erndljren,  namentlich,  wenn  trodne  3^t  eintritt» 
SBenn  bie  gute  (Erbe  1—1$  @$ut)  betrdgt,  fo  genügt  ed.  — 

Unb  ba*  Rigolen  ge$t  auf  eine  fefyr  leiste  Sltt:  man  töpt  ndmlidj  einen 
©raben  machen  fo  tief/  al£  man  tyn  fyaben  wiUj  am  beßen  ift  eine  liefe 
*on  2i  gup,  bann  fdtfdgt  man  einen  6d>u&  bo$  guten  SWergnmb,  nimmt 
bann  einen  $fuig  unb  aefert  biefe  Stufen  nae$  unb  na$  herüber;  fo  oft  man  nun 
ben  ganjen  Ütyeil  biefer  (Srbe  beruber  geworfen  $at,  wirft  man  wieber  einen  $f?eU 
mit  bem  $flug  hinüber,  fo  bap  bann  in  ber  Siefe  bec  f$le$te  ©runb  bleibt,  Jebod) 
in  lotferem  3uftanb,  welker  bann  im  ffiinter  glei^fam  ein  ÄeferDoir  §ur  ©ewa^rung 
ber  8eu$tigfeit  bilbet. 

©raf  Sutler.  3c^  !ann  noä)  ein  alnüi<§e3  Serfa^ren,  welc^ed  ic^  er< 
probt  $abe,  nae^weifen:  SBenn  ber  ^opfen  aufgetragen  ^atte  unb  audgebaucn 
werben  mufite,  wobei  eine  neue  Hnlage  not^wenbig  war,  liep  ben  9oben  1—2 
3a^re  ru^en,  baute  jeboc^  Äornfrue^t  barauf  mit  tynwenbung  fiarfer  Düngung. 
2Bar  bie  ^opfenanlage  nun  wieber  gemacht,  fo  liep  ic$  ben  gangen  Serrain  mit 
bem  fogenannten  53cabantet  *  $ßug  bearbeiten  unb  jwar  in  einer  Siefe  Pon  Ii— 2 
€<bu^.  Der  «oben  felbfl  war  lehmiger  6anb.  SBon  Wefem  «erfahren  %m  i$ 
einen  fct>r  guten  Erfolg. 


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212 


©fr^nblungcn  bet  Slderban^fftien. 


Hinfltylty  M  ©njluffe«  ber  SEBinbc  unb  6rütme  tpU  jd>  ju  meinem  9?a*< 
tljeile  riele  «rfatyrungen  gemalt.  Sluf  einem  Steile  meine«  $opfen$gartend  oefanb 
ft$  eine  fRei^e  «fajienbaume,  wel$e  auf  ben  Hopfengarten  Ratten  warf;  i<t)  lief 
beff>alb  bie  ©äume  abbauen,  unb  bie  golge  ba»on  war,  baf  bet  #fpfett  iO-r-12 
©$iu)  writ  jebe«  3a$r  gegen  ben  anbern  Xtyi[  jurikfblfeb.  $iefe«  »eraniafte 
mid)  wieber  Säume  pfianjen  ju  laffen,  um  ü)n  wiber  bie  natyljeiUgcn  ginflüfte 
bet  ffiinbe  ju  fd>ü$en.  — 

2Bfru)fd>aft«rat&  ^ofmann.  <5e|>en  (Sie  am  Stonbe  bet  Slnlage  ben  $oj>f<n 
2—3  &ikn  bitter,  unb  geben  @ie  tyier  metyt  Jünger,  fo  erreichen  fie  benfelben 
3wetf.  — 

ÄunfigÄrtner  <S$itfler.  9lm  SBefierwalb  würbe  bec  £opfen  mit  gutem  <8u 
folg  gebaut.  2Ran  ma$t  tn'er  ?ö$er  von  »ier  guf  ©reite  unb  btei  guf  Stefe, 
bringt  guten  $ünger  binein,  unb  pflanjt  bann  im  $riu)jafc  ben  Scc^fcr,  $a«  9lu 
golen  gefäietyt  burd>  ba«  ganje  gelb.  — 

35er  I.  Hr-  SJorftanb.  Sei  ben  «Reben  ift  ber  nämliche  $aU  »or&anbeit 
Sfud)  bei  ben  Seinbergen  $at  man  e«  t>erfu$t,  ©ruben  ber  Slrt  ju  ma$en,  allein 
na$  wenigen  3al>ren  würbe  ber  6tod  gelb.  SRan  glaubte,  e*  fei?  ber  Umftanb 
baran  föulb,  baf  ba«  ©e^nee-  unb  föegenwaffer  auf  bem  fonft  fejien  ©oben  weg* 
flof ,  »Äbrenb  e«  fldt>  in  ben  lotfern  ©oben  tyineinjog,  fid>  ba  fammelte,  unb  bie 
(gtotffäule  nad>  ftd>  jeg.  2>ur$  ba«  9lu«graben  ton  Sötern  in  feffcra  Sanbe  wur* 
ben  ba,  wo  ber  ©oben  trify  fef>r  burcfclaffenb  ift,  Safferbe&aiter  gebilbet. 

ftrljr.  ».  SBMlw^irti  SBidjtig  Ware  e«  bodf»,  ju  erfahren,  ob  benn  ba* 
SUigolen  burdjau«  notljwenbig  fcp  für  bie  £altbarfeit  be«  Ho*>f*«*>  ober  ob  blejje 
©ruben  genügen? 

SGBirt^afteraU)  ^ofmann.  ©ruben  fmb  ba  genügend  wo  ber  ©oben  nid>t 
ju  jiar!  ift,  unb  geudjtigfeit  bur^bringen  fann.  §in  fmb  fte  fogar  »on  befkm 
folg ;  e«  fommt  bat>er  auf  bie  inbfoibuelle  ©eföaffentyeit  be«  ©oben«  an. 

Äunftgärtner  6  elidier.  3df>  muß  nad>trägli<$  ju  meiner  Sleufferung  $inju* 
fügen,  baf  unfer  ©oben  jiemlid>  fteinigt  ift,  welker  ba«  Saffer  burdjlaft.  — 

»jjrofeffor  ^  off  mann,  «uf  lorfern  ©oben  foH  man  ni$t  einmal  xU 
golen.  @«  gibt  ©oben,  bie  manchmal  efne  Trufte  tyaben,  unb  wenn  man  fie  ourd[>* 
bricht,  fo  Derftfert  barin  ba«  SÖaffer  bap  man  Weber  ©etreite,  ned)  ^»opfen  barauf 
bauen  fann.  Uebcrljaupt  ift  e«  notywenbig,  ba^  man  ben  ©runb  genau  prüfe, 
©eira  f^Werem©oben  ift  ba«  SUigolen  immer  not^wenbig;  bagegen  l>at  man  in  Gng* 
lanb  traurige  (Srfabrungen  gemalt,  weil  man  bort  allenthalben  rigolte.  — 

Defonomierat^  SBalj.  «u(^  tc^  fann  eine  (Srfatyrung  anführen,  befi^e 
einen  Hopfengarten  von  9Rergelboben  mit  Äeuperformarion.  3$  lief  grof  e  8öd)cr 
graben.  ÜÄein  Sttat^bar  tt)at  nk^tö.  9Bie  er  ben  £opfen  einfette,  ladete  id>ü)n  au«, 
weil  man  allgemein  fagte,  ba§  ber  Hopfen  rigolt  werben  müf  te.  Äae^  einigen  Sau- 
ren fal>  i<^  aber,  baf  mein  9«la^bar  einen  grofern  (Srirag  babe,  al«  i(^,  ungeatbtet 
bet  fleißigen  ©earbeitung.  ©pdter  legte  ic^  wiebet  einen  neuen  Hopfengarten  an, 


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Wtln  $ct>fetrt>«n. 


213 


unb  $wae  auf  lehmigen  hobelt  &on  Siaäformation,  unb  liejj  blof»  Wc$er  graben. 
Später  babe  icfc  breifa$  gepflügt  mit  ben  fogenannten  ©chmetjiföen  Sßflug.  $fe 
Sage  btffelben  ift  auf  einem  fublfcfcen  £üget.  $ie«  mar  ber  Ertrag  be«  $opfen* 
größer,  alö  id>  badete. 

©raf  *.  Sutler.  E*  ift  gefragt  worben,  mann  beim  ba*  gänjudje  Rigolen 
notfcwenbig  feg.  £ier  ftyefot  mir  vorder  entfcbieben  »erben  ju  muffen,  mie  bie  im* 
lere  Sage  eine«  ©oben«  befctyaffen  feg.  Sefmbet  ficfc  ber  Hopfengarten  auf  einer 
«nf^e,  bat  ba*  SBaffer  einen  &inlanglid>en  »bflufi,  fo  merben  (gruben  genügen 
unb  ftnb  att$  an  fl>rem  $lafce.  2Bo  aber  ein  naffer  »oben  ift,  unb  ba«  SBaffer 
ftd)  anfammelt  in  ben  ©ruben,  ba  ftnb  fie  ni<$t  genügenb;  benn  bie  geu$tigfeit 
bringt  in  ben  ©tocf  bed  £opfen«,  wobur<$  biefer  notywenbig  ©c$aben  leiben  mufj. 

$ie  jweüe  frage,  auf  bie  e*  anfommen  wirb ,  ift  bie  über  bie  $Beföaffent)eit 
be*  untern  ©runbe*.  3ft  au$  ber  untere  ©runb  von  fernerem  Sefmi,  melier  bie 
$äffe  ni$t  lei$t  bur<$läjit,  fo  merben  bie  2ö$et  nidjt  genügen,  benn  bie  SSnrjeln 
be*  $opfen*  getyen  befanntlicfc  feljr  tief.  2>a  aber ,  wo  ber  Soben  feine  ut  grofje 
SefHgfeit  .fyat,  unb  bie  Keinen  $t)eile  ber  SBuraeln  leidet  hineinbringen  fönnen,  wirb 
man  mit  ber  Zulage  oon  ©ruben  audretcfyen.  — 

mittcrgutabeft&er  $  ei  ermann.  Da«  ftajolen  ij*  eine  feuere  Arbeit  E* 
bärfte  in  sielen  BäUm  genügen,  ben  ©djwerjfcfren  «Pflug  zweimal  naefc  einanber  unb 
bann  einen  Itutergronbs^flug  ober  £aden  folgen  ju  laffen.  Huf  blefe  Söeife  wirb 
au$  fein  rofjer  ©oben  &eraufgebracr;t. 

©er  I.  $err  SBorftanb.  SQBir  fommen  nun  jur  frage,  wie  weit  foH  ber 
£opfen  gebaut,  alfo  in  weiter  (Entfernung  bie  6tangen  gefteeft  werben? 

2Öirtr)fd>aft6ratl)  £ofmann.  SEBie  e$  auf  bie  93erfd?iet>enr)cit  bce»  33obenS, 
auf  bie  Derfc^iebene  Äuttur  unb  Sage  bcöfelben  anfömmt,  ob  ein  4?opfen  gut  ober 
f<r)lec^t  Ift,  fo  ift  e$  au<$  bei  ber  Entfernung  bed  Stuöfe^en*  bed  £opfen$.  SBir  haben 
in  ben  9lieberlanben  £opfen  t>on  7—8  frif  (Entfernung.  99 ci  und  in  iöö^men  betragt 
in  manchen  ©egenben  bie  Entfernung  2 — 2'/s  frtfi,  wobei  bie  ©langen  fet)c  Hein 
ftnb.  $ier  ift  au<$  nod)  ber  Umftanb  oon  Einfluß  ob  bie  ©langen  tfyeuer  ober 
wohlfeil  ju  befommen  ftnb.  2)ann  fommt  aud)  ber  Soben  in  $3eh*ac$t.  3jt  ber 
©oben  feft,  fo  fann  man  größere  Stangen  gebrauten.  Ebenfo  fbmmt  auf  bie 
©üte  bed  99ob«n6  an,  auf  fd)(ed>tem  »oben  werben  bie  ^opfenreben  ft$  nic^t  fo 
weit  tyinaufranfen,  al6  wie  auf  einem  guten.  Slucfy  ift  ee»  nottywenbig,  baji  bie 
©pifce  bed  4jopfen6  auf  eine  gewiffe  ^dr)e  hinaufreicht,  fo  wie  eine  gweef mäßige 
Entfernung  beobachtet  werbe,  bamü  bie  ©pü)e  oon  ber  @onne  bedienen  werben 
fann.  ffiitb  bad  ^äubc^en  nic^t  von  ber  (Sonne  befc^ienen,  fo  bleibt  e6  flrün  unb 
^at  nity  bie  t^ilbc,  wie  anbere,  bie  im  ©onnenfdjeine  flehen.  2)ie  $o"&c  ber 
€tangen  ftel)t  in  einem  befttmmten  SBecfyältni^  aus  Entfernung. 

^opfenftangen  oon  oier  Jtlaftern  werben  bei  einer  Entfernung  von  6—7  $uf 
genommen,  bei  ©langen  oon  2-r3  Äiaftern  ifl  biefe  —  2—27*  $uf,  bei  ©tangen 
bon  37,-3  Jttft.  2  ober  17,  guf.   «uf  ©tangenj  »on  mittlerer  £öfje  o^n# 


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214 


93fr^aakltt«9f«  bet  Ä<fetfcatt*<Se?tioa. 


gefä^r  18  ©djur)  unb  3'/,  €chuf>  Entfernung  gebetr)*  bet  #ov>fen  am  heften. 
2Baö  bie  $oljart  berfetben  betrifft,  fo  nimmt  man  am  entft>recf)enbften,  ©langen 
von  ftichtenr/olj. 

$inftchtlich  ber  Dualität  befinbet  ftcr)  bet  befte  $opfen  auf  bet  ©pn)e;  bat/er 
am  jroecfmäfHgften  bie  mittleren  ©rangen  fmb,  »eil  fte  mehr  S&ifcen  geben;  bei 
ben  niebern  »äre  bief  aCkrblngd  in  einem  noch  r)ö^erem  9Raf*e  ber  %aU,  bieje  aber 
toürben  ju  tr)euer  fommen. 

Külergutebeftber  t>.  ©ch»arj.  ©ei  Kmbetg  finb  bie  ©rangen  4  —  6  ©cf>ub 
»eit  t*on  einanber  entfernt,  unb  haben  eine  $ör)e  »ort  5  bi*  6  Jtlft. 

©utöbefoer  £  a  m  m  i  n  g  e  r;  Sei  JRiebenburg,  «euftabt  an  ber  Donau,  Siegen«* 
bürg  jteljt  man  bie  ©tangen  4— 4 */a  ©ct)uh  entfernt  —  jeboch  nicht  fron  grofer  $oT>e. 

Serwalter  «ßre^ele.  $er  $err  ffilrthfcr)aftetath  $ofmann  h«t  bemerft,  baf 
man  in  ©elgten  ben  £opfen  am  »eiteften  au«einanber  fefcej  e*  ifk  aber  befannt, 
ba£  Belgien  febr  I>oijarm  fft.  3$  r>abe  fie  immer  nicht  frt>r  hoch  gefehen,  h*<hfrn« 
20—24  $u£.  9Ran  hat  ben  ©langen  nur  bie  Entfernung  gegeben,  well  man  bet 
Ueber§eugung  mar,  bajj  unten  bie  grudjtbarfeft  bann  gröfer  »erbe;  wo  bie  ©tan* 
gen  boer)  finb  unb  eng  bei  einanber  flehen,  ifl  ber  (Erfahrung  gemäfi  nur  oben  bie 
grudjtbarteft  am  gröften.  — 

ffiirthfchaft«rath  $ofmann.  3<fc  glaube,  noch  auf  einen  Umftanb  aufinerf* 
fam  matten  ja  foUen.  ©ei  und  gefebieht  ber  $obfenbau  burebau«  im  D,  »a* 
nitt)t  bie  befte  fcorm  ifl  SBenn  man  brei  3irfel  bei  vier  ©tangen  macht,  fo  bleibt 
in  ber  Glitte  ein  bebeutenb  grof  er  «Raum  frei,  ©ie  finb  bann  auf  *ier  fünften  ju 
feljr  gebrängt,  »äbrenb  fte  in  ber  SWitte  unnüfc  audeinanbet  flehen  unb  ber  «uft  fcrei* 
gegeben  fmb.  SBenn  wir  bie  ©langen  in  ein  $>reiecf  au*fefren,  fo  roirb  ber  ©oben  am 
beften  benübt,  unbfie  gewinnen  bei  bemfelben  «real  um  >/6  mehr  Haum,  »ährenb 
Sicht  unb  8uft  am  ttortheilhafiefren  tytt  ein»irfen  tonnen.  3$  bitte,  Ja  ju  beach' 
ten,  ba$  biefe  Bonn  be«  9luöfe&en«  bei  anbern  ^flanjen,  namentlich  &anbelöpftan* 
aen  beobachtet  »irb.  SRit  einem  Dreier*  fann  man  überall  mit  *em  Neffen  anfangen. 

©raf  ».  ©uttler.  3*  erlaube  mir,  au  betmtfen,  baf  ich  ftyon  feit  10 
ren  meinen  $otfen  nie  anber*,  al«  in  3)reiecfe  auefefce,  benn  e«  bat  auch  bad 
©ute,  baf  ber  Sufoug  baburcr)  fer)t  beförbert  »irb,  nur  mufc  man  ba«  5>retecf  na$ 
ber  ©onne  fteHen,  ba$  fich  fo  »enig  al*  möglich  ©Ratten  bilbet.  «uf  tiefe  SBeife 
lann  man  beinahe  o^ne  Kacr;u)eil  um  »/♦  »flanaen. 

gonbwirt^aftdle^rer  3«J<>g.  3n  ber  ©egenb  »on  $er*brud  flnbet  man 
burc^aue  bie  Q  gorm ,  nur  in  ben  neuen  «nlagen  wirb  je^t  bfe  Owincunr  ange* 
»enbei  $infi*tlicr)  ber  Gntfermtng  fie^t  man  barauf,  bafc  man  biefe  bei  einer 
abbangigen  Sage  nic^t  fo  gro^  macf)t,  »eil  bie  ©onne  t>od>  lei$t  einwirf en  fann. 
SJlan  jinbet  r,ier  al«  mt<  Entfernung  4f/2  8uf,  nur  bei  ermaö  niebrigen  ßagen 
auef;  5  Buf   Die  ©tangen  feib^  r;aben  20—22  rjuf  $ör)e.  — 

Defonomierath  SEBala-  3*  mufl  bemerfen,  W  ich  bei  ber  «rdage  meine« 
Hopfengarten«  barauf  far,,  baf  bie  «inien  gegen  «Wittag  fo  liefen,  baf  bie  ©onne 
n  alle  Beirjen  fcheinen  tarnte,  n&mlicr)  in  bet  Dichtung  t>on  D?en  nach 


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3>tr  a  £r.  SBorfl^utD.  SBenu  £ovfenfl6cfc  gtcic^feUigc  fcreieife  btybcu,  fo 
föeint  bie  Sonne  bot  ganzen  Sag  in  ben  3»ifcfcnraum. 

§iemü  würbe  tote  Si&ung  beföloffen  unb  bie  n&tyir  auf  morgen  ben  4.  *ou 
7—9  Uhr  anberaumt 


©ritte  6i|ttttg. 
Breitag  ben  4.  £>f  tober  1844. 

£er  II.  £err  SBorfianb.  Erlauben  Sie  mir  jur  Ergänzung  be$  geftem  93e* 
fvrocfcenen  einige  (Erfahrungen  mttjut^eilen.  3$  pflanjte  4  Selber  Von  gleichem  Um* 
fange  unb  SBoben.  $uf  bem  erflen  treibe  waren  bie  (Stöcfe  3  $uj»  entfernt,  We 
Stangen  18—20  $ufs  lang;  auf  bem  gweiten  bie  Stöcfe  4$ufi  entfernt  bie  ©tan* 
gen  20 — 22  $ujj  lang;' auf  bem  britten  bie  $flanjen  6  $u{*  entfernt,  bie  Stangen 
22—24  $uß  (ang  unb  auf  bem  vierten  Ratten  bie  Stöde  8  ftufi  Entfernung  unb  bie 
(Stangen  eine  Sänge  von  24  —  30 

9latüeli($  war  bie  ftnjahl  bec  $ffanjen  aufkrß  öerfcfyieben.  —  $er  Ertrag 
aller  ©arten  würbe  in  iebem  3atyre  aufgejei^net  unb  in  unferen  lanbwirttyfctyaftif* 
cfyen  SBod^enblättern  befannt  gemacht. 

9a$  10  3ahren  fleUte  ic$  fämmfli^e  Ernbten  einer«  ©arten  jufammen,  unb  fafy 
ju  meiner  Ueberrafctyung ,  baß,  ber  Ertrag  aller  vier  ©ärten,  im  3)urd)f3>nitte  bei/ 
nahe  gleicJj  war  unb  nur  ber  leitete  einige  $funb  $ovfen  weniger  trug. 

Hc^nlicfye  Erfahrungen  l)aU  i$  auefy  mit  ben  Äartoffeln  gemacht  —  So  lange 
fidj  bie  dujjerften  SBurjeln  ber  ^flanjen  beinahe  berühren,  unb  alfo  fein  JRaurn  ber 
(Erbe  ober  vielmehr  nf$t*  von  ber  in  ihr  Iiegenben  Wahrung  unbemtyt  bleibt,  ifl 
jtemlidj  gleich,  wie  nahe  ober  ferne  bie  Stötfe  flehen. 

2Öic  gehen  jur  fcrage  über  ba*  Segen  ber  $opfen«5ec$fer  über,  unb  erfuc^e  bie 
£erren,  3hr*  Seoba^tungm  über  bie  8lrt,  wie  bie  Se&wurjeln  gefönitten  werben, 
übet  bie  $afyj  bie  fte  in  iebe  ®rube  unb  wie  tief  fte  btefelben  einlegen,  ober  mit 
Erbe,  beberfen! 

Verwalter  $ cc fiele.  Die  $ed?fer  werben  befannrlicty  au6  ben  ftarfften  2Bur; 
geln  genommen,  in  einer  Sange  von  6 — 7  ßoU,  man  fu$t  ^febei  bie  fräftigften  unb 
gefunbeften  fyerauft-  Söenn  fte  fehf  fearf  ftnb,  fo  wirb  nur  einer  eingelegt,  ftnb  fte 
aber  f$wa$,  jwei  au$  brei.  3)iefe«  ift  in  ben  2anbgeri$ten  »tc^ac^  unb  grieb* 
berg  ber  $aü*. 

2Ba*  bie  Siefe  anbelangt,  fo  legt  man  fle  ohngef&hc  1  gup  unter  bie  Erbe. 
2>ie  Erbe,  bie  um  ben  Stoc!  hetumgeföüttet  wirb,  lotfert  man  mit  ben  $4nben,  e* 
wirb  r)i*ju  bie  jartefie  Erbe  genommen. 

S93irthfdE)aft6rath  ^offmann.  3n  Böhmen  werben  bie  Hopfengärten  bei  ihrer 
Anlage  in  brei  ober  vier  E<fen  mit  fleinen  ?Pf»tfen  bejleeft.  ,  $ie  Einfrfrung  ge* 


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W6 


iBtrhaiiMtmgfn  fett  ÄdcrböM^ffticn 


fd>ie$t  in  eine  ©rube  bon  ungefähr  8  3oD  Siefe,  in  ber  Störung  gegen  SMttag. 
SKan  nimmt  fn'eju  bie  genfer  »on  ben  allen  ©Arten,  weil  fie  »on  ben  jungen  $flau* 
jeit  einen  fcf)lcd>ten  ^jo^fen  geben.  <5ie  werben  fobann,  nachbent  fie  dngefefyt  finb, 
o^ngefdljr  4  3oU  mit  dtbe  bebest.  SWan  nimmt  gewörjnlu}  brei  genfer,  benn  bief 
ifl  beffer  ;mb  fixerer,  weil  ein  ober  §wd  (Sefrtinge  ©runbe  gel>en  fonnen. 

Slnfang«  fft  bie  JBebetfung  oon  einem  3*H  genug,  weil,  n>enn  ein  Wegen  fömmt, 
fta)  eine  Ärufle  bilbet,  unb  bann  bie  jungen  Äeime  bei  tieferer  <5rbe  ni$t  bur$- 
bringen,  fönnten,  unb  bann  abbrechen  unb  fterben.  — 

Der  II.  §err  SSorflanb.  *u«  biefem  ©runbe  lafle  i$,  wenn  bei  bem  ffien* 
ben  —  SRajolen  —  fetjr  raur)e  Grbe  an  bie  £>berfiÄd)e  gebraut  würbe,  bie  ft$  mit 
ber  £anb  nity  jerfrümmeln  lüffc,  einige  <5<fcaufeln  botl  befferer  (Srbe  au«  bem 
nädjffcn  &tferlanbe  über  ben  $e$fer  werfen,  bamit  fi$  feine  Ärufie  bilbet. 

«Rentbeamter  «Priejier.  3n  ©palt  ifl  folgenbe«  ©erfahren  fjerf  oraratid) :  bie 
(Stöde  bleiben  wtyrenb  be«  6ommer«  flehen.  3n  ber  «Regel  »erben  bie  #epfen* 
garten  orjngefäljr  1  3ott  tief  mit  Dünger  überlegt  unb  jwar  Wo«  auf  ber  JDber» 
fläd>e/  unb  man  f;at  bon  biefer  $ef>anblung«weife  bi6t)er  nod>  feinen  9lac^n>eil 
wahrgenommen}  er  wirb  ni$t  untergefjauen,  fonbern  bleibt  fla$  liegen.  Q*  gibt 
f>ier  aufferorbentlici)  oiel  jungen  £opfen.  93ei  ben  (Srjeugniffen  ber  ©rabt  6palt 
findet  ftinfötlty  be«  Äüufwerü)e«  gegen  ben  £opfen  ber  Umgegenb  —  Sanbpro* 
buft  genannt  —  ein  merfwurbiger  Unterföieb  frattj  benn  al«  id>  burd>rri«te,  würbe 
für  ben  6tabu>pfen  135  fl.  bejaht,  bagegen  für  ben  Sanbljopfen  nur  60  —  80  fl. 
66  gibt  ba  §opfenbauern,  welche  r>euer  gegen  40  3*«-  ernbten. 

ftrfjr.  ».  ©umppenberg.  @«  würbe  ft<$  fragen,  ob,  wenn  im  erflen  3at)re 
bie  «Reben  nid>t  gebunben  werben,  fonbern  frei  fortlaufen,  aud)  ba«  gelb  nict)t  be< 
fcadt  wirb,  im  Hopfengarten  ni<f)t  Unfraut  wfic^ft  — 

ftentbeamter  $riefler.  3n  ganj  «Wittelfranfen  werben  bie  Heben  ni$t  ge* 
bunben,  aud>  ber  Dünger  nify  eingebaut,  unb  man  bewerft  feinen  Stad^d!  unb 
ebenfo  wenig  llnfraut  in  ben  ©drten.  — 

SBtrir>f€r>aftdratt>  £ofmann.  3n  Böhmen  »erfahrt  man  auf  ganj  anbere 
Sffieife:  fobalb  ber  £opfen  au«gefefct  ifl,  wa«  Anfang«  9Äai  geföie^t,  fo  wirb  ber 
«der,  ber  flar  ifi,  mit  ißflangen  beftedt,  unb  fommt  ber  £opfen  bann  au«  bem 
$auf$en,  fo  wirb  er,  wenn  er  orjngeftyr  rinen  ©er)uf)  über  bie  (Srbe  f)erau«ge* 
Warfen  ifl,  ba«  erflc  SWal  überwarft,  unb  bie  ©ruben  werben  bann  jugejogen; 
WÄdjlfl  er  bann  !jor;er,  fo  werben  jur  93er$fnberung  be«  2Bac$«tr;um«  im  erflen 
3aljre  bie  SRdnfdjen  um  bie  ©iäbdjen  ^erumgewunben. 

Dfefe  ©tdbdjen  ftnb  feine  6tangen,  fonbern  nur  3eic^en,  bamit  man  wdf, 
wo  bie  ^flanjen  tyfngefe&t  ftnb.  Wtcat  fu<^t  bie  weitere  ^opfenbilbung  im  erflen 
3af)re  be^alb  ju  »erf^inbern,  wdl  bie  ©rÄuer  ben  3ungfernr;opfen  bur<^au«  nt(^t 
faufen  wollen,  inbem  er  wenig  9Ref;l  unb  ^arj  enthalt,  —  er  ifl  befanntli$  bem 
Wilben  $o»fen  af)nli^  —  unb  wdl  bie  wdtere  äraft  jur  ©ilbung  eine«  Warfen 
Stode«  »erwenbet  werben  fann.  — 


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tir 


Serwatter  ^reflele.  Die*  gefc^>iel>t  au$  in  ä^nlid?«  Söeife  bei  im«.  2öic 
t)ab«  g»ar  ferne  $f»de  ober  ©»de,  aber  bie  »auera  ma$en  an  ben  «eben, 
wenn-  fr  *u  lange  »a$fen,  einen  Änopf.  Diefl  muß  aber  febr  »orftytig  gegeben, 
unb  bec  Hopfengarten  wirb  nun  babnrcfc  immer  rein  erhalten.  — 

3ßir  faben  gar  feine  ^fd^e,  fonbem  ma^en  nut  SScber  unb  bur$  bie  du 
böftung  brrfdben  ifl  juglety  ba«  3eid>en  befWmmt,  »o  bie  genfer  fty  befinben.  — 

Stembeamter  <jjritfler.  Da«  Warfen  muf  »orau«  ge^en,  weit  e«  fonfl  ni$t 
möglty  ifl,  bie  Söc$er  in  geraber  9We$tung  $u  machen;  bie  regelmd&ige  *n(age 
be«  Hopfengarten«  bleibt  immer  eine  ©cbwierigfeit.  SBir  fleden  »orerfl  bie  fleinen 
©langen  in  einer  (Sntfernung  t>on  2»/2  ©dM  au«;  biefe  geben  bann  bie  Saft« 
jur  »eitern  Hnlage  unb  bleiben  bann  bi«  |um  fyxbftt.  Änöpfe  matten  »ic  bann, 
wenn  bie  (Srnbte  vorüber  ifl.  — 

^refeffor  Dr.  $lubtd,  »uf  ben  ©raf  ©<$önborn'f$en  ®üiern,  »frb  ber 
^opfen  in  Duineunr  gefefct.  »ei  ber  erflen  SReü)e  wirb  bie  ©dmur  ange»enbet, 
unb  bann  ba«  Dreied  angcfe&t.  — 

fflirt^ft«w^  Hofw««11-  3n  S3ö()men  geliebt  ba«  au«fe^en  alfo.  3fl 
c«  ein  großer  Hopfengarten,  fo  »erben  bie  brei  erflen  (Stangen  au«gefefct,  um  eine 
gcrabe  Siuie  *u  bilben,  4>ann  nimmt  man  eine  ©tange,  auf  »elcfcee.  bie  Entfernung 
»on  3  ober  4  ©<M  eingeftyritien  ifl.  Diefe  ©tange  ifl  2  -  3  Älaftee  lang. 
Dann  »erben  oon  einer  »etye  jur  anbern  Wie  eingefe&t,  al«  3ei$en,  »o  ftcfc 
We  genfer  befinbenj  ijl  bann  eine  Hei&e  fertig,  fo  »erben  »ieber  .bie 
gefölagen,  ungefdbr  8  3oU.  Dann  »erben  cnt»eber  in  ein  Droied  ober  £Xuabrat 
*m  «arte  ju  Satte  unb  ©tod  ju  ©tod  »om  «Wer  entlang,  bie  «ßfd^le  gefefct,  fo 
baf  e«  bann  immer  auf  allen  Seiten  eine  gleite  «Reibe  gibt. 

«Wan  mup  $iebci  um  fo  me^r  batfn  trauten,  baß  bie  redete  9ci<$tung  eingel>aU 
ten  »erbe,  al«  griftentbeil«  bie  Hopfengarten  ni$t  mit  ben  H*«oen,  fonbern  mit 
bem  Pfluge  beljanbelt  »erben. 

Stürbe  man  bei  biefen  engen  6tdnben,  »o  ber  Hopfen  nur  2-3  ©$u$  au** 
einanbec  fleV,  nify  genau  barauf  fe^en,  baß  bie  «Rethen  au$  gerabe  »erben,  fo 
würbe  man  Oefabt  laufen,  mit  bem  Pfluge  eine  r)albc  ©rrede  au«*ulaffen.  SRan 

mu$  beim  ©c&neiben  *«w«f  W«#  W  immtl  bcr  mitrtm  obcc  alte  6totf 
bleibt.  Da^er  ifl  e«  notl)»enbig,  genau  in  ber  geraben  Sinie  au«3ufe&en.  — 

«Rentbeamter  $riefler.  SSBenn  bei  un«  bie  ©rangen  in  ben  »ier  (Sden  ge< 
ftedt  finb,  bann  geljen  »ir  erfl  »on  ber  Witte  be«  ©arten«  au«,  unb  freden  bann 
bie  ©tangen  na$  ber  Diagonale.  Dabei  »erben  im  erflen  3a$re  bie  jungen  ©t6* 
de  »dbrenb  be«  »inter«  bebedt.  - 

2Jirtbfd^aft«ran)  H°fmann.  3n  ©dornen  »erben  fle  im  $txhftt  ^m 
Pfluge  umgeadert,  unb  |»ar  linf«  unb  reefct«,  unb  fo  bilbet  man  einen  Äamm, 
unb  bedt  babur*  bie  jungen  *fteijen  gu,  unb  fo  DUibt  ü)re  erfle  Sage.  3fl  ber 
Hopfen  aller,  (o  »icb  er  imHerbfle  über  Ouer  unb  bann  ber  Sange  nad>  geädert, 
ober  mit  bem  ©paten  fulrwirt,  namentli*  in  ber  ©tabt  ©aafr.  - 


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SIS 


frrf^r.  ».  ©umppenberg.  Da  in  Sobmen  ber  «Pflug  ange»enbet  »üb,  fo 
fragt  cd  fi$,  ob  fid>  ni*t  aud>  (Dange  für  bie  «»Käufe  bitten?  id>  ftabe  bie*  in 
mehreren  ©eaenben  aefcbcn.  Daher  bat  man  voraeioaen  einen  3oll  bod)  kaufen 
gu  machen.  — 

mrt>fta\t*xatf)  ^ofmann.  3$  I>abe  nod>  nity  bemerft,  baf  Jty  in  Söh- 
nten SRaufe  vorgefimben  batten.  So  bie  gelber  föledjt  gnb,  »irb  läng«  bat 
«Reihen  Grbe  o^ngefäbt  6  3««  bjngefreut,  unb  auf  jeben  ©tod  eine  ®abel 
3>ün^cr  baju  genommen/  »oburd)  bie  ©töde  nod)  raeljt  gebedt  »erben ,  wie  biefj 

Sanb»irt$fd>affeler;rer  3et8*8-  W  J&etebnitf  unb  ©avrtutb.  »irb  auf 
bie  ©törfe  etwa«.  Dünaer  gelegt  unb  bann  ®rbe  barüber  getfjan,  fo  bap  ber  Hopfen 
ben  SBintet  Ijinbur^  »arm  liegt.  — 

«Rcntbeamter  $riefler.  3n  «ejirbung  auf  bie  Düngung  erlaube  i$  mirno$ 
|u  bemerfen,  ba£  viele,  befonbere\  bie  ©paltet  behaupten,  fobalb  ber  Rapfen  gefdjnit* 
ten  iß,  foU  man  ben  Dünger  barauf  legen,  Slnberc  meinen  erf)  fpater.  3»  ber  Sie* 
gel  roirb  blofer  ©talfoünger  genommen,  ein  furjee  Dünger  mit  ©troft  unb  au$ 
mit  SBalbfrreu.  8lud>  »irb  von  ben  Spaltern  angegeben,  ba|  für  bie  ^fengdrten, 
befonber*  an  SBäffern  ber  echmeinbünger  am  meifien  ju  empfehlen  fe».  — 

8artb»irtt)f*aft«le^rer  3erjog.  3n  ©avreutt)  wirb  Saibflreu  angewendet, 
»elefce  fefcr  warm  rjdlt,  unb  j»ar  Äabelffceu  ober  auefj  Saubffreu  unb  j»ar  ganj 
reim  SRan  nimmt  bavon  fo  viel  alx6  netbwenbig  fft,  um  ben  $*pfm  gehörig 
3U  beden.  '. 

Die  ©treu  »irb  fogleicf)  vom  SBalbe  in  ben  Hopfengarten  gebraut,  unb  man 
mad)t  j»ifd>en  ben  neuen  unb  filtern  Hopfengarten  feinen  Unter föieb.  — 

X?er  II.  $r.  SBorfianb.  SÖirb  ber  Hopfen  in  einigen  ©egenben  im  crfxen 
3af>re  nacr)  ber  Anlage  gefdjnitten,  ober  ni$t?  — 

2Bi rtr; f cf) a f tdratt)  H^f^ann.  Der  H°t>fm  muP  *m  erften  3al^re  gef^nitten 
»erben,  fonji  begenerirt  er,  unb  »irb  f$led)t.  Da«  ©cfcneiben  eigentlich  ijc  e6, 
»ad  ben  Rapfen  verebelt.  SB  enn  »ir  »üben  H°Pfen.  ßnben,  unb  tt>n  alle  3afyre,  6— 
7  3a^te  bjnburd)  auöfdjndben,  fo  verliert  er  fein  «Rom,  bann  aber  btlbet  er  et»ad  ^aii* 
ftaub  unb  9Äer>l  unb  na<^  längerem  6$neiben  ba6  fyaxiöl,  unb  nac^  unb  na$ 
»ac^fr  er  auö  »ilbem  fyopfai  jura  eblen;  bie  Sldtter  »erben  jarter  unb  bie  Sieben 
bider.  3a,  »enn  »ir  ben  H°Pfen  n*^*  fcjtieiben,  fo  »irb  gerabe  ber  eble  »ieber 
»ilb.  Daber  ift  ed  gut,  bie  ©efrlinge  pon  alten  €töden,  bie  fe^on  lange  be* 
fc^nitten  »orben  finb,  ju  nehmen.  Dad  6ctjneiben  muf  glei(^  im  erflen  $at)xt 
nacr;  bec  Anlage  vorgenommen  »erben,  freiließ  mit  vieler  ffiorftc^t,  »eil  man  tyn 
fonfi  »erberben  .fann.  — 

$rofe#»r  ftlubtd.  Diep  ift  bei  Vielen  anbern ^flanjen  ber  $aa»  »enn 
man  ben  Dbftfern  fdet,  unb  bann  ba*  öaumer^n  im  ctften  3«^t  bef$neibet  unb 
verfemt,  fo  fommt  eine  eblere  ©orte  ^eraue.  ©enn  man  $.     ben  morus  alba 


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219 


befchneibet,  fo  «ttftet)t  barau*  bie  nioretiana,  welche  man  früher  für  eine  eigene 
Speciee  tytlt;  allein  fte  iß  nicht*  anber*,  al*  eine  Derebelte  morus  «Iba. 

$rofeffor  ÜRuretti  in  $ari*  ift  nun  oufgeftanben  unb  ^at  fefbfl  bad  ©eftdnb« 
niß  abgelegt,  ed  fet?  lebete  feine  neue  Sperice»,  fonbern  nur  eine  Sarfetät  &on  bem 
morus  alba  unb  bemerfte  babei,  er  l>abe  biefe  Sarietät  Mop*  burcr)  Sefd)neiben  er* 
jeugt.  3$  tyabt  fclbfi  S3erfudje  ber  Hrt  gemacht,  unb  ^abc  mich  überjeugt,  bof" 
burch  blofje«  Umfefcen  fdjon  eine  $ßanje  oeeebelt  »erbe.  — 

Sanbwirthfchaftaiehrer  3«*l08«  Stach  iJ>  habe  ben  Serfuch  mit  bem  morus 
alba  gemalt,  unb  i)abe  fle  im  erften  3<i^re  befchnitten  unb  berfefct,  unb  baburch>  bie 
angegebene  Varietät  erhalten.  — 

<ffitrthf<haft«rath  £ofmann.  3n  »ejiebung  auf  ba«  Schnetben  ift  e*  bk 
$<n»tfache,  ba£  bie  triebe  beö  ttocljergehenben  3at)re«  abgefchnirten  »erben.  .  Ü>er 
Reffen  barf  nic^t  hoher  hinaufgehen ,  al«  man  it)n  auagqeftt  hat,  aber  auch  nicht 
riefet,  »eil  man  it)n  fonj*  »erfchneiber.  8i6  auf  */«  3ott  barf  man  ihn  laffen. 
Denn  in  bie  «den  treibt  er  »ieber  frdftig  au«.  Senn  man  ihn  f)tyn  fchnefoct,fo 
macht  er  «uffä&e. 

9tur  raup  man  babei  »orfUhtig  feon,  benn  im  erften  Sah«  »urjelt  er  nicht 
tief.  SEßenn  man  bie  Stöcfe  flarf  anfaft,  fo  fönnte  man  bie  jungen  Scftlinge  leicht 
auftreibe*  *ucb  raup*  man  Hd)t  haben,  bap  man  fte  nicht  ant)actt,  fonfr  »erben 
bie  Schlinge  ruinirt.  3jt  bief  gesehen,  fo  »irb  bie  (Srbe  barauf  gebedt. 

JDahei  ifi  e«  noü)»enbig,  baf  Diejenigen  SBurjeln,  bie  1  ober  2  3oU  unter  ber 
äreme  {ich  borftnben,  befeitigt  »erben.  Unb  bief  erfcheint  aber  nur  bei  jenen  $o< 
pfengarten  erforberlich,  »eiche  guten  ©oben  haben  unb  bie  Sieben  oben  ßarfe  2Öur* 
Sein  treiben.  3)iefe  SSJurjeln  aber  fraftigen  nicht  ben  Stocf,  fonbern  trachten  neue 
Stode  ju  hüben,  unb  »erben  bann  fogenannte  Seduber,  ©awüjter  ober  Scf)maro&er. 
S9ur  jene  SBurgein,  »eiche  tief  treiben,  haben  ju  Weiben. 

©er  IL  $r.  ©orfranb.  2>ief  foricht  gegen  ihre  gefrrige  Behauptung,  naety 
»elcher  e*  nicht  noth»enbig  feon  fottte,  bie  (Srbe  ju  »enben,  »eil  ber  $o»fen  oben 
feine  Nahrung  fucht  Schreibet  man  aber  bie  »agrecht  au*laufenbe  Starjel  »eg, 
fo  ijr  ju  erwarten,  baf  er  in  ber  Siefe  unb  nicht  unter  ber  JDberfMthe  feine  9fcu> 
rung  fucht  ®enn  »ir  einen  ©oben,  ber  in  ber  Siefe  eine  Schichte  nahrung*lofen 
ganj  fth»eren  Letten,  unb  nur  oben  gute  drbe  hat,  unoeränbert  liegen  laffen,  fo  ijr 
ba*  ui  befürchten,  baf  ber  Stod  nicht  reichlich  genug  ernährt  »erbe;  »eftyalb  aber 
vit  viroe  umgeroenpet  »eruen  raup.  — 

ffilrthfchaftfrath  £ofmann.  Sic  haben  »ottferaunen  retty  in  ber  Anficht,  bie 
fte  au*f»rechen. 

3ch  habe  aber  nicht  gefagt,  baf  alle  Seitentturjeln  »eggefchnitten  »erben  müf  * 
ten,  fonbern  nur  jene|,  »elc^e  fleh  ober  ben  auegefebten  Sehlingen  beftnben  ober 
hinaufgehen.  5Dtefs  :muffen  auch  entfernt  »erben,  »erat  »ir  bietBurjeln,  We 
nach  auf»drt«  ftch  jiehen,  nicht  »egfehneiben,  fo  »er»ü|len  »ir  ben  ganjen  ©arten. 
2)ie  «rbe  rauf  aber  gut  feön,  benn  aufrerbem  gerdth  bie  *PfIanje  ohnehin  nicht  — 


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2>cf  II.  $err  Borflanb.  Bi*her  war  bie  9kbe  *om  öefänetoen  be«  £opfen« 
na$  ber  erftcn  «nlage.  »un  ifl  noch  »Ott  bem  Befchneiben  be«  ^opfen«  gu  fpte* 
d>cn.  3d>  qlaube,  tt  ifl  biefe«  ein  fo  wichtiger  $heit  be«  £opfei»aue« ,  ba*  e« 

SBir«)f*aft«w^  $ofmann.  3>er  Schnitt  bc«  altern  $opfen«  geflieht  fo 
giemlich  in  betfelbcn  SBeife,  wie  im  erften  3ah«.  $ter  wirb  ber  Schnitt  gerabeweg 
gemalt,  im  Otiten  aber  runb,  fo  baf  et  au«fieht,  wie  eine  gaufl.  ~ 

»entbeamter  ^riefler.  ffiir  fchneiben  ihn  ndraltch  von  unten  h«wuf,  alfo 
fdjtff.  — 

$)er  II.  $err  Borftanb.  <S«  würbe  intereffant  feton,  *u  »«nehmen,  welche 
anfielen  übet  ben  3»e<f  bet  burd?  ba*  Schneiben  bc«  $opfeu«  erteilt  werben 
foH,  ^ettfäcn.  3*  ^abe  mit  biefe  frage  au  beantworten  gefugt:  bur<r)  ben  Schnitt 
wirb  ber  Srieb  um  mehrere  ffiochen  jurüdgehalten.  2)ic  $ftonje,  bie  im  »Üben 
3uflanbe  im  9Äai  obet  3uniu«  aufwachen  würbe,  »itb  butd)  biefe  einfache  Opera* 
tion  geawungen,  fich  erft  fpatcr  bei  längeten  Sagen,  bei  fiarferec  Beleuchtung  be« 
Boben«  unb  ^ö^etem  SBÄrmegrab  ju  entwitfcln,  Sutten  unb  fruchte  ju  tragen,  unb 
barau«  h«be  i$  geglaubt,  bae  roa«  wie  mit  einem  etwa*  unftchern  Huflbrutf  „Set*, 
ebiung  be«  $opfenM  nennen,  ableiten  *u  bütfen  unb  werbe  c«  banfbar  anerfennen, 
trenn  6ie  biefe  «nftd)t  einet  Berichtigung  obet  Beftatigung  würbigen  wellen. 

fProfeffor  Dr.  $lubccf.  SBit  fe^enbei  allen  ^jtoijen,  ba&  ftd>  bet  Saft  au« 
ben  Blättern  jurücf  in  bie  Stotel  jieht;  be^alb  fammejt  man  auch  bie  mebijinifchen 
Jfcautcr,  bie  Sudeln  im  £etbfie.  3k  finb  ftc  auferorbentlich  aromatifch.  3m 
grühiahre  gefammeü,  haben  fie  feine  brauchbaren  Stoffe  in  ft$.  Bei  ben  £>bf»au* 
men  ifle«  ebenfo.  2>er  Saft  ber  Blatter  jie&t  ftchln  ba«  $olj  jurücf,  unb  bie  ©lau 
ter  fallen  ab.  2)a6  £arj  wirb  au«  ben  Änodpen  entwitfelt,  unb  wir  lönnen  er« 
»arten,  baf  bie  fruchtbarfeit  fünftigen  3aM  »«ber  eintreten  wirb.  (5*  entfielt 
bie  Srage,  ob  e*  gleichgültig  ifl,  wenn  man  ben  Hänfen  anfefct;  ic^  glaube,  bafi 
bief  gefchehen  fott,  fo  lange  fie  grün  finb,  weil  fi<$  bet  Saft  noc^  nic^t  in  ben 
SÖucjcln  befinbet.  — 

2)er  II.  ^en  Borftanb.  (&6  ftyeint  ein  SWi^erfWnbnif  objuwalten!  benn 
$r.  ^rofeffor  forac^en  oon  bem  »bfcfcneiben  bet  abgefcorbenen  Hänfen  nach  bet 
(Srnbte  im  ^>«bfte,  »ir  aber  oon  bem  Schnitt  be«  $opfen6  im  grühiahr.  ffiir  fom« 
men  gur  Behanblung  be«  Hopfengarten«  währenb  be«  Sommere.  6«  fragt  geh 
junüchft:  nach  Reichen  Äennjeichen  unb  in  welcher  »njahl  werben  bie  nad>  bem 
Schneiben  wieber  h"0"f<>mmenben  iungen  ^Triebe  audgewa^lt  unb  behanbelt,  bie 
gum  gruchttragen  befUmmt  finb? 

2anbwitt^fchaftdlel)rer  3«raog.  3<h  bin  ber  Unficht,  ba^  ba«  frühere  ober 
fpatece  Befdjneiben  mehr  bon  flimatifchen  Berh&ltniffen  abhangt.  Namentlich  ifl 
barauf  jn  fehen,  bap  man  nicht  gu  früh  öffnet,  weil  jwifchen  bem  15. 9Rai  unb  15. 
3uni  getabe  bie  Seit  i%  wo  bie  meijten  3»el)Uhaue  faUen,  burch  welche  ber  ^opfen 
befanntlicb  ben  aeößten  Scbaben  leibet.  2Bie  nun  bie  Mal<93etbdltnifi"e  eben  fmb 


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I 


lieber  <&otfrnban. 


221 


wirb  bie  (Srfar/rung  lefyren,  welche  3<it  man  wählen  muffe,  wenn  man  al*  £opfen* 
bauer  auftritt. 

Der  II.  £err  3Jorftanb.  3m  (Stangen  wirb  man  a(*  Kegel  auffteUen  dürfen, 
baf  nun  Sdnifc  gegen  groft  fo  fpät  al«  möglich,  bod)  aber  halb  nacr)  bem  ©r* 
fäeinen  ber  jungen  triebe  gefc^efyen  fett*. 

SBirtrjfdjafterath  §ofmann.  3n  Saa$  ift  man  anberet  Meinung,  nimlid) 
fo  jeitig  ald  möglidj.  Senn  bie  ftröffe  weg  ftnb,  unb  bie  erften  Äeime  bed  £op* 
fen6  ftd>tbar  werben,  lajjt  man  bie  3»c^e  jwei  bis  brei  Schur)  lang  warfen,  unb 
biefi  bringt  ber  $md)t  feine  9lad)tfyrile.  @ö  ift  borr)in  bie  ftragc  gebellt  Worten, 
wie  man  beim  Sd)neiben  be6  £opfen6  berfdr)rt?  wenn  ber  £opfen  befchnitten  ift, 
fo  wirb  er  jugebeeft.  6$  entfprofcen  bann  15  bi$  20  Wanten;  ntbor  muffen  aber 
bie  Stangen  berauögenommen  werben.  3*bifchen  ben  £opfen  legt  man  immer  6— 
10  in  eine  ?Reü)e  fyinein,  unb  jwar  in  ber  ?lrt,  bafi  man  bon  einer  9leil)e  §opfen 
6  Stötf  entlang  immer  wieber  6  Stangen  einlegt;  hinter  biefen  fingt  man  mit  ber 
jweiten  9fteir)e  an.  9luf  biefe  SBeife  werben  bie  Stangen  am  leicfyeften  im  ganzen 
Hmfreid  aufgefteeft.  3ft  biefed  gefctyefyen,  fo  wctdjft  bann  in  furjer  %tit  ber  §opfen 
r)erau6. 

3«  einigen  ©egenben  15fjt  man  ben  §opfen  boUenbG  auöranfen,  bebor  man 
Stangen  fteeft.  Diefi  ift  aber  in  anbern  ©egenben  nicht  gut,  wo  bie  Stöcfe  ungleich 
ftnb,  inbem  man  ju  ftarfen  Stöcfcn  ffarfe  Stangen,  unb  3U  fäwadjen  föwächere 
braucht.  §at  man  grofje  Anlagen,  fo  würbe  man  gar  ni$t  bamit  fortfommen.  Die 
fdjnell  waefyfenben  Kcben  Würben  r)ercinr)angen ,  unb  bavon  biete  jertreten  werben. 
Datier  ift  eö  am  beften,  bap  man,  fobalb  ber  £opfen  aufgelegt  ift,  jum  Stengeln 
fdjreitet.  Da«  ®crfjeug,  Weldas  man  baju  brauet,  ift  bon  (Sifcn,  Tolbcnartig 
geformt  unb  wirb  2  3oü"  bia  einen  Sdjut)  bom  Stocf  entfernt  in  bie  (5rbe  gefterft. 
hierauf  fcf>Cdßt  man  2  Sdjur;  tiefe  ?6d>er  in  bie  £rbe  unb  fteeft  bie  Stangen  r)in; 
ein,  unb  r)at  ber  £opfen  eine  beftimmte  ,£>ör}e  erreicht,  bafj  er  angebunben  werben 
fann,  fo  werben  brei  ber  ffarfften  Sieben  audgefucht  unb  nad?  bem  Sauf  ber  Sonne 
an  bie  Stange  gebunben,  in  ber  Kegel  mit  Stror/bänbern.  Die  ?öd>er  werben  bann 
mgeworfen,  unb  ber  ©arten,  wie  man  fagt,  jugejogen,  unb  bie  ©egenb  geebnet. 
Die  86<$er  werben  immer  neu  wieber  gemacht,  (*6  ift  jwar  bequem,  wenn  man 
fte  erhalt,  aber  gefährlich  wegen  be«  9Baffcrö,  ba«  ftd>  barin  fammelt.  -— 

Kentbeamter  ^rieft er.   9lud>  in  Spalt  werben  fte  nid>t  offen  gelaffen. 

©irtr)fc$aftaratr/  SD  d)  f  e  n  b  a  u  e  r.  3$  fjörte  bi*  je^t  begebene  »nfityen  über 
bie  3ett  be*  £opfenfd?neibcn3.  S3ei  und  in  33öt)men  wirb  ber  #opfen  gefchnitten, 
fobalb  er  fiel)  jeigt,  unb  bann  wirb  ber  ganje  ©arten  befchnitten,  unb  biejj  gefc^ie^t  in 
ber  Siegel  immer  feljr  früf>.  Die  Hopfengärten,  welche  unter  meiner  Slbminiftration 
ft$  befinben,  unb  bae  ^robuft  berfelben  fjat  beinahe  ben  Saa^er  $rei6.  (Einige 
^opfenbauer  Ratten  i^n  fpäter  befc^nitten,  unb  Ratten  eine  auffaHenb  geringere 
(Srnbte. 


DigiTiz  0 


Srrftanblnngei  ber  fUffria*6ff«0B. 


<£«  tft  auffattenb,  bap,  wenn  ber  $opfen  jeitig  gefchntttcn  wir*,  bie  (Srnbte 
immer  wieber  ergiebiger  au«fdflt 

5>ie  Stangen  werben  lebe«  3afr  neu  gefolgt  unb  bann  but<h  bie  Stammen 
gebogen,  wobunh  bie  Snfeften  unb  alle«  Ungejiefer  bertilgt  wirb.  3»an  f)ilt  hiebei 
bie  Stangen  über  ba«  geuer  unb  brety  fte  lang  [am  herum.  — 

Der  II.  £err  »orftanb.  2Bir  werben  un«  ba#n  bereinigen  büefen,  baf  e« 
rathfam  if*,  brei  »eben  flehen  ju  laffen.  (Einer  unfercr  berühmteren  ©artner  unb 
Itonbrolrthe,  $err  ©arten*3nfpcftor  SReftger  in  $etbclherg,  ijl  ber  Stuftest,  bageta 
genfer  genüge,  unb  man  auf  ben  Stocf  nicht  mehr  al«  eine  Hebe  laffen  müffe.  (Sin 
»or  wenigen  3ah"*»au«geführter  93erfu<h,  beflütigte  jwar  bie  ffiaheheit  biefe«  Safre«. 
3#  formte  mich  aber  bennoch  biefer  Unftc^t  bei  ber  praftiftyen  «nwenbung  in  fltdf» 
feren  Oärten  nicht  anfe^licf cn,  weil  ich  e«  für  ju  gefährlich  t)altt,  bon  einem  Öcd)fer 
ober  einer  einjigen  fo  gebrechlichen  Stehe  ben  ganzen  Ertrag  abhängig  ju  machen. 

Verwalter  s4*rcftele.  Sobalb  Slllc«  gefächert,  wa«  bemerft  worbeti,  ndnv 
lieh  bie  ©Arten  gereinigt  unb  bie  Stangen  gefteett,  unb  bie  SRanfen  angebunben  fmb, 
bann  werben  bie  Bifange  ftörfer  gejogen,  unb  e«  fmben  alle  übrigen  «rbeiten  fatt, 
He  er  eine  $6^e  von  4  Sdn^e  erreicht.  Da«  «ueblatten  geflieht  bei  un«  leibet 
f$on  bann,  wenn  bie  glättet  noch  grün  ftob.  freilich  ^at  ber  $oj>fe«  hier  fehon 
eine  entforedjenbe  £ohe  erreicht.  Da«  Abblättert  geflieht  burd)  «bftreifen  »on  oben. 

Der  II.  $err  SBorftanb.  3$  laffe  erfl  bann  abWatten ,  wetrh  bie  »Ifotee 
well  ju  werben  anfangen.  — 

3Birthfchaft«rath  $ofmann.  3n  9Mhmett  wirb  ba«  SSIatt  bon  unten  abgc* 
riffen,  um  ben$otfen  nic^t  abaufcplcn,  unb  jwar  bei  2— 3$ufi£ohc.  Seimiungen 
$opfen  h&U  man  ben  Stod  in  ber  £anb,  bap  man  bie  SBurjeln  nic^r  tytautmft. 

Die  «bblattung  geflieht,  »mn  ber  $o)>fen  boflfommen  bie  Seitenranfen  gc* 
trieben  h«i,  unb  jwar  au«  bem  <8runbc,  weil  baburch  ein  größerer  Sufoug  herbor* 
gebracht  wirb. 

Verwalter  fßrefiele.  8ei  un«  ifl  ba«  »bblatten  um  fo  nothwenbiger,  weil 
bie  Hopfengärten  fo  enge  flehen.  Daher  gefebieht  e«  au$  in  Belgien  gar  nicht, 
ba  bort  bie  $opfenftangen  weit  bon  einanber  entfernt  ftnb.  Die  Searbcirung  be« 
Soben«  geflieht  fo  oft,  al«  ftch  Unfraut  geigt j  bentt  ba«  »einhalten  berfelben  if* 
bor  Sltlem  nothwenbig. 

ftentbeamter  rieft  er.  3n  Spalt  beobachtet  man  beim  Äbbtatien  grofeSorg* 
falt  3n  ber  ütegel  geflieht  e«  aber  feiten,  weil  bie  $o&fenftangen  5  Schuh  bon 
einanber  flehen.  3h  ben  größeren  Hopfengärten  finb  befonbere  SBcge  angebracht. 
Die  Bearbeitung  geflieht  regelmäßig  breimal  be«  3ahre«,  ba«  erftemal  wirb  gehaeft, 
bann  gehäufelt  unb  enblich  jugejogen. 

9Birthfchaft«rath  $ofmann.  3u  ber  Saaftergegenb  wirb  ber  £opfen  juerft 
angehaufeit  unb  bann  geharft,  unb  jwar  eben.  3uerfl  ))<mt  man  bie  (Erbe  um  bie 
Stöcfc  h«ntm,  unb  bann  wirb  flc  eben  gemacht.  3m  übrigen  %tymtn  felbft  wirb 
er  nicht  angehaufeit,  fonbem  furchweife  au«gehauen,  fo  bap  ber  ^obfengarten,  wie 


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2*3 


ein  geacletted  Selb  audfte^t.  $iefed  if^  eine  netr,wenbige  SBorforge,  weil  dfterlleber* 
fdnoemmungen  unb  Äegengüffe  twrfommen,  wobei  fi$  bann  bie  ©ruben  mit  SBaffet 
füllen.  JDicf  ift  befonberd  in  naffen  ©egenben  ber  Satt,  in  trodenen  Sagen,  wo 
ltebetfdjwemmungen  niebt  ju  fürchten  frnb,  finbet  bad  ©egenttyil  flott.  £iet  werben 
©raben  gelaffen,  unb  ed  ij*  awf>  jweämäfiger,  »eil  ber  $opfen  beffer  aufrafft. 

Sermalter  ^refle le.  3n  33ejle$ung  auf  bic  Bearbeitung  be3  $opfend  b«rf(^t 
dne  grofc  SBerfdnebmtyeit.  Huf  brm  ©ute  Stumentyal  «werben  tiefe  gucken  mit  bem 
Spaten,  bei  «nd  felbfi  (in  «ffutg)  wirb  um  ben  $opfenftangen  eine  Grabung  ge* 
laffen.  £ie  (Srbe  wirb  um  ben  Storf  w  gelegt,  baf  jie  einen  Stamm  gegen  bad 
ju  flarfe  einbringen  bed  ffiafierd  bilbet.  — 

2anbwii*Wcl>AftoleI>rer  Serjog.  £err  9Birir)f$afidraty  £ofmanrt  bat  hu 
metft,  baf  bad  Sfoblnben  bec  Kanten  nad>  bem  Sauji  bei  ©onne  geföeQe:  t$  fanb 
aber  bief  in  anbern  ©egenben  umgefe&rt,  9tamentlf<r)  weiß  ict)  and  frühem  (8x* 
fafynmgen,  weiche  i$  im  Bat?reufyif$en  über  ben  $opfenbau  machte,  ba$  Mcf  fb 
ber  Sag  ({*.  «uf  meine  frage  über  bie  Urfadje  be«  93erfaf>rend  würbe  mit  geant* 
mottet,  ed  fr»  gleity,  ed  Komme  nie^t  fo  wo^l  auf  bie  «mrntrrimg  bet  (Sonne,  ald 
auf  ben  Suftjug  an.  3$  wünföte  bar/er  herüber  Erfahrungen  ju  oetnerjmen,  ob 
biefer  Uraftanb  einen  pofitroen  (tinffu^  auf  ben  #opfenbau  üben  fönne  unD  ed  wirflidj 
baffelbe  fei,  ob  man  rieSRanfen  »on  ber  »eckten  jutJinfen,  ober  umgefrbrt  anbinbe* 

3Birtbföaftdrat$  $ofmann.  Sief  liegt  f$on  in  ber  Katur  bed  £opfen  felbft 
ber  ft$  immer  »on  "ber  Stedden  jur  Sinfen  emporrangt,  wad  ni$t  bei  allen  Sßflanjen 
bet  ffaU  ift,  ©eben  mir  ben  Staufen  nidpt  biefe  oon  ber  Statut  ü)nen  beßimmte 
9Hd)tung,  fo  nehmen  fte  und  jura  Sroft  bo#  biefelbe  wiebet  an,  unb  menben  fub  um. 

$>et  II  £err  SJorflanb.  Sine  mifroffopifdje  Unterfucfcung  ber  $opfenranfen 
läßt  leicht  bie  UrfaeJje  fmben,  Warum  bie  fRanfen  biefe  Stiftung  annehmen.  31jre 
©piralgefäf  e  fenb  aur  Sinfen  »on  ber  »eckten.  Senn  wir  ba^er  ibrem  innetn  »au 
wiberftreben,  fo  wiberfireben  fie  und  unb  nehmen  bahn  tyre  eigene  Äicbnmg  wieber  an. 

@*  fommt  nun  bie  frage  jur  ©eratljung:  2Bie  wirb  ed  mit  bem  dünget 
geilten,  wie  oft,  ju  welket  3eit,  in  welker  Duantitat  unb  welche  ?trt  »on  2)ün< 
get  wirb  in  ben  t>erf$iebenen  Sdnbern  mit  bem  befien  (Srfotge  angewenbet? 

«entbeamtet  ^rieflet.  3n  ©palt  wirb  in  ber  Kegel  im  frübjabre  gebüngt. 
3n  ber  jweiten  »JJeriobe  ber  «rbeit,  wo  ber  ^opfen  angehäufelt  wirb,  wirb  ^ie  unb 
ba  aud)  nod?  gebüngt  j  jeboci^  gefebie^t  bief  nur  audna^meweife,  unb  bann  nur  in 
geringerem  sJJcaajje. 

SSor  bem  Sßinter  finbet  bie  SDüngung  feiten  ^att.  »ad  bie  «rt  bed  Düngerd 
anbelangt,  fo  b«bt  ity  fc^on  bemerft,  bap  man  für  bie  Anlagen  oon  ©drten  ben 
e^meindbünger  für  t)orjügli(^  gut  &Ält.  Gd  fott  ber  ^epfai  babur$  fe^t  »iel 
Jparj  oetoramen. 

SBirtljfcbaftdtatr;  ^ofmann.  3n  ©tymen  büngt  man  ben  ^opfen  im  £erbfie 
unb  gwar  entwebet  glei$  ben  ganjen  Hopfengarten,  ober  nur  bie  einseinen  6tode. 
(Sd  fommt  natürUcfr  batauf  an,  ob  man  über  »iel  obet  wenig  2>ünget  8n  bifponiren 


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33trf)anblnngtn  btt  8(ffttiau/(ßfftion 


^o*.  3«  mehr  man  bungt,  bcfto  frdfftiger  wirt  ber  Ropfen.  Kar,  wenn  ber  2)mv 
ger  su  üppig  if*,  ober  wenn  man  einen  ju  grofen  Ueberfluf  an  Dünger  »erwen* 
bet,  entfielen  mehr  Äranfbciten  beim  Ropfen.  2>ie  ?lrt  bcö  Jünger«  anlangenb, 
fo  nimmt  man  gen>ö$n!i<$  ftinbebunger,  auch  *ßferbe*  unb  Scr)af*bünger.  H>a# 
bet  6<hwein«bünger  einer  ber  befien  ifl,  wirb  allgemein  anerfannt.  2>cr  aUerbeße 
aber  ifl  bet  (Sompoflbünger. 

9ei  biefem  folgen  gar  feine  Äranfbeiten  be«  Ropfen*  nach. 

SBcrwalter  fßre  fiele,  ©ei  un*  wirb  fdwn  wd^renb  be«  Sintert  fammtli^er 
2>unger  in  ben  Rosengarten  gebracht,  unb  fobann  in  mehrere  Raufen  geseilt, 
baf»  man  im  griHjialjre  nicht  mehr  fooiel  Arbeit  bamit  bat. 

<£)er  Junger  wirb  bann  um  bie  ©töde  gelegt  unb  bann  angebreitet  Sluf 
ein  Sagwerf  bringt  man  jebrtmal  15  oierfrännige  $uber. 

$ri»atier  3*nf«t-  3n  ber  ®egenb  oen  SBafterburg  unb  JRofenheun  »erben 
Rornfpäne  unb  Jcnocbenmebl  mit  febr  gutem  (Srfolg  al*  5)üngung«mittrl  ange* 
n>enbet.  9lucb  weif!  ich  au«  eigener  (Srfahrung,  bajj  wollene  Gumpen  ^ieau  febr 
entfpre<henb  jüib.  (Sd  werben  baj>er  ju  biefem  3wede  grof  e  guber  von  biefem  SRa* 
terial  nach  SBaffrrburg  geführt. 

3«h  b«**  bamit  3war  nur  bei  jwei  6tödcn  93erfuci)e  gemalt,  unb  babei  einen 
aufierorbentUcben  (Srfolg  wahrgenommen.  — 

2>er  II.  Rerr  SJorfianb.  91m  Äljein  h«t  man  feit  einiger  Seit  mit  bem  be* 
fiett  (Srfolg  vorgenommen,  3au$e  anjuwenben,  womit  im  Saufe  be«  gni^j^r* 
mehrmals  bie  Hopfengärten  begoffen  würben.  9lud)  mit  bem  Änocbenmehl  I^abe 
ich  mehrere  Serfucbe  gemalt,  unb  ganj  bad  entgegengcfefcte  ftefultat  erhalten,  ie 
naehbem  ich  größere  Quantität  unmittelbar  an  bie  (Stödc  bringen,  flemere  Duanti< 
täten  awrfe^en  ben  Leihen  au«ftreuen,  unb  bei  ber  Bearbeitung  brt  ©oben«  unter* 
bauen  lief.  3m  irßen  Bali  gingen  mehrere  ©töde  au«,  im  lefctem  hatte  id>  einen 
febr  günfttgen  (Srfolg,  befonbert,  wenn  abwcchfelnb  in  einem  Söhre  2>ünger  unb 
in  bem  anbern  Änocbcnmcbl  angewenbet  würbe. 

Sßirt^fcbafteran)  JDchfenbauer.  Sei  un«  wirb  folgenbe« ©erfahren bcobach* 
tet:  man  bereitet  im  Rerbfie  au«  einer  Sage  (Srbe  unb  f urjem  Dünger,  unb  jwar  von 
Ickern  mehr  a(6  jur  Rälfte,  ben  (SonwofMngcr.  3f*  einmal  ber  Raufen  3  ©ehub 
hoch,  fo  wirb  mittelft  eine«  eigenen  ©titele  noch  einmal  5>ünger  bie)  auf  ben 
©runb  beö  Soben«  hineingebracht,  bann  wirb  3aucbe  eingelaffen,  bie  auf  eigene 
9ßeife  bereitet  würbe.  9?un  arbeitet  man  bie  Raufen  gehörig  bur$,  unb  erhalt  auf 
biefe  Sßeife  einen  oortrefflic^en  2>ünger.  Äuf  U  borgen  8anbe6  werben  ohngefibr 
15  guber  Jünger  gebracht.  5)iefe  Dungerbereitung  wieberbolt  |td>  lebe«  3ahr. 

©utep<5d)ter  R  o  f  f  m  a  n  n*SB  a  n  g.  3d^  wollte  mir  nur  bie  Semerhmg  erlauben, 
baf,  wenn  bad  Änocbenmehl  troden  gebraucht  worben,  ed  feinen  SBorn)eil  gebracht 
hat;  wenn  ed  aber  fc$ichtweife  mit  (Srbe  belegt  unb  bann  mit  SBaffer  ober  auch 
Urin  äbergoffen  würbe  unb  bann  in  ©dhrung  uberging,  fo  hat  man  eine  auf* 
faUenbe  SBirfung  bei  bemfelben  wahrgenommen.  —    Antediluvian'fche  Änochen 


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galten  noch  14' /,  $rgt.  ©allerte,  woburch  fie  in  gAulniff  übergehen  unb  retybalb 
verfehwinben. 

9littergut«beffber  Selbmann,  früher  wenbete  icf)  oft  $ornfpänc  gur 
Düngung  an.  Da  fte  aber  auf  trotfnem  ©oben  unb  bei  trocfnrr  aBilterung  letcbl 
al«  ]u  bifrifj  etwa  gar  nachteilig  wirfen  fönnen,  fo  ifl  befonbert  beim  Hafenbau 
ratbfam,  fte  mit  (Srbe  ju  verminen,  ober  bem  SWengebünger  (Sompoft)  jujufeben. 

SRevierförfter  Möllmann.  Die  Düngung  eine«  Hopfengarten«  mirtelff 
(SinftAUen  ber  Schafe  bewAhrt  ftch  febr  gut.  d«  geflieht  bie  <£inftAuung  SRitre 
JDftober  unb  Anfange  Slooember.  Scachbem  bie  Schafe  in  ben  Hopfengärten  fte$ 
beflnben,  unb  bie  SJepferchuna,  vorgenommen  ift,  »erben  bie  6t orte  bloffgefteflt,  unb 
ber  Hopfengarten  bann  jugefctylagen.  Die  Vegetation  ff*  auf  bie  öepferebung  un« 
gemein  üppig  unb  bie  (Srnbte  fer)r  ergiebig.  SWan  ffai  jwar  noch  leine  9eobad>' 
tungen  barüber  gemalt ',  welcher  Unterfchieb  jwifchen  folgen  unb  anbern  ^o|)fcn* 
garten  beftebe,  bie  niejt  mit  Schafbüngcr  bcftAllt  würben.  Rur  hat  man  im  erjfrm 
$ade  mebrmal«  Äranfbeiten  wahrgenommen  unb  bie  Urfadjc  hievon  in  ber  8epfercr)ung 
gefugt.  Cb  bieff  gegrunbet  iji,  weiff  ich  nicht.  3nbeffen  finbet  biefe  ©ebüngung 
in  vielen  JDrten  ftatt.  3n  unferer  ©cgrnb  (H°la*>eim)  werben  bie  ©tötfe  sugegra* 
ben  unb  bei  biefer  Sebccfung  finbet  bann  bie  Sepfercfcung  flatt.  3ft  biefe  vorüber, 
fo  wirb  auf  ben  Hügeln  fowor)l  al«  im  ganjen  ©arten  bie  (frbe  aufgegraben,  unb 
fo  bleibt  ber  Hopfengarten  liegen      3ur  3e»t  ber  Bearbeitung  im  grübiar/r.  — 

Grtel  $riebrich.  3<J>  fier)e  einer  Sabril  in  Deggenborf  vor,  wo  unter 
anbern  aur$  Änoebenmehl  bereitet  wirb.  2Ran  ha*  bemerft,  baff  bie  Sßirfung 
von  Änodjenmefyl  unb  H?nifpAnen  nur  bie  SBirfung  von  vl;oe>borfaurem  Stall 
^abe.  (Sin  bortiger  HcPfenbaucr  lief  ftch  herbei,  bei  feinem  H0Pfcnflar^en  e*ne 
Sauge  von  pbo«pborfaurem  Äalf  anjuwenben.  ©ecb*  2Bodf)en  vor  ber  (Srnbte 
würben  mehrere  Störte  mit  biefer  Sauge  begoffen,  unb  ed  ergab  ftch  ein  aufferor« 
bentlicher  (Erfolg  unb  man  erhielt  eine  viel  größere  SluSbeutc.  Sßenn  man  bei  ben 
HornfrAnen  bie  unb  ba  einen  nachtheiligen  (Sinfluff  beobachtet  h^ben  will,  fo  be* 
nu)t  bieff  meine«  brachten«  nur  auf  einer  £auf<$ung,  weil  bie  Sötrfung  berfelben 
nur  eine  langfame  fevn  fann,  ba  fie  lange  3eft  brauchen,  bi«  fie  in  $Aulniff  über« 
gehen.  3Birb  aber  foglctd)  eine  Sfuflöfung  von  pho«phorfaurem  Äalf  einer  $ffaitje 
gegeben,  fo  muff  bie  9Bfrfung  rafcher  feon.  SWan  hat  mit  ^i«fer  Kuftöfung  auch 
beim  SBeijen  23erfucr)e  gemacht  unb  ift  foglei$  ju  gängigen  Stefultaten  gelangt.  — 

Der  II.  H«r  SorfUnb.  Die  n&cbfte  frage  möchte  feon:  welche«  finb  in 
ben  verriebenen  ©egenben  unb  bei  ben  vertriebenen  fypftnfoikn  bie  juverläffig- 
flen  Äennjeic^en  ber  Steife  ber  grüßte,  ober  vielmehr  be«  9trifegrabe«,  in  welchem 
fte  abgenommen  werben  foUen?  — 

Hentbeamter  ^rieftcr.  Diefe  frage  (Äfft  fleh  fetter  beantworten,  ©ir  ha» 
ben  3ahrgAnge,  wie  ber  heurige  ift,  wo  ber  H°»fen  aufferorbentiieh  früh  W  ÄHf« 
gelangt,   ©enn  bie  Steife  eintritt,  fo  muff  man  mit  ber  «rnbre  aufferorbentiieh  eilen, 

15 


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Str^anblungen  fccr  Met&a«*Seftio«. 


unb  fann  nidjl  juwarten ,  bid  aUe  Stotfe  glei<$  «oUfommen  reif  finb.  SWan  muß 
aud)  barauf  fetyen,  ob  wirflicfy  Samen  rortyanben  ift.  $>ad  ifl  bie  £auptfacfce, 
nur  barf  tiefer  nicht  ganj  fyart  geworben  fepn.  — 

SBirtljfcbaftdran)  -ßofmann.  $ie  *Rctfe  bed  {»opfcnd  Ijängt  baoon  ab,  baß 
nidjt  nur  3Rety(  in  größer  Spenge  vortyanben  ift,  fonbern  ft$auc$  £arj  gebilbet  tyat. 
£iefcd  bilbet  ft$  furj  vor  ber  3ew1flung,  bann  fdjließt  ftd)  bad  $äutd)en,  welcfoed 
ttieretfig  ift,  in  eine  Spü)e.  @d  giebt  aber  Sorten,  bie  fi(f>  ntct>t  [erliefen,  j.  9. 
ber  grüne  Jpopfcn,  biefe  finb  bann  reif,  trenn  ftcr)  £arj  gebilbet  Ijatj  aber  nidjt  bie 
Steife  bcd&ernd  enrfcfceibet ;  benn  ber  gute^opfen  foü*  nie  einen  reinen  reifendem 
Ijaben.  Steife  Horner  ftnbet  man  nur  beim  fcfyledjtcn  {»opfen.  2He  gelben  perlen 
fi nb  bad  Wltty  unb  ber  ©runb  berfelbcn  tfl  eine  glänjenbc  fiebrige  2Raffe,  unb  bieß 
iß  bad  §arj. 

©utöpäctjter  £ofmann*93ang.  (§d  mürbe  geffcrn  erwäfynt,  baß  ber  ^opfen 
au$  iweiwücfyjtg  wäre,  unb  baß  ber  juerft  geernbtete  nic^t  fo  gut  feö,  ald  ber  jule$t 
geernbtete  j  idj  n?ünfd>te  nun  barüber  Sluffcfyluß ,  wie  man  2  ober  3mal  ernbten  tonne. 

2ßirtbfd)aftdratt)  £ofmann.  (5d  giebt  aflerbingd  £opfcn,  welcher  früher  jeitig 
Wirb,  allein  biefer  fommt  fo  feiten  vor ,  baß  man  nie  einen  ganjen  ©arten  von  if)m 
antrifft.  3m  übrigen  wirb  ber  £opfen  an  ber  Spifre  früher  reif,  ald  unten,  aber 
man  muß  ben  $opfen  an  Der  ganzen  Stange  abfcfyneiben.  — 

Verwaltet  $  regele.  <Sd  wirb  nie  einen  3ai)rgang  geben,  wo  ber  $opfen 
burc$aud  gleich  ijt.  Xit  ©rnbtc  muß  jeboer;  burd^aud  ftattfmben,  fd>on  wegtn  bcö 
fitu*jcljentcn6.  3m  Stodbacrjergebiet  ift  ed  j.  33.  Sitte,  baß  immer  bie  jefyntc  9leu)c 
fielen  bleibt.  2)ie  £auptfacr)e  ift,  baß  man  auf  ben  $fd>fer  9lü(fitfr)t  nfmmt. 

SEBirttyfdjiiftörat!)  £ofmann.  Unter  unfern  §opfen  giebt  ed  auch  ben  braun* 
rotten  £opfen,  wo  bie£Ri£pe  eine  rötrjlicfye  $arbe  r)at,  unb  bad  ^>aubd>en  gelb  aud' 
fie^t.  3m  ©egenfafc  bafcon  fter)t  ber  $opfen,  beffen  $ättbd)en  nie  rotfy  wirb,  fonbern 
ftetd  grün  bleibt,  unb  Wo  auch  bie  Siebe  grün  ift.  £ie  anbere  Sorte,  ber  wilbe  ober 
amerifanffdje  $opfen  ift ,  weil  er  viel  Äörner  bilbet,  nietyt  beliebt.  — 

SRentbeamter  ^ßriefler.  3«  fp^ter  ber  Jjjopfen  geernbtet  wirb,  befto  beffer  ift 
cd,  unb  ebenfo,  ic  feiner  bie  Slippen.  S3eim  Spalterljopfen  finb  bie  Stippen  ganj 
fein  ,  batyer  hat  er  aucr)  ben  SBorjug.  £ie  grüchtc  ftnb  grünlichgelb  unb  nicht  fet>r 
groß,  unb  möglich  gef(r)loffen.  — 

£cr  II.  £crr  SBorftanb.  SBelcfye  9Retr/obe  befolgt  man  bei  ber  drnbte  bed 
$opfenÄ  in  S3ejiel)ung  auf  bae»  ?(uäner)men  ber  Stangen,  ba<  ^>erabne^men  unb 
3erfdmeiben  ber  hänfen  unb  ba6  ^flücfen  ber  grüßte?  — 

iför.  v.  graunljofen.  Sei  und  in  kapern  ifl  bie  $er)anblung  in  biefer 
Öqidjung  überall  jtemlier;  gleic^.  dd  werben  bie  Stangen  mit  einer  ^ebelfiange 
audge^oben,  bie  hänfen  auf  einem  ©erüfie  von  2  Scbu^  mit  einem  SReffer  abge* 
Ijauen  unb  bie  Sieben  ^erabgenommen,  burc^  eigene  Seute  mit  ben  $änben  gep^üeft, 
bann  wirb  ber  $opfen  getroefnet,  unb  wenn  biefed  gef$e$rn,  nac^  5  ober  6  2Bo* 
djett  in  SÄrfe  eingefaßt.  2)ad  Jltocfnen  bed  ^opfend  gefdjie^t  bei  mir  aufhöben.  — 


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227 


2Birthfchaftärath  JDchfcnbauer.  ßnm  Xtodntn  be$  £opfen6  finb  fcfjr  t>iele 
9Wume  nothwenbig.  3$  war  baher  früher  genötigt  ben  <§opfen  beftänbig  ^tn- 
unb  herführen  gu  Iaffen.  (Defjljalb  lief  ich  Stellagen  unb  fRahmen  machen  unb 
Sädc  von  Leinwanb  gwffchcn  ben  Settern  auffßatmcn.  (Die  Zäunte  ftnb  ot)ngefahr 
5  Schub  lang  unb  3  S<huh  breit.  Um  ben  £opfen  aufutlotfern ,  bebarf  e$  nur 
einc6  Schlage«  mit  bem  $inger  auf  bie  £einwanb.  3<h  will  bemerfen,  baß  bei 
ben  flemen  Stammen  bie  $einwanb  beffer  gekannt  werben  fann,  unb  bei  gröferen 
bie  Sieinwanb  eine  Vertiefung  in  ber  SRitte  befömmt.  — 

ffiirtbfcbaftGrath  §ofmann.  Seim  Srocfncn  auf  Stellagen  ift  ed  bie  $aupt* 
fache,  tajj  man  bie  SRahmen  herausnehmen  unb  bann  ben  $opfcn  ^erauöf4>ütten 
fann,  Weil  er  fonft  ju  frr)r  jerblättert  wirb;  benn  in  biefem  $all  verliert  er  an  9ln* 
feiert  unb  wirb  von  ben  JtÄufern  nicht  mehr  fo  gerne  angenommen.  (Das  dörren 
auf  Stellagen  ift  bem  $rotfnen  auf  bem  Soven  vorjujicr)enj  man  fann  bad  20facf)t 
babei  trorfnen. 

3n  Söhmen  geflieht  lefctercS  fct)r  wenig,  ^err  9Btrtr)fdr)aftöratr)  £)  <^  f enb  a  u  e  c 
hat  e6  eingeführt.  Sei  5  —  600  Strich  $opfen  brauet  man  einen  Ungeheuern 
«Raum.  — 

JRitterguWbeftfrer  ».  Sdjwarj.  3cf)  l)abe  eine  ^opfenbarre  mit  vielen  Kalmen 
herstellen  laffen,  wo  täglich  5  bis  6  3*n.  bei  20— 24°  R.  getroefnet  werben  f tonen. 
2Ber  Jr)opfenbauer  ift,  weiß  ben  Sortheil  ju  fehlen,  ben  eine  fc^neHe  2)arre  her* 
beifuhrt.  Sei  naffer  ffiitterung  ift  baS  Srocfnen  fo  wichtig,  als  ber  Anbau  beS 
4jopfenS  felbfl,  inbem  ber  $opfen,  ber  burch  nicht  jwcrfmdpiged  Xrocfnen  rötliche 
Barbe  angenommen  h<",  an  $reid  faß  bie  $dlfte  verliert.  (Die  $opfenbärre,  m\< 
0e  ich  gebrauchte,  ift  von  33ledj  unb  ganj  einer  ÜWaljbarre  Ähnlich-  Sie  foftete 
300  fl.  mit  Abrechnung  ber  #etfielfung  ber  Sofalitäten.  $ie  $auptfacr)e  ift  t)itx, 
bajj  ber  fiuftjug  frei  wirfen  fann.  2Benn  eS  gewünfebt  wirb,  fo  will  ich  "nc 
3eichnung  von  biefer  dinrichtung  vorlegen.  — 

^Bierbrauer  SBfeninger.  bin  felbfl  ein  $ofpcnbauer,  unb  warber  erfte 
ber  biefe  Art  §opfen  ju  tfoefnen  angewenbet  h«t,  unb  welche  ganj  »orjüqlich  ijt, 
3ch  rroefne  gleichfalls  an  einem  $age  5—6  3tr.  £opfen  bei  einer  SBärrac  von  24° 
R.  (SS  gefchieht  baS  Srocfnen  auf  ber  SRaljbörre.  3<h  laffe  ihn  manchmal  1  Schuh 
tief  auffebütten.  Sei  ungünftiger  ©itterung  wirb  baS  ^flütfen  beS  £opfenS  unter 
(Dach  vorgenommen.  (Der  #opfen  behält  bei  biefem  droefnen  feine  fchöne  garbe. 
Anfang«  machte  ich  ben  SJerfuch  mit  fleinen  ^Quantitäten ,  unb  ba  mir  biefer  feljr 
gelang,  fo  führte  ich  Wefe*  Verfahren  gleich  im  ©roflen  ein,  unb  behielt  eS  bis  je&t 
bei ,  wo  baS  (Srocfnen  burch  bie  Luftheizung  vorgenommen  wirb.  SWan  wenbet 
ben  $opfen  wie  ba«  SWalj  mit  ber  SÄaljfchaufel.  Sßenn  ber  $opfen  getroefnet  ift, 
laffe  ich  ihn,  ohngefdhr  Drei  Schuh  tief  3—4  SBochcn  liegen,  bis  er  eingefarft  wirb. 

Oefonomierath  SBalj.  (Diefe  Art  $opfen  ju  Wrren,  würbe  auch  h^e  unb  ba 
in  Württemberg  eingeführt.  SJlan  h<*t  aber  hiebei  bie  Srfahrung  gemacht,  bajj,  wenn 
ber  apopfen  gleich  nach  bem  (Darren  eingefaeft  würbe,  er  in  ©dhrung  gerieth»  JRun 

15* 


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Staublungen  ber  «<ffTbau*e«ftien, 


ift  man  barauf  gefommen,  ihn  2—3  ©tunben  noch  auf  bera  Soben  auf  ©chwclgen 
Hegen  ju  laffrn  unb  bann  f)at  er  ftch  vorjüglidj  gehalten.  9?od)  muß  ich  barauf 
aufmerffam  machen,  bap  man  bei  un$  von  Dürnberg  8merifaner*§opfen  bejog. 
tiefer  #opfen  ift  offenbar  auf  SRaljbörren  FitnfHich  getrorfnet,  unb  hat  ftd)  fo  gut 
bewahrt/  al6  ber  auf  SJöben  getrorfnete. 

9Wan  f)at  jwifchen  beiben  feinen  Unterfd>ieb  wahrgenommen.  - 

!Rentbeamter  trieft  er.  53ei  und  wirb  ber  3lmerifaner*$opfen  nicht  geliebt, 
man  ift  allgemein  ber  3nftd?t,  bafj  fid>  ba«  öier  von  bemfelben  nicht  t)alte  unb 
bolb  fauer  wirb,  baber  man  ihn  nur  jum  SöinteTbier  gebraust.  — 

CefonomferaU)  SÖalj.  £ievon  l|abe  ich  gerabe  bie  entgegengefefrte  ©ahmet)' 
mung  gemalt.  SIC«  ich  einer  Brauerei  vorftanb,  ^abe  ich  im  Sierfefler  einige 
Ziffer  nur  mit  folgern  ©ebräube  füllen  laffen,  wo  reiner  amerifanifeber  #opfen  an» 
gewenbet  würbe,  unb  lief  bann  gerabe  fo  viel  ftäffer,  in  benen  ftd)  SMer  von  anberen 
£opfen  befanb ,  unter  gleiten  Umftänben  liegen.  2>abei  I^abe  ich  wahrgenommen, 
ta£  ftch  erfierefl  ganj  gut  gehalten  ^at. 

SBirthfchaftdrath  Dchfenbauer.  3d>  HcO  beu  §opfen  immer  liegen,  bi*  ber 
erfle  grofl  eintrat;  bief  ift  bei  un«  fo  ©irte.  — 

ffiirthfchaftarath  $ofmann.  Seim  #opfentrorfnen  mup  man  vorjugWcbe 
Slufmerffamfeft  beobachten.  SBcnn  ber  $opfen  getrorfnet  wirb,  unb  ber  ©riel  ab* 
bricht,  fo  ift  er  gehörig  bnrr.  SBenn  ber  #opfrn  auch  getrorfnet  ift,  fo  brauet  er 
noch  immer  bie  3-4  fache  3eit,  biß  er  recht  burr  ift:  ift  bief  aber  nity  ber  Sali, 
fo  fann  er  leidet  verberben.  — 

Bierbrauer  SÖieninger.  3$  laffe  ben§opfen,  wiefdjon  gefagt  3~4©d>ub 
hoch  auffebüften,  unb  anfange  alle  2  Sage  roenben;  fpäter  geflieht  btcf  nicht  fo 
oft.  5Wnn  bebient  ftch  Riebet  nur  langer  Stangen,  mittelft  welcher  man  ihn  aufrüt* 
telt.  Riebet'  ift  auch  ju  beobachten,  bafj  man  bei  neblichtem  SBetter  bie  fRdume 
fehltest,  wo  fid>  ber  #opfen  befinbet,  bagegen  fte  bei  günftiger  öffnet,  um  ben  ?ufu 
aug  ju  unterhalten.  — 

Sieftor  Dr.  JRicbercr.  3«  einigen  ©egenben  Saecrn*  wirb  ber  £opfen  nur 
bu«h  bie  SBärmc  ber  Sonne  getrorfnet,  unb  jwar  auf  Stammen  von  Seinwanb  brei 
8d)ul)  tief  unb  wirb  bei  ^Regenwetter  jugeberft.  @$  ift  ber  ©amen  au«  biefem 
$opfen  fehr  gut  unb  man  baut  ihn  fehr  gerne  an.  <S«  fct;eint,  bajj  ber  (Sinflufj 
be*  Sic^tee  hier  feinen  9?a$tr;eil  hat. 

9tittergut6beftfeer  v.  3Böll  wa  rtb-  @*  Wäre  fehr  intereffant  ju  wiffen,  auf 
welche  3rt  ber  befte  ^opfen  erjeugt  wirb.  $ier  ift  aber  mehr  bie  grage ,  ob  nicht 
ber  $opfen  ber  befte  ift,  ber  getrorfnet  wirb,  ohne  baf  man  ihn  anhängt  <£« 
fd)cint  Ic^tercd  ber  $aU  au  fevn. 

3)er  II.  #r.  IBorfianb.  3>a«  Jlrorfnen  gefchiehl  ©Ratten  bei  trorfenem  SBetter 
am  befien.  3Äan  trorfnet  ja  auch  alle  ^Bürgeln  unb  mebijinifchen  ^flanjen  im  ©chatten. 

JRentbeamter  *Pri  efler.  3n  ©palt  wirb  atter  ^opfen  auf  Söben  getrorfnet,  wo* 
bei  immer  5—6  ©oben  nach  einanber  fich  anreihen.  5Wan  fchöttet  ihn  auf,  fo  bunn 


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al«  möglich/  nur  1  —  2  3*>H  h0(fc*  dt  wirb  bed  JEage«  einmal  geriu)rt,  unb  jwat 
fehr  wenig. 

tfrhr.  &.  graunhofcu*  2)a«  Xxodntn  an  bet  (Sonne  wirb  nur  bei  gerin» 
gm  Quantitäten  ftatt  finben  fönnen,  feinc«weg«  aber  bei  größeren. 

£ee  II.  £err  Sorftanb.  $un  fommt  bie  $rage,  „wie  iß  ber  £opfen  ju  be« 
hanbeln,  wenn  er  nicht  gleich  verlauft  werben  fann?" 

Stentbeamter  rieft  er.  3n  6ba(t  wirb  er  anfang«  Äooember  in  @äcfe  ge< 
faßt,  ob  er  octfauft  wirb  ober  nicht. 

grt>r.  v.  grau nfy ofen.  S3ei  mir  wirb  er  in  große  Äijien  gepreßt,  welche 
mit  Rapier  aufgefüllt  werben,  unb  fo  bleibt  er  bi«  jura  nächften  3ahre. 

35er  I.  #enr  SBorßanb.  3Ran  wenbet  r)iebei  manchmal  auch  bie  r)bbraulifcbe 
treffe  an. 

Bierbrauer  2B  i  e  n  i  n  g  e  r.  Bei  und  geflieht  bie  befte  Ärt  ber  £opfen*93crpacf ung 
nur  in  bieten  Äiften,  auf  roeldje  ein  S)ectel  gebraut  wirb,  ben  man  mit  Steinen  be* 
föweren  fann.  3e  mehr  ber  £opfen  au«tcocfnet,  bcjto  mehr  ft&t  er  bann.  2>a« 
einwarfen  in  bie  &iften  fann  aber  erfl  nach  bem  9Rärj  gefchehcn ,  benn  t)iec  anbert 
jiJ>  bann  ba«  ÜÄefyl  be«  £opfen«.  Stach  biefer  3<i*  ift  ba«  (Sinprejfen  ba«  jwccf  < 
mäßigte,  unb  e«  hM  ftch  auch  ber  $opfen  am  beficn.  3n  (Snglanb  wenbet  man 
bie  $obrautif$e  treffe  an.  CS«  hÄl*  ftch  ber  £opfcn  2—3  3ar>re.  Scatürlicb  Oer« 
liert  er  immer  etwa«  an  ber  ©ütc  nach  bem  9Raße,  ob  er  mehr  ober  weniger  fefl 
eingepreßt  ijt.  @«  würbe  fdjon  bemerft,  baß  ba«  ^reffen  gleich  na$  bem  Srocfnen 
nid>t  rätf)Itd>  ift,  weil  ber  £opfcn  in  Gerung  gerätt).  — 

SB irtf)fcJr><tftdcatr>  £ofmaun.  £cr$opfen  »eränrert  fein  SWehl  in  iebem  3aljre. 
SBon  ber  hellgelben  garbe  ger)t  er  jurud  bi«  in  bie  intenfibbraunc ,  unb  wirb  afle 
3a^re  bunfler,  er  mag  auf  ben  ©oben,  in  Alflen  eingepreßt,  ober  in  €Wen  aufbe* 
wahrt  werben.  $ie  bunfle  fcatbe  ifl  baher  ein  3eicf)en  feine«  «Iter«.  fltör  einen 
buntlen  $opfen  ajbt  man  auch  nur  bie  ^dlfre  oon  bem,  wa«  für  einen  hellfarbigen 
gegeben  wirb. 

Bierbrauer  Sieninger.  <5«  fommt  aUerbing«  auf  bie  Aufbewahrung  an, 
SBirb  ber  $opfen  fo  f$(e$t  aufbewahrt  wie  in  Söhmen,  wo  er  ni$t  hwmetifch 
oerfcr)lofffn  wirb,  fo  ift  bieß  freiließ  gefegt;  außerbem  wirb  ber  £opfen  bur$  ba« 
Aufbewahren  nur  um  V,  oerlieren. 

Sü1hfchaft«ratb  $ofmann.  Sa«  ba«  SJcrpacten  be«  £opfen«  betrifft,  fo  muß 
ich  beraerfen,  baß  man  e«  in  Böhmen  nicht  wagen  barf,  ben  $opfen  in  gcfchloffe* 
nen  Äijlen  aufjubewahren,  ©efaimtlich  fommt  ber  amerifanifche  £opfcn  in  Giften. 
SBenn  nun  bie  3miföenhanbler  ben  böhmifcr)m  $opfen  nach  Baoern  in  Äiftra 
führen  würben,  fo  fanben  ftc  «nftanb,  weil  man  ber  Weinung  wire,  e«  feo  ameri* 
faniW<r  ^opfen;  ber  Unterfchieb  tfoifäm  beiben  ifl  eben  auch  nur  beim  Gebrauch 
ju  erfennen. 

aßirthf<haft«rath  ßchfenbauer.  Gewöhnlich  «<ut  fuh  einigen  öorrath 
jurürf,  W*Ü  man  nicht  weiß,  ob  Im  fünftigen  3ahr  ber  $opfen  ger&th-  ©«im  «uf* 


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230  ©tt$«MM8M  bft  «(fer*ttn»6cf«0B. 

bewahren^  beobachte  ich  nun  folgenbe«  Verfahren:  ict)  laffe  Ken  $op\tn  in  @äcte 
bringen  nnt>  tiefe  mit  fefiem  luftbicr)ten  Rapier  umgeben.  Sabei  wirb  nur  immer 
am  SRanb  be«  Rapier«  Äletfler  aufgetragen,  fo  baf  ber  ganje  ^cpfenfarf,  wie  von 
Rapier  gemalt,  au«fier;t.  Siefe  Aufbewahrung  «art  hat  ftd>  btdr)er  tjorlrefflicr)  be* 
währt,  unb  alle  Ääufer  haben  noch  meine  2Hanipulation  aufferorbentlicr;  gelobt 

Ser  II.  $err  SBorfianb.  2ßir  wollen  nun  noch  bie  grage  über  bie  Sauer 
bcr  Hopfengarten  beratr)cn. 

Sirthfchafrerath  ^ofmann.  3<h  fettne  in  Böhmen  Hopfengarten,  bie  bereit« 
fdjon  ein  hohe«  Alter  haben,  unb  bie  noch  bie  befte  bracht  liefern.  3$  weif  einen 
©arten,  ber  fchon  bor  36  3ahten  bejtanb,  unb  welcher  noch  immer  einen  fel>r  guten 
(Srtrag  gibt.  Gr  ift  im  6aafrertrei«,  ohngefär)r  2  ©tunben  bon  meinen  Anlagen 
entfernt.  (S«  hat  noch  nie  bei  ihm  eine  Stochpflansung  ftottgefunben,  auf  er  wenn, 
wie  e«  manchmal  geflieht,  ein  ©torf  berfdmitten  ober  behauen  würbe.  — 

Äentbeamter  $  riefte  r.  3n  ©palt  nimmt  man  allgemein  an,  baf  ber  $opfcn 
12,  höchfien«  15  3ahre  lang  in  gutem  3uftanb  bleibt,  unb  bann  abnimmt.  — 

2Birthfch«ft«ratr)  H0fmann.  SRan  hat  bemerft,  baf  ber  Hopfen,  wenn  er 
älter  al«  6  3aljt  alt  fei,  fchlechter  werbe.  Sief;  ift  aber  nicht  ber  $all.  Sie  Sau* 
ern  wiffeu  gar  gut,  bafj,  je  älter  ber  Hopfen,  befto  feiner  beffen  $robufte  finb. 
2Ran  foll  ben  §opfm  nie  aufhauen,  fo  lange  er  einen  (Srtrag  gibt,  au«  Stacht, 
baf  er  etwa«  fchlechter  würbe. 

Bicrbräucr  SBieninger.  3<h  habe  bie  Beobachtung  gemacht,  bafi  ber  H°Pf<,! 
in  einem  Boben,  je  älter,  je  beffer  wirb.  Sief  fteht  man  auch  bei  ßbftbäumen; 
mit  3unahme  ihre«  Alter«  werben  ihre  fruchte  beffer.  3Ran  foll  fogar  glauben, 
bafi  ber  H°Pfett  3abre  au«ha(ten  !ann.  3d)  habe  einen  fern*  günftigen  H°Pfm* 
boten.  Bei  einer  Sauer  von  20  3ar)rcn  fanb  ich  Bcn  winbeften  Ituterfchieb 
unb  habe  auch  bie  Ueberjeugung ,  baf  bie  SBuqeut  beffelben  18  ©d>uh  tief  in  ben 
©oben  bringen.  3ch  habe  einen  Hopfengarten  in  ber  fogenannten  Au,  unb  bon 
biefem  hat  mir  ba«  SBaffer  einen  Xtyii  abgeriffen,  unb  hier  l)abc  ich  6$ut) 
tiefe  SBurjeln  gefunben.  — 

2Birthfchaft«rath  H°fmann.  Siefelbe  (Erfahrung  würbe  auch  bei  un«  ge- 
macht. Bon  bemfelben  Hopfwßarten,  ber  fich  fo  lange  erhalten  hat,  würbe  ein 
$heil  abgeriffen,  unb  auch  W  m(m  SBwcietn  2  Älafter  tief  unter  ber  £ber* 
fläct)e  gefehen. 

grhr.  ».  25  6  II  Warth-  9Joch  Wäre  bie  grage  ju  erörtern,  Wie  lange  ein 
Hopfengarten,  wenn  er  au«ger)t,  nicht  mehr  mit  Hopfen  bebaut  werben  fönne,  ober 
ob  er  gleich  »M«  3U  bepftonjen  fei?.  — 

Äentbeamtec  $ri  efter.  3n  6palt  läft  man  ben  H°Pf<nöartcn/  cc  au*' 
gehauen  wirb ,  nie  unbepßanjt.  SBenn  j.  B.  ein  H°Pf*nbauer  3  Sagwerf  H°Pfm 
hat ,  fo  beginnt  er  nach  Serlauf  wro  10  —  12  3ahren  ein  Sagwerf  au«juhauen, 
unb  bepflanzt  e«  wieber  im  nächflen  3ahre.    Auf  gleiche  Seife  »erfährt  er  beim 


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Utter  $c|>fen&an. 


23t 


aweiten  unb  britten  Sagwert,  fo  baf  et  nadj  brei  3arjren  einen  ganj  neu  ange* 
pflanzten  Hopfengarten  hat. 

$er  II.  £err  SSorfranb.  Selker  ifl  al«  l>d<^flec  (Srtrag  bei  ben  einjelnen 
©fangen  anjunehmen. 

©irthfci)aft$rath  §ofmann.  SMefe*  ifl  fer)c  relativ;  eS  fomrat  barauf  an,  ob 
bie  Stangen  grof  ober  Hein  ftnb.  93on  einer  ©tange  ju  brei  Älafter,  atfo  18 
beträgt  ber  2>tm$f$nitt  V4  $fb.,  ber  fi<$  bann  nach  ben  £öt)en  ber  ©langen,  bi« 
auf  4  9fb.  fteigert. 

^tofeffor  8e<fer.  Sei  biefer  ®elegent)eit  wirb  auch  bie  (Sonfervation  ber  ©tan» 
gen  jar  ©praefte  gebracht  werben  Wimen.  3$  lajfe  bie  Stangen  fpifcen  unb  über 
ba«  $euer  t)eben,  aber  nict)t  üerfohlen,  unb  jwar  in  einer  Sange  »on  4  guf .  $ar* 
rauf  »erben  fic  mit  ©teinfot)Ientt)eer  befinden,  unb  bief  bilbet  einen  förmlichen 
fcirnif.  Huf  biefe  Seife  t)aben  tle  act)t  3at)rc  aufgehalten,  ohne  in  fcäulntf  ju 
geratt)en. 

2>er  n.  ^ert  SJorfianb.  Um  £opfenfiangen  $u  erfparen,  würben  auf  bem 
$of  ®ei«burg  bei  ffiieflbaben  folgenbe  93erfucbe  aufgeführt:  1)  injeber  Steide  würbe 
ju  ben  $opfen|iöcfen  i,  3,  5,  7  u.  f.  ».  ein  9aum*$fat)I  gefteeft,  bie  Beben 
t>on  ben  ©töcfen  2,  4,  6,  8  u.  f.  w.  re$tt  unb  linfe  in  bie  (Srbe  eingelegt,  unb 
baim  »on  ©tange  ju  ©tange  mit  fölaff  t)ängenben  SJinbfaben  befejHgt  unb  bie 
#opfenranfen  in  ©et)dngen  barein  geklungen.  3$  r>abe  t)iebei  feinen  Bacfctheil 
bemerft,  vielmehr  waren  bie  ®uirlanben  mit  fruchten  wie  überfchüttet,  welche«  fru 
beffen  jum  $beil  auf  einer  Säuföung  berut)t,  weil  bie  Beben  näher  an  einanber  ge* 
bringt  ftnb.  J5er  (Srtrag  war  im  ®anjen  gleich.  2)  »ei  ber  W"t3ung  fo  gleich 
fettige  Dreiede  würbe  i$  nur  bem  mittlem  ©toef  etne  ©tange  geben.  Son  ben  fed)<J 
näcbftcn  umgebenben  ©torfen  jog  i(f>  ©fenbrähte  nach  ber  miniem  ©tange  hin, 
welche  biefe,  wie  bie  Saue  eine«  3Raft6aume*  von  allen  ©eilen  fefihalten.  3)  Sterbe 
eine  «rt  liegenbe  ©paliere  in  ber  SBeife  errietet,  baf  in  ber  jweiten  Beihe  wieber 
ju  ben  HopfenfWcfen  1,  3,  5,  7  u.  f.  w.  niebrige  ©aumpfähle  gefteeft,  läng«  biefen 
tatttn  befejifgt,  unb  bann  ftyäggelegte  öot)nenftäbe  fo  auf  biefelben  gelegt  würben, 
ba#  fte^  bie  Beben  ber  erften  Betye  um  biefe  ©täbe  felbft,  unb  bie  ber  jweiten  SRetye 
um  bie  SJaumpfAtyle  fd}lingen  konnten.  4)  SJcmerfenb,  baf  ber  «^opfen  nur  an  ber 
©pi&e  grüßte  trägt,  fragte  icr)  mich:  ob  bie  f)ot)m  ©tangen  ju  erfparen,  unb  ber 
£opfrn  —  ebmfo  wie  bie  Stauben  —  nähet  am  ©oben  ju  erjeugen  wäre?  3n 
biefer  Sbjtcht  würben  bem  §opfen  Saumpfähle  t>on  8—9  guf  Sange  gegeben,  unb 
wenn  bie  Banfen  über  biefetbe  r)fnau«rei^ten,  jog  ich  fle  »ortl(r)tig  in  frefeförmigen 
Sffiinbungm  t)erab,  legte  tle  ring*  um  ben  ©tab  fo  in  bie  erbe,  baf  nur  bie  ©pifre 
baoon  hervorragte,  bie  fo,  wie  tle  t)eranwu<t>«,  um  ben  Saumpfahl  angeheftet  würbe. 
3tt)  t)abe  anfange  befür^tet,  bie  Beben  motten  in  ber  (Srbe  faulen,  ba6  gefd^a^ 
aber  ni$t,  »ielme^r  fonnte  man  bemerfm,  baf  bie  fogenarmten  »latt* Jfnotm  ©ue* 
Kln  trieben.  —  Sur  bie  eigenen  Seftyer  grofer  Hopfengärten,  bie  alle  «rbdtm  im 
Saglo^ne  »errieten  laffm,  werben  biefe  2J?ethoben  ber  »ebanblung  ju  jtitraubenb 


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23* 


erfreuten,  aber  in  ben  JRheingegenben  eignet  ftd)  toie  HopfenfuUur  gcrabe  für  ben 
armem  Sanbeigcnthümer,  bem  e6  nicht  leidet  an  3«*/  *whl  ^bec  an  ®clb  zum  2ln 
fauf  ber  feuern  ^opfenfttangen  fehlt. 

9lirtergut$bcfi&er  9* ober.  3n  manchen  ®egenben  »erben  bie  Hopfengärten 
auch  ju  Sfcbennufeungen  gebraust,  z.  9.  jum  Slnbau  von  ftohtraben,  gutterträutrr 
jc.  k.,  Welche  ziemlich  üppig  machfen,  ot)ne  für  ben  $opfenbau  einen  9lachtf)cil  her* 
vorzubringen.  Cnnige  »öden  aQerbingd  behaupten,  baß  burch  biefe  9tebennubung 
ber  Hopfen  felbfi  verliert,  unb  cd  nmrbe  auch  auf  biefem  ®runb  wieber  biefe  auf* 
gegeben  j  ^lebei  waren  bie  Stangen  8 — 9  guß  boch- 

!&3irtt)fd)aft6ratl)  H°fmann-  2)a,  too  bie  £opfenftangen  fo  niebrig  ftnb, 
mag  e*  allerbing^  fevn,  aber  bei  größeren  Hopfengärten  wirb  ftch  fein  Äu&en  h«3 
auöfteden.  — 

2>er  I.  $err  Sorßanb.  $enen  fytten,  welche  fo  intereffante  SRittheihmgen 
über  ben  ^opftn  gemalt  haben,  flatte  ich  im  tarnen  ber  2Jerfamm!ung  ben  voll« 
fien  3)anf  ab. 

2ütr  fommen  nun  jur  grage  10:  „wo  würben  bie  in  Cmglanb  fo  häufigen 
unterirbifchen  9lbzugdgräben  bei  gelbern  neuerlich  in  Seutfchtonb  angeroenbet,  mit 
welken  Äojten,  welch'  fpejieUer  ©auart  unb  welken  (Erfolgen?" 

?Riitergut6beftyer  9? ober  verlad  einen  Vortrag  über  biefen  ©egenfianb.*) 

Sefretär  Äat^orjl.  Schon  feit  länger  al$  40  3a!)ren,  ftnb  bergleic^en  9(u* 
ftalten  bei  und  befannt;  fte  würben  juerjl  eingeführt  in  ben  fön.  fyannöveraniföeu 
&Iofterbomänen  ju  ©urgfclb  unb  zwar  nicht  mit  Steinen,  fonbern  mit  ftafdnnen  j 
fpäter  ifl  man  ^ievon  abgegangen  unb  ^at  fte  mit  Steinen  ausgeführt. 

$icfc  (5iiuid)tungen  waren  immer  mit  großem  9?u$en  verbunben.  ($Ä  ^at  ftd> 
gezeigt,  baß  mau  nach  ber  natürlichen  Sage  ft<3>  rieten  müffe.  Stauer  war  mau 
auc^  bebacht,  bad  SBajfec  möglid)ft  h°<h  aufzufangen,  fobann  einen  zweiten  ®ra* 
Den  anzulegen,  wenn  man  far),  baß  ber  obere  ©raben  nicht  genügte. 

SÖährenb  man  fnü)cr  fafi  immer  $et)ternbten  h*tte,  geigte  ftch  iefct  eint  allge* 
meine  ftruchtbarfeit  ber  gelber,  unb  fo  würben  bie  Äojten  auf  bie  t>ortfyetlr)aftcftc 
SBetfe  wieber  ^eingebracht. 

$rofeffor  Secfer.  3$  t)abe  auch  Keine  Erfahrungen  über  bergleichen  93er* 
fuch«,  welche  auf  einem  h°<hß  ungünfHgen  ©oben,  nameiUlich  in  naffen  fahren  ge* 
macht  würben,  anzuführen.  3d>  Wählte  nämlich  auf  ©rachfelbern  niebere  Steffen, 
unb  ließ  fold^c  mit  Ducrgräben  in  Serbinbung  fefcen ,  unb  füllte  biefe  in  einiger 
(Entfernung  von  einanber  mit  Sufchwcrf  aufl,  woburch  eine  völlige  (Sntwäjferung 
herbeigeführt  warb.  2>ie  Anlage  gefchah  im  $erbft,  auf  ben  ein  fet)r  naffed  grub* 
jähr  folgte.  3m  nächften  3at)rc  würbe  SRoggen  barauf  gebaut,  ber  efn  fehr  gute« 
51nfet)en  t)aite. 

3<h  Heß  fchmale  »innen  in  ber  Siefe  von  5«ß  machen,  unb  ben  «Rafen 
•)        Seity»  ju  brn  <Seftiea6*9tr$anbliMgei.  «.  b.  «. 


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litt«  abjuaegrä&en  Bei  gelber». 


abnehmen;  bann  würbe  SBufchwerf  genommen,  tbeiie  oon  2Beiben,  u)eile  »on  <5r* 
Im  in  Heine  ©tücfe  jerriften  unb  bann  3  —  4  3ott  eingelegt. 

t>.  93uianooice.  2>ae  engUfdjc  Verfahren  ift  burch  ben  Vortrag  bee  2Jor* 
jtonbee  ber  V.  93erfammlung  befonnt  geworben,  unb  bat  bie  ganje  «ufmerffamfeit 
berfelben  in  Slnfpruch  genommen.  3ch  I^abe  in  ben  lefcten  jwei  3al)ren  auf  meinen 
Senkungen  Serfudje  gemalt,  welche  juc  »ollen  öefeiebigung  führten.  3ch  glaube 
te  fte  beßhalb  tytt  berühren  ut  muffen,  wenn  fic  auch  nid>t  in  fo  großer  Slue* 
befcnung  flott  gefunben  haben,  tote  bie  intereffanten  SJerfucfie,  beren  ber  SRebner 
oor  mir  erwähnte,  fonbern  nur  tbeitweife  jum  3wecfe  ber  (fntwäffentng  oon  2Öalb* 
Siefen  hinreichten,  bie  id>  bi«h"  nur  jur  2Beibe  von  ©chafen  oerwenben 
fonnte,  nun  aber  oon  ben  einjelnen  Duellen,  welche  bie  gaiue  Söalbwiefe  jum 
»eiteren  3wecfe  unbrauchbar  matten,  auf  eine  äußerft  wol)lfeile  Slrt  befreit  habe; 
—  weil  oiele  Santwhrtbe  burd)  bie  großen  Äojien,  welche  mit  biefem  Verfahren, 
wie  man  gewöhnlich  angibt,  oerbunben  fcon  follen,  fo  leicht  juh  baoon  abfehreefen 
laffen.  2>ie  oon  mir  aufgewenteten  Äoften  waren  freilich  mit  39euig  auf  bie  günfii* 
gen  SofaloerhAlfuijfe  äußerft  gering.  3<h  ließ  ©räben  ju  3  ober  3l/2  ©$uh  am 
Hb  hang  von  $üge(n,  wo  bie  Duetten  ftch  Suft  ju  machen  fuchen,  errichten,  unb 
jwar  fo  fchinal,  als  nur  bae  3nfhrument  ed  utlteß,  unb  fie  gewöhnlich  ein  tylbtt 
3ahr  ober  auch  ben  ganjen  Sßinter  burch  offen  liegen,  befonbere,  um  ju  fehen,  oon 
welcher  ©eite  bae  SBaffer  am  meifien  ftch  8lu6gang  ju  »erraffen  ftrebt,  unb  wo 
allenfalls  noch  ein  Nachgraben  ftatt  finben  muffe.  Sin  ich  nun  barüber  ganj  im 
»einen,  unb  ifl  bie  ttntagc  gemacht,  fo  laffe  ich  gewöhnliche  93ruchf*eine  ober 
runbe  Äiefel,  bie  bei  mir  in  SJtenge  ju  haben  ftnb,  mführen,  unb  ben  unter, 
fien  fchmalften  Xtyil  bee  ©rabene,  ber  faum  6  3oH  breit  ifl,  mit  ben  oerfchiebenen 
(Steinen  fo  belegen,  baß  jwtfchen  ben  größeren  Steinen  auch,  wenn  fte  burch  bie 
Saft  ber  baraüf  fommenben  (Srbe  tiefer  einftnfen  würben,  bae  Söaffer  immer  freien 
Sauf  hat.  2)ann  lege  ich  auf  bie  größeren  Steine  ininber  große,  unb  fo  fort,  bie 
jut  ©röße  oon  einem  Gi,  baß  wenigften«  eine  «Schichte  oon  18  3oU  bie  ju  2 
©chuh  mit  biefen  Äiefeln  angefüllt  werben;  bann  werben  auegefjaefte  SBiefenfricfe 
mit  ben  SRafen  umgefehrt  auf  bie  Äiefelfietne  gelegt,  bloß  ju  bem  3»>etfe,  baß  bie 
barauf  faHenbe  Grbe  ftch  nich*  ju  fchr  mit  ben  ©teinen  oermenge,  (üblich  wirb 
bie  @rbe,  bie  au«  ben  ©räben  genommen  würbe,  wieber  ausgebreitet,  fo  baß  bei  ben 
«erfern  wenigen«  8  3ofl  Siefe  für  ben  s4$flug  bleiben  unb  bei  ben  Siefen  Wenig* 
ftene  6  3oO.  3ch  auf  oerfchiebenen  Sofalttäten  in  einer  Sange  oon  4  —  500 
Älafiern  biefe  Serfuche  gemacht,  welche  einen  oottfianbigen  Grfolg  lieferten.  Söei 
biefer  »rt  oon  «nlagen  würben  weber  englifche  §ohljiegel,  noch  Sßlattenfteine,  noch 
anbere«  foftbare*  Material  oerwenbet.  Sluf  tiefe  SBeife  belicfen  ftch  freilich  bie 
Äoften  nicht  auf  ben  vierten  Ztyil  bejfen,  wa«  ich  hi«  anfuhren  hörte.  Sie  Äo* 
fienuberfchläge  unb  Berechnungen  h««fl«»  übrigen«  fo  fehr  oon  lofalen  Umfs&nben 
ab,  baß  ich  bae  ©efagte  für  genügenb  erachte,  ohne  baß  noch  eigene  3ahlen  h^für 
oorjutragen  nothwenbig  fei^n  bürfte.  — 


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234  S&erbanblungen  ber  3lcfcrcaiu®eftlott. 

£temü  tourbe  wegen  »orgerütfter  ßdt  bie  6tyung  gefcfyloffen,  unb  bie  nacf>fic 
auf  2)onnerflag  ben  3ten  anberaumt. 


Sterte  unb  lefcte  <5i|ung. 

Samjtag  ben  5.  JDftober  1844. 

Siadjbeut  bie  €i$ung  burcfy  ben  I.  $errn  SBorfianb  eröffnet  n>ar,  »erla* 
$err  Cberamtmann  Äinjelbacfc  au«  <5 Vaihingen  im  Äönigrci$  SBürttemberg 
na^fte^enbe  »brjanblung  über  2krtf>eilung  von  Oemcinbegrunben.  — 

£ccf)greljttfße  $errn ! 

6' «5  ift  mir  fel)r  angenehm,  einen  ©egeußanb  jur  <5inrad)e  bringen  }u  bürfeu,  ber  fäjon  für 
bie  VI.  nnb  VII.  SBerfammlung  teutföer  §orfh  nnb  Sanbmirtb>  jur  (Srcrterung  be}eid)net  würbe, 
ber  aber  fo  »fei  i$  weiS,  anf  biefem  ®ege  eine  nähere  9Jelrud>tnng  ncaj  nidjt  erhalten  bat. 

3>iefer  ®egenßanb  betrifft  bie  grage  »on  ber  »ortf>eil&aftejten  $enü$ung  ber  ®emeiub«i 
©iunt>iln<fe:  (ftltmanben). 

Diefeibe  Würbe  in  ber  VI.  ©erfammlung  ja  Stuttgart  fo  gefieUt : 

fficlc^fi!  ift  bie  für  bat  ®anje  t>crtb>illjafiefie  9enü$ung  ber  Ättmanbfiäajen ,  bie  nad> 
^fle  nnb  Q3eftaffenb>it,  einer  beeren  Hu&ung  al#  ber  bur$  SBclbe  fa^fg  nnb  würbig  flnb? 

3«r  bie  VII  ©erfammlnng  in  «Itenbnrg: 

98ie  fcnnen  folaje  «Umanben  (®emeinbegrunbftü(fe)  weldje  ifjrer  Soge  nnb  QJobenbefcbaf* 
fen&eit  nadj  eine  habere  JBenufcung  alt  bie  jnr  6<t>af*  unb  ©ieb>etbe  julaffen  würbe,  nnb 
beren  e«  felbft  in  ben  be»elfertften  ©egenben  Xeutfölanb«  nc©>  biete  gibt,  im  3ntereffe  be* 
©anjen  am  vort^eit^afteßen  benüfct  werben? 

Oft  namenttidj 

»)  $ertf>eflung  an  bie  ©emeinbe  Angehörigen, 

b)  Serfauf  cber 

c)  33 Übung  gefölrffencr  ®ütrr  unb  bereu  Verpachtung  auf  ©emeiube*  SRedjnung 
»crjajietjen?  wel($e  Erfahrungen  würben  hierüber  neuerbingä  ge-madjt? 

Der  Umfianb,  baß  bie  Srage  wieberfyolt  aufgenommen  würbe,  ftjrio^t  bafür,  bafi  ib^r  f<fcon 
früher  ein  allgemeine*  Sntercffe  guerfannt  werben  tfl,  nnb  ia>  glaube  nnnmWnaben  mein  ©ebauern 
barüber  an6fvreä>n  jn  bürfen,  baß  fie  noch  nicht  ba«  ®lü<f  blatte,  in  ben  engeren  Ärei«  ber 
©eratljuug  ber  teutfcfjen  tfcrjl*  unb  fiaubwirtfje  gejogen  ju  werben,  fo  fern  ich  burdt)  eigene  Gr* 
fahrungen  bie  braftifdje  ©iefrigfeit  eiuer  grünbllct>n  unb  umftchtigen  Beantwortung  berfetben,  ju 
ermeffen  gelernt  habe.  Um  fo  erwünfeftter  erfebien  mir  unb  bem  lanbwlrtljfthafrlichen  ©ejirf«< 
Vereine,  bem  ich  torjuftetjen  bie  Qfjre  t>abe,  bie  (Srcrterung  ber  fogenannten  „BUmanbfrage"  weU 
6)t  ba»  tn  ^ofjenf^eim  erfebeiuenbe  ®ed»enblatt  für  «anb*  nnb  $au«roirtfjfchaft  »om  20.  «bril 
1844  (9lr.  16  )  lieferte,  fo  wie  bie  öffentliche  (Irflärung,  welche  ein  änerfannt  tüchtiger,  theore* 
«feb  unb  Urattffo>  gebilbeter  Sanbwirth,  erff  im  fcaufe  be«  »origen  9tonate4  (vergl.  Wwab.  (Stjro» 
nif  »om  13.  ©ebt.  1844)  über  ben  in  grage  jtef|cnben  ®egenftanb  abgegeben  bat 

2>iefe  Selben  «nffajje  weifen  im  SBefentli^en  na^,  wie  t«  für  ben  (Staat,  für  bie  ®emeinbe 
at«  GorUoratiott,  fo  wie  für  bie  ®emeiube»£ngel)örigen  ba«  töefte  fety,  wenn  bie  ®emeinbe«©ütrr 
in  ber  Seife  benfifrt  werben,  bie  ber  «age,  bem  Ätima  nnb  ber  JBobenbefd>affcnb;eit  am  meinen 
entft>re*en. 

Um  biefe  bon  ber  Dtatur  vorgejeic^nete  Seftimmnng  um  fo  b^c^er  ju  erregen,  fotfen  größere 
StUmanbpä^cn  nid)t  unter  bie  einjelnen  ®emeinbe * ®Ueber  verteilt,  fonbern  in  angemeffener 
Ärronbirung  anf  9tea>nung  ber  ©emeinbe  »er^a^tet  Werben. 

3nr  ©egrünbung  ber  3wccfmäfftgfrit  biefer  (iimi^tung  will  für  einleu<fctenb  gehalten  werben, 
baß  j.  9.  100  SQorgen  ®üter,  von  einem  gef$i<ften,  auf  bem  ®ute  Wobnenbcn  BanbWirtbe  beffer 
unb  mit  meb>  9lne«n  bfWirtb,ftt)aftet  Werben,  al*  »on  100  ©emeinbe *»ürgeni,  ref>  51u^ung<!- 


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<!^mifflon#49eri<r)te.  235 

ffleredjrigten,  bie  juin  3$eil  bcn  fcetbban  gar  nidjt  t-erfte^en,  unb  bie  n*erbie$  in  ber  9tr^ct  fr^c 
weit  »en  ber  ifjnen  jngetljeilten  «Hmanb>$arjelle  entfernt  nennen. 

JBei  ber  »ergefdjlagenen  (Sinridjfung  werben  ben  @emeinben  ibr  (sigenlfjum*;  wie  ibr  5Jift>o* 
fiticn«sKedjt  erbalten,  bent  «nffdjwung  be«  lanbwirtbfd»afilid)en  (Urwerbefl  gefolgt,  bie  ©obentoro; 
buftien  für«  allgemeine*  nnb  €taatebefte  gemebrt,  nnb  ber  laubwirtbfc&aftlidjen  Übätigfeit  tote 
bem  llnternebmttngtfgeifte  ein  weiter  Saum  eröffnet ;  bie  vermehrten  Ifinnabmen  ber  ©ftneinbe* 
.Raffen  femmen  allen  @emeinbe;%ugebcrigen  jn  ®nt,  nnb  bem  mad)tlcfen  Berftüdelang« » @vftem, 
in  meinem  ber  .fteim  aller  ÄrÄfleaaflcfung  obuetyn  liege,  fe»  nidrt  gefyulbigt.  3<t)  gefiele,  bafj 
i<6  mir  von  einer  angemeffenen  %nwenbung  biefer  Wrntibfaee  febr  etbeblfd}e  nnb  naebbattige  93or; 
tljeile  für  ba«  SSotjl  ber  ®emeinben,  bie  @runblagcn  betf  <StaatÖj5Ptrbanb«,  verfpred<e. 

Uebrigenft  wirb  mir  jeber  g^grnnbete  Ginwurf,  jefce  bie  ®abrt»eit  ferbernbe  9)eler)rnng  will* 
femmen  fe»n,  intern  c3  mir  Riebet  Tebiglidj  nur  um  ba«  gemeine  2Scljl  ju  tbun  ift. 

CBeramtmann  Äinjelb  ad«,  auJ  <Svaidjingen  in  Söürttemberg. 

9(uf  tiefen  Vortrag  würbe  im  SlUgemeinen  von  einigen  SRitgliebern  bemerfr, 
baf»  berfelbe  woty  ein  frönet  Seiirag  jut  fiofung  ber  aufgefaßten  ftrage  ti.  fey, 
hierüber  aber  njabrfcbeinluj)  no$  befonbere  95erf)anblungen  »erben  ftattfinben  muffen, 
weil  e<  in  gegenwärtiger  6i$ung  an  ßtit  gebreche. 

©irtf)|*d)aft«ratt)  $ofmann  erftattete  ben  @omimffton«'23erie$t  über  eine,  ben 
Xabatfbau  betreffende  eingelaufene  @<tyrift.*) 

.  "p  . 

I.  Xabadbau. 

Sie  Angabe  bed  $errn  Ginfenber«,  $rn.  Segenljarb,  bafi  auf  bie  ®ute  be«  iabadbanc« 
ber  Samen  unb  ©oben  ben  größten  Giittlug  nehmen ,  würbe  für  ganj  richtig  anerfannt ,  bagegen 
if  er  nnrtfctig  ,  baf ,  wie  rt  jum  €4>luffe  t)eij}t,  ber  bi&ifl*  Junger  auf  ben  Jabarf  nnb  ebenfo 
aaf  bie  3nderrnbe  ber  Snderbereitung  an«  berfelben  günftfgrr  wirfe,  al«  bereif«  verfaulter  £>üugrr. 
Sie  beigegebenen  Xabarfbroben  finb  f<r)cn,  nnb  bnrften  ein  wol)lfd}medenbe*  Sabrifat  liefern. 

22irtbfcr)aft#ratl)  <$cfmanu.    Dr.  SModjmann.    20.  v.  ©djwarj.    SJlit  3njief>uug  ber 

•fcerrn  ^refefforen  Seder  nnb  3er jog. 

gferner  trftattete  berfelbe  einen  Gommtfftonaberidjt,  bie  9lunfelrüben*3utferfa> 
brifatton  betreffenb. 

II.   Öiubenjnder*gabrif  a  Hon. 

Dbfton  bie  Angabe  be«  £errn  ©erfafTer«  gewiß  nuriddig  ift,  bap  bei  bem  befdjriebenen  ©er* 
faxten  aä)t  $ro§ente  3nder  ja  gewinnen  ftnb,  fo  iti  tt  bennod»  )u  wünfd;en,  bap  Heinere  #aui> 
baUnngen  fidj  ben  Sebarf  an  3nder  felbft  erjeagten,  inbem  tt  für  fold^e  f<6cn  lotynenb  febn  würbe, 
wenn  tle  aud)  nur  fteben  ^rejentc  erf)ielten,  nnb  bagegen  ba«  angegebene  ©erfahren  bei  ber  3uder< 
bereitung  im  Jeteinen  nidjt«  einjnwenben,  nnb  bie  bejeidineten  3TJafcr)inen  bem  Bwede  entf»red?fit 
werben,  fo  eradjtet  bie  gefertigte  Jtemmifüon,  ba§  bie  ©eftr)reibung  be«  ©erfahren« ,  weld>e  ^err 
3>egen^art  eingefanbt  ^at,  in  ba«  $rotofcll  aufgenommen  werbe. 

!SSirtr)fcbafr«rfttr)  ^ofmann.   Dr.  93 todj mann.   ©.  n.  Sdjwarj. 

Serner  III.  in  Sejietyung  einer  @(^rift  über  fombaratbe  SBerfud^e  bed  $errn 
Subwig  9.  ÜRülenbanb  über  SJderfultur  k. 

ad  6.  Sie  £r)onfaat,  beren  günftige  Mefultate  $ttx  (Sinfenber  Befcr)reiM ,  ^at  aflerbing«  ir)rc 
»ottljeUe,  ift  aber  nnr  im  Jcleinen  anwenbbar. 

ad  8.   Sie  Camenbfingnng  ift  «tfotglo«. 

iMill.  2>er  Wn^en  be«  ©topptlfntter«  ift  unter  fonft  günftigen  93er^altniffen  eine  anrrfannte, 
aber  au<r)  befannte  Ib,atfadje. 

ad  12.   3nglr(cben  ber  «nban  be«  ©ra<bfuiter«. 


*)  Siebe  Beilagen  )n  ben  ©erbanblungen  ber  9(derban;$eftion. 


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236 


SJer&unbtungen  bft  9Werbau«6efticn. 


ad  17.  Sie  bejeidjneten  ©erteile  ber  SBirfnng  bei  Öipfei  anf  (sebfen  ift  entfdjieben,  bie  gu* 
ten  (Srfclge,  bei  beffen  8tnwenbu«g  auf  ben  ©eifcen,  ftnb  nnr  bei  flutet  ©itternng  ja  erwarten. 

ad  25.  tit  gnnjHgen  drfelge,  toeldje  $err  Ginfenber  Bei  bem  Steifen  ber  ftübenferner  nadj; 
weifet,  betätigen  wieberljolt  bie  gleichen  Qrfarjrnngen. 

ad  29.  2>ai  Stuelegen  ganjer  Äartoffe l  ober  folajer  in  @tuden,  erwfei  fid)  and)  Ijier  jum  ffict* 
t^etle  bei  flrjiern,  unb  biefe  femparattoen  ÜBerfadje  Reffen  bemnad)  bai  $rinji»  nodj  feiler. 

ad  30.  £ai  Äbroelfen  ber  gefdjuittenen  .Kartoffeln  Wäre  nad?  bei  ^errn  <Sini>nber6  (Singabe 
nadjtfieilig,  aber  vielfad>e  fomparative  ©erfudje  bei  Referenten,  fcaben  tae  (&tgent1}eü  fterauegeftrlU. 

ad  3 1 .  Jiefe«  ober  fladje«  9nbäufetn  ber  Jtartojfel  gab  fjier  gleidje  9Cef«ltate ,  würbe  aber 
gewig  bei  »erfdjicbenen  ©cbenarten  fid)  »erfdjieben  ljerau«fletlen. 

ad  34.  95ei  ^adtartoffeln  jeigten  fid)  gegen  feldje  mit  bem  JJflng  gelegte  »erfdjiebene  Wtfnl- 
täte,  and)  finb'bie  Äcfien  nlrfjt  angegeben. 

ad  35.  2>a«  ablüden  ber  »lüt^e  bei  ben  Äarteffefn  wirb  b,ier  atermali  ali  ttttgenbrin; 
genb  betätiget. 

ad  166.  2)ie  9Jerfnd)e  mit  bnrd)  b,eif  ei  ©affer  aufgebraßtem  ftniter,  mjt  f  altem  ober  felbfler* 
«intern  ftntter,  fielen  baljln  au«,  baß  bie  erftere  bie  betten,  bie  jweite  minber  gunftige  nnb  bie  lefcte 
bie  fdjledjteften  Stefnltate  lieferten. 

ai  12.  35ie  9Rild)erjeugung  ber  eingerannten  Äül>e  geigte  fid)  in  einem  feljr  günftigtn  Sßer* 
Ijälrniffe,  unb  biefe  werben  immer  günfiig  fesm,  wo  man  mäßige  Seißnngen  forbett. 

$err  Ginfenber  f/at  {fiemft  bie  jid>  geOeÜte  «nfgabe  jnm  3>anfe  ber  ganzen  ©efellfdjaft  gelbfei. 

SBivthftfcdfJGralfy  •£>  c  f  in  a  n  n. 

ftr^r.  v.  SSBelben.  ad  30.  ®efiern  Äbcnb  fpta$  id)  mit$errn  gel),  ftinanjratl) 
Dr.  $abß  übet  Äartoffelbau,  ber  nad)  feiner  Keufjtrung  gerate  bie  entgcgengcfe&tc 
(ärrfatyrung  gemacht  fyat.  dr  r)at  bie  Kartoffel  im  grü^a^re  legen  (äffen,  unb  ba 
t)at  jt$  am  9tanbe  fyerum  biefer  <5$orf  angefefct.  SBemgfienfJ  ein  5)rittt$cil  ber 
Kartoffel  iji  ausgeblieben,  bann  Ijat  er  frifd)gefcf)nittene  Kartoffel  legen  laffen,  unb 
biefe  ftnb  ade  aufgegangen;  biefe  ($rfat)rung  machte  auet)  id).  — 

©raf  ü.  Sur  gl)  au  6.  Die  eben  bemerfie  (Srfdjeinung  t)aben  Wir  aud)  im 
tueftlidjcn  $eurfd)lanb  viclfad)  wahrgenommen;  e6  würben  bie  Kartoffel  fet*r  birf 
aufgefd)nitten,  »eil  man  ber  gemalten  (Erfahrung  gemd0,  bad  ftaulen  ber  Kartoffel 
befürchtete ;  fie  würben  (Snbe  gebruar  unb  Anfang  SKdrj  auf  bie  Keffer  gefaxten 
unb  mit  8lfd)e  betreut,  unb  e«  mürbe  nie  ein  Äadjtrjeil  bemerlbar.  2>iefe*  $erfa^ 
ren  ermied  fid)  fd)on  bef»r)alb  nüfclid),  weil  man  bei  unO  bie  Äöpfe  ber  Kartoffel 
abfdjneibet  unb  bie  übrigen  ^eile  baoan  jur  Fütterung  benutzt. 

Oefcnom  $i<fcntfd)er.  3c^  erlaube  mir  barauf aufmerffam  gu  machen,  baf 
e0  aud^  bei  anbern  ^flanjen,  namentlich  bei  ben  Störflutgen  fetyr  barauf  anfommt, 
bap  fie,  fobalb  fie  abgefd)nittm  ftnb,  balb  möglich  von  ber  Suff  entfernt  werben, 
bamit  bie  (SaUuebilbung  nid)t  gehört  werben  famu  Ü)ie^  wirb  aud)  bei  ben  Star* 
toffcln  beobachtet  werben  muffen. 

Der  I.  ^r.  SBorfianb.  Die  (Scfa^rung  ft>rid>t  atterbing«  für  aWbalbige  Sc« 
gung  ber  9lbfd)nitte.  3ntereffant  ifl  aber,  wa<  ber  £r.  g^-  ^inangrath  Dr.  ^abft 
mehreren  von  un6  geftern  tx^itty  er  t)at  nÄmlid)  in  einer  9cei^e  von  3a^ren  bie 
Kartoffeln  im  $armftäbtifd)en,  bie  er  bort  auf  @anb  baute,  abfd)neiben,  unb  14  Sa' 
ge,  ja  brei  §Bo$en  liegen  laffen,  o^ne  ba^  er  einen  9tactytl)eU  bemerfte,  bagegen  ffnb 
fie  ü)m  in  (glbena  inner^P  körniger  Sage  »erborben.    SBa«  er  alfo  bort  t^un 


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Hefter  Äatteffeliau.  237 

fonnte,  bürfte  er  ^Uc  nid^t  mehr  thun,  unb  e«  wirb  bei  brm  3ttf$ntiben  ^ar* 
löffeln  bef^alb  auch  barauf  anfommen,  in  weitem  Soben  fold>e  aufgelaufen  finb, 
ober  wie  fie  fonfl  behanbelt  würben. 

Sanbroic^f(^aftd(e^cet  3**3  °fl-  3d>  ^abc  auch  in  Sejieljung  auf  bad  3w* 
fchneiben  ber  Kartoffel  SSerfuche  aufteilen  laffen;  man  legte  foldje,  bie  8—14  Jage 
liegen  blieben,  unb  jugleid^  frifchgefchnittene  aud.  $icr  fiellte  ficr)  nun  ^eraud,  baß 
bei  ben  erfieren  weit  mehr  Spanien  I)ert>orfaraen ,  al«  bei  ben  le&ten.  SieHe id)t  mag 
aud)  hie*  ber  Umftanb  Ginfluf  gehabt  ^aben,  bafi  bie  frifdjc  auf  6anb,  bie  anbern 
aber  auf  Sehmboben  gebaut  würben.  — 

JDefonom  gidentfcher.  3dj  möchte  noch  auf  eine  ßrfafyrung  aufmerffam 
machen,  bafj  nämlich  in  naffen  Sauren  bie  Kartoffel  fo  trorfen,  al*  möglich  ringe* 
bracht  »erben  muffen,  wa^renb  e«  in  rrodenen  $al)ren  nicht  fcijabet,  wenn  fie  najj 
eingebracht  »erben.  SWan  mufj,  wie  fich  bie  JDefonomen  audbrutfen,  fie  mit  bem 
Äoth  einbringen. 

Sei  ben  rrorfenen  Kartoffeln  tritt  öfter«  ber  $aü*  ein ,  bap  fie  in  bie  Groden* 
fäule  geraden;  werben  fie  aber  nap  eingebracht,  fo  finbet  biep  nicht  fo  leidet  ftott. 
Sei  ben  $eucf)ten  tritt  alfo  gerabe  ber  umgcfetyrte  llmftonb  ein;  nur  muffen  fie  fo 
troden,  al«  möglich  untergebracht  »erben.  — 

Der  I.  $r.  Sorfxanb.  <£«  fdjeint,  bafc  ber  Äartoffelbau  ba«  Sntereffe  ber 
!Witglieber  fct>r  in  flnfpruch  nimmt;  ba  e«  nun  jeber  <5eftion  frei  fleht,  bem  fünf* 
tigm  $ra"fibenten  fragen  ju  empfehlen,  fo  bürfte  e«  wof)l  a»edmäfhg  erfcheinen, 
ba«  nä4^ljdt>dge  $rfifibium  ja  erfuchen,  unter  bie  aufeufiellenben  fragen,  ben  Hm 
bau  ber  Kartoffeln  in  feiner  vollen  Huöbefmung  aufzunehmen ,  »ie  folche«  im  ge* 
genwärtigen  3ahre  mit  bem  $opfen  ber  %att  war. 

Die  SSerfammlung  erftärte  fleh  mit  biefem  Sorfötage  eiiwerflanben. 

©raf  t>.  Surghau«.  @«  fann  mir  nur  fet>r  erwünfeht  feijn,  wenn  bie  Ser; 
fammlung  einen  Sßunfch  au«fpricr)t,  über  bie  bei  ber  nächflen  Serfammlung  auf|iu 
flellenben  fragen. 

?Rittergutflbefi&er  %  cid)  mann.  3d?  erlaube  mir  barauf  aufmerffam  ju  machen, 
ba$  bei  ber  Gommlffion«  *  ©ifrung  über  ben  Kartoffelbau  auch  ber  $unft  in 
regung  gebracht  würbe,  bafj  bie  Sermifdjung  be«  »ergebenen  Slüu)enftoubefl 
nachtheilig  rinwirfe;  jeboch  ifr  in  ber  (Schrift  oon  Trommel  unb  SRebifu«  ba« 
©egentheil  behauptet.  G«  bürfte  alterbing«  biefe  Behauptung  naher  ju  begrünben 
fe^nj  im  übrigen  wollte  ich  M*f««  ©egenftonb  nur  anbeuten,  um  herüber  bei  ber 
nÄchfeen  Serfammlung  au  einigen  fragen  bie  Seranlaffung  ju  geben. 

frljr.  ».  Selben.  Da«  Bbpflüden  ber  Slülhe  ber  Kartoffel  ift  gleichgütlNg. 

2Bfrtl)fchaft«raU)  £ofmann  fftyrt  im  Seticht  9lo. III.  fort.  9?ach  SoHenbung 
be«  Vortrag«  würbe  befchloffen,  bem  Serfaffer  ber  ©chrift  ju  banfen  unb  ben  Sor* 
trag  felbji  ju  ben  «ften  \n  legen. 

^Jrof.  Seder  erfrattet  Sericht  über  ben  Sau  ber  £ülfenfrüchte. 

25k  »o«  »erebjt« «PtÄfftlo  |«r ft)egutad>!«ntf  ber  »om  ^ertn  ©fltewerwaltet  »iget )«  «Rea^cf 
ii  WtUvvftmtty  ntcr3ttci»fi  JÖetta$Undcn  über  ble©etme^to»9  te«  *ttfeo«e#  bet 


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238 


«er^anblungen  ber  «cfftBa^Sffticn. 


4> ülfcn fcü c^te  ernannte  Gcmmifjicn,  bat  fi<$  erganjt  burd>  bie  $erru  9titteraut«beit|er  Stöbet 
au«  £tecf;au  unb  £  cffmann*8ang  au*  Krifteln,  nnb  beebrt  fjtf)  fclgenbe«  ja  bcri^tm. 

$err  Säger  fprtt^t  in  feinen  9etrad)ruugen  bie  Meinung  an«,  bafj  bet  im  VHgemeineu 
toebl  für  näfclidj  cracfjtctc  Einbau  ©ob  •pülfenfrücWfn  einer  (irtveiterung  bebürfe,  um  mrbr  fräftige 
OTabrungtmittel  für  bic  ärmeren  SPoIf^floff^n  nnb  mebr  ftutterfür'*  ffiittj  jn  gewinnen,  nnb  glaubt 
barin  ein  <S<bufcrafüei  in  3abren  be«  SRangel«  jn  ftnben.  $ie  (Sommifficn  ift  biemit  im  (Sangen 
einverftanben ,  ba  namentlüfc  bie  frubjeitige  Suefaat,  »eläje  bie  meiüeu  •&ülfeufrü$te  im  milbertn 
«Klima  verlangen,  fte  nidjt  feiten  gegen  bie  nad»jf}eiligeu  CSinfiuff«  bet  in  ben  $tübliug6raonaten 
grocbnlldj  eintretenben  Surre  fdjüfct.  3ebcdj  ift  e*  ja  befannt  genug,  ba#  bie  ^nlfenfrüdbte  nicbi 
in  allen  (Segenben,  nidjt  anf  jebem  ©eben  gleidj  ant  gtbeiben,  nnb  ba§  fte  unter  nuguufligeu 
©iUernng«  *  (Sinftnffen  ebentottobl  wie  bie  «palmfrutbte,  unb  befte  mebr  wie  biefe,  befonbet*  in 
naffen  3at?ren,  bem  SRifratben  unb  ©erberben  antgefeftt  finb.  Siefen  fcätte  «$err  Stüger  bietBe- 
bingungen  wie  bie  @ren}en  für  einen  auegebefynteren  Anbau  ber  £ülfenfrüifcte  neft)  nä^et  angeben 
feilen,  um  bie  gegebene  banfeu«»er1be  Anregung  uc<b  frud)tbringenber  |u  machen. 

Dr.  0.  £.  Seder.   Steber.   $ef  fmann*33ana,.   «$ofmanii  ®irtljfdjafteraib. 

@utabeft$er  ^>ofmann*$3ang  melbet  in  93ejiefyung  ber  jur  Prüfung  ber 
SBetjmittel  bed  £rn.  $3irfe8  niebergefefcten  (Sommiffton,  bafj  jt<$  bie  (Sommiffion*- 
mitglieber  nid)t  alle  gufammen  fanben ,  unb  bemertt  weiter,  bafj  ber  ganje  3nf}alt 
bed  53erid)tc6  nur  eine  39eftdtigung  beffen  fet?,  wa6  man  ofmefyin  erwarten  fonnte,  ndm* 
li(fc,  bafj  ba6  angegebene  Littel  fein  SJeij*  fonbern  ein  2>üngungönuttel  wäre,  wo« 
bei  bie  ^flanjcn  wofjl  aufgingen,  aber  bann  verfümmetten. 

.Jlriegdratl)  v.  Hattorf.  Sud)  bei  und  ftnb  93erfuctye  gemacht  worben.  @$ 
fam  nämlich  ,£>r.  53  i  cf  e  d  ungerufen  nach  Hannover  unb  erbat  ft<$,  von  feinem 
üBerfatyren  SBerfuctye  machen  ju  bürfen.  (S$  war  eben  fpät  (Snbe  9Rai.  ÜRan  wäfylte 
Sieden  von  ungefähr  fedf)6  SÄorgen,  bie  zufällig  nidjt  bejtellt  waren,  von  einem 
magern  Söoben.  dt  präparirte  bie  Samen  von  SBetjen,  $aber,  Joggen,  Sein, 
Äartoffel.  3ugleid)  würbe  audj  ein  Sanb  otyne  33eijmittel  bcfteUt.  (5$  würbe  bur$« 
au6  berfelbe  ©ante  genommen.  9htn  ergab  fiety,  ba^  bie  von  33icfe6  pr^parirten 
Saaten  2  —  3  Sage  fpäter  famen  unb  fparfamer;  baf  j.  9.  bei  ben  Aartoffeln 
auf  ber  einen  €?eite  bie  eine  JQäiftt  über  XU  ni^t  lief,  auf  ber  anbern  Seite  jroac 
bie  ^älfte,  wäfyrenb  bie  nid^t  präparirten  «Kartoffeln  alle  aufgingen.  3^  fanb  beim 
9luöfäen  ber  ^flanjen  burdbauö  feinen  tlnterfd)ieb,  mit  ber  einzigen  Sluöna^me  ber 
Sommerfaatfclber ,  wo  jtcfy  ein  flarferer  9Bud)d  ber  von  i^m  präparirien  Saaten 
I)eraudfiellte,  wa«  ba^er  fommen  mag,  bttfl  bie  Saaten  bünner  fanben.  3m  ganzen 
Sortgange  beö  2Ba(^6tl}um0  l;at  ftct>  fein  wetterer  Unterfe^ieb  gegeigt ;  im  ©egeu* 
t^eil  war  man  ber  Meinung,  bap  bie  präpacirten  Selber  ben  anbern  um  etwad 
©eringe«  naej^ftünben.  ^er  lanbwirt^fc^aftlic^e  herein  von  Hannover  wirb  fyier« 
über  noc^  einen  auGfuljrliejjen  53erie^t  erjiatten.  — 

2)er  II.  SJorfianb.  (Sine  münblid)c  ?leuf erung  beö  Sjycn.  53  i de 6  wirb  viel* 
Uidjt  3ur  richtigen  SBürbigung  feined  geheimen  3Äitte(ö  beitragen  fönnen.  9tö  iä) 
$rn.  S5ided  vor  brei  3al)ren  fennen  lernte,  unb  er  mir  ben  großen  (Srfolg  feine« 
9Jlitrel0  rühmte,  äußerte  idj  bie  Seforgnip,  ba^  man,  wenn  einft  fein  SÄittd  aUge« 
mein  angewenbet  würbe,  bie  9Raffe  ber  bi^er  al6  2>üngcr  benü^ten  Sludiiutrfe 
bec  ÜRenfd^en  unb  Spiere  unterzubringen  verlegen  fet;n  bürfte!  @r  beruhigte  mie^ 
aber  mit  ber  3Serjie^erung:  baf  ftr^  fein  aRittel  um  fo  wirffamec  jeige,  je  fWrfer 
gebüngt  würbe.  — 


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GoBimifftcn«;$3eri<$ff. 


239 


Cefonom  ftitfentfdjcr  crftottet  Vericht  über  innrere  eingelaufene  Schriften, 
afo:  Seilrag  jur  Beantwortung  einiger  fragen,  bie  Uebereggung  ber  Saat,  £e* 
hanblung  be*  2)üngcT6,  Ertrag  von  SRunfclrüben,  SWaceration  berfelben  betr.  von 
Dr.  Sesolb  in  $olm,  welche  fämmtlich,  Vefcr)lu|j  gemäß,  ju  benUften  ju  legen  finb. 

3)er  II.  £r.  Vorftanb  erftattet  Script  über  bie  Slcferbaufchulen.*) 

©raf  v.  Vurghau«.  2J?an  wirb  e«  immer  ban!bar  anerf ernten,  wenn  ber* 
Gleichen  wichtige  ©egenftänbe  jur  Verödung  fommen,  unb  jwar  um  fo  mehr,  al« 
man  gegenwärtig  in  Greußen  bamit  umgebt,  SWerbaufchulcn  in«  ?cben  JU  rufen. 

5Regierung«rath  v.  £olleuffer  erftattet  Bericht  über  bie  Veurtheilung  ter 
auflgeftellten  SRobeOe  unb  Bcfcrbaugeräthe. 

2Me  (Sommiffion  r)attc  eine  bovpelte  Äufgabe,  einmal  jur  Veurthcilung,  wie  weit 
bie  gortfetyritte  in  Verfertigung  t>on  Slcferbaugeräthen  unb  ÜRobcllen  ic.  gebieten, 
unb  jweitend  ju  entleiben  über  bie  VJürbigfeit  ber  Jßreiebewerber. 

9tocr)bcm  Vericijterftatter  einige  ©cgenftänbe  befonber«  erwähnt  ^atte,  al« 
ben  neuen  Sßcnbe*  ober  ©ebirgGpflug  (sub  Nro.  23)  ferner  ben  fchortifchen  ^flug, 
fo  fprfcht  fidj  berfelbe  baln'n  au«,  baß  bie  (Sommifjton  in  Sfafcfnmg  be6  Urtyeild 
über  biefe  ©cgenftänbe  unb  ü)re  !ßrei0würbigfcit  fidf)  nicf>t  in  geringer  Seriegen« 
t)eit  befanb.  (Sine  richtige  Beurteilung  von  Äcferbaugeräthfchaften  ift  nicht  mög* 
lieh,  ol;ne  bamit  einen  Vcrfueh  gemalt  ju  ^aben.  $>ad  fönnen  wir  aber  nicht  tljun, 
fdjon  wegen  ber  SRenge  ber  ©egenftänbe.  @6  hat  j.  V.  ein  einziger  (Sonfurrcnt 
24  Stütfc  aufgehellt.  £>ie  (Sommiffion  ha*  fich  ba^er  alte«  Urtheild  ju  enthalten 
gefud)t,  jumal  man  genau  ben  Stanb  eine«  ?anbed  l^iebei  fennen  muß,  unb  feber 
richtige  2Raßfiab  fehlt,  um  ein  3nfirument  gehörig  beurteilen  ju  fönnen. 

8rf)c  v.  SBelben.  Sin  biefe  Sorte  möchte  id)  ben  SBunfch  fnüpfen,  baß  bei 
einer  fünftigert  Verfammtung  bie  (Ernennung  einer  (Sommiffton  für  ?ßrämirung  ober 
^reidbeßitnmung  unterbleiben  wolle.  3<h  weif,  in  welche  Verlegenheit  ich  im  von* 
gen  3öt)re  gerieth,  wo  ich  bei  ber  Verfammlung  ju  Ottenburg  jum  Stfitglieb  einer 
folgen  (Sommiffion  ernannt  würbe.  (5d  liegt  rein  außer  bem  Vereine  ber  5D?5^lic^* 
feit,  in  ber  furjen  3e**/  welche  ber  SBirffamfeit  einer  jebeftmatigen  Verfammlung 
gegönnt  ift,  ben  Umfang  unb  ben  <stanb  ber  3nbuftrie*  unb  @cwcrb$*Vcrhättniffe 
in  einem  fremben  £anbe  fennen  ju  lernen,  um  ein  richtige«  Urtr)ei(  fallen  ju  fönnen. 
3er;  habe  mich  auch  fyeuer  ber  Ernennung  einer  folgen  (Sommiffion  wiberfefct,  unb 
hätte  man  mich  nicht  übernimmt,  fo  würben  bie  Herren  mit  einer  folgen  dorn/ 
mifjton  nicht  behelligt  worben  fevn. 

Ucbrigen«  wünfdjte  tct>  noer)  einige  SBorte  über  bie  aufgehellten  Slcfergcräth* 
fcr)itften  ju  frrechen,  weil  ed  un6  fo  viel  2Rür)e  gefoftet  hat,  ^emanb  ju  finben,  ber 
fidj  jur  Verfertigung  berfelben  h^rbeilaffen  wollte.  $r.  SRajor  Ära  Reifen  hatte  bie 
©üte,  fotehe  in  bei  ihm  vorgejeichneten  Ärt  verfertigen  ju  (äffen.  Von  ihm  finb  bie 
30  ©chaufel*  unb  Häufelpflüge,  bann  bie  ©«hwerj'f^m  pflüge  k.  ic.    (Sic  jtnb 


•)  Sie^e  ©cUagtn  ja  ben  £cfllcii<*©et1janbl«ngeii.  «.  b. 


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240 


«ßtrljantlntiijen  fc«  Slcfcrbau  *  ©eftien. 


3tt>ac  nid>t  mit  iener  93oflfommenl)eit  »erfertigt,  toie  bie  au  £oljenl}etm  j  fle  verbienen 
aber  bod)  ?ob,  unb  i$  mufj  nMrflicfy  biefe6  ermunternde  SBort  auÄfpredjen,  bamit 
bie  geernbteten  grüßte  nidjt  verloren  getjen,  unb  biefer  §err  nt'c^t  juriiefgefefrredt 
tt>erbe,  bem  wir  biefe  Snftrutnente  ju  »erbanfen  fyaben. 

9?odr>  erlaube  i$  mir  ju  em>ä!)nen,  bajj  bie  $ufemafd»ne,  welche  auÄgefieUt  tfc,  ben 
$errn  Cefonomen  befonber«  3U  empfehlen  fei;.  Sie  pufct  aujjerorbentfaty  fc&nell,  unb 
wenn  fte  rityig  gefielt*  wirb,  aud>  fet)r  rein.  3d>  fyabe  mir  felbft  eine  fol$e  angefdjafft. 

®raf  v.  ©urgljau*.  %<S)  mod)te  miä)  bem  fo  eben  vernommenen  Stntrag 
airftfcliejjen.  gür  einen  gremben  ift  e6  faft  unmöglich,  ftd>  auf  jenen  ©tanbpunft 
ju  ftetlen,  reo  er  eine  richtige  23eurtt)ei(ung  über  bie  auögeffrUten  OegenftÄnbc  ge« 
»innen  famt.  SSBenn  $ramirungen  ftatt  ftnben  foQ*en,  fo  f$eütf  ed  mir  am  geeig/ 
nerften,  »enn  bie  eintägigen,  mit  ben  lofalen  SJer^altniffen  vertrauten  lanbfcirtf^ 
fd)aft(i$en  Vereine  bie  Seftimmung  bar  greife  übernehmen. 

Der  I.  #r.  SBorftanb.       wirb  fyiet  nk^lö  anberd  ju  tyun  fevn,  al«  bie 
Slften  bem  Gomite  be6  lanbnnrt&fdjaftlidjen  herein«  ju  übergeben,  um  bie  greife* 
Verteilung  bort  vornehmen  ju  laffen.  — 
,   #ofratt)  ».  SRartiuS  erftattet  Vortrag  über  ba«  üRufterforn. 

£a«  SWutterfern,  Secnle  «umutum  nadj  Baldinger,  Dissertnt.  Jena  1771, 
Sclerotium  Clavus,  nad»  De  Candolle,  Spermoedia  Claras  nad)  Fries,  Syst, 
raycolog.  Vol.  2.  p.  269,  ift  ber  Srutt>tfneten  be«  Ötcggeu«,  Seeale  Cereale,  feiteuer  a«tt> 
mehrerer  Strien  »en  35?ei^en ,  @erfle  unb  anbern  @r  sparten  *)  wrldjer  burd)  einen  eigentbümUdjen 
$ii)  (Ergotaetia  abortlfaciens  nad)  Qncckett,  in  Transactions  of  the  Linnean  Society  of 
London  vol.  IS.  (1840)  p.  471.)  ju  einrr  franthaften  SBucbemng  unb  IBeränberung  ber  ©r- 
flalt,  ©röfje  uub  6trurtur  veranlagt  »erben  iü,  wcfcei  brr  .Reim  geifert  unb  ber  ©ehalt  be« 
<Saraen«  an  ©lärfmeljl  ttefentlidj  wminbert  wirb.  Siefer  $itj  erfdjeint  an  ber  £>Berf!aa)e  be« 
3rud)tfneten«  al«  ein  ungemein  feine*,  gartet,  leitbte«  $uh>er,  weld)e«,  unter  bem  SRtfroffope  be« 
trautet,  au«  elliptiffbeu  SBiä«ä)en  befiehl,  beren  Sange  im  CDurcbjcbnÜt  4  bi«  5000,  beren  ©reife 
6  b(«  7000  Steile  eine«  3cfle«  betragt.  3>iefe  5Ma«djen  flnb  and  einer  unenblid)  feinen  $aut 
gebübet ,  unb  »cn  einer  bettgrünlid)  bnrdjfidjtigen  Färbung.  On  ihrem  3uneat  bemerft  mau  ein 
ober  jwei  Äugelten  *cu  buuflet  grüner  garbe,  »elfte  cbngefibr  ben  V*oooo  ^^eiI  eine«  3cfl« 
SDurdjmeffer  baben. 

J)iefe  fo  fieinen  Äugelten  veroalteü  fieb  gan)  fc,  frie  bie  fegenaunten  3*Uferne  ober 
Cyloblasten,  »otldje,  nadj  ber  neueren  Hnterfudjung ,  eine  n>efentlid)e  Wolle  in  ber  QntnHcfetung 
be«  3ellgewebe«  unb  im  9öacb«tbum  \>tx  ^jlanjeu  überbau»*  fbMen.  einem  gälte  breitet  ficb 
ber  3eUferu  (n  eine  <S<beibewanb  au«,  uub  tbeilt  babur*  bie  3eüe  in  jwei  eiuauber  g(eid)c,  fid) 
nad)  unb  Bad)  mehr  au«bebnenbe  3rllen.  3n  einem  anbern  galle  fvneft  biefer  3eQfern  in  eine 
nene  3elle,  in  ein  neue«  ®lieb  au« ;  in  einem  brüten  galle  veranlagt  er  eine  Strecfung  unb  93er« 
febntälerung  ber  3eUe,  gleiebfam,  al«  teenn  biefelbc  anfange  jn  leimen. 

Sie  $fTanje  »ermeb,rt  ftd>  atfo  anf  biefe  ffieife  mit  groper  ?eid)tigfeit  unb  uatb  jeber  9l(d).- 
tnng  bin  burd)  ^rolification  ober  gliebrige«  €proffen,  burd)  Sbeilnng  unb  burd)  Säugen»acb«tbum 
mit  Serfd>müleruug. 

<Sie  bebnt  ild),  tote  anbere  <£d?{mme(arten  Pral>lig  nad>  alten  Seiten  bin  an«,  wobei  bie 
önVglieber,  ber  berlfdjn urartig  »ewielfadjten  »arten  €tamm<ben  uub  ätveige  j?criug«»elfe  oft  an? 
fdWfHen  uub  in  fiä)  mehrere  Jteime  pber  Äeimförnet  enttotdeln. 


*)  Klymus  gi^aoteus,  Elymus  Fabulosus,  Elyrauc  canadensis,  Lolium  perennc,  Triticun 
maritinium,  Triticum  enninum,  Triticum  repens,  Hordeam  pratense,  Hordeum  murinum, 
Avena  pnbescens,  Dactylis  glomerata,  Pbalarls  aquatica,  Alopecurus  pratensla,  Arundo 
Phragmites,  Molinia  coerulea,  Milium  raultiflorum,  Arrbenatberum  arenaceum,  Mellen 
nutan.",  Festucn  pratensis. 


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"»"»*     VHP    3/»  UHvllClH» 


241 


«Die  a«jol>i  ber  eiu|rinen  3ellen,  weiter  bie  Dberjlädje  ein««  einigen  2Rutterforae«  bebeden, 
wirb  von  Duecfett  auf  »enlgjlen«  20  Killionen  gefdjäfct. 

CDicfe  fo  QupfTorfcfntltd)  frudjtbare  Varafitifdje  Qilbung  bleibt  aber  nirbf  auf  brr  Cberfluebe 
lieben.  Sic  vttbreitet  fidj  uadj  unb  nadj)  in  ba«  3nnere  te«  .«cm«,  unb  veraubert  bie  6tructur 
uiib  djrmifdje  SRifdjung  be«felben  mt^r  nnb  me$r. 

92a(6  Saaqnelin  bittet  ba«  Wutterfcrn  eine  grofe  Wenge  tine«  »effeu,  füffen ,  fetten 
Cele«  bar,  anferbra  eine  in  SHccbcl  U-elidw  nnb  eint  in  ®affer  K-eHidjc  farbenbe  Dtaterie,  eine 
grofe  SRenge  eine«  »litfßoffbaltigen  Sejianbtbeilt« ,  freie«  «mmoniaf  nnb  $M»$ctfänre  i  bagegen 
irt  ber  »efentli<bfie  Sejxanbtb,eil  be«  gefnnben  .Kernt«,  ba«  6tärfmdjl,  verleren  gegangen  ober 
»efentlicb  veraubert. 

£er  $ÜJ  b«t  ba«  balBtrife  Äorn  mit  feinet  3Raffe  ganj  burdjbrungen  nnb  tym  einen  ganj 
neuen,  bcfanntlid)  fegar  giftigen  (ihataftet  aufaebrungen. 

gragi  man,  nie  er  in  ba«  3 untre  be«  Äcrne«  aufgenommen  »erben  fonnte,  fo  bieten  fldj 
vielerlei  Srten  einer  folgen  Qintoudjetnng  be«  botafftifebtn  SHlje«  in  bie  Subftanj  be«  Jterue« 
bar.  Gntwebrr  mögen  bie  verfdjmalerttn ,  gltidjfam  feimenben  ©lieber  be«  WUt«  jteifdjen  btn 
3eUen  butdjbringtn,  nnb,  einmal  jwtfdjtn  ba«,  ibrtr  Qntfaliung  fehr  günfiige  $arend)btn  gelangt, 
lief*  biet  frroffenb  ober  burdj  Sbtilung  ober  bürg  8lu«fleffuug  von  jtrimförneru  (äeUfernen)  ver* 
mehren  ;  —  ober  biefe  lederen  mögen  feitft  j»ifdjen  ben  3eüen  (in  ben  SnterteHnlargangen) 
ober  viefleidjt  gar  burdj  bie  ©anbungen  ber  3eUen  felbfr,  anf  »eldje  fit  eine  äfcenbe  ÖDirfnng 
au«üben  mögen,  in  ba«  3unere  gelangen. 

ommer  ftnbrn  roir,  baf  e.nfänglidj  bie  9$trmttjrung  ober  9n«brei(ung  be«  rraufmae$enben 
^arofUen  von  ber  $eri»$tri«  naob  btm  Gtntrum  ftatt  ffnbet,  baß  alfo  ber  $ilj  niebt  von  3uuen 
bei au? ,  fonbern  von  $ufen  bin  ein  gef|t.  $at  er  ft$  im  Jfrrn  ju  einem  getviffen  ffirabe  au«ge« 
breitet  unb  vermehrt,  fo  bridu  er  von  bort  triebet  an  bie  !fer;>berie  ferner,  iubem  et  mebr 
unb  meb,r  Äeimfcrnet  entfaltet.  JCer  giftig  tvirfenbe,  franfmadjenbe  $ilj  if»  affo  bie  UrfaeSe 
ber  Jhanrtytt;  —  ba«  aHutterfern  ftlbji  ber  fraityaft  veränberie  €tcf  be«  <Ieteale  nebft 
ber  an  tym  fi^nbtn  Urfadje. 

2>er  $il)  fdjeint  an  btm  jungen  grudjttncttn,  »tldjtn  tr  angrtift,  au*  in  ber  Ärt  haften 
\u  fennen,  baf  bie  3ellen,  au«  »rieben  er  befielt,  auf  ber  Cberjlä^e  be«  ^rngtfnoten«  in  eine 
»arte  €<bleimmaffe  au«dnaaber  ütefien,  unb  bie  in  ben  3e0en  ntfbTÜnglicr)  eingeriebenen,  nun 
befreiten  Jtcrner  unmittelbar  in  bie  SWaffe  bt«  ^rno^tfnottn«  einbringen. 

9!an  *!<\t  and)  bereit«  ba«  Sttnrterforn  eingeimpft.  <3«  tthb  bief  von  ffiig  g  er  «nnb 
«Simonet  brridMct,  ebne  baf  jebod)  ibre  a)erfa^rnng«arten  bicbei  fo  genan  befduieben  nnb  fo 
fldjer,  al«  ber  9catnr  ber  Jtr<mft>eit  entfbre^enb ,  verbürgt  waren,  baf  eine  gan§  genane,  nnr  anf 
bem  !B?ege  ba«  Orteriment«  bleibenbe  gorfdjung  bamit  befriebiget  »erben  fönnte. 

9ber  tudj  abgefef^en  von  biefem  bireften  SBetoeife  ber  Qinimbfung  fvridjt  ber  burdj  grnnblid>i 
9eobad>tnng  etbebene  3  balbeüanb  anf  ba«  (Sntf^iebenfle  fftt  eine  foldje  Plnjidit  von  ber  Dlatur 
ber  Äranf^eit,  »<e  idj  fle  ^ier  gegeben  babe. 

•  • . 

£a«  5)iutterfcrn  aebert  btmnaeb  in  btt  {Reibe  ientr  «Rranfbeiten  im  ©t»&d}«reicbe  »riebe 
buTd)  einen  äußern  Seinb,  ben  »arafttif^en  $ilj,  b,trvcrgtbradjt  »ttbtn. 

Tie  anferorbentlicbe  .Kleinheit  btrjtnigtn  Tb  eile  biefe«  parafttifoben  ©ettaebfea,  »eldje  feine 
^crtuflanjung  vermitteln,  erfdjmert  j»ar  eine  Serfclgung  ber  franfmadjtnbtn  (Srfdjtfnungen,  nnb 
ber  Vfantrcirth  muß  fidj  in  biefer  S(ngtlegenb;eit  rrehl  immer  auf  bie  iBerft^erung  be«  mit  einem 
febr  gnten  SRifroffob  bewaffneten  unb  mit  befftn  93tf|anblnng  vertrauten  9taturforfd>er«  vetlafftn. 
3m  ÜUgtmtintn  aber  fvriebt  bit  Slnalogit  mit  mehreren  ganj  ver»anbttn  (Srfcfcinuugen  fo  ent« 
fehleren  für  bie  SBabrbt 1 1  reffen  ,  »a<  id)  hier  angegeben  habe ,  baf  fi *  rcchl  alle  biejenigen  ba* 
mit  jufrieben  geben  weiten,  welche  überhaupt  in  bie  bireften  99eobad?tungen  ber  ftatauifet  ©er» 
trauen  fefcen. 

3n  aUernad'ü  verwanbt  ift  ber  ba«  «Kutterfern  veranlaffenbe  $ilj  in  feiner  Watnr  nnb  3Ba4«* 
ib um« weift  einerfeit«  mit  bem  %\u%*  nnb  ®d)mierbranb,  —  anberfeit«  mit  bet  «Btodff&ale 
ber  Äartcffeln. 

3n  allen  bieten  3ä0en  namlirt)  haben  wir  einen  von  Vufen  berjnfommenben,  mit  grofer 
«erbreitnng«fä^igfeit  nnb  mit  grofer  «eben«energie  »irfenben  $11  j,  »eld>er  %iet  bie  «e^ren,  bort 

16 


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242  SBerbanblungen  ber  SWetbaa«  eeftlca. 

kl«  StwUn  aBgreffeab,  aitcr  getoiffeu  Umftaabra  eine  fe^r  grcfc  »eränbernBg  ta  form  sub 
Cimet«  ber  «agefatleaeB  $ffaa|e  verarftd)t. 

Ebne  3»eifel  muffen  gemiffe  flimarifdje  ©influfTe  V«)Nfonnra,  um  bie  üinwirfnng  be«  $U» 
)«•  aaf  tae  ©fmäcfr*  in  iljrer  i^Qn|rn  Störff,  Slii6bfiinun(j  unb  4Srf}äblid?ffit  ju  Uftmittflfl  i  — 
barum  erfd)einen  aud)  bie  &ranft)eiten,  meld)«  mir  ©raub  im  (Betreibe,  SJlntterforn ,  ßtcrffüuie  u. 
nenaea,  flet«  in  »erfdjiebeaeB  ©erbaUniffea,  je  nad)  ber  flBitterang,  bereu  maadjmal  auf,  femmea 
blrtlid)  teieber  n.  f.  ». 

Qe  tritt  bei  biefea  Jtranffeeifen  ber  $ftan$en  flau)  baffrlbe  ein,  fca«  bei  ben  <l>ibemieu  ber 
SHtnfcbfii  unb  Jtjiere.  3b«  rafd)e,  unbänbige  ©erbreitung  f<beiut,  jnmal  bei  ganj  entgegenge* 
festen  ffiitterungeoertjältniffen,  bie  aber  bedj  im  »efeutltdjen  günfiig  für  bie  (Snttoidelung  be« 
$il)e«  finb,  —  mandimal  außer  ben  ©renken  be*  SRcijlitbea  mb  im  9teid)e  berfffiaaber  ja  liefen. 
SBeun  mir  aber  bie  ungeheure  3abl  ber  Wnfifcfung  oermirtelnbeu  Crgane  anb  bie  2eben#jübic|frit 
bebeafea,  meld)e  im  ungemeinen  ben  «Pü jea  jufcmmea ,  fo  nie  bie  jafjlreidjen  9Bege ,  »eld)e  fo 
fleiaen  7beikt)ea  offen  ftefjen,  am  ia  ba«  3nnere  gefunber  ^flanjen  $u  gelangen,  fo  »erben  toir 
b«#  Arminen  anb  ®eb>a  feilet  $flanjeneb>bemien  minber  »uuberbar  ftnben. 

3ebenfaflf  aber  mag  bat,  ma«  bi«  dato  über  bie  Statur  ber  $ilje  all  ülnftedungfflcffe  |nr 
CSsibfB|  gebracht  »erben  ift,  bie  anbere  9lnftd)t  fiegreid)  bcfjnuu'rn,  gemäß  melier  biefe  $ilie 
aidjt  bie  ttrfadje,  fonbera  ber  (Sjfeft  ber  Jtraafbeif  märe,  ciae  itafidjt,  bie,  aadjbent  ia  aearrtr 
Seit  feie  einiger  biretter  <3rfa^runa«<©e»et«  für  bie  Gentratio  aeouiroca,  »ct)l  aber  fet)r 
»tele  bagegen  aufgebradjt  »erben  feuuten ,  —  allm4t)lig  ibre  Autorität  mit  altem  Äea>ie  »er* 
lierea  barfte. 

JDieß  Wie«  feftgeftellt,  toirb  fid)  aad)  ber  praftifdje  «attjeil  an  aaferer  Uaterfnd>Bag  auf  eiae 
tefriebigeabe  90eife  ert)ebea  lojfea. 

$ie  Sabifatioaea  gegea  bie  Äraatyeit  be«  fflutterferae«  »erben  in  folgenber  ®eife  angr 
Bommen  »erben  muffen : 

1)  SWan  $erßcre  bie  $il$e  nab  ^iljfeime,  »eldje  aa  ber  Cberflädjf  nnb  im  Snuern  be« 
WnttfTfcrnr«  fifen,  mcglid)fi  ocUjttnbig  burd)  Reinignag  be«  betreibe«  uab  jamal  be»  ©aarge« 
treibe«  »cm  SDZutterf crn. 

*  *  "  ■ 

2)  SRaa  beige  bie  Saatferner  mit  einer  ber  ba^u  bereit«  feit  iaagcr  3eit  aU  geeigaet  be* 
funbettrn  33ci$e,  teoju  id)  vorjugercetfe  Äolfmild)  ccrfc^lagen  mcd)te. 

3)  SKaa  nefjme  bem  (Setreibe  bard)  alfe  }n  Gebote  ftet)enben  Kittel  eiaer  raticneDea  Äultur 
BBb  eine«  jeit;  aab  crtgemäffea  iaraa«  bie  JDffoofftica  }ar  Äufnabme  be«  $ilje«,  b.  1).  man 
fudje  überbauet  ein  ftäftige«  ©etcödjl  ju  erjfe^en,  benn  e«  nuterliegt  feinem  3meife(,  ba§  ein 
fet)t  reid)lid>  anb  fräftlg  treibenbe«  nnb  blnb.enbe«,  grc§e  Äcmer  nnb  bid)te  ©Älge  anlbilbenbe« 
©etreibe  bem  Cliuflnffe  be«  $arafiten  met)r  miberf)e^en  »irb,  ale  fä)toad)e,  mit  locferem  3ellge»ebe 
sab  miaber  >Iaf)ifd)eB  ۊftea  erfafite  ^alme. 

Der  I.  fyt.  $ot;flanb.  3)ie  tyty  Serfammlung  toirb  ft^r  banfbar  bftt  fo  tbtn 
»emommmtn  Vortrag  über  bad  SRutterforn  unb  über  bie  betnfriben  entgegen  toir« 
fenben  Littel  aufnehmen.  erlaube  mir  nod>  ^injujufiigen,  baß  it^  im  vorigen 
3al)rc  nac^  bem  JBorf^Iage  be«  $rn.  $>ofratt)e6  o.  5Kartiu6  Äartoffeln  in  flTofer 
Cuantität  in  Jtalfroaffer  eintoeit^en  Heß.  Da«  SBerfa^ren  Riebet  ifi  fe^r  einfad^; 
man  nimmt  ungelösten  Äalf,  bringt  i^n  in  ©erii^rung  mit  SÖaffer  unb  jroar  fo 
»erbünnt,  baß  er  ber  SWild^  gleist,  unb  tau^t  bann  bie  Jtartoffel  in  einem  Äorb 
ober  einem  6ieb  in  ba*  Äalfroaffer  unb  bringt  foUfee  fobann  auf  ba«  Selb.  Diefed 
©erfahren  iji  in  bem  babenfe^en  lanbrotrt^f^aftlt^en  5Bocr;enblatte  oom  «pril  l.  3. 
von  mir  genau  betrieben,  d«  ^at  ft^  ni^t  nur  bei  mir ,  fonbern  bei  ®r. 
^o^eit  bem  ^errn  SWarfgrafen  SSBill^elm  oon  8aben,  ber  ee  glei^faae  anuxnben 
lief,  fe^r  oort^il^aft  booA^rt.  - 


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Ortet  »djmtttet  243 

t>.  ©ujanovic«.  Str  Aufcrft  iittereffante  Stortrag  be«  $rn.  £ofran)e8  ». 
SÄartiuö  gibt  mir  Seranlaffung,  bfe  $o$e  Serfammlung  mit  einem  Seijraittel  be* 
fannt  ju  machen,  wetdjeö  fn  unferer  ©egenb  feit  24  3a$ren  at$  $tffen>ati*mittel 
gegen  ben  $ranb  fict>  bewährt  l>at.  3<J)  Ijatie  bieget  (einen  ©tauben  auf  Sei}« 
mittel,  weit  idj  ber  Knfte^t  war,  bafi  bie  Jtrantyeit  beä  öranbe*  bon  folgen  flima* 
tifc^en  (SfnfUiffen  abhänge,  bie  borjüglid}  jur  &it  *>cr  53lfiw)e  auf  unfre  $flanjen 
ftc^  äußern.  9iad>bem  td^  nun  bon  biefen  mifroff opifd^en  Unterteilungen  fyörte, 
bie  eine  ganj  anbete  3$eorie  begrünben,  fo  glaube  id),  baf  biefe  burety  t>ietfa$e 
Erfahrungen  erprobten  unb  bewährten  Seijmittel  ni$t  ganj  befestigt  werben  bürfen, 
um  fo  me$r,  aW  bae*  bittet,  welche*  i$  angeben  werbe,  in  ber  ©egenb  *onSta< 
fdjau  3»ar  nidjii&on  mir  felbft,  aber  bod)  bon  glaubwürbigen  Männern,  j.  9.  bon  §rn. 
JDberftufylridjter  Sanj  feit  123afyren  felbft  unb  eben  fo  fange  von  feinem  Safer  er* 
probt  worben  iß.  @6  blieb  baffclbe  nidr>t  in  einem  engen  ftreife,  fonbern  $at  aud) 
unter  ben  Sanbteuten  einen  folgen  (Srebit  befommen,  bafl  bor  meiner  Sbreife  «£>err 
San)  befdjäfttgt  war,  einen  grojfcn  SBorrau)  biefer  ©eije,  unb  jwar  mit  bieten  Stoßen 
bereiten  ju  (äffen,  um  ße  bann  auf  ba6  ©ebiet  fetner  Sauern  ju  verbreiten, 
unb  gegen  93ejat)lung  ber  Äoften  unter  fic  ju  seriellen.  CDiefed  öeijmittel  befielt 
in  5  Sott)  blauem  ffiitriol,  1  8on)  ro^em  ©äjwefel,  1  2otr)  Steinfatj  jerftoffen,  mit 
10  $albe  SBaffer  oermifety,  über  9lad)t  fielen  getaffen,  unb  reicht  $in  auf  5  $refj' 
burger  3J?e$en. 

©ei).  Bittangratfy  Dr.  $Pabft.  3n  Senkung  auf  bie  Sefyanblung  ber  Kartoffel  er« 
taube  i$  mir  no$  nacf>tr«üglic^  furj  ju  bemerfen,  baf,  na<S>bem  id?  bie  troefene 
Seije  bei  ben  Kartoffeln  anwenbete,  ftdj  ber  befle  Qrrfolg  bat>on  jeigte.  JDtefeSJrfje 
befielt  in  $orfafd}e  unb  £alfmef>l.  — 

Jtriegöratfy  x>.  §attorff  erftattrt  33erid>t  über  bie  ©etjmittet. 

$err  «mt«ratt)  «nebet  jn  «atlenbntg  im  $annover'fef}en,  tt)eüt  in  f i««t  (ttngabe  «■  bie  afttt 
Serfammlnng  tentfdjer  «anb*  nnb  gorfltvirUje  d.  d.  9.  ».  TO.  nntet  !Be)fc^ttRg  auf  einen  feiner' 
feil«  im  3ab)re  1840  in  bet  19ten  ©erfammlnng  tentfdjrr  fRdrnrfcrfdjer  «nb  Äetjtc  gebaltentn 
Vortrag,  aU  JBeßattcjmta,  ber  barin  von  ifjtn  beljanbteten ,  von  anbeten  Seiten  jebed)  bamal«  be* 
jtrixtenen  ©Mfamfeit  be«  gleidjnadjbefdjriebenen  ffleijmiflft«  bebuf«  93rrbtonng  be«  Steins  ober 
5treb«:!Branbee  am  ©rijea  neuere  feiibem  von  Üjm  gemalte  Qrfabrungen  mit.  Dicfe  Bei  ben  »Irr 
ferneren  Grnbten  feit  1840  von  iljm  tvelter  gemadjten  Qrfabjungen ,  in  tJetbinbuna,  mit  früheren 
2Beobad)tangen ,  1)S\t  er  fdjlagenb  genng,  um  eine  flBette  bobi«  anjubieten,  bof  eine  i^im  von 
trgenb  einem  J)titten  ein*ufenbenbe  Itcine  Dnantität  branbigen  ©eijen«-,  mit 
«nvenbnno  be«  fraglid>en  ©eijmittel«  in  feiner  —  be«  $errn  «nebet  —  bem  SBranb  fonjl  ieia>t 
nntetivorfenen  Heimat  an«gefäet,  eine  von  Skanb  völlig  freie  drnbte  liefern  fotte. 

JTa«  von  ib.m  bejeidjnete  ©eijmittel  aber  befteb,t  in  ©ndjen*«fä)en*«anfle  mit  einem  3nfab 
von  nngelöfötem  Äalt  nnb  ©ianberfalj,  nnb  jtvat  i«  bem  SBer^ättnig  von  1  ©erl.  GQffL  Jtalf 
neb$  133/4  $fb.  •lanberfatj,  jn  bet  Sange  von  1  €d)ffl.  «f<b«  anf  16  6a>f|l.  Seifen. 

2>et  $m  «mt«rotb  «nebet  legt  feinet  (tingabe  )nglefa>  HnOtemvlat  feinet  im  dabte  1842 
ber  ffierfammlnng  be«  nieberfädjfifcb«  g(bafjüdjtfr  »©erett«  vorgetragenen  bej»gli*en  a7Zrttr>Hfnia^ 
gen  bei,  in  rotldjen  ba«  ffleljmittel  tvie  votbefd^tieben  bejfidjnet,  gleidpjeitig  abet  al«  ein  anbete« 
bittet  bem  gebauten  ©ranbe  im  SBfijen,  menn  an<b  nid)t  vcQüänbig,  boa)  in  bebtutrnbrm  Uia^e 
öerjabengen,  bie  Vntvenbnng  von  übetj ästigen  Äorn  jat  Äa«faat  jid)  angtbrntet  jlnbrt. 

Det  «emmiflion  tvat  ba«  eine,  tvie  ba«  anbete  «eiimittel,  aSetbing«  au*  in  nod)  9tz* 
fd»ifbenen  anbeten 3«f«mmenfetunge«,  von  »eldjen  infce^  bie  vom  $m.  «nebet  ^ervor^obew  bie 

16* 


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244  Staublungen  ber  «rtfibaui©efricn. 

»orjü«,Uibere  fe*n  mag  ,  ale  langjr  fcetv^rt  unb  mit  großem  ttrfolg  unb  Wufcen  an  vielen  Drteu 
angewenbet,  befannt.  £b  inbeffen  jene  ©efje  in  bem  vcUftänbigeu  9Jlaf»  Qünjiid?  an  aUen 
Drten  febü^en  merbe,  mie  bet  $err  (Siufenber  ber  SReinüug  i%  mirb  »eiferen  drfabrungen  ju  über* 
Ufftn  fevn.  ••  , 

3ebenfalU  mirb  t*  nüblfdj  fe»jt,  baf  onf  ba«  bejekbniir  ffieijmittel  allgemeiner  aefmerffam 
gemad>t,  unb  }u  bem  (fnbe  He  neue  Vingabe  be«  $errn  Sueber,  nebfl  ber  geberigen  Skilage  in 
ben  SBerbanblungen  biefet  achten  SJerfammlung  teutfdjer  8anb*  nnb  gcrflmirtbe  aufgenommen  toerbe. 

(?«  fdjeirtt  übrigen«  in  beiben  Kitteln  eine  JBefhWgung  beAjeuigen  jn  liegen,  toa«  im  SBot; 
trag  be«  $errn  -fccfraflje  v.  Martine  angebeutet  \ft,  iujofern,  ale  fid)  verauafefcen  läft,  baji 
ber  $iljenfeim  burdj  ©eijmlrtel  vernidjtet  »erben  fann,  »ie  man  eine  gleite  (frf(b.einnng  bei  bem 
freffenben  J&antfdjmamm  malgenommen  bat.  — 

£>cfonomic*3nfreftor  3:  inj  mann  au*  ®<$Iefifn  überfanbte  ber  SBerfammlung 
folgenbe  «Mjanblmifl:  aScrgld^mbc  $ün8ung6t>erfu<$e  mit6<u>  unb  6d>tt>efelfäure 
unb  anbern  ^üngunfleratneln. 

I.   93 er f n(fye  im  3«ijre  1841. 

i8t  mnrbe  eine  fcladje  gleidjmäfjig  beßanbenen  reiben  Älee'4  von  32  Dt.9t.  gemabtt,  biefe  in 
8  gleiaV  tbeile  •  4  Dt.Ä.  geseilt,  nnb  mit  ftirrtben  bejeidmet;  anflerbem  mürben  nod)  4  Dt.W. 
antjebümjt  jiflaffen. 

5>er  «der,  moranf  ber  Älee  »u$«,  ifl  fcumefer  «ebmbcbro  mit  einet  Werf rume  von  7", 
bie  Unterlage  «ebm*  nnb  <&erft«»b*ben  erfier  Älaffe ;  SBerftüdjtt  marro  ©rfinjeng  in  frifdjer  Dün* 
gung,  bann  ©erfte. 

*Jliid)bcm  ber  erfie  ©djnitt  Älee  abgebrannt  mar,  unb  ber  jmeite  ©udj>s  Wr  4jp^e  von  4  —  5 
3cU  meidjt  fjotte,  tonrbe  an  einem  trüben  Sage  gegen  Äbenb  mit  folgerten  verbännten  ©änreu 
ber  Älee  bejVreugt. 

3  Sctb  Säure  mürben  juerft  lOOfad»,  bann  200,  500  nnb  lOOOfad)  mit  SBaffer  verbättut, 
unb  anf  je  4  0t.  S.  bie  verbännten  3  Sotb  (Säure  mittel}!  einer  ©ir  §fanne  aeforengt ;  ben  anbern 
jRorgen  baranf  fam  ein  fdjwaäjer  Äegen,  nnb  eö  blieb  ben  ganzen  Jag  trübe,  meld*«  Wir  er 
mänfdyt  mar. 

tfrftt  t'un^unij  gefdja^  mit  «Saljfaure,  nnb  berdrtrag  anjtfeebeu  nnb  iffernem  mar  folgender ." 

1)  lOOfad;  verbünnte  «aljfinre  gab  von 

4  Dt.«.  30  $fb.  JWeeben  unb  >/4  3Re(j.  ©amenertrag,  ober  per  SÄorgen 
12  3tr.  30  ?Bfb.  Äleebeu  nnb  2  Sdjfff.  l'/4 

2)  200fadj  cerbünnte  Saljfänre  gab  »cn 

4  Dt.S.  30  $fb.  Äleebeu  unb  /8  S»et>.  €ameu,  cber  per  Worgen 

12  Str.  30  $fb.  Äleebcn  unb  1  Cdtffl.  12'\,  We^.  ©amen. 

3)  500fadj  »erbnnnte  Saljfäure  gab  von 

4  Dt.».  32  $ib.  Äleeben  nnb  s/8  SReft.  <5amen,  ober  per  TOwgen 

13  3tr.  10  $fb.  Äleeb,eu  unb  1  ©djffl.  14  3»e^.  ©amen. 

4)  lOOOfad)  verbünnte  ©aljfüure  gaben  von 

4  Dt.«  38  $fb.  Äleebeu  nnb  •/«         ©amen,  ober  per  SHor^en 
15  3tr.  60  5Bfb.  Jtlee^en  nnb  2  @<bffl.  5'/,  3»ej>.  ©ameiu 

9la«b  ber  ©efbrenguug  mit  100fa<b  »erbünnter  ©aljfänre  teurben  bie  ©latter  be«  Älee« 
metl,  nnb  nneraäjtet  ben  anbern  tag  trübe«  ©etter  »ar,  fo  verberrten  bod«  bie  obern  Stilen; 
bei  200fa<r)er  SBerbnnnung  rcurben  bie  IBlätter  braunjledig,  aber  nid>t  bürre;  bie  anbern  bribra 
befbrengten  glWjt«  ließen  midj  nidjl«  bemerfen.  Der  Älee  befam  uaa>  einiqcn  tagen  »in  fr([o>4 
€<b»arjgrnn  nnb  bat  biefe  garbe  b<*  fbät  (mir  auo>  fdjci  brr  nngtMingte  -Wie«  bftrre  »<«,)  ber 
balte».   5>ie  ©amcngewinnnng  geft^at)  erfr  ben  30.  ©eptember. 


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©ergleitfcenbe  Düuaung«»erftt($e  mü  ©alj'  unb  ©ä)wefeli©änre,  245 

3wette  Düngung,  ©efVtengung  mit  »erbünnter  ©<&wefelfaure,  bievcn  Abtrag: 

1)  100fa$  »erbännte  ©tfwefelfaure  9a*  ton 

4  Dt.».  44  $fb.  JHeel?eu  unb  r/i*  S*cfr.  Sa«««»  cber  per  bergen 
18  3tr.  Jtleebeu  unb  1  ©$fH.  10*/4  §Re*.  «Samen. 

2)  200fa$  »ertünnte  ©djwefrlfäure  »on 

4  Dt.».  35  Ufb.  &teeb>n  unb        »efr.  ©amen,  ober  per  9Rorgeu 

14  3tt.  35  $fb.  Äleeb«  nnb  i  ©$fff.  10  »/4  SÄefc.  Samen. 

3)  SOOfa*  wrbünnte  ©cjweftlfäure  »cu 

4  Dt.».  37  $fb.  *(eeb>  unb  *l/=4  SR<6-  obtt  P«r  Kor3«« 

15  3tr.  15  $fb.  5Meeb>u  unb  1  ©öjffl.  8»/.  Wep.  €am«u 

4)  lOOOfa*  »erbunntc  ©djroefel  läute  noU 

4  Dt.».  40  $fb.  £lceb>u  nnb  1 SRefc.  ©amen,  ober  per  5Jlorgen 

16  QU.  40  $t>.  Jtlcetai  nnb  1  @ä>fjl  6»/2  OTep.  ©amen. 

5)  Db>e  ©lattbängUng  geben 

4  Of,».  28  «Pfb.  Älee^eu  unb  '/e         ©amen,  ober  per  Jorgen 
11  3rr.  50  $fb.  Äleeljeu  nnb  2  ©er-fl!.  7>'a  SRep.  ©amen. 

Sei  lOQfat&et  Serbünnnüg  bet  ©<$wefelfäut*  würben  bie  ©latter  bei  Site*  weif,  unb  »er* 
borrtes  be«  anbern  Sag;  tti  200fa*et  «erbünnung  be«glei$en,  boü)  erholte  fi*  fejr  balb  ber 
^a$»ud>a  unb  fceram  einen  bieten  Staub ;  bei  500fadjer  Berbünnung  »neben  bie  »latter  no$ 
braanfledig,  aber  niajt  weif;  bei  100Qfa$er  öerbünnung  würbe  niefct«  bewerft. 

ffiie  bei  allen  9Jlaitbüuguugen.  be«  Äee«  fjat  fi(t)  ancr)  t>ier  fceßitigt ,  baö  ba*  »latt  be« 
Alee«  ungemein,  aber  ber  ©amen  nur  wenig  gewinnt,  aud>  oft  »erllert;  fomparaiine  33erfuOK 
Gaben  mir  bie#  meb>  al«  einmal  bewiefen,  nnb  i*  glaube,  bie  Utfa*e  barin  §u  flnben,  weil  ber 
Jtlee  einen  ja  bieten  ©tanb,  nnb  wegen  be«  übrigen  ©latüvudjfcö ,  ber  eamenanfafc  ju  wenig 
TCaljtnng  beforamt,  benn  fonft  müfcte,  na*  ben  fielen  nnb  Harfen  »lütben j*  falief en,  welche  bet 
gtbängte  Älte  treibt,  bebeutenb  mebj  ©amen  gewonnen  werben.  3b  ber  Regel  ift  anö)  ber  Älet; 
famen  na*  Düngung  leiajter,  al«  ber  auf  nngebnngtem  Wer  geworfene. 

II.   ffiitfung  auf  bie  9t ad) f r u dt)t  im  3a$re  1842. 

Der  Äder  Würbe  im  £erbfte  1841  uaä>  «bbeingung  be4  ©amenflee«  geftürjt,  Im  jfrttbjatjr 
1842  gerührt  unb  jnr  ©aat  aufgeaefert.  Die  SBerfu$«felb«r  würben,  («Wie  fle  »orig««  3ab>  wa* 
reu,  mit  Öur$en  genau  Bfjei^net,  nnb  am  3.  3Ral  mit  ©erfle  Befäet;  biefe,  fowte  aDt  anbete 
©ctftr,  treibe  im  »al  gefäet  würbe,  ging  wegen  Dürr«  f*wer  auf,  be$  tjielt  fidi  biejenige  auf 
ben  8eqn<$«fflbem  bi4  |nr  Weife  ftet«  grüner,  al«  bie  anbere  angreujenbe,  »eldje  theiiweiie  »er* 
borrte.  3)le  Ötrfien^atme  wn*fen  fij>t>ig  mit  »ielem  »lattanfa^ ,  bo<p  bie  Ä6rner  blieben  fladj, 
tt>elfJ)f«  bafl  @e»i*t  eine«  ©djijfel«  befnnbet.  Der  ©amen  war  ^fauengerfie ,  wonon  fc«H  bei 
günfiiget  ffiitterung  ba«  ©djajfel  preuf.  Wa§  78  bi4  80  $fb-  wiegt. 

9lnf  ben  erften  SBerfu^feTbem,  wel*e  jum  Älee  mit  ©alsfaitre  Stbungt  waren,  Wnrbe«  na« 
rerfdjlebener  «erbünnung  gewonnen : 

1)  100fa$  vtrbtinnre  ©alifanre  auf  ben  Älee  geiprengt,  gab  al«  «Ra*fruä>t  an  ?«fc'*0*- 
4  Ol.».  (Srtrag  3'/4         *imtx.  20  »fb.  ©M>  unb  *l/a  UeS"T 
ober  per  borgen  10  ©4fjL  8V4««t.  Ä*»«.  8  3tr.  20  ^fb.  ©rto^  unb  2  3tr.  27  f% 
flßfb.  ©brea  unb  HeBerfetjr. 

Da«  ©Gaffel  «erfle  wog  70  $fb. 

2)  200fa«  verbünnte  ©algfaure  »on  4  Dt.».  Orrrag  31/,  Wt*.  Äctuer,  18  Vfb.  ©ttoj, 
41/»  *f».  €»t«  »»»  Ueberfeljt  ober  per  3Äevgeu  0  ©*fp.  13'/;  2Hf*-  7  ötT* 
40  $fb.  ©rtoi»,  1  3te.  92*/,  $fb.  ©preu  unb  UeBerfeb;r. 

Da«  @*ijfel  ®erjle  wog  68'/,  ?|"b. 

3)  500fa«  tterbünate  «olafanre  von  4  Dt.»  örtrag  3«/4  «e^.  Wruer,  18  Ufr.  ©reo* 
31/,  ffb.  ©J>rtu  unb  Meberfeljr  ober  per  SRorgen  9  ©*fp.  2V4  ' 

40  *fb.  ©rtof>  unb  1  Str.  47 »/2  «ßfb.  ©breu  unb  Ueberret)r. 

Da«  ©djajfel  Oerfie  weg  69  %ft. 


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246  ©erljanblungen  ber  8lderbatti©efrtcn. 

4)  lOOOfad;  »erbuuntc  ©aljfanre  »cn  4  Ot.*.  Ertrag  27»  «Hefc.  Armee,  18  $fb.  ©tte$, 
4'/s  $fb.  €*ren  anb  Urbrrf^r  cbet  per  TOcrgen  7  €*fp.  •/«.  3Wf(J.  Äcrner,  7  3tr. 
40  $fb.  ©trefj  anb  1  dtr.  92 7S  $fb.  ©»reu  unb  Ueberfcljr. 

35a«  ©d>affel  Werfte  wog  70  7  2  ffr- 

SEBr  ©cfcwrfflfaure  auf  Ale«  a!4  Düngung  gefvreugt  Werben  war,  wurbtn  gewennen: 

1)  SRad;  lOOfadj  »«banntet  ©$wefeifaure  tont*«  »cn  4  Dt»,  al«  Wadjftudjt  an  ©erfle 
Gewonnen  4*/i  Äctner,  24  $0».  Streb;  anb  5  $fb.  ©bren  nnb  Ueberfelp  ober  pro 
IWcrgen  11  ©djjfl.  9?/„  Äcruer,  9  3tn.  90  $fb.  ©t«b,  2  3tn.  5  $fb.  ©»reu 
nnb  Ueberfebr. 

Da«  (S^dffel  Oerfle  wog  67*/4  $fb. 

2)  Oladj  200farfj  »erbnnnter  ©djwefelfäure  »cn  4  Dt.3l.  Ortrag  4  SHjj.  ferner,  22  $f>. 
©frob.  7  $fb.  ©J?rea  nnb  Ueberfefjr  ober  pro  8Kergen  Ii  ©dtfl.  4  SR*.  Äorner,  9  3tu. 
Streb  nnb  2  3tn.  95  $fb.  ©»reu  unb  Ueberfebr. 

Da«  ©Raffel  ©erfle  Wog  89  V,  *fb. 

3)  Warb  500fa<b  »erbüunter  ©djwefelfämre  von  4  Ot.Sc.  örirag  4'/.  Äcruer,  24  ffo. 
©trob,  7  $fb.  ©»reu  nnb  Ueberfebr  ober  pro  «lorgen  12  ©djifl.  10»/8  Äcruer, 
9  3rn.  90  $fb.  €lr«^.  2  3tu.  95  $fb.  ©»reu  nnb  Ueberfer,r. 

Da«  ©djajfei  ®erße  Wog  69  $fb. 

4)  »a*  lOOOfadj  verbannter  ©djwefelfäure  »cn  4  OtW.  Grtrag  3  7«  flfc.  Äerner,  24, 
$fb.  ©trob,  57a  ff*«  s»r««  »«b  Ueberfebr  ober  pro  Sorgen  §  ©djffl.  2"/4 

ner,  9  3t«.  90  $fb.  ©rrob,  2  3tn.  27  «14  $jb.  ©»reu  nnb  Ueberfebr. 

Da«  Staffel  ©erfte  wog  69' /4  JJfr. 

D*ne  Düngung  gaben  4  D4.9f.  2«/5  3Rfr.  Äcwer,  17»/-  $f».  ©ttcfc  3ll4  ffb.  ©breu 
nnb  Ueberfebr  *bee  pro  SRcrgen  7  ©djffl.  »/2  2Rn,  jterner,  7  3ln.  17*L  $fb.  Streb 
1  3tn.  36i/4  $fb.  ©vre«  nnb  Ueberfe&r. 

Da«  ©Raffel  ©erjxe  Wog  68  $f>. 

f?an  fierjt  |ierau«,  baf  bie  Düngung  mit  ©aljfänre  in  bi«  SOOfadjer  Jöerbünnung  »Ortzeit* 
tyaft  auf  b(e  9la<r)frucbt,  lOOOfad)  »erbünnt  aber  wenig  auf  ©trob  unb  ©»reu;  baß  bie  Düngnriq 
mit  ©djwefelfäure  aber  in  aflen  »ferflJertünnungen  fet>r  »artbeilbaft  ebenfewebl  anf  ben  Webtettrag 
ber  Äcrner,  al«  auf  ben  »cn  ©trob  nnb  ©»reu  gegen  angelangten  «der  gewirft 

Der  «Sewinn  an  ©bren  unb  Ueberle^r  id  barum  im  ©erbaltnifi  fo  bebentenb,  weil  bie  ©ei» 
fie  irftenf  feb.r  blattreieb.  unb  ^weiten«  bürre  gewaibfen  war  nnb  eingebet  würbe. 

III.   Serfuibe  mit  ber  (SingneUung  ber  ©amenfemer  unb  »(attbüngnng  mit 

©änren.  im  3a$re  1843. 

3m  3ab,re  1843  ma^te  i<b  S8erfn<be:  wie  ß<b  bie  ©anren  bnreb  (SinaurUnng  ber  Jtöruer 
nnb  anf  ben  Ärfer  gcfVrengt  verwerten  würben.  3u  biefem  3wed  würbe  bie  gweijeitige  grc|e 
«erße  gewägt,  nnb  eine  gtäd;e  Sanb  »cn  140  Dt.»,  in  7  I»eile  k  20  Dt.9t.  get5eilt  ge^ 
nommen.  Dtr  9l<frr  ifl  «ftim  mit  ©anb  gemixt,  b.at  eine  5  —  6  3»U  tiefe  «rferfrnme,  im  Un* 
trrärnnb«  «eb«<»  «"*  W  ©erjlenbcben  erfirr  Älajfe.  ©orfrndjt  war:  fflinterweijen ,  gebnngtmit 
©ibafbänger  pro  Kcrflen  8  Surren.  Da4  «anb  Würbe  im  $erbfl  gefJürjt,  im  fcrn&jabt  gernbrt 
anb  5  3c0  tief  anfgeaefert;  bie  9u«faat  ber  ®er^e  gefdjab  am  21.  SRai  an  einem  winbfiiritn 
traben  Sage  gegea  »benb  anb  Wnrbe  ba(b  eingeeggt.  9Jor  ber  ©aat  würbe  ber  «der  erji  mit 
iwet  ©tria;  geeggt,  nm  benfelben  }u  ebnen,  bamit  fid;  bie  Äcrner,  ^auptfäd?Iid>  aber  aneb  bie 
»erbünntr  ©äure  beffer  »ertbeilen  liefen.  Die  ©aat  ging  gteiöjmäfjtg  anf,  ba  nddj  einigen  X* 
gen  nad|  berfetben  ein  ®etrltterregen  fam. 

8nf  bem  8crfu<b«felb  9lo.  1.  (auf  befagte  20  ZUM.)  Würben  2*/4  Hfl*,  ©erfle,  toeld«e 
mit  10  8$.  ©<bwefelf4nre  in  40fa*er  9)erbünnnng  mit  DuellwofTet  6  ©tnnben  eingeweiht  war, 
gefäet;  bie  Äcrner  waren  von  ber  ©änre  feb>  ansegriffen  nnb  an  ber  tofimt  Sdjale  rctbli<b  ge» 
färbt:  iaj  fürdjtete,  fcaf  ber  Äeim  würbe  gelitten  traben,  bc<b  War  b<ef  frinrtweg«  bet  $aU,  fen= 
bern  bie  ©aat  fam  fraftig  jum  JBcrfdjein;  bei  gtifetB  OnantUäten  »rtreibe  bnrfte  man  ei  wob.( 


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U7 


nidjt  wagt«,  biefer  SJotenj  .einjuauetten  n«b  ntägte  iebenfatt«  bie  Qerbuttnuug  met»rfa$  antuen^ 
beu,  weit  »ur$  bal<  »n^äafen  be*  (Betreibe*  bie  Äeimfraft  fefa  leicfct  Stäben  leibe»  faita. 

Sluf  bem  S8erfu$«felbe  Wo.  2.  würben  10  loty  ecfjwefelfanre  200fa<$  »erbunnt  unb  bet  U* 
färir  »cfet  bamit  befbrengt  unb  batb  geeggt. 

«nf  9lo.  3.  warben  2*/4  ©erfte  gefiel,  wel<$e  mit  10.  gotb,  40fa$  »«banntet  6«lj* 
f&vre  gequellt  war. 

«af  «o.  4.  würbe  bet  Wer  mit  200fa$er  »erbunntee  ©aUfaure  Befbrengt,  M«  Öeefa  bar» 
auf  gefäet  unb  geeggt. 

fte.  5.  würbe  c$ne  alle  Düngung  gelaffen. 

Km  iebe  Xanfönng  ja  befeitfgen,  »arbea  no$  folgenbe  jwei  Serfadje  gemadjt : 

«af  bem  ®erfocb«feibe  9lo.  6;  würbe«  2»\,        ®erße  ia  rtfnem  Daenwaffer  6  «tunbeu 

eingeweiht  «ab  aaf  20  Ot.Ä.  gef&et. 

«af  (Ro.  7.  würbe  ber  «der  ua$  ber  Saat  mit  bem  gleiten  !0laie  ©affer  befbrengt ;  bie 

«rtrage  befagt  naebflebcnbe  Säbelte .  


<5rtrag  »on 


rcn  20  Dt.  3i.  Ertrag 


Jlcrnnr. 


lieber 
ffbr. 
tr.  Wb. 


auf  einen  SRergen  rcbucirt. 

2l>reu 
u.  lieber- 
febr. 

3tr.  >]}fb 


•8-  ß 


«fb. 


toi 

1 

04 

i 

20 

14  1 

"5 

16 

76 

2 

50 

68  i 

1 

«6 

20 

II 

14 

44 

1 

70 

69 

10 

1 

. 

74 

22 

14 

10 

15 

6 

1 

88 

70 

«1 

1 

74 

20 

12 

104 

15 

6 

1 

70 

69 

4 

1 

4ti 

19 

11 

4 

12 

84 

1 

61 

68 

5 

1 

62 

21 

11 

13 

14 

8 

1 

79 

68 

4 

1 

50 

80 

11 

4 

13 

1 

70 

68 

1.  2Rit  40fadj  »erbunnter  Sdjwefels 

fäure  bie  Oerfte  gequellt 

2.  „   200fad)  »etbünnter  Säurt 

itt  «der  beftrengt  .  . 

3.  „  40r'a<fr  oeebunnter  ;&al)t'äure 

®trfle  gequellt    .    .  . 

4.  „  200fadj  uerbünnter  3al^- 

fäore  ber  «der  befrrengt 

5.  Cbne  alle  Düngung 

6.  ÜRtt  reinem  ©affer  gequellt  . 

7.  „  reinem  ©affer  ber  9lcfer  b«; 

fprengt  

SRa  6  anb  QeWicfy  breuiifö. 

Dlefem  ua$  Rotten  bie  »erm$*Telber ,  wo  bie  Öerfle  gequellt  würbe,  ben  meiden  (Srtwg 
geliefert,  unb  bie  «ollen.  weUfc«  Me-<S$wefeI*  anb  Caljfaure  »erurfa$t,  id4JJ4  .Ww"*«  »« 
bier  aaf  20  Dt.».  10  «erb,  ©iure  werwenbet  würben,  fo  femmeu  aaf  1  ÜRargen  ned)  fein« 

3  «fo.,  unb  wäre  bei  @<$»efelfäure  n  $fb.  2»/,  «r.  no<*  ui*t  »olle  7  ör.  8  bl.,  unb  ©aljfaure 

4  QJr.  uotfj  ni<f)t  12  @r.  ja  beregnen. 
Die  3bee  be«  Gerat  Deronomie* «ommiffair  6.  91.  «inte  in  ©eipenfeW.  bie  ©aurea  auf 

ffleg  üxicc  tu  «nwenbung  |u  bringen,  jinbe  l*  feb;r  iwedmäfiig,  unb  bat  mit  ©er. 
jegebtu,  mehrere  »erfu*e  auf  blefe  «rt  aujufteaen. 
Dutcb  biefrt  tQerfabren  wirb  tt  nun  möglid>  gemalt,  auf  größeren  Jlädjea  biefe  ^Düngung 
ebne  Diele  6$wierigfeiten  au«füf)ten  )u  rennen,  unb  eine  gleiä)mä§;ge  SBertbeilang  mit  Wenig 
Umüäaben  bamit  8u  mbtnben.  Ol  erlebet  feinen  3»cifclf  ba0  :  wirb  bie  m^Hü Riefet  Düngung 
mebr  anerfannt  werten,  e»  gewiß  benjenigen  2anbwi«ben,  weldje  oom  ®»b«brn(be  |etjr  entfernt 
Ünb  uub  be»  0tt»6  treuer  beja^Uu- muffen,  eiu  willfammeuel  «rfaftmlttel  jnr  »lattbingnng  ber 
gntterfrauter  febu. 

IV.  «ubere  8erfn#e  jur  SJerglet^uug  ber  Düngung  mit  Sauren  unb  anberu 

2>uugung*mttteln. 

3m  3abre  1842  bei  ber  fo  feb.r  großen  Dürre,  Wo  alle  Beulte  unb  namenHiifc  ber 
jöee  jam  iWeiteu  ©djnlit  »etbonteu,  würben  blefe  ©etfa^e  r-ergenommea ;  in  ienem  Mt  war 


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2?ttf!antlutiatn  ber  Ädert alt« €>eftieu. 


ber  Chtrag  be«  .Riet«,  fowety  be«  4)ene«  all  ©amen«  fe^c  unbebeuteub,  bot?  na<b  Htbringnng 
ton  biefem  »erfpratb  ber  9cacfc>ucr,a  fit  ba«  3a^t  1843  eine  beffere  8lu«beuie,  tcübalb  wntbe 
bct  Alee  al«  jweijäbrfg  fteb>n  gelafTen. 

Oft  waren  funf$elberJWee  abgemeffen  n  20Ot.S.  $ierr<on  würbe  SRo.  1  mir  5  $fb.  TOatmot; 
gpp«,  9lo.  2  mit  25  $fb.  »artoterbe,  9lc.  3  mit  10.  £ctb  ßAwefelfäure  nnb  91c.  4  mii  1«  «otb 
€a!jfänrr  500fa$  »erbiinnt,  beforrngt;  aber  9lo.  6  cb>e  Düngung  gelaffen.   Die  Düngung  ßc 
f*a^  am  3.  «ngnfi,  «adjbem  ber  Jtlee  eine  $ö$e  non  5-6"  erregt  b>tte. 

(Srtrag  be«  Alee«  nacb,  »etfobiebener  Düngung  auf  2  3ab>. 


Öejeicb>ung  ber  T>vm^ 
ung. 


•£>euer* 
trau  »on 
20Dt.9(. 


3tr.  Wb. 


Arrncr- 
erlrag  v. 
20Ct.9t. 


rebncirt  auf  l2Mtg. 
».  b.  tfrnte  1842 


£eu. 
3tr.*fb. 


Äctner. 


pro  (Srnte  1643 

•peucrtr. 


9.20  Ct 


•r)cnertra$ 
auflSUrg". 


3tr.1?fb.  3tr.  m 


•peugetrinn 
im  2.  3tfrg. 

Str.  *f>. 


t-  — 

1. 

ffiarmcraW«  25  5>fb.  ob. 

pro  9Jtrq.  2  3tr.  5  $ft. 

44 

3 

66 

131 

1 

10 

9 

90 

13 

46 

2. 

Sarflterbc  25  $funb  be<S= 

gleiten  .... 

48 

3 

102 

1 

3 

9 

27 

13 

19 

3. 

64»efelf.  10  Vit),  et.  n. 
SRotgeu  90  Jctlj  500 

fa<p  terbünnt    .  . 

*4 

4 

46 

13; 

1 

13 

10 

7 

14 

53 

4. 

Saljföure  be«a,lei*en 

*5 

3 

75 

IO3 

1 

37 

11 

3 

14 

78 

5. 

cb,ue  alte  Düngung  . 

35 

r 

2 

95 

13J 

1 

2 

9 

1  18 

12 

3 

• 

Säuren  «egen  nicbt  gekünqten  Afee  mit  83er» 


Da«  ®e*i<bt  nnb  Diafi  preu&. 

Sludj  in  biefem  trccfnen  3aljre  r>aben  fitr)  bie 
tb>tt  fceträfjrt ;  benurfeu  teilt  id)  ne<b,  bajj.  ber  ttöcr  tn  einer  Ofieberung  gelegen  ifl ,  »0  er  bod> 
einigen  <5*u&  oor  ben  fielen  bürren  Sinben  fatte,  unb  ber  rrfte  €d?nitt  St\tt  im  3ab>  1842 
vcUfemmrn  gut  beftanbtn  war,  aber  erft  fpät,  nämlitb  Witte  3uli,  gemübct  würbe. 


V.Düngung«perfu<be  mit€a(g*  n nb  <S<fc»efelf äure  auf  trcdentm  Sege  unb  mit 

anbetn  Dü  ngn  ng«mitteln  tin3a$re  1844. 

3u  biefen  93erfnir)en  rourben  nenerbing«  100  Ct.  Mutten  glei(r)mäfftg  beftanbener  rctfeer 
JHee  gemault  nnb  in  10  !tneile  geteilt.  3ebe«  biefer  jeljn  93erfud»«felber  würbe  mit  gurd>en 
Hgrenjt,  ber  Seben  fft  lehmiger  ®anb.  bie  Dberfmme  4  3ott  tief,  auf  einem  «n«  JNe«  nnb 
<£anb  (efteb^enben  llntergrnnbe.  (St  ift  ein  Äornboben  2ter  Alaffe.  Der  Jtlee  war  nutet  ©crflc 
gefäet  werben,  bie  auf  mit  fflinbermifi  gebnngten  Koggen  folgte. 

3nr  IDlattbängung  be«  Jttee«  Wnrben  ©djweftl«  ober  €a(jfäure,  Aalt,  TOarmorgrii)«  unb 
«fä>e  von  fta>tenem  ^clj  angewenbet.  Die  Säuren  würben  mit  ffiaffer  «erbünnt  unter  *cljaftf>c 
gemengt  nnb  3  unb  2  $fb.  pro  9Rorgen  »erwrnbet,  unb  betbei  ba«  Serfab^ren  be«  Oefonomie 
jtommipr  ?  i  n  f  e  in  SBeif enfel«  beobachtet,  nur  anflatt  örannfoblenaWe  —  4)el jafa>e,  ober  ffatt 
»egenWaffer  —  DneHwaffer  genommen.  Die  «f<r)e  würbe  andj  für  fieb  allein  angewenbet,  nm 
jn  erfeb,«,  wie  »iel  bt «  OTrtrag«  ben  ©äuren  allein  jujuföuiben  fe^n  bnrfe.  Da«  Sßerfab,ren  bei 
ber  Düngung  h?ar  folgenbe«: 

Die  auf  einen  borgen  beftimmten  resp.  3  nnb  2  $fb.  Säuren  wutben  in  ©efäffen,  worin 
fj«  40  $fb.  DneHwaff«  befanben,  bebntfam  brncingerräufelt  nnb  gut  eingernbrt.  9Rtt  biefer 
glnffigfeit  würben  4  €«bffl.  bren§.  SRaS  ^ol^aftbe  begoffen  nnb  mittel«  einer  6<r)aufel  gut  unter« 
einauber  gemengt,  bann  auf  einen  fbifeen  Raufen  gefdjarrt  unb  fo  6  <Stunben  liegen  geladen,  nnb  t)fc* 
rauf  gegen  Slfccnb  bei  Jljatt  au«  Säetü<bern  gleirf)  bem  ©bp«  an«gefäet.  93ei  bem  äufgiejien  ber 
Cäureu  enitoirfeite  f!cb  ein  amouiafalif<ber  <9eru<b  nnb  bie  tlf<&e  bran«te  fiarl  auf  nnb  erbipte 
fö,  fo  baf  fie  »or  ber  $lu«ilrruung  erft  bnnn  au«gebreitet  werben  mußte.  9)ei  bem  9n«ftrrncn 
war  fle  gtn|  trotten  nnb  liefi  flo>  flUtct>mägig  btrt^flen. 


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>•  II 

n  i> 
'• 


Sfrgleiebenbe  Düngnng«VerfMfre.  £49 

«nf  <8trfu<*<ft(b  Mo.  1  »ort  von  ber  «ftt)e,  wel<$«  mit  3  $fb.  ©cfcwefeifan«  pro  »orge«  gemifät 
würbe,  auf  10  Dt.  «itfben  ber  vftbältniSmäfige  Übe«  abgewogen  unb  auf  ben  Jtlee  auflgeftreut, 
auf  Wo.  2.  «fte  mit  2  $fb.  @<b>efelfänre  gemiföt, 
,,         3.    »,       «»3  ^fb.  #» 
„         4.    >,       /f  2  fyfb.        ,,  /> 

„    5.  warb  3  *4>fb.  ©d)Tr.efelfäure  mit  SEBajfer  verbünnt  unb  bamit  l*/a  3ir.  grauer  Dün- 
gefalf  begoffen,  unb ;  nadj  SBerrjälfniji  auf  10  Dt,  Statten  jnr  Düngung  genommen. 
„    6.  ©<bwefelfäure  unb@aljfaure  ju  gleiten  £6eilen  ä  l1/»  $fb.  pro  Blcrgen.  (3$fb.  ge- 
mixt mit  40  HJfb-  SBaffer  verbannt  unb  bamit  4  <S$ffl.  Äfc^c  getranft  nnb  baven 
jut  Düngung  auf  10  Dt.  dtutfycn  genommen.) 
„    „    7.  ©rauer  Düngerfalf  «nf  10  Dt.  fRutljen  10  $fb. 

8.  Dfarmcrgwe  auf  10  Dt.  Sinken  10  $fb. 

9.  $oljafcbe  von  ftüblenb>U  auf  10  Dt.  9lutben  10  $fb. 
„  10.  Äeine  Düngung. 

Die  Düngung  be«  JHee«  geftbafc  am  11.  SWai,  na<bbem  ber  Älee  eine  $ö$e  w*  3—4  3oH 
erreicht  r/arte,  an  eiuem  trüben  Sage  gegen  «benb,  nie  fi$  ber  £6au  einfanb.  Die  SBUfernng 
im  SÜai  war  für  atte  Brückte  fef>r  günftig,  fo  bafi  brr  Jtlee  f<$ou  am  31.  3Rai  gemährt  werben 
fennte,  ba  jn  biefer  3eit  bereit«  bie  ©lütyen  jn  entwideln  antingen.  Der  JHee  warb  fo  jeitig 
nnb  vor  ber  Üottenbnng  feinet  ffiadjjetfjum*  gemutet,  weil  i<Jj  beabfiefctigte,  vom  2ten  S^nitt  ben 
€amen  jn  gewinnen,  nnb  ben  Grfolg  ber  Düngung  au<b  iu  biefer  SBejiebung  jn  erproben.  Siefen 
Orfolg  fonnte  i(b  bei  «bgang  bfefe«  «uffafcee  aber  nerf)  nt^t  mitteilen,  weil  ber  €amen 
jur  Beit  nodj  nidjr  reif  War.  Do$  ift  fo  viel  Wcljl  ja  erfeljen,  bap  ber  mit  Sauren  gebüngte 
Jtlee  beffer  i|t  al«  ber  angrenjenbe  ni$t  gebüngte  nnb  baü  er  ven  greser  Dürre  weniger  ge* 
litten  b/at. 

Die  gewonnenen  JRefültat*  von  ber  erflen  <Sdjur  Jtlet  ju  $eu  gemalt  tbeile  i(t)  tjirr  mit ;  hr) 
rjabe  ben  Ertrag  glei<f)  auf  ben  SWorgen  «anb  beregnet. 

®om  »erfwr)4felb 

Mo.  1.  gebüngt  mit  «<r)wefelfaure,  pro  borgen  3  $fb.  gemiföt  mit  4  «cbffl.  $olj«W«»  »«tb 

gewonnen   15  3tr.  7  $fb.  Jtleeben. 

„    2.  gebüngt  mit  2«ßfb.  @4wefel|anre  nnb  4  6$ffl.  $*liafa>e  13  „  46  „ 

„    3  geb.  mit  3  .^fb.' €aljfanre  nnb  4  ®<bifi.  «f*e    .    .   .12  „  102  „ 

„    4  geb.  mit  2  $fb-  €a(jfanre  nnb  4  ©<bjt(.  «f^e    .   .    .  12  „  66  „  „ 
„    5  geb.  mit  3  $fb.  Sdjrorfelfäurc  nnb  V/„  3tr.  Düngefalf 

gemiftbt  pro  borgen    10  „  106  „  „ 

6.  geb.  mit  l'/^fv.  Sc^wefetfäure  unb  1  * ^fb. @a()faurr  13  „  28  „ 

„    7.  Xalfbnngnng  .    .    .    w   10  „  52  „  „ 

„   8.  SÄarmorgvvV   11  „  32  „ 

„   0.  *otjaf*e   10  „  88  „  „ 

„  10.  Dbne  Düngung   0  54  „  ,,' 

Demnaeö  bat  ber  Afee  mit  3  $fb.  €cbwefelfänrc  pro  Steegen  gebüngt,  ben  meiflen  Gewinn, 

nnb  ]War  gegen  ben  ungebängten  itlee  mebr  gegeben     ....  5  3tr.    63  $fb.  Jtleeb^en. 

9to.  2.  geb.  mit  2  $fb.  €<t)wefe(fäure  mebr  gegeben     ....  3   „     72  „  „ 

„    3.  geb.  mit  3  $fb.  Caljfäarr  metjr  gegeben     .....  3    „  58   „  „ 

„    4.  geb.  mit  2  $fb.  be#gleid«en  meljr   3   „     12  „ 

„    5.  €d;rcf fclfaure  mit  Äalf  gemif<t>t   1    „     52  „ 

„    6.  €cbwefelfäure  mit  «aljfaiire   2    „     84  „ 

„    7.  grauer  Düngerfalf   2   „  108   „  „ 

„    8.  SRarmorgvb«  1    "     80   •»  » 

„    9.  .f)cl5afcbe  1    „  34 

Der  Düngerfalf  unb  SRarmorgvv^  würben  unßreitig  Brifer  gewirft  b«ben,  wenn  bie  3eU  §nr 
Gntwirftnng  bec  Dungfraft  ^iio>t  jn  fnrj  gewefen  wäre-  Hebenfatt«  fann  ftd)  biefe  bei  ber  6<bWe.- 
fel*  nnb  6aljfiure  in  fürjerer  3eit  entwirfein,  ba  fle  babei  frei  ift  nnb  nitftt  gebunben  wie  im 
Aalf  nnb  ^»r«. 

Slufer  bieftn  cembarativen  IBerfucben  w>  bie  £ünguug  mit  Säuren  auf  großen  äljtyeit 
«n«3efübrt  nnb  bin  mit  bem  (Srfolge  jnfriebeu.  Uebrigen«  ^abe  icf)  no<t)  vielfaltige  93erfu(r>e  bie« 
fer  «rt  mit  ©emmerweijen,  ®etße,  <&aber,  Jffiitfen,  @rafern,  Äunltlfcmern  jc  ic.  angebellt,  tb.eil« 


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250 


inbem  {ob  ben  Ganten  quellte,  ibeil«  inbem  i<b  auf«  Statt  büngte,  faun  aber  oon  best  (Srfclge 
biefec  SBerfnebe  nccb  nicbt«  @enaue«  mitt^eiUn,  weil  bie  (träte  uoo>  "übt  erfolgt  ifl;  augenfebein* 
lia>  aber  fielet  alle«  fo  ©ebüugte  Keffer  a(«  ba«  Ungebnugte. 

9lacb  meinen  vielfältigen  fterfucben  unb  Prüfungen  bat  fieb  bie  6<b»efelfättre  ober  Salj* 
fäuee,  aber  ganj  vorjüglicb  erflere,  flet«  al«  gnte«  Qnngmittel  bewahrt,  unt»  fann  ia>  fie  bemnad) 
ale  jwecfmägig  anwenbbar  empfehlen.  5)ocb  ift  Bei  aliebem  groge  Oorficbt  anjntatljen,  baß  man 
bei  ber  Snwenbung  biefer  £üngmitte(  be«  (Sutea  niöjt  ju  viel  tfyne.  Unb  »er  ba  glauben  wollte, 
baf  bie  Säuren  auf  abgemagerten  Setfern  ÜB  unter  tbnn  fönnteu,  bürfte  (tob  balb  eine«  Sfubern 
belebren.  9lur  Siedet,  welche  nccb  in  alter  Dungfraft  fttrb,  »erben  bureb  bie  Säuren  ju  größerer 
$robnfticn«fraft  gertigt ;  in  folgen  Hedem  wirb  ber  $nmu«  wirffamer  nnb  bie  vermehrte  Aneignung 
atme«pbärifcber  pflanjennäbrenber  ®l°ff«  b,ülfrei<b.  Jinjmann. 

«nfpannauttbefit)«  trefft  erflattet 93erid)t  übet  bie SRrgcnetaHon  bet  Kartoffel 
au«  ©amenforn. 

©erlebt  ber  erwählten  (Sommlfflon,  »ebbe  burcb  $erru  Ärieg«rath  v.  $att*rf  aut  Hannover 
nnb  $eror  jtlcinwä  obter ,  braunftbwetgifcber  Jtammerratb  an«  Del«  in  Sebleften  ergäujt  wor» 
ben  ift,  bie  Segen  er  aticn  ober  vorteilhafte  (Srjeugang  ber  Jtartcffrln  au«  Samen  betreffen*. 

?ln  ben  fyfytn  93erfianb  ber  SJerfammlung  tentfäjer  ianb»  nnb  8orjrwirthe  tytx,  ifl  eine  vom 
12ien  September  b.  3.  batirte,  vom  $errn  Defonomieiufpeftor  Xinjmann  |u  £aa«mit  in 
©<blejien  verabfajjte  Schrift,  bie  {Regeneration  ober  vorit)eiI^afte  Orjeugung  ber  Jtartojfeln  an* 
Samenfornern  betreffenb,  unter  Severwortung  be«  $errn  %'tcfeffor  ©aper  au«  ijctpjig  eingegan» 
gen,  nnb  von  ihrer  (Scmmiffton  geprüft  »orten. 

$er  $crr  ©erfaffer  meint,  bag  bie  in  neuerer  Seit  vorgefemmene  Äcanfbeit  ber  Äartoffeln 
Viel  bajn  beigetragen  habe,  bie  größten  SBibecfpräebe  binßcbtlirb  ber  i»edmäjjigüen  Äulturmelijobe 
berfelben  bervorjurufen :  babureb  veranlag,  r>ätte  er  ben  (Jntfcblug  gefait,  bem  Äartojfelban  eine  bei 
fonbere  Slufmerffamfeit  ju  febenfen,  e«  hätte  ib>  befonbert  wichtig  geschienen,  bie  (Srgeugnug  ber 
.Kartoffeln  an«  »Samenfornern  ju  bewirfen,  we&halb  er  fict)  erlaube,  feine  (Srfahrungen  bi««ber  in 
ihren  SÄefultaten  ber  verebrlfdjen  ©erfammlung  mirjutheüen. 

Gr  behauptet,  feine  SRetbobe  bätte  bie  ©ortbeüe,  baf  babureb  bie  Kartoffeln  regenerict,  ber 
(Srtrag  erhöht,  unb  ijauptfättjlidj  ber  innere  (Schalt  berfelben  verbejfert  »erbe. 

X^cn  ©amen  f)itx\\t  fuebt  er  babureb  ipi  gewinnen,  baß  er  auf  einer  Jtarlojfclpjlauje  nicht 
mebr  aU  2 — 3  ber  vollfommenften  Samenäpfel  fleb.cn  lägt,  »elcbe  er  bann  abfdjueibet,  »enn  bie* 
felben  reif  »erben;  hierauf  fommen  fie  in  einen  JtetTcc  nnb  bleiben  fo  lange  liegen,  W«  ffe  in 
gaulnig  übergeben,  iß  tiefet  gefe^ebtn,  bann  werten  bie  Samen  bnrtb  lauwarme«  ©affer  gut  ge» 
reinigt,  an  einem  troefenen  «plape  aufbewahrt,  unb  be«  ^rähiabr«  in  ber  SRitte  «pril  gefiet,  bier* 
anf  werben  bie  aufgegangenen  $flan}en  in  ber  9titte3uni  einen  8u|  in«  ®eviette  weiter  gepjlanjt 
unb  fpäter  jweimai  gehäufelt.  S>ie  nun  ^nr  gewöffnlicben  3e(t  aufgenommenen  nnb  gut  aufbewafyr» 
ten  Äartoffelu  werben  bann  ba«  folgenbe  8rüf»abr  weiter  verpffanjt  unb  follen  fo  im  brttten  3abre 
nicht  nur  eine  vollfommen  gute  unb  febmadhafte  Änolle  geben,  fonbem  aneb  einen  weit  b>$eru 
«rtrag. 


!£>(e  burch  comparative  SSerfudje  getvonneuen  Otefultate  fudjt  nun  ber  SJerfaffer  burit)  folgenbe 
Xabelfe  nacbjuweifen. 


ISejeicbnung  ber  Äartojfelforteu. 

Qrtrag 
per 
bergen 

Scbäffel. 

35a« 

e<bffi. 

wog 
«funb. 

Stärk 

ttcbi 

ffafer 

8rueb> 
»affer. 

^rojeut. 

-- 

1.  JDie  ^utierfartofelu  an«  Jtnollen  .  . 

82 

81 

ts 

66J 

2.  biefelbeu  au«  Samenfernern     .   .  . 

140 

92 

9 

30 

61 

3.  tentfaje  Speifefartojfeln  an«  JtnoQen  . 

92 

82 

6*1 

19 

H\ 

4.  biefeiben  an«  Samenfernern     .   .  . 

104 

91 

8 

23 

69 

6.  8rür)e  Bieren  an«  ÄnoUen  .... 

93 

90 

6 

20 

74 

6.  biefelbeu  an«  Samenfornern     .   .  . 

106 

94 

n 

25 

6r>| 

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ff arrcffelfrlraa   au«  Samen  9*M 

hierbei  Warnt  ber  ©erfaffer  not^ :  nidbt  ©amen  von  fr^terfjaften  ©tccfen  gu  gießen,  oueb, 
niobt  vergebene  Sorten  nebeneinander  ju  pflanzen,  wenn  man  eine  ©orte  rein  ^aben  »III,  weil 
ber  Vlnthenfkub  von  vertriebenen  (Haftungen  an$  wieber  Varietäten  hervorbringe. 

©ei  Prüfung  ber  ©oirift  woflten  fidj  ber  (Sommiffion  bo<$  efnige  Sweifet  über  bie  ane-ge* 
fproebenen  ftefvltate  aufbringen,  namentlich  barüber:  ob  bei  ben  angeftetlten  com&arariven  ©er* 
(neben  ©amen  unb  Jtnelle  von  einer  nnb  berfelben  ©orte  genommen  »orten  iß,  nnb  ob  bie  9t* 
jtanbtheile,  wie  fle  in  ber  Tabelle  verjeiäjnet  finb,  R<$  anch  mirflkb.  fo  vorgefun>en  Ritten,  befen- 
ber»  ^infi^Uio)  ber  Dualität  ber  Jtartoffeln. 

91k«  biefen  (Brünben  balt  nun  bie  GcmmifRon  bie  (Singabc  .für  nia)t  erfobebfenb  genug,  am 
ihr  fofort  bie  Holge  ber  ©erathung  ju  geben ;  ne  fann  aber  anberfeitf  nicht  verfennen,  ba£  ber  ®e» 
geußanb  an  ii<h  boeb  wichtig  genng  fet?»  nm  barnber  einmal  ©erathung  jn  bjleges,  nnb  foblägt 
te«balb  vor: 

bei  ber  nääfien  ©erfammlung  in  ©retlau  bie  ©adje  tvieber  In  ftrage  ju  fteflen, 
wobei  bem  £errn  flSerfaffer  jugleid)  bie  Gelegenheit  gegeben  wirb,  We  angebenteten  fertgefefcten  ©ee> 
fu*e  auä>  von  biefem  3ah«  mit  barjulegrn. 

3m  Hnftrag  ber  erwählten  Gcmmiffion. 

&ad).  £  reffe. 

2)a  mehrere  fBoctr&ge  no$  fcortjanben  waren,  weUfce  wegen  ÜMmsf  bet  3fit 
nid)t  metyr  jut  (Srjtottung  fommen  fronten,  würbe  beftfcloffen,  fic  benno$  bem  $rt>> 
tofoOe  beijufugeu.  $ierauf  bemerfte: 

$rf)r.  Selben.  SBenh  bie  vielen  98ortr%,  toele^c  nidft  grrjaften  werben 
finb,  ben  33ert)anblungen  beigefügt  werben,  fo  müffen  fxty  biefelben  ungemein  »er* 
mehren.  3<$  beabftc^Hge  mit  tiefer  Steigerung  nur,  bafl  Qomite  gegen  einen  aQcn> 
fadjtgen  Vorwurf  ju  föäfeen,  wenn  ber  öanb  unferer  ffiertyanblungen  ju  ttolmninöd 
werben  foflle. 

2)er  f.  $err  SJorfUnb.  ßefyt  beim  t)o$en  ^riftbto,  aufumetymen,  wa*  e# 
für  gut  finbef. 

#iemit  würbe  bie  6i$ung  gefdjloffen. 


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35* 


II.  @ef  tivn  für  £iefcjiicf>t. 

*  • 

(Srfle  6ifc.utta,. 
Dienfiag  ben  1.  £>ftober  1844. 

V 

I.  93ocflaitb:  Dr.  yabft ,  get>.  Bmanaratt)  au«  ©«litt. 

II.  „         /rfcr.     «ninpffnbera  «if  l^cUcnbarn ,  ©uWbeft&er  unb  f.  ba^er. 

*D?aj<)c  i  la  suitc. 
®cf$äftöfü$rer:  Dr.  Ä^eiinflbowmrt,  f.  ^küfeffot  ju  Sdtfeifljeijtt. 

„  „       famtifitt,  t.  ^Jrofeffor  ber  8eterinärfc$ule  $u  Stuttgart. 

(81&u»g  ttcn  9  —  11  U$r.) 

•  ... 

$er  I.  £err  ©orfianb  «öffnete  bie  Sifcung.  [den  na$  bem  Programme 
20  fragen  *ori>anben,  welche  bie  Seftfon  angiengett,  au<$  feien  ü)r  tnrfd)tebeiie 

ben,  wenn  e«  ber  Seftion  beliebe,  <W  laffe.  fic$  aber  jener  ganse  Stoff  in  fünf 
Abteilungen  fonbern,  nämli$ : 

1.  aSBiefenbau, 

2.  Allgemeine  *flrinai»ien  ber  (fontyrung  unb  frtiternu|»ing, 

3.  fRinbuietouty, 

4.  $ferbejud>t, 

5.  S$afau$t. 

SBir  fotogen  *on  Seiten  be6  SBorftonbe*  cor,  für  jeben  biefer  ©egenftanbe, 
fo  weit  $unli<&,  eine  ber  »ier  ober  fünf  Sifcungen,  bie  wir  o&ngefü&r  fyiben.  »erben, 
im  allgemeinen  ju  befhmmen. 

Sobann  fmb  jene  20  fragen  von  größerer  ober  geringerer  <Sr&ebli$feit;  lafien 
Sie  un«  folc^e  ftyieU  buc$ge$en,  unb  »ocläufig  in  jwei  Älaffen  feilen,  bamit  man 
bie  widrigeren  ber-orjuge,  fall*  ni$t  für  «Ue  3eit  bleibt.  SBir  Ijaben  »erfuefy 
eine  ^ropofm'on  für  biefe  Einteilung  au  madjen.  SBir  würben  j.  35.  frage  31, 
34,  36,  37,  39,  40,  41,  42,  43,  44,  47,  in  bie  erfle  Keifte  fefcen,  unb  frage  32, 
33,  35,  38,  45,  46,  48  ,  49,  in  bie  jweite  Sinie  toerweifen. 

(3ene  Einteilung  unb  biefe  SBorfdjtäge  werben  *on  ber  Sttfammlung  aum 
»ortouftgen  Stallten  gut  ge^eifen.)  9Bir  geben  «ud^fl  über  $ur  frage  31. 

„2Belc$e  9Ra0regeln  fmb  neuerlidj  in  ben  »ergebenen  ©egenben  $eutfc$!anb« 
ergriffen  worben,  um  jur  fflerbefferung  ber  SBiefen  burd>93e*  unb  Entwifferung  — 
fadjfunbige  dünner  ju  ermatten,  bie  Untyätigfeit  ber  Äad^barn  unf^dbli^  ju  machen 
unb  gemeinfd>aftli<$e  «eifhingen  einjuleiten,  wo  bie  berEinielnen  nidjt  hinreichen?" 

2>iefe  frage  trennt  ft$  in  awei  Steile,  einmal  in  öejug  auf  Entfernung  »on 
$inberniffen  Berufe  ber  Einführung  »on  Siefenoerbefferungen,  unb  bann  in  «ejug 


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M«  SBitffflfultHr.  253 

auf  Unterricht  von  Seuten,  welche  jur  tlu«fübrung  von  ffliefen<£ulturen  qualifoirt 
fmb.  8ür  bm  aweiten  Qegenflanb  ift  »om .  $errn  Kanbwfrthfchafr«lehrer  3  e  r  j  o  g 
au«  S3a$reuth  ein  Vortrag  angefünbigt, 

SanbwirthfchafWlehrt*  3«*$og.  SRein  Sorlrag  ifi  furj,  unb  befchranft  ftch 
(ebiglfch  nur  auf  ba«  Referat  übet  eine  fett  fünf  3ahren  ju  »avreuth  beftehenbe 
©iefenbaufchule.  ; . 

3m  3a^re  1835,  wo  ftch  bie  8eairf«*<£omiteen  be«  lanbwirthfchaftlichen  »er* 
eine«  in  Samern  bilbeten,  erfat).  ba«  lanbwirthfchaftliehc  (Sornitz  für  JDberfranfen, 
al«  feine  $au»tobllegenheit,  baß  bie  SBfefenverbefferungen  unb  ber  Älcebau,  über* 
hauvt  gutterbau,  beförbert  werben  müffe.  <3«  würbe  baejer  befölofen,  ben  8anb* 
leuten  ben  JtleebaU  re<h*  and  #erj  ju  legen  unb  bafär  ju  forgen ,  baf  benfelbcn 
unentgeltlich,  ober  wenigen«  billig,  Kleefarnen  abgegeben  werbe.  <5«  würbe  bieß 
fehr  gut  von  jener  Seite  aufgenommen,  unb  Rimberte  von  3wtnern  an  Älee*  unb 
©ra«famen  würben  an  bie  verfa)iebenen  Sanbleute  von  Oberfranfen  verteilt,  wir 
halten  faum  brei  Söhre  mit  biefer  Operation  fortgefahren,  fo  würbe  ber  JHeebau  fo 
audgebebnt,  baf  ba«  Sornitz  eine  fel>r  große  ffreube  h«tte  b*ben  fönnen,  Wenn 
man  nicht  bemetft  hätte,  baf  bie  «anblatte  grofentheii«  ben  Älee  nicht  be«  Sutter« 
fonbern  be*  ©amen*  wegen  bauten,  unb  e«  finb  in  einem  3ahre  für  130,000  flL 
Äleefamen  aufgeführt  worben. 

@«  war  ber  Jtteebau  jwar  erjwerft,  aber  nicht  bie  JWeefütterung ;  man  fann 
baherauf  ein  anbere«  «Wittel,  ben  gutterbau  ju  f)tbm.  fictUpn  von  Rebwit), 
mit  bem  ich  genieinfam  jufammentrat,  um  ju  berathen,  wa«  ju  u>un  fev,  fam  auf  ben 
gräflichen  ©ebanfen,  eine  »taftifche  SBiefenbaufchule  ju  errichten,  unb  i*  tonnte 
biefe  glüefliche  3bee  nur  feilen.  ß«  würbe  barüber  »ortrag  von  ihm  felbf*  in 
einer  Giftung  be«  lanbWtrthfchafrlichen  Somit«?«  gehatten,  ber  »orfölag  ging 
burch ,  unb  e6  hanbeUe  fleh  nur  um  bie  SRittel,  eine  folche  Schule  ju  errichten  unb 
aufrecht  ju  erhalten,  »orauftjufefcen  war,  baß  bie  ftmbleute  ihre  Sohne  jwar 
hinfenbetrn,  wen«  e«  ihnen  nty»  fojtete,  aber  e«  nicht  thnn  würben,  wenn  fte  ein 
»ecunia're«  £*fer  bringen  rauften;  benn  fie  fagten,  wenn  unfere  Sdhne  bi« 
viel  9fü$lkhe*  unb  Scf>one«  lernen,  fo  bebürfen  wir  frember  Seute,  auf  bie  wir  un« 
nicht  verlaffen  fonnen,  jut  3eü  it>rcr  «bwefenheit  3>a«  (Somit«?  hat  baher  befchlof* 
fen,  bie  ftufnahme  unentgeltlich  geföehtn  ju  laffen.  3m  3ahee  1838  mußte  aber 
wegen  Langel«  eine«  bie>oniblen  gonb«  ber  Anfang  mit  biefer  Schule  bi«  1839 
au«gefe$t  werben. 

©«  fanben  fich  in  biefe»  3al)re  nach  einem  veröffentlichten  S(u«fehreiben  24 
3oglinge,  unb  jwar  20  auf  etatmäßige  Rechnung  be«  Somit«?«  unb  vier  auf  eigene 
Äofien  ein.  Da«  Huefehreiben  lautete  fo:  baf  20  frei  feien,  unb  eine  unbefimmte 
3«W  auf  ihre  Rechnung  aufgenommen  würben.  ©«  würbe  al«  ©ebingung,  ein  fitt< 
lieber  *eben«wahbel,  em  »Wer  nicht  unttr  16  3ahrm  unb  gdhigWt  in  ben  4  Sve< 
jieU  unb  ber  RegcM)erri,  unb  einen  fchrtftlichen  «uffab  leferlich,  verjianblich  unb 
moglichft  fehlerfrei  |u  verfaffen,  feftgefteUt. 


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254  SBfT^anblangfn  ber  8lf6j«4)t;6ffrie». 


Jfciefe  6d)ü!er  würben  nun  unterrichtet  In  einem  eigenen  Mal,  unb  »neben 
afforbmäfftg  verpflegt.  <g«  beliefen  ft$  bie  Soften  für  jeben  einzelnen  auf  20  fr. 
pr.  Sag,  für  gntyftücf,  SWittageffcn,  Slbrnbeffen  unb  Sogt«.  (56  würbe  ifaen  ein 
eigener  8luffer,er  gefreltt,  ünb  mir  unb  meinem  $errn  GoBegen  ©a$er  ber  Unter* 
rity  anvertraut  SRein  College  6a$er  übernahm  SKanjematir',  Sßlanjeichnung, 
Woelluv  unb  praftifche  Selbme* fünf» ,  unb  ich  übernahm  ben  praftifehen  $hefl  ber 
SBiefenfultur.  ©alnrnb  ber  3eit  ber  SBortrdge  würben  abwechfelnb  ©reurftonen 
gemalt  unb  bei  benfelben  ba«  praftifch  »erfinnifcht,  wa«  |uoor  im  3immer  gelehrt 
warben  war. 

<£«  würbe  ihnen  auerft  ber  begriff  oon  natürlichen  unb  fuuftlichen  SSiefen  ge* 
le^rt,  bann  bie  Söicfjrtgfeii  ber  Siefen  —  ber  natürlichen  wie  ber  fünfllic^eit,  auch 
würbe  Unten  bie  @ntbe$rli<hfeit  unb  Unentbefrlichfeit  ber  Siefen  gejeigt,  bie  bei* 
läufige  ®rdfe  unb  ba«  Serr)&itni#  ber  Siefen  jum  «cf erlaube,  enblich  bie  guten 
unb  f$le$ten  Siefengewäehfe  nebjt  ben  Unfrautern,  unb  Don  ben  Schülern  felbft 
unter  meiner  Anleitung  ein  Herbarium  angelegt;  ferner  würbe  gelehrt,  bie  Pflege  ber 
Siefen,  unb  furj  SlUeö,  wnd  jur  »ofljtänbigen  Äenntrrif  beö  Siefenbaue«  ger/frt; 
auch  bie  »efcanblung  ber  aufjureijfenben  unb  neu  anjutegenben  Siefen  warb  nicht 
überfeben 

»vi'  (»»/III.  , 

Styrcnb  1839,  wie  gefagt,  243öglinge  anwefenb  waren,  Mite  im  3ar>re  1840 
biefe  «itftalt  beren  15}  im  3a$re  1811  mufte  fie  wegen  «tangel«  anSXitteut  au«- 
gefefct  werben;  im  3a$re  1842  würben  bie  möglichen  ÜRlttel  »on  *wei  Sauren  ju* 
fammen  genommen,  bie  für  20  3öfllfage  jureichten;  im  3ar>re  1843  waren  15,  unb 
1844  beren  acht.  <H  würben  alfo  wäljrenb  fünf  Sauren  82  Schüler  unterrichtet. 
£iefe  Schüler  würben  bann  mit  3eugniffen  entlaffen,  unb  rjaben  ben  »ufrrag  er$al* 
ten,  oon  3eit  ju  3*it  $*ri*t  ju  erftotten,  wa«  in  i&ren  ©egenben  bu«h  ffe  «ü&* 
liehe«  unb  ©ute«  in  ber  3utunft  gef^e.  <$«  ftnb  bie  erfreulichen  ^richten 
in  biefer  Sejicinmg  eingelaufen ,  unb  man  fann  fagen ,  bafi  fich  £  für  anbere  u)&tg 
beweifen,  unb  nur  $  befchränft  fieh  auf  ©erbefferung  feine«  Gigennjum«,  unb  wirft 
baburch  wenigfien«  al«  Seifpicl  gut  auf  bie  übrigem  »u«  biefrn  ©riinben  t/at 
man  in  JDbcrfranfen  bie  Ueberjeugung  gewonnen,  baf  biefe«  3nfHtut  eine«  ber 
woljltyätigfien  feo ;  Denn  c«  f>aben  fieh  fehon  fo  viele  nüfclidje  Äenntnlffe  in  Sie, 
fenfulturen  bafelbfx  oerbreitet,  ba$  ber  natürliche  fritterbau  fe$r  merflieh  fortreitet 
unb  be«halb  bie  Siefen  in  awei*  bi«  breifachem  (fctrage  unb  faft  boppcltem  Serthe 
geftiegen  ftnb. 

$er  I.  ^r.  »orflanb  fragt,  ob  bie  Seute  beim  Unterricht  auch  praftifch  ar* 
peuen  milden  f 

?anbwir^fd>aft«lebrer  3  c  r  5  o  g.  6ie  machen  »raftffche  ®rfurfwnen  unter  Sluf* 
ficht  tyrer  ?el)rer,  auch  würben  »e*  unb  (SnrwÄfferung«*©rÄben  angelegt,  <t)Ämme 
abgehoben,  unb  babei  auf  »ergebene  Operationen  «üefficht  genommen.  CHnen 
Sewei«  ber  fcortfehritte  im  ^lanjeichnen  liefern  bie  im  hörigen  3ahre  oon  ben  a<ht 
3öglingen  gefertigten  unb  ^ier  torliegenben  $Wne.  — 


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I 


Urier  ©iefeiif»U«t.  255 

Se*ffwn*raih  6$uma$u  fragt,  auf  welche  ©eife  bie  Äofien  gcbetft 
würben  ? 

SanbwirihfchafWchrer  3«i*8-  9Wit  3uf<hüffen  oon  ber  £rci«*9tegicrung  »on 
Cberfranfen  würben  ooin  lanbwirthfchafilichen  Somit*  von  Dbcrfranfcn  bie  Äoftcn 
befrritien.  <5«  treffen  wäbrcnb  eine«  brei  monatlichen  Unterricht«  auf  ben  6<$ufer 
etwa«  mehr  al«  30  fL 

Der  I.  £erc  SJorflanb.  Süchtige  Seilte  ju  haben  ift  ba*  erjie  (Srforber* 
nif  jur  9(u«führung  guter  ffiiefenfulturcn.  3<h  ertaube  mir  ju  bem  Vorgetragenen 
über  einige  Sänber  noch  SRotf}  ju  geben,  wo  c«  bereit«  folche  Bnftaltcn  gibt,  j.  8. 
im  ©roftyeqogtyum  Reffen,  wo  ich  früher  felbft  al«  Setter  an  einer  im  3<")r  1832 
opn  bem  lanbwirthfchafilichen  Vereine  getroffenen  a^nlt^cn  SSeranftaltung  mitge* 
wirft  habe.  $ier  haben  bie  Seutc  bintereinanber  auch  etwa  brei  SRonatc  Unterricht 
gehabt,  weiter  im  anbern  3aljre  in  einer  fürjeren  ßtit  wiebcrholt  warb  unb  wo* 
bei  juglcich  auf  praftifd^e  Einübung  wefentlich  ftüd'jtcht  genommen  würbe,  fowie  baß 
bie  erfien  $laue  unb  arbeiten  unter  meiner  Leitung  unb  Sontrole  ftonben.  JDort 
finb  tüchtige  Seute  Vorgegangen,  bie  jefct  jum  Xtyil  in  fernen  Sdnbern  Vcfchäf* 
tigung  unb  gute«  fcortfommen  finben,  unb  jur  Verbreitung  ber  2Öiefcnfultur  außer* 
ordentlich  oiet  beitragen.  Durch  ben  anfang«  mit  mir  gemeinfehaftlich  wirfenben 
geh.  Sberforfrraü)  3  ammin  er  in  Darmftabt  ijl  auch  ber  Unterricht  in  feätern 
3ahren  fortgebt  werben.  9fuc&  in  Greußen  finb  mehrere  foletye  Hnftalten,  namentlich 
nenne  ich  bie  befannte  SSBicfcnbaufchule  be«$rn.99ar.  ©enft  von  $ilfa$  in  ©ra* 
menj,  wo  jährlich  tttoa  30  Seute  unterrichtet  werben,  bie  aber  20  Sttonate  bleiben, 
unb  in  allen  SBiefenarbcitcu  praftifch  mitarbeiten  muffen,  übrigen«  bafür  auch  be* 
jablt  werben,  woburch  ber  93ortr)eü  erreicht  wirb,  baß  bie  Seute  fehr  eingeübt  wer* 
ben.  <S«  werben  bonn  in  Greußen  gegenwärtig  fehr  große  neue  ffifcfcnanlagen 
aufgeführt,  wo  oielc  t>on  jenen  beuten  hingezielt  werben  unb  al*  ©ebülfen  arbei* 
ten,  bi«  bie  %&^ttm  fo  weit  gefommen  finb,  baß  fte  felbfrftönbig  arbeiten  fönnen. 
dennoch  fehlt  e«  un«  noch  häufig  an  tüchtigen  beuten,  bie  im  ©tanbe  fmb,  größere 
$lane  ju  entwerfen,  ju  oeranfchlagen  unb  mit  3u»erläffigWt  au«jufübren.  ©obarai 
muß  ich  ©iefenbaufchule  in  Siegen  ermahnen,  welche  feit  einigen  Sabren 

befteht,  unb  baß  auch  *m  9U|  faulen  t-iel  gesehen  ift 

Direftor  »on  SBetfherlin.  «uch  in  SBürtemberg  fmb  wir  nicht  juriuf* 
geblieben.  Um  bie  Sache  ju  förbem  hat  bie  Regierung  einen  SBiefenbaumciftcr  m 
Hohenheim  angeflettt,  welcher  früher  bei  ben  oorhin  erwähnten  h<fftf<h«n  Siefen* 
fulturen  befähigt  war.  Von  Hohenheim  oerbreitet  jich  nun  ber  beffere  Siefen* 
bau,  unb  ber  ÜÄeijier  entwirft  überatt  bie  $lane,  wo  e«  oerlangt  wirb;  fobann  hat 
er  ben  Huftrag  an  ber  «tferbaufchule  im  SBiefenbau  ju  unterrichten;  3öglinge,  bie 
fchon  mehrere  3ahre  ba  waren,  bleiben  noch  ein  3ahr  in  ber  SBiefenbaufchuIe  unb 
werben  bem  ©iefenbaumeffrer  al«  ©ehilfen  beigegeben.  €ie  bleiben  auerft  *  Saht 
al«  Schtlinge,  befommen  00m  <&taatt  eine  Unter^üftung  unb  fpiter  al«  ©ehilfen 
ein  Saggelb,  unb  fo  h«*  mn  \n  furjer  Seit  eine  «njahl  Siefenbauer  h«angebilbet. 


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Staublungen  bfr  ißi^jtt^t«©rftion. 


6taat6raty  gif^er.  3cf)  erlaube  wir  bot  $erre»  ein  Seifpid  von  einer  fefcr 
fdjneUen  unb  burdjgreifenben  2ö i c fem? ct b efferuitfl  aus  meiner  ^eimat  anjufüfyrcn. 

Sfteine  $eimat  iß  ein  $änb$en,  von  bem  man  in  ber  Slac^barfc^aft  nidjt  viel 
fpridr)t.  (SS  ift  beffen  3tad)barn  ein  Sanb  bec  ginjternif  in  volitifdjer  £infi<fct. 
(56  r)errf$t  bort  ber  ausgebreitete  $atriatd)aliemuS,  man  r)at  alles  früher  cinrjeimi* 
f$e  fran)öfifd)e  SBefen  abgef<r)afft,  man  fennt  ni$t  einmal  bie,@ef$wornerigerietyte 
merjr.  Swbejfen  ifl  bie  ftren<Jere  $orm  ber  Staatsgewalt  ber  bejferen  (fntwidelung 
ber  Äultur  'ni(bt  tyinberlu$  gewefen.  2>er  SÖoljlfranb  beS  2anbe6  beruht  junÄcf)ft 
auf  bem  SBictyftanbe.  3Ran  r>at  bort  einen  vortrefflichen  SRrnbvichftanb,  ber  fierj 
nact)  9cr)einbaoern  hinein  erfrrccftj  eS  ift  eine  eigentümliche  fRa^e. 

Seit  fectjS  3ar)ren  l)at  fidr)  bie  ^Regierung  befchäftigt,  ein  rccr)t  gutes  Siefen« 
fultur?©efefc  heijufteHen.  3)a  fam  vor  jwei  Monaten  ber  ©rofljerjog  von  ©Iben* 
bürg  nad>  feinem  Sirfenfelb,  unb  er  würbe  bringenb  angegangen ,  ftatt  eines  voll* 
fommenen  lieber  ein  unvoHfommeneS  ©efefc  ju  ge6en,  bamit  man  niebt  noch  einmal 
fe<$S  3ar)re  »arten  muffe.  (Sr  »rufte  bie  ©abläge,  unb  glaubte,  baf  er  bie  ©et/ 
haltniffe  nicht  beffer  benüfcen  fbnnte,  als  inbem  er  ben  §auptpuUft  fefrflellre,  auf 
ben  eS  vor  fcUem  anfam.  (£6  war  biejj  baS  <&vro»riatt'on6*®efe$;  in  nicht  mer)r 
als  jwei  Stunben,  wo  ber  gürft  mit  feinen  5Rdtr>en  bie  ©acr)e  biSfutirtc,  fam  ber 
SJefchlufj  ju  6tanbe. 

$6  war  ein  furaeS  ©efefc  mit  folgenben  #ori  «rtifeln :  1)  jum  Sehufe  ber 
SBiefenbewÄfferung  fann  3ebermann  jur  Abtretung  feines  CrigentbumS  gegen  volle 
Gntfäfibigung  gejwungen  werben;  unb  2)  bie  SerWaltungSftellen,  ni*t  bie  3ufhV 
beerben,  foaen  bie  Unterfuc^ung  bei  ben  eintretenben  $ällen  leiten! 

3er)  glaube  nicht  bemerfen  ju  bürfen,  baf  bort,  wo  überall  baS  ©ewäffer 
bie  $ötfer  burchftrörat,  unb  nact)  vielen  fünften  Eingeleitet  werben  fann,  baburcr) 
bie  SBiefenfultur  bergefialt  err>öl)t  werben  fann,  bafl  bie  @rr)6r)ung  vielleicht  auf 
ein  2>rittr)eil  bes  Ertrags  fteigen  wirb,  unb  bamit  ift  baS  Sanb  freuerfrei! 

2>et  I.  £ert  Siorftanb.  Sir  finb  bamit  jum  jweiten  £auvtpunfte,  ber  be* 
forbert  werben  muf ,  übergegangen.  Sie  ©efefcgebung  muf  nothwenbig  helfen, 
wo  bie  SBafferbenüfrung  noeb  nicht  genügenb  regulirt  ift,  jumal  ba,  wo  baS  Sefifr* 
tl>um  vereinjelt  ifl,  wenn  ber  3Biefenbau  in  l)5r)eren  $lot  fommen  fofl.  SRebrere 
anberc  Sanber  finb  bereits  mit  bembeften  ©eifviele  vorausgegangen;  —  fo  ift  Sur* 
temberg,  fo  viel  mir  befannt,  bamit  befchäftigt,  ein  ©efefc  Verübet  ju  6tanbe  ju 
bringen.  3n  *ß teuren  ift  baS  wichtige  fogenannte  2Bafferbenü*u*gS*®efe&  erft 
im  vorigen  3abre  erlaffen.  9Rit  einem  trefflichen  ©eifvfele  ift  bie  gro^erjogl. 
^eff.  Regierung  fc^on  1829  vorangegangen.  »ud>  wirb  uns  ber £err  ger).  9can) 
«Ibrec^t  etwas  GinfcfclagigeS  auS  bem  S^affau'fdjen  ftxStcr  mitteilen. 

ffieiterS  ftellt  berfelbe  bie  frage :  Äonnen  vieUei^t  von  ben  veret>rlf$en  9(n* 
wefenben  9Rittf)eilungen  über  neue  intereffante  ffiiefenanlagen  gemalt  werben? 

gBirtyfdjaftSratr;  Oc^fenbauer.  «uf  ben  e^warjenbergif^en  ©ütern  in 
©ör)men  ju  «Bit ting au  im  öubweifer  Äreife  an  ber  SBienerfrrafc  iß  eine  bemer* 


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Uefrr  SirfeBbmifftrsiig. 


«57 


fen«»erthe  aortreffluf  e  SBiefenbemäfferung,  tyeil*  nach  SBitt  mann'  6  9Retf)obc  bu«h 
Ueherfchmemmutig,  theü*  nacr)  ©eier'«  SKethobe  bueth  Ucberricfelung  au«geführt 

2>ie  ©ewifferung  noch  SBittmann'fchcr  Kanter  befleht  barin,  baß  man 
»rferboir»«  Mlbet,  unb  au«  tiefen  werben  4  6d>u$  breite  ©raben,  bie  feljr  feiert  finb, 
angelegt,  SBittmann  ging  nämlich  bon  bem  ©runbfafK  au«,  baß  man  bei  bei 
Sewäfferung  ba«  SBaffer  möglichft  fparen  muffe.  $ie  ©reiben  finb  baher  nur  4  3oH 
tief;  in  biefc  ©räben  wirb  ba«  SBaffer  eingelaffen,  unb  eine  Vorrichtung,  ein  9fau> 
men  mit  «einwanb  hineingemacht,  ber  ba«  SBaffer  »oUfommcn  aufhält.  9hin  ftcllt 
man.ta  biefen  breiten  ©rAben  bie  Seinwanbf<hü&cn  fo  ein,  baf  SWe*  baUfommen  über* 
fchwemmt  wirb;  ba«  SBaffer  föießtmm  fortwtyrenb  über  bie  Riefen  #dchen  hinab. 

So  wenig  SBaffer  ift,  ift  bie  ©eier'f^eSKeu)obe,  bie  bielleicht  noch  nicht  be* 
fanni  ifc  bie  beffc.  60  ift  ein  9cucfcnbau,  wobei  fer)t  Heine  ©üben  angelegt  unb  nächft 
biefen  Heine  $aralea«©rdben  gejogen  werben,  fo  baf  ba«  SBaffer  überall  hinfommt 

SBirthfchafWrath  fcofmann.  einen  großartigen  Ginfluß  r)at  bie  SBiefem 
bewetfferung  auf  ben  erj^erjoglie^en  ©ütern  in  £>efterreidt)  gehabt,  fo,  baß  ber  du 
trag  auf  ba«  dreifache  gediegen  ift. 

©raf  b.  S9urghau«..  3n  S5ejug  auf  bie  angeführten  «Refcrboir'«  wollte  ich 
bewerfen,  baß  in  mannen  ©egenben  bie  Sceferboir«  aUerbing«  nothwenbig  finb, 
aber  in  manchen  ©egenben  glaube  ich,  *>«ß  «*  »eferboir»*  ba«  SBaffer  bie 
$Üngung«tf)etle  abfegt.  $«  ift  lofal  unb  barauf  *u  fehen,  ob  man  in  ber  ©egenb 
einen  fließenben  9ac|  t)at  ober  nicht,  ^at  man  lederen,  fo  wirb  man  lieber  feine 
9tefen>otr«  anlegen. 

25er  I.  $r.  Sorftanb.  3<h  vielfach  ©elegenheit  gehabt,  hierüber  Grfah' 
rung  ju  machen,  unb  bin  aUerbing«  auch  Meinung,  baß,  wenn  man  fließenbe* 
unb  genug  SBaffer  h«l/  e«  überflußig  feb,  ba«  SBaffer  in  9tefert>oir'«  aufzufangen 
unb  anchatten;  aber  e«  giebt  Diele  «ofaliidten,  wo  e«  an  SBaffer  fehlt,  wdhrenb 
man  bafelbft  bann,  wenn  irgenb  große  Waffen  @<hnce*  ober  SRegenwaffer  aufammen 
frönten,  tiefe«  SBaffer  jur  fbdteren  Senübung  fammeln  fann,  inbem  man  mittelft 
Samme  größere  SBafferreferooir«  anlegt,  alfo  ba  SBaffer  gewinnt,  wo  man  fonfi 
feine«  h*t,  «ur  3eit,  wo  man  e«  am  beflen  gebrauchen  fönnte.  Solche«  SBaffer 
ift  immer  brauchbar,  wenn  auch  nicht  bon  gleicher  ©Ute,  wie  biele«  fließenbe  SBaf* 
fer.  Namentlich  taugt  e«  für  bie  «ewäfferung  be«  6anbboben«.  2>a«  Seifeiel  ber 
«nlegung  foleher  größeren  9ceferboir*«  »on  mehreren  hebert  SRorgen  fläche  unb 
bie  »enüfrung  beren  2ßaffer«  aur  ©ewäffcrung  von  geringem  6anbe  hat  in«befon# 
bere  $r.  Saron  64enf  f t *  $ilfa$  in  Spommern  gegeben.  Unb  für  bie  großen 
Öcriefdunaen  ber  fön  2)omainen*!iBerroalnma  SBeftöreuien  bat  man  einen  @ee  fcon 
mehreren  taufenb  SRorgen  mit  einer  mehrere  $uß  höheren  ©tauung  fcerfeljen,  um 

Sin  anbere«  merfwürbige«  »eift>iel  bet  Sewaffenmg  fonft  ^fl  untragbaren 
€anbe«  ifr  auf  ben  ©ütern  be«  $rn.  ©ouberneur«  bon  ©anaig,  ®eneral  ».  »a* 
chel^Äleip  au  *ohlf<h«u  au  fehen.  $urch  bie  Leitung  be«  aUerbütg«  fehr  gu^ 

17 


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258 


ten  «Baffer«  auf  Den  Dänen  ©oben  r)at  man  na$  unb  na$  einen  fer)r  guten  unb 
fdjanen,  wenn  aud>  nity  übettri^K^en  ©ra«»uc&«  fn  roenig  Satjren  erhalten. 

Sanbroirtr;f<i>aft«ler;rtt  3e*J0fl.  3$  fllaube,  baf  bie  5cefen>oir«  befonber«  ba 
Unmenbung  finben,  roo  ba«  SBaffer  *om  $elbe  jufammenflieft.  SKefe«  »affer  fur/rt 
2>üngung«tr/eile  mit  ff$,  welche  jmar  im  Äefertofr  nteberfölagen,  Die  man  aber 
bann  bur<t)  'Slufrityren  gewinnen  farai;  ober  man  faitn  bie  gelagerten  ffru^Hjetfe 
au«r)eben  unb  baburc^  büngen. 

£err  6taat«r  atr;  fcifdjer  glaubt,  baf  ba«  Sßaffer  au«  Nefnooir«  bem  flief* 
fenben  oorjujierjen  fet>,  »eil  e«  ft(i>  mer,r  erwärmen  föhne,  welker  Sfoftfyber  erfU 
©orflanb  in  ©ejug  auf  gräfne  Äeferooir«  rüiberf»ri$t ,  in  ©ejug  auf  Beine 
unb  fladje  al«  9fo«nar)me  ni$t  entgegentreten  Witt. 

®raf  *.  ©urgr/au*-  3$  Will  nod>  auf  einen  anbeten  Moment  aufmerffam 
madjen.  @«  ifl  bie  ©entifcung  mannet  $eid>e,  wo  f$on  bur$  ben  beengen 
üffiafferfpiegrt  ba«  Stfoeau  gegeben  iff,  unb  wenn  man  einfad>  Hefe«  Wmau  benü&t, 
fann  ieber  o&nc  große  Äenntnif  ben  bi«&eriaen  SBaffetflanb  jur  ©ewdffenmg  in 
«nwenbung  fefcen.  3$  $abe  in  JDberföleffen  burefr  einen  Sedfrnifer  einen  Scty  »on 
600  borgen  basu  »erwenbet  unb  eine  gU^e,  bie  glatten  6anb  barbot,  r>abe  i$  in 
2  3ar>ren  uur$  ©ewafferung  aur  fruAtbaren  fflfefe  umgewandelt  mit  einem  «uf< 
wanbe  uon  3  preuftfe^en  Malern  per  SRorgen. 

9tet>ffion«ratr,  6#umad>er.  3*  Witt  nur  bemerten,  baf  in  «Weftenwrrg  unb 
2öcfrpr)aienman  gefugt  Ijat,  bur$  Oeffnung  ber  DueUeh  an  ©ergen  biefelben  jur©e* 
waffnung  ju  beträten,  ffla«  bie  ©ewäfferung  felbfi  betrifft,  fo  $atmanna<$  SReflw» 
bürg  au«  «uneburg  $ed^nifer  fommertlaffen,  bur$  bie  eineSWdffe  t>on  ©ewäfferung«* 
auffalten  angelegt  worben  iff.  Man  ^at  e«  bort  friujer  nict)t  für  bringenb  gehalten, 
mit  einem  ©ewafferung«gefebe  ju  fciife  ju  fommen.  3m  StugenMitfe  wirb  aber  eine« 
bearbeitet.  *lfo  für  bie  ©ewafferung  wirb  in  meinem  ©aterlanbe  mögltyfl  geforgt. 

®raf  Srap  ju  SRetfe}.  ©ei  mir  ju  £aufe  in  tyrol  befielen  großartige 
©iefenbwÄfferungen,  mit  befäranfen  bie  ©ewafferung  aber  nlty  nur  auf  2ßiefen, 
fonbern  roenben  fle  auet;  auf  ben  (Uetreibboben  an,  fo  baf  wir  SBeijen,  Joggen, 
©erfle  bi«  furj  *or  ber  Grnte  bewÄffern,  unb  bie  (Erfahrung  r,at  ge8eigt,  baf  ber 
(frfolg  ber  ©enjäfferung  fet/r  Perföieben  iff,  je  na$  ber  ©ebirg«art,  au«  ber  ba« 
fflaffer  fcrcorfömmt,  fo  baß  e«  »on  einer  ©ebirg«art  fe^r  Dortt>ei^aft  wirfte,  »a> 
renb  anbeceö  3Baffer,  namentli^  au«  Äalfgebirg,  nid^t  |o  gut  ijt  ®ic  «moenbung 
ber  ©eroäfferung  auf  »rferlanb  Dürfte  aber  jebenfatt«  einer  ©eobaefrrung  »erttj  fepn. 

Pfarrer  ©tigelmaor.  ««  ifl  noc^  m^t  ermahnt  morben,  »a«  in  ©a^etn 
für  ffiiefenfulrur  unb  ©eroafferung  geföer)en  ifl.  Unb  barum  glaube  i*  bemerfen 
8U  mülfen,  baf  in  ©aoern  an  fe^r  vielen  JDrten  fd^on  Idngjl  gut  etngeriebtete  ©e* 
n?äfferung«anjtalten  eriffiren,  ja,  baf  an  mannen  Orten  ein  eigenn  Ocrietjtdftanb 
für  bie  ©etoäffetungen  ba  Oft.  d«  finb  bief  bie  ©wdfferuttgen  an  ber  SHören. 
€ie  freien  untn  bem  fogenatmten  Wötengeri^te,  roeK^e«  befotat  ifl,  baf  ft<t>  ieber 
bei  ©ermeibung  empftnbli#er  ©trafen  an  ba«  Normale  galten  muf.  Solche  9öaf* 


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ferungen  finb  auch  an  feljr  vielen  anbern  Drten,  nur  nicht  fo  auSgebelmt  unb  fo  gut 
eingerichtet.  3d)  felbf*  bin  an  einem  foldjen  ©äffcrungSrechte  beteiligt ,  ba«  fid^ 
ron  anno  1440  batirte.  3d)  will  bieß  nur  fagen,  um  barjutljun,  baß  auch  fchon 
früher  bie  2Bäfferung  vorteilhaft  gefunben  würbe  unb  erwad  bafür  gefchah- 

2)er  I.  £r.  93orftanb.  3d)  ertaube  mir  je$t£errn  geb.  SJtyu'erungdraü)  51 U 
brecht,  ber  vorhin  nicht  anwefenb  war,  um  feinen  Vortrag  über  JRegulirung  ber 
Siehe  unb  Senüfcung  il)rec*  SÖajfer  ju  lanbwirthfd>aftlicben  unb  tedjnifehen  3wecfen 
au  erfuchen. 

®ef).  9fegierung«ratlj  8llbred;t.  ($$  ift  Slllcn  befannt,  baß  fn  einem  2anbe, 
in  welchem  ba6  ©runbeigenthum  fer)r  geseilt  tft,  ber  SBiefenbau  mit  faum  ju  über* 
winbenben  Sdnvierigfciten  ju  fümvfen  tyai,  weil  ber  einjetne  S3efu)er  oft  baG  SBaffer 
au«  bem  näcbften  Sache  nicht  ohne  3uftimmung  be$  9lad)bar«  auf  feine  Siefen  Ijiiu 
leiten,  ober  nicht  toi  et  er  bavon  wegbringen  fann.  Äud>  fann ,  wo  völlig  freie  Se- 
nkung bc«  (Sigentlntma  gefefclich  garantirt  ifl,  nicht  gemattet  »erben:  baß  efn  9to<h* 
bar  bem  anbern  jumuüy,  an  feinen  Anlagen  Xtyil  $u  nehmen  ober  biefelben  weiter 
audgube^nen.  —  @3  fann  alfo  nur  bie  Aufgabe  ber  Regierung  fein  —  ebenfo  wie 
fie  SÖicinal*  unb  fcelbwege  anlegen  läßt  —  auch  ben  Sächen  eine  foldje  ^Richtung 
geben  ju  laffen,  baß  fie  ihren  Umgebungen  nid)t  mehr  fchäblich  werben  unb  bie 
g(ei$jcltige  ober  abwecbfclnbc  Sßerwenbung  tyreG  SBafferö  ju  ianbwirt$fd)aftUd)eii 
ober  tec^ntfe^cn  3wetfcn  möglichft  Sielen  erleichtert  ober  boeb  möglich  gemacht  wirb. 

$ic  Äaffauifchc  fRegierimg  h«*  biefed  3iel  feit  10—12  3ah«n  burch  folgenbe 
Änorbnungcn  au  erreichen  gefugt.  3»  iebem  3ahc  wirb  ber  ^algrunb  einiger 
größeren  SÄche  von  ben  Duellen  bü5  jur  SRünbung  geometrtfeh  aufgenommen  unb 
burch  ein  genaueö  Stuigcnvrofil  unb  eine  große  SRnaaljl  JDucrtoreftte  ein  möglichfi 
vollftanbigeS  53ilb  bcö  \9ad)eS  unv  feiner  Ufer  mit  allen  Steigungen  ber  Dberpche 
Straffen,  Bühlen,  Kütten,  «§ämmcr,  Seitenbäche,  Die  et  aufnimmt,  entworfen.  Diefc 
garten  ftnb  in  fo  »tele  Blatter  geseilt,  alO  ber  53ach  Drtögemarfungen  Durchfließt, 
bamit  jebem  Drtdvorftanbe  bie  feine  ©emarfung  betreffenbe  Charte  übergeben  werben 
fann. 

6inb  biefe  SJorbereitungen  »ollenbct  fo  wirb  ein  technifchcO  SJtitglicb  ber  Die* 
gierung  beauftragt,  gemeinfehaftlich  mit  bem  betreffenden  SBafferbaumeffier,  ©eometer, 
Beamten,  ben  ßrtövorftänden  unb  größeren  2öicfenbefu)ern,  einen  $lan  aur  SReguluv 
ung  be$  Sadjed  unb  mögliche  vielfcitigen  ©enü&ung  feined  SSBafferö  ju  entwerfen. 

9lachbeiu  —  gewöhnlich  im  Slmtölofale  —  allen  Scthciligten  fämmtlfchc  (Eh<rc* 
ten  vorgelegt  unb  bie  Smde,  bie  erreicht,  bie  allgemeinen  ©runbfäfce,  bie  bcfolat 
werben  folien,  möglichft  flar  bargeleat  unb  erörtert  würben,  wirb  —  von  ber  Duelle 
$ur  sJRünbung  geljenb  —  für  jebe  ßferaarfung  im  freien,  in  ©egenwart  aller  53c* 
r  heilig  ten,  bie  üiiehtung ,  weld;e  bem  Ü3nd;e  gegeben,  bie  Stelle,  wo  eine  6d)leuffe 
oder  Sßehr  angebracht/  ein  AanpU  3u*  ober  Ableitungsgraben  angcleat  werben  foll, 
befprochen  unb  ber  gefaßte  SJefchluf?  fogleich  in  bie  (Ityattt,  am  abenb  aber  in  ba$ 
^rotofoll  eingetragen  unb  bemerft,  welcher  Xfyii  ber  Arbeit  in  iebem 

3ahr  vorgenommen,  unb  in  welcher  3eit,  mit  Scrürffichtigung  ber  Ärafte  ber  @c* 

17* 


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260 


meinte  unb  ber  au  überwinbenbcn  Schwierigfeiten,  bet  ganje  s4^an  auegeführt  »er* 
ben  foll. 

Siefer  nicht  nach  einer  im  Boraue  gefaxten  Meinung,  nach  einer  SiebUnaeibee 
entworfene,  fpnbem  au*  freier  unumwunbener  Befprecbung  hcn>orrt.egangene  $lan, 
wirb  pon  bem  (Sommifftoneporftanb  mit  einem  anöfüfyrlicfyen  Bericht,  ber  fich  über 
bie  natürlichen  unb  ofonomifeben  Berbältniffe  bce  ganjen  ^algrunbed  unb  feiner 
Bewohner  »erbreitet,  namentlich  bie  Bcfcbaftcnbcit  bce  Bobene  unb  Untergrunbee, 
ber  Vegetation  bem  umfang  ber  Siefen  gegen  bae  Slderlanb  fd)ilbert,  ba«  Bebürf* 
nifj  an  gutter  unb  beffen  Sßertr)  angibt,  u.  f.  w.  ber  ^cr^ogt.  ?anbe«regierung  »or* 
gelegt  unb  wenn  er  pon  berfelben  genehmigt  ift,  ben  betreffenben  Beamten  unb  Bau* 
meijtern  jur  «ueführung  übergeben. 

Erleichtert  —  ja  man  barf  fagen  möglich  gemacht  —  wirb  bic  Sluefübrung 
beffelben  bureb  eine  9teaierung6perfügung  p.  12tcn  September  1829,  nad)  welcher 
bae  ju  bem  neuen  Bachbect  unb  jur  Anlage  ber  £aupt*  3u*  unb  Slbleitung^gräben 
erforberliehe  8anb  auf  bem  Seg  ber  (Jrpropriafion  erworben  werben  fann. 

«^auftg  fommen  allerbinge  (Sinfprücbe  ber  9Rühlen*#ütren*  unb  $ammerbcjtycr, 
welche  beforgen ,  baf  ihnen  ein  $beil  bee  Saffete  entjogen  werben  möchte ,  gegen 
bie  2luefübrung  tiefet  ^Jlane  Por.  Siefen  £cmmniffcn  fudjen  wir  burd)  (Srricbtung 
geaidjter  Schleuffen  ju  begegnen,  bie  an  ben  ©tollen,  Wo  bae  Saffcr  aue  bem 
Bache  ber  #ütte,  ober  ber  iwüble  jufliefjt,  angebracht  unb  mit  einer  €>effnung  Per* 
feben  fmb,  welche  nicht  mehr  nie  nur  bae  jum  Betrieb  bee  Serfee  erfoeberliche 
Saffcr  burcbfUefjen  läßt,  bae  übrige  aber,  fowie  ce  nur  um  1  Soll,  um  eine  2inie 
fteigt,  gleiehfam  wie  Pon  einem  geuchtmajj  abfirctcfyt  unb  ben  Siefen  juwenbet. 
fluch  über  bie  Errichtung  biefer  6d)lcuffcn  unb  bie  Seite  iljrer  Ceffnung  wirb  in 
©egenwart  bee  Vorfianbee  ber  ßoramiffton  ein  Vertrag  jwifeben  ben  Safferbercch* 
tigten  unb  Siefenbeft&ern  ober  ber  ©eweinbe  abgesoffen  unb  fo  für  bie  ßufunft 
bie  Teilung  regulirr.  —  ©lauben  einige  Safferbered)tigtc  bie  Errichtung  biefer 
Schleusen  nicht  jugeben  iu  fönnen ,  fo  gefiatten  fte  wenigsten« ,  baf  in  bie  Jtronc 
ibree  Sebree  eine  wagrcd)t  liegenbe  9tinne  von  gehauenen  Steinen  ober  ©ufMfen 
eingelegt  werbe,  welche  alle«  ihnen  entbehrliche  über  bae  Sehr  berabftrömmenbc 
Safer  aufuimmt  unb  abwechfelnb  ben  an  beiben  Ufern  gelegenen  Siefen  juführt. 

Sie  Sofien  ftnb  in  folgenber  Seife  pertheilt : 

Ser  Slufwanb  für  bie  geometrifebe  Aufnahme  unb  Gharlirung  bei  ganjen  Ztyab 
grunbed  unb  ben  Entwurf  bce  Stegutirungöplaned  wirb  mit  jährlich  600—1200  p. 
au«  ber  ©taatefaffc  befrritten,  bie  jur  £crftcl!ung,  namentlich  $lbböfchung  ber  Ufer 
bee  bleibenden  ^eite  bei  Bache«,  jur  Anlage  bee  neuen  Bachbeere  erforberlichen 
Arbeiten  unb  ben  Slnfauf  bee  baju  nöthigen  ijanbed  beforgt  bie  ©emeinbe,  für  beren 
Rechnung  auch  *>a&  alte  Bad)bcct  Perfauft  wirb  unb  bie  jum  Behuf  ber  Siefenwaf* 
ferung  unentbehrlichen  Sehre,  Schleusen,  Sämme  unb  ©räben,  werben  auf  tfoften 
fdmratlicher  Siefenbeftfrer  aufgeführt  unb  bie  Beiträge  nach  2Ra£gabe  ihrer  2an-- 
be«fWdhe  pertheilt. 

Sie  £erftellung  ber  Ufer  bee  alten  Bachbccte*  unb  bie  Verlegung  beffelben 
an  fbichen  Stellen,  wo  eine  anbere  Stiftung  nöthig  erachtet  wirb,  haben  bie  ©c* 
meinben  auf  Befehl  ber  Regierung  in  einer  poraud  beftimmten  Steide  Pon  3al)ren 
audjuführen.  Sa  aber  ben  $riPatwiefenbeftfecrn  ba«,  waö  ihnen  ^um  Beften  bient, 
nur  angerathen  unb  erleichtert,  aber  nicht  befohlen  werben  fann,  fo  wirb  bie  Stelle, 


ben  Charten  unb  im  ^BrotofoU  bejeiebnet,  bie  Ausführung  aber  auf  fo  lange  per* 
fdwben,  bie  ftch  bie  SWehqahl  ber  Betheiligten,  bic  jufammen  mehr  al«  bie  £Alfte 
m  betr.  Siefenlanbe«  beft^t,  freiwillig  baju  entfchlte^t,  weld;e6  BrciwiUig  nach  ber 
porherrfchenben  Neigung  unb  tfcnntnif,  h«et  ftüher,  bort  fpiter  geflieht,  görbernb 


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Urter  «es  et»M>fo$t<«  8f«tt«t^ffaii|en. 


261 


fömmt  noch  hin*«,  baff  ttir  eine  eigene  ptaftiftye  6d>ule  für  ben  äöiefenbau  haben, 
fo  baj*  nach  unb  na$  für  iebe  Gemeinte  ein  SBiejeitfaumeifier  angeffcUt  »erben 
fann,  um  überall  »o  e«  notb»enbig  ift  ben  SBiefenbau  au  leiten, 

2>er  I.  £err  SorjUnb.  (5«  i(t  ge»lfl  und  SlUen  fe&r  intereffant  ge»e* 
fen,  biefen  Ertrag  noch  a«  ^ren.  ffiir  bürfen  aber  nun  »ohl  bie  2>i«euffion 
über  ©iefenbau  fehlen,  wenn  nicht  noch  anbete  mtereffante  SJlittheilungen  barü* 
ber  }u  machen  finb.  lieber  bie  fragen  32  unb  33  iß  fräßet  fdjon  etwa«  bemerft 
»orben.  3h«  (Sntföeibung  hängt  auch  fo  fehr  von  ben  Sofalitöien  ab,  unb  bie 
Erfahrungen  ftnb  fo  fehr  »erfcfcieben,  bafi  wir  fchwerltch  a«  neuen  Äefultaren  ge* 
langen  bürftai,  »am  »ir  fie  noch  näher  erörtern  wollten.  <5«  a,ibt  a.  ©rt«, 
»o  man  im  Srur)jar)re  fehr  borftchtfg  fe»n  muf,  au  »iffern,  fo  lange  bie  2üfte  raub 
unb  bie  9fochle  fall  ftnb.  <£«  gibt  aber  auch  Sagen,  »o  man  ba«  ©äffet  au  allen 
3eiten  auf  bie  SBiefen  laffen  fann.  3cur  ein  f$on  fehr  hofr*  @ra«  muf  immer 
aufgenommen  bleiben,  »eil  ba  bei  einigermaßen  ftarfem  SBÄffern  leid*  $aulnt# 

cnrti  cht. 

Somit  fommen  »it  an  bie  grage  34:  „Selche  oon  ben  neu  empfohlenen 
gurterpflanaen  al«  a*  Äugelbijfcl  (Kchinops  bannaticus)  ba«  ftbiriföe 

{KÜfraut  (Heracleum  sibiricum)  ber  »ohlriechenbe  Älee  (Trifolium  suaveolens) 
ber  ©ichelflee  (Medicago  falcatu)  unb  anbere  haben  fich  »oribeilh«ft  seaeigt?" 

Dr.  ©laf.  £a3  Heracleum  sibiricum  iß  bureb  £errn@rafen  £ohenthat 
auf  £önig«brücf  angebaut  »orben.  <5»  h*t  überaO  einen  großen  (Ertrag  gegeben, 
jeboch  hÄ*  «n  <mbere«  Heracleum,  nämlich  ba«  Heracleum  gigaoteum  ben 
Sorjug.  (£«  tyxt  noch  größeren  (Ertrag  gegeben;  namentlich  aber  »irb  e«  »lel  Uc 
ber  *om  »inboieb  geaoffen,  al«  jene«,  unb  felbfl  al«  Jtlee.  ©obarat  ift  erPere* 
in  2öit>ber«borf  angebaut,  fo  »ie  e«  $err  Soot«  au«  Hamburg  im  wrigen  Saht 
in  «Itenburg  empfahl ,.  unb  auch  §r.  ».  ©enget  auf  ^omorij  biefelbe  Erfahrung 
mit  bem  Heracleum  sibiricum  gemalt  ^at. 

G«  ift  jene«  Heracleum  alfo  bei  brei  SBerfuchett  nicht  fc^lec^t  gebiehen,  unb 
man  b«t  auch  ©amen  bawn  erhalten.  See  @ame  »urbe  einjeln  gefkdt,  etwa  ei» 
nen  ©4H  au«einanber.  8«  macht  ein  ungeheure«  tfraut;  t>erpflanjt  »urbe  e« 
nur  in  SBibber«borf,  »o  e«  in  2Biftbeeten  gejogen  »orben  ijt. 

©in  SRitglfeb.  3$  t>at>e  eben  fo»ohl  ©amen  oon  Wtenburg  mitgenommen, 
unb  S3erfudt)e  bamit  gemacht,  aber  mit  »enig  günjtigem  Erfolge.  2>er  ©ante  »id 
ftyon  im  £erbfa  gefäet  fe»n.  3$  habe  batfon  ^ffanaen  gejogen,  unb  fie  bann 
»erbflanat;  fie  »urben  fer>t  ^arf.  3er)  habe  bann  auch  $üttmmg«»etfuche  gemalt. 
9ev  bert  ©cbafen  ijl  e«  mir  bamit  beffer  gegangen  al«  bei  ben  9Wnbem;  bei  unferet 
&mb»irthf<haft  »irb  nach  meinem  Urtheile  bie  ^fknje  »enig  Eingang  finben,  »eil 
fie  umftÄnblich  au  bauen  ff»  unb  *om  9tinb»ieh  ungerne  genoffen  »irb. 

(Sin  anbete«  2»itglieb.  «uch  ich  h<**  mit  Heracleum  sibiricum  «Benutze 
gemacht.  9Ran  legte  einen  fytU  Äoraer  im  »origen  ^erbfte  au«  unb  bemahrte 
einen  anbetn  Zt)<il  für  ben  &rür)linß.   2>ie  iWrner,  »eiche  im  »origen  ^etbfie 


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262 


audgefäd  »urben,  gingen  gut  auf}  bie  im  grütyjabre  fe^r  f|»dt.  $ie  *PfIanjm  *>in 
vorigen  #erbfte  »urben  im  grühlahre  auf  fräftigen  Soben,  in  Entfernung  wn  jmci 
guf  »trppanjt.  6ie  haben  ÖWtter  von  U  gufj  ©reit«.  3Ran  »ollte  nicht  gerne 
»iele«  miffen  unb  hat  ben  gutterborrath  nur  in  f (einen  Ctuantitöten  flegeben;  unb 
bn  hat  ba*  8ieh  ba«  guttcr  »erfchmtyt.  <S*  »ar  gröften  $beil«  9tinbt>ief>. 

©frthfchaft«rath  £ofmann  bemerfte,  baf  man  biefe  ^flanje  bem  9Wnb»ier> 
jum  treffen  mit  etwa«  ©alj  geben  muffe,  n>o  c«  angenommen  werbe,  Schon  bei 
bem  brttten  helfen  r>äitc  e«  fer>r  vorteilhaft  auf  bie  üRilcb  etngewirft. 

S)er  I.  £crr  orftaub  bemerfte  hierauf,  baf  oiet  für  unb  gegen  biefe 
$ftonje  gefpcodjen  worben  Ȁre,  barum  ber  SBunfch  gerechtfertigt  fei?,  baf  noch 
»eitere  ®erfitd?e  bamit  gemalt  »erben  möchten. 

$er  I.  £err  »orftanb  ging  nun  jur  36tengrage  über:  „wie  »iel  $fb.  $eu 
ober  Neuwert!)  geboren  baju,  um  1  $fb.  gleifch,  1  $fb.  SWtlch  unb  1  $fb:  2ÖoHe 
3u  erzeugen  ?« 

Derfclbe  bemerfte  fobann,  baf  biefe  grage  mit  ber  folgenben  9?o.  37  eng  ju« 
fammenhange,  n>ek^e  lautet:  „bejaht  grofe«  Sieb  ba«  gurter  beffer,  al*  Heine« 
berfelben  Sto^e?"  «Wan  »erbe  ba&er  »ohl  n)un,  fährt  ber  «orftanb  fort,  bribe 
gragen  aufammen  au  faffen.  Sie  feien  aber  fo  umfangreich,  baf  h«te  nicht  meljr 
3eit  bleibe,  fte  fo  grünblich  ju  behanbeln,  al«  fte  rt  »erbienten. 

q&rofrffor  $lubetf  bittet  um'*  ffiort.  3n  Ädmtben  finb  bie  grofartigften 
^jhing«an|ialten,  befonber«  bei  Älagenfurt  ijl  eine,  bie  140-150  fcchfen  mdflet. 
$ann  gibt  e«  »eitcr  tine  a»aftung«anfiatt  oon  300  Ockfen.  S3ei  Älagenfurt  »lrt> 
bem  Ockfen  «Ue*  auf  ber  SBaage  gereift  unb  ber  SBeftfrer  hat  ße  von  14  ju  14 
Sagen  gewogen,  unb  er  hat  feine  (Erfahrungen  in  ben  Unnalen  t>on  Äarnthen  nie* 
bergelegr.  3)a  bie.  Ännalen  aber  nur  einen  fleinen  Sefefrei«  haben,  f°  «tauben  Sie 
mir,  barüber  golgenbe«  »orjurragen. 

9Ran  erjieU  mit  40  3tr.  füffen  $eue«  140-150  (ßfunb  gleifch  unb  gert  unb 
ba«  gett  betragt  15-18  $rojent. 

Stach  W<f«w  Itft  fi<h  leicht  berechnen,  »ie  viel  man  gutter  au  einem  $funb 
gleifch  noth»cnbig  hat.  <Sr  hat  »erfchiebene  ©chfen  aufgehellt,  unb  ba  hat  ft<h  ge< 
aeigt,  bafj  bie  fleinen  Scalen  mehr  aur  SRafhtng  geeignet  finb,  al*  bie  großen 
flauen,  unb  e«  hat  fich  geaeigt,  baf  bie  mittleren  Dchfert  taglich  um  ein  $funb 
aunehmen,  bie  fleinen  um  1»/10  $funb*  «w»  Mf«  »eniger. 

6(5  »ar  für  mich  auperft  intereffant  im  tfentralblatie  für  ©a^em  ähnliche  «Bec* 
fuch«  bon  6chW0h*«»  aefunben  au  ha*«t.  2>a  habe  ich  g«f«h««,  »a§  man  auch 
ba«  ^>eu  gewogen,  unb  e«  hat  ftd?  geaeigt,  baf  taglich  bie  3unahme  l«/to  ^funb 
betrigt,  unb  e«  ftonmen  baher  bie  »efuUate  m  ©chlei^eim  mit  benert  in  Ädrnt^en 
überein.  3$  glaube,  baf  biefe  ©erfuehe  bie  einjigen  finb,  welche  für  bie  $ra< 
ri«  Äe^iltate  gegeben  haben. 

Der  L  ^err  fflorflanb.  3ch  betrachte  biefe  SÄittheilungen  vorläufig  al« 
ein  fi3rii^^|iwtf      feie  ^D^oc^cri  ^ortju|c^cn^c  ^Sct^ah^^uh^*  n^cc^cn 


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Ueber  ben  Grfclg  bet  Hittteruttg. 


263 


in  ber  Sage  fetm,  ben  $rn.  SRebner  um  eine  weitere  8u«funft  $u  bitten.  <£«  ift, 
wenn  man  in«  Keine  fommen  will,  juer|i  fefeufteum,  wa«  ba«  5X^>ier  juc  <Srna> 
rung  brauet,  um  im  gleiten  3uf*anbe  ju  bleiben  unb  weut)er  weitere  3ufa$  an 
gutter  gegeben  wirb,  »on  bem  man  einen  3uwa<t)«  erhalten  fann.  Daruber  iß  in 
frtyern  SJerfammlungen  unb  in  mebr  ,al«  einer  6$rift  fdjon  SHele«  *et$anbelt 
worben.  SSoraüglüt)  tyatjfrfcr.  ».  SUebefel  Siele«  »eranlapt  unb  erforföt.  SHan 
muß  ferner  au$  wijfen,  wie  f<r)wer  bie  Spiere  waren,  wel$e  ba«  angegebene  %ut* 
ter  erbauen  tyaben,  wenn  man  ein  praftiföe«  Äefultat  au«  ben  gemalten  Angaben 
be«  $errn  SRebner«  jiefyen  wiu\  SWir  erföeint  fein  3un>a#«  fel)r  gering. 

Sßrofeffor  #lubetf.  3$  farinba«  ©ewui)t  nicfct  au«wenbig  angeben;*)  allein 
e«  jtnb  ganje  Nabelten  »ortyanben  —  ungeheure  Nabelten.  @«  i'jt  ba«  3nierejfan* 
tefte,  wa«  bie  neue  Literatur  gibt.  <S«  ifi  baö  ®cwic$t  angegeben  von  jeber  SRafe, 
unb  e«  &at  ft$  Ijeraudgefielit,  baß  bie  SRa^e  babei  fel>t  etl>eb(i$  ifl  —  Die  Jlöroler* 
9ia$t  ftefyt  immer  runb  au«  fct)on  mit  fünf  $fb.  gutter.  ©tbt  man  aber  einer  an- 
beut 5Ra9e  nur  biefe  3Äenge,  fo  wirb  fte  wie  ein  ©felett.  <£«  ift  wünf$en«weru), 
bafi  man  äl)nli<r)e  93erfu<i)e  anfieUe,  w;nn  au$  im  kleinen;  unb  i$  tyabe  ba« 
nur  m  ©cbleiffceim  gefeljen.  3n  ber  ganzen  Literatur  i)abe  i$  über  bie  grage  36 
nur  einen  $erfu$  gefunben,  unb  über  2Rtle$  in  ^obenfyeim,  wo  mit  »ergebenen 
Staden  33erfu$e  angejieUt  Worten  jtnb.  @«  iß  $ier  bie  SMcfyquantttät  angegeben, 
ba«  SUter  unb  Oewidjt  ber  Spiere.  Äurj,  e«  ift  na$  meiner  Meinung  ba«  *ßraf' 
tiföfle,  wa«  man  in  biefer  Sejie^ung  |at. 

®raf  o.  $urgtyau«  bemerfte,  bap,  wenn  man  mit  40  3^.  guten  $eue«  ni$t 
me$r  al«  150  $fb.  $leif<r)  probujirt,  biefj  lein  günfiige«  föefultat  ju  nennen  fet». 

Der  6eftton«  *  SJorftanb  fdjlop  tyemit  bie  6i|ung  unb  beraumte  bie  nacfyfte 
6iftung  auf  SWittwo^  ben  2.  Oftober  SRorgen«  9  Ul>r  an. 


•)  Ratb  einem  6<$reiB«n  tot  $«rrn  Srofrffor  Dr.  4}lnbe<f,  ©rauben  26.  Jfcejember  1844, 
tj)  e*  Um  nlajt  mögliä),  SRäljet««  tyernber  gn  Hefe»;  nnb  §n>ar: 

1)  ,,©ef<fcaftiget  fi$  4pr.  £b>ma«  »on  Sasntt,  Seiner  ber  4}errf<$aft  Jtrnntbenborf  na$ft 

Äagenfnrt  feit  bem  3ob>e  1887  mit  »ergliojenen  »trfn$en  «er  bie  ®etoi(&ff  guna^me  ber 
Riabtr  bei  »ergebenen  befiimmten  8ntternng#arfen,  sab  ba  berfelbe  WrU*  80  *i«  100 
Ofttn  jit  Mafiuna  anffUttt  nb  über  aU*  Umfiänbe  tateUartffte  Ueberg^te«  fi^rt,  fo 
mu^ii  meiiaJUal  17  ■  mf angreife  SabeUe«,  iebe  mit  80  —  100  ^oftnumern,  firr  b» 
amlli^en  53eriö)t  gdtefrrt  »erb«; 

2)  tat  bit  f.  f.  larforr'fte  lanb»irf<»aftlu*e  «efettWaft  in  «nbettadjt  ber  SDi<6flg(eit  brt 

©»gtRilaBb««  unb  ber  ©«annigfeit,  mU  teel^rr^r.  ».  tanner  bie  mgleti^enben Serfn^e 
bnto)  eint  Steide  von  Sauren  fortfe^t»  befdjloffeB,  biefe  93erfad)e  mit  allen  ^Detail*  in  einem 
befonbeten  ffierfe  ju  »eicjfeatlid;en,  um  eine  bet  toi^ti^en  Aufgaben  ber  Sianb»iri^f«^aft 
anf  eine  »nrbenotle  «rt  ja  löfen.  JDiefc*  ffierf  wirb  im  ^erbfic  1845  »oOenbel  feon." 

%  b.  Keb. 


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264  SJ^anMungen  bet  5Bie$|ud>fcStftfo«. 

3toette  @ifcung. 
SRittwocr)  ben  2.  ©Hober  1844. 

ÜEer  I.  $txx  Sorflanb  eröffnete  bie  €>ffeung  unb  bemerfte,  baß  bie  Srage  36 
bereit«  geflern  am  ©«hluße  bar  6eftion«*€;i&ung  fdjon  in  Anregung  gefommen, 
baß  beten  ausführlichere  (Erörterung  aber  auf  rjeute  anberaumt  worben  fet;. 

6o  furj  bie  frage  gefaxt  ifi,  fär)rt  ber  SBorftyenbe  fort,  fo  umfangreich  ifi  fte 
boet),  fo  balb  man  fte  etwa«  nd>er  in«  Buge  faßt.  (Eine  Erörterung  berfelben  wirb 
aber  nur  einen  drfolg  fyaben,  wenn  auf  ben  Orunb  ir)red  berraaligen  ©tanbpunfte« 
gettiffc  $orau«fefcungen  al«  gültig  angenommen  »erben ,  auf  weld)e  bann  weiter  au 
bauen  ifi.  3<t)  erlaube  mir  beßrjalb  im  3nrere(fe  ber  Verfolgung  biefer  #rage  unb 
in  ber  Hoffnung  bäbureh  ju  fr)rer  Böfung  wenigfien«  etwa«  beizutragen,  golgenbe« 
«orauftjufdjufen.  3m  Allgemeinen  glaube  i<h,  baß  nur  unter  naer;bcjeicr)nden  SJor* 
auflfe&ungen  t>on  3ar)Ienoerr)dItniffen  in  Sejug  auf  rr)ierifd;e  ^robuftion  nacr)  9Raß/ 
gäbe  be*  $utter«  bie  Siebe  fe&n  fann,  nämlich: 

1)  <l«  formen  fiel)  bie  ju  mad>enben  Angaben  nur  auf  gefunbe«,  richtig  gepflegte« 
unb  auf  au«gema<hfene«  Vier)  btjierjen;  namentlich  barf  ledere«  nicht  un* 
beamtet  bleiben,  benn  c«  fann  3.  93.  eine  Äur),  bie  jum  erflenmale  gefalbt 
hat,  noch  ein  3ar)r  lang  fortwart,  »on  bem  gleichen  Butter  nicr)t  fo  t>iel 
SKilct)  geben,  al«  jur  3«t  wo  fte  au«gewa<hfen  ift. 

2)  äötmen  bie  ju  machenben  Angaben  t>on  ÜRefultaten  ftch  nur  bewähren,  wenn 
fte  nicht  von  einem  ober  von  wenigen  Snbwibuen,  fonbern  r>on  einer  große* 
ren  3ar)l  im  Qucchfchnitt  gewonnen  worben  ftnb ;  fte  fönnen  ober  al«bann 
auch  nur  für  ben  größeren  5)urchfchnirt  wieber  al«  Anr)ali«punfte  gelten. 

3)  5Ruß  überall  ba«  Körpergewicht  ber  Spiere  al«  Saft«  gelten;  baffelbe  mufi 
alfo  fiet«  ermittelt  fer/n  unb  angegeben  werben,  wobei  al«  befannt  vorautju* 
fefcen,  baß  ade  Angaben  ftd>  auf  ba«  fogenannte  lebenbe  ©ewicht  begehen. 

4)  SJcuß  man  ba«  Butter  auf  ein  gleiche«  unb  ftchere«  SRaß  rebujiren ,  wa«  lei> 
ber  fel)r  fchwierig  ift.  6«  ifi  befannt,  wie  fchwanfenb  ber  Segriff  »on  $eu« 
wertr)  an  ftch  unb  wie  »erfchieben  anbere«  Butter  auf  $eu  rebujict  wirb. 
3ßir  müffen  un«  inbeffen  an  ba«  galten,  wa«  bi«  jefct  al«  SHapftab  bei  ber 
SKebucrion  auf  ^euwertr)  wenigen«  einigermaßen  feftftetjt. 

5)  3)ann  müffen  wir  t>orau«fe$en ,  baß  feine*wefentlich  fiörenben  (Sinwirfungen 
eingetreten  fet/en.  £ranfr)eit,  ungeroörmKch  ungünftige  Witterung  u.  bgl.  lafi 
fen  alle  Berechnung  ju  <5<hanben  werben.  Anber«  wirfte  ba«  Butter  bei 
fer)r  Reifet  SBitterung  al«  bei  gemäßigter;  ebenfo  ifi  bei  fel)r  faltet  SBitterung 
bie  donfumtion  größer.  — 

6)  5ßtr  müffen  fobartn  unterfcr)eiben  jwifcr)en  (£rr)altung«'  unb  Sßrobuftionöfuitet. 
Aud)  fyiefür  r)abcn  wir  noch  feine  unumfiößlicr)  richtigen  6a"&e  unb  ©tele« 
ifi  erfl  al«  wa^rfcheinlich  ermittelt.  Aber  wir  haben  boch  auch  nicht  fo  wenig 


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Uei«T  ben  Cfrfelg  bcc  gähermig. 


Erfahrungen  in  biefer  ©ejiehung,  al«  geftern  behauptet  warben  ijt,  namentlich 
hat  befanntlich  gr^r.  v.  »iebefel  hierin  viel  geleiftet. 

$ie  Annahmen  von  $rhrn.  v.  Slieb  efcl  in  Sejug  auf  Erhaltung«*  unb  ^ro* 
buftienefutter  für  ba«  SRiUfyrfety,  hat  man  inebefonberc  vielfach  bewährt  gefunben, 
nämlich  la/s  $fb.  Neuwerth  al«  Erhaltung«*  unb  ebenfoviel  al«  $robuftion«futter, . 
alfo  3»/5  ifb.  Sotalfutter,  ftir  ben  3entner  Äfcpergewicht.  »ud)  beftyen  wir  recht 
»tele  Erfahrungen  über  bie  Sßrobuftion  an  SRilch  bei  folget  Fütterung,  wovon  nach* 
her  weiter  bie  Bebe  feton  foll.  dagegen  befifcen  wir  eine  geringere  3at>l  von  Er* 
fahrungen,  unb  weniger  bewährt«  Sln^aliepunfte ,  wie  trfel  unb  unter  welken  95er* 
häßniffen  vom  3tn.  probuctionÄfutter  bei  ber  SWaftung  »robujirt  »erben  fann. 
Slber  auch  hierüber  finb  aujfer  ben  f$on  geftern  angeführten  (Erfahrungen  noch  wandle 
anbere  gemalt.  3<h  will  hier  nur  Der  ©Äfre  gebenfen,  welche  mir  #err  Salier 
ju  SBürjburg  fdwn  »or  etwa  10  Sauren  mitteilte,  unb  auf  bie  frhr.  v.  «Riebefel, 
Dann  befielt  ©chwiegerfohn,  35ar. v.  ÜRotenhan  m  9lentwein«borf  unb  «nbere  eben* 
fall«  weiter  gebaut  haben.  6ie  nehmen  an,  bafj  »om  3tn.  guten  2Rafiprobufrion«futtcr 
bi«  10  $fb.  Jtorpergewidjtöjunahme  erhalten  »erben  forme.  3Ran  hat  auch  gefun* 
ben,  baf,  wenn  bie  SJcafhmg  »ollflanbig  fe»n  fott,  ba«  $retfaci)c  be«  Erhaltung«* 
futtere  gegeben  werben  mufi,  w%enb  man  bei  ber  SWolferei  nur  Da*  ^Doppelte  für 
erfprieflicr)  gefunben  hat.  $a£  bie  Ztytxt ,  bei  richtig  $ufamraengefe$tem  SWatlfutter 
jen*  Ctuantitat,  nämlich  ba«  Dreifache  be«  Erhaltung«futter«,  alfo  bei  9tinb»ieh 
5  $fb.  Sotalfutter,  noch  »oltfominen  »erbauen,  unb  nach  Proportion  ba«  9ffjtmilir* 
bare  bavon  im  Äörper  aufnehmen  fonnen,  ifl  nach  vielen  Erfahrungen  unzweifelhaft. 
Sürbe  bat)er,  bei  Unterlage  ber  SRiebefel'fchen  ©äfre,  nur  ba«  doppelte  be«  Er* 
halrung«futier«  gegeben,  fo  würbe  man  vom  3tn.  Neuwerth  $otalfittter  nur  5  $fb. 
3unnar)me,  würbe  aber  ba«  dreifache  gegeben,  fo  würbe  man  tf*/t  *Pfb.  vom  3tn. 
Jotalfutter  erhalten  fonnen. 

3$  %abi  fett  einer  SReihe  von  3ahcen  meine  an  $ur  Haftung  aufgehellten 
gieren  gefammelten  Erfahrungen  noch  vor  Äußern  jufautmengefteHt  nnb  gefunben, 
bafj  bie  Annahme  von  10  $funb  3unahme  per  100  $funb  ^robuftion«futter  al« 
2>urchur)nitt  ju  hoch  ift:  benn  wenn  biefer  6a$  erreicht  werben  foH,  muf  2Ule« 
vorzüglich  georbnet  fevn  unb  e«  barf  nicht  ber  geringfle  3»ifd>enfaD  vorfommen. 
Slber  im  größeren  £urchfchnirte  ifl  ba«  nicht  wohl  möglich,  unb  ich  habe  nicht  mehr 
al«  7»/,  bi«  8  $fo.  Äörperjunahme  per  100  $fb.  $robuftion«futter  al«  Storch* 
fchnitt  annehmen  ju  bürfen  geglaubt,  wie  in  ber  neuen  Auflage  meine«  8ehrbu<he« 
ber  Sanbwirthfchaft  nah«  angeführt  ijt  *) 

Um  nun  auch  bie  SÄilchprobuftion  noch  fwiettcr  in«  Äuge  ju  faffen,  fo 
muffen  wir  auch  lieber  eine  Slnjahl  von  SBorau«fe$ungen  gelten  laffen.  <S« 
ifi  fchbn  ber  Unterfchieb  bei  ben  3nbivibuen  in  S3ejug  auf  SRilchergiebigfeit  an  unb 


')  coaf.  2tt  %a$a$t,  Slbtb.ei(un9  Sßir^u^t,  ®.  126. 

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266 


S3tT$anHongfn  fcft  33ie$gu4)t;Sefticn. 


für  jt$  weit  großer,  aie  in  8ejug  auf  Maftfäfjigfett.  (Sa  hanbeli  ftch  fobann  bar« 
um,  ob  bie  ftutterfloffe  milchwirfenb  futb;  unter  verriebenen  flimatifchen  Verhält* 
niffen  gibt  felbß  ein  unb  berfelbe  gutterjtoff  mehr  ober  weniger  Milch. 

gerner  fommt  ee,  wie  aUbefannt  auf  bie  Dualität  ber  Milch  wesentlich  an. 
511«  eine  mittelgnte  Milch  wirb  eine  fole^e  anzunehmen  fevn,  Wovon  28  bie  30  $fb- 
ein  $fb.  Butter  geben,  unb  barauf  müßte  man  bie  befieren  unb  fchlechtern  rebuji* 
Ten.  —  Enblich  wenn  wir  vom  Ertrag  reben,  muffen  wir  nicht  eine  Aufhaltung 
annehmen,  wo  man  mit  ben  Äühen  jährlich  wechfelt,  fonbern  eine  folche ,  wo  man 
fte  i&^rlid^  falben  läßt,  unb  wo  fte  fo  lange  behalten  werben,  aie  fte  ft$  nufcbar 
erweifen. 

Schon  im  Sahre  1829  fyabe  i$  eine  3ufammen{ieUung  von  nicht  wenig  Er* 
fahrungen  über  ben  Milchertrag  veröffentlicht,  unb  feitbem  vielfach  Gelegenheit  ge* 
habt,  biefelben  in  biefem  5ßunfte  ju  bereichern,  Such  meine  Erfahrungen  ftimmen 
mit  ben  $urchfchnitidfä&en  bee  Brfyrn.  v.  Stiebe  fei  im  Sßefentlichen  überein. 
^ach  feiner  Annahme  foll  man  nämlich  von  einer  Jtuh/  bie  jährlich  falbt,  bae 
5fad?e  bee  Äörvergewichted  . an  Milch  erhalten,  bei  3*/9  Jotalfutter  per 
100  ?|3fb.  JtörVergewicht.  Eine  Äur)  von  800  SjJfb.  ©ewicht  foU  alfo  jährlich  ein 
Äalb  unb  4000  tyft>.  mittelgute  Milch  geben,  unb  wenn  man  bief  erreicht,  fo  glau* 
be  ich,  hat  man  llrfadje,  aufrieben  ju  fevn. 

$ae  £ßrobuftionefutter  ber  Äul)  thcilt  fich  nach  $rhnu  v.  fRiebefel  wieber 
jwifchen  baejtalb  unb  bie  Mild).  $ae  Äalb  rechnet  er  ju  1  ,Q  be*  ©ewichtee  ber 
Mutter  unb  auf  jebee  $fb.  Äalb  10  $fb.  $robufn'ondfutter,  wonach  ftch  vom  $funb 
Neuwerth  be*  btreft  auf  bie  Milch  verwenbeten  ^robuftionefuttere  netto  1  Ü|3fb. 
Mild)  berechnet.  Säßt  man  aber  bae  Äalb  auffer  Rechnung,  fo  berechnet  ficr)  auf 
100  $fb.  Milch '^robufnondfutter  ohngefähr  80  <Pfb.  Milch,  ober  auf  100  *ßfb. 
Sotalfutter  ber  Stvfy  40  $fb.  Milch- 

9iunmcl)r  femme  ich  an  fchwierige  §ragc:  „wie  viel  SB  olle  form  aue 
einem  gegebenen  ©ewidbte  von  burch  Schafe  confumirtem  £eu  gewonnen  werben?" 

3n  ber  SRegel  wirb  bae  Jutter  bei  Schafen  gleichjeitig  burd)  2ßoUe  unb  3"' 
wachd  genufct;  auch  fann  man  nur  mit  sßortheil  Schafjucht  treiben,  wenn  mau 
nicht  bloe  SBüUe  fonbern  auch  Sleifch  (3unge,  3uwache  ber  3ungen  ober  3uwache 
burch  Maft)  vrobujirt.  (Sin  momentaner  Stillftanb  aller  ^robuftion  burch  Ermäf* 
ftgung  ber  fritteroortionen,  wie  j.  28.  bei  ber  SuffteHung  audgewachfener  Dchfen, 
iß  beim  Schafe  nicht  möglich,  *cnn  10(1111  au{$  Körpergewicht  eine  3*^  lang 
bei  auegewachfenen  gammeln  gleich  bleiben  fann,  fo  wächft  boch  bie  2Boü*e,  welche 
pro  $funb  weit  mehr  gilt,  aie  bae  ftleifcr).  3)ae  eigentliche  Erhaltungefutter  ift 
alfo  bei  ben  Schafen  nur  burch  comvlicirte  Berechnung  unb  mirtetft  analoger  Schliffe 
ju  ftnben,  unb  eben  fo  bie  Ermittelung  ber  SBirfung  bee  ^robuftionefiitiere  in  23 e> 
gug  auf  SÖolIe  unb  8(eifch. 

3ch  habe  mich  bei  Dec  Haltung  größerer  $eerben  in  ben  lefrteh  SBintern  bc> 
ftrebt,  au  einigen  9lefultaten  ju  geianflen,  unb  wählte  inebefonbere  bie  älteren  $am* 


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267 


meltyaufen  3U  meinen  Beobachtungen.  34  fe^te  babei  voraus,  ba  eS  nidt>t  möglich 
iji,  bäS  rigenrHdpe  tför*ererf)altungSfutter  fielet  auSftumitteln,  ba£  bic  Schafe  baS* 
felbe  bebürfen,  wie  bic  «ffiiebcrfäucr,  baS  9foibvirh.  Sffienn  ich  alfo  lf  $fb.  <£r* 
baltungSfuttet  per  100  $fb.  annehme,  fo  müjfe  biejj  hinreichen ,  wenn  eS  möglich 
wäre,  baburch  ben  SSBoUwuthS  ftille  (rehen  }U  lajfcn.  2>a  biep  aber  md>l  möglich, 
unb  au  einem  $funb  SBoKe  weit  me$r  ^robuftionSfutter  als  ju  einem  Sßfunb  gleifch 
nötrjig  ijt,  fo  iji  begreiflich,  bajj  metyr  als  bie  angegebene  Cluantitat  notrjwenbig  ifi, 
um  einen  $ammel  im  gleichem  Körpergewicht  unb  nebenbei  in  mittlerem  SSBollju* 
wadtjfe  ju  erhalten,  waS  in  ber  Sfyat  erreichbar  bleibt. 

Unter  bicfenSorauSfe&ungen  fanb  ich  nun,  baf  man  für  100  $fb.  £ammel  täg- 
lich 2i  bis  Vi  $fD-  fceuwertb  gebraucht,  bamit  fie  im  gleichen  3uj*anbe  bleiben 
unb  nur  3  bis  4  $fb.  SKittelwolle  babei  »robujirett.  SÖenn  ich  nur  lf  <ßfb.  Gr* 
baliungfutter  berechne,  fo  bleiben  noch  burchfehnittüch  ^  $fb.  übrig,  was  jährlich 
255  $fb.  $cu»ertty  beträgt,  welche  als  2Bou>robußione|utter  burchfchnittlich  3*.  «ßfb. 
SRittelwoUc  lUfern,  alfo  100  .*Pfb.  #euwcrtl>  1,4  5ßfb.  SBolle,  ober  au  einem  $fb. 
SWtttelwoae  bebarf  eS  70  $fb.  Neuwerth  qkobuftionSfutter.  «n  Sotalfutter  aber 
bebarf  ein  folcher  100  $fb.  febwerer  Rommel  nach  obiger  «Rechnung  iär)rlich  burch* 
fchnittlich  867  $fo.  £euwertb.  3Mlfo  »robuairen  bei  ber  Haltung  magerer  attSgc* 
wachfener  $aamcl  circa  250  $fb.  Sotalfutter  erfl  1  $fb.  SKirteftoolle. 

(SS  giebt  bafjer  nichts  Unvortrjeil&aftereS,  als  bie  ausgewogenen  £atamel  bloS 
ber  98 olle  wegen  3U  halten.  SBirb  aber  nun  noch  mehr  Butter  gegeben,  fb  gebt 
baffelbe  größtenteils  in  ben  3uwach$  flörverS  über,  fflenn  ich  mit  fiar« 
fer  ftuttrrgabe  mäjie,  fo  wirb  babei  immer  noch  etwas  mehr  SSoIlc  probuairt,  jeboch 
nicht  fo  viel  met)r,  als  man  häufig  glaubt,  inbem  ber  ftarfe  fcettfchweifi  täufebt. 
2öirt>  auf  biefe  SBeife  gerechnet  unb  »erfahren,  fo  barf  man  für  benjentgen  Sfatyeil 
beS  ^robuftionSfutterS,  Welcher  für  ft<h  allein  auf  bie  ftletfchauna^me  fällt,  wobl 
eine  ÄorvergcwicbtSauttabme  von  10  $fo.  per  100  $fb.  Neuwerth  $robuftion*fut< 
ter  rechnen.  Seifpiele  folcher  Berechnungen  finben  ftch  in  ber  neuen  Auflage  meines 
fchon  vorhin  erwähnten  SefyrbucheS. 

$cr  Sorfifeenbe  bittet  nun,  inbem  er  feinen  Vortrag  fchliefk,  feine  allgemeinen 
Sorauäfchtfungcn  bei  ben  weiteren  Erörterungen  gefällig  au  berüefftchtigen,  feinen  ge* 
machten  fpejieUen  Angaben  aber  anbere,  gewichtigere  entgegenjubelten. 

SMreftor  v.  SBecfherlin.  $ie  eben  gehörte  Einleitung  au  bem  in  frage  ftc^ 
henben  Shema  überlebt  mich  einiger  SJorauSfebictongen,  welche  ich  au  bem  hier 
werter  IBoraurragenben  fonfl  für  notrjwcnbig  würbe  gehalten  haben.  3$  barf  mir 
be^halb  erlauben,  mich  beaüglich  einer  ©inlefomg  fürjee  ju  faffen. 

Die  »erfammlungen  ber  teutfehen  Sanbwirn)e  W>m  fich  mit  9lecht  vielfältig 
mit  bem  für  ben  öfonomtfeh  richtigen  ©etrieb  ber  2anbwirt^chaft  hW 
wichtigen  ©egenflanb  befchäftigt, 


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268 


Ser^anbltrogen  ber  ©lt$j«$t'©efricn. 


in  welchem—  unb  ob  in  einem  gewiffen  glasen  Ser^ältniffc  bie  an  ttc  fyaii* 
ttjierc,  namentlich  ba«  Schaf  unb  9Wnb,  gegebene  gutter*Duantit4t  mit  ben 
«Probuftcn  an  foqxrlidyec  3uuahmc,  SWilch,  2Bo«e  «.  f.  w.  frehe,  ob  olfo 
namentlich  bae  9Raa£  bc*  nothwenbigen  (Schaltung*  >$utter«  f«h  nach  bem 
förderlichen  (Bewußt  ber  $t)iere  richte?  worau*  bann  erfl  richtig  gefehloffen 
werben  fann,  wie  fu$  ba6  »eitere  Butter  in  £ßrobuften  ocrwertfyet. 

2>ie  SJcrfammlung  in  Stuttgart,  welche  ftd>  befonbert  mit  bem  ©egenftanbe 
befehligte,  auch  9lnbalt«punfte  für  bie  SlnftcHung  oon  Berfuehen  barüber,  welch* 
ledere  fic  al«  fe&r  wünfehen«wertb  anfah,  gab,  miffannte  et  feineeweg«, 
welche  grofe  Schwierig! eiten  ber  Ermittlung  oon  genauen  ScefuU 
taten  barin  im  ®ege  ftet)en,  unb  oerfdttofeg  ftch  eben  fb  wenig  bie  einwürfe, 
bie  bagegen  fo  gewöhnlich  vorgebracht  werben,  bajj  ftcr)  $.  9.  biefe  Statyaitniffe  je 
nach  Staden  ber  Spiere,  nach  ben  einielnen  Snbioibuen,  nach  Dualität  be«  gut* 
tere  u.  bgl.  me$r  richten  unb  mobifteiren.  Äichtebeftoweniger  aber  unb  eben  gerabe 
um  bie  öfonomifche  Seite  folcher  oerfchiebener  fficr&airniffe  richtig  beurteilen  ju 
f innen  —  um  eben  hiefür,  bad  ffiichtigflc  oon  ber  Sache,  einen  allgemeinen  SRaafr 
ftab  ftch  gu  oerfchaffen,  ber  un«  geigen  fann,  ob  unfere  Stachen,  unfere  3nbioibucn 
ba«  gutter  gut  ober  fehlest  oerwerthen  —  mup  ftch  aller  biefer  Schwierigfetten 
ungeachtet  ein  allgemeiner  grof  er  5>urchfchnitt  auffmben  laffen,  ber  un6  in  ber  &hre 
oon  ber  2tyierorobuftion  einen  grof en  Schritt  oorw&te  bringen  famu 

SWch»  befio  weniger  ferner,  unb  gerabe  belegen,  weü  bamit  oiele  «Brühe  unb 
«ufwanb  oerfnüpft  ift,  hielt  ich  e«  für  wichtig  genug,  um  e*  a(6  aufgäbe  für  eine 
Unfailt  wie  ^o^enheim  anutfe^en,  möglich  oiel  gu  «uftlärungen  auch  in  biefem 
(Segenflanbe  beiautragen,  ba^er  öie  betreffenden  iöetfud^e  burchjufü&ren. 

2ßa«bie(grgebniffebei»inbern  betrifft,  fo  habe  ich  ««<h  oielfältigen  Beobach- 
tungen, wogu  auch  bie  oorliegenbcn  Serfuche  wieber  Beitrage  gaben,  bie  befatmten 
<frfaftrang6ftyebe*fchr-»  $ttbefel  im  grofen  3)ur<hfchnitte  nahe  jutreffenb 
wenigfren«  tyabe  ich  Mm  anbern  gefunben,  welche  autreffenber  wiren,  unb 
—  wollte  ich  Sie  lange  mit  3ahlen  aufhalten  —  fo  wäre  c«  mir  gar  nicht  fchwer, 
auch  bie  fchon  au«  einem  gang  gropen  SBerr)ältniffe  oon  einem  oerehrten  HRitglieOe 
geftern  gegebenen  Hefultate  über  ©cwicbt«'3unabme  bei  SWafhmg  mit  be|  o.  91  ie* 
befel'fchen  Säften  a(6  fefjr  nahe  jutreffenb  nachjuweifen. 

9iach  biefen  Stycn  ift  V«0  förderlichen  ©ewichre»  be«  $t)ier6  ald  (hfyaU 
hinget  Butter  anjunetymen,  oon  bem  weitern  —  n&mlich  bem  {ßrobuftion*  *  Butter, 
geben  je  10  5ßfb.  Neuwerth  1  $fb.  ©ewichtt  Zunahme  ober  1  $fb.  $euwertl) 
1  ^fD.  3Wilch.  $a«  Serhaitniß  bei  Schafen  werben  wir  foglekh  betrachten. 

Borerfl  würben  nämlich  unfere  SBerfuche  bei  Schafen  aufyufüljrcn  bcfchloffen, 
bei  JRinboieh  foßen  fte  folgen,  übrigen«  ift  mit  ©runb  ju  fchliefen,  bafj  fchon  au« 
ben  (Srgcbniffen  bei  Schafen  auch  einzelne  Schliffe  auf  bie  SSer&ÄUnijfe  bei  ftiitbern 
gejogen  werben  föraten. 


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Urier  ben  Orfolg  b«r  ^ü^rrnng.  269 

$ier  ttlfo  vorerji  von  ben  ©erfu  cfyen  unb  (Srgebniffen  bei  ©a)afen. 
Um  Wcfe  93erfud^€  mit  mef)t  Erfolg  aufteilen,  unb  fie  auf  möglich  einfache 
fragen,  bie  an  foldfje  93erfud)e  au  machen  unb  von  iljnen  ju  beantworten  wären, 
aurüeffülfren  ju  tonnen,  tyielt  i<$  cd  für  fet)r  forberlicty,  bie  betreffenden  SRefultate 
au«  allen  bi«  jefct  in  biefer  §infu$t  fä>on  fn  früherer  wie  neueter  3eit  angebellten 
93crfud)en  ju  erforftyn,  unb  ba^er  bie  sJJhü)e  ni<$t  gu  freuen,  bief ,  überall  3er« 
freut,  jufammen  gu  fu$en,  unb,  wie  i$  woty  fagen  barf,  ba«  öetreffmbe  au« 
vielen  vielen  äafyltn  tyerau«  ju  ßubieren. 

£ie  ven  mit  in  biefec  £infict)t  aorgefunbenen  $erfu$e  find: 

von  bäumet  bur$  ben  feeligen       t  1820  mitgeteilt, 
„  Jttfrte  in  «DWglta  mitgeteilt, 
„  2>omba«le  1831, 
„   <5a«»ari  1838, 

„   SKenael  1839  in  $ot«bam  mitgeteilt. 

Kalbern  i$  mi$  hierin  orienHrt  $atte,  fo  fteflte  i$  mir  ba«ienige  fefr,  Wa« 
ju  »eiterer  Segrunbung  ber  ftefultate,  enbli$  no<$  aur  ®r9Änjung  berfelben  für 
neue  S3erfu$e  wünf<$en«wert  fev. 

^iernad*  führte  i$  biefe ,  wie  i$  fte  nun  au$  wirflity  anfieOen  lief ,  auf 
golgenbe«  jurüd. 

Ueber  «njrellung  ber  $erfu$e  lief  i<$  genaue  Tabellen  verfer* 
tigen,  bie  ba«  «Detail  enthalten,  auf  ba«  i$  mid>  $ier  wo&l  ni$t  eingu« 
l äffen  brause,  um  befro  bülber  unb  rurger  3$nen  nur  bie  $auvtrefuttate 
mitteilen  gu  tonnen;  vielleicht  ijt  e«  3$nen  genehm,  baf  bie  Tabellen  über  biefe 
3atylenvert)ältnif[e  dem  §au»tberi$te  feiner  ßtit  einverleibt  »erben. 

9u$  bie  babei  jur  Sicherung  ber  $erfu$e  veranftaltete  J8e$anblung  ber  Sa* 
cf?e  ergibt  fuf>  au«  ben  Jlabellen. 

£ier  $abe  i$  ben  wirflic&en  Sfcefultatcn  nur  ffolgenbe«  voranauftiden,  um 
3$nen  biefe  beutli^er  au  machen: 

1)  3«  9Jerfu<$en  würben  in  ber  $auvtfa$e  21/»  Übrige  £ammel  genom* 
men  unb  awar:  von  einem  9Kerino«*6tamm,  melier  etwa  burc$f<$nittlit  aller 
Safere  2  $ßfb.  gutgewaftene  ffiofle  au  150  jl.  ben  (Sentner  na<$  mittleren 
greifen  gibt.  S)a«  ©emi^t  ber  Sfyere  ifl  in  ber  Tabelle;  föwerere  $t)iere 
aur  2$erglei$unfl  würben  au«  bem  SRerlno«  *  englffdjen  ©tamm  gewallt; 
bie  jungen  $#ere,  bie  notwendig  waren,  flnb  Vi  irrige  Sammer  von  bei* 
derlei  (Stämmen. 

2)  8u«  ber  Sabeue  ergibt  jtcr),  bap  9  Abteilungen  \t  au  4  ©tüd  gemalt  würben. 

3)  $er  93erfuc$  bauerte  ein  volle«  l/2  3a^r. 

4)  2>a«  gutter  bejianb  befonber«  au«  reinem  Älee^eu. 

5)  Qe  würbe  aur  öeforgung  ber  $^iere  ein  gana  eigener  ^dc^ft  auverlÄfiger  Uder* 
bauföüler  aufgefleCt,  ber  ni^W  anber«  au  t^un  batte,  al*  ba«  gutter  tagli^ 
3mal  ieber  $artye  genau  auauwiegen,  unb  ba«  übrig  gebliebene  gurüd 
wiegen,  au$  ba«  jebeömalige  ©ie gen  ber  Spiere  unter  genauer  (Eontrole  beforgte. 


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6)  3e  nacrjbetn  c«  bie  SBerfiiebe  er^dfejjten,  würben  bie  Spiere  tyeifo  vorder,  n)eil« 
nad>r)er  gefroren,  bie  Solle  auf«  ©enauefre  gewogen,  Wie  Wie«  bie  3xibe*ie 
naiver  na<r)wei#. 

»erfttcf)  I. 

Sie  ba*  ©rrjaltunge'futter-  jum  farverlte^en  ©ewi$t  feßge* 
freljtt  »erben  fönne,  unb  in  Welchem  SJerMltniffe  ba«  —  über  je* 
nee  —  geteilte  $robuftion*futter,  je  nadjbem  me$r  ober  weniger 
an  folgern  gegeben  werbe,  auf  fcleifcty  (b»  ty.  f6r*erli$e  3unar>rae> 
unb  S;ollerjeugung  einwlrfe. 

4  Abteilungen  je  von  4  ©türf ,  bur$fönitt(i$  a  80  $fb.  lebenb  per  6tütf . 

Die  lte  Slbtl; eilung  ereilt  nur  feaä  (SrtjaltungGfutterj  biefeftfeftte  i$  vorerft 
t>erfud>«rr>eifc  in  Uebereinftimmung  mit  vielen  anberen  Erfahrungen  unb  Annahmen  auf 
töflli^  7«oteI  be«  förderlichen  ©ewufye  ber  3$iere  feft,  (aud>  9Webefel'fd>e  an- 
nähme bei  Stinbcrn)  fo  baf*  bte  4  Spiere  tagliety  nur  5  *pfb.  4  Stt).  £euwertl;  be> 
famen,  affo  per  ©tücf  circa  l1/«  $fb. 

Die  Spiere  r)<*ben  von  einem  mittelmäßig  genarrten  3uftanb  btd  auf  einen  fet)t 
magern  3ußanb  abgenommen,  um  45  $JJfb.  lebenb,  bod>  r/aben  ffe  ft<r)  in  ber  legten 
£5lfte  be6  Serfucrjd  jicmltd?  im  burcfcfd>nittlict cn  gleichen  ©croid>tc  erhalten,  fo  baf 
be6  (Bereiste  x(60  ü)re$  lebenben  @ewicr;t$  wor)l  al6  bafljenige  SRaafj  angenommen 
roerben  barf,  M  als  (Srr)alrungGǤutter  bejefc$net  werben  fann. 

Die  3$iere  waren  beim  (Schluß  e  bcö  ÜBerfudjft  im  elenben,  aber  jiemlicr)  gefun< 
ben  3ußanbe,  2  bavon  Mafj  auf  ber  $aut,  bo<$  Jjaben  jte  fict)  nacfyber  wieber 
erholt,  (Sinem  bavon  war  bie  Solle  ftarf  von  ben  Slnbern  angefrejfen,  fogar  bie 
-£>aut,  fo  baf  e6  wunbe  Stellen  r)alte  unb  fer)r  elenb  auflfar). 

Die  Solle  war  gerabe  nidit  verborben,  bo<$  f$wa$,  faf  fetyr  lofe  in  ber  £aut, 
bef wegen  fonntc  jte  au$  beffer  audgefreffen  werben,  unb  blieb  bei  einem  Spiere  an 
bem  ©oben  ftyen,  b.  r).  bobenfa'&ig. 

Der  3uwad)d  betrug  von  3  @tüd  per  ©tut!  in  '/2  3abr  bur<$f($nittlic$  ju* 
fammen  nur  etwa  1  Sßfb,  von  ungewaftyener  Solle;  über  Slbjug  ber  bent  4ten 
Üblere  ausgerauften  Softe  aber  bei  4  Spieren  im  ©anjen  —  2  *jjfb.,  alfo  auf  ba« 
volle  3abr  beregnet  per  ©tiuf  nur  1  $fb.  ungewafetyene  Solle ,  ober  V2  $ft>. 
geroafdjene;  ber  Serü)  ber  Solle  al*  ungewafdjen  barf  ju  45  fr.  per  $fo.,  ju* 
fammen  alfo  für  2  $fb.  ju  1  p.  30  fr.  angenommen  werben,  bagegen  giengen  am 
•ftörvergewiefn  verloren  —  45  $fb.,  fo  baf  minbejten*  fein  (Ertrag  au«  bem  ftutter, 
wobl  aber  SBeriufl  angenommen  werben  barf,  wenn  fo  fnavv  gefuttert  unb  blod  (5r= 
r;altunge>$utter  gegeben  wirb. 

Die  2te  Slbtljeilung  bur$f$nittu$  80  ^fb.  lebenb  per  6tutf  erhielt  ba6 
lVafa^e  (Sr^altungefutter,  b.  f).  '/„tel  be«  lebenben  ©ewi^t«,  alfo  etwa  2  $fb. 
^euwertb  per  ©tüif  t&gli$. 


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lieber  bea  «rfofg  ber  &ürtrrnng.  271 

Die  Safere  erhielten  jtd)  in  otbentli^em  3ufirtnbe ;  bod>  jeigte  fid>  einige  unbebeu.- 
tenbt  &6tyeTgftr>t$t6abnafyme  itnb  3»ar  innerhalb  eine«  falben  3a$r$  7  $fb.  3  St^. 
ba3U  bic  unter  bem  &6tyergetbt$t  begriffene  nacf>geti>a$fene  SBolfe  mit  9  ffib.  27  ftft. 

16  $fb.  30  Stl). 
ober  auf  1  ®tätf  4  $fb.  7 

Uebrigen«  fanb  biefe  Äbnafyme  foglei<$  im  erffcn  Wlonatt  ber  »erdnberten 
Fütterung  ftatt,  n>ä>renb  ft$  bie  3$iere  in  ben  übrigen  5  SWonaten  burc$f$nittlic& 
in  tyrem  förderlichen  3«ftanbe  erretten.  $it  ©olle  n>ar  in  ganj  normalem  3uftanbe. 

$ie  3te  «bt$eilung  a  80  $fb.  lebenb  per  6türf  erhielt  ba«  bobpeUe  <5r* 
$aliung*futter,  alfo  T^  be*  lebmbeu  @ewid>t6  be*  StyiereO,  etroa  2J  $fb.  per  ©tötf 
tdglid?  Neuwert!;. 

0)ie  Spiere  beerten  in  185  Sagen   2044  $fb.  #eu. 

3$r  Itbenbe*  ©ewitfrt  »ar  «nfang«    .  317  fßfb. 

am  e$luf  35?  $fb.  24  gt». 

669  $fb.  24  SM). 

bur^ninli^   335  $fb. 

&  <5rl)ataing0fuiter  5^  $fb. 

bief  berragt  in  185  Sagen   1033  ?fb. 

alfo  $robuftion«futter   1011  $fb. 

bie  ÄdrpergewW&Wauna^me  betrug  25  ?ßfb.  ofcne  SBoUe. 

alfo  auf  10  9fb>  ^robuftion«futter  .......  7T%  Sty. 

5>ie  4te  »bt^eiiung  a  80  <Pfb.  lebenb  per  6njtf  erhielt  ba«  3fa^  (Sr- 
tyiltungafuiter,  bemna$  &  be*  lebenten  ©etbie^t«;  berje&rte  aber  al«  Maximum 
burc&fc&nitU<$  nur  *t  be«  lebenben  ©cunty«  ober  3J  $fb.  tagltc*. 

©erje^rt  2515  $fb. 

(ebenbfö  ®en>i$t:  am  «nfang    .   .  316  $fb. 

„   6cf>Iuf     .   .  384  füfb,  28  ftfr. 

700  HJfb.  28  *n). 
^fanitt:  350  $fb. 

^  <&$afomg6futter  5J  $fb. 

in  185  Jagen   1080  $fb. 

alfo  $robuftion*futter   1435  $fb. 

Äörbergen>ity*awuu)me  .60  $fb.  14  8t&.  o&ne  SBoUe. 

alfo  auf  10  $fb.  »Probuftionefurter  13j  Su). 

Ob  grof  e  unb  fleine  er»a$fene  Spiere  mit  bem  §u  f&rem  ftc 
perli^en  ©ewiefrt  gleich  im  SBer^altnif  fte^enben  gutter  au$  im 
gleiten  »er^dltnif  im  JtJrpcrjujsanb  erhalten  »erben,  ja*  ober 
abnehmen? 

3  «btyeilungen. 


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272  $frf?a*b(nttge8  brr  QJif^udiuSfftto«. 

1)  Heine  fferlno*,  a  70  $fb.  (eben*  per  6nW  j  2)  g.rofe  Merino«,  a  83  $fb. 
Irbcnb  per  ®tiuf }  3)  SRerino«  englifc&e  $ammel,  a  90  9fb.  lebenb  per  6tüd\ 
Die  S&iere  er&ieüm  bow>eUee  <&$ataing«futttr ,  alfo      ü)re*  forderlichen 

©ewttye«. 

A.  Die  großen  2»erinoe  »erjebrftn  na<$  ber  Xabelle  in  185  Sofien 
2134  «fb.  «<u. 

3$r  lebcnbe«  ©ewicfrt  war:  am  Slnfang   345  9fb.  20  8$. 

6$luf    392  $fb.  20  gty. 
738  $fb.  8  gU). 
Dur$f$nitt:  369  ^fb. 

,<b  dr^alnui0«ftttter  6,15  $fb. 

in  185  Jagen  1113  $fb. 

alfo  $robuftiondfutter  1021  «ßfb- 

3  gefunbe  Spiere  $aben  jugenommen  um  55  $fb.  28  gty.  &örpergewi$t; 
alfo  1  (Stücf  um  18J  $fb.,  ober  4  Srurf  um  74  $fb. 

bie  SBolIe  *on  4  Stud  betrug  12  j|?fb.  28  gg). 

Sfcfl  in  $leifd>  61  $fb.  4  ftf). 

3e  10  *Pfb.  ^robuftionSfutter  gaben  alfo  19  gty.  flörpergewity  ofcne  23oUe. 

B.  Die  f  leinen  2Rerino  6  »erjetyrten  in  185  Sagen  .   1748J  Sßfb. 
3$t  Irbcnb  ©ewicfct  war  »nfang«  .  .  278  $fb.  8  gty. 

e$iuf  .  .  311  yfb.  12  gtb. 

589  yjfe.  20  tn). 
Durcfcfanitt:    .  295  $fb. 
«V  (Srfaltungefutter  ......  4{$  $Pfb. 

in  185  Sagen  910  $fb. 

alfo  $robufrtonefutter   838  $fb. 

biep  rtaeugte  Äörpergewity  33  $fb.  4  «n>. 
bat>on:  ®otte    ....    9_^fb!_12  «tt). 
Heft  in  fcleifö  ....  23~$fb724 
3e  10  $fb.  $robufrton*funer  gaben  alfo  9  Sott)  Äörpergewity  o$ne  SBolle. 

C.  Die  3Rerino0*<Snglifd)en  *erje$rten  in  185  Sagen    .  2316  $fb. 
3&r  lebenbed  ©ewic^t  war  «nfangd    .  364  $fb. 

6$luf  .  .  450  W-  14  gib» 
814  fßfb.  14  gtt). 
Dur$fd&nitt    .  407  $fb. 

&  <gr$altung«futter   6  $fb.  25  gty. 

ober  in  185  Sagen  1254  $fb. 

alfo  $robuftion6futter  1062  $fb. 

bief  eraeugte  Jrpergewity  86  $fb.  14  gty. 
baton:  äöolle    ....   13  jßfb.  28  gu). 

Heft:  72  $fb.  18  gtt). 

3e  10  ?fb.  ^rtufflontfuttet  erzeugten  bemnacij  21f  gtt).  ffepclJQc  3un<u)me. 


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Ittx 


lab.  I.  3u  Stile  270. 


änberung  in 
ben  6  SWenateii 
be«  SJerfa<$« 


St*. 


c  n. 


1 

1  Ubna^me 

l 

20 

• 

> 

9 

28  | 

t 

7 

> 

7 

28  f 

r 

45 

 Ij 

jfammen  5  $fb.  4  gty. 

948  $ft>. 
10  $fb. 


•  •  • 

•  •  • 


?Pfb.  ganj  aufgort. 


) 


2(tmaf)me 
2  I  — 
9  6 

3unai)me 


U   -  I..! 


ifammcn  8  $fl>.  8  SU).  #ro 
tte,  im  ®anjm  .   1460  SW.  6eu. 
  5  $fü.  »eu. 


I 

Ifi  I  H  I  ujtonrejng 


I 


3u  ®<tle  272. 

:  nehmen  fle  $u  ober  ab  ? 


L 

guttcr. 

$iet>on  timr* 
be  nid>t  ver* 

Setraa  be* 
»erjeprten 
Butter*. 

Salj» 

344  .  . 

[  W- 
;  370 

Sott). 

20 

10 

349 

Sotfr. 
22 

rt     *  * 

384 

10 

24 

373 

8 

[  372 

13 

2 

358 

30 

16 

rt       •  • 

396 

1  6 

390 

20 

336 

16 

335 

16 

16 

348 

21 

10 

326 

22 

16 

! 

2206  | 

-  1 

71  |  3t)  | 

2134  | 

2  1 

- 

r  betrdgt  alfo  flatt  ber  vorgelegten  12  $fb.  nur  11,5  $fb. 

i 

i 
i 

» 

t  i 

i 

l 


i 
i 

i 

 n^TWtQ.  ~^ 

3e  10  $fb,  ^obuftümefuttec  «cjeugtm  bamtac}  21|  Su).  ffcpcrttyt  3unal>me. 


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Zcb.  Ii.  3»  &*<  2W- 


ZabeUe  A. 

actometer  bei « 

! 


ii  Aufwerten  be 
m* 

;tnem 
Jutter 
rlt$  | 

100 

tiefer  9fy 
geben  Sur 

»Ud>| 

i 

1,5 

2,3 

3,2 

• 

4  : 

4|Ö 

5,5 

i 

6,3 

* 

7,1 

8 

8,7 

9,6 

10,3 

11,2 

12 

12,8 

13,7 

UA 

15,1 

16,1 

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3u  ©fite  282. 

nbeter  ©rünfflttemng. 


Bei  24ftönfciaem  Slufroer*  Sei  36flünbigein  Slufroer 


fen  t>e6  9iabm$ 


Inb  ju  einem 


erforberlicfc 


100  9J?afe 


HI. 


geben  öutter 


fen  be$  9laf)mfl 


jint>  ju  einem 


J3ft>.  ©uiter  Hefer  3»ild>  »JJfb.  Söuttcr  tiefet  mit) 


erfordert  icfy 


100  9Ra$ 


i^eben  Sutter 


$funt>    ||Wa§  3Ritd) 

53,6 

1/8 

48,4 

2 

35,7 

2,8 

32,2 

3,1 

26,8 

3,7  \ 

24,2 

4,1 

21,4 

4,6 

19,3 

5,1 

17,8 

5,6 

16,1 

6,1 

15,3 

6,5 

13,8 

7,2 

13,4 

7,5  ! 

12,1 

8,2 

11,9 

8,4  | 

/  ! 

10,7 

9,3 

10,7 

9,3 

!  9,6 

10,4 

g\  mm 

9,7 

10,3 

8,8 

11,3 

8,8 

11,3 

6 

12,5 

8,2 

12,1 

7,4 

13,5 

*Ä 

13,1 

6,9 

14,4 

74 

14 

6,4 

15,6 

6,7 

14,9 

6 

16,6 

6,3 

15,8 

5,6 

17,8 

5,9 

16,9 

5,3 

18,8 

5,6 

17,8 

* 

5 

20 

5,3 

18,8 

4,8 

20,8 

Uebrr  ben  dtfola  ber  guttetwg. 


273 


8erfit<»  III. 

Ob  fich  (in  Ähnliche»  95erh<Utni$  auch  (ei  jungen  Spieren  Die 
noch  jtarf  im  ffiachfen  begriffen,  ^erau«|tel(e? 

2  Abteilungen. 

1)  gewöhnliche  halbjährige  »rerfno«lammer, 

2)  SÄerinod  englifche  ^albjd^rige  Sommer. 

Die  $h»«e  erhielten  boj>*elte»  <5rbaltung«futter. 
Werinoö  Sommer: 

Begehrte«  gutter  in  185  Sagen    ........   1478  $fb.  £eu. 

burchfehnittlich  lebenbe*  ©ewity  .  .  .  248  9fr.  12  Stt). 

Ä  Erhaltungsfutter  4T»,  $fr 

in  185  klagen   765  $fb. 

alfo  $robuftion«futter   713  $fb. 

tief  erjeugte  Äörpergewicht  obne  SBoOe   54  $fb.  6  Stt). 

je  10  $fb.  $robuftion«futter  gaben  alfo  24f  Sott)  flörfergewicht. 
SWerino«  englifche  Sommer: 

Serjehrte«  gutter  in  185  Sagen   1556  $fb.  £eu. 

burchfehnittlich  lebenbe«  ©ewicht  ...  258  $fb. 

<h  Grhdtungdfutter   .  4|  $fb. 

in  185  Sagen   .   802  *Pfb. 

alfo  «ßrobufttonafutter   .  .   .   754  $fb. 

btef  erjeugte  .Körpergewicht  ohne  SBoUe  .  60  «jjfb.  22  Stt). 

3e  10  $fb.  $robuftionefutter  gaben  alfo  26  Sott)  Äörpergewicht. 

3$  eile,  auf  We  3ufammenfieUung  ber  Äefultate  oon  ben  93erfu<J;en  ju  fonu 
raen,  bie/.wiektty  gerne  gefiele,  mich  jum  $heU  fefyc  überragten: 

1)  W  (Srhaltung«futter,  wobei  bie  Safere  notdürftig  unb  ganj  abgemagert  mit 
beut  Seben  burehgebracht  werben  fönnen,  aber  in  ber  ©efunbheit  fehr  fchwäcb< 
lieh  werben,  auch  ber  SBollwuch*  fchwach  unb  fraftlo*,  babuwh  ber  ©efammt' 
Ertrag  be*  3$iere*  =  0  ift,  Dürfen  7Ä0  »om  förderlichen  ©ewicht  brt  $hie* 
re*  a(*  tägliche«  Butter  in  Neuwerth  angenommen  werben,  bei  mittleren  3Re* 
rinoS  etwa  l»/4  $fb. 

2)  Sei  1  VJachem  Erhaltungsfutter  etwa2*Pfb.  $euwerthitaglich,  erhalten  jUh  bie 
Spiere  im  orbentlicheu  3uftanbe  neben  gewöhnlichem  SBoHwuch*. 

3)  Huf  eine  ÄörpergewichtSjunahme  neben  SBoUwuch*  farni  nur  gerechnet  werben, 
wenn  über  bat  17»  fache  be*  <5rbaltong6futter»,  alfo  über  etnia  2  $fb. 
Neuwerth  täglich  an  mittlere  Staden  gefüttert  wirb. 

4)  $a*  »erhÄltnif  ber  förderlichen  ©ewichWaunahme  fteOt  fich  immer  günfliger, 
b.  h.  ba«  gutter  t>erwertt)et  fich  in  gleifch  unb  gett  immer  bejfer:  i)|e  meh* 

18 


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274 


über  ba«  (Srtyaliungäfutter  'gegeben  wirb,  2)  je  fernerer  ber  (Schlag  an 
Sdjafen  iflj  3)  je  jünger,  alfo  no$  im  2Bad)ötyum,  bie  $t>iere  fmb.  9larali(l>: 
911$  Littel  barf  angenommen  »erben,  baß  10  $funb  ?J)robuftion0futter 
neben  SBollc  V»  $f.  förderliche  ©ewiä)t$utna1)me  bei  Schafen  erzeugen  j  e$ 
jeigt  ftä)  aber  ein  Unterfd)ieb  von  74  Sßfb.  btd  ju      $fb.  unb  noä)  etwa« 
barüber,  unb  jwar :  (S*  nahmen  je  auf  10  $fb.  ^Probuftionflfutter  ju: 
2* /8  j^rige  mittlere  SRerino«  *  £ämmel, 
bei  boooeltem  (Erhaltungsfutter  */4  $fb., 

bei  mel>r  al«  Doppeltem  (Srljaltungefutter  bie  au  ber  £lu<mtitÄt ,  bie  jie  ju 

»ersten  im  6tanbe  finb   »/»       (13  V2  8tt).), 
feinere  SWerino«,  bei  boppeltem  (Sr^altungefutter  V4  -flPfb.  (9  Sty.) 
grofe  SWerinod  19  &>ü}. 
9)?erinee  englifdje  21 V« 
7»  jährige  SÄmmer  »on  9Rerino*  24  8tf>. 
„        „     oon  SWerino*  englifa)e  26 

5)  ©in  mittlerer  9Rerino6*#ammel  »erjetyrt  burä)fd)nittliä)  niä)t  metyr  ald  3*/» 
$fb.  £eu  täglia). 

6)  2)er  2Boflertrag  ftety  burä}au6  in  feinem  bireften  SBerfyälmtffe  jur  Quantität 
be*  $probuftion*futfera,  unb  wirb  von  ba  an,  wo  ba6  33n'er  nur  orbentlicfc 
erhalten  wirb,  alfo  vom  1  73faä)en  (frfyaltungdfutter  an,  burä)  vermehrte 
Fütterung  niä)t  namhaft  gefteigertj  flnft  eö  aber  bi$  utm  einfachen  (Erhaltung*; 
futter  fyerab,  fo  wa"d)6t  $wae  noa)  2Botte,  aber  fo  wenig  unb  fo  fä)waä),  baß 
tyr  Sern)  faum  angefä)lagen,  unb  ftd)  wenigjfcnS  burä)  €in!en  De*  förperli* 
ä)cn  3ufianbe6  fo  aufgebt,  baß  ber  Ertrag  als  9?uU  angefetyen  werben  fann. 

(SRetyr  mag  Dualität  ber  Butterung  (Sinfluß,  wie  auf  ben  ©efunbljeiteju* 
ßanb,  fo  auf  ben  SBoUertrag  fytben,  wie  ber  3)urcr>f(^nitt  ganger  Safyrgange  niä)t 
feiten  jeigt.) 

7)  SUö  mittlerer  Ertrag  an  SBoQe  von  ben  oben  gef$i(berten  mittleren  SÄerino« 
barf  oie(Jeia)t  4  Sott)  ungewafä)en,  je  auf  10  $fb.  $robuftion0futter ,  ange* 
nommen  werben. 

8)  (£$  entfprid)t  bei  jungen  noä)  im  2Bad}fen  begriffenen  gieren  baö  äßoller* 
jeugniß  bem  $Öa)f*en  (Ergeoniß  im  Skrijältniß  jura  Butter,  fo  baß  wie  in  ber 
förperliä)en  3unatymf ,  fo  aua)  im  2ßoUwuä)e  bie  jungen  Spiere  ba«  Butter 
am  S3eften  $u  tterwertfyen  [feinen. 

9)  Slud)  auf  bie  Dualität  ber  2BoUe  geigt/  »on  i72f*ä>m  ©c&aJtung«futter 
an,  bie  {Quantität  ber  B^tterung  (einen  (Einfluß. 

3ä)  fann  nur  wünfä)en,  baß  praftifd)e  tabwirtye  biefe  ©ä&e  mit  bem  ©rgeb* 
niffe  au«  ber  Sßirflidtfeit  näljer  prüfen,  unb  fo  biefer  wiä)tige  (Slegenfianb  ber  SBaljr* 
tyeit  immer  näljer  geführt  werben  möge. 

(2luf  ben  «ntrag  bed  #errn  ©aron  0.  Selben  Wirb  befa)loffen,  baß  biefe 
äußerft  intereffanten  2Rittt)eilungeir  nebjt  ben  SabeUen  fog(ei$  gebrudt  unb  an  bie 
SWitgUeber  »erteilt  werbe,) 


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Hebet  bea  ttrfolg  Ux  ftittitiMg.  27b 

Der  I.  $r.  «orfianb.  3$  erlaube  mir  m<|>  auf  me$rf«d>e  UebereinfHm* 
mung  ber  eben  vernommenen  Stefiiltate  ber  SJerfu<$e  be«  £errn  wn  Secf^ erlitt 
mit  meinen  »or&in  mitgetl^eiiten ,  im  orderen  $ur$f$nitte  gewonnenen  3ab,lem>er* 
b,altniffen,  bejüglty  ber  $robuftion  aue  bem  auf  6*afe  «ermenbeten  gutter  |>irt* 
juweifen: 

1)  ©eftöhgt  ber  $err  ftebner,  baf  7,0  al*  (lr^aItuno«futter  (1»/.  $fb.  •&«»' 
weru)  per  100  $ft>.  Körper)  bei  ben  6$afen  wegen  be*  niefct  fUUfte^enben 
2BoUwu$fe*  für  bie  ^rari*  unjureidjenb  ffab; 

2)  b,at  er  gefunben,  ba$  bae  l*/2fa(^e  an  (Irb^ltung^utter  n$tb,ig  mar,  um 
au6getoacifene  Rommel  in  gutem  3uf*anbe  unb  ber  angemeffenem  2Öoüwud)fe 
|ü  ehalten.  5)ief  beträgt  per  100  $fb.  JMrper  2'/2  W>-  *euwertt),  wa« 
nahebei  mit  meiner  Angabe  fHmmt; 

6)  bann  l)at  $err  *.  »ed^erlin  erhalten  40  Sotfy  ober  1V4  $fb.  feine 
©ottc  per  100  $fb.  $robuWon*futter.  3$  b,ab«  aber  Spiere  mil  gröberer 
2BoUe  gemalt,  welche  beren  aud)  raer)r  abwerfen.  SWein  Äefuttat  if*  nam* 
,lid>  1,4  «Pfb.  SRirtelwotte  per  100  $fb.  $euwertt)  ^obufflonefutter;  alfo 
au$  iier  eine  Uebereinftimmung.  2>af  aber,  wenn  man  nur  f/6o  ®rl>al* 
tungflfutter  gibt,  bie  Spiere  fo  fetyr  gurinfgetycn,  erftöre  i$  mh*  barauj,  »eil 
jur  $robuftion  ber  SBolle  t>iet  Stidftojf  nofljwenbig  ift,  inbem  fie  ba»on  *lel 
enthält.  wirb  alfo,  wenn  bae  gutter  un3urel$enb  ift,  ber  ©ticffloff  au« 
bem  Körper  genommen,  «u«  bem  ftorfen  ©titfftoffgeb^lt  ber  SBolle  erflart 
fid>  au$,  baf  jur  gleiten  Grofc&ttyrobufflon  an  »otte  oiel  mer)r  gurter 
ald  juc  ^leifdjprobuftion  eTforbcrlidj  ift. 

Bemalter  teilte  mit,  baf  er  na$  bem  Ser)rbu($e  »on  »urger  gütte* 
rung«»erfud>e  gemalt  r)abe.  <Sr  Dat  im  3ab,re  1842  der  Stürbet  tn  SWafhtng  ge< 
fleUt.  3n>ei,  bie  maftungdfdtfg  föienen,  unb  wei,  bie  baju  weniger  geeignet  ju 
feyn  Lienen.  5>a*  gutter  beftanb  ju  narje  »/•  *»  gebampfim  Kartoffeln  unb  ^u  »/♦ 
in  $eu.  Sie  Kartoffel  waren  gerieben  unb  mit  1  $fb.  3Reb,l  unb  »armem  SBaffer 
gemaifdjt.  Unb  fo  würben  fie  fe$e  2Bo$en  gefuttert  mit  biefem  eingemaif#ten 
gutter,  bann  aber  würben  t>ort)er  gerrotfnere  Kartoffeln  im  eingemaifdwen  3«?«^ 
Qccjcbcn. 

5)a«  «rgebmf  war  in  15—16  2Bo$en,  ba0  bie  fd>l«$tern  6tücfe  ni$t  me*r 
ai*  4  $fb.,  Mt  Äur  »tafhing  geeignetem  aber  5«/ao        f&       3*e-  «»f 
rebudrted  gutter  gegeben  ^aben. 

«u$  ba«  9RU*ergebni§  war  bei  jener  gntterung«weife  mit  eingemaif^ten  Äar* 
toffeln  fe^r  grop,  nÄmlid^  46l/a  ****  P<*  3*1-  ^otalfutter  an  ^euwert^. 

*a ertrag.  3n  ber  6i^ung  am  4ten  Oftober  braute  ber  I.  Geftlon*»** 
flanb  no*  «a^enbe  «?aftung«^efultate  jur  Äennrnif  ber  ffierfammlung, 
»el^e  ib^m  »orb^r  t>on  bem  $errn  ©rafen  ».  ©utler  |U  ^aim^aufen 
waren  nbgeu)eiU  warben,  unb  bie  al*  weru)boUer  «eirrag  ben  »orfUl)enben  SBer^anb^ 
Jungen  b,ier  unmittelbar  angereiht  werben.   16  ©rüd  3»aflod>fm  würben  in 

18* 


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276 


£aimr;aufen  ben  14.  ©ttober  1843  aufgehellt,  tarnten  aber  ben  16.  3äötj  iai4 
erfl  t*rfauft  werben. 

5Die  £>$fttt  wogen  beim  aufteilen  burdtf$ntttli<l>  1162  $fD.  per  ©tue!. 

£>ie  SWafl  rtftte  foUen  am  15.  ffebruar  beenbigt 

fe^n;  ba«  Glewidjt  war  an  biefan  Sage  .  1417 


255 


3unaljme  in  124  Sagen  per  6fücf 
ftefultate. 

«)  3n  ber  erfiett  $er4obe  =  43  Sage  ehielt  ba«  6mrf  täglidj  48  $fb.  $eu« 
wertb,  batwn  ab  per  100  $fb.  l*/s  $fb.  a(*  <Ir$altung*futter  =  20  $fb. 
£euwertlj,  bleiben  28  ^|3fo.  ^buftfonefiüter ;  100  $fb.  ^robuftionefutter 
lieferten  =  6,64  $fb.  3unal)me ; 

b)  in  ber  jweiten  $enobe  —  36  Sage  erhielt  ba$  Shirf  tfglicfy  53  $fb.  $eu* 
toertfy ,  buuon  (Srl>altung«futrer  =  21,3  $fb.  9tefi  Sßrobufttonafutier  31,7 
$fb.,  100  $fb.  $robuftion«futter  lieferten  =  6,65  $fb-  3unar/mej 

c)  in  ber  brüten  Sßeriobe  =  45  Sage  erhielt  ba*  6tü<f  täglich  59  $fb.  Jpeu- 
wertlj,  ba»on  gefyt  auf  ba*  <§rtyaitung«futtcr  22,8  *)3fb.,  9left  ^robufn'on«* 
futter  36,2  $fb.  —  100  $fb.  $robuftion«futter  lieferten  =  6,11  $fb.  3«* 
nafyme ; 

d)  in  biefen  brei  Venoben  würbe  an  Sotalfutter  gegeben  per  3te.  Äörperge* 
wiebt  4,16  *ßfb.  an  4$robufuon«futter  per  3tr.  Äörpergewity  aber  2,5  ijJfb, 
5)a*  Sotalfutter  aber  betrug  ba&  2V2fad)e  be«  (grtyaltungdfutteri.  2)er 
3tr.  Sotalfutter  ^robujirte  3,76  $[b.  3unal)me,  ber  Gentner  Sßrobuftion** 
futter  aber  lieferte  6,25  $fb.  gleifö  unb  gett; 

e)  in  ben  legten  30  Sagen  ober  ber  4ten  ^eriobe  nahmen  bie  Spiere  nur  noefy 
21  *ßfb.  per  6hut  im  £ur$f$nitt  ju,  alfo  täglidj  nur  noefe  0,7  $ft>.,  ob* 
gleid)  ba$  Butter  badfelbe  war,  wie  in  ber  britten  $eriobe.  £ie  £>$fen 
waren  aber  augenfcfyeinlid)  fetter  geworben ; 

0  folgenbe  Heine  SabeUe  ergibt  bie  ÜRaftungttefultate  nod;  ttdr)ec 

,  4.  aVr^t>^^  |i<SJanjrr£tud)f<$n. 
30  S^e.     \>cn  154  Tuflcn. 


1.  geriete 
43  :Ta 


!|    2.  Erriete        3.  geriete 
3(!  Xa^r.  45  iiigf, 


<1«>to. 
124  Ta»jr. 


  —  y  -  •         |  ™  -      -  -  -  -  j  .  .  v  _  '  j  •  ■ 

^  |i     ^   i'  _ '.        _  _ 


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per  ©türf. 

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32,5 

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1,86|  28 


76  2,1i 


31,7 


99 


2,2  36,2 

I 


,255! 

I  I 


32 


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Ue*tv  ben  (frtiag  ber  8ürtcrn«g. 


277 


g)  ba«  ©tütf  gewahrte  im  $urc$f($mtt  einen  TOe^rerlö«  t>on  90  fl.  füt  bie 
$auer  fcon  154  Sagen,  olfo  per  $ag  35  fr.,  per  *Pfb.  3unafjme  ber  brei 
erflen  $ertoben  17' /a  fr.  per  3cntner  $euWertr>  brutto  =  i  ff.  5  fr., 

b)  ba*  Butter  beftanb  in  ber  erjien  Sßeriobe  per  €>tüd  in 

8  $fb.  #eu    ...    8  $fb.  $euwert$ 


8 

// 

<Srror)  .  .  . 

4 

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6 

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9tap«me$l  . 

12 

ii 

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6 

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ÜRaljfeime 

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Slbfdjöpfgerfie 

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ii 

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19 

n 

33iertrö&er 

19 

n 

ii 

48  $fb.  $euwertt). 

£eu  unb  ©trob  blieben  in  aßen  Venoben  gleich,  bie  @rb  jungen  in  ben  bäbeit 
folgenben  Venoben  beftonben  l>aubtfä<bli(&  in  Srenntranf  unb  etwa*  fc&letyem  ®e* 
treibe  (99rud>.) 

2>er  I.  ^r.  SBorflanb  ging  nun  jur  37  Bragr  über,  ob  grof e«  ober 
f  leine«  2SieI>  ba«  Butter  beffer  bejable?  Serfelbe  bemerft,  baf  i&m  au« 
eigenen  Beobachtungen  unb  ber  äenntnif  m'eler  »on  «nbern  erhaltenen  SRefultaten 
rjeroorjuge^en  föiene,  baf,  fobalb  bie  Safere  tr>re  natürlic&e  ®eöfe  erreicht  tjätten, 
unb  im  regten  Serljdlrnifie  jum  Äörpergewicfct  genarrt  würben,  au$  bie  9tace  an 
fi$  gut  fei?,  wor;l  bie  (Srtrdgnijfe  mit  bem  Äör»ergewic$t  in  jiemlidjem  33err;ältnif[e 
ftänben.  dagegen  feij  e«  feljr  natürlich,  baf,  wenn  man  nuty  gehörig  ba«  Butter 
beregne,  unb  wie  fo  $aufig  gefc$e$e,  ben  größeren  Spieren  nadj  98err)Ältnif  t^red 
©ewufy«  nic^t  fo  biel  al«  ben  fleinern  gebe,  baf  jene  alebann  weniger  eintraglid) 
|ta)  ertr»te|cn. 

2Birtf)töaft«ratb  $ofaann.  SRan  ijx  and)  in  JDejierrei$  f$on  öfter«  jubem 
ftefultate  gefommen,  baf  Heinere*  SBiety  metyr  3uwad)6  an  5(eif$  gewonnen  tyafte 
al«  größere«  Siety.  Äber  man  ifr  bort  aßerbing*  gewohnt,  wenn  man  im  (Stade 
f leine«  Siel)  fear  unb  bann  größere«  tyinßettt,  biefen  ni$t  metyr  Butter  ju  geben 
al«  jenem. 

Üßrofcffor  $lubcrf  machte  eine  $emertung  vom  p^ftologifc^en  ©tanbpunfte, 
baf  ein  £$fe  von  12  3fr.  ni$t  fo  »iel  %lctfty  anfefeen  fönne  in  gleicher  3*i* ,  al« 
2  Cd)fen,  beren  jeber  6  3fr»  wiegt,  berat  jwei  Seben  müßten  me$r  au«rid>ten  al« 
eine«. 

5>ireftor  t>.  9Be dt; er Un  glaubt,  baf  btef  nur  auf  bie  ©tfcafjucfrt  anwenbbar 
fey,  inbem  ba  gwet  Heine  ©$afe  me^t  SBoOe  geben,  al«  ein  grofe«  bon  bemfelben 
®twi$t,  wa«  aber  feinen  ©runb  in  ber  gröferen  gliche  be«  SBoOboben«  rjabe, 
We($e  awei  fleine  6<jafe  im  9Jerglei$e  au  Einern  großen  barböten. 

®ut*befw)er  £  ö  f  fjot  bie  «rfa^rung  gemalt ,  baf  ber  mittlere  ©$lag  jur 
3Ääftung  ber  geeignetfte  ifi. 


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278 


fflfr^anMungfn  ber  S3iefijnc$f>®ffticn. 


^rofeffor  ©cd er  fragt,  ob  man  SBcobacfyrunaen  (ernte,  baß  bie  €terblid)feü 
bei  ben  großen  gieren  größer  fev,  al«  bei  ((einen? 

20 irtf? f a ftdeatt)  $ofmann  meint:  größere«  SBidj  wäre  vorft)ci(r)after ,  weil 
man  weniger  Seute  jur  Sarhing  nnb  weniger  6taü*raum  brause,  unb  bei  geringerer 
3a$l  wäre  au$  bie  6terbli<$(eit  verfyältnißmäßig  geringer. 

Dliitergutöbefifcer  $ei$mann.  3n©ejiel>ung  auf  ba«£önigrei<$  @a$fen  er« 
laube  iä)  mit  im  Allgemeinen  ju  bemerren,  baß  vor  30,  40  3at)ren  viele  Rittergüter 
große  @$wei)erracm  Ratten.  SRan  ijl  aber  fpätcrfyin  immer  mer/r  bavon  abgegan* 
gen,  fyat  fiety  entweber  auf  SBerebelung  be«  ?anb&ict)«  befd>rän(t,  ober  gibt  ber  (let* 
neren  SCUgäuer«  ober  ber  Reinen  (Sgerlanber'&a^c  ben  Soruig- 

Sanbwictt)f{^aftdUi)rer  3**900*  l$«  wirb  bei (Irwägung  biefee Srage  auety  bar* 
auf  anfommen,  ob  ba«  93ie$  jur  33lU(^*.ober  glci|'dmu&ung  gehalten  wirb.  3m 
erfien  %alU  fönnen  bie  ^robufte  von  großem  wie  fleincm  SBiefc  in  ber  gangen  SBelt 
gleid)  gut  »erwertt)et  werben,  im  ^weiten  Salle  wirb  e«  aber  bavon  abhängen,  in 
welcher  ©eßenb  matt  fld>  befmbet,  unb  ob  r)ier  ber  &bfa|  vom  ((einem  ober  großem 
25iet>  leichter  ift.  3n  einigen  gebirgigen  ©egenben  ift  e«  du^erft  ferner,  arofk« 
Sßiety  ju  Ratten  wegen  Langel  an  (Sonfurrenj  größerer  ©täbte,  woI)in  fdnvered 
SBie^  leicty  abgebt,  benn  in  dement  6läbten  unb  auf  bem  Sanbe  (ann  ber  SRc&ger 
(ein  f$were«  unb  große«  SJiet)  brausen. 

(Sin  anberer  Umftanb  iß  jebodb,  Welver  meiner  Anficht  na$  erörtert  ju 
werben  verbient,  nämlid)  ba«  93er$ältmß  be«  $lcifc$e«  ju  ben  Anoden.  —  $er 
frühere  verehrte  SRebner  $r.  $rof.  ^lubed  fqgte,  baß  in  jwei  (ebenben  gieren 
bie  $robu(tivit&t  an  ffteifd^  unb  $ett,  vom  »r;r/jtologifd)en  6tanbpun(te  au«  betraf* 
tet,  wobt  großer  fevn  muffe;  —  feine  Hnftcrjt  ift  but$  bie  $i«cuffion  befeitiget, 
unb  id?  befd>rdnfc  mic§  bafyer  t)ier  blo«  nur  no$  barauf,  meine  SJnftdjt  über  ba« 
SBerr)ältniß  t>e«  Steifere«  jur -Jmodjmmaffe  auÄjufvrecben;  ®ewiß  tyaben  jwei  Xtyerc, 
von  benen  ein  Jebe«  nur  6  3-*«  wiegt,  jufammen  met)r  Jtnodjen,  a!d  ein  $bier, 
welche«  allein  12  3fr-  im  ®ewi$te  t)at.  —  5)a  nun,  wie  Siebermann  wobt 
befannt,  leere  Änodjen  weniger  werft)  ftnb,  al«  fette«  ftleifty,  fo  möchte  wobl  einem 
größern  3$iere  bei  ber  Haftung  au«  biefem  ©runbe  no$  ein  SJorjug  ju  geben 
ferm,  wo  nitfct  £rtlidr)e  $err)ärtniffe  notbwenbig  bem  ((einem  ben  Sorjug  einräumen. 

6«  werben  über  ba«  *8erf)älmiß  ber  Anocfycnmaffe  jum  gleifdjc  nod)  mehrere 
$3emerfungen  gemacht,  aud)  wirb  in  ßiocifel  gesogen,  baß  bie  tiemeren  3$iere  ver* 
bältnißmäßig  met)c  J?nod)enmafie  lieferten,  al«  bie  größeren. 

2>er  I.  ^err  93 orß an b  erinnert  an  bie  gefc^>icbtlid)e  Xr)atfad)e,  bap,  je  mebt 
in  einem  Sanbe  bie  Äulrur  fteige,  um  fo  mefcr  vergrößere  fic^  aut^  ba«  ©ewid)t 
be«  6d^(ac^roie^c«,  namentlicb  fev  bief  in  (Snglanb  ber  gaß  gewefen. 

JDerfelbe  rcafumirt  fobann,  wie  bie  $i«cufTwn  beftätige,  baß  fyier  vor  Huem  bie 
3B irt^f c^aftöt) er r) äl rniffc  entföeibenb  fevm  unb  na$  feiner  Slnftc^t  au«  ber  Di«cuffion 
wenigftm«  nic^t  befUmmt  tyervorgetye,  baß  große«  ober  Heinere«  Sßiet)  unbebingt  ben 
UJorjug  »erbiene. 


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Utber  .Kennten  ber  SRU&jergiebtAfeft  ber  Äi^e  unb  übet  2flU<$meffer.  279 

Der  II.  $err  öorjlanb  übernimmt  ba«  ^tfftbium  unb  geht  a«*  38.  frage 
über,  bie  bott  Gue'oon  aufgehellten  Äennjci^en  ber,  SRilchergiebigf  ctt 
bei  ben  Äühcn  betreffend  3>a«  Softem  be«  $m.  Gudnon,  bemerfte  bet  II. 
£err  Sorftonb,  ijt  nach  unb  nach  entjlanben.  @r  hat  bie  Äühe  oon  feinet  Äinbheit 
an  betrachtet  unb  ^at  fefyr  Diele  (Stfahrungen  gemalt,  welche  fein  Sofam  betätigen. 
(Sr  fanb,  baf  ber  $aarjirich  oon  ben  Hinterteilen  be«  Chtter«  aufwact«,  wä^renb 
er  an  ben  Sdjenfeln  abwärt«  geht.  2Benn  nun  ber  £aarftrich  be«  @uter«  aufwärt« 
ffch  fortfefct  bi«  ju  ben  ©efchlechtÄtheilen ,  fo  bilben  bie  aufwärt«  getjenben  £aate 
mit  ben  abwärt«  getjenben  ber  Scfrenfei  einen  ffiitbrf,  woburch  fleh  eine  3eichnung 
gehaltet,  $r.  Gueoon  ifl  fo  weit  gegangen,  baf  er  ©attungen,  ©efchlechter  unb 
Unterabteilungen  bilbet,  je  nach  ber  3eichnung.  So  hat  er  acht  begebene  §aupt* 
aeichnungen  unb  grünbet  auf  Beobachtungen  feine  nähten  Angaben,  wie  weit  biefe 
3ef<$mmgen  eine  größere  ober  geringere  SRilchergiebigfeit  anaeigen.  3e  großer  fleh 
aber  biefer  (Spiegel  ober  bec  aufwärt«  loufenbe  ©trich  jeigt,  beflo  grofer  ift  bie 
3Äild)eTgiebigfeiti  je  fleiner,  bejlo  geringer.  <£«  ijt  ober  »on  ben  3«kh«n  nicht  nur 
auf  bie  2Äildf)ergiebigfeü  nach  bem  Äatben  au  fchliefenj  fonbern  auch  auf  bie  Sauer, 
wie  lange  bie  Äuh  9M<h  gibt,  nachbem  flc  wieber  trächtig  Ift.  Die  ftichtigfeit  be« 
Gudnon'|ehen  3ei<hen  t^at  jtch  in  ber  $hat  bielfach  betätiget. 

JDireftor  b.  2B  e  et  t)  e  r  l i  n.  6«  war  auch  mir  intereffant,  ba«  2Berf  bon  Gueoon 
au  prüfen.  3<h  fanb  jwar,  baf  bie  Sache  au  fompliaitt  bargeftedt  ift.  (St  macht 
bei  feinen  acht  Älaffen  au«  jeber  wieber  acht  Slbiheiutngen,  unb  auferbem  noch  acht 
Untcrabtheilungen,  ba«  macht  jufammen  72.  —  (Sr  berechnet  bann,  wie  viel  3ftilch 
bie  Äuh  ieber  2lbtt)eilung  geben  fofl,  unb  felbjt  welcher  Dualität,  fura,  er  geht  in 
ein  wette«  Detail.  3$  ha&r  mtt?  inbeffen  3Rüt)c  gegeben,  bei  toerfdnebenen  $ta<;m 
Vergleiche  anjufMen,  unb  fanb  aßetbing«,  baß  bie  gropen  Spiegel  ein  einigermaßen 
juteeffenbe«  Seityn  finb. 

€ben  fo  fanb  ich,  wa«  geigen  mag,  baf  bie  Sache  nicht  au  berwerfen  ift,  baf 
bei  ber  £olfanber*9{ac;e  bie  Spiegel  jtch  beutlicher  a«gen,  al«  bei  anbern  9tacen; 
namentlich  hat  ^e  Schweiaer/9ia$e  biefe  3^i<hm  fü)on  weniger,  unb  bei  ber  JEoroler* 
Rae*  »erfchwinben  fte  noch  mehr.  @ewif  ift  aber  bie  erfigenannte  9tac;e  auch  biet 
milchreicher,  al«  bie  letztgenannte,  9lfo  hat  bie  Sache  etwa«  für  ftci>.  Allein  fo 
entfehieben  barauf  au  flehen,  wie  Gudnon  angibt,  bief  würbe  oft  auch  irre  führen. 

(Der  II.  $r.  Sorftanb.  3<h  hflbe  M*  Erfahrung  gemacht,  baf  bie  Äeitn* 
aeichen,  befonber«  bei  ben  gtöfern  Spiegeln,  eintrafen,  unb  ich  habe,  ba«  fann  ich 
berfichern,  wor)l  600— €00  Äüfye  auf  biefe  9Äerfmole  tmterfud)t.  3$  bin  bon  beten 
SRichtigfeit  bei  ber  SRehraahl  in  foweit  überaeugt,  baf  ich  bei  bem  Knfaufe  bon 
Äühen  auf  biefe  ßti^m  gehe.  @«  ijl  aber  nicht  möglich  unb  auch  nicht  n&thig, 
alle  bie  bielen  3*i$*n  Gudoon  au  behalten;  aber  man  befömmt  boch  balb  fo 
uiel  Uebung,  baf  ein  fchneUer  93ltcf  entfeheibet.  ©efonber«  ifl  e«  fchwer  bei  magerm 
Sieh,  «uch  in  9eaug  auf  bie  $a<haucht  ifl  bie  Beachtung  ber  Guenon'fchen  3Werf* 


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SBcrfjanbluitgen  tn  9?lff>$u<^:Seftfcn. 


male  von  SS&iihtigfeit ,  benn  ich  h<uV  biefelben  föoit  bei  jivölf  2Bo<h«n  alten  £äl« 
betn  angetroffen.  SRan  fann  alfo  ein  äalb  noch  jeltig  wegrtjun ,  wenn  flct)  feine 
3ei<|en  ber  fünftigen  SRilchergiebigfeit  bei  bemfelben  einleiten. 

$rof.  $offmann.  3n  Sachfen  I;at  man  auch  bemerft,  ba(*  jcbe  Stvfy,  bie 
einen  größeren  Spiegel  tyat,  mehr  SWilch  gibt. 

2>er  I.  £err  18  orftaub  bittet  hierauf  ben  onbern  £errn  SsBorftyenben  um  na* 
here  Erläuterung  übet  ben  von  Ü)m  vorgelegten  SKilcr) Keffer. 

3>er  II.  #err  SBorftanb.  Steine  $crrn!  e*  banbelt  ftch  fyiet  um  einen 
SWilchmeffer,  bec  auf  bie  fchnelljie  unb  möglichf*  voflfommenjte  SBeife  ben  SRabm* 
unb  Stottergehatt  ber  2Rtlch  anaeigen  foH.  E«  futb  fcr)on  mehrere  ÜRilchmeffer  von 
verf Rieben«  Äonjhuftion  empfohlen  worben,  bie  tfyeü«  eine  Einrichtung  jur  «Wef- 
fung  brt  fpejifif^en  ©ctüidjte«  ^aben,  tyeilft  au$  grabuirtett  ©laörityren  befielen, 
0>  93.  ber  SWilchmeffer  von  9tcanber  unb  S3anf«),  an  benen  ber  9tabmabfa$ 
nach  ^rojenten  au  etfeben  ift.  Allein  verriebene  SRongel  abgeregnet,  geben  bo$ 
biefe  SNilchmeffet  fein  anbete«  Hefultat,  al«  baf  bie  «Rtlch  einer  J&ü)  gehaltreicher 
fev,  al«  bie  einer  anbern,  wa«  nicht  genügt,  unb  weswegen  bie  ©alactometer  einet 
gröfern  Slnwenbung  ftd^  nicht  ju  erfreuen  fyatttn.  93on  ben  gasreichen  Wüty 
Srrthfchaften  geniefen  nur  wenige  bed  ©ortheile«,  burch  bie  SRAt)e  größerer  ©Äbte 
begünfrigt,  ihre  üJHlch  bireft  verlaufen  ju  fönnen.  Solche  SBirtyfchaften  bebürfen 
feine«  SWilchmefferö.  3h*  Streben  geht  mehr  auf  Duantitdt  al«  Dualität,  wenn 
fchon  auch  für  fie  ber  ©ehalt  ber  $u  ÜÄarft  au  bringenben  M<h  nicht  gleichgültig 
ift.  Slnbcr«  verhalt  t«  f«h  mit  ben  SBirtbfchaften,  bie  SRilch  in  Butter  unb  tfäfe 
vetwanbeln.  2)iefe  müffen  öebacht  nehmen,  folche  3tyere  ju  halten,  beten  9ttilch 
butter*  unb  fAfereich  ift. 

i 

3ch  hatte  Scfteer  einer  gröfern  Schweiaereiwirthfchaft  nur  au  oft  ©elegeiu 
heit  mich  au  überaeugen,  ba&  nach  SRenge  unb  ©üte  be«  verabreichten  gutter«  ber 
Suttergewinn  in  feinem  günfrigen  Sßerhalmiffe  aur  SRilchergiebigfeit  ftanb,  unb  ba, 
mit  ich  Diejenigen  Stücfe  au*  meinem  Statte  entfernen  fonnte,  welche  bie  Eigen* 
fchaft  nicht  beft&en,  eine  buüerreiche  SRilch  au  geben,  war  e«  mir  wichtig,  ein  SRit* 
tel  aufauftnben,  um  ben  Suttergehait  einet  ieben  eingehen  J?uh  vtüfen  au  fönnen. 

916er  nicht  allein  au«  biefem  ©runbe,  fonbern  auch  au  einer  rationell  geleiteten 
Stochaucht  glaubte  ich  *uu*  folchen  $ülf«mittel«  au  bebürfen,  benn  ich  fcft'  mmu«, 
*a%  nicht  blo«  bie  SRilchergiebigfeit,  fonbern  auch  bie  gehaltreichere  SRilch  von  ber 
3Ru(ter  auf«  Äalb  vererbt.  3<h  ha^e  e«  mir  barum  aut  Stufgabe  gebellt,  einen 
mit  genügenben  2Rilchmeffer  au  fonßtutten.  IDiefe  Sache  h«t  abet  gtofje  Schwierig* 
feiten.  3$  hob*  We  (S$xt,  gtöptentheil«  au  btaftifchen  £anbwitu)en  au  fptechen; 
ich  Stauche  baher  nicht  au  fagen,  welchen  Einfuip  bad  Älter  ber  Äühe,  bie  mefyr 
ober  minber  vorgenufte  Sragaeit,  Jtlima,  Butter  u.  f.  w.  auf  bie  Dualität  ber 
SRilch  ausüben,  unb  wie  namentlich  auch  uoch  anbere  Slebenumftdnbe ,  wie  bie 
Sefchaffen^eit  bet  2Xilchfammet  auf  bie  SRahmabfcheibung  cinwitfen.  6*  müffen 


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Ueber  aRthfyneffet 


281 


ülfo  biefe  2Httfaftoi«n  bei  einem  ©alaetometer  berücf ftd>tttjt  werben.  60  weit  wie 
möglich,  iß  bieß  gefeiten;  t>te  Angaben  meinet  Tabelle  fönnen  ba^et  mir  avvro.- 
rimativ,  bie  Abweisungen  werben  jeboth  nur  fehr  gering  fevn.  8uch  tyit  bie 
Änwenbung  fdjon  bei  einigen  anbern  fcänbwirtljen  fich  bewahrt. 

2)er  ©alaetometer  beßefjt  au«  einem  (Svlfnber*  ©lafe,  wie  bie  3ci$nung  nad^ 
weifet,  von  circa  4  3^  3  Linien  $öhe  unb  1  3°H  4  Linien  innerem  $ur$meffer. 
(Sine  große  ©chwierigfeit  bot  bie  ju  wählenbe  ©röße  biefe«  <Svlinber*®lafe«,  ba 
namentlich  bie  ©eftalt  bc«  ©efäffe«,  in  welkem  bie  3Ril<h  9tat)m  abfonbern  foll, 
fo  wie  auc^  bie  ©röße  ber  ßberfl&he,  welche  bie  SWilch  bem  (finbrucfe  ber  ?uft 
barbietet,  von  wefentlicr)em  (Sinfluß  auf  bie  SRafymbilbung  ifl  (§«  lag  mir  auch  f*fr 
t>ie(  baran,  biefen  ©er)altmeffer  fo  Hein  al«  möglich  ju  wählen,  ohne  baß  eine  ju 
enge  ©rabuirung  Unbeutlichfeit  nach  i^c- 

Stach  vielfachen  Serfuchen  bewahrte  e«  (ich ,  baß  3  franjöfcfcJ)e  $uobejima(? 
äubifjoll  SRilct),  wovon  ber  oberfte  ÄubifjoU  in  10  ©rabe  getheilt  ift,  nach  12 
6tunben  ruhigen  6tetjen«,  bei  einer  Temperatur  von  11  —  13°  Steaumur  eine  fo 
rein  begraste.  SRahmabfcheibung  aeigen,  baß  fleh  auch  ber  halbe  ©rab  beutlich  ju 
erfemten  gibt,  unb  biefer  beßbalb  —  wenn  auch  nicht  auf  "bem  ©lafe  angezeigt  — 
boch  in  ber  Tabelle  aufgenommen  worben  ift.  53ei  einer  3)iferenj  von  x/t  ©rab  be« 
©alaetometer«  geben  100  baver.  2Raß  ber  uttferfuchtm  SWUch  fc^on  um  circa 
1  ^funb  Butter  mehr  ober  weniger. 

Die  gewägte  ©röße  be«  <Svtinber<@lafe«  ifl  auch  beßhalb  bequem,  weil  aller 
ftatjtn  ber  barin  aufgefaßten  SKilch  bereit«  fchon  nach  12  ©tunben  au«gefchtcben 
wirb,  unb  man  ni$t  24  —  36  (crunben  ju  warten  braucht,  um  ihren  ©ehalt  ermef* 
fen  ju  fönnen.  ©aramtliche  Serfuctje  würben  burch  alle  ©tabien  ber  SrAchtigfeit 
ber  #ür)c  wieberholt  unb  verglichen;  bei  gleichem  ©ehalt  ber  2Rilch  von  mehreren 
äfihen  würbe  bie  barau«  gewonnene  53utter  burchfehnittlich*  berechnet,  ba  gleiche 
Theile  &al)m  nicht  immer  gleiche  Steile  ©utter  enthalten. 

kleine,  eigen«  h^J«  conftruirte  öuttergefäffe  gaben  mir  bie  «Köglichfeit  ti« 
jur  geringen  ÜRenge  von  0,3  $fb.  ©utter  au«juruhren;  bie  babei  gewonnenen  9ce* 
fultate  würben  jeboch  nur  al«  verlafft$  angenommen,  wenn  bie  Sieberholung  im 
©roßen  gleichen  Erfolg  gab. 

60U  nun  mittelft  be«  ©nlactometer«  bie  SRilch  einer  Jtub  bejüglich  ihre«  ©ut* 
tergehalte«  unterfud)t  werben,  fo  muß  fte  vorerfl  ganj  au«gemolfen  werben,  ba,  wie 
belannt,  bie  erfte  au«  bem  Guter  gezogene  SRilch  wäfferiger  al«  bie  lefcte  ift.  *) 

6obann  wirb  ber  ©alactometer  genau  bi«  0°  mit  ber  noch  warmen  SRilch  ge* 
füllt  unb  auf  eine  ganj  ebene  (Stelle  an  einen  Ort  geftellt,  welker  nach  bemTfyer* 


*)  Watt)  tat  ©frfudjen  ©d)übWr#,  toeltt>er  bie  SRUtt)  einet  Jtn$  in  5  $erioben  be«  9Wel; 
fen«  in  «ejug  auf  fpejtjlftt)e»  ®ewltt)t  unb  9ta^mge^alt  nntetfn^t  6>t,  ergeben  jt<$  folgenbe 
SCefaltatc : 


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SfriaiiMumiM  bfr  SBithia&U&titictt 


von  finb  niety  »on  ©«lang. 

3)ie  CberfW^e  ber  2Ril$  muf  beföatb  genau  bem  obern  ®rri($  ber@alac* 
tometer*Sfda  glei*  femi,  »eil  auf  «bem  ber  na$  12  ©tunben  a&gefonberte  9fcu)m 
an  ber  6fala  m$t  me$r  mit  ber  nottpwenbigen  Schärfe  beobachtet  werben  fönnte. 

3eigt  na$  12  Stunben  tic  6fala  be*  ©alaetometer«  j.  9.  3°  Sa^m  an,  unb 
man  will  wiffen,  wie  viel  9Ra£  von  biefer  9RUc&  erfbrberHcfc  feoen,  um  na$  12fhin* 
bigem  SIuftMen  1  $funb  8utter  barau«  ju  bereiten,  fo  (u^e  man  in  ber  Tabelle 
A  ober  B,  je  natybem  ffiinler*  ober  ©runfutter  verabreicht  wirb,  vorerfi  bei  ber 
©fala  bie  3  ©rabe  auf,  bann  wirb  btc  correftwnbirenbe  3air)l  in  ber  2.  Äubrif  ber 
(Kolumne  I  bie  frage  Wfen;  e«  finb  namlie$  20,8  9Ka$  biefer  2RU<$  ju  1  $fimb 
Butler  erforberlick 

(Sbenfo  finbet  man  bie  frage  getöjx,  wenn  von  einer  24*  ober  36fhwtbigen  Stuf, 
fledung  ber  2Ril$  bie  Sfebe  iftj  hier  geben  bie  II.  unb  III.  (Solumne  ber  SabeOen 
A  unb  B  gufföluf. 

(Sine  Jhu),  bereu  3RU$  brei  Monate  nadj  bem  äolbern  etwa  nur  2,5°  9fou)m 
im  ©alactometer  aufwerfen  fodte,  fann  woty(,  wenn  jie  vielSKilct)  gibt,  wa«  gewöhn« 
lief>  bei  wäfferiget  2Wilc$  ber  frifl  iß,  in  reinen  9)}ild)Wirt^f(^aften  fortbefyalien  wer- 
ben, aber  nict>t  fo  in  einer  Scfywrijerei;  4* — 4,5°  be«  ©alactometcr«  ift  ber  buref)* 
fdjnittliefce  JRa^mge^alt  ber9Äilc$  guter  JHuje;  i$  beftye  übrigen«  viele,  bereu  9JWe$ 
6,5°  abfd&eibet. 

Die  falben  ©rabe  finb,  wie  f$on  oben  bemerft,  auf  bem  (Datactometer  ni$t 
angezeigt,  ba  bief  ber  CDcutltd^fett  ber  ©rabuirung  gefcfyabet  fyaben  würbe,  unb  ein 
falber  ©rab  bei  ber  fc^arfen  Segränjung  be«  SRatym«  otynebie#  beutli$  wafyrgenom* 
mm  werben  fann. 

2ßenn  jur  Öeurt^eitung  bc«  ©ehalte*  ber  SWiUty  einzelner  Äülje  ber  vorliegenbe 
©alaetometer  ben  richtigen  SKaf  ftab  gibt,  fo  bietet  er  jur  Qontrole  bei  ber  Sutter* 
bereitung  im  ©anjen  eben  fo  jic^ere  Hiu)alt«vunfte.  #at  manbenfeloen  mit  fbKf^er 
9Ri($  gefüllt,  bie  von  fämmüicfcen  Stufen  eine«  Stade«  gewonnen  würbe,  unb  jwar 
fogleid)  na$  bem  helfen  unb  e$e  fte  no$  au«  bem  Stade  gebracht  wirb,  unb 
jeigt  biefe  ©efammtmilcfc  a»  3,5*  an,  fo  weil*  ber  ©cfcweijereuöeftyee  fefcon  na$ 
12  etunben,  bap,  wenn  bei  9fou)m  biefer  5Äilc$  (fte  fod  3  55.  200  9»af  betragen) 


(Brfte  SÄil^  1,0340  5  $rc)ent. 

3*eite  mid)  1,0334  8 

JDtttte  «U*  1,0327  11,5  „ 

ffllcrte  »II*  1,0315  13^  „ 

fünfte  SRU4  1,0290  17,5  „ 

JJtt^iitt  1,0321  11,05  ^Jtccent. 


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ttttet  UNIAmeffer. 


283 


na$  etwa  36ftunbigem  6te$en  a«  Butter  gerührt  kvirb,  bei  bet  äßintetfütterung  14,4 
*pfb.  Butter  gewonnen  wetten  müffen,  ba  na$  Tabelle  A,  Solumne  III,  100 
SRap  biefer  9Äil#  7,2  $fb.  Butter  geben.  $a  iebo<&,  wie  f$on  oben  erwähnt,  fo 
viele  $aftoten  auf  ben  ©etyalt  bei  3Rild>  einwlrfen,  fo  fonnen  bie  Angaben  bet  $a* 
betten  ßet*  nur  avbrorimativ  fevn,  um  fo  metyr,  wo  bie  SRefultate  bet  angebellten 
fBetfu$e  einer  $ur$fd>uittev$9etecr)nung  unterworfen  werben  rauften  j  jebo$  fann 
i$  gewiffentyaft  vettern,  baß  bie  Abweisungen  unbebeutenb  fevn  werben. 

3eigt  bei  fonfligen  erptobten  fluten  ©taaifcHten  ber  Stützt  eine«  Stalle«  bie 
@efammt*9Rilcr>  einen  geringen  SRar;mge1>alt  im  ©alactometet  an,  fo  liefert  bief  ben 
23ewei«,  ba(j  ba«  gutter  verbeffett  unb  eine  beffete  2Ba#  bet  <§eufurrogate  getroffen 
werben  muffe.  SSeniget  al«  4°  9tar>rager;alt  feilte  bie  ®eTammt*2Rü$  im  ©alacto* 
mefet  ni$t  anaeigen.  2>emnac$  bient  leitetet  glci($fau*a  baju,  ben  äRoment  anju* 
geben,  wo  eine  »etbefferung  bet  gutterqualitdt  rfnjutreten  $at,  ba  bieder  irrfyumlidj 
in  fo  vielen  ©c^weijeteien  bie  Duantiiät  ber  erzeugten  3Wil$  al«  Gtiterium  fut  bie 
©üte  be«  gutter«  gebient  fjat. 

3$  tyabe  in  ben  beiben  SabeHen  blo«  bei  bem  12fhmbigen  Slufftetten  berSRitctj 
eine  Äubdf  füt  ben  ©eljaU  an  $Uf)m  angebracht,  weil  jtd>  in  ben  erfren  12  6tun* 
ben  bie  größte  Duantitdt  beffelben  abreibet,  unb  bei  längerem  (Stetyen  bet  üRarjm 
raer)t  an  3Mcf)tr)eit,  al«  an  Volumen  annimmt  j  ouety  wttb  in  reinen  SDiiIcf>n)irtl)fct?aften 
gewor/nlicr;  ber  in  12  ©tunben  gebilbete  SRafym  ju  SRatfte  gebracht,  bamit  bie  abge* 
rarjmte,  gleic^faöd  verfaufliefce  9J?Ü<^  nic^t  ganj  gefyilHo«  fev. 

2i*er  baljin  trachtet,  bie  mögliche  Spenge  von  füfiet,  tyaltbatet  Stattet  ju  ge- 
winnen, ber  fielle  bie  36  6ntnben  auf;  wem  bagegen-  baran  liegt,  magere  .frife 
mflglichft .  ferner  unb  fdjmactyafi  ju  erjeugen,  ber  begnüge  (ich  mit  12  ober  24fiüu- 
bigem  Satyrn  aur Sutterbereitung,  ba  Riebet  nodj  ftetlljette  in  bet  abgeformten  SWUcty 
jutücf bleiben,  $ier  entfctyeiben  bie  9Birtfyf$aft6»ettyältniffe,  Starftvreife  u.  f.  w. 
$fe  Tabellen  geben  jebenfaü«  an ,  um  wieviel  weniger  Butter  bei  fürjerer  Slufftel* 
lung  unb  bei  gleid^alriger  3J?tlc&  etjeugt  wirb. 

3d)  bemerfe  f$(üf(i$  noefc  baf  bie  SabeUen  nac$  batoer.  2Raaf  unb  ©ewity 
entworfen  fmb.  *)  .  t 

Direftor  von  SB ed Berlin  bemerfte,  er  habe  ähnliche  SWU^mejfer,  j.  B.  ben 
von  <S<hübler,  f$on  feit  15  3atytert  angewenbet.  3n  Snglanb  t^abe  et  ityn  au$ 
gefunben.  (S«  waten  tyiet  fünf  SRötyten  nebeneinanbet ,  um  bie  SNilcfc  verf^iebener 
Sttyt  au  gleicher  3eit  vergleichen  au  Wimen.  ($r  ^dtte  aber  gefunben,  baf  man 
wotyl  ben  9taljmge$alt  ermittelt,  abet  nie^t  ftc^et  ben  «uttetgetyalt,  ba  bet  Surtetge* 
r)alt  beö  9?at)m6  fetyr  verfc^ieben  feoj  überbief  mt  biefet  ©alactometet  bie  ÄÄfe* 


*)  JDer  ©alactcmder  (fJW^mrffet  o^er  >t«ftffd)e  «nUitung  jnr  Unterfv^ang  bet  je  ic 
9Rnne^n  1844  Verlag  von  «.  «.  glti^mamu 


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2ktl)anblungtn  bft  S8fef|jU$t'£fftion. 


treffe  gar  ni$t  an.  Darum  fe»  er  »on  bem  Gebrauche  be6  ©alactometer«  ttieber 
abgenommen, 

Bufferbem  gebe  tt  noch  einen  anbcrn  ©alactometer.  <Sr  befiele  au«  jtoei  ©la«* 
fcldttchen,  bic  man  einanber  ndhern  unb  entfernen  fann,  fo  baf  ein  3ttnfchenraum 
bleibt,  wo  man  ettoa*  SRilch  einlafien  fann.  6«  ift  eine  Sfala  baran.  Diefe 
jmei  ©Idfer  »erben,  nachbem  9»Ud>  bajtot'föen  gethan,  gegen  ba*  Sicht  glatten  unb 
burch  eine  Betäubt  fo  lange  gerüeft,  bi*  man  nicht  mehr  burchfehen  lann.  3e  nach* 
bem  nun  bie  «Milch  mehr  ober  wniger  Ädfeujeile  hat,  ift  fte  unbwdjftd&tiger  ober 
burchftcfKiger,  tt>a«  bie  ©fala  nd^er  anaeigen  fofl.  (5t  ^alle  aber  au$  biefen 
©alactometer  nicht  für  »raftifety. 

.  Der  I.  §r.  SBorftanb  glaubt,  bafc  bem  üKilchmeffer  be«  £errn  ©aron  »on 
®um»»enberg  boeb  n>efentlid>e  ajorjüge  gegen  ben  befannten  6$  üb  lernen 
mit  ber  in  ^rojente  abgeheilten  ©ladröhre  beijumeffen  feoen,  obgleich  er  jugeben 
muffe,  bap  ber  öuttergehalt  be*  «Ra^m«  ftyr  .toerfdn'eben  fe»,  alfo  aud)  biefer  neue 
SWil^meffer  nicht  überaß  gleich  brauchbar  fe»n  werbe.  98a«  aber  ben  ädfegeljalt 
ber  3Nil<$  betreffe,  fo  fe»  er  au«  Erfahrung  ber  anficht,  bap  bie  9Rilch,  t»eld)f 
»iel  Stüter  gebe,  auch  »iel  £dfett>ile  enthalte  unb  fo  uragefebrt. 

Einige  SRitglieber  treten  biefer  Unftty  bei,  (Einige  jfe&en  fte  in  3«>eifcl. 
hierauf  würbe  bie  Sifcung  gefchloffen. 


dritte  (Sifcung. 

*  *  *        .  *  . 

greitag  ben  4.  ßftober  1844  »on  7  —  11  Uhr. 

+  * 

Der  I.  £>err  SJorftanb  eröffnet  bie  ©ifcung  unb  beginnt  mit  Sorjeigung  einer 
»on  bem  gabeifanten  «Spiegel  aud  9Jti$elftabt  in  Reffen  eingefenbeten  foge* 
nannten  ©chlunbröbrej  er  fteßt  fobarai  an  $tn.  ^rofeffor  93 au me i jt e r  ba«  Er* 
fudjen,  ftch  naher  über  biefc*  Snftrument  dujjern  $u  tooßen. 

#err  ^rofeffoe  93aumeifter  führte  an:  er  tyabc  ba«  ©chlunbrotyr  bei  feinem 
Aufenthalte  in  Hohenheim  mehrmal«  in  »ergebenen  formen  ber  9(dl}fu$t  ange* 
toenbet,  unb  fett  »on  beffen  SBirffamfeit  überzeugt.  Daefelbc  erfefce  jeboch  nicht 
in  aßen  gdßen  ben  Sroifar.  Um  »orliegenben  fonfl  fchon  lange  befannten  3nflnu 
mente  fe«  aber  eine  fetyr  jtoerfmdfftge  Vorrichtung,  burch  welche  bie  bi%rige 
©chwierigfeft  ber  Einbringung  unb  gefthaltung  btffelbcn  befeitigt  fc&eine.  (Sin 
Duerbolj  Ijalte  mit  baran  angebrachten  ©triefen  bie  9W1h*  »oflfommen  feft  unb  in 
ber  gennutfehten  Sage,  inbem  burch  bie  SRaulfoerre,  tbel^e  ba*  Ctuerholj  bilbe,  bad 
^ier  »erbinbert  fe»,  ben  3»«*  9W^ce  gu  bereitdn.  Diefe  3utbat  f^eine  ü)m 
fel)c  jwerfmdfftg  unb  in  jeber  9lütffid)t  empfe^endmertb. 

grl^r.  t>.  61  ofen  duflerte  fld^  ebenfaße  günflig  über  ben  Bufcen  be«  3nfrru* 
mente«,  namentlich  auch  bann,  toenn  ba«  9Knboieb  grope  Kartoffeln  ober  Stuben 
gierig  »erklinge  unb  folc^e  im  ©c^tunbe  flecfen  blieben. 


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Urft«  ble  efcjhfcbe  ©d;lunbröb>.  285 

$tr  SBorfi$ent>e  bewerft  nod>,  baß  im  ©roflfrerjogtyume  Reffen  foldje 
€$lunbr6r/ren  Ijäitftg  »on  leiten  ber  ©emeinben  jum  ©ebrauc$e  ber  3nfaffen  ge* 
falten  »erben.  3>a«  ©türf  loflet  bei  Spiegel  4  fl. 

2)er  I.  $ert  SSorftanb  ernannte  bie  (Sommifjlon  juc  Unterfuänmg  ber  %BoU 
lenoliefe,  befret)enb  au6  ben  $eron:  SBanief,  Seppe  unb  Dr.  SRaoet. 

®obann  erttJrmte  berfelbe ,  bafi  §r$r.  ».  Söffelfyolj  au«  Sreitborf  in 
9JKtteIfranfen  eine  dlngabe  eingefenbet  fabe  über  bie  Gonfrrufrion  einee  $acfyeö 
für  bebeefte  Seimen  ernten)  nebft  Srttynmft,  wlty  Eingabe  in  ben  $eri<$t  auf* 
genommen  $u  »erben  »erbiene. 

£er  Sorfifeenbe  tragt  »eiter  vor:  §err  von  ®reitenbau$  auft  8ub? 
roig^bof  bei  Stani*  bat  ber  SBerfammlung  Derf<f)iebene  9tefultate  von  unter? 
nommenen  5Berfjicf)en  mitgeteilt,  barunter  finb  biejenigen,  welche  bie  ?8ier)jucJr)t 
betreffen,  unferer  ©eftion  jugeroiefen*  Die  erfie  biefer  fyiertyer  gehörigen  3J?ittr)eilun* 
gen  lautet,  wie  folgt: 

1.  Sttnbvie^fittteriiiig,  falte,. mit  Eifern  ffiaffer  anfge  brühte  nnb  felbfl* 

(Siute itnng.  a.  IBrm  (Sintritf  ber  Dürrfütterung  an,  war  bie  jefct  in  gang  Thüringen 
■nb  einem  Steile  Saufen«  ic.  feljr  gewcbnlfdje  falte  Sütternng  angewenbet  werben,  b.  ff.  «Streb 
nnb  $eu  wirb  gefcfcnitten,  etwaige  SBurgelgewadpfe  ebenfaK«  gefd)nitten,  barnnter  gemengt  nnb 
tbeile  tro(ten,  tljeiU  mit  falten»  30affer  angefeuchtet  »orgefdjüttet.  Slm  3.  Degember  fing  id)  für 
ben  einen  €5tatl  mit  18  ©tiefen,  f>alb  Jtübe,  i)al&  3ungricb  an-,  Srübfntter  gu  füttern,  b.  i).  ge* 
nan  biefelbe  Ouantit&t.  Staub»  nnb  Üfiuqelfatter  würbe  in  Aufen  mit  fjeipem  ©affer  äberguften, 
gugebetft,  nnb  na*  6—8  Stunbeu  verfüttert,  fo  wie  e#  fjier  gu  Sanbe  im  ©ogtlanbe,  Orggebirge 
nnb  ben  melften  ©eblrg«*  nnb  anbern  Zaubern  (Sitte  iit.  Wndjbem  boe"  ©rüfyfutter  4  Jage  an* 
gemenbet  werben  war,  würbe  wieber  2  Jage  falte  Fütterung  gegeben  uub  bann  wieber  ©rubfutter, 
ftet«  mit  ffrenger  SBelbebaltnng  ber  nrfpringlidjen  Stationen. 

b.  JDie  <Selbf!erl)ffcun^mttf>ebe,  wetdje  je$t  fo  beliebt,  wenbete  idj  einen  gangen  SB  int  er  b'** 
burd)  »ermeintlidj  mit  gutem  (Brfolge  an ,  nnb  freute  tnldj  beffen.  Dai  ©ie$  fraf  baö  ßutter 
gerne  nnb  id)  Ifatte  fein  9bneb,men  an  Beleibtheit  nnb  SHild)  wahrgenommen.  (SnMidj  vergiß 
id)  ble  ©aebe  genau  gegen  ©rütjfutter.  3d)  wallte  gwri  Aütje  von  gang  gleicher  ©re&e,  Starte 
unb  Älter,  2flild?era,iebia,feit  nnb  jtalbegeit,  gab  beiben  gang  gleite,  in  treefenem  Swftanbe  gewo* 
gene  refo.  gemejfene  ftutterportien ,  ber  einen  mit  f>ei|jem  ©äffet  aufgebrüht,  ber  anbern  genau 
nad?  aTerfdjrift  felbjl  erbjfrt. 

Grgebnij*.  «da.  Sd)en  itadj  bem  etilen  Jage  ber  JBriifjfütternng  geigte  fid)  eine  3Jcildj* 
«ermet)rnng,  weld)e  am  gweiten  ?agc  ven  32  SRafi,  bem  9R{ld;tn:obnft  ber  legten  Tage  ber  Salt 
fnttrrung  (e*  waren  mehrere  Jtnfje  babei,  »eldje  trotfen  ftanben,  nnb  meifl  altmelfenbe)  anf  42 
SWaag  ftieg,  alfo  fafl  Ä/5  be*  bieberigen  ©etrag«.  93ei  Sßiebereintrltt  ber  falten  Fütterung  »er» 
fefjwanben  biefe  wieber  »nb  erfdjlenett  ^ünftlld)  wieber,  al«  gnm  gweiten  Slale  gnm  ©rnbfntter 
ibergegangen  würbe.  $er  JBrennmaterialanfwanb  würbe  ^genau  geprüft,  auf  3  fr.  täglidj  beredj* 
net,  woran  aber  nur  bie  Hälfte,  alfo  \x/2  fr.  bem  9Kild>oieb  gu  bcred)ncn  ift,  benn  man  fann 
Wold  annehmen,  bap,  wenn  ba«  Slufbrütjen  bie  JRild)  vermehrt,  e«  and)  »ortfjeilfjaft  auf  ©a<b> 
tffnm  nnb  Bleifdjerfa^  wir«.  Die  9taa§  ÜWild)  3n  8  bl.  angefangen ,  b,4tte  ble  ©rufjfüttcrung 
bei  biefen  wenigen  3?iild?füben  täglia)  7  ggr.  2  bl.  gegeben. 

ad  b.  3wei  Tage  blieben  beibe  Stüfft  in  ber  SWildj  gleid).  Den  britten  Tag  nabm  bie 
mit  felbfr  erlitten  ftntter  bebanbelte,  in  ber  SHild)  ab  unb  am  adjten  Tage  molf  fie  '/s  weniger 
al«  bie  anbere,  cbgleid)  fie  if)r  »utter  fo  gut  »erget)rtc  al«  jene. 

aBirtfjföafttratr;  ^ofmann  bemerft,  baf  erba«,  roa0$errö.S9reitenbauc^ 
über  bie  ungünftige  SQBirfung  beö  felbft  et^i^ten  Outterd  anführt,  im  gröpern  ffiap 


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9krfeanb(ungtn  fcer  83[ef)$nc$k®ettic!i. 


ftab  richtig  cjefiinbat  fyabt,  bajj  nämlich  bie  Küfye  burch  ba«  SelbfterhifcungGfutter 
nach  unb  nach  bi*  auf  ein  2)ritttl)cil  jiiriitfgiengen,  fo,  ba&  e$  burch  bad  ange-- 
brühte  Futter  nachher  lange  nid^t  möglich  war,  fie. riebet  auf  ben  alten  3ußanb 
jurüd  ju  bringen, 

2>et  I.  $t.  »orflanb.  (So  gana  ben  $tob  übet  ba«  6elbftac^i|ungefutter 
ju  beeren,  bütfte  nicht  aufl<fl<ben  fc»n,  inbem  in  frieren  äJerfaramlungen  barüber 
viele  günfHge  »efultale  mitgctbeilt  worben  finb,  auch  ftnb  mir  felbfl  nicht  wenig 
günfHge  (Erfahrungen  baruber  fUfcr  befannt.  «Hein  bie  Se^anbtung  muß  febr 
vorftchtig  fevn  unb  bei  SPNlchvieh  wirft  *>icfc*  guttcr  auch  am  Wenigften,  mehr 
beim  SRaftvich. 

®raf  v.  öurgbau*.  (56  fcheint  befonbcrS  ratsam,  biefc  $uttermet^obe  bei 
Futtermangel  anjuwenben,  ba  e«  in  Meinen  ®aben  notdürftig  nährt.  $>iefi  b^rn 
wir  in  6c£lcften  erfahren,  wo  im  3al)re  1834  unb  1842  bei  Buttermangel  vielfach 
jutn  Littel  beft  6clbfierhi&ung«futter*  gegriffen  worben  iff ,  unb  e«  würbe  babei 
möglich,  mit  geringen  Mitteln  nothbürftig  ju  nähren.  Äiemal«  ^aben  wir  aber 
ein  günjtigeS  SRefultat  bei  ftärferer  Fütterung  erhalten  unb  man  ifl  wieber  baoon 
abgegangen. 

9tegicrung«rath  v.  $olleuffer.  2>a*felbe  ftefultat  t)at  ft$  auch  in  ber 
$rovinj  Saufen  h««u«geftcllt. 

Saron  ».  61  Ofen.  3n  meiner  ©egenb,  8anbgerid?t0 (Sggenfelben,  wenbet  man 
ba«  angebrür)tc  Butter  an  unb  bejinbet  fleh  Wohl  babei  (Sin  £äudler,  ber  1—2 
Kiu)e  hat,  brüht  immer  fein  Futter  an  unb  &at  mehr  SWilch  ale  berjenige,  welker 
e«  falt  gibt. 

Verwalter  £ebjj  erörtert,  baf  man  bei  ber  warmen  33riü)fütteruug  viel  ©renn« 
ftof  braucht ,  waö  in  vielen  ©egenben  ^u  berücfftcbngen  fe».  (S4  feven  aber  bie 
Kartoffel  ein  fo  wichtiger  Futtcrffoff  unb  im  rohen  3«ftonbe  boef)  nicht  immer  gut 
anwenbbat,  auch  bem  Serberben  auftgefefei  (Sr  fev  ba^er  auf  ben  ©ebanfen  ge* 
foramen,  bie  Kartoffeln  3U  troetnen,  fo  bap  ffe  jeben  Hugenblitf  in  3)ier)f  germalmt 
werben  fönnen.  @r  tyabe  viele  SScrfuche  bamit  gemalt,  jwar  nur  im  Kleinen,  aber 
fein  UJerfa^ren  liefe  fid>  auch  im  Orofjen  anwenben.  2)ie  Kartoffeln  würben  gebämpft, 
gemahlen  unb  auf  einer  mit  Staren  erwärmten  SDarre  3  ßoli  hoch  aufgefd^ürtet, 
gettoefuet,  wa*  in  3*it  ^tei  6tunben  gefcheben  fe»  unb  wenig  foffe.  5>cr  SRebner 
iff  auch  nur  gemeint,  für  bie  3^1  3«  troefnen,  wo  ed  an  frifchen  Kartoffeln  fehle. 
Süperbem  empfiehlt  er  Suppe  von  gebämpften  Kartoffeln.  Ilm  bie  gebarrten  Kar« 
toffeln  ju  futtern,  werben  fte  jermalmt  unb  eingeweicht,  bann  mit  ^ddfcl  angemacht. 

2)er  I.  ^>r.  SSorfianb.  6<^on  fett  längerer  3?ii  *oirb  an  verriebenen  Or« 
ten  bie  Fütterung  ber  Kü^e  mit  Kartoffeln  betrieben,  welche  gebämpft  unb  bann 
in  f ünftlid?cr  ©djlämvc  ober  (Suppe  angemacht  finb.  SRandje  mifd^en  unter  bie  gc* 
uiafylenen ,  aber  noch  nicht  verbünnten  Kartoffeln  etwad  gefchrottete^  ©e treibe,  ober 
felbft9Kalj  unb  laffen  felbe  12^-24  6tunben  gähren,  «nbere  nehmen  blo«  Kartoffeln, 


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Ue&tr  folte  onb  aafgetiru^e  »(nb»i^fiitfening.  287 

frircft  Anrühren  mit  lauwarmen  SBaiTer  in  Subbe  »ernjanbclt  unb  mit  JSfidfel  an* 
gemacht,  unb  biefe  befinben  (ich  auch  gut  babci.  Sefamttlid?  aber  t>at  man  fchon 
oft  bie  (Srfahrung  gemalt,  baf,  wenn'  man  uwerbünnte  gebörrte  Kartoffeln  futtert, 
bief  auf  bie  3Rild)ergiebidfdt  weniger  wirft. 

SßirthfchaftSran)  $ofmann.  Buch  in  Saufen  macht  matt  häufig  eine  fol<r)e 
8u»»e,  Unb  ^at  viel  mehr  9cu&en  al«  mit  Kartoffeln,  welche  jwar.gebambft,  aber 
nid>t  in  Supbe  angemaßt  finb. 

ßtaateratf}  gif d) er.  3$  betätige  jene  Behauptung  au«  ber  9MjtinpfaIa, 
aber  bie  <Suppt  muß  »arm  gegeben  werben. 

grhr.  ».  (Slofen.  Stach  »w  (Erfahrungen  be«  £errn  2Xreftor  ©eit  iß  e« 
beffer,  wenn  man  bie  Schlampe  von  ÄartoffeU  Branntweinbrennereien  über  ^eu 
unb  £acffcl  gießt,  unb  jwcimal  24  Stunben  gähreu  läßt,  al«  wenn  man  ba« 
guttcr  ungegohren  gibt.  • 

Pfarrer  Stigelmabr.  3n  meinem  $farrborfe  werben  gewöhnlich  bie  Kar* 
toffeln  gefotten,  über  ben  $&<ffel  gegoffen  unb  nach  jwei  Stauben  ben  Kühen  gegeben. 

9tet)ifton«rath  Schumacher.  Slu«  SReflenburg  iß  mir  berannt,  baß  feit 
10  3a^ren  bie  URaßung  mit  gebämpften  Kartoffeln  unter  3ufaft  von  5Wa(3  betrieben 
worben  iß  unb  jmar  mit  fer)r  gutem  Erfolg. 

©ut«beftyer  3t  ob  er.  ®anj  biefen  Stefultaten  entfprechenb  hat  ber  $err 
flmWrau)  9toth  mehrere  (Erfahrungen  gemacht.  Gr  hat  auc^  W*  flcbampßen  Kar? 
toffeln  getroefnet  unb  al«  SWehl  in  Suppe  gegeben  unb  ein  $funb  Kartoffelmehl 
gleich  einem  ^funb  §aber  gefimben. 

2>er  I.  $r.  SJorßanb.  ö«  möchte  boch  nicht  rathfam  fepn,  baß  man  bie 
Kartoffeln,  nacr)bem  fte  gebampft  ftnb,  für  gewöhnlich  erß  noch  trodne,  wa«  mir  al« 
ein  unnöthlger  »ufwanb  erfcheint.  Uber  für  ben  Sommer,  für  bie  ßtit,  wo  bie 
Kartoffeln  wenig  gutterwerth  mehr  haka  ober  wrberben,  mag  e$  gut  fcrni,  über 
Söinter  etwa«  ju  troefnen.  3ebenfatt«  halte  ich  für  aufgemacht,  baß  für  ttüMeh, 
befonber«  Kühe,  ein  angemaßte*,  verbürtntet  gurter  ber  gebachten  $rr,  großen  Sorjug 
hat.  3m  nc\rblichen  $eutfchlanb,  wo  bie  trodene  güttcrung  fonß  fer>c  allgemein 
war,  ndmtich  mit  $eu  unb  Stroh,  f)(it  man  überall,  wo  man  angefangen  hat,  eine 
ber  bezeichneten  gütterung«arten  ju  wählen,  beffere  Stefultatc  erreicht,  tutb  felbft 
blo«  mit  Faltern  ©affer  angemachte«  $adfel  au«  $eu  unb  Stroh  iß  f<h<m  beffer, 
al«  gan|  troefen  gefüttert. 

»egierungerath  ^alleuffer.  5>ie  fdwttifche  $oo)lanb«  *  ©efcBfchaft  hat  ge/ 
naueSBerfuche  angefreOt,  unb  ba  hat  fty  h««w«geßellt,  baß  bei  ber  SKäßung  falte« 
gutter  beffer  fe».  — 

3>cr  I.  $r.  SBorftanb.  Qit&  iß  wohl  bemerfen«werth  aber  nicht  entfeheibenb, 
fobalb  wir  felbft  SBerfuche  h«t>en,  bie  ßch  anber«  au«ft>rechen.  Uebrigen«  iß  bon 
SBorjügen  ber  naffen  gütterung  t>auptfäd>lici>  bejüglich  be«  SWilchbiehe«  Me  »ebe 


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9äfi  1'CtfiaiiMunaen  i>tr  ^ifbja&hSffHon 

gewefen.  8ei  ffltafh>ic^  hat  man  aber  ba*  gegor)rne  ffutter  f<fron  oft  befonberd  bc* 
wäfjtt  aefunben. 

SBirthfdjafKrath  Dcfrfenbauer.  3$  möchte  hier  no$  einen  «erfuefc  anfüh' 
ren  über  bie  getrotfneten  Äartoffeln.  3$  lief*  eine  Duantität  Äartoffeto  rtotfnen, 
um  ratet)  ju  überjeugen,  wie  lange  «an  fle  aufbewahren  Wime.  ©ie  würben  ge* 
f^nitten,  an  ber  ©onne  getrodnet,  unb  naefcbem  fte  feljr  gut  au«getrotfnet  waren, 
auf  bem  ©peidjer  brei  3aljre  lang  aufbewahrt.  9Rad>  brei  Sauren  würbe  ein 
©$rott  barau«  gemalt  unb  al«  gutter  oerwenbet,  unb  e«  tyat  oortreffli<$  genarrt. 
2>amt  ging  id>  weiter  unb  nahm  bie  £älfte  £artoffelmef;t  unb  bie  $5ffte  Joggen* 
mehl  unb  lief»  barau«  93rob  baefen.  2>a«  SJrob  war  wohlfömetfenb  unb  gefunb. 

$er  I.  £r.  SBorflanb.  Stiir  fommen  nun  jur  frage  39.  2Bel$en  6in< 
fluf  h«i  Hnfpannen  ber  Äür)e  auf  beren  2Ril$ertrag  unb 
ftleifc^anfae?  SBoju  i$  bemerfe,  bap  für  bie  «erhÄltniffe,  wo  man  bie  Äür/f 
ni$t  anfoannl,  mit  ju  erörtern  bleiben  büefte,  ob  e«  nicht  ratsam  feo,  ihnen  wenig* 
flen*  Bewegung  ju  geben?  *ud>  über  ba*  Stnfpatmen  ber  Äütye  ifl  ehte  <Roti$ 
von  $errn  v.  $  r  e  i  t  e  n  b  a  u  $  eingelaufen.  ©f  c  lautet : 

2.  Änf Mannen  berÄüljf. 

<Sd)ulje  Stnbig  in  äBernbnrg  Rannte  feine  Reiben  St&ht  täglich  an,  fanb  aber  eine«  inrrfli 
djen  ttbfaU  In  ber  SHildj.   herauf  gab  er  einer  jeben  aber  ba«  bi«ber(ge  ftnttev  taglia): 

1  berliner  Weben  $aber,  hierauf  ftettte  fidj  ber  frühere  SBfldjertrag  fogletrf*  wieber  ein  nnb 
erhielt  fi*)  auet).  JDa«  (Berliner  Staffel  «Oaber  ja  lE/2  3Tt)lr.  *)  geregnet,  betrag  btt  Zulage  auf 
2  JCübe  4  gr.  6  bl.  unb  ba  3  paar  Jtübe  ein  paar  D^fen  erfefcen,  fo  würbe  ®effl)lrrtag  für  ein 
paar  £$fen  mit  13  gr.  6  bl.  erfefct  fettn. 

Sa  ber  9rbe(t«tag  fnr  ein  paar  C(t)fen  feiten  unter  18  gr.  ja  begaffen,  fo  würbe  bie 
Strbeit  bn«r)  Äüb,e  nm  fo  woblfeiler  feton,  al«  bie  ©d)fen  viele  Tage  ernährt  Werben  müffeu,  o^ne 
ju  arbeiten,  für  rottete  ba«  fcntter  bei  JugfSljen  ganjllg  erfbart  wirb. 

©raf  Zxap  ju  9Wetf<f).  3n  biefer  5Bejier)ung  erlaube  i<^  mir  ju  bemerfen, 
ba^  in  $orol  burdyau«  ber  ©ebraud^  ift,  bie  &üt)e  anjufVannen,  ot)ne  ba^  man 
eine  0ri($abnal)me  wahrnimmt,  wenn  man  fte  gerabe  nicr)t  überm&fig  anfhengt. 

SanbwirtcXd&affolel>reT  3erjog.  2)er  J^err  Ärci^bireftor  von  SBaoreut^  S3e? 
ft^er  be«  ©ute  ©rünau  r)dlt  hier  39&ühe  unb  einen  3u^tfHer.  (Sr  läßt  feine  Stüfo 
fammt  unb  fonber*  einfoännen  in  ber  31rt,  bajj  alle  2—3  ©runben  bamit  gewedelt 
wirb.  Sr  ftellte  ©erfuc^e  im  ©rofien  an,  ob  bie  ävtye,  wenn  fte  beftÄnbig  im 
©talle  ftnb,  bei  einer  unb  berfelben  gutterquantitAt,  an  9Ri(cf)  unb  gleff<t)  abnehmen 
qegen  bie  Äü^e,  welche  abwe«r)felnb  in  beftimmten  ©mnben  arbeiten.  6eine  Ser* 
jud)e  gingen  barauf  i)inau6,  ba^  bei  folgen  fleinen  £ienft(etfhmgen,  wo  fte  tÄglit^ 
nur  einige  Stunben  arbeiten,  feine  Abnahme  ber  3Ril$  hervorginge,  fo  baf  bie 
«Rühe,  we($e  täglid^  21/,  ©tunben  jur  Arbeit  gebraust  würben,  ebenfo  viel  ertru* 
gen,  al«  wie  bie  Äühe,  wel^e  im  ©tafle  waren. 


•)  3>a  ba«  berliner  ©Raffel  «aber  geWcbnlig  nar  etwa  }«lb  fo  fytt«  Ifl,  fo  fäOi  ba« 
»efultat  noä)  gänfiiger  an«.  «,  b.  ». 


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Mtx  hat  «nfyasaen  Ut  289 

©taatdraih  $if$**-  Weine  £erren!  ich  erlaube'mir  «ufmerffam  ju  machen, 
baß  fein  ©egenfianb  wichtiger  feijn  fann  für  ben  Hellten  Sanbwirth,  ald  bie  S(n* 
fpannung  mit  Äühen.  3n  meiner  ©egenb  n)eilt  man  bie  Sauern  in  lieberliche 
Sauern,  bie  ^ferbe  galten  unb  mehr  auf  ber  Sanbfrraffeunb  in  ben  2Birthöf)äufern, 
al6  auf  bem  $Wer  ftnb;  in  fjoctymütfyfge  Sauern,  bie  0<f)ftn  galten,  unb  in  tüeh* 
tige,  bie  Stüfye  galten.  Der  Heine  Sauer  ljat  für  feine  fleine  Seftfcung  nicht 
»tel  Arbeit,  beßwegen  fallt  ber  SRacr/tljeil  weg,  baß  bur<h  $u  große  9lnfirengung  bie 
Jtufye  an  SDlilch  verlieren.  3<h  fbannte  auf  meinem  (Shtte  bie  Sttye  ein;  fie  fielen 
aber  ab  unb  gaben  wenig  3J?ilch,  weil  i$  fie  ju  fer)r  anfrrengte.  <£e»  gefch»et)t  öftere), 
baß  jwei  ganj  arme  9?adf)barn  ihre  Jtüfyt  jufamrnenfpannat,  unb  gemeinfam  u)r 
Selb  bebauen.  ©ie  haben  aber  auch  bann  im  ganjen  3fahre  ein  Sier)  im  ©taHe, 
bae*  ihnen  Sßufcen  gibt. 

©n  oerehrl;  2Ritglieb.  £aben  ©ie  nicht  beffere  Fütterung  gegeben  bei  ber 
Arbeit? 

6taatdraü)  gifd^er.  Aufrichtig  gefagt,  i$  fyabt  ed  nicht  gethan,  benn  ich 
habe  mich  auf  bie  ©tarfe  bex  £ühe  »erlaffen,  bie  freilich  bei  une)  ben  9Rittelo<hfen 
in  anbern  ©egehben  an  ©chwere  gleichfommen. 

Srfjr.  t>.  SB e Iben.  3n  SBürttemberg  in  ber  Donaugegenb  ift  ber  ©ebraud), 
bie  Sttye  anjufoannen,  auch  fehr  allgemein.  9tor  ifi  auffatlenb,  baß  man  biefelben 
mittelfi  turnet  anfrannt. 

!Het>tftondratr)  Schumacher  führt  ebenfalls  au*T  einer  ©egenb  in  ÜReflenburg 
an,  baß  bort  bie  Weinbauern  aflgemein  unb  mit  gutem  Erfolge  fich  ber  Jttttje  jum 
Äderbau  bebienen. 

©utöbeftfcer  ©cholje.  3n  meiner  ©egenb  ift  et)  feit  unbenflichen  Sauren  ber 
©ebrauch,  baß  man  Äüfje  anfoanntj  befonbert  ifi  e$  »orjüglich,  wenn  man  4  —  6 
«frühe  hat,  womit  man  wechfeln  fann.  SBenn  fie  nur  3  —  4  ©tunben  arbeiten, 
braucht  bie  Nahrung  nicht  vermehrt  ju  werben  unb  bie  {leinen  Sanbleute  ^aben  un* 
gemeinen  Sortheil  baoon.  SBenn  aber  bie  $hiere  noch  nicht  baran  gewöhnt  ftnb, 
namentlich  auch  ju  Anfang  bc$  Srityjafyr*,  fo  muß  man  jte  in  ben  erften  Jagen 
nur  1  ©runbe  anfoannen,  unb  fo  jte  attmählig  an  baä  Arbeiten  gewönnen. 

Der  II.  $r.  Sorjranb.  <S6  beburftc  wirflich  fo  ehrenwerter  3t\i$\if{t  für 
ben  glürf(i$eri  Erfolg,  um  meinen  bidfyer  gehegten  ©Iauben  aufzugeben,  baß  bie 
Hnfrannung  ben  Äüt)en  fchÄblich  fev*  3d^  ^abe  bloß  bie  (Srfafyrung  gemalt,  baß 
bei  meiner  größern  aipenwirtl)fcr)aft,  wo  Seiberrieb  ßattfinbet,  bie  größeren  Dijlan* 
jen,  wotyin  bad  Sie^  getrieben  wirb,  f$on  einen  bebeutenb  nachteiligen  Ginfluß  auf 
ben  SRilchertrag  haben.  SBenn  bagegen  ba$  SBie^  bie  3llpen  »ectaffen  b)at,  unb  ju 
^aufe  in  ber  9ld^e  SBeibe  finbet,  fo  hat  bieß  ben  worjUhMöffcn  Ginfluß.  Sei  ber 
8(eifd)bi(bung  ifi  jebenfaßd  bie  größte  $ur/e  eine  $au»tbebingttng,  unb  9tte*,  wa6 
ber  Stühe  entgegen  ift,  wirft  fchablicr)  bei  ber  SJcafnmg.  Dagegen  tyU  ic^  bemetft, 
baß  bei  ben  Äuhen,  bie  nadtfieren,  ba«  »nfoannen  für  ba«  Jrachtigwerben  fehr 
ton  9Ju&en  ifi. 

19 


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290 


SBtr^anblnnaen  fcer  SßiefctidjfcSffticn. 


gr^r.  v.  (liefen.  3>ic  »raber,  wetm  fte  tyre  «Stuten  belegm  laffen  »dien, 
ermüben  fic  juvor,  unb  bann  nehmen  fte  beffer  auf. 

Serwalter  SRüger.  3<h  wollte  noch  bemerfen,  baf  auch  in  SWeber*£)efterreich 
häufig  bie  Äübe  angefpanni  werben,  unb  baf  intelligente  ©ut«befn)eT  felbft  $ra* 
mien  au«theilen  für  gute  3uflfiu)e. 

Jtrieg«rath  v.  Hattorf.  Kud)  in  Hannover  ift  bie  Äubeanfpannung  immer 
mehr  mit  grof en  9iufeen  aufgefommen.  9Ran  glaubte  »abgenommen  ju  haben,  baf 
ein  3ufutter  von  3—4  $fb.  $aber  bei  Bnfoannung  wtyrenb  eine«  falben  Sage«, 
von  6-8  $fb.  $aber  aber  bei  voller  $ag«»8rbeit,  ben  «bgang  ber  SRUch  erfefr«. 

@«  iß  aber  au$  bemerlt  worben,  baf,  wenn  bie  SKilch  an  CXuantität  burch 
ba«  SJnfpannen  verliere,  fte  bagegen  an  Butter*©ehalt  wohl  etwa«  gewinne. 

ü«  fommt  bei  ber  Slnfpanmmg  ber  Stülp  barauf  an,  baf  man  folche  Äitye 
nimmt,  welc&e  triftig  genug  unb  rafty  in  Bewegung  fmb,  unb  ftch  burej  tyren 
Sau  baju  eignen. 

SRtttergutebeftfcer  v.  $olleben.  Sei  mir  in  Düringen  Wirb  ba«  $elb  häufig 
mit  Jtttyen  befallt,  unb  bie  Beute  fiebert  fleh  gut  babei.  6«  wirb  barauf  auffer* 
orbentliche  Äufmerffamfeit  verwenbet.  Uebrigen«  bin  ich  im  @tanbe  gewefen,  auch 
auf  einem  gröferen  ©ute  Stofcen  von  ber  Unfpammng  ber  Sttyt  ju  sieben,  wa«  bie 
«Rechnungen  genau  nachgewiefen  l^aben.  3$  fjabe  eine  mittelgrofe  fJtose,  welch* 
bqonber«  geeignet  ift. 

©uttpächter  #offmann*Bang.  Sei  und  finb  mit  ber  jüttänbifchen  SÄa$e 
viele  vergeblidje  Serfuche  angeftellt  werben,  fie  jum  3«g«  gebrauchen,  ©nige 
baben  e«  burch  viele  SRühe  baju  gebracht,  baf  bie  Äülje  im  Pfluge  gingen,  aber 
fehr  fchwer.  SBir  ^aben  fte  auch  im  Jtumet  angefpanni,  unb  ba  jogen  fte  beffer. 

£er  I.  ^r.  Sorftanb  fragt,  ob  e«  wohl  bei  ber  ganjen  6taDfÄtterung  at« 
mtylicb  erachtet  werbe,  ben  tfüljen  wegen  @rjielung  eine«  befferen  SMlthertragniffe« 
täglich  Bewegung  ju  geben  ? 

2Birtt)f$afterat$  jO^fenbauer.  ffiir  ^aben  frrenge  6taHfütterung ,  jeboch 
fommt  vom  fcrübiahrc  bie  £erbfi  ba«  $ornvieh  alle  Sage  Sor*  unb  Slachmittag 
ine  freie,  wa«  ju  feinem  SBohlbefmben  beiträgt. 

^rofeffor  33 e der.  3m  «ftenburgifchen  wirb  ba«  Sieh  4®tunben  täglich  ganj 
regelmäßig  bei  ber  6taOfutterung  in  ba«  freie  gelajfen. 

Srtyr.  v.  $raunr)ofen.  3<h  !ann  au«  Ueberjeugung  fagen,  baf  Bewegung 
bem  Si^e  bei  ber  (Stallfutterung  gewif  gebefhlith  ift.    $>efwegeu  luffc  ich 
£erbfie  ba«  93ieh  nicht  wegen  be«  gutter«,  fonbern  wegen  ber  Bewegung  htoau«. 

©ut«befieer  6cholae.  3*  treibe  bie  StaHfütterung  feit  30  3<»h«n,  laffc  aber 
ba«  SBieh  blo«  aur  ^rdnfe  treiben.  3ch  weif  aber  von  einem  9Httergut«beft&er, 
ber  bie  Äü^e  gar  nicht  au«Iäft,  unb  er  ifl  ein  guter  Biebjüchter. 

Pfarrer  gif  eher.  6eü  6  3abren  fommt  bri  mir  nie  ein  €tücf  Bieh  au«  bem 
6taDe,  unb  mein  Sieh  befinbet  fleh  fe$r  gut  babei.  (S«  wirb  balb  fett,  unb  alle 
3ahre  habe  ich  <5tucfe  im  ©taae,  bie  bie  3Refcger  gerne  faufen. 


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Ueber  ba«  ankann«  ber  Stut)t. 


291 

4 


25er  I.  £r.  SJorjtanb.  3d)  erlaube  mir  bem  entgegen  juftelfen,  baf  in  (Segen* 
ben,  wo  ganje  Stallfütterung  ftottfinbet,  manche  93iet)Tcanf^eitm  rjäujiger  borfommen, 
namentlich  bie  £ungenfeucr)e.  £ic  Spiere  bejtanbig  im  Stalle  anjubinbeh  unb  {ie 
gar  nicr)t  IjerauGjulaffen,  ijl  unnatürlich.  Unb  wenn  man  niäjt  maßet  ober  oft  mit 
bem  93iet)c  weeftfeit,  fo  jietye  itr)  immer  t>or  nttb  tyatte  für  fict)etfr,  wenn  man  bic 
Äufje  unb  bie  Äac^ju^t  alle  Sage  ein  paar  ©tunben  bie  Shift  geniefen  Wft.  Sei 
r)or/en  unb  luftigen  ©tatten  mag  e$  aber  el>er  orjne  9Rad^tt)eiI  gefd)er/en,  ba$  35icl) 
gar  ni<r)t  r)erau$julaffen. 

^  ©taat&atr)  Bffdjer.  3n  ber  ©egenb,  bie  i$  vorder  angeführt  fywe,  tritt 
9ll(e8  ein,  wa$  bie  Herren  vort)(n  gefagt  fyaben.  2)a&  93£el>  fommt  nie  au6  bem 
Statte,  unb  bennoefy  fömmt  bic  2ungenfeucr)e  rjöcfyft  feiten  fporabifdj  unb  nie  epiber 
mifdj  vor. 

5>cr  I.  «£>r.  33 or  ftan t».  3d;  bleibe  bem  ©runbfafce  treu,  bei  ber  Pflege  ber 
$r)tere,  foweit  nur  immer  möglicr),  eine  naturgemäße  Haltung  ifynen  ju  $r)ci(  wer? 
ben  ju  laffen. 

®raf  o.  9teic^enbacr).  @3  ifi  fel)r  wünfcfyenGwcrtr;  unb  nü&lid;,  wenn  man 
Gelegenheit  fjat,  eine  6d>wemme  anjulegcn  unb  t>a$  93ier;  in  ber  warmen  3afyre6* 
jeit  fetywemmt.  33ei  und  fyat  c$  feljr  guten  befolg,  bie  tfüfye  täglicfy  in«  SBaffer 
au  treiben. 

'  3)er  Söorfi&enbe  ftellt  hierauf  bic  ftrage]:  weldjcö  bic  beftc  33efpannung  für 
Stinbofct)  fei?,  ob  mit  3ocr;,  turnet  ober  wie  in  SRorbteutfctjlanb  mit  einem  gefrümnu 
ten  £olj  auf  ben  Schultern? 

IßrOfeffor  SBerfer.  3n  SBürttemberg  ift  gcrabe  über  Hefen  ©egenfianb  fcicl 
t>ert)anbett  worben,  unb  man  war  ber  9lnftct)t,  bafj  bie  Söcfpaimung  in  einem  foge* 
nannten  ganjen  ober  SDoppebSocfje  bic  fcfylecfytefte  fei;,  inbem  bie  ^iere  baburcr) 
ju  fct)r  gequält  werben. 

6efrctär  Statfyfyorft.  5ßeim  bie  SRcbc  oon  u  ergebener  9lnfpannung  ber 
Äülje  ift,  fo  mödjte  t<f>  erwähnen,  baß  in  (Schweben  eine  ganj  eigentfyümlidje  Sin? 
fpannung  ber  Xtyeve  im  @cbraud)e  ift.  «Sie  tragen  fowofyl  ba6  Äumet,  wie  ba$ 
3oc$,  unb  eine  Stange  jwifctycn  ben  $ornern  «erbinbet  beibe.  DiefeS  ift  fo  ein- 
gerüstet, bafi  fte  iiicfyt  gewintert  ftnb  in  il)rer  Bewegung  unb  e$  ben  Spieren  $u* 
gleidj  überlaffen  bleibt,  ob  ftc  mit  bem  Äumet  ober  3ocfye  jicl>en  wollen.  Senn  fte 
mit  bem  jtumet  jieljen  wollen ,  beben  fte  ba6  ,£>aupt  in  bie  £öfyc ;  wenn  fie  aber 
ftärfere  Saften  jiefycn  foUcu,  fo  galten  fte  ben  Äopf  nieber  unb  jiefyen  alÄbann  mit 
ben  Schultern  unb  bem  3ocr>e  jugleicf;. 

$)cr  diebner  wirb  unter  53eifaH«äuperung  erfu$t,  eine  3ci^«u"g  einaufc&icfen, 
batnit  fol$e  noc$  bem  $rotofoUe  beigefügt  werben  fönne.  *) 


*)  $ie  dricfenung  ift  leibet  Iii  \t$t  nwS)  nt^t  eingtlaufen.  ©oOte  0*  to^renb  be«  no^ 
fort$uf^enben  IDructc«  be«  fflerii^i«  aofomme«,  fo  »erbe»  »tt  fie  bti  ben  »ellagen  ja  biefen 
€fttion«=a3^anblnn9«  einteilen.  ».  b.  Ä. 

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292 


WtTUMmtn  ber  Cieb>$tf6ettiei. 


^>errfd^aft«l>ertt>«ÜcT  Sit  «nfpannung  mitteffi  eine«  Surftet  *  £ol je* 

ouf  Den  Schultern,  welche«  unten  am  £alfe  mit  einem  anbern  $olje  befefrigt  ift, 
r)at  ben  SBorjug.  $enn  bie  Spiere  f6nnen  ben  Stopf  frei  bewegen,  ba«  Jtumet 
aber  greift  fte  bei  ftarfem  ©ebrauc^e  an  unb  beengt  fte  im  Sltbmen. 

2)er  I.  £err  93orfUnb  bemerfte  hierauf:  e«  fep  gewünfdjt  worben,  übet  bie 
jwecf mÄffigfle  SButterbereitung  etwa«  ju  tjören;  er  labe  bafcer  ben $errn 
brummet  au«  £olfietn  ein,  barüber  ber  SJerfammlung  au«  bem  flaffifäjfn  Sanbe 
ber  2JM$wirrr,fcl)aft  etwa«  mitjuiljetlen. 

@ut«befifcer  krummer.  35er  geebrte  I.  £err  Sfrorftanb  fyat  micr)  aufge* 
forbert,  über  unferc  Sutterbcreitüng  etwa«  borjutragen.  3$  t)abe  iutr  *ßrobe  für 
bie  *erer)rlicr;e  ©erfammlung  ein  ftAfjdjen  Stotter  au«  $olftein  abgefenber.  *)  2>a 
ba«felbe  aber  leiber  nocr)  nicf)t  angefommen  ifl,  unb  be«  ®lücfe«  entbehrt,  von  3t)nen 
geprüft  werben  ju  tonnen,  fo  t)alte  \ä)  bie  3<i*  für  ju  f  oftbar,  a(«  bafj  id)  €ie  ba» 
mit  aufhalten  bürfte,  unfer  ©erfahren  t)ier  grünblicr)  ju  betreiben,  unb  jterje  e« 
»or,  Sie  auf  ein  SBerftyn  ju  terweifen,  worin  ba«felbe  fet)r  genau  betrieben 
ift,  namli$  ba«  23ud>:  „über  ^oljleinifdjeSWil^.ffiirt^fdxift."  $ie  $erren,  welche 
ftdj  für  bie  €acr)e  interefftren,  bürften  bie  VI uögabe  nicht  freuen,  welche  tt)nen  bie» 
fe«  2Berf  verurfacfyen  würbe.  SBotfen  <8ie  ^idr)  aber  über  bie  Sadje  noch  beffer  betet)» 
ren,  fo  t)aben€ie  bie@üte,  un«  i.3. 1847  in  #olftein  ju  beftrehen,  wo  hoffentlich 
un«  bie  @t)rc  ju  3Jt)eil  wirb,  bie  SBerfammlung  ber  teutfetyen  8anb*  unb  frrfrwirnje 
bei  un«  JU  fet)en,  unb  meine  ?anb«Ieute  werben  ft$  bemühen,  3t)re  SGachfuty  ju 
berbienen,  uno  3r)nen  Bfle«  jeigen,  wa«  fte  t)aben  unb  treiben. 

$er  I.  £err  öorfianb  ernennt  bie  SHitglieber  ber  $Prüfung«fommiffion  für 
bie  eingefenbeten  Äfifeproben. 

2>cr  II.  $m  SBorftanb  übernimmt  ba«  $rafftium  unb  get)t  ju  ben  fragen 
bie  Sßfcrbesuty  betreffenb  über.  SJerfelbe  bemerfte,  bafj  bie  fragen  41,  42  unb  43, 
mit  einanber  in  engem  3ufammenr)ange  ftemben,  jerlegt  aber  bie  frage  41,  nämlicf): 
auf  weitem  €tanbjmnfte  ftet)t  bie  $fcrbejucf;t  in  6übteutfd;lanb?  wieber  in  brei 
Steile: 

1)  in  ber  befonbern  Scaichung  ber  ©Übung  eine«  *Pfert>efd)Iage«  für  bie  Sanb* 
Wirlr^aft  j 

2)  in  ber  befonbern  33ejfer)urig  für  ben  gewanbteren  SBBagenbienft,  für  be> 
fctyetinigteö  gär)ren  unb  ?ujru«pferbc,  unb 

3)  in  ber  S3ejicl)ung  für  ben  üRilitfir*2)ienft. 

frt)r.  r».  graunt)ofen.  £ajj  in  93ejug  auf  fdjwerere  $ferbe  in  Samern 
eine  anbare  9?a^c  gejogen  werbe,  Ijalte  icr)  ni$t  erforbetltir).  $ie  fogenannten 
SPinjgauerpferbe  finb  »on  ber  Slrt,  ba§  fte  nid)t«  ju  wünfd)en  übrig  (äffen.  Sie 
ftnb  au«brüctlid)  für  fcr;were«  frtt)rwerf  befh'mmt,  aber  in  fettem  $et)mboben  finb  fte 
gar  nicr)t  ju  brausen}  ba  bürfte  ber  t)ieftge  Schlag  ber  befte  fetjn,  befonber«  wenn 


#)  Die  S«ttet  rrf»  uaä)  brm  ©^luffe  bet  ©etfammlBBg,  jibc^  in  fanm  ^nit^attn  3tt* 
jianb«  angtfontine«.  9.  b.  Ä. 


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lieber  3ßferbejn«6t, 


293 


man  üjn  erfl  gehörig  au  Jtrdßen  fommen  Idßt,  ehe  man  ilm  jur  Arbeit  brauet j 
man  fottte  ndmlich  bie  jungen  ^fcrbc  nicht  por  bem  vierten  3a^cc  anfpannen,  »a* 
aber  nur  ju  oft  nicht  befolgt  »irb. 

$)er  II.  £err  SJorßanb.  Ijetrfcht  leibet  über  ba6  ju  frütye  Sfnfpannen 
allgemeine  itiage,  unb  c6  iß  fefyr  fch»er  bei  ben  Säuern  bagegen  ju  »irfen  unb 
u>m  begreiflich  ju  machen,  baß  er  baS  ^ofylenpier  3afyre  futtern  fotl  ofnte  Stuften, 
©ewö&nlich  fpannt  er  e$  mit  2  bis  2*/2  3atyren  ein,  »etm  er  e«  nicht  etwa  früher 
portfreityaft  »erfauft 

©raf  Srap.  3n  $prol,  auf  ber  (Seite  gegen  Stalten,  ßnbet  ßch  auch  ber 
übte  Umßanb,  baß  ber  Sauer  cturoeber  bie  gohlen  rjalbjafrrig  nact;  3talien  verlauft 
für  5—6  8oui$'bor$  per  Sind,  ober,  baß  man  Negotien,  bie  im  jtoeiten  3al)re  ge.» 
fren,  f$on  jum  pflügen  brauet. 

.  Sermalter  $reßele.  #uf  einer  Steife,  bie  icr)  biefen  Sommer  gemacht  habe, 
faty  ich  /  baß  um  Druffel  fer)r  gut  erlogene  fßferbe  fdjon  mit  2  —  2 V*  3afyren  ein* 
gefpannt  »erben ,  unb  baß  bort  auf  bem  $ferberennen  fchon  ?|3ferbe  mit  2  3a^ren 
mitgelaufen  ftnb. 

,  2Ötrtf)fd)aft$ratl)  $ofmann.  SÄan  finbet  bieß  bei  ^ferberennen  jefct  attge* 
mein.  Uebrigenft  iß  c6  auch  in  SBdljmen,  SXdfyren  unb  in  ganj  JDeßerreich  ber  Sali, 
baß  man  bie  fßfeebe  mit  2—27»  3a&«n  einfpanntj  roenn  man  ße  inbeffen  babei 
fchont,  fo  »erben  fte  bennoch.fräfh'g. 

etaattaatf)  gif d> er.  <&  fc^eint  nicht,  baß  frier  bie  baper.  $fala  »ertreten  iß. 
Daher  glaube  ich  au«  nachbarlicher  VW  bemerfen  ju  muffen,  baß  man  bort  eine 
fchone  8uru6ra<;e  rjat.  3ber  atte  2anb»irtlje  in  unferer  ©egenb  fommen  ju  und 
unb  nehmen  bie  $ferbe  oon  ber  fogenannten  fpanifchen  9ia<p  (e«  iß  bieß  ein  $ro< 
»injiatau«brucf,  womit  man  bie  ehemaligen  fpaniföen  Wrberlanben,  indbefonbere 
ba«  Surenburgifch*,  Perßefrt).  6ie  ftnb  ein  fräftiget  bidfnochiger  Schlag.  8ie  fefren 
aber  abfdjeulicfc  au*,  «ber  auch  biefc  $ferbe  »erben  fefrr  jung  eingefpannt. , 

2Bir  haben,  um  bie  *|}ferbejucht  ut  Peebeffew,  $fctbe  au*  JDlbenbura,  fommen 
laffen.  Diefe  langbeinigen  $ferbe  fanben  aber  »enig  JöeifalL  SWan  »itt  in  un* 
ferer  ®egenb  furjbeinige  Spiere  fraben.  $err  SJilleroi,  ein  ©utdbeßfcer  in  ber 
$fa(|,  t&ity  bie  fogenannte  ^ercheron.Sca^e  au*  ber  9tormanbie  jum  23cfd)älen 
ge»dfclt  unb  macht  fefrr  ®lücf  bamit,  inbem  er  mit  biefen  bie  SRachjucht  ber  »der* 
baupferbe  ju  beförbern  fucht. 

4&irtyfchaft0rat$  Dchfenbauer.  Um  bie  Verbraucht  in  Böhmen  nimmt  fleh 
hauptfdehlich  bie  Regierung  an.  (Ed  ftnb  aur  Belegung  ber  ©tuten  mehrere  6tatio* 
nen,  »o  bie  ^engße  ben  dauern  unentgelblich  aum  ©ebrouche  ßehen.  3)er  ?anb^ 
mann  befchaftigt  ftcr)  mit  Verbraucht  m'el,  unb  ber  6taat  »erteilt  anfefrnliche  ^rd^ 
mien  in  ©elb,  woburch  ber  fianbmann  aufgemuntert  »irb.  «uf  bem  (Sfrrubimer 
aRarfte  »erben  einenge  go^ien  fehr  froch  beaafrlt.  SRan  »er»enbet  ße  aber  fchon 
mit  a»et  ^apren.  sajeii  man  aoer  me^r  nixmtpt,  <ü9  man  orauept,  »  tommen  oft 


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in  Gh*uWm  1—2000  gohlen  aufammen,  jut  3eit  ber  awei  3»arfte,  bic  in  bie  %a* 
ftenaeit  fallen,  ©er  nun  nicht  felbft  goljlen  sieben  fann,  mup  einjährige  fcohlen 
bort  faufen  unb  awei  Sahce  harten,  bie  er  jie  gebrauten  fanit  Sie  werben  auch 
bon  £änblern  aufgefauft  unb  fortgeführt,  wty  bann  »erben  wir  fte  fpdter  beimuth* 
Uä)  als  teutfehe  ißferbe  .oft  wieber  aurüeffaufen. 

2)  er  II.  $err  SSorftonb.  werben  bei  und  tyeitt  bon  ber  SRegierung, 
theil«  t>on  fßribaten  Sefchäler  aufgefüllt  nnb  gehalten.  3n  beiben  $4llcn  finbet 
aber,  fo  weit  mir  befannt,  in  Württemberg  unb  Samern  ber  9a$tt)eil  ftatt,  baß 
feine  richte  9lufft$t  in  ber  SBatjl  ber  äutytyntftt  fur  Me  borgeführten  ©tuten 
herrfcht.  (Sd  gilt  3.  9.  noch  i"»«  ber  ®l«ube  bei  ben  ?anbleuten,  bajj,  wenn 
man  für  eine  Heine  Sture  nur  einen  grojjen  £engft  wählt,  auch  tut  grojje*  Sohlen 
jum  SBorfchein  fomme.  (5$  erfolgt  aber  oft  eine  üble  ©eburt  mit  großem  Sorbrr* 
theit  gleich  bem  #engffc  unb  einem  f leinen  £mtertheil  nach  ber  Stute ,  woburch 
bad  3iel  ber  ^ferbeoereblung  fehlest  geförberr  <f». 

Oberamtmann  ftrifc.  3n Sejiehung  auf  Württemberg  möchte  id>  anführen)  bafi 
bie  {Regierung  bie  Stuten,  welche  bon  ben  £anb*<9eftüt6hengßen  belegt  »erben  fol* 
len,  bon  einer  (Sommiffton  befehen  unb  bon  biefer  ben  $engfi  bezeichnen  läft.  (5$ 
gibt  aber  auch  ^ribatanfialten,  bie  bie  Sanbfeute  benüfcen,  welche  aber  auch  unter 
Huf  ficht  flehen.  Sfber  e*  tätt  auch  SRachtheil  ein,  baf  bie  8eute  mit  ihren 
$engften  herumreiten  unb  babei  gar  leine  äontrole  ftatt  finbet,  fo  baß  bie  Sauern 
e*  fdbfr  »ünfehen,  batf  biefer  3Ki£fianb  abgeftoUt  werbe. 

^rofeffor  53  a  um  elfter. .  3<h  möchte  mir  eine  Semerfung  erlauben:  fo  lange 
in  Württemberg  bie  £engfie  bom  &mbgefuite  a«  fein  waren,  fo  hatte  ba«  3nftitut 
fein  3u1tauen ,  weil  ju  heterogene  Stoffe  bei  ber  Paarung  jufamraen  getroffen  ftnb, 
bie  aü  feinem  günftigen  SRefultate  führten,  Sei  bem  jefctgen  Sanbgefrüte  h«*  man 
nun  einen  ftörferen  Schlag  einzuführen  aerfucht,  ber  bem  £anbf$lage  na^er  fleht, 
unb  h^er  h*t  fich  bae  3utrauen  fo  gehoben ,  baf  man  (Sinwenbungen  macht  gegen 
bie  »|Jribatbefth4ler,  unb  biefe  werben  bei  un6  nach  unb  nach  ganj  aufhören. 

SBorhin  würbe  aber  fchbn  bie  $rage  aufgeworfen,  ob  ba*  tf  rühanfoannen  grofje 
^achtt)eile  bringe?  «flerblng«,  '.wenn  bie  9toce  bon  ber  »rt  ift,  ba#  fle  für  ihre 
förderliche  ffuflbilbitng  eine  längere  3eit  erforbert.  $>cr  Sanbmamt  fann  feinen 
afortheil  nicht  babei  finben,  ein  $ferb  4  3«hee  lang  müfig  im  Stalle  fcef)m  ju 
laffen;  für  bie  ftudbilbung  eine«  guten  2anbfchlage$  ift  biefi  aber  auch  nicht  nönjig. 
2)efwegen  mup  man  für  bie  gewohnlichen  3wecfe  ber  8anbn?irthfd>aft  einen  ^ferbe* 
fchlag  wählen,  ber  fich  früh  entwiefdt  unb  früh  *enüfct  werben  fann,  otne  Stochthett 
für  bie  tförperentwirfelung. 

3) er  II.  £r.  Sorflanb  geht  über  ju  bem  a weiten  fünfte  über  $ferbeaucht  in 
£inftcl>t  auf  befch  leunigte*  fahren  ober  (Srjielung  von  Suru^feeben. 

^rofeffor  Saume ifler,  Sluch  hierüber  erlaube  ich  mir  emige'Semerfungen. 
2>U  Knforberungen  auf  Seifrungen  ber  $ferbe,  namentlich  in  Sejiehung  auf 
^ofi*  unb  Surutyferbe,  h^fn  ftct>  fo  geweigert,  baf  gorberungen  gana  eigener  Slrt 


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Heb«  $ftrbe§ut$t. 


295 


»Offemmen,  unb  wenn  Wft  bie  ebengenahnte  jweite  ftrage  beantworten  Dorfen,  ob 
nämlich  ber  Sanbwirth  bur<h  bie  3ü^tung  eine«  folgen  ^ferbefchlage*  Sorttyeil  er* 
langen  tonne?  fo  wirb  man  bicf  nur  al$  SJu6nar)mt  mit  3a  beantworten  fönnen, 
ba  ee*  fi$  aWbann  fäon  um  9la$«*$fcrbe  unb  3ü<htung  nach  Stiftung  hanbcln 
muß,  wa«  nicht  Sache  unferer  gewöhnlichen  Sanbftleute  fevn  Tann. 

$rr)r.  v.  $raunfcofen.  3$  glaube,  baf  wir  einjelne  ©egcnben  in  Samern 
haben,  wo  gewiß  ber  jpferbcjüchtcr  jtch  jjut  befinben  wirb,  wenn  er  vorjug* weife 
SÖagenvferbe  jtefyen  würbe.  SBir  fer)en  f$on  viele  einfyeimtfche  3Bagen*  unb  jum 
Ztyii  Steitoferbe  von  gutem  (Schlage ;  wenn  man  nur  bem  Uferte  völlige  4  3atyce 
3eti  jur  Äudbilbung  Hefe,  fo  würben  wir  $ferbe  r)aben,  welche  und  bie  9torbteut« 
feiert  nicht  bejfec  bringen  fönnten.  Seffere  SWtpfeTbe  werben  wir  freilich  nicht  bc* 
fommen,  fo  lange  wir  nicht  beffere  $engfte  haben.  3«h  glaube  aber,  baf  ft$  bie 
©adf)e,  wenn  unfere  bereit*  begonnene  (Einrichtung  be$  £anbgefhlte6  mehrere  3af)re 
gebauert  Ijat,  jura  Seffern  wenben  werbe.  SWan  fann  in  Samern  recht  wor)(  auch 
einen  guten  9teitf$(ag  vrobujiren.  —  "  , 

,SRcvifion*rath  Schumacher.  3)a  und  SWemanb  über  ^eflenburg  9?ad>ricr)t 
gibt,  fo  will  ich  mir  einige  Semerfungen  erlauben.  <Sfc  fft  jur  3üchtung  wcru> 
»oder  Surud;  unb  Sfeiwferbe  eine  eble  9ca$e  unentbehrlich,  unb  man  fyat  ben  Sali 
gehabt,  baf  bei  und  au*  ber  eblen  9to$e  gejogene  $engfte  um  750  Sriebrichdb'ord 
verfauft  würben,  SBtchtig  tfl  befonberd  bie  SBa^t  ber  Sufyfoitt.  Sie  muß  gänj 
baju  gebaut  fevn,  ein  £uted  $ferb  liefern  gu  Wimen,  dd  ift  fobann  wichtig  bei  ben 
Sanbgcftüten,  baf  ber  Stariondbeamre  barauf  fet)c,  baf  bie  ©tute  junt  $engflc  vaffe. 
Sic  fyaben  in  unferem  Keinen  Sdnbchen  von  500,000  Seelen  ein  ?anbgeftüte  von 
140  $engßen,  auf  viele  Stationen  verteilt.  SDicfe  ^engfu*  jmb  bcfonber6  barauf 
berechnet,  bie  $ferbejucht  bei  ben  Sauern  ja  ^eben  unb  haben  in  einer  ©egenb  fo 
fd>öne  $efulrate  gegeben,  baß  ein  Sauer  fein  $ferb  nicht  unter  2000  fl.  gab.  tflfo 
auch  unfer  Sauer  jie^t  wertvolle  Autfchenvferbe. 

gr&r.  V.  SB  e  Iben.  <Sd  ijt  fer)r  wünfehendwertt),  wenn  und  über  tiefen  ©e* 
genftanb,  namentlich  aud  ©egenben,  wo  bie  $ferbejuc^t  blüty,  Mitteilungen  gemalt 
werben.  — 

3$  r)abe  nämlich  mit  Sebauern  vernommen,  baf  von  £crren  aud  SReflenburg 
bad,  wad  bei  und  in  ber  fPferbejucht  getrieben  wirb,  total  verworfen  wirb.  $ie 
sperren  wollen  unter  allen  Umftänben  fet)r  viel  ebled  Slut  in  bie  ?ßferbe  gebracht 
wiffen,  unb  namentlich  Sollblut.  Run  frage  ich,  wad  foU  ber  Sauer  unb  ber 
6(i}fff*jug  mit  SBoUblutdvferben  tr)un? 

9lucr)  ich  habe  m  Serfln  wieber  üJtanched  vernommen  gegen  bie  SottbluÄjucht, 
unb  namentlich  würbe  behauptet,  baf  bad  ©efrut  von  Srafljeneri,  auf  welchcd  man 
früher  überall  fo  vielen  Sßerfy  legte,  unb  wo  nur  roUblütige  5Pferbe  gebogen  wer* 
ben,  gurüdgegangen  fev,  unb  baf  bk  Sraf^ener^^ferbc  im  fonigl.  9KarfiaUc  ntc^t 
me^r  von  foldr)er  ©üte  wären,  a(d  früher,  wo  man  weniger  auf  Sollblut  gefeiten 
habe.  —  <t«  wÄre  fe^r  wünf<hen6wccth,  baf  man  fich  barüber  weiter  verftönbigte. 


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296 


ükrfianblunata  ber  SBiefiwdjtjSeftion 


3$  glaube,  baß  »ir  htar  au  Sonb  für  unfeten  Gebrauch  rect)t  gute  Sßferbe  jtc^cn. 
(Sin  $e»ei«  bavon  ift,  baß  jährlich  einige  20,000  $ferbe  unb  Sohlen  au«  Hävern 
ausgeführt  »erben,  unb  baß  bie  Italiener  Stile«  jufammenfaufen,  wo«  fte  befommen 
f onnen,  felbfl  um  bo&c  greife, 

®ut«beftfcer  $öß  betätigt  bieß  unb  bemerft,  baß  in  feiner  ©egenb  ein  ferner 
Schlag  von  SRcit»  unb  SBagentoferbcn  gejüchtet  »erbe,  unb  baß  bie  belferen  Sfyiere 
ber  Äatfoutfct  feiten  ba«  vierte  bi«  fünfte  3af)r  in  ber  $cimat  erreichten,  fonbern 
häufig  f$on  im  feiten  3ah*e  »eggefauft  würben. 

2)er  I.  $r.  ©orftanb.j  <£«  ift  eben  be«  vreufftfehen  ©eftüte«  in  Srafbenen 
(Erwähnung  gef<hel>en.  £er  geäußerten  urtgünftigen  Meinung  gegenüber,  erlaube 
ich  mir  ju  behaupten,  baß  Sraftyencn  ba«  erjJe  ©efhit  in  Neuffen  noch  immer,  ift, 
unb  e«  noch  lange  bleiben  wirb.  G«  Ijat  biefe«  ©eftüt  jur  ^ebung  ber  Uferte* 
jueftt  in  JDfrpreuffen  unb  Stauen  unenblicb  viel  geleitet,  au«  »eifern  $anbe«tbcile 
faft  8/4  bet  preuß.  SRilitärpferbe  entnommen  »erben.  (£«  tji  allerbing«  richtig,  baß 
man  bort,  fo  »cit  al«  möglich,  auf  93oOblut  Einarbeitet.  SRan  bat  aber  febon  feit 
langer  ßeit  nach  biefem  Sitlt  geltet,  toenn  fcr>on  bei  Sfficitem  nicr)t  ade  ^ferbe  in 
JErafbcnen  Vollblut  ftnb.  Buch  muß  man  »iffen,  baß  man  bafelbft  me^r  al«  ein 
3iel  verfolgt,  namentlich  in  einer  Hauptabteilung  ber  treffliche  ftarfe  2öagenf<hlag 
gezüchtet  wirb.  3<h  felbfl  Ijabe  erft  in  biefem  Sa&re  ba«  ©eftüt  gefeben,  unb  ich 
fann  Verlierern,  Vaß  bc«  2reffU$en  viel  ba  ju  finben  iffc  Senn  aber  einzelne 
$ferbe  au«  ber  $rafycner*3u<ht  nlty  entsprochen,  ober  gefallen  haben,  fo  glaube  ich, 
baß  »enigften«  nicht  bie  3üchtung  nach  SBollblut  baran  llrfache  getvefen  fev. 

SRegierung«ratl>  v.  $olleufer.  Der  Srafhener  Schlag  ift  eben  burch  eng* 
lifdfje«  Vollblut  b«uptfÄd)lich  entftanben.  Xie  beften  ^ferbe  »erben  aber  ba  gejo* 
gen,  »0  bie  $ferbejucht  frei  ift,  unb  bie  Regierung  nicht  notb»enbig  ^at,  bicfdbe  ju 
bevormunben.  2>iefe«  ift  tn  SDleflenburg  unb  Hannover  ber  ftatl,  abgefeben  von  (Sng* 
lanb.  3n  Hannover  ift  man  ganj  entfehieben  für  ben  ©ebrauch  von  93oUblut* 
$cngften.  9Ran  §at  anch  borten  feit  vielen  3al>ren  nur  immer  große  eble  Stuten 
genommen,  unb  ba«  (Scllergeftüte  arbeitet  bahnt,  nur  ftarfe  Söttblutbengfie  tyinjufieUen. 
3$  fann  verftchern,  baß  bie  von  ben  93oUblutbengfien  im  borrigen  &mbc  gezogenen 
Uferte  tüchtig  ftnb.  <£«  ift  bei  un«  faft  fein  Sauer,  ber  nicht  bannöverifebe  ^ferbe 
hat,  unb  9Wc  ftnb  aufrieben.  SWan  fauft  fchon  bie  Sohlen  in  Hannover  auf,  ja 
unfere  *Pferbefäufer  faufen  von  beftimmten  Stuten  unb  ^engften  ba«  ftoblcn,  etyc 
e«  geboren  ift. 

Äriegöratb  von  Hattorf.  2)a«,  »a«  fo  eben  von  bem  geehrten  SRebner  U* 
merft  »orben  ift,  fann  ich  voUfemmcn  beftdtigen.  3n  unferera  Sanbeift  ber$ferbe* 
Sucht  fchon  feit  länger  al«  ein  $albe«  3ab^unbert  große  Sorge  ge»ibmet.  53e»irfte 
barin  bie  längere  feinbliche  Ueberaiefyung  unfere«  Sonbe«  in  ben  3abren  1803—1813 
auch  dnige  Unterbrechung,  fo  »arb  boch  al«ba(b  barnach  biefem  ©egenftanbe  erneu* 
erte  eifrige  ftufmerffamfett  unb  Unterftü&ung  auge»enbet.  2)ie  S(nfchaffung  eb  1er 
S3ebecfl)engfie  »at  eine  ^auvtforge,  unb  befonber«  in  neuefter  3eit  t)at  man  vor* 


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Uefctt  $fftbtju<$t. 


297 


jugöwrffc  attf  bie  £erbrifchaffung  vollebleröefcha'fer  b«beutcnbere  SWittel  vcrwen* 
bctf  Hudj  ber  8anbmamt  ift  immer  mehr  ju  bcr  lieber jeugung  bef  SBortheUf  ber 
SBebecfung  feiner  <§Mm  burcf>  SSoUbluthengjtc  gelangt.  <5f  verfteht  jieh  babei,  bafi 
bie  Stute  fowobl  nicht  unpäßlich  fcaju  fe»,  alf  aueb  ein  angemeffener,  nicht  etwa  ju 
fäjroadtjer  $au  bef  ju  wählenden  ©efchalerf .  —  Sluf  einen  ©egenftonb  aber  fommt  ef 
fobann  noch  befonberf  für  eine  gute  ^ferbejucht  an,  nämlich  auf  f  raf  tige  Huffütte* 
rung  in  erjler  Sugenb  in  bem  SJtafje,  baf  im  cTften  Safere  vorzüglich  flarferef  £aber* 
futter  notfnvenbig  ift,  »atjrenb  im  aweiten  unb  triften  3ahre  fcf)on  ein  mehrerer  Sr* 
fa&  in  gutem  £eu  jutäfig  ijt. 

fluä)  i|l  richtig;  baf  bie  noch  nicht  gebornen  Scalen  im  Sorauf  gefauft  wer* 
ben  unb  jwar  in  bem  SWafe,  baf  man  bic  von  wirWchem  Vollblut  faflenben  $oh* 
len  fdjon  mit  8  —  16  $iftolen  bejaht. 

(Sin  verehrlichef  sJDNtglieb.  3$  möchte  nur  benjenigen  £erren,  bie  au*  anbem 
Sänbern  ju  unf  gefömmen  finb,  einige*  entgegnen.  3d>  bin  ber  Meinung,  ba§ 
für  *Pferbejud)t  in  Samern  fchon  viel  gcfct)ehen  ijt,  bin  aber  auch  ber  SWeinung  mit 
vielen  Slnbcm,  baf  noch  SBielcf  *u  0efd>er)en  l)at.  Daf  Argument,  ba^  jät>rltc^  20,000 
$ferbe  aufgeführt  werben,  beweist  nicht  fefa  »id.  Der  S3ebarf  ijt  aufwartf  vor* 
ganten  unb  muf  befriebiget  werben;  bic  $ferbe  auf  SRcflenburg  ftnb  ju  treuer, 
alfo  faufen  unfere  Nachbarn  in  ©avern.  sJRatt  wirb  aber,  glaube  ich,  fehlgreifen, 
wenn  man  barauf  folgerte,  baß  bie  ba»crifcr)en  $ferbe  ^od>  ftünben. 

Der  II.  §r.  SJorfianb.  3$  glaube,  ef  muf  hier  beamtet  werben,  baß  ®o 
genben,  welche  feine  Surudvferbc  erjeugen,  barum  noch  nid>t  auf  einer  nieberen 
Stufe  flehen.  Denn  bie  nach  3talien  aufgeführten  Sßferbe  befiele«  gröftcntbdlf 
auf  8afb  unb  3ugj>f«be,  welche  wir  theilweife  liefern,  unb  womit  wir  einen  noty> 
wenbigert  Sebarf  befriebigen.  3n  SReflenburg  unb  $otjtcfn  ftnb  ef  mehr  Suruf* 
vferbe,  bie  man  jum  Äaufe  bietet. 

9icgierungftath  v.  £ollcufer.  3n  «Keflenburg  unb  Hannover  unterff&eibet 
man  bie  3ud>t  von  eblen  unb  Wu&vfcrbcn,  unb  jene  Sänbcr  liefern  Söeibef. 

©taatf  f  ath  $  i  f  $  e  r.  (*f  fft  von  Hannoveraner*  unb  3Wef lenburger»$fcrbejucht 
gebrochen  worben.  SÖenn  auch  auf  biefem  ?anbc  eine  große  3al)l  aufgeführt  wirb, 
fo  wirb  boch  auch  Clbenburg,  baf  jährlich  über  6000  Vferbe  aufführt,  unb  jwar 
befonberf  nadh  Stalten ,  ju  berüeffichtigen  femt.  9»an  hält  bort  weniger  auf  bie 
98olt6lutiu<ht,  fonbern  trautet  vielmehr,  ben  alten  olbenburgifchen  ©chlag,  ber  auf 
anbaluftfd)en  £engjlen  ju  ^tittn  bef  30jährigen  Äriegef  entjtanben  fevn  foü,  burc^ 
3njucht  au  »erbejfern. 

(gf  ifl  merfwürbig,  bap  vor  einigen  3ahren  auf  ©vanien  Offijiere  gefömmen 
ftnb,  welche  fold>e  «ßferbe  fauften,  um  biefen  bort  etwaf  aufgearteten  ©$(ag  nach 
«nbaluften  jurürf  ju  verpflanjen. 

Slegierungfrath  v.  $o  He  uff  er.  Sei  unf,  wo  Wenig  ^ferbejucht  getrieben 
Wirb,  würben  früher  bie  fßferbe  häufig  auf  JOlbenburg  gefauft,  weil  bie  biefen 
fchWammigen  ©eine  nicht  baf  leiften,  waf  bie  bünnen  muffulöfen  S3dne  ber  hanno* 
vertuen  «ßferbe  leijlen. 


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J?riea,örau)  ».  Hattorf.  9Ran  ift  allgemein  überzeugt,  baf  e6  bcti  Dlben* 
bürdet  Uferten  an  SRudfelfraft  fe^lt.  ©ie  tonnen  woljl  als  Äaroffenpferbe ,  ab« 
wegen  sJRangeld  an  SRudfelfraft  nidjt  al*  SRilitdtpferbe  gebraucbt  werben. 

©utöpäd)tet  .£>offmann<95ang.  3$  bin  r)ter  in  3>utfd>lanb  unb  au$  in 
Samern  mit  ber  3)iligence  gefahren.  9Benn  id)  nun  fragte,  wo^er  bie  ^ferbe  wd* 
ren,  bie  befonberfl  f<$nett  tiefen,  fo  fyabi  ich  häufig  gebort,  bat  wdren  holfieini[c$c 
s4$ferbe.  2)a  unter  biefen  Kamen  and)  bie  bänifc$en  $ferbe  geregnet  Werben,  fo 
bürfte  id)  für  mein  2$aterlanb  ben  ©d>luf  jie^en,  baf  badfejbe  einen  guten  ©cfylag 
Sßferbe  liefert. 

©efretdr  9tatI)&orfi.  3n  ©Sweben,  meinem  Saterlanbe,  finb  bie  $ferbeein 
ganj  frdfriger  ©<$lag  unb  trefft  gut  gebaut.  $a  bie  Entfernungen  grof  finb  unb 
ed  »tele  Serge  gibt,  fo  muffen  bie  3$iere  ftyneH  unb  fräftig  fet?n.  35ie  S3au* 
enwferbe  finb  bort  aud)  ?ßoftpferbe  unb  man  fdtyrt  bei  un6  in  ber  Siegel  (Srtrnpofi 
brei  teutf$e  SReilen  in  jwei  ©tunben,  unb  bie  9ca<;e  Ijat  ftdj  febon  200  3atyre  er* 
galten.  $rage  id),  woburefc  hat  fit  fi$  fo  gut  erhalten?  fo  finbe  i$  bie  Antwort: 
©ie  fpannen  bie  ©tute  wenige  Sage,  na<$bem  fie  geworfen  hat,  wieber  ein  unb 
bad  gohlen  läuft  nebenbei,  ©inb  e«  fdjledhte  Spiere,  fo  gehen  fie  ju  Orunbe,  unb 
finb  e*  gute,  fo  werben  fie  audbauernber.  ©o  fyabtn  wir  einen  fehr  guten  aufc 
bauernben  ©d)lag. 

2)er  II.  $r.  93orflanb  lenft  auf  ben  britten  $unft,  bie  fßferbe  für  ben 
Ärieaöbienft  betreffend. 

SRittmefjter  ^affaoant.  9ßir  ^aben  und  in  93a»ern  tn  frühem  Sauren  ni$t 
felbft  remonfirt,  fonbern  fonnten  un«  nur  jum  3$eÜ  au$  bayerischen  Sanbpferben  remoiv 
tiren;  einen  anbern  Zfjtii  entnahmen  wir  aud  ber  SRolbau  unb  aud  s4$o(en,  auo) 
au*  9iorbteutfchlanb.  8n  Dauer  haben  unfere  bayerifdjen  Sanbpferbe  alle  übrigen 
übertroffen,  ©ie  finb  nütyt  fdjon  gebaut,  von  feiner  großen  ©d)nettigf eit  unb  ®e> 
wanbtheit,  bagegen  aber  duferjt  fräftig,  mit  jebem  Butter  aufrieben  unb  bleiben  bei 
Sleifö.  Die  wenigen  ißferbe,  bie  wir  aud  SRuf  lanb  jurüdbrac$ten ,  waren  baoeri* 
f<he,  wdhrenb  bie  SRolbauer  unb  Äorbteutf^en  ju  ©runbe  gegangen  waren.  Huf 
(Schönheit  unb  ©(^neQigfeit  macht  bad  ^Jferb  in  Samern  bid  jeftt  feinen  Slnfprua), 
boeb  fann  ed  bahin  gebraut  werben  burd)  jwecfmdfjige  3uc^t ,  biefe  Gfgenfctyifta 
mit  jenen  ju  erreichen. 

$ür  ben  Brtifferiebienjt  unb  bie  fernere  Seilerei  tyaben  wir  genug  $fer^e. 
SBarum  wir  fie  aber  nicht  alle  im  Sanbe  faufen,  tfi,  baf  bie  $ferbe  bei  und  einen 
höhern  $rei*  ^aben,  al$  bie  norbteutföen.  (Sin  einjiged  Regiment  be&iefyt  bie 
^ferbe  au*  Samern,  b.  i.  au6  ber  ^falj,  wo  wir  einen  audgejeityteten  leisten 
©cfjlag  ^aben.  Da*  finb  meine  (Erfahrungen. 

^Jrofeffor  S3aumeifter.  3d^  glaube,  baf  ba*  ÄriegÄpferb  befonber«  ju  fei' 
ner  Sejrimmung  herangezogen  werben  muß  unb  meine  Erfahrungen  ge^en  barauf 
rjinau*,  baf ,  feitbem  bie  Reiben  in  einem  grofen  Xfytüt  ©übteutfe^anb*  aufge^o* 
ben  worben  ftnb  unb  bie  Sßferbe  im  ©taUe  bleiben  müjfen,  geringere  Ärie^f^1 


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«99 


gebogen  Werben!  3>a«  Äriegdpferb  fott  fc&fHg  unb  gewanbi  fe^n.  SmStaUe  fann 
aber  ba«  $ferb  biefe  gtyigfeiten  ni$t  erreichen.  ÜHan  fott  alfo  für  bie  9lufiU($t 
&on  Äriegdpferben  SBeiben,  ober  Surrogate  für  SBeiben,  b.  r).  lümmelhafte  ^aben. 
TObonn  wirb  man  nity  nur  gute  £rieg«pferbe,  fonbern  and)  $ferbe  für  jeben  an* 
beut  Dicnft  gießen. 

$rf>r.  o.  $rauntyofen.  3n  wenig  SBorten  mödjte  idj  unferet  ©ebtrg«* 
pferbe  erwähnen.  Unfere  befien  pferbe  finb  unfere  ba^erifdjen  ©ebirg«pferbe. 
SBürbe  man  für  paffenbe  £engfk  forgen,  fo  würbe  man  einen  guten  <S$lag  befom* 
men  für  Slrtttteric  unb  fcfywere  Äattatterie. 

Bierbrauer  $allma»r  fpricfct  fid)  über  bie  9to$tbei(e  be«  au  frityen  Äaflri* 
ren«  ber  Jungen  $engjte  au«. 

SRegicrungSratb  t>.  £olleuffer.  3n  betreff  ber  Stiftungen  ber  Äaoatterie* 
pferbe  möchte  id>  nod>  auf  bie  preuffifcf)e  tfasaUerie  $inweifen  unb  beren  2eifhtngen 
wafyrenb  M  9Äannö&er«  ju  Berlin  toor  jwef  3atyren  anführen,  wo  bie  pferbe  a$t 
Jage  lang  größere  Strapazen  auöjuftetyen  Ratten,  al«  im  Äriege.  3$  bemerfe,  baf 
ba3  preuffiföe  Güraffterpferb  300  $fb.  trägt. 

$er  I.  $r.  SJorftanb.  <S«  bürfte  oielleid)t  interefftren ju  erfahren,  wie  ba« 
preufftföe  SKilitärpferb  herangezogen  wirb.  <5«  beßetjen  im  Sanbe  bie  fogenannten 
SRemontebepot«  auf  7  —  8  grofen  Nomonen  mit  einer  Spenge  Vorwerfe,  bie  auf 
Ked^nung  be*  äriegftminifierium*  bewirtbföaftet  werben,  unb  $auptfä$li<$  in  ber 
{ßrovinj  Jßreuffen  liegen?  nur  eine«  befinbet  in  ber  SKarf  unb  eine«  in  Sßoui* 
merh.  "  2>ie  jungen  pferbe  werben  in  ben  8 anbefctbeilen ,  wo  tyferbejutyt  eriftirt, 
auf  beftimmten  Stationen  aufgefauft.  2)ie  (Sommifjton,  au6  faetyoerffönbigen  Äat>al* 
lerie^Dffijieren  unb  %^kt&x^tn  befiebenb,  bereift  bie  SWarftorte.  2>ie  pferbe  werben 
breijä&rig  angefauft.  2>abei  bat  ftdfr  bie  @a$e  fo  gefaltet,  baf  eine  Stenge  3ü$ter  auf 
ben  Serfauf  an  bie  ftemonte  fi$  einrichtet;  bie  Gommiffton  fennt  föon  bie  befferen 
barunter  unb  weif  enrweber,  wa*  fte  für  Stuten  tyaben  ober  Wolter  fte  bie  fcoblen 
nehmen,  we($e  bie  größeren  3ud^ter  tyhtfig  na$  oetn  Slbfefren  oon  ben  Sauern 
laufen.  Auf  Hefe  Äenntnif  $in  wirb  ^äuftg  ein  etwa«  höherer  Jßrei«  bewilligt. 
Dann  werben  bie  freien,  beren  3000  —  4000  idl)rli$  getauft  werben,  auf  bie  3te* 
montr)o"fe  »ertbcilt.  SKan  unterhalt  bort  ongemeffene  SBeiben  unb  auf  ben  $$fen 
no<$  befonber«  eingezäunte  8aufpl5fre.  (Sin  3at)r  wirb  ba«  breijtyrige  $ob<en  $fer 
wenigftend  behalten.  3{r  e«  aber  mit  »irr  3«^en  no(^  nic^t  jterf  genug,  ober  ift 
e«  §ur  f^weren  ÄaoaOerie  ober  jur  Artillerie  beftimmt;  fo  beeilt  man  e*  au<^  jwei 
3a^re  auf  bem  2)epot.  $ier  werben  fte  auch  fortirt  für  bie  »erff^iebenen  Staffen* 
gattungen,  unb  ber  ft&rfere  <5$(ag  wirb  vom  fdjwac^eren  abgefonbert  aufgehellt. 
25iefe  «nftalt  fiebert  bem  Staate  ben  ©ebarf  feiner  ÄaoaUerie^ferbe  in  tü$tiger  Sef^af« 
fenbett  unb  fflrbcrt  jugleid^  bie  einbeimif^e  3u(^t  Dbwo^t  oft  angegriffen,  l)at  fte 
fi$  bennoc^  immerbar  bewd^rt,  aud^  beregnen  fid>  bie  Äoften  nid^t  ju  ^o^. 

(Srfl  in  neuefler  3<it  unternommene  ©erfud^e  mit  auffer  bem  £q>ot  gezogenen 
SRemontepferben,  l^aben  im  95erglei<$e  au  ben  im  2)epot  gejogenen  entf^ieben  für 
ledere  gefproc^en. 


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300 


©erljanbluageJt  bet  SBiefjjnd^Seftfcn. 


Ärieg0raU>  ».  Hattorf,  erlauben  Sit  mir  no#  ein  ©ort  in  8ejier)ung 
auf  He  SRilitarpferbe.  3$  glaube  gerne,  ba$  bie  vorhin  erwär/nten  r)ier  gejogenen 
Uferte  in  Bällen  banernber  großer  Entbehrungen  ftci>  beffer  gelten,  al« 
$ferbe  eblen  engliföen  SluteS.  ©et  bem  Militär  inbef  fommt  e«  aud>  anf  fräf* 
tige  jeihge  Stiftungen  an;  bet  fräftigfte  Slnlauf  ifi  r)aufig  »on  bet  entföiebenfien 
SÖirfung,  unb  barin  möchte  ba$  eblere  SJluWferb  ben  SSorjug  behaupten,  wie  viel* 
faltige  Erfahrungen  bewiefen  Ijaben. 

©a«  bie  »ufjuty  ber  !Wilitär*$ferbe  betrifft,  fo  $at  unfer  Sanb  feine  befon* 
bere  Slnftalten  baju.  (Sd  n>arb  ber  Sßerfud)  gemalt,  bie  $ferbe  felbfl  grojj  ju  jie* 
$en,  aber  e«  tarn  biefj  ju  treuer. 

Die  2Wilitäroferbe  im  vouaudgewacfcfenen  Älter  anjufaufen,  jinbet  eine  6dpvie* 
rigfeit  in  bem  Umftanbe,  bafi  ber  Sanbmann  bie  von  irjm  aufgewogenen  Sßferbe  ent* 
Weber  ju  frub  veräu&ert,  ober  ju  frür>  anfvannt.  2Ran  fauft  bejjr)alb  bie  SRemonte* 
Vferbe  bei  und  in  ber  SRegel  in  bem  Hilter  j»ifc$en  brei  unb  vier  3aljren,  welche* 
ber  S^ulfä^igfeit  vorjüglic*;  entfprtyt.  «Uerbing«  ijt  ba«  3-4  jährige  $ferb  jum 
roUen  anjtrengenben  Dienft  nod>  niefct  tüchtig  unb  ed  fommt  bafcer  ein  voHbrau$* 
bare«  SRemonte*$ferb  auf  biefe  SJrt  immer  fyod)  ju  freien,  dagegen  ifl  aber  bad 
fo  ertangte  *Pferb  von  langer  Dauer,  wobur$  bie  3<W  erforberlidjen  SRemonte* 
Uferte  ji$  verringert,  fo  wie  bie  guten  t^eite  no$  |U  aiemli$en  greifen  verlauft 
»erben,  rri$t  feiten  jwifetyn  6  unb  10  ^iftoleiu 

311$  ein  SRittel,  ben  Sanbmann  jur  längern  Seibebaltung  ber  von  ir)m  aufge* 
jogenen  jungen  $ferbe  ju  ben>egen ,  werben  bei  un6  aueb  n>or)(  Prämien  für  foldje 
3üd)ter  auflgefefct,  welr^e  bie  au6ge}ci$neteren  Sutten  {teilen  unb  bei  ferneren  6d?au* 
ungen  na$  erreichten  jdr)rigcn —  jweuunb  resp.  breijäljrigen  Älter  wieverunt  vorführen. 

Weviftonöraü)  @$umac$er.  ©ir  r)aben  aud)  bei  un$  in  SReflenburg  feine 
befonbern  Vfnftalieit  jur  frrtjiefyung  ber  ÄavalleTiepferbe.  ©tr  faufen  bie  Uferte 
im  guten  Alter  unb  bei  voller  ftäbigfeit  UM  ju  leißen,  unb  wir  baben  vortreff* 
ltci>e  Vferbe.  %üt  bie  Sebenbigfett  be*  Vferbe*  im  Kriege  möchte  ict>  mehrere  93et« 
fyirle  anfuhren.  (Sd  war  in  bet  6d)lad)t  an  ber  .Raibach,  moein  SMlenburger  mit  feinem 
Stoffe  auf  ein  (Sarre  einforengte  unb  mit  (Einem  6a$  baruber  war.  3>aö  ^ferb  ifl  fanft 
verblichen,  boeb  ter  Weiter  lebt  not^  unb  befinbet  fic^  bermaten  in  unferer  3Hitte 
(^>err  Bernde). 

Äegierungdrat^  $oll.euffer.  3n  SJejug  auf  bie  8eijiung6f 5^igfeit  ber  SWili* 
tär^ßferbe  muffen  wir  berucffi$ngen,  wie  lange  bi«  Dienftjeit  ber  SÄannfe^aft  ift, 
fflir  muffen  annehmen,  baf,  wenn  ber  Weitet  fect>d  3ar)re  auf  einem  $ferbe  ftfrt, 
er  e*  me$r  ft^ont,  al«  bei  un$,  wo  er  e«  nac^  jwei  3ar)ren  einem  neuen  Wefruien 
überlast  u.  f.  f. 

Der  II.  £err  SJorftanb.  3m  8aufe  ber  Debatte  r)aben  wir  bie  grage  42 
mit  ber  frage  41  abgebanbelt  unb  bürften  nun  jur  frage  43  übergeben,  bie  3«^* 
tung  nat$  8eiftungdfd^igfeit  betreffenb. 


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lieb«  $ferte§uc$t. 


301 


grl)r.  o.  <£lofen  erinnerte  an  eine  au*.  SBefohalen  ber  SSerfammlung  einge* 
fenbete  unb  ber  Seftion  übergebene  $enfförlft  *),  worin  ber  Serfaffer  bie  Bemerfung 
mafy,  baß  bei  ber  ^ßferbejuc^t  in  ben  oerfdjiebenen  8anbe«tl)eilen  SRüdficty  auf 
Jtlima  unb  ©oben  notywenbig,  unb  r)ierna$  ber  6<$lag,  ben  man  gießen  wrfl,  ju 
beflimmen  fey.  3n  einer  ^weiten  Stbtjanblung  madjt  er  ben  Sorfölag,  baß  Don  ben 
$engflen,  bie  wm  6eite  bed  Staate«  mit  großen  Soften  unterhalten  »erben,  eine 
SJnjaljl  an  privaten  abgegeben  »erben  mödjte,  unter  gewiffm  Sebingniffen.  Xie 
Sßrfoaten  füllten  berechtigt  fetjn ,  biefe  *jjferbe  ju  benüfcen  unb  nad)  einer  gewiffen 
Hnjaifl  bon  %^xm  würben  jie  (Eigentümer  berfclben.  $iefer  ffiorfölag  t)at  ei* 
nen  jroeifad>en  9Uifcm.  gür'*  (Srfle  wirb  e$  bann  lei$t  feon,  bie  ©efdjÄler  an 
Seijlungen  ju  gewönnen,  benn  e«  ift  füc  ein  ®efrüte  febwer  burefoufübren,  baf 
bie  »Pferbe  befähigt  werben  ju  ben  3riten,  wo  e«  obne  tfa$tr)eil  für  bie  3ü<$* 
hing  geföeljen  fann.  Sntereffant  ift  e«,  wo*  hierüber  aud  Schweben  mitgeteilt 
»urbe.  $ie  2etftung«fÄr;igfeit  btr  Watyuty  i(l  bebingt  burdj  bie  Seifrungen  ber 
Leitern.  SSknn  nun  $engfle  unb  €  tuten  auf  geeignete  SBeife  ju  Seijhmgen  ange* 
galten  werben,  fo  ift  ju  erwarten,  baf  fu$  bie  2eifhmg«fa,r;igfeit  au#  auf  bie  gor)* 
len  fortvflanjt.  3n  ben  93err)anblungen  ber  SBerfammlungjU  ?|3ot«bam  finbet  fld> 
aud^  ein  Vortrag,  welker  bartyut,  wie  nott)wenbig  ?eifhmgen  ber  «eitern  fe^en. 
Ser  jweke  Sortbeil  ifl  bie  3Jcöglu}feit,  mit  gleiten  Mitteln  met)r  ju  Uiflen.  9lelj* 
men  wir  an,  e«  foftet  bie  (Srr/alrung  bed  ^ferbe«  für  gutter  ac.  150  fl.  ba*  3ar)r. 
993 enn  nun  biefe  Soften  übergetragen  werben  auf  einen  ©utöbefaer,  fo  wirb  mit 
bem  Öctragc  ber  Unterbafotngtfojlen  oon  3  —  4  #engjlen  fdjon  ein  ferner  £engft 
ober  Stute  getauft  werben  fönneu.  $ie  grage  ifl  immer,  wie  man  mit  ben  gege* 
benen  SWitteln  ba«  SBefle  leiflen  fann.  SBenn  man  an  100,000  fl.  Unterhaltung«* 
foflen  $aufenbe  foaren  fann,  fo  werben  bamit  mehrere  gute  $engfte  noch  ange* 
fauft  Werben  fönnen.  3$  will  auf  bie  frage  nktyt  eingehen,  *on  welker  @at* 
rung  ^engfle  angegafft  werben  foutn;  eine  größere  8tajahl  t?on  guten  ^engften 
ifl  aber  notywenbig.  gerner  wünfdjte  ich,  baß  ein  ganj  »orjugli$e$  ©efrüte 
etablirt  werbe.  2)aju  »erben  bie  «Wittel  auc$  jum  $t)eil  fid>  ergeben ,  wenn  ein 
$heif  ber  £engfle  unter  geeigneten  SJebingungen  an  bie  Sanbwirtye  verteilt  wirb, 
2)ieß  ifl,  »ad  i$  über  bie  grage  42  mir  ^u  bemerfen  erlaubte,  unter  ^inwei«  auf 
bie  erwähnten  Sd^riften. 

2?er  II.  ^>err  Sorflanb.  J^err  ^rofeffor  Sc^wing^ammer  wirb  einen 
9(ut}ug  über  biefe  fetyr  auegebe^nte  3«f«nbung  au  ben  3ften  geben.  3n  feinem 
gälte  fann  fte  in  il^rem  ganzen  Umfange  jefet  ^ier  vorgetragen  werben,  unb  bürfte 
ftc^  fo  auc^  ni$t  für  bad  ^Jrotofoff  eignen. 

Xegierungfrau)  9.  ^olleuffer.  2Bir  haben  einen  ^äd^ter  in  ber  ^rovin) 
©ac^fen,  beffen  Itrbeit^ferbe  fämmtti<h  20—22  eble  $albblut*6tuten  finb.  6ie 


*>  tiefte  JBellafl«  }u  ken  ^iftiottfl^rr^anblKngea.  St.  t.  dt. 


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302 


Staublungen  bet  SBieft ju^treeUton. 


t^un  äffe  Arbeit  im  gelbe.  <£r  felbfl  reitet  einen  S3olIMutf)ena,fi  unb  jücf>tet  mit  bie* 
fen  (dementen  einen  frönen  ©chlag;  er  Wählt  babei  nur  ©tuten,  bie  gut  arbeiten. 
$ier  wirb  alfo  na  er)  ?eifhmg  gejüchteij  bie  ©tute  arbeitet  oft  noch  bi*  eine©tunbe 
bor  bem  Sohlen,  unb  brei  Jage  barnach  geht  fle  wieber  bor  beut  Pfluge,  währenb 
baö  Sohlen  nebenbei  läuft.  SBon  ©eite  ber  Sanbgeftüte  fottte  e$  Aufgabe  fet?n,  nur 
bad  Sefle  aufjufießen.  9(ber  bad  ifl  ber  geiler  bei  biefen  ©eftüten,  bafi  man  biet 
(Gewöhnliche^  aufhellt,  um  Seffered  unb  6blerc6  batauft  ju  jier;ea*  93ei  ben  ?Pri* 
raten  wirb  man  fc^on  genug  bed  (Bemeinen  finben. 

Äriegdrath  b.  Hattorf.  3$  erlaube  mir  ju  bem,  wa$  eben  bemerft  worben 
ift,  nocf)  jujufügen,  baß  auch  bei  und  bie  rjerrfdmftlid^rfeitä  unterhaltenen  33ebeö% 
hengfie  auf  Stationen  bertheilt  finb.  Die  borjüglichen  SRcfultatc  bed  (Gebrauche* 
ber  SoUblutdr/engfie  ftnb  gegenwärtig  fo  atigemein  anerfannt,  baß  felbfl  ber  2anb* 
Wirth,  welcher  früher  noch  mehr  ben  Schlag  bon  £albblut  borjog,  fich  jefct  t>om 
®egcntheile  genügfam  überjeugt.  Söenn  auch  bie  Vergütung  für  bie  Decfung  bur$ 
SJoUblut  bebeutenb  t)6l>et  ifl,  fo  föeut  ein  großer  Zfyeit  unfern  Sanbleute  boch  biefe 
größere  9u6gabe  bon  2—3  felbft  4  fßiftolen  md>t. 

Der  II.  £err  IBorfianb  fpricht  noch  über  eine  anbere  eingelaufene  SJtütfycilung, 
roorin  fic|>  mißbilligcnb  über  bie  Sßferbejudjt  in  ©übtcutfchlanb,  namentlich  in  2Bürt* 
temberg  unb  Sägern  audgefbrodjen  wirb,  bemerft  aber,  baf  ber  SJerfaffer  biefed 
Sluffafce*  fe^c  ^erb  tabelnb  auftrete  gegen  bie  ©taatäanftalten.  3)cfhalb  gehöre 
biefer  Huffafr  triebt  in  ba$  JRefort  ber  SJerfammlung.  hierauf  würbe  bie  ©ifcurtg  gc* 


tBierte  (Sifcung. 
©amfiag  ben  5.  Oftober  1844. 

Der  I.  $err  SBorfxanb  eröffnet  bie  ©i&ung.  Sei  ber  borjührigen  SBerfamm* 
lung  in  Ottenburg  ift  jut  ©pradje  gefommen,  baf  man  fcf)on  bei  mehreren  früheren 
SBerfammlungen  bahin  geflrebt  $aU,  über  bie  Terminologie  ber  Söollfunbe  unb  über 
Betriebene  anbere  wichtige  fünfte  ber  3ücr)tung  t)o(^feiner  ©cr)afe  SBerflänbigung 
herbeizuführen;  aber  e«  war  fein  befriebigenbe*  SRefultat  ju  erlangen  gewefen.  5)a* 
her  warb  ber  Sorfchlag  gemacht,  et  möchten  mehrere  ©adwerfränbige  jufammen* 
treten,  unb  Vlnlafj  geben,  baf  eine  3<*hl  bewährter  ©cbafjüchter  jur  gelegenen  3*** 
fieh  bereinige,  unb  ben  Serfucr)  mache,  jene  wichtigen  fragen  gnmblich  ju  erörtern 
unb  Damit  fünftigen  3krfammlungen  gleictyfam  eine  Vorarbeit  ju  liefern  $>fe  in 
SUtenburg  ernannten  brei  ßornmiffiondtnitglieber  waren  bie  sperren:  Xfyaer, 
Schweiber  unb  SBanief.  Sßon  biefen  brei  $erren  ift  nur  $err  SBirtt) fd> a f t d ^ 
rau)  SBanief  hier  anwefenb,  ben  ich  kitte,  unö  nähere  5lu6funft  ju  geben,  wa6 
gesehen  fer;. 


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303 


IBivtbfAafUralb  üOanief  erftattet  feinen  ©erid)t.  (56  ifl  fefjr  ju  bebauern,  ban  Weber  bei 
$err  8anbe«cfoncmierath  Xhner  nod>  ber  $err  Vrofeffor  ©cbweijer,  mit  Welchen  beibeu  $erru 
mit  in  Ritenburg  ber  ehrenvolle  Auftrag  ju  ?heil  geworben  ift,  bie  ©erfammlung  ber  ©AafjüQV 
t er  ja  veranftaltrn,  beuer  anmefenb  finb;  Weil  ti  nett)ig  gewefeu  wäre,  vorerjt  Wed)felfeitig  unfere 
«nfidjtcn  in  tiinflang  \u  bringen,  bevor  fie  ber  beAanfehnliAen  SBerfammlung  jur  6d}lufjfoffung 
vergelegt  »erben,  9tan  bleibt  roebl  nicht«  anbere«  übrig,  al«  ba§  id)  blc*  ba«,  wa«  meine« 
9lnthfile  an  ber  8a  A?  ifl,  biet  ja  erflären  mir  erlaube.  Tobet  ijl  aber  meine«  GraAten«  vor« 
erft  nethig,  bafj  bie  bcAanfebnliAe  Serfammlnug  —  im  bieffall«  einen  9efdj>lnf,  raffen  ju  fön« 
nen,  von  ber  Sachlage  genau  unterrichtet  »erbe,  toe^alb  ich  vorjug«weife  fnr  Jene  b cd? geeinten 
$rn.  SRitglieber,  wellte  ber  vorjährigen  ©erfammlnna,  nicht  beigewohnt  baten,  bitten  muf ,  bie 
«rt  nnb  ®eife,  tote  ber  53efd)la$  gefoft  toorben  ijl,  %ier  in  Jtürje  ju  refavftuliren. 

Qinc  ßnfammentretung  ber  Schaf jücfcter ,  backte  man,  fönne  auf  )Weifad)e  ©eife  ju  Staube 
forameu,  nnb  jWar  etilen*  bur$  einen  allgemeinen  Äufruf,  in  teffen  {folge  jebem  ^djaf juxtet  ber 
3ntritt  geftattet  wftre.  <9egen  biefen  allgemeinen  Slnfruf  machte  man  bie  (SEntoenbung ,  baf  bie 
IBerfanunlu'ng  Viel  ju  jablreidj  fiA  gejlalten  bürfte;  bap  bei  einer  jablrciAen  ffierfamnilung  febt 
fdjtoer  ein  SBrfdjluji  ju  faffen  fco;  bafi  be«balb  bie  Slnjabl  Von  10,  12  Ijechften«  15  beratbenben 
SRitgliebern  niebt  über  dritten  »erben  bnrfe,  foll  etwa«  ®iffenfä)aftli$e«  erWegen  nnb  befchlojfen 
werben;  jebe  tjrb^ere  3abl  würbe  nnr  ©erWirrnng  ober  einen  fogenannten  belnifchen  Sanbtag  ber* 
beifib,ren.  <5ubll<h  wärt  e«  jWeffelpaft,  ob  bie  SWatabore  ber  Scheucht,  um  weltbe  fid)'«  bod) 
voriug«weife  b^anble,  bei  einem  allgemeinen  «ufrufe  erfcheinen.  $e«t)alb  verfiel  man  anf  dne 
jWeite  Hüeife,  nämlich,  bie  Sad)e  einer  Qemmiffiott  gu  übertragen.  SDrel  <Sommifjton«mitglfeberu 
fofle  e«  nberlaffen  bleiben,  fid>  bie  n6tt)fgen  9?otaNlftaten  ber  Schofjucht  felbfi  ju  berafen,  uu» 
blef«  anf  Mejenige  «njab.1  ju  befdjränlen,  welche  fie  fnr  ihre  3wetfe  al«  bie  geeignete  fiaben. 
Sa«  War  ber  iBeidjluji.  — 

3)ag  biefer  ©efcfclup  nia^t  realiftrt  Werben  ip,  liegt  beute  Aar  vor.  £ie  Urfa^en  pnb  manig« 
faltig,  mitunter  felbfi  von  belüater  9rt,  >a§  idi  vöOig  verlegen  bin,  mid)  baräber  an«}ufbrea>en, 
um  fo  mebr,  al«,  wie  fa>tt  gefagt,  bie  beiben  anbern  ^errn  6emm(ffton«mitglieber  biet  nidn  an» 
wefenb  finb.  Som  ^errn  «anfceecrcnomieralb;  Jb,aer  fann  id)  nur  mitteilen,  wa«  er  mir  fa>rieb, 
nnb  bief  finb  feine  ©orte): 

„SJJc trete,  bie  i*  nierin  jieben  Wollte,  baten  mir  geanlwcrtet:  in  biefem  3abre  rennten  fie 
„an  einer  Snfammenfnnft  nidjt  me^r  Il^eil  nehmen,  nnb  hielten  fie  e*  fnr  befer,  bftfelbe  anf  ba« 
„fnnftige  3ab;r  ju  verlegen;  and)  fvradjen  fie  ^  faft  «lle  ba^in  an«,  e«  muffe  |nver  ein  etwa 
„Utf)ograb1}iTtef  Entwurf  von  (tinem  ausgegeben,  an  bie  1  brilnebmer  gefanbt,  von  biefen  mit  Hn; 
„merfnngen  vnfeben.  §urn(Tgefd?i(ft ,  jnr  ©runblage  einer  iBorarbeit  benü^t  werben,  nm  an  feldje 
wbie  münblidjen  »er^anblnngen  ju  fnnvfen,  wo  banu  an  einem  erfolgreichen  83orfci)reiten  wc^t 
r>ntt6t  }tt  gweifeln  wäre."  — 

Sa«  finb  meine«  (Kragten«  nur  erfebwerenbe  fr  rf?  in  bie  Sänge  )ier)enbe  ®ebenflid?feiten  — 
eigentlidj  au«wcid)enbe  Entwerten,  —  nnb  ba«  t fr  aud)  Stile«,  toa«  id;  von  2i)aer  weif;  vom 
$erm  ^rofeffor  €d?weijer  weif  id)  nidjt«. 

9Ba«  mich  betriff,  Hegt  meiner  vcllfommenen  Ueberieugung  uad>  bie  ©rnnburfadje,  baf  ber 
$efd}lu$  nirfct  realiftrt  werben  t ft ,  in  gar  nidp«  anberem ,  alt  in  ber  Unan«fübrbarfeit  ber  Stuf; 
gäbe,  rrelcbe  bie  (Sommifficn  erhielt.  —  ffiir  feilten  bie  92etabi(itäten  ber  ^d;afjndjt  ju  einer 
dnfammentretang  einlaben.  —  Sie  (Sinlabnng  bat  gute  ©ege,  wenn  bie  <5ingelabenen  nnr  fem« 
nun  wellen,  aber  wenn  fte  niebt  femmen,  wa«  bann?  —  SRit  ben  StetaVilitäten  ijl  e«  überbauet 
eine  fd^wierige  2ad;e.  ©ir  bürfen  geredeter» ei fe  Wcbl  niifct  3eben  bajn  jäblen,  ber  nnr  über 
«t d>at" judit  f Ateibt,  ober  nedj  fo  viel  ^ef Arieben  hat,  ober  fonfl  nnr  mit  Sorten  Kufbeben«  tbut ; 
fonbetn  wabrlid;  nnr  bie,  weldje  burA  eine  allgemein  anerfannte  Eeiflnng  ßd»  in  biefem  ^aAf 
an«ge)eid;net  baten.  —  TrA  biefe  finb  e«  meiü,  weld)e  ba«  ^eft  be*  Sn<htviet)verfanfe«  in  ^än< 
ben  tjahtu.  SDer  3ud)tviet)verfanf  fcQ  aber  —  wie  e«  t)<^*  —  ri«  moralifdje  Äraft  gang  ei* 
gentt)imlid)er  9latnr  fevn.  —  Die  tyxifiltT  rennen  biefe  Äraft  nidjt,  aber  bie  Vfvdjelcgen  fagen 
von  ihr,  bap  fte  gan)  wunberbar  anf  ba«  Oemütb  be«  «DienfAen  wirFe;  baf  fie  bie  S)enfung«art 
t eifert,  ber  fiA  barmt  befaßt,  in  gan)  eigeuihnmiiehe  Ueffeln  fcblage  nnb  einem  Raubet  gleidf  ben 
®fllen  bermaffen  Idhme,  bap  —  e«  verfleht  ftd)  »ehl  ven  felbfi  —  nicht  alle,  aber  bie  mehrften 
S Aaf jü Ater ,  rrel Af  jngleid)  3u Attsiebmf auf  haben ,  auch  gegen  ihren  beßen  Etilen  e«  burAau« 
mAt  über  fiA  vermögen,  frei  unb  anfrid*tig  über  SAaf^uAt  fiA  au#;uitreAen.  3«  biefe«  Wahr 
—  ia>  »rii  *•  —  ^  ffl9'  nBt»  f°  h^ft'«»  —  ^«»»  hoben  wir  leiber  and)  in  ber  Sdjaf» 
jiicoi  fjaoruegecieiinnrne,  nno  uieuu  ii^or  eint«  ienr  grioia^ngen  wruno  oeo  ycicniicinrnenwcuen«. 


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304 


ffierhanblungen  ber  ©iehjucb>©etticn. 


—  «nbererfeit«  barf  man  aber  eine  gleid?fam  entgegengefe&te  Urfache  and)  nidn  übergeben. 
Jtanm  bat  fid>'*  nämlid)  verlautet,  baü  eigentlidj  to*  nur  bic  Steifta  vom  « \ a cfi c  jufammentteten 
feilen,  al«  fidj  fogietc^  mehrere  Stimmen  vernehmen  liefen,  c«  turne  9Ran$er  bie  Qinlabung  ab- 
lehnen; benn  nid)t  3ebermann  befäffe  fo  viel  (titelfeit,  burd)  «nnahme  btr  (linlabung  ftd)  gewif* 
fermaffen  felbfi  jum  SJicifter  )n  fiemvclu.  —  i?ier  tritt  un«  eine  Jugenb,  bie  SBefd)eibenr)eit  nam-- 
lid),  al«  $inberniji  entgegen.  Qnblid)  war  bie  eadje  für  un«  felbft,  für  bie  6ommifiion«mitglie5 
bet  von  fehr  belifatet  Slrt.  8u«  fo  vielen  b^nbert  2d)afjüd)tetn  £eutfd)lanb«  bie  9lu#gejeid)ne* 
teilen  heran«wäblen,  heiüt  benn  bod)  Wirflid)  nid)t«  anbete«,  al«  bie  Sntelligenj  unb  bie  Üeifiungen 
aller  teutfeben  <2d>afjtid)ter  in  geroiffer  Jpinfid)t  nnferm  Urti.eilo  [vrarti  *u  unterlegen,  ita«  ift 
tcat>rlicr>  ein  granbiefr«  (ibrenamt.  —  Steine«  Grachten«  gehört  baj«  nur  ber  begrünbetefte  9tuf 
einer  anerfannten  tjetun  Autorität,  ober  —  eine  nirf:t  geringe  £cfi«  von  anmaffung.  —  3d)  barf 
wenigften«  meintrfeit«  nicht  läugnen,  bap  id?  mid)  in  eine  nid)t  geringe  JBerlegenheit  wnrpt  falb j 
Weil  id»  Wc!jl  teufte,  ba§  id)  mit  ber  (tinlatung  bc«  (finen  —  jwei  and)  brei  Änbere  belelbigeu 
tonnte,  vielleicht  aud)  wirflieb,  beleibigcn  würbe,  bie  id)  nidjt  einlade;  unb  alle,  weld)e  ftd)  be* 
rufen  fühlen,  aufforbern  fennt*  id)  benn  bod)  au*  trieber  nicht,  weil  bie  SJetfammlung  auf  eine 
fdjr  geringe  9ln$ar;l  von  SRitgliebern  befd)räntt  fevn  feilte.  — 

£elifateffen  alfo  von  ber  eine»  —  (Sgei«mu*  unb  anbere  2nge«ben  von  ber  anbern  ©eile  — 
item  ,  id)  halte  bie  3uflanbebringung  bc«  S8ef*[ufu«  für,  nnau«fübrbar ;  unb  erlaube  mir  bab> 
bie  graar,  warum  feilen  benn  eigentlich  nur  bie  SWeifler  jufammentreten?  —  JDie  SHeifler  tverbeu 
einer  vom  anbern  wedjfelfcitig  nid)t«  lernen,  wrnigßcn«  bürften  nc  fo  benfen,  unb  Slnbcre  belehren, 
»ollen  fte  Vielleicht  uidjt.  «ffiarum  feilen  3 hur'  unb  ««gel  nld)t  für  3ebermann  ofen  fwbcn,  ben 
in  Wae  immer  für  einer  £infid)t  bie  @<hafjud)t  intereffirt?  —  ©et  fühlt  ba«  Sebürfniji  einet 
@d)af)üJ)terverfammlung,  wer  wnnfd)t  eine  fcldje?  —  aau)  gewifi  nur  jene,  weld>e,  mau  erlaube 
mir  ju  fagen,  barin  nod)  eine  Slufflärung  braudjen ,  tarin  nod)  etwa«  lernen  Wollen ;  unb  gerabe 
biefen  feilten  wir  bie  Iljüre  fcbjieficn?  —  id)  meine,  baß  ba«  licdjji  miretht  wate.  G«  ift  wahr, 
bie  93erfammlung  bärfte  fidj  febr  jarjlreid)  gehalten ;  Warum  feilen  wir  aber  vor  einet  nod)  fo 
)af}lteid)en  ffierfammlung  erbeben?  —  feljen  wir  bod)  in  ben  gefe$gebenben  Jtcrvcrn  bie  wichtig: 
ftrn  3nterejfen  ber  8flenfd>heit  befd)liefjen,  unb  ihre  Serfammlung  ift  aud)  nid)t  auf  jehn  ftrrfcnrn 
befd)ränft.  Sir  felbjt  vetfammeln  un«  Senn  uim  a&tenmale  —  alljätu 1 1 d>  eine  anfebnlicbe  3ahl ! 
unb  wet  fann  fagen,  ba§  in  unfein  a>erfammlHngcn  nid)t  £rbnung  herrfdjt,  unb  oap  au«  biefen 
©erfammlungen  nidjt  Qtwa«,  ja  fehr  viel  SJelehrenbe«  h«vorgehe?  —  2>arum  bin  id)  ber 
SReinnng.  bau  ber  vorjährige  ÖridMuf; .  nachbem  er,  wie  fisura  }eugt,  nicht  )nm  Bwecfe  geführt 
ftat,  aufgehoben,  nad)bem  aber  eine  ©erfammlung  ber  6d»afiüd)tet  immerhin  ein  93ebütfnifi  ijl  — 
biefe  burd)  einen  allgemeinen  Sluftuf,  weichet  alle  €d)af)üd)ter  ohne  9u«nahme  einlabet,  vetan; 
Haltet  wetbe.  3d)  fage  alle  €d)af)üd)tet  ohne  t1u«nahme,  benn  wet  fann  fagen,  et  fev  Sieijtet 
feine«  %&i)t*  —  immet  wetben  neue  leidet  geboten.  £ajj  un«  cnblid)  bie  fRotabilitaten  bet 
€djafjud)t  bei  biefet  @elegeuhdt  verlaffen,  iü,  glaube  ich,  burd)au«  nicht  benfbar.  £tw  baß 
$cutfd)lanb  in  ber  <Sd)afiud)t  ftd)  über  alle  Nationen  ber  6rbe  emporgehoben  bat,  ifl  Welifunbig. 
ftühü  e«  nun,  ba§  bie  3eit  einige  ®tunbfa|e  biefer  2Biffenfd)aft  ab'gefiumvft  Kit,  unb  tliut  e« 
9loth,  au«  ber  (Erfahrung  neue  ui  fchcvfen  ober  bie  alten  \n  berichtigen;  fo  bürfeu  wir  bem  @e« 
banfen  gat  n(d)t  9taum  geben,  Xeutfd)(anb  tiefäffe  nicht  Scannet  von  fold)et  Satetlanb«liebe  unb 
von  fclchet  ^enfung«att,  me(d)c  frei  vom  @goi«mu«  nur  für  ben  $ortfd)ritt  ber  ©ijfenfd)afr, 
nur  für  ben  $ottbeftanb  einet  vom  $atetlanbe  bereit«  errungenen  *yalme  erglühen,  nub  ihre  (Sr- 
fahmngen,  befonber«  wenn  e«  «Noth  thut  —  auf  ben  «Hat  be«  ©aterlanbe«  auf  ba«  beteitwilligfie 
hinlegen.   3d)  erlaube  mit  bähet  ben  93otfd)lag  ju  einem  allgemeinen  aufrufe  ju  machen.  — 

Siefi  ift  aber,  wie  fdjon  gefagt,  meine  inbivibuelle  S(nfid)t  von  bet  Sache,,  unb  id)  faun 
nid)t  Wiffen,  ob  meine  anbent  Verrn  @ommiffton«fol(egen  meine  9(nfid)t  teilen,  we«halb  id)  bähet 
bitte,  bie  hod)anfehulid)e  93crfammlung  wolle  fcibü  barüber  nun  entfeheiben.  — 

®caf  t».  Surgt^aud.  2)ct  6d^afjud^t  weiteren  ßlütflidjert  Sluffc^wung  ui 
geben,  ba^u  tfi  alktbingt?  trtngcnbc«  Sfbücfnip  x>orljanbcn.  53ri  ber  fünftigen 
Serfammlung  in  SJreGlau,  unb  bei  ber  9Jut5beI)nung  unb  2Bt$Hgfe(t,  n>eld)e  bic 
6c^afiud)t  in  Scfyleften  unb  ben  angrenjenben  Sanben  einnimmt,  ifi  e6  fe^r  nrnn* 
fdjenewertl),  baf  biefem  ßmi^c  eine  befonbere  Slbtr)ei(ung  genn'bmet  werbe.  Söenn 
nun  in  Uebeteinjiimmung  mit  bem  gehörten  Sortrage  bieüei^t  bie  6cl>af3Üc$t«  ein 


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UtUx  Un  ®d)afjü$ier;<Im<Bt.  305 

< 

paar  Sage  friujer  al*  bie  allgemeine  Serfammlung  na$  $re«tau  eingelaben  würben, 
ber  3utritt  aber  KOeit  frei  flünbe,  uitb  wenn  baju  bje  »otabilitaten  ber  6c$afauc$t 
unb  SBollhtnbe  fi$  |ar)lreü}  etnfänben,  fo  mochte  meine*  &a$ten*  ber  3wed  am 
pc|icn  geforDcn  ]epn. 

2Birtljfcr;aft*raib  33 anie!  ma$t  barauf  aufmerf fam,  bajj  e*  wünfcfcendwerü)  fep, 
bei  folgen  Serfyanblungen  Spiere  in  ber  2BoUe  ju  unterfud>en,  batyer  feo  ber  9lpril 
ober  3Rai  am  geeigneten.  3nbeffen  möge  bie  Sretlauer  SBerfammlung  barüber 
weiter  bef<r)lfeffen, 

©raf  ».  S  ur  g  l) au*.  3n  Sctiefien  gebenfen  wir  au$  im  £erbfle  6$afe 
in  einem  normalen  3uß<*nbe  ber  SBotle  vorzuführen.  Sluferbem  wirb  eine  reiche 
$lu*mal)l  von  SMefien  vorliegen;  unb  fo  glaube  i$,  wirb  e*  an  erforberlicfyen 
£ilf6mitte(tt  nie^t  fehlen. 

3)er  I.  Sorjtanb.  <£*  $at  aud)  ^>erc  ®ut*beftyer  ©iegfrteb  au* 
ßfipreuffm,  ein  fafl  ftanbige*  5Witglieb  unferec  SBerfammlung,  (eiber  biefe*mal  abge* 
galten,  an  ben  93orftanb  ein  Schreiben  gericbter,  in  betreff  jene*  Sdjafjüd?ter>Son* 
vent*,  unb  bringenb  befürwortet,  benfelben  nl<bt  fallen  ju  laffen.  .  3>erfe(be  meint: 
e*  foltten  juerjt  bie  wid^tigflen  Srngevunfte  aufgeteilt  unb  veröffentlicht  werben,  afyn* 
lief)  wie  bie  von  ben  SBorftanben  ber  SBerfammlung  aufjußellenben  fragen  beb<mbclt 
werben. 

Sluf  ben  ajorfdjlag  be*  93orji$enben  befcr)lieft  hierauf  bie  SBerfammlung: 

1)  bie  brei  Herren,  bie  ft$  be*  ©egeitflanbe*  bereit*  angenommen,  ju  erfuefcen, 
bie  $auotfragevunfte  ^entwerfen,  unb  wenn  fie  fic$  fc$riftli$  niety  ver< 
ftänbigten,  fo  ttnnte  e*  bo$  gefd>cben,  bafi  jeber  feine  Unflat  über  bie  vor* 
)ugliä)ften  gragevunfte  an  ben  SJorjtonb  in  S$lejien  einfenbete,  bamit  bie* 
felben  in  ba*  Programm  aufgenommen  werben; 

2)  ba$  nacr)  bem  SJorfölage  Vom  $errn  ©rafen  v.  »urg^au*  eine  eigene 
6cr;afau$tfrftfon  für  bie  nd#e  »erfammumg  gebilbet  werbe,  unb  «He,  bie 
fi($  bafür  iuterefflren,  aufgeforbert  werben,  ein  »aar  Sage  früher  in  $re*lau 
aufammen  $u  fommen.  S)ie  ©eftion  babe  auf  biefe  SBBeife  raebr  Seit,  vor* 
juarbeiten  unb  flc$  ju  verfttabigen.  $ann  würben  alle  weiteren  »efölüffe 
ber  SBerfammlung  in  ©rc«lau  anbeim  ju  aeben  fe*n,  unb  ber  rjiefaen  wirb 
man  ba*  ftety  wieberfa^ren  laffen,  baf  fte  na$  Sage  ber  ©aetye  ba«  3t;re 
getyan  babe. 

2>er  ©orjifrenbe  fugt  no$  bei:  3Kan  $abe  Wobl  föön  im  vorigen  3a&re  für 
beffer  gehalten,  einen  allgemeinen  (EonVent  für  bie  3ntereffen  ber  e^afsu^t  in«  2e, 
ben  au  rufen.  Uber  man  wollte  eine  3<rfl>litterung  ber  fBerfainrnlung  ber  teutf^en 
«anbwiräK,  welche  immer  im  $erb|le|iatt  ^at,  »ermeiben,  inbem  man  gemeint  war, 
bafc  ein  fole^er  6<^afaü^ter*«on»ent  nur  im$rü^re  ^attfinben  finne.  3ebe3«' 
^lulerung  ber  «rt  au  webüten  liege  ou$  gewif  im  wahren  3nteref|e  ber  »a* 
fammlung. 

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306  «erb>nbtnnge«  ber  Wju<fct*SeWo». 

2ßirtfyfd)<ifWratf)  OAfenbauct  erftottet  hierauf  fit  ftolge  bet  9lufforbetung 
bc$  93orft&enben  bie  Qcurtfjeilung  bcr  tfäfcproben. 

91««  3>rcl  finb  an«  bem  ©eroTlberger  nnb  Untertan  tb>ler  Jtrcife  mehrere  jtäfefertrn,  au« 
©a»cr«  nnr  eine  «Sorte  in  einem  (Stemplar  eingefcbidt  teerten,  Wadjbem  bie  (Sommiffion  a&e  Sorte» 
genan  nnierfn^t  barte,  gibt  jie  fclgenben  ©efnnb  jn  «JJrotofcU. 

-  .  » 
1.  lieber  bie  »orarlberge r  Jtäfe. 

a)  Warf?  «mmenfyalfr  »rt. 

JDlefer  Jcäl  ijt  in  feiner  gönn,  ©ereitnng,  gette  nnb  Geholt  bcm  Qmmentyaler  all  ganj 
gleich  jo  bctradjten  nnb  folglich  feb.r  gut. 

JBon  berfelben  Dualität  toar  aud)  ein  jüngerer  Aal  »erlauben,  n>clcr>rr  miiber  {jt. 

b)  9?adj  @djwei)er  9lrt. 

öl  lagen  brei  Qiemblari  «er.  $(e  Mb  (n  ber  ftcrm.  tele  im  ©ef>aHe  nnb  ffirfdjmacf  (rut 
nnb  nur  im  «Iter  »erjtyeben,  fonft  aber  ber  6<6weljer  Hvt  ganj  gleia)  befnnbrn. 

c)  gadftetaKfe  j«  2  $f> 

©ut  nnb  milb,  jebeö}  nad;  ©djnitt  unb  örudj  mcb>  bem  e^wrijer,  all  bem  Kimburger  £a« 

d)  halbfette  ÄÄfe. 

©ut  bereitet,  an*  in  ber  inner«  8crm  gut  wnb  fcbr  otf^marfwO. 

c)  SRa^erc  ÄÄfe.  t 
9ta<b  iljrer  3trt  ijut. 

f)  Vannafan;.ftäfc. 

Pdiüifblldj  brrt  3abrc  alt,  nadj  italienifrf)fr  9trl  geformt,  gnt,  feb>  fdjmadtyaft  nnb  »erbirnt 
in  bet  iijat  an  bie  €eite  ber  ödjten  italienifdjen  Jtäfe  biefer  «rt -gefleflt  |n  »erben. 

2.  UtUt  bie  UnterUntflaler  Aafe.. 

a)  Oladj  gettöb,nHd)er  «anbelart  bereitet, 
flennte  feiner  3«g«nb  wecken  ni<bt  beurteilt  »erben. 

b)  Xproler  Sotfjfeerget  Aal.  •> 
Gin  feljr  fdjmacfljafter,  aal  abgenommener  Slild)  gut  bereiteter  Aal. 

3.  ©a»erif$er  Aal. 

9lad)  feiner  inttern  $orm  gnt  bereitet  nnb  feb,r  gefd)ma«f»oU. 

93or  bem  €<b(nffe  ^rctofclll  tenrbe  ber  Aommifficn  ue<$  efne  Aäfet>robe  »c«  3mmen* 
jtabt  in  ©abcrn  vorgelegt.  £>iefcr  Aal  rourbe  nan>  feiner  innen  Jeem,  fcarbe  nnb  ©cfdjmarf 
all  frljr  gnt  bcfnnben,  nnb  »nrblg,  bem  arteten  ©djroeijet  gleiä)  gehalten  ju  »erben. 

hierauf  »nrbe  bal  $retc!oll  gtfdjlcffen  nnb  gefertigt. 

2öiril>f<baftlrart>  Odjfenbaner, 
Ccfcncmieratty  $  o  rn. 

^)ofmann*©ang  erfkttet  93eric$t  übet  ein  »on  itytn  »orgejeigtrt  SRfoeUir* 
Snfftuwent  jura  ©ebrau$e  bei  bem  SBiefenbau. 

kleine  ljo<bt>er»fjrtrn  Herren !  $al  3nftrnmentr  toeldj«!  4<b  bor^nieigen  IjaJe,  iü  ein  9tir>eU 
UrSn^rument,  von  bem  ^errn  JBaggcr  in  ©tectyclm  furjli<b  erfnnben  nnb  bafelbfl  va* 
tentirt. 

3d>  mnß  bevcrtoorten,  baj?  idj  el  nid)t  bc^olb  weil  el  fo  »o llfommen  Ift,  im 

®cgentbeilr  man  fann  nur  fntje  SDi^anjen  »ornebmen  nnb  bal  3nffanrment  bairn  gebrand>en,  »enn 
»eber  Stege«  nodj  flarfer  SBinb  ifk;  fonbern  el  tyat  ben  großen  SBort^cil,  anj}erorbentlicb  einfad) 
}n  feb«,  fo  bafi  jeber  angeb,enber  2anb»irtb^,  jeber  fleinere  ©ninbbeft^er  el  benn^en  fann. 


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lieber  ein  «WfoenteSnftramfnt. 


Wm  beffen  ®ettb.  redjt  311  jeigen,  mvf  14  mfr  nodj  ertaub«»,  einige  wenige  ©orte  voran«» 
guf<biclen:  bie  «anbftirtbfäaft  in  fcanentarf  ift  in  b*r  glü<fli<ben  «agc,  ba&  bie  Separation 
fcfcon  im  vorigen  3a|r1junberrt  vorgenommen  mürbe  unb  felbft  bie  Heineren  Saueru^cfe  finb  bei 
ber  ©elegen^eit  gum  grefitni  Xfyli  »«nigften«  fo  orronbirt  »erben,  bafi  ffe  tyre  gelber  jiemliri) 
beifammeu  b>beu;  bebenfen  Sie,  meine  Herren,  biefen  ungemein  grcfjen  Sortbeil! 
Unferc  QJüler  unb  Saufrabcfr  finb  bemnad)  einer  labern  ÄuÜnt  fät)ig  unb  finb  föcu  je$t  burrf) 
eine  gute  £oppel»urlb,f<baft  jum  grn<bt»ecWel  porbereiter.  (Sin  3uftitut  }ur  Silbung  unfern 
Sauctnfcljne  gibt  e«  in  £>änemart  nic&t,  fie  würbe»  über  f»  ben  legten  3ai)ren  bureb  folgenbe 
2Rafrregeln  ber  Regierung  gu  ibrtm  ferneren  Seruf  gebilbet: 

ffvnfglg  von  beteiligen,  bie  flä  bnr*  Sebtttrennrufffe  nnb  Sengnife  über  a»ft4nbige« 
Serragen  ntbjr  praftifeber  Uebung  ber  gewöhnlichen  £anbgrlffe  an*jeirfjnen,  »erben  von  bem 
£rieg«blenft«  freigefpreeben ,  unter  ber  Sebingung ,  baf  fle  3  3a$re  unentgeltlich  bei  ben  ?anb* 
wirtben  bienen,  welcbe  tyne»  von  ber  8anb«ljautff)«tf«n3«j©f(fi[f(baft  ange»iefen  »erben;  e«  ift  babei 
jel  angenommen,  ba§  jeber  nur  ein  3afjr  auf  einer  Stelle  bient,  bamit  er  in  jeber  tytet 


al«  Siegel  angent 

Ving  ba«  ianbeiöblicbe  fennen  ferne, 
vorder  militärpflichtig« 


3ft  fein  Betragen  unterbeffen  nicht  gut,  fo  bleibt  er  wie 


5Bcn  bfefeu  Lehrlingen  (bie  mit  bem18tenbfis  2 lten^a^re angenommen  werben)  finb  mir  jaljr* 
li<b  gwei  anvertraut  ,  unb  fte  hoben  mir  wahrlich  bi«  je$t  viele  Sreubt  gemährt'  Knfanglicb  ift 
et  mir  baran  gelegen  gewefen,  befonber«  ihr  3ntereffe  gn  werfen,  fo  bafj  tfe  arbeiten,  nicht 
»eil  fie  arbeiten  muffen,  fonbern  au«  9 n fr  nnb  Siebe  ju  bem  ftadje.  du  biefem  3»ecfe 
ifl  mir  von  befonberem  9tubtn  gewefen,  ben  Sebrlinflcn  9lnw*ifung  in  Linearzeichnung  |u  geben, 
namentlich  wU  fU  bureb  $nlfe  einer  gewöhnliche»  Äreugtafel  (bie  je&t  no»b  gwerfmafftger  von 
Qupeifen  gemalt  wirb),  bie  Jtoppelu  meffen ,  bemna$  Äarten  nach  bem  verfleinerten  SWajjftabc 
conftraire»  nnb  mit  einer  für  Ifyxtn  Scljuf  hinlängliche»  @enau(gfeff  beregnen  feunen.  OTachhrr 
|aben  fte  a»<b  bie.&tcrgeräthe  nach  Scala  gtjeiebnei   ,  ' 

ferner  b.abe  leb  ft«  jnr  RiPelllrung  augewiefeu,  allein  bie  fenftigtn  3nfttuiuente  waren 
ju  comptteint  ober  bod>  für  fie  weniger  gwetfmaffig.  $ierju  unb  namentlich  gn  biefem  <$tbraucb 
—  für  Säuern,  bei  benen  e*  nicht  auf  bie  aUergrcfjte  (Stenanigfeit  anfommt,  freue  i(§  mic^ 
nun  ein  Snftrument  gefnube»  ju  |aben,  »eldjel  i(b  für  gweAnafffg  r)atie. 


SBenn  bie  Säuern  fclbjt  ibje  Bluren  meffen  unb  niveMiren  fennen  (»a*  fic  an^er« 
brm  jnm  Dlaäjbenrfen  anregt),  bann  Werben  fie  hoffentlich  au<b  weniger  mKtrauif^  unb  e^er  willig 
auf  eine  Separation  nnb  dufammenlegen  ber  @rnnbjrü<!e  eingeben!  — 


I  ^  t  t 

35a«  gHveafr*3n«irument  befielt  an«  einer  gnfreifernen  Stange  »»,  an  befffn  beibeii i  Gnbeu 
l»ei  ÜJiovter  ab  angebracht  f!nb.  3n  ber  Kitte  nnb  über  bem  Sc^wervunfte  ift  ein  Sturt  Bta^l 
einaepreft,  in  bcfftnüRtHe  ein  ®inf*ni  tt  fq  angebra<bt  if»,  bafc  »enr.  einer  auf  bie  Warfe Äante 
ein.«  breiigen  *ri«ma'«  stiegt  »irb,  bie  Stange  M  frei  bewegen  fann.  »eil  ei  nun  ,„  ber 
»nnfübrung  niebt  möglidj  ift,  ben  StbwerVuuft  genau  ju  treffen,  unb  biefer  burrfjau«« unter fiufct 
fevn  muß,  ift  bie  V<W  einfa^e  öinri(btnng  mit  ber  in  ber  befejigten  Sdjraube  ce  ju  einer 
Serrigicnig  onatbraebt,  bie  Von  felbfi  «inleiMbten  wirb.  53enn  bae  3nflrument  amaeficKt  ift  unb 
bie  Sage  fo  jur  3iulic  gebraut,  ba§  fi«  nio^t  mebr  o«cifllrt,  Mt  man  eine  »veDirwai.Saj 
fei  in  einigte  «ntfernung  nnb  bebt  bft  S4eibe  berfelben  fo  lange  in  bie  $o}e,  bin  baf  fie  m It 
ben  Vobteren  be«  Smlrnmeitef  im  Rivean  fiebt.  darauf  nimmt  man  mit  einiger  Serfcfti  bie 
fflaar  au«  kern  Äailen,  brebt  %t  um  nnb  legt  ße  fo  auf  bie  «ante  be«  $rtema  wieber  ein. 
®can  bie  S<beibe  bann  nc^  wie  vorber  mit  ben  ©iepteren  im  «ttiveatt  flebr,  >ft  ti I  ein  ^eidjnt, 
bai  ba«  Snftrument  ri^tig  ift;  wo  ni<bt,  fv  N  ber  Sdjwerpunlt  P4  g»J«  »eranbert  unb  ber 


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Betäubungen  bet  ffiieb>$t»@efrii)u. 


fehler  toitb  bnr$  bat  <ffiu<  ober  $era«lbreb>n  ber  6<b>aube  ce  lei$t  \n  «trigirtn  feb«.  — 
SMe  SBage  ff*  in  einem  deinen  tjcigernen  Aaßen  gang  efagefcfclcffen,  fo  baß  nur  bie  oberen  (Jnbtn 
ber  SMofctereu  }n  bem  8)eb,nfe  be«  3ieler«  embc rieben ,  menn  bat  3nfiruuent  gebrannt  wirb; 
fonft  wirb  bie  Sage  in  benfelben  Jtaßcs  fefr  niebergelegt,  fo  baß  man  pe  in  bie  £af<b>  fledev 
fann.  — 

(Hn  Statt»  toirb  immer  nöttyig  feijn  ;  bogu  ift  befanfltli<$  bat*  bteifuffige  am  fldjfrftrn,  jffcedj 
glaube  i<$  and»,  bafj  eine  einfadje  mit  ©ifen  befölagene  Gtauge  au«rddjfn  mirb.  SDenn  id)  »ie* 
berede  e«  normal«,  uufere  neinern  2anbtoirtbe  muffen  e infame  unb  wohlfeile  3«frrumeute 
t>aben,  »enn  an*  etoa*  an  ©enanigfeit  fehlen  feilte,  feujl  branden  jte  gar  feint«.  — 

!Daf  Wtoeflir^nftrument  frlbfl,  bitte  i$,  ber  b><b>ere1}rten  Verfammlung  »ibmen  |u  burfen 
aU  einen  geringen  SBtweifl  meiner  IDanfbarfeft  für  bie  fyerrlidjfn  belchrcnbtn  €>tunben,  bie  ict>  fo 
ajücflid)  (jetvefen  bin,  tyier  in  SDiünc^en  jujubrlngeu. 

3)et  II.  $txt  SJorftanb  ernennt  bie  9)titgliebet  $u  ber  (Sommifjiott  für  bie 
heutige  S3ief)fcr)au  unb  entfernt  fi$  mit  benfelben  ju  biefem  ©efctyäfte. 

$>er  I.  $crr  ®orftanb  ger)t  jur  47.  ftrage  über,  betreffend  bic  J?  reu  jung 
englifc^er  unb  9Rerinod*S$afe. 

2>treftor  ».  SBeif  Berlin.  (8$  ift  baruber  bei  ber  SBerfammlung  in  Stuttgart 
fcfyon  SBieleG  gefvroctyeh  n>orbcn.  SBir  ftnb  in  $ol}entyeim  mit  ben  SRactyfommen 
au*  ber  Äreujung  englifcfyer  langwolliger  Sode  mit  3Rerino6f$afen  jufrieben;  bic 
Spiere  geben  rcidjlicfy  Sßolle  unb  ftnb  jur  Haftung  fetyr  fä$ig.  8lber  fte  fyaben 
balb  ineljr  ben  9J?erino&d)arafter,  balb  ben  anbern,  unb  e$  bleibt  immer  föwierig, 
au6  jwei  SRa^cn  eine  britte  ju  büben.  SBolIenbet  ift  biefe  Silbung  noety  nid>t.  2>er 
$reid  ber  SBofle  fyält  fitty  fo,  baß  fie  im  ©elbertrag  mit  ben  SRerino*  gleich  ftetyen  j 
tyr&örver  aber  ift  viel  mafifäfjiger,  unb  wie  au6  bem  von  mir  gehaltenen  Vortrage 
3U  erfcfyen  war,  r)aben  fte  ba$  gutter  beffer  in  bie  3unafyme  bed  JtörverÄ  verwan* 
belt,  ald  bie  SRerinoG.  3>c$  fann  bie  Äreujung  im  ©anjen  nur  emvfeblen.  9(u($ 
in  $ranfrei$  ifl  man  für  biefe  Jtreujung,  unb  man  Ijat  bereite  von  ba  au*  von 
unferer  Äac^ju(r)t  ju  faufen  gefugt. 

Brbr.  ».  SRatftan.  3d^  Ijabe  feit  10 Sauren  Serfutfte  gemalt  mit  ber  $aa^ 
rung  von  2Rcrino6,  mit  grobrooffigen  Sorten,  um  gute  itammrooQfd)afe  ju  juchten, 
^abc  jebo$  wenig  entfpred^enbe  Slefuttate  erhalten.  ^Dagegen  r)at  man  in  SWeflen* 
bürg  bur$  3njudjit  feinroofliger  @d&afe  mit  gutem  Erfolge  auf  Aammwolle  gejüd)* 
tet.  Xie  SBoUe  wirb  gerne  getauft  unb  bie  2^iere  »erfaufen  |i(^  ebenfalls  gut 
Allein  eö  ßet>örcn  reid^lid^  ndl)renbe  SBeiben  unb  Fütterung  baju. 

3)er  1.  4?r.  ffior^anb.  6d  verbient  in  biefer  SBejiefuing  bie  Schäferei  bed 
4perrn  ©rafen  ».  Schwerin  3U  SBolfd^agen ,  an  ber  meflenburger  unb  toonurtcr* 
ft^en  ©renje ,  genannt  ju  werben.  Seine  Schafe  ftnb  fäd>fifc^er  SJbftammung. 
I>at  aber  fortwa^renb  auf  SSiel?  unb  JangWoOigfeit  bei  fetyr  teic^licr)et  Fütterung 
Eingearbeitet,  unb  r)at  bem  aufern  2ln(i)eine  na<^  ebenfo  gro^e  Ü^iere  mit  guter 
Kammwolle  gejogen,  a(d  bie,  Welche  auf  bem  SBege.  ber  Jtreujung  mit  englifd^en 
S3ö(fen  entjeanben  finb.  2>ar  SBert^  ber  SBoUe  ijl  jebod^  babei  etwa*  ^erunterge* 
gangen. 

£ireftor  9.  SB  ediert  in.  iDer  Stamm  von  SBolfötyagen  ijt  auc^  mir  befannt. 
JDie  8Bo0e  beefelben  ifl  mtty  toerty,  al6  bie  »ort  ber  englif^en  SWeriiio^Äceuiung. 


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Vltttx  bfe  JttenjBBg  cngUföcr  nnb  Sftrrino8>®($afe. 


309 


Sßenn  man  aber  auglcid)  auf  §!etfd>  jiicfytet,  ift  bfe  englifdje  9Rerfno»£reujung  hef* 
fcr.  SBenn  man  dagegen  &orutg«weife  ©olle  »III,  fo  iff  e«  gut,  jenen  6tamm 

Der  I.  $r.  fBorftanb  erfucfct  ben$errn  gefc.  SRaty  gefcrn.  ».  (SUrf  d>e$au* 
fen,  bfe  $efu(taie  feiner  ©(fcäferei  jnitautyeilen,  worin  er  atKfe  bfe  Jtreuaung  treibe. 

Srfyr.  ».  (SU r fcr; «Raufen.  3$  erinnere  mi$,  in  2) reiben  unb  Stuttgart 
föon  au«für>cltct)en  Vortrag  barüber  gehalten  ju  Ijaben.  Snbeffen  Witt  i$  bad 
2Befentlidjf*e  gerne  wiebertyolen.  3m  3^^re  1834  tyaben  ber  Äönig  oon  SBürttem* 
berg  unb  ber  Orojjljccjog  t>on  öaben  englif($e  ©cfyafe  vom  Seiceffer  *  ©tamrae  bur<r) 
mid>  fcolen  Iaff<n.  2Dto&  übrigen*  in  Württemberg  föon  früher  mit  englifdjen 
©ct)afen  bie  Äreujung  verfugt,  aber  in  labert  war  e«  jum  (Erßenmale.  Die  95er* 
fu$e  mit  ber  ftreujung  ber  2eiceffer*93öcfe  mit  ben  fpanifc&en  ©#afen  fiel  fet>r  gut 
au«;  ni($t  fo  aber  bie  mit  teutfefcen  ©$afeiu  Die  2Boue  von  lefrterer  würbe  fe^r 
$art  unb  fttjig  unb  e«  r)at  ft$  ergeben,  baf  bie  SBolle  an  Dualität  au  fefjr  ab* 
nimmt,  wenn  fte  au$  an  DuanittÄt  gegen  ben  Ertrag  ber  2anbf$afe  aunimmt. 
Der  $aupWortl)eil  ber  Äreuaung  befielt  aber  ni$t  im  3Retye  ber  SOBotte,  fonbern 
im  gleif^juwa^«.  Die  Spiere  ftnb  aufferorbentlicfc  a«c  5Mn»9  geeignet,  o&ne 
ba$  jle  im  äiefyUtnip  meljr  gutter  brausen ,  al«  bie  fpaniföen  unb  ieutfcfcen,  wa« 
i$  juerß  felbfl  ni<$t  glaubte.  6«  fommt  wo$l  ba^er,  baf  biefe  @$af«  atte*  gutter, 
wenn  ed  au$  nod>  fo  gering,  Reffen,  ©ie  freffen  bad  ©trofc  au*  bem  Dunger 
$erau«,  fte  freffen  bad  ©ra«  oon  fumpfigen  SBiefen,  ofjne  baf  e«  einen  na$t&eilU 
gen  ©infiuf  ausübt.  8lo0  imSBintet  finb  fte  um  fo  fernerer  in  ©tdllen  aufhalten, 
je  me$r  jie  fi$  ber  engliföen  Sta^e  nähern,  weil  fte  weniger  ffiiefen^eu  nl*  tftee* 
freu  freffen;  benn  bie  engtiföen  @$afe  freffen  nur  Älee*  ober  SBitfenfcu  unb  £cu, 
ba«  fup  fft  unb  auf  ben  «erfern  eraeugt  wirb.  Dann  freffen  fte  Suraelwerfe  nod> 
lieber,  al*  bie  anbern  ©$afe.  «ber  Stuben  jie^en  fte  ben  Kartoffeln  »or,  unb  jene 
feinen  ifrnen  au<$  fe&r  auaufagen.  2Ba*  bie  »eföaffen^eü  betrifft,  bie 

id>  auf  meinem  ©utc  $erange}üd)tet,  inbem  id>  bamit  begann,  meine  fpanifcfcen 
©$afe.  mit  cußltfc^cn  Dorfen  au  freien,  fot  mufj  i$  bemerfen,  bap  i$  3jd^rige 
fpam'fdje  ^dmmel  unb  2jtyrfge  #  Ammei  ber  Äreuaung  juglekty  »erfuufte;  bfe  fpa< 
niföen  3jtyrigeh  Rommel  würben  mit  22  ff.  beaatylt;  bie  2j^rigen  ^atbenglif^en 
um  30  ,  obwohl  fte  ©ommer  unb  Sinter .beifammen  waren ,  unb  im  ©talle  ge# 
futtert  würben,  »ei  ben  rein  engUfd>en  ©trafen  ift  ber  3uwa*#  no<^  ßarfer.  3c^ 
l)abe  erfl  tuq\i$  ein  engfif^e*  ©^af,  ba«  2j4^rig  war,  na^bem  e«  gefroren  war, 
um  22  fl.  an  ben  ajtyger  berfauft,  unb  biefer  ftat  e«  in  ^eifbronn  gegen  ®elb  fefyen 
laffen.  «uftangirte  englif^e  Sßibber  ^abe  i$  um  27  —  30  fi.  »erfauft;  ein  ©türf 
würbe  um  40  fl.  »erlauft.  Diefer  ^at  80  $fb.  gteif*  unb  103  ^alg  gehabt. 
Davon  waren  100  *Pfb.  Unf^litt,  bie  befam  ber  ©eifenfteber  unb  3$fb.*bfa0*.  (Sin 
2tyer  ^abe  ic^  aue  3u$t  um  60  ff.,  anbere  au  21/«  -  3  8oui«b'or  »erfauft  Ein- 
mal ^abe  iä)  einen  3<tyrifoa  bertaufi  um  5  «ouidb'or  unb  ein  anbere*  mal  me^ 
rere  ©türfe  um  6  Souiflb'ort. 


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Cer^anblungen  ber  S8icfcu4t>€eWci. 


SWdne  5Rit$eitangen  ftnb  nur  58rud>ftü(fc#  ity  behalte  mit  aber,  bor,  einmal 
«ine  ausführlichere  3ufammenftellung  $u  toeröffenUichen. 

$er  I.  epr.  JBorflanb  banft  im  3ntereffe  ber  Serfammlung  bem  £errn  SReb* 
ner  für  feint  «Wittbeilungen.  $ie  frage  48:  „welche  6<J)afra^e  eignet  flefr  am 
beften  für  ben  bauerlichen  ®runbbeft&er  bei  gemeinfchaftlichen  ©«betriebe?«  wirb 
fobonn  unter  3uftimmung  ber  ©erfammlung  übergangen ,  unb  man  gebt  jur  2H*< 
fuffton  ber  frage  49  über:  „bewahren  fieb  bie  Slnnreifungen  über  bie  ©ortheile  ber 
3ud>t  ber  SHpafa«  unb  bie  «eifyigfeit  ber  »ffHmatiftrung  biefer  ^biere?" 

£{reftor  ».  SB  e  d  b  e  r  l  i  n.  3$  bin  im  frlle,  über  biefen,  ba*  lanbwirthfehaft* 
liebe  SagSgefpräeh  bilbenben  ©egenftanb,  einige  Stotijen  geben  ju  fönnen. 

©r.  SWajejtöt  bem  Äönige  »on  2Bürttemberg ,  auf  HUe«  aufmerffam,  wo«  ber 
Sanbwirtbfcbaft  nüfren  fann,  entging  e«  nicht,  bajj  »on  mannen  6eilen  bie  (Sinfülj* 
rung  ber  8llpafa«  in  Anregung  gebracht  würbe.  — 

Um  ftd>  über  ben  ffiertb  ber  (Sache  fo  viel  thunlich  ©ewi^eit  ju  »erraffen, 
erhielten  6eine  SRajcfiät  buccb  SJermittelung  be«  #errn  frbrn.  ».  6pe<f*<5tcm* 
burfj  m  «cipjig,  tfotfjen  über  bie  «Ipafa,  unb  liefen  bur$  benfelben  ein  paar 
Spiere  »en  ben  nach  (Snglanb  eingeführten  (auflief  erwerben. 

3rne  SRotijen,  welche  ber  6ohn  be«  $rn.  frbrn.  ».  <5pecf*©ternburg  gab, 
fmb  um  fo  intereffanter,  al*  biefer  felbfl  im  IBaterlanb  be*  «Hwfa«  —  $<ru  — 
fürjlicb  war,  fa  bap  er  nun  auch  münblich  weitere  2>ctail*  barüber  mitjutheilen  fo 
gefäO%  feijn  fonnte.  — 

„Da«  «Ipafa  Wirb  anf  ben  $o<btrfften  ber  gnbe«  mit  ben  ®d>afen  jufamweugeweibet,  nnb 
man  ^at  erjl  in  Untern  3abren,  al«  ß$  ein  3)ebarf  feiner  Söelle  in  (Suropa  bemertbat 
maAte,  ber  3utf)t  beffetben  meljr  Stufmerffamfeit  sefdjenft.  8ür  ^eru  felbjt  iji  ba*  §cbaf,  al« 
ein  mebr  9tupen  brtngenbe«  Styet  ju  betrauten,  intern  man  e«  nidtf  fewebl  feinet  geringen  ®olfe, 
al«  oielme^t  be«  dleiföe«  falber  frält,  welche«  getrorfnei  aW-^cbarque"  einen  $auptnabrung«* 
Slrtifel  bet  Peruaner  au«macbt.  Da*  ^lerfd)  be«  Sllpafa  hingegen  wirb,  meine«  Riffen« ,  fo  wie 
ba«  be«  «ama  (weld?e  nl<$t  fo  wie  ba«  @^af  bort -  eingeführt,  fonbern  bem  4Boben  nen  9latnr 
angef)ciij  finb),  nur  von  ben  3nbianern  genoffen.  Die  it^iere  jinb  brann  an  garbe  mit  granc* 
glanme;  bie  mebr  bomijilirten  tve^fdn  an  Sarben,  befonberd  fc^roarj  nnb  meijj. 

Die  Gi^tnfc^aftett  ber  fciMa-'SBcHo,  »nfolge  »el^er  biefelbe  für  bie  Jabrifanten  gewiffer 
(Stoffe  fo  geeignet  tft,  j?nb  bet  feibenartige  ÜMonj  be«  $aare«  nnb  bie  «irnge.  8ef»iflfert  nnb  Dan* 
etbafttgfeit  be«felben.  €einet  öJatnt  na^  betrad>tet ,  b#tf  man  eigentlid)  birfe«  ^tobnft  gar  nidjt 
©die  nennen,  benn  e«  beft^t  feinen  «Stapel  unb  toädjflt '  nidjt  in  einem  jnfaminen^än^cnben  JBliepe, 
fonbern  vielmebr  ttie  3iegeuf)aar  in  abgefonberten  Dorfen,  in  meld)en  bie  <^aare  parallel  neben 
einanbet  liegen. 

Da  bie  ^robnftio«  biefer  ©olle  mit  jenem  3abre  )unimmt,  Mb  biefeibe  bi«l>er  nnt  gar 
ftabrifation  »on  Stojfen  gebrannt  »orben  iß,  meiebe  ber  TOobe  fe$r  unterworfen  ftnb,  fo  ifl  fie 
aud)  im  greife  »eräncerlid).  ffior  7^-8  3abren ,  al«  no$  wenig  bavon  nüc^  dnropa  gebracht 
würbe,  bejablte  man  ba«  $finb  mit  8—10  ScbiUingcn  englifd).  3e(t  gibt  man  U  (Snglanb  für 
bie  meiffe  ©orte  1  S*iU.  6  $en. ,  fc^marj  1  @4)i(L  2  nnb  gros  1  <54}ill.  1  ^.  —  Der 
@<billing  =r  8  ggrfcb.  ober  36  fr.  Der  <Prei«  ifi  «berbaupt  feit  leetfm  3abte  etwa«  jurfidge» 
gangen  (bnrä)fd)nf Uli*  anf  45  fr.  fnt  ein  *fnnb),  obgleid)  fi<*  bie  «n«fw>  wm  Onglanb  na* 
bem  kontinente  wieber  fyebt, 

3n  (Sfeglanb  wirb  jeftt  »on  biefer  fflotte  Porjuglin)  eine  S?trt  Merino«  fabrijirt ,  ein  glatte«, 
gemufterte«  Beug,  weldje«  b>uptfädjli($  jur  gntterung  pon  Jrieibnng«Sn(fen  gebrannt  wirb,  wejn 
e«  pd)  wegen  feine«  ijubfeben  feibenartigen  «nfeben«  nnb  feiner  gtopen  Da uerbaftig feit  gnt  eignet, 
m  ber^eit  wirb  man  wcb^l  nodj  Perf^iebenariigere  5f nwenbnngen  pok  bemfelben  j«  maa)ei»  lernen. 


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Mit  M  WMf«. 


311 


Um  bie  gehörige  Sänge  ber  fflolle  jn  erjielen,  mag  man  hat  Kfyafa  nur  aUt  2  —  3  3a^rr 
fernen,  imb  «tM  fnnn  annehmen,  baf  jebe«  S^tet  burd?ftbnMUd>  7  ^ft>.  ®oIle  liefert. 

5>tan  1j«t  nenerbtig«  öftere  SUbnfa«  (n  «nglanb  eingeffibrt  aiib  habt n  blefelben  bie  Cetteife 
immer  fet>r  gut  «ertragen.  SJian  ijl  jeboefc  berSReinung,  bafi  biefe  i^iere,  felbft  lvtnn  fie  fia)  ganj 
afflimatitlrrn  nnb  gam  eHrotüiföen  $au6tbtere  »erben  tonnten ,  bedj  bem  feinen  Sdjafe  gegenüber 
ni<b*  ben  ®r»inn  abioerfen  »erben,  »«Uber  Allein  bie  Ginfübrunüt  nnb  Sndjt  berfelbe«  begunftigen 
föute.    9ine  fnrje  ttefab,  rung  fc^cini  biefe  SReinnng  ju  befatigen.« 

aitranber  Srljr.  ».  ©petf*  ©ternbnrg. 

Der  Äebner  fäfyrt  fort:  ber  für  bie  SBotlfunbe  unermübtietye  £err  3eppe  f>at 
intereffante  fließe  von  9l(pafa  in  ber  SÖottfamnuung  audgefletlt.  (5t  toirb  auefy  über 
bert  »ermeintlidjen  SEBcrtt)  bed  Blpafafyaared  feine  einfielt  geben.  — 

SBenige  $age  sor  meiner  Sibreife  tyiefyet,  brachte  8rfn\  ».  6pe<f*@ternburg 
felbft  jwei  SUpafad,  ein  mannlicfyed  unt>  ein  weiblictyed,  auf  Die  ©ütcr  oed  Äönigd, 
n>o  i$  fie  noety  in  2lugenf$ein  nehmen  fonnte.  Diefe  finb  folgenbefmaßen  befctyaf* 
fen:  in  ber  ©röße  gleiten  fie  einem  feijr  ftarfen  £orf,  fo  baß  wenigflend  3  —  4 
2)iertnod  auf  ein  SNpafa  ber  Äerpergröße  na$  geben,  93raune,  grobe  Uebertyaare, 
tarunter  grauliche,  bietyte,  feine,  feibenartige  $laumwoUe.  Die  Spiere  flnb  nidjt 
orbentli$  gejtymt,  f$eu  unb  unartig  gegeti  bie  2Renf$en;  babei  flnb  fte  flüchtig 
unb  fefccn  über  fefyr  r)o^e  Umzäunungen  weg. 

3ie^en  wir  nun  au$  gar  nidjt  in  33etrad)t,  baß  bie  jiegenartige  ftiäumwotte 
ber  Sllpafad  mit  orbentlictyer  S$afwoÜe  im  93erbrauc$  nur  weniger  SBaaren  in  Äon* 
furrenj  treten  fann,  baß  fie  nur  ju  einjelnen  «rtifeln  »erwenbet  Wirb,  welche  fetyr 
ber  SWobe  unterworfen  fmb,  baß  fte  beim  2Baf<$en  jufammenlauft  unb  tyart  wirb, 
baß  bie  barunter  befinbli$en  groben  #aare  »iele  9lnftänbe  bei  ber  gabrifation  brin* 
gen  muffen,  baß  bad  #üten  ber  etlpafad  in  futtfoirten  ©egenben  feinedwegd  fo  leicht 
)U  feijn  fd>eint,  wie  bad  ber  @d>afe,  baß  aber  Haltung  im  freien  ganj  notbwenbig 
feyn  mag,  um  ben  bieten  2öu$d  bed  gtaumed  fyercorjurufen,  unb  baß  auf  einen 
SBertb  ibred  &(cif$cd  no$  nie^t  geregnet  werben  fann;  jietyen  wir  —  fage  i$  — 
biefe  Übrigend  fe^c  wefentli^m  Slnftänbe  au$  gar  nid)t  in  Setrae^t  unb  be* 
f(fcr4nfen  wir  und  (ebiglid)  auf  folgenbe  einfache  SRed^nung:  ein  Ätyafa  ^at  bei 
feinem  großen  Körper  minbeflentf  fo  viel,  a(d  Drei  ÜJierinoö  an  Butter  not^wenbig; 
ed  gibt  in  2—3  Sauren  7  $fb.  SBottej  nebmen  wir  aber  au$  an^  e«  gebe  biefe« 
Duantum  fogar  in  einem  3afyre,  fo  beträgt  ber  SBert^  a  45  fr.  =  5  fl.  15  fr. 

Da  bie  SBotte  »on  brei  SÄerino«  aber  meljr  al«  boppelt  fo  viel  neben  bem, 
baß  berenfcleifö  gangbarer  SSerbraucfceartifel,  badber  «ipafa  aber  wobl  niefy  eben.» 
fo  au  »erwert^en  iftj  ferner:  baß  auc^  gemeine  (Bdjafe  im  (Srtrag  aue^  nur  in  ber 
SBoue  bem  ber  «ipafa  minbeflend  glei^  fommen,  —  fo  gebt  meine  Slnftfy  in  be- 
treff be«  *Praftifd)en  ber  6a$e  ba^in:  baß  wir  unbeforgt  bei  ben  (Sngidnbern,  bie 
)U  folgen  ffierfuc^en  in  ber  a^ierjud^t  oft  au$  be«  Sefonbern  wegen  geneigt  ftnb, 
bie  Grfolgc  baoon  erwarten,  unb  und  in  Seutfölanb  beruhigen  bürfen,  wenn 
au<^  »orerfi  feine  weiteren  @d>ritte  jur  (Sinfü^rung  ber  Sllpafad  gefc^e^en. 

Der  I.  $r.  93  orfl an b.  3n  Neuffen  ifl  man  auc^  aufmerffam  auf  baß  9IU 
^>afa  geworben,  3$  meitte«  Vtfltt  bin  weit  entfernt,  mi$  bafur  pber  baa^en. 


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312  «Bf^cttMoBfl«  bet  53let)jB«t^ertio«. 

i 

au*juft)redKn.  51b«  na$  meiner  3Reinung  fann  e<5  nur  »ünföeneroerty  fe$n, 
»emt  an  mehreren  Orten  ©erfu<$e  bamit  gemalt  »erben.  9Kan  fort  bei  uit*  ben 
2Jorf<$lag  gemalt,  auf  einer  Eomane,  »el$e  in  ben  f Alteren  ©egenben  »efo^a* 
len*  liegt,  einen  8erfuc$  im  Meinen  ju  machen ,  unb  hoffentlich  »irb  berfelbe  au«* 
geführt.  «Wehere  t>on  achtbarer  6ette  mir  gugegangene  9)Wti$eiiungen  frree^en  fieft 
über  bie  3u$t  ber  «Ipafa«  im  «agemeinen  nid>t  fo  ungünßig  au«.  6ie  rühren 
von  (Sngldnbern  $er,  bie  fid>  föon  einige  3al)re  mit  beren  3ud>t  befd)äfHgen. 

©eneraflieutenant  ».  ffiaS&ington.  3$  I>abe  »crige«3aljr  in  (Snglanb  t>er# 
fdjiebene  ^erfonen  über  ba6  «Ipafa  geforoe^en,  unb  überall  »urbe  mir  gefaßt,  baf  bie 
ftleifcfcoenü&ung  nidjt  bwt^eil^aft  fe$.  3n  (Snglanb  barf  man  nic^t  fo  fetyr  auf 
SBoße  al«  auf  $lcifd)  fefcn,  benn  bort  tfl  ba«gleif^  fto.  1  unb  bie  «Bode  Ho.  2. 
$a$er  ift  »orau«  ju  fe^en,  bafj  ba*  Btyafa  in  (Snglanb  feinen  großen  Sortgang 
gewinnen  »erbe. 

$er  I.  £err  93orftanb  bemerft  herauf,  ba£  bie  furje  für  bie  heutige  6ef* 
rionaftfcung  nod>  übrig  ge»efene  3eit  abgelaufen  fei?,  unb  f$l(ejjt  bie  Sifcung,  in* 
bem  er  no<$  mit  einigen  SBorten  bie  Ba^jity  ber  »erfammlung  in  ©erreff  ber 
©ef$aft«füijnmg  bet  ©eftiontoorftönbe  in  »nföru$  nimmt. 


1  * 


• 


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313 


III.  ®e*rt<mfür  \aubtx>ittbfäaftli<bt®twevbe. 

(Srjlc  @ijjung. 

■  * 

SWontag  ben  30.  September. 

•  ..  -  .  •  •  .  ' 

I.  SBorflanb:  Dr.  £lnb<ifc,  Sßtofeffot  au«  ©ra$. 

II.  „         t.  #tlUufrr,  9fegierung«ratl)  au«  flXagbeburg. 

®  efcty&ftftfü^rer:  Dr.  Utrbrrrr,  Steftor  unb  $rofeffor  au«  greifing. 
„         „        Dr.  £Ucrftftfrtr,  IReftor  unb  Sßrofejfor  in  5DWn$en. 

(5  Ufjr  Wtcnbö.) 

Baefcbera  bie  Seition  fic$  confHtuirt  fratte,  jog  fte  juer(t  bie  gragen  im  Setreff 
bet  3nbigo*®raettgung  au«  SBeib*  unb  gärbe*,£n6terid>  «Ro.  51  S.  30  in  ©e. 
ran)ung.  Gin  befiimmte«  Stefultat  über  biefe  gragen,  bur$  X&atfa$en  begrünbet, 
rennte  aber  nidjt  ermittelt  »erben,  ba  über  ben  lanb»irtl)|<tyaftli$en  «nbau  be« 
gdrbe*&ifoericfr«  unb  eine  jweAnÄffige  $ui«f<jKibung  be«  Snbigo'ö  au*  bemfelben 
nod)  \>iel  311  geringe  unb  meinen*  nur  f leine  93erfu$e  gemalt  »otben  ftno,  aud) 
bie  je&t  bie  Samenerjeugung  be«  gdrbe*£nöteri$«  »egen  feiner  fpiten  Steife  du^erfl 
fa)»ferifl  ifl*).  2»an  ging  hierauf  jur  Erörterung  ber  grage  »0.  53  tyinftfylid) 
ber  Sereblung  be«  glac&fe«  über,  in  »el$ec  »orlaujig  nur  fefigefleilt  würbe,  baß 
bie  SEBajferrofle  ben  9Jor|ug  »or  ber  Sbauröfle  in  allen  ienen  Oegenben  »erbiene, 
»0  man  ntcfrt  auf  eine  faft  regelmdfftge  9tteberfd>lagung  ton  X\)au  rennen  tonne, 
genter  »urbe  bie  ©emerfung  vorgetragen,  bap  e«  not&»enbig  fe»,  ein  eigene«  @e# 
werbe  für  bie  fcö^ere  glatfc«  *  SBereblung  ju  bilben,  unb  baß  man  in  SBürttemberg 
bamit  ben  «nfang  gemacht  fcabe,  ßeute  ju  seranläffen,  ben  glacfc«  »pn  ben  $ro# 
bujenten  ju  taufen,  unb  für  bie  Spinnereien  ju  »erebeln;  bap  man  aber  bie  HefuU 
tote  biefe«  ©erfuc&e«  nocfrju  erwarten  fcabe.  S)en  übrigen  3$eil  ber  grage  aber, 
a(0  ber  ^aamitt^^n^m  Sparte  ange&örenb,  »olle  man  »orerjl  auf  ft$  be* 
ruften  laffen,  bi«  »eitere  $l)atfac$en  befannt  fe»n  »erben.  Uebrtgen«  unterliegt  e« 
feinen  3»eifel  metyr,  bap  ba«  3Rafa)inengefpinnft  nic^t  nur  $infi$tli<$  feiner  9Bo&l< 
feftyeit  fonbern  auc$  bur$  bie  Dualität  be«  gaben«  ba«  £anbgejj>innfr  überall  »er* 
bringen  »erbe,  mit  tlu«natyme  feiner  S3er»enbung  ju  ©aitlft  unb  Spifren.  *) 


')  «leb  herüber  Gelte  161. 


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314 


aitrfanblunsjfti  b«  lftnbtoitll)fd)aftHdjeii  ©cwctfcf. 


3meite  <Sifcun|g. 
.  2)icnflag  ben  1.  ßftobcr  1844. 

*  ■ 

3n  ber  jweiten  ©tyung  würben  bie  ba«  (Bewerte  bet  Bierbrauerei  betreff enben 
graben  58  bie  63  ber-anbelt.  9?a$bein  bie  6cftion  jm>or  burcr;  einen  8efud>  ber 
fein*  awecfmafilg  eingerid)tetcn  Bierbrauerei  be6  #rn.  ©abriel  @ebelmar/r  in 
*Utünd[>en  fr*  eine  praftifdje  Slnfäauung  tyroon  fcerföafft  fcatte,  trug  &&teret  in 
ber  Si$ung  felbft  über  ba$  bat>erifcfce  ©ierbrauerewerfaforen  umjidnbli$  unb  inöbe* 
fonbere  über  bie  unterföeibenben  SRerfmal*  im  ba-oerifdjen  9Jtaifd>projeffe,  bann 
über  bic  @inrid>tung  ber  3Ral}<  »orjüglicfc  ber  boppelten  Marren  *oor. 

@3  würbe  fofort  na$  ber  herüber  gepflogenen  Dtefuffton  betroffen,  biefen 
Vortrag  feinein  ganzen  3nt)«Ite  nadj  in  Un  amtlichen  $eri$t  aufzunehmen. 

Söierbrauet  Seblmayr.  SJfeine  £erren!  lieber  ba6  Ijier  üblidje  fogenannte 
altba-ocrifdje  23raut>erfar/ren  bürftc  in  ßürje  gplgenbe«  ein  ©üb  »erfdjaffen: 

Da*  «Wdljen  ber  ©erfte  unterfertiget  ftd>  bei  un«  *on  bem  btinat)t  überaO  üb/ 
Iidjen  guten  sJJ?dl§ung«wrfar,ren  nidjt  »efcntlid^;  ba6  $aupt*augeirmerf  rietet  man 
nur  barauf,  bafc,  wenn  bie  ©erfte  je  nad>  Temperatur  ber  Witterung  unb  be* 
SSafferd  2—4  Xage  geweift  ifl,  auf  ben  Raufen  ober  2Öad>*tennen  gebraut  unb 
ju  feimen  beginnt,  fid)  nie  ju  jtarf  wäfjrenb  be6  *eimung«4<rojeffe«  erwärme,  ba< 
mit  bie  SSurjelfeime  nicht  ju  febnett  unb  ju  lang  fjeruorgetrieben  werben.  (Sine  £em* 
peratur  t>on  15-18°  R.  wäre  am  paffenbfien  im  fetmenben  £aufenf  ty°  R:  follen  ni$t 
Übertritten  werben.  Die  8dnge  ber  Äeime  i|t  in  ber  Siegel  f*  lang  ober  etwa« 
Ulnger  a(6  bae  florn  felbft,  bo<ty  rietet  ftd>  biefe«  befonbtr*  nad)  ber  Dualität  bet 
©erfie,  unb  ber  ©rauer  mufj  erfl  burcr)  eigene  Serfudje  bit  befonbere  ©efebaf» 
ljeit  ber  ©erfte  jeben  3ar;rgange«  fennen  lernen,  um  feinen  ^äljung« * $rojef 
unb  befonber*  ben  ©rab  ber  Keimung  barnact)  ju  beftimmen.  Den  jweiten 
$3eftanbtt>il  be$  SRdljcn«  bilbet  ba«  D5rren  ober  ba«  Darren  bc«  gefeinten  2RaU 
je*,  unb  e*  fommt  Riebet  gröfjtent^eiie  auf  bt<  ($inric$tung  bet  9Waljbarre  an,  um 
gut  gefetmte*  9Bal§  biec  nid)t  ju  »erbetben. 

Dirren  ift  nid>te  anbere*,  al«  Srocfnen  im  t)or)en  ©rabe,  unb  jura  Srwfnen  ifl 
SBdrme  unb  Suft  erforberlicr;.  äBdrme,  um  bie  geufyigfeu  oud  ben  ju  rrwfnmbm 
©egenftdnben  in  Dunfiform  ju  entwickln,  unb  «uft,  um  blefe  eittwttelte  geutyia/ 
feit  ju  entfernen. 

9Han  t)at  ba^er  barauf  ju  fe&cn,  baf  1)  bie  2Bdrme  m  b«  2»al^D6rre  unter 
ber  $orbe  glei^mdffig  »erteilt  werbe,  ba*§  2)  ^inldngli^  2uft  »on  untm  etnM* 
men  fann,  ba£  3)  ber  eingejlrömten  Suft  fein  ßinbernijj  jum  Durc^ftrömen  burc^ 
bie  £orbe,  worauf  ba«  SRalj  liegt,  entgegengefefrt,  unb  baf  4)  biefe  2uft  mit  ben 
aufgenommenen  aßafferbünften  burc^  einen  gut  jie^enben  Sibftugtfamm  fortgefeitet 
werbe. 

53ejug«  be«  britten  fünfte«  ^at  man  bieienigen  £orben,  bie  am  meiflen  Suft 
bnrc&laffen,  alO  bie  heften  Nfunben,  unb  b<u>c  ben  $>ra^tbprren,  beren  f<$  eine  bc^ 


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.ttebtt  bat  Uyniföt  Srauvrrfa^en. 


foc,  unb  beteiligen  ©techborren,  in  benen  eine  Wenge  flcine  tofya  mit  einer  9Ra* 
fd^inc  eingepreßt  finb,  ben  93or$ug  gegeben,  leitete  befonber«  ber  mit  wohlfeileren 
2lnfd)affunaöfoftcn  weaen. 

Slügemein  fmb  ^ier  bie  fogenannten  ftohrbörren  (englifche,  auch  2uft*2)örren)ein* 
geführt,  bei  benen  ba«  geuer  mit  bem  Saud)  in  eifernen  breifantigen  Köhren  unter 
ber  £orbe  umhergelcitet  wirb,  um  ba  bie  ?uft  jura  (Dörren  8"  «marmen,  wobei 
ber  SBortheil  befielt,  bajj  man  jebc«  ^Brennmaterial  unb  namentlich  bie  »bwärme 
»on  ben  $raupfannen  jum  Sorten  »erwenben  fann,  Wityrenb  man  bei  ben  alteren 
fogenannten  Staucbborren,  bei  benen  ber  »auch  burch  ba«  ju  trorfnenbe  9»alj 
jrrei<K  unb  gerne  einen  9tau<hgefchmacf  h»nJerMj?t,  nur  gut  getrocfnete«  $3ud)enf;©l3 
brennen  foll. 

3n  neuejter  3^  werben  mit  teften  (Erfolg  boppclte  ÜWcaljbörrcn  angewendet, 
unb  mnn  fte  t)i«r  auch  erfi  nur  in  einer  einjigen  Sörauerei,  nämlich  b«i  #rn.  gcft, 
©dMaibingerbrau,  unb  auflerbem  meine«  2Bijfen«  nur  an  wenigen  anbern  JDrten 
ausgeführt 'ftnb,  fo  fann  ich  fie  hier,  ihrer  groffcn  SDortheile  wegen,  nicht  unerwähnt 
laffen.  Sit  ganje  (Sonjtruftion  berfelben  ift  fo  wie  bie  ber  f)itt  gewohnlichen  engl. 
2>örren,  nur  ifl  über  ber  einen  CDörrhorbe  auf  gute  3Rann'«hohe  noch  eine  jweite 
£>0Tbc  angebracht,  bie  eben  fo  grofj  ifr  »le  bie  untere;  auf  biefe  wirb  ba«  fruchte 
ober  grüne  SRalj  gebracht,  unb  wenn  e«  fyalb  trotfen  iji,  »on  tyn  auf  bie  untere 
$orbe  gefchafft,  währenb  bie  obere  wieber  mit  grünem  Wala  Derfehen  wirb,  ba« 
nun,  bie  ba*  untere  aÄalj  ganj  abgebörrt  ifc,  burch  bie  «bmarme  beöfelben  wieber 
halb  getrodnet  wirb,  unb  fo  ji<h  wieber  *ur  93efchictang  ber  untern  #orbe  eignet. 

3)ie  »ortheile  biefer  93erfahruna>«rt  unb  Einrichtung  finb  zweierlei: 

1)  ötfparnijj  an  Brennmaterial,  weil  bic  Slbwärme  ber  unleren  £orbe  noch  ein- 
mal benü&t  wirb,  unb 

2)  »ergleich«wtife  beffere«  2)örren,  weil  langfamer,  unb  bennoch  in  fürjercr 
Seit  gebarrt  wirb;  benn  bic  geuchtigfeit  im  2Raljtörnchen  ifl,  weil  fie  burch 
dne  £ülje  eingefroren  iji,  nur  langfam  burty  (Sinwirfung  niebriger  ffiär* 
megrabe,  ober  fchnett"  burch  ^ett  Ztmpttütw  *u  entfernen,  ba  aber  ein  au 
Wer  SWrmegrab  f<häbltch  unb  wräubernb  auf  bae  SJtalj  einwirft  unb  ber 
6üfte  @rab  ni*  überfchrttten  Werben  foll,  fo  ift  nur  langfame«  Srodncn  ©ber 
Herten  wünfchen«weeth. 

2>fef  geflieht  nun  bei  ben  boppelten  Üftalj-Donren,  unb  bennoch  wirb3^i  *** 
fpart.  ®efc$t  ben  ftafl,  auf  einer  entfachen  2)örr  würbe  früher  ein  gewiffe«  Duan* 
fnm  3Raf$  in  12  <5tunben  gebörrr,  fo  wirb  man  mit  einer  boppelten  Sförre,  wie  bie 
Erfahrung  ergibt,  baffdbe  Duantnm  aUe  8  Srunb  gut  gebörrt  erhalten,  unb  boch 
war  eS  16  <5turiben  ben  SEBirfungen  ber  SBärme  unb  Suft  auSgefeftt,  weil  eS 
ac^t  ©tunben  auf  ber  oberen  unb  acht  ©tunben  auf  ber  unteren  £orbe  lag. 

lieber  bie  S8ortt)eile  be«  ©rechen«  be«  fflfalje«  auf  gewöhnlichen  Wühlen  ober 
be«  Duetfchen«  mittelfl  eiferner  $al}cn,  fatm  tytfxw  Erfahrungen  gemdf  nur  qc* 


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316 


93frf)anMungfn  btt  lanbto(rtt>f<$aftl($fii  ©rtwbe. 


fagt  werben,  baf  biefelben  feine«weg«  wefentlic$  ffnb,  baf  aber  unter  fliegen  Um« 
ftänbcn  bei  neuen  Anlagen  oon  SRublen  ba«  Dudf^en  ttorjujie&en  fe^n  m$d>fe.  — 

H>cr  Hergang  be«  SRaiföprojejfc«  bei  ber  alrbaiperiföen  «ierbrauerei  burftc 
auf  folgenbe  SEBeife  »erftönblicr)  gemalt  »erben. 

3n  ben  SRaiföbottid)  fon  mt  circa  «/,  unb  in  bie  Pfanne  circa  »/,  be«  gu 
Perwenbeten  Söafferd,  wobei  bie  Siegel  gilt ,  baf  bier  im  ©anjen  circa  boppelt  fo 
oiel  SEBaffer  erforberlid)  ift,  al6  fertige«  Bier  erjeugt  »erben  fott. 

3n  bem  SRaifdjbotticfc  ift  alfo  fafre«  SSBaffer,  in  wel$e«  ba«  gehobene  «Ratj 
gebraut,  gut  gemaifdjt  wirb,  unb  2  — 4  6tunben  einer  vorbereiteten  »ufWfung 
überladen  bleibt.  SBä&renb  biefer  3eit  wirb  ba«  SDaffer  in  bet  Pfanne  jum  *od>ai 
gebracht  unb  bann  fod&enb  ber  SWaffe  im  3Raifd)böttid)  unter  beftönbfgem  SWaifdjen 
beigefefct,  woburd)  bie  Temperatur  be«  ©anjen  auf  26  —  30°  R.  fie&fWlt.  — 
Unmittelbar  na$  beenbigtem  Ueberfd[>öpfen  be«  SBaffer«  wirb  bie  Pfanne  wieber 
jum  T^eil  gefüllt  mit  bem  fogenannten  Eidmaifdj  (b**  fl*fö*>fO,  b.  i.  e«  »erben 
mittelft  ©efcapfen,  bie  in  bem  «Waif^botti*  jU  ©oben  faUenben  9Waljtt)eile  langfam 
herausgenommen  unb  in  bie  «Pfanne  nur  mit  fo  viel  $lüf  igfeit  uutermlfty,  gefr&affi, 
baf  e«  eine  breiartige  SRaffe  gibt  A  bie  nod>  gerabe  fo  flüfftg  ift,  baf  fie  ni$t  leidet 
anbrennt  unb  nod)  fo$en  fann.  2>iefe  üKaffe  (lter  IDitfmaifö)  wirb  nun  in«  £e< 
eben  gebraut  unb  fod>t  je  nadj  3lnftd)t  eine«  ieben  Srauer«  »/,  —  1  ©iunbe  lang. 
SRadj  biefem  »irb  biefe  fodjenbe  $lüfjtgfeit  unter  beftänbigem  SRaiföen  in  bem 
2Raifdjbotti($  jurudgefdjöpft,  »o  ft$  in  ber  ganjen  SKaffe  nadj  beenbigtem  lieber* 
föopfen  eine  Temperatur  von  38  —  40°  R.  ergiebt.  — 

©an$  biefelbe  eben  betrieben*  Operation  »irb  nun  »ieber&ott  (2ter  2)i<f* 
maif$)  n<Sratid>  in  bie  Pfanne  bid  gefööpft,  btefe«  «/«  —  *  ©tunb  gefoc&t,  unb 
in  ben  aRaif$botti$  unter  9Raifd>en  jurütfgebraty,  »ornac|>  bie  Temperatur  auf 
48  —  50°  R.  fleigt. 

Sftm  »irb  nur  ba«  £ ünnfTüffige  von  oben  abgefööpft  unb  \>on  bem  SMföbot* 
tid)  in  bie  Pfanne  gebraut ,  ober  au$  burd>  bi*  HMaf  tytyne  »enigften«  t^dltocifc 
in  ben  fogenannten  @ranb  abgelaflen  unb  von  ba  in  bie  Pfanne  geföajft  («au« 
ter  SKaifd».  Diefer  wirb  nur  »/♦-V«  ©tunbe  getobt,  bann  in  ben  3R«if<}boitid> 
au*e«  jurud  gebraut,  unb  gut  gemaif^t,  worauf  e«  r/ier  bei  einer  Temperatur  von 
58  —  61°  R.  ber  9tu$e  unb  ber  »öüigen  3uderbHbung  eine  6tunbe  lang  über* 
laffen  bleibt.  5>ie  Hat  abgeaogene  SBürie  wirb  in  bie  Pfanne  gebraut,  mit  bem  nöfoi* 
gcn$opfen  »ctfefrt,  1— 2  6tunben  bamit  gefönt  unb  bann  auf  bie  Jtu&le  geföopft 

$ie  Quantität  ber  gum  Äod^en  beftimmten  »orer»df>nten  fclüfigfeiten  (9Äai* 
f$e)  rietet  ft$  naä)  ben  ju  erjieienben  Särmegraben  na$  jebe«maltgem  3Raif$at 
unb  ifr  ba^er  ab^ngig  oon  ber  Temperatur  ber  SBitterungj  boc^  fann  angenommen 
werben,  baf  bie  Duantitdt  bei  iebem  3Raif(^  fic^  um  etwa«  wenige«  »ermetyren 
müffe,  b.  ber  «jle  3)idmaif(^  etwa«  meljr  al«  ba«  jum  erflenmat  »erwenbete 
SBaffer,  ^um  jweiten  2)irfmaif(^  me^r  al«  jum  ijlen  ^idmaifcb,  unb  jum  2auter^ 
maifc^  me^r  al«  attm  2ten  J)iifmaif^.  — 


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Uebet  ba«  ba^mföe  ©taiwcrfo^t«. 


317 


$>a«  flogen  eine«  Tbeile«  be*  9R(rfj««  mü  ber  glü^igfcit  ift  eine  befonbere 
Gigentyünitictyrit  be«  altba$erif<fcen  $rain>erf<ü)teite  unb  wirft  bejümmt  ^od^ft  w* 
fentlid)  neben  bec  fpdter  angewanbten  UnteTgäbrung  auf  ben  eigentümlichen  ®e* 
fdjmaif  unb  bie  $altbarfeü  be«  ba»erifd)en  Siere«. 

$ur$  ba*  &»$en  wirb  nämli#  ba«  ©tärfmerjl  bet  2Ralje«  in  Stärf*@ummi 
umgewanbelt,  unb  biefe*  fefreint  mit  ber  3ucferbilbung  ni$t  mel)r  fo  fäbig  au  feipn, 
wie  6tarfme$t  felbfh  Die  Bucferbilbung  aber  wirb  im  gropten  Tfcile  ber  ftlüfrifl* 
feit  ni$t  gefNrt,  »eil  hn  SRaiföboaidjb  in  ber  jt$  bo$  immer  ba«  3J.eijk  befindet, 
jene  SBarmegrabe,  bie  aur  3uderbilbung  nb^ig  fmb,  nie  überfeinen,  fonbem  nur 
altm&J)lig  benfelben  entgegengefahrt  werben,  unb  immer  »orbereitenb  bafur  gearbeitet 
wirb.  3)a«  bur$  ba$  Äotyen  gebilbete  Starfgummi  aber  fdjeint  taiv,  ba  e«  fid?  nur 
tt)eiin>eife  unb  »ieHeitty  allmäljlig  in  3»«*«  umwanbelt,  ein  befonbere«  £emmungö* 
mittel  ja  fe»n,  bamit  bei  ber  fpdter  erfolgenben  2öeingäl)rung  bie  SBeingeijibilbung 
niefet  ju  übermäßig  eintrete,  unb  immer  no$  Sla&rung  für  bie  flet«  notl^wenbig  fort* 
bauernbe  9ta$gtyrung  aurüdbleibe;  benn  <£rfai)rung  tjat  mir  pejeigt,  baf  SHerwür* 
jen,  bic  nad>  ben  rein  $<mifcf)en  ©runbfafcen  ber  3utferbilbung  bereitet  würben  unb 
b<u>er  wenig  ©ummi  enthielten,  in  ber  Seingeijibilbung  w%enb  ber  ©d&rung  weit 
rafdjer  »orwdrrä  föritten,  aW  unter  gleiten  Umfianben  me&r  ©ummi^altige. 

StUerbinge  tragt  aur  »erminberten  2Beingeijibilbung  nkbere  Temperatur  bei  ber 
©abrang  überhaupt  bei,  unb  tyieju  eignet  ficr)  wieber  am  freien  bie  fogenannte  Unter* 
gät)rung,  bie  wir  benn  aud)  anwenben.  Die  SS&ürae  wirb  am  liebften  auf  eine  Tem* 
peratur  »on  6*  R.  gejteHt  (bot$  gibt  e*  einige  Brauer,  bie  e*,  wenn  e«  fe^n  fann, 
felbfc  bi«  auf  2°  R.  abfüllen),  unb  mit  Unterl>efe  (3eug)  »erfe*t,  bie  bei  erfterer 
Temperatur  unb  bei  guter  SefcMenrjeit  In  Quantität  circa  r/a9Rafl  ba»erif<$  auf 
äöürae  wm  einem  baberiföen  6$äffel  SWalj  betragen  mag. 

gür  ben  ©ä&rungöraum  ifl  eine  Temperatur  »on  5  —  6*  R.  bie  paffenbfte. 
Unter  biefen  JBorbebingungen  wirb  ber  Seginn  ber  ©äfrung  in  circa  12  6tunben 
erjittylitl)  »erben  unb  in  circa  10  Togen  toflenbet  feon,  wobei  bann  ungefähr  bie 
$dlfte  bed  (Srtrafte*  in  SBeingeift  unb  äo&lenfaure  umgewanbelt  fevn  foU.  Riebet 
fommt  not$  au  bemerfen,  ba|j,  wenn  man  jum  gagern  be«  SMere«  fefrr  falte  tfeüer 
ju  beftfren  ba«  ©lud  $at,  bie  a«  im  6ommer  3°  R.  ni$t  überfteigen,  man  bie 
©dfcrung  um  etwa  24  ©tunben  früher  unterbricht  unb  bei  wärmeren  Sagerfellem 
bie  $aupt*©d^rung  gleit^fom  bejfer  auetoben  laft,  erjlere«  um  ber  9la<&gd&rung 
me^r,  ledere«  um  berfelben  weniger  Sorfcfcub  ju  leißen. 

9io<i  ijt  bie  Quantität  be6  au  ne^menben  ^opfen«  au  befpretyen,  unb  ^ier  gilt 
al<  Siegel,  baß  man  au  5D?interbier  per  baoeriföe*  Sc^dffel  ÜÄala,  au«  bem  7  dU 
mer  ©ier  bereitet  werben,  3  $fb.  ^opfen  geringerer  Dualität,  au  Sagerbier  aber,  wo* 
»on  6  ©mer  Sicr  emd  bem  babcrifc^en  Staffel  Viola  erarugt  werben,  5  $fb.  gu* 
ten  ^opfen6  genommen  werben» 

lieber  bie  SBerfutJe ,  bie  ity  gemalt,  um  ^opfenertraft  flatt  be«  $opfen*  an* 
auwenben,  lonn  i^  ong<*tn,  baf  biefelben  bur^aue  au  fcjnem  genugenben  »efuU 


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318 


SJerfjanblungen  ber  lanb»frir)fcr)aftfid)en  ©etoerbe. 


täte  geführt  ^abcn,  unb  nnd>  meiner  $fnft$t  auc$  ntd>t  lei^t  baf)in  fuhren  »erben, 
weil  wir  junt  33ier  nuf>t  allein  ben  93ttterftoff,  ben  tt>ir  und  audjj  au$  anberen 
$flanjen  berföaffen  f önnten,  unb  ba«  5tt)erif$e  Del  be6  £otfen«  brausen,  fonbern 
fyöcfcfi  mal>rfdf)einiici)  aud)  jenen  ®erbeftoff  sonnöttyen  fjaben,  ber  in  ben  blättern 
unb  ©tengein  be«  #otfen«  entölten  ift,  unb  ber  Wffentli^  §ur  9lu$fci>eibung  ber 
$ffanjenfcr)leimuKile,  Kleber  k.  k.  beiträgt,  in  beren  Skrbinbung  aber  au$  »iebet 
jt$  au«  bem  33iete  audfcfjeibet.  *) 

hierauf  trug  £err  »fabemifer  unb  ^rofeffor  Dr.  6 1 ein r) eil  über  ©ierbroben 
im  Allgemeinen,  unb  über  bie  von  iljm  erfunbene  optifd>e  ©ierbrobe  »or,  unb  jeigte 
bad  von  ftjm  l)feju  conjtruirte  Snflrument  ber  93rfammlung  mit  gleic^ettiger  Sin* 
freDung  eine«  93erfud)e$  t>or,  weiter  Sorttag  mit  atigemeinem  SeifaUe  aufgenom* 
men  unb  wobei  bie  3we<fmäfftgfeit  biefer  Grftnbung  anerfanni  würbe.  Stofelbe  lautet : 

qSrofetTor  Dr.  6tetnf)cil.  . 

SReine  ^o^jiwere^renbcn  $erren! 

SÖenn  id)  3fynen  r/eute  in  ftotge  ergangener  «ufforberung  meine  itytiföe  ©e* 
tjaltprob*  unb  <t>rc  Slnwenbung  ale  Sierprobe  ttorjujeigen  ljabe,  fo  rauf  i$  jur  bef* 
fern  ©eTfianbnifi  bem  Oatijen  einige  einleitenbe  Sorte  »orangen. 

(S6  ift  3&nen  befannt,  bafj  feine  ber  bieder  vorgezogenen  ©ferproben  bie 
©fite  ober  Dualität  einer  Sierforte  angeben  fann.  3a,  nity  einmal  bie  $emif$e 


•)  JDer  (Betrieb  ber  SBierbrauereien  SMündjen«  ifl  fo  geregelt  unb  in  feinem  (Srjeugnijfe  fo 
betväbrt ,  baß  Viefelben  beinahe  feit  einem  $)eoenn(nm  30  einer  Öentral » <5dmle  für  ruirfrtge  SWer* 
brauet  au«  vergebenen  fcänbern  geworben  finb.  (f«  verfammeln  (leb  bort  im  Sinter  eine«  jfbeit 
3af)re«  viele  junge  9Wanner,  rorld)e  in  ben  einzelnen  ^Brauereien  »rafticiren ,  t)ier  an  allen  Arbeiten 
«ntbeil  nehmen,  unb  hi  jeber  einjetnen  Cperatien  biefe«  ®efer»3ftee  unreuidjtet  »erben.  3&re5?er* 
voüfommnung  wirb  and)  babnrd»  nod?  unrcrflufct,  bafc  fie  »äbrenb  iljre«  ^raftlfnm«  burd)  ^tcf. 
Dr.  Jtaifer  in  ungefähr  brei  Zonalen  bie  intern  JBcruf«fad?e  notb.roenbige-  Untetridjtung  au«  ben 
einfcf>lagigen  {Jlaturroiffenfdjaften  erhalten,  Iva«  bi«  jefct  ben  gebeir>lid)fien  törfclg  blatte,  unb  von 
»Ken,  Juelcbe  au«  biefer  tbeoretifd/en  inb  vrafHföen  ©dwle  Ijervcrgegangen  finb,  nnb  je$t  ir)r 
eigene«  Öefdwft  begrünbet  Ijaben,  mit  ber  tebbafteßen  Slnrrfennung  belohnt  wirb.  —  {Rad)  bem 
von  $rof.  Dr.  Ä  a  i  f  e  r  hierüber  gehaltenen  SÜerjridjniffc  rjaben  an  ben  befagten  ©ertragen  von 
1836/7  bi«  1844/s  137  {Bierbrauer  «nü)eü  genommen,  nnb  jwar 

im  3a*te  183«/,,  '  .  .  «  Im  Sab«  184'/«     .  •  18 

H     „      l837/8      .  .  13  „     n     I84sy3     .  .  18 

„     m      183«/9     .  .  10  .          '  m      184  V4     •  •  tl; 

„           18»*/-o".  ♦  13  .     n     184*/,     .  .  19  

.     .     18*%,    .  .  16  ®umma     137.      .  r 

3)avon  finb  an«  .  . 

Slrnftetbam    .    .    .   .  l  Reffen   1  . 

SBaben     .   .    .    ...  17  9JJeHenburg;@eb>trin  2 

Kavent   49  Dtaffau   I 

SJirfenfelb .    .   ,   .    .  2  Ceflerreid)  ....  7 

iBraunfd>»eig     ...  t  $reujfen     ....  20 

Bremen    :    .    .    .    .  2  <sacr)fen     ....  7 

*Bör>men   9  €d)»eben  ....  1 

Sanfinarf      ....  1  S4>»eij     ....  7 

■Hannover      ....  3  Söürttembetg  .    .   .  5  


Summa  137. 

«.  b. 


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lieber  ©ttin^eil'«  «ier^tcfie. 


Sfnalvfe  vermag  biefei.  9ffTe  ©cbilbe  nui  ber  organffch«  Statur  ftnb  innrer 
3ufammenfefcnng  fo  comvfijirt  unb  fo  fc^r  von  ((einflen  SRengen  abhängig,  bafj 
Seranberungen  in  benfelben  vorgehen  fötmen,  bie  nur  etwa  burcr)  ci^elne  vlroftfalf* 
fcfye  SRerfmale  ober  burcr)  ben  ©efchmact  —  biefei  feinfle  d?enrifc^e  $eageni  — 
angebeutet  werben,  ntcfyt  aber  quantitativ  nachjuweifen  ftnb.  9lud)  vom  SBierc  gilt 
bai  ©efagte.  2)er  ©efd)macf  mufi  uni  lehren,  ob  bie  befragliche  ^lüfftgfcit  99ier 
fe»  unb  in  wie  fern  fle  ben  burd)  Hebung  fefigeftcKten  $inforberungen  an  gutei  S3ier 
entforeche.  2)er  SJnfotberungen  aber,  bie  ber  ©efchmatf  macht,  ftnb  fo  »tele,  baj* 
ei  gewiß  nicht  möglich  ift,  fr;n  burch  ein  ober  fclbffc  einige  «nbere  SÄerfmaie  ju 
erfefcen.  2Bor)l  gibt  ei  für  ben  Sachverflänbigen  nähere  SRerfmale,  welche  ei  mafjr* 
fd)einlid>  machen/  bafj  eine  SJierforte  von  guter  Dualität  fett,  unb  bie  bei  gutem 
SMere  nie  fehlen  bürfen  —  td)  erinnere  nur  an  Kare  £ufchficl)tigfeit ,  an  Barbe, 
an  bie  SBefchaffenfyeit  bei  bunt)  Entweichen  von  Äofylenfäure  gebilbeten  6d>au* 
med,  au  ben  fogenannten  Ußieber|att,  an  bie  Temperatur  k.  jc. ,  aber  erft  bie 
3ungenbrobe  lehrt;  ob  ei  fcei  vom  $rembartigen,  ob  ei  rein  von  ©efchmatf  fe». 
60  bleibt  alfo  bai  Urteil  über  ©üte  eine«  ©ierei  Sad>e  bei  ©cfcbmacfi,  weil 
bai,  wai  n>ir  gut  nennen,  ei  ebenfalls  ift,  unb  ei  verfchwtnbet  folglich  auch  für 
bie  3ufunft  lebe  Hoffnung,  eine  anbete  $robe  für  bie  Dualität  gu  ftnben. 

SBai  foll  aber  bann  eine  Sierprobe  —  werben  mir  bie  fehr  verehrten  £crrn 
eimvenbcn —  wenn  fte  uni  boch  hiebt  lehrt,  ob  eine  ©terforte  gut  ober  fcf)Ied>tfev? 
3ch  entgegne  3^nen  barauf:  ber  ©efd)macf  fann  jweierlei  ©ierforten  ali  gut  be* 
zeichnen,  aber  \>it  eine  Sorte  mag  leicht  bie  anbere  fömx  fcvn.  2Bie  viel  bie  $ine 
leichter  fev,  fann  ber  ©efdjmacf  nimmermehr  erfennen.  Ghte  SBierforte  fann  ferner 
ali  nicht  gut  erfannt  fevn,  unb  ei  fyanbelt  ftet^  nun  barum,  ob  ber  $robucent  bei; 
halb  ftrafbar  ff ö,  weil  er  an  ben  vom  ©efefce  verlangten  Quantitäten  über  ©ebüfyr 
abgebrochen  f)at.  $luch  ^ier  fann  ber  ©efchmatf  nid)ti  mit  SBcfiimmthcit  entfdjet* 
ben,  weil  ec  über  bai  ÖBie  viel  nie^ti  angeben  fann.  Sie  fefyen  jefct  fcr)on,  wai 
eine  SJierprobe  anzugeben  vermag,  nämlich  wie  viel  von  ben  wesentlichen SBcftonb* 
feilen  bei  SJierei  eine  gewiffe  Sorte  enthalte. 

Sßä^renb  uni  alfo  ber  ©efchmatf  bie  Dualität  ber  Söiere  fennen  lehrt,  foU  uni 
bie  fßrobe  bie  jDuantität  bei  in  einer  bcfUmmten  SDZcnge  urfprünglich  vorhanben 
qarefenen  SWaljei  in  3a^en  auifpreehen.  Sie  foU  uni  alfo  lehren,  wenn  ver* 
fdjiebenc  ©ierforlen  mit  einanber  vergleichen  ftnb,  ,  roie  viel  fte  urfpeunglid)  in 
ber  ÜTraifc^e  nact;  ©ewtcr;tivroctnten  an  3u<fctgc^alt  biffeurten,  unb  wenn  ei  (ich 
um  biefetbe  ^ierforte,  aber  auigefc^enft  von  verfch»benen  SBirt^cn  h^nbelt,  ob  unb 
welche  ^llterirungen  burefy  3ufa&  bon  SBajfer  vorgegangen  ftnbr 

3)ie^  leiften  nun  auch  mehrere  ber  bii^cr  in  93orfd)lag  gebrachten  ©iervroben 
—  bie  Saccharometrifche  unb  namentlich  bie  ^alvmetrifche  bei  ^errrt  ^ofrathei 
gud)i  im  hohen  ©rabe.  3<h  glaube  aber  noch  eine  weitere  9lnforberung  an  eine 
SBiervrobe  ma<h«n  jumüffen,  nämlich  baf  fie  biefei  möglichfr  leicht  l  ei  fte,  b:r). 
mit  bem  möglichjt  gering  jien  Stufwanbe  an  ßtit  unb  ©efchidi  ich  feit.  3^ 


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320 


Bfrbantlunaen  bet  lanbtxnrUi  ftfjaftltcöen  OfctoerBt 


$alte  e*  namentlich  für  unerläßlich,  baf  «ine  $tert>robe  «on  iebem,  au*  ofyne  §<t* 
tigTeit  in  <$emifd>en  ober  pbofifaliföen  (hpramenten  tjorgenemraen  »erben  ffane, 
unb  in  einigen  wenigen  Minuten  mit  lei$t  tragbarem  »parate  abaumadjen  fey. 
Senn  nur  baburety  wirb  eine  r)aufige  (Eontrole  ber  2Biru)e  inoglicc). 

auf  tiefen  3»ecf  f)in  fabe  i$  nun  bei  $erfleUung  ber  ojjtffdjen  ©ct)alW»ro!>e 
gearbeitet.  3n  »ie»eit  biefe*  3iet  erreicht  fe»,  »erben  bie  fefyr  toere&rten  $emt 
beute  bei  OJonuUjme  ber  JBerfuc^e  felbft  ju  ermeffen  im  6tanbe  feon. 

3*  glaube,  bk  «efdjreibung  be*  3irjirumentd>en*  #ec  um  fo  me$r  unterlaffm 
au  muffen,  al«  ba«felbe  ft<$  in  fielen  3eitfd>rtften  *)  abgebrurtt  ftobet,  unb  gebe  ba* 
l>er  jur  SBorna&me  be*  $erfu$e6  über,  £ier  fyaben  »ie,  tote  fd»n  ermahnt,  |»ei 
ftäUe  ju  unterföeibeiu 

SBoßen  »ir  blo«  »ijfen,  ob  SBajfet  unter  eine  befhmmte  »ierforte  gefommen 
fe»,  roa4  am  norljigjten  tynt,  ju  eontroliren,  —  »eil  ffiaffer  betgegoffen  mef)r  W 
bübet,  alfo  raebr  ©e»üm  gibt  otyne  bireft  ju  fcfcaben  —  fo  ijt  ein  <8r»erimeiii  mit 
ber  optifefcen  <ßrobe  allein  auereidjenb.  Scan  f>at  baju  bio*  nöttfg  »on  bem  )U 
unterfuebenben  ©iere  in  ba*  leere  SPriema  be«  «»parate«  ju  giefen,  butcj  bfl« 
9Rifro«fop  ju  feben,  unb  nun  bie  Schraube  ju  btetyen  bid  ba«  JDfulacfteuj  ben 
Objectfaben  tyalbttt  2>ann  geigt  bie  Trommel  am  3nber  eine  3<u)l,  bie  »erglifyn 
mit  berienigen,  »elcfte  ba«  nidjt  burc$  SBafler  alterirte  ©ier  geigte,  ben  3uf«*  ÖWI 
Saffer  benennt  2>a*  ungeänberte  «ier  geige  g.  8.  64,  ba#  aüeririe  60,  fo  fmb 
auf  ben  <5imer  »ier  4  SÄaap  äBaffer  gugegoffen  »orben. 

SSoUen  »ir  aber  g»ei  &erfcf)iebetie  Sierforten  mit  einanber  Dergleichen  in 
gug  auf  tyren  urffaünglidjen  SRaljgetyalt ,  fo  iß  auf  et  ber  Angabe  toer  optifa)en 
$robe  nodj  bie  Kngabe  ber  6enfflj«nbel  erforberlid> ,  »eil  getrennt  werben  auf, 
wa«  an  bem  ©ehalte  burd)  3uder  unb  »ad  burcr)  9Xlfot)ol  bebingt  Iß.  Sie  6en!< 
ftjinbel  farni  nad>  ©e»idjte>rocenten  an  SWaljjutfer  grabirt  ftyn.  ©efefct,  jie  geige 
in  ber  SMeiforte,  »el$e  optijty  64  angab  3i°,  fo  gibt  eine  $ilf&tabeKe  für  3i°  fw* 

Satyrn,  namlic^    .  .  .  .   4.2  unb  18:5 

biefelbe  SabeUe  gibt  aber  für  bie  optifdje  Slngabe  an  64, 

ebenfo  bie  3<Wen   .  .   9 . 5  22  .  3 

»erben  nun  bie  obern  ßatym  wm  ben  untern  abgezogen  ~ 

fo  »irb   5.3§3ucter  3.8g  WMW 

alfo  bie  erfte  3ab(  5.3  bie  @e»i$t*procente  3u<fer,  bie  j»eite  3at)l  3.8  bie  ©e* 
nnd)l?proccntc  9flfo^ol  in  bem  unterfuc$ien  Stere. 

9cün  entfielt  aber  ber  Älfo^ol  im  Siere,  inbem  ftcr)  ein  3^eil  be«  ßndti^ 
^alte«  gur  $Alfte  in  Slfo^ol,  jur  $5lfte  in  äo^lenfaure  umgefraltet.  Ser  »lfor>ot 


*)  <S\tt>t  geratet  SBiencr  M^BiW««  3oarnal  3a^rg.  1843.       153  kk-,  —  U*P 
®t*>abtllatt  für  ba«  «cnigrti* Samern 3a$t9.  1844.  ®  .227.,  -  Diigltt'*  Volpte*B.  3o«mal 
3«^td.  1843.  SB*.  88.  €.  285. 


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Bebet  ©ieritoittri.  321 

war  alfo  urfrrüngli*  in  ber  ©ürje  bereit  fo  viel  3u<fer.  2Bir  ftnben  ba^er  beit 
3u<ferge!)att  ber  ©ürje ,  »enn  »ir  |u  bem  3ucfeege&alt  im  S3ter  5.3 

abbiren  bat  bop&elten  SUfo^olgeljalt   .  7.6 

in  ©umma  12  9 

ober  bfc  ©ürje  entölt  12.9  ©ewt^ttyrocente  SKaljsucfer.  £ieburd>  ftnb  aber  au$ 
*erf$iebene  Bierforten  vergleichbar  mit  einanber  bur$  bie  Wenge  von  SRaljjutfcr, 
»rieben  fie  afe  ©ÜTje  enthielten.  3Me  $robe  leifiet  alfo  für  ben  3»ai3ge^aU 
bcrBiere,  »a«  ber  ©efömad  für  bie  ®üte  be«felben.  (Srjt  bie  SSerbinbung  beiber 
Prüfungen  gibt  ein  Dollgülrige«  Urfyeil  ab,  »eil  fie  Dualität  unb  Duantitdt  um' 
faft.  2)ie  o&Hfche  Probe  mag  batyer  al«  <Srganaung  ber  ©efdjmacffyrobe  betrautet 
»erben,  unb  tonn  Den  biefem  ©eft<^»»unfte  au6  oft  unb  oielfaeh  oon  Stufcen 
»erben.  3>en  größten  SJoru)eil  iebo$  bürfte  ba*  confumirrnbe  Publifum  bavon  ju 
erwarten  haben,  »enn,  nrfe  faum  für  bie  3ufunft  ju  bej»eifeln  ift,  bie  Regierungen 
fleh  bewogen  ftnben  follten,  bad  SJerleitgeben  be«  23ierc«  burch  bie  3öirtf>e  unter 
biefe  einfache  unb  fiebere  fcontrole  gegen  SKterirnng  ju  fieHen. 

(Jolgt  ba*  UJorjeigen  be«  Snflrumente«,  bann  einige  «Proben  mit  bemfelben.) 

3um  <5<bluffe  eröffnete  fleh  eine  Debatte  über  2>am»fbrauerei  unter  ju  ©runbe* 
legung  ber  hierorte  in  ber  Brauerei  be*  $rn.  3«^eri,6  angepeilten  93erfuc$e. 

$ie  Meinung  ber  an»efenben  Praftifer  ging  bahin,  [baf  e4  bi«ber  nid>t  ge> 
lungen  feto,  bem  auf  biefe  3Ret$obe  erzeugten  ©fere  bie  gehörige  #altbarfeit  ju  geben. 

fr^r.  ».  (El ofen  machte  hierauf  auf  eine  9Raif$maf$ine  aufmerffam,  »eld>e 
von  bem  hietfgm8ruttnenmeiftcr$$Ä  fonftrüirt  ift,  ein  3nbt  lang  oon^errn  3a* 
<herl  ju  beffen  »oder  3ufrieben^eit  »enoenbet  »urbe,  unb  fi<h  bermaten  im  93eftye 
be*  $emt  ©ebelmaier  befinbet 

(Süte  3ei(^nung  ^ieoon  finbet  ft$  in  Dr.  3)emp»,e  SBerf  über  Stompfbier* 
brduerei.  (SKünchen  bei  Sirtbauer.) 

@e  »urbe  hierauf  in  Hnregung  gebraut,  »eiche  drfa^rung  man  über  9(nwen> 
bung  oon  ^oofenertraft  oiettei^t  gemalt  habet  SEBdbrenb  ein  Zty\i  ber  «Kitglieber 
behauptete,'  bafl  ein  burch  falte  Preffimg  ehielte«  QxttaH  biefelben  2>fenfle  ieijle,  wie 
ber  $<wfen  felbft,  würbe,  in«befonbere  oon  ben  anwefenben  baoerifc^en  Bierbrauern, 
bie  »nwenbbarfeit  biefe«  (Strafte*  in  »brebe  gereift,  »elty«  £err  Profeffoe  Äröfr, 
ber  ftd)  mit  mehreren  Serfud^en  über  biefe  <5a$e  befehliget  ^at,  ebenfalls 
betätigte. 

$tof  eine  Anfrage,  welche  »on  ben  bäoerif^en  £<»feu*©orten  bie  ijorjüglichc  feö? 
würbe  ber  $opfen  »on  ©palt  in  Branfen  unb  9Botlnaa<$  im  8anbgeric^te  Pfaffen- 
hofen befonber«  ^en>orge^oben. 


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322 


93crf)anb(ungfn  trr  Srftion  für  lanbto(rtyföaftli($e  ©fttrrfct. 


dritte  ©ifcurtfl. 
Hm  4.  Of tobet  1844. 

£>ie  heutige  6ifrung  würbe  mit  ber  8erau)ung  in  betreff  ber  <5eibenju$t 
eröffnet,  wobei  ber  Server  bet  €eibenaud>t  au  #or>enbeim  «$errSRpgling  unb  bann 
ber$r.  ®eiben}U($t*3nf»eftor  Regler  au«  JRegen«burg  in  na<r)fte$euber  ffieife 

fvradjen: 

$err  SBögling.  3$  wage  e«,  $ier  bei  ber  VIII.  »erfammlung  teutf<ber 
Sanb^unbftorfrwirtye  übet  ein  $bema  ju  foreefcen,  welty«  3»at  febon  öfter«  in  biefen 
SJerfammlungen,  namentlich)  311  Äarl«rube  von  $errn  fßrofeffor  $lubec{,  feiner  ui 
$ot«bam  von  #errn  9tegierung«ratb  von  $ürf,  bann  ju  ©rürm  wieber  von#erm 
^ßrofcffor  $lubecf,  unb  julefct  au  Ottenburg  von  ^xrrn  Dr.  ©uembell  unb 
$errn  Samve,  £ireftorialmitglieb  be«  €eibenbauverein«  in  Saufen  jur  6»rad>e 
gebraut  werben  ift,  feiner  großen  SBicfctigfeit  wegen  aber  n>ot)(  ^tec  n>ieber  ab* 
getyanbelt  »erben  barf.  9tomentli$  bürfte  e«  l)ier  von  SÖertb  fc^n,  über  bie  «Wittel 
jur  weitern  Verbreitung  ber  6eiben}ucr)t  in  Üeutfölanb  ju  foredjen,  wo  fie  von  je* 
tyer  von  bem  £önigli$en  £aufe  befcbü&t  unb  beförbert  worben ,  »eil  man  ttyre 
SBicbtigfeit  gar  tt>ol>l  erfannte,  wo  bie  Hoffnung  auf  tyre  allgemeine  Verbreitung 
noer;  nie  aufgegeben  worben  war,  wo  namentlich)  unfer  befanntefter  unb  inteUigem 
tefter  Seibenaüctyer,  £err  (Staatsrat!)  von  $aaai,  mit  fo  gutem  Grfolge  gewirft  bal- 
lier, wo  Viele  erfahrene  €eibenaücr)ter  jugegen  finb,  wage  icr)  e«,  meine  «nfidjten 
über  bie  jweffmäffig^en  ÜWittel,  bie  €eibenjucr;t  in  unferem  gemetnfamen  SBaterlanbe 
ganj  etabeimifd)  ju  macr)en,  audjuförecDen ,  nicr)t  fowoljl  in  ber  SWeinung,  bafj  fie 
bie  einjig  richtigen  feven ,  fonbern  vielmehr,  um  burdj  grünblicr/e  SJefvredjung  ber 
SBa^rbeit  nätjer  ju  fommen. 

Sllle  bie  $erren,  welche  bie  Seibenjud^t  vor  mir  in  biefen  SBerfammlungen  jur 
6vta<be  gebraut  r/aben,  bemiefen,  bap  tyrer  Verbreitung  in  unferem  Vaterlanbe  feine 
flimatiföen  93err/ältniffe  im  SBege  flehen,  fie  führten  bafür  fo  viele  langjährige  €r< 
fabrungen  an,  unb  jwar  au«  ben  verfebiebenftrn  Oegenben  $eutfcr)lanb«,  ba£  bar* 
über  gar  fein  3weifcl  metjr  tyerrfdjen  fann. 

©«  enfiebt  nun  aber  eine  aweite  fe^r  widjjige  grage;  fann  bie  €eibenau$t  aud> 
mit  Sortbeil  in  Seutfcfyanb  betrieben  werben? 

IDiefe  grage  f>at  fd>on  £err  9cegierung«rafr)  von  $ürf  in  ber  JBerfammlung  ju 
$ot«bam  febr  günftig  beaniwortet  (amtl.  Sertdjt  pag  529—530.)  Gr  ^at  nad>ge* 
wiefen,  bafj  (Santor  Penning  in  3'*nna  fcr)on  feit  einer  SRcityc  von3abren  jAbriit^ 
380  $fb.  Äofon«,  unb  von  biefen  38  «Pfi.  €eibe  erhalten  \)dbc.  Penning  b^ 
280  ^odjftdmme,  von  benen  er  jebe«  3abr  bie  £älfte  entlaubt.  2)iefe^dlfte  liefert 
ibm  7600  «Pfb.  ©Wtter ,  vermittelt  beren  er  380  ^fb.  Äofon«  vrobuairte.  ©in 
SWaulbeerbaum  gibt  bemnad)  55  ^fb.  S3lätter,  wa«  bei  30—  35jär;rißen  ^oebfi^mmen 
nid^t  gerabe  au  viel  ift.  Kimmt  man  ben  SBertb  eine«  3entnet«  SRaulbeerlaub  aua) 


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ttrter  Selben  jwbt.  323 

nur  p  i  f.  an,  wel$e  9Tnna$me  fefyr  nieber  ifl,  fo  fft  ber  Reinertrag  eineö  folgen 
Saume*  in  jwei  3abren  30  fr.,  in  einem  aifo  15  fr.  $ierna$  beantwortet  fid>  bie 
frage  von  fclbft ,  ob  in  einer  gegebenen  Sofalität  ein  Maulbeerbaum  ober  tin&bp 
bäum  mebr  rentire. 

3$  b«be  ben  Sßern)  be6  SJcaulbeerlaube«  fel>t  nieber  gefallt,  ein  um  fo  weru> 
vollere«  »JJrobuft  (äfft  fi$  aber  bamit  erjielen,  benn  von  7600  ^fo.  SRaulbeerblät* 
tern  gewann  Penning  380  *Pfb.  Äofon«,  weldje  ba«  $fb.  aud>  nur  $u  48  fr. 
angefdjiagen,  einen  Sßertfy  von  304  jl.  baben,  wätyrenb  ber  Sertl)  ber  glätter  nad> 
unferer  Berechnung  76  fl  betrug. 

3m  versoffenen  8ommer  ftellte  fiety  ber  (Srrrag  be«  €>efbenjud)tbetriebe«  in^o* 
benbeim  feljr  gunfiig  berau«. 

2lu«lagen: 

$agloljne  für  £eijen,  Buttern,  Saubfyerbeifdjaffen,  Peinigen, 

©pinnhtittenanferttgen  ic  62  fi.  —  fr. 

Brennmaterial  26  fl.  —  fr. 

Beleuchtung  1  fl,   5  fr. 

Berfenbung  ber  Jtofon«  in  bie  $lbhafpumg«*?lnftalt    .   .     3  fl.  —  fr. 

92  fl.   5  fr. 

de  würben  mit  3656  $4$fo.  SWaulbeerblättern  260  $fb.  Äofon«  erjeugt.  Stimmt 
man  von  biefen  ba«  ^Jft.  auch  nun  wieber  ju  48  fr.  an,  fo  beträgt  berSßertfj  fcie* 

fer  tfofon«  bod)  immer   208  fl.  —  fr.  von 

welchen  nach  Slbjug  ber  92  fl.   5  fr.  noefr 

ein  reiner  Ueberfcbufj  bleibt  von   115  fl.  55  fr. 

6«  jiettt  fi<h  fomit  ^eraue,  bafi  ber  betrieb  ber  <5eibenjuc$t  in  unferem  Sater* 
(anbe  auch  mit  großem  93 ortbette  verbunben  ift,  Wenn  er  mit  ©ac^fenntnif  geleitet 
wirb. 

9cun  fragt  e«  ftd>  aber,  warum  verbreitet  bie  ©eibenjuc^t,  ba  fie  fo  viele 
SJortbeile  bietet,  nicht  fd)netler  in  unferem  ÜBaterlanbe? 

3)er  erffc  ®runb  ift  wohl  unftreirig  ber,  baf  bie  nötige  3nteÜ*igenj  meifi  noch 
fehlt,  unb  baf  bei  biefem  SRanget  feiten,  faft  nie  ein  günftigedJRefultat  erjielt  wirb. 
5)er  zweite  ©runb  ffl,  baf  man  meifl  bie  Sflnpflanjung  von  Maulbeerbäumen  em* 
Pforten,  ober  meifi  geglaubt  \)&t,  man  nuiffe  £um  3*ve<fe  ber  ©eibenjucht  ein  grof  eö 
©tüd  £anb  auslief  lieh  mit  5Waulbeetf)od)ftvimraen  ober  Sufdjbäumen  au«pffanjen 
unb  bütfe  fonfx  gaT  nicht«  Slnbere«  barin  bauen.  JDie  3Raulbeerhochftämme  wa<$* 
fen  ju  (angfam,  unb  geben  etft  nach  langet  $tit  einen  guten  (Srtrag;  pflanjt  man 
aber  gar  ein  ©tud  Sanb  blo«  mit  3Äaulbeerpflanjen  auö,  unb  baut  gar  nid^tö  2ln* 
ber«  barauf,  fo  wirb  eine  fo(d>e  ^flanjung  fer)r  foflfpielig.  <£«ifl  beflbalb  ba«  ein* 
faebfte  unO  jwedmäfftflfte  Verfahren,  auf  eine  billige  Sf rt  ju  einer  SRaulbeerpflanjung 
ju  fommen,  nur  ba  3)taiilbeerbetfen  anzulegen,  wo  man  fonft  anbete  llmfricbigungen 
angebracht  hätte.  Solche  £ecfen  nehmen  nicht  mehr  Boben  weg,  al«  anbete  Um* 
friefcigungen,  fofien  nic^t  me^r,  unb  liefern  nae^  wenigen  3a^ren  einCn  b^ett4wt^m 

21* 


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324 


9?tt{?anblutt^fn  fcft  Sffttcn  fit  lanfcroirtfjföaftlidje  ®tntxU. 


Slätterertrag,  wa«  um  fo  erfreulicher  ifi,  al6  er  beinahe  gar  feine  Cpfee  *er* 
langt  bat. 

3n  meiner  neueren  Schrift  „bie  ©eibenjudjt  unb  beren  (Stnfnhntng  in  Seutfd)* 
lanb"  ^abe  id)  in  ber  93orrebe  gezeigt,  welch  großen  SBertb  biefer  3nbußriejweig 
für  und  hat,  inbem  in  ben  3oflvirein$flaaten  allein  jebes  3ai)r  ©eibe  unb  ©eiben* 
n>aaren  im  Sßerthe  von  mehr  ald  25  Millionen  ©ulben  eingeführt  n>erben.  3Mefe 
Summen  rennten  mir  alle  felbfl  verbienen,  wenn  mir  nur  nach  unb  nach  an  aßen 
ben  ©teilen,  welche  mit  lebenbigen  Herfen  befett  finb,  SRaulbeerheden  anlegen  woti* 
ten.  2>iefe  lederen  fönnen  fchon  mit  bem  5— 6ten  3atjre  nach  ihrer  Änlage  auf 
jeben  guß  Sänge  1  $fb.  Slätter  abgeben,  ohne  baß  fte  ju  fet>c  gefchwächt  »erben. 

3Rit  einem  $funb  SRaulbeerblätter  fann  man,  wenn  man  bie  ©eibenraupen 
nach  ber  natürlichen  ÜWethobe  erjieht,  20  Kaupen,  — erjiebt  man  fte  aber  nach  ber 
bffd^leunigten  2Retyobe  —  30  Raupen  vom  9u6frie$en  auÄ  ben  <£iern  bi$  jum  (£in* 
fpinnen  ernähren.  Sei  bem  Setriebe  im  Äleinen ,  nach  ber  natürlichen  SRetbobe, 
welche  für  ben  fleinern  ©runbbeftfcer  bie  vorteilhaftere  ift,  med  fte  wenige  93orauÄ# 
lagen  verlangt,  braucht  man  alfo  auf  20  Staupen  1  $fb.  2Raulbeerblätter ;  260 
Staupen  liefern  im  $>ur<bfömtt  1  $fb.  Äofon*  unb  10-  12  (ßfb.  Äofon«  geben 
1  $fb.  ©eibe.  SRan  brauet  alfo  ju  1  tpfb.  ©eibe  ungefähr  3000  «Raupen,  weU 
d)e  150  *|ifb.  93lätter  verjeljren.  SRan  fann  bemnad)  mit  ben  ^Blättern  einer  150  $uß 
langen  9Äaulbeer|ccfc  1  $fb.  ©eibe  erzeugen.  Um  ba$  iefcige  ^eibenbebütfniß  ber 
3ollvereindftaaten  ju  beden,  müßte  man,  ba  bie  20,160  3tr.  SoHvereinSgemicbt  finb, 
beren  jeber  107  $fb.  bat,  323,568,000  J4*fb.  ©lätter  ^aben,  wa«  freilich  ein  fe|r 
bebeutenbefl  JQuanrum  ift  SÖürben  aber  überall,  wo  gegenwärtig  lebenbige  $ecfen 
finb,  nach  unb  nad)  SJiaulbeerbeden  angelegt,  fo  mürbe  im  Verlaufe  mehrerer  Safere 
baö  JBlätterbebürfniß  geberft  fevn,  unb  e4  hätte,  ohne  ein  große*  Opfer  meber  an 
53oben  noch  an  ©elb  ba$  Nationalvermögen  3*utf<hlanb$  ftch  bebeutenb  t  er  mehrt. 
2Bollen  mir  ben  3*f  •  SRaulbeerblätter  auch  nur  ju- einem  ©ulben  annehmen,  fo  märe  ber 
SEBerth  biefer  Slätter  fchon  3,235,680  fl,  vermittelt  beren  man  bureh  meiteren  Sluf* 
manb  von  Arbeit  unb  wenig  Äapital  einen  SBertb  von  30,000,000  fl.  hervor brin# 
gen  fönnte.  3)iefe  ©umme  ijt  in  ber  3$at  bebeutenb  genug,  um  Regierungen,  93er* 
eine  unb  privaten  anjufpornen,  bie  Einführung  eine*  3nbuftrie$weige6  aud  aßen 
Äräften  ju  beförbem  unb  ju  unterftüfoen,  ber  neben  bem  großen  in  SfluGficht  ftetyen* 
ben  ©ewinne  noch  baö  ©ute  hat,  baß  bie  babei  vorfommenbe  #anbarbeit  nie  a,anj 
burch  9Rafd)uten  erfefct  werben  fann. 

ÜReiner  vollen  Ueberjeugung  nach  würben  bie  Regierungen  am  beften  für  bie* 
fen  großen  3m&  wirfen,  wenn  fte  SRaulbeerpflanjungen  unb  namentlich  Saum« 
faulen  anlegen,  unb  einzelne  ©eibenraupereien  errieten  würben,  in  welchen  Ärbei* 
terinnen  alle  Satyre  in  ben  ©eibenjuc^tgefchäften  unterrichtet,  unb,  fo  wie  fte  bad 
©efcfyäft  vergehen,  an  privaten  abgegeben  werben  müßten,  ferner  muffen  (SentraU 
hafpelung0«9(nfta(ten,  meldte  entmeber  ben  ©eibenjüc^tern  bie  Äofonfl  ju  guten 
greifen  abfaufen ,  ober  bie  Äofonö  um  ben  Sofjn  ^afpcln ,  gegriinbet  werben.  2)ie 


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leitete  ©nda)tung  ift  jeX)od>  nid>t  fehr  au  empfehlen,  »dt  bie  6dbenuichter  barun« 
let  leiben,  wenn  bie  «bhaf»elung«<flnfialt  nf$t  gut  bcflellt  ift.  <Snb(td>  müßten 
greife  auf  SWaulbeethedenanlagen  au«gefefrt  werben,  »die- aber  erjt  aufyubejatyen 
wären,  wenn  bie  £ecten  3  —  4  3atyre  alt,  «nb  noct)  in  gutem  3"ftonbe  jinb. 

2öerben  alle  biefe  ^Wittel  angewenbrt,  Wie  bieß  in  Württemberg  ber  %aU  \% 
fo  fann  e«  gar  md>t  fehlen,  baß  bie  ©dbenfultur  einen  rafdjen  2luffd>wung  nimmt. 
3n  Württemberg,  wo  €r.  SWajcfWt  berJWnlg  fwfc  fclbft  f&edell  für  biefen  3nbufhrle< 
jweig  ifflerefftrt,  jeigt  ftd>  bereit«  nad>  wenigen  Sauren  bie  3wedmÄßigfdt  ber  ange* 
gebenen  Maßregeln.  @«t  fünf  Sauren  würben  an  mehr  al«  50  Crten  SBürttem* 
berg«  SJtoulbeeranlagen  gemalt,  unb  namentlitt)  in  §oi)enr)eim  bie  $ecfenanlagen 
Krmebd,  unb  heuer  würben  in  Württemberg  trofc  ber  fet/r  ungünfilgen  Witterung 
bod>  fdwn  über  2000  $fb.  «fiofon«  probujirt.  Die  SRaulbeer»fianaungen  flnb  in 
fortwährenbem  3unehmen  begriffen,  unb  e«  läßt  ft$  erWaden,  baß  ftc  fu$  in  näd>* 
fter  3eit  nod>  bebeutenb  «erwehren  werben,  fo  wie  bie  erfreulichen  9fefultate,  welche 
mehrere  ^rioatrn  bri  feera  betriebe  ber  ©eibenjucr)t  erhalten  ^aben,  gehörig  brtannt 
geworben  finb.  •  * 

9Rein  Wunfch  unb  mein  5Jefrrcben  ger)t  bahin,  baß  wir  red>t  balb  auch  von 
anbern  teutfeben  Staaten  ba«felbe  hören  mögen,  unb  baß  bie  höh«  Wichrigfdt  biefe« 
lant>wtrthfd)aftlicr)en  ^nbuffriejweige*  balb  allgemein  anerfannt  werbe.  Um  aber 
biefen  ßmd  möglich  balb  ju  erreichen,  muffen  ade  bie,  welche  fict)  bafür  interef* 
ftren,  mit  vereinten  Gräften  nad)  biefem  ßkk  jtreben. 

^änqft  fd?on  fprad)  ficf>  ber  Wunfcr)  au«,  e«  möchte  ein  eigene«  ©eibenjudH* 
Journal  gegründet  werben;  ich  erwartete  immer,  e«  werbe  ftd)  jemanb  finben,  ber 
eine  folche  fdwierige  Unternehmung  beginne,  ba  biefer  $aU  aber  nicht  eingetreten  ift, 
fo  f)abe  ich  mid)  entfdjloffen ,  e«  felbjt  gu  unternehmen,  unb  bitte  ade  teutfct>en  ©ei 
benjüchter,  mich  na<h  befreit  iträften  babd  mit  Beiträgen  ju  unterfiüfcen,  benn  ohne 
frembc  Unterjtüfrung  tonnte  bie  ganje  Unternehmung  nicr)t  begonnen  werben,  viel 
weniger  befielen. 

$r.  3nf»cftor  3  i  ?  8  U  &  <Sie  werben,  meine  getreu,  gewiß  freubig  erfehnen,  baß 
bureb  bie  ^Runifoenj  unfere«  erhabenen  Monarchen,  ben  ^oc^^ergigm  ©eförDcrer  unb 
©ef^ü^er  alle«  ©roßen,  Schlichen  unb  Schönen  in  Saoern  berd«  SHele«  für  bie 
©eibenjuchi  gesehen,  unb  baß  wir  ber  atterrjöchften  £ulb  e«  allein  ju  wrban* 
fen  l^abtn,  baß  bie  grüßte  unfern  Bemühungen  mit  iebem  3«h«  fäöner  W  ™u 
falten,  unb  ber  «ugenblicf  immer  näher  unb  näher  rüctt,  wo  bie  mühevoll  errungenen 
9tefultateieben,auch.ben  leifeffcn,  3»«fd,  «n  einem  glürfli^en  ©ebenen  r*rfcheuchen 
werben. 

„®ut  $>ing  brauet  3dt" 

2»an  muß  abwarten  tonnen  ober  woüen,  bi«  fich  für  3«h"  l«»ge  SWühe  unb 
«rbeit  ber  ©ewinn  allmählig  von  felbfl  einfieUt. 


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328  ©cr^nblmigen  ber  Seftion  für  U*txoMm*;mt  <B#»txU. 

2>ae  reijt  unb  lotfi  hwgegm  bm^güterten  am  aHermenigften,  befonbere  au$ 
bc^alb  nicht,  »eil  et  ben  @e»inn  mit  fo  »ielen  bei  ber  ©eibenjueht  befugten 
£änben  nod>  feilen  fott",  »ährenb  ber  Unbemittelte  imb  mit  ihm  alle  jene,  welche 
*om©chidfafe  ange»iefen,  »on  ber  gauft  jumüHunbe  $u  leben,  nity  abmatten  Wn* 
nen,  bie  für  fie  bie  grüßte  ü)ree  Bierfee  jur  Steife  fommen, 

lieber  ba6  ©ebenen  bee  «Waulbeerbaumee  in  ben  meiftot  ©egenben  Seutfölaube 
fönnen  mir  um  fo  mehr  auffet  allem  3»etfel  fe»n,  ale  odenthalben  nnb  jwar  in 
ben  fünften  (Sremplaren  biefer  SBaiim  aue  Älofterjeiten  ^er  Borgefunben  »itb  unb  bie 
feit  fahren  neugegrimbeten  jpflanjungen  bei  richtiger  ©thanblung  unb  Pflege  freu« 
l>ig  betanmac|}fen. 

5>ae  Erfrieren  einjelner  3»eige  burih  I)ie  unb  ba  cintretenbc  ©»ätfrofte  fommt 
auch  in  Italien  t>or,  unb  fdjabet  bort  mehr  ale  bei  und,  »eil  man  bort  ©le  tptt 
bie  ©eibenjuebt  t>er  bem  (Statteten  grofer  $i$e  ju  »ollenben,  »ährenb  »ir  ruhig 
abwarten  formen,  bie  fieh  ber  Saum  gcrwgenb  entwicfclt  bat. 

«Der  jur  «Seiben ju$t  beflimmte  SWaulbeerbaum  unterföeiber  ftch  von  jebem  an* 
bem  ©bjlbaum  baburch,  baf  biefer  jum  Brüste*  jenet  aber  jum  Sltaerrragen  ge* 
fönitten  »irb,  unb  bie  Erfahrung  lel)rt,  baf  ber  SWaulbeerbaum  um  eine  rei$li$e 
$lätterernbte  ju  crjielen  fleif  ig  unterm  Schnitte  gehalten  »erben  muf . 

5>ie  beflen  ©orten  fnib,  ber  grof  blättrige  »eifc  SWaulbeerbaum  unb  namentlich 
ber  na$  ^rofeffor  Goretti  genannte,  beffen  fclatt  oon  ben  Kausen  mit  heften 
<grfolg  toerjetjet  »irb. 

3<b  fdjlage  »or,  ee  foHen  ft<h  toielmöglichfl  in  ©tabt*  unb  Sanbgemeinben  93er* 
eine  bilben,  bie  »or  ber  $anb  feinen  anbern  3»ed  h«ben,  al«  ©aatbeete  anjulcgen, 
in  roeldjen  ein  ober  baä  anbere  aJHtglieb  eine  »iUfübtlieh  Heinere  ober  groferc 
©orte  ©amen  ju  legen,  unb  it)n  nach  ben  allenthalben  befannten  SBorfchriftcn  ju 
fdjönen  ^flanjen  l>erangugier)en  hat.  $iefe  ^ftonjen  »erben  fobann  in  bie  mittler* 
»eile  burd)  ben  Sercin  ermittelte  Saumjtyule  gebracht  unb  enblid)  unter  bie  SWit* 
glieber  t*rtheilt,  bamit  fte  ale  fcerfefcbarc  $3äumci)en,  entmeber  ale  $ochftämme,  ate 
ißufehbäumc,  ober  in  £etfen  »erpflanjt  »erben. 

Huf  biefem  SBeae  bat  man  binnen  5—6  3al)ten  bie  fünften  ©tämmeben  unb 
benSSortbeil,  baf  bie  au«  ©amen  gejogenen  ©dummen  oom  Äeime  an  fid>  afiimatiftren. 

€elbft  in  rauben  ©egenben,  »o  man  an  bem  ©ebetyen  ber  €eibenju$t  butd?* 
au«  j»eifelt#  fotlte  um  fo  mebr  bie  ^etfenjuebt  ber  SWaulbeerbdume^en  jur  «ufgabe 
gemalt  »erben,  al«  ber  bierbur^  ber»orgerufene  Serfauf  in  »drmere  ©egenben  einen 
einträglichen  ^anbeieartifel  ermerfen  fdnnte. 

SBon  jeber  »ar  e«  für  ben  Seibenbau  ein  Unglüd,  baf  man  ntc^t  ab»arten 
fDimte,  bi«  bie  ^flanjen  hinlänglich  crfiAtft  waren,  bie  fte  ale  Bäume  ober  $etfen 
bie  gewaltfame  Entlaubung  etbulbeien,  »omit  eine  ungqchu*te$anb  aufferbem  ihnen 
fd;nettee  »erberben  bereitete. 

£ie  neuer»ad)te  6eibe  ju  jiehen,  berurfacht  bei  bem  meiflene  9K(hrbor* 
hanbenfeon  bee  nötigen  futtere  bie  gefährlicbflen  ^a(am(täten  unb  gefä^bet  oft  ben 


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Ertrag  aller  ÜJMf)e  unb  »ebeit.  S8er  feine  eigene  $ffonjunfl  beftfct  ober  ba«  $ut* 
ter  für  feine  ftoupen  flu«  fhinbemoeiter  gerne  bejie^en  muji,  foKte  ft$  niemal«  mit 
t>er  6dbenju^t  befaffen,  wenig&en«  fott  man  fte  niefrt  burdfr  SBetlri^un^  oon  $rd* 
mien  ^ieju  ermutbigen,  »eil  mit  93eflimmtt)eii  angenommen  »erben  fann,  bajj  beriet 
Seibenju^ter  niemal«  etwa«  (Srljeblicbe«  ju  Sage  forbem  »erben. 

Namentlich  foQte  man  in  3»ang«arbeit«anftolten  bie  (Sinfüljrung  ber  8ettcn* 
ju^t  mit  alten  ju  @ebott)c  flefjenben  SKhteln  beförbern,  inbem  baburefc  ber  ftcfcerfie 
®runb  gelegt  »irb,  baf  nad>  »oHenbeter  ©trafaeit  bie  in'«  bürgerte  Seben  aurüa% 
tretenben  Sträflinge  eine  freunblidje  Aufnahme  finben. 

2Bic  befannt,  umfaßt  ba«  ©efcfcdft  ber  «Raupenaucbt  5-6  Soeben  unb  lotynt 
bie  barauf  tjerwenbete  2Jcüf>e  wnb  3ett  bei  richtigem  ©erfahren  ge»i$  jiet«  reict;Udr> ; 
bo<$  ein  unbillige*  ©erlangen  »dre  e«,  in  genanntem  3eitraume  ftdj  fo  oiel  »erbie* 
neu  au  »ollen,  um  bie  ©ubfiftenj  für'«  ganje  3a&r  geftdjert  au  feiert.  (5«  mu& 
fonad)  bie  ©etoenjuebt  ftet«  nur  a(«  ein  Nebenerwerb  betrachtet  »erben.  3$  fenne 
©eioenrüchter,  n>e(d>e  j%iict>  in  febr  befe$rdnftem  ?ofale  50—60  $fb.  äofonS  er* 
jie^en  unb  ft$  glürf li<h  füllen,  bei  Deren  Ablieferung  an  bie  ©eiben3U^Slnjtalt  in$e* 
gen«burg  eben  fo  t>iel  ©uloen  baar  ju  erhalten,  womit  fie  neben  ber  ©eflreitung 
iljrer  Abgaben  ein  fc^one«  Summeen  füf  anbere  3»ecfe  übrig  behalten. 

3eber  ißrobujent  fudjt  fer>c  begreiflich  feine  ©rjeugniffe  föneH  unb  befhnöglichft 
an  ben  SÄann  ju  bringen. 

$er  Seibenjücbter  fann  nun  ent»eber  feine  Äofon«  felbft  abffafpeln,  ober  fte  an 
eine  nahegelegene  Ab&afpelung«*$lnßalt  »erfaufen.  (Srffcre«  erforbert  maneberlei 
fcrtigfeit,  ofrne  bereu  «eft*  er  in  ©efraben  fömmt,  be^alb  ift  ba«  SBerfaufen  ber 
•Rofon«  rdtt)licher.  Um  biefee  bewerfftelligen  3U  fönnen,  muß  ooe  allem  aber  barauf 
Sebacht  genommen  »erben,  bafr  in  Jeber  $rot>in$  eine  binlÄngli^  n>or>l  au«gejrattetc 
güonba  gegrünbet  »erbe,  »o$in  bie  Sl^abe  ber  Äofon«  ber  ganjen  Umgegenb  be* 
»erffteHigt  »erben  fann. 

Nach  ber  hierauf  erfolgten  $i«fuffion  haben  ftch  nacbflejenbe  fyatfa&n  al« 
bewahrt  ergeben: 

1)  bie  SRaulbcerbdume  auf  »armen  in«befonbere  falf^altigen  S3oben  ju  fefcen,  W 
be  du&erjt  günftige  Nefultate  geliefert j 

2)  ber  »effle  «Maulbeerbaum  »irb  Ken  übrigen  ©arietdten  $inftc!>tli($  be«  <5r* 
» trage«  fo»o$l  al«  ber  Dauer  oorjujie^en  fejjn; 

3)  §oty  unb  SufchbaunwHnlagen  fmb  ben  $edenpftonjungen  j»ar  »orjujieben, 
bc$  bieten  bie  lederen  al«  Uebergangtyflanaungen  bei  ben  Sanbleuten  unb 
al«  3»if<$enfutter  einige  ^ort^ile; 

4)  bie  totale  Anjucbt  ber  jungen  ©dummen  au«  ®amen  ijl  bem  «nfaufe  frember 
©tdmm((>en  »orauaie^en  unb  überall  au  begünftigen,  unb  boau  »dren  geeignete 
6entralbaumfd)ulen  auf  bem  Sanbe  anaulegenj 

5)  eine  2Jorbei$ung  be«  6amen«  oor  bem  ©den  mit  Äodjfala,  fo  »ic  eine  fteudjt* 
Haltung  ber  oberen  ^Obenlage  mit^o^falj  r)at  flc^  fcr)c  günflig  er»iefenj 


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328  ©et$««btöBge«  ber  «eftto«  fit  loflbtirttr&föaftUdje  ©werte. 

6)  bie  $riencer*Ra$e  ber  Raupen  bürfte  bot  SSorjug  *ot  ben  Uebrigen  »er* 

bienenj 

7)  ber  ^robuaent  fofl  blo*  bie  JtoTon«  erjeugen  unb  biefelben  an  baju  befHmmte 
Slnßalten  tterfaufen. 


IBierte  (Sifcung. 

■ 

©amfiag  ben  5>  JDHober  1844. 

2)ie  fragen  54, 55, 56  unb  57  über  Rübenjuderfabrifation  würben  jur  33err)anb(ung 
gebraut,  unb  bem  6efÜon«  *  SJorftonbe  jwei  ^ittfjeilungen  in  biefem  jöetrejfe  über* 
geben.  — 

I.  SJon  Dr.  $rj.  ©ejbolb,  ftorfc  unb  SBirtyföafterau)  ju  Äoniefpol  in  $olen, 
bie  Beantwortung  einiger  fragen  über  Rubenjuderfabrifation  entfyaltenb,  unb 

II.  gef$id>tlid)e  unb  erlauternbe  Rotijen  über  bad  @rufler>en  f  ben  Fortgang  unb 
baö  $tuft)ören  ber  3uderfabrtf  in  (Srtying  in  Dberbaijern,  Don  SBaron  Stuguft 
t>.  5)ürf#,  worauf  beföloffen  würbe,  ba3  3nterefjantejle  biefer  belben  2lbfcanb* 
lungen  bem  Sßrotofolle  einverleiben. 

ad  I. 

54.  33erljanbtung6frage:  -Set  welket  $ebanb(una  unb  Gattung 
be*  $>üngerd  jeigt  fi$  bae  düngen  ju  Runrelrüben  oljne 
9*adMrjeil  für  bie  Butferer jeugung?" 

SBenn  id)  au$  nid)t  einfeitig  nad)  meinen  drfa^nmgen  m  fd>liefien,*)  bie  id) 
wäljrenb  mebrjÄljriqem  Aufenthalte  in  ÜWäfyren,  Ungarn  unb  $olen  bei  ben  auftge« 
befytteften  Rübenfulturen  unb  in  ben  größten  Rüben jutferfabrifen  machte,  —  ba« 
2)üngen  ber  Rubenfelber  für  einen  (^egcnftanb  galten  wollte,  ber  ben  3ndfrfabri* 
fanten  wenig  intereffiren  fann,  fo  mufi  id)  lefctere*  bennoc$,  weil  alle  3utferfabri< 
fanten  tyieftger  ®egenb  gleid)er  ÜReinung  mit  mir  ftnb. 

a)  Pr  bie  3uberfabr«  btfr  <Sr/emifer6  «Robert  $4UipP  8«  3«Worjnif  bei  3arfi 
im  Selower  ©eridfjtöbejirf  lief  i$  im  oerigen  3a^re  Rüben  auf  fcerfdjiebe* 
nen  Selbem  anbauen,  unb  jwar: 

1)  nad)  SQBeijen ,  ju  welkem  jtarf  mit  6<r)afmijr  gebüngt  unb  ber  felje  gut 

geraden  war,  ofyne  Düngung. 

2)  Rüben  nad>  Rüben,  beibe  in  einer  fdjrcacben  2>üngung.  «entere  beftonb 

ba«  erfie  3a^r  au«  reinem  <§d>afmtftc  unb  im  lefrteren  3a!)re  au6  fdjon 
im  £ofe  in  bet  2)üngerjtttte  gemifcijttm  Rinbt>ie&*  unb  ^ferbebünget. 

3)  Rüben  na$  fiarf  gebüngten ,  Äartoffeln,  obne  ^Dünger. 

Söci  Eröffnung  bed  ftabrifbetriebe*  würbe  ity  t>on  ban  Submeifrer  gebauter 
gabrif  gebeten,  ü)ra  boefy  juerfl  bie  nad)  SEBcijen  gebauten  Rüben  ju  fenben,  bamit 
er  bod)  gleid)  am  Anfange  ber  gabrifation  ©elcgcnljeit  tyabe,  ju  jefgen,  baj?  auf 
bem  SBege  ber  SWaceration  fcl)r  fööner  3uder  gewonnen  werben  tonne,  epäter 


•)  ffierftlcicfee  SBe^olb'«  »nfic&un  unb  <8tfab™»fltn  über  ben  Hnbau  bet  ßiidertMMwh«, 
SBica  bei  Jtotl  ©etolb. 


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Ufbfr  9iübf n juffftfctbrifaticn 

meinte  er,  wenn  er  ju»or  ba«  SSorurtheit,  welche«  bamal«  noch  mehrere  Hachborn 
gegen  Mc  SWaceration  Regten,  burä)  ^robuftion  eine«  fdwnen  3uder«  überwunben 
hätte,  wolle  er  aud)  gerne  bie  auf  gebüngten  Seibern  gebauten  Stuben  »erarbeiten, 
benn  wenn  ber  3urfer  »on  (enteren  auch  fd>lechter  auöfalle ,  fo  würbe  man  bann 
bod)  Weber  ihm  noch  bem  SRaceration«  *  ©erfahren  bed^alb  einen  Vorwurf  machen 
tonnen,  fenbern  bie  ganje  ©chulb  würbe  bann  bie  tNübeu  treffen.  —  3d)  fonnte 
feine  Urfac$e  haben,  biefem  Slnftnnen  nicjjt  ju  willfahren,  unb  fo  würben  benn  bie 
Diüben  »on  ben  nic^t  gebüngten  Seibern  juerft  »erarbeitet.  Der  3urfer  fiel  gut  au*. 
(£nblid)  fam  aud)  bie  Dletye  an  bie  9lübert  »on  ben  gebüngten  Setbern  unb  ber 
3uder  war  nod)  beffer!  —  <5«  harte  formt  ber  Dünger  ben  gefürchteten  (Sinflufi  auf 
bie  Dualität  ber  dl  üben  nicht  geäußert.. 

b)  ©leid)e«  fanb  man  aud)  in  ßhraftow  bei  JToniefbol.  $iet  werben  feit  fteben 
fahren  iHüben  gebaut  unb  fo  »iel  man  fann,  immer  auf  frifdjen  Dünger, 
wobei  man  feinen  llnterfd)ieb  in  ber  «u«war)(  beffelben  macht,  ohne  bafj 
ber  3uderfabrif  aud)  nur  bie  minbeften  <£d;wierigfeiten  barau«  erwad)fen. 

55.  93erf)anblung«frage:  „SSBelcheDuantitätSRüben  muf  ein  Sag* 
werf  Selb  mtnbeften«  ertragen,  bamit  biefe  Äultur  jum3we* 
de  ber  3«derfabrif ation  lohne?* 

Diefe  ftrage  überhaupt  fann  nur  einen  Sofalwerth  haben.  Jöier  in  $ofen,  wo 
bie  3uderfabrifen  einen  »erhäliniflmäfHg  »iel  h&hent  $rei«  al«  tn  $eutfd)lanb  für 
bie  SRüben  geben,  unb  wo  ber  änbau  fonftiger  $anbelö»  unb  ^abrifpflan^en  mit 
wenigen  $lu«nar)men,  wegen  ©fanget  an  Hbfafc  ganj  unthunlid)  ift,  würbe  ein  burch* 
fchnittlicher  Ertrag  »on  50  —  70  3tn.  P«  SÄagbeb.  borgen  bie  barauf  »erwenbere 
NDcuhe  unb  Jtoften  noch  belohnen.  Damit  aber  ber  «Rübenbau  mit  bem  Kartoffel« 
bau  fonfurriren  fann,  müffen  80—100  3tn.  im  Durchfchnitt  geärntet  werben.  8e&* 
tere«  wäre  für  bieftge  ©erhältniffe  bie  CLuantität  «Rüben  »er  SWagb.  ©Jorgen,  bie 
ben  ?anbwirth  »eranlaffen  fönnte,  ben  ©au  einer  3"*erfabrif  }u  unternehmen. 

56.  93erhanblung«frage:  „2Bo  bat  neuerlich  ba«  ©erfahren  burch 
\\'caccration  unb  namentlich  ba«  <Ecbü&c  nba  ch'f  d>e  Verfahren 
theilweife  ober  ganj  bie  -Stelle  be«  ßerreiben«  ber  fi  üben 
eingenommen,  ober  wo  ift  man  »on  jener  SJerfahrung  «art 
auf  biefe  jurücfgef ommenf* 

©on  ber  ©chüfcenb  achten  ÜRethobe  hörte  ich  W«  in  $olen  nicht«,  nur 
»on  ber  Dawibow'fd)en,  mit  welcher  man  fid>  einige  3at)re  geplagt  hat,  ift  man 

Srüdgefommen;  aber  bie  fogar  gegenwärtig  noch  in  Üeutfchlanb  »erfannte  neuere 
orabaflle'fche^Äaceration  tft  hier  auf  einem  fo  guten  Söege,  bafi  id>  feft  glaube: 
biefelbe  werbe  nicht  nur  l>ier ,  fonbem  auch  in  Seutfdjlanb  feiner  3eit,  bie  treffen 
Aum  Xfytü  au«  ben  3"derfabrifen  »erbrängen.  Einmal  weil  man  nach  erfterer. 
9fteü>be  nicht  nur  »ielen  unb  fdjenen  ^ndn  auf  einem  einfachen  SÖege  gewinnt, 
fonbern  weil  eine  Ü)caceration«fabrif  faum  h«l&  fo»iel  Äabital,  al«  irgenb  eine  an* 
bere  jur  Anlage  erforbert. 

Die  erfle  ÜJlaceraHon«fabrif  nach  Dombadle  lernte  idj  ju  3aworjnif  fennen, 
unb  hatte  fW«  i^ar  (Gelegenheit,  biefe  nach  Bblauf  bc«  $ad)tfontraftc«  be«  $rn. 
^hiiiPP/  wäljrenb  einer  Kampagne  in  Hbminifrration  ju  befommen. 

Slutjerbcm  befinbet  fleh  bier  in  (?r)rafti>«>  eine  SRaceration«  *gabrif ,  auf  einer 
größeren  €*ala  al«  bie  ut  Soworjnif  eingerichtet,  welche  cbenfall«  feit  »ier  fahren 
nad)  ber  Domba«le'fa>en  ÜWethobe  arbeitet.  Scfctere  gabrif  gehört  bem  ®rafen 
Heinrich  tyoto di  unb  liefert  fo  gute  »efultate,  ba^  ich  fehmerlid)  glaube,  biefelbe 
bürfte  »on  anbern  $abrifen  übertroffen  werben.  Die  9tcfhtltatc  ber  legten  3ahre  au« 
ber  dhwf^ower^abrif  waren  fo  günftig,  ba£  bereit«  swei  ähnliche  Unternehmungen 


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330  ©frijanbtungfn  btr  Sfftion  für  la«b»trtf»f<$afHlcfye  (Sttotxtt, 

Wer  fit  *ßo(en  begonnen  werben.  Die  eine  beim  ^Jcarfgrafen  SSBilioboUfi  ju 
iiar,  einem  (Schwager  be«  trafen  $e(nrich  ^Jotocft,  unb  Die  jwette  ju  ^radjfa 
beim  S3ruber  bed  £e$tern,  bem  <9rafen  $boma«  ^otorfi,  alfo  bei  jwei  sperren, 
melden  bie(Ehraftower*gabrif*»*Refultate  fo  genau  wie  mit  befannt  finb. 

67.  SBerhanblungSfrage.  „Säfit  fleh  bie  Hunfelrübenjucf erfabri* 
fatton  a(6  lanbwirthfehaftliche«  Hebengewerbe  auch  bei  einem 
wenig  au«gebehnten,  etwa  auf  30  —  5ÖXagroer.fe  befchränf* 
ten  Hübenbau  mit  Sßortheil  betreiben?" 

Hach  ben  Erfahrungen  in  'Polen  unb  ben  bffriebiqenbcn  Hefultatrn,  welche  bie 
3ftaceration  hier  gewährt,  fann  ich  biefe  ftrage  ohne  weitere«  mit  3  a !  beantworten. 

'£>ie  f  leine  3v(ferfabrif  ju  3aworjnif  hÄl  in  einem  3ahre  1800  Jtorej  circa 
3600  3**-  Hüben  verarbeitet,  unb  nachftehenbe  (Einrichtung  baju  würbe  auch  nod> 
genügen,  um  in  einer  (Eampagne  8000  3*r.  »erarbeiten  ju  fönnen.  3d>  wähle  ab# 
fict)tlici>  nur  ba$  3ahr,  in  welchem  obiged  Duantum  von  Hüben  »erarbeitet  würbe, 
Weil  biefee  um  fo  eher  jur  ^Beantwortung  gebauter  frage  btenen  !ann. 

* 

Die  Einrichtung  ber  3uc?erfabrif  befianb  in: 

jrcig  terfdben. 

einer  ©$neib*9Rafc$ine    ......      .     75  Htl.  —  ©fll 

ein  hwfemer  Äefjfd  jum  SluficMiefen  (Äod)en)  ber  Hüben       60  „    15  „ 
fecfyö  höljerne,  mit  Oelfarbe  (ober  äßaffcrglaf),  in  *  unb  au$< 

Wenbig  angetriebene  üWaceration«botti4je  .  31  „  10  „ 
\>icr  detto  begleichen,  flbfa&ftänber  .  .  .  .  15  „  —  „ 
fed)«  etuef  Werne,  mit  «Kupferblech  airtgefcf)  lagen«  Du* 

montfUter  39  „   20  „ 

ss'^sä  350 ..  -  . 

ein  Äran  jum  $eben  ber  mit  Hübenfc^nitten  gefüllten  6ärfe  20  ,  —  „ 
vier  6aft  *  .unb  6örup$  *  Heferooire  mit  Kupferblech  unb 

3inf  auöqefcf>lagen   133  „  20  „ 

»ergebene*  Heinere«  ©eräthe   50  „  —  „ 

„       eiferne  $hüren  unb  Hoftjttbe        .      .      .  27  9  15  „ 

Bonnen   183  „  10  „ 

(Schaumprefle,  6äc!e,  Heinwanb  ju  53eutelf»tet  ic.  ic.        .  74  „  —  „ 

1060 

Da*  Sofal  ber  gabrifation  befinbet  jich  in  einem  größeren 
©ebaube,  Dürfte  aber,  wenn  e«  eigen*  ju  obigem 
3werfe  erbaut  würbe,  nicht  mehr  fojten,  at.6  .  1000  „  —  „ 

Da^er  bie  «nlagefoften  in  6umma  2060  „   —  „ 

Die  einnähme  be«  erwähnten  betriebe«  war: 

für  20690  $funb  Hohunfer  (a  23|  gr.  poln  )      .  270t  Hti.  5  ©gr.  10  $fg. 

„  bie  Hücfjtanbe  von  1800  Jtocej  Hüben     .      .  105   „  12    „    —  „ 

„  verfütterte  SfleKific   66   „  10    „   —  „ 

„  an  bie  n4ch(te  Sambagne  abgegebene  SWaterialien  153  „  15    „  — •  „ 

@umma  3026  „   12    „   10  »^fS- 


W  V 


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331 

3)ie  «u«gabe  war: 

für  1800  Äorej  »üb«!  a  15  6flL        ...  900  9CtC.  -  ©gl.  -  9%. 
„  200  Älfhr.  §olj  (a  108  Äub  6ehuh  Hauminbalt) 

a  3  *tl.       ......  600  „   —   ff    —  „ 

qjwjente  für  2000  SRU)I.  »nlagc  *  Äapital      .      .  200   f    —    „    —  „ 

für  fSabrifatfonWoften   3i0  „    20   „    10  , 

6umma   2010   „    20    ,    10  „ 

Silance. 

einnähme  3026  9M.  12  ©gl.  10  $fe. 
Sludgabe  2010    ,    20   ,    10  » 

9?ctto   1015    ,   8  ,   i-  , 

£terbci  ift  ju  bewerfen,  ba(»  ba$  5Brennbolj  ju  3aworjnif,  wie  wir  oben  je* 
fel)en,  )>r.  Älftr.  weiche*  £olj  auf  ben  für  f>ieftqe  ©cgenb  r>or>cn  $reid  oon  3  9ftl. 
ju  flehen  fam,  unb  ^roeücnd  bafj  für  ©ehalt  ber  ^Beamten  nichts  gerechnet  werben, 
weil  oiefe  auch  antern  iecf>ni|cfien  Setrieben  oorftanben,  unb  bie  3utf«fabrifation 
nur  a(6  eine  Siebenfache  betrachtet  würbe.  —  ©an*  anoeT«  würbe  ftd)  bie  9tcch* 
nung  ftcllen,  wenn  ftott  1800  ßorej,  4000  tforej  ÜRütrcn  jur  ftabrtfation  gefommen 
wären,  weil  bie  (finriehtung  ber  ftabrif  für  ein  folchcÄ  Du  an  tum  berechnet  ift. 

15" inen  weitern  unb  ungleich  wichtigeren  83eleg,  nicht  nur  für  bie  mögliche  JKen* 
tablität  Heiner  $abrifd  *  Unternehmungen,  fonbern  juglcieb  auch  für  bie  3ioecfmafjig< 
feit  bc$  neueren  SJcacerationtocrfabren«,  liefert  Die  erwähnte  gabrif  ju  t%aftow 
bei  JConlcfpcl.  £iefclbe  war  bidber  ©gentium  beö  ©rafen  SWicbael  ^otorfi,  unb 
ift  jefct  im  (Srbttergleich  an  beffen  Sohn  Den  ©rafen  Heinrich  ^otocfi  gefommen. 

6eit  fteben  3at)ren  wirb  biefe  ftabrif  unau6gefe$t  betrieben,  unb  jwar  in  ben 
crflen  3  Sauren  nach  bem  Dawtoew'fcben  Verfahren  —  bei  wcld;em  ber  geriebene 
SRübcnbrei  (pulpe)  »ermfttelft  falten  Sßaffere  auflgefüft  würbe  —  welche«  ftch  aber 
nicht  rentirte,  unb  wibrenb  ber  legten  t>icr  fahren  nach  ber  neueren  SJombaeie'» 
fd?en  äRethobc.  3wei  3abre  lang  waren  leibft  bei  Unterer  SRetbobe  bie  Stefultate 
fo  unaünfhg,  ba$,  wenn  ft<h  aucr)  gerabe  fein  grofjer  93erluft,  bocf>  auch  nicht  ber 
minbefte  Reinertrag  au«  bem  betriebe  ber  3ucferfabrif  nachweifen  lief.  Gin  33c* 
wei*,  wie  mangelhaft  noch  bamal«  (1840/41  unb  1841/42)  bie  SHaceration  betriff 
ben  unb  wie  unrichtig  biefelbc  beurteilt  werben  mufue.  £ierau*  erflärt  ftch  benn 
auch ,  warum  ich  *n  3<it  «in  eifriger  ©egner  ber  *Diaccrarlon  auftrat  unb 
nun  folched  in  mehreren  öfonomifchen  Söldttern  öffentlich  betätigte.  — 

Keffer  geflaltetcn  ftch  bie  Kampagnen  ber  legten  beiben  3ah«  (1842/43  unb 
1843/44),  beren  «Reinertrag  fo  günftig  auffiel,  baf»  baburch  nicht  nur  alter  SJerlufi 
ber  früheren  3ahre  erfeftt  würbe,  fonbern  aueb  noch  ein  oerhältntfjmäjjtg  bebeuten* 
ber  Ucbcrftuf  blieb. 

$er  9*echnung«»Hbfchluf  ber  ^ abrif«#6am»agne  1842/43  ergab: 

9Jon  7818  Zentner  »üben  *)  würben  42013  $fo.  (circa  5  4  gerrorfneter 
Slo^ucfer  gewonnen,  welcher  nad>  Sjümanow  bei  SBarfchau  an  bie  bortige  9taff1* 
nette  »erfauft  würbe.  —  @e  betrug: 


*)  6o  oid  9täbm  warbt  man  in  (Dauern  Wo^l  auf  50  itagtorrf  emtea.  ^icr  in  G^rafioio 
toarbea  im  oorigea  3ahrc  im  Durdjfdjnm  125  &at\  fx.  poin.  Ütorgea  greratet.  3a  ber  9l&^c 
»oa  hier  bei  Jprn.  Oiirow«ft  ja  9ßalo0]9a,  too  ber  SBoben  betement  brffer  Ol,  aber  nahe  aa  200 
Äotej.  Sinjelne  gelber  gabea  aoe^  tjitr  |a  216  Äcrej  pv.  pc\n.  tycxpn,  »a«  iiemli*  Iben 
fcwiel  »erl,  (Jtr.  pv.  Magdeburger  Worgea  rotft>ri^tt  9 


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$ie  dinno^me: 

für  42000  $fb.  Äaffonabe  (i  23$  ar.  poln.)     .      5483  91«.  10  Stf.  — 
„  800  ©arme*  (circ.  10800  #>.)  klaffe        .     138   ,    20    w   —  „ 
„  f&nunrii$e  «Sübenrücf fMnbi ,  feie  a(6  sBieljfutter 

»crroenbct  tourben  217   w     5    „   —  „ 


©umma  5834  „     5    „  — 

Die  »umgäbe: 


•  7*  Sgl.   19549ltl.l0  6flL-W 


für  7818  (Str.  «Rüben, 
•  7*  Sgl.  1! 

„  186  Äub.  JTIafter  }©umma  3990  „    10   „  — 

4)01}  a  2  Ktl.  372  „  —  n  —  w  V 
„  $abrifation6foften  1664  „  —  „  —  „  * 


CDafyer  Nettoertrag  1843  „    25    „   —  „ 

Der  9ted)nung0* Äbfcfylujj  ber  (Srjraftotoec  «Rübenjucferfabrif  1843/44. 

ffion  10870  3entner,  •  100  «Jifb.  fRüben,  »urben  67110  *4*funb  =  6,17  g 
gutgetroefneter  unb  jum  $beil  geberfter  SRofaucfer  gewonnen,  nur  le&ter  gröptenH)eil$ 
an  bie  «Raffinerie,  wie  im  vorigen  3afcre  »erlauft.  —  (5*  betrug: 

U  Die  einnähme 


für  645  $fb.  »ripen  3«*«  to  Sofo  »erfauft  a  $fb. 

5  ©gl   .107  9W.  15  ©gl.  -  $fg. 

„  62965  *ßfb.  »erfaufte  Äaffonabe  an  bic  «Raffinerie 

a  4  ©gl.  2  $fg     .      .      .      .      .  8745   .     4    H     2  „ 

,  3500  $fb.  md>t  »erfaufte  düto,  naej>  »bfölag  ,  , 

ber  gradjtfpefen  jc.  k.  3  ©gl  6«ßfg.      .  408  „   10    „    —  -„ 
„  fammtlidje  'Mben  *  «Kücfftänbe,  bie  an  bie  23irtlj* 

fchaft  ald  SBiebfutta  »erfauft    .      .      .  324   „   —    ,    —  , 
„  34803  $fb.  «JWelaffe  —  al«  Butler  für  bic  2lr* 

bett**  Ockfen  T>erroertf)ct  .      .      ,      .  217   „   15    ,    —  „ 
„  an  bie  nädtfe  (Kampagne  übergcfycnbe  fRemanen* 

ten,  (Materialien,  ©pobium)  ...      .  356  „   16    „    —  „ 

*•                ©umma  101Ö9   „     1    *    —  H 

2.  Die  Hu6gabe 

für  10870  3tr.  »üben  (a  100  $fb.)  a  7  ©gl.  6  $fg.  2717  9M.  22  ©gl.  6  $fg. 
„  308J  Äub.  #  Älftr.  JttefernfjoU  »ncluf.  «nfubr 

fceffeiben  a  Älfrr.  2  «Rtl.  20  ©gl.     .      .  822   „    10    „   —  9 

n  65  Äorej  (a  circa  2  33erl.  ©ejjäffel.)*)  .  27   „    —   „  —  „ 

„  Änodjen  unb  ©pobium     .      .      .      .      «  252   ,    16    „   —  „ 

„  arbeiten  »erfd^iebener  «Profefftoniflen   .      .      .  279   „    11    H    10  „ 

„  ©e^alt  m  gabriroerwalterd     .      .      .      .  349   „    22   u     6  „ 

w      „     unb  $agelöf)ne  ber  Sabrifarbeiter   .      .  602  „   16    „     2  „ 

Y>on  lederen  von  ber  2Birti)fcbaft  belogenen  Deputate  173  „   17   „     6  N 
für  Vergütungen  ber  9$iebpafitrungen,  welche  bie  De*» 

putativen  oon  ber  feirt^aft  erhielten     .  133  „    3        —  „ 

„  ben  St.  ©teuerbeamten   16  „   20    „    —  „ 

„  SlbfteUung  be*3ucfer«  (28«JD?aIe)  itnb  babei  »or* 

fommenbe  ©peefen   634  „  23   „     6  H 

•)  Sa«!  -  3jl  nt^t  n4^«  angegeben.  9L  br  9L 


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lieber  Mübtniurfe rfafcrifatien.  333 

für  5*0  ptoctntiüt  *)  äSeriinfung  be«  8nlage  *\ 

unb  (Einrichtung*  *  flaoital«  ber  $abrif/  4fm       99  j 

»eiche«  mü  Beginn  ber  Kampagne  1843/44  1UW  r   «  «     *  • 
5t  19  Stf.  18.  €gl.  4  $fg.  betrug  •  ) 

„  $roeente  an  erhaltenen  Betrieb*  *  <Borfchüffen     .  203  „     3  „     6  „ 

„  ÜDioerfe        y  •      .      •      .      .      .  356  „     4  „     8  v 

■       Summa   7797   „    12    .     6  . 

Silance. 

.    ©innahme   10159  RH.   i  ©gl.  -  $fg. 
ttujgabe      7797    ,    12  „     6    „  ' 

2>aher  hielte   2361   ^    19  "     6  \ 

9iodj  mit  iebem  3a(jre  bat  man  hier  in  Ghrafiow  einige  SBerbefferungen  im  33c « 
triebe  ber  gabrif  angebracht  unb  mit  biefem  bat  auch  immer  bie  Ausbeute  an  Su&tr, 
fo»ot)l  in  quantitatioer  al«  aualitatioer  ^yinftdjt  jugenommen,  unb  nicht  mit  \\n> 
recht  hoffen  mir  im  nächfien  Sßinter  fchon  7  §  ganj  »(Wommen  getrotteten,  frönen 
Rohjucfer  ju  gewinnen. 

2ßenn  anber«»o  bie  3»><fofabriFen  niefct  fo  gute  Refultate  bon  bem  SWacera» 
tiond  t  Verfahren  berichten  föntun,  fo  muß  ich  bafür  halten,  baft  nicht  ber  $ebler  in 
>em  ÜRacerationS  *  Verfahren  an  unb  für  ftd>  felbft  liege,  fonbern  vielmehr  in  ber 
fehleren  Stabführung  berfelben.  —  3u  lefcterem  bin  icf>  um  fo  mehr  berechtigt, 
al«  man  hier,  »ie  fd>on  oben  bemerft  »orben,  ebenfaü«  lange  laborirte,  bebor  e« 
gelang,  biefelbe  genau  rennen  ju  lernen. 

©egenmärtig  ift  man  \m  fo  »ollfommen  ftcher  in  bem  SWacerationd  *  SBerfah* 
ren.  bajj  man  nicht  einmal  baran  benft,  lieb  noch  etmaö  beffered  ju  »ünfetjen. 
(Gelingt  eö  noch,  »a«  faß  nicht  m  beg»cifeln,  bie  HuÄbeute  an  3"rfrr  um 
1— U  S  3U  erhöhen,  fo  »üfjte  i*  nicht,  »ad  man  noch  »eiter  erlangen  tonnte,  nur 
baf?  bie  erlangten  6,17  %  noch  nicht  bac*  -fröchfte  ifi,  »ad  man  erlangen  fann,  ba* 
für  Hegen  hi«  mehret e  93e»eife  t>or.  —  Ter  tjier  erjeugte  ßuäer  ijt  ton  fepöner 
garb«,  gutem  Ärbftalle,  unb  roirb  bon  ben  Raffinerien  gerne  getauft. 

2)tefe6  unb  ber  Umjtanb,  bajj  eine  Sabrif  »ie  bie  ^iefige  —  in  welcher  jähr* 
(ich  12—15000  3tr-  Rüben  oerarbeitet  »erben  fönnen  —  incluf»e  ©ebäube,  (Sin* 
richtung,  ÄnochemSJrennofen,  @pobium*2Jiühle  ic.  ic.,  nur  circa  5000  Diu)!.  Änlaae* 
Äapital  foßet.  fchon  bei  einer  Scrarbeituna  oon  5-  6000  3tr.  Rüben  (»o  natürlich 
bad  Anlagekapital  geringer  feon  fann)  einen  oerhältnif md§i^ ,  reefy  befriebigenben 
Reinertrag  bringt,  unb  ein  Verfahren  anroenbet,  »eld)ed  nicht  nur  (eicht  erlernt, 
fonbern  auetooon  ?aien  fortgefe&t  »erben  fann  (»ad  lefctcred  tyer  ber  Satt  iß), 
»urbe  mir  Seranlaffung,  eine  Heine  Schrift  „93efd)reibungber@hradto»er 
3ucferfabrif  (©eb'aube,  Einrichtung,  s:öcafd)inen,  ©erätl;e,  53e* 
triebäberfaljren  ic.  je.)  unb  be*  bort  ange»enbeten  SRaceration«* 
Verfahren«  (Rüben,  Huffdjliefien  berfelben,  SKaceration,  8dute* 
rung,  Reinigen  be«  ©afted  (angewanbte  chemifefte  unb  mechanifebe 
SRittel)  Filtration,  dinfoeftung  jc.  ic."  jufamraen  ju  jreUen;  »elc^e  ich 

•  #  "  • 


•  i  - 

•)  20  g  ift  ojfentat  ein  ja  ty1)tx  3in#f«f  ffir  hat  «nlage*  (neb  5tbnu$nng«)sÄoVUal,  frtbfl 
(■  f inrm  tcuibe ,  wo  bie  3utf n  In  doninio  ^cben ,  unb  ber  ®dja(ber  *  unb  Sd^tofitbelgeift  fid?  fo 
|e  ein rr  @rc|e  em»ot  gefa)»aegen  haben ,  baf  n idjt  feiten  27  g  unb  breifad^e«  $fanb  für  Stt\>u 
tollen  flejo^lt  werben. 


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334  ©«tymblMg«  tcr  ©cfticn  für  lanrrtirlbf^aftli^e  ©ttoertr 

ber  »erebtlichen  93erfammlung  in  München  §ur  Begutachtung  rorjulegen  bie  «bficht 
tyatte.  ÄUein  meine  Vi b ficht  würbe  baburcr)  an  ber  8uefür)rung  »erhinbert,  bafj  es 
mir  nicht  gelang,  bie  nötigen  3«*nungcn  (©ebaulichfeit,  (iintbciluna,  berfelben, 
Botm  unb  ®rö(je  ber  angcwenbcten  Apparate,  Buffteflung  ber  (efctem  jc.  je.)  fo  fcbneU 
ju  beenben.  «nbctctfeitS  mürbe  bie  Schrift  —  »eil  id>  für  nötbig  fanb^  in  jebet 
(*injelnt)eit  beS  Betriebes  einjua/b*n  —  aud)  *u  roiuminö«,  um  bem  Bericht  ber 
»erehrten  SJerfammlung  einocrlctbt  werben  ju  tonnen,  fo  baü  ich  befdjlof ,  einen  bc* 
fonbern  Hbtrurf  berfelben  ui  »eranlaffen. 

<£a  aber  eine  foldje  6cr)rift  m'c^t  für  ein  größeres  *P«blifum  pagr,  fonbern  nur 
für  einjelne  3ucferfabrifanten  unb  8anbmirtye  einen  SSertf)  ^aben  fann,  fo  will  ich 
biefelbe  nicht  in  Öuchbanbel  bringen,  fonbern  blof»  in  IJunoerf  (Sremplarcn  abbruefen 
laffen  unb  an  Liebhaber  bam,  um  ben  6elbfrfoftenpreiS  (ber  2  NtbL  $reufl.  pt. 
(hcraplar  ift)  verteilen.  —  2Ber  alfo  fich  für  biefelbe  interefftrt,  fann  fölche  gegen 
franfirte  (Sinfenbung  obigen  Betrages,  birefte  oon  mir  begehen.  3n  2—3  SNoriaten, 
oieUeid)t  noch  früher  benfe  ich,  wirb  biefelbe  jum  Berfenben  bereit  liegen.  Sollten 
ftd)  wiber  9$ermutben  mehrere  Liebhaber  au  biefer  Schrift  ftnbcn,  fo  fönnte  ber  2xanS» 
port  berfelben  erleichtert  werben,  wenn  fte  ftd)  ber  Vermittlung  bet  Jprn.  @mil  Än« 
bre,  JDcfonomierath  unb  Herausgeber  ber  öfonom.  9ceuigfeiten  in  ©im,  unb  $rof. 
SRorij  Bcper,  Herausgeber  ber  allgem.  Sanbwirthfch.  Reifung  in  ?cipjig,  welche  ich 
um  gefAUige  Besorgung  erfuct)t  ^abe,  bebienen  Wollen. 

9  uferte m  mache  ich  noch  aufmerffam  barauf,  baji  jeber  $rember,  w cid? er  Suft 
r)at ,  fid)  x>on  bem  3^ftanbe  ber  b;icftgen  ftabrif  ju  überzeugen ,  freien  3utritt  in  ber, 
felben  r)at,  unb  fowotjl  Pen  bem  £ertn  Befifcet,  als  aud)  bem  Betwalier  berfelben, 
unb  enblieh  aud)  meiner  SBenigfeit  freunbfd)aftlia>  aufgenommen  wirb,  Selbfl  uru 
entgelbliche  Prärie  ift  Bremben  in  tyeftger  ftabrif  geftattet.  —  @S  haben  fdwn 
mehrere  £erren,  wenn  gleich  biefelbe  anfangs  oon  ber  nicht  befonberS  gldnjenben  Sin* 
richtung  bet  hifftfl*11  ftabrif  etwas  abgefchrerft  würben,  biefelbe  mit  gröjjter  Befrie* 
bigung  oerlaffen,  unb  mehrere  neue  Unternehmungen  werben  in  furier  3«t  bafür 
fprechen,  bap  bie  Reife  nach  Shraflo»  nid>t  ohne  gute  fruchte  geblieben  ift. 

(Shraftow  (im  Äielcet  ©ouoern.)  liegt  l  «Weile  Don  bem  ($ofl)  ©täbtehen  Äo* 
niefpol  im  Äalifdjer  ©oupernement  unb  6  SÄcilen  pon  beT  ^reujjifcben  ©renje.  — 
3eben  3)ienftag  unb  greitag  früh  «m  9  Uhr  fahrt  ber  am  Bbenb  *orr/er  (um  10 
Uhr)  ton  Oppeln  abgehende  ^ofhoagen  oon  Xublinib  nach  (Sreftochaw  (6d>enfto* 
cbau)  bet  um  3  €gl.  pr.  9Äeile  auch  $flff«gi<re  mit  nimmt.  —  93on  ©chenftoebau 
bis  hi«  ftnb  nur  5  Keine  Weilen. 

SoUten  in  anbem  JOrten  beffere  fRefultate  als  hier  mitgetheilt  burch  baS  SRa# 
cerationS*33erfahren  erlangt  worben  ftt;n,  fo  bitte  iO)  um  naebftchttge  Aufnahme  meu 
ner  9leuperungcn  unb  freunbfdjaftliche  gegenfeitige  Wittheilungen.  —  SBir  wer? 
ben  uns  tya  freuen,  wenn  wir  hören:  ba&  wir  nicht  bie  einzigen  ftnb,  bie  als 
Vertreter  beS  WacerationS^ Verfahrens  ftch  befennen. 

Ad  D; 

■ 

2>et  berfiorbene Äcrr  geh.  Statt)  ».  U^fchneiber,  als  eifriger  Patriot  SaoetnS 
betannt,  hatte  feine  irjäti gleit  füt  fein  geltebteS  Satetlanb  unb  feinen  Durchlaucht 
tigften  Äönig  unb  ^)erm  auch  auf  bie  fo  nü&liche  9cunfelrüben*3uderfabrifation 
gewenbet,  unb  mit  ber  Energie  verfolgt,  bie  biefen  rut)mgefrönten  3Kann  charafterijttte. 

2)efwegen  unternahm  Ufcfchneibet,  auf  feinem  Seft^thume  in  ©ieftng  unb 
Sßarthof  oielfeitige  jwccfbienliche  Serfuche ,  um  bie  fraiqöftfcbe  3)iethoben  biefer  3u* 
derfabrifation  naher  ju  prüfen ,  unb  baS  Saualicbe  unb  Seffere  mobt^cirt,  auch  bei 
feiner  beabftebtigten  ©ewerbS*(5inrichtung  fachbienlich  ju  benü^en. 


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UeBfr  «Äübcn ju tf er f ab r i f ai i c ii .  335 

®ona(&  fonjentrirte llfcfd>netb<r  na$  gewohnter  2Beife  feine  finanziellen  Gräfte 
auf  biefe«  neu  etblübenbe,  lanbwirtrjfrtaftlicrie  ©ewerb,  unb  braute  e«  innerhalb 
jwd  3afyren  auf  feinem  'Seftytrjume  (Srdjing,  bei  $retfblff,  ju  bem  ji<$  in  na£r)ftef>en* 
ber  ©ewerbö*9led>nunq  t>om  3ar;re  1839/40  auefpredjenben  «Refultate.  <£in  JRefultat, 
bae  wenigfiend  ben  93ewei«  liefert,  bafj  bei  gehöriger  Aufmunterung  unb  Unter* 
ftufrung  ber  <Sa$t  ftd>  ein  namhafter  ©ewinn  für  benfenbe  2anbwirtr;e  in  Skiern 
eröffnen  tonnte.  — 

2>urd)  ben  f<f)nell  erfolgten  $ob  biefeÄ  genialen  3J?anne6  ifl  jwar  tiefe«  Un* 
ternctjmen  unter  anbeten  #änbtn  fönet!  feinem  ganjlir&en  (Srlöfdjen  jugefüljrt  Wor* 
ben/  aber  e$  ftefyt  unbejweifelt  feft: 

1)  baf  beriet  gabrifen  nur  in  ^rovinjen  jur  Segrünbung  unb  Kudbilbung 

fomraen  fönnen,  in  weldjen  bie  8anbwirtt)fd>aft  mit  9tüdftd)t  ber  SBcfAaffen* 
beit  be6  SBocend  unb  tflimad  für  ben  JKunfelrü benbau  aeeigenfdiaftet,  bie* 
fen  $3au  berartfg  fortiufefcen  vermag ,  bafi  ber  $abrif  alljährlich  ein  genügen« 
be«  Duantum  an  $unf elrüben ,  ber  j$tt.  um  30  fr.,  abgeliefert  werben 
fann; 

2)  bafj  baö  Brennmaterial  nocty  um  billige  greife  beigefdfjafft  werben  fann,  wa6 

aorjüglid)  ber  ftall  in  terdn'ng  war; 

3)  b<ifi  anbei  ber  Slbfafr  an  9lor)jurfer  gefiebert  erflehte,  weil  fonfi  ein  folfler 

eTblürjenber,  aber  nod)  nid)t  erftarfter  3nbuftrie*3weig,  nicfct  jur  93otlfommen- 
r)eit  unb  Siufcen  be«  Unternehmer*  reifen  fann. 


(v  j  ii  n  a  Ii  in  e  ii. 


• 

©egenftättbe. 

i      '  T 

■ 

^artial  | 

Sotal 

Semerfung. 

1 

» 

8  c  t  r  a  g 

1 

für  4717  3entn.  »üben  SKüdftänbe 

, 

943 

fr. 

24 

fr. 

-•        ■  ■ 

2 

für  35  guber  Sorfaföe  ä  1  ff.  42  fr. 

'  59 

30 

■ 

3 

für  50  $uber  unbrauchbare  23>ier* 
forjle  unb  t>erf(fciebene  anbere 
Abfälle  jur  Dünger*  «enüfrung 

• 

'  100 

< 

i 

• 

• 

4 

für  4  3tn.  weiffen  3utfer  a  42  ff. 

168 

- 

5 

für  375  3tn.  43  $fb.  9tor)jutfer 

ä  30  fl.   ......  . 

> 

11,262 

54 

6 

für  375  3tn.  aWclaffe  a  4  ff.  -  . 

1,500 

7 

für  3  3tn.  ju  einem  fleinen  93er' 

,  90 

<£umma  ber  <Sinncu)raen  |  -   |  -  ||  14,123;  4ö 

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Set^aiblaRgen  ber  Stttinu  fit  lanbwirtyfdjaftlidjn  ©ftwbr. 


51  u  $  9  a  b  e  n. 


c  g  e  n  jt  u  n  b  f. 


1 

2 
3 
41 
5 
6 
7 
8 
9 
lü 
11 
12 
13 
14 
15 
16 

17 


^artial  |j  Sota! 

 . 


tur 

für 
für 
für 

für 
für 
für 
für 
für 
für 
für 
für 
(für 
für 
|»ur 
für 

für 


18bem 
19  für 


a)  Unftänbige  &u*gaben: 

12,761  $tn.  *Rübcn  gerpafdjen  utf>  ge* 
pu$t  k  30  fr  

100  gtüef  ^renfarfe  a  20  fr.  .    .  . 

150  etücf  Söeibengeflecbte  ä  15  fr.  . 

117  SWe&en  Äalf  

100  SM  ftiltrir  eäcfc  ä  20  fr.  .  . 

600  3m.  Söeinfdwarj  a  2  fl.  .   .  . 

5  ftlafchen  6oI|fAttfC  ä  20  fr.     .  . 

1230  äJtajj  abqcrabmtc  sJD(üd>  ä  1  fr. 

150  tyft.  SButter  ä  20  fr  

Brennmaterial  (Xorf)  

^eteuebtung  

1600  äRänner  Taqfchicrten  ä  30  fr. 

1135  SBcfto  Xagfdndjten  ä  26  fr. 

3ulage  fäinrntlicher  gabrifarbeit«  .  • 

90  Zimmermann*  ZatffyQkn  ä  48  fr. 
45  }u>eifj>4ii»{ge  Rubren  non  ©ieitng 
nach  (ircMna,  ü  2  fl.  24  fr.   .   .  . 
ISrfjalhmq  fre*  Cffclö  auf  fcie  Dauer 
t-eö  DiübenbreL-Sranöperte*    .   .  . 
Äaminfefyrer  

pcrfcbictcne  «Reparaturen  ic.     .   .  . 


fl. 


fr. 


6,3^) 
33  20 
37  30 


79 
33 
1,200 
11 


45 
20 

48 


20  30 

50 


1,149 

78 
800 
491 
86 
72 

108 


15 


45 


50 


13  42 

1931 34 


Gumma  ad  a 
b)  etänbige  Aufgaben: 


2ü'bem  Dirigenten  

2ipntereffen  für*  (*kbäube;fiapital  $u  3000  fl. 

a  7  %\v\  für*  («cbüube  .... 
22  3ntereffcn  »on  5000  fl.  ä  8  $rj.  für  ®e* 

rätrje  

23 '3ntereffen  ton  6000  fl.  a  5  s4>rj.  Seirieb«; 

Äapital  

24  Soften  beim  3u<tcrwrfauf  t.  I).  für  Rabatt, 
©tabtjoU,  Abgang  beim  X ctailmf auf  ir. 


Summa  ad  b 


10,854  34 


6001- 
210 
400 
300 
600 


2,110.— 


fl. 


©emerfung. 


■ 

i 


Summa  fammtlicber  9lu*gaben   |   —  Hl  12,964|34 

»  b  g  l  e  t  d?  u  n  g. 

Summa  fammtlia>r  ©nnafcmen  ....  14,123  fl.  48  fr. 

©umma  fämmtliü>r  2lu*gaben    ....  12,964  fl.  34  fr. 

6umma  ber  SXfferenj  al*  6kwerb«>©eu>lnn  1,159  fL  14  fr. 


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III. 

2)ie  öfonomifdje  3ucferbereitung  auö  SRunfelrüben  bon  bem  Stent* 
beamten  ifcegenharb  in  JtarUflabt,  §ut  57tcn  ffrage  be«  ^ro* 
gr  nmmei  ber  Verätzungen. 

£>ie  öfonomifche  3"*crbereitung  au«  9tunfelrüben  untertreibet  fleh  wefentlich 
bon  ben  fabrifmÄfjigen  ©etriebj  »eil  fit  t)auptfächlich  auch  gutter*  Beugung  be* 
jmeeft.  2)ic  Rübe  —  bie  runbe  gelbe, —welche  einen  reiben  drtrag  gewährt,  wirb 
abplattet  bi«  jur  (Srnbtc,  bet  iixübenbrel  auf  ber  $anbpreffe  nur  mapig  abgepref t, 
unb  ber  9cucfftanb  gewährt  ein  fetyr  nahrhafte«  Butter,  fowot)l  frffch  tterfüttert,  al« 
eingefallen.  i>emohngeachtct  erbäu  man  artjt  $rojent  an  ßudtx  unb  6r/rup. 

2>te  Soften  »erben  in  ber  Hegel  burch  benShrub  gräfjtentheil«  gebeft,  fo,  baß 
ba«  $funb  JRohjucfer  ^od>ften«  auf  brei  flreujer  ju  fielen  fommt. 

3Ran  fefct  bei  biefem  Äalful  eine  qeringe  2anbt)au«t)altung  borau« ,  in  welcher 
bie  Bereitung  ohne  SBerwenbung  bon  $aglör)ncrn  fiatt  finben  faim,  ba  jwei  erwach' 
fene  ^erfonen  für  alle  Arbeiten  genügen. 

2)te  Äoften  ber  ganjen  Einrichtung  einet  Sieberei  belaufen  ftch  bödmen«  auf 
150  fl.  3«  nachbem  bie  tfeffel  grop  fmb,  fann  man  bei  biefer  Einrichtung  bei  je* 
bem  Sub  jernt  bi6  jwanjig  $funb  föohjucfcr  gewinnen. 

5)ie  SReibmafchine  fann  in  febem  JDrt,  wo  ffch  ein  Schloffer,  Schmieb  unb  Schreiner 
ober3immermannbefinbet,  für  60  btd  70  fl.  auch  mot)l  noch  billiger,  t)ergeftellt  »erben. 
2>ie  in  bie  2Öalje  eingetriebenen  ftähletnen  Schneibjät)ne  liefern  einen  ©reo,  ber  ftch 
fehr  gut  abf  altert,  unb  ftnb  wohlfeiler  unb  swetf  mäßiger  wie  bie  Sägeblätter. 

$iefe  ÜRafchine  ift  nach  bem  ÜRufter  ber  befannten  ShUeeb'ffyn  unb  nur 
burch  jene  SBorrid)tungen  ergänjt,  welche  fte  jur  ^anbmafc^ine  eignet. 

3»ei  erwachfene  ^erfonen  genügen  xa  ir)rem  Setriebe. 

2>er  S3rei  »irb  in  einer  t)oljernen  ®clte  (3"ber)  aufgefangen,  unb  auf  einer 
gewöhnlichen  £anbfalter  au«geprcfjL  2)er  Saft  wirb,  fo  »ie  er  wm  ber  Äalter 
läuft ,  mit  ber  erforberlictyen  Duanrität  Äalf  oerfefct  unb  fofort  in  bem  Äeffel  ge* 
läutert.  Schon  bei  ber  Läuterung  fefct  man  ba«  «fr  owarb'fche  tflärmittel  3U.  35er 
geläuterte  Saft  »irb  fn  einer  grofen  Sanne  abgefüllt,  ftlterirt,  unb  fobann  in  bem* 
felben  Äeffel  ber  aur  Läuterung  biente  abgebampft.  Änochenfohle  wirb  balb  juge* 
fe&t,  unb  bie  Glairce  bi«  auf  22—25  ©rab  berbieft.  3>ie  Glairce  wirb  bann  fllt* 
rirt  unb  eingebteft. 

3um  Etrtbtcfen  ift  ein  tfaftrol  eingerichtet,  in  welche«  ein  fleiner  «bbampf-Äejfel 
mit  t)ol>en  SEBänben  pafjt.  2)ie  Ginblcfung  erfolgt  auf  Äohlenfeuer  langfam  unb  mit 
ben  gewöhnlichen  £lär*3Rittcln. 

2)a«  Verfahren  ift  alfo  ganj  bem  ju  $otyentye(m  ähnlich-  Säure  wirb  burch' 
au«  nicht  gebraucht.  2)er  3ucfer  erfter  SJerfocbung  ift  fet>r  grobförnig  unb  h^« 
groben  beöfelben  fann  ich  trid)*  beilegen,  weil  ich  im  boriaen  3ahre  »erhinbert  war 
ju  fteben.  9?ur  bon  übriggebliebenenen  geringen  Sorten  jwetter  UJerfochung,  ober  foge* 
nannteT  SRelaffejucfer,  lege  ich  groben  bei ,  welche  aber  Sachberfiänbigen  genügen 
werben. 

UJon  geläutertem  9tor)juefcr  fertigte  ich  (ut  wohlfeilen  irbenen  Äanbi«'X5bfenJ 
gelben  Äanbi«  bon  ganj  reinem  ©efehmaef.  tiefer  Slohaucfer  wirb  überhaupt  nach 
einfacher  Hbfchäumung  mit  wenigem  (Siwci«  ganj  brauchbar. 

Die  eigentliche  «Raffination  fann  man  füglich  ben  gabrifen  überlaffen,  länbliche 
Aufhaltungen  fönnen  nicht  aUein  ihren  SBebarf  beefen,  fonbern  auch  noch  an  &a* 
brifen  oerfaufen. 

©eftünben  nur  einmal  fo  btel  ISinrichtungen  aur  Sfonomifchen  ßueferbereitung 
wie  »ranbweinbrennereien  unb  effioftebereien,  fo  würbe  fchon  eine  feht  grope  öuan* 
tität  inlänbifchm  3ucfer«  in  ©ebrauch  wnb  w  ^Hafination  fommen 

22 


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T*ft  Sfttianblanafn  bft  (Seftfon  für  lanbwirtbfAaftliAe  (Smttit 

(Der  (Srrrag  an  6$rup  ifl  nebflbem  no$  fel)r  bebeutenb,  ba  au#  ber  na$  bft 
feiten  93erfo$ung  ablau/enbe  Sprup  brauchbar  bleibt. 

Anbermärte  unb  namentlich  in  granfreicfc  fndjte  man  bie  3ucferfabrifation  im 
kleinen  in1«  Seben  ju  rufen.  Die  £erftellung  eine«  geeigneten  SSerfabren«  n>ar 
s4$reteaufgabe ,  unb  bocty  geftatten  bie  lanbtt>irtbfd)aftltd>en  SJer^älmtffc  in  granf- 
reid>  bafl  Sefiefyen  größerer  gabrifen.  ©ei  unferen  &ultor»erl)<SUnijfen  —  ©üter* 
jerfplitterung  —  n>ar  t>orau«jufef)cn,  bafc  alle  gabrifen  au$  SSRangel  an  JRüben  tyre 
Arbeit  balb  roürben  einteilen  muffen. 

ttnfer  Jtlima  gemattet  fdjon  niebt  ben  Grubenbau  im  ©rofjen.  2Bir  muffen  bie 
^flanjen  in  Beeten  jiefcen  unb  forgfittig  fdm&en,  um  f!e  nod)  vor  Önbe  äRai  in'« 
gelb  3U  bringen,  kleine  ßefonomieen  fönnen  aber  ihre  «ßrobufte  leichter  weblen 
unb  benuften  wie  grofje,  alfa  Aufmunterung  jur  9?ac$atymüng  unb  unferm  Sanbe 
tt>irb  »tri  gewonnen  »erben. 

9Rad>bem  hierauf  bie  Didfuffton  übet  bie  JRübenjuderfabrifation  eröffnet  worben 

ftcllten  ficb  julcfot  folgenbe  9tcfultate  alö  annebmber  bar: 

1)  bie  Düngung  ber  für  ben  ^Rübenbau  behüten  gelber  berreffenb,  fety  al«  ertt»ie, 

fen  ju  betrachten ,  baß  »egetabiliföe  Düngung  indbefonbere  bie  fogtnannte 
grüne  Düngung  unmittelbar  vor  bem  Anbau  ftd)  alfl  [ehr  jtpectma'fftg  bewie* 
fen  fyabe,  unb  unter  ben  trjierifdjen  Abfdflen  ber  SRinbPferjbünger  ben  93orjug 
perbiene,  bagegen  aber  jticfjtoffreictyer  Dünger,  3.  53.  jener  ber  ©cfyafe  unb 
^ferbe  ftctö  uaditheiliv]  wirfe; 

2)  baf  gelber  mit  ganj  freiem  Luftzutritte  ftd)  porulglidj  nun  «Rübenbau  eignen, 

unb  ber  3utferger;alt  berauben  b.ird)  foldje?age  bebeutenb  vermehrt  »erbe; 

3)  bafi  bie  tiefe  Socf  erung  be*  ©oben«  für  bie  SRübe  nnb  eine  forgfälrige  Searbei* 

tung  berfelben  auf  bem  gelbe  ftetö  ben  Ertrag  Permefyrt  fjabe; 

4)  bajj  man  bei  ben  $flan;en,  refp.  ben  65en  berfelben/  bie  SBorftcfyt  nid>t  auffer 

Acfct  (äffe ,  auffer  ben  auf  bem  gelbe  ju  [acuten  «Rüben  nod)  foldje  au*  in 
gcftyüftte  ©artenbeete  ju  fa>n,  um  bfi  aöenfalfigen  Ausbleiben  eine*  Ibeilcö 
ber  (Srfteren  für  »eitere  Starthilfe  forgen  $u  fönnen  j 

5)  bap  baö  9Rajeration6Perfaf>r«n  fott>ol)l  wegen  ber  Abbampfungdfoften,  alö  h>e* 

gen  ber  babei  metyr  ftottfinbenben  (Srjeugung  pon  6$leim§ücfer  überaß  auf* 
gehoben  »erbe,  um  fo  mebr  al«  bie  Skrroenbung  ber  WütffiÄnbe  ju  fßify 
futter  bei  bem  *Prefwerfar)ren  porttycilbafter  fepj 

6)  baf  ber  Langel  an  für  bie  «Rüben  jueferfabrifation  gebitbeten  Arbeiter  ein  gro£e* 

§inbernifj  für  bie  dntwidlung  biefe«  ^nbuflriejweige«  fep, 

7)  baf  bie  «Jcübenautferfabrifation  unter  15,000  3tr.  «Rüben  fi$  nid>t  rentire,  baljer 

für  ben  gen>öbnlic&ett  Sanbmann  fö  voit  überhaupt  für  geringen  ©rnnbbefty 
unter  feinem  SJer^ältniffe  ratt)fam  fepn  bürfe.  *) 
Da«  ^rotofoU  ttjurbt  herauf  gef^loffen. 

   *  ■ 

♦)  €le$e  bie  örrwa^ung  mtn  Wifen  Sajj  Seite  161.. 


.      :   - —  -  .  • 


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IV.  ^ettion  für  %otflts>ittfyf^aft. 

(Srfie  Sifcung. 
2) ienftag,  ben  l.  Df tober  1844. 

I.  SJorfiattb:  tihriMcr,  Äreiflforfrrath  auö  (Sflwangen  in  ©ürtemberg. 
It.       „        /Hanta,  JDirefror  ber  it.  Borjif^ule  in  Sifcbaffenburg. 
<B  e  f $  &  f  I *  f ü  b  rc  t :  94Un ,  ftorfhnei  jier  au$  8fd>affenburg. 
p        r        ■•  rfarfrfommiffar  in  SJtundjen. 

(Sienag  tot  7  —  11  ttyr.) 

•     *  '  .■  .  ' 

I.  Der  I.  $err  Sorftanb  eröffnete  bie  ©ifcung  mit  ber  Bnjeige,  ba|j  mit 
©enebmigung  bed  äonigU  ftinangminißerium*  eine  6d)rfft  über  bie  ftorfroerwaltung 
Säuernd  entwerfen  nnb  jur  Skruyiluna,  an  bie  »ete^rltdjen  SRitglicber  ber  Ser* 
fammlung  befitmmt  werben  fey.  3>en  2Rännern,  weldje  fr<$  um  bie  Bearbeitung 
ttefe6  fer)r  fcr;a&baren  2öerfe6  eerbtent  gemacht  h<*ben,  gebühre  ber  innigfle  Dant 

II.  Gfl  würbe  fobatm  jur  Sßerathung  ber  jur  £i£cufTion  beftimmten  fragen 
gef$ritten  unb  jwar  m(t  3fr.  79  ^SJK it t r> eilungen  über  merf würbige 
(Sreigniffe  unb (Srfc^einungen ira8eteid)e  be6$orftwefen6,  nament* 
I i cf>  auch  een93erfucb  en  unb  (Erfahrungen  über^ol3anbau,8e^anb* 
lung,  Senuftung  unb  (Srtrag  ber  SBdlber"  ber  Anfang  gemalt  Der 
I.  SJorftanb  erfucr)te  oorerfl  um  SRittfyeilung  >et  (Erfahrungen  über  ^oljanbau. 

ftinanjrath  ®art^.  3<h  erlaube  mir  einige  Semerrungen,  in  9e)iefyung  auf 
ben  £el  janbau  auf  bem  3urafalfboben ,  indbefonbere  Sermengung  berühre 
(Äiefer)  mit  ber  $i<hte  bei  ber  Jtultur,  anzufahren.  Die  gid)ten»erjüngungen  in 
bortiger  ©egenb  haben  b^ufo  feh*  gefranfelt;  bie  (Saaten  ftnb  meiften«  ganj,  ober 
jum  größten  %i)d\t  mißlungen.  93on  Pflanzungen  rennte  ohnebin  feine  9cebe  feon. 
9ton  bat  man  e$  verfugt,  göhren  (Äiefern)  ben  $&hten  beijumif^en  unb  einige 
biefer  Saaten  ftnb  audgejeidjnet  gelungen.  €>o  würbe  j.  53.  auf  einer  bebeutenben 
gliche  1817  eine  ©aar  mit  8  $funb  gierten  in  3  Sßfunb  göhren  per  SWorgen 
gemalt.  Der  au6  biefer  äultur  beroorgegangene  $eftanb  jäfylt  nun  ju  ben  b<>li' 
reiebfren  unb  berfpri<ht  r)o^e  JDur^forjtungdertrage.  2>ie  Behren  haben  ben  53oben 
oerbeffert  unb  mir  fe^einen  überhaupt  bie  gemixten  Saaten  in  vielen  Süllen  ben 
SJorjug  vor  ben  reinen  ju  oerbienen* 

©berfärfler  frhr.  ».  ©  e  f f  e  r  e  r.  9lach  meinen  (Erfahrungen  gebebt  iebe  £ol3* 
ort  unter  ber  ftohre  »ortreffli<h. 

Sorflmeifter  ©intl.  3$  famt  mit  £errn  Binangrath  SBarth  nur  betätigen, 
bafi  gflhren  mit  giften  fi$        Ö«t  oertragen  unb  bie  SKifctyung ,  unbeföabet 

22* 


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340 


S3tr$anb(anöen  ttx  Sefticn  für  gcrfhrirtljföaft. 


fräftiger  Shtrdrforftongen  ber  gtyren,  bi«  in  ein  $o$e«  «Iter  beibehalten  »erben 
fönnen.  Stuf  ber  £errf$aft  Sßürglifc  in  Söhnten  würbe  18l0  auf  einem  mü 
Vcl)m  unb  Sanb  geraifd^en  8oben  eine  jiemlicfc  bi$te  Saat  »on  giften  unb 
gtyren  gemalt,  grütoeittg  trat  eine  Unterbrücfung  bcr  giften  twä)  bie  gö^ren 
ein.  !Wan  unternahm  baf>er  eine  jeitgemfiße  2>ur$forfbmg.  Die  göfyrcn  r)aben 
inbeß  balb  wieber  über  bie  giften  bie  JDberfyanb  erhalten  «nb  e«  mußte  »on  Seit 
ju  3eit  ein  fytil  ber  überfcfcirmcnben  gölten  autogen  »erben,  wobei  jebo$ 
barauf  gefctyen  würbe,  baß  im  burcfcforftetcn  3$efle  ungefähr  giften  unb  götyren 
in  fafi  g(ei4)er  «njaÜK  jurüdblicben.  SBerben  batyer  bie  Durcfrfotfhtngen  in  folcfje 
gemifcfcte  ©eftönbe  retyjeilig  eingelegt  unb  jwerfentfpre^enb  geführt,  fo  werben  bie 
giften  feineöweg«  ju  feljr  in  3>rud  fommen  nnb  ein  tytyut  Grtrag  ehielt  wetbcn 
fohnen,  ale  in  reinen  ©cftönbcn. 

®raf  »on  Steigen ba$..  93ei  (Sntföeibung  ber  grage,  ob  eine  SRiföung 
ber  gierte  unb  ber  Älefer  ttorüjeityaft  fe»,  muffen  befonber«  bie  Sobenocr&aitniffc 
berüefft^tiget  werben. 

o.  $  au  fing  er.  £>aß  Äiefern  unb  giften  in  ber  SRiföung  gut  fortfommen, 
bafür  &abe  td>  mehrere  «eweife.  9tor  wenn  ber  öeftonb  einmal  bie  $ö&e.  oon 
circa  5  älaftern  errelcr)t  tyat,  bann  überwandt,  wcnigjfcn«  in  meiner  ©egenb, 
immer  bie  gierte  bie  gtyre. 

gforftratr)  9» an t et.  SBenn  beibe  £oljarien  bei  ber  «u*faat  in  ber  »rt  gefon* 
bert  gehalten  werben,  baß  ber  eine  Streifen  mit  giften,  ber  anbere  mit  gö&ren 
befamt  wirb,  fo  erhält  fid>  bie  gidjte  fel)r  lange  jwiföen  ber  göbre,  ofcne  baß  fi« 
*om$rutfe  leibet.  «Später,  wenn  biegö^re  bie  gierte  überwandt,  ifi  e*  bei  btefem 
Streifenfaaten  t>fcl  leidster,  ber  gid)te  aufjuljelfen  unb  e«  tonnen  bie  $to*jüge  ber 
gö^ren  fo  geleitet  werben,  baß  am  (Snbe  bie  gitye  ben  $auptbcflanb  bilbet.  3fl 
ber  ©oben  mit  £l)on  ftorf  »etmifc&t  unb  frifö,  nameniti<$  auf  »örtlichen  unb  öjrli^en 
Strängen,  in  falten  Adlern  ober  auf  ^ebenen  ic,  fo  wirb  o&ncbieß  bie  gitye  ftc$ 
rafet;  entwirfein  unb  feiten  jurüdbleiben  j  wo  aber  Sanb  »ortyerrföt ,  ber  ©oben 
trotfen  unb  bie  Sage  füb*  ober  weftlty  ijt,  überwä$«  bie  gö&rt  bie  gitye  ia  furjer 
3fit  fo  feljr,  Daß  e«  fcf>wer  Ifdlt,  beibe  #oljarten  gemiföt  ju  erhalten.  3n  biefem 
galle  nehmen  wir  beßbatb  gemixte  göljren*  unb  gidjtcnfaaten  ni$t  »or,  fontom 
mlföen  ber  g%e  bie  8ar$e  bei,  jebodj  in  neuerer  3«*  ebenfalls  .in  gefonberten 
Streifen.  2>iefe  Saaten  mad>en  ftdr>  in  ber  Kegel  red)t  gut.  ©efonbere  empfetylunge* 
wertl)  ftnb  au$  gemifcr)te  giften  unb  Sdr^enfaaten  in  abwed^felnben  Streifen 
wegen  ber  $o&en  2>ur$forjrung$ttträa,e.  2>ie  Mzd)t  fann  aHmd^lig  gewonnen  unt> 
ein  »oafommenergidjtenbeflanb  erjielt  werben  ic.  SBo  man  eine  ju  rafd^e  (gntwief* 
lung  bergö^ren  befürchtet,  fonnen  biefe  aucr;  ein  paar3al)re  fpte,  4l«  bie  giften, 
in  bie  für  fte  oorbeljaltenen  Streifen  gefäet  unb  fo  ben  giften  einiger  93orf|>run9 
gefiebert  werben. 

gütanarafy  ffiartfc.  3*  ^abe  cbenfaU«  in  anberen  ©egenben,  namenüid)  in 
Seinen  unb  Mtyxm  gefe^en,  baß  auf  bie  wm  gorjrmeijier  ©intl  angegebene 


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■ 


Uelft  £oljanfeau.  341 

SBeife  in  gemifcfyten  Öid>ten^  unb  9^renbefläitben  bm  Birten  burcr)  allmäfjligen 
Äufyug  ber  Söhren  nachgeholfen  würbe. 

Sorflmeifter  ©intl.  34  ^ann  namentlich  einen $att  aufführen,  wo  bleichte 
in  gehöriger  ÜKifchung  mit  bei  Söhre  ein  vorzügliche«  ©ebenen  an  ben  Sag  legte» 
3n  ben  Waiblingen  ber  erwähnten  Herrfchaft  $ütg(i$  befanben  fleh  nu«gebehnte 
JDebungrn.  <£«  fehlten  bamal«  noch  Erfahrungen  übet  ba«  $ortfommen  beiber 
£ oharten,  unb  ba  auf  rundlichem  2Bege,  in«befonbere  burch  SJefamung,  biefe.  fläche 
mit  Rohren  nicht  n>or>l  befallt  werben  fonnte,  aber  im  Slugmblicf  »tele  $ichten»flan)en 
vorbauten  waren/  fo  würbe  eine  beiläufig- 200  borgen  enthaltenbe  fläche  mit 
Richten  in  ber  Entfernung  von  20$ujs  au«ge»flanjt.  Die  Richten  fchlugen  gut  an. 
Um  einen  volttommenen  €d)lufj  be«  löeftanbed  ju  erjielen,  würben  4  3atjre  nach 
ber  8u«»flan$ung  ber  Richte  jwifchen  je  2  Leihen  Richten  in  5  fehuhifler  Entfernung 
Bohren  eingeVflanjt.  Da  bie  Richte  je$t  einen  33orfprung  gewonnen  t)atte  unb  bie 
8 öhre  nicht  älter  al«  3  3ahre  war,  fo  hatten  beibe  $ol)arten  ein  ziemlich  gleiche« 
SBachöthum,  mit  ber  einzigen  8u«nahme>  bajj  anfänglich  bie  fticfyte  bie  $ör>re  ein 
wenig  überragte.  Der  ©tanb  biefer  Kultur  ifl  gegenwärtig  ein  fel>c  günfUger  unb 
e«  fann  bafyer  fein  ßweifel  barüber  obwalten,  baß  bie  Richte  in  95erbinbung  mit 
ber  Bohre  in  einem  entfvrechenben  ^ifchung«verhättniffe  ein  fehr  gute«  äBach«' 
ihum  jeigt 

®raf  von  9c ei  Deubach.  SBir  bürfen  auch  triebt  unberüefftchtiget  laffen,  bajj 
bie  Richte  auf  eine  bebeutenbe  Höhe  anfieigt,  wätjrenb  bie  Äiefer  fchon  biet  tiefer 
aufhört,  gute«  ($>cbeit)en  ju  jeigen. 

Der  I.  ^err  33orftanb.  Die  SKifchung  ber  Richte  mit  ber  göhee  if*  aller* 
bing«  nicht  unbebingt  $u  verwerfen.  <Ste  fann  in  vielen  Oertlichfeiten  ba«  Stuf* 
fommen  ber  gegen  Bröfte  empftnblicheren  %ityt  förbern  unb  ben  SRaterialertrag 
burc^  bie  reichlicheren  Durchforftung«anfätfe  ber  ^h^en  Reigern.  Die  grage  läßt 
ftch  baher  immer  nur  unter  entft>rect)enber  ©eruefftchttgung  ber  JDertlichfeiten  beant* 
Worten.  Sur  wünfchen«weru)  Dürfte  e«  aber  $u  erachten  feön,  baf  Unterfuchungen 
angepeilt  werben,  wie  fi<h  unter  fonfl  übrigen«  gleichen  Serhälhtiffen  bie  reinen 
fcichtenfaaten  ga  ben  mit  Bähten  gemifchten  bezüglich  auf  2Bach«thum  unb  #olj* 
ertrag  verhalten,  benn  nur  auf  biefem  SGBege  werben  wir  feiner  3elt  auf  ein  beftimm* 
te«  Enbrefuliat  gelangen  (innen.  Dajj  bie  göt)re  nur  in  fehr  untergeorbnetem 
Ütfaape  beigemifcht  werben  barf,  bariiber  finb  bie  »nfithten  fafr  alle  übereinfrimmenb. 
2Öir  bürfen  nun 

III.  3ur    a  $  *  u  $  t  b  er  9  u <$e  übergehen. 

$inan§raü)  ffiartb.  34  erfuche  ben  I.  Hcrm  JBorftanb  ober  ben  ^errn 
Stevierförfcer  3<rffer,  ihre  gewif  intereffanten  unb  nü&lichen  Erfahrungen  über  biefen 
©egenflanb  im  Revier  Hohengehren  mitjutr)eilen.  €ie  verbienen  umjtänblich  erörtert 
m  werben.» 

Der  I.  $err  Sorftanb.  3n  «bwefenheit  be«  Herrn  ftevierförjrer*  3aifet 
nehme  ich  ba«  Söort.  Da«  befagte  Revier  liegt  in  einer  $öty  von  1400  $ar. 


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342 


Beraub (ungfn  itx  Sfftlcn  f*r  ftorftwfrtyföaft. 


frtf  über  bem  SJttctt,  6  ©tunben  von  Stuttgart  entfernt.  @«  artrih*  bofefbft  noch 
überall  Sein  imb  Dbft.  Die  ®ebirg«art  ijt  auf  ber  $o«hebene  8a«aH,  an  ben 
«bhdngen  Äeuper.  5>et  «oben  bort  ein  fru<r)tbarer  &hm ;  h*«  ein  fanbiger  Sebm 
ober  lehmiger  Sanb,  fetten  $honmergel  ober  ©anb;  bie  8aubh*ljet  waren  früher 
borainirenb.  Die  benachbarten  $hdler  jtnb  ferpr  bev&lfert.  Die  Salbungen  würben 
be^alb  mit  ber  Streunubung  fo  fehr  in  «nfprue}  genommen,  baf  wir  in  ganj 
SBürteraberg  ein  dhnliche«  Ueberau*  nid>t  jtnben.  SBo  ©oben  unb  8age  e«  nur 
immer  geftatten,  wirb  fi<t>  bemüht,  baf  8aubholj  ju  erhalten  unb  nur  bort,  wo  ber 
©oben  ju  fct>r  geföwacht  ift,  jur  »achjucht  be«  »abelbolje«  bie  3ufluc^t  genommen, 
«entere«  ifl  befonber«  auf  ber  iteuverformanon  ber  frill.  SBor  $  3a$ren  würben 
bu«h  £erm  ftevierförfler  3aifer  verfuch«weife  ungefdhr  50  borgen  ganj  fcfrlecfcte 
«Wittel*  unb  Weberwalbungen  auf  ber  $ocr>ebene  fahl  abgetrieben,  gerobet.  mit 
Hotbbucheln  tiefenweife  befdet  unb  biefe  frdcfc  glei<hjeiKg  ber  lanbwirtyfchtfltyen 
93emu>ung  auf  fo  »tele  3ahre  überlaffen,  al«  neben  bem  $oljanbau  mogltdj  war. 
JDbgleid)  biefe  öucfcnfaaten  gang  im  freien  vorgenommen  würben,  fo  fanb  id>  jfc 
biefe«  frühiahr  bod>  in  einem  fehr  befrfebigenben  3uftanbe.  gern«  fah  ic&  an 
einem  ganj  (teilen  {üblichen  Hbbange  auf  ber  Äeuverformation  eine  in  biefem  grub' 
jähr  ganj  im  freien  gemachte  Süefenfaat  von  9cothbu$en,  bie  ebenfalls  nicht«  au 
wünfdjen  übrig  Idft.  UeberhauVt  ^aben  fleh  in  biefem  Reviere  bie  $ud>enfaaien 
gut  gelohnt,  boch  bie  $erbftfaaten  mehr  Soty  gelitten  al«  bie  früfta&rfaaten. 

frnanarath  2Barth.  Da«  ©orgetragene  fHmmt  mit  ben  Gtfahrungen  in  ber 
#errföaft  ©elowifc  überein,  mit  bem  einigen  Unterfdjiebe,  bafj  man  bort  ben  Stoßen 
«Ijorne  beigemif^t  l)at. 

JDberförjier  frl)r.  ton  8  e  ff  er  er.  in  meinem  «mt^bejirf  bewährt  ftd) 

ba«  ©ebenen  ber  ©udjenfalturen  voUfommen.  (Sine  anbere  frage  ift  aber,  ob  fte 
einen  angemejfenen  3«»«$*  »«  fvdteren  3a^ren  behalten.  3$  bejmeifle  ba«  fetjr. 

fr>rfhneifler  ®intl.  3$  erlaube  mir  ju  fragen,  ob  in  biefen  Sagen  bie  foge.» 
nannten  €pdtfröjte  eintreten,  benn  ich  mujj  bezweifeln,  baf»  in  (Degenben,  wo  biefe« 
ber  fritt  ift,  an  ein  Sluffomraen  ber  ©ucr>enfaaten  im  freien  ju  bertfen  feö. 

Der  I.  ^crrSBorflanb.  3$  bemerfe,  baß  ich  au«brücflich  ba«  milbe 
Ältma  hervorgehoben  r)abe.  Unfere  6aaten  im  $eibent)eimer  frrfie,  wo  ba«  Ältma 
raut)er  ijt,  wollen  nicht  redr)t  gebei^en  unb  ich  glaube  nach  meinen  Beobachtungen 
behaupten  ju  bürfen,  baf  im  freien  bie  Suche  nur  bort  mit  gutem  ©rfolg  ange* 
jogen  werben  fann,  wo  noch  ber  SBein  gebeiht. 

Sceoierförjier  frhr.  oon  ©ob in.  2)a  fein^itglieb  au«  bem  ^>ar|e  in  unferet 
öerfammlung  flc^  beßnbet,  fo  glaube  ich  erwdhnen  ju  muffen,  ba#  in  borttger 
®egenb,  obwohl  vom  ©einbaue  ni$t  bie  Siebe  fe&n  bürfte,  bennoch  bie  S3uche  im 
freien  mit  »or^üglichem  (Srfolg  gebogen  wirb.  (Sd  werben  in«gemein  bie  ^flanjen 
in  6aatfdm»en  erjogen  unb  bann  mit  2— 3  fahren  in«  freie  »ervflanat,  wobei 
porherrfchenb  ^üfd^elvflanjung  »nwenbung  fmbet, 


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Hebet  $cljan*M.  343 

©raf  v.  9tei$enba$.  3$  felbfr  ftabe  einmal  <tr  einem  ©arten,  ber  von 
©ebäuben  umfctloffen  ifl,  unb  wo  bie  SBinbe  feinen  nachteiligen  (Sinfluf  üben, 
Den  Utefucfc  gemacht,  Suctyedern  unter  Stecfbohnen  gu  (den.  Die  <6aat  ging 
wbt  föon  auf.  3$  glaube,  ben  Sterfbohnen  tiefen  günfHaen  (Srfolg  banfen 
)u  muffen. 

Cbetforftmeifter  Jtart.  Die  $rage,  ob  bfe  93ucr)e  im  freien  nacbgejogen 
Werben  fönne,  würbe  fcr)on  bei  allen  ÜBerfammlungen  befprocf)en.  Die  3nh* 
(Erfahrungen,  bie  barthun,  bajj  bie  (§rjtel)ung  ber  Suche  buret)  Saat  im  freien 
möglich  fev,  mehret  fic$ ;  unter  weichen  UmfiJnben  tne#  aber  ausführbar  tfr,  f<i)eint 
nod>  nicf;t  hrt  tflare  gebraut  worben  ju  fepn,  unb  wir  fyörert  in  biefer  Sejiehung 
bie  verfcbiebenften  9n{t($ten  fettleibigen.  3n  meinem  ganjen  Sqirfe  ifr  e$  mir 
nocr)  nid>t  gelungen,  Weber  Saaten  no<$  Pflanzungen,  felbft  wenn  bie  fßftänjtinge 
fdjon  ein  Sllter  von  6— 10  3atjren  erreicht  Ratten,  im  freien  aufzubringen,  Selbfr 
in  Suc^enbefaiiwngdfchlägen  tilgten  mir  bei  etwa*  früher  Sichtung  bie  SpAtfröfte 
ben  Sluffchlag.-  Unter  günftigen  S3err)altntffen,  auf  gutem  Soben  unb  im  milben 
Älima  möchte  an  ein  Belingen  etjer  ju  benfen  fevjt#  in  einem  feuchten  unb  falten 
&rbrei$  aber  nie.  Sei  jutünftigcn  S7?tttr)etlurtgen  über  gelungene  fDcrfudtje  wären 
bafyer  bie  auf  ben  Erfolg  einwirfenben  Urfa$en  genau  gu  verjei$nen,  um  entließ 
ju  einer  Siegel  ju  fommen. 

Sejirfcförfier  Borr).  Der  SBerein  ber  8orfrwirn)e  im  babifc$en  JOberlanbe  hat 
fiel)  biefe  Brage  jur  ftänbigen  «ufgabe  gemalt,  »ei  ber  legten  »erfanrmlung  in 
greiburg  würbe  fie  fo  erfaevfenb  behanbelt,  baf  ber  herein  beföloffen  hat,  biefe 
$rage  ju  fireic^en.  <5«  ift  erfahrungsgemäß,  bafi  bie  8u$e  ftd>  überall  im  freien 
erjiehm  UW,  wo  ber  Stanbort  gunfUg  ifl.  3nbef  glaube  i$,  bajl  ber  I.  £err 
SJorftonb  bie  ©renje  für  baö  ©ebenen  biefer  $oljart  ju  enge  gesogen  habe  unb 
bafr  fol$e«  fo  weit,  ale  ber  9hu3baum  no$  fortfommt  unb  reife  grüßte  tragt,  ju 
gewartigen  fep. 

Cberförfter  %xf>t.  v.  Sefferer.  Die  ertremfien  Erfahrungen  flnb  in  Reffen 
ju  ftnben,  wo  bie  Suche  felbft  im  ©ebirge  no<$  im  freien  gejogen  wirb. 

Oberforfier  £uttler.  3n  meinem  Sejirfe  bebarf  bie  Suche  immer  Sd>u&. 
3$  $aU  jwar  im  vorigen  3<")re  «"e  §a«t  %^ätn  verfugt;  ber  größere  Xtyil 
ber  ^flanjen  aber  ift  mir  erfroren;  ob  ber  übrige  jic$  erhalte,  jweifle  id>.  Dhne 

<8d?u$  bie  Suc$e  anjujiehen,  »jt  freie  eine  ftyvere  «ufgabe. 

■  ■ 

Äammerrau)  frrjr.  v.  Serg.  Die  Erfahrungen  über  bie  Sudjenfulturen  ftnb 
in  ^oifrein  fehr  auegebehnt.  <S6  finb  aber  bie  bortigen  SSerhAlrniffe  in  Setrac^t 
3U  jiehen.  Der  SBeinftotf  gebeiht  bei  un«  niemale  unb  felbfl  bie  3wetfd^en  nur 
fc^lec^t,  wegen  ber  vielen  Seen  unb  be*  SBinbjugee  jwifc^en  berOfr*  unb  SRorbfee. 
3m  vorigen  3ah«  warb  eine  Sue^enfaat  verfugt,  unb  jwar  ganj  im  freien  auf 
leichtem  ^o^en,  jur  $4lfi<  im  ^e|b(^  unb  jur  $glfte  im  Jrü^r.  Die  ^erbfrfaa^ 


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I 


ift  nieb*  gelungen/  bie  frültfa^rfaat  ergab  aber  einen  reichlichen  Erfolg,  ©in  wei* 
terer  $erfu$  fanb  in  biejem  grüfjja^re  flatt  an  einem  fübweftlicf>en  £an9e>  bie 
grofie  febabeten  fefyr  wenig,  jebod>  verbarb  bi'e  lange  antyaltenbe  ©ürre  bie  ^ilfte 
Der  fangen.  $infi$t(i$  ber  Pflanzungen  baben  wir  bie  (Srfatjrung,  baß  jebe 
^flanjung  mit  Sailen  auf  fixerem  Soben  gebeizt,  weniger  auf  leichtem.  <$* 
fommt  $ier  überhaupt  viel  auf  bie  $flanjungeart  an,  wobei  vielfältig  gefehlt  ju 
werben  fcheint. 

Der  I.  $err  Sorfianb.  Sitte  Änftdf) ten  einigen  ftch  wotyl  bafyin,  baß  c« 
eine  gewiffe  no<b  naher  feftjufietlenbe  flimatifche  ©renje  gibt,  über  welche  fynaud 
an  bie  Äa<fau<$t  ber  Sudje  im  greien  nicht  mebr  gebaut  werben  barf. 

IV.  Su<hcn»flanjungen. 

£)berf$rfler  gr$r.  V.  Seffern.  SWit  Satten  vervflan|t,  auf  jebe  ^flanje 
anklagen}  ob  fle  aber  nach  10  unb  20  Sabreu  noch  entf»red)enben  SBaeh«tt)um 
jeigt,  ift  eine  anbere  grage.  JDae  bloße  ©ebenen  beweift  nicht,  baß  bie  ^ftonje 
bort  ober  bafcin  vaßt.  «uf  fchl'echterem  ©oben  lorjnt  ftch  bie  Scaehjueht  ber  Suche  nie. 

SRevierförftcr  £affner.  Slach  meiner  (Erfahrung  tjangt  ba$  ©cbetyen  von 
Sucfyenvflanjungcn  mit  Sollen  ebenfalls  von  bem  Soben  ab. 

gforftmeifier  ©intl.  3<h  forbecc  bie  Herren  auf,  welche  febon  SSuchenpflan; 
jungen  im  größeren  Umfange  unternommen  fyaben,  un6  barüber  Sluöfunft  ju  erteilen, 
ob  ed  für  bafl  ©Clingen  verfelben,  namentlich  bec  Pflanzungen  mit  ben  ©rbballen, 
wcfenilich  fev,  bie  ^flanjen  oberhalb  ju  befehneiben  ober  ni^t,  nachbem  jened  viel* 
fMig  al*  conditio  siae  qua  non  angefcfyen  wirb. 

gorftmeifrer  Sttaver.  3$  befestige  %mic$  fton  feit  15—20  3a$ren  mit 
Su^etyftonaungen  unb  tyibe  gefunben,  baß  ftch  auf  gutem  ©oben  unb  in  günfHger 
Sage  ein  glücklicher  (Srfotg  in  fiebere  «u*fid)t  nehmen  laffe.  SBenn  man  bie  Suchen 
unter  entgegengcfe&ten  SerfjÄltniffen  im  freien  anbauen  Witt,  ift  felbf*  bei  aller 
$orfi$t,  bie  man  anwenbet,  ba«  ©ebenen  fetye  »roblematiicr;. 

gorfhneifier  Sinf.  Sei  Satlenvflattjttngen  wirb  fi$  tine  Sefdt^neibung  ber 
Sueben  ;nt$t  wo$l  vermeiben  laffen.  $ierbur<h  gebt  aber  ber  $flanje  fter* 
ein  großer  $a$tyeil  ju.  Ucbcrhauvt  bleiben  Su$en*ftonjuitgen  eine  mißliche 
6a<he. 

JDberforftmeiftcr  Äarl.  SRii  Sue^envflanjunflen  finb  aueb  in  meinem  ©ejirfe 
febon  Serfuctyc  gemacht  werben.  3«  günfliger  bie  Umfianbe,  beflo  bejfer  für  bie 
Pflanzen.  3mmer  aber  war  erfte  Sebingung  angemeffener  <Schu|  unb  eine  jufagcnbe 
Sobenbefc^affenbeit.  3)ie  $ßanjung  mit  Satten  ifi  jebenfatt*  jener  obne  Satten 
vorjujiee)en.  ^inftdjtlict)  be*  Sefcfyneiben*  finb  bie  ftefultate  meiner  Unterteilungen 
fo  iweifelhaft  geblieben,  baß  ich  mie^  jur  3^^  weber  für  baft  eine  noc^  für  baft 
anbere  Serfa^ren  befiimmt  entfe^eiben  möcfyte;  bureb  ba*  tiefe  Slbfcbneiben 
Cober  bem  Sßurjelflocle)  wirb  bie  ftbenftty&ttgfeit  fe^r  beeinträchtigt.  3^  glanbe 


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Uefcn  $olj<wbau.  345 

betupften  ba$er  nity  baa  ©ort  reben  ju  bürfen,  unb  namentlich  nity  unmittelbar 
nad>  bet  33omatjme  ber  ^flanjung. 

Äaminerratlj  ».  8 er  g.  3n  neuerer  3*K  fab  Öcrabe  ut>eT  bicfcn  $unft 
bei  un*  Diele  Erfahrungen  gemacht  worben,  2Bo  bie  Wm<n  gat  nicht  befänden 
würben,  jeigt  fich  aueaejeidmeter  9GBud>e.  Sceilfd[>  war  hier  ber  befte  «oben  unb 
»ieUcicht  liegt  hierin  ble  llrfache  be«  günfHgen  ©ebenen«.  W  tincm  anbfra 
fud)e  würben  alle  Zweige  geflutt  unb  Mo«  eine  Ärone  gelajfen,  ber  ©itfel  übrigen« 
and)  befdwitten.  Der  (Srfolg  biefe«  Verfahren«  war  nicht  gut  unb  man  »erld^t 
beider  baffelbe.  —  W  günfliger  gefalteten  fich  bie  Sattcnpflanjungen  mit  fd)wa$er 
JBcfchneibung  ber  «eile,  6d>omtrtg  be«  ©ipfel«  unb  93ei»flanjung  von  Söeichfjötjcrn. 
—  (Sin  weiterer  Berfudj  if*  cnblich  bie  wramibale  SBefchneibuna.  ber  mit  Bauen 
»erfe*ten  $flan}en.  Sei  i^r  waren  im  3.  Sah«  nach  ber  «Pftonjung  nur 
2-3°/0  ber  »erfefrten  WWm'  Angegangen j  biefe  ÜÄethobe  finbet  bie  au«ge< 
behntejte  ünwenbung  am  £arje. 

Sorfhmfftet  ».  SBarnfUbt.  3*  flfaube,  $err  Sorftrath  Äonig  fann  un« 
über  ©u^enfulturen.wert^oire  8uffd!)lüffe  geben. 

ßberforfter  ^r.  ».  Sefferer.  Die  3»eige  unb  S31«ter  ftnb  aBach«hum* 
Organe.  Dnrch  beren  SBegnahme  wirb  ber  2Ba*«t^um  gefrört  unb  ich  glaube 
bähet,  ba$  nur  icne3wcifle,  welche  befdjabigt  ober  abgebrochen  ftnb,  Warf  gefd>nft< 
ten,  bie  übrigen  aber  m6glid>f*  gefront  werben  fotlcn. 

SorfhatbJcönig.  2Bir  haben  feit  133a^ten  bei  3 Millionen Suchen . 
Der  ßrfolg  war  f*  Rieben  naep  ben  SofaHt&tcn  unb  fönten  UmfWnben. 
Die  meinen  «ßflanjungen  finb  auf  einem  ©oben  ausgeführt,  ber  borhet  Artneren 
Sehern  8u  laiwwirthfchaftlichem  3»cft  auf  3  3<*re  überlaffcn,  unb  ju  Kartoffeln 
ober  anberem  grutf>tbau  benü^t  würbe,  «uf  biefem  »on  Unfraut  gereinigten  unb 

gelotfertcn  «oben,  würben  3  ft*  *******  *  8  **  17*" 
ab^enben  Heihen,  unb  in  biefen  in  2fufHger  Entfernung  tfne  Satten  utfap, 
fo  baf  dlei*fam  bie  6teuun0  t>e«  natürlid>en  «nwuebfe«  gegeben  war.  Vit  t 
jungen  ftnb  berma*en  gelungen,  baf  eine  Ducchforfhmg,  welche  im  legten 
©inter  auf  einer  W(  bon  circa  20  Sagwerf  na*  ba>rifd)em  tta*,  in  einem 
12  3a^re  ata  %W  ber  Wanjung  gemalt  würbe,  363  9**WM~  ™ 

»über  ju  6  M-«lfe  *  W         «*  10  *<  Wn*e  ~  ^  *  * 

»  ab«  «o*  feine«weg*  eine  aUgemeine  »egel  ableiten,  benn  bie  W  M 
7fe^r  von  ben  8ofalit&ten  ab.  «ufferbem  «  uo*  eine  bebeutenbe  ©ud)en 
mit  «allen,  be*uf«  *u«füuung  m  «öden  in  6*lÄg«t,  gebffanjt  worben,  welche 
ebenfoEe  te^t  gut  gebieten  pnb.  • 
V.  Gruben*  «bet  8öc$erfaaten. 

ginanjta«)  SBart^.  ^err  5«>rfrmei|ter  ©intl  witb  un«  übet  bie  ©ruben* 
faaten  nieten  «uffd^luf  erteilen  tonnen. 


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346 


(Betbanbtniigtn  fc«  <8rfticn  für  ^erfhoirdjfcfcaft. 


eorfimeiflec  ©intl.  ffiir  f)abm  auf  ber  «erruft  $ürgli*  **»  8cta(  Mit 
ÖD  »Wien  mit  t>irlen  6übabhangen,  welche  in  $o(ge  früherer  übler  2ßirtr>fchaft 
in  einaii  »erbieten  3ujtanbe  auf  un«  übergegangen  ftnb.  2X<  *|iorphbrformaiion 
ift  bie  »orherrfchenbe,  ber  ©oben  an  imb  für  ftch  nicht  fcfclccht.  «ffe  Saaten  unb 
«Pflanaunaen,  welche  bi«  jc&t  mit  »abclWl  gemacht  mürben,  blieben  erfolglo«,  unb 
ber  «oben  »erfchlecfctcrte  ftch  burch  ba«  lange  ©lof  liegen  immer  mehr.  3$  entfehlof 
mich  nun,  mit  ber  namentlich  in  Saufen  in  «nwenbung  gebrauten  ©rubenfaat 
©erfute  anjufteüen.  £ie  Söchec  würben  ftgelförmig  9  — 12 3oU  tief,  oben  12—15 
3oU  »fit,  im  §crbfte  gegraben,  ©i«  jum  grüftahre  brötfettc  ftch  bie  obere  $amm* 
eroe  lo«,  rollte  in  bie  ©rube  unb  füllte  fte  junt  Drittbeiie  locfer  au«.  3n  biefen 
©ruben  würbe  im  Hpril  bie  ftofjrenfaat  vorgenommen  unb  jebe  *}Jrife  ©amen  mit 
einem  fleinen  Jfchrbefen  untergebracht.  £icfe  Saaten  f^abtn  ganj  aortrefflich  artge» 
fragen  unb  jeigen  einen  fo  fräftigen  SÖuch«,  baji  wie  in  är)nlicben  Sagen  reine 
anbere  Äulturart  mebr  werben  $la&  greifen  laffen.  2>iefe  ©erfuhr  würben  fchon 
twr  meieren  3ar)ren  vorgenommen,  unb  wir  haben  bi«  jefct  bei  300  -  400  SRorgen 
auf  biefe  «rt  in  einen  »oWomraenen  ©eflanb  gebracht.  3<h  empfehle,  mit  biefer 
Äulturart  »eitere  ©erfitche  anjuftellen,  bitte  aber  aum  ©oran«  bie  ©obenoerhaltniffe 
|u  berüdfichtigen,  inbem  nur  in  einem  loderen,  ba«  SBaffer  nicht  b«uenbcn  ©oben, 
ein  guter  (Srfolg  ju  gewartigen  fleht. 

JDbcrfdrßer  fcrhr.  ©effer er.  3<h  habe  bie  eher faat  bereite)  mit  »er* 
fdfn'ebenem  (Erfolg  oerfucht;  im  naffen  ©oben  ijl  fie  aber  meift  mißlungen,  weil  ftch 
eben  hier  bie  2öd}cr  mit  SSaffer  füllten. 

©raf  v.  »ei d)< nb ach.  3<h  W  M  biefer  jtulturart  feinen  guten 
Erfolg  gefehen. 

VI.  Der  I.  £err  ©orfianb.  SBir  ftnb  t>on  bem U^ema  ber  Suchen« 
pfl  an  jung  abkommen  unb  ich  erfuche  baher,  ftch  auf  biefe  ju  befchranfen. 

•  S  ■ 

gorftmeifier  «cüller.  Stach  *em  ©ange  ber  ©erhanWungen  breht  ftch  *»e 
$rage  um  folgenbe  fünfte:  lieber  bie  ©uchenpflanjuhg  im  Ungemeinen,  mit 
»allen  ober  ohne  »allen,  bann  über  ba«  ©efchneiben  ber  ^ftonjen.  8Ba«  ba« 
$ftonjen  im  allgemeinen  betrifft,  fo  muffen  wir  berüdfichtigen :  ben  ©oben ,  ba« 
Jtlima  unb  bie  «Wanipulation.  3n  betreff  be«  ©oben«  fommt  e«  bei  ben  ^flanjen 
fehr  »iel  barauf  an,  au«  welchem  ©oben  matt  bie  ^flanjen  in  einen  anbern  »erfe&c. 
Sinb  bie  Unierfchiebe  be«  ©oben«  grofl,  unb  wirb  bie  ^ftonje  in  einen  feuchteren 
©oben  verfebt,  fo  ift  auch  *er  Erfolg  natürlich  ein  ganj  anberer  a(«  unter  entgegen* 
gefegten  ©erhältnlffen.  tle^nlic^ed  finbet  in  ©ejug  auf  ba«  Älima  flott.  Sehr 
wefentlich  wirft  auch  bie  Manipulation  bei  ber  ©erpflanjung  ein.  3f*  biefe  man* 
gelhaft,  werben  bie  SSBurjeln  beim  9lu«heben  fkrf  befehligt,  bie  ^flanjcn  lange  in 
freier  Suft  liegen  gelaffen,  ober  nicht  mit  gehöriger  Sorgfalt  einäefe&t,  fo  entfpringen 
hierau«  bfe  grof tat  9?a<htheflc,  ?ebe  «Pflanze  witt  forgfajtigjl  geprüft  f<Vn  t 


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347 


an  i&ten  neuen  Standort  gebraut  »hb.  <Ee  ift  Meß  um  fo  notbwenbiger ,  ba  bie 
Verpflanzung  o$ne  ©efdjäbigung  fafl  nie  abläuft,  ein  franfbafter  3uftanb  be«  pflAnj« 
Hnge  baber  beinahe  fietd  veranlaßt  wirb.  Statt-  befd)Obigfe  pflanzen  befeitige  man 
von  vorneherein.  Daß  bie  SaUenpflanaung  bie  befte  ift,  unterliegt  faum  einem 
3weifel.  Sie  bleibt  aber  auch  bie  ftypierigße  unb  foftfpicligfle  unb  if)|  viel* 
faltig  nid>t  anwenbbar.  SBa«  ba«  ©cfcbneiben  ber  Pflanzen  betrifft,  fo  glaube  i<$, 
baß  ber  oberirbiföe  $b*il  bee  Stamme«  flete  in  einem  befHmmten  SBerbälmiffe  ju 
ber  Surjet  flehen  muffe,  baß,  wenn  alfo  lefctere  eine  ©ef<ba>igung  erlitten  tyat  unb 
in  i^rer  normalen  ®röfje  beeinträchtigt  würbe,  eine  bkmit  übereinflimmenbe  Öefcr)nei* 
bung  ber  Befte  ftatt  zu  ftnben  \)abt. 

Der  II.  <§r.  Vorßanb.  @6  fbfb  viele  fetyr  intereffante  Erfahrungen  über 
93ucr)cnpflanjungcn  mttgetbeilt  »erben,  erlauben  Sie,  auch  bie  meinigen  ganj 
für)  anzuführen.  3$  b«&<  jrocijJhcige  Suchenpflanjen  mit  bem  ©allen  in  ©  ü* 
f$eln  mittel^  bee  $oblfpaltene  autyeben,  unb  theile  ine  freie,  theile  in  gefegte 
Sagen  verpflanzen  laffen,  Die  ©üfchelpftaniung  im  freien  ift  burdfraue  mißlungen. 
SBo  bie  notbwenbige  9ef$attung  vorljanben  war,  ift  biefelbe  aber  *erjügli$ 
gebieten  unb  id>  glaube  beren  ttnwenbung  in  gefaxten  Sagen  empfehlen  zu  dürfen. 
&uct)  mit  ftärferen  8uct)en  von  4  —  5  guß  £ohe  würben  Pflanzungen  mit  gutem 
Erfolge  auegefubrr;  wo  ber  ©oben  no$  bie  geborige  Äraft  befaß;  aOein  auf  «tage* 
rem  ©oben  jinb  biefdben  immer  mißglücft.  8ür  fole^e  Totalitäten  paßt  überhaupt 
bie  ©udfre  ni$t,  unb  vergeblich  ift  biet  bat  Streben,  fte  fortbringen  au  wollen. 
Die9u$e  forbert  vor  aUen  anbern  Holzarten  einen  ungefcbwäcbten  frÄftigen  ©oben. 
2ßae  bie  frage  bee  ©efthneibene  betrifft,  fo  bin  fc$  ber  SJWnung,  baß,  je  weniger 
bie  Pflanzen  verlebt  werben,  beflo  beffer  ber  (Jrfolg  fetjn  werbe.  Der  ©aUenpffan« 
jung  räume  i<b  in  allen  ftaüen  ben  dornig  vor  ben  gewöhnlichen  ein.  Die  8rt  bee 
»uebebene  ift  aber  hierbei  von  großer  SBic^tigfeit.  3n  neuerer  3eit  bebient  man 

bei  ftarfen  Pflanzungen  mit  vielem  83ottb<tle  bee  fogenannten  Stoßfpatene, 
mit  wele$em  ber-  ©a0en  na$  allen  Biegungen  von  bem  umgebenben  (5rbretct>e 
getrennt  wirb.  Der  Sailen  bleibt  auf  biefe  SBeife  voßfommener  unb  bie  ©urjeln 
ber  Pflanzen  werben  weniger  beftywigt,  Wae  beibee  auf  bae  fernere  ©ebeihen 
oorttyeilluift  einwirft. 

VII.  Der  I.  $r.  «orftanb  reafumirte  t)ierauf  bie  vergebenen  ttnfityen 
unb  bemerfte,  baß  au$  in  ©ürteraberg  bae  zulebt  erwähnte  ©erfahren  ber  ©allen' 
Pflanzung,  mit  gutem  Erfolge  angewendet  worben  fey.  Derfdbe  lenft  nun  bie  Die* 
fufjion  auf  bie  Äultur  anberer  Holzarten. 

Üinanjran)  ©artb.  3d>  erwähne  einee  am  £arze  befannten,  in  Sübbeutfcb* 
lanb  ziemlicb  fremben  ©egenftanbee,  nämlich  ber  Verpflanzung  ber  Siebten 
im  2i adrigen  3uftanbe,  womit  im  ftevier  Sirtcnr)arbt,  im  if.  SB.  frrflamt 
<£omburg,  ein  Serfueb  gemalt  worben  ifl,  ber  um  fo  intereffanter  fevn  bärfte,  ba 
unmittelbar  auf  bie  Pflanzung  troefene  3ah«  folgten.  SBir  ^aben  bie  Pflanzen  in 
flaropen  flogen,  ^ie  würben  in  partum  P$n  m^rerm  ^unberten  m  ber  (Srbe 


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348 


©trljanblungttt  b«r  Gtfttcn  f&t  ftorfttolrUjftfyaft. 


genommen,  bann  rinjeln  ohne  Ȋffen  auf  ftifch  gerobete  Silage,  unmittelbar  nach 
ber  fRobung,  in  S6cher  von  l»/t  3»«  Eurchmeffer  vervflanjt.  5)er  ©raawuch« 
war  auf  ben  $flanjorten  nicht  fo  flart ,  ba$  ritt  Sulingen  au«  biefem  ©runbe  ut 
befürchten  gewefen  tpdre.  Ungeachtet  ber  trocfenen  3<»hre  h«t  fict>  tiefe  ^ftonjung 
fe^t  gut  erhalten,  wdhcenb  eine  anbete  untet  gleiten  95erl)&ltniffen  auegeführte 
Äultur  mitSattenvfianjung  fetjr  viele*  *u  wünfchen  übrig  Idft.  <i$  mochte  tjiecau« 
folgen,  ba§  unter  gewijfen  UmfMnben,  bie  SJervjlanjttng  ber  2jdhrigen  Sichten  ohne 
Satten,  jener  mit  Sailen  vorziehen  ift. 

£)berforfter  $rr)r.  v.  Sefferer.  3<h  fyabt  gcfunben,  baß  bic  gidjtenvflan* 
jungen  vom  3»;^re  1842  ftd>  mit  unb  ohne  Statten  gleict)  gut  erhalten  traben,  trenn 
fie  nur  mit  Sorftcht  auegeführt  würben. 

*  *         *  *  ■  • 

S)er  II.  £r.  SorfUnb.  3$  !)abc  12  3ahrt  lang  Sichtenwalbungen  bewirf 
fd)aftet  unb  roar  häufig  ju  $flanjungen,  inebefonbere  burd)  ben  «nfauf  von  2Biefen, 
Hebungen  ic,  welche  jum  Staatewalbe  gejogen  Würben,  veranlagt.  Anfang« 
nahmen  wir  bie  SPfWnjlingc  au«  ben  Sefamungöfcr;lagen;  wir  reiften  feboch  mit 
benfelben  nicht  aue,  ober  erhielten  fie  bo<h  nicht  in  ber  gcwünfc^ten.  Dualität,  <5e 
würben  batjer  einige  6aatfdmve  angelegt,  um  bie  erforberltche  3al)l  von  $flanjen 
in  ber  »ät«  ber  ju  rultivircnben  Stoßen  ju  erjielen.  3Me  6uatfämve  litten  in 
ber  Siegel  eine  ftuebehnung  von  »/♦  &ie  */a  Xagwerf.  2>er  Soven  würbe  bie 
1  $uf  tief  gerobet,  bie  Steine  entfernt  unb  ber  gehörig  untergebrachte  6ame  mit 
Sannenreiftg  (riebt  bebecti.  3n  einem  Slter  von  4-5  Sohren  würben  bie  $ßanjen 
mit  bem  Satten  verfemt  Huf  biefem  SBege  haben  wir  währenb  12  3ah"n  circa 
500  Zagwert  mit  bem  beffcm  (Srfbige  bevftonjt.  $>er  «bgang  war  felbß  in  ungunfti* 
gen  3ahren  nicht  mehr  al«  2  Sßrojent.  «uf  triftigem,  jur  Serrafung  fehr  geeigneten 
«oben  würben  größere  $flanjen  von  lV,-2  gewär/lt,  g«b«hen 
eben  fo  gut,  wie  bie  4— 5  jährigen,  Welche  bort,  wo  vom  @radmuch*  nicht«  ju 
befürchten  roar,  angetvenbet  würben,  lleberfyauvt  ftnb  ßicfytenvflanjungen  mit  feiner 
©chwierigreit  verbunben  unb  jte  laffen  fty  auf  faft  jebem  ©oben  —  ben  vermager* 
ten  6anbboben  aufgenommen  —  unb  auf  Jever  ©ebirgeformatton,  wenn  nur  bie 
allgemeinen  Sorbebtngungen  für  bie  91  usführ barfett  ber  fPftonjungen  nicht  fehlen 
mit  (Erfolg  unternehmen.  6dbß  Sichten  in  ber  $ötie  von  5-6  8uf  r)abe  ich  mit 
Satten  vertflanjen  (äffen,  unb  fie  haben  angefchlagen.  2)iefee  leichten  ©elingen« 
wegen  jieht  man  auch  M«  $flan|ung  felbft  ber  natürlichen  Sefamung  in  manchen 
Bitten  vor.  3*ne  gekartet  une  ben  fallen  »btrieb  vorjunehmen.  iDie  $oljfatri# 
fation  wirbbaburch  erleichtert,  voUfiänbigere^udnühung  bed  ÜWateriaul,  tn«b«fonbere 
ber  €tec!e  möglich  gemalt,  unb  bie  nachteilige  Ginwirtung  be<  fflinbe«  in  ben 
Sefamung«fchlagen  entfernt  gehalten.  SWan  ifl  auch  ^et  an  Samenjahre  nicht 
gebunben,  unb  bie  ©efchaDigungen  ber  9?achhiebe  in  ben  «nfTugen  faOen  weg. 

wir  ben  ÜDunfelfchlägen  entfehieben  ben  S3orjug. 


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Heber  $oIjan&ait. 


349 


Sieu'rWförfter  &  otl):  SKan  fann  !aum  irgenbwo  größere  (Srfabnmgen  über 
Bityenpflanzungen  fyaben  al6  im  6ctywarjwalbe.  Die  Äalflabtriebe  finb  bort  jum 
©tütfe  ni$t  gebräucf)li<$;  benno$  fehlte  e*  ttid>t  an  Gelegenheit ,  audgebefyite 
Pflanzungen  311  machen,  welche  bei  fergfilriger  ©efyanblung  beinahe  immer  gebieten 
finb.  3m  ©^warjwalbe  ifi  man  frtr  fxarfe  Pflanzen,  weil  Heine  von  Grad  unb 
llnfräutern,  befonbert  Brombeeren,  überwarfen  werben,  beren  foftfyielige  Jpinweg* 
[Raffung  bei  ftarfen  Jansen,  weldje  fc^nett  in  bie  $ötje  Warfen,  vermieten  bleibt. 

fttnanjraty  fflartlj.  3$  muß  bemerfen,  baß  bie  Pflanzungen  be$  ©<r)warz* 
walbe«,  beren  #err  SejirfSfSrfier  9lotl)  erwähnt,  nur  al*  eine  Bagatelle  au  betrau- 
ten finb,  bem  gegenüber,  wa6  im  £arje  unb  in  JÖeflerreicfy  gefcbiefyt,  wo  ungeheure 
Blähen  bevflanjt  unb  Erfahrungen  gemacht  würben,  welche  wir  in  6übbeutfcr)(anb 
noety  lange  nidjt  Ijaben.  ÜReihe  2Bar)rnetymungen  bejüglic^  ber  Pflanzungen  ger)en 
babin,  baß  Birten  von  1*/«  —  2  Büß  §ö\)t,  weldje  au«  ben  93efamung«f<$lÄgen 
genommen  werben,  feiten  fortfommen.  SRan  taufet  fidj  fetyr  tyauflg  an  bem  Älter 
btefer  Pflanzen,  man  wätynt  1 — 8 jährige  zu  Ijaben,  wär)renb  e6  in  ber  5Birfli<$* 
fett  verbutteter  3Jorwud)$  von  20  unb  mer)r  3afyren  Ift.  $aft  alle  Äülturen,  bie 
mit  folgen  pflanzen  bei  und  gemacht  kurven,  finb  mißlungen  unb  e6  [feinen  bafyer 
f<fywä$ere  unb  jüngere  Pflanzen  benen  von  2— 3  jfuß  $ör)e  vorzuleben  ju  fevn. 

fcorftmeifler  Füller.  £er  geehrte  »ebner  vor  mir  ^at  bemerft,  baß  in  ganj 
6übbeutf$lanb  feine  au«geber)nten  Pflanzungen  jt$.  befutbat.  dagegen  erlaube  i<$ 
mir,  nur  ben  9to$barfiaat  Äurljeffen  ju  nennen,  wo  Pflanzungen  ieber  ^ofjart 
unb  jeben  »Iter«  von  bebeutenbem  Umfange  vorfommen.  Die  2»anivulation  ift  von 
einer  Slrt,  baf  man  in  feinem  beutfetyen  (Staate  eine  vouTommenere  finben  fann. 
3$  bebauere,  baß  fem  fur^efflfc^er  Borßmann  anwefenb  ijt,  ber  un*  über  ba« 
angewendete  S&erfaijren  Sfoff^luf  geben  fann. 

ginanjraü)  ©artr).  3$  bin  weit  entfernt,  Äurtjefjen  zu  6übbeutf$lanb  zu 
rennen. 

€berförfier  $rln\  v.  53  e  f  f  e  r  e  r.  $er  $eud)tigf  cittgrab  be«  BobenS  übt  großen 
(Stnfluß  auf  ba«  Gelingen  ber  Pflanzungen.  Der  ©raGwuc}«  \)at  bei  mir  ben 
Pflanzungen  no$  nie  geföabet.  ©elbji  2  3aljre  alte  pflanjen  würben  vom  ©rafc 
ni$t  perbämmt.  ftuej^  Brom*  unb  ^imbeerenfträucfye  wtrfen  nidit  na$$eilig  auf 
bie  unter  üjnen  befinblia>tt  Pflanzen  ein.  Stuf  ganz  troefenem  Boben  gebebt  bie 
8i$te  nity. 

»  • 

©berforfrmeifier  Äarl.  2)a*jentge,  wa«  £err  SejirfSforfler  &ot$  über  ba$ 
feltene  ®ebeir/en  zu  fleiner  unb  junger  Pflänzlinge  angeführt  b«*,  Sann  ald  voll* 
fommen  ri^tig  betätigen.  3n  meinem  ganzen  »mtebezirf  wüßte  i$  wenige  Orte 
aufjufmben,  wo  Pflanzungen  von  2— 3ityrigen$i<bten  au«gefübrt  werben  Wnnten, 
lebiglid)  au*  bem  ©runbe,  weil  ber  ©raflvucfr«  unb  anbere  gorfhtnWuter  f^nett 
in  feiern  SWafe  übet^anbncN«»,  baf  bie  Pflanzung  unfehlbar  verloren  wäre. 


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93ert>anblaBßen  fc«  €eftto«  fit  fferfhcirtyföaft. 


^d)  tonnte  Seiiöiefe  aufweifen  wo  burch  ©aat  anoaene  niebt  berfeöte  ^flanien 
noch  in  ber  $öt)e  t>on  Vi  ©d)uh  t>om  ©rafe  verbämmt  würben.  2Belcr/e  Hoffnung 
barf  man  fufr  alfo  oon  bem  ©ebetyen  2  faWft*  ^ftönjlmge,  welche  uberbief  in  fcolae 
beö  «Berfefren«  frdnfeln,  machen.  ©ewif  fefyc  geringe!  ttebrigene  jteHc  ich  nicht 
in  «brebe,  ba$  fn  «ofalitüten,  wo  ber  ©oben  wenig  sum  ©ra«wuch*  geneigt  iff, 
nicht  auch  mit  3— 4  jährigen  $flanjen  bet  3*e<f  «w*<h*  »erben  tonnte.  %tfa 
wegen  glaube  i$  #et,  wie  ein  befanntet  $ett  an«  bem  $orflfac$e,  „«He«  nad) 
Umftanben"  aufrufen  ju  Warfen. 

^ejirWfirfler  SRotty.  3n  ©eatehung  auf  meine  SJeufferungen  über  bie  ?Pfian* 
jungen  im  ©chwaramalbe  erlaube  ich  mir,  aufmerffam  au  machen,  bap  ich  behauptete, 
fte  feien  fo  bebeutenb  wie  an  anbern  Orten,  wo  man  fahle  abtriebe  h«t,  ferner 
ba£  gröjjere  ^flanjen  beffer  gebeten  al*  Heinere,  wobei  ich  natürlich  borau«* 
fcfce,  ba£  jene  noch  jung  unb  nicht  bereite  in  ben  3ujtanb  ber  SBerfrübbetung  über/ 
gegangen  feben. 

ginanaratb  ffiarth-  3<h  $abe  nur  berid)rigenb  bewerft,  baf  bie  Erfahrungen 
im  $ara  unb  in  £)e^errci(r)  umfaffenber  fmb,  al«  im  €<hwarawalbe,  unb  baf  ledere 
batjer  fich  nid)t  alft  »orm  aufteilen  (äffen. 

9.  $  au  fing  er.  ffia«  ben  ©nfutf  bc«  @ra«wu<hfe«  auf  junge  qjflanjungen 
betrifft,  fo  fann  ich  ba*  Ergebnis  eine«  fombaratwen  Sßerfuche«  mitteilen.  3$ 
ließ  eine  grofe  ©rede  mit  SPflanjen  befefcen  unb  im  n&$fren  3a^re,  nachbem  bet 
©ra«wud)6  fehr  übert/anb  genommen  hatte,  in  bem  einen  tytil  ba*  ®ra«  aue* 
fdnieiben,  in  bem  anbern  c6  fortwuchent.  3m  aweiten  3afyre  jeigte  ftch  bie  ^ßflan* 
jung,  wo  ba«  @ra«  geblieben,  btel  feiner  unb  Wftiger,  aW  wo  e«  abgefehnitten 
worben  war. 

©raf  b.  Btelchenbadh.  3m  fchleftfcheu  Stiefengebirge  wifb  bie  €aat  burch* 
ge^enb«  ber  Sßftonjung  »orgejogen.  3<h  far)  bort  fer/r  gelungene  6rreifenfaaten. 

$erftcatr>  fcrhr.  ».»aeefelbt.  3$  muf  bet  Semerfung,  baf  bie  ©rfabrungm 
über  bae  ©ebenen  ber  gichtenbflanaungcn  in  ©übbeutfcfclanb  nicht  ausreichen,  eine 
«Rorm  ju  begrünben,  wiberfocechen.  »amentiieh  in  bem  Jfreife,  in  welchem  bie 
Seftung  be*  gorfrwefen«  mir  obliegt,  in  6djwaben  unb  »euburg,  fmb  feit  bieten 
Sauren  bie  grojjaftigfkn  ?Pflanaungen  aufgeführt  worben,  welche  benen  in  anbern 
Sänbern  wohl  an  bie  «Seite  gebellt  werben  bürfen.  3n  biefem  9legierung«beairfe  h«t 
ftch  wie  anberwArt*  bewöh^,  bap  bie  fcichteiwflanaungen  ein  vortreffliche«  SRittel 
finb,  hcttbgefommene  ?aubwalbungen  au  befferem  Ertrag  au  bringen,  unb  baf  fte 
in  vielen  Bällen  ben  ©orjug  bor  ber  ©aat  berbienen.  2)ie  $flan3ungcn  würben 
früher  mit  1—2  $u#  h»h«n  gichten  auegeführt.  Mt  meijlen  fmb  gut  gelungen, 
boch  hatten  fte  lange  3eit  mit  einem  fehr  übbigen  Oraewuchfe  unb  ben  6»4t» 
frören  au  fÄmofen.  Unau«gefefrte  Wachbefferungen  mußten  borgenommen  werben, 
um  ooafommene  55ejtodung  au  erjielen.  2)ie  in  neuerer  3eit  borgenommenen  $flan* 
aungen  mit  *ßjtönallngen  von  4-5,  felbjt  tn  einaelnen  Batten  bon  6-8  %v$  %tyt 
aeigten  ober  fo  überrafchenb  günfUge  Erfolge,  baß  man  fte  jefrt  in  Schwaben  uno 


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Utbft  >§o()(Mibau. 


Auburg  überall,  »o  bie  Sobenverhdltniffe  e«  erlauben  unb  gefunbe  ftufiq  ge»ad>* 
fene  Pflanzen  zur  $>i«vofition  flehen,  in  Hnwenbung  bringt.  Buch  hl  SÄittelfranfen 
»urben  in  ben  legten  Sezennien  fo  au«gebehnte  unb  gelungene  ppanzungen  vorge* 
nommen,  bafl  fie  aHerbina*  eine  SeruaTtthtfgung  verbleiten,  »mit  bie  ©ortheile 
biefe«  ober  jene«  »erfahren*  zur  6vra<h«  gebraut  »erben.  5>ec  9Ut>ie rförficr 
Möllmann,  »elfter  biefec  SSerfammlung  teuvohnt,  h**  feit  22  Sohren  in  feinem 
Reviere  eine  glat$e  von  9O0  —  1O0O  $ag»erf  au«gevflanzt;  ade  biefc  Äulruren 
ffcben  ^enrliftj  fie  finb  graftentbeil«  unter  bem  Sa>ube  von  2Bei$h«jern ,  ©irfen^ 
«fven  k»  ou«gefubrt  werben.  3$  glaube,  einige  ber  bin  amvefenben  £errn  ^aben 
im  vorigen  3<u)r  von  Ulm  au«  bie  au«gebef)nten  Pflanzungen  im  Roggenburger 
ftorfle,  ftorftomt«  ©ünjburg,  gefehen.  SJiel  fernere  ©erhaitniffe  ober  jeigen  bie 
gorftoerwaltung  2öeifftngen  unb  anbere  f$»abif<he  Reviere,  «m  grofartigfie»  finb 
bie  Pflanzungen  be«  Revier«  SHereiehen,  im  ttnigl.  gorfeamte  Ottobeuern.  3$  ?ann 
Sie,  meine  #errn,  verftftern,  baf  in  Schwaben  unb  Reuburg  viele  Zaufenbe  von 
£ag»erfen  burd>  Pflanzungen  aufgefarftet  »urben.  Unb  biefe«  foQen  Sagateue 
fevn?  2öaö  bie  SBortheile  ber  großen  Pflanzen  betrifft,  fo  erlaube  i$  mir 
al*  folcrje  ju  bezeichnen,  ben  ©e»inn  eine«  mehrjährigen  3u»achfe«,  Me  fettener 
eintretenben  »efftabigungen  bur#  3nfeften  unb  SSWb,  oann  bie  Unemvfuiblid^feit 
ber  ftärreren  Pflanjen  gegen  bie  6»ätfröfre.  3$  fprecfce  mi<r)  ba^er  unbebingt  für 
bie  SBabl  groffer  Pflanzen  unb  »o  m5glich  für  bie  Sludfübrung  ber  Pfianjungm 
unter  bem  6d)u$e  von  2öei<hhölzern  au«. 

ginanjratt)  9Bartt>.  3$  beabfid>tigte  nur,  ben  Uitterfdneb  in  ber  Jcutturweife 
Z»if<hen  Rorb*  unb  «Sübbeutfftlanb  h«zuflellen,  inbem  ich  behauptete,  ba$  m  Horb* 
beutfctyanb  bie  Pflanzung  unb  in  ©ubbeutfc^lanb  bie  <Saai  vorherrfcr)e.  $of  bem 
»irflich  fo  ifl,  bürfte  faum  einem  3*>eifel  unterliegen.  2He  ermahnten  gMe  finb 
nur  al«  9u«nahmen  au  betrafen,  »el<$e  ben  von  mir  aufgehellten  aOgemeinen 
6afr  nicht  beeinträchtigen. 

gorftmeijier  ©inti.  3ft  tviu*  ju  ber  früher  gemalten  ©emerfung,  baf 
man  bei  Pflanzungen  mit  ^oben  Sehlingen,  wenn  folfte  nicht  au«  @aatf$ulen, 
fonbern  au«  ben  8efamung«fcr)lagen  fommen,  in  ber  SBahl  fehr  vorfifttig  fevn 
müfie,  inbem  man  fonfi  leicht  SRiflgriffe  machen  fönne,  nur  beifügen,  ba$  folfte 
gehlgriffe  bei  un«  »Mlich  vorgefommen  finb,  inbem  man  lebigltc}  nur  bie  $ohe 
ber  Pflanzen  im  «uge  hatte,  ü)r  Hlter  unb  it>ce  »eitere  8ef<r)affenhcit  aber  nicht 
beruclfifttiflte.  ftine  Pflanze  zu  6  m  £tye  fann  2-3  mal  junger  febn  al«  eine 
2—3  $u#  ^e. 

gorftmeifter  gr^r.  v.  Sruftfef.  $err  v.  Paufutger  ^at  erwähnt,  ba§  in  ber 
angeführten  gifttenvflanzung  jener  i^eil,  »o  ba«  ©ra«  ni<^  auegefcfytitten  »urbe, 
beffei  geriet^,  al«  ber  anbere,  »o  foldje*  geffta^.  Run  »are  »ünf<^en«werth 
»iffen,  j>b  ba«  3a^r  trorfen  ober  na$  »ar,  unb  ob  bie  «age  bürr  ober  feucht? 
»eil  fonfr  ba«  Refultat  zweifelhaft  fevn  unb  feinen  «u«f<$lag  geben  »ürbe. 

v.  Paufinger.  0)er  ©oben  »ar  fanbiger  «e^mboben  unb  ba«  3ahc  troden. 


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35? 


CttSanMunj«  btr  6«filoil  fit  gntS»(ttbf4a(t. 


VIII.  Sefdjneiben  ber  ^fldnjltnge  unb  Sofien  ber  ^flanjung 
mit  großen  SßfUnjiingen. 

^orfimtiftcr  fcr$r.  t>.  $ruc$fef.  3$  erlaube  mir  auf  ba«  93efd>neiben 
aufmerffam  ju  machen.  SBit  wiffen,  bafl  bie  untern  «efle  me$r  Gonfumenten  al« 
$robujenten  finb.  3*  mötye  bal>er  fragen,  ob  e«  nid>t  bienli$  fe*,  bei  «ßflan* 
jungen  von  jieraUe$er  $fyt  bie  unteren  »effc  abjunetymen. 

gorfrrdtl)  fcr$r.  ».  ÜUe«felbt.  »et  fctytm  mödite  id>  ba«8ef<i>nelben  nie 
raupen,  feibfl  bei  größeren  $fton§<n  ni$t;  biefe  bürfen  ndmUcb  nie  au«  Sicfungen 
genommen  werben,  fonbern  muffen  in  jiemli<$  iictyem  Stande  aufgelaufen  feim. 
»ürben  folgen  ^ftonjen  bie  Hefte  genommen,  fo  $4tte  biefe«  jebenfall«  na$u)ef(igen 
ßinflitf  auf  ü)r  ©ebenen. 

9ce»ierförfter  Äollraann.  3$  tyabe  in  meinem  Sieoier  über  1000  Sagwerfc 
mit  gutem  Erfolge  bepflanjt  unb  nie  eine  ^ßanje  befönitten. 

Obermeifier  »on  Äarl.  3<$  bin  einoerjtanben,  bafr  bie  größeren  SPflanjen  »or 
ben  Heineren  ben  SBorjug  behaupten,  glaube  aber,  baf  bei  aUert  Sßflanjungen  an<$  ber 
ÄofUnpunft  in«  Buge  gefaxt  »erben  muffe.  SBalbgärtnerei  wirb  jwar  ganj  gewifl 
mit  bem  beflen  (Srfolge  gefront  fe^n;  {M)t  biefe  aber  mit  ben  aufgewandten  Soften 
im  richtigen  ®ertydltniffe?  3$  !>abe  mt$  f$on  oft  wunbern  muffen,  wety  enorme 
©ummen  auf  Jtultucen  uerwenbet  würben,  wenn  gleich  ber  3wecf  auf  mfnber  foft* 
fpielige  Seife  tytoe  erreicht  werben  Wnnen.  3$  erlaube  mir  ba^er  um  «n gäbe 
ber  Äofien  ju  bitten,  welche  bie  ffierpftonjung  ber  6  —  8  $ug  Wen  gid?ten 
*eraula£t.  —  @in  anbere«  »ebenfen  bei  tiefen  ganj  grofjen  Wiblingen  ift  aber 
no$  folgenbe«.  $)iefelben  muffen,  wie  richtig  bemerft  würbe,  fiuftg  gewac&fen  fron, 
Wnnen  bafcer  nidjt  au«  2)icfungen  genommen  werben,  ©ewinnt  man  fte  aber  auf 
Ii$t  fcefiorften  ©djlagftödfren,  fo  werben  $lerburd>  neue  ttltyett  erjeugt.  3n  ©aat* 
faulen  wirb  man  fte  in  größerer  Sinja^l  ebenfall«  nidfrt  wotyl  erliefen  Wnnen,  ofyne 
jenen  eine  un*er$attnt$mä£ig  grope  «u«be^nung  geben  JU  müffen.  ÜRir  fe^eint 
ba&er  biefe  $flanjung«art  im  ©rofcn  nüfy  anwenbbar.  «et  Slu«befferung  einzelner 
dürfen  in  ©plagen ,  beren  Umgebungen  febon  aiemlidj  erftarft  finb  unb  W03U  nur 
wenige  SPftonjen  not^wenbig  finb,  mag  flc  bagegen  @mpfef>lung  »erbienen. 

gorflratr)  SBalbmann.  ßu  bem,  wa«  bereit«  erörtert  worben  ift,  möchte  ic$ 
nod>  auf  bie  «otljmenbigfeit  einer  forgfdltigen  «u«wabt  ber  «ßflÄnjltnge 
aufmerffam  machen,  jumai  wo  mit  großen  SPflanjen  gepflartjt  wirb}  e«  Wnnen 
^ftanjen  »on  gleicher  ©roffe  fer)r  serfdjieben  im  SUter,  bie  einen  nocj>  brauchbar, 
bie  anbern  gerabeju  untauglich  feonj  batyer  bürfte  bie  (Srue^ung  ber  ^flanjen  in 
©aatWmpen  bem  £erou«ne^men  au«  ©dalägen  »orjujie^en  feon.  —  3ebenfaII« 
wirb  bei  »erwenbung  oon  ^fldnalingen  au«  ©ctyägen  oorau«gefeet  werben  muffen, 
ba^  biefe  bei  ber  öefamung«fteUung  richtig  bebanbelt  unb  oerbuttetcr  SBorwuc^« 
triebt  belaffen  worben  feo,  wornac^  ftc^  nur  junge  gefunbe  ^flanjen  »orfinben 
werten,  unb  man  nidjt  in  ben  gatt  fommen  fann,  alte  f$lec$te  ^flanjUnge  ftatt 
guter  unb  junger  ju  »erwenben.  ttebert)autot  wirb  bei  forgfÄltig  gefügter  SBirt^ 


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Uebw  «oljaa&au.  353 


fct)aft  feiten  bar  8«H  «tobten ,  «u*  6$Ugm  ju  alte  fangen  au  begehen,  beren 
©ebenen  zweifelhaft  wäre. 

^rofeffor  6$  «all.  3<h  will  mit  nur  eine  turje  «emetfung  übet  baö  Be* 
fd>neiben  unb  ba«  «Uet  ber  $flanaen  erlauben.  3*  femu  Sefamungefchläge,  wo 
gute  ^flanaen  im  Hlter  »on  10—12  3al)ren  herausgenommen  unb  gefchnitten  wur* 
ben  unb  fehr  gut  fortfamen.  «her  auch  »on  jüngern  Sßflanaen  unb  jwar  auf  un< 
günfligem  Sotten  bei  einet  «bbac&ung  oon  37  ©rab  auf  »ergießen,  welche  aUen 
SSBinben  auegefefrt  »aten,  habe  ich  günfHge  »efultate  bei  Wanuing  erfahren.  Die 
Sifehofeleite  bei  Qrifenerj  »at  ganj  unbewachten  j  meine  «orgänger  Ratten  fleh  *tt< 
geblich  geplagt,  biefen  »oben  in  Äultur  ju  bringen.  3eber  »erfueh  ift  au  Stauben 
geworben.  Dieffläehe  beträgt  nur  133auchert.  3<hhabefle  mit  grofen  4—5-6 
j«tyeigen  Äiefern  befefct,  fie  waren  änf  einen  ffa^grunbigen  Äaltboben  erwachfen 
unb  haben  jlemli*  fehlest  au«gefeben;  bie  ©tämmchen  waren  laum  halb  fingerbief. 
3m  »origen  aW  ich  in  ©ra*  war,  habe  ich  *™  befugt  unb  mich  übet 
baä  gute  Bortfommen  erjtauncn  milden. 

ftorflrath  fahr.  *.  9cae*felbt.  Die  Soften  ber  ^flanjungen  mit  grofen 
$f!änjUngen  gegenüber  jenen  mit  Keinen  ^ftonjen  ftetten  fleh  (cht  günfrig.  Da* 
bayerifche  Sagwerf  foflct  in  ber  SRegel  nur  7-8  fl.,  wobei  ungefähr  1200—1800 
$ftonjen  auf  ba*  Sagwerf  fommen,  unb  ich  gtaube,  baf  bie  SBort^elle  t>e«  ©ewin* 
ne«  an  3uwad>«,  be*  ftd>eren  ©elingen«  unb  ber  wenigeren  ©efahr  gegen  Elementar« 
ereigniffe  bie  Mehrausgabe  wohl  überwiegen  bürften. 

ginanarathffiarth.  3<h  wünfehe  juerfahren,  wo  biefefrtyentflanaungert  finb? 

Borftraty  $rbr.  o.  «Raedfelbt.  3m«Reoiere  Streichen,  farftamtf  Ottobeuern, 
bann  in  ben  9teoicren  $ranfenhofen  unb  ©achfenrieb,  gorjlamW  Äaufbeuren. 

JDberforfter  o.  Äauff  mann.  3*  erlaube  mir  bie  frage:  woher  berat  biefe 
ßarfen  ^flanaen  genommen  werben? 

$orfrrarb  8rhr.  »on  9tae«felbt.  «u«  ben  ©d)lägen,  wo  einzelne  fßflanaen, 
ohne  Schaben  für  bie  jtehenbleibenben  unb  ohne  fühlbare  «ütfen  ju  »erurfachen, 
hinweggenommen  werben  fonnen. 

Der  f.  $r.  »orfranb-  SB«  flehen  nun  eigentlich  auf  bem  alten  Stanb< 
fünfte.  3*  glaube,  e*  (äf  t  f*  feine  »ormalgrff  e  »orfehreiben ;  bie  Sofafoerhätt* 
niffe  muffen  entleiben.  SBir  haben  nicht  nur  mit  awei*  fonbern  mit  einjährigen 
Richten  »erfuche  mit  günftigem  Erfolge  gemacht  Die  ^anaen  würben  im  Brüh* 
iahr  oerfefct,  unb  haben  fleh  ben  helfen  Sommer  1842  hütbureh  glüeffleh  erhalten. 
3ch  fenne  auch  Orte,  roo  ftarfc  Jansen  rätblieher  waren,  wenn  nicht  ber  Äoften* 
punft  au  fehr  in  bie  Saagfchale  fiele.  SBBir  fflanaen  fehr  wohlfeil  j  in  meinem 
Sejirfe  ul  aftenmäfig  nachauweifen,  baf  ba*  Saufenb  aweiiahriger  gichtenpflan* 
aen  (im  fReoier  «belmonn«fetben  bei  (Sllwangen)  um  30  !r.  gepftotit  wirb. 
Sluch        »<n  ©raewuchfe*  fntb  bte  «nftchten  tterfchlcben;  einige 

behaupten,  baf  bie  Wanden  t>urch  ihn  leiben,  -  «nbere  nicht}  »ieUeicht  haben 


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33edjanMnngen  bec  ®ffticn  fit  ftorfhmrtfyfäaft. 


unter  Umftanben  beibe  recf>t.  3ebenfaB*  toben  bei  hohem  ®rafe  Heinere  ^flanjm 
burch  ben  ©chncc,  welcher  bat)  ©ra$  nieberlegt. 

$inanjrath  SBarth*  3etenfaD*  wünföe  ich,  bafj  im  $rotofoBe  auÄgebrucft 
werbe,  bafc  ich  mich  burcj&au*  gegen  bie  Siehtenpflanjungen  mit  großen  $flanjen 

nUe|prca)C. 

IX.  Äultur  unb  ©erhalten  ber  Sdrehe. 

2)er  I.  £r.  Sorflanb  fotberte  gu  »eiteren  SRittheihmgen  über  Kulturen  auf. 

SBcatrttförfrer  «Roth.  <5<5  ifl  bielleicht  intereffant,  etwa«  über  ben  «nbau 
ber  Sdrc^e  tra  Schwarjwalbe  ju  erfahren,  ffior  einigen  3ahren  war  ber  ftnbmi 
berfelben  glcichfam  SKobeartifel.  <g*  würben  großartige  Auituren  vorgenommen, 
nur  ßinjefnc  wollten  ftch  bamit  nicht  befreunben.  ftm  hat  $orfh>erein  für 
39aben  ftch  jur  Aufgabe  gemalt,  biefen  ©egenftonb  bei  jcber  akcfammlung  au  be> 
fprc^en.  <£«  würben  bobei  »icle  Erfahrungen  mitgeteilt,  unter  anbern  bartiber. 
wie  weit  hinauf  bie  Sdrehe  im  Hochgebirge  bei  €$wargwa(be*  anziehen  rathfam 
fei  unb  über  bie  tfüfclichieit  ber  3Rif$ung  ber  Sdrehe  mit  anbern  ttabetyMgern, 
3m  SWgememen  fprach  man  fict>  gegen  ihren  ftnbau  aud,  weil  wir  jebenfaUf  eine 
oiel  beffere  $oljart  al*  bie  Sdrcbe  bcftyen,  ndmlid)  bie  gi<hte,  unb  weil  bie  Sdr<hc 
burch  <5chnee1mjd\  außerordentlich  leibet  Sluch  gebeizt  ffe  nirgenb«,  wo  fie  ben 
SEBinben  auagefefct  ift,  unb  bie  Saume  werben  beinahe  nie  gcrabefchafrtg.  Sty 
ftnb  bie  wefentlichen  ®riutbe,  welche  gegen  ben  Hnbau  ber  Sdrehe  fprecj^en. 

ginanjrath  SÖarth-  SSor  30—40  Sauren,  al«  bie  «fajien  in  «ufhohme  »a> 
rcn,  hat  man  im  <5$warjwa(be  au$  fehr  häufige  Sßerfuche  mit  ber  S  drehe  8<* 
macht.  @o»iel  fleht  fefl,  baf  man  über  2300  8u$  £öhc  biefe  £oljart  nicht  an< 
bauen  fann.    Die  Särgen  wachfen  wohl  noch  in  *>*n  3900  $uf' 

gehen  hi«  aber  auch  im  Älter  oon  50  Sahren  fchan  fehr  jurütf. 

Sßrofeffor  ©chrnair.  Such  in  Böhmen  hatte  man  bie  unglücfliche  Scibenfcfafr 
Sdrchen  anzubauen.  SKan  hatte  an  ihnen  aber  balb  junge  £errcn  mit  grauen  $ar> 
ten.  (Allgemeine  Hefterfeit).  6ie  gehören  in  ba«  Hochgebirge  wie  bie  3itoeln>' 
ferj  in  Sorof,  6teocrmarf  unb  Äärnthcn  habe  ich  vielfältige  Beobachtungen  gf 
macht,  bafj  fte  auch  in  ben  höchfien  Legionen  angebaut  werben  fonne;  ich  glaube 
wohl,  baf  e«  oiele  Sofalitdten  gibt,  wo  ber  ©oben  für  bie  »achjucht  ber  Sdra)e 
nicht  geeignet  ift,  allein  ich  habe  auch  gefunben,  baß  bie  Sdrehe  bie  einzige  £olj< 
art  ifr,  welche  auf  unferem  Slpenfalfboben,  ber  etwa*  mit  (Stfenthon  oermifcht  ift 
in  ben  höchfien  Legionen  (ich  ftnbet.  Sei  (Sffenerj  ftnb  oon  meinen  SBorfahren 
ten  unb  Sdrchen  angebaut  worben.  2)ie  Richten  finb  alle  fehr  f^lech*  gerathen, 
bie  Sdrehe  aber  ifl  fortgefommen. 

Äammerrath  8rht-  b.  ©erg.  3$  h°be  fo  eben  gehört,  e«  fei  ein  <frfahrung*' 
fafc  bei  ber  S drehe,  bap  fie  burch  ben  Scfjneebruc!  im  JBergleich  §ur  gichte  w^r 
leibe.  3<h  *ann  mir  biefe«  nicht  erfldren,  ba  man  nach  ber  93efchaffenheit  beiber 
^oljarten  im  SBinter  in  $tnftcht  auf  bie  Nabeln,  ba6  ®egentheil  oermuthen  foHK. 
2öettere  üKitth«iIungen  hierüber  wdren  mir  baher  fehr  wünfthen«werth. 


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Uchtx  $elja»b<m. 


355 


^rofeffor  €^mall.  3$  fabe  no$  nie  vom  6d>neebrutf  bei  ber  *at$e 

ftorffratr/  2D  albmann.  9Ran  fagt,  baj*  bie  Sard&e  im  ©djroarjtvalbe  über 
3000  ftuf  nidjt  merjr  gebetye ;  wie  fyaben  aber  bie  ürfatyrung,  baf  im  Sllvengebirgc 
bie  SAr$e  bie  auf  3000—6000  gnf  anffrigi,  unb  gerabe  in  Wefct  $tye  tyre  na« 
turgemäfe  Sage  t)abe;  aU$  »ort  ©etyneebrurf  ijc  fetten  etwa«  jti  furzten.  SBenn 
batyer  im  ©djtvarjtvalb  ein  anberee  tBerbältntfs  befielt,  a(6  in  ben  9lven,  fo  n>irb 
bie  tlrfacf/e  batton  in  ber  93erf<$iebtnfyeii  bet  Totalität  ju  fndjen  fein. 

$inanjratt)  SBartlj.  Dae»  Storfommen  ber  Sirene  in  $»rol  unb  ©aljburg 
in  einer  $tye  von  4000—6000  ift  mir  root)i  betonst  unb  r)abe  ffe  felbj*  ge* 
fetten j  bief  bciveift  nur,  baß  ber  rotr/e  Sanbflein  im  ®d>warjtvalbe  ber  £ar$e  in 
einer  $o"r)e  von  2300  $ufj  übertäubt  itufy  mel)r  gufage,  roAr)renb  berfelben  auf 
bem  Blpenfalf  unb  ©limmerfcr)iefer,  wie  j.  8.  auf  bem  retyen  tlfrt  be«  3nne,  ein 
r)ör)erer  6tanbort  nod)  entfprid^. 

$rofeffor  duccarini.  Xie  Särcfye  ift  nur  auf  ben  Älven  fyetmifet). 

^orftra(t)  Söalbmann.  3<$>  mufj  bemerfen,  baf  bie  Sät(f)e  auef)  im  ©ebttge* 
lanbe,  roenn  fie  an  tiefen  Sagen,  auf  fräftigen  feuchten  33obcn  fleljt,  rafetyer  »äcb$t, 
ft$  aber  balb  mit  Saumbart  überjicfyt,  rtiefgangig  »irb  unb  gufammenbri<$t. 

®raf  ».  9cri$enbaty.  <Dajj  bie  8dr$e  in  ben  t)fof)fien  Regionen  no$  fefrr 
gut  fortrouunt,  r>abe  i$  oft  ttrratid>  in  Sertyeogaben  gefe^en,  roo  fw  in  einer  tio&e 
»Ott  4000-5000  m  no$  fel>r  faön  fty.  . 

Cberforfler  ».  Jtauffmann.  3$  füge  We  Semerfung  bei,  baf  bie  »or  50 
M$  60  fahren  im  Scfrroanroalbe  aefdeten  SArchen  iefct  febr  tterfümraert  autffeben 
inebefonbere  ber  ©fnbe  wegen;  bagegen  $aben  bie  Saaten,  bie  auf  ben  $od>tagen 
be«  ©Atvaruvalbte  aemaAt  würben  unb  mit  Richten  qemifAt  nnb,  ein  berrli*rS 
9lu(?fehen  nur  ftnb  bie  ?5rd>en  ben  Richten  Doranaeeilt  2)e6»eaen  ift  bei  ber  lefc* 
ten  ^o^finriebtung  befc^Ioffen  worben,  auf  biefen  ^od^lagen  mit  gemtfe^ten  Äultu* 
ren  fortjufa^ren.  bitte  um  gefdtfige  SWttt/eüung  t»on  anbenoeittgen  (Srfa^run* 
gen  über  ben  (Srfolg  be«  «nbaue«  biefer  $o!|art  auf  ennoalbeten  $e^en  bott 
2400—3000  gfuf. 

JDberforftmeifter  Statt  3$  »oftte  auf  ben  SBiberfpruc^  aufmetffam  machen, 
na<f>  welchem  bie  ?drtr)e  balb  über  4000 ,  balb  nur  bie  3000  gup  fortfommen  foK. 
SSBenn  bief  SSetr^Untp  fo  beffct/t,  toftre  barau«  ju  folgern,  bap  bae  ©ebeir/en  ber 
Sarctye  nic^i  von  ber  $6r)e,  fembern  von  anberen  Umfldnben  ab^ngen  muffe.  3$ 
fyabe  wenig  (Jrfa^rung  in  biefer  Sen'ebung,  jeboct;  aber  gefunben,  baf  bie  ?4rc^e 
auf  na^rungdrdd^em  ©oben,  auferorbentli(i)  rafc^  bie  jum  20.  3«bre  w&tytt,  von 
bort  an  aber  anfingt  ftcb  mit  SRood  ju  übeTjie^en  unb  nad^  30—40  ober  50  3«b5 
ren  je  nacr)  u)rem  ©tanborte,  wieber  efnger)t.  ©ewif  ifi,  baf,  wo  bie  Sdhrdje  nid)t 
btcf;t  fietyt  unb  einigen  Suftjug  unb  fanbigen  ©oben  t)at,  biefetBe  viel  beffer  fortfommt, 
aie  roo  fie  ju  fer)r  mit  anberen  ^öljern  gemifetyt  unb  ber  Suftjug  gehemmt  ift 

23« 


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356 


Cer^anblunjcn  ber  Sefticn  für  gerfhr-irlfffdjaft. 


SBcjirttförfrer  9toth.  <S«  würben  3n>eifel  aufgeworfen,  ob  bic  Mrche  mehr 
vom  ©djmee  leibe,  al«  bie  gierte.  Dagegen  fann  ich  nur  bemerfen,  baf  e«  wirf* 
lieh  fo  ift.  3ut  legten  SBinter  hatten  wir  5  fctf  Hefen  6<hnee;  bie  bebten  ftonben 
gerabe  ba,  bie  ßdrehen  lagen  ade  am  «oben.  ffia*  ba«  hinaufgehen  in  bie  ©e< 
biege  betrifft,  fo  haben  wir  im  <5cr)warawalbe  $eb<n  »on  4500  fcufo  bie  Saun* 
»egation  geht  nur  bi«  3«  4000-4200  m,  unb  al«  ber  cntfprcchenbfic  53aum  für 
biefe  »egion  ift  bie  gierte  anjunehmen.  Die  Sdrchentoltur  mifglücft  in  Wen  $reü 
lagen  felbfr  auf  ©neu«.  —  3m  vorigen  3abre  bei  ber  ©erfammlung  in  Kltenburg  äu|erte 
$err  ginanjrat^  ».  35  erleöf  <h,  baf  man  auch  in  (Saufen  au«  übenotegenben  ®rün* 
ben  vom  «nbau  bctSdrchc  abgeftonben  fei;  b««felbe  gefchah  auch  im  Cbenwalbe. 

fßwfeffot  «fclubetf.  3e^  glaube,  bap  ba«  Sortfommen  ber  2Batt>baume  wn 
ber  mittleren  3abre«tem»eratur  ber  ©egenben,  in  welcher  fte  nachgezogen  »erben 
follen,  bebingt  fei,  unb  bajj  biefe  vor  «Bern  genau  befiimmt  »erben  muffe.  Huf 
einer  Steife  »on  Otoflanb  nach  Saöbacb  im  3^re  1834  fanb  ich  bie  Sdrcbe  in  ber 
(Soene  »on  Cbeffa,  auf  blof em  gelbfanbe,  in  einer  (Erhöhung  »on  faum  200  W 
über  bem  9JJeere  in  üooigftcr  Vegetation  j  in  ben  Jtar»atben  traf  id)  fie  auf  ©anb* 
ftein  in  hoben  Legionen;  in  @te»ermatf  bewohnt  fie  um  Sifenerj  unb  Sluffee  bie 
niebrige  «Region,  wdhrenb  bie  &id>te  bie  §öbe  »on  5000  erreicht.  3n  ber 
3ulifchen  «l»enfette  ift  bie  Sdrehe  oben  unb  bie  gierte  unten,  in  3fWen  ift  e«  um* 
gefer)rt.  9Wan  fann  ohne  Sead^rung  ber  mittleren  $em»eratur  nicht«  Bcftimmtri 
jagen,  unb  bewegt  fiel)  trofr  aUe«  Sieben«  immer  im  Greife.  Die  £&r$e  gehört  ju 
ben  »orjüglicf)fien  Stobelhöljern,  wenn  ber  ©tanbort  it>r  entforicht  unb  fte  niety  n?ic 
in  ööbmen  al«  SKobeartifel  an  ungeeignete  Orte  »erpflaityt  worben  ift  So  fte 
freubig  gebeizt,  wie  um  (Stfenerj  unb  9uffee,  ha*  fie  in  60  3al}ren  eine 
welche  bie  fttyt  in  80-100  3abren  erft  erreicht,  gür  aRdnncr,  welche  bie  ffiif' 
fenfcr>aft  forbem  wollen,  fommt  e«  barauf  an,  bap  fte  bie  flimaiifchen  93cr^altnijje, 
welche  biefe  #olaart  bebingt;  bie  entf&rcchenbe  mittlere  Temperatur  unb  ben  jufagen/ 
ben  SBinbjug,  ferner  bie  nötigen  (Sigenfchaften  be«  33oben«  genau  au«mitteln.  Sf< 
»or  ni<bt  hierüber  genugenbe  Beobachtungen  angeftellt  ftnb,  »erben  alle  unfere  $e* 
flrebungen  unb  Bemühungen,  un«  über  bie  berfelben  jufagenben  ^tanborte  ju  »er* 
fidnbigen,  erfolglo«  bleiben. 

gorftmeiftcr  ©intl.  «Rüdftdjtlicb  be«  ffortfornmen«  ber  Sdrehe  in  Böhm«« 
habe  ich  bebeutenbe  Erfahrungen  gemalt,  £err  ^rofeffor  ©e-mail  ^at  fie  junge 
Seute  mit  grauen  Bärten  genannt  unb  j»ar  mit  »eebt.  Die  ^aupturfache  ber  Skr* 
fümmerung  fc^eint  in  bem  Umftanbe  ju  liegen,  ba^  bie  8dr$e,  obwohl  fte  ben  gröf' 
ten  groftgrab  ertrdgt,  o^ne  befähiget  au  »erben,  gleichwohl  unter  jene  $oljarten 
gebort,  m  »dchen  im  frühiahr  bie  »egetatton  fcf>r  frübjefrig  erwacht,  »ahrenb 
bann  burch  ©»atfröfle  bie  Nabeln  leiben  unb  burch  ba«  treiben  neuer  Nabeln  eine 
Störung  be«  SJegetatioitfarojeffe«  herbeigeführt  »hb,  welche«  attidhrlich  fich  »ifber^ 
holen»,  fo  au  fagen  ben  feine  £aar«  »erlierenben  Süngling  aum  ®reife  macht. 


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tttfeet  <0oljanbaa. 


©evation  »on  ©öt^mcn  faßt  ber  Sdrdfce  ni$t  au,  iefeo^  »ft  fte  auty  ^fcr  ni$t  unbe* 
bingt  |u  »erWerfen  4  »dl  fie  f$on  in  40  3a$ren  dnen  reichen  2)urc$forftung«ertrag 
gewirrt  unb  wegen  Ü)rer  6cfrneu*wü$fiafeit  au  Sluapjtanjuna  t>on  Mr  gr* 
eignet  ift 

2)er  II.  $err  2Jor  jianb.  3$  »iß  nur  bemerfen,  baf  bie  <8let>ation  im  grdn* 
fifdjen  SSalb  nur  2000—2200  gufl  beträgt,  unb  bie  Sdrcfce  in  greüagm  im  Minen 
3uflanbe  fi$  bafelbjt  niefct  ertydlt,  fonbern  bur$  ben  6d>nee  aufammengebrüeft  wirb. 
3n  Untermiföung  mit  bet  gic&te  wirb  fie  jeboefc  in  einem  «Iter  t>on  65—70  3al>* 
ren  gegen  SO  gufj  $o$  unb  erreicht  dnen  mittleren  2>urc$mef[er  »on  13—15  3ott. 
(56  f^eint  alfo  bier  dn  tyntictiet  öcrfjditnip  wie  im  ©c&warawalbe  au  befte&en. 

*)3rofeffor  6^mall.  3$  erlaube  mir  an  ben  #errn  $e3irttförfter  9^ot^  bie 
grage,  „wie  bie  £dr$en  nad>  beut  Seggange  be*  ©cfyteed  fid>  »erhalten? 

SejirWffafier  $  otl).  @i*  gelten  wieber  in  bie  $ö^e,  bldben  aber  fromm. 

Sßrofejfor  6$  mall.  3$  bemerfe,  ba£  $We6,  lcad  über  bie  8drc$e  gefagt 
würbe,  fefron  unb  gut  fd,  wenn  wir  mit  ber  »aturforföung  fo  weit  wdren,  bafj  bie 
gorftmdnner  bie  »ergebenen  Temperaturen,  bie  ft$  ja  na<$  30,  50  unb  100  3a&* 
ren  wieber  dnbern  tonnen,  au  beftimmen  aermddnm,  um  ju  fagen,  ba*  gehört  ba* 
bin,  jene*  borten.  Der  gorfhnann  mu&  fo  oid  profusen  Taft  ju$  dgen  gemalt 
fcaben,  baf  er  mit  Siegelt  angeben  fann,  ob  bf ei  ober  jene«  &ier  ober  bortyin 
gehöre}  e*  würbe  tym  aud>  an  ber  3eit  au  umftdnbli^en  Unterfu^ungen  über 
Temperatur,  geu$tigfeit*grab  ic.  fehlen. 

Sßrofeffor  £luberf.  3$  ertaube  mir  »oraüglf$  auf  bie  2BaIbnafur  »on  3f$l 
bi6  ftottenmann  aufmerffam  ju  machen,  $ier  beftnbet  ft$  auf  ber  grölen  #ötye 
bie  gierte  unb  gana  tief  im  Tfcale  bie  Sdrdje.  3enfeit*  »ottenmanh  unb  in  3ü> 
den  bagegen  befielt  bad  umgefetyrte  SBerfjdltnip.  3$  fann  jebo<$  ben  ®runb  biefer 
(frfd)einung  nidjt  angeben. 

gorfiraeifter  SWüller.  SBenn  f$  ben  §errn  ^rofeffor  $ I u b e &  redjt  »erjtan* 
ben  Ijabe,  fo  wdre  bie  Seftimmung  ber  mittleren  Temperatur  t>on  wefenüidtfem 
Gelange  bei  Beantwortung  ber  grage,  „für  welche  Sofalitdten  ber  Hnbau  ber  Sdrdf>e 
arigemeffen  fei."  3$  glaube  jeboefc,  bap  &auptfd$li$  bie  Sefhmmung  ber  mittleren 
Temperatur  ber  einzelnen  3a^re«jeiten,  namentti<$  Jener,  in  welcher  bie  Vegetation 
am  regffcn  ifl,  in  SBetrad>t  au  fommen  $abe. 

Dberforfimdfter  JTarl.  $>a£  bie  Sdr$e  balb  in  tytyeren,  balb  tieferen  Sagen 
»orfömmt,  fe^eint  mir  nur  dn  aufdllige*  «Ber&dltnip  au  feon.  $Ran  fann  aud  bie* 
fen  SBa^rne^mungen  noc^  nid?t  beftimmt  [(^liefen,  bap  fte  ba  ober  bort  angebaut 
werben  !6nne,  weil  ©oben,  $d$en(age,  (Srpofttion,  überhaupt  »erföiebene  Umftdnbe 
dnen  fe^r  grof en  ©nfwjj  auf  bad  95egetation6»er^dltnip  unb  ba«  ©ebei^en  ber 
^flanaen  ^aben.  Sie  mittlere  3a$re«teoWerarur  aUdn  fann  nic^t  ben  Kudf^lag 
geben. 

ginaitarat^  SBartlj.  2)ie  Slnft^t  bed  $errn  $rofeffor  ^lubetf  „al«  feien 
ben  dnjdnen  ^oljarten  nac^  2Äapgabe  ber  flünatiföm  €rt«»erf^ieben^iten  gewiffe 


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eiaentbümlicbe  Standorte  bon  Statur  anaewiefen  *  fcbeint  mir  nicht  bearünbet  m 
fetyn.  2Bir  fönnen  nict)t  fagctt ,  wir  werben  3afjrl)unbcrte  t)infort  in  biefer  ©egenb 
Richten  Söcifitannen  Ober  Sdreben  enieben,  benn  e«  fann  hier  in  Ähnlicher  SBeife 
Wie  bei  bem  grtufy*  unb  Äartoffelnbau,  ein  Staffel  flott  finben.  Stur  wirft  bie 
Slaiur  bei  ben  $oljarten  in  größeren  3eitraumen.  3cr>  rear  mit  bet  Slblöfung  t>on 
gorftbienftbarfeüen  in  SBürtemberg  beauftragt.  Sei  biefer  Gelegenheit  famen  mit 
^if^il^c  ^Ot^ J u ix b £ tt     ^^^^in^jc?n  uii^^  ic^^  ^t^ä^^  0  ^^^i^     tu  ^t  11^^ l ix 

aenben  Sueben  unb  (Richen  aab.  wo  iefet  feine  ©out  mebr  bat>on  iß  SBir  ÜWen* 
f*en  tonnen  bie  Statur  überhaupt  nicr>t  binben,  wie$err  ^rofefjbt  $lubecf  in  fei* 
ner  fetyr  gelehrten  Siebe  ju  beabjict)ngen  fcfyeint;  unb  an  bem  93erfd;roinben  genjiffer 

berunaen  in  natürlichen  SSerbdlrniffen  bie  Urfache.  —  SBa*  übriaenG  ben  2ßcrtb 
bet  2ärcr)e  betrifft,  fo  fann  i$  ir)r  iücr)t  ben  bödmen  Slang  unter  ben  Stabelljoljern 
einräumen  tnuö  vielmehr  bemerfen  bafi  nach  meiner  ÜRcinuna  beiüalich  ber  93er* 
breitung  ber  Äiefer,  Ijinfidbtlicl)  be*  Wu^ene»  ber  Söeiftannc  ber  Vorrang  gebührt, 
bann  folflt  bie  gicfye  unb  bann  erfl  fornrnt  bie  9Ui>e  an  bie  84r*e,  al«  ben 

ftorfhnetfter  älter.  Steine  Blitfe  finb  bei  biefen  Semetfungen  auf  ben  $errn 
$rofeffoe  3uccatini  gefaUen,  welker  getoif  übet  biefe  ^oljart  bie  teilen  8t* 
^tungen  gefammelt  \}at,  unb  und  bie  intetejfantejlen  SDWtt^eilungen  machen 
formte. 

^rofeffoc  3uccatinl  3c^  rauf  gefielen,  baf  id>  gerabe  barübet  Weniger  (Ir* 
fat;rungen  ^abe,  all  mit  bie  ©üte  be*  ^ettn  gotflmeiflerT)  füllet  jurraut.  3d) 
iemetfe  nur,  baf  l)inficr;tlicr;  bed  93or!ommen*  bet  Wrd[>e  ein  auffaOenbet  Unfcrf$leb 
jroifct>en  bem  JDften  unb  SBefien  unfetee)  Stlpengebirge*  bejter)t.  3m  Söefien  fommt 
fie  weniger  bot,  im  Oflen  bagegen  in  biel  größerer  Sudbe^nung.  3m  ©anjen  et* 
fetjeint  fte  erjl  in  bet  2.  unb  3.  Äette  bet  ©ebirge  in  größerer  Änjar)l.  W&a$  bie 
83obenunterlage  bertifft,  fo  mac^t  fie  jwifet^en  bem  SJlpenfalf  unb  bem  ©ranit  feinen 
fonbetlict)en  Unterfct;ieb.  Sae)  bie  SKitt^eilung  betrifft,  baß  bie  £&r$e  balb  in  ben 
unteren,  balb  in  ben  obeten  Seegionen  »otfömmt,  fo  muß  man  berüefftc^tigen,  baß 
fie  früher  in  Deutfct)lanb  viel  weiter  verbreitet  war,  ald  je^t.  3n  Den  »erf4)iebenen 
Umfianben,  weiche  bei  i^frer  Serbr&ngung  obwalteten,  mag  bie  erwdljntc  93erfcr)ie# 
bereit  be«  93orfommen6  it)ren  ©runb  $aben,  bemnact)  mel)r  aW  etwa«)  Suf^ige* 
|u  betrauten  fet;n. 

ginaniratr^  ffiartb.  3ur  S5egrünbung  meiner  Hnfi^t,  baß  bie  Senberung  in 
ben  natürlichen  3uftdnben  einrt  Sanbed  einen  SBe$fet  ber  ^oljarten  not^wenbig 
mit  fuf  fül^re,  erlaube  ich  mir,  mi$  auf  bie  ©efe^ichte  unfert  Saietianbe*  ^u  be* 
rufen.  ®o  ftnb  bte  (Siefen  be«  Saeitu«  hingefommen? 

$rofeffor  €d»malL  So  $  bie  SDWrtdtempetatut  be«  «acitu«  r)ingefomment 

*f^Slr    iIiIlD    UIC    iL/t  H  l  Cl  1 1 ITID  C  LUIU  i    TT  U  vIj      NuDrnUT[DtrTCn  ltl*R: 

•W'V      »V  *  +  www  rv«v**v»*»yr  v  +  -w**w*w  «V^  *V>V*V»|      |V*/f»  * 


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Utbet  $oljotiaa.  359 

gocftmeifter  2Raöec.  £>er  Slnbau  ber  Stoche  ifl  an  geeigneten  JDrteu  wegen 
ihre*  föneUen  fBuehfe«  fe^r  |u  ent)>fe^(en. 

5>er  I.  £err  JBorflanb.  fdft  ft$  au*  bau,  wa$  geaufert  würbe,  abneh* 
men,  baf  fleh  feine  genaue  ©ranjlinie  )te^en  laffe,  wie  weit  bie  Särche  noch  ge* 
beih«  unb  beren  Slnbau  ftch  lohne  ober  nic^t.  3n  ben  »loengegenben  hat  fie  un* 
frreitig  fehr  hoh<n  SBern),  weniger  in  anberen  Sagen.  SÄan  hat  bei  und  jwar  »icle 
$erfu$e  gemalt,  biefeibe  na^jujie^en,  boch  waren  jte  nicht  »on  grofer  Studbe^ 
nung.  SXan  beging  ben  freier,  baf  man  fie  rein  unb  tticr>t  nur  in  flcinen  $ar* 
thien  anaog,  wo*  ftch  nicht  al«  entfprechenb  erwiefen  h«t.  9tu$  in  ben  Hl&en 
tommt  fie  feilen  in  reinen  Seftänben  »or.  3ebenfaU*  wäre  fte  |u  »achbefferungen 
auf  Schlägen  wegen  ir>rcr  Schnettwüchftgfcit  au  empfehlen  unb  al$  $etmif$ung  gur 
(Srjielung  eine«  balbigen  £urc$forfhing*ertrage*.  (56  bürfre  nunmehr  au  einem  an« 
beren  ©egenfianbe  übergegangen  werben,  unb  ich  forbere  $crr  gorftmeifter  SRa»« 
auf,  un*  feine  Erfahrungen  über 

X.  bie  Eichenfultur  mitzuteilen. 

gorfimeifter  SR  aper.  Xr>eitö  auf  ßebungen  mit  gutem  frifchem  ©oben,  theil* 
in  ben  2RitteU  unb  9tteberwalbf<$lagen  ^aben  wir  fehr  fc^one  dic^enfulturen  mit* 
telfi  Saat.  üRit  ben  $ßanaungen  ftnb  wir  aber  noch  ntc^t  au  bem  erwünfehten 
(Srfolge  geforamen.  Sie  aeigen  fein  gebety(i$e*  SBachMhum  unb  haben  ein  fümmer« 
liehe*  «uefehen. 

gorfhneijler  SBineberger.  9Bir  haben  ©chetwflanaungen  Don  ungefähr  8  bie 
10  Sauren,  bie  15—20  $uf  hoch  ftnb.  2>ie  «ßftanaen  würben  in  Blamagen  gcao> 
gen,  im  aweiten  Söhre  umgefefct,  im  »irrten  auagegraben  unb  in*  greie  »er* 
bflanat. 

©raf  ».  «Retchenbacb.  SBir  %abm  in  Schieten  attfgebehnte  Saaten  »on 
dicken.  Stach  Sßflanaungen  in  einer  Entfernung  »on  1  gup  würben  biefe*  Sähe 
vorgenommen.  «Sie  flehen  bi«  jefct  gut.  SBie  e*  weiter  gehen  wirb,  fragt  ftch  noch. 

gorflmeifter  SB ineb erger.  3*  f)(&e  bei  bem  $flanaen  ber  ©dben  erfahren, 
bap  bie  nicht  befchnittenen  (ßflanalinge  »iel  beffer  gebeten,  al6  bie  berittenen. 
Sogar  bei  einer  Mnge  »on  10—12  guji  ftnb  erflere  auf  5—6  $uf  tiefem  Sebmbo* 
ben  gut  fortgefommen.  —  ©eaüglieh  be«  ©influffe«  »on  ber  SBegnahme  ber  *ßfar>t* 
würget  auf  ba*  2Ba$*tyum  ber  (Siefen,  ^abe  ich  gefällte  Stamme  au  beobachten 
©elegenheif  gehabt,  welche  »or  ungefähr  200  fahren,  mit  8efein'gung  ber  $fabU 
tturjcl  in  einen  3  $uß  tiefen  Sehmboben  »erfe^t  würben  unb  gleichwohl  eine  &tyaft* 
lange  »on  50—60  Schuh  erreichten,  woraud  entnommen  werben  bürfte,  baf  bie 
3er^örung  ber  fßfahlwura^  fo  nachtheilig  auf  ba*  ©ebeihen  ber  ^flanae  wtrfe, 
al«  man  glauben  möchte. 

gorfrratt)  SBalbmann.  S5or3  fahren  h«be  ich  bie  intereffanten  ®chenful« 
turen  bed  ^errn  gorftmeifler«  ffiineberger  in  Üßaffau  gefehen.  Sie  würben  in  ber 
SJUfchung  mit  anberen  ebleren  garten,  ndmlich  Efchen  unb  Ulmen  vorgenommen 
unb  ber  (Erfolg  war  »oraüglich.  JDo«  Serfejjen  biefer  ©chen  gefchah  in  $flana* 


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360 


Setljanbluitgfn  ber  Seftlca  für  SetfhtJirtfjfäaft. 


grdben,  wobei  ber  Sortyeil  ehielt  »orten  fft,  baf  man  nid>t  nötbig  tyaite,  bie  2ßur* 
jeln  fe^t  ju  befct)neiben. 

Dberforflmeiflet  v.  £  ab;  Iben.  §tie  ÜRerfwürbigfeft  fann  i<b  mitreiten,  baf 
bei  un«  eine  50  6<fyu)  r>or;e,  14  3oH  tiefe  Gidje  vervflan3t  würbe. 

gorfrmeifier  2Bi  neber  g  er.  $injid>tlfcf)  be&  Äoflenvunfte«  $abe  icr)  na$; 
trdgli^  anjufübren,  bap  un«  bie  Eervflanjung  von  1000  ©tücf  Siefen  auf  7— 8  fl. 
ju  fielen  fomme. 

$offorftmeifier  5rbr.  V.  ©aUberg.  3n  §ollanb,  in  bet  «ßrovinj  ©elbent, 
fyabe  i<$  fetyr  audgeber/nte<Si$envfIanjungen  fennen  gelernt;  bort  werben  bfe^ftonjen 
in  $flanafc^ulen  erjogen,  bafelbfi  einmal,  tyäufig  gar  ni$t  umgefefct  unb  e$  gilt  als 
©ronbfafc,  nic^t  jüngere  al«  15-16jtyrtge  dicken  ju  »flanjen.  5>tefe  werben  auf 
etwa  7  ftup  abgeführten,  alle  Hefle  abgenommen  unb  man  erjierjt  fo  bie  fünften 
(Stamme. 

Sorjhaft)  Jtönig.  3n  £ol|Wn  finb  viele  (Si^enfaaten,  nadjbem  ber  Soben 
juvor  bur$  £acffrü$te  ober  Äornbau  vorbereitet  war,  vortrefflich  gelungen.  $luf  er* 
bem  ift  bei  un6  bie  fogenannte  £ügelvflanjung  auf  naffen  feuchten  ©teilen  fetjr 
gangbar.  9Ran  bilbet  namlidj  Heine  <5rbf)ügel  bi<V  ju  4  ©djufy  £ö>  über  bet 
DberfWty,  auf  welche  man  bie  ©$en  »flanji  unb  erjielt  babei  auper  einem  ttodo 
nen  ©tanbort  no$  ben  SBortyeU,  bap  bie  (Siefen  ni$t  fo  leicht  vom  SBilb  beföä* 
bigt  werben. 

fcorftaieifter  ©tntl.  3n  S3öf>men  ifi  eine  neue,  fel)r  wichtige  £ulturmeu>be 
ber  @icr;e  von  bem  £erm  ftorfimeifier  ©mfcel  angeregt  Worten,  welche  barin 
befielt,  bap  ber  ganje  .©$aft  ber  ^fWnjlinge  abgefdjnitten  Wirt.  3$  $abe 
SJeranlaffung  gehabt,  biefe  äulturart  ebenfalls  ju  verfugen,  unb  finbc  fie  febmacb» 
atymungewera),  befonber«,  wo  man  nur  über  verfruvvte  $flanjen  31t  bfoponiren 
I>at,  bie  bei  anberer  Se^anblung  fein  ©ebenen  verfvrccfcen  würben.  93en  jenen 
^ftonjen,  mit  welken  vor  3  3at)wn  biefer  95erfuci>  gemalt  würbe,  finb  3  $up 
tyofye  Robben  vorfyanben. 

fcorjlmeifrer  «Kuller.  <£«  ij*  allen  Herren  befannt,  bap  ber  ©Veffart  einen 
reiben  ©$afr  von  alteu  (Steden  beftfct.  Slüfy  fo  befannt  mag  e«  3tjnen  fetjn,  baf 
bie  üultur  ber  (Siefen  bort  feljr  föwierig  fft  aber  mit  bem  größten  ftleip  unb  (Srfolg 
bewerfftelliget  wirb.  3$  bitte  meinen  verehrten  greunb,  ben  £errn  ftorffratt) 
Hantel,  und  barüber  einige  SRittt/eilungen  3U  machen. 

ftorjlrau)  3»  a  n  t  e  l.  3m  6  » e  f  f  a  r  t  finb  auSgeber/nte  ©djenfulturen  gemacht 
Worten,  namentlich  innerhalb  be«  SBilboarfea,  wo  na$  vorangegangener  Umjfiu* 
nung  auf  gropen  glÄ^en,  auf  einer  von  ungefabr  1000  unb  auf  einer  anbern  ju 
circa  500  abwerfen  bie  ©i(^e  mitteljr  Saat  angejogen  würbe.  Die  «u«fu^rung 
biefer  Kulturen  geföat;  in  ben3a^cen  1811,  1819,  1822  bi*  1831  2)urc^  wieber* 
f)olte  9la$bejferung  würben  fl«  ju  entfprec^enber  2}oUfommenr)eit  gebraut,  «uper* 
balb  be«  $arfe«  würben  fafl  in  fAmmtlic^cn  «Revieren,  namentlich  in  jenen  von 
Sfotb«ibu$,  Stammereba^,  ^ßartenflein,  9tuVbert6^ütten  bebeutenbe  <5t#enfulturen 


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lieber  ^oljaatan 


361 


in  neuerer  3eit  ausgeführt  3n  »erwartetem,  magerem  ©oben  namentlich  auf  füb< 
Hd>en  unb  wefllichen  Saften  jeigt  fleh  fein  gute«  ©ebeujen;  wo  ©radwuch«  »or* 
fommt,  gelingt  e«  bagegcn,  bie  ©che  aufzubringen.  @«  fommen  im  Spefiart  viele 
alte  fei)r  lidne  ©chenbeflanbe,  namentlich  in  ber  Umgebung  ber  Crtfchaften  vor,  in 
welker  »or  fe^c  langer  3«t  ieiber  bie  ©uche  au«genu$t  würbe,  nun  aber  wegen 
be«  Sicbteinfalle«  ber  ©oben  mit  @ra«  bewarfen  ifl.  3n  biefen  »on  ber  9iot^budr)e 
entblößten  ©eflctnben  erjielt  man  baburch  9lachwuch«,  baf  auf  ben  ©löfjen  juerfl 
borflwetfe  ©cheln,  mehrere  3ah«  fpäter  aber  unter  bem  (Schufte  ber  alten  ©eben 
Sudeln,  etngefluft  werben.  2)iefe  gemifd)ten  Äultucen  berechtigen  fämmtlich  jur 
^Öffnung  auf  guten  ©folg,  wär)renb  bie  reinen  ©chenbeflanbe  feiten  ein  gute« 
©cbetyen  »erfprechen.  2>eftyalb  «erben  auch  in  reine  ©chenbeflanbe  »ob  50  bf« 
200  jährigem  Hlter  noch  »ott)buchen  eingefluft  unt>  biefe  ©eflänbc  nur  fo  t>iel  ge* 
lichtet  al«  aur  ©itwicflung  ber  «Rotbuche  nöthfg  ifl.  3u  biefem  3wecfe  bebarf  e« 
in  ber  SRegel  nur  ber  9Begnat)uie  ber  »erfrüppelten  unb  $u  ©au*  unb  9cufchol$ 
»oraudftchtlich  untauglicher  ©cbenflangen  ober  £effler,  ba  bie  ftotbbuchc  fleh  in 
gefchloffenen  ©chenbeflänben  nicht  nur  erhalt,  fonbern  aUmdhUg  entwicfelt  Huf* 
fallenb  gewinnt  ba«  ©ebetyen  ber  Siehe,  wenn  bie  «Rotbuche  ben  ©oben  über* 
fchirmt  unb  bie  gorftunfrauter  »erbrängt  fyat  3m  <§peffart  finbet  man  300  bie 
400  ihrige  eichen  mit  100  bi«  120jär)eigen  »otbbuchen  gemifchte  ©eflänbe,  wo 
auf  ganjen  ©ergwänben  burchfehnittlich  100  bi«  120  Älftr.  per  Sagwerf  floefm 
unb  bie  ©che  eine  6  ch  a  f  1 1 4  n  g  e  »on  80  bi«  100'  erreicht  bat.  ©chenpflanjungen 
werben  nur  auf  6chlaglücfen  unb  «einen  Hebungen  »on  höchflen«  10—15  $ag* 
werfen,  unb  jwar  immer  in  hotfweifer  9Rifchung  von  fchwächeren  Rotbuchen 
Pflänzlingen,  vorgenommen.  $ie  Pflanjcn  werben  meifl  au«  ben  ©erjunaungen 
entnommen,  ba  bie  Pflanjgärten  b(«  jefct  noch  eine  fo  grope  3tn§ar)l  Pflänzlinge, 
wie  fie  ju  ben  au«gebehnten  Äulturen  erforberlich  ftnb ,  nicht  abgehen  rönnen,  ©ei 
bem  «u«heben  ber  Pflanjen  in  folgen  ©erfüngungen  ift  e«  fchwer,  bie  Pflanjen 
mit  ben  nöthigen  2Burjeln  ju  erhalten,  unb  ich  wenbete  befftalb  folgenbe«  ©erfahren 
an.  «n  folgen  ©chenhorflen,  wo  fräftige  Pflanzen  ohne  erheblichen  Sfachtheil  für 
ben  fangen  ©eflanb  gewonnen  werben  wollen,  wirb  ein  ©raben  »on  circa  3  &u$ 
©reite  unb  2 »/»'  Siefe  angelegt  ©on  biefem  ©raben  au«,  wirb  bie  ©be  unter- 
halb ber  SBuraeln  ber  au  gewinnenben  Pflanjen  in  ber  3rt  jurüefgejogen,  bap  folch« 
hohl  8«  flehen  fommen  unb  nach  einanber  in  ben  ©raben  fallen.  $iefer  ©raben 
wirb  in  ber  ©reite  »on  3'  burch  bie  fehlen  ©cbenljorfle,  nach  jeber  beliebigen 
Richtung  burchgeführt,  unb  man  erhält  in  ber  Siegel  bie  $flanjen  mit  fammtiiehen 
SBurjeln,  unb  wenn  folchc  nicht  ju  gebrangt  flehen,  mit  einem  drbbaKen.  3m 
fcatte  ein  Pfahlwurjel  rief  geht,  —  wa«  jeboch  im  bunten  6anbflein  fehr  feiten  ber 
gaU  ifl,  —  wirb  folche  mit  bem  <5tof fpaten  abgeflochen.  Sa*  flu«hebat  bergan* 
jen  mittdfl  folcher  ©rdben  ifl  minber  foflfpielig  unb  ber  (Srfolg  flet«  fleherer,  al« 
burch  einjelne«  *u«heben.  3m  erflen  Sahre  möchte  e«  fcheinen  bem  jungen  ©e* 
flanbe  waren  fol^e  ©eraubungen  mittelfl  ©rabenjiehung  nachteilig.  «Hein  nach 


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6W8  3af)rm  ftnb  biefe  ©rAben  »erwadrfen,  unb  bie  |unäcbfi  fre^enben  $Wan|en, 
bereit  2Bur«fln  in  ten  aufgeloderten  ©oben  biefet  ©tdben  auelaufen,  jetynen  fty 
b«r$  einen  befonbert  triftigen  2Sud>3,  gegen  bie  nod)  im  bieten  ©<$luffe  fiefr 
finbuefw  tyftaqen,  »orujeiibaft  38on  großer  2Bic$tigfeit  ift  bie  «utwabl  bet 
^flanjen.  6tarfe  unb  flufig  gewadjfene  ^flansm,  »on  4  bi«  8'  $ö$e,  gebeten 
in  bet  Kegel  am  befien,  unb  tonnen  mitöelaffung  ü)re*  ©ipfei«  toecpflantf  werben  j 
e«  genügt  ein  unbebeutenbe«  ppramibenförmiget  ®nfhu)en  bet  äufiern  «efie.  6inb 
bagegen  bie  ^ftonjen  im  bieten  edjluffe  aufgeworfen  unb  niefc  t  ftufig,  bann 
gebei&en  W<  Wahltage  feiten,  bie  Äinbe  »ertrodnet  unb  e*  erfolgt  meif*  nur  am 
iöoben  ein  fummernber  »uefölag,  »tyrenb  ber  obere  Xtyil  ber  ^flanje  oerborrt. 
3n  einem  folgen  $aü  war  ber  (Srfolg  am  fwfcerften,  Wenn  bie  *tfflan$e  »or  bem 
dmfe^en  ftarf  befc^nitten,  ja  felbft  bie  ganje  obere  $alfte  berfelben  abgefc^nitten  unb 
bie  SBurjel  nur  mit  einem  afilofen  ©tod  »erlangt  würbe.  $er  *PfIait|enfiod  tttibt 
im  ftrityling,  in  ber  »egel  »on  oben  ^erab,  mehrere  fräflige  3weig«,  »on  benen 
einer  ben  weggenommenen  ©ipfel  erfebt.  *uc$  bei  jüngeren,  nur  i  — 3'  bo^en 
Wm**,  finbet  ein  Afmltye*  $er$Almi$  flatt,  unb  ber  drfolg  ift  M  a»eifeU>aft, 
wenn  bie  ^ffanjen  fer)c  gebrungen  aufgeworfen  ober  gar  f<$on  uttierbrudt  waren. 
S)ie  di<$e  wirb  im  6peffart,  wie  in  ganj  Unterfranfen ,  fowolrt*  burd)  ^flanumg 
ald  ©aat  im  freien  unb  obne  Gc*ub  erjogen,  unb  fie  »ertragt  nur  mäßige  93e* 
föattung  in  ben  erften  Sauren  »on  oben,  bagegen  liebt  fie  <5eneuf<$ufr.  2>ie9toil>* 
buefce  ubetw*$«t  namentlich  im  raupen  Älima  bie  Wfr,  bef^alb  wirb  bie  «Rott)* 
bu$e  in  größeren  $or(len  fo  oft  au^efönittrn,  bi«  bie  <Ei$e  ganj  bominirt  «in 
grofer  Soi^efl  liegt  ferner  aud>  barin,  bie  ^panjW#er  im  £etbfte  ju  fertigen. 

$rofeffee  ©e-mail.  3n  welker  Sage  würbe  bie  öinfhifung  vorgenommen? 

gorjrrarb  Hantel.  3n  allen  Sagen,  mit  Stuönabme  ber  füblic$en  unb  füb< 
Weltlichen,  bann  niety  auf  93oben,  ber  bereit«  mit  £ai*e  ober  $eibelbeeren  bity 
überjogen  ijl,  mit  bem  beften  Erfolge  jebo<$  in  n&rbli^en  unb  JfUfatcn  Sagen,  unb 
auf  ©oben  mit  einer  ©raenarbe  ober  Saubbede. 

$rofeffor  €*malU  3$  &abe  in  fublidjer  Sage  auf  2$onporp$»r  8erfu$e 
gemacht,  bie  aber  mißlungen  fhtb. 

gorfrratt)  SRanteL  Buf  ber  fublic^en  unb  wejtlie^en  Sage  mit  buntem  @anb» 
ftein,  welker  einmal  entwalbet  unb  wo  ber  £umu6  abgefdjwemmt  ober  »erflüd>ttgt  ift, 
werben  fte  nie  guten  drfolg  feaben. 

2)er  I.  $r.  Sorftanb.  5Dic  gemalten  »itt^eilungen  ftnb  fe^r  intereffant; 
ba^  bie  (Ji(!?m|)flan|ungen  unter  günftigen  »crbaimiffen  gelingen,  batuber  begeben 
feine  3weifel  me^r.  8ür  bae  Eefdpneiben  ftnb  un«  breierlei  9»anipulationen 
empfohlen  worben.  6in$el  f^neibet  über  bem  ©urjelflocl,  SRantel  in  berSWitte, 
©aiflberg  in  grögerer  $6^e  ben  Wansing  ob.  6ot>iel  bürfte  aufer  3weifel 
fe^n,  ba^  mit  ©efc^neiben  bie  »PHanjungen  im  befferen  ©rabc  gebei&en  werben,  al« 
o^ne  folc^e«.  llebrigen«  l)abe  icb  bin^tlid)  ber  ©nbeTföen  SRet^obe  noc^  a» 
bemtrfen,  ba*  biefelbe  nic^t  neu,  fonbern  im  Dlbenwalbe  langfk  übli^  ift 


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tieftet  <$oljan*<m. 


363 


2>er  II.  $r.  SBorflanb.  3$  glaube  tyntn,  meine  £erren,  auch  einige 
Erfahrungen  über  (Sic^fulturen  au*  meinem  »ormaligen  amtebejirfe,  beut  ^oirfi' 
amtegranfenjtein,  !Reglerung*bejfrf  Spfala  (9tyeinba$ern)  mittelen  au  muffen. 
5>ie  «aebjuftt  ber  (Sifte  mürbe  bort  in  }iemli$er  «uebehnung  unb  niftt  ohne 
günftigen  ©rfolg  betrieben.  allein  ba  e*  an  frei  erwachfenen  fluftgen  ^ßanjlinaen 
meijien*  fehlte,  unb  bie  au«  biftt  gefdjloffenem  Slufwucbfe  entnommenen  jungen 
<K$en  bei  ihrer  Sfu«»fianattng  in«  Breie  feiten  gute«  ©ebenen  ttiqtm,  fo  befftranfte 
man  mit  ber  ^flanjung  auf  »ejieUung  Heiner  glasen,  nämlich  ber  in  $u$en< 
Verjüngungen  »erbiiebenen  einaelnen  leeren  Stetten,  benüfrte  bagegen  jebe«  etage* 
treten«  ©aamenjahr  um  fo  mehr,  um  bie  (Sic^e  in  möglicher  »udbehnung  burd> 
@aai  nathjujiehen.  Sxrt  reiche  SRaftjahr  twn  1822  gab  hier)u  eine  erwünfftte 
©elegen}eu.  §#  würben  fe$r  bebeutenbe  Duantit&ten  (Sifteln  eingefammelt,  um 
fie  foroobl  in  ben  6taat«*,  a(6  aud)  ©emeinbewalbungen  a«  »erroenben.  3n  bie 
erfteren  würben  über  400  $eftoliter  eingejtuft,  unb  bamit  eine  Stäche  von  circa 
200  Sag  werf  beflettt.  2>ie  Äulturorte  waren  t^etto  rein  abgeholjte  SQBalbflächen, 
tbeiW  liftt  fie^enbe  Euftenbefamungefchlage,  ober  unoottfommene  Suchenjiangen* 
^ö(|cr,  We  wegen  $re«  fölechten  3ufoinbe*  $k  Verjüngung  beftimmt  unb  *orge* 
hauen  würben,  aber  bei  ber  Seföaffenbeit  beö  «oben*  noft  ba«  gortfommen  »on 
(Stehen  unb  Suchen  erwarten  liefen.  3$  mui  bemerfen,  baf  bie  bortige  ©ebirgd* 
ort  ber  bunte  6anbfrein  ift,  unb  baf  ber  gebeihlifte  SBuft«  ber  93ud>c  unb  Gifte, 
wie  au$  im  6j>efiart,  burft  bie  gehörige  »efgrünbigfeit  be*  Soben«  unb  ftarfe 
»eimtfdjung  »on  2>ammerbe  bebingt  wirb,  baf  aber  bie  bortigen  Salbungen  an 
nörblicfcen  unb  driften  Bergeinhangen,  mitunter  frhr  f$6ne  gemiföte,  auch  reine 
9u$en<  unb  (Siftenbefidnbe  enthalten.  5>fe  (Knjhifungen  würben  fammtlich  mit 
bem  brannten  (Sichenbohrer  aufgeführt,  einer  Äulrarmethobe,  weiter  ,  wegen 
ber  gleichmäßigen  »era)eilung  ber  (Sicheln  unb  wenigfien  $efd>äbigung  burft  «Kaufe* 
fraf,  fotoie  wegen  ihrer  SSoblfeilheit  immer  benffiorjug  gab,  ba  man  W©#  jum  (Sin* 
ftoffen  ber  ©aatiafter  erwadrfene  Seute,  jura  Einlegen  unb  SBebecfen  ber  (Sicheln 
aber  nur  Äinber  nfttbig  *at.  2>ie  (Sicheln  hatten  fty  ben  ffiinter  über  gut  ertjaU 
tat,  unb  leimten  im  grühJahr  auf  f&mmtliften  Saatflächen  au$  reidfrlift  auf.  2>ie 
jungen  ^flanaen  entwickelten  ftft  frdfrig  unb  gewahrten  einen  erfreulichen  SfoblM. 
$erfa)icben  zeigten  ft$  bie  runwtffcben  (Sinwirfungen  in  ben  erden  Sahren,  unb 
fahrten  au  ber  Ueberaeugung,  baf  bie  junge  (fiftenpßanaung  in  ben  ersten  fahren 
ni$t  nur  eine  madige  93efd?attung  »ertragt,  fonbern  biefe  ü)r  aud?  einen  wohaha* 
<Schufc  gewährt*  3n  freiee  Sage,  befonber«  in  tief  eingefdhnittenen  engen  Sudlern, 
haben  bie  $flanaen  mehrere  3ahre  burft  faft  gelitten,  w&hrenb  fie  an  ben  anbern 
Crten,  wo  fie  nod>  6ftu$  bon  bem  übergehaltenen  ^olje  hatten,  b<won  »erfftont 
blieben,  «uf  einem  ber  erfleren  Äulturorte  würben  bie  jungen  triebe  ber  $flanjro 
fogar  jweimal  in  einem  3at)re,  im  Frühjahr  burft  ©p&tfrofi  unb  im  ^erbfle  burft 
Br&hfrofi  aerfiört.  Diefe  Befchdbigung  wahrte  fo  lange  fort,  bit  fid>  He  ganae  glÄfte 
mit  »efen»frieme  («partium  scoparium)  bic^t  überjogen  hatte,  beren  Umgebung 


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364  8et$a»M«»9«  ber  ®e«ton  für  gorltoixrWaff. 

bie  W<mjm  ni$tnur  »or  weiterer  Vefdjäbigung  fdjüfcte,  fonbern  au$  bereit  $öfycn* 
wu<h*  wefentlich  föcbette,  3<h  fanb  auch  bucch  biefc  (Srfthefaung  mein«  frühere 
8eoba<htung  wieber  betätigt,  baf  bie  (Siehe  eine  bichte  Umgebung  liebt,  aber  feine 
Ucberfehirmung  ihre«  ®i»feld  »erträgt,  unb  baf  bie  Sefenpfricmc  nicht  immer  al* 
f$äb(i$e*  gorfhtnfraut  bei  bem  ^oljanbau  au  betrauten  feto.  $ie  erwähnten  8n* 
faaten  Ratten  jeboch  fämmtilch  einen  guten  Erfolg  unb  nach  6  —  8  Sauren  jum 
^cit  eine  £öh<  von  4-5  guf  erreicht,  Slm  fräftigften  jeigte  fich  ber  Such«, 
tt>o  bie  ^flanjen  entweber  »on  ber  Vefen&frieme  ober  »on  @torfau«fd)Wgen  unb 
SBei^öljern  umgeben  waren.  Snbeffen  mufite  ber  3eirounft  wahrgenommen  »erben, 
»o  bie  le&teren  bie  ©d^cn  ju  überwaebfen  anfingen,  um  burch  enrferechenbed  Slud* 
fchneiben  ber  anbern  #oljer  ber  Ucberfehirmung  »orjubeugen,  wie  biejj  in  neuerer 
3eit  im  ©pejfart  geflieht,  wo  bie  (Siehe  in  ben  gemixten  Verjüngungen  häufig 
bu«h  bie  Vuche  überwaebfen  wirb. 

^rofeffor  3uccarini.  3d>  glaube,  ba$  bei  ber  »nbflanaung  unb  Verbreitung 
auf  bie  6bejie«  Stiel*  unb  $raubenetd)e  —  Quercus  peduneulata  unb  robur  — 
9tü<fft<ht  genommen  »erben  muffe,  »ach  ben  neueren  Erfahrungen  »erträgt  bi 
6tielei$e  ba«  rauhere  ÄUma  beffer  al«  bie  Sraubeneiche.  3n  SWünchen*  Umgebung 
finbet  fich  bie  Quercus  robur  nicht.  (5*  bat  ft«h  ferner  gejeigt,  baf  in  6<hweben, 
wo  man  bie  quercus  robur  ju  beftyen  glaubte,  nur  bie  quercus  peduneulata  »or* 
Wmmt.  ©efbji  flnne'e  hat  in  feiner  flora  suecica  bie  beiben  ürten  »erwechfeu.  — 

Borfhnelfler  Vehlen.  Siefen  (Erfahrungen  wiberforechen  iene  au«  bem  #o<$* 
foeffart,  beffen  ©chenbeftänbe  au*  ber  Sraubcnciche  befielen,  bie  bafelbf*  »ortreffltcb 
gebeiht  unb  in  rieftgen  (Srenwlaren  auftritt,  währ«»  Stieleiche  nur  ben  Vor* 
fpeffart  bewohnt. 

^rofeffor  3uccarini.  2>ie  ©ränae  ber  (Siehe  ift  in  unfern  «Iben  2500  — 
2700  $uf  über  bem  SJceere;  t)ö^er  geht  fic  nicht.  5Jn  biefer  ®ranje,  wie  über* 
haubt  in  ben  Kloen  unb  an  bem  Saum  berfelben,  tömmt  immer  nur  quercus  pe- 
duneulata »or. 

ginanarath  ffiarth-  3$  muf  bem  £>erm  3>ireftor  UJcantcl  banden,  baf  er 
ber  Vcfcnöfrieme  bei  ber  (Siehe  rühmenb  erwähnt  hat,  weil  fic  ba*  thut,  wa«  bei 
ber  SBeiftanne  bie  $imbeere  unb  bei  ber  Sickte  bie  Brombeere. 

gorjtmeifter  Vehlen.  2>ie  Vcfenöfrieme,  Spartium  Scoparium,  gehört  unter 
Umftönben  nicht  ju  ben  fchäblidhen  gorfhinfeäutern,  fonbern  bient  »tclmchr  ben 
unter  ihr  aufwachfenben  garten  jum  ©chufce.  Sil«  Veifpiel  führe  ich  M«  Wxltn* 
beftänbe  in  ber  ftorflroattei  9cenger«brunn,  föorffcrettier«  9luppertd gälten  an.  9Jach 
ber  «bhoUung  ber  ©Wen  übersieht  ftch  bie  fläche  ganj  mit  ber  Vcfenpfrieme,  »on 
ber  bie  ©irfeiwfJanaen  erfHtft  au  werben  bebroht  flehten ,  bie  ficr)  aber  nach  5  —  6 
Sohren  herautfärnpfenj  bie  Vefenpfrieme  geht  bann  ein  unb  c«  aeigt  f«h  ein  freu* 
biger  Virfenanwud)«. 

£>er  II.  $r.  Vorflanb.  ©leichwie  im  6»effart  nur  bie  ^raubeneiche,  quer- 
cus robur,  »orfommt,  fo  finbet  auch  biep  in  ber  ?ßfala,  in  ben  h^eren  «agen  flatt} 


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Hebet  ben  SRannigeljaU  ber  (Sifyadnbe. 


nut  iit  ben  mittleren  Sagen  ift  Wt  9Rifc$uitg  bec  3xaubenrfd)e  mit  bcc  Stieleiche 
bemer&ar.  Slm  2>onnere)berge  fieigt  He  ©4k  nur  auf  1500  $uf  mit  ber  $u$e 
am  Gebirge  hinauf  unb  bleibt  bann  jurücf.  SUbnlitye  ©rföeinungen  geigen  aua) 
anberr  ©ebirge.  — 

^rofeffor  ©ctymaÜ.  9lucfy  in  Ungarn  ijl  bie  Quercus  robur  *orl)errf($enb. 
Quere us  pedunculata  finbet  ftd)  bort  nur  in  tiefen  Bogen. 

ftorftraü)  Hantel.  6c$u$  vom  (Sebirge  l>at  auf  ba*  $ortfommen  ber  $013* 
arten  überhaupt,  inflbefonbere  ber  (Sidje  (Sinfluff.  2Bie  fcfyon  bemerft,  fieigt  bie  @idt)e 
am  $onner6berge  nur  M6  1500  ftufj,  bagegen  im  Speffart  auf  bem  ©eieraberge  bifl 
2000  hinauf  j  Unterer  £rt  ifl  aber  eben  burcty  bad  höhere  Styöngebirge  unb 
feine  $ortfe$ung  gegen  2Öeft  gegen  bie  raupen  9forbtt>inbe  gefcfyübt,  Wityrenb  ber 
3)onner6berg  in  feiner  Sfolirung  gleiten  Stfmbe«  M  wty  erfreut.  Slucb  im 
©teigertoalb,  auf  ben  Haßbergen,  gehört  bie  2lraubeneic^e  »orjugGweife  ber  työ^eren 
unb  bie  Stieleiche  ber  nieberen  Legion  an. 

$er  I.  $r.  Sorflanb.  Huch  in  biefem  fünfte  »erben  roir  abermal«  *u  fei,» 
nera  befinttfoen  Sefchluffe  fommen  Wimen. 

gorftmeijter  ©intl.  3d>  möchte  nur  noch  bie  gorfUeute  unb  Sager  auf  einen 
fleißigen  ©chenfultfoateur  aufmerffam  machen.  3n  ben  SBalbungen,  »eiche  meiner 
39e»irthfchaftung  anvertraut  finb,  mif$en  ftch  faft  allenthalben  bie  ©chen  ein,  »ä> 
renb  in  ber  ganjen  Umgegenb  biefe  $oljart  früher  nur  febr  einjeln  »orfam.  3<h 
3»eifle  nid^t  im  ©eringften,  baf  biefe«  (Srfcheinen  ber  jungen  Sieben  bem  «Ur- 
heber *u  »erbanfen  fe».  ©e»if  »ar  eine  gro&e  Slnaabl  biefer  ©ogel  nonjig,  um 
in  ben  auSgebebnten  glächen  bie  ©cbenbeimiföung  au  veronlajfen.  3<j>  gtaube  ba* 
her,  biefen  ©ogel  fdjonenber  8er*(fftc$tlgung  empfehlen  ju  foHen.  $erfelbc  »erbient 
flcher  nicht  unter  bie  fcfyAbltyen  936gel  eingereiht  ju  werben. 

hierauf  fchloji  ber  I.  #r.  SBorftanb  bie  Sifcung,  unb  beraumte  bie  nddjjte 
auf  ben  2.  JDftober  an. 


3»efte  Stfcung. 

SRittwoch  ben  2.  Dftober  1844. 

L  2>er  I.  £r.  SJorflanb  eröffnete  bie  Sifcung  mit  ber  Hufforberung  an  $erm 

9eairf*firfter  ftoth,  ben  angefünbigten  Vortrag  über  ben  91  au  min $alt  ber 

eic^enrinbe  ju  galten}  berfelbe  lie«t  ftolgenbe«: 

„3n  einigen  Steden  be«  ©rel«a,an'#  nnb  namentU*  in  bem  fforftbeilrfe  (Staufen,  ftirb  bie 
difbenrinbe  »a<b  bem  SKauminljalt,  b.  vad)  bec  Älafter  »erfanft.  £Dfe  babifdje  Jllaftft  t>at  naa) 
SUttfel  f8  be«  8otfla.efe*e«  6'  $öbe  nnb  «Beile  nnb  4'  Xlefe,  fol^U^  entölt  jie  144  ÄabiffBf. 
$ai  Ueteruaf  fit  ben  €$*Panb  betragt  4  3pH. 


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366 


SBer^anblungen  ber  Seftiou  für  JJorflwirtbJtbaft. 


««im  Sailen  wirb  bie  «tobe  jnr  Seite  Bewerfet,  »ff  man  fo  viel  bat,  baf  nun  eine  ge* 
»iffe  Änjaljl  »on  Älafteru  auffegen  fann.  35a«  rietet  fieb  inebefcnbere  ua<b  ber  Söirterung  unb 
erfolgt  in  ber  Segel  ade  99oe$eu  jweimaL  SMe  9tinbe  fommt  alfc  im  grünen  3uftanbe  jftif^cn 
bie  Älafterpiefel  unb  barf  bort  fo  frft  al«  racgtiä}  aufgefegt  »erben ,  jebeeb,  obne  baf  ein  funftli* 
ä}e«  Snfammenleflen  ber  ttinbenitücfe  ober  gar  ein  3ufammeutreten  ober  fonftigc«  treffen  ber  SRafie 
erlaubt  wate.  3Me  Sadje  ift  übrigen«  einfacher  al«  man  glaubt ,  unb  e<  b,at  pc$  in  vier  3ab.ren 
jwifeben  ben  Serfaufern  nnb  Äanfern  no*  fein  Streit  baruber  ergeben.  Sei  bicfer  ©erlauf«» 
mei^obe,  bie  peb  iu  feljr  vielen  Sailen  al«  fyccbft  traftif*  erwicfen  bat,  nnb  mebr  unb  mebr  (Ein* 
gaug  pnbet,  ergaben  peb  fcr)r  intereffante  3a()lenverbältniffe  über  ben  Äaumgebalt;  bie  nacbßetjeu« 
ben  Erfahrungen  Pub  ben  bei  Staufen  gelegenen  iDomainemalbangen  entnommen.  S>er  Gidjenbe* 
ftanb,  nm  ben  tt  peb  b,anbflt,  ift  au«  Samen  emaebfcn,  45  —  50  3ab,re  alt.  nnb  b,at  ein  febr 
gute«  8augenwaeb«tijum.  Allein  ber  Scbeu  (fanbiger  iebm  auf  ®nei«)  ift  bei  einer  Jiefe  «on  $ 
— 4  gu§  |u  binbcub  nnb  barum  fangen  viele  Stimme  an  jn  träufeln.  SDer  SBalb  liegt  nur  900 
^arifer  $uü  b,oeb,  bat  eine  jiemlieb  ebene  gefebüfcte  8age,  iß  |ut  @ra«erjrugung  febr  geeignet, 
unb  barum  Pub  alle  Sebingungen  jur  Xulturveränberung  vorbanben.  SRau  »Irb  aueb  in  furjer 
delt  mit  ber  9lH«ftocfung  beginnen  unb  blefen  bi«berigeu  üöalbbcben  in  SBiefenlanb  umnjanbelu. 

$>eu  fragli*en  (Sitbenbeflanb  baben  febcn  viele  gor fti eure  barum  für  feb,r  feb, en«wertb,  gehalten, 
»eil  tro*  be«  bidjten  Sefcluffe«  btr  (Sieben,  bie  niebt  einmal  burtbfcrPet  »erben  Pub,  alfo  troft 
einer  Parten  Ueberfdjirmung,  üHkifltannen  iu  febr  grofjer  Ärjabl  peb  elngebraugt  b^ben,  fo  bafj 
man  blo«  bie  (Sieben  vorp<$iig  weg)unebmen  brauet,  nm  einen  fa)öneu  SBrifitanuenbcPanb  vom 
10  —  20jäbtt'gem  «Iter  ju  ehalten,  «nf  ct»a  7  SRorgeu  »irb  biefe  Dveratlon  noä>  voUenb« 
burcbgefübjt  »erben,  auf  beut  grtferen  etwa  27  Iftorgeu  entbaltenben  Steile  aber  niebt  meb.r, 
»eil,  »ie  gefagt,  eine  itulturveränberung  ßattfinben  Wirt.  <8«  liegt  b<er  abermal«  bie  £anbgreif» 
liebe  Seflätigung  ber  oft  bebauvteteu,  von  Sielen  niebt  begriffenen  $ljaifa$e  vor,  bajj  bie  3Bei&» 
tanne  au  ben  tyr  jugebörenben  Stauborten  feine«weg«  eine  jartliebe  $cljart  ift,  bafi  pr  fieb  viel« 
mel)r  mit  ©ewalt  ju  erhalten  unb  fortjnt>flan$en  fudjt  unb  nur  ben  grebften  SHifibanblungen,  unter 
benen  ber  in  neuefter  3ett  jnm  Uicbtartifel  ber  Literatur  geworbene  fat)le  Kbtrieb  oben  anfleht, 
wefebt 


(tr f abruu gltafel 

über  ben  Kaumgeb,  alt  ber  didjenrlnbe  von  au«  Samen  erwaebfeuen  45— 50  fahrigen  Stämmen. 


6«  baben  pe$  ergeben: 

£ie  «inbe  entbält 
^ro^eut : 

3ab,r. 

* 

«inbe. 

Snfammen. 

ber  gau* 

?cn 
Waffe. 

ber  -fcolj* 
maffe 
adeln» 

9taumflafter. 

59,00 

26,75 

85,75 

31 

45 

1842  ...... 

58,50 

25.75 

84,25 

30 

44 

1843  ♦.•#.. 

84,00 

36,00 

120,00 

30 

43 

1844   

67,00 

29,00 

96,00 

30 

43 

3ufammen  . 

268,50 

117,50 

386,00 

30,5 

44 

II.  Halbem  ju  biefem  «uffafte  feine  BcnKtfunft  flema^t  mti*,  folgte  na^# 


„Hn  bie  verfammelten,  verebrteften  ^errn  gforftwirtbe,  erlaube  {<b  mit  eine  ©ttte  gu  Pellen, 
beten  (SrfüUung  ,  befonber«  für  mi<b  al«  Sebrer,  von  b»^er  ©ebentung  ift.  SMefe  Citte  ge|t  ba* 
Ijln,  baf  benfelben  gefaÜen  möge,  retbt  viele  unb  voHpänbiflf  3)iitib,eilungen  über  ben  «rfclg  ibrer 
Wfrtb.f<baftli<ben  ^anblungen  £ffentli<b  ju  geben.  3>le  gerfttriffenftbaft  trurbe  fdjon  Kingft  frfter 
begrünbtte  Kegeln  für  bie  «rbeiten  nub  ®ef<bafte  gewonnen  b^aben,  wenn  bie  (Srgebniffe  ganjer 
9Birtbfcbaft«bejir!e,  «omvleie,  größerer  Sßalbtbeile,  ber  Örfoig  eiujelner  wirtb.f<baftliibec  $anblun* 
gen  genau  unb  voQPänbig  befannt  gemalt  »ürben.  Siele«  gef^ieb^t  hierin,  wa«  ben  2>anf  «Her, 
roelcbe  ftcb  mit  biefem  fBirtbfcbaft*}»ei3e  iu  irgenb  einer  ©ejie^ung  befaffen,  verbient,  aber  noe^ 
immer  viel  1«  wenig,  al«  baf  berfelbe  fo  raf<b  fortreiten  Tonnte,  wie  e«  bie  peigenbe  8nerfen* 


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tieftet  ben  ÜDerty  tnetCwürbiger  Qretgniffe  im  5ctfl»efe«  für  fca«  *e$ramt.  367 

nnng  bereit  GingTeifen«  in  ba6  ©anje  be«  83olf«lebcn«  unb  in  btc  ©olf«wirtbfcbaft  in«befonbere 
forbert.  3«  Weit  rrütbr  tt  hier  füllten,  9111  n*  ju  beliehnen,  worin  irb  im  SRitt^eifnng  von  <tr» 
fabrangen  bitten  mccbJe,  bah  er  td?  mi<&  barauf  befibränfen  muf ,  3?a«jrniqe,  wo«  unb  wie  e«  J« 
wünftben  wate,  bureb  einige  »elfolele  ausbeuten. 

Ob  bent  £aübljolje  ober  beni  Otabelbolj«  bei  ber  SBabl  ber  anjubanenbeu  $ofjart  bet  33cr^ug 
}u  geben  fett,  wirb  nedj  ganj  abweiebenb  entfebieben.  ®enn  bie  Scfung  btefe«  Streite«  von  ©c* 
bcntnng  für  bie  SBiribfcbaft  fcwn  folt ,  fo  fann  berfelte  nur  in  foweit  beamtet  »erben,  al«  e«  lldj 
um  glasen  banbelt,  auf  welken,  na*  Jtlima,  Sage  nnb  ©oben,  Saub*  wie  fRobelbclger  fortfonu 
nun  rennen.  X er  SMrtfafc&afier  wirb  ftcb  bann  für  jene  $rl|«rt  entfebeiben ,  welcbe  ihm ,  gemafj 
ben  crtlidjen  ffier^ältniff en ,  ben  größten  9Äaffencrttag  nnb  ben  größten  (Srlc«  mit  ber  gröfiern 
3Bafcrfcbeinli$feU  verforiebt.  3n  ©ejug  auf  ben  SJcaffenertrag  werben  bie  DJabelböljet  bäufia  vor« 
geigen,  »eil  bie  fogenannten  <Srfabrung«tufelnf  j.  ©.  ben  Grtrag  ber  giebte  weit  beber  angege* 
ben,  alt  ben  ber  93 u che  beim  ^ocbwalbbetriebe;  nun  finb  aber  bisher  einige  SRitibeilnngeu  erfolgt 
«ber  ben  Wirflirben  (Brtraa,  beiber  $o(}arten,  wonaä)  ber  von  giebJenbeftänben  bei  weitem  nirfjt  fo 
bo<b  fl«b>t ,  b«#  bobnreb  ber  geringere  Waffenertrag  ber  ©nebe .  beibe  na<b  tyreu  «rennmertben 
vergltcben,  curb  nur  erfeftt,  ober  gar  überwogen  würbe.  SDarau«  aber  anf  ben  ätarjug  ber  ©uebe 
fcbiiefcn  ju  reellen,  gebt  wirber  nidjt  ■.  benn  e«  finb  in  bie  SJerccbnungen  be«  wirflieben  ttrtrage« 
Starben  binefngejogen,  anf  melden  bie  *  nebe  anjubuuen  nnmtglieb  wäre,  nnb  felbfi  bie  giebte  rem 
mit  ben  fciablicbften  flimatifeben  Ginflüffen  nnb  anbern  gu  fämvfen  bat,  fo  baf  fte  ftcb  nnr  febr 
befebrünft  jn  entwicfeln  vermag.  £)abei  ift  mitunter  bei  einer  $olgart  ein  Jpolgfortlment  mit  in 
bie  Recbnnna.  gejegen,  bei  ber  anbern  riebt  ober  in  geringerem  State,  in  welcbcm  aber,  ift  niebt 
angegeben.  $on  ber  einen  •fcolgart  bleibt  vielleicht  al«  mertblc«  manebe« ,  j  93.  anbrüebige« 
$clg,  »fbSei&igbclj  n.  f.  w,  jururf,  von  ber  anbern  nidjt ;  ta«  dnrncfbleibenbe  iß  oft  nidjt  mit 
in  bie  9le<bnnug  gejegen,  nnb  bedj  gehört  e«  gur  ergeugteu  $olgmaffe  nnb  fann,  wenn  e«  aud>  je^t 
neeb  niebt  ein  ©cgenfanb  bet  JÄn^nng  ift ,  in  ber  golge  ein  foleber  »erben,  «n  einem  Drte  nnb 
bei  ber  einen  &olgart  warben  bereit«  fieitig  £nrcbferfiangen  vorgenommen,  am  anbern  nnb  bei 
ber  anbern  niebt;  im  erften  gaUe,  ba  nod>  viel  Sieben beftanb,  tric  er  genannt  wirb,  vorbanben,  ift 
bie  Waffe  be«  örlrage«  bei  ber  «anvtnn^nng  viel  greger.  al«  im  gweltrn.  €c  bleiben  bei  ben 
bisherigen  Angaben  wirfliajcn  Grtrag«  fo  viele  93erbältniffr,  Welcbe  \a  beffen  Qrjtengnng  beitragen, 
nnbefannt,  ba^  anf  fie  bnrcfcan«  feine  »egeln  ffir  bie  SBiffenfebafi  nnb  für  bie  5Sirtb,fcbaft  geffüfct 

ißleiben  mir  einmal  bei  ber  IBucbe  nnb  gi<bie,  nm  necb  weiter  bnr*  ©eifbiele  nacbjnwelfen, 
fr  crem  e«  ben  bi«^erigen  VÜittbeilnngen  fehlt,  unb  fte  bab,rr  wenig  brauchbar  finb.  Sc  wirb  ber 
gidjte  ber  Sorjug  gegeben,  weil  von  ihr  mehr  Dluehcl^  abfällt,,  al«  von  bet  93uebe,  ba«  Olu^belj 
abet  ftöftet  im  greife  ffebt  al«  ba«  Srennftolj,  bab,er  glebtenbeflfinbe  eine  b^cb^ere  Kente  abwerfen, 
al«  Sucbenbefianbe.  3nr  Senribeilnng  blefer  Sebanbtnng  wfitbe  neben  ber  Angabe  be«  SWaffen* 
ertrag«  an  ^ol|  bienen,  Wenn  berechnet  würbe,  wie  ftccb  berörlö«  vom  Jtnbiffuß  ^olj,  imJDMrcb« 
febnitte  ber  ganjen  ^oljmaffe  ftcb  belief.  JDIefe«  »flrbe  jeigen,  ob  nnb  in  wie  Weit  ber  (Sinflnfj 
be«  «rlofe«  an«  «Rn|ftolj  bei  bet  einen  $cliart  in  ber  ffiirflicbfeit  gebt,  nm  ben  bei  ber  anbern 
$oljart  Wegen  be«  heberen  9£ert!?e«  al«  ^Brennmaterial  an«|ngleicben  ober  )n  nberfteigen.  9llle 
^•tifoitimente  mit  9n«fcblut  be«  Stodbolje« ,  Welcbe«  immer  gefonbert  gebalten  werben  mnf, 
muffen  jar  $ere<bnnag  be«  £nrtbf<bnitterlrfe«  |ufairtmengenommen,  babei  ber  Sttarftprei«  jnm 
@rnnbe  gelegt  nnb,  wa«  unter  bemjelben,  ober  gar  unentgeltlia)  abgegebea  wirb,  no*  bem  ÜJJurrt- 
Vrei«  veranfcblagt ,  mit  in  Nennung  gebogen  Werben.  Serben  hierbei  bie  ber  Sdcrrcbnung  gum 
©runbe  gelegten  ©albVreife  bet  vetfebiebenen  -fcoljfottimente,  wie  fte  fieb  für  biefelben  im  Durdj* 
febnitte  Wirflieb  ergeben,  mit  befannt  gemacht ,  fo  erleichtert  biefe«  bie  SBergleicbnng  mit  anberen 
S3albf)äcben.  Selrbe  92ittr)eilungen  über  Ghrtrag  nnb  Qrlö«  würben  t'chr  bienlicb  fe^n  bei  bet 
SBabl  gwifeben  heben  unb  niebern  Umtrirb«)eiten,  jwif$en  §cäy  nnb  Slittelwalb  unb  fo  in  vielen 
anbern  gallem  3n  Sfjng  anf  ben  9Rittelwalb  werbe  hier  nnt  noeb  erwähnt,  bafi  bei  Hngaben 
be«  Qttrag«,  ba«  SBerb&ltnifi  ber  Slifcbung  ber  geWrbnlirb  barin  vorfommenben  veTfcbiebenen  $c)y- 
arten ,  genau  ober  wenigften«  febt  annöb,ernb  angefübrt  werben  mnfTen ,  weil  fonft  beffen  ©erglei* 
ebung  mit  bem  ^odjwalb,  welcber  oft  ganj  anbere  ^oljarten  entbält,  gar  nttbt  mcglicb  i|i;  wirb 
ber  bnrcbfcbnitt«maßige  wirflicbe  Qrlr«  von  bem  JtubiffuÜ  mit  angegeben,  fo  gibt  bin  er  Wen  einen 
befferen  *nl>ali«vunft  al«  bie  bloffe  Angabe  bet  $oljmaffe,  well  aaf  biefen  Qtlc«  ba«  ©orfommen 
verftblebener  ^oljarten  (Sinfluß  bat.  ginben  fte  aneb  hier  unb  ba  veilftänbige,  in  ba«  (Sinjelne 
'  orgfältig  eingebenbc  Rahlen,  fo  finb  ffe  meiü  Von  fleinen  glärben ,  anf  meteben  bie  $cl)beDanbe 
al«  foltbe  angenommen  werben,  welcbe  man  aueb  in  ber  golge  bei  guter  SBirtbJcbaft  auf  bet 
ganjen  fflnlbfiacb.e  vetflellen  ju  Icnnen  bofft.   3«ber  weifi  aber,  wie  wiflfüb.rlicb  in  beren  «u«* 


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368 


km  hl  »erfahren  Werben  fann ,  wie  baber  eine  Nücffiftt  auf  irgenb  eine  vorgefaßte  Meinung ,  um 
tamr  einen  JBeleg  ju  jinben,  babei  einwirfen  fann.  «n  bergleiften  Äaftriftten  baftet  eft  noft 
ein  ante r er  SWangel ,  welfter  ba«  Ber  trauen  baraaf  fftwäftt;  ber  siDalfthcil  ■ämlift,  Wcfjet  iie 
genommen  finb,  ifi  niftt  immer  genau  tc:ei*net,  woburft  r«  felbft  brn feiten  etwa  nahe  wohnen« 
ben  8orfhvirt&eu  nnmeglift  wirb,  fift  von  beren  ©erlafftgieit  ju  überjengen  nnb  fo  jebe  Gontrele 
berfelben  verl^inbert  wirb. 

Tie  Sefanntmaftnng  ber  (Irträgniffe  ganzer  ©ftläge  ifi  e«  vorjüglift ,  burft  Weifte  in  ben 
angebenteten  »ejieljungen  eine  fotfte  ©ammtung  von  ffrfabrnngen  aUmähli.x ,  nnb  jwar  von  je 
mehr  Crten  ber  ft c  fiatijinbet,  in  um  fo  fürjerer  3eit  hrrgeftellt  wirb,  treibe  fixere  «nbaltbunfte 
für  bie  ©iffenfftaft  nnb  fir  bie  SBJirtijfftaft  ju  geben  vermögen.  25a,  wo  fabirr  »btTieb  üblift 
ifi,  übertäubt  bie  $auung*art  in  einem  ober  wenigen  anfeinanber  foigenben  3abren,  vollflanbig 
burftgefübrt  wirb,  unb  bie  QHroße  ber  Jbaunng«fiäfte  befannt  ift,  fenneu  bie  Äefultafe  auft  gleift 
mitgeteilt  werben.  Jenüllt  bie  $au*tbannng  in  €atnen«,  Vid>t  unb  StbtricKfc^I&ge ;  ober  wirb 
in  einem  €Birtbfc^oft6tf^riIe ,  beffen  glafte  befannt  iß,  bie  .franung,  welfter  virt  fie  fev,  erfi  im 
Verlaufe  mehrerer  3ab,re  vollenbet,  fo  werben  bie  infolge  in  ben  je$t  meifien«  vorgefftriebenen 
2Birtbfftaft«büftern  genau  anfgrjeiftnet,  unn  bie  ÜRittbeüirng  träfe  erü  naft  SBolienbung  ber  Arbeit 
in  einem  folfter  9Birtbjftaft«tbeile  ein.  ©ollen  ineep  ftJergleiftungen,  eine  Hnmenbung  auf  anbere 
ffialbflaften  mcglift  werben,  fo  muffen  in  gebrangter  Äür§e,  jeboft  fo  weit  al«  jur  SJerftänbignna 
ber  gegebenen  Bahlen  netbwenbig  ifi,  bie  ertliften  Jttrrballniffe  ber  fflalbttyeile,  au«  beuen  fie  ge* 
nommen  finb,  ber  3uftanb  be«  SJefianbe«  jnr  3eit  ber  £auung,  ob  etwa«  nnb  wa«  anf  fein 
ffladjetijum,  auf  feine  83oliflänbigreit  Gtnfluß  Ijatir,  j.  ».  Stürme,  Snfefien,  ffiilb,  «Streunnfcnna, 
n.  f.  w.  befftrieben  werben.  @egen  ben  ©ebranft  be«  (trfolge«  gaujrr  ©ftläge  wirb  eingewen; 
bei,  baß  bie  wenigflen  Salbungen  in  ben  Olormaljnflairben  finb,  welche  man  in  ber  golge  )u  er; 
reiften  trefft ,  bai>er  für  ben  fünfiigen  (Ertrag  feinen  «nfjalt  geben  fonnen.  Darauf  ifi  aber  ja 
bewerfen:  fo  nngeuägenb  auft  ber  Sitalbjujlanb  im  (Standen  in  Xrutfftlanb  fern  mag,  fo  finb  boft 
ffton  größere  ©albjiäften  al«  normal  beftanben  in  mehreren  ©egenben  bejetftnet  worben,  nnb  ba 
ober  bort  jn  haben;  wenn  auft  ber  ganje  äöalb ,  ba«  ganje  Sievier,  niftt  normal  beflanben  ifi, 
finb  barin  boft  einzelne  normale  SBefiänbe,  weifte  bie  Steide  ber  ©enü&ung  trifft,  gerner  wenn 
bie  2Rittbeiluna.ru  anft  von  niftt  normalen  Befumten  genommen  Werben ,  fo  finb  fic  niftt  minber 
wnnfften«wertb ,  fobalb  bie  Urfaften,  weifte  bie  (Srreiftung  eine«  normalen  3nfianbe«  geljinbert 
baben,  mögliftfi  vollftänbig  bezeichnet  Werben.  Taturft  wirb  fift  erfennen  lajfen,  weifte  ^o gar- 
ten, Betriebsarten,  Umtriebe  ben  SBefft&bignngen  burft  Warurereignifie  mebr,  weifte  weniger  au«.- 
gefefct  finb,  bei  weiften  berfelben  baber  mebr  ober  weniger  auf  (trrriftung  volUommeuer  3uilänte 
gereftnet  Werben  barf,  unb  gerabe  baburft  werben  bie  beficb>nben  <Srfaljrung«tafeln  wefentlifte 
SJerifttigungen  erhalten ;  baburft  Wirb  fift  brrltinfluß,  weiften  ©ilbjianb,  ©ietyweibe,  ©rreunu^ung, 
6aftcnt)ieb,ung  n.  f.  w.  übt,  genauer,  al«  e«  bcrmalen  möglift  iü,  in  Bahlen  geben  (äffen;  ba* 
burft  Wirb  fift  beutlift  barfleUen,  weifte  ©erlufte  bie  frühere  febler^afte  Söewirtbfftaftung  b,erbei* 
gerührt  hat,  weifte  blo«  bnrft  ein  wiri^fftaftliftere«  ©erfahren  vermieten  werben  tonnen,  anf 
weifte«  Steigen  be«  ürrrage«  bafjer  in  ber  golge  mit  meb,r  ober  weniger  SBa^rffteinliftfeit  gereft* 
net  werben  fenne» 

©ei  bem  ©efireben,  Weifte«  ffton  lange  ber  in  £eutfftlanb  beftebt,  in  tiefen  SOiribfftafi«« 
jweig  eine  Orbnnng  ju  bringen,  finb  fehr  antfgebeb.nie  tEBalbfläften  von  ben  verfftiebenariigfien 
rrtliftrn  ©erbaltnifen  naft  ihrer  0*n-f;c  im  (Wanden ,  fo  wie  naft  ben,  ber  eingelnen  biefer  Crb» 
nung  wegen  barin  notf>wenbigen  Stbtb^eiluugen  befannt;  in  fei)r  furjer  3eit  laffen  fift  bab,er  in 
febr  großer  3abl  Erfahrungen  fammeln,  beren  SHittbeilnng  feine  befonbere  Srbeit  veranlaßt,  ba  fie 
von  ber  «rt  finb,  baß  fie  jeber  benfenbe  ^erfintann  in  ber  i$m  anvertrauten  ®trtb,fftaft,  um  in 
beren  ©eljanblung  fifter  ju  geben,  fift  felbji  fammeln  muß. 

Serben  fift  mehr  gorüwirtbe,  al«  bie  bei,  jur  SRitibeilung  ber  Qrgebniffe  eiu}elner  trirtb- 
fftaftlifter  ^anblnngen  entfftließen,  Werten  biefe  9Rittb,eilungen  vollflänbiger  fepn ,  al«  bie  meifkn 
ber  bi«berigen,  werben  bie  Beamten,  weifte  biefe  Süirtbjftaft  leiten,  bie  Qigentbnmer  berfelben, 
folfte  Slittbeilungrn  niftt  nur  erlauben,  fenbern  unterfingen ,  begünßigen;  fo  barf  mit  3uverfiftt 
ein  rafftere«  gortfftreiten,  weniger  <&egenfa(  nnb  Seftfel  ber  Slnüftten,  al«  bermale«  in  wiffen; 
fftaftlifter  wie  in  wirtb^fftaftlifter  ©ejieb.nng  vorfommen,  )nm  Bcften  ber  (Sigentbnmer  ber  einjel« 
nen  Sirt^fftaften  eben  fo,  wie  ju  bem  be«  SBclfe«  erwartet  werben;  felbfi  bie  9laturwiffenfftaft, 
befonber«  in  ihrer  9rifttnng  auf  (trfeuntuiß  be«  ^flan|enleben«,  wirb  barau«  bebentenben  @ewinn 


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Ue&ft  Wieling  fcrfHi^er  <&t^tnn%tn.  369 

giiumaraty  »art^.  Weine  $enen!  i<$  fe^e  mi$  bur$  ben  eben  gehaltenen 
Sortrag  be«  £errn  ^rofeffor  $a*iu«  »eranlaft  auf  bie  fo  mür/fam  unb  umfldjt«* 

jufammengetrasenen  Safetn  in  $aben  aufmerffam  au  magert,  2Bir  muffen  für 
biefe  «rbeit  ben  otogen  2>ant  sollen.  SBenn  id>  re$t  »erftefc,  ifl  e«  £errn  $ro* 
feffor  $a»>iu«  $auptfäd>licb  um  <£rfa$rung«fä&e  au«  größeren  gläfyn  8" 
2)eren  beftfren  wir  in  SBürttemberg  in  ni$t  geringe*  Wenge,  unb  bie  Wittbeilung 
berfelben  bur$  t>.  ffiebefinb«  3abrbü<&er  wirb,  wenn  fol$e«  gewünfty  »erben 
fottte,  feinem  «nfianbe  unterliegen.  $ie  no$  in  «nwenbung  befinblidje  fcorftein- 
ricfyung  fc^reibt  jicfc  nämlid)  bei  un«  »on  1819  $er$  jwei  aetynjäfyrige  «Rettiftonen 
ftnb  bereit«  Übertritten.  Snnet^alb  ber  aufgelegten  floti  Sßerioben  würben  »tele 
ganje  »efränbe  abgetrieben.  2Bir  $aben  ^ierbur^  tyren  (Srtrag  erfahren;  unb  bie* 
fen  mit  bem  ©dMung«foU  au  »ergießen  ©elegenbeit  gehabt.  Stop  £err  ^rofeffor 
ben  £olaprei«  al«  einen  gaftor  in  bie  (Ertrag«ergebniffe  aufgenommen  wfffenwill, 
glaube  id>  beanfranben  au  foum,  inbem  Safein,  welche  bie  greife  berütffityigen, 
allgemeiner  3tnn>enbung  nic^t  ftyig  ftnb,  ober  wenn  fol$e  »erfu^t  werben  follte, 
leidet  geiler  unterlaufen  werben. 

qjrofeffor  $  a)>  i  u  d.  3$  fenne  bie  babifcfcen  <Srtrag«tofeln;  fte  erfüllen  aber 
ba«  ni$t,  wa«  icb  wenigen«  wünföe.  Sie  finb  nämli#  auf  ^ormalflä^en  be* 
f^rönft,  m  beren  «u«wabl  febrbiel  SBillfübr  Uegt.  SBa«  ben  (Srlto  betrifft,  fo 
wirb  ba«,  wa«  entgegnet  würbe,  meine  Hnfuty  nt$t  entfräften,  inbem  bei  (Sntföet* 
bung  ber  tton  mir  gepellten  frage,  ber  drlö«  oodfo  ftet«  einen  n>i<^ttden  Statyalt«* 
punft  gtyt. 

gfnanarair)  SBartb.  SBenn  ber  Hormalerlö«  in  einer  ©egenb  a-  ©.  12  tfreu* 
aer  per  Äubiffujj  beträgt,  unb  Sie  wollen  barna$  in  einer  anbern,  wo  bie  greife 
l)tytt  ober  geringer  fielen,  bie  $ere$nung  bur^fü^ren,  fo  gäbe  fte  faum  richtige 
»efultate. 

93eairf«förfter  3tot$.  3dj  Witt  nur  bemerfen,  baf  näd&fien«  wieber  ein  £eft 
ber  babiföen  <grtrag«tafeln  $erau«fommen  unb  biefe«  SBerf  überhaupt  fortgefefri 
werben  witb. 

£>berforflmeifter  äarl.  SBenn  id>  ben  Vortrag  be«  £errn  ^rofeffor«  redjt 
aerftonben  b<ibe,  fo  gebt  beffen  Hbfidjt  babin,  bie  <Srtrag«tafeln  auf  bie  9ef$affen* 
beit  ganjer  Seftänbe  ju  grünben.  2>ie  babiföen  @rtrag«tafeln  ftnb  aber  tbeilweife 
ebenfaa«  au«  fe$r  grofen  glätten  genommen,  unb  bie  gegen  biefelben  erhobenen 
Sötbenfen,  feinen  batyer  ber  näheren  S3egrünbung  a«  ermangeln.  Ueberl^aupt  bürften 
na$  meinem  3)afürbalten  blo«  bie  (Srgebniffe  normal  bcftorfter  glä^en  in  bie  %*< 
fein  aufgenommen  werben.  Kur  fo  wirb  man  über  ben  ßrtrag  ber  Salbungen 
allgemein  »erftänbigen  fbnnen.  Sei  einem  gegenteiligen  SJerfa^ren  ge^t  jeber  ftdjere 
fTnl>alt«punft  verloren.  @«  läpt  fmax  bie  Kormalbeftocfung  ber  (Sinbeit  glei^* 
fe$en,  unb  bie  «bweic^ung  »on  biefer  in  IDejimalen  au«brürfen.  2>ief  ifl  aber 
natürli^  fet)r  f$wanfenb,  unb  e«  bleibt  immerhin  oorauaieben,  bie  erfien  «nbalt«* 
fünfte  für  bie  <£rtrag«tafeln  auf  eine  ftyerere  S3aft«  au  grünben,  unb  in  normalen 

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370 


33eftdnben  felbjt  ju  fudjctt  2Ba«  ben  Antrag  betritt,  man  möchte  bie  greife  al« 
einen  weiteren  gaftor  in  Rechnung  nehmen,  um  fich  über  bie  Ertrage  ber  Salbun* 
gen  ju  verftonbigen,  fo  fann  ich  mich  burchau«  nic^t  bafür  erftoren,  »eil  e«  fic*>  bei 
<5rtrag«tafeln  nur  um  drforfchung  be«  Ertrage«  tiefer  unb  jener  £>oljirt,  auf  bie* 
fem  unb  jenem  SJoben  hanbelt.  «Ue  weiteren  Borberungen  vervielfältigen  nur  bie 
Slrbcit,  ohne  jur  33erflänbigung  ba«  geringfte  heimtragen. 

$rofefior  fßaviu«.  Urlauben  €ie  mir,  $ur  Slufflärung  meine«  «ntrage«  nur 
ein  «eifviel  anzuführen.  Sie  Wnnen  mir  nachweifen,  bie  eine  ftläche  vrobujire 
jaf>rlid>  100  flubiffufl  fcichtenholj,  k  6  Stt.  im  ©erthe.  (Sine  anbere  gläehe  liefere 
60  Äubiffufl  8u<henhol*  ju  12  Jtr.  por  guf :  welche  gläche  liefert  mir  ben  leeren 
vefuniäreh  Ertrag?  gSBele^c 9Birt(;fd»aft  würbe  ich  alfo  vo^u^en  haben?  Sie  fchrn 
hierau«  wohl,  meine  £erren,  bafi  bie  #oljpreife  nicht  auf  er  8d)t  gelaffen  »erben 
bürfen,  wenn  über  bie  SJortheile  biefer  t>ber  jener  8etrieb«art,  biefer  ober  jener 
£oljart,  entfdjieben  werben  fott.  SJttt  ben  in  (Srtrag«tafeln  enthaltenen  tWatcrial* 
angaben  allein,  »erben  ft$  fragen  ber  Hrt  nie  entfeheiben  laffen^  unb  biefe«  ift  bie 
Urfachc,  warum  ich  auch  auf  bie  «ngabe  ber  greife  unter  gewijfen  »erhältniffcn 
Sßertr)  legen  ju  muffen  glaube. 

ßberforftoieißer  Äarl.  3$  glaube  nicht,  ba$  ®er6ffentlicr)ung  ber  greife  von 
befonberem  9lu&en  ift,  benn  wenn  ber  ?ofalbcamte  ben  Ertrng  ber  #oljart  fennt, 
fo  barf  er  nur  bie  greife  feine«  Sejirf«  einfach  auf  bie  ®rö£en  in  ben  Erfah' 
rungetafeln  amoenben,  unb  er  wirb  fobann  bie  weiteren  ftolgerungen  umfdnvcr 
aier>en  tonnen. 

Borftoieifrcr  ©intl.  Sfogenommen,  ba(j  augenblitflidj  eine  grojje  SWaffe  berlei 
Erfahrungen  wirflich  jur  $i«pofition  vorläge,  fo  liefe  fid>  aflerbing«  barau«  foU 
gern,  baf  gegenwärtig  bie  9ract»uc^t  biefer  ober  jener  £oljart  unter  gewiffen  Umjtänben 
am  vortheilhafteften  fett,  dürfen  Wir  aber  be#r)alb  mit  Sicherheit  annehmen,  baß 
biefe  Sortheile  fteh  fortan  erhalten?  können  nicht  bi« bar)in,  wo  bie  nachjirjiehenben 
SBcfiänbc  r>tebre1f  werben ,  bie  93err>ÄItnifTe  fo  mächtig  ftd>  änbem,  bafj  enigegenge* 
fefctc  Stefultate  jum  SBorfchein  fommen?  2Bir  haben  bavon  namentlich  in  ööbmni 
einen  auffallenden  ©ewei«;  ba«  Suchenholj  j.  93.,  welche«  in  $rag  anno  1825 
wahrer  $uru«artifel  war  unb  ju  enormen  greifen  rerwerthet  würbe,  fonnte  nach 
5  fahren  faum  mehc  abgefegt  werben,  unb  fiel  um  bie  $ätfte  in  feinem  SBcrthe, 
benn  Sitte«  wollte  jefrt  auf  einmal  Sirfcnhol3.  Selche«  «ertrauen  follen  nun  33c* 
rechnungen  verbienen,  bie  auf  bie  33uchenhol3preife  be«3ahrc«  1825  gegrünbet  wor* 
ben  wären. 

gorftmeifrtr  9H  Aller,  ©enn  ich  bie  ©littheilung  be«  ^errn  ^rofeffor«  richtig 
aufgefaßt  habe,  fo  hatte  berfelbe  2  SNomentc  im  Huge,  ba«  technifche  unb  ba«  fto- 
tiftifche  9)ioment,  unb  wünfehte  eine  SJerbinbung  biefer  beiben  Momente  in  feinen 
tafeln.  iDie  verehrten  §erren  SRebner  vor  mir  glauben,  bafj  nur  ba«  naturhiftori* 
fd>e  (rein  tee^nifche)  fejtjußeUeu  fev.  3ch  bin  auch  »nftcht,  baf  e«  SEBahrheüeu 
gibt,  bie  ganj  unabhängig  »on  b«n  flalifrifc^en  Momente  finb,  unb  baf  vor  SlUem 


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Ue&er  9la$jn<$t  tcr  Sanne. 


371 


Jene  feftgefefct  werben  müffen.  $iefe  wirtljfd)aftlicf)en  SBafyrfyeiten  unkrltegtn  weni* 
ger  einem  2Be<$fel,  wäfyrehb  W«  flatiflifd^en  <£rgebniffe  fc^r  unflcter  %atut  ftnb. 
$9eibe  Momente  in  ber  9ere$nung  ju  verbinben,  ifx  dußerjr  fct>n?ierig 

^inanjtau)  933  a  r  1 1>.  3d)  muf  bemerfen,  bafi  wir  utW  bier  in  bie  Xfyeoric 
verliereu.  ©efefct  wir  Ijätten  auety  erfahren,  bafc  e$  beffer  wäre,  bm  fticfyten»  in 
rinnt  $3uc$enwalb  umjuroanbeln,  ober  umgefebrt,  fo  iß  ba$  fo  fd>ncll  nid)t  gefebe* 
tyen.  33i$  eine  fblcfye  Umwanblung  voUfübrt  ift,  fonnen  ftcf>  alle  SJtr^ältniffc  wie* 
bet  geanbert  baben,  batyer  glaube  iety,  baf*  biefer  ©egenftonb  weniger  ber  $raji« 
angehöre. 

2>er  I.  $err  Vorflanb.  Die  Jlufforberung  be*  £erm  ^rofeffor  *ßa&iu* 
aur  ©ammlung  aar;lrefd>er  forfhvirtt>fcbaftlic$er  (£rfabrung$ftye  imb  Veröffentlichung 
berfelben  verbient  jnmfeteotyne  »olle  ©eaebtung.  2>ie  3ufammenfkHung  von  @r* 
fabrungen  über  #olaertrage,  jum  S3eljuf  ber  Hnwenbung  auf  anbere  gdlle ,  werben 
ftd>  aber  boeb  ftets  nur  auf  normalbefiocfte  Orte  griinben  bürfen.  Sefthben  jtcf) 
ganje  Seftönbe  ober  audgebeljnte  ftläctyen  in  folgern  3uftanbe,  fo  werben  wir  ftcfcer* 

ni$t  fäumen,  fo(rr)e  au  unferm  3*vede  JU  benüfcen.  2Bo  biefe«  nidjt  ber  $aU, 
wirb  g(ef$wor;l  au  Heineren  mit  Sorgfalt  ausgewogen  ftlddren,  Me  3urTüd>t  ge* 
nommen  werben  muffen.  £ie  Beurteilung  ber  Slbwef<$unö  von  ber  Formalität 
bei  unvollkommenen  Beftanben  ift  mit  au  vielen  Schwierigkeiten  verbunben,  unb  ed 
ftnb  baber  bie  (£rtrag«refultate  folctyer  Salbungen  bei  ber  (5infcr)ä$ung  anberer  S8e* 
fUnbe  nid)t  wol)l  ald  Sln^altdpunft  ju  benüfcen,  woju  no$  ber  Umflanb  fommt, 
bafj  un«  bie  ÜWomente,  welche  auf  ben  ©ang  ber  ^robuftion  feiger  eingewirkt  r)a* 
ben,  ni<fct  immer  befannt  fmb.  £err  ©berforflmeifter  St  a  r  l  föeint  mir  biefe  93er* 
^(tniffe  fefyr  richtig  beurteilt  au  r)aben.  28aö  bie  £olj»reife  betrifft,  fo  glaube  id> 
bajj  beren  Slufnatyme  in  bie  tafeln  wenig  vraftiföen  SRufcen  gewähren  würt>e.  3$ 
bin  »ielmer)r  ber  Bnfufy,  bajj  biefe  nur  in  fpejiellen  Böllen  in  Änwenbung  kommen 
unb  jebem  2Balbbefu)er  bie  Beurteilung  überlaffen  werben  follte,  bei  welker  £o(j* 
unb  Setriebeart  berfelbe  ben  meiften  ©ewinn  au  gewärtigen  fjaben  bürfte. 

III.  9ta$au$t  ber  2Bei$tanne. 

Binan^ratr)  SBartb-  (5$  ift  biefer  ©egenftanb  bei  einer  jeben  ber  früheren 
SSerfammlungen  umftänblic^  aur  @prac$e  gefommen,  unb  ic^  glaube  beßfyalb,  bap 
von  weiteren  (horterungtn  Umgang  genommen  werben  fönne. 

Dberforftmeifter  &arl.  3c6  weip  von  bem  §erm  S3ejirf«förfter  Kotb,  bap 
er  in  Hefer  Seaietyung  mehrere  (Srf^rungen  gemalt  \)at,  unb  id)  möchte  wtinfcf)en, 
bap-  er  veranlagt  würbe,  biefelben  und  in  Äürje  mitautbeilen. 

©eairWförfter  «Rot^.  SWeine  Erfahrungen  ftnb  ganj  wenige;  lidjtere €teOung 
unb  rarere  Verjüngung,  ale  man  früher  empfo^en  ^at,  fc^eint  mir  ben  Voraug 
|U  verbienen.  3ty  f)aU  vor  jwei  Sauren  ber  SBerfammlung  bie  (Srgebniffe  grofarti^ 
ger  iBcrfu^«  mit  Süeiptannenfaaten  mitget^eiltj  biefe  SRitt^eftung  fann  i$  nun 

24* 


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Str^anblmiaeit  ber  Sffticn  für  gcrftwirrtföaft. 


bar)m  ergäben,  baf  siele  biefer  Äulturen  burcfc  ben  h^fat  Sommer  be«  3ahre* 
1842  )u  (SJrunbe  gegangen  ftnb,  bafj  aber  aud>  viele  anbete  ft$  fe^r  tjut  erhalten 
haben.  Unter  ben  fiebenjährigen  ^flanjen  h<*be  ich  fdwn  welche  gefanben,  bie  über 
brei  ftufj  \)oä)  ftnb,  unb  jwar  in  einem  nicht  gana  freien  Stanbe. 

ftinanaratr)  Sarth.  Sluch  im  Äomburgerforfte  haben  wir  ähnliche  ©rfahtun* 
gen  n>ie  bie  burch  £errn  Sejir!«f5rfler  9t  oth  eben  mitgeteilten,  gemalt.  — 

Der  II.  £ert  Vorftanb.  Sei  ben  früheren  Verfammlungen  ift  bie  ferner/ 
fung  »orgefommen,  bafi  ber  Sei|Mannen*S(nflug  in  Dunfelfchlägen  wie* 
ber»erfchwunbenfeb;  auch  #err  ©ejirfÄförfter  SRott)  fc^rtnt  ficr)  für  Untere 
Stellung  )U  entföriben.  3n  bem,  im  fränflfchen  Salbe  gelegenen  ftorftamte  Äronach, 
welche«  ich  12  3ahre  verwaltete,  ift  bie  Seif  tannc  bie  »orherrfchenbe  $o!jart  unb  jroac 
in  fehr  fernen  Sejranben.  Die  Erhöhung  über  ber  SJeecre«fläche  beträgt  bei  be* 
fagten  Salbungen  1600—2200  $uf.  Der  Voben  ift  eine  fehr  fruchtbare  Solution 
be«  2$onfd>iefer«  unb  ber  ©rauwaefc.  Die  Verjüngung  geflieht  burcl)  bunflc 
93efamung«fchläge  in  fömalen  aber  langen  Streifen,  ber  Singriff  »cm  9torboft  nach 
Sübwefi.  Die  Schläge  werben  etwa«  lichter  geftellt,  al«  bei  bec  ©uche,  fo  bap, 
wo  regelmäffige  Stellung  gegeben  werben  fann,  bie  äujjerften  Steige  ber  Vcfamung«* 
bäume  in  4—6  fupiger  Entfernung  ftcr)  befinben.  3n  biefer  ©egenb  erfolgt  jebe« 
3aht  etwa«  Sefamung.  Volle  Samenjahre  treten  im  Durchfchnitte  alle  5  3ahr* 
ein.  Die  gicr)te  drängt  ftch  überall  flarf  ein,  wenn  auch  al«  Sairienbaume  blöd 
Sejf  tarnten  gewählt  »erben.  Sehr  aflmählige  Sichtung  ber  Schläge  ift  Sirtltfchaftö* 
prineip.  Vci  fchneflerer  SRäumung  frerfchwinbet  häufig  bie  Seijjtamte  wieber  ober 
wirb  boct)  »on  ber  gi$te  überwarfen.  —  Dap  bie  Sanne,  in  buitfler  Stellung, 
wenn  biefe  auef)  lange  währt,  ftch  recht  gut  erhält,  haben  wir  un«  im  fränfifchen 
Salbe,  in  ben  lederen  Sauren,  redr>t  flar  ju  überaeugen  ©elegenheit  gehabt.  Die 
Sinbbrü<r)e  »on  1834/35  nötigten  nämlich,  »ielc  ber  bamal«  bereit«  geführten  unb 
befamten  Slngriff«hiebe  jurücfauffcuen,  fo  baf  bie  9cachbauungcn  erft  fehr  »erfpätet  »or* 
genommen  werben  tonnten.  Durch  biefe«  Verfahren  h«ben  wir  bie  föönften  San* 
nenjunghöljer  erhalten.  Einen  Umftanb  glaube  ich  noct)  erwähnen  au  follen,  weU 
eher  ber  (Srh«lrung  ber  Seiptanne  ©efahr  broht.  3m  »Iter  von  10—15  3ahren 
wirb  fte  nämlich  h«»fa  »«>n  ber  Siebte  überwachfen.  Durch  Entäften  ober  Ent* 
gipfeln  ber  überfchirmenben  Richten  fann  ieboch  biefe«  Uebel  leicht  entfernt  gehalten 
werben.  Ueberr)aupt  ift  bie  Scachaucht  ber  Sanne  im  fränfifchen  Salbe,  wenn  bie 
bewährten  SirthfehafWregeln  geeignete  Beachtung  fmben,  mit  befonberen  Schwierig* 
feiten  nicht  toerbunben. 

ßberforftateifter  Äarl.  3<h  tz\a\xU  mir  noch  um  «uffchlup  ju  bitten,  ob  bei 
ber  ©chlagfteUung  bie  fiärfften  Stämme  au  (Samenbäumen  übergehalten  werben? 

ginanarath  Sartr).  9^ur  ber  Unterfianb  wirb  hiequ  benü&t. 

SBeairWförjler  Sloth-  «uch  wir  geben  ben  geringeren  Stämmen  ben  Voraug. 
$lu«  einer  Vergütung  beffen,  wa«  über  bie  Verengung  ber  Sannenbeftänbe  im 
gränfifchen  unb  im  Schwarjwalbe  gefagt  würbe,  bürfte  wohl  ber  Schluß  a«  i^h« 


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Hrfrrr  ^acfuutft  ber  Tanne  Tf* 

fevn,  baf  im  ftditfifc^en  Salbe  in  fntyerm  3etten  |u  fömtt  unb  im  ©d>warawal> 
De  au  Iangfam  verjüngt  würbe. 

ßberförfler  fr&r.  v.  Keffer  er.  3e$  glaube,  baf  voraüglidj  bie  »obenber* 
$ältniffe  auf  Da«  ehalten  bec  jungen  Seif  tanne  wefentuc$en  ©infiuf  üben,  in«be* 
fonbere  bereitet  ber  ©anbboben  viele  ©$wierfgfeilen. 

$er  II.  $err  SBorfUnb.  ,  3$  will  nur  erinnern,  baß  au$  wir  im  franfifd>en 
Salbe  bie  ftdrfften  »äume  auerft  fölagen,  Wenn  e«  unbeföabet  ber  geeigneten 
Stellung  geföe&en  fann,  au  ©$ufc'  unb  ©amenbÄumen  aber  geringere  ©tamme 
jebod>  mit  gefunden  Äronen  erwä&len.  2>aburc$  werben  bie  Sefdjdbigungen,  welche 
burd>  bie  Gattung  ber  ferneren  »dume  in  ber  Verjüngung  verurfaty  würben,  »er* 
mieben,  unb  burefc  bie  übergebotenen  f^w&^eren  ©tamme  ein  me$r  entfvee($enber 
©d>ufr  eraielt.  Sa«  bie  (Sraie^ung  ber  Seif  tanne  im  freien  betritt,  fo  fann  icfr 
verfiefcern,  baf  fle  im  franfiföen  Salbe  bur$  ©aat  ni*t  fortjubringen  ijt;  felbfl 
bei  ©eitenfdjufr  an  ben  Salbranbern  ift  ber  Anflug  na$  4—5  3a$ren  bei  trorfenen 
©ommern  wieber  verf^wunben.  $luc&  mit  bem  ^(lanaen  ber  Seif  tonne  im  freien 
würben  $erfu$e  angefteUt  unb  awar,  in  ttntermifd&ung  mit  ber  fr^te,  in  abwe<$' 
felnben  «Reihen,  «uf  fcr>r  friföem  unb  triftigem  »oben  .$at  ftcfc  jwar  bie  Seif * 
tarnte  erhalten, .  ijl  aber  im  3Bad)6tf)um  im  Sergleid?  jur  freute  fp  ausgeblieben, 
baf  biefe  jefct  6  guf  $ö$er  ijt  3m  troctenen  »oben  ffnb  alle  Verfuge  gefcfceitert. 
2>efwegen  Gaben  wir  bie  Seiftannenbflanjung  in«gemein  nur  aur  »eftoefung  M* 
ner  ?ütfen  in  ©erlägen,  wo  wohltätiger  ©eitenfäufc  vor^anben,  angewendet. 

frrftmeifter  fr$r.  v.  $ru$fef.  £>af  bie  »obenvertyälmiffe  befonber«  au  be* 
rurffiefetigen  jinb,  fann  i<&  burd>  ein  merfwürbfge«  »eifviel  belegen.  3$  legte  et* 
nen  (Üe^engarten  an,  t>alte  jebo$  für  bie  ganje  frfofce  ni$t  (Sicheln  genug;  f$ 
naljm  bafcer  au$  anbere  $olaarten  aur  £ülfe,  unter  biefen  furj  juvor  gefeimie  gonj 
fleine  $annenvfUnac$en.  —  3n  bem  tief  raj ölten  ©ranitboben  lief  i$  in  Keine, 
mit  £umu«erbe  aufgefüllte,  Kinnen  bie  $fWnj$en  fefren.  Cbgleid?  aller  ©<$u& 
fehlte,  fotogen  fie  gut  an,  finb  nun  10  3abre  alt  unb  tyaben  eine  $ö$e  bon  1—2 

g,,c 

oup. 

Cberförfler  fr$r.  v.  »efferer.  «uf  ben  ©totflo^ern  galten  ft$  bic  Seif* 
tannen  ebenfall«  vortrefflich 

JDberforfbneiffer  Äarl.  $ur$  ba«  tiefe  Umarbeiten  unb  baf  Stajolen  bc« 
»oben«  wirb  beffen  »ef<$affenbeit  günflig  geanbert,  unb  e*  ijt  o$ne  3weifel  bierin 
ber  ©runb  für  ba«  ©ebei^en  ber  Sannenpflana^en  au  fUc^en.  9uc^  fann  im  tief 
gelotfertem  »oben  bie  SBurael  fic^  fc^nelf  unb  (ei$t  verbreiten. 

ginanarat^  SBart^.  3n  unfern  ©aatföulen  a«ig*  bie  Sanne  ni^t  minber 
gute«  ©ebei^en. 

Oberfotfter  fr^r.  ».  8effeTer.  din  Ä^nlic^e«  SBer^alten  beobachten  Wir  bei 
ben  »u$en. 

2)er  I.  $err  SJorftanb.  9tu6  aUen  (Erörterungen  gel^t  hervor,  baf  man  bei 
ber  üBeriünauna  bie  ftäcfftcn  ©tämrae  »uerft  nehmen  foU.   6«  ftimmt  biefe«  aant 


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374  ©«rfanfclungen  ber  Seftlcn  für  8fcrj!»irt^f*aft. 


mit  ber  ^länterwirthfchaft  in  ben  $rivqtwalbungen  überein.  Buch  tytx  werben 
fiet«  bte  fd)Werflcn  Stämme  au«gejogen,  an  it)rer  Stelle  erfcr)cint  wiebcr  Buffchlag, 
welker  ftd),  oft  lange  im  Drütte  flelycnb,  tafd^  entwidelt,  wenn  it)m  Sicht  im  ent* 
fvrechenbem  ÜHape  ju  Sbeil  wirb.  2>af  bie  Sannen  im  freien  ftd>  nachjiehen  laf* 
jen,  fönnte  ich  mit  vielen  ©eifpfelen  au«  bem  3artfreife  nachweiten.  JDb  fttf)  aber 
biefe  ^ftonjen  bi«  ju  einem  työljercn  SJlter  erhalten,  unb  ob  fte  bann  noch  einen 
entfprcdjenben  2ßach«thum  seigen,  ba*  ^aben  Wfr  erfl  noch  ju  gewärtigen.  SBir 
haben  in  Württemberg  (im  ftorftomt  Sdjornborf)  aud;  ©erfuche  mit  ber  ©erjüugung 
ber  Sanne  in  Gouliffenhieben  gemacht.  Die  Schläge  erhielten  eine  ©reite  von  un* 
gefatyr  100  Sufl;  einen  eben  fo  breiten  «Streifen  £olj  lief  man  wieber  flehen.  $>ie 
©efamung  ifl  vortrefflich  gebieten;  Wie  e«  ftet)  nun  aber  mit  ber  ©erjfmgung  ber 
noch  ftehenben  Streifen  vergalten  wirb,  r/at  bie  ftolgejeit  ju  lehren.  3m  SMgemei* 
nen  aber  möchte  ber  ©erjungung  in  (Soutijfenfc^lägen  wegen  ber  Unaieicharttgfeit 
ber  ©erjüngung,  unb  ber  ©efer/äbigungen  burd>  bie  gäCfung  unb  $lbfur>r  nid^t  ba« 
Söort  ju  reben  fetyn.  IDa^  ba«  ©ehaefen  be«  ©oben«  von  feljr  wefenttic^em  Ein* 
fluf  auf  bie  Entwidmung  ber  jungen  Sanne  ift,  haben  wir  un«  vielfaltig  $u  über* 
jeugen  ©elegentyeit  gehabt. 

Dberforftmcifter  v.  Äar)lben.  3d>  glaube  noch  beifügen  ju  fotten,  bafj  bei  ber 
SBet^tanne  bie  Entfernung  bc«  3Roofe«  nothwenbig  ift,  inbem  ftd)  bie  jungen  $Pßänj* 
d>en  in  ber  2Jloodfd>idt>tc  nicht  gehörig  bewurjeln  unb  erhalten  fönnen. 

8orftmeifter  3B  i  n  e  b  er  g  e  r.  3er)  bin  l)ier  entgegenge  fefcteT  ÜÄeinung  unb  glau* 
be,  baß  bic  SBegbringung  be«  SWoofe«  ftd)  nur  rechtfertigen  laffe ,  werm  ber  ©oben 
bearbeitet  wirb,  aufferbem  ift  e«  aber  von  entfehiebener  Schäbü'chfeit.  5Me  Eoulif* 
fcnr)iebe  haben  nad)  meiner  9Jnftd)t  viele«  für  ftd),  benn  Schuft  von  ber  Seite  fagt 
ber  SBeiftanne  fel>r  ju,  wäljrenb  fie  ©cfcr)attung  von  oben  nic^t  leidit  ertragt. 

Cberforjtmcifier  v.  Jtahlben.  «udj  ich  fefte  bei  Entfernung  be«  Sftoofc« 
©obenbefjadung  vorau«. 

$er  Ii.  §err  ©orflanb.  3m  fränfifer/en  SBaibe  ffoben  wir  in  bft  «Regel 
ben  ©oben  mit  einer  feilten  2Roo«beefc  bewarfen.  Diefe  erhalten  wir  forgfältigjt, 
bä  fte  erfahrungsgemäß  al«  eine  wefentlid)e  ©ebingung  für  ba«  ©ebenen  ber  San* 
ne  ui  betrachten  ijt.  2Bo  ba«  9Hoo«  fet>lt,  mujj  ber  ©oben  jubereitet  werben.  E« 
gefchieht  biefcö  auf  verfchiebene  SBeife.  SBo  bie  ^eibelbeere  ben  ©oben  bereit«  über* 
jfefyt,  unb  bie  ©cflänbe  fer>c  gelichtet  ftnb,  wirb  in  ben  ©amenfchlägen  ter  ©oben* 
überjug  in  Streifen  von  1)  —  2  Schuh  entfernt  unb  ber  ©oben  aufgehaeft.  £er 
Grfolg  ifl  in  ber  «Regel  gut. 

ftinanjratl)  SBarth.  3n  SBürttemberg  verhält  c«  fxch  anber«;  wo  bie  $ei« 
beibeere  ftch  befinbet,  fommt  bie  SQBeißtanne  nimmer  fort.  Unter  Himbeeren  unb 
©rombeeren  bagegen  gebeizt  fte. 

Sorftmeifier  gr^.  »■  Sruchfef.  3d>  glaube,  baß  man  in  ©efiänben  mit 
ftarfen  Stämmen  ba«  9Rood  ohne  ©efährbe  entfernen  fönne. 

gorflmeijler  SB  ine  berger.  9tacr)  meiner  Erfahrung  ifi  für  We  ©erjüngung 
ber  äöeiftanne  nicht«  fchablicher,  al«  bic  Entfernung  ber  3Roo«fci)tchie> 


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Dbecforftmeifrec  Äarl.  3er)  ^abc  einen  ©eiftarmenbiftrift,  ber  fcfron  1824  in 
Befamung  gejleUt  mürbe ;  bet  örö#te  $heil  biefe*  Difirifte*  fleht  gut,  ein  S^eil, 
ungefähr  10  borgen,  ifi  jeboch  ofyte  Huff^log  geblieben.  3*  lief  alfo  oor  brei 
3at»ren  in  biefera  ^eilc  ffreifenweife  ba*  SRoo*  wegraffen,  auein  bi*  je$t  haben 
fi^  tiefe  Streifen  noch  nid^t  befamt.  Sluch  anberwärt*  habe  fer)  beobachtet ,  baf 
bie  äBegnahme  be*  «Dcoofe*  ben  getoünf$ten  3wecf  nicht  erfüllt. 

©raf  ».  deiche nb ach.  3*  g^ube,  noch  bemerfen  ju  muffen,  baf  bei  Ut 
SBegnahme  ber  3Roo6fd^i<^tt  bie  3Roo«arten,  Welche  biefelben  bilben,  beweffichtiget 
werben  muffen. 

Der  L  ^err  BorfUnb.  ®anj  ficher,  unb  ift  überbief  bie  ©tärfe  ber  3Roo*< 
faicr)te  entfthelbenb.  —  Der  ©egenftanb  bürfte  nun  hinreichenb  behanbelt  fein,  unt> 
ich  erfuche  bie  £errn,  ihre  Beobachtungen  mitjutheilen  über 

IV.  bie  Verjüngung  ber  Buchenhorh  walbungen. 

ftorflrath  9R  an  tl,  3m  ©peffart  firibet  man  in  ben  älteren  Beftönben  eine 
fet>c  günftige  SWifchung  ber  Buchen  unb  (Sichen.  3n  ben  Littel«  unb  3ungh5ljern 
tritt  bie  ©dje  minber  jahlreich  auf  unb  bie  Buche  geigt  fich  mehr  im  reinen  Be* 
ftanbe,  n>ot>r  befiweaen,  weil  bie  (Siehe  eine,  frühere  Sichtung  al*  wie  bie  Buche  er* 
forberr.  Die  (Stehen  im  reinen  ßufranbe  jeigen  .nur  fchwache*  2Bach*thum  unb  bie 
überall  fichtbare  Neigung,  mit  junefrmenben  SÜter  eine  lichte  ©teHung  einzunehmen, 
währenb  bie  in  Buehenbeftänben ,  untermifcht  gebliebenen  (Sichen  eine  bewunbern** 
weetlje  $öf>e  unb  ©chaftreinheft  erreichem  (Sichen  mit  einer  ©chaftlänge  oon  90— 
100  8uf  ftnb  nicht  feiten.  Um  biefe  ber  (Siehe  ben  höchften  ©ebrauebawertfy  fichern* 
be  SRifehung.  ju  erhalten,  »erfährt  man,  Wie  folgt«  .Bei  (einem  (Sichenfamenjahre 
wirb  in  gemifchten  Beflanben  um  bie  (Sichenmaftbäume  herum  gelichtet,  ber  etwa 
oorljanbene  Buchemjorwuch*  entfernt  unb  ber  Boben  jur  Aufnahme  be*  ©amen*, 
vorbereitet.  2Jiit  bem  9caehl)iebe  wirb  je  nach  (Srforbernif  be*  2luffchlage*  gefolgt. 
Ungeachtet  biefe*  ©erfahrend  wirb  ftet)  aber  bennoch  bie  Buche  beimifchen,  unb  biefe 
bie  (Siehe  überwachfen  unb  verbämmen.  Sur  Bermeibung  biefe*  SWifjfianbe*  wer* 
ben,  wie  erwähnt,  tolafrweife  bie  Buchen  au*gefchnitten  unb  hiwburcr)  ber  (Sichen* 
fernwuet)*  h°tfhoeife  erhalten,  ©elbfi  wo  bie  (Siehe  fchon  längere  3e^  Drude 
ftanb,  h^l  biefe  -Manipulation  bie  günftigften  Erfolge  gezeigt.  Die  Beringung  ber 
Saubholjbcftvinbe  im  ©peffart  wirb  ungemein  burch  ben  (Sintrieb  ber  ©el)toeine  ge* 
forberr,  beren  3U(h*  f^t>r  au*geber)nt  ift.  SBir  finben  bort  bie  Bcrjüngung  amooU« 
fommenfren,  wo  ber  ©chweinefntrieb  unau*gefefei  flatt  r)arte.  Da  bie  (Siehe  unb 
Buche  ein  Derfcfnebcne*  Umtriebdalter  erforbert,  fo  r)**  man  anfänglich  »erfucht,  bie 
©che  einjeln  in  ben  Buehenbeftänben  überjufyaltro.  2)iefe  ©tdmme  finb  aber  meiß 
abflänbig  geworben.  9hm  (äffen  wir  bie  (Sichert  in  größeren  £orfren  flehen  unb 
entfernen  bie  Buche  au*  biefen  #orflen  nur  fef)r  tangfam,  jugleich  forgenb,  bap 
Bucbenauffchlag  in  benfelben  wieber  erfcr)eine.  Deffen  ungeachtet  werben  viele  ber 
(Sichen  gi»felbürr.  Bilben  fleh  an  biefen  givfelbürren  ©tämmen  t>on  unten  h««uf 


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376  93«ljatibtungfti  fctt  Sefticn  für  Sorftwfrttyfdjaft. 


neue  STeflc  (fogenannte  ßlebäfte)  —  fo  Meiben  Wefelen  erhalten;  bet  alte  ©itfel 
fdllt  ab  unb  e«  bilbet  ftch  eine  neue  Ärone., 

ginanjratb,  SBartb,.  3<h  i^abe  gu  beruhten,  bafi  butdfr  bie  t>orjdl)<ige 
reiche  ©ud>enmajt  unfere  SBirthf$aft«pMne- alterirt  würben,  inbem  wirSlnhiefre 
vornehmen  mußten,  wel<$e  erfi  für  bie  nädtfe  ^eriobe  beftimmt  waren.  Uebrigen« 
hat  biefc«  nur  wenig  ju  bebeuien,  ba  SWobiftfationen  in  biefen  Plänen  bei  bet  Sin* 
rid^tung,  welche  if)nen  bei  un«  gegeben  iß,  leicht  au«juführen  ftnb. 

2>er "I.  £err  SBorftanb.  Stoch  weitere  SWit^eilungen  über  bie  lefcte  ©u<$en* 
maft  würben  und  intereffant  fei^n. 

ftorftratb,  SRantl.  3n  $olge  ber  9Raft  im  vorigen  3ahre  ^aben  wir  eine 
auferorbentltch  reiche  ©efamung  erhalten?  in  ben  dlteren  ©eftdnben  be«  6»effatW, 
wo  ber  ©dfjweineintrieb  ftatt  h<tt,  iß  bcr  ©oben  ganj  mit  ©uctyenauffchlag  überjo* 
gen.  3m  Steigerwalb,  wo  feine  ober  nur  wenige  @<^we»ne  in  bie  ©efldnbe  fom< 
men,  jeigt  ftd>  nur  unooUfommene  ©efamung.  (£«  ift  übrigen«  in  folgen  2ofali* 
tdten  für  bie  ftolge  bie  «norbnung  getroffen,  bafl  ba«  8aub  greifen  weife  geregt 
werbe,  bamit  ber  ©udjenfame  auf  ben  ©oben  fommen  fönne. 

ftorftmeifter  SÄaver.  ®anj  biefelben  Erfahrungen  hinfällich  be«  ©ntretoen« 
ber  Schweine  haben  wir  bei  ber  SRaft  be«  Saljre«  1823  gemalt. 

$er  II.  £err  33  o  r  ft  a  n b.  ©leiche«  hatten  wif  bei  ber  9Raft  von  1823  waf^ 
3unet)men  ©elegenheit.  ©efonber«  merfwürbig  bürfte  fevn,  baß  in  einem  ©emeinbe* 
walb,  wo  bie  Schweine  bie  jum  ftrühiahre  eingetrieben  würben,  ber  »pltfommcnfie 
Stuffchlag  entftanb.  2Bo  Schweineintrieb  nicht  ftatt  %at,  fott  man  bafür  forgen,  baf 
bie  ftarfe  Saubbetfe  mit  bem  ©oben  vermengt,  ober  biefelbe  bocb  fhreifenweife  entfernt 
werbe.  9lad>  bem  abfalle  be«  Samen«  mup  aber  ba«  Saub  über  bie  glddje  wieber 
au«geftreut  werben. 

gorftratf)  SWanti.  3$  glaube  ni$t,  baf  biefc«  *u«ftecuen  n6tt)ig  ift,  bd  ba« 
neu  abfallenbe  8aub  ben  ©oben  genugfam  bccft  unb  ben  3wecf  beffer  al«  ba«  atte, 
tt>ilweife  vcrmobertc,  erfüllt.  Uebrigen«  gebe  i$  bem  Schmeineintrieb  entfc^ieben 
ben  ©oruig  vor  ieber  anbern  ©Obenbearbeitung,  ja  berfelbe  wirft  felbft  in  alten 
Äiefembeftänben  fet>r  vorteilhaft  auf  bie  Serbefferung  be«  ©oben«. 

JDberforflmeifter  V.  äahlben.  3n  meinem  ftocfic  f)at  fich  auch  ohne  2Beg* 
Raffung  be«  Saubc«  eine  ganj  vollftdnbigc  ©cftocfung  ergeben.  9tur  eine  ju  bichte 
Saubfcbicfye  bringt  ©traben  unb  bcbarf  ber  Entfernung.  3ur  ©ebcdung  ber  ©u* 
cfjmfaat  genügt  ba«  frifch  abgefallene  8aub. 

ftorfirath  Jtönig.  ©ei  mir  hat  ft<h  ber  cntgegcngefe&tc  gatt  gejcigt;  benn  nur 
ba,  wo  im  $erbfie  eine  Umharfung  be«  ©oben«  vorgenommen  obfr  Schweine  ein* 
getrieben  würben,  erfolgte  eine  gehörige  ©erjüngung.  SBo  Weber  ba«  eine  nochba« 
anbcre  gefcbah,  feblle  aller  ftuffölag.  3)te  Stachholung  ber  ©ehadung  be«  ©oben« 
im  nächften  Frühjahre  war  erfolglo«,  benn  bie  ©uchencrfern  waren  bi«  bahin  »er* 
borben. 


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377 


Socftmci^er  3Ra»er.  Stach  bei  mir  würbe  burch  ben  ©cr;meineintrieb  blc 
3Roji  beförbert. 

2>er  II.  £err  Sorftanb.  »uf  unfern  bieftäbrigen  Erfurfionen  im  ©oeffart 
haben  wir  gefehen,  bap  ber  begraste  ober  mit  #eU>elbeeeen  überaogene  ©oben  lichter 
©amenfebtöge  burch  bo«  fogenonnte  Äurahacfen  wunb  gemalt  würbe  unb  jn>ar 
erfolgte  biefe  ©obenoorberettung  jum  Xtyiie  »or  bem  Abfalle  bed  Ecterich«,  jum 
Steile  erft  nachher.  Erjieree  Verfahren  war  mit  entheben  befferem  Erfolge 
gefront. 

tfammerratb  fttty.  ».  ©erg.  3«h  erlaube  mir,  ein  ©eifpiel  »on  ber  Djtfeege* 
amb  anzuführen,  »n  einem  nach  6übof*  qetegenen  gorjtorte  mit  etwa«  falfgrünbi/ 
gern  unb  aiemlid)  lehmhaltigem  ©oben  iji  ber  auSweicbnerjie  «uffchlag  ohne  alle 
Vorbereitung  gefommen,  nur  an  einigen  wenigen  ©teilen  würbe  im  ©pÄtbabfie  um* 
gefjatft.  Eine  fleine  ©tunbe  »on  biefem  Orte  entfernt  liegt  in  norbmefilic^er  Erpo* 
fition  ein  Dunfelfcblag,  mit  etwa«  leichterem  weniger  fie^mtbcile  entbaltenben  ©anb* 
boben;  bie  Saubbebedung  war  febr  gering.  3n  biefem  ©daläge  ift  nun  burebau« 
fein  Sluffchlag  gefommen.  3^  tann  mir  bie  Urfahr  biefe«  »ergebenen  Erfolg« 
in  jwei  ftch  fo  nahe  gelegenen  Drten  nid^t  erflären,  unb  e«  wäre  gewip  fehr  wwu 
fchen«werth,  wenn  ber  eine  ober  ber  anbere  ber  £erren  feine  Erfahrungen  unb  Sin* 
fixten  in  biefer  ©ejieftung  raitjut^eiten  bie  ©üte  haben  möchte. 

€berforft»r  $rhr.  t>.  Keffer  er.  3<h  fann  nur  bemerfen,  bap  ba,  wo  ber 
©oben  zubereitet  würbe,  ber  SRachwuct;«  ooUforamen  erfolgt  iß. 

5profejfor  ©d)mall.  Slacbbem  bat  ftbfaQen  ber  ©ucbeln  in  größerer  Stenge 
begonnen  hatte,  würben  bei  und  bie  Schweine  burch  ben  ^irten  langfam  burch  ben 
2öalb  getrieben  unb  auf  biefe  SBeife  haben  wir ,  übermäffig  bichten  Huffölag  er* 
halten. 

fcorfimeifter  @inll.  3uch  bei  uu«  in  Böhmen  hat  e«  {ich  ereignet,  bap  eine 
bebeutenbe  klagbaren  ©uchenwalbe«  ben  herrlichflen  Äuffchlag  hatte,  wäh* 
reub  .im  anbeten  Xfytilt  bedfdben  gar  nichts  ju  fet)en  war.  SDie  Urfacr)e  war  aber 
hier  balb  gefunben.  tiefer  $beil  hatte  nämlich  mehr  fanbigen  unb  trorfnen  ©oben, 
in  wcldjem  ftcr)»iele  SWaufe  einfanben,  welch,e  bie  ©uebeefem  fammt  unb  fonber« 
aufkehrten,  wäbrenb  fie  ftch  auf  bem  feuchteren  unb  f$werercn  ©oben  nicht  in  ei« 
nem  fchäblichen  SÄajie  ju  erhalten  unb  )u  »erwehren  int  ©tanbe  waren.  Vielleicht 
lag  bem  »on  $errn  »on  ©erg  erwähntem  fcaUe  gleiche  Urfache  ju  Orunbe. 

gorihath  SRantl.  3m  3a$re  1823  würben  im  ©»effart  ganze  mit  $eibeU 
beeren  überzogene  falben  umgehaett,  unb  man  war  fehr  erfreut,  im  n&chfiem  3ahre 
allenthalben  bie  fünften  jungen  Suchen  ju  fehen.  3m  aweiten  unb  ben  folgenben 
3ahren  »erfchwanb  aber  ber  bei  weitem  grofte  Xheii  berfelben  wieber  unb  nur  in 
gefehlten  Einbeugungen,  in  benen  {ich  bie  fruchtbare  Erbe  angehäuft  hatte,  erbiel* 
ten  fte  ftch*  9uf  ben  übrigen  glasen  mufte  man  au  reinen  Jtiefern*  unb  fiärchen 
Kulturen  fchreiteu,  welche  »ottfommen  gelungen  ftnD.  3<h  bin  feft  überaeugt,  bap 
ber  ©oben  ben  wefentlichfien  Einpup  auf  ba«  «Sebeihen  ber  ©uchen  übt,  unb  bie 


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378 


Scrfanblungen  ber  €ffticn  für  ffgrfltoiri&föaft. 


S3ud)e  im  Sanbffcingebfrge  nur  nod)  fortbringen  fft,  wenn  ber  ©oben  no$  nid&t 
entfröftet  ift  unb  eine  ?aubbetfe  ober  SHifdbung  mit  £umu6  tyat. 

Cberforflmetfier  «ftarl.  £>i*  <Srfal)ttmg ,  baß  bei  ein  unb  bemfelben  Samen* 
jabre  bie  verriebenen  ©udjenbeftänbe  Ungleid>e  ©eftoduug  ehielten,  fd>eint  mir 
jiemlict)  allgemein  ju  fevn  unb  ftd>  audj  leid>t  erflären  au  laffen.  (Sinmal  glaub« 
id),  bap  bie  8age  einen  (Smffuf  ju  üben  im  <5tanbe  ifh  ©tfanntlid)  erfolgt  ba« 
©lityen  auf  nörblictyen  «bangen  ju  anberer  3eit,  al«  auf  füblidjen.  3e  nad>  ber 
SÖitterung  wätyrenb  ber  ©httf)f}eit  wirb  aud)  bie  2RafT  balb  metyr,  ba(b  minber  et* 
gfebig  ober  fernfräftig  auffallen  unb  hierin  mag  vielfältig  ber  ©runb  auffaUenbcr 
SSerfc^iebenl)eiten  in  ber  ©efamung  ber  gläd>en  liegen.  Wd>t  minber  fanrt  biefe  in 
ber  ©obenbefd>affcnl)eit  felbft  begrünbet  fevn.  2)a«  mef>r  ober  minber  günftige  9Ri* 
fc^ungeoerl)ältniH«ner  ©eftanbtbcile,  ber  £umnegef>alt  unb  $eu$tigfeit«  *  ©rab 
bc«felben,  fmb  mächtig  einmirfenbe  Momente,  ferner  mögen  ebenfo  oft  eine  lieber* 
jaf)l  von  Käufen  biefe  (Srfdjeinung  hervorrufen;  enblidj  ifi  befannt,  ba0  bie  3ug* 
Vögel  nabmljaften  Stäben  raadyen  rönnen,  @o  würbe  im  legten  ©amenjabre  in 
meinem  ©ejirfe  ein  2>ifrrift,  in  welkem  Sann*  unb  ©udjenfinfen  ftdj  beftinbig 
aufhielten,  fo  von  ©uetyem  entblößt,  bajj  nur  wenige  $flan3en  erfebienen,  obglei$ 
bie  übrigen  UmfWnbe  fcfc  günfh'g  waren.  SBa$  bk  weitere  ftrage  betrifft  „weldxr 
3uftanb  bed  ©oben«  für  ben  «nbau  ber  ©u$en  ber  entforedjenbfie  fei?  ?"  fo  fmb 
and)  hierüber  bie  Hnjtdtfen  verhieben.  (Sinige  baben  bei  einer  ftorfen  ©ebedung 
mit  2aub,  anbere  bei  einer  fdjwadjen,  eine  gute  ©efamung  gefeben,  wieber  anber«, 
wenn  ber  ©oben  gelodert  unb  geborig  vorbereitet  war.  3$  jweifle  jwar  ni$t, 
bajj  unter  aßen  biefen  —  wenn  au$  no$  fo  extremen  —  ©errjdltmffen ,  fidj  guter 
(Srfolg  aeigen  tonnte;  mir  ifl  e*  aber  nod>  nidjt  gelungen,  auf  einem  mit  bidntr 
Saubfdjidjte  bebedten  ©oben  einen  aud>  nnr  fpÄrli<t>en  »uffcfclag  ju  erjielen,  wäfc* 
renb  berfelbe  bei  einer  mäffigen  Saubbede  gerne  erfdjien;  bafid)  im  legten  3abre 
auf  fanbigen  ©oben  unb  in  ber  freieren  Sage  eine  fdjone  ©efamung  ehielt,  mödjtc 
icb  Wotyl  nur  al6  glüdlicfcen  3ufaU  betrauten.  ©oHfommen  bin  i$  aber  überzeugt, 
bafi  bie  ©obenloderung  ein  fiebere«  Wittel  fe»,  um  vottjiänbige  ©eftodung  ju 
erjweden. 

£offorftmeifier  ftrfyr.  v.  ©eUberg.  3m  vorigen  #erbf*c  &abe  i$  von  jwet 
SÄorgen,  ben  einen  in  ©efamungflfdjlag  fleffen^  ben  anberen  fa^l  abtreiben  unb 
fünjtlid?  befamen  laffen.  Stuf  ber  fafyl  abgetriebenen  gldcf>e  fonnien  bie  aufgegan* 
genen  ?ppanjen  wegen  fpäten  ©c&meljen  M  6cr>nee'e  nidjt  me^r  fefi  »uraeln  unb 
gingen  ein,  wäfcrenb  auf  bem  anberen  Steile,  wo  swifeben  ben  ©äumen  ber  Sd^nw 
fdjnetter  verging,  bic  ^flanjen  gut  gebieten  fmb. 

£er  I.  $err  93orflanb.  Sud)  iä)  glaube,  baß  bie  fyorftweffe  9Rifc^ung 
ber  ©u^)e  unb  ©d^e  ba«  53efte  ift,  um  bie  ^at^ju^t  unb  ba«  ©cbeü>en  ber 
3U  fiebern,  unb  bap  bie  le&tere  vereinjelt  unter  ben  ©u(^en  nur  unter  febr  güniiigen 
aSer^dimlifm  ft$  gebei^li^  ju  entwideln  unb  au  erhalten  im  6tanbt  ift.  £toftd>t' 
Hcf>  ber  ©Obenbearbeitung  bei  ber  9tad>aud>t  ber  ©u4je  f^efnen  ft$  aße  «»ftd?ten 


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WtUr  ten  Grtrag  ber  ©Älber. 


in  bem  fünfte  ja  steinigen,  bafj  bie  Sudeln  58oben  gewinnen  unb  in  biefert  um 
tergebracht  »erben  muffen,  ferner,  bafj  ba6  Saub,  wo  ed  j«  bicht  liegt,  fheifenweife 
ju  rechen,  wo  hingegen  ju  wenig  liegt,  burch  SBunbmachen  unb  Slufbatfen  be« 
©obenö  nachjuhelfcn  fey.  2>er  gleite  3wecf  wirb  aud)  burch  ben  Eintrieb  ber 
©c&Weine  erreicht.  5£»ad  Spaden  be$  ©oben«  vor  bein  Abfalle  ber  Sudeln  fcheint 
ben  SJorjug  ut  serbienen.  6*  fdme  nun  bie  Ütcihe  an  bie  „9t ansucht  ber 
Biegte."  Sei  ber  befchrdnften  3tit  glaube  id>  aber  ben  Antrag  auf  Ucbergehung 
biefe«  minber  wichtigen  ©egenftanbeÄ  fallen  ju  f ollen  j  ed  fcp  benn,  bajjoon  irgenb 
einer  ©eite  r)er  befenber*  intereffante  SWittbeilungen  ju  machen  wdren.  —  9lad)bem 
feiner  ber  £crren  ba«  äBort  »erlangt,  fo  gälten  wir  SWittbeilungen  ju  gewdrtigen  über 

V.  „ben  (Ertrag  ber  SBdlber." 

ftiiianjrath  Sarttj.  3<b  r>abc  einzelne  Sfotijen  über  bie  (Srtragniffe  ber  auf 
ber  SHolaffeformation  florfenben  Salbungen  ßberfebwabene.  (&  ftnb  hierüber  früher 
nur  wenige  Kotijen  mit  $lu$nabme  beffen,  wa«  in  ©aben  am  SBobenfee  geföah, 
gefammelt  werben.  Diefe  (Srfahrungetafeln ,  obgleich)  if)r  2öcrtl>  nic^t  ju  »erfennen 
ift,  finb  icborjr)  für  un«  in  Sürttemberg  bewegen  unbenufcbar,  weil  fte  nicht  bie 
2)erb^oi3maffe  allein,-  fenbern  auch  ba6  SReiftgbela  enthalten ,  welche*  wir  al«  noch 
uiwerwertbbar  in  vielen  Sofalitdten,  bei  ber  gorfteinrichtung  ni€^>t  in  «nfc^lag  brin* 
gen  fdnnen.  2?or  20  unb  30  Sauren,  war  man,  wie  gefagt,  mit  ber  Grtrag$fäbig' 
feit  ber  genannten  Salbungen  noch  wenig  befannt.  (Seitbem  ift  iebod)  jur  (Srfor* 
febung  berfetben  Siele*  gefeiten,  unb  ed  fonnte  in  $olge  berfelben  bie  9?u&ung«* 
grife  namhaft  rrr)ör)t  werben,  ebne,  eine  Beeinträchtigung  be*  5Jac^r>aIted  befürchten 
ju  müffen;  Cbwet)!  bie  oberfchwdbifcben  Salbungen  in  früherer  $tlt  burch  Sei* 
benfefcaft  »iel  gelitten  b«ben  unb  ben  ©übwinben  fcr>r  auögefe&t  ftnb,  weiche  über 
bie  »Ipen  unb  ben  Sobenfee  trüber  ihren  3ug  haben,  fo  liefern  boch  bie  Beftdnbe, 
trofc  ber  vielen  Wttytyilt,  benen  fte  in  ber  3ugenb  auflgefefrt  waren,  auf erorbent* 
lid>e  £oljertrdge.  Die  nachfolgenden  angaben  ftnb  bie  ©rgebniffe  »on  Bor* 
.  malvrobefldchen,  welche  im  gorfiamte  Scingarten  aufgenommen  würben. 
(Siehe  bie  Tabelle  6.  380.) 

9?id)t  unbemerft  fann  ich  laffen,  bap  biefe  hohm  SWaffenertrdge  nur  auf 
Soften  ber  Dualität  erjielt  werben.  Da*  £olj  in  biefen  Salbungen  legt  fehr 
fiarfe  Jahresringe  an,  ijt  aber  eben  belegen  fehr  jebwammiö,  unb  aeigt,  al«  93au* 
hols  »erwenbet,  fehr  geringe  Stauer.  Unter  obigta  Setrdgen  ift  weber  ba«  Heiftg 
noch  ba«  ©todholj  begriffen. 

Der  I.  $err  öorftanb.  3)er  (Srrcag  be«  (Stodholje«  fann  nach  meinen  <$r* 
fahrungen  im  grofen  Storchfchniite  bei  bem  Kabelholje  ju  */s  bid  */«  6tamm^ 
holje«  angenommen  werben. 

gorftrath  »•  Äaeefelbt  Die  fer)t  intereffanten  ü&ittheilung«*  be«$errn 
ginanjrath  aBarth  über  ben  (Srtrag  ber  gichtenwdlber  »eranlaffen  mich,  auch  über 
bie  $robu?tion*fähigfeit  ber  auf  gleicher  ©cbirgGformation  flodenben  Salbungen 


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Safte»!»!»*«  bct  <Seftton  fir  gorftoMtftaft. 


$er  <Proftcp(fte 


©rofic 

in 

Sßürtemb 

1 

0,22 

2 

0,17 

3 

0,50 

4 

1,00 

5 

0,25 

6 

0,50 

7 

0,20 

8 

0,50 

9 

0,50 

10 

0,50 

11 

0,50 

*1  J- 


#  o  I  5  a  r  t  e  n. 

.  •      ■ » 


X>ermalia,er 
loorrati) 

pr.  breufj. 
borgen 
in 


3afyrc. 

VreujHfcften 

60-80 

93,5 

30—50 

31,9 

60-70 

84,5 

80-100 

111,6 

40-60 

43,9 

90 

134,6 

90-110 

88,7 

55 

64,0 

58 

70,6 

80-90 

113,3 

90 

129,7 

giften  .  .  .  . 
Mo.      ....  . 

pro  

$i<r)ten  mit  Hannen 
Mo. 
Mo. 

Stuften  .... 
Sicfttcn  .... 
jitftten  mit  Mannen 
Hannen  .... 
bto  


im.  oberen  Hfteile  be*  baberiftften  Äreife«  ©<ftn>aften  unb  Steuburg  ßinige«  jn 
erwähnen.  2Bir  ftnbett  in  ben  $i<ftten*  unb  Ha  mtenrodlbcrn  ebenfalls  übet* 
raf<ftenb  ftofte  (Srträge,  »etcfte  jebenfaU*  unter  bie  ftäcftften  ju  jdftlen  ftyn  »erben, 
»clcftc  biefe  $oljarten  in  Heutfcftlanb  liefern.  Sei  unfern  ^rratftdermülelungen 
begnügen  wir  und  jebod)  nie  mit  $ßrobefld(ften  bon  */t  SWoraen,  fonbern  beftnen 
biefe  über  namftafte  Hfjeilc  ber  53eftänt>e  au6.  9116  Minimum  ber  ©rd$e  ,  nehmen 
roir  10  fßrocente  ber  ©efammtfläcfte  ber  Unterabteilung,  in  roeufter  ftc  angelegt 
ttrfrb,  an.  ijl  und  jur  3*"  überhaupt  me^r  um  bie  Ticftttge  (Srforfcftung  be$ 
Sorratfted  in  ben  alteren  Sejtdnben  befl  ganjen  SBalbeft,  ald  um  bie  äenntni$  bed 
fogenannten  normalen  (Srtraged  Hemer  auSgefucftter  gläcften,  ju  tftun,  »elcftrn  urir 
im  ©rofjen,  ungeacfttet  aller  SDcüfte,  bocft  nie  ju  erjieften  im  <5tanbe  fe^n  »erben. 
3n  ben  Sfcebieren  ftrajtfenftofen  unb  ©acftfenrieb  \.  93.  für  rcelcfte  Me  ftorfc 
einricfttung  burcftgefü^rt  ifl,  unb  wobei  bie  $robeffö(ften;$(ufhaftmen  ficft  über  20§ 
ber  ftaubaren  unb  ber  angeftenb  ftaubaren  ©cftAnbe  erftrecft  ftaben,  ergiebt  ftcft  für 
eine  gldcfte  bon  8000  ba^er.  Hagroerfen,  ein  jdftrlicfter  3)urd>f(ftnittöjun)a(ft6  »on 
1  bayer.  Jtlafter  per  Hagwerf,  bei  144  irrigem  Hurnud,  an£au)>t<  unb  Äeben* 
beftanb.  ©anje  Sefldnbe  mit  einem  bcrmaligen  SJorratfte  bon  150  —  180  Älafret 
bei  einem  Hilter  bon  120  —  150  Saftren,  jtnb  feine  ©eltenfteit,  unb  ftnben  jtcft  in 
mehreren  fReoieren  bed  genannten  Äreifed.  Ungeacfttet  ber  ftoljen  (Erträge  Idjjt  tieft 
über  bie  Dualität  beö  £oljeÄ  feine  Älage  füftrenj  badfelbe  iß  feftr  gefwftt  unb  ju 
Stouftola  feftr  geeignet.  ftafl  alle  $dufer  im  bayeriftft  fcfttoäbif(ften  Dberlanbe  juib 
bon  foleftem  £olje  erbaut  unb  bennotft  feftr  bauerftaft. 

Der  I.  $err  SJorftanb.  $robefld(ften  von  \ — \  borgen  geben  aflerbingd 
feinen  fteftern  Bnftalt  3n  ben  ©(ftornborfer  SBalbungen  ftaben  roir  fie  ftdußg  auf 
10—12  borgen  auSgebeftntj  übrigen*  mujs  teft  offen  geffcften,  baf  in  3Sürlemberg 


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Uefctt  ben  (Srfrag  ber  ©dlber. 


381 


feine  Sorfcbrift  über  bte  Krt  bor  Kufrtaljme  befielt,  unb  e«*baher  Sebent  überlagert 
bleibt  nach  feinem  ©utbünfen  ju  »erfahren.  ©ehr  jeboch  ift  ju  wünfchcn,  baf  biefe 
Sücfe  in  ben  SBüTtembergifchen  33eroebmmgen  balbigf*  befcltiget  werbe. 

gotftmeifto  9Äüller.  6«  würbe  foeben  ein  $unft  berührt,  welker  bie  hW* 
«ufmerffamfett  verbient;  baf  nämlich  nach  bem  SBerhaitnif  ber  quantitativen  3«* 
nafyme  eine  qualitative  Abnahme  be«  innent  Söerihr«  bc«  £olae«  ftottfinbc.  <5« 
würbe  bafcr  bei  (Sntf^eibung  bec  fcrage,  ob  biefe  obet  jene  Bräche  beauglich  auf 
$robuftion  ben  Soraug  behaupte,  nicht  bet  Unterfchicb  in  bec  SRafle  allein,  fonbern 
jener  ber  Ouantitit  unb  Dualität  gleichartig  ©erürfft^tigung  finbcn  muffen.  S3ct 
biefen  ©efHmmungen  «richte  aber  wohl  ba«  ©ewtyt  be«  £olae«  ben  beflen  Unhalt 
gewdr)ren.  .  . 

Stoanarath  SBarth.  $iefe  ®ewicht«unterfuchung  würbe  bei  un«  bereit«  unter* 
nommen,  ich'fann  aber  ba«  SRefultat  noch  nicht  mitteilen. 

$orjtrat$  SBalbmann.  3$  will  noch  jur  Betätigung  beffen,  wa«  ^>crr 
3tegierungörau)  $rh*.  v.  9tae«felbt  vorgetragen  hat,  beifügen,  bafc  wir  in  bem 
norbwart«  ber  baoerifd)en  tllven  fidj  Ijinjie^enben  Sanbflriche  von  Dberbavern 
unb  Schwaben  nicht  minber  gldnjenbe  53eftodung«ver^ttniffe  I^aben,  al«  bie 
von  #erm  ginanjrath  ©aru)  erwähntet}  in  ben  Revieren  2Bie«  unb  Reifen* 
berg  Knnen  fogar  in  120  feigen  Sitten  t  unb  Sannenbeflanben  Drte  abgewählt 
werben,  wo  bie  auf  200  baver.  Scormalflafter  auf  bem  baver.  Sagwetfe  ftoefen. 
IDie  Dualität  be«  ^olje«  ifl  bennodj  nicht  fo  gering,  al«  beraubtet  werben  will, 
unb  bie  Stämme  au«  fraglichen  Salbungen  fe^r  gefacht. 

ginanjratl)  Sart^.  $fe  Äannftabtec  unb  Stuttgarter  laufen  jeboch  lieber  ba« 
au«  bem  S<hwarawalbe  fommenbe  £ofa,  al«  ba«jenige,  wa«  auf  bem  8e$  unb  ber 
3Uer  I)erabgebra<$t  wirb. 

Dberforftmeifter  Äarl.  3n  93ejie$ung  auf  bie  frage,  „über  wie  viel  ^rojente 
eine«  ffialbe«  bie  ^rebeflddje  jtd>  au«behnen  fort,*  will  ich  bemerfen,  baf  bie  Un* 
terfuchungen,  welche  ber  £err  frnanarath  SBarth  vorgetragen  h<*,  aunächft  ben  3wecf 
haben,  a«  «eigen.  Wie  gro$  unter  günfrigen  Umfianben,  bei  voller  Sejtotfung,  ber 
ertrag  ber  Richten*  unb  SuchenbefWnbe  fein  fönne.  3*  \)aU  fchon  früher  erwähnt, 
baf,  um  herüber  ©ewi^ert  au  erlangen,  man  immer  ben  Scormalbejianb  in«  tluge 
faffen  muffe.  Slnbcr«  verölt  e«  ftch  aber,  wenn  bie  frage  beantwortet  werben  foH, 
„Wie  viel  £ola  a«  3eit  im  ©albe  vorhanben  ift?«  3n  biefem  gaUe  ifl  e«  aller* 
bing«  nothwenbig,  ein  Minimum  für  bie  ©röfe  ber  $robePÄ<hen  feftaufeften,  um 
mit  Sicherheit  flUe  bem  (Srgebniffe  biefer  auf  ben  S3orrath  ganaer  SBeflÄnbe  fchlie^cn 
SU  fönnen.  <S«  barf  baher  ber  3ntd,  welchen  man  mit  ben  ^robefldchen  ecrelty» 
will,  bei  «ntage  berfelben  nicht  nu«  bem  Sluge  verloren  werben. 

ginann-ath  SB  a  r t *.  3ch  befürchte  mif verftanben  worben  au  fevn.  2)iefe  $robe, 
flachen  enthaUen  ben  »achwei«  über  ba«  beimalen  vorhanbene,  unb  nicht  über  ba« 
bei  ber  £aubarfeft  au  erwortenbe  J^ola- 

£)berforftmeifier  Statt  mm  boih  au«  voUfommenen  »eflduben? 


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©cttjanMutigen  \>n  €<ftlon  fnt  $crft»it^föaft. 


gfnanjrath  ©artl).  Äetncdwcg«!  SBan  fcat  abfi<hrti<$  ni<ht  bie  fööirflen 
ausgewählt« 

gorfirat^  9» ante I.  ©ejüglid)  be*  Speffart«  famt  l<h  bie  93erf?<herung  geben, 
bafl  gewif  9$robeflÄ(hen  von  einem  JSagewerf  au  finbeu  »Ären,  wo  in  au«  ©u<hen* 
unb  (Siefen  gemixten  ©eflonben,  ein  ©orratb  von  300  unb  no<h  mehr  Älafter  vor* 
banben  wäre.  $ie  »efultate  fold)  fleiner  ftlädjen  b«beh  aber  leinen  braftifchen 
2Serth,  führen  überhaupt  bei  ben  »bfcbäfeungen  leid)t  auf  Abwege,  ©et  ber  93er* 
föiebenartigfett  ber  ©eftanbeöverhältnijfe  im  Sbeffart  haben  wir  bef halb  von  $robe* 
flicken  ganj  Umgang  genommen,  unb  lieber  bie  ganjen  ©efiänbe  auSgeja^t- 
in  anberen  unterfrÄnfifchen  $orftaratern,  unb>  fo  wie  man  mi<h  verß$ert  hat,  au$ 
n  ber  baverifchm  ^falj,  wirb  biefe«  Hu«jahlen  ber  ©eftanbe,  welche«  weit  fdhnefler 
al«  man  glauben  foflte,  vwt  Statten  gebt,  angewendet.  211«  Stefultate  wirflieher 
£ieb«ergebniffe  bei  SJufrÄumung  von  9lbtheilung«lmten  im  Soeffart  fann  id>  anfut)' 
ren,  baf  unter  günfHgen  SBer^ättnfffen  au«  ©udjen  unb  (Sieben  gemixte  ©efiänbe 
von  90-100  3at)ren  (ein  Xtyii  ber  ©<$en  waren  Ueberhalter  mit  200-300  3ah* 
ren)  HO  bie  120  Älafter  per  Sagewerf  geliefert  t)aben. 

$er  I.  £err  «Borftanb.  (£«  bürfte  biefer  ©egenftanb^  nun  hinlänglich  befvrv* 
d>en  fein.  So  viel  fhr)t  feft:  „je  größer  bie  $robefW$en,  befw  beffer."  Itebrigen« 
ift,  wie  ict)  mir  früher  ju  bemerfen  erlaubte,  fet)r  ju  wunden ,  ba(j  von  (Seiten  ber 
StaaWregierungen,  fo  weit  e«  noch  nid)t  gesehen,  inftruftive  ©eftimmungen  über 
bie  9Raterialetnfd>äfrung  überhaupt  unb  über  bie  Erhebung  unb  Sammlung  von  dt* 
trag«erfar)rungen  gegeben  werben  motten. 

VI.  ttaturereigniffe. 

gorftratf)  SBalbmann.  <£«  mag  nicht  unintereffant  fevn,  auf  ein  $reigni& 
aufmerffam  ju  machen,  welche«  eine  auferorbentlicr)e  ©efchäbigung  in  ben  ftityenbe* 
ftänben  unweit  unferer  £auptftabt  im  3at)re  1829  hervorgerufen  fcat.  <S«  war  am 
27.  3uli  8benb«,  al«  ein  ©ewitter,  verbunden  mit  ungeheurem  $agel,  in  ber  SRidv 
rung  von  Sübwefl  nach  Äorberft,  über  «inen  Strich  Sanbe«  von  20  Stunbenftinge 
unb  $  Stunbe  Sörcire  fter)  hfojog.  2)ie  Schloffen  waren  in  ber  ©rofe  von  £üh* 
nereiern,  felbjt  von  fleinen  2)tann«fäuften.  Seit  SWenfchengebenfen  b«ne  9tiemanb 
ein  folc^e«  Meteor  gefe^cn.  Sitte«,  wa«  in  bem  £ageljtriche  lag,  gelb*  unb  ©ar* 
tenfrüd)te,  war  total  jerfttrt,  unb  bie  SBalbungen  fo  befdjäbigt,  baf  ber  ©oben 
i  tief  mit  ®enifte  bebeeft  war.  Die  jungen  triebe  waren  bi«  jU  4  3ar)ren  ob* 
gcfd)lagen,  bie  SBäume  an  ber  SBctterfeite  von  ber  »inbe  entblöpt,  unb  bieöefJÄnbe 
fo  augerichtet,  bap  ber  ganje  SBalb  ba6  traurigfle  ©üb  barbot.  2)er  falte  Sßinter 
von  1829—1830  verurfac^te  jum  Ueberfluffe  noch  eine  9Renge  von  (SieTlüfien  an 
ben  Stammen.  3m  ftrühiahr  1830  jeigten  f«h  bie  folgen.  Xcr  «bflanb  na^m 
f<bneU  überr)anb,  unb  im  Sommer  be«felben  3at)re*  War  bie  äJerrrodnung  fo  weit 
vorgeritten,  baf  auf  einer  8lad>e  von  ungefähr  4000  borgen  SagWerf  Staat«^ 
walbungen  unb  eben  fo  viel  $rioatwalt>ungen,  bie  gi^tenbeftanbe  wie  bie  Wr$en* 
Walbungen  im  SBinter  au«fat)en,  ©leic^  grofe  dl&tyn  hatten  jwar  jhirfe  ©efcha* 


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bigungen  erlitten ,  bod)  fyegte.man  bie  Hoffnung,  tytvoon  ben  großem  Styeit  erbau- 
ten ju  fönnen»  »uGgeoetynie  Gattungen  mußten  nun  eintreten.  3$  renne  *war 
bie  «Refultate  berfelben  in  ben  ^rfoatwatoungen  triebt.  3n  ben  ©taaWwaloungen 
mußten  aber  bei  4000  Sagwerf  ofjnc  9tödfi$t  auf  ba*  SUter  be«  £olje«  total  ab' 
getrieben  werben.  3n  ben  angr^enben  ftarf  betätigten  »ejtänben  waren,  um 
ber  weiteren  Verbreitung  bcö  Sorfenfäfer«,  bet  jt<$  natürlich  balb  einfanb,  sorju* 
beugen,  9teinigung«bfcbe  an  ber  $aqe$orbnung.  $aö  fcailungeergebniß  in  ben 
€taat«walbungen  betrug  circa  140,000  Älafter,  mehrere  3abre  »ergingen,  bi«  bie* 
fe$  bebeutenbe  Duantum  au6  bem  SBalbe  geföafft  war,  ba  bittige  9lüdfi$r3naljme 
auf  bie  *Prfoatwalbbeftyer,  weldje  ebenfalls  namhafte  Quantitäten  jur  SBeiwertbung 
au  bringen  Ratten ,  eintreten  mußte.  $ie  nd^fte  ©efca$ma&me  war  auf  bie  SBie? 
beraufforjtung  biefer  auflgebe^nten  Stößen  gerietet.  3n  bem  3«traum  *on  10  3<tfy* 
ren  ij*  man  bamit  ju  (Snbe  gefommen.  <f«  würbe,  ba  bei  bem  frodenen,  fteinigen 
Soben  auf  ein  f^nette«  ®ebetyen  ber  %iä)U  wenig  Hemmung  gemalt  werben  fonnte, 
mit  geringer  Sludrtabme  jur  Äiefer  bie  3uflud)t  genommen ,  unb  biefe  tbeile  tour$ 
6aat,  iljeiie  bur$  ^flanjung  nadjgejogen.  3m  ferner  2Rar«raair  ftnb  1400  Sag* 
werfe,  im  Gbereberger  ftorfre  2300  Sagwerf,  im  Beoier  ©rünewalb,  »oh  wo  bie 
©efdjdbigung  ausgegangen  ifi,  300  Jagwerf  -  $ier  mit  giften  —  ht  ©eflorfung 
gebraut  worben.  . 

JDberforfhneiftrr  Statl  9lud)  i$  erlaube  mir,  in  S3ejug  auf  ben  #agelf#aben 
ein  Seifpiel  in  Äurje  an^fübren.  3m  3abr  1829  würbe  ein  $>ifrrift  t>on  circa 
500  3»orgen  (20 -80ja&rige  SStadjenbefianbe)  bebeutenb  befestigt.  Hnfängli$  gab 
man  ft$  ber  Hoffnung  bin,  baß  im  nadrften  3af>re  wieber  bie  Selaubung  eintreten 
unb  baburefc  wenigflen«  fcie  jüngeren  öeftänbe  gerettet  werben  fönnten.  »Urin  biefe 
Hoffnung  ging  niefct  in  (Srfüllung.  $ie  «bfranbe  meßten  ft$  oon  3afa  ju  3al)t, 
fo  baß  man  ftd)  enbtic^  für  ben  attmä^ltgcn  abtrieb  entfebieben  fcatte.  $er  wenige 
©utyenaufftyag,  ber  anfdngli$  in  gcfd>ü$ten  Orten  erfd)ien,  ging  wieber  ein,  unb 
man  mußte  bie  S^a^ju^t  biefer  #oljart  bei  ber  fd>netten  Ucberbanbnabme  be« 
©rufe«,  bad  balb  eine  #J$e  »on  3-4  guß  erregte,  aufgeben,  unb  jur  Söieber* 
aufforftung  ber  93lößen  burd)  tfiefernpflanjungen  fdjreiten.  £ie  ^flanjen  würben 
auf*f$led>ten  «ledern,  Wei^c  man  ju  biefem  ©efyufe  pachtete,  gebogen.  $er  Erfolg 
war  ein  fer>r  gunfiiger. 

^ammerratfj  &rf>r.  t>.  Serg.  Slud)  bei unS befestigte im 3uli  1830 ein§agelf<ftlag 
einen,  au«  18-40jöl)rigen  $ud>enftongen>  unb  au«  Äitfem*,  3ung*  unb  «Mittelfcßljern 
befiet)enben  2Balb.  SBenn  bie  ©eftänbe  gleid>wol)l  anfang«  einen  fe^r  traurigen 
«nblid  gewäfprten,  fo  erbolren  fie  ftd>  bod)  balb  wieber,  fo  baß  ju  außerorbentlid)en 
J^auungen,  unbebeutenbe  SReinigung«^iebe  abgeregnet,  ntc^t  gefdjritten  werben  mußte. 
Xtn  öuebenbeftinben  fiebt  man  je^t  »on  tr)rer  früheren  ©ef^dbigung  bur^au« 
nieste, me^r  an.  »ei  ben  liefern  gingen  jwar  tbeüwrife  bie  ©ipfeltriebe  ein,  erfeb* 
ten  fid>  iebo(^  balb  wieber,  fo  baß,  außer  einigem  3üwad)«»erlufi,  weitere  üble  %oU 
gen  nic^t  ^eroorgetreten  finb. 


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©«fanblanäen  b«  €<ftio«  für  &crfto>irtyfäaft. 


XDbcrforflntrCfler  #arl.  93ct  bem  t>on  mir  angeführten  Seifpiele  tyobe  ich  nur 
jene  $läche  im  Buge  gehabt,  welche  total  ruintrt  war;  natürlich  haben  bic  angren* 
jenben  ©effdnbe  ebenfaW  gelitten. 

qjrofeffoc  6^nall.  2Bel$<«  war  bie  Äranfheir,  He  babntch  erjeugt 
würbe? 

ßberforflmerfrer  Jtarl.  (S*  war  bie  2)ürre  von  oben  nach  unten. 
Sßrofeffbr  6$ mall.    ffidre  e«  nicht  gut  gewefen,  bie  Suchen  gleich  |U 
ftyfen? 

ßberforfroieificr  Äarl.  »nfdnglich  hoffte  man,  baf  ft<h  bie  Stangen  ohne 
biefe  SÄampulation  erholen  Würben.  S»dter  t>erfi>ra$  man  \iä)  aber  »on  bem  JW# 
bfen  Feinen  Erfolg  mehr,  unb  »a^lte  ba^er  ben  abtrieb. 

$rofeffor  e-mail.  3n  S<h«rai$,  wo  hdujtge  ^agelfälage  »orfornmen,  h«* 
ben  fi<h  bie  t>a»on  betroffenen  9u$enbe£anbe  immer  wieber  err/olr,  unb  ich  weif 
feinen  einjigen  $aH,  in  bem  man  tarn  «btrieb  ber  8efldnbe  genftlugt  gewefen 
Wdre. 

5>er  I.  #err  Sorflanb.  Äormcn  »ieUeicty  einige  ber  £erren  Erfahrungen 
über  anbere  intereffante ,  ben  8orfthau«h«U  betreffenbe  Batureretgniffe  ^irü)eüun* 
gen  machen? 

Cberförjter  *.  Äauffmarin.  3$  erlaube  mir,  auf  bie  Schneebruche  aufmerf* 
fam  ju  machen,  welche  im  »ergangenen  ffiinter  auf  ben  plagen  be*  Schwacj* 
walbe«  fehr  vielen  Schaben  angerichtet  $aben.  <5«  würben  befonber«  bie  bominiren* 
ben  ©tdmm^en  befchdbiger,  unb  bie  2  ober  3  legten  3cu)re*rriebe  berfdben  abgebro, 
c^en.  #ätte  man  alle  biefe  Stamme  herausgehauen,  fo  »ürben  gtofe  Sücten  ent* 
ftanben  unb  ben  SBfnben  ber  (Singang  geöffnet  worben  fc»n.  3Han  jog  baher  x>or, 
nur  jene  Stamme,  welche  tiefer  unten  abgebrochen  waren,  fo^in  gar  feine  Ärone 
harten,  wegzunehmen,  biejenigen  aber,  bie  nur  bie  lefrten  2  ober  3  3ahre*rriebc 
mloren,  flehen  ju  laffen,  unb  ju  warten,  ob  ftch  nicht  ein  ©ipfd  bilben  Werbe. 
$iep  gefc^ah  wirfiieh,  unb  fchon  im  ndcbßen  Sahre  jeigten  ftch  3weige  unter  bem 
Abbruche,  von  benen  fich  in  $dlbe  einer  jumOipfel  ausbildete,  dt  fragt  ftch  nun, 
ob  vielleicht  einige  ber  Herren  fchon  Erfahrungen  barüber  gemalt  haben,  ob  biefe 
Stdmmme,  wie  man  hoffe«  ju  bürfen  fcheint,  ein  fortbauernb  günfHge*  3Bach*thum 
erwarten  laffen,  ober  ob  ein  Serberbcn  beS  Stamme«  burd>  Stnbruc^igfeit  3U  befurch* 
ten  ijt? 

ginanarath  2Barth.  3<h  t)atte  früher  in  bem  mir  jur  Verwaltung  anvertrau* 
ten  $orft  einen  25— 30  ihrigen  rjohrenbcftonb,  mit  einigen  Sichten  untermifcht,  in 
weisen  ber  SRüffelf  dfer  in  bebenfliehem  Uebermaße  ftch  ju  verbreiten  brohte;  ich 
beeilte  mich,  einen  $b*il  ber  angegriffenen  Sohren  fd>fen  ju  laffen,  eine,  wie  id^ 
micr)  fpdter  überzeugte,  überffäffigc  Manipulation,  ba  aud)  biejenigen,  welche  nicht 
gefopft  würben,  ftcf)  fortgebracht  hatten.  9lber  auch  bie  ©efopften  fyabm  fty  wie* 
ber  erholt  unb  ber  Oipfel  würbe  bnreh  einen  ber  Seitenjweige  erfefrt,  fo  b«0  man 
jefct  biefe«  Äo>fen  faum  mehr  gewahrt. 


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ßberfotfhneifier  £arl.  meiner  @egenb  fÄft  bo#  *aub  In  kr  «Reget  9Tiu 
fang«  Oftober  ab.  3n  biefem  3iU)re  fing  ober,  in*befonbere  in  ben  leeren  Sagen 
M  Surafalfgebirge«,  auf  auSgebehnten  glichen  bae}  8aub  f$on  früh"  an, 
gelb  )u  werben  unb  abjufauar.  lieber  feie  Urfache  biefer  (Srf^einnng  bin  ich 
nicht  im  Keinen,  i»crmutr)e  aber,  baß  e<$  eine  9Jachwirfung  be$  Reifen  ©ommerS 
1842  fein  Wnne.  $a  ich  biefelbe  Erfahrung  im  ©chwarjwatbe  wahrgenommen 
habe,  unb  flc  wahrfchcinlieh  jieralieh  allgemein  fe»n  wirb,  fo  wäre  31t  wünfehen,  baß 
We  Sln|td)ten  über  bie  beranlaffenben  llrfac^en  bon  mehreren  Seiten  mttßet^eilt 
würben. 

93fjirf6f6rf*er  9lotr>.  Heber  ba*  abbrechen  ber  ©itfel  bei  Sichten  unb  go^ 
ren  burch  ben  Sehne  ebruef  hÄt  man  im  babifdjen  ©<hwar|Wafbe  »tele  (Srfahrun* 
gen  gemalt,  befonber«  bei  km  großen  Schneefall  am  17.  SWai  1837.  3n  ben 
£od)(ag<n  fiel  ber  Schnee  troefcn,  in  ben  Siefen  naß  unb  #rr  wurfachte  er  enorme 
Scfchäbfgungen.  9ln  einigen  JDrten  eilte  man  bie  entgipfelten  ©tämme  auäjuhauen, 
an  anberen  lief  man  fle  flehen,  «entere«  hat  ftd>  al*  ba*  beflere  bewährt,  beim  bie 
©i*fel  erfeeten  fleh  in  8älbe  Wieber.  3Bo  bie  befolgten  (Stimme  fi<h  »orher  im 
normalen  3uftanbe  unb  unter  günftigen  Sianborteoerhtttniffen  befunben  Iflbtn, 
fann  man  mit  Beruhigung  einer  Teilung  be«  ©ci?abctw\  entgegen  feijen. 

gorfimeifter  $rl>r.  b.  Sruchfeß.  3n  meinem  gorframtSbeatrf  befinbet  ftch  ein 
«ejirf  in  ber  bcrhAltnißmdßig  hohen  «age  wn  2650  guß.  $ier  bergest  fein  3a*r, 
tt>o  nicht  ©d)neebrücfye  ftattfinben,  unb  bennoch  regeneriren  ftch  bie  @ipfel  fortwäl)* 
renb,  fo  baß  ich  fafi  meinen  möchte,  baß  bie  ©tanborte  weniger  emwirfen. 

JDberfbrfrmeifier  Äarl.  Und?  nach  meiner  Anficht  ifi  ber  Stanbort  »on  Wenk 
gern  (ftnfluß  unb  bie  Degeneration  bc«  ©iofel<5  ifr  h<"tbtfA<hlicb  baburch  bebingt, 
wo  ber  8ru<h  am  Stamme  ftott  gehabt  ^attej  je  tiefer  unten  ber  Sruch  ift,  befto# 
weniger  barf  man  auf  bie  <ätyaUung  be«  Stamme«  rennen,  je  Wer  oben  aber, 
beflo  weniger  nachteilig  wirft  bie  Sefchablgung.  SBir  wiffen,  baf  bie  fbgenanirte 
5lu*fd>lagdfä^ißfeü  feiner  $oljari  fehlt;  felbfi  bie  föchte  treibt  noch  3»«Ö<> 
man  ftc  unter  einer  gewiffen  $öhe  abreibet,  borairtgefefct,  baß  bafelbfl  bie  2>icfe 
be«  Stamme*  einige  3otte  nicht  überfleige.  m\>t  rto<$  if*  btefe«  bei  ber  t&ttyt, 
Äiefer  unb  »eißtanne  ber  galt.  3$  habe  gefunben,  baß  man  Wremen  bei  ber 
Sicfe  bon  3—4  ßcU  jum  Sortheile  ber  umfie^enben  (Stehen  abhauen  ließ  unb  baß 
ade  biefe  «drehen  wieber  Qipfd  gegeben  h<»en. 

¥»feffor  ©e-mail.  Gt  ijl  bieß  feine  neue  ©ipfelbilbung  ober  ein  %u*Wa* 
gen  be*  ©tarnme«,  fonbern  <*  gehen  nur  «efie  in  bie  ^öhe,  Welche  ben  ©itfel 
furrogiren. 

gorfhnei^er  8rr)r.  0.  Xruchfeß.  3ch  glaube  nicht,  baß  bie  Starre  be*6tam< 
OK*  an  jener  ©teile,  wo  ber  «ruch  erfolgt,  einen  wefentlichen  fcinjtoß  übt,  fonbern 
ob  ber  ©aum  frei  fleht,  unb  ob  er  Sicht  bon  oben  in  genügenbem  STOaße  h«l? 

Cberfor^raeifter  JtarL  2>ieß  finb  aUerbing«  weitere  Öebingungen,  welche  ben 
ferneren  3Bach«thum  be«  ©aume«  förbern  ober  hinbem;  gewiß  wWen  aber  bieDicfe 
unb  bae  »Iter  U*  ©tamme«  mächtig  ein,  unb  Bcrfuche  werben  jeigen,  baß  bie 

25 


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386 


Staublungen  bet  ®«hion  für  gcrftoirttftaft. 


Bilbung  eine«  neuen  ©ivfel*  burch  (SavorMen  eine«  ©eitenafle*  nur  bt*  ju  einer 
gemiffen  Stammftdrfe  nu>gli<$  ijl 

Der  IL  $err  SorfUnb.  Der  »ufforberung  bc*  £etm  £)berf6rßer  v.  Äauf  f# 
mann  entforechenb,  erlaube  ich  mir,  meine  Erfahrungen  von  1836  unb  1837  miijuthei« 
len.  3m  frdnfifchen  Salbe  )ate  ber  ©chneebrud  fehe  bebeulenbe  5Befdi>A* 
bigungen  fomohl  in  Stangen*  al«  in  3ungböljetn  angerichtet,  unb  e*  Wieb  nur 
bie  geringere  Bnsahl  ber  3ufn>u$fe  unb  Stangen  verfchont.  3n  jungen  ©eiligen, 
bid  ju  25  3tu)ren  hinauf,  ^aben  fta)  bie  ©ivfel  meiftentheilft  »ieber  erfr*t.  Die 
entgivfelten  Stangen  bagegen  würben  abftanbig  unb  »ir  mußten  unt  beeeiien,  ba* 
»bftanbholj  au*  bem  SBalb  ju  bringen,  um  ni<ht  burch  ein  «er(4umni|  in  biefer 
Sejie^ung  eine  Vermehrung  be*  ©orfenfäfert  ju  veeanlaffen. 

fcorftmetfler  ©intl.  Dem  von  £errn  JDberforfrmeifier  Äarl  (Seifc  385)  in 
Anregung  gebrauten  frühzeitigen  Saubabfalle  fann  ich  eine  analoge  C^rft^ci* 
nung  beifügen.  3$  bemerfte  nämlich  in  ben  leiten  14  Sagen  hei  Se*rifung  eine* 
großen  £iefem»albfomvlere6  in  93*hmen,  einen  fo  flarfen  Stabelabfall  an  ben  Äle* 
fern,  baf  man  von  ber  Berne  aud  glauben  mochte,  ber  SBalb  fei  von  einer  Xtant* 
heit  befallen,  ohne  bafi  biefe  93ermuu>ung  burch  anbere  Wahrnehmungen  beft&rft 
gemefen  wäre.  3<h  bitte  Diejenigen  $errn,  »eiche  größere  äiefernbeßanbe  bettieth* 
fünften,  gefaHigfl  «uafunft  baräbec  ju  geben,  ob  fle  nicht  Ä^tüi^c  Beobachtungen 
gemacht  hoben,  unb  »orin  ber  ©runb  liegen  möge. 

$rofeffoe  Somali,  fielen  bie  1,  2,  3  ober  4jahrfgcn  Sßabein  ab? 

gorftmeifler  ©intl.  Stargugtmeife  bie  alteren. 

©berförfter  Jtauffmann.  Sei  bem  von  #erw  Dirrftor  5Rantl  erwähnten 
9tbf*anbig»erben  be*  Stangenholje*  möchte  wohl  vorjugdweije  bie$dhe,  in  »elcher 
ber  Beuch  am  Stamme  fuh  ergab,  eingewirft  b«ben,  bei  und  hat  e*  ft<h  nämlich 
geseigt,  bajj  bei  Stangen,  bie  nur  einige  Sriebe  verloren  Ratten,  bie  Hejle  fich  »ie* 
ber  aufrichteten  unb  bie  ©ivfel  erfefcten. 

Der  II.  $err  SBojjUnb.  Die  ©ivfel  waren  bi*  ju  einer  hebeutenben  $öhe 
herab  abgebrochen. 

gorfhneifter  3»  ah  er.  3$  h«**  im  »itf,  bei  ben  £aüw  unb  Abbuchen 
ebenfalls  ben  fruhaeitigert  Saubabfaß  bemerft. 

Der  I.  $r.  SBorftanb.  »a<h  ben  bi*b«igen  SBerhanblnngen  unterliegt  es 
feinem  3»«M/  *>«f ,  K  weiter  oben  bie  ©ipfel  abbrechen,  befto  leichter  fkh  »ieber 
neue  bilben.  Der  fruhseitige,  auf  aßen  ©ebirgdformarionen  bem erf bare,  Saubabfall 
bürfte  in  ber  raffen  unb  fraftigen  (Etthvicfutna^  ber  Vegetation  in  bem  $mi$v\ 
najfen  3ahrgang  begninbet  fevn.  3ch  erlaube  mir  »eiter  bie  ftrage  ju  fiellen,  ob 
Xiemanb  *9tttthe  Hungen  über  bie  SvdtfrSfie  ju  machen  h«*><j  ta  SBürtemberg 
fmb  burch  tfefeiben  im  SRai  biefe«  3ahree  fehr  viele  Söuchenfulturen  verborben 
»orben. 

Sevierförflet  ftürholjer.  3n  bem  mir  anvertrauten,  in  ber  Sähe  Sluadburg« 
gelegenen,  «Reviere  haben  bie  hebeutenben  HacMrijk.a*  27-29.  SKat  bie  örlen* 


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Uebfr  8tctß&<f<$ibtgungen. 


387 


unb  SJudjenfulturen  total  ruinirt.  G$  fragte  ftd>  bamaß,  wie  folgen  befähigten 
^flanjen  wieber  ju  Reifen  fety?  (Sinjelne  S3erfud>e,  welche  icfy  mit  bem  Slbfdnutoen 
gemacht  fjabe,  fielen  gut  au*.  Slnbere  mifjglücften  aber  auefy  wieber,  fo  bajj  id? 
mir  aud  biefen  93erfud>en  befHmmte  Folgerungen  nicfyt  abjuleiten  getraue.  3« 
bebauern  ift,  bafi  un«  in  biefer  Sejieljung  bie  gorfifdjriften  fo  wenig  SJufflarung 
»erfe^affen  unb  ftdj  in  benfelben  bie  wiberfpredjenbften  Angaben  finben. 

#offorfhneifter  grf)r  ©aiöberg.  3n  unfern  ^flanjfdjulcn  würben  burd) 
bie  ©pätfröffe  bie  Slfajien  ganjlid)  ju  ©runbe  gerietet,  wätyrenb  bie  93ud>en  unbe* 
fdjäbigt  geblieben  ftnb. 

gorftmeifier  OK  a  9  er.   2»an  finbet,  ba(i  bie  grofibefd>abiqungen  nur  bi«  Hl 
einer  gewiffen  £ör/e  ber  <Fflan$en  hinauf  eintreten,  bajj  ba^er  ftarferc  ^flanjen  ben 
felben  weniger  al6  fcbwä'djere  auägefefct  ftnb. 

gorfiratr;  SJtantl.  3d>  r)abe  im  Speffart  bie  (£rfaf)rung  gemacht,  bafj  in  ben 
93ud)enr>erjüngungen  fold)e  Steffen  »on  ftrofien  am  meiften  leiben,  wo  ftcf)  in  golgc 
(pdterer  Wacfyfyauung  unb  Räumung  mulbenartige  Vertiefungen  im  Sluffcfylagc  bilben. 
£ier  erfriert  fafi  in  iebem  3af)re  Der  93ud)ennad>wud>$,  wa6  ftcr)  baburef)  leidjt 
erfldren  läßt,  baf  über  biefe  Vertiefungen  bie  2Binbe  wegfrreic^cn  unb  bie  9tebcl 
batyer  in  tynen  liegen  bleiben. 

2>er  I.  £r.  Sorjianb.  ©anj  biefelben  Srfdjeinungen  nehmen  wir  im  Reiben* 
Reimer  gorft  gewahr. 

JDberforjtmeifter  tfarl.  iffienn  man  auf  bie  Sntftcljung  beS  iRcife« 
jurüefgeb/t,  fo  fann  man  für  biefe  groftbefdjäbigungen  feinen  anbem  ©runb,  alö 
ben  bereit«  angebeuteten  finben.  2>te  geudjtigfeit  fyält  fid>  ndmli$  über  9>Uü)t  in' 
biefer  Vertiefung,  inbem  berffiinb  gehemmt  ifi,  fte  fortzubringen;  am  borgen  bilbe 
ftcf)  ein  9itcberf$lag  unb  golge  bejfen  ber  SReif.  3n  meinem  flmtöbejirfe  ftnb  auf 
einer  gldc^e  bon  beinahe  10  borgen  bie  6-8  Sup  tyofjen  93ud>en  erfroren;  biefer 
Drt  liegt  in  einer  etwa«  vertieften  (Sbene,  unb  fyat  feuchten  ©oben,  wo  gerne  Webel 
fic$  erzeugen. 

gorfimci|ler  SKa^er.  2)afyer  foll  man  audj  $lantagen  niebt  auf  tief  gelegenen 
gorftroiefen  anlegen,  inbem  auf  folgen  bie  jungen  ^flanjen  fafl  affiäfyrlid)  erfrieren. 

«eüierforfter  2Banberer.  Die  (Sic^cnpflan jungen  leiben  bei  mir  fafi  jebcS 
8rüf)jar;r  bie  fic  enblicr;  eine  gewiffe  £öbe  erlangt  fyaben  unb  mit  bem  ©ipfel  über 
bie  Borfircgion  fytnauö  reiben. 

gorflmeifier  ©intl.  Sei  un*  ijl  auf  einer  au*gebet)nten  $lad>e  eine  fef>r 
gelungene  Sannenberjüngung  unb  jwar  auf  funfUidjem  2ßege  gemacht  worben.  GS 
gewährte  einen  unangenehmen  Hnblicf,  in  «Witte  biefe*  würgen  3ung^olje«  Süden 
3u  fc^en,  welche  burc^au«  nidji  in  Seftonb  ju  bringen  waren.  ÜRan  r>at  23erfud>e 
mit  «u«pflanaung  burc^  Sannen  fobann  burd?  gid)ten  angefiefft,  allein  bie  nädtfen 
©pÄtfröfU  jerfiörten  immer  wieber  bie  farnu  getriebenen  Jansen.  9lac^  me^rfad^en 
frue^tlofen  Verfugen  griff  man  enblid)  jur  für  biefe  gdüe  ganj  geeigneten  Äiefer, 

25* 


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388  SBer^anMungen  bet  Seftfon  fftr  gerftolttyföaft. 

wel$e  but$  bie  Spatfrffte  ni$t  geftyrbet  wirb  unb  $at  mit  tyr  biefe  «utfen  wteber 
in  guten  93efianb  gebraut. 

vn.  Der  I.  $r.  S3orftanb.  SBir  »mtten  nun  jur  aweiten  frage  „Kit* 
tfreilungen  übet  bewährte  SBecf a<ttgc  unb  33orri$tungen  beiHu«* 
fü^rung  von  Kulturen,  gdllungen  unb  onbcrn  JDperationen, 
namentlich  aud>  beim  $ran«i>orte  ber  SBalbetaeugniffe*  übergeben. 

93eafrf«f$rftcr  SRotb.  Der  $err  ginanjta^  SBartb  W  »or  j»ei  Sauren  in 
ber  Stuttgarter  ©erfammlung  einer  6Jge  erwägt,  wiche  auf  jebcr  Seite  2  ober  3 
Stofaäbne  hat,  burcb  welche  bie  Sagfoäbne  au«  bem  Schnitte  entfernt  würben. 
Die  (Jnwfeblung  biefer  Sage  bewog  mich,  fte  au<$  bei  un«  oerfuch«weife  einju^ 
führen,  unb  e«  freut  mich,  ben  $errn  ftinanjraä)  »erjidjern  au  fonnen,  baf  biefe 
Sage  ftdj  febr  ju  »erbreiten  anfangt.  Sie  leiftet  bei  »eitern  meljc  al«  bie  foge* 
nannte  Xljüring'fd^e  Sage. 

^inanjratb  SBart^.  3$  wiU  nur  aufmerffam  machen,  baß  über  bie  9?üfc< 
lichfcit  biefer  Sage  ficb  verriebene  ftnftchten  gebilbet  b*ben;  bie  einen  erflÄrten  jie 
für  vortrefflich,  unb  bie  anbern  gerabeju  für  unbrauchbar.  3Ran  fam  aber  ber 
Sache  balb  auf  ben  ©runb.  <S«  geigte  fidr>  nämlich,  baß  bie  Sagen  für  Saub^lj 
etwa«  anber«  fonftruirt  fcvn  muffen,  al«  jene  für  ^abel^olj.  2Bic  liefen  un«  nun 
von  einem  ffcoermarfrifd^en  ftabrifanten  Sagen  fommen  unb  biefe  bitten,  richtig 
angewanbt,  ben  bejtat  drfotg. 

Sßrofeffor  S d) m a IL  Der  ©runb,  baf  von (Einigen biefe Sagen  für  unbraudj* 
bar  erfldrt  würben,  war  wor)(,  baf  man  ba«  ©d)ränfen  ber  Säge  nicht  verftanben 
hattet 

ftorftoteifter  SWüller.  SBenn  e«  fid^  um  eine  Sage  banbelt,  bie  außerhalb 
be«  Sßalbe«  aum  Sagen  bc«  Srcnnhola*«  angewenbet  werben  foH,  fo  bürftc  auf 
bie  bereit«  in  mehreren  JDrten  gebräuchliche  Girfelfäge  aufmerffam  $u  machen  fron. 
9Rit  biefer  ۊge,  bie  burch  ffiaffer*,  $ferbe*  ober  Dampffraft  in  Bewegung  gefegt 
wirb,  ftnb  2  SWann  im  Stanbe,  30  Älafter  ^>olj  binnen  24  Stunbcn  jweimal  ab* 
aufägen.  (Sbenfo  wirb  tfe  auch  aum  Scbneiben  $urnitur<$ölaern,  8rettem  ic. 
benübt,  unb  arbeitet  mit  einer  SchncHigfeit  unb  Sei^tigfeit.  baf  fie  gegenüber  ber 
gewöhnlichen  Scbneibemühle,  einen  auferorbentlidjen  3eit*  unb  <Srtrag«gewinn  gc* 
wdbrt.  Die  3irfeifdge  freift  in  einer  SWimite  4-500  mal,  unb  in  biefer  ©efchwin* 
bigfeit  liegt  bie  Urfadje  ihrer  tfraft.  9Ran  barf  ba«  $ola  nur  ^in^atten,  fo  wirb 
e«  wie  ein  gan3  weiter  äörvcr  gefchnitten. 

ffinanjrath  2Barth-  3$  fann  bir  2$ortt)eiu}aftigfeit  biefer  Sage  nur  bejta* 
«gen.  3n  SSBürtemberg  fhtb  bereit«  mehrere  foltyx  Sagen  im  ©ange,  felb^  für 
Srennbolj,  a-  33.  in  ber  grofen  ©pinnerei  jn  ©^wdbif^aa. 

55eairf«förjter  Bot!).  <S«  Würe  erwünfd^t,  a«  erfahren,  welche  eigen  bei  ber 
$olafabrifation  im  baberifc^en  Hochgebirge  in  «nwenbung  finb? 

gorfhneijter  @chulae.  SWan  wenbet  bafdbjl  fcbon  feit  vielen  3abren  bie 
SteiermArftet  SSiegenfdge  mit  SRaumjäfynen  an. 


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tUlet  ftAbUfte  ©alblafefte«.  389 

3)er  I.  $r.  SöorfUnb,  3ti  betreff  bet  £ultur*SBerfjeuge  erlaube  i$ 
mir  bie  Slufmerffamfeit  ber  Skrfammlung  auf  bie  fogenarmte  ^laggeneggeju 
lenfen.  ©ie  wirb  f^ott  in  »ielen  Orten  mit  beflem  (Sefolge  gebraust  unb  in  Stör* 
tembrrg  auerjt  von  Dberförfter  Äuttler  in  ©chaltt}««  bei  £eibenheim  eingeführt. 
2>iefe«  Snjirument  ijfc  barauf  beregnet,  für  ben  ©amen  jeber  £ol$art  ein  »oOftan* 
bige«  lodere«  Äeimbeet  ju  erzeugen  unb  bie  oberjtc  drbfehithte ,  ben  £urau«,  }u< 
gleich  beiiubebalteiu  »bgefetjen  »on  ber  bebeutenben  ©amem(5rf»amip ,  wirb  burch 
bie  ©aatmett)obe  mittelft  ber  *piaggen*(*8ge  auch  an  3«it  »«1  gewonnen,  inbem  bei 
4  feigem  Serbanb  2  SRann  1  würtemb.  SKorgen  in  1  Sag  »oü*ftdnbig  unb  ohne 
«nfirengung  fertig  ju  bringen  im  ©tanbe  finb.  2>ie  Operation  ift  gan*  einfach. 
2>a«  J3nflrument  wirb  mit  ber  9JJittcl|pi$e  auf  ben  ©oben  gefegt  unb  unter  mäßigem 
Stauf  auf  bie  Ärücfe  in  ben  Stoben  bi«  an  ba«  eiferne  Äreuj ,  in  welkem  bie 
3at)ne  befeftigt  finb,  eingewunben  unb  biefe  h<aauf.,»on  bem  bangen  gebliebenen 
@ra«  unb  bejfen  SBurjeln  gereinigt.  3f*  ber  ©oben  auffattenb  »erraft,  fo  wieber* 
^olt  man  ba«  ©nbriUen.  Nach  2tnwenbung  ber  $laggenegge  wirb  ber  ©amm  auf 
bie  3irfclfla<$e  gefreut,  gelinbe  mit  ber  $anb  angebrüeft  unb  na$  (irforbernip  mit 
ber  Grbe  bebeeft. 

3n  freinigem  wie  in  naffem  ©oben  ijt  natürlich  biefe«  Snjtrument  nic$t  an* 
wenbbar;  auperbem  aber,  unb  e«  mag  ber  Boben  »errapt  fe$n,  wie  er 
will,  wirb  fid)  baffelbe  fiet«  al«  »orjügli^  bewahren. 

$rofeffor  ©e-mail.  $iefe  ßgge  wirb  jk$  wot)l  nur  auf  ebenem  ©oben  ge# 
brausen  loffen? 

2>er  I.  $r.  SBorflanb.  «uch  an  fanften  abfangen,  welche  nicht  |U  fleinig 
finb.  flm  weiften  i|i  jie  in  meiner  ©egenb,  bei  ber  $o(jfaat  auf  vormaligen,  ni$t 
*u  fiaef  »errapten  Siehweiben  in  ©ebrauch. 

Borftcommiffdr  o.  Del  h  afett.  Stach  in  ben  Nürnberger  9teich«walbungen 
wirb  biefe«  3nftrument  feit  *wei  Sah"«  *o«M  angewenbet.  d«  ge# 

w^hrt  namhaften  Seitgewinn;  ber  ©oben  barf  aber  nicht  au  fehr  beraft  fe»n. 

».  ^aufinger.  3<h  bin  fo  frei,  ein  in  meinen  ©cgenben  gebräuchlich«« 
Durchforflung«meffer  »orniaeigen,  welche«  ich  f*o«  bei  mehr  ol«  toufenb 
Sagwerfen  benuftt  habe  j  e«  leiftet  oiel  beffere  2>ienfie  al«  hie$acfe  ober  «rt  (SRan 
»ergl.  6.  3Q6.) 


$rixtc  ©tfcung. 
$onner«tag  ben  3.  Oftober  1844. 

I.  Nach  (Sriffnung  ber  ©ibung  würbe  ein  »on  bem  quie«cfrten  fforfhneifler 
3iment  au  Nürnberg  eingefenbeter  ben  «ßrotofoOen  ber  förmlichen  ©eftion  beige* 
fügte  »ortrag,  über  ba«  »erhalten  ^üblicher  SSBalbinfeften  »erlefen,  in  welkem 


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390 


©eT^nbtage»  bet  «fftion  fit  Scrflwirt^f^oft 


ber  ©erfaffer  mit  SBcjtc^ung  auf  feine  frühere  «bhanblung  (namentlich  bie  im  2. 
£efte  3.  ©anbed  1843  bet  3«itfd^rift  füt  ba«  gfotft*  unb  3agbwefen  von  ©e^eti) 
bie  ©e^auptung  wieberholt,  baf  bet  ©orfenWfer  nut  fcanfe  Stimme  anfalle,  babet 
^auptfdd>Itd>  häufige  Durchforfhmgen  tym  begegnen,  unb  baf  bie  «Raupen  nut 
franfe  Nabeln  fteffen.  gut  festere«  führt  er  Seifptele  an,  untet  anbern,  baf  ,  ate 
im  2»at  1838  bie  jungen  ftabeltriebe  bei  6°  JWlte  erfroren,  tiefe  t>on  ben  Staupen 
abgenagt  würben,  wfitytenb  bie  Älteren  Säbeln  berf<hont  blieben.  Der  SBerfaffer 
fchlief  t  mit  ber  Slufrorberung,  93erfuche  anjuftetfen,  ob  nicht  bie  Raupen,  n>enn  man 
fie  jum  $raf  ganj  gefunbet  Nabeln  veranlaft,  baran  fterben. 

Sinanjratt)  äBarth-  3m  3ahr  1839  n>aten  im  9tafonu)er  Ärcife  in  Böhmen 
bie  Salbungen  »on  bet  Könne  angefallen  j  c«  würbe  berfelben  abet  buref)  äugen* 
blieflidhe  9Kaf  regeln  Ginbalt  getfan.  3$  »erhebe  nicht,  baf  but$  SSetjögerung 
von  ©egenoorfeljrungcn  hMig  ba*  Uebel  ju  feht  bebeutenbet  ®r$fe  hetanwächfr ; 
babutch,  baf  bie  ftörfter  fiets  Berichte  machen  muffen  unb  bie  Befehle  oon  oben 
nicht  fctylcunig  genug  erfolgen,  geht  bie  bejk  3eit  häufig  verloren. 

gorjicommiffdr  *.  ßelh«fen.  3<h  glaube  niety,  baf,  wenn  bie  «Raupen  ein- 
mal in  gtöfeter  3<ihl  »ot^anben  finb,  ü)nen  entgegen  gewirft  werben  f6nne.  eine 
£aupturfache  ihrer  SBerme^rung  mag  in  oerfaumien  2>urcbforfhmgen  unb  <£nrw*ffe* 
rungen  liegen.  €inb  bie  Staupen  einmal  in  gtofet  SÄenge  vorhanben,  fo  fann 
burch  nid)t«  mehr  abgeholfen  »erben.  SEBit  haben  bei  un«  $unbetitaufenbc  jet* 
jiören  laffen,  unb  imraet  waten  noch  SRiUtonen  vothanben,  bie  nic^t  erreicht  werten 
fonnten. 

ftorfrrath  SBalbmann.  liefet  ©egenftonb  warb  bi«her  bei  jeber  SBerfamm* 
lung  fo  erfchöpfenb  behanbelt,  baf  i$  nut  SBenige«  noch  ju  fagen  habe.  3c  meht 
wir  Erfahrungen  übet  biefe  SBalbcalamitÄt  machen  werben,  befto  fefter  wirb  ft$ 
bie  Ueberjeugung  begtünben,  baf  mit  lünftli^en  $$ertilgung«mitteüt  nicht«  au«ju* 
rieten  ift.  S3iöl>ec  ftnb  bei  un«  alle  »erfuebe  wirfung«lo«  geblieben.  $auptauf* 
gäbe  ber  Borftoerwaltung  wirb  e«  immerbin  bleiben,  burch  georbnete  SBirthföafr«* 
fübrung,  in«befonbere  burch  gehörige  (SntwAfferung  be«  ©oben«  unb  re^taeirige 
Eurchforflung,  bie  ©efunbljcit  im  23ad)«thum  ber  Beflcmbe  ju  beforbern.  «i«h« 
wenigfien«  lehrte  bie  Erfahrung,  baf  in  ben  Bejtanben,  wo  SBerfumpfungen  ftott 
fanben  unb  ber  ©oben  naf  war,  ferner  bei  verabfaumten  S)urchforjrungen  bie  »au* 
penbef<h*bigung  gröfer  au6pel  unb  ba«  «bjtehcn  bet  SBäumc  früher  erfolgte. 

fcorftmeifter  ©intl.  ßbfehon  im  Allgemeinen  mit  bet  Stnftcht  be«  verehrtem 
§errn  JKebner«  vor  mit  einoerfianben,  glaube  ich  W  burd>  jeitige  ©egen* 
»orfehrungen  einer  Ueberbanbnahme  be«  Uebel«  gefieuert  werben  fönnej  wenigflen« 
würbe  bei  bem  9taupenfraf  in  ben  oom  ^errn  ptanaraty  angeführten  SBalbungen 
bu«h  bie  aldbalbige  $ülfe  einem  weiteren  ©(haben  torgebeugt.  3cbenfaH«  ifl  c« 
fet)r  wichtig ,  unb  fann  nicht  bringenb  genug  empfohlen  werben,  in  ben  JDrten ,  wo 
bie  Salbungen  in  ben  lungeren  9Hter«flaffen  nicht  jeitig  genug  burchforftet  worben 
ftnb,  biefe  Surchforfcung  ohne  SBerjögerung  eintreten  ju  laffen. 


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391 


Der  I.  $r.  SorfUnb.  3$  glaube,  wir  Kirnten  biefe«  oft  abgehandelte 
tfapifel  je&t  »erlaffen.  Durchforfhmgen  fmb  im  Ungemeinen  ba«  beße  SDWttcI  gewe* 
frn,  ben  Serljeerungett  ber  Könne  »orjubeugen.  Shir  htaftchtUcf)  bec  golgen  ber 
3n  feite  nbefehäbigungenfcheint  mit  bie  frage  nod)  nicht  genügenb  erörtert 
ju  feon. 

Borftcommiffär  *.  JDelrjafen.  Die  Säume,  wel$e  mehrmal«  abgefreffen 
würben,  fterben  entweber  on  ben  golgen  bet  (Sntnabelung  ab,  ober  buret)  ba«  £in* 
jufommen  unb  bte  93efd)äbigung  nocf)  anberer-3nfeften,  namentlich  ber  fogenannten 
Sodbornfäfer.  Die  befallenen  SBBalbbfflrifte  fmb  jefrt  treffe  ganj  Wik*,  tyeil«  nur 
lityt  unb  horftoeife  beftanben. 

5Der  II.  $r.  SBorfUnb.  3n  8ejug  auf  bie  93erheerung  fcuwh  bie  Könne 
im  Simmereborfer  $orjre,  bei  ©aoreuth,  bemerfe  ich,  baf  man  600  JEagwerf  gänj* 
lief;  abr)ol$en  mufte. 

ftinanjratb  SBartr,.  Huch  bei  un«  mußten  in  ßberfchwaben  1300  borgen 
rein  abgetrieben  werben. 

Der  II.  $r.  »orflanb.  3<h  rooHte  mir  nur  bie^rage  an  bie  $errn  erlau* 
ben ,  welche  bie  SBBeiftanne  ju  bewirtschaften  h<*ben,  ob  3bnen  nicht  im  dorfgen 
3ar)re  auch  ein  3nfeft  »orfam  (Bostrichus  corvidens),  welkes  bei  un0  in  grofer 
SWenge  erfcr/ien.  06  iß  bief  ein  ganj  -Heiner  Sorfenfäfer,  ber  ftct)  an  ben  anfersen 
Sweigen  einzelner  Stämme  in  älteren  UejWnben  ber  SBeiftanne  einfanb,  unb  in 
biefen  bie  ©anhaut  fo  ftr)nefl  aetförfe,  baf  in  wenigen  Sagen  ber  ganje  ©ipfel 
abftönbig  würbe.  SBir  waren  ber  SRefnung,  baf  biefe*  Snfeft  in  ftolge  be6  fo 
rrodenrn  Commerz  don  1842  erfcf)ienen  feint  mächte.  3m  fblgenben  $rühiar)re 
^aben  wir  dafielbe  an  warmen  Sagen  wieber  wahrgenommen,  liefen  aber  bie  Stämme, 
an  weisen  e*  fich  jeigte,  fogleich  fällen. 

ftorftmeifter  Sßineberger.  3$  habe  biefen  Ääfer  nur  an  fer)r  alten  SBeif* 
tonnen  bemerft,  welche  ohnehin  balb  gefällt  werben  muffen,  unb  fünfte  ihm  baber 
wenig  Slufraerffamfeit. 

ftotftmeifler  ®intl.  SCucr)  bei  un*  fyat  fich  3<*h«  ein  beträchtlicher 
Schaben  burch  baÄ  theilweife  Äbborren  bebeutenb  grofer  ©etftannenbejtänbe  ergeben. 

waren  nämlich  tn  jenen  ffialbbifrrfften,  welche  im  n&fyfttn&ittaumt  ÄUf  natfir* 
liehe  ffieife  derjüngt  werben  foOten,  jufolge  ber  auferordentlict)  h^^«  ®rürme, 
die  ©eftänbe  in  ihrem  SBurjelfofteme  fe$r  erfchüitert  unb  mitunter  auch  fe$r  häufig 
geworfen  wdrbeh.  Die  nächfte  golge  war;  baf  man  in  blefem  3«bre  ein  Cuantum 
bon  wenigfien«  50—  60,000  jHafter  ä  60  Äubiffchuh  aufarbeiten  laffen  mufte. 
Die  9^achwehen  biefer  (Kalamität  waren  aber  noch  bebeutenberj  bie  burch  ben  SBtnb 
verurfachten  grofen  Süden  in  ben  ßffcfrt offenen  SBalbungen,  unb  bie  nadjfolgenben 
fehr  troefenen  3<*htg3nge,  waren  nämlich  bie  Urfache,  baf  bie  tur$  bie  ©türme 
betätigten  Sefiänbe  {ich  nicht  wieber  erholten ,  fonbern  ihrem  Serberben  entgegen 
|u  eilen  fchienen.  ®&  War  ein  fehr  ergreifender  Änblicf,  bie  fchonjten  SBeiftannen 
ohne  $ulfe  berborren  ju  fel>cn.  6orgfäl«ge  Unterfuchungen  ergaben,  baf  bet  ©orfen* 


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392 


fäfec  nur  al«  fefunbare*  Uttel  bie  2)coaftation  ber  befagten  2Seißtannenbefiänbe 
gewiffermaßcn  vervoUfiänbigte;  benn  man  fanb  fr^r  viele  Stamme,  bie  in  bat  9U> 
beln  rein  abgerrocfnet  baftonben  unb  juc  friüung  gelangen  mußten,  ohne  baß  (ei 
Unterfuchung  ber&inbe  ein  3nfeft  bemerflich  war:  ein  Beweis,  baß  ba$  »bborren 
ber  9cabclwalbungen  nicht  autföii&id)  bem  VorfcnWfer  jur  Safi  falle.  Uebrigene 
hat  fich  fpäter  bcrfelbe  in  ungeheurer  SRenge  eingefunden,  fo  baß  aüYgorfileute  biefe 
^annenbejtanbe  beinahe  al$  verlöten  aufgaben}  inbeß  war  bieß  boch  nicht  ber  $aU. 
SJad^bem  man  bie  angegriffenen  Mannen  möglichft  fcfyncü  gefällt  unb  jur  angeinef* 
fenen  Benu&ung  gebraut  hatte,  fonnte  man  feigen,  baß  noch  nic^t  Slßrt  verloren 
fett.  (5d  n>ar  jwar  nicht  mehr  ba6  gefunbe  frtfd>c  9ludfehen  ber  Bäume  vorhanben, 
unb  bie  Unterfuduing  berfelben  fytttt  fchon  bamalft  nachgemiefen,  baß  fte  faß  ade 
o^ne  Unterfchieb  von  bem  Borfenfäfcr  angegangen  worben  feven,  wcßhalb  bie  allgc* 
meine  Meinung  bahin  ging,  birfe  (Stamme  würben  ben  übrigen  im  Ü23erberben  balb 
nachfolgen.  2öir  fyäbtn  nun  ben  (Scfolg  abgewartet  unb  fielje  ba,  bie  JDberflact>e 
bee  Bobenä  erhielt  wieber  einen  angemeffeneren  $eu<htigteit6arab,  bie  Vegetation 
zeigte  ftch  wieber  lebhafter,  unb  ber  Abgang  war  feineftweg*  fo  fchlimm,  al*  matt 
erwartete.  Xiefe  93eftänbe  werben  nun  jur  9cu$ung  gebracht.  Sßcil  ein  bebeutetw 
ber  S3auholjhanbel  nach  Äußen  eingeleitet  mürbe,  unb  bie  Abnehmer  in  Korbbeutfeh* 
lanb  ein  befonbere*  ©ewicht  barauf  legen ,  baß  bad  jr>ol|  jur  6omincr6jeit  gefällt, 
gefchält,  unb  in  biefer  (Sigenfchaft  *u  SRarfic  gebracht  »erbe,  fo  fugte  man  f«h  audr) 
bem  2Bunf<he  biefer  Abnehmer,  Bei  Gelegenheit  biefer  Äbrinbung,  im  äugujl, 
habe  ich  bereite  ba6  britte  SWal  bie  merfwürbige  Beobachtung  gemacht,  baß  beinah« 
bie  ganje  Oberfläche  eine«  fo  gefeiten  6tamine«  mit  Sluöwüchfen  befefct  mar, 
welche  flumvfen  dornen  glichen.  5(uf  einem  Ctuabratfaß  gläche  fmb  50—60  be* 
merfbare  Erhöhungen  fühlbar,  wel^e  im  erflen  «ugenblicf  fehr  befremben.  ffiie  ift 
wohl  biefe  Grfcheimmg  au  beuten  ?  3<h  l)*U  nähere  Unterfuthungen  angefleht  unb 
gefunben,  baß  bie  forrefronbirenbe  JRinbe  ju  biefen  (Erhöhungen  am  Splinte  beut* 
liehe  Spuren  von  3nfeftenfHchen  an  fich  trägt,  fo  baß  bie  Gerungen  an  bem 
Splinte  voUfommen  mit  ber  Vertiefung  am  Bafte  jufammenvaffen  unb  in  ber  SRitte 
von  biefer  Vertiefung  nach  auswärt«  auegehenb  immer  ba*  Bohrloch  gefunben 
Wieb.  $icfe  SBeißtannen  haben  ein  vollkommen  gefunbe«  fcudfehen  unb  e«  bürfte 
fleh  hierbutch  bie  bei  und  jiemlfch  allgemeine  Sfoftcht  betätigen,  baß  ber  Borfenfäfer 
einen  Stamm,  ber  ganj  gefunb  ift,  jwar  anbohren  f&nne,  baß  biefer  aber  feine  Un- 
fälle juruefjuweifen  im  Stanbe  ift,  währenb  ber  fränf liehe  Stamm  au  ©runbe  geht. 

ginanjrath  2Barth.  2>iefe  Beobachtungen  frimmen  mit  meinen  vorjährigen 
im  3artfreife  genau  überein.  2)a  war  ber  ääfer  au$  in  großer  3ahl  eingelchrt, 
bie  Seforgniffe  finb  aber  feftt  ©ottlob.  wieber  verfchwunben.  !Die  angegangenen 
©tamme  würben  fogleich  gefättt  unb  heuer  ifl  eine  Vermehrung  nic^t  mehr  wahr* 
aunehmen. 

®raf  von  9ieichenbach.  3n  6chle|ien,  wo  ber  ^auvtbejtonb  au«  liefern 
befleht,  jeigten  ftch  ungeheure  Verwüftungen  burch  bie  g  r  o  ß  e  Äi e  f e  r  n  * »  a u*  e. 


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393 


3>iefe  »CT^crt«  bie  Salbungen  fo,  bap  bei  10  bi«  20,000  borgen  ganjlich  »er* 
nietet  würben.  66  blieb  ni*t«  anberc«  übrig,  al«  bat  $0(4  fo  fdjnett  al«  möglich 
|u  oertohlen.  3>tc#  gefchab  in  großen  Staffen ,  benn  c«  tonnte  auf  leine  anbere 
Södfe  benü&t  werben,  ba  e«  befanntermajien  binnen  6  SRonaten,  iangjtcn«  im  SJer* 
(aufe  eine*  3ahre«  gan*  blau  wirb.  SRan  verfugte  ^Serföiebene« ,  um  ber  Staube 
einhält  ju  tyun,  unb  fie  für  bie  3ufunft  unföäblich  ju  machen,  linier  biefen 
SDMtteto  würben,  h<mbtfAchlich  ba«  6ireure<$en  angewenbet,  welche«  in  bebeuienber 
Sluabebnung  .gefchab  unb  allerbing«  glaube  ich  auch,  baf  biefe  3Ra$regel  jrocci* 
Wcnlich  gewefen  fc».  SSa«  bie  Jtäfer  anbetrifft,  fo  hallen  *>lx  nicht  nur  ben 
»orfenfafer,  fonbern  auch  ben  KüffelWfer  für  fel>r  fchäblich  in  unferen  Söalbungen. 
3$  felbfi  hatte  ba«  UnglücT,  bebeutenbe  Blasen  ferner  Äultur*31nlagen  bnreh  bie« 
frn  Äfifer  febr  brfchdbigt  ju  fetten.  <S«  war  ein  3ammer  |u  eeblüfen,  wie  bie 
»falbe  oon  ber  SBurjel  an  aufwarte  abgenagt  war  unb  fomit  ein  «bjterben  eintre- 
ten mufle.  Sfcrfchicbene«  würbe  aur  Vertilgung  biefe*  Snfefte*  verfugt;  ich  lief 
©ruben  machen,  um  baffelbe  ju  fangen,  biefe  Ralfen  aber  nicht«,  ich  nahm  fobarm 
meine  dufluc^t  jum  Änlffrreuen,  unb  babe  hiermit  bem  Uebel  piel  (ginhalt  gethan. 
3n  biefem  3abre  war  fein  lebenber  Ääfer  mehr  ju  bemerfen. 

gorjrralh  SB  alb  mann.  $abe  ich  ben  $errn  ©rafen  recht  »erftanben,  fo  bat 
berfelbe  ba«  «ueßreuen  »on  ÄaK  angewenbet.  ©ei  un«  würbe  au$  ein  anbere* 
ÜBittel  mit  (STfolg.  oerfucht,  nämlich  ba«  gegen  Pon  frifc^er  «inbe.  €«  werben 
©rubeben  gemalt  unb  barauf  ein  ©tue!  Binbe  gelegt,  unter  welker  fich  bie  ÄÄfer 
fammeln.  5>ie  SRinbe  wirb  täglich  aufgehoben  unb  bie  Ädfec  oernichtet 

©raf  p.  «Reichenbach.  Äuch  mir  ifl  biefe«  SWfttcl  beCannt  unb  fef>r  ange* 
ratzen  morben. 

Heoierförjler  gr$r.  0.  ©ob in.  3n  meinem  Hepicre  würbe  baffelbe  gleichfalls, 
thetiweifc  mit  bem  beften  Srfolge  angewenbet,  tbeil«  blieb  e«  aber  ohne  SBirfung. 

9tet>icrfdrflct  Sang.  3m  Steigerwalbe  flnbet  man  ben  Borfenfdfer  auch  an 
gefunben  Si^renfWmmen.  SKan  trifft  bafelbfl  au*  häufig  SBulfibilbungen  an  äie* 
fern,  über  bereu  Urfache  nähere  «uffchlüffc  wünfchen«werth  wären. 

2>er  I.  $r.  SJorfUnb.  $at  etwa  fonfl  (Einer  ber  $erren  bie  oon  $errn 
gotfbnelfUr  ©intl  berührte  Gtfcbeinung  Pon  Spuren  früherer  ©orfenfaferanfdOe 
»abgenommen*  ich  bitte  6ie,  3b« Erfahrungen  barüber  mitzuteilen. 

Sorjtmeijicr  ©intl.  3*  bebaue«,  Gremplare  oon  biefem  $olje  nicht 
btac^t  au  h«oenj  inbef  würbe  i*,  wenn  e«  gewünfty  wirb,  jur  na#en  »erfomm. 
lung  einzelne  «bfebnitte  einfenben. 

2>er  I.  $r.  »orjlanb.  2)a«  6treure*en  ald  Littel  We  »aupen 
tarn  au*  föon  anberwdrt«  in  «nwenbungj  neu  föeint  aber  bie  «nwenbung 
be«  Äalte«  in  «ejug  auf  ben  »üffelfdfer  |u  fe^n. 

».  «ßaufinger.  3n  «ejiehung  auf  ben  Dttffelfdfer  habe  i*  einige  53eob, 
anhingen  mitautheilen,  Wel*e  i*  in  bem  heurigen  3ah«  gemacht  $aU.  3n  eiwm 
«eftanbe  bon  16  niebcröjrmeiehif<hen  Soeben,  wo  id>  junge  giften  »erpflanjen  lie^ 


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394  Cerfaiiblnngen  ttr  SefHcn  für  fterfhrirtbfäaft. 

ftnb  beinahe  •/»  i«  V«  *«f«ftcn  »erbotben.  3<h  habe  über  22,000  Küffelfafer 
gefangen.  Sanggruben  tt>afen  r)tojw  *on  wenig  9htfcen;  bie  meiften  Ääfer  fing  id> 
burdj  Auflegung  &on  frifeher  ftfchtenrinbe  In  ber  Wnge  von  3  ©rauben,  welche  id(> 
tagtid>  unb  wann  e«  warm  war,  aud>  öfter«  we^feln  lief*,  ftanb  i$  in  beruhe 
feine  friföe  Winoe  me^r,  fo  liejj'id)  bie  alte  in  SBaffer  einweihen,  legte  fle  wiebet 
auf  unb  bie  SBtrfung  war  biefelbe.  l)er  IRüffelfÄfer  erfdnen  im  gtübiatyr,  in  ber 
£älfte  be«ü»'a»j  hn  Stugufi  war  feinet  rnefc  ju  fef>en.  81«  ba«  jid>erftc  9JKttel 
jur  »erfteibung  be«  IRüffelfafer«,  fcalte  id)  ba«  »oben  ber  6t5(fe,  weldje«,  Wenn 
e«  auer)  wegen  Unwerttje«  be«  StodWiet  nur  mit  ©erlufl  bewerffWUget  werten 
fann,  immer  no$  ratsam  bleibt.  3ur  Äoftenerfparung  lief  i$  bie  $id>te  mit  ber 
ffiurjel  ausgraben,  gerner  habe  id)  Gelegenheit  gehabt,  ein  feiten  borfommenbe« 
3nfeft,  eine  $rt  ®$ilblau«  (Coccus  abieüs)  ju  beobachten,  wel$e  ji<h  in  ber 
#errf<hafi  galfenau  im  $rür)jahre  an  bera  triebe  ber  jungen  giften  jeigte,  wobon 
iä)  nur  einige  ©rentylare  jur  Ginfidjt  »oraulegen  erlaube.  <S«  bitbeten  ftd>  «eine 
©ia«<hen,  bie  na$  unb  nacr)  bie  ©rö$e  einer  drbfe  erreichten,  anfang«  enthielten 
biefelben  blo«  eine  rötliche,  eiterartige  €ubftanj,  herauf  bilbeten  fi<t>  fleine  ©er 
unb  enblid)  ganj  fleine.  SÄu«d>en.  $ür  ben  $all,  baf  einer  ober  ber  anbere  ber 
anwefenben  Herren  eine  genauere  ©ef^reibung  biefe«  3nfefte«  würben  fottte,  ^abe 
i(r>  batüber  einen  fleinen  «uffafc  t>erfafl t,  welken  td>  hiermit  jum  Sßrotofofle  abgebe. 
£>bf$on  ber  €<$aben  im  feurigen  3a^rt  nicht  bebeutenb  w<rr,  fo  glaube  ich  boer) 
ein  aufmerffame«  Uuge  barauf  rieten  §u  bürfen.  2ölt  wiffen  au«  ber  <8rfa$rung 
ba&  »or  30  unb  40  3abren  fo  manche«  3nfeft  unfd>dbli<^  fd^ien,  ba«  jefct,  wie  ber 
»üffelfafer,  *on  bec  größten  ©cbeutung  ift  De^alb  glaube  ty,  ba*  man  aud> 
biefe«  nicht  fo  ganj  unbeachtet  laffen  bürfe,  fonbern  baffelbe  augenblicfflch  »enilgen 
muffe.  2)ie  befte  SJertilgung«art  ift  ba«  3erbrüden  an  ben  Stammen.  —  (Sin 
jweite«  3nfeft,  wa«  noch  nicht  aUgemein  befannt  fepn  bürfte,  ifl  ber  carcolio  variu«, 
welker  im  &rühiar)re  bie  frifch  abgetriebenen  Kabeln  ber  «dr^en  aemagt.  3* 
bin  fo  frei,  3bnen  auch  bason  einige  eremplare  toorjujeigen.  Sine  au«ftt$rli<&e 
©efchreibung  berfelben  lege  ich  ebenfaU«  bei  (Siehe  Beilage/) 

$er  I.  #r.  »orftanb.  Da«  «Wittel  ber  Auflegung  »on  »inbe  gegen  ben 
ftüffelfdfer  I>aben  aud)  bie  £etrn  au«  ©a^ern  un«  mitgeteilt. 

$orftmeijter  Söe^len.  mup  aufmerffara  ma^en  auf  eine  »bbanblung 
über  bie  3nfeftent>ertyeerungen  im  9»ittelfranfif<hen ,  namentlid>  in  ben  Nürnberger 
SBalbungen,  wel$e,  au«  amtlichen  0ue«en  gefdjöpft,  ben  vormaligen  Ärei«forfb 
fornmiffAr  ju  Hn«ba$,  nun  gorftmeifter  au  Ärona<h,  ^rn.  £elbri$  jum  Ukrfaffer 
^at.  IDiefelbe  ifl  in  bie  3eitfejjrift  für  ba«  fcorft*  unb  3aflbwefen  in  $a$em  auf« 
genommen,  unb  tetbient  gelefen  ju  Werben,  irtbem  aBe  gewunden  «uff<hlüffe  barin 
ertbeilt  werben. 

gtevierförfler  gürboljer.  ^be  f<hon  früher  in  ber  ©egenb  »on  »ug«/ 
bürg  ähnliche  (Srfc^einungen  an  ben  Stieben  ber  jungen  fcttyen,  Wie  £err  ».  ^Jau* 
jinger  un«  gejeigt  t^at,  aa^Irci«^  beobachtet.  SRan  ifl  aber,  ob  biefe«  3nfcft  ein 


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Mtt  m*Wt  ffiWbtafeft«.  395 

Cocain  fev,  no$  ni($t  einig.  Ämeifen  unb  WüffefMfer  haben  fi4  al«  $einbe  beö* 
felben  erwiefen. 

v.  fßauf Inger,  ©n  £auvtmerfmal  ferne«  Storbanbenfevn«  ift  ba«  (Sinftnben 
vieler  Lienen. 

Dberforfhneifler  von Äab Iben.  2>tefe  Beobachtung  bftbe  aueb  td>  im  laufen* 
ben  3atyre  in  ben  SÜdjtenbeflänben  gemalt,  fotvte  aüd),  baß  bie  Slmeifen  ben  fie* 
berigen  Saft  bcr  SMattläufe  anfjud)en. 

ßberfbrftmeifier  Äarl:  34  bemerke,  baß  bie  Sefcilblau«,  bie  fo  eben  befd)rie* 
ben  nnb  vorgezeigt  Würbe,  in  meiner  ©egenb  von  je^er  ju  $aufe  war  unb  baß 
id)  jte  f<$on  feit  20  3a^ren  beobachte;  fie  fommt  Jjauvtfädjlich  an  ben  Seitenjwei* 
gen  bet  gidrte  vor,  unb  bei  ben  befallenen  Räumen  in  fetter  ÜRenge,  baß  faum 
ein  3meig  ju  finben  ift,  an  »eifern  biefelbe  niebt  Ware.  34  habe  bie  (Erfahrung 
genügt,  baß  bie  gtdjten  babureb  jwar  in  einen  fränf liefen  3uftonb  fommen,  wenn 
ber  9fncjrtff  fer)t  bebeutenb  iji,  nie  aber,  baß  ein  Äbfterben  berfelben  ftattfinbet. 

v.  ?P  auf  in  g  er.  £ic  größten  SBefdjäbfijungen  fanben  na4  meinen  (Srfaljrun* 
gen  immer  auf  ben  Oberen  Steilen  ber  ödume  flott,  fo  baß  bie  Otvfel  oft  total 
ruinirt  würben.  34  halte  baber  biefe«  3nfeft  nie^t  für  ganj  unbebeutenb." 

Dbcrforfhneifter  Jtarl.  <S«  mag  fcvn,  baß  bie  8rt,  von  welcher  £err  von 
^auftrtger  fpridjt,  eine  garrj  anbere  ift. 

Der  I.  $r.  ißorftanb.  Sei  ber  IBcrfammlung  in  SNtenburg  fam  bie  Slnvflan* 
jung  von  Salat  jn>if$en  ben  Reiben  ber  ^flanjen  al«  Littel  gegen 
bie  SRaif&ferlarven  3ur  Sprache.  34  möchte  wiffen,  ob  bteß  SNittel  irgenbwo 
änmenbung  gefunben  .hat. 

Cbcrforftmetficr  Statt  34  fann  .ffia  nid^t  au«  Erfahrung  reben,  allein  cd 
ergibt  fn^  von  fclbfl,  baß  ba«  (Einpflanzen  von  Salat  fern  ©egernntttel  fevn  famt, 
weil,  wenn  einmal  bie  Sarve  in  größerer  SRafie  vorbanben  ifl,  fie  ft4  nify  mehr 
bamtt  begnügen  fann,  fonbern  weiter  gelten  unb  aueb  bie  $oljvfUutjen  angreifen  wirb. 

Der  I.  $r.  IBorfUnb.  <&$  ifr  au4  nidjt  bie  abfttfct,  bie  Sarve  mit  btm 
Salatfiengel  ernähren  au  wollen ,  fonbern  bloß  um  ein  SRerfmai  barüber  ju  $abtn, 
wo  fie  ausgegraben  werben  fann. 

JDberforftmeifter  Äarl.  Diefe«  «Beidjen  ergibt  ft4  von  felbjt  Sevor  man 
bie  Sarve  ni$t  bemerft  tyat,  wirb  man  ben  Salat  aueb  nic^t  »ftanjen.  $at  man 
aber  fie  einmal  bemerft,  fo  ift  e*  au4  mit  ben  Safotpflan$eu  ju  f»At. 

Der  I.  £r.  SSorftanb,  34  glaube,  man  tonne  ben  Salat,  au$  otyieSHat* 
Wferlarven  bemerft  ju  haben,  von  vorneherein  anpflanzen. 

JDberforftmeifter  Äarl.  34  wollte  nur  no4  auf  ein3nfeft  aufmerffam  matten, 
wtletye«  bie  jungen  SRabelbol^flanjen,  fobalb  fie  aufgegangen  fmb,  abfrißt  unb  fdwn 
in  mannen  Saaten  große  Serwüftungen  angeriebtet  bat.  Die  (Erfahrungen  meine« 
$errn  Äat^bar«  tyaübtt  (gorfHnfpector  SBibmann)  b«be  au4  i4  in  benfe(6en 
Sauren  gemalt,  unb  in  gofge  beffen  an  ba«  mir  unterteilte  ^erfonal  bie  SSSeifung 
ergeben  laffen,  bie  Saaten  im  näd)|lfn  $rubi<4*  <n  einem  3wif4enraum  von  2  bi« 


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396 


3  S5Bo<frn  au«*ufübren,  btc  eine  am  Gnbe  tyril,  bie  anbete  SKittc  SRai.  3$  babe 
biefe  Saaten  im  verflogenen  Sommer  gefe&en,  allein  QlücT(td>er  Sßeife  if*  feiner  ber* 
felben  eine  Beföabiaung  augefügt  tvorben.  <S«  bürfte  ber  9Jhu)e  mertt)  fevn,  biffem 
©egenftanbe  au$  für  bie  3ufunft  bic  nötige  aufmerffamfeit  ju  fefrenfen.  5>a« 
»uiniren  ber  Saaten  gt^t  fo  fönen  von  Statten,  baf ,  wenn  man  nid>t  ffcet«  auf 
ben  Saatvlafc  fommt,  man  gar  nity  bemerfen  fann,  ob  eine  Sßflanje  ba  mar  ober 
ni$t.  2)a«  in  Siebe  flc&enbe  3nfeft  ^u)>fc  wie  ein  $(o&  unb  bie  bavon  befallenen 
Saatvlä&e  wimmelten  von  bemfelben.  3$  &abe  e«  bieder  au$  unter  bem  tarnen 
<£rt>M  gefannt,  etwa«  Stä&ere«  barüber  aber  nic^t  gebort.  <J«  wäre  vielleicht  gut, 
baf  bie  ftorftleute  bie  »nftolt  treffen,  bie  Saaten  ju  verriebenen  3eiten  $u  mad>m^ 
»eil  biefe«  3nfeft  fid>  auperorbentlidfr  fönen  entwidelt,  aber  au$  nur  furje  3ei{ 
lebt  SBenn  bie  Gntwidtung  ber  Saat  in  eine  $eriobe  faüt,  wo  fty  ba«  3nfeft 
au«bilbet,  fo  ifl  biefelbe  ruinirt;  fallt  aber  bie  (Sntwutelung  be«  3nfefte«  in  eine 
frühere  frit,  al«  jene  ber  Saat,  fo  ij*  biefe  gefiebert,  inbem  al«bann  bie  geben«* 
veriobe  be«  3nfefte«  vorüber  ift 

©raf  v.  Steigen  baefc.  Sei  un«  fam  man  biefen  S&erwüfrungen  burd>  2lu«* 
faat  *on  Äiefernjavfen  vor,  wel$e  eine  fväteie  ©efaamung  »erurfatyen. 

£)berforftmeifter  Jtarl.  2)afj  burdj  ba«  8u«faen  von  ftieiernjavfm  eine  fpü* 
tere  öefaamung  herbeigeführt  würbe,  bot  bie  (Erfahrung  bi«  je|t  nicht  betätigt* 
3$  mo<r)te  no$  ben  Antrag  jlellen,  baf  biefe«  Steina  al«  eine  befonbere  grage 
für  bie  Sufunft  aufgenommen  »erb«. 

II.  $&emata  für  bie  ndthfee  ffierfammlung. 

2>er  I.  £err  UJorfianb.  2)iefe  SJemerfung  veranlaft  mich,  ben  gerren  eine 
Jtcmmiffi'on  voraufchlagen ,  weföe  bi«  ntohflfn  Samftag  bie  fragen  für  bie  n&tyfte 
Serfanrmlung  in  »reelau  ju  beraten  unb  &ur  Genehmigung  vorlegen  ^Ute.  3$ 
bringe  ^ierju  3  ^itglieber  in  $orf$(ag,  welche  burch  bie  2Babl  mdtt  mitten 
SKitglieber  bie Äommiffton  ergaben  mögen:  nämlich  $errn  £>berinfpeftor v.  Schul  fce, 
£erm  So rftmei^er  ©  i  n  1 1  unb  £errn  gorfrmeiiler  $reir)ernt  ».  ©  a  r n  fi  e  b  t.  $iefe 
Sßa^l  mürbe  angenommen. 

ftorftmeißer  $r^r.  ».  Sarnßebt.  3m  vorigen  3abw  fonb  e«  fer)r  viel  33 d* 
faß,  baf  bie  Unterfc^riften  ber  einzelnen  ^errn  SWitglieber  autograp^irt  mürben. 
3Ä5<^te  e*  ben  ^errn  gefällig  fein,  i^re  tarnen  and)  biefmal  ber  Erinnerung  fal- 
ber, ju  biefem  3w<fc  aufjujei^nen.  Diefem  JBorfc^loge  »urbc  von  ber  SBerfamm* 
lung  beigejiimmt,  unb  berfelbe  fam  aueb  jur  WuGfüfynmg. 

III.  Serner  bie  SBerfjeuge  betreffend.  (9R.  f.  oben  Seite  389.) 

Der  I.  $err  Sorfianb.  3n  ber  gejirigen  Seri^anbhtng  ^aben  jicb  no^  einige 
Herren  in  S5e|ug  auf  äBalbinfirumente  ba«  ffiort  erbeten. 

$orfrrau)  von  ^offnaaf.  34  »oUte  Mop  bie  (Styre  ^aben,  ein  von  bau 
^annöverf^en  Sorftmeißer  ^errn  SRiffer,  im  3a$r  1835  erfunbene«  JDur^forjrung^ 
meffer  voraujeigert,  mel^e«  au(fy  in  öavern  al«  Äulturmeffer  gute  »nmenbung  fanb. 


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2»on  tonn  bamit  in  gtffter  6$neUigfeit  unb  mit  ber  griften  «orficH  btc  2Beid>, 
^öijcr  auf  einer  namhaften  Stäche  abreiben. 

ginanaraib  ©arth.  Sie  werben  ba«  3nfHtut  ju  $oh«u)eim  feljr  toerpflic^ttn, 
wenn  Sie  ein  folche«  Keffer  bahtn  fcbiclen  woHten. 

gorfirath  ».  $offnaaf.  3$  b«*><  ftym  »or  6  3abren  ein  folche*  SKeffer 
meinem  greunbe,  greiherrn  0.  ©emmfngen  gegeben. 

2>er  I.  $m  ©orflanb.  SRachbem  biefe«  3nfirument  gefebcn,  ^abe  ich  bie 
Gf>«,  ben  #errn  gorfrraib  ju  »erflchern,  baf  rt  föon  töngfl,  wahrfcheinlich  burch 
beffen  gütige  Vermittlung,  im  würtembergifcben  Eonauhcife  im  ©ebrauche  iß,  imb 
baf  jt*  au$  ein  Greraplar  bei  ber  gorftfchuie  in  Bobenheim  bcffabet. 

überforfter  grhr.  ».©Hertel.  3<h  habe  biefe« Snfirument  föon  wt  12  3at)* 
ren  eingeführt. 

$rofeffor  6 e-mail.  3$  habe  3U  bergiei^en  Serrichtungen  in  unfern  £0$* 
gebirgen  eine  Keine  #ade  »erwenbet,  welc&e  und  auch  oft  jur  Mahnung  eine«  SBege« 
burch  bie  8egf©bren  bienen  muf.  —  d«  thut  mir  leto,  baf  ich  »on  meiner  6t od* 
hola'&obung6*SRafcbine  fein  »Obel  bei  mir  habe. 

$er  I.  £err  ©orftanb.  ©ieüefcht  geben  €ie  ber  Scrfammlung  in  öre«lau 
©elegenbeit,  ba«  SRobeH  ju  febcn.  —  3n  betreff  ber  gefiern  bur<h  $errn  %oxp 
meifiee  SRüUer  erwähnten  3irfelf4ge,  habe  ich  ju  bewerfen,  baf  nach  einer  mir 
geworbenen  SRittbeilung  awci  folcfcer  6agen  bereit«  babter  fm  ©ange  ftnb,  bie  eine 
auf  bem  üifenbabnbofe,  unb  bie  anbere  auf  ber  «ubwig«*9Äaljmühle.  <S«  wäre  gc* 
wtf  t>on  3ntereffe  fie  anjufehen. 

qjrofeffor  $aplu«.  3n  »ejug  auf  ba«,  toa«  torbin  über  bie  3nfeften,  (m.  f. 
oben  6.  389),  geäußert  warb,  Witt  ich  nur  nachträglich  einige«  anfübren.  3«a&e* 
bürg  bebautet  in  feiner  neueren  @d>rift,  »eld>e  mir  geftern  erft  au  ©eftyte  fam, 
bie  3<hneumonen  faß«  nur  bie  frdnnicben  Staupen  an,  bie  oljncbief  eingeben 
würben.  Gr  belegt  bief  baourd):  <£«  fei  eine  befannte  Erfahrung,  welche  bei  ber 
»onne  ft<h  betätigte,  baf  bie  Staupe  bei  ihrem  »uftreten  gcwiffermafcn  oon  3abr 
ju  3a^  «einer  »erbe;  in  bem  IBerftAlmif ,  al«  fie  in  ber  3«^  »M«  abnimmt, 
wirb  fie  auch  Wieber  grifer.  üb  nun  burd)  biefe«  Jtteinerwerben  fich  wirtlich  auch 
ein  (Scbwdcherwerben  einfallt,  welche«  ba«  »nflethen  begünftigt,  bürfte  ein  ©cgen. 
ftanb  fernerer  Beobachtung  werben. 

V.  »ejtrWfarfier  «Roth-  3ch  «rlaube  mir  in  «nregung  gu  bringen,  wie  t>iele 
fragen  jur  näcbfien  SBerfammlung,  (m.  f.  oben  6.  396.)  bie  Äommiffton 
au«wählen  foU.  2>ie  «Itenburger  SBerfamralung  h«i  nur  9  beflimmt,  unb  bemunge* 
achtet  finben  wir  im  Programm  15  gragen.  SBoau  fott  e«  bienen,  fo  oiele  gragen 
au  beftimmen,  bie  Doch  nicht  alle  aur  ©erathung  tommen  fonnen?  —  3n  wie  weit 
bie  ©egenftdnbe  ber  bief  jährigen  Serhanblungm  erlebigt  werben  fönnen,  Wirb  fich 
bi«  jum  6am«tage  aeigen )  nöthigenfaU«  fann  ein  $heil  baoon  au«gefebt  werben. 
5ffia«  bie  gragen  für  bie  ndcbfie  »erfammlung  betrifft,  fo  bürfte  e«  angemeffen  fe^n, 
baf  bie  Äommiffion  un«  mehrere  gragen  w  «u«wahl  »orlegt. 


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398 


JBerb>blu»geu  ber  6eftio«  für  fftrffwirtfiföaft. 


VI.  <H  lamm  herauf  (nWrterungen  über  ba*  82.  Steina:  33 eit tdge  gut 
^eflfiedung  ber  foc filieren  &unftf»ra$e,  an  bie  *Reü>e. 

fcorfhneifter  Scalen.  3$  übergebe  anbur$  einen  Vortrag  über  bie  oorer* 
wdfcnte  grage,  unb  bemerfe,  um  tiefen  ©egeuftanb  bet  oererjrUdjen  SBerfammtang 
fdptell  oot  «ugen  ju  fallen,  wefentlity  fcolgenbe«.  (Sine  efgentfi<$e  $orfrfunftfpra$e 
erißirt  nidjt,  benn,  wa*  fo  genannt  wirb,  ift  ni$t«  met)r  a(6  ein  Aggregat  au* 
bet  Stolgdr 'Strafe,  befonber«  bet  ©übbeutfdjen  entnommener  «u«brütfe,  bie  fic$ 
im  Saufe  bet  3eit  im  gorftr)au«$alte  eingebürgert  baben ,  unb  fo  fHaftyoeigenb  gut 
£unfn>taty  erfpben  »otben  ftnb.  SBie  im  Vortrage  na$gewfefm  werben ,  Heben 
ber  f.  g.  gorjtfunjlfprafy  ©ebred>eu  unb  ^Äif ftänbe  mancherlei  %xi  an,  wie  burd> 
aa^lteid^  ©eifotele  belegt  werben  tonnte.  @d  f ommt  tyier  eine  <3id>tung,  unb  ttnu 
nd$jt  bie  neue  Bearbeitung  fcer  $orfifunflf»rad>e  in  einer  Söeife  in  frage,  baf  Die» 
felbe  einen  wiffenfd>aftlid>en  ©nfluf  ftu  duflern  oermöge,  wobur$  tinera  allgemein 
nen,  aud>  in  bieferSerfammlung  auögeforotynen  Bcbürfniffe  abbelfenb,  eine  richtige 
febarfe  BeärifftofHmmung  ehielt  unb  babur$  eine  in  ben  aueubenben  ftorjlbcfrieb 
übergerjenbe  «Bcrfiänbigung  über  bie  wichtigeren  ©egenftönbe  beffelben  forbeigefü^rt, 
unb  inebefonbere  burd)  tluflfüllung  ber  jac)lcci$en  Süden,  eine  oottjtdnbig  f»rad>< 
lid>e  Ueberft^t  be«  wiffenfd?aftli$cn  ©ebdube«  ^ergefreOt.  Werbe. 

-   ,      .  '  •'  •    "•  '  •  ■  •  .  • 

Beitrag  jur  gefifteHuttd  ber  forjUi#en  Äunjtf^ra^e» 

{SBcb  $trrn  garfhnrt flet  8 1 $  t  c  n.) 
$(ef«  «tage  ruft  tinige  frage»  b>wr,  wehb>  }u  erörtern  finb: 

©a«  ij»  eine  Jtunftjbra$e,  unb  fceflcC>t  eine  fetye  fit  bie  8orpwfff**fö«fP,  trab  in  wt\d)tt 
SBeffe?  3&  fie  notb>e»big*  Älebtu  tb>  SKif  ftanbt  an,  unb  wel$el  irab  tote  *R  fU  ji  remtgen  sib 
feftjufieaen* 

(Sine  Ännftfbradje  befielt  in  bet  fflefentjeit,  in  befonberen  Üuttrücfen  fie  ©egenffanb«,  ©or> 
rli$tuugfu,  ^Begriffe  «ab  fei&jt  tfretgniff«  a.  f.  w.,  im  ®ere((b>  ciarO  bcfHmmtcn  ga$t*.  SDfefe 
9u6brü(fe  bieneu  gur  SBequemlidjifeit  unb  Slbfürgung,  nm  ftcfc  ben  9a$genofien  anf  eine  ben  23f; 
griff  erföebfenbe,  jugleidj  gefällige,  ®eife  »erftänbli<$  gn  madjen.  ©ie  mnffen  fdjarf  bejeidjnenb 
unb  in  iljrer  »ebeutung  erfldrt  febn,  unb  benötigen  not  ber  5krflänbHcb>it  für  We  (Singcwetyen, 
efyne  fiefc.  jeboct)  %a  einer  @efyeimft>rt>dje  jn  gehalten. 

£ie  9tu«brn<fe  finb  enttorber  bnr<^  ben  ©ebrauc^  eingebürgert  ober  abp^tlicb  getoäb^tt;  bab^er 
befielt  meb;r  unb  minber  eine  wirtti^e  ober  blo«  fogenannte  Jtunji*  ober  3a$ft>ra$e  in  alten 
J©iffenf(pafteR  unb  ©ewerben,  felbfi  in  ^«nbtnerfen. 

Cvtne  n>irflid?c  5?un|ljVro<^e  ober  Terminologie  b^aben  nur  bie  ©ilfenfdjaftcn,  um  tvifftnf^aft« 
litbje  Segrijfe ,  ©egenflinbe ,  (SrfdSieinnngen  n.  f.  (o.  mit  fbra^li^  richtig  gebilbeten  beut)(b)en  unb 
lateinif^en  «Kamen  (minbefien*  Heget j  ober  nur  mit  Hamen  an«  einer  biefer  beiben  Spraken  |« 
belegen.  J)iefe  Sluubrürfe  werben  bur$  bie  ©tftärnng  genau  benimmt  unb  limitirt;  toefb^alb  febirit* 
rig  ift,  bie  weitläufigen,  naturtsiffenf^aftli^en  Xerminologieen  ju  ftubiren,  ob>e  wel^e  aber  9tie; 
manb  au^  nur  bie  funftgeredjte  SBef^reibung  eine«  Warurfcrpcr«  jn  »erflehen  vermag. 

3n  alten  te^uifd^en  ©erriebajtteigen,  bab^er  audo  im  gorfltoefen,  befielt  bermalen  eine  eigent* 
It^e  ÄunjUpradje  nidft,  fonbern  toa«  fo  genannt  wirb,  ift  nur  eine  ISnjabl  povalam  2Borte  unb 
Siuabrnde,  rbeufo  wie  bei  ber  Oagbaneübung.  üMandjtr  Stutbrucf  b^at  eine  mcb.rfacbe  Sebcntnng, 
fnr  man4>e  Oegenftanbe  gibt  e«  mebrere  feb^r  berfeb^iebene,  jnm  3Tt)et(  feb^r  wenig  bejet^nente  Sfu«* 
btuefe;  für  man^e  feb,lt  ber  Jrunßau*brwf. 


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Ueber  bie  forßlidje  Äunßftracfcf. 


Die  gcrftfunftfiMradj«  bat  fid)  häufig  ani  brr  3?ul<järi>rac^f ,  unfc  jtoar  ßorjü^lid)  au«  ber 
fubbeutfdjen  fyergeftellt,  ircfür  SBeifViele  jur  ©enüge  angrfütu-f  werben  knnen.  Diefe  Äuebrnde 
ftnb  an«  ben  nieberen  ©efdjäfte-freifen  in  ba«  gorjhtrfen  ubergebradjt  unb,  nadjbem  fir  ba«  Söüt; 
gertedjt  etlangt,  rnblldj  ja  Ännftauttriiden  geabelt  werben,  lieber  biefen  SBilbung#gang  ber 
gcrfifunfifpra^e  fann  fein  3we(fel  bleiben,  wiib  ba«  Älter  mandrr  flmftrürfe  erWegen,  ein  ©lief 
anf  ben  früheren  Juftnnt  bet  ftcrfter,  »ielmebr  ber  £cl§jäger  geworfen,  nnb  wirb  babei  bebaut 
ba«  gerabe  bie  forfllio>en  ©ewetbe  e«  ftnb,  in  benen  jidj  eine  grofje  3abl  fogennnnter  Äunfiau«« 
brüde  unten.  Dief  wirb  ncd>  bnrcr>  ben  Umfianb  betätigt,  ba§  über  ein  nnb  benfelben  ©egen< 
äatit  >ro»in§ieU  verfdjiebene  8H«brntfe  begeben,  bit  folglidb  ber  IHelrtftradje  einer  jeben  ©egeub 
entncmnten  finb.  3nfofern  nnn  bie  bezüglichen  ©egenflanbe  im  SBerfetjr  cft  ncrfommrn ,  ift  bem 
gerftreiitbt,  um  »erdanben  ;u  »erben.  IBebnrfnifl,  fid«  ber  prcniujiellen  9n«brüde  bebienen,  bie 
jut  ©ewcb,nbe  t  nnb  enblidj  in  bie  Äiuififpradbe  ftillfdjweigenb  aufgenommen  werben. 

Sine  3crftfunfit"vradje  im  Wirflid)en  SBerftanbe  —  tritt  fid?  baljer  fdjwer  »inbfriren  laffen. 

»äffen  Wir  nnn  eine  gut  »erfaßte  —  njdjt  alpfjabetifdje  —  getrfHnnfiftjradje  ine  Äuge,  nad) 
©erftWenenfaeÜ  ber  ©egenjiänbe  gefcnbert,  fo  finben  fidj  Äunßanflbtnde  für  Watorfnnbe ,  ©albban, 
gcrfibenufunü,  Scrfteinibeiiung ,  forfklref}«  Öewerbe,  Serfjenge,  $oljfcrtimente  n.  f.  W.  ©ürben 
bajn,  nie  e«  tcd?  eigentlidj  gefdjehen  müpte,  bie  provinziellen  Benennungen  ber  $oljgewäd}fe,  3n« 
feften,  Spiere,  IBcget  «.  f.  w.  genommen ,  beten  e«  eine  Unt,abJ  gibt,  fr  entftänbe  eine  Äunftf>rad?e, 
bie  rtidjer  Wäre,  al«  bie  jebet  anbern  ©ijfenfdjaft,  aber  audj  eben  fo  lefdjt  ©erwlrrung  ju  »eran* 
laffen  geeignet  nnb  fdjwer  fid)  eigen  ju  madjen. 

3ft  aud)  bie  gcrilfunftfpradje  nfdjt  geräbe  unentbehrlich;  tum  ©etrfebe  be«  gcrft^atiiBaltf«,  fo 
iü  fir  bod)  in  einem  ©rabe  nüfclid)  nnb  bienfam,  ba§  ffe  nctljtg  genannt  »erben  fann.  Die 
98albwtribfdjaft ,  ein  bejüglidj  ber  ©erwaltung  weit  mebr  jnfammengefefcter  IBettieb  al«  nie  8anb* 
»ittbidjjfi,  in  bie  @taat*rerwaltung  vieifeittg  eingreifenb,  benrtffigt  aUerbing«  einer  @rfd?äft#> 
fpradje.  —  SBd«  immer  itgenb  ben  ©cfd}t\ft0trfeb  wefentlid)  «rieidjtert  nnb  netrinfa^t,  wa#  ba^ 
;u  beitrat,  fidj  fd>neUet  nno  befHnrmtet  vet0anbUd>et  §u  mad^en,  wai  feit  langer  3eit  in  einem 
fo  »erjmeigte«  nnb  toidrtigen  «bminiiiration«j»eige  feften  $up  gefaxt  b,at,  ift  aUerbing«  normen, 
big  geworben. 

Tic  $erfrfnnfifVrad}e  ift  mit  met)rfad)en  SRangeln  behaftet.  <5t  mufj  nidit  nnr  bet  6^arafter 
be«  rhbtis  ©tjeidmenben  bei  einem  äunfiautbrnde  feAgebalten,  ee  mnj*  and?  auf  ba«  Sdune  nnb 
©efällige  »ebadjt  genommen  »etben,  baljet  bie  Jcriifunftfpradye  junäd?ft  »on  mondjen  abfutben 
^toninjiaiiemen  geteinigt  Ivetten. 

Ueberflfiffig  ftnb  bie  »erfd?iebener,  oft  vielen  5Bejeid?nangen  für  ein  nnb  benfelben  ®egen* 
flanb.  9lid)t  rainber  fann  bie  Unwenbung  eine«  «uibrndetf  auf  mehrere  ©egenftänbe  jur  »egrijf«* 
bertnirrnng  fuhren. 

De«  Äunßanebrude«  ermangein  manche  Segrijfe  unb  ©egenjtanbe;  fo  ).  B.  blo«  ferfi* 
Iidje,  nid»t  roi|Tenf*aftlidj  geogno|lifd;e  Unterfd^iebe  bee  ^cben« ,  wofnr  bie  in  <sd?riften  gewählten 
$lu«btüde  md)  nid>!  dingang  in  bie  gorfifunfifptadje  gefunben  faben. 

Unrtdjtig  finb  mand»e  «n«brii<fe. 

Durdjau«  provinjieUe  9tu*brüde  geberen  ebenfaU«  $u  ben  SRifflänben  ber  ?5erflfanfift>rQe6e; 
inbefen  ftnb  in  einzelnen  Kubrifen  ber  Sfttiretwaltung  nnb  in  ben  forfilidien  9tebengetoerben  nnb 
coBDex«n  3Jerti*tnngen  bie  *|>ro»in\ialiemen  oen  befonbtrer  SBebentnng;  fo  finb  j.  ö.  non  ber 
ganjen  gle§erei  fehr  »enige  «uebtüde  in  bie  gerftfunflforadje  übergegangen. 

©ie  feil  nnn  bie  gorfif unftfbradje  feftgettellt  werben?  (5*  benötigt  einet 
ganj  neuen,  geteuften  ©eerbettung  berfelben,  »eldje  bann  burd;  Qinigung  ber  gorftmänner  at«  al(* 
gemein  angenommen  n>itt>.  .  . 

Die  Ätbeit  ift  umfangteidj  nnb  fdjwietig ,  barf  inbeffen  nidjt  abfdjreden. 

Die  bafür  einjnJynltenben  Wcrmen  waten  nnmafigeblidj  folgenbc: 

1)  3n  georbneter  UeJberfidjt  ftnb  alle  ©egenfiänbe  anfiufub,ren,  für  weto>e  Ännj!an«brüde  an* 
gemejfen  ftnb; 

2)  biejenfgen,  Weldje  nedj  einer  Stelle  fn  bet  Äunfifbtadje  ermangeln,  finb  mit  be»  angemef* 
fenet  ©ejeidjnnngen  gu  »erfe^en; 

3)  fit  jeben  ©egenüanb  ift  nnt  ein  «nebturf  anjnne^men;  e«  finb  gut  bejeidjntnbe,  fdjatf  be« 
ftimmenbe  nnb  genau  etflärenbe  »ulbride  ju  wallen,  unb  bie  bermalige«  beijabebalten, 


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400 


•i'fTnanciun^fn  ort  «seilten  ynr  öomrnirTijjfjjaii. 


»enn  fie  biefe«  (ftforbewiffe«  t»ifpxt4tn,  «*b  wc  im  gegenteilige«  «Falle  bare*  nene 
9lu«brudc  ja  fnrrogire«; 

4)  $ro»injiali«men  »egjulaffen,  m«fi  aU  Segel  gelte» i  »•  biefelbe«  unembebilid}  ftub,  to er- 
ben fte  in  bec  $areutb>fe  &eigefefct; 

5)  für  gang  brfannte  ©egenflänbe  unterbleibt  b(e  »egei<$u««g  mit  £unf}ju«trü(fen,  unb  ebm 
fo  «erben  biefelbe«  »eggel äffen ,  »e«n  bie  allgemein  im  <Sebraaa>  nnb  Onltigfeit  firbenbrn 
beutjdjen  SBerie  bie  €a$e  b>langlid>  unb  allgemein  wfhmblid)  bejei<b>en.  Die  in  bei 
fogeuaunten  fernlidjen  9tebcngr»erben,  »ie  JteMrrei,  $lcfetri  «.  f.  ID.  gebrauf4>Hö>en 
9ln«brü<fe  »erben  bei  Änotbn««g  ber  wrangefiljrte«  allgemeinen  Kegeln  beibehalte«,  im; 
mer  aber  nur  fit  jeten  einzelnen  ©egenjianb  einer  nnb  immer  ber  »bli<$|le  nnb  allgemein 
gebranntere; 

6)  fit  alle  ®egenftanbe  an«  ber  Slaturfunbe  nnb  anbeten  ©ffTenföafie«,  bie  irgenb  eine  Bbfc 
a«»eubung  anf  ba«  gerflfa*  gulaffen,  finben  befenbere  «uebrürfe  in  bie  fcrftlidje  Jtunß* 
ipraebe  ni<t)t  3(ufnaf)mr.  ttbenfo  »erben  alle  provingielle  fluebruefe  für  @egenftänbe  ber 
9(rt  geftrieben,  unb  nnr  bie  ftoftematlföen  tarnen  angenommen.  JDa§  biet  bie  eigentliche 
nalnrbijiorifäje  iTermiwolegle  anf  et  fftage  bleibt,  bebatf  nidjl  bet  drtoa^nnng. 

Snfet  bet  überftä)tUä)en  SJtrfaffuug  bet  Sorftfuuflfvrad&e  ift  nodj  ein  alMabetifäe«  Megifter 
anjulcarn,  mit  ©er»eifung  anf  bie  »blr)eilu«e  bet  Ucberföt,  nnb  mit  ben  in  $arentb,efc  gefefct« 
»rouingieüen  Äu«brü<fen. 

Mtrr  anf  biefe  füeife  meebte  eine  oerufunftivraibe  gu  Staube  femmen,  bie  audj  einen  wijfeu* 
fdjaftliäjen  (Sinflujj  bewährt.  Hebet  biefe  9lnbentungen  binau^u^tljrn ,  tan«  nidu  im  3»e<fc  biefet 
JBemerf««ge«  liegen,  nid?t  mit  bem  3eitmafie  in  (Sinflang  fein,  meldet  biefe  »ereile  JBetfamm* 
Ung  für  iijre  9Jeratb>ngen  unb  3>i#fuffienen  beflimmen  muß.  (St  fann  baljer  niä)t  jefci  jd;cn 
ein  ^robromu«  gegeben  »erben,  fenbern  biefet  etjt  fbiter  folgen. 

Sollten  meine  Änjtdjten  geteilt  »erben .  fo  behalte  id)  mit  »et,  hi€  j«t  nädjften  {Betfamnu 
laug  einen  (Sntwnrf  gut  Prüfung  an*guarbeilen.  ffiorerft  fönnen  nur  bie  allgemeinen  »«halte* 
fünfte  für  bie  «u«atbeitnng  aufgehellt  »etben. 

$>ie  »orliegenbe  grage  erinnert  pgleirr-  an  einen  »eTttanbten  ©egenftonb.  G«  feilte  namlldj  bie 
ftcrftfunfiffcradje  auf  bie  altem  ferftlid)en  »uebrüde  nnb  £cgiet)nngen  auf  gebebnt,  nnt  eine  lieber« 
üdjt  berfelbe«  in  befe«berer  gaffnng  al«  fcrjUidje«  ®loffarium  bearbeitet  »erben,  (tin  fclcbe« 
SBerf  bat  einen  unbeflreitbaren  »raftiföe«  »ufcen.  SBBie  b*ufig  ift  im  forftli^en  ©ernf«leben  ißer« 
anlaffung,  inebefonbere  burd;  €ervitnte  unb  Jr3ere4)tignngen  brtbtt^ciübrt,  in  Utfnnben  nnb  in  ber 
$rari«  «orfemmrube  ftutbräde  in  ilucr  utf).ttünglid>en  SBcbeuiung  na$gr»iefen  }H  jrlun,  unb  »ie 
oft  legen  bie  Onteteffrn  bee  $orjib>a«Qalte*  bei  9(nban,  jtultur  unb  9)u$ung  auf  feiere  ©orter* 
flärnngen  einen  beben  IPrnb,  »ie  febr  lehnen  ftd>  baran  bie  rio^terlia>en  ttrfenntniffe  in  forj)rr4)t( 
lieben  9trtt>teftttiten,  »el$e  bcreid?rtnbc  Slufflarungen  »ütbrn  baren  bie  9e»irt^frr)aftung6gef4M(l}ie 
bet  Salbungen  )n  erwarten  baten!  J&er  Rciflmeifter  S^angruberg  in  ©ebran  »etfnr^te  iidj 
in  bet  gorfi*  nnb  Oagbjeitniig  in  Seiträge«  gn  einem  folgen  ©loffarinm ,  ein  Unternehmen  inbef* 
feit,  »el$e*  f^»ietig  ifi;  ni(t)t  jebem  ftnb  bie  Dnellen  )nganglia>,  aus  benen  gefdiöpft  »etben 
mnf,  bie  fid)  aud)  nidjt  an  ein  unb  bemfelben  Ltte,  in  ein  unb  berfelben  @egenb  beifammen  fin« 
ben.  —  (S«  genüge,  »orerfl  anf  biefen  ©egenfianb  anfmerffam  gemalt  gu  r)aien." 

©raf  ».  »eid^enbad).  3^  fann  nid>t  läuflnen,  ka$'mMfy  biefer  Antrag 
ungemein  anfpctAt,  benn  e«  ifi  barin  SlUed  au«gebrütft,  tt>ad  i$  mir  backte.  3n 
ben  verriebenen  Sanbern  gibt  eö  fo  »erföiebenartig  gebrauste  f&oxtt,  bie  grölen* 
tt)eÜ6  $rot)injialidmen  ftnb,  ba^  baraue  Verwirrung  entfielen  mu#.  SGßenn  wir 
biefe  in  (Sinem  ©orte  vereinigen,  fo  glaube  iä>,  Wtm  roir  einen  großen  Stritt 
get^an,  um  un«  furjer  faffen  au  tannen  unb  un«  beffer  ju  verfielen. 

Sßrofeffor  6^raall.  3c^  fann  mi<^  ni$t  für  biefen  pf)ito!ogifd?en  ©rreit  er* 
Haren.  3$  bin  ber  «Meinung,  baf  man  ein  unb  biefelbe  (Sad&e  mit  je^neriet  SBor* 
ten  benennen  fann;  benn  oft  ijt  ba«  eine  Söort  beaeidjnenber,  a«  bae  anbere.  3<^ 
bin  baffer  gegen  biefe  ©pradjeinigung,  toeii  man  manty«  SBort  auö  bem  8ateinifd^en, 
©rie^if^en,  Sranjoftf^en  beffer  gebrauten  fann,  aß  au«  bem  Seutföen. 


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Uebet  bat  ftueifien  ber  3Batbtiäume 


©raf  b.  9fceid><n&ac$.  3$  erlaube  mit  ju  bemerfen,  baf  bur<fc  bie  IBcrfd^fc* 
bereit  ber  Benennung  nur  eine  SBermirrung  entfielen  famt.  <5«  ift  mir  borgefom* 
men,  baf  bie  einfachen  Staturgegtnftänbe  in  berfd&iebenen  ©egenben  mit  berfdn'e* 
benen  tarnen  bezeichnet  mürben,  mie  bief  j.  55.  bei  ben  £oljarten:  Ätcfer,  ftidtfe, 
Sanne  bergatt  ift.  2)iefe  habe  icfr  fo  berfdn'eben  beseichnen  hören,  baf  e$  jmeifel* 
baft  mar,  ma*  für  ein  ©egenftanb  bamit  gemehrt  fe».  3c  mehr  wir  foldje  Sofal* 
benennungen  au«  ber  teuren  ©pracfce  entfernen,  befto  nu&bringenber  mirb  bief 
unferm  Vereine  febn,  mobei  ftorftmänner  au«  begebenen  ©egenben  aufammen 
fommen  unb  ftdj  aldbann  bejüglich  einjeiner  SluGbrüde  weniger  mif  bergen  merben. 

ßberforflraeifter  äarl.  35er  einjige  3metf  einer  folgen  Jtunftfpratije  (ann 
nur  ber  einer  letztem  SBerftänbigung  febn,  unb  id>  glaube,  e«  wirb  feiner  nnter 
bm  anmefenben  #errn  few,  ber,  ni$t  f$on  beim  Sefen  forfrmlffenföafrticher  ©djrif* 
ten  jebcr  2lrt  ba*  Unangenehme  erfahren  t)&ttt,  auf  einen  ?lu6brud  ju  floffeu,  ber 
ib/m  menigften«  nicht  mit  Sefhmmtheit  berftflnblich  mar.  ©elbft  in  einer  unb  ber* 
felben  ©egenb ,  mürben  ju  verriebenen  3eit*n  »ergebene  SBorte  gebraust,  fco* 
burd>  ba*  SerfWnbnif  fehr  erfctymert  ijt.  3$  habe  mit  Vergnügen  biefe  frage 
angefünbigt  gelefen,  unb  bin  bem  £errn  ftoeftmeifler  Serien  für  feinen  Antrag 
fehr  banfbarj  ich  münfdje,  baf  betfelbe  angenommen  unb  feiner  3*1*  für  bie  93er* 
fammlung  bie  fragliche  Arbeit  geliefert  mürbe.  3ebod)  mächte  ich  berühren,  baf  bei 
geftfkllung  biefer  tfunflfprache  fht$  barauf  S3eba*t  genommen  merbe,  baf  mit  bem 
SEBortlaute  bie  ©egrifftfcUung  mögh'chft  überefnfomme. 

ginanjrath  SQBartb.  3d;  b«be  bem  Jperrn  $rofeffor  6<$maU  noch  bemerfen 
moHen,  baf  e«  ft$  nicht  barum  ^anbelt,  frerabe  Mrier  in  unfere  teutfd>e  Spxaty 
herüber  $u  bringen. 

$rofeffor  <5d>«all.  SBir  haben  aber  fehr  biet  franjöftfdje  SBörier,  meld&e 
mir  in  unfere  9Baibmann6fpra$e  aufnehmen  muffen. 

ftinanjrath  SBartb.  3$  erlaube  mir  jum®elege  nur  ein  öeifpiel  anzuführen. 
2Bic  auch  #err  ßberforftmeifter  arl  bemerft  fo  ijt  e«  fo  meit  gefommen,  na* 
raentlidj  im  füblfchen  Seutfölanb,  baf  man  in  einem  unb  bemfelben  ftorffc  bie  $|^te 
mit  ber  Phrr  bermechfelt.  Dief  jinbet  man  j.  53.  im  fforfte  greubenftabt. 

^rofeffor  ©chmatl.  3ä)  glaube,  man  fottte  in  eine  fol<^e  ihinfr^rathe  aUe 
^robinjialidmen  aufnehmen,  met(he  mir  ju  fammein  im  @tanbe  finb.  @e  foti  barin 
j.  ©.  angeführt  merben:  ber  ©teirer  bejeid^net  biefe*  fo,  ber  S36hme  fo  jc.  @d 
mag  bief  aflerbing«  etma«  ferner  gehen,  mürbe  inbef  bon  befonberem  duften  fe^n. 

3)er  I.  £r.  iBorftanb.  Der  ©egenflanb  hat  allgemeine  Xtyilnahmt  gefunben. 
Uebrtgen«  glaube  ich  /  baf  e«  nöthig  fe9,  un«  jubor  über  bie  hierbei  ju  befolgenben 
5ßrinjipien  au  berftönbigen.  3d)  mia  tyet  beifpjeiemrife  nur  bie  ^rage  aufmerfen: 
mad  ift  ^aupt*  ma«  Slebenbefianb,  ober  melden  begriff  berbinbet  man  mit  bem 
SBorte:  Keinigungehieb?  SBoUten  mir  un*  barübcr  herumjanfen,  ob  bief  fo  ober 
fo  genannt  merben  foüe,  fo  mürben  mir  nur  bie  3eü  berlieren.  34)  fM<  befhalb 
ben  «ntrag,  eine  (Soramiffton  ju  ernennen,  mel<he  bie  allgemeinen  ©runbfä&e  be^üg* 


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402  Setbanblnngeu  ber  Sefiio«  fit  fforftoirtMaft. 

Iict)  auf  SBereinigunß  ber  forfllidjen  Äunftfyracfye  betauet  unb  in  bei  nacfyfkn  St^ung 
bafl  (Stgebnifi  und  mitteilt.  ($ein  2Üiberfpru<$. )  3$  würbe  boju  bie  .Spcrrn 
ftorftracifkr  Scalen,  ginanjrai^  2Bartfy  unb  Ckrftforftmeifift  Mati  befUmmen. 

3ct)  bitte  biefe  brei  £erren,  und  am  6aatßag  baruber  Vortrag  ju  erjtatten. 

VII.  83ße  grage:  Unter  roel$en  Umftänben,  in  tt>e td} er  2lrt  unb 
ju  »eitlen  Stotdtn  iß  ba«  2U8äjten  bei  ber  SBatbtoir tt> f af t  nüfc* 

lidj  ober  fd>dblid) ? 

$orfhnfijter  SWaber  t)a(t  na^folgenben  jum  ^rorofott  gegebenen  Vortrag: 

Gintge  ttrfabmngen  über  bat  8u«ajlen  ber  Säume  in  Salbungen. 

Allgemeine  Seacrf ngti. 

3nt  KUgemeinen  bürfte  Wcblba«  ?lu«ätlen  ber  Säume  fit  foldje  f#ltft  fdjon  al*  nifelid»  berraifctrt 
werben,  trmn  wirbaburtty  ba*  normale  ober  ba«  ja  beabfid"tigentf  5?üd^|bum — wie  bei  ber  (Barten« 
toirtbt'cbafi  —  beferbera  tonnen*,  ba  fid)  aber  ber  ja  erreidjenbe  Sortbeil  vielfaltig  and)  anf  ble 
Seicrbrrung  anberweitiger  wirtbife&aftndjer  3»«f«  begebt,  fo  mödjte  ba«  9u«ä$en  ber  Saume 
unter  vielen  Errtliebfeiten  and)  bebingt  ja  jenen  £i»eraticne«  gejäblt  »erben,  bie  bei  bem  je^igen 
gorfiberriebe  bie  volle  «ufmerffamfeit  ber  55irtbfdjaft*beamten  in  $!nf»?rudj  nebmen.  tiefem,  »<e 
bem  Jbwretifer,  bringen  fidj  hierbei  aber  folgeube  gragen  auf: 

1)  ©el<6e  3»erfe-  fudjen  mit  bureb  ba«  «u«ajlen  ber  Säume  jn  errtldjenf 

2)  «n  weldjeu  Säumen  nnb  in  »rieten  ©albbeflänbe«  ifl  ba«  «««äfteu  —  in  golge  ber  ja 
erjielenben  3wetfe —  mit.  Sinken  vcquarfpmen? 

3)  ®o  nub  nuter  weldjen  Umßänben  ifl  bas  9lu*jjlen  aU  fdjäblidj  )u  betrauten? 

4)  3u  meiner  3ab,re#jeit  unb  in  meiner  Seife  fofl  ba«  9u«äßen  gefdjel-eu  unb 

5)  Selker  gefdjäftlidjen  Crbnung  wäre  biefe  Arbeit  ju  unierflellen. 

L  3u  welken  3»e<fen  ifl  ba«  Huläflen  ber  Säume  ju  empfehlen. 

$ie  3wede.  wele&e  man  an  ben  meifien  Crten  burefc  ba«  «n*äfleh  ber  nod;  nid/t  jur  gällurig 
beflimimen  Säume  ju  erreichen  fu<bt,  ftnb  folgeube: 

»}  nm  falanfeTe  unb  aflreiuere  Säume  }u  eTjiebeu ; 

b)  um  bei  fe^r  be&fleten  Stämmen  bie  gruebtbarfeit  ju  befetberu  nub  bie  ganj  jungen  f$an; 
jen  vor  bem  Eingeben  (Slbflerbeu)  ju  fifyüften  \ 

c)  um  ben  Heben«  unb  Unrerroud-e  §n  begunfligen; 

d)  um  burdj  ba«  ja  gewinneube  Sifrol}  ben  $o(js  ober  Streuertrag  ju  erbeten. 

liefen  fragliiben  Qvudtn  rennen  wir  «cd)  folgeube  Semerfunge«  beifügen,  unb  jwar 

3u  n.  £a«  8u«äfien  ju  biefem  Sel-ufe  jinben  wir  befenber«  in  Keinen  ^rivafwalbunge« 
mit  bem  beflen  (Srfclg  angewenbet;  bo<t)  mir*  e«  iu  Xaubbiljfrn  nur  an  50  t>i«  120  jäb>ripem 
Stämmen  mit  Husen  avplijfrt.  9labelb,öljcr  bagegen,  namentlid»  gidjteu,  Staunen  unb  Särgen 
laffen  fid»  von  Ougenb,  im  freien  wie  im  gef<bioffeneu  ßtanbe,  bur*  Vericbif*e«  *u«äflen  ju  **< 
reinrm  Stämmen  erjie^en,  ob^ne  baf  bei  jWedmägiger  Scb,anblnng  ein  Wadjlafftn  ain  3nwactie 
bemerflid;  wäre,  häufig  feb,en  wir  and;  in  ©arten  bie  fcidjte  unb  8ärdje  faft  aller  if)rrr  Hefte 
beraubt,  unb  bedj  jeigen  aud;  biefe  fo  feb^r  rnl^anbelten  Säume  nodj  einigen  3uwad,'6. 

3u  b.  ®enu  wir  in  lütfigt  erwad^fenen  Crten  Säume  wabrueb.men ,  bereu  «efle  fafl  bie 
Qrbe  berübreu,  bie  aber  an  ibrem  SDijjfel  abjlänbig  ju  werben  brobeuj  ober  wenn  foujl,  wo« 
man  fagt,  ber  Saarn  be)ügli6  feinet  gmdjtbarfeit  jn  viel  $olj  trägt,  fo  feunen  wir  bie  geeignete 
SBieberbelebnng  feiner  obem  Ärone  unb  feine  grudjtbarfeit  nur  babureb.  einigermafen  cTjwedeu: 
ba^  wir  bie  Slejie  in  ein  ridjtigere«  Serbältnif  ju  bem  Saume  bringen. 

©efefct  aber  aud),  Sänme  von  ber  eben  Mdjriebcnen  Slrt  b/ätten  Wirflid;  bie  von  ir)nen  nter* 
fdiirmie  Stelle  befamt,  fo  lönnte  »cn  folo>er  Sefamnug  —  im  galle  bie  SRutterjlämme  felbfl 
nid-t  weggeräumt  werben  woUten  —  nur  bann  ein  gunfliger  (Srfclg  ju  b^efen  fevu:  wenn  ben 
jungen  ^flanjen  ber  ja  «jreni  gebeiblitbai  «eben  nötbige  3ntritt  ber  Jinft  nnb  be«  «ebt«  verfd»afft 
Werben  wütbe. 


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M«  ba#  XiX&fU.  b«  fflalbboamc,  403 

3«  c.  $a«  Xutäflrn  ber  Säumt  %at  in  »(eleu  ftätten,  namentlich  in  2aubb>(jbejtonben  unb 
Bei  einem  fcmfl  jiemlieb  normalen  ©uebfe  be«  Ebenol  je«,  beujeuigen  ffiort$eil  füt  ben  Untern  u#« 
ni<bt,  ben  man  jicb  in  btt  Segel  bjevon  »erfbricbt. #) 

5)en  graten  {Racbtbtil  bringen  übergefallene  Saume  bem  Unterwürfe,  tyeil«  bnrd)  tyr 
SBuriielfbftcm ,  tljell«  au<b  babureb,  bafj  «in  grojjer  Ibtil  ber  atmoftpbärifeben  Sfteberftbläge  bur<b 
bie  Saumirenen  abferbirt  wirb. 

«äffen  mir  in  Saubboljbefiänben  übergebaltene  (Sieben  ober  Sueben  andMocb  fo  jweermägig 
ausarten,  fo  Werben  Wir  einen  wefentlicbe«  Unterfebieb  an  brm  ©aebfltbum  bei  Unterwürfe«  bem« 
ungeachtet  niebt  wabrnebmen ,  bagegen  wirb  berfelbe  in  allen  jenen  gaUen  jt<b  gebetylieb  ergeben, 
wo  bie  Säume  gäu)lf<b  entfernt  »erben. 

Saß  e«  bie  eigentlic&e  Sefebattuug  bet  Saume  niebt  if),  welebe  bem  Unlerb>I|e  fo  »erberblicb 
wirb,  birfj  bewelfeu  in  bieffger  Segenb  bie  {ßftanjun^en  unter  bem  «Ecbufc  »on  jCbcrfyol)  an  fib» 
li<ben  Vbt)angen  vorgenommen:  wo  bie  nerblicb  von  ben  Säumen  ftetjenbrn  $iebtcn:  unb  Sueben* 
^ffaujeu  berrlicb  gebeibeu ,  wäbrenb  fle  unter  ber  füfeltcben  Raffte  ber  Saumfrene  fämmtlicb  a*ge* 
derbe«  ftut.  ?a6  Cberbol§  wirb  baber  tnanebem  Untcrwucbfe  tureb  feine  Sffcbattung,  afleur  aber 
babureb  mebr  ober  minber  fcb/äblicb,  baft  e*  ib.n  bejüglicb  ber  geuebtigfeit  unb  «Wabtun^Peffe  — 
mögen  leitete  an«  bem  Scben  ober  an«  ber  Slrmeefc'häre  emnommeu  werben  —  beeinträchtigt. 

3n  d.  Um  einen  ©ewinu  an  $clj  unb  Strenmaierial  )u  ma<ben ,  fe&en  mir  ba«  Slu«äfieu 
ber  Stämme,  ja  fogar  audj  ber  Sungbetjer,  niebt  feiten  in  $rfoatwalbungen  augewenbet,  nnb  e« 
läut  ffcb  felbe«  au<b  \u  biefem  Sebnfe  (unter  jenen  weiter  bfnieu  befiimmten  Siegeln)  ba  überall 
empfehlen.  Wo  bem  gerfter  bie  nötigen  unb  billigen  »rbeit«fräfte  ju  ©ebote  flehen,  ober  Wo  man 
überhaupt  ba«  gewonnene  «ftyolj  entfbtecbenb  »erwerben  fann. 

3n  ben  b.iejigen  gorften  gefebiebt  ba«  &u«äfleu  im  Xaglohn  j«  30  bi«  40  fr.,  wai  um  be£* 
willen  neeb  etwa«  ja  h"b  gebellt  fc^n  bürfte,  weil  fidj  bi«ljer  nur  wenige  Arbeitet  jum  Sefteigen 
brr  Säume  verfielen.  Der  Qetbertrag  febwanft  jwffcben  ber  $ätfte  unb  einem  Xritttheil  ber 
®ewiunug«foflen,  welche«  Serhältnifi  p<b  aber  fbäter^in  wcfjl  noch  günfHger  für  bie  gerftfaffe 
beraufflellen  mochte. 

Ii.  »n  weisen  Siumen  nnb  in  welken  ©a lbb*flän.bt«  tfl  ba«  9lu«äjten  In 

.    «ntfficbt  obiger  3»ede  mit  «Wn^en  vorjunebmeu? 

Slufjer  jenen  sab  lit.  b  erwähnten  Ratten  fotlen  —  In  wrrtbfcbaftlicber  Se$iebn»g  —  in  ber 
Siegel  nur  junge  wüdjjtge  Stämme  au«geäftet  werben,  bei  Welcben  nn«  bie  beabjtebtigte  «mudjt 
noeb  in  *u«ftcbt  fiebt,  nnb  bie  niebt  ob; neb, in  einem  balbigen  «Bacb*  ober  «u«jug»biebe  anbeim 
fallen.  — 

®a«  bie  etämme  mit  9cücfjt<bt  auf  bie  verfebiebenen  ^cljarten  betriff),  fo  (äft  ffcb  ba« 
9(n«ä|len  befanntn<b  an  allen  unferen  SBalbbänmen  oornebmen;  jeboeb  Würbe  beobaebtet,  bat  bei 
maneben  biefe  Cperation  fiorfet  —  auf  einmal  ober  in  längeren  3e»ttäumen  —  »ergenemmm 
werten  fcH,  wäbrenb  bei  anberen  ein  fdjwacbere«  uub  öftere«  Ün«ä0en  ff<b  emfjieblt.  3n  erfieren 
reebnen  wir:  (Sfajen,  «born,  Sueben,  Siebten,  Sannen  nnb  «ir<ben;  ja  lebteren  aber  tti<b«.  UU 
mtn,  $apbdn  unb  getreu. 

*  • 

Se|üglicb  ber  Seftanb«fcrm  lafit  fteb  ba«  «u«äf»e«  nacb  ben  ^ier  gemäßen  <Srfab>ngen 
nnter  folgenberi  Drt«vcrbältn{ffen  embfe^lcn: 

1)  in  Sorberettung««  ober  Sefamung«fcblägen ,  Wo  bie  oben  sub  lit.  b  bejeiebnete«  gätte 
eintreten ; 

2)  in  Orten  ,  wo  na*  eingetretener  Sefamnng  ber  fcetyfcbtoa  —  cbwaltenber  Serbältniffe  we* 
gen  —  nl<b;t  al«ba1b  gefnbrt  werbe«  will; 

»         m  *  ■  ■  ■ 


*)  Qfne  obere  Se.diattung  if»  eigentlich  nur  ben  (Sieben,  Ulmen,  Sitfen,  «rien,  bann  ben  8är* 
eben  unb  »obren  »erber blieb;  weniger  ben  «born,  (Sfcben,  ^ainbueben  unb  am  aUerwenigüm  ben 
Sueben,  Zäunen  nnb  Biegten,  fflo  man  erfiere  erjieben  will,  ba  mui  ba«  Cber^olj  entweber 
gänjHeb  entfernt  ober  febr  ftarf  au«geäflet  werben;  bei  lebteten  bnrfte  foltbc«  aber  nur  in  fowelt 
nöttfig  feijn,  al«  e«  bie  ®ipfel  be«  Unterwncbfe«  »erlangen. 

26* 


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404  Ber^anblnngen  ber  Seftion  für  8orftatr$föafi. 

3)  onf  Sdjlägen  nnb  3«ngWüd)fen,  Wo  bereit«  alle  9tad;ljauungett  beenbigt  ftnb  nnb  ber  junge 
Drt  fdjcn  jene  planmäßige  Stellung  erhielt,  bie  er  bi«  jimt  einfügen  SBorbereitung*^iebe 
Oer  Samenfdjlag  behalten  foll; 

4)  in  mfttelwüd>fia,cn  SDaltbeftänben ,  Wo  bei  ber  Ueberfüljrung  vom  Sliltelwalb*  in  ben  $cd>« 
walbbetrieb ,  bei  etwa«  nieberent  türmt,  nod)  mehrere«  Cberbolg  übergenauen  wirb,  wa« 
bäujlg  in  ben  bäuerlichen  9RittelWalbnngen,  bie  fetyr  nieberen  Umtrieb  $aben,  feine  ftnWen« 
bung  finbet;*) 

5)  in  bnrdjferfleten  Stangenerten  ber  SRittelwalbungen ,  (n  weldjen  junge  (Sieben  jn  fdjlanfen 
©äumen  erjcgen  unb  fpäter  au<b  auf  ben  Sdjlägen  nao>  tiefer  «bfi^t  bchantclt  »erben 
fetten;**) 

6)  wenn  in  etwa«  li$tbef}anbenen  mittelwädjitgen  Seßänben  aftreine  Stamme  fünfiiidj  gu  er* 
Rieben  wären; 

7)  onf  Sd>lägen  nnb  Anlturfirtten ,  wo  bie  vorfyaubenen  $0rwu<bfe ,  namentii<b  ton  giften, 
Tonnen,  gö^ren,  «ärdjen,  fowie  aneb  von  Gliben  nnb  »urfjen,  bem  9ln«b,iebe  überliefert 
»erben  feflen ;  • 

8)  auf  Äultnren  ober  3«ngWüdjfen ,  wo  man  »orbaubene  ftcfjren,  tardjen,  £Bnd>en  nod>  fo 
lange  Überbalten  will,  bi«  felbe  ein  nufcbare«  ^rügelbolg  abwerfen;  «blieb, 

9)  wenn  ba,  wo  bie  öidje  mit  ber  gilbte  in  me$r  ober  minberer  9??ifct)ung  oorfommt,  legiere 
niefet  balb  gäuglid)  beseitigt,  fonbern  jnr  ÜSegünßigung  ber  <St<^c  nur  eine  Untere  JBewaU 
bnng  bejwecft  werben  Witt. 

III.  Unter  weisen  JDertlidjf eiten  nnb  unter  weisen  Uutjtänben  ift  bat  Äu*< 

äßen  aU  fdjäbli*  gu  betrauten* 

»)  in  Salbungen  nnb  anf  einer  Sage ,  wo  bie  übergefallenen  Säume  ben  Stürmen  feb>  an«* 
gefegt  ftnb,  Tonnen  felbe,  wenn  ftc  burefc  ba«  8a«äften  unoevbältnijjmä&ig  fernere  Jeronen 
befemmen  —  teidjt  abgebrodyn,  umgeworfen  ober  mit  tyren  SBurjeln  im  ©oben  lo«gertffen 
werben;  baffelbe  ift 

b)  an  Crten  gu  befählen,  wo  $nfibrüd;e,  fowie  fiarfer  Sdjnee?  ober  <8i«be$«ng  a(«  nt$t 
feltene  ©albübet  erfäjeinen; 

c)  wenn  Säume  überhaupt  in  ein  mißliche«  ©erbäiinijj  gwlfdjen  Stamm  nnb  Jerone  gebraut, 
ober  wenn  gu  viele  Slefie  auf  einmal  abgenommen  Werben,  woburdj  bann  gu  üppige,  fcän* 
genbe  Jeronen  ober  aud;  Saftflüjfe  —  namentlidj  bei  ber  öidje  —  entfielen ; 

d)  wenn  ju  ftarfe  Slefte  abgenommen  werben,  w»  bann  bie  wanben  Stellen  vor  ib>em  lieber* 
Wallen  in  ftänlnif  übergeben; 

e)  in  Ifffytbefranbenen  alteren  IBefiättben,  wo  nnr  bie  ©eföaitnna,  »offer  Jeronen  ber  SBtrWitbe« 
rang  be«  ©eben«  b^uberlid)  ift\  ebenfo  enblidj 

t)  in  3nngböljern,  wo  bobnrd)  ber  natfirMdje  Sdjlujj  verbfnbert,  bie  5)üngung«frafl  ber  ©es 
fiänbe  gefäbrbet  nnb  ba«  »nffommen  ber  Unfränter  begünftigt  wirb. 

Sediere,  nadj  unferen  Knftd)ten,  ganj  fehlerhafte  SRannivulaticn,  feljen  wir  efter«  bei  £nrd)« 
forflungen  angewenbet ,  Wo  man  e«  überhaupt  nie  gageben  feilte,  baß  ftd»  bie  $olg$auer  aud*  mit 
bem  «bljauen  ber  «efre  ober  mit  bem  fogenaunten  au«Vnj>en  be«  fte^enbleibenben  JReibeU  ober 
©eftängfolje«  Vefaffen.  •  " 

■        ■  * 

IV.  3n  welker  3a^re«jeit  unb  in  weldjer  ®eife  ba«  «u«äflen  ju  gefd)eb,en 

b,abe? 

Sa«  8u«äfien  ber  Säume  geflieht  b,ier  in  ber  Kegel  in  ben  neonaten  3Jlärj  nnb  «vril. 
5lu6noijm«»cife  barf  e«  and)  im  $erbjie  natf)  bem  0bfatt  ber  Slätter  nnb  im  9iabeM)ol|e  von 


*)  Ueberbauvt  iji  baö  «u^äften  in  älteren ,  frfjon  giemlid)  ert»ao>fenen  nnb  bei'cvattet«  »e* 
fiänben  ben  Sänmen  nnb  ib.rem  ffiaajW^mn  felbit  viel  guträglidjer,  al«  anf  freien  Sebldgen. 

")  0911t  ba«frlbe  aud)  b/ier ;  benn,  werben  fnnge  (Sitten  erft  anf  ben  Sd)Iägen  au«geäjtet»  fo 
treiben  f!e  entweber  gu  üvpige  fflipfel,  ober  gu  viele  aBaffeTlcb^en ,  wa«  bem  natnrli(ben  ®ud;fe 
nidjt  entfprid;t. 


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4 


Hebet  ba«  «u«äfie»  bei  SBafob&am«,  405 

blefet  3eit  o»  fei«  Snbe  5Bai  jiattflnbett.  ©et  jiarfem  &orjl«  Wäre  e«  überhaupt  unb  in  ?aafe* 
$cljern  feei  belaubtem  3nftanbe  niefet  ja  fenlfern. 

{Betrauten  wir  ben  nattirtlcfeeu  2Baefe«tbnm«gang  in  fflalbbeftanbe« ,  fp  jlnbeu  »fr  überall, 
baß  burcfe  folgen  bie  Säume  allmäfelidj  von  unten  naefe  oben  ifere  tiefte  verlieren.  3e  mffer  wir 
tn»  feei  beut  füaftliefeen  9u0ä|ten  bem  (Sange  ber  Statur  folgen  unb  jie  barin  uaterftiileu ,  um  fo 
mefe,r  tonnen  »it  auefe  verflefeert  fevn,  baß  wir  baburdj  ben  Säumen  nkfet  allein  feinen  Graben 
bringen,  fonbern  jebeufall«  ifer  Sßa^öttjam  befcrbem.  üBenige  äBuuben  feeilen  fid>  leistet  ata 
»tele.  (Sin  geringerer  Uefeerfluß  vob  Wat)rung«fäften  aflmäblrcfe  gegeben,  läßt  fid)  leistet  verarm 
beiteu,  al«  eine  größere  SRajfe  anf  einmal.  «ber  auefe  abgefebeu  von  bem  3Q<tefe«tr>um  ber  ein* 
jelnen  3nbfvibuen,  Ift  e«  bem  ftorftwirtfee  mefer  al«  juteid^nb  befannt,  baß  forte  fei  feem  erft  be* 
famten  Silage  aU  bem  bereit«  mefer  ober  minber  erftarften  jungen  ftnwatfefe  eine  allmätfliefee 
üiefetung  in  ben  meißen  gälten  juträglicfeer  ift,  al«  eine  ylötlitfje.  — 

(Eine  gu.  b°«b  in  ben  ©ipfel  au«geäftrte  Siebte  gefet  entweber  gan§  ein ,  ober  verliert  beben« 
tenb  web*  an  intern  3u»aefe|e  (Sin  ju  flarf  au«geäjiete«  iSiefereiji  biegt  fltfe  entweber  ein  ober 
verliert  bnrefe  bie  veranlage  ©Übung  einer  rnnben  Ären«  feinen  ^etjennsuet)«.  —  Öfeenfo  wiffen 
Wir  au«  ©rfaljrung,  baß  tiefe  rein  abgefefenittene  fflnnben  weit  efeer  vernarben  ai«  jerfplitterte ;  fo* 
fort,  baß  bie  bem  Stamme  —  burdj  ©egnafeme  Heiner  Slefte  —  gemachten  ©anbrn  feei  nod) 
gefnnbem  <&o(§e  wieber  jutfeeilen,  baß  aber  juruefgelaffene  bnnne  Stumpen  öfter«  faule  «Stellen  et« 
jeagen.  (fnfelfefe  ift  e«  and)  befannt,  baß  fiefe  bie  bem  (Stamme,  burcfe  ©egnafeme  jlarfer  Stelle, 
gemachten  Scfcjfcrn  niefet  mefer  ganj  üfeerwaefefen,  vielmehr  in  allen  Sailen  (früher  feei  Suefeen, 
fpäfer  feei  (Sieben)  jene  faulen  Äflfteden  ftefe  erzeugen,  welefee  niefet  feiten  fei«  tief  in  bie  Stämme 
einbringen,  unb  felfee  fefeabfeaft  maefera.  Sagegen  fönnen  wir  wteber  an  einigen  altereu  (Siefeen 
wafernefemeu,  baß  bie  an  ben  Stammen  fcerlnbliefeen  fürgeren  ober  längeren  Stumpen  ober  Steile 
von  ftarfeu  heften,  tfeeil«  nod)  frlfcbe  Sofeben  treiben,  tt)eJl«  nod)  einige  3a$re  fidj  frifd)  erfealten, 
tfeeil«  afeer  auefe  naefe  ifereni  Stfefterfeen  jene  5>urr$Ärte  erlangen  t  weldje  ben  Stamm  längere  3eit 
gegen  gäuluiß  gn  febufcen  vermag. 

»uf  blefe  (Srfafe.  rangen  geftu>t,  laffen  fld)  für  .ba«  «nlaften  bet  Stamme  folgenbe  »egeln 
ableiten : 

»)  e«  fvlf,  wo  e«  wirtfefefeafülefe  unb  praftifa  tb>llcfe,  nur  ottmafellcfe  in  3,  5  fei«  10  jäferu 
gen  $ertoben  gefefeefeen; 

b)  jebem  Saume  ift,  in  fo  weit  e«  möglid),  jene  Äronenform  an  geben,  b(e  er  im  £ccferoa(fee 
bei  einem  jieoilicfe  guten  Sdjtujfe  erlaugt  fe.afeen  wfirbe; 

c)  bie  Hefte  finb  mit  ber  Säge,  fo  nafee  wie  mcglitfe  am  Stamme,  afe^unr^men',  boefe  bürfen 
fte  nidjt  feTfecnartig  an«  bemfelfeen  gefebnitten  werben,  bamit  bie  rnnbe  $eripfe^erte,  folglicfe 
ber  eigtntKdje  Stamm  niefet  gefä^rbet  wirb;  . 

d)  bem  «n«reißen  ober  Ku«feblifeen  von  oben  naefe  unten,  ober  bem  Serfplitteni  berfelfeen  (jl 
fergfältig  vorjufeengen; 

e)  »efte,  bie  aber  5  Solle  fm  ©urd)meffer  b«ben,  finb  in  bet  Segel  niefet  abjunefe.  men ; 

t)  ftnb  jlärfere  Äefle  von  (Siefeen  abjunebmen,  bie  fbäter  al«  Wu^oljflämme  gnm  Qinfcfelag 
fommen  follen,  fo  bärften  bie  Äefte  niefet  anmittelbar  am  Stamme,  fonbern  in  einer  (Sat* 
fernnng  von  8  fei«  12  3oU  in  ber  «rt  obgefägt  werben,  baß  bie  »äffe  niefet  leiefet  in  bie 
Svftriffe  bet  Slfiwunben  einbringen  fann;  enblfcfe 

g)  wären  bor|rweife  ftefe.enbe  «Bäume  vorjug«weife  nur  an  ber «nßenfelte  ber  JBänme  an«jnä|ien. 

V.  ffielefeer  gefefe äftliefeenDrban n g ba« Ololifien  ber ©äume  ju  anterflellenwäre. 

S)iefe  feat  ftefe  natnrliefe  aflentfealfeen  naefe  ben  verfefeiebenen  lofalen  ffietbältniffen  ju  riefeten ; 
naefeitffeenb«  brei  Äiefetpunfte  würben  aber  in  ben  ^ieftgen  gerften  »orjug«tt>fife  in'«  Äuge  gefaßt: 

1)  baß  bie  Arbeiter  ben  wirtfefefeaftlitfeen  3»eefen  gemäß  angetoiefen  unb  übertoaefet  werben; 

2)  baß  bie  Srbeit  nur  gegen  eeraffvrbirttu  Xaglofen,  unb  niefet  gegen  ba«  anfaßenbe  SXatetial 
ober  einen  9utb>il  an  benfelben  gefefeebe;  nnb 

3)  baß  aUe«  ^clj  nur  naefe  feeflimmten  Staßen  (iHaftem,  Setten,  Strenfe,anfen)  jnr  «fegabe 
fomme. 

flianreu,  im  September  1844. 

SJlab««»  fürfUtcfeer  gorftmeifter. 


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406  ©«tfaBMimge«  bcr  SeWcit  für  »ctfhoirt^f^aft 

fcinanjrath  SEBarth-  3$  frimme  ganj  mit  ben  Slnftcfcten  beS  £errn  gorfhnew 
fterS  SWa&er  überein,  ftnbe  jeboch  (SinigeS  nicht  gang  ausführbar.  SluSäjhtngen 
^abe  ich  ^auptfächlich  im  3Rurgthale  unb  jwar  in  fetyr  großer  BuSbehnung  gefehen. 
SoKtc  man  bort  bie  ffefle  abfägcn,  fo  würbe  biefeS  t>icC  ju  umfiänblicb  fettn.  3$ 
glaube  au$,  baß  £err  Sejirfaförftet  9*otr>  in  jener  ©egenb  ju  £aufe  ifi  imb 
überlaffe  baher  ihm,  »eitere  Buffcfylufie  au  geben. 

SegirfSförßer  9t  o  t  h-  3m  unteren  SWurgtljale  bis  juin  oberen  tyin  ifi  eS  all* 
gemein  üblich,  bie  Sanne  auf  ben  Schlägen  MS  an  bie  ®tpfel  ju  entdftcn.  @S  ijt 
beftyalb  nonjwenbig,  weil  bort  ber  SJerjüngungSjeitraum  (ange  währt  unb  bie  Fäl- 
lung ber  unentäßeten  (Stimme  unfaglic^cn  Schaben  in  ben  nicht  feiten  fetyr  erftarf* 
ten  3ungwücr)fen  verurfachen  würbe.  So  läßt  man  aber  bie  SBeißtanne  ganj  ruhig 
einwarfen  unb  entafret  fte  unmittelbar  »or  ber  Fällung,  ober  auch  früher  ,  bid  jum 
äußerten  ®ipfel.  Die  Seute  jener  ©egenb  wiffen  t)iermtt  fer>r  gut  umutgehen,  unb 
flettern  otyne  alle  $urd)t  bie  100  unb  m\)x  ftuß  h°h*n  Stämme  hinan.  2Ber  nicht 
baran  gewohnt  iß,  bem  graufet  ee»  beim  erßen  Slnblicf  biefer  Manipulation. 

gorßrath  SÄantel.  3ebe  Sefdjäbigung  wirft  ßörenb  auf  ben  SBacfrSfhum  ber 
*ßfianjen  ein.  3$  ha^(  SSerfuche  mit  SluSaßungen  vorgenommen,  biefelben 
aber  nur  in  bem  einen  Salle,  wo  e$  ftcf>  um  Verjüngung  alter  StotbbucbenbeßÄnbe 
hanbelte,  ^wertmäßig  gefunben.  Solche  alte  Suchen  finben  ftch  namentlich  auch  in 
ben  Mittel  walbungen,  unb  haben  in  ftolge  bee»  freieren  StanbeS  fykx  nicht  feiten 
eine  fo  biegte  Seaßung ,  baß  bie  (Srgielung  eined  JiernwucbfeS  unter  ihnen  faum 
möglich  iß.  3n  ber  Siegel  führen  wir  in  allen  Slothbnchcnbeftänben  ben  erßen  l*icbt* 
hieb  »orjugSweifc  mittelß  (Sntaßung  nach  Slbfatt  beS  SamehS.  9tu<f>  2—  3  3«h* 
ren  wirb  biefe  (Sntaßung  in  härterem  Maße  wieberholt,  uiib  erß  fpäter  mit  bem 
5Mu6jug  ber  Stämme  unb  ben  SRachhauungen  nach  Maßgabe  beS  SluffchlageS  be* 
gönnen  unb  fortgefahren.  Äuf  biefem  SÖege  erhalten  wir  ungleich  föönern  Äern* 
wuchs,  als  wenn  wir  fofort  burety  bie  SBegnahmc  oon  Stämmen  ben  SBefaraungS* 
fchlag  ju  licht  ftetten  würben.  £ie  9?atur  befolgt  einen  ähnlichen  (Dang.  Sßir 
nehmen  nähmlich  in  überßänbigen  SBeßänben  tt>ahr,  baß  bie  Slejie  allraählig  abfter* 
hen  unb  abfallen  unb  ber  ÄernwuchS  um  fo  fräftiger  wirb,  je  mehr  bie  tiefte  am 
Stamm  ftch  minbern.  3d>  ertaube  mir  noch  einige  ^Beobachtungen  über  baS  8uS* 
aflen  anzuführen.  (Sin  40jährigeS  (Eicfyenßangenholj  aus  Samen  gebogen,  Würbe 
abgetrieben.  Man  h^U  viele  unb  fehr  triftige  Stangen  über  $  nach  einiger  3«* 
befamen  fie  jwar  fchöne  Äronen,  breiteten  ftch  aber  auch  fo  in  bie  Sleße  aus,  baß 
man  fürchtete,  ber  Sluffchlag  möchte  barunter  leiben.  @S  würbe  baher  ein  $heÜ 
ber  Seafhtng  weggenommen.  9tad>  einigen  3^hcen  waren  faß  färnrnrlich*  Stämme 
jopftroclen,  unb  ber  ©i»fel  ßarb  faft  bis  in  bie  Mitte  ber  Stangen  ab.  @6  erfcf>ic* 
nen  jwar  wieber  Älebäfte,  allein  eine  orbentliche  Ärone  bilbete  ftch  nicht  mehr. 
3n  einem  folgen  Salle  bürfte  baher  bie  $lu6afhtng  nicht  ju  empfehlen  feon.  (Sin 
anbereS  53eifpiel  ifl  mir  »on  einem  aus  Saat  erjogenen  18 — 20jährigen  Äiefernbe* 
fianbe  betannt.  IDiefer  würbe  jwifchen  jwei  privaten  getheilt.  2)cr  eine  Seft&ec 


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lieber  ba«  Wulften  ber  fflalbbiume. 


407 


affcte  bie  Äiefcrn  au«,  ber  anbece  »i<t)t.  Salb  geigte  baf  bec  au«geaftcte  Se* 
ftonb  im  SBactjetljum  gurüd  blieb,  ber  nidfyt  au^geafiete  bagegen  freubig  fortwuefce. 
3$  würbe  olfo  au$  in  biefem  gaUe  ba«  «ueafien  ni^t  wieber^olen.  »uci>  bei 
fcurctforltongen  tyabe  gefunben,  baf  ba*  gleid&geitig  vorgenommene  «uSajten 
»on  entfd)iebenem  9caä>tl>eile  fc^.,  9&amentH<$  wirft  ba$  2lu6aflen  an  ben  Äanbern 
bec  Sejtönbe  babur$  fetyc  nad&tyefflg  ein,  baf  nunmer/r  bec  SBinb  ba«  Saub  weg* 
wer/en  tantu  2>ie  9latur  füllt  Heine  Surfen,  welche  in  Suct)cnbeftanben  entfielen, 
baburefc,  baf  bie  «efle  ber  umfie&enben  Säume  ftcfc  aßmäblig  verlängern,  bie  Slöf  e 
übersatten,  unb  fo  ben  ©oben  fcr)ü&em  SRan  wirfe  batyec  ber  SRatuc.  niefct  entge* 
gen.  Seljc  naä)tycilig  era#te  i$  jebe  Sefääbigung  an  ben  (gießen  unb  tyabe  viel* 
feut)  bie  @rfa§rung  gemalt,  baf  unbebeutenbe  SBerwunbungen,  wenn  auc$  niefy 
ein  «bfterben,  bod>  Wnbrau^barfeü  gu  Sau*  unb  SRufrtyolg  gur  golge  $aben. 

Dberforfhneijtcr  Äarl.  $ür  bie  Beantwortung  biefer  frage  ergeben  fi$  gwei 
»nl>alttyunfte.  SBenn  wir  bad  $fian$cttlcben  in'«  Sluge  faffen,  alf°  bie  p^ftolo* 
gifefce  Seite  fceraae&eben,  fo  M«n  wir,  baf  mit  ber  ßntwirflung  ber  HJflange  fi$ 
gleiten  ©dritte«  bie  Hefte  unb  bie  Sclaubuna  fortbilben. '  3cbe  «Störung  biefc« 
Serijältntffe«  muf  notfcwcnbiger  SBeife  ba«  $jlangenleben  benacbtbeiltgen.  3)en 
gweiten  ffafyaittyttitft  giebt  un«  bie  ©rfafcrnng.  SGBenn  wie  j.  95.  einen  Saum  im 
freien  ergießen  unb  tym  bie  gange  Seafhing  unb  Selaubung  bclaffen,  fo  wijfen 
kok  au«  Dielen  2Batyrnel>mungcn,  baf  fui)  an  biefem  Saume  in  berfelben  3eit  eine 
gröfere  SRafie  anlegt,  al«  an  bemjenigen,  welcher  feiner  $lejte  t&eilweife  beraubt 
tourbe.  £ierau«  möjfye  ft$  alfo  ber  ©runbfafr  wiebec^olt  ableiten  laffen,  baf  jebe 
Sefd)äbigung  biefer  8rt  einem  -SBalbbaume  nur  9toc$u)cil  bringen  fönne.  9ton 
giebt  e«  aber  in  wirU)fd>fWcbec  Segielfung  mandjecld  ajerjjältniffe,  welche  ben 
gocflmann  befHmmen  muffen,  »on  biefen  f leinen  Kattien  abgufe^en,  um  ftd) 
gröfere  ^ortbeile  gu  »erlern.  Die  9toH>enbigfett  be«  (Sntaflcn«  tritt  g.  S.  ein, 
wenn  in  einem  Sefamung$f#lagc  burefc  SBegna^me  eine«  Saume«  eine  fühlbare 
«urfe  entfielen  Würbe,  wal^renb  bur<t)  bie  u)eilweife  (gntdfrung.  ber  entf»rec^enbfle 
2ict)tgrab  lciö)t  erjielt  werben  !ann.    3»an  wirb  bafcer  feinen  «ugenblirf  «nfianb 
nehmen,  ledere  SRanipulation  in  3inwenbung  gu  beingen.  60  ge^t  e«  bucd>  man« 
(^eclet  »er^Ältnijfe.  SBenn  tt  ftd)  j.  0.  um  bie  ßrjiclung  oon  gewiffen  Stamme 
bcfci)affenl)eiten  ^anbelt,  fo  fönnen  biefe  (Sntaftungen  ebenfalW  fe^c  not^wenbig  wer* 
ben.  SBie  aber  $err  gorftral^  «Kantt  bemerft  l>at,.muf  man  ^ier  febc  »oefi^tig 
feön,  weil  oft,  felbft  bei  aUer  93orfi(t)t,  immer  nod)  bec  9la^t^eil  be*  gaulen«  ein* 
treten  fann.  Sefonbert  b«t  mi<^  angefrroä)en,  wad  $err  gorftmei jler  ÜWa^er  über 
bie  Unjwerfmaffigfeit  be«  «u«aften«  bei  3)urd)forfhmgen  angefügt  §at.  @«  feben 
gwar  auf  fol^e  SBeife  gereinigte  Sejtdnbc  gut  au«}  attein  wer  genauer  beobachtet 
^at,  wirb  gefimben  Ijäben,  baf  biefe«  namentlich  in  ben  Stabetyoljbejtänbcn  mit 
geofem  Slac^t^eile  oerbunben  ifL  3<^  babe  beft)alb  fc$on  bor  fünf  3al>ren  meinem 
untergeorbneten  göcfryerfonale  ben  Auftrag  ect^eilt,  nie  melje  einem  ^oljljauer  gu 
geflatten,  baf  er  auc^  nuc  (Knen  «fl  abfct^lage  ober  abbaue,  unb  id>  ^abe  mict) 


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408 


a3tt^onbInngeii  bet  €eWon  für  &orilwirW$«ft. 


überzeugt,  bafl  Mefe  fcnorbnung  meinen  «bfityen  t>oUfommcn  entfpricht.  3n  ben 
früher  burchforfletcn  unb  gleichzeitig  »on  ben  unteren  Heften  befreiten  gichtenbe* 
flänben  aeigen  fkhnähmlich  überall  fdjwarae  Streifen  unb  bie  Stangen  bekamen  eine 
nachteilig  »eränberte  Olinbenfarbc,  »ährenb  fte  in  ben  nicht  auegeäjieten  Scjtänben 
bie  fd>ön^c  garbe  unb  glatte  «Rinbe  beibehalten  haben. 

ßberförficr  grhr.  Keffer  er.  S)ic  Hauptfragen  werben  nach  meiner  »n* 
ficht  bei  biefem  ©egenftonbe  folgend  fe»n:  Grften«  wie  lange  müflen  bie  ju  ent' 
aftenben  Stämme  noch  fielen  bleiben?  $ie  3»eite  grage  betrifft  ba«  Sllter  unb 
bie  britte  bie  Sobcnbefchaffenheit.  Sinb  bie  Stämme  föon  alt  unb  fommen  fte 
nach  ber  Eritajtung  balb  3ur  gällung,  fo  »erben  ihnen  bie  burch  ba*  (Sntafien  »er* 
urfaebten  SBnnben  wenig  Stäben  bringen.  Sfnber«  oerbäti  e«  fich  in  jungem 
Seftänben;  tyier  fattn  ber  Stäben  fehr  bebeutenb  »erben.  60  »urben  3.  S.  bei 
und  in  einem  mittel»ü$ftgcn  (Sic&enbeftanbe  jtarfe  ©ntaflungen  vorgenommen.  Sie 
gölge  war,  baf  beinahe  alfe  Stämme  fernfaul  »urben.  $iefe«  «ueäften  halte  ich 
ba^er  überhaupt,  namentlich  bei  (Siefen,  nur  bann  juläfftg,  wenn  cd  fich  baoon 
hanbelt,  bem  Unterwürfe  2uft  ju  machen  unb  bie  Scrbämmung  3U  tjer^fnbern. 

JDocrförftar  ».  Äauffmann.  SRcine  Erfahrungen  über  ba«  3lu«aften  ber 
Stamme  beaietyen  ft<^>  cinjig  auf  »abellwljwaibungen ,  namentlich  auf  Diejenigen, 
beren  £crr  ginanaraü)  Sttarth  ecwd^nt  r>at.  2>ort  hat  fcd>  ber  Schaben,  beffen 
^err  gorflcath  SÄantI  gebaut  f>at,  nicht  geaeigt;  ber  jgtytnwuä*  mag  geminbert 
»orben  feön,  atiein  bie  Saume  blieben  gefunb  unb  e6  »irb  baburch  ein  afrfreiered 
Sägchola  erjielt.  Sid  je&t  fanb  bie  Sage  »egen  ber  Äojifpieligfeit  feine  Sln»en* 
bung,  aUein  bie  $olahauer  würben  angewiefen,  bei  ber  (Sntaftung  fdjarfe  Sterte  ju 
gebrauten,  um  baburch  ba6  Splittern,  namentlich  ba$  «bfchli&en  ber  SRinbe  3U 
»ermeiben.  So  behanbelt,  überwalmte  föon  nach  »enigen  Sauren  bie  £ieb6fWche 
wieber  unb  einem  »eiteren  Stäben  »ar  »orgebeugt. 

©raf  ».  «Reich  enbad).  3n  Schleften  »erben  bie  Sinnen  geäftet,  unb  e* 
foUcn  fich  feine  befonberen  $Ract)theile  aeigen,  ©ei  Suchen  hat  ftch  bie  (Sntafrung 
aber  ftetd  fchäblich  er»iefen ;  eben  fo  bei  ber  fanabifchen  Rappel.  Sei  ben  Äopf* 
»eiben  habe  ich  in  unferer  ©egenb  bie  Semerfung  gemacht,  bafj,  wenn  bie  Säume 
im  Sommer  geföpft  »erben,  fte  eingehen.  Sie  galten  allenfalls  noch  ein  3ahr; 
im  aweiten  borrt  bie  Spi&e  ab,  unb  im  brirten  finb  bie  Säume  total  abgeworben, 
©erben  fte  bagegen  im  gebruar  geföpft,  fo  plagen  flc  auch  wiebet  fe^c  freubig 
au«. 

«ßrofeffor  £lubecf.  3$  erlaube  mir  in  Seaug  auf  bie  9lu«ajhmg  ber  St  * 
belhölaer  meine  Erfahrungen  au«  Sorol,  Ste^ermarf  unb  äärnH)e»t 
mitautheilen.  (S«  ijt  ben  Herren  befannt,  ba^  ed  in  ben  Sllpenlänbern  »otaugd»eife 
3»ei  lanbwirthfehaftliche  3»«g«  g^^:  gorfhoirthfehaft  unb  ^Jiehaucht  Die  «Ipcn* 
bewohner  halten  im  Sommer  gewöhnlich  aitfjerorbentlich  m'el  Sieh;  fte  fmb  baher 
genöthigt,  ben  Sinter  htoburch  alle«  Stroh  au  »erffittem  unb  ber  ffialb  muf  bie 
nöthige  Streu  liefern.  2>ie  golge  babon  ifl  eine  eigentümliche  Söicthfchaftfweife, 


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Uffctt  baS  8lu«afhn  ber  ffinlbBänme. 


409 


nämlt$  bie  fogenannte  ©$neiMwirtt)föafK  <Sd  werben  bei  ben  giften  bie  untern 
Heflc  abgetyaeft,  in  Süföel  gebunben  unb  al*  ©treumaterial  »erwenber.  8uf  biefe 
SBeife  wirft  bec  ©oben  bie  grofjte  9tente  ab.  SSBenn  man  einen  ^tntmt  folctyer 
3welge  bem  Spiere  einflreut,  fo  »erwecket  fich  berfelbe  aW  2)ünger  um  10  Äreujer. 
Ueber  bie  ftolge  ber  (Sntaftung  bat  man  in  ©teiermarf ,  namentlich  in  ber  ®egenb 
von  SRurau ,  bie  fünften  ßrfabrungen  $emacbt.  SBcnn  man  ndmlu$  bie  giften 
in  einem  Sllter  t>on  40  3abcen  bftaeft.,  biefe*  Setzen  nur  auf  bie  untere  Slefte 
bef^ränft  unb  einen  2öecf>jel  \>on  6  3aljren  einhält,  fo  leibet  baburd}  ber  2Bad>6* 
ifutm  gar  niefct.  9^ut  muf  man  bie  SCcflc  nid>t  unmittelbar  am  Stamme  abwarfen, 
fonbern  einen  ©tumpen  lajfcn,  bamit  bie  ®efäj*e  be6©tammecv  nkfct  »erlebt  »erben. 
Sluf  biefe  2Bcife  glauben  bie  Sente  iener  ©egenb  nur  ber  Statur  au  folgen,  inbem 
fi$  ja  ber  SBalb  aud>  pufre.  9tun  befielt  nocij  eine  jwette  in  .©etyweben  gemalte 
Erfahrung,  welche  i<fy  aber  leibec  nidjt  burefc  unmittelbare  Slnfd&auung  f  ernte; 
©djweben  liefert  befanntlicfc  auperorbentiiefc  toiele  Särgen  ju  2Rajtyäumen.  2>ort 
foUen  nun  bie  (Suglänber  »orjugöweife  jene  Särdjen  au«fu<$en,  welche  abgeäfiet 
würben,  früher  Heiterten  bie  SÄatrofen  an  ben  Säumen  hinauf  unb  Köpften  mit 
einem  Jammer  an  biefelben,  um  ju  erfahren,  welken  Zon  Ixe  geben;  war  ber  $on 
fo  würbe  bie  Särctye  für  einen  ÜDiajibaum  geeignet  gehalten.  ©ie  folgten  alfo 
gewiffermaffen  bem,  wad  bie  ©pedjte  w)uiu  2>a  hat  man  nun  gefunben,  ba£  Ux* 
tyn,  beren  Hefte  in  jüngeren  3abren  abgehauen  werben  ftnb,  al«  Sftajibäume 
auf?erorbentli$  lang  bauern  unb  bie  SJfatrofen  foUen,  um  ba«  £inaufflettem  ju  tu 
fparen,  beauftragt  worben  feijn,  auf  fol$e  entafiete  S3äume  ©ebadjt  ju  nehmen. 
3$  glaube  alfo,  wenn  über  bie  2Jor<  unb  9ta$tycUe.  bee  abnehmen*  unb  W$\* 
abnehmen«  ber  Sleflc  feine  bireften  fomparatfoen  93erfud>e  vorliegen,  wir  immerhin 
bem  (Sntaften  bae  SBort  reben  fönnen. 

fcinanjrath  ©arth*  2BaS  £err  «ßrofeffor  £ lubeef  anführte,  betätigt  ft$ 
gröfctentheil«  in  Söürttemberg.  8«fKn  für}  jufammen,  fo  fcheint  mir  fefa 

aujie^en,  ba$  ba«  «udaften  bei  (Sichen  ju  »ermetoen  fe»,  bei  ben  fiärferen  2Beip# 
tannen  aber  Stu&en  gewahre. 

gorftmeiffcr  SKaver.  £err  Dberfärflet  t>.  ©efferer  h«*  gefagt,  e*  lotnme 
»orjug«weife  barauf  an,  wie  lange  bie  ©dume  na$  ;ber  «ueajiung  no$  freien 
bleiben,  foUen.  darauf  erlaube  i$  mir  ju  trwiebern,  bap  i^  an  Sdumen,  bie  aW* 
balb  jur  gdüung  fommen  fotten,  gar  feine  «udafhtng  »orne^raen  würbe,  wenn  ee 
ntd^t  wirt^f^aftlid^e  ffierljältniffe  gebieten;  benn  biep  iji  bann  eine  ganj  unnü^e 
Arbeit,  ba  wir  bae  «fi^ola  bei  ber  Sdüung  or)ner)in  erhalten.  Uebrigene  möchte 
id^  ba«  «ueaften  nur  in  gewijfen  irregulären  S3efiänben  jur  Hnwenbung  empfehlen; 
benn  bei  normaler  Seftotfung  unb  wo  bie  ißeriüngung  auf  gewöhnlichem  3Bege  er^ 
aielbar  iji,  wirb  feine  Slueajrung  nötbig  fe^n. 

Oberförfiet  %il)X.  r>.  öefferer.  Sejüglü}  ber  8irf en  woUte  i$  erwähnen, 
ba§  fte  bei  mir  na$  mehrmaligem  €«bneibeln  au  Krüppeln  autarten.  3$  f<u) 
nic^t  ©ine  folc^e  gefc^neibelte  Sirfe,  bie  einen  orbentli$en  SBuc^e  behalten  bätle. 


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410 


SBet^oBbtntiQtn  fcer  ©eftlcn  füt  &crßto(rt^föaft. 


üfnige  $errn  ^aben  bemerft,  bafi  man  bei  Äueäftangen  nicht  fügen,  fonbem  bauen 
fotte.  3^  mbtyt  fragen,  welche  Erfahrungen  hierüber  vorliegen? 

Der  II.  #err  SSorflanb.  Die  Änfichten,  welche  £crr  gorfhneiflet  Äarl  ent* 
wicfelte,  tfceüe  id)  nach  itytm  ganjen  Umfange  au6  ooDfommenfter  Ueberfteuguna, 
unb  Witt  nur  noch  beifügen,  *af  bie  SBeifitanne  in  aßen  SjJtioatwalbungen  be« 
fronfifchen  ©alte«  gefdjneibelt  wirb. 

gorfhneifier  SBfneberger.  2Ber  bie  Sllpengebfrge  bereift,  fann  ft$  oon  ben 
folgen  be6  fogenannten  ©chneibeln*  ober  (Sntaften*  ber  giften  überjeugen.  (I* 
benötigt  bafelbft  feinet  fomparatioen  Serfucbe  mehr,  ba«  (Srgebnif  liegt  flac  oor 
Slugen.  Die  auegefcbneibelten  Sßalbungen  befinben  ficr)  in  <fa«n  oiel  fctyecfymt 
3ufranbe  al6  jene,  welche  man  ungefWrt  fortwaren  lief. 

JDberforftmeifter  äarl.  ffienn  »on  bem  «baftejt  bie  «Rebe  ift,  fo  fann  nur 
9ia<htt)efl  für  bie  ©efunbtyeit  cber  ben  «rtrag  be*  «öanmed  ju  befugten  fe^n. 
3n  ber  Kegel  »ereinigen  fidr>  betbe.  Die  ©röße  be6  ©djabene  fleht  natürlich  mit 
ber  Sefchäbigung  im  SBerbütmif.  Denn  oon  ber  SWi^anblung  bie  bahin,  wo  man 
nur  einen  «fr  hinwegnimmt,  giebt  eö  fo  fanfte  Uebergange,  baß  man  bie  ©renje 
nicht  genau  beliehnen  fann,  bei  melier  ber  9?a$u)eil  fühlbar  ju  werben  anfingt. 
2öo  j.  8.  bie  fcmbwirtbfchaff  Unterftüfcung  bebarf  ober  fonfrige  Siücfftchten  firitre* 
ten,  welche  bie  (Sntafhmg  rechtfertigen,  wäre  e*  thörigt,  biefelbe  nicht  ju  geftatten. 
Der  Behauptung,  baß  ba*  «u«aften  ber  SSBeißtanne  unb  ber  Sär$e  SJortheil  bringe, 
fann  icr)  mit  »tuefftc^t  auf  bae  eben  Vorgetragene  nicht  beipflichtet,  gebe  jeboch 
gerne  ju,  baß  bei  biefen  -go^rten  ber  »adM«!  weniger  bemerfbar  ifl,  weil  fte 
eine  oiel  ftürfere  «Reprobuftfoneftaft  beft&en,  al*  bie  $id>te. 

fßrofeffor  £lubecf.  ®egen  ben  eben  aufgeteilten  ©runbfafr  ^abe  ich  ni^te 
ein3iiwenben.  SBenn  man  bie  fcldjten  fo  au*aftet,  baß  fie  wie  (^preffen  auefehen, 
bann  muß  natürlich  bie  95egetat(on  ftoefen;  befefcranft  man  aber  bae  6d>neibeln 
auf  bie  unteren  «ejfc,  beginnt  baefelbe  erft,  na«r>bem  ber  ©aum  ein  Älter  »on  40 
fahren  erteilt  hat,  unb  wieberholt  e«  nur  alle  6  3ahre,  fo  wirb  fein  bebeutenber 
Slat^theil  eintreten. 

gorfrrath  ffialbmann.  ©ejüglich  auf  bie  Äußerung  be*  $errn  $rofefforS 
£lubecf  fann  ich  bemeTfen,  baß  auch  in  unfern  ©ebirgen  ba6 ©chnetoeln  bergig 
ten  üblich  iff.  SRann  nennt  e*  ©himmeln.  3<h  gebe  wohl  au,  M«  untern 
5Jefle  ohne  fühlbaren  ©(haben  abgehauen  werben  bfirfen.  hiermit  begnügt  fUh 
aber  ber  fcmbmann  nicht.  Slu*  fcheint  mir  bie.  «Richtigfeit  be«  ©runbfa&e*,  baß 
ba«  ©türameln  indifferent  für  bie  Dualität  be*  $qIi*  feb,  bejmetfelt  werben  itt 
Puchen. 

gorftmeifter  3Äaher.  3*  möchte  ba«  «uefchneibeln  für  fo  ganj  fchdblich  nicht 
halten,  unb  bejiehe  mich  in  biefer  Begehung  auf  bie  3ucht  ber  Cbftbdume.  Söad 
würbe  au«  biefen  werben,  wenrt  wir  fte  nicht  befchnitten?  r-  3n  unfern  Kulturen 
holen  ftch  bie  ©auern  h*uf»H  5^ten  u"b  Härchen,  unb  oeVpflansen  fte  in  ihre 
©Arten.  Dort  werben  fie  von  3ah*  ju  3ahr  etwas  auögedfiet  unb  baburch  au  »ieC 


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411 


ftärferen  Stämmen  hfr<uigegoa,fit  als  in  unfern  Salbungen.  $ür  fefjr  fchäblich 
^alte  ich  jebod>  ba8  fogenannie  Sefenreiäfchnefben. 

Öorftrntr)  3  *  tL  3<h  erlaube  mit  r>or  bem  ©chluffe  ber  Debatte  über  biefeG  ttnehtige 
Steina  noch  einige  2Borte  beizufügen.  3m  Hochgebirge  ift,  wie  §err  ^3rofeffor 
£lübecf  unb  Mehrere  bemerk  haben,  bad  Äudaften  eine  felbfifiänbige  Sßirthfchaft. 
(£ine  \)öd)ft  wichtige  ftrage  bürfte  nun  für  ben  $orflmann  fetm,  in  wie  weit  el 
ber  ^oljvrobufrion  nachteilig  ift.  ffiie  $err  ftorftmeifier  flarl  bemerke,  jinb  bie 
Slbfidnbe  ber  ©chäblichfeit  beS  SlbfchneioelnS  fo  »erfcr)ieben,  bafj  fie  am  (Snbe  für 
baä  praftifchc  SJuge  fcerfchrotnfccn  fönnen.  Die  abfolüte  <5chäb(ichfeit  läft  ftcr)  nur 
auö  i)^o(ogifd)cn  ©efe&en  ableiten  unb  von  biefem  Stanbpunfte  auG  betrachtet 
auch  nidbtd  gegen  biefelbe  emwenben.  dagegen  glaube  ich  nidr)tr  bafj  bad  2Badj6- 
t^um  beö  Saume$  in  gleichem  9?erhältniffe  mit  ber  ^(njar)!  ober  ber  Srudbchnung 
feiner  9lcfte  junimmt;  benn  betrachten  wir  jene  Säume  im  §ocr)gebirge,  rt>e(dr)e  bie 
93egerationdgrenje  bilben,  fo  fmben  wir  nicht  tjotyc,  fonbern  vielmehr  niebrige  fel)r 
abfällige  Säume,  welche  fich  in  eine  Unjaljl  von  heften  ausbreiten.  Darf  ich  W*** 
aufl  9tütffcr)IüfJe  jiehen,  fo  würbe  ich  fagw,  e$  fom\  ba,  wo  ber  Saum  »iele  $lcfic 
hat,  wohl  bie  gefammte  £oljmaffe  eine  größere  fetyn,  a(6  bei  einem  anbern  mit  weni* 
ger  tieften,  £anbelt  e&  fich  aber  um  bie  $oljmaffe  im  Schafte,  fo  erfcheinen  bie 
8cfie  nur  al$  Hbleiterunb  »erminbertt  jene  SRaffc.  Der  9?achtr/eil  läßt  fid;  aber, 
wenn  ein  folcher  wirHich  ftattftnbet,  baburch  fefjr  verminbern,  wenn  man  bie  SuS* 
afiurri)  bann  erjt  vornimmt,  wenn  ber  eigentliche  äBachdtfnim  abjunehnten  beginnt: 
nämlich  int  Spatfyerbfte.  Diefe  ßdt  ifk  bei  und  auch  bie  gefefclfche,  unb  außerhalb 
berfelben  ba$  Schneibeln  unter  allen  Ümfünben  »erboten.  werben  bahec  nicht 
nur  Seit  uno  SDlafj  ber  SMuSajhmij,  fonbern  au«h  ber  3wad)&  <tm  Schafte  felbfl 
in«  Äuge  gefaxt  werben  muffen,  wenn  man  über  bie  Sor*  anb  9ca<htheile  be$ 
6chneibelnd  abfprechen  will. 

©raf  ».9leichent ach.  3«h  fanh  mich  unbebingt  für  bie  GQtoliQUU  be« 
6cr)neibeln6  aU6fprechen.  3<h  h^*  tyct&btt  in  ben  lefrten  $agen  auf  bem  SBege 
nach  JEegernfee  wiebetholt  Erfahrungen  gemacht,  £ier  fann  man  linfer  £anb  ganje 
Siethen  audgefchneibelter  Richten  bemerfen.  JDbgWch  erfl  20  bi$  25fährfg,  finb  fte 
ihrer  Befte  bid  3nm  äuferjten  ©ipfel  beraubt  unb  fehen  faum  mehr  SBalbbäumen 
gleich.  SBir  fprechen  f)Ur  al6  ftorftfreuftbe  unb  nicht  alO  £anbwiru)e.  SBenn  wir 
auch  ber  fcmbwirthfchaft  bie  $anb  reichen ,  fo  barf  biefea  bo<h  nur  innerhalb  ge* 
wiffer  ©renjen  gefchehen.  Ueberhaupt  glaube  ich  /  weniger  jtch  bie  $anb  be6 
Sanbmannfl  ben  Sorten  nähert,  beflo  bejfer  ift  t$  für  bie  SBalbungen. 

2)er  I.  J^r.  Sorflanb.  3<h  erlaube  mir,  bem  §errn  ©rafen  ju  erwiebern, 
baf  auch      Serücffichtigung  ber  Sanbwirthfchaft  in  $rage  liegt. 

^orftmeifier  §rhr.  ».  $ruchfefj.  Ueber  bie  %olQtn  be6  93efn)neiben$  per 
Säume:  in  früher  3ugenb  will  ich  ^n  ff^  auffatlenbed  ©eifpiel  anführen.  3<h 
war  früher  Steviirforfter  im  gichtelgebirge.  Dort  werben  bie  Säume  fdwn  ganj 
iung  befchnitten ,  unb  hiermit  t>on  3  ju  3  Sahren  im  $eTbfle  fortgefahren.  3)Jan 


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412 


Cer^anblBiijjfn  b«  ©dtion  für  8etftwtrtf>f*aft. 


erjiefct  baburd)  tyoI)e  Stämme,  bic  wie  fp^ramiben  banden.  Set  bet  ftäUimg  jeigen 
biefe  Säume  jwar  eine  fiarfe  Serfummerung ,  ftnb  aber  ganj  gefunb.  Sin  folget 
Saum  oon  einet  Dirfe  »on  18—20  3oll,  $at  oft  nut  ein  »Itcr  »on  70  —  80 
Sohren. 

JDberforfimeifrer  Statt  3n  Sejug  auf  ba«  »on  #errn  ©ergrab  3M  Stofl*' 
führte,  will  id)  mir  erinnern,  baf  ja  gerabe  ba«  (tarfe  «fitreiben  ber  Säume  auf 
fco^en  ©ebirgen  unb  überhaupt  bort,  wo  ber  ©ranbort  nidjt  entfi>ri$t,  für  bie 
©tf;äblld>feit  be«  8u«af*en«  ben  Sewei«  ju  Hefern  föeint.  ©o  ber  Saum  ganj 
feiner  9totur  na$  leben  fann,  fer/en  wir  immer  beffen  (Streben,  reicf)lid;  tiefte  au 
treiben. 

rjinanjrau)  ffiartr).  3n  Sejug  auf  bie  «euferung  be«  $errn  ©rafen  »on 
f&titynbafy  erlaube  i$  mir  bie  Semerfung,  bajj  i$  auf  biefc*  3folirung*fofiem, 
weitem  gemäß  wir  im«  blod  al«  ftorfUeute  geciren  foflen,  nid^t  eingeben  ju  fönnen 
glaube.  3$  betraute  un«  »ielmcf)r  al«  bie  SBermittlw  jwifetjen  $orfl>  unb  2anb* 
wirtfjfcfjaft.  3d>  will  ein  Seifptel  anführen.  SÖolIren  wir  in  SBürtemberg  imkern«* 
tfcale  feine  ©trett  meljr  geben,  fo  wäre  bief  gerabe  fo,  al«  wenn  wir  ju  if>nen 
fagten:  3^  60  SBirtr/föafter  »anbert  je$t  au«!  2öel$en  ©etoinn  hätte  aber  ber 
©taat  ba»on,  wenn  er  größere  #oljmaffen  erjogen,  feine  Sürger  aber  vertrieben 
hätte?  2Bir  follen  und  nid>t  fo  fd>arf  trennen,  benn,  wie  fdwn  unfer  $artig 
gefagt  hat,  ftorft*  unb  Sanbwirthfd&aft  ftnb  ©djwefiern. 

2>er  I.  #r,  Sorftanb.  2)a«  lag  au<$  gar  nity  in  ber  «bftd^t  be*  £errn 
©rafen j  i<$  glaube,  wir  werben  un«  SUle,  8anb*  unb  gorftwirtl)«  hier  freunbli<$ 
bie  $anb  bieten. 

^Jrofeffor  fßapiu*.  3$  woUte  mir  nur  bie  frage  erlauben,  ob  no<t>  feine 
Fompatanoe  (Erfahrungen  über  bie  folgen  be«  Sefcfcneiben«  befartnt  geworben  ftnb. 
@«  raupten  hierbei  bie  Oertlic^feiten  wohl  berütffidtfget  unb  angegeben  werben, 
wiebiel  ber  ©tamm  an  !JRafie  unb  Dualität  be«  $olje«  »erllert.  2)arna$  liefe 
ft<rj  entföeiben,  ob  biefer  Serlafi  nfdf)t  größer  ift,  al«  ber  ©ewinn  bur<h  bie  6treu, 
welche  mit  10  Äreujer  per  Zentner  »eranfdjlagt  würbe.  5>iefe  Serfucfce  müßten 
aber  mit  oleler  Umfiel  gemacht  unb  öffentlüfc  mitgeteilt  werben,  ©ie  fehen,  raeine 
Herren,  ber  fie^rer  ftefft  mir  eben  im  Slute  unb  i$  fann  ihn  nicht  laffen. 

Sßrofeffor  £lubed.  «uefc  ity  fpra<i>  mich  für  fomparatioe  93erfud>e  au«,  ba 
und  foldje,  fo  oiel  mir  befannt,  not*)  fehlen.  3nSejug  auf  bie  «euferung  be*  £errn 
©rafen  »on  »eldjenbatf),  fann  ich  nicht  unberaerft  laffen,  baf  gerabe  baburch,  baf 
ftd)  bie  ^erm  öorfrn>irtf)c  früher  fo  fdjroff ben  «anbwirt^en  entgegenfleOten,  für  unfere 
aßälber  ein  auf erorbenrlid>er  »ad^ujeil  entftanb.  2)er  Sauer  fann  in  ben  ©ebirg** 
länbern  nid>t  oi^ne  SBaib  leben.  2)ie  gorfhoirt^e  traten  ^inbernb  entgegen,  ber^aup* 
tenb,  e«  fco  f^äblid^,  au«  bem  SBalbe  etwa«  abzugeben,  ©ie  oerweigerten  jebe  «b* 
gäbe.  2)abur(^  entflanb  eine  Äluft  jwif^en  ben  gorft*  unb  fcmbwirrt)«!.  SBer 
^at  babei  gelitten?  —  bie  8anb-  unb  bie  gorfhoirthf^aft.  (£«  ffl  eine  ber  erfreu* 
ii<r;jren  Crfc^einungen  neuejier  3eit,  baf  |td>  bie  2anbwir<hc  mit  ben  gorfWeuten 


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UeBfr  ba«  «ueajtai  U*  ©aibbiame. 


413 


vereinigen;  burc$  eine  fold^e  ^Bereinigung,  glaube  i$,  werben  beioe  Setriebfljweige 
gefördert. 

©raf  ».  fRtitytnbaä).  3d>  muß  bewerfen,  bajj  i<ty  metyr  $W erbauet  a($ 
fcorftwirtty  bin.  3d)  beftnbe  midj  aber  tyier  in  ber  Stellung  al«  ftqrftfreunb.  SSM 
i$  an  rjorjien  beftye,  wünfdjte  id)  au$  §ur  fydd^fleit  SBollfommenljeit  ju  bringen; 
bafj  inbejj  bie  $lnfprü$e  ber  Kanbwirttye  an  bie  $orfrwirtr)e  oft  fo  fetyr  übertrieben 
ftnb,  bafj  am  (Snbe  bet  8orß  barunter  leiben  mujj,  werben  Sie  wafjrfdjeinlit^ 
3Ugefcer)en» 

Setgratl)  3M-  3n  Segua,  auf  bie  Äeujrerung  be«  $errn  JDberforftmeifJere 
Äarl,  bnjj  bie  ftarf  beteten  Saume  bie  natütlicfyen  feoen,  möchte  i$  bemerfen,  bajj 
and)  ft)r  Stanb  im  Sctyuffe,  wo  fdjwacbe  Kjtbilbung  frattftnbet,  fein  unnatürlicher 
genannt  werben  fönne.  §err  $rofeffor  $(ubrrf  r)at  merjrmale  ermähnt,  bajj  man 
nur  bie  unterjten  tiefte  beim  Sefdjneiben  nebmen  follte.  Dtefe«  f<f)eint  mir  aber 
nicf>t  bie  befte  SRetbobe,  um  ben  3uwad>6oerlufi  fo  Hein  al«  möglid>  ju  machen. 
S33iU  man  bem  Stamme  in  biefet  Begebung  weniger  we^fe  tljun  unb  batyin  wirfen, 
bajj  neue  ©treu  fdmell  nad)Wad>$t,  fo  muf  man  ben  Stamm  bur<b&lmtcrn ,  b.  r). 
bie  Hefte  am  Stamme  nur  tbeilweife  abbauen  unb  bie  jungem  belaffen.  SDaburdj 
werben  bie  raeiften  SRad>tr)eile  be«  9to«aften3  entfetnt  gehalten  unb  überbiejj  no<$ 
ber  ©twfnn  erjielt,  bajj  man  im  3.  3abre  toiebet  fdjneibefa  fann. 

#ofratl>  Start  iu«.  $arf  id>  mir  al«  reiner  Sbeoretifer  ein  paar  ©orte 
in  biefer  Angelegenheit  erlauben,  fo  bewerfe  idj  Bor  Allem,  bafl  fu$  bie  &r)ren  ber 
^ffan^nanaromie  unb  *ßr#jiologic  gegen  bie  AuSafhing  au*f»red)m.  2>er  Saum 
bat  feine  Slefle,  mit  %en  Stottern,  al*  (Srndr)rung0organe;  tiefe  ujeilweife  nehmen, 
tyefft  tyn  in  feiner  (Srntyrung,  alfo  in  ber  2K6gli$feit,  biel  £ol$  anjufefcen,  toer* 
fürjen.  Ueberbief  wirb  et  überall  ba,  wo  man  ibm  tinen  «f*  nimmt,  *erwunbet 
unb  angewiefen,  einen  Styeil  feiner  8eben«fraft  auf  bie  Au^eilung  biefer  SBunbe 
ju  berwenben.  93on  bem  organiföen  Vorgänge  hierbei  fann  man  fid>  leicht  über* 
jeugen,  wenn  man  einen  Saumfiamm  gerabe  ba,  wo  ein  Aft  hervortritt,  frnfrety 
burtyfdjneibet.  3Ran  fler/t  bann,  baf  berAf*  au«  einer  gewijfen  Setyty  be«$olje« 
feinen  Urferung  genommeu  bat.  SRe^men  wir  an,  ein  33aum,  ber  203abre  alt  i%  ^at  im 
5.  3a^re  einen  «ft  gebflbet,  waö  gefdja^  ba  ?  93on  bem  fünften  Satyrringe  au«  erfireefte 
ftc^  ein  Strang  »on®efä^n,  umgeben  von  3ellgewebe,  nac^  ber  $en>l)erie,  burc^brac^ 
bie  Wnbe  unb  bübete  fo  ben  Slft.  tiefer  befe^t  fic$  mit  mtttxn  unb  wirb  ein 
(Srnätyrungdorgan  für  ben  8aum,  mit  beffen  Saften  er  burd^  bie  ®ef5$e  im  fünften 
3atyrringe  unb  in  bem  umgebenben  3eDgewebe  junädtf  in  ©erbinbung  unb  in  fort* 
bauernbe  SEBec^felbejietyung  tritt.  3nbem  |xd>  aber  im  nÄc^ften  3a|re  eine  feej^fre, 
bann  im  barauffolgenben  eine  fiebente  ^o!jfd)id)t  bübete  u.  f.  w.,  lam  ber  «nfang, 
gieif^fam  bie  SBurjel  be«  «jle«,  jatytlic^  um  einen  3atyrring  tiefer  in  ben  Saum 
binein  ju  liegen.  SRad)  fünfjetyn  3atyren  be«  a*»an§ifli3brigen  Saume«,  lag  ber 
»nfang  um  »ieraetyn  S^ic^ten  tiefer  brinnen,  al«  im  erfien  3atyre;  in  gleichem 
ajertydltnip  metyrte  fi*  ^tud  unb  ©egenbrud  aHer  biefer  Xtyeile,  unb  bie  ffolge 


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414 


33trfjanteluitg«ii  btr  ©<Kio«  fic  ftorjlnrirtijfdjaft. 


bavojt  war,  bafj  t>ie  SBurjel  be$  Slftcö  immer  mehr  jufammengevrcft  würbe.  £)a$ 
Solumen  Der  ©cfäfje  utib  3eöen  verringert  ftc|>  nicht  Mop  im  Serhältnifj  be0  $u< 
neljmenben  £rurfc$,  fonbern  aud)  baburch,  bafj  fich  feie  3eUwanbungen  burch  con-- 
centrifche  Siiebcrfchläge  auf  ii)rer  3nnenpäd^e  *er»ielfa^en  wnb  .»erbieten.  2>iefe 
Serbicfung  fann  mit  gänzlicher  Stufljebung  ber£bh*ung  in  ber3eUe  enbigen,  mbem 
fie  (ich  burdjauä  mit  $oljfubftanj  anfüllt.  So  geflieht  eö  benn,  bafj  atte  bie  (£r* 
näfyrung  bed  Slfxed  innerhalb  bc$  Stammet  vermittelnben  (Siementarorgane  in  einen 
folgen  ©rab  von  Serbichtung  unb  3ufßmmrnvreffung  geraten,  wo  fie  feine  Säfte 
mehr  fuhren  f.önnen,  wo  bie  (Ernährung.  fh'Ufleht,  enblich  ganj  auffyflrt.  Son  biefem 
SlugmMide  an  beginnt  ber  2lft  ju  feänfeln,  er  ftjrbt  enttter)  ab,  unb  fällt  weg/  wie 
ein  Statt  im  £erbfte,  ba«  vom  SBinb  abgef d)üttelt  wirb.  2>icf  iji  ein  natuegemäf  er 
$ro)ef  j  burd)  ihn  äftet  ftdr)  ein  jeber  Saum  naef)  feiner  fvejififchcn  unb  nach  ber 
JDrtGbefchaffenheit  von  felbjt  aud.  £>ie  3eit,  ba  biefi  gcfchieht,  ift  auch  ber  3eit* 
vunft,  in  welchem  ber  Saum  anfängt,  ganj mannbar  ju  »erben.  2/urcf)* 
au*  mannbar  tfi  nämlich  ber  Saum,  wenn  er  in  allen  feinen  heften,  von  unten 
bis  oben  Mür/t,  unb  überall  reife  (feine  tauben)  Samen  vrobujirtj  unb  biefe  9ßeriobe 
fleht  im  Serhältniffe  ju  bem  ^rojeffe  bc4  2lu$äjien$.  Sßcnn  alfo  bet  Saum  feine 
§Ufte  von  felbft  abwirft,  fo  trjut  er  gewiffermaßen  etwaö,  ba$  bem  Abwerfen  M 
©eweiljeS  analog  ifij  benn  ber  <£>irfeh  wirft  ab  in  einer  ßtit,  bie  ju  feiner  @e* 
fdj)lecf;>t$*  ober  §ortvflanjung$function  in  organifd)er  Sqieljung  fieht.  3ch  glaube, 
bafj  ber  Saum  feine  volle  SRannbarfeit  —  b.  h-  Silixen  aller  ßrten  unb  @r&ielung 
von  lauter  reifem  Samen  —  nur  nach  einer  gewiffen  Gonfolibation  bed  «£>olje$ 
erreicht  hat,  meldte  eben  ba$  Abwerfen  ber  unteren  SÄefte  jur  $o(ge  hat,  Sftainent* 
lieh  bei  unfern  3ÄPfenbäumen,  welche  ftd)  vor  Slnbern  burd)  ba$  s4$roliferiren  au** 
jeiä)nenf  ffyint  mir  ba$  Abwerfen  ber  unteren  Slcfte  von  einer  gewijfcn  ©röfje, 
roie  eine  2Rannbacfeitd*(£rHärung  ju  betrachten,  $u  feijn.  UebcigenS  habe  ich  biefen 
Saft  nici)t  felbfr  aufgehellt.  Sulmehrha&c  id)  il;n  in  Sraftlicn  von  ben  3nbianem 
aufjteUen  fjottn.  Sie  fmb  nämlich  ber  Stnficht,  bafj  bie  ftruchtbflumc,  welche  fte 
benufcen,  nicht  blo#  voOfommneren  Samen  au8bilben,  fonbern  aud)  wor)lfchmecfen# 
bere  fruchte  machen,  wenn  jie  fich  auf  eine  gewiffe  £öbe  am  Stamm  reingemacht, 
alfo  bw  untern  «ejte  abgeworfen  h^en.,  3a  fie  jäblen  fogar  ihre  3e<rperioben 
barnach,  ob  biefer  ober  [ener  Saum,  feine  Slejte  fchon  abgeworfen  fyabt.  $at  übri* 
genS  ber  Saum  feine  fteße  von  felbji,  unb  nicht  auf  äußere  Sßerarilaffung  verloren, 
fo  ijl  auch  gewiffermafen  bie  Slueheilung  ber  bucch  ben  Abfall  gebilbeten  Äarbe 
bereite  gleichzeitig  vodenbet,  unb  fchliept  ftdf>  naturgemäß  SRimmt  man  bagegen 
bem  Saume  feinen  8fr,  fo  mup  ein  ^heil  be«  Nahrung«*  unb  SilbungGftoffe*  sur 
«u«heilung  ber,  funfilichen  SBunbe  noch  längere  3eit  hmburd)  verwmbet  werben. 
3)af  bei  biefer  Teilung  mehr  Slnflrengung ,  mehr  Subftanjvcrluft  für  ben  Saum 
eintritt,  bavon  fann  man  ftch  leicht  überzeugen,  wenn  man  einen  natürlichen  «ft* 
flaber  vergleicht  mit  einem  tünfilichen.  3m  Unteren  ifr  bie  3Waffe  nachgewachfenen 


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Mtbtv  ba«  a»6dfien  ber  ffialbbäume. 


415 


jur  Hudhelfong,  b«n*nbttra  @ewebe*  in  bem  ©et^altniffe  größer,  al<S  bie  SBunbe 
rfn«  unregelmäßige  Serlefrung  ber  (Kontinuität  mit  fleh  führte. 

Slu«  aßen  bitfeit  Betrachtungen  bürfte  jur  (Senuge  ^ervorgc^cit-,  baß  bcr  lei* 
ienbe  6tanb»unft  be«  ftorftwirthe*  ein  plwftologifcher  fevn  muffe,  unb  baß  bemnach 
bte  Slueafhmg,  welche  ber  Saum  nach  gewiffen  3ahren  von  felbft  a«  ftch  vornimmt, 
füglich  abgewartet  »erben  muffe,  «ber  von  bem  forftöfonomifchert  6tanb»unfte 
muß  id/,  al«  ein  @aul  unter  ben  $ro»hrten,  aUerbing«  eingesehen,  baß  bie  theiU 
weife  «Haftung  burch  bie  $anb  be«  görfter«  manchmal  räthlich  fevn  fann.  (Sine 
beflimmte  Stlteiejdt  anzugeben,  wo  e«  gesehen  Hunte,  bürfte  iebodj  mißlich  fevn.. 
3ebenfaU«  wäre  ich  aber  ber  Meinung,  baß  man  bamit  warten  müßte,,  bi«  ber 
»aum  erftarft  ifl,  unb  baß  man  bann,  wenn  bte  fvejiellen  Serhätotiffe  baö  8uS* 
äfien  anraten,  immer  nur,  bem  ©ange  ber  »atur  gemaf ,  bie  unterfien  «eftc 
wegnehmen  muffe. 

gorfimeifter  (Sinti.  3$  bemerfe  nur,  boß.bie  Sfudaflung  unter  gewiffen  Um* 
ftauben  nicht  umgangen  werben  fann,  infofern  nämlich  oft  nothwenbige  VtMUtym 
auf  bte  fianbwirtyfdjaft  eintreten  muffen.  3m  Satyrc  1842,  in  jenem  fehr  trocfenen 
3al>re,  wo  in  ben  $orften  beinahe  lein  ®ra*h«lm  ju  ftnben  war,  würbe  mitunter 
ba«  in  ber  SMtye  von  Salbungen  wohnenbe  Sanböo«  wirflich  genötigt,  fn  biefelben 
einjubrechen,  weil  man  ihm  nicht  bie  unentbehrlichen  9tahrung«mittel  für  fein  Sieh 
auf  billige  «rt  Rommen  lief.  2Rah  überjeugte  fleh,  baß  bie  Serabfolgung  be« 
Saubreife*  jur  unerläßlichen  »ot^wenbigfeit  geworben  feb,  unb  eö  entjtonb  nur  bie 
frage  ju  beantworten,  an  Welchen  Orten  berter  JRei«  abgegeben  werben  fotle.  2>ac* 
über  war  man  einig,  baß  fcierju  foldje  $iftrifte  ju  beftimmen  fetten,  beren  gdttUng 
nach  bem  ©irthfcbaftebtone  bato  ju  erfolgen  h«t,  unb  baß  außerbem  jene  freiftehen* 
ben  Stämme  ju  biefem  3wecfe  ju  benfifcen  feven,  auf  beren  befonbere  Erhaltung 
feine  wefentii^e  Äücfficht  genommen  werben  muß.  3n*eß  war  ber  9ebarf  fo  groß, 
baß  bie  2euie  bie  angewiefenen  Diftrifte  nicht  einhielten,  unb  mitunter  in  fehr  fc^öne, 
junge,  wüchftge  öeftdnbe,  nämlich  von  (Sehen  unb  SBeißbuehen,  einfielen,  unb  bar* 
au«  ihren  SJebarf  ju  erholen  fugten,  ©o  bebenflid)  bie  ©adje  au«fah,  fo  bewie« 
boch  ber  (Srfofg,  baß  fein  großer  Watytytii  baburch  berurfacht  würbe.  2»an  ftct)t 
Up  burchau«  feine  €pur  mehr  bavon.  ^araud  fönnte  man  fließen,  bap  eine 
vernünftige  berartige  Senkung  ju  geftatten  ifi,  wenn  nur  bae  Abhauen  ber  Slefte 
nicht  in  attju  großem  9»aße  flattfinbet. 

Dberfbrfhneifter  Äarl.  3*  Witt  nur  furj  bemerfen,  baf  wir  bie  »erfchiebenen 
©efichttyunftc,  auO  welchen  bie  ©ac^e  betrachtet  werben  fann ,  nicht  verwechfeüt 
börfen.  3un&hft  ,ifl  bie  grage,  ob  bie  Sluöaftung  ohne  Wachthcil  gefchehen  fann 
ober  nicht.  2>iefe  Brage  fcheint  mir  auf  »raftifchem  unb  theoretifchem  SBege  je^t 
gr6ßtentheil«  bahin  gelöet  ju  fe»n,  baß  bie  »u6afhutg  im  allgemeinen  »achtheil 
bringen  muffe,  liefen  ©runbfafc  ald  richtig  angenommen,  entfleht  bie  weitere 
Ötage:  fann  e*  bem  Sorfrwirthe  beffenungeachtet  geboten  fe»n,  «u^fchneibungen 
»orjunehmen?  «tted  bi«  je^t  «efprochene  beutet  bahin  /  baß  biefe  Öragc  in  vielen 


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416 


Serbanbfaigm  ber  ©eftic»  fit  $crtttt;rt&frf)aft. 


frWen  in  wir«>f<$af<H*«  $ejief)ung ju  bejahen  fep.  (Bin  britte  frage  wärt  :  fott* 

ber  ftorjtwirtf),  aud>  wenn  et  t>ic  ©röfe  be«  SRattyrjeil*  fennt,  ben  Sanbwirtf)  unter* 

fhtyen  ober  ni$t,  wenn  er  baju  geeignete  SBatbungen  befifct?  $ie  allgemeine  9n# 

ftdjt  ging  bat)in,  ba$,  wo  e«  bie  Umftanbe  erforbern,  bet  Heinere  9ta$tf>eil  aniJu* 

Wad>S  bem  größeren  2Sortt)ei(e  für  bie  Sanbwirtt)fd)aft  geopfert  »erben  foffe. 

4$orfimeifier  9Rat;er.   9?ur  einige  ©orte:  ©er  Saubwalbungen  311  bewtrtfc 

febaften  r)nt,  wirb,  namentli^  bei  Sudjen,  finben,  bag  auf  ben  6d)Wgcn  ein  $t)eil 

bet  ©tamme  fid)  fetjr  ftorf,  ein  anberer  *fel  weniger  flarf  beaftet.  2)ie  ftarf  beafte* 

ten  Stamme  würben  bei  un*  vor  30  3at)ren  etwa«  auegeafiet,  unb  man  $at  in 

bem  SBaAGtfjume  gar  feinen  9ta$tt)eil  baoon  gefnnben. 

9te»t*r f 0 rfle  r  3a  i  f  f r  im  dtrvfee  Gngclberg,  8otft«  Sdjornbcrf  im  .Königreich  SBürtem- 
berg,  wohnhaft  }u  Hohengehren,  bat  in  Seiietjung'  be«  21  u  6  aßen«  in  einer  Weiht  von  30 
Oatjren  folgerte  Erfahrungen  gemacht: 

1)  „gtüfclicb  iji  ba«  Hu«afien  bei  ${Ian|ungen  unb  Sefiänben,  wo  vertriebene  fifttrr#flaffrn 
untereinanber  fioefett,  nnb  fo  langt,  bi«  ber  €d>luß  erfolgt  ift;  ebrr  ba,  wo  ber  jnngrre  Sefianb 
von  ben  Heften  be«  älteten  überwarfen  jn  werben  bebroijt  Wirb,  namentlich  in  9tiebermalbbeftäu- 
ben  unb  folgen,  welche  ren  ber  lieber«  jur  $ocbwalbwirtbfcbaft  übergeführt  werben,  unb  in  ben 
©eblägen,  wo  einzeln  fiebenbe  (Sieben,  Suchen  ic,  nodj  eine  rber  mebrere  Umtriebejciten  äberge« 
halten  werben  *,  ober  au$  an  folgen  Säumen,  Welche  \n  gewfjfen  Steeden,  wie  }.  S.  jum  $anbel, 
benimmt  ftnb.  £a*  Zufällen  fann  außer  ber  <8aft*eit  an  allen  Saubbol  jbäunun ,  welche  nodj  in 
einigem  duwadj«  fielen,  ohne  €d)aben  gefdjehen,  Wenn  ber  Hbljieb  am  Saum  fo  nab,,  al«  nur 
möglid)  gefdjiebt.  unb  nicht  über  */t  beehrten«  1'  2)urdjmeffer  hat;  mir  bei  jüngeren,  noch  in 
gutem  3uwadj«  befinblid^en  Säumen  barf,  wenn  e«  au«  irgenb  einem  ©rnube  btfonber«  notf)* 
Wfnbig  erfdjeiftt,  ber  Durdjmejfer  nodj  mehr  betragen.  Seim  Hu«äflen  felbft  ift  auf  felgenbe 
ffleife  ju  »erfahren.  Hn  ben  jüngern  unb  fdjtanfen  Saunten,  barf  e«  nur  nadj  unb  nadj  vorge« 
nommen  werben,  in  3wifdjenräumen  von  2,  3  unb  4  Sahren,  Wobei  immer  bie  fUrfftcn  Hetfe 
jwifdjenherau*  hart  am  (stamm  wegzunehmen  finb,  bamit  fidj  ba«  ©affer  nid}t  anfefcen  fann; 
benn  ber  Außere  %i)t\l  von  etwa«  lang  abgehauenen  Heften  wirb  troefen,  wa«  ber  lteberwallung 
fehr  hinberlid)  ijt»  unb  wovon  in  ber  Siegel  bfe  fdjwarjen,  mehr  ober  weniger  in  gäulniß  Aber* 
gegangenen  gießen  in  ber  Kitte  ber  Säume  berühren,  wenn  ber  Hjl  abgeftanben,  abgehanen, 
abgebrochen  jc.  ift.  ITabri  tö  befenber«  baranf  ju  fehen,  baß  bie  vorfommenben  £oppelgipfel 
immer  bi«  auf  ben  fdjönfien  weggenommen  werben,  weil  bie  Säume  mit  2  ober  mehr  @lvfeln  in 
ber  Dtegel  nur  Srennholj  liefern,  bie  größte  Stfiauebreitung  haben  unb.  hinburd) 
(Schnee  unb  25uftanbang  am  meinen  leiben.  ©0  le^tere«  ju  befürd)ten  ift,  muß  überhaupt  ba« 
9lu«äften  langfamer  nnb  nur  mit  ber  größten  Scrfidjt  vorgenommen  werben,  Weil  bnrdj  ba«  8lu«» 
äften  bie  Segetation  befcibert  wirb ,  nnb  bie  Säume  ba«  £anb  fpät,  nidjt  feiten  erft  mit  bent 
Änebrnd)  be#  neuen  Sfaub«  verlicrrn,  baher  viel  Sufu  unb  Scbneeanhang,  3Binb  u.  faffen  unb 
gern  @d?oben  leiben.  Sei  ben  älteren  Säumen  mit  fiarfetf  Heften,  weldje  hidjt  mehr  ohne  9lad)* 
(heil  abgehauen  werben  fönnen,  tann  man  bie  geringeren  Hefte,  wenn  man  bem  Otadjtouri?«  üufr 
verfd?affen  will,  oh»«  Oladjtheil  für  ben  Saum  jwifdjen  herau«  nehmen.  Huth  an  alten  Säumen 
mit  nur  nodj  geringem  Butoad?« ,  Welche  aber  wegen  be«  Itnterwuchff«  btch  au«gräftet  Werten 
follen,  Tann  blefe  Operation  noeb  ohne  €djaben  für  ben  €d?'aft  vorgenommen  werben,  wenn  fie 
batb,  etwa  in  10—15  3abren,  jum  J&ieb  tommen  unb  ber  Hbhieb  ebenfall«  auch  hart  am  Stamm 
gefdjieht.  Sie  in  Sejiehnng  auf  ba«  Sacb«thum  be«  !Jtadj»ud?feö,  fo  ift  ba«  Hn«äften  auch  in 
^) inficht  ber  ^robnftion  ber  operirien  Stämme,  felbft  wenn  gleich  Slätter^ahl  babnrd)  ver* 
minbert  wirb,  fehr  förberlidj;  wa«  an  weitlänfigcn  Pflanzungen,  in  liebten  Stangenhöljern.K^ 
fdjon  im  {Weiten  3ahre  bemerflid;  ift,  inbem  bie  Säume  nicht  nur  an  <&öbejuwacr<«,  fonbem  aucr) 
an  Umfang  anffallenb  junehmen.  Vtud?  fchü^t  ba«  Hn«äften  bie  Suche  nnb  in«befcnbere  bie  (Siebe 
wenn  fie  in  freiere  Stellung  fommt,  vor  bem  (Sintrcrfnen  be«  ©ipfel«.  —  t^a«  ©efagte  grünbe, 
ft<b  auf  vielfache  (Erfahrungen  unb  au«gebehnte  Serfucbe,  mit  Hu«nahme  ber  9Jabelhöl jer ,  mit 
welchen  größere  Serfucbe  anjnftetlen  -tcb  früher  feine  ©etegeuheit  hatte ;  inbeffen  haben  fleineret 
nnb  feit  tinigen  fahren  auch  au«gebehntere  Serfncbt  fein  ungänftige«  Stefultat  geliefert,  inbem, 
bureb  ba«  fueeeffive  Hu«äften  fehen  vetfümmerte  ^ftanjen  in  bie  ^cfjc  gehen,  nnb  ben  jüngeren, 
neben  benfelben  ftoefenben,  2uft  verfdjaffen.   !Baf  ba«  Hu*Aüen  jnm  wenigften  bem  Srenn*  nnb 


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Ueber  ba«  Qlndäjlen  ber  Söatbfcjume.  417 

»au$cf|  gar  nicftt  nacföeifig  ift,  toenn  bie  «e(ie  niiftt  jn  itab,  am  Stamm,  fcnber«  t>o»  l/2  —  2" 
«äuge,  je  ua<*  ber  6t4rfe  brt  «fie«,  abgehauen  »erb«,  bavo«  liefern  bie  in  ben  gärten  erjoge* 
nen  Wobel^cl^er  ben  föiagenbfien  IBctDct«. 

2)  Scfcäblidj  tfl  bad  Äu«ipen  nur,  tteun  e*  in  ber  €>aftjeit  ober  ju  flatf  vorgenommen 
toirb ;  »eil  im  leiteten  gall  burä)  ben  )n  ftarfen  ftnbrang  bW  Saftet  btt  <5tamm  Stijfe  befommt, 
unb  bann  bie  Ötinbe  lo«fl>ringt ;  au*  nimmt  bann  bet  $öbenn>uc&e  im  ©erfcaltnifi  jur  Stärfe  jn 
Idjnea  gn,  »oburcb.  bie  im  gutem  ©*cr;*^um  fichenfcen  geringeren  ©aume  ftcfr  bann  umbiegen." 

2)er  I.  £r.  Sorßanb.  3$  glaube;  wir  fonnen  biefen  ©egenßanb  berlaffm, 
na^em  urtf  batüber  fe^r  fc$a*bare  @rfaljrungen  mitgeteilt  »orten  flnb.  3m  W* 
gemeinen  geljt  bie  SDkinung  ba&in,  baj»  ba«  8u«aßen  d«  Störung  b«S  93err;ält* 
nijfe«  jwiföen  ©urjeln  unb  3weigen  nadjn)eilig  wirfe.  (5*  giebt  iebo$  aU$  ein* 
jelne  «nß(r)ten,  na$  »eichen  ed  für  nidjt  fd>äbli$  gehalten  wirb.  2)ie  3Bat)rt>eit 
toirb  wofcl  in  ber  ÜRttte  liegen,  wenn  e$  audj  aufer  3»eifel  iß,  bafi  na$  anatomi* 
fdfren  nnb  »l)ößologtf$en  ©efefcen  eine  (Störung  bed  28aef)eti>ume$  eintrete.  (Sine 
anbete  ftrage  iß  bie,  ob  e$  $Aue  gebe,  in  welchen  bie  &u6afhmg  bur$  bie  Um* 
ßanbe  geboten  iß.  Die  frage  wäre  im  $inblitf  auf  bie  forßwirtrtf$aßli($e  ©er* 
iungung  ber  Sßdlber,  3.  33.  auf  bie  33etriebama(jregeln  beim  Uebetgange  DomSRittel* 
jum  #o$walb,  bei  Sidjtungen  jum  ©ebuf  ber  SJerjüngung,  gewif  ju  bejahen.  2>a§ 
wir  bie  Sanbleute  mit  ©treu*  unb  ftutterlaub  $u  unierßüfcen  tyaben,  unterliegt  wie* 
ber  feinem  3weifel.  Slbet  au#  folgenber  ©runb  für  ba«  Äudaßen  mufi  no$  be* 
rürfß$tiget  werben:  namli^  bie  @rjie^ung  einzelner  Stamme  für  befonbere  3»**«» 
60  würbe  3.  2).  bei  un6  bad  »uSaßen  oft  im  ©<$ornborfer  $orße  angewenbet,  um 
fdjöne  fdjlanfe  dicken  ju  erhalten.  üWan  rjat  gerbet  nityt  au3f$lfeflicr)  bie  untern 
»efie  genommen,  ;fonbern  e«  fanb  ein  SluÄfdjneiben  an  »ergebenen  ©teilen,  eine 
8rt  oon  Bimmeln  an  ber  Jtrone  ßatt.  ©eljr  wünfd)en«wertr)  wäre  eö  allerbing« 
bajj  bergleic&en  Serfudje  barüber  angeßeUt  werben,  in  wie  weit  ba6  HuÄaßen  fdjabe 
unb  in  wie  weit  ni$t;  unb  jwar  nierjt  Mo«  in  ©ejie^ung  auf  ben  3»»«$*/  fon' 
bern  au$  in  55ejie^ung  auf  bie  Dualität  be«  ^olje«;  hierbei  wdre  roieber  ein 
Unterfd)ieb  ^u  machen  jwifc^en  9>lu^,  S3au*  unb  Srenn^olj.  3$  glaube,  bief 
wirb  HHe«  fetyn,  wa«  fity  übet  biefen  ©egenftanb  aufammenfaffen  lä^t. 

^inanarat^  SBartl).  34)  bitte  §errn^rofeffor?|}apiud  um  9Rittl>eilung  berSlrt 
unb  SBeife,  wie  fol$e  IBerfu^e  burc^gefür^rt  werben  foUen.  ©ie  werben  wo^l  nur 
auf  9(norbnung  ber  Regierung  m  ®ang  au  bringen  fet;n. 

^rofeffor  s4$apiu«.  34)  glaube,  bei  gdHungen  fönnten  ft^  aur  ©ammlung 
ber  nötigen  (Srfa^rung«fa$e  »tele  ©elegenr^eiten  ergeben. 

$et  I.  $r.  SJorßanb.  (5«  bürfte  biefe*  ft^wer  galten,  ba  bie  Unterfu^un* 
gen  auf  bie  (Srgebniffe  größerer  Seilanbe  gegrünbet  werben  follten.  Uebrigen« 
Wböen  wir  biefen  SBunfd)  für  bie  ndd)ße  IBerfammlung  vorbehalten,  wo  er  weitet 
»erfolgt  werben  fann. 

Sßrofeffbr  ^luberf.  2Bir  befommen  au$  oei  ber  Obßbaumju^t  lauter  tfrüb* 
»el,  wenn  nic^t  bie  untern  »eße  nac^  2Jerl>dlrni^  be«©u(r)fee  abgenommen  werben, 
hierauf  entgegnete  £ofran)  2»artiud,  baf  biefec  (Sinwurf  bo$  nut  fer>c  bebingte 

27 


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418 


SBerf)anbl«ngen  ber  «eWo«  fit  &orfta(rttfdjaf& 


©etoing  fcoben  bürfr,  »eil  fcefatntlig  Sau*  unb  2Bad)dtf)ttm  ber  S&abetyöljet  (t>on 
»etcben  e«  ftcfr  f»er  junacbfl  ^anbtlte)  fo  Äußert  »erfdjieben  von  bem  ber  £>bß* 
bäume  fe^.  $er  Sämann  berede  $olj,  ber  ßbjtjütyer  grüßte,  n>el$e  man 
Im  ißflanjenreu^e  oft  gerabe  »on  Äruppeln  am  beften  erjielt. 

hierauf  würbe  bie  Sifcung  burcfc.  ben  erjlen  ©orflanb  gefdjtoffen. 


Dia  dj  trag.  £oiratfi  o.  372 a r 1 1 tr jeigte  übrigen*  ncdj  eine  (Sammlung  »rn  terfdjifbenen  $cU 
jern,  namentiid)  au«  SBrafUien,  roeldje  in  ibrem  {Baue  wo  ben  europäifdjen  anffaOeab  abmeidjrn, 
unb  and)  in  tyren  äujieren  Bonnen  mit  feinen  ber  bei  un«  borfommenben  »erglitfcen  »erben  fcnnen. 
(tr  (dürfte  biefer  Semonftration  einige  erlänternbe  ©orte  übet  bie  brei  vertriebenen  €>bf)eme  be* 
•fccljroudjjfe«  »orau«,  metdje  mir  au4)  in  $eut(djlanb  an  ben  («genannten  fRonocornlebonen  (mit 
f*rägem  gaferferiaufe,  gerfrrrat  flebenben,  gefdjlefienen  ©rfä§büubeln),  SMcctblebouen  (mit  gera* 
bem  ftaferverlaufe,  in  concentrifdjen  Jtreifen  fteb^enben  ntdjt  gefdjloffenen  ©efäjjbanbela)  nnb  ben 
Wabelljcljern  (mit  borefen  delten  ftatt  ber  b)errfdjeuben  ©pfralgefäfbilbnng)  —  »aljruer/me«. 
SBei  biefer  ©elegenbeit  fbradj  er  an*  aber  bie  Jljeorie,  bog  bie  Äneepen  ipre  ffiuqeln  bi«  jam 
Staren  Ijrrabfenbcten  nnb  fomit  jnm  Änwudi«  be«  Saame«  beitrügen,  nnb  bewerfte,  baf  ein 
batjerifcfcer  ftcrftmann,  $ert  £rei«forflratb  SRrber  in  9Ui«ba(r),  in  einem  1808  erfefcienen  2?ud?e 
fdjon  biefe  £f>eorie  enttoitfelt  b>»e,  roeldje  bann  in  &raufreidj  non  Aubert  du  Petit  Thouars 
oufcgebilbet  rcorben  fen,  nnb  jeni  jn  lebhaften  afabemifd;en  (Btreitigfeiten  jmifdjen  $errn  Gaudi- 
chaud  nnb  $errn  Mirbel  Seranlaffang  gegeben  h>be. 

Sie  vorgelegten  $rl$mufier  gehörten  fBanmlilien  (Vellozla),  Saumfarn  (Darunter  einer  »er* 
fiebert),  ber  Xanthorboea  an«  <Reur)oIlanb,  ber  Puja  aa«  $eru  aab  rotjäglidj  ben  jjamilien 
ber  Malpiglilacren  ,  Sapindaceen  ,  Menlspenneen,  JBignoniacten ,  Leguminosen ,  Nyctagi- 
neen  unb  Aristulochien  an.  IBefonbet«  feltfam  erftbjenea  bie  blattgebrurften  Cdjlingbänme  ber 
Schnella,  berrn  4pcl|  (id)  bnrdj  bie  JRinbenfubjianj  uberatl  marmorirt  jeigt,  nnb  bie  n>(e  (Seile 
}ufammengebreb,ten  Stämme  ber  Malpighien,  mit  lotpigem  «$oljringe,  bie  äapindaceen^  beren 
©tamme  cen«entrifd>  ober  ercentri(d)  um  einen  Jpoljfcrber  georbnet  f^einen  u.  bgl.  m. 


©leite  ©t&unfl. 

•  -  •  » 

$en  4.  Dftobtt  1844. 

I.  9lad>  (Eröffnung  ber  Si$ung  Ifitlt  £err  ».  ^aufinger  folgenben  na^trdg* 
Iid^en  SSotttag  jur  79.  Bfflfle  in  betreff  ber  2)urc4>forflunflen: 

r  _  • 

3ure-adj«Beobadjinngen  an  burd)f orfieten  im  fflergleidje  ja  nidjtbu rd)f«rfietei 

giften*  unb  ©ud)en  *  «eflanben. 

HUm  R4  ju  uberjeugen,  in  toeldjem  93frb;iliniffe  ber  3ntoad>0  bei  bnrdjfcrfteten  im  ©ergfeid) 
mit  unburdrfcrficten  jungen  ^ol)beßänben  ju  nimmt,  marbcn  in  jmei  jur  Sardjforjrnng  beßimmtea 
jungen  iBefianben  bie  nötigen  ^robeflädjen  auegeflecft,  nnb  jtrar  im 

Serfnd^eblatA.  Samberg  tnnrbe  ein,  an«  natnr(id>er  JBefaamung  ^ervorgegangrnrr, 
teiner  gidjtenbefraab  Von  neunjährigem  ftlter  unb  grrgtentbeile  frb/t  bidjtem  gebrnngenen  €d?luffe 
gewählt.  iCer  ^eftanb  beftntet  ftd)  auf  einer  fieil  gegen  Cften  abbacbenben  SBergfri^f,  eircct 
2,^00  8n6  über  ber  Wrerrtflätfje.    S)et  ©oben  befielt  au«  einem  ftarf  mit  ©anbfifin  »erm engten 


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Ue#er  bie  Darojforfiungen. 


gemafügt  fruchten  baumgrünbigen,  falftjaltigcn  fanbigen  EeljtnBoben,  »eldjer  mit  einer  fdjwadjen 
$nmn«f{bia>te  verfemen  nnb  mit  «Reo«  «nb  Kabeln  Bebeeft  iß.  Die  ©eBirgeart  ift  SÄergel* 
fanbfiein.  •«  '  « 

SBerfncB  «bla^  B.  3nber €cftönUit|en  »urbe  ei«  aaf  J93mfcen  unb  i Riefet  en  bcflf&enber 
weift  an«  natnrlicBer  JBefamnng  ^^vorgegangener  breijefjnjäfyriger  $eftanb  gemault.  JDiefer  9t* 
ftanb  ift  im  gangen  Dun&fdjnitte  genommen  meBt  B°rfr»e1fe  nnb  lücfig,  baljet  viel  toeniger  bicBt 
Beftanben  al«  ber  vorige;  anefc  tommen  in  biefem  ©eftanbe  vieb  IBucB*n»urjelau*fcBlage,  fo  »ie 
einzelne  äBerfter)enbe  SaBfaeiben  »er,  uxIcBe  flrllentocffe  bie  jungen  fönten  jn  verbämmrn  onfim 
gen,  bafe^et  fo»oBl  an«  bem  burdtforfteten  aU  unbureftforfteten  löeftanb  ^eraa#genommen  »erben 
mußten,  ©ie  Sage  be«  «ertanbe«  (ft  eine  mäfig  flarf  gegen  Cflen  aBbaÄenbe  ©ergieße  von 
eirca  2,100  ftnfi  (Srfjebung  übet  ber  SHeertflflärte.   Der  ©oben  ifl  ein  ftarf  mit  @fein*n  vermeng« 


Slnmerfnng.  JDie  $ob>  nnb  (Stärfe  ber  Stammten  gräubet  fia)  auf  tnirfli&e  SReflqng 
nnb  bie  Ornirnng  ber  etamntjaBl  auf  bie  »itflic&e  «n«jä(jlnng  mehrerer  fleineu  9}rebefläd>fn,  ane 
toeldjtn  bann  bie  DtircBfa>nitta$al)l  in  rnnber  @nmme  angenommen  »urbe.  Der  nntere  Diametet 
ttnrbe  6  3oQ  über  ben  SJoben  abgenommen.  35a  in  ben  Beiben  bnreBforftefen  Seftanben  im  3aBre 
1843  fcBcu  »feber  ein  gegenfeitigr«  Drangen  nnb  UeBergivfeln  ber  fteB<u  geBHeBeueu  CtammcBen 
ftatt  fanb,  fo  mufikn  Beibe  Verfucftjbljfce  im  3aB,re  1843  btn  ©runbfä}M  be*  DnreBforftnng  ge* 
mäfj  abermal«  burcfcforftet  »erben. 

9m  €cfcfuffe  erlaubt  man  ft$  uceB  jn  Bemerfen,  baf  Bet  bem  im  versoffenen  Sinter  gefallt? 
nen  vielen  ©cBnee,  »o  bie  jungen  bicBt  gefcBlcjfenen  ©eftaube,  Befonber«  in  ber  B&B««  Sage, 
bnr$  ben  €eBneebrnrt  feb>  Beföfoigt,  felBft  gange  ©rrerfen  tBetl*  aBgcBro$en,  t^eil«  fo  jnr  Orb« 
niebergebrüeft  »neben ,  baf  ffcB  felBe  nfefct  meBr  aufynridjten  vermochten :  bie  in  bemfelBen  Sofale 
BcffablieBen  angränjenben  bnreBforfteten  jnngen  $ol)Beftänbe  berfelBen  <$cl)arten  nnb  von  gleicBem 
SHter,  aber  Beinahe  ganj  unBffdjäbitjt  blieben,  cfyngradjtct  bie  Dnrdjforfiungfn  in  i»ei  folgen  uu» 
BefeBabigt  gebliebenen  Seftänben  erff  im  3aBre  1843  ftattfanben.  Da«  DureBforften  ber  jungen 
^üljbcfiinbe  Fan«  bab>r  Brfcnbet«  für  jene  ©egenben,  »o  man  Sdjnfebrutf  jn  Befunden  Bat,  al« 
ba«  BewaBrtefie  SRHtel  jur  Spaltung  bttfrlBen  bcflcn«  ernsten  »erben. 


Die  »eflauberBeBang  bet  Beiben  Setfat^bläte  gaB  bie  auf  bet  nädjflen  Seite  fotgenben  »e* 
fultate. 


27* 


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420 


ffifT&anfclanaeMet  ©eftfim  für  8crftroirtf>(^aft. 


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Uefcer  brn  Stiräaa  frember  $cljart«i. 


421 


ginanjrath  SBartg.  E«  wäre  3U  wünfchen,  baß  biefe  Erfahrungen  auf  ben» 
felbe«  ©teilen  fortgefefct  würben,  wo  fie  bi«her  begonnen  würben. 

».  Sßaufinger.  Eine  gortfefcung  unb  Erweiterung  biefer  SSerfuche  liegt  aller* 
bfng«  in  SlbfUht  unb  e«  fcnb  3U  biefcm  Schüfe  bereit«  »ergebene  ^robeorte  au«* 
geftecft  worben. 

II.  gragt  84:  „Wabere  Huff<hlüffe  über  Bnwenbung  unb  Erfolg 
ber  $u cfyenbflanjungen,  in«befonbere  in  walbreichen  (Segenben 
unb  bei  ^or^»eifer  Erjithung  unb  SBee'mifchung  mit  #abelhol3. 

3er  I.  £ere  «Borjtanb.  3$  glaube,  biefe  grage  Dürfte  al«  erlebigt  ju  be* 
trauten  fc»n,  ba  fie  bei  bem  79.  Xfytma,  dl«  »on  Serfuchen  unb  Erfahrungen  über 
^oljanbau  im  ««gemeinen  bie  «Rebe  war,  bereit«  genügenb  erörtert  würbe. 

£>berförjler  gri>fc  ».  SSefferer.  ,9iur  in  ein  paar  SQBorten  will  u$  über  biefe 
grage  bemerfen,  baß  Suchen,  wenn  fie  in  Slabelboljwalbungen  gepflanjt  »erben 
foflen,  juerflt  gehörig  erflarft  fein  muffen;  ferner  baß  eine  »ereinjelte  Sßflanjung  ber* 
felben  wegen  be«  Ueberwadjfen«  burch  bie1  umgebenben  Scabefhöljee  nicht  jum 
3iele  führe,  *  »ielmehr  ein  fcorfhoeifed  3ufammenfe$ert  ber  Suchenbjfanjen  hoch* 
wenbig  fei. 

III.  E«  würbe  hierauf  $ur  grage  85  übergegangen:  „2B  eiche  frembe 
^oJjarHen  laffen  fich  in  2>eutfd>ia nb  mit  »ollem  Erfolg  an* 
bauen?" 

ginanjrau)  2Barth-  3$  erlaube  mir  juerfl  ju  fragen,  wa«  unter  bem  9lu«* 
bruefe  frembe  £oljarten  411  »erflehen  fei?^  Senn  wir  j.  S.  bie  ©drtoarjfiefer  be* 
trauten,  fe  finben  wir  fie  nur  ifolirt  in  £)eftrei$  in  einem  Umf reife  »on  25  6tun? 
ben.  3m  übrigen  Deutfchlanb  treffen  Wir  fie  nicht  an,  unb  werben  fie  batyer  außer 
ihrem  Jtretfe  gleichwohl  ju  ben  fremben  £oljarten  rechnen  muffen.  Seinahe  glei* 
d)eö  tritt  mit  ber  Lärche  ein,  bie  urfprünglich  nur  bem  £ochgebirg«walbe  angehört, 
©ehen  wir  auf  bie  ©chwarjfiefer  jurücf,  fo  raup  ich  bemerfen,  baß  man  bei 
näherer  Betrachtung  ftch  faum  angeregt  fühlen  bürfte,  fie  im  größeren  Steile  »on 
Ü)eutfd[)(anb  anzubauen.  &ud)  glaube  ich,  baß  fie  in  JDefrreich  nic^t  beibehalten 
Werben  wirb,  unb  baß  eine  Seftanböumwanblung  bort  »teileicht  fchon  eingetreten 
fe»n  würbe,  wenn  e«  ntc^t  um  bie  $arjnuftung  ju  thun  wdre.  9Ran  fomrat  mit 
einer  Erwartung  in  biefe  ©chwarjfiefernbeftanbe,  bie  unbefriebiget  bleibt.  E«  ijl 
eine  miferable  $oljart  unb  liefert  Außerß  ungünftigen  «£x>ljertwg.  dennoch  »er* 
fuchteman,  in  ganj  2)eutfchlanb  fte  anjubauen,  unb  ich  *»ünfchte  nur  ba«  ©elb, 
Welche«  mit  biefem  &rrtfet  fchon  »erlaborirt  worben  ift.  3ch  glaube,  man  hätte  ju* 
»örberfl  unterfuchen  follen:  ifl  e«  wirftich  »on  9iufcen  fte  anjubauen?  3<h  fptedje 
mich  entfehieben  gegen  benSlnbau  ber  ©chwarjf fefer  au«.  2ßa«  bie  8 <ir che  betrifft, 
fo  hat  bie  SRatur  berfelben  einen  befchränften  ©tanbort  angewiesen.  (Gleichwohl  ift 
fie  jetyt  in  3)eutfd)Ianb  mehr  »erbreitet  j  fie  ifl  vorzüglich  jur  9lu«»flan)img  »on 
Slöfen  geeignet,  unb  muß  im  30—40  3<u)ee  al«  2)urchforftung«holj  wieber  herau«* 


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422 


Scr^atibfungeii  ber  Seftton  ffit  &otfl»lrt$f$afr. 


genommen  »erben.  SBBo  bie  8ärcf)e  in  gutem  »oben  erjogen  wirb,  liefert  fie  ganj 
fcr)lecbte$  93rennr)olj.  Xeßwegen  »aßt  fte  mehr  auf  mageren  unb  folgen  93oben, 
ben  man  »erbeffern  Witt.  2)ie  Slfajie,  welche  am  Slnfang  biefe«  3ahtl)unbert*  fo 
häufig  angebaut  würbe,  leibet  befonber«  bu«h  ba«  2BUb.  3h*  $olj  ifl  nicr)t  fo 
fe&r  ^od>  aiuufchlagen,  icr)  ^abe  jeboeb  hinfi$iti$  berfelben  weniger  (Erfahrung. 

ftorftratb  Salb  mann.  3unäcr)ft  möchte  icr)  bezweifeln,  ob  bfe  Serfammlung 
beutfeher  8anb*  unb  ftorfrwirthe  im  vorigen  3ar)re  unter  bem  Äuftbrucfe  „frembe 
Holzarten",  folcr)e  verflanben  r)aben  woBte,  welche  in  anbern  beutfct)en  Sänbern  f$on 
einheimifch  frnb.  3<h  glaube,  baß  fie  mehr  bie  außer  $eutfehlanb  vegetirenben 
^oljarten  t>or  Äugen  gehabt  haben  mag,  in«befonbe  bie  eiottfcr)en  £oljarten  au« 
Slorbamerifa,  mit  welchen  fchon  feit  längerer  Seit  $erfucr)e  gemalt  worben  finb. 
2BaG  bie  ©chwanfiefer  betrifft,  fo  fenne  id}  bie  ©eflänbe  ni$t,  worüber  ber 
geehrte  Sfcebner  vor  mir  fiel;  äußerte,  unb  vermag  bat/er  auch  nicht  ju  beurteilen, 
ob  tiefe  £oljart  in  jenen  £ofalitäien  bie  berührten  5Racf)tf>eile  wirflid)  an  fich  trage 
unb  ob  ü)r  92u£en  bafelbft  ftcr)  t)au»t|acblich  nur  auf  bie  Harzgewinnung  befcbrdnte; 
wof)l  aber  r;abe  ich  Gelegenheit  gehabt,  in  unferer  Umgebung  auf  bem  allerfdHed)* 
tejien  ©oben,  auf  bem  £ed)felbe  bei  £anb£berg,  eine  Jtultur  von  <5cr)warzfiefern  ju 
beobachten,  welche  recr)t  gut  vegetirt  unb  roenigftend  fo  viel  nüfct,  baß  fte  biefe«  un* 
fruchtbare  Serrain  blattet,  buret)  ben  fefyr  reichlichen  Slbfatt  ber  Nabeln  eine  £u* 
muöfchichte  biibet,  unb  jur  9?acf;jucJ)t  beffern  £olje6  vorbereitet,  ^inftcht'icr)  ber 
£äccr;e  glaube  ict),  mich  nicf)t  weiter  äußern  ju  foQen,  nachbem  fd)on  bei  einer 
früheren  3ü)ung  biefe  $o(jart  unb  ihre  S8ortr)eile,  fowie  bie  ihr  jufagenben  Soten* 
verbältniffe  in  Anregung  gebracht  roorben  frnb.  2>te  Slfajic  betreff enb,  fo  finb  bie 
früheren  93erfuct)e  bamtt  in  ber  §auptfacbe  jum  9cachtr)eile  berfelben  aufgefallen; 
ich  glaube  baher  aud)  nicht,  baß  e«  noch  beabfichtiget  werben  wirb,  fte  alt  3Balb* 
bäum  im  ©roßen  anjuvflanjen.  SlnberjJ  verhält  e6  fich  in  ©artenanlagen  unb  in 
Warfen.  SBad  bie  amerüantfehen  Holzarten  anbelangt,  fo  finb,  wie  id)  vorhin  fcr)on 
bie  @hre  &at*e  3U  bemerfen,  SBerfuche  bamit  feit  langer  fylt  gemacht  Worten;  auch 
in  SBavern  h^t  man  biefe  $Berfucr)e  vielfältig  angeftetlt,  namentlich  mit  ber  quercus 
tinetoria.  6ie  finb  3 um  Shell  gelungen.  2Bir  haben  noch  Anlagen  bavon,  bie  in 
guten  93egetation«verhälfniffen  flehen.  @«  ftnb  auch  in  neuefier  3?it#  im  vorigen 
3ahre,  wieber  (Salbungen  bavon  aud  ber  ftlottbecfer  ©aumfchule  burch  bie  ©üte 
bed  ^errn  53ooth  an  ben  ÜNain  unb  Slhein- gemacht  unb  bort  vervflanjt  worben. 
SBenn  fie  fetjtgefchlagen  finb,  fo  mag  ber  weite  Sranftport  baran  fchulb  gewefen 
fevn.  5>er  ©ebrauch«wertr)  be«  £olje6  ber  amerifanifchen  (Sichert  ifl  nach  meiner 
Änftcht  geringer,  al«  ber  ber  beutfehen,  welche  hinftchtlich  ber  53raud)barfeit  für  tech* 
nifche  Swt&t  aller  &rt,  Schiffe  SWafchinenbau,  Äüferei  jf.  von  feiner  anbern  «£olj< 
art  übertroffen  werten.  Uber  auch  abgefehen  bavon  wirb  ed  noch  eine  große  frage 
fevn ,  ob  ein  günftiger  drfolg  ber  Verpflanzung  ber  norbamerifanifchen  (Sichen  in  bie 
beutfehen  SBälber  bei  ben  verfehiebenen  flimatifchen  unb  S3oben*33erhältniffen  fo  un# 
bebingt  angenommen  werben  fann.  3ch  felbft  hatte  ©elegenheit  bie  amerifanifchen 


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Ueb«  ben  Slnban  fretnber  $oljartw. 


423 


SBälber  ntytt  fennen  ju  lernen,  ba  ich  einen  atemlich  anfeljnlt(f)en  X\)tU  ber  »er* 
einten  Staaten  Äofbamerifa'«  in  meinen  jüngeren  3af)ren  burchreipt  habe.  2>ae> 
.ffüma  jene*  Sanbe«  in  ben  mittlem  unb  nörblidjen  ^rooinaen,  wenn  auef)  imSBin* 
ter  falt,  ifi  boef)  nicht  fb  anhaltenb  fhreng,  n>ie  hier  in  2>eutfd)laiib.  5)le  Sommer 
finb  »arm,  ba*  ©ebeihen  ber  Saumfrüchfe  fernlagt  feiten  fehl;  bie  33obenoerhdltntf[e 
finb,  wie  e*  fleh  in  einem  Sanbe  erwarten  läßt,  ba*  noch  nicht  ber  lanbwicthffhaft* 
liefen  Qultur  hingegeben  war,  wo  erfi  in  einem  flehten  S^ett  feit  ein  paar  3afjr* 
hunberten  ber  $ßug  feine  gurren  jier)t,  nod)  ganj  in  ihrer  urfprünqlichen  unge* 
fchwächten  Jtraft  unt>  erzeugen  batjer  auch  bie  bon  ber  Statur  bahin  befWmmten  $oty* 
arten  in  ihrer  fjöc^ften  SJoUfommen^eit.  SBir  traben  in  3)eutfcr>(anb  andere  Verhält* 
niffe;  wir  ha&en  lange  unb  falte  Sinter;  unfer  SBalbboben  i|l  wenigfien*  nfcf)t 
mehr  überall  mit  ber  urfprünglichen  Jtraft  begabt.  Sßtcle*  ifi  ihm  baoon  endogen, 
theil«  burer)  bie  $enm)ung  be«  ^>o^e6 ,  theil*  butd)  bie  SBegnatjme  be*  8aube«  au 
lanbwirthfchaftliehen  3weden,  unb  c*  wirb  fehr  in  grage  freien,  ob,  wa*  in  jenem 
$anbe  fce*  SBefien*  unter  anberen  Umftänben  gut  unb  vortrefflich  gebieten  iß,  aud) 
bei  un*  gleite  $ortf$ritte  in  ber  Segetation  machen  wirb.  Subem  möchten  wir, 
ba  bie  beutfehe  (Siehe  hinfichtlich  be«  @cbrauch*werthe*  if)re«  $ofje«,  ihrer  grüßte 
unb  SKnbe  ben  amerifanffchen  (Siefen  in  nickte  nachficht,  faum  eine  gegrünbete  Ur* 
fache  traben,  um  fclbe  in  ben  »aterlänbifchen  SBälbern,  jumal  bei  iwetfelr)aftem  Gr* 
folg  anzubauen. 

2>cr  I.  $r.  53orftanb.  <S*  wäre  immerhin  intcreffant,  noch  mehrere  Scon'aen 
über  bie  oorlicgcnbc  Brage,  inebefonbere  über  ben  ffiertr)  nnb  ba*  ©ebenen  ber 
©ehwarjhefer  au  erhalten,  für  welche  an  manchen  Crten  eine  wahre  Stfebfmberei 
be^cr/t. 

©raf  o.  «Reichenbach.  293a*  bie  ©e^war jüefer  betrifft,  fo  erlaube  ich 
mir  au  bemerfen,  t>ajj  wir  burch  fie  ein  auperorbentlid)  treffliche*  $olj  für  bie 
Sifdjler  erhalten.  £inft(htUch  ber  ^ dr<%e  traben  wir  gcflem  bon  einem  £errn 
©rafen  au«  Sorot  gebort,  bap  in  feinen  Scftfcungett  ftcr)  eine  foletye  beftnbe,  bie 
ttyrem  Umfange  nach  an  bie  Gebern  be*  Libanon*  erinnert,  Sieben  SRänner  wären 
erforberlich  um  fte  au  umf lammern.  (5*  überjteigt  bief  alle  meine  UtorfteUungen 
unb  i<h  fürchte  faft,  unrichtig  perftanben  au  haben.  Stnlangenb  bie  Slfajie,  fo  ge« 
Wäf/tt  fie  hinfuhtlich  be«  SBeibegang*  ben  93ortheif,  baf  i^re  Stacheln  bem  9h'et> 
unangenehm  pnb  unb  fte  baher  nicht  leicht  oon  bemfelben  angegangen  wirb.  Uebri* 
gen*  fann  ich  nicht  töugncn,  baf  in  mir  »on  jeher  ber  lebhafte  SBunfch  fich  regte, 
wir  mödjten  bo<h  bon  fernen  Sdnbern  recht  oiele  Sdurne  bei  un*  au  ecjiehen  fuchen, 
um  au  erproben,  ob  fie  bei  un*  forrfommen.  @«  würbe  hei  bem  gorftoerein  in 
Schleften  auch  von  rinw  Äiefernart  gefprochen,  welche  etwa«  ganj  öefonbere«  an 
ftch  h«»en  foH.  ©ie  fott  nämlich  Soeben  treiben  unb  in  einigen  ©egehben  a(e 
Schlagwaib  behanbelt  werben.  <£«  w5re  au  wunfehen,  baf  bie  ^ernt  gorßwirthe 

un«  nüheren  Stuffchlufl  barüber  geben  möchten. 

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I 


4^4  ©erljanbtungtn  bcr  Srftlc»  fit  8crfl»irtf]i|<$aft. 

<■ 

v.  $  au  fing  er.  £a  £err  Bergrath  ßötl  im  Slugenblitf  nicht- anwefenb  ift, 
fo  bin  ich  fo  frei,  ein  paar  SÖBorte  über  bie  SHufcbarfeit  ber  Schwarjfiefer  *u  fpre* 
cr)en.  Sie  fommt  nur  auf  einem  fleinen  Serrain  in  ber  Umgegenb  von  9?euftabt 
unb  jwar  auf  einem  fefyr  mageren  äalfboben  vor. .  ©on{t  ifi  jte  in  Dcfterreich  nir* 
genb«  einheimifch,  obfd^n  man  alle  möglichen  ©erfuchc  gemalt  hat,  jiebafelbjt 
weiter  ju  verbreiten.  Sie  »irb  nid>t  allein  »egen  ber  £arjnu$ung,  fonbern  haupt« 
fdchlid)  n>egen  it)re«  fe^r  guten  unb  Dauerhaften.  #olje$  angejogen,  »elcbed  man 
ju  ©auten  fo»ot/l,  als  ju  ©eräthfchaften  verwenbet.  <S*  ecfefrt  ba«  Särchenholj 
unb  hat  vor  ü)m  ju  Sifchlerarbeiten  noch  ben  ©orjug.  £ie  gu  ©au*  unb  9tu$r 
holj  tauglichen  Stämme  »erben  oft  ju  unglaublichen  Summen  verfauft;  ich  habe 
fclbfi  einen  folgen  Stamm  bei  ©uttenftein.  gefeben,  für  welchen  man  bem  ©efifcer 
800  fl.  SRünge  geboten  hat,  von  biefem  aber  nicht  bafür  h«rg*g*ben  rourbe.  2)ic 
Heineren  £6ljer,  Slefte  k.  »erben  burchau«  ju  tfohle  verbrannt,  »eiche  in  ganj 
2Bien  al*  bie  befte  bejaht  »irb.  3ch  bebaure  nur,  ba$  man  biefe  ^ol^art  in  einer 
anberen  ©egenb  nicht  fortbringt,  «üe  mefne  ©ecfudje,  bie  ich  biefem  3»«** 
anfteflte,  »aren  vergeben«.  Einen  befonber«  gefährlichen  fteinb  hat  fte  an  bem 
SBilbe,  »elcheö  bie  angebauten  ©ch»arjfiefern  vorjug6»eife  vor  anberen  £oljarten 
anseht. 

ftorfiratt)  ÜRantel.  £inftchtlicb  beS  8ärchenh°lj**  erlaube  ich  mir  j«  be* 
merfen,  bajj  nach  unferen  Erfahrungen  im  Sveffart,  beffen  ©üte  unb  ©rauchbar« 
feit  nicht  gering  angefchlagen  »erben  barf.  2Sir  bejtyen  bafelbft  in  ben  Roheren 
Sagen  Sdrchenbäume,  »eiche  nicht  nur  einen  ausgezeichneten  2Bud)6  haben,  fonbcrn 
beren  £olj  auch  15011      ©e»or/nern  überall  als  ©auljolj  gefucht  »irb. 

ftinanjratl)  SBartr).  9?ur  ein  vaar  SSBorte  barüber,  baß  ich  bie  @(h»arj* 
tiefer  als  frembe  ^poljari  betrachtet  habe.  2>iefelbe  bürfte  bei  ihrer  fleinen  £ei* 
math  in  ©cjiehung  auf  baS  übrige  2eutfchlanb' immerhin  ald  fremb  betrachtet,  unb 
bie  ©erathung  über  ihre  SBeiterverbreitung  bei  gegenwärtiger  Srage  nicht  ungeeig* 
net  gefunben  »erben.  SEBaS  bie  ~$(eujjerung  beS  £errn  v.  ^aufinger  über  bie 
Stärfe  ber  Sch»arjföhren  betrifft,  fo  müfj  ich  bemcrfcn,  bajj  ich  bort  nur  ineiftcnS 
ftörrige  ©äume  gefunben  habe  unb  fehr  »enig  mit  gerabem  Schafte.  $lnbef»ärtige 
Erfahrungen  jtimmen  mit  bem  Angeführten  überein.  ,£>infichUich  beffen,  »ad  £trr 
gorftratr)  SBalbmann  über  bie  ©erbefferung  eines  iDijtriftS  in  ber  Sechgegenb  er« 
»ähnt  hat,  muj;  ich  mir  nocfy  bie  $rage  erlauben,  ob  nicht  bie  Äiefer  biefelben 
£ienjte  gethan  haben  »ürbe,  unb  von  ber  Scb»arjfiefer  noch  ferner  ein  gute« 
SEBach^thum  ju  gewärtigen  fevn  bürfte? 

ftorftratb  SBalbmann.  SBtr  haben  »ohl  ©erfuche  mit  ber  gemeinen  Jtiefer 
gemacht,  jte  ftnb  aber  nicht  von  günjtigem  Erfolge  ge»efen,  »ährenb  bie  S<h»arj» 
fiefernfultur  bereit*  16  — 20  jährig  iß,  noch  in  geteilteren  ©egetationSverhältniffen 
fteht  unb  bis  jefct  fchon  ben  ©ortheil  gewährt  hat,  in  einer  JReih«  von  fahren  ben 
©oben  ju  befchatten  unb  ju  verbejfem.  £inftchtlich  beS  fiärchenholjeö  \)abt  ich  J" 


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Uefcet  ben  8«6au  frembfr  ^oljarte«. 


42o 


bemerfon,  ba£  bie  grofc  Srau^barfeit  bet  in  Wcren  Sagen  beö  ©ebirge«  erwaefc 
fenen  ©tdmme  anerfannt  unb  aujjer  3*t*ifel  ifi.  93on  minberet  ©ute  ifi  ba«  in 
tieferen  Sagen  auf  befferen  53oben  erwacfcfene. 

$orftmei|ter  <2<tyulje.  hierauf  grflnbet  ftd^  aud>  ber  Untetfdjieb  jwifefcen 
©rad«  unb  ©tei nldfcfye;  erjtere  auf  niebrigerem,  tiefgrünbigeren ,  gradreicfyef<n 
SBoben  unb  fdbneKet  «warfen,  t>at  ein  weifjereG  loderet  weniger  bauerbafte*  £olj; 
(rotere  in  leeren  Sagen  auf  trotfnerem  magererem  ©runbe  erwad>fen ,  t^at  ein 
mebr  röttylicr;braune$  feftereö  bauerbaftereG  #otj,  unb  wirb  weit  b^er  gefd>dfct. 

ftinanptb  2Öartfy..  9lud)  burdj  ben  §ertn  ftorjtmeifkr  6d)enf  in  Segemfec, 
weiter  und  bie  bortigen  intereffanten  SBalbungen  gejeigt  bat,  würbe  ic^>  in  meiner 
ßrfatyrung  befidrft,  bafj  bie  ®ra6ldrd>e  bort.,  tt>ie  aud>  an.  anberen  JDrten,  ein 
fd)led)te0  §olj  liefert  ;  bie  ©teinldrdje  dagegen  wegen  ibre«  audgejeicfyneten  £olje« 
bebeutenb  gefugt  wirb.  7 

t>.  ^aufinger.  £inft$tli$  ber  6$nUrjfiefet  tyabe  id>  auf  bie  Heufc« 
rungen  De«  §errn  ginanjraib  SBartl)  ju  erwiebern,  bafj  einjeu\e  >grofje,  fetyanf 
unb  fc^ön  erwadjfene  ©iämme  berfelben  tt>ot>l  fcorfonimen,  obfäon  feltence,  bafj 
übrigen«  audj  bie  förderen  unb  fdjwddjeren  fo  &iei  möglich  ju  Söau*  ober  SRu^olj 
»erwenbet  unb  felbft  bie  fleinfien  ©tdmme  nacr)  Söien  gebraut  unb  bort  al«  9hi$* 
ober  53rennl)ol3  fefyr  treuer  »erwerbet  »erben,  wobur$  fid>  ber  Ertrag  biefer  £0^ 
ort  ungemein  tyo$  fieHt. 

gprjtratb  Hantel.  3m  ©toeffatt  war  cd  bon  je^er  ©runbfafc,  ba,  wo  bie 
(Siebe  unb  33ud>e  gebeten,  eine  anbere  £ol$art  nidjt  anzubauen.  Die  Sdrd)e  würbe 
in  Untermifcbung  mit  liefern  unb  fticfyten  nur  an  folgen  Orten,  wo  ber  SJoben 
für  bie  erfigenannten  £o(jarten  fetyon  ju  febr  erfttyöpft  war,  angezogen  unb  bafyer 
mag  ed  au$  fommen,  bap  fie  langfamer  rodebft  unb  beffereG  £olj  liefert.  3n  tie* 
feren  Sagen,  inftbefonbere  in  naffen  falten  Jodlern  unb  Scblucbten,  gebt  bad  2B<tc$$, 
tbum  ber  Sdrdje  rafc^er,  aber  fie  beginnt  fdjon  mit  bem  30flen  3abre  bafclbft  moo* 
jig  ju  werben  unb  ftiibt  ni(fct  feiten  fdwn  mit  50—60  3abren  ab.  %ü)  fenne  einen 
45— 50jdbrigen  aud  $ufyten  unb  Sdrctyen  gemifdjten  SSeftanb,  wo  man  au$  biefem 
©runbe  angefangen  tyat,  bie  Sdr$e  ausbauen  unb  auf  1  Sagwerf  27  Alafter 
Sdcdjenfyolj  erhielt.  £cr  Öeilanb  ifi  ie$t  ein  reiner  ftiebtenbeftonb.  Äuf  ben  ^ö^en 
fyaben  wir  erfabren,  ba^  bie  mit,  Sdrc^en  gemifd^ten  53ejtdnbe  gebei^en  unb  bieSSir* 
fungen  bed  6(^neebrudd  weniger  gefd^rlid)  flnb.  3n  einer  Stifcbung  mit  ber  Stie* 
fer  unb  %\tyt  »erbfent  ba^er  bie  Sdrcbe  befonbere  (Jmpfe^lung  unb  fte  erbost  na* 
mentlicfy  bie  3^if^etmu$ung  in  $i(^tenbef)dnben. 

Dberforflmeiflee  Äarl.  3e^.  glaube,  ber  Unterfcbicb  3Wifd)en  ©tein*  unb 
®ra«ldrd)e  liegt  febr  nabe,  inbem  bie  ©radldrc^e  büimige  ju  fe^n  fc^etnt,  weU 
ebe  auf  frdfrigerem  53oben  wdd^ft,  wdfyrenb  bie  ©teinldrclje  auf  bem  barien  ©oben 
erf^eint.  Slu«  d^nlid^em  ©runbe  jaulen  aud^  bei  und  bie  Bauern  ein  $o!j ,  wek 


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Oer^anblnngen  btr  ©efticn  für  JJerfht.irtljf#oft. 


ä)rt  an  trtdenen  fäblicben  abfangen  geroadjfen  tft,  immer  um  einige  Jtreu  jer  btyer, 
altV  ein  4J0I5  auf  feuchtem  9eben> 

Sorftrat^  Salb  mann.  3$  tyabe  öfter«  gcfeben,  baß  an  ben  unteren  ©e^fin* 
gen  ber  ©ebirge,  teo  ba*  @ra*  benufct  »irb,  viele  £är$en  »adjfen,  bie  in  fe$e 
Untern  ©tanbe  ft<$  befinben.  2>iefe*  ftnb  bie  eigentlichen  ©radiären. 

ftorftmeijier  <S$ulfre.  $af  ft$  ber  Unterföieb  ber  ®ra«#  unb  <5tein(&r$e 
Wo«  auf  ben  6tanbort  antobe,  tyabe  i$  föon  bemerfr  unb  nur  npd)  beifügen, 
baß  man  fie  aucfc  »eiße  unb  rotye  Utfyt  nenne. 

t>.  ^aufinger.  3«  Dbcröfterreidj  tjeißt  bie  in  ben  Sfjalem  wadjfenbe  Wr^e 
©ra«*  unb  bie  tytyer  »a^fenbe  ©ebirg«lärd>e.  3$  glaube  aud>,  baß  biefe  Seftinu 
mung  richtig  feön  bürfte. 

SKcrtcrförßcr  $cbr.  t>.  ®pb(n.  §lud)  bei  un6  tturben  ausgebreitete  SBerfu$e 
über  ben  %nbau  ber  Särctye  gemalt.  @6  mürben  folcfye  fyauptfAdjltdf)  auf  fanbigen 
SBoben  befäranft  unb  ber  (Srfolg  war  ein  fetyr  geringer.  2)er  graue  Söart  r/at  fi<$ 
au<^  fe^r  frurjjeitig  eingefunben  unb  man  ifi  je&t  im  Begriffe  biefe  bärtigen  jungen 
SRänner  au6  bem  9Balbe  ju  entfernen  unb  fte  burct)  anbere  ju  erfegen. 

gorftratr)  Hantel.  3n  93ejug  auf  bafl  Sortfommen  ber  £är$e  muß  id>  be*- 
merfen,  baß  bie  £ärd}e  auf  bem  buntw  <5anbfteingebirge  be$  ©^effartd  in  einer 
£öf)e  )?on  1000—2000  8uß  »örfommt,  unb  bafdbft,  jebocty  nur  auf  trodenem  ©oben, 
ein  fefyr  gute*  £olj  liefert.  Stuf  bem  Safaltboben  bagegen  vofrfyft-  fte  jroar  in  ber 
erften  3ugenb  fefyr  rafd),  batt  aber  nicfyt  lange  auft  unb  ba*  fyat  feine  befon* 
bere  ©üte.  Sleljnli^et)  SkrrjÄltniß  ftnbet  auf  fernerem  3;t)enboben  unb  gltyralf 
ftott. 

».  ^aufinger.  3$  W  halber,  bie  über  30W  i)oä)  liegen,  babe  aber 
nod?  nie  eine  gute  &ar$e  ju  ergeben  batf  ©lud  gehabt. 

JRet>ierförfier  Srfjr.  v.  ©ob  in.  3dj  bemerfe,  baf  oie  Cdrdjc  bei  un6  4u$  in 
befferem  ©oben  angebaut  würbe  unb  ber  (Srfolg  ebenfat»  ni$t  günftig  roar. 

Huf  Seranlaffung  bc6  I.  $errn  SSorflanbed  trug  hierauf  ber  $err  ftorfl* 
meifter  Sehlen  ba«  $auptfäd(>li$fte  Port  nac^fteljenber  «brjanblung  por: 

„SMe  fcrage  tutrb  in  bem  Umfange,  (b  bem  fie  gegeben  fit,  eine  befriebigeubc  fcöfnng  faura 
juiajfeu,  wenn  au<b  angenommen  wirb,  ba|  e«  fdjett  an  ber  3eit  unb  bafur  fdjen  Stile«  gierig 
oerbereitet  feip.  hierüber  bie  furjen  ©emetfungen,  weicht  »orjnträgen  i<b  mir  erlaube,  dnocrberjl 
wirb,  wenn  von  ber  fXfrlimatifirung  frember  $ol)geioäd)fe  bie  Siebe  ift,  rt  {üb  fragen,  »ad  unter 
•Ödjavten  jn  Oerzen  fe^?  wob,(  nnr  SBäume  erfler  unb  jweiter  ©rö§e  na<b  ber  ^artig'i^en  Qim 
thrilung,  eba,lff<b  ber  ©egrijf  oon  ^otjari  R(b  no<b  tveiter  antfbebntn  lagt,  and?  unter  ben  quö; 
länbtfdjen  ©träwbern  foldbe  fet>n  fennen,  bie  bc«  91  n baue«  in  Sentf(btanb  toertb  ü>b.  ffleiter 
mu§  ft<b  barnber  verflänbigt  »erben,  tva«  tytx  unter  autflänb  ifefcen  ^oljar ten  oeröanbtn 
h>irb?  5nr  gewrftnlid)  ftn»,  —  liegt  bie  Ueberfiebelnng  frember  ^oljarten  na^  Sentfibtanb  in 
Kbücbt  —  bamit  nnr  norbamerifanif(be  gorftbanme  gemeint,  ber  nimatifteu  «n6atci(J?»ng  mit 
JEentfdjlanb. wegen,  toeldje  ©nrgfaafteu  erjolgoollrn  «nbaue«  bietet;  aber  nnfere  b'atige  Watnr* 
ferfdjung  bef<brantt  fict)  niebt  auf  9torbamerifa ,  nnb  antlanbifö  ifl  ni<bt  nnt,  n>a«  in  fremben 
9D elten  feine  Heimat  ^at,  fenbern  aud)  nat  au§ertentfdjen  entovaifdjen  Äänbern  nrf»rnngli<b  an« 
geijert.  8Ran  mußte  bemnacb  »orau«fe$en ,  baß  nberljaupt  frembe  |>cljarten  in  frage  ftnb,  cljne 
«üdfiebt  auf  it)r  JBaterlanb,  »cmb  aud?  abfängt,  cb  eine  9ln*wat>l  unter  jenen  garten, 


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Ueber  ben  Anbau  frember  $cljarten.  427 

torl<$e  gewcbnli<b  ca«  lange  aber  §ierali<b  unfcraudjbare  SÄpgfilcc  unferer  Verübe nbrcUviic  au«ma* 
eben,  getroffen-  ober  ob  ba«felbe  no:&  weitet  fortgefübrf  »erben  feil ;  benn  eine  gewijfe  Summe 
von  <£olja.ewäcbien  mu|j  vorerft  angenommen  toerben,  ebe  tr)re  Slnbanfäfjiqfeit  nnb  Anbauwürbigfeit 
in  Xeutfälanb  in  (Srwägung  gebogen  »erben  fann.  (Snblia)  nu-ebte  nodj  näb«  feftsuftelleu  fevn, 
»a«  unter  «rfolg  gu  verlieben  ift,  benn  bfefer  mu§  beut  3wede.be«  Anbaue«  entfrreeben,  ber 
ein  febr  »ergebener  fevn  fann,  verwiegenb  9lu&en,  aber  au*  Sterbe,  ober  beibe«  jugleidj,  wenn 
Vifuhciif  im  Salbe  erfirebt  wirb. 

25aj}  efne  frembe  <§clgart  für  einen  fr  oft  im  tuten  3wecf  Bergüge  vor  ben  rtnbeimifdjen  im 
91(1  gemeinen  ober  ted,1  unter  gegebenen  Cri*  unb  3eitumftänben  bobe,  baber  angejogen 
ja  »erben  verbtent,  ift  eine  nfebt  minber  notbwenbige  Berau«fefcnng,  »eil,  »irb  biefelbe  nicht 
eingeräumt,  bie  ftrage  niebt  bätte  gebellt  .»erben  fennen.  Otacbguweifen  ift,  bag  bie  emvfobleue 
-fceljart  »irflieb  mit  vollem  (Srfolge  angejogen  »erben  fann,  wa«  burdjg efü r> r te  ®rfab> 
tungen  vora««fe$t. 

9Jlit  Aufnabme  einiger  wenigen  $cljarten  baber,  bie  längft  föcn  bei  un«  angebaut  »nrbe», 
läßt  ftdj  biefer  eingelne  ftragevunft  nidjt  genügenb  erlebigen.  Unter  ben  -Marten,  von  berea 
$ortfommen  genägenbe  (Srfabrungen  vorliegen,  verbient  vorjüglid)  bie  9tor>infe«9lf agfe  »—  Robioa 
pseutlaccacla,  mein  Bea$tung,  al«  ifrr  ned)  jugewenbet  »irb,  feitbem  man  aufgebort  bot,  in 
bcrfelben  bie  Hoffnung  ber  angewiefenen  Abhülfe  bebroblidjen  $eljmaftgel«  ju  erbliden.  Abet 
gerabe  tiefe  £oljart  liefert  ben  Bewei«,  baß,  wäbrenb  im  Allgemeinen  feldjen  ftrrmblingen  ber 
Bcrjag  vor  ben  einbeimifrben  Arten  nid>:  gebübrt.  biefc  nad)  2efatftäten  ober  fpejiellcn  Berwen* 
bungen  ben  Anbau  voflfommen  lobnen.  3n  ©eingegenben,  §.  Sä.  in  Mtjeinbeffen,  »o  bie  $fäble 
für  bie  Weingärten  von  ber  geruc  ber  belogen  »erben  muffen,  laffen  fid>  bie  (Sidjenpfable  turd) 
bie  von  Acajie:tb«i$  erfefcen,  burd?  ben  Anbau  biefer  ^ol^art  für  ben  @etretbebau  unbenugbaren 
Jläcben  eine  beträcbtlidje  SNenre  abgeivinnenb.  ©ei  ber  beabjitbtigten  Angiebung  frember  $cljarten 
legen  baber  Stanbert,  Betriebsart  unb  Benufeung  ein  grefie«  ©ewidjt  in  bie  Sdjale  ber  (Sntfdjef* 
bung.  Qe  muß  babei  erwogen  »erben,  ob  -fcolg arten  dngugieben,  bie  ju  ben» 
felben  u3»e(fen ,  wogu  unfere  einbe  imif<be  gewcbnlicb  verwenbet  werben,  bef* 
f er  fev;  man  fann  $oljarten  wunden,  bie  befonber«  fdjene«  <£>olg  für  feinere  tetbnifebe  Ber* 
wenbnng  liefern,  man  fann  feldje  in*  Auge  fajfen,  bie  nod)  mit  Sortiert  anjiebbar  fjnb,  nhter 
Umftäubert,  »o  unfere  einbetmifebe  qjoljarten  uidjt  mcfu  foetfommen  u.  f.  w.  <$«  laffen  ftd?  für 
jrbrn  ber  benannten  3wecte  ^oljarten  namliaft  macben,  von  benen  manebe  in  früberer  unb  in 
nenerer  3eit  febon  befprotben  Werben  finb.  Populus  monilifcra  au«  danaba  wirb  Ibre« 
rafdjen  ©udjje«  wegen  nidjt  mit  Unredjt  gum  Anbau  vorgefdjlagen,  ber  3u(feraborn,  Acer 
sacharinum  ,  emvüe^lt  fieb  burdj  3u<fergewinnung  au«  feiner!  ©äften :  bie  Färber»  ober  Du  er; 
citroneid^e,  Quercus  tinetoriu,  SBeWc^nen'n  ber  ho  freu  Berge  reu  $enfb(vanfen,  Carolina  unb 
^loriba,  »o  üc  eine  ^o^e  von  80—90'  erreicht,  liefert  bqr<b  bie  gelbfärbenbe  Stinbe  eine  »iebtige 
Blutung.  3n  ®ürtemberg  »nrben  febon  vor  längerer  3eit  93erfntb#faaten  biefer  ^eljart  nnternom» 
nun,  unb  aneb  in  tBavern,  in  @taattf»albungen ,  %flän)(inge  biefet  Baume«  foWobl  ald  an(b  an« 
bere  £orf)bäume  —  Sumpfeid)  Qercu*  palustris^  rotbe  (Siebt,  Q.  rubra,  Bergei$e, 
ü.  mootaua,  unb  grogfr nötige  ISidje,  Q.  macrocarpa  —  an«yetf!anjt. 

3u  ben  fremben  |>ol^arten,  auf  beren  Anjiebnng  Bebaut  |u  nebme« ,  gebore«  im  »eitere« 
Berftanbe  bie  faen  eingebürgerten,  beren  Anbau,  obglei*  uni»eifell>afre  ffiortbeile  verf>rec|enb, 
ein  noeb  ffarfamer  ift.  <S«  genügt,  bte  äaftanie  —  Cantanea  vesca  —  ju  nennen;  fbr  )u 
®  agner.-  unb  ®«breinerarbeiten  verwenbbare«  imfßaffer  langbanernbee  $clj,  feilte  f<bon  )n  ibrer  Anjiebung 
beftimmen,  mehr  n odj  ber  Musen  ihrer  ftrücbte ;  gleicbwcbl  blieb  fte  bie  je^t  im  tlBatbbau  äberfeben.  3n 
ber  baverifeben  $fa(j  —  in  ben  $crftämtem  Jtir<bbeim,  Jurfheim,  9Ienftabt  a.  b.  AnWeiler 
nnb  Bergzabern  —  t)rimifrf>c  ^eljart,  mebr  jeborb  von  ben  ?anbwirtben  angejogen  unb  gepflan|t, 
al«  ©egenftanb  forftli^en  Anbaue«,  ift  «br  biefer  feit  10—12  Oabren  geworben,  in  weitem  3eit* 
räume  balb  größere  balb  flelnere  Berfu<be,  biefe  $eljart  in  bie  SBalbregionen  frinufrer  *u  fübren, 
gemadjt  würben  ;  bie  biernber  von  >^errn  SRevierförftei  <$uimbel  mir  ^ngefommenen  9W i 1 1 ^ ei* 
lungen  finb  ju  intereffant,  um  nidjt  jur  Jtrnntnrß  biefer  verebbtes  Berfammlung  gebraut  ju 
werben. 

@elbft  bort,  wo,  wie  am  tfartgebirge .  ba«  Wrtei|en  ber  Jfiefer  jweifelbaft  erfebeint,  eutftaiu 
ben  in  ber  jüngften  3eit  Jtaftanienantagen ,  bie  alle  Erwartungen  übertroffen  baten,  unb  e«  ift 
nun  bie  Anjiubt  btr  Äaftanie  al«  «ffialbbaum,  befonber«  auf  ber  gangen  rftli(ben  Seite  be«  4C>art* 
gebirge«,  in«  Auge  gefaft.    Befonber«  verbient  um  bie  Jtaitanienjucbt  ber  ^5falj  ift  $err  gorft^ 


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©crfyanbtnnge«  bet  Geftion  fit  Sorfltcirt^fc^aft. 


weiftet  ©etfbofen  §n  ©etggabetn.,  unb  ei«  von  bemfelbe«  mit  lo&nenbem  Orfelge  —  bei  bet 
<Srjie(>ung  junget  Äaftanfen  in  ©aatfärnv-fen  —  eingehaltene*  ©erfahren  verbient  veröffentlicht  ju 
Werben. 

S)fe  A  a  ft  a  n  i  e  treibt  befanntlldj  glefg  bet  (Sidje  febr  ftarfe  unb  tiefgrbenbe  $fablwurge(n 
mit  febt  Wenigen  Seiten»  unb  Saugwurjeln ,  wegljalb  ba«  Umvflanjen  in*  jjreie  feiten  veQftänbig 
gelingt,  oft  ganj  m  §glücft.  (5«  würben  jwar  bie  befannten  ©ervflanjungemetboben  bet  (tidjen, 
um  für  bie  jungen  i'flanjrn  eine  leigtere  Surjetbilbnng  gu  bewirten,  ahd)  bei  ben  Jtuftanien 
verfngt,  mit  balb  me^t  baib  weniger  beftiebigenben  JRefultaten,  oft  «bet  mit  vielen  Bett*  unb 
Jtcftenanftoanb. 

-t)err  Berfttnrifter  ffleftbefen  lieg  bie  im  tretfenen  Sanb  überwinterten  Jraftanieu  im  Stäb,* 
linge  vor  -bet  8u«faat  in  eine  folge  Sage  btingen ,  baff  fte  anffeimten ,  bann  ben  etwa  1  3oH 
langen  Äeim  fo  weit  abbrrgen,  —  befanntfid)  früher  fdjen  fcon  £errn  gerftratb  ©»inner  em» 
pfoblen  —  ba§  baven  beiläufig  tfodj  einXbtil  in  ber  ©reite  von  2 — 3  Sinien  an  bet  9ru9)t  jnriitfs 
blieb ,  unb  biefe  ftf  beb.anbelte  Sagtfrugt  in  ben  Aamv  anefaen ;  bie  baburd)  erlangten  jungen 
Pflänzlinge  ob^ne  $fablwur;etn  mit  3  —  5  ftarfen  $eüenwur}eln  unb  vielen  Saug:  unb  Saferwüt» 
jcldjen  waren  (djen  im  ^weiten  nnb  brüten  3atyre  jum  ©ervilaugen  geeignet,  unb  lieferten  bie  et* 
freulidjßen  Äefaltate.  £iefe  ©erfndje  finb  fdjon  oft  »iebcrbolt  werben,  nnb  bie  mit  folgen  $flan« 
gen  in«  ftrele  aufgeführten  $f)an)ungeu  ganj  natb  3Bunfg  gelungen.  Da«  babei  beobachtete  ein« 
fage  ©erfab«n  iß  »efentlig  Boljenbe«.  £ie  »cUfcmmen  reifen  jjrugte,  naebbem  fte  10  —  U 
Hage  jum  Stbtrocfnen  unb  $u«|gwije«  gelegen  batten,  mürben  in  einem  mit  tforfenem  ©anbe  an« 
gefüllten  jtafien,  fgigtenweife  eine  Sage  €anb  unb  eine  Sage  Jtaftauieu,  in  einem  trerfeuen  Jirlifr 
überwintert,  unb  im  grnolinge  gegen  bie  SMitte  be«  Slbril«  an  ben  grefjtentbeil«  fgon  an«ge> 
geleimten  jtaftanfen  —  biejenige,  »elge  mit  bem  .Reimen  nog  iuxud  finb,  läßt  man  einige  tag 
im  frifgen  <Sanbe  liegen  unb  ba«  äue-feimen  erfolgt  —  »ie  vorbemerft  bie  Aeinie  abge* 
brogeu  unb  bie  ftrngle  au«gefäei.  Stbgefeheu  bavon,  ba§  auf  biefe  {Seife  ^ffanjen  mit  febt 
fraftigen  Sfiurjeln  erregen  »erben,  barf  nigt  nnbeagtet  bleiben,  baß  folge  $ßan}M  fgon  im 
brüten  3abre  an  ben  Crt  ib>er  ©efltmmung  verpflanzt  werben  tonnen t  »äljrenb  beim  Umvflany« 
in  Saaifampen  roenigßen«  fünf  3al>r«  batübet  b. Ingeln,  baf>er  ^iec  ein  btrrägtliger  £eit*  unb 
•ßcfiengewinn  ftg  ergibt. 

*  mim*  * 

.  ©en  biefen  ©erfugen  au*gebenb,  unb  bürg  bie  Orfarjrung  belehrt,  ba§  <5i  <r)en  vf lanjnng 
au«  bemfelben  ©rnnbe,  roie  bei  ben  jraflanien  bemerft  —  9Range(  eine«  fraftigen  ©ur^elfvilem« 
—  *fter«  miöglürften,  unb  ba  biefe  beiben  $cljarten  bejüglid)  ber  $ru<t)t'  unb  fflurjelbilbung  gan) 
gleicbe  Serbältniffe  geigen,  fo  »urben  feit  einigen  3abrfn  bie  befdjriebenen  SJerfn^crje  avtb  bei  (fr* 
|ieb,nng  von  Gfcbenpflanjen  in  €aaträmvtn  mit  bemfelben  günftigen  drfolge  gern  ad)  t,  unb  bie  von 
abgefeimten  (Sidjeln  erlogenen  ^jian^en  —  vergüten  mit  ben  ,  von  nid)t  abgefeimten  öigelu  et» 
tjaltenen  ^ flanken  —  .  liefern  bin  fvredjenbften  ©ewei«  biefer  tb.atfage,  unb  entbeben  weitetet 
cmpfe^lenbet  ©emerfungen,  al«  ber  bejüglid)  ber  Jtadanienvftanjnng  gemadjten.  S)ie  Saateidjeln 
werben  eben  fo  wie  bie  Äajtanieu  aufbewahrt.  (St  mug  bier  nog  be«  von  bem  fvnigL  SReuiet* 
frrfler  ©erfer  jn  Jtaifer«lautern  febon  feit  längerer  3eit  mit  bem  günfiigjten  (Jrfolge  beobad)teten 
©erfabren«,  in  ©aatfätnven  Gigenbflan^en  mit  fraftigen  ffiurjeln  }u  erjicbeh,  erw5b>t  werben. 
Qr  faet  bie  (Sidjeln  in  1—1  Vi'  »c«  einanbet  entfernte  5Räume  au« ;  in  jwel  3abren  »erben  bie 
^fablwurjeln  ber  jungen  pjianjen,  f!c  an  ibrem  ©tanborte  belaffenb,  mit  einem  fdjarfen  Härenen 
(Bbaten  in  fgiefet  Kidjtnng  fo  abgeftcjffn,  bap  bie  am  $0än)<r)en  bteibenbe  ^fablwur}d  ned)  2— 
3"  lang  ift.  9Iad)  gefübttem  ©tojje  Werben  bie  äuger flen  Salle«  etwa«  etfebüttertem  $0än)lingc 
feflgebrücft,  2  —  3  Dabre  an  intern  €tanborte  belaffen,  unb  bann  b,eran<genommen  nnb  an  intern 
©f!limmung«ort  verjpanjt. 

9tucf>  im  Sveffarte  würben  Äaftanien  vor  36  labten  Bereit*  vetfadj«»eife  in  ^ffanjgärten 
autf ^efäet.  JDie  im  SReviet  Ototb^nbud}  lieferten  fdjen  im  3abre  1834  reife  jur  9n«faat  verweu» 
bete  ftrürbte.  3n  ber  jüngfien  3tit  würben  für  bie  Jorflamt«bejirfe  €>ailauf  nnb  ©hd?brnnn  au« 
bet  9tyein*fal)  grüdjte  jur  «uefaat  bejogin,  unb  bei  «nban  wirb  nun  an  fflolbfäume«  auf  S)ien* 
länbereien  jc.  beabfidjtiget. 

liebet  bet  obfdbwebenben  jjrage  b«be  idj  no^  bie  Stimme  eine«  ^rffnanne«  ju  vertreten, 
ber  an  ber  gegenwärtigen  ©erfammlung  verfenlid)  Jbeil  ju  nehmen  verb^inbert  ift,  $errn  $>it>pt\ 
fcnigl.  baver.  Äevierfrrfter  ju  9leM()em«bacb  in  bet  *4*falj,  wenn  andj,  von  vlelleigt  nut  wenigen 
bet  verehrten  «nwefenben  i>erfcnli<$  gefannt,  bog  al«  regfamet  Kitatbeiter  an  bet  gotft*  unb 


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lieber  ben  9(nbau  frembet  $oljiaften.  429 

3agb|eirung  nicht  nnbefannt.  $err  Dibpel,  bejfen  ttadjbenfen  feit  einet  Seilje  von  Sohren  bet 
9lnba»  ber  au*länbiüben  $o(<arten,  iuebefonbere  ber  uorbamerifanifdjen ,  befdjäfrigt,  nnb  ber  baffir 
prafltfd)  1«  ttJirfen  ftrebt,  will  an  eine  in  1820  über  bie  von  bet  ^itofop^if^en  gafultät  jn  $ei* 
betberg  gefleHte  $rei«frage: 

„An  bonum  et  commodam  slt,  arborum  exoticarum  numerum  in  Germanin  au- 
gere,  quaeqae  enrum  specie*  maxime  exstgnae  sint,  quae  rcclpinntur." 

bearbeitete  $rei6fä)rifi  erinnert  baben.  3n  berfelben  finb  jene  jpolgarten  ftufammengeftellt,  bie  ftd) 
für  bie  Hnjiebung  in  £entfd)lanb«  ©albern  anb  im  vereitelten  Stanbe  eignen  mit  9lu«ftc^t  auf 
lobnenbe  örgebniffe. 

Qt  finb  folgenb'e: 

I.  3n  3B  albern:  1)  Betula  lenta,  jäbe  ©irfe,  2)  Betula  excelsa,  b>b>  JBirfe,  3)  Be- 
tula populifoliA,  $appels!Birfe ,  4)  Carpinus  virgiuiana,  virginifdje  $opffnfjafnbud}e,  5)  Fra- 
xinus  aciuninata,  amerifaniidje  Sidje,  6)  Ulmus  americana,  amerlfanifdje  JRüfter,  7)  Quercus 
rubra,  rotbe  (Sidje,  8)  Quercus  cerris,  bnrgunbifd)e  (Sidje,  9)  Pinus  alba,  Weifie  gilbte, 
10)  Pinns  canadensis,  SemlexNjtyte,  11)  Pinns  strobus,  ffi^mntblfitfft,  12)  Ptnns  larlx, 
iärcr-f. 

II.  3n  Qanmftlbern,  an  Sieben  u.  13)  Robina  pseudo-accacia,  gemeine  {Robinie, 
14)  Acer  äasycarpum,  rauber  i»bcrn,  15)  Acer  negundo,  efdjenblätlerifcber  SUjPrn,  16)  Pla- 
tanus  occidentalls ,"  abenblänbifdje  $ktane,  17)  Pin  tan  us  Orientalin,  uiorgenlänbifdje  $latane, 
18)  Popnlus  monllifera,  canabifdje  $o*be( .  19)  Populas  heterophylla,  virginffdje  $a*)>el, 
20)  Populas  dilatata,  .$9ramtben4;«M><l/  21)  Juglans  nigra,  fdjwarje  SBaHnufi,  22)  Julians 
cinerea,  graue  2Baünujj. 

Die  angeführten  Erfahrungen  über  bie  ®ad}«tbum«verhältuifie  nnb  SWaterialerttügniffe,  ent* 
nommen  au*  ben  $>arf4  nnb  botanifdjen  (Barten  ja  $arbfe,  €djtteningen,  (Sarieruhe,  $eibelberg, 
©djcnbnfdj  bei  »fd)a|feuburg  nnb  anbern,  tonnen  mebrfeitig  gemadjt  worbeü  fet^n.  £nr  (SutfrÄf* 
inng  ber  ttinteenbnng,  baü  fcldje  $oljarten  in  $arf«  niefa*  ben  SRafiftab  gur  »enttheilung  ibre« 
U^rrtbe*  liefern  frnaea,  wirb  angeführt,  bafj  bie  bafelbft  and)  vorfemmenben  einbeimifä)en  $olj« 
arten,  ©ergleidjnngen  in  Söndj«  dnb  $!ad)tthnm  mit  ben  fremben  gematteten  unb  bag  ftd)  bie 
(Irtremitäten  ber  ©obengüte  nid)t  berühren. 

©efjen  wir  nun  jn  ben  mittelbaren  nnb  unmittelbaren  Groningen  über,  toetdje  -$erw  Dib* 
pel«  fpätrrem  SBerufeleben  angeboren ;  fte  betreffen  junädjfi  bei  ^oljarten,  eine  SGorbamerifanerln, 
bie  Sepmontttjefer,  Pinus  strobus,  unb  eine  in  unfern  SBäi&ern  fdjon  eingebürgerte  39en>cb* 
nerin  bet  entcr äifdjen  Älpen,  bie  ?ärd)e,  Pinus  larix.  ^ie  über  ber  Änban  biefer  ^oijarten 
m(tgetb.eilten  (irfabrungen  rühren  an«  ber  baberifdjen  ^falj  h*r. 

Die  3Bejjmonth#fiefer  ift  im  Äaifertlanterrr €tabr»albe  »cn  bem  at«  geübten  unb  g(n<f: 
lid)en  ÄnltiDatenr  befannten  £mn  9et>ierftrflet  »eder  in  fet)r  gcbeibltt^en  3ung»üd)fen  bereit* 
berangejegen  werbrn.  3n  bem  in  ben  ffiogefen  liegenben  $rivatreoiere  Xri^flabt,  Diflrift  €d?eib* 
nwlb,  fommt  bfefetbe  in  SÄifdjung  mit  ber  2ärd>e  in  einem  Älter  von  54  3abren  vor.  Die  in 
bet  nenrflen  3eit  von  bem  SReviergebülfen  Jodjtermann  jn  9leubem«bad>  vorgenommene  «Stamm* 
aufnähme,  lieferte  folgenbe«  »efnltaf.  Sage:  Hochebene  circa  1600'  über  bem  TOeere;  Oebirg«» 
ort:  banter  ©anbftrin  mit  93eimifdjung  von  Danrmerbe  im  günfligften  SJerbÄItmffe,  bie  ®e$* 
mouthetiefer,  65  -75'  h«*,  13-18"  Im  Dnrd)meffer;  bie  Wrd)en  finb  40-50'  beefe  Mb  iO— 
14"  hn  Dntajmeffer  flarf. 

3m  Reviere  92enhemebad>  auf  einer  Sergebene  von  cirea  1 400'  über  bem  ffieerwfviegel  femmt  bie 
Sänfte  in  einem  reinen,  2  Sagteerf  grofien  Worfle  unb  eingefprengt  in  bem  angränjenben  JBudjienbfftanbe 
vor.  Der  ©oben  befleht  in  einem  tiefgebeubep .  frifdjen,  ]iemlid>  hnmn«reid>en  thonigen  €anbe; 
ba«  IBeftanbaltet  ift  65  3ahr;  ber  reine  Qcxft,  bnrd)  größere  Süden  burdjbrcdjen,  ift  nnr  In  Hei« 
.  neren  Partien  Vollrommen  gefdjloffen.  Die  Durrbfcbnilteh^he  beträgt  90';  ber  Durdjmejfer  auf 
©rufthehe  variirt  jtvifdjen  7  unb  17  Sellen ;  ber  ftd)  ergebenbe  iÄormatbanm  entbdlt  inclusive 
be«  Äeipg«,  38  Äubiffuge  fefte  Waffe,  nnb  ber  5trcnbnrd;meffer ,  ermittelt  an  ben  aftreidjffen  nnb 
wüdjftgüen  «Stammen,  beträgt  im  Durdjfdjnitte  12  guf.  9lod)  SQafigabe  biefer  gaftcren  würben 
bei  obigem  Ulter  im  regelmäfiigen  iBeftanbe  auf  bem  batjer.  logwerf  278  Stimme  mit  10564 
.RnbfffuOeu,  pro  Vreu§.  Worgen  208  etämme  mit  6366  Äubiffnßen,  ftotfen.  Die  verhanbenen 
(Stämme  jeigen  feine  €vnt  von  Irgenb  einer  Äranfheit ;  ba«  bi#  jeni  geroonntne        ift  feft  nnb 


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430 


©ert>anbtnngen  ber  Stttica  für  $crftwirtl)fd)aft. 


feb>  jäb>  unb  »en  ben  ffiaguern  feb>  gefugt  ©ei  einer  biefjjä&riijtn  fflfrflticierung  fitlüe  fid) 
bet  Durd)fd)nttt«*rei«  fir  ben  Änblffuf  ©anb>l|  IV.  (Slaffc  —  Stämme  iretet  10'  mittlerem 
Durdjmeffer  —  auf  11,5  Jtr.,  jener,  für  ba«  in  bemfelben  ©albfyeile,  angefallene  Jtiefernbauheli 
berfelben  Älaffe  auf  8,7  Ar. 

3m  Revier  SD innwelller ,  im  ftorfarie  3gelBoru,  würbe  in  einem  3  •/-,  lagwrrt 
großem  Sätd^enbeftanbe  *«»  b«  Kajfcnaufnab.me  ber  ©eirieb«regulieruug,  bei  ejnrm  20» 
irrigen  ©eftanb«alter,  ein  ^oljvorrath.  von  20  Jtlaftern  an  Derb^olj  nnb  5  Jllafter  Höellenb/olj 
pro  Sagwerf  vorgefunbeu. 

*  ,    »  »  ■  ■ 

3m  Revier  2  ei  wen,  gorftamt  ®albfifd)bad),  auf  einer  nab>2000'  über  bem  SReere  ge* 
legeneu  gegebene  (aBdiT«f^eibe  jwifdjen  bem  Rhein  anb  bet  Saar)  ftobet  fid)  ein  75jäb>ige« 
«ärd)enbeiiänbd)en.  Rad)  einer  $?rf[<rng  be«  gorftamt« * «ftuar  $(l  lenbr  anb  |n  fflalbfifdjbacri 
beträgt  bie  $öf>e  ber  Stamme  )wifd)en  92  nnb  102',  ade  Stämme  finb  gerabfd)äftig  nnb  »oll* 
Iommen  gefnnb. '  Der  ©pben  befielt  au«  Duarjfanb  mit  wenig  $h,ou ,  ift  tiefgeljenb  nnb  jiera* 
«d)  frifd). 

3n  btmfelbm  Reviere,  Difttift  ©irblecf,  beßnben  ftd)  85jj&rige  Särgen  an  einem  norbroefi* 
lid)eu  fanften  üb^ange,  1600'  über  ber  SReere« jiäthe.  Der  ©oben  ijl  tiefge&enber ,  $umu«rei<her, 
tljoniger  Duarjfanb.  Die  85  3ab>  alten  Särgen  fnb  120'  hed),  nnb  braten  auf  ©rufthelje,  16 — 
18"  Dnra>meffer.   Die  gleidjgeßrlltcu  liefern  fielen  biefen  Dimcnjtonen  nm  bie  Hälfte  na<Äb>. 

9lu»  b<m  Reviere  Reu  häufet,  gorftamt  3weibrü<feu ,  tljeilt  £err  Revierfcrfter  Rem  er 
folgerte  Rctijen  mit:  bie£ärd)ein$io)tenbeftänbeu  einaemifefct  vorfornmenb,  befinbet  fi4b 
im  voUfommenen  ©bluffe.  Der  §ur  Unterfuibung  gewählte  80  jährige  ©eftanb,  in  einer  beinah 
ebenen  Sage,  730  ßufi  über  bem1  SReere,  ftotfenb  in  einem  f}nmu«rcid)en ,  tiefgefyenben,  friidjrn, 
tb>nigen  Sanbc.  Die  Särdjenftämme  b)aben  bei  einer  bard>fd)nittli<beu  £cb,e  von  118—122'  auf 
©rufthebe  14— 24"  Dirrdjmeffer;  ber  £ronenbnrd)meffer  beträgt  24'.  Sämmtlitfcc  Stämme  ftnb 
fefjr  glattfd)äftig  nnb  gerabe  gewatbfen  anb  ir)r  bid^eriger  3nwadj*  wirb  nod)  auf  20 — 30  3ab)re 
tyn  fitb  fortfefcen.  Ätanffj  tite  n  ober  @efabren  war  bie  Särdje  bie  baber  nf<fct  unterworfen.  Die 
Iii«  jefct  jur  Rufcung  gefommenen  Stamme  obiger  Äategerfe  (äffen  fitb  auf  eine  Sänge  von  100' 
al«  Sau;  nnb  Rufcbolj  verwenben  nnb  ihr  #elj  fft  fet>r  jähe  unb  fefl  nnb  gn  Aüferarbeitcn  ge* 
fud)t.  3n  biefem  3af>re  würbe  ein  80  jähriger  Sannt  gefä^t,  ber  bei  einem  Durd)meffer  anf 
©rnfthelje  von  21,5  Bellen  nnb  einer  Sänge  von  121',  an  Waffe  209  &ubiffu£  abwarf,  Wovon 
188  JRubiffup  auf  btn  (stamm  nnb  21  Jtubiffufi  anf  bie  Hefte  trafen,  ©cn  biefem  Stamme 
Würbe  ein  Ralfjolfttlofc  von  85'  Sänge  nnb  175  jtubiffnl  9Raffeninr)aU  abgetrennt,  nnb  (in  einer 
Gkgenb  wo  bie  ^öljvreife  feb,r  tief  flehen)  iu  cffentlfd^er  ©erfteigerung  um  83  fl.  verwertbet. 
Die  ben  £är$eu  beigemifc^ten  gidjtcn  baben  beinah;  biefelbe  ^cb,e  wie  bie  2är$en,  bleiben  jebo<^ 
im  Dnrcfameffer  nm  4— 5  3oU  jnrnef. 

9RU  biefen  Refnltaten  ftimmen  im  fflefentlio^en  aud)  jene  nbfrein,  bie  an  anbern  Orten 
gemalt  nnb  buri^  bie  detß«  nnb  3agb]eitnng  vercffentlitbt  würben,  wie  j.  SB.  im 3nlib)eft  1841, 

Sebrnarbtf»  18*3  »«• 

Die  f  äro^e  tobnt  au4  auf«  bem $o$gebirge  ben  «nbau,  Wenn  aueb  vietteigt  in  ber  ®üte 
be«  *olje«  bem  im  ^o(6gebirge  erwa^fenen  uacfcfteb eub. 

Diefe  örfa^rnngen  unb  viele  anbere  beweifen,  bafi  bie  Särc^e,  jn  bnen  guten  Qigfnf^afren, 
in  Sftifcbung  mit  anbern  ^cljort«,  au<i  bie  gebort,  bai  ffe  niebt  verbämmt,  —  aud;  al«  Ober« 
Qanb  im  JRittelwalbe  anf  weniger  gutem  ©oben  ©eaä)tung  verbient.  (Bin  berartfger  ©erfutb 
Würbe  im  gerfiamtt  Santererfen,  Difirifte  Äcnig4berg  im  3a6re  1832  mit  7800  SJffanjen  in^orft* 
weifer  Stellung,  gemadjt,  nnb  b^at  fioj  nao)  ber  ©erfi^erung  be«  ^errn  ftorfhnrifter«  ©erfer  fo 
volif ommen  bewährt,  baj  von  ber  fcnigL  Regierung  ber  $fal|  unterm  1 6  Cftober  vorigen  3a^re4 
emvfob;ien  werben  ift,  in  Qrmanglnng  von  Qityn,  «ärdjcn  einjeln  in  bie  IRittelwaibnnge«  «injn* 
Vflanjen,  nm  fic  al«  Dberftänoer  ^n  erjie^en. 

Die  Särd^e  wnrbe  and)  in  ben  meiden  Revieren  be«  Speffarte«  feit  50  3ab)ren 
anf  fogenannten  ffiilbädern  mit  bem  beften  drfolge  anf  ben^cb.en  angefärt ;  fte  erreicht  auf  $c<fc* 
ebenen  nnb  an  9fbr)aagcn  eine  eben  fo  bebentenbc  ^cb,e  al«  fte  eine  beträd)tlid)e  Kafft  liefert; 
fte  gefjt  ba gegen  in  falten  Rieberuugen  ein.  3n  nutergeorbneter  9Rifd)ang  mit  ber  jtiefer  nnb  in 
neuerer  Seit  and)  mit  ber  fcidjte,  mirb  fte  in  abwtdjfflnben  Streifen  angefäer,  ba  fie  beibe  ^ol|* 
arten  früher  fajon  trroädjjr,  in  gefonberten  Streifen  aber  nidjt  verbämmt. 


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Hfb«  be«  «nfcaa  ber  frimben  $otjatt«.  431 

ftorjlran)  «Wantel.  3$  erlaube  mir  nur,  vor  bem  Änbauber  Äaftanieauf 
ben  £öl>en  ober  in  ©ertlt<hfeiten,  tpelc^c  ben  raupen  Stört*  unb  £fhvtnben  au«ge* 
fefrt  fthb,  ju  warnen*  Sie  verlangt  nämli$  bur$au«  ein  milbe«  Älima  unb  eine 
gef$üfete  Sage,  »uf  fübwefUityen  Hbbachungen  fommt  fte  am  beften  fort,  aber  audjf 
#er  nur  bi«  ju  einer  gewiffen  $6be.  am^ünftigften  gebeizt  fle  in  ber  auf  bie 
Öränje  b<«  ©einbaue«  junddjfi  folgenben  Segion  ber  Serge.  Sud!)  hüte  man 
bei  ber  Grjietyung  ber  pflanjen,  baf  fte  titelt  ju  früt)  unb  oft  umgefefrt  werben. 
3$  fyalte  e«  für  ba«  befte,  bie*  erft  na$  Erreichung  eine«  SUtcr«  von  4-5  3<«> 
ren  au  t^un. 

v.  $  au  fing  er.  3<h  ^abe  auf  meinen  33cfi$ungen  am  Brterfee  in  einer  Sage 
gegen  ©übweften  ebenfad«  JtafUnienbdume.  SWein  ich  liep  ben  «nbau  biefer 
$oljart  nicht  weiter  fortfefcen,  »eil  fte  fcen  9tu$en  ni^c  abwirft,  ben  man  von  u)r 
hofft. 

ftorflrau)  SBalbmann.  9ta$  ben  (Erfahrungen,  bie  wir  au«  ber  ?ßfal3  »er- 
nennten, werben  bie  Jtafianien  bort  in  größerer  SRenge  angebaut,  al«  e«  bi«bcr 
üblich  war,  weil  bamit  verriebene  grofje  93ortt)eile  erjielt  werben.  ®«  begnügt  ftd> 
biefe  $o(jart  mit  einem  weniger  triftigen  53oben,  liefert  nicht  nur  reichliche  werH> 
volle  grüßte,  fonbern  auch  ju  verriebenen  3»e<fe"  fefyr  brauchbare«  $ola  unb  ift 
al«  fogenannte  jahme  ^oljart  gegen  gorftfrevel  met)r  gefiebert. 

Borf)ratr)  SRantef.  3n  ber  (Pfalj  gebeizt  bie  Äaftanienfruty  frt>c  oft  unb 
au«gcaetchnet.  «u<h  mufi  ich  bemcrien,  ba&  im  ©»effart,  wo  fchon  einefdltere  Sage 
ift,  bie  Äaftanien  im  3ar>re  1834  eine  foldje  ©üte  unb  ©röfe  ehielten,  baß  ffe 
wor>l  nirgenb«  vorzüglicher  waren.  3nbeß  wirb  ftch  biefer  Saum  boef)  beffer  für 
©egenben,  wo  ba«  Älima  milber  ift,  eignen. 

« 

ftorfrmciftcr  Sehlen,  «m  SKaine  werben  in  iebem  %df)\t  Jtoflanim  ba« 
$Pfitnb  au  6  —  7  Äreujer  verfauft,  wa«  auf  reifliche  (Srnten  in  folgen  grüßten 
fchliefren  laffrn  bürfte. 

©ejirf«förfter  91  Ott).  $er  weftlicbe  Abhang  be«  ®d)War)Wa(be«  tyat  fe^r viele 
Jrjäler  unb  in  tiefen  allen  ftnben  ftc|>  in  milben  Sagen  tfaftanienwälbehen  vor.  (Sie 
werben  bort  nid)t  von  ber  ftorftbchörbe  al«  Salbbaum  angezogen,  fonbern  bie  pri- 
vaten bauen  fte  al«  jarjme  ^oljart  unabhängig  von  forftlicher  ©nwirfung  an  unb 
gebrauten  ba«  £ola  au  SBcinvfdblen,  woju  e«  vorzüglich  geeignet  ift. 

2>er  I.  $r.  SBorftanb.  SWan  tann  auch  au«  SBürtemberg  betätigen  r  wa« 
$err  Seairf«förfter  SR  Ott)  gefagt  r)at.  Hu«  ben  verriebenen  Xenferungen  bürfte 
fi$  al«  SRcfultat  tycrauöfieüm,  baf  ber  Änbau  ber  ftaßanien  allgemein  weber  ju 
empfehlen  nocf>  ju  verwerfen,  bajj  berfelbe  auf  l>ieju  geeignete«  milbe«  älima 
unb  gef<hü$te  Sagen  au  befd)rdnfen  fev,  l)ter  aber  bebeutenben  9tufcen  gewähre. 
3m  Uebrigen  (cfyeint  au«  ädern  bt«^er  (Erörterten  hervorzugehen,  bap  wir 
bei  unferen  teutfd^en  ^oljarten  flehen  bleiben  tonnen  unb  ni$t  frembe  ju  ^ülfe 
au  nehmen  brauchen.    ©«  würbe  ber  Äaftanien  unb  Hlajien  erwähnt;  iä) 


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432 


©er^nMuna«  Ut  «dilon  fix  gotftairttftafi. 


tydtte  fef>r  gewünfdjt,  ba$  ©lei$e«  r,inftdjtlicr/  bcr  amertoiniftyen  <ßaw>el  (Popu- 
lus  canadensis)  ber  $aU  gewefen  fetm  möchte. 

tfinanjratr,  2öartr/.  Sie  wirb  r,aubrfd*li$  in  SRdfjren  ft$r  ftarf  angebaut 
unb  liefert  erfiaunenäwertrje  ergebnijfe.  3&r  3uwa<$«  wirb  iä&tlid[>  auf  2*/2  »pro* 
jrnt  angenommen.  2Bir  tonnen  jwar  im  Allgemeinen  fagen,  ihan  foH  f!d>  fiet«  nur 
an  ba«  galten,  wa«  im  Sanbe  gang  unb  gdbe  ift  3$  erinnere  aber  tyier  nur  an 
bie  Jtartoffetn;  biefe  Ratten  wir  nie  erhalten,  wenn  wir  fte  ni<$t  ju  und  berpflnnjt 
1)  atten.N 

2Beitere  SBerfyanblung  über  bie  S^warjtiefer. 

ftinanjratr)  SBartfe.  3$  Ijätte  nur  gewünfd)t,  bag  £err  SJergratt)  3ö*l  ton 
SSiberfprud)  Innfid&tlicf)  ber  Scfcwarjfiefer  töfen  motzte,  einerfeit«,  bafr  fte  Sau* 
^olj  liefert,  anberfeit«,  ba$  fte  feine«  liefert;  (3Ä.  »ergl.  oben  S.  438,  439  u.  440). 

Bergrath  3ötl.  SWit  SJergnugen  tljeile  icf)  meine  Erfahrungen  herüber  mit. 
$d>  bemerfe,  ba£  ber  £aiwtnu&rtt  von  berfelben  allerbing«  bie  £arjgett>innung  if*, 
bafj  fte  aber  bemungead&tet  in  bebeutenben  Sefldnben  befonber«  in  UJermifdnmg;  mit 
ber  Sdrdje,  $3u$e  unb  $id>fe  fcorfommt,  wo  fte  aber  nidjt  gebaut  wirb  unt>  au«* 
gejeidmete«  ©autyolj  liefert.  3n  einigen  ©egenben,  wie  in  ©utenftetn,  flnb  reine 
Sc^warjföfjrenbeftdnbe  auf  einer  #ör;e  von  3000  ftufi,  bi*  nur  ju  Sau^olj  Oer* 
roenbet  werben  unb  n>o  fein  tropfen  £arj  gewonnen  Wirb. 

fctnanjrau)  ffiar.tl).  <g«  föeint  wir  alfo,  icfr  tytbe  nur  föletye  Sefldnbc 
gefeljen. 

Bergrath  3ötl.  2)ie  ftdrfflen  unb-  fünften  Stamme  finben  ft$  ba, '  »o  M« 
#arjnu&ung  ni(t)t  ober  nur  fdjwacty  betrieben  wirb. 

ßberfarftmeijter  äarl.  3$  modjte  bie  #errn,  weldje  na  er;  55aben  bei  SBien 
fommen,  auf  einen  bafelbfi  beftnblt^en  2öalbbiftrift  aufmerffam  machen,  in  welkem 
bie  Sdjwarjfiefern  al«  bie  ftdrfjten  Stdmme  tijorfommen. 

o.  ^aufinger.  2Ber  ftcfy  &on  ber  Sraucfybarfeit  ber  Sdjwatjfiefer  al«  Sau« 
Ijolj  überzeugen  Witt,  braucht  nur  in  SBien  ju  ben  ^ofjf|dnblern  ju  geljen.  9Äan 
ftnbet  bafelbfi  nid}t  nur  grofle  unb  Heine  Stdmme,  fonbern  audj  äffe  möglichen 
Sattengattungen/  ^foften,  r>on  16—18  SBiener  ?dnge,  in  einer  Sreite  »bn  l*/z 
$ufj  unb  in  einer  2)i<fe  bon  2  —  4  3<>tt  u.  f.  W.  6«  mad}t  biefe«  $ol)  einen 
£aupu)anbel«artifel  ber  $oljr;dnbler  in  Sien  au«  unb  wirbju  allen  Öauten  ge- 
braust, bie  ber  SBitterung  au«gefe^t  ftnb. 

ginanjrat^  SBart^.  ©emnatt)  r)ätie  id>  biefe  #oljart  etwa«  ju  gering  ange* 
feften  unb  bürfte  e*  bo^  rdt^lict)  fe^n,  in  anberen  ©egenben  weitere  Serfucr)«  ba* 
mit  ju  macben. 

Sorftmeifler  ©intl.  O^ne  bie  wieberl)olten  2lnftd)ten  ber  fer>r  bereden  ^errn 
in  9?ü(ffi(r^  auf  bie  ©üfe  biefer  ^oljart  im  ©eringften  ju  bezweifeln,  fo  raup  i$ 
boer)  bewerfen,  bof  e«  ftd>  i)tec  indbtfonbere  um  bie  ftrage  ^anbelt,  ob  fity  biefe 
£oljart  blo«  für  eine  gewiffe  Sofalitdt  ober  au^  für  ben  «nbau  im  «agemeinen, 


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Ufbtt  Stittyeilaig  forftlie^r  (Srfa^rungen. 


433 


namentlich  für  Seutfchlanb  in  weiterer  9lu«bel)nung ,  et^nd.  3$  mul»  Berichten, 
ba£  man  bor  t>ier^ig  Sohren  *Berfu$e  mit  bem  Sfnbau  ber  ©«hwarjfiefer  in  ber 
91%  aon^rag  anfaßte.  £ier  erfcheint  biefelb*  inberSRifchung  mit  ber  gewöhnlichen 
Äiefer,  jeigt  aber  burchau«  feinen  günfligen  (Erfolg.  2>er  ©oben  befielt  au«  einer 
9J?ifcr)ung  bon  »orwaltenbem  ©anb  unb  ?eh«i,  worin  bie  gewöhnliche  Pinus  syl- 
vestris ganj  auGgejeichnet  begetirt,  wät/renb  bie  ©chwarjfiefer,  auch  wo  ber  ©e* 
ftanb  nicht  unterbrochen  ifl,  immer  ein  mehr  flörrige«  unb  unanfer)nliche3  SluSfehen 
aeigt,  fo  baß  man  wenigflen«  bie  auf  bie  gegenwärtige  ©tunbe  jt$er  annehmen 
barf,  e«  werbe  biefe  ©<hwarjfiefer  jur  3eit  ihrer  £aubarfift  burcr)aue  nicht  Jene« 
brauchbare  £olj  liefern  ,  wie  bie  orbinäre  Jtfefer.  ferner  h**  man  in  legerer  ßdt 
grofje  Bnpflanjungen  nicht  blo*  in  £et)m*  unb  ©anbboben  fonben?  auch  *n  einer 
Staib Formation,  welche  biefer  §o!jart  mehr  jufagen  bürfte,  angefleUt  unb  gefunben, 
baf  man  nicht  für  ihre  weitere  Hnpftonjung  fprechen  bürfte  j  beim  fle  hat  eine  un# 
überwinblicbe  Neigung  $um  3nfa$  bon  heften,  bie  burcr)au6  fein  glattfehafrige« 
#ola  gewartigen  (äffen.  ©ielleicht  ifl  in  anberen  Sagen  bon  Seutfchlanb  mehr  ba* 
von  ju  erwarten. 

Bergrath  3otL  3<h  Wöffte  nur  bewerfen,  baf  man  in  Unter  *  Defrerreicr)  in 
ber  Umgegenb  von  ®utenjtein  am  fogenannten  Äloflerberge  wahrnehmen  fomt,  bafj 
bie  ©chwar&föfyre,  wenn  fie  in  tyrem  (Slemente  ifl,  unfern  übrigen  SBalbbaumen 
nicht  nächst.  (£«  ifl  bi«h«  noch  unerflärt  geblieben,  warum  biefer  SBalbbaum 
auf  einen  fo  geringen  Ärei«  h<ngewiefen  ju  fetm  fcheint.  3Äan  glaubte  ben  ©runb 
für  ihr  feltene«  ©orfommen  barin  au  flnben,  baf  fie  borjügltch  auf  bem  2>olomit 
auftritt.  3nbeffen  f)ahtn  wir  fte  auch  auf  Sllbenfanbflein,  Ulpenfalf  unb  fogar  auf 
ber  2Rolaffe.  <£«  fcheint  überhaupt  feine  Hoffnung  borhanben  ju  ftyn,  baf  biefe 
$o(jart,  felbjt  bei  ber  forgfamflen  Äultur,  allgemein  werben  bürfte.  Sluch  wirb  bie 
frage  2  noch  fo  lange  ein  Problem  bleiben,  bi«  man  größere  ©chwarjföhrenbeflanbe 
burch  Jtuttur  erjogen  r)at ;  ob  fie  bann  auch  We  $arjau«beute  gewöhn  wirb,  Wie 
wir  bort  finben,  wo  fie  fchon  ^eimifdr>  ifl?  £iefe  Buobeute  ifl  r)fer  fet>t  bebeutenb 
unb  e*  ifi  fer)r  gewöhnlich,  baf  %  ©aum  jdr>rUdr>  8  $funb  $ara  liefert. 

ftorjlmeifter  SBineberger.  3<h  erlaube  mir  blo«  bie  £errn  au«  Oeflerrei<h 
ju  fragen,  wo  man  guten  ©chwarjfdhrenfamen  erhalten  fann. 

©ergrau)  3*tl.  ©ei  Heinrich  ©eelig  in  »ien. 

$rofeffor  £lubecf.  ©ei  Sufche  cf  in  ©rafc.  3<h  bemerfe  auch  noch,  baf 
$err  ^rofeffor  ^{i  dne  fchäfrbare  SWonograpIn'e  über  biefen  ©aum  herausgegeben 
hat. 

Sßrofeffor  ©chmall.  3er)  wollte  blo«  bemerfen,  baf  in  ©teiermarf  in  ber 
©eeau  bei  ©fenerj  bon  meinen  ©organgern  ebenfafl«  ffierfuche  mit  ber  Äultur  ber 
©chwarjfiefer  angefleUt  würben.  $er  ©oben  ifl  «l^enfarf.  5>ic  ©chwarafiefer 
fieht  hier  in  ber  3ugenb  wirflich  fehr  gut  au« ,  wie  fie  aber  in  bie  $*h<  ^ntauf 
fommt,  wirb  fie  berfrüppeft  unb  man  fleht  beinahe  feinen  einjigen  orbentlichen 
Söipfel.  <D«  ©ehneebruef  fchabet  ihr  fehr. 


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Sßcofeffor  3uccarini.  <£*  würbe  bewerft,  bafj  bie  Verbreitung  ber  ©t&warj* 
ffl&re  auf  jDejterrei$  ft<$  beföranfe.  £ie  Urfac$e  bkfer  fcfceinbar  Keinen  Serbrei* 
hing  liegt  aber  mefyr  barin,  bajj  ftc  vrrlannt  würbe.  SRan  fönnie  glauben,  baß 
fte  in  $oljen  Sagen  fc$werlic$  ein  fcorttommen  &ättej  inbeß  würbe  au*  £)eftemi$ 
ein  Scifviel  angeführt,  wo  fte  über  3000  $uß  no$  gu  ftnben  ift,  wa*  alfobagegra 
ju  fpre$en  fcfyeint.  Sa«  unfer  Samern  betrifft,  fo  ift  meine  9nft$t,  ba$  fte  für 
unfere  mageren  £aibegrunbe  voraufd^laam  fev,  wie  fie  ftcty  benn  aud>,  bereit*  auf 
bem  Sedjfelbc  fefyr  oorü>eilr)aft  gezeigt  tyat.  Senn  bie  ©c$warjfö$re  au<&  wirfticty 
al*  Saubolj  nictyt  fo  gut  verwendet  werben  fann,  fo  ift  bod?  ber  Sortbeil  ber  So* 
benverbefferung  burc$  biefeibe  fc$on  ein  Ijinreicfyenber  ©runb  ju  ibrem  Snbau. 

Sergratb  3^11.  9cad}bem  bie  Sonographie  von  £o"ß  beruht  worben  ift, 
mufj  icb  erwähnen,  baß  bie  barin  angegebenen  ftatifcf>ert  23err)dltniffe  von  mir  ber« 
rubren.  3cfy  glaube  gerabe  bie  Serfammlung  ber  f)od}geebrtejien  £errn  föorfhnän* 
ner  bier  benuften  ju  [offen,  biefen  Satyen  melje  Slnerfennung  ju  verfcjfcaffen,  al*  fie 
in  ben  tritifeijen  flattern  von  ^feil  erhalten  fyabeh.  3cty  fann  fte  verfüttern,  baß 
äffe  £aten  möglich  genau  gefammelt  würben.  SWan  r)at  jwar  gefagt,  c*  fep  nietet 
möglich,  Stämme  ju  ftnben,  welche  unter  ganj  gleiten  Serbältniffcn  envaebfen 
ftnb  unb  fönne  baljer  eine  Sergleicfyung  ni<$t  vorgenommen  Werben.  3)en  Sortbeil 
battc  id)  a°er  eben,  bie  ju  verglcic^enben  Säume  nebeneinander  beifammen  ju  fnv 
ben  unb  fte  mcglic^ft  genau  ju  unterjudjen.  hoffte  e*  einem  ber  $errn  wünfdjen** 
Wertb  fe&n,  bie  eimeinen  $lbmeffuna,en  über  biefe  Aufnahmen  ber  Stämme  genauer 
ju  burc$geben;  fte  ftnb  in  meinen  ^änben  unb  iä)  fann  fte  jebem  Automaten  (äffen. 
Uebrigen*  erlaube  id)  noej  ju  bewürfen,  baß  wir  über  bie  ©c^warjföbre  al*  Salb* 
beftanb  in  (Sardinien  unb  ßorfifa  noefy  feine  fieberen  Nachrichten  erhalten  Ijaben. 

Sßrofeffor  3uccacini.  (Sie  foffen  erft  4000  —  50U0  ftuß  über  bem  SÄeere  in 
fiärferen  Seftänben  vorfommen.  Slber  audj  bie  unteren  ©egenben  ber  Serge  in  einer 
ä^obe  von  3000  Büß  ftnb  na<$  ben  Angaben  ber  fttorißen  mit  febr  frönen  tyoty 
wüd}ftgcn  Säumen  biefer  Slrt  befefct.  Csbenfo  wirb  bie  Pinus,  Laricio,  welche 
niebt*  anber*  al*  unfere  Pinus  nigricans  ift,  in  #en  SJbmjjcn  al*  ein  febr  fcfyöner 
Saum  gerühmt.  Sei  ibm  fev  ba*  £oIj  weiß  unb  ber  6»lint  rotr).  3n  ©riechen* 
lanb  eriftiren  cbenfall*  bebeutenbe  Sefiänbe  von  ber  ©ctywarjfiefer. 

gorfimeifter  SHaver.  SSBir  jietyen  bie  Styvajföljre  feit  10  Sauren  in  $lan* 
tagen  unb  laffen  fte  von  ba  in'*  greie  vervflanjen.  $icr  jeigt  fte  überall  ein  ge* 
bei^lic^e«  gortfommen.  3$  möchte  fte  baber  nur  ba  ni<$t  emvfeblen,  wp  fte  fiär* 
feren  ^agelfc^lägen  auögefe^t  ift. 

fccrftfommiffär  b'^erigoven.  Sie  ^err  ^rofeffor  3uccarini  bemerfte 
ftnben  ftcf^  audgejeic^nete  Seftänbe  biefer  ^ol^art  in  gan^  ©riee^enlanb.  9camenU, 
lieb  ftnb  aber  auf  Quboa  folc^e  Seftänbe,  bie  bie  ©ebtrge  in  ber  Legion  von  3000 
—4000  $uß  bebeden.  £ie  Pinus  nigricans  erreicht  eine  $ofye  von  50  —  70  $uf 
unb  eine  @tärfe  von  2—3  $ufj,  Wuc^  wirb  ^arj  von  tyx  gewonnen,  ba*  vor« 
jüQltdj  jur  Gonfervation  be*  Seine*  benu^t  wirb. 


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Ueber  Wt  »erirettaBfl  bet  eurobäifcben  Ocabelboljet.  435 

$et  I.  $ert  Siorftanb.  3$  glaube,  toir  fSimen  biefen  ©egcnflanb  »erlafien 
3m  «Hgtmeinert  ftefyt  feft,  baf  i»ic  übet  ben  ©tanbott  bet  6<||»«r3fiefet  no#  nidjt 
im  Stimm  flnb,  ba£  e«  aber  bet  ÜJWtye  »«ty  f<V,  ble  SSerfu^c  mit  bet  Äultut 
betfelben  fortjufe^en. 

IV.  $tofeffot  3uccaritti  l)4(t  untet  Botjeigung  lion  3»eigm  unb  $tu$ten 
fotgenben  Sottrag. 

„Ueber  «rteBjahl  BBb  ffierbreitaag  ber  eaco^fttf^e«  ÄabethMger  ttn-6 
beii  «attBBgea  Abies  nnb  Pinus  aab  iadbefoabere  bet  ,Sa)tt>arH«$te." 

2>ie  ©attBug  Abies  Bich,  umfaßt  befaaatttdj  bie  ehemaliges  Sttea  ber  2 in ne 'fd>en  @at* 
tung  Pinus,  rnelcbe  elnjeln  ftebenbe  Kabeln  haben  unb  ihte  3abfen  in  ei  Bern  Sommer  jeittgen. 
Sie  laffen  üib  iB  aadtfebenbe  UnterabtbeilBBgea  briageB,  votlfa  feXffl  ebne  Nabela,  an  ben  Hein« 
fien  Sttfftücftben  nnterfdjleben  »»erben  föaaea  r 

a)  Abies.  9)abela  (aadbaBerab)  onf  bem  ©arojfcbBftte  rhombifcb,  »ierfeiiig  mit  einem 
Streifea  »ob  fSMtcffnungeB  aef  iebet  Seite,  ftiello« ;  bie  ©lattflffea  am  3»eige  ergaben  herab* 
laufeab  Cbabet  bie  3»eige  »ielfaarig),  aacb  oben  »erbünnt  nnb  abftehenb  aab  aaf  ber  obfle^enben 
Spipe  infi  bet  rbombifcbeB  »arbe  bed  abgefallenen  ffllatted  befebt. 

hierher  gehören  »ob  europäischen  Sitten  Abies  ex o eis»;  »ob  aupttenropaifäjen  A.  alba 
nigra,  pollta,  jesoensis,  sitebensis  a.  f.  ». 

b)  La  rix.  9labein  (einjährig)  faft  flad)  mit  beiberfeiie  »orfbrlngenbem  SHtielBewea  anb 
j»e(  Streifen  »on  Spaltöffnungen  auf  beiben  Seiten,  ffieUol ;  ble  SJIattfijfea  am  3»eige  erheben 
berablaufenb  (baber  bie  3»eige  »ictfanilgj,  aad)  ebea  Blcbt  »etbBBBt  mit  Heiner  rbombifeber 
SMattnarbe  anf  ber  anliegenben  Spifce. 

hierher  ald  europäifebe 8rt:  Abies  Larix;  aufjerenropaifcb :  A. mlcrocarpa,  leptolepis. 

c)  Picea,  Wobela  (andbauernb)  fTadj  mit  uaterfeltd  »orforiBgeabem  SRütelaer»eB  BBb  j»ei 
Äeibea  »oa  Spaltöffnungen,  andgeranbet,  fetteaer  fpiblg,  geftielt;  ©lottfrffea  aiebt  erbobt,  baber 
bie  3weige  roalgenfermig,  bie  ©lattaatbeu  freidrnnb,  jtfceub. 

Quropaifd):  Abies  pectinata  nnb  A.  cephalonica;  aufjerenropäffa) :  A.  balsa- 
mea,  homolepis.,  firma,  hlrtella,  bifida,  taxifolia,  Fraseri  a.  f.  to.  Sic  febcae  A.  Dott- 
glasil  au«  .Kalifornien  bat  freidrunbe  aber  erbebte  »lattftielnarben. 

d)  Thaja.  Nabeln  (andbanernb)  flad)  mit  naterfeit«  »otfpringenbera  SRittelnerbea  aab 
gmei  Selben  »ob  Spaltöffnungen,  gezielt ;  SBlattlijfen  erhöht  herablaaftBb  anb  gegea  bie  aBliegeabe 
Spipe  »erbirft;  Slatiflielnarbe  t)aib  freieförmig. 

War  erotifebe  «rtea :  A.  Thuja,  canadensis,  Briraoniana,  Merteosiana. 

®ir  haben  bemnacb  nur  4  eurcpäifdje  flrten  an«  ber  ©attnng,  über  berea  geograbbifdje 
aSerbreitnng  )u  fpreeben  ifi.  £abei  mnf  »ot  SlDem  bemerft  toerben,  baß  ble  Hagabea  »ieler 
früherer  <2*xifM"teller  iu  bleffr3?ejiebnng  anf  SJettrecbelnngen  mit  »erwanbten  «rtea  berabeB.  So 
»nrbtB  felbll  »cn  i-allae  A.  peciinnta,  exeelsa,  Larix  nnb  Pinus  sylvestris  fiber  gas)  Sl* 
birien,  jum  !tf>eil  bid  nach  Äamtfdjatfo  ^ia  »erbreilet  angegeben.  (Senaafre  ttnterfnd^ungen  b*» 
bea  aber  gejeigt,  baf  bie  eutopaifdjen  Urten  bea  Ural  laam  nberfobreitea ,  unb  jenfeit*  bwrd) 
A.  obovata,  Sibirien,  Larix  siblrica  nnb  Pinus  siblrlca  nfept  ioetbea.  9lnr  bei  P.  Cembra 
ift  tt  noeb  )»eifelbaft,  ob  ble  t1birlfd>e  fferm  mit  ber  earopaifcbea  ibentifcb  fe»  ober  aidjt.  9*tn-. 
fo  hatte  Irnberg  irrig  bie  enropäi)(ben  Slrten  naaj  3apaa  ibergetrageB ,  B»o  feine  berfelben 
»orfommt. 

1.  JDie  »otbtanne,  A.  excelsa,  beginnt  bemnacb  aorböfHicB  bieffeit«  be«  Ural«  anb 
reicht  bareb  ba«  earopäifche  dluglanb  nach  Scanbina»ien  bid  69°  n.  S9r.  (n  Scfcteeben  unb 
Dlorwegea,  t»o  flc  (nao)  Jt)ageHlamin)  auf  67°  herabgeht.  3n  ©roßbrittaBifB  mar  Ue  Brfbrüng' 
Ikh  nidjl  tritt» ,  fonbern  »urbe  (nach  Äonbon)  erft  nngefäh*  <•  3-  *648  eingeführt,  ©on  biefea 
Bcrbn<hßeB  ®ränjen  ift  fie  über  bad  ganje  mittlere  Europa,  granfreich,  Xeatfehlaab,  bie  nnte* 
rea  S)oBauläaber  unb  bad  SUpengebiet  »erbreitet.  3n  Spanien  mirb  tle  noch  angegeben.  3enfeii« 
ber  Silben  erfebefnt  fie  in  3talien  nur  mehr  anf  bea  aörbliebßeB  IBerghohea  bei  BBgef&ht  1500' 
aBb  fehlt  gaa}  ia  ber  $tora  »ob  Weobel,  ®riel*enlanb ,  ber  enropaifehea  Sarfei  aab  aaf  bem 
Jtaufjfü«.  3h«  gröfite  Qievation  über'  ber  fReeredfl&d>e  gibt  Äaftr^ofet  fit  bie  ©<b»eij  ju  6200' 
(meinjelt)  an,  am  Stilffet  3»ch  in  2»rol  foUeB  eiBjetee  Stamme  fafl  bid  7000'  anfieigeB. 


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©erfjanblungen  ber  SeftioR  für  ftorftairt^ftr/aft. 


2.  JCie  ffielfitanue,  A.  peettnnta,  Beginnt  ebtnfall«  ncrbrßl'd;  im  Ural;  tyre  SNcrbi 
gräuje  burd;  SHufilaub  Weint  aber  nirgenb«  bei  60°  ja  erreid;en.  3*ar  erwähnt  *.  ©Hufen, 
bafi  pe  ned?  im  ©ouveruement  von  Ard>ungel  (64°  n.  ©r.)  verfommen  feilt«,  aber  biefe  9tacfr* 
rijbt  ifat  fid;  nid»t  betätigt  nnb  alle  früheren  Angaben  ibre«  ©orfrmmrn«  in  Sibirien  beliebe« 
ftd;  anf  Ables  Sibirien  Lette bour.  3n  gang  Scanbinavien ,  ©refibritlanitn  nnb  bem  nrrklidjeB 
Seutfdjlanb  feblt  fie  vrflig.  3n  ftranfreid;  ftnbei  fie  fid;  auf  alten  ©ebirgeu  bi«  in  b(e  SVvrenära 
nnb  nodj  ?aga«<a  and;  ued)  in  Spanien.  ErfUid;  gebt  tfe  bnrd>  Sdjlefien.  ©cfcmru,  SpVleu  (bi« 
52°),  ben  Jtarpatbengng  n.  f.  rv.  nnb  fommt,  tvietorbl  uid;t  b«*f»g,  int  Jtaufafu«  vor.  3m 
ganzen  Alpengug  ftebt  fie  in  verft&iebener  $cb*  ben  ©ergbängrn,  nnb  nad)  Aafibofrr  in  ber 
Sffcweig  jtoifdjen  2500—4500',  in  Samern  nngefäbj  bi«  4000',  in  ber  !Caupbine  nad>  De  Cnn- 
dolle bi«  4500'.  3enfeit«  ber  Iiipen  wirb  fie  angegeben  in  alien  ©eblrgen  Stallen«  bi«  tteapel, 
©riröentanb,  in  Aleinaften  nnb  ber  enrcpäifd?«  Surfet,  allein  e«  mnp  erft  ermittelt  Werben,  ob 
nidjt  bie  meiften  biefer  Stanbortc  flatt  ber  ffleiftaune  ber  fc  lange  bamit  verterdtftlten  cepbalonlfdjen 
3i<bte  angehören  nnb  erflere  fenadj  f<t)cn  in  ber  Stäbe  be«  fäblfd;en  Alpenabbauge«  tyre  ©ränge  bat. 

3.  Sie  tepbat  onffdje  $td;te,  A.  cephnlonle*  ,  flet>4  ber  ©effrtanue  am  uädjften,  an; 
terfd^eibet  ftd;  inbeffen  leitfet  burd;  bie  »eilig  glatten  (bei  A.  pectioatn  immer  etwa«  bebaarten) 
3weige  unb  burd;  immer  gugefpitte  Diabein,  wäbrenb  bei  ber  ©eil tonne  nur  biejenigeu  3**<3t 
fpi^fge  SRabeln  r)aben,  weldje  gngleid;  3opfeu  tragen,  bie  SMabeln  ber  übrigen  aber  autgeranbet 
finb.  Auf  Gepbalcni«  (wenn  mit  nidjt  inen  von  Dr.  ©ieft)  guerft  unterfdjieben ,  würbe  ffe  fpi» 
ter  audj  auf  bem  grftlanb  nnb  ben  übrigen  Unfein  von  ©rirdjenlanb  gefunben,  p«  fie  bie  Stelle  ber 
©riptaune  vertritt,  ©ewig  ift  biefe«  and;  in  Alefnafien,  wo  bie  ©eigtanne  angegeben  wirb,  nnb 
wabrfdjeinlid)  in  SÄeapel  unb  Sicilien  ber  gall,  bod;  feblt  r>ier  nedj  bie  ©ergleidjung  antbentifdjer 
(Sremplare. 

4.  £)ie  Sänfte,  A.  Lnrix,  befdjränft  fid»  im  ©eften  von  (Surrpa  auf  ben  $auptftc(f  nnb 
bie  Au«Iäufrr  be«  Alpengebirgrt.  <Sfe  feblt  in  gang  Scanbinavien,  ©rcfjbrittanien,  Spanien  unb 
btn  $»rrnäen  unb  beginnt  erft  in  ben  beb«  ©ebirgen  ber  £anpbine\  von  Wo  an  fie  burd;  bie 
piementeftfiben,  Stfcweiger  unb  teutfebtn  Alpen  bi«  in  bie  Aarpatben  unb  nad;  bem  ©anale  fid)  aue« 
bebnt.  3m  Cfien  erfirrdt  fie  ftd)  aber  aud)  «rn  ben  .fteprifeben  ©ebirgen  uerblid)  nad;  Stbleften 
unb  ©alijien  unb  frll  früher  felbft  in  ber  ©egenb  be^  SSienerwalbe«  au«gebebnte  ©eftänbe  ges 
bilbet  boben.  3n  Süden  fcB  fie  nad;  oen  ©rinfen  bi«  jnm  52°  n.  ©r.,  ja  felbfc  um  ©arfdja« 
(2d;ubert)  ned;  »orfemmen.  3m  europäifeben  9tn§lanb  wirb  fie  nngefäbr  vcm  90°  rfHidber 
V&nge  an  ber  Smina  unb  $inega  um  9rd)anget  unb  an  ben  Jlniten  bc«  meinen  Speere« ,  bann 
gegen  brn  Ural  von  beiläufig  53°  n.  ©r.  bi«  jum  (ii«meer  ftd>  erftredenb  angegeben.  An»  biefen 
%er<bentvalbungen  wirb  »orlrefflidje«  ©anbd)  an  bie  rnffif<be  Utarine  abgegeben,  ©efllid?  gegen 
bie  Cflfee  feblt  fie.  3n  Sibirien  fdieinen  gemäfl  ben  neueften  ©eritbten  »cn  v.  ÜMbbenbcrf 
Lnrix  europoen  unb  Sibirien  jum  Ir>eil  gemifdjt  »crjnfommen.  3m  Sd^mnrgebiete  geben  fie 
al«  aufregte  ©änme  von  uedj  7—10'  Qhfyt  bi«  faft  71°,  30"  n.  ©r.  »o  fie  pl*elid»  auf^rren, 
an  ankern  Crten  Otcrbftbirien«  ft(en  fie  al«  ©ejiräudje  bi«  über  ben  72°  n.  ©r.  fort  3n  3ta* 
lien  unb  überbaupt  fübli*  ten  ben  Alpen  femmt  bie  Särdje  nirgem)  mebr  »er. 

3ablrei*er  an  eurcpäifd;en  Arten  al«  Abtes  fft  bif  eigenUid;c  ©attnng  Ptnus  mit  in  Sftef* 
ben  {ttfammengefteliten  Olabeln  uub  3apfen,  bie.  minbeflen«  erft  im  jfreiifn  3ab,re  jeitigeU.  ©e» 
fanntlid;  werben  nad;  ber  3abl  ber  9tabeln  tu  jeber  Sebetbe  Unterabtb.eilnngen  gemadjt.  S?au 
fennte  bit^  aud;  nad;  bem  Dnerturd;fdjnitte  ber  SNabeln  tbun,  benn  bei  allen  Arten,  meld*  mebr 
al«  }trei  dtabeln  tu  jeber  Sdjtitc  brifammen  ^eb.en  babeu,  finb  biefe  anf  btr- Unterfeite  conm  gr^ 
rcelbt ,  anf  ber  oberen  Seite  aber  in  eine  Sd;neibe  vorgejrgen ,  fo  baf  ib,r  Cuerbnrdjfdjnirt  ein 
Ärei«fegment  bilbet.  Segt  man  nun  bie  3  ober  5  Diabein  einer  Sd;eibe  aneinanber.  fo  bilben  biefe 
Äreiefegmente  einen  feliben  Gtilinber.  ©tun  bagegen  nur  2  SRabeln  in  jeber  Sdjetbe  flehen,  fo 
finb  biefe  auf  bem  Würfen  jnjar  aud;  eenper,  auf  ber  Eberfeite  aber  rinnenfermig  conea»  nnb 
bilben  fonad;  aneinanber  gelegt  einen  b.ob.len  CFftlinber. 

1.  5Dle  3irbelnng,  Pioiis  Cembr«,  ift  bie  einige  n>ilb»ad)fenbe  Art  in  Qnropa,  n>r!d;e 
fünf  SNabeln  in  jeber  Sd;eibe  gäblt.  dagegen  fommen  jjablrcidje  Arten  biefer  Slbtbeilun<i  in  5D?e» 
lifo  unb  Kalifornien,  im  cflinbtfd?en  ^cdjlanbe,  in  Qtyiua  nnb  3apan  vor,  nnb  man  barf  ibre 
3ab,l  eben  fo  tjcdj  anfragen  al«  bie  ber  jn?einabeligen  Arten.  2)ie  ©erbreitnng  ber  dirbelnnf 
bat  bem  grrfjtcn  Jbeil  »ad;  biefelben  ©rängen,  tde  bie  Xärdje,  benn  im  ©efien  beginnt  ber  ©anrn 
ebenfali«  in  ben  ©ebirgen  ber  $aupbine*  unb  gebt  bnrd)  ben  gangen  Alpengng  nod;  bi«  in  bie 
Jtarpatbeu,  bie  ©erge  be<  ©anate«  unb  Siebenbürgen«.  Aber  gegen  97crbcften  fe|(t  fie  in  ©rb^ 
men,  Sdjlcfteu,  $olen  nnb  bem  Xrjeile  bei  eurcpäifdjen  Snfjlanb«  gegen  ben  Ural  b,in,  n»o  bie 
«ärd;e  bereit«  »erfommt.   Oben  fo  wenig  jlnbet  fie  fidj  nctblid^  in  Seanbinaviei  ober  füblid;  von 


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lieber  bfe  SBerbrcitung  ber  eurcpäifdjen  9lacelf>cljer. 


437 


ben  Älpeu  irgevbwv  nnb  ifi  fvna$  in  Carola  lebiglidj  bem  Sllpeujuge  eigeit.  lieber  ifyr  aftaii« 
febe«  ©erfemmen  b,crrf<ben  3»eifel.  3mu6rblichfifn  9Ifieti  fommt  nämliä)  j»ar  allerbing«  ein 
SJaum  vor,  »eldjer  al«  3(rbelnußfiefer  angegeben  »frb,  aber  feine  3bentit4t  mit  unferer  9r<  ifi 
fdjen  an«  ber  Analogie  mit  ben  übrigen  fibirifdjen  OJabdljcijern  jwelfelljaft.  55iefe  {tbiri  fcr)e 
Cembra  beginnt  im  Ural  ungefähr  nnter  78°  flftlldjer  «änge  nnb  erflteeft  fiaj  bann  bnrdj  ben 
gröften  Sljeil  be«  fibtrifdjen  JBetfen«,  al«  anfebnlid>er  Saum  (bi«  120'  $öbe)  jum  Jbell  in 
grofien  ©albnngeu  bi«  an  bie  8ena  (etwa  145°  cftt.  fcänge).  Senfeit«  ber  8ena  fept  fie  jwar 
noa>  fort  bi«  jum  3)ietre  von  Dcbotif,  ja  uadj  bem  tföuftfdjen  ?anbe  nnb  Äamifäatfa,  aber  fie 
bleibt  meiften«  ftrauthartig,  ja  legt  fidj  gum  Ü^eil  auf  ben  ©oben,  tote  bie  Segfcbre.  Äm 
Db  fdjeint  ihre  Ptorbgränje  uidjt  über  67°  n.  93r.  )n  reiben,  »o  fie  hinter  JDbbortff  mit  ber 
Vogelbeere  nnb  SJlife  allmäblid)  anfrört.  3m  Javmnrgebiete  fömmt  fte  nodj  von  SRibbenborf 
feiten  in  reinen  Sücflänben,  aber  einzeln  bi«  ju  68°,  30'  hörbl.  33r.  vor.  ©ublid)  finbet  fie  fidj 
im  Slltai  nocb  bi*  jur  J&elje  von  6500'  ü.  b.  SR.  Äuf  ben  Jturilen  »irb  fu  jwar  uod)  angege* 
ben,  tjt  aber  vermutblidj  eine  ber  vermanbteu  japaulfdjen  ftrten,  totlQt  f<^cn  Sbunbecg  mit  ber 
3irbeluui  vensedj feite-  <P.  koraiensl*  ober  parviflora).  ©äre  bemnadj  bie  tfbirifdje  Ärve 
ibeniifd?  mit  ber  ttntfdjen,  fo  hätte  ber  Staunt  jttei  »eilig  von  einander  gefd)tebene  33etbreitnug$* 
bewürfe  in  §»ei  ©elttbeilen.  Seine  9}erbrcitung6gtän§«  aber  ber  SReere«jlädje  fdjeint  anf  ben  91U 
pen  bie  $ob>  von  6300-6400'  j»  erret<&en. 

'Unter  ben  enrepäifdjen  Hrten  mit  jtveinabeligen  ©Reiben  finb  einige  9rten  nnr  ffiblW»  jen* 
feit6  ber  Hlpen  ja  $aufe,  nnb  femmen  bei  an«  felbft  gepffanjt  fvbwer  ober  gar  niebt  im  grelen 
fort.   £(ert}er  geirrt  juuädjfl 

2.  Sie  ftallenifdje  $inie,  Pinus  Pinea,  totlcbe  bie  nörblidjfte  ©ränje  ihre«  gebeih* 
lieben  0ertfcmmend  im  freien  fdjon  im  (Slfdjtbale  be«  fnblidjfen  Sprol«  erreläjt.  ©on  ba  an« 
finbet  fte  fut>  fafi  allenthalben  einzeln  in  ben  Kiebernngen  von  Sübeuropa,  aber  grosentheil«  nur 
fultivirt.  3m  fübliebcn  rtranfreidj  feil  fte  anf  Gebirgen  häufig  vorfonimen  (bei  9tt])a  unter  an* 
bem),  in  Spanien  auf  Santbcben  ©albnngen  bitten.  3n  Italien  führt  fte  @avi  bei  $ifa  als 
milbmaibfenb  anf,  aberXenoreertDä^ntfienlo^timitfnigreicb  9teat>cl alOtotibwacbfenb.  ©tdjereStanbcrte 
finb  bie  Jtußtn  unb  niebrige  Sergjüge  @r(ca>enlanb«,  befonber«  be*  $eloponefe*  unb  ber  3nfeln, 
nnb  Jtleinaflen,  ven  too  fie  mab;rf<Seinli^  bnr$  Kultur  an  viele  i^rer  je^fgen  gnnborte  fta)  verbreitet  hat. 

3.  2)le  (6-tranbföbre,  P.  Alepcnsis  Decand.,  halepensln  Müller^  m*ritbnA  Lani. 
gehört  burobgängig  ben  Äüftcnwalbun^en  ring«  um  ba«  mittellänbifc^e  9Ättr  an  nnb  bleibt  ge* 
wehnliib  ein  $aum  niebriget  Qhci$t.  €ie  nrnerfa^eibet  fia$  leitet  buwb  Ko^tgraugrüne,  febr 
feine  nnb  glatte  Nabeln,  bnr<b  gezielte  fteif  h^abgrbogene  dapfen  nnb  burdb  ebene,  an  ber  @pi^e 
ni<bt  in  einen  p«rainibalen  ^6<fer  verlogene  gtu^tfa^u^tn.  S)er  Warne  P.  maritima^  teeldjfn 
Üambert  ihr  gegeben,  »are  ihrem  ©tanberte  gemä§  ber  pafftnbfie,  »irb  aber  boob  beffer  vermieben, 
tocil  «amarf  nnb  Deeanbofle  iba  an^  für  P.  Pinaster  nnb  nigricans  angetvenbet  nnb  babureb 
SRijjverfiänbniffc  veranlaßt  haben. 

4.  3>fe  Äbruj  jenf  cht  e,  P.  brutia  Tenore,  b)at  mit  ber  borigen  bie  nÄ<bfle  SBertnanbt« 
febaft.  €ie  Wirb  von.  ib)rem  (Sntbetfer  in  ben  JBergujalbungen  br«  treftliibrn  Jtalabrien«  angegeben, 
fflon  P.  halepensla  unterfobelbet  fie  üd)  bnreb  bie  viel,  ja  um  ba«  boppelte  längeren,  am  Äanbe 
fo^arfen  Ütabefn  nnb  melfl  jn  3  — 4  im  ©irbel  fhetto*  abßeb)enbe  Sapfen.  Sie  9ru4tfft>nppen 
finb  wie  bei  ber  vorigen  eben  nnb  ob)ne  SJorfprung.  ©orliegenben  dapfen  jufolge  finbet  fie  fta> 
an^  anf  bem  «bauen. 

3n  fa8  unlMbarer  SBerhHrrnng  bejlnbet  RS)  bie  €»nonpmie  ber  nun  fotgenben  Sfrten,  we(<b< 
von  ben  Sinteren  al«  Pinus  Pinacter  major  nnb  minor!  maritima,  Lartclo,  aaatrlncA,  ni- 
gricans n.  f.  ».  aufgeführt  »erben,  nnb  ber  einjige  ©eg,  |i<b)  ^n  «rienticen,  beruht  auf  ber 
autcuiifdjtniBfrgleitbung  ber  einfcblagiaen  Speele«  na^Driginaleremplaren  von  »üben  Ctanborten  h«, 
»eil  in  ben  ©arten  bie  Ser»c<b6lungen  no<b  arger  finb,  al«  in  Floren  nnb  Jpanbhnobern.  £>en 
mir  )n  ®ehote  fteb>nben  ^ilf«mitteln  gemaf  glaube  io^  bie  Ärten,  wie  folgt,  unterfobeiben  unb 
fffiftetUn  jn  müffen. 

5.  Sie  9inaßerföbre,  P.  maritima  major  Decand.,  »eldjer  »ir  ben  Warnen  P.  Pi- 
naster heiaffen  wollen.  5>ie  vorliecfrnbrn  (Srcmplare  finb  an«  bem  füblid^en  fitanUtid} ,  an«  ber 
®egenb  von  Wijja.  Sie  Kabeln  fchr  lang  (5  bi«  6")  nnb  fteif,  bie  Babfen  wenig  furjer  al« 
bie  Kabeln,  ungefähr  5"  lang,  jn  3  bi«  4  ftletto«  in  Onirlen,  üeif  berabgebogen,  am  ®rnnbe 
abgerunbet,  »al^enfcrntig  nnb  nnr  an  ber  Cpige  bnnner,  bie  $rud>tfd;upuen  in  einen  b,ohen  ppra; 
mibalen  anfretbten  ajorfprung  vorgelegen,  gläujenb  rothbraun  unb  glatt,  bie  Samen  mit  ben 
Ringeln  bi«  1 »/.  Bott  lang,  ba«  ©amenforn  fo  grog  al«  ein  «Pfeifern,  elliptifa),  an  heiben 


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438 


jjtr^anriunjfn  oet  «eilten  jur  8crnwtrtr/|(gafi. 


(Snben  ftumpf,  fdjwaqbraun ,  ble  Samen  fdjale  fned)enbart,  bet  glügel  12  —  15'"  lang,  mehr  als 
bte  $ilfte  länger  al«  Brett  nad)  oben  fdjrag  abgefiumpft,  raudjbrauu.  Au  bcr  Sartlje  femmt  er 
in  grefereu  Salbungen  »er  uub  fultivirt  ift  er  in  granfreid)  baujig ,  j.  9).  in  groment  unter 
btm  Warnen  P.  maritima.  3n  fanbigen  ©egenben  finbet  er  fid)  aud)  in  ^ertugall  unb  «Spanien 
fewie  in  3talieu  läng«  be«  »pennin«  unb  in  2>almatieu.  Sebr  nabe  »erwanbt,  venu  nid)i  »eilig 
i rennt*  ift.  and?  Pinns-  Palasiana  Lamb. ,  foweit  fi*  au«  ber  «bbilbung  etfeben  lägt.  ©elfte 
gftriftftellei  nutet  P.  Piaaster  bie  gegenwartige  Ol r t  aufgeführt  baben,  läßt  ftcfc  erft  einmal  naft 
fixerer  8tu«rafttlung  aller  ihrer  Stanberte  mit  Sifterbeil  beftimmen.  P.  Piaaster  minor  Decand. 
ffteint  Wirflift  nur  eine  »bart  mit  fteinern  3apfen.  Die  meiften  befftretben  iubeffen  unter  biefem 
Warnen  Hjmetfetyaft  bie  uaftfolgenbe  Slrt  nämlift : 

6.  35ie  Sftwar  jfchre,  für  weifte  wir  aber,  nm  weitere  ©erwed)«lungen  \u  »ermeiben, 
ben  Warnen  P.  nigricans  beibehalten  wellen.  Sie  unterffteibet  ftft .  burft  fürjere  3—4  3oU 
lange,  bünnete  unb  mehr  gebogene  Wabeln,  bie  3apfen  fnrjer  al«  bie  Wabeln,  2  bi«  beftften«  3 
Boll  lang,  einjeln  ober  \n  2 — 3  in  Duirien,  ftieltc«  abftebenb,  am  ©runbc  abgeruubet  unb  »cn 
ba  an  allmablig  gegen  bie  Spifce  »erbünnt,  alfo  grjegen  fegetförmig ,  bie  grufttfftnppen  au  ber 
Spipe  mit  niebrigem  oft  faß  platt  gebrüdtem  ©erfprung,  UfttbrÄunlift  ober  graulift  gelb  ebne 
©lan»,  bie  «Samen  mit  ben  glngeln  beftften«  1  3oll  tong,  meiden«  für§er,  bat  Sammlern  »on 
ber  ©rcjje  eint«  Warfen  4}anfforne«,  elliptifft,  an  beibeu  (Snben  trumpf,  graubraun,  bie  Samen: 
fftale  bänn  unb  leiftt  jerbreftlid) ,  bie  ginget  tvdvien«  10"'  lang,  fenft  an  ©rftalt  ben  vorigen 
jiemlid)  gleift,  lifttbräunlift.  Sie  männliften  Jtäfcften  ftnb  waljrofeemia.  vorgewogen,  mäbrenb 
fie  bei  ber  vorigen  vi  et  faß  fugelig  finb.  £iefe  gorm  ift  P.  Pinaster  Wild,  unb  Börnhausen 
unb  ber  weiften  anberen  Sluteren;  fte  ift  aber  nad)  unzweifelhaften  D;iginal<(5remplaren  aaft  ntftt 
»erfftieten  von  P.  Laricio  in  Äerftfa  unb  Äalabrien , ')  fie  ift  ferner  bet  ©aum ,  ben  Sibtbcrp 
in  ©rieftenlanb  al«  P.  sylvestris  aufführt  unb  ift  itentifft  mit  P.  nigricans  Höss  cber  aus- 
triaca Tratt.  fo  wie  mit  P.  halepensis  taurica  be?  SWarfftall  ©ieberfiein  au«  bem  jtaufafa«. 
Webmen  wir  ble  Wifttigfeit  blefer  Spnonümie  mit  ber  Sftwarjfclire  an ,  fo  ergibt  fid)  barau« 
bie  ©erbreitung  berfelben  burd)  einen  großen  2 Seil  von  granfreift  (febr  häufig  fultfoirt)  burd) 
Gorfifa,  Sardinien  unb  Unterltallen  al«  P.  Laricio,  burd)  bie  gebirgigen  ©egenben  ©rieften» 
lanb«  m  an«  fftwarje  OTeer  bin  al«  P.  sylvestris  Sibth.,  enblid)  burd)  bie  fanfaftffte  ©ebirge 
al«  P,  kalepeosis  taurica  M.  B. ,  bi«  fte  im  ©annat,  Siebenbürgen,  Ungarn  unb  Ceftetretft, 
weWift  bi«  in  ber  ©egenb  »cn  Sien,  al«  P.  nigricans  Höss  ober  austriaca  Host  rrffteint. 
Tiefe  leftere  iß  alfo  nidjt.  wie  gewöbulid)  behauptet  wirb,  eine  für  Cetrreid)  eigentbümlid)e  Vht : 
man  erfannte  fie  nur  ntdjt  für  Ibentifd)  iutt  berfelben  $f!an)e  in  ©ried)enlanb,  Italien  unb  Srauf- 
reid).  35od)  fd)lagen  wir,  um  jeber  9krwed)«lnng  mit  ber  adjten  Pinaster  »orjubengen,  ©er,  ber 
Sperie«  ben  ber  Färbung  ber  WabeUrone  feb>  entfpred)enben  Warnen  P.  nigricans  ^u  laffen.  (Sine  au«< 
fübrlid)e  Waturgeta);d;te  be«  ©aume«  b;er  \a  geben,  liegt  anfer  unfern  Aufgabe  unb  turne  nad) 
£c§  treflid)er  Sonographie  and)  unnctbjg  fe^n.  ■  Dagegen  möchten  einige  Angaben  über  bie 
j.h beii;(renjc  ihre«  ©erfommen«  in  »erfd)iebenen  ©egenben  nid)t  ebne  3nterejfe  fepn.  3m  Snben 
fd)etnt  fie  |War  in  ben  (Sbeneu  nod)  »orjuTommen,  ßeigt  aber,  wenn  anber«  P.  Laricio  hierher 
gebort,  in  (Sorjtca  unb  Sarbinien  aud)  bi«  ju  5000,  am  Ketna  bi«  §u  6000'  empor,  ttud)  in 
Galabrien  gebt  Laricio  b>d)  an  ben  Sergen  empor,  unb  wenn,  wie  wir  vermutb^en,  bie  von 
Sdjouw  neuerlidjti  (De  Ualienske  Naeletrees.  Kjöbenhava  1844  4°)  al«  eine  eigene  9rt 
iebod)  jweifelbaft  aufgehellte  P.  ma^ellensis  au«  6alabria  ulteriore  nur  eine  SÄlpenform  ift, 
bie  fld)  ju  Laricio  »erbält  Wie  P,  Pumillo  ju  sylvestris,  fo  finbet  fld)  im  ©ebirg  «od  ber 
Majella,  am  Monte  Araaro,  Arenoso  u.  a.  ble  ©d?waqfi;hre  al«  Ärummbel^  nod)  6000  unb  8000' 
über  bem  SReere.  3n  ©riedjenlanb  am  Sltbo«,  Im  Jtanfafu«  femmt  fie  ebenfall«  nod)  auf  beträd)t* 
lid)en  ^c^en  vor  unb  befibalb  ifl  ibr  33orfemmen  in  Defterreid)  »cn  ber  (Sbene  bi«  ju  4000' 
über  bem  TOeere  aud)  feine«weg*  befrembenb,  ober  al«  (Sinwnrf  gegen  bie  3bentitat  ber  Slrten  ju 
betrachten.  9lud)  au«  ben  »erfdjlebenen  Ai-imnt  ber  Jttone,  ob  biefelbe  pi>ramibal  erbö6t  ober 
fd)trmfcrmig  abgeftußt  feo,  lä§t  fid)  fein  Sdjlug  über  bie  ®pecie«bijferen*  jieben,  ba  fd)cn  $c$ 
erwähnt,  bap  auf  magerem  ©oben  unb  in  böberem  fUrer  bie  pvramlbale  Jerone  be«  rafd)wüd)ftgrn 
©aume«  jur  Sd)irmforut  fid)  umgeftalte,  wa«  nirgenb«  fdjoner  gefeben  werben  fann,  al«  an  be» 
au«  ben  $el«ri$en  in  ber  ©riel  bei  ©aben  mager  anfgewad)fenen  ©aumen. 

•)  lencre  (Sylloge  Flora  Neapel,  p.  476)  unterfdjeibet  jWar  P.  Pinaster  uub  P.  La- 
ricio baburd),  ba^  er  fagt,  erfiere  habe  weisen  Splint  nnb  rotbe«  jternbol),  lefttere  nmgrtebrt 
weige«  iternbol)  unb  rotben  Splint,  aber  blefer  Unterfd)ieb  mag  »ietfeid)t  auf  einer  ungenauen 
9tad)rid)t  beruhen,  ©euigften«  wäre  e«  »ielleid)t  bet  einjige  gatt,  wo  ba«  Splintbolj  eine« 
©aumt«  bunfler  gefärbt  wäre  al«  ba«  Äernb,olj. 


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r 


Ueber  bie  aSerbrHtang  ber  eutepaiföen  Eabetfjöljer.  439 

3n  SJejievung  auf  bie  SJenufcung  be«  Saume«  ift  ebenfall«  »on  ^cß  alle«  ©emigenbe  fdjon 
gefagt  »erben.  Dcd?  mödjte  idj  be«  großen  Q3ortf?ei(«  liier  gebenfen,  weldjen  feine  Jtultur  auf 
magere«  £ie«flad}en  (wie  j.  SB.  bie  ßaifceu  von  Cberbapern)  »etfprfdjt.  (Sine  bereite  gewonnene 
(Srfabrung  mag  al#  SBeifpiel  bienen.  9Jor  ungefafjr  20  3a&ren  befamte  SJaron  »ob  Äarwinflfi 
auf  bem  fogenannten  8ecr)felbe  ^irifdjcn  ü?luijöt»ur^  unb  ?anb«berg  bei  $urlad)  ein  ©runbfiüct  »on 
ungefähr  U  Jagwerfen  mit  SdjwaMfebren.  25er  ©oben  hat  fytx  burdjau«  nur  4  —  5  3oII 
Slcferfrunte,  unter  weldjer  ba«  müßige  Wafferburdjlajfcnbe  Äalfgeröll > 2ager  beginnt  uub  (n 
bie  $iefe  fortfe^t.  91  n  Duellen  ober  fenfiigen  ©afferjnflnjj  ift  weit  uub  breit  nidjt  \a  benfett. 
Unb  bodj  gebieb  bie  Saat  auf  ba«  Erejf  lidjfte ,  bie  jungen  Stämme  überboltcn  bei  ÜBeitem  bie 
gemeine  $ef;re  (aud)  im  bctanifd>en  ©arten  ju  «Wündjen  wäd)«t  bie  Sdjwarjföbre  rafdjer  alt  bie 
gemeine),  unb  je&t  fjaben  ritte  berfelben  bei  einet  -fpöbe  von  20'  eine  Stammbirfe  von  5  —  6" 
gewonnen.  Da«  ©fc&tigfie  babei  ift  aber  bie  £Boben»erbefferung,  weidje  burdj  ben  reidjlftben  galt 
ber  großen  lange«  9tabeln  erjeugt  wirb.  SBenn  »ft  bemnadj  alien  Streit  über  ben  93er$ug  be« 
$olje«  »on  P.  nigricans  unb  sylvestris  bei  Seite  lajfen,  fo  ergibt  ftdj  für  erftere  jebenfall« 
eine  gre^e  (Smpfeblung  burdj  ihre  rafdje  ©üdjügfeit  auf  fefjr  (*U-d,uen  Sobenlagen,  lunädjjt  auf 
ben  baQrifdjen  Laiben  unb  r-jrd>  bie  bebeutenbe  Sobenverbrjferung ,  weld;e  ihre  ÜlbfäUe  erjeugen. 
8Bül  man  bafyec  für  feie  bereinftige  Äuüur  biefer  eben  fo  au«gebebnteu  al«  je&t  nod)  ftertleu  -0 li tu 
flögen  auf  woblfeile  unb  fiebere  Art  Sorge  tragen,  fo  ift  uid)f«  beffere«  \n  empfeblen  al«  bie 
9ln^ndjt  ber  Scbmarjföbre.  £at  biefe  fpater  eine  au«reid>enbe  Sltfetfrume  erjeugt,  fo  mag  ba« 
-  San»  wieber  bem  SUferbau  übergeben  werben.  Dann  mögen  Kolonien  fidj  anüebein  unb  werben 
gebeiben,  maljrenb  in  ber  Gegenwart  traurige  Qrfabrungeu  beweifen,  baibie  Xattebeluugea  auf  fo 
unbanfbarem  Öobe«  )ur  Saubplage  für  bie  vocbltjabenben  Umgebungen  werben  unb  nur  ju  bäußg 
bie  Wanjfdjslc  »on  «Bettlern  unb  Dieben  finb. 

7.  Die  gemeine  ff  obre,  Pious  sylvestris.  Ueber  bie  Verbreitung  biefer  9frt  unb  bie 
Meinungen  ber  Sdjnftftellet  in  bemfelben  (Stabe  geseilt,  al«  fie  rücfjtdjtlid)  ber  gönnen  abmei: 
eben,  welcbe  ju  P.  sylvestris  geboren,  (S«  würbe  l)iet  )n  weit  führen,  bie®rünbe  ju  entwickln, 
ir  riebe  nn«  überzeugen,  baß  P.  rubra  .Mill  ,  rotundata  Link.,  uncinata Ram.,  Mughas  Sco- 
tt«.Ii  ,  obliqua  Saiiter,  uligisosa  N  eu  mann  unb  Pumilio  Haeoke  nur  gönnen  einer  unb  ber- 
felben ttrt  ber  gemeinen  Jtiefer  finb  unb  bureb  fein  ftanbbafte«  SRerfmal  untetfdjieben  werben 
fönnen.  SUerting«  haben  bie  febr  »erfebiebenen  93cri)äUniffe  be«  ©oben«,  Jtlima«,  ber  SBaffer* 
menge*,  bet  $ii)t  «bet  bem  9Weere,  welcben  biefe  bijferenten  Jormen  it>re  (fntitebttng  »erbanfen, 
bnreb  viele  ®e»eratio«en  fort  ibren  öinflup  in  fo  fd)arfen  Itppen  anegebrägt,  baf  felbft  gänjlidj 
»eränberte  Urajiänbe  nitfct  fogleid)  eine  »öllige  SRüeffeljt  \u  ber  Urform  ber  gemeinen  göbte  t)erbei» 
führen  fönnen,  aftet  baffelbe  'üerböltnif;  hat  bei  bet  Umgeftaltung  ber  Urform  in  eine  ber  abge< 
leiteten  Spielarten  ftatt.  So  gut  bie  8egfcbre  in  bet  (fibene  gefäet  nirtjt  gleicb  wieber  )ur  auf* 
testen  ^öbte  wirb,  eben  fo  wenig  »etlnmmett  leitete  in  erüer  Generation  auf  febr  b^b«»  Sagen 
gleicb  feil  ig  |nt  Üegföbte.  Tab  er  finben  wit  in  bet  Jttummboijregicn  ber  'Jlivm  eben  fo  einzelne 
auft«ble  Söbre«,  ale  am  Jnße  bet  Olebirge  jwifa>en  anfteebten  .Wefern  SegfcSrnu  ©eibe  finb 
neuere  ««fieblet,  bie  ibje  alten  «ngeetbten  @ewobnb,eiten  ni«bt  fcgleitfj  ablegen,  bie  abet  in  jweitet 
unb  btittet  @enetation  bie  beuili<bfim  Uebergänge  geigen,  flcbnlid)  ift  ti  mit  bet  fogenannten 
Wtyitlßtt  bie  in  bet  wajferreftben  SÄitte  bet  fRöfer  bureb  Verrümmetung  bet  $fablwnt^fl  al« 
«egföbre  erfebeint,  an  ben  troefneren  »änbern  be«  SRoore«  aber  «nmetfli*  in  bie  gemeine  Äiefet 
^irürffebrt.  IBetgfblicb  bemüht  mau  fid),  in  bet  9li(btung  be«  Stiele«  bet  einj&brigen  Bapfen  ein 
fitber  nutetfdjeibenbe«  Werfmal  fefljubalten.  Dodj  ^eraber  fett  in  fbSteret  3eit  au«fubtlid)et 
gelptocben  wetben.  *iet  wat  nnt  nötbig  anjugeben,  weldje  gorme«  wir  unter  bem  Warnen  P. 
sylvestris  infammenfajfen ,  im  bie  geograbffiftbe  J8etbreit««g«grenje  ju  retbtfertigen ,  weld)e  wir 
biefer  anweifen. 

3m  »orbrn  reitet  ge  in  Scanbina»ien  bi«J  §n  70°  ja  bt«  ja  70°  30'  (im  «JJorfangerfiorb 
fafi  bi«  Jri«jrranb)  unb  jleigt  balb  »on  ba  fdjon  bi«  900',  am  Sulitalma  (67#  n.  ©r.)  febon 
bi«  1300*,  in  Dö»tefelb  (62—63°)  bi«  2700'  empot.  95on  ba  an  fnblid)  bi«  jn  ben  Sipes 
äberfteigt  fie  alle  jwifdjenliegenben  Setggipfel.  Worböfllid)  bilbet  fie  im  enropäifn>en  9tnflanb 
grofie  Salbungen,  im  nerblidjen  Sibirien  fommt  eine  <Tcbrc  jwifeben  55  unb  67°  n.  93t.  »ot. 
G«  ifl  abet  neuerlidj  wabrfcbeinlidj  geworben ,  fcag  jie»on  ber  entopäifdjen  »erfebieben  feb.  Sie  fetjt 
narb  Sauer  unb  (Beotgi  bt«  Äamtfebatfa  (jwifeben  55  —  57")  unb  Dautien  fort.  3m  f«blirf>en 
Sibirien  mad)t  ebenfalU  eise  gerne  grepe  Salbungen  in  ben  Saibebencn  nm  ba«  «Itaigebirg 
unb  in  bet  fongatifd)«fitgififdjen  Steppe.  91  n  ben  Setgen  felbji  reidjt  fie  fanm  übet  3000'  empot. 
3b;re  3brttitat  mit  bet  europäif*en  göbte  wirb  »on  Staat«ratb  »•  Eebebour  in  Bweifel  gejogen. 
Demnad)  ift  ba«  gan^e  norböftli<foe  agatifd>e  lertaln,  wel$e«  man  frübet  nnfetet  göbre  juwie«, 
inxifttbaft  geworbe«.   mm  Ü     in  ®tc|bttt«nies  bet  einjige  urfbrunglicb  einb,eimifcbe  Wabeli 


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440 


©erbanblungen  ber  ©eftien  für  ftorfJ»trt$f$aft. 


bäum ,  na<b  Soubcn  aber  nur  au«  ben  ftfccttif^cn  ©fBirgrn  in  bie  Weberun^cn  beraba.tR>an>rrt. 
2>ur<b  ftranfreicb  erflredt  fie  ficb  in  bie  $»renäeu,  aber  tyr  jenfeitigee  ©erlemmen  in  ber  ftani* 
f<ben  $tlvinfet  ift  zweifelhaft,  ©übcflliob  erftrerft  fle  fiä}  bur<$  bie  Aarvatben  unb  ftebenbürgfs 
f<ben  Silben  uad)  ben  untern  Douaulanbern  bie  in  bat  SJannat.  3m  Jtanfafu«  ift  ibr  SSorfonn 
inen  ni<bt  fi$et  ermitteU.  Subita;  erflrecft  fle  ftaj  »cm  2Uv-enabljana.e  nur  in  bie  ncrblta)flen 
Steile  bee  Slpenine,  fefjlt  aber  im  übrigen  Stallen  roie  in  ®ricd)mianb ,  rfllia)  unb  meiilid)  anf 
©arbinien  unb  Jtorftfa.  ©ie  fr^eint  bemuad)  ivefcntliä)  nur  über  (Europa  vom  b*<bßen  9Ierben 
bie  an  bie  Öübfeite  ber  Silben  verbreitet.  3b«  gwfite  $c&e  al«  Jtrunimbolj  fäjeint  fie  in  bec 
©djvpeij  mit  betMnfta.  7200  gufc  jn  meinen,  femmt  aber  äuäj  einjeln  al«  aufrechter  £5  aum  nacb 
Jfa(tyofer  an  ber  0emmi  bie  }u  6500  Jnf  vor. 

93on  Ablehnen  fiub  bemnaü)  bieber  4  .Abies-  unb  7  Pinus- Strien  mit  ©icb>r$ett  in 
öuropa  befannt.  Spanien  fann  »ietteubt  no<b  eine  ober  bie  anbete  9(rt  »eher  liefern,  ©o  ift 
bafelbft  j.  SJ.  noä)  jivelfelljaft,  Abies  Pinsapo  Boissier,  wenn  verfäjieben  von  A.  cepfaa- 
lonlca,  unb  Pinna  Clusiana  demente  (vieUeiobt  bruttia?). 

Jöerglrid>en  tvir  bie  Verbreitung  biefev  Ärten  nörblitb  unb  füblieb  von  ben  9tiren,  fo  geboren 
Pinus  sylvestris  mit  lb,ren  jablrelä)«  gönnen,  Pinns  Cetnbra,  Abies  excelsa,  pectlna'.a 
unb  Larix  lebiglicb  bem  nitblicb;enrcH3äif(ljfn  tytbirte  bie  guni  fttiße  bee  füblicben  ^llrmfiange*  ; 
Abies  cepbalonica,  Pinus  Pinaster,  Pinea,  halepensis,  brutia  finb  rein  füblkbe  formen, 
ber  glcra  bee  9Rittelmeeree  eigen,  Pinus  nigricans,  an  ücb  fübliaje  5lrt,  reiä)t  aber  im  Cflen 
von  (turova  in  ben  SDonaulänbern  vom  .ftaufafuft  bie  in  bie  (Wcfltnb  von  99ien.  •  3m  fttlgemeiaen 
bilbet  ber  Ural  bie  norbo'fUiebe  Ühranje  ber  enropäifeben  Abietlnen,  welcbe  füblfcber  an  ber  fßoiga 
berunterjieb^en  unb  jum  jtanfafu*  auelaufen.  3m  ©üben  bilben  bie  aftafifrben  unb  afrifanhäjfn 
©efiabe  bee  Sßittelmeeree  eine  jiemlitb  flrenge  ©<beibe,  im  Sffiejlen  war  fonbetbarer  ©elfe  nrftrüng* 
lieb  ber  Xanal  gtvlfcben  granfreid)  unb  (Snqlanb  breit  genug,  um  mft  ftnenabme  ber  gemeinen 
%i\)xt  in  ©djoülanb  alle  Abietinen  von  (SHrcfjbrittanien  abgalten. 

Unter  ben  übrigen  Conlferen  erfreuen  fub  ber  gurten  fflerBreitnng  Taxus  baccata  unb 
Jnnipenis  communis,  tvelcbe  feinem  europaifeben  ianbe  ju  feblen  fojeinen. 

V.  hierauf  würbe  jum  86ten Sberaa  übergegangen :  „(Srfabtungenüber 
ben  <5tfolg  ber  ^aranufrung." 

frnanjraib  ffiarrrj.  «u*  SBürtemberg  ^abe  i$  folgenbe  a)itttl)eifungett 
machen.  2Ba*  bie  <Stflat«»albun<jen  betriff,  fo  fommt  ^ur  bie  ^arjnu^ung  in 
ftdge  t>on  ©ervifuten  t>ot.  2)a  wo  fte  in  ^rioatwalbungen  au«geübt  wirb,  »et« 
Ifert  fte  fid>  in  ber  ®efd)i$te.  6ie  wirb  auf  breierki  «rt  be^anbelt,  wovon  wir 
bie  beiben  erflen  at«  febr  f$äbli$  bejei^nen  muffen,  bie  brilte  aber  nafceju  ald 
nüi)Ii^  eräd^ten  fönnen.  2)ie  «rfte  «rt  Wirb  ausgeübt  in  einigen  ^or^en  be« 
<5$waqwatbe*.  Set  biefer  SHet^obe  mad^t  man  mit  einem  3njirumenie  2  binnen 
in  bie  gierte.  9la$  weiteren  2  Sauren  fommt  eine  britte  «Rinne  baju  unb  fo  madjt 
man  fort  bie  ber  ganje  Stamm  »on  9Wnnen  umgeben  ift,  imifdben  welken  ^dnb* 
breite  ©treifen  *>on  SRinbe  bepnben ,  bur$  welche  ber  öaum  erhalten  wirb. 
3)iefe  S3enw)ung6weife  bauertt>om  25ten  bie60ten  3abre.  €d  ift  lei^t  einjufe&en, 
baf,  wenn  man  einen  Saum  ganj  mit  «Rinnen  umgibt,  feine  unteren  Steile,  «n«' 
befonbere  bie,  weft^e  unbe^arjt  finb,  faul  werben  muffen.  2)iefe  gdulnif  t^eilt  jt«^ 
aber  aud?  ben  übrigen  feilen  be«  ©tammt«  mit  unb  wtyttnb  ber  untere  be^arjte 
3$eil  in  ber  «Regel  nad^  bem  50  —  60.  &u>e  hic^t  me^r  ju  benu^ert  ifl,  fmb  bie 
oberen  Steile  auCfy  fe^r  ange(tetft.  SBon  bort  an  werben  bie  ©tamme  wo  noc^ 
m5gli(^  ju  Saulwlj  »erwenbet,  in  bet  JRegel  aber  bienen  fle  nur  ju  «rennbolj. 
«uf  biefe  »erberblid^e  ©enu$ung«weife  werbe  i<J>  in  ber  golge  no<^  iurürffommen. 
2)ie  jweite  «rt  finbet  fic^  in  bem  »ormaligen  gürjtent^ume  Zwangen,  fle  gleist 


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bort  ^ona  ber  8e$anblung,  wel$e  man  im  unteren  ffiienerwalbe  bei  ber  6$warj* 
fiefer  fyat.  <S«  wirb  eine  SRinne  gemalt,  bie  im  nd^ften  3afcre  erweitert  wirb  unb 
fo  ger)t  e«  fort  bi«  bcröaum  ganj  abgefäunben  ift,  mittlu«nabme  eine«  Ijanbbreiten 
6treifen«.  Die  #ad>tbeile,  weldje  für  ba«  bur$  biefe  8etywblung«weife 
entfielen,  finb  biefelben,  Wie  bie  im  erften  gaOe ,  unb  babe  iä)  bie  SJemerfung  ge* 
mad)t,  bajj  bei  biefer  jweiten  93emifrung«weife  bieftdulnip  nad>  oben  ni$t  fofcfcnett 
»or  ji$  gebt.  Durcfc  freiwillige«  Uebereinfommen  jwifdjen  bem  Staatt  unb  Den 
^Beteiligten  würben  in  ben  Staat«walbungen  biefe  beiben  Slrten  aufgegeben.  Die 
britte  SBeife,  bie  leb  vorhin  eine  nabe3U  unfd)dblidf)e  nannte,  iß  in  mein  SBaterlanb 
übergegangen.  Dort  »erben  bie  giften  ebenfaU«  angeriffen,  jebod>  bie  ßaf)i  von 
2  Hinnen  niefct  Übertritten.  Sei  biefer  93enu$ung«weife,  welche  nur  eintreten 
barf,  wenn  ber  6tamm  einen  Durctyneffer  von  einem  $ufj  t>at,  wirb  ba«  $ola  nj$t 
»erborben;  nur  ber  unterfie  €tammtbeü  liefert  nify  mebr  fo  gute«  $olj.  Diefer 
Schaben  ift  aber  faum  in  $etra$t  ju  jtefyen.  Da  bie  $oljprrife  bebeutenb  in  bie 
$6be  gegangen  fittb,  fo  »erdnberte  fi$  ber  feit  einem  3atyrbunbert  &ergebra$te 
3uflanb.  3n  biefer  53enu^ung«weife  fanb  ndmlidj  ber  SBalbbeftyer  früher  reety 
guten  (Srfafc.  Damal«  fam  ber  Äubiffup  £oli  .auf  1  bi«  l»/a  ®tofd>en.  Da« 
Srentujola  ift  gelegen  burc&fönitllidj  um  100-150  ^rojent.  ©ei  ben  früheren 
»greifen  war  bie  $arjnu$ung  mit  ibrem  Ertrage  »on  8  ©roföen  bi«  1  */,.  ^aler 
febr  vorteilhaft,  bat  ftct>  bepbalb  au$  fo  lange  erbatten.  ©eitbem  aber  bie  $olj* 
»reife  fo  gefWegen  ftnb,  befam  bie  6acbe  eine  ganj  anberc  ©ejialt,  SWit  einem 
Sßorte  bie  $arjau$t  ift  in  bebeuienber  Slbna^me  begriffen.  Hur  eine  9u«n<u)me 
ftnbet  ftatt,  unb  jwar  bauptfacbli<b  in  ben  ©runbtbdlern  ber  würtembergif$en  unb 
babifd?en  äiitying.  .  Dort  finbet  e«  ndmli$  ber  2Balbbeft&er  im  Sntereffe,  bie  $arf 
nufrung  an  füblidjen  »bbängen  fortbegeben  au  laffen.  Da«  $olj  b*t  bafelbft  einen 
geringen  3uwa#«  unb  bi^au«  folgt,  bafi  ber  ^madfi  bur$  ba«  ^ar§en  au$ 
weniger  gehört  werben  fann.  9tun  erfolgt  eben  baburty  eine  fteßigfeit  ber  (Stämme, 
wel$e  Wirfli^  erftaunlicfc  ift  (Sben  ba«  veranlaßt  ben  Sauer  jener  ©egenb,  weU 
(ber  eigene  Salbungen  f)att  baß  er  biefe  £arjftc$ten  an  ben  füblü^en  abhängen 
aßen  übrigen  Stabelbolawalbungen  vorjiebt.  Da«  $at  mir  nun  Seranlaffung  gege* 
ben,  ber  6a$e  nd&er  auf  ben  ©runb  ju  feben,  unb  i$  tyabe  unterfu^t,  um  wie 
viel  bei  biefer  Senufcung  weniger  juwädjft.  Die  IRefultate  machen  aber  feinen  5Än* 
f»tu$  auf  »olle  3werl4fitgfeit,  weil  e«  ni<$t  leitet  möglich  ift,  genau  au  ermitteln, 
wie  lange  biefe  Kutfung  an  ben  verriebenen  €tdmmen  febon  gebauert  bat.  (Sleicb* 
wo^l  glaube  i$  tynm  aiemlicr)  beftiramte  9?a$weife  geben  au  Wnnen.  3t^  I)abe 
gefunben,  bap  in  Ebenen  von  1500—2000  ftufj  ^ör)e  unb  in  nirblit^en  unb  norb* 
wefili^en  Sagen  eine  ftbnatyme  von  12—15  °fQ  anaunetymen  ifl,  wogegen  in  öftlic^en 
unb  wef}lid>en  $rb^dngen  icb  nur  9—12  0/o  gefunben  ^abej  in  füblic^en  Slb^ängen 
3eigt  fi(^  nur  ein  SWaffcverluft  von  2— 3°/0.  Diefe  Unterfu^ungen,  welche  ia> 
mit  aiemlid)cr  ©enauigfeit  angefteüt  b^be,  geben  mir  fetner  $cit  ^Int^alt,  bie  &&ä}t 
weiter  ju  verfolgen        ^abe  au$  unterfuc^t,  wir  weit  ge^t  ba«  gefällte  $olj 


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442 


{Bnrtjanblattgfn  ber  ®ehicn  für  $erfl»irtyf$aft. 


i 

no$  ein  ?  hierbei  &aben  intcreffante  (Srgebnlffe  r)erau«gefreUt.  <5*  tyat  ft* 
namiidj  gejeigt,  baß  ba«  £olj  bon  $arjftd>ten  an  füblidfen  «bangen  bi«  ju  fei* 
ncr  gänjlidjen  $lu*trodnung  gar  ni<^t  me^r  fcftwtnbet,  wogegen  bei  £olj  oon  an* 
beren  Sagen  biefe«  6d>winben  Ii— 2y  betragt.  3$  glaube  bafyer,  baß  ba«  53c= 
fyarjen  an  [üblichen  Bb^ängen  md)t  ju  verwerfen  fei,  bod>  triff  i$  mit  biefet  9ln* 
ftttyt  ni$t  vorgreifen.  3$  follte  3I)nen  billigerweife  angeben,  wie  groß  ber  $olj* 
ertrag  bei  biefen  einjelnen  53enuöung6arten  ift.  3$  r)abe  barauf  geregnet,  baß 
ber  DberforfHnfvector  ©eb^arb  hierher  fomiuen  »erbe,  um  im«  barüber  SluffNb 
rungen  ju  geben.  !£teß  \fk  nun  aber  metyt  geföebeh,  unb  tc^  muß  mir  bie  be* 
treffenben  «Wittbeilungen  auf  eine  anbere  (Gelegenheit  vorbehalten.  $ie  #aruw&ung 
an  bei  <5cr)  warjfiefer,  beren  wir  biefen  borgen  fe^on  erwähnt  £aben,  unb 
»eld^e  ^auptfa^lt*  bei  «euftabt  in  Unteröfrreid>  »orfommt,  finbet  auf  biefelbe  9Beife 
wie  in  (Sllwangen  flott.  3$  habe  nun  nod>  ju  bemerfen,  baß  i$  f$on  öfter 
legettljeit  hatte,  auf  vie  »bjrellung  übermäßiger  #arjnufcung  ju  bringen,  jeboefc  ohne 
im  ©tanbe  $u  fevn,  berfelben  ben  (Stab  ju  brechen.  3$  nehme  aber  auch  gar  fei* 
nen  Sfnftonb,  ben  rationellen  Betrieb  ber  ^arjnufcung,  welken  i$  für  möglich  r>a1le, 
ju  empfehlen.  SBir  bebürfen  ein  für  allemal  be6  #arje6.  2Barum  foffen  wir  Va, 
wo  bie  $oljverwerthung  unmöglich  ifr,  nicr)t  auf  eine  unf$Äbli$e  23eife  nod>  $arj 
benufcen?  SB.  wir  haben  fürjUcr)  in  Samern  ein  fehr  intereffante*  9tevier,  ba* 
Revier  Salepp,  gefeben.  3n  bemfelben  finbet  ein  StoMoljabfafc  9^  nid>t  M»r 
fonbern  befielt  r)auf>rfdcl>(ic^  bleBrcnnboljoerwerthung,  unb  bieÄlafter  fofiet  bafelbft 
2  fl.  24  fr.  Dort  finb  vielleicht  1000  Sagwerf,  bie  innerhalb  15  Sauren  atföla* 
gen  werben}  wenn  nun  bort  bic  $arjbenu$ung  fo  betrieben  wirb,  wie  i$  fol$t 
vorhin  al«  unf$äblt$  bejeicr)nete,  wa«  fönnten  bie  ©efianbe  barunter  leiben?  Uber 
au$  in  einem  anberen  Reviere  muß  bie  vernünftige  £arjbenut>ung  jum  3Sörtr)eil  ge* 
reiben.  SBenn  man  ndmliej)  einen  2Öalb,  ber  im  ^unt)crtjdr)dgen  Umtrieb  fleht,  in 
70  Sauren  anreißt,  vorher  bie  Samenbaume  bejeic^nrt  unb  mit  ber  £arjnufrung  »er* 
f$ont,  ba  wirb  fic|>  bie  6a$e  lohnen  unb  e«  wtrb  ein  geringerer  Scfcaben  für  bie 
$ofjerjeugung  h"»ortreten,  al*  bie  Harzgewinnung  aueträgt.  JDer  ©egenftanb  ijl 
bon  großer  SBidjtigfeft,  inbem  beT  SJebarf  an  $olj  unb  beffen,  wa«  barau«  erjeugt 
wirb,  in  einem  folgen  SJerl^ältniffe  ju  unfern  beuten  gityenwälbern  fte&t,  baß 
man  immer  barauf  jurüetfommen  muß  ,  wovon  i$  au6gegangen  bin,  namlidj  bad 
^arj,  beffen  wir  bebürfen,  nur  ba  ju  erzeugen,  wo  bad  $olg  übertäubt  nur  gerin* 
gen  SBert^  ^at. 

gorfrrat^  SSBalbmann.  3$  erlaube  mir  bie  frage  an  ben  ^errn  »ebner 
»or  mir:  ifl  in  biefen  ©egenben,  wovon  un*  eben  SRitt^eilungen  gemalt  würben, 
ein  2Be$fel  in  ber  4>arjnu$ung? 

Binanjran)  SBart^.  3n  ber  Kegel  wirb  alle  2  3a^re  ge^arjt,  au*na$md* 
weife  <mä)  äffe  3a^re.  3n  einem  3<u)w  nimmt  man  bae  ^arj  au«  ben  Kinnen, 
im  andern  erlangt  man  nur  $i<tyarj. 


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UeBer  aSeaufftdjtigung  ber  SJrinattoalbnngen. 


443 


ftorftrath  SB a Ibmann.  $ie  6ehäblichrcit  ber  £arjnu$ung  ^at  wohl  in  @r* 
reffen,  He  bannt  ausgeübt  würben,  ihre  vorzügliche  SBegrünbung  ermatten.  Senn 
bie  $arjnu$ung  geregelt  wirb,  fo  glaube  ich  allerbing*  and)/  bafj  blefelbe  unbe* 
fcbabet  ber  $orfitt>irtl)f<^af t  im  3ntereffe  ber  ©emabe  juläfftg  fetyn  bürfte.  Senn 
wir  einen  3*'fcoum  &or  bem  Anhiebe  feftfefcen,  etwa  12  —  15  3<u)re,  unb  fc^eioen 
bie  8 ramme  aud,  welche  für  Samenbäumc  unb  jum  Söauholj  tauglich  ftnb,  reiben 
alfo  nur  bie  jum  93rennf)olj  beftimmten  an ,  unb  jroar  in  nicht  ju  vielen  Slnriffen, 
laffen  ferner  in  ber  93cnufcung  einen  Scchfel  eintreten ,  fo  bajj  alle  3  3afyre  »icber 
gepeehelt  wirb,  fo  möchte  wohl  bie  ^arjnufcunij  aW  julÄfjtg  erfannt  »erben. 

ftinanjrath  Sarth-  2)ie  gorflpolijei  hat  ftdj  biefer  Sache  fdjon  in  ben  ältc* 
ften  3^ten  bemächtiget.  ,00  liegen  fogenanntc  ^jarjorbnungen  »or,  nach  welchen 
fein  (Stamm  unter  einem  %u$  Shirchmeffer  angegriffen  »erben  barf.  9iur  geht  bei 
und  biefe  SSeaufftchtigung  ber  Satber  nicht  fo  weit,  bajj  man  wirflidj  genau  un* 
terfuchte,  ob  ba6  üHaap  ftrenge  eingehalten  würbe.  Sa$  bie$3emerfung  be$  $errn 
ftorfrratt)*  betrifft,  baf  alle  3  3afjre  gepedjelt  wrrben  follte,  fo  glaube  ich,  man 
falle  bie  Senufeung  alle  2  3ahre  eintreten  laffen. 

gorfhath  Salbmann.  3ch  wollte  nur  noch  nachtragen,  bajj  unfere  ®ebirg6* 
Walbungen  oon  ber  ^arjnufcung  nicht  au&jefchloffen  ftnb. 

Der  I.  $err  SBorfianb.  (Sine  $auüturfachc ,  aud  »elcher  bie  $arjmu)ung 
auch  in  Sürtemberg  fo  fehr  abgenommen  hat,  liegt  bar  in,  tat!  febr  viel  amerifanu 
f<hed  $arj  um  fehr  niebere  greife  eingeführt  »irb. 

VI.  Zl)tma  87.  „Wiuh«ilungen  über  bie  Eigentümlichkeit  unb 
ben  Erfolg  ber  Selbftbewicthfchaftung  fleiner  #oljgrunbflücf e  fo* 
»ohl  in  fotßltcher  als  nationalöfonomifcher  $ejiehung."  hiermit 
fieht  bie  92.  frage  „Sie  »eit  geht  bie Serechtiguug  unb  Verpflichtung 
be«  6taate3  in  Seauf  fichtigung  ber  Senu&ung  unb  SB  cm  ir  t h  f  d)  a  f- 
tung  ber  $  ri  oat»albung,en?"  in  SBerbinbung.  2)a  fid)  aber  über  beibeftra* 
gen  jtemlfch  viel  fagen  läßt,  fo  bim  ber  erfte  ©orftonb  bie  etojelnen  #errn  »eb* 
ner,  fleh  möglichft  furj  *u  faffen.  JDberforfxmcfftcr  Äarl  lie«t  ald  Beitrag  aur  S6> 
fung  biefer  Aufgabe  3taehftehenbe«  t>or : 

,,©ie  biefe  »rage  92  gefleHt  ifi,  fefct  fie  bie  8rrecWaung  nnb  Senkung  be«  Staat«  jur 
©eauffict/tigung  bet  ©ennfcnng  nxib  5Betoirtf)fdjaftnng  ber  ^rtoatwalbangea  alt  aaggeroiefen  voran«, 
anb  Will  baljer  nnr  net{>  bie  «tnflbefynung  biefer  Serecbtigung  unb  JBervfTiajtang  bfjfidjnet  toiffen. 
JDa  nun  aber  bie  S3ejei$nung  ber  8u«befaung  einer  feldjea  $efagni§  auf  bie  ©rnnblage,  au« 
»elajer  überkam*  eine  (tintnifönng  be«  Staat«  in  bie  ^ri»ar»albtt>irtpfdjaft  fett  gere<r)ifer«gt  »erbea 
fenaea,  geflaut  a?erben  map,  aab  »ua  einer  SJerflicr/tung  be«  Staate«  jar  ©eaaffid)tigung  ber  ©e» 
nu&nng  nnb  ©e»irt^f<r)aftang  ber  ^rtoattnalbimgen  erfl  bann  bie  Äebe  fe^n  fann,  »eaa  eine  9Je* 
re«r)tigang  |ierjn  bargetljaa  ip,  fo  wirb  »e^af«  einer  grunblia)ea  «ofnng  bet  »crliegeaben  9rage 
»or  allem  ja  anterfud)ea  fe^a: 

A.  ob  üd>  im  »[(gemeinen  eine  ®ered)tignng  be«  @taat«  jar  9eaaffid)tigBng  bet  9enafcaag 
anb  Seroirt^f^aftung  btr  ^risatttalbnageB  aa(t)»elfen  laffe; 

B.  ob  bent  Staate  eiae  ©ertflUhtaag  jat  SBeaaffiöjtigaBg  ber  Cena^aag  anb  9e»it^fä)aft»ag 
bet  »atttalbnageB  obliege,  «ab 


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444 


-ottnanpiungen  per  (seinen  yiit  ftpryinjiriojccaii. 


C.  Wie  Weit  ein«  erma  nacpgewiefenc  ©erpflicptung  be«  «Staat«  in  ©eaufjieplijjung  ber  Sc« 
ni£ung  uub  fflewfrtljföjaftung  ber  fßrivatwalbungrn  geben  fönne! 

!Tet  OJacbwel«  über  bie  ©eretpHgung  muß  bem  allgemeinen  ©etpältniffe  be«  Qüanjen  }«  fei* 
nen  Xr)eifen,  alfo  be«  Staate«  gu  feinen  Staat«angepörigen,  entnommen,  ber  übet  bie  ©erpflitynng 
aar  bie  au«  ber  Uneutbebrllcpfeit  ber  Salbungen  bervorget/enbe  Olotpwenbigteit  gegrünbet,  nnb  ber 
Umfang  ber  ©erecbtigung  nnb  ©ervjfiebtnng  jn  einer  folgen  (StBmtfdsuug  be«  Staat«  in  bie  $ri» 
»atwalbwlrtpftpaft  au«  ber  Olgentbümlicpfeit  ber  ©albwiripftbaft  überhaupt  nnb  an«  bem  befe«be* 
ren  ©erljaltniß  ber  iirivalwalbbefifcer  ju  itjrem  Gigentbum  gefolgert  »erben. 

I.  $>ie  ©erecbtfgnng  be«  Staat«  jnr  ©eanffl<ptig«Bg  ber  ©en«Q«ng  nnb 
©eWirt&f<P«ft"»g  bet  JJrivatwalbnngeu  betreffend 

!Ea«  ©ereinigtfepn  »cu  SReufcpc«  auf  einer  iprer  ©erfügnng  in  feber  $lnß«pt  mtterfrebenben 
Rlaepe,  beftnf«  ber  (Srrricbung  nnb  (Spaltung  ipre«  mcglicptf  pccpften  ©ehl«  nrnnt  man  Staat. 
Sowohl  ber  ©egrijf  vcn  ©ercinigung  al«  bie  (Srfafjrung  nnb  täglicpe  ftnfcpauung  weifen  un«  auf 
lai  llntrüglicpfle  nacp ,  baß  jebe  freiwillige  ober  gezwungene  ^Bereinigung  .}«  einem  @anj«n  eine 
größere  ober  Heinere  ©efcbrdnfung  ber  Selbftjttnbigfeit  ber  vereinigten  Steile,  nnb  eine  tpeilweife 
Cpfernug  iprer  Äriftt  bebingt.  Die  Wctpweublgfelt  einer  folgen  fllnfgebnng  bet  Selbftttänbigfeit 
nnb  Cpferung  ber  Ärafte  tritt  bei  ber  Bereinigung  jn  einem  Staate  nm  f>  ««4»elfel$after  l>er»or, 
al«  beffen  Spelle  au«  Siefen  beflrben,  »elcbe  einen  »ollfemmen  freien  fflillen,  eine  angebornr  Seibis 
fiänbigfeit,  nnb  eigene  geifiige  nnb  materielle  Jträfte  brüten,  bnrtb  vxltpe  in  fic  ber  ©runb  gvm 
«naufijörlUpen  Streben  natb  einem,  jebe  <8inb>it  fierenben,  9Uleinauff<b»«ng  nnb  Uebergewtcpt 
gelegt  ifi.  01«  eine  »eitere  $auptbebinaung  jeber  jteetfeutfpreepenbeB  Bereinigung  }u  einem 
Sanken  ftellt  flcf>  und  in  ber  ganjen  Scpvvfung  nnb  in  jebem  ^Bccbältntp  be«  oienfäjlicpen  Wen« 
bie  $orberung  bet  einzelnen  Steile  bar,  baß  von  ipnen  überall  nnb  immer  nur  gleicbc  Opfer  «et« 
langt  »erben  fotlen.  2>iefe  ©eblngung  müffen  »ir  aueb  in  febem  Staat«lebrn  erfüllt  fetjen,  wenn 
ba«felbe  auf  ben  beabilcbtigte«  rubigeu  fcortbetfanb  feil  rennen  bürfen. 

Seb>n  mir  auf  bie  ffriminalgefefre ,  auf  bie  (Shrnnblagen  be«  ^riwtteajt«,  anf  bie  guten  $0; 
tigetgefe$e,  anf  bie  Steuer*  nnb  Aulturgefe&e,  nnb  überhaupt  eines  gut  gebauten  Staat«förper  pf», 
fo  jtnben  mir  fammtlicpe  Staat«angepcrige  in  gleitet  ©eretptigung  unb  ©erpßicptung.  Db^ue  Un< 
terfcpleb  in  ber  $erfon  foK  »or  ben  ©erlebten  3ebem  ba«  gebüfcrenbe  »eebt  »erben;  bie  $«lljeige* 
fe«)e  befa^ränfen  feine  Herfen  mrfjr  al«  bie  anbete;  }ut  JCtcfmig  ber  Staat«bebürfniffe  tragt  Seber 
natp  bem  ©etqiltniß  feiner  Äräfte  unb  iufofern  g(eid>mäßig  bei;  jur  Sitperung  bei  Staat«  gegen 
Störung  im  Innern  nnb  von  Vußen  bat  3eber  Serpfli<ptung  n.  f.  ».  3ß  ber  Staat  in  bie  Wotfu 
tvrnbigftit  verfemt,  bie  SRtt^te  irgenb  eine«  Staateangetjcri^cn  au^ercrbrntliä>er  ©eife  jn  beftb^rän* 
Ten  ober  aufjutjtben,  ober  tljm  fein  Qigentb^nm  ju  Beladen  ober  ju  nehmen,  fo  »irb  ffyn»  «olle 
«ntf*abignng.  3n«befonbeTe  fepen  »ir  aber  überatt  unb  jebem  Staat«a«gef(erfgen  ba«  unbe* 
fepränfte  üBerfägnng«tea}t  über  fei«  «igentpum  sngeftanben. 

SSenn  fldj  «nn  an«  bem  H«b;er  nnb  namentlitp  au«  bem  fo  etat  ©cfagten  nnj»elfelpaft  er« 
gibt,  baß  in  jebem  georbneten  Staate,  »0  bie  9ea>tc  ber  ei«}elnen  Staat«angti)rrigen  gleid)raä§ig 
geartet  unb  gewahrt  »erbe«,  nnb  bie  Erfüllung  feiner  (4>ft><P^n  mit  mcflliajfler  S^cnung  gefer- 
bert  »irb,  fo  muß  ber  ©ebanfe  an  eine  *u#nütime  «on  biefer  reö>rmä0iiun  ©IfitpfitlluRg  aller 
Sta«t«angeb.crtgen,  al«  ein  ben  ©cfüljle«  für  9te«^t  nnb  QiOigfeit  »lberßt<«e«ber  «nb  al«  bet 
Unterbrütfang  verfallen  erf4einen. 

SDer  SJeßO  von  $rivat»albeigent^nm  fan«  nnb  »irb  immerbin  nur  Sacpe  «ine«  anb  |»ar  be« 
Heinsen  Ib^ell«  ber  Staat«ange^crige»  fep«,  nnb  e«  muß  bapet  jtbe  (finmifepung  in  bieSenufcuug 
«nb  ©e»irtf>f<paftung  berfelben  »on  Seiten  be«  Staat« ,  al«  eine  bebenienbe  Störung  «nb  2Rißad>j 
iung  ber  obenbe}einp»eten  tecptmä§igrn  ©leiaptlcllang  bet  Staattfaagepörigen  betraeptet,  bapet  biefe 
etjte  Srage  bapi»  beantwortet  »erben:  baß  bem  Staate  ein  9ted>t  j«t  © eauffi(ptignng 
ber  ©enn^ung  «nb  ©e»irtpfä^af t«ng  bet  $tivat»albn«ge«  ni<pt  eingeräumt 
»erben  fenne,  nnb  jwar  nm  fo  weniger,  al«  ipm  red)tma§iije  flßittei  jnr  Seite  fielen,  feine 
etwa  al«  notpwenblg  erfannte  (Slnwlrfung  anf  eine  §we<!mäjiige  ©enufrung  uub  ©ewlrtpfdjaftung 
ber  $rl«atwalbunge«  anf  inblrectem  ©ege  ju  betpatigen,  welcper  ©eg  bei  ©eanlwcrtung  bet  «ä<pfi« 
folgenben  frag«  bejetebnet  werbe«  foU. 

SOTit  biefet  i«  rjrtge  gefreute«  ©ererb}tig««g  barf  aber  ba«  allgemeine  Stecht  be«  Slaatt  jnr 
tteberwaepung  bet  ?etfo«e«  ««b  it)ve«  (Sigentfjum«  unb  beffen  (5infcprflt««g  i»  aüe«  ienen  gällen, 


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lieber  Seaufftcbtigung  ber  $rivat»albungeB. 


445 


Wo  ba«  öigentbum  bet  (Sinjclnen  aab  bei  €t«a«  bebrobt  iff,  aiebt  vetwecbfelt  ambea,  aab  e# 
brbarf  ttoljl  fr  ine*  nibertn  iBcweife«,  baf»  bem  Staate  ba«  JRfdjt  anflehen  muffe,  bnt  einjugreü 
fea.  »o  e*  fto>  am  iöerbinberung  «ob  aUgemeiaea  fd)iblid)en  Uchcia,  wie  j.  ©.  (a  brn  Salbun* 
gen  am  3afettea,  geaftfebaben  a.  f.. ».  fabelt. 

II.  Sie  $rage,  ob  betn  Staate  eiae  SBerpf  (idjtang  §nr  ©eauffiebtigaag  bec 
©eaafcung  unb  ©etoittbjcbaf tnng  bet  $tivatwalbnngen  obliege?  betreffeab. 

Da  bie  aftt  fctage  oenteiat  werben  mufte,  aab  bähet  betn  Gtaatt  eiae  bitecie  ©ereefetfgung 
jut  ©raujftdjtigung  brr  ©rnufcung  nnb  Sewirtbfdjaftung  bet  $rivatwalbnngen  aict/t  jugefagt  Wer« 
bea  faaa,-  fo  ijt  berfelbe  aotätlich  aacb  bet  befifolifigen  SÖetpflicbtung  entheben. 

Senn  ataa  abet  ia  Grwäguag  |ier)t:  1)  baf  e*  anter  bie  äuferfien  BnfäQicyfeüea  gehört, 
wenn  ataa  bie  für  eta  «aab  al*  netbwenbig  erachtete  Sa'.bffacbe  ia  ben  $äabea  be*  &aattt  ober 
bet  Aotbotatioaca  fiabet;  2)  baf  bie  Cftjabrung  überall  aab  ja  allen  Seiten  batgetbaa  W  aab 
nach  täglief)  naefrroeifet,  baf  bie  befonbere  wo^l  jebetn  ea<b*rrfljnb:gen  befannte  (flgentbnmliAfcit 
bet  Solbwirthfcbaft  bfe  ^<tivattD<ilbet^eirthümrr  unb  namentlich  bif  Heineren,  burt}>  fc  tielftlei  9iüd* 
fichten  nnb  93frJ)iltniffe  §at  Sürrmtnbrrung  brr  Salbungen  nach  Ilmfang  nnb  ®nte  fettwabrenb 
rinlabet  unb  verleitet;  3)  baf  bie  $tivatwalbungcn  in  einem  Staate  eine  fer)t  beadjtungiwcrlbe 
Vaabebaang  bobea  leaaea ,  aab  bei  eiaet  ©ebaabluug,  wie  fte  ihnen  in  bet  Regel,  nntet  ben  £än; 
ben  ber  ärmeren  privaten,  ju  Jbeil  wirb,  nfdjf  nur  frbr  nadjibeilig  auf  bie  @efammlV»robufticn 
eine*  Saube*  eiuwitfcu,  fonbetn  in  manchen  ftällrn  mitunter  and)  bie  Griffen}  be*  Staate*  hebln* 
gen,  aab  baf  «bet  4)  bem  Staate  eiae  biterte  ©inwirfung  aaf  bie  ©enufcuug  aab  ©ewirthfebaf: 
taag  bet  ^rivaiwalbnagea  aiebt  jugefagt  werben  fann.  —  fo  bringt  (ich  wohl  bie  Srage  anf: 
„auf  welche  Seife  beaa  bet  Staat  feinet  ©ctvflfcbtung  in  ertenfvet  uab  inlcuftvet  (Schaltung  bet 
a(*  notbwenbig  erachteten  Salbfladje  naebfommen  tolle?" 

Sei  bet  ©etrarbtung  be«  Staataleben* ,  welche*  bie  rechtmäßige  ©leicbtUllung  aller  Staat*« 
angefjcrigtn  nnb  eine  auffirrbenbe  Schifahrt  be*  ©aujen  im  Sagt  anb  jnm  diele  bot,  wirb  in 
allen  föällen,  wo  e*  bie  Swede  be*  Staate*  erferberu,  bie  Strebte  ober  ba*  (Stgcnlb.  um  eine*  Staat*« 
angebörigen  gu  hänfen  ebrt  ja  fcbmalcrn,  volle  tfntfcbabiguug  grln'flet.  n«b  tebe«  Cvfet,  welche* 
ju  ttrrcicbaag  bet  €taat«jWrdc  gebracht  werben  muf ,  nicht  vom  Qinjelnen  geferbrtt,  fonbetn  von 
bet  ©cfammtbeit  getragen. 

Senn  nun  bfe  Urb, altung  unb  gute  ©cWirtbfcbafinng  ber  $rivatwalbungen  eine*  Siaaie*,  al* 
ju  Staat*)»eefen  unb  jur  fBolf*n>cblfabrt  geb^tlg,  angefeben  toerben  muf,  ber  Staat  ftdj  biefelbea 
fid'ern  ju  muffen  glaubt,  aab  ibm  bietju  btefelben  9Üege  offen  Reben,  »elcbe  et  in  aliea  äbtigea 
Bällen  einfeblagt,  »c  e*  ftcb  am  Staatfjtoede  nnb  um  bie  SDcljlfabtt  be*  Seife*  bonbelt,  fo  fann 
c*  pd)  nia>t  teebtfertigen  laffen,  trenn  et,  anftatt  biefr*  aueb  bei  ben  $rivarn>albungen  ju  tbun, 
neurtid)  bfifelben  gegea  vcQe  (Satfebabigaag  an  ftcb  Jb  jieben,  ben  ©runbfab  ber  redjtmifigea 
©Itidifirliung  alter  Staat^angebctigen  »erlebt  unb  jum  ^rrtbeil  unb  jur  3ücblfat)tt  bef  ©an^en 
bie  jnfäfligen  ^rinatmalbbcft^cr  in  i^rea  Wecbten  fränft  nnb  befdjränft.  hierbei  frnnte  äbtigea* 
jur  aRiibetaag  ber  9J2a^rcgel  jebem  einjelnen  $tivat»oibbefi(et  bie  «lltetnatiuc  gebellt  »erben, 
feine  Salbungen  entmebet  bet  iBeaufftäMigunft  be*  Staat*  <n  unterwerfen,  rbrr  an  biefen  gegen 
volle  Gntfdjabigaag  abzutreten.  IDic  ^ier^u  erfcrberlicbea  Snmrarn  ronrben  jrcar  in  manebrn  jals 
Jen  febt  bebeutenb  febn,  äbtigea*  abet  bet  tRuafftbrang  einet  foldjen  SRafr egei  n(d)t  in  bem  ©rabe 
binbetnb  entgegentreten,  al*  man  beim  erfien  üabtide  glauben  fennte;  wovon  ftcb  bet  Unbefangene 
(eben  einfad;  au*  bem  Umftanbe  nberjeugt,  baf  ber  Staat  eigentlich  nnt  bie  Berbinblicbfeit  auf 
ftcb  nehmen  mürbe,  ben  Gfrtrag  au*  ben  ubernemraenen  Salbungen  ben  Setrefenben  al*  Sinfea 
ju  bejablen.  «ufängticr)  birfre  fieb  }»at  mobl  eia  9a*faH  ia  biefea  3fnfen  ergeben,  ba  natntlid) 
bie  aeaea  Staatamalbuagea  einem  beberen  Qrttage  angeführt  »erbet  mußten,  anb  bi*  jnt  (Srtei* 
djung  bicfe#  Siele*  aat  fleiaete  Ertrage  erfolgen  fennen. 

III.  5£> f c  grage,  wie  weit  eine  etwa  naebgewiefeae  abet  angenommene  8et> 
bf(iä>taag  be*  Staat*  in  Sean'fficbtigung  bet  Seaa^aag  aab  ©ewitt^febaf* 
tuag  bet  $ r i v a t w a  1  b b b g e a  geben  föaae,  betteffeab. 

Sie  feb  cbea  batjat^Ba  facbU,  fteb.t  bem  ^taatt  eiae  ©efugnif  jnt  bireftea  Oinmifcbung  in 
bie  ?ptivattealbn>irtbfd)aft  uidji  ju,  aab  e*  faaa  bie  Sercdjtigung  bjerju  aat  fät  jeae  ^tivatwal* 
bungen  erlangt  »CTben,  treidle  »cn  ibren  (Sigentbnmern  lieber  ber  «nffiebt  be*  Staat«  unterteilt, 
al*  an  brafclbai  gegea  sötte  (Sntfajäbigung  abgetreten  werben. '  *at  bbb  aber  ber  Staat  bie  ©** 
recbtignng  jur  Jöraufficbtigung  bet  ©enueung  nnb  ©ewittljfdjaftang  ber  $ricai»albnngrn  auf  biefe 


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440  SerfanMnngen  ber  Sefttcn  ffit  gntfrwirthfdjaft. 

allein  ja  billigenbe  ©eife  erlangt  ober  jt<r)  biefelbe  auf  bem  gewefjnlidjen  ffiege  angemalt,  fo  fcU 
bei  ber  ©efHmmung  be«  Umfange«  ihrer  Slnrcenbung  erwogen  unb  berürffidjtigt  Werben:  1)  bafi 
ein  ju  liefe«  Eingeben  in  ba«  ^Detail  ber  ©ewittbfcfcaftang  unb  9enu(ung  brr  ^rivatwalbnngeu 
ttm  Staate  entweber  unverr)altnlf;mftfnge  Jteften  verurfa<r)en  würbe,  ober  bie  bef fonfi^en  Seftfrtu 
mnngen  unau«gefür;rt  bleiben  mußten,  nnb  baher  im  legieren  §aDe  ben  #rivarwalbeigent$tmeru 
cb,ne  9ta(en  für  ben  Staat  bie  freie  9eb/anblnug  iure«  Sigeutljum«  gefefelid)  eutjogen  wäre; 
2)  baf  ein  gefe$Kd>e«  (Singreifen  be«  €taafe*  in  irgenb  ein  frivatverrjaltnii  a(6  eine  lädjerlidje, 
enhnnrbigenbe  nnb  f<MbHc&e  »elaflfgnng  feiner  «ngebrrfgen ,  erfäeint,  wenn  ba«felbe  an«  irgenb 
einem  ®rnnbe  factlfd)  uidjt  gehörig  butrfjflcfabrt  werben  fann;  3)  baji  überbauet  jebe  berartige 
öinmifdjung  von  Seiten  be«  Staat«  riet«  auf  ba«  SRethwenbigflc  befdjränft  bleiben,  nnb  mit  meg» 
Hefter  Sdjcnung  gefiel?« n  feile ;  nnb  4)  bafj  hierbei  fortan  au*  bie  33er?anbluna,  analeger  SJer* 
^ftttmiffe  im  Kuge  ju  galten  iß. 

$efanntlid>  fann  bei  ber  bcdjfteu  intenirsen  9(u«bebnung  ber  »orljaubeuen  Salbungen  ihre 
%lU)t  beunod*  am  SBiele«  ja  Hein,  unb  um  gelehrt  bie  ffialbfladje  bi«  jur  Sdjäbtidjfeit  nbermaüig 
groi  febn,  aber  benned)  jeber  eigentliche  SBalb  fehlen,  unb  baber  ba«,  wa«  wir  au«  ihm  wollen 
nnb  b.aben  muffen,  ganjlid)  mangeln.  (t«  fdjKejjt  fonad)  ber  ^Begriff  ven  Höalberbaltung,  um  rreltfce 
e«  Mi  eigentlich  banbelt,  foWvbl  kl«  ertenfive  al«  intenfive  8u«bebnung  ber  Salbungen  in  rieb, 
nnb  e«  folgt  hieran«:  ba6  bie  ven  bem  Staate  gefefelid?  erworbene  ober  fidj  angemapie  ©efugnifi 
jnr  Qinmifdjnng  in  bie  $rivatwalbwirtbf(baft  bie  Ueberwadrang  ber  flu«bebnnng  nnb  be«  Bnfian« 
be«  ber  Salbungen  nmfaffen  muß,  nnb  bafr  baher,  »tun  biefe  JBefngnif  be«  Staate«  ihrem  Bwerfe 
entjbredjen,  $Ru$en  ge währen  nnb  meglichft  wenig  läßig  werben  feile: 

n)  eine  Serminberung  ber  ftnftebnung  ter  $rivatwalbungrn  nur  mit  Buflimmnng  ber  Staat«« 
wwaltnng  juläffig  fe»n  fenne; 

♦ 

b)  ber  Staat«ver»altung  jufleben  mnjfe,  bie  |>erflelfnng  unb  (fr&allnng  ber  Vellen  Seilocfung 
in  ben  $rivatwalbungen  ja  oerlangen,  unb  nötigen  9aU«  ba«  beffall«  ©rfctberlidje  auf  birectem 
ober  inbirectem  ffieg  bewerf fteQigen  ja  laffen; 

c)  eine  weitere  (Sinmifdjung  t-on  Seiten  beö  Staat«  in  bie  (Benatung  nnb  $emirthf<haftung 
ber  $rivatwa(baagrn ,  au«  ben  eben  unter  III.  1)  angegebenen  (Brünben  nicht  julaffig  erfd>eine, 
unb  baher  audj  ben  $rivatwalbbefi$ern  bie  SBaljl  ber  -fcolj*  nnb  ®etr(eb«arten  eben  fo  gut  über* 
laffen  bleiben  muffe,  al«  in  einem  vernünftigen  Jtulturgefetyt  bem  Saubwirtfte  bie  aujubaneube 
$ru<htgattung  u.  f.  w.  nidjt  »crgefdjrieben  werben  Tann. 

9iun  b,ängt  ehblid?  aber  ber  gRaterialerttag  ber  Salbungen  unter  fenfl  gleiten  Umftanben 
nod)  fet>r  von  ber  Umtrieb«jelt  ab,  unb  e«  ergiBt  fid)  b,ierau«  nedj  bie  Weitere  ftragr,  ob  bie  Sin« 
mifdjnng  be«  Staate«  in  bie  «Urivatwalbwirtbfdjaft  aua>  auf  bie  }Wang«weifc  Herbeiführung  be« 
mcglidtf  b,cd>fien  5»aterialerttage«  au«gebeb,nt  werben  fenne  ober  nidjt. 

ffler  ben  unter  III.  4)  au«gefl*c<beuen  Orunbfafj,  bap  nemli*  bei  ber  geflfMTung  ber  «u#* 
bebnung  ber  ©efugiriffe  be«  Staate«  in  ®e»n(ffi*tigung  ber  ©enn^nng  unb  Sewirtbfd>afrung  ber 
$rivatmalbungrn,  ana>  bie  ©e^anblung  analoger  SJerljältniffe  im  9(uge  gehalten  werben  muffe,  an« 
erfennt,  ber  mn§  bem  Staate  eine  feldje  SSu«bebnung  feiner  ©efngniffe  au«  bemfelben  ®runbe  ab« 
fvred)en ,  au«  wrldjen  man  in  feinem  Staate  von  ber  ^.irivailanbwirtyfdiaft  angrb,crigen  Släcben, 
bnrd)  gefefclldje  3wang«mafirege(n  ben  meglidjft  b.cd}f)en  SWaterialertrag  jn  eriielcn  fudjt,  fonbern 
e«  für  bumaner ,  geredeter  unb  jwecfentfbredjenber  eradjtet ,  auf  bie  Entladung  ber  lanbwirtbfdjaft« 
Iid;en  $lad;en  b.tnjnwirfen  unb  mU  «Belehrung  nnb  Seifriel  biefe«  f;ob^e  Biel  jeber  guten  &aattf 
Verwaltung  ju  erlangen. 

3n  biefer  Sejiebnng  fommt  enblidj  nedj  ferner  in  QrWagung  ju  gieljen,  baß  ba«  ffiorfdjreii 
ben  ber  Umtrieb«jeiten  für  bie  $rivatwalbungen  unter  Unbern  aud)  belegen  al«  unjuläfflg  er* 
fdjelnt,  weil  man  hierbei  billiger  SBeife  bem  fflietawalbbeftfctr  ben  Uebergang  jum  80—  lOOjäb,* 
rigen  Umtriebe  nidjt  jumutb.en  fönnte  nnb  wellte,  aber  gerabe  bcüwegen  eine  Unbifligfeit  babntcb 
begeben  müfite,  bai  man  ben  je^igen  Üaubljoljwalbbcüfccr  abgalten  würbe,  feinen  ibm  nnn  fd>ab« 
lidj  geworbenen  b^o^en  Umtrieb  beizubehalten ,  wäb,renb  ber  jum  9Jacr)tljeil  ber  meglidjft  b^djflen 
TOaterialvrobufton  fd)cn  langß  auf  einen  geringeren  92ieberwalbumtrieb  übergegangene  91acr)bar  bei 
blefem  feiner  $rivatwirtbfd>aft  jufageuben  5Berb.altui6  ungeßert  bleiben  fennte. 

9u«  einem  SHürfblicf  auf  ba«  Vorgetragene  ergibt  fldj  nnn: 

1)  ba§  bem  Staate  ein  9tedjt  jut  SBeauffidjtigung  ber  SJenufcung  unb  öewirtfjfdjaftung  ber 
^rivatwalbnngen  nio>t  jugeflanben  Werben  fann,  wob,l  aber  We  ©efngnip  eingeranmt  werbe«  muffe, 


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lieber  iöeanfilajtigung  ber  ^riuatWalbnngen. 


447 


bfc  ^rfrafttalbungen  jn  ü&erntfimm,  in  fc  weit  felcfce«  jnr  93frf>inberung  von  aflgettieintn  Uebeln 
Botb>tnbig 

2)  baf  bem  Staate  bie  flta*|U4tug-  ju  ertenfb«  unb  i*te«fiw  <fr$altwg  ber  all  nctb>tn* 
big  erac&fcicti  SBalbflac&e  im  allgemeinen  obliegt; 

3)  ba§,  ba  brm  £ta«te  eine  93eTed}tigang  nnb  9krbflidjt«ng  jtrr  birecien  <S(«mifd)ang  itr  bie 
$rivarttalbl9(rtl)f4)aft  »idjt  jnfteb/t,  er  ciem2§  feiner  JBerpfltdjtung  für  bie  dr&altnag  ber  SBalbwgen 
im  KUgrmeinei  befugt  vnb  veraaltßt  t(t,  tä)  bie  !B»rrd?tigung  $ur  ©eauffi  ber  ©etnfcnng 
onb  ©twirtljfajaftung  ber  Jhri»ai»albnngen ,  bnrft)  Uebeteiafanfs  ober  b«r4  «tnjetbange»  biefer 
Salbungen  }u  serfdjaffen ;  mb  baf 

4)  bie  Qfatoirfung  sab  <tinm(fd)nng  be*  Staate«  in  We  !{>rf oatroatbtv { rt t> f cfc a f t  fldj  auf  We 
Grfjaltung  ber  a(«  iwibtg  «ästeten  «aebeb>unn,  ber  ^rivattoalbangen  anb  eis«  »etten  i&eflodntg 
ii  benfelbe»  \a  befebräntea  b>bei." 

Bmanjratb  2öarth.  3<h  glaube,  baß  ber  geehrte  £err  «Äebner  ben  (Sinfluß 
ber  Sßriöatwalbungen  geringer  fdjäfct,  al«  er  unter  vielen  aSerfjältniffen  wirflich  ift 
$er  SEBalbgrunb  in  SBürtemberg  ijfc  jum  JDrittheile  im  ©efifre  von  privaten.  SBdre 
bort  ber  Ertrag  ber  Salbungen  überhaupt  nicht  von  folgern  Gelange,  baß  ba«  55c* 
bürfniß  au«  bemfelben  unfcfcwer  beßritten  werben  fönnte,  fo  würbe  nach  meiner  5ln- 
ficht  bem  Staate  bie  SBervflichhmg  obliegen,  fet)r  genau  barauf  ju  f$en,  saß  ttc 
Salbungen  ber  privaten  regelmäßig  behanbelt  werben..  Slnbert.ijl  c«  in  einem  an« 
bereu  8anbe,  wo  jpoljmangel  ^errfd?t.  $kr  glaube  ich,  baß  ber  Staat  bafür  ju 
forgen  ^abe,  baß  mögtidjft  viel  £olj  vrobucjrt  werbe.  Uebrigen«  muffen  wir  juge* 
ben,  baß  e«  in  ben  meinen  £änbern  böchft  ungleich  mit  ber  Qeaufft$tigung  ber 
^kivatwalbungen  gehalten  wirb,  weil  eben  in  ber  einen  $roving  Ueberfiuß,  in  ber 
anbeten  SÄangel  an  «£>elj  befte^t.  (Dem  Staate  ba«  9Ucht  ber  Ueberwadjung  ber 
?ßrivatwalbungen  abfpreeften  ju  wollen,  fc^eint  mir  viel  ju  weit  gegangen  ju  feön. 
2)ie  Regierung  t)ot  vielmehr  bie  Pflicht,  für  Sicherung  ber  IRachfornmenfchaft  ju 
fotgen.  3n  Setreff  ber  $rt  unb  be«  jKaaßeö  bec  llcbcrrcac^ung  ber  ?ßrh>aiwalbutt' 
gen  von  Seite  be«  Staate«  fcheint  mir  ba«  geeignete  93erfafyten  in  einer  (Segenb, 
wo  ber  2Balt>grunb  im  Serh&itniffe  jur  $ol}vrobuction  fleht,  ba«  in  SBaben  ange* 
Wenbete  ju  frvn.  ÜRan  verbietet  Ijier  b(o«  ben  ^rivatwalbbeft&ern,  £anblungen  ge* 
gen  ba«  allgemeine  3ntereffe  vorzunehmen.  3n  ber  $rajri«  fommt  un«  gar  häufig 
vor,  baß  bei  ©ejucfyen  um  (Srlaubniß  au  3Balbau0frocfungen  bie  angränjenben  8e* 
fi^er  bagegen  vrotefliren.  Sie  weifen  nac^,  baß  bie  (Sripcnj  tyrer  Salbungen  burc^ 
bie  nac^gefuc^te  Sluöfrotfung  gefä^rbet  fei,  weil  ber  ?Binb  von  allen  Seiten  einwir« 
fen  fönne,  ober  baß  baburd^  anbere  Siac^t^eile  wie  j.  9.  Ueberfdnvemmungen  ic. 
^erbeigefübtt  würben.  3n  folgen  Bütten  i^  e«  Aufgabe  ber  gorfivoliaei ,  bie  2ln* 
grünjer  ju  befd)ü|en  unb  bem  @ejuc^e  nic^t  nachzugeben. 

$rofeffor  Somali.  3e^  ftimme  ebenfatl«  bafür,  baß  eine  vernünftige  lieber* 
wadutng  ber  gorfie  ein  ganj  unerläßliche«  ®efe$  ifr.  9nber«  ifl  e«  freilich  bort, 
wo  ber  Staat  felbjr  Stoiber  genug  ^at  SBo  jeboch,  wie  bei  un«  in  £efierrei$, 
ber  größte  ütyeil  in  ^tlvat^anben  fuh  befinbet,  barf  ber  Staat  bie  ©eaufTtchtigung 
bcrfelben  nicht  außer  5äd)t  laffen. 

Sejirföföcjier  9{oth*  6«  ifl  ben  ^errn  betannt,  baß  bie  neue  Socjigefe^gebung 
in  Sabm  ftch  auch  über  bie  ©eaufftchtigung  ber  $rivatwalbungen  audfpricht.  %tx 


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448 


CfT^nMung«  Ut  CefHcu  fir  fforff»M$fc&afk 


£auj>tfac$e  na$  ftnb  bie  ^rwarwalbbeft&er  nur  an  einige  wenig«  *>oliaeili$e  8Jer# 
Ordnungen  gebunben.  Sie  fönnen  mü  ben  Salbungen  tfcun,  wa*  fle  wollen,  wenn 
ba*  Orunbjtud  unter  25  ÜfRorgen  ifl  unb  ifolirt  ließt,  8uf  Salbungen  unter  25 
borgen,  Welche  mit  anberen  ein  gröfered  aufammenbängenbe«  ®anje  bilben,  ftnbet 
biefer  ©runbfaft  feine  «nwenbung.  3n  »ielen  gaffen  wollen  bei  und  grumte  ben 
fallen  Abtrieb  ober  «u*fto(fungen  vornehmen.  Da  muß  man  nun  ber  StaaWforfh 
beerbe  uufere«  fianbe*  jum  9lul>mc  na#fagen,  baß  fte  in  biefer  93ejie$ung  bei 
Slngabe  gewic&tifl«  ©rünbe  au$  fel>r  liberal  ift  2Bad  bie  SBirfung  be6  gorftge* 
feee«  auf  bie  ^rwalwalbungen  betrifft,  fo  finb  bie  Meinungen  unferer  ftorfhnänner 
fel>r  »erfety'eben.  Die  einen  galten  bie  »ufftdjt  für  ganj  unnüft.  unb  überflüfftg, 
$auptfÄd>li<$  »eil  bie  $rit>atwalbfWcI>e  unferetf  8anbe«  nur  V5  be*  ganjen  2Balb* 
beftanbe«  au«mad)t  unb  angenommen  werben  barf,  baß  bie  SBälber  ber  Stanbe«* 
unb  ©runb^errn  föonenb  be^anbet  werben,  biefelben  alfo  ba«  bringenbjie  öebürf* 
niß  gu  Herfen  im  Stanbe  wären.  3luf  ber  anbern  Seite  wollen  viele  wegen  ber 
gränjenlofett  SBanwerwüfhingen  oon  Seite  ber  $rit>aten  eine  ftürforge  be«  Staate« 
für  eine  nötige  SßfKety  galten.  Uebrigen«  $at  man  bie  ©rfafcrung  gemalt,  baß 
bie  bermaligen  Seftimmungen  be*  ©efefeed  weber  ^inrek&enb  ftnb,  bie  Delation 
3U  wr^inbern,  no#  eine  balbige  SBefwcfung  einer  oerwüfteten  $(5$e  ju  bewirf en. 

Hauptmann  ÜR.  t».  $  o  1 1  e  b  e  n,  Senn  bem  Staate  ba*  *Red>t  aujie&t,  3cmanb 
al«  9Jerföwenber  ju  erftären,  fo  f<$eint  mir  au$  hierin  ba«  SRedjt  ju  liegen,  je* 
ben  ber  feinen  Salb  bet»aftirt,  für  einen  SBerföwenber  ju  erfWren  unb  tyn  au  be* 
»ormunben. 

gorfrratb  SWantel.  3$  glaube,  baß  bie  8eauffuf>tfgung  ber  «ßrwarwalbun* 
gen  *or3Üglic$  im  3nterejfe  be«  Salcbefifcer«  gelegen  ift.  3um9ta$weife  möge  ein 
Setfoiel  bienen :  <£in  ®ut*beftfrer  erhielt  »on  feinem  SBater  ein  fefjr  bcbeitfenbe« 
Vermögen,  weldje«  toraüglid)  in  Salb  beftonb.  Seine  Umgebung  »erleitete  ifa 
aur  93erfc$wenbung;  er  gab  viel  (Selb  au«  unb  fcerwertfyete,  wa«  er  oerwertyen 
fomtte.  ©eil  er  aber  an  feinem  görfter,  ber  auf  (Spaltung  be«  Salbe«  brang, 
Siberfianb  fanb,  entfernte  er  biefen  reblic^en  SWann  unb  fuc$te  ft$  einen  anbern, 
ber  in  feine  Sünftye  einging.  Siefer  neue  $örj*er  fefctc  nun  ben  Umtrieb  ber 
$od>*  unb  SRittelwalbungen  tief  herunter.  @r  ging  fo  weit,  baß  er  fn  ben  SRittel* 
Walbungen  ba«  JDber^ola  felbji  bid  au  ben  jüngften  Schlägen  I;erab  aur  gäffung 
braute.  Die  »ufrüng  betrug  im  Anfange  iä$rlid>  eirca  20,000  fl.,  bi«  am  <5nbe 
ber  ^ola»orrat^  aufgege^rt  unb  bie  JRente  auf  800— 1000  ®ulben  ^etabgefunfen 
War.  tiefer  SÄann  befmbet  ftel^  nun  in  einer  fo  bef^ränften  Sage,  baf  ü}tn  fogar 
bie  SKittel  aur  (Spaltung  feiner  gamiHe  fehlen,  unb  feine  SBer^ltniffe  ba«  2Ritleib 
«Her  in  «nforücfc  nehmen,  ©ewiß  würbe  berfelbe  für  frühere  gehörige  «ufft^t 
Jefct  fe^r  banfbar  frj^n.  Da  bie  SBalbbetyanblung  umfaffenbe  Äenntniffe  »oraudfe^t 
unb  begangene  geiler  nic^t  wie  bei  ber  Sanbwirtt)f$aft  in  furaec  Seit  wieber  au«* 
geglichen  werten  fönnen,  ja  oft  na$  30—100  Sauren  nod)  fühlbar  jtnb,  fo  glaube 
ity,  baf  ber  Staat  feine  53et>ormunbung  imt  nic^t  au  weit  au«be^nen  barfj  er 


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Seaufil^Hgung  ber  ^rioattoatbungrn. 


449 


foflte  aber  minbeftenö  für  größere  SCBalbungen  verlangen,  bafj  jeber  SBatbbefi^er  ef* 
rtert  SBirtt^fc^afr0|>lan  übet  feine  Gattungen  fyetfküen  unb  burdj  SadSwerftcinbige 
prüfen  laffe,  fobann  benfelben  auch  genau  einhalte.  3<h  ertaube  mir  l)icr  33ejug 
ju  nehmen  auf  bie  3nflrufrion  für  WuffreÜung  bon  2ßtrt^fcf>nftöplänen  für  bie  ©e* 
meinte?  unb  6tiftdwa(bungen  in  Unterfranfen  unb  2lfcr)affcnburg,  I.  SBbG.  3  unb  4 
£eft  1841  t>on  Seiend  3^'f^^ft  für  ba*  Sorfl*  unb  3agbwefen. , 

ftorftmeifrer  35  e  r)  l  e  n.  5)a*  $r)ema  „in  rote  weit  ifi  ber  Staat  berechtigt,  bie 
^ribatwalbbeftyer  in  ber  Seroirtyfcfyaftung  ir)rer  SBalbungen  ju  befcrjranfen"  ifl 
ein  in  bef  $rari«  unglürflichefl,  man  wirb  faum  gebei^lic^en  Scefuüaten  gelan* 
gen;  beim  wenn  wlrfltcl)  biefeä  *Recr)t  a(6  feflfleljenb  tooraudgefe£t  wirb,  fo  bret)t 
efl  f2d>  auf  ber  praftifcr)en  Seite  um  bie  8^age  „auf  welche  SBeife  foU  eine  teetmi« 
fd^c  ©berfeitUng  ber  Sßribatwirthfchaft  bon  Seite  ber  Regierung  eintreten*,  unb 
tyier  ifr  ber  gorbifche  knoten.  3n  Samern  gibt  e$  SProbin^n,  in  benen  bie  privat* 
Salbungen  ber  unmittelbaren  Äeftnjienj  ber  gorftber)örben  unterworfen  finb,  unb 
wo  gleichwohl  in  ber  SBerbeflerung  berfelben  fein  Schritt  borgefct)ritten  werben  fann. 
Bür  folcr)e  ©egenjtcmbe ,  wie  ber  tyier  in  Siebe  fle^enbe,  müffen  bie  Belege  au«  ber 
(Erfahrung  gegriffen  werben.  3m  bormaligen  ftürftentfyum  2lfd?affenburg ,  nun  53c* 
ftanbtr/efl  bef  Unterfränfifchen  ÄretfeS,  ijt  ben  ftorftbehörben  eine  unmittelbare  (Sin* 
wirfung  auf  bie  ^rwafeffialbwirtyfdjaft  eingeräumt,  *£ie  gefefclichen  Seflimmun* 
gen  ftnb  bollfommen  crfdjdpfenb.  3<h  abminifrrirte  15  3al)re  lang  baö  gorftamt  9H  i  e< 
necf?8oIjr,  welches  fer)r  bebeutenbe ^rfoatwalbungen  enthält;  icr)  war  ber  einjtcfnöj 
boUen  unb  tätigen  SWtwirtung  ber  Stebierfflrfter  berficr)ert,  unb  boer)  woKte  un$nicr)t 
gelingen,  bie  einer  regelmäßigen  SBirt^fcr)aft  au6  ben  ©gentbümlichfcitcn  bed  privat« 
walbbeftyer*  entgegenfrrebenben  ^inbemife  ju  befämpfen,  bie  r>erberblicr)fre  aller  £au« 
ungdarten  inBuc^enwalbungen— @<^leicr)wirt^fcr)aft  im9?lebern>albe--3U  berbrängen. 

<£«  bleibt  ein  würbiger  ©egenftonb  ber  Erörterung,  auf  welkem  SBege  bie  Sewirth- 
fchaftung  ber  ?ßribatwalbungen  einer  burchgteifenben  SJerbefferung  entgegengeführt  wer* 
ben  fann.  ($4  iß  f$on  anberwärtö  alö  eine  entfpret^enbe2J?a^regelborgefcI)lagen  wt>r* 
ben,  ben  Sanbteuten  einigen  Unterricht  in  ber  SBalbbetyanblung  ju  erteilen.  2>af  bon 
biefer  Seite  ®uted  geftiftet  unb  befonber*  burch  bie  JDrt$borflänbe  auf  bie  beffere$e* 
nufeung  mit  (Jrfolg  hingewirft  Werben  fann,  barin  ftrtbe  ich  mehrfache  33eifpfele  in 
meiner  Erfahrung,  unb  erlaube  mir  eine*  anjufütyrcn.  Unfern  Slfchaffenburg  im 
?anbgerichte  Silben  au  breitet  ftd>  eine  Sanbfchette  SWaineinwdrt«  au&.  &i$tjin< 
nige  (Sntwalbung  ber  Uferfrric^e  fefete  ben  Sanb  in  Bewegung,  ber  immer  weiter 
borfef^iir,  bar)er  bie  $orftbehorbe  ftcr)  genöü)igt  far) ,  OHnhalt  ju  tr)un.  3)a$  Uebel 
^arte  fcf>on  weit  um  ftcr)  gegriffen,  olme  bafj  bie  berfcfyiebeneu  ©nleüungen,  bie 
%l\<$t  mit  $olj  ju  befreiten,  ben  erwünfcr)ten  Erfolg  gehabt  hätten.  Schon  wty* 
renb  ber  ®rof ^erjoglici)  ^>efft[d)en  Regierung  berfudjten  mehrere  $orftbeamte,  unter 
benfelben  ber  bermalige  gorfimetfter  v.  93aumer  ju  ©olbfronacfc  in  JOberfranfen, 
ben  Sanb  ju  binbenj  bie  Äulturberfuche  fchlugen  aber  fer>t.  9Äan  überlief  enblich 
biefe  auegebehnte  Schanbfd)eUe  gewiffermaffen  ihrem  Sctjicffale.  9htn  übernahm  ed 

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450 


Spannungen  ber  6eflicn  für  gorftwulljföaft. 


ein  einfaßt  Sanbmann,  bet  ©emeinbetoorjieljer  Äietrjenffcal  ju  «Ijettau,  ben 
geinb  ju  befaatf>fen;  er  beredte  bie  gläcfce  mit  ©irfenfefrlingen,  ftf  »urjeilen,  ui» 
fo  bebetfte  fi$  bic  ganae  $ld(&e  mit  Birten,  unb  ©emeinbefcorM«*  «ietfcentijal 
corrigirte  ba«  Sßenfum  bet  gorfttetyörbe.  2Kan  baute  auf  biefem  ©runbe  fort  unb 
getaugte  jum  3iel.  Kietze nt^al  ehielt  »on  beit  ©eneral<(£omire  be«  lanb»irtfc 
fcr;afriid>en  SBerein«  in  Samern  bie  golbene  3Rebattte.  (S«  foflte  aUerbing«  bet  (tifet 
be«  Sanbvolfe«  für  beffece  SJeljanblung  )>et  ^rroatfcoljungen  ge»e<ft  »erben ,  »a« 
fügli$  bur$  forft»irtfcf<$afrli<$e  Jtutotr»£ongrefie,  a^nlnt?  ben  in  Samern  befreit* 
beu  lanb»trtyfä>aftli$en  Äultur. (Songreffen,  gefc&efcen  fönnte.  $a  bie  obf<$»ebenbe 
grage  über  bie  $riwu»albungen  einer  »eiteren  (Erörterung  vorbehalten  »otben  iß, 
fo  bleibt  ben  «euperungen  hierüber  no$  ein  freie«  gelb ,  unb  ba  ohnehin  bei  ber 
gegenwärtigen  SSerjammtung  für  bie  grünbli^e  (Erörterung  biefe«  ©egenftanbe«  nid>t 
bie  erforberlidK  ^tit  gegeben  iji,  fo  behalte  au$  i$  mir  eine  au«führlt<&ere  $e* 
leuc^rung  biefe« ,  in  ba«  ©ebiet  ber  @efe|gebung  ^inüberjtreifenben  ©egenßanbe* 
vor,  unb  »erbe  mid)  jebenfaü«  hierüber  bi«  jur  nd^frfolgenben  Skrfammlung  ju 
$re«lau  vernehmen  laffen. 

gorßrath  aßalbmann.  2>ie  Urfa^e,  au«  ber  bl«her  ber  Staat  bur$  ©efefce 
ba«  $rivat»a(beigent^um  mehr  beaufju&tigt  hat,  al«  bie  gelb»irtbfd)aft  ober  bie 
©iefenfultur,  liegt  eine«U)eii«  in  bem  Sebürfnif  be«  JBolfe«,  anbernt^eü«  in  ber 
Statut  ber  3Balb»irthfd>aft.  (*«  ifx  unbeflreübar,  bafr  ba«  £olj  ein  unentbehrlich« 
«ebürfnip  be«  2$olfe«  ift;  nirgenb«  »irb  eine  2$olf«wk1hf(haft  ohne  £oi*  mit  (Sr* 
folg  betrieben  »erben  lönnen.  2Dem  <Staatt  liegt  baher  an  unb  für  ftd>  fd»n  bie 
Ser»flicf;tung  ob,  für  ba«  Däfern  biefe«  unentbehrlichen  $robufte«  auf  »a«  immer 
für  eine  ©eife  ju  forgen.  —  $et  y»titt  ©runb,  bie  9iatur  ber  Söalbwirthfchaft, 
fü^rt  junächft  ju  ber  Betrachtung  be«  »efentlidKn  Untermiete«  berfdben  mit  bem 
«derbau.  $ier  folgen  fi$  bie  «ernten  3ahc  für  3abr  unb  e«  !ann  fi$  ber  »tan* 
gel  be«  einen  3ahte«  in  bem  Ueberflup  be*  folgenben  triebt  erfefren.    £et  »alb 
»ü$ft  ni$t  fo  föncH;  grofe  3eütäume,  meiere  SRenfdjenaltet  liegen  in  bem  3»t* 
fchenraumc  von  einer  »ernte  $ut  anbetn.  ©tob  bie  ^oljvottatht  erföo>ft  unb  ift  bi« 
6ubftana  be«  ©alte«  jerfiort,  bann  ift  «b^ilfe  faum  mehr  möglidj.   €«  treten 
grope  unb  bleibenbe  SBerlegenheiten  ein ,  benen  ein  »o&lgeorbneter  <gtaat*f>au«haU 
juvorfommen  mup  ,  iubem  et  ein  forgfamete«  «ugenmerf  auf  bie  ^riDatwalbungeii 
rietet.  3Bo^in  »ürbe  e«  fuhren,  »enn  ber  6taat  au«  boftrineaen  «n^teu  *ber 
au«  rein  jutittfe^en  «bleitungen  bei  bem  Safce  fielen  bleiben  »ollte:  e«  fe»  un* 
bittig,  ben  einzelnen  etaat«angehörigen,  ber  ®a(bbeft$et  ijt,  in  bet  »enü^ung  be* 
SBalbe«  mebr  ju  ^nbern,  al«  benUnbern  in  berSJenüftung  feine« gelbe«?  ©efe^ 
e«  »ürben  beibe  Steile  glei(^  befcanbelt  unb  bem  *ßrit>at»albbef^et  bliebe  e«  über* 
(äffen,  mit  bem  SGBalbe  nad)  ©efatten  }u  »erfahren ,  man  »ürbe  batm  auf  einmal 
fe&en,  »ie  ba«  SBalbartal  bie  «ebürfniffe  be«  8anbe«  nid^t  mefct  befriebigen  tonnte, 
ober  ba«  $ola  auf  übermäßige  greife  feigen  mü£te:  barat  »Are  ba«  (Sinlenfen  ju 
fpÄt.  «Ue  gorflgeftbe  unb  aJerorbnungen  famen  p«rt  fertum.  ®e^en  »ir,  meine 


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lieber  9caaffU§tlgang  ber  $rfooto>atbnngen.  451 

$crrn,  in  Xeutfd^lanb  auf  bic  »ergangenen  3f»'tfn  jurücf,  fo  finden  wir  feinen  Staat, 
ber  nidjt  burcfy  weife  ©cfefce  unb  UJerorbnungcn  für  bic  (Spaltung  biefed  ^eiligen 
Rationalgutcd  ttorgcfefyen  fyätte.  3$  ^offe  nid)t,  bafi  t>te  feitbem  eingetretenen  3*it' 
ercigniffe  ben  egoißifctycn  ©runbfafr  rechtfertigen  werben:  cd  fepen  alle  93ortl)cile 
aud  ber  Salbwirtf)fd?aft,  mit  bem  Salbfapitale  felbß,  bem  gegenwärtigen  @c* 
fd)led)te  ju  übcrlaffcn.  3$  glaube  mid)  fcielmetyr  immerhin  für  eine  angemeffene  9luf> 
ßcftt  r>on  Seiten  bed  Staated  ausbrechen  ju  muffen.  Sie  fiub  tjicr  in  einem  Sanbc 
verfammclt,  weld)c$  in  feinen  SBeßanbtfjeilcn  auö  ^romnjen  aufammengefefct  iß,  bic 
früher  ifyre  foiweräncn  Sürßen  unb  Regierungen  hatten.  C^ine  iebe  biefer  Kegierun* 
gen  h*t  gorßpolijeigefe&c  erlaffen.  $er  SJolljug  biefer  forßpolijeigefefclichen  23cßim* 
mungen  war  aber  in  Solge  ber  großen  potitißhen  33eränberungen  $eutfd)lanb0  »iel* 
fad?  anjjec  Uebung  gefemmen.  £)aher  Ipd  ßcr)  bic  Regierung  bed  baoerifc^en 
Staates  in  neuerer  3e^  twanlafit  gefunben,  in  bem  (Entwürfe  eincö  ftorßpoliicigc* 
fe&eS  baejenige  au$  ben  alten  93erorbnungen  beö  ?anbed  jufammenjußeUen,  wa6 
ftd)  al$  jeitgema^  erhalten  l)attc  unb  e$  iß  auf  tiefe  Seife  im  3af>re  1842  ber 
(Entwurf  be*  neuen  $orftpouVigefe&cö  ben  Stdnbcn  bed  Rcic^cö  »orgelegt,  au$  be- 
fonberen  Urfachen  abereinßwcilcn  wiebcT  juriirfgenommen  werben.  Sie  ©runbjüge  biefed 
©cfe&cntwurfe«  werben  fo  jieralich  baöjcnigc  enthalten,  waö  in  icbem  Staate  bei 
einer  billigen  Söeaduung  bc$  ^rtoatwalb  ^Gigentrnimörechte  als  bic  äufjerßc  ©ränjc 
juläjjiger  iöcfdjranfung  gelten  bürftc.  Unter  ^rwarwalbeigenttyum  möchte  nach  meü 
ner  Anficht  f>iec  bafl  freie  (Eigentum  fcerßanbcn  werben,  nicht  aber  bad  grunb* 
bare,  nicht  bie  ©emeinbcwalbungcn.  Siefc  lederen  werben  ofynebiejj  beaufßchtigi,. 
fönnen  unb  muffen  cd  burd)  bic  Äuratclbe^orbe  werben,  weil  ße  ba$  (Sigemfyum 
moralifdjer  ^erfonen  ßnb.  Sic  grunbbaren  Salbungen  ßefycn  junächß  unter  ber 
Stuf  ficht  ber  ©runbfjerrn;  biefc  ßnb  gefc&lich  befugt,  barauf  ju  fe&en,  bafi  bie®ut$* 
beßanbttjeilc  in  ungcfc^wädjter  Äraft  erhalten  werben  unb  e$  ßeljt  ir)ncn  baö  Recht 
ju,  bic  fpejicllccc  ©ewirthfdjaftung  an  einen  Sirthfchaftöplan  ui  binben.  Sa* 
aber  ba$  freie  Origentfyum  betrifft,  fo  bürfen  befchränfenbe  öerorbnungen  nur  in  ber 
©egränaung  julätug  crfd)einen,  al*  ed  ber  3wecf  ber  Sache  jum33eßcn  ber  fammU 
liehen  Staatsangehörigen  forbert.  Sic  23crl)ütung  ber  Sefcaßation  unb  maadlofen 
2lbfd;wenbung  beS  ©runb  unb  SSobene  bürße  als  oberßer  ©runbfafc  gelten.  Sic 
ßnben  siele  traurige  93cifpicle  in  unferm  Saterlanb,  wo  glädjen  in  ber  Sluöbe^nung 
»on  mehreren  Stunben  oljne  9lbftd)t  auf  beftere  58enu&ung  ald  9lerfcr*  ober  Siefen* 
lanb,  bed  ^oljed  entblößt  würben  unb  nunmehr  in  i^rem  (Setrage  fo  r)erabgefunfcn 
ftnb,  bap  ßc  faum  mcl)c  eine  fümmerlid)c  Seioenfc^aft  gewahren,  iß  ba^ec  für 
ben  Staat  nad>  meiner  unmaßgeblichen  Slnftc^t  im  3ntcreffc  aller  StaaWangetyöri* 
gen  unb  auö  Rüdßcht  auf  bie  (Spaltung  be«  Sol)lßanbce  ber  walbbcßfrenbcn  Sa^ 
milien  fclbß,  eine  emße  ^ßicJ^t,  burd?  gefc^lid>c  Söeßimmungen  ber  nac^tr)eiUgeii 
iße^anblung  ber  ^rioatwaltungen  unb  ir)ret  ^craßation  ju  begegnen,  twrbefyaltlich 
ber  Öefugnip  bc«  ^rbatwalbbeßjere ,  je  nad?  feinem  S3ebürfnip  ben  Salbgrunb  ju 
Vlrfer  ober  Siefc,  ju  einem  ©arten  ober  Seinberg  umzuwandeln,         liegt  aber 

29* 


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452  JßerloBMangen  ber  €rtö<m  fftr  gorffoirfyföaft. 

babei  in  ber  Äatur  bet  ©a$e,  bafl  ni$t  wiflfüljrli<$  au«gereutet  nnb  abgetrieben 
werben  barf,  fonbern  juoor  bie  «njeige  gemadjt,  bie  Bewilligung  bet  bon  bem 
Staate  aufgejreWten  $orftyolijeibe$3rbe  erholt  »erben  mfiffe.  SBeiter,  glaube  i$, 
bürfte  eine  8efcfcranfung  be«  freien  $rfoateigenttjum«  ni$t  wofcl  julä&ig  fetm,  au«* 
genommen,  wenn  burd>  ®ejefre  bereit«  wa«  «nberc«  benimmt  »orben  wa>e.  .<$* 
würbe  fyternad)  ben  $rfoatwalbeigena)ümcrn  frei  gegeben  febn,  ba«  £olj  in  ben 
freieigenen  ^rfoatwalbuhgen  in  gleiten  ober  ungleityn  3eiträumen  ju  nüfcen,  Je 
nodjbem  e«  eben  it>ren  äfonomffc&en  «ebürfnifien  entfrrec&e.  «Won  wirb  bie  ©e* 
ftfrer  freieigener  $rft>atwalbungen  an  bie  (Einhaltung  eine«  fpejieffen  9B<rtyf4aft«* 
plane«  unb  «tat«  nid)t  ju  binben  haben.  (Sbenfo  wirb  benfeiben  bie  ©al>i  ber 
£ol},  unb  »etrieb«art  tiberlaffen  bleiben  muffen,  ftttfeftuna,  be«  Vortrage 

folgt  in  nädtfer  ©ifrung.) 

Söegen  fdwn  borgender  3eit  würbe  bie  ©i&ung  bwd>  ben  I.  $errn  ®or? 
ftanb  für  gesoffen  erflart. 


fünfte  Sifcung. 
©araftag  ben  5.  Oftober  1844. 

- 

I.  Der  erfte  SJorfUnb  eröpete  bie  ©ifrung  mit  ber  Semcrfung,  baß  3  «b* 
hanblungen  eingefomraen  fmb,  weltye  bei  ber  befördnften  3eit,  ohne  fie  ju  r*rle* 
fen,  brm  ^rotofotte  einjUberieiben  fe^n  Dürften:  5>ie  eine  betrifft  „ben  SEBilb* 
ftyaben  im  ßbenwalbe  »on  $errn  ©cr)lebuffh",  bie  anbere  eine  „8e* 
f^reibung  einer  abnormen  %i$tt  ju  ©<r($te«gaben  nebft  3eieJ>* 
nung,  mitgeteilt  bur<$  £erm  gorftmeifter  9tet>erbb«  bafelbjt/  bie  Dritte ,  „bie 
Seauffidjtigung  unb  3Bewirthf$aftung  ber  $ri*atwalbungen  von 
bem  f.  qutrtc.  gorfhneifrer  3iment  in  Dürnberg,  welty  ledere  unter  anberm  au«* 
fpridf>t:"  „Um  ju  bewirten  ,  bafc  jeber  ^rfoaibeftyer  »otte  Siebe  unb  »chtung  für 
feinen  Stoib  befommt,  forge  man  rtur  für  »oUfommenen  ©<$u$  in  bergleteJjen 
SBalbungen,  ba£  e«  Stnber«  bamit  werbe,  a!«  bisher,  Wo  bie  93eftfcer  von  ©albun* 
gen  fagen  mußten  unb  tonnten:  wir  haben  ben  Salb  unb  anbere  2eute  ba«  £olj." 

©obannverla«  ber  I.  £r.  SBorftanb  jwet  ©^reiben  be«  §errn  Dberforfr* 
raü)«  frh™-  ».  SEBebefinb  au«  2>armftabt,  ba«  eine  ben  «bbrutf  biefer  ^rotofoQe 
in  ben  3ahrbüd>ern  ber  fcorfttunbe,  ba«  anbere  bie  ©erfammlung  ber  füb* 
teutfdjen  fforftwtrthe  $u  Darmftobt  1845  betr.  G«  würbe  beföloffen,  bem 
£errn  ©berforftrath  ».  SBebefinb,  feinem  SBunfdje  gemÄf,  bie $rofofotte  ber  forft* 
litten  ©eftion  balbthunli$  jur  «ufnafjrae  in  bie  3a^rbü^er  ber  gorfHunbe  mit* 
aufteilen. 

^er  I.  §r.  SBorfianb.  Der  ®ef4>aft«fü^rer  ber  vorjährigen  ©erfamralung 
ber  jubteutfe^en  gorftwirt^e  in  Ulm,  £err  ©alamann,  ^at  bur(^ 8rr)m. >.  »aufr 


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ben  Äaffenreft  mit  31  fl.  45  fr.  überfenbet.  Steine  unmapgcbliche  anficht  geht  ba.- 
hin,  bap  biefee  betrag  lebiglich  bem  33orflanbe  ber  ndchften  Berfammlung  füb* 
teutfcher  goifhoirt^e  nach  Darmjtobt  überfenbet  »erbe,  inbem  gegenwärtiger  Ber* 
fammlung  eine  »eitere  Diapofttion  nicht  jufie^en  möchte.  2)ie  nicht  mit  vorgelegte 
Abrechnung  »irb  bi«  bahin  nachautragen  febn.  —  hiermit  »urbe  ftch  .allgemein 
eiiwerfianben  erflärt. 

II.  Der  I.  $r.  Borftaiwb  forbert  fobann  bie  jur  gejtjleUung  ber  Borfh 
funflfp  räche  ernannte  (Sommifjion  auf,  Beriet  ju  erftatten. 

gorftmeifter  Bebten^  Die  Jtommiffiion  hat  fich  burefc  bie  $erren  Bergrath 
3ötl  unb  gorffratb  Äönig  ergabt  wnb  nach  genauer  Erörterung  ber  borliegenben 
frage  für  folgenbe  Börslage  bereinigt,  von  bem  ©efichtepunfte  au«getyenb,  bap 
eine  Sichtung  ber  gorftfunftfprac&e  Bebürfnip,  babei  aber  jebe  entbehrliche  Bermel 
rung  ju  »ermeiben  feb.  1)  Die  Benennung  ftorftfunfrfprachc  fcheint  unpaffenb, 
bagegen  bie  Benennung  „gorjrmannöfpra^e1'  im  ®egenfafce  jur  SEBaibmannäfprache, 
»eiche  auper  grage  bleibt,  angemeffen,  ben  begriff  erfchöpfenb,  baher  nun  ber  Harne 
gorftraannflfpraehe  äudf€^tie^ficf>  anaunehmen  unb ju fanftioniren  fegn bürfte.  2) 
3$  würbe  bie  Bearbeitungen  ber  gorflmannefprache,  auf  bie  Bafie  ber  in  meinem  Bor* 
trage  entwitfelten  Beftimmungen,  übernehmen,  benen  noch  binjuaufügen  nöft)ig  geartet 
»irb,  bap  ber  SBortlaut  bem  Begriffe  immer  möglichft  fonform  fe^.  tf)  ©n  alTge* 
mein  gütiger  Hu&brucf  iji  für  jeben  ©egenjtonb  im  gorjibetriebe  unb  für  jeben  53c* 
griff  ju  wallen,  unb  in  ber  $arenu)efe  ftnb/bie  übUe^ercn  $robinjiati«men  beiju* 
fügen ,  mit  jirenger  SMfcheibung  aUer  abfurben  SBorte  unb  uneblen  Sludbrücfe. 
4)  3$  »erbe  bie,  in  alpbabetifcher  JQrbnung  ju  bearbeitete  $orftmann3* 
fpradje  burch  bie  Allgemeine  gorft*  unb  3agbaeitung  in  einzelnen  Abtheu 
lungen  in  jebem  SWonatctyefte  }ur  Äenntnip  be«  teutfehen  gorjipublifume  bringen 
unb  ba«  (Slaborat  ber  öffentlichen  Prüfung  unb  Beurteilung  unterwerfen,  tiefer 
ftch  au  unter jieben,  werben  nicht  nur  alle  teueföe  gorfimanner  eingelaben,  fonbetn  e* 
wirb  noc^  an  einaelne  gachgenoffen  in  ben  teutfehen  Staaten  unb,  in  gropen  8iru 
bern  in  ben  einjelne»  ^robinaen,  ba*  (Srfuehm  gerietet,  bie  Beurteilung  ber  bor* 
geregten  «rtifel  au  übernehmen,  unb  bie  notywenbig  befundenen  Au«  jleuungen,  Sfcugen 
unb  Bcrbefferungen  in  beliebigen  3eitabfchnttten ,  längten*  aber  aierteljahrig ,  mir 
mU|utheilen.  5)  Die  eingehenden  ffiügen,  3ufä$c  unb  Bemerfungen  werben  eben* 
faW  burch  We  gorfl»  unb  3agbaeitang  veröffentlicht  unb  bei  ben  forffflthen  @eftio* 
nen  ber  jdl)rlicr)en  Berfammlungcn  ber  teutfehen  gorft*  unb  Santwtrthe,  aunichft 
bei  ber  IX.  ju  Breslau  im  3. 1845,  einer  Superredfffon  unterjogen,  unb  barüber  bie 
betreff enben  Befchlüffe  gefapt.  6)  Die  bon  ber  Berfammlung  gutgeheipenen  unb 
angenommenen Bmemtungen  haben  bcmnAchfial«  teutfche$orfimann*fprache 
boOe  unb  an«fchliepH<he  «elrung,  unb  ich  »erbe  biefelben  fn  ein  befonbere*  SBerf 
aufammenfteOen,  unb  für  beffen  ^eraudgabc  @orge  tragen.  7)  5Mcht  minber  »irb 
für  jweef mdpig  erachtet,  eine  3ufammenße%mg  unb  (Srfldrung  ber  Alteren  Huebriufe 
befonber«  im  Bereiche  be*  gorftrechte«,  namentlich  in  ben  alteren  Urtunben.  al*  ein 


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454 


Cfriianblnngcn  btr  Sefticn  für  gcrfhrirrrjfc^aft. 


befonberefl  forfiltd^ed  ©loffarium  ju  bearbeiten,  worüber  fciwn  bie  Attgem.  fcorfl* 
unb  3agbjeitung  eine  au$  bec  $eber  be6  £errn  Sorflmetflerd  v.  ©Langenberg 
ju  SBö^rau  in  ber  9ticberlauft&  geflogene  $robe  entbot,  alfl  Anhang  ber  Sorfi* 
mannSfprachej  ber  9?ufren  cined  folgen  ©löffariumä  iß  unverfennbar  für  bie  forft* 
K  Techttichen  Jöejie^ungen  fowohl,  als  auch  für  bie  9en> t rft)fc^ aftun 96 gef d)id^ te  ber 
SBalbungen,  unb  wirb  mancher  3*vetfel  unb  SBerlegenheiten  bei  Skfyanblung  von 
©ervitutut  <  Angelegenheiten  unb  in  richterlichen  (Srfcnntnifferi  entheben,  (tiefer 
ÄommifltonS'SSefdMujj  würbe  von  ber  förmlichen  ©eftion  einhellig  angenommen  unb 
bem  Siebner  aufgetragen,  bie  ftorjtmannSfprache  nach  ben  vorgejeich* 
neten  formen  ju  bearbeiten,  unb  bie  biepfattftgen  Einleitungen  aldbalb  ju 
ju  machen.)  3nbem  ich  mich  jum  SBolljuge  beS  mir  geworbenen  Auftrages  bereit 
erfläre,  glaube  ich  ^c  befriebigenbe  £öfung  biefer  wichtigen  Aufgabe  verbärgen  ju 
tonnen,  ba  ich  m^  fd*  ^ner  von  3abten  mit  biefem  ©cgenfianb  befebäftigt 
unb  eine  grofje  3Raffe  von  (SoDectatteen  vereinigt  habe.  3ugl"<h  erfuche  ich  unter 
ben  Anwefenben  folgenbe  £ercen  SRttglieber,  ftch  ber  Prüfung  ber  von  mir  ju  bt* 
arbeitenden  ftorftmannSfprache  ju  unterjicfyen :  bie  $erren  ©intl,  ^orfimeifter  von 
*ßürgli&  in  ©ohmen,  b'£erigoven,  ftorjtfommipr  ju  ÜRüncbcn,  £lubecf  $ro* 
feffor  ju  ©rafc,  Saron  v.  £olleben  Hauptmann  a.  I).  unb  ©utSbeft&cr  ju  SRu* 
bolflabt,  Äarl  Cbcrforjtmeijicr  ju  ©igmartngen,  .frön  ig  fforfkatb  ju  Trittau  in 
$olflein,  V.  Ärafft  Borftmeijhr  ju  Ansbach,  v.  $aufingcr,  #errfcbaftSbeftfcer 
von  SBien,  JDel)Ihafen  $orftfommfpr  3U  Ansbach,  fobr.  v.  SRaeSfelbt  «Regie* 
rungS*  unb  ÄreiSforfrratr)  ju.  Augsburg,  v.  Stegnier  Borftfommiffdr  ju  SlegenS* 
bürg,  ©raf  v.  «Reich enb ach  von  $3ruftave  in  ©chlefien,  «Roth  ©ejirfSfo'rfter  von 
©tauffen,  ©chmall  gorftmeiffcr  unb  ^rofeffor  ju  Äuttenberg  in  ©ör/men,  §rf)r.  v. 
$ru<hfefi  ^orftmeiflrr  ju  ©clb,  SBalbmann  Regierung«*  unb  ftorftratb  ju 
SRünchen,  8rr/r.  v.  SBamftäbt,  flammerherr,  ftorfc  unb  ^agerraeifter  ju  $löen 
in  £olftein,  SBarth  ginanjrath  ju  Stuttgart,  SBineberger  gorjtmeijier  ju  $af* 
fau,  unb  3 Sil  Bergrath  unb  ftorfireferent  ju  $att,  mit  bem  SBorbehatte,  gleite 
Ginlabungcn  an  bie  ftorfhvirttye  fn  anberen  teutfehen  Staaten  bu«h  bie  gorfl*  unb 
3agbjeirung  ergehen  ju  laffen. 

Hauptmann  v.  $  olle  ben.  3$  banfe  fefyr  für  biefe  (Sljre,  fürchte  aber  ju 
wenig  »m  ©tanbe  ju  fe^n,  ben  Anfprüchen  ©cnüge  ju  leiten.  3ch  habe  wohl  jwei 
Örübcr,  welch«  als  gorjtmeifrer  angeßettt  ftnb,  unb  mir  ohne  3w>eifei  SRitrheilungen 
machen  unb  mich  uiüerflü&en  fönnten,  allein  bann  müßte  ich  mich  mit  fremben  ge* 
bern  fchmücfen. 

III.  Sceoterforftet  3^-ifcr  au$  Hohengehren  in  SBürttemberg ;  lieber  bie 
(ünftliche  (Srjiehung  junger  Suchenbefi&nbe  burch  ©aat  unb 
^flanjung  ohne  v@chu&be jianbj  nämlich  bie  Aufbewahrung  bec 
Suchern,  bie  3"*  aur  ©aat  unb  bad  Verfahren  bei  unb  nach  bec 
Saat 


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Ueber  btc  fHa^t  ber  ©^f. 


455 


„SWefner  @rfa^ritng  unb  Uebetjeugung  nacty  ifl  bie  fi$erfle  unb  einfa$fte  5J?c< 
tljobe,  btc  ©u$eln  für  bie  Brüljlingefaat  über  b(it  SBinter  aufjubew«1)ren  unb  brau$< 
bat  ju  Ratten,  bie,  bafj  bie  ©utfceln  na<&  ber  ©nfammlung  im  $erbfl  an  einen 
Ort  gebraut  »erben,  Welver  nfd>t  ju  feu$t  unb  nld>t  3U  troefen  fetjn  barf,  —  »0* 
ju  alfo  fein  ÄeDer  unb  feine  ©ityne  gewallt  »erben  barf,  —  fonbern  eine  auf  bem 
©oben  beftnbli<r)e  ©djeuertenne,  ober  ein  ©taU,  unter  bem  fein  Suftjug  fratt  ftnbet. 
$ier  »erben  bie  ©uc^eta  wenigflen«  1'  Iw$  aufgeföüttet,  in  ben  erflen  14  Sagen 
täfiliä)  ein  bi«  jweimal,  in  ber  folgenben  3eit  aber  nur  alle  3»ei  bi«  brei  Sage 
einmal  unb  fo  lange  fort  geriibrt,  bi«  flc  ganj  abgetrotfnet  fhtb,  unb  bann  nad> 
Belieben  1  —  3'  r>o$  aufgefäftttet  unb  bi«  jum  $rfifta$r  unberührt  in  biefem  3u* 
ftanbe  gelaffen  »erben,  ©eim  Eintritt  be«  $rubjal)r«  ifl  barauf  ju  feiert,  ob  fte 
nt$t  feimen,  »ad  an  ben  ÜRauerwänben  in  ber  Äegel  »orfommt.  3jx  biefj  ber 
fcafl,  fb  muffen  fte  »ieber  gerührt  werben,  unb  fo  lange,  bi«  fie  abgerrorfnet  ftnb 
unb  ni$t  mel)r  feinten;  im  Uebrigen,  »enn  bie  Äeiraung  nicr)t  ju  »eit  oorgeförit* 
ten  ifl,  bleiben  bennoet)  bie  angefeimten  ©udjeln  für  bie  ©aat  brauchbar,  inbem  ftci> 
im  oorliegenben  ftall  ber  SSurjclfeim  nod^  nu$t  aanj  entwirfelt  $at.  «uf  biefe 
Seife  beljanbelt  erbalien  ftd>  bie  Sudeln  na$  meiner  (Srfa^rung  bi«  jum  «pril 
ganj  gefunb;  jebodf)  langer  fjinau«  laflen  fte  fi$  ni#t  fämmtlidj  ermatten  unb  bi« 
jum  3uli  ifl  fifcon  bie  ^dlfte  feimung«unftyig ,  wa«  bur$  folgenbe  SRefuItate  oon 
6d>erbenproben  befldrfgt  »irb.  SBon  ie  100  ©rM  feuerfreien  ©u$cln  ftnb  jur 
Keimung  gefommen: 

1)  S3on  ben  auf  bie  betriebene  SBeife  beb>nbelten,  in  einer  ©a:  2)  SBon  ben  auf  einer 
genremlfe  anf  blcjifm  »eben  aufbewahrten. 

».  an*  ber  SSitte  be* 


©ingelegt  am 

23.  mtl  1844 
1.  9Rai  „ 

1.  3unl  w 


«7« 


94 

76 
56 


b.  oben  vom  Raufen 

817a 
68 

45 

18 


<But>ae  2«/2  —  3'  bc<6 
<Mfa.eföntteten  an«  ber 
mttt  be<  «aufent 

tlVo 
5 

1 
0 


$ierau«  folgt,  baf  bie  unter  1)  ernannte  8ufbewa^rung0art  bie  beffere  ifl, 
unb  baf  von  ben  ©uc^efn,  je  ^d^er  biefefben,  »enn  fie  abgetrotfnet  ftnb,  aufge* 
fluttet  werben,  beflo  weniger  tyre  Äeimftyigfeit  »edieren,  wa«  noc$  verriebene 
23erfu$e  bejtötigt  $aben.  «m  Wenigflen  $aben  fi<$  bie  am  23.  SWärj  1844,  T  tief 
in  ben  ©oben  »erfenften,  bur^  einen  5^onbamm  vor  bem  ßMti  ber  8uft  unb 
Beu^Ugteit  grfc^ft^ten  ©u^eln  gehalten,  glrfdwief,  ob  fte  flc^  in  einem  »erfitteten 
©rettetfifh^en,  in  einem  @(afe,  im  €anb  mit  ober  otyne  6tro^  befunben  ^aben. 
6d)on  am  1.  ©eptbr.,  »0  ba«  ©efydUer  geöffnet  »urbe,  »at  oon  Hüm  nict>t  eine« 
me^r  feimfä^ig.  3»ar  galten  bie  in  ber  SKitte  be6  Äifl^en«>  in  ber  ©outeitte  unb 
3um  Ü^eti  bie  im  ©tro$  beftnbü^en  no<^  ein  ganj  frifc^e«,  gefunbe«  9tu«fer)en, 
allein  fie  »aten  alle  ranjfg.  ©eim  JDeffnen  ber  ©outeiue,  »eld^e  gut  gepfropft  unb 
t>erpi<$t  war,  würbe  ber  ^Pfropf  mit  etwa  bem  vierten  $l)eH  ber  ©ucr)eln  aud  ber 


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456 


Oet^öBblBogen  brr  6eftie»  fir  ftorjhtirttjföaft. 


Souteifle  theiftveife  bi«  an  bie  3immetbc(fe  getrieben.  9lud>  biefe,  tt)ie  bie  übrigen, 
ballen  einen  ßarfen  SRobergeruch.  Uebrigen«  habe  ich  fchon  gefunden,  baji  Kucheln 
bei  Laoten,  n>o  jte  in  golge  ber  unrichtigen  ©ebanblung  ju  fiarf  au«trocfneten, 
nod)  im  nächsten  3ahre  feinten;  fie  aetgten  aber  feinen  redeten  Sortgang  mehr,  ohne 
3n>eife(,  »eil  fte  mit  ihren  breiten  ©amenlabven  au«  bem,  burch  Siegen  ic  geprefj; 
ten  Soven  nicht  h*rvor  brechen  fonnten.  Einige,  tvelctyen  jeitig  Suft  gemalt  würbe, 
würfen  enva«  beffer  heran.  —  2>ie  befte  3eit  jur  6aat  ber  Sudeln  ifi  unter 
milben  flimaHftyen  Serhältnijfen  bie  erfte  #alfte  be«  2Ronat«  SJtai,  n>eü  bann  bie 
Suchein  bei  günfiiger  Sßitterung  f$on  nach  14  Sagen  gröfjtentbeil«  jum  Sorfchein 
foramert,  unb  von  ben  ©pärfröften  in  ber  Siegel  nicht«  mehr  ju  befürchten  haben.  3e* 
bodj  auch  noc^  fpäter  laßt  jich  bie  (Saat  mit  bem  beßen  Erfolg  au«fübren ,  wa« 
folgenbe  Erfahrungen  burch  Serfucbe  bejiätigen:  3m  Revier  Engel«berg,  Jorfr 
<3d)ornborf,  im  würUmb.  3ajrtfrei«  auf  ber  Hochebene  be«  €churtvalbe«,  1600' würt* 
temb.  =  1412  $arif.  $uf  über  ber  3Reere«fläche  ftnb  bie  Suchein,  »eiche  am  17. Slpril, 
2.  3Rai,  14.  9Äai,  1.  3uni,  17.  3uni  1844  ohne  allen  ©chu&beflanb  in  fttUen 
von  je  2'  Entfernung  in  lehmigen,  gutgebauten  Soben,  Sia«formation,  gefÄet  n>or# 
ben,  fammtlich  gleich  gut  geraden,  ttte  bie  hier  vorgezeigten  Probeexemplare  befrei* 
fen,  von  »eichen  nur  bie  julefct  gef&eten  enva«  geringer ,  jeboeb  hinlänglich  verboljt 
ftnb ,  um  jeber  SBitterung  Xrofr  bieten  pi  t önnen.  3>ie  $panjen  von  ben  Saaten 
vom  17.  »pril  bi«  1.  3uni  ftnb  flarf ,  unb  erreichten  eine  #ohe  von  6  — 10"  unfe 
bie  $flanjen  von  ber  Saat  vom  17.  3uni,  meiere  ebenfalls  jioefbaft  ftnb,  haben 
bie  $öb*  5  —  6"  erlangt.  Die  SBitterung  »Äbrenb  bc«  aufgehen«  ber  ©aat 
ttar  folgenbe: 


4 

X 

»  «  t 

©itmegrabe  na$  bem  £&ermo- 
metet  von  Reaamur 

Sennenfdjcin 

Stegen 

1 

7  Ittai 

3«  3.  n.  3.  SW«i 

11  —  19° 

59  Staub» 

8 

15  „ 

• 

17  —  19 

56 

3  V. 

IS 

21  „ 

3s/4  17.  SRat 

12  —  19 

48  „ 

*   /  4 

22 

31  „ 

• 

7  —  22 

29  V-,  „ 

89 

1 

7  3uni 

• 

11—20 

70  „ 

i  / 

/  4  »' 

8 

15  „ 

• 

20-22 

73  „ 

.  17a 

15 

21  „ 

• 

13  —  21»/ 

65  „ 

874  „ 

22 

30  „ 

• 

157a— 25 

100  „ 

10 

Sefonber«  glaube  ich  hier  noch  einer  Sucbfelfaat  auf  4 7,  borgen  in  Stillen 
in  1'  breiten  Kiefen  von  je  4'  Entfernung  an  einem  füblichen  Sergabhang  von  8— * 
37'  Steigung  1,347'  rcürttemb.  =  1,188'  $ar.  über  ber  3Reere«fldche  ohne  allen 
6cbm)bejianb  ermahnen  ju  muffen,  n»o  ber  ©oben  au«  6anv  mit  8ehm  befieht,  ber 
übrigen«  früher  mit  hochftämmigen  Suchen  unb  Eichen  bemachfen  n>ar.  2)iefelbe 
ttmrbe  am  8.  3»ai  1844  au«geführt,  nachbem  ber  fehr  plattige,  nur  mit  glatterbü* 
fchen  nnb  wenigem  givfeUofem  Suchenoberhola  noch  beftodte,  burch  Saubreren  au«« 


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Urttr  bbie  Wat&jn*t  brt  9w*e 


gemagerte  $lafc  unmittelbar  ju»or  abge^otjt  unb  hierauf  bic  liefen  gejogen  worben. 
Die  Söud^eln,  welche  in  frlge  ber  trotfnen  2Bitterung  erfi  na$  3  bi*  4  «Bodden 
unb  noc$  fpäter  aufgegangen  jtnb,  r)aben  burcf)  bie  bi«  auf  25°  R.  gediegene  Son< 
ncnwärme  ni$t  im  SRinbejten  gelitten,  unb  bie  ^flanjen  fmb,  wie  bie  r)ier  gegen* 
wdrtigen  6  — 10"  rjorjen  Eremplare  aeigen ,  ni$t  nut  gefunb,  fonbern  au$  in  $e- 
tracr)t  ir)re*  Älter«  »on  2'/t  —  3'/,  SWonaten,  fefcr  iwcfr/aft,  unb  fönnen  gewiß 
jcber  Witterung  wiberjie&en.  -—  Da«  93erfar;ren  bei  ber  Saat.  S3ei  ber  Saat 
felbji  ifl  rjauptfäc&licr)  barauf  ju  fer>en,  baß  bie  ©uc&eln  eine  Sebcrfung  von  r)öd$cn« 
1  —  l'/i"  tief  lotfern  Stoben  erhalten,  weil  fte  mit  lljren  breiten  Samenlappen 
»i$t  im  Stanbe  jinb,  unter  (Stollen  tyenwr  ju  brechen.  —  lieber  bie  SBefyanb* 
lung  nac&  ber  Saar.  Äacfc  ber  Saat  fönnen  bie  9ud>eln  jtt>ar  ganj  ft$  felbft 
überlaffen  werben}  allein  fcl>r  forberlid)  ijt  e«,  wenn  bei  ben  SRillenfaaten  bie  (Erbe 
an  bie  ^flanjen  gejogen  wirb,  wa«  per  Morgen,  wenn  e«  jur  ßeit  gefd)ie$t,  1  jl. 
fofien  fann.  SBenn  bie  Saat  in  9üKen  in  r)ö$jten«  3'  weiter  Entfernung  au«ge* 
füfyrt  wirb,  fo  erfolgt  ber  Schluß  fefcon  nact)  5  —  6  3ar)fen.  Sluf  ©oben,  welker 
3um  ®ra6roud)fe  geneigt  ifi,  fann  Unterer  leicht  baburety  Derbämmt  werben,  wenn 
bie  äultur  mit  3Jud>enlaub ,  fo  bi$t,  baß  ber  ©oben  »oUfommen  bebeeft  ijt,  über* 
tragen  wirb,  wa«  per  ÜRorgen,  wenn  bie  Entfernung  nidjt  über  5  —  600  Stritte 
betragt,  1  fl.  30  fr.  foften  fann.  Huf  biefelbe  SBeife  tjabe  i$  bi6r)er  au$  bie  du 
djenfaaren  k.  mit  günftigem  Erfolg  bdjanbelt.  —  3n  $ejier)ung  oer  $flaiu 
jung  fann  icfo  ber  »erer)rlidfren  Skrfammlung  bie  2Rittr>eilung  ma$en,  baß  iä)  im 
©erlauf  von  10  3ar)ren  mit  Erfolg  mehrere  r)unbert  borgen  mit  ber  $3u$e  ic.  ofcne 
allen  Sdjufrbejtanb  audgepflanjt  babe,  mit  $ßanjen,  welche  auf  ben  SBalbfelbern, 
alfo  im  Breien,  erlogen  würben  unb  mit  folgen  au«  ben  Dunfel fernlagen,  in  gebau* 
tem  ©oben  ofyne,  —  in  ungebautem  mit  33aUen,  iebo$  immer  in  gehörig  zubereitete 
^flanjlöcfyec  oon  menigften«  1— l!/t*  ^Breite  unb  1'  Siefe,  unb  bemerfe  no$  t>ier* 
bei,  baß  icfy  feinen  wefentlic^en  Unterfcrjieb  in  iSejicfyung  be«  ®eratr)en«  ber  $|Ian* 
jung  mit  *ßflanjen,  bie  im  freien  erlogen  unb  folgen,  bie  mit  Sortiert  au«  ben  ©e» 
famung«fc$lägen  genommen  würben,  gefunben  Ijabe. 

hierauf  jeigte  £err  9toierf$rfier  3aifet  bie  einjährigen  8ua)en#<Sremplare 
vor,  wd$e  er  im  freien  geadgen  r)arte. 

IV.  Der  I.  Sorjranb  jleflt  bie  frage,  ob  nid>t  beliebt  werbe,  ber 
StabtSÄünttyen  für  bie  freunblic&e  Äufnaljme  ben  Danf  au6jubrücfen  unb  au 
biefem  3tt>crfe  eine  Deputation  abjuorbnen. 

ßbcrfor^metjler  Äarl.  3d)  Ijalte  bieß  für  fer)r  angemeffenj  unfere  Seftion 
fann  t$  aber  nic^t  allein  tl^unj  e*  fodte  oon  Seite  be*  $räjtbium6  ber  allgemeinen 
Serfammlung  gef^efjenj  iebenfaüd  wollen  wir  <wer  nic^t  f&umen,  bie  Einleitung 
tyerju  au  treffen,  unb  bie  übrigen  Seftionett  bitten,  fid^  einer  folgen  Deputation 
«njufdr>liepen. 


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3>er  I.  $r.  ©orftanb.  3$  erfu^e  ben  $errn  JDberfotfrmeifier  Äarl,  bat 
$errn  ©aron  o.  2B e Iben  ober  ©aron  (Siefen  bon  biefer  ©erfcanblung  SRit* 
u)eilung  |u  ma<$en.  2>a  $err  Dberforfhneijler  Äarl  bcit  $errn  SRegierunge*  unb 
gorftrau)  Söalbmann  für  geeigneter  tyielt,  würbe  tiefer  ^ietju  abgeorbnet,  welket 
fofoct  bie  erforberlidje  9liicffpracf?e  nalmi. 

V.  5>er  I,  £r.  ©orjtanb.  3$  l>abe  bereit«  in  bet  ©erfaramiung  au6$ora* 
borf  be«  großen  ©erlufte«,  ben  wir  burdj  ben  £ob  be6  un6  perfönlicty  unb  f$rift* 
liefe  befannten  Äreieforfrratlje«  v.  SÖibenmartn  erlitten  tyaben,  gebaut.  3$  wäre 
auf  biefen  $unft  nid)t  jurürfgefommen,  wenn  nietet  ba6  $o§e  ^räfibium  ber  allge« 
meinen  ©erfammlung  be«  ©erlufle«  feutfäer  Sanbwirtfye  3.  ©.  ber  $rofefforen 
Änau«  unb  3ierl  erwähnt  &ätte.  3$  glaube  bie  ®efür>le  Wler  au«juft>red>en, 
wenn  t$  bie3eld>en  ber  tiefjten  £od>a$tung  unb  Serdjrung  gegen  bie  ©erftorbenen 
audbrütfe,  unb  bie  tyo^e  ©erfammlung  bitte,  fi#  mit  biefem  »u«brucfe  ju  vereinigen, 
(allgemeine  ©ejeugung  be$  Seileibe«.) 

VI.  gortfe^ung  ber  ©eratyung  über  bie  fcreigebung  ber  *Pribatwal* 
bungen  ic.  unb  über  ben  (Sinfluf  ber  Salbungen  auf  ba6  älima. 

fttnanjrau)  Sart$.  3$  erlaube  mir,  meinen  gefhigen  ©orrrag  in  Äurje  ba* 
Ijüt  ju  reaffumtren,  bap  e6  na<$  meinet  9(nft$t  jirmlicfe  glefdjgtldg  febn  mfctye,  ob 
bort,  wo  ba«  2ßalblanb  »or^errfefct  unb  Ueberfluj)  an  £olj  vortyanben  tfi ,  $rwat# 
Wölbungen  betoormunbet  werben  ober  nlctyt.  Sei  <§olunange(  ifl  e6  aber  bie  ange* 
kgentUcfejle  ^fUcJjt  ber  Regierung,  bafür  ju  forgen,  bafi  bie  fp&teren  ©ef$le$ter 
nidjt  in  ©erlegenfyeit  fommen. 

gorfrratt)  Salb  mann.  3<$  $abe  bie  $ocfy>eretyrte  ©erfammlung  in  Jtenntniß 
ju  fefcen,  bafj  ^err  ©aron  b.  Selben  ftd)  erboten  l)at,  na$  bem  Sunfct)c  ber 
ftorjtfeftion  ben  $anf  für  bie  Stabt  tERüncfjen  bei  ber  allgemeinen  6i$ung  in  9ln- 
reaung  ju  bringen.  —  2öa6  bie  ©emerfungen  ftnb,  welche  iefy  mir  bcjüglidj  ber 
©eaufftcfyrfgung  ber  ^rioatwalbungen  noef)  vorbehalten  fytbe,  fo  bin  i$  geftern, 
«bereinftimmenb  mit  ben  ©runbfctyen  be6  für  ba6  Äönigreicf)  ©a&em  entworfen  ge< 
wefenen  §orftpoli$eigefebe$,  im  SBefenrltcJjen  Don  ber  9fnficJ>t  abgegangen,  wie  bie 
©efcfyränfung  ber  ©enufcung*re<J)te  oorjug6weife  auf  ©er^ütung  ber  3>et>afiation  ju 
richten  fei?.  3$  ergänje  tiefe  ©emerfung  noc^  mit  bem  3ufa^e/  in  ^em 
badeten  ®efe^* (Entwürfe  allerbingd  aud)  in  flaat<»irtl)fc^Qftlicf>em  3ntereffe  no(^ 
einzelne  fy\üt  ber  ©efd)r5nfung  »orgefe^en  waren,  welche  in  riner  enger  gezogenen 
®ranje  gelegen  ftnb,  3.  ©.  bie  (Spaltung  ber  Salbungen  auf  ben  Gebirgen,  ba 
wo  Lawinen  ober  ^rbftürje  ju  befürchten,  an  glüffen  wo  (Sinbrüc^e  ber  Ufer  ju 
beforgen  ftnb,  auf  (Btetngeröü'e  an  feilen  abfangen  k.  ^ier  war  ber  ftorftpolijri* 
gefe^^ntwurf  weiter  gegangen,  inbem  er  ben  fallen  Kbtrieb  unterfagte.  2Bk  fenu 
men  nun  auf  einen  anbern ,  atterbing«  fcf)r  fdprclrrigen  $unft,  nämlid)  bie  ©eftim^ 
mung  bet  Umrrieb^jeit  bei  ber  ©eaufft$tigung  ber  $rioarwa(bungen.  (S«  ift ,  fo 
biet  tdj  miej^  erinncre/  im  Sorfrpolijeigefeb  von  ©aben  ein  Minimum  ber  Umtriebfl/ 
ieit  feftgefe$t,  unb  wie  id)  glaube,  felbjt  in  3a$len  au^gebrüeft,  unb  al«  aÄgemeine 


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Utitt  bic  93«aaff?c$tignng  ber  ^rteaftoalfcungfii.  459 

9lorm  auf  ta«  ganje  Santo  au«gebe$nt.  <&o  weit  glaubte  man  aber  bei  Hbfaffung 
bc«  baoerifdjen  ftorftpolijeigefefc  *  (Entwürfe«  nity  ger)en  ju  foflen,  »eil  äffe«  von 
gofalöertyÄltniffen ,  ©eftf>affen§eit  unb  ?age  ber  Stoiber  abbängtj  c«  ift  ba^er  $ier 
ber  8u«weg  ergriffen  worben,  bie  fteftjlellung  unb  Begutachtung  Aber  Umrrieb«jeit 
nacfc  £oljart  unb  ©etrieb«weife  ber  £ofalforftpolijeibel)örbe  in  i&ren  competenten 
SÖirfungefrei«  ju  legen,  unbefäabet  jebod)  ber  S(u«nabm«falle,  bie  mit  Äürffi^t 
auf  bie  öfonomifd^e  ©enufrung«weife  einjelner  <Prwatwalbbeft&er  einzutreten  ^aben. 
So  fönntc  j.  ©.  ber  $all  eintreten,  wo  ber  (Sigenttyümer  eine6  $rfoatwalbe«  einen 
gidjtenbeflanb,  ber  je&f  im  fcfcönflcn  2ßud)fe  jtebt,  ju  £opfen*  ober  Sotynenjtangen, 
ober  Junge  ©irfen  ju  ©efenrei«  ^erbauen  wollte;  finb  folctye  BaTle  t>on  ber  ftorfl* 
polfjeibetyörbe  fpecieH  gewürbigt,  fo  fönnte  bie  3ufh'mmung  feinem  ©ebenfen  untere 
liegen.  *  @«  ift  bei  ben  {jeftrigen  Verätzungen  bie  «nftdjt  au«gefprod)en  worben, 
bajj  ber  Staat,  im  fcaUe  er  befcr)ranfenbc  ©efiimmungen  in  ber  freien  (Prtoatwalb* 
benueung  ju  treffen  für  notbwenbig  jinben  foUte,  al«bann  serpfKcfctet  fe$,  bem  $ri* 
*atWalbbeft$er  »olle  (Sntfcfcätfgung  ju  leiften.  Wir  ftyint,  bie  «nftt^t  m$$te  au« 
ber  Analogie  mit  ber  ©runbabtretuna,  ju  öffentlichen  3wecfen  abgeleitet  femt.  Sit 
Abtretung  oon  ©runb  unb  ©oben  unb  eine  angemeffene  $cfd>ränfung  ber  Sßrröat* 
walbbejifrung  jtnb  aber  nad)  meiner  «nji^t  ganj  »ergebene  $inge.  $ie  erftcre 
ift  dntjielning  be«  (Sigentljum«,  unb  bief  fann  freilich  nidr>t  ohne  t>oHe  (SnlfchAbi* 
gung  verlangt  »erben  j  bie  forftpolij etliche  ©efehranfung  aber  nimmt  fein  ßigenthum 
in  Slnfprud).  Sie  fmbet  nur  jur  görberung  be«  aCgemeinen  Staat«jmecfe«  unb  jur 
(Spaltung  ber  ^rwatwalbungen  ftatt.  3$  glaube  baher,  baf  tytx  ein  tlnterfc^teb 
begrünbet  feo,  unb  ber  (Sntfchäbigung«punft  um  fo  mehr  wegfallen  bürfte,  al«  ber 
^rfoatwalbbeft&er  in  ber  forftpolijeilichen  Verhütung  ber  JDeoajtation  an  feinem  QU 
gentium  gar  nicht  befchäbigt  wirb;  Ic&tere«  gewinnt  aietmebr  bur$  bie  ^ierburcfc 
gefi^erte  Haltung  be«  Salbe«  anfe$nlid>  an  feinem  &erlf)e.  2Beld>e  SBi^tigfeit 
Hefer  ©egenfianb  namentlich  für  Samern  r)at,  wirb  am  ft$erften  au*  folgenbem 
3ar)ren»err)airniffe  ^en>orteud)ten.  $a»ern  beftfct  in  feinen  7  3Rfu*ionen  ba»er(f(^e 
Sagwerf  SÖalbfWche  39  Sßrojent  $rioatwalbungen.  $a«  3Jerhattnf$  fft  no<h  auf* 
fallenber,  wenn  nur  bie  Äreife  bieffeit«  be«  «Rhein«  in  ©erraejt  gejogert  werben} 
^ler  jinben  Wir  42  $rojent  ober  2773000  Jagwerf  ^rioatwalbungen,  t>on  welken 
1200000  Jagwerf  freie«  (Sigenu)Um  finb.  93ebenfen  €ie,  meine  ^trm!  weld)e 
Störungen  im  <Staat«$au«$alte  e«  geben  toüpte,  Wenn  eine  fo  grope  SGBalbfia^e 
burc^  wittfiir)rti($e  55enu$ung  aufer  (Srtrag  fommen  würbe.  <S«  ift  ba^er  ailer* 
bing«  ber  6taat«regierung  eine  ^eilige  *PfKc$t,  für  bie  orbnung«mÄf  ige  öe^anbluns 
fol$er  SBalbungen  vorforgli^e  8ei«mmungen  au  treffen  unb  biefe  f önnen  nur  bur$ 
Woblbemeffene  ©efe^ränfung  in  ber  $3enufrung«weife  getroffen  werben,  ffiir  fielen 
aber  tyti  auf  bem  feflen  ©oben  be«  Dle^t«;  bie  teutfd^en  Staaten  finb  ntdjt  im 
OaUe,  in  biefer  ^infid^t  neue  ©efe^e  abjufaffenj  bie  teutfe^en  8anber,  in«befenbere 
mein  ©aterlanb,  baben  von  Älter«  b«  beftebenbe  ©efe&e  unb  ©erorbnungen,  Wel$c 
bie  ©enu^ung  ber  $ri»arwalbungen  befc^ränfen.  (5«  ^anbelt      nur  um  benSBolI* 


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flMatiblungen  bfr  CtWon  für  ^crflrcir*t)fc^aft. 


jug  biefer  ©efefce  unb  um  bereit  SWobiftfation  nad>  ben  icfoigen  53etl)ältmffen  ber 
3eit.  @fne  (6en  fo  wichtige  (SrwÄgung  liegt  in  bem  (Sinflufi  ber  Silber  auf  bie 
flimatifchen  95err)d(tniffe  ber  fianber.  Darüber  aber  glaube  ich  mich  nicht  verbreu 
ten  ju  bürfen,  ba  ich  überzeugt  bin,  baß  in  biefer  etyrenn>erir)en  Serfammlung  mety* 
rere  £errn  fctyn  möchten,  welche  über  ben  (finfhiß  ber  (£ntwalbung  [ehrbare 
(Erfahrungen  mittelen  »erben,  bie  ein  IjeUe*  Sicht  übet  biefe  $rage  ju  »erbreiten 
»ermögen. 

Dbcrforflmcffter  Äarl.  3ft«  ich  meinen  geßrigen  Vortrag  nieberfchrieb,  wujjtc 
id)  ade  biefe  (S'inroatburrgcn,  bie  nun  gemacht  würben,  jum  93orau6  j  beßungeachtet 
fann  ich  mict)  nicht  von  ber  Ueberjeugung  trennen,  baß  bei  ber  ©efefcgebung  bie 
©leichßettung  ber  Staatsangehörigen ,  wie  icf>  fte  verfängt  tyabt,  nie  außer  $uge 
gelaffen  werben  bürfe.  Sie  $rage  fagt:  Sie  weit  geht  bie  Berechtigung  unb  wie 
weit  bie  Verpflichtung  ?  3<h  will  bie  grage  umfehren,  unb  mit  ber  Verpfltc^rung 
anfangen,  überhaupt  oon  ber  vorliegenben  9(othwenbigfeit  reben,  baß  ber  (Staat  bie 
Äufftc^t  über  bie  Salbungen  in  feinem  Sereiche  führen  Witt.  @6  fann  bem  Staate 
nicht  gleichgültig  febn,  ob  badjenige,  Wae»  wir  au*  bem  Salbe  bebürfen,  auch  au« 
bemfelben  gejogen  werben  fann  ober  nicht}  e«  fann  ihm  nicht  gleichgültig  febn,  ob 
bie  Salbungen  in  ihrem  »ollen  (Srtrage  flehen,  ober  nur  bie  £a(fte  von  bem  liefern, 
wa«  fte  möglicher  Seife  liefern  fönnten;  eS  fann  ihm  cnblich  nicht  gleichgültig  fe»n, 
ob  Salbungen  überhaupt  »orljanben  ftnb  ober  nicht,  wenn  felbe  nicht  etwa  buref) 
^oljjufuhr  ober  anbete  Surrogate  entbehrlich  ftnb.  Milien  noch  weit  mistigeren 
©nfluß  gewährt  ber  Salb  auf  bie  flimatifchen  5Jerrjältniffe ,  welcher  (Sinfluß  fogar 
bie  (Srtflens  eine«  Stalte«  gcfäfyrben  fann.  Sir  bürfen  in  biefer  $inficht  nur  auf 
mehrere  füWiche  ?anbfiriche  bliefen.  Bflein  burch  bie  9cothwenbigfcit,  baß  ber  Staat 
bie  Salbungen  beaufjtchtigen  unb  auf  beren  Haltung  fhrengen  Bebacht  nehmen 
müffe,  bürfen  wir  und  nicht  »erleiten  laffen,  einzelnen  Staatsangehörigen  Unrecht 
jn  thun.  5>er  Staat  muß,  wie  ich  fchon  geficrn  erwähnte,  bei  ber  ©efefcgctumg 
fki«  eine  ©(cid)  fiedung  ber  Staatdangehörigen  im  nuge  behalten.  Sie  ließe  e« 
fich  rechtfertigen,  wenn  man  fagte:  ba«  bebarfber  Staat,  unb  er  würbe  nun, 
obgleich  er  bie  Littel  befiße,  fich  baSfelbe  auf  rechtlichem  Sege  ju  »erfchaffen,  e« 
becrtiemer  fnben,  bietenigen ,  welche  jufäUigecWeifc  baß  bcft&en,  wa«  er  bebarf,  ju 
belAftigen,  unb  fte  in  ihtem  Sirfen  unb  ($igentr)um  befctjränfen.  3$  muß  bitten, 
mir  folgen  ju  wollen.  3d)  führe  Sie  in  einen  Staat  unb  bringe  Sie  baln'n  al« 
gefefcgebenben  Körper;  in  biefem  befreien  feine  ©cfe&e  über  bie  Behanblung  ber 
Salbungen;  Wir  ftnben  in  bem  Staate  bie  fcr)önfie  mufterhaft  geführte  £o<hwalb# 
Wirthfchaft.  3ch  frage  Sie  nun,  meine  $errn,  ob  Sie  e«  über  ba«  £erj  bringen 
fönnten,  hier  fa8m  3U  hotten,  wir  geben  (Befefye,  nach  welchen  »on  nun  an  ben 
^rwatwalbeigenthümern  ihte  bieget  genoffene  freie  Sirffamfeit  entzogen  wirb;  wir 
entziehen  ihnen  biefe«  allgemeine  Stecht,  weil  wir  befotgen  fönnen  unb  bürfen,  bie 
iefct  beßchenbe  Sirtt)fchafi  machte  abnehmen  unb  bie  Salbungen  »erfchlechtert  wer* 
ben?  3<h  glaube  nicht,  meine  $errn!  baß  Sie  fagen  würben:  wir  fcfcen  feft,  wa« 


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UtBft  He  ©Muffi*tigung  Ux  $rivatrcafrungen.  461 


jffct  fo  jiemlich  (n  vielen  teutfchen  6taatat  bffleht,  nämlich  eine  93efchränfung  auf 
biefe  ober  jene  Seife.  3ch  führe  Sie  in  einen  anbeten  Staat,  wo  titlet  mehr  bie 
$ochwalbwirtbfchaft,  aber  auch  feine  (Befiele  beflcljcn,  wie  bie  ?ßrivatwalbungen  be# 
hanbelt  werben  fotfen.  tDtc  9lieberwalbungen  jedoch  flitt>  in  einem  guten  3ufl<*nbej 
würben  Sie  wohl  bef  wegen,  weil  fein  £ochwalb  mehr  ba  ift,  verlangen,  baf  bie 
privaten  ba«  Opfer  bringen,  von  lieber*  in  £od)Wald  überjugehen?  ober  würben 
Sie  bie  privaten  in  ihrem  hergebrachten  Stechte  befchrärifen  unb  ihnen  jumuthen 
fönnen,  ihren  36jäbrigen  Ilmtrieb  auf  einen  18jährigen  h«unterjufe$en?  ich  glaube 
nicht.  3$  führe  Sie  in  einen  Staatf  wo  bie  SBalbwirtftfdjaft  unb  bie  95ie^ud)t 
die  einjfgen  ©rwerbGjtveige  de«  Volfe«  finb;  ^ier  finben  Sie  neben  bem  ?anbbaue 
eine  grofe  Sla^e  von  Salbungen;  bie  #älfte  biefer  ftläche  ift  aber  ber  Seibe  $u* 
geWiefen  worben,  weil  ohne  biefe  Seibeflächen  jene«  ffiolf  fein  Sortfommen  ni<J>t 
ftnbet.  Sürben  Sie  wohl  in  biefem  $alle  ein  ©efe$  geben,  welche«  die  (Stiften) 
biefe*  Volfe«  gefährden  Wnnte,  fnbem  e4  befiehlt,  baf  bie  Slawen,  welche  fonfl 
bem  Salbe  angehörten,  wieber  in  Salb  umgewanbelt  werben?  gewif  triebt.  3<h 
für)re  fie  in  einen  Staat,  wo  ebenfall«  noch  fein  ftorftvolijeigefeft  vorliegt.  3n  bie* 
fem  jtnben  Sie  ben  SJoben  ju  jeber  äultur  geeignet;  bie  Satbungen  finb  fämmrlich 
in  #änben  von  privaten,  im  ^öd>flctt  Umtriebe  unb  liefern  ben  f)ö*ftm$glid>en 
Ertrag.  ü>«e  Verbältniffe  geftatten  ficr)  nach  unb  nach  fo,  baf  bie  Salbeigentbümer 
veranlagt  werben,  ihre  guten,  mit  £olj  bewachfenen  ®rünbe  einer  weit  erträglicheren 
Äultur  jUjuweifen.  Huf  fold>e  Seife  blüht  biefe«  Volf  auf,  währenb  bie  Salbitn* 
gen  abnehmen.  Säre  e«  nun  recht,  in  biefem  $alle  bie  wohlerworbenen  fechte 
ber  s4?ri»aten  ju  befchrÄnfen,  bie  UmWanblungen  de«  Salbe«  in  Feld  unb  Siefer* 
Ianb  ju  verbieten  unb  be«  SBolfeö  SluffchWung  $u  gramen  V  ®ewif  nicht.  —  So 
glaube  ich,  tonnten  wir  noch  viele  Söerhältniffe  durchgehen,  unb  überall,  wo  wir 
hinfommen,  wirb  —  bie  freie  Vebanblung  ber  Salbungen  voraitfgefefct  —  fich  bie 
91nflct>t  ganj  ander«  gehalten,  al«  wenn  wir  immer  nur  Staaten  im  SJuge  haben, 
wo  bie  Staat«verwa(tung  jtch  etwa«  angeeignet  l)at,  wa«  bei  reiner  unbefangener 
Betrachtung  al«  eine  Anmaßung  angefehen  werben  muf .  Unb  fo  glaube  ich,  burch 
ba«  bi«her  Vorgetragene  in  meiner  Änfidyt  nur  beflärft  worben  ju  fetjn.  £enn 
ich  bin  von  einer  ganj  anberen  Slnfidjt  abgegangen,  al«  aHe  verehrten  Siebner 
nach  meinem  Vortrage.  Sie  gehen  nämlich  wn  bem  Stanbvunfte  au« ,  baf  bem 
Staate,  theil«  weil  vielleicht  alte  ©efefce  basu  berechtigen,  Sefchränfungen  anjtt* 
orbnen^  theil«,  weil  e«  notwendig  fev,  baß  der  Staat  einernte,  bie  9lufftd>t 
über  bie  *43rh>atwalbungen  juftehe.  3«h  bin  bamit  einverftonben,  baf  ber  Staat 
bie  Salbungen  überwachen  foli;  bie  wichtige  ftrage  aber  ift  bie,  wie  weit  barf  er 
gehen?  3cf>  \}aU  mich  bahin  au«gefrrochen ,  baf  bem  Staate  ein  Stecht  ju  biefer 
Ueberwachung  nicht  juflehe,  —  wenn  er  e«  ftch  ober  angemaßt  hat,  biefe«  SRed)t 
auf  ba«  9fothwenbfgfte  befd^rdnft  werben  muffe.  2)er  Staat  barf  nämlich  nur  volle 
35epccfung  ber  Salbfläche  verlangen,  unb  ba«  Verbot  ergehen  laffen,  baf  ohne 
feine  3ujtimmung  ber  Salb  in  eine  anbere  Aulturart  nicht  Umgewanbett  werbe. 


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468 


Sief  ifi  ba«  8leußer{ie  unb  nad?  meiner  ftnficfet  brnno$  rjart.  @d>tic#li<^  erlaube 
i$  mir  no$  ein  prafriföe«  Seifpiel  über  bie  golgen  andren,  »eldje  bie  frei* 
getung  bei  Salbungen  überhaupt  Ijaben  unb  wie  weit  bie  au«gefpro$ene  ©cforgniß 
begrünbet  erföchten  tonne.  3n  ben  Sfleberlanben  ifl  bcfanntlfö  iebe  SBalbmirt&* 
fdjaft  ganj  frei  gegeben.  3eber  SBeftfrer  eine«  ®runbf«  fann  biefen  in  einen  SÖalb 
umwandeln  unb  na$  20  Sauren  wieber  in  eine  SBiefe  ober  in  SWerlanb.  Obgleich 
bie  Regierung  fid>  burd)au*  nföt  einmiföt,  ifl  boef)  fo  viel  £pij  vor&anben,  al« 
man  brauet  SWerbing«  ijt  roaljr,  baß  in  bie  Siieberlanbe  £otyjufutyr  jlattfinbe, 
allein  nic^t  von  bem  jugefüljrtcn  #olje  allein  wefben  bie  ©eburfhiffe  be«  Staate« 
gebedt ,  fonbern  viel  £°li  wirb  im  Sanbe  felbft  gqogen.  SBorin  liegt  aber  ber 
®runb,  baß  bei  ber  freien  ®irtl)föaft  no$  3emanb  ber  SBatbfultur  f$  Angibt? 
©nfa$  barin,  weit  bort  bie  aBalbwirt&föaft  ffö  fo  ^od>  rentirt,  al«  bie  SBirttV 
föaft  mit  SBiefe  unb  Slderlanb.  Äommt  cd  einmal  fo  weit,  baß  bie  verriebenen 
Probuttionen  gleite  Gelderträge  liefern,  bann  burfen  wir  forglo«  fejjn.  SlUerbing« 
ifl  c«  tufö  eine  tieine  S$attenfeite  bei  ber  2Balbwiru)fcr)aft ,  baß  ber  Privatmann 
oft  bie  großen  -Kapitalien  ni$t  bejifrt,  weföe  erforbcrlfö  finb,  um  eine  begonnene 
Salbwirtt)föaft  fortbetreiben  ju  tonnen,  otyne  ®ef%bung  ber  driften^.  Stber  ge* 
rabe  barin  liegt  bie  große  Slufforberung  für  ben  Staat,  ber  fortlebt,  baß  er  ba« 
große  Opfer  auf  ffö  nimmt,  unb  jene«  namhafte  IjRaterialfapital,  weföe«  im  SBal* 
be  notwendig  ifl,  fte|>  ju  verföaffen  unb  ju  erhalten  fucfye,  um  eine  beru&igenbc 
nad^altigc  SBirt^föaft  führen  ju  tonnen,  baß  er  fomit  bg«ienige  u)ut,  wa«  fö  in 
meinem  Startrag  verlangt  fyabe. 

fforftmeißer  SR  ü II  er.  $ic  Sefcfjrantung  ber  $BBalbWirfl)föaft  von  (Seiten  be« 
Staate«  fann  au«  einem  boppelten  ©eftdjt«punfte  erfolgen,  (£nlwcbcr  ftnb  biefe 
SBalbungen  jur  Salubrität.  unb  jur  (Spaltung  be«  SRenfcfycn  nou)wenbfg,  ober  jur 
SJefriebt'gung  ber  23cbürfniffe  unentbehrlich  ÖDte  &erföiebeni)eit  ber  $tnft$ten  unb 
Meinungen  über  bie  5öefd)ränfung  ber  Privatwalbwirtfyföaft  r)ai  tyren  rieften 
©runb  in  ber  tßerföiebentyeit  ber  9lnfid>ten  über  bie  perfönlföe  unb  (Sigcntfyumö; 
frctyeit  ber  Sßölfcr.  3n  biefer  Sejiefyung  baben  fld>  im  Saufe  ber  3afyrfcunbcrtc  in 
allen  Staaten  Suropa«. jwei  SRfötungen  funb  gegeben.  3)ie  eine  IRfötung  war, 
bie  äBofylfaljrt  ber  ÜBölfer  bur$  unbeföranfte  Privattydtlgfeit  jü  beförbern,  —  bie 
Bnbere,  bie  2BotytfaI)rt  ber  Hölter  burtty  ©eaufmrigung  mittelfl  ©camten  be« 
Staate«  leiten  ju  wollen.  3n  ber  erfkn  SRfötung  fyat  ffö  aud)  eine  eigentl)ümli<^e 
Slrt  ber  $orftwirt$f$aft  entwicfelt,  fte  r>at  ftc^  von  aller  55eaufftd)tigung  bloß  ge* 
madjt  unb  e«  wirb  ferner  galten,  bei  SSölfern,  bie  in  biefer  9lid)tung  i^re  93er* 
»oUfommnung  fud>en,  burci)  ®efc^e  bie  $rivatwalbwirt^fd)aft  cinfefminfen  ju  woU 
lenj  e«  ijt  nur  (Sin  Littel  unb  )war  ein  unfehlbare«  ÜÄirtel  übrig:  bie  privat' 
Waiblingen,  welche  jur  ^Befriedigung  ber  nötigen  Sebürfhijfe,  jur  Sruc^tbarfeit  unb 
felbft  juc  ®cfunbl)eit  unentbetyrlid)  finb,  anjufaufen*  ^ier  müßten  aber  befonbere 
(fxpropriation«gefe$e  oerfaßt  werben,  Wie  bieß  in  ©ejug  auf  (Sifenbatynen,  Staat«« 
^raffen  ic.  gefd^e^en  ifl. 


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ödet  Ml  ffieanffttyigang  bet  ^rivatwalbangea. 


463 


Sei  ber  andren  9li$tung  aber,  m  man  bur$  bie  Seaufftcfctigung  von  33e* 
amten  ben  3werf  cT)ielen  tt>ill,  fann  c«  feinem  »nftonbe  unterliegen,  bur$  ®efe*e 
ba6  SRafl  ber  »efdjrdnfung  be«  ©gentium«  ju  bejHmmen.  3jl  biefe  Htytung 
rein  unb  ni$t  mit  frembarligen  3been  »etmiför,  fo  fann  e*  in  einem  folgen  Sanbe 
feinen  «nfranb  unb  fein  £inbemf$  geben.  3n  mannen  ©egenben  bilben  freiließ 
bie  bur$  ®en>ot>n|eiten  bergebratfcten  93er$altnijfe  ein  Kedn"  unb  jinb  gleic^fam 
in  ba«  8lrif<l>  unb  »lut  übergegangen,  fo  ba*  e«  ferner  ifi,  biefelben  ju  »erbrdn* 
gen  unb  neue  o&ne  SBiberforud)  einjnfüljren.  «m  fölimmften  aber  ifl  e«  ba,  »o 
jene  beiben  Hertingen  auf  eine  nüty  flare  unb  georbnete  Seife  »ermiföt  ftnb,  unb 
»o  man  ni$t  n>ei#,  weiter  »Richtung  man  folgen  foU  unb  frruc&tt>$rtli(&  mit  ber 
Stange  im  »ebet  ^erumftyrt;  gerabe^  Ijier  finben  bie  Sefdn-anfungen  be«  Salbei, 
gentium»  bie  grölen  2Biberferü$e  unb  $inberniffe.  3>ief ,  meine  £errn ,  ftnb  aD% 
gemeine  9iücfftd)ten  uno  QJorfommpiffe,  mel(fye  3brer  9ufnurffamfeit  bei  ber$3eobad?? 
tung  be«  Sebent  im  Staate  nicfjt  entgangen  feyn  werben. 

Äammerrau)  $rtyr.  t>.  »erg.  «u«  SBeranlaffung  ber  gefhigen  (Debatte,  erlau- 
be iä)  mir  fotgenben  fttyriftlid^en  9uffa$  mitjutlmlen: 

„Die  grage  9to.  92  b>t  in  ber  geflrigea  ©«ffüm  jur  StenfernBg  ber  »erfdjiebeBattigfleB  Ätu 
firfytrn  Anlaß  gegeben,  nnb  wage  iif  bab^er,  biefe  b.cc^tt)i(^tige  @a$e  Bo$mal«  einer  ferneren  um« 
fajfenben  Prüfung  ja  empfehlen,  ba  wefjl  föwerlitfc  bei  bem  farjea  3eittaame  ber  je&igen  5>tbaU 
ten  etwa«  (trfdjrpftnbf«  erwartet  werben  fann. 

90enn  t*  bie  Btage  tidjtig  anfgefaft  t)afe,  fo  fcQ  niefrt  von  lofalen  SJetbSltniffen  nnb  be* 
«ebrnren  SBerfafnagen  in  betreff  berfelben  bie  0tebe  femt,  fonbern  erettett  werben,  wa#  in  biefet 
j)  in  nett  im  Allgemeinen  nnb  nad?  überall  gültigen  @rnnbfa(en  }b  beftimmen  feiin  bärftr,  Wef^alb 
benn  aud>  Weber  bie  je«!  brftehenbeu  Öefe&e,  m-di  einzelne  Seifoiele  fit  «bet  gegen  eine  befnmmte 
.'lnfid?t  ja  berücMdjtigen  frön  meßten,  ba  fo  tt)eil«  nnt  bie  Stnjidjten  früherer  @efe£gebet  ober 
gälte  übet  bie  mögliche  3n,tffmäpi.iffit  rinjelnet  gefefclidjet  SBefÜmmnngen  bargelegt  warben,  web 
d>e  allgemeine  ftrunbfäfre  webl  idjtrcrtio)  Begrünben  meßten ,  inbem  fenft  eben  fo  lei*t  t**?! 
veralterte  Reiben  ober  bin  unb  wiebet  ni$t  an«brüdlir$  abgeraffte,  jefct  aber  ben  neueren  i<er 
tjaitniffen  ganj  wiberftteitenbe  gefefclH^e  SJeßimmaagen ,  al«  ©afi«  einet  beftimmten  Unflat  ange» 
fütjtt  werten  tonnten. 

ttua)  bie  «rt  Bub  Seife  bet  Erwerbung  bei  8Ba:beigent$um«  bet  ^rivatbefieet,  we(((e  in 
faß  iebem  teutft^CB  Vanbe  oetf^iebea  ifl,  tm-cVte  wobl  ni*t  bicr  in  $etra<^t  fommen  frnnen,  ba 
bann  »Ulfa^  fein  rein  »tinatine«  volle«  ttigeafb^im  am  Salbe  )ut  grage  Oebi,  fonbern 
bur*  Verträge,  ja  oft  nur  burd>  ^erfemmeu,  befevtänhe  9enu^ung«te(^te  ben  H-ri^aten  lugeflon« 
ben  finb,  weltbe  billigetweife  burtb  fene  Qefetgtbung  geänbett  werben  foQten,  ba  eben  fo  gut 
jebet  foBflige  ^etttag  ibet  bt<  Öigenfbnm  bet  $tit>attB  beliebig  einet  gefe^lidjen  iDerortnung 
uuterwötfen  werben  ftnnte,  Woburi^'  alle  <2idjerr)eit  be«  «ioeutb,um«  nnb  be«  «Berfel)r«  bet  ClMM« 
bitget  aufgehoben  weeben  wutbe. 

de  iu  ni$t  ;u  »etfeBnen,  baß  bie  ertlichen  ^erbäitniffe  unb  einjelne  trübe  (frfab>ungen  auf 
bie  geftilellung  einet  beftimmten  t>erfönli4>en  Snfttbi,  über  bie  Jfier  »crliegenbe  Etage  »on  wefent* 
lidjem  itinrluffe  frpn  muffen ,  unb  ba|  ^ewobnet  male rcid-cr  unb  mit  geuermatetiaHen  genägeab 
nerTe^ener,  feinen  bei  enteren  flimattfttyea  dia^üffea  aufgefegter  2äubet,  bie  »rage  aa6  einem  «n* 
beten  ©eüdjt^vunfie  aafe^en,  al«  bie  9ewobnet  foltber  Crte,  wo  bet  Salb  faß  ale  2eben«ftage 
be«  ©eftebena  brrieiben  angefehen  wetben  auf ,  tt>ie  |.  ©.  aaf  bet  3»fcl  geljmetn  mandje  2Rab> 
jeit  trat  bei  (Srbfenfirob,  unb  Jtnb>ünget  übereilet  Wirb,  »abrenb  bet  $arrtewob>er  regelntäfffg 
nur  gnte«  Jtlaftetbol|  jn  »etwenben  gewohnt  ifl ;  allein  bei  einer  Hnfßellung  eine«  allgemeinen 
$tindp«  bütfea  gewi$  biefe  Umffäabe  )an&<^ft  nietjt  betütffic^tigt  werben  nnb  frhr  ri^tig  burfte 
nat  bet  aUgemeine  3»ed  be«  €taat«*etbanbe«  bie  Morm  für  bie  SeaarwottBBg  ber  gtage  an 
bie  $anb  geben. 

*  1  i 

3ebee  6taat«oetDanb  bejwedt  unbejweifeU  jnnä^jl 
„bie  Äirfjerheit  ber  Herfen  nnb  te«  <Sigentb,um«  bet  ®taat<batget." 


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464 


©er^aublungeu  ber  Seftic«  fit  8crfl»irtr}fdjaft. 


©irb  biefc«  al«  rirbiig  auerfannt,  fo  fann  bem  «Staat«  nie  ba«  JRedjt  jugefVrecben  »erben,  bei 
brat  Sertehen  eine«  völlig  unbefcbränften  (Sfgentljnm« ,  Aber  einen  iheil  be«felben  —  be«  föalb* 
etgeut^nm«,  fid?  befenbere  Verfügungen  angumaffeu,  »enn  niebt  ba«  fflobl  be«  gangen  Staate« 
babei  gefäbrbet  ober  befcnber«  geförbert  Wirb,  in  wrlebem  galle  bann  aber  bem  einjelnen  Staat«* 
bürger  an«  Staatsmitteln  ein  vollftänbiger  Grfafc  für  bie  Vrfrbranfung  feiner  <!igenlbnm«redjte 
gewahrt  werben  müßte,  wie  biefe«  bei  aQen  notljwenbigen  (Singriffen  in  ba«  $rivateigentbum  all* 
gemein  anerfannt  wirb ,  unb  fo  and?  bie  völlige  SUquiftticn  ber  ^rivaiwalfcuugen  auf  Staat«fojie* 
niebt  gur  $rage  fcmmen.  fonbern  blc«  bie  9(u«g(eid;ung  be«  berfönlieben  Ontereffe«  ber  5Dalbbeft* 
(er.  ©äreu  nur  eingelne  Staat«bürger  bei  einer  Vefebronfung  be«  freien  ©albeigeirtbirm«  ibrer 
©enoffen  beteiligt,  fo  würbe  e«  fdjon  g»rtfeli?aft  fet>n,  ob  benn  ber  ®caat  gututrrten  verliebtet 
fev,  »enigflen«  auf  birettem  ©ege,  ba  rjictr  nur  privative  Vereinbarungen  eine  »u«ljülfe  gewähren 
Tonnten. 

GHaubt  ein  Oonvernemtnt  verliebtet  gn  fetjn,  für  bie  nacbbaltfge  Sieberung  ber  Vebürfnifle 
aller  Staatsbürger  an«  ben  Salbungen  forgen  ju  muffen,  »a«  red?  nur  im  befifrauften  SJiaße 
auiuerfrnnen  feton  bürfte,  ba  jeber  Staatsbürger,  junäebfl  mit  eigenen  .Kräften  für  feine  fämmtlid>e 
Vebürfnifle  gu  forgen  veTVjiirbtet  ifl,  fo  mag  biefe«  an«  €taat«mitte(n,  bureb  eine  Staatsfertfver* 
waltung  gefebeben;  nie  barf  aber  ein  Üntertban  g»m  Seflen  ber  anbern  in  feinen  freien  ©igen* 
tt?um«recbtcn  gefränft  werben,  ba  fonfi  wabrlid?  mit  bemfelben  £erte  eine  gefeplieb*  ©«jiimmung 
über  bie  Art  ber  Ausübung  be«  lanbwirtljfebaftlicben  Vetriebr«  begrüntet  erfrbeinen  würbe,  um 
j.  V.  biüige  angetneffrae  greife  ber  Wabrung«mittet  gu  erlangen,  ai«  bie  Venufcung  be«  vrivatU 
ven  ©albeigenttyum«  gefe&Ucb  gu  orbnen  ,  um  billige«  Vau»,  '.Kufc .-  nnb  Vrrnn^olg  gn  rrbatten, 
tva«  p>ar  niebt  fo  frbnell  erzeugt  »erben  fann,  al«  bie  lanbwirtl?frbaftlicb>n  Grgeugniffe,  bie  aber 
in  einem  Utißjabre  audj  nur  bureb  größeren  ©elbaufteanb  berbeigefebafft  »erben  fennen,  »a«  bei 
einem  Steigen  ber  $clgt?reife  aueb  überall,  fcinfiebtlicb  be«  $olgbebarfr« ,  ber  Ball  fcvn  »irb ,  be: 
fonber«  ba  heut  ja  Sage  bie  Verfel?r«mlttel  fäglirb  erweitert  nnb  erleichtert  »erben. 

Sie  ©oljlfaljrt  ber  einzelnen  ©enoffen  be«  Staatsverbanbe«  »irb  ge»i§  fd)on  baburd)  be; 
bingt,  baß  3ebem  geflattet  ift,  fein  (Sigcntfjum  ineglidjfl  frei  nnb  Ijcä)  gu  nufcen,  nnb  müßte  e« 
ai«  eine  arge  Verfö>wenbung  angefeben  »erben,  »enn  ein  Privatmann  ben  bellen  ©eigenboben 
al«  ©alb  benähen  woIUe,  blo«  »eil  einmal  ein  <&elgbefianb  ba  ift,  bei  ©eigenbau  ihn  aber  ba« 
Soweit*  ober  Sreifadje  einbrödjte,  er  alfe  aueb  babureb  um  fo  eber  in  Stanb  gefegt  »ürbe,  feU 
nen  $olgbebarf  tbeuerer  ju  atguiriren  nnb  bureb  gewonnene  größere  ©elbmittcl  für  fid?  unb  bie 
Seinigen  größere  Startbeile  gu  erlangen.  Sa«  bcrfönlige  Sntereffe  be«  freien  Salbbefi^ei«  »iber: 
fireitet  »ob,l  in  ben  meiflen  galten  ber  fcrftwirtbfrbaftlicben  Senü^ung  feine«  ©runb  unb  ©oben«, 
fall«  er  nirbt  bureb  bie  ertlichen  SJerbältniffe  baju  geg»ungen  iß  ober  vorberrfdjenbe  «itbljaberci 
babei  in«  Sbiel  fommt;  aber  eben  fo  gut  »ie  jebe  Q)ef<branfung  ber  reebtlirb  begrünbeten  \£i[\tn* 
lb,nm«recbte  am  Vermögen  be«  einzelnen  StaaMbürger«  nur  burrb  Urtbeil  ber  Staatebcbcrte  in 
iljr*r  obervormnnbfcbafMifben  Cualitat  über  alle  Unmünbige,  benen  aueb  unüberlegte  ffierfeb»enber 
gugurerbnen  ftnb,  flott  finben  barf,  *b*nfo  wirb  ba«  (Sfgentbnm  an  SBalbgrünben  \u  behanbeln 
fet?n,  ba  e«  in\  Allgemeinen  beeb  gleicb  fevn  muß,  »orin  ba«  Vermögen  be«  Unmünbigen  befiebt. 

SBerbrn  feine  be^ebenbe  Kerbte  am  SBalbeigentipum  ber  privaten  gelranft,  inbem  bie  93er; 
fajfung  nur  ein  befebranfte«  ©alb«ig*ntb(um  gemattet,  fo  wirb  bi*  Staat«beb,ötbe  gewiß  »erbfliebtet 
erfebeinen,  bei  einer  Umänbernng  be«  Veftebenben,  möfllirbft  bie  allgemeinen  Sntereffen  ju  fcerü<f» 
fidbtigen,  wa«  meißentbeil«  aber  lrr-M  eb,er  bureb  eine  Befreiung  von  Ueffeln,  al«  burrb  Anlegung 
berfetben  gefebeben  moa;te,  »i*  j.  ©.  im  vormaligen  Vietljum  £übetf  ba«  ®efe$  notb  ?eute 
bejte^t: 

„baß  fein  $anbbeftyer  ^artpeli,  »orunter  bort  (Sieben  unb  Stieben  verfianben  »erben,  anheben 
bürfe,  ba  feber  3  3oü  ftarfe  Stamm  ber  ?anbe«berrfebaft  anbeim  fällt,  aneb  außer  ber  «njnebt 
be«  Saubelje«  auf  ben  ©eltäubigungen  gar  fein*  $olj*urbt  geftattet  ifi,- 

fo  baf  bie  lanbe«b,err(i(ben  gorfien  allein  ba«  2Balbeigeuti?um  bilben,  ein  Bnßanb,  beffen  Veibe« 
baltung  ben  je^igen  JtultnrverbäUnijfen  »cb,l  eben  fo  »enig  angemeffen  fevn  möa>te,  al«  eine 
nict?t  bureb  ganj  befonbere,  ba«  Staat«»obl  betreffenbe  ©rünbe,  bringenb  b*tvcrgerufene  Vevor» 
munbnng  ber  $rivat»alb»irtbf(baft,  ba  jebe  irgenb  \n  vermeibenbe  ängfUicbe  Vevormunbtng  be« 
freien  münbigen  Staatsbürger«  becb  ge»iß  nid)t  ju  emvfei?len  unb  bie  mcgliebü  freie  Qnttridlung 
aller  Ärafte  be«felben,  bei  einer  b,ötbümöglirben  Dlufung  be«  unbefdjränften  $rivatcigentb,um#,  nnr 
bie  aSoblfafart  be«  gangen  Staate«  bejorb*rn  fann. 


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örter  We  »eaafftyrtfliitg  tcr  ^riMtttalbnng«».  465 

goif meiiler  »on  SBamftdbt.  @«  ifi  eine  auffallend  (Srföeinung ,  foletye 
«nfidjten  in  unfetem  Jtreife  au«fprecfcen  ju  $Ören.  £err  ßberforftmeifier  Äarl 
&at  nic&t  gebaut  unb  gefproefcen  al«  ftorfhnann,  al«  93cwunberer  unb  Grljaltcr  ber 
ttaturfdjönrjeiten,  fonbetn  er  &at  al«  3«rifl  gefproefcen.  (Iben  ba«felbc  f)at  aud> 
$crr  £ammerratf>  pon  Serg  geti>an.  3$  forbere  (Sie  auf,  meine  £errn,  miä) 
bei  biefet  frage  ut  unterftüfcen.  $abei  erlaube  iä)  mir  anä)  ju  bemerfen,  baf  tyeute 
jum  erfienmale  bie  flünatfföen  Sertyältniffe  in  SBetractyt  gejogen  würben  unb  biefe« 
ifi  gerabe  einer  ber  wiefctigflen  fünfte.  SRein  Saterlanb  gibt  hiervon  einen  leben* 
bigen  ©ewei«.  <S«  ijt  ein  fdjmale«  80  ÜReilen  lange«  Sanb,  umgeben  »ort  awei 
ÜÄeeren  unb  war  bewalbet  von  einem  <5nbe  bi«  jum  anbern.  9?un  aber  ifc  bie 
SSefifüfre  entblöß  pon  aller  SBalbung.  Jffiir  r>aben  bort  bie  fterilfie  ©egenb,  ben 
glugfanbj  bie  Duellen  ftnb  oerftegt;  wir  fönnen  nur  mit  größter  SJcufye  gegen  bie 
tfatur  anfampfen  unb  ba«  £anb  burd)  SGabel&oljpflanaungen  f$ü&en.  Sa«  würbe 
au«  bem  Sanbe  werben,  wenn  berEflen  nod>  entbiet  würbe,  wa«  würbe  au«  bem 
Sanbe  werben,  welche«  von  beiben  (Seiten  ben  SBinben  au«gefefct  ber  3erftörung 
antyeim  fallen  müfjte,  wenn  wir  nfdjt  bie  gretyeit  ber  SBirtbfdjaft  befdjranften? 
©eben  wir  bie  33ewirt&föaftung  bem  Sauern  unb  bem  @ut«befrfcer  ganj  frei,  fo 
benft  jeber  an  feinen  ©elbbeutel  unb  nic^t  an  bie  3ufunft.  3$  bin  ber  SReinung, 
baß  ber  (Staat  au«  biefem  @efie$t«punfte  nufy  nur  ba«  9ced;t,  fonbern  aud>  bie 
9JeTpflidjtung  ijat,  $rioatwalbungen  ju  überwachen  unb  au  beauffidjtigen.  (»llge* 
meiner  93eifaH). 

$orfrratl)  2B albmann.  3ur  Entgegnung  beffen,  wa«  £err  Öberforfimdftcr 
Äarl  gefagt  r/at,  $abe  id)  ju  bemerfen :  bem  6taat  fttty  ba«  unoeräufj erliefe  9te$t 
ju,  ©efefce  ju  geben;  er  übt  biefe«  9tee$t  au«  nidjt  nur  in  #ütfftcr;t  auf  bie  gorfi* 
Polizei,  fonbern  au$  in  Jeber  anberen  SRidjtung;  unb  jebe«  ©efefc,  ba«  ber  «Staat 
gibt,  trigt  me^r  ober  weniger  eine  Sefdjränfung  ber  perforieren  greift  ober  be« 
Eigentum«  in  ft$.  Die  ©efefce  bejüglid)  ber  ©ewerbe  unb  anberer  nottjwenbiger 
fceben«gegenftänbe  tragen  oft  oiel  größere,  t>iel  tiefer  in  ba«  $ripatrec$t  eingreifenbe 
9ef$ränfungen  in  ftdj,  al«  in  ber  gorflpolijei.  SBenn  nun  ber  Staat  jur  @rtyal* 
tung  ber  $rwatwa(bungen  gefefclictye  Seftimmungen  erldft,  fo  tyut  er  bief  nidjt  in 
ber  «bftcfct,  ba«  SJolf  ober  einjelne  SBalbbefifrer  in  ber  freien  Senuftung  be« 
ßigent^um«  fcinbern  unb  ju  beläjtigen;  bie  »bfi$t  ber  gefefcgebenben  ©ewalt  ifl 
vielmehr  auf  bie  Seförberung  ber  allgemeinen  SBotylfa^rt  be«  Solfe«  gerietet.  SBenn 
ber  $err  €berforftmeifler  Äarl  un«  in  ?Änber  geführt  ^at,  wo  eine  gute  gorfrwirtfc 
fc^aft  befielt,  wo  bie  SBalbungen  ber  ^rioaten  bortrefflic^  beftoeft  ftnb,  fo  $at  ia 
meine«  ©ragten«  bie  $orßpolijei  fein  anbere«  ©efc^Ä^  bort,  al«  barüber  ju  wachen, 
baf  e«  in  biefem  3uftanbe  perbleiben  möge.  2JH$  würbe  e«  fe^r  freuen,  fo  glüif* 
lid^  ju  fepn,  ein  folc^e«  8anb  f ernten  ju  lernen.  $o  Piel  id^  bi«f>er  noc^  ^erum* 
gefommen  bin,  $abe  ic^  ein  fold^e«  Polf«wirt^fchaftli^e«  2Rufter  noc^  nic^t  auf' 
ftnben  fönnen.  @«  würbe,  wenn  e«  aud^  Por^anben  wäre,  an  ber  ©ad?e  ni$t« 
anbern;  Um  Staate  würbe  nur  bie  SeranlaffUng  fehlen,  forfipolijeilidbe Seftimmun' 


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466  ©ertjanblnngtR  Ux  StUien  für  8orfh»ltt$fdjaft 

gen  anjuwenben.  ©anj  cimjcrftanbcn  bin  icr)  mit  ber  »nficht  be«  #errn  Ober* 
forfhneifte«  Jlarl  über  btc  3(u«behnung,  wie  »fit  bie  93efd?ränfung  ber  $r»at»alb* 
bc»irthfchafhtng  buref)  bic  ©efefcgebung  gehen  fotl  ?  3d>  bin  votlfommen  ber  Slnftcht, 
bajj  man  nid)t  weitet  gehen  foU,  al«  erforberlich  ift,  um  Devaftaribn  ju  verhüten, 
unb  feftjufcfcen,  bafi  jene«  ©runbftütf,  »eld>e«  jefrt  £ol$  tragt,  fclange  Söalb  bleiben 
muffe,  al«  bet  öeftfrer  nicht  bic  23e»illigung  nachgefucht  unb  erhalten  fyat,  fold)e«  in 
einen  anberen  Äulturjufianb  ju  »erwanbeln.  —  9hir  gegen  bie  Devaftation  alfo 
foU  bie  ©efefcgebung  gerichtet  fn?n.  (Sine  anberc  eben  fo  wichtige  ^Richtung  Ijat 
ber  £err  Sagermcifter  von  2Öarnficbt  ^inftdt>tlicf>  ber  flimatifdben  Scrhältniffe  vor* 
getragen,  Die  Seifpiele  anberer  2änber  unb  ©cgenben,  felbfl  im  beutfdjcn  93ater* 
lanbe,  meßten  aUcrbing«  hierbei  al«  9Wcht|chnur  bienen.  Gntwalben  »ir  bic#och* 
ebenen,  fp  »erben  bie  folgen  nicht  ausbleiben,  unb  im  #erjcn  ton  Dcntfdjlanb 
wirb  ff<h  ein  weiter  Umfreiö  unfruchtbarer  Steppen  unb  Raiten,  n>ic  in  9lufjlanb 
unb  Slfien,  »erbreiten.  $d)  fliaube  batyer,  bafc  au«  nationa(wirthfchaftlid)cr  SHücf|ld)t 
in  33ejichung  auf  SBotföbcbarf  nnb  flimatifd)e  SJerljaltniffe  ber  Staat  bie  Pflicht 
habe,  burch  forfrpolijcilichc  ©efefee  für  bie  (Spaltung  ber  ^rfoatwalbungen  ju  forgen. 

©raf  von  SR  eichen b ad).  3m  mup  bem  Vortrage  be«  §orfl*  unb  Säger* 
mctfter«  von  ffiarnfiebt  voUfommcn  beipflichten.  3ßir  haben  in  Schlcftcn  Seifpicle 
von  Devaftationcn  gehabt,  »eiche  alle  Segrijfc  überfteigen.  Sejiftüngen  von  5000— 
6000,  ja  8000  borgen  ber  fchonficu  Salbungen  fmb  baburd),  baji  jeber  3ube  unb 
Sßuchcrcr  ©uter  faufen  fonnte,  in^änbe  gefommen,  welche  fid>  nicht  freuten,  auef» 
ben  legten  Strauch  ber  fd)önften  Söalbnngcn  &u  vernichten.  Dicfe  SBüfieneien 
liegen  nun  ba  jur  Schanbe  für  bie  früheren  SBcfi^cr,  ald  Denfmälec  ihrer  Schult», 
inbem  fte  auf  bie;9fachfommen  feine  3htcfjid)t  genommen  ^aben.  U?icle  Saufenbe 
unb  manche  2Wenfd?enalter  »erben  nothWenbig  fewn,  um  felbe  ju  fultiviren.  Sollte 
nun  bnn  Staate  ba«  «Recht  abgefprochen  »erben,  tiefe  Dcvaftaiion  gu  verhüten? 
3$  glaube,  nein!  (Eine  gute  ftorftpolijei  möchte  wofyl  in  allen  fianbern  notl)»enbig 
fevn.  Derjenige  aber,  »eitler  ben  Söalb  nadj^altig  be»irtl)fd)aftet,  l;at  ja  ton  ber 
polizeilichen  $lufficr)t  nicht«  ju  befürchten,  unb  c«  ifr  erfreulich,  berglcidjen  privat* 
»albbeft&ct  ju  \)aUn,  »eiche  einer  93eaufftd;tigung  nicht  bettirfen.  Schlimm  ift  c« 
aber,  »enn  ber  3tcnhneifter  zugleich  ftorfrmeifter  ift. 

JDberforftmcifitfr  'Äarl.  9)?an  l)at  mir  gefaxt,  bap  ich  ™ä)  meiner  Anficht 
auf  ben  Stanbpunft  eine«  Surificn  gejtetft  habe.  Sltterbing«,  ich  fak  Öcfaöt/ 
ich  ^adyc  einer  unbefangenen  93etrad;tung  unterfietlen  »id.  3d)  bin  gorftmann 
mit  Seib  unb  Seele,  unb  habe  nie  gejagt,  baf  bie  Salbungen  nicht  h&#  n>t<^ri^ 
fet>en.  gaffen  »ir  aber  unferen  gegenfeitigen  Stanbpunft  naher  in«  Stoge,  fo  iji 
bie  Entfernung  in  ben  «nftchten  nicht  fo  grop,  al«  e«  fchemen  mochte.  Daruber 
ift  fein  3»eifel,  bap  bic  SBalbungen  unentbehrlich  fmb,  unb  bap  ber  Btaat  barüber 
ju  wachen  habe,  bap  ftc  in  einem  erforberlichen  SKaape  unb  angemeffenen  3«P«nbc 
»orhanben  fe^en.  HUe  ^erren,  welche  bi«her  gefprochen,  hoben  e«  auch  nad>au* 
weifen  gefugt?  auch  ich       liefen  $unft  in  meinem  SSorfrage  befonber«  h^u«* 


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Utbtx  bie  Seauffötigwng  btt  ^rfoatoarbimgfit. 


467 


Qt^Db^n  unb  wleber^olt,  baf  f«  bem  Staate  ni$t  gleichgültig  fe»n  fonne,  wie  »iel 
Salbungen  unb  in  welkem  3uftaroe  wir  fte  $aben,  unb  baf  ü)m  ba«  9ied)t  au* 
ftctye,  bie  Salbungen  ju  beaufftctyigen.  lieber  bleft  $unfte  finb  wie  im  Oleinen. 
Sir  wetAen  aber  ab  in  bem  SÄittel  jura  3wetfe.  Die  #eran  »ollen,  um  biefe 
3U  errei$en,  ifyre  £anb  in«  jßrttateigent^um  einlegen,  unb  fit  fagen,  baf  berjenige, 
ber  jufdlligerweiie  93ri»atwalbbefi&er  ift,  ftd>  bie  Sefördnfung  ber  freien  93mirt^* 
[Haftung  gefallen  (offen  muffe,  weil  e«  ba«  So$l  be«  Staate«  erforbere,  3$  fagc 
aber,  wenn  einmal  na^gewiefen  i£,  wa«  au<$  nidjt  wiberf»ro$en  wirb,  baf  bie 
.  Salbungen  für  bm  €taat  unentbehrlich  unb  $öel#  widjtig  finb,  fo  foU  biefer  ni$t 
auf  ^o^en  (Sinjelner  feinen  3»erf  ju  erregen  fu$en.  (Sr  ift  grof  genug  ,  um 
SWittel  |u  $aben,  um  mit  mogU<$ft  weniger  SJerlefcung  ber  (Sigenttyumäredjte  fein 
Siel  erretten  ju  tonnen.  Die  »Weisung  befte^t  alfo  barin,  baf  biefe  £erten  ben 
Staat  in  bie  freie  9hioatwalbwirt$föaft  eingreifen  laffen,  wdfrcnb  i<$  fage,  er  l)abe 
anbere  Wittel,  welche  allein  ju  billigen  unb  au  rechtfertigen  finb.  3$  fann  mic$ 
batyer  »on  meiner  ftnfufyt  niefy  trennen, 

Äammerrau)  $rl)r.  ».  35 erg.  3$  bitte  ben  £errn  b.  Sarnflebt,  mir  na$* 
juweifen,  wo  i<fr  in  meinem  furjen  öeridjtc  gefagt  r)dttc,  baf  ber  Staat  ni$t  »er* 
pflichtet  fe»,  auf  eine  iteberwac$ung  einauger)en.  Sie  $err  JDberforfbneifter  Äarl 
bemerft  jaf,  befielt  ja  barüber,  baf  ber  Staat  verpflichtet  unb  berechtigt  fe»,  in« 
Littel  au  treten,  gar  feine  SReihung«»erf*iebeiU)eitj  ber  Streit  ift  nur  barüber,  ob 
ber  Staat  nach  bem  SJhifta  ber  befler)enben  ©efefce  ohne  alle  (Snifdf)ät)tgung  ein* 
[freiten  foUe  ober  nicht.  £err  JDberforftmeifter  Äarl  unb  meine  Senigfeft  allein, 
haben  un«  bahnt  au«gefprod>en,  baf  ba«  (Sfnfchrciten  be«  Staate«  wohl  au  gesehen 
habe,  aber  nur  gegen  (Sntfdjäbigung  be«  ©njelnen.  <S«  war .  hi"  t>on  fpeaietten 
gdtten  gor  feine  Hebe,  fonbern  e*  fott  nur  ba«  allgemeine  ^rineip  aufregt  ehalten 
»erben.  Senn  ».  wegen  fliwatifcher  Serhdlmiffe  ein  Salbbeftanb  notbwenbig 
wdre,  fo  raupte,  wenn  ber  »Prfoatwalbbefoer  wit  beffen  (Spaltung  nicht  einoerftan* 
ben  wdre  unb  burc^  fte  aum  »ort^eile  ber  übrigen  SiaaWgenoffen  in  Batyheu* 
fdme,  berfelbe  gewif  »oUe  <Sntf<hdbigung  bafür  erhalten. 

gotftrath  tB albmann.  Ser  entfehdbigt  aber  bei  anberen  SJer^dltniffen, 
3.  8.  bei  ®ewerb«befchrdnfungen? 

Gin  Ungenannter.  Dief  ift  fein  eingriff  in  ba«  ^rioateigent^um. 

gorfr  unb  Sdgermeifter  »on  Sarnftebt.  3^  glaube,  baf  in  ber  aufge* 
gellten  Hnßty  ein  wefentlityr  Siberfprud)  liegt ;  wie  wollen  Sie  einerfeit«  bem 
Btaatt  eine  gewiffe  Sluffi^t  infafätn,  wtyrenb  Sie  anberfeit«  jebe  6tnfpra<^e  in 
bie  «rt  ber  Senvirtbfd^afhing  au«f<$liefen ;  wie  wollen  Sie  bief  effefruiren?  — 
Sie  wdre  bfep  möglid)  ? 

JOberforftmeifter  Äarl.  So  wie  bem  Staate  ba«  9ced^t  jufle^,  wenn  er  aur 
drfüaung  feiner  3»erfe  SWttel  notbwenbig  ^at,  felb^  ba«  $rioateigent^um  anau* 
greifen,  a-     bei  (Sifenba^nm,  fo  ift  auc^  ^ier  nur  ba»on  bie  9lebe,  baf  er,  wie 


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468  BwfymMwge«  bet  €efticn  für  Sotfhoittfifäaf*. 

bei  Jenen  Bällen,  vollfommene  (SntfchÄbigung  leißen  muffe }  biefeS  unb  nfcr)t  raef>r 
würbe  behauptet. 

tftnanjrath  Sartty.  3<h  hÄ&e  vermittelnb  über  biefe  Srage  eintreten  unb  in 
ber  itürje  fagen  wollen,  wie  eS  fi<h  in  meinem  SBaterlanbe  verhält.  9Ran  ijt  fo 
weit  gegangen,  bafs  verlangt  würbe,  ber  Privatmann  fotle  ftch  eigene  SBirtbfcbaftS* 
»töne  machen  laffen !  2)iejj  halte  ich  für  unausführbar.  3n  mehreren  ftinbern  ^at 
man  feine  SBirtbfcJ^aftöpläne  für  bie  (StaatSwalbungen,  nochvviel  weniger  für  Heine 
$Prfvatgrunbftü(fe.  (Sin  foldjeS  ©erlangen  gebt  jebenfaUS  ju  wtit.  3n  Sürtembetg 
haben  wir  baS  Uissez  faire.  2>er  Staat  übt  fein  5tufftd>t^redbt  auS.  dt  übt  cS 
aber  auf  eine  Krt  auS,  burdj  welche  ber  93efi&cr  ntd>t  befchwert  Wieb,  tiefer  fann 
Heine  Stauungen  vornehmen  ohne  Sittfrage  bei  bem  Börfrerj  bie  ©ewinnung  beS 
gewöhnlichen  ©ebarfeS  hai  er  nur  anzeigen,  Siff  er  eine  außerorbentliche  J&oljs 
fallung,  fo  wirb  fie  it)tn  gemattet,  wenn  er  barum  nact)fucr>t  unb  ber  Salb  burch 
biefelbe  ni(f)t  bevafrirt  wirb.  Sir  haben  aber  noch  einzelne  ©egenben,  wo  baS 
£olj  in  fo  grof em  Ueberfluffe  ijt,  bap  ben  privaten  bie  Herausnahme  gemattet  wirb, 
i>f)ne  ba#  ber  ftorjter  ben  2$alb  betritt,  2>er  ftörjter  ijt  nur  verpflichtet,  baffir  ju 
forgen,  ba<j  feine  Devalvation  eintrete.  3n  bem  Revier  9UvirSba<h,  wo  id)  längere 
3eit  war,  befanben  fteh  1  s/m  f£agwerf  ^ßrbatwqlbungeit,  wo .  ich  nur  für  ben  Bad 
eines  fallen  Abtriebes  einschreiten,  fyattt.  9luf  ähnliche  Seife  glaube  id),  licpe 
fid?  bie  (Einrichtung  in  jebem  Sanbe  treffen.  Sir  fmb  weit  entfernt,  einem  privat* 
manne  ju  fagen :  bu  muf t  biefen  ober  jenen  llmtricb  wählen ,  ober  bu  barfft  ben 
Salb  in  biefem  SUter  noch  nicht  angreifen.  Sir  forgen  aber  bafür,  bafj  ohne 
Scldftigung  beS  Privatmanns  beffen  Salbungen  erhalten  werben.  Diefj  ift  in 
Äütje,  waS  ic^      Vermittlung  anführen  wollte. 

Profeffor  ©e-mail.  3$  erwähne  bei  biefer  ©elegenheit,  ba$  id>  in  meinet 
Arbeit,  bie  im  5>rucf  erfd)«nen  wirb,  über  biefe  verriebenen  Skiftc^ten  Vieles  gefagt 
habe,  namentlich  über  bie  Sichtigfeit  unbllnentbehrlichfeit  ber  Salber  in  flimatifcher  unb 
»hvitfalifcher  Vejiefnmg.  ®ie  fmb  für  bie  Sanbwirlrjfchaft  von  höh"  Sichtigfeit  als 
«Weiter  ber  ©ewitter  unb  Hagelwetter,  bann  jur  ©treubenufcung  in  ben  ©ebirgSgegenben. 
3ch  h^be  auch  in  weiterer  Vcjithung  —  nämlich  in  taftifcher  unb  ftrategifcher  $in* 
jtcht  —  bie  Sichtigfeit  ber  (Spaltung  berfelben  bargelegi.  So  höben  wir  unjere 
Äronen  unb  Sänber,  unfer  ©ut  unb  Slut  verloren,  wo  würben  Svrol,  ©teverinarf 
unb  6aljburg  erobert,  als  auf  ben  entwaloeten  (Sbenen  von  SRarengo,  3«w,  9fo* 
ftalifc  unb  Sagram  ?  (Der  SRebuer  verbreitete  ftd)  nun  über  ftrategifdjc  Anflehten, 
über  bie  3uflänbe  in  £ocr)aften  unb  ^erfien,  über  bie  Stacht  beS  ©etbeS,  —  $an* 
flaviSmuS  —  £umuS  unb  #°hlenftdff  IC-  f>iert>ur$  angeregte  Sebhaftigfeit 
ber  SBerfammlung  gemattete  jeboch  ben  ©efehwinbfehreibern  nicht  ,  ben  3nhalt  beS 
Vortrages  aufjujeichnen.) 

©raf  von  91  ei  che  nb  ach.  VJie  Äeit  würbe  eS  wohl  führen,  wenn  ber€taat 
alle  bevajürte  ©runbftütfe  anfaufen  foUte!  Vichts  Wäre  für  manchen  Devaftator 
leichter  unb  angenehmer,  als  ben  Salb  nieberjufchlagen;  wir  bürften  bann  bejahen 


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Uebtt  bic  93eauffi<$iigim9  ber  Sp?l»«t»albiii0C«.  469 

- 

unb  anlaufen,  wa«  et  bc»afrirt  hat.  6c  weit  aber  barf  e«  nicht  fommen,  ich  bin 
batjet  mii*2eib  unb  Seele  für  eine  gute  gorftyolijci. 

gorffrath  ©albmann.  3d>  wollte  nur  ju  bera  laisses  faire  be«  $errn 
fcinanjrath«  SBartb  meine  ©eforgnifl  auflern,  bafl  eben  hierin  unb  in  ber  baburch 
»ermeinten  foedellen  «nwdfung  bc«  im  $rfoat»alb  ju  fäUenben  #olje«,  eine 
größere  SeläfHgung  für  bcn  ffialbbcftfter  liegen  möchte,  a!0  in  allen  übrigen  feiger 
jur  Sprache  gebrauten  «efd^ränfungen  ber  freien  ©enu&ung. 

^rofeffor  Somali.  3n  Striermarf  ^aben  bie  SBalbbeftfcer  in  il>ren  eigenen 
«Salbungen  ju  »arten,  bf«  bergörftcr  foramt  unbfagt:  ba  unb  bort  barf  gefchlagen 
unb  ntc^t  gefchlagen  »erben-,  er  muf*  bie  ©röjje  feine«  2Batbe*  angeben,  »eil, 
»enn  feine  Söalbung  ni^t  auerei^t,  er  an  bie  Staat«»albungen  ge»iefen  »irb. 
<S«  iffc  aber  nicty  notfjwcnbig,  mit  eiferner  $anb  einjugreifenj  man  fonnburch  93e< 
lefjrung,  bcrnünftlgc«  3*ureben  ebenfe  gut  jum  3ielc  fommen. 

Sotftacifto  ÜRaoer.  %d>  ficlle  bie  frage-,  ob  ber  begriff  »on  3Balb*3*»a; 
jtalion  in  ber  forfü»irn)fchaftlichen  Sitcralur  fefigeftellt  fei??  <S«  ifl  namentlich  nou> 
»cnbig,  baf  bei  ber  ftorflmamtfforache  barauf  ©ebacht  genommen  »erbe. 

8ejirf«förf»er  SÄotr).  3n  Snben  befteftt  bereite  eine  gefefrlhhe  Definition. 

2>cr  I.  £r.  SSorflanb.  3n  biefer  fefcr  wichtigen  frage  fmb  alle  barüber 
einig,  bajj  c6  gäüc  geben  fönne,  »o  bic  Scaufffohtigung  ber  *|3ri»<itwalbungen  unb 
bie  Gmfchrdtung  ber  !Regierung«gc»alt  not^wenbig  wirb.  SÖie  weit  aber  biefe 
gehen  barf  unb  in  welcher  Steife?  —  barüber  ftnb  bie  anflehten  noch  fchr  gereift, 
unb  »erben  e«  wof)l  auch  noch  lange  bleiben.  2Jon  ber  unbebingten  frriljeit  bi« 
SU  ber  ftrengften  Seaufjichrigung  liegt  eine  Unja^l  »on  SJHtlelftafen.  Um  writcftcn 
getyen  <§etr  Äamrnerrath  t»on  Söcrg  Unb  «£>err  Dberforfhncijlec  Jtatl,  »enn  fte  fagen, 
bafl,  »enn  e«  al«  notfywenbig  erfannt  würbe,  in  ber  Sßri»atwalbwirtf)fchaft  beichran* 
Tenb  einjugreifen,  ben  $rtoat»<ilbbcfifcern  »olle  (Sntf^fibigung  gereift  »erben  fotte. 
2)ief  fc^eint  mir  ju  oiel  »erlangt  ju  fe»n.  3$  »itt*  nur  auf  ba«  Sterhältnif  be« 
«Staatsbürger*  jum  Staate  überhaupt  aufraerffam  matten.  <5«  gibt  »iele  Bälle, 
wo  ber  Bürger  fogar  feine  t>erfönlichcn  SDienfie  bem  Staate  unb  bem  öffentlichen 
2Bo$le  jum  ©bfcr  bringen  rauf.  3ft  nicht  jeber  Staatsbürger  »erpfH^ld,  bic 
Sßaffen  $u  fragen  unb  hilfrctoK  $anb  gu  leiten,  wenn  (Sefaljr  ober  ein  öffentliche* 
Unglüc!  bro^t?  Äönnen  nic^t  aifo  auch  »on  ben  Sejtbern  einee  ©runbfWUle« 
C»fer  geforbert  werben,  wenn  e*  burch  bie  *Rücffic^t  auf  ba«  allgemeine  SBo&l 
geboten  ijl?  unterliegt  übrigen«  (einem  3»eifel,  bafl  e«  ju  weit  gegangen  ift, 
wenn  felbjt  bie  8e»irt&fc$afhmg  ber  $ri»at»albungen  burch  ben  (Sinflup  berJRcgie* 
rung  geregelt  »erben  »Ol.  Weniger  laftig  unb  me^r  gere^tferHgt  erfcheint  bie 
©n»irfung  ber  6taat«ge»alt  in  55eireff  ber  SBefchüfrung  ber  SBalbungeu  bei  einet 
attgemein  bro^enben  ©cfa&r,  »ie  bei  SßalbbrÄnben,  lleberfch»emmungen,  3nfeften> 
»er^eerungen  u.  f.  ».,  »dl  eine  bercinaclnte  Teilnahme  an  ben  Schuftmitteln  otyne 
erhebliche  SBirfung  »ärej  ^ier  mup  iebe«  »Prioateigenthum  ben  öffentlichen  aflgemew 
nen  3»a^regeln  unterworfen  »erben.  (Sine  »eitere  Ginfchränfung  fann  in  ber  5lrt 


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470 


S5fr$anfclu«3«i  ber  6ftti*B  fix  {$crfh»ittf)f<$aft. 


unb  SluSbchnung  ber  93enufcung  liegen.  £art  ict)eint  e«  immer,  bem  ^rwatmanne 
fagen:  2>u  barffl  in  biefem  Satjrc  nuc  2)iefe«  ober  3ene«  ober  nur  fo  unb  fo 
viel  #olj  fragen,  wäljrenb  c«  gar  manche  Säue  gibt,  in  benen  ber  5öalbbeft&er 
für  anbere  erfolgreiche  3»erf«  aujjerorbentlichcr  Söeife  $olj  ober  <8elb  ndt^ig  hat. 
2Sarum  fofle  er  nun  feinen  SBBalb  nid^t  fo  benähen  bürfen,  wie  e6  feine  übrigen 
SBerljätrmjfe  mit  fict)  bringen?  Räch  «dner  8nftd>t  foU  ftch  bie  ©cfefrgebung  in 
ber  £aubtfacbe  nur  barauf  befci)ränfen,  Xevafiationcn  ju  vergüten;  fte  fott  ftch  nicht 
einmal  auf  baev  &u6jro<fen  erftretfen.  $inbet  e«  ein  SBalbbeftyer  für  angemeffcn, 
auö  feinet  SBalbfläche  Selb  ju  machen,  »eil  e«  ihm  mehr  einträgt,  fo  möchte  biefe* 
nicht  »er^inbert  werben.  5)ie  eigentliche  93crWuftung  ift  befanntlich  weit  gefährlicher, 
alö  bie  SBalbverminberung  unb  bie  JMudjtotfung.  SBa«  ben  l£influfi  ber  SBaltungen 
auf  ba«  ÄUraa  unb  auf  bie  focialen  3ußänbe  ber  ©ölfer  betrifft,  fo  gehören  tiefe 
fragen  aUctbinge»  in  ba«  ©ebiet  ber  €taat6»oli$ei,  unb  nur  in  biefer  Richtung 
foQte  nach  meiner  Sln|lcr;t  ben  Regierungen  ein  (Sinflufi  auf  bie  prfoatwalbwirth' 
fäaft  juftet)en.  3Bo  e«  ftd>  barum  Rubelt,  bie  SBalbungen  jum  öffentlichen  SBohte, 
au6  5Kücf ficht  für  flimatifc^>e  2Jerl)ältrtif|e,  jur  Sicherung  ber  Duellen  unb  ©eroätJet, 
für  lanbroirthfchaftliche  3wecfe,  ja  felbjt  nrr  Sanbed&ertheibigung  ju  erhalten  unb  ju 
fcfyonen,  ba  fann  e«  feinem  3*»ei fei  unterliegen,  baß  ber  Privatmann  fein  eigene« 
3ntereffc  unter  ben  Staat^roecf  ju  fUEen  hat  unb  bafj  bie  Regierung  befugt  ift, 
auch  ohne  Qntfd>«bigung  tue  $ßrfoanvalbungen  in  Sluffid>t  unb  Leitung  ju  nehmen. 
3ch  h^ttc  Übrigend  gewünfeht,  ba|  bie  £erm  au«  ben  verfchiebenen  Sänbern  und 
SWittheilungen  über  bie  örtlichen  5orftyoli§<igcfe$e  unb  beren  äßirfungen  gemacht 
hatten ,  rooburch  richtige  Vcafti|'che  Beiträge  für  bie  Beantwortung  biefer  wichtigen 
förage  geliefert  wotben  wären.  3»»  ungemeinen  glaube  ich  afcer,  fcaf  felbf^  auch 
bei  fräterer  ©ehanblung  biefe«  ©egenftonbe«  bie  Unterfchicbe  in  ben  8ofoh>erhaU. 
niffen  mehr  berüdfichtigt  werben  foUtcn. 

$rofeffor  ©chmall.  3<h  Will  nur  einige  ©orte  über  ba«  SSeftehen  ber  $he* 
refianifchen  SBalborbnung  unb  beren  Aufhebung  fagen.  —  ffienn  wir  nun 
fo  fortfehreiten  unb  nur  wohlfeile«  ^olj  fu<f)eu,  um  wohlfeile«  Gifen  ju  erzeugen, 
fo  werben  wir  julefct  ben  6ifenflein,  aber  bagu  fern  $0(3  haben,  ffietm  wir  viel* 
leicht  auch  §ternfohlen  unb  2orf  haben,  brauchen  wir  bermoch  ben  Sßalb  in  fHma* 
tifcher  »ejiehung. 

VII.  hierauf  fbrberte  ber  I.  «orftanb  ben  SRinifreriafrath  b.  6<hul|e  auf, 
©ericht  ju  erftotten  über  bie  gragen  für  bie  fünftige  SJerfammlung  im 
Sahre  1845  ju  8re«lau. 

STOiniftcrialrath  v.  ©chulfcc.  Sie  Gommiffion,  ergänjt  burch  ben  gütigen 
3utritt  be«  £errn  Bergrath  3öil  unb  bc«  ^erm  55ejirf«förfler«  Rott),  glaubt  foU 
genbe  12  fragen  beantragen  ju  foUen. 

„1)  ÜRittheilungen  über  merfwürbige  (Sreigniffe  unb  iSrfcheinungen  im  Sereiche 
be«  gorftwefen«. 


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Heber  We  X)mat*  fit  \>it  Qerfammfais  jn  ©rrtlau. 


471 


?)  Einteilungen  ber  (Srgebnifie  größerer  SBerfuche  unb  (Erfahrungen 
ä)  über  £oljanbau  * 

b)  über  öetanblnng  unb  ©enufcung  ber  5Bälber 

c)  über  ben  Ertrag  berfelben. 

3)  Einteilungen  über  bettttyrtc  SBerfjeugc  unb  Vorrichtungen  bei  Sfoöfuhrung 
»on  Kulturen,  Ballungen  unb  anberer  Operationen,  namentlich  au$  beim  Sranfyortc 
Der  SBalberjeugniffe. 

4)  Einteilungen  über  Da*  Vertäuen  fchÄDlicher  SBalbrnfeften  unb  ben  Erfolg 
ber  gegen  jie  ergriffenen  Eajjregeln,  inSbefonbere  Erfahrungen  über  baGjemge  3nfeft, 
welche«  nach  jüngften  Beobachtungen  SJabelholafaaten  wal)renb  tyrer  erjten  (Snt* 
wteflung  jerfrört. 

5)  gortgefefrte  Vcrtanblungen  über  .Sichtung  unb  geftfteflung  ber  gorfhnanna* 
f»rad>e. 

6)  Einteilungen  über  ben  (Sinfiufi  ber  9ef($affenfyeit  be6  lobend  unb  ber 
Öäüungfyeit  be*  $elje«  auf  bie  Sefchajenheit  beffelben  aß  Brenn«  unb  33au> 
toi),  ferner  über  bieEetbobe  »on  93ou<herie,  Bäume  mit  t>erfc^iebenett  ©toffen  Durch 
Vluffaugung  ju  inprigniren,  um  Dem  $o!je  eine  gröjjcre  £ärte,  Dauer,  garbe  ic 
3U  geben. 

7)  6inb  bie  »on  Eoreau  be  3onned  aufgehellten  Behauptungen  über  Den 
(Sinfluf  ber  Salbungen  auf  baö  Älima  in  allen  Bejictungen  begrunbet? 

8)  Einteilungen  über  ben  ©runb  ber  dntjfctung  bed  ^audfe^wamme«,  foroie 
über  bie  Eittcl  31«  Berhinberung  unb  ©efeitigung  Deffelben. 

9)  Sie  lange  fönnen  burefy  Sßalbbranb  »erborbene  Scab'eltoljwalDungen  otne 
9ia$thei(  für  bie  ©üte  be3  J&ofje«  unb  otne  ©efatr  fcor  forftfchdblichen  3nfeften 
flehen  bkibtn,  bamit  itre  3unuj>bringung  am  wenigften  fiörenb  auf  ben  (Stat  ein* 
wirft? 

10)  2Bie  lange  fönnen  9tabel#  unb  Saubtoljftömme ,  welche  burch  3nfeften< 
befchetbigung  abftönbig  ju  werben  Drohen,  otne  wefentliche  Chttwerthung  am  @to<fc 
fteh*n  bleiben? 

11)  Selche«  ijt,  mit  SRüdficht  auf  ©oben,  Sage,  #olj»  unb  Betriebsart,  bie 
aufjerfte  ©renje  oer  6treunufcung  für  Janbwirthfchaftliche  3wtde,  bei  freierer  ber 
Salb  noch  im  befriebigenbem  3ufto"be  ertalten,  fomit  auch  bie  fÄachtfltägfeit  jener 
Sfat&ung  geftchert  wirb? 

12)  Sie  ijt  bie  Verjüngung  ber  Richen*  uttb  Buchenwalbungen  in  ©ertlich* 
feiten  au  leiten,  tt>o  erfahrungsgemäß  Die  (Siehe  von  ber  Suche  überwarfen  wirb, 
um  eine  geben) liehe  Eifchung  biefer  £oljarten  beijubehalten?" 

@ie  entnetmen  hi«auS,  meine  £erren,  bafj  *on  ben  ©egenjtanben  unb  gragen, 
welche  3ur  Erörterung  in  ber  gegenwärtigen  Verfammlüng  vorgegeben  warm,  Die 
9<r.  79  biö  82  ,  88  unb  91  al*  fianbige,  ober  al6  folche,  welche  eine  genügenbe 
(SrleDigung  noch  nicht  gefunben  haben,  wieber  aufgenommen  worben  ftnb,  wobei 
jeboct  Die  (Sommiffion  eine  Teilung  ber  in  itrer  frütem  Raffung  fetr  umfange 


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47t 


SerljanMuitse«  bft  ®«ftlcit  ffit  ftorfhinrtfiföafl. 


reiben  Öra^c  79  in  jwei  unb  einen  3ufafc  jur  grage  81  für  ^wertmäßig  «rottet 
r>at.  $ie  gragen  83  ,  84  unb  86  bürflen  na$  bem  unmaßgeblichen  Dafürhalten 
ber  Äommiffion,  hinlänglich  erörtert,  auch  bezüglich  auf  bie  grage  92,  womit  97 
conner,  bie  Verhanblung  al«  gefchloffen  $u  betrauten  fewn,  nad)bem  fi<h  mchrfeitig, 
mit  vieler  ©rünblichfeit  unb  großer,  mehr  obec  weniger  in  ben  eigentümlichen 
SBerl)Aimiffen  jebc*  Vanbe«  begrünbeter  UJerfc^ieben^eit  ber  Anflehten  barüber  au*/ 
gefprodjen  worben  ift.  SBon  ben  ©efefcgebem  jeben  Staate« ,  welche  fleh  mit  ber 
Sache  ju  befaffen  haben  motten,  muß  ohnehin  vorauögefefct  werben,  baß  fte  jene 
93ert)ältniffe  wohl  erwogen  unb  fteW  barauf  bebaut  fet?n  werben,  bc«  Volfc«  ®ohl* 
fabrt  ju  beförbern,  nicht  aber,  wie  für  bie  fingirten  Staaten,  in  weiebe  und  ein 
fer)r  verehrter  *Rebner  eingeführt  \)at,  angenommen  würbe,  —  biefem  8Bor/le  enr* 
gegen  ju  arbeiten  unb  baffelbe  ju  gefahrben.  2Ba«  bic  grage  89  anbelangt,  fo 
glaubt  bie  Gemmiffion,  baß,  abgefetyen  »on  ber  Scfcwierigfeit  an  unb  für  fteb,  eine 
befriebigenbe  Söfung  erfl  bann  ju  erwarten  fe»>,  wenn  tiefe  auf  vielfcitige,  meutere 
Saijre  Ijinbur^  fortgefc&te  Verfuche  wirb  begrünbet  werben  Tonnen.  Daher  ber 
Antrag,  jener  grage  für  jefct  eine  anbere  auf  ba«  «Käß  ber  Streunufrung  ©ejierntng 
habenbe,  ju  fubftUuiren,  welker  ju  einer  3eit,  wo  bie  SSBalbfrrcu  >  Slnforberungen 
in  vielen  ©cgenben  Deutfchlanb«  ju  einer  8eben«frage  für  bie  ftorftwirtbföaft 
geworben  fmb,  eine  befonbere  ffiicfctigfeit  beizulegen  fe»n  bürfte.  Auch  bie  grage 
wegen  be«  §au«fchwainme«  empfiehlt  ftch ,  bei  ber  in  einigen  ©egenben  junchraen* 
ben  Verbreitung  be«  Ucbel«,  vor  anberen.  2Benn  bie  (Sommiffiön  außerbem  nur 
noch  wenige  gragen  in  Antrag  bringt,  fo  geht  fte  babei  von  ber  Ueberjeugung  au«, 
taß  ju  viele,  im  £inblicf  auf  bie  befchranfte  3eit,  welche  ber  Erörterung  gewibmet 
werben  fann,  nicht  jwctfförberlich  fepen,  ieber  Vcrfammlung  aber  or)neljin  freifte^e, 
ben  Bereich  ifjrer  Vcrhanblungen  nad>  belieben  ju  erweitern.  —  3n  golgc  mehr* 
fettiger  Anregungen  glaubt  bie  Gommfffiou  enblich  noch  einen  SSBunfch  au«forechen 
ju  fotlen,  ber  wohl  bei  ben  j)o$gee$rten  £errett  allgemeinen  »nflang  finben  bürfte, 
ben  nämlich :  baß  ben  gorfrwirt^en  bei  fünfrigen  SBerfammlungen  eine  tynlicfce 
Ueberftdjt  ber  gorftwwaltung« » 93err>d(tnirfe  jene«  Sanbe«,  in  welchem  bie  fficr< 
fammlung  fiatt  ftnbet,  in  bie  #atü>  gegeben  werben  möge,  wie  foldje  in  35?ünc^en 
jur  Verkeilung  fam.  G«  würben  ftch  auf  biefem  Sßege  fer>r  fc^ä&bare  »eitrige 
für  eine  gorftfiatiflif  ber  beulten  Sfanbe  gewinnen  laffen. 

Der  I.  £r.  Vorftanb.  £aben  bie  $erren  gegen  biefe  gragen  etwa«  3U 
erinnern? 

qjrofejfor  S e-mail.  3$  erlaube  mir  au  bemerfen,  baß  e«  fef>r  wunföen«* 
wern)  wäre,  baß  man  auch  anbere  ber  bießia^rigen  gragen  al«  ni*t  gefe^lojfen 
bel)anble,  fonbern  biefelben  gleic^fam  frereotvp  gemalt  würben.  3n«befonbere  finbe 
idr>  biefc«  bei  ber  92ften  grage  (bie  SBerbfli^tung  be«  Staate«  bei  ©eauffW?tigung 
ber  ^rivatwalbungen  betreffenb)  für  not^wenbig.  ©ewiß  $  bieß  eine  8eben«frage. 
Ü)ie  ©efe^geber  werben  jwar  barüber  ebenfatl«  fereefcen,  fie  ftnb  aber  ^attfig  in 
bem  galle,  im  gorftwefen  nidjt  fo  eingeweiht  ju  je^n  wie  wirj  fie  ftnb  me^r  3uri* 


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UtUt  bie  Xi)tmata  for  bte  Betfammlnttg  ju  ©««lau. 


473 


flfti  unb  ©taattbolttifer,  2>le  6iaate*8orft*$olitif  ift  no$  wenig  gang  unb 
gebe,  unb  tote  finb  H,  welche  beflimmen  foOen,  wa«  ju  $un  unb  ju  (äffen  ift; 
bad  tfl  mein  öorfdjlag,  unb  i$  rann  mtd)  bur<$äu6  ni$t  eintorftonben  erflären, 
baf  bie  93err/anblung  über  biefert  (Segenfianb  ju  fct>!te#en  fet?. 

Hauptmann  von  £  olleben.  »u<b  id?t  unterfiüfre  biefe  «nftcfjt,  inbem  unfert 
93err>anbluugen  bem  ©efe&geber  ©elcgenljeit  geben,  bie  «nftty  bec  gorftmänner  ju 
»ernennten.  3u  meinet  «Rechtfertigung  möchte  icf)  übrigen«  bemerfen,  baf  id>  nicht 
gefonnen  bin,  ba«  $rfoat*<Sigenu)um  fo  eingekauft  ju  wiffen,  baf  ber  Seftyer  mit 
feinem  ©runbftütf  nic^t  mef)r  machen  fann,  wa*  er  will.  (&6  \jt  feine  frage,  baf, 
wenn  ber  $oben  bei  ber  Bebauung  mit  SBaijen  obet  ©erfre  ftch  fyö^er  renrirt  ai« 
bei  ber  ^eltfrobuftion,  bem  Seftfrer  bie  Umwanblung  »on  SBalb  in  gelb  juge* 
fianben  »erben  muffe ;  wofern  nicht  burd)  Sehen«*  aber  anbere  iBerhältniffe  eine 
befrimmte  Sewirtrjfchafrung  geboten  ifl 

©berforftmeifter  Äarl.  SBenn  man  berücf  rt<htige.t ,  wie  mistig  biefer  ©egen* 
fanb  ift,  fo  fann  ich  mich  auch  nur  bafüc  erHaren,  man  mochte  bie  frage  92  bat 
»on  ber  Gomraiffton  beantragten  noch  beifügen.  <£«  fterjt  ia  ber  fünftigen  tfcr* 
fammlung  immer  frei,  jene  fragen  unbeantwortet  ju  laffen,  welche  fie  für  bie  min* 
ber  wichtigen  r>dlt.  Ueberfcaupt  fd>etnt  e«  mir  nicht  notfjwenbig,  gerabe  ftreng  barauf 
au  fef)en,  baf  alle  gcagen  abgecjanbelt  werben. 

^rofeffor  @<hmal(.  3<h  muf  mich  wieberholt  für  weitere  Erörterung  ber 
frage  entfehefben,  weil  bie  Slcten  über  Mefelbe  noch  nicht  gefcr)loffen  ftnb. 

löejirf«förfter  SRotr;.  3d)  trage  barauf  an,  baf  biefe  Streitfrage  befeitiget 
Werbe,  ©eftern  unb  tyeute  haben  wir  nicht«  9?cue«  barüber  gehört,  unb  bei  jeber 
SBerfammlung  wirb  ba«  Staatliche  wieber  »otfommcn ,  unb  bo$  nickte  $ufebringcn' 
bc«  gefchaffen. 

Cberforjtmeifter  Äarl.  SBenn  man  bie  Sache  fo  anfer>en  wollte,  wäre  2UIc6, 
wa«  biö  fe&t  gefproc^en  würbe,  unnüft  unb  überflüffig.  2>te  toielfeitigen  9eleuch< 
tungen  ber  fragen  haben  boer)  fdjon  bat)in  geführt,  baf  man  immer  mehr  »on  ben 
beiben  (Srtremen  abgebt,  So  ift  man  bereit«  t>on  einer  ju  fet^r  befeheänfenben  unb 
ju  tief  in  ba«  ^rioateigenit)um  eingreifenben  9eaufjt$rigung  jurütfgcfommen,  unb 
hutbigt  ber  9nft$t,  baf  bie  Setjormunbung  mit  möglicher  Schonung  ausgeübt 
Werbe. 

frrftmeifter  ©tnil.  Buch  ich  glaube,  baf  man  biefe frage  ber  fünftigen 93er* 
fammlung  ber  beurftyn  8anb*  unb  gorßwirttye  offen  (äffen  unb  biefetbe  jur  Kud' 
wa^l  ben  übrigen  beifügen  foKe. 

^im^ertafratr)  t).  6$ulfre.  2He  S»e^eit  ber  (Sommiffton  $at  bef^loffen, 
bie  grage  wegjulaffen,  ni$t  aW  ob  ber  ©egenftanb  überflüfjig  ober  unfruchtbar, 
fonbern  weil  er  bereit«  fo  beleuchtet  fe»,  baf  wenig  Neue«  fitf)  me^r  »orbringen 
laffe.  2)ie  «nfte^ten  ftnb,  wie  ber  I.  ^err  93orflanb  ganj  richtig  bemerft  f>at,  fo 
oerftyieben,  baf  f«h  eine  Bereinigung  berfelben  wo^l  nid)t  erwarten  läft.  SWan 


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474 


Sertanbtuugen  *<r  <Sttiieu  für  ffcrjlwirtSf*aft- 


»irb  m  vielmehr  fortn>ÄI>rent>  im  Äwife  bewegen  unb  eben  befwegen  hat  c*  btc 
Äommiffion  für  überflufflg  era^tet,  bie  ftrage  normal«  aufjunc^mcn. 

Hauptmann  ».  #o  lieben.  £>b  eine  Bereinigung  ju  Stanbe  fommen  »heb 
bleibt  bafjingcfteUt.  $atMenigc  aber,  wa«  gefagt  würbe,  fann  auf  eine  flare  SBeife 
geflutet  unb  bargeftellt  werben,  unb  bie  SRefultate  bem  ®efefrgebtr  al*  Sln^altepuiiftc 
bienen.  Deftjalb  ff*  mein  beftimmter  SBuiifd),  bap  biefe  grage  bei  bet  nicken 
Söerfammlung  wieber  jur  Erörterung  fomme. 

2)er  I.  £r.  SBorjtanb.  3d)  fieHe  bie  grage,  ob  biefer  ©egenftanb  auf  bie 
©eföafteorbnung  ber  SBcrfaramiung  ic.  ju  ©reelau  fouuuen  foUe?  —  $ie  9»<^t* 
$<U)l  ber  SWitgtiefrer  fprie^t  f«h  bafur  au«,  bap  bie  frage  „SBie  weit  ge$t  bie 
Berechtigung  unb  93er»fli<htüng  bet)  Staate«  in  ffleauffic^tigung 
ber  öenu^ung  unb  Bewirtschaftung  ber  ^rioatwalbungen?"  auf* 
genommen  werbe. 

£er  I.  £err  ©orfianb.  GS  unterliegt  wotyl  feinem  Swcffcl,  bat*  aüfeitig 
bem  »on  ber  Äommiffion  au«gefptod>fnen  SHtonfche  h»nftchtUch  ber  SRitt Teilung 
forfrftatiftifci)er9cotijen  jene*  «anbe«,  in  welkem  bieSBerfammlung 
abge&altm  wirb,  betgetreten  werbe. 

$ofrath  ton  SRartiu«  über  bie  qHijc. 

„34  mujf  ben  f}o<fyt>ere])rteu  $errn  fef>r  banfbar  fetjn ,  bap  fte  mid>  »eranlaffeu ,  über  biefeu 
©egenftanb  ja  fwdjen,  weloje«  in  unmittelbarer  ©ejieljung  ju  jenem  ftebt,  roo»cn  itt)  gejlern  in 
ber  allgemeinen  @i$uug  gehantelt  babe,  uämlirf)  von  ber  Orjeuguug  uub  öntwirf lang  ber 
*4Jilje,  bie  ja  audj  34"en,  uteine  Herren,  manchmal  ein  ©egenjianb  be«  JweifeJ«  unb  ber  Unruhe 
finb,  wenn  ganje  ©ejiänbe  vom  Scfcwamin  angefallen  »erben,  cfcer  trenn  Sie  fjeren,  ba|  bei 
einem  ©aue  bie  »cu  3bnen  gelieferten  ©alten  »er»>ort  ot>er  r-cm  ©d}wammau«wu<r)«  ergriffen 
erfcf<einen.   Sabjer  erlaube  idj  mir  einige  ©emerfungen  jur  ytaturgefdjiajte  ber  $ilje. 

$ie  neueren  Unterfudjungen  über  bie  (Srjeugung  unb  ©ermebrung  ber  fangen  baben  un« 
bewiefeu,  baß  e«  nur  jweierlci  Ärten  lljrer  (Sntfiebuug  ajbt :  enrweber  au«  Sellen  fyerau«,  intern 
eine  Urjelle  au«  ft<&  eine  jweite  entläßt  nnb  bann  biefe  ba#  ©ao>«tf|um  jener  fertfefct  —  ober 
iubem  ftdj  mehrere  3eHen  neben  elnanber  erbnen  unb  fe  ju  einer  gewiffen  €tärfe,  £icfe,  SRadjtig* 
feit  anwarfen. 

©ei  denjenigen  $i()en,  treibe  3bncn  t>cr;(igl{d?  begegnen,  ben  fogenannten  S<r)tt>ämmen,  fann 
man  bie  ledere  Ärt  ber  (frjeugung  unb  £Beraer/rung  leid>t  tea^rneblmen.  3l)re  ISrjeugung  ijl 
gleio^fam  eine.  Äbbition  von  urfprünglfcrj  einfachen  3rUen  ober  Safer n,  namtntlitt*  in  bie  ©reite. 
9)eb,rere  einfache,  langge^recfte  3eUen  cber  <S<i>läu^e  fliegen  jafammen,  verteeben ,  »erfiljen •  fia> 
in  ein  faferige«  Oetoebe.  So  fuibet  fid)  ber  erfte  Vnfang  ber  (Sdjroämmc  im  ©oben  :  ein  ui* 
fö>einbare«,  bem  »nfeben  nad>  ^ca^it  »ergängli^e«  ®efuinufle,  Sieden  ven  toeißer,  gelbUOjet, 
brauner,  violeiter,  rrtMict>er  Sarbe,  oft  ganj  faferig  irerfen.  oft  etwa«  f<r)leimig.  Diadj  unb  nact) 
ue^rnen  fie  ein  maffenbafte^  9Baa>«tbum,  orbnen  fia>  |u  größeren  formen  an  unb  enbliO)  erfdjeiut, 
oft  fct)r  fvat,  ba«,  »a«  mau  einen  @^»amm  nennt,  ttr  ift  .bie  b,ea>jie  (Sntmkflung  jener  gafern, 
ber  fegeuanten  ^iljmurter  (Myceliam) ,  au«  immer  mrbr  juneb^menber  ©erbi(r)tung,  ja  ffiert/ol; 
jung  ber  »ermtbrten  Betten  unb  Saferu  entfraubeu ,  gleiojfam  wie  eine  QMütye  an«  ben  frü^ereu 
unfcrmlia>eu,  uuregeimapigen  gormen  jene«  Öefpinnfte«  b«*crgef*cjfen ;  ober  nodj  beffer,  er  fie^t 
ju  ben  Sa  fem,  bie  bie  erden  Anlagen  feiner  (Satfielyung  bilben,  in  bemfelben  SBerbältni^.  wie  bie 
grua^t  ju  bem  ianbe.  ©ie  »b,antaftereiä>e  9taturauffaffung  be«  SRittelalter«  b,at  be^b,alb  bie 
•Siwamme  gerabeju  al«  eine  Sr»*t  «uf  ber  SBnrjel  bf}eidjnet. 

©ei  bfefen  ©ewädjfen  nun  b,aben  wir  ba«  (figene,  baß  bie  Tbetie  unterbalb  ber  Sfru$t  wur* 
jeln,  bie  le|tere  uid^t  in  einer  ftrengen  $erü>bicität  b,eruorbred>en  lajfen,  fonberu,  bap  bie  fflurjet 
fefjt  lange  verennireu  fann,  bi«  fie  enblid)  in  bie  Srmfci  übergebt.  iDitfi  gibt  bem  <Srfd>einen 
ber  Sd^wämme  einen  fo  wunberbaren  Sfjarafter.  ©ir  feben  blc&lia}  ba  Sa^wamme  entfielen, 
wo  lange  wrbjer  feine  Waren;  aber  bie  fflurjel,  welche  fie  tragt,  War  lange  borr,er  wr$a»ben, 


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Ueber  bie  tylje. 


476 


nur  «uicr  bem  ©eben  nicht  erfannt.  ®ebi  man  genau  tia<fe,  fo  flnbet  man,  baf  fein  ©äjtoamm 
an  ber  ttrb»Cbc rfläa>  erfcftrint,  ohne  baf  eine  $i(jmuttcr  im  ©oben  vorb>nben  gcwefen,  Welche  fieb 
feiet  flrahlig  au«}ubreiten  pflegt,  etwa  eben  fo.  wie  bie  Steinflecbte  auf  bei  Cberfla<be  be«  Seifen« 
nach  alten  SRidjiumjfn  ober  nach  halben  Arti«bögen.  3ä>  habe  im  £erbjle,  wo  ig  immer  eine 
Seitlang  im  (Gebirge  bin,  mir  im  Stalte  einen  $(ab  au«gefu<fct,  um  llnterfuäjungeu  über  ba« 
3Bacb«tbum  ber  Schwämme  anjuüellen.  3<b  b,abe  babci  eihfadj  ben  ®eg  »erfolgt ,  baf  ich  bie 
voi  3af>r  ju  3abr  in  Sögen  erf<beinenben  .fcntfcbwämme  im  ©eben  mit  rteiuen  3we<fen  von  <&clg 
marfirte.  3m  nätbftrn  3abre  barauf  fanb  ich  ben  Jtrei«  ber  ^olj^We.fe  verlajfcn,  jenen  ber  ^ilje 
weiter  b,iuau#gerürft.  So  breitet  biefe  $Himutter~  jährlich  »/*  1  8"f  »erwart«.  Sie  bat 
bereit«  feit  fecb«  3ahren  einen  gortfäjritt  von  7  guf  in  ber  ©'crlängeruug  ihre«  Habin«  gemacht. 
Sie  liegt  alfe  unter  bem  ©oben  einen  grofien  fTr)eU  be«  3ahrr«  ruhig.  3m  $erbäe  bridjt  fte 
hervor  nub  bilbet  bie  ©lättcrföwämme ,  wel<be  nun,  al«  bie  $ru<bi  be«  Hdjtföeucn  @ewä<bfe«, 
au*  Samen,  b.  I.  Setmforner  in  ungeheuerer  »njafel  tragen.  Unicrfnäjt  man  bie  Wljmutter,  fo 
finbet  man  oft  ein  fo  äuferit  jartc«,  unfebeinbate«  ©ewebe  ber  feinften  gafern,  baf  e«  einem 
Wunberbar  »orfommt ,  wie  felcbe«  in  bie  großen ,  maffioen  $leif(bfcbmämme  anfcbwelieu  fenne. 
Hnb  boeb  fft  e«  fo,  unb  babci  f>at  bie  iKIjmutter  ba«  (Sigene,  baf  fte  int  Staube  tjl,  ft<b  felbfl 
au«  ihren  fleinften  $aferd>en  §n  regenerfren,  anjuwaebfen  nnb  ft)rc  frrücbte  |u  bilben.  Äuf  biefem 
ltmjranbe  beruht  bie  Säjroicrigfelt,  bie  9Jilje  auöjurottm ;  ein  jweiter  von  glei<ber  QDfrffamfcit  ift 
bie  ungeheuere  3abl  nub  bie  faji  unflebtbare  Äleinigfeit  ihrer  Samen  ober,  wie  wir  fie  riebtiger 
nennen,  jtctmförncr.  ,  •« 

3wei  fragen  liefen  uu«  nun  nahe,  Welcbe  eine  »riftifae  ©e|iebung  für  ben  gorfrmann  haben  : 

1)  Jtann  wohl  biefe  $iljmutter,  ober  feuneu  bie  «ßiijfeime  in  ba«  ©croebe  eine«  Saume« 
einbringen  nnb  ba«  3nn(re  be«felben  franffjaft  »eränberir,.  ober  ni<bt? 

2)  A<mn  ba«  $Hjgewebe'  vielleN&t  naeb  ben  verfebiebenen  ©erhältnijfen,  in  weise  t*  ver* 
fefct  wirb,  vertriebene  8rü<bte  hervorbringen? 

Die  teuere  grage  würbe,  anber«  formnlirt,  eben  fo  viel  Reifen,  a(«  ob  bie  Summe  aller 
$i(jmütter  gteiebfam  ein  allgemeiner  Präger  für  alle  Scbwammarten ,  von  gleid?«  QBirfuug  auf 
ba«  $olj  wäre,  unb  befbalb  ein  für  allemal,  a(«  bem  gorftmann  fetnbli<b,  befamvft  werben  mäfte. 
3cb  geüeb.e,  ba§  i<b  früher  an  Otwa«  biefer  9rt  gebaut  ftabe,  nun  aber  glaube,  baf  jeber  ber 
(vielleicht  800)  Sebwammarten,  bie  in  Qnropa  vorfommen  mögen,  ein  anberrt^  3JJrcelfnm  —  frei« 
lieb  bie  meifien  einanber  febr  äbnllrb  —  ifait,  bai  ein  jeber  alfo  nur  au«  einer  befonberen  Slrt 
feervorgebe.  €onacb  gärten  wir  nur  Wejenige«  ju  verfolgen,  wtl<b«  notorifa>  btn  $auf}öl)ern  am 
f<bäbll*|len  finb.  3cb  fann  aber  biefe  Brage  bei  Seite  laffen  nnb  anf  bie  erjiere  jurüdfommen. 
Da  glaube  i<b  aber  nun  mit  43ef)immtf>eft ,  ba&  ein  ®<b»amm,  fowob.1  vermöge  ber  ^iljmntter, 
b.  b>  vom  ©oben  an«,  al«  vermöge  feiner  Aeimförner,  bie  wegen  iljrer  teiebtigfeit  in  ber  Änft 
nmberfd}Weben,  b.  b  von  oben  $er,  in  ben  Stamm  embringen  tonnen,  ©eibe,  bie  ftorfpjlanjung 
vermittelnben  Ibefle,  ftnb  fo  organifirt,  baf  fte  leio)t  an  ber  Dbtrflätbe  Raffen  fennen.  Sie  b«' 
ben  ni*t  feiten  «inen  fa)m(erigen,  ja  fiebrigen  lieber jug,  mittelft  beffen  fie  flcb  an  ber  Cberfläcbe 
btftftiQtn. 

Sie  haben  eine  anficrorbentlicfc  8eben«jabJgfeit,  «nb  fönnen  ba^er,  an  bem  9aum  bangenb, 
von  bemfelben  na<b  nnb  na<b  überwaebfen  werben ,  ohne  fljre  2eben«(raft  ju  verlieren.  2Dahr> 
f<beinli(h  haben  fowobl  bie  ©Heber  ber  ^ffaajtnrauHer,  bie  ja  eine  nnbe^egbare  Stelgnng  bat,  im 
Dnnfeln  for^uwuibem,  al«  bic.Aeimtömr,  ba«  Vermögen,  fidj  in  eine»  febr  garten  Shell  ber 
Cberfladje  einjubohren.  (S«  braucht  aber  nicht  viel  von  fo  einem  bo«baften  ^araftten  in  einen 
Jöaum  hintinjugerathen,  «m  ihn  nach  nnb  naa)  ju  »erberben,  feinrn  Saften  eine  anbere  TOtf^wg» 
namentlich  einen  großen  Kntheil  an  ajotif<ben  Bel":anbt^eilen  )u  verleiben.  3^  ba«  <^«lj  einmal 
franfhaft  afjldrt ,  fo  breitet  ftch  bie  $iljmut^er  mit  fleigenbcr  Xeiehtigfeit  unb  Schnette  barin  au«. 
3Btl<be  ©ege  fie  bureb  ba«  $ol),  qner  jebe  Stiftung  ber  $afern  burebfehneibenb ,  nehmen  fann, 
ba«  {eigen  un«  bie  f<bwar)eu  Knien,  welche  wir  im  verhörten  $o(ge  jinben.  Sie  finb  oft  duferfl 
fdjmal,  haben  aber  boch  Ihre  (Sntflehuitg  folgen  SUbcelien  ju  banfen. 

i 

Deufeu  Sie  R<b  «i«e*  jungen ,  ^artberinbeten  fflanm  im  Segen,  «uf  feine  benagte  Dberfla» 
che  fällt,  vom  ffiinbe  getrieben,  eine  SDliUion  ©täubten,  ^tljfeime;  nun  trorfnet  bie  Sonne  pli^* 
lieb  ab,  bie  Äeime  bleiben  bangen,  fangen  fleh  an,  ja  vielleicht  hinein.  Sie  werben  bann  von 
ber  $fa«ie  aufgenommen;  bie  iuncje  58aftfcbia)te  mbW  über  fie  hin.  Die  Äeime  ruhen  §ehu,  ja 
»ieüeicbi  ^unbert  3ahre,  ohne  fich  ju  rühren;  enbli<b  befommen  fie  Dfaum ;  üe  behnen  P<b  an«, 
unb  haben  (fe  einmal  Saft  befommen,  fo  ift  nia)t«  mehr  im  Staube,  ihrem  verbetblichen  5Da(fe> 


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476 


93ft^anb(ungfit  trr  Stfticn  fit  ftcrflroirfljft^aft. 


tbum  Sinbaft  ;n  tinu.  €o  ge^t  bau«  ber  S3aum  in  Sermobetung  Wer,  ein  $rc|e|,  ber  »er* 
fd)iebenartig  fe»n  wirb,  je  uad)  ber  93erfd)iebenf)eit  be«  $araftteu. 

21?an  fage  nidjt,  bafi  rt  unmrglidj  fc»,  bafi  bie  Äeime  obft  ftaferif  ber  3W$mnttfr  in  einen 
9Ja«m  übergeben  fcnnten.  ffleldte  ffiege  finb  nidjt  einem  fo  fleinen  Organe ,  wie  ein  Wljfelm 
1(1,  offen?  «fcalb  eina.ebcf)rt,  balb  eingefcgen,  fann  er  cf)ne  Zweifel  in  bie  3roifdjen]enengänge 
aufgenommen  nnb  barin  fcrtgeleitet  werben,  ja  »ielleldjt  geljt  er  fogar  in  ble  3eÜen  felbjt  burdj 
iljre  ®anbnngen  r>(nbur<^. 

®ir  fjaben  »etwanbte  ürfdjeinuugen,  wo  ba«  Einbringen  ber  ^arajUenfeimt  mit  Ijädtf  wab> 
fcffcinlid)  ift.  3Rau  öffnet  manchmal  eine  2Xu«fatniiji,  unb  finbet  iu  iljrem  3nneren  eine  Slrt 
Stimmet.  ©ewcb»lid>  fjat  man  birg  für  einen  9ewei«  »on  ber  Urerjengung  angefrljen.  3dj 
aber  glaube,  bai  fid)  ei»  Äeim  be*  $11  je«  in  ben  ftrndjtfnoten  in  bejfen  früt>rter  3ngenb  einge» 
bo(>rt,  lange  barin  geruht  bat  unb  erft  fpäter,  nadjrem  bie  grudjt  ausgereift  war,  in,  iSntwirflung 
getreten  ift.  greilid)  burd)  bie  barte  9lujj  ber  $rud?t  fjatle  er  roeljl  idjwerlid)  mebr  einbringen 
fennen.  <5ine  »erwanbte  (Srfdjeinung  fjaben  wir  in  jenen  fleinen  olh>enfd?t»arjfn  Jterndjen ,  bie 
»erlfdjnnrartig  an  cinanber  gereift»  im  inneren  be«  $elje«  »erfoinmeu,  unb  »on  £  artig  ?iad)t< 
fflfer  finb  genannt  worben.  SBenn  jie  ein  wirflidjer  ^ilj  jtnb,  fo  bin  id)  moralifdf  überjeugt, 
ba^  ftc  and)  »on  Mußen  fjineingefommen  finb. 

CS*  laßt  f»d>  aber  für  biefe«  «Pbäntmeu  »ieUeid>t  nod)  eine  anbere  £eutung  ftnben ;  wenn  wir 
namlidj  annehmen,  baß  jene  toerlfdjnurarrig  »erbunbene  Jterner  nur  eine  SWißeutWitflung  be«  3eU 
leugewebe«  felbfi  fenen.  0«  (ommen  mehrere  äfmlidje  (Srfdjeinungen  aud)  im  gefnnben  3nßanbe 
vor,  wo  gewtfte  3ellen  ja  einer  efgentbümlid)cn  Ijcdjft  abweidjenben  ©efialt  gelangen  nnb  in  ber« 
felben  nidjt  blc«  fortbegeben,  fonbern  fogar  eine  eigentbümlifte  Strt  »on  $crt»j!an{ung  »ernrbtnen 
tonnen.  Sa«  3ellgewebe  bat  alfo  unter  gewiffen  33erhällnfjfrn  ba«  Vermögen,  fid)  gteidjfam  ifcs 
lirt  forijnentwideln.  Wenn  man  8Roe«feime  im  Stafjn  feinten  läßt,  fo  geben  biefe  Jteirne  nidjt 
in  tRoo#jiengel  mit  blättern  über,  fonbern  fie  bilben  bie  fegtnanuteu  Ürteime  be«  ffoofe«  )« 
«nßerorbentlidjet  Sänge  (ellenlang)  unter  ber  Sora  »on  Sßajferfäben  an«  unb  bie  (Bliebet  biefer 
falfdjen  fflafferfaben  entwidtln  in  i^rem  Onnern,  ganj  abnlidj,  wie  e«  bie  wahren  6onfer»en  )u 
ibun  pflegen,  fleine  jeHige  Stitpn,  bie  fid}  lo«reifeu  unb  »ieber  eine  ä^nlio>e  @d>einconfer»e  »ro« 
bnetren.  .  (Stvna«  Slrbnlidje«  alfo,  eint  Ärt  »on  falfd?er  Sd^immelbiibung ,  medfte  »ielleidjt  and? 
wandle«  ^olj  an«  einer  fronfbaften  Öntwidelung  feine«  3eliengewebe«  vornehmen.  Ueberb>u»t 
granjeu  inand;e  naturgemäße  (fticbnnuugen  in  ber  gefunben  i^anje  gan^  nai)e  an  örfdjcianngen 
»on  Sd}immelbilbungcn.  Q«  ifl  3b^nen,  meine  <^errn,  »ielleidyt  fd)on  vorgefommen,  ba§  bie  $ud)> 
ederu  beim  Jleimen  im  3nnern  einen  feinen  fdjimmelartigen  Äörver,  »ie  einen  Urbcrjng,  bitten. 
3d)  b,abe  ib>  nod)  nidjt  unterfud>en  fonnen,  aber  e«  fragt  ftd),  ob  berfelbe  nidft  eine  regelmäfnge 
f*immeläbnll(be  Gnttoirfeluug  be«  Gin>eipfor?er«  im.  Samen  fei).  €oKte  fid)  biefer  ©etanfrn  be« 
währen,  fo  mnpte  man  maudje  fdjeinbare  t^iljentmidlnng  al«  eine  bloße  ÜRiBfntoirfelung  im  3*1* 
lengewebe  erflären,  wie  benn  »ielleid}t  and)  mand'e  fogenannte  »ara|1tifd)e  ^flanjen»ilje  bieß  nid)t, 
fonbern  nur  franf^aft  mobijicirte«  3eUengeu*b«  fepn  fonnen.  Xiefe«  wirb  fid)  aber  bann  fd)W<* 
lid)  unter  felbflflänbigen  »egetati»en  gormen  fortjjflanjen. 

£od)  id)  (d)lieie  biefen  im»ro»ifirten  Vortrag,  inbem  id)  für  bie  gefdjenfie  gütige  SUfmerf« 
famfeit  meinen  »erbinblidiflen  üanf  abmatte." 

Borfimetfifc  ».  3ßarnficbt.  3d)  glaube,  ba§  e*  unfere  $flid)l  ft$,  bem 
f>oc^t)c«r)rtcn  $crrn  Socflanbc  fuc  feine  auÄflejdc^nete  Sfitung  ber  SBerf)anMutu 
Qtn  unfereit  CDan!  audjufpce^cn,  dt  Übt  l)od)l 

55er  I.  ^ert  Sorfianb.        tyabe  ju  banfen  unb  nm  9iad)jtd>t  ju  Utttn. 

»erftebere  6te,  ba^  f(^üd)tcm  war,  mid)  im  Sfngcftc^te  fo  vieler  erfahrener 
Berftmanntr  an  bie  @f)t^e  bet  ©efcr>afte  ju  fteUen,  unb  nur  ber  ©ebanfe,  baf  ber 
©eift  ber  Crbnunq  nnb  ber  (Sifer  für  unferen  gemeinfd)aftlic^en  r)öt)eren  SJeruf  un* 
fere  S3ert;anb(ungen  leiten  roürben ,  t)ai  ntiet)  ermutigt 3tyrem  Stufe  ju  folgen, 
deiner  von  und  »irb  in  ben  Äret«  feiner  getoo^niie^en  33ef(^dfiigu»g  jurücRebren, 
orjne  feine  Äermtniffe  bereichert  unb  ben  Äreie*  feiner  Sefannten  erweunt  ju  r)aben. 
3ci)  reiche  3r)nen  allen,  meine  teuren  gac^ejenoffen,  von  ber  £ßfte  bid  an  bie 
ftlpen,  r)eraUc^  bie  ^anb. 


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€<$lnpreertc. 


477 


SKiniflerialratf}  v.  «Setyulfce.  3<$  War  im  begriffe,  in  gleicher  5lbfi$t  ba6 
SBort  ju  nehmen,  al6  $rljr.  o.  SBarnftebt  mir  uworfam.  £enno$  fann  i<$  mir 
e6  nidjt  verfugen,  bie  ©efüble  laut  werben  ju  laffen,  bie  meine  Srufl  erfüllen,  unb 
für  mid)  verfönlic^  fowotyl,  al$  ün  tarnen  aller  rjier  anwefenben  99aoern,  normal* 
ben  wärmften  innigßen  Xant  auöjufpredKn  für  bie  fachgemäße  vortreffliche  Leitung 
ber  93erl)anblungen  von  Seiten  bed  I.  £errn  93orftonbe$,  unb  für  bie  Eingebung, 
mit  welcher  berfelbe,  fowie  ber  II:  £err  SJorftanb  unb  bie  beiben  £errn  ®cfd>äft6* 
führet  fidj  ben  Arbeiten  bed  Sureau  unterzogen  fyaben.  SRuc^  bringt  e$  micr),  au&* 
gubrüefen,  wie  glüefliet)  wir  unft  fdjäfcen,  bie  verfönlicbc  33efanntf$aft  fo  vieler  ge* 
e^rter  an6l«inbifcr/er  Serufdgenoffen  ober  ftreunbe  be6  $a<i)$ ,  welche  an  ber  forfl* 
wirtfyfcfynftlicfren  6eftion  $r)eil  genommen,  gemalt  ju  t)aben.  SBir  fagen  3r)nen 
allen  ein  r)erjlid>e$  2eben>ot)( !  «nfere  Störung  folgt  3$nen  in  3fyre  .Jjeimau).  2flö? 
gen  <Sit  bort  ber  ©tunben  freunblid)  gebenfen,  bie  wir  r)ier  jufammen  verlebt  j  — 
und  Heiben  fte  unvergeßlich! 

$ofratr)  v.  SNärtiue).  „Äm  <Snbe  biefer  intereffanten  6efjtön  fü^le  id>  mi$ 
gebrungen,  3r)nen,  meine  bocr)verer)rteften  #errn,  eine  ßmvfinbung  laut  werben  ju 
laffen,  Welche  mir  bic  SSerfammlnng  ber  $errn  gorfln>irtr)e  in  r)or)em  ®rabe  einge* 
pjjt  r)at.  3cf)  lebe,  wie  viele  anbere  SWltglieber  ber  SBerfammlung,  unter  bem  mäcfc* 
tigen  (Sinbrucfe  etned  febr  wohltätigen  ©ebanfenfl,  be*  ©ebanfene  an  bie  fdj>one, 
ja  fyerjertyebenbe  (gtmgfett  unb  teutföe  Satbertreue,  mit  welcher  bie  $orfhvirtt)e 
$ier  verfammclt  gewefen  ftnb  unb  bem  ßitlt  wiffenf$aftli$er  unb  vraftifd)er  gort* 
fetyritte  jugeftrebt  tyaben,  3n  ber  $r)at,  tiefe  gegenteilige  Beiflung,  biefe«  iJufam* 
mentjalten  in  ber  Äuffaffimg  be«  Beruf  i  unb  be*  geben«  r)at  etwa*  fet)r  OWjenbeö, 
jumal  für  biejenigen  gehabt ,  weldje  bem  ebeln  ©tanbe  ber  gorftwirtr>e  nld>t  ange* 
Igoren,  tit  feilte  biefe  brüberlic$e  Vereinbarung  au  einem  frönen  3»«fc*  SRufter 
fesn  für  alle  ©tdnbe.  3Bie  bie  gorftmdnner  in  Seutftyanb  trüber  ftnb,  fo  finb 
ed  wenige  <ptanbe6genoffen.  $iefe  (Smofmbung  erlaube  i$  wir  t)ier  aufyufrrechen, 
unb  zugleich  ben  2>anf,  baji  audj  Bnbere,  bie  nic^t  bemfelben  ©tanbe,  angehören, 
mit  berfelben  Siebe?  unb  9ld>tung  t)ier  aufgenommen  unb  gehört  worben  fmD.* 


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478 


V.  Sectio»  für  £*fi*  unb  Weinbau 

I.  öorftanb:  Dr.      Unßf.nart;  fRentbeamter  au«  SBürjburg. 
II.        „        Dr.  *aMk*fer,  rcfyefunbigcr  äRagiftraterau)  in  München. 
®efchdft*führer:  Dr.  d«fn««t,  ^rofeffor  in  Schleien, 

$.  Sei*,  £ofgdrten<3ntenbant  in  SKünd^en. 

SBerfammlungSjeit:   $4giich  Nachmittag*  4  Uhr;  mit  Vorbehalt  möglichen 
Balte«  auch  noch  einige  Vormittag*  *  Sifcungen  au  falten. 

»aebbem  am  30.  September  1844  Hbenb«  5  Uhr  31  SWitglieber  bieferSefrion 
fiep  veriaramclt,  unb  bic  obenanfiehenben  äöa^len  (f.  S.  49.)  getroffen  Ratten,  fo 
wie  beaugu$  Der  «Berfammlungajcit  übereingekommen  waren  \  würben  am  bar* 
auffolgenben  Sage 

„ben  1.  £>ftober  in  ber  j weiten  Sifcung  Nachmittag«  4  Uhr" 

bie  Seite  158  unb  159  benannten  (Sommifftonen  jur  Prüfung  ber  eingefenbeten 
€bft*  unb  SBein*  Sorten  gewählt  unb  fobann  «i  ben  weiteren  93crfanblungen  ge- 
fdmtten.  Der  fgl.  #ofgdrten*3ntewbant  £r.  fcubwig  Seifr  ^ielt  fofort  naty 
|tcl)enben  SBortrag.  - 

I.  Beobachtungen  über  bie  nachteilige  (Sinwirfung  be«  unglei* 
eben  ©orfenfdfere  (Apate  dispar)  in  ber  Zentral  *  ©aumfchule  ju 
-Erte^borf. 

„Usf$fi«bare  »cinbc  finb  me^r  al«  bie 
fi$t6aren  jn  fürdyten." 

©elegentlicj  einer  Weife  nach  Slnebach  im  borigen  Sommer  befugte  ich  auch 
bie  fdwn  vielfältig  gerühmte  St.  Zentral  *  Cbftbaumfchule  ju  $rie$borf.  Dlefelbe 
liegt  m  einem  weitläufigen ,  gröftentbril*  mit  dauern  eingefriebigten  9taum,  ber 
fiel)  von  Horben  weftlich  nach  Süben  über  einen  fanften  Abhang  audbehnt.  —  2>aö 
norbweftlich  liegenbe  (Srbreich  befielt  au«  magerem  fanbigen  Sehmboben;  nahrhafter 
ifl  ber  fubltch  gelegene  Xhril;  inbeffen  finb  beibe  jur  »njucht  von  JCbftbdumcn  ge, 
eignet,  ba  fleh  namentlich  ***  Sfctnobft  leicht  mit  fanbigem  ©oben  begnügt. 

Die  dauern  finb  mit  frönen  Svalicr  *  Säumen  ber  vcrfd>iebenften  Cbftforten 
befleibet,  Welche  jugleich  al«  2Kiitterftämme  ebler  Sorten  bienen.  $uf  bem  bajwi* 
fefeen  liegenben  »reale  werben  mehr  ale  100,000  £>bft*  unb  «Ueebäume  von  ver* 
fchiebenen  »rten  gejogen,  wovon  alljährlich  ein  bebeutenber  Serfauf  gemalt  wirb. 

2>a*  üjvigfc  SBachSthum  äußert  ftch  auf  ber  füblichen  Seite  an  aßen  Saum* 
arten,  aber  befonber«  fchon  an  Jtirft*  unb  Birnbäumen,  bie  man  nirgenb*  florier 
finben  wirb. 

3n  biefem  Sbeile  ber  Saumfchule  befiehl  auch  eine  beffere  JDrbnuna,  al«  in  bem 
norbwejtlicben.  Sin  allen  bem  maa  ohne  Zweifel  ber  beffere  ©oben  Urfacbe  fevn 
inbem  biefer  auch  bie  Pflege  bed  Baumjüchter*  reichlicher  lohnt,  ober  e«  erregt 
im  allgemeinen  ber  franfhafte  3uf*anb  bet  Objtbaumc  auf  bem  entgegengefefrten 


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Uder  ben  «pfeltcrfenfafer.  479 

Steile  ben  (lontrafi.  —  «Wir  fiel  ber  ledere  llmftanb  um  fo  met)r  auf,  weil  id> 
bort  felbfr  fdjönc  rcid>  mit  grüefoten  begangene  Säume  weifen  fax). 

9?ad)  ber  llrfacr)e  biefer  traurigen  (Srfcbeinung  forfcr)enb,  fanb  id)  an  ben  Stäm« 
men  ber  Apfelbaume  unb  namentlich  an  unauflgebilbeten  ÄnoGpen,  ganj  f leine  runbe 
Sttcncr  mit  braungetbliehter  Stürbe  umaeben.  Tief«  lief*  aud)  auf  bad  2$orr)anben« 
fepn  fc3f>  Ab  lieber  Snfeften  fd)liefjen,  »ad  ftd)  aud>  burcr)  flu*fd)nclben  folget  Stellen 
betätigte.  —  2)ie  runben,  faft  unfdjeinbaren  Ceffnungen  münbeten  nämlich  in  viele 
fenf  *  unb  wagrecht  gebohrte  @änae,  in  benen  gröptentbeild  weife  Farven,  ober  gan3 
fteine  fernvarje  pferchen  ficf>  aufhielten,  gafi  alle  SBäume  waren  fo  angegriffen, 
am  meifien  aber  bie  Slpfelbäume  auf  bem  norbweftlidw  ©aumfrüefe. 

53ei  näherer  ©rfunbigung  erfuhr  id),  bafi  man  biefc6  verberbliche  Snfeft  fefton 
vor  mehreren  Sauren  entbceft,  aber  mit  bejfen  Vertilgung  nid)t  aufmerffam  gewefen, 
inbem  man  hoffte,  e«  würbe,  wie  eö  gefommen,  unb  aud)  l^duftq  bei  anbern  3nfef; 
ten  ber  Ball  ift ,  wieber  verfct)winbcn ;  allein  M  3nfeft  hatte  ftdP>  hier  febon  einge* 
bürgert,  unb  fonnte  jefct  nur  burd)  aujiercrbentlid)e  verlurftbringenbe  SWittel,  nämlich 
burd)  ba$  Entfernen  aller  bamit  befallenen  JBäume  vertilgt  werben. 

£a  mir  an  biefem  €rte  bie  «Wittel  $ur  genauem  Unterfudmng  unb  drfennurtg 
btefe«  Ädferd  mangelten,  fo  nar)m  ich  einige  von  bemfelben  bewohnte  SBaumftürfe 
mit  nach  3Ründ)en,  wo  mir  ber  berühmte  3nfeften*Sammler,  £err  Ober  leitner, 
jur  Seftimmung  bedfelben  half. 

@6  frcllte  fict>  babet  Dellwig«  Bostrychus  tlispar  (ungleicher  8ucr)enr)olj* 
fäfer)  heraus.  (Später  fanb  ich  genügenbere*  ?luf fcMüne  unb  eine  Slbbilbung  in  ber 
Sefchreibung  ber  $orfh3nfeften  wn  Sulfud  JXrjeotor  (it>rifrian  Stafeebuffl  I.  tyl 
Seite  169.  Saf.  XIJI.  8ig.  13  u.  14,  bie  befte  aber  in  3ofcph  Sd>mibberger6 
„  Beiträgen  jur  Cbftbaumjucbt  unb  9(aturgefd)id>te  ber  ten  Cbftbäumen  fci)äblid)en 
Snfefien"  4.  £eft  Seite  213.  $a  jebech  biefeS  lehrreiche  8ud)  nicht  allenthalben 
ju  haben  ift,  unb  biefcä  noch  jiemlidt)  unbefanntc  3nf«ft  aud)  anberwärte  bie  £>bft* 
bäume  befallen  fann,  fo  h»rlt  ich  eö  für  räthlid),  jur  fchneUern  Grfennung  beöfel* 
ben  eine  getreue  Slbbilbung  im  vergrößerten  SDtafjftabe  ju  geben,  unb  bad  SBici?« 
tigfte  über  feine  9laturgcfd?id)te  au*  bem  erwähnten  S3ucr)e  hier  anzuführen. 

Sdjmibberger  nennt  ihn  mit  9ted)t  Slpfelborf enf äfer  (Apate  dispar) 
weil  er  in  feiner  Saumfchule  ben  Apfelbaum  allen  anbern  Cbftbäumen  vorjog.  3d) 
habe  biet»  jwar  auch  in  ber  £Tie6borfer*$)aumfd}Ule  beobachtet,  fanb  üjn  aber  au<& 
bort  auf  Sien  *,  weniger  auf  Pflaumenbäumen,  auf  Sanbguie  Schorn,  tytx 
in  ber  9?är)c« 

©(eich  im  (Singange  ber  23efcr)rcibung  erwähnt  Schmibberger  auch  be«  feltenen 
(£rfd)einend  biefe6  Ääferd,  inbem  er  fagt,  baß  er  ihn  jüerfr  im  Sommer  1834  auf 
feinen  $opf  *  Slpfelbäumebcn  entbeeft  habe,  aber  nicht  hatte  ermitteln  fönnen,  woh<r 
er  gefommen,  höbe  aber  feine  Slbfunft  au«  ben  benachbarten  Saubwälcern  vermu« 
thet ,  *)  wad  wohl  auch  in  ber  Sriedborfer  *  JDbfrbaumfchule  ber  Sali  gewefen  feön 
maa,  unb  wad  aud)  mit  bem  @rfd)einen  in  bem  obenbejeidjneten  Sarjrgange  über^ 
einftimmt. 

$araud  geht  hervor,  baß  nur  troefene  unb  warme  Sommer  feine  93erbreirung 
begünftigen,  biefer  Ääfer  ftch  aber  nicht,  wie  c«  bei  vielen  anbern  3nfeften  unb 
Schmetterlingen  ber  Ball  ift,  periobifd)  aufhält,  fonbern  einmat  ba  fortwährenb  ver* 
bleibt,  unb  burd)  angewanbte  Littel  vertilgt  »erben  muf. 


*)  Tiefe  Sermuthnng  wirb  in  9io^rburg«  fSB6anVlnng  Seite  169  ttxä}  meferere  Sflacfcweife 
fcefUrtiget;  benn  eö  btlfl  unter  3t»betwJ  „ba^  biefer  nnfllei^e  JBorfenfäfer  in  jungen  ©ir* 
fr»*,  Sn^en»  unb  (Sid^enPämmen,  treffe  2—4  3ctt  biet  ftnb,  lebe." 


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480  «et^Mbtaig«  ber  SeWoit  für  Cbfl*  «ab  SDeiR^an. 

$iefe  JWferart  gebart  ju  ben  fleinffcn  ber  Borfenfafet,  unb  wirb  bffjtyalb  ber 
„u  n  gleite"  (dispar)  genannt,  weil  bae  SBeibdjen  t>om  2Jiannd>en  in  ©röfie 
tmb  ©eftalt  tjewbict-cn  Ift,  wie  aue  ber  Bbbilbung  crftcbtlich  ift. 

$a*  2Jcanncf>en  ift  nur  eine  ginie  lang,  balb  fo  biet  unb  faft  freierunb.  2>er 
$al6f$ilb  unb  Äopf  ftnb  fdjwan  unb  wirb  festerer  »om  £aief$ilbe,  Welcber  *orne 
rauf)  punfttrt  unb  Ritten  glatt  ift,  wie  *>on  einem  £elmc  |o  bebeeft,  bafi,  wenn  U)n 
ber  Äafer  eingebogen  bat,  man  feinen  Äopf  merjr  bemerft.  Xie  ßrapfpi^eii  unb 
ftüüfyörner  fmb  rötl)lid)t,  bie  mit  paaren  befefcten  Derffltigeln  bunf  elbraun,  gerabli* 
nigt  fein  punftirt,  bie  ftufibläfter  rotfygelb,  bie  6d)enfel  icnwar;. 

2)at  SBeibcben  tfl  ned)  einmal  fo  grofi  aie  bae  Männchen,  lang,  am  $aW* 
fdn'lbe  abaeqliebcrt,  Welver  fctywarj,  fugelig,  raur;  punftirt,  unb  in  ber  SKitte  einen 
jtarfen  £orfer  tyat.  3)k  ftlügelbecfen  ftnb  föwarjbraun ,  länger  aie  ber  &a(ef$Üb, 
unb  mit  großen  »ertieften  fünften  xiaä)  geraben  Linien  bebedt.  SlUed  llebrige  ift 
auf  er  ber  jtdrfern  Behaarung,  wie  beim  SRanntfycn. 

ÜJiefe  Ääferdjen  beginnen  nun  nae$  ifyrer  Slnfunft  an  ben  »on  irjnen  gewählten 
Stämmen,  u)eiie  wegen  ibrer  %U)rung,  antcnuhcilö  um  ihre  6ter  abjufeßen,  bie 
Eröffnung  ibrer  ©änge,  Wae  gewöfcnlid)  am  «£>ernftamme ,  läufiger  aber  (nad?  mei* 
ner  Beobachtung)  in  ber  9täf)e  »on  fcblafenben  Jtno'epcn,  ftatt  futbet,  Wie  au«  ben 
Stämmen  tmtlid)  ju  entnehmen. 

Sie  bohren  bort  ein  völlig  runtee  ?ocf)  etwae  ffbief  m  ben  Baum.  Sinb  fte 
bii  in  ben  Jtern  gebrungen,  ober  wenigfienö  in  bie  9töf)e  beefelben,  fo  fleigen  fte 
aufwarte,  bann  jtir  Seite,  bann  wieber  abwarte,  kommen  fte  ber  *Rinbe  nafye,  fo 
feljren  fte  wieber  um,  unb  matyn  ft*  auf  einer  anbern  Seite  auf*  ober  abwÄrt« 
einen  neuen  ©ang. 

2>icfc  ©änge  unb  balb  langer,  balb  fürjer,  feiten  einen  unb  einen  falben 
3cll  lang. 

8m  (£nbe  bee  (Singangee  maeften  fteb  bie  Seibeben  eine  etwae  erweiterte  Äam* 
mer,  unb  legen  iljre  febneeweifmt,'  länglichen,  unb  hinten  etwa«  jugefpifcten  Hin 
hinein,  unb  jwar  7  bie  10  —  juweilen  audj  weniger  in  einem  Raufen  jufammen. 

@nbe  9M  fanb  Sd)mibberger  bie  erflen  auegefallenen  «arten,  welche  fefmee-- 
weijj,  länglicr/t  unb  mit  fetyr  bemerfbaren  Sauebringen  verfemen  ftnb. 

Äaum  ine  geben  getreten,  »erlaffen  fte  ibre  Kammern  unb  reiben  ftet)  in  bem 
©ange  eine  an  bie  anbere,  fo  bafj  ber  ganje  ©ang  ber  Sänge  nach  bie  jum  @nbe 
ber  Cammer  »on  ibnen  befe^t  ift,  unb  jebe  aue  i^nen  ^at  gleidtfam  i^re  auegtmef* 
fene  gutterftätte.  £ae  Butter  befielt  in  einer  t>on  ber  SRutter  aue  93aumfa^  unb 
#oljfafer  fcf>on  ^bereiteten  3Äaffe,  bie  €d>mibberger  «mbrofta  nennt,  befdt)reibt 
biefe  Waffe  auefübrlid).  2)ae  SBeibc^en  legt  wieberbolt  7  —  10  @ier,  welche  in 
wenigen  Sagen  belebt  werben,  unb  bie  ?a«>en  Dertfyeilen  fid>,  wie  fcf)on  bemerft 
worben,  in  bie  ifynen  angewiefenen  neuen  ©dnge.  $luf  biefe  Slrt  legt  ein  SBeib* 
tyn  in  3  ober  4  verfebiebenen  3eiträumen  30—40  eier.  Sttan  finbet  baljer  in 
ben  ©ängen  einee  Seibc^ene  t^eiie  t)alb ,  u)eiie  ganj  auegewad)fene  8ar»en, 
ja  fetbß  fc^on  nicht  gaiu  auegebilbete  Jtdfer,  wae  bae  ftd)erfte  3"<ften  in, 
baf  ein  SBeibcbcn  feint  (Sier  nacf>  50?afgabe  ber  gefertigten  ©dnge  legt,  unb  jwac 
bie  in  ben  2Ronat  3unt. 

Die  jungen  Sart>en  warfen  fet)r  fd>nell,  benn  am  12.  3uni  fanb  <5<$mibberger 
p^on  einige  gan|  angewachsen  unb  jur  Serpiwpung  geeignet. 

6ie  werben  jebod)  feine  eigentlichen  puppen  mit  einer  fefien  §üUt  überfleibet, 
wie  eJ  bei  ben  6djmetterlingeraupen  ber  ÄaH  fonbern  fte  werben  nur  etwa« 
fteif  o^ne  befonbere  «Regfamfeit,  unb  in  biefem  ^tflanbe  pflegt  man  flc  Stymptyen 


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Urter  ben  9tf fclb c v f r n f äfrx.  4SI 

ui  nennen.  —  Sevor  fie  bie#  »erben,  gießen  fle  ein  feine«  £dutchcn  über  ben 
Jjpinfcrleib  f>inab,  wobei  fic  fich  ftarf  hin  unb  her  bewegen.  —  3n  furjer  3eit  bil* 
ben  ftdt>  Äopf  unb  öruftfehilb  be«  werbenben  fldfer«,  fo  wie  bie  glügelbecfen,  welche 
noch  in  älumpcn  beifammen  über  ben  SRirtelleib  r)innb^angen ,  unb  fid>  etwa*  ju# 
fpifren. 

«m  24.  3uni  traf  (Schmibberger  fd)on  in  ben  meiften  ©dngen  einjelne  au«ge- 
bilbete  ßdfer  von  rötlicher  Barbe,  unb  jwar  fo,  wie  bie  Farven  gelagert,  an;  bar* 
unter  mehr  Sieibcben  alö  ÜDtänncbcn,  burcbfchnittlich  im  93erf>dltniffc  wie  6  ju  1, 
Worau«  fich  auf  ihre  gro§e  Vermehrung  fd)lief?en  läflt.  —  ßb  ftcb  biefc  bei  bem 
«pfelborfenfdfer  in  berafelben  6ommer  auf  eine  2te  ©eneration  erftrerft,  ift  noch 
nicht  naebgewiefen. 

Heber  bie  (Sntbetfung  biefe«  Ädfer«  fdjreibt  ®d)mibberger:  „31m  3.  Sflai  1834 
fanb  ich  ben  erften  Ädfer  biefer  Hrt  auf  einem  Slpfeltopfbaume ,  al«  er  eben  ben 
Stamm  bedfelben  anzubohren  angefangen  hatte.  £er  Vaumfaft,  ber  von  ber  ber* 
wunbeteten  ©teile  fyerabflojj ,  machte  mich  aufmerffam ,  unb  verrietb  mir  ben  Ääfer. 
Da  nur  mehr  etwa«  *om  öintertfyelle  beöfelben  Mi  fe^en  War,  fer)nitt  ich  ben  Ädfer 
herauö,  unb  verflebte  bie  Sßunbe  mit  Vaumwach«,  um  baburd)  wo  möglich  ben 
Vaum  ju  retten. 

Allein ,  e«  war  3U  fpdt.  2)er  6aft  bahnte  ft<h  einen  SBeg  jwifchen  ber  SRinbe 
unb  bem  Vaumwad)«,  flofj  fort,  ungeachtet  id)  mehrmal«  ba«  2Bad)«  anbrüefte,  unb 
ber  Sopfbaum  fing  an,  abjuwelferi.  4>en  folgenben  Sag  fanb  id)  fct)on  mehrere 
Ädfet  im  Anbohren  begriffen,  wovon  ich  noch einen  Sl)eil  er^afdjen  fonnte,  or>ne 
einen  (Sinfcbnitt  in  bie  ftinbe  machen  ju  müffen.  Ratten  fie  erft  bie  9iinbe  burch* 
gebiffen,  fo  flop  aucr)  fein  <5aft,  ober  nur  wenig  mehr  au«  ber  Sßunbe,  unb  fo- 
mit  war  ber  Vaum  burd)  2Begnahme  be«  Ääferö  gerettet.  — -  6oldje  Saume 
aber,  an  benen  ber  6aft  reichlich  au«  ber  SSunbe  ftof ,  waren  verloren,  wenn 
auch  berÄdfer  r)erau0ger)olt  würbe,  unb  biefj  befonber«,  wenn  fic  von  meiern  £d* 
fern  angebohrt  waren. 

Sluf  biefe  2(rt  gingen  mir  22  Sopfbäume  ut©runbe;  angebohrt  waren  42,  unb 
bie  mefften  von  mehreren  tfdfern.  (Sin  angebohrter  Pflaumenbaum  ftatb  nach  wc* 
nigen  Sagen  ab.  .  . 

Siefen  Beobachtungen  jur  ftolgc,  ifl  biefe«  faft  unRdjtbare^ieTC^en  ben  £bft* 
bäumen  gefährlicher,  al«  manche  grojje  Snfeften.  sJJfan  hat  in  ber  $tie«borfec 
Söaumföule  Anfang«  auch  bie  befaüenen  Säume  blof*  burch  2lu«fchneiben  ber  Äd* 
ferchen  ju  retten  gefugt,  allein  »ergeben«;  benn  bie  noch  lebenben  unb  mit  Saum* 
falbe  verliehenen  Ratten  ein  fteche«  Slu«fthen  unb  flarben  allmählig  ab. 

Um  nun  biefert  geinb  nachhaltig  ju  vertilgen,  würben  auf  meinen  «Rath  heuer 
alle  mit  Ädfern  behafteten  Sdume  au«gcr)auen  unb  verbrannt,  unb  auf  weitere 
Verbreitung  ein  waehfame«  5luge  gerietet,  bamit  burch  ben  Verfauf  von  Vergleichen 
ßbftbäumen  biefer  geinb  nicht  anber«wo  hin  verfchlcppt,  bort  jur  neuen  ^lage  wirb, 
unb  am  ($nbe  nur  burch  grofe  Opfer  vertilgt  werben  fann. 

2)e§ha(b  ift  allen  Seffern  von  JDbftbdumen  ju  empfehlen ,  ba$  fie  bie  größte 
Slufmerffamfeit  auf  biefen  Ädfer  richten,  unb  feine  Verbreitung  beim  erften  i&rfcfjeu 
nen  unterbrüefen. 

2>cr  II.  ^erc  IBorfianb.  9(uch  in  ber  9tyein  *  ^falj  würben  fchon  ein 
Paar  3ahre  früher  Verheerungen  burcr)  ben  ndmlichen  Sorfcnldfer  wahrgenommen 
unb  ber  l  OberappeH"ation«gcricht«rath  $x.  3.  ©.  3Belfch,  welcher  auf  feinem  Sanb* 

31 


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482  9?fT^tt»Mtt«gen  ber  Sefticn  fit  £t»fb  nnb  ©einbau. 

gute  £$orn,  in  ber  von  Starnberg,  eine  nid)t  unbebeutenbe  SJaumf^ulc  be# 
fi$t,  hat  bem  ©eneraUGomite  be$  lanbwirtbfchaftlichen  herein«  in  Stavern  vor 
Jturjem  gleidjfaö«  einige  @remvlare  birfed  JtaferS  mit  ber  $emerfung  vorgelegt,  bafj 
er  früher  feine  Verheerung  burch  benfeiten  wahrgenommen  h«be,  biefer  Ääfcr  fid> 
alfo  erfl  in  ber  iüngflen       eingefunben  r)aben  muffe. 

$omainenrah>  v.  $  orten  ba$.  Cbne  3weifel  btirften  bei  ber  Vertilgung  bed 
ungleidjen  S8orfenWfer6,  worauf  um  fo  mehr  Sebacfyt  ju  nehmen,  je  mehr  er  fid) 
ju  verbreiten  beginnt,  bie  Singvögel  unt>  befonber«  bie  €»e<htc  bie  nü^li^ften 
Xienfle  lefften;  baher  biefelbcn  forgfältig  gefront  »erben  follten. 

hierauf  feferitt  man  jur  Beantwortung  ber  ben  £>bftbau  betreffenben  fragen 
(flehe  Seite  32.)  #ad>  bem  «nrrage  befi  #errn  Vorjlanbe«  würbe  beföloffen: 
einen  Unterfdn'eb  jwifd;en  benfetben,  je  nnch  ihrer  2Bichtigfeit  ju  madjen,  fo  ba0  bie 
wi^tigflen  juerfx  vorjunchmen,  unb  fo  weit  e«  bie  3eit  gemattet,  aud>  no<h  bie  miiu 
ber  widrigen  abgehandelt  werben  follten.-  SWan  begann  bemnacr)  mit  ber  frage 
74:  „bringen  Db'ftbAume  an  ben  gelbrÄnbern  bem  »derbau  großem 
9lachtheU,  al$  fie  burdj  ihren  gru<^tertrag  erfefcen?  unb  welche 
Obflforten  haben  fi(^  für  «lleen  unb gelbrÄnber  al«  bie  ergiebig* 
ften  unb  nüfclichiten  bewdh*** 

fiarrbw>trtr)fc^aft«Ic^«r  3«rjog.  3n  Dberfranfen  ffnb  bie  meiften  «Heen  mit 
3wetf<hgenbäumen  befefct,  unb  im  8anbgerid)t  (Jbermannftabt  mit  »ujjbaunun.  2)ie 
Sahl  ber  ©aumgattungen  hängt  freiließ  vom  53oben  unb  JHimä  ab.  3ebenfaUö 
halte  i$  aber  ben  3wetfchgenbaum  für  ben  nüfclichften,  weil  er  ben  raeijien  ISr* 
trag  liefert. 

«ehrer  unb  @ut*beftyer  Soui*  addier. 

üttfinc  Herren ! 

Sie  wetten  mit  erlauben ,  über  blefe  fragen  meine  Cfrfaljtungen  aa«}ufbted}fu.  So  mir 
alt  Stuttgarter,  too  ber  Obftbau  ju  $aufe  iß,  unb  id)  aud>  Jelbft  eine  nidjt  nnbebeutenbe  Cbji« 
baumjudjt  babe,  nämlidj  eine  3  Morgen  große  Cbflbaumfd;ute,  worin  id>  «ber  400  Sctten  ful-- 
tfoire,  ein  ttttljeil  jnfteljen  toitb; 

Die  Säume  lohnen  melft  al«  irgenb  ein  GUwad}« '  ibter  Stelle,  nnb  bet  Heine  Sdjabfn,  ben 
fie  «n  ben  ftelbranbtrn  madjtn ,  ifl  gegen  ben  «Hufen ,  ben  fte  gettöbren ,  faft  gat  nidjt  in  f&v 
traefct  ju  jieben. 

3n'  guten  3abren  gibt  oft  ein  Saum  60  —  80  Gimri  Cbft  nnb  in  .ftirdjhehn  an  ber 
ifed  ift  naaj  Sttewminget«  Stattflif  ein  ^Birnbaum,  bet  feg«  ein  Ouartet  «bwatf,  ba«  9  vduvU 
tembetgifd»e  kirnet  9loft  gab.  JDet  33ntdjfdjnitt«etltag  eine«  Saume«  batf  i&brlid;  wenigflen«  auf 
4 — 6  fl.  gefd;ä$t  »etben;  n>a«  er  fcfjabet,  mag  b,i-d;fien«  30  ft.  au«ma<ben. 

Unb  toa«  iü  fdjenet  a(«  Straffen  ju  bereifen,  tto  Cbilbäume  in  tbrer  ©lütb,e  prangen  unb 
In  btennenbet  ^i^e  !üb,lenben  Statten  juföd;eln.  9tccb  mebt  aber  entjuefen  fie,  menn  fit  im 
fluten  grumten  gleichfam  metteifetn,  Äuge  nnb  ©aumen  ja  ergäben. 

9Bie  etqnirfenb  unb  labenb  ifl  audj  reife«  Cbjt  fafl  für  jeben  (Saunten!  beinahe  bi«  einjige 
Steife,  toeldje  bie  ftetgebige  «Katur  gleid;  fettig  fyentet  nnb  übetbieß  eine  Steife ■,  bie  felbft  ber 
Ärctnfe  effen  barf.  —  (Sin  gelb  mit  Cäumen  au«gefejt  »erbopj?elt,  ja  »erje^ufadjt  fi.t,  in  feinem 
©ert^e. 

©a«  ben  feiten  Xt>*il  ber  74ten  grage  betrifft,  nämlich,  toeldje  Cbfiarien  ^aben  fidj  fit 
«neen  unb  gelbtauber  al«  bie  ergiebigften  unb  nü(lid)|len  be»äf»rt?  —  f"  S«b  nnflreitfg  fotd»e 
Sorten,  bie  nidjt  fogleid;  «om  iBavme  ef bar  ftnb,  weit'  »orjnjieb.en,  nm  bet  (Sntfrembnng  nnb  babti 
ftattjinbenben  ©efdtabignng  ber  ©änme  »ctjnbeugen. 


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lieber  DBft&aunitfanjtingtn  an  ben  Straffen. 


483 


53c  tiefer  Untergrunb  ift,  ffnb  95ir*65ume  »orjujieljen ,  ba  man  jefci  ©orien  gefunbeu  Ijat, 
berat  SRoft  ben  Slpfelmcft  weit  übertrifft  unb  äberbief  ifi  anO)  ba«  SMrubaumljolj  ju  febem  ®e* 
biaud)  beffer. 

Unter  biefen  Sorten  ßeljt  in  jeber  SBejief>ung  bie  $arigeUbirne  oben  an,  »eil  ber  Saarn  febe 
grejj  »irb ,  b,c<^  in  bie  2uft  gebt  «ab  feljr  frudStbar  iß.  «ud>  b.at  fte  al*  Äcibbirne  ein  auöar- 
jeidjnftre  ftrema. 

Beruer  bie  3BoIf«bfrne,  beten  Weß  bemföeine  gfeidjt  unb  benfelben  feänftg  übertrifft;  bieträub; 
lr«»5Birne.  SBcrlrtbirue.  Cteenerbirnr,  bie  tfljambagner  cbet  tentföe  ©ratbirne,  ber  SSilbling  »en 
frinfiebei,  bie  ©«btoeijerblwe,  bie  üangßielerin  n.  f.  ». 

SBcn  fämmtHä)  genannten  Letten  (änft  ber  Sloft  gleich  IjcH  vor  brr  treffe. 

55ie  9rabelbirne  wie  Sfratbirne  taugen  aber  nur  in  fycfje  tagen. 

93ei  gelber»,  bie  feinen  tiefen  Untergrunb  b>ben.  {tttb  nur  «bfelbaume  onjuwenben,  weil  biefe 
ifcre  aüurjeln  mebr  auf  ber  Cberfläcfec  ausbreiten,  ©efonbeei  fann  ni*t  genug  geuflanjt  werben: 
bie  engliföe  2Biutergelbbamine,  ber  ein  prachtvoller  feßiictyer  Xafelabfel  »ein  allererßen  Wange  iß ; 
ber  SJaum  wirb  gro§  nub  gebebt  in  jebem  ©eben,  ebenfo  fJnb  bie  grejje  nub  fleine  £affeler:9lrnets 
ten  von  bobeni  fflert^,  ferner  ber  ®olbl>e»ing,  ber  fcuiglidje  rotlje  Äur  jßiel ,  ber  reibe  unb  gelbe 
Ättiner,  bie  englifdje  GtftaUfteinette,  $arfer«  grauer  Gepping,  bie  i'ortugieiifcbe  JReinette,  ber  Sic; 
reutiner  Äbfel,  ber  ©räfenßeiner,  bie  Weutyotfer » 9teiuette,  bie  9Wu«fat*9leinette,  famtntlidje  ©orten 
»erben  erft  im  2>ejember  laameif.   gerner  ber  ftteiner*,  ber  »ofenabfet  unb  bie  aÜbefannte  *uife. 

3(p  balle  bie  niftt  gleid»  *em  Saume  eibaren  Cbftforten  am  beßen,  unb  biejenigen  JBäume, 
treidle  gerabe  auftoatbfeu.  3u  jeden  gebeert  bie  befannte  IBratbiroe,  von  ber  es  jtoeierlei  Sorten 
gibt;  bann  bie  ®elf«birne,  »elebe  einen  berrlidjen  SRoß  liefert.  (Sin  6«bubmadjer  t>at  im  3abre 
1834  unb  1835  feinen  ©oft  um  2  ©ajjen  bie  9Rafj  tbeurer  «erlauft,  all  benSBeiu,  ber  beebbanial« 
befauntlieb  gut  tnar.  Sie  4?ariegrl«*©irne  fß  ebenfo  »ortreffliib. ;  pe  bat  t»ramibenförmigen  ÜSwb>, 
gibt  guten  TOoß  nub  autgejeidjuete  €$ni£e. 

3)er  I.  £r.  SBorftanb.  3m  ftügemeinen  wirb  wotyl  ber  ©runbfafc  auäju* 
fpredjen  fcpn,  baji  e«  bei  ber  SBa^t  ber  einjefaen  JDbjlarten  torjüglicij  auf  93oten 
unb  älima  anfömmt. 

o.  Xöröf.  (5«  gibt  aber  au$  ©egenben,  wo  man  feinen  ÜRoft  mag;  bort 
wirb  e«  fi$  e$er  um  efjbare  Obflforten  ^anbeln. 

2>er  I.  #c  Sorflanb.  gür  ©egenben  alfo,  m  manObftmofi  »ünfe^t,  bürfte 
&art<«  Dbft  »ort^ei^after,  in  ©egenben  aber,  m  man  i^n  nity  mag,  wirb  man 
efjcr  auf  $anbeteobfi  fe^en  muffen. 

2)er  II.  $r.  öorflanb.  de  ift  fc^on  eine  befannte  S«H  i$  m&fyt  fagen, 
eine  unbeflrittene  W&at)tt)titf  ba^  fein  ©eroäd)*,  beffen  grut^t  ber  gütige  unb  tteifc 
6c^d)>fer  jum  ©enuß  ber  9Renf<$en  befHmmt  I^at,  bemfelben  aud)  burt^  biefe  einen 
gröfern  »ort^eil  ober  einen  ^^ern  ©ewinn  auf  einem  gleich  großen  gla^enraum 
Derfdjaffr,  al«  bet  JDbfibaum.  ^ierna^  wirb  fid>  alfo  bie  grage:  ob  bie  Cbflbau* 
me  an  ben  gelbratibern  bem  Uderbau  gröfern  ftotyljeil  bringen,  al«  flc  bur^  tyren 
gruet^tertrag  erfr$en?  »on  felb^  leidjt  cntfdxiben.  3)enn  »erurfadKn  bie  Obfibiume, 
»enn  flc  auf  ben  gelbem  ober  an  ben  SWerränbern  gefcftonjt  »erben ,  anbern  ®e> 
»dd^fen  in  i&rem  ffia^et^um  au<^  einen  no(^  fo  grof en  9tad^t^ei(,  fo  »irb  biefer 
buwfr  ben  grofen  duften,  »e($en  bie  Obflbäume  gewähren,  Wngfl  wieber  aufge# 
wogen.  Unb  bo(^  möchte  i^,  e^e  wir  baran  benfen,  bie  »tferrdnber  mit  JDbflbäu* 
men  au  bepjlanjen,  lieber  unfere  ©Arten  mit  beffero  Obflbdumen,  »oau  fte  bo* 
oorjugeweffe  beflimmt  ftnb,  au«  gar  manglet  «Kürffi^ten  bepfianjt  feljen. 


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484 


3?«rBanMuncjcn  bct  Srftfen  ffit  Ctftt  unb  ©ti'ufca«. 


3d)  tpia  nur  bcn  einzigen ,  aber  gewiß  bm  wtd)Hgjten  erwähnen.  €o  lange 
nidjt  Wendeten,  — weim  anber«  bie  freien  $14$«  um  bie£dufet  ber  weiften  unferee 
Sanbbewo^nex  biefen  Warnen  verbienen,  —  voll  ber  ebenen  Dbftbdume  finb,  wirb  jeber 
SBerfudj,  bie  gelber  ober  gelbränber  mit  Dbfwdumen  ju  bevflanjen,  ein  fct>r  unbanf* 
bare«  Unternehmen  bleiben.  $er  S&eib,  bie  3Rif  gunft  unb  ber  2Rutl)wille  laffen  eine 
foletye  ^flanjung  nl<$t  auffommen,  wie  e«,  leibet!  bie  tdglidje  (Srfabrung  nur  jufydufia 
te^rt.  5>en  2ttenf<$en  mufi  erfl,  man  vecjeit>e  mir  ben  Slu«brutf,  eine  gewiffe  <Sf)r* 
furdjf  gegen  ba«  foftbare  ©eföenf,  welche*  un«  bie  6d)6pfung  mit  ben  JDbftbdu* 
men  machte,  eingepflanzt  »erben.  6ie  muffen  biefe«  ©efdjenf  erfl  beffer  unb  im 
allgemeinen  meljr  ju  würbigen  unb  ju  fd>d$en  wiffen,  etye  ilnten  eine  befonbere 
Ä$nmg  unb  @d>onung  be«fetben  augetraut  »erben  fann.  $iefe«  fann  unb  wirb 
aber  nt^t  e^er  gejtyefjen,  al«  wenn  jeber  mefjr  ober  minber  an  ben  ©bftbaumvflan* 
jungen  felbft  beteiliget  ober  veranlagt  wirb,  an  benfelben  auf  irgenb  eine  SBeife 
3tyeil  ju  nehmen,  unb  ft$  ber  Sonne  unb  ber  SBatyltyat,  welche  Der  ©enufl  be« 
felbft  gejogenen  Dbfle«  gewährt,  aud)  ju  erfreuen.  $ur  wenn  3ebermann  felbft 
ein  £>bft  in  feinem  ©arten  Ijar,  wirb  er  audj  ba«  feine«  ttadjbam  fronen,  unb 
weil  er  fennen  lernte,  welken  SSBertI)  bie  JDbftbdume  fyaben,  unb  welche  2Riu>  unb 
©orgfalt  fte  ju  tyrem  ©ebeifjen  erfordern,  wirb  er  ftd>  Ritten,  biefelben  jum  ©egen* 
ftanbe  feine«  9Wuu)willen«  unb  feiner  3«f»°nmg«fud}t  ju  madjen. 

$>aljrr  wäre  meine«  <5rad)ten«  bie  erfte  Aufgabe,  baln'n  ju  wrrfen,  bajj  vorerft 
jeber  freie  SRaurn  um  bie  SBotyngebdube  ber  £anbbewoljner  mit  ©duraen  entfprectyen* 
ber  JDbfiarten  bevftonjt  würbe. 

Ungleich  weniger  wirb  nadj  meiner  Slnftdjt  ber  bie  ©bftbaumjuctyt  ju 

beförbern,  bur<$  ba«  ©ebot  ber  allgemeinen  Sevflanjung  ber  Straffen  mit  JDbflbdu* 
men  erreicht.  3m  ©egenu)eile  wirb,  wenn  ben  ©emeinben  bie  Sevflanjung  ber 
Straffen  mit  Dbftbdumen,  befonber«  bevor  für  einen  lu'nreidjenben  SBorran)  ber  ba* 
ju  tauglichen  Saumfidmmd)en  geforgt  ift,  unb  bevor  wenigen«  bielenigen,  welche 
bie  SBdume  an  ben  Straffen  ju  fefren  unb  ju  »flegrn  tydben ,  fi$  aud>  bie  nön)ige 
Äenntnijj  über  bie  gehörige  ©e^anblung  berfelben  verfdjafft  fyaben,  jur  $flic$t  ge* 
ma$t  wirb,  nur  bie  Bbneigung  ber  ©emeinbegliebet  a,egen  j'ebe  ©bftbaumvflanjung 
erjwedtj  weil  foldje  unjweefmdf? ig  vorgenommenen  $flan jungen  geWöljnlid)  nurmtfi' 
glütfen  unb  ben  ©emeinben  bur$  bie  j%lid>*  (grgänjung  ber  ju  ©runbe  gegam 
genen  ©dume  immer  nur  neue  Soften  erwadtfen. 

@rfl  wenn  bie  S3dume  in  ben  ©drten  feinen  Sßlafc  mein-  haben,  erft  wenn  man 
biefelben  fo  lieb  gewonnen  tyit,  baj?  man  fein  €tämm$en  verberben  unb  Verfüm« 
mern  feljen  fann,  unb  wenn  man  ftdj  in  Slnfe^ung  ber  erfobetlid^en  öe^anblung 
berfelben  eine  hinrei^ente  6i^er^eit  burdj  bie  i^nen  bereit«  Idngete  3eit  gewibmete 
Pflege  erworben  ^at ,  wirb  man  von  felbft  barauf  bebaut  fe*n,  auc^  anbere  päfcc 
gur  ^flanjung  feiner  ?ieblinfle  aufjufu^en  unb  l)ieju  bie  ÖHbrdnber  gerne  b«ru$en. 

2ßa«  nun  ben  jweiten  tytil  ber  aufgefiellten  Brnge:  „weld^e  ©bftarten  ^aben 

für  «Ueen  unb  frlbrdnber  al«  bie  ergiebigen  unb  üftttityften  bewd|rtl"  be. 


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lieber  Cbjfbatitti^flanjungen  an  teu  ©traffeit. 


485 


trifft,  fo  glaube  ich,  muß  biefe  frage  t>ief  allgemeiner  gefafi  unb  betrautet  werben, 
beim  e*  Jawn  fleh  bei  ber  Beantwortung  berfelben  unmöglich  um  bie  Seffimmung 
ber  einseinen  Cbfiforten  fclbfl  hanbeln,  welche  bei  ber  Bepflanjung  bet  Straffen  unb 
gelber,  fowie  ber@ärten  gewagt  unb  angewendet  »erben  folfen.  $et  ieber$Pffon- 
jung  »on  Cbflbäumen  rauf  »or  «Hern,  wie  ftch  wof>l  »on  felbfi  »erfleht,  auf  ben 
SBoben  unb  bie  Sage  bie  »orjüglichfle  Äücfficht  genommen  »erben.  3n  ber  baoeri* 
)<f)tn  $falj  ftnb  bie  Straffen  »orjugÄweife  mit  SBatfnuf  Räumen  bepflanjt,  welche 
auf  ben  ffianberer  allerbing«  feinen  unangenehmen  ©inbrucf  machen,  unb  fajt  mochte 
ich  mic^  t>erfu$t  füllen,  ju  glauben :  biefe  frönen  Pflanzungen  riefen  au$  bie  »or 
ein  paar  Sauren  in  2Ja»em  erfchienene  aUer^öd^fie  SJerorbnung  in'*  Seben,  wor*  * 
nach  jur  Bepflanjung  ber  &rabftraffen  nunmehr  »orjugeweife  ber  9Battnufjbaum 
gewallt  »erben  foll.  «Hein  abgefer)en  ba»on,  bafj  er  Brenge  Jtälte  nicht  fo  gut 
»erträgt,  unb  felbfi  ben  flarfen  2Binben  nicht  fo  leicht  wiberfleh*,  al«  anbere  £>bfi* 
bäume,  ift  bie  «u«bunfrung  feiner  Blätter  felbft  minber  cjefunb  unb  baher  unter 
ihrem  Schattm  langer  au$juruhen  nicht  rätblich;  unb  wahrfcheinlid)  liegt  auch  ba* 
rin  ber  ©runb,  baji  bie  ©ewächfe  unter  bemfelben  minber  gut  gebeten. 

3<h  würbe  baher  bei  ber  ©epflanjung  ber  Strajfen  mit  Bäumen  bem  Hpfel* 
unb  Birnbaum  um  fo  mehrten  Borjug  geben,  al*  biefe  beiben  Bauragattungen, 
nicht  bloe  bauerhafter  finb-,  ein  h&h«w*  Hilter  erreichen  unb  »iel  eifriger  unb  mit* 
unter  felbfi  fchfanfer  »achfen,  fonbern  auch  dnen  ungleich  h°l«n  @rR,ftfl  Iiefem 
SBefonber*  fleht  ber  «pfelbaura  unter  allen  ftruehtbäumen  oben  an.  Der  Äpfel  ijt 
bie  mtylichfle  unb  gefunbefle  Dbflfrucht,  »eiche  wir  auf  ber  (Srbe  finben.  3h*  ©e< 
nufl  ifl  ©efunben  unb  äranfen  hW  3Uträglich.  (S*  gibt  feine  grucht  in  ber 
SBelt,  »on  welcher  ber  SÄenfch  aUein  ju  leben  »ermöchte,  wie  »om  «pfel,  fagt 
Ofen  in  feiner  allgemeinen  »aturgefchichte  53b.  3.  «btt).  2.  S.  2082;  benn  ber 
«»fei  gewährt  ben  SRenfchen  ©etränf  unb  Nahrung  jugleich. 

Der  Hpfei  läpt  ft$  überbief  ju  »erfchiebenen  Speifen  »ertoenben,  unb  fuh  nicht 
nur  getroetnet,  —  b.  i.  geweift  ober  in  Schneen  gebörrt  —  mehrere  3ahre  fehr 
leicht  unb  gut  aufbewahren,  fonbern  auch  *■»  »fcn  3ufianbe  laffen  ftch  »iel*  Sor* 
ten  3ahre  lang  gut  erhalten,  unb  einige  gibt  e*,  bie  ihrer  Statur  nach  fchon  mehr 
al*  ein  3aljr,  ja  felbfi  2  unb  3  Söhre  bauern.  Der  «pfel  f)at  baher  ungleich 
mehr  SBerih/  al«  i<be  anbere  Dbfrfrucht.  Dann  ifl  bie  3a^l  ber  »ergebenen 
»pfeiforten  auch  fo  flrofl,  baf  fte  bie  fehönfle  Stuöwaljl  ju  iebem  3»ecfe  gewähren. 
2Benigflett«  belÄuft  fleh  bie  ^cujl  berjenigen  ©orten,  welche  f«h  in  irgenb  einer 
»ejiehung  jur  fcortpfianjung  befonber«  empfehlen,  nngefdhr  wohl  auf  taufenb. 
SBell  aber  bie  Bäume  an  ben  Straffen  gewöhnlich  nur  wenig  Schuft,  'dagegen 
beflo  mehr  $einbe  an  ben  SKenfchen  unb  gieren  tylbtn,  unb  in  ber  Siegel,  wenn 
fic  einmal  gefeftt  fmb,  entWeber  gar  feine  ober  nur  eine  fehr  fpärliche  ^ege  mehr 
erhalten;  fo  bürfen  aur  ©epflanjung  einer  Straffe  freilich  nur  folche  Sorten  gewählt 
werben,  beren  ©äume  fehr  bauerhaft  fmb  unb  ju  ihrem  ©ebeih^n  reinen  befonber« 
guten,  noch  weniger  einen  ©arten«  ober  gut  fultwfrtert  ©oben  überhaupt  »erlangen. 


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486 


Efrfcanbfongen  ber  Sefticn  für  CbjU  unb  Seinbau. 


Iter  9fet>feIforten  von  biefen  <£igcnf*aften  finben  fid^  bie  ratiffen  unter  ber  Älaffe 
ber  $latt*  unb  Spifräbfel  unb  ber  Stuiflinge.  Selbff  unter  ber  Älaffe  brr  Steinet* 
ten*)  gibt  ed  ni*t  wenige,  wel*e  ff*  mit  bem  beffen  Erfolge  jur  $e*ffan|una 
ber  (straffen  oerwenben  laffen.  Kur  iff  bei  ber  SBaljl  ber  Sorten  ju  bem  ang«* 
fugten  3^c(fe  au*  no*  bacauf  9tucffi*t  ju  nehmen,  bafj  bie  gru*t,  wel*e  bic 
ju  wäblenben  Säume  tragen,  weber  ju  gro£,  no*  bur*  tyre  Barbe  ju  anlorfenb 
feo  y  benn  in  bem  erffen  Balte  »erben  bie  grüßte  au  Iei*t  von  ben  gBinben  brrob* 
geriffen,  unb  im  feiten  gatte  reijen  ffe  bic  SBorubergebenben  ju  febr,  wel*e  bann 
ber  ©egierbc  na*,  ibrem  ©enup  ni*t  wiberffeben  tonnen.  2>ie  §ru*t  foll  baf)ec 
unf*cinbar  fcon.  9li*t*  beffo  weniger  rann  fle  von  oorjügli*er  ©üte  feon.  3um 
$eweife  beffen  brause  i*  nur  an  bie  grauen  Reinetten,  befonberd  an  bie  fron* 
3Öftf*e  graue  Reinette,  ben  fogenannten  fieberapfel,  3U  erinnern,  welker  gewip 
allenthalben  gefannt  unb  gcf*afct  ijl.  SRun  gibt  e*  unter  ben  Slepfcin  au*  fet>c 
viele  Sorten,  wel*e  einen  befonber*  guten  SRojt  liefern,  unb  beffen  ungea*tet  jum 
roben  ©enufi  felbff  no*  fefyr  angenehm  ffnb.  Sine  fol*e  Sorte  bat  ba^er  bei  ber 
Sepflanaung  ber  Straffe  bohlten  2Ber*. 

3*  t)a\u  cd  überhaupt  für  einen  großen  SRiügriff,  roenn  man  in  ber  2lbfi*t, 
SRoft,  fe»  e$  nun  93irn*  ober  Sleofelmojt  (wel*  (euerer  au*  (Eober  b«ÜQ  3U  8Cl 
»innen,  nur  fogenannten  9Hojiobjt  pffanjt,  wel*e$  ff*,  »<U  e«  im  roben  3uftanbe 
ni*t  wobl  ju  genießen  iff,  ju  feinem  «nbern  ©ebrau*e  beffer  eignet;  ba  bie  6r> 
fafyrung  lebrt,  baj»  gerabe  ba*  ebelffe  £>b|t  au*  ben  befreit  SRoff  liefert.  Denn 
wer  weifc  ni*t,  bajj  bie  grüßte,  je  mebr  ff«  3ucferffoff  in  ftd>  baben,  au*  tinrn 
um  fo  befferen  2Roff  unb  ©ffig  liefern?  993el*e  ©orte  biefen  ober  jenen  59 oben 
erf)df*t,  nur  in  bie  ©Arten  gehört,  ober  ff*  au*  auf  bie  gelber  tmb  Straffen 
eignet,  überbauet  in  biefer  ober  jener  &ige  »orntgli*  gebeibt,  ff*  alfo  jur  93epjlan* 
jung  ber  böfjcr  gelegenen  ©egenben  ober  ber  9tieberungen  beffer  eignet,  ijl  in  ben 
pomologif*m  S*riften,  befonber*  in  ber  foffemahf*en  ©ef*reibung  ber  in  2>eutf** 
lanb  oorfommenben  Äernobftforten  »011  Dr.  Xici  unb  anbern  f*on  längff  ermittelt 
unb  beffimmt  au$gefpro*en.  llebrigen*  !ann  man  in  bem  ($nbe  au*  f*on  bic 
(Erfahrungen  benü&en,  welche  bierüber  in  unferm  §ta*barlanbe,  im  £önigreid;c 
Söitrremberg,  gemalt  worben  ffnb  Die  bebeutenben  SJaumoffanjungen,  meldte  ff* 
bafelbff  an  ben  Straffen  befinben,  liefern  ^rüber  ^ewip  bie  erwünfd}li$ffen  Huf« 
fd)lüffc  unb  geben  juglei*  batf  fd?önge  3eugnip,  wie  alt  bie  JDbftfullur  in  biefeat 
?anbc  f*on  ift,  unb  auf  weisen  Stanb»unft  fte  ff*  bereit«  gezwungen  bot. 
greili*  wäre  gu  wunf*en,  baf  ff*  unter  ben  Dbffbdumen,  woraud  bie  brrrlt*en 
»Ueen  an  ben  Srrapen  bafelbft  gew^nli*  befferen,  no*  mehrere  ber  beffern  Sorten 


•)  «ber  nic^t  Äcnlgtatfel,  »ie  fle  einig«  $omologm  ttMjimlUb  nenne«;  b«nn  ba«  Ifficti: 
»ein«tte  ift  niefct  »on  bem  franjöftf^en  »orte:  rein«,  ^nigin,  fonbf«  »on  bem  lateinif^m 
®crte  natu»,  bem  tBerflrfnfTnngttoorte  von  nuia,  groW,  abgeleitet;  »eil  Mefe  *erf»l  mit 
»«Wlebenen  »einen  tfe<fen  unb  «B«tjen,  »ie  bie  8tef<$e  fie|ef*iici  cbee  itfvmUtt  ffnb. 


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■ 


497 


befänben,  al*  biefe«  wirfHä)  ber  Öatt  ift  Slttein  bie  befd^cänftcre  tfutfwaftl  ber 
©orten  l>at  tyren  ©runb  gewiß  nur  barin,  baß  e*  bamal«,  ale  biefe  fßflanjungen 
gewagt  würben,  no$  fe^r  an  ber  erforberlid)cn  Jtenntniß  einer  größeren  3al)l  ber 
vorjügli^fien  Dbjiforten  gebraa).  Diefc  Jtenntniß  verbanfen  wir  erf*  ben  Semühun- 
gen  ber  »omologifdKn  ©ctyriftfhller  in  ber  neuern  3«t  unb  befonber«  bem  verbienß* 
vollen  Dr.  Diel,  tyerjogl.  naffauifctycn  ©er>eimerau),  Dr.  Siegel,  «votier«  in 
Braunau,  3ofer»lj  Sd)mibberger,  regulirtem  d^orljerm  be«  Stifte«  6t.  Florian 
in  ©beröfterreiefc,  3olj.  @g.  2>ie{rid>,  berjogl.  fäc^ftf^em  Jtud>enmeifier  unb 
anbern. 

Hm  fo  letzter  ifl  c3  aber  gegenwärtig,  eine  gute  $lu«waf>l  ber  Dbflforten  ju 
irgendeiner  ^flanjung,  biefe  mag  wad  immer  für  einen  3wed  Ijaben,  ju  treffen, 
unb  um  fo  fixerer  (äpt  ftd>  auä)  ber  3wed  einer  folgen  ^ftonjung  erreichen.  3$ 
muß  e«  freimütig  geftetyen,  beiß  mir  jebed  üflal,  wenn  mid>  bei  ber  ^flanning 
von  Cbjtbäumen  auf  eine  ju  f  leine  3atyl  bleiben  beföränft  faty,  nur  bic  große 
9tu*wafcl  ber  Sorten,  weld)e  mir  ju  ©ebote  jlanb,  we^e  getrau  $at.  9W$t  (Sin* 
mal  habe  id)  bie  vielen  §cflc  ber  erwähnten  Sefd&reibung  ber  Äernobflforten  unb 
au$  bie  befanntcflen  ber  übrigen  vomologifdjen  Sd)riften  burcfrgelefen ,  um  miefc 
barüber  fdjlüßig  ju  machen,  welche  ber  betriebenen  £>bjiforten  verbienen,  vorjug«- 
weife,  ober  für  biefen  ober  jenen  3wed  in«bcfonberc,  fortgepflanzt  au  Werben;  aber 
flct«  war  id)  in  SBcrlegenheit,  welche  bavon  wegjulajfen.  3nbeß  bin  i$  mit  mir 
barüber  vollfommen  einig  geworben:  bafr,  wenn  e«  ft$  nicht  bloß  von  Sepflanjung 
ber  Straffen,  wo  fowotyl  wegen  ber  (Srnte,  al*  auch  wegen  ber  jwetfmäfjigjjen  8e* 
nü&ung  ber  grüßte  mehr  ober  miuber  auf  eine  gleite  «Reifjeit  ber  ©orten,  bie 
gepßanjt  werben  foü*en,  fftü&fät  ju  nehmen  ift,  fonbern  von  JDbfrbaumpflanutngcn 
im  Allgemeinen  Ijanbelf,  ber  ©runbfafr  nicht  auf  er  Sicht  gelaffen  werben  foHtc :  baß 
bie  ^flanjung,  wenn  fte  auch  noch  fo  wenige  Saume  enthalte,  vorjugSweife  au6 
folgen  befiele,  beren  grüßte  länger  bauern  unb  ft$  gut  aufbewahren  laffenj  ohne 
barum,  befonber*  bei  ber  ©ntfcrmmg  von  großem  Stäbten,  biejenigen  gerabeju 
au«jufcr)ließett,  welche  nur  foldje«  €6jt  liefern  ,  ba«  entweber  im  £erbfte  noch  ober 
gar  fchon  im  Sommer  genußreif  wirb.  9ia$  meinem  Dafürhalten  foll  man  ed  ftch 
gerotffermaßen  juin  ©runbfafce  machen:  bei  jeber  Saumpflanjung  barauf  au  fer)en, 
baß  man  von  berfelben  ba«  ganje  3al>r  hinburch  frifc^e«  Obfl  ju  genießen  r>abe. 
dine  fold)<  ^flanjung  gewähr  bann  noa)  ben  großen  SJort^cil,  baß,  wenn  bic 
eine  ©attung  bet  giwflanjten  Säume,  weil  fic^  %e  Slutyen  wegen  verriebener 
dlementarereigniffe  nic^c  gut  entwitfeln  tonnten,  entweber  gar  feine  ober  nur  wenige 
grüßte  trägt,  bie  anbete  ©attung  biefen  SÄangel  erfe^en  tonn,  unb  bie  Sru^te 
enblid^^  weil  ße  nid^t  alle  auf  einmal  reifen,  au$  um  fo  me$r  iBBerth  für  jeben 
3wetf  ber  $au6wirtt)f$aft  ^aben. 

9Bae  nun  von  bem  Apfelbaum  gefagt  worben  iß,  gilt  aud)  me^t  ober  minber 
von  bem  Sirnbaumc,  roeldjer  nad?  jenem  bie  nü^lid^fie  ^ruchtgattung  trägt.  Die 
Sirn  iß  aber  in  «nfe^ung  be«  ©ebrau^ed  fc^on  viel  befd)ränftet  unb  läßt  fidr> 


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43$ 


Jöerftanbfungcn  Ux  €tfticn  für  £*j»,  nnb  ©fintau. 


aud)  bei  Weilern  ni(*t  fo  lange  frif$  chatten,  wie  ber  «pfel.  $>od>  ift  unb  bleibt 
fic  immer  eine  fehr  angenehme  unb  mh)lfd)e  $ruct>t  unb  h«*  barum  uidjt«  befto 
weniger  ihren  ffierth  fowohl  gum  frifchen  ©enufr,  al«  aud)  füt  bic  Äüd)e,  unb 
läjjt  ftdi,  wentgffcn«  geborrr,  fer)r  gut  unb  lange  aufbewahren. 

llcberbtef  wäd>«t  bet  ©irnbaum  in  ber  SRcgel  »iet  fcf)lanfer  unb  h^er  al«  ber 
Apfelbaum.  (Sr  geht,  wie  ft$  Dr.  2>iel  gewöhnlich  audbrüeft,  fcf)ön  in  bie  8uft 
unb  ift  bal)cr  jur  ©epflanjung  ber  Straffen  unb  Hcferränber  noch  geeigneter  al« 
biefer;  weil  er  buret)  feinen  Schatten  minber  nachteilig  auf  bie  llntergewäd)fe 
wirft.  £ar)er  bürfte  berfelbc  ju  folgen  Pflanjungen  *orjug«weife  ju  wollen  fe^n ; 
wenn  it)m  anber«  ber  ©oben  entfpricf)t.  3)enit  ber  ©irnbaum,  beffen  2Burjeln  befannt* 
licr)  tiefer  gehen,  al«  jene  be«  Apfelbaume«,  erfordert  befir/alb  auch  einen  tiefgründi- 
gen S3oben;  35ei  ber  SBahl  be«  Apfel*  ober  Sirnbaume«  muf*  alfo  bie  ©üte  be« 
Söoben«  »orjug«weife  entfeheibeu.  Unb  bie  2öar)l  ber  »erfchiebertra  *8imf orten  richtet 
fich  nach  benfclben  ©runbfä&en,  wie  bei  ben  Aepfeln.  Auch  bie  33irnen  burfen, 
bamit  jic  nicht  fo  leicht  uon  bem  SBinbe  hwabgeriffen  werben,  nicht  ju  groj?  fetjn, 
unb  folten  burd)  ihr  Anfehen  ben  ©aumeu  ber  ÜRenfchen  nicht  ju  fehr  reijen;  wa«, 
mit  wenigen  Aufnahmen,  gerabe  bei  ben  belfern  «Sorten  nicht  ber  Bau  ift;  baher 
ftd>  benn  biefe  auch  um  fr  mehr  J"r  Pflanzung  an  öffentlichen  piäfcen  eignen, 
befonber«  wenn  fte  aud)  noch  ju  ben  foätreifenben  gehören,  welche  t>or  ben  grihV 
reifen  ftet«  einen  um  fo  größeren  Sorjug  h«&cn,  U  mty  ft$  bie  3ar>l  ber  guten 
kirnen  gegen  ben  Sßinter  immer  »erminbert. 

2)er  Pflaumenbaum  eignet  ftcf>  aber  jur  ©epflaujung  ber  gelbränber  fchon 
weniger,  unb  jur  öepflanjung  ber  Straffen  in  ben  wenigften  Bällen.  £cnn  ber-» 
felbe  wäeh«t  nicht  fjoch  genug  unb  ift  auch  »on  feiner  langen  Xaurr.  5>ahfr 
möchte  ich  biefen  ju  folcr)en  Pflanzungen  um  fo  weniger  empfehlen;  al«  er  felbft 
in  gefchloffenen  Sejtänben  fehr  gut  gebeult  unb  nicht  minber  fruchtbar  ift.  3$ 
habe  fchon  bemerf r,  bafj,  um  ben  Pflanzungen  ber  ßbftbäume  an  öffentlichen  pläfcen 
(Schonung  ju  »erfchaffen  unb  tourd)  if)t  ©ebenen  ju  beförbern,  e«  unumgänglich 
nöthig  fey,  r»orerfl  bafür  ju  forgen,  bajj  bie  ©Arten  an  ben  SBohnhäufern  mit  ©bft* 
bäumen  bepflanjt,  unb  ba«  ©emun)  ber  9Äcnfd)en  für  blefe  eble  @orte«gabe,  welche 
ba«  Dbjt  ift,  gewonnen  werbe. 

(Sin  anberer  ©runb,  welcher  bie  Sepflanjung  ber  Öclbränbcr  wenigften«  in 
Samern  noer)  mächtig  lunbert,  fab  ferner  bie  fcfemalen  Werter,  Welche  oft  bei  einer 
bebeutenben  Sänge  boer)  nur  einige  SMfange  breit  ftnb.  2Bo0te  baher  auch  ber 
Sefttjer  eine«  folcr)en  ©runbftücfe«  bie  Oivinber  beffelben  mit  33äumen  bepflanjen, 
fo  würbe  ihm  biefe«  fein  92achbar  burchau«  nid^t  gebulben.  @o  lange  baher  bie 
gelber,  wie  biefe«  gegenwärtig,  leiber!  noch  irr  ben  meijten  Fluren  be«  Königreiche« 
Samern  ber  ftail  ifi,  noch  au«  fo  Reinen,  ich  möchte  fagen,  au«  fo  fcr)malen  Streifen 
befielen ,  wirb  an  eine  S3epflanjung  berfelben  gar  nt$t  ju  benfen  fer/it.  Iii  wäre 
baher  au«  biefem  ©ntnbe  fchon  h^f^  wünfd)en«wertt)/  ba|  unter  hm  ©runb« 


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UcBer  SDbfl&aBtityflaitjungen  an  ben  Cfrafffn. 


489 


befifemt  in  einet  ©emcinbcflur  3»ecfmäjjige  »rronbirungen  ihrer  <9runbftüefe  ju 
Staube  fönten.  • 

Da  entlieh  bie  Sperlinge  bem  SSaijcn  befanntlid)  fet)r  nachftellert ,  fo  bebürfte 
e*  bei  ben  Selbem,  beren  Soven  für  ben  Sau  brd  2Bai$en«  geeignet  ift,  afterbing* 
noä)  ber  (Snvftgung,  ob  e*  auch  bei  biefen  vorteilhaft  »are,  ben  SRanb  berfelben 
mit  Säumen  ju  bepflanzen.  2Benigfi«n«  »ufbe  mir  von  einem  fe^r  tüchtigen  unb 
benfenben  8anb»irtt)e  auf  meine  Senvunberung,  bajj  felber  einen  an  ber  Straffe 
gelegenen,  großen  9Wer  von  vorjuglieher  ®ute  nie^t  mit  SBaijen  bebaue,  bie  95er* 
ftdjerung  gegeben,  baß  er  biefed  nur  beßnxgen  unterlaffe,  »dl  bie  (Straffe  mit  $3 «hü- 
rnen bepflanjt  ift,  auf  welche  ftch  bie  Sperlinge  häufig  nieberlaffen  unb  ihre  ftafy* 
rang  fiel*  auf  bem  Siefer  holen,  älfo  bie  Aöraer  aud  ben  Kehren  piefen. 

©utdbeftyer  (Snglerth.  3<h  fann  anfuhren,  baß  bei  ber  Serlaffenfd>aft  ettieö 
£anb»irthe*  ju  Solfach  ein  ftäßchen  Sor$borfer*Hepfel»efn  von  2  (Sintern  um 
160  ff.  verfauft  wurbf ;  »a«  ben  Se»ei*  liefert,  baß  bie  ebenen  ßbjtfortcn  auch 
ben  beften  SRöfi  (Dbfhvein)  geben. 

Privatier  3»nfer.  Der  umfaffenbe  Vortrag  bc$  $errn  rechutfunbfgen  2Ragi< 
ffratöratfyed  Dr.  SRablf ofer  flimmt  mit  meinen  mer)r  ald  ^»anjigjäfyrigen  (Srfab* 
rangen  fo  fer)r  uberein,  baß  ic^  ecValc*  überßülng  erachte,  babon  noch  befonberft  ju 
ermahnen.  3nbeffen  bürfte  e6  boch  am  rechten  ^lafre  fevn,  auf  eine  Äpfelforte 
aufmerffam  ju  matheht  »eiche  im  l^o^m  ©rabe  bie  (Sigenfchaften  in  ft<h  vereint, 
welche  biejenigen  ßbfrfortenhrtben  foücn,  bie  fn  SUeen  unb  auf  ftelbränbern 
gepflanjt  »erben.  Dieß  ijt  ber  Äöftliche  von  Jte»*)  (Kew's  Ädrairable).  dine 
einfarbige,  faft  mittelgroße  Reinette,  »eiche  am  Saume  »rnlg  anlocfenb  ijt,  unb  erft 
im  3anner  burcr)  bie  ?agerreife  ihre  innere  Sortrefflichfeit  entwicfelt,  »eiche  fie  jum 
f rifdjen  ®enuffe  fehr  angenehm  macht,  llnb  jur  SBeinbereirung  iß  fie  gang  vor« 
täglich  geeignet.  Die  Jerone  be$  Saume«  gehl  fegeiförmig  ho<$  in  bie  2uft,  ifl 
fchr  früh  un9  auftnehmenb  boll  unb  jahrlich  tragbar.  Daß  biefe  ©orte  auch  in 
einem  rauhen  Älima  gut  gebeihet,  bewahret  eine  Slllee  in  ©rc^ing,  »eiche  ich  vor 
jehn  Sahren  pflanjte.  Uebrigend  tfi  ed  feine  fo  leichte  Aufgabe,  »ie  Manche  gu 
glauben  fcheinen,  bie  Doftforten  für  eine  offene  $ffangung  audju»dhlenj  mit  gehcV 
riger  Seracffichtigung ,  »ie  e«  8ocal  unb  Jtlima  erheifcht,  bamit  eine  JObfrpffan- 
jung  nicht  nur  gebeitjt,  fontfern  auch  einen  »eit  übenviegenben  SKufcen,  gegen  ben 
(Schaben,  »eiche  JDbfrbäume  an  ftelbränben  bem  Sieferbau  jufügen,  gemähret. 

(SJchlüplich  erlaube  ich  mir  noch,  bie  Ucberjeugung  au^ufprechen,  baß  bieCbft* 
fultur  nur  ba  ftchereö  (Debeihen  ftnbet  unb  großen  9hu)en  abwerfen  »irb,  »o  bie/ 
felbe  von  3R4nnern  betrieben  »irb,  »elcje  ftch  in  biefem  ffaehe  eine  allfeitige  8ue* 
bilbung  eigen  gemacht  haben. 


•)  ete^c  JDiel'«  Miematiföe  ©ef^Teibuag  bet  »crjSglldjflen  in  Sftttfdjhiiib  »or^anbent« 
ÄernobPfortea.    2.  »änb^en.  6.  83. 


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490 


tBer^nblungen  bct  Sehlen  für  £t)h  unb  aBelntan. 


®raf  »on  Seifenbad).  3<h  gehöre  einem  Sanbe  an,  wo  bte  SÄoftbereirune 
nicht  jur  Äegel  gehört.  3Ran  ift  bort  barauf  bebaut,  nur  eble  Dbflforteu  ju  fliehen, 
unb  benügt  ft<  §u  Speifen,  (Sompoten,  welche  beim  um  fo  föftli<her  finb ,  je  »or< 
aüglicher  bie  ßbfiforten  finb,  n>cld?c  baju  »erwenbet  werten. 

9esüaU$  ber  Sticht  wegen  ber  SefAäbigung  ber  Saumpflanaungen  weif  ich 
fein  beffere«  SKittel  anauführen,  al«  ich  bereit*  angewendet  habe.  %ä)  gab  näm* 
Üd>  jebem  ber  fämmtlichen  Schulleiter  meine«  »mte«,  beren  ungefähr  38  Unb,  eine 
Saumfdntle  »on  50  100  Guabratruthen  (beiläufig  Vi  SÄorgen  Sürttembergifö) 
aur  Sepflanjung.  2>ie  2>orffchaften  bearbeiteten  ben  ©oben  unb  rateten  benfclben 
aur  «ufnähme  ber  Samen  unb  6efrlinge  h<r,  unb  ber  Sebrer  erteilte  ben  Unter- 
richt in  ber  C>bftbaum$u<hl,  unb  bie  $orffchaften  Ratten  jeben  herangeaogenen  ©bft« 
bäum  in  ber  golge  um  10  fr.  abjutöfen.  Stuf  biefe  SBeife  würben  60000  Saume 
in  furaer  3*i*  flepftonat  unb  »erebelt,  unb  gewagten  nun  große  Einnahmen.  Seit 
ber  3tit  hat  auch  bie  ßerfiörung  ber  Saumpflanaungen  aufgehört.  2Ba«  aber  bie 
Sepflanaung  ber  (Straffen  mit  JDbftbäumen  betrifft,  fo  leiben  biefe  fo  a»emlid>  überall. 

2)er  II.  #err  Sorfianb.  3u  bebauetn  ift  aber  auch  noch/  baß  fich  unter 
ben  ®ärtnern  felbft  fo  wenige  befinben,  welche  in  ber  Saumaucht  »oraüglich  bewan« 
bert  ftnb.  Sefbnbet«  gebricht  c«  ben  meiften  an  ber  ftertigfeit,  bie  Säume  burch 
ben  Schnitt,  welken  fte  behuf«  ihrer  Silbung  erheifch*n,  gehörig  au  bebanbelu. 
2)al)er  werten,  bie  meifien  Saume  fdjon  von  ihrer  3ugenb  an  gana  verfrüppelt  ge* 
aogen,  unb  au«  eben  biefem  ©runbe  auch  an  ihrer  gruebtbarfeit  felbft  nicht  wenig 
beeinträchtiget.  Xenn  ber  Schnitt  be«  Saume«  muß  ben  boppelten  $wt&  erreichten, 
nämlich:  bem  Saume  nicht  nur  bie  fchönfte  unb  gefäUigfle  ftorm,  welche  er  feiner 
9?atur  nach  erhalten  foll,  au  geben,  fonbern  tyn  auch  fsnaU  burch  biefe  in  ben 
Stanb  au  fefcen,  bie  größtmögliche  3«*>l  ber  fruchte  ju  tragen,  SRicht  genug  !ann 
icb  baher  ben  Unfug  bebauern,  ben  Schaft  bec  Säume  in  ber  irrigen  Sibftcht:  bie 
Silbung  ihrer  ärone  unb  bie  Keife  ihrer  grüßte  ju  beförtern,  in  einer  #ölje 
7/  8  ober  9  Schuh  vom  Soben  an  ab3ufchneiben,  unb  ftc  hteburch  iheer  fünften 
3ierbe,  be«  ®ipfel«,  au  berauben.  $et  Saum  ift  gefchaffen,  himmelwärt«  au  ftre* 
ben,  unb  fott  hieran  burch  feine  frevelhafte  Serfhtmmelung  gehindert  werben.  (Sr 
Wirt,  je  höher  er  feinen,  ring«um  mit  heften  bewachfenen  Stamm  in  bie  2uft  treibt, 
befto  mehr,  unb  gerabe  am  ®ipfel  bie  fehönften  fruchte  tragen,  unb  biefe  auf  allen 
Seiten  eben  fo  gut  aur  «Reife  bringen,  al«  bie  hlmmelanftrebenbe  gichte  ihre  Sa* 
menaapfen. 

?anbwirthfchAfWer)rer  3eraog.  ©in  großer  Sortheil  würbe  e«  fe»n,  ben 
Jtinbem  fchon  Siebe  aur  Obfwaumaucht  einjupflanaen.  SWit  ben  <Sonntag«fchulen 
fönnten  Wohl  auch  Saumfchulen  verbunben  werben,  in  welchen  ben  änaben  Meine 
^heile  mit  ber  SefKmmung  jugewiefen  würben,  bie  Säume,  bie  ftc  erjiehen,  in  ber 
golge  auch  nach  $*uf*  nehmen  au  bürfen. 

®egen  allgemeine  Sefchäbigungen  fönnte  noch  eine  Maßregel  fchüfcen,  nämlich: 
e«  fönte  burch  eine  Serorbnung  benimmt  unb  au«gefprochen  werben,  baß  für  alle 


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Uebft  bie  SJepflaBjnng  bet  «Straffen  mit  DbftbAumen. 


491 


33ef*abtgungen  ber  öäuute  an  bet  ©rraffe  bie  gaajc  ©eraetobe  »erantwortli*  fe^, 
unb  ven  Schaben,  weither  ben  Bäumen  jugefügt  würbe,  ju  erfefcen  b«be.  2)eim 
in  ben  wenigen  $ÄUen  trifft  man  ben  Später;  burdj  vie  allgemeine  $aftbarfeit 
ber  ©emeinbe  enrftünbe  aber  gewiffermaffen  eine  gemelnfame  Gonttole,  »eil  bet 
©emeinbe  befonberd  baran  liefct,  weniger  (Srfafc  ju  (etilen. 

Der  IJ.  £err  ©orft an b.  Um  bie  Dbftfultut  im  allgemeinen  unb  fo  f<$nell 
al«  mögli*  ju  befarbern,  wäre  bie  Anlegung  einet  9«atibnaU©aumfd>ule  gewiß  ba« 
awedmäfjtgtfe  3Rittel.  3n  biefe  fotttn  aber  nur  folc&e  <5orten  aufgenommen  unb 
fortgepflanzt  werben,  wel*e  entweber  an  beftimmten  Orten  f^on  feit  mehreren  3<"V 
ren  mit  bem  beften  Erfolge  gepflanzt  würben,  unb  ft*  burd>  ir>ce  vorjügli*e  Oute 
fowo&l,  al*  aud>  Dur*  fraftigen  2öud>6  per  ©aume  fetbft  au«jei*nen,  ober  wenige 
ftend  na*  tyren  ©ef*reibungen  in  ben  bejfcn  pomotogif*en  Herfen  biefe  eigen* 
f*aften  an  fr*  tragen.  £iebur*  würbe  ber  Doppelte  «ortbeil  ctreid?t,  baß  bie 
vaterlänvif*en  Dbftfortejt,  welche  f*on  viele  3<*re  bloß  ben  9iei**um  ber  ©egenb* 
in  welker  fte  ft*  beftnben,  auöma*en,  einer  angemeinen  Verbreitung  ft*  gu  er* 
freuen  Ratten,  unb  au*  nur  fol*e  JCbftforteti  fortgepflanjt  würben,  welche  bie  auf 
fte  gewenbete  ÜKübe  ft*er  lobnen,  unb  ni*t  erft  na*  20  3<u)ren  bemjenigen,  ber 
fte  gepflanjt  fat,  Äofien  unb  «ÖNu>,  wel*e  er  barauf  verwendete,  bereuen  laffert. 
Um  aber  ber  ßbflfulmr  attentbalben  au*  um  fo  leidster  Eingang  ju  verf*affen, 
wäre  e«  gewiß  von  ben  wor,l*ätigjlcn  golgen,  wenn  bie  herangezogenen  unb  »er/ 
ebelten  ©aumftamm*en,  wel*e  ft*  m  ©erfeeen  eignen,  wo  ni*t  ganj  unentgelb* 
Ii*,  bo*  wenigen«  um  fel>r  geringen  $reid  einem  jeben,  ber  fol*c  ju  ehalten 
wünfebt  unb  ben  erfotberli*en  Kaum  ffe  ju  pflanjen  beftfrt,  mit  Ver  ©ebingung 
verabfolgt  würben,  baß  er  ft*  na*  einem  3eitraume  von  10,  15  ober  20  3<*«n 
über  ba«  ©ebenen  berfelben  aueweifen  müße,  unb  na*  Umftanben  felbft  eine  ©e* 
(ot/nung  für  bie  ü)nen  gewibmete  Pflege  ju  hoffen  *abe.  «uf  biefe  Seife  würbe 
unter  ben  «anbbewoljnern  gewiß  balb  mehr  Siebe  jur  ebeln  Cbftbaumju*t  erwetft 
unb  biefe  felbft  am  beften  beförtert  werben.  Denn  einem  jeben  läge  baran,  ft* 
bur*  bie  fliege  feiner  JDbftbäume  au*auiei*nen  unb  ft*  be*  @ef*enfe6,  wel*c6 
ibnt  mit  bemfelben  gema*t  würbe,  würbig  «u  etweifen.  ffiew'ge  Sa^ente  wür* 
ben  bann  hinrei*en,  unfer  ©atetianb  in  ein  $arabie*  urnjuwanbeln. 

2)er  I.  .&err  öorflanb.  Da«  Äefultot  wäre  alfo:  bafr  e«  bei  ber  Sa^l 
ber  Dbftbdume  auf  ©oben  unb  Sage  anf omme,  unb  ba$  nur  in  folgen  ©egenben, 
wo  fein  Äernobft  vortommt,  ©tetnob^  a«  t^im  fe»;  bei  bet  «u«w^l  aber  immer 
bie  beffern  unb  eblern  Dbftarten  ben  «orjug  »erbienen.  Söa*  nun  bie  polijeili^en 
ÜÄa^regeln  betrifft,  fo  fönnen  fte  freili*  nur  al«  frommet  ?Bunf*  au«gefpro*en 
werben.  3ebenfaU«  »nnen  bie  ©or^dnbe  ber  ©emeinben  viel  wiefen.  (Sin  «anb* 
ri*ter  in  Unterfranfen  t)atte  ed  gelegentlitt)  feiner  «Reifen  babingebra*t ,  baß  ben 
©efculfinbern  au*  in  ber  Obflbaumju*t  Unterricht  ertbeitt  würbe,  wel*er  einen  fo 
guten  (grfolg  $atte,  baf  ft*  ba*  Ärei«  *  Sornitz  veranlaßt  fa^  ber  ©*ule  be#r>alb 
einen  ?ßrei«  aujuetfennen. 


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492  SBerijftBbtnngen  ber  Cettfan  fit  Dtjfe  anb  ffleinba». 

ffieinwirh)  Dewalb.  Die  ®emetnbe  Kiefing  }dbjt  3000  Seelen,  »orunter 
500  Sagttynerfamilien.  3u  ben  Saften  berfelben  ge^fat  au*  bie  ©epflanaung  einer 
3»/4  ©ninbfii  langen  «Hee.  attjä^Hd^  fofiet  birtj  250  flL,  »eil  tote  »d^e  be* 
Seibgebegee  ben  Säumen,  fo  »ic  bem  «Repe/  großen  6$aben  jufügt.  3n  ©tdbten 
ift  Mefuc  überhaupt  wenig  ju  n)un,  unb  biefe  &dtten  bie  «Kittel  bo$  e$er  baau,  ale 
bie  8anbgemeinben.  9Bie  fann  eine  (Setneinbe  fol^e  ^Jfianjungen  erhalten,  »etm 
ber  böfe  «iiUe  fie  meifiene  »ieber  ju  Orunbe  richtet  ? 

^rioatier  3i nf er.  3$  ^abe  meine «Kcinung  bereit«  flar  auegefproefcen.  3* 
Ijatte  ale  £>efonomie<  «Bemalter  eine  «Uee  oem  lauter  Apfelbäumen  gepflanjt.  3«j> 
»dfjlte.baju  ben  ÄofWcfren  Don  Jten?}  »eil  ft$  ber  Saum  bur$  $rud>tbarfelt 
auejeidjnet,  gerabe  in  bie  £ölje  »dd>et  unb  bie  ftruty  wegen  i^rer  Unanfc$rtUc$» 
feit  aue&  vor  Dieben  gefiebert  ju  fet>n  fc^ien.  9Ret)rere  ^unbert  «epfel  fingen  be* 
reite  an  ben  Baumen,  aber  in  einer  9ta$t  »urben  mir  alle  mitemanber  geraubt 
@ine  ganje  ©emeinbe  t)atte  jt$  au  biefem  DiebflaWe  »ereiniget. 

3*  erhielt  biefe  6orte  »on  $errn  Diel  im  3a$re  1828,  fopulitte  fie  auf 
bie  baju  fcerangeaogenen  2BilbfWmmc$en,  unb  $atte  bewegen  eine  befonbere  SBor* 
liebe  für  biefelbe,  »eil  ein  auf  biefe  Sßeife  »erebeltee  Stammten  fdwn  im  folgen* 
ben  3al)re  4  grüßte  trug  unb  jur  JReife  braute. 

Der  I.  $err  SJorfUnb.  de  fcanbelt  {t$  aber  ni$t  Mo«  barum:  »el$e 
Obfifoeten  in  iebem  SBejirfe  bie  jwedmdfftgfien  ftnb,  fonbern  ee  tfl  aucf>  bie  grage: 
ob  bie^dume  an  ben  fcelbrdnbern  ben  gelbem  grö0ern9tad>tt)eil  jufugerf,  aUfte  felbfl 
9«u&en  bringen? 

&rab»iru)fci>afteie&rer  3**1 ofl.  SBemt  man  ber  (Srfa&rung  aufolge  annimmt, 
baf  ber  Ertrag,  »eichen  ein  iDbftoaum  ge»Ä$ret,  in  guten  3at)ren  bie  30  fL  ab* 
»erfen  fann,  unb  »enn  man  biefen  Ertrag  felbjt  auf  4  flL  rebucirt,  fo  fann  bei  ber 
annähme,  baß  ft$  ein  $ag»erf  nur  auf  25-  30  flL  rentirt,  über  bie  aufgeteilte 
gcage  »o$l  fein  3»eife(  met)r  obmauen. 

«ebrer  Suf  ae.  *n  ber  Jttr(^eimer<<Straffe  (in  SBuriemberg)  ftnb  Äirfcfcbäu* 
me  gepflanjt  Die  UnterijaJtefoften  beiragen  40  ber  Ertrag,  ben  fte  gewdcjren, 
belduft  jie$  aber  auf  140  fl.  jdtyrlWj.  Uebertjaupt  fann  t$  bie  £ird^eimet*Äir* 
fe^en  fefyt  empfehlen.  (Sin  Dorf  bei  Arfurt  l>at  auegebefynte  &irf$enpflanaungett, 
welche  (djou  feit  feljr  langer  >$tit  unb  jur  gröf ten  2ßoJ)lfa^rt  ü)rer  Seßfter  befielen. 

?anb»irt^fc^afteie^rer  3erjog.  Ale  »eitern  Seweie  fu^re  i<^  an,  baf  bie« 
jentgen  55e»oc)ner  £)berfranfene  »ermögenber  finb,  »el(^e  jid^  mit  ber  Cbf»aum* 
ju(^t  befaffen,  aie  biefenigen,  »o  biefe  verna^ldfftget  ober  gar  nic^t  getrieben  »irb. 

^>of  garten  *  3*ttenbant  6  e  i  &. 

Cbgtc<(b  nb(t  biefe gra^e  bereite  «kl  gefVrofbea  tontbt,  bie  aDgtmeln«  9Kf  iauitij  aber  nod»  immer 
ungnnftig  lautet,  fo  tonn  i$  ni^t  «m^i«,  mi<^  füc  bie  gute  ©a^e,  irämU<b  übev  ben  SBort^eil 
ber  Jelbpflanjuugen  aa^  ao^  an#|uf^re(beB. 

DbftbaumyflanjBiigeii,  Bttter  ben  nadJÜfbcn^e^  SrtilBgnijTfB  gemalt,  »eraffa^e«  bem  Selb* 
(Sit tage  e^et  Waten,  al«  ©djaben,  nnb  »frfdjöBern  toeftBtUdj  bie  ©egenbea: 

1)  2Btnn  fte  namltd)  in  eBtfpredjeBber  (Sutferaang,  j.  28.  ttei  aaf  ben  «rferratnen  ober 
ben  IBegteninagen  ber  glnren  unb  SEÖiefe«,  länge  ber  SNtbfceae,  jeborf?  nur  in  einer  Heilje  jc  ge* 
fefct  »erben ; 


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Uttar  bie  ©epjlaujung  ber  Straffen  mit  Dbilbanmen.  493 

2)  wenn  e«  nnter  Beobachtung  ber  o rUtyen  »eftbaffeubeit  be«  JtUma'«  unb  »oben« ,  unb 

mit  richtiger  Söabl  ber  ©orten  gefcbfebt,  nnb 

3)  eine  beffere  e$*lbt>cli|ei  im  Allgemeinen  eingeführt  wirb. 

.  »d  1.  ©inb  bergleidjen  Qaumvjlan  jungen  ber  Sobenbearbeitnng  nid)t  tynbertid),  gegarten 
ber  Sonne  nnb  Saft  bte  nötige  (Sinwirrung  anf  ba«  2Bad)«tbum  ber  Saaten,  gewab"*  fogar  in 
sielen  gallen,  j.  58.  anf  ben  ©anbböbru,  gang  fladjen,  blofgefleUten  fcluren  u.  einen  we^irigen 
<£d)u$,  unb  bienen  jule^t  nod)  al«  anmatbige  JWarflinfen. 

ad  2.  (Berabe  bie  ortlfdjen  (Sigentbümlidjfeiten  finb  e«,  weldje  einer  juverlafltgen  Angabe 
aUenibaflbrn  gutgebetbenber  Cbftferten  im  ffiege  fleben. 

G«  ÜBb  nn«  jwar  barüber  an«  liefen  begraben  {»eifbien liebe  Kittlieilnngen  gemußt  worben; 
biefelben  bleiben  aber  fo  lange  nur  bloje  Anbalt«*»unfte,  «I«  bie  örtlidje  (Srfabrung  uidjt  barüber 
mtfebieben  bot.  2Äan  ferfife  baber  vor  Allem  bie  orttidjenöcfdjaffenbeiten  nnb  Wäble  barnad)  bie  ju 
rflanjenben  Cbfiforten.  9lnr  in.  fo  ferne  mögen  bie  nadjfiebenb  bejcidjneten  ©orten  jnr  Anawaljl 
btenen. 

(Sine  anbere  $au)>tfadje  bleibt  unumftöilid),  nämlicb:  bte  anfangliibe  gnte  tffiart  nnb  stiege' 
nnb  baß  alle  berlei  SJarnne  nur  auf  bie  bauerbaf teilen  Unterlagen  nnb  mcglldjft  auf  £o<bf)ämme 
verebelt  fe^n  fallen,  voeit  bergtefd)en  ©tämme  (bie  £riger  ber  iöänme)  leidster  ben  mibrigen  20it* 
terung«*  (Sin  Hüffen,  alt  bie  verebelten  X^tilt,  ob»«  Wadjlbeil  Wieberjiebeu.  ffiie  leid»Mft  tiefe« 
am  »üben  .*irf<fc.  4?oljapfel  nnb  »imbaume  au«jufübren,  jumal,  wenn  nufere  «andeute  einmal 
barin  nnterriebtet  ftnb? 

ad  3  Heber  bie  vernadjläffigte  Relbfcclljel  bwrfdjt  nnr  e  In e  .Klage ,  inbem  uidjt  nnr  am 
Dbfle,  fonbern  and)  an  ben  gewöbnlidtfen  »elberjengniffen  bie  groblidtfeu  35ieb(lable  begangen 
»erben. 

Diefetn  9Rifsf)anbe  würbe  meine«  (SradjtrnJ  am  vortbrilbafteften  burd)  von  ben  ©emeinben 
aufgehellte  $turfcbü$en  nntrr  woblwottenber  Siitwirfung  ber  einfcblägigen  fcnigl.  Öeb^rben  ge» 
fteurrt  »erben  fcnnen 

Unb  feilten  etwa  aud)  bie  9tmbtbeile  ber  iBfgel  in  JBetradjt  gejogen  werben,  fo  tonnten  and) 
ba gegen  bie  glurfdjnfcen  entfvrecbenb  Wirten. 

Unter  Seaebtung  btefer  SRaftregeln,  bin  id)  fefi  überjengt  —  »erben  bie  Cbftbauml>*lanjun< 
gen  ben  Aderbau  nid>t  nnr  niebt  beeinträchtigen,  fonbern  für  ftd)  nod)  eine  nambafte  Rente  abwetfen,  bie 
anfänglicben  Aufgaben  balb  erfefeen,  be«  $flau|er«  SRnbe  reidjlid)  lobnen,  bie  Dlaftjfcmmen  aber 
jn  ewigem  £anfe  »erf flidjten ;  wofür  nn«  viele,  feit  längerer  deit  fdjon  fo  au«gefcbmü(fte  (Segen* 
ben  Xentfdjlanb«  bie  ftdjerfteu  Särgen  ftnb. 

3n  Cberbavern  bewährten  fid)  a(«  bauerbafte  Cbftforten:  95on  Aebfeln:  ber  Sebetafrfel, 
(^raue  franj.  Reinette),  bie  grine  2otbringer4Reinette,  gelbe ©emmerrefnette,  grnne  franj.  {Reinette, 
ber  grüne  SücDenavfel,  ber  Bwiebelapfel  (©tettiner),  ©piegelaufel,  bie  8Ratat>fel,  bie  Sad)ävfet 
(dtambonre),  ©treißinge,  3)obnai<fel,  @tafenf)einer ,  ®lnierfnrjfliel  n.  bgl.  33ou  JBirnen:  bie 
9ranenbirne,  bie  ©»arbirne,  ber  ©ilbling  von  Statte,  3fambert  (ralgo  3fembart),  Me  fädj{tfd}e, 
lange,  grüne  Sinterbirnf,  bie  «ßerbfibergamotte,  (weipe  <^crbftbntterbirne),  ©aljbnrgerbirne  n.  a.  m. 

2)er  I.  ^err  SSotflanb.  016  ein  »orjügH(^c6  ^ittd  jum  @d)u$e  bet  Dbp 
baumpflanjungcn  möchte  idP>  cnbltc^  ben  $a(^t  anführen.  5?ei  ÄreUj^crt^eim 
patytn  bie  8eutc  nad^  voübratiHer  kernte  bic  grüßte  an  ben  S34itmen  unb  fuhren 
bad  JDbfi  nad)  Dürnberg  ic. 

?iu6  ben  bid^erigen  (Scdrterungen  ergibt  fid)  alfo  bie  ©d^lu^fotge,  bafi  bei 
Grtrag,  »cl^en  bie  Dbjtbaume  gewähren,  bei  »eitern  gröfet  fey,  aI6  ber  9flo(^tt)ei( 
ben  jte  giften. 

^iemit  würbe  bie  €tyung  gefc^loffen,  unb  bie  nd^fie  auf  9Ritttt>o$  ben 
2.  Oftober  um  7  Ul?r  SWorgen«  anberaumt. 


■  * 


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494 


93erlj  anbiungen  ber  ©efHon  für  Dbfl*  unb  SOeinban. 


©ritte  ©ifrung. 
SJUttwodj  ben  2.  JDftober  1844 

(von  7  — -  9  Ub>  Vormittage.) 

$ie  heutige  6ifcung  wutbe  mit  einem  fetyt  flaten  unb  gehaltvollen  ©ortrage  be« 
£errn  *Pfofeffor«  Dr.  £lubed  über  ba«,  son  berafelben  f$on  in  feinem  SBetfe: 
„übet  bie  Stefultate  feinet  Untetfud)ungen  auf  einet  1841  but$  ©teijeimarf  unter* 
nommenen  «Reife/  betriebene  ©erfahren  bei  ber  Unterfudjung  be«  9»ofie«  t>on 
verriebenen  Staub enfotten  begonnen.  Um  abet  au$  gleid)  groben  tiefe«  Sctfaty* 
ren«  ma$en  ju  fönnen,  l^ortc  ftd>  Sag«  jutot  felwn  ber  #t.  fgl.  #ofgätten*3nten* 
bant  Set$  etboten,  ba«  8u«»reffen  jweier  SRojtarten  au«  Stauben  feine«  ©arten« 
befotgen  laffen  ju  »ollen.  2>erfelbc  wat  aud>  fo  gefallig,  tyeute  jwei  ©Idfet  SRoft, 
namli$  Weifjen  unb  totyen,  bem  §etrn  SBottragerftotter  jut  $rüfung  ju  übetteidjen. 

$er  totbe  SRojl,  bet  von  bet  fogenannten  Slugufttraube  —  frühem  99lau* 
Glfoner  —  gewonnen  Worten,  wog  bei  SRnwenbung  bet  Äinjelbad^'f^en  SÄoftwage 
85  ©tab  (alfo  mit  8*/a  W>  »»o&pl).  —  Die  Säure  betrug  etwa«  übet  >/2  $jt. 

2>et  weife  SWoft,  welket  jut  #alfte  au«  bem  Aibling  unb  $alb  au«  ben  ©ei* 
bentrauben  ge»teft  Worten  wat,  wog57®rab  unb  enthielt  fyiernacfc  5  %t.  fllfoljoi, 
roatyrenb  bet  Säuregehalt  2  s4ty.  bettug.  2)tefc  beioen  «Woflptoben  Ratten  vom  !ßref* 
fen  an  bi«  aut  Untetfutj&ung  eine  Stacht  lang  rutyig  geflanben,  unb  bie  fdjleimigen 
Steile  Ratten  ftd>  bereite  al«8obenfaö  von  bet  ju  unlerfu^enben  glüffigfeit  getrennt. 

£ett  $rofeffot  Dr.  £lubetf  ging  bann  auf  bie  Erläuterung  feiner  bem  23e? 

tickte  beigegebenen  SabeHe  über,  unb  feilte  na^fte^enbe  ©emerfungen  mit: 

Sie  Äenntnijj  bet  verföiebenen  Äebenforteu  nacb  ifjren  uatutbiflorifcbfn  <3ia,enf«baften  \ft  in 
bet  neuen  Literatur  bebeutenb  erweitert  »orten.  «Kein  ba  lieb  bie  ®ute  ber  ©eine  nacb  bem 
gjerbältniffe  ber  «efianbtbeile  in  ben  grüßten  ber  »eben  rietet,  fo  ifl  eine  genaue  SJefiimmun^ 
biefe*  SBerIjältniffeG  eine  nnerlöfjlidje  SBcbingung,  Wenn  man  ben  ©ertt)  einer  Äebenforie  angeben, 
ober  im  Vorhinein  anemitteln  will,  welche«  $robuft  man  «cn  brn  einzelnen  fflebenforten  ;n  er» 
warten  bat.  Btit  mehreren  3abren  wibme  i$  auf  bem  SBetfucbbof«  b«  f.  f.  Sanbwirtbfcbaft«* 
©efetlfäjaft  In  Steijermarf  ber  Mutmittlung  ber  ttorjngücbrn  ©eflanbtbefle  bet  ferfebiebenen  £ran* 
benforten,  nnb  idj  erlaube  mir,  ber  ©eftion  für  ©eintau  bie  1843  erhielten  Diefultate  in  ber 
beigefügten  Tabelle  in  ber  Slbficbt  vorliegen,  bamit  Untere  ju  gleicben  ober  abnlidjen  Unter« 
fuebungen  veranlagt  werben  möcbfen,  um  buräj  eine  gemeinfame  ©irffamfeit  ba«  Siel  fdjnetler  unb 
fteberer  erreieben  iu  fönnen.  3ur  befferen  ßinjicDt  biefer  in  ber  Jaberie  jufammmgePellten  SHe- 
fnltatc,  fäge  icb  folgenbe  üBcmcrfnngen  bei: 

1)  £>ae  3a^r  1843  war  in  qualitativer  ©ejleljnng  be«  SBeinee  ein  iKi^jaljr. 

2)  £>rr  ©oben,  auf  welkem  bie  untersten  9tebenforten  fätu,  befielt  »ai^  einet  Wnatyfe  bei 
^errn  $rof.  $enif<$aner  au« 

51,794  *iefelerb«  unb  Cuarjfanb  (mit  gelbfbatb,,) 
40,675  Xbonerbe, 

6,091  Qifenornb  nnb  difenoröbnl , 

0,245  Jtalferbr, 

0,040  ©itteretbe, 

0,0i 5  Jtali, 

0,180  ^Q«)>rjcrfäure,  * 
0,960  ^nmngfaure  nnb  €nnten  von  Scb>efclf&«rc. 

100,000 


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UeBer  ble  Unterfu<$«ng  be«  Xraubenmofte«-  495 

3)  3>(e  Äebenforten  ^aben  ein UHrt  »on  8  ble  l»  3ab,ren. 

4)  SHt  in  ber  SRubrif  II  mit  *  bejeid>neten  Sebenforten  werben  an  ein«  gegen  Dfteu  geriet« 
teten  fRaner  fpaUerarti^  gejogen;  bagegen  ^aben  bie  mit  b  bejeiefcneten  ©ort«  einen  freien 
Stanb  auf  {Rahmen  von  3  3u§  $6fje. 

5)  £ie  Angabe  ber  ©lüfbenberiebe  nadj  SRnbrif  III.  erftretft  fieb.  Bio«  auf  eine  einjelne  ganj 
»oUfcmmene  Traube. 

6)  Unter  Steife  wirb  in  btr  Äubrif  IV.  bie  gewötjnlicbe  wrftanben,  nnb  bie  Untetfmfang  Begann 
am  2t.  Cftober,  alfo  }u  einer  3eit,  in  weiter  gewöhnlich,  in  ber  b, leftgen  ©egenb  bie  fflein* 
lefe  vorgenommen  wirb. 

7)  2Me9tnbrifV.  jeigt  ba«  ®ewicbt.  bie  (Saftmenge  nnb  ben  ?ßrf^rü(fÄanb  von  10  Trauben  an; 
nnb  icr>  Bebaure,  ble  «nja^l  ber  Srauben,  welc&e  jeber  einjelne  ©teef  von  einem  beftlmmten 
Ilmfange  angefefct  b,at,  nirtt  angeben  jn  fönuen.  —  IDiefer  Wangel  Wirb  bei  meinen  ffinfti» 
gen  Unterfad^nngen  befeitiget  werben. 

8)  2>le  Mnbr.  VI.  ift  au«  ben  t>oran'get)enben  beretbnet  Worten,  nnb  fte  jeigt  ben  «ßrejirücfftanb 
an,  welker  anf  100  ®eW.  Srt>l.  SHoft  entfallt. 

9)  35le  9tubr.  Vn.  ift  nact)  9tnbr.  V.  nntrr  ber  ffiorau«fe$ang  beregnet  Worten^  baji  anf  tU 
nem  nlebereßet.  Soefce  7000  ©lötfe  flehen,  unb  jeber  ©teef  5  tranben  anfefct. 

10)  3n  berSRnbr.  Vlll.  Vit.  d.  ift  ba«  fbejifif^c  ©ewirbt  mit  ber  babifefrn  SRoftwage  beftimmt 
werben.  Um  au«  bem  fbeyfifdjen  ©ewidjte  ben  3urTeraeb,alt  abbrotimativ  beftimmen  ju 
tonnen ,  muffen  bie  $)ejimalfiellen  an»  ©rünben ,  weiebe  id>  in  meinen  „Unterfuebuugen  unb 
©eiraöjtuugen  über  ben  Sfieinbau  in  ©tenermarf,"  ©rafc  1843,  angegeben  fyabe,  mit  5  biv> 
birt  werben.,  ©o  j.  SB.  befragt  bai  fpejiftfdje  ©ewidjt  bei  Stlfclbi  szöllo  1,067,  Worau« 
ftdj  ber  3ncTergebalt  mit  67:5  =  13,4  Ü<jt.  ergibt.  —  £le  ©rünbe,  Warum  ber  ßuder* 
gctjalt  mit  2  bivibirt  werben  mu§,  um  ben  »Ifobolgefjalt  afcrrerimati» ju  beftimmen,  bäte  idj 
ebehfall«  in  ber  eben  anaefüfftten  S)re<bürc  angegeben. 

11)  Sa«  tteetimeter  fo  wie  bie  SWanibulaticn ,  um  ben  ©ebalt  an  ©äuren  im  2Rofte  genau  )u 
beftimmen,  r)abe  iö)  a.  a.  D.  befdjrfeben,  unb  (cb  bin  bereit  blefe  ©eftimmung  in- (Gegen- 
wart ber  ^errn  SRitgliebern  vorjunebmen,  faU«  fte  ben  ffinnfeb,  unfern  follten,  bie  SRani* 
üiilation  bureb  unmittelbare  Slnfäaiiuiifl.  fennen  ju  lernen.  — 

12)  Um  ben  ®eljalt  an  ®rrbeftojf  in  ben  Xraaben  ja  beftimmen,  babe  ifb  mieS, v  einer  Sluflöfnug 
«on  <$aufenblafe  bebient,  ba  e«  befannt  ift,  baß  ber  ®erbeftcff  bie  ©alletie  foagnlirt.  — 
9Wcin  bie  SRanibnlation  ift  fo  umftänblfcb  unb  jugleid)  nnjuvertäfiig ,  bafj  id)  von  tt)r  ab; 
geben  mußte.  JDa  mir  feine  anbere  SRetbobe  befannt  ift,  um  ben  Qerbeftoffgebalt  in  ben 
9ö tinbeeren  nnb  anberen  ^tüdjten  jn  beftimmen.  fo  bjabe  f<6  bie  Wufmerf famfett  ber  ^errn 
6b«nifer  auf  biefem  ®egenftanb  bei  ®elegenb,eit  ber  »orjabrigen  JBerfammlung  ber  Oiatur» 
forföer  nnb  «erjte  jn  ®raft  gelenft. 

13)  ©a«  bie  Folgerungen  au«  brn  angeßefifen  Unterfuebnngen  anbelangt,  fo  ergeben  fid)  bie« 
felben  au«  ber  oberwab^nten  Tabelle  von  felbft,  unb  ia>  erlaube  mir  blog  bie  ©emerfnng 
beizufügen,  baf  bie  ©orten:  rotber  SBeitliner,  grüner  ©»baner,  rotber  Öutebel,  fönigli* 
cber  ®«tebet  weiter  <RÄuf*ting,  rotb,er  JTraminer,  fleiner  »nrgnnber,  blauer  Jtläoner  ic.  ben 
bci>ften,  nnb  blauer  »Äorftfaner,  SBlanf,  ©dualen,  ©rünbaimer,  rotber  UroUinger,  blaaer 
SRelon  >c  ben  geringften  ©rab  ber  SRetfe  im  3abre  1843  erreiche  b«ben. 

3rt  Slnfe^ung  mehrerer  beifpuldroeijc  jut  Spraye  gebtadjKn  JRcbfortfn  in  ifyrem 
SSet^alten  btt  JRcifjeÜ  unb  anberce  (Sigenfd^aften  ergebm  einige  fer)r  »ibetfpre^ 
d^enbe  Erfahrungen  bei  einer  unb  berfelben  Slebforte.  <So  würbe  3.  53.  vom  $errn 
^rofeffor  Dr.  ^lubed  ber  93eltliner  alö  eine  Traube,  »eld)e  in  6tei?ermarf  #1  ben 
fru^  reifen,  vom  I.  $rn.  Sorpanb  unb  $rn.  @n gl ec aber  a(9  eine  fo($e, 
n>e((^e  in  Sranfen  ju  ben  fp&treifen  gehört,  crfldrt;  —  bagegen  fagten  Se^tere,  baß 
ber  grüne  aRu*fatefler  in  Branfen  fcf>r  frity  reife,  »A^renb  er  anbererfeite  »ieber 
al«  eine  fpAtcr  teifenbe  Traube  bejeic^net  »urbe.  .  . 


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496  <Bct*,aubln«gen  ber  €f!lion  für  Ctü*  «ob  ©tin*au. 


3m  Allgemeinen  würbe  bie  SReimmg  au«gefprochen,  baf  biefe  »rtforte  am 
beflen  auf  Äalfboben  gcbeihe  unb  auf  biefem  auch  früher  ju  reifen  fcheine  aW 
anrenpnne. 

£err  «ßrofcjfor  $lubetf  machte  noch  in«befonbere  auf  folgenbe  jwci  «Rcfultatc 
aufmerffam,  nämlich*. 

«)  auf  bte  ffiilbbacher*»ebe  ober  SchiCertraube  (nach  ber  fojrematifchen  Älaffi* 
ftfation  unb  ©efchreibung  ber  im  #crjogthume  etcöermarf  »orforamcnben  9teb< 
forten  »on  $ran|  Jrummer:  —  blinbcr  SBilbbacher,  grofe«  SRauferl,  blau« 
bracher,  blauer  ©reutlcr),  bte  fel)r  fruchtbar  fei?,  oft  400  Srauben  an  einem 
©tocfe  trage,  fpät  reife,  unb  in  günfhgen  Sauren  einen  bem  $ofbeaur  bi«  auf 
bie  9ruan?c  ber  girbung  gan*  ähnlityn  SBcin  gebe;  unb 
b)  auf  ben  früher  blauen  *ßortugiefer  (nach  ber  angeführten  Betreibung:  blaue 
genauer <3*aube,  ©berhotber,  blauer  $oriugiefer)  ber  felbffc  in  ungünftigen 
Sagen  bie  fchäfcbarfte  9tcbe  fei*.  (Sine  im  3ahre  1842  gemalte  «Pflanjung 
batson  ^abe  1844  am  Anfange  be«  ÜRonaW  ©eptember  fd>on  &oflfommen  reife 
Trauben  in  SKenge  getragen;  ingeflau  inDeftorrcid*.  »erbe  er  in  großer  Wenge, 
auch  in  3u>ri<n,  befpnber«  bei  JDberfelb  im  SBippacherthale  angebaut. 
IfnWich  fpeach  auch  §™  <£nglerth,  2Beingut«beft&er  ju  9canber«a<fcr  in 
$ranfen,  noch  *on  ber  Söichtigfcit  genau  »ergleichenber  Unterfuchungen  über  M 
«Behalten  ber  «Reben  unb  ihrer  $rü<hte  unter  ben  verriebenen  äußern  GinfWffen, 
wie  biefe  in  granfen  feit  feinen  mehr  al«  15  jährigen  Beobachtungen  flattgefunben 
haben;  behielt  jt<h  aber  ben  Vortrag  feiner  Anleitung :  „bie  ©üte  be«  jährlich  »aa> 
fenben  Seine«  fchon  im  §erbfle  ju  befHmmen;"  wegen  ber  ju  Weit  »orgerüeften 
3eit  für  bie  folgenbe  Styling  »or;  baher  benn  bie  heutige  St^ung  gefehloffen  würbe. 


ffliertt  ©ifcung. 
3)en  3.  Oftober  1844. 

• 

9ia*tem  ber  I.  $err  SJorjtanb  bie  Sifrung  eröffnet  unb  ben  Sffieinbau  wieber 
jur  Sprache  gebraut  hatte,  bemerfte  §err  SRiemerfchmieb,  baf  er  mit  bem  9M< 
be«  2Betnmoflc«  oom  oorhergeh«iben  Xage  mittel«  be«  Ctto'fchen  Slcetimeter«  bit 
SBeinprobe  angefteUt,  unb  biefelbcn  ton  ^rofejfor  #Iubec?  angegebenen  9cefuUate 
erhalten  habe;  wefhalb  alfo  biefe  SWethobe  al«  richtig  anerfannt  werben  muffe  unb 
allenthalben  empfohlen  ju  werben  »erbiene.  £err  SRiemerfchmieb  trug  jeboa) 
nur  wegen  ber  angewandten  (Soehenitte*$arbe,  weil  fte  oon  einem  animatiftyn 
©toffe  abflammt,  einige«  Bebenfen. 

hierauf  würbe  jur  72ten  ftrage:  „©eiche«  finb  auf  er  bef  SWofrwage  bie 
ftcherften  £ülf«mittel  unb  Snjeigen,  um  fchon  gur  &tlt  ber  SBeinlefe  bie  fünftig« 
Dualität  be«  »eine«  mit  einiger  SBahrfcheinlichfeit  oorau«jufagent-  übergegangen. 


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tieftet  ben  Seiaboa  anb  bie  SKoüvtobe.  407 
©utfbetty«  (5ng(crtf). 

$ie  aUiäbrlld)  erneuerte,  jebod)  mit  bin  verfd)iebenen  Vetäuberungen  aufttetettbe  Vegetattcne 
verlobe  liefert  einem  aafmerffamen  Vecbad)ieT  vieiea  aab  mannigfaltigen  <©tojf#  in  wie  ferne  bic* 
felbe  mit  bet  »egetatioa  in  Seebfeiwlrtaag  flehen. 

JDle  <t*fatjra«g  aber  biefe  (Jrfdjeinangen  $at  aa«  fd)oa  feb>  aber  ba«  günfiigc  ober  ungünftige 
3ni'ammentreffro  ber  $<taHfaftcren  unb  tyrer  Sirfangen  anf  bie  Vegetation  aufgeflärt;  vielem 
bleibt  aber  and)  aod>  fbäterea  $orfd)ungen  vorbehalten,  aab  e)ict  mödjten  ftd)  nod)  greunbe  »er» 
einige«,  am  bnrd)  aufmerffarae«,  ridjtige«  ©eobadjten  un«  aber  ba«  anfjaflattif,  ton«  vor  anferen 
flugen  vorgeht,  aab  »wob  wir  nod>  nid)t  fo  geaaa  bie  Hrfaö)«  wlffen. 

3d)  äußerte  mifi)  fd)on  geiegenbeltlfd)  aber  verfd)lebeae  9fatarerfd)eiBaagen ;  tyet  will  id)  mid) 
aber  bie  Vegetatlcn«periobe  be«  Seinjlecfe«  au6ft?red)en. 

3a?  jtnbe.mid)  befonber«  bajn  veranlaßt  bnrd)  bie  jn  ber  Verfammlnng  ber  teutfd)en  Sein« 
unb  Cbjl;$robBieatea  ja  «Trier  im  3a$re  1843  aafgeftellte  Jrage  23  : 

wSeld)e  flab  aaßer  ber  SRofiwage  bie  ffdjerjlen  $flf«mlttel  aab  «njeidjen,  fd)on  *ur  3eit  ber 
Seinlefe  bte  funftige  Dualität  be«  Seine*  mit  einiger  Sa$rfd)einUd)feit  vorou«}ufagen?" 

-  Unb  ba  au«  jenen  Verljanblungea  biefe  ftrage  ob,ne  Grrörternng  übergegangen  unb  and)  in 
blefem  3ab>c  jur  Verfammlnng  in  ÜDartljeim  nid)t  anfgeftedt  Würbe,  »eil  man  äußer  ber  SHofb 
wage,  bfc  allein  eia  feb>  unftd)ere«  «Wittel  ift,  fein  anbete«  tonnte,  bie  fünftige  ®üte  be«  Seine« 
ja  befximmen,  unb  genaue  Vecbad)tungen  unb  Ölufjeidjnungea  über  bie  £auvtelemenie  ber  Vege* 
tatioa:  Üid)t,  ©arme  aab  8eud)tigfeit,  eine  längere  Keilje  von  3ab>eir  binbnrd)  fortgefebt,  aub 
eine  rombarative  VerglricbnBg  ber  (Srgebniffe  berfelben  mit  bem  $robnfte  ber  Seinberge,  woran« 
Wob/l  eine  jiemlid)  fidjere  9form  abjiraljirt  werben  tonnte,  nod)  nlrgeub«  vorlägen,  nnb  nur  mit 
großer  @d)*ierigfeit  unb  unter  ganj  be  [ruber«  günfHgea  Verb)ältniffen  gefammelt  werben  fönnten. 

JDer  Seinfioct  liebt  nad)  feiner  Watur  ba«  gemäßigte  AUma,  gebebt  }Wifd)en  bem  35ten  unb 
52ten  @rab  ncrblid)er  »reite  j  er  muebe  an«  ffiblid)er  «egeub  Bad)  3>eutfd)lanb  VerDftanjt,  unb 
fann  aar  ta  ۟bbeutfd>lanb  mit  VortJjeil  fnlrivirt  werben ;  er  liefert  bafelbft  nidjt  alle  3ab,re  ein 
Srobaft  gleld>er  ®ate,  ba  tym  oft  bnrd)  bea  tjerannabeuben  Sinter  bie  Särme  mangelt ,  bte  jur 
Qbetreife  feiner  8rud)t  erforbert  wirb.  ^Dagegen  wirb  and)  bnrd)  teutfdjen  gleiß  beffen  Äultnr 
verebelt,  anb  burd)  fonftifte  anfmerlfame  ©eifanblung  oft  ein  $robelt  mit  Äroma  unb  <&altbarfeit 
gewonnen,  weld)e«  bea  tentfdjen  ©ein  vor  ben  ® einen  fübUd)er  Äänber  au«jeid)net. 

2>a«  Serbienfi,  bie  Oüte  be«  Seine«  nad)  ber  jäB>lid)  eintretenben  Scenge  ber  fflärme  be* 
ftimmt  ju  baben,  gebührt  ^erra  ^rofejfor  Dr.  €d)ön  fei.  Mad)  feinen  30jäb,tigen  95eobad)tungen 
werben  bi«  |bt  ffleid)e  ber  Sraaben  nal>e  an  -f-5000°  @rabe#)  erforbert;  wätjrenb  in  bem  gün« 
üigüea  3ab^re  1811  4"*363°  ®rabe  beobad)tet -warben. 

5öie  anb  bi«  wann  eine  genaue  9eobad>tung  ber  ^anbtfaftoren  ber  Segetation  jnr  Sorau«-- 
be^immung  ber  QJüte  be«  ffleiae«  nad)  bem  ÜBuafd)e  ber  Trierer  Serfammlung  erreidjt  werben, 
anb  ob  He  bem  Önbjweffe  entfvred)en  tonne,  wirb  bie  Bahtaft  seigea;  id)  meinerfeit«  gitf>e  e« 
fef?r  in  3wetfel,  au«  fclgenbem  Petenten; 

gür  anfere  ®egenb  ftnb  in  Se)<er)nng  auf  ben  ®einban  bie  ^au^tfaftoren ,  ffiärme  unb 
Äeucbtigfeit,  von  großer  fBid)tigfeit.  hierüber  ftnb  bie  aKiäb,rlid)en  Seobad)tnngen  feb,r  interrifant, 
aab  werben  von  mir,  itf  fo  fern  e«  möglld)  ift,  angefteUt  anb  jum  Sergleicbje  mit  bem  gortfdjrittc 
ber  allgemeinen  Vegetation  aud)  gebrannt.  CDiefc  gaftoren  tonnen  jwar  beraeffen,  bod)  in  ibrrr 
®edjfeiwirfung  anf  bie  ^jlaujeB  aid)t  fo  genau  bered)net  werben;  bann  finb  nod)  befonber«  ja 
bemerfen:  8idjt,  Qlefrrijität  unb  nod)  mehrere  anbere  Webeafaftorea ,  bie  einen  entfd)iebencn  (Sin: 
fluß  auf  bie  Vegetation  üben,  unb  berea  (Jrfdjeinen  nid)t  in  3ablen  an«gebrü.It  werben  tonn,  unb 
gerabe  biefe«  3ufammenwirfen  bilbet  ben  eigentb)ümlid)en  Otyarafte?  be«  jeben  3a^re«  wad)fenben 
Seine«,  «ud)  übt  nad)  gemad)tea  (rtfabrungen  ba«  SoU*  ober  9tid)tvoab)ängen  ber  Xranben* 
flccfe  einen  wefentlid)en  CSinjinf  anf  bie  ®nte  be«  Seine«  au«. 

3<b  flelle  bbb  bereit«  feit  15  3ab,tea  nnunterbrod)en  über  bä«  Saä)«tt)um  ber  verfdjiebenen 
rfoaomifdjlea  ^flanjen  Veobadjtungea  an,  wie  beiiiegenbe  Itabelle  jeigt,  unb  jlnbe  babnrd)  beim 
Seinftocfe  immer  einen  jid)ern  Seg,  bte  Oüte  be«  Seine«  im  ffloran«  ja  beftimmea. 

*)  Vom  1.  Kvril  bi«  legten  Dft^bet  tigtid)  SRorgen«  7  Ub^r  unb  Wittag«  2  Uljr  beobad)tet 

32 


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498 


Srrl)antIuBgrs  fcer  Stftion  fit  Dfcfb  unb  ©e.nbau. 


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lieber  ben  ©einban  nnb  bie  Wofarobe.  4§§ 

Da  mir  eise  abnlfrfje  Hnfjefrtnnng  nocb  a($t  befaunt  ift,  nnb  i<&  glaube,  baf  fit  für  ben 
VSanjetid^toßologe«  nnb  ben  38e(n>$robngeuten  uübt  ebne  3utereffe  fenn  bürfte,  fo  b«be  ia)  tyt* 
von  bie  ^aaptnwmfnte  im  Jcrtfcbritte  be«  ffiacb«tbume«  b"a«* ;  biefe  geben  folgte  Sefultate : 

1)  (Sntwirf ette«  Äanb  am  Xraubenfxorfe 

batten  wir  am  frnbftfen  im  3abre  1831  (ben  13.  tlbril) ;  am  fpateften  im  3a$re  1837  (ben 
17.  Wal),  nm  24  Sage  fräter;  ba«  Wittel*)  ben  1.  Wai. 

2)  »lUe  ber  SEr  anbenblntbe: 

«m  fribetfen  I.  3.  1841  (ben  3.  3nni);  am  frateften  im  3a$te  1843  (ben  8.  3uli),  um 
35  Sage  gegen  «flete  »etfpatet ;  ba«  Witte!  ben  24.  3nnl. 

3)  3elt»erlauf  »om  entwirf elten  Sanbe  bi«  Witte  ber  ©lütlje: 

Der  rnqejie  (.  3.  1833  (1  Wonat  4  Sage;  ber  Ungfte  i.  3.  1843  (2  Wonate  12  Sage), 
fobiu  nm  4  Sage  länget,  al«  ba«  Doppelte  »om  3abtt  1833;  bat  Wittel  23'/«  lag. 

4)  3eitignng  ber  Srauben: 

Um  ftn^eften  im  3abre  1834  (ben  30.  Kuguß);  am  fpateften  i.  3.  1837  (ben  10.  9lo».) ; 
verfettet  gegen  ba«  3ab>  1834  nm  2  Wonafe  10  Sage;  ba«  Wittel  ben  27.  September. 

5)  3tit9*'rlanf  von  Witte  bei  Stütze  bi«  3«Uiguug  berSranben. 

Der  firjefie  i.  3.  1834  (2  W.  13  £.);  ber  langfte  (.  3.  1837  (4  W.  3  £.),  foljin  nm 
50  $age  langer  gegen  ba*  3abr  1834  ;  bat  Wittel  3  Wonate  4  Sage. 

6)  Die  gange  ©«getation«i>  eriobe  (vom  entwirf  elten  £anbe  bi«  jnr 

3eitignng)  banerte: 

«m  tangften  i.3.  .1837  nnb  1843  (5  W.  23  X.);  «m  »r^cfieR  i.3.  1834  (3  W.  27  !£.); 
bei  erfteren  2  3abren  nm  1  Wonat  26  Jage  langer,  al«  i.  3.  1834;  ba«  Wittel  4  Senate 
28  Sage. 

5Bir  j{nben  barau«  bie  angegebenen  Womente  ber  ©eget«tion«beriobe  bc-3  Söeinftotfe«  in  ber 
greften  ©erfajifbenbelt,  fowobl  ber  Daten,  an  weisen  fie  eintrafen,  al«  ber  3ett,  welcbe  fie 
brausten,  nm  folge  jn  erreid)en;  nnb  ffln  flnben  wir,  weldj'  verfebiebenartige  öiuwirfang  ba3 
gunfiifle  ober  uitflünftige  3ufammentrefTen  fammtKi&er  ftaftoren  auf  bie  Vegetation  äußert. 

©om  graten  3ntereffe  für  ben  ffieimSßrobujenten  ift  3Hftr  4  „3eitigung  ber  Iranben." 

9(a<bbera  einmal  ber  flleifegtab  etreidjt  ift,  wirft  ba«  in  ber  nacbfolgenbeu  3eit  eintrejfenbe, 
fonnige  warme  Setter  babin,  bnrd>  einen  beeren  ober  ^ö<bfltn  ©rab  ber  3eitigung  ben  in  ben 
Xranben  enthaltenen  nnb  mit  vergebenen  Säuren  nnb  anbern  ©tofen  »ermifäjren  (Scbleim  in 
einen  vollfommneren  ©rab  von  3urfer  )n  «erwanbeln.  3n  wie  fern  nun  biefe  ftbeheife  bur<b 
bie  vorgerörfte  3a$te«jeit  gegeben  rann,  r/iernacb  wirb  fl(b  bie  ®nte  be«  »eine«  ffaffijijiren 
laffen. 

©o  blieben  nn«  im  3a$r  1834,  wo  bie  3eiiigung  am  30.  Ängufi  erfolgte,  jn  einer  3abte«s 
jett,  wo  bie  €onne  bei  ben  uodb  lungeren  lagen  nn«  mebr  nnb  r)ör>ere?  ©arme  fenben  fann, 
wirflieb  39  (bi«  jam  9.  DficberJ  von  fa)cnem,  Warmen  Setter  begünftigte  Xage  bi«  jur  £efe 
nbtig;  wäb>eab  im  3abre  1837  erft  ben  10.  9to»ember  ber  Äeifegrab  mei<bt  würbe,  wo  bei 
ber  vorgtrnrften  3ab^te«jeit  aa<b  nnverjügli(b  j»r  Siefe  gef^tüten  werben  mu^te. 

Da«  oon  mir  angewanbte  nnb  a(«  föer  befnnbene  ©erfahren,  bie  ®üte  be«  ©eine«  im 
SBoran«  jn  beflimmen,  begebt  alfo : 

1)  3n  einer  genauen  ©eobaebtung  be«  ©eluftorfe«  W&brenb  feiner  ganjen  »egetation«ucriobe, 
mit  befonberer  ©ernrfftdjtigang  ber  (tbelreife  nnb  be«  3ujtaube«  ber  Trauben  »or  bem  ^erbfte, 
im  Sergtfi(be  mit  a»beren  93crjabren ;  bann  in  ben  burrf)  bie  SDijfenfcbaft  bi«  jf §t  un«  gebotenen 
Wittein,  n&mlKb: 

2)  3n  bem  aHja^rigen  abwägen  be«  au«gepreflen  traubenfafle«  mit  ber  Wofhoage,  um  ben 
3«rfer9eb>lt  ja  finben;  nnb 


•)  Da«  Wittel  ift  immer  an«  12  3a^en  bere^nel. 

32* 


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500  ©erfjanfcluiijjen  ber  ©eftion  für  Cbfh  unb  ©einban. 

3>  3n  ber  Sättigung  einet  gewiffen  Cwautiiat  Wofte«,  um  b(e  batiu  eutbatttne  State  ju 
bemeffeu. 

£a§  mit  babur*  au*  mcgli*  würbe,  bie  ©fite  be«  ffleiue«  richtig  gu  beurteilen,  tön» 
bie  iu  meinem  ®u*e  alljäljrli*  na*  bem  $erbfie  niebergef*riebenen  IBeri*te  naber  begeugen. 

3*  f*liefe  mit  bem  SS?unf*f,  bie  SBeranlaffung  gu  geben,  baf  an*  in  anbetn  ©e^enbcn 
äbnli*e  Secba*tungen  angeftellt  werben  motten,  bie  bann  gu  intereffanten  Qerglei*en  führen 
bürften. 

hierauf  würbe  gur  (Srörteruna,  ber  70.  $raa.e:  „2Sel$e  ®rÖfe  ber  Baffer  ift 
für  bie  &erf<fnebenen  ®attuna.en  ber  SBeine  in  Sejietyung  auf  6orte,  ©ewäd>«, 
£age  unb  $3oben  am  paffenbfren,  ober  in  welker  jQuantität  nimmt  bie  ©dtyrung 
für  bie  Dualität  be«  SBeined  ben  jwerfmapigften  Verlauf?"  geritten. 

Äctfermeifter  Dppmann. 

3Mefe  grage  ift  f*cu  im  verigen  3al>re  in  Xrter  erörtert  Worten,  Wobei  man  bie  Änfi*t 
au«fVra*,  >af  im  ftbeingau  bat  <£tücffaf  nnb  an  ber  SÄcfel  ba«  guberfaf  bie  angemeffenfte 
©refe  gur  güllung  ber  ©eine  fei).  SBenn  nnn  au*  angenommen  »erben  fann,  bap  bie  genannten 
gaffet  für  ta>eife  ©eine  unter  gewijfen  drgebnijfeu  ni*t  nnbaffenb  finb,  nnb  baf  bet  ©abrangt« 
vrogef  in  bem  angea/benrn  Duautum  einen  für  bie  Dualität  bet  ©eine  gnnftfgen  Verlauf  nimmt, 
fo  mc*ie  r«  bo*  fetyr  gweifelbaft  fevu,  cb  fi*  au*  reibe  Seine  in  folgen  Quantitäten  gnt 
autbilben;  e«  werben  in  ben  berühmteren  ©eiirgegenben  gut  Lagerung  biefer  ©eine  Heinere 
Raffer  ben  gteffern  ftet«  vergegogen,  nnb  bat  Cbmfaf  bewäbtt  fi*  bejfer  aU  bat  ©mrffaf. 

3)a  e«  nnn  au*  weife  ©eine  gibt,  bie  an«  Jtranbenforteu  ergeugt  werben,  wel*e  fet>r  nabe 
SerWaubtf*aft  mit  ben  rotben  ©ewa*feu  baben  nnb  bemfelben  ®&b>unge*re!ief  unterliegen,  wie 
g.  39.  ber  7ramiaer,  fo  mc*tc  e«  au*  für  bie  Lagerung  weifrr  ©eine  in  grage  flehen,  cb  — 
wie  angegeben  —  ba«  rb)einif*e  ©tü<f  unb  ba«  SRofelfuber  für  afle  «Sorten  bie  ri<btige,  auf  ben 
Serlauf  ber  ®abrung  am  »ortb}eiibafteften  einwirfenbe  Quantität  ift.  Sie  grage  ift  um  fo  weui* 
ger  eriebigt,  aU  e«  au*  befannt  ift,  wie  bie  vergebenen  weifen  Xraubeufcrteu  je  na*  ©egenbeu 
unb  Sagen  einer  heftigerem  ober  leisteten  ©jljrung  unterworfen  finb,*  fo  wie  bieü  gwif*eu  Sief* 
ling  nnb  lei*tertn  früb,reifenben  Sranbenmijten,  wel*'  leitete  viel  €(r)Irini;u(tet  enthärten,  ber 
Sali  IU. 

2>et  taf*e  ober  laugfame  ®ang  bet  ©ährung  wirb  atfo  an*  in  »etraftt  fcnrmeu  «üffen, 
wenn  bie  ri*tia.«  ©repe  ber  gaffe»  angegeben  Werben  foU,  eben  fo  mr*se  au*  9türff**t  auf  ben 
©rab  brr  SKtife  bet  Xrauben  gn  nebmen  fevn. 

9tur  in  99erü(!fi*tigung  alter  biefer  93erljä(tnijje,  ob,  wie  gefagt  —  bie  verf*iebeneu  ©ein; 
forten  einem  raf*en  ober  (angfamen  ®äb)ruug«trogef  unierliegen ,  ob  fie  viel  ober  wenig  3nder* 
fteff  gerfe^en  muffen,  «m  it)r  gebötige«  Sltoma  nnb  ibre  weinige  9n«bilbung  gn  erlangen  nnb  in 
Wie  ferne  ber  ©abrangtvrogrf  in  Meinen  ober  grofen  ©efafen  unter  fouft  glei*en  IBabältniffen 
heftiger  ober  weniger  in  bie  3u<xetth>lle  be<  9«oPe«  eingreift,  —  laffen  fi*  Segeln  für  bie  SDar>l 
ber  gaffer  geben,  worin  ber  SRojt  am  gweefmä^gften  gab«  unb  angebaut  werben  fann. 

X)er  I.  £err  SJotjlanb.  Den  93orjug  bec  Keinem- $äffer  bei  bem  rotten 
2Beine  fennen  wir  fd)on  »on  ben  granjofen. 

©cf(^äfWfiu)rer  ©Treiber.  Sei  allen,  ben  SWofetwe inen  »eduanbten  Srauben' 
forten,  j.  S.  bei  bem  JRuIdnber,  ^aben  flct>  bie  deinen  Bdffer  fiel*  beffer  beriefen. 
2)iefe  SÄffer  enthalten  nify  met)r  ald  3 — 4  Cfym;  unb  nur  in  folgen  Seffern  ge* 
Iagerter  Sßein  wirb  <mty  auc  gabrifation  ber  €$aunm)eine  genommen. 

itclfermeifter  JD^pmann.  muß  bemerfen,  baf  ber  S^onboben  mit  €anb 
bermengt  immer  auf  ba«  öouquet  einwirft.  Da«  Souquet  be«  $oty)tbKt'&M*$ 
ift  no*  nid^t  erreicht,  ebenfo  ba«  be«  ^eifrenweine«. 


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Uebfr  ben  ©er«. 


501 


Der  SBein  auf  Äalfboben  enfnncfelt  SUfor/ol  nnb  ber  Äalf  wirft  aucij  auf  feie 
ftarbe.  (S*  iji  ja  Mannt,  bajj  bec  befle  SBein  im  9ty*ingau  auf  JEf)onfchiefer 
»&<$*t. 

*JJrofeffor  &rd$.  3$  fann  bamit  überhaupt  nic^t  einverftanben  feon,  baß, 
ttie  Sßrofejfqr  ,§lubccf  geftern  fagte,  bic  d^mifdfre  Sefdjaffenheit  be6  Soben*  feinen 
ISinflufj  auf  bic  ©üte  be6  lißeined  habe,  fonbern  nur  ber  phbftfalifdK« 

9?un  fam  bie  69.  frage  „(E>inb  fc$on  (Erfahrungen  gemacht  »orben  über  baS 
pfropfen  ber  Sieben  in  ben  (Stamm  mit  gmeijährigem  £olje  nac$  Surgunber  *  %xi 
gegen  baß  pfropfen  mit  einjährigem  $olje.  in  ben  SBurjelftrunf?"  jur  Sprache. 

Der  I.  $r.  Sorfianb.  3n  frunfen  ift  ba$  pfropfen  mit  Ij&tjrigem  £olje 
nid;t  gebräuchlich.  Die  franjofen  nehmen  ba$  2  jahrige  £olj,  unb  verfenfen  ed 
bann.  HUein  $ier  »eifj  man  nicht,  ob  ba6  SBerfenfen  ober  ba6  pfropfen  bie  Urfadje 
bed  ©dingend  biefer  Operation  fev>  »eldje  ohne  bat  Serfenfen  ber  gepfropften 
Sieben  n?or>l  nie  gelingen  ȟrbe. 

&uf  bie  68.  frage:  »SBelche«  jinb  bie  Sorjüge  beS  ^flanjend  mit  bem  Se&* 
tyotje  ober  ber  @tufentyaue,  be6  fßftanjen*  mit  2Burje(reben  ober  mit  @$nitt(ingen? 
Unb  »eiche  (Erfahrungen  liegen  vor  über  bie  2ln»mbbarfeit  eine6  furjen  Schnitte«; 
unb  »el$en  (Sinpup  hat  biefer  Schnitt  auf  bie  Spenge  unb  ©üte  bed  (Ertrages  ?" 
»urbe  ton  mehreren  fDtttgliebern  bemerft:  baf  biefe  Verdatungen  überhaupt  auf 
SocalverhAltnijfen  beruhe,  unb  ein  grünbltdjer  6chnitt  noety  gar  feiten  gefunben 
»erbe. 

Ueber  bie  71.  frage:  „Ob  ber  fogenannte  Sdrer  (Sobmgeförtt)),  ben  viele 
jung«  Seine  haben,  vom  Soben  ober  von  ber  Sraubenforte  h«riu)re,  ober  buref) 
ben  Dünger  erzeugt  »erbe,  unb  ob  biefer  Sdrer  ben  2Beinen  juträglidt)  fe»,  unb 
»eichen  ßinfiuf}  berfelbe^auf  ben  »eitern  Slu&bau  be$  Seine«  habe?"  »urbe  be* 
merft,  bajj  ber  Serer  bur$au$  nicht  alt  nachtheilig  betrautet  »erben  fönnej  im 
©egentr/eil  man  ihn  fogar  fcfytyt,  »eil  er  ein  gute*  8ouquet.ent»icfelt.  <S&  ift 
mdgli$,  baf,  wenn  ber  Sdrer  vom  ©oben  entfleht,  ba£  rohe  tt»a6  unaudgebilbete 
ftarfe  Souquet  burc$  fülle  ©äfyrung  fleh  veebefferej  ber  Sdrer  aber,  ber  burch  ben 
Dünger  fommt,  fidj  nic^t  mehr  uimvanbelt,  fonbern  ben  SBcin  verbirbt. 

JceUermeifrer  Dp p mann.  Der  Sdrer  fommt  nicht  vom  Dünger.  3n  franf' 
rei<$  gibt  es  Serge,  bie  feit  100  fahren  nid>t  gebüngt  »urben  unb  boefc  3förer 
haben.  3$  hatte  2  gÄffer  von  bemfelben  Seinberge;  bad  eine  befam  ben  Sdrer, 
baß  anbere  aber  ni<$t.  SRan  fagt  au$:  ber  Siegen  erzeuge  ben  Sdrer;  allein  nu$t 
ieber  @rbgefcf>macf  ift  ein  Sdrer;  fo  §<ti  ein  toeifer  Sein  in  SBürtemberg  einen 
(Srbgefchraad,  ber  aber  fein  Sdrer  ift. 

£err  6 Treiber.  Sftan  behauptet  au$,  ber  Sdrer  fomme  vom  @d)»efelf 
boben. 

©utSbefifcer  (E  n  g  t  e  r  t  hv  3ebenfaW  bef ommt  Sramina  nie  einen  Sdrer.  Ueb> 
rigend  fommt  auc^  viel  auf  ben  Sahrgang  an.  3n  mannen  3ahrgdngen  gibt  e« 
gar  feinen  Sdrer. 


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502 


CetfjanbtBngfit  btr  Stlticn  fnr  Efcfl*  unb  ©tinlia«. 


tlebert)aupt  wirb  biefe  frage  no<$  bieten  llnterfudnmgen  unb  #a$forfcr;ungen 
unterliegen,  bi«  il)re  S^fung  möglich  wirb. 

8luf  bie  73tc  frage:  „welche  töeweife  gibt  ed,  bafj  ba«  Souquet  bcr  SBeine 
befonberd  in  ben  $Äuten  ber  S3eere  liege?"  bemerfte  bec  I.  $err  Sorfianb:  baf 
biefe  frage  f$on  im  oorigen  Satyre  in  Trier  fet)r  fur§  oertyanbelt  »orten  fei.  $ßro* 
feffor  3ennetf  in  Bübingen  f)at  Unterfucfcungen  Aber  bie  Jtlärmer  Staube  angefteQt 
unb  borgendem,  baß  in  ben  $ülfen  lein  (Slement  für  bad  ©ouquet  liege.  9ta$  mei* 
nen  Erfahrungen,  bie  i$  feit  1835  machte,  muß  t$  aber  befräftigen,  baß  ein  a,ro* 
ßer  Ttyeil  be$  23ouquel6  entfetyieben  in  ben  hülfen  liege. 

Domainenratr)  ftortenbact).   (S*  ift  fogar  oft  rät&lict) ,  bie £filfe  ganj  &u  (äffen. 

Der  I.  &ert  Söorftanb.  9ta<$  ber  bidbtrigen  Änfidjt  4fl  au$  bie  ©äljrung 
in  gefcfyloffener  9lörjre  bejfer.  3$  fanb,  baß  man  in  ben  Sräutyaufern  ba*  SBier 
offen  galten  laffe,  unb  efl  würbe  mir  ald  bit  befte  ÜWetbobe  erflärt.  3d)  füUtc  nun 
3  frafdjen  mit  bemfelben  SRofle  unb  wog  fie  ab.  Huf  bie  eine  $laf$e  fefcte  ic$ 
eine  ©la$rör)re  unter  Jtorf  auf;  bie  anbern  jwei  lief  ity  fler)eh,  unb  wog  fie  alle 
2  bid  3  Sage  ab,  unb  fanb,  baß  bie  frafetye  mit  ber  9lör)re  in  ber©al}rung  jueüd* 
blieb.  3$  »artete  bifl  bie  2  $(afd)en  auf  ben  9htupunft  famen,  wobei  bie  fraftye 
mit  ber  SRörjre  noefy  15  %  Stoft  t)atte.  3ftm  fefcte  i$  audj  ber  2.  $laf$e  eine  9cdt)re 
auf,  unb  lief  bie  3.  wieber  fter)en,  bi6  ft$  auf  (euerer  ein  ipäutcfyen  gebilbet  batte. 
3d)  goß  fie  nun  ab  unb  legte  bie  $laf$e  umgefet)rt.  Sei  ber  Siofor,  wo  i<$  gleich 
bie  ©laörötyre  aufgefegt  hatte,  bauerte  e*  14  Sage  bi«  jum  0  $imft  3$  über« 
gab  nun  bie  3  frafdjen  fmcc  «ftommiffion  jur  Prüfung,  beren  Stefultat  war,  baf 
ber  SBein  in  ber  frafd)e,  ber  ic$  bie  ©laftrötjre  foglcidj  auffegte ,  als  ftarfer,  aber 
f$led)ter,  ber  2Bein,  wo  icr)  bie  !Rd^re  beim  0  $tmfte  auffegte,  ald  ber  feinde,  unb 
wo  id)  feine  !Rdr)ce  auffegte,  ald  ber  lekfyiefie ,  erfl&tt  würbe.  3)a*  ßutreten  ber 
Suft  beförbert  alfo  bie  ©äfynmg. 

^rofeffor  Ärofc.  $inb  noc$  feine  (Erfahrungen  bejüglid?  be6  @influffc$  bec 
Temperatur  auf  bic  ©Mjrung  gemacht  worben?  Da  biefelbe  beim  9itt  fo  wichtig  ift, 
fo  bürfte  fie  eö  beim  SBeine  gewiß  au$  ftyn. 

©uWbeftyer  <S  n  g  1  e r  t f>.  3e  nieberer  bie  Temperatur,  befio  langfamer,  j e  h tyn, 
befto  rafc^cr  ift  bie  ©d^rung. 

Der  I.  $r.  SJorflanb.  ©o  t>ie(  ift  gewiß,  baß  bie  Senperatur  unter  10 
©rab  nad)tl)dlig  ift,  weil  bei  biefer  Semperatur  bie  ©ä^rung  |u  langfara  »or  fic^ 
ge^t,  unb  wenn  bie  Temperatur  Aber  15  ©rab  ßeigt,  fie  bie  @dr)rung  nt  fe^c  be# 
fd^leunigt.  (Sine  Temperatur  toon  12  ©raben  ift  bie  befte  für  bie  ©tyrung  bed 
SCBeinee.  3^  fanb  au$  bürde)  t)ieli&r)rige  @rfahrung,  baf  bie  ©abrang  mittel« 
Slnwenbung  ber  rjöljernen  Döhren  viel  beffer  vor  ftdh  ge^e,  all  wenn  bleierne  Stob* 
ren  baju  gebraust  werben. 

9ta$  bem  ©c^lufle  ber  2)idcuffion  Aber  bie  fragen,  welche  ben  SBeinbau  be* 
trafen,  erftattete  ber  II.  $err  SJorftanb,  SSorrrag  über  nai^mbe  jwei  ©e# 
genftanbe: 


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Ueber  Manl>en>iBertllgBHa.  503 

1.  Ueber  bie  SBertilguug  ber  St-anMcn  uvb  SRaif&fer  in  gefd)loff  cnen  Dbfibaunw 

Anlagen  unb  aSalbungen. 

3>er  $ominifal»Setnräfentaut  8rrbinanb  ©Itcler  ja  flubrid)an  in  ©allijten  fd)lägt  in  bet 
von  ib>  überfenbeten  «bb>nblung  ein  Wittel  jut  Vertilgung  ber  »auven  nnb  SVaff&fer  in  gefeflof* 
feaen  Dbpbottm»«nlagen  unb  Salbungen  vor. 

3um  SBeweife  bec  9lot$wenbigreit  ber  Vertilgung  biefer  3$iere  ntad)t  berfelbe  vor  Klient  auf 
bcn  (Stäben  aufmerffam,  welken  fte  befonber«  in  manchen  3af)ren  anrieten,  nnb  beruft  ftd)  ja 
bem  (tnbe  feibf)  auf  bie  2Hitt&eilnng  be«  £rn.  «JJrofeffort  «vefc  in  ©adjfen* Älteuburg,  nnb  aud) 
nod)  auf  bie  ©ebilberungea,  welche  bie  Schriften  ber  bcbmifdjcn  f.  f.  »atrioHfd)si5fonomjf<bcn  ©e- 
fellfdjaft  unb  bie  f.  f.  m.  f.  8(ferbau*®efellfdjaft  barnber  enthalten,  hierauf  bemerft  ber  J&ert 
Verfajfet,  ba&  unter  bcn  vorgefc&lagenen  SRitteln  ba«  bewifjrtefie  ber  menfd)Hä)e  ftlcif  fei,  wel* 
djer  bie  TOulje  uid)t  fd)eut,  bie  9tanpen  nnb  ifjre  Gier  aufjufu^en  unb  ju  vertilgen.  Äber  nnr 
<S#ab»,  baf  e«  bi«ber  nod)  ja  feiner  «([gemeineren  Kntoenbnng  biefe«  Wittel«  gefommen  ijt;  ba* 
ber  ba«felbe  bi«ber  aud)  einen  fo  geringen  örfolg  blatte,  nnb  bei  ben  SBalbongen  ofjnebin  nldjt 
mty  tn  Änwenbuug  jn  bringen  Ift.  (Sin  ©lue!  ift  e*  babcr  nod),  baf  oft  bie 'Katar  felbft  ber« 
gleiten  Vrrbecrung  bnrd).  fc^Iect>te  ffiitterung,  weldje  bie  Verbreitung  nnb  ffortvflaujMg  biefer, 
fä)ablfd)en  3nfeften  verljinbert,  wieber  Gtnljalt  tr)at. 

9lnn  ertf&lt  ber  £err  VerfafTer,  wie  it>n  bae  Vcrfdbrcn,  weldje«,  am  bie  Selber  von  fd)wer 
tauigem  ©oben  mit  Äalf  ju  bangen,  beobachtet  wirb,  ein  fet)r  einfadje«  unb  jwecfmafige«  3Rit* 
tel  jnr  Vertilgung  ber  JRauven  rennen  lehrte. 

2>er  Jtdlfflein  »irb  namlid)  gletd)  auf  ben  ff»lberu,  im  fcgenaunten  ffelbcfen,  weldje  mit 
€teinfol)len  gebtijt  werben,  anigebrannt,  bann  mit  ben  baju  benüfcten  Olafenttüifeit  umgelegt,  aab 
wenn  ber  gebrannte  Jlalf  ganjlid)  verwittert  ift,  biefer  anf  bea  gelbem  gehörig  verteilt,  au«ge* 
breitet  anb  eingraefert.  *  ■ 

£er  $err  53erfaffer  ließ  nun  bie  Defen  in  ber  9lid)tnng  fteUeu,  baf  ber  burd)  ba«  Jeaer  un* 
terljalteue  Äaudjqualm  balb  bie  mit  Kanveu  verfebenen  Dbjrbaunre,  balb  bie  Ärautfeiber  traf,  unb 
ebgleidj  ber  r-uftjng  im  offenen  Kaum  ben  SJamvf  unflat  bjn  nnb  $er  trieb,  fo  fanb  er  bod)  bie 
9iaaven  grcftentijieil«  unter  ben  Vänmen  nnb  Ärautfövfen  leblo«  liegen;  bie  übrigen  aber,  weldje 
fid)  nod)  an  ber  einen  ober  anbern  Seite  be«  Vanme«  einjeln,  jebod)  anferfi  fvarlid)  fanben,  wo* 
ren  matt  nnb  erlagen  ber  nun  genoffenen  vrataren  Slaljtung. 

£ie  ttrfadje  biefer  SBirfnftg  liegt  barin,  baf  fidj  ber  »abrenb  be«  Jtaltbrennene  erzeugte 
Äanrc)  at«  ein,  wenn  auä)  fanm  bemerfbarer,  Ueberjug  an  ben  blättern  anfe^te,  unb  bnre^  ben 
Gltfömad  alt  iSuptbeilcfjen  anfünbigte,  toelcfye  weber  ben  Kanten  noeb  ben  2Raif4fern  jufagten, 
nnb  fall«  fieb  bie  9Rarobeur«,  vom  junger  angetrieben,  bennceb  an  bie  SBlatter  wagten,  ibren  £ob 
bnrtb  ben  für  fte  nunmebr  vergifteten  ©ennf  felbft  befe^lennigten.  ©ab, er  embjleb;U  ber  ©erfaifec 
ben  bnreb  ba«  Verbrennen  ber  Cteinfoblen  erjeagten  Kaud)  al*  ba«  befte,  leia>tefte  nnb  einfadjfie 
Wittel  jnr  9Jertilgnng  ber  »auven  nnb  Ääfer,  wie  and)  ber  Äffe«  veebterenben  3ng*<$enfc^rect^n, 
am  fo  meb>,  al«  ber  «andj  ben  Wanjen  *W  Wabet,  fonbern  ib^ren  SBac^«tb,um  vielmehr 
ttferbert. 

So  bie  @>teinfot)(en  fehlen,  fd>Iägt  ber  Serfajfer  bie  Qraunfobit  vor,  wetebe  ja  bem  9e$ufe 
gieiebe  J>ienfte  leiftet,  unb  bemerft  weiter«,  1)  baf»  mau  bie  abgefe^älten  Äafen  ftet«  bei  ber  ^ann 
baben  müpe,  um  naeö  Umß&nben  bie  etwa  &crvorbre<$eube  glamme  jn  bämvfen,  unb  nur  ba«  be* 
abfiebtigte  ©^mauajfeuer  ju  unterhalten;  2)  baf  man  <Sjrge  trage,  bie  Defen  fo  anjnlegen  unb 
ja  rieben,  baf  ber  9tan$  bie  334ume  unb  $ffanien  aud)  bernb.re,  bafi,er  ber  Snftjng  enhoeber  auf 
ber  einen  ober  anbern  ©eile  bard)  tb,etlweife  Verlegung  ber  3nglöd>er  gehemmt  werbea  mfiffe;  unb 
3)  baf  enblicb  bie  9nwenbung  biefe«  SKiüel«  freie  bei  möglid)  rnb)igem  SBetter  gefd>eb,en  foHe,  ba« 
mit  fid)  ber  Stand)  affentb,alben  unb  bi«  ju  ben  SaumsiHJiVfeln  verbreite,  gebärd)  aifo  feinen 
3we<f  vofffommea  erfade. 

n.   Ueber  bie  vlaftifd)e  «bbilbung  ber  Obftforten. 

3ufo(ge  be6  ©^reiben«,  mittel«  bcfTen  fidj  bie  Herren  SBoit  unb  Jieifdjmann  in  Qlurnberg 
am  3t.  «uguft  b.  3.  an  bea  $rn.  öorjlaab  ber  gegenwärtigen  VIII.  Serfammlang  ber  teutfeben 
2anb;  unb  Sotpwirtb.e  in  2)tünrt}en  gewenbet  6,aben,  erbieten  fld)  blefelben  jar  »laftifd)en  at«tb.biU 


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504 


93erb>nbfongen  bet  Seftion  fit         unb  ffieinban. 


bang  ber  verriebenen  Cbftferten  mittel«  $apiermaffe,  we««  i^nrn  bie  baj«  etfotbetliä}«  fcrncbU 

verf*afft  werben. 

SBci  btr  ungemein  großen  3af;l  ber  t>«f(^ieb<nm  Cbflforte«  ift  t*  freiließ  um  fo  notrjwenbl* 
ger,  bicfelben  auf  fel*e  «tt  na*jubilbe«,  baß  ni*t  bloß  bie  ©eflalt  unb  ftarbe  berfelben  na$ 
einer  Seite  bargeftellt,  fenbern  von  alle«  Seite«  erfennbar  gemalt  wirb;  al«  ftd)  bie  3«^t  biefec 
(Sorten  faft  mit  febem  Oabre  bnr*  nene,  Weläje  an«  Same«  ober  au*  bur*  Jufall  gewonnen 
»erben,  vermehrt,  nnb  e«,  wie  jebem,  irotdjer  fidj  nur  einigermaßen  mit  ber  StufiinbHng  einer  un= 
befannten  Sorte  i«  irgenb  einem  ber  bi«r)eri«,en  Svfteme  —  mit  ber  (Srmittelang  ifjre«  wahren 
Warnen«  befaßte,  Wohl  jur  (Genüge  befannt  in,  febr  f*wer  bält,  ft*  bie  Ueberjcugung  ja  »er; 
fdjaffen ,  ob  bie  fragliche  Sorte  witfliö)  f*cn  vor  einem  ber  pcmologlfcben  Sc&riftfleUer  «atjer  be> 
fdjrieben,  nnb  baber  ihr  wijfenfcbafttiajer  Harne  bereit«  feügeßcllt  »cm»  iß  ober  ni*t.  3a,  l* 
möchte  fogar  behaupten,  baß  e*  fo  lange  ni$t  möglich  fevn  wirb,  ein  volltlänbige*  unb  lücfenlofc« 
Sntlem  ber  Dbflfcrten  ja  (Raffen,  al«  e«  bem  menfa)li(&en  ®etfte  an  ber  3Jlcgli(t)feit  gebellt,  bie 
verftbitbenen  Strien,  »harten  unb  Spielarten  berfelben  gUicbfam  mit  einem  Slirfe  »u  überbaue«. 
Senn,  wann  bie  Prüfung  ber  fpäl  reifenbrn  gru*te  möglich  wirb,  finb  bte  früh  reifenden  fä)on 
wieber  brm  GJebäcbtniffe  entf*wunben ,  nnb  eine  Verglelohung  btr  vergebene«  ebarafterlfiifohen 
Äen«ici*en  ber  einen  mit  bem  anbera  biefer  grüßte  ifl  baber  gar  ni*t  mögli*.  91u«  bem  ©runbe 
glaubt  ber  Vericbterftatter,  baß  tat  Anerbieten  ber  -&errn  Voit  unb  gleif*mann  f)cdt*fl  willfommen 
ferm  müjfe,  unb  vielleiijt  nur  bie  frage  3«  beantworten  übrig  bleibe:  ob  bie  pla|lif*e  Wa*bil- 
bung  ber  verriebenen  Dbjtfotteu  mittel«  bet  ^apietmaffe  ober  be«  ®a*fe«  votjujiehen  fei,  unb 
wie  b>tr)  jeben  Salle«  ein  einzelne«  Stüef ,  auf  bie  eine,  ober  auf  bie  anbere  Söeife  nadjgebilbet  — 
femmeu  werbe?  Sie  lefctere,  bie  Waä)bilbnug  ber  $rüd)te  mittel«  be«  S8a*fe«,  bnrfte  jwar  bc« 
Vortbeil  Naben,  baß  ft*  ber  feine  Suft  unb  befonber«  ber  ®lan$,  weichet  betriebene  ftrüdjte 
au*}ri*net ,  letzter  barftellen  laffe.  Sagegen  wirb  ii*  aber  bie  Wacbbilbnng  berfelben  mittel«  ber 
^apiermajfe  bc«  Vorjage«  ju  erfreuen  haben,  baß  fte  bauer  haftete  ober  weniger  jcrbrccbltcbe  ®t> 
genflänbe  liefert.  3L5a«  nun  ben  Jlo|lenpuuft  betrifft,  fo  enthält  ba«  angeführte  S4)reiben  bier- 
nber  feinen  Stuffcbluß,  unb  e«  wäre  baber  noch,  nähere  Stufflarnng  nnb  ln«befonbere  au*  bariber 
ju  erholen,  ob  fleh  bie  Jtoften  für  ein  einzelne«  Stnct  ni*t  verminbern  würben,  wenn  ben  £Beri 
fertigem  ein  größerer  Slbfafc  ibrer  nacbgebilbeten  grüebte,  gvgefld^ert  nnb  »crföafft  würbe.  Set 
ber  Maäbilbung  ber  grüdjte  mittel«  be«  3öatr)fe«  t>at  ber  größere  50»fa^  ber  uacbgebilbetrn  Stürfe 
feinen  Qinfluß  auf  bie  ©erminberung  ifjre«  greife«;  fo  viel  winigflen«  ber  Unterjeie^nete  herüber 
bereit«  in  (trfabrung  bra*te. 

Sa«  Scbwierigfle  bei  ber  Sa$e  iff  allerbingl  bie  Qrmittlnng  berjenige«  frnrbte,  wel^e  a(« 
fol*e,  bie  bereit«  ibren  wiffenftbaftlidjen  befiiramten  9tamen  ba.be«,  na^gebilbet  werbe«  fetten ; 
Weil  ft*  bie  äBenigften,  bie  firb  mit  ber  Dbftbaumjncbt  befaffen,  um  ben  wabren  9tame«  b«rje«i» 
gen  Sorten  fnmmern,  bit  üe  pflegen  unb  tertr langen.  Unb  borb  iß  c«  fowobl  }ur  Seförbetung 
ber  WiffenfcbaftliaVn  jtennrniffe  in  ber  Cbfibaumjudjt .  als  au*  |«r  Verbreitung  ber  bellen  üb 
empfeblenbjte«  Dbftforttn  «numgänglicb  notbwenbig,  baß  nur  von  folcbe«,  bte  bereit«  wiffenf$aft; 
Ii*  bejiimmte  Warnen  r)aben,  alfo  i«  btt  ©ejiebang  vcUfommen  ä(t)t  ^«b ,  OJaebbilbungen  gemaa>t 
nnb  verbreitet  werben;  weil  fonfl  flatt  ber  «ffia^rbeit  nnr  3rttbum  verbreitet  nnb  intest  eine  ned) 
größere  Verwirrung  in  bie  Homologie  gebraut  würbe,  al«  gegenwärtig  fdjon  ljerrfibt ;  benn  e«  iß 
ja  befannt,  baß  ein  nnb  biefelbe  Avudu  in  vertriebenen  ©egenben  au*  verfa)iebene  91amen  bat« 

£er  Jöeri^terftatter  Witt  beßbalb  nnr  an  einen  ber  befannteften.  beurfäjen  flepfel.  a«  ben  rorbe« 
Sinter: Stettiner  erinnern,  Welver  birr  allgemein  unter  bem  Warnen  „Swiebelapfel  befannt  iß, 
an  anbern  Erlen  aber,  \.  S.  {«  Wieberbavern  Ocubinfr  beißt,  «.  bgt.. 

©0  ift  aber  ber  «Wann,  wo  tjt  ber  homolog,  bem  eine  fo  große  3a$I  von  tragbaren  Dbft^ 
bäumen  ju  ®ebote  ffefjt,  baß  beren  Jrü*te  allein  fr^on  au«reicbten,  bem  beabfia^tigten  3we<fe  tu 
genügen?  £ab>r  wirb  nnb  fann  e«  nnr  bie  Aufgabe  einer  größern,  entweber  f<bon  belieb, enben  Oefett* 
f*aft  ober  eine«  jü  bem  Vef>nfe  erft  3«  bilbenben  Vereine«  fepn  unb  bleiben,  ftd)  bie  ju  bem  ange* 
führten  3werfe  erfoberli*en  Eb liierten  }n  verfd)affen  unb  biefe,  fobal»  ft*  In  9Ufeb>ng  ihrer 
?le*tr)eit  fein  3weifet  mefjt  erbeben  läßt,  ben  $rn.  Voit  nnb  SU if* mann  |u}ttmitteln.  ®ar  oft 
wirb  aber  ber  galt  eintreten,  baß  man  in  9lnfebung  ber  Jle*tlieit  einer  Srucht  n(ä)t  nttgegrnnbete 
Zweifel  ju  hegen  bat,  ober  binfötlicb  tt>ret  wahren  Benennung  ftäj  wenigften«  in  große  Ungewiß* 
heil  verfemt  ftnbet.  t  .  . 

Die  Ermittlung  unb  5Je|limmnng  be«  Wabren  Dlamen«  ber  verfcblebenen  Dbftforten  ifl  nnb 
fanu  aber  bei  ber  großen  unb  ft*  immer  meb>nben  3at)l  berfelben  no*  weniger  mebr  bie  «nf* 
gäbe  eine*  tSinjetnen  fevn.  Senn  bie  Äöfung  biefer  Slnfgabe  ift  gar  oft  ni<r)t  mlnber  foflfpielig, 
al«  jeitraubenb.  (S«  bürfte  ft*  au*  faum  Mm anb  fiaben ,  weiter  fi*  fo  viele  Aenntniffe  in  bet 
Cbjlfunbe  jutrauen  mö*te,  baß  er  feine  «u«fprü*e  nnb  8tnft«^ten  fit  nnfeb,lbat  etaa)ten  tonnte; 


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Ueber  bie  SBein^räfavg.  505 

oa»er  »urjie  foion  oic  vxmttniung  uno  sceiitmmnnq;  reo  magren  y<aineu6  ttx  zJDfi|oricn,  um  (eren 
Äbbilbung  et  fidj  tjaubeit,  We  tritt  Stufgab«  eine»  i&ereiuee  »cn  ttifffnfdjaftlid)  ctebilbetcn  fernes 
löget  fe»u,  «Pfleger  e*  ffä)  »or  Sttein  jnr  Su^abe  maa)t,  n(d)t  nut  genau  ja  erferfätat,  toeld)« 
ber  »ergebenen  Dbjiforteu.  «ab  in  weUfteu  fetten  be«  Äonigrriä)«  unb  mit  «selbem  (Srfoloe  be* 
reit*  gebaut  unb  fortgepflanzt  werben,  fonbern  ja)  an«)  bamit  befafit,  bte  Warnen  biefer  Cbftforten, 
fofetn  fte  feftou  »on  irgtnb  einem  ©cfjrififtfUet  betrieben  jtnb,  genau  gu  bejzimmen,  angerbeffen 
aber  tyre  Sefdjretbnng  felbjt  auf juneljmen,  unb-  fofern  eine  fold)c  Sorte  bie  erforberlidjcn  (Siefens 
fdjaften,  »eld)e  jte  emt>fef)ten«»ertb,  maa>re,  »irflkb  beftfct,  and>  )n  ifjter  aligemeinen  ©erbreiluna, 
beijurragen.  Sie  Qrünbnug  be#  »omologifAen  QJereint  Tann  aber  toenigflen*  für  SBaoern  nur  bnrd) 
bae"  @eneral«demite  fce*  lanb»irtt)fdjaftUd>en  Vereine«  vermittelt  »erben,  »eldjefl  batum  ju  erfudjen  fei. 

SBcgen  ber  ju  weit  fcorgerürften  3*it  wußten  nun  bic  Verätzungen  gefd)(offen 

werben,  um  bie  wenigen  Stunben,  roekfye  no<$  übrig  finb,  jur  Unterfudnihg  unb 

Prüfung  ber  eingefenbeten  SBeütraufler  ju  tterroenben.  Sine  föriftti<$e  SRittfyetiung 

»on  £errn  (Suröbeftfcer  8.  &a$ler,  bie  75.  frage  betreffen^  ift  mit  ben  Semerrungen 

be*  U.  #rn.  Sorftanbe*  ben  Seitagen  ju  ben  amtlichen  Senaten  einzuverleiben. 

fßrotof  ol( 

»ei$e*  über  bie  Prüfung  ber  eingefenbeten  SSBeinmufier  aufgenommen  worben  ift , 

Son  8  ttfcr  ©or#  ttf  12  U6,r  Wittag«  nub  von  3  Ityr  OTadjmittag«  bi«  7  U|r  «benb«,  nnb  ben 

5.  Dftcoer  »on  6  bi«  10  Ub>  ©ormttlag«. 

•  ■ 

9?adf)bem  ba«  $ßr4fibium  ber  VIII.  Serfammümg  ber  teutfefcen  8anb*  unb  $orfl* 
»iri!>e  in  üJcünc^en  bie  «Prüfung  ber  ©eine,  welche  berfelben  $u  bem  dnbe  einge* 
fenbet  »orben  fhtb,  ber  für  ben  Obft*  unb  SBeinbau  gebitbeten  Seftion  übertragen 
}at,  fo  f)at  biefe  ju  ber  Äommffjion,  welche  bie  Prüfung  ber  ©eine  aornetynen  fott, 

A.  *u«  iijrer  Äitte: 

bie  $erren: 

a)  Schreiber, 
)     b)  Dpbmann, 

c)  v.  Züxbt  unb 

d)  gortenbae^j  unb 

B.  tu«  ber  3atyl  ber  tyiefigen  SBeinwirtlje: 

bie  Herren: 

a)  Sogner,  unb 

b)  grief 

ernannt,  unb  ben  II.  Sorjtanb  ber  Seftion,  ^errn  ced^tdfunbigen  2Ragifiratetatl)  Dr. 
»ablfofer  bfe  ?eitung  be*  ©eföäfrc*  ber  Prüfung  ju  übernehmen,  fotoie  ben 
^errn  ^ofgarten * 3ntenbanten  ©eifr  ba*  $rotoco«  hierüber  ju  führen,  erfuc^t 

Die  auf  foic^e  SBeift  aufammengefebte  ßommiffion  »erfammelte  fid>  nun  beute 
borgend  um  9  Ul>r  in  bem  tyc  angetoiefenen  ©eföÄfteaimmer,  unb  na^m  bie 
Prüfung  ber  »eine  unter  genauer  Seobat^tung  ber  »on  ber  VI.  ffierfammlung  ber 
bcuif$en  ?anb*  unb  gorpwirt^e  in  Stuttgart  im  3afjr  1842  aufgehellten  ®runb* 
fd$e  »or,  roorauf  ba*  folgenbe  ßrgebni^  ^erau«Pettte,  roeld)e*  wirf  Ii*  höc^ft 
erfreuli*  ijl,  unb  beweifet,  baf  trob  ber  ju  Dürf^eim  in  ber  ^fn(|  ftattgetpbten 
befonbem  öerfammhing  ber  SBein*  unb  JDbftprobucenten  fic^  bo*  eine  namhafte 
3a||t  »on  XWMpmn  au*  biefer  Äiaffe  ^er  eingefunben  ^at. 


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fflerb>btun9fn  ber  Sdticn  für  Ebfb  tmb  ©einban. 


(Irgetniffc  ber  SBeinptüfun 9. 


9leua,e; 
gebene 
Wumer. 


7/a 
7/b 

9/a 
IO/a 


l^a 


1/c 


1/b 


12 

a  u.  b. 

13/n 


14 
a  u.  b. 
5/a 


^rubere,  bie 
nenbe  Angaben. 


gan9.      bc6  (Smfmbcrg. 


©uta^ten 
ber  (Sommiffion. 


T^urbacfcerlrami: 
ner. 

£ nrbact-er  Ixamv 
ncr. 


Sljfentfjaler. 


1834 
1842 


I.   $3at>tfd?e  Sßeine. 
A.  «Seific. 

S.  TO.  .ftnaw,  ®ut*befifter]  Sdjcnre   IBeuanet    mit  etwa« 
in  awcnwcicr.  ||  girnc. 

W  M 


B.  Mctbr. 


traminet. 


ßlärntr. 


1840        2Ji-  Änavt,  ®ut*brfifcer 
in  Appenweier. 


^ürrcr  SBrin  mit  etwa«  Crbge; 
fdjmarf. 

SRhtlere  Dualität. 


1842 


{(Sin  gut  gehaltener  5öein  mit 
hinlänglichem  Slrcma  unb  91t>; 
jiringenj. 


II.  Sßürtembcrger? 
SBcine. 

A.  3Beijie. 


1842 


1842 


1842 


ö/b 


Melius  9ie.94\E 

JÄie^tin^  «c.97\E 

@pielberg«R.96\K 
Iraminer,  (Stein 
iRiepling  D. 


1841 

1804 

1822 
1842 
1842 


'  SBilfi.  SRuHer,  Stabtratl),  in 
©refcbetwar  in  SBnrtrm 
berg. 


B.  9icttje. 

©iltj.  9Rnfler,  Stabtrail), 
in  ©rejjberwar  in  2öür; 
temberg. 

IH.grdnftfdjcüfiJcinc. 

A.  SDeiße. 


5<Sjma($i«,«  unb  fuffer  ®ein, 
bet  naä)  feiner  gjnjlicben  au«, 
bilounft  eine  gute  Dualität 
ju  weiten  rerfpridjt. 
(Sin  magerer  Sein  mit  gutem 
(Berufe. 


(Sin  geringer  rdljer  ©ein,  ber 
ben  5>3urtrmb\  ©einen  antjän: 
genten  örbgefet/mart  tat. 


(Snglerlb  (Sebatf.  ©utabeüner  (Siu  ^arter,   fdjmaljtger,  rein- 
in  ÄanbeJarfer  bei  OÖürj:)]    gäriger  ©ein. 


bürg. 


®ätfct>ent erijer  ffrj.  Slntcn, 
am  Stein  ;u  QBürjburg. 


(Sin  ganj  gut  gehaltener  reiner 
©ein,  ber  nml)  nidjt  (n  ja 
tjrrpe  $irnc  übergegangen  (ft. 
(Sin  »urjigcc,  gebaltreic&er  2Bein, 

ter  alle*  \teb  »erbient. 
'(Sin  feuriger,  ferner  3Bein  mit 

viel  cerfbreejjenbem  ffleuauet. 
(Sin    weidjer,    fcfyr  angenehm 
würjfger  5üein  mit  febönem 
93euquet. 


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Uebet  ble  ©rfnbrnfnng. 


507 


9teuge< 
gebene 
Horner. 

iuühne,  bie 
Alante  h'it  d' 
nence  Angaben. 

1 

1  3abr* 
gang. 

be$  (Sinfenberg. 

®uta<$tett 
ber  Goimniffton. 

18 
a  u.  b. 


15^a 


II 
a  n.  b. 

17 
a  u.  b. 


Äulänrrr. 


9tie£!ing91o.95' 

(Slä»ner9Jc.93/E 
QFlavner. 


1842  fllnaemacb  $fter  Dr.,  fRtnU 
beamter  in  '-Bürg  erbe  fpital 
ju  ©ürjburg. 

«nglertb,  6. 

B.  Gielde. 

(Snglertb.  6eb.  ©ut« 
in  9lanbe<5a<fer  bei  ©ürjb 


1842 

1842 
1842 


(Sin  glatter  gefälliger  Sein  (er 
jegen  ;um  Ibeil  an«  ber  War 
fung  »cn  ©ürjburg,  greüten- 
tbeil«  aber  an  ber  ÄarKbm 
bei  Äarlöüabt). 


in  fc&cner  ©ein  »cn  »orjügli; 
rber  (Düte. 

Ungemadj  Dr.,  9ientbeamter  jGJnter,  fraftiger  ©ein,  jebedj  et 
in  Sürgerboftital  ju  ©ür}»|| 
bürg. 


IV.  9i&etn>>fäl}ifd>c 
aßetne. 


A.  Reifte. 


40 
35 
36 
33 
32/a 
32 /b 
41 
37 
38 
39 
a  a.  b, 
42 
43 
44 


a  u.  b. 
28/a 


2/b 


30/a 


wafl  geringer,  al<  ber  »orber 


1842  fl'-öarfc  3afob,  in  9tnn>eiler. 

1842  htinx.  ®raf,  in  «nlr-ciler. 

1842  öetnr.  8djroarj  in  »ntoeiler. 

1842  Bieter  ^ettilion,  in  «nweiler. 

1842  $eter  «ar* ,  in  «nweiler 

1842  (Sonrab  et  3ung,  in  SlnweilerJ 

1842  $einr.  $o«gnas,  in  «nroeiler.|! 

1842  Gbrifh  Sieben,  in  «nweiler. 

1842  Äc|ter  Olctar  in  9ln»eiler 

1842  $büipp  9Jarp,  in  Slntoeiler 


Iraminer. 
£raminer*&u«Iefe 
Gbernburger. 


9tum. 
1 
I 
3 
l 

5 
n 
7 
6 


■ 


©utgebeefte  rotbe  ©eine 
mit  ftw?öÄ     tir^itvj f • 


•ho } 


•HticStfftfllai 


184*  3.  91.  Jtembf,  in  Sleuflabt 
1842  a.  b.  Jarbl. 
1842  ©üntber,  ÖJürgermeffier  In 
geilbingert. 


£raminer»Sluelefe 


Jorfter  Olie&ling 
Sorfter  9tief>ling. 


B.  ©efjie. 

1843  IlScnrab  4>rnig,  in  91eufiabt 
a.  b.  $arbt. 
Sdjellborn,  ©ürgermeifter  in 
gerjt. 


1834 
1834 


3erban«  feel.  Grben 
in  S)eibe«beim. 


num 


£iami«er*»«6lefe  1834 


3obann  jpornig,  jun.  in  9leu* 
ftatt  a.  b.  $arbt. 


äeine  ©eine  mit 

iöeuquet. 
Äonnte  nidjt  beurteilt  »erben, 
toeif  er  aufgejianben  mar,  »ae 
bnrd)  ben  Iran«»ort  entftan 
ben  jn  fetm  fdjeint. 

(Sin   für  ben   3abjgang  guter 
©ein. 

(Sin  ebler  ©ein,  ber  ftarf  in 
ftirne  übergegangen  ifi,  mit 
flarfem  Söouquet. 
(Sin  fefjr  guter  fd)malj(ger  ©ein, 
mit  vielem  Slrcraa.  (Gebaut 
im  gorjUnSefuttengarien  eftl 
?lbba<$ung). 
©in  febr  reingäbriget  fraftiger 
©ein  mit  ftfcenem  SJcuquet 


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508 


Sfrbanblungfa  bet  ©efticn  fit  CbfL  anb  ©einbou. 


Wenge;  |    größere,  We 
gebenc     ftlafrfje  bejeicr): 
•Hnmer.  j  nenbe  Kngaben. 


3ab> 
gang. 


SRame  unb-SBo|itert|| 


fcer  Jtommfffion. 


4/a 


Vi 


30/b 

46 

46 

31/a 
31  /b 


frrinfte  9ln«let"e  ». 
1  Webling  i 
Xramtnet. 

Wetting,  feinfie 


1841 


3<Jtbflne  frei.  Qrbtitjdin  bnrd)  b>n>ortagenbe  Süjje 


in  TefbeGpeim. 


1842 


24/a 


21  a 


20/a 


22 
a  n.  b 

25/a 


19,a 
«3/a 


Iraminer-3ln*lefe 
©etflerÄanit  äbter. 
ÄoiJjerÄallflöbtfT 
Öbernbnrger. 


1842 


1842 


1842 


3ct).  $crnig  juu.  in  Weitr 

(labt  a.  b.  -ftarbt. 
Äarl  (Sdjnfier,  (*Jnt4t>enner 

in  Äallflabt. 
5.      ©.  ®*nribrr,  @afl= 
geber  in  .ftaöfiabt. 


I|    utib  «Starte  befcnber«  aitftge; 
|    jriajneter  ©ein,  ber  aUc  »iu 
rrfennung  »erbient.  (Worflet« 
Vangenmcrgen). 
(fin  ©ein  »cn  b><r/fler  gefn&eir, 
u  "Süffe,  tocldjer  fid)  u&frbiep 
ntcb;  bnrdj  jartr«  Siroma  au«; 
|    jeicr-net,  fo  bap  er  tf*  bm 
beflen   Seinen  Xeutfdjfanb« 
jnr  Seite  fiellen  barf  (Sortier: 
Ecraberger  ober  Äirdjenftntf). 
Gin  bünner  leidjter  Sein. 


(Sin  gnter  bünner  ©ein  mit  »er; 

herrfdjenbem  3ßcrrr. 
(Sin  nidjt  fel)r  gebedter  ©ein 
gewöhnlichen  (^efebmade«. 


1834  jSuntber.  ©ürgernuifter  in  3»ei  ©eine,  toelc^e  Ho«  al« 
1842  J   Feilbingert.  |    üttiitelweine  ju  betraten  finb. 

V.  $r?ro(<r*Söeiiu. 


8/a 


9ladj  gewöhnlicher 
Slrt  bereitet. 

Iscra. 


<8arnatfd)  (g 
ner). 


Vino  della  Catn- 
pagaa  presc< 
RoTcr  edd. 

Trioletto  deTi- 
rolo. 


Terlaner. 

9?on  ®e:ps©el 
fd>em  Terlan 
rtadj  cflerreidji* 
fdjer  Ärt  jube* 
reitet. 

«ewenberger. 


1841 


1843 


1841 


1840 


A.  Küthe. 


1843 


1834 


B.  ©etfe. 


Glaff. 
9lnm. 
1 


(Stn   fehr  au«ge§eidjicm 
©ein,  Siroma  nnb  gu 
trn  ®efdjmad«,  ber  fid; 
alö   feiner  ^TefTert»et» 
emi?ncr)lt. 
din  fetyr  gnter  ©ein  tniii 
fd)cnem  «rem  onb  »ie= 
ler  €>nfie. 
(Sin  guter  ©ein,  weniger 
au«ge§ei<bnet,  al«  ©er? 
hergehenber. 
©ett>ct)nlttr>er   ©ein  mitl 
nicht  angenehmem  ®t-\ 
fdjinade. 
(Sin   ferjr  füffer  J>efleTt*| 
wein,  an«  rrodnen  fBrc  I 
reo  bereitet. 


Gin  leichter  ©ein  mit  Pte 

ler  Suffe. 
(Sin  geringer  ©ein  mit  nn» 
angenehmem  @ef<hutftde 

x 

Sin  fefer  reingährigtt 
ter  ©ein. 


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tletet  tue  ffieinfcrüfnnq 


Wenge* 
gebene 

Stöbere,  bie 
glaftbe  bejei$< 

3afir* 

$amc  unb  ©o^nort 

®uta<$ien 

91  um«. 

neobe  »»gäbe. 

gang. 

k.-       fr...         fffT-L  IL 

Ca  J\üninii||U'tl. 

28/b 


6,b 


16 
a  u.  b. 


43  b 
43/c 
6/a 

«7/n 
27/b 


VI.  Sdjaunweine. 


Jtefler,  in  (Sangen. 

Ccrlng  Seth  ,  SBelnfcänbler 
in  «fflnrjbnrg. 
3W.  Änapjj,  © 
in  typrntoefer. 


86/b 


Tokayer  ( »ei^ 
fer). 


Tokayer     ( ro*|j 
tt)er). 


3i>f)anni6beet' 

©ein. 
3cl)annlebeers 


Giaff. 
«Rnm. 

1 

2 

3 


Döring  gerb.,  ©eintjanblet 
in  fflnrjbatfl. 

tnvi  3ob.  9iep.  beilin 
biger  ©eftetät  be«  lanb» 
herein«  für  ba«  JKnigtekb 
Ungarn  in  tyeitlj. 


■"•VT 


'scijt  TCin,         q. n>i  cnentn 

nnb  glatt. 
Qtn  lieblich  glatter  »obl 
fdjmedenberSÖein  (weif ) 


©tebt  ben  beiben  teta« 
gebenben  in  Änfefcung 
feiner  ®nte  natt),  ob 
glel*  er  ftärfer  ift. 
(Sin  (ebener  Sein  mit  »iel 
©üffe. 

Jnr   einen  monffirenben 
©ein  etwa«  ;a  f<b«rf. 
6    Selber  ©ein,  gewctjnlfcber 
Dualität  mit  einer  u* 
angenehmen  ©efcarfe. 
(Sin  ffbr  füffer  jarter  JCeffett: 
wein  mit  vielem  »roma  m 
33ouanet,  \c,  bajj  er  fidj>  ganj 
befonbert  aufieicbnet. 
(Sin  ftorfer,    fräftiger  ©effert? 


1841 

nat  alt 
1844 


en  mittlerer  Onalitat. 


VIII.3o&anniebeer* 
Seine. 

3iufer  ($eorg, 
Skunnttjal. 

£itt ,  fen.  ^Rechnung« «  (5ems]|33on  torjiglfet)er  ®nte. 
miffär  in 
»atebacb. 


i  » >< 


<S$  iß  bjerau«  ju  entnehmen,  baf  ber  Seinbau  in  $eutf$(anb,  feit  er  natyra* 
ioneQen  ©runbfäfren  betrieben  wirb,  grofje  Bortfdjritte  gemalt  l>at;  benn  ed  wur* 
ben  Seine  jur  Prüfung  eingefenbet,  tt>el$e  felbß  ber  äenner  für©üb»eine  ge^gUen 
tyÄtte.  $iefe  Seine  liefen  wafyrluty  nid^t6  ju  ttmnfcfycn  übrig.  $u<$  tyaben  biefefcr  Ieljrrei* 
d>cn9Ri«^eilungen  über  ben  Sau  unb  bie  93ct)anblung  ber  Seine  »on  Seite  mehrerer 
SKÜglieber  ber  SSerjatmnlung  eine  re$t  eroünf<$lid>e  SJeranlaffurtg  ju  fernem  Seob* 
adjtungen  hierüber  gegeben/  toorna$  olfo  ein  gebetyli^e«  $orrfc^rettert  be*  Sein* 
baue«  in  $eutf$(anb  um  fo  me^r  in  9u*ft$t  gejteHt  iß. 

2)em  forgfMigen  S5eoba(^ter  brang  fi^  aber  au$  juglei^  bie  Ueberjeugung  auf, 
bap  e«  für  bic  Sewo^ner  jener  ©egenben,  in  weisen  ber  ©ein  felteiter  gerate  ober 
becfelbe  überhaupt  nur  »on  fe^r  geringer  Dualität  erjeugt  »irb,  t>iet  ratsamer 
Wäre,  ben  Seinbau  gänjlt$  auftugeben,  unb  jt<$  Heber  mit  bem  ©etreibe*  unb 


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510 


©ft^anbtaaae»      ©etric«  ffit  C&fb  unb  ffieUia* 


Dbf!6au  |U  befaffen,  weiter  tynen  eine  fixerer c  unb  ergiebigere  Äenie  abwerfen 
würbe. 

3Äünc$en,  bat  4.  Sftober  1844. 

Dr.  Rablfofer.  *.  ©ei|. 

$rotofo(( 

übet  bfe  «Prüfung  ber  jur  VIII.  SJerfammlung  bat  «anb*  unb  Serftofrf^e 

eingefenbeten  Oberteil. 

9facf>bem  bie  für  ben  angeführten  3">eif  gebtlbete,  unb  6.  158  benannte  (Eonu 
mifjion  92a<^mülagd  ftc$  toerfammelt  fcotte,  erwählte  fle  oor  Ättem  ben  re$t«funbigen 
sJÄagifrrat*rat$  Dr.  (Rablfofer  jum  $orflanbe,  unb  ben  it.  £ofgärten*3ntenbatu 
ten  &  (5.  ©ei$  jnra  protofoUfüfyrenben  @efretar,  unb  fd^ritt  bann  jur  Prüfung  ber 
eingefenbeten  JObfi  *  unb  Sraubenforten. 

2>te  meifien  Cbftferten  waren  mit  ben  richtigen ,  wiffenfd)flftltd>  befiimmten 
Manien  bejeidptet.  <£in  ©eweifl,  baß  fle  »on  folgen  (Sinfenbent  famen,  wel$e  bie 
C>bftbaum$ud?t  wfffenfd}aftlic$  betreiben.  Stur  wenige  Sorten  Ratten  gar  feinen  ober 
einen  bloßen  ^rouinjiaU^atnen. 

2>ie  Berichtigung  berfelben  war  aber  ber  Jtommfffton  —  fo  wünfo>en«mertr;  fle 
aucr)  in  Unfeljung  be«  Orte«  ber  (Srjeugung  biefer  grüßte  gewefen  feon  bürfte,  — 
bi>d>  um  fo  weniger  metyr  möglich,  al$  eG  ft)r  nicht  nur  an  ber  baju  erforber liefen 
3eit  gebrach,  fonbern  auch  bie  Cbftfrücbte  treuer  wegen  ber  ihrer  Steife  fo  ungÜTU 
fügen  ©irterung  ben  ®rab  ber  Sottfornmentjeit ,  wie  in  anbern  guten  ftru^tjatyren, 
nicht  erteilten.  3>enn,  wenn  fW>  gleich  ber  Sorfommer  bid  jum  SRonate  3uli  für 
ben  Cbjt*  unb  ffiefnbau  günfUg  gegeigt  tyat,  fo  würbe  bo<h  burch  bie  nad^erige 
regnerifdje  Witterung  ba«  ©ebetyen  bed  ©eine«  fowoty,  al*  auch  be*  Cbftee  im 
Slllgeraeinen  fet>c  gefyinbert.  5)et  äßetnftoef  fc^eint  überbief  auch  an  vielen  Orten 
föon  wät)renb  bc*  SBintert,  wegen  be6  t>or  biefem  nicht  gehörig  gereiften  «ftolje* 
gelitten  ju  $aben,  inbem  berfelbe  auch  ungleich  behängt  war. 

(Seine  Slütfje  erfolgte  jwar  frür),  aber  unterbrochen,  unb  jog  ft<h  6i*  gegen 
bad  (fnbe  be3  ÜÄonat*  3ult  h«iau«,  wobureh  ungleiche«  aBachettyum  unb  foÄte 
SReife  erfolgen  raupte. 

2>er  fru^e  Glfoner,  welker  felbf*  in  ben  ©Arten  3Rünc$en*  in  ber  Sieget  fchon 
im  SRonate  Sluguft  reifte,  würbe  erfr  in  ber  $älfte  September  gentefbar,  unb  bie 
gelbe  (Seibentraube,  (frühe  «einiger)  noch  oiel  feÄter.  $e6$alb  war  ber  SofaU 
beitrag  jur  Trauben  *  tCu«Peuung  nur  gering  unb  mufste  ben  bon  $errn  (Englertt), 
©uttbeftyer  ju  9tonbe«ac?er  bei  SBürjburg,  eingetieften  Sraubenforten  weit  nach* 
liefen. 

(Sine  gleite  Ü3qd>affenl)eit  $atte  e«  auch  mit  bem  Obfle.  8aft  feine  £)b|*forte 
erhielt  tyre  wa$re  SBoOforamen^cit  unb  ©üte.  Siele  9Aume  ließen  ihre  grüßte, 
weil  biefe  »om  äßurmc  angefreffen  waren,  föon  bor  ü)rer  9Wfe  fallen,  fo  baf  me^ 


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I 


Mn  bie  ^rüfnna  b«r  D*tf»rte«.  511 

rere  auch  nict)t  ein  gefunbefl  €>tütf  bettelten.  $ie  ©ritte  bc$  Äernobfteö  war  bal^f r 
in  biefem  3af)re  feinedmegd  befriebigenb.  9htc  bad  ©tcinobfi,  al6:  SReinedauben, 
SWirabellen,  3wetfchgen  unb  bie  übrigen  tßflaumenforten,  gewährte  reichlichen  <5rfa$ 
bafür.  Sie  eingefenbeten  JDbflforten  lieferten  fnbeffen  bert  erfreulichen  93eWeid,  baß 
bcr  JDbßbau  im  ungemeinen  bereite  große  $ortfd}ritte  gemacht  l)aU.  2)a  bie  Sage 
von  ©o&en  unb  SBeran  zum  JDbfi*  unb  SBeinbau  ungleich  gängiger  ift,  aW  jebe  an* 
bere  ©egenb  von  $eutfch(anb,  fo  barf  man  {ich  auch  nM)i  wunbern,  wenn  bie  vom 
SBofcner  lanbwirtfyfchaftlichen  $ilial*93erdne  jur  SluSftdlung  eingefenbeten  JDbßgat* 
tungen  aUe  übrigen  übertrafen,  unb  zugleich  ein  gldnjenbed  93ilb  ber  bortigen  Srucht 
barfeit  lieferten. 

(Solche  Södntraubcn,  wie  fte  auö  ben  bortigen  Sßeinbergen  tarnen,  tonnen  an» 
berwärtd  nur  mit  vieler  äßürje  unb  großer  Jcunft  erzeugt  werben.  Sepfd  unb  S8ir* 
nett  erfchienen  bloß  in  12  Stüifen,  aber  von  ber  größten  SoUfommenr)eit  —  9ftd)t 
minber  bie  ©übfcüchte,  ald:  ©ranatävfcl,  Maronen,  Sßelfchnüffe,  SKanbeln,  Wli$* 
»ein  tc.  93om  Snlanbe  tyntte  bie  Verwaltung  ber  (SentraUObfibaumfchule  ju  $rie6* 
borf  113  ©orten  Hevfel  unb  63  Ärten  öirnen  eingefchicft. 

Unter  biefen  zeichneten  ftch  vorzüglich  ^ßamphÜfo*  roti)e  Sceinette/  ber  ffavorit* 
avfel,  bie  englifche  2Bintergolb»armaine,  ber  JRambour  franc,  SRoßavfel,  SRulthauvt* 
Harrain  Reinette  /ber  ©chle«wiger*@rt>beera»fd  u.  Vgl.,  ferner:  bie  lange,  weiße 
2)echant6birne,  frühe  $errmann6btrne,  9tavolcon$*$3utterbirne,  unb  bie  gute  Soutfe 
biirch  Schönheit  aue.  #err  Seba ftian  (5  n  g  l  e  r  t  h  aue  Äanbeeacfer  hatte  22  SlvfeU, 
16  Sirn*  unb  2  SDliSvelforten  von  vorzüglicher  Dualität  jur  SCuÄjleUung  gebracht/ 
welche  ba«  eifrige  53efireben  bicfeO  ©utebefacr«  auch  im  Cbftbau  beurfunbeten. 

©elbfl  von  ber  9tydn»falz,  fowie  von  mehreren  Orten  ßberbavern*  waren 
fchone  Hevfcl  unb  »inten  vorgelegt,  unter  benen  bie  (SalviUe,  bie  iRet'netten,  bie 
6chweijerhofe  unb  bie  große  Sfambert  befonber*  erwähnt  au  werben  verbienen. 

3um  Sewcife,  wa*  in  ben  hteftgen  Dbftgärten  für  ffrüchte  erzeugt  Werben,  ftnb 
aber  auch  u)eil$  von  privaten,  nämlich  von  bem  rechtdfunbigen  SRagifiraWrathe  Dr. 
9tablf  ofer,  unb  jwar  71  HevfcU  Unb  35  Sirnfortcn,  Von  bem  SttagiftraWrath 
Sßibnmann,  gabrifbeft&er  »iemerfchmib,  Pfarrer  Babel  unb  ©ierwirn) 
Slthafr  verfchiebene  ßbflforten  vorgelegt,  thefl«  au«  ben  fonigl.  $ofgdrten  fchone 
.Seitrage  geliefert  worben,  ald  von  bem  Ä.  £ofgfctncr  £rn.  Offner  18,  £rn. 
£infcrt  57,  #ru.  Älein  12,  unb  $rn.  SBeinfauf  24,  unb  von  bem  h«aoflli* 
chen  £ofgÄrtner  $rn.  (Seimet  in  Sogenhaufen  50  ©orten,  unter  welch  Unterem 
ftch  auch  $firjichen,  Beigen  unb  Duittcn,  befonber*  aber  Hepfel  unb  Sirnen  von 
vorzüglicher  Schönheit  befanben. 

Lunchen  ben  5.  Cftober  1844. 

Dr.  Kablfofer.  Ä,  6ei$. 


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21  b  f  <b  n  i  1 1  V. 


?    e    i    l    o    0    e  n. 


♦ 

A.  ,Bu  ben  ttUfltmiintn  jungen. 


(3u  ©elte  70.) 

lieber  ®iter>©ert>  Ortungen  von  8rl)t.n.  von  Riebefcl. 

3«  unfern  Sagen  burfte  an«  billig  feine  Stüdflcfyi  widriger  gelten,  al«  ber  mit  jebem  3abre 
fitf?  nubrenben  große«  Uebetjo^l  nuferer  arbeit«*  unb  befctjalb  uat}ruug«tofen  Stttmeuftpen  bje 
Wittel  ju  betben  jn  verf<b>ffeu. 

($9  geWabtt  jwar  bie  gleiebjeitig  fid)  immer  me$r  auebilbenbe  3nbuftrie  ber  $&nbe  «rbeit, 
ebenfall«  ftet«  nteljr,  aber  bod>  nceb  lange  nidjt  genng  nnb  bie  Retb  am  Kr  bei  t  nnb  «abrang 
an«  tyr,  wirb  (rot  aUer  (ftfenbalpneu  nnb  naefc  fo  vielen  ueneu  gabtifationen  mit  jebem  3al»re 
größer. 

$i*fe«  würbe  Weniger  ber  SJaJI,  unb  bem  Raefebenfenben  ber  ©lief  in  bie  3ufunft  weit  toeni- 
ger  getrabt  fet>n,  wenn  man  ber  Sßrobuftion«*  nnb  ttrnabrunflötäbigfeit  be«  ©raub  nnb  ©eben* 
eine  größere  «ufmerffamfeit  febeufte.  JDie  4lTttabruag«fä')(a.frit  beffelben  ift  weit  großer,  al«  man 
fie  anjutteb>e«  nnb  barnaefe  feinen  9Berrb,  jn  berechnen  vflegt.  Sein  ÜBertb  ift  aber  triefet  bloß 
ein  abfolnter,  fonbem  and)  ein  relativer  nnb  ber  (entere  ift  uut  fo  größer,  fobalb  ßd)  beffen  ©e* 
arbeitung  in  ben  £an»en  bem  bejinbet,  Wela>e  ib>  ben  größten  Reinertrag  abzugewinnen  «er« 
mögen.* 

Dbglricfj  Serrentin«  ©auo  fdjon  vor  länger  benn  2000  3ab>en  gewiß  feljr  richtig  betjanvtete, 
baß  jebet,  ber  ein  ®rnnbftncf  anbaut,  weldp«  i^m  (einen  Reinertrag  über  feine  baranf  »erweubeteii 
Gräfte  unb  Littel  gewährt,  }nm  SoHijaufe  reif  fev,  nnb  unter  ©ermunbfebaft  gefegt  werben  muffe, 
fo  wirb  man,  fobalb  man  bei  ben  einjelnen  ©rnnbftürfen  genau  rechnet,  bie  ©ebauvtung  nlcfet 
gn  gewagt  ftaben,  baß  viele,  ja  oft  bie  SRebrjaljl  ber  ©runbftntfe ,  an  fefyr  vielen  Drten  von  bem 
Kreal  größerer  @fiter*€om»lere  ibrem  ©cjifcer  feinen  Weinertrag  gewahrt,  weil  iljr  Rohertrag  bie 
baranf  verwanbten ,  betagten  ober  nnberWeit  gn  verwerten  mcglfefeen  Wittel  niefet  ju  bcjafjlen 
vermag ,  mitbin  fein  Weinertrag  an«  tynen  übrig  bleiben  fann.  ©anj  anber«  würbe  ba«  <Sod}s 
verT?&ltniß  feön,  wenn  bie  baranf  bejahten  Jcrüfte  unb  Wittel  nidjt«  fofteten,  cber  niefet  anber« 
verwertbar  ober  verwenbbar  waren. 

Riefet  Verwertfe*  ober  verwenbbar  ftnb  aber  bie  Äräfte  von  unbefefeaftigten  nnb  bcßbalb  nafe.- 
rangölofen  Wenfcfeeu ,  unb  gcrabe  biefe  finb  e«  ja  eben,  für  welcfee  bie  Sorge  immer  mefer  Roife 
tfeut,  welefee*  Rotfe  aber  am  allerefeeften  unb  geftebertften  abgefeolfen  ift,  fobalb  iljren  $anben  ber 
Knbatt  folefeer,  außerbem  feinen  ober  boefe  feinen  fo  feofeeu  Reinertrag  gewafetenben  ©ruubftnrfen 
nDerianen  wirv. 

9Darnm  feilten  rt  bafeer  bie  ©efifeer  biefer  ©runbfrurfe  niebt  tbnn ,  fobalb  fie  iferen  großen 
nnb  gewiffen  ©ortfeeü  babei  finben,  wä$ renb  bereit  ©clbftanban  if>nen  feinen  Reinertrag  jü  geben 
vermag« 

«bgefagter  geinb  aüer  fommnn(f)ifd>en  3been,  fann  e«  mir  nfefpt  einfallen,  eine  anbere  ©er; 
tbellnng  be*  ©runb  unb  bebend  für  wünfcben«wertb  nnb  räti^licb  }u  aefete«,  al«  Rrcfet  nnb  ©igen* 
tbnm  fie  julägt  ober  ^erbeifübrt,  aueb  fann  id)  niefet  einmal  3erfd)lagung  von  ®ütern  mit  öut* 
äupernng  be«  Vollen  öigeutb,umöredjte«  anber«  Wie  in  Rn«nabm«fii(len  anrätblicb  finben.  gür 


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liebet  ©ütrr^SBervadjiungeu. 


513 


tfjre  »ejtyer  uiftt,  «eil  ber  ffierrb  iljre«  ©runbbeflije«  in  ber  Seit  uni  im  Ser^ltniü  bei  flet« 
mit  feinet  SBermebwug  finfmbr«  Sertbei  be«  ©eibei  ein  gtöflerer  wirb. 

»ber  and)  fit  nidjt  genug  bemittelte  .Käufer  nicbt,  weil  f{e  metyrentbeilt  barg  ben  Äeij  bei 
©ruubieiifce*  verleitet,  fid)  bei  fcrfjen  «nfanf  wfdjulbeu,  obet  toenn  aud)  bai  uidjt  immer,  bie 
nötigen  »etriebimlttel  iu  beffen  «nbau  fton  im  SBotaa*  babin  gebt». 

©anj  auberi  aber  gefaltet  f!d)  bie  ©acbe,  wenn  bie  ©efter  grellerer  ©nter  ibre  beim 
€klbflanbau  reinertrage"  unfähigen  (Mrunbflüde  untet  gehörig  fixeren  tBebingungen  jeitweife  an 
Diejenigen  vervarbten,  weldje  nnt  gar  jn  gern  \n  beten  Snbau  iljre  ungenüfcte  3eit  nnb  bie  für 
fie  wcrtbjefe  Äraft  flbrer  unbefcbaftigten  £änbe  gern  jo  ibret  e^rlicben  (trntyrung  verwenbrn 
m«o)ten,  ei  aber  aufetbem  au«  Langel  an  SRitteln  baju,  ui<bt  founen. 

5Me  vorirehenben  93ei)an)!tungen  bntfte  id)  mit  fo  großer  Sejtimmtfjrit  auifpreeben',  »eil  mir 
eigene  OJrfafyruugen  ein  feb>  anjfallenbei  SBelfoiel  von  tbm  vottfommenen  SÄieittgfeit  gewagte. 
Der  gnten  Sache  bntfte  ei  fötberlltb  fevu,  ba«  (Srgebnffr  meiner  Grfabrung  allgemriner  befannt 
werben  )u  laffeu,  toeil  ei  ganj  anlüugbar  fe$r  vielen  ©runbbefifceTn  nteglicb  feVn  wirb/  ei  and}  fu 
$u  maajen  mit  ieb,  fid}  felbj»  ju  gtofem  Senden  nnb  Vielen  SUberen  jnt  ISrleicbterang  unb  abhilft 
ibret  »01$.  Dtfbatb  laffe  id)  ^icr  getttnlid)  toabt  eine  furje  Grjablumj  meinei  eigenen  «ei* 
fbieli  folgen. 

3m  wefitidjen  I)eutfd?lanb  ererbte  id)  vor  ungefähr  40  3ab,ren  ein  in  einer  fiübtifdjen  8(nr 
gelegene!  Samiliengut,  beffen  gläcbenauibchnung  von  circa  400  prenfjifchen  borgen  (1  Vreufi. 
borgen  —  0,75  (3/4)  baftet.  Sagwerf;  alfo  300  baver.  JTagWerf)  «cferlanb,  unb  200  betgleicben 
$Biefen  neben  gri&tentbeil*  guter  ©cbenqnalitat  ei  für  ein*  bet  ftattiidjüeu  ber  bortigeu  ©egenb 
gelten  lief.  Neffen  ungeachtet  mar  biefe«  ®ut,  ali  ia>  feinen  SJefffc  antratr  rrie  fdjen  feit  längerer 
Seit,  fnt  3,860  f.  ober  2200  Sbjr.  breu|ifd},  ber  Sorgen  mitbin  fnt  5  Vi  Styt,,  «erbautet. 

liefet  3ah>riva«bt  crfdjieu  mir  nm  fo  metyr  viel  in  gering,  toeil  mit  biefem  ©ute  SJerecbti* 
gnngen  unb  freie  <Je|üge  aller  Urt  unb  t?on  febt  gtofier  JBebentnng  verbunben  waren,  nnb  bef* 
Ijalb  «erpadjtete  id)  nicht  weiter,  fonbern  abminifirtrte  von  ba  an  felbf). 

SDie  in  allen  Staaten  bei  toejllidjen  Deutfdjlanbi,  fo  aadj  in  bem  Sanbe,  worin  mein  ®nt 
liegt,  fibrten  bie  OJrgebniffe  bet  deit  meb,t  obet  minbet  gewaltfam,  toenn  gleiri)  rcenigfieni  auf 
fogenanntem  verfaffnngimiiffigem  5Sege  ungemein  gtefe  Qetöttberungen  in  allen  <tigentf|umi'  nnb 
33eft$ee»erbdlfniffe*  herbei,  am  afletmetften  aber  in  ben  agtarifd>en. 

Die  Serfaffung  bei  Sanbei  flellt  voran,  bap  ferner  ditemanb  von  bem  anbern  abhängig,  nnb 
ibm  (n  Dienten  unb  ©aben  verbjlidjtet  bleiben  bürfe,  »ietovb,!  nnr  narb  vorangegangener  billiger 
ISntfdjäbignng. 

JDiefe  öntfdjabigungen  würben  nad>  voranigegangenen  gefe^iidjen  Sefiimmnngen,  billig  et- 
mittelt,  nie  aber  (wie  ei  in  vergleichen  gäöen  |u  gefdjeben  pflegt,)  pollftanbig,  fonbern  txfi  nad> 
febt  bebeutenben  nwbrentbeil*  vemiieb  wilifürlid?en  Siccorbeu,  bejab»,  nnb  jwat  nitfct  biteft  von 
ben  ^flitbrigen;  fenbetn  in  «enten  ani  bet  bie  €ad?c  vermittelnbcn  nnb  fld)  wiebet  von  erfteren 
be;ablt  tnarbenben,  ©taatölaffe. 

SSuf  biefe  SBeife  würben  nad)  unb  nadj  alle  jene  Q3cred>tigungen  meinei  (Sute«  abgeloit ,  fo 
ba§  ibm  nidjt«  blieb,  ali  bie  «äuberef  unb  bie  baju  gehörigen  Sirtbfdjaftigebanbe.  JCiefe,  eine 
lange  Steibe  von  Babrcn  banernbe  Slbwidelung  ber  frühem  Qüerffältniffe  mufte  fe^r  begrciflid) 
ungemein  ftcrenb  unb  nadjtbeilig  auf  ben  ©ang  unb  bie  drgebniffe  meiner  ©utiabmini^ration 
einwirfen.  Um  fo  meljt  mngten  f»e  biefei  tb,nn,  weil  id>  nfebt  an  Crt  unb  Stelle  webnenb,  an* 
bet  Ointfetnnng  nfemali,  Weber  redjtjcitig  noeb  genügen!»,  faebgemäp  anjuerbnen  vermcdjte,  Wai 
bie  unanfbcrlid;en  SBeranberun^en  in  ben  SEBiribfehafti^Ucrbältniffen  nctb,trenbig  al*balb  erbeifdjten, 
um  nicht  nur  feine  SSerlnjte  barani  jn  erleiben,  fonbern  ana)  ben  9Jn^en  nad)  nnb  nad)  fd;on 
früfet  barani  gießen  jn  rönnen,  ben  fle  mir  erfr  je^t,  freilieft  feBr  verfvdtet,  abet  in  fo  großem 
Vlaa$t  bringen,  ba»  ich  mld)  überjengt  b,abe,  ber  Wne«  fnt  bie  «blöfenben  fev  weit  weniger 
grop  gewefen,  ali  bet  meinige  ei  jefct  ifl. 

(Si  würben  nämlid)  tfteili  gefe^lirf)  gezwungen,  iljeili  meinerfeiti  freiwillig  abgelöit: 

1)  9de  fanbWitt^f<baftUd)en  grob,nen,  etß  anf  gefefelicbem  5ßege  gn  einem  jaBrlicfcen  ©ettb«  von 
3,317  f.  38  fr.  fnt  eine  Sabreitente  von       ...  2,406  fU  fr. 

2)  JEoi  €trob  von  einem  bebeutenben  3ebentbejuge  (»ebr  viel  b}6b.et  er« 

mittelt)  in  gletdjer  SEBeife  mit    •  S66  „  S 

ttebertrag  2972  „  » 
33 


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514 


^Beilagen  gu  ben  allgemeinen  6ifcungen. 


3)  ftretyplsbejug ,  fo  früfjtr  mit  »erbtet  toat,  na*  meiner  Serea> 

nung  von  wenigen«  40°/o  ()tti»fl«  al«  bet  ie$<^e  fterftyrei«,  bgl.  913  „  10  „ 

4)  Qine  fr^r  bebeutenbe  SBalt^ut^^ecr^tiQniig  b«gL  .      .  637  „  50 

5)  ©ton*  unb  £<benfgered;t|amf  .  .      .      .    ,  .  800  „  — 

Sie  jäfjrlic&en  9b(efnng«rMten  für  bie  frubew«  in  bie  $a<b> 
fumme  von  3850  jl.  mit  verbautet  getoefeuen  ©eredltfame  betragen 

mithin   5,323  „   21 V«  » 

sab  idj  Begieße  mithin  je (t  aniäbr(i<6  unb  jtoar  auf  ben  Xag  «in« 

ge^enb,  flatt  bet  fräberen  «Pacbtfaiume  voa       ...  3,850  „  — 

mebr    1,473  ü.  2i  /4  fr. 
G*  blieb  mir  nun  ni<t)t«  toeiter  übrig,  al«  bie  fernere  üknufcuug  meiner  £änberei  unb  bie 
Sriftbereditigung  auf  ihr  unb  übetbieß  audj  in  ber  ftäbtifften  glnr. 

9Hit  bem  {Reinerträge  meiner  SBetoiribf<&aftnng  fab  et  nunmeljr  freiHdj  feljr  mifHidj  an«, 
unb  e«  blieb  ferner  (genau  gerechnet,)  beinahe  feiner  meljr  übrig,  befenber«  aber  au«  bem, 
©rnnbe,  toeil  ict)  leibet  gn  fout  gar  Crtnfiajt  gelangte,  bafi  fettyer  ein  großer  $b*N  ber  Weder  nur 
babnr$  reinertrag«fäl)ig  nnb  babur*  anbantvürbig  getoefeu  mar,  toeil  tyr  Vnban  unb  ibje  *b* 
ärnrung  mittelft  grefjnben  ttteBtA  foflete,  jefct  aber  mittelft  bejahter  ober  bejfer  verwertbarer 
Äräfte  ben  «ob,  ertrag  biefer,  fceder  fo  weit  überftieg,  baß  ber  Weinertrag  ber  toert&veUeu  Äeder 
gnr  Sednng  faum  btnteidje. 

Sem  bereits  eben  angebogenen  fleinen  fBerfe  von  Ulbert  (eigentli<t)  alfo  bem  vor  2000 
3af)ten  fdjon  verftorbeuen  Xerreatia«  SBorrc)  verbaute  ict)  e«  vergnglid?,  bai  id>  bei  ©ele» 
genbeit  einer  länger  al«  getocr)nli<ben  ftntoefenlpcit  auf  meinem  fraglicbem  ©ute  bie  ertoäbuteu 
ffiirtbfdwft«*  nnb  <8rtrag«Verbältnife  beffelben  einer  grünUicben  Prüfung  uniergeg  nnb  nun  lrUit 
unb  balb  eine  richtige  9Infid>r  babon  gewann,  ©rofsrn  SCcrtljeil  gewährte  mir  überbief  auf  bem 
ffieae  ju  einer  beffern  unb  richtigem  $enü(uug  meine«  ©ute«  bie  Ginnet  unb  näljet*  Prüfung 
ber  ©teuerrolle  meine«  Oute«. 

Sa  in  bem  fcanbe,  in  weltfern  mein  bier  in  grage  fteljenbe«  @ut  gelegen  ift,  bie  bei  ber 
©runbbefteuerung  leitenben  $riugiiMen,  von  allen  bie  id;  fenne,  bei  weitem  bie  befteu  finb,  nnb 
e«  mir  babtr  an«  bet  Prüfung  ber  Steuertclle  meine«  ©ute«  balb  aafcfcaulteB  »erben  fonnte, 
toie  nur  einem  $f?eil  meiner  ©üterflüde  ein  Steinertrag  unb  jmar  tb,e(i»eiie  ein  feljr  $ot)tt,  bage* 
gen  vielen  Siedet  n  ibrer  Entfernung  nnb  geringen  Bonität  balbcr,  gar  fein  (irirag,  mitbin  audj 
feine  i&efteueruug*fabfgfeit,  jugeidjifct  mar.  (Inblicb  leitete  midj  febr  etfclgreieb  jur  beffern  ©in« 
ftbt  bet  gangen  <?a<blage  bie  Smrdjficbt  ber  ^Dbctbefen;  nnb  Gcntraft«*  SBüdjer  ber  €tabt,  gu 
beren  glide  mein  ©ut  gebort,  brnn  e«  ergab  ft<b  mir  batau«  gan*  unbejmeifelt,  toelcb'  beben 
®erfb  bie  ©enn^nng  be«  ^rnnb  unb  ©eben«  in  ber  fraglid*u  Crt«üur  bat,  tveil  bie  grc§e 
SJJfbr^abl  feiner  Uebervrlfctung  ba«  leibige  €<bi(ffal  beinabe  aller  fleinen  €tabte  rbogen  SRangel 
be«  ©tunbbefifie«  unb  wegen  ni<bt  genngfamer  Belebung  feine«  fenft  viel  bebevtenber  getrefenen 
©rmerbe«,  ni<bt  iveif,  »a«  $t  mit  ibrer  übrigen  Seit  unb  ibren  »enigPen«  tbeilroeife  gefd}äfr«* 
Icien  4>änben  beginnen  feil ,  enblim  aud>  ni<bt  weiß ,  Iva«  fte  mit  bem ,  ma«  von  ifjter  ned)  f« 
geringen  5Rab,rnng  in  beren  legten  Umgeüaltung  übrig  bleibt,  beginnen  fonnte. 

9Ule  bfefe  Qrgebniffe  meiner  reblid>rn  genaueren  $rüfnng  bot  Sacblage  betoogen  mi<b  }n 
bem  Ontfebluffe  mit  einer  meiftbietenben  ©injelvtrt>a<btnng  beejenfgtn  Z^tii*  meiner  9eder  einen 
JBmn<b  |n  ma^en,  von  welAem  i*  midj  nnnmeb,r  überjeugt  fjlelt,  bafi  fie  beim  €eibftanban 
mir  feinen  »elnertrag  gn  getea^reu  vetmögen. 

Siefer  etfle  SBerfud;  Battc  Bereit«  einen  febr  tefrirbigenben  (frfclg.  Ser  jabrtiebe  $ad>b 
crlr«  für  biefrn  f*led>tm  Jb,eil  meiner  Sleder  (circa  '•/.  vom  ©anjen)  betrug  bereit«  »eil  mebr 
toie  ber  frübfte  SKeinertrag  meiner  flbminffhaticn,  (feit  Äblcfung  ber  ©rrrebtfamen  nflmlid;). 
ba  fd)  jebc<b  immrr  mebr  ?anbvad>tlufMge  jeigten,  fc  trutbe  im  nödjflen  3abre  ein  toeiterer  nnb 
jvar  fd'cn  bebentenb  brfferer  ?beil  meiner  ©ntefiüäje  gur  ©erba<r)tung  au«geboten,  nnb  bet  Grfolg 
toar  tcllfrmmen  ber  btfferen  9?tnitat  entfnr (benb .  fo  bfftiebigenb  toie  bn«  erflemal.  €o  babe 
im  na*  unb  nad?  bie  ganje  »dnrflficbe  meine«  ©nte«  (im  4.  3abre  ben  lebten  unb  befteu  Steril 
befielben)  einzeln  tetbaäjtet,  unb  ftet«  im  9*eTb;ältni&  ber  ©cbengnte  ganj  ungemetn  b,obe  %ai}U 
»ettbe  bafür  erhielt,  ebne  ba§  mir  (je^t  f<t>cn  nacr)  6  3ab,ren)  au*  nur  1  Äreujer  von  bem 
^adjtgelb  an«fteb-enb  geblieben  wäre. 

Sie  (Srgebniffe  von  ber  (5injelnverVad;tung  ftetten  fid)  je|t  im  ©anjrn  wie  folgt : 

360  beeuiifdje  »ergen  (2763/4  baver.  lag».)  »derlanb  finb  vervadftet  in 


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ttener  «ut«berbad)tung«n.  515 

3*4  *iarjellen,  an 
18t  3nbititntii.  für 

1918  X^It.  Vrtu#ifd>  ober  3374  p.,  ber  SRorgen  mitbin  etwa«  über  5  Styr.  im  £urd>fdmMf. 
81«  Warimum  ergab  fid>  bei  freilidj  in  ber  Hu«bebnung  nur  geringem,  in  ber  (Säte  ober  vor« 
trcffUd^cK  gartenarrigen  ©oben  circa  16  3$lr.  2@gU  proüXorgen.  BleSJlinrmum  bagegen  nur 
M  ©gl.  bei  freilidj  feb*  getingeoi  nib  entfernter  gelegenen  ©oben. 

©ei  circa  70  IRorgen  bewie«  ber  JRaugel  an  $«$tlnfl,  baf  fie  in  ber  <5tenerrolle  al« 
Äderlanb,  ganj  erlrag«lo«  milbin  and;  Praerfrei  eiugefdjüfct  waren.  G«  glüdte  mir  jebodj  fie  an 
ben  bmfdjaftlicben  gorfibepfc  jn  SBalbban  nadj  ber  $are  ibre«  ©erwertbf«  beregnet,  (nadj  betf 
$errn  &crfiratb«  Äönig  6<bäbnug«tafel)  für  eine  i^rlic^r  Hente  bon  138  p.  4«  fr.  rbein. 
abgeben  ju  feuneu. 

©ei  circa  6V3  borgen  fanb  id?  ben  ©erfanf  rätbHdjer  al«  fernere  ©erbodjlung.  £er 
örlc«  bafär  n>ar  8,23*  fi.  34  Tr.  unb  biefen  jefct  ju  4  b<St.  angelegt,  gewabrt  mir  89  fL  32  fr. 
jaf/rlidje  diente. 

96  Iß  mir  nnn  ncd>  übrig  geblieben, 

1)  bie  gange  Siefftrnu&ung.  Tiefe  geigt  fid)  am  bortbeilbaftePen  nufcbar  in  ber  jäbrlidjen 
meiPbielenben  ©erfireidjung  jeben  $ieb«  befonber«.  3m  Snnbfdjnitte  erlöetc  i$  bofur  jäbj' 
Ii*  2144  jl. 

2)  «Die  jefet  leer  fie  beuten  ®ebänbe,  Wovon  ia>  mebrevc  jnr  (Stablirnng  eines  ©rauereiberriebe« 
für  jäbrlitb  480  jL  nnb  jwei  ffiJirt^ar>a«fer  nebP  ©cbenfgered;tfame  für  «80  p.  verbautet  j 

«  enblldj 

3)  bie  @<bafbnt  in  ber  ßabtiföen  glnr  auf  400  @iüd  für  ein  jabriiebe«  $ad>lgelb  von  200  p. 

Keine  gegenwartige  ganje  jäbrlidje  @nt«nü^nng  beregnet  Pdf  bemnadj  geg«  fc«ß  (3850  p.) 
wie  folgt :                                                      -•  '  . 

»)  für  «blöfung  fämmtli<ber  «eredjtfamen,  wie  bereit«  oben  gejeigt  (jl  5,333  p.  21  s/4  fr. 

b)  für  berbadjteie  ftöerlftnber       .                 -  .      .  3,374  „  — 

c)  für  ffliefennu&nng   .      .      .      :             ,      .      •.      \  2,144  „  —    '  „ 

d)  für  3U  ©alb  abgetretenen  »oben  133  „  43 

e)  Gabiialjinfen  an«  eaub*»erfanf        .       .       .       .     ..       .  8«  „  38 

f)  ©ebäube  unb  <5d>tnfrniftbc                    .       .'    .            '.■  704>  „  —  ,, 
K)  ©tbafbntbatbt  •      ..»..*      •       .       *• '            *       .  ■  200  ,,  —       ,,<  . 

11,954  p.  35J/4  fr. 

mitbin  über  300"  0  beber  gegen  f ruber  nnb  |War  alle«  auf  ben  £ag  eingebet ,  ebne  irgenb 
Siemiü  ober  fenPigt  Weiterungen  irgenb  einer  Krt,  alt  nnr  30/o  $ebegebübr  bon  ber  2anb>  nnb 

du  bem  fo  geregelten  nnb  ganj  gefirberten  Fortgang  ber  Sadje  mögen  allerbingt  bie  bon 
mir  gesellten  $a<btbebingniffe  niebt  wenig  beitragen.  ö«  fdjieu  mir  notbwenbig,  fie  mcglidjft 
furj  unb  einfarfj  abjnfaffen,  bamit  pe  für  bie  ^äcfcter  eben  fo  leid)t  berpanblid)  al«  erfüllbar  wä« 
ren.  8n«  bem  beüiegenben  ©lanquet  eine«  $ad)tbriefed  in  )n  erfeben,  wie  ben  $ä<btern  meglicb' 
Pe  Arribcit  in  ber  Oenäfeung  ber  @rnnbpüde  gegeben  ift,  Pe  aber  and)  nid)t  mint  er  gu  ber  2Re< 
liorirung  unb  befonber«  )u  bünftlicber  i^a^teniridjtnng  getfötbiget  Pnb.  Ter  Grfolg  entf>rid)t 
aueb  botlfommen  meiner  «bPd;t,  benn  bi«  jefct  (6  3abre  feit  ber  erPen  Serbadjtnnfl)  blieb  nod> 
fein  Ärenjer  au«pebenb,  unb  fam  nod)  feinmal  eine  ber  in  ben  $ad;tbriefen  fcpgeßeflten  JJoüben« 
ticnaiPrafen  )ur  Slnwenbnng. 

laf?  eine  fo  beten tente  Sermebrung  meiner  @ut«;  Revenue  mir  ftreube  ma<bt,  will  id;  fei« 
ne«weg«  längnen,  barf  aber  berpdjern,  ba|  mir  beinahe  neefc  mehr  Sefriebignng  gewabrt  bie  im 
Crte  allgemein  berbreitete  Uebergeugung  ,  baß  feiner,  gröfjtenrbeil«  burd;  gegen  fonP  febr  gefunfe^ 
ne«  bewerbe,  arbeit««  unb  nabrnng«lofen  Ueberbölfernng,  meine  $ar)elle«erba(btung  ju  grofier 
«ufbülfe  gereidje  nnb  nidjt«  beforglidber  wäre,  al«  bap  Pe  einmal  wieber  anfbören  fönne. 

2>Iöd)te  ba«  bon  mir  erfabrene  unb  getrenlid;  erjablt«  »eifbiel  aud)  nod)  ©feie  «nbere  jur 
9ta<bfolge  anregen.  9Me  mand>em  eben  fo  an  verarmter  Ueberbölfernng  leibenben  Crte  fönntr 
tat  lud?  anf  lange  Bcit  gebdfen  werben,  wenn  aud)  für  ben  ©erbauter  nirfji  atlentbalben  nnb 
nidjt  unter  allen  Serhäliniffen  ein  gan)  eben  fo  günPige«  drgebni§  erreid)bar  fr  im  bürfte,  weil 
aderbing«  begänpigenbe  Sofale  unb  inbipibielle  ßenjanfturen  gufammenwirfen  müfen,  um  bem 
Ortnb  unb  ©oben  einen  fo  bebentenben  relativen  aücrtlj  ju  geben,  al«  wie  in  bem  von  mir  ge« 

33* 


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516  Beilagen  gn  ben  allgemeinen  ©jungen. 

fdjllberren  ffieifplele.  —  3mmer  tverbrn  flelne  fibervflfette  Sanbftdbfe,  gu  bete*  ginreu grofere 
jefct  im  Oangen  verpachtete  ®ut«r*erare  (Romainen  «Stüter  *  Ituiverfttät«  ■  Stiftung«  ober  anbete 
tynlfdje  (Batet)  gehören,  am  elften  gu  einet  folgen  Set/ab; rung«weife  bamit,  wie  bie  »einige 
mit  meinem  GJute  »ar,  ^eei^uet  fepn. 

<£d)ln§lid>  bemerfr  ir*  nnt  ued),  baf  e«  ven»a*terifd)et  Seit«  fr*  ratftli*  fe*u  wirb,  nur 
mit  einem  Steile  ber  ©üterfrfide  ben  ftnfang  gu  madjen,  anb  nur  und}  unb  nad)  Mb  immer  brf« 
f  er,  je  nadjbrm  ftdj  Segelt  baraad)  geigt,  jnt  ©erbat&rnag  gu  bringen. 

*      *  • 

$  a  <$  t  f>  r  i  c  f. 

.  *  .      .  • 


de  wt>ad>tct  ber  unter ^etd^retr  '  \  - 

an  ben  mitantergeidlndeii 

an«  ben  in  ib>er  ©erwalrung  vereinigten  ©ütern  *n  8audjr6ben  einen  STtjeit  von%>.   .   .    .  ber 

Äarte  nnter  ber  9lbtt)rilunn,«.-9tre.    ...  für  eine*  jäi>rll(b}en  ^a<b> 

giu«  von    .    .    .   JRtrjlr.    .    .    .    €gr.  von  tjeute  ab  nnter  folgenben  SSiebfngnnge»: 

8.  1. 

£i«  $auet  ber  $ad)ig«it  ijt  fedj«  3ab>e. 

8-  2.  * : 

«lad)  ber  tfrnbte  im  fedj«teu  $ad)rjafae  giebt  ber  $adjter  ba«  ©runbftürf  unbeßelft  nnb  orjue 
SBotbfttftnng  gu  bemnädjftiger  ffiieberbeftellang 

8-  3. 

SBarjrenb  ber  fedj«  ^adjtjarjre  ift  bem  Spätster  ubevlaffen,  mit  weld)en  grüßten  nnb  in  »eis 
djet  ftratyfcige  et  fein  ^adjtflüd  anbauen  Will, 

8.  4. 

Cebingnng  ift  et  bagegen,  bag  et  e«  aUjanrfidj  befWle,  ober  wenn  nid>t,  bodj  längten«  bt» 
erften  3nlt  für  bic  nädjfle  ÜBeftellnng  einmal  geädert  r)abe.  SBenn  betfeibe  ba«  erftere  nnb  and) 
bat  Untere  unterläßt,  fo  bat  er  baburdj  ber  gortbaucr  ber  ^adjt  wb  biefem  £age  an  eatfagt, 
»$nt  bag  et  babnra>  ber  $adjtgelb« ;  3ar>lung  für  ba«  bann  bereit«  lanfenbe  $a<fetjai>r  entbnnben 
feij,  vielmehr  wirb  bfefe«  (n  einem  feldjen  gafle  nidjt«  beflo  weniger  gegast  nnb  wenn  e«  niä>i 
flefdje^en  foHie#  nötyigenfaH«  al«balb  geridjtlidj  beigegeben. 

8-  ö. 

9Hd}t  minbet  übernimmt  bet  $aajter  bie  SBerbtnbtldjfeit ,  ba«  $adjtgrunbftüd  in  ieben  bte 
Sabren  mit  adjt  vierfvannigen  gubrrn  auf  einen  SBeimartfdjen  9lder  geredjnet,  gu  büngen,  mitbin 
anfeinen  falben  Slder  vier  gäbet,  anf  einen  viertel  «der  gwei  folget  gnber.  3u  näherer  ®v 
fiimmnng  wirb  b,ietbet  fcetnerft,  ba§  ba6  vierf^ännige  gaber  ju  jwonjig  Zentner  angenommen  ifl- 
3m  Serabfänmnngefafle  erfl&tt  fid)  bet  $ao>tet  gut  3ablung  einet  Äonventionalfttafe  fdjutbig,  unb 
§war  ba«  erftemal  von  20  ©Ubetgrofdjen ,  im  SBieberbolnng^faße  1  Sttb^lr.  10  €gr.  für  jebe« 
nid^t  ober  gn  wenig  aufgeführte,  wir  vorhin  bejeidjntte  9nber. 

8:  6. 

£a<  iär)riitf>e  ^ad>tgelb  b>t  ber  ^°d)ter  attiä^rlid?  mit  9u*naljme  be«,  i bereit«  nnter  §.  4. 
gebadeten.  Salle« ,  vor  bem  99eginn  ber  Qrnbte  voQfiänbig  jn  berid>tigen ,  bod)  feil  tym  aud)  ba« 
jab;rli*)e  $ad)tgelb  bl«  Jlartini  brtfelbm  3ab,re«  geftnnbet  werben,  Wenn  er  einen  fldjeren  ©ür-- 
gen  ^ellt. 

S.  1. 

SerfAumt  ber  «ßadjtet  ba«  «ine  ober  ba«  anbete,  bann  etnbtet  bet  fflervad>tet,  trab  e«  flri>t 
bann  in  beffen  fflab,!,  bie  anfjte^enbe  Srnbte  meißbietenb  ju  verfrreidjen  nnb  bem  $ad>ter  gwei 
SDritttb;  eile  be«  Örlöfe«  gn  Martini  au«jugarjlen,  ober  ba«  ^adjtfind  felbfl  abembten  gu  lafen. 
unb  in  biefem  Salle  bem  $a$ter  &wel  Sritttb^cil  ber,  nad)  Äbjug  bc«  Natural  *  C?rnbtelob,n«  ver» 
bleibenben  (Barben,  ober  (bei  Kartoffeln  unb  anbern  bergleid)en  Jrüd^ten)  ber  €äde  k.  nadj  brm 
SJoofe  abgutteten.   gut  ba«  ^eimfdjaffen  feine«  ömbte  * «ntb; eil«  b)at  ttx  $ad)tet  felbft  gn  fotgen. 

8-8. 

Sollte  bet  ^ad^tet  gegen  ben  ©Inn  ber  vorftet)enben  88>  6  nnb  7.  bie  drnbte  anf  feinem 
5ßad)tgrunb|lü(fe  beginnen,  bann  verf&nt  berfelbe  in  «ine  Jtonventicnalftraf«  gleid)  bem  falben  ffle* 


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Ueber  Selbftabminifltaticn.  517 

trag  feiae«  jäl>tUd)eB  $a$tgelbe«,  anb  wirb  bann  etflete,  »ie  Untere«  ohne  »eifere«  gerid}ttid) 
bcigetricbea* 

5-  9. 

$ad)terlafi  ober  9Iad)lajj  am  S3adjtgelbe  int  ?ull  vctt  2)litiwud?J,  $agelfd)fag  ober  fcnft  ©er* 
berbea  bet  Stuckt,  faan  nad)  bem  Sücrangeljenbea  nic$t  beaBfpradjt  werbea. 

$.  10.  , 

■  *  ■  • 

Sollte  ber  iTadjter  »aTjrenb  bei  Vadjtjeit  feine  Urfadjr  jur  Unjufriebeafjeit  geben,  fo  fana 
er  fid?  bet  Serlängeraag  ber  $acr)t  aaf  weitere  fed?ö  3at)re  tut  bea  ftatt  »erüd>ert  halten,  baß  er 
bann  nm  Gin  3etjntt)ei I  gegen  jefct  hr-herc«  $ad)tgelb  ju  tat/len  übernehmen  toiU. 

Neffen  ja  Urfunbe  ff*  biefer  ^adjtbrief  boppcU  gleicr)lautenb  au«gefertigt ,  anerfannt,  gemein« 
fcbaftlidj  unterfdjrieben   . 


anb  »cn  bem  unrerjeic&neten  @d>nltyei6  bief,  mittel«  ©eibrücfuug  be«  Crt«*orftanb«ßegel« ,  be-- 
glaabigt  »erben. 

«aadjröbea,  ben      ten  18 


(3a  ©eile  70.)  .'   .  . 

Gin  »erunglüefter  ®elbßabmiBifiratioB«faa  üon  <S<r)lebad)  in  ®anfeab>f. 

Äaum  ffnb  jwei  Sejennien  »erfhrierjen ,  feitbem  in  ber  fflegrnb  tneiae«  gegena>ärtigen  »nfeat* 
f>alt«  bie  granb*  unb  ftanbc«r/errlitr)en  Verwaltungen  in  ber  Selbftabminifiration  ib,rer  @üter  teU 
cr)erc  Duellen  jur  -fceeung  ber  Vrfaniären  SBert/altniffe  iljrer  -&errfd>aftea  gefnnbea  ja  haben  glaub« 
ten,  al«  in  ben  »or  biefer  $eriobe  ütlicrjen  3eit*  anb  Grbyacfc, tea ;  unb  feb>a  finbet  man 
meiften«  in  feinen  fidjerjteu  $offnnngen  getäafdjt ,  aab  fefjrt  ju .  bem  $«r)tung«^rinjib  ber  83or# 
fahren  3urü<f,  um  jwar  mit  geringer,  aber  nad)  befter  lieber  jeugnng  firmerer  Set  euren  tc  üch  <u 
begnngea.  «I«  Urfadje  fold>  »erauglacfter  eelbttabmiBirrratioa«  *  ©erfa<r)e  »irb  gewcr/nlict)  ba« 
*bminifiratiou«»®»fiem  felbflen,  unb  biefe«  j»ar  mit  bem  meinen  »e$t,  aber  ni$t,  »eil  biefe« 
(Softem  an  nab  für  fidr>  BBttraftrfd) ,  fonbern  nnr  »eil  rt  unbraftifer)  organiftrt  »ar,  meb>  aber 
in  ber  Siegel  bie  DerWomie* Verwalter  angefer)en,  »eldje  jebod)  feb,t  feiten  bie  ©djulb  an  bem 
»erunglücrten  $lbminfiiratioB«--93erfBc&.  tragen. 

Giamal  am  biefea  atmea  £catd)ea  ba«  «Bort  ja  rebea,  iabem  ia  bod)  alle«  aaf  biefe  2»aa* 
d}ettea*33aaerB  leaßurmt ,  »e nn  ein  feldjeö  SlbmiaiftrotioB«  t  Unternehmen  fetjlfdjlägt,  bann  aber, 
am  »ielleidjt  ela  ober  bea  anbern  $erra,  »eichet  et»a  oudj  cigeac  ÖJüter  mit  wenig  5Bortb>il 
abmiaifrtiren  lu&t,  ober  fotdje  Serwaltaagea  al«  «bmiaifrration«  *  »carate  jn  überwachen  r)at,  anf 
Umftanbe  aufmerffam  ja  madjea,  weld>e  bei  foldjen  Slbminifhationen  immer  grofea  9la<$tr)efl  ter/ 
urfacb.ea ,  erlaabe  icfc  mir ,  b;oo)anfeb;nlicr)er  JBetfammlaag  eiaea  berartigea  «bmiBiihatioa«  *  Satt, 
wie  maa  folgen  mit  bereitem  Siebte  nennen  faan ,  »orjatragea,  bea  ia)  ja  beobac^tea,  ®elegen« 
r,elt  batte. 

Um  bebeutenbe  @tammgnt«;Äapitalien  fidjer  anjulegen,  »urben  »ob  eifler  $errfc$aft  Bebeu< 
tenbe  ©üterertoerbuagen  gemalt,  Befieb>ab  ia  ganjen  Driegemarfangea ,  weldje,  nad)  (Entfernung 
ber  meiflen  feit^erigen  £5rtebürget  la  gefebJoffeae  @üter  umgewaabelt  »erbea  follteB,  anb  fobaaa 
ia  IBereiBigaag  mit  anbera  na^e  liegeaben  jur  $errfo)aft  ge^crigea  ©atera  eia  Jieatlidj  gefd)lof* 
fene«  ®anje  bilbeab,  fidj  \n  einem  grogartigen,  aber  rentirenben  (Baubetrieb  b;äUe  eigaea  föa* 
aea.  3Me  Orgaaifation  biefer  SBirtr)f£r)aften  warbe  eiaem  Scanne  übertragen,  »on  bejfen  ©irren 
maa  ßdj  am  fo  etjer  bea  gläajeBben  (frfolg  »erftored)eB  ja  föanen  glaubte,  b«  er  al«  prafrifdjer 
nnb  tr)eorerf|4»  gebilbeter  8anb»irr&  r«b,mlid>fl  befannt  »ar,  «nb  biefe«  Urtljeil  über  it)n ,  burd) 
feine  in  ber  literariföeB  5ÖeU  al«  aebiegen  aaertaBBtea  f*riftlicb.en  örbeitea,.  aod)  meb,t  aber 
burd?  fernen  £Äuf  al«  ^rofeffer  ber  8aab»ittb,f{r)aft  auf  eine  anferer  teatfd)ea  UBiüerptätea  al« 
ridjiig  begrüntet  »arbe.  *  JDer  SßoU jag ,  ber  bardj  biefea  erflen  9Jer»altnng«  <  Seamten  getroffenen 
»norbnungen,  »arbe  me^rerea  ©ut«Ber»altern  übertragen,  beren  Arbeiten  geaaaer  (SoatwHc  be« 
erftea  93er»altBag«.-39eamtea  anterworfea  warbea. 

<So  fe^r  man  nan  im  ailgemeiaea  auf  günflige  »efuttate  ber  ©elbßabmtnifrration  biefer 
neuen  ®üter  unter  fo  gatea  «ofpicfea  ree^aete,  fo  bitter  glaubte  bie  Jperrfd>aft  ober  »ielmeb>  be« 
reu  oberfte  g3er»altaag««Äammer ,  in  »eichet  ber  angegebene  «Ber»altnng«beamte  al«  lanbwirtb,.- 
fd;aftlio5er  «eferrat  6i*  nab  ©timme  ^atte,  ftdj  getäaW,  al«  nadj  ©erlauf  »ob  5  -  6  3a$ren 


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518 


bet  Oirminfjlratiou  bic  ©nter  nicf?t  nur  nc*  feine  Rente  abwarfen,  (entern  feg«  nc*  jäbrli* 
3uf*üjfe  gur  ©efrteitung  ber  ©irthf*aft«s8lu«gaben  »erlangten.  9ßcn  nnn  an  hatte  bet  lanbwirth* 
j*aftli*e  Refetent  eine  unangenehme  Stellung.  Sie  gnr  iBollenbuug  be«  begonnenen  SBerfa  wei* 
tcre,  net^igen  3D?elferatien«getbet,  wutben  entwebet  »on  Seiten  ber  Verwaltung«  *  Äammer  gang 
verweigert,  ober  nur  theilweife  mit  mögll*fler  8ögerung  verabfolgt.  JDfe  Verwaltet  Ratten  hiebet 
bie  gtefte  Roth  ju  befielen.  Än*gaben  übet  «u«gabcn,  wie  bei  folgen  9lnfang«wfrtbf*aften 
ni*t  anber«  ju  erwarten,  nnb  beinahe  immer  teere  Äaffe;  wefbal*»  an*  oft  bie  ucthigfleu  Arbeiten 
nnterlaffen  werben  mußten.  Unter  folgen  Verbaltniffeu  war  an  fein  SRelioriten  her  fragli*en  (Mü 
ter  mehr  gu  beulen,  ja  felbft  bie  Dbfet,  bie  feilet  für  SWeliotatioueu  gebraut  worben  waren  nnb 
»a*  futjer3eit  thte3infeu  b,ätren  tragen  muffen,  waren  gum  größten  Xbeil,  wegen  biefer  ©toefung 
Ui  ganjen  Verrieb«  unnötig  anfgewenbet. 

23ar  bei  biefem  unbanfbaren  Staube  be«  ©tf*äft«  ba«  bienjili*e  Verhältnis  bee  Ionbwirtb: 
f*aftli*eu  Referenten  f*on  ein  hc*ft  unangenehme«,  fo  mnfte  e«  bitfe«  ne*  um  fp  mehr  Wer* 
ben,  al«  eingetretene  ^rivatgwifle  mit  feinen  ttoUegialmirgliebern  ihm  bie  tjefrigfle  Swofitlcn  bei 
allen  feinen  Referaten  »etnrfa*ten.  Unter  folgen  Vetbältniffen  gab  er  feine  Hoffnung  auf,  bur* 
Sclbfiabminfftration  ber  ©ütet  feinet  ^mrfdjaft  eiue  erhöbt«  ©ruubtente  erringen  ju  tonnen,  unb 
ftimmte  am  Gnbe  felbfl  gu  ber  f*on  längfi  im  Colleginm  gum  Vorf*lag  gebrauten  Verva*tung 
ber  ©üter,  ba  jubem  vorher  f*en  in  bemfelbeu  e«  gum  Vef*lnf»  etboben  Werben  gu  fe»n  f*len, 
ben  größeren  S^eil  bet  acquirirten  ©üter  in  ffialb  umguwanbeln,  ba  na*  gur  Vorlage  gefomme* 
nen  gcbulbigen  Vere*nungen  bet  ffialb  10  Vrgt.  rentiere,  wo  bagegeu  bet  lanbwirthf*aftli*e 
Vetrieb  feitet  Hut  Sefigit«  geliefert. 

Sa  nun  alfo ,  wie  gefagt,  but*  bie  gtoriöfe  Vere*nnug  be«  gotflbebartemeut«,  bet  ©lücf«.- 
flern  für  ben  lanbwirtbf*aftlic&en  »errieb  füt  alle  3ufunft  uutergugeheu  f*ieu,  fo  wutbe  bie  Ver* 
W*tung  bet  ©ütet  f*lcnnigft  eingeleitet  unb  au*  in  Welljag  gefegt.  Q«  Wutbeu  nun  felbfl  nen 
ben  früheren  ©erweitern  Pachtungen  biefer  ©üter  übernommen,  unb  jwar  am  Ü>a*tf*illiuge  von 
1500  unb  mebt  ©ulbeu,  wo  für  biefe  ©ütet  »otber  beinahe  jäbrli*  fo  viele  3nf*üffe  gut  Ve* 
flreirung  bet  SÖirthf*aft«*  uub  SWeliorationifoflen  netbig  waren,  ©ctabe  abet  tiefer  Sali  »et- 
bädjtigte  biefe  Verwalter  Ui  eiujelneu  (SoHegialmügliebet,  ba  fie  auf  «igeue  Segnung  biefen  ©ü* 
tetu  nf*t  nut  bie  ÜSittbföaftefofieu  gu  entnebmen  ft*  getrauten,  fonbetn  fogar  no*  ben  $a*t* 
f*illing  gu  erübrigen  gefonntu  feien,  Wogegen  bie  JRefuitatc  itjrer  JQertoalrung  ui*i«  al«  SeftgiW 
natbwiefen.  Sie  Utfa*e  biefe«  oilerbing«  gropen  Unterf*ieb«  in  ber  Grttageiäbjgfeit  bet  ©üter 
na*  (Sintbeilung  bet  Sittbf*aft  na*)uweifen,  liegt  ui*t  in  meinet  %bft*t;  tafj  abet  bttartige 
9Jetbä*tigung  bet  «Uetfonen  »otforomen  fonnte,  lä^t  fi*  f*on  benfen,  wenn  mau  in  Gtwägung 
gicb,t,  wa«  oben  angegeben  Wutbe,  nämli*,  ba9  man  but*  Verweigerung  attet  3nf*üffe 

bic  gebra*ten  Cl'fer  gur  Ginri*tnng  ber  ©üter  an*  aufgeben  tonnte. 

Siefe«  ift  ber  elnfa*e  ©ang  bei  biefem  »erunglueften  Selbflabminijhaticues9?etfn*,  wel*em  i* 
gani  fut?  bie,  na*  meiner  Änft*t  bei  ©elbftabmiuißtationen  ju  beb,etjigenben  $au}>ttegeln  beiju-- 
fügen  mit  «rlaube. 

Senn  bem  «bmtnigration^Seamten  einmal  bie  Söerwaltuug  überantwortet,  fo  foU  betfelbe 
na*  feinet  eigenen  beften  Uetetjeugnng  unumf*tänft  wirtbf*afteu  bürfen,  uub  feine  Änorbnungeu 
ni*t  bet  (Sotrefticn  »on  Suriften  unb  gotfileuteu  untetgeotbue*  wetben,  wel*e  wobl  bisweilen 
einige  obetfia*li*e  laubwittbf*uftli*e  Äenntniffe  beftften  fönnen,  mel*e  jebo*  but*au#  ui*t 
binret*en,  bie  Drgauifation  einet  »etiweigten  ffiitt^f*aft  ja  bur*f*aucn.  Ramcntli*  ift  biefe« 
bei  Drganifation  fol*  etnwrbenet  ^arjeQeu.Öüter,  wie  in  angeführtem  Söeiftnele  §u  bea*teu,  unb 
meiften«  wirb  ba«  «übe  be«  «bminiftration««Bctfu*e«  bem  angegebenen  glei*en,  wenn  bie  3Jet* 
waltung«anorbnungen  ni*t  eingig  uub  allein  »cn  bem  «anbwirtbf*aft«*«eamten  au«geb,eu,  fonbetn 
von  einem  6cn«gium,  wotin  alle  gä*et  rebtafentirt  ftnb,  nerpfuf*t  Wetben. 

Sann  laffe  man  c«  nie  an  ben  «Kitteln  fehlen,  bie  ffitrtb, f*aft«a««gabe«  b«om»>t  befrteiten  gu 
fennen,  inbem  im  anbern  gatte  ber  »}irtbf*aft  «w^et  »a*tbeil  et»a*feu  mu|,  Wie  we$l  bin: 
langli*  befiinnt,  nnb  bleibe  bei  TOeliotation^ölurWnngen,  beten  3weefmä§igfeit  einmal  anerfannt 
ifl,  ni*t  auf  halbem  ®egt  flehen,  iibem  fonft  bet  h<wauf  gema*te  «ufwanb  weiften«  gmttf» 
Ic«  bleibt.  — 

gern  er  bebenfe  man,  baf;  fel*e  neu  gu  organiptenben  ©ütet  beinahe  Immer  In  ben  erften 
3ahten  3uf*üffe  etb,tlf*en,  unb  halte  nl*t  glei*  biefe  5Botf*nffe  füt  berloren,  wenn  n(*t  al*-- 
balb  bie  ©üter  eine  Rente  abwetfen ,  am  wenigften  abet  f*iebe  man  ben  »etwaUern  bie  <S*ulb 
jn,  wenn  fol*e  abminifhirte  ©ütet  felbfl  na*  ben  fo  gu  nennenben  Obferjahten  feinen  (»rttag  ab« 
werfen,  fo  lange  biefelben  na*  ber  ihnen  gugefleHten  3nfrtuftiou  gehanbelt  h^en,  fonbetn  tneffe 


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lieber  ben  öinfluf  be«  3pllfdju*e«  ber  gabrlfeo  auf  b(e  «anbtoirthfehaft. 


519 


biefe  64ulb  aar  biefet  3nf!rufticn  bei  anb  bem  5Birthf*aft«f«ftem  nacb  welchem  iic  ber  SBeifuna 
armäß  hanbfln  muf.ten. 

III 
111. 

(3«  €eite  77.) 

©a«  fagt  bie  Erfahrung  über  ben  öinjiuf  be«  3  c  Häufte«  für  gab rifen  auf  2anbWirtb> 
febaft,  über  9u«gleichung  etwaigen  33erlujlc«  ber  2anbwirth*  al«  Äonfomenien  bei  folgen 
©d)u$maijregeln  —  bard)  »ermebrten  ober  geftdjertcn  9lbta|>  unb  erbeten  »4>rei«  ber  lanb« 
wirtschaftlichen  öraeugni  jfe  ?  uon 

Ter  qrc^err  fcanbwirtb,  wirb  burelj  bie  SJerblnbnng,  in  ber  fein  Wut  jum  Staat,  beffen  Qfr; 
trag  nnb  Söertt)  aber  im  Berhältnijj  ;u  beffen  (irblüheu  fteht ,  ber  @taat«wirthfcbaft  fo  nnwill« 
fubrlidi  §ugeleitet.  bafi  idj  e«  jureiebenb  entföulbigt  unb  jelbft  angemejfen  halte,  in  tiefer  lanb« 
wiribfd?artticben  SBerfammlang  einen  ®egenftaub  vrr;utraa,en,  welcher  ben  ganbwirth  nahe  berührt, 
wenn  er  and)  in  ba«  ®ebiet  ber  @taat«wirtbfcbaft  übergreift.  Sllfo  bitte  id),  ban  mid)  eine  f)ocb> 
verehrte  SBerfammlung  entfchulblgen  möge,  nnt  fo  mehr  al«  auch  bie  ftrage  !Ro.  4.  ba«  ftolgenbe 
rechtfertigt. 

de  giebt  Seinen ,  uchte  fo  mit  ber  ®e banfem elfte  ber  SWefjrjabl  verwarfen  ffnb ,  ba§  bie« 
felben  von  fclcfyen  Vertonen,  bie  nidjt  tiefer  baräber  nachgeba<ht  haben ,  al«  nnbeftreitbar  ange* 
ncimnen  flnb.  JDfefe  pflegen  fid)  von  SJlunb  ja  SDiurtb  fortjapjlanjen ,  naebbem  jte  oon  einem 
«utorltät  gewahrenben  JÄann  au«geftotoeben  waren.  Sanfenbe  Ijaben  bie  «ebre  al«  unbeftrittene 
*ffia^rr)eit  in  gutem  Vertrauen  angenommen  unb  flnb  in  bemfelben  beftärft  bureh  bie  Vorgänge 
nnb  (Srgebnfjfe,  welche  nc  um  ftet  her  erblicften.  ^ ritt  nnn  »löblich  3emanb  in  bie  Kitte  einer 
©erfammlung  foleber  r  beren  Slnftdjtrn  über  einen  ®egenftanb  nicht  au«  Prüfung  be«felben  tynox* 
gegangen  ftnb,  behauptet  biefer  fed  ba«  ®egentrjeil  von  bem,  wa«  9UIe  feitfjer  für  unumftrjjlid) 
gelten,  fo  ürbt  ihm  bie  ganje  Serfammlnng  uortlo«  gegenüber,  benn  wie  tonnen  bie,  »eldje  ei' 
uen  ®egen^anb  nid.»  bebauten,  bem  9febe  »eben,  welcher  gegen  alle  (Siutoürfe  üd)  gerüftet  fattc, 
biefer  aber  betrachtet  ben  <5(eg  in  biefem  nngleid^en  jtampfe  al«  @teg  ber  Wahrheit ;  ba«  %t; 
monnene  2c^iad?t|elb  bient  bem  großen  paaren  ald  Z  bmatyt  ber  Jtraft« 

(Sine  foldje  altgemein  »erbreitete  8tr)re  f>ri^t  triebt  nnr  jeber  Äaufmann,  fonbern  aud)  ^anb* 
»erfer  unb  anbere  ©ewerbtreibenbe  in  ben  Söerten  au« :  „?af t  ba«  @elb  nidjt  an*  bem  $aufe, 
lapt  bafl  @elb  nidjt  |ur  6<abt,  ni*t  jnm  8anbc  b;inau#,  galtet  ee  am  Ort,  tele  im  «anbe  fejl." 

!ta§  mit  biefen  Sorten  nid.it  ein  unmittelbare«  gehalten  be«  ®elbe«,  weldn?  fo  leidet  von 
bannen  gebradjt  Werben  fann,  bejeiebnet  ifi,  bürfte  3ebem  flar  febn,  obwohl  e«  aud)  an  3rrt^ümern 
in  biefer  ©ejiefaug  nid)t  gefegt  l)at  unb  felbji  ©taatd»ewattungen  bie  «u«fub,r  brt  im  ianbe 
gemünzten  ©elbed  oerboten,  woburd)  Re  nur  bafür  forgten,  bat  frembe  Künje  im  Sanbe  nielu  ge» 
fnd)t  warb.  Dbige  JXeben«art  enthält  »ietmeb^r  nnr  ba«  Öebot:  ©orae  bafür,  bafj  bie  ®cgen* 
(tänbe,  für  welche  ba«  @elb  <^au«,  ©tabt  ober  Sanb  verläpt,  wenn  e«  irgenb  tb>rtlid) ,  im  ^aufe, 
in  ber  ©tabt,  im  Sanbe  angefertigt  werben.  $er  hierbei  im  $intergrnnb  Iiegenbe  debanfe  ift, 
baf  mancherlei  Sortbeile  baran«  ermaebfen  für  ^an«,  €>tabt  nnb  Sanb,  wenn  in  bemfelben  ber 
@elbwerth  an  ^robnltrn  ober  ftfabrifaten  hervorgebracht  Wirb,  welcher  bie  ©rängen  pcriajfen  fönnte. 
Tie  nielfeitigen  a?prt heile,  welche  nicht  allein  für  ben  erwachfen,  welcher  ben  @e(be«wertb  hervor« 
bringt,  fonbern  auch  für  bie,  welche  neb  in  ber  Wabe  ber  $robucenteu  ober  ftabrifanten  beflnben, 
ftnb  e«,  Welche  3ebem  bnufel  borfchwebten.  Tiefe  Anficht,  weUfte  jahrbunberte  nicht  bejweifelt 
war,  warb  bnreh  (Solbert  jum  ttrtrem,  ich  möchte  fagen,  in  fanatifchem  Sahn  mit  Seift  unb 
(tnergie  an«gebehnt.  (Sine  folche  tleherfpannnng,  \a  weit  getriebene  9h«bet)Rung  be«  einfachen 
Sage«  mnjlte  eine  ®egenwirfnng  h«r»crrnfen.  £em  6ol  bert'fchen  Kerfantilfpftem  warb  baher 
ein  ebenfo  unrichtig  benannte«  burfhOne«noial«ba«phbftofratifcheentgegengefteUt.  3*  fage:  eben 
fo  unrichtig  benannte«;  benn  wie  jene«  ben  $anbel  erbrüctie,  fo  fuchte  bie§  bie  natürlichen  iuftänbe 
aufzubeben  nnb  wirfie  eben,  weil  e«  ber  8(H«behnung  ber  $abrifen  entgegentrat,  nachtheilig  anf 
ben  Sanbban.  Ta  ich  mich?  hier  auf  feine  weitere  (Erörterungen  einladen  fann,  noch ,  ohne  )■  er« 
muoen,  an«einanber  jn  fe^en  vermag,  wie  nachtheilig  heibe  auf  bie  bürgerliche  ®cferi|cbaft  wirfen, 
wenn  fte  )am  (Srtrem  getrieben  werben,  fo  will  ich  ben  Behauptungen  be«  Se^teren  nnr  ein  9)et< 
ft»lel  entgegenflellen,  welche«  mir  lebhafter  oorfchwebt  al«  oielen,  bie  nicht  gleich  mir  Gelegenheit 
hatten,  ja  betrauten,  wie  befrudjtenb  bie  Anlage  unb  ber  fortgefetjte  Jöetrieb  einer  gabrtf,  ,lm 
»orliegenben  ffaHe  einer  3;uchfabrif#  auf  einen  weiten  Umfrei«  einWlrtte. 


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520 


99ttfo^CD  ,^lt  tctl  Q ri (iMtlt  ^§)l^tt  HQ(H < 


3m  etäbtdjen  ßfcabnc,  etwa  500  (linwofjner  faffenb,  am  glni  Uja  circa  15  Weilen  wert* 
lid}  ton  bet  Ctabt  XioW  am  Knieper  gelegen ,  Watb  eine  feld»e  angelegt.  S)ie  Umgegenb  be« 
£jtt«  beflanb  früher  au«  Salbungen,  beten  Vlu«bcutnng  ja  S(tiff6^au^olj  ben  £rt  gegründet 
tjatte,  bet  f paler  verebete,  al«  biefelben  verwüftet  »aren.  CbwcbJ  an  bie  Stelle  bet  Oidjen,  unb 
jur  $ottafdj>enfteberei  abgenagten  Sanbboljwalbnngen  ftdetlaub  unb  Slderbau  getreten  loa«,  fe  fonnte 
biefe*  »eitert  Äu«bef}nung  mic^t  erlangen,  inbem  ifjm  bie  iHbneljmer  feiner  öhrjeugnijfe  fehlten. 
$ie  ©albarbeiter,  meiere  früfjer  bein  Sanbmauue  feinen  Ueberjluü  abnahmen,  Ratten  fid?  in  bie 
mefjr  norbcfUitf}  Hegenben  Salbungen  gejogeu,  Mo  bie  fL^alb^ejUnbe  nett)  nitt)t  fo  fct)r  geliebte t 
werben;  ilmen  fonnte  ba«  (Betreibe  ni$t  nad)gefiit)ri  »erben,  »eil  e*  billiger  au«  JUein - iKufclano 
nnb  Ufraine  auf  bem  Knieper  nnb  $ripef«  ($riepec)  gefdjajft  »erben  fonnte;  na*  €äben  nnb 
3i»cftea  muptcu  bie  $robutte  bie  Jtoften  einet  mübjomcn  £ran«porte«  von  12 — 15  Weilen  tragen, 
um  an  einen  Warft  |u  gelangen,  »o  fle  mit  benen  bet  fruchtbaren  (Ebenen  von  SJolbvnien  unt> 
Ufraine  eoneurwen  wußten. 

Gbabno  mit  feiner  Umgegenb  von  25  —  40  Onabratmeifen  bilbete  fomit  gewiffetmaffen  einen 
ifelirten  €taat,  ber  ietoä),  mött)re  itt)  fagen,  mitteilt  eine*  Sdjnü rdjen«,  feinem  £a«bel,  weisen 
arme  geftt)aftige  3ubeu  trieben ,  mit  ber  übrigen  OJrbe  in  Herbinbung  ftanb.  (Jin  fümmerlirbed 
©rjengnijl  an  SBalbprobnften,  $ilje,  «Beeren,  £onig,  fflaa)«,  ftette,  Heinere  Vorarbeiten  nnb  Xb)ecr 
»aren  Sllle«,  »a«  bie  ©egenb  bieten  fonnte.  3n  golge  be«  geringen  ©erbienfte«  »aren  bie  Rn* 
fprntt)e  ber  Ü)ienfd)en  anf  (frgengniffe  .anberer  ©cgenben  jum  (Srtrera  mätiig.  910  großer  Surus 
ber  9ieid)eren  galt,  »a«  im  übrigen  (Surepa  ÜBebürfnif  be«  Saglefmer«  ift.  3)ie  bebärfnifilcfen 
äjewefmer  brö  ?anbe«  lebten  in  fixerer  Otulje  unb  9(bgefd?iebent)eit,  müfjfam  geringe  Abgaben  er; 
fdjwingenb.  2)a«  @täbitt)en  jafjlte  viele  nngebefferte,  unbewohnte  Käufer,  bie  für  l,'lo  ber  ttr* 
banungefoften  ju  .Stauf  jlanben  nnb  3eber  flagte:  ©elb  iü  nidjt  mefcr  gn  erwerbe«;  alle«  ©elb 
ifl  »erfdjwunben.  Sa  warb  ein  S)amm  burd)  ben  glafi  Uja  (Ufdja)  gejogeu,  e«  eiwud)«  eine 
SWafferfraft,  bie  balb  »aber  trieb  nnb  alle  Wafd)inen  einer  Sndjfabrif  be»cgte,  weltt)e  300  Wen; 
fdjen  in  Jtjättgfeit  erhielt 

Jfflie  veräribert  t)atte  fttt)  bie  ©eöalt  be«  Ctte«  Gfeabue,  alle  Raufet  »aten  bewofjnt],  ge* 
bringt  bewohnt,  »auplafce  fojleten  mefjr  al«  früb.«  biefelben  fammt  ben  ©ebaaben  nnb  ade  $ro* 
bufte,  felbft  ©rennfjclj,  blatten  ffiertb.  ^nfjrlente  famen  nnb  eine  neue  ^anbelefiraffe  bilbete  ftd> 
mit  ben  wacfcfenben  Warften ;  bem  Sieifenben  aber  nannte  man  ben  Ort ,  Welver  bem  S3erfcb»in; 
ben  nab.c  gewefen,  fäcn  auf  eine  gerne, von  7  Weilen  nic&t  meb,r  mit  bem  tarnen,  fonbern  be* 
jei<bnete  ib^n  nur  alt  bie  @tabt,  benn  er  »ar  bie  ©tabt  eine«  weiten  Umfrei fe«  geworben  unb 
bieß  unter  meinen  äugen  in  fanm  10  3at}ren  nnb  ie^t  nacb  abermal«  10  Oa^ren  fotten  Drt  nnb 
Umgegenb  nedj  weit  mt\)X  veranbert  fevn.  iS«  fjaben  fi<b  ^aviermüb.len,  ©erbereien,  Äupferfjam* 
jncv,  Waf^inen^abrif,  ©rauerei,  ^anbwerfer  mannet  Ärt  nnb  J&aubel«Ieute  eingefnnben.  SWefjr« 
{ledige,  maffi»e,  mit  (Sifenblctf?  gebetfie  Käufer  fielen  an  ber  Stelle  ber  @trob.(ütten.  5Den  $ro; 
buften  be«  (Rcferbaue«  unb  ber  3iietj judjt,  ben  Slu^bcnten  ber  (Stwäffer,  ber  3agb  unb  be«  Ifflalbe« 
i|l  Slbfafe  erwndjfen.  5)er  «der  wirb  emfig  be^ellt,  von  ber  fflieljjucbt  ^Jrobnfte  erjielt,  ©arten^ 
bau  betrieben,  feibjt  ^aubel«geWäd;fe ,  ffieberfarben,  gärbevjlanjen ,  ^epfen  flnb  drtrag  bringenb. 

<Soltfje«  fab  iäf  ftd^  entwideln  unb  »ar  felbft  ttjatig  bajn;  be«b}alb  i^  mit  bntdj  bie  Kn- 
febauung  beutlirfj,  »a«  id;  burd)  ein  ibealtjtrte«  ©eifpiel  «läutern  metbte ,  cbu>of)l  e«  ein  verge- 
bene« Streben  bleiben  burfte,  burdj  ©orte  bie  Uebetjengung  von  einet  folgen  SBab,rb,eU  fo  flar 
fjingnficUen,  al«  jie  mir  inne  wefjut. 

5)ie  fegenannten  $6,vÜoftatra  ftellen  auf :  5Ben«  einem  Sanbe  ein  $tob«it  ober  ftabrifai, 
c«  feVr  »a«  e«  »olle,  von  irgenbwo  für  weniger  ©elb  geliefert  »hb,  al«  »ofür  baftfelbe  im  ?an* 
be  l>ervorgebrad>t  wirb,  fo  mfiffen  »ir  bie  ©egenjtänbe  mit  55attf  annehmen,  b.  i.  gegen  baare« 
©etb  eintanfa)en ;  benn  e«  wirb  nn«  gefdjenft,  wa«  bie  ©cgenftänbe  weniger  foften,  al«  wofür  fle 
im  Sanbe  erjeugt  werben  nnb  »Äte  blei  noä)  fo  wenig,  fe  mag  e«  bet  Raubet  gewinnen.  IDiefet 
€a^,  lant  unb  nnbebingt  von  «ebtftüb;ien  verfünbet,  mö^te  fafl  intreffe«,  wenn  ba«  ©elb  eint 
$robuft  be«  Sanbe«  wäre  nnb  beffen  um  fo  viel  mtffc  im  Sanbe  erjengt  toürbe  al«  beffen  bet 
«ntflänber  abholte.  SUletn,  baf  e«,  »enigftene  ben  angegebenen  %ixU  abgeregnet,  anbei«  fenf  ba» 
für  fpridjt  ber  ffliberfVrud),  in  weitem  bie  ^rari«  mfetet  größten  €taat«mannet ,  bete«  «eifhm* 
gen  Sa^rbnnberte  fegnen.  mif  ber  eben  angeführten  AatfjebcT^iitc  fletjt.  S^eotie  nnb  ^rari« 
aber  foOen  nie  in  SBiberfVruäj  fevn,  e*  fe»  benn ,  eine  fev  falfd),  ober  bebürfe  bet  JBerid^ignng. 
gür  ben  vorliegenben  galt  erlaube  id>  mit  jefct  ein  ibealiflrte«  ©eifpiel  anjufub,ren. 

♦Denfen  »ir  ba«  3ebermann  befannte  äBinnenlanb  SBcljmen,  (05«  Duabrai^Weilen  mit  mefjr 
al«  3,380,000  (Sinwo^uern,  286  Stäbten  nnb  11,924  Dörfern),  abgefdjloffen  vor  aöetn  OJetfe^t 

♦ 


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Uebet  bm  CHnfluü  be«  3oHfd;«*e«  bet  &abtHai  auf  bie  8anbwirtr)fd;aft.  521 

mit  anbern  Unten  auf  er  mit  Vnglanb  ob«  -«oubon  nnb  Sellen  wie  bemnadMl  folgeabe  $»pe; 
t^efe  a«f: 

Q«  foU  ber  3 übt  «o«bon  gelungen  fern,  alle  ©ebürfniffe ,  gleidjviel  auf  redete  2lrt,  an 
SRanufaften,  gabrifaten  nnb  allem,  wa«  ^anbwetfet  itgenb  eiset  «rt  anfertige«,  nm  '/4  biliare 
an  3ebermann  in  gang.  SJeljmen  in  ba«  Jpaoe  eine«  jeben  Jtcnfumenten  gn  liefern  ,  al«  wofür  e« 
in  Irinnen  angefertigt  werben  tonnte?  wa«  bürfte  bie  trfic  fcolge  fett«?  aUe  jabrifante«  ,  $anb; 
werter  ;c  Würbe«  ihr  ©ewerbt  nnb  fomit  and)  Seemen  oerlaffen.  9Bir  nehmen  an,  ba«  ginge 
fp  rimc  weitere  Reiben  vor  ober  aurb  fu  würben  ebne  Weitere«  aderbauer  unb  fanften  wie  alle 
früheren  ranbleute  einen  großen  ineit  itjrer  ^robufte  gn  3/4  be«  greife«  al«  fie  früher  geben 
mnfiten,  Wät>renb  bie  ^robufte  be«  £anbbaueö  nid?t  tfjeurer  warben,  Söeldj  ein  aiortbeil?  ift 
nun  nid;t  3ebec  nin  aufeer  etwa,  wa«  er  für  £anbe«probufte  au«gab«  ja  gewiß  Oeber, 

bem  Öelb,  nidjt  $rebufte  in'«  «öan«  warfen,  batjer  jec-er  mit  baaxtm  ©elbe  ®el>alt  angeftellte 
iBeamte ,  jeber  ©olbat,  and;  jeber  Sentier,  fo  lange  alle  3Enfen  rid;tfg  eingeben,  SÖarum  aber 
nur  foldje?  weil  nur  fie  baare«  ©elb,  wie  au«  einer  ©ilbermine,  gegen  (äfft  nad)  brr  ffiet«n= 
bernng  wie  früher  empfangen.  2>ie  ftjrobucenteu  aber  haben  nur  *ßrebufte  ;  {te  muffen  ba«  ©elb 
etft  faufen,  inbem  fie  ^robnfte  weggeben.  SBer  aber  ift  nun  .Käufer  »er  ^robnfte  be«  Sieben«? 
ber  iaubmaun  etwa»  —  Dlein !  bie  6t*bter  unb  $anbwerfer?  —  fie  ftnb  ja  ebenfall«  Sanbbauer 
geworben  cber  ausgesogen.  3)ie  «j>anbwerfer  ic. ,  weldje  23chmen  nad;  ber  fcouboner  ©rjtubung 
veeforgen,  worjnen.weit  vom  bebmiidjen  $robucenten,  namüd)  in  Venton ;  belieben  ihre  $robufte 
von  bem,  welker  foldje  am  billigten  nad;  £onbon  liefert.  üer  Sonboner  £anbwerfer  fanft  unbe* 
fümmert  barum,  baß  e«  Seemen  finb,  welche  feine  gabrifate  nehmen,  feine  SJebürfniffe ,  Wo  er 
am  leid! idlcn  baju  Tommen  fann,  benn  fie  verrannten  ifjre  gabrifafe  nidjt  gegen  ^robnfte  Cri- 
men«, fonbern  faufen  für  ir)r  ftabrlfat  ©elb ;  wo  e«  ber  Abnehmer  erhalt,  ift  ibnen  gleidjgnltig. 

©elb  alfo  mag  ber  S3cbme  laufen,  muß  er  in  bet  Wenge  Tanfen,  al«  er  beffen  bebdrf,  um 
fid;  nicfcl  nur  bie  gabrifate  unb  ©egenftänbe  gn  vetfdjajfen,  weltbe  er  immerbar  au«  Gnglanb  ober 
anbern  Mnbern  bejog,  fonbern  and;  nm  ba«  gn  faufen,  wo«  er  fonß  bei  ben  inlänbifdjen  -panr. 
Werfern  entnahm.  2)ieß  feilte  nirfn  {tift  fd;wer  weiben,  müüte  er  bie  »erfäujiidjen  ^rebnfte  n:d?t 
nad;  «onben  fdjaffen,  müfte  er  mdir  in  ^olge  befen  aUe  Saßen  bt«  Uebertrtngrn«  tragen,  al« 
ba  finb:  $ran«vcrtfofien,  3ölle,  J&anbelifpefen ,  3eit«ertn^,  £Borfd>afgtnfcn  unb  enblid;  jebe  9Jer» 
berbni§  nnb  !{3efd»äbigung,  weldje  fein  ©ut  treffen  foUten.  SEenn  wir  nur  btefe  «elafiungen  aufs 
rennen,  warben  Wir  ftyon  gewatyr ,  baß  bet  (Sinfauf  be«  @elbe«  t^ener  Werbe;  nod;  mehr  aber 
tritt  bief  f>crvor,  wenn  wir  betrauten,  wir  flein  bie  3ab,l  ber  ^robnfte  iff,  vceldje  jnm  ."i rantfpott 
nad;  Bonbon  geeignet  ftnb,  wie  nnbebeutenb  bei  ber  i^cbr;afil  ber  erüeren  ber  $reU  am  Serfen> 
bung«pla^e  im  muffe,  wenn  ber  Sonbonrr*  <$riö«  alle  Sfbjuge  nnb  ben  <?infauf«t>rei«  beden  feil. 
3n  ber  Glitte  gewaltiger  ^robufteniSXaffe  witb  ftd;  bie  ?ln:iuih  an  ©egenfiänben  b trau sü eilen, 
weld;e  §nr  ©erfenbung  geeignet  finb;  nur  biefe  werben  gefugt  fe»n,  einen  ^rcl«  nehmen,  weiter 
bie  ^eroorbringung  lofjitt.  «ßrobufte  aber,  nnb  waren  e«  bie  bejien ,  ftnb-,  folalb  fte  feine  Äänfer 
haben,  gteid;  bem  5ant  am  «Stranbe  Wertf)(o«. 

<$t  wirb  ber  9tnf  entfteben:  ©ie  ffi  ba«  ®elb  fo  treuer!  wenn  man  beffen  »iel  fanfen 
mit ü !  nnb  tiefer  wirb  jur  nnterfnd;nng  aber  ben  Äauf ,  Wie  and;  Sin^ungeprei«  be«  Weltes  fufa^ 
rcn.  Der  lettre  wirb  bnrd;  ben  3in«fn$  beflimmt;  et  pflegt  jwar  nm  fo  in- her  jn  ff  im ,  al«  e« 
bet  Äanfprel«  ift ,  fattt  «bet  bed;  nidjt  mit  ifjm  jnfammen  unb  liegt  et  außerhalb  bet  gegtawar; 
tigen  95ettadH«ng,  wenn  et  and;  nahe  batan  gtanjt.  ttatfer«  »rage  ift  vielmehr:  fffia«  ift  be« 
@elbe«  jtanfprei«? 

<9r  ift  für  jeben  Qinjelne«,  für  jeben  Drt,  füt  jetei  Saub  nidjt  betfelbe.  ttr  wirb  für  jeben 
(Belbfaufer  (fo  nenne  id)  be«,  weither  @elb  für  ©aaren  k.  an  fid;  bringt)  an«gefprod;en  burd; 
bie  Wenge  feine«  Cligentb,um«,  weld;t«  er  füt  ein  Dnantnm  @elb  g.  2b.  '/>  ^ben  ntnfj.  €o 
foftet  ei«  Jbaler  bem  »Arbeiter  in  Venben  */2  Strbeititag,  in  Setiin  JWti  Arbeits  tage,  in  Wietel . 
Sdjlefien  vier,  im  $ofenfrf;en  iedj«,  in  ber  ©egenb  von  Vubiin  in  $olen  gwölf  9lrbeit«tage.  Sllfo 
am  legten  Orte  ift  ber  Jtaafrtei«  be«  S^alet«  für  einen  ^ageatbeitet  24  mal  gtöfet  al«  am  er» 
ften.  3Bet  Jtattoffel«  gibt,  nm  fid;  einen  -Thaler  angneignen,  Wirb  im  Xurebfdjnirt  ber  3ahrt  an 
einem  £)rte  100  <|3fb.,  am  anber«  1200  $fb.  gebe«  müffe«.  ®er  Segge«  geben  fann,  um  @elb 
gn  faufen,  bet  witb  g  9.  in  93olb>nien ,  wo  id;  10  oaljie  lang  eanbwittf)fd;aft  trieb,  füt  einen 
£t)aler  burdjfdjnittlid?  360  $fb.  geben  müffen,  w&r)renb  er  in  ^Berlin  mit  bereu  60  ausreichen 
würbe.  *5o  fennen  wir  viele  93erfauf«gegenftänbe  mit  bem  ©elbe  vergleid;en,  aber  «ntet  ibnen 
ftnb  viele,  bie  ^aben  einen  geringen,  ja  gar  feinen  ÜBertf),  wenn  fte  eine«  weitere«  £ran«port  er- 
tragen müffen;  anbere ,  bie  biefen  tragen  fennen,  of)ne  wertf)lo«  gn  werben.  «So  (leiten  fid;  ent* 
gegen :  £otf  v«b  eble«  iRetalf,  geWof;nl{d;e  ©attcn;©ewäd;fe  unb  ©ewütje,  itattoffel«  nnb  «üben 
bem  Ußrijen  nnb  £abad. 


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Beilagen  jn  b«  allgemeinen  6ifcungeu. 


$ür  unfere  fbAreren  ©etraßrungen  erwaßft  Serail«  ein  teefentlißet  Untetfßieb.  ©ermi«* 
berung  ber  £rau«vortfofteu  unb  ©ßcvfung  neuer  üöerthgegenftänbe  burd?  Otfvarung  an  Scan«? 
Vortfcjirn.  SBenn  nun  ba«  ©elb  einen  fo  r  et  fßi  ebenen  itaufpreie  hat,  Wenn  wir  fehen,  baf  er 
in  $rcbuften  au«gefVroßeu ,  um  fo  hoher  ifl,  al«  beren  »bfafc  fßwieriger  toirt  nnb  be*  ©elbe« 
mehr  gebrannt  wirb,  fo  muffen  Mit,  auf  unfere  ftrage  jurüeff ommenb ,  nnterfnßen,  ob  SBcbmen« 
^robuceut,  ob  ba*  ganje  8anb  baburdj  reifer  geworben  ifi,  baf  cö  feine  gabrifate  um  *\4  wcbl-- 
feiler  al«  früher  einlauft,  ober  ob  e«  mehr  baburß  verlöten,  baf  ihm  renben  für  folße  ffiob> 
(bat  i «Millionen  (Soufumenten  entzogen  bat. 

Tiefe  üefteren  verjehtten ,  wir  wetten  (inen  maffigen  Eafc  annehmen,  an  canbe«brobnften 
jeglißer  9lrt,  $elj,  Serf,  ©artenfrüite.  $rcbufte  be«  Sanbbaue«  unb  ber  SBiebjußt,  jeber  jäbrliß 
30  X&Ir.,  fo  ergibt  birf  bie®umme  von  45Willionen.  Um  biefen  Setrag  muf  nadb  ber  Sonboner 
(Srftnbung  mehr  ©elb  für  Seemen  erfauft  unb  naß  Slbjng  aller  Unfoften  naß  Seemen  gebraßt 
werben,  al«  juvor,  Wenn  jeber  Sanbbauer  ba«felbc  wie  früher  einnehmen  fott.  Äüein  er  fauft 
einen  Ifjeil  feiner  ©ebürfniffe  jefct  nm  »/4  billiger,  bat  mitbin  gleiten  2eben«genuf ,  hätte  er 
auß  nur  V4  b«<  früberen  (Sinfommen«.  £iefe«  betrug  in  Summa  45  WiHionen  inlänbifßer 
(Senfnmtion,  etwa  3  Wittionen,  weiße  bor  brr  Venben  er  Clrfinbung  eingingen,  alfo  48  Wittionen, 
wovon  5\4  36  Willienen  au«maßen.  2)iefe  müften  für  äu«fubr--9(rtifel  naß  «bjug  atter  Soften 
gewonnen  wetben. 

3ß  frage:  Sie  tonnte  foldje  «mntiic  aufgebraßt  Wetben?  bie  frühere  Äuefuhr  von  3  Wil* 
Lienen  Würbe  fiß  ertjeden  laffen,  Wenn  alle  ^robnftion  für  inlänbifße  $anbwerfer  unb  ftabrifan- 
ten  bin^ggetäumt  würbe;  allein  fßwer  wirb  e«  fern ,  fic  ju  verbovveln .  unmögliß,  fie  ju  nm 
jWölfarl;cn  unb  fana  bief  nißt  gefßet>en,  fo  Wirb  Seemen  (ährliß  um  WiUionen  Armer,  bi«  e« 
ein  arme«  rrgung«lofe«  8anb,  gleiß  bem  ©üben  ;Hu«ianbS  würbe,  wo  Ueberpuf  an  ®oben<$ro; 
buften  ben  junger  im  SDeßfel  mit  erftiefenber  Sülle  herbeiführt. 

<Seht  wittig  mag  alfo  ber  $robncent,  nißt  aber  ber  ©elbbefffcer,  ber  ©eamte,  ber  «olbat 
bie  ©cgenflänbe  feine«  Sebarfe«  ein  ffienige«  tbeurer  von  ben  £anbwerfern  unb  gabrifanten  fei» 
ne«  taube«  fanfen,  wenn  biefe  ibm  feine  *lircbutte  gewifjermafen  an«  bem  $aufe  b,olen,  baburdj 
alle  in  ibrem  SBerthe  etfjöben,  feht  vielen  aber  erft  einen  «ÖJertb  verleiben,  ben  fie  nißt  baben 
Würben,  wobnte  ber  (Sonfument  nißt  an  ber  £f)ür  be«  $robucenten.  <t«  ift  bem  2anbe  Schmen 
augenfällig  leidner,  48  Willionen  aufzubringen,  wenn  ©ebnung,  ^Brennmaterial  jeber  8rt,  alle 
©artenfrüdjte,  Wildj,  ©utter,  gleifdj,  alle  ©etreibearten  Webmer  ju  guten  greifen  fnben,  al« 
wenn  fo  viet  an  ©eijen,  STOotte,  4)äute,  ^ol|  ic.  nad)  ttnglanb  geführt  werben  fott,  al«  nötbig 
ift,  bamit  nad)  Slbjag  alier  Unfoflen  36  WiKionen  erübrigt  Werben,  ftättt  ber  Verlauf  an  im 
lanbifdje  ^anbwertrt  IC  in  Verfolg  ber  Conbcnrr  (Srftnbung  fort,  fo  Werben  bem  Sanbe  faft  nahe 
an  jebn  Ibeile  ber  Qinnab.me  entjogen,  bamit  e«  nm  l/4  wohlfeiler  faufe;  ein  Jaufd?,  ber  jum 
53erjWeife1n  führen  möcbte. 

Qit  begritfe  benb«l»  »et  «tten  ber  ^rebucent  mit  befonbmm  3ntereffe  bie  gabrifatie««« 
onbuftrie  feine«  £anbe«;  feiner  fe»  mehr  bereit  al«  er  biefen  beßen  Käufer  ber  Soben^robnHe 
%a  unterfiufcn ;  gern  belfe  er  bem  &iabe,  baf  e«  crüarfc  jum  Jlnaben  unb  3üngling,  bi«  t6 
Wann  geworben.  (5r  fßü^e  alfo  ben  Anaben  feine«  üanbe«,  bie  anwadrfenbe  gabrifation,  gegen 
bie  bnrd)  älter  unb  <£arnifdj  ber  Wafßinen  gerüfteten  Wänner  be«  übetfeeifßen  £anbe«.  Unfere 
£anbe«*S?egierungen  übernehmen  bie  äu«thei(un,g  ber  $ülfe  burib  fdiü^enbe  Botte,  totldje  feltev 
10,  bau ri^  weniger  al«  2£  betrafen ,  wäbrenb  Wir  im  Seifbiel  beren  25  annehmen.  Wrtfeten 
mnier  foldjem  ®<bu^  unfere  Gabrilen  felbjl  ju  ber  ©tärfe  gelangen,  baf  fie  felbft  jenem  ?anb«  ber 
aelmmiidjten  Wänner  3nfnbren  maßten,  nn«  aber  um  fo  beffere  Abnehmer  würen.  Jteine  ^abu-- 
fation  burfte  bierin  ber  be«  8tunrelrüben*3uder«  vorgeben,  für  manße  ©egenben  aber  <5if«, 
©la«,  2einwanb  faft  gleiß  gewißtlg  hervortreten. 

Jpabc  iß  mit  einem  Qeityiel  au«  meiner  eigenen  ftnfßauung  begonnen,  bin  iß  bann  ;,u  ei« 
nem  ibealen  Verhältnis  übergegangen,  fo  feb  e«  mir  gemattet,  hier  noßmal«  jwei  befarate  Vän 
ber  )n  vergteißen,  Wedlenbnrg  unb  )War  bie  Umgegenb  be«  Seehafen«  9tojloct  unb  Gaßfen,  et» 
wa  bie  ©egenb  von  $alte.  Grftcre*  2anb  bat  für  feine  $robufte  beffeten  9bfaß  naß  conbon, 
ober  e«  fehlt  bie  inlänbifße  (Sonfumtion.  Seijen  ift  in  Ocofiorf  tbeurer  al«  in  ^atte,  aber  an« 
bere  $robufte,  Weiße  nißt  naß  Sonbon  gehen,  haben  Wenig  Rehmer.  <So  foramt  e«  benn,  baf 
58 eben  gleißer  (Mute ,  bei  nißt  geringerer  Ontettigenj  ber  «anbwirthe  in  ber  ©egenb  von  Koftod 
tanm  »«  $aßt  bringt  wie  bei  $alle.  2>er  ©runb  ift:  Wangel  an  inlänbifßet  Gcnfnintion, 
weiße  ber  tentfße  Sottverein  auß  bort  fßaffen  Tonnte. 


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Hebet  Jcauft  unb  6<*ön$eit  in  bet  hrtWhjffllfl. 


593 


IV. 

(3«  Seite  860 
•    .      .  •  '•  ■  . 

Uebet  Setadfidjtigaag  bet  Äaafl  unb  ©diönBeit  in  bcr  Äanbwitt  bj$aft  von 

»jitofeffot  «edet  in  9cojtod. 

w3«t  fed»«ten  grage: 

Vit«  bem  Umftanbe,  ba£  bie  fcanbwirtBe  Seutfdjlanb«  iid?  firbenmal  verfammelten ,  bevor  bie 
gtage  aufgewotfen  Warb :  „3n  wieweit  bau  sab  foll  bet  fcaabwitth,  auf  Äuaft  aab  ©djeaBelt  ia 
feinen  (finridJtangen  aab  Unt etneb munden  iKücffidjt  nefjmen?"  fenüte  gefdiloffen  werben,  tap  biefe 
grage  bea  fern  liegeabea  angeböre,  ba§  fie  md>t  frabet  }ur  @praa)e  gebraut  wetbea  batfte,  al« 
bi«  ade«  Motyweabige  ia  ttrwogaag  gebogen  war,  ja,  baff  fie  aar  in  einem  üanbe  aufgeworfen 
weiten  fennte,  wo  vorjag«weife  ber  &anbr6verfeb>nerung  bat  9Bort  gerebet  Warb,  gaffen  wir 
aber  ihre  ©ebeatnng  nähet  in«  Siege  aab  erwägen,  baff  bort,  wo  bie  JRefnltatc  ber  gotfdmngen  t >cß 
ntenfd)lid)en  @< ifteß  fuij  ia  bea  ebelften  gormen  au«prägen,  am  meinen  SBilbung  nnb  irbffrbe  3JeMom* 
menljeit  gefanbea  wttbe,  fo  etfdjeint  bie  83erf<6cnetung«ftage,  toeldje  man  Bi«frer  aaf  bem  (Kontinent 
faß  aar  oa  bie  ««wohnet  ber  $aupt>  uno  SReftbenjßäMe  gu  thbten  gewohnt  war ,  and*  für  bea 
fcanbmann  al«  eiae  grage  ber  ©ivlltfaticu ,  aab  bärfea  wir  fie  ia  folget  ©ejie&nng  wob.1 
al«  eine  bet  f^öaöea  äJtütb>a  begrüpen,  weläje  anfrre  fiebeaiäb,rigea  äafammenfüafte  jur  SntfaU 
rung  gebraut  haben  Sc  lange  c«  nod;  caabwfrtye  gibt,  weloje  von  bem  ©ranbfape  aatgeb», 
es  fomme  aar  baraaf  an ,  ihren  ©rnnbftüden  einen  mcglidjß  heben  ©rlbertrag  ab}ngewiaaea  aab 
teiaea  $feaaig  an«gageben,  von  bem  nidjt  anzunehmen  fei,  bafj  er  balb  mit  dinfea  jarüdfebrea 
werbe,  wirb  bie  raabwirtyfdKift  ia  ibm  wld)tigßea  öebenraag  -  bem  fleiftgea  «rbeiter  möglid>jl 
Diel  ©elegen$eit  jam  (SrWetb  \u  gebea  —  verfaaat,  nod)  mehr  aber,  wenn  fo  Inrjjidjtige  <5var* 
famfeit  baranf  ausgeht ,  alle«  ja  »erbräagea,  Wae  turefc  Sdjcnfjeit  ber  äußern  Srfdjeinuag  baju 
gereichen  fann,  ©d}ön$eit«ftna  ja  werfen,  ja  aäftrea  aab  burrb,  bie  Q3efrirbigung  behielten  aeae 
?efcen«frcnben  ,u  fd)ajfen,  bie  and)  bem  Dnrftigften  jn  X^eil  werben,  felbß  )n  feiner  fUtlidjcn 
SJereblnng  wefentlidj  beitragen  fennen,  waljrenb  ifjm  mandje  aabere  *eben«genüije,  tyret  Äoftbarfeit 
wegen,  nnjugänglid)  bleiben.  — 

©enn  Wir  fomH  bem  työd)ß  verbieaßiidtea  ß treten,  ber  fd)öaea  JJaaß  immer  mehr  (Siaflag 
aaf  bie  Üanbw irthidjaf t  ja  »erftbajfen,  bie  »ollf emmenfie  Slnetfennung  ja  S br iL  werben  l  äffen  müf; 
fea  aab  t  ß  mdu  für  noiJftfg  hallen  fennen , .  bie  weh  1  (bangen  golgen  folc^e«  Cti r.flupcß  nod)  Bäb,cr 
nadj^u weiten,  fo  haben  wir  je^t  ja  aaterfad)ea,  ia  Wie  ferne  anb  ia  wcidjem  Umfangt  aTunft  aab 
€<böabeit  in  ber  SaBbwirtb,fd)äft  überhaupt  ia  Betraft  fommea  fennen.  SEOie  eß  ja  für  bea 
2anbwirif}f$aft6'$etricb  aar  wenig  {Regeln  gibt,  bie  eine  gan)  aUgemeiae  Slaweabang  leiben,  fo 
werbea  oad)  ia  ber  fraglichen  Jöeiie^ung  mancberlei  «nterfdjeibaagea  jn  machen  fe»n,  je  nad)bem 
®rö&e  aab  8otalper^altatffe  be«  betreffeabea  «aabgate«,  Äenntnijfe  aab  «älfemittel  be«  SBeRfeere 
ftd)  t»erfrfjicben  barfteQea;  fo  viel  burfte  aber  alß  aaegemac^t  anzunehmen  fetm,  bap  überall ,  wo 
bieder  bie  äß^etlfd)«  ©elte  bet  «aabwirtb; fd^aft  anbeac&tet  blieb,  bodj  etwa«  für  ib,re  «a«bilbBag 
gefdie^ea  föaae. 

nebetblidea  wir  nan  ba«  ©ebiet  bet  bilbeaben  Äaafte,  fo  glauben  Wir  }aaäd>H  aar^ieöatt^ 
fanft  aab  ©arteafaaft  ia  bea  SBettidj  anfetet  Uaterfucbaagea  |ieb;ea  ja  bärfea. 

©d?rn  vor  jwei  oahren  haben  wir  in  Sejieljnng  aaf  bie  erftere  einige  fiieb^er  ge^dtige  9ln^ 
bentangen  gegebea  (m.  vetgl.@.  139  be«  ©tätig,  ©er.)  anb  bemerft,  ba^  e«  bei  ber  «u«nbaag  bet 
«aabbaafanil,  felbft  an  «ntfleHuagea  aid>t  feble,  atet  b,aabelt  eß  ftd;  abet  aid«t  aUein  barnm,  fold»e 
\n  vetmeibea,  foabfrn  and),  nad>  befHmmten  ®^cnb]ett«regeln  \u  bauen,  In  fo  weit  fte  fidj  mit 
Swedmd^igfett,  geftigfelt  sab  aagemeffeaet  ®o^lfeilb;eit  vetelaigen  laffen.  ®d»on  in  biefet  ©e* 
bingnng  liegt  e«,  ba§  baBet  ebenfoweirlg  einem  ooräbergeb,eaben  moberaea  ©eirbmarf  geb, albigt, 
al«  ba«  Vntife  jur  alleinigen  SRi*tfdjnur  genommen  werben ,  abet  audj  fein  tegellofe«  SSefett  ein« 
triff en  barr",  wie  eß  leibet  nur  |u  häurni  felbft  auf  Äcften  bet  nbrigea  notbwenbigen  6igenfd>aften 
angetroffen  Wirb.  Steht  ba«  Sanbbauwefen  and)  ned)  nidjt  aaf  folget  Stufe  ber  datwidlaag, 
bafi  ooKrommeae  92ufter  fät  alle  SBotrommen^eften  gegeben  ftnb,  fo  bietet  bod)  bie  ©anfnnfl 
Kegeln  geaag  bat,  beten  gefdndte  SBeaa^ang  gnt  allgemeinen  (Sinfityrang  ein gef&lligen  SBan« 
flvle«  gereiften  fann.  Q«  fämc  fomit  nur  baranf  aa,  ba^  fte  jnr  Vnwenbnng  gebraut  unb  baja 
eia  geaageaber  Eintrieb  gegebea  würbe,  }a  beffen  Vermittlung  bie  lanbnurtbjcfyaftlidjen  IBereine, 
unter  Ju^ichjung  gefdjirftcr  fflaumeiflcr,  Befeaber«  geeignet  feva  bürfteu.  —  Siegt  gleid)  eine  forg« 
faltige  Erhaltung  bet  &tnbgebonbe  im  3ateteffe  bet  Öeff^et,  nnb  ftcllt  ftd;  eine  abgefallene  obet 
fdjmufrtge  ©anb,  eine  verfaulte  ®cb,weUe,  ein  von  garbe  entblcfte«  genfier  mit  jerbrodjeuea 


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524  Beilagen  jit  ben  allgemeinen  6i$u«gen. 

©Reiben  nidjl  minbet  aujtößig  bar,  alt  et«  jerriffeue*  Jtleib,  fo  ji»b  betg(ei<ben  Deformitäten  in 
mandjen  ©egenten  leibet  uecb  immer  ju  finben,  ob>e  baß  Oemanb  fit  ben  baburd?  verlebten 
®cbcnf»ettefintt  in  bie  5djranfen  tritt,  ©ewotjntyett  maebt  audj  ^irr  ben  Bellet  förn  nnb  bjö 
®e(ubl  flumvf. 

SBiewobl  bet  (Bartenbau  fcbou  al*  eis  Xbeil  bee  Sanbwirtbfdjaft  ja  befragten  ifft ,  fo  erfiretft 
fidj  bie  ©atteufumt  bodj  etfi  an  wenig  £rten  übet  bie  eigentlicben  ©arten  binau*,  unb  bocb  fottie 
jebe*  2anbgut  burdj  gwccfmäßige  Slnorbnung  unb  iüebanMung  feinet  einzelnen  SBeftanbtbtile,  burd) 
forgf&ltige  Änlage  unb  ($rballung  feiner  SBege,  ©väben,  3äune,  Herfen  nnb  &aumi?flan)una.en  ei» 
nem  nacb  aftbftifcben  Siegeln  angelegten  nnb  erhaltenen  ©arten  äf)nlid)  feirn.  SÄan  tsenbe  biet 
uiebt  ein,  baß  foldje  (Sinrwbruufl.  ju  große  Äojieu  vetanlaffeu  »erbe,  e«  femmt  nur  auf  richtige 
98ürbigung  aller  2ofalver{fältnifte  an ,  um  fte  in  ber  Siegel  noet)  einträglich  macben  ju  renneu. 
©Ine  rl<bt(g  angelegte  nnb  wobl  nuterpaltene  Cbrlallee,  eine  ben  SBobnungen  nnb  ffiiefjfiatten,  ja 
aßen  ©ebauben,  ben  weibenben  «iebbeerben  uub  beut  Heinrn  ®llbe  «cbufc  gewibrenbe  öanmbflan' 
jung,  blc  ju  gleitet  3eft,  »enn  and)  nnr  tbeilweife>  baa  £ol;bcbärfniß  befritblgt,  wirb  oft  weit 
einträglfcber  fevu,  al«  bie  baju  ju  verwenbenbe  £anbflicbe  burdj  ben  Unbau  mit  gelbgewaftfeu,  nnb 
bennodj  gibt  e«  fable  gelber  unb  ungefebüftte  fBirt&fdjafteb*fe  in  großer  »njabl,  bie  3Renf*en 
unb  Rieten  einen  nngemntbli<ben  nnb  nngefunben  Qlofentbalt  barbieten.  3ß  bie 
teutf<be  Saubwirtbfcbaft  in  vielen  Öegenben  gegen  bie  englifdje  jnrütfgeblicben ,  fo  febeint  e* 
banfctfadjtob  <*  biefer  $iufldjt  gefdjebeu  ju  fevn,  nnb  bat  fte  baburd)  baejenige  verloren,  wa«  ibr, 
wie  jeber menfdjlidjen  JEbätigfeit,  nnr  einen  friert!  Seift  jn  verleiben  vermag  —  ben  Sbaraf; 
ter  ber  ®emütbll<bfeit.  5>anf  ben  weifen  Regierungen  unb  gefinnungfDoKeu  ©runbbe* 
fifcern ,  bie  fl<b  ibrer  in  biefer  JBegiebuug  in  mandjen  ©egenben  unfer«  tcutfdjen  93ater(anbe«  an: 
nehmen  nnb  baburdj  ein  fdjöne«  »eifolel  jur  9to#folge  geben. 

Äucb  biet  fann  e«  fidj  nidjt  barum  baubetn,  ben  ju  trefftnben  (finridjtungen  beßimmte  SWnftft 
}um  ©runbe  ju  legen,  vielmehr  gilt  e*,  bei  ftnwedbung  äjtyetifdjer  Regeln,  bie  fcofallrät  gefdjirft 
ja  benufeen  nnb  ba*  Sdjcne  mit  bem  IRatylidjen  in  jwecfmafiige  $erbinbnng  )u  bringen.  £aß 
babei  bie  reebte  Kitte  inne  gtbatten  nnb  andj  bei  großen  im  ^rivatbefi^  bejinblidjen  (Bütern  nidjt 
fruebtbarer  55oben,  brr  al«  Sfcferlanb  einen  b^betn  (fr trag  geben  fennte,  in  $arfanlagen  ufcb 
SßHbgetiege  oerwanbelt  werben  möge,  bebarf  um  fo  Weniger  einer  (SrWäbnung,  alö  wir  ebenfe» 
wobl  bett  «einem  ©rnnbbejift ,  al«  gro§r  Sanbgüter  im  «uge  $aben ,  unb  überall  ©ebönbeU  uub 
«Rertigfelt  in  ber  JdanbwirtbWaft  »erbteilet  jn  feben  wunden,  ob^ne  ibre  $robnfrivitat  irgenb  wie 
in  beeinträebtigen.  ®ie  weit  an<b  Heine  9Blrtb>  bierin  jn  geben  vermögen  r  bavon  ffnbtn  wir 
«eifViele  im  «Itenbnrger  «anbe,  wo  ber  SBanernfianb  bcfanntli<b  ftbon  anfangt*  feine  gelbwege  in 
a^anffeen  jn  verwanbetn  unb  jeber  Sanerfgutebeflfter  fein  »lumengart(6en  unterhalt. 

(St  Witt  bie  €>a<be  bet  Sanbineffer,  b^iet  mit  fXat^  uub  $otf<b(vtgcn  an  bie  $anb  jn  geben 
nnb  fieb  )u  bem  (fnbe .  naej^  bem  J8eift>iele  ber  englif<ben  surveyors,  in  ben  $efi&  nmfanglUber, 
ba^in  gehöriger  Äenntnljfe  ju  feften. 

9(ber  ni(bt  allein  anf  baJ  9(eüßere  ber  ©ebdube ,  ©arten  nnb  Oelber  riebt«  wir  in  ber  frag; 
lieben  3f^(eb,ung  nnfernSlicf,  »ielmebr  faffen  wir  aadf  ba« innere  ber  ©ebänbe  unb  Sirtbf<^aftdl|öfr, 
ja  ba«  9Birt{)fcbaft«»ieh,  bie  9l(fergerätt)e  nnb  Älle«,  wa«  fonft  jnm  @nte  gehört,  in«  Singe.  — 
S-cböne  gormen,  Stettigfeit  unb  SReinlUbfeit  flnb  an<b  b^ier  überall  o^ne  3weifet  mit  3we<fmäßig- 
frit  ju  verbinben,  ob>e  einem  unnötigen  tum«  Staunt  jn  geben.  —  3n  erfterer  SJejiebnng  ge-- 
benfen  Wir  j.  IB.  ber  tref^ieben  gewölbten  9tinb»ieb4&ufer,  wie  fle  in  Wittel»  nnb  «SüMeufdjtanb 
uidjt  feiten  »orfommen,  fo  wie  bet  babei  bejinblicben,  tegelmäßig  gejralteten  unb  fo  belegenen 
SjnncU'lafcc,  baß  bet  orbentlicb  barin  aufa.efd?i(btetc  ^Dünget  gegen  jeben  ffierlnjl  bur<b)  Verbrennen 
ober  SBegfbnlen  gefebüftt  iß,  wäljrenb  nn<  bie  in  meuteren  ©egenben  vorfommenben  großen,  oft 
mit  einet  »eibe  nnbenu^tet  3immer  »erfeftenen  UBc^n^aufer  6auertt4er  9Dirt6e,  ale  ©egenßänbe 
eine«  ni<bt  ju  billigevben  8uru«  erfc&ienen  jtnb. 

SQirb  ber  fOie^ncbter  bei  maneben  Jbierra^en  aneb,  febrne  Jcrmen  einem  mebr  ©eiüinn 
bringenben  plumpen  JWrberbau  ;um  Dvfer  bringen  muffen,  fo  fann  er  boeb  bnreb  reinliib^  ®e* 
banblnng,  bnte^  angenehm  in«  ©eb,öt  fattenbe«  ©elAnte  beim  SBeibevieb  ben  Hnfprüeben  be« 
Sct)6n^eit«ftnne«  ein  GJenüge  leiften,  wovon  manebtr  wobl^abenbe  ranbwittb,  bem  e«  auf  Äoften- 
erfbarniß  niebt  anfonmt,  tanm  eine  9tt)nung  ju  baben  f<beint. 

Serradjten  wir  bie  Ädergerätbe  vieler  ©egenben ,  fo  flnben  wir  fte  nnr  feiten  folfbe  nnb 
fauber  gearbeitet,  viel  weniget  noeb  mtt  einem  füt  bie  (Spaltung  bee)  baran  befinblicben  ^oljwtrf* 
unb  Olfen«,  nüfelicben  Änftrieb  verfemen,  nnb  bennceb  erfreut  ftcb  jebe«  k<Huge  an  folgen  fingen, 
bie  aneb  bem  UngebllbetPen  Stbtnng  einflößen  nnb  ihn  jn  größerer  ©tbonuug  unb  forgfftltigetet 
Se&anblung  bet  ib)m  übetgebene«  ©et4t(>e  «uffortetn. 


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Gärungen  inet  «eben«.- 23erfidjeTung  für  8Wibvleh. 


90ir  fdjliepen  t>temit  birfe  fnvjfti  einlcitenben  Vtntruiunc\rti  unb  wünfdicn  angelegenttidjfr,  ta\i 
tu  ta\ü  beitragen  mögen,  tte  £ufnierffamfe:t  ber  Serjammlung  einem  (Mcgcnüanbc  zuzuwenben, 
ber  ba«  ganze  lantrcirthfchaftlicrte  «eben  bnrehbringt  unb  un«  bie  Sanbtctrthfcbatt ,  bie  von  5)<an 
djrm  nicht  viel  anter?,  al«  eine  Tuugfabrife  unb  Srefchmafdjine  betrautet  wirb,  al«  ein  grefje«, 
frönet,  lebenbige«  Silb  rrfdieinen  läpt.  an  beffen  Sollenbung  wir  \u  arbeiten  haben,  inbem  wir  und 
bemühen,  bie  bargebotene  Dtatur-  unb  Jlnnftgcbilbe  \n  einem  r)armcnif(^en  (Manzen  ju  verfchmelzen. 

V 

•>  V -*(•••<«- ««tat**«»».*  i  M.***#.*t»|*.  >i* 

I  Ju  Seite  102.) 

lieber  veben«>Serfitherung  für  SRlnbVlet)  im  @tabta,emeinbe<Sejlrf  3mmenftabt. 

@  a  |  u  n  g  e  n. 

om  Borau«  wirb  fict)  in  ber  Okmcinbc  jeter  Biebbcfiper  von  ber  grcjjen  Olüfrlicbfelt  eine« 
folgen  herein«  übertrugt  halten,  unb  fchin  bemfelben  unter  ben  hiertregen  feftgefefcten  Beengungen 
beitreten,  rcoburd;  gegen  geringe  Seiträge,  ber  üigentbumer  ron  verunglücktem  Bich  eine  (Vut- 
madjung  erhält,  unb  ber  Sflinbervermcglidje  in  ben  Stanb  gefegt  wirb,  fein  abgängige«  <Stüd 
Wieberum  beifcbajfen  ju  fönnen. 

$.  1. 

Tic  Stauer  ber  Serftdjerung  foQe  ftdj  für  bie  Äüfje  im  (Sajjentrieb  Wie  für  jene  auf  ben 
«Iben  bi«  ja  jenem  Sbenbe  am  $erb(ie  erflrerfen,  wo  ta«  Bich  au«  ben  Silben  fommt,  bann  für 
jene  Siehftürte  auf  bem  6e»fenmco«  gleidjfall«  bi«  an  jenen  fcbenb,  Wo  fte  vom  Berge  jurüd« 
gefemmen  finb. 

S-  2. 

9Birb  nur  gefunbe«  Biel;  in  bie  Brrfidiei  ung  aufgenommen,  bahrr  foll  beim  (Sinfdjlagen  in  bie 
Vllvenvcm  ihicraijt  eine  genaue  Unterfudjung  bei  jebem  zweifelhaften  €5tnd  vorgenommen  werben. 

8-  3. 

©oll  bann  jene«  Sieh,  weldje«  ber  Berftdjrrung  einverleibt  werben  Will,  mit  3u)(ebung  eine« 
Sennen  ober  Birten  mein  er?  von  3Wei  für  bie  ganje  <&abf<r)aft  au  »gell  eilten  unzart  beuchen  fad?-- 
funbigen  Männern  eingefdjäfct  unb  bie  Schäfcung«fumme  nebfi  genauer  Beitreibung  be«  ©tücfi 
viehe«  in  ein  Beqeidiniü  gebracht  werben;  SReflamaticnen  vom  Biet)  -  (Sigentljümer  gegen  tiefe 
Schulung  bürfen  nicht  jtattjinben. 

8-  4. 

$ur  keti  ftafl,  ba£  ein  ©tücf  Siel)  währenb  tiefer  Söeibejeit  verfauft  wirb,  fo  muß  für  ba«* 
frlbe  ber  gan.je  Betrag  nad)  ber  ©d)äfcnng«fumme  befahlt  werben,  bie  Haftung  r)crt  aber  für  bie 
©efeUfdjaft  auf,  fobalb  e«  von  ber  jiäbrif^en  3ö*<be  abgeht. 

$.  5. 

3fr  bie  Cberaufficht  heuen  im  §.  3.  benannten  <5d?äfcleuten  über  fämmtlicfje«  Sieh  ütx* 
tragen,  Jtranfheit«fälle  ihnen  fcgleicb  anzeigen,  Wo  {je  Bebenfen  tragen,  ben  9r)t  ju  $llfe  ju 
vuf'en,  auch  ba«  Sieh  genau  untergehen  )u  laffen,  ob  e«  einer  gänjlfdjen  Teilung  fähig  fev  ober 
nicht,  um  bem  Bereine  feine  lange  auhalienbe  Äurfcnen  }n  vernrfachen. 

8-  6. 

©cht  ein  6tncf  Sieh  j«  ©runbe,  ober,  ba§  e«  gefcblacr)tet  werben  muji,  auch  turdj  Tich- 
fjahl  nbbanben  fommt,  fo  erhält  ber  (figenthnmer  vom  Bereine  bi«  jnm  6.  Tezrmber  ben  vollen 
©cbä|>ung«werth  in  baarem  (Selbe,  bie  brauchbaren  Beflanbtbeilc  an  bem  verunglürften  ober  ge» 
fdilachteten  Sieh ,  fallen  bem  Bereine  lur  Beringung  anheim ,  unb  bie  beftmöglidjfU  SerWerthung 
hat  ber  Hnftfdjwfj  |n  beforgen,  unb  cjewijTcn  hafte  Neef  fang  in  fiellrn. 

$.  7. 

©eiin  ein  erfranfte«  Stücf  Sieh  am  Tage  wie  er  in  §.  1.  bezeichnet  ifi,  Wo  man  an«  ben 
Klven  fommt,  vorhanben  fevu  feilte,  fo  lurt  audj  für  baffelbe  für  ben  Berein  alle  Haftung  auf. 

8-  8. 

Sie  Sergütung«veirräge  richten  fid;  nach  her  Summe  ber  erlittenen  Unglüc!«falle,  unb  werben 
nach  p«n  Serficr)erung*fapitcrT  berechnet,  jeboeh  fcfl  fei»  ©mdjtr)eil  von  weniger  «l#  einem  geller 
jnr  Erleichterung  be«  SReehnen«  gattfxirben. 

8-  9. 

on  biefe  Sergütnng«heitrage  fommt  auch  noch  zuzurechnen:  . 
a;  Tie  Äcflcn  für  ben  thievarzt, 

b)  jene  für  bie  V'liiiJfdjuümänner  unb  Taratoren,  beren  Rechnung  gleich  nach  ber  3nrücffunfl  be« 
Siehe«  öffentlich  verlefcn  unb  bie  ®$afcnng,  wie  bie  ju  ertiebenben  Seiträge  öffentlich  bei ann t 
gemacht  werben. 


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8-  10. 

Hat  biefer  Sieb*ieben$verftd:erungiJ:93erefn,  für  elgentlidje  93icf)fcucben,  in  ber  8ri  unbSßeife 
feine  QHUigfeit  mebr  (oljne  gerabe  biefe  ober  jene  Äranffycit  ju  benennen),  »enn  bie  Summe  be€ 
vetungtüdien  Siebe«,  benffinfjeb«tenXbeil  bc«  afftfuvirten ÄabitoUetocfrt  nber^dgen folU«  n«b 

$.  11. 

.  ®erben  fcwobl  fit  bie  ©<bäber  unb  9lm?f<bu£manuer,  »ie  für  bie  Senner  nnb  Birten  j« 
i^rer  $>arnadjacr>tung  eigene  3njrruftioneu  gegeben« 

Smmenjiabt,  am  23.  Kai  1840. 

L.  8.  SDer  ©tabtgemeinbe  Sorjianb:  $r.  8ut.  H*S,  ©eb.  ÜRabJer,  glbel  ©tf<l«ub. 
Snjtrnction  für  ben  SettMltsnge'ffatföng  bec  »iebwrjtnVrung«*  «nftalt  in  3nnue*frabt. 

3>er  ua$  %.  3.  ber  ©afeuugen  gebiibete  «u«fön£  fotl  jnerft  n«feu 
n)  baff  nur  gefnnbe*  Sieb  in  bie  Serftijerung  aufgenommen, 

b)  baß  bai  aufgenommene  Sieb  gehörig  bejeit&uet  »erbe,  bamit feine  Unricf/tigfeireft  eintreten  nnb 

c)  ba§  bie  @<bä$ung<jfttmme  bentlüb  eingetragen  nnb  von  aßen  9luflfd)ufi  Männern  gehörig 
nnterjelibnet  »erbe. 

S.  2. 

©inb  bie  <§irtfn  nnb  (Senner  in  ben  Silben  befenber«  anjnwcifcn,  baß  bei  (SrfranTnngen  eine* 
affffutirten  Sind  Siebe«  vom  @afientrieb  nnb  ©eifenmoo«  jnerft  ber  Htrtenmefßer  nnb  8igeu> 
tfcümer,  von  ben  9Uptn  aber  ber  ©ennmeifter  mit  bem  (Sigenlb^ömer  in  gehörige  ÄfuntRip  gefegt 
werben,  nnb  biefe  baben  ficb  fobapn  mit  ben  9lu6f$ufjm(tgliebern  jn  benehmen.  {Die  »eitern 
Serfügungen  geben  bann  aber  vom  Hudfobuffe  allein  an« ,  »a«  in  ber  ©adje  ja  rbun  fe> ,  uötbi« 
genfall«  ben  Strjt  beijugteben  unb  bie  gebtrlgen  Heilmittel  aniu»enben.  Sebenflitbe  ober  feudjrn- 
artige  Jtraufbeit«fäIJe  jtnb  fogleicb  bem  $©U$eitSorftaube  jnr  Hnjeige  ja  bringen. 

S.  3. 

SRnji  ein  ©tür?  flSfelj  gcfc^Iacrjtet  werben,  Fo  ifk  Wef ,  »ie  bie  ©eibrinnang  »on  ben  Sltycn 
bur<b  ben  Xn«f$nß  jn  ttforgen ,  »ie  für  We  befhneglUbfie  Ser»ertbnng  be«  Unfcbltttr« ,  gleifdjr« 
unb  ber  Haute  nnb  biernber  ge»iffeubafte  »rtbnnng  bem  Serein  jn  freflen. 

*.  4. 

2J?n§  fogtei<b  «a<b  ber  3nrüdfunft  von  ben  SllUen  nad)  9.  ber  ©afcungen  bie  Sfecbnung 
»iebie  Seitrag«quote  ojfenMcb  befannt  gemaibt  »erben,  nnb 

$.  5. 

3(1  ber  9lu«f<bui  für  feine  2ttüf>e  ju  entftbäcigen  vom  Serei»  unb  mit  ben  ttnglü<f«fätte« 
in  Sorreibuung  jn  bringen.  ■   

3nfrrnäion  für  bie  Hirten  nnb  ©ennen  be«  3mmeufiabter  *  Sieb>«  in  «Beübung  ö8r  mc 

Scrjidjerung«  >  ftnfialt 

ffiirb  be«  Hirten  unb  (Sennen  ein  Serjeicbnifc  über  jene«  SKictj  an  §anUn  gegeben,  uxlcfce« 
bie  Sefoer  affefurirt  b«*e«. 

$.2. 

Grfranft  ein  beriet  affefurirt*  ©tnd  Sieb,  fo  bie  ^irtr»  fogleiä  ben  (Sigentbümer, 

mit  bemfelben  aber  an<b  jugletd)  ben  Hirtenmcijler  in  jtenntnifi  jn  fefcen.  Sou  ben  ©en naiven 
ift  ber  «ig mitunter  nnb  ein  ©enne«  *  »rlper  in  Äranfbeii#f&aen  ju  verjt&nbigen. 

%.  3. 

Haben  bie  Hirten  unb  ©ennen  ein  ©leity«  ju  fceobatbten,  »ann  ein  ©tö<I  93ieb,  verlöre«  gebt. 

*.  4. 

Sollte  ein  ©tü<f  Sieb  ••>■  bem  fogcnannten  glug  befallen  »erben,  ober  mit  einer  a«bern 
Jhcanfbeit  bebaftet  fe^n,  amb  felbft  unter  arj(tli$er  Sebanbtnng  Beben,  fo  ift  ber  Hirt  ober©e«ner, 
»enn  er  glaubt,  bai  biefi  franfe  Sieb  r«ttung«lo«  fev,  ermäebtigt,  um  e«  ni*t 
ganj  auf  ben  JlBaafen  §n  bringen,  )u  tobte«,  jeb«b  nnr  im  fyü}$tu  WottjfaUe  nnb  $at  foglei<fr 
«njeige  b<rvo«  an  ben  Sutföufj  ju  ma^en,  unb 

$.  5. 

SQirb  iebem  ©ennen  unb  Birten  in  ibrer  JDaniadia*ttinn  eine  ftbfrbrift  (leaeben. 


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tUber  Sebent  er  fl<$ea«a,  »cb  Kiabvitfc,  ia  3mmenftabt. 


5*7 


8if)e  i  #  «Ig 

t>a8  fit  bcr  (Stabt  Smmcnftabt  für  bie  Jffieibeijeit  1844  affcfurirte 


Benennung 

9IAf>ere  93efdjreibung 

Sdjäfcung. 

ber 

beä  SJiefj* 

<3 

SBieJ? ;  ©attung. 

ber  Stüde. 

c 

%* 
•«» 

18 

(Sigentbümer3. 

■  t 

S 
& 

=  E 

3m  ©äffen  Xrict» 

Wer, 

eine  junge  Äub. 

gelb  grau  mit  einem  ab-. 
tohxW  fiangenbe«  4?orn 

70 

» 

in  ber  Äeffelalpe 
in  ber  ©altalpc 

fr 

1 
1 
1 

eincRub,  von  mittlerem 

91lter 
eine  alte  Jlub, 

ein   jweijätjrige«  »inb 

brann,mit  »eifern  ©lern 

grau,  mit  cinem8tumpf= 

Ijcrn 
grau  bad)fet 

65 

52 
72 

259 

im  ©äffen  £rieb 

in  brr  ©altalpe 
in  bet  §tre<te«5= 
gunbcr^SUpe 

^etcr  gifdjer. 
üüagner, 
»f 
f» 

1 

1 
1 

eineÄufi  mit  entern  Äalb 

«in  l)albjjl>tiijc3  Äalb 
eine  alte  Stuf) 

frfjwarjbraun  mit  etwa« 

weisen  £crn 
gtlbgrau 
»eifigrau 

80 
24 
48 

152 

^fodiminct  pro  1*41. 


8  u  e  jj  fl  b  c  n. 


einnahmen. 


<S5 


I.    9luf  Vergütungen. 

£em  3cfevb  SRacff  für  1  Stul}     .  . 
ter  3cb.  Jper^  bittrer  für  1  Jtalb 
fem  Slnton  Jinfcl  für  1  Si\ih      .  . 
£efi$it  vcm  verigen  3oI?c  laut  5RedV 
mmg  pro  1840   

II.  Huf  Sljiträrjtlidte  Äcften. 

£em  oc(eVb  Jperj,  1l)ienu$t,  für  Ü3e; 
banblung   

III.  «uf  <Segic  unb  Snrcniar. 

£(miöud>b.<Sdm'aH  fürtfinbiubenb.  Nerton 

für  Rapier  

£em  3ef.  €prinfart  für  SBerfäumniffe 
£tm  >f.  ©etj  itlem 
rür  «d?littcn  unb  93efrf)läg     .    .  . 
für  ftub,rlcljn  


40 

12 

38 


30 


fr. 


t: 


I.  Grlc«  auö  bem  t>  erungludten 

33ief>- 

Hu«  ber  »erungludten  Äub,  betf  3ef. 

ÜRueff  erlebt  

SMui  bem  .«alt»  ber  3el>.  Jijerj  3öiit= 

we  er!e«t  

Nu«  ber  Jlub,  be«  Hnt.  frnfcl   .  . 

II.    21  n  Umlagen. 


29  Uaut  Ginjug« ;  aiegifier  würbe  Pen 
jebem  (Sulben  Kapital  3  £1.  er; 
beben,  unb  beträgt  cb  bem  »er. 
fieberten  Kapital  ü  !G,ü61  fl.  . 


12 

7 


i 

2 

258 
(48 


Ii. 


17 

5 
20 


104 


fv. 

30 
30 


||131|20I| 

3ufammenftellunfl. 

3)U  (Stoaabmen  betrag«  laut  obiger  Wenning  .  .  .  147  fl.  7  ft. 
£U  «Blflaben  „ 


i|147|  7 


.    .    .    131  „  20 


Heberfdjuf     16  &  47  ft. 


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528 


;Hcd>nmifl  pro  1843. 


<55 


einnahmen. 


|.    jürärfafc  bee  gefallenen 
3Jiel)e*. 

£tr  «nbrea«  JTcgcl«  $Sitlt»e  für  1 
£alb  

tem  3ofef>l>  Stntcn  J?irdjmann  für  1 
Äuty     .       •  •   

II.  i?ür  ^bierärjtU^c  ©ebanb; 
lung  unb  Sflebiiamente. 

£em  Ifyierarjt  £erj  laut  Meinung. 

III.  ftutyt ;  unb  £  anblcljne. 

£em  9llc!«  <5*M>1  für  gultrlclm  t>cn 
bei  9Uf>e  Srnfeiimece  .... 

IV.    5ür  ®  e  irf?  ä  M  *s  ^  ü  tj  r  u  n  tj 
u  n  b  91 e  g  i  c. 

Sem  3of-  Svrinfart  für  93erfäumntffe 

unb  9tül>e  

Tom  3of.  ÜBrij  für  ©rrfäumniffe  unb 

2flübe  

£e.n  3ef.  J&clier  für  ben  Sdjlittcn 

bolen  

Dem  Stabtbiener  .Racfceler,  tfinjng  ber 

Umlagen  

gür  fauler  je  

$ür(Sinbanb  ber  ttedjnungen  pro  1842 
unb  1843  ........ 


ff. 

14 

38 

62 


fr, 


26 


4I 


I.    «n  9lf  tisreff  «et  jäliriger  ff. 
91  e    n  u  n  g. 


II.  *,1h«  bem  (Srlc«  be«  tferun. 

glütften  SHetyeö. 

ffür  ba«  Äalb  be«  flnbreaö  .Regel« 

SBittoc  

ftür  bieäul)  br«  3ef.  Sl.  .ftlrdjmann. 

III.  9(u«  bem  $e$ug  ber  (Som 

f  u  r  r  e  n  j  -  U  m  l  a  g. 

(£«  ijl  juv  SecTung  ber  Äu«gaben 
ren  bem  au«  15,737  ff.  befietjeu; 
ben  ^erfteberung«  =  (^ital  auf  je? 
ben  iMnlben  £  r  e  i  geller  a\i 
Umlag  nclbftenbig,  eine 
Summe  betrügt  ren  .... 


24 

48 

G 

24 


34 


Summa  ||l22|48t! 

3  u  f  a  m  m e  n  j*  e  II  w  n  g. 

3>{f  (linnabmen  betragen    .    .    .  .    142  ff.    7  fr. 

$>it  Änegab«  hingegen     ,    .    .  .    122  ff.  48  fr. 


Summ«   ||142|  7 


©ofjln  bleib!  mt\»:MtTfä*i     19  ff.  23  fr. 


3mmenffabt  ben  20.  DCtcber  1843. 

<8orfle$e»be  Stefano,  tonrbe  geprüft  Ä. 
nnb  für  vi^Hg  befnnben.  yua  f 


gibel  ©$l«nb,  «e4»«»ß*f^ter. 
Der 

§t«Mgemeinbe*»crfianb 


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lieber  «anbeafultutgefefcgebung  in  gtattern.  529 

VI. 

(3«  Seite  106.) 

S3na|'<b  unb  Antrag  ber  briben  Äammeru  in  SJetreff  ber  2anbe4fultnr,  au«  ben  SJerljaublungen  ber 
jwtitcn  Äamnirr  ber  ©tanbe<$Berfamnilung  für  ba«  Jlöuigreicb  Stavern  im  3abre  1831,  27.  9?h 
^rotofcll.Wr.  154,  mit  ftnmerfnngen  von  ftreiberrn  v.  (liefen. 

(Srfler  Slbf<bnitt  von  «rwerbnng,  Seraufferung  nnb  SbUlbarfeit  be«  ®rnnb 

unb  23oben«.  ») 

1.  JDie  Otto  erbung  te<5  ®runbeigentbum«  in  9egiebung  auf  9lu«bebnuug  unterliegt  feiner 
33ef<branfnng,  fn  fofetn  bem  Qrwerber  ei«  £n«nabm«gefcb  nic^t  entgegenßebt. 

2.  JDiefelben  SJeflimmuna«,  mef$e  in  Slnfeljung  ber  (frwerbnng  no<b  verßebenbem  Äntrage  1 
gelten,  jinbe«  im  Allgemeinen  aua>  auf  bie  ®t  ränffernng  Slnwrnbung,  »erbebaltlidjp  ber.ver* 
faffung#mä§i^en  Setfimmungm  «ber  3nläüigfeit  ber  SBeranjierung  be«  €>taat«gute4,  bann  unbe; 
fdjabet  ber  jeberjeitifltn  ©ttefce  unb  2*erorbnungen  über  Stiftungen  nnb  ®emeinben,  fowle  über 
!Tbron»  unb  tfanjlt  lieben,  bann  über  Fidtieotnmisse. 

3.  Sebtf  freie  ®ut  fann  ebne  vcrgäjgige  «ewifligung«erbclung,  vorbeBaltlicb  ber  We<bfe 
©rittet,  «bgetb eilt  unb  tbrilwelfe  verändert  werten. 

$)ie  fljbirnmmerung  *)  an  folebe  3nbiVibnen,  Weldje  bereit«  belieb  attgefeffen  flnb,  unterliegt 
feiner  33efcr)ränfuug.  SBenn  jeboa)  bnreb  ben  von  einem  @ute  abjuträmmernben  £beil  eine  neue 
Knfagigmafbung  begrünbet  werben  will,  fo  feien  bie  ©eßimmungen  be«  ®efe$e«  über  Slnfäjilgmas 
djung  von  1825  §u  beebaebten,  nnb  e«  fann  ja  biefem  Setjufe  nnr  ein  ©rnnb  verwertet  werben, 
wovon  45  fr.  3)  (Steuer  *  <£implnm  eutriebtet  wirb.. 


*)  tiefer  Jitel,  fowie  bie  fvater  folgenben,  beflnben  fla>  ni<bt  in  bem  ffiunfcbe  nnb  ttnirage 
ber  beiben  .Kammern,  wobl  aber  in  bem  ®efe$e«entwurf,  ben  bie  ^Regierung  im  3abre  1828  ber 
©tänbeverfammlnng  vorgelegt  bat,  beffen  *Befltmmnngett  im  Allgemeinen  mit  bem  9Bnnf<be  unb 
Antrage  nbereinftimmen :  wefentli<t)e  Unterf<t)iebe  Werben  in  ben  ©emerfnngen  angefübrt  werben. 

2)  £ie  brel  naebfclgeuben  a  llnea  ftnb  3nfafce  |um  (Snrwnrf  von  1828. 

*)  Da«  revibirte  ®efe$  über  ?lnfa£h}niacbumj  nnb  SJerebeUebung  vom  1.  3uli  1834  $at 
biefe*  Gimvlum  erbebt  unb  uut&folgenbe  Seßimmungen  aufgenommen: 

$.  2.  ,/Ea«  @teuer:9tinimnm  be«  bie  Anfapigfeit  von  C^efc^c«  we^en  begtürtenten  iMtalbcfi&e« 
Miß  frilgeftfi:  3n  Sanbgemeinben  au«f<bUejjlicb  be«  ftet«  nadjjuweifenten  t'djulbeuftrien  Seft&e«  ber 
„nötigen  5Bobn*  nnb  fflirtf>f<baft«räuine,  bann  ©iribf(baft«flcb\t»bc 

»)  f,für  (Singeborne  ber  betreffenben  ®emeinbe  auf  ein  ©runbßeuerfirablum  von  1  fl. 

b)  „für  (tingeborne  anberer  ®emeinben  be«  Jtönigrei<be« ,  bann  für  Angehörige  auswärtiger 
„«Staaten,  mit  welken  «nf  ben  ®wnb  ber  »ecivtodtat  Weffattfige  SBerträge  beßeben  ober 
„abgefebloffen  werben ,  auf  ein  ®ruttbßtuerßmvlnm  von  1  30  fr. ,  jeboer)  mit  ber  ©e* 
„fcbr&nfung ,  baf  bei  (Singebornen  anberer  ©rmeinbeu  be«  Äönigreidbe«,  welche  ba«  ©igen* 
„tbum  bet(8ant<  ober  <Breaition«verfänfen  erwerben,  ebenfail«  ein  ©teuerfimvlum  von,  1  ff. 
„binrei<benb  fevn  foU; 

c)  „fix  fonftige  9u«lärter  auf  ein  ©runbflenerftmvlnm  von  t  fl. 

3.  Um  bie  (Srwerbnng  eine«  ®rnnbeigentbnm«,  wie  e«  im  §.  2.  Mr.  1.  bejel<buet  ift, 
„ju  erleicbtern,  fann  jebe«  ®ut  bi«  ju  bem  bafelbft  angegebenen  üWaape  getbeilt  werben,  wobei 
„bie  vetbaltniSmä^ifl«  Rcvartition  ber  gnmbberrlicben  »eiebniffe  "bnro>  UebeTeinfnnft  ber  betbeilig* 
Jen  ®runb^eirn  unb  ®rnnbbolben  |u  orbnen  iß. 

SHe  derfeblagnng  in  Heinere  ^atjeHett,  al«  fo(eb>,  auf  weisen  ba«  vorerwäbnte  StenermU 
nimnm  Raffet,  iß  bei  Inbeigenen  ®ntern  nnbebingt,  bei  gebunbenen  Gcmvleren  aber  nur  nad)  Ue» 
bereinfunft  be*  ®ut«b>rT«  nnb  be«  ®runbbolben  geßattet. 

^em  ®ut«berrn  bleibt  bie  Qrtbeilung  feinet  (SlnwiOignng  jn  ®ut«jertrümmernngen,  fo  wie 
„jnr  SHebottitien  ber  «rnubbertlieben  S»eitr>niffe  ßet«  frei,  nnb  er  fann  ba^n  niebt  gejwnngen  wer* 
„ben,  vorbeb,altlidj  jebcev)  ber  gefeblicben  ©eßtmmung  über  bie  gericbtliebe  €>uVt>Utuno  be«  grunb« 
wberrli(ben  (äonfenfe«  in  allen  jenen  Valien ,  Wo  bem  ®ut«fomplfre  aneb  naeb  erfolgter  Kbrrennnng 
frba«  im  %.  9.  beßiramte  eteuerminimum  von  1  fl.  gefixt  bleibt." 

34 


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530 


Scüa^fn  jn  fern  attgeuieinen  ©i&ungeu. 


G«  barf  ein  ®ut  nur  in  fo  weit  gertrümmert  werben,  ba$  bei  bemfelben  ncdj  immrr  fo  viele 
ÖJrünbe  verbleiben,  mel<b)e  45  fr.  <Steuerfimvlum  entritbteu.  S3ei  ®ut«)erlrämmerungen  jum  SJe* 
bufe  voü  «ufaffigma<$ung  foll,  «er  allem  bie  betreffenbe  ®emelnbe  vernommen  werben. 

4.  (Sine  frei  eigene  ©eftyung  ober  ein  ©cbenjinfige«  ®runbftfi(T  barf  jebcer)  Weber  jn  un* 
vefffemmenem  (Sigentbum  vergeben,  uo$  mit  Sominical*  Saften  ober  ftrebnen,  ober  mit  unab- 
tö« baren  ober  nnßanbigen  Äafien  anberer  Hirt  btbürbet  werben. 

(Iben  fo  wenig  barf  eine  ffiermebruug  folifcer  Selftnngen  von  btn  bereit«  belafleten  ®ruub* 
flirten  ©tatt  finbeu. 

5>ie  Ueberlaffung  von  ®runbflüden  ob>e  Sorbebatt  be«  Cbereigenlbum«  gegen  bestimmte  unt 
nnr  ablc«bare  (Betreib«  ober  (Selbjinfe  Ift  erlaubt.  3n  bem  bierüber  *n  fijiieftenben  SBertrag  finb 
jebo<b  bie  iBebingungen  ber  flblofung  feRgnfe$en.  9u<b  frnuen,  wenn  {um  3»eife  ber  Rrronbirnng 
ober  Slnfiebelung  ein  SÄuÄtanfdj  einzelner  ®ruitbßü<fe  vorgenommen  wirb,  bie  auf  ber  abgulaffenbeu 
Unreelle  rnbeuben  2>cminicaU*aften  auf  ba«  einjntouf^enbe  ®runbftü<!  übertragen  »erbfn ,  in  fo 
fern  biefe«  in  bie  früheren  SJerbiUutjfe  be«  gu  vertaufebeuben  «runbßüde«  übergebt. 

5.  SaOt  ein  ®ut  mehreren  CSrven  ab  Int«stato  an,  fo  fiebt  e«  jebem  berfelben  frei,  beu 
Antrag  auf  3«r trnmmerung  gu  matten  nib  feinen  Sintbert  in  natura  gu  ferbern.  IDei  (Jr* 
mange(ung  gütiger  9(u#g(ei(birng  beftimmt  fi#  ba«  $heilung«*er(?ältni0  na<b  bem  6$ä(uft£*; 
werter.  <S«  follen  ant&  bei  ®ut«gerrrümmerungen,  weltbe  von  beu  (Srben  bewirft  werben,  biejeni* 
gen  SBefcbräufungen  eintreten ,  wetdj«  vorhin  jum  Antrage  3  unb  binfi^tlicb  ber  ®ut«gertrum' 
merungen  überbauet  beliebt  werben  finb. 

6.  fflenn  Ottern  ein  gröfere«  ®ut  unter  ih>e  Äinber  fo  1 6 eilen,  bafi  frbe«  ein  tefon; 
bere«  ®ut  famrot  ©ebäuben  erbält,  fo  fcH  bie  €taat«regierung  ermutiget  fo;n, 

a)  ben  »Renan  jlebelnben,  auf  er  bem  für  neue  ®ebäube  gefe&ii<b  geirrten,  ©leuerfreijabre  für 
bie  ®runbftü(fe  ber  neuen  flnftebelung,  ferner 

b)  wenn  ber  Weuanfiebelnbe  ®runbb>lb  be«  Staate«  ift,  bie  £älfle  be«  jn  ©ebäuben  erferber* 
ticken  Q3aub>lge«  au«  6taat«malbungen  nnentgelbltcb  gn  bewilligen. 

7.  $5er  3ertrnmmerung  gin«*  nub  grunbbarer  @üter  bat  immer  bie  Steige  bei  ben 
3in«*  unb  ®runbl»errn  um  bie  Gi^erfleüuug  ibrer  9tetfjte  unb  JRenlenbejüfle  vorangugeben ;  au<b 
(1<f)ört  gur  3nftanbigfeit  ber  3in«*  unb  ©runbberren.  eine  vetbaltuif mäßige  SJertb eilung  ber 
Abgaben  auf  bie  verriebenen  ®rnnbftürfe  ja  ferbern. 

Sie  SBertljeilung  ber  Saften,  weNbe  @a(be  ber  ©elbeiliglen  i^,  unterliegt  nur  im  Raffe  ifycn 
*Mi(b]t»ereinigang  ber  (Sntfa^eibung  ber  Sulturbcb^rbe,  wcl^e  jiä)  b^iebei  an  na^folgeube  ©ePimmun« 
gen  )n  galten  bat: 

1)  £en  (Entwurf  ber  fciftenvert&eifnng  bat  in  ber  Kegel  ber  ®ruubbeftfcer  }u  fertigen  nub  folgen 
bem  ®ut«^errn  jur  ©cne^mfgunj  vorjntegen,  wclcbe  jebo*  jur  ®nltigfeit  nnerüfli^  ift. 
Oebem  fönigl.  ©rnnbbolben  fiebt  e«  frei,  ten  Entwurf  ber  Saßenorrtb^eilung  bem  fcnigl.  fRtnU 
amie  §n  nberlaffen. 

J)  Sie  Abgaben  finb  ba,  wo  ba«  «Steuerbefinititum  in  «nwenbung  ift,  nacb  ber  95erbälrnip}atl 
ber  Kartellen,  fenft  na<b)  bem  <S<b^ung«wertbe  berfelben  ju  veribeilen. 

3)  3ebe«  ®runbftürf  ift  fo  viel  al«  möglidj  mit  JRel^nijfen  einer  Vitt,  inebefenbere  mit  ber  fei« 
ner  (5rtrag*f4b,fgfeit  entfVre(r)enben  ^rnd&tart  ju  belegen. 

4)  3uglei(b  ift  barauf  ju  feben,  baß  bie  auf  jebe«  eiujelne  ®runbftürf  gelegten  Sei^nijfe  in  ber 
9tegel  nur  bem  nämlicfeen  ®runb  <  nnb  3iu*berru  jugeWiefen  bleiben. 

5)  S3ei  «fterjinfen  ift  bie  nnmittelbare  3nWeifnng  berfelben  an  ben  IDominicalreutenbert&er  auf 
angemeffeue  SBeife  ju  bewirten. 

6)  üflenn  ba«  \n  liefernbe  ®etreibqnanlum  weniger  al«  einen  &a$erifd>cn  SJlt^en  betragen  Würbe, 
ift  bem  ®runbjeb>ntberrn  nnb  3in«beretbtigten  bie  SBab,l  ber  jäfarltyen  Vergütung  in  ®elb 
nacb  bem  betreffenben  IRotmalvrei«  be*  betreffenben  9tentamt«bejirfe«,  in  »rldjcm  bie  Kartelle 
gelegen  iß,  au«brn<fli<b}  vorbehalten. 

7)  Jcücben«,  Rrob^n«  unb  anbere  Seißnngen  finb  vor  ber  3ertrümmernug ,  jum  3werfe  ber  ©e« 
reibnung,  ua<S)  einem  bejtimmten  2«apSiabe  in  ®e(b  aujuftlagen. 


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tteaet  «aabeafaltargefeegebaitg  in  Sabcrn.  531 

£er  ©erfolgte  fann  fibvi<un«  (ei  etmaagefnber  üebereinfunft  t>or  ber  dertrammerung  bie 
Umtoanblnng  in  fiinbJ^  «fidjniffe  aaa)  Kafgabe  ber  tyefar  aät)er  feftiBftefleaben  Hernien 
verlaagea. 

8)  Ungemeffene  3Bafbre$ie  muffen  in  gemeffeae  nutgetooubett  »erb«. 

9)  Sei  Sertauftung  ber  «ruabfrucle,  ifl  im  gatt  ber  Ungleidtfeit  be«  fflertye«  berfelben,  b«i 
bnr<$  ben  JEaafaj  verbefferte  ®at  mit  einem  »er5altni&mä§lg  größeren  Steile  berjenigen  Se* 
lafluag  ja  belegen,  toela>  Bieget  anf  bem  anberen  ©runbftacfe  getoefen. 

10)  Sei  *n«<anfd?ungrn  einzelner  @tnnbfWrfe  ob>e  Daranfgabe  jBm  Se^nfe  ber  «rroablrang  tjat 
Weber  ffir  bcn  ©ranb*  nnb  £eb,enberrett  eint  (Sonfenegebürjr  ober  ein  <&anb(cr)n,  no<t)  ffir  brn 
®eritr;t«ljerrn  nnb  bat  «etat  ffldeftare  ober  ber  <lrabation4frem)jeI,  fonbern  nur  eine  einfache 
$rotofo!l<rr*«inf$reibBng  Statt. 

Sei  «««taufäongen  mft  £»araafgabe  »ob  (Selb  ober  @elbe*toertrj  bürfen  obige  2er)en 
©runb*  ober  ©rrfd?tfgebür/ren  nur  in  Sejug  anf  bie  3)aranfgabe  angefVro<r)en  werben. 

11)  5Me  CMnnerang  ber  ©raab*  ter)cn;  nnb  3ineb,erro  )n  Bertrummeruagen  nnb  Sertaafäjangen, 
fo  wie  jn  ber  fjiebei  «Statt  ^abeabcabea  «bgabeuumlage  if)  auf  »nforbern  binnen  eine«  verein* 
torifäjca  lermiB««  »ob  breiig  Sagen  abjugeben,  na$  beffeu  Scrlanf  ba*  3ngcflanbnip  a(6 
flitt Zweigen b  erteilt  angenommen  wirb. 

8.  Sei  ©uiertb,  edungen  fott  feine  neue  Se^anbluBg  ber  ©teaer  eintreten,  fonbern 
jebcamal  lebfcilicf,  nBrbtebiÄjnraeitbera^eilnng  beflanbene  ©tener  repartirt  toerbea.  üben  fo  foll 
auefj  bie  GatttotraBg  ber  ©mnbpöde  aU  Seraalaffaag  jnr  SermerjraBg  ber  ©teBer  «igt  genonv 
men  rcerbrn. 

9.  ««e  ©emeingraabe  4)  nnb  Siebte,  toelc&e  nid>t  gemafc  $.  24.  be«  ®fiaeiabe»ebicte« 
vom  17.  JRat  1818  unveräuperii«)  ffab,  fenaen  unbef^abet  ber  Seeb>  dritter  nnter  bie  ©emeinbe* 
gllebcr  «erteilt  »erben. 


4)  35a6  ©utad>ten  be*  britten  Hu«fd>ufi>$  «cn  18*8  ftatte  nod>  fetgenbe  3  Anträge  aafge* 
Bemmen,  bie  fi$  anf  nnfalttolrte  ©raBbe  begießen,  aa  roeldjen  Wc^rere  «ntbcil  b^bea,  etjne  baf 
fie  in  bie  Älaffe  ber  ©rmetnbegrünbe  geljeren,  fo,  bof  ber  flemeinfcr>aftti<f;e  «atrag  »ob  1831 
aber  biefe*  Ser^&ltBif  eine  «acte  (äft. 

10.  Antrag. 

„3eber  !£l)eilr)aber  ob  einem  aaculitoirtcu  ©raabe  faan  bie  5la«fd)eibung  be«  irjm  trejfenbea 
„«ntljeil«  »erlangen. 

1)  „JDea  SDfaa&ftab  bec  9fbtljeilung  }t»ifd)ea  SRiteigeatbaatern  befitmmea  Serträge,  ba«  arfbrnng* 
„U<b>  »er^Ältaifi  be6  Wittigent^Bme,  febaaa  bie  ©rege  brt  bi^erigea  «enu^ttagÄre^te«.  — 
»®o  H  an  eiaer  9}[$tf4nar  ber  norbemerftea  «rt  fe^lt,  tritt  gleitjfttWe  SStrt^eilaBg  ein. 

t)  w$a«  ®erb,ältaig  mehrerer  ©ewitBt«bere*tigten  unter  fl$  toirb  auf  a6.nl(a>e  SBeife  befKmmt. 

3)  „Sei  ber  «btbellnng  j»ifä)en  bem  eigent^umer  nnb  ©ewitnt«Bere^Hgten  tofrb  be«  «entern 
„ÄntbeU  na<^  bem  Serf)äUnijfe  Ui  SDertb^e«  ber  ©ervitnt  auf  bem  ;nr  Galtar  oagefpro Cornea 
„Ornnbe  ja  bem  ®ertb,e  be*  fervitulfreien  öigentb,um«  brtfelBen  ®runbea  feftgefefct. 

4)  „(Sinjelne  privaten  bfirfen,  ben  8f«H  ber  Srroabtrttflg  aafgeaommea,  bie  $lbtfjfilang  aar  jam 
„dtoerfe  ber  (Saftar  »erlaBgeB. 

11.  «atrag. 

w3n  bie  (Klaffe  ber  un!ntti»irten  ©raube  gebörea  oQe  biejeaigea,  toel^e  fori»ä$renb  enttoeber 
Mgar  nio)t,  ober  aar  jur  SEBeibe  beeilt  toerben.   ^ieb,er  toerben  geregnet: 

wbfe  gan§  iben  anb  bie  nerf^iebeaen  ©eibevlätf/  *ann  »onfommen  mtr>rr)rlic^e  Sege; 
„©rünbe,  toelAe  gemiffe  3ab;re  liegen  bleibea  anb  bona  ongebant,  fnaßtiebe  ffleibea  anb  folge 
„toel^e  einem  befilmmten  ^ta^rtvecbfel  eingereiht  toorben,  ftnb  jn  ben  nnfultivtrtrn  ni<r)t  ju 
„te^afn. 

12.  «ntrag. 

•Sei  ber  Gnltur  ancnltivirter  fm  graabb,errli*eB  Serbaabe  f)eb,eaben  ©tänbe  foOen  bie  fBaf* 
„tigen  granb^ertli<bea  fiänbigen  nnb  nnfiänbigen  9teid)niffe  ein  für  allemal  nag  bem  ffiertfje  be3 
w®runbe«  tm  anfaltit-irtea  3nftaabe  anb  jtoar,  trenn  nio>t  bnre>  jeitUcbe  nebereiafaaft  aorjag«* 

34» 


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532 


Beilagen  ju  Un  aUgemtiuen  ©jungen. 


10.  3M<  »ob  ben  SDiitgliebera  gemeiufam  benüfctfn  Reiben,  ETOcorgrunbe,  3Hco«tfäfc« 
nnb  Ähnliche  ©runbßncfe  ßnb  auf  ©erlangen,  unter  JBoTbehalt  ber  Äechte  dritter  nnb  gegen  »nfts 
mitt(ung  ber  erforberlicben  ®eraelnbcrefer»»lä&e,  ju  »erteilen. 

(Solide  ©albnngen ,  ttelc^e  mehreren  ©emeinben  angeboren,  unb  beren  forßerbnungfimafige 
tBewlrtbfcbaftiing  wegen  it)rct  Mutbehnnng  nach  bem  ©machten  ber  ©acboerßunblgen  and)  im 
Salle  ber  Teilung  neeb  meglicb  iß,  fennen  unter  ©emeinben  »ert  heilt  werben,  vorbehaltlich 
ber  erforberlicben  Slnorbnnng  in  -fcinfiebt  onf  JBcWiribfebaftnng  unb  ben  ffialbfdmfc. 

CSine  Stellung  ber  SBalbungen  unter  bie  ©emcinbeglieber  fett  nur  ba  geßattet  »erben,  tco 
bie  Sntrotrung  jum  3wetfe  ber  Kultur  geflieht  unb  bie  cberße  $crwaltnng«ßc[(e  be«  ^Regierung«« 
bejirfe«  erflart,  bajj  bie  ©albwirtbfcbaft  ber  @egenb  burch  biefe  9Unberung  nicht  geliert  werbe; 
ferner  bei  Sorwalbungcn  unb  $arcellen,  welche  forßcrbnnng«raafiig  nicht  bewitthfebaftet  »erbe« 
fennen. 

Such  anbere  von  ben  ©emetnbegliebern  gemeinfam  auf  frembem  (Sigentbum  geübte  Stechte 
fennen  getbeilt  werben,  wenn  ber  (Sigenthümer  be«  betreffenben  SBalbe«  anf  ^urificatien  bringt, 
unb  eine  theilfcare  Qntf$äbigung  anbietet. 

Gin  einzelne«  ©emeinbegtieb  fann  ben  it)m  gebührenben  9Intr>rtl  an  ben  ©emeinbegtunben 
nur  bann  mit  Qrfelg  h«au«»erlangen,  wenn  tr)tn  bie  $eran«gabe  burch  giltigen  S?fi"cr/luf  ber  ®e* 
meinbe  |ugcßanbcn  wirb.  5) 


„weife  »Berwanblung  be«  ©runbe«  in  freie«  nur  mit  {laubigen  ablösbaren  JRcifbniffen  belüftete« 
„digentbum  ©tatt  finbet,  auf  uacbfclgeubc  fflclfe  benimmt  werben: 

1)  „dfne  Qrt)öbnng  ber  anf  bem  anfultinirten  ©runbe  cber  auf  bem  gangen  ®ntc,  jn  bem  ber» 
„felbe  geirrt,  bi«l)er  beßanbenen  ßänbigen  Abgaben  nnbet  nicht  ©tatt. 

2)  „$>er  tünftige  8anbemialbe§ug  wirb  ein  für  allemal  nach  bem  SBertt)e  be«  ©runbe*  im  nnfal* 
„ti»irten  3ußanbe  feßgefefct. 

3)  „tritt  ingoige  be«  beßetjenben  grunbherrllcheu  JBerhMnlfFe«  ein  «eimfatt  ein,  fo  ift  ber  ©runb* 
„berr  »erbnnben.  bie  ©eben  be«  ©runbholben  fär  ben  ÜRe^rbetrag  be«  SBerthe«  be«  ©runbe« 
„im  cultinirten  3uftaube  jur  3eit  be«  ■f&eimfatte«  gegen  ben  fflfrtb.  be«felben  »er  ber  Gultt» 
„uirung  ju  entfetjabigen. 

*)  3)a«  re»lbirte  ©emeinbeeblft  »on  1834,  ging  noch  weiter  al«  gegenwärtiger  ©crfdjlag  in 
fflefebranfung  ber  ©emeinbegrunbnertbeilung ,  naebbem  bie  feit  bem  Anfang  br«  3aftrb>nbert«  be« 
ßehenben  nucrbnnugeu  jebem  einjelnen  ©emeinbegtieb  gemattet  hatten,  feinen  9lnthrt'l  an  ben  ®e* 
meinbegrüuben  gu  »erlangen  unb  jwar  nach  flleicbbeltliebem  SHaißab  für  alle  ©emeinbegtfeber  of>nc 
fKücf ftc^t  auf  ben  ttmßaub,  ob  ße  bi*ber  ba»on  met)r  ober  weniger  Oiufccn  gejogea  hatten. 

Unter  blefer  bie  Älefnbegüterten  fo  fehr  begflnßigenben  ®efe$gebnng  iß  ber  größte  Zf)M  bet 
©emtinbeweibejjlä^e  bereit«  »erteilt  werben. 

JDie  angeführte  ©erorbnung  »on  1834  beßitnmt:l 
„1)  $le  5Tbriinng  ber  jur  3elt  noch  in  ungeteilter  (Sigenfcbaft  »orhaubenen  ©emeinbegrünbe 
finbet  nur  wegen  naebgewiefenen  äberwiegenbeu  »Borthelt«  für  bie  ©emelube  mit  3nßimmnng 
ber  SWehrhelt  von  bret  Stiertet  fämmtlicber  wirflicher  ©emeinbeglieber  ber  ©efammtgemeinbe, 
unter  welchen  brei  »Biertheilen  jeboch  bie  ©röftbegnterten  ber  ©emeinbe,  fo  wie  ber  cber  bie 
©djafereibereehttgten  begriffen  fe»n  müffen  unb  mit  t)Ü)ttn  Gnratel « ©enebmignng  ßatt; 

2)  ihc  SSolljug  richtet  {ich  nach  ben  beßehenben  ober  noch  ju  erlaffenben  ©efe^en,  unb  in**** 
fonbere,  wa«  bie  9fntr)eilc  be«  Pfarrer«  unb  ber  ©chule  betrifft,  nach  ben  bezüglich  be«  Wafc 
ßabe«  ber  «ntheile  fortbeßehenben  IBerorbnungen  »om  16.  «»rfl  1800,  i4.  bfteber  1603, 
19.  3nni  1807,  22.  9to»ember  1810,  nnb  21.  9Rat  1811 ,  bann  Wa«  brn  «ntheil  ber 
^<häfereiberechtigten  anbelangt,  nach  bem  bi«herigrn  Serfjaltniffe  ihre«  bisherigen  ©enufcrecbte« 
an  ben  jn  »ertheUenben  ©rünben.  9Benn  bie  iSBertheilung  ber  ©emeinbegrünbe  ßattßnbet, 
fo  follen  b;njenigen,  welche  in  ©emeinfehaft  ihrer  febaraten  Sntheile  bleiben  Woflen,  ihre 
Kntheile  im  3ufammenhange  jugemeffen  werben. 

3)  ©ätnmtltcb  vrrtiieilte  unb  baher  in  ba«  $ri»ateigenthum  üiergehenbe  ©emtinbegrüabe  mit 
91  u« nähme  ber  ben  Pfarrern  unb  Schulen,  bann  ben  ©a^äfereiberechtigtea  jugefottenen  Än» 
theWe  werben  mit  einem  burch  Qrlegnng  be«  *5fa(bcn  betrage«  ab(ö«baren  ©runbjiafe  ja 


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Heber  la«be«f»tturflefftöcbun3  in  Samern.  533 

11.  3eber  ®emeinbegranb,  Wenn  er  jar  ©ertbeilaag  fommt,  foQ  voa  aflea  ®runb; 
ba  rfcif«lafteB  frei  feva.  •) 

12.  Sri  jeber  ®emeinb  egranbv  ertbeilnn  g  gebäbrt  ber  €>$a(e  gleiebfad«  ein 
Siriltbeil,  ben  Jatl  aufgenommen,  baß  frbon  wegen  be«  mit  ber  Dri«f<b«le  verbnabenen  9tujlitaU 
brft>e«  na*  bem  ertlichen  SSer^äUniffe  ober  au«  einem  befonbenr  9ceebt«titel  biefelbe  ein  größerer 
«ntrjeil  träfe,  woran  bie  ©djule  ntc^t  verfarjt  werbro  fott. 

13.  girfrie  ®emeiabrrecbic ,  gemeffene  «Streu«  ©eibe«  nab  ^oljredjte  ftab  von  bem 
ftnfi(*e  trennbar,  nnb  fennen  ungebinbert  verändert  werben. 

14.  3)ie  ©rege  be«  «ntbeil«  für  jebe«  jur  3ett  vorbaabeae  wirfliebe  ©emeiabeglieb 
befiimmt  (i<b  bei  jeber  Ärt  von  OemeiabegrüabeB,  wena  feia  tjütlicbe«  (Siaverjiäabnif  getroffra 
Wirb,  bareb  frabere  Urbtreinfünfte  ober  ©ertrage,  baaa  aad)  bejtätigten  befonbern  ®emeinbeorb: 
naagen;  aajjetbem  aber  erfolgt  bie  ©ertbeilung  naeb  jwei  Hälften,  berea  eiae  aater  fämmt* 
liebe  jur  3eit  ber  SJertbeilung  vorbanbene  »ieflicfce  ®emeiabeglieber  naeb  ber  Äobftabl  glei$,  bie 
anbere  aber  aater  bie  bi«ber  jar  ©enufcung  bereefcrigtea  ®emeiabeglieber  naeb  Serbältnijj  ibrer 
©ereebtigung  verteilt  wirb. 

3weiter  Wbfebnüt.   SJon  ber  ©enu&ung  be«  ®ruub  aab  ©oben«  bann  von 
Qntfernung  ber  ©efeb  ränf  ung  en  biefer  £Bcnn(ungen. 

15.  Die  freie  Seaafcuag  be«  ®rnnb  uab  ©oben«  faaa  aar  au«  gcfcfcfieb  aner* 
rannten  $rivatreebt«tittln  ober  bureb  verfafTnng«mäßige  ober  gefctli$e  ©ejlimmungen  bef^eänft 
»erben  ?). 

3eber  ®runbetgentbüintr  iß  bereiniget,  bie  3ntü<ffnbmng  ber  fcelbbienjlbarfeit  auf  ein  mit 
ibrem  ©efen  unb  ;j»e<f  vereinbare*  SJlafl  ju  forbern. 

16.  ©enn  bie  ©eibeberedjtigung  ber  ®efammtgemeiabe  gebort,  fo  fann  wegen  ©<bmä« 
lernna  ber  ©eibe  bei  ber  ©eibenfrbaft  einer  ®emeinbe  anf  ®rnnben  eine«  ©emeinbegliebe* 
burdj  (Snltnroeränbernngen  feine  Qntfcbabigung  in  MnjVrueb  genommen  Werben,  noeb  bem 
ttulfnr»  Unternehmer  verfagt  werben,  ba«  SBieb,  »etebe«  er  jn  baUen  bereebtiget  war,  ferner  anf 

17.  SHenftbarf  eiten,  »eldbe  bem  SBerecbtigten  entbebrli<b  Unb,  Woju  in  ber  Sieget  aueb 
bie  ©eibe*Sereibtigangen  geboren,  fönnen  gegen  Vorgangigt  (SatfjbabigBag  gäajlia)  befei* 
tiget  to erben. 

•18.  $ie  Umanbernng  nnbefiimmtcr  IDienftbarfeiten  in  beftimmte  naeb  einem 
£nr*febnitt«errrag  nnb  naeb  Öerbältnif  ber  Ärafte  be«  ®rnnbftü<fe« ,  auf  Weltfern  bie  Dieuffc 
barfeit  baftet,  aab  be«  ©ebarf«  ber  ©errrbtigten  fann  ju  jeber  3eit  verlangt  »erben. 

19.    Qlne  (Sntfebäbigung  fhtbet  aiebt  ffott: 

l)  »eaa  bie  gewöbnliebe  ober  eiae  verbejferte  ©ewirtbfäaftung  be4  ©runbftürfe«  bureb  ftaji'  Bttb 
Babrwege,  bureb  ©iebtrieb  ober  bnreb  Safferleitnngen  gefäbrbet,  nnb  für  biefe  ©eftbranfaag 
eine  folrbe  GntffbabigBng  voa  ©acbverftlabigen  al«  bareban«  aberfföffig  erfaant,  ober  »enn 

*  •  i 


®un<ien  einer  ®emeinbefaffa  aab  }»ar  im  grnabbmlkben  »erbaabe  ftebenben  ©emeinbe* 
granbea  —  nnbef^obet  be«  ®runbbarfeiM»erbftItnl|fe«  unb  nnr  fo  »eit,  al«  feine  Ueber* 
bürbBBg  entfielt  -  belöget." 

')  25ie  ©ewrbnnng  von  1834  behält  ba«  ®runbbarfelt«»55erb,aitnip  bevor. 

*)  SDer  «nt»nrf  |be«  Ku«)««  von  1828  enthalt  noa7  «i«  «^«te  «n«fub.rttBg  biefe« 
©a^e«  bie  ffleftimmnngen : 

nQ«  fann  baber  jeber  .(Sigentbümer 
»)  einen  beliebigen  $rn$t»e<bfe(  »äblen, 

b)  feinen  ®raab  al«  ®artea,  gelb,  ©iefe,  ffleiaberg  ober  fflalb  benufeen ; 

c)  bie  StbtfjeilaBg  voa  ©etbfelwiefea  verlangen. 
„2>nwb  biefe  Jreibeit  wirb  jebedj  nf<bt  au«gef(tloffen 

a)  bie  gcfefrlicbe  gorftauffiebt, 

b)  bie  befonberen  Drbnnngen  iber  ben  ©einban. 


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534  Seilagen  ju  ben  atf^cmfincn  ©ifcungrn. 


vcb  bem  ©ranbeigenifjämer  bcr  erfcrberltcfce  Mannt  aaf  aabeTC  Brt  Mb  cfine  Sfnacbtfjeiliguna 
bee  eeroitateberecbtigtea  aaogemiitett  »irb. 

«)  für  grübweiben  mit  $orm>ic&  üb«  biejenige  3eit ,  »onacb.  ber  ertlichen  ffiirtljf<&aft#crbnnBfl 
bie  €cbliegnng  bcr  »crfrt  nnb  ©iefea  eintritt,  ober  für  bfe  Uebaag  ber  ©eibe  t>or  bfr  ©clU 
cnbeicn  kernte. 

3ur  €tblie0ang  ber  Hecfer  nnb  ©iefentoeibe  »irb  &iemit  an  fofeben  Orten,  teo  (eine  anbrre 
meb>  befebranfenbe  ©frtbfrfjafteerbnur.g  beftef)t,  ber  1.  «bril  at*  längfler  Sennin  befllmmt. 
2ÖCBB  ee  btr  ÄuUnrjnflanb  eine«  ©rnnbjtüde«  ferbrrt,  barf  bie  grnb>efbe  auf  berafelben 
fc^cn  vom  15.  SÄärj  ab  gefölcffen  »erben; 

3)  3n  flnfebnng  ber  ©eibea  ia  ben  jenigen  ©albbegirfen,  »o  bie  J&oIjtjlaniBngen  accb  Bicfct  bea 
fflaeb«tbnm  erreicht  bobea ,  bare*  »elc&ea  biefelbea  »ob  felbfl  gcgeB  bae  Sieb,  gefebapt  ftnb ; 

4)  ferner  bei  SfufbebaBg  ber  Shrac&en,  bei  Serbefferaag  ber  ©iefea ,  UmwaablBag  ber  eiamabbi- 
gea  ia  gweimabbige  ober  berg»ei*in  breimab>ige 8)  ©iefen,  bana  ber  bei  ©ejleu'ung  bcrÄetfer 
mit  gntterfräatrrn. 

20.  £ie  Sllt-enwclbe  Mab  anbfre feiner  aabern  93enüfeuag  fäfftge  ©eiben  ftab  anter  berjenigen 
©eibe,  beren  ©efeitignng  mit  ober  ebne  <Snif<bäb(gnng  jnläfftg  ift,  nict)t  begriff«. 

21.  ©enn  bie  9Biri^f<^aftflt>crr>äUniffe  eine«  ffieibeberec&tigten  «ob  ber  91rt  ftab,  ba{j  iljin 
bie  bettejfenbe  ©eibe  ebne  ojfenbarea  9Ia<r>tr)cil  fär  feine  Defcaomie  aiebt  ioglei<b  entgegen  »erbea 
ann,  fo  maß  ifjm  in  jenen  gaffen,  wofür  t>a«  ®fj>&  (Jnff<fcäbigang  aaerbnet,  bie  gortfe^aag 
jeaer  ©eibe  aaf  eiaige  3eit  gekartet  »erbea.   JDie  2>aaer  wirb  no«b  bea  ©irtbtrbaft«oeri)6lt' 
niffen  be«  ©ereibtigten  bemeffen,  fann  jebceb  bea  3eitranm  voa  brei  3«b,rea  aiebt  äberflcigen. 

22.  35ie  Scfeitignng  be«  ©efcaftriebee,  beffen  35aaer  übrigen«  in  flreftigea  gälfea 
nacb  Qrmeffen  ber  (Sacbr-etttäabigcB  mit  {Ritcfncbt  aaf  bie  örtlidjfn  aöixtbfcf>nft*«trt?ältni|fe  ober 
bnrcfj  Uebereiafanft  ber  ©etbeüigtea  ga  bejtimmen  tft,  begriabet  ja  jeber  3eit  tfBtfe&äbigaBg*; 
forbernagea,  in  fo  fern  niebt  febca  ia  eingelnen  2anbr«gegeabeB  nad)  ben  bisherigen  ®efe*ea  (Sias 
febränfung  biete«  Sdjaftriebe«  bnr<$  JBracbanbau  offne  (Sntfd?üblgaag  ßattfanb. 

Sla«  Seranlaffnng  bfefer  SBefttmntnngen  fann  feiner  51rt  9tegrefinaf)me  gegen  bfejenigea  £tatt 
Ijaben,  »elcbc  if>re  $ntb.  nnb.'Scbaftoetbegereebtigfeit  fett  e«  mit  cber  obne  «»ietten,  bereit«  früher 
ab  ?labere  »ererbt  cber  »er»a$ttoeife  äberlaffen  ^abea,  »ielmeb,r  mäffea  bie  beW*U|iö««  »ertrage 
aafreebt  er^altea  »erben. 

23.  Sie  ©roße  ber  Ontf^äbigang  rietet  fi*  ia  affea  in  bea  nor8,ergeb,eBb*a  ^aragra^en 
bezeichneten  Ratten  natb  bem  ©ertb,e  bee  ern»ei«baren  Wufung#recbtee. 

«nf  <$ntf(bäbignag  na  ©tunb  aab  »oben  $at  ber  ©frvitutobftetbtigte  aar  ia  bem  galie 
aafjjradb,  wenn  bnri^  eine  freimißige  Umanberung  be«  (Mrnnbftüde«  ba«  gortbeflebea  ber  ffcejieBf» 
Üicnttbarfeit  namcgli^  wirb  aab  bie  fernere  «a<abang  berfelbea  ba<  8ortbePeb.ea  ber  ©irtbiebaft 
gerobeja  bebiagt. 

24.  derjenige,  ivefeber  jam  6*af trieb  bereiniget  ift,  fcU,  fo  balb  nnb  fo  lange  er 
»erebelte  anb  reine  Stbafe  b^filt,  befugt  fetoa,  bei  ffleiben,  wtldjt  ven  mehrcreB  benübt  »erben ,  ia 
verlaagea,  ba§  fein  Stöf>r  »on  gemeiner  9tai;t,  no<b  räabigee  ober  @d)miert>ieb  ja  ©eibe 
fomme,  nab  im  gaffe  benao$  bagegen  gebaabelt  werbe,  eiae  9lm)td)titung  für  feine  $erbe,  nnb 
»enn  bie  ©eibe  bartb.  (Sntf^abigaag  entfernt  «erbeB  will,  bie  Uebcrlaffaag  anberer  ©eibebläne 
gu  forbern. 

25.  3n  «afeDaag  foftber  ©raabflürfe,  wef*e  einer  «emeinbe  gehören,  aab  voa  bie* 
fer  biafjer  bo«*  gemeiafam  aab  anefc&liepeab  jae  ©eibe  beaüftt  »orbea  flab,  fann  jWaz  febe« 


•)  3>er  (SBtwarf  bea  «aefebafTee  voa  1834  eafbieit  S-  23  awb  fbtgeabe  ©ejHmmnBgen: 
w4)  ferner  .  .  .  ©ine  öntfebobigung  flnbet  niebt  ffatt.   ©*g«>  3wetmab;bigma<baag  einm4b>iger 
ffliefen  jinbet  jebod)  «ntfebibigaag  Statt.    JDiefefbe  Iübb  (b  tSrmaagelBag  etaer  gütli<bta 
Uebereinfnnft  aa<b  bem  ©ataebtea  ber  ©att>erfttabigen  iB  tiaer  jSb.rU<beB  3*eit^nt#  ober  ta 
eiaem  «ntfjeil  an  ©ie*grüabea  befteb^rn. 

5)  3m  gaUe  »orliegeaber  JBertrage  map  bie  BrföraaglicBe  Ortterblfamme  jarüeferüattet  »erbea  ; 

6)  aab  eben  fo  für  ba«  Streafammefa,  toeaa  biefe«  ia  beflimmtea  »ejirfea  jot  ^rifaltung  ber 
©albaag  jcMicb.  »erfagt  »erben  mal.- 


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Heber  «anbeofultirgefebgebung  in  ©a»ern.  505 

eingebe  ®emeinbeglieb  anf  eine  beffere  ©enüfcung  ber  eben  fcejeidjneten  ©runbilücft  antragen, 
jebod)  bat  nur  bie  ©emeinbe  burd)  gültigen  @emeiube'©efd)Iuß,  vorbeb)altiid)  be«  SRefurfe«  unb 
be«  9ted)te«  onf  3lu«fd)eibnng  unb  Slbtbeilnng  gu  entfd)eiben,  ob  biefetn  Slntrage  «Statt  ju  geben  fev. 

26.  ©enn  btitte,  im ©emeinbeverbanb  nid)t  beHnbfiäje  3nbivibuen  anf  folgen  ©raub« 
flücfcrr  ein  Qientlarfeit«ved)t  haben,  fo atmen  mit  bem  Eintritte  ber  von  ber  ©emeinbe  befdjlof-- 
jenen  ©irtbfd)aft«verbefferongen  bie  im  antrage  20,  21,  23  «nb  24  entfallenen  ©ejiimmungcn 
in  »nwenbung. 

27.  £Die  ©ennßtbeile  an  verbefferten  ©tnnbjlideir  ber  ©emeinben  »erben  für 
bie  Ginjelnen,  Wenn  nid)t  ein  bcfonberer  ©ertrag,  ba«  $crfommea  ober  ein  (tlnverftänbnifi  hier- 
über beftimmt,  nad)  ber  ©crfd)rift  be«  Antrage«  14  angewiefen. 

28.  Sie  Gntfernung  ber  nnfd)ablid)en  ffleibe  in  ©albnngen 

n)  fann  ber  ©albeigentbümer  nnbcbingt  verlangen,  wenn  bie  Salbung  an«grrotiet  Werben  foU; 
rr  iif  in  biefem  galt  verbunben  (nad)  fetner  ©ab,l)  ben  ©ered)rigten  bard)  einen  SCnt^eil  an 
@runb  unb  ©eben  ober  burd)  eine  jährliche  9teid)niß  )u  entfd)äbigen. 

b)  ©enn  bie  ©albung  von  groger  9lu*beb>ung  unb  ja  einer  regelmäßigen  <S#lagWirfljfä)aft  ge* 
eignet  ijt,  au<b  bie  ©afbweibe  a(«  ein  wefentliöjer  ©eflanbtfjeil  ber  ffiirtbfd)aft  ber  ©erea> 
tigten  erfd)eint,  fo  tritt  bie  Slblcfung  mit  beiberfelttger  üinwiQigung  ein. 

c)  Slub  aber  bie  ©albnngen  nid)t  von  bebentenbem  Ilmfange  nnb  fann  ble  ©albWetbe  in  ber 
©irtfifdjaft  ber  ©etbeiligteit  leitet  auf  eine  anbere  Ärt  erfefct  »erben,  bann  unterliegt  fie  anf 
©erlangen  be«  ©albeigentljümer«  ber  Hblöfung,  unb  bie  <Sntfd)abigung  tuirb  nad)  ©afjtl  ber 
©ered)Hgten  bnrd)  eine  jährliche  Meidjniß  ober  bard)  ein  in  einer  bejtitnraten  9tnja(/t  3ab)re 
)u  gablenbe«  Jtatital  geleijtet. 

29.  3eb«  digentbümer  fann  feinen  ©alb  nad)  9Raigabe  folgenber  ©eftimmnngen  bnru 
ficiren.    (fr  fann  «erlangen,  baß 

1)  gemeinfdjflfriidjfö  Cftgentffura  ober  9lubniejjung  abgeheilt  werbe,  in  fo  ferne  eine  feldje  916- 
Ibeilung  ebne  Madjthetl  für  bie  SRiteigentbnm«*  ober  @ervitMt*bered)figten  anlfüb.rbar  ifi ; 

2)  ffleibefervitute  nad)  ben  ©eßimmungen  be«  $.  28.  beteiliget; 

3)  unbeftimmte  ©eb>ljung«*  unb  anbere  *ed)te  in  bejlimmte  imgtanbert  werben,  wa«  and)  ber 
$oljbered)tigte  forbern  fann. 

Der  ttigentbümer  fann : 

4)  •&oljred)te  gegen  verhältnißmäfjige  (?ntfd)äbigang  an  ©runb  unb  ©eben  ablöfen. 

5)  Der  $oljbered)tigle  ifl  eine  fold)e  $oljablpf«ng  nur  bann  jn  forbern  berechtiget,  wenn  ber 
Ontfdjäbigung^runb  jum  3»ccfe  höherer  jtultur  an«gercttet  werben  fett,  unb  ohne  3er  jtorung 
be«  ÄrrontMffcmtnti  be*  SBalbe«  ober  ebne  fonftige  92arr)tt)etle  für  benfelben  au3gefd)tfben 
werben  fann,  nnb  ein  fo  arejjtr  (Sntfcr)ät>iflurtg«ti)eil  ja  erwarten  ijl,  baß  berfelbe  für  fiä) 
eine  forft»irthfd)aftlid)e  ©ehanblung  guläBt,  obne  baß  bie  forfrwirtb,fa)aftlid)c  ©ehanblung 
be«  Sefle«  leibe. 

6)  ?aubrcd>en,  ©trenfammeln,  bie  ©rnü^ung  bfr  <Bid)eln  nnb  ©üd)eln  unb  anberer  fferfiiervitute 
tonnen  unter  ähnlid)cn  ©orau«f(fc«ngen  unb  (5ntfd)abtgungflnonnen ,  wie  bie  ©etbefervitnte 
(Antrag  28.)  entfernt  werbe«. 

7)  3n  alten  biefen  gaUen  weisen  bie  bi^erige»  »et^te  erfl  nad)  voajlitbig  a««genritte(ler  Gnt^ 
fe^abignng. 

8)  $ie  ©erorbnnng  »cm  26.  ^ebtaat  1808,  and)  in  fo  ferne  fie  Wegen  ber  Qnrfemnng  »on 
SBcibenfAaft  unb  ©ttenfammeln  an«  ®taat«walbnngen  jn  ®nnfien  be«  «erar«  eine  »uö* 
nannte  von  bem  gewcbnlidjen  @tfr^  begrünbet,  fofl  «Ii  aufgehoben  betrad)tet  nnb  über  bie 
*Servitutdan;>ritd)e  an  ©taat^owibungen  lebiglid)  nad)  ben  allgemeinen  &t\t^tn  erfanut  werben. 

30.  (Bemeinbe«  nnb  ©  tiftung0W albnngen  bürfen  nur  for^nngimäßig  benn^t  werben. 

31.  Die  ©enufcung  ber  ©einberge  ergibt' fid)  nad)  ben  biefjfatlftgen  Orbnnngen. 

Dritter  Xbfd)n(tt.    ©on  ben  auf  ben  ®rnnb  nnb  ©eben  nnb  von  ben  anf  ben 
©oben^ör jeugniffen  ru^enben  eigentb.ämlid)en  2aften. 

1.  girirung. 

3t.  »He  auf  bem  ©runbbeftfc«  ober  auf  ben  ©obenerjeugnijfen  liegenben  unftänbigen  8aften 
muffen  auf  ©erlangen  be*  $füd)tigen  ober  ©ered)tigtea  fixirt  werten,    ©enn  eine  gütlid)e 


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536  SWtog«!  ja  ben  allgemeinen  Spangen 

Uebereinfunft  nitfrt  jn  €tanbe  tommt,  pnb  bei  ber  ftirirung  nntet  SBerütfpdjtigung  btö  93ep$ 
(Staubt*  nadjfelgenbe  ©orfdjriften  ja  becbadjten. 

33.  Sei  3er)enten  foU  bie  fePjnfe&enbe  Panbige  »bgabe  bem  3ef)entbcrrn  »olle  ttntfdjä: 
bigung  für  ben  SlBerib  feine«  bisherigen  Wtdjt«  nacf)  bem  JtnlturjuPanbe  be«  jebeatbaten  ©rnnbe« 
jur  3eit  ber  Sixaiion  gewähre«. 

1)  Sie  bi«f>trige  roirflidje  «rträgniti  ip  ber  verjüglidjpe  9lnb}alt*baart  bei  «ePknmnng  jener 
«bgabe. 

a)  Str  (Srtrag  von  neun  Safjren  fott  in  ber  Siegel  ben  9u«fd}fag  geben,  im  Salle  be«  SfBiber-- 
fVrudjr«  eine*  £beil«  gegen  bie  9tid)tia.fe(t  biefer  Qhrcfie  aber  bie  ©inljeimfung  be«  3er>ent« 
in  ben  nädjPen  br«i  3aljren  anf  gemeinfd)aftlid;e  Soften  gefcbefyen. 

b)  Sem  3ef>entbolbeu  gebührt  fcegen  Uebernaljme  jener  £apen  nnb  arbeiten,  »etdje  frnb.tr 
ben  3ebeutberrn  trafen ,  —  al«  9lu«br«fd)en  ber  grüßte  n.  bgt.  eine  (Sntfdjäbignng ,  bie 
in  einem  angemeffenen  Qntr)ett  be«  Stofpertrage«  bePeljen  feil. 

c)  Unter  roa«  immer  für  ©erb  älini  Ifen  barf  beim  3ebentgetrelb  fein  3eb,entbo(b  l>trfür  mrb* 
antreiben,  al«  ba«  €trob,  unb  feinem  3e&entbolben  bafnr  weniger,  al«  bie  4}alfte  be« 
(itrehed  btreebnet  vrerben. 

2)  Ser  3ebenlljerr,  bem  3ebentfd)artoerf«futjren  jupeljen,  iP  bei  girirung  be«  3fl?enl«,  toorin 
er  pdj  uidjt  mit  ben  @d)ar»erf*i>Pidjtigen  aaf  anbete  SBeife  vereinigen  fennte,  btretbti^tt, 
fein  <£d)arwerf«redjt  bem  3tbtntvflfd)tigen  abjutreten,  tetldjtt  ibm  bafür  einen  angemeffentn 
Ttftil  jener  3ebtntertragnifi  ja  überlaffen  bat,  bit  tt  för  bie  ÄrPen  (Tlr.  l.  c)  anfr-redjen 
barf.  3b«»  $<>He  ber  9tid)tvereinignug  mit  ben  3eb.entfrob.nvpi*Hgen  bie 
3e()enrfroi)n  übertragen  »erben. 

3)  Sie  fePjnfefcenbe,  P&nbige  Äbgabe  bePetft  in  9latnral;9Mdjnlf[en  berfelben  (Sattuug,  rote  ber 
bi«berige  3efjent. 

a)  Qtteaige  Strcrjreidjnijfe  pab  bem  Öeröidjtc  nad?  jn  bepimmen. 

b)  Sie  «letnjerjnten  Pub  in  eine  ©elbabgabe  nm)n»anbeln. 

4)  SHit  ber  girirung  be«  3ebent«  fällt  jeber  Knfprnd)  anf  3f  Renten  von  9leugerruten  weg. 

3n  Slnfefjnng  ber  bereit«  eultivirten  ®rnnbe,  roeldje  in  ©emajiljeit  ber  bisherigen  ®eft*e 
nadj  ©erlauf  einer  bePimmten  3eit  jtljenr)?pid)tlg  roerben,  tritt  bie  au«jumittelnbe  pre  Abgabt 
nad)  «erlauf  biefer  3eit  ein. 

5)  Sie  piirte  Watnralabgabe  nimmt  bfe  Dlalnr  eine«  ©ebenjinfe«  mit  bem  im  $W>*befengefefc 
$.  12.  9tr.  4  unb  in  ber  ©rioritäWorbnung  $.  12.  Dir.  7.  b.  J.  »5.  Mr.  1.  fepgefefcten 
©orjügrn  unb  unttr  folgenben  befonbern  ©epimmungen  an. 

a)  Siefelbe  iP  bi«  11.  DRovember  ju  entri$ten,  unb  jtoar 

b)  in  niarftmaftger  ©üte. 

c)  99«  berjenige,  meiner  bildet  »erbPidjtet  »ar,  ben  Qcatnralje^ent  bem  Seteatyerra  fcnm 
}ufnbren,  ijl  verbunben,  bie  prirte  Waruralabgabe  an  einem  von  3efyentt)errn  jn  bepimmen- 
ben  Ert  ja  liefern,  »eldjer  in  feinem  %aüt  aber  itoei  Steilen  vom  3eb]entppid)rigea  eut^ 
legen  fevn  barf.   3eber  anbere  3eb.entb,olb  bat  bie  prirte  Waturalabgabe  nnr  an  einem  an 

.  feinem  ffiobnerte  jn  bepimmenben  ^la>e  einjaliefera ,  jebod)  »orbeb^UUtf)  ber  be^eb.enbtn 
©ertrage  nnb  1)ergebra<r)ien  JWedjtt. 

d)  ©ei  €djauer  nub  anbern  (Slementarbefebäbigangea  b,at  ber  Befyeatfjolb  Wajbrad)  naf  ctaea 
ver^altnijjmä^igen  9ta*la&,  wogegen  ©d)aben«jab;re  in  ber  ftedjnang  be«  bi«ljerigfn  »ob« 
ertragt«  (9er.  9.  a.)  nid>t  anfjnnebmen  pnb. 

6)  3ebe«  $fänbung«rtd)t 

a)  iP  auf  ben  laufenben  3abrgang  nnb  auf  bie  in  ben  ©djennen  unb  auf  ben  ©efrefbefafttn 
bepnblidjen  »errarbe  befdjr&nft. 

b)  «EBenn  biefe  S5onätb.e  nidjt  meb.r  jur  ©efrlebigung  be«  3eb.entb.errn  vorb^anben  fe^n  follten, 
barf  baffelbe  and)  in  ber  näo>pfolgenben  (träte  «u«geubt  nmben. 

c)  Sa«  je^entbmlid)e  $fanbnng«red)t  b;at  ben  ©orjng  vvr  bem  gtnnbb;frrKd)e»f  reatamtltd)en 
nab  vor  jeber  9(u«bf«nbang  toegen  @d)nlben. 


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Heber  8anbe*fnlturgefefcgebung  in  IBo^rrn.  537 

d)  Der  3«b>tberr  ober  beffeu  »evoflmadjrigtet  fann  ba«  $faubnng«teebt  nur  in  «Begleitung 
bei  ©emcinbevotftefttr«  ober  eine«  von  biefem  baju  abgeordneten  ©emeinbegliebe«  au«übeu. 

e)  Die  Äonen,  in«befonbere  and;  bie  <Sntfd)äbignng  be«  ®emeinbevorfle$er«,  fallen  ben  ein* 
migen  jut  Saß. 

f)  Debet  3efjrotl)ert  fann  für  jeben  eingeben  gafl  auf  fein  $fanbung«red)t  entfagen  unb  fid) 
flagbat  an  ben  comveteuttn  {Ritter  wenben,  weiter,  bie  ftticfiie  (frefuticu  gegen  ben  ۊu^ 
migen  ju  oerfügen  bat. 

7)  Die  ftirirung  ber  bereit«  beftebenbfn  ©erg»$opfen;£bft>  nnb  SBein^efjnlen  bleibt  vor  bet 
$a«b  lebiglid;  ber  wedjfelfeitigen  Uebereinfnnft  überlaffen.  Orber  ©rnubbeffyer,  ber  einen 
©ritt»,  topfen*  ober  Dbftgarten  anlegen  will,  bat  and},  wenn  nid)t  3tbtntfttatiou  von  feinen 
fämmtlidje"  ©rünbeu  eintritt,  ba«  9ted)t,  jn  verlangen,  baf  ber  3tfyeat  von  bem  |u  biefer 
Kultur  beflimmten  ©runbftürfe  nad)  feinem  bisherigen  Jrulturverb&ltnfffe  nnb,  weirn  bafftlbe 
ti«f?et  nieftt  cnltivfrt  war,  and?  gängige  3ebentfreibett  nad)  bem  bi«berigeu  ©efefce  nidjt 
ftartfinbet,  nad)  bem  beim  Hnban  mit  ©etreibe  unter  Beibehaltung  be«  öttlldjBblidjen  gratbt* 
wecbfel«  ja  erwartenben  (frtrag  jüirt  werbe. 

93d  ber  ftirirung  be«  &ein§eljent«  foU  efnjig  nnb  allein  ber  reine  drtrag  beffeibtn  in  ben 
einzelnen  ©emeinben  ober  aadj  in  ganzen  9(entamt«bejirfen  gnm  ©rnnbe  gelegt  »erben ;  babei 
muffen  and)  ben  3cijentpflidjtigen  bie  SKedjnnagen  ber  fämmtlidjen  Unfoften  vorgelegt  »erben. 
Die  ©aljl  bet  Dnrcbfd)nitt«jäb>e  wirb  nfdjt  fcer  ffliUfäbt  ber  £ref«regfetnngen  überlaffen, 
fonbetn  ift  erft  bntd)  Unterljanblung  mit  bem  3cb>ntb>lben  jn  beftimmen. 

8)  Die  3ebfntjuatic>n«ver$anblungen  bet  Kommunen  nub  Stiftungen,  einfdjlnffig  bet  tPfarreien, 
finb  ber  berreffeuben  Äuratel«  bie  bet  gibeicommijj*  nnb  8eb,enbejtftet  bem  *eb>nb>fc  nnb  ben 
9(pvellation«gerid)teu  nut  anzeigen. 

»)  ©ei  tebens  nnb  $ibeicommi$gntern  ift  bie  (Stinnernug  be«  nadjjlm  Signalen  einholen 
nnb  beijalegen;  follte  er  bamit  fänmig  fevn,  fo  fann  er  baju  bnrdj  ba«  ©tridjt  nntet 
einem  veremvtcrifdjen  Dermin  von  30  Sagen  anfgeforbert  werben.  3m  JJalle  eine«  23ibet< 
fvrndj«  vom  Agnaten  bat  eine  an«  vrei  Sanbrolrtben  begrabe,  fd)ieb«rid>terUd)e  ©ebörbe 
jn  eutfdjeibeu,  wojn  von  jebtm  3$eile  ein  Witglieb  nnb  ba«  britte  von  ber  Jtaltnrb  ebörbe 
§n  nennen  wäre. 

b)  Die  (Saratel  fann  bie  ©rnebmigung  nidjt  verfagen  nnb  bet  2et)enbcf  nnb  ba«  «DfeUaticn«* 
gcridjt  nidjt  einfbredjen,  wenn  bie  ftiratien  nad)  ben  bnrd)  ba«  ©efe*,  aufftcfteUtcn  ®rnnb« 
fä&en  gefdjeb«  ift. 

c)  Der  3c$enü)e(b,  beffen  QJrunbftnd  einem  grnnb«  ober  leljnljerrlidjcn  9Jern«  nntctworfrn 
ift,  bebarf  jnr  f?iration«verbanblnng  webet  eine«  Gonfenfe« ,  ncd>  einet  nadjhrigUdjen  ®e* 
nebmigung  be«  ©rnnb;  cbet  8e|enfjerrn. 

9)  Die  ffirarlon  ber  bfarrlitben  3eb>nteu  b,at  ftet«  mit  ber  ©efammtbeit  ber  3eb>ntfcftidjria,en  jn 
^ef*ef|fn,  weldjc  bie  (Srb^ebnng  bet  ^Beitrage  bet  einjelnen  3«bentbolben ,  o^ne  Kitwirfung 
be«  Pfarrer«,  nntet  folibarifd;er  Haftung  für  ben  gaujen  IBettag  ju  beforgen  nnb  ba«  ganje 
Duauium  an  bent  beflimmten  Termine  foftenftd  bem  Pfarrer  abjnliefem  traben. 

34)  Sei  8tob,n*  nnb  <5d)ar wctf«b(enßen  fft  ba«  gefeblid;  beabftdjtfgte 2Waf  auf  nad>« 
bemerfie  fürt  b,erbeijnfnb.ren. 

1)  Ungemeffene  grobnen  finb  nad)  einem  jebnjibtigen  Dunbfdjnitte  ber  jäbrlicben  Seiflnngen, 
unb  )Wat  in  ben  näd;ft  votgän^igen  §eb>  3abten,  wem  abet  Jabtlid>e  Seiftungen  nidjt  ftatt 
pnben,  mit  SXücfftdjt  auf  ben  3wed! ,  burd)  ©adwerftÄnblge ,  wel^e  nadj  ben  Jöeftimmungen 
Wo.  8  lit.  »  be«  verbergebenben  ©ortrag«  jn  bejeidjuru  nnb  feftjufletien,  wobei  bodj  immer 
unb  jnnädjft  auf  ben  unbeftrittenen  ©eft(  ja  feb.en  ift.  Die  ffhrirang  beftrtttenrr  Srobnredjte 
ift  bi«  jnr  CSrtcbigung  be«  Streite«  au«jufe|jen. 

2)  ütntgto^nen  cbetDienfte,  weld>e  auf  SprivatretfjWtiteln  berufen,  ftnb  ©egenftanb  berglrltnng. 

3)  3n  $inftd}t  ber  girirnng  foUen  red)tmiüig  beftebenbe  ®eridjt«fd)arwerfe  ben  nntet  9lo.  2 
gebauten  grobnen  bnrebgangig  gleid)  geadjtet  werben. 

4)  ffia«  bie  8frob>gegentet$n{fre  bettip,  fo  bat  e«  bei  ben  vertrag« magigen  ©efttmmnngen  unb 
bei  bem  tedjtlidjen  ^erfommen  fein  SBetbleiben,  wenn  bet  ©eredjtigte  bbet  ^flirfjtige  nidjt 
feibft  vorjieb,t,  bie  ©egenreid)niffe  in  ben  lebtvrrfloffenen  Sagten  berechnen  nnb  in  9b jag 
bringen  ja  (äffen. 


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5H8  Seiladen  ju  bei  allgemeinen  eifenngen. 

5)  Die  girirnng  bec  ungemeffenen  $reb>en  (©«barwerf)  mnf  fvatcficn«  binnen  jWei  Sauren 
nat^  Serfnnbung  be«  gegenwärtigen  ©efefce«  geföe&en.  au&erbem  biefe  na<b  ben  beftebenben 
Sorfdjriften  »oh  ÄmMwegen  ja  bewirten  ift,  rürffi<$t(i($  beftrittener  grcbnrecbte  mit  Sr* 
jug  aaf  5Äo.  1. 

35)  Die  ffirirnng  bec  unftäubigen  ge^enlaften  ift  na$  bea  boföt  beßeljenben,  befon* 
bem  gefefclidjen  iütftimmuugen  ju  bewirten. 

36)  «aubemien  finb  mit  Seibebaltung  ber  granbberrlfiben  Serbällniffe  nnb  9ern(rft<brigBBg 
ber  beftebenben  $anblobn«orbnuagen  nnb  Dbfervanjen  ju  ftriren;  bie  ftlrirung  fett  fogleidj  vor; 
genommen  werben  nnb  e«  finb  biebei  bie  brei  legten  Scranbcrungen  ober  ®ut«f<bän,uugen  jufamaieti 
ju  nehmen  nnb  beren  Dnr<bf<bnitt«ergebnif}  ju  ®rnnb  )H  legen.  9). 

37)  Sei  anbern  Statnralbienflen  $at  bie  fffrfrung  na<b  bem  Dur<&f<bnüt«betrage  ber 
nädjßen  jefjn  Sorjabre,  Welche  fio)  jur  Seretbnung  eignen,  ju  gef^e^en. 

38)  Sei  nnßanbigen  9catnraU  ober  ®  e  (b  r eicfyn  (ffen  feil,  wenn  ^fefue  nia)t  anbete 
23ere<bnutt4*BotmeB  befMj«.  jebe«mal  ber  Durobftbnitt  ber  lebten  jwanjig  3abre  ja  ®runb  gelegt 
nnb  biena<b  bie  ®tc$e  ber  fünftigen  »eiebniffe  benimmt  werben. 

2)  Umwanblnng. 

39)  Die  UmWanbtBBgen  ber  Seillangen  an  $rü<&ten  nnb  Watnral * SRei<bn iffen, 
jn  weleben  foWfce  (Srjengniffe  erforbetlf<b  finb,  bie  in  ber  ©egenb  n(<bt  t)er»orgebra<bt  werben,  in 
anbern  ücijlungm,  muß  cbenfall«  auf  Serlangen  ber  Settyeiligten  erfolgen. 

SBenn  jwifäen  ben  Sere<btigten  nnb  $fll«btigen  fein  gütliche«  ($ln»erftanbntf  jn  ©taube 
fommt,  geliebt  biefe  Umwanbtung  ein  für  allemal  na<b  folgenben  Seftimmnngen  : 

1)  «16  JÄaßßab  jur  Umwanblnng  ber  betriebenen  ffelbfrä$le  wirb  ber  jwaajigjäbrige  Dur<b- 
ftbnitt  ber  SRarfttoeeife  feßgefefct ; 

2)  für  anbete  Keicftniffe  ober  Dienfte  ift  bec  9Ra§ifob  na<S)  bent  Ser^iltnif  ber  SWaritfreife  in 
ben  Ie(t  »orgängigm  gwaujig  3at)rtn  au«)umittelu ; 

3)  Watnrfrobnbienfle  finb  na<b  bem  crt«übtf<ben  gSerttje  im  ©erboltnii  ju  «ebnW<aß«'  ä"lB* 
Wagen,  ®egenrei(bnif)e  aber  finb  anf  bie  Ulc.  2  anjufdjlagenbe  Krt  ju  beregnen.  Da,  wo 
biefelben  in  ©peife  nnb  Uran!  gegeben  werben ,  ift  bet  Durdjfönfttterrrag  na<b  bec  i'olijew 
tare  ober  in  beren  Qrmangelung  naeb  bem  Vtarftpreife  in  ben  leite»  fe<b«  Oabcen  becjuftel« 
len,  wobei  für  ba«  Diadjblrt  ein  Stertbeil  be«  für  ba«  Sier  beregneten  Skeife«  in  «nfa* 
fommt.  — 

Die  Umwanblnng  ber  9latnra(frobnbienßc  bat  übrigen«  niebt  gezwungen  jn  gefdjtfifn,  fenbern 
bleibt  bec  Uebecelufunft  bec  Setbeiligten  überladen.  —  Der  jtleinjetyent  ift  naefej  bem  Dur<b: 
f<bnftt«ertrag  5Ro.  2  in  ein  ®elbrei<bnl§  nmjuwanbeln. 

40)  Sei  allen  ®ütern,  »cn  benen  Sanbemien  ja  entrichten  finb,  in  fo  fern  niefct  $eim* 
fall**  ober  9*elultion«recbte  begeben,  fann  ber  ®ruubbctr  beim  (Sintritte  be«  SeränbernngffaKe«, 
bet  ©runbbolb  bagegen  jn  jebec  Seit,  bie  Umwanblnng  »erlangen. 

41.  Oefibiebt  bie  Umwanblnng,  obne  ba§  ein  0all  eintritt,  fo  feil  ber  bobbelte  Se* 
teag  be«  in  SccänbecuBgefällcn  be«  betreffenben  ®nte«  bctgebraibten  ^anblobn«  al«  Sobenjinö^ 
Äavital  regnlirt  werben.  —  Serorbnnngen  über  Serjinfnsg  be«  -panblo^n«  bnrtb  SRaberföaft«; 
friften  bleiben  in  jenen  Sanbe«ti}eilen,  für  We(d)e  fie  erlaffeB,  no<b  feraer  In  3Bitffamteit.  — 

Uebrigen«  unterliegt  bie  Umwanblnng  bec  Saubemialgebnbren  feinem  3wange  irgenb  einer 
Slrt,  fonberu  wirb  allein  ber  freien  Uebereinfunft  ber  Setbeiligten  überladen. 

42.  Sei  Gütern,  wo  ber$eimfall  ober «eluition  eintritt,  ift  bec örnnb^ecr  ni*t fleb.inf 
bect,  bie  ib,m  gefrfclidj  jufte^enben  JRec^te  in  Slusjübung  ju  bringen. 


•)  Dec  ©ntwnrf  be«  9lu«fc&uf;fS  »on  1834  botie  §.40.  folgenbeSefiimmnng  nufgrnommen: 

„(Sanbemien)  finb  mit  SribeMtnug  bet  grnnbb.eerlioben  Serb^altniffe  )n  firiren.  Die  girirung 
für  aDe  Snfnnft  bat  bei  bec  B&cbftCB  Seränberung  ftatt  jn  finbea  anb  im  JaBe,  baf  bie  Setbei* 
listen  fi<b  nl<bt  »ereinigen,  ifl  mit  SSücfft^t  anf  ben  leften  Sctinbfrang«fatt  na$  bem  je^igen 
©er^  be«  ®ute«  ju  verfafiren. 


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lieber  £anbe4!n(iurgere{}geboug  in  IBa^etn.  539 

©o«  6rfd)einnng  be«  ©efefce«  un,  barf  für  bie  3afanft  beim  <6eimfa(I  ober  bei  einet  93er» 
önbernng  fein  %eibred)t,  ftreißifl  ober  ttenßfft,  fonbern  nur  freie«  (Sigentbjra  ober  Orb* 
red)t  ober  SJebenjtn«  bebungeu  »erbe». 

«nd>  8eibted)i«.,  fcreißift«*  unb  9lenßift«güter  foBen  in  SBeranberung«fallen  in  freie« ,  beben* 
jlnfmäffiflf«  ober  atftrbaubarr«  (Sigentljnm  umge»anbclt  »e;ben. 

Die  9frt  ber  llmttanblung  iß  ber  gütlid)en  Uebeteinfnnft  ber  95etb>iligten  überladen. 

43.  Die  jum  Staate  geborigen  ftreißfft« gnter  ver»anbeln  fid),  fraft  biefe«  ©efefce«, 
ebne  befenberw  (Sntgelt  fcgleia)  in  Grbredjt« guter,  unb  biefe  nämlidje  Umwanblnng  bat  aud)  bei 
ben  übrigen  8refßi?t*gtttern  flott»  Wf«n  »«  ober  ; bei  bem  näd)ßtotgenbrn  ÖJeranberungefaU  bie 
JKrlnltion  n(d)t  eintritt. 

44.  3n  Hnfrbung  berjenigen  Natural*  unb  <&elbreld)niffe,  »eld)e  in  fcolge  berglrirung  ober 
Umwanblung  jn  entrichten  finb,  verbleibt  ba«  Stecht  ber  «JJfanbung  benjenigen,  »eld)e  feld)e«  gefefc* 
lid)  befinen,  anbern  aber  iß  für  lignib;  nnb  faalbndjm&fflge  Sorberungen  biefer  Ärt  burd)  bie 
gaub*  Jfterrfdjafl«»  nnb  $atrimonialrid)ter  erßer  Älaffe,  (n  (Semäffteft  be«  $.  117  nnb  118  be« 
vierten  fonßilutirnellen  (Sbifte«  auf  Itnmelbtn  jtbe«mal  ßrrnge  drefntien  jn  gewähren. 

3)  «bUfnng. 

45.  Sei  Ginverßanbnii  ber  ©etbeiligten  iß  and)  bie  ftblcfnng  ßanbiger  auf 
eine  jäbrl.  gleite  «bgabe  jirirter  Dominifalreidjuiffe,  fo  wie  jene  ber  Qobenjinie  geßattet.  Die 
flblefung  ber  Deminifalrenten  unb  SJcbenjinfcn  fana  nnr  gegen  volle  Cnt|d)abfgnng  ber  ©rnub« 
nnb  3in«6erm  betoirft  »erben. 

46.  Dnrd)  bie  im  Jtulturgffefce  aufgeßellten  äBeßimmungen  über  ftirirung  nnb  Hblefung 
unb  be«  Riebet  ju  beobad)tenben  fllajjßabe«  »erben  bie  bieflfall«  bereit«  beße^enben  (Soniraf  te 
nnb  ttebereinfünfte  nirt)t  au£er  SBirfnng  gefegt. 

Der  obrigfeittid)e,  lebtn«b*rrlid)e  nnb  vormunbfdjaftl  id)e  ßonfen«  bei  SC b» 
Irfnng  ber  bem  Staat,  ben  Stiftungen,  ©emeinbeu  ober  privaten  jujltlifnbea  DominifalgefäBe 
barf  nur  unter  nad)ßeb<nbeu  ©eßinimungen  ertbeilt  »erben: 

a)  bie  DominifalgefäBe  müjfen  vor  brrUblöfung  ßrirt; 

b)  bie  ßa ob  igen  jä^rdäjcn  ©etrrfbepreife  nad)  ben  Durdjfdjnitiivreifen  bei  ber  9fc(öfung  nn: 
mittelbar  verbergebenben  vier  nnb  )»anjig  3abre  (iebed)  mit  gimveglatfnug  ber  g»ei 
»oblfeilßm  nnb  jwei  tbeuerßeu  3abre)  anbete  ßanbige  »eidjnifK  an  {Naturalien  nad)  bem 
Duccbi'cbnitte  ber  9Rarft»reife  vom  1.  3anuar  1818  bi«  jum  legten  Dejember  be«  ber 
ftblcfung  unmittelbar  vcrr/crgrfyfnbtn  3al?rt9  ju  ©elb  angffa)lagen  »erben; 

c)  bie  anf  biefe  Ärt  )u  Öelb  veranfdjlagten  Dieid?nitfe,  fo  »ie  alle  anbern  (laubigen  titelb» 
reitfcniffe,  für  »eldje  (ein  beßrntmte«  Qobenjindtavital  aufgeworfen  iß,  »erben  burd)  baare 
Se^lung  ibrr*  au«  brr  »nweubung  be«  Ijierüber  unter  9to.  39.  angegebenen  2Na(tfabe« 
fid)  ergebrnbrn  betrage«  abgelegt; 

d)  3Jebenjin«fabitalien ,  bereu  ©röße  bereit«  bnrd>  befonbere  Urfuuben  beßimmt  iß,  »erben 
burd)  baare  SJejabJung  ibre«  betrage«  abge(c«t;  aufgenommen  blevcn  ftnb  bie  tboben* 
jinfe  ber  bem  Staate  ungehörigen  nnb  ncrmalmafftg  nmge»anbelteu  ieb,eu^  nnb  leib« 
fälligen  Oüter. 

Die  9Iblofnng  bei  biefen  ßnbet  burd)  Jtabitalet^ebnng  mit  20  ßatt  unb  tid)tet  ftd)  bei  jenen 
nad)  ben  ^tfttmmnngfn  be«  Ht  d  «rt.  11.  ber  »erortnung  vom  7.  Cftobet  1813,  bei  biefe« 
nad)  ben  öcrfdjriften  ber  $$•  2S.  nnb  23.  ber  Serorbnung  vom  9.  3»ui  1815. 

43.  Die  auf  ben  abgelegten  Dominifalieu  rnb^enben  Stenern  bat  ber  ftMcfenbe 
ju  übernebmen,  In  fefetn  bie  Dominifalßenet  ein  erganjenber  ©eßanbtbeil  ber  nrfbtünglidjen 
9iußifalßeuer  iß.  Dominifalßenern,  »eld)e  an«  9ted)ten  b«»otgefren,  bie  burd)  bie  «btifnng  ver* 
fdircinben,  eefßTen  in  geige  biefer  «blöfnng.  ©«  foll  aber  anf  %.  9.  be«  ©rnnbßenetgefef e«  vom 
15.  9luguß  1828  au^brüdlid)  Qkjug  genommen  Werben. 

49.  Settt&ge,  in  »eldjen  ffirationen  ober  Äblöfuugen  grunb$efrtid)er  Kenten  nnb 
jBobcnjinfe  bereit«  ßatt  ge|abt  babeu ,  bleiben  in  ibrer  Äraft,  vorbebaitlid)  ber  JReflama-- 
tionen  ber  Staat«jeh,entb,clben  »egen  ber  bereit«  ßrirten  Sebente». 

50.  Die  burd)  bie  StbUfnng  ge»onnenen  Äavit allen  finb  ju  4|  verjin«lid)  nnb  bei 
ber  Staat«fd)nlbentilgung«faffa  von  Iberer  Seite  unauffünbbar  anjuneb,men,  wenn  bie 
@nt«hernt  folebe«  verlangeii. 


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540  Beilagen  j«  bet  a&getteinet  junges. 

(Sine  Sluffiinbutg  von  Seite  ber  ©ebulbeutifgungJfaffa  barf  iebocb  eintretet ,  toenn  eine  bot 
ber  ©taat«reg(erung  genehmigte  $bbotbefenbanf  ober  eine  anbete  vcn  ber  Regierung  pribiiegirte 
Jlnftalt  erriefetet  ift,  bei  »elcber  biefe«  Jtabital  angelegt  werben  fann. 

«Bei  «eben  nnb  gibeifcmmiggutern  flnb  bie  Obligationen  biefer  «nfhlten  niebt  auf  bie  jeitli» 
eben,  fonbern  auf  ben  jebrqeitigen  ©rftyer  be«  berreffeuben  Seijen;  ebet  {Jibelfommijjgute«  aa#ju- 
jteUeu  nnb  in  biefent  $alle  barf  ber  ©urrcgirungaecufen«  niebt  verweigert  »erben. 

©terUr  Stbfcbnitt.   5!on  »irtbjcbaftliebet  6$  n  6  auffalten. 

51.  litte  »irtbfcbafllicbfn  ®cbufema§regeln  b«ben  fiet)  auf  Kbwenbnng  ber  SBirtb« 
f<baft«ftörungen  ober  © efefeablgnugen  }u  befebränfen. 

52.  3eber  ©emelnbe  ift  e«  überlaffen,  eine  bem  Äulturjuftanbe  unb  bem  ©ittbfcbafi«r<er* 
b&ltniffe  augemeffene  ftlurorbnung  unter  ©eun$ttug  ber  fefeon  borbanbenen  (Sincicbtunget  für 
folebe  Bmeefe,  r)erjuftellen ,  ben  Vatrimonialgericbten  jur  dinfiebt  nnb  aUeufadfigen  (triunerung  nnb 
ber  ©ejirf«volijeibebörbe  jnr  (Sinfiebt  »erjulegen,  bamit  biefe  prüfe,  ob  in  berfelben  tiefet*  btt 
©efe^en  (Entgegenfieberte«  enthalten  fei;. 

53.  3eber  ©emeinbe  »üb  et  jur  ©erbiubliebfeit  gemaebt/  einen  berbfliefeteten  $(ur»äebter 
aufjuftellen.  Diefet  barf  ^fanbun^en  boruebmen  unb  b«t  ben  amtlieben  Planten  6ffentUeber 
SHenrr,  wenn  er  geriebtlicb  «erpfUebtet  ift. 

54.  ©emeiuben,  welebe  bie  ^erflettung  einer  fclnrorbnung  ober  bie  Bufflettuug  ber  er« 
forberlieften  3abl  berbfliefeteter  $lnrwäcbter  unterlaffen,  haften  für  jebe  im  Oemeinbebejirfr  burer) 
OTenfoben  ober  ©leb  berurfetebte  glurbefobabigung,  borbebaltlicb.  be*  9ln(Vrud>e«  ber  (lemeinbe 
gegen  bie  Z^ittv  ober  ©iebrlgent^ümer. 

55.  JDer  einjelne  ianbwlrtb  bat  aneb  bie  ©efugnif,  wegen  ftlurbefcbabigtng  ju  bfatbeu; 
biefe  $fanbung  fann  aber  nnr  auf  beffen  eigentbümlieben  r*ber  gebauteren  ©tunbflücfeu  berge* 
nommen  »erben,  ö«  (ft  biebet  naeb  ben  geblieben  ©eftimmuta,et  jn  aebteu.  liefen  infolge 
ftnbet  $fanbung  nur  anf  frlfe&er  ?bat  fiatt ;  fie  barf  niebt  mit  fRifManblungen  »erbunben ,  unb 
ba«  «Ufaub  muf,  »enn  e«  niebt  gültig  an«gele«t  »irb,  bor  ©eriebt  gebraut  »erben. 

56.  Aein  Sanbroirtb  fann,  auier  bem  ffatt  eine«  SBrrtrage«  ange baüen  »erben,  feine  ®rtub~s 
fitere  ober  toiTtt>ftr>aftlitt>cn  Grruugnifie  bureb  eigene  (tinfaffuug  fieber  ju  gellen,  jebodj  ftub 
bureb  biefe  ©efiimmung  befonbere  gütlicbe  Ucbereinfunfte  niebt  auegei'djloffeu,  Wofür  aber  bloüe 
bf«brrige  Hebung  tiefet  augefefeen  »erben  barf. 

57.  JDa«  (Ii  n^cl "bäten  nnb  Selben  be*  SMefee«  obne  $üter  ift  oerboten.  $a«felbe 
ift  jeboeb  in  jenen  ©eraeinben  gekartet,  »elcfee  bureb  tbre  ftlarorbnungen  fßcifrfjrungeu  jur  Äfes 
»etbtng  eine«  jeben  <£ebaben«  inaeben  unb  *om  üin|elubüten  bie  fcbulpjlicbtige  3ugeub  atifebliefet. 

Unter  Qinjeinbüten  flnb  bie  «eeebet  grtierer  ©utlbefieer,  für  meiere  eil  eigener  $tter  be- 
flelit  »irb,  niebt  »erjlanbeu. 

I)ie  ©orforge  gegen  ba«  $üten  auf  ben  jur  ffieibe  niebt  geeigneten  glasen  wirb  ben  fclnr« 
crbnnngen  »crbebaltfn. 

■ 

Sie  9fae$troetbe  berboten. 

Unter  biefem  Serbote  ift  ba«  $fertr)et  ber  €ebafe  fo  wenig  a(«  bie  9la<r}tweibc  anf  ben 
«Iben  begriffet. 

VUeb  finb  ©ejirf«=  unb  jDberbolijeijteüen  ermäebtiget,  auf  ©erfangen  bie  9!acbt»fibe  für  ein« 
jelne  ©iebgattnnget  bei  »ottfommeter  €ieberbeft  nnb  Haftung  gegen  iebe  gttrbefebäbigung  ju 
geftattet. 

58.  9*t  9fi<r«  a«b  ®aibbefebäbignng  bureb  ®»Ib  b,at  ber  3«gbeigentbnmer  nnb  bei 
verbaebteten  3agben  ber  3agbpäebtrT  botljiäBbige  dntfebäbigung  naeb  ben  bejiet)enben  gefe^licben, 
Wermen  ju  leifiet, 

(SebujjanPaften  gegen  Sanben,  •Onb.ner,  ©finfe,  ©öefe  nnb  3ieget  bleiben  ben 
Jöefiimmungen  ber  glnrorbnnngen  Übertaften. 

59.  £infid}tU<r)  ber  befonberet  Sebt^at Halten  für  SBeit«,  ^opfen*,  @af(or< 
Ärabbbau  t.  bgl.,  ift  fiel  naeb  b«n  bf«f«  feftgefebten  ober  erjr  fefljufe^enbfa  befonberen  £rb* 
nnngen  jn  rtebten  ;  bieÄebiftou  fotct>et  Drbnungen  fann  fowob.1  butb>  bie  ©etb/Uigten  a(«  btrtl)  bie 
@taat«regiernng  ben  «mWweget  veranlagt  »erbet. 


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Bebet  SanbrtlnÜHtgefebgebttng  in  *«*et«.  541 

60.  5>ie  6d}afcanjtaltea  fix  SD  albwirifj  fdjaft  betreffend  werben  fbfgenbe  ©orfW* 
ten  ettb>Ht: 

1)  bic  allgemeine  boligcilid)e  £beraaffid)t  bat  fid)  übet  alle  Salbungen  gn  verbreiten,  fie  fann 
jebod)  nur  gegen  SBfTteHtfnngen  nab  gegen  bie  an*  einem  3afammenb>nge  für  anbete  SBaW 
bangen  erwei«lid)en  ©efabren,  fo  tele  auf  SBewadjung  be«  SBottguge«  ber  fjieburd)  veranlagten 
allgemeinen  fotfi»oIigelli<ben  Sfnorbnnagea  geratet  fevn;  fregiefle  ©eitrige  von  privaten, 
«Stiftungen  ober  ©emeinben  gn  ben  Äoflen  biefet  Cberanfftd;t  fiaben  nidjt  ftatt; 

2)  bie  $rofdf)föaftang  obet  ©eBÜfenng  fteieigenll>nmlit&er  $|?rivatwalbangen  barf  tyebnrd)  tte* 
ber  befdjräaft,  aod)  bnrd)  anbere  (Sinmifdjung  bet  gorft«  ober  $olijeibe$örbea  geflcrt  ober 
etfötoeTt  »erbe«. 

3)  J&infidjtttd)  bet  im  grunb;  nnb  Itfienf)errlidjen  obet  im  flbeifommiffarifcben  ©rrbanbe  befinb* 
lfdjen  obet  geri<btli$  unterteilten  20albungen  baben  bie  ®rnnb*  anb  Ätbealjerrn,  fo  wie  bie 
Sonnten  bet  ieben*  nab  8ibetfcmmif}frefifc,er  nnb  bie  ©laabiget  baft  8ed)t,  gn  verlangen,  bafi 
bie  SBalbaag  nidjt  abgefäwenbet  werbe.  ®leid)e«  9ted)t  wirb  ben  ©laubige«  in  ©eg«g  auf 
vertofänbete  Salbungen  eingeräumt. 

4)  3n  ftnfebaag  bet  ©emelnbe*  nnb  ©tiftangewalbuagea ,  ga  weiften  leiteten  aa$  bie  $fam 
walbangen  ju  redmen  ftnb,  wirb  feftgefe&t: 

n)  8«  bat  onf  biefelben  eine  befoabere  Saffidji  (a  bet  Vtf  fortgabef)eb>* ,  baf  bet  von  ®e* 
meinben  ober  ©emeinbe»  nnb  ©tiftangavetWaltungen  gebötig  betatbene  unb  'beantragte 
5Dirtfjfa>aft«»laa  and)  von  ber  »ergefeftten  Qaratelbe(}crbe  nad)  bem  GomveteBgvertyält; 
niffe  geaebmiget  nnb  Ijiernadj  bie  ©ewirtbfcbaftnng  angeorbnet  Wirb; 

b)  55«,  too  gut  9emirtbfa>aftnng  folget  Salbnagea  bie  Hafftettiug  fadjverjtänbiget  gorfl» 
mannet  etfotbetHd)  b<*ben  bie  ©emeinbf;  unb  ©tiftungecemjaltungen  uadj  93ebarf  ba0 
i'erfonal  an«  ben  gevrnften  ftorftfanbtbaten  gegen  beftimmte  ®ebait6*  obet  fcaaftfonebe: 
jage  gn  toäblen ,  nnb  bie  ©enelimigung  bet  foravetenten  SJerwaltangebebcrbe  gn  erboten, 

£en  ©emevnben*  unb  <Stiffnng«verwaltnngen  foH  jebod)  gemattet  fe»n,  biefe  gmtfMon  gegen 
Remuneration  bem  fönigt  ftorftverfonale  mit  Bntiimmung  ber  cberflen  Uftnan jireRe  bet  ©egirl'd 
ga  übertragen.  Daefelbe  gilt  mit  SBetoiliignng  bet  ©tanbe«*  nnb  ®ate$etta  voa  intern  dotier* 
fonale  mit  beten  3nfÜntmnag. 

c)  «ine  »eitere  uaberufeae  «iamift&aag  in  bie.  «Bewirtbfdjaftnag  folget  Salbungen  von 
Seite  bet  fcniglidjen  obet  ftanbeebetrlidjea  fcorObebieaftetea  ifl  vetbotea. 

d)  JDa«  nur  gnm  €d)ufce  ber  ©emeinbe*  nnb  €tiftung«walbangen  etfotbetlid)«  fetfonal  ^a* 
ben  bie  ©meinben:  nnb  €tiftnng«vern>a(tnagea  aafgafiellen. 

5)  Sie  ©e^anbiang  bet  SBalbfrevef  thbtet  ftd)  nad)  ben  befonberen  <Sttafbef}immnngen. 

gnnfter  «bfd)nitt.    ©on  bet  3nftänbigf«it,  von  bem  Serfabtcn   von  ben 
Zaxen  nnb  anbeten  jtoflen  in  ta  ab  e*  f  a(tntfad)en. 

61.  But  ©e(d)äft«jnfiänbigfeit  ber  {ßoligeibefyötbea  geb^*ren : 

1)  Der  »ollgag  attet  «aorbnungea  gar  ©etbeffetang,  »efötbernng  nab  ©efd?ü$nng  ber 
«anbeafaltBr  nberbanbt; 

2)  bann  bie  «inleitnng  gar  gatlid>ea  «tgielang  ber  »loberation,  Biratton,  Umaiu 
betnng  nab  «blöfnng  bet  angegebenen  ©tnnblaflen  «»b  Weitbniffe,  fo  toi« 

3)  gnr  $erbe(fubrnng  ber  (Sinverftanbniffe  wegen  (Sntfernung  lafHger  Sefdjraafnag  in 
ber  SBenu^ung  be«  ©rnabetgent^am«  nnb  fonfKger  Snfianbe;  bann 

4)  bie  geftfWllung  bet  S3enn^ung  be«  ©emeinbe*  obet  ©tiftnng« elgentb; nma  natet 
(StaWirfang  bet  Dberf atatel ;  ferner 

5)  bie  »efaeibBng  ber  »rage,  ob  ®  emeinb;  eiten  unb  in  weiset  «»«beb>nng  gn  ttv 
tr)eifen  fe^enj 

6)  bie  (ginfnrjrnng  nnb  Äoatrolirung  witt$fd)afH<d)er  ©ebn^anfiaiten  nad)  ben  gefe^Hd)en 
95orfd)r(ften;  enblid) 

7)  aOe  «infdjteitangen,  tveld)e  Äraft  gegenWatiigea  ©efe^te  von  «mt«wegen  gemad>t 

tvftrfn  muffen  , 


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542  Beilagen  ju  ben  allgemeinen  Sifcungcn. 


8)  feie  ©nvvlirung  be«  grnub»  jin«»  «ab  lebenherrlidjen  Äonfenfe«  bei  öertfieilung  Pen 
©itern,  welche  mit  einem  folgen  9leru«  behaftet  finb  unb  bie  Sefdjeibung  bft  nber  «vga* 
benvettheüuug  fl<h  ergebeuben  JDffereujen. 

62.  !8ei  ©taat«gru nbho Ibe«  gehen  ble  unlee  «rt.  6t  Wo.  2.  erwähnten  einleiten.* 
gm,  fo  lange  fireitige  Serhultuiffe  nfd>t  bejtehen,  von  ben  ginanjbeherben  au«. 

63.  SMe  ©ehanblung  jeber  au«  $rivarrecht«titeltt  rntjtanbenen  Jtulturflreitigf eit  geht, 
wenn  bie  gütliche  9u«gle(chung  nicht  ju  ©(ante  fommt,  an  bie  ertlichen  ®eri<hte  über. 

(Iben  bab>  geboten  alle  vetitertfehen  91  uöf prangen  gegen  eben  ernannte,  fo  Wie  gegen  bie 
nad?  Antrag  64  91«.  7.  gemalten  (iinfdjreirnngen. 

64.  JDle  ©chanblung  ber  Jtultur  an  geleg  enheiten  bei  ben  «polijeifceh  erben  regelt 
pdj  nat^ben  JBeflimmuugenbe«  gegenwärtigen ©efc&e«.  ©fimmtliche ©etb^anblungen  finb  fnm mar if<b). 

3Me  «erufnng  gegen  einen  jeben  SBefetyaf,  ber  Unterbchörbe  ift  an  bie  nadjfi  vergefente  b> 
hext  Steffe  ju  richten;  gegen  bie  ©efdjlüffe  biefer  ©teile  fnbet  eine  Weitere  «erufnng  nicht  ftalt. 
JDcr  33  crufung  Dermin  ift  anf  14  Sage  bcfdjränft. 

Sie  ftutfibung  be«  Dberauffiehterrchte«  von  ©eite  be«  b>'ejn  berufenen  ©taatamiuifierium« 
wirb  jebedj  vorbehalten. 

65.  5>a«  ©erfahren  ber  orbentliften  ©erichte  in  jeutrurftreitigfetten  J.  63.  ift 
ebenfalls  fumtnarifch;  e«  beftimmt  fieh  übrigen«  nad)  ben  ©eft&eu  über  ba«  ©erieht« «erfahren. 

66.  Xax*  nnb  flemvelfrei  finb: 

1)  atle  Serljanblungen  nnb  (Sinleitungen  ber  tpolijeibe^frbe ,  welche  bie  ©eförbemng  ober  ©er* 
befferuna.  ber  ÄnlW  überhäufet,  nnb  bie  8Ut.  9to.  15.  bemerftrn  *u«tanfrhnngen  jnnt  3wecre 
ber  Hnflebelung  ober  jnr  Urroubirwig  in«befonbere  betreffen;  biefe  finb  al*  ?lmtö fachen,  fob> 
frei  »ou  $af*@temfeel«3uflellgebnhreu  nnb  anbeten  $lu«lagrn  angufehen; 

2)  ba«felbe  gilt  von  atten  ben  jenigen  Sorbereitnugen  nnb  «nerbnuugcn ,  bureb,  welche  bie  vom 
©efe$e  beabiidjtigtcrt  tScfcu&anftalten  eingeführt  »erben  follen ; 

3)  biefe  ^Befreiung  von  Haren  nnb  ©teinfecl  bat  fidj  auch  auf  alle  amtlichen  ©erichte,  welche 
an«  ben  nnter  Mo.  1  nnb  2  berührten  Seranlajfungen  von  ben  llnterbehcrben  an  h,if)txt 
©teilen  |n  erftatten  finb,  fo  wie  auf  bie  von  ben  beeren  ©teilen  jn  erl^eilenben  Qnt 
fc^lie^angen,  ju  erftrerfen. 

67.  $)iefe  Xat*  unb  Ötemfeelfreih«it  ftubet  bei  ber  in  golge  foldjer  Qinleitnugen  ein; 
treienben  (Irricbtung  von  ©riefen,  (Urfauben)  über  ©eranberung,  Abtretung,  »u«taufch  jur  Slrron« 
birung ,  ©crvituteablefung ,  UmWanblnng  ober  ftblcfung  von  Bedeuten  nnb  grunbherrl.  Siechten, 
wo  ^att  eine«  bi«herigen  Dtedjte«  ein  anbereö  JNcdjt  ober  Xabital  Bebungen  wirb,  nicht  flatt  unb 
hat  auf  biejenigen  ©tre<tig!eiten,  weiche  von  ben  orbentlldjen  ©erichten  geführt  werben,  knrdyau« 
feine  «nwenbung,  vcrbeb>Ulirb}  ber  etwaigen  Segrnnbung  be«  Brmenrety«  für  einjelne  $erfonen 
nnb  in  einjelnen  fallen  nadj  ben  b^iefur  gegebenen  allgemeinen  IBorfdjriften.  (Sben  fo  wenig  ha« 
ben  anf  eine  fol$e  Freiheit  biejenigen  3nbivibncn  Hnfpradj  ja  mad>en,  gegen  Weldie  wegen  ÄuU 
tnrfrevel,  glnrbefdjabigungen  ic.  feolijellidje  Serhanblnngen  ober  «nterfndjungen  ercf^iet  werben. 

«He  ©erorbunngen,  weldje  frub,ft  in  ©ejieb,nng  auf  «anbe«fnltur,  BWrung,  UmWanb? 
lung  erlaffen  worben,  ftnb  aufgehoben. 

Sie  ©taat«regiemng  fann  jebodj  an<h  fernerhin  bie  ©orfehriften  ber  rcnigl.  SBerorbnungen 
vom  8.  gebrnar  1825  unb  13.  gebrnar  1826  nidjt  nur  allein  bei  ©rnnb«  unb  3el>entbclben  be* 
©taate« ,  fonbern  and)  bei  jenen  ber  Stiftungen,  bei  biefen  jebedj  mit  Entnahme  ber  Hblöfung, 
in  9joU)uB  bringen  taffen,  fo  lange  es  ft$  von  feinem  fireitigen  SBetJjfiltniffe  mit  ben  betreffen* 
ben  (Staub*  unb  3(h"^olocn  hanbelt. 

Die  ©orfthriften  in  ©ejiehung  anf  bie  JBefdjalanftalten,  auf  bieSahl  be«  guten  ?a-- 
fel«  unb  3udjtviehe«#  f*  »ie  anf  anbere  bie  ®irthfcb>ft  unb  ©iehjntht  be«  Sanbe«  beforbernbe 
Oinrichtnngen  werben  befonber«  erteilt. 

vn. 

(3n  ©eite  144). 

Ueber  ©ebttnbenheit  nnb  X^tiXlatttit  be«  »oben«  von  IBleffitg,  ginanjre^ 

ferenbar  in  Bübingen. 

3Ketne  örfa^rungeu  rüdftdjtlidj  ber  93obenjer|liicfelung  gn'inben  fid)  auf  bie  3uftänbe  meine« 


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lieb«  ©üterjerrrümmetnng  in  ©urttemberg. 


543 


»aterlanbe«  Württemberg.  Da«fefbe  f4>Iirft  tbcil*  nca)  grffiere  nnb  grofe  ©fiter  in  ffo),  tbtll« 
Heinere,  ble  in  ein«  ungemeffene  ©üterjerflütfelnng  übergeben,  iebtere«  SBer^Mtnig  befielt  in 
einem  fefyr  an«gebilbeten  ©rabe  in  bem  tlnterlanbe  Württemberg« ,  erfiere«  bagegen  (n  beffftt 
Cberlanbe,  in  welch'  (eftlerem  ^auHfäeblicb  ba«  ie^enfttflrm  bie  größeren  ©fiter  lauge  erhielt. 
Doch  fangen  auch  in  lebterem,  bem  Cberlaube  Württemberg«,  felbft  bei  feinen  arronblrten  ©ätern 
ble  ©obtnjfrfinrfelun^n  an  $lafc  gu  greifen,  nnb  an  mannen  Crteu  in  eil  ungemeffene«  9caa* 
auejnarten. 

Da  nun  in  bem  2anbe,  in  Welchem  bie  »cbenjrrflficfelung  erft  vor  ftcb  gebt,  bie  9er«  nnb 
Wacbtbeile  berfelbra  noch  reiner  bervcrtancbleu ,  alt  in  bem  bereit«  längft  gerftücfelten  Sanbe,  in 
»eifern  noch  verriebene  anbere  »erbältniffe  bie  vorllegenbe  frage  in  größere  »erwldlung  bringen, 
fo  nehme  ich  ba«  erfl  in  ©ütergerirümmernng  begriffene  £ber(anb  ©ürüembtT^«  ya  meiner  »f- 
traebtuug,  nnb  ftelle  voran  bie  Ärt  nnb  Weife,  wie  hJer  bie  ©ütergerjtüdelung  »er  ft<b  ge$t,  um 
auch  Dieven  ein  »IIb  ber  Deffentllebfeit  ju  übergeben. 

Die  hier  übliche  ©üterjertrümmerung  nämlich  geftbieb*  mitteilt  be«  $ofb  anbei«,  be«  für 
ben  Woblfianb  fo  gefährlichen  ©emerbe«  ber  $efmrfegerei,  ba«  $erfonen  au«  Verfcbiebenen 
ßtänben,  namentlich  aber  folebe  etgreifen,  welche  bie  91rbe(t  febenrn,  nnb  treiben  ba«  $ernmgieben 
in  ©irtb«bäufern  am  5Weiften  besagt,  bie  wenig  rber  fein  »ermögen  befifcen,  bie  alfo  im  bctblteu 
(faffc  9l(cbt«  gn  verlieren  h^en,  «eil  fie  felbft  nicht«  befifcen.  »tele  berfelben  ftnb  bei  «n«  brr 
©ant  nahe,  viele  berfelben  bereit«  verfallen.  Warnte  finb  nicht  einmal  im  Stanbe,  bie  beim 
»nfaufe  eine«  ©nte«  im  Wftlb«bou6  ^machte  3fcbe  ja  begablm.  *n«  bfefer  fnrjen  »rjeichnung 
ber  «fccffjänfcler,  ven  Welchen  (Sinjrlne  ben  3ahren  nach  febou  je  10,000  bi«  100,000  jl.  im  $of* 
banbel  um)utretben  Im  €tanbe  waten,  läßt  fleh  fdjen  einigermaffen  ein  Schluß  baran«  jieben, 
weiter  $aubel  nnb  ©anbei  bei  @nt«:«n<  nnb  »erfäufen  butcb  $ofbänbler  beobachtet  wirb. 

Diefe  3nblvibnen  nun  bringen  ftcb  bem  $cfbeft$er  auf,  nnb  fntben  ihn  bnreb  ©raube 
vergebener  ttrt  }■  veranlaffen ,  fein  ©ut  an  ffe  |a  verfanfen,  fett  e«,  baß  berfelbe  be«  Wunfcb 
jum  »erfaufe  feine«  ©nte«  bat  bereu  laffen,  ober  nicht. 

Die  »eraulaffung  be«  .Oofbefifcer«  jum  »erfauir  feine«  ©ute«  liegt  lljeil«  In  bem  Wun* 
febe ,  verbanbene  €cbulben  abgulrogen ,  tbeil«  In  ber  «hfleh t  ber  Jtinber ,  ba«  »ermögen  ihm 
(filtern  abgulbeilen,  tbeil«  in  ber  lluannel?mlicbfeit  be«  nötigen  9leubaue«  eine«  ©ebäube«  nnb 
be«  ©nttbetriebe«  mit  fremben  ^erfonen  (Anetten ,  Sttägben),  wenn  feine  Jtinber  vorljanbrn  ftnb. 

Wenn  gleich  bie  ^ofbefffer  bnr*  anbertoartige  ©eifplele  über  ba«  treiben  ber  «fcoHjanbler 
bereit«  belehrt  ftnb ,  fo  laffen  fte  fi*  boeb;  bur<6  bie  von  benfelben  angebotene  anf(beincnb  bobe 
Äaaf«fnmm«  iire  fuhren,  unb  jum  Slbfdjlujfe  eine«  Serfanf«  verleiten.  Der  Cerfanf  feblleft  bann 
in  ber  Äegel  niebt  nur  ©runb  nnb  ©oben,  fonbern  anä)  alle  ©ebanbe,  alle  8«btnff,  Corratye  tc. 
in  ftcb  ein. 

$ei  bem  ®ul«;9nfauf  bnreb  ^ofbänbler  finben  fieb  aber  biefe  niebt  allein  ein,  fonbern  fte 
ftnb  neeb  von  tljren  Unterbanblern  begleitet,  tvelcbe  ben  ^ofbeft^er  bnrA  fnnftlicb  getonnbene  ©or< 
fViegelnngen  gu  bef^leleben  fntben.  »ei  ben  Äauf« « Unterbanblnngen  unb  beim  Äanf«  *  Hbfcblnffe 
bejtnbet  jitb  getef bnlitb  feine  cffentlitbe  ^erfon,  »oel<be  aUenfaUftgen  Unterftbleifen  vorbeugen  fennte. 
»iclmebr  verfaffen  nnb  biftiren  bie  ^efbänbler  in  ber  Siegel  ben  für  fie  mit  allen  möglichen  Älan* 
fein  verfebenen  ©ertrag  felbjt.  Der  auf  biefe  ©eife  abgefaßte  beiberfelt«  nnterjelcbnete  »ertrag 
enthält  bann  and)  regelmäßig  fehr  verfängliche  »ebingnngen ,  Welche  ber  »erfäufer,  ba  er  fte  fei* 
ten  verfieht,  fich  Im  3welfel  auibrängen  lä^t,  ober  bie  ihm  gar  nicht  vorgelefen  werben,  bnrd) 
welche  er  aber  in  bebentenben  €chaben  ober  in  9Jrcjeffe  mit  bem  $otyänbler  geräth..  —  »on  bem 
*anf«vertrage  werben  in  ber  Kegel  jwei  (Sremvlare  verfaßt,  beren  eine«  jebech,  ba«  jnm  Grfennt« 
niffe  be«  betreffenben  ©ericht«  gejlellt  werben  muß,  bic  verfänglichen  »ebiniinngen  nicht  enthält; 
ba«  {Weite  vollftänbige  flhemvlar  behält  brr  ^ofbänbler  in  ^änben,  nm  fiet«  gegenüber  bem 
verfaufenben  ^ofbeft^er  auftreten  ju  fönnen. 

gär  bie  in  ber  Hegel  jielenweife  bebungene  »ejablung  be«  Äauf«>€thiHlng«  Wirb  gewöhnlich 
einer  ber  $ofbänbler  ober  einer  von  beren  Unterhänbler  »urge,  bie  übrigen«  meiflenlhefl«  felbft 
ohne  »ermrgen  finb  •,  in  beren  »ärgftbaft  alfo  für  ben  ©ut«verfänfer  bnrehan«  feine  ©arantie 
liegt.  3uweilen  jeboch  haben  fleh  ble  ^ofverfänfer,  burch  bie  Ännfl  ber  £efbänfeler  felbft 
für  Ihre  eigene  »ejablung ,  nuwiffenb  verbürgt,  inbem  bie  £ofbänbler  in  bem  Jtanfvertrage  bie 
93cbinflun$  fdjen  auf)«nebmen  wußten  „ber  »rrfüufrr  bleibt  bi«  jur  gänzlichen  »ejablung  be« 
äanffcbillinge  al«  »ürge  nnb  Sflbfljahler  tenent."  Dtefe  »ebingung  gab  bann  »eranlaffung  ent« 
Weber  )n  Urojeffen  mit  bem  ^ofhänbler,  ober  fah  pa>  ber  «ofverfänfer  in  ble  flotbwnibtgfeit  ver* 
febt,  fttb  felbfl  einen  »nrge«  faufen  j»  tnnffen. 


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Seüugcn  ju  ben  allgemeinen  6it>ungca. 


2>a  ber  £efbänblcr  ba«  ©ut  nur  beftalb  anlauft,  um  e«  in  abgeriffenea  Ttjeilfii  Wieber  J« 
verfaulen,  fo  wirb  bem  crflcn  .Kaufvertrag  nidjt  feiten  ein  SRcbe  nnertta  g  angehängt,  wonad) 
ber  $cfbeftfcer  (bcr  ©erfäufer)  bem  .ßofbanblcr  beim  Siebewerfanf  fnr  einen  befiimmten  «r* 
lö«  au«  bem  ganjen  ©ut,  ober  beut  SWotgen  nad>  garantirt,  obet  wenad)  erflettt  mit 
Uretern  bei»  beim  «ffiicb«rt>erfauf  fid)  etwa  b>rau«fieilenben  ©erlufl  t^eiU. 

9lud?  wirb  bet  $au»tvertrag  juweilen  in  eines  @d)ein  b.  b.  (n  einen  folgen  ©ertrag  »er* 
waubelt,  weiset  nidjt  bie  wabre,  fenbern  eine  formnlirre  bösere  Jtauffumme  enthalt,  «m  fofort 
bei  ©elb*cit)fajfen  k.  eine  betete  Summe  al«  »nlebeu  auf  ba«  erfaufte  (Mut  ju  et^allen,  ober 
um  bie  »orfcaubenen  i£iebt)abet  jum  ©nie  tu  einem  tjetjeru  Äauffdjillinge  ju  beftimmen. 

Tie  ©e)at)lung  be«  $of»erfänfer«  wirb  fafl  fmmer  gielweife  bebungen,  tonnfe^i  er  aber  hierauf 
baore  3at)lung  ,  fc  wirb  fie  itjrn  jwar  burd)  Vermittlung  »on  ©elbleibfaffeu  geleiftet,  ib,m  aber 
be§b«H>  in  ber  Wege!  an  bem  Äauffdtflling  rin  Sbjug  »on  mehreren  (bi«  ju  10)  ^recenten  ge* 
mad)t.  Sobalb  ber  $cff>änblcr  im  ©efifce  be«  $efgute«  ift,  Werben  burd)  beufelben  bie  verbau - 
benen  ©orr4tt)e,  8at)rni&  ba«  83trr>  nnb  bie  ©erÄtbe  »erlauft,  um  ba«  ctftc  Biel  an  bem  ^cfner* 
laufet  befahlen  ju  fernen.  9l«balb  aber  wirb  and)  Slnjhlt  gemalt  jum  ©erlaufe  ber  ©fiter 
unter  ber  $aub  (nidjt  im  öffentlichen  «uffttid))  wobei  bie  Unterlinner  ber  $ofme|jger  wieber  in 
»olle  Tbatigfeit  gefegt,  unb  ben  Jtaufern  aud)  mancherlei  galten  ber  Üanfcljung  gelegt  werben, 
©cm  Sinfauf  be«  $«fgutc«  bi«  3U  beffen  »cllftäabigea  ©erlauf  fWa«  beiläufig  bemerft,  oft  3abrc-- 
lang  anfielen  faan)  »erben  bie  ©fiter  netbbürflig  fehlest  bewirtschaftet,  ta  bem  $ofb4nbler 
fthoa  bie  nötigen  SÄtferwerfjeuge,  tat  3ug»iet)  unb  bie  friß  fehlen. 

$ie  unb  ba  fam  tt  fehen  »er,  bafi  fid)  bie  •^of^anbler,  nadjbem  fie  bie  Satjrniffe  »erfanft 
unb  beren  ®rlc«  an  fid;  gejegeu  luittcn,  wenig  mehr  nm  bie  weitere  ©eranfierung  be«  ©utc*  be; 
Flimmerten,  unb  fieb  überbauet  in  ber  Seife  gerirten,  al«  wären  fie  von  ber  weiteren  (Srfnlluug 
be«  .Kaufverträge«  befreit.  —  So  biefer  leitete  fcbllmme  Sali  nicht  eintritt,  ba  fud)en  bie  ■fcef* 
hanbler,  wie  bereite  erwähnt,  aaf  alle  erbenflitbe  Seife  Ääuier  an  jidj  ja  jietjen.  3«  biefem 
3we<fe  lafrn  pe  in«befonbere  anf  arronbirten  ©ütern  in  ben  bi#ber  ffir  eine  gamilie  beftimmten 
©e bäuben  Scbnungen  für  meljicrc  gamilicn  einrichten ,  oudj  bie  Sdjeunen  ja  fegar  ba#  SBarf» 
unb  ®afd)b;au#,  ben  ©arfofen  ju  ©ob,ngela|en  ljerfiellen,  nnb  Wo  biefe  nidjt  »erlauben  finb  ober 
nidjt  au«reidjen  wollen,  ba  werben  ganj  üeine  $äu«<6en ,  jrto*  f*led;t,  erbaut,  in  weldjen  fid> 
fanm  jwei  ^erfonen  bewegen  Tonnen.  €0  entfielt  au«  einem  j&cfe  ein  fleined  Torf.  —  £ie 
©fiter  be«  «fcefgute«  werben  tb^eil«,  unb  namentlid)  bie  Siefen  unb  Salbungen,  an  auswärt«  ©e* 
gnterte,  t  Ii  eil?  mit  ben  eingerichteten  Sobngela^en ,  unb  in  ber  «rt  unb  Drbnuug  veräußert, 
w  i  e  ftd)  Siebfjaber  finbra ;  an  eine  georbnete  Belbeintb,eilung  wirb  b,iebei  nid?t  gebadet,  ja  c*  ent* 
fleben  lner-urd?  im  ©egentl)eil  Wieber  mandje  neue  Segbienfibarfeiten ,  neue  Beengungen  im  9n; 
bau  Won  gelbfrfidjten  »c  ber  »or^er  arronbirte  ^of  ftellt  nnn  ba«  ©üb  eine«  in  allen  feinen  Sbei* 
Un  jerriffenen  ©utö  bar.  —  Senn  e«  gleidj  ju  billigen  ift,  bag  bie  gröfferen  ©uter  in  ange* 
meffene  Heinere  ©fiter  )ertt)eilt  werben,  fo  muß  bo$  anf  ber  anbetn  Seite  bcr  Sunfd}  laut 
werben,  bafi  bie  83crtt)eilung  nid)t  auf  bie  fo  eben  befdjriebcne  fowobl  für  ben  (Sinjelaen  al«  fär 
ba«  allgemeine  Sob.1  f4jäbiid;e,  ct)ne  alle  »egei  unb  £rbauag  uab  cl)ne  ein  beßimmte«  3iel  »er» 
folgte  Seife  vor  fid)  gebe. 

©on  befonberen  ailgemeincm  '.Vadjtlieiie  ifl  ber  Umfianb,  taf;  ftd)  mittel^  be«  ^oft)anbel«  anf 
bem  <§ofgnte  Familien  mit  einer  f leinen  Sobnung  nnb  mit  einer  f leinen  glätbe  Saab  aafiebela,*) 
bie  aad>  ber  (Srfahrnng  balb  ein  C»fer  ber  «rrnntt)  werben  nab  jalej^t  ben  ©emeinben  jar  üafl 
faUen;  ferner,  ba$  biefe  ^ofjerfitteltung  einer  ungemeffenen  rafd;  entgegeneilt,  womit  bie  Hrmutb. 
immer  met)r  nm  fid)  greift. 

Um  bem  $oft)anbel  an  fid) ,  ber  fo  »iele  »elf«'  unb  »ri»aiwirtl)fd;aftlid}e  9iad)tt)eile  mit  fid) 
ffibrt,  entgegen  gn  treten,  B>  bie  Württemberg.  Megterung  im  3ab,re  1841  eine  JBerorbnung  er? 
lajfen,  Weld^e  nater  anberen  folgenbe  SBefiimmungen  enthält: 

1)  bie  ®e}irf«gerid?te  luben  in  ©egenben,  Wo  bie  Sinmifdjung  »on  ©fiter  ?4p&nblern  bei 
•  SSeräu^erung  »on  ©rnnbfiä<fen  nnb  bei  ber  3erträmmerung  »on  ©anemgntern  flatt  finbet, 
bie  Drt«»orf»el)er  iu  »eranlaffen,  bie  ©emeiaber«nget)örlgen  »or  ben  Umtrieben  nnb  Ännji» 
griffe«  ber  ®fitert)änbler  §n  warnen. 


•)  Warf:  ber  banerifdjen  ©efe^gebnng  barf  ebne  an«brü(f(td)e  ©ene^migung  ber  ©emeiabe 
nur  bann  eine  neue  gamille  fid;  anjicbetn,  wenn  fie  eiaen  ©rnnbbeft^  «on  befUmmtex  ©röfe 
fd>nlbenfrel  erwirbt.  «.  b.  Ä. 


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lieber  ©ütcrvcrtheilung. 


545 


2)  bot,  »ei  ben  ©ütcrwfteigeruugeu  überhaupt  »orfornnuiiben  fitten»crferrblid)rn  Gebrauchen, 
iiiabcfoubere  bem  Slnfflellen  unb  Slfrtcidjen  »ob  Sveifen  unb  ©err&nfen  aa  bie  Jca»f«lu* 
fligen.  brm  ttuifritlrn  »on  SRufUanlen,  fowfe  bie  SBoruabme  von  SerfUigeruugen  Bei  9la<»> 
feit  ijl  vcn  ben  $o(ijeibehcrben  mit  allen  thunlitfteu  SRUteln  entgegenjuwirtfen. 

©enn  biete  BJerorbnung  febon  fetyt  viel  @ute«  gn  bcWirfea  im  Stanbe  ijt,  fo  «erlangten  auf 
bem  9anbtage  in  SBürttemberg  im  3abre  184t  buch  einzelne  Sfcgeovbuete  ein  fldrfetr«  Seiu*« 
mittel  gegen  bie  -pefhanbler,  ba  biefelben  jene  fBerorbnung  gu  umgeben  im  Stanbe  feven  unb 
aud)  umgangen  Ijaben,  nnb  bie  ^ofme^qcrei  mit  it>rrn  fdjlimmen  folgen  fortbefWje.  —  Die  beß? 
halb  in  ber  Stanbefammer  geführte  Debatte  hatte  aber  bie  Grgreifung  »eiteret  allgemeiner  Wittel 
gegen  ben  4)ofhanbel  nidjt  jur  ftolge,  inbem  man  hau»tfädjlich  ba»ou  an«gieng,  baj?  bie  etwa  in 
einem  ©efefte  gu  crlaffenben  angemeinen  SJeftimmungen  nicht  allein  ben  $ofhänbler  treffen,  fon* 
bcrn  überbautt  ben  $ri»at»erfehr  unangenehm  berühren  würben,  nnb  bafi  nameutlidj  mittcljl  *Be* 
tehrungen  burd)  bie  «FolijefrCrUbehctbe  geholfen  »erben  muffe. 


VUI. 

Scmerfungen  ja  ben  fragen  1—6  von  91.  Zitier  in  SHcgh'n. 

(3u  Gelte  144.) 

ad  1.  £anbwirthfd)aftliche  SBeicine  unter  bem  Sorfifte  mehr  au«gebi(beicr ,  aber  gebiegener 
2anb»irthe ;  veTbunben  mit  einer  für  biefelben  gewällten  Literatur,  »Aren  nach  meiner  £eob-- 
achtung  am  »irffamfren,  um  fo  mehr,  »eun  f?a)  JBefjViele  bamit  »ereinten  ;  »ogegen  lel>tere 
allein  ifolirt  nnb  tobt  blieben. 

ad  2.  Greußen«  crganifdie  ©cfefcgehnng  b>t  im  allgemeinen,  birrd?  Sejtimmnngen  über 
©er»Hiit«^bIöfangen  unb  ©rmeinheitetbeilnng  fel/r  viel  gethan  nnb  ürntet  fetjr  große  ftrücbte  von 
biefen  Saaten. 

ad  3.  Da«  Sebäefniß  an  ganbarbeitern  tritt  nm  fo  uieb>  hervor,  je  hoher  bie  Jträfte  ber- 
felben  gennfct  unb  begahlt  »erben  fennen.  Dief*  ©enu^ung  »irb  im  allgemeinen  Durdjfdjuittc  um 
fo  lucrativer  werben,  aber  auch  um  fo  fdjrcrret  gu  befriedigen  fevn,  je  großer  bie  8ortfd)rftte  ber 
gewerblichen  3ntcl(igcnj  gegen  ben  seitherigen  3nftanb  berfelben  waren.  3n  bem  früheren  SSerlniltulffe 
bat  ftcb  nach  bem  9Bort:  „9ln  ber  Seite  be«Jöoben«  warfen  bie  SRcnfdjen/  bie  3afjl  ber  Arbeiter 
eingerichtet ;  in  jrber  @egenb ,  bie  rafd)  »erwarte  febreitet,  mangeln  Arbeiter,  bi«  ber  3uwarh«  an 
foleben  gum  Ueberfluß  auefeilägt.  «Bewaffnet  man  ben  Arbeiter  mit  belferen  SBerfgeugen,  tobten 
ober  (ebenben,  einfacheren  ober  ^nfammengefefeteren  SWafdjinen,  (ober  3ngvieh)  fann  er  mehr 
leiten,  fann  man  ben  Wangcl  oft  grcfjent^eiU  betfen.  gafl  allenthalben  heißt  e«  mit  fcltener 
«««nähme :  $c\)tt  ?chn  ifl  ein  33ewelö  für  be«  Saubmann«  ©ehlbcfinben.  Cft  ift  ba«  Saglctm 
hcd>,  ber  SCrbeit«effect  aber  foflct  weniger,  al«  ba,  wo  ber  £aglob>  gering  ift.  3.  ®.  Wuglanb 
unb  3talien.  Der  beffer  mit  guten  »{affinen  bewaffnete  ttnglänber  arbeitet  billiger,  al«  ber 
f(61ed>t  gettaffnete  3taliener. 

ad  4.  lieber  biefen  ©cgenftanb  frredje  id)  mid)  in  einem  «uffafce  an«,  ben  idj  gern  »or- 
getragen  hatte. 

ad  *.  SBor  allen  Singen  ber  8ein»anb,  »enn  »it  bie  beffere  Äultur  be«  Sein«,  bie  beffere 
9lu«arbeituug  beffelben  jn  glad)«,  beranäd)fi  93erfi?iitnuug  bnrd)  2Wafd>inen  unb  JJeinenbereitung 
bei  nn«  einführen  »erben.  Dann  ben  JRunfelrnbenban  behuf«  ber  3ucTerbereitung.  «nd>  ben 
Seibenbau.  dble  ©oUe  »irb  ihren  $lafc  »ieber  einnehmen.  3fir  ©etreibbau  für  ba«  au#lanb 
ifl  weniger  9u«ftcht. 

ad  6.   Soweit  al«  ber  »efentlidje  3»erl  baburd)  nid)t  gefährbet  »irb. 

d«  ifl  ein  feb>  großer,  bem  9Jatioual»ohl  feh*  »erberblld)tr  2uru«,  »enn  ber  reidjc  «anb* 
»irth,  ähnlidj  vielen  cnglifdxn  (UrunbbefffeerB,  feinem  «uru«,  feinem  »ermeintlid)  fdjeneu  Oefdjmarf, 
ben  Örtrag  be«  ®rnnb  unb  JBobtn«  otfert.  3ft  aud)  ein  Privatmann  ,in  S3efi^  be«  (Mrunb  unb 
©oben«,  fo  läßt  fid)  bod)  nicht  in  »brebe  ßellen,  baß  and)  ben  anbern  Ginwohnern  beffelben  5Bateti 
lanbe«  ein  »echt  juflehc,  welche*  beffen  «ntjnng  auf  eine  bem  ©anjen  be«  Staate«  entf*red}enbe 
©eife  forbert.   SBon  biefem  alteren  SUed)t«juftanbe  geben  Ältere  ©efe$gebungen  3engnlß. 

'  gafl  jebe«  «anbgut  wirb  ein  ©arten,  wenn  man  ben  SBegen  ben  $laft  anwei«t,  auf  «eldjen 
fie  am  »affcnbßen,  entfpred;enb  ben  ^öhen  nnb  SBafferjUSmungen  gelegt  werben.   Demnad;^  bie 


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546  Beilagen  3«  ben  allgemeinen  Stüttgen. 

Herfen  unb  ffiiefenfclane  in  ^affenben  te<bt»»in!Htben  Agaren  SJaralTeicgrammen  abtt)fitt  baiin  feie 
©infel  nnb  Gcfen  mit  ©Samea  aab  ©ttäaebern  aagemeffen  bepflanzt,  fetnet  ftatt  bft  33«"«  £ecTcn 
anlfgt ,  bie  4)cben  mit  fdjüfcenben  SBoumpffanjungtn  beberft ,  audj  ©albljecren  anlegt ,  roc  3Si»** 
fdjut)  nnb  Glnbegnag  Jxrffenb  flnb.  Q«  »ergeffe  ber  «anb»*frtb  ntd<t,  bat)  Ännfr  unb  ©cbcnfceit 
anf  bfe  SBerebluag  be«  Weafdjea  »itfem,  bat?  folcbe  Qrotd  be«  menfdjlidjen  Streben«  itt.  ®flb 
bnrd)  ba«  ©emetbe  etlaagt,  ab«  aa<b  nat  ein  mim  fr»»,  um  ben  «ebmjwed  be«  SReafdjen 
ju  fctbern.  v 

.        •  •  . 

IX. 

lieber  8a nbtoirttj fdjaft  nab  beten  SBctbeff  erung  von  SBalf  et  l)otfi  in  «nbbede. 

$iefe  «bljanbtnng  Wntbe  bem  SBerfaffer  auf  fein  Verfangen  jarürfgefdjirft.   ©fr  glanben  jebetfj 
eine  Uebetjtyt  be«  3nbatte«  berfelben  biet  folgen  laffen  ju  bütfen  : 

«oticort. 

I.  €fijje  bet  ©efcblcbte  nnb  be«  Staube«  ber  tanbwirtbfdjaft. 
1.  (fntflef>ung  ber  «anbtrirtbföaft.  - 

*  Sseutfdje  «anbwirtbf«baft. 

»)  Ctfle  ^etiobe:  »om  2.  3abtbunbert  »crGfrrifti  Bi«  jnm  8.  3abrl)unbert  nad>  (Fbriflt. 

b)  3»»elte  $eriebe:  »cm  8.  bi«  jnm  18.  3abtbanbert. 

c)  dritte  $ericbe:  »cm  18.  Oaljrliunbert  bi«  jcjjt. 

3.  SlngeablirflicBer  Staub  ber  beutfdjen  \\  titirulb|tt>afi,  in  Sijfenföaft  nab  ©troerben. 

II.  8ln«bilbnng  ber  lanbtoirtbfc&aftliebfa  ©ijfenfcbaft,    Sßic  bfefe  *a  bercerftleingen. 

III.  5?'Tbreifnng  ber  lanbr»frtl)fd)aftlid;fn  ämntniije.  («eberige  Sflrbfenntnijfe  brbingen  $um 
grejiten  tytil  ba*  ©etingen  eine«  Unternehmen«.  ®ie  lanbmirtljidjaftlicbe  Ämntniffe  am 
beften  ja  »etbtcitca  ftt»en. 

1.  SBilbungöinjtitute  für  f)il)tvt  Sanbioirtbe  tn  angemeffenen  ©ejirfen. 

2.  Uuterridjt  ber  alteren  .Hinter  in  ber  £anbi»irtt)fcbaft  in  ben  gemcbnlidjfn  Saubfcbutrn. 
Cber  aud),  baß  eigene  9Werbau|ri)ulen  für  ba«  banerlicbe  ^ublifnm  angelegt  »erben. 

3.  3wetfmäfiiger  a(«  biefe«  meebte  fetm,  »renn  in  ben  ©arnffoa  *  Stäbten  für  ba«  SRUitär 
Ülrf rr Im  11  idjulen  nnb  in  beren  Wöbe  einige  9Äufierroirtbfd>aften  auf  »erfebiebeaen  Xänber- 
arten  ebenfall«  ju  bejfen  93enut)ung  angelegt  ipürben.    Sieben  unb  Vcluvi.m  f>lcfür. 

4.  ?Paffenbc  93üä)cr  unb  3citfdjtiften  für  ba«  bÄurtli#c  emarbfene  ^ublifum. 

5.  $rafNf<be  Untertveifungen. 

6.  Tin?  Steifen  bet  Sanbit>lrtt)e :   ÖJufeen  betjelben. 

IV.  ©ürbignag  ber  lanbwirtbffbaftlicben  get»erbli<ben  Langel.  «BfieTIung  berfelben.  Unter 
fin^nng  »cn  ©eiten  be«  ®taate«.    3eitgemö»3c  ?lgroT-®efe$gebang. 

1,  2,  3,  4  ble  lanbttMrtbfdjaftllcben  Vereine  finb  bie  bellen  £rgane  jar  anmittelbarea  Äb* 
fteflung  bet  lanbttittbfdjaftlidjen  getoetblidjen  SRapgel.  ©ie  bie  lanbnjittbfajafllitb«"  Vereine 
jn  biefem  3wtde  gebilbet  fe»;n  müjfcn.  2?ic  Dirigenten  eber  ©cfd)äft«fü()rcr  berfelben 
fernen  »cn  Staaten  angaflcUcn  anb  3a  befolben.  2Die  aab  in  l»cl<bet  SCtt  nab  <$c(ge  bie 
lanbtoirtbfcbaftlicben  Mängel  abjafiellen  fetjen.  I.  incl.  Ii.  UMe  ^aavtmänget  be«  lanK- 
»irtt)fdjaftli(b<n  ©ettxrbe«. 

V.  9Igrar>®efetgtbung. 

VI.  Uatertlütang  »on  ©eiten  be«  ©taate«. 

VII.  ^anblung«v»eife  mebtetet  betanntet  lanbwittbfrfjafHitb«  Seteine.    (Stfclge  berfelben. 

VIII.  Äcflen  nnb  Ulafcen  bet  ?anbgeftüte,  »etglid>en  mit  benen  bet  ^ti»atbcfd)5let. 

IX.  2>ie  ©elber,  rocldjc  bie  llnterbaltnng  ber  Sanbgejlüte  etferbere,  lennten  mit  gteperem  Oiuten 
in  aaberer  9ltt  für  »ic  9luf^ülfc  a.  f.  ».  bet  ?anb»ittbfd)aft  »ettoenbet  »»erben. 


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Hebet  ffle$fettovrW$aft.  547 


B.   Jto  tot  Rektion* -IteljönMimßeii. 

n.   3«r  *rferban«§eftion. 
X. 

lieber  bie  ftrage  7.  2)te  ® ecbfel»irtbf<baft  betreff etib.  öoit  SlmtJratf;  5.  (5. 

{ueber  in  (Satlenb  nrg. 

(Seite  190.) 
A. 

Hl«  i<b  .1811  bie  Ä6nlgli<&*breu§if<be  Dcmafne  »elfeufWn  im  9tcgterung«bej{rie  (Srfurt, 
Ärei«  ®c»bi«\  in  $a$t  ua^rn,  faub  i$  bafelbft  bie  aa<b  nc<6.  jefct  in  feiger  ©egenb  übliche 
$reifelbersfflirt$f<baft  »or. 

04  fanb  nm  fo  mcbjr  IBerantajfung ,  in  ber  »ollig  fervitntfreien  film  biefelbe  gu  rertaffen, 
al«  beten  SRobiflgirung  bur<b  »nban  von  Saubfrö«bten  in  ber  ©racbe  vor  fflfnterfrudjt  al«  r>öd^fl 
naefetbefflg  für  biefe  fi<&  ergab,  unb  feine  anbete  9toefrn<bt  ein  mit  einiger  <Sicf/et&e(t  na<$fclgenbe« 
©iuterfetb  juliep,  al«  KaMfoat  ua$  teinet  »rafo  nnb  gut  beftanbeuer  So&fflee. 

G«  befanb  fi<b  biefe  Slur  bamaT«  no<$  in  fr^fr  nngenägenbem  Jtultur  ?3nfianbe,  unb  war 
barin  mit  einem  tffonigen,  quefligen  fBoben  ja  fampfen,  beffen  Srägfjeit  burdj  bie  Äälte  be«  bafi; 
gen  Älima'tf ,  nnb  burdj  bie  in  golge  ber  augrenjenben  fflalbnng  bort  cinf/elmifcben  »ielen  9iebcl 
nnb  naffige«  JMeberf©}lage,  uo<b  geweigert  würbe. 

SMefe«  beftfmmte  mldj  jn  bet  8l(bt*5elbrts$olge,  beten  Segtünbung  nnb  »otlaujtge 
Äefultate,  im  99.  Gti&t  be«  flannowrfebett  Wagajlne«,  3a$rgang  1816,  nnb  fbater  1818  anrf) 
in  ber  »ou  6turm  nnb  $utf$e  tebigftten  Seitfc&rift:  „$er  «anbwirt'b  in  feinem  gaujen  SBir^ 
fung«freife"  II.  Sb.  lte«  $eft"  auafübrlldjer  bargejtellt  nnb  motfoirt  »erben  ifh  «Rämlitf 

1)  Keine  Statte-,  mit  Serftenbung  olle«  ju  erfönringenben  Junger«,  unb  noety  -^ürbeteger 
blnju,  ebet  »o  foldje«  u($t  reifte,  bie  Slföerabe  einet  bafür  etablitlen  $ottafcl)en*©ieberci. 
©o  oft  gepflügt,  al«  UnfrautsSJertilgung  e«  erforbert. 

2)  58au«faat;  cbet  ©ommerrubef  aa  t ,  wenn  bie  JRab«faat  auswintern  follte;  Wa«  jeboä)  in 
biefer  winterten  «cfaUtät  in  34  Sauren  nur  brel  Kai  vorgefommrn  ift. 

3)  Stög  gen  mit  jWei,  nacb  JBebatf  audj  brel  $0ugarien. 

4)  9ia<b  93ef(ba{fenb,eit  be«  Xanbe«  resp.  ©erfte  ober  £afer,  mit  ftletetnfaat. 

5)  Äop f  Tie e,  gu  gwei  ©djnirteu. 

6)  SScfgen;  unb  in  ber  erften  Dotation  resp.  ©emangfern,  and  ffleijen  unb  Dorfen  be* 
fic^enb.  «infäbrig. 

7)  9taubjrü$ie  unb  Äartoffeln. 

8)  $afer. 

55a«  ^ataftetiftif^e  biefet  Erbfolge  h>at  bie  (5on  cenirirnng  aller  JDnngerfrafte 
in  bie  teine  St  ad)«,  nnb  alfo  not  einmalige  ©nngnng  in  8  3a$ren;  bei  meiner 
«Urojectirung  wir  bamal«  Diel  ffiiberfrru^  unleugbar  tätiger  benachbarter  8anbtoirtb.e  gu  erfahren 
Ijatfen.   2)ie,  «njt<$t  aber : 

„bafi  mit  btagufommenber  fotgfältiget  Qradbbearbefinng  unb  Srorfenlegnng  be«  8<fet«  bnr4 
resp.  offene  nnb  «erberfte  Äauäle,  eincfolc&eCSoncentrirung  be«  innerhalb  8  3afj; 
ten  ja  gebenben  Jünger«  auf  ein  einjige«  3aB,r  ben  na^falten  f<b>eren  unb  trägen 
©oben  meb,r  jn  erte&rmen  nnb  §u  beleben,  tb,4tfger  jn  ma^ei  geeignet  febn 
netbe,  al«  bie  Cettbeilung  fold&e«  i&üuget«  auf  je  nur  brei  obet  vier  3abre,  nnb  ba|  ba* 
luxä)  bab,er  bie  7  «ernten,  unter  ^injnfommen  be«  gem&blten  SBecbfel«  jwi? 
f4en  Statt«  nnb  ^atmfrä^iten,  babur^  amb  mebr  würben  begfinjligt  toerben,  al« 
bat4  bie  lanbüblit^e  Drelfelbet? 83ettb,  eilung  be«  Jünger«,  — 

blefe  nufere  Änp<bt  iß  in  ben  nun  »erlaufenen  30  3affreu  auf  ba«  vollfläubf  gfie  beftatigt 
»orbeu.  25er  blnljenbe  i3uüanb  biefer  »orbin  febr  »ermfenen  Jlur  liegt  ber  Segel  ua$  in  atten 
8  @$lägen,  alljä^rlidj  fo  unroibeta'r«blio>  »or  «lugen,  baf  biefe  «4 tfelb erfolge  felbft  bei 
ber  lebten  Seraufäjlagung  biefet  Domaine,  1834,  unb  ^afycmtuerung  auf  16  3a^t,  —  «l«  für 


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548 


©eltagen  ja  ben  Setticu«*  jungen. 


jWei  Rotationen,  —  von  «Seiten  ber  J?«lgli^rfwßif^f»JDcmolBial:?ltminiiiraHcn  nunmehr  völlig 
jnm  ©runbe  gelegt  werben  iji. 

Sind)  beftimmte  uu«  beren  9Jerg(eichung  mit  ben  (frgebniffen  ber  für  bie  baftgcn  93crWerfe 
91  ein  tobe  nnb  <S  d)a  rf  c  n  ft  ei«,  uad)  9ln«wei«  ber  oben  angebogenen  litcrarffrben  SRittbeifungen, 
»rfbrnnglicb  getollten  anbeten  gelbfolgen  mit  öfterer,  unb  alfo  pro  dosi  in  geringerem  SRaafje 
Wleberfebrenber  JTüngnng,  auch  in  fclcbc»  gluren  nun  bereit«  feit  btei  Rotationen  ,n  eben 
tiefer  Reifenjieiner  Siebt« geltet «geige  überjngeben ;  bei  welcher  bet  (Snltur* 3uftaub  biefer  brci 
gluten  fid)  alfo  gehoben  b^at,  bajj  wir  jrbi,  mit  £ülfc  bet  jugleitb  mit  6ompctt>7ünger  ju  bele: 
genben  Rap«*!£rillfaat,  tunb  bie  Hälfte  be«  Sradjfrblage«  resp.  mit  gutterwitfen  nnb  <Srb« 
fen  ohne  ©enacblbeiligung  ber  Rav*faat*«ernte  für  ISrwciterung  be«  SBtebfuttcr«  befämetn  bürfcn. 

B. 

9l«ä)  in  ben  glnren  ber  b^iejigen  JKniglicb*$auncv<tri'rben  Romaine  (Battenberg,  nnb 
be«  bajn  ge^örenben  SPorwetf«  «IbrctbUljaufcn  fanb  icb  1880  bie  Dteifelber-®ftt$* 
fdjaft  vor,  nnb  war  gu  beten  Beibehaltung,  mit  tunb  '/,,  be«  9lreal«  in  reiner  Stäche  ccutract- 
licb  verpflichtet. 

Vlucb  war  bie,  nnläugbar  viel  .Körner  «nf  bem  Sieben  Hefernbe,  55teifelbers9Birtbfcbaft  hier 
bamaU  gant,  an  ihrem  Crte;  inbem  einem  ungemein  Ibätigen.  an«  Sehrnen  unb  €anb 
gcmifcbtcn ,  recht  eigentlichen  Roggenbeben  in  meinen«  fonniget  tfrvefttiou ,  auffer  einein  guten 
Sief  en -93er  hältnif fe  auch  nodj  ein  ganj)  ungewöhnlich  reicher  3ebcntr.ug  tu 
■fcülfe  fam,  nnb  bah«  tie  rentabelfie  denfumtien  tti  gutler«  unb  Jünger«  eher  eine  Ätt 
von  8tubium  erforderte,  al«  beffen  $rebuction. 

Um  ba«  onus  be«  '/,„  reinerSJratbe  erträglicher  ju  machen,  benu£te  ich  fcld&e  ungleich 
al«  Rab«vflan  jfcbule,  mit  beren  Reilienwcife  »erlogene  n  $f lanjen  '/,  bi«  '/« 
be«  ganjen  Slreal«  nad)  ber  93efcmmcrung«  •-ftcrntr  mit  Rap«  betflanjt  würbe;  (auf  belgiicbc 
©eife  inittelft  93eiVjiügen*  ber  an  bie  gureben  gelegten  Tanten)  —  bem  alebann  Reggen  jiatt 
(Sommcrfrudjt  im  britten  3abre  folgte. 

9(1«  aber  1836  ber  93 er  1  uft  ber  fetjr  reichen  Sehnten  butd)  beren  Mblefung  ent< 
fd)iebcn  War,  fam  nun  aflerbing«  auch  ljier  ba«  ©tubium  ber  eigenen  Butter«  unb  Jün* 
ger;$tobuftiou  an  bie  Reihe !  —  unb  ich  tollte  nun,  unter  Segwrrfung  aller  reinen  Jöradje, 
ftatt  ber  JEteifelberwittbfcbflft,  nacbftebenbe  91 d> t elber *golge; 

1)  Starf  gebüngte  (Srbgewäcbfe;  runb  '/4  be«  »schlage*  Runfeirüben,  nnb  s/4  Äar 
toffeln;  mit  ber  #anb  bearbeitet.  —  (93?a«  von  ben  1  erlern  mit  Rufcrn  nicht  y»  verfuttern 
fleht ,  wirb  an  bie  benachbarten  93rennerclen  verffluft ,  nnb  für  beten  Grlc«  $eu  unb  £afcr 
bei  verhältUd)  ftarfer  $ferbe}ucbt  roiebergefanft.) 

2)  resp.  ©erfle  ober  <§afcr  mit  Xteean«faat 

3)  Jtopfflte  gn  jttei  ©djnitten;  )n  jebem  Schnitte  mit  ungebranntem  fein  gepulvertem 
@(vfe  jtarf  gebuebfl. 

4)  93eijen;  einfab;rig  in  bie  Jtleenarbe  bejtellt. 

5)  €cmmer«^afer,  mit  Oerfienjufa^  jn  '/s  JTreis^flugarten  Incl.  ber  J&erbftfolge.  Hucb 
runb  V»       ^djloä««  Stüh,  flach«  bet  JCcjjuttatiften  unb  Tagelöhner. 

6)  Statt  9iap« #©tad)e,  jur  Wülfte  ftarf  gebüngte  unb  früh  gebudjfle  weife  Grbfen,  — 
lebiglid)  jnr  93rrfntternng  unb  9Birrhfd)aft«^($onfumiion  beftimmt;  —  unb  jur  anbern  ^Hälfte 
Roggen  mit  flarfer  Düngung;  resp.  mit  ben  Iflugarten  nach  bem  glacbfe,  unb  cinfäbrig 
in  bie  fiaferfloppel  heüeUl;  inbem  ba«  $ct)len  alten  Äalf  gehalt«  im  93oben  bie 
Grbfen  unb  dnbere  Rauhfrüd)te  weniger  einträglich  frnn  läfit,  al«  ben  Roggen,  felhft  in 
biefer  fo  irrationell  flingenben  golge  nach  $afer! 

7)  Rap«faat;  bunhfd>nittli<h  vom  18.  bi«  27.  Slnguft  mit  bet  ^ot)enhe(met*fifetbemafdjine 
gebtillt,  unb  bie  £riUrelhcn,  nnmittelbar  hinter  ber  Sßafchine  f)tt,  burd?  <Schnl» 
finber  mit  ^ompoft  unter  3ufa$  von  Slfche  unb  gebranntem  .Ralfe  belegt;  auch  fo  toeit  früh^e 
Roggen»«ernte  ba«  gemattet,  javor  mit  @<haf*"tben  bepferd)t. 

<S«  wirb  bie  resp.  Roggen«  nnb  (Srbfen-€tobbfl  nur  einmal  tief  untergepflügt,  unb  burch 
Vlbwechfclnng  ber  Vgge,  bet  SBalje  nnb  be«  ®r immer«  r  —  (ein  fcharfgeftellter ,  15  febaariger, 
feiner  gigur  nad)  feilfermiger  Chrftirbatcr)  —  bie  erforberliebe  $n(verung  bewirft.  Jtie  junge 
Rab«faat  wirb  thnnlidjfl  früh  anf«  SBIatt  mit  ungebranntem  ©Ibfe  gebnehf»,  nnb  mit  bet  ^tferbe* 


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lieber  ftru*itt>c*fel. 


549 


fc>acTe  behäufelt;  au*  ba«  leitete  na*  33ebarf  im  Svälljerbße  aberuial«  Wiebcrljelt ;  im  ffrüf>jafn- 
abermal«  gebu*ß,  unter  3ufafc  vcn  gebulvertem  Jaubenmiße;  unb  na*  JBebarf  no*mal«  mit  ber 
£anb  gefyacft ;  na*  Umßänbcu  an*  geegget. 

Sie  fo  bebanbelte  Kav« »$>r(U* Saat  na*£8efämernng  wintert  rjier  erfafjrung«mä§ig 
weniger  lei*t  au«,  al«  bie  Kav«  *  Srilt*  ober  breirtvnrßge  Saat  na*  reiner  93ra*e,  nnb 
gibt  ber  ledern  bur*f*nittli*  im  Ertrage  ni*t«  na*. 

Q?r  Abfall  an  S*cien  nnb  Strolj  vom  üRorgen  Kap«faat  <ß  unter  Ijier  üb(i*er  forgfältigec 
©ennfcung  in  bin  QtefyfiäUen,  unö  entfdjiebeu  mi  nbcßen«  ebenfo  viel  wtrtt),  alev  Strofy*  nnb 
Äaff;3lbfall  eine«  gut  beßanbenen  9Jlorgen«  ®erße. 

8)  Koggen;  mit  jtoei  na*  SJcbarf  au*  brri  ^ßugarten. 

Ö3  iß  ni*t  ju  bejweifeln,  baß  na*  biefem  ßet«  eine  rei*<  kernte  liefernben  Koggen  an* 
no*  einmal  $afer  eine  ertragli*e  (Kernte  geben  würbe.  $)a«  würbe  aber  bie  S*läge  von  ,/R 
be«  Slrealo,  ben  @efammtbetrag  bena*tb/eiligenb,  auf  '/•  r)eruitterbrüffen.  Unb  aujierbem  erlei*; 
tert  e«  bie  genügenb  rentirenbe  Stellvertretung  be«  Kaufe«  in  ben  galten 
feiner  &u«winterung,  —  (bie  in  bem  fe/ießgen  warmern  Aiima  unb  Sieben  atlerbing«  nun* 
mefer  al«  ba«  QvVVelU  öfter,  benn  in  ben  winterli*en  ftluren  ber  Keifenßeiner  5ölrtijf*aft  vor* 
famen)  —  gar  fer>v ,  wenn  man  auf  fol*en  S*lag  folgenb ,  für  n[*t«  meljr  ju  forgen  l>at,  al« 
für  ein  gut  beßanbene«  SBinterfelb ;  bem  al«bann  fofort  Wieberum  gut  gebüngfc,  unb  ba«  ?anb 
grünbli*  reinigenb  bearbeitete  (5rbgemä*fe  folgen. 

!£aa  Kefultat  biefer  mit  ber  (Srnte  1843  »um  erßenmale  bnr*laufenen  «*t*  gelber*  golge 
iß  nun  an*  bei  ber  eben  ftattgefunbenen  3krauf*iagung«*Unterfu*ung  al«  ein  ben  Qultur* 
3ußanb  biefer  gluren,  unera*tet  ber  verlorenen  Renten,  ferner  fo  eviberit  Ijebenbe«, 
erfannt  worben,  baß  nunmehr  biefe*  9*t;$elber<$ol  ge  cfyne  alle  re  ine  3)r  a*e  con* 
tractli*  geßatlet,  unb  au*  ein  16  jähriger  $a*tcontract,  —  nämli*  jwei  Dotationen,  —  barauf 
begrünbet  worben  ift 

0«  iß  babei  Ijanbgreißi*  ju  erfennen,  wie  ber  günßlge  (finßuji  biefer  gelbfolge  auf  ben 
ßulturjußaub  be«  Ärfer«  Vur  allem  barin  begrünbet  iß,  baß  bie  Jtlecau«faat  unter 
©ommerfru*t  folgt  auf  gut  bur*bängte  unb  forgfältig  bearbeitete  <r)a(f? 
frü*te. 

(Sin  fo  bi*ter,  ba«  Sanb  bnr*an«  rein  crtjaltenber,  unb  bafyer  jngfei*  fo  reiije 
Kernte  liefernber  Stanb  be«  Äovfflee«  iß  in  ber  2>retfelber*fflirtljf*aft,  in  wel* 
*er  bie  £leeau«faat  eutweber  unter  Sommerfru*»  na*  f*on  vorangegangener  SHnter- 
fru*tr  ober  —  wie  fc,ier  früher  —  nnter  S(nterfru*t  na*  f*ou  vorangegangener 
Kav«faat  fällt,  —  völlig  unerrei*bar ;  felbß  wenir  ber  resp.  9öinterfru*t  ober 
Kav«faat  reine  9)ra*e  vorherging;  von  Steinigung« « Operationen  ^nr*  gut  bearbeitete  unb 
bi*t  bef*attenb  geßanbene  $atffrü*te  mer)r,  al«  erfefct  werben;  wätyrcnb  von  bem  fo 
bur*au«  gef*loffenen  unb  reinen  Staube  be«  Jtobtfiee«  ein  um  fo  beffere«  ©ebeiljen  be«  ffleijen« 
in  erßer,  unb  be«  J&afer«  in  ^weiter  na*folgenber  Xra*t,  bie  natürliche  ftolge  iß. 

Jülerbing«  tyat  bann  ferner  ba«  wieberb;  olte  SJeljacfen  ber  Kav«bril(faat  eben; 
fall«  feinen  Sinti)  eil  an  biefer  au*  o^ne  alle  reine©ra*e,  bo*  gartenäljnU*enKei  n* 
l>  e  i  t  be«  gutbnr*büngten  Sanbc« ;  beren  unbere*baren  Segen  i*  gar  gerne  an*  ben  Keifen: 
ßefner  *  ftluren  guwenben  würbe,  wenn  ein  fo  au«gebeb,nter  ^au  ber  ^acffri*te  in  bem  baßgen 
3^o«lcbcn  a*  feinem  Drte  wäre. 

.  ■  •  .  XL  ,  , 

■«     •       (3u  Seite  »32.) 

lieber  n«terirbif*e  «6 )ug«gräben  unb  artefif*e  »p^rnugen  vom  Kittergut«* 

£efi$er  Köber. 

Die  vorliegenbe  je^nte  grage  iß  faß  bnt*weg  £even«frade  meine«  ÄoTerbaue«  unb  fo  fem  bie 
$o*anfefjnli*e  S3erfammlung  erlaubt ,  Werbe  i*  bie  barnber  gema*ten  9Jerfu*e  nnb  (Stfa^rungen 
mitteilen. 

Um  bie  Kotywenbigfeit  ber  von  mir  angelegten  nnb  unterirbif*en  9(b|ug«gräben  unb  9b* 
»oljrungen  )u  begrinben,  wirb  e«  genügen,  einige  SCnbetttungen  Aber  ba«  JCenaln  unb  bie  geolo» 
gif*c  Formation  $u  geben,  auf  bie  ße  angetoanbt  würben. 


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550  Beilagen  jn  ben  SefHonfl  t  Sifrnngeu. 

£>fe  SWfrfadK  meine«  ©nie«  Stedjau  bei  Schieben  in  ber  preufiifd)en  $rcbinj  «Saufen, 
liegt  i«  einet  Mfebetung  von  bet  nad)  jWei  Seiten  bem  Sluqe  wenig  auffaffenb  tfd)  aKmäljliB  Sanbr 
l>ügcl  b(«  ün  clrc»  fertig  9u£  tfoße  eibeben,  wibtenb  bie  «Ricbetung  fclbfl  eine  na*  jwri  Sei* 
ien  offene  SRulbe  bilbeub,  »orßerrfdjenb  au«  ein  bi«  jet>n  gu§  mäßigem  Seijm,  SHergel  nnb  Zf)vn 
gebilbet,  nnb  not  »ob  einzelnen  Sanbabetn  bnrd)fe$t  ift. 

3>iefe  Sebmmulbe  ober  ?eb,mplattitung,  fdjwfmmt  jnt  einen  tfalfte,  anf  einem  feinen  Sdjwemiin 
fanblaget,  jur  aubetn  auf  einem  fflaffertaget ,  weld>e<»  gtcbeu  Äle«  mit  fid)  fü^rt ,  wabrenb  jebe 
von  ben  lüften  bet  »totbe  burdj  bie  auf  tt)iet  Seite  Uegenbe  Sanbljoße  mit  Safer  gefceifl  wivb. 

S(u«  bem  Stb>emmfanblaget  bet  etflen  Hälfte  unfetet  2Rulbe,  traten  nnn  bi«b,er  an  ben» 
«Mjauge  unb  in  ber  Uiieberung  mitteilt  burdjläffigcr  Sanbfd)id)tcn  Duellen  ju  Xage,  bie  ben  JCdrr. 
bau  fceti  burdjau«  unjidjer  matten,  einige  Stutljen  oberhalb  biefer  ju  Hage  ftebenben  DneUfieUen 
uivrllirte  id)  ben  Strfer,  jeg  auer  bor  bie  quettigea  ftnbcßen  mit  circa  T£9  bi«  ^  ©efälle 
4  —  5  Su(s  tiefe  ©räben  nnb  legte  auf  beten  Soßle  in  (Ermangelung  natürlityet  Steine  gebrannte 

:  42' 

Train#jleine  »on  neb  enfkbcnbet  form.  * 


£fefc  Ganalfleine  12"  Vteufiifd)  lang,  «*  breit  nnb  4"  jrarf  btfben  je  jwei  jnfamutengefefct 
eine  .j?cft,lung  ven  ber  ®rc|5e  eine«  Äinberfcpfe*.  3>ie  Segung  ber  Jtanalfteine  gefdjiebt,  nad)bem 
man  ba«  »orljanbene  Sängengefäfle  anf  bte  Wdjtfcbfitlünge  verteilt  f>at,  mit  bem  9tid)tfdjeit  unb 
bei  SefeWaage,  unb  wirb  jebe  UngenauigTeit  bei  SJertfjeilnng  be«  gegebenen  ©efätle«  fid)  nm  fo 
meßr  täd)en,  je  butd)läfjiget  unb  abfallenber  ba«  Selb  SJrrgabwärr«  fft. 

Sluf  bie  fo  ^legten  «Drain«fleine  wirb  eine  1  JJufi  flarfe,  i{  8u|j  breite  Scbnttung  Äieu 
nngefäfir  Don  ©rtjic  bet  ?aubeneier,  bann  eine  eben  fo  ftarfe  Sdjuttuug  Äie«  von  4>affelnufs; 
grefje,  bartiber  'eine  be«gletdjen  vom  ge»^nlid)en  ((Ihanffcr)  Stltt  nnb  enblia)  eine  giridj  flarfe 
Sd?idft  ber  gnten  refervirten  Slcferfrume  gebraut.  £er  ©au  ijt  in  ber  trccTenflen  3abrr«> 
jeit  »orjuuebmeu,  ba  fenft  bie  ilrbeit  in  ben  fd)matau«guwerfenben  nnr  circa  l£'  breiten  Stäben 
itjciid  buvd)  einbringenbe«  SDaffet  unb  (ffinjiiirjen  ber  ©täbcnwäube  foflfmeliget,  tb/til«  aber  butcb, 
Sd)lü>fria.feit  be«  ©oben«  ben  Arbeitern  wieberwartiger  unb  befibalb  ungenauer  wirb,  <S«  fprütgt 
in  bie  Singen,  toic  ber  ganje  93au  ein  giltrnm  barflellt,  n>ef$e«  bejttedt,  ba«  atU  bem  oberen 
Slrfct  aufgefangene  SBaffer  f^nett  bur*  bie  oerft^iebenen  Äic#f*i*ten,  unb  bur*  bie  gngen  ber 
jlnmvf  aneinanber  gelegten  JDrainÄpeine,  juttötbetft  an  ben  unteritbifäen  6anal,  bann  an  ojfene 
Öräben  abzugeben  uub  fo  au«  bem  «der  ju  entfernen. 

®ie  »anfoften  biefet  nnletltbifa>n  9tb)ng«gt&ben  belaufen  fidj  in  meinet  Dertlid>feit  anf 
circa  5  @gl.  fnt  ben  1.  gug,  namli* 

1)  4  $rain«f)ei»e  »  6  $f.(  ba«  Saufenb  al«  bobbtlte  SÄanetPeiw  }u  16  <5flU 

geregnet         •      .      .      .      .      •  •      •      «2  @gl.   —  ^f. 

2)  bet  lange  ?fnji  ölrabenbtbung  •      .  —   »        4  „ 

3)  bet  lan^t  fünf;  ®rabcnan#»urf,  ©egfdjaffung  unb  breiten       .       .  —  H        8  „ 

4)  baö  ISinfammeln  unb  Sieben  i>on  3  (5ubif^up  ©teinen  unb  Jtie«  nebft 
«nfa^t  be«  gaujen  SRatetial«,  (oftet,  wo  *«  u»ic  bei  mit  eiujeln  aufge* 

lefen  uub  \  ©runbe  n»eit  angefaßten  toetben  mupte,  circa  2  ,     —  w 

Summa   5         —  „ 
liefet  ÄofleuanWlag  ifl  aber  bat«  W«  «einatme  «cfaltttt  bebiugt,  einer  bet  fc«tfen.  bie 
übetb,aubt  »otlcmmen  fönnen,  b«  in  fafl  jebet  anbern  ®egenb,  ftd>  «in  ob«  ba«  anbete  SRalerial 
billiget  pnben  h>itb. 

Gin  folget  einjelner,  bie  Duellen  abföneibenbet  J5ta(n«  iß  nur  an  gongen  »irffain,  in  «be-- 
neu  bebarf  e«  eine«  4>au»tbra(n«  mit  fleineu  fogenaunten  Sao^ebraiu«. 

@leiä))eitfg  mU  ben  fteinetnen  Untetbtaln«,  ßabe  i*  aud>  betglei^en  iu  Dornen  nnb  Orlen; 
reifig  au«gefut>rif  b,abe  aber  leibet  erfahren  muffen,  baß  biefelbeu  butd)  3nfammenjinfen  nnb  butdj 
Bufdpaemmen  wie  ganj  befpnbet«  babnt«,  baf  bie  SRanfe  fte  |etf$nefbeu,  unb  in  ttodeuer  3ab.» 
te#jeit  batin  nifleu,  bei  toenigem  ©cfälic  mit  Dlufren  ui*t  au|u»enben  fiub.  3*  baue  bHbalb 
fortau  «nt  peinerne  unteritbiftpe  ©tabeu,  uub  gebe  benfelben  Ii«  ju  1000  ftufi  Sange,  oßne  Un; 
tctbted)nng.  Sollte  abet  bet  $unft,  an  bem  fte  ißt  Saffet  in  offene  ©täben  etgiefen,  no*  meßt 
al«  1000'  Sänge  bebingeu,  cbet  ein  ttage«  ©efäBe  ootßanben  fe^n,  fo  »utbe  id)  tatßen,  ben  Goj 
nal  in  bet  SKitte  butd)  eine  gatlgtube  ju  unterbieten,  bamü  bie  obete  4>ä(fte  be«  JDtain«  barin 
il>re  etwa  mitgebrad)ten  drblljeile  abfefren  unb  biefe  uidjt  ben  SBafferabfhtf  im  Gaual  »etfbetren 


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lieber  nnterirbifehe  2lbjug«gräben. 


fennen.  (Siuer  meiner  vielen  Unterbraiu«.  1000'  lang,  arbeitet  im  ^uiiMiir  fo  jiarf,  bap  ei  circa 
1  (Sabif^U  ©ajfer  in  ber  Secunbe  ju  Sage  ferbert  nnb  fängt  berfelbe  nad)  Stärfe  ber  faüenben 
Stegen  fofott  an,  mebr  ober  weniger  bie  überfftüfftge  geuefctigfeit  abzuführen  onb  baburefy  benfteudj* 
tigfeit«jufianb  be«  Slcfer«  3a  reguliren.  G«  wirb  im  SJereich  be«  Staini  ein  normaler  änfianb 
beö  Slcfer*  herbeigeführt,  ber  nun  ja  jeber  feinen  ©emengtb  eilen  angemeffenen  ftcferfnlinr  um  fo 
brauchbarer  ifi,  al«  bie  Sebinguug  alle«  »egetabilen  Sieben«,  ba«  ©ajfer  in  richtigem  SBerhältnifi 
verljanben  ifi.  —  Die  Grfolge  ftellen  ftth  in  3aljlen  ber  Art  heran«,  bajj  bort,  wo  früher  ein  fum; 
pflger  Siefer,  feiten  bie  breifacbe  58u«faat  wieber  gab,  jefct  mit  meglichfter  2idiertieit  anf  ben  10 
bi«  12fadjen  ©eifcenertrag  nnb  anf  8—16  Sdjäffel  Sap«  ober  Slübfen  pro  ÜHorgcn  ju  rechnen 
ijt.  Sie  Drain«  machen  fich  gewöhnlich  fcb>n  in  ben  erften  Sauren  bejaht,  fo  habe  ich  j.  ©. 
bureb  bie  Ginwirfung  jene«  1000'  langen  Drain«,  ber  200  Sgr.  foflet,  circa  für  400  6gr.  ©ei-- 
\tn  mehr  gewonnen,  al«  ohne  benfelben  wabrfdjeinlid»  würbe  gewonnen  »erben  fetju.  3$  holte 
bemnaeh  bie  auf  llnbcrbrain«*  »erwenbeten  Gabitalicn  für  bie  »eingelegten,  benn  fie  tragen 
häufig  20-100S. 

Waffen  Sie  untf  nun  jur  öetrai'tnng  ber  jweften  4}älfte  ber  mulbenartigen  auf  ©affer  fcb>int* 
menben  StcferrTäcbe  übergehen. 

Da«  barunter  •eingeflemmte  ©afferlager  erhält  auf  feiner  Seite  reichliche  Sbeifung  bureb  bie 
oberhalb  bejfelben  in  febiefer  Gbcn*  liegenbe  gorfl,  mit  qöeUigera  SRecr  unb  burdjläffigem  Sanb* 
boben.  i'liu*  ber  betriebenen  SRulbenform  be«  £ehmlagcr«  ergibt  ftd)  nun,  ba§  bief;  nach  jwei 
(Seiten  ßeigt.  ©0  ba«  nach  ber  «Seite  ber  gorR  bin  ber  Jatt  ifi,  ba  bort  bie  Sehmfcbicbt  aU> 
mählig  an  ber  Oberfläche  auf,  bie  Sanbfcbicbt  fangt  an,  nnb  Hemmt  ihr  fämmtiiebe«  Sagewaffer 
fo  lange  unter  bie  obenliegenbe  Scbmfcbicbt  ein,  tele  biefe  unter  fith  ©ajfer  anfnehmen  fann. 

3tf  ba«  £ie«lager  nnter  bem  «ebm  gefättigt,  fo  tritt  ©ajfer  an  ber  Örenjfcbeibe  beiber  CrW 
arten  al«  träge«  Duellwaffer  an  bie  Oberfläche  unb  »erfumbft  bie  ganje  abwärt«liegenbe  Dlieberung. 

Diefer  Uebergangtimnft ,  meine  K-rbgceimc  £errn,  war  bor  3  fahren  noch  fmnbjiger  Salb, 
»er  2  Decennien  aber  ber  Ort,  »0  bie  wilben  Gber  fich  im  Snmbfe  füllten,  ^eute  fleht  Stob* 
unb  Uiübfen  bort,  ber  mit  bem  in  meinen  cultivirten  alten  Selbem  wetteifert.  Dfe&  ju  erreichen 
ijt  mir  neben  Waggen  unb  ©rennen  be«  •■Beben«  auf  folgenbc  ©eife  gelungen.  Duvcb,  bie  geelo* 
gifche  Sormaticn  be«  Sieben«  geführt,  lief;  ich  Wie  anber«Wo  auf  Mergel,  Äalf,  QJraunfoble 
unb  bergl.  fo  an  jenen  Stellen  mit  bem  gewöhnlichen  üJlergelbohrcr  auf  ©affer  bohren  unb  fyaUc 
im  $etbfle  1841  bie  ftreube,  ba«  fo  gcfnvbene  artejifebe  ©ajfer  au«  einer  eingetriebenen,  bie  Grb* 
Oberfläd'c  2'  nberragenben  ^oljröhre'  Danmenftarf  beronllanfen  3«  feben.  9<nn  irurben  befonber« 
begünfligt,  bnrth  ba«  rroefene  3ahr  1842,  mehrere  ®räben  be«  «Iben  flcferlanbe«,  wie  be«  Oteulan* 
be«  tief  an«gemergelt,  nnb  bann  ihre  Sohle  burcfcbobrr,  theilweifc  fogar  bur 4 graben,  ba  ba«  ax> 
teftfehe  Saffer  fchen  bei  6—10'  unter  ber  Oberfläche  erreicht  wirb.  So  arbeiten  nun  feit  jener 
3eit,  circa  15  mehr  ober  minbtr  thöiige  ©ohrlecher,  wie  fiebenbe  Jteffel  mit  bem  groben  Jrie« 
ftieleub,  unb  ferbern  gleichmäßig  etnen  ©ajferfirom  jn  Sage,  ber  9»ann«fiarf  ifi,  unb  circa  10' 
(Mefchvinbigfeit  in  ber  SJh'nute  t>at.  Siefe  ^Bohrlöcher  befinben  fidj  fämmtlich  an  ber  Seite  meiner 
^elbmarf,  »cn  ber  ba«  ©cfäHe  herfommt,  b.  h-  n«  haften  $uufte  berfelben.  6*  fonnte  bem- 
naeh nicht  fehlen,  baß  früher  ba«  gefammte,  unterhalb  liegenbe  Selb,  mehr  ober  weniger  von  bem 
oberhalb  cingeflemmten  Safferlager  leiben,  ja  »erfumvft  werben  mn§te.  Sie«  war  benn  auch  wirf 
lieh,  befonber«  in  feuchten  fahren  bi«her  ber  %att  geWefen ,  unb  ba«  frfjöne  @nt  War  al«  ein  funu 
Vfige«  nnftchere«  oerfehrieen,  weil  minbeflei«  bie  freften  circa  600  teilen  beffelben  nnter  ber  nach» 
theiligen  dinwirfung  ber  befbroe&enen  Safferiager  ftanben.  «ach  ber  8bbohrung  bagegen  fe^te 
fich  ber  33oben,  trug  fet)r  balb  bort  ben  Weiter,  wo  fonfi  ber  Schnepfenjäger  faunt  fortfommen 
fonnte,  unb  gibt  gleichmäßig  fein  nberfchäßige«  ©affer  in  bie  ®räben  ab,  mittet«  beren  ich  bie 
unterhalb  üegenben  Siefen  nnb  eierfer  jeitenweüf  wütfere.  92athbem  ich  fo  faß  bnrehweg  einen 
geregelten,  bienlichen  $euchtigfcit«grab  herbeigeführt  nnb  aufferbem  ba«  ganje  ttreal  beflen«  abge- 
graben h«tte,  war  ich  im  Staube,  früher  fchleebte  ©iefen  einfährig  mit  fdjenem  Mübfen  unb  bann 
wieber  cinfährig  ohne  Dünger  mit  ergiebigem  ©ef)en  ,;u  bebauen,  nnb  auf  meinen  Sinnenfchlägen 
fclgenbe  ergiebige  Dotation  anflatt  ber  färgliehen  £re(felberwirthfchaft  ein}nfnhren:  I)  Stab«  gr; 
büngt,  2)  Seiten,  3)  9iübfen  gebangt,  gebrißt  nnb  get)arft,  4)  ©eijen,  5)  Äartofeln  gebüngr, 
6)  Srbfen  gefalft,  7)  ©eijen,  8)  Jliee  gegi>fl  ju  Orünfutter  nnb  Samenflee,  9)  Älee,  ein  Schnitt 
ju  ©rünfntter  bann  geftürjt  )n  SRap«.  Selbfl  auf  fanbigem  aber  gemergeltem  $oben  ärntete  icb) 
1843  vom  ffiei^en  ba«  ^Weifte  Äorn,  »on  Änbfen  ber  theflwei«  an«gefroren  war,  Wegen  fpäter 
Saat  im  troefenen  ^erbfle  184«  circa  8  Schäjfel  pro  TO.  3».  1844  von  ©eijen  1.  ^robe* 
baufch  circa  ba«  breijehntc  Jtorn,  unb  refp.  auf  verfchiebenen  ^Breiten  19  W«  18  Se^äffel  JKap« 


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554  ©ettagen  jtt  be»  ©eftion«»€ibBngeii. 

unb  SRiibfcn  pro  Kcij. ,  ber  IBcbtn  ij!  aber  au$  nunmehr  au^ererbentlid}  flrewudbfig.  llinen 
JtleefaVag  j.  93.  ber  i.  3.  1841  angefaet  »nrbe ,  feennfete  t$  in  jebem  ber  Btibrn  3af>tc  1842 
unti  1843  je  einmal  ju  ©rüufntter  unb  je  einmal  $n  ©amenflee,  unb  enblitb  1844  im  vierten 
Habje  frfnee  93cfleljen6  jnm  51>eil  no<$  einmal  gu  (Svänfutter,  worauf  er  jn  bem  jefet  barauf  ftc- 
brnben  fööuen  9lavs  jweifaljrig  vorbereitet  Würbe. 

Ginige  taufenb  ©cfcritt  entfernt  von  «feigen  SBefjrnngcn,  fc^af^tc  icb  i.  0.  1842  anf  meinem 
3Birtl)f$aii£bXe  burdj  9'  tiefe«  (Sinfecfiren  in  bie  ©ofylc  meine«  Brunnen  für  beu  39<rtbJ<bafte> 
bebarf  ba«  nötige  ffiajfer ,  na$bem  i$  bereit«  längere  3eit  für  fämmtücfre«  Witt)  ba«  SDajfer 
Ijatte  anfahren  iaffen  muffen. 

33er  SBatwegrab  be*  ortfüf*cn  Softer«  in  Kebe,  ifl  im  Sommer  Wie  im  SBinter  7°  R. 

3»  einer  ©egenb,  bie  wie  meine  £eimatb  vortyerrfdyenb  bem  unergiebigen  ©anbbobrn  angr. 
feät,  mufi  man  bre  Sbaligfeit  befenber«  anf  bie  (Ntrberungcn  lenfen,  ober  ben  unteren  (Srbubicfctcn, 
ba«  verborgene  ©ute  abzugewinnen  fn$*n  unb  bert  ivie  überall  rml'febjc  iä)  genaue  5?ecba<btung 
brr  geologiftben  grrmation  nnb  meinen  $reunb  ben  (Srbfeobjer. 

3<b  wünfdje  ben  fyedjgetbrten  Herren,  bag  audjj  ©ic  afjnlidje  gnnftige  Letalitäten  auffinbeu 
nnb  bie  ftrenbe  feaben  inogen,  bvrt  lebenbige,  gefltberte  «egetatien  b.  erterjuruftn,»  wo  früher  ©amvf, 
fdjle^te  SBiefen  nnb  ein  unserer  gelbbau  war. 

XII. 

(3u  ©eite  232.) 

•  * 

lieber,  bie  10.  frage: 

„So  »neben  bi«  in  (Snglanb  fo  häufigen  unter  irbif<ben  81 bj u gegraben  bei  gelbem  nener-- 
li(b  in  Sentfälanb  angeWenbet,  mit  weisen  Äcften,  welker  fvejieüen  33auar1,  nnb  weWjjrm 
©rfclge«  — - 

von  Hmtaratb,  8.  <*.  Sueber  in  .Katlenburg. 

A. 

?cren  allgemeine  «Hü&licbfeit  betreffenb. 

(Dergleichen  Unbrrbrain«  b)aben  wir  al«  eine«  bet  £ant>tmitiel  bet  entfännoben  Jtaltur« 
©erbejfrrnng  in  ben  guellenreieb««»  naüfalten  glnren  bet  .ftöniglUb  ^renfcffäen  Romaine  Äeifen» 
ftein  nnb  ©orwerre«  IBeinrobe  in  grefeter  Än«beb.nnng  anjuwenben  gehabt. 

£enn,  wenn  gleich  ein  offener  9öajferableitnng«graben  ben  SBorjug  vor  ben  werbet! ten 
fiel«  allba  wteienen  wirb,  wo  bejfen  Sßorriefetung  ben  Sf Verarbeiten  niebl  tjinbernb  in 
ben  ®eg  tritt,  fo  ifl  bagegen  ber  gall  n(<bt  fetten,  bag  bie  uo<b  3ab4  nnb  Sage  bet  Duellen 
frfcrberli*e  9?en»ielfälrigttng  ber  »bjng«gtäben,  wennfie  offen  blieben,  bie  »eatfernng 
br«  Sanbe«  bi«  ^nr  tinmcglf<bf  eit  erfdbweren  würbe;  unb  Wo  alfo  nur  bie  ©al)l  bleibt, 
entweber  bas  1'erberbni^  ber  SJerfnmvfnng  fortbewegen  ju  laffen,  ober  baffelbe  bunb,  jene  tlnbep 
brain«  jn  befeitigen. 

3)«r  9lu^e»  Ml  alfo  unter  nmjläuben  feb,r  gro|.  .  .. 

B. 

Seren  $anart  betreffend 

«infötlü*  ber  »auart  batten  wir 

1)  in  ben  frnb.eften  3T«bren  bie  bamal«  fafl  allein  befannte  öinlegnng  von  £ ol gfafrbienen 
ebenfaH«  angetvanbt. 

SNodjten  aber  biefe  ber  Sange  na<f;  gefegt  fevn,   ober  wa«  wentgftcn«  etwa«  faltbarer 
—  mitteilt  vertifal  aneinanber  jn  fleflettbet  SteifigbinbeUben,  von  etwa  1  bi«  1$  gup  ^cb,e, 
fo  evfannten  wir  br$  balb  bienngenngenbe  3?  an  er  biefer  mit  ^olj  aufgelegten  Unber« 
brain*  ;  ba  fol(b>*  ber  Wotnr  ber  €at$e  naib,  —  jumal  balb  frorfen  balb  naf  liegenb  —  bem 
fdjnellcn  »Äusfaulen  an«gefe$t  ifh 

2)  SBir  beäugten  bab, er  bereit«  feit  langen  3ab>n  in  jenen  glnren  ben  jnm  $Uttenbtn4  gecig* 
neten  benaa^barten  ©teinbrnib  bafnr,  biefe  wieber  ju  verbedenben  Jtanäle  ju  beiben  €ei» 
ten  ber  nntern  ©rabenwänbe  mit  Vlatten  ©teinen  an6jnfc^en,  nnb 
«nf  beren  öortc  eben  berglei^en  ©teine  gner  «berb,er  jn  legen. 


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tteBer  n.nterirbifdjc  91b^ug«--®räfcfn.  553 

Siefe  ol«baim  mit  ber  oberen  (frbfdjidjtc  toiebernm  beberften  £anole  f^einen  nad)  unferen 
bi«6erigen  mefyr  al«  30  j  übrigen  ©eebad)tnngen  allba  einer  u nv er gäng  lid)en  £auer  anjuge* 
beren,  »o  von  einer  baburd)  abjnfäbrenben  Duelle  ununterb rodjenen  Saufe«  bie  Siebe  Ift.  — 
2Öo  aber  f.  g.  ^nngerquelien,  —  im  Allgemeinen  bet  weitem  bie  Webrjabl,  —  abjuleite«  finb, 
»eldje  nur  in  gewiffen  3abre«jeiten  ja  taufen  bflegen,  ba  bleibt  bie  Gvcrbe  be«  Xxc* 
ifenliegen«  be«  Xanal«  allerbing«  nid>t  ganj  cijne  bie  ©efatjr  einer,  ben  nadtfierigrn  9Baf> 
frrlanf  fterenbeu,  9)er»ulung  butdj  SRaulwfirfe  unb  ISrbraitrn.  , 

£af)rr  geben  »tr  jefct  : 

3)  von  otteu  nn«  braftifd)  befanut  gewerbenen  Horridjtungtfarten  ben  feit  ben  legten  Ufa  3ab/ 
ren  in  ber  biefigen  Jtatlenburger  glnr,  nad;  Anleitung  be«  jeitfgen  febr  tädjtigen  f^Uflgcn 
Cberverwalter«  £errn  gifdjer'«  erneuerten  Uuberbrain«  enffdjieben  ben  ©orjug; 
ba  fel<te  unter  allen  Um  (hinten  unöcrgan^lit^e  iTauer  mit  ber  »crjl  in  ben  ineiften  ScTalitätcn 
.  »cblf citften  ©cfdjaffnng  ju  mbinben  ftfjeinra. 

Wad)  biefer  Wrilicbe  wirb  ber  ©eben  be«  aufgegrabenen  ÄanaU  auf  einen  gufi  $ebe  unb 
eben  fe  viel  ©reite  mitjerfdjlagenen  Steinen  ven  etwa  1  bi*  l£  3eU  $nrd>meffer  au«; 
gefüllt,  uub  bann  bie  cbere  ßrbfd)id;tc  ct)ne  alle  »eitere  Süerrirfitung  »ieber  baranf  gefcorfen. 

CS«  iß  bafur  nidjt«  »eiter  erforberlicb ,  o\i  bte  feile,  ber  fflafferverjebrung  nidjt  an«gefefete 
^kfcf;ajfcnbcit  ber  ja  jerfdjlagenben  unb  bei  bem  3erfd)iagen  von  felbft  in  ante jiclmaifiije  liefen 
jerfrringenbeu  'Steine,  fo  »ie  bereu  9u«baden  nad>  betn  3erf(blagcn,  um  bie  etwa  ju  f lein  er 
ratfcenen  ©tüdeben  unb  ba«  f.  g.  ©teinmrrjl  für  Sßßegebtfferung  jurüd julaffen ,  inbem  bieji  ben 
SBajferlauf,  —  bie  Sleinflüde  glcidjfam  verfittenb,  —  allerbing«  fleren  rennte. 

£er  Watur  ber  ©adjc  nad)  ifl  rätblidj,  bem  Safferabjage  in  biefen  Kanälen  fo  viel  galt  jn 
geben,  al«  }n  gewinnen  liebt ;  fo  wie  biefe  Steinlage  aurt)  tief  genug  wfeuft  fein  mufi ,  «m  mit 
bem  $fl«ge  nid)t  berührt  jn  »erben. 

$err  gifdjer,  —  früher  Verwalter  auf  ber  Äeniglidjeu  £annoverfdjen  ©omaine  (Bieberf 
unweit  (Bettingen,  —  t)atte  ®elegenbeit,  alfbcrt  3ab,re  lang  bergleidjen  auf  biefe  Söeife  vor  fdjen 
langer  al«  20  3abren  vorgerichtete  Unberbraine,  efyne  icmal«  vorgekommene  Störung  itjre« 
3»rrfe«,  bei  Cuelleu  jeber  flrt  ju  beebadjten. 

C. 

■ 

2>eren  Äo&en  betreffen*. 

2>ic  Äoften  biefer  Unberbrain«,  »ab>  man  bafür  »el$e  ©auatt  man  »olle,  »erben 
ertlieb  ftet«  fo  verfdjiebeu  fe»*,  «l*  bie  greife  ber  -fcanbarbeit  unb  be«  anjuweubenben 
«Watfiinl« ,  einfcbJießlirb  i£ran#vorfe«  jurn  93er»enbung«*laj>e ,  fo  wie  auefy  bafl  Crforbernip  ber 
mehreren  ober  geringeren  Xitft  ber  »ieber  ju  bebedenben  Äanaljüge  e«  finb. 

3n  ber  b.iefigen  Derttldjfeit  fommen  bie  Äoften  biefer  jejt  »on  nn«  entWeben  be< 
»oqngten  festeren  SBmi<btung«art  für  bie  16  fcnfr  lange  *anno»erfd;e  »utbe  folgenbetmajfeu 
jn  ftetjen  : 

1)  £eu  ©raben  vor jnrtebten ,  bie  jerfdjlagenen  €tei«e  b,inein§nbringen,  unb  »ieber  jujuwerfen, 
pro  9cntt)e  $renf.  donr.  12  88*- 

2)  9lad)  vorftet)enber  »efdjreibung  erforbert  bil  »nt^e  von  16  5«p  «änge  = 
16  Jtufcirfufi  |erfd)iagener  Steine. 

Q«  foflet: 

a)  JDa«  ©red»en  be«  gaben«  biefer  ©teine  8  »tblr.;  ber  gaben  tjfilt  1024 
Änbtrfug,  alfo  fopet  ba«  »redjerlofjn  ber  16  Äubiffnj»  3  ggi. 

b)  5>ertn  gur)rlob,n  anf  ftarfe  2  Stunben  (Sntfernung  be«  9Jrnd>e«,  pro  go^ 
ben,  loci,  be«  6  Dttblr.  betragenben  6t>a«fTe{ieltc«,  »enn  bie  «nfub.r  für 
©elb  in  bier  üblidjen  «tcorb^reifen  gefd)et>en  feilte,  =  26  »tb,lr.  alfo 

für  bie  16  Äubiffuß  9  99r*  9  ^ 

c)  3>a«  3etfd)laaen  unb  nodjmalige  «n«b;af!tn  ber  ©teine  fojtet  pro  ga* 

ben  von  1024  gu|  =  10  Ktble.  16  ggr.  alfo  pro  16  ÄnbiffuJ  4  ggr.  . 

CS«  foftet  alfo  bie  $a«nover'fd;e  »utb.e  att^ler  =  1  «W«.  4  99«.  9  W. 


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I 


554  ©eilagen  ju  ben  ©eftion«*©ifcungen. 

ö«  ijl  babei  binfidjtlicb,  bc«  97attiial6  für  ben  Abgang  an  ©feinmeßt  in  Solgc  be«  ,ia 
fdjlagenfl  uid;t«  gerechnet.    iDicfct  ifl  ob«  bei  bcr  fjicftgcn  fcfjr  fcfleu  «nb  bcd;  leicht  jer|>ringcnj 
ben  ©teinart  ganj  unbebeutenb. 

Der  £annever'fdje  guß  f>ült  =  1293,41  $<nrifer  Üinicn;  umbin  runb  7  $rocent  weniger, 
al«  ber  »fjeinlänbifc&e  ober  «Urcußifdje  guß  j  unb  alfo  würbe  eine  gange  »ou  16  guß  Kljcinlän-- 
bifdj  runb  um  7  $rocent  (jöt)ct  fcinmeu. 

xni. 

(3u  ©eile  235.) 

3ur  grage  *5  bie  Sabacffultur  f>etrcffcnb  »cm  JKentbcamten  £>egenf>arb  in  Äatldfiabi. 

©er  £abarf,  bcjfen  groben  id>  fyier  verlege,  ijl  cfine  äffe  ©eiie.  35er  ©ame  ifl  ©irginifdier 
9lbflautmuna,,  unb  von  brm  ärei«:@cmite  von  Unterfranfen  nnb  9lfd)afenburg  »erteilt.  2)ic  »ei; 
tcr«  verlicgenbeu  jwei  Stellen  ©lätter  würben  nad)  ber  neucjlcn  Sttctfjcbc  am  abgefdjmttencn  ©ten: 
gel  getrortnet  unb  finb  baber  grün. 

25ie  ©erbejferung  bed  Xabacfbaue«  Tann  nur  burdj  ©er»enbung  von  ©amen  ebler  ©orten 
bewirft  »erben  nnb  burd?  bic  SBafjl  eine«  günfligen  ©oben«,  ©er  fyefige  Jlalfbcben  fc^cint  ben 
©au  biefer  Serien  ju  begünftigen.  2)  aß  aber  eine  fergfältige  ©cbanblung  bei  ber  getuicutirung 
bic  ©lätter  verebte,  wirb  9liemanb  bejweifcln,  »wieder  weiß,  baß  ber  £abad«bau  wie  ber  ©einban 
jum  großen  S^eil  erft  nad)  ber  (Srnbte  beginnt.  Sind)  fjabe  id>  bie  allcrbing«  nidjt  nene  ©einer; 
fuug  gemalt,  baß  ©eben  unb  IDüna,er  günflig  bem  ©au  ber  Dtunfclrübe  jur  3ucferbereirung, 
ebenfo  günflig  bem  2abatf«ban  fc».  ©eibe  »erben  ebler  auf  geringem  aber  »armen  unb  mäßig 
tiefen  Äalfbebe»,  unb  bei  mefjr  Iji&iger  al«  fetter  2)üngung. 

XIV. 

(3u  Seite  238.) 

lieber  ben  «nbau  bcr  £ülfenfrüd)lc  unb  bie  große  SBidjtfgfcit  berfelbcn,  al«  t>cd»fl  fräftigec ,  bil- 
lige* Waljrungömittel,  vom  ©tanbbunfte  be«  ©taat«cfencmcn  unb  SJicnfdjenfrennbc«,  von  3et?ann 
9t  ü  g  c  i  ,  Jtafiner  unb  verwaltenber  ©eamter  be«  ©ute«  9teub>f. 

3Benn  idj,  ein  fdjlidjter,  »enfg  berebter  ?anb»irtlj,  unb  nidjt  geübt  in  freier  9tebe,  e«  wage, 
fyodwererjrte  ©erfammlung ,  ib>e  gütige  9tadjjid)t  für  einen  ©ertrag  ju  erbitten,  fo  pnbe  tdj  nur 
barin  ben  SJtutlj  baju,  baß  ©ie  bie  gute  Slbfidjt,  bie  midj  babei  leitet,  flauer  nidjt  verfeunen  »er? 
ben.  SBoljl  ifl  in  ber  Älteren  unb  neucflen  lanbwirtljfdjaftlidjen  Literatur  ber  Slnbau  ber  hülfen» 
frürfjte  überall,  mefjr  ober  »eniger  empfehlen,  beren  aöertfy  erfannt  unb  unter  anbern  angcrüfjmt: 
baß  felbe  ben  ©eben  »eniger  erfdjevfen,  verbeffernbe  grämte  finb,  fid)  gut  jur  grünen  £ünaung, 
»ie  3.  ©.  (Srbfen,  Siefen  unb  Murinen  eignen;  baß  ber  ©ame  mehrerer  ein  fraftige«  Skb\. 
febmaefljafte  ®rü^c,  naf)rf)afjte<  3ugemüfe,  n.  f.  ».  ben  SWenfdjen  gibt;  eben  fo  ®rünjutter,  ^eii, 
©trob;,  ©treu  nnb  Äerner  für  unfere  $au«ifjiere  r>c*fl  nü^li^  finb.  JDemungea^tet  glanbe  ia> 
boc^  behauten  511  fennev,  baß  )>on  vielen  £anb»irtben,  unb  and)  von  Snbern  ber  .Kultur  unb  bem 
Ijctyen  ?!u(:,cn  berfelben,  nutt  fene  $(ufmerffamfeit  ju  ifyell  »irb,  bie  ib^nen  fo  fet)r  gebührt. 

®ie  fennte  e«  fonfl  gefdjeb^en,  baß  fdjen  oft  bei  einem  halten  tb^cil»eifen  ^erjljatjtc  beft  @c 
treibe«,  ober  von  Älec,  <&eu  nnb  ©rbävfel  fo  laute  klagen  geliert  werben,  unb  Sftangel  an  9la^ 
rung6mitteln  unb  Satter,  bann  Neuerung  eintritt.  Sine  25 jährige  $rari«  f?at  midj  gelehrt:  »er 
viele  ^ülfenfrüd)te  baut  im  leisten  ©anbbeben:  Sinfen,  SQicflinfen,  Biebern;  im  flarfen  ©oben 
(Srbfen,  ffiiden,  ©ofmen  ic.  wirb  nirfjt  leidjt,  außer  in  totalen  2Rißjab>n  gottemotb;  fraben.  ©ort, 
Wo  ned)  bie  reine  £re(felberwirtfjfd)aft  }u  ^aufe,  »0  große  Slderfladjen,  aber  wenige  ober  fdjledjte 
Siefen  vorb^anben,  wo  9trbeit#fräfjte  fehlen,  wo  Wegen  magern  troclnem  ©oben*  fein  Älee  fidjer, 
von  ben  $adfrüd?tcn  bie«  SRai«  unb  Qrbatfel  notb;bürftig  gebeifjen,  Wo  nreb  bie  gcloerfcrvituten 
tierrfdjen,  ba  ifl  c«  gewiß  nur  f c Ii r  vertbeiibaft,  einen  Stbeil  ber©rad)e  mit  folgen  4pülfenfrüd;ten, 
weldje  ben  2ofalverf>5ltniffen  jufagen,  ju  oePellen,  unb  fjierburd)  einen  Uebergang  ju  einer  befferen 
SBirtfjfdjaft  |n  erjwetfen.  9cad>  Umflänben  fennen  ba  biefelbcn  allein,  ober  im  ©emenge  al« 
©rünfutter  ober  -^eu,  enblid)  audj  jur  Weife  gelajfen  werben.  Oebenfall«  werben  fie  jeitig  genug 
ba«  gelb  räumen,  um  jur  SBiuterfaat  ben  &der  geborig  vorbereiten  \u  fennen.  JDeren  Chrtrag 
turrfj  ©erfanf,  ^au«bebarf  gur  9lab^rnng,  bann  al«  ©ich  nnb  SRaftfutter,  Wirb  fidjer  bei  balbwcg« 
rationellem  Verfahren ,  bie  bießfälligen  Ku«lagen  unb  ben  etwaigen  SRinberertrag  ber  folgenbrn 
©interfrnd^t  reidjlicb,  erfe^en,  nnb  bie  natürliche  golge  Witb  immer  bie  fei?»:  viel  »utter,  viel 


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Hebet  ben  Mnbau  ber  ^>ülfenfrü<^tr. 


,r>55 


©ieb,  nnb  IDnnger,  guter  Qrtrag.  (Iben  fo  gut,  ja  faß  noefe  bejfer,  jiuben  bie  ■frälfenfrürbie  in 
jeber  anbern  fcelbereintbeilung  anb  im  JJrucbtwecbfcl  al«  -fcaxffrücbte  k.  tyren  $lafc.  ©c  gebeizt 
Seggen  fetyr  gut  na<b  Grbfcn  >c. 

9)1  an  fennte  mir  nun  wofjl  nod)  gerabe  efnWenben,  bieß  alle«  fei?  ja  längß  befaunr.  Ott) 
gebe  bieg  ju,  allein  ob  t*  überall  gehörig  er-fannt?  baran  jWeifle  ©arum  fonß  jene 
ßereotvven  .Klagen  nnb  Sragea,  befonber«  vor  anb  nacb  Oletij  jafyren ,  wie  bem  Futtermangel  vor* 
jubautn  unb  a^u^rlfen  fev.  3<b  muß  fobln  babei  bleiben,  baß  jebenfall«  von  febr  vielen  ber 
$ülfenfrüa)ten6an  ju  wenig  braebtet  wirb,  uugeodjtet  t)irr  ber  ®eleb,rte  mit  bem  reinen  $raftifcr 
bie  Chemie  mit  cbenbemfelbeu  <$anb  in  £anb  geben,  nnb  barin  einig  ftnb,  baß  bie  <&ütfenfräcbte 
ben  ©eben  wenig  erfebepftn,  nnb  fafl  von  allen  grlbfrücbten  bie  meinen  ftabrungftßojfe  enthalten ; 
wie  bieß  audj  bie  gorfebungen  be«  b°fbverbicnten  $errn  ^rofeffor«  i  i  e  b  i  g  nnb  anbetet  berühmter 
Gbcmifcr  nnb  ^jlanjen^bvftologen  bargetban.  Unb  enblieb  nidjt  allein  bie  großen  ©ortbeile,  bie 
bem  Sonbwirtbe  fefcon  baburd)  jnfemmen,  baß  er  binfic&llieb  feine*  jjutterbebarfe«  gebedt  iß,  unb 
auefc  burd)  SJiaßung  viel  gewinnen  fönne,  foubern  ber  weitere  Ijcdjfl  wiebtige  Umßanb,  baß  tyer* 
bureb  allen  febwerarbeitenben  nntern  .Klaffen  ber  bürgerlichen  ®efellf $af t ,  ein 
fräftige«,  gefunbe«  9labrung«mitte(  erßen  Sange«,  wovon  ein  ©eitel  mebr  al«  fymtiöjt,  um  einem 
ßarfarbcitcnbrn  SWanne  eine  nabrbafte  SWabljeft  geben,  möglicbß  weblfeir,  wenigßen«  im  gleicbeu 
greife  wie  ber  Seggen  geliefert  werbe,  madjt  beten  9lnbaa  für  ben  <8taat«cfoneincn  nnb  SRenfdjen? 
freunb  gleicb  widjtig  unb  wünf<ben«»etlb.  ffieleb  große«  «6flf#mittel,  Grbfen,  ftnfen  unb  ©obnen 
ungeaebtet  ibre«  bann  boljen  greife«  flnb,  lebrten  nn«  bie  Wotbjabre.  unb  wiffen  wir  alle,  ffiür* 
ben  nun  noeb  cinß  bie  (Srbäyfel  in  mebrrren  ©egenben  bureb  8Rißwact)«  ,  ober  tt)ren  ncucrlidj  oft 
in  Anregung  gebrauten  Jtranfbeiten,  Jaule  ic.  mcbrjäbrig  feblfcrjlagen,  fo  würbe  necb  meb,r  ceren 
bolje,  verfannte  ffitebtigfeit  ßd)  erweifen.  3d>  möebte  bann  bie  Seit  nübt  feljcn  mit  ibren,  ßcber 
fommenben  trüben  Sagen ,  nnb  ibren  folgen ,  brautbe'  aneb  ba«  ©IIb  n(dj>t  Weiter  au«)ufüb,ren. 
©efenber«  in  bet  91äbe  gtoßer  ©täbte,  in  ßarf.  bevelferteu  ©egenben  iß  ber  $ülfenfrucbianban 
willig  unb  einträglicb ;  weil  er  bem  Arbeiter  mit  feiner  gamilie  ba«  billigße  9lab,rung«mittel 
gibt,  ober  bodj  geben  fennte.  JDcrt  bürften  ®taat«maga j ine  jwerfmäfjig  fcvn,  rennten  im« 
mer  große  ©errätbe  bereit  liegen,  um  ben  Würfligen  vor  b»bfu  greifen  in  ber  9lo*b  }u  bc* 
wob"«»  »nb  ben  !ßrobucentca  Ware  ber  Slbfafr  gefiebert.  Dbfcbeu  mit  öjau  niebt  gleicbeu  ©e* 
fdjmacf«  frrccbf  feb  nur  meine  innige,  auf  lange  ISrfabrung  gcfiü&te  Uebetjeugung  au«,  wenn  id> 
fcbließenb  necbmal«  fage:  bauen  wir  viele  <&älfenfiü<r)te,  fo  iß  ein  bcdjft  wiebtige«,  billige« 
9<abtang«mittel  gefiebert,  nnb  e«  wirb  bann  niebt  feblen  ,  baß  unfrt  bautit  gut  genabrte«,  ja  Wobl 
aua}  gemäßrtc«  S$laä)tvicb.  gleldj  wie  in  Quglanb  nacb  feiner  Dualität  verwettet,  in  feinen 
vetbältnißmÄßig  bittigeren  ftleifrbfveifen ,  and)  ben  ärmeren  Älajfen  mebt  @ute  fommen,  b.  b. 
baß  felbe  webl  Wie  jeftt  bie  minbete  Dualität  confumireu,  aber  bann  boeb,  wie  gau|  gercebt, 
bafüt  Weniger  jablen  würben. 

dnblicb  verwahre  tdjmicb  feierliö>,  feinrtweg«  eine  ^ulbigung  moberner  ^?bi  lantro  jjie  b>' 
mit  beabßcbrigt  babeu,  ba  id>  fein  grennb  vcm  Scbmeicbfln,  fonbern  möglicbß  offenen,  geraben, 
lentfebrn  ©ortee  bin. 


Äommiffion«beria>t  über  bie  von  $errn  ?eb.r  t  vSebneibcr  iuHntrag  gebradjie 
Grtid>tuug  von  aefetbauf<b«ien.    Qrftaüd  von  Öeb..  Seg.  Salb.  ffl.  «l^re(t)t. 

(3b  Seite  S39.) 

Hüter  ben  bet  Sectio*  für  Vcferban  mitgetb^cilten  Eingaben  befanb  fi<b  ber  Äuirag  brt  $erm 
SdjuUe^rer  ©djueibet  |H  Dbetlautrtbad>  im  fenigL  2anbgeridjte  ^foffenbefeu : 

„übet  Vrticbrung  von  Hcfetba« * ©cbulen  im  Äönigreicbe  ©avern," 

ber  3)leußag  1.  Dftvber  Wittag«  nac|  bem  ©<bluß  ber  alfgemeinen  ©etfammlnng  einer  eigenen 
ßommiffton  jur  ©enrtbciluug  übergeben  Wnrbe,  beten  SNitgUebet  waten : 

'  *  ■ 

1)  Det  ©erlcbterßatter  al«  ©orßanb, 

2)  ^err  gebeimer  Sinanjratb  $abß,  unb 

3)  $err  25irtftor  von  äB  cd  Berlin,  ergänjt  bnreb 

1)  ^errn  8ebrer  3erjog  au«  ©a^reutb, 

2)  ^ettn  ^ofmanu«©ang  von  Dbenfee  in  ^ännemarf. 


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556 


SJellagea  ju  beB  SefticafcSifcBBgeB. 


35a  aber  am  SRiiiWoch  bea  2.  Dftober  bie  meinen  SRitglicber  gleich  nad)  bft  <St^un^  nad? 
Schiesheim  fuhren,  unb  mehrere  berfelben  nach  iljrer  Stücffuuft  am  9lbenb  anbern  CSemmifficn«; 
Sifcungen  beizuwohnen  hatten,  ben  3.  Dttobcr  <£>crr  gel),  ftinanjratb.  $<abß,  ben  4.  <fccrr  35ireftcr  von 
3Bfdf?ctlin  abmefenb  War  unb  am  felgenben,  bem  letzten  !8erfammlung«tag ,  feine  .ftoffnnng  toar, 
bie  erferbrrliche  ruhige  3eit  jnr  ernßcn  3)eratb,MM  eine«  fo  wichtigen  ©egenftanbe«  gu  ßnben,  fo 
trat  bie  Acinmifficn,  n albern  $err  SBaton  von  <S((rich«haufen  bie  Stelle  be«  £errn  Direftor  »ob 
©edherlin  ciageaommea  hatte,  tftutt  Wittag  jwifchen  1  unb  3  Ub;r  jufammen  unb  b,atte  bie 
$reube  au§er  be*  $erru  Sürßen  «ob  ©allerg ein,  Qnrchlaacht,  audj  «od)  #crrn  Cefonomieratb, 
23  a  l  j  and  (Sllwangen  unb  viele  anbere  greuube  brt  ttanbmanne«  unb  feine*  SBernfe«  an  itjrea 
93ert)aablungen  »armen  9fntr>cil  nehmen  ju  fchen. 

£er  <J5tan  be<  £crrn  Sichrer  Sdjneiber  würbe  in  feiner  ganjen  Slusbct)itung  »crgelefen,  al« 
aber  bie  einzelnen  $§.  ferüfenb  burdjgangen  unb  einer  in  ba«  (Stnjclne  eingebenben  39curthcUung 
unterwerfen  »erben  feilten,  »ereinigten  jidj  alle  Äcmmijficn«  SRitglieber  in  ber  Anficht :  2>af»  biefrr 
»4Man,  fo  wie  er  »erliege.  j»ar  bie  weblwellenbe  «bßcht  be«  $erm  ©erf affer«  erfennen,  aber  in 
feiner  innern  Organlfatien  bod)  nod)  jn  viel  ju  wünfdjcn  übrig  (äffe,  al«  bat  flf  frei>  betrogen  fällen 
fenuten,  benfelben  jur  Äu«führung  ju  empfehlen,  ober  aud)  nur  ein  grünblidje*  Urtljeil  barüber 
ju  fällen. 

3b  allgemeineren  Serathuugea  übergeheab  warbt  bieftrage  befurodjea :  Cb  überhaavt  eigene 
Schulen  für  bie  Söhne  Wohlhahenber  Üanbleate  —  Sauern  —  errichtet?  3n  welchem  Älter  bie 
Begünge  aufgenommen?  Cb  ße  mehr  nur  *u  gefchieften  Arbeitern  abgerichtet  ober  geißig  ent* 
Wedelt  unb  burd)  grünblid>en  Unterricht  gu  Scannern  ^erangebilbet  »erben  feilen,  bie  über  ba«, 
wa«  fie  ia  »hrca  ©erufegefdjiften  vornehmen,  aad»ubenfen  gewohnt  ftub  unb  über  it)re  <£>anbluagea 
fidj  BBb  auberen  Diedjenfchafc  ju  geben  vermögen? 

9lfle  feilten  bie  Anficht,  bafj  nicht  burd)  bloße«  Äbridtfen  jnr  Arbeit,  fonbern  nur  burd;  einen 
wiffeafchaftHdj  begrünbeten  Unterricht  ba«  9tadjbenfen  geweeft  unb  ber  ®ciß  auf  bie  rechte  ©abn 
ber  ©eobadjtuug  unb  Kombination  eingeleitet  werben  fenne,  verfanaten  aber  aud)  nicht,  bag  bie* 
fer  Unterricht  mit  ber  größten  53et>ntfamfeit,  fowoljl  bem  Stojf  alt  ber  3eit  nad).  innerhalb  ge- 
»iffer  @d;ranlen  gehalten,  unb  von  einem  Sehrer,  ber  fo»ohl  in  ber  Theorie  al6  Sluöübung  feine« 
Stoffe«  ganj  heißer  iß,  ertheilt  »erben  müffe,  wenn  nicht  bie  d^gKage  entwtber  feidjte  Jpalb* 
»iffer  ober  geißig  jwar  aulgebilbet,  aber  ber  frrVerlidjen  Slnßrengung  abgeneigt  werben  foüea, 
baher  ti  -  fo  nü^lidj  etfdjeint ,  bie  meißen  ber  auf  einem  größeren  ©ut  »orTommeuben  Ärbeiten 
»on  ben  3ögHngen  felbß  verrichten  ju  loffen,  wie  in  SDürtemberg  gefdjieht,  ober  wie  in  Waffau 
nur  im  Sinter  tbeoretifdjer  Unterricht  ju  erthelleu  unb  bie  Söglinge  »ährenb  be*  Sommerhalb 
fahre«  auf  mehrere«  ?anbgateru  fo  vertheilt,  baf  aaf  jebem  Bur  1—2  ßd)  heßnben ,  hei  vorjüg: 
liehen  2anb»irthen  vractifch  ja  hefchäftigen. 

Ueber  bie  Stauer  ber  Uuterrid)t«geit  unb  über  ba«  Silier,  in  welchem  bie  3cglinge  aufou* 
nehmen  anb  ja  cntlaffen  fevn  möchten ,  Würben  feb>  verfchiebeue  9(nßchten  geändert,  bie  »ob  ber 
©eforgniß  ausgingen,  baf  batf  in  ben  ttlemcntarfchulen  Gelernte  bei  ber  praftifchen  ^hatigf eit 
fchnell  wieber  vergeffen  werbe,  fanben  am  nü&lichßcn,  bie  im  14.  3ahr  au«  ben  33olf«f<huku  eut-* 
laffenen  Jtnahen  fogleid)  in  bie  Äcferbaufdjulen  aufjunehmen  unb  ße  biefelben  hi«  jum  18.  3ahre 
hefuchen  ju  laffen ;  anbere  jogen  e«  vor,  bafi  ße  erß  einige  3ahrc  mft  bem  fflater  auf  bem  Selbe 
arbeiten,  mit  bem  dang  ber  gewöhnlichen  9Sirrf)fchaftrn  vertraut  werben,  jugletch  bie  je^t  fa>on 
in  fo  vielen  ©egenben  eingeführten  Sonntag««  nab  Äbeabfchalea  beaü^rn  unb  nicht  vor  bem 
16.  ober  18.  3ahr  bie  Ätferbaafthulcn  befachea  möehtea,  wofür  ße  bie  felbß  gemachtes  (Srfahraa* 
gen  anführten,  ba8  aa  ßch  wol)l  begabte  anb  in  fo  einfacher  SBeife  vorbereitete  3üngtinge  mit 
überrafchenber  2efthtigfeit  auch  bie  fchwierigea  aatarwiffeafchaftlichea  unb  agrenomifdjen  SBeIet)run< 
gen  aafjafaffeB  im  Staabt  wärea,  infoferae  aar  biefeibea  eiafaeh,  flar,  vob  attem  ^raaf  ber 
<£chul»ei«heit  eatf leitet,  »orgetragea,  —  aicht  eiagetrichtert  anb  nicht  ouOtoenbig  gelernt,  fonbern 
alt  eine  felbß  erfannte  erworbene  39at)rhrit  in  bea  @eiß  aufgenommen  werben. 

SEDenn  ßch  auch  bie  SRitglieber  ber  Äcmmijfio«  über  biefea  einen  $unlt  nicht  voUßöabig 
einigen  tonnten ,  fo  warbe  bo^  vca  aÖea  jugegeben ,  bap  bie  eigentliche  2etjre  vom  Sanbbau  nub 
allen  feinen  3weigen  mehr  für  3üagliage,  bie  ba«  92anae«alter  nnb  ben  fünftigen  ?eben«beraf 
vor  Wagea  h^bea,  geeignet  fe^,  al«  für  Äuaben,  bie  faum  ber  £iflbt)ett  entwaehfea  ßnb.  SU« 
Stefnltat  ber  tjentigen  barch  bie  Seit  fo  fet)r  hefchränttea  ©eratfjungen  wirb  maa  folgeabe  Sa^e 
annehmen  bürfen: 

i)  «cferbaBfchalen  »erben  iafofewe  al«  öebürfai^  aaerfanat,  wtil  P<  ba«  juverläfflgße  Wittel 


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Uebet  «cfetbaufönltn ,  bann  Scijmittel. 


557 


flnb,  beit  eigentlli&en  ©aueruftonb  mit  b«  giortft&ritfen  feine«  ©ewerbe«  befannt  ju  tna*en, 
unb  bie  fb>  «nge^erigen  ju  eigenen  <5ntb«<fnBflrn  in  iljrem  ®eruf  ju  befähigen. 

2)  ftür  ein  «anb  ober  einen  SRegiernngobejirf  »on  3  ci«  400,000  Seelen  Ift  eine  foldje  ©<4ule 
binrei*enb,  benn  e«  genügt  f*en,  ioenn  au«  20—30  Surfern  nnr  »on  3eit  ju  3eit  ein  junget 
«Jlann  eine  feiere  ©*ule  befugt,  um  fVätrr  bureb  fein  »rifviel  anf  bie  benachbarten  fflirtb^ 
fünften  ju  Wirten. 

3)  3n  biefen  @*ulen  feilen  nidjt  gelehrte  ?anbwirlbe  unb  Scfifrer  ober  SBerwalter  größerer 
©üter  gebllbet,  aber  an*  ni*t  blcffe  Dberfnedjte  erjegen  »erben,  Weldje  bie  »Befehle  Slnberer 
au«jufübren  unb  viele  «tbeitet  jn  beauflagen  gefcfcitft  finb,  fonbern  Kanner,  bie  felbft 
arbeitenb,  mit  Ueberlegung  unb  »etoußtfemi  ibr  Gigent!>um  bewirtbf*aftcn. 

4)  Um  biefe«  3iel  ju  erreifcen,  muß  ein  eben  fo  bef*ränfter,  al«  grünbllcfcer,  naturwiffenfebaft- 
li*er  Unterri*t  fc  erteilt  werben,  baß  ihn  ber  3üngllng ,  ber  feine  €<bule  befugt  b^at, 
richtig  aufjnfaffen  unb  fbäter  al«  2Rann  bie  bier  empfangenen  Sebreu  in  feinem  ©eföäft  an* 
juweuben  im  Stanbe  ift. 

5)  £ie  tltiterri<bt«jeit  muß  in  irgenb  einer  Seife  fo  eingeteilt  febn,  baß  ber  S^gHng  bie  f er» 
»erlicben  Arbeiten  geweljnt  bleibt,  unb  too  möglich  no*  ein  größere*  ©eftbid  barin  erwirbt. 
55a  e«  bie3eit  nicht  erlaubt,  biefe  alleÄnWefenben  fo  febr  anf»tecbenben  Unterfucbuugen  ganj 

ju  erfebetfen ,  fo  würbe  bie  Sifcung  in  Uebereinfllmmung  mit  ben  im  »crigen  3at)r  ju  Slltenbutg 
geäußerten  Stafichten  mit  bem  SDnnfdje  gefcblofien,  baß  e«  bem  ©erftanb  ber  9.  allgemeinen  3u-' 
faramenfunft  teutfeber  8anb»  unb  ftorflwirtb«  gefallen  mcd>te,  ben  ©egenflanb  in  ber  nadtfen  9Jer« 
fammlnng  ju  ©rttfau  weiter  ju  »erfolgen ,  wobei  bie  in  $»a»ern ,  ©ürtemberg  unb  9lajfau  a.e< 
fammelten  Erfahrungen  über  bie  SfiMrffamfeit  feiger  in  biefrn  Vänbern  febon  feit  meieren  3ah«n 
bejie^enben  Spulen  benäht  werben  fennten. 

XVI. 
(3u  ©efte  *43.) 

Ueber  ©eijmittel  jur  28.  unb  87.  Rrage  »on  «mtttatb  ff.  6.  «ueber  in  Katlenburg. 

$ie  28.  unb  97.  ffrage: 
„Selche  JBeijmittel  be*  ©amen  ^abeu  fieb  »crtbeilbaft  bewährt,  unb  ju  welkem  3werfe?"  unb 
,,«uf  welche  ©eifc  wirfen  SBeijmittel  jur  »bbaltung  be«  f.  g.  «raube«  ber  ©etreibefrüchte?" 

Wit  fflejngnahme  auf  ba«,  waf  f*,  in  ba«  ©ebiet  biefer  fragen  gebörenb,  bei  ©tlfgeitbcit 
ber  XIX.  Serfammlung  teutfr^cr  Oiaturforf^er  unb  «erjte  im  September  1941  nartj  »u«wei« 
be«  einfcblägigen  amtlichen  Bericht«  Pftg.  131.  8«»  ©ertrage  gebraut  b>be,  tn  SBetref  brt 
(Sinbeijen«  ber  ffleijen * ©aat  mit  einem  3ufa*e  »on  ®lauberfalj,  erlaube  W  mir  jejjt 
anberweit  bie  Söerfidjcrnng  au4guft)re*en,  ba§  jene  meine  Grfabjung  unb  barau^  gebaute  5ln* 
fi*t  ber  €a*e ,  ungeadjtet  ber  bamal«  »ielfa*  geäußerten  abwei^enben  Meinungen ,  im  «<y«uJ« 
ber  ferneren  »ier  (Smbten  einföließli*  ber bleßiä^rlgen,  bur^au«  nur  Betätigt  werben  finb. 

Ueber  20  3ab>e  b;inbnr*  waren  wir  in  ben  meiner  ©ewirtl) Haftung  überwiefenen  ,$lureu 
ber  Äönigli*  $reußif*en  JDomainial»S3orwerfe  »eifenftein,  »einrobe  unb  ©^arfenflein  »on  biefem 
Hebel  «öQig  frei  geblieben,  unter  ffieobadjtung  ber  Siegel: 

öoring«weife  alten,  b.  b;.  flberjä^rigen  ffieijen  jur  «u«faat  ju  wählen,  unb  biefen  mit 

SBüd)en.«fdjens«auge  unb  ungelöf^tem,  —  (fo^lenfäurefreien)  -  Äalt  »or  ber  *u«faat  au» 

gewo^nli^e  Seife  einjubeijen. 

Üla^bem  wir  aber  ben  ©runbfa|>  ber  übe rjÄljr igen  *n«f«at  grcßtentl)eil«  »erlaffen  l)aU 
ten,  erfdjien  ba«  Uebel  »on  1834  an  au*  in  biefen  Bluten,  unb  enel^te  1836  eine  folrt>e 
Ufa  W  wlr  b«  fcaknr*  herbeigeführten  »erlnP  reidjli*  auf  800  SRilftr.  anjuWagen  fcatten. 

JCamlt  war  benn  »or  »Hern  bie  Weinung  wiberlegt.  baß  biefe  Ärantyeit  be«  ffleljen«  »or» 
jug«weife  nur  in  ber  «ofalität  begrünbet  fc»n  mege;  wel*e »leinung ,  na*  fo  langialir;= 
gern  ftreibleiben  ba»on ,  anerbing«  «ntbeil  au  einiger  »Berminberung  ber  früheren  Sorgfalt  in 
SBa^l  unb  »Beljanblung  ber  »n«faat  gehabt  ^aben  mc*te. 

Ter  bie  Domafne  9leifenftein,  al«  ju  feinem  $e»artement  ge^orenb,  bamal«  befu*enbeÄönig» 
Ii*  $reußif*e  ^eu  aegietung«rat^  fflergenrotl)  teilte  un«  In  jener  ajetanlaffung  al«ban» 


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558 


©eilagen  ju  ben  ©efrienS;Siknngen. 


ein  <n  $oten  am  allgemeinfle»  üblich  fort  foUeubes  Heeebt  für  ba«  atn Bei | en 

ber  ®eijen  t  KuSfaat  mit,  welkes  uufereui  früher  angewaubten  ©erfahren  noch  einen  ftarf eu 

3ufafc  von  ©lauberfalj  blnjufügte,  trab  erforberte: 

auf  16  berliner  <§*äffel,  —  (gleich  28  #anncsen'cben  $lmten)  —  |  $reuftff<ben  Seurner, 
—  (gleich  13f  $fnnb)  —  ©lauberfalj,  1  ©eriiner  @<bäffel,  —  (gleich,  1|  -£>anneverfcbe 
Zimten)  —  ungelefcbten  Jtalf,  nnb  bi'e  Sauge  von  1  ©eriiner  ©Raffel  ©ucbctisKfdje; 

mit  teeldjet  Wuflüfung  ber  3öei§en  angefeuchtet  unb  tnrd?fio^cn ,  alöbann  aber  24  Stunben  laug 

in  einem  Raufen  gufammeugefcbaufelt  liegen  bleiben  feilte.  — 

2)ie  SBirfuug  bavon  war  b(e  frawantefle !  —  inbem,  —  ebne  bie  Ginfaat  gewetbfelt  ju 
haben,  —  jene  SBeljeufelber  1837  Wieberum  völlig  frei  von  ©raub  waren;  bil  anf  ein 
(Srfdjen  von  etwa  einem  Sßorgen;  für  beffen  SkftcKung  bie  eingebe!  jte  ®eijen;Ä««faat 
nicht  ausgereicht  blatte;  unb  aisbann  noeb  ein  Staffel  uneingebef  $ter  SBeijen,  von 
übrigens  bemfelben  Raufen,  herbeigeholt  war;  —  was  benn  baS  unabf  id)  tlicb  com« 
p a r a t i t> e  Sftefnltat  lieferte,  baß  gerabe  nur  bie f e«  deichen,  tote  mit  einer  fcinie  abge- 
febnitten,  abermal«  an  ©ranb  in  fetyr  auSgebeb.  ntem  SRaße  litt. 

£iegu  bemerfe  ich  nc(b  weiterS,  baß  nnter  anbern  im  £crbße  1842  in  ber  Steifenjleiner 
ftlur  Wieberum  biefelbe  ©reite  —  (f.  g.  hinter  ber  «Struth)  —  für  juglrieb  cemparative 
^erfudje  bes  Thonbrennens,  mit  Söeljen  ju  bejteKen  War,  welche  1836  bnreb  ©ranb  im  ©eijen 
fo  verjngsweife  btimgefnebt  war,  unb  baß  wir,  mit  ©erncfftcbtfgung  ber  in  ©raunfcb>eig  fap 
allgemein  geäußerten  9ccinnng  ber  anwefenben  2anbwirtt)e, 

Wie  befonberS  furj  vor  ber  (Saatfurcbe  untergebrachter  frlfdjer  2>ünger 

baS  Mebel  jur  ftolge  habe,  — 
einen  Xhefl  biefer  ©reite  unmittelbar  vor  ber  Saatfurcbe  mit  frifchem  Jünger  übtr- 
fuhren.  auch  eben  geernbteten  frifchen  ©eijen  jur  KuSfaat  wählten,  ohne  baß  jene  dinbei- 
jungS«Krt  ihre  guten  SDienjlc  verfagt  hätte.  — 

Senn  biefelbe  anberer  Orten  basfelbe  3iel  ber  ©efreiung  von  bem  UeBet  bes  Stein*  ober 
&rebs«©ranbeS  noch  nicht  feilte  haben  erreichen  laffen :  fo  muß  ich  ber  unvoTgrrijlieben  ©er« 
muthung  fegn,  baß  noch  irgenb  ein  ©erfehen  bei  beren  Manipulation  eingefcbllcben 
fcw;  unb  unbebenflict)  glaube  ich  mich  M,  nach  nun  8jät)riger  ununterbrochener  (Prüfung  bereu 
"Birffamfeit,  gu  einer  etwaigen  SBette  bahin  erbieten  gu  bürfen: 

baß  mir  ein  fleine«  Ouantum  braubigen  ©eigens  gugefanbt  Werbe,  welches  nach  bto 
ftattgehabter  Reinigung  unb  fragt,  Stnbeijung  aisbann  in  feiner  branbgef ährlichen 
$eimath  eine  von  bem  Stein*  ober  Jtrebs*©ranbe  völlig  freie  (Srnbte 
liefern  folle. 

ftür  bie  ftrage  nun,  anf  welchem  ©rnnbe  bie  b>Hfame  Sirfung  be*  ©InbeijenS  ber 
«SeijeruKusfaat  berufen  möge?  fdjeint  mir  bureh  jene  thatfaebtiebeu  (Sreiguijfe  bie  neuere 
uung  betätigt  ju  werben: 

baß  ber  Äeim*)  gu  ber  jtranfheit  mit  ben  SEBei  gen«£ömern  fclbft  au?<ir 
fäet  werbe;  —  in  bereu  Minnen  nämlich  ein  3nfeft  feine,  bem  unbewaffneten  Kuge  ver 
bergen  bleibenben,  Gier  lege,  welche  bei  ber  KuSbilbung  ber  SBurjeln  ju  gl  eich  einer 
SWabe  baS  itben  geben,  bie  bureb  ihte  ©crlepung  ber  einzelnen  £alme  folcher  Worfle  jene 
Jtranfheit  ber  Kehren  berfelben  herbeiführe;  wät)renb  benn  weiterhin  aus  jener  SWabe  ein, 
anfeheinenb  ausfehtießlich  bem  9Beigen  augehörenbeS ,  3nfeft  hervorgehe ,  welches  feine  Qitx 
Wieber  in  bie  Äörner  ber  reifenben  Kehre  lege;  —  unb  welche  benn  burcb  jeneS  Gin: 
beigen  ber  Kusfaat  jerftört  werben  würben. 

©ir  haben  in  unferen  ©eachtungen  bes  Hebels  unb  jener  feiner  ©erhätung  nicht  allein 
nichts  gefunben,  Was  mit  biefer  neueren  (Srflärung  bes  OrunbeS  ber Äranf heit  fleh  nicht 
Verträge,  fonbern  wir  haben  namentlich  1838,  —  wo  jene  neuere  (Sntbccfung  mir  juerft  bes 
Tannt  Würbe,  —  in  ben  vorhin  sub.  1.  et  3.  bezeichneten  beiben  Kbtheilnngen  ber  Jtatlenburger 
Söeijensgelber ,  in  welchen  wir  §um  legten  SJiale  biefe  JTranfheit  ju  beachten  Gelegenheit  hat« 
ten,  ohne  KuSnahme  alle  bie  ^aime  ber  branbigen  Kehren,  welche  wir  bureb  Kuf* 
jiehen  ber  ^orfle  ju  unterfnehen  vermögt« ,  unmittelbar  über  ber  fflur jebÄrone  an 
bem  äußeren  ©afte  in  freisförmig  h orljontaler  9tiehtuug,  angefreffen  be* 


*)  2Kan  »ergleiche  r)iem«  v.  SRartiuS  „über  vermeintliche  Urerjeugung"  Seite  133. 


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Ueber  bie  9*e*jfneraKo«  ber  Äartefffl. 


559 


fu'nben;  —  nnb  an  einem  berartig  verlebten  Coline  wnrbe  an  folget  Stelle  felbfl  ein  etwa 
}  3oll  langer,  in  ber  SRitte  etwa  eine  ^albe  fcinie  bufer,  an  beiben  (Snben  ft>ifc  gulanfeuber, 
fcbwarjer,  b ornhäutiger ,  fleh  feft  in  ben  «£>alm  ein^efc^en  bleibet  2ßunn  cthafäi,  treiben  jur 
SBervupvung  nnb  ?lHtfbilbang  be«  fraglichen  3nfefte«  ju  tenferviren,  leibet  nicht  but  gelingen  wol- 
len! —  Slncb  bie  drfabrung,  baß  alte  äberjabrige  9öeijensftu«faat  weniger  ©efahr  für 
jene  Arantbeit  bringe  al«  frifcfce,  würbe  biebnrcb  eine  Grflärung  infcfern  erhalten,  al«  recht 
wohl  anzunehmen  fevn  würbe,  baß  bie  fraglichen  Öirrcben  in  ber  9tinne  ber  SeijenrAörner,  burtb, 
bete«  3ahre  lange«  Siegen  anf  luftigem  »oben  »ertrocfnenb ,  ibte  ©ntwMel«ng«rraft  weilten«  ver- 
loren b,aben  fö  traten.  — 

XVII. 

Heber  bie  Degeneration  ober  vorteilhafte  ürjeugnng  ber  Aartoffeln  au« 
©amenförnern.    SBom  Def.  3nfveftor  Sinjmann  ju  8aa«nig  bei  ©olbberg  in  ©chlefün. 

(3h  ©ette  250.) 

ßä  ift  jum  SJerwunbern,  baß,  fo  lange  unb  allgemein  an<$  ber  Aartoffelbau  fdjon  betrieben 
werben,  man  in  vielem  {Betreff  noch  fo  feljr  verfebiebener  Steinung  baräber  ift.  3n  neuerer  3eit 
haben  bie  Äranfbeiten  ber  Aartoffeln  viel  beigetragen,  baß  bie  flroßten  SBiberfbrücbe  über  bie  »er* 
meintliä)  jwectmäßigften  Aulturmetheben  geankert  würben,  ©i«  ju  biefer  3eit  bante  bie  SWeb.rjab.l 
ber  SanbWirtfje  nad)  altem  ^erfommen,  jeber  meinte  nach  feiner  Art,  bie  balb  mebr  balb  weniger 
(Srfolg  batte,  gut  ja  overiren,  e«  würbe  balb  biefe«  balb  jene«  Verfahren  angerubmt,  inbem  ber 
eine  große,  ber  anbere  mittlere  Aartoffeln,  biefer  Atenen  ober  platten,  jener  fyalbirte  Aartoffeln, 
wieber  ein  Hnberet  ausgeflogene  Aeime,  ober  gar  Schalen  jur  Saat  verweubete.  Ser  (tine  fanb 
bie«,  ber  Änbere  jene«  verjüglicb  gweefmäßig ,  je  naebbem  gerabe  bie  9Sttterung  nnb  Sofalitat, 
©oben,  Sage  >c.  bem  einem  ober  bem  anbern  ©erfahren  anfaffenb  gewefen  War.  8«  herrufen 
nnb  e«  ergaben  fleh  fortwab,renb  bie  vergebenden  Meinungen. 

Sieß  braute  mich  ju  bem  öntfcblnj},  bem  Aartoffelbau  meine  ganj  befonbere  Aufmerffamfeft 
\n  febenfen,  unb  ich  machte  in  einer  öteibe  von  jebn  3abren  bamit  feljr  mannigfaltige  ©rrfudje. 
Sie  mit  ber  (Irjeugung  ber  Änrtcffcln  au«  ©amenförnern  fdjienen  mir  befonber«  wichtig  jn  fevn, 
we«b.alb  id)  mir  erlaube,  fie  unb  Ü>re  Stefultate  bier  jur  ©brache  ju  bringen. 

Ser  Anfang  warb  nur  mit  wenig  Vffanjen  gemacht,  unb  ba  ber  Grfolg  gnt  War,  ber  Anbau 
fortgefefct  unb  bi«  jefct  beibebalten. 

Sie  (Sqeugung  ber  Aartoffeln  au«  Samenfernern  gewährt  un«  in  vieler  «Oinjicht  einen  beben« 
tenben  9tu(cn,  weiter  aber  erft  bann  recht  einlenktet,  wenn  man  fid)  felbft  vractifdj  bavon 
überjeugt.  Sie  Aartofcln  werben  baburrt)  regenerirt,  ber  Grtrag  erbtet,  unb  b,au)»tfäd;lici?  ber 
innere  ©ehalt  ber  Anollenfrucbt  bebeutenb  verbeffert ;  e«  enthebt  babureb  eine  bauerbafte  $ru<bt,  welche 
manche  ungünftige  (Sinflüffe  ber  SBitternng  von  bet  ©aat  bi«  jur  kernte  beffer  überfielen  fann, 
a(«  biejenigen  Aartoffelvjlan  jen ,  welche  von  Singen,  Aetmen  ober  von  ©oralen  (ober  welche  anbne 
©amen  erfvaren  follenbe  SÄauivulationen  man  anwenben  möge)  erjogen  werben. 

SBei  günfitger  SBitterung  fann  man  aua)  bei  einer  feb(erb,aften  9eb,anblung  ber  Aartoffelu,  — 
„aber  auf  Aoften  ber  fyjtern  (Generation"  —  eine  einträgliche  S! ernte  gewinnen;  boeb  wirb  ber 
gute,  ben  2Öertb.  ber  Aartojfelu  erft  bejlimmenbe  ©efcalt  jebe«ma(  jutücfbleiben ,  unb  bab,er  ber 
tffiirtbfcbuft,  e«  fen  jur  Fütterung  ober  ju  anbern  3werlen,  einen  geringem  ©ewinn  abwerfen, 
al«  wenn  fraftige  Aartoffeln  jur  Saat  verwenbet  werben.  (S«  ßnb  anä>  bie  au«  fehlerhaften 
Samen  erjeugteu  Aartoffeln,  wie  gut  fte  auch  bei  oberflächlichem  Sfnfeljen  fcheinen  mögen,  \a 
fernerer  9lu«faat  feine#weg«  ju  emvfeblen,  weil  bie  Sebendb^tigfeit  frhwaeh  ift,  ober  vielmehr 
weil  ber  Aeim  wegen  fchlechter  9lahrung  ftrh  nicht  vollfornmen  audbilben  fann. 

Um  ba«  Verfahren,  Aartoffel  au«  Samenförnern  gu  jieheu,  recht  anfrhaalich  ju  machen,  feh 
e«  mir  erlaubt ,  e«  von  Anfang  an ,  fo  wie  feine  folgen ,  bier  barjufteHen.  6«  wirb  bieji  ben 
93ortheil  be«  Unternehmen«  betätigen,  nnb  vielleicht  Manchen,  ber  bie  Sache  al«  ©vieler ei 
belächelt,  wieber  ju  ber  (Srfenntniß  gelangen  laffen,  „baß  oft  fleine  Singe  jum  @roßen  geführt 
haben." 

3m  $erbfl  1833  Würben  von  ber  gewöhnlichen  langen,  weißen  $uttcrfartoffel  (Anolle)  bie 
Samenävfel,  welche  an«  ber  SJlütffe  ber  Aartoffeln  entftehen,  gefammelt  unb  1834,  ben  16.  Styril 
im  ©arten  gefäet.  Sa  aber,  bnreh  fehlerhafte  ©ehaublnng  ber  Samenförner,  viel  ©arne  ver* 
borben  war,  fo  liefen  in  8  Sagen  nnr  12  Rangehen  unf,  wovon  9  erhalten  würben.   Slefe  9 


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560 


Beilagen  ju  ben  ©eftion«;  ©langen. 


$flänjd>en  Würben ,  nadfbem  fit  bie  $e$e  von  beinate  5  3cQ  erreicht  Ratten ,  in  ber  SRitte  3un: 
einen  Saß  in«  ©eviert  gepfianjt,  nnb  im  Saufe  ber  3eit  jweimal  behäufelt.  Sie  Wfanjrn  wncfc 
fen  freubig  empor,  famen  and»  nod;  jur  9ilül$e;  ba  aber  in  bem  3af»re  1834,  gerabe  ju  ber 
3eit,  Wo  bie  Kartoffeln  ifjre  KncUen  anfefeeu,  große  £rcdcn$eit  i>errfd)te,  fo  litten  an*  biefe 
$üanjen,  nnb  bie  §lu«beute  war,  gegen  meine  Jätern  9Jerfud>e,  gering,  inbem  bloß  73  Kartoffeln, 
burcfcfdjuittlid}  8  ©türf  von  einer  ^flanje,  geärntet  Würben.  Die  größten  waren  Wie  eiu^ü^nerei 
bie  fleinficn  wie  $afeluüffe. 

3m  3al>re  1835  würben  biefe  73  Kartoffeln,  gleich  ben  anbern,  in«  ftelb  in  $nr$en,  nur 
etwa*  feidjter  gelegt,  unb  alle,  aud)  bie  fleinften  Knoden,  gingen  auf.  9San  fonnte  ffcäter  bie 
Kartoffeln  »on  großer  Seme,  an  i&ren  bnnfelgrünen  ©lottern  nnb  fräftigem  ffiuebfe.  von  ben 
anbern  unterfdjeiben ;  ber  ©ewlnn  war  in  ber  «ernte  1042  ©tüd  ober  1  »/*  ©«fräjfel  niesm* 
tljeil«  au  £a.etra  ebener  Kartoffeln,  wel$e  von  ©efd>marf  viel  beffer  al«  bie  übrigen  waren.  93en 
biefen  1  Staffel  4  SRefcen  würben  1836:  21  ©djäffel  8  STOefcen,  1837:  447  ©djäffel  geärntet, 
von  biefen  würben  1838  nur  223  ©djäffel  }ur  ©aat  genommen,  welcbe  einen  ürtrag  von  3140 
©djäffel  gaben.  Sürben  nedj  bie  anbern  2J7  ©djäjjel  Kartoffeln  (weldje  tljeilwei«  verlauft  unb 
bem  Sieh,  verfuttert  tourben)  jur  «Saat  genommen  Werben  fevn,  fo  wären  a«?  9  ^flanjen 
innerhalb  5  Sauren  über  6000  Staffel  Kartoffeln  geärntet  Werben. 

Sa«  SBerljällniß  be«  Qrtrage«  ber  neuen,  au«  ©amenfernern  gezogenen  Kartoffeln ,  gegen 
bie  alten  Sttutterfarieffeln ,  wouon  ber  «Stamm  entnommen  wotben,  war  wie  14  )k  8'/»#  unb 
1  Staffel  vreuß.  JTOaß  nenn  Kartoffeln  wog  91  $f.,  wogegen  bie  alten  nur  81  $f. 

3u  bemerfen  iji  nod},  baß  fämmtliebe  Kartoffeln  nad)  fcieftger  neunfdjlägitjer  geibeinityeilung 
al«  jweite  grudjt  nad)  gebüngter  Sinterung  gebaut  werben,  unb  bie  brei  3af>rgänge  1834, 
1836  unb  1638  wegen  nngünftiger  Witterung  bem  Kauen  elf?  an  in  fyiejtger  ©egenb  nid)t  günfii.» 
waren,  wo  feiten  mel>r  al«  5  — 8  fältiger  Qrtrag  nnb  im  ÜBrrfcältniffe  ber  SWorgenjab,l  aud;  Weni- 
ger geärntet  würbe. 

Der  jweite  SBerfueb.  würbe  mit  ©amenfernern  von  ber  teutfdjen  ©beifefarloffcl  vorgenommen. 
3m  3abje  1836  warben  bie  ©amenferner  am  26.  Styril  gefäet  nnb  von  biefen  am  20.  3uni 
60  Sßflaujen  gevjlanjt,  wie  bie  vorberge^enben  befjanbelt  unb  ber  ©ewinn  war  5  */t  SStefcm.  ba 
biefe  KncUen  aber  flein  waren,  unb  nur  wenige  bie  ©röße  eine«  Jtaubeuele«  Ratten,  fo  belief 
jid?  bie  «njabl  anf  1382,  ober  jebe  $9an;e  qatte  im  JDnrdjfdjnitt  23  ©türf  ertragen.  £iefe 
würben  1837  aufgelegt  nnb  gaben  8  ©djäffel  6  SDJefcrn  voUfommen  au«gebilbete  Kartoffeln  von 
gutem  ©efebmaef.  3m  3a(>re  1838  mürben  bavon  3  ©djäffel  aufgelegt  unb  56  ©rbäjfel  gewon- 
nen. CDfefe  Sorte  Kartoffeln  bringt  niemal«  einen  fo  boljen  (Srtrag  pro  SRrrgrn,  weil  fte  nidjt 
allju  groß  werben.  @fe  Ijat  aber  in  ber  Kncllenverme^rnng  bie  erfte  ©orte  bei  ©eitern  über: 
troffen.  Die  SBermefjrung  war  fo  bebeutenb,  baß  ©tedt  mit  60  —  70  Kartoffeln  gefunben  wnrben. 
Senn  aud)  babei  viele  von  ber  ©rege  einer  SBalluuß  bi«  berunter  ju  ber  einer  Gibfe  in  bem 
erften  3a^re  be«  Anbaue*  waren,  fo  waren  bedj  aud;  bie  fleinften  fcimfäfjig  unb  liefen  ftd?  jur 
fünftfgen  ©aot  mit  SSortb^eil  gebraudjen.  SBei  Kartoffeln,  Weldje  nidjt  au«  €amenfcrnem  gejegen 
ftnb,  barf  man  ebne  nadMeilige  golgen  niemal«  ganj  Heine  Kartoffeln  ju  Samen  nehmen,  bod} 
von  ben  au«  ©amenförnern  gejogenen  fleinfien  Kartoffeln  würbe  ber  beße  OTu^en  gejogen.  €ie 
erjeugten  voUfommen  gnte  Kaito^eln. 

Sei  biefer  ©orte  Kartoffeln  bilbete  ftdj  eine  ©l>ielart  (vermut^lid)  burdj  ben  ü>fcigen  fflnd>«) ; 
id?  fanb  nämlidj  an  vielen  ©teden  über  ber  Grbe  Kartoffeln  an  bem  Kraute  bi«  }n  ben  änßerflen 
©vißen  in  )iemlid)er  9n^af)l ;  biefelben  Waren  unten  grün  unb  an  ben  ©vifcen  rotb,  mit  vielen 
«ugen;  fie  wnrben  nad?  bem  ftbflerben  br«  Kraute«  gefammelt,  forgfältig  aufbewahrt  unb  fünf- 
tige«  grüb,jab.r  jur  ©aat  verwenbet  nnb  brachten  gan3  voUfommen  gute  Kartoffeln,  toeldje  ben 
anbern  fcwob,l  In  ©röße,  al«  in  garbc  unb  ©eidjmarl  glei*famen. 

Der  9lnbau  ber  Kartoffeln  au«  ©amenfemern  Warb  uad)  ber  erlangten  Ueberjeugang ,  baß 
baburd)  ein  wefentlid^er  Wn^en  erlangt  wirb,  fertgefefct,  von  mebreren  ©orten  ©amen  gefammelt 
unb  Kartoffeln  gejogen,  fo  baß  jefct  mein  ©orifment  bebenfenb  angeWadjfen  ifi. 

3n  ^infidjt  ber  Duantität  nnb  Dualität  tat  fid)  in  (emrarativen  93erfud;en,  Karicffeln  nad> 
ber  allen  SÄetVbe  au«  Knollen  unb  ber  neuem  au«  ©amenfernem  j«  erjeugen,  von  brei  ©orten 
fotgenbe«  9iefultat  ergeben: 


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lieber  bie  Diegrneraticn  ber  üavloffel. 


561 


Sejeidmnng  ber  Kartoffel ;  Soden. 


1.  ITie  grutterfartcffeln  au«  Knollen 

2.  X>frfrlt>en  au«  Samcnfcmrrn     .  . 

3.  Deutfehc  Sbeifcfadeffrl  au«  Knollen 

4.  £iefelben  au«  Samenfernern     .  . 

5.  Jfruhc  Dürren  au«  Knollen    .    .  . 

6.  Diefelben  au«  Samenftrnern     .  . 

£a  blefe  brri  (Sorten  auf  einem  SBcben  von  gleicher  {Bonität  erjeugt  warben  unb  eine  gleich* 
mäfjige  Sebanblung  erhellen,  unb  bie  Kartoffeln  au«  Samenfernern  fercer)!  in  Ouantität  al« 
Dualität  ungemein  gewannen,  fo  bewei«t  bief  bie  3wedmäpigfeit  be«  SJlnbaue«  au«  Samenfernern. 
Wefnltate  von  9?erfud>en  ber  9lrt  fennte  i«r)  nedj  mehrere  auffiellen,  welche  allemal  ju  beffen  ©un= 
ften  ausgefallen  finb,  unb  ich  Witt  baljer  nur  ned?  über  bie  ©ewinnung  unb  JBcfjanbluug  be« 
Samen«  unb  ber  9lutffaat  meine  Grfabrungen  nittbeilen. 

Um  vellfcnunenc  Samenferner  jn  crjieben,  lajfe  <"»!  einer  Äartojfel^ilanje  nicht  mcl)c 
al«  2  —  3  Samenävfel  yir  Weife  freien,  unb  wähle  baju  bie  vellfemmenften,  bie  anbern  febneibe 
man  ab.  3n  ber  Blähe  berjenigen  ^jlanjen,  von  benen  man  Samen  erjiel)rn  will,  barf  feine 
anbere  ©orte  flehen,  weil  fcnjl  burd)  S3efiäubung  mit  beren  2Mtitbenfiaube  bie  Sorten  leicht  au«* 
arten  unb  oft  verfeblecbtert  werten.  fflie  fefir  empfänglich,  bie  Kartoffel  (wenn  fie  au«  Samenfernern 
gebaut  wirb)  für  Aufladung  ift,  will  ich  nur  burc^  eine«  ber  ©eifviele  bereifen,  beren  ich,  viele 
»ab  reu  b  ber  3eit  ;u  beobachten  legenbeit  Kitte. 

3m  3abre  1837  ftanb  neben  ber  rolben  Sv-eifefadeffel  eine  Sode  Weipe  Kartoffeln,  beibe 
Sorten  würben  fcr^fälti^  rein  au«gelegt,  von  ber  reiben  Kartoffel  warb  ber  Samen  entnommen, 
im  ftrnbiabr  1838  gefäet  unb  vervflanjt.  53ei  ber  (irntc  ergab  e«  fict> ,  bap"  nur  wenig  reib/, 
babingegen  mehr  Wcifie  unb  an  einem  Sterfe  fo*>«r  beibe  Sorten  waren,  £icfc  nnb  fvätere 
(5rfal)rungen  gaben  mir  bie  vcUfcmmene  lieber  jeugung ,  bap  bie  Kartoffeln  bei  (fqrugung  au« 
Samenfernern' bureb  Sefiäubung  mit  »IMüthcnflaub  in  anbere  Sorten  fieb  leicht  vcrwanbeln,  Welcbe« 
wcb,l  ju  bem  irrig«  Sdjlufj  SBcranlajfung  gegeben,  „baß,  wenn  Kartoffeln  au«  Samenfernern 
erjeugt  Werben,  verfebiebene  Sorten  entliehen,"  bief  wirb  aber  nie  erfolgen,  wenn  jebe  Sode, 
wovon  Samenävfel  genommen  werben,  in  einer  gewiffen  Entfernung  angebaut  wirb.  CS«  bleibt 
©runbfafc  nnb  ift  bewiefen  unb  ber  OJatur  ber  ^flan^en  angemeffen,  bafj  eine  Sorte  in  ftcx>  felbft 
nicht  unb  nur  bann  au«adet,  wenn  eine  33efiäubung  mit  bem  53lütbenftaub  verwanbter  $flan<cn 
veraefommen-,  5&eweife  genug  liefert  bie  ©lumenjudjt,  bei  welker  man  baburd;  viele  JBarietäteu 
erhält.  Hud)  felbft  nicht  Samen  tragenbc  ^flanjen  fann  man  babin  bringen,  bap"  fie  Samen 
tragen,  biefe«  habe  ich  bei  ben  Kartoffeln  babin  gebraut,  unb  von  einigen  Sorten  Kartoffeln, 
welcbe  jwar  blübten.  aber  feine  Samenäpfel  brauten,  burd)  eine  fünfiliebe  ©efiäubung  ober  lieber; 
tragnng  be«  SBlütbenfraube«  jum  Samentragen  vermoebt.    3eb  will  biefi  weiter  unten  befdjreiben. 

Xie  Weife  be«  Samen«  erfennt  man  baran,  wenn  bie  Samenävfcl  weich  werben,  ober  feilte 
btep  bef  Spätfodrn  nicf>t  erfolgen,  bann  wenn  ba«  Kraut  abftirbt.  3cb  fammle  fie  in  ber  Siegel 
bei  ber  Knottenernte,  lege  fie  an  einen,  feuchten,  niebt  naffen  Dd,  j.  93.  in  einen  Keller,  bi«  fie 
in  fcäulnffr  übergeben;  wenn  bie  «evfel  fich  jerbrütfen  Iaffen ,  wirb  lauwarme«  Baffer  genommen, 
ber  Samen  barin  au#gebrü(ft  unb  forgfäitlg  vielfach  abgewafeben,  bi*  ber  Sdjlcim  jicb  abgefenbert 
bat.  JDiefi  ift  ba«  ffiicbtigfte  bei  ber  Sadbe,  benn ,  wenn  ber  Schleim  nicht  vollfommen  abge* 
fonbert  ift,  fo  verfleifterl  fid)  ba«  Samenferneben,  ber  Keim  ertlich  unb  bie  ^Sanje  gebt  ni<bt 
aif;  biefe«  war  Scbnlb,  bo§  bei  meinem  etilen  ©erfucl;e  au«  vielen  Kernern  nur  wenige  Vflanjen 
aufgingen.  3<t)  t)atte  ba  ben  Samen  in  ben  Slevfeln  trorfen  werben  Iaffen.  3fr  ber  Samen  gerei- 
nigt, fo  Wirb  er  an  ber  üuft  getrednet  unb  an  einem  luftigen  Crte  aufbewahrt. 

Um  burdj  eine  fünfUidje  ©efiäubung  von  benjenigen  Kartoffetn  Samenferner  ju  jieljen,  weldje 
feine  Samenäpfel  bnngen,  babe  icf>  fclgenbe«  35erfabren  angewenbet.  9ln  einem  trodnen,  winb^ 
füllen  tage  fuie  fd>  bie  vofifommenfien  ©lutben  von  benjenigen  Sorten  Kartoffeln,  von  welchen 
ich  bie  Ueberjeugnng  babe,  bap  fie  ©amenäjjfel  bringen,  fdjneibe  einen  Jölütbcnbüfdjel  bebutfam 
ab ,  entnehme  ben  QJlütb.enftaub  mit  einem  feinen  3Walerbinfet  unb  bringe  benfelben  balb  auf  bie 

36 


urttag 

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74 

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94 

N 

25 

65 ' 

562 


Beilagen  ju  ben  Seftfonä^SI&nngen. 


ölütljc  berjenigen  Sorte  .Kartoffeln,  Weldje  feine  Samenäyfcl  bringt.  3li  bie  93lütl>e  befruchtet, 
tjat  empfangen,  fo  wirb  man  e«  bavan  erfennen ,  wenn  ne  ben  anbern  Sag  gefd)lojfen  iji  unb 
weif  wirb.  3n  einigen  Sagen,  wenn  bie  Slülljcn  abgefallen,  werben  bie  «Hebenblütljen  abgefdmit* 
ten,  um  ben  SammtTägern  bie  meifien  Kräfte  jufemmen  ju  laffrn.  ©erben  bnrd)  biefe«  Ser- 
fabjen  nur  einige  Samenäpfcl  gewonnen,  fo  f?at  man  für  fünftige«  3al;r  jur  Saat  mehrere  b"n: 
bert  Kerner  (ein  Samenapfcl  bringt  oft  meljr  al«  300  Körner  Samen)  unb  nad)  einigen  Sauren 
bnnbert  Sdjäffet  Karteffeln  ju  erärnten. 

«nbei  gebe  id)  in«befcnbere  jum  ©eften  eine  furje  «nweifung  jur  (Srjeugung  ber  Äartcffeln 
an«  Samenfernern. 

Sie  Samenförner  ber  .Kartoffeln  werben  entweber  SWitte-  Hvril  ober  Anfang  SRat  anf  gnt 
gelederten  S3cben,  Welver  im  $etbft  vorder  getunkt  war,  in  {Reihen  von  4  3cll  Entfernung 
bünn  au*gefäet. 

£er  Aufgang  ber  $flan)en  erfolgt  binnen  10  Sagen;  vom  Unlraut  muffen  biefelben  ftet« 
rein  gehalten  werben,  weld)e«  bnrd)  bie  JMeitjenfaat  am  leiebteftrn  bejwe»It  Werben  fann.  $aben 
bie  yflanjen  bie  $clje  von  4—^5  ,3ell  eueidjt,  weld)e«  innerhalb  8  Scalen  gefdjtrljt;  fo  werben 
fie  mit  einem  Spaten  ausgehoben  unb  anf  gut  gearbeitetem  9l<fer  im  Sf'be  in  ber  SBreiic  18  unb 
ber  Sinie  6  3oll  verpflanzt. 

3m  Saufe  ber  3rit  werben  bie  *l>flanjen  |mit  ber  ^anbljarfe  anfgeloeTert,  unb  fpäter  gleid) 
ben  anbern  Äarieffeln  mit  ber  £ade  behäufelt. 

Sie  gewonnenen  Kartoffeln  erreichen  im  erflcn  3abre  nidjt  ihre  volifommene  Wrcjje,  finb 
WafTerig  unb  nic^t  genießbar :  wenn  manche  ai:(r)  oft  fdjon  gleidj  einrm  «öübuerei  groß  werter, 
fo  bleibt  bie  SMebrjaljl  red?  flein,  oft  nntcr  einer  -fcafelnnjjgrcße;  ober  aud)  biefe  fleinen  Knclldjcn 
Tann  man  fünftige«  3ab>  offne  ftnrdjt  jum  Samen  nehmen,  im  {Weiten  3a^r  Werben  fid)  bie- 
felben veflfemmen  autbilben  unb  eine  volifommene  ftrnd)t  Urftm. 

^auptbebingnifj  bleibt  aber ,  baß  biefer  Samen  fergfältig  über  ®inter  aufbewahrt  nnb  vor 
CSrljifung  gefiebert  werbe,  bamit  bie  Kartoffeln  feine  Keime  vor  ber  Saatlegung  treiben ,  unb  muf 
ba«  3lu«legen  be«  Samen«  fo  jeltlg  al*  möglid)  erfolgen. 

£urd)  Huefaat  be«  Karlcffelfamen«  im  ftetriutr  (n  ein  OTfftbret,  fann  man  e«  bahin  bringen, 
baß  bie  .Kartoffeln  im  erfteu  Sabre  fdjen  vollfcmmen  au#grbilbrt  werben,  bed)  jiefje  id>  allemal 
eint  jweijäljrige  Relbfultui  v-or;  gelange  td)  au*  ein  3af;r  fpäter  gnm  3fetr,  fo  erbaue  id>  mir 
aber  eine  ausbauende  Brudjt,  Weldje  gewiß  allen  Sin  (erb  et  nn  gm  rnffyr'ebt ,  nnb  bei  grbcrigrr 
Sctyanblung  vor  ber  fo  SJerberben  troljenten  Jeartcffelfranfrieit  fdjüfm  wiib. 

9}aef>  biefem  ©erfahren  t>abe  id)  bie  fd)enfi«n  Äefultate  erlangt;  f>abe  nic^t  allein  gute  kern- 
ten gemalt,  fonberu  bin  auo>  von  ber  Äartojfelfranf^cit  terf(J?ent  geblieben. 

So  f<f)wieTig  ber  9lnbau  ber  .Kartoffeln  au«  Samenfernem  Sielen  erftbeiot  unb  mir  and) 
gefo^irnen  Ijat,  fo  bin  idj  bcaj  ju  ber  Ufbeqrngung  gelangt,  ba@  bie  größte  %ef(6werbe  blo«  in 
ber  ©inbilbung  liegt ;  r)at  man  erfl  ba«  Sorurt^eil ,  welebe«  man4>e«  Unternebmen  tjinbert ,  über? 
Wnnbcn,  fo  Wirb  ber  Betrieb  lei<fct,  nnb  grenzt  auty  öfter«  ein  JBtrfucb  an«  äleinlitf/e,  (Weiden 
Serwurf  i*  eftet  ju  beftegen  balle),  fo  geb^en  bedj  öfter«  bie  bellen  unb  große  JRefultate  bat  au« 
fjerver.  Serfndje,  tele  bie  gebaä)ten,  vernr fachen  übrigen«  feine  Jtofien  unb  jinb  mit  wenig  3eit= 
anfwanb  verbnnben. 

55a«  Sammeln  einiger  Samen&vfel,  ba«  Steinigen  be«  Samen«,  Säen  unb  $flan$en  von 
einfgru  Sdjorf  ^ffanjen,  erferbert  nur  wenig  3eit,  unb  bie  .Kartoffeln,  wenn  fte  gcpflanjt  ßub, 
erferbern  and)  feine  befonberc  Pflege,  fonbern  werben  gleid)  ben  anbern  befeanbelt.  »enifle 
?anb,  ba«  jnr  Slnf$urt)t  be«  frifdjen  Samen«  verta»enbet  wirb,  i|l  gegen  ben  9lufcen,  weisen  un« 
fVäter  bie  regenerirtrn  Jtartcfeln  gewähren,  gat  nicb>t  in  9(nf<r)lag  ju  bringen. 

ö«  erforbert  blo«  eine  9lu6bauer  von  jWei  3abren,  nnb  man  r)at  ftd)  ben  Sortf;ei(  errungen, 
guten  unb  reinen  Samen  ju  beft^en,  unb  werben  jab,lreid)e  ^flanjfrbulen  angelegt,  fo  fyat  man 
flet*  frifd?en  Samen,  erb/ält  barauf  ergiebige  kernten  unb  wirb  von  ber  Äartoff«lfranfl)eit  vetf^ont 
bleiben,  welcher  nad)  meiner  Qrfatfrnug  nod)  nie  bie  Kartoffeln  au«  ©amen fernem  unterlagen, 
bie  bavon  ftef«  befreit  gebliebm  finb,  wenn  fte  niebt  etwa  im  erfien  3af/re  burd)  (Srf^ifung  ber 
Keime  gelitten  b>ben. 

3)le  Änfid)ten  berufen  auf  Erfahrungen ,  Weldbe  id)  mir  feit  vielen  3a$rtn  anf  fraftifarm 
ffiege  erworben  unb  bie  Id)  treu  berid)tft  habe  unb  jeber  «anbwirtr,  fann  ftd)  von  ber  *Müf Udyfeit 
be«  ©erfahren«  felbfl  überjeugen. 


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Heber  bie  »efleueraMc»  bet  Äatfoffel  nnb  ba«  UeBeteggen  be*  ©eijen«.  5(J3 

3ufa&  von  $rofeffor  «Wcvifr  Werter  in  «eiHifl- 

$err  Snfprcler  Slnjman  fjat  mir  auf  mein  ©erlangen  eine  Quantität  Jarioffelfanfuirrner 
von  jwei  ©orten  jugefenbet,  welcfoe  idj  bem  ©amenb.  änbler  4)errn  ©arbmann  in  Jiefrjig  (^eler* 
flraße)  «bergeben  Ijabe,  bamit  et  feinerfeit«  mit  ber  Ginfnbrung  be«  Jtartcjfelfamen«  al«  4)anbel«* 
artifet  einen  ©erfnd)  madje. 

£err  ©adjmann  »erfaufte  biefen  Samen  für  felgenbe  greife: 

©amen  ven  ter  .Wiebaf  «Äavtotfel  (ielu  meftlreidj  unt>  rooblfdjmeffenb) 

eine  treifurte  tysxticn  )u  1  9iil;ti.  —  ©gl.   —  «Jtf. 

„    Sweifadje     „     „  —     „      15    „     —  „  ({  3l>lr.) 

„    einfadje       „     „  —     „       7    „       5  M  (|  Sblr.) 

Samen  »cn  Der  reiben  wiiben  ^utterfariojfel  in  1,  I  unb  \  «etfj  ^atfeten  ü  4  t'ctb,  4  Slilr. 
eine  jt\>eifad?c  Tertien  \u  15  <£g|.  —  ^f, 
„    emfartje       „      „      7  5  „ 

XfjUere  ift  feljr  ergiebig  unb  empjiefctt  fid>  jur  ©iebfutterung  unb  $um  ©ranntwciubrfnafn. 
Tie  ge?lclllen  greife  Hub  nuv  fdjciubar  fjerf«,  kenn 

MI.  e«  enthält  1  tetb  Äartojfelfamen  über  350  ©rfwrf  »4>f»an^n, 
eine  Dreifache  ^oiticn  ÜO 

45 

„    cinfartjc      „       „  23 
wnb  ctf  ifi  im  mftebenben  9ltiffat5C  angegeben,  wie  viel  auienväljlte  fegenannte  ©amenäh'fl  ba*u 
geboren,  um  1  *funb  guten  (Samen  ju  erhalten,  imb  mit  welrtcv  3)tubc  unb  Sorgfalt  berfelbe, 
um  fem  ^werfe  beficiu"  ;u  entjVrrcben,  $u  reinigen  in,  wonadj  er  bann  an  einem  trerfenen  unb 
Infixen  Crtc  aufbewahrt,  2  Im«  3  Oabrc  feine  Äeimfraft  bebält. 

3eber  gerauften  $crticu  cber  ^rife  ven  Jfartejfelförnern  wirb  eine  gebruefte  Slnweifung  \iw 
bultitr  berfelben  beigegeben. 

T<tä  ^ublifum  Ijat  von  biefem  Verbieten  regfamen  ©ebraurf;  gemaebt,  unb  baburd)  bie  53c 
tin^ung  erfüllt,  unter  welker  .*>err  lin^mann  nod;  8  Sorten  Jcartcffetfamen  auf  gleite  Seife 
in  ben  .»anbei  bringen  Wellie. 

Tie  SKefultatf  ber  Äaricffel-iXegfneralicn  im  ,\abrc  1844  fonnte  bei  Mbfenbnng  re<5  ©or 
ftebenben  an  bie  hetbverebne  ©eherbe  ber  9cund«ner  aUgemcinen  lanbTOirttyfdjaftlirfjen  ©erfammlnng 
£err  1  inj  mann  nod)  nirf;t  mitberidjten. 

XVIII. 

lieber  bie  frage  »1 : 

„Wc  ifl  ba«  f^arfe  lif betragen  be«  ffieijtn«  im  Siübja&re  üblidj,  unb  mit  »eldjem  örfolge? 

von  «mttraty  5.  6.  tneber,  in  Äatlenburg. 

JDiefe«  fdjarfe  llebereggen  be«  ffieijen«  gehört  in  ber  fcieflgen  Jtatlenburger  Jlnr  ju 
ben  aUerwidjtlgften  unb  ob,ne  entfdjiebene  SBenadjtijeiligung  bei  (Ertrage«  nidjt  ju  unterlaffenben 
Operationen  ber  etften  genngenb  abgetrcelneten  ftrur>jaljr«*(Sv<>d?c. 

dagegen  iß  foleb.e<  nmgefebrt  entfe^teben  n'ad^t heilig  in  ben  ?lnre»  meiner  Steifen: 
(leinet  fflittyfdjaft. 

ÜDir  glaubten  ben  Unterfdjieb  bet  ffiirfung  in  ben  verfd)tebenen  fluten  barin  erfennen  jn  bürfen, 
ba|  bet  an  fidj  ungleidj  fdjwetete  ©eben  ber  Seifenfleiner  ffluren  burd)  feinen  Jtalf« 
gebalt  gegen  ba«  gtübjaljr  t>fn  in  bet  ©betffädje  o^in  fdjo«  mehlartig  letfällt, 
unb  bab^er  bnrdj  bat  Änfeggen  bie  ©efa^t  nodj  vctmeb.rt  wirb,  baß  ber  ©inb  bie  alibann 
flaabige  Cberflädje  bet  «(ferftnmme  fortführe,  unb  bie  ffiurjeln  be«  Söeijen«  baburd)  ju 
feb.t  entblößt  »erben ;  Wogegen  in  bem  an  fid?  ungleid)  mürberen  weniger  binbigen  unb  fr  um; 
menreieberen  Jtatlenburget  ©oben  o^ne  allen  ÄalfgeljaU,  ba«  Gemenge  eine«  bödjfl 
feinen  ©anbe«  mit  Seemen  im  grnbia^te  eine  fefte  Ätujle  bilbet,  beten  3etflötnng 
fät  ba«  ©ebenen  be«  ffieijen«  um  fo  unentbeb,tlid?et  ifl,  al«  beffen  fid>  an«breitenbe  meutere 
©ejlanbnng  etfl  im  gtü^a^te  etfolgt. 

3n  btn  «elf enfleinet  hinten  ijl  bab,et  im  8rü$ja$re,  Palt  bet  Ggge,  bem  SEBeijen  bie 
SEBalje  jnttägli^et. 


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564 


©eilagen  ju  ben  SeftlcnfcSIfcungen. 


XIX. 

lieb«  bEe  frage  £2 : 

„®el*e  Spielarten  ber  am  geWebnlt*ften  angebauten  ©drefbe»9trtrn  baben  ft*  ne«rrlidj  al«  He 
poriüglidjflen  mit  9cfidft*t  auf  .Körner  unb  Strebertrag  bewährt?" 

*cn  «mt«ratb.  g.  6.  Sur  ber,  in  Äatlenburg. 
1.  9tap«faat. 

©ir  boben  fowebl  Met,  al«  in  Äeiftnftein  einige  Oa^rr  blnbur*  bie  f.  g.  „ä*t  b,  e  1» 
länbif*e"  Spielart  be«  Stapfe«  gebauet,  wel*e  fctoct)l  labere  unb  fiarfrre  Stauben  bilbete,  al« 
au*  grejjere,  bidrre  Äcrner  liefert ,  benn  bie  gewr bnli*e  ^iertämbifc^e  Spielart  be«  Sapfe« ,  uub 
biefe  <8igentbumli*feft  an*  bei  länger  fortgefefctem  Saue  in  bieftger  «cfalität  beibehält.  —  ($Mr 
bauten  birfelbe  10  3aljre  laug). 

Kenn  biefe  „b, ollänbif*e"  Äap*faat  im  grübjabre  frei  t>en  fcer  ©erwüfiung  ber  Ääfer, 
—  (Cbrysome)a  oleracea)  —  blieb,  fo  war  beten  ISrtrag  au*  ffitx  gtejjer,  al«  von  ber  etwa* 
Keiner  unb  ni*t  völlig  fc  f*warj  gefernten  biertoubif*en  «rt.  —  (£iefe  ©efabr  be«  «Mntben« 
fäfer«  mag  wcljl  »n  bem  feucbleten  $olianbifd;eu  Älima  Wieniger  dubeimlf*  fe*n,  al«  jwif*eu 
unfern  bergen).  — 

$a  fel*e  f.  g.  „J&eüänbifAe"  Spielart  aber  ifjre  Jölfitbeo  nnglel*  langfamrr 
entwidelt:  fo  ift  fte  au*  ber  iBetWäflung  but*  jenen  Ääfer  unglei*  mebr  au«gefe£t,  benn 
bie  b'«lanbifd;e  Spielart,  unb  wir  ftnb  baljer  entfdjieben  aa«fet)lir^I(c^  jn  biefer  lefcteren  luridget 
feljrt,  wel*e  ftufjer  unb  rafefjer  blüfjt  unb  reift. 

9lu*  würbe  jene  „4?cllänbif*e"  9tap«faat,  wenn  glet*  einlabenbcr  ven  ftnfefien  al«  biefe 
Heinere  bierlanbif*e  Spielart,  von  bc«  CetfabriTantrn,  na*  erft  gema*ler  9?ffannt f*aft,  weniger 
gern  getauft,  ba  eine  ftarfere  S*aale  ben  »crjügli*fren  flntbeil  an  bem  größeren  Äern  baben  feil. 

ö«  ift  alfe  um  fc  mebj  §unä*ii  in  allen  ben  Sofalüateu  bagegen  gu  warnen,  in  benen  mau 
mit  ben  QMätbeniÄäfern  ab  unb  an  ju  Tamofen  fjat. 

f.  ©eiien. 

3m  fßei}en  ftub  Wir  bereit«  feit  einigen  20  3abren  in  allen  fünf  giuven  auflf*ltejili* 
ju  bem  f.  g.  „braunen  ÜRarf er-ffieijen"  übergegangen;  weil  fcl*er  un«  ren  allen  tfr- 
fu*ten  »ielfa*en  Spielarten  nf*t  nur  ben  grcjjtcn  Grtrag,  an  Slrcl)  unb  .Hemer n  jnglei*,  butdv 
f*nittli*  gewabrt,  fenbern  au*  ba#  f*werfle  ©ewi*t  pro  S*Affei.  unb  babtr  jnr  «u«fnbr 
ober  an*  für  Brennereien  benimmt,  flet«  ben  bc*|len  $rei«  Ijclt. 

Ällerbing«  aber  lieben  bie  r>irrl&nbif^ett  Sarfer  benfelben  nl*t ;  unter  ber  Angabe,  bau 
ber  an«  beffen  2Reb,l  gefertigte  leig  „jn  fur§"  few. 

3>a  aber  SB  ei  je u  :Q) au  im  ©regen  na*  l)ieIanMf*en  $erbättniffrn  äbrrbaupt  nnr  auf 
»u«fnl)r  «Hoffnungen  ju  bahren  fiebt,  für  Wel*e  <unÄ*fl  ba«  ©ewi*,t  ben  ^rei«  unb 
lei*te  SJerfäufli*feit  beftimmt:  fo  iji  bie  meiere  <Si*erung  rei*erer  (Jrnbten  an  Streb  nnb 
Ä^rnern  bei  biefer  Spielart,  wie  un«  f*eint,  mefjr  werlb  ,  benn  bie  ln'*tere  5Perfäufli*feit  im 
Äleinbanbel  an  bie  ^  1  e  r  l  anbif  dj  en  ©äder,  wel*e  man*e  anbrre  in  ber  (SrnHe  f*ma* 
lere  nnb  unfl*erere  im  ®ewi*t  au*  lei*tere  Spielarten  bei  fiodenbem  «u«f nr> rb, a nbel 
allerbing«  genießen. 

(Sine £auptfa*e  bei  fol*em  fogenannten  „braunen  SÄärfer"  ÜDeijen  mufi  aber  aflerbing« 
fe^n,  ibn  fräf^jeitig  In  ber  f.  g.  ©elbreife  abjumaben ;  inbem  er  bei  bem  v  ollen 
9n«reifen  auf  bem  $alme  bar*  glaflge  Serbidung  ber  S*aale  ber  jterner  auf  Unloften 
bereu  8»eb.lgebalte«,  sc*  meb,r  »ediert,  al«  ba«  bei  allen  übrigen  ©eireibe*  ©attungen  ct;ne 
9lu6nabme  überbaupi  ber  gatl  ift. 

3.  «oggen. 

3m  Koggen  b«ben  wir  na*  toidfadjeu  comparatioen  öerfu*en  ben  f.  g.  wSibirif*en 
Staubenroggen"  in  allen  fünf  ftluren  gum  au*|"*l(epli*fn  5lubau  bereit«  feit  laugen  3abren 
gewählt;  ba  fol*er  ^et«  ben  ^ö^en  (Srrrag  au  Strob,  unb  iternern  unter  gld*en  Umjianttn 
un«  lieferte. 

4.  ©erfle. 

3n  ber  ©erfle  finb  wir  In  atien  fünf  fcluren ,  na*  mebrfaebro  eompararlpen  9}erfu*e» ,  )« 
ber  „Wedlenburger  großen  gweijeiligen  ©erfle*  übergegangen;  ba  fie  bei  genigenb 


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lleter  ».  ©reüenbanch*«  combarattve  ©erfuche. 

gutem  ÄulturjufUnbebe«  «der«  mel)r  Stroh  unb  Äerner  lieferte,  al«  unter  gleiten  ©er; 
hältnijfen  bie  hier  fcnft  gewöhnliche  vierjeilfge  cber  auch  bie  ebenfall«  etwa«  Heinere,  unb  an 
<Strot>  lürjerc  jweijeilige  ©rrjle. 

Steuerlich  ^aben  Wir  mit  jener  grc&en  jweijeiligen  SBecflruburaer  ©etile  auch  bie  f.  g.  Sa* 
valier*©ertfe  ccmvarativ  gebaut.  Diefe  lieferte  in  ben  Äcrueru  ntt^t  weniger,  unb  allerbing« 
noch  etwa«  längere«  Streb,  benn  jene.  9lber  fie  reift  ungleich  langfamer  unb  fväter  al«  jene; 
wa«  für  bie  ©erbälruijfe  oiefer  ©ebirg«*®irthfcbaflen  nicht  bafrt. 

5.   «£>  a  f  e  r. 

3m  $afer  finb  in  biejigen  ©egenben  vorzüglich  bie  jwei  Abarten  be«  f.  g.  9Binter<  ober 
2Rärjs$ofer «,  unb  be«  f.  g.  Sommer--$afer«  eint)eimifcb. 

örjterer,  —  tun  Stroh  länger  unb  von  Äorn  etwa*  ftärfer,  unb  gelber  von  garbe  al«  ber 
(entere,  —  wirb  febon  vom  TOärj  an  bejtelle,  fe  frn^,  al«  ba*  8aub  bafür  ficb  ^ergiebt,  unb  wirb 
tennoeb  fväter  reif,  beun  ber  lefctere,  meiner  f>ier  gu  8anbe  am  jtvecfmafjigften  in  ben  legten  Xa* 
gen  be«  «vril  gefiel  wirb,  aber  auch  ned)  im  Saufe  be«  SWai'«  gefäet  »erben  fann,  um  bennceb 
früher  reif  ju  werben,  al«  ber  vielleicht  «u«gang«  9Rärj  gefäete  gelbe  f.  g.  ®interhafer. 

SWan  b&M  h»'r  allgemein  ben  weisen  Sommer  «£afer  ben  $fetben  gefünber,  al«  jenen  gel* 
ben  fWärj*$afer.  3<b  felbjt  habe  ba«  nie  beobachten  tonnen,  unb  t)aite  e«  für  ein  ©orurtbeil, 
vielleicht  baber  entjtanben,  bof  ber  fpäter  reifenbe  gelbe  $afer  leitet  weniger  gut  einge* 
febeuert  wirb,  al«  ber  früher  reifenbe  weife  -fcafer. 

Der  Weifen  ft  ei  ner  febwerere,  näffigere  ©eben  begünftigt  ben  9Rär}«<$afer  mehr,  al« 
ben  Sommer--$afer.  welcher  überall  einen  b*hern  Äultur*3ujlanb  be*  «der«  unb  aufer  ber  $etbfb 
falge  im  ffrul>jai)re  noch  jwei  Wngarten  verlangt,  wenn  nicht  etwa  $arffrücbie  vorhergegangen  finb. 

Der  im  Wengen  tbäiigern  unb  wärmern,  in  ftarfer  Düngung  ftehenbeu  fceljm  s  Sanb  *  ©oben 
verfugte  SR4t§«$afer  lieferte  allerbing«  ungleich  mehr  unb  längere«  (Streb),  beuu  ber  Ijier  ein« 
beimifebe  Sommer*$afer,  aber  ungleich  weniger,  unb  faflnnbraiicb&ae  leiste  Jtcrnerl  — 

«ber  auch  vom  6ommer*$afer  haben  wir  bei  bem  t)oben  Äultur * 3u|ianbe  be«  bjeftgtn 
fct)r  tt)ätigen  ©oben«  ein  genügenbe«  ©emiebt  bec  Jtcrner  nur  baburef)  erfi  erregt,  ba§ 
wir,  feit  nun  bereit«-  16  fahren,  ber  $afer*«u«faat  fr  au  ©erfte  §ufefren ;  wogu  vorjng«meife 
bie  Savalier« ©erfle,  wegen  ibrer  langfameren  ©egetatien  unb  mit  bem  $afec  gleicheren 
Stritt  b.altenben  fväteren  «Reife,  ji*  vorjüglicb  gut  gu  eignen  febeint. 

XX. 

Ueber  bie  co mtoarativen  ©er  fache  be«  ^rn.  v.  ©reüeubaucb- 

Den  »derbau  betreffend 

(Die  Olummern  bejiet)eu  jto>  auf  bie,  Seite  238  be«  vorjährigen  »erirfjte«  von  Nienburg  gege 

benen,  gragen.) 

«d  6.  S^aufaaten.  3dj  Wallte  einen  mit  Öerfte  ju  befieKenben  SWer  unb  i&eilte  it)n  in 
jWei  Hälften.  Die  eine  *älfre  fäete  fdj  gegen  «beub  nnb  lieg  bU  Saat  offen  Hrvien;  bie  anbne 
Hälfte  fäete  i<b  am  «nbern  SRorgen  unb  eggte  ©eibe«  in  einer  unb  berfelbeu  Stnnbe  ein.  <B« 
hatte  bie  9la*t  über  jtemlleb  jlarf  getbaut. 

Die  mit  £l)an  befaUene  Saat  ging,  obgleich  bie  ffiUternug  aUgemein  gunfHg,  bo*>  einen 
Sag  früher,  al«  bie  aubere  auf  unb  behielt  biefen  ©orfvrnng  fo  lange,  bi«  ff*  berfelbe  bur*  ben 
allgemein  gänfligen  Stanb  ber  8tua>t  verwifcht^ 

SRehrete  SÄitglleber  meine«  ©aaeru*©ereine#  haM«  «»f  m«itt<  ©etaulaffung  ähuli^e  Serfucbe 
gemacht,  namentlich  ©eibermann  in  ©ofpft,  Wüller  in  $re£wi&.  ©einitj  in  ©rafentorf, 
2cf)ul}c  «inbig  in  ffiilhelm«borf,  Schulje  Älette  in  Sajmorba,  «bert  in  Dberobburg  unb 
SBartt)  in  Äönib,  unb  jwar  theil«  mit  ©erjle,  theil«  mit  SEBinterroggeu. 

günf  berfelbeu  hatten  gleiöjgünftige  »efnltate  erjielt  unb  tt>eil»eife  ben  ©orftrung  ber  Xffan* 
faat  bi«  jur  (Srnte  verfolgt,  in  jwei  gäKen  war  lein  Uuterfchieb  bemerfbar  nnb  \n  einem  jfallf, 
wo  fein  $hau  gefallen,  fonbern  ein  troefener  ^tt  gefolgt  war,  h««**  W  f»r  »'«  *h«ufaat, 
weiche  aber  in  biefem  Balle  feine  War,  fegar  ein  9ta<htheil  h«au«geßellt. 

Die  wlrflichen  3TI?aafaarcn  feinen  baher  einen  entfehiebenen  ©orjug  ja  h«*en. 
wegen  be«  Seitbrange«  im  ©tepen  nicht  uberatt  vrafticabel,  thellweife  aber  immer  nnb  b«  e«  be» 


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566  ©eilagen  jn  ben  Seftlon« -Sifrungen. 

fannt,  treiben  grefien  ©erjug  in  ber  Sieget  ein  früljer  unb  fdjnetter  STufgang  ^at,  fo  fcHten  fle 
nbctall  angewrnbet  treuen,  wo  e«  3eit  nnb  (Beltgrn^eit  flcßattct,  nur  nidjt  in  feiern  gallrn,  tre 
Siegen  ebet  tfyaulcfe  PJadjt  t»oraudftc^flic^  iß.  gut  bie  SBiffenfdjaft  würbe  nedj  t>urdj  d?cmifdje 
Slnatofe  be«  J^one«  ju  etfctfdjen  bleiben:  ob  bet  Ibau  biet  nnr  burdj  eine  ^eilfame  ©efcudjtung 
be«  Samen«  unb  bet  cbetßen  ^artifeln  bet  (Srboberflädje ,  treibe  burdj  ba«  (tineugen  mit  bem 
Samen  in  bie  tupfte  ©erüfjtung  fommen,  olfo  wie  eine  ©egtepung  be«  9Wer«  nadj  bet  Saat, 
ober  aud)  unb  b<*«Vtfädjlidj  burdj  ihm  InWefjncnte  $flan$en  rälunitc  unb  ßärfenbe  ©eßanbibeile. 
Sa«  fcefctere  iß  mct?t  unwabrfdjeinlidj,  ba  man  eine«  tbeil«  bie  vcrlbcilbafte  Söirfung  be«  Zfauts 
auf  ba«  animalifdje  Veten  i  tbaubäber)  fennt  unb  ba  bet  i  f>au  befanntlidj  nidjt,  wie  man  ja  fa« 
gm  pflegt,  fällt,  fenbern  al«  nädjtlidje  Slniflrablung  bet  Grbe  au«  bem  ©eben  in  Sunfiform 
anfßeigt,  unb  auf  bet  Cberflädje  be«fclben  butcb  bie  niebete  lemvetatut  bet  8Ume«fbbäre  fidj  in 
eine  tropfbare  glüfjigfeit  »erbidjter.  Sa«  ©erfabren  bet  Sbaufaat  wütbe  betnnadj  ben  ©oben  an 
Sungßojf  bereidjetn,  inbem  e«  ben  Sftau,  weldjer  aufierbem  nu$lo«  »erbnnßet,  in  bem  ©oben  unb 
mm  in  bet  mcglidjßen  9täbe  be«  Saalforn«  firirt.  G«  würbe  babnrd?  and)  bet  ©etjug  aller 
grübiaat  unp  grübarferarbeit  bwotgeben  unb  in  ©ciug  batauf  ba«  Sfrrüdjwort  eine  erweitern 
unb  neue  ©ebeutung  erbaltcn :  SlJorgenßunbe  fjat  ©olb  im  STOunbc. 

ad  8.  Samenbnngung.  81  uf  brei  »ergebenen  Siedern  ließ  idj  ben  einen  Sbeil  bet  @cr< 
flenfaat  fedj«  Stunbcn  vor  bem  SluMäen  mit  3aud?e  Rat  gemaebtem  Sauben*  unb  4>nbnermlß  unb 
Vhct'c  anmadjen  unb  ga^ltfd?  mit  ben  anbetn  3 heilen,  weldje  unangemadjten  Samen  etbielten,  au«: 
fäcn.  Sie  nadj  bet  Saat  felgenbe  fflitterung  trat  frud't  unb  für  ba«  Äelmen  unb  S?ai;fen  bet 
Saat  au#gejeidjnet  günßig. 

SPebet  beim  «ufgeben  nodj  fbotetb««r  *«  itgcnb  ein  Unlevfdjieb  jwifdjen  ben  angemaebten 
unb  unangemadjten  Saaten  ju  bemetfen. 

©ei  fo  gan}  günßiyen  Änfgang«;  unb  5!Dadj«tl»um«umßänben  wäre  alfo  ein  in  bie  Slugen 
fvtingenbet  93ertt>cil  von  biefet  Cvctatien  nidjt  ju  erwarten.  ©ei  Weniger  günßigen  bütfte  ber= 
felbe'wcbl  eintreten,  wa«  nodj  ju  beobadjten  wäre. 

ad  11.  St  e  Beifutter,  ©cbenetfdjevfung.  9ladj  abgebtadjter  Noga,enäntte  fäete 
idj  einen  91<fer  jur  Hälfte  mit  einem  ©emenge  »cn  ©tbfen,  ^Birten  unb  ®erfte  jur  ©rüufutteruniv 
ÜMe  anbere  4>älfte  liefi  id>  ßc^eln  c^ne  fie  ju  befÄen.  3m  grübjab«  befäete  tcb  beibe  fcälften 
an  einem  Sage  mit  ©etfle. 

DU  ®erf*e  flanb  auf  berjenlgen  Hälfte,  weldje  Stci'felfnttet  gettagen  fiattc ,  entfdjieben  befj 
fet,  al«  auf  berjenigen,  weldje  nid)t  mit  Stojjfelfuttet  befäet  wetben  Wat.  Die  Itungwirfung  be* 
Stemlfuttet«  burd)  ©urjeln  unb  liegengebliebene  ©lätter  fennte  minbefien*  ju  {  X>nngung  alfe 
circa  t  guber  3Äifl  pro  31  Tl.  angefangen  wetben. 

T'c  8(u«faat  von  Stciwlfutter  etfdjeint  t-abet  al«  eine  vottbeilbafte  Cperation.  Senn  wenn 
«ud>  ber  Same  pro  9R.  9JJ.  2  Sitblt.  Tcflft ,  fo  würbe  ber  ®ewinn  be«  Slder« ,  ba«  eingebrachte 
guttet  ungeredjnet,  bei  einem  SRißerjeugungdpreife  von  1|  JRtl)lr.  :  *^  JHtfjlr.  unb  bei  einem 
lanbwirtbfdjaftlidjen  ®ertbe  »on  3  JHt^lr.  =  6  Rt^tt.  bettagen,  gut  bie  ©iffenfebafi  fdjeint 
bie  auffallenb  fiatfe  Äraftbeteidjetnng,  weld>e  bet  ©oben  burd)  bie  fRrfie  be«  Stc^elfuttet«  etbalt. 
nedj  ju  etgeben,  bafj  bie  ®ewäd?fe  in  bet  fpätetn  Sabteejeit,  im  81uguß,  Sevtembet  unbCftobet, 
wo  bie  nädjtlidjen  8lu«frrablungen  bet  Qtbe  am  ßärfßen  finb.  wo  bie  «ime*fpbäte  am  meißen  mit 
fetteten  Sünßen  angefüllt  iß,  unb  wo  bie  Städjte  am  längßen,  bie  Sage  am  fütjeßen  ßnb,  am 
wenrgßen  9labtung«tbeile  an«  bem  ©oben,  am  meißen  au«  bet  l'uft  * i c L- c n  unb  baji  erpte^  \nx 
©rünbüngung  angefäete  i'ßanjcn  »crjngdweife  in  biefet  3ab««ju't  angebaut  werben  feilten. 

ad  12.  »radMutterJ©obenetfcböi>fung.  CSin  «rfetßürf,  weldje«  bcadj  lag,  bängte 
idj  mit  10  gäbet  SNiß  pro  91.  91.  nnb  theiUr  e«  in  btei  Sbeiie.  Set  Sbeil  A  blieb  unbefäer, 
bie  Sbeile  B  unb  C  befäete  idj  mit  einem  ©rmenge  »cn  (Stbfen,  20iden  nnb  $afer.  Siefe« 
mäbete  i<b  >n  ber  ©lüllje  ab  unb  madjte  e«  bürre.  Sen  Sbeil  B  tflügte  idj  fcgleidj  nad)  abge* 
bradjtem  Snengfutter  um,  ben  Stu-;t  C  abet  etß  nadj  18  Sagen,  nadjbem  ber  ©oben  jiemlidj  betb 
unb  feß  gewotben.    3m  4>etbße  beßellte  idj  alle  brei  Sbeile  gleidjjeitig  mit  Seiten. 

Sa«  SWengfuttet  ßanb  gut  unb  lieferte  30  3tt.  ^cn  pro  3».  91.  See  barauf  fclgenbe 
Seiten  ßanb  anf  A  au«ge^eidjnet ,  auf  B  um  |  fdjledjter,  bei  C  um  fdjledjtcr.  (St  wäre  alfo 
anjunebmen,  baji  ba«  9»engfntter  an  Sünger  unb  alter  ©obenftaft  fo  viel  cenfumirt  Ijätte,  al« 
\,  resp.  \  ber  aufgebtadjten  Süngnng  beträgt. 

Siefe«  Otgebni^  ^nfammengebalten  mit  bem  be«  ©etfudj'«  sub.  11.  beweif't  binlänglid),  lvie 
febt  bet  9lnbau  von  ©tadjfuttet  gegen  ben  von  Stovvelfuttet  ober  nedj  meljf  gegen  ben  von 


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Heber  v.  ©teUenSaurb/«  ccmtJaraflve  ©erfndje.  507 

Älee  in  Statten  fteljt,  unb  ba§  man  ©radjfuMer  nnr  im  ftotyfaH  fäen,  in  bitfem  $alle  ab«  fc» 
gUid)  nad)  ber  «bärnbtung  ben  Stcfer  nmbred)en  foll.  $ür  bie  ffiiffenfdjaft  geljt  nod)  an«  biefem 
UJerfudjc  Server,  bajj  bec  sub.  Ii.  gejogene  Sdjtujj  in  ©ejug  auf  bie  Slbforbtion  ber  atmo«* 
Vbärifdjen  9taf«rung«fl)eile  fid)  burd)  benfelben  betätigt,  unb  ba§  bie  ©urjeln  bec  grün  abgemäfy* 
ten  ©ewädjfe,  wenn  fle  nid)t  umgebredjen  werben,  nod)  bie  Sabjgfeit  Behalten,  fid)  Nabrnng«* 
mittel  au«  bem  ©oben  anjueignen. 

ad  17.  ©iv«»irfung  auf  (Srbfen  unb  ©eijen.  Sin  SWet  ©eijen  nnb  ein  «efer 
(Irbfen  tonrben  ein  jebet  jnr  Hälfte  mit  i£  Dre«bener  —  3  ©erliner  Sdjäffel  JReljfflty*  ober  ®fv«j 
erbe  ju  ber  3eit  betreut,  al*  beibe  grüßte  eine  Sange  von  3  3oH  erreicht  Ratten.  Der  ©oben 
war  ein  fatfb>It<ger  fanbiger  Sebm. 

Die  gegt>fie  Hälfte  jeidjnete  fid)  bei  Seiben  ffrüebten  entfd)ieben  vcrtr)ri(r)aft  an«,  nnb  war 
bie  Steigerung  bee  (Srtrag«  bei  beiben  auf  circa  {  bi«  |  oujuftblagen. 

Da«  ®ipfen  ber  Gtbfcn  unb  br«  ©eijen«  erfdjeint  al«  ein  vorteilhafte«  ©erfahren. 

ad  25.  Sinnfeirüben  fäen  ober  vflanjen.  3n  vielen  ©egeuben  wirb  ba«  Säen  an 
£xt  unb  Stelle  bem  ^flanjen  vorgejogen  nnb  jwar  mit  9ied)t,  weil  bie  gefäeten  Stnnfeln  einen 
großen  ©orfrrung  vor  ben  gevfianjten  f>aben  nnb  behalten;  in  anbern  geraden  bie  gefäeten  nid)t 
unb  ba«  jtnb  meift  foldje  mil  Binbenbem  ©oben  unb  r)ot)er  Sage,  Wo  ber  93 oben  ju  ber  3elt  ber 
gewcljnlidjrn  «Saat,  Gnbe  9)iär^  ober  9lnfanti«  Slvril,  nod)  nidjt  bie  ju  ber  9lrbeit  nötige  lottere 
©efebatfenbeit  bat,  juntal  für  bie  gen?ob.nlid)e  3Wetr)obe  Söcber  mit  bem  $jianjvfio(fe  ju  madjen, 
unb  ba  ^wei  Äcrnev  bineinfallen  ju  lajfen,  tt*o  bie  .Römer  leidjt  wie  eingemauert  werben.  SRebrere 
©erfudje  anf  biefe  9(rr,  ober  and)  breirwürfig  gefäet  bie  9inufelrüben  jn  fnltiviren  waren  mir  (n 
meinem  ©oben  unb  Sage,  bie  jn  ben  befdjriebeneu  gehören,  mijjglüfft.  3d)  fäete  nun  biefe«  3abr 
fväter,  (Snbc  9lprtl  unb  tfjril«  reifjenweife  in  bie  raubte  $urd)e,  Worauf  geeggt  nnb  gewaljt  würbe, 
tljeil«  in  von  bem  SWarqueur  gezogene  Sinien  nad)  (Sgge  unb  ©a()e. 

Die  Wnnfelrübeu  gingen  beffer  auf,  al«  bei  bin  früher«  ©erfud)eu,  jebod)  immer  nod)  un* 
vollftänbig.  Die  in  bie  SWaqueurlinien  gefäeten  gingen  beffer  auf,  al«  bie  auf  bie  raube  gurdje 
gefäeten.  ©eiberief  Surfen  würben,  naebbem  ba«  Sanb  vorder  flar  getieft,  jur  gewöhnlichen  $ftait}: 
jeit  aufigevflanjt,  aber  biefe  ^flan;en  vrrfpradjen  faum  fyalb  fo  groß  ju  werben  al«  bie  gefäeten. 

1)  ©eun  and)  nur  |  ber  gefäeten  Äerne  aufgeben  unb  \  eingepflanzt  Werben  muffen«  fo  ttl 
bod)  ba«  Säen  an  bem  Äanbort  bem  ^flanjen  »orjnjie^en,  and)  In  bajn  wegen  ©eben 
nnb  Sage  weniger  geeigneter  ©egenb,  wenn  babel  bie  Saat  ftjätcr  »ergenommen  Wirb,  unb 
bie  ftnwenbuug  br«  ^jlugBolje«  babei  wegfällt; 

2)  vielleidjt  würbe  ba«  drgebnig  nod)  gunftlger  geworben  fettn,  wenn  eine  nod)  fpätere 
Saatjeit,  «nfang  SWai,  gewählt  worben  wäre ; 

3)  unter  ben  angewenbeten  Saat»er fahren  fd)eint  ba«  Säen  In  SRarquenrlinien  ben  ©orjug 
ju  b>ben. 

ad  29.  Kartoffeln  an«'(egen  —  ganje  über  in  ©türfen? 

a)  id>  belegte  einige  Steigen  mit  ganjen  fKittelfartoffeln,  baneben  eben  fo  viel  mit  großrn 
Sd>nittiinden.  ©itterung,  beim  Aufgeben  unb  naä)^er  gnnfiig,  b.  me^r  feucht  al« 
trotten  j 

b)  id)  wieberbolte  benfelben  ©erfnd)  im  baranffolgenben  Oabre  bei  ebenfall«  güufüger 
Sßirternng ;  < 

c)  im  rrodenen  3a^re  1842  wieberbolte  id)  ben  ©erfud)  normal«; 

d)  ba«  SWitglieb  be«  ©auern»©erein«  ju  JRani«,  ©lod)berger  in  Ätnffr,  ftellte  einen  glei-- 
d)en  comvarativen  fflerfndj  an,  bei  febr  gnnfiiger  ©itterung  für  »«fgang  unb  erfle 
fflad)«tb^um«periobe ; 

c)  berfelbe  wieberb.  olte  benfelben  im  3ab.re  184«  bei  twefener  ©itterung. 

ad  a.  Der  (Srtrag  wnrbe  gemeffen  nnb  ganj  gleid)  befnnben; 

ad  b.  bei  ber  (Srnbte  war  ebenfall«  fein  Unterfd)ieb  im  SBafe  ju  bemerfen  ; 

ad  c.  biefe«mal  blatten  bie  ganjen  einen  anffaflenben  ©orjng,  nnb  obfdjon  nid)t  gemeffen,  fo 
fonnte  man  Ibn  bem  «u.^nfdjeine  nad)  minbeften«  ja  ber  Hälfte  ber  (Srnbte  von  ben 
Stiiden  anfd)lagen,  ba«  ©erb,ältnf jj  jener  (Srnbte  jn  biefer  war  gleid)  3:2; 

ad  d.  ürrrag  ganj  gleirb, 


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568  (Beilagen  ju  ben  <Seft1cn«  ©ifcnngen. 

ad  e.  ber  (Srirag  würbe  gemeffen  unb  berieft  fid)  bie  (Srnbte  bor  gangen  Kartoffeln  ja  brr 
«or  bcn  «Sdjaittftüden  Wie  7|  :  5. 

Die  fNu«lage  ganger  «Saat  *  .Kartoffeln  erfdjefnt  ^iemod)  fiebern,  fcfict  aber  mebr  «Samen. 
2Ran  lege  baber  bei  bi»"i<b«»b  fendjter  Äderfrnme,  nnb  nenn  ntd;t  Dünung  gu  vermuten,  in 
©ctte*  «amen  grope  ©lüde,  bei  trodner  ©cbrnbefdjajfenbeit  unb  *8efürd)tnng  aubaltenber  %\o 
denbeit  aber  wo  mrglid)  nur  gange  Knollen.  Die  SBiffenfdjaft  fann  au«  biefem  SBerfudje  ncdj 
abnehmen,  Wie  ba«  £Begelation«waffer  ber  SRuttcrfartoffel  ba«  crfte  unb  belle  9lahrnng*mittel  ber 
jungen  ^fange  ifl,  unb  wie  biefe«  von  ben  einbringenben  ®ennenftral)len  unb  trcrfcnen  ©inben 
abferbirt  wirb. 

ad  30.  «btoelfen  ber  ©aatf ar Uffeln,  od)  biegte  ein  &<ferffö<f  balb  mit  Kar: 
tojfeln,  weld?e  14  Jage  vor  bem  legen  in  große  Stüde  gefdmittcn  unb  auf  einem  gebielten  99c: 
bcn  ausgebreitet  unb  öfter«  gewenbet  »erben  Waren,  bie  anbere  Hälfte  mit  frifd)  grfdjnitlenen  fd» 
eben  Stüden,  alle«  gleidjgeitig  unb  gleidjmaffig  beftellt. 

Die  frifd)  gefdjnittenen  gaben  bei  ber  «rnbte  t'k  9tebr«<5rtrag.  Wadjbem  ber  Serfnd)  ba« 
fcl^enbe  3abr  wieberljelt  wnrbt,  ergab  ftdf  ein  obultdjer  Orfolg. 

SWan  bat  fid)  alfo  »er  bem  »en  SRanebem  angegriffenen  ©erfahren,  bie  <Sebn<ttftüde  erft  ab» 
helfen  gu  lajfcn,  gn  hüten.  <S«  inschnrt  biefe«  ©erfahren  eine  ©ergeubung  be«  bem  Seime  unb 
ber  jungen  $flanje  fo  nüfclidjeu  ©egetation«wajfer*. 

ad  31.  liefere«  ober  flachere«  8nbäu/c(n  ber  Kartoffeln.  9fnf  meine  ©et» 
anlajfung  bearbeitete  ba«  fRirglieb  be«  ©auern ;  ©erein«  QSiefel  in  ©räfenborf,  bie  eine  ^alfte 
eine«  Karteffeladcr*  fc,  bag  bie  örbe  bie  «Stengel  nod)  auf  ein  «JJaar  3dl  nmgab,  bie  anbere 
•$älfte  gang  fladj. 

Die  (Srnbte  geigte  fo  Wenig  einen  Untetfdjteb,  al«  ber  3Bud)«. 

Demnach  fdjeint  bie  .§cbe  ber  ISnbänfeluug  gleid)giiltig  gu  fetyn ,  wenn  nnr  bie  Bearbeitung 
an  fid?  burebgreifenb  genug  ift. 

ad  32.  Kartoffel*  Kebf*  ober  Wabelenben. 

a)  Um  gu  ergrünben,  ob,  wie  behauptet  Werben,  ba«  Kcpfrnbe  ber  Knollen,  welche«  aller* 
bing«  bie  meiden  Rügen  b«t<  beffere  unb  ßärfere,  alfe  and;  ertragreichere  ^dangen  jiebe. 
al«  ba«  Surgel:  ober  9tabelenbe,  fdjnitt  id?  eine  ^artbie  @aatfartoffeln  mitten  von  ein: 
anber  unb  legte  fTe  gleid)geit(g  in  »erfdjicbenen  Meißen  neben  «inanber; 

b)  gleichzeitig  nnternabm  ba«  SWitglieb  be«  ©auern :  ©erein«  £erolb  in  ©ofwifc  benfelbtn 

©erfudj. 

c)  Oben  fo  «Bart b  i«  Koni*. 

ad  a.  ©ei  ber  (Srnbte  würben  beibe  Zf^ettt  gemeffen,  nnb  »erhielt  fid)  bie  (Srnbte  ber  Äobf: 
enben  gu  ber  ber  Otobeienben  gleid)  10  :  9; 

ad  b.  fanb  einen  ähnlichen  Unterfcbieb  gu  $an|ten  ber  Kopfenben; 

ud  c.  bie  (Srnbte  Bei  ber  Mderabtbeilung  Würbe  gemef)en,  war  aber  burchau*  gleid). 

(S*  fdjeint  baber  ba«  Snwenben  von  nur  Kotfenben,  Welche«  im  ©rojjeu  angewenbet,  Wegen 
be«  Serbranrbe«  ber  Wabetenben  bed?  <£cfiwieri gleiten  bat,  bodj  ntobt  einen  fo  cutfdjiebcneu  unb 
aujfallenben  Siorgng  gn  baben,  ba^  e«  ba«  9lid;tbead)ten  jener  Sd)wierigfeit  unb  be«  mübfame« 
?(u^|ud>en«  lehnte. 

ad  34.  6arffartcffe(n. 

a)  Da«  OTitglieb  ber  lanbwirtbfcbaftlidjen  (Sefellfdjaft  gu  »ani«,  ^etr  9cirtergnt«l?äd)ter 
9ritfd>e  in  Golba,  b««e  *rf«r  Kartoffeln  balb  mit  bem  $fluge,  b«^  mit  ber 
£anbbade  bearbeitet,  übrigen«  burdjgebenb*  gleid)  be^aubelt; 

b)  ba«  SRitglfeb  be«  93anern:93erein«  @illge  in  ©cffijj  ^attr  benfclbrn  ffierfud)  au«gefübrt. 

ad  a.  Die  £afffatiejfrln  gaben  angenfd)einl(d)  ^c|crai  (Ärtrag,  al«  bie  ^flagfartofel. 
JWeffung  War  bei  ber  (Srnbte  (eiber  nidjt  erfolgt; 

ad  b.  bie  Kejfnng  bei  ber  (Srnbte  ergab  ein  bebenteube«  niiius  gnm  Sttaa>tb«ll  ber  $a* 
fartcffeln. 

^err  8ritfcbe  b««<  feine  ^arffartcffeln  eben  fo  weitlinflg  gelegt,  al«  bie  ^jlngUrtoffln  ; 


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lieber  f.  ©«Umband/«  rcm^aratbe  ©erfud)e. 


569 


©illge  aber  bei  totitm  enget,  nub  baf  bie  ffeinen  «ente,  »elfte  lire  Jtartcffeln  unr  mit  ber 
■£>anb  bewarfen,  oft  brnncdj  ft^lrt^lc  (Jrubten  macben,  liegt  ftdjer  nur  an  ja  enger  «««109c,  ba  ber 
9krfud)  sub  a.  ftd)  brftimmt  fit  bir  -^adfartcffeln  entfdjtibet. 


a)  Od)  lieg  auf  einem  «Rartoffelfiürf  »en  bft  $dlfle  bie  ©lütljen  nbl>flBcfen ; 

b)  ein  jweiter  ©erfudj  im  felgenben  3abre  Würbe  eben  fe  an«gefübrt; 

c)  ba«  JHirglieb  meiner  tanbwlrtbfdjaftlidjen  ©efefffdjaf»,  £err  Ubier,  untetna&m  glrid)iei.< 
tfg  benfelben  ©etfudr, 

d)  bie  fflcilglleber  be«  ©auetn  *  ©erein«  «tbert  in  ffleruburg  unb  SN  ü  Her  (■  $repwifr 
ftellten  gleictyritfae  ©erfndje  an. 

nd  a.  £cr  abgei'fjüdte  Xhcil  gab  rlr  <5riraji  mrbr ; 
ad  b.  bfr  abgevyiürftc  Xhtil         J,  (irtrag  nicl;r; 
a.l  c.  brr  abgevflürtte  Ibcil  >iab  | 'Webrertrag ; 

ad  <l.  bfitf  fanrcn       intrag  an)  bcm  ab.m'tiüdten  Tfifilo  lubfr.    lieber aU  bemerfte  man 
au1>,  ta ü  bie  .«tarteffcln  brJ  abgeritten  3  heil*  gvi^n  wnrbf«. 

mfäuine  bicie  ertra^ennrljrrnbe  unb  vetbenernbe  JLverau'cn  nie,  unb  lajfe  fif,  Wenn 
triebet  &  Iii.  ben  auibUibi-n  ,  lviebt rljclen ,  }ftv(f)  bic  Arbeit,  Uu<  nn-glid? .  »er  bem  günjlidjen  (Snl* 
fallen  ber  3Mtnl)cn  rcrnofmirit.  £ic  Wi»Tenfdjaft  wirb  er.jrünben  ,  cb  bie  burdj  ba«  ©lütbenab* 
vrlücfcit  bei  %tiaR{C  rnfd?jft"te  $üb;ttfrit.  ""br  unc-  bf^rrc  JincHrn  anjufften ,  babet  fommf,  bcip 
ber  £jmeiun<aiv  lvdcfjor  brn  JlarUifetn  bie  Diabtnng  wegnimmt ,  babut*  vevbjnbert  wirb,  ebrr 
tabuvdj ,  bafi  btc  ölütben  felbft  viel  OJaljrun^Jniiitc!  beburfen  ,  ebrr  babuvdj,  baö  nad?  fciebig 
ferganifdje  (Hernie  Va%.  II  4)  bie  Hutbilbung  ber  SMütften  unb  ©Lifter  bie  Örjeugung  be*  3uder; 
tiefte«  unb  bc$  «tarfemeljl«  mhinbern. 


ad  7.  gaft  allgemein  im  norbrfllid)en  Jeutfdjlaub.  3a  mand)en  (Segeuben  bet  Warf,  bie 
unter  bet  Drel-elberwirtbfdjaft  3abrf>unberle  gefeufjet  batteu,  ift  fie  nur  nod?  mgangene  3afjre 
rcrljanben.    9Xan  fyblt  ranbbau  unter  iljrem  ©au  für  eine  $lage. 

ad  8.  £ie  Dualität  be«  ©eben«  ift  entfdjcibenb  unb.  audj  ba«  MalrJtfima  wirft  madjtig 
ein.  Stuf  fanbigem  ©eben  mit  ireefener  rage,  bringt  ber  »der  in  Äartcffeln  ben  bellen  Cfrtrag 
an  gutter,  unb  bieji  um  fo  raebr  al«  ibr  »nbau*  auf  gregen  $lad)en  bei  geringer  3?ienfd}fti|abl 
au«füb;rbar,  wogegen  bet  anberer  £adfrüd)t«  auf  fleinern  glidjen  befdfränft  werben  mn0.  3n  ben 
meiften  ^aUen  ^^te  für  «Hcrbtentfdjlanb.  auf  irgenb  bem  »übenbau  jufageuben  ©oben,  ba«  ©er* 
bAitnif  von  |tel  Äartofefn  unb  Jtel  »üben  am  beften. 

ad  9.   @ewi^  mit  Orfolg  verfudjt  unb  geübt. 

ad  10.  (Sinb  von  ICiter«  fftv  in  Jentfdjlanb  angewanbt  unb  Werben  fortgefe^t  angeWanbt, 
faft  immer  mft  grofiem  (Srfolg,  wenn  bie  ©ebinguugen,  weidje  Xb.a  er  vorfdjreibt  Vorlauben  finb 
unb  erfüllt  Werben. 


ad  11.    Kannigfatbe,  bie  ©efd>affen^eit  ber  Koore,  bie  Ärafie  be«  ©ittble«  entfdjeiben. 
ad  12.   (Sine  fold;t,  baß  ba«  SWeffet  nidjt  b,aueub  fenbem  fdjneibenb  anf  ba«  ©ttob  wirft 


ad  13.  3fl  nur  nad)  mehreren  $rämiffen  treffenb  jn  beantworten:  im  Allgemeinen  gilt  «cm 
€tafl  anf  gelb,  ebne  lange«  ©erweilen  auf  ber  SWIflflelle,  erblpen  rauf  fld)  ber  SRilt,  um  bie  Un* 
fvauifaiuen  jc.  )c.  gum  Jteime.n  ju  bringen,  ben  dnfammen^ang  be«  ©treumaterial«  |n  »erringern. 
JDer  SRiji  liege  nid?t  im  ©äffet  obet  3aud)e ,  werbe  niebt  troefen.  —  Hebet  bie  »nwenbung  ent* 
fdjeibet  ©oben,  beffen  Äultur,  bie  Jftud^t,  beren  €tanb  unb  fouiel  anbetrt,  baf  id;  nur  in  $egebe* 
nen  gällea  eine  entf|>red;enbe  8(ntWott  geben  fann. 


nd  35.  Jttutoffelb latfyen  abjnp fl ürfen. 


XXI. 


©emerfnugen  3«  ben  fragen  7  —  30  von  «.  X  f)  a er  in  SKcglin. 


»<«  Äignt  jeigt 


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570 


©eilagen  gu  ben  Schien* Sifcttngrn. 


ad  14.  Det  4>crbrnfd)[ag  bewirft  grcjsete  ©eftud)tung,  al«  ber  von  gletd)  viel  €d)afcn  in 
gleicber  3rit  gewonnene  Miß.  —  £b  bie«  aud>  gelte,  wenn  bei  SWift  im  Stall  mit  ©ftp*  be» 
fircnet  »erbe? 

ad  15.  3n  ©erlin  verunftaltet ,  inbem  man  Kalf  fiatt  ©vp*  ju  il)rer  ©ereitung  verwenbetc 
3n  Kopenhagen  ijt  eine  eigentümliche  ©rnufcuug  bei  Jlloaefcn*  unb  Siraffcnbunger«  aufgeführt, 
weld)e  ein  bebeutenbc«  (Sinfemmcn  liefert. 

ad  16.  fcupinen,  3iap#,  «Siefen ,  Meggen,  alle  faftige  Kräuter  vor  allen  Singen  bie  lang 
nblid)en,  Klee,  ba«  ©nrjelgewebe  ber  ®ra*weiben. 

ad  17.  ©rnnbüngung  wirft  anf  bie  ©egetation  bet  angebauten  $rud)t  fewobl,  al«  anf  ©e* 
reieberung  be«  ©eben«;  bie  beiben  ©irfungen  jinb  am  fe  weniger  ju  trennen,  al«  in  bem  Sftaß, 
al«  bie  eine  ßarfer  ift,  e«  and)  bie  anbere  ju  fevn  pflegt. 

ad  18.  ©enWpp«  reid)t  ein  geringe«  Duantnm  $u.  je  nad)  bet  ©efdjafenbeit  be«  £>nngi'al}ftf . 

ad  19.  ©iele  H?crfud)e  jinb  gemacht,  bed)  weit  mcljr  Treben,  bie  fcfjwanfcnbe  oft  wiberfptc; 
d)enbe  SRefultate  ju  geben  ftfjienen. 

nd  20.  Sebr  verfd)icbenartige ,  Wie  unb  unter  Weld)eu  Umilänben  e«  vorgenommen  werbe. 
(Siebe  Tfj&r«  rationelle  Vanbwirtb,fd)aft.) 

nd  21.  3d)  mcd)te  bei  allen,  bie  e*  einigemal  mit  Slufmerffamfeit  vollführt  unb  ben  <&n 
folg  beobachtet  haben.  3dj  möchte  ba«  febarfe  (Sggen  bei  ©eijcn«  im  grübjabr  mit  Wenigen 
9lu«nob,men  al«  unbedingte«  örferberniü  eine«  richtigen  ©cijcnbaue«  betrachten.  (Siebe  rationelle 
£anbwirtbfd)aft).  3d)  laffe  meinen  iöeijcn  in  rauber  Gcjlirfatcrfurdje  liegen ,  bamit  ber  ©eben 
befie  febärfer  im  $rübjat)r  von  ben  tfggcjinfcn  erfaßt  unb  aufgeriffen  WeTbe. 

ad  22.  Sie  mit  ftufmerffamfeit  unb  pafjenb  angebanten,  haben  ftd)  bewährt.  IDcnn  in 
ftolge  einer  gewiffen  Jfullur  -  SWetbebe  bilbet  fid)  biefer  bem  ©eben  nnb  anberen  ©erhältnijfen  tnU 
fvredjenb  wn  jebet  ©etreibcart  eine  mehr  ober  minber  abwetdjenbe  Spielart,  paßenb  für  bie  ein; 
wirfenbe  .Kultur. 

So  bilbete  fid)  ber  Staubenroggen  in  ben  norböfilidjen  ©egenben  SRuölanb«  vcrjiiglid)  an«. 
Sc  ber  9tobfreinet » Meggen  bei  ben  emfigen  unb  benfenben  bäuerlichen  ftruchtwecbfel  *  ©iriben 
ber  <l:rebfier  *  $tcbflci.  Äuf  ben  □  ftuß  Slrfcr  werben  CO  —  90  Saatferncr  geiircuet. 
diejenigen  von  ben  60  —  90  3nbivibuen,  welche  in  ftclge  ber  äußeren  «iinwirfung  ba«  belle  ®e< 
beiben  haben,  entwirfein  fid)  ftärfrr  unb  nebmen  ben  Wa»  ein.  9iad)  mehreren  (Generationen  bet 
erneuerten  Saat,  befiebet  bann  ba«  ganjc  Saatguantum  au«  bem  9(ad>fcmmen  einiger  ober  eine« 
<E«iatforn* ,  welche«  unter  ber  Saat  be«  erfien  Snßem«  ftd)  aufjeidjneten.  —  ©a«  bie  %M!an$en 
fd)wäd)t,  fd)wäd)t  aud)  bie  JRadjfommen,  wa«  fie  jlärft,  and)  foltf»e,  bab,er  fd)aft  eine  paßenbe  Aul; 
tnr  triftige,  eine  nnvajjeube  fcbwäd)lid)e  Spielarten. 

ad  24.  2)iefe  8rage  fann  nur  nad)  »feien  $ramiffen  beantwortet  Werben,  ba  bie  Gigen« 
fdtaften  be«  SBoben«  bet  Spielart  ber  angebauten  Aartoffei,  bie  ^jlanjjeit  biebei  ben  Wefentlid)ßen 
Öinflu§  äußern.    (Sieb,e  rationelle  «anbw.  tv  Z  b  a  r.) 

3n  beu  meiften  fällen  gebe  id)  jeber  Äartcffclvpaiije  4  C-njbratfnp  ttaum,  fjäufele  btefelbe 
jweimal,  ba«  jweitemat  freujt  bie  Kidjlung  be«  erfien  Sttalr«.  .§>obe«  ^Äufeln  fanb  id)  nadjtbei* 
lig ,  befonber«  wenn  nodj  gehäufelt  würbe ,  naebbem  fid)  Slittben  gezeigt  b,  atten ;  man  etbält  in 
fold)em  gatt  Kartoffeln  von  febr  ungleid)et  ©rcjie.  Wiebt  r/änfeln  gab  anf  meinein  burd)weg 
mebt  fanbigen  ©oben  einen  ttnäfcblag  von  6  bi«  1200  $fb. ,  aadj  fdjien  bie  folgenbe  $rnd)t  ba* 
butd)  gefäbrbet  %Ut  SBerfad)e,  weld)e  id)  burd)  4  3abre  mit  einet  beUrotben,  febt  feilen  unb 
frautreid)en  Aartoffelart  maebte,  bei  weld)en  bie  Äartcfet  in  ben  SReiben  anf  15  3ott  gelegt  wa» 
ten,  bie  9tei'ben  aber  4  8uß  von  einanbet  entfernt  waren,  gaben  mir  einen  beeren  Qrtrag  al« 
bie  auf  4  Cuabratfnjj  Kaum  gevflanjten  Kartoffeln;  ber  Unttrfebieb  betrug  ±  bi«  T^  bet  Gimbte 
jum  Sortb,eit  berer,  welcbe  in  größerer  Outfernung  gelegt  waren. 

ad  25.  »ei  bet  Xabacffultut  witb  ber  wefeutlid)e  gebler  gemadjt,  bafi  bie  Anltar  bem  3wecf 
nid)t  angefaßt  wirb,  ©an}  verfd)ieben  map  bie  Kultur  fevn ,  wenn  bie  ©lätter  )n  9iand)tabacf 
obet  ju  Sd)nnpftabacf  vetWenbet  werben  fofleu. 

iKaucbtabaef  verlangt  um  ted)t  gut  ju  werben,  baß  fein  frifdjet  SRift,  befonber«  fein  Scbaf* 
am  wenfgfien  Sdjweinmift  im  «det  fe». 

Scbnupftöbacf  vetlangt  febr  »iel  SRifl  «nb  jwat  votinglid)  S4)afmift.  (ItfJeret  ©albboben, 
?(üb«nbüugnng-,  leitetet  Süngetgeilen  feb,r  reicb.en  ©oben. 


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Bemetfungen  »en  91.  £b>er  In  Wfgltn. 


571 


Bei  beut  Änban  Pub  fe^r  viele  Keine  Bertljeile,  weldje  ben  Gttrag  um  25  $ro$ent  in  bet 
SWenge  unb  ebenfc»iel  in  ber  ®nte  rrtjctjen  nccfj  nicbt  eingebürgert,  fcgar  fefjr  feiten  angewenbet. 
3d)  nenne  nur,  ba$  (trjiefyen  fräfiiget  fräßet  ^flanjen. 

Da*  »uginften  bet  ^flanjiiellen  »et  betn  ^an^n ,  ftatt  be*  feb>  nad)tt)eiligen  SlngfuftencJ 
na*  ber  ^jlanjung.  £a«  2rerfnrn  be«  £abad« ,  inbem  man  ib>  auf  Sd)nuren  auftiefjet ,  ftatt 
biet'  bnrdj  Slufreiljung  auf  Steden  gu  »ollfüt)rcn ,  welche«  Berfafcen  bei  großblättrigen  Tabarfrn, 
befenber«  ben  gu  Scbnupftabad  beßimaiten  burdjau«  angewenbet  werben  feilte;  überall  aber  ges 
galtet ,  ben  3  atatf  wafyreub  bea  Jrctfnrn«  richtiger  jjt  bef/aufeln ,  wobnreb  er  an  Dualität  fer)r 
gewinnt.  ~ 

Bei  einem  ritfcilgen  Bcrfabren  bet  Slrfercereilung ,  «pflanseniudjt,  Scrlen'©al)l ,  Bearbeitung, 
lirnte,  £rcrfuung,  bürfte  (culfebrt  £abad  feinem  airtlänbtfrien  nvic^fle l)tn ,  jebceb,  würbe  bann  and) 
ncttjifl ,  ba§  er  ui$t  früher  »erwenbet  würbe,  al«  bi©  bie  trotfenen  unb  »erfpennenen  cber  nidjt 
verronnenen  Blatter  ba«  entfprecbrnbe  Hilter  an  einem  Site  erlaugt  Ijaben,  Welver  ber  Berbeffe; 
rung  ber  Gtgenfrijaflen  gufagt.  ©leicfc  wie  ber  ftufbcwafyrungflrrt  be«  ©eine«  nidjt  gleichgültig 
ift.  £ajj  ber  labarf  einen  »cm  SDinbe  gefcfcü^teu  $la(j,  wc  fiarfe  2Jiittag6l?i&e  unb  bebeutenbe 
Bädjtlidjt  Äül)le,  bafjet  »fei  £l>au  unb  Siebe!  ftaftfinbet,  »erlange,  iß  brfannt,  aber  wirb  »iel  jn 
wenig  berürfüdjtiget. 

ad  S6.  Sobalb  nran  fo  reifen  »ctlfemmeueu  Samen  gewinnt,  wie  man  tt)n  (n  Sftufjlanb 
ärutet ,  iljn  fo  fergfam  tretfnet ,  »er  jrber  Selbfterljifcung  bewofjrt,  ofcne  3weifel.  9Äan  bebenfe 
aber,  ba§  im  füblid>en  SJtufclanb  grefce  gläcbe»  »cn  100  ja  fejbft  500  ÜRcrgen  mit  SJein  befäet 
werben,  »cn  beuen  nur  ber  Samen  eteärntet  wirb,  ba«  Uebrigc  aber  al*  Brennmaterial  »rtbraud)t 
wirb.  —  Sur  bie  3üar)rfjelt  biefer  SPiitt^eilung.  fann  id)  Beweife  liefern.  — 

nd  27.  £aß  et  bei  einigen  fangen,  g.  B.  ber  Dlelabcrger  netfjig,  ba»on  foabe  Id)  midj 
überjeugt.  G«  verblent  bie  Samenerjiebung  an  allen  ben  Crten  bie  genauefte  Beachtung,  welche 
au«gejeid)uetc  Samen  liefern. 

9land)e  ¥flan;en  gewinnen  bie  geformten Gigenfdjaften  burefc  befonbere  Bef)anbfung«art,  j,  B. 
bie  9tunfelrüce,  bie  Gigenfdjaft  Samt«  *u  geben,  brjffn  Grjeugnlj}  feine  Sämlinge  liefert,  wenn 
bie  $flan$r,  »cn  welcher  bet  Samen  genemmen  wirb,  mefjrmaltf  »erfeft  wirb. 

(Sin  abulcbe«  gilt  »on  ben  Sübenarten,  »cm  ©eißfefjl,  vcm  Mab«.  Bei  ?e&tcrem  »erbätet 
fieb  bie  Samen*  Seife,  unb  berfelbe  wirb  großer  an  Jtcin.  Grftcre  werben  größere  SMübeu  UU 
ben.   £er  Äcl)l  fett  feftere  unb  pariere  Jlcbfc  geben. 

ad  28.  3d)  fdjenfe.  if)nen  im  allgemeinen  wenig  Bcrtrauen.  JDte  Äeimung  »erlegener  Sa* 
men  |u  ferbern,  finb  fie  ju  empfehlen. 

ad  29.  tiefer  ©egenjtanb,  Brrtilgung  ber  fdjüblidjen  önfeften,  Berl^inbetung  be«  nad)tf?eL- 
(igen  Ginffufie«  berfelben,  erforbert  bie  grffjte  Äu  merf famfeit ,  umfidjtige  Beobachtungen ,  viele 
Berfudje  gebeten  ju  ben  wefentlicfcfien  Stubien  ber  mit  (anbwittf)fc^aftlid)en  Äennr»<ffen  auogerü; 
fielen  9laturfcrfcber,  welche  nidjt  auffaflenbe  Sellentjeiteu  fachen,  fonbern  nüften  wollen.  <$€  ift  feit 
einfgen  3al)ren  »lel  Sdjä^bare«  auf  biefem  gelbe  gefammelt;  e«  »erbient  jufammtngejieKt  ju  wet^ 
ben,  um  ben  3Deg  jum  weiteren  gortfdjreiten  jn.  babnen. 

35ie  3Jiel)r§al)l  biefer  3ufeften  Ijat  iljre  ^auvtfelnbe  au«  bem  OnfeftenjBieidj,  »et  allem  bntdj 
bie  faji  jebem  eigenen  Sdjncumoniceu.  Sie  finb  e«  gewcfjnlid),  weld)e  und  »cn  bet  ^lage  be» 
freien;  man  follte  fte  babin  bringen,  wo  ba«  ja  »erfclgenbe  3nfeft  fid)  jeigt,  wie  man  Äa(»en  unb 
aßicfelu  bab>in  bringt ,  »'o  SWäufe  vertilgt  werben  feilen.  Slnf  biefe  SBeife  ift  bet  SRaubenfdjaben 
bet  Sd>aben  butfD'JHa»«,  Kübfen,  Äümmel,  ic.  gu  befdjränfen.  —  2>ie  Berwüftungen  bet 
Phalaen»  bombyx  pini  ließen  (id)  baburdj  in  enge  Sdjranfen  bringen. 

JDie  Sioggen*  cbet  9ta»A<9iau»e  Phalacna  noctua  segetuin  witb  in  ifjtet  Berbrettuug  burc^ 
9(u6f}üten  ber  Bracb/e  mit  vielen  Sd)weinen  gefjinbert  in  il)rem  5ra§,  bure$  auftreiben  von  Sdjaf* 
b>rben  auf  bie  Saat,  welcbe  angcgtlffen  witb.  £ie  J^iere  werben  gleid)  ber  grauen  «cfetfdjuecfe 
bord)  bie  Süße  bet  Sdjafe  tb^eil«  »erlebt ,  tfjeilf  im  Bobrn  »ermauert,  unb  in  ifyrem  <&auef)alt  ge-- 
flcrt,  befenber«  wenn  aud)  über  Otacfct  Sdjafe  aufgetrieben  werben.  3d)  Ijabe  feljr  »ieleget« 
ber  fo  bewahrt,  feljr  eft  ben  Sdjaben  unbebeutenb  gemad)t. 

JDie  ^enfd^tediH  tilgt  gewct)nlid)  bet  2£ittrrung*tauf.  «bet  aud)  bet  3Henfdj  fann  iljnen 
viel  9lbbrud)  tbun,  freilidj  nidjt  bürde)  baö  tf)ctid)fe  Sammeln  i^rer  Gier,  waO  faft  immer  bei 
itjuen  wie  bei  berPhalaena  monacha^  wie  bei  bet  Phalacna  boiobyx  pini  wiebetfjolt  wirb,  nnb 
ranfenbe  von  5ltbeit«tagen  foftet;  fonbern  bureb  flad)e  iue^rfad)e  Slcfernng  unb  ^utdjeggun^  be« 


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572 


n  I  Ai'f  *  V  am      l^S^  #e>i  j     |a        /3</4l  m  m  A  AM 


©oben«,  wo  ftc  bie  «ier  abgelegt  haben,  benn  fein  Giev*<Jongtemerat,  welches  48  ®lunben  ber 
trecfnenbrn  £uft  au«gefe$t  war,  fann  ficb  entwitfeln. 

Dt  gegen  ben  Gngerling  ein  äl>nHd}e4  SWtttel  fjdfe,  wäre  ja  nnterfudjen. 

2)er  $obfenf<&warmer  Heplolas  humuli  ifl  feiert  vertilgt ,  wenn  jeber  £ovfengärtner  alle 
angegriffenen  iljtanjen  }u  rechter  3eit  entfernt,  ober  ein  naebläffiger  fann  alte  benadjbarten 
$ebfengärten  ja  ©raube  tieften,  anf  viele  Oaljre  fa(l  ertragle«  machen. 

SMe  3nfeften :  ©erfoignng  bilbe  einfl  einen  ©egenftanb  ber  lanbwirthfthaftlichen  $otljei  nnb 
2anbe«vjfege,  ober  nf<^t  wie  jeither  burd;  «ncrbnnng  von  SWaajirrgeln,  »eldje  lOfacb  meljr  ftyaben, 
al«  bie  babureb  Wirflid)  vertilgten  3ufeften. 

3n  meiner  9lä^e  brannte  man  700  Morgen  eine«  7  bi«  IBiäbrigen  liefern f£otje«  ab,  um 
bie  PhaleoA  bombyx  pint  ju  jerficren,  bie  auf  brn  ©änmeben  bejtnblidjen  Standen  würben  ge* 
tobtet,  aber  In  ber  9ta<fcbarfd>aft  blieben  lOmabl  mehr  über;  allein  fie  frarben  aUe  vor  <5<t)ttd 
über  bie  Energie  ber  9iegierung«;OTaaßregel,  in  geige  befien  ffe  von  ben  «arven  ber  Icheneumo- 
niden  verjefjrt  würben. 

JDennedj  f>crte  id) ,  baf  fttb  3emanb  febr  feine*  SWittef«  rühmte  —  unb  bed)  gefdjah  ti  mit 
weniger  Stacht,  al«  brr,  weiter  ftdj  ber  Vertilgung  ber  28an$en  burd)  Abbrennen  eine«  $aufe< 
rühmte.  £ic  9£an}en  wären  nidjt  gefterben,  bie  fKauven  aber  beeft,  wenn  auch  ber  28alb  nicht 
angefteeft  werben  wäre.  Sie  Unterfuchung  von  einigen  Staupen  bätte  bie  9rn^Iofrgfeit  ber  SRaaf ; 
reget  im  ©orau«  naebgrwiefen  ;  allein  begleichen  fannte  ber  fterflmann  nidjt. 

ud  30.  Slllerbing«,  wenn  bem  ©eben  (Sigenfdjaften  gegeben'  werben,  Welche  ihrem  ©ebeiben  ent* 
gegen  f!nb,  fo  wirb  j.  ©.  Chrysanthemum  segrtum  burdj  eine  forgfame  SRergelnng  unfcbäMidj 
für  bie  anjubauenben  fträdjte.    9let)ntidje  gälle  giebt  e«  niedrere. 

b.   3ör  ©(eh jndjt*<Seftion. 
XXII. 
(3u  Seite  t84.) 

«nwelfung  junt  ©ebraudj  ber  elaftlfdjen  (Sdjlunbrfhre  »on  &  X.  ©biegel. 

55iefN  Sinftrumcnt,  welche«  man  auch  Qntbläbung«rebre  nennt,  fann  jnr  Entfernung  im 
<£cölnnbe  be«  Stinbv'.ebc«  fiecfengebliebener  ©egcnftänbe,  wie  jur  önlbläbung  aufgelaufener  ©ieber* 
fauer  benn^t  weiben.  ©ei  jcbe«maligem  ©ebraudj  majj  bie  SRöhre  §uver  mit  elwa«  Cel,  £<hmalj 
ober  ©utter  eingefebmiert  werben  (im  9Jotl»faU  fann  matt  fie  jebedj  aud)  ofme  biefr  anwenben), 
bann  |iumt  man  ba«  XUn  mit  bem  jnr  9tcbre  gebrrigen  ^>olje  auf,  inbem  tiefe«  quer  in  ba« 
3J?aul  gelegt  unb  mit  ben  baran  bepnblid^n  Strirfen  an  ben  fernem  fcefeftlgt  wirb,  and)  läft 
man  ben  &cpf  bc«  Jbiere«  fo  viel  wie  meglid)  gerabe  au«f)Teden. 

£a«bett  e«  fid)  nnn  blef  um  bie  Entfernung  eine*  im  Sd>lunbe  flerfengebfiebenen  ÄcrV««, 
(g.  ©.  Dtübenftnef,  Äartcfel,  «epfel,  ©irne  n.  bgl.),  fo  »«tb  bierju  ba«,  tiefen  vermöge  feinet 
brdwartfgen  germ  leidet  erfaffenbe,  Stnnbfiucf  ber  9tebre  voran  in  ben  @d>lnnb  gebradjt  nnb  hier« 
mit  ber  ©eqfnftanb  fo  weit  all  netbig  fcrtgefdjoben,  wa«  um  fo  leichter  geht,  wenn  man  Cel  in 
bie  Sichre  giefit,  Weltbe«  bjerburdj  bi«  auf  ben  ftd)  feftgejletften  Äerber  läuft,  benfelben  einfdjmiert 
«Mb  jum  <$inunterglitf<fcen  fähiger  mad)t.  Slnber«  ift  bie  ©e^anblung  bei  Aufblähungen.  3n  bie« 
fem  Safie  wirb  bie  9Jch,re  mit  bem  SKunbfiücfe  entgegengefe^ten  Änevfe  ober  <Seiher  burd)  ben 
edjlunb  in  ben  San^  gefdjoben.  Xrift  man  nun  h,ier  in  ben  f>auvifäd;lidj  mit  —  bie  Slnfblät,' 
ung  veranlajfenbem  —  fcb,(enfaurem  ®afe  angefüllten  Xheil  be«felben,  fo  wirb  bie  Sntbl&hung 
al«balb  burdj  «u^fJrömnng  be«  @afe«  erfolgen,  ©eilte  ber  gall  verfemmen,  ba«  ber  Äncpf 
cber  ©eiher  in  bie  jnfammengeballte  guttermaffe  gelangt,  wa«  bei  Ueberfüttemng  vorfemmen 
fennte,  unb  bie  (ffntbläfmng  nur  langfam  ober  gar  nidjt  erfolgt,  fo  verwerfe  man  nur  nidjt  vor* 
eilig  biefe«  Snftrument,  fenbem  e«  hebarf  nnr,  baß  man  mit  bem  jur  »ehre  gehörigen  fVanifdjfen 
9tch,re  einfährt,  bamit  reinigt  unb  bie  eingebrungenen  ffuttertbrile  wegjubrnden  unb  ber  ©djlunb. 
rrbre  verfdjiebene  Kidjtnngen  ju  geben  fudjt,  al«bann  wirb  e«  feine  SBirfnhg  nidjt  verfehlen,  nnb 
ohne  ffierwenbnng  von  «rjnei  ober  be«  Srcfar«  ober  fonfliger  SWittel,  fdjnelle  unb  ffd)ere  ^üfe 
getoäh^ren. 

3n  beiben  gälten,  fewoht  bei  ©erfdjlurfungen  wie  aud)  bei  Aufblähungen,  ^at  fleh  biefe«  3n* 
frrument  längfi  al«  ein  )wecfmä§ige«  nnb  fdjnelle  <&rilnng  hringenbe«  Littel  bewährt.  —  Wlan 
flnbet  bieftlben  aud)  be^alb  allgemein  eingeführt,  bei  allen  gtejjeren  ©iebbeji$ern  in  ber  Umge» 
genb  von  granffnrt  a.  8».,  in  allen  ©emeinben  burd)  ben  lanbwlrth,fd)aftlid)en  ©ereln  (m  ©rcp. 
herjogthnm  Reffen,  in  »belnbrenfrn,  in  Dbrt*  nnb  Untetfranfen,  einem  grefen  Jheif  brt  Äut; 


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Hebet  eine  Satirr^HMf  mit  j*tfitod;enem  J>ad;e. 


573 


fürftfitthum-J  •Orlfm ,  in  »lele»  Ämrtbejlrfen  im  ®ref}b>r$egtl)um  JBabe«  ic,  toeJtfce«  bodj  »of|l 
fit  ifjxt  3we<ftnäjjiafe(t  (Vridjt.  06  leuchtet  fe$cn  von  felbflen  ein,  baß  rt  bor$  toeit  »etnünftiger 
\ft,  tot  9lllem  ju  einem  von  3  ebermann  anwenbbaten  ©iittel  jn  fdjreiten,  al6  gleid)  ju  bem  ?tc> 
TarfliC^e  (welcher  im  glüe!li4en  Salle  fmmet  eine  ©mibe,  beten  $eilang  oft  fdflnierig  ift,  jurürf 
läfit),  unb  ben  fdjen  eine  getr>anbte  $anb  führen  mufi,  wenn  er  gelingen  fcH,  »eil  burefc  ba#  8uf? 
blatten  bet  ®auft  nnb  burdt)  biefen  auefo  ba«  ganje  äußere  ©üb  be*  Selbe«  an«  ben  gewöhnlichen 
a?etMltm'jfen  entrüdt  wirb  unb  leidjt  ba«  Keffer  be«  Unerfahrenen  in  ber  ©ab,l  brt  regten  $unf' 
te«  irren  nnb  j.  95.  flatt  in  ben  SDanjt  in  bie  »am^le  gelangen,  ja  fegar  bie  Mieten  »erleben 
fann.  —  >  • .  ■ 

Tiefe  clafti'id'en  Sd'lunb.  ober  (5ntblähiimii<töbren  finb  jeberteit  in  befter  Dualität  jn  Ijaben 
3.  3".  Siegel  tf)icv^r^tl«cfreT  Snftrumentenfa'briFant  in  9ttfd>elfUbt  im  Cbenwalb. 

9tucf?  finb  bei  bemfelben  ©anbagen  jur  Shnrenbuna,  bei  $krf«illen  bet  .Ruhe,  SJJefibänbet  jm 
Vlu^mittelun^  bee  Sleiidjergewid?!*,  Srlbftmelfer  in  9ieufilber  nnb  (Elfenbein,  JUtfrirtridjter,  Älitfits 
fvtifeen ,  5MedjfTafd;en  jum  IranFeinfd'ülien  ,  öitijeljcdje  ven  (5ifen,  unb  Veber  u.  bgl.  metjr,  fiel« 
varäthia.  haben. 

XXIII. 

GrTlärnng  einet  gutler«  <$eime  mit  zerlegbarem  £adje.    S?cn  St.  Jreiberrn  von 
«effc  lljeli  ju  J&erclb*badj  bei  »aicrabetf  in  Wittrlfranfen. 

(OTit  einer  ^eidmuna,). 

(3u  Seite  «85). 

Sc  iutfc ne i*e  Sahre  wie  r-ad  heurige  (1*W)  bringen  ben  Santwirth  nid<t  feiten  in  5<rrlea,enheit, 
wo  er  bie  gülie  te*  £cuev*  unb  brummet«  unterbringen  feil.  I*«  iii  bie  ^rlid?t  jebe«  fluten  £au** 
halterfl  ben  Ueberfliifj  griegneter  $<\b\e  auf  moglid«  remmeube  SDcifjahre  aufzubewahren  unb  beeltalb 
ein  baltigeö  Wegräumen  bei  iSrrtte  fehl  unrathfam  ;  bef»er  ifl  ti  auf  9)/iltrl  jn  beulen,  biefe  un» 
gewöhnlichen  5?crrätbe  gut  nnb  fidjer  aufjuirrid'nn.  9fcid;en  bie  eigenen  fNäume  in  Sdieunen  nnb 
Stäbdn  niri?t  ju,  fc  in  et  idnvcr  auf  bfin  ¥anbc  bieiem  3wed"e  fclebe  Öcbäute  mit  bet  erfctbetli« 
dien  *3iäumlid;fn't  unb  in  cuvüm"d?ln'  Ouiiic  )it  mietheu,  unt  iinben  itefid>,  t'c  feften  ne  f> c t? c  SHietbjmfe 
unb  erhall  man  nid;t  ba<?  ijan^c  (Vcbäube ,  \*  i|l  Unftdjerijeit  nnb  (Mefaljt  ver  (int>t?enbnn<i 
fürditrn.  Ttcien  Uebelftänfen  ab;nbe!fcn  bat  man  fdu«n  län,ift  fafi  in  allen  Sänbern  jut  gefic^cr= 
ten  Untrrbiinouna  ber  (frnbtc  ^onaiiic  billige  unb  auf  bem  Sanbe  leidjt  betiuflfUenbe  geimen  ven 
vcrfdjiebcnen  (»ennvuetirnen  «rrid'tct.  — 

3d^  bejiije  ^cinlid)  viele  Siefen,  bic  id' ,  n.id>  ^ürfbel'alt  be#  eigenen  Jöebarfetf,  jätulidi  im 
?lu  fmebe  veitadue.  ,<n  grUie  bei  ^tmfiiiicn  l'iucfid'ifii  auf  j>uitciTeid?tbum  im  gtiiSiahr,  traren 
in  nnfetn  ©eaenben  bie  i'anbttute  --  wie  ftiibet  in  nbevtrfcbenet  Ängft  nnb  2crac  bei  l'fipjabten  — 
\c  henex  in  beut  Saline ,  tt  iviitbc  hinter  einen  ^ön^lidjc«  tlnwertb  befemmen  unb  au^ 
biffem  ©tunbe  fennte  man  beim  ^ad^h'evftvicbc  fanm  -J  br?  vcrjatjtigen  «faebtevlrfe«  etbalten. 

m:'d;  unb  ot'ele  Söiefenbeü'fct  veranlapte  an  <Eelbilelnbeimfunc{  ju  benfen.  £ie  (Srn'djtung 
von  Neimen  war  babet  ni«thvenbiti ,  bed)  ba  id'  fie  nid>t  für  alle  3abrc  511m  Webraurbe  benctbif(t 
bin,  fc  bad'tc  id)  an  eine  (">'cnfhi?eticn ,  bic  mir  erlaubt  ite  nad)  ihrer  Leerung  ju  ^erlegen  unb 
ebenfo  leid't  eiufi  ii;ve  yiiifriduun.t  wirber  bt ivetf üc II t^cn  ^1  Fennen.  Tie  ÜDabl  eine*  Ätrcfj» 
bad'ei  ^eiatc  fidj  beJbalb  itiuieei»\net ,  audj  gibt  e$  weit  unb  breit  bei  un«  Feine  fceute,  bie  mit 
(Jiubrrfnng  ber  Stvcbtädjei  vertraut  wären.  Tat  einfadjftc  uno  nröerfie  babei  am  leicbteften 
tran«Vftlab!e  (»intcrfutK-icnititel  für  midj  war  baber  biebtee»  Scinentud?  fen  bet  StärFe.  Wie  e«  bie 
ärmeren  ianbleu.'c  ;um  .vaiiea,ebraurf>  fuljren.  3dj  batte  Gelegenheit  bieju  aarij  iieeic<nele#  (bief; 
fäbtg  unc  biebt  gewoben)  erhalten  unb  von  einer  breite,  bo^  td>  mit  circa  100  (Slien  baut, 
für  eine  %time  an#reid)tc.  £aJ  indj  würbe  ^nfommentienäht  unb  an  ben  vier  Gnbfeiten  ftarFe 
Schleifen  ana,emaeh,t  in  ]  ivuf;  ßntfetnnna  ;  an  biefen  Stblei'en  Würbe  ee5  an  ben  Vangfeiten  in  Farben 
^urnätieln  on  bie  untere  Seite  ber  ^fetten  b  b  au^gefvannt  angehängt,  an  ben  ©ibelfeitrn  aber, 
wo  ba«  Tu*  um  etwa  J{  ?uf5  »ctftebt,  liep  i*  f«  mittel«  ftarfer  Sdmüre  an  bie  QJibeliM'etten 
anheben,  r  r.  Xiefe^  Ueberberfen  trr  Wibelieitrn  itt  beJhalb  nethig,  Weil  fid)  mit  ber  3eit  ba« 
fe'iefte  nulter  fePt  unb  jebe  mcglidic  Winbrin^unii  von  i»iäife  auf  bie  obere  JIMje  ber  geime  ver-- 
hütet  werben  mn%. 

Xa«  aufgefvannte  Tndj  lief?  id)  3  mal  mit  beifiem  Theer  bei  Scnnenhi(;e  auf  «eitern  onrltei' 
djen  ;  ba«  örfiemal  fdjltifft  tl  wie  ^cfdjvavier,  iu(e^t  Hreidjt  eö  fid?  |'o  ergiebig  wie  Telfarbe  au#. 


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574 


üBfüüüfn  ;u  ben  (»efttcnÄjSiRiinüen. 

^%0f  %  »  •      fj  V  ö  *         ™  "  ^■^*^pU%^™^«% 


3d)  Staubte  ju  einer  Seime  etwa  120  $fb.,  toove»  ba«  $f«nb  gut  eingeferfjt  a«f  6  fr.  hm. 
£a«  fo  angefirtedjene  Xudj  fann  mau  £u  vielerlei  3werfen  wieber  »erweubrn,  wenn  e«  uid;t  merjr 
jur  (ünberfung  benüfct  werben  feilte.  —  golgenbe«  ifl  bie  übrige  Gcnflructicn  ber  3eime: 

91  u«  6  —  9  jcUigen  ©tauge«  —  je  nad)  ber  Sänge  nnb  ©reite  ber  geime  —  werbe«  bie 
an  brn  liefen  üfrrrfämmten  $fetten  (Mabmbxljrr)  b  angefertigt ;  vier  nur  anf  jwei  Seiten  be* 
fdjlagent  Säulen  n>  «  werben  in  ben  innern  SEBintf el  be«  3)ad}rat)men«  genau  frnfred?t  mit  ettra 
1  3oU  Spielrauni  in  bie  Grbe  eingefefct ,  bamit  ba«  $adj  beim  «ufjiefrn  cber  ÄWaffen  nirgenb« 
fitt;  )>an«t.  3u  ben  S>ärrd;en  fann  man  ber  8eid)tigfeit  n»cgeu  alte  $cvfen|iangen  »erwenben  c  c, 
weldje  nad)  ber  3eidjnung  im  detail  Flg.  i  auf  ber  $felte  in  fd<rägem  9U«fdjnfrt  y  auffifce« 
unb  gegen  ba«  «ufJjeben  burdj  ben  3ayfen  x  geführt  t»nb.  Urbrr  ben  girft  legt  man  jufawmeu* 
genagelte  fjalbjcllige  ©retter  c  c,  bamit  ba«  £ad;tucr)  fid)  nidjt  jarifdjen  ben  Sparren  einfeuft. 
Jum  Sd)u$e  gegen  Stürme  Werben  an  ber  innern  Seile  ber  Svürrdjen  fegenannte  9Binbbretter 
«1  d  mit  einigen  Wägein  angenagelt.  Um  ba*  »cm  3>ad)e  tjerabflietienbe  Söajfer  weiter  ven  ben 
Vlufcenfeiten  be«  guttera  abgalten  fann  man  (»albjcflige  ©etterbrelter  F.  F.  an  bie  unteren  Seiten 
ber  ^fetten  anf  Meine  £oljfeilct)en  s  s  annageln. 

SBirb  ber  gutter < ©erratt)  in  Beimen  uid)t  auf  einmal  geleert,  unb  ift  be*ljaib  ein  ^erab* 
taffen  be«  £acr)e«  «eifrig,  fo  fann  man  bie«  baburd)  erreidje»,  baß  an  ber  Witte  ber  ©ibelfeiten 
jwei  flarfe  3ugbäume  h  h  mit  Streben  aufgerichtet  werben ,  an  benen  oben  fejtftefjenbe  bovpelte 
SRolleu  k,  am  2>adje  aber  einfache  Wellen  i  befefh'gt  ftub,  über  bie  ba«  3ugfeil  läuft  unb  auf  ber 
©inbe  iu  mittel«  eingefteefter  Hebelarme  aufgewunbeu  »erben  fann.  9ln  ber  »eile  i  fjängt  ba« 
Sa«,  »eldje*  in  Sdjraubbel^en  mit  Celjren  «  unb  an  gebotenen  Sparten  ba«  $5ad)  trägt. 

3ur  Sidjerung  be«  gutter«  vor  geudjligfeit  au«  bem  Grrbbeben  legt  man  alte  £eljer  o  o 
auf  Sagerßeine  n  n  unb  auer  über  1  gujj  (Sntfernung  unter  fidj  fiarfe  Stangen  q.  q.  — 

2>te  Anfertigung  einer  feldjen  gelme  mit  3ugbad)e  foftete  mid)  gegen  80  0.  —  ffioÜte 
man  jebedj  mit  weniger  9Ufwanb  nnb  nnr  für  einige  3ett,  etwa  auf  Siefen,  ««fern  jc.  gntter 
uuter  £ad)  bringen,  fo  laffe  man  fid)  nur  ba«  angeführte  £ad)  anfertigen,  weldje«  man  in  ber 
erferberlidjen  £cl)e  anf  8  fenfredjte  6  —  7  jellige  Stangen  aufteilt  unb  junt  Sd)u£e  gegen  ba* 
Umfiürjen  bei  Stnnn  an  ben  4  Ocfen  mit  fiarfen  fdjräg  angeüewmteu  Slrebeflangen  ftd>eUr  ober 
mittel«  in  beu  «eben  befeftigter  Jane  ba«  T>adj  jeltartig  bevjiocft. 

Ta  bei  beut  $adjre  afle  ?t)e((e  fe  leftfjt  jerlegbar  flnb,  fo  fennen  gtircfjntfcfje  Taglcfjner  bie 
9(nfifel(ung  ober  9lieber(egung  vcrnefjmen;  ba«  ganje  Dad)  bilbet  an«einanbrr  genommen  incl. 
etwaiger  Strebeftangen  unb  ?agerl;eljer  nur  eine  jweifpännige  gutjre. 

6«  wirb  jeberCefenem  in  allen  «Berljaltniffen  ba«i(jm  entfvrecfjenblle  ju  wählen  wijfen :  id>  fjabe 
na*  gefd)el)ener  «u«ffil)ruug  unb  fflenü^ung  verfieljenber  gelme  feine  Urfodje,  eine  anbere  gei; 
men>9(rt  anjuwenben. 

XXIV. 

.^urjer  9fu«}ug  au«  ber  (jweiten)  9lbt)anblung:  iBerfud)  jur  SDegrünbnng  einer 
naturgemäßen  lanbwirtl)fdiaftlijfjen  Sfjier jud)t  von  SBalf erf>orji  au«  Sübberfe 
in  SÖeOpljalen  ber  VUI.  93erfammlung  teutfdjei  Sanb»  unb  gorfiwirtfje  über; 

fenbet. 

(3u  S.  301.) 

Waebbem  ber  ©erfaffer  ber  bejeid)«eten  9lbb,anblnng  bie  Slnflüffe  be«  ftlima'«  unb  ber  Cert- 
lidjfeit  <n  33e§ug  auf  ©eben  unb  Sage  in  unmittelbarer  Üöeife  auf  bie  $t)iere,  unb  in  mittelbarer 
burd)  ba«  gntter  auf  biefelben,  fo  wie  bie  Wett)wenbigfeit  einer  geeigneten  Pflege  unb  ©e^anblnng 
ber  $t)iere  a(«  ©ebingung  jum  ©ebelfjen  ber  Jfjierjnd^ten,  ferner  bie  ja  beobad>tenben  3üd;tung«» 
grunbfä^e  erörtert  tjat,  gibt  berfelbe  einige  ftatiftifdje  Worijen  vom  ?anbe  ©eftvt)aleu  im  Ättge* 
meinen,  unb  in«befonbere  »en  ben  SeiOungen  be«  bortigen  Sanbgefint«  in  Sejug  anf  ^ferbejudyt, 
nnb  gefjt  enblid)  auf  bie  ffier  Wertlid)  angeführten  Sd)lu^fe(gerangen ,  bie  bae  ©anj*  umfafen, 
«ber. 

■  

®ie  S.  29t  »en  ^rn.  91  at f^borfl  »erfVrodjene  ©efdjreibung  unb  3eid>n««g  über  bie  «rt 
unb  ffleife,  wie  mau  in  ©djwebeu  bie  *üt)e  anfVannt,  l\\  un«  )u  uuferm  ©tbaneru  nid)t  juge* 
femme».  91.  b.  9teb. 


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lieber  lanbwirthfcbaftlicbe  Styfrjudjt. 


,,X>rtfi  >cr  SBefifc  von  verbai'nijimii«ig  »i«lcro  Siefen*  nnb  SSttbc^obe^,  ber  bie  fogenannicn 
„fanren  ©räfer  nnb  $flanjen  ergengt,  ber  au«gebel)nten  ^fctbfjn^i,  wenn  aiic^  Ujiere  ge» 
„meiner  Wae;?,  rarhHd)  macht;  anb  wleber  ein  magerer  trotten  er  «Seibebeben,  bet  fiep  nad> 
„Umflanben  in  feiner  anbern  Änltur  eignet,  worauf  f«fc  ba«  ©djaf,  müunter  ber  ebelften 
,,9?ac;e  ernährt,  ber  au«grbcr)nten  (ser/afjudjt. 

„®o  ei«  guter  mehr  trorfener  al«  feuchter  ©oben  unb  Werfer,  Siefen  unb  Scfben  im 
„angemeffencn  $erhältniffe  vorljanbe«  finb,  too  bie  !t^iert  olfo  gute«,  foj«f«gen  eble«  $uttcr 
„irnb  bie  nötige  Pflege  wirtbfdjaftlicb  erhalten  fennen ,  unb  wo  jie  nadj  ihrem  Sefen 
„vortheilbaft  ju  gebrauchen  linb,  ba  jfer)e  man  eble  STljiftrayen  unb  ©erläge  von  ben 
„vaffenbften  »rten. 

„Wurf*  ba  jiebe  man  eble  tyitxt,  Wo  eine  geringe  58evf Iferung ,  viel  ©oben  in  einer 
,,$anb,  biefet  entweber  arm  aber  nirfjt  feucht,  iber  bie  gcljcrige  93erwertbung  fetner  nn* 
„mittelbaren  $robufye  mit  «Schwicrlgfeitcn  verbunten  tft,  ber  meifi  jur  Gewinnung  brr 
„ftuttcrbjlanjen  resp.  be«  Jünger»  banptfäajli>  mit  bebaut  Wiib. 

„!Ta  wo  ein  meb>  feuchter  al«  trerfener ,  aber  reicher  3?rben  fft,  nnb  Kiefen  nub  Sei* 
„ben  bem  Slrferlanbe  voifjerrfdjcn,  wo  fclglirfj  viel  üwlgcfl  Äaubfutfer  gewonnen  wirb,  bie 
„tr)iere  biefe«  balter  in  bem  gehörigen  SRaafe  erhalten  fennen,  ba^n  fr>nrn  eine  angemeffene 
„Pflege  flegeben  werben  fann,  nnb  fie  wirtbfdjaftlirfi  nüfclidj  finb,  ba  jiclje  man  bie  gregen 
„Xbierravcu  unb  SrfjLlge  ber  vajfenbjten  Slrten. 

„(Snblfdj,  ba  Wo  ber  ©oben  arm,  ftrferlanb,  Siefen  unb  Seiben  fein  vaffrnbrt  ©er* 
„ha1tui§  t)aben,  wo  fdjlerbte*  nnb  wenig  gutter  erzeigt  wirb,  uub  bie  £f»iere  mitbin  biefe« 
„aud?  nur  in  geringem  ÜRaafie  erhalten  finnen,  wo  fie  fiep  mit  einer  fdjlcdjlen  Pflege  be- 
gnügen unb  von  3ugenb  an  verf) 'iltnißmäfüg  ftarf  arbeiten  muffen ,  unb  gemeiniglich  nur 
„gemeine  ?(}ierrac;rn  möglich  finb,  ba  jiefje  man  an<fy  nur  biefe  von  beu  pajfenbficn  Slrten. 

£infid)tlich  ber  3nrfjt  unb  ^aarnng  werben  nadjfteljenbe  formen  gegeben : 

„2Ran  betreibe,  Wo  ein  guter  conftanter  Stamm,  ber  möglirftft  frei  von  Jjetjlern  nnb 
„bem  3werfc  cntfvrerbenb  ift,  er  gehöre  weiter  9iac;e,  ober  welkem  €rf/!age  er  wcTle,  an, 
„hier  Oniurfjt  in  ber  gamilie. 

„Xa  wo  biefe«  nirfjt  ber  Joll  ift»  n'äfjlc  man  bie  befien  Tljiere  tc«  betrejfcnben  «Schlage« 
„nnb  treibe  gier  Sccinjucht  in  allen  Staden  unb  <Sdjlagen. 

„So  aber  bie  9$erbältnitfc  nnb  Umftänbe  bie  3urfjt  ebler  unb  größerer  liiere  begünftü 
„gen,  al«  wir  gcrabe  befiijen,  unb  bie  Littel  verljanbcn  finb,  gute  3ucbtthtere  biefer  Slayen, 
„entweber  ber  männlichen  allein,  ober  aud),  wa«  nod)  beffrr  ift,  jugleid)  ber  weiblichen  mit 
„anjufrfjajfen ,  ba  treibe  man  bann  bie  verebclnbe  ober  vergröjjerte  3nibt,  ober  wo«  noeb, 
„jWerfmafjiger  ift,  gleid;  btc  3udjt  eblcr  ober  gröper  Staden. 

„Q«  ifl  aber  nirf)t  genug  bie  3urt)t  biefer  t^ima^en  in  ir}rem  alten  €ct)tenbdan  bin» 
„auf  biefe  9lrt  ju  betreiben,  fonbern  e«  bebarf.  ber  9Jeadjtnng  be«  ©erlb/e«  ber  3«d)ttf}tere, 
„bei  gutter«  nnb  b«  Pflege,  nebft  beren  nernünftigen  nnb  richtigen  »nwenbung;  bab.er 
„füfjre  man  unter  allen  Umftänben  bie  fogenanntc  »erbefferte  3uc^t  nao>  rationellen  @runb* 
„fällen,  wobei  folgenbe«  bonvtfärfplid;  }u  beachten  ijt : 

,,9Han  waljle  bieju  nur  3u<^ttbiere,  bie  in  if»ren  Qigenfepaften ,  wo  tbunlirf;,  gan*  btm 
„verlangten  3wecfe  entfvre*«,  bie  nl*t  \*  jung,  aber  aud)  nieyt  ju  alt  unb  gut  genafjrt 
„finb,  bie  ein  regelmafftge« ,  fdjene«,  ftarfc«  Äör^ergebaube  fjaben  nnb  an  feinen  erblldjcn 
„Äranf leiten  nnb  geblem  leiben,  anrf«  fe»  ir>r  lemperament  unb  übrige*  QDefen  gut,  große 
..Ungleiebbeit  ber  «a*;.eii,  ober  ber  .«cruergrefe  »ermeibe  man,  laffe  bie  männlieben  Xtytxt 
„nirfjt  ju  banfig  berfen,  unb  bie  weiblichen  nur  In  bem  9Womente  be«  regen  ©efa>ledjtew 
„triebe«  jnr  ^Begattung  ju, 

„25a  bei  ben  männlichen  !£f)ieren  bie  93or»  unb  bei  ben  weiblichen  bie  «Racbbanb  am 
„ftätfilen  auigebilbet  ijt,  unb  fi<$  biefe  «orjüge  ber  keltern,  laut  Erfahrung .  im  Wtn 
„®rabe  auf  bie  3ungen  vererben,  fo  beachte  man  aud)  biefe«  Bei  ben  3uchttfjleren. 

„9Jian  gebe  ferner  jeber  Zfytxaxi ,  »ac*e  unb  (Schlag .  ba«"  ihm  jur  «u«bilbung  ber 
„eigentlichen  chemifrfjen  GonPitution  unb  £rganifation  gebührenbe  guttec.  «So  aud)  laffe  man 
„biefem  h««nach  eine  angemeffene  ^ege  jn  Shell  werben,  nnb  reiche  von3ugenb  aneinfol* 
rtdje«  gnttetmaap  in  angemeffenen  3e(ten,  wie  e«  jnr  gehörigen  Wu«bilbung  ber  Äcr)»ermaife 
„erforberlich  ift.  2)ie@täll«  muffen  nirf/t  allein  gut  unb  angemeffen  frpn,  fonbern  bleSty*« 


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576  ®«Ö«Ö««  J«  tee»  «efrion«;  jungen. 

„bat!«  and)  in  jrter  ©fjifljuna.  gut  gehalten  werben,  unb  bnrfen  feinen  Slaagel  an  ©e* 
„weguag  anffer^alb  berfelbea  leiben.  2Der  SDeitf^aiig  ift  bea  meiflea  jnagee  Stylerea,  mit 
„9(u<na|«ie  be«  «inbvielje«,  »«bei  gange  «tallfatteraag  flattjinbet,  j«  embfeblea.  3a  bet 
„flrbeit,  aatnentlid)  bet  fta^ea  3agenb,  werben  fte  nid)t  übernommen,  aber  bc$  bie  Äör* 
„Verfraß  jar  (Intwicfelung  geübt. 

„©etile  nua  aber  bfe  !tblenud)t  fieberig  fd)wnngb>ft  mit  Mafcen  nad)  biefea  @raab* 
„fajea  betrieben  werben,  fo  ift  e«  and?  erfoikrrlfdj,  baß  bie  Nittel  bagn  vorfranben  finb, 
„weldje  wiebernm  ein*  intelligente  mit  ©eraaaft  nnb-ttnergfe  betriebene  iJanbtrittfjf^aft  ja 
„liefern  vermag.  Daber  ijl  beaa  jagleid)  arit  bem  83rfltnne  ber  ©rebefffmng  ber  Xtytx- 
„jadje  and)  jugleld)  eine  ollgemeiae  ©etbefferuag  ber  «aabwirtbjdjaft  ja  empfehlt";  bean 
„fo  (nage  Wefe  «atwbleibt,  wirb  jene  niemal«  geling«." 

» 

*  •  XXV. 

©emerfungen  ju  ben  gragea  33—40  von  *.  Jljaer  in  SJloglin. 
ftd  »5.  ©ellig  getrorfnet. 

ad  36.  t  $fb.  £euwertb  «#  ein  fc  nnbeftimmter  ©rgriff,  wegea  ber  frbr  verfd)iebeneu  Dun* 
li»it  bet  £ene*,  baß  mir  bei  Änwenbung  be«felben  alt  fRaaßftab  jn  feinem  9frfnltat  gelangen 
merben. 

1  $fb.  fcleifd)  erferbert  mebr,  wenn  ba*  fcleifd)  viel  $ett  enthält.  1  $fb.  ftftt*  SBu«fel* 
fkifdj  erferbert  mebr  ßenwertb,  al*  1  $fb.  lottere«  fegenannte«  aufgcicbwemmte*  ftleifd).  10  ¥fb. 
£eu  befter  Dualität  al«  SRelioratien«  Rätter  gegeben  vermögen  1  i*fb.  ftleifd)  ber  lederen  Ärt 
jn  erjeugen. 

1  $fb.  $eu  ber  «rt  giebt  aud)  1  $fb.  9lild>; 

1  *Pfb.  b>d)feiner  fefier  fDcüe  erforbert  mebr  früher  at«  1  *Ufb.  loiferer  grober  SBofle. 

1  $fb.  ©olle  befenber*  befferer  Dualität  büifte  burdjfdjnlttlid)  oljngefifjr  50  $fb.  $euwertb 
erferbern,  »obei  gute«  £eu  ja  ©runbe  gelegt  werben  müßte. 

ad  3?.  3n  meiaem  2JIaüflaHe  Ijat  fid)  ^eraa«gej)e((t  r  baß  burd)  fleiaerc  Spiere  ou«  eiaer 
gleid)ea  gattermenge  meb>  SRitd)  anb  meljr  fcleifd)  erjeagt  werben  ift. 

fRievurein  Caljaine,  wifl  burd)  9BAguugen  gefnnben  $aben,  baß  er  ba«  Butter  e-urd) 
rcdjt  fleine  £f)irre  bereit  fo  bod)  wie  burd)  redjt  große  au^gmuf  t  fjabe.  3m  £urd)fd)nitt  fagt  er 
mir  flellt  ftd)  ba«  ©erbaltniß  wie  4  ju  3. 

®reße«  9lnbWe$  ift  ein  turn«  be«  «anbmanne*,  ber  nod)  baburd)  beftarft  wirb,  baß  man« 
d)er(ei  Abgaben  nad)  bem  €tu<f  faft  rf^ne  9tn«?fid)t  auf.  bie  @röjje  erhoben  werben. 

Q«  bat  bab^er  ber  marfifd)e  $tro»injia(>iBerein  baranf  angetragen,  baf  bit  <Sd)ladjtfteaer  ber 
Stäbte  nidjt  nad)  bem  «Städ  fonbern  nadj  bem  lebenben  ©ewid>t  ber  Spiere  erhoben  werbe. 

««  fo«  b,ierburdj  ber  ©erfdjweabnng  gewehrt  werben,  meld)e  fid)  mit  ber,  be«  fetjr  großen 
SflüjhMefte«  verbinbet ,  bie  JBfe^nd)t  ber  Meinen  »eflfcer  geförbert ,  wor  allem  aber  bie  ©tabte  mit 
91e(fd)  befferer  Dnalität  verfemen  werben. 

nd  38.  3n  einer  größeren  ©erfammlnng  »on  Sanbwfdb,en  -jn  SerHa ,  bem  l«ttbWir1b,fd>aftU« 
d)ea  ©erein  ber  ^rocinj  «ranbeubnrg  flimmten  alle  Stittyeifattgen  äbereia ,  baß  bie  »on  6«e» 
nci  angegebenen  3efd)en  faft  immer  jutreffen. 

ad  39.  !Ter  ©egenfianb  bekarf  ber  fergfältfgften  tßeobadjtung ,  nm  ben  Witten  blefe«  ©er* 
fahren«  »ollflÄnbig  Ijerau«  jn  pellen,  fcwc^l  ben,  weiter  für  bie  SWildjerjeugung  nab  beren  Dna* 
litdt  erwädjji,  al«  and)  ben,  wetd)er  für  bie  ®efunbljeit  nnb  Äraft  ber  Totere  bie  9h«M*  unb 
Seben«fraft  Ut  5Mad)fommen,  nnb  enbHd)  bnrd)  bie  9rbeit«*%eijtang  entpeb^et. 

25nrd)  bie«  ©erfahren  fann  ber  Heinere  felbfl  »orarbeitenbe  Sanbmann  eiaen  wefeattid>rn 
©orjbrung  vor  benen  erlangen,  weldje  mit  vielen  35ienflboten  aaf  großen  intern  nnb  9Birt4fd)af» 
ten  betreiben  muffen. 

ad  45.  Oiaige  nca  meinen  «£d)äf«rn  vermeinen,  c«  gebe  fein  gefnnbere«,  gebetylidjrrr«  Sdjaf« 
fntter  al«  itartojfel;Sd)lämi>r.  91m  bcflen  ^abe  id)  e«  gefnnben,  fte  unrrrbünnt  ob,ne  irgenb  eine« 
3ufa(^  ]u  geben.  3^ie  größte  ©irlnng  geigt  fte,  wenn  jebe«  2>ier  bavon  nnt  1  Dnart  täglid)  er* 
b^lt,  mebr  al«  1  $fb.  auf  je  i»\  *fb.  Äörbergewidjt  }ugeben,  ff«Ue  fdj  nid?t  nur  für  «Berfd?»««* 
luH  eine«  wertvollen  guiter«,  fonbern  fogar  ber  @efnnbbeit  »ad)tl)ei«g. 


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©emerfungen  »on  fyfit. 


577 


3fl  ©d)lam)>e  nic^i  in  jnreidjenber  Wenge  »ortyanb«,  fo  fefre  i<$  berfetben  Delfudjen  ju  unb 
»erbnnne  ße. 

ad  46.  ©obl  ftd)er  feinen  t>ortbeil$aften ,  ble  9Jad)tbeile  Würben  ftd}  aber  großen  £betf« 
Ijebea  laffea,  Weaa  ber  'Streu  ein  3afa&  »ob  einem  ©emeage  »ob  1  Xf?eü  ®gt>*  unb  4  feilen 
<3anb  jugefellt  würbe.    2>er®$>«  binbet  ba«9lmoniaf  unb  entfernt  fo  ten  ameniafalifdjen  ©erud). 

ad  47.  Sie  Äreajuug  ber  Weriao«  mit  laagWottigea,  caglifdjea  Sedea,  gab  fo  weit  id)  bie 
Srfolge  fennea  lernte,  eia  febr  fd)led?te«  SJiefaltat,  eine  ©olle,  bie  ber  gatea  öigenfdjaften  Beiber 
Sleltera  entbehrte.  —  (Sia  ©emeage  »ob  $aarea  »erfd)iebeacr  »d;  aad)  ol«  glcifd)fd)afe  waten 
bie  9lad)fommen  xntnber  brandjbar. 

Werino«  ÄammWolle  läfjt  ftd)  fefjr  fd)neH  anf  reinen  Werino«  erjieben;  fte  wirb  gat  bejaht 
bod)  ntd)t  fo  b>d),  bafr  nid)t  burd)  ÄrentyelwoHc  ein  gleicher  Grtrag  erreidjt  »erben  foHte. 

ad  48.  Sie,  fräftigfien,  marfdjfäbigften. 

ad  49.  ! 

ad  50.  Seil  ber  SBerfammlung  ia  9llteubnrg  ftub  tyer  feine  wefeatlidje  Jortfdjrittc  ia  $ei* 
luag  ber  ?nagenfead)e  gemad)t.  <5«  bat  ftd)  beßiaimter  IjeraaegefleUt ,  bajj  fte  anfterfenb  fe»,  be* 
foaber«  bea  inficirten  Stäumcn  eigea  fe»,  bajj  anr  feltea  eia  Ibjer  jweimal  *ob  ibr  befallen  werbe 
baß  arbeitenbe«  Sieb  Ü;r  weniger  aaterliege  al«  muffige«  nab  wotjlgenä^ttcv.  (S«  fdjeiat  eia  febr 
wefeatlidje«  93otbeagung«>Wittel  barin  ja  beftebea,  »eaa  öerfd)iebeae  aMeffgartaagea,  $ferbe,  ©d)afe, 
3iegen  uab  0tiab»ieb  gufammen  in  einem  ©talle  tfeben.  ®ro$e  9Kab\jieb*©tämme,  befoaber«  ia  einem 
groiea  «Stall  vereiaigt,  aBterliegea  »erbaltai&mäffig  eiaem  weit  größeren  93erlnft  al«  fleinere,  er 
betragt  feiten  bie  $ä(fte  pro  100  6tü<f. 

3n  ben  ©egenben  an  ber  wiefenreidjen  $attel  iß  bie  Jtnodjeabrüdjigfeit  eine  $o(ge  be«  man* 
gelaben  Segen«  bei  ber  #euwerbung  foldjer  ©iefeu,  wo  »iel  Melica  coerulea,  ftlunferbart  ge« 
Baant,  wSdjft  —  Siefe«  ©ra«  maß  feine  blangrüne  ffarbe  bnrd)  Wegen  ober  !£f>aunäffe  »erlieren 
wenn  e«  nidjt  aadjtbeiltg  aaf  ba«  bamit  gefutterte  Wiaboieb  wirfen  (dl. 

Sie  ?ämmerlä^me  ift  au«  meinen  ©djafftaUea  gewidjea,  feit  bem  ftrenge  beobadjtet  wirb, 
•bap  bie  Wütter  burd)au«  biefelben  ffiinterfntternng«  *  Wittel  im  3uftanbe  ber  £r5d)tigfe(t  erbaltea, 
weld)e  fte  befommen,  wäljreab  fte  Sommer  fangen.  Seit  6  3af)rcn  bat  biefe«  einfadje  Wittel  mid) 
nid)t  betrogen,  bat  ftd?  in  4  beerben  anf  »erfdjiebenen  ©ütern  bew%t,  jebc  Ueberrretung  ber»e* 
gel  l)at  ft4>  gejhaft. 

Q«  fdjabei  nid)t,  baß  bie  fängenben  Wütter  eine  gtöfere  Dnantität  ber  SBinter *&ütternng*# 
Wittel  erhalten,  aber  fle  muffen  biefelben  gutterraittel  befommen.  93el  ber  Sommerlammung  fem* 
men  and)  einzelne  galle  »ob  Sahnte  ber  Sommer  »or,  weU  fid)  bie  ©leidtfeit  be«  fcottet«  nid)t  fo 
ftrenge  inne  galten  lag t. 

c.  3nr  ©eftion  ber  lanbwtrt$fd)aftlid)en  ©ewerbe. 

XXVI. 

JSemerfungen  ju  bea  fragen  53  —  66  tponX^at  in  Wöglin. 

ad  53.   Sefferer  «einbau,  beffere  Stadjöbereitnng  an«  bem  gewonnenen  Sein. 

8lad)«fbiaaereiea  müffea  eingeführt  werben,  ©er  Wenfd)  mng  jur  D^eration  be«  5Iad)«* 
foiaaen«  mit  einer  befferen  Wafdjine  al«  Kotten  nab  ©tfanrab  bewaffnet  werben.  SBir  b«ben 
ben  f^i^igen  »otfen,  Womit  bie  Wenfd>en  frä^er  bea  SBobea  bearbeitetetea ,  ia  eiaen  ©patea,  in 
eiaea  mit  S^ierea  befeaanten  ^aefea  unb  ^jlng  »erwaabeU,  bei  bem  Dioden  unb  ©»imirab  fteb> 
bleiben,  ift  (Sigenftnn.  Ser  8oljn  be«  Arbeiter«  foa  ftd)  nidjt  nad)  ber  3eit,  foabera  aad)  bem 
Slrbettö^Qfetft  tid)tea,  baber  faaa  bem  mit  feiaer  Wafiiae  bewaffnetes  Bur  ein  feb;r  fnminerlidjer 
2obu  »erben.  Ser  Wenftb  nnb  feine  Wafdjiae  Bitbea  eia  3abit>ibaam;  er  ifl  ber  nerafifHge  3^eil, 
bie  Waftbiae  bie  robe  Äraft,  gletd)  wie  ber  Dd)fe  tjor  bem  ^flage  »om  Weafd)ea  gefä^rt  wirb, 
fo  fn^rt  er  bie  5Dtafd)ine. 

ad  54.  JDer  «anbe«»Defonomie*Wat^  Stopft  nerWeabet Wnbüiebmiß,  im $erbfte  aatergeadert. 

ad  55.  Wir  ift  eiaeörabte  öoa  400  3eataer  3u(fer*9luben  al«  ba«  $öd)fte  ®rgebai§  befannt. 
hätten  bie  «rbeüer  «ntbeil  am  (Srtrage  ber  »übenarfer,  weid)er  mit  ber  Wenge  ber  pro  Worgen 
erbauten  «üben  fHege,  fo  würbe  ber  örtrag  bnr«fd)nittlid>  an  Diüben  feb.r  erb,cb.et  werben. 

37 


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578  Beilagen  jn  bei!  Seft<on«'Si$nngen. 

ad  56.  3n  mehreren  3n<ferf?ebereien  to  $olen ,  von  benen  jwet  unter  «uffidjt  be«  $errn 
©efc^olb  fielen,  bat  fid)  ein  etwa«  veränberte«  SÄaceratien«;©crfabren  nad)  «rt  be«  $>omba«le; 
fdjen  fel>r  vorteilhaft  gejeigt. 

ad  57.   3d)  bejweifle  e«. 

ad  62.   2)ie  Antworten  «erben  von  großem  3nterejfe  für  bie  norbfeutfd)en  ©raueigner  fevn. 

ad  64.  3n  ben  märfifdjen  ^Brennereien  einfache  £lactfd)müblen ,  ba  fid)  überall  l)erau«ge; 
fiellt  bat,  baß  eine  feb>  weit  getriebene  3erfleinerung  nidjt  gur  Grljcljung  ber  9lu«beute  beitrug. 

ad  65.  (Sinen  fctjr  geringen ,  fanm  bemerfbaren  ©rab  ber  Säuerung  finbet  man  b^irr  am 
vortbcil&aftcfien ;  bei  febr  b>§er  Sindbeute  an  SUfcbel  ftttbet  biet  fiatt,  unb  faß  genau  mit  ber 
Ausbeute  an  SUfeljel  ftimmt  ber  ftutterwertb,  ber  Sdjlämve  üufammen.  £a«  ffutter  ifi  nm  fo 
beffer,  je  me^r  «u«bente  an  Sviritn«  erfolgt;  barin  fhmmen  l)fer  faft  äffe  ©rauer  jufammen. 

ad  66.  5)ie9Kat)lmüljle  von©ernl)arb  unb  ©rielmaier,  wovon  im  JDin  gler'fdjen  volv* 
tedjnffdjen  3ournal  3^.  XCII  £eft  4.  1844  nnb  im  Äunfb  nnb  Oewerbcblatt  für  ba«  Äenigreid) 
©avern  3ab,rg.  1844  S.  261.  (Srwätjnung  gefdjieljt,  verbient  woljl  bie  größte  «ufmerffamfeir. 

d.  3nr  ffortffcftion. 
XXVII. 

©efdjreibung  einer  abnormen  §id)te,  von  3. Steverbto«,  f.  fforjhneifler  in  ©erd)te«gaben. 

(3u  Seite  452). 

3unäd)fi  ber  JRoßfetbaltoe  im  ©erd)te«gaben'fd)en  fte^t  eine  ^i^te,  bie  äff'  jenen  i»abetyclJ; 
Säumen,  weldje  bi«fjer  al«  Abnormität  näljer  brfannt  gegeben  finb,  wofyl  füglid)  an  bie  Seite, 
Wo  nidjt  voran  gebellt  gu  »erben ,  »erbienen  bürfte ;  in  weldjer  ©orau«fefcung  e«  ftd)  erlaubt 
wirb,  ber  Ifoljen  ©erfammlnng  ber  teutfdjen  gorjtwirtlje  eine  $anbjeidjnung  von  biefer  ftidjte  auf 
2  ©lattern,  nebft  biefer  fflefdjreibnng  vorzulegen. 

Söie  an«  ber  getreuen  Abbflbung  •)  ja  erfefjeu,  —  bie  3eid)nung  itl  von  bem  f.  bavt.  Salinen- 
JRevierfcrfter  Sebredjt  Söfft  gefertiget,  —  trägt  ber  Stamm  21  Dnirltriebe,  wovon  jeber  für 
{tob  einen  Stamm  mit  gehöriger  Aftverbrcitung  unb  ©elaubung  bilbet.  Tor  überfidjtlidjern  2>ar» 
ßeffung  wegen  Würbe  blo«  ba«  Oertyve  be«  ©aume«  Urne  ©elaubung  gejeidjnet,  unb  jwar  auf 
bem  blatte  A  mit  ber  ?lnjtdjt  van  ber  ffleftfeite,  nnb  auf  bem  ©latte  B  mit  ber  Anfidjt  von  ber 
Dftfeite,  Wobei  an«brü<fiidj  ju  bemerfen,  baß  bie  Stämme  3.  33.  auf  bem  ©latte  B  9hr.  15,  17, 
18,  19,  20  von  ber  anberen  «Seite,  nämltd)  weflfeit«  ber  betrautet,  bem  Singe  fid)  nidjt  raeb> 
barfteffen,  fonbern  verbetft  feven.  —  5>er  $autotfiamm,  Worauf  bie  Dnirltriebe  erWadjfen  finb,  bat 
auf  ©rnflbrlje  einen  Umfang  von  15J-  bator.  $uß.  unter  ber  Duirlauöbreituna.  von  18';  feine 
Sänge  beträgt  8'  audj  9'.  Tri  ftarffie  ber  Stämme,  5?r.  19  bejeidjnet,  mißt  auf  ©ruftböbe 
9'  6"  Umfang,  nnb  feine  e^aftlänge  85'.  Stamm  SRr.  17  mi#t  V  4"  Umfang  nnb  88'  Singe. 
—  JDie  Stämme  9tr.  3,  4,  6,  18,  20  Ijaben  einen  Umfang  von  je  5'  nnb  barüber,  unb  eine 
Sänge  von  60—80'.  ©on  ben  Weiteren  Stämmen  beträgt  ber  Umfang  30—75"  auf  ©rnftbcb/, 
unb  bie  Sd)aftlänge  30—45'. 

Die  gid)te  Ijat  tyren  Stanbort  jwifdjen  4750'  bi«  4780'  über  ber  9Reere«flädje,  an  ber  füb« 
weftl.  ^änge  be«  Koßfelbe«,  gnnädjfl  nnter  ber  »c^felbalt'e,  auf  artb,aft  gutem  SDalbboben,  (Äalf* 
gebirg).  Mnc  ^Verbreitung  cel-nt  fid;  burd)fd)ntttlid)  68'  au«,  fo  baß  bie  ©efd?attung  fid)  über 
3630  Duabratfufj  verbreitet.  5)a«  Älter  be«  ©aume«  würbe  auf  ben  ®runb  ber  an  benachbarten 
Steden  von  gle;d)fall«  feb,r  fiarfen  ftidjtenftämmcn  entnommenen  Slbjä^lung  anf  mebr  al«  350 
3a(?re  abgefd)ä$t.  Pin  Stammfjoljmaffe ,  ebne  Slft*  unb  Storfbo!:,  würbe  bie  (\idue  Wo^l  16 
StammlioljHafter,  barunter  aber  miubejt  12  Stürf  Sägblcdjer  a  21'  lang  abwerfen.  9lu«  ber 
grifdje  unb  Äräftigfeit  be«  ganzen  ©aume«  mit  all'  feinen  Stämmen  unb  beren  ©elaubnng  läßt 
fid)  fd)ließcn,  baß  ber  Stamm  burdjau«  gefunb  fev. 

Cb  bie  verfd)iebenen  Stämme  lebiglid)  nur  burd)  ©erle^ung  be«  SOi^fei«  fid)  gebiibet,  wa« 
bei  ©cfid)tignng  be«  ©aume«  allerbing«  jn  vermuten  nebt,  ober  ob  ber  äanbelaber  äbnlid)e 
©aum  au«  mehreren  Samenfornem  erwad)fen  feto?  ba«  wirb  ftdj  feiner  3eit  einmal  bei  Slufar* 
beitnng  be«  Stamme«  mit  ©ewifibeit  ermitteln  loffen.   ü)icß  möge  jebod)  lange  entfernt  bleiben ! 

Oenen  OTatnrfrennben ,  weldje  mit  bem  ©efudje  be«  au«gejeid)net  fdjenen  ©erd)te«gabner  ®e* 
Birg«tb;ale«  bie  ©efdjanung  ber  befbroc&enen  nidjt  unmerfwürbigen  gidjte  *u  verbinben  beabfidjti* 
gen,  bienc  inr  'Jiadjridjt ,  baß  biefer  ©aum  }unäd)ft  be«  SDeg«  jnr  Sioßfelbfpi^e  ftebt,  wo  gewiß 
3cbermann  im  reid)lid)en  3Äaßc  burd)  eine  berrlidjc  Bemftcfyt  allein  fd)on  für  ben  jurürfgelegten 
5öeg  —  3  Stunben  von  ©erd)te«gaben  —  ftcb  entfe^äbißt  füllen  wirb. 


*)  Sie  3eid)nung  ifi  unö  nid)t  jngerommen.  «.  b.  S8. 


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Ueber  bie  %iäftt*t6$M«H. 


579 


XXVIII. 

Tie  $id?ten*Sd<tlblai«  Coccus  (Lecaolum  ilJi^or)  Abieto  Kollar.    (Sin  be»  iu«o«« 

ich  fdjablitbe«  3nfef I. 

Vom  $errfdjaft«beft&et        anfinget  in  SBien. 

(3u  Seite  394). 

Sluf  ber  $errfd>aft  galfenan  in  Steinbadj,  (GUbogner  Streit)  in  ©ebmea  f>at  ein  3nfeft, 
weltbe«  in  ben  jungen  gidjten  einen  febr  emvfinblicben  (Sharon  autld)tet,  feit  mehreren  3abren 
bie  ?luftnerffamfeit  ber  gorfhnänner  in  hohem  ©rabe  in  Sfafbrud}  genommen.  Gin  unö  barüber 
jugefommener  »Bericht  be«  berrigen  fflalbmeifter«  Gerrit  Vatrjilfa  lautet  im  ©efentlidjen  »ie  folgt. 

Um  bie  Sflitte  be«  Kcnat«  SRai  beim  Vegfnn  bet  Vegetation  »irb  an  verfdjiebenen  feilen 
ber  gi(bteiq)pan§en,  am  meiften  jebcä)  an  ben  jarten  feilen  nnb  namentlidj  an  ben  vorjährigen 
trieben  ein  Sluejlufj  ut  £arje«  bemerft,  in  bejfen  Umgebung  ganj  Heine  ben  $irfenfcrnern  iijtn 
lidje  Gr^ebungen  ftc^tbar  »erben,  weltbe  fobann  im  Verlaufe  be«  Sföonat«  2Bai  ftd)  ju  erbfen» 
großen  ttarjeuä^nliajen  Vlafen  auöbilben,  unb  eine  fiüfftge  edellw'te  eiterahnlidje  Subtiani  ent* 
galten.  @egen  Gnbe  be«  SJicnat«  3uni  formirt  fid?  in  biefen  Vlafen  bie  flüfjtge  Subflanj  ja 
einer  Ungaljl  von  rotben  Giern,  in  beren  Sittte  bie  Sarve  eine«  Ääfer«,  jebotb  nur  in  jeber  Vlafe 
ein  Stüd  »abgenommen  »irb.  Von  ber  SKitte  bi«  jnm  Gnbe  bc«  SHonat«  3uli  bilben  ft<b  au« 
biefen  rotten  Giern  »ar*enäf>nlidje  Saufe  unb  bie  Sarve  gefaltet  fia)  ja  einem  fleinen  braunen 
Jtäfer,  melier  um  bie  Seilte  be«  SRonat«  SÄugufl  eine  fdjwarje  Färbung  mit  eingefbrengten  brau» 
nen  fünften  annimmt,  nnb  burd)  eine  jicbtbure,  toaljrfcbcinlidj  von  ihm  felbjl  erzeugte  Deffnung 
bie  ©lafe  »erläßt. 

JDafj  biefer  Ääfer  lebiglidj  bie  gitbtemjflanjen  befallt,  geigen  bie  in  ben  befallenen  Siebten; 
faaten  unb  fßjianjungen  einzeln  »orfommenben  .Riefern,  Gbeltannen  nnb  SÄrdjbäume,  an  »elcben 
nieftt  ber  geringfte  Sdjaben  »abgenommen  »irb.  —  3m  »eiteren  Verfolge  feine«  ©erid)te<5  fagt 
ber  <öerr  2Balbmeifter :  er  glaube,  bafi  ber  oben  erwähnte  Ääfer,  »ovon  er  nn«  einige  Gremblare 
in  Natura  mittbeilte,  ber  gleid;  bem  SWffelfäfer  mit  ben  nötigen  ©eifiwerf  jeugen  »erfeben  ift ,  bie 
Veftbäbigung  an  ben  giften  jweigen  verurfadje,  nidjt  aber  bie  an«  fo  f<b»ad>er  Snbflanj  befiebenbe 
Sau«.  3um  Vemeife,  »tc  bie  befallene  vier*  bi«  fünfje^njäbrigen  gitbtenbflanjen  burd?  ba«  3n« 
feft  leiben r  feilten  einige  mit  ben  oben  befdjriebenm  ©lafen  behaftete  Jweiei.e  bleuen,  »eltbe  £rrr 
tßarqiifa  ebenfall«  cingefdjfdt  bat.  5Än  biefen  fab  man,  et  »dum  fec  bereit«  »el!  waten ,  bennod) 
beutlid?  bie  Sparen  be«  Siecbtbuma  biefer  ^flanjen.  Vor  allem  anbern  fiel  ibre  Jatbe  auf. 
W*t  nnr  bie  9tinbe,  fonbern  )nm  £b>il  bie  Nabeln  felbß  Ratten  ein  fobmnfcige«,  rufjiged  Slnfchen, 
»eldje«  von  einem  fdj»ärjli<ben  bidjt  anliegenbcn  Staube  ^ttxäf)xtt.  3?ie  Oiabeln  blieben  furj, 
an  ben  3»eigen  feft  anliegenb,  nnb  ibre  b««rigen  «riebe  fabe»  verfümmert  au«.  Sie  Vlafen 
bebedten  balb  einzeln,  balb  gmbbenweife  bie  Seßtben ;  fte  »aren  fall  erbfengrofj  von  gelbbrauner 
garbe.  Unter  einem  bünnen  ^äuttben  bemerfte  man  j»if<$en  »ciflitben  ^Ujrfen  entweber  rctblidje 
mit  bem  freien  Sluge  einjeln  faum  uuterfdjeibbare  Gierdjen  ober  bereit«  enttvidelte  nidjt  viel 
größere  ST^iertben  von  gletdjer  ^arbe  »ic  bie  Gier,  au«  benen  fte  gefd?lüvft.  3br  Stctptx  geigte 
bei  ftärferet  Vergröfemng  eine  ellivtifdje  fform,  an  feinem  bunteren  Gnbe  fd)»atb  auagefdjnitten 
nnb  in  biefem  5Sn«fdjmtte  mit  j»ei  langen  borfienartigen  paaren  verfemen;  aud)  an  ben  ©eiten* 
rinbern  bemerfte  man  eine  9teibe  furjerer  ^aare.  3n  jeber  ®eite  be«  Jtobfenbe«  fab  man  ein 
bentlidje«  braune«  9(ng  nnb  )»if<ben  ben  ,Hugen  »aren  auf  ber  Vautbfadje  3»ei  mit  Reifen  J^än 
eben  befe$te  güblbrner  ftd)tbar,  tiefer  nnten  aber  3  $aat  gn^e  faft  fo  lang  »ie  bie  gübler  nnb 
ebenfall«  behaart.  3»ifd)en  bem  erfien  gngpaare  nnb  ben  gublbctnern  fab,  man  ben  furjen  9tüf* 
fei  ober  ©cbnabel  br«  3nfefte«,  mit  »eldjem  e«  bie  Dberbant  ber  ^flanjen  anbobrt. 

^err  Äcllar,  Äufto«  am  f.  f.  ^ofnatnralienfablnette  erfannte  ba«  3nfeft  für  eine  Sdjilblau«, 
nnb  j»ar  für  blefelbe  Slrt,  »eldje  ibm  im  3abre  1836  £err  Äanonifn«  Stern  au»  bem  Stifte 
St.  glorian  mit  ber  Vtmerfirag  mitgetbeilt  f > a t,  bog  biefe«  Zi> in  bie  Urfatbe  w.\  we-iimib  Virnen 
bie  9tabe(»alber  befntben ,  inbem  fte  ben  von  ib>en  abgefonberten  füffen  Saft  fammeln  nnb  \a 
$ouig  verarbeiten.  Siefe  Gigenfdjaft,  einen  juderbaltigen  Saft  abjufonbern,  Im  ben  bie  Scbilb* 
laufe  mit  ben  Vlattldufen  gemein,  »eltben  fic  ctmetjin  nab,e  ver»anbt  finb.  Unter  bem  vor« 
fr  dienten  Olamen  iß  ba«  3nfeft  in  ber  Sammlung  be«  SBiener  ^of.SMatnralienfabinet«  anfbetvabrt. 

3n  ben  meifien  blafenäbnlicbcn  Grböb^ungen,  »eldje  nidjt«  anbere«  al«  abgeworbene  SSeibd)en 
finb,  bie  mit  ihrer  £üllc  bie  gelegten  Gier  nnb  bie  ned?  jarten  3nngen  bebeden,  fanben  »ir  aber 
aud)  bie  von  <&errn  ^atrjilfa  bemerft en  Farven,  $nbben  nnb  fogar  au«gebilbete  Ääfer,  bie  »ir 
für  Antbribtu  varitis  erfannten,  »ovon  ^>ert  Sta^ebnrg  in  feinem  trefflidjen  ffierfe  eine  febr 
gute  Slbbilbnng  gibt.  Sern  geexten  ^errn  Verfoffet  ber  gorfHnfefien  »ar  bie  8ebcn«art  biefe« 
SKüffelfafer«  burtb  *errn  von  ^anne»ib  mitgeteilt  »erben;  e«  fonnte  inbep  jnr  3eit  noeb  »it^t 


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Beilagen  ja  ben  Scfiicn8-'!5i&ungen. 


an«gemitiett  Werben,  ob  bie  «am  be«  Ääfcr«  »cn  ben  (ticru  wr  ©djltblänfe  unb  if>ren  3nngeu 
fi<b  nä^re,  cber  ob  fte  »leQeicbt  an  bet  unter  bet  93lafe  beiinblicben  »inbe  nage,  nnb  ob  fie,  wenn 
ba«  (Srfle  bet  gali,  ein  fcrflfiü^lic^eö,  ober  im  {Weiten  gaUe  ein  fcrfifd>äblicbe«  3nfeft  fe»?  auf 
jeben  Sali  wate  e«  ba«  erfle  SJeifViel  von  einem  al«  «Sdjmarofcet  lebenben  Stuffelfäfer.  (Eine 
jweite  8rt  bet  Anthribus  scabrosuä  bat  »profeffot  Seuni«  in  $ilbe«l>eim  in  bem  Goccus  bet 
$ainbud;e,  Carpinus  betulus,  beobadjtet,  aber  au$  nidjt  angeben  fönnen.  ob  et  al«  £d)tnaro$et 
bet  ©dnlblau«  lebe.  ÄoBat«  Unterfuebnng  bet  Minbc  bet  befallenen  gidjtenjweige  jeigte  feine 
SBetlefcnng  burdj  Senagen  einer  mit  giemlid)  Warfen  greßwerfjeugen  »erfebenen  Ääferlaroe,  nnb 
et  ift  geneigt,  biefc  Äarwe  für  einen  wabren  ©d)marofcer  jn  galten,  fo  wie  er  benn  auä)  in  frü« 
fjeren  3abun  in  ber  Sanve  eine«  Wadjtfdjmetterling«,  bet  Noctua  communimacula,  einen  getnb 
bet  a&rifofen*<S<bilblatt«  entbedte. 

Hußerbem  werben  befanntUd)  bie  ©djilblänfe  »on  einer  fleinen  ©cblufcfweftjengattnng,  Encyr- 
tus  Dalmaan,  angefallen,  wovon  £err  Äollar  an«  ber  in  Mebc  fteb>nben  Slrt  cbenfall«  jwei 
@tud  erjogen  fyat,  weldje  er  Encyrtus  Abietis  nennt;  ferner  fletten  lb,nen  bie  «arven  einer  «b* 
tbeilnng  ber  »nneifeben  ©artnug  CoccineUa  nad),  wel<be  gegenwärtig  ba«  Genus  Hyperaspis 
bilben.  darunter  ijl  Hyperaspis  Reppensb  al«  Vertilget  ber  ©djlcbenfefcilblau«  bureb  $agen 
nnb  9tebtenba$er  beobaebtet  worben. 

Sftefcere  Slrten  »on  ©d}lnbfWe«ben  au«  ber  Gattung  Pteromalus,  bie  fieb  au«  ben  einge* 
Zerrten  ©djilbläufen  entwidelt  l>aben,  bürften  ©rfjmarofcer  bet  JRüjfelfäfertawen  fe»n.  (Sie  finb 
ebenfall«  jnr  Slnfid)t  beigefleeft.) 

$err  $atrjilfa  fagt  am  ©djlujfe  feine«  nn«  mitgetbeilten  Seridjt«:  8U«  JBerrilgnng«mittel 
biefer  3nfeften  b«t  ficb  bi«ber  lebigli(b  bie  Steinigung  ber  befallenen  *Bflan§en  bureb  «blc'fung  mit* 
teljt  b,6ljerner  3njrrumente  am  befien  bewäbrt,  wa«  jebodj  nnr  in  bem  3eirraume  »on  (Srfolg  ifl, 
wenn  bie  ©lafen  nodj  ßüßiger  ©ubftanj  finb;  $at  fia)  jebo(b  ber  innere  ®e$alt  bereit«  jn  Giern 
unb  ber  8ar»e  formirt,  fo  bat  bie  Ötfab.rnng  gelehrt,  baß  in  ben  abgelesen  jnr  (Srbe  geiallcnen 
ffilafen  feiner  Seit  p<b  fowobl  ©djilbläufe  al«  Ääfer  au«gebilbet  baben.  Uebrigen«  wirb  nedj  be* 
raerft,  baß  biefe  3ufeften  ibre  SBerbeerungtn  nur  in  ben  9liebernngen  an«üben,  bie  böseren  gebir* 
gigten  ffialbbiltrifte  bagegen  ba»cn  »erftfjont  bleiben. 

Sir  b,aben  fdjließlidj  nur  noeb  be«  febwarjen  Ueber&ug«  ber  gicbienjweige  jn  erwähnen,  weldjc 
ein  gefrtäfcter  »otanifet,  §nx  Dr.  «Reißet     ®ifB»  fut  einen  »>arafirifcljcn  ,  au« 

bet  ffamilte  ber  gabenbilje,  Hypbomycetac,  ber  feine  OntMung  ob.ne  3weifel  bem  franfbaften 
Snjtanbe  ber  gi^tenbanmebtn  »erbanft. 

XXIX. 

JDi«  2ar^en«38inirmotte  Phalaeua  Tinea  laricinella  Sechst.    (Sin  bett  2äx6)> 
bäumen  fcb.äblic^er  JRa^tfaltet.   JBom  ^errf(6.aft«be1itet  ».  «ßanfinger  in  ffilcn. 

^err  «bt  «mbro«  juttlienfelb  maftte  bem  beflänbigen  »u«f(buffe  ber  f.  f.  fcanbwirtbjdjafi«; 
©efellftbaft  im  »erpojfenen  grüb;jab.re  bie  «njeige  »on  einem  Snfefte,  wel^e«  feit  mehreren.  3abjen 
bie  8är«b.bänme  in  ben  6tift«walbnngen  »on  «ilienfelb  bff(bäbige- 

SJlan  bemetft,  baß  bie  jarten  Nabeln  ber  *än$e  gleitb  na*  i^em  (Srföeinen  gelb  werben 
unb  weif  fjerabbängen,  gernbe  fo,  al«  wenn  ffe  bureb  ©bätfrcjte  «erfengt  worben  wären,  wa«  man 
bi«b,er  au*  aügemein  geglaubt  bot.  »ei  näberer  Unterf»(bung  entbedte  jebo*  in  biefem  3abtc 
ber  $err  »bt  an  ben  weifen  Kabeln  Heine  ©äddjen,  in  weldjen  ein  SBurm  fiedte,  ber  in  ba«  fru 
ftfje  ffllart  an  einer  ©teile  eine  Oeffnnng  beißt  nnb  ba«fe4be  an«nagt,  fo,  baß  nnr  ba«  Cberbant* 
(ben  übrig  bleibt.  3n  ben  eingef<birften  ©ädeben,  weldje  no<b  ba«  Üftier  entbleiten,  etfanntc  #trx 
Äo  II  atbic@el)äufe  einet  Kinirmotte,  tocltfer  bereit«  ©ecbliein  erwäbnt,  nnb  bereu  Maturgeirtidjtc ^in 
Dia^eburg'«  gorfiinfeften  (II.  Xtjeil,  bie  Salter,  ©cite  244,  Xafel  15.  «ig.  3)  umftanbli*  be* 
fdjrieben  ifl. 

©enn  fdjon  bie  ©tämme  ber  forfif<bäblid;en  3nfeftcn  burdj  fein  neue«  ©lieb  bereidjett  wet* 
ben,  fo  ifl  bie  »on  bem  $errn  Prälaten  mitgetbeilte  JBccbadjtung  immerbin  ein  fdjäfrbar er  Beitrag 
jnr  geogra^bifdjen  SBerbreirung  biefe«  ben  8ära)bäumen  fcbäblidjcn  3nfefte«,  wel*e«  bi«ber  nur 
au«  9lorbteutfd;lanb  befanut  war.  öin  eifriger  Entomologe ,  ^err  Kann,  tb,eilte  bem  #errix 
Jtollar  mit,  baß  er  biefe  Körte  aud>  in  ber  ©iener  ©cgenb  beobadjtet  b.abe,  in  5Bob,mcn  aber 
in  ber  ©egenb  oon  Keldjftabt  fEe  jn  ÜÄiHlonen  in  ben  «ärdjenbeflilnben  anoictrcffcn,  Wo  man  im 
ffialbe  Wie  jwifdjcn  ®)?innweben  b^ernmwanble,  inbem  bie  Mäusen  ju  gewiffen  Sagtfjeiten  ftd>  au 
feinen  gäben  »on  ben  Säumen  bi«  gu  einer  gewiffen  Siefe  Ijerabläffen ,  nnb  bann  wtebet  baran 
binauf  flettern. 


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neber  ben  öiufiuß  ber  Kälber  auf  ba«  Jtlima. 


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3>ie  Wittel ,  toddje  man  gegen  Hefe«  unangeuebme  Snfeft  in  5Borfd>lag  Bringt,  fagt  St  a  e* 
borg,  ftnb  immer  nod)  nngnreicbcnb  ober  fd)wer  ausführbar.  ©  e  d)  ft  e  i  >  fdjlägt  vor ,  Äinber 
burd)  bie  Slnlageu  a,ef)cn  unb  bie  ©üfd)e(,  an  welken  bie  Sijupdjcn  mit  U)ren  <Sädcn  ft&en,  mit 
ben  gingern  jerbrüdeu  gn  (äffen.  SRafceburg  fdjlägt  bie  Sendjtfener  jnr  glngjeit  be«  @<bmetter* 
ling«  vor;  and)  wäre  nad)  ibm  ba«  frübjeitige  2>nrd)forften  al«  ein  fdjüfrenbeö  bittet  ja  erwäb* 
nen ,  ba  bie  Standen  in  ben  Kiebingen  nnb  ba  wo  bie  3weige  am  meiften  befd)attet  finb ,  am 
ärgjlen  freffen.  Sollte  nidrt,  meint  Dollar,  ba*  (Sinfammeln  b«  SiänVdjcK  jnr  Seit,  wann  pe 
fdjwebenb  an  tyren  Bäben  fangen,  am  an«gfebigfien  fevn?  $err  9)1  ann  f)at  befdjäbigte  Wabelbü* 
fdjf,  (2ä<fa)en  ber  Raupe,  aJuvpenbülfen.  nnb  ben  Sdjmetterling  für  bie  Sammlang  be«  f.  f.$of* 
Naturalienfabinet'«  ubergeben,  n>c(cr>e  ia)  6. (er  »orjnjnjeigen  bie  <Sb«  babe. 

XXX. 

(3n  grage  91.) 

Sluäjug  au«  bem  Schreiben  be«  $errn  Moreaa  de  Jonnrfs  an  ben  •frerrn  ©orflanb  ber  VIII. 

©erfammlung  d.  d.  $ari«  ben  10.  SUguü  1844. 

w3d)  fable  mid)  fer>c  gefdjmeidjelt  bnrd)  bie  Äufmerffamfeit,  womit  bie  ©orßanbfdjaft  ber 
VIII.  ©erfammlung  meine  Arbeit  über  ben  Oinfluß  ber  2Balb*Stbtreibungen  auf  ben 
*bvftfd)en  3ufianb  ber  ©egenben  gewürbiget  f)at.  Söobl  wünfdjenb,  baß  bfefelbe  unter  bem  Kr« 
tbeile  fl)re«  Tribunal«  nodj  voDflänbiger  fevn  mödjte,  muß  id)  für  ben  Stugenblid  bie  (Jbre  ab» 
(ebnen,  baß  bie  ©erfammlung  ftd)  gegenwärtig  bamit  befdjäftige.  5Die  Darlegung  ber  <5ntftef)ung 
berfelben  wirb  mir  jur  öntfdjnlbigung  bienen. 

©or  wenigen«  20  3abren  bot  bie  Sfabemie  3a  ©räffel  jenen  ®egenftanb  ju  einer  $rei«* 
frage  gemadjt.  81«  ftd)  aber  Wiemanb  jur  ©eaniwortnng  berfelben  jeigte,  b<*be  id),  ungehalten 
über  blefe  @leid)gültigfeii  bei  einer  fo  bod)widftigen  Sadjc,  meine  Meife  *  Sagebüdjer  nnb  <Koti|en 
burd)fud)t,  unb  au«  biefen  Materialien  jene  Sbbanblnng  verfaßt  Sic  Würbe  von  ber  ftfabemit 
gefrönt,  nnb  bnrd)  befenbere  9tebrnnmftänbe  nod)  mebr  geebrt.  Der  Äönig  ber  Dtieberlanbe, 
SBiibetm  von  91  a ff f au,  batte  bem  91u«ft>rud)e  ber&fabemit  feine3u]timmung  ju  ertbeilen,  nnb 
erflärte  —  ungeadjtet  er  für  granfreid)  nid)t  gut  gefHmmt  fevn  fonnte,  nnb  (Sinn  feiner  gofleute 
bie  Meinung  verlauten  Keß,  ber  Äcnig  fev  nid)t  fd)ulbig,  einem  gran^ofen  ben  $rci«  ju  (äffen, 
—  mit  ebrenwertber  Unvartbeflicbfeit ,  baß  bie  Äfabemie  in  biefer  -fcUijtdjt  unumfd)räufter  Slidjter 
fev  nnb  (fr  ibren  ©efd)luß  fofert  geuebmige.  S3a«  aber  nod)  mebr  war:  bie  nieberlänWfäje  SRc* 
gierung  batte  bamal«  au«  @elbverlegenbeit  befd)loffen ,  ben  SEBalb  von  ©oigne« ,  in  ber  Otäbe 
von  ©rüfjel,  abjufdjlagen  nnb  }u  veräußern.  8((«  ber  Äönig  ba«  bnrd;  bie  Stfabemie  gefrönte 
SSerf  gelefen  batte,  änberte  er  auf  ber  Stelle  ben  gefaßten  S3efd>luß ,  nabm  bie  fd>on  gegebenen 
»efeble  jurüd,  unb  fo  würbe  jener  SBalb,  eine  ber  fdjönjten  3ierben  ©rüffel«,  erbalten. 

5)er  (Sommanbenr  von  9licuVort,  wetd)er  ber  Referent  in  ber  Slfabemie  war,  fefcte  mid)  von 
biefen  ttmftänben,  nnb  ber  guten  ffiirfung  meine«  SBerfe«  in  Äenntniß,  nnb  id)  fable  mid)  glüd* 
lid),  ben  ©elebrten,  bfe,  gleidjwie  idj,  entfernt  jtnb  von  mid)tigem  (Sinffufe,  zeigen  }u  fönnen,  baß 
t'bre  «njirengungen,  ®uteö  ja  wirfen,  nidjt  immer  unnäfr  jinb,  unb  baß  jtd)  gürjicn  jinben,  We(d;e 
fid;  würbigen,  biefelben  aufjunebmen. 

SSürbe  id)  nidjt  burd)  bie  ^erftellttng  einer  allgemeinen  StatifHf  Jranfreid)«  gau)  in  «nfbrnd) 
genommen  fevn ,  fo  würbe  id>  ben  vielen  «nforbernngen ,  eine  neue  «nögabe  meine«  ®erfe«  ju 
veranßalten  fd)on  (äugft  nad)gefommen  fevn.  ^Die  Äufmetffamfcit  aber,  weld)e  bemfelben  au« 
einem  Äanbe,  ba«  id>  fdjäbe  nnb  ebre,  \u  Xbttl  wirb,  vervjlicbtet  mid),  baß  id)  mid)  biefer  ©er* 
binblidjfeft,  fo  baib  a(«  mögl(<b,  entlebigen  werbe." 

XXXI. 

53emerfnngen  über  bie  fragen  79—91  von      Xbaer  in  SÄöglin. 

ad  79.  <S«  ijt  bie  CJid)e,  wie  fid)  in  $orften  ber  5Äarf  ©ranbenburg  jeigt,  feine«Weg«  nur  ein 
23aum  be«  befferen  ©oben«,  fte  ftnbet  ftd)  aud)  auf  bem  fanbigflen  ©oben  ber  SRarf.  Äuf  biefem 
mißlingen  faft  ade  ©erfudje  be«  Anbaue«,  fo  lange  man  ffe,  bie  Gid)e,  obne  <Sd)u$  einer  anbern 
^oi^art  erjieben  wil(.  ©efonber«  ijt  biefer  Snbau  mißlungen,  wenn  man  benfeiben  auf  fo(d)en 
^>ia^en  aa«fübrea  wollte,  wo  ein  6td)enbeftanb  abgetrieben  war.  dagegen  finben  ftd)  bie  <Sid>cn 
nnter  ben  nid)t  weit  entfernten  Äieferbeßänben  ein ,  obne  baß  irgenb  etwa«  ju  tyttx  fflefamung 
ober  Slnvflanjung  gefd)ebcn  wäre;  felbjl  wenn  auf  ber  gerne  von  3000  @d)rittcn  unb  mebr  aud} 
nid)t  eine  größere  <5id>e  ju  finben  t{t.    2)ie  jungen  nnter  ben  Äiefern  anftreibenben  (Sid)en  be« 


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Beilagen  ja  ben  eefticn«;@(fcungett. 


Clumeutbaler  frrfte«,  tXevier  JBerflVoft,  gtunbfämmtltd),  bie  Reineren  tote  bie  grifern,  au«  ©o* 
ntett  entttanbencn  S3äumd)en,  jle  jeigen  ben  fräftia.flen  9ünd>«,  entwicfeln  ftd)  unter  ben  großen 
&iefern  ju  bidjten  Seftänben,  fo  fd)ön  gefc^lcffm  al«  ffe  feiten  gu  fluben  jinb. 

3ur  3eit  too  bie  (Sidjeln  reff  flnb,  eutbetft  man  bie  fleißigen  Stni?flanjet  bet  jungen  (Sieben* 
bejiänbe.  G«  finb  IBcgel,  bie  beftea,Iicbcn  $oljfd)reier ,  (©irffäer)  »elebe,  tyren  Äropf  mit  (titeln 
beloben,  ju  ben  Aiefernbeßänben  hinüber  fliegen,  bort  aber  ftd)  berfienb  unb  fd)reienb  eine  (Sichel 
nad)  ber  anberen  fallen  laffen.  2>iefe  »erben  von  bem  unter  Äfefern  refcblid)  toattjfenbcn  2J?oo« 
aufgenommen,  nnb  ent»a<bfen  im  näebflen  3abre  ja  jungen  9anm$en,  bie  fo  lange  Hein  bleiben 
al«  bie  Äiefern  bidjt  befd)atten,  toenn  beren  Aronen  aber  befleißen  unb  ber  Seftanb  etwa«  lidjtee 
toitb,  bann  breiten  fie  fid)  nnb  fleigen  bemnäcbfi  mit  ibrem  ®ipfel  in  bie  $cb>.  (S«  erfdjeint  al« 
ob  bie  $cljbilbung  bei  ben  liefern  bnrdj  biefe  £>id)te  von  ben  (Sieben  geübte  $ef(battnng  bet 
SSurjeln  »cfentlidj  getoinne,  bie  Äiefero  bilben  fid)  *u  vorjüglid)en  ©anbolj  ■■  Stämmen,  bie  nad) 
itjrcr  Fällung  einen  feinen  (Sidjrobetfanb  biuterlaffen. 

Unter  ben  (Siebcnbeftänben  aber  fiebeln  fid)  Äiefern  an,  nnb  biefe  frnblinge  b<*ben  ein  feiten 
fdjönefl  ©ebeiben,  fobuetlen  3u»ad)«  im  gefunben  £ol}.  S)ie  Watur  bietet  bier  bem  SRenfoben 
eiuen  9Beg,  gibt  ein  Wnfler,  toie  er  verfabren  foll.  Gr  fcU  einen  3Bed)fel  ber  $o(jarten  ein« 
fübren,  er  feil  bie  eine  nnier  ber  onbem  erjieben.  3>ie  Äiefer  feil  ben  roüflen  ©anb  beefen,  am 
ilm  ju  befähigen,  bie  Gidjen  onfjunebmen;  burd)  it)re  $ülfe  gelangt  ber  forgfame  SWenfdj  babin, 
bic  <Öi'ben  mit  Saubbelj  ja  befefcen,  anf  ben  <5anbbergen  SBeibe  ju  fd)affen,  vor  allem  aber  ba« 
Üöaffer  gur  ©peünng  ber  Duellen  ju  fammeln,  nnb  fo  ibnen  eine  b*b«e  Seftimmung,  93cfeutt>* 
tung  unb  bemnäd)il  ^Befruchtung  ber  nieberen  glühen  ju  febaffen.  Sei  Söfdjfelung  ber  <$oljarrtn, 
in  biefer  unb  äbnlicber  9lrt  »ollfübrt,  gelangen  gugleid)  ffialbflädjen,  beren  Otabel«  unb  Saubbolj* 
befiänbe  einanber  bnrcblagem,  benen  fid)  aneb  gemifdjteSScflanbe  jngefeHen  »erben,  »erin  ein  mädj* 
tine«  SWittel  liegt,  um  bie  Singriffe  fd)äblid)er  ^oljfeinbe,  bie  ÄieferrauVen  n.  bergl.,  abjutoetfen, 
3*  biite  baber  bie  $erru  frrflreiribe,  ib«  «ufmerffamfeit  biefem  nnb  äbnlid)en  ©egenjlänbeu  jum 
S5?cr)I  unfere«  teutfeben  fBaterlanbe«  ^utoenbeu. 

ad  81.  G«  bat  fidj  in  meinen  (feinen  ßeljeru  wie  in  allen  von  mir  beobaebteten  frrfien 
bevautfgefleUt ,  baß  ber  SRadjtbeil,  »eld)en  bie  Phalacna  monacha  ben  ©eßänben  ber  Pinus  silvestris 
jufügt,  fv  unbebentenb  ijl,  bag  fafl  jebe  ju  beren  3evflörung  angetoanbte  SWübe  eine  tergeblidje 
gu  nennen  ifl.  Dben  an  freuet  nnter  foleben  ba«  eljnebin  nuplofe  ©infammeln  ber  (Sier  be*  9laä}U 
fi;nKttetling#. 

Phalaena  bombjx  püai  toirb  aber  toobl  anf  feine  5Beifeto(rffambefriegt  »erben  Knaen,  al«  von 
ibrem  Rcinbe,  bem  Ocbnenmca  berfelben.  S)a(j  man  biefe«  in  bereit«  mit  iaroen  beffelben  bela* 
fielen  JHauven  an*  fernen  ©egfnben  Icicbt  berbei  fd>affen  fönne,  lenktet  ei«,  b«l  ber  gorflmeijler 
»cn  23ü  lott>;5Rietb  dar  gezeigt. 

ad  87.  Sie  93etoi*bf<baftnng  nnb  9{ed)nnng,  »eldje  icb  über  meine  Keinen  <$otjnngen,  ettoa 
1500  Worten,  fübre,  b«ben  mir  evibent  bargetban,  ba§  eine  ben  {Reinertrag  in«  Xuge  faffenbe 
$orfi»irtbfd)aft,  3infen  unb  3in«jinfen,  vom  Anlagekapital,  von  beu  $erwaltung«foflen ,  von 
ber  Süobenrente  ju  tragen  vermag  unb  nod)  Uebcrf<buf  gew^bren  fann.  Gelbft  auf  fer)r  fd)led)ten 
Sieben  erlange  id)  nadj  Äbjug  ber  3infen  uub  3in«)infen  einen  Xfyoltv  per  SMorgrn. 

ad  91.  S)er  febr  große  Oinßnß ,  »elcben  bie  (Suttoalbuno.  nnb  (Sntbanmnng  anf  ba«  Älima 
übt,  »irb  burd)  au«gebebnte  glädjen  bargetban;  %.  !B.  ba«  füblidje  Äußlaub,  Ungarn  wie  viele 
anbere.  2>ort  maß  bie  ÄnUur  etji  ®anmfd>uft  nnb  babnrd)  HegenfaU,  Seud)tiglcit  ftbaffen,  eb.e 
bie  SltferfuUur  nü^lid)  »irb. 

ö«  »ärbe  mid)  ju  »eit  fübren,  anf  ba«  öinjetne  einjngeben,  id)  befdjtaafe  mid)  baber,  meine 
Slnpdjt  babin  au«jnfVredjen,  baß  für  viele  @egenbene«  9Mcbt0  ©efentlicbere«  §ur  ©efrndjtung  berfelben, 
jur  ^efferung  be«  Älima«  giebt,  al«  $erbeifdjaffnng  von  IBanmfcbu^,  ^erflellung  be«  SBcrfehr« 
j»ifd?en  ^orijont  ober  vielmebr  9ltmo«{Vbäre  nnb  (Srbe,  »eld)er  fidj  bureb  Säume  vermitteln  läßt. 

Slud;  in  biefer  SSejiebung  ift  e«  nttty  gleidjgültlg,  »eldje  4>olaarten  bajn  getoäblt  »erben. 

£er  einjelne  ^Ben^er  vermag  e«  nidjt,  ba«  Älima  einer  ©egenb  )u  änbem;  aber  bie  einzelnen 
IPefi^er  vermögen  e«,  »enn  fte  jufammen  »irfen.  S)ie  (Bereinigung  giebt  eine  Äraft,  »eld)e  bie 
fficlffn,  ©ewitter,  5Rebel,  SBinbe,  Duellen  unferen  Strcdcn  bicnflbar  madjt. 

3u  Semerlungen  über  bie  fragen  von  94.  95.  96.  97.  98.  100.  mangelt  mir  jefct  bie 
Seit,  id)  fann  be^aib  meine  «nfiebt  tjin  nltbt  an«fvred)en,  nm  fo  raebr,  al«  bie  Cnhviefelnng  bie- 
fer fragen  einen  febr  bebeutenben  »anm,  »obl  meb,r  al«  alle  frnbere  anjbrecben  bnrfte. 


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lieber  be«  (3inf!u§  U6  Unterfiamme«  auf  bie  Cbjlforien, 


e.  3«t  Seition  für.Dbfl*  anb  SBeiuban. 
XXXII. 

Ueber  bfe  gragf  75 : 

„#at  bet  Unterftamm  einen  QKnffnß  auf  bie  JBefcbajfenbeit  ber  ftrü<bte  ber  baronf  verebelten  Dcß* 
forten,  onb  wie  $at  ß<b  berfelbe  bemerflub  gemalt?" 

SBon  ©nt«befifcer  S.  Äacbler. 

(3n  Seite  505.) 

JDiefe  fjrage  fft  meiner  Ueberjeugung  nadj  bfe  wicbtigfte,  weil  fle  vom  grcfjten  (Sinflnü  anf 
ba«  ©ebenen  be«  Dbflbaume«  ift,  nnb  erlaube  mir  baber,  meine  (Brfabrangen  nnb  Slnjicbten  bar» 
über  ben  fe$r  verebrücbeniJlitgliebern  ber  bomologifcben  <Seftiou  jnr  weitern  ^tüfang  ga  unterfteHen. 

2>iefe  Stage  foUte  nidjt  langer  §nm  grölen  (Stäben  ber  £)bflbanm)u<bt  fdjwebeub  bleiben, 
e*  ift  ba^er  febr  weife,  baß  fle  wieber  getieft  wnrbe,  nm  enblieb  barnber  in«  Älare  jw  fommen, 
ba  ba«  ajereblungögefdjaft  von  ben  SReiüen  in  Sncffubt  be«  Unterflamme«  ganj  forglo«  betrie* 
ben  wirb. 

©leicbwie  et  nid't  einerlei  iß,  ob  ein  Saarn  in  gutem,  mittleren  ober  fdjtedjtem  93cbcn  ftebt, 
fo  ifl  e«  aa<b  ni«bt  einerlei,  welcher  Unterftamm  für  eine  Dbflforte  gewählt  wirb.  Der  Unter« 
flamm  iß  gleiAfam  bie  <8rbe  für  ba6  9tei«,  ba«  Wadjfen  folt;  biefe«,  befiele  e«  in  einem  Äuge 
ober  $frobfrei«,  erbalt  feine  Säfte  buwb  Vermittlung  be«  ttnterjlamme«,  nnb  biefer  felbfl  »er* 
mif«bt  bie  feinigen  mir  bem  be«  Weife«.  £aß  biefer  Umjlanb  ber  widjtigße  ift,  toirb  gewiß 
einlenkten.  Qi  wirb  Wotyl  9tiemanb  einfallen,  äernofeft  auf  SteinobfbUnterftämme  ju  fefcen;  toie 
biefe«  ni(bt  angebt,  eben  fo  wenig  ift  ein  gute«  ©ebenen  jweier  in  ben  (SigentfjümlidjfeiteB  ber 
Säfte  vertriebener  Dbßforten  anf  einanber  ju  erwarten. 

Säße«  Dbft  auf  fanrem  Stamm  wirb  gewiß  bie  füße  ffrnebt  niebt  liefern,  bie  berjenige 
5?aum  liefert,  bem  ba«  9?ei«  ober  Singe  entnommen  ift;  ba«  Dbfl  wirb  immerhin  bie  (Sigcnt^üm* 
Herleiten  beiber  Sorten  bereinigen  nnb  baburtb  ein  3wifd)enbing  beiber  Sorten  geben,  baber  audj 
bie  (5ntft«b«Bg  immer  nener  Dbftforten.  *)  So  fefcte  i$  bie  große  eng(ifd>e  3wetf<bge  auf  brei 
verfdjiebene  «jJflauraenarten ,  nnb  erhielt  gleicbmäßig  bie  bem  Unterflamm  entforet&enbe  fleiuere, 
mittlere  nnb  größere  Sorte. 

Sag  aber  bie  ®a!jl  be«  Unterflamm«  für  ein  beftimmte*  Sei*  von  größtem  SBertb  ift,  be* 
weifen  bie  bäußg  gänjlicb  mißlingenben  JBereblungen  ober  beliebten  ffieranbernngen  in  ben  Saum* 
anlagen.  3dj  befaf?  in  einem  ftelbe  einen  (Sngcltfbirnbaum,  ber  eine  rrefJKcbc.  Safelforte,  bie  im 
SHupft  fdjon  reift,  liefert;  ber  Saum  war  bem  Öetfcfylcn  auSgefefct  unb  iä)  fefcte  ibm  beßwegeu  bie 
Steifer  ber  9Dotf«birne ,  bie  einen  bem  SBein  äfjnltcben  SRofl  liefert,  auf;  bie  Steifer  wnebfen  jwar 
leiblfcb,  famen  aber  nie  jum  Stöben,  gefcfcweige  baß  icb  ffräebte  erhielt.    (Sin  Otadjbar  befaß  ei* 


*)  tiefer  Sebauvtung  wiberfVritbt  bie  befrfmmtcfie  CSrfatjrung :  Jtirföen  feber  fürt,  j.  ®.  auf 
9Ra^aIebfiammtben,  Wel<be  befanntiid)  eine  ganj  ungenießbare  nnb  fabe&ra$t,  bie  nur  ben  Sögeln 
jnr  Sbeife  bfent,  liefern,  gefegt,  erreidjen  fowob^t  in  flnfebnng  ber  ©röße  alfl  anöb  in  SInfeijung 
ber  ©äte  ber  gru«bt  bie  b°$fit  SBollfommenbeit.  «af  bie  »atnr  be«  öbcfrelfe«  ober  «nge«  !ann 
ber  Unierßamm  feinrtweg«  eine  folebe  SWmbt  ausüben,  baß  er  biefelbe  ju  ver&nbern  »ermoobte, 
ober  naeb  ber  ©röße  ber  gegenfeftigen  fficrfcbict'cnfycit  einen  größern  ober  ffeinern  3witter  ber 
3m<bt  bwebr&bte.  Sein  (Sinfluß  bef<bran(t  ü<b  lebiglieb  auf  ba«  SRebr  ober  SRinber  be«  ©e* 
beibenß  be«  (Sbelreifeö  nnb  bie  bjetburd)  bebingte  öoüfommen^eit  ber  gtu^tsSöürbe  burtb  bie  Un* 
terflämme  bie  Watnt  ber  anf  biefelben  gefegten  ßbelretfer  felbß  beranbert ;  fo  bätte  nnfere  Stxmfk 
ber  ^ert^üan^ang  ber  berfdjiebenen  Dbilforten,.  fagt  iDiet,  balb  iljrGnbe  errei<bt.  Ster  Unferflamm 
übt  auf  ba«  (Sbelrei«  feinen  anbern  Stntlup  au»,  al«  ber  ©oben,  in  wetä)em  ber  fflanm  gebjlanjt 
tonrbe,  anf  biefen.  3e  meb^r  ber  Saarn  ben  ©oben,  in  toeldjem  er  wurjelt,  jufagt,  befto  beffer 
gebeibt'er.  5)a«  nämlicbe  ifl  aneb  bei  bem  (Bbelreife  ber  Sali.  3e  mebr  beffen  9latnr  mit  ber 
be«  Unterflamme«  bontogen  ifl,  befto  mebr  wirb  e«  gebeiben,  nnb  wenn  ftd)  ber  Unterftamm  anf 
einem  ibm  entfpredjenben  ©oben  bejinbet,  auc^  nm  fo  fernere  nnb  bollfontmenere  Srücbie  liefern. 
3Scnn  bie  von  bem  J&errn  SBcrfaifcr  an^efüfitten  9)erfn<be  fe^l  fd)lngen,  fo  beweist  biefe« —  vor* 
ansgefefct,  baß  fonü  fein  Sebler  bei  bem  Abwerfen  unb  Umbfrobfen  alter  Stamme  gemaebt  wur* 
be,  niebt«  weiter,  al«  baß  biefen  bie  Sorten,  wel$e  anf  biefelben  gefefct  würben,  niobt  entfproiben 
baben,  nnb  baß  man  fl(b  lieber  \n  ber  S<bln^o(gernng  bere^tiget  galten  möebte:  anf  einer  eble* 
ten  Dbßforte  gebeibet  eine  \ä)kä)Hxt  viel  minber,  al«  umge(eb.rt  nnb  baß  b>r  an^  ba«  namli<b« 


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Beilagen  gn  ben  «Seftion«  *  ©ifcangen. 


nen  ©irnbanm  einer  (Siebe  gleich,  bet,  »ein  rina,6herum  allcö  mit  fruchten  a&erfäet  toat,  |1et« 
leer  ftanb.  Set  ©efifcet  fagte  mit,  e*  fe$e  urfprfinglicb  ein  @aiebirtlen«baum  gewefeu,  (eine 
treffliche  Sommetbitne,  bie  im  Änguft  febon  reift) ;  weil  er  aber  immer  befahlen  Wotbeu,  b^abe  er 
bie  $artigelbltne,  eise  SWofMflforte  batauf  gepfropft.  anfänglich  wueb«  ber  Saum,  jefet  aber 
nic^t  nicht. 

3n^et9to&e  Stuttgart«  befabet  fleh  eine  Cbfiaflee,  bie  fröret  viele  ©ommertafelbituen  lieferte. 
Stuf  «Befehl  be«  (Sigentbämer«  warben  fämmtlicbe  Säumt  in  taube«  Sloßobfl  umgepftepff,  bet 
örfclg  wat,  baß  bie  Sänne  feit  lö  Sethten  nicht«  ertrage?,  fonberu  vielmehr  träufeln  nnb  ab« 
fier&eu.  — 

dagegen  ließ  ich  vot  3  3abten  $afmifcb>  anb  Seiublrnbänme,  beten  grüebte  getne  fallen 
nnb  be«balb  aa  eiaet  ©tröffe  nicht  taagea,  mit  $atrigelteffetn  pftopfen;  im  gweiten  Saht«  fchon 
ttngen  1ie  fruchte. 

(Stf  geht  batan«  Wohl  bie  Sehte  bervot,  baß  bie  ©äfte  be«  Untetjlamm«  nnb  be«  Steife«  ober 
Sage«  gleichartig  fetyn  mäßen,  wenn  bie  gu  etgielenbe  ftruebt  in  ihrer  9ce(nt)eit  ergielt  werben  will, 
nnb  ich  beobachte  in  meiner  5  SWotgen  großen  Dbßbaumfchule  fiel«  bie  iebre,  Safelobfiforten  nnt 
anf  indiairenbe  Unterflamme  ja  vetebcl». 

«her  nicht  alicia  auf  bie  ftrncbi  felbd  f)ai  bie  Sab*  be«  Unterflamme«  Ginflnß,  fonbera  auch 
anf  bie  Sonn  nnb  ®reße  be«  SBaame«,  wovon  bie  ©ewinnung  von  3wergbanmen  ben  bellen  SBe* 
wei«  gibt.  3ebe  Ärt  von  bocbfeblcßenben  Dbftforten  anf  Dnitten  gefegt,  bleibt  gleich  btefen  Bieber. 

Sieß  fiab  meine  aaf  vieljähtige  ^Beobachtungen  gefügte  Sfoflcbien,  bie  ich  bet  a&hetea  $rtb 
fang  bet  feht  verehelichen  pomologifeben  ©eftion  gu  empfehlen  mir  etlanbc. 


SBethältniß  eintrete,  wie  g.  93.  bei  bem  ©ennße  be«  Siete«  nnb  be«  9Belne«  nach  bem  befannten 
Spruche:  „Sier  auf  ©ein,  ba«  laß  bn  fevn;  Sein  anf  ©ier,  ba«  tatt)  ich  bit."  Senn  baß  bie 
Dbftforten,  welche  auf  bie  bereite)  mit  bejfetn  ©orten  verebelten  Räumen  gefegt  werben  finb,  von 
geringerer  ©fite  Waren,  al«  biefe,  unterliegt  wohl  feinem  ©trelte,  weil  jie  nnr  fegenanttte«  Tlc]h 
obfi  liefern. 

Sa«  Mißlingen  ber  vetfuchten  Umpfropfnug  bet  93änme  fann  abet  and)  noch  einen  anbetn 
fflrnnb  haben,  Q«  ijt  nicht  fo  leicht  nnb  fd)neH  gefchehen ,  einen  alten  93aum  feinet  Slejle  gu  be« 
rauben  unb  biefen  anbete  Weifet  auftnfefren.  Sagu  gehört  eine  große  ©er«  unb  Umficht,  bamii 
hieburch  bie  Steben«fnnftienen  bt«felben  nicht  gn  feht  geftött  werben ;  benn  leicht  fann  berfelbe  auf 
biefe  Seife  vom  Sebcn  gum  Xcbe  beferbert  werben.  Sie  abet  biefe«  gn  verbäten,  hier  auorinan« 
betgufrfeen,  würbe  gn  weit  fähren.  ijjur  Siberlegung  bet  aufgehellten  ^Behauptung  mag  nut  noch 
bie  SBcrftcberung  beigefugt  werben,  baß  mit  noch  fein  Serfucb  bet  Ätt,  wenigften«  SJctfucbe  gn 
mit  Äerncbftbäumen ,  (mit  SteiuobjtKiumfn  lohate  e«  (ich  ohnehin  nicht  bet  2Rüh*»  bergleichen 
machen)  mißlangen  ifl. 

Sa«  abet  bie  Sntflehnng  bet  neuen  Dbflfortcn  betrifft,  fo  hat  biefe  —  Wie  $tof.  v.  3Ron« 
fcntch  feine  vieljährigen  93erfucbe  barget&an  hat,  einen  gang  anbem  GJrunb,  al«  bie  ©emifertuna, 
ber  Safte  be«  (Sbclreife«  nnb  Silbftamme«,  anf  welchen  ba«felbe  gefegt  wirb. 

Sie  Wachweifnng. ,  welche  Unierflämme  ben  verfebiebenen  Dbftforten  am  heften  entjpteajen, 
blieb  bet  $ert  Betfaffet  gang  fchulbig.  ©ie  laßt  fleh  abet  auch  fo  leicht  niebt  machen,  ba  fein 
5Dicnfch  bie  9latnt  eine«  Äetnwilbling«  im  Votan«  gn  beftimmen  vermag.  Senn  e«  ifl  ja  bntd) 
bie  (Stfahrung  bewahrt,  baß  gwei  Äerne  eine«  flnb  be«felben  «pfet«  —  alfo  einer  nnb  betfelben 
Frücht  —  gwei  gang  verfebiebene  ©orten  Äepfcl  lieferten;  g.  ©.  ber  eine  einen  (SalviU  unb  bet 
anbete  eine  9teinette.  Sem  follte  e«  bähet  noch  einfallen  gu  behaupten,  baß  man  bie  Silblfnge 
gn  Untetflammen  nnt  von  biefet  obet  jenet  Dbjtfürte  gieh«  fottte?  IDen  ©influß,  welchen  bet 
3obannet*  unb  bet  Duirlenapfelbaum  anf  bie  Db^forten,  bie  anf  biefelben  gefegt  werben,  äußern, 
barf  wohl  al«  befannt  votauögcft^t  werben,  fo  wie,  baß  anf  leitete  befonbirr*  viele  ©hrnforten 
nnt  fümmetlich  obet  gat  nicht  gebeihen.  Sähet  wet  bie  Säume  butch  ben  Schnitt  gehörig  gn 
behanbeln  vetfleht,  feinen  «nflanb  nehmen  witb,  an<h  gn  ^Vtamibeu  bie  auf  Silbftämmc^ea  ge* 
festen  ©orten  gu  »evwenben. 

Äablfofer. 


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585 

XXXIII. 

*  r  r  j  r  t  4>  n  t  fj 
fcer  dngefenbetnt  S)ru<ffa<$fit  mit  9fo«tta$me  bet  geftgefömfe. 

1.  8eii  $ru.  3Rorifc  öaöer,  $rofeffot  ber  *anb»irtöj<$afl  ii  8et*|ig:  „»wfriv  ber  tencfaen 
««nbteirtbföafr,  Sabrgang  1844,  7«  u.  90  $eft,  nebfi  mehreren  ©lütter«  ber  allgemeinen 
3ettnng  für  tanb*  onb  $au«i»irtbe  nnb  jtoet  «tteraturblatter,  bann  ein»  ©friert  über  bie 
©erfanimlnng  ber  ieutfiben  8anb*  nnb  JJorfhnirtfce  gu  SUtenburg." 

*.  ©on  $rn.  £.  55ietriclj,  $farret  In  ©bringen:  „ber  lanbtofrt$f<b>fHit$e  ©ote  für  bie  tau^e 
91».  II.  Saljrgang.  SRfinfingen  1843." 

3.  ©on  $rn.  Äarl  ftreiljerrn  von  graunbofen,  ©nt«Beft^rr  gu  ftraunljofen:  „©eridjt  an  bie 

VIII.  ©crfammlnna  tentföer  ?anb*  nnb  ffcrfhoirtbe  in  «Kündjcn,  über  bie  ©efcirt&fc&afhmg 
ber  Dcfonomie  in  «Henfrann^efen.  8anb4ljnt  1844."  (3ur  ©ertyertung  benimmt.) 

4.  ©on  $rn.  €>taat«rai$  von  <&aggi:  ,,©eoba<btnngen  nnb  ©emerfungen  anf  einer  SReife  im 

3abre  1836  na*  gfranfrei*  nnb  <5ng(anb,  jweite«  nnb  lefcte«  £eft.  SDtunc&en  1838. 
(100  Gremfcfare  jnr  ©rrttjeitung). 

5.  ©on  $rn.  $rg.  fflitb-  tfofmann,  SBirtljfcbafteratb.  in-  SBien:  „Die  Änltnr  ber  $anbel6ge 

Ȋtbje.  $rag  1845. 

6.  Sßon  (Sbcnbemfelben  :  ,,$a«  Jretrob  ati  Sriebtter!  (anbfcirtyföaftlftfer  SRaföinen,  mit  8 

tafeln  «bbtibungeu.   Sien  1844  bei  2Batti«banfrer. 

7.  ©on  $rn.  Äarl  $ornftefn,  f.  $rofeffbr  3n  3?affan:  „5>er  Slubau  betf  8la<$fe«  nnb  feine 

mcgli<bß  froblfeile  ©erarbeitung  gar.  Vrefottmrbigen  $anbel«te>aare.  Ctine  gefrente  tyxtitt 
©djrift.   8anb4b>t  1844.   JtrnlTföe  Univerfttäte>$ucbfanblttng. 

8.  ©on  $rn.  2ub»ig  Äa^Ier,  2ebrer  von  Stuttgart:  „Der  Dbftban  nadj  braftifdjen  ®runb* 

€>ä£en,  anf  vieijatyrige  Erfahrungen  gegrünbet.   ©fattgatt  1837.  Slrnelb'ö  93ud)bradetei. 

ft.  ©on  Qtrt.  Dr.  ft.  ff.  SHebicu«  in  2&ie«baben:  „lieber  bie  natnrtotfcnfdjaftlidbc  ©egrün« 
bnng  bcö  2aubbane6  in  ben  ofonomlfdjen  9?euigfeiteu  nnb  ©erfyanblungen  SMr.  61." 

10.  ©Ott  (Sbenbemfelben :  „lieber  bie  ©irtbföaftttoeife  be<  batoerifeben- ©berlanbr«,  ober  bie  fo* 

genannte  Ggartentofrtljföaft  in  bem  Äalenber  anf  ba*  3ab.r  1844  von  «rn.  SWinifleriak 
ralb,  Dr.  von  £  er  mann  $eran«gegeben. 

11.  ©on  $rn.  Dr.  3.  ©.  Sieb  er  er,  f.  8»<ealVrofeffor ,  »eftor  ber  f.  Eanbtoirtyföaft«*  nnb 

@eta>erb«föu(e  jn  $rei{ing  nnb  ©orjianb  be*  (anbto.  SiftriftS-fiomitä  ftreiftng:  „©erlebt 
über  ben  6tanb  ber  2anb»irt$f<$aft  im  lanbto.  ©ijlrifte  greiftng  im  3aljre  1843.  Elim 
$en  1844. 

IS.  ©on  $rn.  Äarl  ©amm,  Outeten  gn  SRergentljan,  orbentl.  SRitglieb  bee  taub»,  ©ereiu« 
im  äönigreitfc  ©a»ern :  ,,©ef(breibnng  meiner  ®lrtbfdjaft  gn  SÄergent^au ,  ein  ©eirrag 
jnr  Äennrnff  ber  lanbttJirt^fdjaftltcben  ©ert)ältniffe  Dberba^ern«  von  Staxi  6a mm,  mit 
einem  ©ortoort  von  Dr.  Waimunb  ©eit. 

13.  ©on  ^rn.  Gonfervator  «.  v.  €^U<$tegroU,  !.  b.  Dberbauratb; :  „Äatatog  ber  !.  b 

»olvte<bnifo>eB  3Hobetten*©amm(nng  in  Künden,  in  mehreren  jn  vertb.eitenben  (Srembiaren* 

14.  ©on  ^rn.  Dberforßratb;  SEBebefinb:  „Oeber  bie  ©erb.aUniffe  be<  €taate<  ju  ben  privat* 

walbnngen  in  ber  aUgemeinen  fforft*  nnb  3agbjeUnng  vom  Konat  Sluguil  1844  jnr  JDi«* 
fnffon  bec  VUL  ©crfammlung  beflimmt 

15.  ©on  $rn.  @eorg  Sinfer,  Privatier:  „©ea^tnngetoer^eörfa^rnngen  aber  bie  £ungcnfeucb.e 

(^ungenbranb)  unb  bie  Änot^cntjrücr>tgfett." 


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586  ©ettagen  jo  ben  <SeWcn6  *  Giengen. 

16.  3led}enfc$afi«Beri<$t  bet  Gentratßelk  nnb  bet  S3ejtrf6fleften  be*  S5ercin6  gut  Sefotberung  bet 
fcuibtoitlljföaft  anb  bet  ©tteerbe  im  8ntjtentb>me  ^c^enjcüern  <  ©tgmatingen  füt  ba« 
3a$t  1843.   ©igmaringen  JDtud  von  öntfner  unb  Signet. 


SBert^eilt  toutben  unter  ben  2Ritgtiebern  au&er  ben  ffcflgeföenfen : 

1.  ein  gebtudte«  ©erjefcfcnif  bet  totytenb  bet  JDoaet  bet  SJetfammfung  jur  9tnöflcttung  gefönt« 
menen  ©egcnflänfce  be«  $l<f«t*,  fflalb*,  (Satten«  nnb  33erg*©aneö,  »eranflallet 
com  ©entraUßcmÜe  \>ti  lanbtiurtfyfdjaftüdjctt  2krcin3  ju  SDJündjen,  unb 

*.  ein  Katalog  §ut  &>fal*3nbnflties8ltt«ffetfong  in  Wunden  im  Dftobet  1844,  »etanffaltet  »on 
bem  «Jlagiilrale  bet  $«ntot<  nnb  Ditflben^Siabt. 


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VI.  «fcfftttitt. 


f  t  x  x  d)  t 

über 

bie  Ausfüllung  ber  ffioltfliege  unb  SBoII^roben 

oon 


9Ja$bem  ber  $Borflant>  ber  a$ten  SSerfamralunq  teutfäer  8anb*  unb  8<>rftwirtr;e 
in  2Rün#en,  Unterjeicfcneten  mit  ber  Einrichtung  ber  bcabfidjtfgten  aJliejjauflfteÜung 
unb  mit  ben  Untafudjungen  ber  93lie£e  beehrt  hatte,  erlief  legerer  im  Auftrage 
bc«felben  eine  befonbere  Sfofforberung  an  bie  £errn  6d>afaü($ter  3*utf$lanb«,  re$t 
»iele,  biefem  3»ecfe  entfpredfrenbe  SBliefe  r»orf($riftemäpig  »erpaeft,  unb  mit  ben 
Wünfd>en«weru>|ien  #orijen  t>erfehcn,  na<$  «Künden  einjufenben. 

Sffiie  «uö  bem  93et3eid>nifl  ju  erfer>en,  fmb  auet)  eine  namhafte  Sfojaljl  ffiliejje 
eingefanbt,  unb  iebe  rble  fBUef#  unb  aBoUeigenföaft  fanb  fid^  in  ben  audgejeiifcnrt* 
ftat  Eremplaren  repröfentirt.  (Sine  größere  Eoneurrenj  würbe  »iettei^t  nur  bur$ 
ju  grofe  Entfernung  bebeutenber  ©dtffereien  »om  2ludffcttung$orte  ber^inbertj  wenig* 
fiten*  hat  man  feine  JBeranlaffung,  einen  anbern  ©runb  anzunehmen. 

Um  fo  »iel  wie  möglich  SBieberholungen  be«  fdwn  früher  in  ben  93eric$ten 
©efagien  ju  »ermeiben,  »erweifen  wir  barauf  rürfjtdjtlich  ber  bei  ben  Unterredungen 
angewanbten  SBcrfahrungSweife,  unb  bemerfen  nur,  bajj  foCc^c  oiel  befpro$en  unb 
geprüft  Worten,  au$  auf  wieberholte  Sitten  um  Vortlage  ju  etwaigen  93erbeffe# 
rungen,  nur  ein  inbirefter  Einwurf  gemalt  ifi,  auf  ben  wie  fpäter  aurütf  lommen 
werben. 

2)er  3wetf  ber  Unterfu$ungen  bed  ©ewidhted,  2Berthe*  unb  ber  SBotteigetu 
fdmften  ber  ©liefe  if*  einfa$  ber,  bie  SBiffenfc^aft  unb  bie  SBahrheit  ohne  Partei* 
lict)feit  unb  Stebenintereffe  ju  förbern.  E«  r)anbelt  fich  ni$t  barum  ^rfoatenintereffen 
3U  begünfHgen,  no$  bem  alten  6$lenbrian  ju  hulbtgen,  ni$t  um  eingebildeten 
SBerth,  ni#t  um  Liebhaberei  nach  ©eheiiraujirrämerei,  fonbern  um  ba«,  wa*  tn 
biefem  widrigen  i&otiQt  ber  Sanbwirthfdjaft  bur$  bie  SnteDigena  be*  SWenf^en  in* 
nerr)alb  ber,  oou  ber  9totur  gefreeften  ©rdnjen  wirf  lieh  gefeiten  fann  unb  gcfdjo 
hen  ift,  ferner  um  bie  Verbreitung  folcher  Erfahrungen,  bamit  fte  3ebem  in 
feinen  93crl)dlrniffctt  nüfcen  unb  ihn  bor  Uebertreibungen  bor  ÜRifgriffen  bewahren 
mögen,  unb  enblich  um  bie  9tütfft$ten,  bie  etwa  burch  »eränberte  *Probufrion6*, 
£anbeld>  unb  $abrifation«*9$err;altniffe  jur  3eit  ju  nehmen  febn  mächten.  5)arum 
barf  »or  biefen  Unterfuc^ungen  unb  Prüfungen,  weiche  ein  Serein  fach&mbtger 
Banner  übernimmt,  fein  Stoffen  ber  fßerfon,  fein  ©lanj  r)or)en  9tomen$  ober 
Eufe*  gelten,  fein  SBoruru}eil,  feine  einfeitige  SJteütung  tyrtfäm.   SBie  e«  fity 


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588  ®«W  **«  «■•fU&oiig 

wirf  lieh  flnl>et/  wirbba«,  »ad  »orliegt  beurteilt ,  gelobt,  geiabelt,  anetfarait  unb 
ber  Beachtung  empfohlen.  D^nc  UBorfflauberei  ober  unoerftönbliche  ©elehrfamfeü 
wirb  mit  «infamen  flaren  SBorten  ba«  9cefultat  ber  ^Prüfung  au«geft>rocben  unb 
niebergefchriebeuj  unb  tüfQig  »«treten  bie  2Ritglieber  ber  $rüfung«>Äommiffton  ihre 
Sflemung  tn  ber  innerften  tteberaeugung  nach  beftem  ffiiffen  unb  mit  rebUcr)em  2BiU 
len  geurtheilt  au  haben.  £a«  »on  ihnen  unterfchrtebene  ^rotofott  liegt  aur  ©nfi^t 
eine«  jeben,  ber  bie  $liefiau«fieuung  befugt,  ba.  Sebee  fann  bie  Seurtheilung  unb 
Sd&äfcung  mit  ben  ©liefen  felbft  »ergleicben,  prüfen,  fidt>  überaeugen  ober  feine  et* 
waigen  3weifel  frei  Aufern,  woburch  ein  bW  intereffanter  8u«taufch  ber  Stnftch* 
ten  unb  (Erfahrungen  herbeigeführt  wirb. 

$er  ange^enbe  ©chafjüchter,  ber  ungewif  ifi,  au  welcher  ftalme  er  fdjwören 
fott*,  finbet  hier,  wa«  er  »on  hochfeinen,  feinen  unb  mittelfeinen  ©trafen  in  ©ott* 
gewicht  unb  ©elbwerth  Wirf  lieh  erwarten  barf.  2)er  2BoU»robujent  fteht  ben 
SBoUetfrag  ber  »ergebenen  SoÜqualitÄten,  fammt  ben  bafür  beregneten  greifen 
unb  »ergleicht  bamü  fofort,  wa«  ihm  feine  eigenen  ©chafc  einbringen.  ©r  erfennt 
bann  leicht,  ob  er  bl«her  bie,  für  feine  Mab  unb  Sibfafroerhaimtjfe  »affenbe  Söoll* 
»robuftion,  betrieb,  ob  er  bei  ber  Reinheit  feiner  ©chafe  ba«  »on  ihnen  fcheerr,  wa«, 
wie  er  hier  fleht,  bei  richtiger  Züchtung  unb  Haltung  »on  ihnen  gefroren  »erben 
fann.  Gr  finbet  »ietteidht,  baf  nach  ben  Slbfa^erhältniffen  feine«  Sanbe«  bie  hoch* 
feine  SöoOe  nicht  rentirt,  ober  baf  feine  SBoOe  trofr  ü)rer  Reinheit,  anberer,  hier 
in«  Sluge  faUenber,  eblen  ©genföaften  entbehrt,  bie  fte  werth»oller  machen  würben. 
@r  fteht  bie  feinflen  unb  h^chcbelften  «Bliebe  neben  ben  woümchften,  unterfcheibet 
Liebhaberei  »on  »raftffcher  3«chtung,  beregnet,  wa«  ba«  meifte  ©elb  bringt,  unb 
»ruft  jt$  SM«  fchon  mit  bem  SJorfafr,  baöon  ben  beflen  SRufcen  au  sieben.  2)a« 
93ilb  be«  hier  gefehenen  begleitet  ihn  nach  £aufe  in  feine  eigene  Schäferei,  er  ftn* 
bet  je&t  fehr  balb,  woran  e«  gefehlt  hat,  erfennt  bie  eingefallenen  frhler,  unb 
bebenft  bie  SRittel  fte  au  »erbeffern  unb  ba«  gefehene  JBorbilb  au  erreichen. 

2>fe  «eft&er  »on  ©tammfehaferefen,  bie  einen  bewahrten  Stuf  geniefjen  unb 
ftch  großen  Slbfa&e«  »on  3ud)tthferen  erfreuen,  halten  bie  möglichfte  ©ubfanj  in 
tfor»er<  unb  fiBoflform  feft,  unb  ftnb  nicht  geneigt  fie  au  »eranbern.  2)eraunge* 
achtet  bebürfen  auch  fie  ber  Sfnficht  anberer iJüctyungen,  »ergebener  2Bofl$araftere. 
Um  nicht  ber  (Sfnfeitigfeit  au  »erfaUen,  fft  e«  l)öd>fi  nothwenbig,  »on  3eit  au  3eü 
einmal  au«  ber  eigenen  £eerbe  hütau«3ufommen,  unb  in  anbern  beerben  ba3  ISbcU 
fte,  3eitgemafe  au  befchrn,  ben  ©lief  au  f^arfen  unb  bem  Sluge  wieber  einen  rieh* 
tigen  aitofftob  au  geben.  3e  anerfannter  bie«  tft,  um  fo  wiUfommner  raup  bie 
Gelegenheit  feon,  welche  bie  93liefau«jteuung  burch  bie  »erfchiebenften  SBoUcharaf' 
tere  unb  Dualitäten  barbictet,  befonber«  ba  bie  »bftammung,  Gattung  unb  $ütte* 
rung  ber  Spiere  bei  jebem  «liefe  bemerft  unb  auf  bie  guten  wie  auf  bie  fehlten 
(Sigenfchaften  be«felben  aufinerffam  gemacht  Worben  if*. 

2>en  gröften  9tu&en  fßnnen  aber  bielenigen  ©chafaüchter  unb  äBottbrobuaenten 
»on  ben  93liefau«freKungen  aiehen,  welche,  wie  e«  fo  häufig  ber  8aK  fft,  bie  Hb/ 


< 


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ber  SEßeflfitejje  unb  fflclfytoben. 


589 


ftammung  tljrer  feinen  beerben  auö  berühmten  ©tämmen  herleiten,  ober  vielleicht 
au6  beerben  von  großem  «Ruf  bie  «Wenge  gefauft  fabelt,  in  beiben  Sailen  aber 
weber  bie  eblen  <5igenf<haften  be«  Urftommed  miterbalten,  ober  fotetye  nicht  eonfervirt 
haben,  weil  fte  glaubten,  in  bet  reinen  gortjucht  ber  erhaltenen  ^od^eblen  Spiere 
tyre  Sicherung  ju  ftnben.  2)et  ©lanj  foldwr  »bjlammung  leiht  ben  Äachfommen 
freilich  einen  trügerifchen  Schimmer,  ber  noch  fo  viel  blenbet,  baß  man  vor  i()tn  bie 
Behler  nicht  fo  balb  gewahr  wirb,  allein  ft>dter  werben  fie  überbanb  nehmen,  unb 
fid^  au$  burch  ben  geringen  (Srtrag  foldjer  Schäfereien  ju  fällbar  machen. 

Sehr  oft  iß  eine  ganje  ©egenb  buret)  einzelne  tßorbilber,  bürch  3w<httr)iere  aud 
folgen  Stammheerben  von  ^o^er  Slbfunft,  jur  hochfeinen  Schafzucht  verleitet,  ohne 
babei  bie#aupteigenfchaften,  nämlich  bieten  SBollftanb,  9lu$gegU$enr}eit  unb  frönen 
Stavelbau  gehörig  berü<fftd?ttget  ju  haben.  ÜRan  ftebt  bort  hochfeine  aber  armwofc 
lige  $eerben,  mit  entweber  ju  fur^em  ober  fchütterwolligem,  offenem,  fvießigem  Sta* 
bei,  welche  bem  (Einfluß  ber  SÖltterung  vreiö  gegeben,  eine  mürbe,  matte,  fcaftlofc 
SBotte  unb  ein  fetyr  geringes  Schurgewidjt  tiefern.  25er  SEBollbänbler  fann  folche 
SBollen  ungeachtet  ihrer  Reinheit  nicht  h°$  be3ablen,  weil  fie  feinen  Nero,  -feine 
Ärimtofraft  baben,  unb  gibt  für  ben  Rentner  faum  fo  viele  ©utben,  al6  er  fonfl  bei 
gleicher  Seinbett  aber  beffern  ©genfdjaften  ^aler  bejahen  würbe. 

Solche  Uebelfränbe  burch  Slnfdjäuung  von  2ßoÜ*vlicßen  ju  fyeben,  wie  fle  in 
i'cber  Dualität  fevn  foUen  unb  fevn  fönnen,  bieß  ifi  bie  recht  eigentliche  ©efrimmung 
ber  SSließauöfteHung ;  barum  ftnb  bie  Sfotijen  über  Fütterung  unb  Haltung  nou> 
Wenbig ,  barum  wirb  ©ewicht  unb  SBertb  ber  Söließe  ermittelt  unb  jebe  gute  ®gen* 
fd)aft,  ieber  Bebt«  brcwrgetyoben.  2>ic  SSließaueftellungen  ber  lanbwfrthfchaftlichm 
SBerfammlungen  fotTert  ferner  ben  ^rovinjiaU  unb  93ließ*Schauen  jutn  S3or* 
bilb  bienen. 

SBenn  bie  Sanbeö*  Stammheerben,  wenn  bie  erften  Autoritäten  in  ber  Schaf* 
jucht  ibre  «öließe  einer  Unterfuchung  Eingeben,  bie,  »je  unvoUfommen  fie  berSfatur 
ber  Sache  nach,  auch  noch  fevn  mag,  boch  3uver  reiflich  erwogen,  unb  noch  burch 
feine  beffere  ju  erfefcen  gewefen  ifl,  fo  barf  man  ftd)  woljl  ber  Hoffnung  hingeben, 
baß  bieß  93eifpiel  ber  Uneigennüfrigfeit  boch  cnblic^  einmal  ber  fleinlichen  fJlivalitat, 
ben  ewigen  perfönlicben  fJlücfftcbten,  unb  all  ben  eigenartigen  Sntereffen  ber  äamvf* 
fpiele  auf  fleineren  Styerföauen  ein  <5nbe  machen,  unb  rücfficbtlich  ber  Unterfuchung«* 
SRethobe  jur  9*a$a$mung  fübren  werbe.  53ei  ^er  Vorliebe  bie  3eber  für  feine  ju 
einer  Slu«fteÜung  gefammelten  X^iere  ober  fließe  ^egt,  unb  bei  ber  fjtivalität  ber 
(Soncurrenten  alö  3ud)tbocf*S3erfaufer,  ifl  er  nur  ju  leicht  geneigt,  bem  Urteile,  weU 
d^e«  ibn  niebt  jum  Sieger  ma(bt,  ju  mißtrauen,  ber  Serfa^rungdart  bie  6«^ulb  ju 
geben,  unb  eine  anbere  vorjufcfclagen.  Selber  ift  bieß  SKißtrauen  oft  begrünbet, 
benn  bie  2Rotfve  ber  <Sntf$eibung  fmb  oft  niebt  rein,  ba«  SBerfa^ren  felbfl  fef>t 
mangelhaft,  unb  bie  9lu6fübrung  beefelben  ifl  e«  noä)  mehr;  baraud  entfielen  bann 
©treitigfeiten,  unb  bie  gute  6a$e  leibet  fietd  barunter. 


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590 


Strikt  über  bie  SlnafWfuiig 


gut  We  SBerbefferung  ber  Sd>afjud)t  fommt  e«  nity  barouf  on,  bof  ein  ober 
einige  SBCiefe,  von  vielen  wertvollen,  ©lege  bavon  tragen,  fonbern  barouf,  baf  bie 
wertyvolljien  ©liefe  übertäubt  ermittelt,  bie  <Stgenf$aften  hervorgehoben,  unb  ben 
verfammelten  SBottprobucenten  gejefgt  »erben,  wona$  fte  ffreben  fotten. 

SBir  r)aben  nun  einen  SJorWurf  ju  befeitigen,  ber  unferm  ^ratton*verfar)ren 
barüber  gemalt  ifl,  bafi  wir  bei  ©ejhmmung  eine«  Sortiment*  unb  greife«  für 
ein  ©lief»  ftct«  ba*  ganje  SBliefj  in  ein  unb  batffelbe  Sortiment  brächen,  unb  ju 
ein  unb  bemfelben  greife  beregneten,  ba  bodj  befarattlidfr  jebe*  ©lief  verriebene 
Sortimente  enthielte,  bie  ni$t  gleiten  SBerty  hätten.  Statt  biefetn,  ald  unrichtig 
bargefleOUem  ©erfahren  wollte  man  ein  anbereS  angewenbet  haben;  man  wollte 
namli^  bie  Spiere  ungewafctyen  halb  f$eeren,  fte  bann  mit  ber  anbern  ©liefhälfte 
in  foltern  Sßaffer  wafcijen,  unb  nach  bec  Slbttorfnung  biefe  jtoeite  $dlfte  auch  f$ee* 
ren,  um  bann  bdbe  Hälften  an  eine  Suchfabrif  einaufenben  unb  fte  bort  fortiren 
unb  fabrifmäjHg  wafdjen  ju  (äffen. 

5)ie£  ©erfahren  haben  wir  früher  ganj  ebenfo  burchgemacht  unb  fo  lange  au$> 
probirt,  bid  wir  und  von  ber  UnftWerfm&figfeit  bedfelben  vollfommen  überzeugt 
Rotten. 

Die  Unjuläffigfeit  ber  Saration  gewogener  Sollen  burch  Sortirer,  fo  wie 
bie  Sräglicfyfeit  ber  ftabrifwäfche  ifl  in  ben  2)oberaner,  Stuttgarter  unb  Slltenburger 
©crid)ten  hinreichenb  bargethan  worbenj  ich  fyabe  alfo  blod  über  ba3  3e*tI>eUcn 
ber  ©liefe  in  Sortimente,  unb  bie  9ere$nung  nach  beren  verriebenen  greifen  ju 
teben. 

S$on  früher  ^abe  ich  barauf  aufmerffam  gemacht,  baf  bie  verriebenen  Sor* 
timente  auf  ber  £>ecfe  eined  SBoHvliefed  nicht  mit  farbigen  ©ranjen  abgeheilt  jtnb 
roie  bie  8dnbet  auf  ber  ßanbfarte.  2>er  Sortirer  fann  beim  &breifen  bei  Sortis 
mente  nur  feinem  Buge  folgen.  2>er  verfd)iebene  2Buch$  ber  SBoHe  auf  ben  Äör* 
verteilen,  unb  bie  oft  wenig  flchtliche  Abweichung  vom  $auptfortiment  be«  ©lief ed 
ftnb  Sßa^rjeic^en,  welche  ©efchidlidtfeit  in  feinem  $adje  verfangen,  auch  wirb  cd 
beim  Abreißen  felbft  nicht  fo  genau  genommen.  Sur  ben  Raubet  unb  bie  ftabrifa* 
tion  genügt  bief  vollfommen,  für  bie  l)iet  in  frage  ftehenbert  SBert^ermittlung  aber 
nicht. 

SBenn  wir  und  3.  ©.  3Wef  ©liefe  benfen,  wovon: 

9io.  1.  bei  Super  Electa  gein^eit  ber  ^ouprttyette  unb  fernem  Stapel ,  am 
Ärcu3  ^et)ejt  ober  2Bolf$bif  aber  eine  Heine  flechte  Stelle,  einen  bebenflidjen 
leicht  3U  veretbenben  Bester  hat, 

SRo.  2.  bagegen  bei  nur  Electa  Reinheit  hohe  Huögeglfchenheit,  unb  ein  rieh* 
tigefl  ©crhMtnif  ber  Körperteile  3U  einanber  befifct,  mithin  jur  5«$*  »td  bef* 
fer  ift  ol«  9to.  1. 

fo  wirb  9io.  1.  boch  fiegen,  benn  ber  SBolIfortirer  reift  bviö  f leine  fdjlectyte  glccf< 
ab,  unb  baö  ^ö^ere  Sortiment  wirb  työljern  SEBert^  bringen.  S3ci  uitferm  ©er* 
fahren  fe^en  n?ir  atterbing*  bie  ganjen  9Slic§c  in  bie  Sortimente  ber  £aupttr)etle, 


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ber  SBoflfUeffc  nnb  ffioltyroben. 


591 


allein  juoor  Werben  bic  ftebfcr  bcrfelben  aufgefucf>t,  unb  nad>  bereu  ®röße  uno 
(linfiuß  bie  $rdfe  ber  Sortimente  herunter  gefegt,  nad)  benen  bie  ganzen  SBHef e 
beregnet  werben,  wobei  benn  alfo  wie  billig  uu<$  bie  $aiwtü)eile  ber  fließe  für 
bie  gefunbenen  geiler  leiben  muffen ;  babei  bleiben  bie  Stieße  gang  unb  ungewaföen 
vorliegen ,  wa6  großen  SBert^  $at.  2)ie  Meinung,  baß  man  fu$  bur$  Sortirung 
ber  geipafcfycnen  Sötte  mer)r  ber  3Birfli<fyfeit  im  Sßecfe^r  nähert,  ift  leicht  wibertegt, 
benn  SRfemanb  von  ben  SBotlprobucenten  verfauft  feine  2Öoöe  im  fortirten  3ußanbe, 
unb  felbft  bie  meinen  SBolttjanblungen  haben  ihre  Sorttr*  53öben  eingeben  lajfen, 
weil  bie  reine  €>otrage  in  Sortimente  nic^t  mehr  rentirt,  unb  man  nur  im  Schäfer* 
banb  fortirt,  b.  h«  bie  ganjen  Sliefk  pfammenlegt,  bie  in  ein  Sortiment  gehören 
unb  fte  bann  wieber  in  ein  Sd}äferbanb  einbinben  Ußt. 

2ßir  wollen  gerne  eingesehen,  baß  unfer  Verfahren  noch  großer  SJerbefferungen 
fähig  ifrj  bod>  möge  man  auch  bebenfen,  baß  wir  eine  s3Kethobe  wählen  muffen, 
beren  51uöfiil)rung  möglich  ju  machen  ift,  unb  baß  wir  nicht  auf  fol($e  SBorfchlage* 
reßectiren  tonnen,  bie  fid)  nicht  aW  praftifch.erwiefen  ^aben,  ober  »on  benen  wir 
gar  wiffen,  baß  fte  nicht  anzuführen  fhtb. 

Referent  unterteilt  bat*  ©efagte  ber  Prüfung  ber  $errn  Sachfenner  unb 
wünfdjt  nichts  mehr,  ald  baß  ftcfy  eine  noch  jwecfmäfftgere,  jebe  Säufchung  möglid>|t 
audfchließenbe  SWethobe,  jur  (Srmittlnng  be6  SließwertheG  ^eraudftetten  möge,  a(6 
bie  bi«^er  angewanbte,  benn  ba*  aHgemeine  3ntereffe  forbert  jebe  nur  mögtf^e  Stuf* 
flärung. 

£eiber  gibt  e«  wot)t  manche  SBiberfadjer  ber  SBließauSftettungen,  in  beren  ptt* 
fönlichem  Sntereffe  ed  nicht  liegt,  baß  9Wed  fo  genau  erörtert  unb  ermittelt,  gewo* 
gen,  gewafchen  unb  tarirt,  gebrückt  unb  oerbreitet  wirb:  biefen  fönnen  wir  inbefi 
nicht  Reifen j  eö  ftnb  überall  ju  viel  bittere  Erfahrungen  gemacht,  ju  Diel  X&ufäun* 
gen  oorgefommen,  befonberd  in  53entg  auf  3ud)ttr)iere,  Schurgewicht  u.  f.  w.,  al$ 
baß  nicht  bie  ÜÄetyrjar)!  ber  Sßollprobujenten  bie  möglidjftc  ?luf  flärung  wünfdpcn 
follte.  2>em  wahren  2Bertr)e  einer  3u^?tfc*?^ferc^  0Der  einem  ©a^fenrter  werben 
unfere  Itnterfuchungen  nie  fctyaben;  unb  ob  fle  nun  auft  (Sigennufc  befrittelt  wer* 
ben,  ba6  fann  und  am  dnbe  ganj  gleid^giltig  fc^n.  3Rit  wahrer  föreube  f^t  man 
bo$  bie  Sefchauet  gleich  emftgen  Lienen  unfere  Stieße  umfehwärmen,  beren  fdjöne 
(Sigenfdmften  auffuchen,  bewunbern,  unb  5ßröbd^en  baoon  tragen,  dienten  ü)nen 
unfere  Unterfuchungen  babei  atfo  auch  nut  al«  Seitfäben,  al6  9Jnr)aIt$punfte  für 
eigene  Scurtheitung ,  fo  wäre  bamit  f$on  oiet  gewonnen.  (5$  fott  ia  SRiemanben 
eine  Meinung  aufgebrungen  werben;  jeber  ber  Äenntniffe  hat,  übe  fle  t/ier  ju  feinem 
9tu$en  unb  frommen. 

(Sine  SSUeßau6ftetlung  or)ne  UBeurtyeftung,  or^ne  Unterfud^ung,  erfcr)eint  und  Wie 
eine  ©emfttbefammlung  o^ne  Katalog.  9Ran  muß  barin  fc^on  genauer  Jtenner  feon, 
um  bie  Schönheiten,  um  bie  2J2eifJec  r)erau^ juftnbert j  ed  jinb  aber  ni(^t  Stile  Stm* 
ner,  unb  bie  BuOftellung  ift  audh  für  Solche,  bie  e*  gerne  werben  woffen. 


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^QO  ©criÄt  über  feie  auflftrUun« 


&  e  r  i  $  t. 

i» 

6t.  SKaieftdt  ber  Ä$nig  *on  «avern  $atte  bie  S3enufrung  be«  fönigl. 
JDbeon«  a«  3wecfen  ber  8.  ©erfammlung  teutfeber  ftmb*  unb  Borflwirtfc  »Her- 
gndbigji  ju  bewilligen  genial,  unb  fanben  bie  »u«flettungen  in  ben  obern  ©dien 
tiefe*  fronen  ©ebdube«  ftait. 

(5*  waren  in  ttßem  91  ©liefe  eingegangen  ton  benen  82  ben  Unterfuc^ungcn 
unterzogen  würben.  ©on  ben  übrigen  9  ©liefen  waren  7  gewaf$en,  ermangelten 
auef)  ber  näheren  Angaben,  fie  würben  jeboety  mit  in  bie  ©eurttjeilungen  aufgenom* 
men.  Die  legten  jwei  SBUefe  waren  jwar  imgewaftyen,  allein  im  unauGgewacfjfe* 
nen  3uftanbe  unb  tonnten  baljer  nur  jur  ©etyau  vorgelegt  werben. 

Die  Unterfucbungen  ber  ©liefe  in  ©ewid&t,  (Änlage  A)  freinljeit  unb  ©ewicr)t«< 
vcrlufl  gefd;aljen  vor  Änfang  ber  ©erfammlung  nact>  ber  belannten  9Retr)obe  (vide 
amtlicher  ©eriefct  von  Hltcnburg).  Die  ©liefe  würben  einjeln  aufgelegt  unb  er* 
gelten  3ece«  eine  ©lieftafel  mit  folgenben  Momenten. 

1.  Saufenbe  Kummer, 

2.  Warne  be«  Sanbe«, 

3.  Warne  be«  ©eftfrer«  ber  ©$dfcrei, 

4.  Warne  ber  ©<r>dferei, 

5.  Sange,  $ölje,  Umfang  beeV Spiere«, 

6.  ©c&dferei  Wumer, 

7.  ©efölety  bc«  Sbiere«, 

8.  «Iter  beffelben, 

9.  Älter  be«  ©liefe«  in  Sagen, 

10.  äör»ergewit|>t  be*  Spiere*, 

11.  ©liefgewufy  ungewaföen, 

12.  ©ewic&Merluft  in  ber  Weinwdföe  na$  Barnten, . 

13.  ©lief  gewicht  reingewaf^en, 

14.  ©liefgewify  ju  ^eijwdf^e, 

15.  ©lief  gewußt  gu  $ety»ft|tyc  beregnet,  mit  Wüifftty  auf  Körpergewicht, 

16.  ©ortiment  be«  ©liefe«, 

17.  2Bert&  be*  ©ortiment*, 

18.  SBertr;  be*  ganaen  ©liefe*, 

19.  $eintyeit«grabe  von  ©latt,  ©ette  unb  tfreua, 

20.  ©ewi(t)t*t)erluft  in  ber  Weinwdföe  »on  ben  brei  ©euteln  k  100  ©ran 
ungewafefcener  ©Solle, 

a)  »on  bem  erflen  ©eutel  »on  allen  Steilen  be«  ©liefe*, 

b)  »on  bem  aweiten  ©eutel  toon  allen  feilen  be«  ©liefe«  um  ben 
erften  bamit  au  fontroliren, 


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b*t  SEBoflpiefie  unb  SBcU>tc&en. 


593 


c)  ton  bem  »ritten  SJeutet  aue»  ber  6ette  bed  93liefjeö  abgenommen  unb 
mit  (frr^ilrung  bed  6tapel*  geroafcfyeu,  um  bfe  SBolle  beffer  beur* 
teilen  gu  Kimen, 

21.  6e$«  2Öollproben  Von  ben  brrf  ÄötyerfUÜ'en,  93lati,  Seite  unb  Äreuj 
geivafcfyen  unb  ungemafcr)en, 

22.  Die  rein  gemaf$enen  groben  ber  bret  obenerwähnten  Beutet. 

<5o  weit  war  Hört  bi6  jur  Eröffnung  bet  23erfammlung  vorbereitet,  unb  ber 
Unterzeichnete  beantragte  nun  beim  $raeftbio  bie  Sßaljl  einer  $rüfungfcßommiffton. 
9fa$  bem  ©runbgefeft,  ®efd>äftSorbnung  6a».  I  unb  Y.  $$.  1  nnb  16,  ernennt 
bad  ^PrdjtbtUm  ö  ÜÄitglieber  bet  (Sommiffton  unb  »irb  fol$e  babure$  fupplirt,  bap 
riefe  3  SWitgliebeT  ftci>  nod)  jrori  baju  tväfu*en.  Sluf  roiebetr/olte  Slnforberung 
würbe  id)  jebcd?  mit  meinem  Äntrage  enbltd)  an  ben  Sßorftanb  bet  Seftion  ber 
93ter)ju$t  »erwiefen,  unb  erlangte  erft  Ata  vorlebten  Sage  ber  93erfammhmg  bie 
(Ernennung  einer  ^rüfungGfommiffiort,  weldje  bemnad)  erft  am  legten  6ü)ung$tage 
ber  Serfammlung  lr)re  Seratfyungen  unb  Prüfungen  ausführen  unb  ir)r  UrtfyciC  ab? 
geben  fonnte,  weötyalb  ed  ü)r  nidjt  jum  Vorwurf  gereichen  forme,  bajj  bie  oben 
angeführten  Momente  auf  ben  38Ue£tafeln  nid>t  r/aben  aufgeführt  werben  fönnen, 
unb  babur$  ein  St/eil  beG  3^*^  verfehlt  roorben  ift  3>ie  ^rufungöfommtfffon 
beftanb  aud  ben  £errn  : 

9tittergut$beftt)er  Sei  ermann, 

2ß  i  rt t>  f d>  after at^  SBanietf, 

«trüger  auS  Sörebenhagen, 

Dr.  SRavet, 

<£.  fr  SB.  Seppe. 

$a£  ^ßrotofoH  (Anlage  B)  mürbe  vom  «Kaufmann  3uliu6  3eppe  geführt, 
bie  9eurtr)ei(ung  ber  vorliegenben  SSliefe  nae$  ber  Reihenfolge  barin  aufgenommen 
unb  von  ben  9)fttgliebern  ber  ^rufungdfornmiffton  unterzeichnet. 


@6  lagen  folgende  Siliere  vor: 


No. 

1- 

-  2. 

2  SSliefje  von  ber  grau  ®räfin  von  Serben  Sfcjborf  inöavern. 

'■ 

2- 

-  8. 

6 

* 

vom  #errn  gretr/errn  von  6tauffenberg*3ettingen 

in  Qavern. 

9- 

-13. 

5 

*       *  fcreiberrn  von  (Hofen  auf  ©ern  fn  Stovern. 

* 

14. 

1 

'  *       f   ©rafen  von  Hrco<@teppberg$agmer$* 

heim  in  Sapern. 

t 

15. 

16. 

2 

von  6r.  Sreßenj  £errn  $aul  v.  ©»urfv  SRarfhäja 

in  Ungarn. 

* 

17- 

-19. 

3 

*    9  $urcr)laucr;t  £errn  durften  von  Coburg  Äo- 

r)ärv  in  Ungarn. 

20. 

21. 

2 

vom  $errn  ©rafen  SHfol.  3i$v 'fteti  in  Ungarn. 

22. 

23. 

2 

von  ®r.  !Dur4laucbt  £errn  gürten  $r)U.  Satthvan» 

^ ata  in  Ungarn. 


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5*4 


»ettöt  fifcer  bie  «it«fW(un3 


*  37-40.  4  . 

*  41-44.  4  * 


No.  34-28.  5  »liefe  vom  £errn  ©rafen  3of*l>$  £wn»c»b9  Sajani?  in 

Ungarn. 

,  29.  30.  2    *  von  <5&rtt>firbigen  ^iarijUn  JUoftet  £e'Untt  in 

Ungarn. 

*  31.  32.  2    *    *    £rrm  trafen  ©eprg  ».  JUrol^i  6aenie  in 

Ungarn. 

0  33.  34.  2    *    t       *     ©cafen  Subwig  t>.  JUroW  9ted>nifr  in 

Ungarn. 

*  35.  36.  2    *    von  @r.  Äaiferl.  $ofcit  $eern  (S^erjog  Äarl  äöitt* 

manndtyof  unb  Äafi mir  in  Ungarn. 

berf6nigl.  6d$jiföen  ©tammföaferei  Kenne tt* 

borf  iri  €a$fen. 
Sr.  3)ur^lauÄt  §errn  gurjlen  fficebe  au  Illingen 
in  Skiern. 

45—50.  6    *  t)pm  fytxm  9fei<$*  *  ©rafen  fcon  Schwerin  »olf«* 

fya gen  in  $reufen. 

*  ©taumelfler  »üjt  2)e»j>gien  iit  SRectlenburg. 
*■  »itteegutebeji&er  $©gge*9Uggoto  inSHetf* 

tenburg. 

*  unb Äanjleitaty  B.SSBebemeijer  Sang« 
Gagen  in  SWecflenbutg. 

*  £arbcr  Änegenborf  in  SDtecflenburg. 

*  93urg»ebel*£an«borf  in  SRectlenburg. 

*  6ta*enl)agen  $aff«5e  in  SRecöenburg. 

*  ©rafen*  on@$  lief  fen  ©^»anbtinSRcrf 
(enburg. 

?    ©eafen  Jtonotonifcttt  fctyatfo»  in  9Reef* 
(enburg. 

*  freieren  loon  6piegel*  ©piegeWberge 
in  ®raunf<$n>eig. 

*  ©rafen  t>.  Äalnocty  SettowiO  in  SNäijren. 

*  ©rafen  Rendel  »on  3>onnet«marf  auf 
©ramftyüfe  a.  3Ä.  in  ©djlejien. 

5)ie  Tabelle  (Bnlage  C)  entt)Ält  famratlie^e  SRoraente,  tueld^e  une  bur$  bie 
Unterredungen,  ©^afeungen,  angaben  ber  £erm  ISinfenber,  unb  bur$  bie  ©eretfc* 
nungen  befannt  geworben  fmb.  2)te  »nlage  D  entölt  bie  SateUe  jur  ©ere$nung 
ber  unb  6$roanumoäfc$e  au9  bem  ®ettl$te  ber  ungen>afd)enen  2BoÖe  9c9cn 
9teinn>df$e  na$  ^wjenten.  «nlage  K  entölt  bie  eingefanbten  »ottjen  über  $alt* 

tung,  Fütterung  u.  f.  ». 

SBir  faben  iefrt  unfte  «liefe  na$  berjenigen  Reihenfolge  ber  $fo«}rid)nuiig 
anfeueren  »ie  |oi^  auö  ben  Unterredungen  unb  Beurteilungen  $ert>orge!>t 


*  51—53.  3    *  * 

*  54—57.  4    t.  * 

*  58 — 60.   3     *  t 


61.  1 

n        62.  1 

*  63-69.  7 

70.  1 


71.  1 
t  72-74.  3 


5  * 


/  75.  76.  2  *  * 
*  77—82.  6    *  * 


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btr  9BcI(flte£e  vnb  ©ollproben. 


595 


a)  3n 
tfo.  24. 
*  80. 


t)ö<Wer  Sereblung ,  ffefoujeü,  Sfoflgeglic&en&eii  ttitb  6taj>elbau. 
»lief  be«  $errn  ©rafen  Sofebl)  $unoab»  Za^iny. 

*  £en<felt>on2>onner«marf,  ©rara* 

ä 

•  Subfeig  äarol^i,  *Rc<^ni$. 
©eorg  Staxolyi,  <5a*na*. 


32. 

23. 

15.» 

18.1 

19.} 

79. 

38. 
37.1 
39. 
40.] 
74. 
75. 
22. 
83.1 


c 
s 
f 

t 


#enfeU.  $onnet$marf,  ©ram* 


*  ftürfim  von  eoburg*£oljar»>,  Boaiia. 

*  ©rafen  3ofebt)  ^un^ab»,  Saaanij. 

€r. Äaifrri. £ol>eii be* £ertn  (Sra^erjogeÄarlÄafimir. 
bc6  £mn  ©rafen  Äanownifcin,  ßtyarforo. 

*     3ofetot)  $un$ab»,  Siaan». 

*  (Sljrto.  ^tariflen  älojler,  £ei«Sni?. 

Äaiferl.  $o$eir  be«£erm  <gra!>eraog«  äarl  mtU 
mann«r)of. 
be«  #<rrn  ©rafen  ©eorg  Äarolipi*  6*<Sna*. 

*  *    Surftet  $$ilip»  »att^inv,  $*ta. 
6r.  Grellena  be*  £errn  $aul  ©ijurftj,  SRatfljajä. 
Sc.  £ur$lau$t  be«  £etrn  Surften  Coburg  Äo&artj, 

öajito. 

be«  £erm  ©rafen  Rendel  »on$onner«marf,  ©tarn* 

ber  ßöntgl.  6ä<$fif<$en  ©tammftyiferd  JRennerdborf. 

<■ 

bee  $errn  grei&enn  ©»iegel*©»iegeieberge. 

*  *    ©rafen  von  äalnof»,  Seiiotoifr. 

•  Surften  WUbO  ©att&»an», 

*  $rei^rm  »on  So$oe«,  SBeö^ern. 


83.1 

&ij         '      '  ' 
b)  3n  «ereblung  mit  angemeffemr  geinr)eit,  fcäfrigen  ©rapelbau  unb  bl^tem 


*o.  16.      »lief  be*  $errn  ?onl  »on  ©¥u*r>,  (fceuena,  9Karf$ia* 

Ungarn. 

38* 


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596 


®eri$t  über  V\t  «uaftcHuBa 


No.  20.       ©lief  be*  £errn  ©rafen  Wifol.  3$$9/ 


29 

72.  ) 

73.  ) 
45. 
55. 
21. 
61. 
66.) 
68.) 
47. 
48. 
50. 
54. 
56. 
57. 
70. 
64. 
10. 


10.) 
11 1 


*  Styr».  Sßiarifien  Äloflcr,  £etentj. 
c  ^cren  «cei^err  »on  Spiegel*  ©piegeUberge. 

*Reid)S  *  ©rafen  t>.  ©$tt>erin,  9Bolf*ljagen. 
Slitterguttbeft&er  *Po flgc*9logfl on>. 
©rafen  »Hol.  39^9,  Heti. 
gartet,  Änegenborf. 

©tatfenfyagen,  Kaffee. 
ftriA*?  ©rafen  t>.  ©$Werin,  2Bolf«^agen. 

«RitterguWbeftfce  r  $ogge*9leggott>. 

©rafen  ».  ©cfrlieffen,  ©$tt>anbt. 
©tafcenfyagen,  Kaffee. 

gretycent  t>on  Glofen,  ©ern. 


c)  3n  SJereMung  mit  »erfcaltnif  mäf  tger  Sensit  unb  au«gegli<$en$eit. 

No.  44.  »lief  6r.  $ur$laud>t  be0  $errn  gurften  Shebe,  (Silin gen. 

8.  *  be«  £errn  $reft>trn  t>on  ©tauffenberg,  3ettingen. 

9.  ':  0  *      *        *       »on  Glofen,  ©ern. 

58.  )  t  *      t    £of*  unb  Äanjlei  *  9tatty  »on  äßebemeijet, 

59.  )  ?ang$agen. 
67.  *  *      *    ©tat>enljagen,  ^affe'e. 

52l  ,  *     *    ©taUnieiftor  «Ruft,  3>empaien. 


?ojn)a(ter*  fcürmann,  ©arefcing. 


*  *      <    $urgn>ebel,  $an6borf. 

*  *    $rau  ©räjlnn  üon  Serben,  9ld>borff. 

d)  3n  SB3oHrei$ü)um  mit  t*r$altaif  mÄfiger  gein^eit  unb  Sludgegli^en^eit. 
No.  28.    ©lief  be«  ^ettn  ©rafen  Sofeplj  ^un^ab^  Soaani?. 
»    24.  beefelben. 


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bcr  ©oUffitfe  nnb  fflcITb»»««, 


507 


! 


82. 

31. 

32. 
27. 
33. 


77.  ) 

78.  ) 
80. 
68. 
15. 
17. 


25. 
30. 
81. 

45. 
26. 
34. 
79. 

35. 

50. 
59. 

72. 
20. 
75. 
64. 
73. 
57. 
76. 
36. 
39. 
16. 
38. 
8. 
19. 


De«  £errn  ©wfen  Rendel  uon  2>onner«marr,  ©tarn* 

*  *      *    ©eorgtfatolH  ©jrfna«. 

*  Sofep^unpaH  $aaan$. 
,  -    ,       *    Subwig  Äatoliji,  9ted>nifr. 

\      >    Rendel  ».  2>onnet*matt,  ©rara* 
fdjüfr. 

t      *       s  beffelben. 

*  6ta*en$agen,  $aff«<- 

,     V    $aul  ©Vürffc  (keUenj,  3K«tf$i3«. 
6t.  Eurtyam&t  be«  £errn  gütjten  <Sobutg*Äa&acip, 

be«  $errn  ©tafcn  3ofep&  ^unyabi?,  Sajan». 
,  <5$würb.  $iacifUn  Äloffcet,  $<5te'nv. 
,  £erm  ©rafen  Rendel  ».  5>onnet*marf,  ©tarn; 

*    Strich  ©rafen  b.  @<&»etin,  SBolf«$agen. 

*  *  ©rafen  3ofepl)  ftmiytbfc  Sajän*. 
„     ,        *    Sunbwlg  ÄarotH  »e*n^ 

,      *        *    Rendel     $onnec3marf ,  ©tarn* 

6r.  Äaifetl.  $o$eü  be*  $erm  <5t3$etjog  Äad,  ©itU 

mann*$of. 

be*  fccrrn  <Rei$«*@wfen  0.  6$toerin,  ®otfd$agen. 
s    $of*  unb  äanjlefcaty  b.  2Bebeme?et,  «ang* 
Jjagen. 

fretyerm  »on  6*tegel*6pte9<(<tergc. 
©rafen  9MoL  3V$9, 

,    »on  tfalnody,  2etto»i0. 
<Sta»en$agen,  $affee. 
gretyerm  »on  6piegel*6piegeUbetg. 
SRMetguWbejtyer  $  o  g  g  e  <  SR  o  g  g  o  n>. 
©eafen  bon  Äalnod?,  Scttotoi^. 
6r.Äaiferl.^eUbe0^errn(5r^etaog  Jtarl,  «aflmit. 
bec  Äönigl.  ©ad>ftfc|>en  6tammf$Äferet  9tennet«botf. 
Sr.  (freHenj  £erra  $aut  ».  ©^ücfy,  2»ac!aja. 
bet  ÄJnigl.  6d$fiföen  «tammföaferei  »enner«botf. 
M  £errn  gretyetrn  »on  6ia«ffenberg,  3eirtngen. 
6r.  2>ut<$lanc$t  $erm  fffirfUn  bcn  Gobutg  *  Äo$a*«f# 

$ajita. 


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598 


No.  41. 
74. 
55. 
61. 
47. 
9 
58 
60 
66. 
48. 
70. 
71. 
23. 


* 
* 

s 
* 

* 
s 

* 


\ 


351  ufc  6r.  $ut$laud>t  be« $erm dürften  V.  ffirebe  #<SUingeit. 

*  bcö  £erm  fretycrrn  »on  Spiegel  »SpiegelSberge. 

*  .  «      «     SWttergutdbeftyer  ^ogqc,  Roggow. 

*  *      •    Rätter,  Jtnegenbotf. 

*  *      s    9M$6*®rafen  »on  SdjwednjSBDlfatyagen. 

*  *      *    ftretyertn  »on  (Slofen,  ®em. 

*  *      >    $of*  unb  Äanjleiratlj  ».  SEBebeme^er,  8ang* 

fyageu. 

*  *     *    ©ta&enljagen,  Raffet. 

s  t      *    3Reicl>6*®raf     @d)tt>etin,  SÖolf «Jägern 

*  *    ©rafm  t>on  S^lieffen,  ©dfrtoanbt. 

*  *     *  *    »on  Äanottmifrin,  (Sljatfow. 

*  <St.  $ur$lau$t  be*  £errn  durften  $att^an»,  f  ata. 


e)  3m  Wflen  SUeftoetty  ol>ne  9tücffu&t  auf  flörper,  @ett>ify,  Sode  unb 
S$af<- 


HUet  bet  «liefe  365  Sage. 


Kummer,  ®efd>led>t.  ßttf^aft. 


27. 
31. 
35. 
26. 
25. 
81. 
80. 
77. 
28. 
82. 
59. 
72. 
34. 
78. 
79. 
64. 
45. 
24. 
49. 
32. 
46. 
73. 
55. 
18. 
50. 

57*. 
19. 


S3ocf. 


it 
ii 

n 


©Jena*  .  . 
Sü  i  ttnt  attn  öft  o  ff 

©ra'mfW»  . 


©#af. 


6($af. 
S5ocf. 


SÄaf. 
55orf. 


Ii 

ii 
ii 
ii 


Säjani;    .  , 
©ramfdnifr 
Sangfyagen 
6piegel«berge 

®ramfcf)u&  , 


9aff* 
UöoWagen 

©olfdtyagen  , 
@jenäe  . 
SBolftyaaen 
©piegelöberge 
föoggott)  . 
»ojtta  .   .  , 
Sßolfeijagen 


SBcrtl) 


in  $teufl 
2$aler. 

6 
5 
5 
5 
4 


♦  • 


oggon? 
ita 


3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 


Mourant 
Silbergr. 

3os 

16,« 
1200 

2959 
26OÄ 

27.« 
2324 

20., 

u66 

37° 
109. 

io65 

29,7 
28t2 

20, ; 

20t2 
16.. 


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b«  ©cHfliefe  tub  SBotfytote». 


Kummer.  ©cf$l«$t.  £>rtfd>aft 


74. 
15. 
33. 
6t. 
9. 
75. 
47. 
16. 
10. 
76. 
30. 
70. 
71. 
48. 
60. 
56. 


SSßertyin^teuf. 

analer.  €Ubergr. 

.   .       3  15ft0 


Socf.  (BpieaeWbctge  

6d>af-  9KarfIja$a   

9le$m&   

änegenborf  ....... 

®eai       .  ...   .  .  . 

Settottty  

SBoWagen   

Wartha  ...... 

©CCll'  ....... 

Settonnfc   . 

t&cnty  
djroanbt  ...... 

C^arforo  

SBolfdfjagen   

Sangljagen  ...... 

Stoggott)   , 

0  3m  fcödtfen  mtfmrt)  mit  3*ütfft$t  auf  St&tpttQWtyl  «ur  8ö<f«.  »Ifcr 

rcr  »liefe  365  Sage. 

1)        rebujirtera  tf$n>ergewi<$t  pro  100  «ßfunb. 


8ocf. 

•  "  • 

M 
fl 
l> 
It 

<5d>'af. 
9otf. 

n 

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3 
3 
3 
3 


3 
3 
3 
3 
3 
^ 
3 
3 
3 


1497 
146f 
12, , 
H75 

9" 

•M 
ß6t 

t 
2.« 


27. 
31. 
25. 
80. 
77. 
81. 
24. 
26. 
34. 
45. 
79. 
35. 
59. 
72. 
64. 
50. 
73. 
57. 
75. 
19* 
55. 
74. 
16. 
76. 
61. 
18. 
46. 
9. 
49. 
47. 


Sotf. 


ii 
ii 
ii 
ii 
ii 
ii 
i* 
ii 

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ii 
n 
tt 
it 
it 
tt 


Sjena« 

ii 


5 
5 
5 
5 


2Bolf«f)aa,eit 
@ramfcf)u& 
3Birtmann«I>off 
Sangljagen  . 
6pieaeWbecge 
^affee      .  . 
2Bolf6fyagen 
<5piegeld6erge 
5Koggon>    .  . 
Settonrifc    .  . 
Sojita      .  . 
föojijgow    .  . 
(Bpteijcldbetge 
9J?arff)äja 
2ettott>i&    .  . 
Äncqenborf  . 
Sajita      .  . 
SBolf^agcn 
@em    .   .  . 
SBolfaijagen 
«Kollagen 


•  » 


3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 
3 


26,, 
2505 
25yo 
11 

809 

?" 

28M 
258. 

& 

160» 
14o* 

137. 
13,o 

10,. 
9" 


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600 


HumuKt.  feWc*  CMfiNL  ^^-iZT 

10.  „  ©ent   3  47l 

60.  „  Sangfyagcn  .  .  3  464 

&  -  Ätr  •  •  I 

70.  „  <5a)n>anbt   -  .  .  6  4SB 

22.  „  $äia   3  34, 

58.  „  gängigen   3  3,« 

2)  92a*  »irflityem  Äörpergen>id>t  pro  100  $funb. 

24.  „  Xajäity   6  10tt7 

31.  „  6jenä«   5  1034 

27.  „  Sajantt  .   .  5  9,. 

77.  „  ©ramfoü*   5  569 

80.  „              „    5  3,r 

25.  „  %<x$w   5  2ÄS 

81.  „  ®ramfd)ü0  .   .  4  25,« 

45.  „  2Bolfef)agen   4  2t,  4 

26.  „  Sajan»     ..........  t  4  12t9 

34.  „  fRtQnk                                    .  4  941 

79.  „  ©ramfdjüfr   4  56, 

35.  „  2öittmann<tyoff    .   .  -   4  2?8 

50.  „  2öolf*f>agen    4  161 

59.  „  2angl)agen   4  — ,7 

72.  „  <5piegelSberge   3  28OQ 

75.  „  ?ettonn$    3  27B4 

64.  „  fiff*   3  25^ 

73.  „  <5»tege(*berge   3  235, 

57.  „  «Roggow   3  229s 

76.  „  $ettotoi&   3  2091 

16,  „  SRarf^sa    3  19 

19.  „  Stritt    3  16,, 

74.  „  gpiegettberge   3  12; , 

65.  „  «Roggow   3  107(S 

61.  „  tfnegenborf    .........  3  1075 

9.  „  ©ern   ...........  3  976 

47.  „  SBoWagen    3  956 

66.  „  Kaffee   3  778 

58.  „  Sangfjagen   •  •  s  *  7»« 

60-  »  m   »   3  6A0 

48.  „  2öolf6$agen    3  5,, 

70.  „  e^wanbt    3  4st 

18.  „  »03ita    3  37j 

10.  „  ©ern   3  2t0 

11«  II                  Ii   •  3  25Q 

29-  ii    3  -„ 

3nbem  tt>ir  »orfleljenbe  93liefe  nun  no$  einmal  bte  9?et>ue  pafftten  laffen, 

fommen  ber  Reihenfolge  nad)  juerjt  bie  bai?eriföen  SBliefe,  unb  ba  muffen  »ir 

beantworten ,  bafc  biefe  flan$  in  bem  ßuflanbe  geliefert  waren,  in  welkem  ftc$  bte 

beerben  bei  ber  <5$ut  befanben,  alfo  auf  iljre  »efhmraung  jut  <5#au*«u*ftettung 
bur$  beffere  Haltung  ober  gütterung  früher  feine  Mtfify  genommen  ift.  2>ie 


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btc  aSoDfUef«  nnb  SEDcT()>reben. 


601 


beerben,  benen  biefe  93liefje  angehören,  maren  »a^rfötinUty  auf  ben  SBeiben  bem 
bledjÄrjrigen  fortmä&renben  SRegenmetter  audgefefct  gemefen.  Die  S#au43iiefe  mit 
»enigen  2iudnat)men  Perregnet,  baburefc  bart.  geworben,  mit  r)eroitferl}ängenbem  fpief* 
jtgan  Stapel  unb  jum  ^cil  gar  ni^t  ju  beurteilen. 

Snbem  mir  bad  Streben  in  ben  SdjAfereien  ber  grau  ©räfin  p.  8 e» ben,  ber 
$erren  ftretyerrn  P.  (Slofen,  ©rafen  o.  8rco*Sreppberg  unb  grfyrn,  p.  ©tauf* 
fenbetg«3ettingen,  eine  größere  unb  jeitgemÄfe SReidjttJoHigfeit  ju  erlangen,  ni$t 
perfennen,  gebenmir  und  um  fo  met/r  ber  Stitfid>t  bin ,  bafc  überhaupt  bie  Senben) 
ber  baperifc&en  Sd>afju<r)t  mebr  auf  grof  ed  -  maftfäfoiged  unb  mottreictyed  93iefy  mit 
einer  fernigen  tynma  SBotte  pon  bidjtem  2Bottfianb  auf  ber  £aut  unb  gebrängtera, 
oben  gesoffenen  Stapel  gerietet  fepn  muffe;  überhaupt  auf  Spiere,  meiere  ben 
2ßed>(cl  einer  perSnbctli^cn,  oft  raupen  SBitterung  beffer  ertragen  fönnen.  £tyne* 
fyin  jtnP  bie  SBottpreife,  welche  in  Stavern  felbft  für  bie  feinden  bortigen  2Botten 
ber  befien  Schäfereien  bejaht  »erben,  niefy  von  ber  &rt,  bajj  bie  Imdjfeine  Sdjaf« 
guebt  baburef)  begünftigt  mürbe.  2Ran  bejablt  auf  ben  SRärften  für  bie  beflen  bap* 
erifefren  Statten  bid  Ijö^ftend  130  ©ulben  für  100  $funb  baperifcb  (circa 
120  s4*f-  prcufnfdj  @emic$t.)  Diefe  2Botten  ftnb  tyrer  $eintyeit  naefy  ttyeilmeife  Electa 
unb  Super  Electa  unb  von  furjem  Stapel;  ba  ifynen  aber  im  Sittgemeinen  bie 
Ditfctigfeit,  ber  SRerp,  bie  Ärimpfraft  fe^lt,  fo  f ann  ber  ftabrifant  biefe  Sotten  niebt 
böfyfc  bejahen,  mäljrenb  fle  in  Sereinigung  mit  ben  genannten  ©genföaften  nidjt 
allein  200  bid  210, ©ulben  gelten,  fonbern  aucr)  bebeutenb  meljr  Scfyurge»icr;t  lie* 
fern  mürben. 

*  Der  Semeid  für  bat  ©efagte  liegt  fd)on  in  einer  allgemeinen  (Srfatyrung  ber« 
jenigen  Sanber,  mtlctye  mit  £eerben  pon  r)ol>et  31bfiammung  in  reiner  3njucr)t  bie 
bodjfeine  Sdjafjuctyt  bid  jur  SBottarmutf)  trieben;  er  liegt  mieber  in  unfern  Unter« 
fu$ungen,  in  bem  Sergleict)  jmifdjen  Spotten  gleichen  Sortimente)  unb  febr  Per« 
fe^iebenem  9Jliefgemie$t,  gleicher  geintyett  unb  bo$  febr  Perföiebenem  SJliefmertb, 
er  liegt  ferner  in  ben  auf  bem  ©redlauer  unb  anbern  SBottmarften  bejahten  2Boll* 
preifen,  unb  in  ben  ÜÄittbeilungen  mehrerer  baperifcfyen  $erren  Scbafjüctyter  über  bad 
S($urgeti>id[>t.tbrer  ganzen  beerben  unb  bem  für  ir)re  Üßoügäfie  empfangenen  greife. 

(£d  muß  noeb  bemerft  merben,  bafj  bie  baperifcfyen  Sßliefe  unferer  Vludfiellung 
iljrer  fceinbeit  nadj  gröfjtentfyeild  in  ^ö^ere  Sortimente  gefommen  fepn  mürben,  menn 
bie  übrigen  (Sigenföaften  ed  jugelaffen  Ijdtten.  Die  §einl)eit  bed  SBollfabend  allein, 
oljne  regelmäßigen  2Öud)d,  9fudgeglit$entyeit ,  gefdjloffenem  Stapel  unb  9ferp  ber 
SBotte,  bringt  feinen  Ertrag ,  bad  fefcen  mir  am  fetylagenbffen  bei  ben  aufrralifc^ett 
Söotten,  meldte  bei  oft  $o^fiee  gein&eit  boer)  in  (Snglanb  fel)r  bittig  perfauft  »er« 
ben,  meil  fie  fraftlod,  otyne  JWmpfraft  ftnb ,  unb  nur  mit  triftigen  SBotten  jufam* 
men  Perarbeitet  merben  Knnen. 

Dad  rafc^eße  unb  befte  -Wittel  gegen  bie  Srmtoottigfeit  boe^feiner  beerben,  ifr 
immer  bie  Slbfc^affung  berfelben.  3n  i^rer  burt^  langjährige  3njucfyt  erlangten 
ßonflanj,  f^lagen  bie  9?acttfommen  auc^  bei  angemanbten  brangmottlgen  SJöcfen 


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602 


0er(*t  übtt  bCc  «u^tannfl 


bocr)  immer  hiebet  auf  Ijofye  Befnfyeit  itttb  &rmfoolligfeü  jurücf,  unfr  matt  fommt 
gar  langfam  vorwarft.  (Sine  ju  heterogene  3«$tung  iß  6«  ni$t  anaurattjen; 
bad  giebt  Unau«geglic$en$eit  unb  geiler  alter  «rt.  SBtli  man  ftcf)  nuty  gerne  von 
einer  t)o$feinen  £eerbe  trennen,  bereu  reinen  (Irrjaltung  man  »iel  3Äiu)e  unb  3eit 
jum  Opfer  gebraut  r)at,  fo  muß  man  bie  armmoUigficn  Xfc)iere  au«merjen  unb  bei 
ben  übrigen  SRürtern  homogene,  aber  brangwottige  3u$ti>öcfe  anmenben.  9leicf>li$e 
regelmäßige  Fütterung,  gute  Haltung  unb  jroecfmAfftg  eingerichtete,  in  gleictymdfftger 
Sempeeatur  au  erfyiltenbc  Statte  t)elfen  am  beften  aur  «rlonoung  reid)rooQiger  £eer* 
ben.  5>ie  ftmoenbung  bon  SRaf  unb  ©emi$t  bei  gütterung  ber  beerben  ifi  nur 
bann  awechnafjtg,  wenn  man  babei  ben  Innern  Äern  nnb  SBertr)  bc«  gutter«  felbfl 
berüchtigt  $at.  Äraftige  9tot)rung!  ba«  ift  ba«  »a&re,  oft  au  Ounflen  bermetat* 
li$er  »ac^©ge!U$ümUci>feften,  ober  befonberer  3u$t^eimniffe  »erläugnete  WH* 
tel,  um  aur  9f«<f)tt>onigfeit  au  gelangen, 

SHe,  getoaföenm  ©lief  e  be«  £errn  Srertyrrn  bon  Sofrbeet  au  SBep&ern 
unb  be«  #errn  ^ofttjolter«  tfrümann  in  ©ardfrtng  ftnb  al«  feine  unb  au«ge* 
gltyene  furagefapelte  <glectoral>93liefe  rür/menb  anauerfennen ;  ba  bie  «briffe  baoon 
festen,  fo  tonnten  fie  nicr)t  boMommen  beurteilt  »erben. 

2>ie  nun  folgenben  aaWreicfcen  ungarifdjen  ©liefie  ftnb  fafr  aOe  ber  $ea$tung 
unb  befonbern  Beachtung  empfoblen.  Sie  erregten  bur<$  tyre  t>o$eblen,  au«gcfei<fc 
netften  (ligenfd)aften  bie  allgemeine  ©ettronberung  unb  fanben  bie  §öd>fh  «nerten* 
nung.  SGBir  fe&en  bie  ©liefe  ber  $errn  Ungarn  überall  oben  an  fteben.  6ie 
ftnb  alle  fcJt>ön.  2öir  müffen  un«  inbefj  begnügen  nur  einige  ber  boraüglid>fkn  bo* 
»on  au  nennen  unb  jwar  bie  ©liefe 

9to.  24»  27,  26,  25  unb  28  be«  £errn  ©rafen  Sofepl)  ^unbabo  Xajin^j 

9co.  31   be«  $errn  ©rafen  ©eorg  Äaroloi  6a«5na«; 

»o.  33,  34   be«  #errn  ©rafen  Subtoig  Jtaeoloi  ücecfcnifr-, 

Äo.  35,  36   Seiner  Äaiferl.  $otjeit  be*  #errn  <£ra&«i°8*  Äarl, 

von  föittmann«r>off ; 
»o.  29  be*  e^rrourb.  $iariflen  Älofler«  £dte*n&. 

©on  il)nm  erreichten  bie  »liefe  9to.  27,  31,  35,  25  unb  26  ben  l)öcf)ften 
aWeftoertt),  ben  nur  bie  Bereinigung  ber  ebelflen  (Stgenfdjaften  erringen  famt.  ©anj 
befonberer  (Srwtynung  verbienen 
ba«  ©lief  »o.  27.  eine«  3ud>tbocf«  bon  Super  dleeta  8eint)eft,  einem 

©Hefgetoiety  bem  4  $fb.  6  8tt>.  guter  6$ftemmn>afcr)e  auf  365  Sage,  unb 

einem  ffiliefwertfj  bon  6  9ttr/lr.  3  Sgr.  $r.  (Et. 
ba«  ©lief  9c o.  24.  eine«  3u^tfd)afe«  bon  ©uper  (ilecta  fteinfyeit,  einem 

©liefgetoity  bon  2  ^fb.  13  2tt).  guter  6ct)roemmU)ä7c$e  auf  365  Sage  unb 

einem  ©lieftoertt)  bon  3  9tu)tr.  28  6gr.  $r.  €t. 
6rf^ere«  wegen  feine«  bei  fo  tpfyer  geinr>eit  gan^  auferorbentlicben  ©otlreid^t^umö, 
unb  ba«  jtoeite  a(«  ba«  t)od)feinfle  unb  ebel^e  bei  beri>Ältaifjmäfflgcm  SBoffgetoic^t, 
»a«  man  ftcr)  überhaupt  nur  borflelren  Tarnt.  Weben  tiefen  (Sigenfctyaften  beft^t 


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ber  SBöIIfnefle  «nb  ©oHbtc*«. 


bief  SBliefj  eine  fe  merfwtirbige  Sfu6geglid[>cn^ctt ,  bafj  auc$  ni$t  ber  fleinfie  Styeil 
beäfelben  abweidet,  tut*  H  mit  9le(^t  ba6  non  plus  ultra  ber  ebelßen  (Sigenftyaf* 
tcn  genannt  werben  fann.  9lud)  ba$ 
©lief  91  o.  29.  berbient  bie  ganj  befonbere  93ead>tung,  ber  e«  empfohlen  würbe 

in  ^o^em  ©rabe,  wenn  glefd>  In  anbetet  Sejiefying. 

2>ie|*  Slief  t>at  namlitt)  einen  fo  fronen,  triftigen,  eleganten  SBoUbau  unb 
fo  blenbenb  weifjefc  SEBoUfett,  baf  e6  al6  SBorbiib  einer  »raftifcf;en,  b.  ty.  einer  fol* 
<$en  ©djafjwfyt  aufgehellt  werben  fann,  welche  ben  Snforberungen  ber  3*i*  unter 
möglicher  Haltung  ber  ebeiften  SBolIeigenfclfaften  ju  etUfi>red>en  fu$t.  Diefer 
liefe  regelmaffige  gebrangte  6tapel  unb  baö  weifie  SßoUfelt  weldjed  bei  2eid>tigfeit 
ber  6d?wemmwAfd}e  nur  einige  40g  verliert,  flehen  ber  ©djütterwoUigfeft  uub  bem 
ferneren  SÖollfett  au  fiegreie}  gegenüber,  al*  bafi  jene  (Sigenfcfcaften  sticht  bie  attge* 
meinfte  Hnerfennung  borten  fmben  foöen. 

©leiten  ©inned  mit  fämmtlid)en  Sefdjauenben,  Reiben  Wir  bon  ben  Ungarin 
fcfyen  93liefjcn  mit  bem  angenehmen  ©efüfyle  fyofyerSBefriebtgung  unb  wenbenuntui  ben 

93Hefjen  ber  Ädnigt.  ©ädjfifcfyen  ©tommfdja'ferei  $Renner6borf, 
welche  ber  3kad>tung  empfohlen  würben  unb  aucty  ben  93eifall  be$  ^ublitumö  fanben. 
2ßir  machen  l)icr  nodj  auf  eine  53ertd)tigung  aufmerffam,  weldje  von  ber  äönigl. 
6ä$ftfd>en  §(bminijtration  ber  ©tammfdjäferei  JRennerflborf  eingefanbt  unb  in 
Anlage  E  aufgenommen  würbe. 

Die  Sliefe  bee  $errn  9tet$0*®rafen  ».  6$werin2Bolf6!)agen  rourben 
trjeild  wegen  glfitflid^er  Bereinigung  bee  2BolIreicr;u)um6  mit  angemeffener  geintyeit 
unb  gebrangtem  ©tobet,  trjeiis  wegen  ganj  bebeutenben  SBoHreic^^urhe  oerbienter* 
mafen  ber  «eadjtung  unb  befonbern  8ea$tung  empfohlen.  <&  befanben  fic&  babei 
SBUcf  e  oon  7  *Pfunb  4  Soft)  unb  6  $funb  3  Sott)  guter  ©d>wemmwäfc$e  unb  (SU 
ne«  »on  4  $fb.  8  2t$.  bei  <Slectofeinr,eit.  SSBie  früher  ber  ruften  gein&eit  müf* 
fen  wir  #er  bem  r)o$fien  2Bou"rei$tt)um  ljulbigen,  i&n  rityraenb  anerfennen  unb 
tjinjufugen,  baf  bie  3udMiere  au*  ben  ©dtffereien  be*  £errn  9ceie$6  *  ©rafen  o. 
Schwerin  in  2BoHrei$tr/um  unb  fcfcöner  Sfatur '  i^re6  ©leiten  fut^en. 

bie  SReHenburger*  fliege  bewahrten  fi$  im  SBoareityujum  mit  angemef* 
fener  $einr)ett  gutem  Stabelbau  unb  9*uegegli$en$eit  »erbunben.  6ie  jeigten  ein 
fer>r  oebeutenbe«  2Bottgewfc$t,  j.  33.       ^c^wäf^e  ober  ©$wemmwäfd>e. 


»o.  59.  Sang&agen     ....    6  Sßfunb  i  Sou;  bet  I  Prima  Sort 


* 

60.       t,            .  , 

.  .  6 

tt 

1 

tt 

tt 

Secunda. 

n 

62.  §on6borf      .  , 

.   .  5 

w 

8 

tt 

n 

w 

ii 

64.  Parr^e 

»   .  .  5 

n 

3 

ii 

Ii 

I  Prima. 

ii 

65.      „  • 

•  •  .  5 

tt 

5 

n 

tt 

Seeuada* 

tt 

52.  Demzien 

.   .   .  4 

tt 

20 

w 

tt 

Prima. 

w 

57.  Roggow       .  . 

.  .   .  4 

if 

21 

tt 

9 

I  Prima. 

N 

56.      0  » 

•  •  •  3 

tt 

29 

V 

n 

I  Electa. 

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604 


JBftidjt  über  bie  Slu«fleßung 


9lo.55.      „         ....    3  $funb20Sothbei  I  Klecta. 
„    54.      ,  .  ■  .   .    .    3     „     5   „    „   II  Electa. 

3>te  2Bolf«hdger  unb  9Hetlenburgif<hen  »liefe  waren  »om  llntergeidnietcn  au** 
gewählt  unb  bejtimmt,  ben  l'a»erifd>cn  £errn  eiafjü^lcrn,  welche  bic  Slbftty  h** 
gen,  fid^  frdftige  unb  wollrel^e  ©tämme  ju  bilben,  bie  Uebergdnge  unb  »crföie* 
bene  Bereinigung*  fünfte  ber  $etnh«t  ju  unb  mit  bem  Sottrcichthum,  alfo  in 
Natura  ju  jeigen,  wie  h°*  man  in  icbcm  Sortiment  mit  bem  S#urgewic&t  narur* 
gemdf  ungefdhr  fommen  famt.  liefen  3wecf  h<u*n  fie  erfüllt  unb  cd  bleibt  ihnen 
ba«  »erbienfi,  it)ren  eignen  Scftyern  wie  auch  Anbeten  genügt  ju  fcaben,  ohne  \u 
bo$  frembem  öerbfenfte  frgenb  au  nahe  tTeten  ju  wollen. 

3n  bem  Doberaner  ©crity  über  bie  »lief  *»u«ffeUungen  fmb  »erecfcnungen 
übet  ben  eben  bereiten  ©egenfianb  angefietlt,  auf  welche  mit  ber  »emerfung  hinge* 
liefen  wirb,  baf  bec  ©ewiefteburchfehnitt  ieben  Sortiment«  nur  ein  aprorimatwe« 
«Refultat  gibt,  ba  cinjeUte  »liefe  in  iebem  Sortiment  immer  abweisen  »erben. 

Die  ©nfenbung  eine*  »liefe«  au*  bem  tfaiferl.  Dcufitfchen  ©ouoernement 
<$harf  ow  vom  #erm  ©rafen  Äanownifcin  auf  Veranlagung  be«  h°h«n  SKint« 
fterütm«  ber  Äaiferl.  9tufftfd>en  9Wch«*Domainen  bur$  ben  £errn  <£ollegienrath 
t>.  SÄeinerfe  juScofiotf,  ©eneralfonful  für  SRecflenburg,  verpflichtet  un«  jutn  Danf 
für  tätige  ^eilna^me  an  unfern  »ejirebungen  au«  fo  weiter  gerne,  ber  wir  un« 
föon  bei  mehreren  8u«jiellungen  ju  erfreuen  Rotten,  unb  begrünbet  bie  Hoffnung, 
baf  bie«  auch  ferner  ber  ftall  feint  werbe.  Die  eblen  (Sigenfchaften,  welche  ba«  ber 
befonbern  »eadjtung  empfohlene  »lief  be«  §errn  ©rafen  Äanowni&tn  jieren, 
finb  boppelt  anjuerfennen,  ba  fte  bei  ben  bortigen  Butter*  unb  2Öeibes»crhdUttif[en 
viel  fdjwerer  au  erjielen  feon  mögen,  wie  bei  un«.  Ungerne  entbehren  Wir  bie  ge*» 
wif  fehr  mtereffanten  Sluffldrungen  über  biefen  ©egenftanb. 

2ßtr  fommen  nun  ju  ben  brei  hW  au«gejeid>neten  ©liefen  be«  $errn  Dom* 
herrn  Öreiherrn  von  Spiegel  jum  Defenberge  Schdferei  Spiegel«berge  9>?o.  72 
bi«  74. 

9to.  72  ifl  ba«  »lief  eine«  gana  »orjüglidjen  Sprung#2Bibber«,  welker  nor* 
mal  in  allen  (Stgenfdjaften  ber  i.  (Slecta  bennoch  ba«  bebeutenbe  SBollgcwicht  ton 
4  unb  14  8oa)  guter  Schwemmwäfche  liefert.  Der  f^öne  gefchloffene  unb  gleich* 
mdfige  Stapel  biefe«  »liefe«  ifl  bewunberungöwürbig.  »on  einer  fel>r  eblen  unb 
woHrei<^en  SRutter,  »ererbte  er  wieberum  feine  (Sigenfchaften  auf  feine  Äinber  $o. 

73  unb  74,  welche  von  jwei  eblen  aWüttern,  5?o.  73  oon  einer  reidjwoUigen,  Ko. 

74  von  einer  hochfeinen  SOcutter  geboren  würben.  Die  auf erorbentli^e  ©leityndfig* 
feit  biefer  »liefe  Idpt  auf  grofe  €on|lana  i^rec  geerbt  fd^liefen  unb  rechtfertigt  bie 
Empfehlung  ber  gana  oefonbern  Beachtung. 

Da«felbe  fönnen  wir  von  ben  a^ci  frönen  »liefen  be«  £errn  ©tafen  Äal* 
nofö*8ettowi^  fagen,  wc($e  ftd^  bei  r)or>er  Reinheit  incfitiÜ)  frdftig  fc^öngefta* 
pelt,  au«geglid)en,  unb  gana  fo  J«fli«t/  wir  föon  in  ©rünn  ©elegenheit  hatten 
biefe  fchöne  ^eerbe  burch  bie  bort  wdhrenb  ber  4ten  »erfammlung  teutf^er  8anb* 


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ber  ®oI(jüfj?e  unb  SScttt'refcfn. 


«05 


unb  8orfrwirü>e  gereuten  7  au$gejeid>neten  SBibber  fennen  ju  fernen.  Radfrbem 
wir  fo  viel  Schöne«  unb  $od>eble*  gefetyen  unb  geprüft  Ijaben,  ijr  e*  gewijj  fein 
geringe«  fiob  wenn  Wir  geftetjen  muffen,  baf  bie  fed>«  SBCfe^e  be«  §errn  ©rafen 
Rendel  von  25onner0marf  *@ramfd)üfr  un«  bennodj  auf  eine  überraföenbe 
Söeife  fejfelten  unb  $u  wahrer  93ewunberung  tnnriffen.  Alle  fcd>e  SJliefe  burd&aus 
normal,  mit  gebranntem  triftigen  Stapel  regelmäßigem  2Bud>«  unb  Alle  wie  auö 
einem  @uf  fo  gleifynäjHg,  gleity  anfvreefcenb  bur$  bie  bW*  geinfyeit,  wie  bur<$ 
ben  9?erv  ir)rer  Sßolle,  feiert  wir  fte  überall  neben  ben  ebelften  ©liefen  obenan  fielen 
unb  eS  gefdjal)  ifmen  nur  iljr  SRedjt,  baf  fte  alle  fe$«  ber  befonberen  ©eac^tung 
empfohlen  würben.  2Sie  fügen  nur  nod>  tyinju,  baf*  fte  unfre  3J?ufterung  auf  eine 
fy5$fi  würbige  SBeife  bef($lie(jen  unb  eine  bleibenbe  Erinnerung  bei  un*  jurüdlaffen. 

An  bie  3$liejjaudjteUung  fcfylof  fid>  auf  ben  2$unf$  be«  Sörfianbrt  wie  früher 
bie  bem  Referenten  eigentümlich  getyörenbe  reidje  Sammlung  von  Sßoltfabineten, 
Sßollprobenforten,  Jableaur  von  SÖotterjeugniffen,  au0lanbifd)eniBltepen,  groben  ber 
neuefren  SBoH-^robufrion  aller  Sänber,  unb  Unterfu($ungd*Arbeiten  im  2BoUfarf)e. 

SBon  3afyr  ju  3al)e  mit  bem  Reueften  bereitere,  wa6  irgenbwo  erfahren,  ober 
nur  angeregt  unb  gewünfdjt  worben,  unv  ofyne  Stüdftdjt  auf  Sofien  unb  mühevolle 
Arbeit  fyerbeiqefdjafft,  wenn  e$  möglich  war,  glaubt  Referent  bie  Jjjoffnung  auGfpre* 
djen  ju  bürfen,  ba|j  biefe  Sammlung  badjenige  3ntereffe  gewährt  fyat,  weldjc«,  ba 
jebe  eigennü&ige  Abft<$t  iljm  fremb  ift,  ald  8ofnt  für  vieljäljrigen  angefrrertgten  t5(eifi 
allem  itym  wünf(fyenGwertlj  erf^eint. 

2ßir  laffen  bae  Q5erjeiet>ni^  ber  Audfiellung$*®egenfränbe  Ijier  folgen  unb  wer* 
ben  und  über  einige  berfelben  am  Sd>luffe  beöfclben  audfprctfyen. 

1)  @in  grofjed  Sableau  in  6  Abteilungen  über  bie  vergebenen  SBolldjaraftere 
unb  SBoflbilbungen  vom  §erm  Schäferei  *S)ireftor  Jtunifc  in  5>re$ben. 
(3nfyalt6*93erjeid>nijj  ftefye  Altenburger  amtlichen  99erictyt.) 

2)  (Sin  grojjefl  Sableaur  in  8  Abteilungen  entfyaltenb  färaratlid>c  groben  ber 
englifdjen  unb  fdwttfföen  ßriginalfrämrae  nebfi  ben  Äreujungen  berfelben 
mit  SRerinoG,  von  ben  erften  Autoritäten  ber  englifc^en  Sc$afju$t.  (3nfyalW* 
2Jer$eid|mi|j  ftefye  Altenburger  amtlichen  ©erlebt) 

3)  (Sin  SaMeau  ber  rufftfd;en  2Boffproben  au6  2ieflanb  unb  ben  ©ouvernement« 
fpoboUf,  (Sfaterinofllaw,  Saratow,  (Sfcarfow,  u.  a.  m. 

4)  (Sin  Sortiment  italiem'fctyer  SBoHen  nebfi  beren  95erfauf«^teifen. 

5)  (Sin  Sortiment  ber  neuefren  peruvianifd^en  Sßotten. 

6)  Sin  Sortiment  bänifdjer  SBollen. 

7)  (Sin  Sableaur  betreffenb  bie  3eit  unb  bie  Art  be«  SBiebereintreten*  be*  SBoK# 
fette«  in  bie  2Bolle  auf  bem  Z\)Ut  na$  ber  2BÄf<^e  vom  $errn  $ogge# 
Roggow. 

Arbeiten  im  SBollfad)  von  3ep»e. 

8)  din  groie«  SBoU^abinet  von  139  groben  j  $arfieüung  ber  2Boß*eigen# 
f^aften  im  ungewafdjenen  3uftanbe,  nebjr  S8erjeic^nif  (fle^e  Anlage  F.) 


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«06 


Strtdjt  aber  bic  «««fifllung 


9)  (Sin  be«glei*en  bon  150  groben.  2>{e  t>erf($iebenen  Ser^attnific  ber  £on>er* 
fleKen  au  einanber  unb  bie  $anbel«*Sortimeute. 

10)  SBiec  «tpafa  Bliebe,  ein  f<$toara,  ein  braun,  ein  grau,  ein  Weißt«  nebfl  9ib; 
bilbung  ber  agiere. 

11)  3»ei  2Ro$air<Sliefc 

12)  (Sin  grofe«  Sortiment  ber  neueflen  $otanobai*Sßotten. 

13)  ein  (Sortiment  ber  neueflen  peruoianiföen  ÄomutmoUen. 

14)  (Sin  Sortiment  grie$ife$ee  ffioöen! 

15)  (Sin  Sortiment  ber  neueflen  JDbeff<uffiotten. 

16)  (Sin  Sortiment  ber  neueflen  Gavotten. 

17)  (Sin  Sortiment  ber  neueren  «uflraliftyn  unb  Heu*  Süb*SBBale6  Sotten. 
t8)  groben  ber  ffioUe  oon  afrifaniföen  gettf^»anj*S^«fen  nebfl  «bbilbung  berfel  ben. 

19)  groben  von  Sorna. Söotte  nebfl  «bbilbung  ber  Sfciere. 

20)  3)arfleaung  be*  ©ewtytberlufte«  ungetoaf<$ener  «Jollen  in  ber  3tein* 
n>äfd^e  na$  »ßrojenten. 

21)  Sarfteuung  be«  ©ett>i$toerlufte«  gemafifcener  SSBoOen  gegen  SUtariftr 

22)  SJier  ZauMeaur,  entyaltenb  Äreujung«  *  »erfuhr  mit  «eicefier,  2>if<$lei>, 
SRerino,  Söergamo,  3aä*elf$afen  unb  Sanbföafen. 

23)  Sine  grof e  Storfleßung  ber  SBoUeigenftyiften  in  ge»afc$enera  ^uflanbe  in 
72  gropen  äBollbroben. 

24)  (Sin  Safrleaur  ton  48  groben  SBotte  in  ben  »ergebenen  8einfceit«*©raben 
na$  bem  Äö^ler'fcfeen  SBollmeffer  t>on  1  ®rab  an  aufwart«. 

25)  (Sin  Sableaux  »on  48  groben  einaelner  SBoUfdben  ebenfalls  obige 
8eftu)eit«.©rabe  barflettenb. 

26)  (Sine  Sammlung  grofer  SSlieforoben  ber  femften  unb  au«geaei$netflen  SBol# 
len,  Sa$fm«,  Sc&lefien«,  SRa$ren«,  Ungarn«  u.  a.  m. 

27)  70  Sabteaur  unter  ©la«  mit  grofen  Slie£>  groben  fammtlityr  bi«&eriger 
$liefau«jlcUungeu  |U  $o»bam,  ©rünn,  Doberan,  Stuttgart,  Ottenburg  unb 
2Kündf)en. 

28)  (Sine  «Pot«bamer  SBoUbrobenforte  mit  *u«mitielungen. 

29)  (Sine  Srünnet  „  „ 

30)  (Sine  $oberaner        „  „ 

31)  ©ne  Stuttgarter        „  „ 

32)  @ine  SlUenburgee        „  „ 

33)  (Sine  grof  e  2Bou>robenforte  aller  8anfrer  bon  1200  groben  mit  ben  flu«* 
mittelungen  ber  geinbeit,  unb  be«  ©e»i$t«berlufle«. 

34)  150  SUeffarten  ber  au«gesei^netflen  ©liepe  bi«$eriger  3lu«flellungen. 

35)  ^robenfarten  au«gejei(^neler  Äamm-SBotten  nebfl  Unterfu<$ung  berfelben. 

36)  ^eobenfarten  mit  gemafäenen  ÄanwvSBollen ,  mit  ffioracbeiten  jum  fotonen 


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ber  ffiolipieg«  unb  «EBot^robtn 


607 


37)  9fcobenfarten  mit  gewonnenen  ftamm*ffioUen,  rein  unb  in  Scmif^ung  mit 
©eibe  unb  mit  93aum»olle.) 

38)  20  <ßroben!arten  mit  »ergebenen  3<ugen,  if)eil«  au«  reiner  Äaramtootte, 
tfceile  au«  obiger  IBermiföung. 

39)  6  $robenfarten  ber  autgrieicfcnetfien  ärem»elt»oUen. 

40)  $roben!arten  barau«  fabricirter  $u<$e. 

41)  groben  »on  Blanetten  au«  auftaliföer  SBotte. 

42)  groben  engtfföer  3euge  au*  teutfc&er  SBotte. 

43)  $ier  mit  ber  Sötte  gegerbte  e^af-SHcf  t. 

44)  @e$«  be«g!ei<|Kn.2dmmer^liefe. 

45)  $ableaur  »on  $autyroben  mit  unb  ofcne  Solle. 

46)  ein3:ableaur£aut»roben»on  '/16  D3ott  unb  Darauf  abgelten  Sottfäben. 

47)  Sin  SaMeaur  £autoroben  »on  »ergebenen  tDicfen,  »ergebenem  Hlter  unb 
»ergebener  ffiottfein&eit.  NB.  9lo.  43  bi«  47  jur  «u«mitüung  be«  2Jer* 
tyältniffe«  jrmfäen  £aut  unb  Solle. 

48)  60  Xableaur  unter  @la«  mit  großen  ffilleforoben  audlänbifdjet  Sotten. 

Snjtrumente. 

49)  (5in.  Doflanb'fdjer  Sottmejfer. 

50)  (Sin  tfö&ler'föer  Sottmejfer. 

51)  @in  ©raoert'föer  Sottmeffer. 

52)  ©n  ©ra»ert'f#er£af$en*  Sottmeffer. 

53)  @in  <3ra*ert'f$er  ifcaftmejfer  burc$  $eberfraft. 

54)  ein  3e»»e'f4)er  Ärafhnejfer  burd)  ©eroidjt. 

55)  ©n  Äraftmejfer  b«rd&  Sinbefraft. 

56)  eine  £offmann'f$e  Sottroage.  * 

57)  eine  SRündjner  Sottroage. 

58)  ein  ©c&itfföe«  2Äifro«fo». 

59)  eine  6taiU)oo»'f$e  Sinfe. 

60)  10  bioerfe  *ou»en. 

61)  SKifrometer. 

enbli^  ein  8efe«eabinet,  entljaltenb  fammtli$e  amtliche  Serfc&te  ber  IBerfamm« 
lung  teutfdjer  Sanb*  unb  gorfrroirttye  unb  eine  6amm(ung  »on  ben  neueren  @c$rif* 
ten  über  Sötte,  6#afjucH  Solifabrifation  u.  f.  w. 

5)a«  unter  91c.  8  »orffcljenb  aufgeführte  grojje  Sottcabinet  (laut  *Beqe{d>niji 
«nlage  F.)  bie  »ergebenen  Sott*eigenfd)aften  im  ungeroafdjenen  3uftonbe  bar* 
ftettenb,  enujM  in  »ier  $btb,  eilungen  139  ^Toben,  »on  benen  jebe  in  einem 
weifen  ®la«cölinber  »on  l1/«  3ott  2>ur$meffer  unb  2  bi«  4  3ol|  Sänge  befinbet, 
beffen  betoe  enben  bur$  metallene  Äapfeln  »erfdjloffen  ftnb,  »el<fce  man  beliebig 
offnen,  ben  Stapel  wie  bie  6$urfeite  befe^en  unb  auty  bie  ganje  $robe  &erau6> 
nehmen  tonn.  2>ic  Sottproben  haben  alfo  hinref<$enbe  ©rope  um  bie  eigenfäaften, 


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608  ®«W  **«  W«  «n»fWl«ng 

wc(dj<  lle  haben  unb  barficu*cn  foHen,  voUfommen  erlernten  ju  laffen,  unb  finb 
mögHdjfi  fo  gewählt,  bafl  fte  fold>e  fd^arf  bejeichnen.  Die  größte  ©chwierfgf  eit 
befielt  aber  eben  barin,  bie  groben  immer  fo  ju  ftnben,  baf  fle  eine  ßtgcnfchaft 
allein  unb  recht  bcfiimmt  au*f»recben.  9tur  »mit  viele  unb  bie  verfdnebenfien 
Reiben  ju  ©cbotc  flehen;  wer  bann  recht  viele  9J?übe,  3elt  unbtfoftw  baron  ver* 
wenben  fann  unb  enblich  bie  erforberlidjen  Äennrniffe  baut  befifct,  ber  mag  bamit 
reuffiren,  obgleich  ihm  immer  noch  viel  ju  wünfehen  übrig  bleiben  wirb. 

Der  3»*<*  biefer  tfrbeit  ficht  im  genaueren  3«f«nro<n^"ft<  w**  bem  ber  im 
9lltenburger  Bericht  gegebenen  Grflärung  ber  tedmifdjen  8u«brütfe,  für  bte  SBoll* 
etgenfehaften.  ($6  iß  fein  fmanjieUer,  benn  biefe  Sammlungen  Waffen  fleh  nicht  fo 
vervielfältigen ,  baf  $t\t,  9Jcur)e  unb  Soften  bejaht  würben,  fonbern  ber  ßmä  ift 
ein  rein  wfffmfchaftlicber  unb  gemefnnüfciger,  nämlich  bie  (Srleicbterung  ber 
enblichen  Sefifiellung  bc6  öegriffe*  ieber  <§igenf<haft,  unb  bie 
33ejei<hnung  berfelben  burch  einen  »affenben  fluSbcutf. 

3Me  ©rflärung  ber  für  bie  vielen  23oll  *  (Sjgenfchaftcn  gebrausten  te<hnifcr)en 
91u6brücfe  war  ber  erfle  Schritt;  bie  Darfiellung  ber  Sigenf^aften  felbfi  in  natura 
ifi  ber  jweüc  ju  biefem  ßitlt. 

mögen  manche  Sammlungen  tiefer  9Irt  erifliren.  ©ewifi  hoben  SBoll-- 
fenner  unb  Schafjüchtcr  fiä)  fofe^e  angelegt;  aber  nur  für  fich  felbfi,  ju  ihrem 
eigenen  9tu$en.  92iemanb  gebt  bamit  fyervor.  Wemanb  fühlt  ben  SBeruf ,  öffentlich 
bamit  aufzutreten,  unb  wer  cd  noch  möchte,  ber  fdjeut  fich  getabclt,  befrittclt,  ange* 
fochten,  viefleicht  gar  beleibiget  ju  werben.  5)a$  tfl  auch  fe^r  ju  erwarten,  benn 
einmal  ftnb  bie  Meinungen  unb  —  3ntcreffen  wirflich  viel  ju  verfc^ieben,  bie  ©gen* 
liebe  für  bie  eigene  Slnftcbt  viel  ju  grofi,  unb  bann  wirb  e*  aud>  gewtfj  mit  9te$t 
9)kncr)e$  ju  tabeln  geben;  bannfoglcieh  immer  ben  Stagel  auf  ben  itoVf  ju  treffen, 
ba$  ifi  bei  ber  Schwierigfeft  befl  ®egenftant>e$  gar  nicht  möglich  unb  eä  würbe 
war/rlich  feljr  anmafienb  fevn,  wollte  man  eine  folche  ftrbeit  gleich  für  etwa«  SBoH* 
fommeneft,  Unfehlbares  ausgeben. 

©ner  raup  aber  ber  ISrfte  fevn,  ber  feine  Arbeit,  feine  9fnfid?ten  preisgibt, 
fott  baG  grofe  ^ubKfinn  ber  SBollvrobujcnicn  9iu$en  bavon  haben,  unb  e6  fann 
nur  ®ute*  barauS  entjfcf)en,  wenn  recht  viele  tfritifm  unb  SBorfehWge  jur  ©er? 
befferung  barüber  ringeln. 

Sei  ber  (SrflArung  ber  tec^niferjen  Sfudbrütfe  in  Anlage  G  beö  9(ltenburger 
53cricf)teö  war  ber  Unterzeichnete  von  bem  Stanbvunfte  ausgegangen,  ben  bie  Unter* 
fuebungen  ber  SJliejje  vorfc^reiben,  ba^er  bie  bort  gewählte  Reihenfolge,  welche 
übrigen^  eben  fo  wenig,  alt  alle  einzelne  3lu6britrfc  ju  einer  allgemeinen  Slorm 
vorgef^lagen  worben  ifi,  wenn  gleich  t6  gerabe  biefetbe  ifi,  ber  wir  im  *raftifc$cn 
©ef^Äfte  folgen. 

Sei  bem  uneigennützigen  3^ecf  biefer  Arbeit  ifi  e$  ju  hoffen,  bap  bie  JTrittfen 
über  fte  benfelbcn  3we(f  ebenfalls  verfolgen,  unb  feinen  ge^dffigen  (Sfjarafter  an- 
nehmen werben,  juraal  ungerechter  ilabel  fcbwerltch  «nflang  ftnben  bürfte. 


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brr  fflottfliffe  nnb  fflottyrobtit. 


609 


3n  Sejug  auf  ben  beabftchtigten  SoUctmvent  unb  bie  Stellung  «im  lebenben 
liieren  für  lebe  Sotleigenfchaft,  fyat  obige  Arbeit  Me  fröret  fchon  geäußerte  Änftd?t 
fceö  Unterzeichneten  mir  beftotigt,  baf  rief  Unternehmen  leibet  wohl  ben  entgegen* 
fte^enben  #inberhifien  unterliegen  müffe.  Son  ben  erßen  Autoritäten  in  ber 
Schafgucht  follen  bie  Ztytxt  bocfc  gefteßt  unb  au$  Von  ihnen  bie  Dualtftcarlon  ju 
t>en  fraglichen  (Sigenfcbaftcn  beftimmt  werben.  5)a«  wirb  aber  bei  ben  guten  (Sigen* 
fdjaften  fchon  bie  großen  ©chwferigfetten  ^aben,  ju  viele  SRücf  flehten  in«  Spiel 
foramen,  nt  grofe  üßorfic^t  angewandt  werben  unb  9hemanb  ftcr)  ervoniren  wollen. 
Sie  viel  mer)r  aber  noch  bei  ben  fehleren  ®gcnfchaffen.  ©er  tt>irb  foldjc  $t)iere 
überhaupt  haben  unb  bann  gar  fretten  wollen,  unb  würbe  man  ba«  billiger  Seife 
wot)l  verlangen  f  tonen? 

2Benn  man  bebenft,  baf  bie  erflen  ©cr)afjüd?ter  in  einer  fo  natürlichen  al« 
t>erjeir)licr)en  9^it>atitdt#  unb  bei  ben  grofen  materiellen  3utereffen,  vor  UDem  ben 
SÄuf  it)rer  Sufytftyäftttlm  gu  bewahren  haben,  ber  bei  foldjer  Gelegenheit  burch 
fo  manche  mögliche  ^orfommenheitcn  leicht  gefär)rbet  werben  Wmtte,  fo  fann  man 
ihnen  wirflief;  nicht  verbenfat,  wenn  fie  h$<hft  fcorftchtig  fmb.  9Äan  fann  alfo 
nicht  »iel  auf  bie  $efultate  eine«  folgen  Sollconvente«  rechnen,  dagegen  möchte 
ber  3*vecf  burch  Sollvrobcn  gu  erreichen  fetm,  bereu  Seber,  ber  ben  Konvent  bejuchte, 
fo  viel  wie  möglich  unb  mit  ben  »erfchiebenßen  (Sigenfchaften  verfehen  mitbringen  müfte 

2)ie  gur  9lu«fteffung  von  Unterzeichnetem  au«  (Snglanb  verfchriebenen  unb 
gcrabe  noch  gur  rechten  3«t  angefommenen  vier  SHvaca  unb  jroei  9Jtot)atr  SSIiefe 
fo  wie  vollfiänbige  Sortimente  ber  neuefien  Botanybai  unb  Peru  tfammwotfen  er« 
regten  allgemeine«  3totereffe.  £«r  ^ofbomaütenratt)  2)fr.  v.  Secf herlin  f)at  über 
bie  Alpacas  einen  fehr  intereffanten  29ericr/t  erftattet,  über  bie  Solle  iß  no<$  f)in$u* 
jufügen,  baf  folcfce,  wie  fanft  fie  ungewafcr)en  auch  erf<heint,  boch  in  ber  Säfctye 
hart  wirb,  wie  bie  groben  Alpaca3euge,  welche  vorlagen,  auch  bejeugen.  Schwer* 
lieh  ifl  ein  feine«  ftabrifat  au«  biefer  Solle  au  machen,  unb  bcfhalb,  wie  au$, 
weil  ba«  Alpaca  fchwer  gu  acclimatiftrcn  fetin  wirb,  t)at  e«  bamit  für  bie  teutfehe 
Schafjucht  feine  @cfar)r.  <£t)er  wäre  von  ber  Botanybai  unb  Peru  äammmolle 
eine  (Soncurreng  gu  befürchten,  wenn  biefc  Sollen  etwa«  fräftiger  wären.  2>ic 
Mohair -Sode  ift  bie  einer  3w8«wrt  unb  wirb  nur  gu  gewiffen  glatten  unb  glän* 
genben  3««gen  al«  3.  8.  Sajtmg«  u.  a.  verarbeitet. 

$ie  $arßelutngen  be«  ©ewteht«» erlufle«  ungewafcf)ener  unb  gewafchener  Sollen 
$0.  20  unb  21.  verbienen  Seacbrung,  ba  fie  un«  ben  immer  noch  nicht  genug  gc? 
würbigten  unb  begasten  Serth  einer  guten  (eichten  Säfdje  nach  ^kogenten  geigen. 
(5«  ift  gewif  einer  ber  gröften  Sortheile  be«  Sottprobujenten,  feine  Solle  fo 
Waffen  gu  fönnett,  baf  ber  Scr)mu$  lyetaiidfommt  unb  ba«  weife  Sollfett  barin 
bleibt.  $af  bief  möglich,  ja  fehr  häufig  ift,  beweifen  un«  bie  vielen  Sollgäfie, 
welche  fehr  gut  weif  gewafchen  finb,  unb  bennoch  fo  viel  Sollfett  behalten  haben, 
baf  fie  noch  50%  in  ber  IReinwif^e  verlieren.  (Siner  folgen  SSfche  verbanfen 
viele  feine  beerben  ihr  bebeutenbe«  6$urgewichtj  fie  ifl  hauvtfdc^lich  aber  nur 

39 


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610 


Serid)t  üitx  bie  91u*fttllunci 


burd)  ein  ganj  unb  gar  baju  geeignete*  Söaffer  3U  erteilen ,  wenn  gleich  bie  8e^ 
fd^affen^eit  be*  2Bollfettee  fehr  baju  beitragt. 

$ie  Äreujungeoerfuche,  welche  auf  ben  vier  Tabellen  9tr.  22  bargefleHt  würben, 
Waren  mit  Leicester,  Dishlcy,  Merino,  Bergamo,  Zaikel,  Kiderstädter  unb 
2anb*€chafen  angefWlt ,  unb  Ratten  im  Allgemeinen  nicht  ben  gewünfehten  ©rfolg. 
2>ie  SKachfommen  fchlugen  noch  in  fadtem  ©enerationen  immer  wieber  auf  grobe 
ober  feine  SQBotle  jurutf,  ed  gab  alfo  eine  grobe  n>eru)(ofe  2Bolle  ober  eine  feine  §u 
geringerem  Schurgewicht.  (Sinjeuie  8u*nahmen  gab  e$  allerbing«  bie  bei  entf^ie- 
benem  9Herino*6r)ara!ter  eine  ausgezeichnet  fdjöne  lange  unb  feine  Äammwotte  tru* 
gen,  inbeji  glaubte  man  ben  genannten  3»«*  taK*  rone  SRerino«  von  Secunda 
8ein$eit  mit  langem  Stapel  unb  f$lid>ter  Äräufelung  rafcfjer  unb  fixerer  ju  er< 
reichen  unb  gab  bie  ferneren  2*erfu<$e  auf. 

2>ie  «ßrobendjarten  9tr.  35  enthielten  eine  grof  e  Buewahl  ber  fch&nften  9»crino- 
Kammwollen  in  betriebener  Reinheit  unb  großer  SReichwolligfeit,  gröftentheil«  au« 
ben  £eerbenbe$  $crrn  JReichSgrafen  bon  Schwerin  SBolfd^ageu. 

Schlüflich  gebenfen  wir  noch  ber  2>arj*ellung  von  72  groben  aßolleigenfctjaften 
im  gewafchenen  3ufianbef  wie  jte  befonbet«  ber  SßoUfortirer  unb  gabrifant  beamtet 
unb  benennt;  ferner  ber  Sableaur  bon  einzelnen  SBoHfaben  bon  i  ©rab  Möhler 
Reinheit  bie  5  ©rab,  welche  al$  Spielerei  etfdjeinen  tonnten,  gäben  fie  nicht  ein 
vortreffliche*  SRitte!  ab,  bem  »uge  bie  Reinheit  be«  #aare*  einzuprägen ,  unb  enb; 
lieh  ber  verriebenen  SSliefa  unb  groben  Schafhaut  mit  unb  ohne  9öoü~e ,  theitd 
jue  (Srforfchung  be«  SSerhältniffed  jwiföen  £aut  unb  äBolle,  tl)eil6  zur  9u*mitt* 
lung  ber  verf<hicbenen  $ichtigfeit  ber  SBolle  auf  ber  £aut.  Sei  lefrtcrer  ergab  bie 
»bjdhlung  ber  einzelnen  SBotlfdben  auf  J/i6D  von  einem  reichwolligcn 
©lief  2618,  von  einem  bünnwolligen  1018  SöoHfäben,  bei  ziemlich  gleicher  $eim 
heit  ber  2BoHe. 

■ 

— — — — — — — — — — — — 

3r)re  SRajeftäten  ber  Ääntg  unb  bie  Königin  von  Savcrn,  3t>re  königlichen 
Reiten  ber  Kronprinz,  bie  tfronprinzeffin,  bie  ^rinjen  unb  bie  qkinjeffin  von 
Samern,  3r)rc  königliche  Roheit  bie  ^rjogin  von  Seulberg,  3h"  SRajeftdt  bie 
Äaifcrin  von  93raftlien,  3fyre  Äaiferlidtjc  Roheit  bie  £erjogin  »on  Söraganja,  meh- 
rere anwefenbe  Ijotye  dürften,  bie  SRinijter  Sr.  ÜRajefidt  be«  Äönig*  unb  viele  an> 
bere  ^ol)c  £erren,  beerten  bie  33ltc0  *  UCudfleaung  mit  SlUettyödjjtem  unb  h°h«n 
Sejuche.  2>ie  8lllcrr;ö($flen  ^errfd^aften  geruhten  fowo^l  bie  einzelnen  UJliefe  al« 
aud&  bie  Sludftetlung  unb  Arbeiten  be3  Untcrjeic^neten  mit  tyulbpollem  »eifaU  ju 
begnabigen  unb  bad  uneigennü^ige  Streben  beffelben  na$ftcfct$t>oll  anjuerfennen. 

IBon  ben  ÜDlitgliebern  ber  Serfammlung ,  fo  n>ie  von  ben  anwefenben  ^remben 
Würbe  bie  Sfoaftetlung  ebenfaU«  ja^lreid)  befugt  unb  fie  l;at  alfo  hoffentlich  auch 
hier  ihre  ©ejrimmung  erfüllt. 

6.  $.  SB.  3cppe. 


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611 


Slttlage  A. 

SProtofolI  übet  bte  SßorarbcÜen  ju  bct  mfrXalfttüimi  toom  23.  M  28. 
@4>t.  1844  in  ben  obem  Sdlm  be$  tföntgl.  Dbeon*  ju  3flünc$«t. 


Die  eingegangenen  »liefe  »neben  mit  »orjtcty  anwarft,  jebe*  etnjefoe  t>on 
©cfjmufc  unb  ftemben  Reiten  gereinigt,  auf  einer  fet)c  accuraten  äßaage  gebogen, 
in  ben  baju  beftimmten  Mafien  gelegt,  bie  jum  Neffen  nnb  jut  Stemrodfcbe  bejtinrm? 
ten  groben  abgenommen,  bann  mit  einem  laufenben  9tr.  »erfe^en,  nnb  in  ein  5Re? 
gifte  eingetragen. 

$ad  bai?cri}ct>e  ©erpicht  ttmrbe  nacb  bem  ausgegebenen  3Jer$etcbni£  ber  ©c< 
u>tcbtö»err,ältnijje,  3u  *ßreu$ifcb  ©erotebt  beregnet,  uut>  roogen  bie  Bliebe  freetia?»: 


fftei  ||  Warne  bcrürtfcliafr. 


lplcbborf  . 
2}   ebenbafyer  . 

1  |X>  ett  i  n  ß  c  n 

2  ebenbaber  . 

3  ebenbaber  . 

4  ebenbaber  . 
5|  cbettbaljcr  . 
6'  ebenbafjer  . 
1  ®cm  .  . 
3!   ebenbaber  . 

II.  ebenbafyer  . 
II.  ebendaher  . 
I.  ebenbaber  . 
25  3  ang  er  öl)  et  in 


131 

40 


iWarfbaja 
ebenbal)er 

139  ©ojitrt  . 

90  i  ebenbabec 

10 1  ebenbaber 

105191c ti  .  . 

8  cbcnbal)cr 

13*l>ata 

ebenbaber 

94  Sajanu 

ebenbaber 

cbenbal)er 

ebenbaljer 

ebenbaber 

Petent) 

ebenbaber 


549 


6 
5 
121 
18 
115 
276 


16  6jt'naö 
181  ebenbafyer 
11  *Recf>nit> 
ebenbaber 


362 
618 


Netto- 


Vau- 
frnfcc 

9h. 


618  2Bittmann*b°n 


6 
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s 
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24 
3 

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13 
28 

23 
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24 
2 
18 
27 
15 


6!  14 
6 

4  15 
3  24 
14 
20 
17 
6 

20 
12 


14 

28 
26 
30 
31 


36 
37 
38 
39 
40 
41 
42 
43 
44 
45 
46 
47 
48 
49 
50 
51 
52 
53 
54 
55 
56 
57 
58 
59 
60 
61 
62 
63 
64 
65 

66 
67 
68 
69 
70 


Schä- 
ferei 

9h. 


Warne  ber^rtfe^afe. 


I 


89  jRenncrdborf 


200 
513 
47 
IV. 
III. 
II. 
I. 


81 
77 
158 
11 

33 
536 

.5  7 
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6a  [ernte 


ebenbaber  . 

ebenbaber  . 

ebenbatjer  . 

(Sttingen  . 

ebenbaber  . 

ebenbaber  . 

ebenbaber  . 


54  9Bolf$f>agen 
ebenbaber  . 
ebenbaber  . 
ebenbaber  . 
ebenbaber  . 
ebenbaber  . 
Demjien  . 
cbenbafjer  . 
cbenbal)er  . 
9ioggon>  . 
ebenbaber  . 
ebenbaber  . 
ebenbaber  . 

l*angbagen 
ebenbaber  . 
ebenbaber  . 
Änegenborf 
Öanäborf  . 
^affde  .  . 
ebenbaber  . 
ebenbaber  . 


ebenbaber  . 
ebenbaber  . 

ebenba*Kr  • 
cbenbab«  • 
aebroan** 
39* 


Netto - 

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28 

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5 

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10 

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612 


«Bericht  uitt  \>it  «oeflelfniifl 


«au. 
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Str. 


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72 
73 
74 
75 
76 


1  äonownifcin 

27  ®piegel«berge 

45  ebenbatjer  .  . 

17  ebenbarjct  .  . 

43  gettowifc  .  . 

57  ebenbaljer  .  . 


416 
9|10 
9  — 
713 


4 

2 


77 
78 
79 
80 
81 
82 


6l6|!©ranffd)üfe 


357 

li 

335 
446 
770 


ebenbarjer  .  . 

ebenbaber  .  . 

ebendaher  .  . 

ebenbafyer  .  . 

ebenbaljer  .  . 


Netto - 

8 

3 

8 

7 

8 

14 

7 

10 

J 

14 

6 

31 

5)ie  häufig  ftottfinbenbe  «bweidmng  be6  ®ewicr)t*  von  bem  bei  bm  «otijen 
aufgegebenen,  beruht  tf^etld  in  bem  9lu6trorfnen  obec  Stnjierjcn  bet  SBolle,  trjeil«  aber 
in  offenbarem  93erfer)en  bet  Slbfenber.  2)iefjfeit6  fann  gar  fein  3rrtr)um  vorfallen. 
S)a«  ©cwidjt  von  ben  beiben  Untcrjei$neten  nad^gcfcfjen,  wirb  um  fo  mefyr  mit 
ßtöfter  ©enauigfeit  controlirt,  al«  man  weif*  wie  fetjr  e«  barauf  anfommt.  2>ic 
eingefanbte  Aufgabe  liegt  babei  vor,  unb  fo  wie  fi$  eine  $ifferenj  ergibt,  wirb  ba« 
9*lie§  foglcidj  nod;  einmal  gewogen.  $ie  Entfernung  bc«  Sdjmufte«,  welker  oft 
in  aiemlid;  ferneren  Stutfen  vortommt,  ifi  ebenfalls  31t  berücf (tätigen. 

<J.  g.  SB.  Seppe,  Suliud  Seppe. 

21nta  (\e  B. 

«Protof olt,  gehalten  am  5tcn  Oftober  1844  in  ben  iuv  9We#au«fiellung  fcerQe- 
rateten  Saälen  t>e«  Äönigl.  £>beonö  3U  9Künd>en,  in  ©egenwart  ber  £errn  SRit- 
glieber  ber  $rüfung«*Jtommiffton 

Aerrn  TRittergutabcft&er  g.  $  e  t  d>  m  a  n  n, 

*  ffiirtl)fd>aft«rat&  2B  a  n  i  e  rf, 

*  Ärüger  au«  SBrebenijagen , 

*  2>oftor  hattet, 

t     Seppe  au«  SRoftaf, 
unb  be*  unterjeidjneten  «ProtofoUfüt)rer«  Kaufmann  Suliuö  Seppe  au«  fRofiocf. 

«Räubern  bie  $rüfungö*@ommiffion  fid)  bei  S3orlagc  beö  Slltenburger  Prüfung«* 
^rotofolld  unb  ber  33re«lauer  SBoUberidbte  über  bie  greife  ber  Sortimente  befpro* 
d)cn  unb  gefunben  fyatte,  ba#  einige  »banberung  in  benfelben  fiatt  finben  muffe, 
um  fowohl  bie  einjclnen  ^feinen  23lie£e,  al«  auet)  bie  wegen  Öegeljr  fräftiger 
©ottjbrten  auf  ben  SBollmarften  fer,r  gut  bejahten  geringeren  Dualitäten  beflet 
würbigen  *u  fönnen,  würben  bie  al«  SRorm  bienenben  Sorrimentd^reife,  nacr)  reif* 
lieber  Uebertegung  wie  folgt  fefigejieUt. 

Sortimente  unb  greife. 

Super  Super  von    .......  170  bie  180 

I.  Super  Electa    140  „  160 

II.  Super  Electa   120  „  140 

I.  Electa  100  „  115 

II.  Electa  .   .   85  „  95 

I.  Prima   75  „  85 

II.  Prima   60  „  70 

Secunda   §0  „  60 

Tertia   .............  40  „  45 

2>fe  Sortimente  bei  ÄommwoUe  bei  guter  DualifteoHon  etwa«  l)ör)er  im  greife. 

#ierjta$  würben  rotn  bie  fammtlidjen  Sliepe  wie  folgt  abgeföäfct. 


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ber  ©cHflUfe  unb  aDcJTpreben. 


613 


J* 

Sor  timent 

«  «  £ 

W   3  O 

1 

"  Klecta    .    .  . 

90 

1  Prima     .   .  . 

85 

s 

4 

I  Prima     .    .  . 

II  Klecta  .    .  . 

75 
90 

5 

II  Prima   .    .  . 

65 

6 

7 

Tertia  .... 
I  Prima     .   .  . 

45 
75 

6 

I  Prima     .    .  . 

80 

9 

I  Prima     .    .  . 

85 

m 
■w 

II  Klecta   .    .  . 

85 

1  f 

12 

14 

ii  Klecta 
Prima  .... 
Prima  .... 
Secunda    .    .  . 

95 

70 
70 
SO 

15 

tfi 
■  w 

> 

II  Super  Blecta  . 
I  Klecta    .    .  . 

• 

130 
115 

17 

I  Super  Electa  . 

160 

18 

II  Super  Electa  . 

140 

19 

II  Super  EJeota  . 

140 

20 

I  Electa    .   .  . 

100 

21 

II  Electa  .    .  . 

90 

22 

24 

i 

II  Super  Electa  . 

uT    421                    J  l  —  —  a  _ 

l  Super  Klecta 
Super  Super 

130 
140 
180 

25 

I  Suner  Electa 

1  O'J 

2« 

I  Super  Electa  . 

160 

27 

I  Super  Electa  . 

160 

28 

I  Super  Electa  . 

150 

I  Electa    .    .  . 

115 

90  1 

I  Super  Electa  .  | 

150  | 

0  (  »  t  t  f  t  I  j)  u. 


3<entlid)  reidhoollfges  ©lief  mit  ranfcm  $oBJattftrageubem 

-§aar  unb  in  ben  Gfrtremitäten  abfaUcnb. 
9ttd)t  ebel  genug  mit  »erdigem  Stapel  nnb  glajigem  -£>aac. 

Uebrigen«  gut  auegeglicben. 
Siemlid)  gewichtige«  aber  fcbätterWoflige«  unb  matte*  ©lief. 
2ofe  getoacbfened  ©lief  mit  mattem  in  ben  Stiften  an« 


gcb,lcr^aftf«  »lief,  matte«  mürbe«  untrene«  £aar.  $in* 

ten  fe&r  abfallenb. 
»bfalleube«  3 lief  cb,ne  ©ereblnng. 
3temlid}  an«geglidjene«  aber  verregnete«  ©lief,  fdjwer  gu 

beurteilen. 

2lu«geglidKne«  ©liep,  aber  toegcn  feiner  ©efdjajfenljeit 

burcb.  fcrjtedjte  Haltung  fdjwer  ja  beurteilen* 
©olumino'fe«  audgeglidjene«  ©lieg  al«  3ntf)tbocf,  jeboer/  ju 

ftarf  geträufelt  nnb  am  Sana)  ja  wenig. 
«n«gegli<bc n,  gut,  bnra)  bie  $altnng  etwa«  nnffaret  Stapel. 

3nr  ©eadjtung. 
3n  ber  flu*gegli^enfieit  rn1)mlid)  jtt  erwähnen. 
9tanb.er  Stapel  nnb  fa)led)te  6*>i&en. 
$e«gleia)en. 

Cotnmincfe«  ©lief«  im  ©erb,ältnif  jnm  Sortiment  an« 

geglichen,  aber  verregnet. 
Ätfjt  .eble«  reiä)woltige4  ausgeglichene«  93Iie#. 
dble«  freppartige«  ausgeglichene«  ©lief  mit  fa)önem  Stapel 

nnb  treuem  -§aar. 
Sefa  eble«  aue^tJ^c^enc«  in  allen  feilen  gut  befefcte« 

©lief.  3nr  ©eadjtung. 
Seljr  eble«  an«gegliu)ene«  SBliep  mit  treuem  $aar,  etwa« 
mnrfirt. 

eb.r  eble«  ©lief  mit  gebrnngenem  fräftfgen  Stapel  nnb 
guter  Sluageglldjenheit.  3«t  ©eadjtung. 
^eicle«  praftifa)e«,  burdjau«  fräftige«  ©liep.   3nr  ©  v 
adjtung. 

Neitfjc«  fräftige«  gntgeftapelte«  JBUef ;  9lnlage  ju  marfit* 
tem  Qtyarafter. 

Sebr  eble«  feine«  an«gcglitr)e«e«  SBUe f.  3nt  ©eadjtung. 
Seljr  eble«  ©lief,  fein,  fanft,  etwa«  marfirter  Straftet. 
£ccr/flfeine«  burdfan«  eble«  ©lief.  ®egen  feiner  aufercr* 
benilid}en  geinfjeit,  3artb>it  nnb  Stuflgeglicf/cnSelt  jnr 
befoftbern  ©eadjtung. 
-fcodjeble«,  feljr  feine«,  babtt  fräftige«  nnb  refdjwollige« 

~3lief.   3nr  befonbern  ©eadjtung. 
Seb>  eble«,  $od)feine«,  fräftige«  nnb  reic^troUige«  ©lief 

3nr  befonbern  ©eadjtung. 
£cdjeble«  Ärepp>©(ief ,  anferorbentlfdj  ftftfKg,  feb^r  fd^cn. 

geftapelt  nnb  gebrangt.  3«t  befonbern  ©ead)tnng. 
Seb^r  eble«,  fräftige«,  gnt  geftapelte«,  gut  Befe^yte«,  au«^ 

gcgKcbenc«  ©lief.    3«r  ©ead)tnng. 
Sebr  reiä>e«  praftifc^e«  2?liep,  mit  fraftigernfficllban,  tiefem 
eleganten  Stapel,  feljr  toeiffem  fflollfert.   3nr  Jfamm« 
wolle  brann)bar.   3ur  befonbern  ©eaä>tnng. 
Seb>  eble«,  feine«  auegeglidjentö ©Uef.  3»t  9ean)tung. 


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614 


©erttfy  übet  bic  «uefletrung 


u 

Sortiment 

z. 

Q  c  in  t  i  I  i  i  9  e  i. 

K   3  u 

r'i  «*  4> 

31 

I  Super  Klecta 

* 

160 

32 

I  Super  Elec 

:ta 

• 

140 

33 

I  Super  Klecta 

• 

160 

34 

I  Super  Klee 

ta 

• 

160 

35 

I  Super  Klecta 

• 

150 

36 

Super  Super 

• 

170 

37 

II  Super  Ele 

cta 

• 

130 

38 

II  Super  Klecta 

• 

140 

3» 

II  Super  Klceta 

• 

1*0 

II  Super  Klecta 

4t 

Prima    .  . 

• 

80 

4t 

Prima    .  . 

• 

• 

80 

43 

Prima    .  . 

• 

• 

80 

Ad. 

Klecta  .  . 

• 

• 

4  10 

45 

I  Klecta 

• 

• 

115 

46 

II  Prima 

• 

70 

47 

II  Klecta  . 

• 

• 

95 

48 

II  Electa  . 

• 

* 

95 

49 

Secunda 

• 

• 

60 

50 

II  Klecta  . 

« 

• 

95 

51 

Prima    .  . 

60 

52 

Prima    .  . 

65 

53 

Prima    .  . 

65 

54 

II  Klecta  . 

90 

55 

1  Klecta  . 

110 

56 

II  Klecta  . 

86 

57 

I  Prima  . 

•  - 

85 

58 

II  Prima 

65 

5» 

I  Prima 

80 

60 

Secunda  . 

»5 

3nr  befonbern  ©eadjtung. 
Sehr  eble«  au«geglid)ene«  ©lief,  feim  aber  )u  morfirt. 
Seljr  eble«,  Ijodtfeintt,  reidjf«  Jtrepp*©lief.  Äu«gejetd«; 

artet  3a<ptbccf.   3ur  befonbern  ©eadjtnng. 
$od>f*ine«  fe$r  eble«  an«geglid>eneJ  ©ließ.  3nr  ©ead?: 
t  u  n  g. 

?luacje$eidjnete«,eble«,  fetne6.  rr&ftige«,  nu*geglid)ene«  ©lief. 

3ur  befonbern  ©eadjtnng. 
$odjebJe«,  fcodjfeine«,  au«geglid>ene«  ©lief.  3ur  befen* 

bern  ©eadjtung. 
tfble« ,  an«gegltcbrne«,  fnrjgeftapeUe«  ©lief,  *****  nnf(a; 

rer  Stapel.   3nr  ©eadjtung. 
Gble«  anigeglidjfne«  Jtrepp«©lief  mit  fnr|cm  gebrängtem 

Stapel.   3ur  ©eadjtnng. 
9lu«geglicbeut«  £repp*©ltef,  mit  gebrängtem,  abgerundeten 
Stapel. 

8tt«gegUd)ene«  Ärepp*©licp  mit  etwa«  ungltidjem  Stapel. 

©iet  Stieße  von  geringem  Sdjurgewidjt  offnem,  flattrigem, 
fpiefigem  Stapel,  wegen  be«  »eilig  pertegneten  3u* 
ftanbc«  niebt  weiter  gn  beurteilen. 


«u«geglidjene« ,  eble«,  überall  gut  beßanbene*  Wirf. 

3ne  ©ea4jtuug, 
Seljt  praftifd)e«  unb  retdje«  ©lief,  etwa«  abfallenb.  9116 

■Kammwolle.   3  u  r  ©e  a  d)  t  a  n  g. 
(Sble«  ausgeglittene«   gutbewatfyfene«  ©lief  mit  fanfter, 

feibenarttger  ©olle.    3nr  ©eadjtung. 
3lu6gfgltd>eue«  jlemlid)  gefdjloffeue«  aber  etwa«  mürbe« 
©lief. 

©eljr  reidje*  praftifdje«  ©lief,  rräftigtief  im  Stapel  nnb 
nad)  ©erijaltuif  a««geglidjen.    fit«  Kammwolle  nnb 
wegen  aufercrbentlidjem  3Bcllreidjt$um.  3ur  befon; 
b  ern  ©  ead)tung. 
ge inef ,  eble«,  reidje«,  tiefgefühlte«.  Äammwoll  *  ©lief. 
Seljr  brangwoOige«  ©lief,  (frtremjtaten  etwa«  abfallenb. 

2(1«  Äammwotte.   3nr  ©eadjtung. 
Neidj  nnb  PrangmoHige«,   freppartige«  ©lief,  jiemlidj 

auägeglidjen.   3nr  &  eadjtung. 
3iemlidj  au«geglid?enefl  ©Ücp,  etwa«  bofjlt«  J&aar. 
üble«  angeglichene«  ©ließ  mit  fräftigem  $aar.  3nr 
iBead)tnng. 

Sebr  eble«,  wertvolle«  unb  au«geglid)ene«  ©lief.  3nr 

©eadjtung. 
3iemlicb  reid>e«,  »trtbpeKe«  ©lief. 
9teiduooUige«  ©lief.   «I«  SudjwoKe  ja  lang  im  Stapel, 

etwa«  abfallenb. 
Seljr  bidjte«  reidje«  JtammWol&Slief,  aber  etwa«  lieber- 

wnd)«  nnb  abfattenb. 
Äamrawotte.   SReidje«,   gebrangte«  ©lief,  an«gejeid}net 
Iräftige«  <&aar  nnb  im  ©erb,altnif  anfgeglic^en.  £nr 
befonbern  <Bea<btnng. 


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ber  fflellfliefe  unb  fflcforcbeB. 


615 


-  ! 

-g  . 

5  " 

n 

<&  ortim  ent 

8  Ii 

61 

II  Electa  .    .  . 

90 

62 
63 

Secunda    .    .  • 
Secunda    .    .  • 

65 
60 

64 

I  Prima     .   .  . 

95 

65 

Secunda    .    .  . 

60 

66 

Ol 

II  Electa  .    .  . 

f  Prlmn 

85 
80 

68 

II  Electa  »    .  . 

95 

69 

Secunda    .    .  . 

55 

70 

II  Electa  .    ■  . 

85 

71 

1  Super  Electa  . 

160 

7* 

I  Electa   .    .  . 

110 

*■% 

73 

I  Electa 

115 

74 

II  Super  Electa  . 

130 

76 

II  Super  Electa  . 

ISO 

76 

I  Super  Electa  . 

i4o 

77 

1  Super  Electa  . 

160 

78 
79 

I  Super  Electa  . 

II  Super  Electa  . 

160 

i4o 

80 

Super  Super  .  . 

170 

61 

t  Super  Electa  . 

160 

8» 

I  Super  Electa  . 

160 

©emerfangen. 


3femlid)  eble«  flntflefta»)«Ite6  etwa«  ja  marfirte«  ©lieft 

aad)  etwa«  abfallenb. 
ÄammwolUr  @el)r  teid)rt  ^raftiftfjed  ©lief. 
3(emUd)  gefdjloffene«,  gut  beflanbene«  ©lief,  etwa«  b>b>« 

$aar  uBb  abfattenb.  ÄamnrooÜe. 
Kammwolle.  »eid)ee  eble«  an«geglidjene«  ©lief  mit  »eifern 

gettfdjwei«.   3ur  5Bead>tang. 
Kammwolle.   Beldje«  aber  abfallenbe«  ©lief  mit  Rattern 

raupen  -©aar. 

mti  ««geglichene«  ©lief,  fanft  aber  etwa«  flaumig. 
3iemlid)  au«gegU<*eae«  «lief  mit  milbem  fanftem  «aar 

3ar  <öead)tun  g. 
3lu«gegtidjeBe«  eble«  gnt  beßanbene«  ©lief,  etwa«  matte* 

•£>ctar.  _  , 

Unüu«gegll*ene«  ©lief  mit  rankem  «aar  UBb  ftnfrem 

3ietliif  an«geglid)ene«  brangwellige«  ©lief  mit  fanfiem 

eblcn  Pharafter. 
<S«ör  eble«  aH«geglü$ene«  £ud)»olMWef  mit  regelma^iflev 

etwa«  matlirter  Äräufelnng.   3nr  befonbern  Se* 

abr*Ä  eble«,  fraftige«,  »afHffte«  ©lief  mit  m 

nem  gebvättgtem  Stapel.   Normal  in  allen  feilen. 

3ur  ganj  befonbern  »eadjt«itg. 
@rtr  reidje«,  eble«,  broBgweUige«  ©lief.   SKotmal  tn  al* 

Üb  XteU**-   3ur  befoBberB 
@<b>  ebte?  bidjt  gebrangte«  au«gegltdjeae«  UBb  normale« 

©ließ  3ur  befonbern  35ead)tuBg. 
©etjr  eble«,  reidje«,  fraftige«,  fdjöngefiapeUe«  ©lief.  3ur 

^debUö  fe(B8e«   au«geglid)eBe«  fdjöagefiaDelie«  ©lief. 
I   3ur  befonfrern  <8eadjtang. 
?leu§crii  eble«  an«geglidjene«,  fa)ene«  fräftig  f*cBgejlajel# 

te«  normale«  ©lief.   3nr  ganj  befonberB  <Be< 

ad)  tu  na,. 
2)a«felbe  Urteil  wie  5Rc.  77. 

«ble«  feb>  gebrangte«  fraftige«  angeglichene«  tJramfdje« 
5>lieS    3 ar  befon bern  ©eadjtung. 

fietbeble«,  feine«,  fe^r  gebrängte«,  fräftige«  au«gegUd}ene« 
normale« ©lief .  3ar  ganj  befonbern  «eaajtung. 

-efir  eble«,  auÄgegliefcne« ,  fdjene«,  fräftige«,  fdjongeita; 
Helte«  normale«  ©lief.  3ar  befonbernSeadjtn  ng. 

!Da«(eibe  Urteil  Wie  9lo.  81. 


/.  fcewfrmftim.  Warm*.  |UÜ0er.    Dr.  #M<t.   3<W>e.  e?«l«w  e?W- 


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016 


•nty  iUt  ble  ««•ftlbtg 


■ 


ftame  ber  ©cfjäferet 
unb  beö  23eft&er«. 


; 

2 
3 
4 

. 

8 
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10 
1 1 
12 
13 
1-4 


l|  (Gräfin  v>.  üeübem&djbcrf 
2 

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8rf)r.t>.(2ii>uffenbao=3cmnfle 
i>  "  ii 

ii  i'  •> 

ii  ii  ii 

ii  ii  ii 

ii 


l  ivrfifjm  v.  (Siefen,  ©an 


II 
H 
I 


2.1,1  (Mrafv.  ?(ric;3<ew6erij,  laß 
I  mcr<Sl»eim 
l'.jiru  (Su.  «Uaui  ©Hürh  v. 
M>   40  i^jU'nq.  SJJaiTbjqa 
17  KW^üift  (»cburtjr.Roljjiru 
OO'^cjita,  ^vt(rf).  3ülerf 
i  o 1 

lOö'.Onif  yjifci."3irf>?  'flöti 
1 3  (5itv|l  ^liil.  $,ittln>;itiT\  $ata 


I  S 
19 
20 
21 
22 
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24 


540 

941 

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•-'&  18 

291115  (üuteürc.  kauften  =•  Älofic t 

|  .&ct<?nsj 
:'.oj27t. 

il    Mi  (Mvrtf  (Meei-fl  J?»toh)i  «}cita-< 

is 

I^Omf  tuhuhi  .Rarchu  Äec&nifc 

36ü'' 

Iiis  St.  f.  f.  -V>ed.  tilget  }eo,  Äiul 
rr  »'  " 


■  Vi 

•it; 


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brr  ®oKft{<ff  Bub  ©oftyrobfn. 


621 


Einlage  E. 

»Jtorljen  üfcet  «Haltung,  güttcrung,  Jtötyerform ,  93ewa<$fentjftt  u.  f.  h>.  "ber 
Spiere,  bwn  fljlicfe  in  2Rün<$ett  vor getegt  waren. 


grau  ©räfin  v.  Serben  H$borf. 
9io.  1  bi«  2.  »elber  flbßammung  if*  von  a$t  fvaniföen  unb  fa$ftfä)cn  2Bil># 
bern,  au«  ber  ehemaligen  35.  »ufjin'föen Sdjäferei  2Bevern.  Der  2Bib* 
Oer  würbe  bad  ganje  3atyr  im  Stau*  gefuttert,  im  SBinter  mit  $eu,  im 
Sommer  mit  Älee.  Die  Wahrung  be$  Strafe«  mar  im  Sommer  auf  ber* 
gigen  SBeiben ,  im  Sßinter  ©rammet  unb  $aferfrrol).  (Die  übrigen  9?o* 
tijen  würben  auf  Tabelle  C.  ubertragen). 

©rÄfin  v.  Serben,  geb.  ©räfm  v.  Slrco. 

greisere  Von  Stauf fenberg.  Rentamt  ju  Settingen. 
3  bi«  8.  93on  ber  t>or  adrigen  S$ur,  Anfang«  3uni,  bt$  Anfang*  Stovern' 
ber  befanden  ftety  bie  Spiere  auf  ben  Reiben ,  bie  wegen  bet  9Wffe  ityrem 
©ebenen  nidjt  juträglity  waren.  S&tyrenb  be6  SBintert  unb  bi*  9n* 
fangd  Ävril  erhielten  fte  aber  rei<$li$e  Stattfütterung  an  £eu  unb  ©rum* 
met  mit  geringer  9eimif$ung  von  Strob,  au$  würbe  wöd>entli$  Salj 
gereift ,  jÄtyrli{ty  1  $fb.  pro  Stütf.  Die  Vierjährige  Sctyur  fanb  eben« 
fall*  Anfang«  3um  jtatt.  (Die  übrigen  Wotijen  vide  Anlage  C). 

Das  greiberri.  von  Stauffenb.  Rentamt, 
©drt^,  JRentbeamter. 

greifen  von  (£fofen,  |U  ©ern,  2anbgeri$t«  <£ggenfelben. 
9?o.  9  bf«  13.  Die  geerbt  ijt  fadtfföen  Urforung*,  jum  X^tii      SBibbern  von 
Bio$6burg  |ebo<^  mit  einigen  äreujungen  von  ber  föntgt.  £eerbe  in 
SB  a  Ibbru  nn,  bie  von  ber  $eerbe  \w  Rambouillet  abftammt.  Sie  würbe 
im  3at|r  1826  angefangen,  unb  fpt  jt<f>  feiger  bur<$  3nju<fct  auf  iljren 
bermaligen  Stanbvunft  auegebübet,  wobei  bie  ÄÄufer  ba*  Seibenarttge 
ber  SBolie  befonberö  toben. 
Die  Surterung  ber  Schafe  ift  von  SWai  bi«  Ottober  SBefbe  auf  Sradtfelbern, 
eigenen  fünfUidjen  Selben,  jweijd^rigem  Älee,  mit  einer  Stad^ülfe  von  Äleefüt* 
terung  im  Stalle,  wenn  bie  SBeibe  gu  färglt$  wirb.  3n  ben  SBintermonaten  £erf* 
fei,  in  ben  Monaten  November  unb  Dejember  3tonfelrüben#$refter ;  in  ben  2Ro* 
naten  3anuar  bie  Slvril  8ier*2*efier  mit  dner  dugabe  von  $eu,  bie  um  fo  ge# 
ringer  ift,  at*  bie  Srejlet  reifer  gefüttert  werben,  Wel$e  vor|ügli$  für  bie 
SJhttterföafe  verwatbet  werten. 

Rommel  unb  SEBibbet  werben  auf  ben  fleinern  ©irujföaften  ju  SPaffelbcrg  unb 
£eH*berg  abme$felnb  gefüttert  unb  erhalten  im  SBinter  nur  Stro$b«ffei  mit  Ätee 
unb  SEBiefen^eu.  Die  Butterimg  ber  »ibber  fiel  bief  3a^r  sitmlt^  ft»Ärlid^  au*. 


Digitized  b 


Die  ber  ©c$afe  ift  im  ©anjen  692  ©rüde.  (Die  übrigen  Worijen  ftnb  auf 
Tabelle  C  übertragen.) 

Die  SRorijen  ber  Ungariföen  «Bliebe  bon  9?o.  15  bi«  36,  fmb  in  bie  SabeUe 
C  aufgenommen.  Wadjjutrugen  ifl  tyn,  ba*  bie  «Öde  Wo.  33,  24,  25,  35,  18, 
30,  flfferungen,  bie  «Kutter  19  unb  36  abgelammt  haben. 

3oh.  Web.  b.  Sörref. 

Äönigl.  ©ächf.  Sbminiftration  ber  ©tamm^a"  ferei  Wenner«borf. 
Wo.  37  bi«  40.  Die  Wotijen  bei  biefen  «Blieben  finb  in  Tabelle  C  aufgenommen. 
Da  in  bem  gebrudten  amtlichen  Seri^t  über  t>ie  fiebente  Serfammlung 
ieutfdjer  2anb  *  unb  ftorßwirthe  im  September  1843  ftdj  ^infi(r>Hi^  ber 
iöejeidjnung  ber,  bamal«  bon  ben  fönigt.  fd<hf.  6tammf$ftfereien,  unb 
bem  ju  ber  lanbwirtbfdjaftlichen  Se^ran^aU  in  Garant  gehörigen  %oU 
gen* ©ute  eingefenbeten,  2BoUbliefje  einige  Unrichtigfeiten  eingefchlidK" 
haben,  roel*e  leicht  ju  SWifjberfianbntffen  93eranlaffung  geben  fönnen,  fo 
erlaubt  man  fleh  fo!cr)e  fytet  nad)träglid)  ju  berichtigen,  unb  um  Aufnahme 
biefer  Berichtigungen  in  bem  Diesjährig  su  erftottenben  unb  abjubrudenben 
Bericht,  ergebenft  su  bitten. 
Die  (Seite  624  unb  Solg.  unb  ©.  656  unter  Wo.  108  —  116  aufgeführten  9 
Sliefje,  welche  al«  „bon  ben  fönigl.  ffld)f.  ©tammfct)Afereien/'  eingefd)idt,  bejeichnet 
finb,  ftnb  feine«weg«  auf  biefen  ©tammfehäferefen  erjeugt,  fonbern  Wefultate  eines 
auf  bem  obgebatyen  ftolgengute  jur  Belehrung  angeflettten  SBerfuch«  einer  äreujung 
von  Wenner«borfer  ©täbren  alten  ©tamme«  mit  fJWüttern  be«  Sormtener  Stamme«, 
welche  beibe  ©tamme  in  ben  ©tammfehäfereien  felbft  feber  für  fld>  allein  fortgejücfctet 
roerben.  Die  ©.  656  ju  lefenbe  Sejeidmung  ber  »on  ber  fönigl.  ©tammf<h4ferei 
«obmen  eingefenbeten  Stiege  al«  „oom  Original  «•  (Sefurialftomm"  ift  nur  in  fofern 
richtig,  al«  man  in  ©inne  $r>aerd  pp  bie  Bezeichnung  „(Sdrurialflamm''  im  ©egen* 
fa&e  bon  3nfantabo  ober  Wegretti  nimmt,  wohl  aber  ju  bemerfen,  bafj  in  Böhmen 
nur  ein  ©tamm  au«  ben  im  3ar;r  1765  unb  1779,  nach  ©adtfen  gebrauten 
SWerino«  fortgejüc^tet  gehalten  wirb.  —  Die  ©.  624  golg.  unb  657  aufgeführten, 
al«  „bom  •fönigl.  Äammergut  Wenner«borf  eingefenbeten  «liefe  Wo.  131  —  133, 
hatten  al«  „von  ber  fönigl.  fdchf.  ©tammfdjdferei  Wenner«borf*  h«rübrenb,  bejeicr)' 
net  femt  foUen. 

Huf  biejer  ©tammfehäferet  »erben  jn>ei©tämme,  ber  alte  Wenner«borfer  ©tamm, 
jwar  wie  ber  2or)mener,  au«  ben  Wachfommen  ber  1765  unb  1779  nach  ©achfen 
gebrauten  f»anifd>en  ©d^af  *  $ran«porte  entftanben,  jeboef)  bon  biefem  fu$  untere 
fe^eibenb,  unb  ber  ©tolpcncr,  ober  „Sbtoflarten^tamm/  bie  reinen  Wachfommen 
ber  1779  au«  ©panien  angelangten  ©djafe,  jeber  für  ftch  geltet.  —  Da«  <S. 
658  al«  bom  G«furialfiamra  bejei^nete  SSlief,  rührt  von  einem  im  3aljr  1815  au« 
©avo^en  angefauften,  unb  einige  3eit  lang  für  f«^  aHein  gehaltenen,  unb  fo  be* 
segneten  ©tamm  h^/  ben  man  aber  eingehen  ju  (äffen  für  gut  befunben  r)at.  — 


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tft  2BeUj!ie$c  unb  ©cltyrcben. 


<Bergleid>e  Dr.  ©^weifrer«  2luffa$:  Äurje  ©eföichte  ber  ©nfuhmng  fpaniföer 
6d>af*  in  Saufen,  Univerfalblatt  für  Die  gefammte  2anb*  unb  Borfhvirthföaft 
3ahrgang  1836  SRo.  6  unb  folgenbe. 
9tenner$borf  Den  17..  Sluguft  1844. 

Äönigl.  ©achftföe  Slbminijxration  ber  ©tammfdtfferei  bafelbfl. 

ftnmerfung.  £>ie  vorfleb^enbe  ®eri$tigung  f ft  jtoac  geftünfötermafien  aufgenommen  Werben, 
bodjf  ifl  bagegen  gu  bemerfen,  ba$  bie  Olüge  ber  In  bem  amtlidjen  33erid?t  von  Sitenbnrg 
elngcidjlidjenen  Uuridjtigfeiten  nidjt  gegen  biefen  gerietet  feijn  barf,  fenbern  gegen  bie  (Sin* 
fenber  ber  BUefe,  benn  bie  babei  Befinblic^en  5Äoti^ettel  ftnb  tocitUcb,  abgebend,  unb 
tjaben  alfe  jene  gerügten  UnrieftigTeften  »etonlaft.  3«l>pe. 

8ücfUi$  SBrebc'f^ed  Rentamt. 

92r.  41  bi*  44.  auf  ben  furfHi$en  ©üteru  bermalen  noefc  befleißen  ©d)af* 
beerben,  flammen  au«  ber  vom  dürften  gelboiarfc^att  SBrebe  Surdjlaucht 
im  3<tye  1816  erfauften 

fpanifchen  2tterino  Sdjaf geerbt- 
3nfanbato  9toin 

bed  verdorbenen  höchftfeligen  $onige  von  SBürtemberg  SWajeftdt,  von  Monrepos  ab, 
welche  fpäter  no$  t>urd>  Äreujung  mit  (Säfurial  SJhttterfdjafen  vom  ©taatdratr) 
Rietet  aud  Geneve  unterhalten  würbe.  Die  8rt  ber  Haltung  unb  bie  Dualität 
ber  9lahrung  betreffenb,  fo  fommt  ju  bemerfen,  bap: 

a)  mit  ben  fdmmtlidjen  @cr)afgattungen,  Mütter ,  Rammet ,  SBibber  unb  2dm* 
mer,  t>ie  ftrühiahr*,  Pommer»  unb  $erbfhveii>e  benüfrt,  nicht  aber  bamit 
gepfer<r)t  j  auf  bie  Sammung  jtvifctyen 

bem  25.  Aerober  bie  20.  3anuar 

Eingearbeitet  n>icb,  bap: 

b)  bei  ber  ffiinterftallfütterung  vorjugGroeifc  angerittene«  £eu  unb  ©rummet 
mit  @tror)  gegeben  »irb. 

Bejüglid)  ber  2BoUfdjur  ift  bie  Einrichtung  getroffen,  bap  folcfce  jeben  3ahre6 

jroifdhen  bem  1.  unb  4.  3um 
beginnt,  unb  ed  Idpt  fict)  baher  annehmen,  bap  bie  eingefanbten  ffioMief  e  haften« 
367  Sage  auf  ben  Ztytxm  geftonben  ftnb.  (tfotijen  vide  Tabelle  C.) 

ffürftlich  SBrebefdje*  «Rentamt. 

$  riefler,  «Rentbeamter. 

9teicr)$*©raf  von  Schwerin  SQB o If d ^age n. 
«o.  45—50.  Sie  4  jfrempeltooU4Böcfe,  Älipphdufer  WMwift,  SRo.  45,  47, 
48,  50,  haben  ben  SBinter  hinburch  täglich  per  Äopf  2  «jjfunb  $eu,  unb 
1  $funb  £afer  erhalten,  im  Sommer  Äleeroeibe. 
2)ie  beiben  tfammwoUbötfe  ebenfalls  tflipphdufec  Abdämmungen,  JU  ©orWthat 
gezüchtet,  erhielten  ben  SBinter  hinburd^  täglich  per  Äopf  2  $funb  8  8oth  £eufraft 
bie  fie  auf  bie  SQßeibe  famen.  3m  ©ommer  haben  fie  Äleeroeibe  gehabt. 

Sie  Servachfenheit  biefer  Spiere     ^opf,  ffitpe  unb  33au<h  ifl  aufferorbentlich  gut. 

©raf  von  ©$nmin. 


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624  Set(*t  Met  We  «■«f»eO««g 

grei^err  Spiegel  jura  Defenberge. 

Wo.  72  bid  74.  Wo.  72  ift  ba$  SSließ  be«  in  bet  Stammheerbe  be«  Wittergut« 
SpfegeWberge  bei  $alberflabt  al*  SprungfMhr  bienenben  S3o<fe*  Wo.  27. 
Die  SWutter  biefe*  3$iere6  würbe  fowoljl  ber  tyotybein  ©olle,  al«  beö 
bamit  wbunbenen  2Bollreicr;tr)um6  wegen,  »on  bem  SJeftyer  für  ba«  werü> 
»ottfle  2$ier  ber  ^eerbe  gehalten. 

Wo.  74.  ift  ba«  SHiefj  be«  in  bet  £eerbe  benufcten  Sprungftär/rt  Wo.  17.  Die 
Butter  biefe«  Sfyiere«  gehörte  ju  ben  feinwolligen  Spieren  ber  £eerbe 
war  jeboer)  niefct  fo  reicr;woUig,  al«  bie  Stotfter  be«  35oefcö  9?o.  27,  ber 
Sater  ift  9lo.  27, 

Wo.  73.  ift  bae  SBCief  be«  Sprungart  Wo.  45.  Die  SRutter  biefc«  $o<f>0  fam 
bet  ©lütter  bed  96).  17.  nicr)t  voflfommen  gleich  an  Reinheit,  war  jebodj 
fel)r  reicfcwoUig.  Det  Sätet  ift  Wo.  27.  Da«  $r,iet  ift  Iciber  fürjlich 
geworben. 

Die  (ftnäbtung  ber  au«  circa  600  Stücf  beftetyenben  £eerbe  betreffenb,  fo  be« 
fteljt  bie  Sommerfötterung  in  jwar  gefunbet  abet  bürftiger  ©ergweibe,  fo  baß  nicht 
feiten  burcr)  eine  ©abe  grüner  (§«parfette.  im  Stalle  nachgeholfen  »erben  mufj.  93or 
bem  9u6gange  wirb  täglich  nach  bem  Seburfhifi  Sttor),  ober  ein  wenig  £eu  ge? 
reicht.  Die  Sßinterfütterung  beftetyt  au«  Stroh,  £eu,  Jtörner,  unb  SBurjelgewächfen. 
Da«  2Baffer  wirb  rein  gegeben.  Seit  5  Sauren  ift  bie  ©ommerlammung  eingeführt, 
wobei  bie  Starre  Anfang«  Januar  ju  ben  3Jtöttern  fommen.  Der  Hbgang  in  ber 
$eerbe  ift  ju  4g  anjuneljmen. 

©raff,  Obetamtmann. 

©raf  »on  äalnofy  8ettowifr  f.. f.  Äämmerer. 

Wo.  75  —  76.  $rt  ber  Haltung;  1  $funb  £eu  j  SWäfl  $afer  täglich,  nebfl 
Knoden,  Stroh  unb  ®er)äd  4  1  Spfunb  Neuwerth-  £er  ältere  SBibber  Wo- 
76.  ifi  jum  Sprung  verwenbet  worben,  bet  jüngere  ntd>t.  Die  $eerbe  ift 
wie  alle  anbern  eblen  öfterreicr;ifc$cn  beerben  au*  Original  Negretüs  »on 
ben  faifetlicr)en  Schäfereien  ju  {»ofehtty  urfrrünglid)  formirt  worben.  Spä* 
terhin  würben  jur  Verfeinerung  auf  eine  $artf)ie  SRutter  Electoral'ffiibber 
angewenbet,  bann  abetmal«  auf  einen  $tyei(  bet  £eerbe  mit  Negrettis  einge* 
wirft.  Die  ©egenb  ift  bet  Schaf  nicht  günfrig,  mit  fcr>aben  rauhe  SBfnbe 
öfter«  bem  9fafer)n  ber  SBotte.  Die  Reiben  finb  gut,  jeboer)  bei  met/reten 
Schäfereien  ungulangticr;}  e«  muß  t^eii«  burcr)  SBeibeföläge,  tt)ci(6  burc^ 
StaUfutter  ausgeholfen  werben.  SSon  ben  beiben^  eingefanbten  35iiefen  ift  ba« 
beö  alteren  SBibber*  Wo.  76.  in  Stallhaltung  probucirt,  bet  jüngetc  Wo.  75. 
genof  eine  gefunbe  55etgweibe. 

©taf  Äalnofp. 


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625 


©raf  Rendel  bon  2)onnet6marf  ©rambfchüfc. 

9Ro.  77  (16  82.  Der  Urftomm  bei  ©rambfchufcer  ©d^af^ectbe  würbe  im  Satyr 
1798  au6  ben  ©räfltch  Sreälerfchen  beerben  ju  Saudfa  in  ber  ßberlaufty 
geholt,  ttnb  burch  93ötfe  au6  berfelben  £eerbe  fiet$  ergänzt  9316  jum  3al)re 
1809  würbe  burch  ben  $emt  9lei(^6*  trafen  ©uftao  Rendel  ».  Donnert* 
mar!  mit  fe^r  grünblicher  Umfielt  unb  gebiegenet  Sottfeimtntß  fortgejüchtet. 
93on  1809  bi6  1818  würbe  @rambfchü$  verpachtet,  unb  wenn  gleich  bem 
^achter  contraetlich  beftimmt  worben,  nur  Ööde  au6  ben  heften  Tdnigttc^ 
fÄchfifchen  £eerben  ju  nehmen,  fo  ging  bennod)  ba6  JRenomme*  ber  £eerbe  unb 
ber  Statte  fo  herunter,  baß  bie  ä&ufer  ebler  Solle  biefe  ber  ^Beobachtung 
nicht  mehr  werft)  hielten.  9ta<h  1818  Ijatte  Unterzeichneter  bat?  ©lud ,  a(6 
£>efonomie*93eamter  in  ©rambfcfyüfc  feinen  2Birfung6frei6  anzutreten  unb  bie 
Zerrüttete  <S<$>afr)ecrte  mit  Vorliebe,  ©fer  unb  Sluöbauer  burch  Slnwenbung 
von  vorzüglichen  SBötfen  auö  ben  Schäfereien  be$  Surften  £ichnow6fv  wieber 
empor  zu  bringen,  Seit  jener  3*it  fab  zwar  nur  vier  Stüd  8i<hnow6f»fche 
33öde  angetauft  werben,  allein  auffer  biefen  nur  eigen  gejücfytete  benufct. 
$ieburch  ^abe  ich  bie  Solle  bi6  auf  130  JRt^l.  vom3*ntner  gebracht.  Seit 
15  3a^ren  Wirb  ftet6  burch  vorherige  §lbfcr)lüffe  an  bie  Gabrilen  gorftmann 
unb  ip  off  mann  in  Serben  an  ber  9lul)r  biefe  Sßotte  verfauft,  unb  ijt  auch 
fommenbeä  3aJ)r  wieber  vetfcbloffen.  Seit  18?7  fam  biefe  beerbe  fo  in 
Slufnaljme,  baf  feit  biefer  3<it  alljährlich  ein  fet)r  bebeutenber  53ocf  #S5erfauf 
fiatt  finbet.  Die  $eerbe  ifl  bi6  jefct  ganz  gefunb  geblieben.  9lrt  ber  $ciU 
tung  unb  Fütterung,  geflieht  mit  befonberer  Beachtung.  Die  Selbe  ift  auf 
3  jährigen  eingefdten  ©ra6weiben  mit  &lee  eingemifc^t,  auf  welchen  ßd)  ber 
Älee  jiemlicb  verloren  unb  bie  ®ra6weibe  mehr  hervortritt.  £)tefelben  Schläge 
ftnb  ba6  1.  unb  2.  3atyr  ju  ©rünfutter  unb  $eu  beftimmt,  unb  flefft  ftd? 
nach  ber  Erfahrung  bie  Seibe  im  3.  3ahr  namentlich  be6halb  beffer  herauf 
al6  folche  bur$  weniger  tflee  ben  @efunbhcit6zuftanb  ber  Schafe  forbert,  unb 
bie  Solle  weniger  mafrig  macht,  ©ebricht  e6  an  Seibe,  fo  wirb  foldjc 
burch  ©rünfutter  im  Stalle,  bei  naffer  3*it  burch  ^Ibwechfelung  mit  troefenera 
Butter  gereicht.  Die  Sinterfüttcrung  wirb  auf  2  $funb  £eu  per  Stüd  bc# 
rennet  unb  nach  SRaafgabe  burch  Kartoffeln,  $eu,  Stroh,  auch  manchmal 
Börner  verabreicht.  Daß  bei  einer  fo  eblen  $eerbe  auf  gleich  gute  Haltung 
befonber6  gefeljen  wirb,  verfielt  fid>  von  felbft. 

Den  ©od  9lo.  79.  Schäferei  *o.  9$  betreffenb,  fo  habe  ich  ba6  »lief  be6* 
felben,  be6wegen  jur  befonbern  genauen  Unterfuchung  eingefanbt,  weil  bie6  auf  bem 
fyitx  felbft  ein  aufferorbentlich  mtlbe6  ©efüfcl  barbietet,  welche  im  SJergleich  mit  ber 
Stärfc  be6  SßoUhaard  unb  ben  Sbifren  im  Siberfvruch  fieht.  Seine  SJererbung 
in  weniger  SJolIblut  *  beerben  ba  wir  Serfuche  auf  einem  anbern  W^tx  gehörigen 
©ute  in  bet  «rt  gemacht  \)cübm  —  finb  au6gejeichnetj  in  hitffl«  Sottblut  beerbe 

40 


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626 


3nb>lt«*Cerjeic$ni0. 


fdjeint  fcbod>  berfelbe  fld)  jttot  mit  viel  SBofle,  aber  weniger  «bei  au  vererben. 
(§«  ift  mit  viel  baran  gelegen  eine  genaue  Sinftctyt  »on  <Sa<fcfennem  burd>  grönb* 
Iidje  Unterfufymg  ju  erhalten. 

(Die  übrigen  eingefanbten  «Momente  fmb  in  Tabelle  C  aufgenommen). 

$autfel,  Snfoeftor. 

Slstlage  F. 

be« 


Zafel  I. 


9lo. 


1  bi«  9to.   9  9  groben  eine«  eblen  ©djafeö. 

10  tt    H   1B  9     „       „    perebeltcn  Säafe«. 

19  n    „   S7  9     „       „    überbieten  ©djafe*. 

28  „    „   36  9     „       „    nn»etfbeüfn  ©djafe«. 

!Dlefe  groben  nnb  von  folgenben  9  Äerpertyeilen  genommen,  um  ba«  ©er^ältniß  ber  «uege 

;jli*fnbeit,  nnb  brt  ffiollwudjfe«  gu  jrigen. 

(SteUe  1)  «rm 


(©teile  2)  Saud) 
(Stelle  3)  Jtenle 
(©teile  4)  SßJoIfebt'i 
(©teile  5)  Ätenj 
(©teile  6)  «über 
(©teile  7)  SBiberrlft 
(©teile  8)  SSIatt 
(©tefle  9)  Seite 


• 

.    •         •  • 

.   .  9to. 

1. 

10. 

19. 

28. 

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*         «  • 

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2. 

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20. 

29. 

3. 

12. 

21. 

30. 

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•     •  11 

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13. 

22. 

31. 

5. 

14. 

23. 

32. 

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6. 

15. 

24. 

33. 

•         •  • 

•     •  » 

7. 

16. 

25. 

34. 

•  • 

•  • 

8. 

17. 

26. 

35. 

9. 

18. 

27. 

36. 

%>.  37. 
38. 
39. 
40. 
41. 
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46. 
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48. 
49. 
50. 
il. 
52. 
53. 
54.. 


ff 
ff 
ff 
II 
II 

n 
n 
n 
ff 
11 
ii 
ii 
ii 
ii 
ii 

n 


ffo^n  Stapel, 
ulebrlget  Stapel, 
gefölcffener  Stapel, 
offener  Stapel, 
ffarfer,  breiter  Stauet, 
fleiner  Stapel, 
»oller  Stapel, 
leerer,  Mler  Stapel, 
ftumpfer  Stapel, 
fpifcer  Stapel, 
runber  Stapel. 
93lnmenfob>Stapel. 
9tappfaat*Stapel. 
9täl>nabeUStapel. 
fpiejjiger  Stapel, 
banbförmiger  Stapel, 
gebre^'ter  Stapel, 
rauher  Stapel. 


Zafel  II. 

5Ro. 


ii 
ii 
ii 
ii 
ii 
ii 
ii 
ii 
ii 
ii 
ii 
ii 
ii 
ii 


55.  perwerrener  Stapel. 

56.  to  ergiger  Stapel. 

57.  moojtger  Stapel. 

58.  b>bt  aufrragenbet  Stapel. 

59.  unflarcr  Stapel. 

60.  bebe  Sögen. 

61.  marfirt. 

62.  mafdjenartig. 

63.  leidjter  3»im. 

64.  rrtUig. 

65.  3»im. 

66.  fnöterig. 

67.  jladje  ©ogen. 

68.  WW. 

69.  jladjfig. 

70.  regelmäßig  geträufelt. 

71.  unregelmäßig  geträufelt. 

72.  elegant  geaadjfen. 


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i 


3nb>tt«  *  S3erge{(öntf. 

Safel  III. 


627 


IWO. 

73.  Stegrette. 

9h>. 

93«  trän!. 

74.  ölfUcral. 

ii 

94.  reiner  ©oben. 

75.  föltufcbtr  isfjarafter. 

ii 

95.  feft,  tm  ©oben,  Bobig. 

76.  fcidjuid)«  „ 

ii 

96. 

77.  Jtrebb. 

» 

97.  ©lanjtjaar. 

" 

78.  gutnaturig. 

ii 

98.  ueberljaar. 

n 

79.  fdjlccbtnaturtg. 

ii 

99.  »eiper,  leichter  5ert|cb>ei«. 

n 

80.  abgeglichen  tm  £aar. 

ii 

100.  gelber  M 

ii 

Gl            Ii  M  AM  .4  A  d       f  t         AM  * 

öi.  unattögegiiojfn  tm  „ 

ii 

ivi.  talgartiger  „ 

ii 

82.  fanft. 

u 

108.  »abartiger  „ 

n 

83.  feibenartig. 

II 

103.  l>e$artfger  „ 

ii 

84.  ftarr,  barfdj. 

II 

104.  mafHg. 

" 

85.  bart,  troden. 

1' 

105.  belaben. 

n 

86.  flaumig. 

II 

106.  febwet  belaben. 

107.  blanfe  Safere. 

>i 

87.  matte  ©l^en. 

II 

" 

88-  matt. 

II 

108.  trübe  „ 

n 

89.  fräftfg. 

II 

109.  ©inrifrwafebe. 

II 

■  90.  mürbe. 

II 

110.  burefc  aöafämitfel  <jetPaf^en. 

H 

91.  £ei(. 

II 

III.  Sceinwafdje. 

Ii 

92.  $u»ger. 

» 

99 

112.  9Rauibeerlaubtoolfe. 

£<tfel  IV. 


ii 


9lo.  113.  Su^woIIe. 

114.  Äamm  motte. 

115.  gebrangt  anf  ber  $aut. 

116.  leer  auf  ber  £aut. 

117.  bUfbäntig. 

118.  bunnb^utig. 

119.  geint>eit  »on  \\  ©rb.  Äoljler. 


ii 
ii 
ii 
ii 
ii 
ii 


120. 
121. 
122. 
123. 
124. 
125. 
126. 


ii 
ii 

ii 


ii 
ii 
ii 
ii 
ii 
ii 


ii 
k 
ii 
ii 
ii 
ii 


ii 
ii 
ii 
ii 
n 
ii 
n 


i> 
ii 


9to.  127.  9emr)dt  »on  l  j  ©rab  Äöbler. 
ii    128.       „     „    11  „ 

129.  „     „    4  „ 

130.  treue«  ebled  $aar. 

131.  untreue«  $aar. 

132.  neruige«,  fräfttge«  $aar. 

133.  matte«,  mürbe«  $aar. 

134.  gefebmeibige«  ^»aar. 

135.  fprebe«,  giajigc«  #aar. 

136.  belöge«,  tobten  <£>aar. 

137.  bobl,  auftragenbe«  $aar. 

138.  Stifelbaar. 

139.  £un'oef?aar. 


Slnmerfung.  55te  in  Slnlagc  G.  bc«  «Itenbuiger  ?Beridjte«  über  bic  9Mefjs8la«|WInug  beo* 
bootete  9leiljenfclge  ber  ffiMkSigenfäajtcn  fonnte  hier  leiber  ntr^t  überall  befolgt  werben 
ba  bie  tcdjnifcbc  (Sinridjtun^  ber  laffln  babef  ju  »tele  ^inberniffe  in  ben  SBeg  legt.  So 
baben  \.  bie  SRufler  tun  OTearrtti  unb  (Siectoral  narf?  !£afcl  1  9lo.  71.,  74.,  unb  »on 
Xno>  unb  Äammwoffe  nneb  tafel  4  9ic  111,  114  verttiefentterb«  müffen. 


e?'PP*. 


40* 


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628 


&orlattftfte  SVe^ttttttg 

ber  2&i8gafcm  tmb  (Shtttalpnen  ber  VIII.  afcrfammtuitg  teutföct  fcmb* 

unb  gorfhwrtlje  in  SRün^en  1844. 

> 

I.  3Iit*ftafreit. 

1.  <£inri$tutt0,  ©eleudjtung  unb  »einiflung.  bcr  «ofalitätcn  .  .     430  fl.  2  fr. 


2.  Äoftcn  bet  SBo«»Uef *  *u«fWlung   991  „  57  „ 

3.  ©<$refott>erbi<njt   186  „  42  „ 

4.  ©ffd^ftaftyrung,«*  «nb  8ur<aufofim   900  „  —  „ 

5.  «Porto                           .  *  .  .  .  300  „  —  „ 

6.  Drucf*  unb  3nferHon*foffcn,  bann  93u$binb«r**tbdt  ...  461  „  32  „ 

7.  Äoflen  be*  $eri$tee   1,653  „  32  „ 


8.  Äoftat  bcö  93efucf>«d  b<$  6taat*aute«  ^(ei^dm     ...     881  „  59  „ 

9.  gut  Scbimung  tmb  »erf^iebenc  9fcbm>8ueaaben  ....     106  „  45  „ 

6umma  5,912  fL  29  fr. 

II.  ®inna$men. 

» 

1.  Beiträge  »on  535  SRitgliebcrn  «  7  fl.  3,745  fl  

2.  Sfo*  bcr  2Rd)tauftoae  Mtottityrt       385  fl   4,130  fl.  —  fr. 

3Re$r*$tu*gaben  1,782  fl.  29  fr. 


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6*9 


Seite. 


13 


TL 
431 

552 

495 


27 


«bgeorbaete  jar  VIII.  ©crfammlung  .  . 

Abi  es,  Ölrffniahl  aab  BerbreÜBBg  tiefer 
^flaageagatiaag  115 

»bfafc  laab»irtbjd)aftiid)er  (Srjeagaine 
£eutfd)lanb«,  feiac  Öermefjraag  ob«  33er* 
minberaag  in  golge  ftaatemirtbjdjaftlieber 
©Djieme  frember  9totioBea  ober  ettoaiger 
£anbel« ; ©ertrage  .  .'  

9lbfd>ieb6>9tebra  113* 

$lbjug«gräbeu,  unterirbffdje  bei  bea  gelbem 

233.  549, 

Scetimetet,  gar  Seil  immune  be«  Säure; 

gebalte«  im  XraubensOTofie  ...» 
^Icf erbau,  fragen  au«  bemfelbea    .    .  . 
„      ©taabbanft  be«felbea  in  ber  SWitte 
bei  19.  3ahrhuntertJ     .    .  • 
„      über  bie  n>iffenfct>af(Itc^e  unb  jttt* 

iidje  ©ürbe  be«  .    .   .   .  ,.  H 

„      ©or«  unb  Anträge  ja  ben  3ef- 

tioii6;Sifenngen  für  ben     .   .  5J 
„       «©djuleu  ....    167,  >39,  555 

*<Seftioa,  ©eridjt  aber  tyreCer* 
Ijanblungen     ......  IM 

„  bie  ©crbanfclungen  felbfl  189— !5_1 
„      ©eilagea  jar  ©eftica  für  .    .  547 

„      «Sbfteme   189—204 

Olef  evqer  äth  e,  ÄataIog,  SaflfteKung  aab  Äonw 

mlfjtoB^JBeridjt  aber  bie,  2«,  6ü,  839,  5J52 
?tUeen  an  bea  ©traffea  mit  Dbjibäamen  4M 
»Ilmaabea,  aber  SBeriljeUBBg  ber  .    162,  234 

Slipada,  aber  ba<  3 1 0 

9llVen»irl1jföafi  

SCmmer*See,  ©rfarfion  bafyn   ....  118 

Anbau  be«  $el$e8  3_M 

„  ber  £ulfeafräd}ie  ....   237,  55_4 
Anfäffigmadjung  anb  ©ereljelidjung ,  (fr* 
fdjteerung  ber,  eineUrfadje  be«  SWangel« 
an  £aglcf)ncrB  114. 


(Seite. 

«afVaaaea  ber  Äü$e  .  .  .  154,  288,  ä!4 
«b*  aab  ©orrräge,  eingegangene  ...  5JJ 
«pfelborfeafäfer  (Apate  dUpar)  ©er^ee* 

rungen  burd)  ben  .    .   .   .   •   •   •  4J79 
Arbeiter.  tfeb,e  „Saabarbeitet* 
«nonbirnng  ber  ®üter   .   .    102,  117—121 

Arteftfdje  ©otyraageB   549,  5_5JÜ 

2lu«äfiea  ber  ©albbäume  .  .  .  .  .  4Ü2 
S(u«fabr  laabu>irtbfd)afllidjet  $robafte  »ob 

Xeuti'djlanb  Bad)  (Snglaab  12 

3lu«flctlung  »ob  ®eB>erbe*$robaftea  3Wb» 

djen«  nnb  »ob  laabtoirtbjdjaftlidjea  @e* 

lätben  66,  101,  Iii 

^^a5}erB,«  ÄBttar*®efefcgebaag  .  .  148,  523 
laabB)irtbfd)aftlid>er  3ajiaflb  .  122 
©agger«  9tibefltr*3BftTBmeBt  ....  3J)6 
©auera,  ©erbefferaag  be«  3ajiaabe«  ber  .  1£5 
©eilagea  ja  bea  ©erljaBblaagea  ...  512 
©eijmirtel,  aber  bie  ...  238,  243,  5äl 
©eritbte  ber  ©eftionfc©orfläBbe   .  146—147, 

152—165 

©eh>{rtbJd)aftnag«arteB ,   im  »HgemeiBea 

189—104 
,  .,  ber  ^rtoattoalbungeB 

443—469 

Bierbrauer,    llnterrid)iung    tcrfelben  in 

9ȟnd>eu  3_18 

©ierbraaerei,  aber  bie  ia  WibaberB  160,314—3 1 8 
©lerbrobea  aab  bie  ©btifdje  in«befonbere  318— 320 

©cbeaerfdjö^faag  5M 

SBo^ruagea.  artefifdje  

©eaqaet  ber  Seine  502 

©rad)futter  235,  hM 

©raab  im  Oetreibe     .    .   .    133,  243,  5_57 

Branntweinbrennerei  5J7S 

Braut-erfahren,  über  ba«  Baaerifd)e  .  .  314. 
©reiteabaud)'«  corabararioe  ©erfadje  53,  99,  100 
©reelaa,  btr  ©erfammlnag«©rt  pro  1845  93—95 


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630 


Sac$  Gegiftet. 


(Seile. 

£?udje,  ibr  Anbau   342 

Jüuebenbefiänbe,  fünfUtcbe  Erhebung  bet 

jungen   454 

93ucbenf)ocbtva(bungen,  i^re  SBerjungung  .  375 

^ucbenvflanjungeu  ....    344.  346,  421 

SJutterbereitnng   222 

JBörer  bet  ©eine,  fein  Urfvrnng   .   .   .  bQl 


Genrral;2anbn>irtf>febaft«.-gcfi  in  Winnen  22,  187 

Champagner,  teutfeber  

Coccus  sbietis  579 

Qommiffton  §ur  $täfung  bet  Anträge 

becTe  65,128 

Cüommiffton  jut  ©eurfbeilung  be*  auftge* 
ftellteu  SBie^e« ,  ber  gelbs  unb 
®arten«$robufte  u.  f.  w.    67,  308 
ff      jur  Prüfung  ber  combarativen 
SJerfuebe,  Anhebten  unb  3?or* 
febläge  .    .    .    54,  99,  100,  235. 
„      jur  Prüfung  ber  £>egentyarb's 

(eben  ©ebriftrn  .    .    .    .    .  23_5_ 

für  brn  $ülfenfrüc$tett*8an  .  211 
ff       jnt  Sertcbterjiattung  über  bie 

gorjhnänn'fcbe  £unfifbrac§e  398.  453 
„      für  ben  @eibenbau    .    .    68,  3J2. 
„      jut  SBeuttfyeilung  ber  ©ofl* 

©ließ«  ......   285,  593. 

(Soinparative  öerfnebe  5J,  99,  235,  «85,  5J& 

3). 

!Tacb  für  guttetfeiuiea  ....  285,  521 
Qamvfbierbraaerei    .......  321 

JEenfmal  Xi>är'*  1112 

£el>utation  \at  Aufwartung  Bei  Sr.  3R<u 
jefiat  bem  Äcnige,  @r.  Jlönigt.  •Oob.eit 
bem  jtronbrinjen  unb  <S.  Ä.  £.  bem 

«j/rinjen  Siuitvolb  101,  Ul 

£el>utirte  jur  VIII.  9$ct[ammiuug  .  .  .  17 
JTreifetberwirtbfcbaft  .  .  .  161,  189,  547 
£)ru<t(acben  eingefeubete  $M 
!£üngung«verfucbe  mit  ©alj  unb  6cbwe* 

felfäute  fii. 

Surebforfrungeu,  über  bie  41S 

Egarten*©irtbfcbart  162,  199 

Ebrrnmitglieber  brt  (anbwittl}fcbaftUcben 
©erein«  von  SB  aber«  würben  bie  Stiftet 
ber  lOerfammlung  unb  bie  <§eftion#« 

ffiorftänbe  U5 

Giebenfultur   359,  581 

Eiebeurinbe,  Dijumin^alt  btt    ...    .  365 
Einlabung  jur  VIII.  Sirfammtnng   .    .  23 
„      ju  einem  gefrmatyle  bei  @r. 
Wajeftät  bem  Äönige  von  IBav* 
et»    .  t   .   ,  ,  .   .  .  91 


Seite. 

EinUuf,  fiefje  Jßer*  nnb  Antrage* 

Einleitung  jur  VIII.  SBrtfammiung    .    .     f  1 

Erbävfel,  fieb,e  „Äartojfel" 

Grbfen,  ©irfung  be<  ©vbfe«  anf  bie     .  5Ji2 

(Erfahrungen,  forftlicbe,  ifyre  93enü£ung  für 

leljram'tlicbe  3wede  3Jüi 

Ertrag  bet  ©älbet  179 

Ettragetafeln,  fcrftwirtbje$aftli<$e  in  8ia* 

ben  aen 

EureVatfebe  9*abelb^ljet,  ibte  Ärtenjatyl 

unb  IBerbrcitung  435 

s. 

gabrifen,  Solifcbufc  bet,  fein  Einfluß  auf 

bie  Sanbtoirtr)fd)aft  ...  77,  519.  54;'» 
garberfneterieb,  3nbigo*®ewinnuug  barane 

159,  101,  313 

gaffer,  Einfluß  bet  auf  bie  ©eine     .    .  M»0 

geinten,  £>acb  füt  bie     ....    285,  5JZ3 

gefrgefcfcenre  2»,  66,  9JL  122 

gefima.bl  von  @r.  SRajeftät  bem  Äcnige 
von  SJavcrn  gegeben  in  bet  fgi.  Slefi* 

beni  91,  101,  IM 

giebte,  ©efebreibung  einer  abnormen   452.  biß. 

giebten  unb  getreu  bei'm  $oljanbau  339,  ±2h 

gicbten«$fl«njunaen   3_1I 

gicbten«S<bilblau«   394,  573 

giebten;  nnb  Sannenteälber,  it>r  Ertrag   .  3_SD 

filarfj«,  glac&egefpinnße  unb  ©ewebe  160,  161, 

313,  54  5,  577 
gteifdj*  unb  gett « $robuftion  im  SSetbalt» 
ntfj  ju  bem  gegebenen  gurtet  bei  ben 

Diinbetn  nnb  ©cbafen  ....   262,  211 

gölten  unb  giebten  bei'm  ^poljanbau  339,  43J» 

gorftlicbe  ©erfjeuge  3^8, 

getfhnann**©vtacbe,  übet  bie   .    .   398,  4_5Ji 

goiftvertvaltung  ©tfbern«     ...     6J»,  aM 

gorftwittbe,  ©etfammlnng  bet  fubteutfeben  452 
gerft*  unb  8anb»ittb, febaft ,  ibte  gegenfei* 

Hgen  @eijef)nngen  nnb  3nterejfen   .    .  103. 
gorjr»ittt>f$aft,  gtagen  au«  bet  .    .    33,  iio 
„              „       „        föe  ba« 

3a$t  1845    .    .    .  39A 
ff        SSets  unb  Anträge  jut  <5tU 

„        tion  bet  5t 

©eticbt.ber  ®eftlon  füt  bie  146 

„       SBeilagen  ......  5_78 

gorfhvittMebnftUcbe  Ötefgnijfe,  i6t  ©ettb,  366 

„         (Stttag«tafeln  in  ©aben  069 
„         ©etbanblungen   .  339—477 
gragen,  ib,te  fBeantwotrung  von  Zffix  tn 

SRöglin  2JL  515,  569 

„   ibre  ©etminberung  beantragt  £lubrcf  03 

„  ©eriebt  bet  Jtommiffton  ^ietubet  .  12J3 
„   SHtfuffion  übet  benfelben  ©egen« 

ftanb  130—133 

greguenj  bet  ©etfammtung  bet  t.  8.  u. 
8.  ©,  feit  ibtew  .  ,  .  ,  2J 


6a<$»{Regifl«. 


631 


Seite. 

grobfinn,  ©efellfcbaft  be«  .  .  .  10L  lfifi 
grcftbefcpbigaBgeB  in  bea  SBalberB  .  .  386 
galtet,  relativer  ffiertb.  be«feloen  262,  277,  516 
gütteraBg«»eifen,  iB«befoBbere  für  baö 

KtBbvieb.  ....    216.  285—288,  516 

$Btter;3efmeBȣaeb  28^  A23 

gutterpjlaujeB ,  über  beB  Jlnbaa  ber  neu? 

empfohlenen  2ül 

®. 

©atactcmeter  .  280 

©ebredjen  ber  SJerfammlBBg  ....  £2 
©ebege,  febüfteabe,  für  SBalbnngeB  .  .  111 
©eratbe,  (aBbtoirt^fcbaftlicb.e,  Katalog  ber*  . 

felben   22 

®eralb<  8B«jlettflBg  berfelbeB  unb  JSBericbt 

barüber  66,  223 

©erfte  5£1 

@efcbaft«fnr)rer,  it/re  guuftionen   .   .   38,  13 

©efebäft«orbnuug  39,  43 

©etreibearten,  it>r  relativer  ©ertb  .  ' .  5£1 
©etserbe,  lanbttirit)fcbaftltcr/e,  fragen  an« 

benfelben  lü 

©ewerbe,  tanbtv.  ffiot*  unb  Antrüge  §ut 

€>eftion  für   ...   .  S2 
„  »erlebt  ber  €efrion  für  159 
„  „  SJerljanblnngeu  ber  ©ef« 

tion  813,  118 

„  »eflagen  511 

„  . .       „  "Jjrcbaften  *  §la«fielluflg 

3Rnncben«     .    66,  101,  111 
©Ivtototfjef,  Sefötigung  berfelben  bei  %ai 

delfebein  ICH,  135 

©räben,  anterirblföe ,  jam  Kfyieben  ber 

©Äffet  bei  gelbem  .  .  .  232,  549,  512 
©rafc  ,  a(6  ©erfammluagflort  pro  1846 

bejtidjnet, — baranf  bt}ügli{r)e«  <Sd)ttU 

ben  €>r.  St.  St,  $o$eit  be«  $errn 

Srjb  etjog'*  3or>aun  .    .   .  95—98 
©rubenfaat  bei  bem  $ol}anbau    .   .   .  345 
©runbgefeb  ber  SJerfammlnng  .    .   .   36,  49 
„      Slbanberung  be«  g.  12  in  bem« 

felben    ...  97 

©nenon'6  Äennjeidjen  ber  9JW(r)ergiebig* 

feit  bei  ben  Jtüben  279 

©üter»*rronbirung  .  .  .  102,  117—121 
©ütcr,  9(u6ber)Mtng  berfelben  ....  127 
©üter'Serpacbtuagen  .  ...  70,  71,  512 
©äter>$Bertbei(BBg  nnb  !Be»lrtljf($aftan0  127, 511 

©üterj3erfliicfelung   144 

@üteT'3erflüc!e!nng  eigentümliche  Ärt  ber, 

in  SBntrtemberg   542 

®»p«,  feine  ®irfnng  aaf  Srbfeu   .   286*  512 

$adfruc$t  162,  IM 

Sparer  56_5 

$aa,elbef$äbigungen  in  Salbungen   .   .  382 


Seite. 

£anbarbeiter,  tanbtoiri$fcb>ftlicbe,  »ber  ba« 

fflebnrfnif  berfelben  .  68,  122,  124,  545 
^anbbiUet  @r.  SJlafefUt  be«  &önig« 

von  Samern   91 

$anbjlacb>fpinnerei    .....    160,  16J 

^aqaa&UBg,  über  bie,  in  ben  Salbungen  141 

^auewitt^febaft,  fragen  an«  berfelbeB    .  3Ü 

Heracleum  sibiricum  UBb  giganteam  .  261 
$ofmefcgerei  (£ofb>nbel),  ein  ®ut«jertrüm* 

merung«verfal)ren  in  SBurttentberg  .  543 
$cljarten,  frembe,  roeldjc  fi^  junt  Anbaue 

in  Sentfölanb  eignen   421 

^o(}anban   339 

^olj,  Sebarf  be«felbca  »c.  k   105 

«ol)*6aae                                  388,  3M 

^cDfenban  ...  162,  163,  165,  205,  212 
#ei?jenertraft,  fein  Unroertlj  in  ber  ©fer» 

brauerei   321 

$ülfenfrü<$te,  Sfnban  ber    ...   237,  551 

Snbigo  an«  bem  gärberfnfiterict)  159*  161^  Hl 
3mmeaftabter  8eben««9Jerflcberang«»ffietein 

für  Sinbvieb,  .  .  .  .  f  .  •  •  525 
3Bfefteabefd)äbignngen  in  ben  ©albern  391, 131 
3a[eften,  Vertilgung  ber  febäblicfau  .  .  511 
3c(janni«beer*3Beine  501 

ÄifeprcBen,  eingefenbete  3_0ß 

Jtalf  gegen  ben  »üffelfaf«  331 

Äartojfel  unb  Äartojfelban  162,  196,  236,  212 

250,  559,  567,  510 

ÄartoffeUÄranlrjeit  111 

Äartojfel,  ifjre  Qrjeugung  an«  ©amen  250,  559 

ÄeHerfeft  101,  183,  151 

Äiefer,  febtoarje,  tt)t  «nban  ....  421 
Jttel  ift  al*  JBenammlnng«ort  pro  1847 

ni<bt  au^er  «c^t  jn  laffen  ....  96 
Äleinwirtbfcbaften,  aSerbefferuflg  ber  ..  110 
ÄUma,  (Sinflag  ber  ©älber  anf  ba«,  458,  5Ä1 
ÄBocbenbrncb.igteit  be«  9cinbt>iet>e«  53,  577,  5S5 

Ärcb«;©ranb  im  ©etreibe,  55_1 

Äuf?e,  aafpanaeB  berfelben  .  154,  288y  514 
Äübe,  3ei(b«  ib.ret  9»il(bergiebigfeit  .  .  219 
ÄuUur.®efe^®nr»nrf  für  SBaöern  106, 148,  523 
Äaltar^inberaijfe,  fflefeitignng  berfelben 

u        „        in  55abern  ....  IIS 
"       „       in  5prenffen  ....  114 
n        in  SBürttemberg   .    .  Ufi 
jcanÄ  «nb  €<bcnbelt,  toie  fte  von  beut 
2anb»irtb,e  berücfficbtiget  »erben  Wwen 

nnb  bnrfen    86,  623,  515 

Äunpfpracbe  forflli^e   398,  IM 

2araje,  Äulrnr  nnb  ©ermatten  ber  .  354,  415. 
*ar$e,  SKinirowtte  an  berfelben   ,  .  .  580 


632 


®a<$  i  Hegifter. 


Seite. 

2anbtr>irtbWaft,  aber  tyre  roiffenfdjaftlfdje 

©egrünbung   &fi 

2anbn>irtbjd)aft,  ftfre  Sejieljungen  jum^an* 

bei  unb  $ur  3nbnftrie   22 

2anvwirtbfd)aft ,  (Sinflufj  be«  3onfd;ufce« 

für  gabrifen  auf  biefelbe  .  .  .  77,  5111 
2anbu>irtbfd)aft,  vier  Äunft  nnb  ©djcnbeit 

iu  berfelben  86,  521 

2anbttirtf)fd>aft,  tytt  ©erbefferung  .  545,  546 
2anb*  nnb  gorflwirttjföafi,  ttjre  gegenfei* 

tigeu  Siejiebungen  nnb  3ntereffen  .    .  103 

2anbtoirtbfd>aftUd>e«  <5entral»geft  .  .  .  187 
2anb»irlbfd>aftlid>e  ®erätbe  unb  SHafdji* 

neu,  .Katalog,  £u«jiellung  ber  22,  60,  233 
£anbtmrtf}fd)aftlid?e  £anbarbeiter,  übet  bat 

©ebürfnifi  berfelben  .  6JL  122,  124,  IM 
2anb»irtbfd>aftUd>e  Vrobufte,  9tuefubr  ber* 

fclben  ocn  Xentfdrianb  nad?  (Suglanb  12 
2anbroirtbfdjaftlid?e  ^robufte,  ©ermebrung 

ober  SBrrmlnberung  ihre  es  9bfa*e«  .  .  22 
Veten*  :  Sßerfldjerung    be«   9tiubvicf|e«  in 

3mmenflabt   525 

2ein»aub,  unb  2einbau  .  .  160,  313,  545 
2iegnifc,  al«  bejeftbueter  S3erfammlung«ort 

pro  1845    92,  ft3 

2iteratur,  tanbtoirt^fc^aftli^e,  tyre  Äiditung  lifl 

2cdjerfaat  bei  bem  <$oljanbaa  ....  345 

2ungenjeud>e                           .   577j  585 

Slaffäfer  *  Vertilgung  in  ben  JDbftbanm* 

Wnlagen    5fl3 

SWaifdjverfabren  bei  ber  baverffdjen  SJier* 

brauerei   3Ui 

3J?aljbcrren   314 

SWafdjtnen,  lanbmirtbfdjaftlidje ,  «u«ftel* 

lung  berfelben   ßj} 

Wartungen   262—278 

SMer  ju  2hird)ferßnngen   3_M 

SRildjergiebigfeit  ber  Äü^e  ju  erfennrn  153, 

270,  576 

^ilrbmejfee  153,  2M 

3Rild?vrobnftlon  im  93ert)altniffe  jum  gege* 

benen  ftutter   215 

SHinirmotten  an  ben  2ärd)en   ....  5_Sfi 

Winten                                      285,  513. 

9)iitglieber  ber  Verfammlung   ,    .    .    l  — 16 

SRobelle  für  «dergerfitbe   23Ä 

SMofhUnterfuebungen                       494,  4M 

SJiutterforn,  über  ba«    .   .    133,  240 — 242 

SRabelboljer ,  eurcbaifdje,  ÜCrtenjab!  nnb 

Verbreitung  ber   425 

WaturnMffenfebaften,  angemaubte,  fragen 

au«  ben   3_A 


(Seite. 

Waturtoiffenfdjaften ,   ibr  ©erbaltnif  jnr 

2anbu>(rtljf(baft   56 

9Kvellir*3nfrrument  155,  3111 

£>. 

Dbjibaumvftanjungen  an  ben  Straffen    .  433 

Dbjb  unb  Söeinbau,  fragen  an«  tem feiten  31 
„  „  „  ©eftion  für  .  49,  428 
„  „  „  ffleridjt  ber  Seinen  15J7 
„  „  „  Q3trrjaibluna.cn  478—511 
„     „        „      Beilagen  jur     .    .  563 

CbRforten,  (Sinßuß  be«  Unterfiamme«  auf 
bie  verebelten   505,  583 

Dbfiforten,  iine  <5lnfenbung*art    ...  2h 
plaftifdje  !Rad)btlbung  ber      .  5Ü3 
„      Prüfung  ber  eingefenbeten     .  5.10 

Dftoberfefi  in  Wunden    .    .    .    .    22.  187 

*. 

$ad>t,  Küdftdjten  bei  bemfelben  .  .  iu  5t 2 
itadjtbrief,  Kufter  eine«  fcldjen  .  .  .  516 
tyferbfpftt  ....  154,  292,  302,  574 
Pflanzungen,  fcbüfcenbe,  für  Haltungen  .  141 

Pfropfen  ber  Sieben  5üi 

$Uje,  über  bie   474—476 

P iniis,  »lue mahl  nnb  üue  Verbreitung  .  435 
Polygonnm  tinetorium ,  3nbigo « Verei* 

tung  au«  bemfelben  ....  159,  161 
$cmolcgif<!bet  Verein,  Sertb  nnb  ©eben«  . 

tung  eine«  folgen  504 

$rei«aufgaben  .   34,  £8 

$rivatioalbungen,  ihre  SBeauffidjtigung  nnb 

SBetoirtbfrbafrung  443 

$robufte,  lanbwirtbfrbaft I icfcc,  «u* fubr  ber; 

felben  von  Xeutf<b(anb  nad)  (Snglanb  .  72 

9t. 

9tab«faat  564 

ftaupenoertligung  in  Dbf)baum:9n(agen  .  503 

Webenbflanjeu,  über  ba«  501 

9tebenforten ,  betailiirte  Unterfndinng  von 
122  €tüd  auf  bem  ^ofe  ber  f.  f.  2anb« 
toirtbfdjaft« * ©efeHtcbaft  in  @tevermarf  157 
Weben  bei  ber  (Srrffnung   ....  41—47 

Weben  am  Srblujie  173—176 

9iccbnung«abiage,  vorlan^ge    ....  628 

fliinbsirb  Fütterung    .......  2^6 

Kinbvieb,  2eben«verfid;erttng  für  ba«,  in 

3mmenfiabt  525 

Koggen   564 

ȟbenjuder*5abrifarion   128^  IM  lfii,  235, 

328—338,  578 
9tunfetrüben*©an    .  .   196,  888^  567^  411 

6. 

Säge  für  Bearbeitung  be«  4>oIje«    388 ,  396 


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Cfe«}»  Regler. 


633 


Seite. 

<Sot|faate,  al«  !Düngnag«mittel,  93etfnd&e 

baribet  »   244 

Samcnbüugung,  Wer  bie,  566 

€$afe,  Jtrtujuug  ber  Kafts  .  .  308—310 
©djafjuty     ....    269,  309,  47«,  422 

©<&afji(&tets<5on»emt  .....   155,  303 

gdjaumtreine  402 

©d>ilt«lau6  an  ben  gidjten    .    .    .    394,  429 
gc&ltijjtjria»,  SRa<frtt<$t  übet  bfe  botlige 
Ceutral4!a«b»utbJ*a|tÄ;@4>ule  unb  bie 
fcu.  6taat«gütfr  S<bleij»b,eiin,  ©etyfB« 

flfVfian  nnb  gnrflenrieb  99 

e^leig^eim,  ©efu(b  bottfelbft  ....  IM 

<ScblBubtöl>te,  elflfiif^e,   angeroeubft  bei 

ber  Släftfuftt  .  ...  154,  184  512 
©ebneebtüc^c,  <S<$aben  bet,  in  ben  ©alb* 

ungea   8fi4 

©rfjcnbeit  Hub  Jtaajl,  tele  fie  »ob  bem 

2anb»irtb  \n  betütfflcbtigeB  Pub   86, 523, 544 

@tb»ie«  fit  SWerbaaern  .  .  .  167,  555 
©djuU^idjtigfeit  in 

©aöetB   IM 

£änemarf,  ^olfUi»,  ®<6>ebeB  nnb 

fRcrtoege«   161 

-fcannet)«      ....    ...  IßJ 

aRcfienbars   IM 

©atbfe«   112 

©utttemberg   1£2 

Sdjroaigangtt ,  örcurfton  ba$f«    .    .   •  IM 

«Sdjwarjfiefet                                •  421 

Scbtsefelfäure,  al*  IDüngungflmittrl,  93<r* 

fud>e  baribet   244 

©ffiioaea,  ibre  <Piibung  ....  40,  49 
6<ftieB«<Qeri<bte  ibet 

«cfetbaa   IM 

OJiebjucbt  unb  ©iefenba«  ...  142 

lanbtoirtbtöaflU4e  ©metbe  .   .  119 

ftecßwittbfc&aft   146 

©ein*  unb  Cbftbao     ....  142 

c5«ftion«j93frbanblungfa  über 

«rfetbaa   189—251 

5Biebiu(&t  unb  ©iefenbau  .  252— 311 

lanbtoirtfjfdjafUUbe  ®et»tr&e  313—338 

Rorfhoirtbfcbafl  ....  339-477 

Dbjb  unb  ©einbo«     .   .  478— 51 1 

©elbftabminifiratlc»,  ©elfbiet  einet  »eruu* 

glitte«   70—517 

Seibfüjwtf  160,  322—328 

Statutes,  fleb^e  „Qraabgefet". 
€teaers£atafiet*<Seinmiffton  in  SWüncben, 
(Sinfabung  bet,  fit  We  SWitgliebet  .   .  IM 

etocffäate  bet  Äatioffel  124 

gteppelfuttet  235,  4M 

©traffeu*8tteen  mit  Dbftbäumtn  .  .  .  4S3 
Strea,  fie$c  „©albbewirtbJcr/aftBng''. 


«Seite. 

tabadboB   235,  554,  520 

XagMatt  für  bie  Da«et  bet  &3etfantnt!««g  u 
Xaglöt>Bet,  fiebe  „$anbarbeitet ". 
Tarnt*  «ab  gi<bten»älber,  tyt  örtrag    .  aSfl 
Sannen,  9tad>$ud)t  bet   ...   .   371,  435 

Xegerafee,  Qrcatßon  batya  121 

Xtjaurcfte  3_13 

Sbaafaaten,  übet  bie     ....   235,  5£5 

£baer'6  JDeafmal  102 

«tbierjaebt,  Uabarftibfcbaftlicbe  .  .  .  a74 
XtaBbeaiRoft,  $tobe  be«     ...   494,  412 

U. 

Uebeteggea  be«  ©ei|eal  .  .  .  46$,  420 
Unterbraia«  fit  Reibet  ....  232,  452 
ttnterbaUuagea  aab  ©ergaüguugen  64,  177—188 
Uatetflamm,  Öiajlaf  be«,  auf  bie  grüßte 

bei  »erebeltetn  Dbfte  ....  404,  483 
Urerjeagaag,  Betmeiatlicbe,  o$ae  ©amen 

aab  Äetme  133 

gjrreblidjung  unb  Änfäfiigmadjung ,  (Sr* 
fd)B>erung  bet,  a(6  Urfa$e  be«  Raa» 

gel«  ab  Sogicbner«  124 

SBergnügnngen  unb  Unterhaltungen  .    65,  177 

IBet^acbtuBg  bet  GJitet  70 

Qerfammlaag ,  allgemeine  öeberftdjt  bet 
(Sinleitungeuboju,  fo  »ie  ib)te  SteqacB) 

feit  ibrem  ©eftHjea  20—23 

«Berfauimlaag,  il)tc  SBetjüge  unb  ®ebrt<ben  60 
«Berfammlung  bet  fibbeutfd&en  gorftwirt^e 

pro  1844    452 

$erfantmlaag«ott,  ©abj  be«felben  pro 

1844    92,  94 

93erfammluBg«ort,   9B«$l  be«felben  pro 

1846   91 

©erfut&e,  öerglei<r)enbe  53,  99,  235,  285,  564 

©febfa«  SM 

$Bi«^u(bt  unb  ©iefentoflege,  fragen  au«  bet  29 
H      „        „         ©ors  unb  Sin* 

träge  jur  ©eftfou  ber  41 

«Biebjucbt  sab  SDleffBpflege ,  fBetic^l  bet 

©rftio«  fit  bie  -142 

<8ieb$u$t  «ab  ©ieftnpffege,  ffier^anblua« 

gea  bet  ©eftio«  fit  ...   .  242—312 
«BiebjoÄ«  «ab  ffiiffenfcüfg«,  öeilagea    .  472 
mw,  fiebe  „©oUBlitle* 
5Bolf«f(bul»efcBf  fein  öiulluf  auf  bie  93er* 

befftruug  ber  fcwbtoirtbfdjaft     .  166—173 
93olf«f(bul»effn,  fter>e  „@(bult)ffi<btigfeit" 
«öor*  unb  Slatrage,  etflgegangme  ...  40 

SB. 

©älber,  (Sinflufj  bet  a«f  bft«  Ätima  458,  4M 
©Über,  Qrrtag  bet   379,  482 


634 


Sa<$«  {Regler. 


©eite. 

©aljl  brt  nä<$ften  SBerfammlnngterie«  nnb 

Ur  öorftänbe  92—96 

3Bait>,  3nbigc<4Sett)innnng  barau«  .    .    .  313 
SDaltfcau,  ffragcn  an«  bemfelben  .    .    *  23. 
2Öalbbau,  fiebe  aa$  „gorftwirtbfäaft" 
?i>aibbennrtbf$aftung  nnb  SBegiefenngen  J«t 

Äanbtoirtbföaft  105—117 

QBalbinfrfltn .  über  f<$abU4>e  .  .  389,  3Ji2 
tfflalbnngen,  fcfcüftenbe  <$ebege  für  bi'efelben  111 
Salbungen,  bie  ber  privaten,  tyre  3)conf> 

fidjti^ung  nnb  £Bennrti)fcbaftung     .    .  443 

©albwirtljfaaft   443,  ihä 

SSafferretfe   3_L3 

9ötd»fel»itU)f*oft  .  .  104,  190,  198,  547 
ffieinban,  über  ben  .  .  .  157,  494,  4SI 
ü&cin*  nnb  Dbßbau,  fragen  an«  bem feiten  3J 

»     „       u      ü^*  „Ebftoau" 
©eine,  (Sinftn|  ber  Bäifer  auf  bie     .    .  500 
sytin^äljrung,  (ginfinfi  bet  £emberarur    .  502 

3iieinl>anbel  7_fi 

©e  inmuter,  eingefenbete,  an«  ©oben,  ftraiu 

fen,  Styeinpfalj,  Xttrol,  SQärUemberg  5M 

—  MIß 

©einmnjkrung   IM 

©einbrüfung,  fßrotofeU  über  bie  .   .   .  505 

©einjlod,  ftefa>  „{Reben" 

©eintranben«  nnb  Cbfiforten  ....  25 

©ti&fanle  ber  Jtartcjfel   133 

©eiptanne,  i^re  Wacbjucbt   371 


«Seite. 

ffleijen  564, 

©eijen,  Uebereggen  be«  .   .   .    .   563.  ilü 

©eijenbanbel   22 

©erfjenge,  fcrftli*e    .    .    .   .    38&  iL  3M 

lanbwlrtijföafUicbe,  pe^e  „®erat$e" 
Söeflerwalb,  ©irt1jfdjaft*verbäUniffe  anf 

bemfelben  14 1 

©iefrnbau»6cbule  gn  ©atytentb  .  .  .  2_5_2 
©iefenbauern,  QJilbnng  berfelben  .  .  .  l_52 
©iffenbcwäffernng  92,  10L  152,  256—260 
©iefenfnltnr,  graben  an«  berfelben  .  .  29 
Söerbanblnngen  barüber  252— 2(i<) 
©ilbfebaben  im  Dbenwalb  über  ben  .    .  458 

©ctienljanbel  24 

©oUvrobufticn ,  lljr  ffier$altnl§  jnnt  bar« 

gereiften  gntter   266,  Hü 

©eil*  nnb  gleifcbDrcbntticn  bei  <£d>afen  L£3_ 
©oitoliepe,  ÄnaflcUung  nnb  Prüfung  ber 

25,  155,  28A  381 
©ürm^See,  (Sxcnrfion  bat>in    ....  17g 

3- 

3eüfärif*en,  UnbtoirtyftaftUtie  .   .   64,  Uü 

3irfel|ägen  für  $oI§  388 

3ellfdju&  für  ftabrifen,  fein  (Sinflu§  anf 

bie  £anb»irtbföafj  ...  77,  619,  545 
Suderfabrifatfo«,  fiefce  „Kubenjucferfabtifatum" 


i 


635 


3T. 

9U*r«$t  5B.  ©eite  111.  ML  1£3.  lfilL  IM. 
IM.  193,  IM  IM  196.  208.  2M  205, 
225,  22C-  218.  22iL  23JL  23L  228,  239, 
259.  555. 

Slleranbet  Dr.    ©.  IM.  312, 

«mbrc«,  Slfct  in  Silienfelb.    ©.  5M, 

«8. 

93affen$elim3Da(b6ct,  ©raf  ».   6.  129, 
©aner,  Dr.    6.  IM. 

SBanmeificr.  £.  152.  252,  281.  291,  298. 
Saljer,  Dr.   @.  585, 

©erfet.  Dr.  ©.  9JL  IM,  23_L  232,  237, 
2m  29fl,  29jL  523. 

©eljlen.  ©.  L46,  339,  364.  3_9_li  3M,  125, 
431.  449.  453. 

»rrfl,  gtljr.  ».  ©.  313.  341.  311.  312, 
383.  463.  467. 

fflefferer,  fft^r.  ».  ©.  339.  312. 313,  344,  315, 
346,  348,  343,  313.  311,  408,  409,  421. 
»etfclb,  Dr.  grj.    ©.  328, 
fflidce.    ©.  238; 
fflleffaö.   6.  144.  542. 
Soflner.   ©.  159,  5M, 
93reften*an4  ».   ©.  53.  99.4  281,  28g.  565, 

SBujono»ic«,  ».  ®.  9J,  102,  USL  191,  2_0g, 
233,  243, 

Sarnau«,  ®rof  ».  ©.  45.  93.  35,  176, 
191,  193,  196,  2M,  20_L  23Ü.  237,  23JL 
24JL  257,  25S,  2M,  3JLL  305, 

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148.  16.5.  171.  183.  2M.  2M,  28JL  5? 87, 
290.  301.  321,  52JL 

Grujiu«,  Dr.   @.  102, 

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Saffmo^r.   @.  2M, 
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JDürfö,  $r$r.  ».   ©.  331. 

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189.  190.  IM.  193.  IM.  IM.  IM, 
203.  204.  208.  229.  232.  234.  IM,  23L 
840.  242.  251.  309. 

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501.  506.  511. 

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256.  258.  287.  2_89_i  2M,  2M.  237, 

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290.  292.  295.  299,  5M, 

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356.  360.  285,  37A  222.  286,  381.  2M. 
391.  393.  415.  432.  473. 

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293.  294.  297.  298.  300.  301.  302.  308. 

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344.  3.48.  317.  353.  355.  359.  262,  363. 
371.  373.  375.  376.  378.  379.  380.  382. 
384.  396.  382.  388,  389.  381,  292.  394, 
395.  292.  392.  401,  412,  412.  421,  423. 
426.  431.  415,  443.  412.  451,  452.  459, 
469.  472.  474.  476. 

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b'-fcetfgo»«.    ®.  414, 
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140,  157.  159.  262.  463.  217,  313.  256, 

357.  408.  410.  412.  417.  431.  494.  i(J6. 

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207.  208,  226.  217,  228.  229,  230.  211. 
235.  237.  257.  277.  278.  285.  297.  293. 
685. 

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226,  298.  298,  306, 

$ojfmami,  Dr.  ©.  157.  158*  192.  28JL 
478. 

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^oncnffer  9.  ©.  98.  126.  122.  146.  15JL 
161.  169.  239.  286.  287.  296.  292. 
299.  300.  201,  313. 


$orn.    ®.  306. 
$otnftfin.    ©.  585. 

3ew.    6.  155,  281.  587, 

St. 

Statin.    6.  HS,  48«.  606,  681,  585, 
Äa^lben  b.    ©.  360,  214.  316,  291, 
Äaifer,  Dr.    ®.  48,  50.  62.  89.  146,  218. 
Äatl,  $rinj  von  Samern,  Äönigli^e  ^obcit. 

@.  128. 

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269.  220.  221.  222.  222,  226.  228.  281. 
383.  384.  385.  387.  395.  396.  401.  407. 
410.  412.  415.  432.  443.  457.  460.  4JÜL 
462.  422, 

■Kaufmann  ».   ©.  213.  266.  284,  286,  408, 

.Rinjflbac^.    ©.  112.  214. 

JNan«nft.   €>.  183. 

Älebe  ».    6.  110.  112.  119.  162. 

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ÄoUor.    ©.  579.  580. 

ÄoUmonn.    ®.  216.  35«. 

Ärcffc.    ©.  175.  181,  250, 

Ätcfc.    ©.  66.  221.  601.  502, 

Ärüger.   ®.  155. 

Äuttltr.   ©.  342, 

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8«We.    6.  186, 

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©.  186. 

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$o$elt.    ©.  121,  145,  186.  188, 

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375.  »76.  377.  382,  387.  4Qfi,  424,  421, 
426.  431.  448. 

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477. 

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182.  181.  lfifi.  lfil. 

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358.  360.  370.  381,  388,  46t. 

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514, 

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Delfafen  v.   6.  381,  39JL  391, 
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152.  161.  176.  201.  213,  t5t.  214,  251, 
t56.  257,  211  2M,  t£2,  264,  271,  277, 
278.  t80.  284,  285,  28JL  287,  288,  291, 
291.  292.  296.  299.  302.  S15,  508.  309, 
310.  311,  31t. 

5ßajji««.    @-  UJL  afifl.  310.  397,  412,  411, 

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3Ü  41S,  421,  424,  415,  421,  431,  43t. 
579.  580. 

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483.  490.  491.  502,  503.  505,  510,  511, 
583. 

Kaeefeibt,  gtbr.  ».   6.  350.  352.  313,  379, 
Stauntet  ».    6.  91, 

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343.  346.  350.  355,  359,  375.  312,  393, 
396.  400.  401.  408.  411.  413.  423,  466. 
468.  490. 

Steuert*«.   6.  452,  518. 

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«iebefel,  &r$r.  ».   6.  7JL  265,  512, 

SRicmetf^mieb.    6.  4M,  51L 

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SRöbtt,  ».   (5.  20_L  232.  238,  281  549, 

Rofenbftg^(n«H,  t>.   6.  93. 

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169,  311.  312.  385,  388,  317,  4M,  43_L 

447.  4M,  413. 

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358.  362.  365,  311.  381.  38JL  311  388, 

389.  397,  400,  401.  433.  411,  468,  469. 

470.  412,  423, 
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©d)o(je.    <S.  281,  290, 
©treibet,   e.  291,  sOl»  505. 
®<&nlfce,  b.  SRtnijlerfalwty.   ©.  388,  410,  413, 

417, 

©$ulfce,  ffotflmeifler.   ©.  415,  426, 

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255,  251,  281.  IM.  211,  300. 
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569.  576.  577.  581. 

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197.  225.  237. 

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6.  106,  112,  118,  120.  126.  13_L  133. 
170.  179.  186. 

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305. 

ffiarnftebt,  ».  ©.  IM.  345,  396,  445.  467. 
476.  477. 

Sartt).  ©.  339,  340.  241*  342,  345,  142* 
349.  350.  351.  353.  354-  355.  357.  358. 
364.  369.  121.  37«.  323.  374,  326.  325, 
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401.  406.  409.  412,  412,  421»  424*  425, 
432.  440.  11«,  H3,  447,  458*  469. 

SDa^ingtcw,  grfjr.  ».    ©.  312* 

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222*  221.  283,  208*  310, 

fflebefinb,  ^rtjr.  ».   ©.  432.  585, 

Selben,  ffr&r.  ».  ©.  21.  48.  49.  71.  102. 
121*  125,  Hl*  205,  236*  222*  239,  251. 
289.  295.  458. 

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SBIeft.   ©.  114,  119, 

fflclft»artf>,  ffihx.  ».  ©.  Iii.  121*  193,  228, 
230. 

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3(t»fer.   ©.  53,  158,  485*  452,  585, 

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Seil.    ©.  411*  413,  432,  433,  434,  453, 

Snccarini,  Dr.   6.  3JL5,  358,  244,  434,  435, 


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